Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nummer 12
Samstag, den 13. Januar 1934. 197. Jahrgang
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efenſive Parität”
V
* Nakionale Berufsbilanz.
Von
Aufſehenerregende Erklärungen Muſſolinis zur Schaffung der Gleichberechtigung Deutſchlands: Deutſchland
ſoll volle defenſive Parikät mit den anderen Rakionen erhalken! — Auf dem Weg zu einer Einigungsformel?
Muſſolinis Inkerview
mit der „Daily Mail”.
DNB. London, 12. Januar.
Der Sonderberichterſtatter der „Daily Mail” Ward Price
berichtet über eine einſtündige Unterredung, die er mit
Muſſolini hatte. In dem Bericht heißt es:
Muſſolini wünſcht, daß Deutſchland „volle defenſive Parität”
mit anderen Nationen erhält. Er glaubt, daß eine andere Löſung
des Problems nicht möglich ſei. Deutſchland, ſo habe Muſſolini
geſagt, hat ſeine Bereitwilligkeit erklärt, auf Bombenflugzeuge,
Geſchütze von mehr als 15 Zentimeter Kaliber und Tanks von mehr
als 6 Tonnen zu verzichten. Aber Deutſchland verlangt die
defen=
ſiven Waffen, die keine andere Nation Europas aufzugeben
beab=
ſichtigt. Da Deutſchlands moraliſches Recht auf Gleichheit von den
Weſtmächten formell anerkannt worden iſt, kann man unmöglich
die logiſche Stärke ſeiner Forderung beſtreiten, ſelbſt defenſive
Waffen zu erhalten.
Der Berichterſtatter ſchreibt weiter: Muſſolini beobachtet den
Kurs, des nationalſozialiſtiſchen Regimes in Deutſchland mit
ge=
ſpannter Aufmerkſamkeit. Er iſt der Meinung, daß Reichskanzler
Hitler ſich aufrichtig bemüht, der Tatkraft der deutſchen Jugend
friedliche Ziele zu weiſen. Muſſolini iſt der Meinung, daß führende
Männer Europas, die am Weltkriege teilgenommen haben, ſich
be=
ſinnen würden, einen neuen Krieg zu beginnen.
Zur Frage der Völkerbundsreform habe Muſſolini
ausdrücklich erklärt, daß keine Rede davon ſei, die kleineren
Staa=
ten einzuſchüchtern oder zu überſehen. Einige kleinere Länder
be=
teiligten ſich zwar eifrig an den Genfer Erörterungen und
In=
trigen, aber ſie enthielten ſich der Verantwortlichkeit für die
Durch=
führung der Beſchlüſſe, für die ſie ſelbſt geſtimmt hätten. Einige
von ihnen ſpielten im Völkerbund eine hervorragende Rolle, aber
mit ihren finanziellen Beiträgen ſeien ſie ſchwer im Rückſtand.
Ein Singerzeig Mufſolinis.
Die Aeußerungen des italieniſchen Miniſterpräſidenten dem
Sonderberichterſtatter der „Daily Mail” gegenüber, daß
Deutſch=
land volle defenſive Parität” mit anderen Nationen erhalten
rmüſſe, finden regſte Beachtung. Die Formel, die Muſſolini hier
ggeprägt hat, wird von nun an die internationale Abrüſtungs=
Diskuſſion immer wieder aufrütteln. Dabei ſind wir uns aber
ſkeineswegs im Zweifel über die ſofort einſetzenden Bemühungen,
Das Wort Muſſolinis zu zerreden, mindeſtens aber den Ein=
Druck hervorzurufen, als ob die „Defenſive Parität” nur die
mugenblicklichen deutſchen Aufrüſtungsabſichten verſchleiern ſoll.
Mit dem Begriff der Aufrüſtung wird heute überhaupt ſehr
wiel Unfug getrieben. Der Berliner „Times”=Korreſpondent
ſitellt die kühne Behauptung auf, daß Deutſchland ſich endgültig
ur Aufrüſtung entſchloſſen habe. Wir wären ihm dankbar,
wvenn er das entſprechende Beweismaterial gleichzeitig
mitgelie=
frert hätte. Aber mit dem fortgeſetzten Hinweis auf die
deut=
ſchen Aufrüſtungsabſichten will man ſich eben nur um die eigene
Abrüſtung herumdrücken.
In der Unterhaltung zwiſchen Muſſolini und dem engliſchen
Alußenminiſter Simon, die lediglich einen informatoriſchen
Cha=
rakter trug, ſind ſich beide Staatsmänner dahin einig geworden,
ſoaß man ſehr bald zu irgendwelchen Vereinbarungen kommen
müſſe, daß es aber nicht angehe, mit neuen „großartigen”
Plä=
men in die Erſcheinung zu treten. Wir hatten ſeinerzeit ſchon
Hetont, daß nun eine Linie gefunden werden müſſe, an die man
ſäch hüben und drüben, halten könne. Wenn Muſſolini nunmehr
von der „defenſiven Parität” ſpricht, dann iſt er auf dem beſten
Wege, eine Einigungsformel herauszuarbeiten. In Genf iſt in
(llen Auseinanderſetzungen der Verſuch gemacht worden, zwiſchen
Angriffs= und Verteidigungswaffen zu unterſcheiden. Frankreich
dat es jedoch verſtanden, hier eine Unklarheit heraufzubeſchwören,
die es im gegenwärtigen Augenblick beſonders ſchwer macht, die
WPaffen zu beſtimmen, die keinen Angriffscharakter beſitzen. Aber
bei einigem guten Willen ſollte es doch möglich ſein, den
Defen=
ſrv=Begriff feſtzulegen, zumal Deutſchland in der Vergangenheit
ſchon angedeutet hatte, was es unter Verteidigungswaffen ver=
Feht.
Gelingt es, die defenſive Parität herbeizuführen, dann ſind
wir auf dem Gebiete der Sicherung des europäiſchen Friedens
Fin gut Stück weiter vorwärts gekommen. Letzten Endes ſoll
die Löſung des Abrüſtungsproblems nur dazu dienen, den
ein=
elnen Völkern Sicherheitsgarantien in die Hand zu drücken und
Suropa aus dem Zuſtand der Unſicherheit herauszuführen.
Wenn man nun in der franzöſiſchen Preſſe an unſerer
Ein=
ellung zu dem vielerörterten Vorſchlag der Verminderung der
iranzöſiſchen Luftſtreitkräfte Anſtoß nimmt, ſo müſſen wir
er=
neut unterſtreichen, daß wir in dem franzöſiſchen Vorſchlag einen
Mennenswerten Fortſchritt nicht ſehen, wenn auch die Engländer
i Begeiſterung machen.
Aber die Engländer denken nur an ihre eigene
Sicherheit.
Sie fühlen ſich durch die Uebermacht der franzöſiſchen
Luft=
macht bedroht, deshalb würden ſie jede Abrüſtungsformel in
Kauf nehmen, wenn ſie nur die Halbierung der franzöſiſchen
B ombenflotte in ſich birgt.
Aber über dieſen Vorſchlag der Franzoſen herrſcht noch
völlige Unklarheit. Die Pariſer Regierung hat zwar ihre
Denk=
ſchrift nicht veröffentlicht, hat aber dafür geſorgt, daß auf dem
üblichen Wege der „Indiskretion” zunächſt einmal behauptet
prurde, hier ſei ein angebliches Zugeſtändnis in Ausſicht geſtellt
worden. Reiht man jedoch die franzöſiſchen Preſſemeldungen
an=
einander, dann ergibt ſich erneut eine ſtarke Unklarheit. Wir
wiſſen jedenfalls noch immer nicht, ob die
Fran=
zoſen 50 Prozent ihrer Bombengeſchwader in
die Reſerve überführen wollen, oder ob ſie
be=
reit ſind dieſe 50 Prozent tatſächlich zu
ver=
nichten. Im Hintergrund bleiben aber dann
immer noch die geheimen Reſerven, die Frankreich
nicht beſtreitet. Nur kennen wir die Zahlen der eingelagerten
franzöſiſchen Kriegsmaſchinen nicht. Um ſo notwendiger iſt es
alſo, daß wir im Intereſſe unſerer Sicherheit auf die Waffen
zurückgreifen dürfen, die der Verteidigung, in dieſem Falle alſo
der Abwehr von Bombengeſchwadern, zu dienen haben. Daß
man Bombenflugzeuge nicht, durch Bomben bekämpft, iſt wohl
eine Selbſtverſtändlichkeit. Muſſolini ſpricht auch davon, daß wir
keine Bombenflugzeuge für uns in Anſpruch nehmen. Wir
dür=
fen aber wohl verlangen, daß im Rahmen der defenſiven
Pari=
tät die Waffen eingeführt werden, die zur Abwehr der
gefähr=
lichſten Angriffswaffe unerläßlich ſind.
Die Wahrheik über Rihel
darf im Saargebiet nicht bekannt werden.
Berlin, 12. Januar.
Das nationalſozialiſtiſche „Saarbrücker Abendblatt” vom 9.
iſt von der Regierungskommiſſion auf 8 Tage verboten worden,
und die „Homburger Neueſten Nachrichten” haben das gleiche
Schickſal erfahren, weil ſie die im Reich allgemein bekannte
Nach=
richt verbreitet haben, daß der frühere marxiſtiſche
Reichstags=
abgeordnete und Oberregierungsrat Ritzel von den deutſchen
Ge=
richtsbehörden wegen ſchwerer Vergehen ſteckbrieflich verfolgt
wird.
Dieſe mit dem Bild des Herrn Ritzel verſehene Mitteilung
iſt dieſem naturgemäß nicht ſehr angenehm geweſen, da er jetzt
im Dienſte der Regierungskommiſſion des Saargebiets ſteht.
Es wird intereſſant ſein, zu ſehen, ob die „Regierungs” daraus eine „Beamtenbeleidigung” konſtruiert.
Deutſchſeindliche Tendenz des Straßburger Henders.
Der franzöſiſche Sender von Straßburg hat ſich eine „
Saar=
chronik” zugelegt, in der alles, was in der Weltpreſſe für
Deutſch=
land ungünſtig iſt, mit Behagen breitgetreten wird. Es
wirft ein intereſſantes Licht auf die Zuſammenhänge zwiſchen
dieſer Stelle und gewiſſen autonomiſtiſchen Preſſeorganen im
Saargebiet, daß das „Saarlouiſer Journal”, das ſich heute noch
als „früheres Amtsblatt” bezeichnet, in ſeiner Nummer vom
9. ausdrücklich ſeine Leſer auf dieſe „Saarchronik” von Straßburg
aufmerkſam macht!
Reinigung der rufſiſchen KP9.
15,6 Prozenk ausgeſchloſſen.
EP. Moskau, 12. Januar.
Die ſoeben abgeſchloſſene alljährliche Reinigung der
Ruſ=
ſiſchen Kommuniſtiſchen Partei, die diesmal mit ganz
beſon=
derer Energie im Fernen Oſten und in Sibirien
durchgeführt wurde, hat mit der Ausſtoßung von
300 000 Mitgliedern oder 15,6 Prozent der
Geſamtmit=
gliedſchaft geendet. Weitere 1,7 Prozent der Mitglieder ſind zu
ſogenannten Sympathiſierenden degradiert worden. Der
Pro=
zentſatz der Ausgeſchloſſenen in der Roten Armee, der Roten
Flotte und der GPU. beträgt 4,4 Prozent, der Prozentſatz der
Degradierten 2,8 Prozent. — Von den Städten ſchneidet
Lenin=
grad mit 12 Prozent der Ausgeſtoßenen am beſten ab; Moskau
mit 15 Prozent kommt ihm am nächſten. In den Ländern
Oſt=
ſibiriens beträgt der Prozentſatz der Ausgeſtoßenen 26,3 Prozent.
Als Gründe für den Ausſchluß werden angegeben: Mangel
an bolſchewiſtiſcher Einſtellung 24,1 Prozent.
Diſziplinarver=
gehen 21,1 Prozent, feindliche Einſtellung 16 Prozent,
unmora=
liſcher Lebenswandel 11,8 Prozent, Korruption 8.8 Prozent.
Die Lebensmitkel= und Geldſendungen
nach Sowjekrußland.
Berlin, 12. Januar.
Durch einen Teil der Inlands= und Auslandspreſſe geht die
Meldung, daß die Geldbeträge und Lebensmittelſendungen, die
von den deutſchen und ausländiſchen Hilfsorganiſationen an die
Hungerleidenden in Rußland geſchickt wurden, dort von
kommu=
niſtiſcher Seite beſchlagnahmt werden. Hierzu wird von
unter=
richteter Seite mitgeteilt, daß derartige Fälle vereinzelt
vorge=
kommen ſind, daß aber der weit überwiegende Teil dieſer
Sen=
dungen ihren Beſtimmungszweck erreicht hat, was die Tauſende
der vorliegenden Dankſchreiben beweiſen. Sollte freilich in
Zu=
kunft ein beachtenswerter Teil der Sendungen ihren Zweck nicht
erreichen, ſo würden ſich wohl die verſchiedenen
Hilfsorganiſatio=
nen die Frage vorlegen müſſen, ob eine weitere Ueberſendung
von Geld und Lebensmitteln noch angebracht erſcheint. Bisher
ſind derartige Beſchlagnahmen jedenfalls in nur gang
gering=
fügigem Maße erfolgt. Es iſt auch nicht anzunehmen, daß dieſer
Zuſtand ſich ändert, da wohl in den Kreiſen, die die Hilfeleiſtung
organiſieren, ſowohl im Inlande wie im Auslande, eine ſtarke
Empörung über derartige Maßnahmen entſtehen dürfte, zumal,
da ſchon jetzt Stimmen laut werden, die die Entſendung eines
internationalen Hilfskomitees zur Unterſuchung der Hungerlage
in Rußland empfehlen.
Dr. Walther Croll=Berlin.
Beim Kampf, den wir heute gegen die Arbeitsloſigkeit
füh=
ren, dürfen wir nicht vergeſſen, daß es ſich bei der
Unter=
bringung von Hunderttauſenden, ja vielleicht von Millionen von
Arbeitskräften um eine vorläufige Aushilfe handelt, und daß
viele von ihnen aller Vorausſicht nach in einem anderen Beruf
dauernd ſeßhaft werden müſſen. Charakteriſtiſche Beiſpiele
hier=
für ſind die Maſſeneinſtellung von Bauarbeitern und die
Ein=
reihung junger Abiturienten und beſchäftigungsloſer Akademiker
in Kolonnen von Handarbeitern. Es iſt mit großer
Wahrſchein=
lichkeit anzunehmen, daß bei der dünnen Beſetzung der demnächſt
ins heiratsfähige Alter eintretenden Geburtenjahrgänge der
Be=
darf an neuen Wohnungen nur gering ſein wird, und daß die
aus Kapitalmangel verſäumten Inſtandſetzungsarbeiten an
Ge=
bäuden aller Art innerhalb weniger Jahre nachgeholt ſein
wer=
den. Die in ihrer Spezialität nicht verwendbaren Akademiker,
— etwa Lehrer und Aerzte, — müſſen ſich einem praktiſchen oder
halbpraktiſchen Beruf zuwenden, wenn ſie ein Leben der
Be=
dürftigkeit und des Unbefriedigtſeins vermeiden wollen.
Die Wiedergeburt des politiſchen Willens in Deutſchland
hat dazu geführt, daß man ſich mehr als bisher über rechtzeitige
Vorkehrungen gegen Ueberfüllung einiger und Verödung andrer
Berufe Gedanken macht. In der Menſchheit wie in der
einzel=
nen Nation treten — manchmal ſchnell und manchmal langſam
— Verlagerungen in den beruflichen Ausſichten und
Möglich=
keiten ein, denen vorausſchauende Politiker durch geeignete
Vor=
kehrungsmaßnahmen begegnen müſſen. Innerhalb der letzten
zwei Jahrzehnte iſt das deutſche Volk von Ereigniſſen betroffen
worden, die für eine ganze Reihe von Berufen die Ausſichten
vollſtändig verändert haben. Dieſe Ereigniſſe waren der
Welt=
krieg mit den ihm folgenden zahlreichen Differenzierungen der
Deutſchen gegenüber anderen Völkern, der Ausfall von
Gebur=
ten im Krieg und mehr noch im Gefolge der Nachkriegsnöte, die
induſtrielle Emanzipation zahlreicher junger überſeeiſcher Völker
und die fortſchreitende Verminderung der internationalen
Wirt=
ſchaftsbeziehungen.
Es iſt ſeinerzeit als einer der größten kulturellen
Fort=
ſchritte der Menſchheit geprieſen worden, daß dem Einzelnen —
in gewiſſen weiten Grenzen — die Berufswahl überlaſſen blieb.
Ausſchlaggebend waren aber durchaus nicht immer Begabung
und Neigung. Oft waren dem einzelnen gewiſſe Berufe
unzu=
gänglich, weil die Aneignung der erforderlichen Vorbildung zu
viel Zeit und Geld erforderte, oder weil es im Durchſchnitt zu
lange dauerte, bis der in den Beruf Eintretende zu
ausreichen=
dem Einkommen gelangte. So war auch die „freie Berufswahl”,
ſtets ein Kompromiß zwiſchen Neigung, Eignung, Geld=
An=
ſtellungs= und Aufſtiegsrückſichten. Dazu traten noch Gewohnheit
und Vorurteil, nicht ſelten ſogar irgendein Zufall, die ſich in die
Berufswahl des jungen Menſchen einmiſchten. Auch früher führte
zunehmender Andrang zu einigen bevorzugten Berufen — etwa
zur diplomatiſchen Laufbahn oder zur Karriere des
Hochſchul=
lehrers — dazu, die Aufnahmebedingungen zu verſchärfen.
Hier=
bei ſpielten geiſtige Anſprüche durchaus nicht die alleinige Rolle.
So wurden und werden beiſpielsweiſe bei der
Seemannslauf=
bahn außerordentlich hohe körperliche Anſprüche an die
Bewer=
ber geſtellt.
In einer Zeit wie der unſrigen, in der gerade für eine
Reihe bevorzugter Berufe die Aufnahmefähigkeit junger Kräfte
außergewöhnlich gering iſt, in der aber gleichzeitig Reſerven
kaum noch vorhanden ſind, aus denen eine vieljährige
Warte=
zeit bis zur Anſtellung finanziell überbrückt werden könnte, iſt
rechtzeitige und ausreichende Einflußnahme des Staates auf
die Berufswahl ſeiner Bürger nicht zu entbehren. Ein
entſchei=
dender Schritt iſt bereits durch die Einführung des numerus
clausus für den Beſuch von Hochſchulen getan worden. Da aber
zahlreiche junge Leute in Sekunda und Prima der höheren
Lehranſtalten die Schulbildung im Hinblick auf den
Hochſchul=
beſuch ſo weit getrieben haben, — auf einen Hochſchulbeſuch,
der den meiſten von ihnen verſagt ſein wird, — ſo muß
min=
deſtens für eine Reihe von Jahren Vorkehrung getroffen
wer=
den, daß die überdurchſchnittlich mit Allgemeinbildung
aus=
geſtatteten jungen Männer ohne entmutigendes Handicap in
anderen Berufen unterkommen können. Weiter muß dafür
ge=
ſorgt werden, daß die bereits vorhandenen Anwärter ſtark
ein=
ſchrumpfender Berufe (z. B. des Lehrberufs), die zum großen
Teil mit einer um viele Jahre verlängerten Wartezeit rechnen
müſſen, anderwärts unterkommen. Dies iſt nicht nur um ihrer
ſelbſt willen, ſondern auch des unentbehrlichen Nachwuchſes
willen gar nicht zu vermeiden. Ein Abſchieben in andere Berufe
etwa in großem Schub kommt natürlich nicht in Betracht,
ſon=
dern nur die Eröffnung erträglicher Ausſichten in einer ganzen
Reihe von Berufen wie etwa Kunſthandwerk, Gartenbau,
länd=
liche Siedlung, kaufmänniſche und techniſche Angeſtelltenſchaft,
mittlere Beamtenlaufbahn uſw.
Eine gewiſſe Wendigkeit und Anpaſſungsfähigkeit beſitzen
die meiſten Menſchen, ſelbſt wenn ſie für einen ganz beſtimmten
Beruf vorgebildet ſind. Das zeigt ſchon die Tatſache, wie glatt
und erfolgreich manche Menſchen ſogar in vorgerücktem Alter
umgeſattelt ſind. Das kann darüber beruhigen, daß ſtaatliche
Vorkehrungen für die richtige Beſetzung der verſchiedenen Berufe
nur in begrenztem Maße getroffen werden können. Allerdings
verführt die zunehmende Spezialiſierung dazu, ſich auf die
Aus=
übung eines ganz beſtimmten Berufs feſtzulegen. Die
Arbeits=
loſenfürſorge und ſpäter die Arbeitsloſenverſicherung haben
neben anderen Mißſtänden auch eine Verſchärfung in der
Beto=
nung beruflicher Einſeitigkeit zur Folge gehabt. So hat bei der
Anerkennung der Rentenanwartſchaft von Arbeitsloſen die Frage
eine entſcheidende Rolle geſpielt, ob dem=Betreffenden dieſe oder
jene Erſatzbeſchäftigung „billigerweiſe zugemutet” werden könne.
Im ſcharfen Gegenſatz hierzu ſteht das nationale Ehr= und
Verantwortungsgefühl, das lieber jede ehrliche Arbeit annimmi,
ehe es nach öffentlichen Renten Ausſchau hält. Wenn wir in
dieſer Zeit einer Neubilanzierung unſerer Berufe dies Ehrgefühl
überall mobilzumachen verſtehen, wird uns die Löſung der
wich=
tigen Frage keine unüberwindlichen Schwierigkeiten bereiten.
Bei Beantwortung der Frage, welche Berufe in den nächſten
zehn bis zwanzig Jahren weniger und welche mehr Zuzug
be=
anſpruchen werden als in der vergangenen Zeit, iſt Vorſicht und
Zurückhaltung am Platz. Feſt ſteht jedenfalls, daß die
Verklei=
nerung der heranwachſenden Jahrgänge zu einem Minderbedanf
Zeike 2 — Nr. 12
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. Januar 1934
an Lehrern führen wird, daß das Erlöſchen der Nachfrage nach
deutſchen Geiſtesarbeitern im Ausland allgemein die
Berufsaus=
ſichten der Akademiker verringern wird, daß der Häuſerbau
vorausſichtlich zwei bis drei Jahrzehnte lang ſtagnieren wird,
daß zunächſt für eine Reihe von Jahren Ausfuhrinduſtrie und
Ausfuhrhandel einen geringeren Bedarf an neuen
Arbeitskräf=
ten haben werden, und daß der Zwang zur möglichſt billigen
Ausgeſtaltung des Behördenapparats auch für die Beamten und
Angeſtellten des öffentlichen Dienſtes keine günſtigen
Anſtellungs=
ausſichten eröffnet. Aber was ſoll nach der poſitiven Seite geſagt
werden? Solange wir nicht über wirtſchaftliches Neuland
ver=
fügen, werden wir uns mit der ſtärkeren Ausnutzung der in
der Heimat gebotenen Wirtſchaftsmöglichkeiten begnügen müſſen.
In erſter Linie ſteht hier die Landwirtſchaft.
Früher iſt oft behauptet worden, die meiſten Städter ſeien
für die Landwirtſchaft endgültig verdorben. Hiermit wird ſich
die Trägerin des neuen Staats, unſere Jugend von heute, nicht
abfinden. Wer für einen Beruf nicht geboren war, kann dafür
erzogen werden. Hier wird der freiwillige Arbeitsdienſt
wert=
volle Hilfe leiſten können. Er macht die jungen Menſchen nicht
nur bodennah, kameradſchaftlich und hilfsbereit, — er erweckt
in ihnen auch das Bewußtſein, daß bei entſprechender Energie
und bei genügendem guten Willen die meiſten der anſcheinend
unüberwindlichen Schwierigkeiten überwindlich ſind. Mit
tüch=
tigen und ſelbſtbewußten Menſchen läßt ſich eine neue nationale
Berufsbilanz in einer gar nicht langen Reihe von Jahren
her=
ſtellen.
Freie Enkſcheidung
über die Aufnahme eines Arkikels.
Berlin, 12. Januar.
Vom Reichsverband der Deutſchen Preſſe und vom
Reichsver=
band der Deutſchen Schriftſteller wird folgendes mitgeteilt: Es
beſtehen keine geſetzlichen Vorſchriften, wonach die Schriftleiter
verpflichtet ſind, nur Manuſkripte von Mitgliedern des RDP. und
des RDS. zu veröffentlichen. Jeder Schriftleiter iſt in ſeiner
Entſcheidung über die Aufnahme oder Nichtaufnahme eines Artikels
frei. Entſcheidet er ſich für die Aufnahme eines Artikels, ſo trägt
er für ihn die Verantwortung nach § 20 des Schriftleitergeſetzes.
Umbildung des belgiſchen Kabinekts.
Von dem Präſidium des belgiſchen Miniſterrats wird
be=
kanntgegeben, daß die ſeit einigen Wochen infolge des Rücktritts
des Innenminiſters Poullet notwendig gewordene
Kabinetts=
umbildung nunmehr durchgeführt wird. Der Miniſter für ſoziale
Fürſorge, Graf Carton de Viart, verläßt ebenfalls das
Mini=
ſterium, und ſein Amtsbereich wird dem Arbeitsminiſter van
Jſacker übertragen. Dagegen wird das von intereſſierten Kreiſen
ſeit langem geforderte Miniſterium für Nationale Wirtſchaft
nunmehr geſchaffen. Das Reſſort des Handels bleibt bis auf
weiteres dem Außenminiſterium beigegeben. Miniſter für
Natio=
nale Wirtſchaft wird der Führer der flämiſchen Katholiken, van
Gauwelaert, der von 1920 bis 1932 Bürgermeiſter von
Ant=
werpen war. Der katholiſche Senator des Luxemburg=Bezirks,
Pierlot, übernimmt das Innenminiſterium.
Das belgiſche Kabinett wird am 23. Januar
zuſammen=
treten.
Vom Tage.
Der Münchener Oberbürgermeiſter Karl Fichler, der bisher
den Rang eines Standartenführers der SS. innehatte, iſt zum
Oberführer der SS. ernannt worden.
Senatspräſident Dr. Rauſchning iſt zur Teilnahme an der
bevorſtehenden Ratstagung nach Genf abgereiſt. Danzig=polniſche
Streitfragen, die in früheren Jahren auf keiner Ratstagung
fehlten, ſtehen diesmal nicht auf der Tagesordnung. Dagegen
wird der Rat über die Beſchwerde der ſozialdemokratiſchen
Dan=
ziger Volksſtimme wegen des im November erlaſſenen Verbots
zu entſcheiden haben.
Auf Anordnung der Staatsanwaltſchaft in Kattowitz iſt der
Syndikus der Gieſche A.=G., Dr. Engliſch, verhaftet und in das
Kattowitzer Unterſuchungsgefängnis überführt worden. Dr.
Eng=
liſch wurde bereits vom Unterſuchungsrichter vernommen. Ueber
die Gründe, die zu der Verhaftung geführt haben, hüllen ſich die
Behörden in Stillſchweigen.
Im Konſiſtorium der orthodoxen Kirchendiözeſe Warſchau
fanden neuerdings Hausſuchungen ſtatt. Wie von gut
unter=
richteter Seite verlautet, wird die Leitung des Konſiſtoriums
ein=
ſchließlich des Metropoliten der orthodoxen Kirche in Polen
Dionyſius wegen Mißbrauchs von Amtsbefugniſſen zur
ſtrafrecht=
lichen Verantwortung gezogen. Es handelt ſich um etwa 1000
Fälle vollzogener Eheſchließungen von katholiſchgemiſchten Ehen.
Der amerikaniſche Senat hat einen Geſetzentwurf
ange=
nommen, der Strafen bis zu 10 000 Dollar oder Gefängnis bis
zu fünf Jahren für denjenigen vorſieht, der Aktien, Obligationen
oder andere Schuldverſchreibungen einer ausländiſchen Regierung.
die teilweiſe oder ganz die Schuldenzahlungen eingeſtellt hat,
kauft oder verkauft.
Erregte Kammerdebatte in Paris.
Aitrahe in Barlatnen
und auf der Straße
wegen der Staviſtky=Enkhüllungen.
EP. Paris, 12. Jan.
Die heutige Sitzung der Kammer, in der die
Interpellations=
debatte über den Staviſky=Skandal weitergeführt wurde, ſtand
unter dem Eindruck der geſtrigen ſchweren Mainifeſtationen, die
den Unwillen erkennen laſſen, von dem weite Kreiſe der
Be=
völkerung gepackt ſind. Auch heute morgen mußte die Kammer
wiederum von einem ſtattlichen Polizeiaufgebot geſchützt werden.
Andererſeits hat die Anfrage des Verteidigers des verhafteten
Direktors des Bayonner Leihhauſes, ob es wahr ſei, daß die
radikalſozialiſtiſche Partei Frankreichs von Staviſky 15
Mil=
lionen Franken für die Wahlkampagne im Jahr 1932 erhalten
habe, die Nervoſität in den parlamentariſchen Kreiſen noch mehr
geſteigert. Von radikalſozialiſtiſcher Seite wird natürlich die
Be=
hauptung als glatte Lüge abgewieſen, aber es beſteht kein Zweifel,
daß die Gegner der größten Regierungspartei dieſe Anklagen für
ihre Kampagne auszunutzen verſtehen werden.
In der hitzigen Debate wies der Abgeordnete Lacourt
be=
ſonders auf die Rechtsanwälte hin, die Parlamentarier ſind, und
teilweiſe die Verteidigung von Individuen übernehmen, deren
Treiben ſie als Abgeordnete auf der Kammertribüne auf das
ſchärfſte kritiſieren.
Mit beſonderem Intereſſe wurde eine Rede des
elſäſſi=
ſchen Abg. Michel Walter angehört, der betonte, daß die
elſäſſiſche Bevölkerung ſehr erregt über dieſe
Affäre ſei. Im Intereſſe des Preſtiges des
fran=
zöſiſchen Staates ſei größte Energie von ſeiten
der Regierung nötig.
Darauf hielt der neuſozialiſtiſche Abgeordnete Marcel Doat
eine große Rede, mit der er auf faſt allen Bänken der Kammer
lebhaften Beifall fand. Er forderte energiſch Sanktionen als
Vor=
ſpiel einer großen Säuberungs= und Geſundungsaktion, denn die
Maſſe beginne, an dem Regime und an den verantwortlichen
Männern zu zweifeln. Es gebe zu viele Leute an oberſter Stelle,
welche die natürlichen Geſetze der Arbeit nicht mehr kennten. Die
Maſſe übe bereits ſelbſt Kritik. Sie habe an den Selbſtmord
Staviſkys nicht geglaubt. Sie habe gefühlt, daß zu viele
Men=
ſchen an dem Tod Staviſkys ein Intereſſe gehabt hätten. Man
habe ohne Zweifel viel zu verheimlichen. Die Lage für das
par=
lamentariſche Regime ſei ſehr ernſt.
In der Nachmittagsſitzung ſprach der Rechtsabgeordnete
Ybarnégaray. Der Redner brachte Anklagen vor, die verſchiedene
amtliche Stellen ſchwer belaſten. Auch er
glaubt nicht an den Helbſtmord Skaviſkys.
Der Betrüger ſei ſeiner Meinung nach vielmehr ermördet
worden. Ybarnégaray zieht ſich eine ſcharfe Entgegnung
des Miniſterpräſidenten Chautemps zu, der mit
Nachdruck darauf hinwies, daß es unmöglich ſei, die
Staatsauto=
rität aufrecht zu erhalten, wenn die offiziellen Berichte der
öffent=
lichen Behörden vom Parlament angezweifelt würden.
Ybarné=
garay gab auch der Befürchtung Ausdruck, daß der gegenwärtige
Eifer der Regierung bei der Aufklärung der Skandalaffäre nicht
anhalten werde. Er nannte als leuchtendes Beiſpiel für die
Nachläſſigkeit der Unterſuchungsbehörden die Fälle Ouſtric und
Gualino, die dem franzöſiſchen Sparer Milliardenverluſte gebracht
hätten. Auch dieſe Schuldigen ſeien nicht der verdienten Strafe
zugeführt worden und hätten ihre frühere Tätigkeit wieder
auf=
genommen. (Große Bewegung im Hauſe.) — Der Redner ging
dann auf Einzelfragen des Staviſky=Skandals ein. Er klagt die
Finanzbehörden der ſchwerſten Nachläſſigkeit an. Sie hätten ſich
damit begnügt, ſich beim Präfekten des Bayonner Departements
über das Bayonner Leihinſtitut ſchriftlich zu erbundigen. Der
Präfekt habe überraſchenderweiſe nichts anderes getan, als einen
Brief des verhafteten Direktors des Leihinſtituts nach Paris zu
überſenden. Die einfachſte Unterſuchung an Ort und Stelle hätte
den Schwindel aufdecken müſſen. Die Behörden hätten aber mit
Abſicht nicht eingegriffen. Ybarnégaray griff dann den
Miniſter=
präſidenten und Innenminiſter Chautemps direkt an, da ihm die
Sicherheitspolizei unterſtehe.
Der ehemalige Miniſterpräſident Herriot verteidigte
darauf in einer langen Rede und an Hand von juriſtiſchen und
miniſteriellen Beſtimmungen ſeinen früheren Parteifreund, den
radikalſozialiſtiſchen Abgeordneten Garat, der Bürgermeiſter
von Bayonne war, und ſich jetzt in Haft befindet. Er verſuchte,
die Schuld für den Rieſenſkandal auf die Rechtsregierungen vor
1932 abzuſchieben, was jedoch von der Rechten bekämpft wurde.
Verkrauensvokum für Chaukemps.
Nach mehrmaligen Interventionen des Miniſterpräſidenten
wurde am Freitag=Spätabend der Antrag auf Bildung einer
par=
lamentariſchen Unterſuchungskommiſſion, zu dem die Regierung
die Vertrauensfrage geſtellt hatte, mit 360:229 Stimmen
abge=
lehnt. Die Vertrauensfrage ſelbſt wurde mit 376:205 Stimmen
angenommen und darauf durch Handaufheben die parlamentariſche
Immunität des radikalſozialiſtiſchen Abg. Bonnaure, des früheren
Rechtsanzults Staviſkys, aufgehoben.
Straßenkundgebungen in Paris.
Der ſtarke Ordnungsdienſt, der am Donnerstag wegen der
Kundgebungen vor dem Kammergebäude eingeſetzt worden war,
konnte um Mitternacht wieder aufgehoben werden. Die
Demon=
ſtranten hatten mehrmals verſucht, gegen das Kammergebäude
anzurücken und auch ins Arbeitsminiſterium einzudringen.
An=
dere Abteilungen zogen in ſpäter Abendſtunde lärmend und
ſin=
gend über die großen Boulevards. Ueberall behielt die Polizei
die Oberhand. Aber nirgends iſt es ohne Zuſammenſtöße
abge=
gangen. Auf dem Boulevard Raspail und dem Boulevard Saint
Germain arteten ſie teilweiſe in regelrechte Straßenſchlachten
aus. Hier bombardierte die Menge die Ueberfallkommandos
mit Flaſchen, Stühlen, Tiſchbeinen, herausgeriſſenen Gittern uſw.
Das Opfer ſeines Berufes wurde ein
fran=
zöſiſcher Berichterſtatter, der in dem Augenblick,
als er die Ereigniſſe zu Papier bringen wollte, in
einen ſolchen Zuſammenſtoß geriet und niedergetreten wurde. Er
wurde mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus
eingelie=
fert. Nach Feſtſtellung der Perſonalien ſind ſämtliche
Verhafte=
ten kurz nach Mitternacht wieder freigelaſſen worden.
Straßenkundgebungen hatten geſtern auch, wie die Blätter
melden, in Lyon ſtattgefunden.
*Perſtimmung an der Seine.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 12. Januar.
Neben dem Skandal Staviſky muß man jetzt ſchon von der
Pſychoſe Staviſky ſprechen. Die aufgeregte Oeffentlichkeit
ver=
mag nicht über die Affäre zur Tagesordnung überzugehen;
immer wieder hört und lieſt man die Behauptung: der Skandal.
beginne erſt jetzt. Und man erwartet jeden Morgen neue
Ent=
hüllungen. Auf die Dauer fragt man ſich, was eigentlich noch
zu enthüllen bleibt, denn das, was bereits in der Pariſer Preſſe
über den Skandal zu leſen iſt, dürfte eigentlich jedem genügen.
Es iſt Tatſache, daß die lange Reihe von verſchiedenen
Finanz=
ſkandalen die breite Maſſe aufs äußerſte verbittert hat. Die
Demonſtrationen, noch ſo energiſch unterdrückt, bezeugen es
genü=
gend. Aber daneben kommt auch die Innenpolitik zu ihren
Rech=
ten. Die Sozialiſten möchten in dieſem heiklen Augenblick der
Regierung ihre Unterſtützung recht teuer verkaufen, die
rechts=
ſtehende Oppoſition dagegen möchte die Gelegenheit benützen, die
Macht aus den Händen der Radikalen Partei zu reißen.
Innenpolitiſch wäre weder die eine, noch die andere
Opera=
ration berechtigt. Es geht nicht, die parlamentariſchen Sitten
gerade aus dieſem Anlaß zu ſanieren. Der Skandal verzweigt
ſich ſowohl nach rechts wie nach links, und nicht jeder, der
dies=
mal nicht kompromittiert wird, iſt ſchon unbedingt ein
Grals=
ritter. Schließlich muß man bedenken, daß das Zuſammengehen
der Finanzen mit der Politik, die Rolle der politiſierenden
Rechtsanwälte und anderes mehr allgemein bekannte Tatſachen
ſind, die jetzt zu entdecken etwas zu ſpät iſt. Wenn man dieſe
Zuſtände ändern will, ſo kann dazu der Impuls nicht von
irgend=
einer Partei, die in derſelben Atmoſphäre lebt, ausgehen. Die
einzige Löſung, die übrig bleibt, iſt eine beſchränkte
innenpoli=
tiſche Umgeſtaltung, die der veränderten Kräfteverteilung
Aus=
druck gibt.
Inzwiſchen fordert die Außenpolitik ihre Rechte. Der
Mini=
ſterrat in London führte anſcheinend zu einem Ergebnis, wie es
allgemein erwartet wurde. England beharrt in einer Paſſivität,
die höflicherweiſe vermittelnde Rolle genannt wird.
In der allgemeinen Aufregung wurde auch der neue
fran=
zöſch=ruſſiſche Handelsvertrag nicht genug gewürdigt. Nach wie
vor verhalten ſich die eigentlichen Wirtſchaftskreiſe recht ſkeptiſch
gegen das Rußlandsgeſchäft. Nicht nur darum, weil die
gegen=
wärtigen Möglichkeiten der Sowjets beſchränkt ſind, ſondern weil
man die Zukunft noch peſſimiſtiſcher beurteilt. Immerhin hat
ſich Sowjetrußland dazu verpflichtet, in den nächſten zwölf
Mo=
naten Beſtellungen im Werte von 250 Millionen Franken zu
geben. Frankreich bringt dabei entſprechende Opfer, in den
kolonialen Kreiſen behauptet man ſogar, viel zu große Opfer,
* Im Kampf gegen Schmuk und Schund.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Im Berliner Polizeipräſidium am Alexanderplatz gibt es eine
intereſſante Sammlung von Verbrecherwerkzeugen, von
Diebes=
handwerk und dergleichen Material, das der Kriminalpolizei im
Laufe der Jahre im Kampfe gegen die Unterwelt in die Hände
gefallen iſt und das nun aus Gründen der Inſtruktion ſorgſam
aufbewahrt wird. Dieſem eigenartigen Kriminalmuſeum iſt in
letzter Zeit eine neue Abteilung angegliedert worden, entſtanden
aus dem Abwehrkampf der Polizei gegen die Schund= und
Schmutzliteratur. Was ſich hier im Laufe der Zeit angeſammelt
hat, zeigt ſo recht, wie notwendig der Kampf gegen das
Ueber=
handnehmen dieſer pornographiſchen Induſtrie geweſen iſt und
heute noch iſt. Bis an die Decke der ausgedehnten Lagerräume
türmen ſich die Stapel unzüchtiger Schriften und bildlicher
Dar=
ſtellungen. Faſt täglich kommen Laſtwagen an und laden ihre
ver=
derbliche Laſt dort ab. Nicht in geordneten Reihen, ſondern in
großen Stößen ſind hier die Elaborate der Sumpf=„Schriftſteller”,
angeſammelt, um von Zeit zu Zeit unter polizeilicher Aufſicht
wieder verladen zu werden und in eine Papiermühle verſandt zu
werden, wo ſie, wiederum unter ſtrenger polizeilicher Aufſicht,
eingeſtampft werden.
In den letzten Jahren hatte ſich beſonders in der Gegend der
Berliner Friedrichſtraße mit ihrer dadurch berüchtigten Paſſage
wie auch am Kurfürſtendamm in verſchiedenen Buchhandlungen,
Leihbibliotheken und obſkuren Verlagen eine regelrechte
Indu=
ſtrie mit einem ausgezeichnet arbeitenden Vertrieb breit gemacht,
die häufig unter dem Deckmantel der „Wiſſenſchaftlichkeit”
ledig=
lich unzüchtige Schriften und Bildermaterial herſtellte und
abzu=
ſetzen verſuchte. Frühere Regierungen haben dieſe Zuſtände mehr
oder weniger ſtillſchweigend geduldet. Durch die Regierung der
nationalen Erhebung hak die „Zentralſtelle zur Bekämpfung
un=
züchtiger Bilder und Schriften” im Polizeipräſidium, die unter
Leitung des Kriminalrates Vorwerk ſteht, einen neuen und ſehr
lebhaften Auftrieb bekommen. Der nationalſozialiſtiſche Staat
duldet ſolche Erſcheinungen im öffentlichen Leben einfach nicht.
Seit vielen Wochen ſchon ſind die Beamten unentwegt bei der
Arbeit und kontrollieren vor allem auch die Auslagen der
Buch=
handlungen und Leihbüchereien. So wurde es erreicht, daß in
Berlin heute die Straße — und hier in erſter Linie auch die
Kioske — gereinigt ſind. Die Zentralſtelle, die durch die
Ver=
träge von Paris und Genf aus den Jahren 1910 und 1923 im
Rahmen einer international aufgezogenen Organiſation arbeitet,
iſt auf dieſe Weiſe mit den zuſtändigen Polizeiſtellen faſt aller
Kulturländer verbunden. Ein internationaler Code=Schlüſſel
er=
möglicht es, daß unter Ausſchaltung der Auswärtigen Aemter der
einzelnen Regierungen und der Vertretungen die Polizeiſtellen
untereinander ſofort in Verbindung treten können, um
gegebenen=
falls ſofort von Land zu Land die Beſchlagnahme eines
derarti=
gen anſtößigen Machwerkes zu veranlaſſen. Im Innendienſt iſt
die Arbeit der deutſchen Stelle, kurz ZBU. (Zentral=Bilder=
Un=
zucht) genannt, durch die Verordnung des preußiſchen
Innenmini=
ſters vom 15. Mai 1933 neu geregelt und bedeutend erweitert
worden. Die Machtbefugniſſe der Behörde ſind dadurch ſo
ausge=
dehnt, daß eine reſtloſe Vernichtung nicht nur der
grobunzüchti=
gen Schriften und Bilder, ſondern auch aller Druckſchriften und
Bilder gewährleiſtet iſt, die nach Form und Inhalt den Anſtand
verletzen und dadurch die öffentliche Ordnung gefährden. Ein
Ge=
richt braucht nicht erſt angehört zu werden. Keine weitere
In=
ſtanz iſt anzuhören, um eine Beſchlagnahme oder Vernichtung des
Materials durchzuführen. Der Kampf wurde in letzter Zeit
ziem=
lich nachhaltig und mit großem Erfolg geführt. Eine Menge von
Neuerſcheinungen auf dieſem Gebiete konnte in letzter Zeit
ver=
hindert werden. Viele hundert Zentner beſchlagnahmter Schriften
lagern im Polizeipräſidium, und viele hundert Zentner wurden
bereits eingeſtampft und vernichtet. Die eingreifenden
Beſtim=
mungen richten ſich übrigens auch gegen Inſerate dieſes Inhalts.
Die Polizei wird in ihrer Arbeit erfreulicherweiſe zu großen
Tei=
len von der Oeffentlichkeit unterſtützt. So ſteht zu hoffen, daß
durch den ſyſtematiſchen Abwehrkampf der amtlichen Stellen
ſo=
wie durch die tätige Mithilfe der Bevölkerung das öffentliche
Leben von dieſen Erſcheinungen der Nachkriegsjahre gereinigt
wird und bleibt.
Deutſcher, ſprich Deutſch!
stpa. Von je her iſt es ein Fehler der Deutſchen, Heimiſches
gering zu bewerten, über Gebühr hingegen Ausländiſches zu
ſchätzen. Zwar regte ſich in Zeiten bewußter Stärke der Stolz,
ein Deutſcher zu ſein; aber der völkiſchen Erhebung folgte
gewöhn=
lich ein Verſinken in Nachgiebigkeit und Selbſtentwürdigung.
Im letzten Jahre hat der deutſche Geiſt einen ungeahnten
Auf=
ſchwung genommen deutſche Art ſoll nun ungemiſcht und
ungeſchwächt herrſchen. Iſt das möglich, ohne daß wir auf die
Reinheit unſres nach dem Blute koſtbarſten Gutes bedacht ſind; auf
die Reinheit der Sprache? Schädigen wir leichtſinnig
ihren Bau, ſo brechen wir die Kraft des deutſchen Gemütes;
ver=
mengen wir den Wortſchatz, ſo öffnen wir undeutſchem Weſen
die Türe.
Gegen verderbtes Deutſch, gegen undeutſches „Deutſch” kämpfte
der Sprachverein. Der Deutſche weiß nicht, welche Macht in
ſeiner Sprache wohnt; er weiß nicht, wie ſehr ihre Mißhandlung
ſein Volkstum ſchwächt, die Stellung ſeiner Brüder im Auslande
erſchwert, ſogar die Verbreitung deutſcher Waxen hemmt; er ahnt
nicht, daß Mißachtung der Sprache auch wahrer
Volksgemein=
ſchaft im Wege ſteht.
Solche Erkenntnis will der Sprachverein allen Volksgenoſſen
zueignen. Das iſt ſeine Tätigkeit, das iſt ſein Ziel.
Cgeſar.
Zur Veranſtaltung der Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen
Gymnaſiums (19. Januar 1934.)
Wenn heute der Name Caeſar fällt, ſo denkt vielleicht mancher
zunächſt nur mit gemiſchten Gefühlen an die Zeit zurück, in der er
als Tertianer ſich mühſam den Weg durch die kriſtallklaren
Perioden von Caeſars Galliſchem Krieg bahnen mußte. Gerade
darum dürfte es jetzt von beſonderem Reize ſein, wenn dieſe
Per=
ſönlichkeit einmal in gegenwartsnaher Beleuchtung erſcheint. Sah
man früher in Caeſar teilweiſe nur den Tyrannen, den
Zertrüm=
merer der demokratiſchen Staatsform, ſo erkennen wir heute nach
der nationalen Einigung unſeres Vaterlandes mehr als jede andere
Generation in Cgeſar die Macht der Perſönlichkeit, des Führers,
der wirklich Geſchichte gemacht hat. Als alle geſetzlichen Wege ſich
ihm verſagen, da löſt er, nur auf das Geſetz der eigenen Bruſt
bauend, die Aufgabe, die ihm das Schickſal geſtellt hat: Die
Ret=
tung vor dem Chaos, die Neuſchöpfung des römiſchen Staates,
und zwar nicht um ſeiner ſelbſt, ſondern um ſeines Volkes willen.
Der Redner des Abends, Univerſitätsprofeſſor Dr.
Hans Oppermann, der ſeine akademiſche Lehrtätigkeit in
Greifswald begann, und jetzt in Heidelberg wirkt, hat in den
ver=
ſchiedenſten Gebieten der griechiſch=römiſchen Antike ſich mit großem
Erfolg literariſch betätigt. Aus dem Gebiet des Griechiſchen
be=
arbeitete er religionswiſſenſchaftliche, philoſophiſche (beſ.
Neupla=
tonismus und Plotin) und ſtaatswiſſenſchaftliche Probleme (
Ariſto=
teles, Verfaſſung der Athener). Aus dem Gebiet des Römiſchen
ſteht im Mittelpunkt ſeiner Forſchung die Perſönlichkeit Caeſars,
für welche er durch ſein Caeſarbuch und gelegentliche Aufſätze
wei=
teren Kreiſen das Verſtändnis erſchloſſen hat. Neuerdings nimmt
er auch lebhaften Anteil an der bildungstheoretiſchen Verteidigung
des Lateiniſchen im Rahmen des deutſchen Gymnaſiums: Die
Sprache iſt der ſichtbare Ausdruck des Geiſtes deſſen, der ſie ſpricht.
„Und was kann für die gedankliche Schulung der Deutſchen
wert=
voller ſein als das Ringen mit und um den Geiſt des größten
Staatsvolkes, das Europa geſehen hat, jenem ordnenden
Herrſcher=
geiſt, der noch aus den einfachſten ſprachlichen Erſcheinungen des
Lateiniſchen, aus ſeinem Satzbau ebenſo deutlich ſpricht wie aus
ſeinen größten Sprachkunſtwerken? . . . So leiſtet der
Latein=
unterricht die Aufgabe, die ihm zufällt: einen weſentlichen
Bei=
trag zu liefern zur geiſtigen Züchtung des politiſchen Deutſchen,
des Trägers des neuen Reiches.”
Die Chriſtlichſoziale Parkei gefterreichs
gefährdel.
DNB. Wien, 12. Januar.
Der Chriſtlichſoziale, Parteivorſtand hat ſich am Freitag
wiederum im Parlament zu einer Beratung verſammelt.
Bundes=
kanzler Dollfuß hat eingehend über ſeine letzten
Verhandlun=
gen mit der Heimwehrführung berichtet. In den vertraulichen
Beratungen des Parteivorſtandes ſollen die letzten Vorgänge in
Oberöſterreich einen breiten Raum eingenommen haben.
All=
gemein iſt der Eindruck verbreitet, daß die etzte
Entwicklung innerhalb der Partei zu
einerGe=
fährdung der geſamten Chriſtlichſozialen
Be=
wegung zu werden drohe.
Die der Partei naheſtehende Preſſe erklärt, die
Chritlich=
ſoziale Partei ſtehe jetzt vor ſchweren Entſcheidungen, eine neue
Form der Chriſtlichſozialen Vaterländiſchen Bewegung in
Oſter=
reich ſei notwendig geworden. Die politiſche Linie werde urch
Bundeskanzler Dollfuß beſtimmt.
In den Beratungen des Parteivorſtandes ſoll der
Budes=
kanzler die Erklärung abgegeben haben, daß die Regieung
vollkommen Herr der Lage ſei. Eine Aenderung des
Regierugs=
kurſes ſei mit der Ernennung des Vizekanzlers Fey ſum
Sicherheitsminiſter in keiner Weiſe verbunden. Die neueſten
Jor=
gänge im Heimwehrblock und die Loslöſungsbewegung vonder
Chriſtlichſozialen Partei haben natürlich Erregung
hevor=
gerufen.
Es beſteht der Eindruck, daß die Regierung in eine
ſchvie=
rige Lage gekommen ſei, weil ſich innerhalb der beiden die
Regierung am weiteſtgehenden ſtützenden Gruppen neue
Tenen=
zen bemerkbar gemacht haben und ſomit die Regierung in em
jetzt begonnenen Kampf gegen den Nationalſozialismus ucht
mehr wie bisher auf die volle Unterſtützung dieſer beiden
Hapt=
gruppen rechnen kann.
Der Heimwehrgruppenführer Graf Alberti, der weſen ener
Unterhaltung mit Gauleiter Frauenfeld verhaftet wopen dar,
iſt inzwiſchen wieder freigelaſſen worden.
Ausweiſungsbefehl für Makena.
DNB. Budapeſt, 1 Januar.
Sämtliche Blätter bringen die amtliche Meldug, daß der
Architekt Materna, der Leiter der Gruppe öſterreiſſcher
Natio=
nalſozialiſten, die vorgeſtern die Grenze nach Ungſt
überſchrit=
ten haben, den Ausweiſungsbefehl erhalten hat. Jandere
Mit=
glieder der Gruppe ſind bereits abgefahren! Esſeißt, daß ſie
ſich über die Tſchechoſlowakei nach Deutſchland begen. Dagegen
befindet ſich in Pinkamindſzent (Allerheiligen) w eine Gruppe
öſterreichiſcher Nationalſozialiſten, die das Ergeis der
Bera=
tungen der zuſtändigen Stellen über ihr Schickſcbwarten will.
Nach den ungariſchen Vorſchriften über die ſemdenkontrolle
kann ſich jeder zwei Monate ohne weiteres inlngarn
aufhal=
ten. Ungarn betrachtet übrigens
diſöſterreichi=
ſchen Nationalſozialiſten als poliſche
Flücht=
linge und wird demgemäß für ihre vorläge Beköſtigung
ſorgen. Materna hat einem Vertreter desſberalen „Peſti, heißt es u. a.: Die Vermögensſteuerveranlagungen für die
Oeſterreich ſei es nicht länger auszuhalten geen, da die öſter= bewertung nach dem Stand vom 1. Januar 1931. Seit dieſem
reichiſchen Behörden, als ſie ſahen, daß die Phörigen des Ar= Tage ſind in einer großen Zahl von Fällen erhebliche
Ver=
tur anwendeten, um die Angehörigen entyr zu „bekehren”
ſei zu erwarten, daß nach und nach noch 4 tauſend Flücht= lagung” der Vermögensſteuer würde wegen der großen Zahl der
linge über die ungariſche Grenze kommen.
Makerna nach Preßburg urwegs.
einer 19köpfigen Gruppe über Oroszvar nPreßburg abgereiſt.
mehr.
Verhafkung der nakionalſoziaſchen Führer
Frauenfeld, Schakkenfroh /Leopold.
DWWien, 12. Januar.
Im Zuge der von der Regierung erſenen außerordentlich
Rcharfen Kampfmaßnahmen gegen die ndalſozialiſtiſche Bewe= Januar 1934 vor. Dem ſeit dem letzten Stichtag eingetretenen
rnalſozialiſtiſchen Führer Gauleitefrauenfeld, der getragen werden. Bei der Bemeſſung dieſes Abſchlages konnten
Phefredakteur der von der Regig verbotenen natio= für das Jahr 1934 die bereits allenthalben ſichtbaren Anzeichen
malſozialiſtiſchen Deutſch=Oeſterr. Tageszig, Schattenfroh, für eine Beſſerung der Wirtſchaftslage nicht außer Betracht
ge=
mund der Landesleiter für Nieterreich, Leopold, laſſen werden. Trotz der gegenüber den Vorjahren zweifellos
chaftung der drei nationalſozialiſtiſchenſrer wird jedoch nicht Geſetzentwurf für das Jahr 1934 von einer Herabſetzung des
ausgegeben.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 12 — Seite 3
Siegerangaffang un Bermnverung.
herigen Abſchlags vun 20 Prozent liegt alſoein
Bus Heiustaenen
erhebliches Entgegenkommen für die Steuer=
genehmigk das neue Arbeitsgeſeh.
Berlin, 12. Januar.
Das Reichskabinett ſtimmte in ſeiner erſten Sitzung nach der
Weihnachtspauſe dem vom Reichsarbeitsminiſter und
Reichswirt=
ſchaftsminiſter vorgelegten Entwurf eines Geſetzes zur Ordnung
der nationalen Arbeit grundſätzlich zu. Die Veröffentlichung
des Geſetzes wird im Laufe der nächſten Woche erfolgen.
Ferner genehmigte das Reichskabinett ein Geſetz über die
Anpaſſung der Vermögensſteuer, Erbſchaftsſteuer und
Grund=
erwerbsſteuer an die ſeit dem 1. Januar 1931 eingetretenen
Wertrückgänge.
Schließlich ſtimmte das Reichskabinett dem Vorſchlag des
Reichsverkehrsminiſters über Veränderungen im
Verwaltungs=
rat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft zu.
Anpaſſung der Bermögens=
Erbſchafts= und Grunderwerbsſteuer
an die ſeit dem 1. Januar 1931 eingekreienen
Werkrückgänge.
DNB. Berlin, 12. Januar.
Die Reichsregierung hat folgendes Geſetz beſchloſſen, das
hiermit verkündet wird:
8 1.
Die Geltungsdauer der Verordnung des Reichspräſidenten
über die Anpaſſung der Vermögensſteuer, Erbſchafts= und
Grunderwerbsſteuer an die ſeit dem 1. Januar 1931
eingetrete=
nen Wertrückgänge vom 12. Mai 1932 (RGBl. I, S. 192) wird
ausgedehnt:
1. auf die Vermögensſteuer für das Rechnungsjahr 1934;
2. auf Neu= und Nach=Feſtſtellungen auf den 1. Januar 19341
ſowie auf Neu= und Nach=Veranlagungen zur Vermögensſteuer
auf dieſen Zeitpunkt; § 2 Abſ. 3 der Verordnung vom 12. Mai
1932 bleibt unberührt.
3. hinſichtlich der Erbſchaftsſteuer auf die Erwerbe, bei
denen die Steuerſchuld im Kalenderjahr 1934 entſteht;
4. hinſichtlich der Grunderwerbsſteuer auf die Fälle, in
denen die Steuerſchuld im Kalenderjahr 1934 entſteht.
Dieſes Geſetz
Kraft.
8 2.
tritt mit Wirkung vom 1. Januar 1934 in
In der Begründung
Naplo” vor der Abreiſe in einer Unterredufu. a. geſagt in Rechnungsjahre 1932 und 1933 beruhten auf der
Vermögens=
beitsdienſtes nationalſozialiſtiſch geſinnt ſinderadezu die Tor= mögensveränderungen, insbeſondere Vermögensrückgänge
einge=
treten. Die Berückſichtigung aller dieſer Veränderungen durch
oder aber ihnen das Daſein materiell unmch zu machen. Es eine „Neufeſtſtellung” des Vermögens und eine „Neuveran=
Fälle zu einer ausgedehnten neuen Bewertung der Veranlagung
geführt haben. Dieſe Aufgabe wäre aber für die Finanzämter
infolge ihrer geſchäftlichen Belaſtung untragbar geweſen. Die
Neufeſtſtellung des Vermögens und die Neuveranlagung der Ver=
Wie amtlich gemeldet wird, iſt der Fük der nach Ungarn, mögensſteuern auf den 1. Januar 1932 und 1. Januar 1933 ſind
gekommenen öſterreichiſchen Nationalſozien, Materna, mit daher durch geſetzliche Maßnahmen ausgeſchloſſen worden. Den
ſeit dem letzten Stichtag eingetretenen Vermögensrückgängen
In Oedenburg befindet ſich kein öſterreicer Nationalſozialiſt wurden bei der Vermögensſteuer durch einen Pauſchalabſchlag
von 20 Prozent der für 1931 feſtgeſetzten Steuer Rechnung
ge=
tragen. Entſprechende Maßnahmen ſind für die Erbſchaftsſteuer
und Grunderwerbsſteuer getroffen worden.
Die Verhältniſſe, die zu dieſer Regelung geführt haben,
liegen auch jetzt noch vor. Auch auf den 1. Januar 1934 kommt
eine Neubewertung des Vermögens nicht in Betracht. Der
vor=
ſtehende Geſetzentwurf ſieht daher eine Ausdehnung des
Aus=
ſchluſſes der Neufeſtſetzung und Neuveranlagung auf den 1.
agung ſind, wie verlautet, in den heutigeichtſtunden die natio= Wertrückgang ſoll auch diesmal durch einen Abſchlag Rechnung
werhaftet worden. Eine amtliche Zilung über die Ver= günſtigeren Lage der Vermögensbeſitzer ſieht der vorſtehende
Abſchlags ab. In der Aufrechterhaltung des bis=
pflichtigen.
Die Vermögensſteuer für das Rechnungsjahr
1934 beträgt hiernach — ebenſowie für die
Rech=
nungsjahre 1932 und 1933 — 80 Prozent der auf
Grund des Vermögens vom 1. Januar 1931
er=
mittelten Vermögensſteuer für das
Rechnungs=
jahr 1931. Auch für die Erbſchaftsſteuer und
Grund=
erwerbsſteuer wird nach dem vorſtehenden Geſetzentwurf
an dem bisherigen Abſchlag von 20 Prozent
feſt=
gehalten.
SA. S5 und SAR 1. erhalken den Dolch.
Berlin, 12. Januar.
Durch eine Verfügung der Oberſten SA.=Führung wird für
die SA. SS. und SAR. I zum Dienſtanzug ein SA.=Dolch nach
dem Muſter des zu Weihnachten vom Stabschef an verdiente
SA.=Führer verliehenen Ehrendolches eingeführt.
Die Ausgabe an die SA.=Einheiten erfolgt nach Maßgabe
der Fertigſtellung gegen Barzahlung durch die SA.=Gruppen.
Im freien Handel iſt der Dolch nicht erhältlich.
Am 24. Januar Weihe der neuen Fahnen
der Hiklerjugend.
DBN. Berlin, 12. Januar.
Am 24. Januar, dem Todestag des Hitlerjungen Herbert
Norkus, veranſtaltet die Reichsjugendführung eine große
Weihe von 340 Baunfahnen, die an dieſem Tage
ſämtlichen Bannen der Hitlerjugend verliehen
werden. Die Feier beginnt am 24. Januar, abends 19 Uhr,
in der Potsdamer Garniſonkirche mit einem Orgelſpiel über
das Lied „Unſere Fahne flattert uns voran‟. Dann hält der
Reichsjugendführer die Weiherede. Nach der Fahnenweihe eine
Minute Schweigen an der Gruft Friedrichs des Großen, deſſen
Geburtstag auf den gleichen Tag fällt. Ein Orgelſpiel leitet
zum Deutſchlandlied über, worauf der Ausmarſch der Fahnen
erfolgt. Im Luſtgarten findet dann ein Vorbeimarſch der 340
geweihten Fahnen am Reichsjugendführer ſtatt. Dann werden
die Fahnen nach Schloß Sansſouci gebracht, wo ſie für die
Nacht aufbewahrt werden. Am 25. Januar iſt morgens
gemein=
ſames Eſſen, dann folgt der Marſch der Fahnenabteilung zum
Langen Stall. Von dort werden ſie in die Standorte gebracht.
Miniſterworke ſind kein Reklamemikkel.
Wie das Vdz.=Büro meldet, hat der
Reichswirtſchaftsmini=
ſter den Spitzenverbänden der Geldinſtitute und den
Länderver=
waltungen ein Rundſchreiben zugehen laſſen, worin er ſich
da=
gegen verwahrt, daß Aeußerungen führender Perſönlichkeiten von
gewiſſen Unternehmungen zu Propagandazwecken mißbraucht
wer=
den. Es ſeien bei ihm und beim Reichskommiſſar für das
Bank=
gewerbe Klagen darüber eingegangen, daß Ausführungen
amt=
licher Perſönlichkeiten in führender Stellung, die bei beſonderen
Gelegenheiten zugunſten beſtimmter Arten von Geldinſtituten
einſeitig gemacht wurden, von den beteiligten Kreditinſtituten
zum Zwecke des Wettbewerbs benutzt werden. Der Miniſter
ver=
weiſt auf das zwiſchen den Geldinſtituten beſtehende
Wett=
bewerbsabkommen, das jede behördliche Einflußnahme auf die
Kundſchaft ablehne. Der Reichskommiſſar für das Bankgewerbe
beabſichtige, künftig jede auffällige Propaganda der
Kreditinſti=
tute mit einer von führenden Perſönlichkeiten zu ihren Gunſten
eingenommenen einſeitigen Stellung, die regelmäßig nicht zu
Propagandazwecken beſtimmt geweſen ſei, als eine aufdringliche
Reklame im Sinne des Wettbewerbsabkommens zu beurteilen
und wegen ſolcher Verſtöße mit Ordnungsſtrafen vorzugehen.
Der Reichswirtſchaftsminiſter erklärt, er könne dieſes Vorgehen
des Reichskommiſſars nur gutheißen, mindeſtens, bis eine
end=
gültige Klärung der künftigen organiſatoriſchen Geſtaltung der
deutſchen Kreditwirtſchaft herbeigeführt ſei.
Wieder 28 deutſche Nakionalſozialiſten
in Nordſchleswig verurkeilk.
DNB. Tondern, 12. Januar.
Das Gericht in Tondern verurteilte am Freitag 28 deutſche
Nationalſozialiſten aus Hoyer wegen verbotenen
Uniform=
tragens. Der Sturmführer Boſſen erhielt eine Geldſtrafe von
40 Kronen, die übrigen 27 wurden zu je 20 Kronen Geldſtrafe
bzw. drei Tagen Haft verurteilt.
* Heſſiſches Landgeaker.
Großes Haus. — 1Ruar.
„Die Zauberf”.
Oper von W. A. Mozart, Teſi Schikaneder.
Das wundervolle Werk, auf deſſſederkehr lange
gewar=
et wurde, iſt in der Geſchichte deſer ein Markſtein, als
Zeugnis muſikaliſcher Schöpferkraft ſeinzigartige Wurf des
Benies, als Ausfluß deutſchen Weſeſi Stück von uns ſelbſt.
Alus ſcheinbar ſich widerſprechenden n zuſammengeſetzt, dem
Stoffe nach beſcheiden, in der mterlage ſchwach, hat
ine göttliche Muſik die Kraft gehan Ganzes zu ſchaffen,
pas dem Kinde verſtändlich, dem Aine Erhebung iſt, dem
Laien ein Genuß, dem Künſtler eirbild. Dieſe Muſik, in
der Mozart ſein Tiefſtes gegeben ſißt alle Schwächen des
pramatiſchen Aufbaus und des Teergeſſen. Es iſt
eigen=
wümlich zu beobachten, wie man, er Handlung genügend
wertraut, der Worte faſt entraten) wenn dieſe einfachen
Themen und Harmonien erklingen ſöllig erſchöpfend ſpricht
die Muſik allein aus, was das Gefrlangt. Aufs deutlichſte
wird das Weſen der Muſik offenb” Unausſprechliche ſagen
z u können.
Die Vorſtellung ſtand auf ſehbarer Höhe. Muſikaliſch
—usgezeichnet, in der Inſzenierungus feſſelnd, in den
Bil=
wern genial.
Die muſikaliſche Leitung und Ang Karl Friderichs,
hne Pathetik auf das Volkstümliſprüngliche geſtellt, fand
berall den wahrſten Ausdruck f8 Ernſte wie das
Spie=
leriſche, das Religiöſe und Erdgeſe das Düſtere und das
Sonnige dieſer in allen Farben ßtimmungen glänzenden,
formenreichen Partitur. Das Ot in deſſen Behandlung
Rozart auch neue Wege ging — he Klänge der Poſaunen
und Hörner — begleitete vorbilnd außerordentlich fein.
Im Mittelpunkt aller Perſohht die Geſtalt Saraſtros,
über deſſen Partie wie aller zuſt Reich Gehörenden eine
unbeſchreibliche Hoheit ausgebreit. TheoHerrmanns
dunkler Baß, ſein künſtleriſcher and die aus dem Inneren
geſtaltende Darſtellung ſchufen eſiſches Bild dieſes weiſen
Führers. Zu Saraſtros Reich in der würdige Sprecher
ſeinſchl. dem früher einem deſter zugeteilten Dialog)
Feinrich Blaſels (die berüſezitative erklangen
herr=
lich), die zwei Geharniſchten, un geſungen von den Herren
Sattler und Schlüter, den Prieſter der Herren
2 anger und Buchner. Fer Chöre, die ſo oft ge=
hört und geſungen, doch nie verblaſſen (Siegfried Wick).
Schließlich die Geſänge der drei Knaben, denen Suſanne
Heilmann, Charlotte Krauß, Armella Bauer
ihre ſchönen Stimmen liehen.
Dem Männer=Reich Saraſtros gegenüber ſteht das
Frauen=
reich der Königin der Nacht nebſt ihren drei Damen. Die
Königin, deren für die „geläufige Gurgel” von Mozarts
Schwä=
gerin geſchriebenen Koloraturen von Clara Ebers als Gaſt
virtuos geſungen wurden, trägt kein beſonderes Geſicht. Um
ſo eigenartiger ſind die Geſänge der drei Damen muſikaliſch
gezeichnet (Führung der Altſtimme im erſten Terzett). Sie hatten
in den allerdings etwas zu ſchweren Stimmen von Bertha
Obholzer, Anna Jacobs, Martha Liebel, gute
Vertreterinnen.
Das Liebespaar Tamino und Pamina ſind paſſive Naturen,
in die perſönliche Züge Mozarts und ſeiner Frau verwoben
ſind. Maria Reining, für die ſchöne Königstochter nach
perſönlichem Weſen, hoher Geſaugskultur und warmer
Stimm=
farbe hervorragend geeignet, gab ihr eine ſtilvolle gewinnende
Darſtellung. Der größeren Tamino=Rolle erhebliche und meiſt
nicht befriedigte Anforderungen an ſtimmliches Vermögen und
geſangliches Können waren durch Dr. Heinrich
Allme=
roths oft gerühmten vortrefflichen Eigenſchaften in hohem
Maße erfüllt. Es iſt abwegig, ſie Anfängern zu geben, wie es oft
geſchieht. Es erfordert einen fertigen Sänger und reifen
Dar=
ſteller, um dieſe etwas blaſſe Figur intereſſant zu machen —
wie dies heute geſchah. Wir haben die Arien ſelten ſo ſchön, die
Rezitative noch nie ſo ausdrucksvoll gehört.
Die originellſten Perſonen ſind die humoriſtiſchen,
Mono=
ſtatos und Papageno, die Mozart ſeiner Anlage nach aufs beſte
geglückt ſind. Monoſtatos, rhythmiſch und durch die Pikkoloflöte
charakteriſiert, überaus draſtiſch, wie ſchon ſeit Jahren, von
Eugen Vogt gegeben. Papageno, dem die Pfeife und das
Glockenſpiel zugehört, mehr auf den Schauſpieler wie auf den
Sänger zugeſchnitten (Schikaneder, ſpielte ihn ſelbſt) fand in
Johannes Draths fabelhafter körperlicher und geiſtiger
Beweglichkeit und ſeiner Muſikalität, trotzdem natürliche Komik
ihm nicht gegeben iſt, die Vorausſetzungen des Erfolgs. Eine
prickelnde, gefanglich wie darſtelleriſch virtuoſe Papagena gab
Regina Harre. Dieſe beiden, perſönlich die Verkörperungen
des geſunden Menſchenverſtandes, muſikaliſch im deutſchen
Volks=
lied verwurzelt, ſind die feſteſten Stützen jeder Vorſtellung.
Denn das Publikum erkennt in ihnen die Kaſperlefiguren älteſter
Volkskunſt wieder.
Die Inſzenierung der Zauberflöte, bis zur Jahrhundertwende
feſtſtehend, hat von da an viele Wandlungen durchgemacht, von
denen keine ganz befriedigt hat. Die heutige, mit lächerlich ge=
ringem Aufwand geſchaffene von Hans Strohbach führt zurück
in die Zeit der erſten Aufführungen der Oper: den Barock. Der
Verſuch ſcheint mir inſofern nicht ganz glücklich, als er den Stoff
auf eine geſchichtlich beſtimmte Zeit feſtlegt, ſei es auch die
Mo=
zarts, anſtatt ihn zeitlos zu geſtalten. Die Zauberflöten=Muſik hat
zum Unterſchied von der des „Figaro” und „Coſi fan tutte” mit
Barock an ſich nichts zu tun. Strohbach deutet dieſes Barock
— hauptſächlich in den Koſtümen — auch nur an. Ihm iſt es nur
die Hilfe, den Geiſt Mozarts möglichſt eindringlich zu beſchwören.
Im übrigen ſchaltet er ſehr frei. In weitbogigen Zügen wird
alles Menſchliche und Göttliche des Werkes deutlich gemacht.
Mit einer geradezu genial gehandhabten techniſchen und
künſt=
leriſchen Meiſterſchaft gelingt es ihm, vermittels von Projektionen
und Belichtungen die Szenenbilder und Szenenwechſel in
origi=
neller und ſchnellſter Weiſe ablaufen zu laſſen. Dieſe Bilder
ver=
anſchaulichen, märchenhaft an= und abklingend, in der Wirkung
ähnlich alten kolorierten Kupferſtichen, die drei Reiche und müſſen
als hochintereſſante Löſung gewertet werden. Die Koſtüme ſind
nicht alle reſtlos geglückt bei den 3 Knaben, auch den 3 Damen.
Im Saraſtro=Chor wäre auch eine weibliche Ordenstracht
ſtil=
voller. Die Menagerie bei der erſten Flötenarie iſt entbehrlich.
Die Knips=Laternen anſtelle der früheren Poſaunen ſind
angreif=
bar. Die Feuer=Waſſer=Probe ſchien mir in Andeutungen ſtecken
geblieben. Im Bewegungsſtil bleibt manches nachzuholen. Ein
erſter ſo kühner Verſuch kann nicht auf Anhieb fertig ſein und
bedarf der Ausreifung, vielleicht, auch größerer Probenzahl, die
offenbar nicht genügend zur Verfügung ſtand.
Die ſchöne Aufführung fand ein zahlreiches begeiſtertes
Publikum.
v, II.
Johanna Sebus. Zu dem im geſtrigen Feuilleton
beröffent=
lichten Bild von Johauna Sebus wird uns freundlicher
Weiſe=
mitgeteilt, daß es ſich nicht um ein „zeitgenöſſiſches” Bild
handelt, ſondern um die Wiedergabe eines Gemäldes von Roland
Riſſe, ſpäter in Darmſtadt, wo er 1887 verſtarb. Das Bild iſt
etwa 1870 in Düſſeldorf gemalt.
Felix Riemkaſten: Die alte Schuld. Novelle. Mit einem Nachwort
von Paul Weiglin. Reclams Univerſal=Bibliothek Nr. 7223.
Geheftet 35 Pfg., gebunden 75 Pfg.; im Meiſterband (
Ganz=
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Ein neues Werk von Felix Riemkaſten, dem Autor des „
Bon=
zen” des Götzen” und anderer berühmter Zeitromane. Hier zeigt
ſich der Dichter von ſeiner liebenswürdigſten Seite als
meiſter=
hafter Geſtalter einer ſpannenden pſychologiſchen Novelle.
Seite 4 — Nr. 12
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. Januar 1934
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geb. Reidel
im Alter von 60 Jahren, nach langem, mit großer Geduld
ertragenem ſchweren Leiden, zu ſich in die Ewigkeit
abzurufen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Karl Klump
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Darmſtadt, den 12. Januar 1934.
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Heute früh wurde unſere innigſtgeliebte, herzensgute Mutter,
Schweſter, Schwägerin, Schwiegertochter und Tante
Frau Auguſie Schnebele Ww.
geb. Alberth
im Alter von 46 Jahren von ihrem ſchweren Leiden erlöſt.
In tiefem Schmerz:
Lieſel u. Walter Schnebele
und Angehörige.
Darmſtadt, Schuſtergaſſe 16, den 12. Januar 1934.
Die Beerdigung finder Montag, den 15. Januar,
nach=
mittags 2 Uhr von der Kapelle des alten Friedhofes an
der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Beerdigung von Frau
Katharina Lehn,
geb. Burggraf findet heute
nachm. um 3 Uhr auf dem
alten Friedhof ſiatt.
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Ueber den landwirtſchaftlichen Betrieb ſer Eheleute
Peter Götzinger und Eliſabeihe, gb. Frank, in
Nieder=Beerbach, wird heute am 3.Fan. 1934
vorm. 11.30 Uhr, das Eniſchuldungs rfahren
er=
öffnet. Zur Entſchuldungsſtelle wird die Heſſiſche
Landesbank — Staatsbank — in Darmſſtdt eriannt.
Alle Gläubiger werden zur Meidung ſon Rchts
uachteilen aufgefordert, bis zum 1. Mäßz 193 bei
dem unterzeichneten Gericht oder bei der
Entfhul=
ungsſtelle ihre Anſprüche anzumelden und de in
ihren Händen befindlichen Schuldurkunden
eizu=
reichen.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtot.
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Entſchuldungsverfahren.
Ueber den landwirtſchaftlichen Betrieb des Chriſtian
Keller in Frankenhauſen wird heute am
5. Januar 1934, vorm. 11 Uhr, das
Entſchul=
dungsverfahren eröffnet. Zur Eutſchuldungsſtelle
wird die Heſſiſche Landesbank — Staatsbank — in
Darmſtadt ernannt.
Alle Gläubiger werden zur Meidung von
Rechts=
nachteilen aufgefordert, bis zum 1. März 1934 bei
dem unterzeichneten Gericht oder bei der
Entſchul=
dungsſtelle ihre Anſprüche anzumelden und die in
ihren Händen befindlichen Schuldurkunden
einzu=
reichen.
(597
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt.
698! Einträge in das Handelsregiſter Abteilung A:
Am 28. Dezember 1933 hinſichtlich der Firmen:
1) Moritz Löb, Darmſtadt: Der Sitz der
Geſell=
ſchaft iſt nach Mannheim verlegt. — 2) Heyl& Co.
Zergebung von Fuhrleiſtunget, Nachf. Ferdinand Mayer, Darmſtadt: Die
Pro=
kura der Ferdinand Mayer Ehefrau, Martha ge=
Die Abfuhr von einigen 100 rm Brennholz au borenen Gebauer iſt erloſchen. — Am 2. Januar
verſchiedenen Bezirken der ſtädtiſchen Waldunge 1934 hinſichtlich der Firmen: 1) Franz Simon,
nach dem Städtiſchen Holzhof, Pallaswieſenſtr. 54 Eberſtadt a. d. B.: Die Prokura des Wilhelm Simon
ſoll öffentlich vergeben werden. Alles Nähere iſiſt erloſchen. — Die Firma iſt erloſchen. — 2) Emil
in dem Dienſtgebäude, Zimmer Nr. 17, des unter=Grünbaum & Eo., Darmſtadt: Die Prokura der
zeichneten Amts zu erfahren.
Emil Grünbaum Ehefrau, Ida geborenen Vöbl iſt
Angebote ſind bis zum 20. Januar 1934 rloſchen. — Die Firma iſt erloſchen. —
Neuein=
vormittags 10 Uhr, in verſchloſſenem Briefum=ſräge am 28. Dezember 1933: 1) Firma: Eugen
können keine Berückſichtigung mehr finden.
Oberbürgermeiſter vorbehalten.
Darmſtadt, den 14. Januar 1934.
aus Forſtort V Nied. Hirth. Hegſtück 19, 20, Hoh. diti vorhanden. — Die Geſellſchaft hat am 1. Sep=
Hirth. Hegſtück 21, 22, VI Hirtenhaus 8, Ramſtadt 11, femr 1933 begonnen.
beit zu vermiet. 12, Luderplatte 7, 13, Lichſchlag 20 verſteigert:
ſtangen Stck.: 38 Roteichen II (Deichſeln), 5 Buchen I
4 Hainbuchen II (Langwieden), Nutzſcheitholz Rm.; Gütht iſt erloſchen. — 2) Gasinduſtrie Geſell=
3 Eichen I geſp.
Scheitholz Rm.: 512 Buchen, 12 Hainbuchen. / DurdBeſchluß der Generalverſammlung vom 23.
128 Eichen, 1 Eſche, 2 Birken, 1 Erle; Knüppel=/Dezeber 1933 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Der
holz Rm.: 125, 4 Buchen, 24 Hainbuchen, 98 Eichen, ſeitheye Geſchäftsführer iſt Liquidator. Die Ge=
1 Eche, 14 Birken, 1 Erle, 3 Aſpen, 1,6 Fichten, ſellſcht wird durch einen Liquidator vertreten. —
100 Eichen.
Auskunft durch Förſter Heger, Forſthaus Kalkhofen /Gegegeſtand des Unternehmens: Uebernahme und
(Tel. Meſſel 7) und uns.
Darmſtadt, den 11. Januar 1934.
165)
Holzverſteigerung Nr. 3
Freitag, den 19. Januar, vorm. 9 Uhr
wird in Arheilgen (Wirtſchaft zum Schwanen)
aus Forſtort I Faulbruch 17 und 21 verſteigert:
Derbſtangen Stck.: Fichte 23 I, 24 II, 121 III;
Reisſtangen Stck.: Fichte 55 IV, 40 V.
Scheitholz Rm.: 1 Buche, 7 Hainbuchen, 140 Eichen
(99 Rm. 2,5 m lange Pfoſten) 17 Birken, 10 Erlen,
90 Kiefern (rund); Knüppelholz Rm.: 1 Buche,
28 Hainbuchen, 556 Eichen (3 Rm. 3 m, 203 Rm. 2,5 m
lange Pfoſten), 12 Birken, 3 Erlen, 72 Kiefern,
13 Hainbuchen, 69 Eichen, 5 Birken, 6 Kiefern.
Das Holz iſt vorher einzuſehen. Mit H ge=
Tel. Langen 513) und uns.
Darmſtadt, den 11. Januar 1934.
598
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein
Mittwoch, den 17. Januar 1934, vormittags 10 Uhr
anfangend, werden aus den Forſtorten Aulſkatt und
Schöppenberg in der Wirtſchaft des Karl Krämer
Waldmühle bei Bieder=Neerbach öffentlich verſteigert:
1. Nutzholz. Stammholz: Eſche 2. bis 4. Klaſſe
9 St. — 4.19 Fm.
Buche 3. und 4. Kl. 4 Stück — 4,40 Fm.
Lärche Kl. 1a u. 2a 48 Stück — 11,88 Fm.
Fichte Kl. 1a u. 2b. 3 Stück — 87 Im.
Derbſtangen: Tärche 1. — 3. Kl. 67 Stück.
Fichte 1. — 3. Kl. 37 Stück.
2. Brennholz, Scheiter:Büche 207 Rm., Eiche 12 Rm.
Knüppel: Buche 50 Rm, Eiche 42 Rm.,
Kiefern 25 Rm., Buche=Knüppelreiſig 23 Rm.,
Buche=Stammwellen 4200 Stück, Buche=
Aſtwellen 2800 Stück.
(607
Nieder=Beerbach, 11. Januar 1934.
Heſſ. Bürgermeiſterei Nieder=Beerbach.
Pritſch.
ſchlag in Zimmer 17 des Amtsgebäudes einzureis acher, Großkücheneinrichtungen, Darmſtadt:
chen. Nach dieſem Zeitpunkt einlaufende Angebotelnhaber: Eugen Lacher, Kaufmann in Darmſtadt.
Der Ort der Niederlaſſung iſt von Auerbach
Die Genehmigung der Vergebung ſowie, die ſch Darmſtadt verlegt. — 2) Firma: Hans Nöder
Auswahl unter den Anbietenden bleibt dem Herrnſ. genannt Armaturen=Röder —, Darmſtadt,
Gl1/Shaber: Hans Jgnatz Röder, Kaufmann in
Darm=
ſdt. — Marie, geborene Dörr, Ehefrau des Kauf=
Städtiſches Wohlfahrts= u. Jugendamt. Unns Hans Jgnatz Röder in Darmſtadt iſt zur
Pkuriſtin beſtellt: — Als nicht eingetragen wird
veiffentlicht: Die Geſchäftsräume befinden ſich
Eſollbrückerſtraße 18. — 3) Firma: Kohlen=Ver=
Holzberſteigerung Nr. 2, ltriß Kayſer E Co., Kommanditgeſelſchaft.
Mittwoch, den 17. Januar, vorm. 9 Uhr Sit Darmſtadt. — Geſellſchafter: Wilhelm Kayſer,
wird in Arheilgen (Wirtſchaft zum Schwanen)/Kamann in Darmſtadt. — Es iſt ein Komman=
Aeilung B: Am 30. Dezember 1933 hinſichtlich
Stammholz im: Eſche 0,26 2: 0.57 3: Derb= der Frmen: 1)Odenwälder Hartſtein=Induſtrie
Darrtadt: Die Prokura des Kaufmanns Willi
ſchaf mit beſchränkter Haftung, Darmſtadt:
3 Weymouth; Reiſerholz I. Klaſſe Rm.: 94 Buchen. Neueiträge: 1) Am 4. Januar 1934: Firma:
E. Bekerſche Buchdruckerei, Geſellſchaft mit
Das Holz iſt vor der Verſteigerung einzuſehen, beſchrnkter Haftung. — Sitz Darmſtadt. —
Fortfüung des ſeither von der E. Bekkerſchen
Buchdrkerei, offenen Handelsgeſellſchaft, betriebenen
Buchdrkereigeſchäfts und Buchbindereigeſchäfts und
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein, der dant im Zuſammenhang ſtehenden Geſchäfte.
— Staykapital: 20 000,00 Reichsmark. —
Allei=
niger Gſchäftsführer iſt Adolf Köhler in Darmſtadt.
— Der geſellſchaftsvertrag iſt am 1. November 1933
feſtgeſtelt. — Als nicht eingetragen wird bekannt
gemacht. Von den Geſellſchaftern bringen ein:
a) Die Eheleute Heinrich Kayſer und Sophie geb.
Dogny n Darmſtadt das Geſchäft der E.
Bekker=
ſchen Bſchdruckerei, offene Handelsgeſellſchaft in
Darmſtaſt, wovon auf die Stammeinlage des
Hein=
rich Kayer 6000 00 Reichsmark, auf die
Stamm=
einlage ſeiner Ehefrau 10 000.00 Reichsmark
ange=
rechnet wrden. Die über dieſe Stammanteile
hin=
ausgehenſe Vergütung für die Sacheinlage beſteht
als verzinliche Darlehnsforderung von je 16 000.00
3 Fichten, 1 Weymouth; Reiſerholz !. Klaſſe Rm:/RM. für ſeden der beiden Geſellſchafter an die
Geſellſchaſt. b) Günther Kayſer eine
Darlehnsfor=
derung von 4 000.00 Reichsmark an die ſeitherige
ſchlagene Nummern werden nicht verſteigert. Aus= offene Handelsgeſellſchaft ; die Forderung wird im
kunft durch Förſter Klippſtein, Forſthaus Bayerseich Rominalburag auf ſeine Stammeinlage
angenom=
men. — die Veröffentlichungen der Geſellſchaft
er=
folgen im Deutſchen Reichsanzeiger. — 2) Am 9.
Januar 194: Firma: Geſellſchaft für Produkte
von E. Merck mit beſchränkter Haftung. —
Sitz: Darmſtadt. — Gegenſtand des Unternehmens:
Handel mit Merck’ſchen Produkten, insbeſondere
auch die Gründung von Zweigniederlaſſungen zu
dieſem Zwec. — Stammkapital: 100 000.00 RM.
— Geſchäftsführer: Dr. Heinz Landmann, Aloys
Steinhage, beide in Darmſtadt. — Der
Geſellſchafts=
vertrag iſt am 21. Dezember 1933 feſtgeſtellt. Die
Geſellſchaft wird, wenn nur ein Geſchäftsführer
beſtellt iſt, durch dieſen, wenn mehrere
Geſchäfts=
führer beſtelt ſind, durch zwei Geſchäftsführer oder
durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit
einem Prokuriſten vertreten. — Als nicht eingetragen
wird veröffentlicht: Von den Geſellſchaftern bringt
die Aktiengeſellſchaft für den Handel in Merck=
Produkten in Zug als Sacheinlage die in Shanghai
beſtehende, von ihr finanzierte Handelsniederlaſſung
mit Aktiven und Paſſiven mit Stand vom 20.
De=
zember 1933 ein. Die Sacheinlage wird auf die
Stammeinlage mit 95 000.— RM. angerechnet. —
Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen
im Deutſchen Reichsanzeiger.
Darmſtadt, den 10. Januar 1934.
Amtsgericht Darmſtadt.
Samstag, 13. Januar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 12 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 13. Januar 1934.
Oberbürgermeiſter Dr. Müller
ſcheider aus ſeinem Amk.
Wie gemeldet wird, ſcheidet der Darmſtädter
Oberbürger=
meiſter Dr. Müller am 31. Januar aus den Dienſten der
Landes=
hauptſtadt, um Direktor des Landesfinanzamts. zu werden. Wer
als Nachfolger in Frage kommt, iſt zurzeit noch nicht bekannt.
Das Ausſcheiden des Herrn Oberbürgermeiſters aus ſeinem
Amt, das er in der kurzen Zeit ſeiner Tätigkeit mit beſte
Er=
folg verwaltete, wird ſicher allgemein bedauert werden.
Dr. Heinrich Müller iſt 1896 in München geboren. Als
Kriegsfreiwilliger machte er den Feldzug mit, wurde Letnant
der Reſerve und 1915 ſchwer verwundet.
In der nationalſozialiſtiſchen Bewegung widete er ſich, der
bamals das Finanzamt Alsfeld als Regierungsſt leitete,
beſon=
ders Beamtenfragen. Er war Referent bei der kamtenabteilung
der Reichsleitung, Führer der heſſiſchen Beamteſbteilung und iſt
der Herausgeber des Buches „Beamtentum u
Nationalſozia=
lismus”.
Als gründlicher Kenner der öffentlichen Fſnzen war er
be=
reits im vorigen Landtag Vorſitzender des Fimzausſchuſſes und
wurde im neuen Landtag zum Präſidenten wählt.
Am 6. März d. J. wurde Dr. Müller zu/ Polizeikommiſſar
in Heſſen beſtimmt, womit der früheren Regfung das Rückgrat
gebrochen war. Am 13. März wurde Dr. Mür von
Staatsprä=
ſident Dr. Werner zum Staatsminiſter beruf und mit der
Lei=
tung der Miniſterien des Innern, der Fingen und der Juſtiz
betraut. Nach der Einführung des Ein=Miſter=Syſtems am
15. Mai ſchied Dr. Müller aus ſeinem bishefen Amt und
über=
nahm die Leitung der Landeshauptſtadt.
Es dürfte noch Gelegenheit gegeben ſeifüber die Tätigkeit
Dr. Müllers als Oberbürgermeiſter der Lanßhauptſtadt Einiges
zu ſagen.
Bekanntmachungen des Pednalamks.
Der Oberbürgermeiſter der Stadt Onbach a M.
Regie=
rungsrat Dr. Heinrich Schönhals, iſtif Vorſchlag der Heſſ.
Regierung durch den Herrn Reichsſtatthat in Heſſen mit
Wir=
kung vom Tage des Dienſtantritts unteßerufung in das
Be=
amtenverhältnis zum Oberregierungsrat / der
Provinzialdirek=
tion Oberheſſen ernannt worden.
In den Ruheſtand verſetzt wurdeuf Antrag der
Amts=
obergehilfe Ludwig Jäger in Groß=Gu mit Wirkung vom
1. April 1934, unter Anerkennung ſeineem Staate geleiſteten
langjährigen treuen Dienſte.
13. Januar Anf. 19½, Ende ge4 45 Uhr. D. Bühne V4
Preiie 0.70—5.50
Gräfin Mariza. Sonntag
2. 3.00000 Anf 19½, Ende n82 Uhr Außer Miete).
Preiſe 0 50—3 00
Rigoletto. Denstag.
16. Januar Anf. 20, ende geg
Gretel, hierauf: Di 1 41. Hänſel und
ippenfee. Pr. 0.70—5.50 Mittwoch
17. Januar Anf. 20, Ende 22 (Außer Miete).
Preiſe 0.50—4.50
Matheis bricht’s ( Donnerstag
18. Januar An 18, Ende 23 1
Götterdämmerung C12
Preiſe 0.70—5.50 Freitag
19. Januar Anf. 20, Ende naß 45 Uhr D12
Preiſe 0.70—5.50
Wiener Blut. Samstag
20. Januar Anf 20. Ende 22k.
Tanzabeud. Außer Mietel.
Preiſe 0.50—4.50
22½ Uhr. B13.
Preiſe 0.70—5.50 Sonntag
21. Januar Anf. 19½, Endeh
Die Zauberflöte. Kleines 6 Samstag
13. Januar Anf. 20, Ende g2½ Außer Miete)
Preiſe 0.50, 1.00, 1.50
Datterich. Sonntag
14. Januar Anf. 15. Ende n 17½ Uhr. Außer Miete)
Preiſe 040—2.00
Prinzeſſin Alleiſt. Anf. 19½, End Uhr. Außer Miete.)
Prei. 0 50—2.50
Töchter Ihrer (lenz. Monag
15. Januar Anf. 20, Ende hr. Außer Miete),
Heſſiſch Volk bang und Tanz. Pr. 0.30—1.50 Dienslag
16. Januar Anf 19½, Endſ4 u.
Die große Ehd ihr. Deutſche Bühne. 09
Preiſe 0.70—3.80
ühne, Fugendr. 13, Gr.4 u.s
Preiſe 0.50, 1.00 u. 1.50 Donnerstag 2. Endeg. 22½B1
18 Januar / Der Datterich. 20,
Fretag
19. Januar Der Samstag
20 Januar Zuſatzmiete V6
Anf. 20, Endühr.
Preiſe 0.70—3.80
Matheis brickis. Sonntag
21. Januar Anf. 13, End). 1714 Uhr. Außer Miete
Preiſe 0.40—2.00
Prinzeffin Aebſt. Anf. 20, En) Uhr. Zuſatzmiete III8.
Preiſe 0.70—3.80
Matheis briEis.
Fühter teiten i Ton.
Der Gauſchulungsleiter der NSDAP. Profeſſor Dr. Werner ſpricht vor den Miigliedern des 9.H.5.
wußte: Nur mit dieſem Syſtem kann man ein Volk führen und
retten. Aber er war noch nicht an der Macht. Er mußte mit
Hauelsmds de die Mautsore Maffohlnts einer Regierung mit „Schönheitsſehlern” regieren. Die „Schön=
Der Deutſche Handlungsgehilfen=Verband, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, hatte ſeine Mitglieder für geſtern abend in den mit den
Fahnen des neuen Deutſchland und friſchem Grün geſchmückten
Konkordiaſaal zu einer Pflichtverſammlung eingeladen, in der
das Hauptreferat der Gauſchulungsleiter der NSDAP., Pg.
Pro=
feſſor Dr. Werner, übernommen hatte. Die muſikaliſche
Um=
rahmung des Abends hatte die Standartenkapelle 115. Die
Teil=
nahme an der Pflichtverſammlung war außerordentlich ſtark. In
zweiſtündigen lebendigen Ausführungen gab der Referent eine
Parallele zwiſchen Fascismus und Nationalſozialismus.
Der Ortsgruppenführer Herold wies in ſeiner,
Begrü=
ßungsanſprache darauf hin, daß der nationalſozialiſtiſche Gedanke
weiter marſchiert und das ganze deutſche Volk in ſeinen Bann
gezogen hat. Mit Befriedigung ſei feſtzuſtellen, daß die Deutſche
Arbeitsfront zur wahren Volksgemeinſchaft führte. Dem oft
ver=
breiteten Irrtum ſei vorzubeugen, daß der deutſche
National=
ſozialismus dem italieniſchen Fascismus durchaus gleichgeſetzt
werden müſſe. Durch den Referenten des Abends, dem er
ſo=
fort das Wort erteilte, erhalte man ein klares Bild über den
Fascismus.
Der Hauptreferent des Abends, der Gauſchulungsleiter Pg.
Profeſſor Dr. Werner, ſprach dann über Fascismus und
die Staatsidee Muſſolinis. Wennman aber über
Fas=
cismus ſprechen wollte, müßte man eigentlich erſt einen Abriß über
die früheren Jahrhunderte geben. Selten werde der letzte
An=
ſtoß als Urſache betrachtet werden können, die Urſache liege
letz=
ten Endes ſtets weiter zurück. Auch die letzten Urſachen des
Nationalſozialismus liegen weiter zurück. Schon der Dünkel und
Kaſtengeiſt in Deutſchland in der Vorkriegszeit habe den
An=
ſtoß zum Nationalſozialismus gegeben. Redner kam dann auf
den Fascismus und Muſſolinis Kampf zu ſprechen.
Als einziger Deutſcher habe er den Marſch auf Rom
mit=
gemacht. Referent erklärte in großen Zügen die tieferen
Ur=
ſachen des Aufkommens des Fascismus. Eigenart der
Demo=
kratie ſei die große Konſumierung der Regierungen. In
Ita=
lien gab es früher auch viele Parteien, wenn auch nicht ſo viele
wie in Deutſchland. Es wurde auch dort mit dem Worte „Volk”
Schindluder getrieben. Die ſtärkſte Partei Italiens war das
Zentrum, das ſich in Italien Volkspartei nannte. Wie in
Deutſch=
land, was auch in Italien das Zentrum die gefährlichſte
Par=
tei. Das unwürdige Schauſpiel der freiwilligen Gefangenſchaft
des Papſtes ſeit 70, das erſt durch den jetzigen Papſt beendet wurde,
wirkte ſich auf die politiſche Einſtellung der Italiener
ungün=
ſtig aus. Das Bürgertum war, wie überall und in allen Zeiten
in Italien, feige und materialiſtiſch eingeſtellt. Es zog nicht in
Kampf gegen die Staatsfeinde, aber als alles geſchafft war, da
wollte es dabei ſein und die Früchte wegſchnappen. Es hatten
ſogar manche die Stirn, zu behaupten, ſie ſeien früher fasciſtiſch
geweſen als Muſſolini. Das erbärmlichſte Individuum aber war
der italieniſche Arbeiter. Und das herrliche fruchtbare Land
lag brach, in einzelnen Provinzen war 1913 ſogar Hungersnot!
Das waren die Zuſtände, als der Weltkrieg kam. Gewiß, letzter
Anſtoß war für Muſſolini, den Redner ſeit 1904 perſönlich kennt,
der Weltkrieg, der ihn zum Fasciſten machte. Durch ſeine
fabel=
hafte Rhetorik eroberte er mit der ſchwarzen Garde ſeiner
Fas=
ciſten ein Stück Land nach dem anderen. Es gibt unendlich viele
Parallelen mit Deutſchland.
Der Kampf in Italien war kurz, aber intenſiv. Muſſolini
iſt ein glänzender Organiſator und kennt ſein Volk. Sein Kampf
koſtete 3000 Tote, Allerdings, die Spießbürger, das ſind
Men=
ſchen, deren Kampfgeiſt beim Geldbeutel anfängt und aufhört,
waren verſchwunden, als die Fasciſten kamen. Der Kampf ging
ohne ſie, Verſammlung auf Verſammlung wurde abgehalten. Die
vorfasciſtiſche Regierung bekämpfte Muſſolini in ihren früheren
Formen, man trachtete ihm nach dem Leben. Seine Partei kam
zunächſt nur langſam zu Mandaten. 1920 hatten die
Kommuni=
ſten in Italien die Fabriken beſetzt. Das Vaterland war
ver=
raten worden, um politiſche Erfolge zu erzielen. Innerhalb 24
Stunden machte aber Muſſolini mit ſeinen Schwarzhemden die
Fabriken wieder frei. Als der Kampf ſtärker wurde, hielt er
im Oktober 1922 ſeinen „Amtswaltertag” gb. Der Kongreß in
Neapel war die Wendeſtunde für Italien. In der Verſammlung
erſcholl der Ruf: „ Roma” — „nach Rom”. Die Volksſtimme war
gegeben und man folgte ihr. Am 28. war der Stichtag für
den Marſch auf Rom. Alle guten Italiener lehnten das korrupte
Syſtem in Italien ab und ſtanden auf Muſſolinis Seite. Man
bot Muſſolini; zunächſt einen Miniſterpoſten im Kabinett
Sa=
landra an, aber Muſſolini telegraphiert: „Alles oder nichts!”,
Da betraute der König ihn mit der Regierung. Von dieſem
Tage an befahl in Italien einer, und das war Muſſolini, denn er
heitsfehler” wurden nach und nach eliminiert. Auch das
demo=
kratiſche Parlament mußte verſchwinden. Er trat vor die
Ab=
geordneten mit einer Regierungsvorlage die angenommen
wurde und mit der der Untergang des Parlaments beſiegelt
war. „Die Gewalt iſt nicht unter allen Umſtänden unmoraliſch,
es gibt Momente, wo Gewalt geboten iſt” iſt Muſſolinis
An=
ſicht! Die Abgeordneten wurden abgeſetzt. Der Große Rat,
be=
ſtehend aus 20 der tüchtigſten Männer, ernannt von Muſſolini,
iſt immer für ſeine Idee kampfbereit. Im Staatsgrundgeſetz iſt
feſtgelegt, daß, wenn Muſſolini heute ſterben ſollte auf
Vor=
ſchlag des Großen Rates der Mann zum Miniſterpräſidenten
er=
nannt wird, den der Rat will. Dieſe beratende Körperſchaft
garantiert alſo Muſſolinis Werk.
ifte eibe adf eite u e Seneid eind ede rnſtile.
in der Jugend, beide entſtammen dem Volke, und es iſt der Wille
der Vorſehung, daß die beiden Nationen, Italien und
Deutſch=
land, in letzter Stunde von Männern aus dem Volke gerettet
wurden. Ein Menſch, der von Geldſäcken umgeben iſt, kann nicht
den Weg zum Herzen des Volkes finden. — Muſſolini ehrt den
Arbeiter. Er ſchuf das Geſetzeswerk der Arbeit, er brachte die
Er=
löſung des unfruchtbaren Bodens. Die ſoziale Frage in Italien
wurde durch ihn ebenfalls gelöſt. Das Bürgertum mit ſeiner
Dünkelhaftigkeit war Schuld am Unglück in Italien, wie in
Deutſchland, da es den Arbeiter als zweitklaſſig behandelte.
Muſ=
ſolini gab den Italienern die ſozialen Einrichtungen, die wir in
Deutſchland zum großen Teil ſchon hatten und die in Deutſchland
aus dem Kopfe Bismarcks ſtammten. Aber das Geſchenk
Bis=
marcks in Deutſchland war vergiftet, da die ſozialen
Einrich=
tungen nur zögernd gegeben wurden Muſſolini gab den Arbeitern
u. a. die Alterspenſion. Auch in Deutſchland wird dieſe Frage
gelöſt werden. Er, nahm die Frauen aus der Politik heraus,
ſorgte für die Familie, für die Mutter, führte die Hygiene durch
und ſchuf ſegensreiche Einrichtungen, die andere Staaten, wie z.
B. Frankreich, übernahmen. Er ſchuf weiter die
Freizeiteinrich=
tung und vor allem den fruchtbaren Boden. Alles beruht auf dem
Wort Muſſolinis am Tage des Marſches auf Rom: Einer regiert
in Italien, und das bin ich. Muſſolini goß den Staat in eine
neue Form, er ſchuf den Korporativſtaat, in dem nur das Wort
des Führers galt. Das Syndikat der Arbeitgeber und das
Syn=
dikat der Arbeitnehmer wurde in eine Korporation
zuſammen=
geſchloſſen. Das Syſtem bewährte ſich glänzend. Die
Arbeitneh=
merſundikate garantieren für die moraliſche und berufliche
Qua=
lität ihrer Vertreter.
Redner definierte den Begriff des Fascismus, der der
diame=
trale Gegenſatz der Demokratie iſt. Er iſt auf dem Führerprinzip,
alſo auf einem ethiſchen Prinzip aufgebaut. Auch in Deutſchland
gab es vor Adolf Hitler keine wirklichen Führer des Volkes. Eine
Bewegung hat Ewigkeitswert, wenn ſie imſtande iſt, ein Volk auf
eine ſittliche Höhe zu führen, wie es der Fascismus in Italien,
wie es der Nationalſozialismus in Deutſchland fertigbrachte.
Zum Schluß ſchnitt der Redner die Frage an, ob der
Fascis=
mus Italien Segen gebracht hat oder nicht? Er kam auf den
innerpolitiſchen Kampf zwiſchen Papſt und König zu ſprechen.
Kardinal Ratti, der nachmalige Papſt, ſtand den Gedanken
Muſſo=
linis ſympathiſch gegenüber. Das große Werk des
Lateranver=
trags wurde abgeſchloſſen. Die Jugenderziehung blieb in den
Händen des national geleiteten Staates. Hier wurde die
Jugend=
organiſation in Italien kurz erläutert. Der italieniſche Staat
wurde ein Kontrollorgan der Wirtſchaft. Univerſitäts= und
Schulreform wurden durchgeführt. Er ſchuf den Begriff der
natio=
nalen Einheit. Der Fascismus iſt ein Segen für Italien. Eine
geſunde Außenpolitik wird gegen Frankreich betrieben. Und
Schulter an Schulter mit Muſſolini wird Deutſchland beſtehen.
Das Weſen des Fascismus beſteht in drei Forderungen: Gefühl
für die nationale Würde. Gefühl für die Würde der Arbeit und
Gefühl für die eiſerne Diſziplin. Das ſollen auch die drei Säulen
des Nationalſozialismus ſein. Treue zum Führer und ein
fana=
tiſcher Glaube hat Italien aufwärts geführt, auch Deutſchland
wird durch Treue zu ſeinem Führer Adolf Hitler und durch den
fanatiſchen Glauben an ihn zum Lichte geführt. Die Jugend wird
den Weg gehen, an deſſen Ende die deutſche Freiheit ſteht.
„Heil Hitler!”
Lebhafter Beifall dankte dem Referenten. Der
Ortsgruppen=
führer brachte ein dreifaches, begeiſtert aufgenommenes „Sieg=
Heil” auf unſeren Führer und Reichskanzler Adolf Hitler aus
*
und ſchloß dann den Vortragsabend mit Worten des Dankes.
Reichsbund Volkskum und Heimal.
Landſchaft Rheinfranken—Naſſau—Heſſen.
Zur Veranſtaltung des Reichsbundes
„Heſſiſch” Volk bei Sang und Tanz!”
von Georg Heß, Leihgeſtern, am Montag,
den 15. Januar, abends 8 Uhr, im Kleinen
Haus in Darmſtadt.
Hoſtes ſchur vernomme?
Willſte „heſſiſch Volkstum” ſeh‟ —
Dann rour ich dir ze komme!
„Hütteberger”=, „Schlitzerlänner”=,
„Katzeberg”= ean „Schwälmerland”,
„Moarsburg”= un aach „Rhöner”=Jugend,
Raaicht ſich freudig do die Hand.
Nalion und Film.
Bald naht der Tag, an dem vor einem Jahre unſer Führer
Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde. Damit begann
der gewaltige Aufſtieg der Nation.
In ſchlichten Gedenkfeiern wird die NSDAP. dieſes Tages
gedenken und alle Volksgenoſſen einladen. Die
Landesfilm=
ſtelle Südweſt als parteiamtliche Dienſtſtelle der
Reichsprova=
gandaleitung der NSDAP. wird in den größeren Städten dieſe
Feiern mit dem Film „Deutſchland erwacht” zu einem großen
Er=
lebnis geſtalten. Dieſer Film läßt nochmals die Tage der
nationalen Revolution an uns vorüberziehen.
Sämtliche Veranſtaltungen ſtehen im Zeichen des
Winterhilfs=
werkes. Der niedrige Eintrittspreis von 20 Pfg. (Erwerbsloſe
koſtenlos) wird reſtlos der Winterhilfe zugeführt.
Am 30. Januar wird die Landesfilmſtelle Südweſt auf großen
öffentlichen Plätzen Freilicht=Filmveranſtaltungen durchführen, zu
denen die Formationen aus allen Stadtteilen aufmarſchieren.
Standkonzerte und eine Anſprache werden dieſe Veranſtaltungen
zu einer Ehrung unſeres Führers machen, der das ganze Volk aus
Zerriſſenheit und Hoffnungsloſigkeit zu der großen deutſchen
Volks=
gemeinſchaft ſchmiedete.
Alle Volksgenoſſen ſollen deshalb daran teilnehmen.
— „Feier der neuen Front”, So nennt ſich eine Reihe von
Gedichten Baldur von Schirachs, die Richard Trunk aus
Köln für Männerchor vertont hat. Das Werk, das dem Führer
gewidmet iſt, erntete bei ſeiner Uraufführung durch den
Ber=
liner Lehrerchor ungeteilten Beifall. Den wirkungsvollen Chor
Horſt Weſſel” ſingt der Mozart=Chor am 26. Januar. Der
Komponiſt iſt anweſend. Maria Trunk wird außerdem Lieder
ihres Gatten ſingen, von dieſem am Flügel begleitet.
Zweite Lebensmitkelſammlung. — Pfundſammlung.
Am Mittwoch, den 17., und Donnerstag, den
18. Januar I. J.. findet eine zweite Lebensmittelſammlung bei
den Haushaltungen der Stadt Darmſtadt ſtatt. Sämtliche
Haus=
haltungen werden gebeten, die geſpendeten Lebensmittel in
Pfundpackungen mit Inhaltsangabe zur Abholung
bereit=
zuhalten.
Auch durch dieſe Sammlung ſoll erneut den unſchuldig in Not
befindlichen Volksgenoſſen gezeigt werden, daß ſie zur
Volks=
gemeinſchaft gehören, und daß für ſie geſorgt wird.
Volksgenoſſen! Die Not iſt in weiten Kreiſen der
Bevölkerung noch groß. Eure Hilfe iſt deshalb nach wie vor
dringend notwendig. Laßt am Mittwoch, den 17. Jan.,
und Donnerstag, den 18. Januar, keine Sammler von
eurer Türe gehen, ohne daß ihr ihnen ein Lebensmittel=Paket
für die Notleidenden gegeben habt.
Zugelaſſen. Durch Entſchließung des Heſſiſchen
Staatsmini=
ſteriums (Miniſterialabteilung Ib) vom 27. Dezember 1933 wurde
der Kaufmann Friedrich Emil Lang in Darmſtadt. Grafenſtr. 18,
als Buchmachergehilfe des Buchmachers Joſeph Simeth zu
Offen=
bach a. M. für das Kalenderjahr 1934 zugelaſſen.
Hohes Alter. Die älteſte Frau in der Gardiſtenſtraße,
Frau Marie, Ries Witwe, Gardiſtenſtr. 11, begeht am
Sonn=
tag, dem 14. Januar, bei geiſtigem und körperlichem
Wohlbefin=
den ihren 80. Geburtstag.
— „Alt=Darmſtadt”=Verein. Am Dienstag, dem 16. d. M.
abends, ſpricht im „Prinz Karl” Herr Prälat D. Dr. Dr. Diehl
über: „Hanau — Lichtenberger Pfarrer=Beamtenfamilien”,
wozu die Mitglieder der „Heſſiſchen Familiengeſchichtlichen
Ver=
einigung” eingeladen ſind.
— Kunſtverein für Heſſen. Wenn auch die heute vormittag
11 Uhr zur Eröffnung kommende Ausſtellung „Geſunde Frau —
Geſundes Volk” nicht im Rahmen der dem Kunſtverein obliegenden
künſtleriſchen Veranſtaltungen liegt, entſpricht ſie doch ſo ſehr der
durch die nationale Erhebung geſchaffenen geiſtigen Einſtellung,
daß der Vorſtand dem Wunſche des Herrn Oberbürgermeiſters, für
ſie die Kunſthalle am Rheintor zur Verfügung zu ſtellen
ent=
ſprechen zu müſſen glaubte. Da nach 8 14 der Satzung des
Kunſt=
vereins der Zutritt zu den Ausſtellungen für die Mitglieder des
Vereins, deren Frauen und unſelbſtändige Kinder frei iſt, hat das
Deutſche Hygiene=Muſeum zu Dresden, das die Ausſtellung
„Geſunde Frau — Geſundes Volk” hier in Darmſtadt zeigt, ſich
bereit erklärt, den Mitgliedern des Kunſtvereins und ihren
An=
gehörigen gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte freien Eintritt zu
gewähren. Es kann ihnen der Beſuch dieſer ungemein intereſſanten
und anſchaulichen Veranſtaltung dringend empfohlen werden.
—
Seite 6 — Nr. 12
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. Januar 1934
BuRRMS!
Volksgemeinſchaft durch Glakkeis.
Volksgemeinſchaft entſteht ſpontan, wenn Menſchen gleicher
Art durch ein überraſchendes Ereignis unter gleiches Schickſal
geſtellt werden, deſſen freudige oder ſchmerzliche Herrſchaft ſie
innerlich verbindet.
Dieſes Ereignis trat in Darmſtadt am Freitag, dem 12.
Januar 1934, morgens zwiſchen 8 und 9 Uhr, in Geſtalt von
Glatteis auf. Alſo kein ſchwarzer, ſondern ein glatter Freitag.
Ein Rieſelregen verwandelte in kurzem alle Straßen der Stadt
in eine einzige Eisbahn, und wer zu dieſer Zeit aus der Türe
ſeines Hauſes trat, war ſchon in die große Volksgemeinſchaft
auf=
genommen. Sie äußerte ſich in vorſichtigen Trippelſchritten,
ähn=
lich dem berühmten Tupftritt des weiland heſſiſchen
Landesturn=
inſpektors Schmuck. Alles lächelte ſich darob halb verlegen, halb
erheitert an. Und wer laut lachte, weil einem anderen ein
menſchliches Mißgeſchick widerfuhr, der hatte zu früh gelacht!
Denn er ſaß auch gleich wo.
Mit einem Schlage herrſchte alſo auf Darmſtadts Straßen
„Gleichheit alles deſſen, was Menſchenfüße trägt‟. Dieſe
Gleich=
heit erfaßte jedoch nicht nur Lederſohlen, ſondern war auch auf
Gummireifen jeglicher Aufgeblaſenheit ausgedehnt. Entthronte
Radfahrer führten ihr eiliges Fahrzeug vorſichtig an der Hand,
als wäre es eine kranke Kuh. Und was die Benzinkutſchen
be=
trifft, ſo konnte man ſie nur mit Mitleid anſchauen: ſie hatten
den Drehwurm. Oder den Größenwahn, über Nacht ein Karuſſell
geworden zu ſein.
Der Spaß dauerte leider nicht allzu lange. Die Retter
nah=
ten in Geſtalt von ſtädtiſchen Streumännern, die in feierlichem
Schwung Aſche und Sand über den glatten Spiegel der Straße
ſäeten. So wurde wieder einmal das Schickſal gemeiſtert und
die Straßenſicherheit behördlicherſeits gewährleiſtet.
Schweres Exploſionsunglück in Kranichſtein.
Am Freitag gegen 20 Uhr ereignete ſich in einer
Privat=
wohnung in der Nähe des Kranichſteiner Bahnhofes ein ſchweres
Exploſionsunglück. Der 21jährige Sohn Theodor des
Reſerpeloko=
motivführers Heinrich Fornoff in Kranichſtein, der an der
Frank=
furter Univerſität Landwirtſchaft ſtudiert, beſchäftigte ſich in der
elterlichen Küche mit chemiſchen Verſuchen. Er hatte eine Miſchung
von Phosphor, Holzkohle, Schwefel, Calcium=Nitrat und
Magne=
ſium hergeſtellt. Plötzlich explodierte die chemiſche Miſchung mit
lautem Knall. Durch die Wucht der Exploſion wurde die Türe
aus der Angel gehoben und in den Vorplatz geſchleudert, und die
Fenſterſcheiben zertrümmert. Dem Experimentator wurden drei
Finger abgeriſſen und unter anderem beide Augen erheblich
ver=
letzt. Seine Mutter, die zufälligweiſe in der Nähe ſtand, wurde
durch ein abgeſprengtes Stück der Experimentierſchüſſel erheblich
verletzt. Die Verletzten wurden ins Darmſtädter Eliſabethenſtift
eingeliefert, wo ſie ſofort operiert wurden. Lebensgefahr beſteht
nicht.
Selbſtmord. In der Nacht zum Freitag hat ſich ein 60 Jahre
alter Juſtizinſpektor i. R. durch Einatmen von Gas in ſeiner
Wohnung in Darmſtadt das Leben genommen.
Fahrraddiebſtähle. Am 2. Januar, zwiſchen 18.30 und 20
Uhr, wurde auf der Treppe zu den Stationsräumen des
Haupt=
bahnhofs ein Herrenfahrrad, Marke Kayſer; Fabriknummer
un=
bekannt, geſtohlen. — Am 8 Januar, gegen 16.30 Uhr an der
Stadtkirche ein Herrenfahrrad, Marke Torpedo. Fabriknummer
unbekannt. — Am 27. oder 28. Dezember aus dem Hofe des
Hauſes Im Geiſenſee 11 ein Herrenfahrrad, Marke Wanderer,
Fabriknummer 214 964.
Schulhausdiebſtahl. Am 9. Jan, wurden in der Eleonoxenſchule
während der Unterrichtsſtunden folgende Kleidungsſtücke aus
der Kleiderablage im Flur des 1. Stockes geſtohlen: Ein
Damen=
mantel dunkelgrau, vollſtändig mit grauem Futter gefüttert. —
Ein Mantel, dunkelblau mit dunkelblauen Knöpfen und
auf=
geſetzten Taſchen, dunkelblaue Gürtelſchnalle, in der Taſche
be=
fanden ſich braune Handſchuhe mit weißen Streifen. — Eine
dun=
kelgraue Mütze, aus Angorawolle geſtrickt, vorn eine
Chrom=
nadel mit grünen Streifen. — Eine graubraune Mütze mit
ſternartigem Muſter, aus Angorawolle gehäkelt. — Ein etwa
20 Zentimeter breiter, zopfartig gewebter, dunkel= und
hellblau=
grau und weißer Schal. Wer kann über den Verbleib der
Klei=
dungsſtücke Angaben machen? Vor Ankauf wird dringend
ge=
warnt!
Vermißt. Seit 1. Januar wird der 32jährige Kaufmann
Ludwig Winkenbach aus Viernheim vermißt, Beſchreibung:
Etwa 1,75 Meter groß, ſchlank, viereckiges, dunkelfarbiges
Ge=
ſicht, ſchwarzes lockiges, zurückgekämmtes Haar, niedrige. Stirn
mit tiefem Haaranſatz, dunkle Augen, etwas platte Naſe,
voll=
ſtändige Zähne. Bekleidung: Dunkelgrauer Plüſchhut, grünlicher
zweireihiger Anzug, braune Halbſchuhe. Nachricht über den
Ver=
bleib: des Vermißten erbittet die Vermißtenzentrale Darmſtadt.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Das Schwurgericht verhandelte am Freitag
unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen vier Perſonen wegen
Abtreibung. Als erſte waren angeklagt ein 19jähriges
Mädel aus Arheilgen, an der vor zwei Jahren die
Ab=
treibung vorgenommen wurde, und ihr 21jähriger
Bräu=
tigam aus Arheilgen, außerdem eine 46jährige Frau
von hier, an die ſich die beiden in ihrer Not wandten, und die
ihnen dann auch half, und deren 25jährige Tochter, in
deren Wohnung in Wixhauſen die Abtreibung vorgenommen
wurde. Die Frau, die bereits vor zehn Jahren wegen
gewerbs=
mäßiger Abtreibung mit zwei Jahren Zuchthaus vorbeſtraft iſt —
damals ſtarb ein Mädchen an der Sache — erhielt heute zwei
Jahre Gefängnis. Ihre Tochter erhielt wegen Beihilfe
drei Monate Gefängnis, ebenſo das Mädchen
ſelber, das damals noch jugendlich war. Der junge Mann,
der gleichzeitig wegen Diebſtahls von 200 RM. beſtraft wird,
erhält insgeſamt neun Monate Gefängnis.
Die Große Strafkammer verhandelt, ebenfalls unter
Ausſchluß der Oeffentlichkeit, gegen einen jungen
Offen=
bacher, der ein junges Mädel, mit dem er einen Ausflug
ge=
macht hatte, in ſeinem Auto genotzüchtigt haben ſoll. Das Gericht
kommt jedoch zu einem Freiſpruch mangels Beweiſes, da die
Ausſagen des Mädchens zu unſicher und unbeſtimmt ſind.
Das Bezirksſchöffengericht hatte gegen ein
Ehe=
paar von hier zu verhandeln, daß ein junges Mädchen um
ſeine geſamten Erſparniſſe betrogen haben ſoll. Das Mädchen
hatte ihnen das Geld für 6 Wochen geliehen, und die Leute ſchoben
die Rückzahlung immer wieder hinaus. Bis heute iſt erſt ein ganz
geringer Betrag zurückgezahlt. Das Gericht hält jedoch nicht für
einwandfrei bewieſen, daß die Angeklagten von vornherein die
Abſicht hatten, das Geld nicht zurückzuzahlen, und ſpricht ſie
infolgedeſſen, trotzdem der Mann ſchon etliche Male wegen
Betrugs vorbeſtraft iſt, hier mangels Beweiſes frei.
Lediglich die Frau erhältdrei Wochen Gefängnis mit
fünfjähriger Bewährungsfriſt, weil ſie von dem Sparkaſſenbuch
des Mädchens mehr Geld abgehoben hatte, als ihr erlaubt
worden war.
— Im Schloßmuſeum ſind Führungen am Sonntag und an
allen Wochentagen, um 11 und 11.30 Uhr vormittags. Die
Ma=
donna des Bürgermeiſters Meyer von Baſel. von H. Holbein d. J.,
kann ſtets geſondert von den Führungen beſichtigt werden.
— Akademiſcher Gottesdienſt. Der dritte akademiſche
Gottes=
dienſt dieſes Winterſemeſters findet am Sonntag dem 14. Jan.
1934, vormittags 11.15 Uhr, in der Schloßkirche (Eingang innerer
Schloßhof) ſtatt.
Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Dezember
1933 22 mal alarmiert, und zwar zu 2 Mittelfeuern, 6
Schornſtein=
bränden, 2 Autounfällen, 2 Verkehrsſtörungen, 5 Waſſerrohrbrüchen
und 5 ſonſtigen Fällen. Auf der Feuerwache wurde in 2 Fällen
erſte Hilfe geleiſtet.
Leber die Temperatur des Oezember 1933 in Darmſtadt
Von Profeſſor Dr. phil. Dr.=Ing. ehr. E. Ihne.
Der Dezember 1933 war nach allgemeinem Empfinden bis
kurz vor Weihnachten entſchieden kälter als im ſpäteren Teil des
Monats. Die anhaltende Froſtperiode vom 4. bis 18. bildete ja
ſchon den Gegenſtand einer beſonderen Mitteilung der
Landes=
anſtalt für Wetter= und Gewäſſerkunde (auch im Darmſtädter
Tagblatt abgedruckt); ſie betonte, daß ſolche Dauer recht ſelten
war und innerhalb der letzten 107 Jahre (die Aufzeichnungen
reichen bis 1827 zurück) nur vom Dezember 1879 übertroffen
wurde. Es iſt daher vielleicht von Intereſſe, auch einmal auf die
Temperatur des ganzen Monats einzugehen. Das ſoll
im folgenden geſchehen.
Wir verfahren hierbei abſichtlich in gleicher Weiſe, wie es
bei der Behandlung der Temperatur des Winters oder einzelner
Monate früherer Jahre (vgl. u. a. Darmſtädter Tagblatt 1931,
Nr. 70, 1932, Nr. 76 und Nr. 106) der Fall war. Die
meteorolo=
giſchen Beobachtungen bis 1931 finden ſich in den Jahrgängen des
Meteorol. Jahrbuchs für Heſſen, noch unveröffentlichte Angaben
ſtellte die Landesanſtalt für Wetter= und Gewäſſerkunde gütigſt
zur Verfügung. Die Darmſtädter Station. Beobachter Herr
Amts=
obergehilfe Müller, befindet ſich an der Nordſeite des
Phyſikali=
ſchen Inſtituts der Techniſchen Hochſchule (Oſtteil des
Herrngar=
tens), die Thermometer hängen in 147 Meter Höhe NN.; etwa
6 Meter tiefer, am Boden, wird auch die Temperatur der
boden=
nahen Luftſchicht beobachtet.
Ein möglichſt kalter Dezember hat:
1. eine möglichſt niedrige mittlere Monatstemperatur
(Monatsmittel); ſie wird berechnet aus der mittleren
Tempera=
tur aller Monatstage;
2. ein möglichſt niedriges mittleres Minimum; es wird
be=
rechnet aus dem täglichen Minimum aller Monatstage;
3. ein möglichſt niedriges mittleres Maximum; es wird
be=
rechnet aus dem täglichen Maximum aller Monatstage;
4. eine möglichſt hohe Anzahl von Froſttagen, d. h. von
ſol=
chen Tagen, an denen das Minimum der Temperatur unter Null
ſinkt;
5. eine möglichſt hohe Anzahl von Eistagen, d. h. von ſolchen
Tagen, an denen das Maximum der Temperatur unter Null
bleibt. Hierbei kommt auch die Aufeinanderfolge in Betracht,
denn es iſt, namentlich auch für unſere wirtſchaftlichen
Verhält=
niſſe, nicht gleichgültig, ob die Eistage andauernd hintereinander
auftreten, oder ob ſie öfters durch wärmere Tage unterbrochen
werden: der eingangs erwähnte Aufſatz nimmt gerade auf dieſe
Dauer im vergangenen Dezember Bezug.
6. Ein möglichſt niedriges abſolutes Minimum, d. h. die
während des ganzen Monats vorgekommene niedrigſte
Tempe=
ratur.
7. Ein möglichſt niedriges abſolutes Maximum d. h. die
während des ganzen Monats vorgekommene höchſte Temperatur.
Wie ſchon früher wiederholt geſagt, fallen die Werte 6 und 7
bei Betrachtungen vorliegender Art als Einzelwerte nicht ſehr
ins Gewicht, ſie ſind gewiſſermaßen nur Schönheitszugabe oder
Schönheitsfehler (Schönheitszugabe: ein kalter Dezember hat auch
ein niedriges abſolutes Minimum und Maximum; — Schönheits=
fehler: ein kalter Dezember hat nicht auch ein niedriges abſolutes
Minimum und Maximum).
Die Werte für den Dezember 1933 in Darmſtadt
ſind:
1/Mitteltemperatur
2 Mittleres Minimum . —5,2 Gr. C.
3 Mittleres Maximum . —0,4 Gr. C.
4 Anzahl der Froſttage
Anzahl der Eistage
4 Abſolutes Minimum —13,6 Gr. C. (am 15. Dez
—27 Gr. C.
26
Abſolutes Maximum + 4,7 Gr. C. (am 21. Dez.)
O) der Dezember (und jeder andere Monat) als kalt oder
mild zu beurteilen iſt, ergibt ſich durch Vergleich mit
langjähri=
gen Mittelwerten. Wir gewinnen dieſe aus den Beobachtungen
ſeit der Neueinrichtung des heſſiſchen meteorologiſchen
Stations=
netzes 1901, alſo jetzt aus 33 Jahren.
Die Mittelwerte für den Dezember in
Darm=
ſtadt (1901—1933) ſind:
1. Mitteltemperatur
+2.0 Gr. C.
9 Mittleres Minimum
. . . —0,2 Gr. C.
8. Mittleres Maximum . . . . 4,3 Gr. C.
4. Anzahl der Froſttage
16
H. Anzahl der Eistage
5
6. Abſolutes Minimum
.. . —8,7 Gr. C.
R. Abſolutes Maximum
„. . . +11,2Gr. C.
De Werte 6 und 7 beſagen natürlich nur, daß im Dezember
mit eniger Wahrſcheinlichkeit die Temperatur als Niedrigſtwert
—8,7Gr. C., als Höchſtwert +11,2 Gr. C. erreichen kann.
As kalt iſt der Dezember zu bezeichnen, bei dem die Werte
1. 2, 6 niedriger ſind als die Mittelwerte, die Werte 4 und 5
höher!Wie ein Blick auf beide Zahlenreihen lehrt, war dies bei
dem dezember 1933 der Fall er war erheblich oder
aus=
geſpkochen kalt. Als Schönheitszugabe fehlten niedriges
ab=
ſolute) Minimum und Maximum nicht.
In ganzen Beobachtungszeitraum ſeit 1901 hatte kein
De=
zembei ſo niedrige Temperaturwerte und eine ſo hohe Anzahl
von Ffoſt= und Eistagen. Am nächſten kamen ihm hinſichtlich der
mittleien Monatstemperatur der Dezember 1917 mit —0,8 Grad
C., hinſichtlich des mittleren Minimums der Dezember 1902 mit
—3,3 Grad C., hinſichtlich des mittleren Maximums der
Dezem=
ber 1937 mt +1,6 Grad C., hinſichtlich der Anzahl der Froſttage
der Dezember 1917 mit 25 hinſichtlich der Anzahl der Eistage der
Dezember 102 mit 11. In bezug auf das abſolute Minimum
ſteht der Dgember 1933 nach dem Dezember 1923 mit —15,8
Grad C unddem Dezember 1925 mit —15,2 Grad C.; ſein
abſo=
lutes Maximm wird von keinem unterboten.
Die Jahr vor 1901 ſollen nicht berückſichtigt werden, weil
durch verſchiedne Umſtände (u. a. andere Aufſtellung der
In=
ſtrumente, nich gleichmäßige Beobachtungstermine), ein genauer
Vergleich mit den Beobachtungen ſeit 1901 nicht angängig
er=
ſcheint. Nur da ſei geſagt, daß der Dezember 1879, der vielen
von uns noch i lebhafter Erinnerung ſtehen dürfte, noch kälter
war, u. a. hate dieſer Monat 20 Eistage und ein abſolutes
Minimum von —21,4 Grad C.
beſiher am Garankieverband.
Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen,
Handelskammerpräſident Pg. Dr. Lüer, hat an den Führer des
Verbandes der Haus= und Grundbeſitzer=Vereine des Rhein=Main=
Gebietes e. V., Pg. Zivilingenieur Otto Simon, ein Schreiben
ge=
richtet, das einen dringlichen Aufruf an die Hausbeſitzer des
Rhein=Main=Gebiets enthält, ſich geſchloſſen durch
Beitragszeich=
nung an der Rhein=Mainiſchen Garantieverband G.m.b.H. zu
be=
teiligen. Wie bekannt, dienen die von opferbereiten Volksgenoſſen
aufgebrachten Kapitalien dieſer Geſellſchaft der Garantierung und
Beſchaffung von Reparaturgeldern für den Hausbeſitz, die nicht
durch Reichszuſchuß gedeckt ſind, und dienen alſo deſſen eignem
Intereſſe. Ganz beſonders auch ſoll die ſo geſchaffene Garantie in
größtmöglichem Ausmaß der Arbeitsbeſchaffung durch den
Haus=
beſitz dienen, wie es der volkswirtſchaftlichen Bedeutung des
Haus=
beſitzes entſpricht. Daraufhin hat Pg. O. Simon angeordnet, daß
jedes Mitglied der Verbandsvereine einen beſtimmten
Pflicht=
beitrag zeichnet und ſo ſeine Verbundenheit mit dem großen
Arbeitsbeſchaffungswerk unſeres Führers Adolf Hitler kund tut.
Reichsluftſchuhbund e. B.
Vortragsfolge des 6. Lehrgangs der Luftſchutzſchule der
Orts=
gruppe Darmſtadt des Reichsluftſchutzbundes e. V. (RLB.).
Männer= und Frauenlehrgang vereinigt.
Leitung der Schule: Dr.=Ing. Paul Seidel.
Ort der Schule: Realgymnaſium.
Zeit der Schule: Beginn am 15. Januar 1934, Ende am 5. Febr.
1934. Die 7 Schulungstage ſind Montags und Donnerstags,
20 Uhr.
4) Theoretiſcher Teil.
1. Abend: Montag den 15. Januar 1934.
Vortrag 1: Die Aufgaben des RLB. (½ Stunde), Referent:
Polizeioberſt a. D. Schröder.
Vortrag 2: Der zivile Luftſchutz (paſſive Luftſchutz)
ein=
ſchließlich Flugmeldedienſt und Luftſchutzwarndienſt (34 Std).
Referent: Polizeikommiſſar Laukhart.
Vortrag 3: Der militäriſche Luftſchutz (aktive Luftſchutz) und
die Angriffsmittel der Luftwaffe (34 Stunde), Referent:
Dr.=Ing. Paul Seidel.
2. Abend: Donnerstag, den 18. Jan. 1934, 20 Uhr.
Vortrag 4: Die chemiſchen Kampfſtoffe und die Wirkung der
Kampfſtoffe auf den menſchlichen Körper (34 Stunde).
Refe=
rent: Bezirksgruppenleiter Obertruppführer Velten.
Vortrag 5: Der Gasſchutz im Luftſchutz (1½ Stunden).
Refe=
renten: Ing. Altmannsberger und Betriebsaſſeſſor Aßmus.
Es wird darauf hingewieſen, daß am 23. Januar 1934 der
Lehrgang für die Hausluftſchutzwarte beginnt. Die
Vortrags=
folge wird noch im Wochenprogramm bekannt gegeben.
Aus der NSDAP.
Techniſche Nothilſe.
Wochenprogramm.
Sonntag, 14. 1. 8 Uhr: Antreten aller uniformierten
Not=
helfer (Gas= und Nachrichtenabteilung) im Marſtall zur
Uebung unter der Maske.
Montag, 15. 1. 20 Uhr: Antreten aller uniformierten
Not=
helfer im Marſtall zur Uebung unter der Gasmaske.
20.30 Uhr: Einzelprobe des Muſikzuges im Verkehrslokal
„Reichskrone”, Mühlſtraße.
Dienstag, 16. 1. 18,30 Uhr: Antreten der
Ausbildungs=
gruppe der Nachrichtenabteilung im Marſtall zum Vortrag.
20 Uhr: Antreten der Gas= und Luftſchutzabteilung, Zug 1,
II und III im Marſtall zum Schulungskurſus.
Mittwoch, 17. 1.. 19.30 Uhr: Antreten der
Nachrichtenabtei=
lung, Zug I und II. im Marſtall zum Gruppenabend.
Donnerstag, 18. 1., 18,30 Uhr: Führerbeſprechung im
Mar=
ſtall. 19.30 Uhr: Antreten aller nicht uniformierten
Nothel=
fer im Marſtall zur Allgemeinübung. 20 Uhr: Antreten
aller uniformierten Nothelfer im Marſtall zur Uebung unter
der Gasmaske, 20.30 Uhr: Geſamtprobe des Muſikzuges in
der Reichskrone, Mühlſtraße.
Freitag. 19. 1., 20 Uhr: Antreten der Nachrichtenabteilung,
Zug I und II. im Marſtall zum Schulungskurſus.
Samstag, 20. 1., 14 Uhr: Antreten aller uniformierten
Not=
helfer einſchließlich Muſikzug im Marſtall zum Werbemarſch
für den Reichs=Luftſchutz=Bund.
Sonntag, 21. 1., dienſtfrei.
aau Heſſen=Naſſau der NSDAP.
Gugeſchäftsſtelle Frankfurt a. M.
Gutleutſtr. 8/12, Holf=Hitler=Haus, Fernſpr.: Sammelnum. 30381.
Geſchätsſtelle für das Gebiet Heſſen:
Darmſtadt, Rheinſtraße 48 — Fernſprecher 4928/29.
Schriftverkeh: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede
Ab=
teilung beſonder Bogen.
Kommunalpolitiſch=Tagung des Gaues Heſſen=Naſſau.
An der am Sontag, den 14. Januar, vormittags 10 Uhr, im
Hippodrom zu Frakfurt a. M. ſtattfindenden
kommunalpoli=
tiſchen Tagung habe die Bürgermeiſter und
Beigeord=
neten des Kreiſes ſarmſtadt, ſoweit ſie Parteigenoſſen ſind, und
außerdem die Frakionsführer teilzunehmen!
Ortsgruppe Darmſtat=Steinberg.
Am Samstag den 13. d. M., abends 8.30 Uhr, findet im
Saal „Zur Krone” Schuſtergaſſe, ein Schulungskurſus
ſtatt, verbunden mit iner Mitgliederverſammlung. Es
ſpricht der Kreisſchulngsleiter Pg. Borchert. Der Beſuch wird
jedem Parteigenoſſen ur Pflicht gemacht.
NS.=Volkswohlfahrt, irtsgruppe Darmſtadt. Gutenberg (VII).
Geſchäftsſtelle: Aexanderſtr. 26 (ehem. II. Polizei=Revier),
Kohlengutſchein D. Ausgabe: Montag, 15. Januar.
Buchſtaben A—D 9—1 Uhr, E—G 10—11 Uhr H—L 11—12 Uhr
vormittags. Buchſtabe M—R 14—15 Uhr, S—St. 15—16 Uhr,
T—3 16—17 Uhr.
Schulungskurſus=Termie.
Sonntag, 14. Januar 194, Worms. 10 Uhr im Sumſer.
Sonntag, 14. Januar 134, Alzey, 14 Uhr im Pfälzer Wald.
Montag. 15. Januar 14. Offenbach, 20.30 Uhr im Adolf=
Hitler=Heim.
Sonntag, 21. Januar 194, Schott en. 14 Uhr in der Turnhalle.
Montag, 22. Januar 194, Gießen, 18.30 Uhr im Kaffee Laib.
Dienstag, 23. Januar 194, Bingen, 20.30 Uhr im Bahnhof.
Mittwoch, 24. Januar 134, Bensheim. 20.30 Uhr.
Lokalan=
gabe der Kreisleitun.
Sonntag, 28. Januar 194, Worms 10 Uhr, im Sumſer.
Sonntag 28. Januar 193. Alzey. 14 Uhr im Pfälzer Wald.
Montag, 29. Januar 193, Offenbach, 20.30 Uhr im Adolf=
Hitler=Heim
Sonntag, 4. Februar 1934Schotten, 14 Uhr in der Turnhalle.
Es ſpricht Pg. Dr. Ehmidt.
Donnerstag, 18. Janugr:Griesheim.
Freitag, 19. Januar: Danſtadt, OG. Gutenberg.
Samstag, 20. Januar: Mſſel.
Es ſpricht der Kreisſulungsleiter Pg. Borchert. Anfang
pünktlich 8.30 Uhr.
Vereins= und okale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwrtung der Schriftleitung.)
Heſſiſche familiegeſchichtliche Vereinigung.
Dienstag, 16. Januar: Hauperſammlung und Vortrag von Prälat
D. Dr. Diehlüber Hana=Lichtenbergiſche Pfarrer=
und Beamtenfamilin. Gäſte können durch Mitglieder
eingeführt werden.
Städtiſche Akadeſie für Tonkunſt. Die
Opern=
ſchule veranſtaltet im Rahmn der Elternabende am Donnerstag,
den 18. Januar, ihren erſtenFortragsabend in dieſem
Win=
ter. Herr Kapellmeiſter Beyo Geiger, der neue Korrepetitor
der Opernſchule, wird an eſem Abend die Begleitung
über=
nehmen.
Vereinigung frührer Leibgardiſten. Am
Sonn=
tag findet eine Wanderugg nach Traiſa ſtatt. Abmarſch
2 Uhr, am Botaniſchen Gart), Roßdörfer Straße.
Militär=Verein darmſtadt. Heute Samstag, den
13. Januar, um 8 Uhr: Moatsverſammlung. Den
Ka=
meraden wird das Erſcheinenur Pflicht gemacht. Daſelbſt
kom=
men die Eintrittskarten zu r am 21. Januar, im Städtiſchen
Saalbau, ſtattfindenden ſeichsgründungsfeier zur
Vertei=
lung.
Der Vereinsführer.
Es wird auf die Anßege des Mozart=Vereins
in der heutigen Ausgabe auferkſam gemacht.
Es wird auf die Anzege des Odenwaldklubs;
betr. Jahresfeſt und Waſdererehrung in der heutigen
Ausgabe aufmerkſam gemacht.
Tagestlender.
(Ohne Verantwortug der Schriftleitung.)
Fürſtenauer Hof. Kyzert. Geſang, humoriſtiſche
Vor=
träge.
Reſi=Theater: „Kaiſwalzer”,
Samstag, 13. Januar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 12 — Seite 7
Aus Heſſen.
Saalgukmärkte.
Gute und ſichere Erträge kann der Bauer nur erwarten, wenn
er neben der Beachtung der für den Anbau der einzelnen
Kultur=
pflanzen notwendigen techniſchen Maßnahmen öfteren
Saatgut=
wechſel vornimmt. Es iſt allgemein bekannt, daß alle Getreide= und
Kartoffelſorten nach mehrjährigem Anbau die angezüchteten guten
Eigenſchaften, insbeſondere die hohe Ertragsfähigkeit, mehr und
mehr einbüßen. Der Bauer muß daher rechtzeitig vor der
Beſtel=
lung prüfen, für welche der anzubauenden Kulturpflanzen er neues
Saatgut beſchaffen muß. Das zu beſchaffende Saatgut bezieht er
am beſten in Form von Original= oder anerkannten Abſaaten.
Um den Bauern die Möglichkeit zu geben, ſich anerkanntes
Saatgut bewährter, ertragreicher Sorten von Sommerſaatgetreide,
Mais, Futterrüben und Kartoffeln ſowie hochwertige Luzerne=
und Kleeſaaten zu beſchaffen, veranſtaltet die Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau, Hauptabteilung II, gemeinſam mit der Heſſiſchen
Saatſtelle e. G. m. b. H. in nächſter Zeit in der Provinz
Rheinheſſen einige Saatgutmärkte. Auf dieſen
werden Proben von dem in den heſſiſchen Saatbauſtellen erzeugten
anerkannten Saatgut ausgeſtellt. Die Bauern haben hier die beſte
Gelegenheit, ihren Bedarf an Saatgut einzudecken. — Es finden
folgende Märkte ſtatt:
Oſthofen: Dienstag, den 16. Hartung 1934, von 10 bis 13
Uhr im „Bahnhofs=Hotel”.
Alzey: Mittwoch, den 17. Hartung 1934, von 9.30 bis 12.30
Uhr im „Städtiſchen Saalbau‟*
Sprendlingen (Rhh.); Donnerstag, den 18. Hartung
1934, von 10 bis 13 Uhr in der Gaſtwirtſchaft Heinrich Paul.
Nieder=Ingelheim: Freitag, den 19. Hartung 1934,
von 10 bis 13 Uhr im Gaſthaus „Zur alten Poſt”.
*) Es wird noch darauf hingewieſen, daß im Anſchluß an den
Saatgutmarkt in Alzeyab 14 Uhr im gleichen Lokal eine
Brau=
gerſten= und Weizenſchau durch die Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau, Hauptabt. II, abgehalten wird, bei der
Anbaumaß=
nahmen und Sortenfragen im Braugerſten= und Weizenbau
be=
ſprochen werden. Mit dieſer Veranſtaltung iſt eine Ausſtellung
der durch die Bauern eingeſandten Proben verbunden, die vorher
einer Bonitierung und Prämiierung unterzogen wurden.
Dg. Arheilgen, 12. Jan Kameradſchaftsabend. Die
Motor=SA., Trupp Arheilgen, veranſtaltet am Samstag, den
13. Januar, abends 8 Uhr, im Gaſthaus „Zum goldenen Löwen”,
einen Kameradſchaftsabend mit einem reichhaltigen bunten
Pro=
gramm, beſtehend aus Theaterſtücken, Muſik= und
Geſangsvorträ=
gen, Duetten uſw. Sämtliche Programmnummern werden nur
von SA.=Kameraden beſtritten, den muſikaliſchen Teil beſtreitet die
SA.=Kapelle. Nach dem Programm findet Tanz ſtatt. Die
ge=
ſamte Einwohnerſchaft iſt hierzu eingeladen — Turnverein.
An der Wanderung des Turnvereins, die nach dem Feldberg
führte, beteiligten ſich über 40 Mitglieder.
E Wixhauſen, 12. Jan. Am Montag nachmittag findet bei
Jakob Huck (Gaſthaus „Zur Sonne”) ein Vortrag über das
Erb=
hofgeſetz ſtatt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 12. Jan. NS.=Volkswohlfahrt.
Vielfach wird irrtümlicherweiſe die Meinung vertreten, man
könne die Mitgliedſchaft zu einem beliebigen Zeitpunkt aufgeben.
Dies trifft nicht zu. Die Mitgliedſchaft zur NS.=Volkswohlfahrt
erliſcht nur, wenn eine ſchriftlich bei dem Ortsgruppenwalter
oder bei der Geſchäftsſtelle abgegebene Abmeldung vorliegt, die
jeweils vor dem 15. eines Monats eingegangen ſein muß, wenn
ſie zum Schluß des kommenden Monats Gültigkeit erlangen ſoll.
Zahlungsverweigerungen, ohne die Erfüllung dieſer
Verpflich=
tungen, ſind unzuläſſig, die rückſtändigen Beiträge werden
als=
dann zwangsweiſe beigetrieben. — Winterhilfe. Im
Rah=
men des Winterhilfswerks wurde geſtern eine weitere Verteilung
von Lebensmitteln vorgenommen, ebenſo gelangten die
Gut=
ſcheine der Serie D für Kohlen und Briketts zur Ausgabe.
Letz=
tere müſſen bis ſpäteſtens 15. d. M. bei dem Kohlenhändler zur
Einlöſung kommen, andernfalls verlieren ſie ihre Gültigkeit.
Le, Groß=Umſtadt, 12. Jan. Gelegentlich der 31. Nationalen
Deutſchen Geflügelausſtellung in Stuttgart erzielten die hieſigen
Züchter beachtenswerte Erfolge. Georg Leonhard Eidmann ſtellte
12 Gold=Wyandottes aus, denen ſämtlich die Note, ſehr gut”
ſo=
wie 4 Ehrenpreiſe zuteil wurden. Die 5 ſchwarzen Zwerg=
Wyan=
dottes des Johann Georg Eidmann 2. erhielten viermal die
Be=
zeichnung „ſehr gut” ſowie einen Ehrenpreis. Dem Züchter Adolf
Lang wurde auf zwei ausgeſtellte Zwerg=Wyandottes das
Prädi=
kat „ſehr gut” und ein Ehrenpreis zuerkannt. Heinrich Freund 2
erhielt auf 4 Schönheitsbrieftauben die Bezeichnung „ſehr gut”
ſowie einen Ehrenpreis. Ludwig Freund ſtellte 2 Steinheimer
Bagdetten aus, die mit „ſehr gut” und „gut” bezeichnet wurden.
Außerdem wurde den obengenannten Ausſtellern G. L. Eidmann,
A. Lang und L. Freund der Berechtigungsnachweis zur
Sieger=
klaſſe anläßlich der Reichsverbandsſchau, die vom 19. bis 21.
Ja=
nuar in Leipzig ſtattfindet, zuerkannt.
r. Babenhauſen, 11. Jan. 3. NSDAP.=
Schulungs=
abend. Die ſehr gut beſuchte Verſammlung mit der wichtigen
Tagesordnung: „Die kommuniſtiſche Gefahr”, ein Vortrag mit
Lichtbildern, wurde von dem Pg. Kolb eröffnet, der die
Anweſen=
den kurz willkommen hieß und auf die Bedeutung des
Vortrags=
abends hinwies. Ausgehend von dem Reichstagsbrandprozeß mit
ſeinen aufſehenerregenden Enthüllungen über den kommuniſtiſchen
Umſturzverſuch am Vorabend der Nationalen Revolution,
ſchil=
derte alsdann Pg. Schulungsleiter Kratz in eindringlicher Form
und Sprache die Ziele und Taten der kommuniſtiſchen
Internatio=
nale und die ungeheure Gefahr, die unſerem Volk und Vaterland
vor dem entſcheidungsvollen deutſchen Februar 1933 von ihr
drohte. Jedem der Zuhörer, der nach dem Vortrag noch das
an=
ſchauliche Bildmaterial ſah, muß es klar geworden ſein, daß die
Worte unſeres Kanzlers: „Es gab zu Beginn des Jahres 1933
Wochen, in denen wir haarſcharf am Rande des bolſchewiſtiſchen
Chaos vorbeigekommen ſind, ſchreckliche Gewißheit geworden
wären, wenn nicht der deutſche Nationalſozialismus als
erbittert=
ſter Feind des Kommunismus dieſem den Todesſtroß verſetzt hätte.
— Vom Stahlhelm. Dem Pflichtabend der hieſigen
Orts=
gruppe des Stahlhelm, BdF., wohnte am Dienstag der
Sturm=
bannführer des Sturmbanns Odenwald, S. Erl. Graf Alexander
von Erbach, bei. Im Mittelpunkt des Abends ſtand ein Vortrag
„Das deutſche Soldatenlied".
Er. Mümling=Grumbach, 12. Jan. In der Frauenſchaft hielt
Frau Strömann einen Vortrag über unſeren Führer Adolf Hitler.
In längeren Ausführungen ſchilderte ſie treffend den Lebensgang
des Führers von ſeinem Leben im Elternhaus an bis zur
Gegen=
wart. Die Leiterin, Frau König, dankte der Rednerin für die
ſchöne Ausarbeitung des Vortrags. Geſtern abend ſtarb der
älteſte Einwohner unſeres Dorfes, Herr Johannes Reeg, im
Alter von 91 Jahren.
Cd. Michelſtadt, 12. Jan. Vom Radſport. Die
diesjäh=
rige Hauptverſammlung des Radfahrervereins 1902 war gut
be=
ſucht und darf dies vielleicht als ein gutes Zeichen für das
kom=
mende Vereinsjahr angeſehen werden. Der 1. Vorſitzende, Herr
Philipp Schmelz, gab einen Bericht über das verfloſſene
Vereins=
jahr, dann brachten die von der Verſammlung beſtimmten
Kaſſen=
prüfer ihre Zufriedenheit über den guten Stand der
Vereins=
finanzen und die muſtergültige Kaſſenführung des Rechners und
Ehrenmitgliedes Herrn Heiſel zum Ausdruck. Der
Ehrenvor=
ſitzende, Herr Otto Marquardt, dankte im Namen der Anweſenden
dem Vorſtande für ſeine Mühe und Arbeit, die den Verein trotz
der ſchweren Zeit wieder ein Stück vorwärts gebracht hat, und
beantragte dann Entlaſtung des Geſamtvorſtandes, die auch
ein=
ſtimmig erteilt wurde. Bei der anſchließenden Wahl des neuen
Führers wurde Herr Phil. Schmelz in Anerkennung ſeiner bisher
geleiſteten Arbeit einſtimmig zum Führer des Vereins beſtimmt,
zum ſtellvertretenden Führer wurde Herr J. Monſchein ernannt.
Im weiteren Verlauf des Abends verpflichtete der Vereinsführer
noch ſeine weiteren Mitarbeiter. Außer verſchiedenen
Bekannt=
machungen des Deutſchen Radſport=Verbandes war die
Tagesord=
nung nur noch internen Vereinsangelegenheiten gewidmet, die
nach regem Gedankenaustauſch meiſt noch ihre Erledigung fanden.
— Am Samstag gibt hier in Schmerkers Garten die Kapelle der
SS.=Ständarte 33 ein Konzert mit auserwähltem Programm
Bs. Rimhorn, 12. Jan. Glück im Unglück. Geſtern
nach=
mittag kam das Laſtauto des Oelmüllers Philipp Hofferth aus
König am Oſtausgang unſeres Ortes ins Rutſchen, ſchoß die ſteile
Böſchung hinab und kam wie ein Wunder im Tal ziemlich
unbe=
ſchädigt an. Der Chauffeur ſaß dabei drinnen, der Beifahrer nicht.
Vielen dienſtbereiten Helfern gelang es mit Müh und Not, das
Auto auf der anderen Seite durch einen ſchmalen Waldweg aus
ſeiner ſchlimmen Lage zu befreien.
Dp. Hähnlein, 11. Jan. Soldaten= und Kriegerverein
Hähnlein. In der Winterveranſtaltung wurde die neue
Kyff=
häuſerfahne des Vereins durch den Bezirksführer Findling=
Bens=
heim geweiht. Nach der Begrüßungsanſprache des
Vereinsvor=
ſitzenden ſprach der Vorgenannte über Zweck. Ziele und Aufgaben
der Kriegervereine. Alsdann erwähnte Herr Scherer die
Tugen=
den des alten Soldaten in Krieg und Frieden. Zum Schluſſe ſeiner
Ausführungen heftete er das Symbol des neuen Reiches an die
Vereinsfahne. Anſchließend wurde das Horſt=Weſſel=Lied geſungen.
Der zweite Teil des Abends wurde durch die gur geſpielten
Theaterſtückchen ausgefüllt, von denen beſonders „In letzter
Stunde” einen nachhaltigen Eindruck hinterließ.
t. Gernsheim, 12. Jan. Nach längerer Unterbrechung fand
vorgeſtern abend im „Darmſtädter Hof” wieder ein
Schulungs=
kurs der NSDAP. ſtatt. Wie alle Schulungsabende vorher, ſo
hatte auch der letzte ſtarken Beſuch aufzuweiſen. Bürgermeiſter
Schnauber eröffnete den Schulungskurs . Pg. Dr. Kleinherz gab
in kurzen ſachlichen Worten einen Ueberblick auf die
außenpoliti=
ſchen Verhältniſſe. Schulungsobmann Pg. Kauth befaßte ſich dann
mit dem Punkt 3 des nationalſozialiſtiſchen Programms:
Forde=
rungen Deutſchlands nach Land und Kolonien.
Ortsgruppenlei=
ter Köſter kam dann auf das örtliche Arbeitsbeſchaffungsprogramm
ſowie auf das Winterhilfswerk zu ſprechen.
Bm. Bürſtadt, 12. Jan. Beim Holzfällen getötet.
Beim gegenwärtigen Abholzen eines Teiles unſeres Waldes zu
Siedlungszwecken kam am Donnerstag mittag der verheiratete
39jährige Zimmermann Alois Paul ums Leben. Ein fallender
Baum traf mit einem Aſtſtümpel den Unglücklichen und
zertrüm=
merte ihm den Schädel, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat.
— Stockſtadt am Rhein, 12. Jan. In der letzten Sitzung
der politiſchen Leiter der hieſigen Ortsgruppe wurde
ein=
gehend der am 28. d. M. ſtattfindende Deutſche Abend beſprochen.
Ebenſo wurden verſchiedene Fragen der Untergliederungen
er=
örtert. Der erſte Schulungsabend im neuen Jahre fand am letzten
Mittwoch ſtatt. Nach Bekanntgabe verſchiedener Mitteilungen
durch den Ortsgruppenleiter, Pg. Metzger, berichtete Pg. Herbert
über Innenpolitik und Pg. Schmiermund über Außenpolitik. Im
Anſchluß gab Schulungsobmann Pg. Becker einen ausführlichen
Rückblick vom dem Jahr der nationalen Revolution. In einem
eingehenden Referat erläuterte er dann anſchließend die ſeinerzeir
gepflogenen Verhandlungen über den Schandvertrag von
Ver=
ſailles. Die einzelnen Punkte dieſes Vertrages bilden das Thema
des nächſten Schulungsabends, der jetzt wieder alle 14 Tage
ſtatt=
findet. — Die hieſige Ortsgruppe der NSBO. hielt eine
Amts=
walterſitzung ab. Ortsgruppenbetriebswart Pg. Merz gab
ver=
ſchiedene Mitteilungen bekannt. Ferner wurden organiſatoriſche
Fragen behandelt. — Zur Deutſchen Arbeitsfront haben ſich hier
nahezu 100 Volksgenoſſen angemeldet. Die erſte
Mitglieder=
verſammlung findet am kommenden Mittwoch ſtatt.
Be. Büttelborn, 12. Jan. Es wurde beſchloſſen, eine
Klein=
kinderſchule aufzumachen. Die Pläne kommen von dem
Evangeli=
ſchen Frauenverein und Pfarrer Dörr.
Be. Groß=Gerau, 12. Jan. Der Wirt des erſten
nationalſozia=
liſtiſchen Parteilokals, Jacob Merz, Beſitzer des Hotels „Zur
gol=
denen Krone", wurde zu Grabe getragen. Beſonders zahlreich
hatten ſich die Parteigenoſſen und SA.=Leute eingefunden, die mit
dem Verſtorbenen einen großen Förderer verloren haben. Unter
Vorantritt des SA.=Muſikzuges und der Sturmbannkapelle wurde
Jacob Merz zur letzten Ruhe geleitet. Pfarrer Burkhardt rief dem
Toten warme Worte zu. Für die Ortsgruppe Groß=Gerau lobte
Ortsgruppenleiter Karl Schad den Verſtorbenen und gelobte ihm
ein ewiges Andenken, für den Sturmbann 2/168 Sturmbannführer
Engeroff. Für die Kreisleitung ſprach Kreisleiter Stavinoga
herz=
liche Worte. Die Berufskollegen ließen durch Gaſtwirt Arnold,
die NS.=Frauenſchaft durch Frauenſchaftsleiterin Frau Gernand
dem Toten die letzte Ehre erweiſen Für die alten Kämpfer der
SA., die dem Toten beſonders Dank ſchulden ſprach
Ortsgruppen=
leiter Alex Neumann, Büttelborn. Aller Worte waren getragen
von herzlichem Dankgefühl für den Verſtorbenen.
— Hirſchhorn, 12. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 11. Januar 1.48 Meter, am 12. Januar 1,46 Meter.
— Gernsheim, 12. Jan. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 11. Januar — 1,53 Meter, am 12. Januar — 1,60 Meter.
Da. Egelsbach, 10. Jan. Hier ſtarb geſtern im hohen Alter
von nahezu 88 Jahren Herr Philipp Müller 3.,
Friedhofs=
wärter i. R. Müller hatte bis vor etwa zwei Jahren ein
be=
ſonders gutes Gedächtnis, und erinnerte ſich auf vieles aus der
langen Lebenszeit auf das Genaueſte. Zuletzt aber trat das
Gegenteil ein, auch das Augenlicht war ihm faſt erloſchen.
Eb. Langen, 10. Jan. Umbau des Städt.
Schwimm=
bades. Das Städt. Schwimmbad (Freibad) erfährt gegenwartig
nach den Plänen des Stadtbaumeiſters W. Barth einen Um=
und Ausbau. Vor allem wird das Schwimmbecken beträchtlich
vergrößert und vertieft. Außerdem erfährt das Schwimmbecken
der beſſeren Haltbarkeit halber eine Beſtückung. Mit den Arbeiten
werden auf die Dauer eines Vierteljahres ungefähr 60 Arbeiter
Verdienſt finden. Die Finanzierung des Umbaues iſt durch das
Arbeitsbeſchaffungsprogramm ſichergeſtellt.
Aus Rheinheſſen.
El. Die Verhandlung gegen die Wormſer Feſthaus=
Brandſtifter wird nicht vom Schwurgericht, ſondern vom
Sonder=
gericht Darmſtadt, an das der Fall überwieſen wurde, im
Worm=
ſer Amtsgerichtsgebäude durchgeführt. — In Nieder=
Wie=
ſen wurde der frühere Gemeindeeinnehmer Karl Balter, gegen
den ſchon ein Verfahren wegen Unterſchlagung von 20 000 RM.
ſchwebt, morgens in ſeinem Kolonialwarenladen dabei ertappt,
als er ſich an einem Schulmädchen verging. Der etwa 60jährige
Mann flüchtete, aus der Ortſchaft, kam aber auf der glatten
Straße zu Fall und wurde von dem Polizeidiener gefeſſelt nach
Alzey abgeführt. — Auf der Straße Oſthofen—Rhein=
Dürkheim ſcheute ein Geſpann junger Pferde vor dem Hupen
eines Autos und ging in wildem Galopp durch. Sie kamen erſt
zum Halten, als ſie an einem Telegraphenmaſt anrannten und
da=
bei ſtürzten. Der Fuhrmann flog, ohne ernſten Schaden zu
neh=
men, in den Acker.
Große Unkerſchlagungen.
Auch noch dem Spielteufel verfallen.
Gießen, 11. Jan. Der Buchhalter Helmut Kampf, wohnhaft
in Wiesbaden, hatte in Bad Nauheim beim Deutſchen Kurheim
für Beamte rund 15 000 RM. unterſchlagen. Erſt veruntreute er
kleinere Beträge, mit denen er Rechnungen bezahlen ſollte,
an=
geblich, um Schulden ſeiner Mutter zu bezahlen. Dann verbürgte
er ſich für einen Freund und huldigte dem Roulette, wobei er
größere Beträge verlor. Das Ergebnis war ſchließlich ein
ver=
untreuter Betrag von 15 000 RM. Das Gießener Schöffengericht
verurteilte den ungetreuen Menſchen geſtern zu 1½ Jahren
Ge=
fängnis. Der Staatsanwalt hatte 1 Jahr und 2 Monate
Gefäng=
nis beantragt.
Nachrichfen des Skandesamts Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 6. Januar: Rahn, Eliſabeth, geb.
Hirſch=
mann. Witwe des Maſchinenmeiſters, 76 Jahre,
Pallaswieſen=
ſtraße 37; Grimm, Werner, Kind. 20 Min. alt, Sohn des
Schloſſers, hier, Liebfrauenſtr. 38; Hertinger, Georg Peter,
Lokomotivführer, verh., 46 J., Weinheim a. d. B., hier,
Stadt=
krankenhaus. — Am 7. Januar: Neunert, Johann Peter
Niko=
laus, Eiſenbahnwagenmeiſter i. R., 63 J., verh. Hermannsſtraße 6;
Knieß, Konrad, Werkmeiſter i. R., 69 J., verh., Eberſtadt hier,
Eliſabethenſtift; „Goll. Wilhelm Ludwig, Taglöhner, 29 Jahre,
verh., Blumenthalſtr. 60. — Am 8. Januar: Urban, Georg,
Hilfsarbeiter, 32 J., verh., Grohberg 10 a: Nungeſſer. Marie
Katharina, geb. Kullmann, Witwe des Privatiers 77 J.,
Emils=
ſtraße 30. — Am 9. Januar: Schmitt. Anna Emilie Annita,
geb. Geppert, Witwe des Schloſſers, 72 J. Beſſunger Straße 83;
Praehofer, Karl, Cafetier, 32 J., ledig, Köln a. Rh., hier,
Stadtkrankenhaus; Höhner. Kath. Eliſ., geb. Albach, Ww. d.
Schloſſ., 82 J., Eckhardtſtr. 5 — Am 10. Jan. Poth. Karl, Polſterer
und Tapezier, 19 J., ledig, Traiſa, hier. Stadtkrankenhaus; von
Arnim, Katharine, geb. Winsloe. Witwe des Majors a. D.,
86 J., Am Erlenberg 21: Bock, Johanna Sophie Friederike, geb.
Schmidt. Witwe des Tiſchlergeſellen, 85 J., Kirchſtr. 10; Blüm,
Eliſabeth. geb. Bechthold, Witwe des Keſſelſchmieds, 60 J.,
Arheil=
ger Straße 92: Dingeldein. Georg Philipp, Hilfsarbeiter,
32 J., ledig, Reinheim, hier, Stadtkrankenhaus. — Am 11. Januar:
Harting. Anna Emma Laura, geb. Schlapp, Witwe des
Ober=
telegraphenſekretärs i. R., 86 J.. Erbacher Straße 25; Lehn,
Katharina Helena Thereſia Paula, geb. Burggraf, Ehefrau des
Zu=
ſchneiders, 48 J., Kirchſtr. 21: Weißmüller, Margarete, geb.
Rippert, Witwe des Kaufmanns 81 J.. Saalbauſtr. 11. — Am
12. Januar: Schlapp, Ernſt Rudolf, Buchhändler, 64 J.. ledig,
Schulſtraße 5: „Klump. Maria Katharina, geb. Keidel.
Ehe=
frau des Reichsbahn=Bauinſpektors i. R., 60 J.. Weiterſtädter
Straße 1; Schnebele, Auguſte Ida, geb. Alberth, Witwe des
Friſeurmeiſters, 46 J., Schuſtergaſſe 16.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 13. Januar.
Stadtkirche, Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Sonntag, 14. Januar, 2. nach Epiphanias.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer F. Müller, Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer
Bogel. — Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Vogel. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der
Markus=
gemeinde. Pfarrer Vogel
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 11,15
Uhr: Akademiſcher Gottesdienſt. Hochſchulpfarrer Junker. — Mittwoch, 17. Jan., abends
8 Uhr: 2. Vortrag: „Heldiſches Chriſtentum.” Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, zugleich Feier des 25jährigen
Be=
ſtehens der Gemeindepflege der Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Waldeck. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer. Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. — Mittwoch, 17. Jan., abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde im Martinsſtift. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Mittwoch, 17. Jan., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im
Gemeinde=
haus. Pfarrer Marx. — Die Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeinbehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Goethe. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Goethe.
— Dienstag, 16. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Weiß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beibe Bezirke. Pfarrer Weiß. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Irle.
Bibelſtundenſaal der neuen Trainkaſerne. Vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer
Irle. — Mittwoch, 17. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im
Gemeinde=
haus über „Markusevangelium”, Pfarrer Weiß. Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde für den
Weſtbezirk im Saal der neuen Trainkaſerne; Konfirmandenunterricht für Konfirmierte.
Pfarrer Irle.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller. — Mittwoch, 17. Jan., abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer A. Müller. — Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu
ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Hauptportal.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Donnerstag, 18. Jan., abends 8 Uhr: Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Feierabend (Stiftsſtr. 51). Dienstag, 16. Jan., abends 8 Uhr:
Gemeindeabend der Kaplaneigemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Mittwoch, 17. Jan., nachm.
2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule. — Donnerstag, 18. Jan., abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung Weſt. — Freitag, 19. Jan., abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. — Samstag,
20. Jan., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 15. Jan., abends 8 Uhr: Monatsverſammlung
der Helferinnen des Frauenvereins. — Dienstag, 16. Jan., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
— Donnerstag, 18. Jan., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung Oſt. — Freitag, 19. Jan.,
abends 8 Uhr: Mütterabend. Oſt mit Vortrag von Pfarrer Walbeck über „100 Jahre
Kaiſerswerther Diakoniſſenhaus”.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5), Donnerstag, 18. Jan., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: (Gemeindehaus Kahlertſtr. 26). Montag, 15. Jan., abends
8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. — Dienstag, 16. Jan., abends 8 Uhr:
Mädchen=
bund und Jungſchar. — Mittwoch, 17. Jan., nachm. 2 Uhr: Strickſchule; 2,30 Uhr:
Nähnachmittag. — Donnerstag, 18. Jan., abends 8 Uhr: Beſprechungsabend des
Frauen=
vereins. Abends 8,15 Uhr: Spielſchar. — Freitag, 19. Jan., abends 8 Uhr: Kurrende.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 15. Jan., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 18. Jan., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 15. Jan., abends
8,15 Uhr: Jungvolkabend. Abends 8,15 Uhr: Weibliche Jugendſchar. — Dienstag, 16. Jan.
abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 17. Jan., nachm. 3 Uhr: Mädchenjungſchar.
— Donnerstag, 18. Jan., abends 6—8 Uhr: Poſaunenchor. Abends 8 Uhr: Mütterabend.
Abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft (Heim: Eichbergſtr.). — Freitag, 19. Jan.
abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 20. Jan.,
nachm. 3 Uhr: Bubenjungſchar. Abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 14. Jan., abds
8 Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, 15. Jan., abends 8 Uhr: Jugendbund. —
Diens=
tag, 16. Jan., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 18. Jan., abends 8 Uhr:
Mütterabend. — Samstag, 20. Jan., nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. Abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25), Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 14. Jan.,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Die Nachmittagsbibelſtunde fällt aus. Abends 8 Uhr:
Schlußver=
ſammlung der Gebetswoche. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. —
Diens=
tag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr
Weiſe. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger
Mädchenſchule. Herr Bringmann. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Jugendbundſtunde
junge Männer. 4,45 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. 5,45 Uhr:
Gebets=
de für junge Mädchen. Abends 8 Uhr: Beteiligung an der Schlußverſammlung der
etswoche. — Montag, abends 8,30 Uhr: Singeabend für junge Mädchen. — Dienstag,
nds 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen: Praktiſche Krankenpflege. —
Mitt=
h, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen. Abends 8 Uhr
tsſtunde für junge Männer. Abends 8,30 Uhr: Schulungsabend für junge Männer.
Freitag, abends 8,30 Uhr: F.-=K.=Rüſtſtunde für junge Mädchen. — Samstag, nachm.
hr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Jund deutſcher Bibelkreiſe, Jungenſchaft Darmſtadt (Heim: Kahlertſtr. 26; Horſt:
hildenpl. 9). Samstag, 13. Jan., nachm. 4 Uhr: Pflichtkreis im Heim. — Sonniag,
Jan., abends 8 Uhr: in der Turnhalle der Eliſabethenſchule, Riedeſelſtr.: B.=K.=
Bun=
ilm vom Reichszeltlager im Teutoburger Wald, Pfingſten 1933. (Karten zu 20 Pf.
für Jugendliche und 30 Pf. für Erwachſene am Eingang.) — Montag, 15. Jan., nachm.
4,30 Uhr: Treuburg im Horſt. — Mittwoch, 17. Jan., nachm. 4 Uhr: Siegfried im Horſt.
— Donnerstag, 18. Jan., abends 8 Uhr: Heliand im Horſt. — Samstag, 20. Jan., nachm.
4 Uhr: B.=K. im Heim.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr u. nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſpr.
4584.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vormitt. von 8—12 Uhr und nachmitt. von 3 bis
5,30 Uhr: außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimm. 4,
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Arankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, „Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftsſtelle.
Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſpr. 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 14. Jan., vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Pfarrer Mangold. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 8. Gemeindenabend unter
Mitwirhung des Poſaunenchors. Pfarraſſiſtent North. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 14. Jan., Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt der Gr. — Donnerstag: Frauenabend.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 14. Jan.: Vormittags 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Nachmittags 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach. — Mittwoch: Kirchenchor,
Freitag: Jungmädchenverein.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 14. Jan., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
— Montag: Mädchenverein. — Dienstag: 6—7 Uhr: Bücherausgabe. 8,30 Uhr:
Kirchen=
chor. — Mittwoch: 5 Uhr: Mädchenjungſchar. 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag:
Frauenverein. — Helferinnen im Pfarrhaus. — Freitag: Poſaunenchor.
Evgl. Gemeinde Roßdorf. Samstag abend 8 Uhr: Miſſionslichtbildervortrag (Miſſion.
Michel) in der Kirche. Miſſionskollekte. — Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Miſſionar Michel. Miſſionskollekte. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 2 Uhr:
Mit=
gliederverſammlung des Evgl. Bundes und des Evgl. Arbeitervereines. — Montag,
5 Uhr: Jungſchar Mädchen ält. Gruppe. 8 Uhr: Frauenverein. — Dienstag:
Kirchen=
geſangverein und Poſaunenchor. — Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe.
Freitag: Mädchenbunb.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 14. Jan., vorm. 10 Uhr:
Predigtgottes=
bienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, Abends 8 Uhr:
Schluß=
gottesdienſt in der Stadtmiſſion. — Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendbund. — Mittwoch,
abends 8,15 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr.
Sonntag, 14. Jan., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Borm.
10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Evangeliſation. Abends 8 Uhr:
Schluß=
gottesdienſt in der Stadtmiſſion. — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde. —
Mitt=
woch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8,15 Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 14. Jan., vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Schlußgottesdienſt in der Stadtmiſſion. — Mittwoch,
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Sclence Society) in Darmſtadt,
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm.
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 14. Jan.: Das Sakrament;
Goldener Text: 1. Korinther 5:8.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 14. Jan., vorm.
9 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends Beteiligung an der Schlußfeier, der
Allianz=
gebetswoche (Stadtmiſſion). — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde, im Saale
Mollerſtraße 40.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heinrichſtr.). Sonntag,
14. Jan., vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Vorm. 11,30 Uhr=
Kinder=Sonntagshandlung. — Mittwoch, 17. Jan., vorm. 7,45 Uhr:
Menſchenweihe-
handlung. — Donnerstag, 18. Jan., vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. —
Samstag, 20. Jan., 20,30 Uhr; Bibelabend (Altes Teſtament), Pfr. Thielema,
Seite 8 — Nr. 12
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. Januar 1994
Die Fürſkenhochzeit in Seefeld.
Gruppen=Photo von der fürſtlichen Hochzeitsgeſellſchaft.
Die frühere Kronprinzeſſin Cäcilie (1), das Brautpaar Graf Karl Theodor zu Törring=Jettenbach
und Prinzeſſin Eliſabeth von Griechenland (2 und 3), Kronprinz Rupprecht von Bayern (4), der
frühere König Georg von Griechenland (5), Kronprinz Umberto von Italien (6). — In Seefeld
bei München fand die Trauung des Grafen Karl Theodor zu Törring=Jettenbach mit der Prinzeſſin
Eliſabeth von Griechenland ſtatt. Zu den Feierlichkeiten waren zahlreiche Mitglieder ehemaliger
regierender Häuſer Europas, mit denen das Brautpaar verwandt iſt, nach Seefeld gekommen.
Graf Luckners Viermaſk=Segler wieder in der Heimak.
Die Einfahrt der „Mopelia” in Bremerhaven.
Oben: Der Führer des Seglers, Kapitän Lauterbach (links), Gräfin Luckner, Graf Luckner.
In Bremerhaven traf, von Behörden und Verbänden aufs herzlichſte begrüßt, der Viermaſt=Schoner
des Grafen Luckner, „Mopelia” (früher „Vaterland”) ein. Dieſes Schiff hat unter Führung des
ehemaligen „Emden”=Kapitäns Lauterbach eine ſieben Jahre lange Propagandafahrt für
Deutſch=
land hinter ſich, die es in alle Teile der Welt führte.
Ein Kriegsſchiff wird Japans Nakional=Heiligkum.
Unten: Das Linienſchiff „Mikaſa”, auf dem Admiral Togo die berühmte Seeſchlacht von Tſuſchima
über die Ruſſen gewann, die das obere Bild nach einer zeitgenöſſiſchen Darſtellung zeigt.
In dem japaniſchen Kriegshafen Yokoſuka ſoll jetzt das Linienſchiff „Mikaſa” zur ewigen
Erinne=
rung an den entſcheidenden Seeſieg des Admirals Togo im ruſſiſch=japaniſchen Krieg von 1905 ver
ankert werden. Dieſer Seeſieg machte der Welt zum erſtenmal klar, daß Japan zur modernen
Groß=
macht geworden war.
Schwere Gasexploſion.
Ein Wohnhaus zuſammengeſtürzk und in Flammen aufgegangen. — 4 Perſonen
unker den Trümmern.
Reich und Ausland.
Neue Frankfurker Afrika-Erpedikion.
Frankfurt a. M. Unter Führung eines
bekannten Afrikareiſenden wird in abſehbarer
Zeit von Frankfurt aus eine Univerſal=Afrika=
Expedition abgehen. Sie wird alle Staaten und
Kolonien Afrikas bereiſen, um ein erſtes, reich
illuſtriertes Nachſchlagewerk über ganz Afrika zu
ſchaffen, das eine Ueberſicht der einzelnen Länder
gibt hinſichtlich Land und Leuten, Pflanzen= und
Tierwelt, Rohprodukten und Aufnahmefähigkeit
für europäiſche Waren, Waſſer=, Land= und
Luft=
verkehr, ſowie der klimatiſchen und
meteorologi=
ſchen Verhältniſſe.
Um den Abbruch des Hamburger
Gängevierkels.
Hamburg. Staatsſekretär Reinhard, der am
Donnerstag abend in Hamburg eingetroffen war,
ſtattete am Freitag vormittag u. a. dem
Reichs=
ſtatthalter Beſuche ab. Darauf wurde der
Staats=
ſekretär im Bürgermeiſterſaale durch einen
Vor=
trag über das Sanierungsproblem der
unwür=
digen Wohnviertel Hamburgs an Hand von
Kar=
ten und Plänen unterrichtet. Es folgte eine
Be=
ſichtigungsfahrt durch das Gängeviertel. Dabei
wurde dem Staatsſekretär auch der Häuſerblock
gezeigt, der bei der Sanierung als bau= und
kul=
turgeſchichtliches Denkmal erhalten bleiben ſoll.
Gegen Mittag fand eine Hafenrundfahrt ſtatt.
Eigenartiger Unglücksfall.
Wittenberg. Ein eigenartiges Unglück
er=
eignete ſich vorgeſtern in Dahndorf (Fläming),
Dort ſpielte der jüngere Sohn des
Kriegsbeſchä=
digten Heeſe in der Wohnſtube mit einem Gewehr
ſeines älteren Bruders, das ſich plötzlich entlud.
Der Schuß ging durch den Fußboden und traf die
im unteren Zimmer ſitzende alte Großmutter, die
auf der Stelle getötet wurde.
Griechiſche Dichkerin ſchreibt ein Buch
über das neue Deutſchland.
Sizza Karaiskakis,
die bekannte griechiſche Dichterin, hat nach
monatelangem Aufenthalt in Deutſchland ſoeben
ein intereſſantes Werk, betitelt „Das Dritte Reich
durch meine Brille” vollendet, das gleichzeitig in
den fünf führenden Kulturſprachen zur Ausgabe
gelangt.
Eſſen. Am Freitag, kurz vor 9 Uhr,
ereig=
nete ſich in der Königsſtraße, im Flecken
Pletten=
berg, eine Gasexploſion, die ſo heftig war, daß ein
Wohnhaus zuſammenſtürzte und ſofort in
Flam=
men aufging. Vier Hausbewohner wurden unter
den Trümmern begraben. An den
Bergungsar=
beiten beteiligen ſich neben der Feuerwehr auch
SA.= und SS.=Abteilungen. Bisher iſt es
ge=
lungen, eine ſchwer verletzte Frau zu bergen und
ins Krankenhaus zu bringen. Die drei übrigen
Perſonen befinden ſich noch unter den Trümmern.
Die Exploſion dürfte, ſoweit ſich bisher
über=
ſehen läßt, auf das Undichtwerden der in
unmit=
telbarer Nähe an dem Haus vorbeiführenden
Ferngasleitung zurückzuführen ſein. Das Gas
ſcheint durch die Erde in das Haus gedrungen zu
ſein und ſich dann entzündet zu haben. Eine
Exploſion der Ferngasleitung ſelbſt iſt nicht er
folgt und, wie verſichert wird, auch techniſch
un=
möglich.
Eine zweite Exploſion an der Unglücksſtelle.
Plettenburg. Das Exploſionsunglück hat
bisher vier Todesopfer gefordert. Die 45 Jahre
alte Frau Heyer, die durch die Stichflamme
ſchwere Brandwunden erlitten hatte, iſt geſtern
nachmittag im Krankenhaus ihren Verletzungen
erlegen. Zu gleicher Zeit wurde die 21jährig
Tochter der getöteten Frau Selle tot unter den
Trümmern hervorgezogen. Während Beauftragte
der Arnsberger Regierung und der
Staatsan=
waltſchaft Hagen an der Unglücksſtelle den bis
her erfolgloſen Verſuch unternahmen, der Urſache
der Kataſtrophe nachzugehen, ereignete ſich an
der gleichen Stelle, gegen 15.30 Uhr, eine zweite
Exploſion. Ein dem eingeſtürzten Hauſe
gegen=
überliegendes Wohngebäude wurde ——
beſchä=
digt. Durch die umherfliegenden Mauerſteine
wurde ein Mann getroffen. Er erlitt einen
Beinbruch
Ein Ehepaar wegen Kindesmordes
zum Tode verurkeilk.
Landsberg a. d. W. Das Schwurgericht
verurteilte den 33jährigen Landarbeiter Franz
Spöhr und deſſen 21jährige Ehefrau Margarete,
geb. Hofmann, aus Berlin=Friedrichsfelde, „
Ko=
lonie Brandenburg”, wegen Kindesmordes zum
Tode. Beide haben ihr etwa fünf Monate altes
Kind in einer Schonung getötet und verſcharrt,
und zwar hat die Ehefrau das Grab hergeſtellt,
während der Ehemann das Kind tötete und
ver=
ſcharrte. Der Grund zur Tat war, daß Spöhr
ſeine Stellung bei einem Landwirt in der
Neu=
mark infolge von Streitigkeiten verloren hatte
und nach Berlin zurückkehren wollte, wobei ihm
das Kind im Wege war.
Zwei Todesopfer einer Gasvergiftung.
München. In Feldmoching wurde am
Don=
nerstag in ihrer Wohnung die Ehefrau Anna
Wagner mit Gas vergiftet tot aufgefunden. Im
Nebenzimer lag gleichfalls tot der Vater vor dem
Bett. Neben der Frau lag verendet ein
Schäfer=
hund. Der Greis hat offenbar verſucht, ins Freie
zu gelangen, iſt aber dann kraftlos zu Boden
ge=
ſunken. Da Frau Wagner ſeit längerer Zeit an
ſtarker Kopfgrippe litt, hat ſie wahrſcheinlich in
einem Anfall geiſtiger Verwirrung den Gashahn
geöffnet.
Mit ſchweren Wunden
im Beit kok aufgefunden.
Stettin. Die Mordkommiſſion wurde am
Freitag vormittag nach dem Hauſe Saunier=
Straße 3 gerufen, wo in einer Wohnung der
35jährige Hugo Froſt in ſeinem Bett mit ſchweren
Hieb= und Stichwunden tot aufgefunden wurde.
In einem anderen Bett lag der jüngere Bruder
des Toten, Helmut Froſt, beſinnungslos, aber ohne
Verletzungen. Er wurde ins Krankenhaus
ge=
bracht. Seine Vernehmung war bisher nicht
möglich. Beide Brüder bewohnten bei einer
Witwe eine kleine Kammer. Es beſtand zwiſchen
ihnen bisher gutes Einvernehmen.
Zu dem Mord in der Saunier=Straße erfahren
wir noch, daß der in das Krankenhaus
beſinnungs=
los eingelieferte jüngere Bruder des geiöteten
Hugo Forſt eine große Menge Veronal genommen
hat. Außerdem hat er eine tiefe Schnittwunde in
der rechten Hand. Es dürfte die Vermutung
zu=
treffen, daß der jüngere Bruder den älteren
er=
ſchlagen hat.
Zwei große Brände.
Stuttgart. In den erſten Morgenſtunden
des Freitags brach in Groß=Villars (Oberamt
Maulbronn) auf noch ungeklärte Weiſe ein
Brand aus, dem vier Scheunen zum Opfer fielen.
Die in den Scheunen untergebrachten
Futtervor=
räte, ferner große Tabakvorräte und verſchiedene
landwirtſchaftliche Maſchinen, wurden ein Opfer
der Flammen.
In Weſſingen bei Hechingen brach geſtern
früh in zwei zuſammengebauten Scheunen Feuer
aus, das ſich mit großer Schnelligkeit ausbreitete
und auf ein in nächſter Nähe ſtehendes Wohnhaus
und ein Gaſthaus übergriff. Sämtliche vier
Ge=
bäude ſind abgebrannt. Die Urſache des
Bran=
des iſt noch nicht geklärt
Schigerer Siurm um die Britiſchen Inſeln
London. Schweres Sturmwetter herrſcht im
ganzen Bereich der engliſchen Inſeln und hat
große Störungen im Schiffahrtsverkehr
verur=
ſacht. Der Dampfer „Mauretania” konnte
vor=
geſtern abend den Hafen Plymouth nicht
anlau=
fen und ging direkt nach Cherbourg weiter. Der
engliſche 22 500 Tonnen große Dampfer „
Strath=
naver”, der mit Paſſagieren, Poſt und 350 000
Pfund Sterling Gold an Bord von Auſtralien
kam, konnte erſt nach vierſtündigen, mühſeligen
Bemühungen in den Hafen von Plymouth
ein=
laufen. Der Wind erreichte ſtellenweiſe eine
Stun=
dengeſchwindigkeit von 100 Kilometern,
Samstag, 13. Januar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 12 — Seite 9
Der 2
Verhaftungen am laufenden Band. — Herr Garat, der „kleine Mann aus der Pra
Pariſer Preſſemacher wandern ins Bayonner Gefängnis.
„
* Paris, 12. Januar. (Priv.=Tel.)
In Paris herrſcht Hochſpannung. Die verſchiedenen
Inter=
pellationen in der Kammer haben den Skandal vom rein
Krimi=
nellen nun auch auf das politiſchparlamentariſche Gebiet
ge=
tragen. Chautemps hat ſeinen unbedingten Willen zur
reſt=
loſen Aufklärung und unnachſichtlichen Beſtrafung der Schuldigen
ausdrücklich betont.
Inzwiſchen geht der Unterſuchungsrichter in Bayonne ſeiner
Arbeit näch. Seine Maßnahmen bringen Tag für Tag neue
Senſationen und die größte Aufregung in der Oeffentlichkeit.
Seine letzten Entſchließungen ſind auch geeignet, die Spannung
auf ein Höchſtmaß zu treiben. So ſoll auf ſeinen Antrag die
Immunität des Abgeordneten Bonnaure
auf=
gehoben werden, und gegen zwei Zeitungsverleger iſt
Haft=
befehl erlaſſen worden. Es ſind Monſieur Dubarry der Beſitzer
der „Volonté” und Monſieur Aymard, der Direktor der
„Liberté”. Bonnaure gehört der Radikalen Partei an, wo er
1932 zum erſten Male in einem Pariſer Wahlkreis in die
Kam=
mer gewählt wurde. Wie die meiſten Politiker iſt auch er
Advo=
kat. Als ſolcher war er in vielen Fällen der Rechtsberater
Staviſkys. So ganz nebenbei ließ er ſich von ihm aber auch den
Wahlkampf bezahlen und ein paar Schneiderrechnungen in Höhe
von mehr als 15000 Franes. Dubarry hat mehrere Male für
ſeinen „Freund” Staviſky in den Miniſterien eine warme Lanze
gebrochen. Er wird ſeine Freundesdienſte nun im
Unterſuchungs=
gefängnis von Bayonne überdenken können. Dubarry tat ſich zu
Beginn des Skandals beſonders wichtig. Man werde ſtaunen,
wenn er „den Mund aufmache‟.
Die größte Senſation bleibt aber die
Verhaf=
tung des Direktors der „Liberté” Aymard galt ſtets
als ein Haſardeur des Lebens. Er war urſprünglich Advokat
und Notar in Indochina. Dann ließ er ſich aber ein paar
un=
geklärte „Finanztransaktionen” zuſchulden kommen. Er wurde
ſeines Amtes entſetzt. Wenn es dann in der Folgezeit irgendwo
einen kleineren oder größeren Skandal gab, wurde ſein Name
faſt regelmäßig genannt. Ueberall hatte er ſeine Finger drin.
Aber man darf nicht vergeſſen, daß Aymard als Direktor der
„Liberté” zu dem engſten Kreis um Tardien gehört. Denn die
„Liberté” iſt als das Sprachrohr Tardieus hinreichend bekann:.
Lange Zeit brachte ſie an den Sonntagen Leitartikel aus ſeiner Feder.
Aymard ſoll, ſo erzählt man ſich, von Staviſky „
Kommiſſions=
gelder” in Höhe von 50 000 Franes erhalten haben. Dieſe geringe
Summe iſt ſogar bedenklich gering. Sein Berufskollege Dubarry
verbindet ſeinen Namen wenigſtens mit der Annahme von rund
2 Millionen Franken gleichen Kalibers. Aymard iſt vorläufig
ſehr gekränkt. Er iſt reſtlos „unſchuldig”, man hat ihm natürlich
Unrecht getan. Bislang hatte ſich gegen ihn auch kaum ein
Ver=
dacht gerichtet. Denn gerade die „Liberté” war beſonders ſcharf
gegen den ganzen Skandal vom Leder gezogen. Vielleicht glaubte
aber Aymard, daß eben im Angriff die beſte Verteidigung liege.
Zugegeben hat er ſchon, daß er des öfteren mit Staviſky
gefrüh=
ſtückt habe. Doch hätten ſie beide immer nur „Reklamegeſchäfte‟
beſprochen. Staviſty war, will man den Angaben Aymards
Glauben ſchenken, ein ungemein vielſeitiger Herr. Denn er
be=
ſtellte bei dem Verleger die Reklame für ein großes
Finanz=
geſchäft, für eine neue Automarke, für einen Roman und nicht
zuletzt auch für einen — natürlich — weiblichen Theaterſtar.
Aymard war nach ſeinen eignen Angaben aber reſtlos
unbeſtech=
lich Selbſt die verlockendſten Angebote will er ausgeſchlagen
haben.
Das Unterſuchungsgefängnis in Bayonne hatte übrigens
noch eine ganz beſondere Senſation. Dort wurden der Direktor
der ſtädtiſchen Kreditbank und der Bürgermeiſter Garat
gegen=
übergeſtellt. Garat zeigte ſich dabei beſonders um ſeinen kleinen
Ofen in der Zelle beſorgt. Wenn der Unterſuchungsrichter eine
Roma von Stefanutſch
Copyright by Verlag Alfred Bechthold, Braunſchweig.
(Nachdruck verboten).
B)
„Schlimm — ſchlimm. . . Und was machen die Maler Kornberg
wund Ahlers noch?"
Der Kellner zieht die Schultern hoch. „Wer kauft heuté noch Bilder?
— Kein Menſch mehr. Und dann ſind die beiden noch ſo jung. Sind wohl
ſehr talentiert, haben aber nichts zu eſſen. Die Kunſt kann betteln gehen!“
„Und Herbers, Longſtein, Müller, Ziegler, Brehm, Heßdorf und
KBrabow?”
„Einen geht’s wie dem anderen. Traurig — traurig!“
Norbert Stauf zieht ſein Portefeuille aus der Taſche und entnimmt
hm einige Banknoten. . . „Hier, Oertler, das ſind einige hundert Mark.
Verwerten Sie das Geld wie auch das andere, was ich Ihnen ſchon gab.
SHeben Sie den Leuten, die ich Ihnen nannte, gutes und nahrhaftes
EEſſen dafür. Wenn Sie ſonſt hier und da noch jemanden haben — Sie
Eennen ja alle und wiſſen, wo die unverſchuldete Not am größten iſt. Ich
ahre morgen fort und bleibe einſtweilen vier Wochen der Hauptſtadt
Fern. Nach dieſer Zeit ſpreche ich wieder vor.”
„Herr Stauf, Sie..."
„Schon gut — ſchon gut”, winkt der Regiſſeur ab, erhebt ſich, zahlt
ſeinen Tee und drückt dem alten Kellner die Hand. Er grüßt freundlich
mnd verläßt das Café.
Dieſen Kellner Oertler kennt Stauf ſchon länger als zehn Jahre.
Er verehrt ihn innerlich ungemein, obwohl er das ſelten zu erkennen gibt.
elber das Vertrauen, das er ihm ſchenkt, iſt grenzenlos. Stauf weiß,
ſeaß Oertler jeden Pfennig von dem Geld, das er ihm gab, in dem Sinne
werwendet, für den es gedacht iſt. Denn Oertler iſt die Ehrlichkeit ſelbſt.
Ind Oertler iſt auch die Barmherzigkeit ſelbſt. Man weiß von ihm, daß
r ſehr anſpruchslos iſt, ſich jedoch trotz guten Verdienſtes und obſchon
* Junggeſelle iſt, nichts von ſeinen Einnahmen erſpart hat. Er iſt
ſo=
nuſagen der Bankier des Lokals, ſeine Kunden ſind die reichen wie die
rmen Künſtler. Ein weltberühmter Filmſchauſpieler, der das Motto
eprägt hat: Wir ſind alle aus dem Dalles geboren! — und der ſeit
„Fahren in Hollywood beſchäftigt iſt, ſchickt ihm jeden Monat pünktlich
eine Anzahl Dollars, die der Kellner für ſeine Schützlinge verwertet.
Auch von anderen Seiten bekommt er oft Zuwendungen. Das wiſſen
alle Stammgäſte des Lokals.
Dertler erlebt auch viele Enttäuſchungen und Unannehmlichkeiten.
Aber daran ſtört er ſich nicht. Er weiß, daß es gute und ſchlechte Menſchen
gäbt, weiß, daß die Welt nicht vollkommen iſt. Aber es iſt ſein Stolz,
grroßen und berühmten Menſchen einmal über eine ſchwere Zeit
hinweg=
geholfen zu haben. Auch Stauf zählt zu denjenigen, die ihm ſehr zum
Dank verpflichtet ſind. Und alle, die über den Damm gekommen ſind,
denken an ihn. —
An dieſem Abend geht Norbert Stauf frühzeitig zur Ruhe. Er will
ann nächſten Morgen friſch und geſtärkt ſein. Er hat noch die nötigſte
Worreſpondenz erledigt und faſt eine Stunde lang mit dem Leiter der
Germania=Film=Produktion telephoniert.
Nun iſt alles zur Abreiſe fertig:
Frage ſtellte, dann erbat Garat regelmäßig einen Moment
Pauſe, um ſchnell noch in ſeiner Zelle einen Holzſcheit in dem
Oefchen nachzulegen. Dabei rühmte er dann immer wieder die
Güte und Vortrefflichkeit dieſer Oefen. Garat kam auch
nie=
mals ſo recht auf das eigentliche Thema zu ſprechen. Er erzählte
langatmig, daß er zwar Bürgermeiſter, Advokat und
Abgeord=
neter, daß er aber auch ein ehrlicher und guter Chriſt ſei. Die
auffallende Eleganz ſeiner Frau erklärte er damit, daß ſie als
junges Mädchen Putzmacherin geweſen ſei und darum immer
einen beſonderen Wert auf ein nettes und adrettes Aeußere
ge=
legt habe. Uebrigens habe ſie ihr Geſchäft in Biarritz gehabt —
na ja. Und dann könnten ſeine Bekannten doch alle bezeugen,
welch ſchönes Geſchäft das geweſen ſei. So beſchwört er ſeine
ganze Vergangenheit, ſtellt ſich als einen ganz beſcheidenen
klei=
nen Mann hin, der es niemals gewagt habe, zu den „Großen”
in Paris auch nur länger aufzuſehen. Von Staviſky habe er
geglaubt, daß er ein mächtiger Mann ſein müſſe, der mit dem
halben offiziellen Paris beſonders befreundet ſei, der mit dem
Polizeipräſidenten Chiappe auf Du und Du ſtehe und in den
Miniſterien ein= und ausgehe. So habe er, Garat, ſich nichts
vorzuwerfen. Denn er ſei doch nur ein kleiner Bürgermeiſter in
der „Provence‟,
Täglich neue Verfehlungen aufgedeckt.
EP. Paris, 12. Januar.
Die gerichtlichen Unterſuchungen über den
Bayonner Finanzſkandal bringen tagtäglich, ja ſtündlich
neue ſchwere Verfehlungen und Vergehen an den Tag, die z. T.
privaten Perſönlichkeiten, z. T. den Behörden zur Laſt gelegt
werden. Man rechnet damit, daß das Bayonner Gefängnis ſchon
in aller Kürze weitere Gäſte erhalten wird. Der Zug nach
Bahonne, in dem geſtern abend die beiden verhafteten Pariſer
Journaliſten Dubarry und Aymard die Reiſe antraten, ſcheint
eine traurige Berühmtheit erlangen zu ſollen. In den politiſchen
Kreiſen ſpricht man nur in Andeutungen davon, daß weitere
Zeitungsdirektoren in die Angelegenheit verwickelt ſeien. U. a.
ſoll, ſo ſchreibt die „Humanité”, der wir die Verantwortung für
dieſe Behauptung überlaſſen, der Direktor des nationaliſtiſchen
Blattes „Aufourdhui”, Paul Lévy, eine Million Franken von
Staviſky erhalten haben.
Die behördliche Unterſuchung hat bereits, wie auch
Miniſter=
präſident Chautemps geſtern abend in der Kammer zugab,
ſchwere Fehler und Unterlaſſungen aufgedeckt, die von gewiſſen
Beamten begangen worden ſind. Man kündigt an, daß in aller
Kürze Strafmaßnahmen gegen dieſe Beamten ergriffen werden
ſollen. So ſcheint ein Opfer des Skandals der ſehr einflußreiche
Pariſer Generalſtaatsanwalt Preſſard, der Schwager des
Miniſter=
präſidenten Chautemps, werden zu ſollen. Chautemps hat am
Don=
nerstag bereits ſehr deutlich ſich ausgeſprochen, als er erklärte,
daß er auch Familienrückſichten nicht gelten laſſen werde. In
den Wandelgängen der Kammer erklärte man, daß Preſſard
zum Richter am Pariſer Kaſſationsgericht ernannt werden
würde, was alles andere als eine Beförderung bedeute. Auf
dieſe Weiſe hoffe der Miniſterpräſident, allen Angriffen aus dem
Weg zu gehen.
Einzelheiten aus der Staviſty=Unkerfuchung.
Die Blätter berichten weiterhin in ſpaltenlangen
Ausfüh=
rungen immer neue Einzelheiten aus der Unterſuchung über
den Staviſky=Skandal. Staviſky hat, obwohl er Hunderte von
Millionen für ſeine Betrügereien erſchwindelt hat, kaum mehr
als 3 bis 400 000 Franken und eine Anzahl von Edelſteinen
hinterlaſſen. Das kann nicht weiter überraſchen, denn der
Schwindler hat das Geld mit vollen Händen ausgegeben, zu
einem beträchtlichen Teil für „Trinkgelder”, oder hat es in
fran=
zöſiſchen Kaſinos verſpielt.
Sein Zwölfzylinder ſteht fahrbereit in der Garage, wie ein
Un=
geheuer, das auf den leiſeſten Druck durch die Lande fliegt.
Norbert Stauf ſchläft. Er träumt von dem Frühling, in dem er lebt.
Durch das offenſtehende Fenſter des Schlafzimmers werfen die Sterne
ihr ſchimmerndes Licht.
III.
Ein wundervolles, romantiſches Tal. Nördlich, öſtlich und ſüdlich
dieſes Tales erheben ſich drei maſſige Berge gen Himmel, die von alten
Eichen, hohen Buchen und Tannen beſtanden ſind. Weſtlich reicht der
Blick über rebenbewachſene Fluren auf den Rhein und weiter bis auf das
Gebirgspanorama des Hunsrücks.
Es iſt ein Fleckchen Erde rechtsrheiniſch zwiſchen Koblenz und
Rüdes=
heim, das vom Rhein etwa eine halbe Fußſtunde entfernt und zwiſchen
den Bergen verſteckt liegt. Aber ſo ganz abgeſchloſſen von der Welt iſt
dieſes Tal nicht, da es das Einfahrtstor von dem Rheintal zu Naſſau iſt.
Von dem öſtlichen Berg ſtrömt munter und flink ein Gießbach herab,
ſtaut ſich unten zu einem Weiher, um dann weiter ſeinen Weg zum Rhein
zu machen.
An dieſem Weiher ſteht ein ſchmucker Gaſthof, deſſen weißlackierte
Terraſſe mit den großen Glasfenſtern direkt über dem Waſſer ſchwebt, wo
Schwäne und Enten ſich tummeln im kühlen und friſchen Naß.
Von der Terraſſe hat man eine entzückende Sicht auf den
maje=
ſtätiſchen Rheinſtrom, von hier aus kann man die Schiffe beobachten, wie
ſie lautlos auf= und abwärts fahren.
Vor dem Gaſthaus ſind geräumige Gartenanlagen, wo unter hohen
Linden Tiſche und Stühle ſtehen, den Wanderer zur Raſt und zu einer
Erfriſchung einladend. Vor dem Garten führt die Landſtraße her.
Etwa zehn Häuſer ſtehen in dem Tal. Es ſind nur uralte Anweſen,
deren Beſitzer von der Landwirtſchaft und dem Weinbau leben — alte
Bauerngeſchlechter, verwurzelt mit dem Boden, auf dem ſie wohnen.
Die Fluren und Wälder geben ihnen den unbeugſamen Charakter, der
Wein ſchenkt ihnen Frohlaune und Jugend des Herzens bis ins hohe
Alter.
Gewaltige Obſtbäume ſtehen in großen Kampen. Die Häuſer ſind
untergetaucht in einem Blütenmeer. Hunde rekeln ſich behaglich in der
warmen Sonne.
An einem Nachmittag ſind an dem Weiher einige Mädels mit dem
Spülen der Wäſche beſchäftigt. Frohe Scherze ertönen — helles Lachen
erklingt durch das Tal. Die friſche freie Munterkeit der Mädels iſt köſtlich.
Sie ſtehen mit ihren nackten Beinen bis an die Knie im Waſſer, in dem
ihre Hände planſchen. Leichte Wellen zittern über die Oberfläche, auf
der ſich die ſtrahlende Sonne ſpiegelt. Sie necken die Schwäne, beſpritzen
ſie mit Waſſer und jauchzen in ihrer unbeſchwerten Jugendhaftigkeit.
Die munterſte unter den Wäſcherinnen am Weiher iſt ein blutjunges
blauäugiges Mädchen mit ſchlankem graziöſem Körper. Blonde Haare
fließen in Wellen über ihren Nacken herab. Sie reckt ſich öfter auf, ſtemmt
die Hände in die Hüften und hält ihr lachendes ſchönes Geſicht der Sonne
entgegen.
„Liſa, dir wird im Leben ein Schatz nicht untreu”, ſagt ein Mädchen
zu ihr.
„Ha, ha”, lacht Liſa, „wenn ich keinen Schatz habe, kann mir auch
keiner untreu werden!“
„Du haſt keinen?”
„Nein!”
„Und der Hagenfeld? — Er macht dir doch ſeit Monaten den Hof.
Jede Woche kommter zwei= bis dreimal vom Rhein hierher!“
„Meinethalben kann er ſich dauernd hier einquartieren. Das ſtörte
mich nicht!“
Heute wird von den Blättern die Frage aufgeworfen,
wieſo Staviſky noch am 23. Dezember, nachdem
bereits ein Haftbefehl gegen ihn erlaſſen
wor=
den war, ſich noch einen behördlichen Paß
aus=
ſtellen laſſen konnte, der zwar auf einen anderen
Namen lautete, aber mit dem Lichtbild und der
Perſonen=
beſchreibung Staviſkys verſehen war. Es wird die Behauptung
aufgeſtellt, daß für dieſen Paß Beſtechungsgelder in Höhe von
80 000 Franken bezahlt worden ſeien.
Auch nach Belgien ſpielen die Betrügereien Staviſkys
hinüber. Dort hat der Schwindler im Auguſt 1930 eine „Belgiſche
Bodenkreditbank” gegründet und damit den Sparern 1½
Mil=
lionen Franken entlockt. Später wurde dann noch in Brüſſel
von Staviſky die „Autonome Kaſſe für internationale
Zahlun=
gen” gegründet. Im Zuſammenhang mit dieſer Affäre wird der
Name eines ehemaligen belgiſchen Miniſters, des früheren
Miniſters für Kunſt und Wiſſenſchaft, Petitjean, erwähnt, der
ſich jedoch gegen dieſe Beſchuldigung energiſch zur Wehr ſetzt.
12
Das Guayana=Schiff konnte nicht mehr weiter. — Ein Sträfling
ſchafft es. — Gnadengeſuch eingereicht.
Der letzte Transport der „Martiniere” zur Teufelsinſel ſteht
unter einem Unglücksſtern. Erſt kam die Revolte vor Algier. Nun
ſtellte ſich auf halber Fahrt ein ſchwerer Maſchinenſchaden ein, der
bei unruhigem Wetter geeignet geweſen wäre, das Schiff zu
einem hilflos treibenden Wrack, zu machen. Die Hilfsloſigkeit
dauerte zum Glück nicht ſehr lange, und zwar deshalb nicht, weil
Hilfe von einer Seite kam, von der man es nicht erwartet hatte.
Ein Mörder brachte die Motoren wieder in Gang, ein Guayana=
Sträfling, der ſomit ſelbſt dafür ſorgte, daß er ſchneller auf die
Teufelsinſel kam, als es ſonſt der Fall geweſen wäre.
Der Maſchinenfehler war ſo erheblicher Natur, daß die
Schiffs=
ingenieure, die an Bord der „Martiniée” mitfuhren, daran
zwei=
felten, den Schaden auf hoher See beheben zu können.
Man trieb. mit der Flut, verſuchte geraden Kurs zu halten,
konnte aber nicht vermeiden, daß die Guayana=Sträflinge bald
witterten, daß etwas nicht in Ordnung ſei. Eine neue Revolte
drohte. Da teilte man den Sträflingen lieber den Tatbeſtand
mit: eine direkte Gefahr beſtehe nicht. Man habe nur einen
Mo=
torenfehler, der die glatte Fahrt verhindere.
Einer der Sträflinge, ein ſtiller, kleiner, ganz unſcheinbarer
Mann, rief den nächſten Wärter an. Er ſei Maſchinenſpezialiſt,
wenn man ihn an die Maſchine heranlaſſe, werde er zuſehen, was
er machen könne. Er nannte ſeinen Namen, empfahl, ſeine
Pa=
piere zu prüfen, die ja in der Kapitänskabine ſein müßten. Er
ſei zwar ein Mörder, aber von Maſchinen verſtehe er dennoch
etwas. Und das mit dem Mord ſei eine andere Sache, die ja jetzt
nicht zur Debatte ſtehe.
Der Wärter meldete ſeinem Offizier, was ihm der kleine
Mann geſagt habe. Der beriet ſich mit dem Kapitän. Einen
Augenblick ſpäter klinkte die Tür des Käfigs. Der kleine Mann
reckte ſich, ſchlüpfte in eine blaue Montur und kletterte, in die
Maſchine hinunter.
Er ſuchte und ſuchte, klopfte, ſchraubte, und — ſtieg nach einer
knappen Stunde aus dem Schlund des Schiffbauches empor: man
möge die Maſchine anwerfen. Es müſſe jetzt klappen.
Skeptiſch verſuchte man. Wirlich, die Maſchine lief. Die
„Martiniére” erreichte in guter Fahrt Guayana. Der Name des
kleinen Mannes wird verſchwiegen. Er tut auf der Teufelsinſel
ſeine ſchwere Arbeit. Aber man erzählt ſich, der Kapitän habe
ein Gnadengeſuch für ihn eingereicht. Denn er habe die „
Mar=
tiniere” gerettet.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann; für
den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für Die
Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtl. in Darmſtadt. D. A, XII. 23362.
Druck und Verlag: 2. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird. Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
„Er iſt ein reicher Burſch. Das Hotel ſeines Vaters iſt eins der beſten
und rentabelſten am ganzen Rhein!“
„Aber er iſt ein einfältiger dummer Junge!. . . Trotz des Reichtums
ſeines Vaters. Ein aufgeblaſener eingebildeter Kerl. Nee, er mag ſich ein
Mädchen ſuchen, das zu ihm paßt!“
„So eine glänzende Partie wird ſich dir ſo leicht nicht mehr bieten!“
„Glänzende Partie?” — Liſa wirft den Kopf herum, ſo daß die
Locken ihre Wangen ſtreifen. „Wenn ich ſchon einen Liebſten habe, ſo
muß er ein Mann ſein und kein Waſchlappen. Gern will ich ihn haben,
baſta!. . . Aufs Geld flöte ich. Tüchtig muß er ſein, muß in der Welt was
leiſten können. Ein Vermögen erben kann der dümmſte Junge. So, nun
kennſt du meinen Geſchmack, liebe Ella!”
Sie ſummt ein Liedchen vor ſich hin, mit einer Stimme, klar und
rein wie die einer Nachtigall. Ein buntes Frühlingskleid umſchließt ihre
zarte Geſtalt. Ihre flinken Hände laſſen wieder das Waſſer aufſprudeln.
Da recken ſich plötzlich alle empor und wenden ſich um. Die Straße
hinab kommt langſam und majeſtätiſch ein Auto, das in der Sonne
ſchillert und glitzert, als ſei es nur aus Silber gebaut. In dem Glas der
Schutzſcheibe fangen ſich die Lichtſtrahlen und werfen einen blendenden
Schein in das Tal.
Die Mädchen verfolgen mit erſtaunten Blicken das Gefährt, das ſich
nun immer langſamer vorwärtsbewegt. Lautlos, ohne jegliches Geräuſch.
„Wer mag das ſein?” fragt endlich Marta, die Tochter eines reichen
Weinbauern.
„Gewiß ein Millionär”, meint eine andere.
„Zweifellos”, ſagt nun Liſa. „Der Wagen hat ſicher ſeine dreißig= bis
vierzigtauſend Mark gekoſtet. So ein prächtiges Auto habe ich mein Lebtag
noch nicht geſehen. Ganz neu iſt es. Seht euch nur dieſe Form an!“
„Da, es hält vor dem Gaſthof — vor eurem Hauſe, Liſa!” ruft ein
dralles Mädchen erſtaunt.
„Es hält — es hält!” echot es in der Runde.
„Der Herr ſieht ſich die Gegend an”, ſtellt nun eine feſt. „Die
Aus=
ſicht nach dem Rhein und den Bergen ſcheint ihm zu gefallen!“
Tatſächlich iſt der Fahrer dem Wagen entſtiegen. Er ſchreitet ein
wenig abſeits, hält ein Glas vor die Augen und blickt das Tal hinab zum
Rhein. Dann wendet er ſich nach allen Seiten um und auch die Sicht auf
die Berge — vor allen Dingen zu einer verfallenen Burg, mit Gras
über=
wachſenen Gemäuern — befriedigt ihn ſehr. Er wandert einigemale auf
und ab, die Hände in die Taſchen des hellen Reiſemantels drückend, der
in ſeiner Länge faſt bis auf die Schuhe reicht. In ſeinem Geſicht liegt ein
zufriedener Zug. Zuletzt muſtert er den Gaſthof.
Sich zufrieden eine Zigarette anſteckend, ſchlendert er auf den Garten
zu und läßt ſich auf einem Stuhl nieder.
Es iſt nachmittags drei Uhr. Die Sonne brennt ziemlich charf. Aber
unter den Bäumen iſt Schatten, und von dem Weiher und dem Bergbach
weht eine angenehme Kühle herüber.
Vor dem Eingang zu dem Gaſthof liegt ein großer prächtiger
Schäferhund langausgeſtreckt, der wohl bei dem Nahen des Fremden
ein wenig die Ohren ſpitzt, aber noch nichtmal den Kopf hebt.
Der Fremde ſitzt eine Weile da, in den Anblick der Gegend ganz
verſunken. Sein Kommen iſt wohl im Hauſe nicht bemerkt worden. Alles
macht einen verſchlafenen und verträumten Eindruck. Man ſcheint um
dieſe Zeit, an einem Werktag, Gäſte nicht zu erwarten.
Des Reiſenden Blicke ſind gebannt von der Schönheit der Nakur,
die ſich vor ihm entfaltet.
(Fortſetzung folgtg
Seite 10 — Nr. 12
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. Januar 1934
Stote Ster Tita Saeveent
Starkenburg=Tabellenführer im Kampf.
In Darmſtadt Turnier der „Punktgleichen” Polizei — Haſſia dieburg. — In Bürſtadt droht Lorſch
dem Spihenreiter. — Kreisklaſſe 1 und 2 ſpielfrei.
Das Reſtprogramm.
VfR. Bürſtadt —Olympia Lorſch
Polizei Darmſtadt — Haſſia Dieburg
Olympia Lampertheim — FC. 07 Bensheim
Starkenburgia Heppenheim — Germania Pfungſtadt
Der kommende Sonntag ſieht wegen des Länderſpieles in
Frankfurt nur wenig Spielbetrieb im Kreis. Für die um
Darm=
ſtadt beheimatete Kreisklaſſe 1 und 2 wurden ſämtlich die Spiele
abgeſetzt, ſo daß nur die Bezirksliga und hier und da die 2.
Kreis=
klaſſe tätig iſt.
In der Bezirksklaſſe
ſteigt in Bürſtadt das wichtige Spiel Bürſtadt — Lorſch. Die
Lorſcher gewannen das Vorſpiel mit 2:0. Gelingt ihnen diesmal
wieder ein Sieg, ſo ſieht es um Bürſtadts Favoritenſtellung wacklig
aus. Der Platzvorteil ſollte aber den Raſenſpielern einen knappen
Sieg bringen.
Der Rivale Bürſtadts Polizei Darmſtadt, erwartet
an der Rheinallee Haſſia Dieburg zum Rückſpiel. Aus dem 1:1
des Vorſpieles ſollte diesmal ein knapper Sieg der Polizei werden.
In Urberach ſollte der SV. 98 Darmſtadt antreten. Das
Spiel wurde abgeſetzt.
Olympia Lampertheim erwartet den FC. 07
Bens=
heim zum Rückſpiel. Bensheim gewann das Vorſpiel mit 1:0. In
Lampertheim wird für die Gäſte nichts zu holen ſein.
Germania Pfungſtadt muß nach Heppenheim zum
Tabel=
lenletzten. Pfungſtadt gewann das Vorſpiel mit 3:2. Gelingt es
den Gäſten, ſich auch in Heppenheim durchzuſetzen, ſo haben ſie ein
gutes Stück zur Sicherung hinter ſich gebracht. Vielleicht langt
es zu einem Unentſchieden; mehr wagen wir trotz des Sieges
über Bürſtadt nicht zu orakeln.
Der Spielbekrieb in der Kreisklaſſe 1.
Gruppe 1. Vom 7. Januar wurden folgende Ergebniſſe
ge=
meldet: SV. Groß=Gerau — FC. 03 Egelsbach 1:4, SV.
Mör=
felden — SV. Roßdorf 1:1, SC. Ober=Ramſtadt — Union
Wix=
hauſen 1:1, Viktoria Griesheim — VfL. Michelſtadt 3:1, SV.
Weiterſtadt — Germania Eberſtadt 1:3, Turngeſ. 1875 — Union
Darmſtadt 2:0. — Die Dinge haben ſich alſo weiter zu Gunſten
der Egelsbacher entwickelt. Eberſtadt und Wixhauſen haben zwar
an den letzten beiden Sonntagen Punkte aufgeholt, ohne aber
dem Tabellenführer gefährlich werden zu können.
Der neue Tabellenſtand:
FC. 03 Egelsbach . Spiele gew. un. verl. Tore Pkte. 11 60:10 Rot=Weiß Darmſtadt . 10 27:20 SV. Roßdorf 11 25:20 SV. Mörfelden". 10 35:13 Union Wixhauſen". 22:19 Germania Eberſtadt. 10. 25:23 Viktoria Griesheim 10 21:34 SC. Ober=Ramſtadt .. 11 16:28 VfL. Michelſtadt . 10 30:34 Union Darmſtadt . 10 16:25 Turngeſ. 1875 Darmſtadt . 11 19:30 SV. Groß=Gerau ... 10 11:26 SV. Weiterſtadt . .. 10 17:41 Gruppe 3. Hier gab es am letzten Sonntag folg= ende Ergeb= niſſe: FV. Eppertshauſen — SV. Münſter 2:1, SC. Dietzen= bach — Alemannia Jügesheim 5:2, SV. Offenthal — Germania
Oberroden 5:1, Tgd. Sprendlingen — FSV. Groß=Zimmern 2:0,
Babenhauſen — Niederroden ausgefallen. — Münſters
Tabellen=
führung war alſo nur von kurzer Dauer: Eppertshauſen hat durch
ſeinen Sieg wieder Dietzenbach an die Spitze gebracht. Aber auch
hier wird es ſicher noch Aenderungen geben.
Der neue Tabellenſtand:
Spiele gew. un. verl. Tore Pkte. SpC. Dietzenbach 10 23:7 SpV. Münſter 34:9 FV. Eppertshauſen 23:19 FC. 02 Dreieichenhain 14:21 Germania Oberroden 12:16 SpV. Niederroden". 15:11 FSpV. Groß=ZimmernAlemannia Jugesheim 13:14 14:17 SpV. Offenthal 23:26 Germania Babenhauſen 1 10:18 Turngde. Sprendlingen 11:26 Am kommenden Sonntag finden keine Spiele ſtatt.
Kreisklaſſe 2.
Am Sonntag ſpielen:
Gruppe 5. Odin Unterſchönmattenwag — TV. Aſchbach, FV.
Oberabtſteinach — TV. Unterflockenbach, Jahnbund
Waldmichel=
bach — TV. Hammelbach, DJK. Fürth — TV. Gorxheim, TV.
Affolterbach — TV. Mörlenbach.
In allen anderen Gruppen ſind die Spiele abgeſetzt worden.
Polizei Darmſtadt — Hafia Dieburg.
Das intereſſanteſte und wohl auch ſpannendſte Treffen in den
Bezirksklaſſeſpielen ſteigt am Sonntag auf dem Polizei=Sportplatz.
Die Tabelle in der Bezirksklaſſe Südheſſen wird nach der
Nieder=
lage Bürſtadts von nicht weniger als drei Mannſchaften geführt.
Es ſind dies Bürſtadt, Dieburg und Polizei. Dem Spiel der
Favoriten Dieburg — Polizei iſt demgemäß eine entſcheidende
Be=
deutung beizumeſſen. Die Spiele beider Mannſchaften entbehrten
ſchon immer nicht der nötigen Spannung. Das Vorſpiel in Dieburg
endete unentſchieden 1:1. Zu dieſem Spiel, das die Polizei nur
mit 10 Mann beendete, war Polizei die beſſere Mannſchaft. Die
Dieburger haben in den letzten Spielen eine weſentliche
Form=
verbeſſerung aufzuweiſen. Beſonders iſt es ihr durchſchlagkräftiger
Sturm, der den gegneriſchen Hintermannſchaften immer
gefähr=
licher wird. Die Polizei hat nach ihren beiden letzten Siegen
gegen Arheilgen und Urberach bedeutend an Selbſtvertrauen
ge=
wonnen, und wir hoffen, daß beide Mannſchaften ſich eines fairen
Spieles befleißigen, aus dem der tatſächlich Beſſere als Sieger
hervorgehen ſoll. Spielbeginn 14 Uhr, Polizeiſportplatz. Vorher,
12,30 Uhr, Reſerven beider Vereine.
Rot=Weiß, V.f. R. Darmſtadt.
Die erſte Schülermannſchaft ſpielt am Sonntag vormittag in
Sprendlingen, und fährt per Auto anſchließend zum Länderſpiel
nach Frankfurt. Es ſind noch einige Plätze für Teilnehmer frei,
denen auch Eintrittskarten zum Länderſpiel zur Verfügung ſtehen.
Abfahrt pünktlich 9,15 Uhr ab Fußball=Lokal, Mackenſenſtraße.
Näheres betreffs Karten und Fahrt im Zigarrenhaus Löffler,
Blumenthalſtraße.
Lehter Einſendungskermin
auf unſere Länderſpiel=Preisfrage
heute Samstag Nachmittag 3 Uhr!
Die deutſche Mannſchaft.
Aus acht verſchiedenen Bereinen zuſammengeſtellt!
Ueber die Aufſtellung unſerer Vertretung gegen Ungarn iſt
bereits das letzte Wort geſprochen worden. Manche Sachverſtändige
würden natürlich lieber dieſen oder jenen Spieler in der
Mann=
ſchaft ſehen; aber die maßgebende Stelle wird ſchon wiſſen,
warum gegen die ſpielſtarken Magyaren gerade dieſe Leute aus
acht verſchiedenen Vereinen — Dresdener Sportklub,
Eintracht Frankfurt, Bayern München, Schwaben Augsburg, 1860
München, Hamburger Spv., FV. Saarbrücken, 1. FC. Nürnberg. —
zuſammengeſtellt worden ſind. Ueber das Schlußtrio gibt es
kein Wort der Auseinanderſetzung. In der Läuferreihe hätten
manche Leute gern den Pirmaſenſer Mittelläufer Hergert
ge=
ſehen, der ſicherlich zur Zeit aber auch nicht ſtärker iſt als
Gold=
brunner mit ſeinen weiten Flügelvorlagen. Am
allermeiſten rümpft man jedoch die Naſe über den neuen Deutſchen
Sturm.
Man iſt halt noch zu ſehr an die: Harder, Jäger, Pöttinger,
Rich. Hoffmann, Kuzorra, Bergmaier, Kobierſki, Albrecht, Ludwig,
Hofmann uſw. gewöhnt, als daß man den neuen „Sternen” nicht
einen „Schweif” andichten möchte um ſie dadurch zum Kometen
ſtempeln. Keine Bange! Der rechte Flügel hat ſich ſchon bewährt,
und was man über das Norddeutſche Paar Politz und Noack
hört, iſt unbedingt erwärmend. Conen wird ohne Lampenfieber
beſtimmt auch ſeinen Mann ſtellen, ſo daß wir getroſt dem Spiel
in Frankfurt entgegen ſehen können.
Perſönliches über die deutſchen Spieler.
Kreß, der Tormann, ſtammt aus Frankfurt=Bockenheim.
Er ſteht zum erſten Male wieder ſeit zwei Jahren in der Deutſchen
Elf. Zurzeit ſpielt er beim Dresdener Sportklub die „erſte Geige‟
Er iſt prima in Fahrt und ſticht momentan den Regensburger
Jakob glatt aus. Er wird der ruhende Pol der Mannſchaft ſein.
Zwölfmal hütete er bereits das Deutſche Tor. Gott ſei Dank iſt
er nicht ſo peſſimiſtiſch, daß er vor ſeinem „13.‟ Angſt hat!
*
Haringer rechter Verteidiger, ſtammt aus
Mün=
chen. Er iſt wohl der beſte Deutſche Verteidiger der letzten Jahre.
Er läßt ſich durch gar nichts aus der Ruhe bringen. Seine
Ab=
ſchläge ſind ſelbſt in der Bedrängnis das fabelhafteſte Zuſpiel.
Auf ihn hoffen ſogar die größten Skeptiker. Er wird mit der
Glückszahl 7 in dieſes Spiel ſteigen, war alſo bereits ſechsmal
National.
Stubb, linker Verteidiger, ſtammt aus Frankfurt,
wo er mit dem alten Internationalen Schütz lange Jahre das
Bollwerk der Frankfurter Eintracht war. Mit Rieſenſchritten eilt
der lange „Hennes” über das Spielfeld und holt dadurch manchen
„Durchbrenner” ein, der ſich ſchon in Sicherheit glaubt. Gerade
in den letzten Spielen ſeiner Mannſchaft war er gänz groß!
Er trug bis jetzt neunmal das Deutſche Trikot.
Gramlich, rechter Läufer, ſtammt ebenfalls aus
Frankfurt, wo er der „Eintracht” ſchon wertvolle Dienſte geleiſtet
hat. Als alles in die Binſen zu gehen ſchien, ſpielte er ſogar
Mittelſtürmer und vollführte vor etlichen Wochen noch in
Lud=
wigshafen den „Hat=Trick‟. Sein beſter Poſten iſt jedoch „an der
Linie”, wo er wie ein Schnapphahn auf den Gegner lauert. Er
ſpielte bis jetzt ſechsmal für Deutſchland, wird alſo auch wie
Haringer mit der glückbringenden 7 in das Rennen ſteigen.
Goldbrunner, der Mittelläufer, ſtammt aus
München. Man hat ſchon mehr von ihm gehört als geſehen.
Er iſt etwas ungeſchlachten in ſeiner Spielart, aber gerade damit
iſt er ſchon einmal gegen die Ungarn, und zwar gegen
Hun=
garia gut durchgekommen. Fabelhaft ſind ſeine prächtigen
Flügelvorlagen. Um ihn braucht man wohl nicht zu bangen, wenn
er auch nicht zu den bedeutſamſten Spielern der Mannſchaft zählt.
Er war allerdings erſt einmal Repräſentativer.
*
Oehm, linker Läufer, aus Nürnberg vom „eiſernen”
1. FC. N., wäre vielleicht der beſte Läufer, wenn er zurzeit nicht
zu ſehr im Studium ſtecken würde. Seinerzeit in Worms, beim
Probeſpiel der Studentenmannſchaft vor einem Jahr, war er
geradezu fabelhaft. Auf ihn können wir alſo bauen. Er war
allerdings auch erſt einmal „Nationaler”.
*
Lehner, rechter Flügelſtürmer, kommt aus
Augs=
burg. Als die „Schwaben” vor etlichen Wochen noch von Sieg zu
Sieg eilten und am längſten in der Gazuliga Süddeutſchlands
ungeſchlagen blieben, war Lehner der „Motor” des
Schwaben=
ſturmes. Noch heute „bemühen” ſich die Gegner ſeines Vereins
auf dem Spielfeld immer mit 2—3 Mann um ihn. Lehner war
bis jetzt zweimal in der Deutſchen Elf erfolgreich tätig.
Lachner, der rechte Verbindungsſtürmer,
ſtammt aus München, ſpielt jedoch bei 1860, wo er der beſte
Tech=
niker der Mannſchaft iſt. Mit ſeinem Nebenman aus Augsburg,
dem ſchnellen Lehner, verſteht er ſich ausgezeichnet. Er war bis
jetzt ſchon achtmal für Deutſchland „gut im Schuß”.
Conen, der neue Mittelſtürmer, kommt aus
Saar=
brücken. Er iſt der erſte Saarjunge, der Deutſchlands Farben im
Fußball trägt. Er ſteht am Sonntag 6 Tage vor ſeinem 20.
Ge=
burtstag. Der lange „Rolly”, wie ſie ihn in ſeiner Heimat nennen,
führte erſt am zweiten Weihnachtstag in Frankfurt mit Erfolg
den Sturm im Spiel Südweſt-Baden. Auch im letzten Sommer,
bei der großen Saarkundgebung in Bingen, beim Spiel Saar—
Main=Heſſen, war Conen der intereſſanteſte und beſte Stürmer.
Wenn er nicht vom Lampenfieber befallen wird, werden ihm die
Maſſen ſicherlich bald zujubeln.
Politz und Noack der neue linke Flügel, kommt
aus Hamburg und iſt, wie die Norddeutſchen Kritiken zu melden
wiſſen, „toppfit”! Wir haben dieſen langen Noack als Halblinken
in unſerer Heimat noch nicht ſpielen geſehen, wiſſen aber, daß er
der „Tank des H. SV.” (nach Harder) geworden iſt. Er zählt,
genau wie Conen, erſt 20 Lenze. „Altes Seteſter” iſt dagegen der
kleine Politz mit ſeinen 31 Jahren. Trotzdem iſt er wieſelflink.
Natürlich wird man die drei „Neulinge”, den linken Flügel mit
dem Mittelſtürmer Conen, am meiſten unter die kritiſche Lupe
H. HI.
nehmen.
Handball.
Tgd. Rüdesheim — Polizei Darmſtadt.
Am Sonntag begibt ſich die Handballelf des Polizeiſportvereins
nach Rüdesheim. Das Spiel darf keineswegs unterſchätzt werden.
Die Rüdesheimer Mannſchaft iſt auf eignem Platz vor ihrem
heimiſchen Publikum äußerſt gefährlich. Sie ſpielt einen ſchnellen,
eifrigen Handball, und dazu oft ſehr hart. Unſer Lokalrivale,
Sportverein 98, hat dies am vergangenen Sonntag am eigenen
Leibe in Rüdesheim verſpürt. Will die Polizeielf am Sonntag zu
Punkten kommen, muß ſie von vornherein das Spiel ernſt nehmen,
zumal die Elf ohne ihren bewährten Mittelſtürmer Sommer
antreten muß. Abfahrt der Handballelf 11.30 Uhr ab 24er Wache.
Der Rivalenkampf am Arheilger Mühlchen.
SVg. Arheilgen 04 — TV. Arheilgen.
Am Sonntag, 15 Uhr, ſtehen ſich am Arheilger Mühlchen die
beiden Lokalgegner SVg. 04 und Turnverein gegenüber. Dieſes
Spiel iſt für die Vergebung des Meiſtertitels in der
Bezirks=
gruppe I von ausſchlaggebender Bedeutung.
Zurzeit haben noch 3 Vereine Ausſichten, Sieger zu werden:
Merck=Darmſtadt und die beiden Arheilger Vereine. Am
gün=
ſtigſten ſteht Merck SV., der ſein letztes Spiel in Sprendlingen
noch gewinnen muß, um auf 12 Punkte zu kommen. TV. Arheilgen
mit 7 Punkten hat noch zweimal, gegen SVg. und in Groß=
Zimmern, zu kämpfen, könnte alſo theoretiſch auf 13 Punkte
ge=
langen. SVg. Arheilgen mit 10 Punkten hat noch zwei Spiele
gegen TV. Arheilgen auszutragen und könnte auf 14 Punkte
kommen, alſo Merck überflügeln. Die entſcheidungsvolle
Begeg=
nung liegt alſo in Arheilgen. Würden ſich die Arheilger
gegen=
ſeitig ausſchalten, wäre Merck der lachende Dritte.
Aus dieſen Gründen erweckt daher das ſonntägliche Spiel
größtes Intereſſe. Die Gegner ſtanden ſich bisher nur in zwei
Privatſpielen gegenüber, bei denen jeder Verein einmal als
Sieger den Platz verließ. Am Sonntag kommt der Reiz des
Punktekampfes dazu. Der Ausgang erſcheint offen, SVg., iſt
viel=
leicht in der Hintermannſchaft etwas ſtärker, während TV. im
Sturm etwas durchſchlagskräftiger erſcheint. Die Tagesform der
Spieler kann daher eine entſcheidende Rolle ſpielen. Wünſchen
wir dem Spiel einen ſportlichen Verlauf und einen guten
Schieds=
richter, dann ſoll der Beſſere Sieger bleiben.
Gewinnauszug
4. Klaſſe 42. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
2. Ziehungstag
11. Januar 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 M.
gezogen
2 Gewinne zu 2000 M. 353037
6 Gewinne zu 1000 M. 78696 246718 358285
24 Gewinne zu 800 M. 9636 69973 125669 180216 242207 258621
265898 328621 357085 368695 387547 398248
40 Gewinne zu 500 M. 26401 28522 37464 95378 114533 121249
126376 128659 133838 154435 219364 236986 275709 286681 305980
311808 320320 340171 369461 369680
162 Bewinne zu 400 M. 4484 6657 10219 14250 19316 21572 24039
28380 29406 34387 51693 61698 66217 74188 74520 76031 76746
79671 82074 84939 85486 86933 88009 90626 94898 105723 113855
21326 125396 128276 129986 130766 130978 143929 144534 145009
148840 151884 168818 160164 167218 167365 169298 178247 179777
184618 185817 194304 197265 198339 207973 208810 220197 222223
243723 247224 252425 268066 265440 268692 268967 274699 276257
281458 288568 298263 301251 301719 321034 321077 331236 334821
354886 368082 358876 361406 363272 363905 364626 391420 391638
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300 M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M. 233910
2 Gewinne zu 50000 M. 158065
2 Gewinne zu 5000 M. 282542
4 Gewinne zu 3000 M. 60567 295320
2 Gewinne zu 2000 M. 86937
6 Gewinne zu 1000 m. 72007 100071 382852
18 Gewinne zu 800 M. 60728 67361 104376 148489 182469 187228
244996 293436 389723
48 Gewinne zu 600 M. 8148 20178 42816 49994 55040 68394
108968 110180 120399 143024 153743 162360 163026 207663 231678
247088 262074 267151 303351 338018 362880 362036 388326 394914
178 Gewinne zu 400 M. 6362 7142 10493 17004 21902 23167 24618
26104 27914 29974 43901 48293 49827 61862 64528 68538 71691
77754 79107 82324 94580 95880 964 16 100949 101828 102814 168738
108014 109967 110874 115960 121104 140238 142732 155441 156320
156618 163267 163908 165170 166698 167229 170694 171748 184508
185488 186274 196270 005135 208445 222399 224994 241852 242394
247606 260171 263256 275165 289809 281379 294056 305609 306310
308515 311851 312888 318734 324491 324677 329854 331526 331857
336762 338312 34 1452 345238 358481 360053 361984 363006 366874 ,
367307 367833 369329 371270 376137 386326 889267 392085
20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind 2 Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II.
27340 69482 80581 129364 133296 135019 179351 194215
288672 342766
Die Ziehung der 5. Klaſſe der 42. Preußiſch=Süddeutſchen
(268. Preußiſchen) Staatslotterie findet vom 8. Februar 1934 bis
14. März 1934 ſtatt.
Rundſunk=Programme.
9.30:
10.10.
10.45:
17.30,
16.00:
18.00:
18.20:
19.00,
20.10:
20.40:
22.45:
2.00:
24.00:
10.10:
10.50:
11.30:
11.45:
12.05:
15.00:
15.45:
16.00:
17.00:
18.00:
18.25:
18.45:
19.00:
20.00:
20.10.
20.40:
22.25:
23.00:
Frankfurt: Samstag, 13. Januar
Nur für Trier; Werbekonzert.
Schulfunk: Kaiſer Maximilian beſucht den Gottesdienſt.
Nur für Frankfurt: Werbevortrag d. Dtſch. Reichspoſtreklame
Stunde der Jugend: 1. Fahrendes Volk (Hinter den
Kuliſſen eines Zirkus.) — 2. Ein berühmter Dompteur,
(R. Breckhoff=Tſchernoff erzählt aus ſeinem Leben.)
Nachmittagskonzert des Funkorcheſters, Ltg.: Dr. Merten.
Stimme der Grenze.
Wochenſchau. — 18.35: Steareifſendung.
Köln: Stunde der Nation: Wir ſuchen Volkslieder. (Lieder,
die Hörer uns einſandten.)
Stuttgart: Oaſe Kufra. Leo Frobennus berichtet von
ſeiner Expedition in die Lybiſche Wüſte.
Stuttgart: Aus Winkeln und Gaſſen. Eie heitere
muſi=
kaliſche Folge. Das Südfunkorcheſter u. a.
Trier: Kleine Unterhaltung.
Buntes Allerlei in Wort und Ton.
Köln: 1. Deutſche Romantik: 2. Joſeph Haydn. (Schallpl.)
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 13. Januar
Schulfunk: Papparbeiten. Herſtellung einer eckigen ſowig
einer runden Schachtel. Bau einer Heftlade.
Fröhlicher Kindergarten.
Friedrich Schnack: Die Orgel des Himmels.
Kleines Schallplatten=Konzert.
Schulfunk: Feierſtunde: Hausmuſik aus alter Zeit.
In der Baſtelſtube: Das Nibelungenfeſtſpiel.
Diplomkaufmann Weiß; Wirtſchaftliche Wochenſchau.
Leipzig; Konzert des Sinfonieorcheſters. Ltg.: Weber.
Sportwochenſchau. — 17.20: Moderne Tanzmuſik in neuer
Form. Ralph Siegel mit ſeinen Soliſten.
Das Gedicht. — 18.05: Baldur von Schirach und Dr.
Rainer Schlöſſer: Junge Kunſt.
Wochenendſalat mit Fred Krüger.
Glockengeläute von der Nikolaikirche in Siegen.
Stunde der Nation. Köln; Wir ſuchen Volkslieder. (Lieder,
die Hörer uns einſandten.)
Kernſpruch; anſchl.: Aus der Deutſchen Arbeitsfront.
Der Heiratsantrag. Eine luſtige Szene von Anton Tſchechow.
Stuttg.: Aus Winkein u. Gaſſen. Heitere muſikaliſche Folge.
Einkehr in die Skihütte. Unterhaltung zwiſchen den Diplom=
Sportlehrern G. Schäfer, F. Pfeiffer u. F. Kamitz (Aufn.).
Leivzia: Tanz= und Unterhaltungsmuſik. Ltg.: Topitz.
Wetterbericht.
Die kräftige Störung ſchiebt an ihrer Südſeite warme
Ozean=
luft nach dem Feſtland vorwärts. Die Wetterlage wird ſich alſo
weiterhin wechſelhaft geſtalten mit dem Auftreten von
Regen=
ſchauern. Temperaturen von vorwiegend über Null.
Ausſichten für Samstag und Sonntag: Unbeſtändig, wechſelnd
wolkig mit Aufklaren, verhältnismäßig mild, vereinzelte
Regenſchauer.
Winterſportmöglichkeiten:
Vogelsberg: Hoherodskopf: bedeckt. minus 4, 30 cm., Pulver,
ſehr gut. — Herrchenhainerhöhe: ſtarker Rauhreif, bedeckt, minus 4,
24 cm., Firnſchnee, ſehr gut.
Rhön: Waſſerkuppe: wolkig, minus 0, 35 cm., Pulver, gut. —
Gersfeld: wolkig, minus 2, 15 cm., Pulver, gut.
Taunus: Kleiner Feldberg: wolkig, minus 2, 20 cm.,
ver=
harſcht, Ski mäßig, Rodel gut.
Schwarzwald: Feldberg; leichter Schneefall, minus 1, 40 cnße
Pulver, ſehr gut.
Bernner uno dennefärter eiiekiensorte.
Die Berliner Börſe bot das gleiche Bild wie in den
letz=
ten Tagen. Infolge der großen Geſchäftsſtille hat auch das
Publi=
kum ſeine Dispoſitionen eingeſchränkt, ſo daß geſtern keine
nen=
nenswerten Aufträge vorlagen. Lediglich am Rentenmarkt
beſtand weiterer Anlagebedarf, wenn auch hier nach den
voran=
gegangenen Steigerungen gewiſſe Ermüdungserſcheinungen nicht
zu verkennen waren. Bei großen Umſätzen konnten Altbeſitz auf
98½ bis 98¾ nach 97,60 und Neubeſitz um 15 Pfg. anziehen Von
Obligationen waren Hoeſch ½ Prozent höher. An den übrigen
Rentenmärkten waren keine nennenswerten Veränderungen zu
konſtatieren. Vereinigte Stahlobligationen waren 5s Prozent
ſchwächer, etwas Intereſſe beſtand für Reichsſchuldbuchforderungen.
Am Aktienmarkt war die Kursgeſtaltung ſehr uneinheitlich.
Trotz=
dem war die Grundſtimmung unter dem Eindruck der
Mitteilun=
gen von Staatsſekretär Reinhard über die bevorſtehenden neuen
Maßnahmen gegen die Arbeitsloſigkeit nicht unfreundlich. Die
weitere Steigerung der Roheiſenproduktion und der ſteigende
Stickſtoffverbrauch wurden ebenfalls günſtig aufgenommen. Durch
feſte Haltung fielen Auslandswerte auf. Im Verlaufe war das
Geſchäft weiter ſehr klein, die Tendenz aber etwas freundlicher,
da vereinzelt kleine Publikumskäufe erfolgten. Reichsbank waren
weitere 1½ Prozent höher, Thüringer Gas erholten ſich um 1½,
Conti=Gummi gewannen 1, dagegen waren Kali Aſchersleben 2
Punkte niedriger. Am Rentenmarkt gingen Altbeſitz auf 98,80,
waren aber in der zweiten Börſenſtunde mit 98½ bis 98¾ zu
hören. Neubeſitz verloren 42½ Pfg., Staatsanleihen waren ¼
bis ³ höher. 34er Poſtſchätze waren 80 Pfg. ſchwächer.
Provinz=
anleihen befeſtigten ſich um ½. Sehr feſt lagen USA.=Dollar=
An=
leihen. Die großen gewannen 3 Prozent bei 50prozentiger
Repar=
tierung, die kleinen 5 Prozent bei 25prozentiger Repartierung.
Krupp=Dollar=Anleihe nach mehrtägiger Ausſetzung plus 10,
Stadtanleihen waren gehalten, Pfandbriefe freundlicher.
An der Frankfurter Börſe iſt es ſtiller geworden. Die
Publikumsaufträge haben etwas nachgelaſſen, auf der anderen
Seite hält die Bankenkundſchaft jedoch an ihrem Beſitz feſt, was
allein ſchon zu einer an ſich widerſtandsfähigen Tendenz führte.
Aktien waren infolge der Geſchäftsſtille uneinheitlich, Renten gut
gehalten, teilweiſe weiter feſt. Die Ausführungen des
Staats=
ſekretärs Reinhardt über die Frühjahrs=Arbeitsſchlacht, daneben
die Meldungen über Steigerung der Roheiſengewinnung, des
er=
höhten Stickſtoffabſatzes und anderes mehr gaben der Börſe eine
Stütze. Farbeninduſtrie eröffneten zunächſt /8 Prozent ſchwächer,
glichen aber im Verlaufe dieſen Verluſt faſt wieder aus.
Scheide=
anſtalt in Nachwirkung der Generalverſammlungs=Mitteilungen
um weitere 2 Prozent ermäßigt, dagegen Metallgeſellſchaft 1
Pro=
zent höher. Elektrowerte durchweg gut gehalten, AEG. ½
Pro=
zent, Bekula ¼ Prozent feſter. Von Montanwerten blieben
Phö=
nix und Gelſenkirchen unverändert. Dagegen gaben Mannesmann
½ Prozent und Klöcknerwerke / Prozent nach. Schiffahrtswerte
bröckelten leicht ab, Hapag um ¼ Prozent, Nordd. Lloyd um ½
Prozent. Kunſtſeideaktien feſter, beſonders Aku um ³⁄₈ Prozent.
Am Rentenmarkt war die Altbeſitzanleihe um insgeſamt /
Pro=
zent befeſtigt, Neubeſitz eine Kleinigkeit freundlicher, ſpäte
Reichs=
ſchuldbuchforderungen gut behauptet. Das Geſchäft in Dollar=
Bonds und umgetauſchten Reichsmark=Anleihen hat weſentlich
nachgelaſſen, die Kurſe lagen indes unverändert. Am Aktienmarkt
wurden ſpäter Kali Weſteregeln mit plus 2½ Prozent feſtgeſetzt,
unverändert blieben Reichsbankanteile, Gesfürel, Licht u. Kraft
und L. Tietz. Daimler Motoren waren ³8 Prozent freundlicher,
Siemens ½ Prozent ſchwächer. Im Verlaufe herrſchte
weit=
gehendſte Geſchäftsſtille, doch lagen die Kurſe am Aktienmarkte
ziemlich unverändert. Später ergaben ſich teilweiſe Rückgänge,
ſo bei Farben um ½ Prozent auf 124¾8, Scheideanſtalt um weitere
½ Prozent auf 172½ Prozent, andererſeits lagen Aku erneut 58
Prozent höher, und Conti Gummi zogen um 2 Prozent und
Reichs=
bank 1½ Prozent an. Die variablen Reichsanleihen lagen im
Verlaufe gleichfalls merklich ruhiger. Altbeſitz ³ Prozent,
Neu=
beſitz 30 Pfg. und ſpäte Schuldbücher ¼ Prozent leichter.
Infolge der nur geringen Publikumsbeteiligung nahm das
Geſchäft an der geſtrigen Abendbörſe ſowohl am Aktien= als auch
am Rentenmarkte einen ſehr ſtillen Verlauf. Die Grundſtimmung
war jedoch in Weiterwirkung der günſtigen Wirtſchaftsberichte
freundlich, und das Kursniveau blieb im Vergleich mit den
Ber=
liner Schlußkurſen gut behauptet. Von Anleihen eröffneten
Neu=
beſitz mit 19,10 unverändert, Altbeſitz / Prozent niedriger,
Stahl=
verein=Ohligationen gaben ³ Prozent nach. Am Aktienmarkt
ſetzten JG. Farben ¼ Prozent höher ein, während Scheideanſtalt
ihre Abſchwächung um ½ Prozent fortſetzten. Der Verlauf lag
nahezu geſchäftslos. Die Börſe blieb bis zum Schluß ſehr ruhig.
Altbeſitzanleihe bröckelten zunächſt nochmals ½ Prozent ab, waren
dann wieder leicht erhöht. Im übrigen traten keine
Verände=
rungen mehr ein.
Bisher 20 Millionen Mark neue Münzen.
Im November hat die Ausprägung der neuen Silbermünzen
im Werte von 5 und 2 Mark ſowie der Einmarkſtücke aus Nickel
begonnen. Wie das Vdz.=Büro meldet, ſind an neuen
Fünfmark=
ſtücken bisher 1 Million Mark ausgeprägt und in Verkehr
ge=
bracht worden, an neuen Zweimarkſtücken 2 Millionen Mark und
von der neuen Nickelmark rund 17 Millionen Mark. Je nach den
Fortſchritten der Ausprägung follen nach und nach die großen alten
Silbermünzen durch die neuen Münzen erſetzt und eingezogen
wer=
den. Bisher hat die Einziehung der alten Münzen nur bei den
Einmarkſtücken ſchon einen größeren Umfang erreicht. Von dem
Geſamtbeſtand von 295 Millionen Mark ſind bereits 42 Millionen
Mark eingezogen. Von den Dreimarkſtücken, die ganz aus dem
Verkehr gezogen werden ſollen, ſind erſt rund 12 Millionen Mark
eingezogen, etwa 260 Millionen Mark ſind noch im Verkehr. Die
Beſtände an alten Fünfmarkſtücken in Höhe von 760 Millionen
Mark und alten Zweimarkſtücken in Höhe von 213 Millionen
Mark ſind noch reſtlos im Verkehr. Im übrigen weiſt der
Münz=
umlauf in Deutſchland am 31. Dezember nennenswerte
Verände=
rungen nicht auf. Von den Vierpfennigſtücken, die ſchon ſeit
län=
gerer Zeit aus dem Verkehr gezogen werden, ſind bisher etwa
Zweidrittel des Geſamtbeſtandes von 2 Millionen Mark
ein=
gezogen, während 650 000 Mark noch im Umlauf ſind.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 12. Januar. Bei ruhiger
Allgemeintendenz notierten (Großhandels=Einſtandspreis per 100
Kilo loko Mainz) in RM.: Weizen 19,70, Roggen 16,80—17,00,
Hafer 14,50—14,75, Braugerſte 17,75—18,35, Induſtriegerſte 17,50,
Malzkeime 14,25—14,60, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 29,80,
Rog=
genmehl 0—60proz. nordd. 23,50—23,75, dito ſüdd. 24,00—24,50.
Weizenkleie fein 11,00—11,10, dito grob 11,65, Roggenkleie 10,75
bis 11,50, Weizenfuttermehl 12,50, Biertreber 17,50—17,75,
Soya=
ſchrot 15.30—15.40, Trockenſchnitzel 10.10—10,20.
Berliner Produktenbericht vom 12. Januar. Während Preiſe
für Futtergetreide ſich nach Rückgängen der letzten Tage als
wider=
ſtandsfähig erwieſen, halten Abſatzſchwierigkeiten für Brotgetreide
an, was mit ſchlechten Lager= und Frachtverhältniſſen ſowie den
nur geringen Mehlverkäufen zuſammenhängt. Preismäßig haben
ſich kaum Veränderungen ergeben. In Hafer Angebot verringert,
Untergebote finden keine Beachtung. Gefragt iſt gelber
Saat=
hafer. Am Gerſtenmarkte finden vereinzelt Deckungskäufe in
fei=
nen Braugerſten ſtatt. Durch feſte Haltung zeichneten ſich
Roggen=
exportſcheine aus.
e. Bad Wimpfener Märkte für 1934. Das Marktverzeichnis
der Stadt Bad Wimpfen gibt für, das Jahr 1934 nachſtehende
Märkte bekannt. Der „Talmarkt” findet am 28., 29., 30. Juni und
1. Juli ſtatt. Schweinemärkte auf dem Viehmarktplatz an der
Kelter finden immer Mittwochs, am 10. Januar, 14. Februar,
14. März. 11. April, 9. Mai, 13. Juni, 11. Juli, 8. Auguſt. 12.
Sep=
tember. 10. Oktober, 7. November und 12. Dezember ſtatt. Die
Viebmärkte finden gleichfalls am Viehmarktplatz an der Kelter
zu Wimpfen am Berg am 9. Mai (Zuchtviehmarkt mit
Prämiie=
rung) und am 7. November ſtatt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die deutſche Roheiſengewinnung im Dezember 1933. Nach den
Erhebungen des Vereins Deutſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller
betrug die Roheiſenerzeugung im deutſchen Zollgebiet im
Dezem=
ber 1933 (31 Arbeitstage) 533 903 Tonnen gegen 509 834 Tonnen
im Vormonat (30 Arbeitsage). Arbeitstäglich wurden im
Dezem=
ber durchſchnittlich 17 223 Tonnen erblaſen, d. h. 1,3 Prozent mehr
als im November 1933. Von 155 (155) vorhandenen Hochöfen
waren 48 (50) in Betrieb und 31 (27) gedämpft. Im Jahre 1933
(365 Arbeitstage) wurden ingseſamt 5 266 769 Tonnen erblaſen
gegen 3932 511 Tonnen im Vorjahre (366 Arbeitstage). Die
durchſchnittliche arbeitstägliche Gewinnung betrug im Jahre 1933
14 430 Tonnen gegen 10 745 Tonnen im Jahre 1932, d. i. ein
arbeitstäglicher Zuwachs um 3685 Tonnen oder 34,3 Prozent.
Befriedigende Geſchäftslage der Metallwaren=Induſtrie im
Dezember. Der Reichsbund der Deutſchen Metallwaren=Induſtrie
ſtellt auf Grund ſeiner regelmäßigen Umfragen bei den ihm
ange=
ſchloſſenen Firmen feſt, daß im Dezember 1933 der Geſchäftsgang
der Blech und Metall verarbeitenden Induſtrie, von einzelnen
Ausnahmen abgeſehen, als befriedigend zu bezeichnen iſt. Die
günſtig lautenden Berichte überwiegen bei weitem. Einzelne
Fir=
men melden Steigerungen des Auftragseingangs um 10 bis 40
Prozent über Vorjahreshöhe. Im weſentlichen iſt das Anſteigen
des Beſchäftigungsſtandes auf ſaiſonmäßige Gründe
zurückzufüh=
ren, und es wird nun beſonderer Anſtrengung bedürfen, um das
Sinken des Auftragseingangs in gemäßigten Grenzen zu halten.
Wenn aber die Induſtrie gemeinſam an die Meiſterung des
Pro=
blems der Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit herangeht, wird es
ſicher gelingen, aller etwa eintretenden Schwierigkeiten Herr zu
werden.
Weitere Umgründungen im Konzern der Vereinigten
Stahl=
werke. Im Zuſammenhang mit der Ausgliederung der
Vereinig=
ten Stahlwerke wurden in dieſen Tagen zwei weitere
Neugrün=
dungen vorgenommen. Für den Betrieb der bisher zur
Draht=
gruppe der Vereinigten Stahlwerke gehörenden Nieten= und
Schraubenfabrik Gebr. Knipping wurde, eine beſondere
Geſell=
ſchaft, die Gebrüder Knipping, Nieten= und Schraubenfabrik G. m.
b. H., Altena (Weſtſalen), mit einem Stammkapital von 200 000
RM. gegründet. Ferner wurde für den Betrieb der bisher zur
Abteilung Bochumer Verein der Vereinigten Stahlwerke
gehören=
den Kettenwerke Schlieper eine neue Geſellſchaft, die Kettenwerke
Schlieper G. m. b. H. mit dem Sitz in Grüne bei Iſerlohn, mit
200 000 RM. Stammkapital ggründet
Mindeſtpreiſe am württembergiſchen Schnittholzmarkt. Der
Verein Württembergiſcher Holzintereſſenten hat nunmehr für acht
württembergiſche Verkaufsgebiete Mindeſtpreiſe beſchloſſen und ab
1. Januar 1934 in Kraft geſetzt. Die Preiſe ſind für alle Firmen,
auch für ſolche, die nicht dem Verein angehören, verbindlich. Die
Kontrolle erſtreckt ſich gleichermaßen auf alle Firmen. Bei den
Schnittwaren dürfen folgende Mengenrabatte gewährt werden:
wenn die Lieferung an ein und dieſelbe Firma erfolgt bei einem
Waggon mit mindeſtens 15 Tonnen 3 Prozent, bei 2 Waggons
4 Prozent, bei 3 und mehr Waggons 5 Prozent. Bei Verkäufen
direkt an Private erhöhen ſich die Preiſe um 10 Prozent.
Geringe Preiserhöhung für Jutefabrikate. Der
Berufsver=
band der Deutſchen Juteinduſtrie hat in Auswirkung der in letzter
Zeit unausgeſetzt feſten Jutenotierungen die Richtpreiſe für
Jute=
garne, Jutegewebe und Juteſäcke um je 1 Rpf. pro Kilogramm
heraufgeſetzt, ſo daß die neuen Richtnotierungen wie folgt lauten:
C=Garn 0,6 m 34 Pfg., S=Garn 3,6 m 46 Pfg., Gewebe und Säcke
H. 320: 64 Pfg. Die Preiſe verſtehen ſich pro Kilogramm frei
Empfangsſtation bei Abnahmemengen von mindeſtens 10 000
Kilo=
gramm, bei geringeren Qualitäten treten Zuſchläge ein, die für
Garne von 5000 Kilogramm aufwärts 1 Pfg., von 1000
Kilo=
gramm aufwärts 2 Pfg., von 500 Kilogramm an aufwärts 4 Pfg.,
von 250 Kilogramm aufwärts 6 Pfg., von unter 250 Kilogramm
8 Pfg. betragen. Auch für Gewebe und Säcke treten entſprechende
Mehrforderungen ein. Für Lieferungen ab 3. Quartal 1934
wur=
den für Garne Preisaufſchläge von 1 Pfg. pro Kilogramm und
für Gewebe von 2 Pfg. pro Kilogramm feſtgelegt.
Die Wirtſchaftslage des Viehhandels im Dezember. Vom
Reichsverband des Nationalen Viehhandels e. V. wird
geſchrie=
ben: Das Geſchäft in Schlachtrindern war im Dezember ruhig.
Die Preiſe hielten ſich ungefähr auf der Höhe des Vormonats,
wozu die vorſichtige Beſchickung der Märkte in erſter Linie
bei=
trug. Die Märkte vor dem Weihnachtsfeſt wurden geräumt. Das
Geſchäft in Kälbern war etwas lebhafter, in Schafen ruhig bei
ziemlich unveränderten Preiſen. Im Handel mit Schlachtſchweinen
bröckelten die Preiſe teilweiſe etwas ab. Das Angebot an
Stück=
zahl iſt nur wenig geſtiegen. Fettſchweine bleiben immer noch
bevorzugt. Die Notierungen an den Schlachtviehmärkten waren
beſonders gegen Ende des Monats in allen Viehgattungen höher,
Einigung in der Submiſſionsfrage.
Zwiſchen der Fachgruppe der Textilinduſtrie einerſeits, dem
Reichsverband der Groß= und Mittelbetriebe des deutſchen
Einzel=
handels und den bedeutendſten Großeinkaufsverbänden
anderer=
ſeits kam folgende Einigung in der Submiſſionsfrage zuſtande:
Submiſſionen, d. h. Muſtervergleiche großen Stils in
Ab=
weſenheit des Fabrikanten oder ſeines Vertreters, ſind in Zukunft
unſtatthaft und haben daher zu unterbleiben. Die Prüfung der
Kollektionen der Lieferanten muß vielmehr in perſönlicher
Ver=
handlung zwiſchen Abnehmer und Lieferanten bzw. deſſen
Ver=
treters am Sitz der Produktion oder des Abnehmers erfolgen,
Hierbei bleibt grundſätzlich der Verkäufer bei ſeiner Ware,
ab=
geſehen von den Fällen, in denen zur Wahrung des
Konkurrenz=
geheimniſſes die Muſter in einem Nebenraum auf kurze Zeit
wäh=
rend des gleichen Tages verglichen werden. Die Aufträge ſollen
in der Regel ſofort im Anſchluß an die Muſterauswahl erteilt
werden. Soweit ein interner Vergleich der verſchiedenen Angebote
nicht entbehrt werden kann, darf Muſtermaterial nach Durchſicht der
Kollektion nur dann, und zwar höchſtens für eine Woche, zur
Ver=
fügung geſtellt werden, wenn innerhalb von 14 Tagen nach
Ent=
nahme der Muſter ein angemeſſener Stammauftrag hierfür erteilt
wird. Was als „angemeſſener” Stammauftrag anzuſehen iſt. bleibt
der Sonderregelung jeder einzelnen Branche überlaſſen. Nach
er=
teiltem Stammauftrag beſteht ein Anſpruch des Käufers auf
Vor=
ablieferung von Belegmuſtern. Aufforderung zur Einſendung von
Muſtern auf dem Poſtwege iſt bei Stapelwaren zuläſſig, aber nur
für feſtumriſſene Artikel. Was als Stapelware anzuſehen iſt, wird
branchenweiſe feſtgelegt.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Das Waſſerbauamt in Frankfurt a. M. gibt bekannt:
Nach=
dem die Mainſchiffahrtsſperre zwiſchen Mainz und Frankfurt
geſtern früh 8.15 Uhr aufgehoben wurde, wurde ab 13 Uhr auch
die Sperre für die Strecke Frankfurt-Hanau aufgehoben. Die
Haltung Offenbach hat jedoch noch nicht Vollſtau. Die zuläſſige
Fahrtiefe beträgt zurzeit 1,40 Meter. Die Sperre oberhalb
Hanaus bleibt wegen Eisgefahr vom Obermain weiter beſtehen,
In der Woche vom 24. bis 30. Dezember 1933 (4 Arbeitstage)
ſind bei der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft 408 893 Güterwagen
geſtellt worden gegen 656 187 in der Vorwoche (6 Arbeitstage) und
411 712 in der entſprechenden Woche des Vorjahres (5
Arbeits=
tage). Für den Arbeitstag im Durchſchnitt berechnet, lauten die
entſprechenden Ziffern: 102 223, 109 365, 82 342. Nicht rechtzeitig
geſtellt wurden 0 (0) Güterwagen.
Nach Mitteilungen des Gläubigerausſchuſſes hat die
Vereins=
bank Eberſtadt e. G. m. b. H. den am 10. 3. 1932 abgeſchloſſenen
Vergleich am 15. 7 1932, 15. 12. 1932 und 15. 7. 1933 mit
ins=
geſamt 70 Prozent bereits erfüllt. Im Intereſſe der
Geſamtgläu=
bigerſchaft und einer reſtlichen Sanierung des Inſtituts iſt die
Ausſchüttung der am 15. 1. 1934 fälligen letzten Quote auf den
15. 7. 1934 hinausgeſchoben worden.
Da die Einigungsverhandlungen im Speditionsgewerbe
bis=
her zu keinem Erfolge geführt haben, hat der
Reichsverkehrsmini=
ſter den Spediteur Konſul Ohlendorf in Bremen beauftragt, den
Zuſammenſchluß des Gewerbes in einer Spitzenvertretung
durch=
zuführen.
Die deutſchen Kaltaſphalt=Unternehmungen haben zur
Rege=
lung des Marktes für Kaltaſphalt mit dreijähriger Gültigkeit eine
Kaltaſphalt=Vereinigung gegründet, an die Stelle zahlreicher
Ein=
zelkonventionen iſt hierdurch eine einheitliche Regelung für das
ganze Reichsgebiet getreten. Hinſichtlich der Preiſe wurde
be=
ſchloſſen, die im Jahre 1933 gültigen Kaltaſphaltpreiſe
unver=
ändert beizubehalten.
Dem Bericht über die außerordentliche Generalverſammlung
der Deutſchen Petroleum A.=G., Berlin, iſt erganzend nachzutragen,
daß der Aktionär, der gegen den Vertrag über den Ankauf der
Mineralölfabrik Roſitz ſtimmte, Proteſt zu Protokoll gab.
Wie verlautet, wird die litauiſche Regierung die Liſte der
unter Kontrolle nach dem ſogenannten Lizenzſyſtem geſtellten
Ein=
fuhrwaren ganz bedeutend erweitern und etwa 21 weitere
Waren=
gruppen der Kontrolle unterſtellen. Bis jetzt weiſt die Liſte 13
Warengruppen auf, die etwa ein Drittel der geſamten Einfuhr
umfaſſen. Durch die neue Erweiterung ſollen etwa 70 Prozent
der Geſamteinfuhr erfaßt werden.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 12. Januar 1934 für eine
Unze Feingold 127 ch 2 d — 86.98 RM., für ein Gramm Feingold
demnach 49,06 Pence — 2,80 RM. Für dieſen Preis wurden
800 000 Pfund Sterling Gold verkauft.
Berliner Kursbericht
vom 12. Januar 1934
Oeviſenmarkt
vom 12. Januar 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
verl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
deutſche Cont. Gas
88.—
57.75
61.—
26.50
29.25
26.625
134.—
45.75
13.12:
68.875
151.50
113.50
Deutſche Erdöl
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerte 58.—
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben 1112.—
Klöcknerwerke
Roksw. Chem. Fabr. 87.25
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel/ 59.,875
103.—
90.50
125.—
90.—
88.25
66.125
58.75
61.—
Rütgerswerke 52.875 Buenos=Aires Währung
1 Pap. Peſo Ret
0.858 Rii
0.66? Italien Währung
100 Lire Mi
22.01 22.05 Salzdetfurth Kalt 152.— Kanada 1canad. Doll. 2.682 2.68c Jugoſlawien 1 100 Dinar 5. 664 5.676 Kaufho 15.875 Japan
Kairo 19en
1agypt. z 14.045 0.8111 0.813
14.075 Kopenhagen
Liſſabon 100 Kronen
100 Escudo 60.99
12.45 61.11
12.47 Verein. Stahlwerkel 38.— Iſtanbul
London türk. 9 1.983 1.967 Oslo 100 Kronen 68.68 68.82 Weſteregeln Alkali 115.50 1 2.Stg. 13.665 13.69: Paris 100 Franes 18.42 16.49 Agsb.=Nnrb. Maſch. 54.— New York 1 Dollar
Rio de Janeiro/1 Milreis 2.687
0.226 2.69*
0.228 Prag
Fsland 100 Tſch. Kr.
100 isl. Kr. 12.45
61.84 12.47
61.96 Baſalt Linz 16.50 Uruguan 1 Goldpeſo 1.399 1.401 Riga 100 Lats E0.02 80.18 Berl. Karlsr. Ind. 88.— Amſterdam 00 Gulden 168.63/ 168.9 Schwei; 100 Franken 81.17 81.33 Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. Athen 100 Drachm 2.396 2.400 Sofia 100 Leva 3.09 3.053 ſel 100 Belge 5 19 58. tien 100 Peſetas /3 Budapeſt 100 Pengö Stockholm 100 Kronen as3 fae5 VogelTelegr. Drah 72.25 Danzig 100 Gulden 81.47 81.63 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr. 75.27 543 Wanderer=Werke 90.— Helſingfors 100 finn. Mk. 6.044 6.056 A
Wien 100 Schilling N.20 17.30
Frankfurter Kursbericht vom 12. Januar 1934.
gergutſcheine
Gr. IIp. 1984
1935
„ 1936
„ „ 1937
„ „ 1938
Gruppe I
dtſch. Reichsanl
v. 27
25 ntern. ,v.30
Baden .. . b.27
Bayern .. v. 27
eſſen. . . v. 29
freuß. S v. 28
Sachſen . v. 27
Thüringen
h. Anl. Ausl
ingsſch. +:/.Ab
öſungsan!. .
ſche. Anl.
Ablö=
ingsſch. (Neub.)
tiſche Schutzge
etsanleihe ..
Baden=Baden.
Berlin .. . v. 24
Darmſtadt . . . ."
Dresden .. v. 26
Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
v. 26
Mainz.. . . . . . .
Nannheim v. 27
München . v. 29
Ziesbaden v. 28
de Landesbi.
„ Goldoblig.
% Heſſ.
Landes=
p.=Bk.=Liquid.-
102.25
100.
96‟.
93‟,
92
96.9
100.1
94.5
94/.
96
96
95.5
106.5
95.5
93
981.
194/1
9.55
80
87
81.75
83‟
86
84.75
88
90
93.75
93.25
4¾½Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk. Liqu.,
Komm. Obl. . . .
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig
6%Landeskomm.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
62Kaſt.Landestrd.
Goldpfbr. .
6%Naſſ. Landesbl.
5½% „ Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
FAusl. Ser. I.
Dr. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Ber. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
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Seite 12 — Nr. 11
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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