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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 348
Samstag, den 16. Dezember 1933.
196. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 24 Reichspfg.
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Bant und Darmſtädter und Nationalbant.
Neue Geſetze der Reichsregierung.
Lehle Kabinetksſikung vor der Weihnachtspauſe. — Maßnahmen zur Regelung des Markkverkehrs mit
Milch=Erzeugniſſen und Eiern. — Schaffung der einheiklichen Reichts=Luſkfahrkverwalkung.
Umgeſtalkung des Genoſſenſchaftsrechkes.
Weihnachkspauſe bis 9. Januar.
WTB. Berlin, 15. Dezember.
Das Reichskabinett verabſchiedete in ſeiner letzten Sitzung
vor der Weihnachtspauſe, die bis zum 9. Januar dauert, eine
Reihe von Geſetzentwürfen wirtſchafts= und finanzpolitiſcher Art.
Genehmigt wurden die vom Reichsminiſter für Ernährung
und Landwirtſchaft vorgelegten Geſetzentwürfe über den
Verkehr mit Milch=Erzeugniſſen und Eiern.
Der hauptſächlichſte Zweck der beiden neuen Geſetze iſt die
dauernde Ordnung des Marktes, durch die die bisher üblichen
Marktſchwankungen ausgeglichen und möglichſt gleichbleibende
Preiſe insbeſondere im Intereſſe der Verbraucherſchaft
gewähr=
leiſtet werden.
Um dieſes Ziel zu erreichen, müſſen zur Regelung des
Binnen=
marktes auf Grund des Reichsnährſtandsgeſetzes und des § 38 des
Milchgeſetzes noch Maßnahmen zur Beſeitigung der
regel=
loſen Einfuhr von Milcherzeugniſſen und Eiern
hinzukommen. Dies iſt nur möglich durch eine einheitliche
Erfaſ=
ſung und In=Verkehr=Setzung ſowohl der inländiſchen als der
aus=
ländiſchen Ware. Hierdurch wird für die Handelspolitik eine
aus=
reichende Bewegungsfreiheit geſchaffen, die es ermöglicht, den
direkten Ausgleich zwiſchen den Lebensbedürfniſſen der deutſchen
Landwirtſchaft und den Ausfuhrintereſſen der Induſtrie zu finden.
Die Einfuhr ſoll nicht abgedroſſelt werden, aber ſie kann nun den
Bedürfniſſen des deutſchen Marktes angepaßt werden. Gleichzeitig
werden größere Möglichkeiten geſchaffen, um bei der Einfuhr
auf ſolche Länder Rückſicht zu nehmen, die
ihrer=
ſeits bereit ſind, die deutſche Ausfuhr
aufzu=
nehmen. Daneben werden grundſätzliche neue Wege
für die deutſche Handelspolitik eröffnet.
Das Geſetz beſtimmt, daß
Butter, Käſe und Eier im Inland nur durch Reichs=
„ſtellen in Verkehr gebracht werden dürſen.
ähnlich wie dies bisher ſchon bei Mais, Oel und Fett der Fall
war. Das gilt ſowohl für Inlandsware wie auch für die Einfuhr.
Wer Butter, Käſe oder Eier in Verkehr bringen oder aus dem
Ausland einführen will, muß ſie vorher der zuſtändigen
Reichs=
ſtelle zum Kauf anbieten. Lehnt die Reichsſtelle eine Uebernahme
ab, ſo darf die Ware im Inland nicht in Verkehr gebracht werden.
Der Reichsminiſter fürdie Ernährung und
Land=
wirtſchaft ſetzt die Uebernahme= und
Abgabe=
preiſe der Reichsſtellen feſt.
Die Regelung kann auch auf beſtimmte Milcherzeugniſſe
an=
derer Art als Butter und Käſe ausgedehnt werden. Soweit
dies mit dem Ziel der Geſetzgebung vereinbar iſt, wird bei ihrer
Durchführung in der Regel kein zentraler Einkauf durch die
Reichsſtellen in Frage kommen und auf beſtehende
Geſchäfts=
beziehungen des Handels Rückſicht genommen werden. Die
Be=
ſchränkung des Verkehrswird ſichnur anf dasfür
die Marktordnung Notwendigſte erſtrecken.
In dem Geſetz iſt die Möglichkeit der Uebertragung
beſtimm=
ter Befugniſſe des Reichsminiſters für Ernährung und
Landwirt=
ſchaft auf einen Beauftragten vorgeſehen. Der Reichsminiſter
beabſichtiat, dieſe Befugniſſe auf den Reichskommiſſar für
Milch=
wirtſchaft, Freiherrn v. Kanne, zu übertragen in Erweiterung des
ihm erteilten Auftrages zur Ordnung des Marktes mit
landwirt=
ſchaftlichen Veredelungserzeugniſſen auf berufsſtändiſcher
Grund=
ſage.
Das Reichskabinett verabſchiedete ferner ein Geſetz über die
Reichsluftfahrtverwaltung. Dieſes Geſetz beſtimmt u. a., daß die
ſtaaklichen Hoheiksbefugniſſe in der Lufkfahrk.
ſoweik ſie bisher noch den Ländern zuſtanden,
auf das Reich übergehen.
Der Reichsminiſter der Luftfahrt wird darLit in Zukunft auch
Träger der geſamten Luftpolizei= und
Flugſicherungs=
aufgaben. Das Geſetz ſieht eine Verſchärfung der
Strafen für unbefugtes Photographieren auf
Lufthäfen vor. Außerdem verleiht es der Bekleidung
des Deutſchen Luftſport=Verbandes und des
Reichsluftſchutzbundes denſelben Rechtsſchutz,
wie ihn SA. und SS. genießen.
Weiterhin wurden verabſchiedet ein Geſetz zur Aenderung
des Geſetzes über die Errichtung eines
Unter=
nehmens Reichsautobahn, wodurch die Errichtung von
Bauten und Nebenbetrieben in der Nähe der Kraftfahrbahn einer
beſonderen Regelung unterworfen werden.
Ein Geſetz über den Landgemeindetag ſtellt dieſen
unter eine ſtraffe Reichsaufſicht, und enthält eingehende
Beſtimungen über die Organiſation und die Finanzgebarung
die=
ſer Körperſchaften des öffentlichen Rechtes.
Durch das Geſetz über die Vereinigung von
Mecklen=
burg=Strelitz und Mecklenburg=Schwerin erhalten
alle Angehörigen der beiden Länder die Mecklenburgiſche
Staats=
angehörigkeit. Die vereinigten beiden Länder erhalten den
Na=
men Mecklenburg. — Ein Geſetz zur
Tan
Aenderung des Genoſſenſchaftsgsſetzes
bedeutet eine wichtige Etappe auf dem Weg der Umgeſtaltung des
deutſchen Geſellſchaftsrechtes. Das Geſetz bezweckt einen verſchärf=
Eer Rechtsſchutz der Genoſſen und enthält Beſtimmungen über
Zwangsvergleich, Zulaſſung des Vergleiches über die
Nachſchuß=
pflicht und Einſtellung des Konkursverfahrens. Die
Genoſſen=
ſchaften mit unbeſchränkter Haftpflicht wollen in Zukunft
über=
haupt verſchwinden.
Ein Geſetz über Maßnahmen auf dem
Gebiet des Kapitalverkehrs
trifft „Beſtimmungen über den Kündigungsſchutz für
zinsgeſenkte Forderungen und über die Stundung
von Hypotheken, ſowie über die Ablöſung von
Grund=
ſtückslaſten durch Hingabe von Schuldverſchreibungen.
Ferner verabſchiedete das Reichskabinett ein Geſetz über die
Reiſekoſtenvergütung der Beamten, durch das der
Begriff der Dienſtreiſe vereinfacht wird, ſowie ein Geſetz über die
Bildung desAller=Oder=Verbandes, wodurch die
Meliorationsgenoſſenſchaft und die berührten Kommunalverbände
des Bezirkes zu einem gemeinſamen Zweckverband vereinigt
wer=
den, um das ausgedehnte Niederungsgebiet zu kultivieren.
Genehmigt wurde ein Geſetz gegen Waldverwüſtung
ſowie ein Geſetz zur Sicherung der Düngemittel und
Saatgut=Verſorgung, ebenſo ein Geſetz zur
Aende=
rung der Gewerbeordnung, ein Geſetz über
Schieds=
abreden in Kartellverträgen, ein Geſetz über Spar=
und Girokaſſen, kommunale Kreditinſtitute, Giroverbände und
Giro=Zentralen, ein Geſetz zur Aenderung des Notenbankgeſetzes,
wonach die Befugniſſe zur Notenausgabe der
Län=
der=Notenbanken mit dem 31. Dezember 1935
er=
löſchen ſollen.
Ein neues Kaliwirtſchaftsgeſetz paßt die Stellung
der Kaliwirtſchaft den neuen Wirtſchafts= und politiſchen Verhält:
niſſen an.
Durch ein Geſetz über die
Schaffung einer Reichsſtelle für
Deviſen=
bewirkſchaffung
wird die zentrale Handhabung der Deviſenbewirtſchaftung vom
Reichswirtſchaftsminiſterium abgetrennt, ſoweit das mit der
Natur der hier zu erfüllenden Aufgaben zu vereinbaren iſt, und
auf eine beſondere Reichsſtelle übertragen.
Endlich wurde noch ein Geſetz über die Beiſitzer der
Ar=
beitsgerichte und Schlichtungsbehörden und der Vertreter
bei Fachausſchüſſen für Hausarbeit, ſowie über
Betriebsver=
tretungen verabſchiedet, durch das eine Verlängerung der
Berufungszeit der am 31. Dezember 1933 im Amt befindlichen
Betriebsvertretungen bis zum 30. April 1934 eintritt.
Da das in Vorbereitung befindliche Geſetz zur Ordnung
der nationalen Arbeit erſt am 1. Mai 1934 in
Wirkſam=
keit treten ſoll, wurde eine weitere
Uebergangsrege=
lung auf dieſem Eel te notwendig.
über den Zuſammenſchluß kleiner Landeskirchen.
Das geiſtliche Miniſterium der deutſchen evangeliſchen Kirche
hat folgendes Kirchengeſetz beſchloſſen:
8 1.
Kleine Landeskirchen gleichen Bekenntniſſes haben ſich zu
einer Kirche zuſammenzuſchließen oder einer größeren
Landes=
kirche gleichen Bekenntniſſes anzuſchließen. Das geiſtliche
Mini=
ſterium der deutſchen evangeliſchen Kirche beſtimmt, welche Kirchen
kleine Landeskirchen ſind.
8 2.
Landeskirchliche Geſetze, die die Vereinigung von
Landes=
kirchen regeln, bedürfen der Zuſtimmung der deutſchen
evangeli=
ſchen Kirche.
8 3.
Das geiſtliche Miniſterium hat das Recht, den Landeskirchen
zur Durchführung des 8 1 dieſes Geſetzes eine angemeſſene Friſt
zu ſetzen.
8 4.
Kommt in der nach § 3 geſetzten Friſt eine Vereinigung nicht
zuſtande, ſo hat das geiſtliche Miniſterium das Recht, alle hierfür
erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Das geiſtliche Miniſterium
kann dieſes Recht einem Bevollmächtigten übertragen.
8 5.
Satz 2 beſtellte Bevollmächtigte erhält
Der nach
eine vom Reichsbiſchof ausgeſtellte Urkunde, aus der ſich ſein
Auf=
gabenkreis ergibt.
8 6.
Die von dem geiſtlichen Miniſterium oder ſeinem
Bevoll=
mächtigten im Rahmen des § 4 getroffenen Maßnahmen ſind als
Maßnahmen der zuſtändigen landeskirchlichen Organe anzuſehen.
Sie ſind entſprechend dem Landesrecht und dem
Landeskirchen=
recht, ſoweit erforderlich, in den Amtsblättern der betroffenen
Landeskirchen zu verkünden.
Handelsverkrag mit Holland abgeſchloffen.
WB. Haag, 15. Dezember.
Wie aus gutunterrichteten Kreiſen verlautet, ſind die hier
ſeit einiger Zeit geführten deutſch=holländiſchen
Handelsvertrags=
verhandlungen jetzt zu einem befriedigenden Abſchluß gebracht
worden. Die deutſche Delegation wird wahrſcheinlich bereits
nach der Unterzeichnung des neuen Vertrags die Rückreiſe nach
Berlin antreten
* Wird Irland von England abfallen?
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
G. P. London, 15. Dezember.
Die Ereigniſſe in Irland treiben immer mehr der
Entſchei=
dung zu. De Valera, das gegenwärtige Haupt
des Iriſchen Freiſtaates, kam vor etwa
andert=
halb Jahren zur Macht. Dieſe anderthalb Jahre waren
mit kaum etwas anderem als mit Streitigkeiten mit England
uusgefüllt. Es wurde geſtritten: um den dem engliſchen Könige
zu leiſtenden Treueid, um die Stellung des britiſchen
General=
gouverneurs im Freiſtaate, um die Zahlung der Landannuitäten,
um die Zölle auf den iriſchen Agrarexport und um tauſend
andere kleine und große Dinge. Dies alles waren aber
natür=
lich nur Präliminarien zum Disput über die Hauptfrage,
die=
jenige des Verbleibens oder Nichtverbleibens des Freiſtaates
Irland im Verbande des Britiſchen Reiches und der Ausrufung
oder Nichtausrufung Irlands als unabhängige Republik. Nun
aber treibt, wie geſagt, auch dieſe größte und wichtigſte aller
triſchen Fragen rapide der Entſcheidung entgegen. Und der
Notenwechſel zwiſchen London und Dublin hat ſchon ganz den
hochdramatiſchen Ton des „letzten Akten” angenommen.
Eamon De Valera iſt ein Fanatiker. Aber er
iſt auch ein Staatsmann. Aus ſeinen ſämtlichen Worten
und Handlungen tritt dieſe Zweiteilung ſeiner Perſönlichkeit
klar hervor. In nichts iſt ſie aber ſo deutlich zu ſehen, wie in
der Beharrlichkeit und der Art, mit der er die Frage der
Los=
treunung Irlands vom Britiſchen Reiche all die Jahre hindurch
verfolgt und behandelt hat: er läßt in dieſer Angelegenheit
keinen Augenblick locker; aber er überſtürzt auch nichts und
be=
treibt keineswegs eine Politik des Biegens und Brechens; und
wenn es hierzu noch eines Beweiſes bedurſt hätte, ſo biete:
ihn jenes bemerkenswerie Schreiben dar, das er vorige Woche
an Mr. Thomas, den britiſchen Dominion=Miniſter, gerichtet hat
und mit dem er nun die gegenwärtige, vielleicht letzte Phaſe
des iriſch=britiſchen Disputes eingeleitet hat. In dieſem Brief
erklärt er keineswegs den offenen Bruch mit Großbritannien,
ſondern iſt vorſichtig genug, zunächſt an die britiſche Regierung
die Frage zu richten, was ſie zu tun gedenke, falls der iriſche
Freiſtaat ſich zur Republik erklären und den endgültigen Abfall
vom britiſchen Reiche beſchließen würde?: „Das Iriſche Volk”.
erklärt De Valera in dieſem Schreiben, „hat die Mitgliedſchaft
am Britiſchen Reiche nie geſucht. Die Verbindung mit
Groß=
britannten iſt auf iriſcher Seite nie eine freiwillige geweſen ..
Den Vertrag von 1921 haben die Iren nur gezwungenermaßen
angenommen . . . Die Erfahrungen der letzten 12 Jahre haben
es überdies zur Genüge bewieſen, daß eine dauernde
Freund=
ſchaft zwiſchen den beiden Nationen auf der zur Zeit
beſtehen=
den Grundlage nicht erreicht werden kann . . . Und die
Regie=
rung des Iriſchen Freiſtaates hofft daher, daß die britiſche
Regierung das Uebel einer ſolchen erzwungenen
Zuſammen=
gehör=gkeit ebenfalls einſehen und einen Beſchluß des iriſchen
Volkes, ſich vom britiſchen Reiche loszulöſen, nicht als Grund
zu einem Kriege oder zu irgendwelchen anderen aggreſſiven
Maß=
nahmen betrachten wird ..
Auf dieſe freimütige und echt iriſche Erklärung hat
Mr. Thomas am Dienstag dieſer Woche im
bri=
tiſchen Parlament auf eine ebenſo freimütige
und ebenſo echt britiſche Art geantwortet. Er hat
zunächſt Herrn De Valeras Aufmerkſamkeit auf den Umſtand
geleukt, daß der Vertrag von 1921, der damals dem
jahrhunderte=
langen Unfrieden zwiſchen Irland und England ein Ende ſetzte,
vom iriſchen Volk keineswegs „erzwungeuermaßen”, ſondern
durchaus freiwillig angenommen worden iſt; er iſt gutgeheißen
und unterzeichnet worden von einer Regierung, die auf Grund
allgemeiner Wahlen zur Macht gelangt war, und deren Beſchluß
auch in der Folge bei wiederholten Neuwahlen von der
Mehr=
zahl des Volkes immer und immer wieder bekräftigt worden iſt.
Die britiſche Regierung, fährt Mr. Thomas fort, ſtimmt alſo
nicht der Annahme De Valeras zu, daß die gegenwärtige
Ver=
bindung zwiſchen dem iriſchen Freiſtaat und Großbritannien,
da eine erzwungene, tunlichſt gelöſt werden ſollte, und kann
da=
her auch nicht auf die Frage antworten welche Maßnahmen
ſie ergreifen würde, falls „der hypothetiſche Fall” einer
Los=
löſung des Iriſchen Freiſtaates vom britiſchen Reich eintreten
ſollte. Und Mr. Thomas ſchließt mit der Erklärung, daß „die
britiſche Regierung die Anſicht vertrete, daß die natürliche
Ver=
bundenheit der beiden Länder von ſolch zwingender Art ſei, daß
enge und freundſchaftliche Beziehungen zwiſchen ihnen für ein
Gedeihen der beiden Länder völlig unerläßlich wären.”
Wenn alſo einerſeits De Valera, bei all ſeinem Fanatismus,
tunlichſt bemüht iſt, keine Haſardpolitik zu treiben und die
Dinge nicht zu einem offenen Bruch mit England kommen zu
laſſen, ſo kann andererſeits auch von den Vertretern der
britiſchen Regierung geſagt werden, daß ſie
ſich alle Mühe geben, in ihren Verhandlungen
nit De Valera einen verſöhnlichen Ton
anzu=
ſchlagen und die Tür zu einer Verſtändigung auch weiterhin
miöglichſt offen zu laſſen. Aus dieſem Grund hat Mr. Thomas
ſich auch geweigert, wie De Valera das gewünſcht hatte, eine
„direkte und unmißverſtändliche Erklärung” darüber abzugeben,
was die britiſche Regierung tun würde, falls Irland ſich vom
Reich, loslöſen ſollte. Dieſe Verweigerung einer direkten
Ant=
wort iſt von iriſcher, wie auch von manch engliſcher Seite als
ein „Ausweichen” ſeiteus der britiſchen Regierung ausgelegt
worden. Dieſer Vorwurf dürfte indeſſen kaum berechtigt ſein.
Die britiſche Regierung hat nicht „ausweichend”, ſondern
ſtaats=
männiſch geantwortet. Und die „Times” haben ganz recht, wenn
ſie darauf hinweiſen, daß jede „direkte und unmißverſtändliche
Erklärung” der britiſchen Regierung, mit direkter Nennung von
Maßnahmen, die ſie zu ergreifen gedenke, falls Irland vom
Reiche abfallen ſollte, unweigerlich von iriſcher Seite als eine
9.ohung an die Adreſſe der iriſchen Nationaliſten aufgefaßt.
von dieſen als wirkſames Argument bei der Fortführung ihrer
antibritiſchen Propaganda benutzt worden wäre und die
Span=
nung zwiſchen den beiden Ländern nur noch vergrößert hätte.
Die „Times” und die übrigen engliſchen Blätter nennen daher
die Antwort Mr. Thomas „einen Beweis weiſer Mäßjgung”
und raten auch weiter an, dem iriſchen Volke weniger damit zu
drohen, was es im Falle einer Losirennung vom britiſchen
Reiche verlieren würde, als ihm vielmehr vorzuhalten, welches
die zahlreichen Vorteile einer weiteren Zugehörigkeit zum
britiſchen Weltreiche ſeien.
Die Frage der Loslöſung Irlands vom britiſchen Reiche
und der Begründung einer „Alliriſchen Republik”
Seite 2 — Nr. 348
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 16. Dezember 1933
wird überdies, nach wie vor, noch durch das
Problem Ulſter äußerſt kompliziert. Herr De Valera
hat nie einen Zweifel darüber gelaſſen, daß, wenn er vom
„Iriſchen Volke” ſpricht, er hiermit die Bevölkerung der
ge=
ſamien Inſel meint, und daß, falls er eines Tages eine
Alliriſche Republik ausrufen ſollte, dieſe, jedenfalls theoretiſch,
ſämtliche 32 Grafſchaften von Nord= und Südirland einſchließen
würde. Sein Traum iſt alſo eine Wiedervereinigung von Nord=
und Südirland und dieſes ſein Beſtreben iſt in letzter Zeit
eher noch ſtärker, denn ſchwächer geworden. Das hat ſeinen
beſonderen Grund. In Nordirland fanden vorigen Monat
Parlamentswahlen ſtatt. Dieſe ergaben in einigen, nahe der
Freiſiaatsgrenze gelegenen Diſtrikten Reſultate, die für den
Frei=
ſtaat als nicht ungünſtig ausgelegt werden könnten. Ja, in einem
kleinen Flecken nahe der Grenze wurde ſelbſt De Valera zum
„hypothetiſchen” Abgeordneten des nordiriſchen Parlamentes
ge=
wählt. Auf eine gewiſſe Minderheit in Nordirland übt die
nationaliſtiſche Politik De Valeras alſo ohne Zweifel eine ſtarke
Anziehungskraft aus. Und all dieſe Tatſachen
zuſammen=
genommei haben De Valera ermutigt, den Gedanken einer
Allixiſchen Republik, eventuell mit der Gewährung einer
ört=
licen Autonomie an Nordirland nicht fallen zu laſſen und ſich
weiter für die Verwirklichung dieſes Ideals einzuſetzen. Die
Frage iſt aber offenſichtlich nun die, ob. De Valera ſich im
Ver=
folge dieſer Ideale und Träumereien nicht, wie alle Idealiſten
und Träumer, gewiſſen Illuſionen über den tatſächlichen Stand
der Dinge hingibt und die Rechnung ohne den Wirt macht?
Gerade die letzten Wahlen in Ulſter, die hier und da für
De Valera in der Tat nicht ungünſtig ſchienen, waren dennoch
in ihrer überwältigenden Mehrheit für England und gegen
eine Verbindung mit dem Freiſtaat ausgefallen. Die große
Mehrheit der Bevölkerung in Nord=Irland iſt
nach wie vor „treu engliſch” und will von einer
Loslöſung vom britiſchen Reiche nichts wiſſen.
Doch auch, falls man von Ulſter abſieht, ſo iſt kaum daran zu
zweifeln, daß ſelbſt im Iriſchen Freiſtaate Hunderttauſende von
Iren in Sachen der iriſch=engliſchen Beziehungen ganz anderer
Anſicht als De Valera ſind. De Valera verfügt bei ſich zu
Hauſe keineswegs über eine überwältigende Mehrheit. Das
Ver=
hältnis zwiſchen ſeinen Anhängern und ſeinen Gegnern iſt zur
Zeit etwa 60 zu 40 und kann ſich natürlich jederzeit, vor allem
bei einer weiteren Verſchlechterung der Wirtſchaftslage, leicht
zu ſeinen Ungunſten verändern. Die Entſcheidung hängt letzten
Endes von der iriſchen Landbevölkerung, d. h. vom iriſchen
Farmer ab. Und über das Verhalten des Farmers zu De Valera
gibt ein Kenner der Lage folgende ſprechende Darſtellung, die
für ſich ſpricht und die wir daher abſchließend im Wortlaut
anführen: „Der iriſche Farmer”, heißt es darin, „iſt eine
unberechenbare Größe. Bis dahin war er bereit, für diejenige
Partei zu ſtimmen, die am lauteſten gegen England fluchte,
vorausgeſetzt natürlich, daß dabei ſeine und ſeiner Familie Lage
ſich nicht weſentlich verſchlechtern würde; doch ſollte er eines
Tages erkennen, daß dieſe Politik eventuell für ſeine
Agrar=
produkte einen vollkommenen Verluſt des britiſchen Abſatzmarktes
und für ſeine Söhne ein Aufhören von Arbeitsmöglichkeiten in
England bedeuten würde, ſo iſt ohne weiteres anzunehmen,
daß ſeine Anſichten ſich über all dieſe Fragen von heute auf
morgen ändern und er keineswegs mehr die Politik De Valeras
ſo kritiklos wie bisher gutheißen würde.”
Vor dem Rückkrikk der ſpaniſchen Regierung?
WTB. Madrid, 15. Dezember.
Im Anſchluß an den heute abgehaltenen Kabinettsrat
er=
klärte der Induſtrie= und Handelsminiſter, daß die Regierung
vielleicht heute oder morgen zurücktreten werde. Der
Miniſter=
präſident beſtätigte, daß in der kommenden Woche ein neues
Kabinett vor das Parlament treten würde.
*
Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt benutzte ſeine
Anweſen=
heit in London, um die Bekanntſchaft einiger Kabinettsmitglieder
zu machen. Er beſuchte den Miniſterpräſidenten Macdonald, den
Außenminiſter Sir John Simon und Handelsminiſter Runciman.
Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hält am Heiligen
Abend um 21.00 Uhr eine Weihnachtsanſprache, die von allen
deutſchen Sendern übertragen wird.
Der Stabschef der SA., Reichsminiſter Ernſt Röhm, iſt auf
einer Urlaubsreiſe im Flugzeug aus München in Rom
einge=
troffen. Er wurde vom deutſchen Botſchafter v. Haſſel empfangen.
In der Verhandlung im Volksvereinsprozeß in München=
Gladbach erklärte das Gericht zum Schluß der Zeugenvernehmung,
daß es den Antrag von Prof. Deſſauer auf Haftentlaſſung als
gerechtfertigt anſehe.
*
„Bus linv entopas.
Zum hundertſten Todestag Kaſpar Hauſers am 17. Dezember.
Von Hans Sturm.
Am Pfingſtmontag des Jahres 1828, einem herrlichen
Maientage, tauchte vor dem Hallertörchen in Nürnberg plötzlich
ein merkwürdiger junger Menſch auf, der ſich nur mit Mühe
aufrechterhalten konnte und auf unſicheren Füßen durch die
menſchenleeren Straßen ſchwankte. Nach drei vier Schritten blieb
er immer wieder ſtehn und verſuchte hinter den Fenſtern jemand
zu erſpähen. Aber vergeblich. Die Nürnberger tranken um dieſe
Stunde in den Kaffeegärten vor den Toren der Stadt ihren
Pfingſtnachmittagstrunk mit Kuchen; nur einen alten Mann ſah
der Fremde vor einer Haustüre ſitzen, wankte auf ihn zu und
gab ihm einen Brief mit der Aufſchrift: „An Titl.
Wohl=
gebohrner Rittmeiſter bei 4ten Esgatron bei 6ten Schwoliſche
Regiment Nürnberg”.
Der Alte brachte den jungen Sonderling, der wie ein
Bauernburſche gekleidet war, in das Haus des Rittmeiſters von
der 4. Eskadron des Cheveaulegers=Regiments. Sie trafen nur
den Diener an, dem der Fremde faſt nur mit „Woas nit”
ant=
wortete. Brot und Fleiſch, das man ihm reichte, ſpie er mit
dem Anzeichen größten Ekels wieder aus, ein Stück ſchwarzes
Brot mit Waſſer mundete ihm trefflich. Als ſein Blick auf ein
Reiterbild an der Wand fiel, rief er mit dem Finger darauf
weiſend: „Ae ſechtene möcht ih wähn!” Und immer wieder:
„Reuta wähn! Reuta wähn!‟ Da man nichts mit dem
Sonder=
ling anzufangen wußte, brachte man ihn in den Pferdeſtall, wo
er auf das Stroh ſank und ſofort einſchlief.
Am Abend kam der Rittmeiſter nach Hauſe und ging mit
dem Diener in den Stall. Im matten Schein der Laterne ſah er
den breitſchultrigen, unterſetzten Fremden, deſſen Alter er auf
ſechzehn Eis ſiebzehn Jahre ſchätzte; ſeine Haut war weiß, die
Glieder zart und anſcheinend geſchmeidig, die Hände von
auf=
fallender Schönheit. Die Geſichtszüge waren grob, die
Mundpar=
tie trat ein wenig hervor. Die nackten wunden Füße ſtaken in
derben, nicht paſſenden Halbſtiefeln, die mit Hufeiſen und Nägeln
beſchlagen waren und aus denen die Zehen herausguckten. Der
Schläfende trug ein grobleinenes Hemd, darüber eine
ver=
waſchene rotgetupfte Tuchweſte, eine graue, aus einem Frack
ge=
machte Jacke, und um den Hals eine ſchwarzſeidene Binde;
neben ihm lag ein mit gelber Seide gefütterter, mit rotem Leder
beſetzter Hut, der aus einem vornehmen Hauſe zu ſtammen
ſchien. Die abgetragenen Hoſen mochten einem Pferdeknecht
ge=
hört haben.
Nur mit Mühe konnte der Rittmeiſter den Schläfer wecken,
vermochte aber auch nichts weiter von ihm zu erfahren als die
abgebrochenen Worte „Reuta wähn! Reuta wähn!” Auch als er
den Brief geleſen hatte war er nicht klüger und übergab den
unheimlichen Gaſt der Polizei. Dort breitete dieſer ein weiß und
uot kariertes Taſchentuch auf dem Tiſch aus mit den grellroten
Buchſtaben H. H. und legte ſein ganzes Hab und Gut darauf:
einen Schlüſſel, ein Papierdiitchen mit etwas Goldſtaub, einen
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Beneſchs Abſichken in Paris gebilligk. — Die Nuknießer der Friedensdikkake gegen wahrhafte Befriedung
Europas. — Die Kleine Enkenke als Skurmbock gegen Gleichberechligung Deutſchlands
und Reviſion der Verkräge.
Die Ankerredungen Beneſchs in Paris.
EP. Paris, 15. Dezember.
Ueber die Unterredungen, die der tſchechoſlowakiſche
Außen=
miniſter Beneſch geſtern abend mit Außenminiſter Paul=Boncour
und ſpäter mit dem Miniſterpräſidenten Chautemps hatte,
ver=
lautet von franzöſiſcher Seite, daß der tſchechoſlowakiſche
Außen=
miniſter auf Bitten der beiden franzöſiſchen Staatsmänner die
Haltung der Kleinen Entente zu der Völkerbunds= und der
Ab=
rüſtungsfrage genau auseinandergeſetzt habe. Beneſch und
die beiden franzöſiſchen Staatsmänner hätten
im Verlaufe dieſer Unterredungen ihre völlige
Uebereinſtimmung feſtgeſtellt. Beneſch wird im
Ver=
laufe der nächſten Tage weitere Ausſprachen mit den franzöſiſchen
Staatsmännern haben, die der Prüfung der beſonders wichtigen
Einzelfragen dienen werden. Man vermutet, daß es ſich bei
die=
ſen Fragen um die Taktik des gemeinſamen Vorgehens
Frank=
reichs und der Kleinen Entente in der Zukunft bei der
Behand=
lung aller wichtigen Probleme handele. Als Ergebnis dieſer
Unterredungen werde, ſo erklärt man weiter, ein Communiqué
herausgegeben werden, in dem dieſe Uebereinſtimmung in den
Grundzügen feſtgelegt werde und in dem gleichzeitig aufs neue
die „unauslöſchliche Freundſchaft Frankreichs und der
Tſchecho=
ſlowakei und die Einheit der politiſchen Linie zwiſchen Paris
und Prag verſichert werde‟.
Ueber dieſe bevorſtehende offizielle Erklärung will die
Agen=
tur Radio erfahren haben, daß Paul=Boncour und Beneſch ſich
ohne Zweifel darauf einigen würden, daß die deutſch=franzöſiſchen
Verhandlungen Frankreich nicht von ſeinen Alliierten iſolieren
dürften und daß die Abrüſtungskonferenz keinerlei Aufrüſtung
Deutſchlands zur Folge haben, ſowie der Völkerbund keinerlei
wichtige Aenderungen erleiden dürfe und die Reorganiſation
Zentral=Europas und der Donauländer ein dringliches Werk ſei,
das außerhalb aller Politik vollendet werden müſſe.
*
Englands Bemühungen.
Vorausſehungen für eine Europäiſche Konſerenz
noch nicht gegeben.
In der Internationalen Diplomatie hat es einiges Aufſehen
erregt, daß die engliſche Regierung unmittelbar nach dem ihr
Pariſer Botſchafter in London war, nun auch ihren Berliner
Botſchafter zur Berichterſtattung über die Auffaſſung der
deut=
ſchen Regierung nach London gebeten hat. Sir Eric Phipps
hat denn auch bereits ſeinem Miniſterpräſidenten und dem
Außenminiſter Vortrag gehalten, und über die Eindrücke
be=
richtet, die er durch ſeine Tätigkeit in Berlin und durch ſeine
Unterredungen mit dem deutſchen Reichskanzler und dem
Außen=
miniſter gewonnen hat. An ſich iſt eine ſolche Gegenorientierung
eine Selbſtverſtändlichkeit, denn wenn die engliſche Regierung
die Gefahr vermeiden will, daß infolge der franzöſiſchen Haltung
das internationale Geſpräch einſchläft, dann kann ſie ſich nicht
allein auf die Pariſer Beurteilung ſtützen, zumal es bekannt iſt,
daß ihr Botſchafter Edge in Paris die Entwicklung mit ganz
franzöſiſchen Augen ſieht.
So braucht es auch kein Mißtrauensvotum zu ſein, wenn
Sir John Simon auf ſeiner jetzt offiziell zugegebenen
Weih=
nachtsreiſe in der nächſten Woche einige Tage in Paris Station
macht. Die Hinderniſſe liegen eben allein in Paris und hier
kann allein der Hebel angeſetzt werden. Das Problem iſt
einfach geſagt — ob Frankreich wirklich die Abſicht hat, in die
Hand einzuſchlagen, die ihr der Reichskanzler entgegengeſtreckt
hat, oder ob Frankreich nach wie vor jedes Entgegenkommen
rundweg ablehnt. Es wird alſo gerade Aufgabe des engliſchen
Roſenkranz und eine Reihe kleiner Schriften geiſtlichen
In=
halts, wie man ſie an Wallfahrtsorten kaufen kann. Auf alle
Fragen ſchwieg er beharrlich, als aber der Wachhabende ihm
Feder, Tinte und Papier gab, ſchrieb der Fremde zum
allge=
meinen Erſtaunen mit geſchickter Hand in feſten, leſerlichen
Zügen: Kaſpar Hauſer in Nürnberg.
Dies war das erſte Auftreten Kaſpar Hauſers und damit
begann der öffentliche Anfang des berühmteſten, weil
rätſelhaf=
teſten Kriminalfalles der deutſchen Geſchichte, der heute noch
der endgültigen Aufklärung harrt. Leider gingen damals manche
Indizien verloren, die ſicherlich Licht in die dunkle
Angelegen=
heit hätten bringen können, aber immerhin erfuhr man, zum
Teil auch aus dem anonymen Brief an den Rittmeiſter, daß
Kaſpar Hauſer 1812 geboren und in einem unterirdiſchen
Ver=
ließ bis zu ſeinem Auftauchen vor dem Hallertörchen in
Nürn=
berg dort eher wie ein Tier denn wie ein Menſch gehalten
worden ſei. Es wurde auch feſtgeſtellt, daß der Unglückliche an
jenem Pfingſtmontag auf offener Landſtraße bei Nürnberg
aus=
geſetzt worden war. Vor etwa einem Jahrzehnt wurde nach
vielen Vermutungen auch die Theſe aufgeſtellt, daß ſich das
Verlies im Schloſſe des Barons du Prel unweit Regensburg
befunden habe.
Bald wurde der Fall Kaſpar Hauſer bekannt und der ein
wenig verſchrobene Lord Stanhope nahm ſich des ſeltſamen
Findlings an. Er ermöglichte ihm eine gute Erziehung im Hauſe
des berühmten Gelehrten Daumer in Nürnberg. Der damals
bedeutendſte Juriſt und Strafrechtslehrer Anſelm von Feuerbach,
dazumal Gerichtspräſident in Ansbach, erhob öffentliche Anklage
gegen Unbekannt wegen Verbrechens der widerrechtlichen
Ge=
fangenhaltung und wegen Verbrechens der Ausſetzung. Aus
einem zeitgenöſſiſchen Bericht der Augsburger Abendzeitung ſei
noch folgendes erwähnt: „Die Fortſchritte des ſeltſamen
Frem=
den wurden zwar auf einige Wochen unterbrochen, indem die
Empfindlichkeit ſeiner Hör= und Sehorgane ſich ſo ſehr
ver=
mehrte, daß jeder laute Ton ihm Schmerzen verurſachte und
ſeine Augen ſich entzündeten. Dieſe Uebel verminderten ſich aber
bald wieder, und das ſchmerzlichſte war dem Leidenden, „einige
Wochen nichts lernen zu können”. Waſſer und Brot iſt ſeine
liebſte Nahrung. Fleiſch iſt ihm ganz zuwider. Wein, Bier und
dergleichen will er gar nie trinken lernen; er ſagt: „Bei dem
Waſſer bleibt man immer geſund‟. Einmal ſagte er auch: „Ja,
wenn alles lernen ſo ſchwer ginge wie das Eſſen lernen, dann
wväre es ſchlimm”. Seine Sprache iſt noch gebrochen, er ſpricht
gleichſam in alleinſtehenden Wörtern, jedoch ſind ſeine Urteile
geſund. Bemerkenswert iſt, daß er in der erſten Zeit ein
Bienen=
häuschen, das im Garten ſeines Erziehers ſtand, für ſein früheres
Gefängnis hielt und dringend flehte, män möchte ihn nicht
wieder einſperren. Aus ſeinen neueren Ausſagen erfuhr man,
daß derjenige, der ihn in ſeiner Gefangenſchaft verſorgte nur
in der letzten Zeit von ihm bemerkt worden ſein muß und daß
demnach das Verſorgen mit Brot und Waſſer und das
Rei=
nigen der Behältniſſe immer während ſeines Schlafes geſchehen
ſein müſſe. Er meint, er habe damals fehr viel geſchlafen:
auch wußte er nicht, „daß eine ſo große Welt iſt, und daß es
draußen ſo ſchön und ſo hell ſei”. Vor ſeinem jetzigen Zimmer=
Außenminiſters ſein, Frankreich von der Gefährlichkeit einer
ſolchen negativen Politik zu überzeugen.
Solange dieſe Vorfrage nicht geklärt iſt, ſehen wir auch
nicht ein, was mit einem Beſuch des engliſchen Außenminiſters
in Deutſchland erreicht werden ſollte. Die Rüſtungsmächte haben
jetzt die Vorhand. Deshalb wird auch in Berlin die Behauptung
des „Matin”, daß Berlin den Vorſchlag einer Europäiſchen
Konferenz günſtig aufgenommen habe, ſchlankweg abgelehnt.
Da=
zu fehlen vor der Hand alle ſachlichen Vorausſetzungen. A
haben mit Konferenzen in den letzten Jahren ſo wenig gute
Erfahrungen gemacht, daß wir keine Luſt haben, an einem
neuen Mißerfolg mitzuarbeiten. Für eine Konferenz wäre erſt
Raum, wenn der Grundſatz der deutſchen Gleichberechtigung
anerkannt wäre und es ſich nur noch um die Durchführung
Einzelnen handeln würde. Dazu haben aber erſt die übrigen
Rüſtungsmächte das Wort.
Der Kampf um die Machkt in gefterreich.
Führerkagung des öſterreichiſchen Heimakſchukes.
WIB. Wien, 14. Dezember,
Unter Vorſitz des Fürſten Starhemberg, der geſtern nach
Rück=
kehr von ſeiner Auslandsreiſe längere Beſprechungen mit
Vize=
kanzler Fey und dann mit Bundeskanzler Dr. Dollfuß hatte,
be=
gann heute die in politiſchen Kreiſen mit Spannung erwartete
Führertagung des öſterreichiſchen Heimatſchutzes, an der außer den
Landesführern, darunter Vizekanzler Fey und Dr. Steidle, auc
deren Stellvertreter aus allen Bundesländern teilnahmen. In
der ſehr lebhaft verlaufenen Sitzung kam hinſichtlich der
grund=
ſätzlichen Einſtellung der Heimwehr bei der Verhandlungen eine
ſehr radikale Stimmung zum Ausdruck. Wie verlautet,
gipfelte dieſe in ultimativen Forderungen an die
Re=
gierung: Ausſchaltung des Einfluſſes aller
Par=
teipolitiker, alſo auch der Chriſtlich=Sozialen,
gänzliches Verbot der Sozialdemokratiſchen
Partei Einſetzung eines Regierungskommiſe
ſars für die Stadt Wien, als welcher der gegenwärtig
Handelsminiſter Stockinger in Vorſchlag gebracht wurde.
Außer=
dem wurde gefordert, das Handelsminiſterium dem
Mit=
glied der Heimwehr Jakoncig zu übertragen, Vizekanzleu
Fey mit dem Sicherheitsweſen und außerdem mit dem
Miniſterium für Landesverteidigung bzw. des
Bundesheeres zu betrauen, Gleichſchaltung der
Landesregierungen, mit der Bundesregierung
in dem Sinne, daß der Heimwehr in den Ländern der gleiche
Einfluß zugeſtanden würde, wie in der Zentralregierung in Wien,
und daß beſonders die Sicherheitsdirektoren in den Ländern freie
Hand haben ſollten.
Wie verlautet, neigt man beim Heimatſchutz der Anſicht zu,
daß Dr. Dollfuß ſich den Forderungen nicht verſchließen werd
Sollte Dr. Dollfuß jedoch nicht darauf eingehen,
ſo droht der Heimatſchutz mit dem Austritt aus der
Regierung und dem Sturz des Kabinetts
Doll=
fuß, angeblich auch mit einer Verſtändigung mit den National
ſozialiſten zur Aufrichtung eines „braun=grün=weißen
Regimes” in Oeſterreich im Wege eines kalten
Put=
ſches. Nach Mitteilung aus chriſtlich=ſozialen Kreiſen ſcheir
man den beabſichtigten Vorſtoß des Heimatſchutzes, der ſich offer
bar und nicht in letzter Linie jetzt gegen die Regierungspartei, al
die Chriſtlich=Sozialen, richtet, ruhig aufzufaſſer
da die Forderungen des Heimatſchutzes alt ſeien. Bundeskanz.
Dr. Dollfuß ſei Herr ſeiner Entſchließungen. Nach keiner Sei
gebunden, könne er vielleicht den Forderungen des Heimatſchutze
Rechnung tragen, wenn dieſer ihm wirklich ſtark genug erſcheint;
er könne aber ebenſo ablehnen und ſich auf die politiſchen
Par=
teien, beſonders die Chriſtlich=Sozialen, ſtützen.
fenſter ſieht man in zwei Blumentöpfen eine aufgeganger
Bohne, einen Gerſtenhalm und eine Erbſenranke, welche ih
zum überzeugenden Beweis dienen mußte, daß nicht, wie
anfangs glaubte, die Menſchen Bäume und Kräuter machen.
legte mit eigener Hand die Samenkörner in die Erde u.
wunderte und freute ſich nicht wenig über den Erfolg. Nae
höheren Auftrag wurde das Bild des Kaſpar Hauſer von de
berühmten Kupferſtecher, Herrn Fleiſchmann, in der Kleidung
die er auf dem Wege nach Nürnberg trug, gezeichnet und i
Kupfer geſtochen, um dieſe Abbildung den Anforderungen an d
Aemter derjenigen Gegend beizulegen, aus welcher er wab
ſcheinlich gekommen iſt. Zeichnen, wozu er ausgezeichnete. Ar
lagen zu beſitzen ſcheint, Papparbeiten, die er ſehr pünktlich un
reinlich verfertigt, ja ſogar Tiſchlerarbeit füllen einen Teil ſein
Zeit aus, um denjenigen Perſonen, die ihm Gutes erwiefe
haben, mit ſolchen Arbeiten eine Freude zu machen.”
Schon 1829 kam das Gerücht auf, der rätſelhafte Fremt
ſei der angeblich kurz nach der Geburt geſtorbene Sohn de
Großherzogs Karl von Baden und der Großherzogin Stephanie
einer Nichte der franzöſiſchen Kaiſerin Joſephine. Daumer
Feuerbach, Stanhope und König Ludwig I. von Bayern, ſpäter
auch Bismarck, haben dieſe vom badiſchen Fürſtenhaus aufs
äußerſte bekämpfte Anſicht vertreten. Noch in den letzten Tagen
des Jahres 1829 wurde auf Kaſpar Hauſer ein Mordanſchlag
verübt. Auch das Leben derer, die ihm helfen wollten, iſt vol
tragiſchem Geſchehen umwittert: Auf ſeinen wohlmeinende
Erzieher Daumer wurden mehrere Attentate verübt; im Ma
1833 ſtarb Anſelm von Feuerbach unerwartet, und ſeine Famil
war überzeugt, er ſei wegen ſeines Eintretens für Kaſpar Hauſet
von gedungenen Mördern vergiftet worden.
Auf Betreiben Stanhopes kam die inzwiſchen verwitwet
Großherzogin Stephanie mit ihren Töchtern Joſephine un
Marie auf einer Italienreiſe heimlich nach Ansbach, wo ſie i
Schloßgarten den totgeglaubten Sohn promenieren ſah. Schor
von ferne erkannte ſie ihn wieder an ſeiner großen Aehnlich
keit mit dem Vater. Ohnmächtig brach ſie zuſammen und mußt
von ihren Töchtern fortgebracht werden. Der unſelige Kaſpa
Hauſer mußte dieſes Wiedererkanntwerden mit dem Leben
büßen. Am 14. Dezember 1833 erſchienen in Ansbach gedungen
Söldlinge, die ihn zu einem Spaziergang in den Park ein
luden, um ihm Papiere über ſeine Herkunft zu zeigen. Ahnung”
los folgte er ihnen in den zu dieſer Zeit und Stunde menſchen
leeren Schloßgarten und wurde hinterrücks erdolcht.
Die Mutter überlebte den Sohn noch um faſt drei Jahr
zehnte. Und da ſie ihm das Recht auf den Thron nicht hatte
verſchaffen können, ſo gab ſie wenigſtens in ihrem Tagebuch dem
Rechtsempfinden des Volkes eine Stütze und Quelle, die niemals
verſiegte. Kaſpar Hauſer ſelbſt iſt in ſeinem badiſchen Volk
unvergeſſen, aber auch ſein angeblicher Mörder, Major von
Hen=
nenhofer, nicht; ſein Grab wurde immer wieder von unbekannten
Händen geſchändet, bis man es ſchließlich beſeitigte. Wenn die
Rätſel um das „Kind Europas” bisher noch nicht im deutſchen
Volke gelöſt wurden eines zeigt dieſer Kriminalfall doch
nämlich, daß im deutſchen Volke ein geſundes, ungebrochene=
Rechtsbewußtſein lebt.
kanil
rſchein
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Samstag, 16. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seite 3
* Das Ergebnis des Suvich=Beſuches
in Berlin.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Der Staatsſekretär Muſſolinis, Suvich, hat Berlin wieder
verlaſſen. Er hat ſeinen Aufenthalt in der Reichshauptſtadt
dazu benutzt, um mit der Reichsregierung die verſchiedenſten
außenpolitiſchen und wirtſchaftlichen Probleme durchzuſprechen,
wie ſie ſich namentlich im Laufe des letzten Jahres nicht nur im
engeren Rahmen des deutſch=italieniſchen Verhältniſſes ſondern
in der europäiſchen Außenpolitik überhaupt ergeben haben. Wir
dürfen feſtſtellen, daß ſich im Verlaufe dieſer
Unter=
haltungen eine Uebereinſtimmung der
beider=
ſeitigen Auffaſſungen ergeben hat.
Dabei brauchen wir nicht nur an das Abrüſtungsproblem
zu denken, mit dem ſich die europäiſchen Nationen gerade i
den letzten Monaten beſonders intenſiv beſchäftigt haben, und
das wegen des unwürdigen Spieles in Genf ſchließlich zu
unſerem Ausſcheiden aus Genf führte. Sowohl wegen der
Ver=
gangenheit als auch der in Zukunft von Berlin und Rom
aus einzuſchlagenden Politik, hat ſich ein völliger Gleichklang
der Anſchauungen ergeben. Das gilt auch für das aktuelle
Problem des Völkerbundes, an dem wir allerdings nicht
unmittelbar beteiligt ſind.
In dieſem Zuſammenhang hat der Gaſt auch Gelegenheit
gehabt, das deutſch=italieniſche
Wirtſchaftsver=
hältnis zu beſprechen. Dabei ergab ſich die erfreuliche
Feſt=
ſtellung, daß nennenswerte
Meinungsperſchieden=
heiten nicht vorhanden ſind.
Der ganze Charakter des Beſuches, der lediglich darauf
ab=
geſtellt war, die freundſchaftlichen Beziehungen
zwiſchen Italien und Deutſchland zu
unter=
ſtreichen und zu ſtärken, ſchloß natürlich von vornherein
aus, daß in Berlin irgendwelche beſtimmte Beſchlüſſe gefaß:
wurden. Bei der Parallelität der Anſichten war das auch
nicht nötig.
Herr Suvich iſt noch für einige Tage Gaſt der
Reichs=
regierung und hat ſich zunächſt nach Köln begeben, um von dort
über München die Heimreiſe anzutreten.
Man darf wohl feſtſtellen, daß die Zuſammenarbeit der
beiden Regierungen in Rom und Berlin ebenſo wie in der
Vergangenheit auch in der Zukunft von dem gemeinſamen
Willen beherrſcht bleiben, den Frieden in Europa auf der
Grund=
lage der Gleichberechtigung aller Nationen anzuſtreben und
zu ſichern.
Die Freizeitgeſtalkung der Mädchen.
In einer Veröffentlichung der Deutſchen Arbeitsfront
er=
örtert Lydia Bolick die Freizeitgeſtaltung des jungen Mädchens.
Sie hebt, wie das Vdz.=Büro meldet, hervor, daß bei den
berufs=
tätigen jungen Mädchen zuerſt an einen Ausgleich zwiſchen ihrem
Beruf und ihrem Körper gedacht werden müſſe. Da ſtehe an
erſter Stelle die Ausgleichsgymnaſtik, daneben Turnen,
Schwim=
men. Volkstänze, Wandern und vor allen Dingen Singen.
Da=
neben dürften Herz und Gemüt des jungen Mädchens nicht zu
kurz kommen. Sie lerne Kochen, Nähen, Säuglings= und
Kran=
kenpflege, lerne die Anwendung des Eheſtandsdarlehens, das
Haushalten mit 125 RM. monatlich u. dergl. mehr. Dazu komme,
daß die gemeinſame Arbeit mit Menſchen jeden Standes und
jeder Veranlagung zur Kameradſchaftlichkeit erziehe. Nun gebe
es auch unter den jungen Mädchen ſolche, die für eine beſondere
Art ein beſonderes Können aufweiſen. Dieſe beſondere Art in
Sammelkurſen zu erkennen, um dann das Mädchen in Sonderkurſe
zu überführen, werde Hauptaufgabe der Führerinnen ſein.
Weit über 209 Todesopfer des
Skahl=
helms im nakionalen Kampf.
Wie das Vdz.=Büro meldet, wird in dem dieſer Tage
er=
ſcheinenden 2. Band des Stahlhelm=Erinnerungswerks eine
namentliche Zuſammenſtellung der im Stahlhelmdienſt gefallenen
Kameraden veröffentlicht. Aus Tagebuchaufzeichnungen und
ſonſtigen Mitteilungen geht hervor, daß in den Kämpfen der
Jahre 1919 bis 1921 über 150 Stahlhelmkameraden ihr Leben
ließen. Ihre Namen ſind jedoch unbekannt. Außerdem fielen
69 Kameraden, deren Namen, Todestag und Stahlhelmeinheit
in der Ehrenliſte aufgeführt wird. Verwundet wurden in den
Jahren 1923 bis 1933 über 3500 Kameraden, mehr als 600 von
ihnen ſchwer.
Borkrag Theophil gauck.
Freitag, den 15. Dezember.
Im Saal der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt ſprach
vor anſehnlicher Hörerſchaft Theophil Lauck, Lehrer an den
Klavierausbildungsklaſſen der Akademie, über „Künſtleriſches
Klavierſpiel und Klavierpädagogik‟. Der intereſſante und
über=
aus konzentrierte Vortrag wirkte wie ein Bekenntnis zu den
grundlegenden Ideen, die er für ſeine praktiſche pädagogiſche
Tätigkeit durch genaue Durcharbeitung der einſchlägigen
Litera=
tur, durch ſynthetiſche Arbeit und durch Verwertung eigener
Erfahrungen und gründlichen Nachdenkens gewonnen hat. Der
Redner gab zuerſt einen flüchtigen Ueberblick über die
Entwick=
lung der Klavierpädagogik ſeit Phil. Em. Bach, legte die Gründe
dar, warum beſonders die Umwälzungen im Inſtrumentenbau
eine genauere wiſſenſchaftliche Begründung der Klavierpädagogik
notwendig gemacht haben, und begann dann ſeine ſyſtematiſchen
Ausführungen mit der Darſtellung der verſchiedenen pianiſtiſchen
Begabungstypen. Bei den meiſten Spielern iſt die motoriſche
Begabung, alſo die Intelligenz für Bewegungsvorgänge, die
akuſtiſche das Klangvorſtellungsvermögen und die
muſikaliſch=
künſtleriſche Begabung nicht in gleicher Intenſität vorhanden,
die Erziehung muß vom Vorhandenen ausgehen und zu ergänzen
und auszugleichen ſuchen. Demnach ſind die Wege zum
Virtuoſen=
tum ſehr verſchieden: entweder der vom rein künſtleriſchen
Standpunkt aus, auf dem alles zum Ziele führende angewendet
werden kann. Hier handelt es ſich mehr um eine unbewußte,
gefühlsmäßige Art des Uebermittelns, die ja nach der
Ver=
anlagung des Schülers, auf mehr oder weniger großen
Um=
wegen fördern kann. Oder aber der pädagogiſche Weg, der unter
bewußter Erkenntnis und Bezugnahme auf die Bewegungsgeſetze
und phyſiologiſchen Vorausſetzungen die Möglichkeit hat, ind
vi=
duell zu arbeiten und auch den weniger Begabten auf ein gutes
Niveau zu bringen. Eine Grundbedingung für das harmoniſche
Funktionieren des Spielorganismuſſes iſt die Beſeelung durch
den Rhythmus, der in engſter Verbindung mit dem künſtleriſchen
Geſtaltungswillen ſteht. Dazu tritt ein intenſives
Muskel=
empfinden, Beherrſchung der Kraftgabe, Fähigkeit zum raſchſten
Spannen und Entſpannen des Spielorganismuſſes, ſowie die
Entwicklung des inneren Ohrs.
An dieſe ſyſtematiſchen Ausführungen ſchloſſen ſich
Aus=
führungen über einzelne Teilgebiete an, Darlegungen der
An=
ſchlagsfunftionen, bei denen die Finger nicht als Kraftgeber,
ſondern Kraftvermittler dargeſtellt wurden, der beiden
Be=
wbegungsprinzipien, des vertikalen und des horizontalen und als
beſonderes Beiſpiel die Erläuterung der Bewegungsmöglichkeiten
des Armes.
Wenn auch ein einſtündiger Vortrag das Eebiet nur
um=
reißen kann und ſich auf Andeutungen beſchränken muß, wenn
auch die Fülle des Gebotenen in manchem Zuhörer eher
Ver=
wirrung als Klärung gebracht haben mag, ſo war die Intenſität
des Eindringens in dieſe ſchwierigen Gebiete doch von großem
Lubbes Perteidiger beantragt Zuchthausſtrafe
Rechtsanwalt Seufferk verneink Hochverrak und aufrühreriſche Brandſtiftung durch van der Lubbe.
Verurkeilung ſolle nur für vier Brandſtiftungen und evkl. Vorbereikung zum Hochverrak erfolgen.
riſcher Brandſtiftung nicht aufrecht erhalten.
Der Verteidiger behandelt dann die Reichstagsbrandſtiftung
Arkeil für Ende der nächſten Woche
ſelbſt und erklärt, wenn van der Lubbe keine Mittäter gehabt
habe, könne man ihm irgendwelche Beziehungen zu kommuniſtiſchen
zu erwarken.
Aufſtandsplänen nicht zur Laſt legen. Wenn er aber Mittäter
Leipzig, 15. Dezember.
Zu Beginn der Freitagsverhandlung bittet Rechtsanwalt Dr.
Sack den Senat, ſeinem Wunſch ſtattzugeben, daß er ſein Plädoyer
erſt am Samstag hält.
Dann ſetzt Rechtsanwalt Dr. Teichert ſein geſtern
unterbro=
chenes Plädoyer fort, und zwar wendet er ſich der Gruppe von
Beweisanträgen zu, die ſich unter dem Begriff Indizien
zuſam=
menfaſſen laſſen.
Nechtsanwalt Dr. Teichert betont, daß eine Verbindung
zwi=
ſchen den bulgariſchen Angeklagten und der KPD. nicht
nachweis=
bar ſei. Einen breiten Raum nimmt in den Ausführungen des
Verteidigers die Auseinanderſetzung mit der Zeugenausſage Jung
und der Eheleute Kämpfer ein. Dr. Teichert ſpricht die
Ueber=
zeugung aus, daß Popoff jatſächlich erſt im November 1932 nach
Deutſchland gekommen ſei.
Zum Schluß beantragt Dr. Teichert Freiſprechung aller
bulgariſchen Angeklagten, da ihre Beteiligung am
Reichs=
tagsbrand in keiner Weiſe nachgewieſen ſei.
Nach einer kurzen Pauſe gibt der Vorſitzende bekannt, daß die
Angeklagten, der Prozeßordnung entſprechend, erſt nach den
Ver=
teidigern das letzte Wort erhalten. Heute wird Rechtsanwalt
Seuffert und morgen früh um 9 Uhr Rechtsanwalt Dr. Sack
ſprechen.
Rechtsanwalt Seuffert, der
Verkeidiger des Haupkangeklagken van der Lubbe,
beginnt dann ſein Plädoyer. Er weiſt einleitend darauf hin, daß
ihm der Angeklagte Lubbe jede Auskunft, jede Information und
jedes Geſpräch während des ganzen Prozeſſes verweigert habe.
Nur ein einziges Mal habe er ſich mit ihm ein paar Minuten
unterhalten können. Van der Lubbe habe ihm geſagt, er wiſſe,
daß das deutſche Geſetz eine Verteidigung vorſchreibe, und er
müſſe ſie ſich gefallen laſſen; aber er unterſchreibe nicht, was ſeine
Verteidiger ſagten. Infolgedeſſen, betonte Rechtsanwalt Seuffert,
kann ich nur auf Grund der mündlichen Verhandlung zu der Sache
Stellung nehmen.
Der Verteidiger geht dann zur Schilderung des
Charakter=
bildes des Angeklagten van der Lubbe über. Die Anklage ſuche
aus Aeußerungen, die van der Lubbe früher gemacht habe,
dar=
zulegen, daß Lubbe ein Signal zum bewaffneten Aufſtand geben
wollte. Daraus leite dann die Anklage die ungeheuer ſchwere
Be=
ſchuldigung des Hochverrats ab. Er, Rechtsanwalt Seuffert,
glaube, daß man nicht ohne weiteres aus ſolchen Aeußerungen,
die vielleicht nur der Ausdruck des Unwillens und des Aergers
ſeien, dieſen Schluß ziehen könne.
Van der Lubbe, fuhr Seufferi fort, kennt keine Autorität,
ſondern nur Widerſpruch, Auflehnung, Demonſtration.
Geltungs=
bedürfnis iſt ſein hervorſtechender Charakterzug. Was Lubbe von
Syſtembekämpfung uſw. geſagt hat, iſt eingelerntes Zeug, das
bildet nicht das Motiv ſeiner Tat, ſondern die Gründe der
Brand=
ſtiftung liegen in ſeiner Proteſt= und Ruhmſucht. Lubbe hat mit
dieſer Tat nichts anderes ausrichten wollen, als die Arbeiter
auf=
rütteln, damit ſie auf ihn ſehen, damit ſie Marinus van der Lubbe
ſehen. Auch als Kommuniſt iſt Lubbe nicht zu betrachten. Gewiß
hat er der Kommuniſtiſchen Partei angehört und verfolgte auch
das Ziel der Kommuniſten, die beſtehende Staatsordnung
umzu=
ſtoßen und die Diktatur des Proletariats zu errichten. Das aber
will er auf ganz andere Weiſe erreichen als die Kommuniſten.
Er iſt aus der Partei ausgetreten, weil man ihn nicht zum Führer
machen wollte. Darunter litt ſein Geltungsbedürfnis. Van der
Lubbe iſt ein fanatiſcher Einzelgänger, der jede Autorität
ab=
lehnt und ohne Organiſation iſt.
Zuſammenfaſſend erklärte Rechtsanwalt Seuffert. Lubbes
Leitmotiv bei der Brandſtiftung ſei geweſen, in den Mittelpunkt
zu kommen. Wenn man aber davon ausgehe, könne man die
Anklage wegen Hochverrats und aufrühre=
Wert und wird vielen Anregung gebracht haben, ſich im
Inter=
eſſe ihrer Schüler eingehender mit dieſen Dingen zu
beſchäf=
tigen, wozu eine von Herrn Lauck geleitete klavierpädagogiſche
Arbeitsgemeinſchaft im neuen Jahr Gelegenheit geben wird.
F. N.
*
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Freitag, den 15. Dezember.
Mona Liſa.
Oper von Max v. Schillings.
In der heutigen Wiederholung gab den Francesko Johannes
Biſchoff. Wenn dieſer ausgereifte, erfahrene Sänger auf der
Bühne ſteht, iſt immer eine beſondere Leiſtung zu erwarten;
eine in höchſtem Verſtand künſtleriſche und eine in ausgeprägter
Art perſönliche. Auch er gehört zu den ſeltenen Künſtlern, von
denen ſtarke Ausſtrahlungen ausgehen, ins Publikum und auf
die Mitſpieler. Biſchoff iſt ein Meiſter des Ausdrucks. Bei ihm
gibt es keine muſikaliſche Phraſe keine Note, die bedeutungslos
vorübergeht; jede erhält durch ſeine Geſtaltung einen
drama=
tiſchen, plaſtiſch geformten Ausdruck. Kommt hinzu ſein großes
geſangliches Können, ſeine hervorragende Bühnenerſcheinung,
die ſprechende Mimik, die vorbildliche Ausſprache, eine ſcharf
zeichnende Charakterdarſtellung. Mit dieſer Fülle von großen
Eigenſchaften ausgeſtattet, wurde unſeres Altmeiſters Francesko
zu einem Erfolg, den ihm ſeine Freunde — und wer wäre es
v. H.
nicht — mit dankbarem Beifall bezeugten.
* Mainzer Stadkkheaker.
Zwei Gaſtſpiele der Stagione der Mailänder Scala.
Das italieniſche Opernleben hat eine ganz andere Struktur
als unſer deutſches, ſtehende Enſembles, wie bei uns, gehören
dort zu den ganz ſeltenen Ausnahmen. Regel iſt die „stagione‟.
Wörtlich überſetzt „Jahreszeit”, bedeutet es von Fall zu Fall
zu=
ſammengeſtellte Truppen, die für längere oder kürzere Zeit an
einem Orte ſpielen, um dann ihre Zelte abzubrechen und in eine
andere Stadt zu ziehen. Das Opernleben Italiens bekommt
da=
mit ein unruhiges Fluktuieren, das der künſtleriſchen Mentalität
der Südländer entſpricht, während die deutſche Gewohnheit zwar
größere Ruhe in den Theaterbetrieb bringt, dafür aber doch
ge=
legentlich die latente Gefahr einer künſtleriſchen Stagnation in
ſich trägt. Die Kunſtform der Oper iſt in Italien geboren, in ihrer
urſprünglichen Geſtalt von allen Kulturländern übernommen und
erſt im Laufe längerer nationaler Eigenentwicklung zu beſonderen
Formen herausgebildet. Die der deutſchen Einſtellung gemäßeſte
Art iſt die durch Richard Wagner geſchaffene Form des
Muſik=
dramas, das unbewußt oder bewußt unſer geſamtes Opernleben
durchdrungen hat, ſo ſtark, daß wir in den allermeiſten Fällen
auch ältere italieniſche Opern nach dem Schema des deutſchen
Muſikdramas ſpielen und ihnen dadurch oft den beſten Teil ihrer
gehabt habe, könne auch daraus nicht der zwingende Schluß
ge=
zogen werden, daß er mit kommuniſtiſchen Aufſtandsplänen in
Verbindung ſtand, denn man habe nicht die leiſeſten
Anhalts=
punkte dafür, daß der Mittäter, dieſer große Unbekannte, etwas
mit der KPD. zu tun hatte. Ueberhaupt wäre van der
Lubbe nicht der große Brandſtifter geweſen,
ſondern nur ein kleiner Nebentäter. Auch
Torg=
ler habe, nach Seufferts perſönlicher
Auffaſ=
ſung, nicht das geringſte mit der
Reichstags=
brandſtiftung zu ſchaffen.
Der Verteidiger unterſucht dann die rechtliche Frage, ob die
Tat des Angeklagten van der Lubbe den Tatbeſtand des
Hochver=
rats erfülle. Dazu müſſe objektiv eine Handlung vorliegen, die
das Unternehmen der gewaltſamen Aenderung der
Staatsverfaſ=
ſung unmittelbar zum Ausdruck bringt. Aber es müſſe auch der
Vorſatz des Täters nachgewieſen ſein, gerade mit dieſer Handlung
unmittelbar eine gewaltſame Aenderung der Staatsverfaſſung
einzuleiten. In beiden Richtungen ſei von der Anklage der
Tat=
beſtand noch nicht genügend feſtgeſtellt worden, und er könne auch
nach dem Sachverhalt nicht feſtgeſtellt werden, wie ihn das Geſetz
erfordere. Der Verteidiger kommt zu dem Schluß, daß die Tat
van der Lubbes höchſtens den Tatbeſtand einer
Vorbereitung, des Hochverrats im Sinne des
§ 86 des StGB. erfülle. Sie erfülle nicht den Tatbeſtand
des § 307, Nr. 2, wonach unter Begünſtigung der Tat ein
Auf=
ruhr erregt werden ſollte. Sollte das Gericht aber doch zu einer
Verurteilung wegen Hochverrats kommen, dann würde in der Tat
die Todesſtrafe auf Grund des 8 86, nicht aber auf Grund des
8 307. Nr. 2 in Anwendung kommen.
Die Rechtsfrage, ob Lubbe zu der verſchärften
Strafe verurteilt werden kann, die erſt nach
ſeiner Tat von der Reichsregierung geſetzlich
feſtgelegt iſt, bejaht Rechtsanwalt Seuffert
nach längeren rechtlichen Ausführungen.
Para=
graph 2 des StGB. habe den nicht nur in Deutſchland, ſondern in
ganz Europa ſeit der franzöſiſchen Revolution beſtehenden
recht=
lichen Grundſatz aufgeſtellt, daß eine Straftat nur mit der Strafe
geahndet werden kann, die zur Zeit der Begehung der Straftat
angedroht war. Das ordnungsmäßig zuſtande gekommene
Reichs=
geſetz vom 24. März 1933 habe aber dieſe Beſtimmung vollkommen
rechtmäßig aufgehoben. Nach § 5 der Verordnung zum Schutz von
Volk und Staat ſei dagegen die Todesſtrafe in Verbindung mit
§ 307 des StGB. nur zu verhängen, wenn die Tat mit
lebens=
länglichem Zuchthaus zu beſtrafen wäre. Das ſei zu verneinen.
Möge die Tat noch ſoviel Schaden angerichtet
haben, ſie habe dank der nationalen Regierung
den Beſtand des Deutſchen Reiches niemals
ernſt=
lich gefährdet.
Rechtsanwalt Seuffert ſchließt
mit folgendem Ankrag:
Sie mögen ablehnen die Verurteilung des pan der Lubbe
wegen des Verbrechens des Hochverrats und der aufrühreriſchen
Brandſtiftung. Sie mögen ihn lediglich verurteilen wegen der
vier B.andſtiftungen in Verbindung allenfalls mit einem
Ver=
brechen der Vorbereitung des Hochverrats. Damit ergibt ſich die
Folge, daß van der Lubbe als gerechte Sühne ſeiner Tat eine
er=
hebliche zeitliche Zuchthausſtrafe hinnehmen muß. In dieſem
Sinne bitte ich zu erkennen.
Die Verhandlung wird dann auf Samstag, 9 Uhr, vertagt.
Wie das Vdz.=Büro hört, beſteht beim Senat des
Reichs=
gerichts die Abſicht, unter allen Umſtänden am Samstag abend
die Hauptverhandlung zu beenden. Die erſten Tage der nächſten
Woche würden dann für die Urteilsberatungen des Gerichts
be=
nutzt werden. Mit der Urteilsverkündung iſt für die zweite
Hälfte der nächſten Woche zu rechnen.
Eigenart abſtreifen. Vielfach ſind unſere deutſchen, an Wagner
herangebildeten Soliſten auch gar nicht mehr imſtande, eine
italie=
niſche Oper „echt” zu ſingen. Natürlich geht es den anderen
Völ=
kern genau ebenſo, und wer etwa eine Wagner=Oper in einem
romaniſchen Lande ſah und hörte, wird darob nicht minder
ent=
ſetzt ſein wie es der Italiener ſein muß, wenn er eine deutſche
Aufführung eines älteren italieniſchen Werkes erlebt. Um ſo
wertvoller muß es ſein, wenn in einer Muſikſtadt von Zeit zu
Zeit Gelegenheit geboten wird, den Opernſtil eines anderen
Vol=
kes (ernſthaft in Frage kommt dabei allerdings ja wohl nur das
italieniſche) im Original kennen zu lernen.
Aber die beiden Gaſtſpiele dieſer Stagione, die aus erſten
Künſtlern eines Weltinſtitutes, wie es die Mailänder Scala iſt,
beſteht, ſind doch erheblich mehr als eine muſikaliſche
Unterrichts=
ſtunde über „den echt italieniſchen Opernſtil”. Gewiß darf man
nicht verallgemeinern, das iſt keineswegs Durchſchnitt der
heu=
tigen Oper Italiens, ſondern höchſte Spitzenleiſtung. Und gerade
an dieſer Oper, die in Italien unbeſtritten die Führung inne hat,
hat man in den letzten Jahrzehnten ungeheuer viel am deutſchen
Opernſtil gelernt. Muſikdramatiſche Kunſtauffaſſung iſt es zwar
auch nicht geworden und kann es aus inneren Gründen auch nie
werden. Aber die früher auch in beſten italieniſchen
Opernauf=
führungen klaffende Trennung zwiſchen Geſang und Spiel iſt
viel=
foch wenigſtens teilweiſe überbrückt, wenn auch nach wie vor das
Geſangliche durchaus an erſter Stelle ſteht. Von einem Einfluß
moderner deutſcher bühnenbildneriſcher Gedanken aber ſpürt man
auch hier noch nicht einen Hauch.
Die beiden Abende wurden zu muſikaliſchen Feiern ganz
ſel=
tener Art. Der muſikaliſche Leiter Arturo Lucon iſt eine
muſi=
kaliſche Vollblutnatur, ſeine Führung verzichtet erfreulicherweiſe
auf alle theatraliſchen Mätzchen und iſt getragen von einer
unge=
heuren Intenſivierung. Unſerem ſtädtiſchen Orcheſter gebührt ein
beſonderes Lob für die Anpaſſung an den ihm doch fremden
Muſi=
zierſtil. Auf die einzelnen Soliſten ausführlicher einzugehen,
dür=
fen wir uns verſagen. Wir lernten am erſten Abend einen ganz
ausgezeichneten Rigoletto kennen, Enrico de Franceſchi; dem
ein gleichwertiger Herzog in Alvo Sinnone zur Seite ſtand.
Die Schwäche dieſer Aufführung lag diesmal ganz in der
Be=
ſetzung der weiblichen Rollen; die Altiſtin, die (abweichend vom
Theaterzettel) ſämtliche vier Rollen ſpielte, iſt auf einer
deut=
ſchen Bühne kaum möglich. Weſentlich geſchloſſener war der zweite
Abend, an dem die Gäſte uns mit Roſſinis „Barbier” zeigten, wie
eine richtige Opera buffo ausſieht. Im Enſemble alle überragend
Mariano Stabile, der ſich mit ſeinem Figaro die Welt erobert
hat, und nicht planmäßiges Mitglied dieſer Stagione iſt. Neben
ihm die entzückende Roſina von Maria Gentike, die ihn auf
ſeinen Weltreiſen mehrfach begleitete. Ein überaus ſympathiſches,
in der Höhe noch entwicklungsfähiges Organ beſitzt Antonio
Spigalon, der den Grafen ſang. Ein köſtliches Paar von
ein=
dringlicher, doch nicht aufdringlicher Komik Enrico
Vannu=
cini (Doktor Bartolo) und Fernando Autori (Baſilio), die
zudem beide über einen prachtvollen Baß verfügen.
Bemerkens=
wert ſauber und verſtändlich iſt bei den meiſten Sängern die
Text=
ausſprache. Die Chöre, zahlenmäßig nur ſchwach beſetzt, fügten
ſich in beiden Opern prachtvoll ein und haben vollen Anteil an
dem Erfolg dieſer Veronſtaltung, die man im kommenden
Spiel=
jahr gern wiederholt ſehen möchte. Das Puhlikum ſparte nicht
mit verdientem Beifall, der bei den Südländern ja eine ganz
andere Rolle ſpielt als bei uns, und es gelang ſogar, eine
Wie=
derholung zu erzwingen.
Dr. B.
Seite 4 — Nr. 348
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 16. Dezember 1933
EH
AEHAAAURAAUAELBAAL
Heute entſchlief ſanft im vollendeten 86. Lebensjahre unſere liebe
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter
Frau (liſe Alt Wwe.
geb. Waſſer.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau K. Roihhardt Wwe., geb. Alt
C. Weiß und Frau Julie, geb. Alt
TL. Stritzinger und Frau Eliſabeth, geb. Alt
6 Enkel und 2 Urenkel.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1933.
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Am 15. Dezember entſchlief nach langem, ſchwerem
Leiden unſer lieber Vater, Großvater, Bruber, Onkel
und Schwager
Georg Daniel
im Alter von 64 Jahren.
Im Nanen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Mina Daniel, geb. Landzeitel.
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Darmſtadt, den 15. Dezember 1933.
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Samstag, 16. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 16. Dezember 1933.
Bikke der Heſſiſchen Regierung!
stpa. Die geſamte Bevölkerung Heſſens, insbeſondere derjenige
Teil, der noch ein einigermaßen annehmbares Einkommen hat,
wird herzlichſt gebeten, ſich zum Weihnachtsfeſte der Aermſten der
Armen, insbeſondere der Kinder dieſer dadurch anzunehmen, daß
ihnen am Weihnachtsabend ein mit Weihnachtsgebäck geſchmücktes
Bäumchen und vielleicht warme Kleidungsſtücke uſw. perſönlich
vom Geber oder ſeinen Kindern überbracht wird.
Wenn jede nationalſozialiſtiſch eingeſtellte Familie die noch
etwas von ihrem Einkommen erübrigen kann, in erſter Linie
höhere und obere feſtbeſoldete Beamte durch Nachfrage beim
Winterhilfswerk, bei den Wohlfahrtsämtern Fürſorgeſtellen
(Gemeindeſchweſtern uſw.) ſich eine bedürftige Familie namhaft
machen läßt und ſich der Mühe unterzieht, dieſe in ihrer
Woh=
nung aufzuſuchen, dann bin ich überzeugt, daß auf der Geber=
und Nehmerſeite gleich große Freude erzeugt wird.
Hier zeigt ſich die wahre, von jedem Kaſtengeiſt befreite
Nächſtenliebe, die einen Eckpfeiler alles nationalen und zugleich
ſozialen Handelns bildet und die die Grundlage für die
Volks=
gemeinſchaft im nationalſozialiſtiſchen Staate darſtellt. Deshalb
bitte ich nochmals alle diejenigen Volksgenoſſen, die eine echte
Volksgemeinſchaft im nationalſozialiſtiſchen Staate herbeiführen
wollen, unmittelbar zur Tat zu ſchreiten, trotz aller zu leiſtenden
inſtigen Spenden, insbeſondere für das Winterhilfswerk und die
NS.=Volkswohlfahrt.
— Hohes Alter. Fr. Gertrud Eichel, Mackenſenſtr. 55,
be=
geht am 18. Dezember ihren 80. Geburtstag in geiſtiger und
kör=
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23. Dezember Prinzeſſin Allerliebſt.
Anf. 15. Ende gegen 17½ Uhr.
Sonnta
Kein Kartenverkauf
24. Dez mber Prinzeſſin Allerliebſt.
— Landestheater. Am Samstag, den 16. Dezember, im Großen
Haus Wiederholung des Schauſpiels: „Jugend von Lange=
Zerkaulen, in der Inſzenierung von Hans
marck” von Heinrich.
Baumeiſter, Bühnenbild von Edward Suhr. — Am Nachmittag
im Kleinen Haus Wiederholung des Weihnachtsmärchens von
Burggraf=Forſter: „Prinzeſſin Allerliebſt‟. Der Weihnachtsmann
ſchenkt den Kleinen, die am ſchönſten ein Gedichtchen herſagen
können, oder eine Weihnachtsgeſchichte erzählen, oder ein Liedchen
ingen, hübſche Sachen. Die Vorſtellung wird immer mit großem
Jubel und kindlicher Begeiſterung aufgenommmen. Beginn 15
Uhr, Ende 17.30 Uhr. — Am Sonntag, den 17. Dezember. 19 Uhr,
wird im Großen Haus „Don Carlos”, Oper von Guiſeppe Verdi,
die in der vorigen Spielzeit mit großem Erfolg aufgenommen
wurde, wiederholt.
Morgenfeier im Kleinen Haus, des Heſſ. Landestheaters.
Im Kleinen Haus findet Sonntag, den 17. Dezember, vormittags
1.30 Uhr, anläßlich des Ablebens des großen deutſchen Dichters
Stefan George eine Gedächtnisfeier ſtatt. Der Chefdramaturg des
Heſſ. Landestheaters, Erich von Hartz, wird einleitende Worte
ſprechen, Emil Lohkamp verſchiedene der ſchönſten Gedichte des
Meiſters vortragen und Frau Martha Liebel mehrere ſeiner
Ge=
dichte in der Vertonung von Armin Knab ſingen, begleitet von
Fritz Bohne am Flügel. Abſchließend bringts der Darmſtädter
Geiger Cyrill Kopatſchka zuſammen mit Elſe Hucke=Stoy am
Flü=
gel die Sonate für Klavier und Violine Opus 108 von Joh.
Brahms zu Gehör. Die Veranſtaltung wird gegen 12.45 Uhr
be=
endet ſein.
Viertes Sinfoniekonzert. Unter den Neuſchöpfungen junger
deutſcher Tonſetzer hat ſich die „Heitere Muſik” für Orcheſter von
Sigfried Walther Müller ſchnell einen Platz auf den
Vortrags=
folgen vieler Konzertinſtitute erobert. „Ein prächtiges Stück
voll wirklich anſtändiger Heiterkeit.. .” ſchreibt der „Völk.
Beob=
ichter” über eine Aufführung auf dem Muſikfeſt in Bad Pyrmont
im Auguſt dieſes Jahres. Außer dieſer bemerkenswerten
Neuerſchei=
nung kommen im vierten Konzert, Montag, den 18. Dezember,
unter Leitung von Karl Friderich, noch zwei kleinere Werke zur
hieſigen Erſtaufführung: „Herbſtdichtung” von Reſpighi und „
Skiz=
en aus dem Orient” von Hermann Zilcher. Den intereſſanten
olovart ſpielt Cyrill Kopatſchka, Lehrer der Meiſterklaſſe der
Städt. Akademie. Den zweiten Teil der abwechſelungsreichen
in=
tereſſanten Vortragsfolge beherrſcht die Sinfonie: „Aus der neuen
Welt” von Dvorak.
Das Heſſiſche Landestheater bietet ein Weihnachtsgeſchenk
für jeden Gabentiſch durch den Erwerb einer Weihnachtsmiete,
eſtehend aus ſechs Vorſtellungen nach freier Wahl in einer
be=
timmten Platzart, gültig in der Zeit vom 24. 12. 33 bis 1. 4. 34
n der Preisſpanne von 8—20 Mk. Proſpekte erhalten Sie koſten=
25 durch die Mietabteilung. Sprechſtunden werktags von 9—13.30
Uhr und eine Stunde vor Beginn jeder Vorſtellung.
Die Heſſiſche Eiſenbahn A.=G., Darmſtadt, hat dem
Wunſch=
dieler Griesheimer Theaterbeſucher nachgegeben, in günſtigerer
Fahrtlegung der Straßenbahnen Darmſtadt—Griesheim. Dieſe
Eintichtung iſt ab 13. Dezember zur Durchführung gekommen.
inſt fahrplanmäßig ab Marktplatz Darmſtadt 22.10
Der Wagen,
Ihr iſt auf 22.30 Uhr gelegt worden, ſo daß bei früh beendeten
Vorſtellungen die Wartezeit auf den nächſten Wagen fortfällt.
Dieſe Einrichtung wird erſt probeweiſe durchgeführt, darum
bit=
en wir, davon Kenntnis zu nehmen und dieſe Gelegenheit
mög=
ichſt zu benutzen, da bei nicht genügender Beteiligung dieſe
Ein=
ichtung wieder eingeſtellt wird
Zur Braunen Meſſe.
14*
zehlet Eütie bearfchen Meiſer:
Auf allen Braunen Meſſen iſt dem deutſchen Handwerk ein
Ehrenplatz eingeräumt worden. Auch die Darmſtädter Braune
Weihnachtsmeſſe hat für das einheimiſche Handwerk einen
Ehren=
hof eingerichtet, in welchem handwerkliche Erzeugniſſe ausgeſtellt
ſind. Es lohnt ſich ſchon dieſen Ehrenhof eingehend zu
beſich=
igen. Denn dieſe Ausſtellung zeigt ſolide, bodenſtändige Hand= men, auf eine alte Tradition zurückblicken zu können. Allerdings
werksarbeit, atmet den Geiſt deutſcher Handwerkskultur und
be=
weiſt in allem das hervorragende Können und die Tüchtigkeit
unſerer Darmſtädter Handwerksmeiſter.
Er iſt das Symbol und Sinnbild der wiederum zu Ehren
ge=
kommenen und geadelten deutſchen Arbeit, einer Wertarbeit, wie
ſie in ihrer Gründlichkeit und eindrucksvollem Ausdruck nur eben
bei deutſcher Handwerksarbeit vorzufinden iſt.
Die Schuhmacher=Innung zeigt den Werdegang eines
Maß=
ſchuhes. Das Gebiet der Orthopädie, eine Wiſſenſchaft für ſich,
ſtellt heute große Anforderungen an den fachlich geſchulten
Mei=
ſter, Kranke und empfindliche Füße werden beim ſelbſtändigen
Meiſter immer gut beraten ſein. Die Buchbinder machen die
Be=
ſucher auf den guten handwerksgemäßen Bucheinband
aufmerk=
ſam. Ein guter Bucheinband verrät Kultur. Wir müſſen
wie=
derum dazu kommen, unſeren Büchern einen guten Einband zu
geben. Es gibt ſoviel leſenswerte Bücher, die es verdienen, mit
gutem Bucheinband verſehen zu werden. Berückſichtigen wir
des=
halb den ſelbſtändigen Buchbindermeiſter! Die Zimmererinnung,
als ein Glied unſeres hochwichtigen Baugewerbes, zeigt Modelle
für Wohnbauten uſw. Die Schreinerinnung zeigt gediegene und
ſolide Möbelſtücke, die von der Hand gearbeitet ſind. Unſere
Uhrmacher werben für gute Uhren. Mit Staunen wird mancher
Beſucher feſtgeſtellt haben, daß für die Behandlung des
kompli=
zierten Uhrwerks nur der Fachmann am Platze iſt. Man wird
eine Uhr nicht ſelbſt behandeln können. Ein Spindeluhrwerk aus
dem 18. Jahrhundert weiſt darauf hin, daß die Uhrmacherei auf
eine alte und ſtolze Tradition zurückblicken kann. Unſere Schloſſer,
Svengler und Inſtallateurmeiſter zeigen hervorragende
Meiſter=
ſtücke die in ihrer Anfertigung davon zeugen, mit wieviel Liebe weſentlichen Ausmaße zuſätzlich Arbeit ſchafft, und zwar durch
und Fleiß die Stücke angefertiat ſind, die aber auch beweiſen, daß
der Weg zum kunſthandwerklichen Einſchlag gar nicht ſo meit iſt.
Die Elektrikerinnung erfüllt eine beſondere Aufgabe. Auf die
fachgemäße Herſtellung von elektriſchen Anſchlüſſen uſw. kommt
es heute beſonders an. Schwarzarbeit bedeutet in dieſem Falle,
ſein Leben leichtſinnig in Gefahr zu bringen. Blieben
ſchließ=
lich noch die Maler und Tavezierer ſowie die Darbietungen der
Buchdrucker zu erwähnen. Auch ſie ſtellen in eindrucksvoller Weiſe
dar, was wirkliche Handwerksarbeit bedeutet und zeigen recht
wir=
kungsvoll an Hand von Beiſpielen, um was es hier geht.
Wenn man dieſe Ausſtellung mit Genuß ſehen will, muß man
die Augen aufhalten. An unſere Darmſtädter Bevölkerung aber
ergeht die Mahnung: Berückſichtiat bei Vergebung aller Aufträge
eure einheimiſchen Handwerksmeiſter! Ehret eure Meiſter, dann
bannt ihr gute Geiſter!
Die Ausſtellerſchaft der „Brannen Meſſe” hat ſich
zuſammen=
geſchloſſen und gibt jedem 400. Beſucher am Samstag
und Sonntag ein Geſchenk in Form eines Geſchenkkorbes
im Werte von 6 bis 10 RM.
Chriſtkind !-Markk
(Branne Ambulanke Weihnachts=-Meſſe).
Wir haben bereits an dieſer Stelle über den kommenden
Chriſtkind’l=Markt (Braune Ambulante Weihnachtsmeſſe) geſchrie= ten iſt.
ben. Bekanntlich findet die Eröffnung am nächſten Sonntag,
dem 17. Dez. 1933, mittags um 12 Uhr, ſtatt.
Es dürfte die große Oeffentlichkeit gewiß intereſſieren, zu
erfahren, welche wirtſchaftliche, ſoziale und kulturelle Bedeutung
dem Berufsſtand des ambulanten Gewerbes in heutiger Zeit
zu=
kommt. Wie bei allen mittelſtändiſchen Berufszweigen, ſo finden
wir auch beim ambulanten Gewerbe eine Bodenſtändigkeit vor,
die als typiſch für mittelſtändiſche Traditionspflege bezeichnet
werden darf. Der Chriſtkind l=Markt in Darmſtadt darf ſich
rüh=
war ſeine Miſſion in den letzten Nachkriegsjahren faſt zur
Bedeu=
tungsloſigkeit infolge der marxiſtiſch=liberaliſtiſchen
Handlungs=
weiſe gegenüber allen Mittelſtandsbetrieben herabgeſunken.
Durch die jüngſte und kommende Veranſtaltung will das legitime
ambulante Gewerbe der Oeffentlichkeit beweiſen, daß es auch im
neuen Staate trotz aller entgegenſtehenden Schwierigkeiten
wirk=
ſame Mitarbeit leiſten will.
Bekanntlich wird das legitime ambulante. Gewerbe in drei
Hauptgruppen eingeteilt. Da haben wir zunächſt die
Beluſti=
gungsbranche, dann die Wandergewerbe treibenden Händler und
ſchließlich den ambulanten Handel. Es iſt weſentlich, dabei zu
wiſſen, daß das geſamte ambulante Gewerbe in einmütiger Front
mit dem deutſchen Einzelhandel gegen jeden wilden Handel und
Schwarzhandel kämpft. Das legitime ambulante Gewerbe ſtellt
in der deutſchen Volkswirtſchaft einen beſonderen Faktor, dar,
Nach oberflächlicher Schätzung ſind in dieſem Gewerbe
einſchließ=
lich Familienangehörigen 1,3 Millionen Menſchen beſchäftigt.
250 000 Wandergewerbeſcheine wurden im letzten Jahr
veraus=
gabt. Dieſe Zahlen beweiſen, daß wir es mit einem
Berufs=
ſtand zu tun haben, der volkswirtſchaftlich ſozial und kulturell
eine beſondere Bedeutung hat. Rein wirtſchaftlich gewertet,
ver=
dient die Feſtſtellung Beachtung, daß das legitime ambulante
Gewerbe Hauptabnehmer der Erzeugniſſe unſerer Heiminduſtrien
iſt. Aber auch in ihrer Betätigung als ſolches bei der
Aufſtel=
lung von Märkten und Meſſen zeigt das legitime ambulante
Ge=
werbe, daß es für die allgemeine Wirtſchaftsbelebung
unentbehr=
lich iſt. Es ſei in dieſem Zuſammenhang nur darauf
hingewie=
ſen, daß es gerade bei der genannten Tätigkeit in einem recht
Neueinſtellung von Arbeitskräften durch weitgehendſte
Inan=
ſpruchnahme deutſchen Gewerbefleißes und anderes mehr. Es
erübrigt ſich wohl, beſonders herauszuſtellen, inwieweit dieſe
zu=
ſätzliche Arbeitsbeſchaffung und die dadurch bedingte vermehrte
Kaufkraft durch notwendige Ausgaben an die Handwerksmeiſter
und Einzelhändler, überall dort, wo Ausſtellungen, Meſſen.
Märkte uſw. ſtattfinden, ſich im volkswirtſchaftlich vorteilhaften
Sinne auswirkt. Im legitimen Wandergewerbe haben wir es
mit einem Berufsſtand zu tun, der beiſpielgebend für
unermüd=
liches Vorwärtsſtreben in echt mittelſtändiſcher Art iſt. Wir
möchten nur darauf hinweiſen, daß das ambulante Gewerbe zu
jeder Jahreszeit ſeine Tätigkeit ausüben muß, und was
immer=
hin für die Tatkraft und Willensenergie dieſes aufſtrebenden
Berufsſtandes ſpricht, iſt wohl die markante Feſtſtellung, daß wir
es in dieſen Kreiſen bisher am wenigſten mit
Wohlfahrtsempfän=
gern zu tun haben. Vor allen Dingen, was in der Natur der
Sache liegt, ſtellt das Leben an das ambulante Gewerbe einen
beſonders großen Anſpruch an perſönlicher Initiative und
ver=
antwortungsvoller, Riſikofreudigkeit.
Venn wir ſchon ſagten, daß das ambulante Gewerbe
erfreu=
licherweiſe an ſeiner Geſundung und gleichzeitig an der
allgemei=
nen Wirtſchaftsbelebung mitarbeiten will, ſo erſcheint es uns aus
vielen Gründen doch beſonders bedeutſam, wenn wir an dieſer
Stelle allgemein im Hinblick auf die kommende Veranſtaltung zur
allſeitigen Unterſtützung aufrufen.
Gerade in dieſen Kreiſen dürfen wir davon ſprechen, daß es
ſich um die Aermſten der Armen im Mittelſtande handelt, deren
Bodenſtändigkeit zu erhalten und deren Lebenswillen zu fördern
als eine lebenswichtige Maßnahme der Geſamtnation zu betrach=
Märchen-Nachmitkag des Tagblakts!
Morgen, Sonntag=Nachmittag, um 3.30 Uhr. iſt unſere
Kin=
der=Sondervorſtellung „Hänſel und Gretel”, womit wir
den Kindern der Tagblatt=Leſer eine Freude zu bereiten hoffen.
Karten zu kleinſten Preifen am Schalter unſerer
Geſchäfts=
ſtelle, Rheinſtraße 23, heute bis abends 6 Uhr. Näheres iſt aus
der heutigen Anzeige erſichtlich. —
Reſi=Theater. Spannung. Phantaſie und Abenteuer in dem
eigenartigſten Milieu, das je in einem Film gezeigt wurde, das
iſt „Die Herrin von Atlantis”
ihrer faſzinierenden Schönheit ſpielt die
tiges Beiprogramm. Sonntag mittag:
„Hände hoch!” mit Ken Maynard.
Brigitte Helm in
Hauptrolle. Reichhal=
Jugendvorſtellung:
— Sondermiete der Deutſchen Bühne. Neben den bereits
lau=
fenden Mieten hat die Deutſche Bühne für den Reſt der Spielzeit
eine Sondermiete eingeräumt, die ſich durch freie Wahl der Stücke
und Tage beſonders auszeichnet. Zu dem verhältnismäßig
gerin=
gen Geſamtpreis von 9.— RM. werden fünf wertvolle
Auffüh=
rungen (nach freier Wahl= Oper oder Schauſpiel) innerhalb der
Mieten H, K, I., M, 0 und V geboten. Die Mietkarte enthält fünf
Gutſcheine mit Berechtigung des Einlöſens für einen Platz im
1. Sperrſitz, 2. Sperrſitz, 3. Sperrſitz, Parterre und Rang. Hier
wird auch den Volksgenoſſen, die ſich durch große zeitliche
Inan=
ſpruchnahme den regelmäßigen Theaterbeſuch, nicht geſtatten
kön=
nen. Gelegenheit gegeben, mitzuhelfen am Aufbau des Deutſchen
Nationaltheaters, das nur dann zur Vollendung gelangt, wenn
alle Volksgenoſſen den Theaterbeſuch als kulturelle Pflicht
emp=
finden und dadurch an dieſem bedeutungsvollen Werke
mitarbei=
ten. Auch zur Wechſelmiete 0 können noch Anmeldungen im Laufe
des Dezember getätigt werden. Dieſe Miete umfaßt für den Reſt
der Spielzeit noch 12 Vorſtellungen und wird in monatlichen
Raten mit 3— RM. gezahlt. Auskunft und Anmeldung in der
Geſchäftsſtelle der Deutſchen Bühne im Kleinen Haus des
Lan=
destheaters von 9—13 Uhr vormittags. Tel. 4256.
Steuerfreiheit für Weihnachtsgeſchenke
an Arbeiknehmer.
Wegen der Vorausſetzungen, unter denen
Weihnachts=
geſchenke frei von Lohnſteuer, Eheſtandshilfe und
Schenkungs=
ſteuer bleiben, ſind bei denjenigen Volksgenoſſen, die den
Rund=
erlaß vom 30. November 1933 nicht vollſtändig geleſen haben,
Zweifel aufgetreten. Hinſichtlich der Steuerfreiheit für
Weih=
nachtsgeſchenke von Arbeitgebern an ſolche Arbeitnehmer, deren
vereinbarter Arbeitslohn 3600 RM. jährlich nicht überſteigt, gilt
das Folgende:
1. Beträgt der Wert des Weihnachtsgeſchenkes im Einzelfall
weniger als 25 RM., ſo iſt dieſe einmalige Zuwendung
in jedem Fall ſteuerfrei. Dabei iſt es ohne Belang, ob die
Zuwendung in bar oder in Sachen erfolgt.
2. Beträgt der Wert des Weihnachtsgeſchenkes im Einzelfall
25 RM. oder mehr, ſo iſt die Steuerfreiheit an die
Vorausſetzung geknüpft, daß jede vollen 25 RM. in
Be=
darfsdeckungsſcheinen gegeben werden und nur der
über 25 RM. oder ein Vielfaches davon hinausgehende Teil
in bar oder in Sachen gegeben wird (Beiſpiele: 30 RM.
da=
von 25 RM. in einem Bedarfsdeckungsſchein und 5 RM. in
bar oder in Sachen. — 65 RM., davon 50 RM. in zwei
Be=
darfsdeckungsſcheinen zu je 25 RM. und 15 RM. in bar oder
in Sachen). Wenn der durch 25 teilbare Reichsmarkbetrag nur
zum Teil in Bedarfsdeckungsſcheinen gegeben wird, ſo iſt
der in bar oder in Sachen gegebene Teil
ſteuerpflich=
tig (Beiſpiele: 50 RM.. davon 25 RM. in einem
Bedarfs=
deckungsſchein und 25 RM. in bar oder in Sachen. Die
zwei=
ten 25 RM. ſind ſteuerpflichtig, weil ſie nicht
eben=
falls in einem Bedarfsdeckungsſchein gegeben werden.
80 RM., davon 25 RM. in einem Bedarfsdeckungsſchein
und 55 RM. in bar oder in Sachen. Die 55 RM. ſind
ſteuer=
pflichtig, weil der in dieſem Rahmen durch 25 teilbare
Reichsmarkbetrag nicht ebenfalls in
Bedarfsdeckungsſchei=
nen gegeben wird. Steuerfrei würden auch die 55 RM. ſein,
wenn ſie nicht voll in bar oder in Sachen gegeben würden,
ſondern nur in Höhe von 5 RM. und die 50 RM. in zwei
Bedarfsdeckungsſcheinen zu je 25 RM.).
3. Bedarfsdeckungsſcheine ſind bei den
Finanz=
ämtern erhältlich. Jeder Arbeitgeber, der im
Einzel=
fall Geſchenke im Betrage von 25 RM. oder mehr als 25 RM.
geben will, muß ſeinen Bedarf an Bedarfsdeckungsſcheinen
beim Finanzamt unverzüglich anmelden, weil die
Finanz=
ämter Vorräte an Bedarfsdeckungsſcheinen nicht unterhalten.
Die Bedarfsdeckungsſcheine können zu beliebiger Zeit, auch
noch im Jahre 1934, zum Einkauf von Kleidung, Wäſche und
ſon=
ſtigen Gebrauchsgegenſtänden verwendet werden. Es ſei
wieder=
holt auf den vollſtändigen Wortlaut des Erlaſſes, der in den
großen Tageszeitungen erſchienen iſt hingewieſen. Außerdem
ſind die Finanzämter gerne bereit, Auskunft zu erteilen.
Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein. Sektion
Darm=
ſtadt. In der Monatsverſammlung zeigte Herr Prof Frank
aus Achern ſeine neueſten Farbenphotographien. Wir haben
ſchon mehrmals die ſchönen farbigen Diapoſitive des Herrn Prof.
Frank hier bewundert. Er iſt auf dieſem Gebiet eine Autorität
und ſeine Aufnahmen ſind mit künſtleriſchem Blick und vollenderer
Technik hergeſtellt. Er zeigt uns diesmal Bilder aus ſeiner
Hei=
mat, dem Thüringer Wald, aus dem Schwarzwald und aus dem
Oetztal. Ferner eine Reihe ſehr ſchöner Blumenaufnahmen. Zur
Technik iſt zu bemerken, daß es ſich durchweg um Agfa=Platten
handelt. Die Expoſitionszeit iſt weſentlich länger als bei andern
Filmen, weshalb auch Momentbilder kaum möglich ſind. Einer
weiteren Verbreitung ſteht auch der Umſtand im Weg, daß das
Verfahren immer noch bedeutend teurer iſt, und daß auch die
Reproduktivn noch nicht recht gelungen iſt. Die zahlreich
er=
ſchienenen Zuhörer ſpendeten für den intereſſanten und
künſtle=
riſchen Genuß reichen Beifall.
T 7746
bei
wigräne
Nues ete
Hus ne
Je
In allen Apofheken erhältlich zum Preise von RM. 0.93 u. 1.88.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 348
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Samstag, 16. Dezember 1933
BALtü 2.
Lichker in der Stadt.
Es iſt nicht verwunderlich, daß der Dezember aus mancherlei
Gründen nicht recht beliebt iſt bei den Menſchen. Wenn er ſo
mit ſeiner frühen Dunkelheit, ſeinem Froſt und ſeinem kalten
Wetter daherkommt und uns das Leben noch weniger angenehm
macht, als es ohnehin ſchon iſt dann könnte er ehrlicherweiſe
von ſich ſagen wie jener rheinheſſiſche Bauer, dem der Herr Pfarrer
wegen ſeiner allzu durſtigen Kehle die Leviten geleſen hatte:
„Wiſſeſe, Hochwirden, mer ſagt mer ja viel nach, awwer’s is aacb
viel woahr."”
Warum aber ſoll man dem Dezember nicht auch einmal etwas
Nettes nachſagen? Gewiß, es dunkelt früh, die Koſten für den
elektriſchen Strom belaſten das Budget ſchwerer als ſeither, die
Oefen wollen in Nahrung geſetzt ſein, aber irgendwie bedeutet
das alles ja auch ein Zuſammenrücken, ein Mehr=aufeinander=
Angewieſenſein, bedeutet das die Verlegung des Schwerpunktes
in die Häuslichkeit und in die Familie. Wo ſind die alten
Mär=
chen= und Bilderbücher, die Spiele, der „Schwarze Peter”. „Menſch
ärgere dich nicht” das Halma, das Domino, das Damen= und
Mühlenſpiel? Und ein Apfel iſt der erſte Preis und eine Nuß
der zweite. Wer verliert, darf aber nicht weinen! Vielleicht
ge=
winnt er dann beim zweiten Gang.
Und wie wär’s morgen mit einem Gang durch die Stadt,
ge=
rade ſo um die Zeit, wenn es anfängt dunkel zu werden? Dort
lebt die Stadt ietzt aus dem Licht der Schaufenſter. Man macht
nicht lange Gefackel mit der Dunkelheit: ein Knips, ein Dreh,
und dann kannſt du gucken und ſchauen, und es iſt faſt wie ein
Märchen, was es da alles zu ſehen gibt. Du wirſt ja deine Laſt
haben, deine diverſen Sprößlinge von den Spielwarenläden
los=
zueiſen: aber wenn ſie ſich endlich alles von dir (oder dem
Chriſt=
kind) gewünſcht haben, was ſo vom oberſten Brett bis herunter
auf den Boden des Schaufenſters ausgeſtellt iſt, dann wird dir
auch dieſes Kunſtſtück gelingen. Nun kannſt du etwa dazu
über=
gehen, der Reihe nach vor den andern Geſchäften ein Preisraten
mit deinen Kindern zu veranſtalten, was ihr zu Weihnachten dem
Vater (oder wenn du ſelbſt der Vater biſt: was ihr der Mutter)
ſchenken wollt. Du wirſt aus beſtimmten Gründen nicht alles
gutheißen können, was man dir vorſchlägt, aber das iſt auch
ſchließlich nicht notwendig: ſo im Licht der Schaufenſter an den
vielen Läden mit ihren Schuben, Kleidern. Büchern,
Schmuck=
ſachen, Taſchen,Hüten, Teppichen und was nun all derDinge mehr ſind,
dahinwandeln zu können und zu wiſſen, daß irgendwo zwiſchen
den vielen, vielen Sachen auch das bereit liegt, was du — ſei es
nun klein oder groß — für die Deinen ausſuchen wirſt, das iſt
ſchon wie ein Vorſchuß auf die Freude, die dir die vielen Lichter
ankündigen wollen.
Reichert’s Guke Skuben.
Warum eignen ſich gerade elekiriſche Geräfe
beſonders als Weihnachtsgeſchenke?
Sie ſind vor allem denkbar praktiſch!
Die ſchwierigen Wirtſchaftsverhältniſſe geſtatten es vielen
nicht, ihre Weihnachtsausgaben nach dem früher vielleicht
übli=
chen Maße zu bemeſſen. Dies gilt insbeſondere für die
Beſchen=
kung innerhalb der Familie. Da iſt es gut, daß elektriſche
Ge=
räte gleichzeitig nützlich und bequem ſind, weshalb man ſich
leich=
ten Herzens zu einer Geldausgabe beſtimmen läßt, die man ſich
für einen Luxusgegenſtand nicht erlauben könnte.
Sie ſind aber auch im beſonderen Maße preiswert.
Die dauerhafte Ausführung der heute von namhaften
Her=
ſtellerfirmen erhältlichen Geräte geſtalten die Anſchaffung
elek=
triſcher Geräte zu einer bleibenden Freude am Beſitz. Nach
Jah=
ren noch erfüllen ſie ihre Aufgabe voll und ganz. So tragen die
einmaligen Anſchaffungskoſten überreiche Zinſen.
Sie ſind ſchließlich eine Notwendigkeit!
Ueberall im Groß= und Kleingewerbe wird die Forderung
nach weitgehendſter Rationaliſierung erhoben, d. h. Vereinfachung
a. An die
aller Arbeitsvorgänge, Zeitgewinn. Hochwertigkeit
Vereinfachung der taglichen Arbeiten im eigenen Hauſe jedod
denken die wenigſten. Und doch kann gerade hier friſch=fröhlich
„rationaliſiert” werden, indem wir mühſelige und zeitraubende
Handarbeit durch Anwendung der Elektrizität erſetzen. Unſere
heutige Ziviliſation hat ſich im öffentlichen und gewerblichen
Leben die Technik in einem außerordentlichen Maße zu Dienſten
gemacht, und nun gilt es, auch im täglichen Haushalt
nachzu=
folgen. Wir erfüllen damit eine Forderung der Kultur, denn
allſeitige Verwendung der Elektrizität verbürgt
Geſundheit und Fortſchritt!
Die Heag=Ausſtellung iſt bis Weihnachten jeden Samstag
und Sonntag nachmittag geöffnet. Es iſt empfehlenswert, vor
dem Einkauf von Geſchenken ſich dort koſtenlos beraten und die
elektriſchen Apparate unverbindlich im Betrieb vorführen zu
laſſen.
Sonderzüge zum Weihnachkseinkauf in Darmſtadt.
Zur Verbeſſerung der beſtehenden Zugverbindungen verkehren
Sonntag, den 17. Dezember, nachſtehende Sonderzüge nach und
von Darmſtadt, die mit Fahrkarten des allgemeinen Verkehrs
benützt werden können:
Strecke Wiebelsbach—Darmſtadt:
* Reichert’s Gute Stuben wurden geſtern abend nach
Been=
digung eines durchgreifenden Umbaues im erſten Stock des
Hau=
ſes Ecke Schuchard= und Luiſenſtraße als Speiſereſtaurant mit
Kellnerbedienung eröffnet. Der Exiſtenzkampf macht jedem
ein=
zelnen zur Pflicht, ſein Geſchäft dadurch zu beleben, daß er den
Wünſchen ſeines Kundenkreiſes möglichſt entgegenkommt. Die
Be=
ſitzerin des Reſtaurants, Frau Reichert, wird dieſen Wünſchen
da=
durch gerecht, daß ſie eine gediegene Gaſtſtätte geſchaffen hat, in
der vor allem Rückſicht auf die Anſprüche der Gäſte genommen
iſt. Die drei großen hellen Räume wirken durch die ruhig=
vor=
nehme Tönung der Wandbekleidung und Vorhänge und durch den
Teppichbelag, ſowie zweckmäßige Deckenbeleuchtung angenehm und
behaglich. Bei aller Gepflegtheit der Inneneinrichtung iſt aber
übermäßiger Luxus vermieden. Selbſtverſtändlich iſt das
Speiſe=
reſtaurant durch einen eigenen Aufgang von der Schuchardſtr. 18
aus von dem Maxim=Bar=Betrieb völlig getrennt.
Auch die Maxim=Bar=Räume ſind vollkommen renoviert und
durch umfaſſenden Umbau weſentlich vergrößert, ſie paſſen ſich
dadurch großſtädtiſchen Anſprüchen an.
— Epangeliſche Männervereinigung der Petrusgemeinde. Der
Monatsabend der Männervereinigung bot wiederum des
Inter=
eſſanten die Fülle. Der Vorſitzende, Herr Oberreallehrer Frank,
der gerade von einer Tagung des Evang. Gemeindetages in
See=
heim kam, wußte viel zu berichten von dem Ringen um die
Pro=
blemſtellung der kirchlichen Gegenwart, die mehr denn je ſich mit
den Fragen tiefer Kirchlichkeit beſchäftigte, und gab ſo den
An=
weſenden einen Hinweis, wie ernſt die Stunde der Kirche iſt
Seine Worte waren der rechte Auftakt zu dem ſehr intereſſanten
Vortrag von Herrn Pfarrer Weiß über „Wert und Bedeutung
des Alten Teſtamentes‟. Der Vortragende wies auf die
bedeu=
tungsvollen Tage der letzten Monate im politiſchen Leben hin.
Alles geworden aus der großen Seele des Führers und Volks
kanzlers, die im Ringen um die Geſtaltung unſeres deutſchen
Vol=
kes zugleich ein Ringen des Führers um die deutſche Seele
be=
deuteten. Klar hat Adolf Hitler die Fronten gezeichnet. Aber er
hat bei dieſen Fronten auch die Gegner erkannt, die nach den
eigenen Worten des Führers ſich auch in den Kreiſen derer
zei=
gen, die heute gegen das Chriſtentum und die chriſtliche Kirche
turm laufen von der völkiſchen Seite her. Sie ſind es in erſten
Linie, die heute auch den Kampf gegen das Alte Teſtament
betrei=
ben, nicht wiſſend, daß es die Grundlage für die Verkündigung
Jeſu iſt. Es gilt auch hier immer, Schale und Kern voneinander
zu unterſcheiden. Luther iſt es geweſen, der uns auch hier die
rechte Stellung gelehrt hat. Deutlich und klar hob der Redner
die einzelnen Stufen der Entwicklung hervor und ging auch auf
die „anſtößigen” Geſchichten ein, die gerade in der letzten Zeit
vieder ſoviel Kritik erfahren mußten. Welch tiefe und echte
Frömmigkeit zeigen gerade die Pſalmen, Notſchrei der Kreatur
geſtern und heute, aber auch Glaube in letzter Kraft. — Reicher
Beifall lohnte die Worte des Redners. Eine kurze Ausſprache
ſchloß ſich an. Es war keiner, der nicht mit ganzem Herzen ja
ſagen konnte zu dem, was der Abend bot.
Adventsgottesdienſt in der Evangeliſchen
Jugendgemein=
ſchaft. Wir erinnern nochmals an den heute abend um 8.30 Uhr
in der Martinskirche ſtattfindenden Adventsgottesdienſt der
Evan=
geliſchen Jugendgemeinſchaft Darmſtadt. Prediger: Herr Pfarrer
Köhler.
— Privilegierte Schützengeſellſchaft, Darmſtadt. (Gegründet
um 1530.) Zahlreiche Mitglieder der alten Privilegierten
Schützen=
geſellſchaft verſammelten ſich, um nach Abſchluß der Schießſaiſon
hre Siegerehrung in althergebrachter Weiſe zu feiern.
Feiern iſt, wie der Führer und Oberſchützenmeiſter Engel in ſeiner
Begrüßungsanſprache betonte, zuviel geſagt, denn es ſollte ein
ſchlichtes und einfaches Beiſammenſein der Schützen mit ihren
An=
gehörigen werden. Die Rede des Führers klang aus in ein
Treu=
gelöbnis zu unſerem Reichspräſidenten Hindenburg und unſerem
Volkskanzler Adolf Hitler. Bei der Siegerehrung ſelbſt wurden
die errungenen Einzelſiege verleſen, und die Becher und
Meiſter=
ſchaftsnadeln ausgegeben. Es würde zu weit führen, die vielen
Preisträger einzeln aufzuführen, erwähnt ſoll nur werden, daß
Schütze Auguſt Gunſchmann im abgelaufenen Jahre auf 300 Meter
die Goldene Meiſterſchaftsnadel des Deutſchen Schützenbundes,
2 Goldene, 2 Silberne und 1 Bronzene Meiſterſchaftsnadel des
Mittelrheiniſchen Schützenbundes und außerdem die Meiſterſchaft
im Kleinkaliberſchießen der Geſellſchaft errang. Die Silberne
Meiſterſchaftsnadel des Deutſchen Schützenbundes holte ſich auf
Kleinkaliber Karl Göbel, die des Mittelrheiniſchen Schützenbunds
auf Piſtole Albert Boſch. Anſchließend an die Siegerehrung
über=
reichten die Schützenfrauen eine ſelbſtgeſtickte Fahnenſchleife zum
Gedenken an den hiſtoriſchen Tag der Arbeit — 1. Mai 1933 —
an welchem die Fahne im Zuge mitgetragen wurde. Ein
gemüt=
liches Beiſammenſein, gewürzt durch heitere Vorträge der
Gebrü=
der Göbel. hielt die Schützen noch einige Stunden in froher
Unter=
haltung zuſammen.
Keine Weihnachtspakete an Strafgefangene und
Unter=
ſuchungshäftlinge. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Um den
Angehörigen und Bekannten von Strafgefangenen und
Unter=
uchungshäftlingen unnötige Ausgaben zu erſparen und um
an=
dererſeits eine unnötige Ueberlaſtung der Beamten der Straf= und
Unterſuchungsgefängniſſe zu vermeiden, wird darauf hingewieſen,
daß nach den Vollſtreckungsvorſchriften vom 1. Auguſt d. J. die
Ueberſendung von Lebensmittel= und Weihnachtspaketen an
Straf=
gefangene und Unterſuchungshäftlinge nicht mehr geſtattet iſt, und
daß etwa eingehende Pakete an den Abſender zurückgeſchickt
wer=
den müſſen.
Strecke Bensheim—Darmſtadt:
Bensheim ab 12.45 Aue bach ab 12.49 Zwingenberg. ab 12.54 Hähniein ab 12.58 Bickenbach ab 13.03 Eberſtadt ab 13.10 Darmſtadt Süd an 13.16 Darmſtadt Hbf. an 13 20 Bei seilschtem Wetter
die Haut besser schützen!
Es regnet und stürmt und Sie müssen
ins Freie? Schnell etwas Leokrem
Das schützt die Haut vor
Wetter-
schaden: sie bleibt stets sammetweich
und zart und kann nicht rauh und
rissig werden. Leokrem, ein
Er-
zeugnis der Chlörodont-Fabrik,
enthält naturechtes Sonnen-Vitamin.
Dosen zu 90, 50, 22, 15 Pfg. in allen
Fächgeschäften erhältlich.
— Kunſthalle am Rheintor. Die Weihnachtsſchau des
Kunſt=
vereins findet nach wie vor ungeteilten Beifall, ſo daß
insbeſon=
dere die Sonntage einen ſtarken Beſuch bringen. So iſt zu
hof=
fen, daß ſich auch am 3. Advent zahlreiche Kunſtfreunde in der
Kunſthalle einfinden. Sie werden an vielen der ſchönen
ausge=
ſtellten Arbeiten Gefallen haben, ſo daß ſich vielleicht mancher zu
einem Erwerb für Weihnachten entſchließt. Von Anton Machek
hat den Kunſtverein von den im Oberlichtſaal gezeigten Bildern
den „Sonnenaufgang” und „Wintermorgen im Vorgebirge” als
Gewinne für ſeine Wehinachtsverloſung angekauft. Es ſei,
noch=
mals darauf hingewieſen, daß die diesjährige, am 20. Dezember
ſtattfindende Verloſung, an der alle Mitglieder des Kunſtvereins
ohne weiteres teilnehmen, viele, auch wertvolle Gewinne,
auf=
weiſt, die in einem der Nordräume des Obergeſchoſſes zur
Aus=
ſtellung gebracht ſind.
Muſikaliſche Feierſtunde im Landesmuſeum. Im Rahmen
Weihnachtsmeſſe der bildenden Künſtler wird am
kommen=
der
den Sonntag vormittag im Landesmuſeum eine kleine muſika
liſche Feierſtunde ſtattfinden. Vom Heſſiſchen Landestheater haben
ſich freundlicherweiſe Frau Regina Harre und die Herren
Hein=
rich Blaſel und Peter Anders zur Verfügung geſtellt, die
unter der Begleitung von Emil Kaſelitz einige Lieder ſingen
werden. Ueber die Zeit des Beginnes der Veranſtaltung wird in
einer Notiz in der Sonntagsnummer Näheres bekannt gegeben.
Geſellſchaft Heſſiſcher Bücherfreunde. Der Vorſtand der
Geſellſchaft macht ſeine Mitglieder darauf aufmerkſam, daß die
diesjährigen Jahresgaben: 1. „Es waren mal drei Geſellen von
Adam Karrillon und 2. „Johann Ludwig Strecker, der Maler des
Merckſchen Freundeskreiſes” von Ernſt Emmerling ſoeben
erſchie=
nen ſind und täglich von 9—1 Uhr vormittags und 14—18 Uhr
nachmittags im Geſchäftszimmer der Geſellſchaft im Schloß
ab=
geholt werden können. (Samstag nachmittag geſchloſſen.)
Angenehm iſt es, wenn Sie, vom Weihnachtseinkauf
er=
müdet, für billigen Preis durch die Straßenbahn ſchnell und
be=
quem nach Hauſe befördert werden. Die jetzigen
Straßenbahn=
preiſe ſind ſo niedrig gehalten, daß heute keiner mehr, vor allem
die Hausfrau, die bei ihrer anſtrengenden Tagesarbeit ganz
be=
ſonderen Anſpruch hierauf erheben kann, auf die
Annehmlichkei=
der Beförderung durch die Straßenbahn Verzicht zu leiſten
braucht. Wenn man außerdem bedenkt, daß der
Straßenbahn=
betrieb vielen Volksgenoſſen Arbeit und Brot gibt, denen dies
durch entſprechende Benutzung der Straßenbahn erhalten bleibt
ſo kann erwartet werden, daß die Bevölkerung Darmſtadts, nicht
zuletzt zum eigenen Vorteil, dazu beiträgt, daß den Bemühungen
durch billige Tarife mehr Verkehr und damit mehr Arbeit zu
ſchaffen. zum Erfolg verholfen wird.
Der Kanarienzucht= und Vogelſchutzverein, gegr. 1897,
ver=
anſtaltet auch dieſes Jahr, wenn auch unter großen Opfern,
wie=
der eine allen Darmſtädtern längſt zur Gewohnheit gewardene
Kanarien=Ausſtellung, der eine Prämiierung der beſten Sänger
durch ein beſonderes Preisgericht vorausgeht. Die Ausſtellung
be=
findet ſich in den Räumen des Hanauer Hofes, Heinheimerſtr. 8,
und findet ſtatt am 16. und 17. Dezember, und iſt an beiden
Tagen in der Zeit von vorm. 9 bis 6 Uhr abends durchgehend
ge=
öffnet. Geeignetes Bildmaterial ſowie vielerlei Vogelſchutzgeräte
und einige Zahlen über die bisher geleiſtete Arbeit in der
Vogel=
beringung werden Ihnen Intereſſantes übermitteln. Jeder
fünf=
zigſte Beſucher erhält einen Kanarienhahn als Geſchenk.
Reichhal=
tige Tombola. Eintritt 20 Pfg. Beachten Sie bitte unſere
An=
zeige in dieſem Blatte.
„Reicherts Stuben”, Eingang Schuchardſtr. 18, 1. Stock,
täg=
lich ab 16 Uhr Schrammel=Konzert. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Samstag, den 16. September 1933.
Union: „Du ſollſt nicht begehren”. — Helia: „Sieg des
Glau=
bens”, — Palaſt: „Jahrmarktsrummel”
Reſi=Theater: Die
Herrin von Atlantis
— Konzerte: Schillereck. Hotel zur Poſt,
Bahnhofs=Hotel. Cafs Ganßmann, Reicherts Stuben.
Weihnachtsfeier des Ausbildungsſturms 14115.
Der Ausbildungsſturm /115, der am 15. Dezember 1933
ſeine vierwöchige Ausbildungszeit beendete, hielt im
ſtimmungs=
voll geſchmückten Saal des Wiener Kronenbrau=Kellers eine echt
deutſche Weihnachtsfeier ab, der auch die Frauen, Bräute und
Angehörige der SA.=Anwärter beiwohnten. Außerdem war
Sturmbannführer Appel mit ſeinem Stab erſchienen.
Pünkt=
lich um 20.15 Uhr eröffnete das aus SA.=Anwärtern beſtehende
Orcheſter mit dem Marſch „Tochter Zion” von Händel den erſten
Teil der Feier, während ſich am Weihnachtsbaum langſam die
Kerzen entzündeten. Nach einem ſinnvollen Prolog, geſprochen
von Frl. D. Schmidt begrüßte Sturmführer K
ingel=
höfer die Anweſenden. In ſeiner Anſprache gedachte er
Toten des Krieges und der Bewegung und hielt allen vor Augen.
was es heißt. SA.=Mann zu ſein. Das gemeinſam geſungene
Weih=
nachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht” beendete den erſten Teil
der Feier.
Nach kurzer Pauſe leitete der flott geſpielte Badenweiler
Marſch den zweiten Teil des Feſtes ein, der einen mehr heiteren
Anſtrich hatte. Zur Unterhaltung trugen SA.=Kameraden durck
Muſik= und Geſangsvorträge und Rezitationen bei. Reicher
Bei=
fall dankte allen Künſtlern. Am Schluß dieſes Programmteils
erſchien der Weihnachtsmann mit einem rieſigen Gabenberg, den
er nach einer Anſprache verteilte. Der Weihnachtsmann hatte
ſich die Worte unſeres Führers: „Kein Volksgenoſſe darf in
die=
ſem Winter hungern oder frieren” zu eigen gemacht und an
unge=
fähr 50 erwerbsloſe Kameraden unſeres Sturmes und des
Sturm=
banns gedacht. Unter freudiger Anteilnahme aller erhielt jede=
Pakete, die lauter nützliche Gegenſtände, wie Kleidungsſtücke,
Lebensmittel. Zigaretten u. a enthielten. Die Kameraden
konn=
ten den Eindruck in ſich aufnehmen, daß in der SA. der
Sozialis=
mus praktiſch gepflegt wird und nicht die leere Phraſe iſt, die
wir in den vergangenen Jahren ſo oft haben erkennen können
Die SA.=Kameraden, die es dem Weihnachtsmann ermöglichten,
ſo viele zu erfreuen, durften das hehre Gefühl mit nach Hauſe
nehmen, den von dem harten Los der Arheitsloſigkeit
Betroffe=
nen Zuverſicht. neuen Mut und Kraft gegeben zu haben.
Bei Tanz blieb man noch lange zuſammen. Der Sturm hatte
durch Ausgabe von Biermarken dafür geſorgt, daß auch die
er=
werbsloſen Kameraden mit ihren Angehörigen der Feier bei Bier
oder Wein bis zum Schluß beiwohnen konnten
Der Abend hat gezeigt, was wahre Volksgemeinſchaft un
Kameradſchaft in kurzer Zeit vermag und welchen unermeßlich
Anteil die SA. an der Erreichung dieſes Zieles hat, wenn ſich
die Stürme aus Angehörigen aller Berufsſtände
zuſammen=
ſetzen.
Aus der NSDAP.
Der Gauſchatzmeiſter!
Betr. Winterhilfswerk.
Verbot aller Sammlungen durch Reichsregierung und
Reichs=
leitung der NSDAP.
Die Reichsregierung und die Reichsleitung der NSDAP
haben angeordnet, daß zugunſten des WHW. alle anderen
Sammlungen unterſagt ſind, Auf dieſe Anordnung wird
nochmals mit allem Nachdruck hingewieſen.
Keine Untergliederung der Partei hat das Recht,
Sammlun=
gen für ſich durchzuführen.
d aufgefordert. Zuwiderhandlun
Die Parteigenoſſenſchaft
gen an die Gauleitung der NS.
AP., Adolf=Hitler=Haus. „
Gau=
ſchatzmeiſter”, zu melden.
Der Gauſchulungsleiter!
Der Zentralſchulungskurſus in Frankfurt
Mainfindet am Samstag, 16. Dezember 1933, nachmittags 4 Uh
im Stadtverordnetenſitzungsſaal, im Römer, ſtatt. Themen:
Oſt=
die Teilnahme
a=
fragen. Für ſämtliche Schulungsleiter iſt
dieſen Kurſen Dienſtpflicht. SA., SS.. HJ., BDM. und ſonſtige
Parteigenoſſen werden hiermit zu den Kurſen eingeladen. D
Beſuch iſt koſtenlos, doch wird pünktliches Erſcheinen, ſowie Ein
zeichnen in die Anweſenheitsliſten vor Beginn der Kurſe
wartet. Schulungsmaterial wird vor Beginn der Kurſe
abge=
geben.
Der Kreisleiter, Pg. Zürtz, teilt mit:
Amtswaltertagung ſämtlicher Amtswalter der Stadt Darmſtadt!
Verbunden mit Schulungskurſus!
Am Montag, dem 18. Dezember, findet im Saale der „Krone‟,
Darmſtadt, Schuſtergaſſe, abends 8.30 Uhr, eine
Amtswaltertagun=
ür ſämtliche Amtswalter der Stadt Darmſtadt, verbunden mit
ſchulungskurſus, ſtatt. Erſcheinen iſt unbedingte Pflicht. (
ſpricht der Kreisſchulungsleiter, Pg. Borchert.
Schulungskurſe finden ſtatt:
Samstag, den 16. Dezember, in Wixhauſen,
Dienstag, den 19. Dezember, in Pfungſtadt.
Freitag, den 2
Dezember, in Waſchenbach.
Es ſpricht Pg. Kreisſchulungsleiter Borchert. Beginn der
Schu=
lungskurſe pünktlich 8.30 Uhr. Lokal iſt vorher dem
Kreis=
ſchulungsleiter bekannt zu geben.
Die Zelle Meſſel hält am Samstag, 16. Dez., abends 8.30 U
im Saale von Gg. Laumann 12. ihre monatliche
Mitgliederver=
ſammlung ab.
Ortsgrupep 7 (Martinsviertel).
Die Amtswalterbeſprechung findet am Samstag, 16. Dez.,
abends 6 Uhr, im „Martinsglöckchen” ſtatt.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe 6 (Schloßgarten).
Nächſter Arbeitsabend Montag. 18. Dez., 20 Uhr, bei
Gaſt=
wirt Gg. Gunder, Schloßgartenplatz 6.
Lichtbildner, Achtung!
Diejenigen Partei= und Volksgenoſſen, die Lichtbilder=
Auf=
nahmen — innerhalb des Bereichs der Ortsgruppe 6 (
Schloß=
garten) — von früheren Wahlkämpfen, Aufmärſchen,
Kundgebun=
gen. Straßenpropaganda uſw., ſowie am Tag der Arbeit und am
Erntedankfeſt (Dietrich=Eckart=Platz) gemacht haben, werden
hier=
mit gebeten, je einen Abzug mit Gegenſtands= und
Datums=
angabe der Ortsgruppe zur Verfügung zu ſtellen. Für die
Ueber=
laſſung danken wir im voraus. Die Bilder ſind bei dem O.=Gr.
Propagandawart Pg. Kurt Fiſcher Ploenniesſtraße 8 I,
ab=
zugeben.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Hermter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betradtn
in keinem Falſe irgendwie als Pe prechung oder Kritit
— Hotel Poſt am Hauptbahnhof veranſtaltet dieſen
Sams=
tag und Sonntag ein Winterfeſt. Sämtliche Räume ſind weihnacht
lich dekoriert. Die Kapelle Rodemer ſpielt zum Tanz. (Siehe Anz.,
— Beſuchen Sie bitte das Bahnhofs=Hotel. Jeden
Samstag und Sonntag abend ab 20 Uhr ſpielt die beſtens be
kannte Kapelle Ludw. Geiß flotte Weiſen, neueſte Tänze (gute
Tanzfläche). Die vorzügliche Küche zu mäßigen Preiſen wird
jeden Beſucher zufriedenſtellen.
Vereinskalender.
— Epangeliſcher Beamtenverein Heſſen,
Orts=
gruppe Darmſtadt. Unſere Mitglieder werden auch an dieſer
Stelle auf die am Montag, 18. Dezember, in der „Krone” (
Hiſto=
riſches Zimmer) ſtattfindende Mitgliederverſammlung
aufmerk=
ſam gemacht, die hauptſächlich der Ausſprache über verſchiedene
kirchliche Fragen uſw. dienen ſoll. Durch Mitglieder eingeführte
Gäſte aus evangeliſchen Beamtenkreiſen ſind willkommen.
„Alt=Darmſtadt”=Verein. Am Donnerstag, dem
21. d. M., abends 8,15 Uhr, findet unſere Weihnachtsfeier in
Fürſtenſaale in althergebrachter Weiſe ſtatt und ſind unſere
Mit=
glieder dazu herzlich eingeladen.
Train=Vereinigung 18. Auf die am Sonntag
dem 17. Dez. 1933. abends 7.30 Uhr pünktlich, im Konkardiaſaal,
Mackenſenſtraße, ſtattfindende Weihnachtsfeier wird nochmals
hin=
gewieſen. Jeder Kamerad hat die Pflicht. mit ſeiner Familie
vollzählig zu erſcheinen. Auch die noch fernſtehenden Kameraden,
ſowie Freunde und Gäſte ſind herzlich eingeladen.
SA=Reſerve I (Stahlhelm), Standortgruppe Rein=
R
heim. — Nächſter Kameradſchaftsabend am Diens=
Stahiheim) tag, den 19. Dezember 1933, um 20 Uhr pünktlich
a
—verbunden mit Weihnachtsfeier. Dienſtanzug. Er
ſcheinen aller Kameraden iſt Pflicht. Wer am Erſcheinen
verhin=
dert iſt, hat dies unter Angabe der Gründe an den
Unterzeich=
neten rechtzeitig ſchriftlich mitzuteilen. — Gleichzeitig weiſe ict
nochmals darauf hin, daß nunmehr ſämtliche Kameraden einſchl.
Anwärter umgehend für Unfformierung zu ſorgen haben.
anbetracht der von den ſchon länger dem Stahlhelm angehörenden
Kameraden gebrachten Opfer iſt dieſe Forderung an die neueren
Kameraden nicht als unbillig zu bezeichnen.
(gez.) Werner, komm. Standortgruppenführer.
Samstag, 16. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seite 7
Aus Heſſen.
Volksunkerhaltungsabende
des Heſſiſchen Landestheakers im Lande.
Auf Veranlaſſung des Leiters der Reichspropagandaſtelle
Heſſen, Pg. Trefz, hat das Heſſiſche Landestheater in den Orten:
Dieburg, Babenhauſen, Reinheim, Groß=Umſtadt, Erbach,
Michelſtadt, König, Höchſt, Reichelsheim, Bensheim,
Lin=
denfels und Heppenheim.
wohlgelungene und von der Bevölkerung begeiſtert aufgenommene
Volks=Unterhaltungs= und Werbeabende durchgeführt. Vor der
Eröffnung des Abends ſprach Pg. Trefz und erwähnte unter
an=
derem, daß das Theater nicht ein Privileg einer beſtimmten Schiet
des Volkes, ſondern das Eigentum der geſamten Bevölkerung ſei
Nachdem wir ein Volk geworden ſeien, hätte auch das Theater
die Pflicht, hinauszugehen zum Volk und die Kunſt auch an den
Arbeiter und den Bauern heranzutragen. Arbeiter und Bauer
aber ſollen ſich umgekehrt mit dem Theater als ein Stück ihres
eigenen Kulturgutes innerlich verbunden fühlen. Die Sehnſucht
des theaterbeſuchenden Deutſchen ſei ein Deutſches Nationaltheater.
Ein ſolches ſei aber nur dort möglich, wo auch eine Nation
vor=
handen ſei. Und nachdem wir nun auch Nation geworden ſind,
werden wir auch den Weg finden zum Deutſchen Nationaltheater.
Die Zeit, in der das Volk der Dichter und Denker, das Volk
eines Schiller und Goethe, eines Wagner und Beethoven ſeine
künſtleriſchen Leiter aus Galizien beziehe, ſei endgültig vorüber
Die künſtleriſchen Darbietungen wurden beſtritten von:
Char=
lotte Krauß, Heinrich Schlüter, Armella Bauer und Anna Jacobs
mit Operndarbietungen, Edith Wien. Heini Handſchuhmacher,
Käthe Gothe für Operette und Luſtſpiel, Hansgeorg Laubenthal
Emil Lohkamp, Hellmuth Hinzelmann, Chriſtiane Grautoff für
das Schauſpiel. Alice Zickler, und die geſamte Tanzgruppe,
ab=
wechſelnd mit Solodarbietungen, und für das Orcheſter: Max
Bud=
denhagen, Martin Geißler und Hans Andre. Dann vor allem
der Kapellmeiſter Emil Kaſelitz und der nach München
verpflich=
tete Norbert Schultze. Kurt Th. Ritzhaupt. Hans Baumeiſter,
Hein=
rich Beſt, Johannes Drath, Regina Harre, Heinrich Kuhn, Martha
Liebel, Hugo Andreä waren ebenfalls an einzelnen Abenden
er=
folgreich tätig.
Ganz beſonders zu erwähnen iſt die vorzügliche Organiſation
des Spielleiters Fred Schröer, der gleichzeitia als Anſager
ge=
wirkt und ſich die Herzen der Zuhörer im Sturm erobert hat.
Wir wollen hoffen, daß auch die der Sache noch etwas fremd
gegenüberſtehenden Künſtler im kommenden Jahre die ſoziale und
kulturelle Bedeutung dieſer Abende erkennen und ſich ebenfalls
in den Dienſt der Volkskunſt auf dem Lande ſtellen.
Als Vertreter der NSBO., Fachſchaft Heſſ. Landestheater,
ſprach der Preſſe= und Kulturwart, Pg. Heck, über die kulturelle
Bedeutung dieſer Werbeabende.
Dem General=Intendanten Dr. Praſch gehört die beſondere
Dankbarkeit des Volkes für ſeine tatkräftige Unterſtützung und
ſein großes Verſtändnis, das er für dieſe herrliche Einrichtung
gezeigt hat. Möge auch im kommenden Jahr bei den
bevorſtehen=
den Wiederholungen dem Heſſiſchen Landestheater derſelbe Erfolg
bei ſeinen Volks=Unterhaltungsabenden beſchieden ſein, wie dies
in den letzten Monaten der Fall war.
J. Griesheim, 15. Dez. Weihnachtsfeier des
Eiſen=
hahnvereins. Der hieſige Eiſenbahnperein veranſtaltet am
Samstag, den 16. Dezember, im Saale „Zum Darmſtädter Hof
ſeine diesjährige Weihnachtsfeier. Den Vorbereitungen nach zu
urteilen, verſpricht die Feier, bei der außer theatraliſcher
Un=
terhaltung auch der Nikolaus erſcheint, einen recht weihnachtlichen
Verlauf zu nehmen.
Erzhauſen, 15. Dez. Zu einer Adventsfeier hatte der
evan=
geliſche Frauenverein, der die Kleinkinderſchule unterhält, die
Mütter der Kleinen in das evangeliſche Gemeindehaus
einge=
laden. An zweihundert Frauen waren erſchienen. Jungſcharkinder
brachten drei ſchöne Adventsſpiele zur Aufführung. Ein Mitgliet
des Frauenvereins, das einen Mütterſchulungskurſes der
evan=
geliſchen Frauenhilfe in Alsbach mitgemacht hatte, berichtete über
dieſe Tagung.
k. Roßdorf, 15. Dez. Gemeinderat. Im Rechnungsjahr
1933 ſoll auf Antrag von Gewerbeſteuerpflichtigen Stundung der
Gewerbeſteuer aus Billigkeitsgründen gewährt werden, falls die
erforderlichen Vorausſetzungen vorliegen. — Die vorgeſchlagenen
Senkungsſätze über die Erhebung der Vergnügungsſteuer finden
Zuſtimmung. — Bei der Verteilung der
Bedarfsdeckungs=
ſcheine an die Bezirksfürſorgeverbände für Sachleiſtungen an
Hilfsbedürftige wurde auch unſerer Gemeinde ein entſprechender
Betrag zur Verfügung geſtellt. Für Zuweiſung von ſolchen
Be=
darfsdeckungsſcheinen kommen Unterſtützungsempfänger und
ſon=
ſtige Hilfsbedürftige in Frage, auf Grund deren Vermögens= und
Einkommensverhältniſſen Bedürftigkeit als vorliegend erachtet
werden kann. Anträge auf Erteilung ſolcher Scheine, die zum
Erwerb von Kleidung, Wäſche und Haushaltungsgegenſtänden
be=
rechtigen, können bei der Bürgermeiſterei geſtellt werden.
f. Roßdorf, 14. Dez. Die übliche Weihnachtsfeier in
der Mütterberatungsſtunde findet am Montag, den 18. d. M.,
nachm. 2 Uhr, in der Kleinkinderſchule ſtatt.
Ef. Meſſel, 15. Dez. Am Samstag abend 830 Uhr hält die
Ortszelle Meſſel der NSDAP. in der Gaſtwirtſchaft Georg
Lau=
mann 12. ihre monatliche Mitgliederverſammlung ab.
Cg. Reinheim, 15. De= Ein ganz frecher Einbruch
wurde bei dem Milchhändler Georg Weidmann 2. in der Horſt=
Weſſel=Straße verübt. Die Eheleute fuhren um 6.45 Uhr nach
Darmſtadt zur Geſchäftsausübung. Kurz nach dem ſonſt
gewohn=
ten Weggehen hörte die im oberen Stock wohnende
Schwiegertoch=
ter ein Klirren und glaubte, es ſei noch jemand unten und es ſei
ein Löffel auf den Küchenboden gefallen. Sie zog ſich an, ging
herunter und fand die Wohnzimmertür vevrſchloſſen, rief ſofort
nachbarliche Hilfe, die durch das offenſtehende
Schlafzimmerfen=
ſter das Wohnzimmer von innen öffnete. Nun erſt zeigte ſich, daß
die Schreibkommode erbrochen war und nur noch wenige Pfennige
darin lagen. Der Dieb muß genau mit den Verhältniſſen
ver=
traut geweſen ſein, dückte den oberen Flügel des Küchenfenſters
ein und iſt nach der Straße zu entwichen. Von dem Täter fehlt
bisher jede Spur, durch den harten Froſt iſt auch die Suche mit
Hund erſchwert.
Es. Fürth i. Odw., 15. Dez. Sängerehrung. Der
Geſang=
verein Liederkranz, der im nächſten Jahre auf ſein 90jähriges
Be=
ſtehen zurückblicken kann, nahm die Ehrung zweier Sängerjubilare
vor. 40 Jahre gehören die Herren Adam Hildenbeutel und
Joh. Lennert dem Verein als aktive Sänger an. Nochdem der
Vorſtand die Jubilare abgeholt hatte, wurden ſie mit einem
Chor=
lied und einem von Frl. Berg geſprochenen Prolog begrüßt. Die
Ehrung nahm der Vorſitzer, Herr Adam Kilian vor und überreichte
jedem der beiden Herren eine von dem Sänger Hans Kilian
ge=
ſchmackvoll ausgeführte Ehrenurkunde. Der Abend wurde
ausge=
füllt mit Solovorträgen, Quartettliedern und Muſikſtücken.
Dk. Waldmichelbach, 14. Dez. Einer im Rahmen des
Winter=
hilfswerks durchgeführten Pfundſammlung wurden mehr
als 300 Pfd. Lebensmittel geſpendet. Auch in anderen zum
Orts=
gruppenbereich Waldmichelbach gehörenden Sammelbezirken war
das Ergebnis ſehr zufriedenſtellend. Die in dem Ortsgruppenbereich
Waldmichelbach geſpendete Getreidemenge beträgt nahezu 200 Ztr.
Roggen.
Of. Birkenau, 14. Dez. Ratsſitzung. An Stelle des nach
Gorrheim verzogenen Bürgermeiſters Adam Steffan tritt der
landwirtſch. Fachberater der NSDAP., Landwirt und
Fleiſchbe=
chauer Georg Kadel in den Gemeinderat ein. Infolge der
Um=
bildung des Rates iſt auch die teilweiſe Neubeſetzung des
Schul=
vorſtandes erforderlich geworden. Dem Lehrer Georg Hotz wurde
die Erlaubnis zur Errichtung eines Kanals von ſeinem Anweſen
am Tuchbleichweg nach der Weſchnitz erteilt. Künftighin ſoll die
erlaubnis zum Straßenhandel von der Zuſtimmung des Rates
abhängig gemacht werden.
Ee. Gadernheim, 15. Dez. Einen genußreichen Abend bot der
Deutſche Turnverein EV., indem er in ſeiner Turnhalle die
bei=
den Theaterſtücke: SA. marſchiert oder Horſt Meſſel, ſowie Feuer
über Deutſchland. zur Aufführung gelangen ließ. Mit der
Be=
grußung durch den Führer des Turnvereins, Gg. Wolf, wurde
der Abend eingeleitet. Herr Pfarrer Walter hielt eine zu
Herzen gehende Anſprache.
— Stockſtadt a. Rh., 15. Dez. Die Turngemeinde veranſtaltete
im Goldenen Stern einen Theaterabend. Zur Aufführung
ge=
langte das hayeriſche Volksſtück „Jägerblut‟. Der Saal war bis
öum letzten Platz beſetzt. Die einzelnen Rollen lagen in guten
Danden, und der Verein verfügt über eine vortreffliche
Spie=
lerſchar.
Braugerfken- und Weizenſchauen
der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau.
Die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau, Hauptabteilung II,
teilt folgendes mit:
Die Qualitätsfrage bei Getreide gewinnt mehr und mehr an
Bedeutung. Es iſt daher notwendig, dieſer Frage künftighin
grö=
ßeres Augenmerk zu ſchenken. Bei Braugerſte wurde die Qualität
ſchon immer mehr berückſichtigt, als bei allen übrigen
Getreide=
arten, insbeſondere wurde hier zur Beurteilung auch der
Eiweiß=
gehalt herangezogen. Nachdem es nunmehr bei Weizen gelungen
iſt, durch Anbau ertragreicher Sorten und flächenmäßige
Aus=
dehnung des Anbaues den Bedarf vollkommen durch die
Inlands=
erzeugniſſe zu decken, iſt es an der Zeit, auch hier die
Qualitäts=
frage mit in den Rahmen der Beurteilung zu ziehen. Allerdings
iſt die Beurteilung der inneren Werteigenſchaften bei Weizen
nicht ſo einfach wie bei Braugerſte. Während bei Braugerſte der
quantitative Eiweißgehalt bei der Beurteilung allein
ausſchlag=
gebend iſt, ſpielt bei Weizen die Qualität des Eiweißes bzw.
Kle=
bers und ſein Verhalten beim Backprozeß eine weſentliche Rolle.
Um die Praxis mit den Maßnahmen zur Qualitätserzeugung
und den Anforderungen, die an Qualitäts=Gerſte bzw. =Weizen
geſtellt werden, vertraut zu machen. veranſtaltet die
Landes=
bauernſchaft Heſſen=Naſſau, Hauptabteilung II, im Einvernehmen
mit den zuſtändigen Stellen des Handels und der verarbeitenden
Induſtrie im Laufe des kommenden Monats einige Braugerſten=
und Weizenſchauen, verbunden mit Preisbewerb. Anſchließent
an die Schauen werden Vorträge über die einſchlägigen Fragen
erſtattet.
Die Bauern fordern wir auf, ſich durch Beſchickung der Schauen
recht zahlreich an den Veranſtaltungen zu beteiligen. Die für die
Schauen beſtimmten Braugerſten= bzw. Weizenproben (Winter=
und Sommerweizen), die der Verkaufsware entſprechen müſſen,
ſind mit dem Vermerk „Braugerſten= und Weizenſchau” in Gewicht
von 5 Kilogr, an die für die einzelnen Schauen nachbenannten
Adreſſen baldigſt, ſpäteſtens bis zum erſten Hartung (Januar)
1934 einzuſenden. Jeder Probe ſind folgende Angaben beizufügen:
Name und Wohnort des Ausſtellers; Sorte und Abſaat des
ein=
geſandten Muſters; Menge der verfügbaren Verkaufsware.
Die Schauen finden ſtatt:
Für die Provinz Starkenburg in Darmſtadt.
Aus=
ſtellungsproben ſind zu ſenden an: Landesbauernſchaft Heſſen=
Naſſau, Hauptabteilung II. Landwirtſchaftsamt, Darmſtadt
Für die Provinz Oberheſſen in Gießen.
Ausſtellungs=
proben ſind zu ſenden an: Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau,
Hauptabteilung II. Landwirtſchaftsamt, Gießen.
Für die Provinz Rheinheſſen in Alzey.
Ausſtellungs=
proben ſind zu ſenden an: Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau,
Hauptabteilung II. Landwirtſchaftsamt, Alzey
Genauer Zeitpunkt und Lokal der jeweiligen Veranſtaltung
werden rechtzeitig noch bekanntgegeben.
Beihilſen zur Inſtandſekzung von Binnenſchiffen.
stpa. Im Rahmen der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen hat die
Reichsregierung auch Mittel zur Gewährung von Beihilfen für
die Inſtandſetzung von Binnenſchiffen bereitgeſtellt. Die
Beihil=
fen erfolgen in Form von Zuſchüſſen und Zinsvergütungen.
Anträge auf Gewährung der Zuſchüſſe für in Heſſen
behei=
matete Schiffer ſind an die Waſſerbauämter Worms oder Mainz
zu richten, die auch über alles weitere nähere Auskunft geben
können.
Es wird ſich empfehlen, die Anträge möglichſt raſch zu ſtellen
weil Anträge, die nach dem 15. Januar 1934 eingehen, nicht mehr
berückſichtigt werden.
Zedes Arbeitsbeſchaffungslos
ein Bagſtein im großen.
Ar=
beitsbeſchaffungsprogramm!
Hilf meit am großen Neubau
für das Arbeitsglück Deiner
Brüder!
Haugennrfang oes Boue. M Rodienz.
Der Chef des Kraftfahrweſens, Obergruppenführer
Hühn=
lein hat die Neuordnung des deutſchen Kraftfahrweſens in
feſte Hand genommen. Eine ſeiner bedeutendſten Maßnahmen auf
dem Wege zur Vereinheitlichung des deutſchen Clubweſens und
der Reorganiſation des deutſchen Motorſports iſt die Gründung
des neuen deutſchen Einheitsclubs „Der Deutſche Automobil=
Club”. In dieſem D. D. A. C. werden außer den Mitgliedern
aller bisherigen Clubs auch alle bisher noch nicht organiſierten
Kraftfahrer im Sinne des neuen Deutſchlands zuſammengefaßt
werden.
Die Tätigkeit des neuen D. D. A. C. hat am 30. November
1933 mit der Hiſſung der neuen Clubflagge am Clubſitz in
München in aller Oeffentlichkeit begonnen. Bei dieſer
Flaggen=
hiſſung hat Obergruppenführer Hühnlein ſein Programm
be=
kanntgegeben. Und ebenſo werden jetzt alle 21 Gaue, in die bei
dem D..
A. C. das Deutſche Reich eingeteilt iſt, mit einer
Flaggenhiſſung am Sitze des Gaues ihre Tätigkeit öffentlich
be=
ginnen.
Für den Gau 15 „Weſtmark” des D. D. A. C., der die beiden
preußiſchen Regierungsbezirke Koblenz und Trier, die beiden
heſ=
ſiſchen Provinzen Rheinheſſen und Starkenburg, den bayeriſchen
Regierungsbezirk Pfalz und den oldenburgiſchen Landesteil
Bir=
kenfeld umfaßt, wird die Flagenhiſſung am nächſten Sonntag, den
17. Dezember, 11.30 Uhr vormittags, am Gauſitz in
Koblen=
ſtattfinden.
Als Ort der Flaggenhiſſung iſt bei günſtiger Witterung der
Clemensplatz, bei ſchlechtem Wetter die Stadthalle vorgeſehen.
iin Ehrenſturm der Motorſtaffel I/M 52, unter Führung von
Staffelführer Hauer=Koblenz, und der Muſikzug der SA.=
Stan=
darte 28, unter Leitung des M.Z.=Führers Romer werden an
der Feier teilnehmen. Bei der Flaggenhiſſung werden ſprechen:
SA.=Oberführer Eiden im Namen des Chefs des Kraftfahrweſens,
Oberbürgermeiſter Wittgen als Oberbürgermeiſter der Stadt
Koblenz, und Major Döhmer als Gauführer des Gaues 15 „
Weſt=
mark” des D. D. A. (
Zu der Flaggenhiſſung werden viele Kraftfahrer aus allen
Teilen des Gaues Weſtmark erwartet. Auch an dieſer Stelle
wer=
den nochmals alle zur Teilnahme aufgefordert.
Einladungs=
karten ſind bei der Gauhauptgeſchäftsſtelle des Gaues 15 „
Weſt=
mark” des D. D. 7. C., in Koblenz, Emil=Schüller=Straße 18,
Tel. 2384, jederzeit erhältlich.
Phantasie ist die Idee von
der allgemeinen
Unschad-
lichkeit des Kaffees. — Nur.
Kaffee Hag ist für alle
unschädlich — auch für
Kranke, Greise, Kinder — s
weil er coffeinfrei ist.
Starker Eisgang auf dem Rhein.
Die Gernsheimer Rheinfähre ſtellt ihren Bekrieb ein.
A. Gernsheim, 15. Dezember.
Die anhaltende Kälte, die bereits Eisgang auf dem Rhein
unterhalb Mainz ſeit kurzem hervorgerufen hat, hat bewirkt, daß
auch jetzt auf unſerem Rheinabſchnitt ſtarkes Treibeis herrſcht.
Die Rheinfähre hat infolge des ſtarken Eisgangs und die damit
drohende Gefahr ihren Betrieb eingeſtellt. Der Perſonenverkehr
wird in dringenden Fällen durch Nachen aufrecht erhalten.
Db. Urberach, 14. Dez. Brand. Heute nacht um 12 Uhr ertönte
plötzlich durch den Ort Feueralarm. In dem der Gemeinde gehörigen
Häuſerblock Herm.=Göring=Straße war in einer Hofreite im
Holz=
lager Feuer ausgebrochen. Im Lager war Holz für vier Familien
aufbewahrt, außerdem befand ſich noch eine Schreinerwerkſtatt
darin. Der geſamte Vorrat mit der Werkſtatt wurde ein Opfer
des Feuers. Nur durch das tatkräftige Eingreifen der Freiwill,
Feuerwehr konnte der Brand vor Uebergreifen auf die
angrenzen=
den Ställe und Wohnungen bewahrt werden. Wie das Feuer
ent=
ſtanden iſt, konnte bis jetzt noch nicht aufgeklärt werden.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Mainz, 15. Dez. Der Mainzer
Roſenmontags=
zug wird durchgeführt. Der Mainzer Karneval wird im
neuen Reich ſeine alte Tradition wieder erhalten, iſt er doch nicht
eine ausſchließliche Amüſierangelegenheit, ſondern vornehmlich ein
aus wahrer Heimatliebe emporgehobenes Volksgut, das ſtarke
kulturelle Bindungen enthält. Mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche
Bedeutung des ganzen Karnevals für die in der Nachkriegszeit ſo
ſchwer geſchädigte Stadt Mainz wird auch in dieſem Jahre der
Roſenmontagszug als das repräſentativſte Ereignis des Mainzer
Karnevals ſtattfinden. Wie in einer Preſſebeſprechung mitgeteilt
wurde, ſoll der Karneval ein fröhliches Volksfeſt werden, das den
Bürger den Alltagsſorgen entrückt und der Wirtſchaft neue
be=
lebende Kräfte zuführt. Die Außenſeiter werden verſchwinden
denn ab 1. Januar dürfen karnevaliſtiſche Veranſtaltungen und
Maskenbälle nur noch von karnevaliſtiſchen Vereinen abgehalten
werden. Für die Zukunft ſind dann auch nur noch die alten
boden=
ſtändigen Garden zugelaſſen, wie Prinzengarde, Ranzengarde,
Garde der Prinzeſſin, Jokusgarde und die Klepvergarde.
Mainz, 15. Dez. Das Urteil im Oppenheimer
Krankenkaſſenprozeß. In dem ſeit mehreren Tagen vor
der Großen Strafkammer verhandelten Prozeß gegen den
ehe=
maligen ſozialdemokratiſchen Reichs= und Landtagsabgeordneten
und Vorſitzenden der Ortskrankenkaſſe des Kreiſes Oppenheim,
Jakob Stephan, wegen eigennütziger, unbefugter
Inanſpruch=
nahme der von ihm geleiteten Kaſſe wurde am Freitag das
Ur=
teil verkündet. Stephan wurde wegen fortgeſetzter Untreue zu
Rüffer zu einer
½ Jahren Gefängnis, der Geſchäftsführer R
Gefängnisſtrafe von einem Jahr und drei Monaten und zwei
weitere Angeſtellte zu einer Gefängnisſtrafe von 10 und 8
Mong=
ten verurteilt. Dem Angeklagten Stephan werden ſechs Monate
der Unterſuchungshaft angerechnet.
Worms, 15. Dez. Verunglückt und beſtohlen. Der
Gärtner Georg Arneth in Pfeddersheim wurde von einem Auto
angefahren und mußte in bewußtloſem Zuſtand weggeſchafft
wer=
den. Dabei fiel ihm ſeine Tüte mit dem Wochenlohn aus der
Taſche. Die Tüte wurde ſpäter zwar gefunden, aber ſie war leer.
u. Nieder=Ingelheim. 11. Dez. Der Krieger= und Sol
datenverein Nieder=Ingelheim begann ſeine Wintertätigkeit
mit einer eigenartigen „Vaterländiſchen Feierſtunde . Das
Mit=
glied des Vereins Alexander Burger hatte dazu einen Text
ge=
chrieben, der in Form von Vorträgen und Rezitationen, ſowie in
ſzeniſcher Darſtellung einen Gang durch die Geſchichte des
deut=
ſchen Volkes vom Mittelalter bis zur Gegenwart bot. Beſonders
gefielen die mit verteilten Rollen verleſenen Darſtellungen de
Vorgänge im Walde von Compiegne, im Großen Hauptquartier
in Spa und bei der Friedenskonferenz in Verſailles.
Gewinnauszug
3. Klaſſe 42. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Eotferie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
2. Ziehungstag
14. Dezember 1933
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 240 M.
gezogen
2 Gewinne m 3000 M. 2000.
2149 66491 340022
6 Gewinne zu 20
*
32
8
8 Gewinne zu 1000
82930 169741 233148 376783
32 Bewinne zu 800 M. 91262 115263 140404 16922
177468 184896
344 240191 245962 247882 278963 290259 344591 363717 365739
34354
Gewinne mu 500 M. 42299 60594 62190 66683 88166 9148:
98398 1
978
091 126483
7247 143490 170983
730 132659
29832
212581 215725
194016 186890
799 249070 2‟
39 263198
290044 329068 33435
5573 357626 364723 3883!
3
u 400 mt. 189
1552 3954
17611 22268 2316
S Sewian 34559 278
47
07
Rf Mrfe Aagg 2
7 65308 59701
23g.
2 74847
122 1(
82618 85740 86132 86813 887,
16263 127802
138
158809 161643 16909
4 2331
202902 206528 2
194783 195845 1960=
31 262502 26
570/4 257186 257
773163
2647
783
820
1874
31 312562 31
283751 285449 28919
3185=
348184
25 3.
3
3441
1 34447
3203 3=
351812 367852
375970 384650 387292 388125 389530 394432 395385
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 240. M.
gezogen
Gewinne m 100000 m. 34163
4 Bewinne zu 3000 M. 205571 269889
4 Gewinne zu 2000 M.
111109 225883
6 Gewinne zu 1000 M. 197920 310041 ssots:
8 Gewinne zu 800 M. 8414 35168 52422 98600 135884 151309
219065 336350
44 Gewinne zu 500 m. 17930 43094 52818 54166 104447 109294
160412 214556 222924 238334 26340
86
88716 319628 320721
23209 342040 343118 361619 37276
39788
774
180 Gewi
e zu 400 M. 7156 15969 21608 29474 32228 32721 37221
39972 41870 43168 44699
77 47870 52273
36
353
g568
32 8
877e
67098 58531 602
568
8851
59c
13738.
14653 117
519 139444 146506 1
8 14364
1
85
799c
36641
6591 1
18=
148815
75 1663
27
Fe
64
45
2.
233050
7166
528
Fa.
2
240648 24073
35824 2
88683
279966 38441
27680
9413 305816 3
8667 31821
356.
3968 328264 330943 33379
353551*
35
3939
360452 369334 371039 379310 379932 385476 386589 388407 391253
20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind 2 Prämien zu je 1000 NM2
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II.
4827 5850 29316 32801 45362 83637 156172 234076
321709 371750
Die Ziehung der 4. Klaſſe der 42. Preußiſch=Süddeutſchen
(268. Preußiſchen) Staats=Lotterie findet am 10. und 11. Januar 1934
ſtatt.
Samstag, 16. Dezember 1933
— Donnerstag, 21. Dez., abends 8 Uhr: Heliand im Horſt. — Freitag, 22. Dez., abends
8,15 Uhr: Jungmannſchaft im Horſt. — Samstag, 23. Dez.: B.=K.
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe (M.=B.=K.), Heinrichsſtr. 31. Dienstag,
19. Dez., nachm. 5,30 Uhr: Kreis II. Abends 8 Uhr: Kreis I. — Freitag, 22. Dez., abends
8 Uhr: Leiterinnenkreis. — Samstag, 23. Dez., nachm. 3.30 Uhr: Kreis TV (Kl. Lichter).
— Nachm. 5 Uhr: Kreis III.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24
n Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mi.
woch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Adventsgottesdienſt der evgl. Jugendgemeinſchaft. Samstag, 16. Dez., abends
8,30 Uhr: in der Martinskirche
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr.
Fern=
ſprecher 4584.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17.
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5.30
Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Arankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883.
Diadeniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, „Müllerſtr. 28.
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6. Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26. Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8. neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunfts=
ſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſpr. 2288
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8,
Femn=
ſprecher 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 17. Dez., 3. Advent. Borm. 10 Uhr: Gottesdienß.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr.
13 Uhr: Kindergottesdienſt der mu
20 Uhr: Adventsfeier des Frauenvereins im Heſſ. Hof. Vortrag des Herrn Pfarrer Köhler=
Darmſtadt
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 17. Dez., 3. Advent: Vormittags 10 Uhrz
Hauptgottesdienſt. Nachm. 1,30 Uhr: Chriſtbeſcherung der Kleinkinderſchule in der Kirche.
Abends 8 Uhr: Adventsandacht. — Mittwoch: Kirchenchor. — Freitag:
Jungmädchen=
verein.
Evgl. Kirche Roßdorf. Sonntag, 17. Dez., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
Jahresfeſt des Frauenvereins. Jeier des heiligen Abendmahles. Vorbereitung vorher
Kollekte für den Frauenverein. Nachm. 1,30 Uhr: Dankgottesdienſt. — Montag, 5 Uhr=
Fungſchar Mädchen ält. Gruppe. 8 Uhr: Frauenverein.
Dienstaa: Kirchengeſang
verein und Poſaunenchor. — Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng Gruppe. 8 Uhr
Chriſtfeier der Jungſcharen. — Donnerstag, 8 Uhr: Chriſtfeier der Jugendbünde.
Freitag, 8 Uhr: Chriſtfeier der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen.
Evol. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 17. Dezbr. 1933, 10 Uhr: G ttesdienſt.
1,30 Uhr: Kindergottesdienſt, 4.30 Uhr: Weihnachtsfeier der Kie nfinderſchule.
Denstaa. 6—7 Uhr: Bücheraus abe. 8.30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 8.15 Uh.
Bibelſtunde. — Freitag, 8.30 Uhn: Poſaunenchor.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 17. Dez., vorm. 10 Uhr:
Predigt=
gottesdienſt: Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 UUh
Jungſchar. Abends 8 Uhr: Predigt. — Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendbund. —
Mi=
woch, abends 8,15 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. —
Samstag, abends 8 Uhr: Streichchor.
Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag,
Dez., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Vorm. 10,30 Uhr
Kindergottesdienſt. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends 8,30 Uh
Jugendſingen. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8,30 Uhr:
Gebetſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Bendelſtadtſtraße 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntags.
ſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. —
Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heinrichſtr.). Sonntag,
17. Dez., 3. Advent, vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Abends 20,30
Uhr: Predigtgottesdienſt: Wege zur Gemeinſchaft Prophetenweisheit”. (Pfr. H. Wetzel=
Viesbaden.) — Mittwoch, 20. Dez., vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Don
nerstag, 21. Dez., vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Freitag, 22. Dez.
abends 20.15 Uhr: Aufführung des Oberuferer Hirten= und Königs=Spieles. — Samstag.
23. Dez., abends 20,30 Uhr: Adventsbetrachtungen. Pfarrer Thielemann.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 17. Dez., vorm. 9,30
Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Nachm. 4 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger Kruſt.
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Chriſtlich=wifſenſchaftliche Vereinigung (Christian Sciense Society) in Darmſtadt,
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm.
d Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 17. Dezember: Hat ſich das
Weltall, einſchließlich des Menſchen, durch atomiſche Kraft entwickelt? Eoldener Text
Johaunes 1:1,3.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Kirchenrat D. Waitz. Abends 5,30 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes der
Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Abends 5 Uhr: Predigtgottesdienſt mit heiligem Abendmahl und
Forbereitung. Pfarrer Goethe. Die Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu
ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
ttesdienſt mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Junker.
form. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Dienstag, 19. Dez.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,30 Uhr ab. Pfarrer Weiß. Kollekte für den
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Weihnachtsfeier für den Kindergottesdienſt des
Zeſtbezirks. Pfarrer Irle. Abends 6 Uhr: Weihnachtsfeier für den Kindergottesdienſt des
Oſtbezirks. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
Mittwoch, 20. Dez., abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarr. Hickel. Nachm. 4 Uhr:
Weih=
nachtsfeier des Kindergottesdienſtes. — Donnerstag, 21. Dez., abends 8 Uhr: Die
Bet=
ſtunde fällt aus
Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt. evgl. luth. Kirche), im „Feierabend”, Stiftsſtr. 51
Sonntag, 17. Dez., 3. Advent, vorm. 10,30 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Müller=Erbach.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Köhler, Wenckſtr. 29, Ferhruf 2449
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 17. Dez., abends 8 Uhr
Adventsfeier der Kaplaneigemeinde. — Montag, 18. Dez., abends 8 Uhr:
Männer=
vereinigung der Kaplaneigemeinde. — Donnerstag, 21. Dez., nachm. 3 Uhr:
Weih=
nachtsfeier der Kleinkinderſchule der Lukasgemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 20. Dez., nachm. 4 Uhr:
Weihnachts=
feier der Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
Helfmannſchule, Stiftsſtr. 45. Mittwoch, 20. Dez., nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier
der Kleinkinderſchule der Markusgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 19. Dez.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 20. Dez., nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
und Strickſchule. — Donnerstag, 21. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt).
Freitag, 22. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend (Weſt). — Jugendvereinigung (ältere
Abteilung).
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 19. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 21. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 21. Dez., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Fohannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Sonntag, 17. Dez., nachm.
3,30 Uhr: Weihnachtsfeier der Kinderſchule. — Montag, 18. Dez., abends 8 Uhr:
Kirchen=
chor und Mütterabend. Nachm. 4 Uhr: Helferſitzung des Nord= und Südbezirks. —
Mitt=
woch, 20. Dez., nachm. 3 Uhr: Weihnachtsfeier der Strickſchule. — Donnerstag, 21. Dez.,
abends 8,14 Uhr: Weihnachtsfeier der Jugendbünde.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 18. Dez., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 21. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 18. Dez., abends
8,15 Uhr: Jungvolkabend. 8,15 Uhr: Adventsfeier der weiblichen Jugendſchar. —
Diens=
tag, 19. Dez., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 21. Dez., abends 6—8 Uhr:
Poſaunenchor. Abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier des Mütterabends. Abends 8,15 Uhr:
hriſtliche Pfadfinderſchaft (Heim: Eichbergſtr.). — Freitag, 22. Dez., abends 8 Uhr
Nädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 23. Dez., nachm. 3 Uhr:
Bubenjungſchar. Abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 17. Dez., nachm.
eier des Kindergartens. Abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier der Jugend=
4 Uhr: Weihne
R
Nontag, 18. Dez., nachm. 5 Uhr: Sitzung der Armenkommiſſion,
vereinigung.
Abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier des Jugendbundes. — Dienstag, 19. Dez., abends 8 Uhr:
Kirchenchor. — Donnerstag, 21. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend (Weihnachtsfeier).
Freitaa, 22. Dez., abends 8 Uhr: Hauptprobe des Kirchenchors.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 17. Dez.,
nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Nachm. 3 Uhr:
Sonntagsſchulweihnachtsfeier. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde.
Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
Herr Weiſe. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Freitag, abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier in
der Beſſunger Mädchenſchule. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9,15 Uhr: Treffen an der
Landskronſtraße zum Singen in Eberſtadt. Nachm. 3 Uhr: Beteiligung an der
Sonntags=
ſchulweihnachtsfeier. Abends 8 Uhr: Jugendbundweihnachtsfeier. — Dienstag, abends
8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen: Leſe= und Baſtelabend. — Mittwoch, nachm.
3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen. Abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
junge Männer. 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Männer. — Samstag, nachm.
3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Byy deutſcher Bibelkreiſe, Fungenſchaft Darmſtadt (Heim: Kahlertſtr. 26: Horſt:
Mathildenplatz 9). Samstag, 16. Dez., abends 8 Uhr: Paradeplatz: Antreten zum
Fugendgottesdienſt. — Montag, 18. Dez., nachm. 5 Uhr: Treuburg im Horſt. — Mitt
woch, 20. Dez., nachm. 4 Uhr: Siegfried. Abends 8,15 Uhr: Jungmannſchaft im Horſt.
Geſtorbene. Am 8. Dezember: Kühn, Robert. Wilhelm,
3 Monate alt, Sohn des Muſikers, Große Ochſengaſſe 10.
Am
9. Dezember: Reinheimer, Salomon, Metzger 59 Jahre,
verh., Eberſtadt, hier, Eliſabethenſtift; „Stork. Anna
Doro=
thea, geb. Görlich, 61 J., Ehefrau des Landwirts. Büttelborn,
hier, Martinspfad 7
Heil, Johann. Rechn.=Rat i. R., 78 J.,
verh., Heidelberger Straße 120; Tron, Anna Marie Chriſtine
Luiſe, geb. Debus. Witwe des Oberrechnungsrats, 59 J.. Hohler
Weg 22: Götz, Marie, geb. Amend. Witwe des Rechnungs=
Direktors i. R., 68 J., Viktoriaſtr. 77: Schollenberger,
Eliſabetha, geb. Pfeifer Ehefrau des Steinmetz, 55 J.,
Jugen=
heim a. B., hier Eliſabethenſtift; Münch, Pauline, geb.
De=
muth, Witwe des Kaſernen=Inſpektors. 87 J.. Herdweg 91;
Wintz, Margarethe, geb. Wagner, Witwe des Eiſenbahn=
Ober=
ingenieurs i. R., 75 J., Wenckſtraße 47; Belz, Franziska, ohne
Beruf, 73 J., ledig, Beſſunger Straße 85. — Am 10. Dezember:
Heeb, Katharina, ohne Beruf, 20 Jahre Ober=Saulheim.
Sand=
bergſtraße 57; Weber, Bertha Luiſe Franziska, geb.
Schroed=
ter, Ehefrau des Miniſterialrats, 58 J., Eberſtadt, hier.
Eliſa=
bethenſtift; „Haack, Eliſabethe, ohne Beruf, ledig, 56 Jahre,
Emilsſtraße 1: Groſſe, Auguſte Georgine Gertrude, geb. Fuchs,
Ehefrau des Kaufmanns, 58 J., Hoffmannſtr. 23. — Am 11. Dez..
Lutz, Margaretha, geb. Weber. Witwe des
Gefängnisoberwacht=
meiſters i. R., 72 J.. Wendelſtadtſtr. 52; Boßler. Ludwig
Reinhard. Kirchendiener i. R., verh., 82 J.. Wittmannſtr. 14.
Am 12. Dezember: Vollrath, Katharine, geb. Röder, Witwe
des Schneidermeiſters, 81 J.. Schlageterſtraße 113: Bohl.
Ger=
trud, geb. Stephan. Witwe des Güterbodenarbeiters, 48 J..
Wix=
hauſen, hier, Eliſabethenſtift; „Dillmann Eliſabeth, geb.
Schneider, Witwe des Hutmachers. 91 J., Wittmannſtr. 18. — Am
13. Dez.: Hoffmann. Johann Adam. Modellſchreiner, verh.
60 J., Ireneſtr. 8: Schneider Jakob, Kriminalinſpektor,
verh., 60 J.. Am Breitwieſenbera 11: Schmidt. Hermann
Friedrich Karl. Reichsbahnaſſiſtent i. R., verh., 63 J.. Münſter,
hier, Stadtkrankenhaus; Emmerich, Katharina, geb. Gülch,
Witwe des Bäckermeiſters, 71 J., Liebigſtr. 3: Kniſpel. Anna
Sybilla Joſephina Franziska, geb. Wirtz. Witwe des
Direktions=
rats des Landestheaters, 61 J., Alicenſtr. 18. — Am 14. Dez:
Conſchuh. Agnes Veronika, geb. v. Cornberg. Witwe des
Pfarrers, 83 J.. Sandſtr. 24: Dittmer, Sophie. Hedwig
Auguſte, geb. Freytag, Witwe des Oberlehrers i. R., 82 J..
Nie=
der=Ramſtädter Straße 30; Wolf. Hans Werner, 21 J., ledig,
ohne Beruf. Dieburger Straße 88 — Am 15. Dez.: Alt.
Eliſa=
bethe, geb. Waiſer, Witwe des Privatmanns, 86 J., Kiesſtr. 93;
Hillgärtner. Emilie Auguſte, geb. Diels, Ehefrau des
Poſt=
boten i. R., 44 J., Rückerſtr. 8: Daniel, Georg, Schloſſer, verh.
64 J., Feldbergſtr. 93.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 16. Dezember,
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Sonntag, 17. Dezember, 3. Advent.
In allen Kirchen Kollekte für die Gemeinde Deckenbach (Oberheſſen).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer Vogel. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Abends 5 Uhr: Feier des heilig. Abendmahls
mit Einzelkelch. Pfarrer F. Müller. Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu
ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle, Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer F. Müller.,Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer F. Müller.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heili en Abendmahls,
Dekan Zimmermann. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. Nachm. 3,30
Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes der Martinsgemeinde Weſt. Landes=
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Deadftoder Te
Nummer 5
Hochſchulbeilage des Darmſtädter Cagblatts
Samsitag, 16. O4z
Rechtspolitiſche Gesanken
über neue Kochſchulverfaſſungen
Von Dr. jur. Friedrich Lift,
Profeſſor für öffentliches Recht und das Recht der Technik an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt.
Das Heſſiſche Regierungsblatt Nr. 27 vom 3. Nob 1933
enthält die Verfaſſung der Heſſiſchen Landesuniverſität Gießen
vom 13. Oktober d. J. und die Verfaſſung der Techniſchen
Hoch=
ſchule Darmſtadt vom 20. Oktober 1933. Außerdem haben nach
mehr oder minder vollſtändigen bzw. unvollſtändigen
Preſſe=
mitteilungen die Bayeriſchen Univerſitäten durch eine Verfügung
des Bayeriſchen Kultusminiſteriums eine Neuregelung erfahren,
desgleichen ſind neue Beſtimmungen über die Verfaſſung der
Badiſchen Univerſitäten und der Techniſchen Hochſchule
Karls=
ruhe vom Badiſchen Miniſter des Kultus, des Unterrichts und
der Juſtiz, Abteilung Kultus und Unterricht, ergangen. Und
zwar erfolgte die Baheriſche und Badiſche Neuregelung bereits
im Sommer 1933. Dieſen vier Verfaſſungen gemeinſam iſt ein
materieller und formeller Grundſatzgedanke: materiell der
Führer=
gedanke, formell: der Gedanke und die Eigenſchaft von
Zwiſchen=
löfungen, die ihre Geltung nur bis zur endgültigen Geſamt=
Einheits=Regelung durch das Reich behalten.
Für die im authentiſchen Texte des Regierungsblattes
vor=
liegenden Verfaſſungen der beiden heſſiſchen Hochſchulen muß
alsbald eine wichtige gemeinſame Beſtimmung erwähnt und
be=
tont werden. Die letzten Paragraphen nämlich dieſer beiden
Verfaſſungen ſind gleichlautend und tragen folgenden Wortlaut:
„Die bisher geltenden Beſtimmungen treten, ſoweit ſie dem
Vorſtehenden widerſprechen, hiermit außer Kraft
Daraus muß alſo poſitiv gefolgert werden, daß die ſeither
geltenden Verfaſſungen der Darmſtädter und der Gießener
Hoch=
ſchule in Kraft bleiben, ſoweit ſie eben nicht mit den
ſeuen Verfaſſungen in Widerſpruch ſtehen. Hier können bereits
m Einzelfalle der Praxis Meinungsverſchiedenheiten entſtehen.
Es kann für eine Beſtimmung der alten Verfaſſungen dem
Vortlaute nach in den neuen Verfaſſungen vielleicht kein
Paragraph gefunden werden, der einen Widerſpruch zu den
ilten Beſtimmungen enthält. Aber es kann eine Beſtimmung
ſer alten Verfaſſungen dem Geiſte nach mit Sinn und
Zweck der neuen Verfaſſungen ſo im Widerſpruch ſtehen, daß
ine alte Beſtimmung für die neue Zeit untragbar erſcheinen
nuß. Eine entſprechende Betrachtung, Auslegung und
Anwen=
ung hat da Platz zu greifen, wo für Einzelfälle beſondere
Zeſtimmungen fehlen; denn insbeſondere die beiden Heſſiſchen
Ferfaſſungen ſind nur Rahmenverfaſſungen! Das
recht=
iche und hochſchulpolitiſche Verhältnis z. B. zwiſchen Rektor
nd Kanzler ſowie zwiſchen Dekan und Prodekan kann und ſoll
m Geiſte des Dritten Reiches gehalten ſein, auch ohne
ge=
ruckte Regelung aller irgendwie möglichen Einzeltatbeſtände.
rundſätzlich wird alſo die Verantwortung für
ſe Eigenſchaft der neuen Verfaſſungen als Mittel zur
Schaf=
ung und Sicherung eines neuen Geiſtes im Verfaſſungsleben
er heſſiſchen Hochſchulen der Anwendung und da wieder
isbeſondere der Auslegung alſo insgeſamt der Auswertung
eſtehender Beſtimmungen übertragen.
I. Allgemeines.
Vom Standpunkte verwaltungsrechtlicher Dogmatik aus
ſei manchen Einzelabweichungen mit Sonderſchattierungen, die
um Teil mit der Art der Entſtehung, zum Teil mit der Art
er Dotierung zuſammenhängen) iſt die deutſche Hochſchule
rundſätzlich keine Korporation im Sinne etwa einer neben dem
taate lebenden und arbeitenden Kirche, ſondern eine ſogenannte
ffentliche Anftalt. Zu dem Weſentlichen einer
ſogenann=
n Korporation gehört der Beſitz, die Erhaltung und die
Meh=
ing eigener Rechte gegenüber dem Staate. Wenn eine
utſche Hochſchule den heutigen Staat bejaht und ſich (vgl. z. B.
e „Grundſätze” in der Präambel zu den Verfaſſungen von
jeßen und Darmſtadt) dazu berufen fühlt, nicht nur
Fach=
iſſen zu verbreiten und zu fördern, ſondern auch Dienſt zu tun
der Erhaltung, Stärkung und Verteidigung des Volkes und
aterlandes, dann wird der deutſche Hochſchullehrer des Dritten
eiches den Korporationscharakter der deutſchen Hochſchule
ab=
hnen, ſelbſt wenn er bisher unbeſtritten
ge=
eſen wäre! Denn kein Hochſchullehrer des Dritten Reiches
ird von ſolchem Standpunkte aus Rechte neben oder gar
igen den Staat beſitzen, ausüben und vermehren wollen. Die
genſchaft einer deutſchen Hochſchule als öffentliche Anſtalt
be=
eiſt auch äußerlich, daß es ſich nicht nur um Tätigkeit im
inne des Staates, ſondern um Tätigkeit des Staates
lbſt handelt. Der deutſche Hochſchullehrer iſt nicht
Korpora=
mnsangehöriger, er iſt Staatsbeamter.
II. Einige Beſonderheiten.
1. Der Rektor wird in Heſſen, Bayern und Baden vom
ſtändigen Miniſterium ernannt, in Darmſtadt und
eßen — wohl auch an den Bayeriſchen Univerſitäten —
aus=
ücklich auf Vorſchlag der Hochſchule bzw. des ausſcheidenden
ktors. Das Führerprinzip mit unbedingter Verantwortlichkeit
genüber dem nationalſozialiſtiſchen Staate iſt ſomit
durch=
führt.
Eine wichtige Beſtimmung enthält 8 2 der Darmſtädter
rfaſſung. Nach ihr beſtimmt der Rektor einen Stellvertreter
S dem Kreiſe der ordentlichen Profeſſoren. Dieſe Tatſache
bedeutſam für die rechtliche und hochſchulpolitiſche Stellung
Kanzlers. Während jetzt der für die Techniſche Hochſchule
rlsruhe geltenden Badiſchen Beſtimmung der Kanzler, der
7t zudem nur für eine vom Rektor zu beſtimmende Zeit
er=
nnt wird, Vertreter des Rektors iſt und nach deſſen
kiſungen zu handeln hat, heißt es in §§ 3 und und 4 der
armſtädter Verfaſſung:
„§ 3: Dem Rektor tritt ein Kanzler aus dem Kreiſe der
Profeſſoren oder Privatdozenten zur Seite; der Kanzler
wird auf Vorſchlag des Rektors vom Leiter der vorgeſetzten
Miniſterialabteilung ernannt und verpflichtet.
chende Meinung unverzüglich dem Rektor vorzutragen. Die
Entſcheidung des Rektors iſt auch ohne Zuſtimmung des
Kanz=
lers zunächſt wirkſam, jedoch iſt der Kanzler zu
ſei=
ner Entlaſtung gehalten, ſeine
entgegenge=
ſetzte Anſicht ſchriftlich niederzulegen und der
vorgeſetzten Miniſterialabteilung
zurKennt=
nis zu bringen, die dann die endgültige
Ent=
ſcheidung trifft.”
Im Uebrigen iſt die Stellung des Kanzlers gegenüber dem
tor für Gießen und Darmſtadt gleich, nur daß für Gießen
neue Verfaſſung keine Beſtimmung über einen Stellvertreter
des Rektors enthält, ſo daß hierfür die alte Verfaſſung noch
maßgebend iſt. Jedenfalls hat im Gegenſatz zu Baden, bzw. zu
Karlsruhe, der heſſiſche Hochſchulkanzler eine eigene Stellung,
nicht nur diejenige eines an Weiſungen gebundenen
Ver=
treters.
Nach allen vier eingangs erwähnten Hochſchulverfaſſungen
hat der Senat gegenüber dem nunmehr geltenden
Führen=
prinzip nur eine beratende Aufgabe, er gilt gewiſſermaßen
als Führerrat. Verſchieden iſt die Zuſammenſetzung des
Senates für Darmſtadt und Gießen. In Gießen beſteht der
Senat aus: dem Rektor, dem Kanzler, dem Obmann der
national=
ſozialiſtiſchen Hochſchullehrer=Fachſchaft oder ſeinem
Stellvertre=
ter, den Dekanen und den Prodekanen, Falls von dieſen dort
keiner wiſſenſchaftlicher Aſſiſtent iſt, hat der Gießener Rektor
außerdem einen Vertreter der Aſſiſtentenſchaft zum
Senats=
mitglied zu ernennen. An der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt
beſteht der Senat aus: dem Rektor, ſeinem
Stellvertre=
ter, dem Kanzler, dem Obmann der nationalſozialiſtiſchen
Hoch=
ſchullehrerſchaft und ſeinem Stellvertreter und den
Abteilungs=
vorſtänden (es fehlen die Prodekane bzw. die Zweitführer).
Da=
gegen gehören dem Darmſtädter Senat weiterhin an: zwei vom
Rektor zu ernennende und von der vorgeſetzten
Miniſterialabtei=
lung zu beſtätigende planmäßige Extra=Ordinarien, ſowie
zwei planmäßige Nichtordinarien, von denen einer
wiſſenſchaft=
licher Aſſiſtent ſein muß. Bei Verhandlungen über
Angelegenhei=
ten der Aſſiſtentenſchaft iſt in Darmſtadt außerdem ein
Ver=
treter der nichthabilitierten Aſſiſtentenſchaft zu den
Senatsverhandlungen zuzuziehen.
Die Beteiligung der Studentenſchaft an den
Senats=
verhandlungen iſt für Gießen und Darmſtadt gleich geordnet. Es
ſind nämlich zu den Senatsverhandlungen zuzuziehen, dann wenn
ſtudentiſche Angelegenheiten verhandelt werden, der Führer
der Studentenſchaft und ein vom Studentenführer zu
beſtimmen=
der zweiter Student.
Die Fakultäten, die in Darmſtadt verdeutſcht
Abtei=
lungen heißen, werden von Dekanen bzw.
Abteilungsvorſtän=
den geführt, denen ein Prodekan bzw. ein Zweitführer zur Seite
tritt. Der Dekan bzw. Abteilungsvorſtand iſt der verantwortliche
Führer, der Fakultät bzw. der Abteilung. Der Prodekan bzw. der
Zweitführer wird aus der Zahl der Profeſſoren oder
Privat=
dozenten auf Vorſchlag des Dekans vom Rektor ernannt und vom
Miniſterium beſtätigt. In Darmſtadt iſt durch § 15 ausdrücklich
beſtimmt, daß der Zweitführer aus der Zahl der jüngeren
Profeſſoren, Privatdozenten oder älteren Aſſiſtenten zu
ent=
nehmen iſt.
Mitglied der Fakultät bzw. der Abteilung ſind
alle Profeſſoren und Privatdozenten dieſer Abteilung bzw.
Fakultät. In Darmſtadt treten noch Verbindungsmitglieder
an=
derer Abteilungen hinzu. Bedeutſam für die Stellung und die
Aufgaben des Prodekans bzw. des Zweitführers iſt, daß das
recht=
liche Verhältnis, wie es zwiſchen Rektor und Kanzler in Heſſen
beſteht, auch für das Verhältnis zwiſchen Dekan
und Prodekan zu gelten hat. Abſtimmungen finden
ſelbſt=
verſtändlich im Senat nicht ſtatt, alle derartigen Beſtimmungen
der alten Verfaſſungen gelten ſinngemäß als aufgehoben.
Der offizielle Lehrkörper in Darmſtadt und Gießen
be=
ſteht aus Profeſſoren und Privatdozenten. Ihn kann an
beiden Hochſchulen der Rektor jederzeit zuſammenrufen. In der
Karlsruher Verfaſſung tritt noch hinzu, daß außer dieſem
Lehr=
körper im engeren Sinne auch noch die Aſſiſtentenſchaft
berufen werden kann, um einen Lehrkörper im weiteren Sinne zu
bilden. Eine Vollverſammlung der geſamten Hochſchule iſt in den
fraglichen Beſtimmungen nicht erwähnt; es kann aber
angenom=
men werden, daß es dem Rektor nicht verſagt iſt, in beſonders
wichtigen, die Geſamtheit einer Hochſchule betreffenden
Angelegen=
heiten eine ſolche Vollverſammlung zu veranlaſſen.
In gewiſſem Sinne neu iſt für Darmſtadt und Gießen eine
be=
ſondere akademiſche Ehrengerichtsbarkeit.
„8 28: Zur Beurteilung von Verſtößen gegen die
Standes=
ehre ſowie zur Schlichtung perſönlicher Streitigkeiten zwiſchen
den Angehörigen des Lehrkörpers einſchließlich der
Aſſiſtenten=
ſchaft wird ein Ehrengericht eingeſetzt. Die Mitglieder
des Lehrkörpers und der Aſſiſtentenſchaft ſind
gehal=
ten, ſich auf Verlangen des Rektors vor dieſem Ehrengerichte
zu verantworten. Sie ſind verpflichtet, ſich dem Spruch des
Ehrengerichtes zu unterwerſen. Der Spruch des Ehrengerichts
wird dem Rektor zur Weitergabe an die Regierung mitgeteilt.
Das Ehrengericht beſteht aus dem Rektor oder aus einem von
ihm von Fall zu Fall zu beſtimmenden ordentlichen Profeſſor
als Vorſitzenden und vier vom Rektor von Fall zu Fall zu
er=
nennenden Beiſitzern, von welchen zwei Fach= bzw.
Standes=
vertreter ſein müſſen.”
Alles in allem iſt insbeſondere durch die beiden heſſiſchen
Ver=
faſſungen der Führergrundſatz formell klar durchgeführt.
Die Träger von Führerpoſten werden die Notwendigkeit und den
Segen dieſes Prinzips zu beweiſen haben. Erfreulich iſt in den
heſſiſchen Verfaſſungen die Berückſichtigung des wiſſenſchaftlichen
Nachwuchſes, ſowohl bei der Dozentenſchaft, wie bei der
Aſſi=
ſtentenſchaft. Seitens der erſteren gilt es nun zu zeigen, daß die
frühere ſtändiſche Trennung in Ordinarien und Nichtordinarien
wiſſenſchaftlich nicht immer berechtigt und ſozial grundſätzlich
unberechtigt geweſen iſt. Der Einbau der
Studenten=
ſchaft in die Hochſchulverwaltung iſt vielleicht bewußt vorſichtig
vorgenommen worden. Ob es nämlich an allen Hochſchulen im
Intereſſe einer freien deutſchen Studentenſchaft
nationalſozialiſti=
ſchen Geiſtes liegt, allzufeſt in den Hochſchulverfaſſungen ſelbſt
ver=
ankert und dadurch gebunden zu ſein, iſt eine offene Frage, die
heute weder grundſätzlich noch durch alle Hochſchulen gleichmäßig
ſchon entſchieden werden könnte, ſolange die Hochſchulen ſelbſt noch
reformbedürftig ſind und das hochſchulpolitiſche Tempo bei
Pro=
feſſorenſchaft und Studentenſchaft noch ungleich iſt.
An den Nationalſozialiſten unter den Dozenten, Aſſiſtenten
und Studenten wird es nunmehr liegen, auf Grund der
be=
ſtehenden, einer Reichsregelung gewiſſermaßen
vorweggenomme=
nen, Einzelverfaſſungen durch die Praxis zu erproben, wes
In=
haltes und Geiſtes eine künftige einheitliche deutſche
Hochſchul=
verfaſſung zu ſein hat. In dieſem Sinne ſind die einzelnen
be=
reits erlaſſenen Hochſchulverfaſſungen dankenswerte Vorarbeiten
und Verſuche für das geſamte akademiſche Deutſchland.
Allgemeinbildung
an der Techniſchen Sochſchule
Unter dieſem Titel veröffentlicht Prof. Dr. Hermann
Pongs in Stuttgart eine kleine Broſchüre als Heft 3 der
bekannten Schriftenreihe: „Die deutſche Hochſchule”, die Prof. Dr.
Ernſt Krieck und Prof. Dr. Friedrich Klauſing gemeinſam
herausgeben (Marburg. N. G. Elwertſche Verlagsbuchhandlung,
G. Braun. 1933). Der Verfaſſer geht davon aus, daß die
Stel=
lung der Allgemeinbildung an der Techniſchen Hochſchule von
jeher ſtark umſtritten war; jedenfalls ließ ſie ſich bisher nicht
reſtlos und harmoniſch in das ganze, bis ins einzelne gut
zu=
ſammenſtimmende Lehrgebäude dieſer Hochſchulgattung einfügen.
„Erſt die Umwälzung, der Sieg des völkiſchen Gedankens hat
den Blick heute freigemacht für höhere Werte, politiſche Werte
im großen Sinn, die alle Einzelfragen vom Volksganzen her
beſtimmen”, Und als richtunggebend werden Worte von Adolf
Hitler ſelbſt angeführt, die dieſer über das Studium der Technit
geſprochen hat: „Es liegt im Zug unſerer heutigen
materialiſier=
ten Zeit, daß unſere wiſſenſchaftliche Ausbildung ſich immer
mehr den nur realen Fächern zuwendet, alſo der Mathematik,
Phyſik, Chemie uſw. So nötig dies für eine Zeit auch iſt, in
welcher Technik und Chemie regieren und deren wenigſtens
äußerlich ſichtbarſte Merkmale im täglichen Leben ſie darſtellen,
ſo gefährlich iſt es aber auch, wenn die allgemeine Bildung
einer Nation immer ausſchließlicher darauf eingeſtellt wird.
Dieſ=
muß im Gegenſatz immer eine ideale ſein. Sie ſoll mehr den
humaniſtiſchen Fächern entſprechen und nur die Grundlagen für
eine ſpätere fachwiſſenſchaftliche Weiterbildung bieten. Im
andern Fall verzichtet man auf Kräfte, welche für die Erhaltung
der Nation immer noch wichtiger ſind als alles techniſche und
ſonſtige Können.”
Profeſſor Pongs betont nun mit Nachdruck, daß die
Tech=
niſchen Hochſchulen weſensmäßig andere Gebilde ſind als die
Univerſitäten, und daß dies bei jeder Reform unbedingt
be=
rückſichtigt werden müſſe. Aus rein techniſchen Bedürfniſſen
entſtanden und ihrer Natur gemäß ſehr ſtark vom Materialismus
beeinflußt, müſſen die Techniſchen Hochſchulen im neuen Staat
„in jedem Einzelnen die Kräfte der Seele und des Geiſtes
ent=
wickeln, die den wechſelnden Spielformen des Materialismus
widerſtehen und entgegenwirken” können. Sie müſſen den „
tech=
niſchen Studenten” heranbilden, „die Geſtalt, die im ſtändiſchen
Aufbau notwendig zum Träger des techniſchen Gedankens wird
und eine „vom Geiſt geprägte neue Lebensform” verwirklicht.
„Will der neue Wirklichkeitswille der Univerſität den „
politi=
ſchen Menſchen”, ſo führt das geiſtige Bedürfnis des Technikers
zum neuen Bildungsbegriff, der der Techniſierung entgegenwirkt
aus dem bodenſtändigen Volks= und Kulturgefühl, der die
Ge=
fühls= und Geiſteskräfte weckt, die die Technik nicht ausbilden
kann”.
Prof. Pongs weiſt darauf hin, daß zu den bisher ſchon
ge=
pflegten Gebieten der Allgemeinbildung, wie Deutſch, Geſchichte,
Erdkunde, Kunſtgeſchichte, Muſik, Volkswirtſchaft und Philoſophie
als neue die deutſche Vorgeſchichte, die deutſche Volkskunde, die
deutſche Raſſenlehre ſowie die deutſche Grenz= und Auslandskunde
treten ſollen. Er ſtellt die Forderung auf, daß dieſe
Wiſſenſchaf=
ten in den Rahmen des techniſchen Studiums eingefügt werden
ſollen. Den Weg, wie dies organiſatoriſch zu machen ſei, gibt er
noch nicht an. Aber das, was er bringt, iſt doch für die
Weiter=
entwicklung der auf die Techniſchen Hochſchulen gerichteten
Re=
formbewegung von hohem Werte, und ſo dürfte ſein Büchlein
den Ausgangspunkt weiterer ſachdienlicher Erörterungen bilden.
Prof. Dr. Paul Sſymank (Göttingen).
Geiſtige Inflation.
N. S.St. K. In dieſen Tagen des Umwertens aller Begriffe,
des Neuſchaffens von Werten, die durch das vergangene
libera=
liſtiſche Syſtem verleugnet worden waren, in dieſen Tagen
füh=
len ſich dazu mehr oder weniger Berufene genötigt, ihre
Ge=
danken und ihre Meinungen zu dem Geſchehen der Umwelt
dar=
zutun. Der Wuſt von Schmutz und Schund den uns eine
Staatsform der „Würde” gebracht hatte, iſt verſchwunden. Dieſer
Dreck, dieſes Gift iſt vernichtet worden und es iſt Platz gemacht
worden für ein freies, für ein reines Denken, es iſt Platz
ge=
macht worden für den Geiſt der Aufrichtigkeit, den Geiſt der
Stärke und den Geiſt des Friedens. Pazifismus und
Schmutzig=
keit haben ausgeſpielt im deutſchen Geiſtesleben.
Viel Platz iſt geworden durch dieſes Entfernen des
Geiſtes=
gutes der Novemberdemokratie und leider Gottes glauben
manche Dichter und Dichterlinge, dieſer Raum, der da frei
wurde, müſſe ausgefüllt werden durch ihre Werke und ſo werden
wir in den heutigen Tagen überſchwemmt von einer Unmaſſe
von Werken, die verſuchen wollen, die nationalſozialiſtiſche
Revo=
lution auszuwerten. Aber nicht auszuwerten nach ihrem ideellen
Gehalt, ſondern nur auszuwerten nach ihrem finanziellen
Er=
folg. Es wäre gewiß nicht notwendig, daß heute nach
zehn=
monatiger Regierungszeit des Führers ſchon dickleibige Romane
über unſere Revolution erſcheinen würden. Dieſe Bücher müſſen
immer nur ein Verſuch bleiben, denn künſtleriſch kann jenes
Erleben nur von wahren Künſtlern heute ſchon ausgewertet
werden, nur wahre Künſtler können vielleicht ahnen die
Bedeu=
tung, die ungeheure Reichweite dieſer Revolution und können
ſie auswerten und ihren Mitmenſchen als Kunſt und Erlebnis
wieder ſchenken. Aber nicht all jene Durchſchnittsſchreiber, die
ſtehen ſelbſt noch allzuſehr in dem Erlebnis als ſolchem, als
daß ſie ſich heute ſchon über das Erlebnis ſtellen könnten, das
Erlebnis meiſtern. Ihre Bedeutung liegt nur darin, eine große
Gefahr für den Geiſt zu ſein, denn ihr Geſchreibſel muß letzten
Endes immer aufgeblähte Wichtigtuerei und hohle Phraſe
blei=
ben. Ihr Geſchreibſel wird nicht dazu dienen, mit Luſt und
Freude nach den Büchern zu greifen, die heute erſcheinen,
ſon=
dern es dient dazu, mit ungeheurem Mißtrauen jedes Buch in
die Hand zu nehmen und auf ſeinen Wert zu erachten. Wir
wollen manchem der „Dichter” den guten Willen nicht abſprechen,
aber der gute Wille allein genügt nicht, es gehört Können dazu,
um Kunſt zu ſchaffen. Bücher ſollen Geiſteswerke und ſollen
Kunſt ſein und Könner können daher auch heute nur ſchreiben
über den Nationalſozialismus. Alle Mittelmäßigen aber
ſoll=
ten verſuchen, ihr Geld anders zu verdienen als durch den
Ver=
ſuch Bücher zu ſchreiben und Papier zu verderben. Der
Natio=
nalſozialismus hat den geiſtigen Tiefſtand des liberaliſtiſchen
Staates nicht deshalb überwunden, um in unſerem Staate einen
geiſtigen Inflationismus heranzuzüchten, der genau ſo und noch
viel verhängnisvoller zu einem geiſtigen Tiefſtand, zu geiſtiger
Oberflächlichkeit des ganzen Volkes führen könnte. Es würde
ſonſt vielleicht notwendig werden, um all dem zu ſteuern, das
Geſetz gegen Kitſch, auch gegen die Viel= und Schnellſchreiber
und gegen ihre Produkte anzuwenden.
Kinaku.
Verantwortlich: Karl Auguſt Weber=Darmſtadt.
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 16. Dezember 193.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seite 11
Short, Spiel und Jurnen
Fußball in Starkenburg.
Gruppe 5. FV. Oberabtſteinach — TV. Mörlenbach. Odin
Unter=
ſchönmattenwag — TV. Hammelbach. TV. Affolterbach
Me Beutltsktaffe Haohesfen an 17. Be5.
Jahnbund Waldmichelbach. T.u. SV. Unterflockenbach
SV. 98 Darmſtadt — Germania Pfungſtadt (10.30 Uhr).
V.f. R. Bürſtadt — Starkenburgia Heppenheim.
Viktoria Urberach — Polizei Daxmſtadt.
FC. 07 Bensheim — Haſſia Dieburg.
Olympia Lampertheim — Sportvereinigung Arheilgen.
In der Bezirksklaſſe Südheſſen geht es dem Ende der erſten
Halbzeit zu. Die Treffen des kommenden Sonntags dienen in der
Hauprſache der Befeſtigung der errungenen Poſitionen durch die
Favoriten, und wenn nicht alles trügt, iſt auch durchweg mit
Favoritenſiegen zu rechnen. So ſollte ſich der V.f.R. Bürſtadt
daheim gegen Heppenheim ſicher durchſetzen Auch Polizei darf
man einen Erfolg in Urberach zutrauen. Oder ſollte nach
Die=
burg auch die Polizei dort ſtraucheln? In Bensheim wird es
zwiſchen den Einheimiſchen und Dieburg einen hartnäckigen
Kampf geben; ſein Ausgang iſt abſolut offen. In einem
Vor=
mittagsſpiel empfängt der SV. 98 Darmſtadt am Böllenfalltor
die Pfungſtädter Germanen. Die Gäſte könnten beſſer in der
Tabelle ſtehen, denn die Treffen gegen Bensheim und Urberach
verloren ſie nur durch verkehrte Mannſchaftsaufſtellungen bzw.
Leichtſinn. In Darmſtadt wird allerdings wenig für ſie zu erben
ſein, nachdem die 98er wieder auf der Höhe ſind. Arheilgen tritt
in Lampertheim an. Die Ausſichten ſtehen mehr zugunſten
Lam=
vertheims, doch wäre ein Arheilger Erfolg auch keine Überraſchung.
In der Nachbargruppe Main=Taunus empfängt der FC.
Lan=
gen den SV. 1910 Klein=Steinheim. Der Ausgang dieſes Treffens
iſt völlig offen.
Die 1. Kreisklaſſe am letzken Sonntag.
Gruppe 1. FC. Egelsbach — Tgeſ. 1875 Darmſtadt 6:1 (2:1).
SV. Roßdorf
—SC. Ober=Ramſtadt 0:1. Germania
Eber=
ſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt 2:1 (2:1) Griesheim —
Wix=
hauſen ausgefallen. Groß=Gerau — Mörfelden 1:0.
Die Ergebniſſe der anderen zwei Spiele wurden bisher nicht
ge=
meldet. Da einmal eine vollſtändige Tabelle von Intereſſe iſt,
ſo geben wir dieſe nach dem Stand von voriger Woche
wieder. Der Leſer kann ſich an Hand der vom 10. Dezember
be=
kannten Ergebniſſe dann ſelbſt ein Bild machen. Sicher iſt, daß
die Niederlagen von Roßdorf und Rot=Weiß wieder Waſſer auf
die Egelsbacher Mühle bedeuten.
Die Tabelle nach dem 3. Dezember:
SC Ge
nania Eberſtadt ktoria Griesheim 7 V. Groß=Gerau Union Darmſtadt Vf.L. Michelſtadt SV. Weiterſtadt 1 9.
9 3 Gruppe 3. SV. Münſter n 6:0
Germania Babenhau (3:0) SC. Dietzenbach FV. Eppertshauſen 3:0 (0:0). SV. Nie=
derroden — FSV. Groß=Zimmern 3:0 (3:0). Tgde.
Sprend=
lingen — Germania Oberroden 1:
(0:1). Münſter und
Dietzenbach führen weiter unangefochten die Tabelle an.
Am kommenden Sonntag ſpielen:
Gruppe 1. Rot=Weiß Darmſtadt — SV. Mörfelden (11 Uhr).
SV. Weiterſtadt —
Viktoria Griesheim. SV. Roßdorf
FC 03 Egelsbach. Union Wixhauſen — Germania Eberſtadt.
SV. Groß=Gerau — SC. Ober=Ramſtadt. Union Darmſtadt
— V.f. L. Michelſtadt.
Gruppe 2. DJK. Lorſch — Vorwärts Bobſtadt. Olympia
Biebes=
heim — Alemannig Groß=Rohrheim. FV. Biblis — DJK.
Bürſtadt. Konkordia Gernsheim — FV. Hofheim.
Gruppe 3. SC. Dietzenbach — SV. Offenthal. Germania
Baben=
hauſen —
FV. Eppertshauſen. Tgde. Sprendlingen — SV.
Münſter. Germania Oberroden
FC. 02 Dreieichenhain.
FSV. Groß=Zimmern — Alemannia Jügesheim.
Die Ereigniſſe in Kreisklaſſe 2.
Ein genaues Bild über die Lage iſt hier auch heute noch nicht
möglich. In Gruppe 1 iſt der TV. Wallerſtädten wieder
aus=
geſchieden, da er ſcheinbar mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat.
Dafür hat ſich in Erzhauſen (Gruppe 2) der T.u. SV. Erzhauſen
neu angemeldet und greift bereits am Sonntag in die Kämpfe
mit ein. Erzhauſen beherbergt jetzt demnach auch zwei Vereine.
Jedenfalls gibt es noch überall Hemmungen zu überwinden. Hier
einige gemeldete Ergebniſſe: Gruppe 1: TV. Erfelden — Boruſ=
Dornheim 0:0. Stockſtadt — Nauheim 2:0 (1:0). Gruppe 3:
V. Seeheim — TV. Auerbach 2:2. Gruppe 4: SV. Lengfeld —
Viktoria Schaaſheim 1:3 (1:2) Viktoria Schaafheim
Spvgg. Groß=Umſtadt
Höchſt 0:1 (0:0). V.f.R. Beerfelden
DJK. Eppertshauſen 4:0. DJK.
Gruppe 7: SV. Dudenhofen —
Dieburg — DJK. Münſter: Münſter nicht angetreten. In dieſer
mit nur fünf Mannſchaften ſpielenden Gruppe ſteuert Dudenhofen
klar auf die Meiſterſchaft zu. Gruppe Weſchnitztal: Aſchbach
Rimbach 0:3. Oberabtſteinach — Gorrheim 9:3. Mörlenbach
Affolterbach 2
Unterſchönmattenwag 4:0. Hammelbach
Wildmichelbach — Unterflockenbach 1:9. In dieſer Gruppe führt
Rimbach ungeſchlagen mit 10 Punkten aus fünf Spielen und dem
ſchönen Torverhältnis von 23:0 (!). Es folgen Oberabtſteinach
Spiele 8 Punkte (17:7) und Unterflockenbach 4 Spiele 6 Punkte
(30:10). Ohne Sieg iſt bisher noch die DJK. Fürth.
Die 2. Kreisklaſſe am 17. Dezember.
Gruppe 1. TV. Nauheim — SV. Geinsheim. Boruſſia Dornheim
TV. Stockſtadt. TV. Biebesheim — Chattia Wolfskehlen.
Gruppe 2. Reichsbahn Darmſtadt — T.u.SV. Erzhauſen. SV.
Erzhauſen — Merck=SV. Darmſtadt. T.u. SV. Meſſel —
Ger=
mania Eſchollbrücken. Olympia Hahn — FV. Gräfenhauſen.
Gruppe 3. TV. Alsbach — V.f.R. Fehlheim. DJK. Heppenheim
DJK. Fehlheim. FSV. Seeheim — TV. Bickenbach.
Gruppe 4. V.f.R. Beerfelden — SV. Lengfeld. SV. Höchſt
Spvgg. Groß=Umſtadt.
DJK. Fürth. TV. Gorxheim — TV. Aſchbach.
Gruppe 6. SV. Froſchhauſen — DJK. Hainſtadt. DJK.
Weiß=
kirchen — Germania Groß=Steinheim. Tgeſ. Seligenſtadt—
DJK. Kleinkrotzenburg.
SV. 98 Darmſtadt — Germania 03 Pfungſtadt
Sonntag vormittag 10.30 Uhr.
Die 98er empfangen morgen Sonntag, vormittags 10.30 Uhr,
auf dem Stadion die in Darmſtadt gern geſehene Elf der
Ger=
mania Pfungſtadt. Die Gäſte werden ſich ohne Zweifel mächtig
anſtrengen, aus dieſem Treffen einen Punktgewinn
herauszu=
holen. Die Lilienträger ſtehen alſo beſtimmt keiner leichten
Auf=
gabe gegenüber, denn die Erfahrung hat gelehrt, daß die vom
Abſtieg bedrohten Mannſchaften in der großen Mehrzahl Kämpfe
lieferten, die weit über ihre ſonſtige Spielſtärke hinausragten.
Die guten Beziehungen der beiden Vereine ſollten auf jeden Fall
auf ein faires, intereſſantes Treffen ſchließen laſſen.
Bikkoria Urberach -Polizei Darmſtadt.
Zum letzten Spiel der Vorrunde in der Bezirksklaſſe
Süd=
heſſen treffen ſich beide Mannſchaften in Urberach. Der frühere
Bezirksligiſt heit ſeine anfängliche Schwächeperiode überwunden und
iſt wieder ſtark im Kommen. Das bewieſen die letzten Ergebniſſe
zur Genüge „Auch der Platzvorteil wird eine Rolle dabei ſpielen,
ſchon manche Mannſchaften haben dadurch ihre Hoffnungen
auf=
geben müſſen. Die Polizeimannſchaft iſt durch das Unentſchieden
der Bürſtädter auf zwei Punkte, näher gerückt. Dieſe Tatſache
darf die Mannſchaft am kommenden Sonntag nicht aus dem Auge
laſſen. Spielbeginn 14 Uhr.
Rot=Weiß Darmſtadt—SV. Mörfelden
Rheinallee, nachmittags 1,30 Uhr.
Zum nächſten Verbandsſpiel auf eigenem Platze empfangen
die Rot=Weißen am kommenden Sonntag den SV. Mörfelden.
Die Gäſte ſind neben Egelsbach einer der ausſichtsreichſten
Kan=
didaten für die Meiſterſchaft der 1. Gruppe. Will der
Tabellen=
zweite nun dieſen Anſpruch weiter geltend machen muß er das
Spiel am Sonntag auf dem Platze an der Rheinallee unbedingt
für ſich entſcheiden. Im Falle eines Sieges der Rot=Weißen wäre
dieſen aber auch wieder ein Weg geſchaffen, in der Tabellenſpitze
evtl. weiter vorzurücken, bzw. den Abſtand zu dem zweiten Platz
mit einem Punkt Unterſchied merklich zu verringern. Aus all
dieſen Gründen iſt zu erſehen, daß ſich hier ein intereſſanter
Kampf abſpielen wird, bei welchem anzunehmen iſt, daß die
Darmſtädter wiſſen werden, um was es bei dieſem Treffen geht.
Um der ſtärkſten Kälte für Spieler und Zuſchauer aus dem Wege
zu gehen, wurde das Spiel auf nachmittags 1.30 Uhr feſtgeſetzt
Anſchließend, um 3 Uhr, treffen ſich die Reſerven beider Vereine
Auch hier dürfte ſich ein ſchönes Spiel abwickeln.
Union Darmſtadt—VfL. Michelſtadt.
Am Sonntag, nachm. 2 Uhr, ſtehen ſich genannte Vereine im
Verbandsſpiel gegenüber. Für Union die in veränderter
Auf=
ſtellung antritt, wird es Zeit, ſich auf ihr Können zu beſinnen
und mit Eifer und Kampfgeiſt aufzuwarten. VfL. Michelſtadt
gibt einen ſtarken Gegner ab (gegen Germania Eberſtadt in
Eberſtadt 2:2 will ſchon was heißen) und darf keineswegs
unter=
ſchätzt werden. Es iſt ſomit ein ſpannender Kampf zu erwarten,
deſſen Beſuch ſich lohnen dürfte. Vorher 2. Mannſchaften (12,15
Uhr).
Weitere Spiele: AH.—AH. SV. Mörfelden, 10 Uhr.
Renn=
bahn, Junioren—Junioren Dreieichenhain dort, 10 Uhr (Abfahrt
8.30 Uhr Vereinslokal), Jugend und Schüler Spielſperre.
T.u. SV. Meſſel — Germania Eſchollbrücken.
Beide Mannſchaften ſtehen ſich am Sonntag, nachm. 2 Uhr, in
Meſſel nach langjähriger Unterbrechung erſtmals wieder im
Ver=
bandsſpiel gegenüber. Ueber die Spielſtärke beider Mannſchaften
erübrigt ſich jedes Wort, da ſie zur Genüge bekannt. Es iſt daher
mit einem ſpannenden Kampf um die Punkte zu rechnen. Ein
knapper Sieg der Platzmannſchaft dürfte jedoch das Gegebene ſein.
Ringen.
Zuverl. Frau oderMädchen v. Dienstag
den 19. Dez bis Mitte
Januar zur Aushilfe
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200—300 Mk. Barge’d für Lagerſicherheit
Polizei Darmſtadt — Bensheim.
Morgen Sonntag, vorm. 10.30 Uhr, ſtehen ſich in der
Polizei=
ſporthalle Eſchollbrücker Straße die genannten Mannſchaften
ge=
genüber. Bensheim, das in dieſem Jahre zum erſtenmal in der
höchſten Klaſſe kämpft, hat einen guten Start zu verzeichnen.
Langjährige Vertreter dieſer Klaſſe mußten dieſem jungen Verein
die Punkte überlaſſen, u. a. auch der langjährige Meiſter Groß=
Zimmern. Die Staffel der Polizei muß ſich gewaltig anſtrengen,
um Sieger dieſes Treffens zu bleiben. Man darf daher mit einem
ſchönen Kampf rechnen, und ein Beſuch dieſer Veranſtaltung dürfte
ſich lohnen. Preiſe ſind der heutigen Zeit angepaßt. Halle iſt
geheizt.
Neue Sportkalender.
Waſſerſportkalender 1934. 2.30 RM. Verlagsanſtalt Eduard
Mager in Donauwörth.
Ein lieber Bekannter, nicht nur der Schwimmer und
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wanderer, ſondern aller, die Licht, Luft, Sonne und Waſſer ſuchen,
ſtellt ſich auch für das Jahr 1934 wieder vor. Der
Waſſer=
ſportkalender, von J. L. Luther, in gewohnt meiſterhafter
Art bebildert und bearbeitet, bringt in ſeinem ſechſten
Erſchei=
nungsjahr, wieder auf 56 Kalender=Seiten, verteilt, prachtvolle
Aufnahmen und Anregungen über Freiluft=Sport= und Spiel auf
dem Waſſer und an ſonnigen Geſtaden. Bei der Fülle des
Gebo=
tenen iſt der Preis ſehr gering. Moge ſich der Cil’ſche
Waſſer=
ſportkalender zu ſeinen alten Liebhabern zahlreiche neue Freunde
erwerben und bald in allen Schulen und Lagern Hausrecht
er=
halten. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen.
Allgemeiner Sportkalender. 2.30 RM. Verlagsanſtalt Eduard
Mager in Donauwörth.
Sportlern und Sportfreunden wird dieſer Jahrweiſer des
be=
kannten Verlages Eduard Macher eine ganz beſondere Freude
be=
reiten. Dieſe vorzuglichen Abbildungen in ſchönem, großem
format ſind in ihrer meiſterhaften Ausführung ein ſchöner
Schmuck des Zimmers. Jeder Tag bringt dem Beſitzer neue
Freude und werden durch den Beſitz des Kalenders zu Spgxt und
Leibesübung getrieben werden. Auch dieſer Kalender wird
zwei=
fellos wieder zu ſeinen alten Liebhabern viele neue Freunde
ge=
winnen — laſſen Sie ſich ihn einmal von ihrem Buchhändler
zeigen — und er wird ſicher auch Ihr Freund werden.
50 ſtehen ſie beim „Lokalderby”!
Polizei — Sporiverein 98
am Sonntag nachmittag 14,30 Uhr auf dem Exerzierplatz.
Bei dem morgigen Handballkampf ſtehen ſich wie folgt beide
Mannſchaften gegenüber:
Kiepfer,
Polizei:
Walter
Pfeifer
Daſcher
Unmacht
Stahl
Spalt Rothermel
Sommer
Leonhardt Huber
Werner
Feick
Koch Freund
Fiedler
Klöß
Delp
Dittmar
Förſter
Zopf
SV. 98:
Henß
Da beide Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung antreten, wird
es zu einem offenen Spiel kommen. Jeder Sportfreund ſollte ſich
deshalb dieſen intereſſanten Kampf nicht entgehen laſſen. Zur
Aufklärung des Publikums ſei nochmals an die inzwiſchen
er=
folgte Aenderung der Spielregeln erinnert.
Der polniſche Fußball=Verband hat in einem
Schreiben an den DFB. ſeinen Dank für die herzliche Aufnahme
der polniſchen Fußballſpieler in Berlin zum Ausdruck gebracht.
Das Rückſpiel der Ländermannſchaften von Deutſchland und Polen
ſoll am 2. September 1934 in Polens Hauptſtadt Warſchau zum
Austrag kommen.
Der Studenten=Fußballkampf, Berlin — Köln
endete am Freitag in der Reichshauptſtadt bei großer Kälte und
vor 2000 Zuſchauern mit einem Unentſchieden von 5:5.
Die Italieniſchen Staatsbahnen haben zur
Un=
terſtützung der italieniſchen Olympia=Vorbereitungen 30 000
Fahr=
karten mit einem Preisnachlaß von 70 Prozent zur Verfügung
geſtellt.
Geſchäftliches.
Barths Weinſtube bringt ab heute ihren
ſelbſtgekel=
terten 1933er Kemptener Lies zum Ausſchank.
Rundfunk=Programme.
9.15:
9.45:
10.10:
10.45
14.30:
15.15:
16.00:
18.00:
18.35:
19.00:
20.10:
Aa
24.00:
10.10:
10.50:
11.30:
15.45:
16.00:
17.00:
17.20:
Gegen
18.45:
19.00:
Aa.
R-R
B3.00:
Frankfurt: Samstag, 16. Dezember
Muſikaliſcher Gabentiſch. (Neue Schallplatten.)
Nur für Trier; Werbekonzert.
Schulf.: Dr. Waffenſchmidt: Vom Kunſtſchaffen d. Germanen,
Nur f. Frankf.: Werbevortrag d. Dtſch. Reichspoſtreilame.
Stunde der Jugend: Auf Skiern m Schwarzwald. Hörber,
Lernt morſen.
Stuttgart: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. — Dazw.:
Zum 5=Uhr=Tee: Tanzmuſik. Lta.: Otto Senfert.
Stimme der Grenze.
— 18.20: Wochenſchau.
Stegreifſendung.
Köln: Stunde der Nation. Beethoven m Bonn. Hörfolge.
Köln: Bunter Abend zum Beſten der NS.=Volkswohlfahrt in
Buer in Weſtfalen. — 22.45: Stuttgart: Unterhaltungsmuſik.
Stuttgart: Der Himmel hängt voller Geigen. Eine bunte
Folge älterer Tanzmuſik. Geſpielt vom Südfunkorcheſter.
Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 16. Dezember
Kleie Winke für Weihnachtspapierarbeiten.
Anfertigung
einer Ordnungsmappe und einer Schreibmappe.
Fröhlicher Kindergarten.
Lügner auf Reiſen. Reiſebericht aus deutſchen Zeitungen
des 17. und 18. Jahrhunderts.
Bürgermeiſter a. D. Schwan: Bevölkerungspolitik und
Wohnungsfrage.
Schulfunk: St. Nikolaus m Funkhaus. Ein
Weihnachts=
märchenhörſpiel.)
In der Baſtelſtube: Wir erzählen Euch von der
Sonne=
berger, Spielzeugſchau.
Diplomkaufmann Weiß: Wirtſchaftliche Wochenſchau.
Leipzig: Bunte Reihe. Nachmittagskonzert. Das Sinfonie=
Orcheſter. Ltg.: Hilmar Weber.
Sportwochenſchau.
Zum Geburtstage Beethovens. Klaviertrio C=Moll op 1 Nr. 3
18,05: Eine alte Volkskunſt in unſerer Zeit. Ein Geſpräch
über das Puppenſpiel.) — 18.20: Wochenendſalat.
Geläute der Deutſchen Glocke am Rhein.
Köln: Stunde der Nation: Beethoven m Bom. Eine
Hörfolge von Elſe Pfaff.
Kernſpruch. — Anſchl.: Dr. Heuſer: Deutſche Wechnacht
Deutſche Waren. —
— 20.10: Tanzſtundenzauber! Ein großer
fröhlicher Kurſus für jung und alt.
Wie ſie heißen. Ein Rückblick auf die ſportl. Meiſter 1933.
München: Nachtmuſik. Das Kleine Funkorcheſter, Ltg.: Erich
Kloß. Die Bayeriſchen Funkſchrammeln.
Welkerbericht.
Durch die Störungstätigkeit über den Donauländern und der
Oſtſee hat ſich über Deutſchland, ein ſtarker Wolkenſchleier
gebil=
det, wobei es auch zu vereinzelten Schneefällen kommt. Die
Be=
einfluſſung dürfte nur vorübergehend ſein, denn mit Aufbau des
hohen Druckes hält das Winterwetter an.
Ausſichten für Samstag, den 16. Dezember: Stärker bewölkt,
vorübergehend leichte Froſtabſchwächung, einzelne Schneefälle.
Ausſichten für Sonntag, den 17. Dezember: Teils wolkig, teils
aufheiternd. Starker Froſt.
Winterſportmöglichkeiten.
Vogelsberg, Hoherodskopf: Klar, — 13 Grad. 20 cm. Schnee,
Pulverſchnee. Sportmöglichkeiten im Walde noch gut.
Waſſerkuppe: Klar, — 12 Grad, 20 cm. Schnee, Schneedecke
ver=
weht, Sportmöglichkeit gut.
Gersfeld/Rhön; Klar,
19 Grad 13 cm. Schnee, Schneedecke
verweht, Sportmöglichkeit mäßig.
Donnersfeld/Rhön: Klar. — 14 Grad, 15 cm. Schnee, Schneedecke
ſtellenweiſe durchbrochen. Sportmöglichkeit mäßig.
Sauerland: Wolkig. — 10 Grad, 14 cm. Schnee, verweht.
Sport=
möglichkeit mäßig.
Taunus, Kl. Feldberg: Klar, — 11 Grad. 12 cm. Schnee,
ver=
harſcht. Sportmöglichkeit mäßig.
Hauptſchriffleitung: Radolf Manpe
Verontwortlich für Pelitik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe;
für Sport: Karl
Böhmann=
für den Handel: Dr C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr Herbert Nette;
fär den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Drck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilſch in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſſrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
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ſtein & Bogler, Nürnberg I, erb. (II Mch 15208
Nummer 348
latte
Samstag, 16. Dezember
Der deutſche Außenhandel im November.
Die Ausfuhr bekrug 394 Millionen Reichsmark, die Einfuhr 351 Millionen Reichsmark.
Haifennäßiger Rückgang
des Ausfuhrüberſchuſſes.
Die Einfuhr betrug im November 351 Mill. RM.
Gegen=
über dem Vormonat iſt ſie ſomit um 4 Mill. RM., d. h. etwas
mehr als 1 v. H., geſtiegen. Dieſe Zunahme iſt zum Teil durch
eine Erhöhung des gewogenen Durchſchnittswertes beoingt.
Men=
genmäßig hat ſich die Geſamteinfuhr gegenüber Oktober daher
kaum verändert. Im ganzen dürfte die Einfuhrentwicklung im
November ungefähr der Saiſontendenz entſprechen, wenngleich ein
ſicheres Urteil hierüber infolge der Beeinfluſſung der
Oktober=
zählen früherer Jahre durch Zollabrechnungen erſchwert iſt. Im
einzelnen ergeben ſich jedoch Abweichungen von der Entwicklung
in den Vorjahren. So iſt die Rohſtoffeinfuhr gegenüber dem
Ok=
tober unverändert geblieben, obwohl hier in faſt allen Vorjahren
ſtärkere Einfuhrzunahmen eingetreten ſind. Dies hängt wohl
da=
mit zuſammen, daß bei einer Reihe von wichtigen
Rohſtoffgrup=
pen die Eindeckungen infolge der unſicheren Preisgeſtaltung
wäh=
rend der letzten Monate noch eingeſchränkt blieben. Beſonders
deutlich zeigt ſich dies bei der Einfuhr von Baumwolle, die in
früheren Jahren von Oktober zu November ſtets ſtark anzuſteigen
pflegte, diesmal aber etwas geſunken iſt. Demgegenüber iſt es
bemerkenswert, daß die Einfuhr bei den meiſten Rohſtoffen der
Inveſtitionsgüterinduſtrien, wie Bau= und Nutzholz, Eiſenerzen,
Metallen, mengenmäßig zugenommen hat, obwohl jahreszeitlich
die Einfuhr bei dieſen Gruppen in den Wintermonaten eher
rück=
gängig zu ſein pflegt.
Die Einfuhr von Fertigwaren iſt geſunken, und zwar iſt der
Rückgang hier eher etwas ſtärker, als es der Saiſontendenz
ent=
ſpricht. Geſtiegen iſt von Oktober zu November lediglich die
Lebensmitteleinfuhr. Nach der Saiſontendenz war dieſe
Steige=
rung jedoch nicht zu erwarten. Nach den Erfahrungen früherer
Jahre pflegt die Lebensmitteleinfuhr im November ſich ungefähr
auf der Höhe vom Oktober zu halten.
Soweit ſich jetzt ſchon überſehen läßt, iſt eine Steigerung der
Einfuhr vorwiegend, aus Jugoſlawien (Kupfer), Griechenland
(Tabak), Schweden (Eiſenerze), der Türkei (Südfrüchte) und den
Vereinigten Staaten von Amerika (Schmalz) eingetreten.
Abge=
nommen hat die Einfuhr in der Hauptſache aus Großbritannien,
den Niederlanden. Norwegen und Belgien=Luxemburg.
Die Ausfuhr betrug im November 394 Mill. RM.
Gegen=
über dem Oktober, in dem die Ausfuhr ihren höchſten Stand im
Verlauf dieſes Jahres erreicht hatte, iſt ſie ſomit um 51 Mill.
RM. oder 11,5 v. H. geſunken. Der Menge nach iſt der Rückgang
etwas geringer, da die Ausfuhrpreiſe weiter rückläufig waren.
Zum Teil iſt dieſe Ausfuhrgeſtaltung im November zweifellos eine
Auswirkung jahreszeitlicher Tendenzen, da im Durchſchnitt
fru=
herer Jahre die Ausfuhr im November regelmäßig ſtärker
zurück=
zugehen pflegte. Allerdings geht die Abnahme diesmal weit über
den durchſchnittlichen Rückgang in den vergangenen Jahren
hin=
aus. Weſentlich ſtärker als im November ds. Is war der
Aus=
fuhrrückgang, mengenmäßig betrachtet, nur im November 1931;
damals begannen ſich neue Ausfuhrhemmniſſe, wie die
Entwer=
tung des Pfundes und anderer Valuten ſowie zahlreiche
handels=
politiſche Maßnahmen, ungünſtig auszuwirken. Im Vorjahr
be=
trug demgegenüber der Ausfuhrrückgang nur rund 2 v. H.
Soweit ſich die Entwicklung der Ausfuhr nach Ländern
be=
reits jetzt überſehen läßt, ſind an dieſem Rückgang die weitaus
meiſten Abſatzgebiete beteiligt. Beſonders ſtark hat aber
offen=
bar der Abſatz nach Rußland und den Vereinigten Staaten von
Amerika abgenommen. Im erſteren Fall betrug der Rückgang
rund ein Drittel. Der edeutſch=ruſſiſche Handelsverkehr, ſchließt
damit erſtmalig mit einem ſtärkeren Paſſivſaldo für Deutſchland
ab. Der Rückgang der Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von
Amerika erſcheint namentlich im Vergleich zu der Entwicklung
im Vorjahr ebenfalls ungewöhnlich ſtark. Dabei iſt aber zu
be=
rückſichtigen, daß ſich der Abſatz nach dieſem Land in den
Vor=
monaten beſonders günſtig entwickelt hatte. Nach den übrigen
Ländern halten ſich die Ausfuhrrückgänge in weſentlich engeren
Grenzen. Abgenommen hat in der Hauptſache die Ausfuhr nach
den Niederlanden, Schweden, der Schweiz, Polen, Belgien=
Luxem=
burg und China. Erhöht hat ſich der deutſche Abſatz in
nennens=
wertem Umfang lediglich nach England und Japan
Die Handelsbilanz ſchließt im November mit einem
Ausfuhrüberſchuß von 43 Mill. RM. gegen 98 Mill. RM. im
Vor=
monat ab.
Im einzelnen ſind im Außenhandel des Monats November
folgende Veränderungen hervorzuheben:
Die Einfuhr von Lebensmitteln und
Geträn=
ken iſt im November insgeſamt um 10,7 Mill. RM. geſtiegen.
Beteiligt ſind an dieſer Zunahme in der Hauptſache Südfrüchte
mit 5,0 Mill. RM. und Obſt mit 3,4 Mill. RM. Zugenommen
hat aber ferner auch die Einfuhr von Butter (plus 2,1 Mill. RM.)
ſowie von Schmalz (plus 1,7 Mill. RM.). Zurückgegangen i
in
der Hauptſache nur die Einfuhr von Kaffe (minus 1,7 Mill. RM.).
Die Rohſtoffeinfuhr war wertmäßig, wie bereits
er=
wähnt, faſt genau ſo hoch wie im Vormonat. Im einzelnen ſtehen
eigerugen Nusbeloders ei ole Leuds a Af Fn de
el=
tabak (plus 2,8 Mill. RM.), Kupfer (plus 1,6 Mill. RM.), Bau=
und Nutzholz (plus 1,5 Mill. RM.) gegenüber.
Die Fertigwareneinfuhr hat insgeſamt um rund 6 Mill.
RM. abgenommen. Beteiligt ſind an dieſer Verminderung
haupt=
ſächlich Textilfertigwaren (minus 2-Mill. RM.) und Pelzwaren
(minus 1,5 Mill RM.).
An dem Rückgang der Gehimtausfuhr ſind ſämtliche
Warengruppen beteiligt. Ausſchlaggebend war die
Verminde=
rung der Fertigwarenausfuhr um insgeſamt 40,5 Mill.
NM. Hiervon entfallen 9,2 Mill. RM. auf die Ausfuhr von
Textilfertigwaren, deren Verminderung wie im Vormonat
über=
wiegend jahreszeitlicher Natur ſein dürfte. Stark abgenommen
hat aber ferner die Ausfuhr von chemiſchen und pharmazeutiſchen
Erzeugniſſen (minus 8,5 Mill. RM.), Maſchinen (minus 8,5 Mill.
RM.). Eiſenerzeugniſſen (minus 4,2 Mill. RM), elektriſchen
Ma=
ſchinen und elektrotechniſchen Erzeugniſſen (minus 3,6 Mill. RM.).
Darüber hinaus iſt auch bei faſt allen anderen Warengruppen ein
Ausfuhrrückgang eingetreten. Eine Zunahme weiſt die Ausfuhr
von Waſſerfahrzeugen (plus 3,1 Mill. RM.) auf.
Die Ausfuhr von Rohſtoffen und halbſertigen
Waren iſt insgeſamt um 8.7 Mill. RM. geringer als im
Vor=
monat. Dieſer Rückgang entfällt vornehmlich auf Textilrohſtoffe
(minus 1,2 Mill. RM.), Koks (mius 1,3 Mill. RM.), Felle zu
Lelzwerk (minus 1,1 Mill. RM.) und Kaliſalze (minus 1,1 Mill.
RM.).
Die Lebensmittelausfuhr iſt im ganzen um 1,8 Mill.
RM. zurückgegangen.
Mekallnotierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 15. November ſtellten ſich
für Kupfer: Dezember 40 (40.50). Januar 40.25 (40.75), Febr.
40.50 (41), März 40.75 (41.25), April 41.25 (41.75), Mai 41.50
(42). Juni 42 (42.25), Juli 42.25 (42.75).. Auguſt 42.50 (43),
Heptember 42.75 (43.25), Oktober 43.25 (43.50), November 43.25
(43.75). Tendenz: ſtetig.
Für Blei: Dezember und Jqnuar
15.75 (16) Februar 15.75 (16.25), März und April 16 (16.50),
Mai 16 (16.75) Juni 15.75 (16.75). Juli. Auguſt. September
16.50 (17). Oktober und November 16.75 (17.25). Tendenz: kaum
behauptet. — Für Zink: Dezember und Januar 19.25 (19.75),
Februar 19.50 (20), März 19.75 (20.25) April 20 (20.75). Mai
20 (21), Juni 20.50 (21.25) Juli 20.75 (21.50) Auguſt 21 (21.75),
September 21.25 (22), Oktober 21.50 (22.25), November 21.75
(22.50). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld,
die in Klammern Brief.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Kredike für Bauſparkaſſen.
Rund 50 Millionen Reichsmark genehmigk.
Obwohl unter dem Eindruck der Außenhandelsziffern für
November mit dem Rückgang ihres Ausfuhrüberſchuſſes, da der
Rückgang als ſaiſonmäßig zu bezeichnen iſt, bei der Spekulation
eine gewiſſe Zurückhaltung herrſchte, war die Grundſtimmung
auch zu Beginn des geſtrigen Berliner Börſenverkehrs
durch=
aus freundlich. Eine Reihe von Nachrichten aus der Wirtſchaft
regte an. So verwies man auf die auf den Stand von 1930
ge=
ſicherte Lage des Arbeitsmarktes, auf die höhere
Roheiſenerzeu=
gung im November, auf die Dividendenerhöhung bei den Stettiner
Elektrizitätswerken, auf den geplanten Ausbau des Leunawerkes
in der Benzinproduktion uſw. Das Publikumsintereſſe war zwar
noch verhältnismäßig klein, ſtieß aber manchmal auf leere Märkte,
ebenſo wie umgekehrt kleines Angebot ſchon mehrprozentige
Kurs=
rückgänge zur Folge haben konnte. Sehr lebhaft war beſonders
m Verlauf der Siemensmarkt. Nach einem Anfangsgewinn von
½Prozent zog die Notiz für, dieſes Papier ſpäter bis auf 144
Prozent an, wobei höhere Dividendenhoffnungen eine Rolle
ſpiel=
ten. Dortmunder Union gewannen 3 Prozent. Andererſeits
büß=
ten Deutſche Atlanten 2½ Prozent und Holzmann 2½ Prozent
ein. Bei den übrigen Werten gingen die Kursveränderungen über
1½ Prozent zirka nach beiden Seiten nicht hinaus. Im Verlauf
entwickelte ſich eine Spezialbewegung am Markt der Kohlenwerte,
da man wiſſen wollte, daß Frankreich der großen Kälte wegen die
für den 16. Januar 1934 beſtimmten Kohleneinfuhrkontingente
ſchon für den 16. Dezember freigegeben habe. Auch ſonſt
über=
wogen an den Aktienmärkten weiter kleine Kursbeſſerungen
Recht lebhaft war die Umſatztätigkeit wieder am Markt der
zer=
tifizierten Dollarbonds. Man hofft, daß der Umtauſchkurs nicht,
wie bisher angenommen bei 2,80 RM. für den Dollar, ſondern
darüber (bei zirka 3.— RM.) liegen wird. Von den übrigen
feſt=
verzinslichen Werten waren Reichsſchuldbuchforderungen weiter
vernachläſſigt, ſpäte Fälligkeiten ſtellten ſich auf 91½ bis 9178.
Die Enttäuſchung über den im November geſunkenen
Aus=
fuhrüberſchuß wurde ſchon ſehr bald überwunden, zumal dieſer
größtenteils ſaiſonbedingt ſei. Großes Intereſſe fand die geplante
Braunkohlenhydrierung im Leunawerk, die der Farbenaktie einen
kräftigen Impuls nach oben verlieh und das Papier nach den
er=
ſten Kurſen bis auf 124½ Prozent ſteigen ließ. Von dieſer
Be=
wegung wurde die Tendenz der übrigen Märkte an der
Frank=
urter Börſe maßgebend beeinflußt, um ſo mehr, als die
Ku=
liſſe allmählich aus ihrer Zurückhaltung herausging und neue
Eindeckungen vornahm. Beſonders beachtet wurde der Elektro.
markt, hier vor allem Siemens (plus 3½ Prozent), Schuckert (plus
1½ Prozent) und AEG. (plus ½ Prozent). Die Kurſe ſeien
zu=
rückgeblieben, außerdem wurde auf die Abſicht eine beſchleunigten
Automatiſierung des Fernſprechnetzes verwieſen. Montanwerte
lagen ganz überwiegend feſter, an der Spitze Harpener (plus 3
Prozent) und Rheinſtahl (plus ca. 2 Prozent). Auch Phönix und
Stahlverein zogen bis / Prozent an, während Klöckner und
Man=
nesmann leicht nachgaben Verkehrs=, Schiffahrts= und
Kunſt=
ſeidenaktien lagen gut behauptet. Nach den erſten Kurſen
ge=
wannen Siemens nochmals 1½ Prozent (Dividendenhoffnungen!)
und Schuckert / Prozent, auch Mannesmann konnten ſich über das
vortägliche Niveau hinaus verbeſſern. Im Verlaufe ſchwand das
Intereſſe, und die Kurſe blieben nicht voll behauptet. JG
Far=
ben gingen mit 123½ noch ¼ Prozent unter den vorgeſtrigen
Abendbörſenkurs zurück, im übrigen bröckelten die Kurſe um ¼
bis ¼ Prozent ab. Verſpätet zur Notiz gekommene Werte lagen
eher etwas niedriger, ſo Zellſtoff Waldhof, Reichsbank und Ilſe
Genuß. Am Kaſſamarkt erhöhten ſich Henninger auf 90 nach
zu=
letzt 85¾ Prozent und Schöfferhof um 2 Prozent auf 158 Prozent.
Da ſür die Abendbörſe jegliche Anregung fehlte, war der
Verkehr am Aktien= und Rentenmarkt ſehr ſtill. Es iſt eine ſtarke
Zurückhaltung des Publikums und auch der Kuliſſe feſtzuſtellen.
Farbeninduſtrie eröffneten ½ Prozent niedriger. Montan= und
Elektrowerte waren faſt unverändert. Am Rentenmarkt waren
Altbeſitz voll behauptet. Neubeſitz dagegen ſtärker vernachläſſigt,
und die Notiz erfolgte bei 16½ nach 16.6. Schutzgebiele und ſpät=
SSchuldhücher waren gut gehalten. Die Geſchäftsſtille ſetzte ſich auch
im weiteren Verlauf fort und verurſachte, verſchiedentlich noch
einige geringe Abbröckelungen der Kurſe.
Das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung hat bisher
den folgenden Bauſparkaſſen die Genehmigung erteilt, den ihnen
von der Deutſchen Bau= und Bodenbank zugeſagten Wechſelkredit
in der nachſtehend angegebenen Höhe aufzunehmen: 1.
Bauſpar=
kaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot G. m. b. H..
Ludwigs=
burg, 25 Mill., 2. Deutſche Bau= und Siedlungsgemeinſchaft e. G.
m. b. H., Darmſtadt, 5,5 Mill., 3. Neue deutſche Kreditanſtalt
e. G. m. b. H., Hannover, 5 Mill., 4. Zweckſparverband für
Eigen=
heime A.=G., Aachen, 3,447 Mill., 5. Deutſche Bau=Gemeinſchaft
A.=G., Leipzig, 2 Mill., 6. Beamtenbauſparkaſſe G. m. b. H..
Ber=
lin, 1,600 Mill., 7. CCN.=Bauſparkaſſe e. G. m. b. H.. Leonberg
(Württ.), 1.570 Mill., 8. Bauſparkaſſe „Das Heim” e. G. m. b. H.,
Krefeld, 0,800 Mill., 9. Bauſparkaſſe Germania A.=G., Köln, 0.475
Mill., zuſammen 45 392 Mill. RM. Dazu kommen noch weitere
Bewilligungen in Höhe von mehreren Millionen, ſo daß insgeſamt
bis jetzt über 50 Mill. RM. in Anſpruch genommen ſind.
Eine weitere Anzahl Bauſparkaſſen hat die Kreditzuſage von
der Bau= und Bodenbank bereits erhalten und wartet nur noch
auf die Genehmigung des Amts. Der Geſamtbetrag von 100 Mill.
RM., den man urſprünglich in Ausſicht genommen hatte, dürfte
nicht erreicht werden. Eine Begrenzung nach ohen ergab ſich
durch die nachträglich von den beteiligten Stellen feſtgelegten
Zu=
teilungsbedingungen (nicht mehr als das Vierfache des
Tilgungs=
aufkommens von 1932 abzüglich 20 Prozent). Die erſten
Millionen=
aus den zugewieſenen Krediten, ſind bereits abgerechnet. Die
Bauarheiten hierfür haben erfreulicherweiſe ſchon begonnen,
namentlich in Süd= und Weſtdeutſchland. Zurzeit ruhen ſie
na=
türlich.
Das Land Württemberg hat für 28 Mill. RM. Kredite an;
württembergiſhe Kaſſen die Bürgſchaft übernommen. Sachſen
dürfte ſich mit 2 Mill. anſchließen; bei den anderen Ländern
ſcheint die Bürgſchaftsfrage noch nicht entſchieden zu ſein. Soweit
nicht Länderbürgſchaften als Sicherheiten gegeben werden, dienen
erſtklaſſige Hypotheken der betreffenden Kaſſen dazu.
Produkfenmärkte.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 15. Dezember. Bei ſtetiger
Allgemeintendenz und kleinen Umſätzen notierten (Großhandels=
Einſtandspreiſe per 100 Klg. loco Mainz) in RM.: Weizen 19,60
bis 19,70, Roggen 16,75—17, Hafer 14,50, Braugerſte 17,75—18,35,
Induſtriegerſte 17,25, Malzkeime 13,75—14, Weizenmehl, ſüdd.
Spez. 0 29,55. Roggenmehl 60proz. nordd. 23,50—23,75, do. ſüdd.
24—24,50. Weizenkleie, fein 11,25, do. grob 11,90—12.
Roggen=
kleie 11,25—12, Weizenfuttermehl 12,75—12,90, Biertreber 17,50,
Soyaſchrot 15,50, Trockenſchnitzel 9,85.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Der Zentralausſchuß der Reichsbank iſt auf Montag, den 18.
d. Mts., einberufen worden zur Entgegennahme und Erörterung
einer Erklärung über die deutſche Transfervorlage.
In der A.R.=Sitzung der Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Elektrizitäts=
werke A.=G. iſt eine Dividendenentſcheidung noch nicht gefallen.
In beteiligten Kreiſen rechnet man aber mit der Beibehaltung der
Vorjahrsdividende von 5 Prozent.
Wegen der Umwandlung der deutſchen Dollaranleihe in eine
Reichsmarkanleihe ſind nunmehr erneut Verhandlungen
aufge=
nommen worden, um eine Heraufſetzung des Umtauſchkurſes auf
— RM. zu erzielen. Man iſt der Anſicht, daß der vorgeſehene
Umtauſchkurs von 2,80 RM. bei einem Dollarſtand von 2,72 RM.
nicht genügend Anreiz bieten wird.
Beim Drahtſeilverband Eſſen hat der Auftragseingang im
November die höchſte Zahl des Jahres, nämlich 46,1 Prozent der
Beteiligungsziffer (gegen 45,8 Prozent im Oktober) erreicht. Im
Dezember hat ſich die Abſchlußtätigkeit bisher ziemlich behauptet.
Die Zahl der Arbeitsloſen iſt in Italien im November von
962 868 auf 1 066 215 geſtiegen. Davon entfallen allein 239000
auf die Lombardei.
Der Londoner Goldpreis betrug am 15. 12. 33 für eine Unze
Feingold 126/7 8 — 86,6463 RM., für ein Gramm Feingold der
nach 48,8369 d — 2,78574 RM. Zu dieſem Preiſe wurden Lſt.
320 000 Gold verkauſt. Die Bank von England erhöhte ihren
Be=
ſtand an Barrengold um Lſt. 85 200.
Der Dollar ſchwächte ſich geſtern empfindlich ab. Die Parität
gegenüber Mark ſtellte ſich auf 2,66 RM. nach 2,72 RM.
Berliner Kursbericht
vom 15. Dezember 1933
Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft
Oeviſenmarkt
vom 15. Dezember 1933
Berl. Handels=Geſ)
Deutſche Bank u.
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25
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81.04
70.53
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48.15
12.43
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Frankfurter Kursbericht vom 15. Dezember 1933.
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62Darmſtadt . .
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Samstag, 16. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seite 13
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—5
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Auch eine Kleinigkeit erfreut!
Auch eine Kleinigkeit — gern gegeben! — wird am Weihnachtsheiligabend
immer Freude machen. Nicht die Größe, nicht der Preis beſtiimmen den Wert
eines Geſchenkes, ſondern die Art des Schenkens, ob Sie gern und mit
freudigem Herzen geben.
(Es gibt ſo viele Menſchen, die Ihnen nahe ſiehen, es gibt ſo viele, die
Ihnen hier und da einmal geholfen haben und denen Sie Dankbarkeit
ſchuldig ſind. Sie können nicht alle mit einer Koſibarkeit überraſchen, aber
Sie können für alle eine kleine Aufmerkſamkeit übrig haben. Dazu iſi
Weihnachten der rechte Tag!
Denken Sie Weihnachten alſo auch an diejenigen, bei denen Sie dieſe
Dankesſchuld abtragen können, vergeſſen Sie bei dem Einkauf Ihrer
Weihnachtsgeſchenke nicht die, mit denen Sie freundſchaftlich verbunden
ſind. Die Weihnachtskerzen ſollen diesmal in jedem Haus, in jeder Familie
ein paar Gaben beleuchten. Auch viele Kleinigkeiten bilden ein großes
Ganzes, das der wieder vorwärtsſtrebenden Wirtſchaft gute Dienſie leiſiet.
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Seite 14 — Nr. 348
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unter 6 Jahren wird mit Wirkung ab
1. Januar 1934 auch auf Fahrſcheine
aus dem Sammelheftchen ausgedehnt.
Darmſtadt, den 13. Dezember 1934.
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Darmſtadt.
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Am Donnerstag, den 21. Dezember
1933, vorm. 9 Uhr beginnend, wird in
der Turnhalle am Woogsplatz das
Brennholz aus den Staatswalddiſtrikten
Kirchſchlag 18. Moosberg 34 und
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ſteinseiche Za der Förſterei
Böllenfall=
tor öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Zum Ausgebot kommen:
Scheiter, rm: Buche: ca. 500, Eiche:
ca. 20, Birke: 2. Erle: 2: Knüppel,
rm: Buche: ca. 100, Eiche: 3, Kief.: 1.
Blau geſtrichene Nummern werden nicht
verſteigert. Das Holz iſt vorher
einzu=
ſehen. Nachträgliche Beſchwerden über
die Beſchaffenheit des Holzes werden
nicht angenommen. Das Holz iſt gut
abzufahren. — Nähere Auskunft durch
Herrn Förſter Benſel, Darmſtadt,
Forſthaus Böllenfalltor, Fernruf 3445.
Darmſtadt, den 14. Dezember 1933.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
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Vergebung von Fuhrleiſtungen.
Angebote für die Anfuhr des
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haltungsmaterials für die
Provinzial=
ſtraßen im Rj. 1934, wozu Vordrucke
und Bedingungen vom 15. bis 22.
zember 1933 werktags von 4—6 Uhr
nachmittags
für Bezirk Erbach bei Herrn B. J.
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Herbert, Reichelsheim,
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Degen, Beerfelden,
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Bensheim bei Herrn O.B.J.
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zum Selbſtkoſtenpreis erhältlich ſind
ſind verſchloſſen, portofrei und als „
An=
gebot” bezeichnet bis Samstag, den 23.
Dezember 1933, 11 Uhr vorm., bei dieſen
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Darmſtadt, den 13. Dezember 1933.
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Samstag, 16. Dezember 1933
Darmſtädt.. T.gblatt Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seite 15
Der „Littorina” bei der Ankunft in Wien.
Der erſte Schienen=Motorwagen italieniſcher Bauart iſt auf ſeiner 6000 Kilometer langen
Probe=
fahrt durch Europa in der öſterreichiſchen Hauptſtadt eingetroffen. Die ſchwierigſten Alpenpäſſe
vermochte er mit einer Geſchwindigkeit von 90 Stundenkilometern zu überqueren. Dabei wurde
ein neuer Rekord für die Gotthard=Strecke aufgeſtellt.
Die Trümmer des abgeſtürzten Zuges bei Valencia.
Auf der Strecke Sevilla-Valencia in Spanien ereignete ſich eine grauenhafte Eiſenbahn=
Kata=
ſtrophe, die durch eine anarchiſtiſche Terrorgruppe verurſacht worden war. Die Anarchiſten hatten
eine Brücke in die Luft geſprengt, wodurch der Expreßzug in voller Fahrt in die Tiefe ſauſte und
unter ſeinen Trümmern 5 Tote und 40 Schwerverletzte begrub.
Dei heichsſportſäger mder Biterſporr Ausſiellung.
28 Grad Kälke in Schleſien.
Berlin. Der ſcharfe Froſt in ganz
Deutſch=
land hält an. Nach bitter kalter Nacht ſtand
das Queckſilber in der Reichshauptſtadt am
Freitag früh noch immer auf 14 Grad unter
Null. In den Außenbezirken wurden ſogar
16 Grad Kälte gemeſſen. — Die größte Kälte
mit 28 Grad hat Schleſien zu verzeichnen.
Wäh=
rend in Breslau 26 Grad und in der Gegend um
Neiße 27 Grad gemeſſen wurden, ſank die
Tem=
veratur in Sprottau ſogar auf 28 Grad. In
den ſchleſiſchen Bergen weht ſtarker Nordoſtſturm.
In den höheren Lagen liegt die Temperntur
etwas höher als in den Niederung n. So meldet
die Schneekoppe z. B. bei heftigem Nordſturm
15 Grad Kälte.
Prähiſtoriſcher Fund in Dillenburg.
Dillenburg. Beim Ausſchachten einer
Baugrube fand man eine Graburne mit Knochen
und Aſchenreſten, die deutlich auf eine
Leichen=
verbrennung hinweiſen, bei der es ſich nach der
Größe der Knochenreſte um eine erwachſene
Per=
ſon handeln muß. Der Fund, der nach der
Mei=
hang der Hiſtöriker aus der Zeit um 1200 bis
1000 v. Chr. ſtammt, wird als Beweisſtück für
die frühzeitige Beſiedlung der Gegend angeſehen.
Neteorologiſche Beobachtungen in Bad=Homburg.
Schweres Eiſenhahnunglick
in Poſen. — Bisher 10 Toke.
Poſen. Vor den Toren der Stadt Poſen
ereignete ſich geſtern morgen ein ſchweres
Eiſen=
bahnunglück, dem mehrere Menſchenleben zum
Opfer gefallen ſind. Vor der Einfahrt zum
Hauptbahnhof fuhr ein Perſonenzug auf einen
dort haltenden Zug, der nur mit Kindern
be=
ſetzt war. Drei Wagen des haltenden Zuges
ſtürzten infolge des Zuſammenſtoßes die
Bö=
ſchung herunter. Aus den Trümmern konnten
bisher ſechs Kinder als Leichen geborgen werden.
In den zertrümmerten Wagen ſaßen nur
Kin=
der. Zunächſt wurden 6 tote und 14 ſchwer
ver=
letzte Kinder feſtgeſtellt. Da eine Panik
aus=
brach und viele leichtverletzte Kinder
fortgelau=
fen ſind, iſt der Geſamtumfang des Unglücks zur
Stunde noch nicht zu überſehen.
Als Opfer des Eiſenbahnunglücks wurden
bisher 10 Tote und etwa 50 Schwer= und
Leicht=
verletzte gezählt. Man nimmt an, daß ſich ünter
den Trümmern noch zahlreiche Tote befinden.
Es handelt ſich in der Hauptſache um
Schulkin=
der, die aus den benachbarten Städten und
Ort=
ſchaften mit dem Frühzug nach Poſen zur Schule
zu fahren pflegten. Man nimmt an, daß der
Lokomotivführer des Schülerzuges das
Halte=
ſignal überfahren hat. Die Rettungs= und
Ber=
gungsarbeiten werden ſehr erſchwert durch den
ſtarken Froſt.
Bad=Homburg. Hier werden ſeit Ende
927 auf Veranlaſſung der Mittelrheiniſchen
Studiengeſellſchaft für Klimatologie und
Bal=
ſeolögie meteorologiſche Beobachtungen
ange=
eellt. Die Beobachtungen werden in der Nähe
es Eliſabethenbrunnens ausgeführt und dienen
nsbeſondere der Erforſchung der Klima=
Eigen=
ümlichkeiten des Homburger Kurparks. Eine
weite Station ſoll jetzt in der oberen Stadt
ein=
erichtet werden, um die Unterſchiede des
Hügel=
limas des bewohnten Stadtgebietes gegenüber
em Talklima des Kurparks zu unterſuchen. Die
Cartung der Station und die laufende
Bear=
eitung der Beobachtungen wurden einem
Hom=
urger Fachmeteorologen übertragen.
Der Kreuzer „Karlsruhe” aus Kalkutta
ausgelaufen.
Berlin. Kreuzer „Karlsruhe” iſt am 14.
De=
mber planmäßig aus Kalkutta ausgelaufen,
o das Schiff durch engliſche und indiſche
Be=
irden ſehr entgegenkommende Aufnahme
gefun=
en hatte. Während des Aufenthalts wurde der
reuzer durch den Gouverneur von Bengalen
id den Maharadſcha von Tipura beſichtigt.
Brand in der Jeſuitenkirche in Landshut.
Landshut. Die Orgel der Jeſuitenkirche
riet vorgeſtern abend in Brand. Die Orgel,
n Barockwerk aus der Mitte des 17.
Jahrhun=
rts, wurde vollſtändig vernichtet. Auch am
öchaltar entſtand ein Brand, der jedoch raſch
löſcht werden konnnte und verhältnismäßig
enig Schaden anrichtete.
Begen 18 RM. ſeine Großmukker
Berlin. In der Anklamer Straße 50
uhnte in äußerſt kümmerlichen Verhältniſſen
e 69jährige Erneſtine Andryſzewſki. Da die
te Frau ſeit Sonntag, den 10. Dezember, nicht
ehr geſehen wurde, ließ man am Montag die
ur gewaltſam öffnen und fand die Frau in
rem Bett liegend tot auf. Es beſtand ein
ge=
ſſer Verdacht, daß ſie ermordet worden war,
ihr 20jähriger Enkel Kurt Vogelmann, der
ihr wohnte, verſchwunden war. Vogelmann,
ſeine Großmutter ſchon früher mehrmals
ſtohlen hatte, kam ſeiner Feſtnahme dadurch
vor, daß er ſich am Mittwoch, gegen 21 Uhr,
der Kriminalpolizei ſtellte. Er gibt zu. in
Nacht auf den 10. Dezember, zwiſchen 3 und
Uhr, ſeine Großmutter getötet zu haben. Er
hte nun nach Geld und fand bei der bereits
ſtorbenen Großmutter einen Geidbeutel mit
RM., den er an ſich nahm. Dieſes Geld hat
r Burſche in kurzer Zeit durchgebracht.
Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten beim Rundgang durch die Ausſtellung
„Winterſport — wie und wo?”, die jetzt in Berlin zu ſehen iſt.
Karl Schwabe in Kairo gelandei.
Verlin. Der Sportflieger Karl Schwabe,
der am vergangenen Samstag von München aus
zu ſeinem zweiten Afrikaifiug geſtartet und am
Montag nach einem bei ſehr ſchlechiem Wetter
durchgeführten Flug über das Mittelländiſche
Meer in Tunis gelandet war, konnte ſeinen
Weiterflug nach Kairo, wo er zunächſt zur
Teil=
nahme am Oaſen=Wettbewerb Station macht,
nur in kleinen Etappen durchführen, da er durch
die bei dem Flug über das Mittelländiſche Meer
erlittene Stirnwunde doch mehr behindert war,
als er zuerſt angenommen hatte. — Nach
Zwi=
ſchenlandungen in Tripolis und Benghaſi
ſtar=
tete er geſtern morgen in Benghaſi zum
Weiter=
flug nach Kairo, wo er nach einem etwa
ſechs=
ſtündigen Nonſtop=Flug über teilweiſes
Wüſten=
gelände geſtern nachmittag glatt landete. Nach
der Teilnahme am Oaſen=Wettbewerb, an dem
Schwabe, als einziger deutſcher Flieger
teil=
nimmt, wird er dann den eigentlichen
Afrika=
flug, der ihn zunächſt nach Kapſtadt führen wird,
beginnen.
Opfer des Meeres.
Calais. Fünf Matroſen des Dampfers
„Diek”, der vorgeſtern abend im Sturm geſunken
iſt, ſind als Leichen an der franzöſiſchen Küſte
angetrieben worden. Drei Mann der Beſatzung
des untergegangenen Dampfers konnten gerettet
werden.
Die Beſatzung eines Feuerſchiffes
in Lebensgefahr.
Dünkirchen. Auf der Höhe von Dünkirchen
wurde ein Feuerſchiff von ſeiner Ankerkette
ge=
riſſen. Von der ſiebenköpfigen Beſatzung
konn=
ten ſich vier auf eine Leuchtboje retten, doch
konnte den vier Schiffbrüchigen bisher keine Hilfe
gebracht werden, und man iſt um ihr Schickſal
ſehr beſorgt.
Engliſcher Dampfer geſunken.
Neun Perſonen ertrunken.
London. Der engliſche 500=Tonnen=
Damp=
fer „Pulmore” iſt in den ſchweren Stürmen, die
in den letzten zwei Tagen über der Nordſee und
dem engliſchen Kanal wüteten,geſunken. Die
neunköpfige Beſatzung fand den Tod in den
Wel=
len. Eine außergewöhnliche Kälte herrſcht
zur=
zei in Südengland. In London war es am
Don=
nerstag um 3 Grad kälter als in Nordſchottland.
Das erſte Todesurkeil ſeit
Kriegs=
beginn in Leſterreich.
Wien. Das Standgericht in Wels hat den
wegen Meuchelmordes an ſeiner Geliebten
an=
geklagten Beſitzersſohn Breitwieſer zum Tode
durch den Strang verurteilt. Es iſt dies das
erſte Todesurteil, das in Oeſterreich ſeit
Kriegs=
beginn — die Todesurteile der militäriſchen
Standgerichte während des Krieges
ausgenom=
men — gefällt wurde, da nach dem Kriege die
Todesſtrafe in Oeſterreich abgeſchafft worden
war. Die Hinrichtung muß nach de
ſtandrecht=
lichen Verfahren innerhalb dreier Stunden
voll=
zogen ſein, falls nicht eine Begnadigung des
Verurteilten durch den Bundespräſidenten
er=
folgt. Eine ſolche Begnadigung kann nur
er=
folgen, wenn der Standgerichtshof einſtimmig ein
Gnadengeſuch befürwortet und der Verurteilte
um Gnade bittet. Dieſer Fall iſt hier
eingetre=
ten. Der Bundespräſident hat dann den zum
Tode durch den Strang verurteilten Mörder
be=
gnadigt und die Todesſtrafe in lebenslänglichen
Kerker umgewandelt.
Neuerlicher Bandikenüberfall
auf den Sibirien=Expreß.
Charbin. Der Transſibirien=Expreß wurde
kurz nach Mitternacht zum zweiten Male
inner=
halb von drei Wochen kurz vor Tſitſikar von
Banditen überfallen. Dieſe hatten die Schienen
aufgeriſſen und gleichzeitig die
Telegraphen=
drähte durchſchnitten. Der geſamte Zug
ent=
gleiſte und die meiſten Wagen ſtürzten eine
Bö=
ſchung hinunter. Hierbei wurden ſieben
Per=
ſonen, darunter ein Europäer und zwei
Japa=
ner, getötet. Zahlreiche Paſſagiere wurden
ver=
letzt. Die Banditen eröffneten ſofort das Feuer
auf den Zug, ehe ſie die Paſſagiere
ausplün=
derten und einen Teil von ihnen entführten.
Japaniſche Truppen erſchienen erſt nach mehreren
Stunden an der Unfällſtelle, wo es zu einem
lebhaften Feuergefecht mit den zurückgebliebenen
etwa 300 Banditen kam. Schließlich entkamen
die Räuber jedoch im Schutz der Dunkelheit. Die
den Räubern in die Hände gefallene Beute iſt
ſehr groß, wäre jedoch noch bedeutend größer
ge=
weſen, wenn der Moskauer Luxusexpreß nicht
hinter Tſchita durch Schneewehen aufgehalten
worden wäre und dadurch den Anſchluß an den
überfallenen Zug verpaßt hätte.
Neun Todesurteile in den Vereinigten Staaten.
New York. Wie aus Montgomery (
Ala=
bama) gemeldet wird, beſtätigte der dortige
oberſte Gerichtshof die Todesſtrafen gegen neun
Perſonen, darunter eine Frau, wegen
verſchie=
dener Verbrechen. Die gemeinſame Hinrichtung
wurde auf den 9. Februar 1934 feſtgeſetzt. Es
handelt ſich hierbei um die größte
Maſſenhinrich=
tung durch den elektriſchen Stuhl in der
ameri=
kaniſchen Geſchichte.
Die einzige Kaiſerkrone des erſten
Reichs in Deutſchland.
Der gekrönte Prunkhelm Kaiſer Karls V.
ſtellt die einzige Kaiſerkrone dar, die aus der
Zeit des Mittelalters auf reichsdeutſchem
Bo=
den verblieben iſt. Die Krone, die Karl V.
ſich für ſeine Krönung in Bologna am Jahre
1530 anfertigen ließ, befindet ſich im
Maximi=
lian=Muſeum in Augsburg, während die anderen
Inſignien des deutſchen Kaiſertums in Wier
aufbewahrt werden. Die Krone im Aachener
Domſchatz ſt./ hingegen die deutſche
Königs=
krone dar.
Seite 16 — Nr. 348
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 16. Dezember 1938
Zeier eines Deukſchen Tages in Tienkſin.
Aus unſerem Leſerkreis wird uns folgender Brief zur
Verfügung geſtellt:
Liebe Eltern!
Der große deutſche Tag Tientſins liegt hinter uns, und
wir können ſagen, daß es wirklich eine erhebende Stimmung
war, die am ganzen Tag über der deutſchen Gemeinde lag.
Schon eine Stunde vor Beginn des Films, der im Capitolkino
gezeigt wurde, verſammelten ſich die Nazis in Uniform und
wurden an den verſchiedenſten Stellen des Kinos aufgebaut.
Ich, zuſammen mit einigen Freunden am Eingang, andere im
Innenraum. Wir ſtanden uns zu je drei in Linie gegenüber
und alle Leuichen mußten zwiſchen uns durch. Da ſtaunte doch
mancher, der noch nicht wußte, daß wir Uniformen bekommen
hatten und wenn auch nur ſchüchtern oft, ſo gewöhnen ſich doch
auch hier die Leute allmählich an den deutſchen Gruß. Das
Kino war ſchon um 7411 Uhr gerappelt voll, auch die Spitzen
der chineſiſchen Behörden, der Gouverneur, die Polizeichefs uſw.
hatten ſich eingefunden.
Kinder aber nicht. Da haben wir doch unſeren
Pfadfindet=
jungens ein anderes Singen beigebracht, vielleicht nicht immer
ſchön, aber aus vollen Kehlen und mit Begeiſterung. Dann
hielt Dr. B. eine Rede auf Hindenburg. Während der ganzen
Feier ſtanden wir Nazis in zwei Reihen an den Wänden
entlang. Es wurde manch einem ſehr ſauer, denn wir haben
an dem Sonntag etwa drei Stunden geſtanden, und zwar die
meiſten in neuen Stiefeln. Ganz gut ſo, da merken die Brüder
einmal ein bißchen was von dem, was von den SA.=Leuten
jahrelang als ſelbſtverſtändlich verlangt wurde. Die Schuljungens
haben bereits eine Hitlerjugend gegründet, ein Zimmer wurde
ihnen als Heim von einer deutſchen Familie zur Verfügung
geſtellt. Die Jungens ſind hellbegeiſtert und haben am Sonntag.
bevor ſie geſchloſſen zum Kino marſchierten, feierlich die
Haken=
kreuzfahne in der Schule gehißt. Alle waren in braunen
Hemden mit ſchwarzen Halstüchern. Im Kino durften ſie ſogar
die rot weiß=roten Hakenkreuzarmbinden tragen, ſie fühlten ſich
alle enorm. Wir hatten ſchon unſern Spaß an den Kerlchen.
Auch bei der Feier im Klub ſtanden ſie in zwei Gliedern mit
ihrer Fahne vor der Bühne ..."
Herzliche Grüße
Euer K.
*Wie lange dauern Kälteperioden?
Weihnachten 1929 herrſchken 20 Grad Wärme. — Die längſte Kälteperiode dauerke 15 Wochen.
Durchſchniktlich ſchwankk aber die Temperalur zwiſchen 4 Grad Kälfe und 4 Grad wärme.
Der Film ſelbſt machte auf alle den ſtärkſten Eindruck und
vermittelte Deutſche ſowie Ausländern etwas von dem Geiſt
und der großen Begeiſterung in der Heimat. Die Chineſen
klatſchten wie die Tollen als der „alte Herr” im Film erſchien
und die Parade abnahm. Mir ſind die Tränen
herunter=
gekullert, als ich die SA., SS. und den Stahlhelm in einer
fabelhaften Ordnung marſchieren ſah und ganz beſonders als
zwei Kompagnien Reichswehr mit Parademarſch und
klingen=
der Muſik an uns vorbeizogen. Das geht mir bis ins innerſte
Mark. Einen ſolch ſtarken Eindruck der fabelhafteſten Diſziplin
kann es nur im deutſchen Heere geben, es packt einen doch
immer wieder. Die Feier in der Potsdamer Garniſonkirche, die
Rede Hitlers und die große Ehrung Hindenburgs waren
wirk=
lich überwältigend. Wie gerne hätte ich das alles miterlebt.
Ich verſtand es ſchon, als Hans ſagte, er fühle ſich nach all den
Erlebniſſen verjüngt und nachdem ich die Ausſchnitte all der
großen Ereigniſſe mit eigenen Augen auf der Leinwand
ge=
ſehen, und ſie gehört habe, bin ich überzeugt, daß auch Leute,
die den Ereigniſſen noch ſkeptiſch gegenüberſtanden, von der
Durchſchlagskraft und der Echtheit der Bewegung ergriffen werden
müſfen. Nach Ende des Films wurde das Deutſchlandlied
ge=
ſungen und wir Nazis zogen auf die Tennisplätze des Clubs,
um ein paar Aufnahmen machen zu laſſen. Leider müſſen wir
unſere Uniformen verdecken, ſobald wir auf die Straße kommen.
Jacken und Mäntel werden übergezogen und die Mützen müſſen
in Papierchen verſchwinden. Es kommt einem das ſo albern
vor, das man ſich verſtecken ſoll und muß, aber das wird ja
wohl auch mit der Zeit anders werden. Ein Freund von mir
hatte für ein paar Tage eine Hakenkreuzflagge an ſeinem Auto,
die ihm abgeriſſen wurde, und eine Horde Juden ſtellten ihn
auf der Straße und drohten ihm das Schlimmſte an, wenn er
es wieder wagen würde, die Flagge zu zeigen. Ich zog
darauf=
hin prompt am Sonntag die Flagge an meinem „Fritzchen” auf
und verſprach den Poliziſten ein gute Cumshaw, wenn ſie
einen Kerl faſſen würden, der die Fahne abreißen wolle. Kein
Menſch hat ſich daran vergriffen. So konnte „Fritzchen” den
letzten Tag, an dem ich es fuhr, noch unter der Fahne des
neuen Deutſchland fahren.
Am Sonntag nachmittag war dann die Hindenburg=
Geburts=
tagsfeier und das Gedenken des Tags des deutſchen Bauern.
O. ſprach als Erſter über „Die Rettung des deutſchen Bauern”
und Sinn dieſes Tages — ſehr ſachlich und gut. Er hat den
Deutſchen, die ja kaum eine Ahnung haben, wie die wirkliche
Lage der Bauern zu Hauſe iſt, ſehr klar vor Augen geführt,
bis zu welchem Grad die deutſche Bauernſchaft verſchuldet und
einer Lebensmöglichkeit beraubt iſt. Dann ſangen deutſche
Schul=
kinder ein Lied vom deutſchen Bauern. Singen können die
Temperakurſchwankungen von 40 Grad
Jur Weisaaulsseit im geutſchläng.
Der Winter 1933 zeichnet ſich in ungenehmer Weiſe durch
Strenge und frühzeitigen Eintritt aus. Schon jetzt haben wir
vielfach Temperaturen von — 20 und mehr zu verzeichnen. Die
Kälte dauert mit geringen Unterbrechungen bereits ſeit 14 Tagen.
Hoffentlich verſchwindet ſie bald. In Deutſchland ſind gerade
zur Weihnachtszeit die erſtaunlichſten Temperaturunterſchiede
feſtzuſtellen. Vor 4 Jahren war die Vorweihnachtszeit im
Dezember geradezu ſommerlich. Ueberall blühten die Blumen.
Der Winterüberzieher wurde bei einer Temperatur von ungefähr
18—20 Grad am Mittag als höchſt überflüſſig angeſehen. Der
Deutſche muß eine große Anpaſſungsfähigkeit an die
Witterungs=
unterſchiede beſitzen, denn Temperaturſchwankungen von rund
40 Grad zur Weihnachtszeit ſind ganz ungewöhnlich. Derartige
ungeheure Schwankungen ſind natürlich Ausnahmen. Im
Aül=
gemeinen herrſcht bei uns eine ziemlich große Stetigkeit. Es
beſtehen Aufzeichnungen über die Temperaturen von 200 Jahren.
In dieſer Zeit gab es 18 milde Winter mit einer
Mittel=
temperatur von 3 Grad Wärme, 74 kalte Winter mit einer
Durchſchnittstemperatur von 0 Grad bis — 4 Grad, und 12 ſehr
kalte Winter mit einem Mittel von 4—6 Grad Kälte. Damit
ſind allerdings nicht die überhaupt tiefſten Temperaturen erfaßt,
die bei uns möglich ſind, ſondern nur die über lange Zeiträume
ermittelten Durchſchnittswerte. Die tiefſte Temperatur, die bei
uns gemeſſen wurde, beträgt ungefähr 30 Grad, ja, im Jahre
1740 ſoll ſogar eine Kälte von 40 Grad zu verzeichnen geweſen
ſein. Dieſes berüchtigte Kältejahr hatte auch die längſte
Kälte=
periode. Sie dauerte 16 Wochen. Sie begann, wie in dieſem
Jahr, ungefähr 14 Tage vor Weihnachten und dauerte bis
Mitte April. Eine derart lange Kälteperiode iſt in Deutſchland
ſeit dieſer Zeit nicht mehr beobachtet worden. Auch der
grim=
mige Winter 1928/29, der ſich durch Temperaturen von 30 Grad
„auszeichnete”, hatte nur eine Kälteperiode von 7 Wochen
auf=
zuweiſen. Damit ſind die längſten Perioden gekennzeichnet.
Die Durchſchnittswerte ſind aber auch auf dieſem Gebiete viel
geringer, denn im Mittel dauern derartige Kälteperioden
unge=
fähr 1—2 Wochen. Sie werden dann durch Schneefälle abgelöſt,
die meiſt eine ſtarke Milderung des Froſtes bringen. Das
Weihnachtswetter iſt bei uns ſehr wankelmütig. Schnee
und Eis ſind ſeltene Gäſte. Schon daraus kann man erkennen,
daß die niedrigen Temperaturen dieſes Jahres ungewöhnliche
Erſcheinungen ſind. In den Jahren 1906, 1917, 1923, 1928 gab
es nur „richtige” Weihnachten mit Eis und Schnee. Beſonders
das Weihnachtsfeſt 1306 war durch ſtarke Schneefälle
aus=
gezeichnet. Am zweiten Weihnachtstage gab es in Berlin
30 Zentimeter Schnee. In 25 Jahren gab es 5
Schneeweih=
nachten. Die Statiſtik klärt manche Irrtümer auf, die gerade
über das Wetter herrſchen, denn die „übliche” Witterung, die auf
Bildern und in Romanen herrſcht, iſt nicht die tatſächliche.
Brieftaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzie Bezugsquittung beizufügen. Anoentzme Anfroge warde
aicht beantwortet. Die Veantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichteit.
K. 22. Die Mietſenkung nach der Notverordnung vom 9. 12.
1931 ergreift mit Wirkung ab 1. Januar 1932 auch ſonſtige
Miet=
verhältniſſe über Gebäude und Gebäudeteile, die bis 1. Juli 1918
bezugsfertig geworden ſind. Nach der 2. Heſſiſchen Verordnung
über Lockerung der Zwangswirtſchaft vom 14. Januar 1931 ſind
auf dem Gebiete des Mieterſchutzes alle Geſchäftsräume befreit
mit einer Jahresmiete von über 3600 Mark in den Orten der
Ortsklaſſe A. Geſchäftsräume, die Teile einer Wohnung bilden,
oder wegen ihres räumlichen oder wirtſchaftlichen
Zuſammen=
hanges mit Wohnräumen zugleich vermietet ſind, fallen nicht
unter die Befreiung. (Um ſolche gewerbliche Räume handelt es
ſich bei dieſem Mieter nicht!) Ab 1. Juli 1933 ſind nun durch eine
heſſiſche Verordnung Geſchäftsräume nicht mehr dem
Reichsmieten=
geſetz und dem 1. Abſchnitt des Mieterſchutzgeſetzes unterworfen.
Mieter begehrt wohl mit Recht die Senkung des Mietzinſes ab
1. Januar 1932 mit 10 Prozent der Friedensmiete, auch für die
gewerblichen Räume. Natürlich iſt der Mieter nicht berechtigt,
ſeine Materialien nun in Wohnung und Keller unterzubringen.
Vielleicht machen Sie die Polizei und das Städtiſche Hochbauamt
auf den Mißſtand aufmerkſam. Der Abzug iſt für ſolche laufende
Koſten 17 Prozent.
F. L. Des öfteren haben wir dargelegt, daß ab 1 Januar
1931 der Vermieter berechtigt (nicht verpflichtet) iſt.
das Waſſergeld auf die Mieter und ſich ſelbſt, wenn er im Hauſe
wohnt, im Verhältnis der Friedensmiete gegen
Ausweis umzulegen, wogegen in dieſem Falle die geſetzliche Miete
ſich um 3 Prozent der Friedensmiete ermäßigt. Ueber die Art
der Berechnung haben wir im Jahre 1931 eine amtliche
Erläu=
terung gebracht. Wir verweiſen auch auf Nr. 2 der „Hausbeſitzer=
Zeitung” vom 15. Januar 1931, S. 27 flgg.
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Sanstag, 16. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seife 17
PIK
Sopyright by Auguft Scherl
G. m. b. K., Berlin.
s4) Nachdruck verboten.
K
„Ich hätte nicht geglaubt,” ſagte ſie, mit einem Anflug zu ſcherzen,
zu ihrem Chef, „daß meine Ausbildungszeit bei Ihnen ſo viele Strapazen
mit ſich bringen würde. Vor allem hatte ich nicht damit gerechnet, auch als
Detektiv bei Ihnen Ausbildung und Verwendung zu finden.”
„Ich würde Ihnen dieſe Wege ſelbſtverſtändlich nicht zumuten,
Fräulein Aſtern, wenn ich nicht fühlte, daß der Erfolg für Sie mehr als
nur beruflichen Gewinn bedeutet.
Nun ſah ſie ihn lange und ernſt an. „Sie wiſſen alſo.”
„Ich weiß nicht — aber ich fühle es. Und ich wünſche von Herzen,
Fräulein Aſtern, daß es uns allen recht bald gelingt, der Wahrheit zum
Sieg zu verhelfen. In dieſen beiden Prozeſſen handelt ſich’s um Leben
und Ehre eines Mannes, den ich ſehr hoch ſchätze — und den Sie lieben.
Sie drückte ihm ſtumm die Hand.
Er reichte ihr draußen noch ihr kleines Gepäck in das Mietsauto, das
ſie zur Bendlerſtraße führen ſollte.
Vorbei an fröhlichem Sonntagsgedränge, das ſich durch den
Tier=
garten ſchob, ging ihre Fahrt. Sie war ſehr ernſt geſtimmt — ſie fürchtete
ſich vor dem erſten Schritt an die Stätte, über der das Geheimnis laſtete.
Mehrere Zeitungen erhoben in den nächſten Tagen den Vorwurf
gegen die Unterſuchungsbehörde, daß im Mordprozeß Lolli lediglich die
eine Fährte verfolgt werde: die Möglichkeit, daß Dr.=Ing. Benjamin Zeck
der Täter ſei. Jede andere Spur ſei inzwiſchen verwiſcht. Koſtbare Tage
ſeien hingegangen, ohne daß zum Beiſpiel das Ehepaar Barthelot, das
knapp eine Stunde vor dem Mord eine aufgeregte Ausſprache mit Frau
von Lolli gehabt habe, einem Verhör unterzogen worden ſei. Auch auf das
dunkle Gewerbe, das der belgiſche Faktor, übrigens ein
Gewohnheits=
trinker, hier in Berlin ausgeübt habe, wurde hingewieſen. Unbeanſtandet
hätten Herr und Frau Barthe ot die deutſche Grenze paſſieren können.
Vermutlich würde es nicht ſo leicht ſein, ſie in der Sache jetzt noch zu
ver=
nehmen. UInd war denn die Unterſuchung der Rolle, die Frau von Lolli
im politiſchen Leben geſpielt hatte, endlich im Gange? Sollte die
Offent=
lichkeit gar nichts darüber erfahren, aus welchen Mitteln die „Euxopa‟
unterhalten wurde? Und welche Verbindung zwiſchen Frau von Lolli und
der Mainzer Sureté' beſtanden hatte?
Eine Weile Schweigen. Dann regnete es von verſchiedenen Seiten
Erwiderungen.
Aus Moabit kam die beruhigende Erklärung, daß ſelbſtverſtändlich
ſämtliche Fährten im Falle Lolli aufmerkſam verfolgt würden, daß es
aber nicht im öffentlichen Intereſſe läge, die Arbeit der unterſuchenden
Behörden vorzeitig aufzubecken.
Eine halb offiziöſe Korreſpondenz verbreitete ein Interview, das
n höheres Mitglied der Beſatzungsbehörde einem Berliner Jeurnaliſten
gewährt hatte: eine Frau von Lolli, hieß es darin, ſei ſowohl in Mainz
wie in Paris gänzlich unbekannt. Geradezu abenteuerlich aber ſei die
Vor=
ſtellung, daß im Büro des Stabschefs der Rheinarmee Damen beſchäftigt
würden. Man habe es hier mit der betrüblichen Außerung der anſcheinend
unausrottbaren deutſchen Angriffsmentalität zu tun.
Darauf erſchien, von Federer kurz zuſammengefaßt, die Biographie
von Frau von Lolli in einer bedeutenden Tageszeitung. Sie umfaßte
ſämtliche Daten, die Petra herbeigeſchafft hatte, ohne beſonderen
Kom=
mentar. Wörtlich angeführt war darin die Stelle des Pariſer Buches
„Des espions et des espionnes” die ſich auf die blonde deutſche Lehreri
Fräulein S. bezog, das „freulaine”, das im Hauſe des Dr. Dubois in
Roubaix tätig geweſen war und damals noch nicht den Namen Lolli
führte, ſondern ſich Suſanna Hetzerath nannte und mehreren
Heeres=
angehörigen angegeben hatte, daß ſie aus Mainz ſtammte. Eine Familie
Hetzerath hatte es indes in Mainz nie gegeben.
Wochenlang zog ſich der Streit um die Gleichſetzung dieſer Spionin
mit Frau von Lolli hin.
Eines Tages meldete ſich im Büro Kötzſchau ein Herr in mittleren
Jahren, der dem Bürovorſteher Schultze angab, er ſei von Rechtsanwalt
Federer hierher gewieſen und wolle Fräulein Dr. Aſtern ſprechen.
Da die Referendarin den Chef ins Unterſuchungsgefängnis begleitet
hatte — endlich ſollte Er der Beſuch des Gefangenen geſtattet werden —,
ſo wartete der Fremde. Dem ganzen Anſchein nach war es ein früherer
deutſcher Offizier.
Als Petra erſchien, befand ſie ſich in ſo ſtarker Erregung, daß ſie
haſtig das Vorzimmer querte, nur flüchtig den Bürovorſteher begrüßend,
und den Fremden überhaupt nicht beachtete. Sie ſetzte ſich in Kötzſchaus
Privatbüro an ihren Arbeitsplatz, zog das Aktenſtück, in deſſen Durchſicht
ſie durch die Fahrt nach Moabit unterbrochen worden war, näher an ſich
heran, preßte zu gleicher Zeit aber das Taſchentuch gegen die Augen.
Als es an die Tür pochte, ſteckte ſie das Tuch wie ſchuldbewußt weg.
Der Fremde blieb höflich ſtehn und nannte ſeinen Namen. „Es iſt
freilich gleichgültig, gnädiges Fräulein, ob Sie meinen Namen
kennen=
ernen oder nicht. Ich war im Kriege Generalſtäbler. Zufällig las ich von
einem neuen franzöſiſchen Buch über Spionageabwehr, das Sie, wie mir
Herr Rechtsanwalt Federer ſoeben ſagte, von einer Auslandreiſe
mit=
gebracht haben. Ich konnte es hier in Berlin nicht auftreiben. In meiner
dienſtlichen Verwendung im Krieg hatte ich verſchiedentlich mit dem
Nachrichtendienſt zu tun. Einmal auch in der Gegend von Roubaix. Ich
erinnere mich des blonden deutſchen Fräuleins, das als Lehrerin dort im
Hauſe eines Arztes tätig wvar. Können Sie mir Näheres über dieſe Dame
ſagen? Es iſt wohl nicht gut möglich, daß Sie ſelbſt ſie damals haben
be=
obachten können. Denn das war vor vierzehn Jahren, und da waren Sie
noch ein Kind, denke ich mir.”
Petra ſtand bei ihren Akten, ſich auf den Tiſch ſtützend. Ihre braunen
Augen ſchwammen noch. Das kurze Wiederſehn mit Ben hatte ſie
ſchmerz=
lich ergriffen. Sie hatte verſucht, dem Beiſpiel Federers folgend, dem
Ge=
fangenen gegenüber einen helleren Ton anzuſchlagen, aber es war ihr
nur mangelhaft gelungen. Das Bild Bens, den ſie dunch die breite Gitter=
Ausdruck, ging ihr nach. Allmählich aber zwang ſie ihre Erregung nieder.
„Die Dame hat bis zu ihrem gewaltſamen Tod eine große Karriere
durch=
gemacht: immer freilich auf ſeiten des Feindes. Sie war eine
Meiſter=
ſpionin geworden, um deren Ruhm ſich nun ſchon Legenden gebildet
haben. Herr Doktor Zeck erzählte mir einmal von ihr. Auch er hat ſie in
Roubaix im zweiten Kriegsjahre kennengelernt. Jeder Verdacht lag ihmr
fern. Er wollte ſich für ſie ſogar bei der Truppe verwenden, die die
Evakuierung durehzuführen hatte. Seine Verwundung hinderte ihn
dann aber daran, ſich ihrer anzunehmen.”
„Ich wußte ſchon damals, daß Fräulein Hetzerath eine geiperbsmäßige
Spionin war. Ich hielt ſie freilich für durchaus einwandfrei in unſern=
Dienſt. Den Auftrag, ſich mit nach England verſchicken zu laſſen, um uns
von dort Nachrichten zurückzubringen, habe ich ihr ſelbſt erteilt. Fräuleuz
Hetzerath hat uns im Stich gelaſſen, ſie iſt während des Krieges nicht
mehr nach Deutſchland zurückgekehrt. Selbſtverſtändlich habe ich ihre
Spur nach dem Kriege weiter zu verfolgen geſucht — leider ganz
ver=
geblich —, bis mir nun die Zeitungsnachricht in die Hände kam.”
„Sie hat bei ihrer Rückkehr nach Deutſchland natürlich den Namen
gewechſelt, aber Doktor Zeck, der ein gutes Perſonengedächtnis beſitzt,
hat ſie ſofort wiedererkannt. Von ihrer Tätigkeit für den Feind ahnte er
nichts. Sie gab ſich viel Mühe, ihr Intrigenſpiel auch hier noch
fort=
zuſetzen.:
Der Fremde biß die Zähne zuſammen. „Sie hat drüben in England
viel von uns verraten, von unſern Truppen, unſern Stellungen. Wenn
ich geußt hätte, daß ſie’s wagte, ſich hier bei uns aufzuhalten, in dent
Lande, das ſie ſo ſchwer geſchädigt hat, ſo würde ich raſch und feſt
zu=
gegriffen haben.
„Sie iſt jetzt tot”, ſagte Petra. Aber ihr geheimnisvolles Ende reißt
leider noch andere mit ins Unglück.”
Natürlich kannte der Beſuch die Mordanklage und den Mordverdacht.
Petra überreichte ihm das Buch mit der Hymne des Franzoſen au
die raffinierte Geſchicklichkeit der Spionin S. Der ehemalige
Nachrichten=
offizier las die Seiten. Als er die Lektüre beendet hatte, ſagte er: „Es
hilft nichts, wir müſſen eingeſtehn: ſie war uns über!“ Mit wiederholtem
Dank verabſchiedete er ſich von der jungen Referendarin und ging.
In den nächſten Tagen wurde Petra von ihrem Chef unausgeſetzt
mit den beiden Prozeſſen der Firma Bombje u. Co. beſchäftigt. Kötzſchaut
konnte das Material, das ſie zuſammengetragen hatte, ſehr gut als Baſis
für weitere Nachforſchungen in Mainz benutzen, die ein Kollege von ihm
von Frankfurt a. M. aus anſtellen mußte. 11berraſchend ſchnell ſtand nun
die Tatſache feſt: daß die Mainzer Krimmlerwverke nur ein Ableger der
Belforter Firma des berüchtigten Monſieur Trintorp waren. Freilich ſpar
aus den beiden Direktoren Düdinger und Jabus auch nicht eine Silbe über
die Beziehungen herauszubringen, die zwiſchen der Firma und Frau vvy
Lolli beſtanden hatten. Sie wollten den Namen der Toten überhaupt
noch nie gehört haben. Aus dem Handelsregiſter war eine Klarheit
ebenſowvenig zu gewinnen: eine Geſellſchaft war der anderen gefolgt,
ein Strohmann dem andern. Aber Kötzſchau erreichte es jetzt wenigſtens,
daß die Unterſuchungsbehörde neue Sachverſtändige hinzuzog, die
feſt=
zuſtellen hatten, ob hier ein für die öffentliche Strafverfolgung
ausreichen=
der Werkſpionagefall vorlag. Dabei ergab ſich das von Geheimrat Bombje
ſchon längſt erwartete Reſultat, daß zwiſchen ſeiner Marke G und dem
Fabrikat der Krimmlerwerke überhaupt nur eine ganz entfernte
Ahnlich=
keit beſtand, jene Ahnlichkeit, wie ſie im Grunde alle Viscoſe=Kunſtſeiden
aufweiſen mußten. Die Haupterrungenſchaft des Zeckſchen
Geheim=
verfahrens — die nur mikroſkopiſch erkennbaren Querverbindungen
innerhalb des Kapillarfadens — beſaß aber das Krimmlerſche Produkt
auch heute noch nicht!
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Seite 13 — Nr. 34
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 16. Dezember 1933
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