Einzelnummer 15 Pfennigs
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(s 31. Dezember 2.— Reſchsmarl und 20 Pfennig
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Därmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 335
Sonntag, den 3. Oezember 1933.
196. Jahrgang
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wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht jede
Verpſich=
tung auf Erfüllung der Anzeigenaufräge und Leſtung
von Schadenerſatz. Bei Konlurs oder gerſchtliſcher Beſe
freibung ſällt jeder Nabatt weg. Banklonto Deutſche
Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
* Außenpolikiſche Amſchau.
Berufung des neuen Kirchen=Miniſteriums.
Von
Ablehnung ulkimakiver Forderungen irgendwelcher Gruppen. — Erhalkung der Reinheit der Lehre
ſowie der Einheit und Schlagkraft der Kirche.
Eine Erklärung des Reichsbiſchofs.
TU. Berlin, 2. Dezember.
Amtlich wird durch den Evangeliſchen Preſſedienſt gemeldet:
emäß der Verfaſſung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche traten
n Samstag die Führer der Landeskirchen zuſammen, um dem
eichsbiſchof die Vorſchläge für die Bildung des geiſtlichen
Mini=
riums zu unterbreiten.
Der Reichsbiſchof eröffnete die Sitzung mit folgender
rklärung: „In den letzten Tagen ſind mir eine
ülle von Forderungen ultimativen
Charak=
rs geſtellt worden. Ich erkenne an, daß hinter allen
orſchlägen der heiße Wille ſteht, den Beſtand der Reichskirche zu
hern und den Reichsbiſchof ſtützen und tragen zu wollen. Für
eſes Wollen danke ich allen von ganzem Herzen.
Aber es muß klar werden und klar bleiben, daß ein
Reichs=
chof ultimative Forderungen irgend welcher Gruppen nicht
an=
hmen kann und darf. Das verbietet die Verfaſſung, das
ent=
irdigt ſein Amt, das macht ihn zum Exponenten dieſer oder
ter Gruppe. Das führt zu kirchenpolitiſchen Gruppenkämpfen
der Kirche und dient nicht dem Frieden, den wir alle erſehnen.
Einmal iſt durch einen ſolchen Verſuch die Kirche aufgeriſſen
rden. Ich fühle mich vor meinem an die Schrift gebundenen
wiſſen verpflichtet, nunmehr aus ſorgſamen Beratungen und
berlegungen gewonnene und im Gebet errungene Entſcheidun=
7 zu treffen. Ich werde mich dabei ſtreng an die Verfaſſung
lten, wie ich es in Wittenberg gelobt habe. Ich fordere die
An=
ſenden auf, mir diejenigen Männer zu nennen, welche die
be=
ffende Bekenntnisgruppe zu nominieren gedenkt. Eine
Dis=
ſion über dieſe Perſönlichkeiten werde ich nicht zulaſſen. Ich
in nicht geſtatten, daß in einer ſolchen Ausſprache die Achtung,
f die dieſe Männer Anſpruch haben, durch irgend welche
Bitter=
ſe gemindert werde.”
Nach der Bekanntgabe der Vorſchläge berief der Reichsbiſchof
gende Perſönlichkeiten in das geiſtliche Miniſterium:
Für die lutheriſchen Kirchen den Rektor der Ev.=Lutheriſchen
akoniſſinnenanſtalt Neuendettelsau. D. Lauerer.
für die Kirchen mit uniertem Bekenntnisgepräge Prof. D. Dr.
rmann Wolfgang Bayer, Greifswald,
für die Reformierten Kirchen Seminardirektor Weber.
Die Berufung des rechtskundigen Mitgliedes des Geiſtlichen
niſteriums wird gemäß der Verfaſſung im Einvernehmen mit
evangeliſchen Kirche der alt=preußiſchen Union erfolgen.
Der Reichsbiſchof ſchloß die Sitzung mit folgenden Worten:
habe das beſte Zutrauen, daß dieſe Männer, mit mir
ent=
oſſen ſind, die Reinheit der Lehre, die Einheit
d Schlagkraft der Kirche im Aufblick zu Gott dem
All=
chtigen zu wahren. Gott wolle in dieſer entſcheidenden und
veren Stunde auf uns alle, auf ſeine Kirche und auf unſer
6 geliebtes Volk in Gnade und Erbarmen herabſchauen.
Die neuen Kirchenminiſter.
D. Dr. Hermann Wolfgang Beyer, das unierte Mitglied
geiſtlichen Miniſteriums, wurde am 12. 9. 1898 in Annarode
Mansfelder Gebirgskreis geboren. Nach dem Kriege, den er
zum Schluß an der Front mitmachte, begann er ſeine
theolo=
hen Studien und habilitierte ſich 1925 als Privatdozent der
eologie in Göttingen. 1926 wurde er in die Univerſität
eifswald als Profeſſor für Kirchengeſchichte und chriſtliche
häologie berufen. In ſeiner wiſſenſchaftlichen Arbeit hat
Pro=
or Beyer von dem bekannten Lutherforſcher Karl Holl und
* Berliner Kirchenhiſtoriker Hans Litzmann entſcheidende
An=
ungen empfangen.
Direktor Otto Weber, das reformierte Mitglied des
Mini=
iums, iſt 1902 geboren. Er ſtudierte in Bonn und Tübingen
ologie. 1928 wurde er Dozent, ſpäter Direktor der
Refor=
rten theologiſchen Schule in Elberfeld. Im reformierten
Kir=
itum des Weſtens nimmt er eine führende Stellung ein. Seit
Frühjahr hat er mit dem jetzigen Reichsbiſchof gearbeitet.
onders war er an den Vorarbeiten für die neue
Kirchenver=
ung ſtark beteiligt. Direktor Weber gehörte ſchon dem erſten
der Nationalſynode vom Reichsbiſchof berufenen
Miniſte=
m an.
Die Entſcheidung von D. Lauerer über ſeinen Eintritt in
geiſtliche Miniſterium ſteht noch aus.
Neue Führung des Roken Kreuzes.
Herzog von Koburg Präſidenk des
Deufſchen Roken Kreuzes.
Berlin, 2. Dezember.
Der Reichspräſident hat auf Vorſchlag des Reichsminiſters
Innern den Herzog Karl Eduard von Sachſen=Koburg und
ha zum Präſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes ernannt.
Herzog hat das Ehrenamt übernommen.
Anſchließend an die bereits mitgeteilte Berufung des Pg.
zog Karl Eduard von Sachſen=Koburg und Gotha zum
iſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes hat der Reichsminiſter
Innern dem Pg. Generalinſpekteur des Sanitätsweſens der
und SS., Sanitätsobergruppenführer
Generalober=
bsarzt a. D. Dr. Hocheiſen zum ſtellvertreten=
In Präſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes
Inannt. Dr. Hocheifen war bisher der beſondere Beauf=
Zte des Reichsminiſters des Innern zur Regelung der Rot=
1zfragen.
Die neue Eidesformel.
für die Beamken und die Soldaken der Wehrmacht.
Berlin, 2. Dezember.
Die in der geſtrigen Kabinettsſitzung beſchloſſenen neuen
Eidesformeln lauten:
Für die öffentlichen Beamten:
„Ich ſchwöre: Ich werde Volk und Vaterland Treue halten,
Verfaſſung und Geſetze beachten und meine Amtspflichten
gewiſſen=
haft erfüllen. So wahr mir Gott helfe!”
Für die Soldaten der Wehrmacht:
„Ich ſchwöre bei Gott dieſen heiligen Eid, daß ich meinem
Volk und Vaterland, allzeit treu und redlich dienen und als
tapferer und gehorſamer Soldat bereit ſein will, jederzeit für
die=
ſen Eid mein Leben einzuſetzen.”
Der Eid für die öffentlichen Beamten gilt
zugleich alsder nach Landesrecht zuleiſtende Eid.
Parkei und Skaak.
Das Bekenntnis des deutſchen Volkes vom 12. November zur
nationalſozialiſtiſchen Bewegung, hat unzweifelhaft den geſtrigen
Beſchluß des Reichskabinetts über den Einbau der
Nationalſozia=
liſtiſchen Partei in den Staat den Weg geebnet. Vor dem
Ab=
ſtimmungstag konnte man, in der Theorie wenigſtens, noch die
Behauptung aufſtellen, daß die Nationalſozialiſtiſche Partei nur
einen Teil des deutſchen Volkes umfaſſe, und daß es infolgedeſſen
nicht gut angehe, Staat und Partei ſoweit miteinander zu
ver=
ſchmelzen, wie das heute im fasciſtiſchen Italien der Fall iſt.
In der Praxis hatten aber die letzten Monate ſchon gezeigt,
daß die breiten Maſſen des deutſchen Volkes unaufhaltſam dem
Nationalſozialismus zuſtrömten. Alle Organiſationen.
Ver=
bände und Vereinigungen unterſtellten ſich der
nationalſoeialiſti=
ſchen Führung, was ſich dem Nationalſozialismus entgegenſetzte,
verlor rapide an Bedeutung, ſo daß eigentlich ſchon vor dem
12. November alle Vorausſetzungen für den jetzt zuſtande
gekom=
menen Kabinettsbeſchluß geſchaffen waren.
Durch die Ernennung des ſtellvertretenden Parteiführers
Rudolf Heß zum Reichsminiſter iſt nicht eine neue Brücke zwiſchen
dem Staat und der Partei geſchlagen worden, vielmehr haben ſich
Staat und Partei ineinander verankert und ſind damit zu einer
unlösbaren Einheit geworden. Das gleiche gilt für die
national=
ſozialiſtiſchen Sturmabteilungen, deren Führer Ernſt Röhm
eben=
falls zum Reichsminiſter ernannt worden iſt. Beide Miniſter
er=
halten keine Miniſterien. Dieſe Regelung iſt bewußt ſo getroffen
worden, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß man Heß und
Röhm nicht in das Kabinett hineingenommen hat, um ſie in die
Kleinarbeit der Regierung einzuſpannen. Ihre Ernennung in
dieſer Form iſt lediglich erfolgt, um der großen
Vereinheit=
lichung von Staat und Partei den entſprechenden
Stempel aufzudrücken.
Wenn darüber hinaus die Nationalſozialiſtiſche Partei zu
einer Körperſchaft des öffentlichen Rechts geworden und mit
einer beſonderen Gerichtsbarkeit verſehen worden iſt, ſo wurde
damit nur das ergänzt, was ſchon im Frühjahr teilweiſe
durch=
geführt wurde. Damals bekam die SA. eine eigene
Gerichtsbar=
keit, weil ſie vom Kanzler im Kampf gegen die Staatsfeinde
ein=
geſtellt und mit beſonderen Aufgaben betraut wurde. Durch
die=
ſen Einſatz verwiſchten ſich bereits die Grenzen zwiſchen SA. und
Staat. Nachdem nunmehr Staat und Partei eins geworden iſt,
war es nötig, die für die SA. geltenden Beſtimmungen auch auf
die Parteimitglieder auszudehnen. Damit wird allen
Angehö=
rigen der NSDAP. noch einmal die ungeheure Verantwortung
zum Bewußtſein gebracht, die auf ihren Schultern ruht. Die
gleiche Verantwortung laſtet aber auch auf allen Sderen
Staats=
bürgern, auch wenn ſie nicht der Partei unmittelbar angehören.
Sie haben ſich aber am 12. November, abgeſehen von einigen
Aus=
nahmen, zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung bekannt und damit
von ſich aus alle Schranken umgelegt, die zwiſchen der Partei
und den übrigen Teilen des deutſchen Volkes, die bisher neben
dem Nationalſozialismus ſtanden, noch vorhanden waren.
Skabschef Roehm an die SA.
TU. München, 2. Dezember.
Der Chef des Stabes hat folgenden Erlaß an die SA.
ge=
richtet:
„Auf Vorſchlag des Führers hat mich der Herr Reichspräſident
zum Reichsminiſter ernannt. Mein Dienſtverhältnis als Chef des
Stabes der SA. wird dadurch nicht berührt. Ich wünſche auch in
Zukunft von allen Führern und Männern der mir unterſtellten
Gliederungen mit „Stabschef” angeſprochen zu werden.
Der Chef des Stabes. gez. Roehm.”
Der Leiter des Organiſationsamtes der Deutſchen
Arbeits=
front, Selzer, hat eine Anordnung erlaſſen, in der er den
Dienſt=
ſtellen der NSBO. und damit der Deutſchen Arbeitsfront
unter=
ſagt, in irgendeiner Weiſe in den Liquidationsprozeß der
Arbeit=
geberverbände einzugreifen.
Der Präſident des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages,
Dr. v. Renteln, hat ſich erneut mit einem Appell zur
Arbeitsbe=
ſchaffung in den Wintermonaten an die deutſchen Induſtrie= und
Handelskammern gewandt.
Die Akademie für Deutſches Recht hat an den Führer der
Deutſchen Beamtenſchaft, Hermann Neeb, ein von
Reichsjuſtiz=
miniſter und Staatsminiſter Dr. Frank unterzeichnetes Schreiben
gerichtet, mit dem Neeb zum Vorſitzenden des Reichsausſchuſſes
für die Reform des Beamtenrechts ernannt wird.
Profeſſor Dr. Otto Hvetzſch.
Die unmittelbare Folge der Anerkennung Sowjetrußlands
durch Amerika iſt, daß Fapan einen außergewöhnlichen Schritt
Amerika gegenüber tut. Es ſchickt eine beſondere diplomatiſche
Abordnung nach Waſhington zur Unterrichtung über die Lage
im Fernen Oſten, die am 22. Januar 1934 in Waſhington
ein=
treffen wird. Damit werden offenbar Verhandlungen in der
Richtung auf eine große Konferenz über die fernöſtlichen Dinge
vorbereitet.
Ebenſo iſt eine Folge, daß ſich der Druck Japans auf
China vermindert. Das kommt gerade in der Situation, das
die Provinz Fukien von der Zentralregierung in Nanking
ab=
gefallen iſt. China alſo neben der Erleichterung in der
Außen=
politik wieder im Innern neue große Schwierigkeiten hat.
Inzwiſchen iſt Litwinow zurückgefahren und wird am
2. Dezember in Italien ankommen. Er beſucht Muſſolini auf
deſſen offizielle Einladung. Die beiden werden in erſter Linie
Südoſt= und Balkan= und Schwarzmeerfragen erörtern, aber
zugleich verknüpfen ſich die außereuropäiſchen und europäiſchen
Angelegenheiten in dieſer Zuſammenkunft auch, die übrigens
ganz in der Linie der bisherigen Rußlandpolitik Italiens liegt.
Auch werden die beiden Staatsmänner die Abrüſtungsfrage
erörtern und die Gedanken Italiens über eine Reform des
Völkerbundes.
Dieſe zeichnen ſich jetzt, wenn die darüber vorliegenden
Nachrichten richtig ſind, etwas deutlicher ab, und ſie halten auch
im Fall des Gelingens der Reform den Wiedereintritt
Deutſch=
lands und den Anſchluß Rußlands und der Vereinigten Staaten
für möglich. Das iſt ein ſehr großes Programm, in dem der
Völkerbundspakt vom Verſailler Vertrag gelöſt, der Artikel 19
ausgeſtaltet und zwei Gremien des Völkerbundsrats geſchaffen
werden ſollen. Muſſolini ſchwebt ja auch hier der richtige
Ge=
danke vor, daß die Großmächte ſich ſtärker zuſammenfinden
ſollen.
Dieſe Pläne ſind noch undeutlich und fern von der
Verwirk=
lichung. Aber man wird heute ſchon ſagen können: entweder
wird der Völkerbund in dieſer Richtung umgeſtaltet, oder wird
überhaupt nicht mehr ſein!
Das neue franzöfiſche Kabinett, das auf recht unſicherer
Grundlage ſteht, hat Herriot an ſich herangezogen, und zwar
in einer ungewöhnlichen Form. Er iſt nicht Mitglied des
Kabinetts geworden, aber er wird Vertreter beim Völkerbund,
überhaupt Vertreter Frankreichs für die diplomatiſchen
Ver=
handlungen. Frankreich ſchafft ſich ſo einen zweiten
Außen=
miniſter. Die Ernennung zeigt, welches Gewicht man Herriot
in der Außenpolitik beilegt, winrd im übrigen die Rivalität
zwiſchen ihm und Daladier verſchärfen. Herriot würde in dieſer
Reſerbeſtellung auch der Sprecher Frankreichs in einem etwaigen
deutſch=franzöſiſchen Geſpräch ſein.
Mit dieſem Schritt tritt aber Frankreich keineswegs aus
der reinen Defenſive heraus, die es heute in der Weltpolitik
ſür richtig hält, geſtützt auf ſeine europäiſchen Bündniſſe und
auf den Locarnovertrag. Dagegen wird, wie die letzten Reden
Simons und Baldwins zeigen, die Haltung Englands
etwas lockerer. Immer mehr begreift die Oeffentlichkeit in
Eng=
land, daß Simons Haltung England von ſeinem eigenen Wege,
dem Wege Macdonalds in der Abrüſtungspolitik abgelenkt hat,
daß Simon ſo die Verantwortung für den Bruch Deutſchlands
mit der Abrüſtungskonferenz und dem Völkerbund trägt und
daß, wenn ſich das nicht einigermaßen wieder ordnet. England
ſchließlich doch zu etwas getrieben wird, was er durchaus nicht
wünſcht, nämlich das enge Bündnis mit Frankreich über die
Entente hinaus, an der man ja feſthält. Darum wird ſich wohl
auch die engliſche Politik im Sinne Muſſolinis für die
Völker=
bundsreform etwas bemühen. Darüber wird in der zweiten
Dezemberwoche verhandelt, wenn der Generalſekretär des
Völker=
bundes auf ſeiner Rundreiſe nach London kommt.
Herriots Heranziebung an das Kabinett hat auch eine
innenpolitiſche Bedeutung. Wird er da bei ſeiner alten
Linie bleiben, d. h. der Verbindung zwiſchen Radikalſozialiſten
und Sozialiſten? Oder werden er und die Radikalſozialiſtiſche
Partei in der Richtung nach rechts gehen, in die die
innen=
politiſche Entwicklung Frankreichs immer deutlicher weiſt?
Dieſe Frage wind weiter kompliziert durch die Spaltung
der franzöſiſchen Sozialiſten. Dieſe iſt am 5. Nov.
endgültig vollzogen, die Spaltung nämlich in eine jede
Ver=
bindung mit anderen Parteien ablehnende Partei, die Léon
Blum führt, und eine andere, die praktiſche Politik auch in der
Verbindung mit den anderen Parteien treiben will. Offiziell
ſoll dieſe letztere Partei am 3. Dezember gegründet werden, ihr
Führer iſt Renaudel, und man rechnet auch auf den Beitritt
von Paul Boncour.
Damit iſt ein Konflikt, der rund ein Menſchenalter gedauert
hat, und eigentlich immer nur überbrückt war, beendet. Damit
iſt aber auch das ſogenannte Linkskartell der Sozialiſten und
Radikalſozialiſten eigentlich unmöglich gemacht. Die Renaudel=
Richtung vertritt zwar die Einheit der Linken, aber ſie wird
ſchwerlich an Zahl ausreichend ſein, um dem Linkskartell einen
Halt zu geben und damit eben wird die Richtung nach
rechts auch auf der linken Seite gefördert. So iſt die
fran=
zöſiſche Innenpolitik, d. h. die Parteipolitik, in einer
Neu=
orientierung, der Sozialismus Frankreichs jedenfalls in voller
Auflöfung. Es wird ihm auch nichts nützen, daß eine Gruppe
in ihm die 2. Internationale um ihr Einareifen in die Kämpfe
unter den franzöſiſchen Sozialiſten erſucht hat. Die 2.
Inter=
nationale hat vollends überhaupt keine Kraft mehr.
Der franzöſiſche Sozialismus ſteht natürlich auch unter dem
Eindruck der vernichtenden Niederlage, die der ſpaniſche
Sozialismus in den Wahlen am 19. November erlitten
hat. Mit der Auflöſung der Konſtituierenden Verſammlung,
die am 14. Juli 1931 zuerſt zuſammentrat, war das erſte Kahitel
der Geſchichte der ſpaniſchen Revublik beendet. Mit den Wahlen
vom 19. 11. beginnt das zweite Kapitel. Ob das in ſich ruhigen
Fortſchritt und Reformmöglichkeit trägt, iſt reichlich ungewiß.
Jedenfalls aber hat die Wahl heute ſchon — ſie iſt noch nicht
ganz abgeſchloſſen — eine Niederlage der Regierung gebracht,
und noch mehr eine der Sozialdemokratie.
Das ſpaniſche Volk hat jede Begeiſterung für die Sozialiſten
und die mit ihnen zuſammengehenden Radikalen verloren.
Schwerlich wird man ſagen, daß die Monarchiſten geſiegt hätten.
Seite 2 — Nr. 335
Geſiegt aber haben die Anhänger der Kirche, die von der
republikaniſch=ſozialiſtiſchen Regierung auf das Schwerſte
miß=
handelt worden iſt. Spanien ſteht ſo vor einer vollen Aenderung
ſeines innenpolitiſchen Kurſes, wobei auch noch mitwirkt, daß
eine fasciſtiſche Bewegung in ihm entſtanden iſt, die der
Sohn des Diktators Primo de Rivera, führt.
Der ſpaniſche Vorgang iſt alſo im allgemeinen hochwichtig,
weil er abermals zeigt, wie gewaltig die Welle des
Sozialis=
mus zurückgedrängt wird. Innenpolitiſch wird er Spanien
wieder auf längere Zeit mindeſtens in Spannung, vielleicht in
Unruhe halten, und das bedeutet außenpolitiſch weiter, daß das
Land in der großen Politik nicht mehr bedeuten wird als
bisher!
Der Weichsiagsdrand.
das Signal zum Angriff für die KPd.
Leipzig, 2. Dezember.
In der Samstagsſitzung des Reichstagsbrandſtifter=Prozeſſes
werden weitere Zeugen aus der Unterſuchungshaft vorgeführt,
gegen die kommuniſtiſche Umtriebsverfahren ſchweben. Der
Zeuge Zimmermann aus Wieſa (Erzgebirge) war
Mit=
glied der Ortsgruppe des Kampfbundes, deren Führer ein
ge=
wiſſer Lutz war. Der Zeuge hat in der Vorunterſuchung
An=
gaben über die Vorbereitungen gemacht, die in ſeiner
Orts=
gruppe für bewaffnete Auseinanderſetzungen getroffen wurden.
Auf Fragen antwortete der Zeuge: Nach der Wahl ſeien keine
weiteren Vorbereitungen zu einem bewaffneten Aufſtand
ge=
troffen worden. Den Reichstagsbrand habe er nicht als Signal
zum Aufſtand betrachtet.
Der nächſte Zeuge, Lorenz, nimmt die Erklärungen
zurück, die er bei ſeinen früheren Vernehmungen über die
Auf=
ſtandsvorbereitungen gemacht hat. Er beſtreitet jetzt, daß die
Waffenbeſchaffung der Revolution dienen ſollte und behauptet,
der Zweck ſei lediglich der Selbſtſchutz der Arbeiterſchaft geweſen.
Der Unterſuchungsrichter bekundet, daß der Zeuge
die Dinge ſo geſchildert habe, wie ſie im Protokoll ſtehen. Der
Zeuge habe auch Angaben über Brückenſprengungen gemacht,
wovon man nicht ſprechen könne, wenn man ſich nur wehren
wolle.
Die Zeugenvernehmungen werden dann mit der
Verneh=
mung des Kurt Löſer ergänzt, der Bekundungen über die
Funk=
tionärſitzung in Buchholz im Erzgebirge macht, bei der zur
Waffenbeſchaffung aufgefordert wurde.
Die nächſten Zeugen Märtin aus Annaberg,
Becher und Schmalfußaus Falkenſtein und Zeuge
Drezſel aus Döbeln, beſtätigen im weſentlichen die
Be=
kundungen der vorher vernommenen Zeugen.
Der Arbeiter Barnitzke aus Grünberg (Schleſien)
berichtet über eine Funktionärſitzung des Roten
Maſſenſelbſt=
ſchutzes im Februar 1933 in ſeiner Wohnung. Mit dem
Aus=
bruch des Kampfes im ganzen Reich wurde gerechnet. Von der
Breslauer Parteileitung ſei für den 3. März eine
Probemobil=
machung angeordnet worden.
Die weſentlichſte Bekundung des nächſten
Zeugen Grunwald aus Sagan beſteht in der
Wider=
gabe einer Aeußerung, die der Leiter der Ortsgruppe Sargan,
der Partei, Streit, kurz nach dem Reichstagsbrand ihm
gegen=
über gemacht hat. Streit habe geäußert, daß der
Reichs=
tagsbrand als Signal zum Angriff für die KPD.
gelten ſollte, daß aber leider verſchiedene der in die Provinz
entſandten Kuriere abgefangen worden ſeien. Der Zeuge hat
angenommen, daß es ſich um Kuriere aus Berlin handelte.
Der letzte Zeuge iſt Pucks aus Berlin=Köpenick
der dem Roten Frontkämpferbund von 1926 bis 1933 angehört
hat. Der Zeuge ſpricht von revolutionären Vorarbeiten, die
bis zum Losſchlagen durchgeführt werden ſollten. Vom 30. Jan.
ab war erhöhte Alarmbereitſchaft im Roten Frontkämpferbund,
für den 3. und 4. März war höchſter Alarm angeſagt. Am 2.
oder 3. März wurde uns erklärt, daß im ganzen Reich
los=
geſchlagen würde. Wenn die Nationalſozialiſten am 4. März in
Zügen durch die Straßen zögen, ſollte es losgehen, zunächſt mit
Handgranaten, dann mit Piſtolen. Es waren Kuriere eingeſetzt,
und der Kurierdienſt funktionierte auch, bis er am 4. März
verſagte. Der 4. März ſollte der Tag des Losſchlagens ſein.
Nachdem der Unterſuchungsrichter Dr. Löſche und die
Zeugen Becker, Schmalfuß, Barnitzke und Grunwald noch einige
Fragen Dimitroffs, die der Senat nach kurzer Beratung
zu=
gelaſſen hat, beantwortet hatte, und ein Antrag des Angeklagten
Dimitroff auf Vernehmung des Verfaſſers der Schrift „Der
bewaffnete Aufſtand” abgelehnt hat, vertagte der Vorſitzende
die Weiterverhandlung auf Montag.
Wo iſt das Bermögen der ehemaligen SP9.?
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Nach den gemachten Feſtſtellungen iſt das Vermögen der
ehe=
maligen SPD., ſowie der ihr angeſchloſſenen Organiſationen,
ſo=
weit es ſich um Bargeld und Wertpapiere handelt, zu einem
gro=
ßen Teil auf den Namen von Gewerkſchaftsführern, Sekretären
*
Aikolausfeft des Roken Kreuzes.
Die Aleinen.
Wenn der St. Nikolaus zum Roten Kreuz kommt, was er
ſeit langem alljährlich tut, dann bringt er wohl, weil das nun
einmal ſein muß, ſein geſährlich und ernſt ausſehendes
Ruten=
bündel mit, aber er hat noch nie Gelegenheit gehabt, davon
Gebrauch zu machen. Denn wer zum Roten Kreuz kommt, der
iſt brav und der hat ſchon immer als Reſultat der Erziehung
und der Aufgaben, die das Rote Kreuz hat, das Gebot des
Führers befolgt, zu helfen, die ganze Kraft in den Dienſt
des Nächſten zu ſtellen im Frieden und im Krieg. Und die
Kinder, die zu dieſem Nikolausfeſt geladen werden, ſind
natür=
lich immer brav geweſen.
So war es auch geſtern wieder. In hellen Scharen kamen
ſie zum Saalbau, der wieder einmal ausverkauft war. Im
Gartenſaal hatten hilfreiche Hände liebevoll die Kaffeetafel
ge=
deckt. Das weiße Tafeltuch hübſch mit Bildchen und
Tannen=
grün und Blumen geſchmückt. Und aus den reizenden Täßchen
mit den lieben Märchenbildern ſchmeckte es noch einmal ſo gut,
wie ſonſt zu Hauſe. Und am Kuchen wurde ausnahmsweiſe
auch nicht geſpart, weil ſie eben alle ſo artig waren.
In einem Moment allerdings vergaß manches das Gebot
der Brabheit. Das war, als die Türen zum Garten ſich
auf=
taten und der Heilige Nikolaus erſchien. Nicht nur er ſelbſt
in ſeiner ganzen herrlichen bartgeſchmückten Größe, ſondern
noch ein gar entzückendes Englein dabei, das weiße
Himmels=
kleidchen mit goldenen Sternlein überſät und mit goldenen
Flügeln und goldenem Stirnreif im Blondhaar. Und dieſes
Englein führte ein richtig lebendiges braunes Eſelein am
Halfter, das vor wenigen Jahren noch in ſeiner eigenen
Woh=
nung zu Gaſte war, als es noch zu den „Kleinen” gehörte.
Das Eſelein aber war ebenſo ſchön geſchmückt und bepackt mit
allerlei geheimnisvollen Körben und Paketen, die es willig trug
weil es wußte, daß die Herrlichkeiten für brave Kinderchen
be=
ſtimmt waren und weil es von dem gar ſo entzückenden Engel=
Lilein am Halfter geführt wurde.
Und dann mußten die Kleinen zeigen, was ſie dem Hl.
Nikolaus ſchuldig ſind. Ein ganz kleines dünnes Stimmchen
ſang tapfer ſein „O Tannenbaum”, das all die anderen dann
ſchmetternd mitſangen. Und dann wurden die ſüßen Gaben
ver=
teilt. Jedes durfte dem Eſelein in den Korb greifen und
manche nahm er zu ſeiner Laſt noch auf den Rücken und trug
es willig durch die Schar der jubelnden Kleinen. Dann ſangen
ſie noch gemeinſam ſchöne Weihnachtslieder und zogen unter
Vorantritt des Nikölaus und des Eſels durch die Feſträume,
die alle ſinnig und ſchön geſchmückt waren.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Das deutſch=polniſche Zoll=Proviſorium, nach dem für die
Dauer der deutſch=polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen die
niedri=
gen Sätze des polniſchen Zolltarifs auf deutſche Waren
Anwen=
dung finden, wurde am Freitag zum dritten Male, und zwar bis
zum 15. Dezember, verlängert.
Auf Veranlaſſung des Landrats des Kreiſes Lublinitz wurde
das Heim des Deutſchen Volksbundes in Lublinitz ohne jede
An=
gabe von Gründen geſchloſſen. Der Deutſche Volksbund bemüht
ſich, wenigſtens ſeine Bücherei wieder in Benutzung nehmen zu
können.
In der letzten Sitzung des Rigaer Stadtparlaments wurde
mit großer Mehrheit aller lettiſchen Parteien ein von
marxiſti=
ſcher Seite begründeter Antrag angenommen, der auf eine
Ent=
eignung des bisher in deutſchem Beſitz befindlichen Altersheims
des ſogenannten Georg=Hoſpitals abzielt.
Der engliſche Kriegsminiſter, Lord Hailſham, erklärte in
einer Rede über das Abrüſtungsproblem, daß kein Grund zur
Furcht vor einem unmittelbar bevorſtehenden Kriege gegeben ſei.
Der ruſſiſche Volkskommiſſar des Aeußern, Litwinow, iſt bei
ſeiner Ankunft in Rom herzlich empfangen worden.
Der japaniſche Kriegsminiſter hat die Militärbehörden
an=
gewieſen, den Transport chineſiſcher Truppen durch die
entmili=
tariſierte Zone bei Schanghai nach Fukien unter allen Umſtänden
zu verhindern. Dieſe Anweiſung ſoll den chineſiſchen Behörden
zur Kenntnis gebracht werden.
oder anderen Funktionären der Partei angelegt worden. Um
die Verwendung dieſer Gelder zu ſtaatsfeindlichen Zwecken zu
verhindern und die beſchlagnahmten Vermögen ihrem
Beſtim=
mungszweck zuzuführen, werden alle heſſiſchen Kreditinſtitute und
deren Zweigſtellen erſucht, verdächtige Konten ehemaliger
Partei=
größen der Miniſterialabteilung Ia (Polizei) bekannt zu geben.
Die Zivilbevölkerung iſt aufgefordert, durch Anzeige verborgen
gehaltener Werte die Erfaſſung ſtaatsfeindlicher Vermögen
weit=
gehend zu unterſtützen.
Rieſenkundgebung der Arbeitsfronk
in Frankfurk a. M.
Frankfurt a. M., 2. Dezember.
In der Feſthalle zu Frankfurt fand am Samstag abend eine
Rieſenkundgebung der Arbeitsfront ſtatt, bei der der Führer der
NSBO., Staatsrat Walter Schuhmann=Berlin, und der
Or=
ganiſationsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Claus Selzner,
über das Werden und die Ziele der Deutſchen Arbeitsfront
ſprachen.
Zu Beginn der Kundgebung teilte der Gauleiter,
Reichsſtatt=
halter Sprenger, mit, daß die rieſige Frankfurter Feſthalle,
das dahinter liegende Gelände, das Stadion, ſowie die ſonſtigen
ſtädtiſchen Einrichtungen von nun ab der Arbeitsfront
unentgelt=
lich zur Verfügung geſtellt würden. Dieſe Einrichtungen ſollen
den Namen „Haus der Arbeit” tragen.
Die Leitung der Arbeitsfront in Frankfurt forderte den
Gau=
leiter auf, dafür einzutreten, daß Frankfurt die Stadt der
Kon=
greſſe der Deutſchen Arbeitsfront werde.
Staatsrat Walter Schuhmann, der von den Maſſen ſtürmiſch
begrüßt wurde, entwickelte dann in längeren Ausführungen das
Programm der Deutſchen Arbeitsfront. Er ſchilderte zunächſt die
Stellung der deutſchen Arbeiterſchaft vor und nach dem Kriege
und führte dann u. a. aus: Wir müſſen im Innern alle
Gegen=
ſätze ausrotten. Wenn alle, Unternehmer und Arbeiter,
zuſam=
menhalten, dann werden wir Werte hervorbringen, vor denen die
übrige Welt mit Staunen den Hut ziehen wird. Auch in der
Wirtſchaft gibt es eine Wirtſchaftsführung. Es geht nicht an, daß
in einem Betrieb, 100 Mann leiten, ſondern jeder Betrieb muß
geleitet werden von einem einzigen Mann, und dieſer Mann
trägt dafür auch die Verantwortung für ſein Werk.
Die Bildung der Deutſchen Arbeitsfront iſt ein Unternehmen,
für das es in der ganzen Welt kein Beiſpiel gibt. Dieſe
Ar=
beitsfront wird das große Erziehungsinſtrument ſein, das die
Menſchen in ſeinen Bann zieht und ſie nicht mehr losläßt. Wenn
wir in der Deutſchen Arbeitsfront gemeinſam zuſammenſitzen und
arbeiten, wenn die deutſchen Unternehmer zuſammenſitzen mit den
Arbeitern und Angeſtellten und ſie ſich dort kennen lernen, dann
werden ſie ſich auch gegenſeitig wieder achten lernen, und aus
dieſer Achtung wird entſpringen ein neuer Geiſt. Dann wird in
Deutſchland das anbrechen, für das Millionen ihr Blut und
Le=
ben gelaſſen haben: die Freiheit der deutſchen Arbeit.
Claus Selzner erklärte in ſeiner Rede, daß in der
Ar=
beitsfront eigentlich nur ein einziges großes Ziel vorhanden ſei,
nämlich das Ziel, den Beſitzloſen zum materiellen und geiſtigen
Beſitzer zu machen. Es ſei die Aufgabe der deutſchen
Arbeits=
front, den Menſchen zum nationalſozialiſtiſchen Denken zu
er=
ziehen. Wenn dieſes Denken Gemeingut jedes einzelnen
gewor=
den ſei, dann ſei die ſoziale Frage überhaupt gelöſt.
Die gewaltige Kundgebung fand mit einem dreifachen Sieg=
Heil auf den Volkskanzler Adolf Hitler und mit dem Abſingen
des Horſt=Weſſel= und Deutſchland=Lieds ihr Ende.
Die Aufführungen „Unſer Volkslied”.
Im Gegenſatz zu früher ließ man auch die Kinder an
den künſtleriſchen Aufführungen teilnehmen. Nur die Kleinſten
wurden nach Hauſe gebracht. Dementſprechend war das
Feſt=
programm geſtaltet. In Geſang und Tanz und Spiel wurde das
deutſche Volkslied verherrlicht und bildhaft lebendig
aus=
gedrückt. Zwanzig kleine Mädelchen mit Roſenkränzlein im
Haar und Roſenzweiglein in den Händen, Blüten am weißen
Kleidchen, tanzten als Auftakt einen licht=leichten Reigen und
umrahmten das ſchöne Bild der jungen Mutter, die ihr Kleinſtes
in Schlaf ſang. — Schlaf Kindchen ſchlaf! — Dann marſchierten
die Buben auf, die wieder Soldat ſpielen dürfen und ſangen
ihr luſtiges „Hopp, Pferdchen, lauf Galopp” und marſchierten
und exerzierten mit Säbel und Gewehr unter dem Kommando
eines kleinen Generals, der zwar ſeinen Helm manchmal
ver=
kehrt aufſetzte, ſonſt aber ſehr ſchneidig zu kommandieren
ver=
ſtand. — Dann ſah ein Knab ein holdes Röslein ſtehen, aber
er war nicht wild und brach’s, er kniete vor ihr und küßte zart
die Hand der Holden. Drum durften die beiden dann auch
zu=
ſehen, als ein ſtattlicher Hochzeitszug anrückte mit
Braut=
paar und Eltern und mit vielen, vielen Gäſten, in
wunder=
ſchönen alten Odenwälder und Schwälmer Trachten. Ein
herr=
lich buntes Bild war das. Es belebte ſich bei den ſchönen alten
Volkstänzen, die die kleinen und großen Hochzeitsgäſte tanzten,
die derb und herzhaft, laut und fröhlich, aber züchtig und ſchön
waren, viel ſchöner wie Jazz und Step und Rumba und all
die anderen Niggertänze. Ein Doppelquartett im Bratenrock
und Zylinder war auch unter den Gäſten und ſang ſchöne
Lieder, dann tanzte das Brautpaar ſeinen Brauttanz und auch
der Brautvater und die Brautmutter durften eine Ehrenrunde
ſolo tanzen. Es war ein köſtliches Bild.
Nach kurzer Pauſe war die Bühne in eine Wald=Wirtſchaft
verwandelt. Hier kehrten die drei Burſchen ein, die über den
Rhein zogen, und Jäger kamen, die den Hirſch im grünen Wald
ſchoſſen und immer noch die Liebe ſpürten, die niedlichen Wirts=
und Förſtermädeln tanzten einen derben lautluſtigen
Holzſchuh=
tanz, und alles war froh und juchzte und ſang, trotzdem
in=
zwiſchen der Fuchs die Gans geſtohlen hatte. Auch Studenten
kamen mit Quetſchkomode, und es hub ein fröhliches Kneipen
an, wie es Brauch, mit Salamanderreiben und ſonſtigen ſchönen
Dingen. Den Abſchluß des frohen Treibens bildete der immer
ſangfrohe Zecher, der im tiefen Keller ſaß und trank und ſang,
bis er ſelig am leeren Faß zu Boden ſank. Herr Ritzhaupt
wars, der Baß vom Landestheater. Dann aber kamen wieder
viele Wanderer. Müller, deren Luſt ja ſeit langem das Wandern
iſt, Schuſter und Schneider und ſonſtige Handwerker, und mit
ihnen zogen wieder alle auf die Bühne, alle ſangen den Refrain
des Hobelliedes mit, den Herr Gutkäſe dafür moderniſiert
hatte, daß es am Schluß hieß
Sonntag, 3. Dezember 1933
Engliſch=iriſcher Konflikk
Loslöſung Irlands von England?
EP. London, 2. Dezember.
Wie die Londoner Blätter übereinſtimmend melden,
ſteh=
der Konflikt zwiſchen England und dem iriſcher
Freiſtaat vor einer entſcheidenden Wendung
Es verlautet, daß Präſident De Valera der engliſchen Re
gierung formell mitgeteilt hat, daß an eine Kursänderung de
Politik des Iriſchen Freiſtaates nicht zu denken ſei, ſondern dal
er vielmehr ſeine Beſtrebungen für die Gründung einer unab
hängigen Iriſchen Republik zielbewußt weiterführen werde.
Auf dieſe Mitteilung wird der Staatsſekretär für die Domi
nions, Thomas, am kommenden Dienstag im Unterhaus antwor
ten. Die Antwort wird in ultimative Form gekleidet ſein un
den Iriſchen Freiſtaat vor die Wahl ſtellen, entweder die Soupe
ränität der engliſchen Krone anzuerkennen oder aus dem eng
liſchen Staatsverband auszuſcheiden. Im letzteren Fall würd
die engliſche Regierung wahrſcheinlich unverzüglich eine Konfe
renz aller Gliedſtaaten einberufen und gleichzeitig Maßnahmer
treffen, um den in England lebenden Millionen von Iren ihr
engliſche Staatsbürgerſchaft zu entziehen, womit ſie zu Auslän
dern gemacht würden, die jederzeit nach dem Iriſchen Freiſtag
abgeſchoben werden könnten.
Die Meldungen über einen ſcharfen Notenwechſel zwiſche
der engliſchen Regierung und der Regierung des Iriſchen Frei
ſtaates werden in hieſigen, gut unterrichteten Kreiſen beſtätig=
Es wird offiziell, zugegeben, daß Präſident de
Valer=
bei der engliſchen Regierung angefragt hat
was ſie unternehmen würde für den Fall, da
eine Iriſche Republik ausgerufen werden ſollti
Kammerſieg Chaukemps”.
Die Erklärung der Begierung Chankemps vor den
franzöſiſchen Parlamenk.
Paris, 2. Dezember=
Die franzöſiſche Kammer trat am Samstag um 15 Uhr zuſan
men, um die Erklärung der neuen Regierung entgegenzunehmer
Die Abgeordneten waren vollzählig erſchienen.
In der Regierungserklärung heißt es u. a.:
Die Regierung=Unſtabilität hat im Lande eine lebhafte be.
rechtigte Erregung wachgerufen. Das Anſehen des Staates wir
dadurch beeinträchtigt. Das parlamentariſche Regime wird al
ein Regime hingeſtellt, das der freiwilligen Diſziplin unfähi
wäre. Das beſte Mittel, das Regime zu verteidigen, beſteht darin
das regelmäßige Funktionieren dieſes Regimes zu ſichern un
dem Volke zu zeigen, daß das Regime in der Lage iſt, allen Pflick
ten gegenüber dem Volke nachzukommen. Die Regierung
fordet=
das Vertrauen der Kammer, um die Finanzen wieder in Ordnun
zu bringen und um das Regime zu verteidigen.
In Uebereinſtimmung mit den parlamentariſchen Einric
tungen und Ausſchüſſen wird ſie die traditionelle Außenpolit
des republikaniſchen und pazifiſtiſchen Frankreich fortſetzen. S
bleibt dabei dem Völkerbund, ſeinem Ideal für internationa.
Zuſammenarbeit, ſeinen Freundſchaften, Verſtändigungen und Al
kommen treu.
Die Regierung iſt bereit, auf dem Wege über die diplomat
lebe=
ſchen Vertretungen die Beziehungen zu allen Ländern zu ve
beſſern. Sie iſt jedoch der Auffaſſung, daß Sonderabkommen de
Lande nur dienlich ſind, wenn ſie der eigenen Sicherheit nich
ſchaden und wenn ſie die internationalen Verpflichtungen achten
durch die alle Völker ſeit dem Kriege verſucht haben, gemeinſa
ihre Rechte zu garantieren.
Alle dieſe großen Werke ſind jedoch von der vorherigen Wi.
derherſtellung der öffentlichen Finanzen abhängig. Deshal
wünſcht die Regierung, ihre ganzen Bemühungen vorläufig hie
auf zu konzentrieren. Um dieſes Werk durchzuführen, appelliet
ſie an die Einmütigkeit aller Republikaner. Sie ſchlägt geeigne
Maßnahmen vor und übernimmt die volle Verantwortung dafü
Sie fordert die Kammer auf, im Namen des Landes zu
handel=
das ſicherlich ſcharfe Maßnahmen der gegenwärtigen Ungewißhe
vorzieht.
Die Kammer hat ſchließlich mit 391 gegen 19 Stimmen b
ſchloſſen, die Interpellation über die allgemeine Politik der R
gierung bis nach Verabſchiedung der Finanzſanierungsgeſetze / BM41
vertagen. Die Regierung Chautemps hatte für dieſen Antrag d. Wun
Vertrauensfrage eingeſetzt.
Der Antrag der Regierung, für Beratung der Fininzſani
rungsgeſetze das beſchleunigte Dringlichkeitsverfahren zur Anwe
dung zu bringen (wofür Zweidrittelmehrheit notwendig iſt), wur.
von der Kammer mit 569 gegen 11 Stimmen angenommen.
„Der Führer ſetzt den Hobel an
Und macht ſie alle gleich.
Dann erklang der ſchneidige Badenweiler Marſch, ein Spie
mannszug der Hitlerjugend marſchierte mit dumpfem Tromme
ſchlag — die Trommeln waren ſchier größer als die Bube
die ſie tapfer und ernſt ſchlugen. Ein Aufmarſch der SA. bo.
endete das Bild zu einer eindrucksvollen Schlußapotheoſe.
Der Geſang des ſchönen ſtolzen deutſchen Liedes „Der Gott, d
Eiſen wachſen ließ” beſchloß die Aufführungen. Dann ſang d
ganze Feſtverſammlung nach ſchönem Brauch das Deutſchlan
lied.
Stürmiſch wurden die kleinen und großen Künſtler bejube
und ſie ſelbſt riefen noch Ballettmeiſter Bäulke, bis er d
Vorhang erſchien und mit Blumen und Klatſchen den Dal
entgegen nehmen konnte für ſeine biele Mühe. Er hatte
Vorführungen in langen Wochen einſtudiert.
Das Abendfeſt.
Vorweg: Es nahm trotz zeitweiſe beängſtigender Fülle ein
ſehr ſchönen animierten harmoniſchen Verlauf. Dank der
bewieſenen Opfer= und Arbeitsfreudigkeit, beſonders der Dam
des Roten Kreuzes, war für alles beſtens geſorgt. Spel
und Trank wurde von ſchöner Hand liebenswürdigſt kreden
Zu den Büfetts, die von den Damen reichlich ausgeſtattet wale
kam eine ſtark frequentierte Waffelbäckerei, ein Café u. D.
Wer es ſich leiſten konnte, trank oben in einer Weinſtube Nebe
ſaft oder auch Schaumwein (die Steuer iſt gefallen, dan
der Konſum ſteige!). Der ganze obere Saal war zu ein
originellen urgemütlichen Dorfſchänke umgeſtaltet. Sch
dekoriert mit kraftvollen bayeriſchen Kernſprüchen an *
Wänden und Deckenbalken. Köſtliches Siechenbier wurde
blankgeſcheuerten Tiſchen kredenzt, auch Bowle und Wein L
zu haben. In der Mitte der Schänke war eine Tanzfläche 4
gelaſſen. Hier bot die Schuhplattlergruppe des Bayernver”‟
ihre originellen ſtilechten Schuhplattler bei Zithermuſik und
ſonſt war für allerlei Gaudi geſorgt, ſo daß hier die Stimmt
immer neue Gäſte anzog. Die Dorfſchänke war das
Geſchäft.
Während all dem Trubel hielten junge und noch jung:
Damen Tombola=Loſe feil, die reißenden Abſatz fande
denn es winkten den glücklichen Gewinnern gar köſtliche S0cle
Reiſen nach Oberbayern mit achttägigem Aufenthalt, Fühl
mit der „Bremen” Flüge mit der Lufthanſa, dazu zählre‟
wertvolle Gebrauchsgegenſtände und anderes mehr. Mall
viel glückliche Geſichter.
Vährend des Balles im großen Saal — die Unterhaltlſe
und Tanzmuſik, geſtellt vom Orcheſter der Merckſchen Belegſe
Eonntag, 8. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Erhaltung der Sozialverſicherungen.
Hanierung der Invaliden- und Angeſtellken=Verſicherung durch Opfer aller Bekeiligken. — Abkehr vom
Umlageverfahren. — Rückkehr zum Finanzſyſtem der Vorkriegszeit.
damit zum Zuſammenbruch der
Rentenverſiche=
rung führen.
Auf dem Wege zur Geſundung.
Es hat in der Nachkriegszeit kaum einen Tagungsabſchnitt
s Reichstags gegeben, der nicht ausgiebige Erörterungen über
e Finanzlage der einzelnen Sozialverſicherungen ſah.
Nament=
b in den Jahren nach der Inflation iſt dieſes Thema bis
r Ermüdung behandelt worden. Nur hat jeder Regierung der
ut gefehlt, eine entſcheidende Operation vorzunehmen, um die
iter einem ſtändig anwachſenden Defizit leidenden
Ver=
herungsanſtalten der Geſundung entgegenzuführen.
Dieſen Schnitt hat jetzt die Regierung Hitler gewagt. Sie
dabei ſehr vorſichtig, aber auch ſehr beſtimmt zu Werke
ge=
ngen. In der Theorie iſt die Sanierung der
Verſicherungs=
ſtalten vollzogen. Ob das finanzielle Gleichgewicht aber auch
der Praxis hergeſtellt iſt, wird ſich erſt im Laufe der Zeit
feben müſſen. Aus dieſem Grunde findet auch in
Abſtän=
n von zwei Jahren eine regelmäßige
Ueber=
üfung der Invaliden= und
Angeſtellten=
rſicherung ſtatt, die dazu dient, ſofort das jetzt
verab=
jedete Geſetz zu korrigieren, wenn Korrekturen notwendig
rden ſollten.
Dem deutſchen Volke wäre diefes Geſetz,
s von ihm Opfer fordert, erſpart geblieben,
inn man beizeiten daran gegangen wäre; die
fikunft der ſozialen Einrichtungen ſicher zu
Ilen. Stattdeſſen half man ſich jeweils über die Sorgen
Gegenwart hinweg und überließ alles der ſpäteren Zukunft.
Stimmen derjenigen, die immer wieder auf eine Kataſtrophe
Verſicherungsanſtalten hinwieſen und ihre Prophezeiungen
meriſch ſehr gut zu fundieren wußten verhallten ungehört,
il es bequemer und vom parteipolitiſchen Standpunkt aus
teilhafter war, das Reich als Geldgeber einzuſpannen und
übrigen von der Hand in den Mund zu leben, anſtatt zu
er gründlichen, dann allerdings auch nicht ſehr volkstümlichen
form zu ſchreiten. Die Reform blieb auch in den Jahren
als es im Gebälk der Sozialverſicherungen bereits
bedroh=
zu kniſtern anfing. Man arbeitete mit Notverordnungen,
auch nur für den Augenblick Luft ſchöpften, aber die
tunftsſorgen nicht im geringſten beſeitigten.
Die Reichsregierung hat jetzt, geſtützt auf ihre Autorität,
ſie im geſamten deutſchen Volke beſitzt, geſtützt aber auch
das Vertrauen, das man ihr entgegenbringt, einen
Ein=
ff in den Organismus der
Sozialverſiche=
ngen vorgenommen, von dem ſich ſchon heute ſagen läßt,
er zur Erreichung des großen Zieles führt,
n auch ſpäter einmal hier oder dort noch Verbeſſerungen
vorliegenden Werk vorzunehmen ſein werden. Der rich=
1e Weg iſt jedenfalls beſchritten. Die Verſicherten
ſt aber, die ſchon voller Sorge die finanzielle Entwicklung
5 Verſicherungen ſeit Jahren beobachteten, werden erleichtert
itmen; denn jetzt wiſſen ſie, daß eine Kraft vorhan=
Zi iſt, die dem Zerfall entſchloſſen entgegen=
Hrkt, die für die Sicherheit der Renten und des eingezahlten
Sitals ſorgt, und vor allem dem deutſchen Volke eine Ein=
Bung erhält, die für den Arbeiter wie für den Angeſtellten
UInswichtig iſt.
Die Reform der Invalidenverſicherung.
I. Berlin, 2. Dezember.
Durch das Geſetz zur Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit der
aliden=, der Angeſtellten= und der knappſchaftlichen Verſicherung
Idie dauernde Leiſtungsfähigkeit der mit großen finanziellen
dierigkeiten ringenden Invalidenverſicherung und der
eben=
verſicherungstechniſch nicht völlig ausgeglichenen
Angeſtellten=
cherung ſichergeſtellt werden. Bei dem höhen Wert den für
e Kreiſe der Bevölkerung die Rentenverſicherungen haben, iſt
Hi endgültige Sanierung von größter Bedeutung für Arbeit=
Hr. Arbeitnehmer und Reich. Die Rentenverſicherung muß eine
e Dauereinrichtung ſein, damit alle Beteiligten mit
Ver=
en ihrer weiteren Entwicklung entgegenſehen können und
da=
von ihr aus keine Störungen in der Wirtſchaftsentwicklung
ichtet werden müſſen. Um dieſes Ziel zu erreichen, iſt eine
kkehr zu dem in der Vorkriegszeit
ange=
widten Finanzſyſtem, nämlich dem
Prämien=
ungs= oder Anwartſchaftsdeckungsverfahren,
endig. Dieſes Verfahren ſoll deshalb im Geſetz verankert
en. Eine Fortführung des Umlageverfah=
Zur Herbeiführung der Sanierung ſieht das Geſetz folgende
Maßnahmen vor:
1. Reichshilfe für die Invalidenverſicherung.
Nach geltendem Recht trägt das Reich zur
Invalidenverſiche=
rung außer den zur Deckung der Reichszuſchüſſe erforderlichen
Be=
trägen noch beſtimmte Reichsmittel bei, die ſich zurzeit
auf 186 Mill. RM. jährlich belaufen. Dieſe Summe würde
nach geltendem Recht allmählich ſinken, um ſchließlich ganz zu
ver=
ſchwinden. Nach dem Geſetz ſollen dieſe Reichsmittel auf
200 Mill. RM. erhöht und dauernd gewährt
wer=
den. Hierdurch tritt für das Reich anfänglich nur eine geringe
Mehrbelaſtung ein, die ſich von Jahr zu Jahr erhöht. Gleichzeitig
wird eine erhebliche Verbeſſerung der
verſiche=
rungstechniſchen Lage der
Invalidenverſiche=
rung bewirkt.
2. Beitragsübertragung auf die Invaliden- und
Angeſtellkenverſicherung.
Nach geltendem Recht ſind die Beiträge zur
Invalidenverſiche=
rung auf 5 v. H. des Geldbetrages jeder Lohnklaſſe, diejenigen zur
Angeſtelltenverſicherung auf 4 v. H. des Endbetrages jeder
Ge=
haltsklaſſe feſtgeſetzt. Es iſt beabſichtigt, eine
Beitragser=
höhung von höchſtens 1,5 v. H. des Endbetrages
jeder Klaſſe vorzunehmen, aber erſt dann, wenn die
Aufwendungen, für die Arbeitsloſenhilfe
in=
folge Rückgangs der Arbeitsloſigkeit
entſpre=
chend ſinken. Der Wirtſchaft ſoll alſo keine neue
Mehrbelaſtung auferlegt, ſondern es ſoll ihr nur ein Teil
der Erſparniſſe vorenthalten werden, die für die Zukunft zu
er=
warten ſind.
3. Aufſtockung von Lohn= und Beikragsklaſſen
in der Inpalidenverſicherung.
Zurzeit werden die Verſicherten nur inſoweit voll verſichert,
als ſie nicht mehr als 42 RM. wöchentlich verdienen. Die höheren
Wochenverdienſte wirken ſich ſowohl, bei der Beitragsentwicklung,
als auch bei der Bemeſſung der Rente nicht voll aus. Das Geſetz
beſeitigt dieſe Unterverſicherung durch Aufſtockung einer
neuen Lohnklaſſe und zweier Beitragsklaſſen
für die freiwillige Höherverſicherung. Hierdurch
wird ein langgehegter Wunſch der Verſicherten, namentlich der
qualifizierten Facharbeiter — wenigſtens zum Teil — erfüllt.
An=
dererſeits bringt die Aufſtockung für die Wirtſchaft zurzeit keine
übergroße Belaſtung, weil die Löhne ſtark geſunken ſind.
4. Aenderung der Renkenberechnung in der
Inva=
liden=, der Angeſtellken= und der
Knappſchaft-
lichen Penſionsverſicherung.
Um das Anſteigen der Rentenausgabe in der Zukunft
abzu=
ſchwächen, ſieht das Geſetz eine Aenderung in der Berechnung der
künftig feſtzuſetzenden Renten vor. Die beim Inkrafttreten des
Geſetzes fälligen Renten ſollen unberührt bleiben, weil den
vor=
handenen Rentnern eine weitere Kürzung ihrer
Bezüge nicht zugemutet werden kann. Eine mäßige
Milderung der neu feſtzuſetzenden Renten iſt
je=
doch tragbar, weil die zukünftigen Renten noch ſcharf ſteigende
Tendenz haben. Durch die neue Berechnungsart ſollen Beitrag
und Leiſtung in ein geſundes und gerechtes Verhältnis gebracht
werden. Zugleich ſoll die Rentenberechnung erheblich vereinfacht
werden.
5. Enkziehung zu Unrecht bewilligter Renken.
Der vorhandene Rentenbeſtand ſoll daraufhin nachgeprüft
werden, ob und in welchem Umfange Renten zu Unrecht
bewilligt worden ſind. Stichproben, die bei einzelnen
Ver=
ſicherungsträgern vorgenommen worden ſind, haben ergeben, daß
die Rentenbewilligung nicht überall
gleich=
mäßig gehandhabt wurde.
leitung des Herrn Obermuſikmeiſter M. Weber — wurden
Pauſen ausgefüllt mit künſtleriſchen Tanzdarbietungen,
ein entzückender Tiroler=Tanz eines Paares kleiner
Ballett=
rinnen des Herrn Ballettmeiſters Bäulke, der ſpäter auch
3 Tanzpaaren die neueſten deutſchen Geſellſchaftstänze in
inter den Ehrengäſten ſah man J. K. H. den Großherzog
die Großherzogin, Erbgroßherzog und Erbgroßherzogin,
ideführer Hauer, Standartenführer Dr. Jvers, Leiter
Landespolizei, Oberbürgermeiſter Dr. Müller.
keben den Damen und Herren des Roten Kreuzes (
Landes=
i vom Roten Kreuz und Alice Frauenverein), die das Feſt
rbildlicher Zuſammenarbeit vorbereiteten und durchführten,
n Anſpruch auf Dank für ſelbſtloſe Mitarbeit erheben: das
che Landestheater, das die Bühnen= und Saaldekoration
te, Herr Dr. Cima, der die muſikaliſche Leitung der
hrungen hatte, Herr Schmidt, der die Liedgeſänge und
am Flügel begleitete, das Merckſche Orcheſter, Herr
M. St.
rd Bäulke.
„4
„Det Dieg des Glaubens.
erliche Uraufführung des Films vom
Reichs=
parkeitag der NSDAP.
m Ufa=Palaſt am Zoo in Berlin fand in Anweſenheit des
rs und zahlreicher Miniſter ſowie höherer Führer der
1P. die feierliche Uraufführung des Filmes vom
Reichs=
tag in Nürnberg ſtatt, der unter dem Titel „Der Sieg des
ens” von der Reichspropagandaleitung der NSDAP.
her=
worden iſt. In der großen Mittelloge bemerkte man Leni
iſtahl, die die Leitung des Parteitagsfilmes inne hatte,
ſah man Vizekanzler von Papen, Reichswehrminiſter von
derg, Reichsaußenminiſter Frhr. von Neurath, den Führer
eutſchen Arbeitsfront und Stabsleiter der Politiſchen
Or=
tion der NSDAP. Dr. Ley, Alfred Roſenberg,
Reichsſchatz=
der NSDAP. Schwarz und zahlreiche andere. Gegen
Ihr erſchien dann, mit brauſendem Beifall begrüßt, der
, hinter ihm der Stellvertreter des Führers
Reichsmini=
udolf Heß, der Chef des Stabes der SA. Reichsminiſter
Röhm, Reichsminiſter Dr. Goebbels, der Vizepräſident der
Preſſekammer Dr. Dietrich und zahlreiche andere.
45 Orcheſter des Berliner Konzertvereins gab der
Auffüh=
inter Leitung von Clemens Schmalſtich mit dem „Feſtlichen
dium” von Richard Strauß einen wirkungsvollen Auftakt.
Ein Denkmal aus Erz auf der Bühne: SS. in ihrer ſchmucken
Uniform. Die Kapelle, der Leibſtandarte Adolf Hitler unter
Leitung von Oberſturmführer Müller=John ſpielt eine Fanfare,
dann den Badenweiler Marſch, den Lieblingsmarſch des Führers,
und löſt damit erneut einen Beifallsſturm aus.
Dann rollt der Film jener rieſigen Kundgebung ab, die wohl
als erſter Reichstag des neuen Deutſchland zu werten iſt, die
eine Feier des Sieges war und des Gelöbniſſes für die Zukunft,
eine Feier von einem Ausmaß, einer Eindringlichkeit und einer
Wucht, die nur der voll und ganz erfaſſen kann, der das Glück
hatte, daran teilnehmen zu können. Leni Riefenſtahl hat es
ver=
ſtanden, aus dem ungeheuren Bildmaterial, das dieſer
Reichs=
parteitag lieferte, einen Film zuſammenzuſtellen, der von einer
künſtleriſchen Qualität iſt, wie man ſie leider in den letzten
Jah=
ren ſelten gefunden hat. Herbert Windt hat eine Muſik
geſchrie=
ben, die alle weſentlichen Bildteile heraushebt und ſich dem Film
in allen ſeinen Stimmungen muſtergültig anpaßt. Sepp
All=
geier und Franz Weihmayr an der Kamera haben keine Mühe
und keine Gefahr geſcheut, um dieſe wunderſchöne deutſche Stadt
und dieſes wunderbare Erlebnis in Bildern einzufangen.
Ganz beſonders ſeien die Bilder von dem Aufmarſch der
Hitler=Jugend genannt, die Köpfe jener blonden Jungen, die mit
einem gläubigen Vertrauen zum Führer aufblicken und ihm mit
einem Temperament und einer inneren Freude zujubelten, daß
er minutenlang nicht zu Worte kommen konnte.
Da ſind die Bilder von der großen Amtswalterkundgebung
auf der Zeppelinwieſe, von dieſem Hereinfluten von 11 000
Fah=
nen in das fahnengeſchmückte Stadion, das übergoſſen iſt von der
Morgenſonne. Rot und Gold, weiße und ſchwarze Hakenkreuze,
eine gewaltige Farbenſymphonie. „Von ſeltſamem Reiz die alte
Reichsſtadt mit ihren Giebeldächern, ihren alten Türmen, ihren
winkeligen Gaſſen, der himmelſtürmenden Gotik ihrer Kirchen,
Bildmotiven, von denen das eine mit dem anderen an Schönheit
wetteifert, Stadt der Fahnen und der Blumen könnte man das
Nürnberg des Parteitages nennen. Da iſt weiter jener
viel=
ſtündige Vorbeimarſch vor dem Führer auf dem Adolf=Hitler=
Platz, deſſen künſtleriſcher Schmuck im Film ganz beſonders zur
Geltung kommt. Da ſind weiter beſonders zu nennen die
Auf=
nahme vom großen SA.=Aufmarſch im Luitpoldhain, von der
Weihe der Fahnen und Standarten mit der Blutfahne des 9.
November 1923, da iſt auch jenes faſt unübertreffliche Bild von
der Ehrung der toten Kameraden, jenes Bild, das den Führer
mit dem Stabschef vor dem Ehrenmal für die Gefallenen zeigt,
jenes Bild, das wohl zu den ſchönſten gehört, die jemals vom
Führer gelungen ſind.
Alles in allem iſt dieſer Film eine gewaltige Bildſymphonie
des neuen Deutſchlands, eine Bildſymphonie der Triumphtage,
Nr. 335 — Seite 3
Außer den Maßnahmen, die eine Sanierung herbeiführen
ſol=
len, ſieht das Geſetz u. a. noch folgendes vor:
Aufrechkerhalkung der Anwartſchaft während der
Arbeitsloſigkeil.
Nach geltendem Recht, verlieren die Arbeitsloſen vielfach ihre
Anwartſchaften auf die Renten. Das Geſetz ſchafft Abhilfe durch
die Vorſchrift, daß während der Arbeitsloſigkeit
eine Verſicherungsanwartſchaft nicht mehr
er=
löſchen kann. Die Invaliden= und die knappſchaftliche
Pen=
ſionsverſicherung ſoll für die hierdurch entſtehende Mehrbelaſtung
vom Reich ſchadlos gehalten werden.
Neuregelung der Wanderverſicherung.
Der Uebergang eines Verſicherten von einem Verſicherungss
zweig in den anderen wird durch das Geſetz ſo geſtaltet daß der
Verſicherte vor Schaden und der Verſicherungsträger vor
ungerecht=
fertigter Belaſtung geſchützt werden.
Werden die von dem Geſetz zur Sanierung vorgeſehenen
Maß=
nahmen verwirklicht, ſo darf erwartet werden, daß in der
Inva=
liden=, und in der Angeſtelltenverſicherung ein dauerndes
Gleich=
gewicht zwiſchen den Einnahmen und Ausgaben hergeſtellt iſt,
Auch für die knappſchaftliche Penſionsverſicherung wird ſich die
Notwendigkeit einer durchgreifenden Neuordnung ergeben, deren
Ausmaß und Zeitpunkt von der weiteren wirtſchaftlichen
Entwick=
lung des Bergbaues ſowie davon abhängig werden, welche
Zu=
ſchüſſe das Reich in der Zukunft für die Verſicherung bereitſtellen
und ob der Bergbau die hohe Beitragsbelaſtung auf die Dauer
tragen kann. Die in dem Geſetz vorgeſehenen Maßnahmen
berei=
ten die Neuordnung vor.
Allen Beteiligten ſind Opferauferlegt
wor=
den. Dieſe Opfer ſind gerechtfertigt, weil eine zahlungsunfähige
Rentenverſicherung zum Schaden von Arbeitnehmern und
Arbeit=
gebern den ſozialen Frieden beeinträchtigen, die Exiſtenz der
Rent=
ner gefährden und den Haushalt des Reiches in Mitleidenſchaft
ziehen würde. Um dieſe Folgen zu verhüten, bleibt nur der im
Ge=
ſetz vorgeſchlagene Weg.
Skeuerfreiheil
für Weihnachtsgeſchenke an Arbeiknehmer.
TU. Berlin, 2. Dezember.
Amtlich wird mitgeteilt: Um die Unternehmer anzuregen.
ihren Arbeitnehmern zum bevorſtehenden Weihnachtsfeſt einmalige
Zuwendungen zu gewähren, hat der Reichsminiſter der Finanzen
durch Runderlaß vom 30. November d. J. beſtimmt, daß einmalige
Zuwendungen, die ein Arbeitgeber ſeinen Arbeitnehmern über
den verttaglich vereinbarten Arbeitslohn hinaus gewährt, frei
von Lohnſtener, Eheſtandshilfe, Abgabe zur
Ar=
beitsloſenhilfe und Schenkungsſteuer bleiben.
Vor=
ausſetzung für dieſe Befreiung iſt, daß die Zuwendungen bis
ſpä=
teſtens 31. Dezember 1933 erfolgen. Dieſe Maßnahme iſt, wie
Staatsſekretär Reinhardt mitteilt, darauf abgeſtellt die
Gebe=
freudigkeit der Unternehmer zum bevorſtehenden Weihnachtsfeſt
anzuregen. Auch dieſe Maßnahme wird zu einer nicht
unbeden=
tenden Belebung der verſchiedenen Zweige der deutſchen Wirtſchaft
im bevorſtehenden Winter führen.
Der VDA. will in dieſem Jahre einen ſchönen und ernſten
Gedanken verwirklichen. An jedem deutſchen Weihnachtsbaum ſoll
ein „volksdeutſches Weihnachtslicht” brennen, das an unſere
Volks=
genoſſen draußen erinnert, die ſchwer um ihr Daſein zu kämpfen
haben.
Bilanz der Kanzlerſtiftung.
6)4 Millionen Reichsmark für die Opfer der Arbeitk.
* Berlin, 2. Dez. (Priv.=Tel.)
Der Reichskanzler hat vor mehreren Monaten die Stiftung
„Für die Opfer der Arbeit” ins Leben gerufen, der Geldmittel
in ſehr erheblichem Umfange aus allen Ständen und Schichten
unſeres Volkes zugefloſſen ſind. Zurzeit verwaltet die Stiftung
einen Betrag von 6½ Mill. RM., der nach und nach für die bei
der Arbeit Verunglückten, für deren Hinterbliebenen oder für
Arbeiter mit dürftigen Einkommen und einer ſehr niedrigen
Rente verausgabt werden ſollen. Im letzten Falle kommt nur
eine Rentenaufbeſſerung in Frage, wenn der Bedürftige eine
große Familie hat. Die Stiftung hat ſchon mehrere Hundert
An=
träge genehmigt und vielfach die Not lindern können. Sie hat
aber zahlreiche Anträge ablehnen müſſen, weil die Vorausſetzungen
für eine Geldzuwendung nicht gegeben waren.
an denen die, die dieſes Reich erkämpft haben, den Sieg feiern
und dem Führer erneut ihr Treuegelöbnis bis in den Tod
ab=
legen konnten.
*
Die Reichspropagandaleitung gibt, wie die NSK. meldet,
bekannt:
An alle Ortsgruppen der NSDAP.!
Das gewaltige Filmwerk „Der Sieg des Glaubens” tritt in
dieſen Tagen ſeinen Zug durch Deutſchland an. Nur einigen
hunderttauſend. Parteigenoſſen, SA.= und SS.=Kameraden war
es vergönnt, die Tage des Reichsparteitages in Nürnberg
mitzu=
erleben. Jetzt vermittelt der Film den vielen Millionen
deut=
ſcher Volksgenoſſen Ton und Bild dieſes großen Ereigniſſes. Die
Ortsgruppen der NSDAP. werden daher angewieſen, am
jewei=
ligen Tage der Aufführung dieſes gewaltigen Filmwerkes
inner=
halb ihres Ortsgruppenbereiches keine anderen dienſtlichen
Ver=
anſtaltungen durchzuführen, um der Parteigenoſſenſchaft und der
Bevölkerung Gelegenheit zu geben, durch ihren Beſuch die
Auf=
führung des Reichsparteitag=Filmes zu einer machtvollen
Kund=
gebung zu geſtalten.
Dr. Goebbels,
Reichspropagandaleiter der NSDAP.
Die Erſtaufführung des Films für Darmſtadt
findet am Dienstag im Union=Theater ſtatt.
Der Maler Albert Lang geſtorben. Der Maler Albert Lang.
der letzte aus dem Kreiſe der großen Deutſch=Römer, Feuerbach,
Marée, Hildebrand, iſt in Bern 86jährig geſtorben.
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In fünf Erzählungen werden hier die geſchichtlichen Anfänge
der Eidgenoſſenſchaft und die großartige, von Sagen durchwobene
Dämmerung vor dieſer Zeit dargeſtellt. Der Zyklus beginnt mit
dem Einzug der Alemannen, dem die Sage von Swit und Swen
zugrunde liegt, und ſchließt mit der Schlacht am Morgarten. Das
Hauptſtück unter dem Titel „Die Sendung” bringt die bekannten
und weniger bekannten Sagen der Befreiungstradition, wie die
älteſten Urkunden ſie überliefern, in den einzig möglichen
Zu=
ſammenhang mit der geſchichtlichen Lage von 1245 bis 1250. Das
Werk macht den eidgenöſſiſchen Mythus zum erſtenmal in einer
umfaſſenden epiſchen Geſtaltung lebendig. Der Verfaſſer hat
die=
ſen gewaltigen Stoff mit allen Mitteln ſeiner reifen Kunſt
ge=
formt. So hat denn die frei nachſchaffende Phantaſie an dieſem
Buche nicht weniger Anteil als Geſchichte und Sage.
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Sonntag, 3. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 335 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 3. Dezember 1933.
Künſtliche Eisbahn in Darmſtadl.
Allen Anhängern des ſchönen Eisſports in Darmſtadt ſteht
eine große Senſation bevor: Im kommenden Winter wird der
Tennis= und Eisklub auf ſeiner Platzanlage am Böllenfalltor
eine öffentliche Eisbahn anlegen. Auf ſieben Tennisplätzen mit
einer Fläche von 4200 Qucdracmetern wird eine künſtlich
ange=
ſegte Spritzeisbahn entſtehen, die die Vorbedingung für die
ſport=
gerechte Ausübung des Eislaufs darſtellt. Denn die Vorzüge
iner ſolchen Eisdecke gegenüber anderen liegen klar auf der
Hand: Während auf einem zugefrorenen Weiher oder auf einer
uurch Ueberſchwemmung entſtandenen Eisbahn das Eis in kurzer
Zeit abgelaufen, ſtumpf und daher unbrauchbar iſt, wird auf der
teuen Anlage in jeder Nacht eine friſche Eisdecke hergeſtellt.
Hier=
nurch werden alle etwa entſtandenen Löcher und Unebenheiten
vieder beſeitigt, und täglich bietet eine neue herrliche Eisfläche
edem Beſucher ideale Möglichkeit zum Schlittſchuhlaufen. Ein
veiterer weſentlicher Vorteil iſt die Sicherheit gegen Einbrechen
urch die Eisdecke. Dieſes Gefahrenmoment iſt bei einer
natür=
ichen Eisbahn nie ganz ausgeſchaltet.
Mit Einbruch der Dunkelheit wird die Fläche durch drei
arke Tiefſtrahler beleuchtet, ſo daß auch der Berufstätige bis
0 Uhr abends Gelegenheit hat, den geſunden Eisſport zu
betrei=
en. Zum Schluß ſei noch erwähnt, daß Samstags und Sonntags
urch Konzerte die Freude am Eislauf erhöht werden ſoll.
Viele Darmſtädter werden wiſſen, daß dieſe Anlage für
Darm=
adt eigentlich keine Neuigkeit bedeutet, denn bereits vor dem
kriege vereinigte der Schlittſchuhklub=Sportverein alle Eisläufer
uſerer Vaterſtadt auf ſeinen Plätzen. Und ſo wollen wir hoffen,
aß, an dieſe Tradition anknüpfend, der Eisſport in Darmſtadt
dieder zu Ehren kommt. Möge dem rührigen Tennis= und
Eis=
ſub ein voller Erfolg beſchieden ſein!
Weihnachtsferien. Vom Stadtſchulamt Darmſtadt wird
ns geſchrieben: Für alle Schulen im Stadtgebiet dauern die
Zeihnachtsferien vom 24. Dezember 1933 bis 7. Januar 1934.
— Hohes Alter. Am 5. Dezember feiert Frau Emilie Scherer,
armſtadt, Kranichſteiner Straße 11. ihren 87. Geburtstag in
gei=
iger und körperlicher Friſche.
— Die Eröffnung der erweiterten Geſchäftsräume der Firma
Karl Schmidt (Wollſchmidt), Kirchſtraße, wurde geſtern
vor=
enommen. Das Geſchäftshaus, das ſchon in der frühen Geſchichte
armſtadts beſtand — früher als Gaſthaus, wo noch 1541 die Poſt
elt —, wurde von Grund auf renoviert und erweitert. Auf
m Grundſtück Kirchſtraße, Ecke Schuſtergaſſe, wurde unter
Auf=
chterhaltung des Ladenbetriebs ein äußerſt zweckentſprechender
agerbau errichtet. Die Aufgabe beſtand darin, in kürzeſter Friſt
ater Verwendung modernſter Baumaterialien, wie
Stahlſkelett=
ru uſw., den zur Verfügung ſtehenden Raum nach Möglichkeit
aktiſch auszuwerten. Es entſtand, in Fortſetzung des
altbekann=
n, nach der Kirchſtraße zu gelegenen Ladens, ein großer, heller,
uer Verkaufsraum, der dem Kunden Gelegenheit bietet, bei
ſten Tageslichtverhältniſſen ſeine Auswahl zu treffen. An
die=
n neuen Ladenteil anſchließend, erhebt ſich ein durch vier
Stock=
erke gehendes Lagergebäude, das beſtimmt iſt, die erheblichen
orräte, über die ein modernes und gut geleitetes Geſchäftshaus
r Strumpf=, Wollwaren= Trikotagebranche heute verfügen muß,
ifzunehmen. Die Abſichten des Bauherrn wurden durch alle
be=
iligten Handwerker aufs beſte unterſtützt und gefördert.
Sämt=
he Arbeiten wurden durch Darmſtädter Geſchäftsleute
ausge=
hrt, denen das Zeugnis ausgeſtellt werden muß, daß ſie die
nen geſtellten Aufgaben voll und ganz erfüllten. Bei dem
Bau=
erk ſelbſt waren beſchäftigt: Fa. Wilhelm Ganß, Baugeſchäft:
auleitung, Abbruch=, Erde, Maurer= und Eiſenbetonarbeiten;
r. Donges, Stahlbau; Fa. Karl Keller, Zimmerarbeiten: Fa.
Schneider, Heizung; Fa. Zimmerman u. Sohn und Kugel,
eißbinderarbeiten: Fa. Lang, Schäfer, Bickhardt. Becker
Schrei=
rarbeiten: Fa. Felmer, Glaſerarbeiten; Fa. Möſer, Schmahl,
hloſſerarbeiten; Fa. Geil, elektr. Inſtallationen: Fa. Kunz,
ineneinrichtung: Fa. Ludwig Keller, Dachdeckerarbeiten; Fa.
enz, Breitwieſer, Eberhardt, Beck, Becker, Inſtallationen.
Heſſiſches Landestheater.
onntag Anf. 11½ Uhr. Außer Miete.)
Erſte Lieder=Morgenfeier. Pr. 020, 0.40, 0.,60 3. Dezember Anf. 19½2, Ende nach 22 Uhr. E10
Preiſe 0.50—4.50
Sigrun. Anf. 20 Ende nach 22 Uhr, 48.
Rfech
Preiſe 0.70—5.50
5. Dezember Mona Liſa. Kleines Haus onntag
3. Dezember Anf. 19½, Ende n. 22. D. Bühne, Jugendring II
1. Vorſtellung Gruppe 1. u. 2.
Preiſe 0.80—4.50
Der Wildſchütz enstag
5. Dezember Anf. 20, Ende 22½4. D. Bühne K 6, Zuſatzm. 11
Die Heimkehr des Matthias Bruck. Pr. 0.70—3.80
— Heſſiſches Landestheater. Heute Sonntag, den 3. Dezember,
et im Großen Haus des Landestheaters, um 11.30 Uhr, die
je der von Karl Friderich geleiteten Lieder=Morgenfeiern ſtatt.
e Vortragsfolge, die nach den Geſichtspunkten „Ewigkeit”,
atur”, „Liebe” geordnet iſt, enthält Lieder von Beethoven
ubert, Schumann Brahms, Hugo Wolf, R. Strauß, R. Trunk,
rI Friderich, Joſeph Haas. Vortragende ſind: Suſanne
Heil=
nn, Dr. Heinrich Allmeroth, Johannes Drath; am Flügel:
EI Friderich. Es ſei nochmals nachdrücklich auf dieſe ſowie die
deren geplanten Lieder=Morgenfeiern hingewieſen. Die
Ein=
ttspreiſe ſind ſo niedrig gehalten — 0,20 RM. bis 0,60 RM. —
6 mit einer Beteiligung weiteſter Kreiſe, beſonders auch der
gend, gerechnet wird.
— Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus: die
Urauffüh=
ng der Edda=Tragödie: „Sigrun”, von Erich von Hartz.
Chef=
maturg des Landestheaters, in ſeiner eigenen Inſzenierung,
hnenbild von Hans Strohbach. Der Dichter Erich von Hartz
dieſe gegenſatzloſe Vollendung germaniſcher Götterwelt durch
Chriſtentum im ſchöpferiſchen Licht geſehen „Sigrun”, eine
ſtalt aus der Eddamythologie, wird im Kreiſe ſeiner großen
agödien zur weltweiten Offenbarung der Gewalt irdiſcher
ebe,”, ſo ſchreibt u. a. E. Winkelmann in einem Artikel über
ſe „Tragödie der Weibesliebe‟. Die Aufführung im
Landes=
eater geſchieht mit allen Mitteln, vollendeter Bühnen= und
hauſpielkunſt, unter Einſatz der beſten Kräfte des Thegters.
Hauptrollen ſind beſetzt mit: Magda Schwarzbeck in der
Titel=
lle als Gaſt vom Streſemanntheater in Berlin, wo ſie im letzten
hre große ſchauſpieleriſche Aufgaben mit großem Erfolg
mei=
rte. Joſef Keim, Emil Lohkamp, Hansgeorg Laubenthal, Hans
rumeiſter, Kurt Weſtermann. Magel. Ludwig Linkmann.
Bea=
ce Döring, Jochen. Hauer, Heinrich Beſt. Beginn der
Vorſtel=
ag um 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. — Im Kleinen Haus
Wiederholung der Oper: „Der Wildſchütz” von Albert Lortzing,
ter muſikaliſcher Leitung von Fritz Bohne, Spielleitung: Hans
rohbach. Die Beſetzung der Hauptrollen mit Johannes Drath,
na Jacobs. Dr. H. Allmeroth, Erna von Georgi, Suſanne
Heil=
inn, H. Kuhn, Regina Harre, Eugen Vogt. Beginn der
Vor=
llung um 19.30 Uhr, Ende um 22 Uhr.
Eintopfſonmrag:
Erſter Advent! Deutſche Volksgenoſſen! Heute morgen iſt
die Armee der Sammler ſtärker als jemals angetreten. Wenn
heute mittag die geſammelten Pfennige gezählt werden, muß die
Summe größer ſein als je vorher. Von dem echt deutſchen Willen
zum Helfenwollen durchglüht, muß es der ſtolze Ehrgeiz eines
jeden Sammlers, eines jeden Gebers jedes Ortes und jeder
Stadt ſein, das letzte Sammelergebnis übertreffen zu helfen.
Denkt daran, daß Weihnachten naht! Unſere Brüder in Not
ſollen merken, daß wir uns der Vexpflichtung bewußt ſind, die
das erſte Weihnachtsfeſt im neuen Deutſchland uns auferlegt.
Darum lautet die Parole;
Sammler und Geber vor die Front!
Allen Volksgenoſſen ſoll eine frohe Weihnacht werden!
Sei
Mtafela
Aa
TAobent
Hingt Millimnen
UMm ud Banmk.
Heſſiſches Landesmuſeum, Paradeplatz. Die Ausſtellung „Das
Tier in der deutſchen Kunſt”, die einen außerordentlich guten
Beſuch aufwies, wird am Sonntag, den 3. Dezember 1933, in der
Zeit von 10—1 Uhr zum letzten Male gezeigt. Eine
Verlänge=
rung der Ausſtellung läßt ſich aus techniſchen Gründen leider nicht
ermöglichen. Es iſt ſomit noch einmal jedermann Gelegenheit zur
Beſichtigung gegeben. Der Eintritt iſt frei. — Am Mittwoch,
den 6. Dezember 1933, und am Freitag, den 8. Dezember 1933,
bleibt das Heſſiſche Landesmuſeum wegen der Aufbauarbeiten zur
Weihnachtsmeſſe der heſſiſchen Künſtler, die demnächſt eröffnet
wird, geſchloſſen.
Botaniſcher Garten. Sonntag, den 3. Dezember, findet
nachmittags 2.15 Uhr wieder eine wiſſenſchaftliche
Füh=
rung durch die Gewächshäuſer des Botaniſchen Gartens
ſtatt. Im Bedarfsfalle wird die Führung 3.15 Uhr wiederholt,
Der Eintritt iſt frei.
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Hiſtoriſcher Verein und Reichsbund Volkstum und Heimat.
Der Leiter des Fachamtes Heimatgeſchichte und Denkmalpflege
im Reichsbund Volkstum und Heimat, Landſchaft Rheinfranken=
Heſſen. Direktor Adolf Müller, bittet uns, folgendes
mitzu=
teilen: Der Hiſtoriſche Verein hat ſich dem Reichsbund Volkstum
und Heimat angeſchloſſen und damit allen übrigen Geſchichts= und
Altertumsvereinen ein Beiſpiel gegeben. Alle Mitglieder des
Hiſtoriſchen Vereins ſind ſomit Mitglieder des Reichsbundes
Volkstum und Heimat. „Volk und Scholle” wird ihnen nach wie
vor vom Hiſtoriſchen Verein zugeſtellt. In dem Beitrag des
Hiſtoriſchen Vereins iſt ohne Erhöhung der Beitrag für den
Reichsbund enthalten. Mitglieder des Hiſtoriſchen Vereins
brauchen ſich alſo nach dieſer Regelung nicht mehr als
Mitglie=
der des Reichsbundes anzumelden.
1
Rz
— Hausfrauenbund. Am Mittwoch, den 6. Dezember,
nach=
mittags 4 Uhr, findet in Gemeinſchaft mit der Heag und des
Hauswirtſchaftſeminars der Alice=Eleonorenſchule im großen
Vor=
tragsſaal des Heaghauſes eine Weihnachtsbäckerei ſtatt. Die
Schü=
lerinnen des Hauswirtſchaftſeminars der Alice=Eleonorenſchule
werden einfaches und feines Weihnachtsgehäck herſtellen und
vor=
führen und Koſtproben mit Rezepten geben. Kartenausgabe im
Ausſtellungsraum des Heaghauſes, Luiſenſtraße, Dienstags, von
9—12 und von 3—6 Uhr, Mittwochs von 9—12 Uhr, ſoweit noch
vorhanden. Eintritt frei.
Frauenverein der evangeliſchen Martinsgemeinde. Wir
weiſen hierdurch nochmals hin auf den Lichtbildervortrag über
„Mütterdienſt der evangeliſchen Kirche”, den am kommenden
Montag, den 4. Dezember, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus,
Lieb=
raucsſtraße 6, Frau Dr. Ohly halten wird. Außerdem wirkt Frau
SSchneider (Geſang) mit. Dem Familienabend voraus geht
kze Jahresverſammlung mit Berichten.
Dus Bieie im Hennt dee Biiterhiiſe:
Am heutigen Sonntag, den 3. Dezember, ſoll in ganz
Deutſch=
land das Pferd in den Dienſt des Winterhilfswerkes geſtellt
wer=
den. — Da aus beſonderen Umſtänden in Darmſtadt an dieſem
Tag eine reitſportliche Veranſtaltung nicht durchzuführen war,
der Darmſtädter Reiterverein aus den Einnahmen ſeines
Sep=
tember=Turniers auch bereits einen namhaften Betrag an die
Winterhilfe überwieſen hat, iſt für heute nur ein Ritt durch die
Stadt mit anſchließendem Platzkonzert vor dem Landesmuſeum
geplant.
Die Reiter rücken um 11 Uhr von der Dragonerkaſerne am
Marienplatz ab, reiten in mehreren Zügen durch verſchiedene
Stadtviertel und kommen mit Muſikbegleitung um 11.30 Uhr die
Alexanderſtraße herunter, wo ſie auf dem Paradeplatz
aufmar=
ſchieren werden. Dort ſpielt die Polizeikapelle Buslau Reiter=
Märſche.
Wer ein Reiterherz im Buſen trägt, wer Freude am Pferd
und an flotter Kavalleriemuſik hat, möge dies durch ſein
Er=
ſcheinen bekunden.
Kaninchen- und Geflägel=Ausſkellung.
* Seit geſtern findet im großen Saal des Orangeriehauſes,
im Beſſunger Herrngarten die Erſte Kreisgruppe=
Kaninchen= und Geflügelſchau des Kreiſes Darmſtadt
ſtatt. Die diesmalige Ausſtellung übertrifft alle vorausgegangenen
an Qualität und Quantität. Es ſind etwa 500 Tiere ausgeſtellt.
durchweg prächtige Exemplare, die ihren Züchtern alle Ehre
machen. 66 Prozent der Tiere konnten mit Preiſen ausgezeichnet
werden. Dem Gaugruppenleiter für Heſſen Krauß, wurde für
hervorragende Leiſtung in Kaninchenzucht eine Medaille S. Kgl.
Hoheit des Großherzogs zuerkannt. Außerordentlich inſtruktiv iſt
die Ausſtellung in erſter Linie für die Züchter ſelbſt, die hier
beſtes Lehrmaterial finden, aber auch für Laien dürfte die Schau
von beſonderem Intereſſe ſein, da das Anſchauungsmaterial einen
guten Einblick in die züchteriſchen Leiſtungen gibt. Ohne weiteres
iſt zu erkennen, daß die Wirtſchaftlichkeit, die in Fleiſch. Fell oder
Wolle der Tiere beſteht, in weiteſtgehendem Maße angeſtrebt und
geſichert iſt. Neben fellreinen Kaninchen kleinerer Gattung ſind
etwa 200 Tiere ſchwerſter Raſſen, die nicht ſelten ein Gewicht von
18 Pfund erreichen, ſowie Geflügel aller Wirtſchaftsraſſen, Hühner,
Enten. Gänſe, Schneeputen und Tauben zu ſehen. Ein Beſuch
der Ausſtellung kann daher beſtens empfohlen werden.
Die Eröffnung der Ausſtellung
wurde im Beiſein geladener Ehrengäſte, unter denen man
Ver=
treter des Kreisamts und der Heſſiſchen Bauernkammer bemerkte,
von dem Gauführer für Geflügel und Kleintierzucht der
Agrar=
politiſchen Abteilung der NSDAP. Eckhardt=Heppenheim a. d. W.,
rorgenommen. An der Eröffnungsfeier nahmen ferner u. a der
Kreisgruppenleiter Edinger und der Gaugruppenleiter Georg
Krauß, in deſſen Händen die Leitung der Ausſtellung liegt, ſowie
Vertreter der der Kreisgruppe Darmſtadt angeſchloſſenen Vereine
teil.
Nach Begrüßungsworten des Gruppenleiters Krauß
be=
tonte der Fachberater für Geflügelwirtſchaft und Kleintierzucht,
Eckhardt, daß es endlich nach der nationalen Erhebung
ge=
lungen ſei, die Geflügel= und Kaninchenzuchtvereine unter einen
Hut zu bringen und damit heute das Gegeneinanderarbeiten zu
unterbinden. Die wirtſchaftliche Bedeutung der
Kaninchenzucht=
vereine erhelle ſich ſchon daraus, daß noch immer über 100
Mil=
lionen Felle vom Ausland hereingebracht würden, die bei
genü=
gender Zucht durch das Inland gedeckt werden könnten.
Landſtall=
meiſter Dr. Denker, als Vertreter des Landesbauernführers
und der Heſſiſchen Bauernkammer, beleuchteten die Wichtigkeit der
Kleintierzucht für unſere Volkswirtſchaft.
Nach der ſchlichten Eröffnungsfeier wurde unter
fachmänni=
ſcher Führung des Ausſtellungsleiters die Schau beſichtigt Außer
den Tieren ſind Einzelfelle und ein fertig gearbeiteter Mantel
aus ſchwarzem Kanin ausgeſtellt. Die Schau iſt noch heute
ge=
öffnet.
*
RanarienAnsſtenang.
Es mutet ſonderbar an, wenn man in den Bürgerſaal
kommt und jubelnder Frühlingsgeſang an unſer Ohr tönt,
wäh=
rend draußen der Winter Einzug gehalten hat. Der
Kana=
rienzüchterklub hat ſeine traditionelle
Jahresaus=
ſtellung und zeigt Prachtexemplare unſerer gefiederten
Freunde, der Kanarienvögel. Bekanntlich ſteht die Zucht dieſer
zierlichen Sänger in Deutſchland auf einer ſo hohen Stufe, daß
alljährlich Zehntauſende exportiert werden. Ein Blick in die
Zucht des Klubs, der unter Leitung des Herrn Stotz ſteht,
über=
zeugt Kenner und Laien, daß hier ganze Arbeit geleiſtet wird,
Mit viel Liebe und Mühe wird die Geſangstechnik, werden die
„Touren” der Kanarienvögel geprüft und gewertet und das
beſte Material gezüchtet. Zahlreiche Ehren= und erſte Preiſe
zei=
gen die erfolgreiche Tätigkeit der einzelnen Züchter.
Bei einem Gang durch die Ausſtellung hat uns der Leiter
der Schau, Herr Fehlberg, bereitwillig über die
Ge=
heimniſſe der Kanarienzucht unterrichtet. Da gibt es
ver=
ſchiedene Technik zu beachten. Man unterſcheidet: Hohlroller,
Knorrer, Killer, Schockeln, es gibt Glucken, Hohlklingeln.
Waſſer=
roller, Pfeifer uſw. Der Laie iſt erſtaunt über den Stimmen=
und Tonreichtum dieſer 100 kleinen Sänger. 18 Stämme zu je 4
Hähnen ſind in Einzelkäſtchen, die verdunkelt ſind, untergebracht.
6 weitere Stämme ſtehen außer Konkurrenz. Während meiſt der
Geſang der Vögelchen bewertet wird, wird bei einer beſonderen
Gruppe, den Goldkanarien, die wunderbar rein gelbe Farbe
ge=
pflegt und prämiiert. Die wilden Kanarien ſind bekanntlich
graugrün und mit die beſten Sänger. Intereſſant ſind
verſchie=
dene Kreuzungen zwiſchen Kanarien und Diſtelfink oder zwiſchen
Kanarien und Hänfling. In größeren Volieren ſind exotiſche
Vögel, u. a. Papageien und Wellenſittiche, untergebracht. Die
Firma Rodenhäuſer hat Futtermiſchungen und Käfige ausgeſtellt.
Die wertvollen Ehrenpreiſe für die Züchter ſind in einer
beacht=
lichen Sonderſchau ausgeſtellt. In einer Tombola können
glück=
liche Gewinner einen kleinen Sänger mit nach Hauſe nehmen.
Die Schau, die heute noch geöffnet iſt, bietet jedem Beſucher
in=
tereſſante Einblicke in die Kanarienzüchtung.
Winter in Oberbayerns Bergen. Zu dem am kommenden
Donnerstag ſtattfindenden Lichtbildervortrag werden alle Freunde
des Winterſports eingeladen. Der bekannte Skilehrer aus
Mün=
chen wird an Hand von prächtigen Winteraufnahmen die
Schön=
heiten unſerer bayeriſchen Berge vor Augen führen. Vor allem
zeigt er das ideale Skigelände des Sudelfels, Deutſchlands
größtes und ſchönſtes Skigebiet. — Jeder Skiläufer muß den
ſoeben erſchienen Heſſenſkikurskatalog leſen. Er wird an alle
Intereſſenten koſtenlos abgegeben. Siehe das heutige Inſerat.)
Evangeliſche Stadtmiſſion E. V., Mühlſtraße 24. Die
Mit=
glieder und Freunde der Stadtmiſſionsarbeit werden noch einmal
hingewieſen auf die am heutigen Abend um 8 Uhr im großen
Saale ſtattfindende Adventsfeier mit Liedern von Paul Gerhardt
und Lichtbildern von Rudolf Schäfer. Die prachtvollen
Lichtbil=
der des hervorragenden Künſtlers werden auch in unſerer Stadt
viel Freude wecken. Um jedermann die Teilnahme zu
ermög=
lichen, iſt der Eintritt zu dieſer Veranſtaltung frei.
Paulusgemeinde. Am Donnerstag, den 7. Dezember abends
8 Uhr, veranſtaltet unſer Frauenverein ſeine diesjährige
Advents=
feier. Sie wird in der gewohnten ſchlichten und doch ſinnigen
Art gehalten werden. In ihrem Verlauf erzählt Frau Konſul
Balſer aus Charbin, die zurzeit als Gaſt hier weilt, von ihren
„Erlebniſſen im Fernen Oſten”. Unſere Mitglieder und Freunde
ſind herzlichſt zu der Veranſtaltung eingeladen.
Heute
Gau-Liga
2.30 Uhr
Stadion
am Böllenfalltor
Dadbeatee Taalader deeldt
Deutscher Meister 1910 / Süddeutscher Meister 1900—1906 und 1910—1912 / Badischer Meister 1928—1933.
Keine erhöhten Eintrittspreise!
Keine erhöhten Eintrittspreise!
Seite 6 — Nr. 335
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Dezember 1933
Unſere Vorſtellungen vom 5. bis 10. Dezember 1933.
Dienstag, den 5. Dezember, Miete K, Zuſatzmiete 11, 6.
Vorſtel=
lung, Kleines Haus: „Die Heimkehr des Matthias
Bruck”.
Mittwoch, den 6. Dezember, Jugendring II. Darmſtadt. Gruppe 3
und 4, Kleines Haus: „Der Wildſchütz
Donnerstag, den 7. Dezember, Miete H. 5 Vorſtellung, Großes
Haus: „Zar und Zimmermann”.
Freitag, den 8. Dezember, Miete M. Gruppe 1 und 2, 5. Vorſt.,
Kleines Haus: „Aleſſandro Stradella”.
Samstag, den 9. Dezember, Miete 0, 5. Vorſtellung. Großes
Haus: Gräfin Mariza”
Sonntag, den 10. Dezember. Miete I, 3. Vorſtellung, Kleines
Haus: „Wildſchütz”
Die Dezember=Nummer der Zeitſchrift „Deutſche Bühne” iſt
bereits erſchienen. Wir haben eine Spielplanüberſicht für den Monat
Dezember beigelegt und bitten, die Zeitſchrift zum Preiſe von
10 Pfg. gelegentlich der Kartenabholung zu erwerben.
Wir geben nachſtehend die Bedingungen des
Jugend=
rings noch einmal bekannt:
Jahresgrundbeitrag 25 Pfg.
Jugendring I. Oberſtufe, Alter 14—21 Jahre
Vorſtel=
lungen: Opern und Schauſpiele in regelmäßigem Wechſel. Die
Spielzeit umfaßt 6 Vorſtellungen, Schauſpiel 40 Pfg. Oper 60 Pfg.
Jugendring II. Mittelſtufe, Alter 10—14 Jahre.
Vor=
ſtellungen: Vaterländiſche, hiſtoriſche Schauſpiele und Einführung
in die Oper. Die Spielzeit umfaßt 4 Vorſtellungen. Beiträge
wie Jugendring I.
Jugendring III. Unterſtufe. Alter 6 bis 10 Jahre.
Vor=
ſtellungen: Märchenſpiele. Vorgeſehen ſind 3 Vorſtellungen zu
einem Vorſtellungsbeitrag von 30 Pfg.
Unſere Geſchäftsſtelle iſt außerhalb der Zahltage nur
vor=
mittags von 9 bis 1 Uhr geöffnet. Mitglieder, die verhindert ſind
vormittags ihre Karten abzuholen, können dieſe jeweils ½ Stunde
vor Beginn der Vorſtellung in unſerer Geſchäftsſtelle im Kleinen
Haus in Empfang nehmen.
Wir machen auf die Fälligkeit der Dezemberrate aufmerkſam
und bitten um Zahlung bis 10. 12.
„Deine Geſundheit iſt deutſches Schickſal.” Ueber dieſes Thema
hielt geſtern abend im Saale der Vereinigten Geſellſchaft Herr
Dr. med. J Keller aus Bad Wörishofen einen
Aufklärungs=
vortrag. Ausgehend von den großangelegten, lebenswahren
Ideen, die der Führer des deutſchen Volkes in ſeinem Programm
niedergelegt hat, ſchilderte der Redner die geſchichtlichen
Zuſam=
menhänge und Tatſachen, die unerbittlich zur Entartung und
zum Verfall eines Volkes führen. Beſonders eindringlich wurde
betont, daß die mannigfaltigen körperlich=geiſtigen Schäden, die
aus der heutigen Lebensführung ſowie durch Gleichgültigkeit und
Unwiſſenheit dem einzelnen Menſchen und damit rückwirkend dem
Volksganzen erwachſen, nicht unabänderlich und zwangsläufig
ſind. Sie müſſen und können durch vernünftigen Ausgleich
ver=
mieden und bekämpft werden. Dabei iſt ausſchlaggebend, die
Beachtung der natürlichen Geſetze des Lebens und der
vernünf=
tige Gebrauch der uns von der Natur ſelbſt in reichem Maße zur
Verfügung geſtellten Kräftigungsmittel. Wir müſſen
hinein=
wachſen in das ſelbſtverſtändliche Verantwortungsbewußtſein
ge=
gen unſere eigene Geſundheit und gegenüber dem Schickſal der
ganzen Nation. Unſere eigene Geſundheit iſt maßgebend für die
Lebens= und Leiſtungskraft der nach uns kommenden
Generatio=
nen. So aufgefaßt, iſt unſere Geſundheit deutſches Schickſal. In
einer Reihe leichtverſtändlicher Winke zeigte der Redner aus
ſeiner kneippärztlichen Praxis, welch einfache, wirkſame Mittel
uns zur Stählung von Körper und Geiſt aus der Natur zur
Verfügung ſtehen. Er ſchloß mit dem Worte Fichtes: „Und
han=
deln ſollſt du ſo, als hinge von dir und deinem Tun allein das
Schickſal ab der deutſchen Dinge, und die Verantwortung wäre
dein!” Seine überaus inſtruktiven Ausführungen fanden
leb=
haften Beifall.
— Miſſionsbaſar. Der Baſeler Frauenmiſſionsbund
veranſtal=
tet, wie alljährlich, am Donnerstag, den 7. Dezember, von 10.30
bis 18 Uhr im Evang. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, einen
Ver=
kauf von Handarbeiten und allerlei nützlichen Gegenſtänden,
ver=
bunden mit einem Büfett. Der Ertraa iſt für die Heidenmiſſion
beſtimmt. — Die Reichsleitung der NS.=Volkswohlfahrt hat in
Anbetracht der Wichtigkeit der äußeren Miſſion, und da die Gaben
im weſentlichen dem Unterhalt des deutſchen Arbeiterſtabes der
Miſſion dienen, die Sammlungen und Verkäufe zum Beſten der
Miſſion in der bisher üblichen Weiſe genehmigt. — Wir bitten
durch Zuwendung von Gaben zum Verkauf und vor allem durch
einen perſönlichen Beſuch die Veranſtaltung zu unterſtützen.
Na=
mens des Baſeler Frauenmiſſionsbundes: Frau Luiſe Collatz,
Heinrichſtraße 31; Frau Julie Gengnagel. Erbacher Straße 61;
Frau Mathilde Michel, Heinrichſtraße 50.
Die Fachgruppe Maſchinenbau des Deutſchen Techniker=
Ver=
bandes hielt am 1. Dezember ihre Fachgruppen=Verſammlung ab.
Nach einführenden Worten des Leiters der Fachgruppe Herrn
Ing. Schultheiß, hielt Herr Dipl.=Ing. Röhrs einen
Lichtbilder=
vortrag über das Röhr=Junior=Automobil. Der Vortrag gab
Aufſchluß über die intereſſante Konſtruktion dieſes mit einem
luftgekühlten Motor verſehenen Kraftwagens. Bei der
Beſpre=
chung des Problems der Luftkühlung wurde an Hand von
Licht=
bildern und Zeichnungen der Neuen Röhr=Werke gezeigt, wie
dieſe das erwähnte Problem gemeiſtert haben. Die Darlegungen
über die beim Röhr=Junior angewandte Radeinzelaufhängung,
über den Zentralrohrrahmen und über den äußerſt intereſſanten
Motor erklärten die bekannten hervorragenden Eigenſchaften
die=
ſes Automobils. Die Verſammlung, die bis auf den letzten Platz
beſucht war, endete mit einer lebhaften Diskuſſion.
— Vorträge des Gaswerks. Am kommenden Donnerstag, den
7. Dezember, ſoll ein Vortrag „Die Einführung in die
Weih=
nachtsbäckerei” nochmals wiederholt werden. Den Hausfrauen iſt
damit erneut die Gelegenheit geboten, ihre Kenntniſſe über die
Herſtellung und Zubereitung dieſer Backwaren zu bereichern.
Praktiſche Vorführungen werden die hygieniſch vollkommen
ein=
wandfreie Arbeitsweiſe der Gasherde erkennen laſſen. Der
Vor=
trag findet in dem Ausſtellungsraum des Gaswerks,
Eliſabethen=
ſtraße 25½4, abends 8 Uhr, ſtatt. (Karten rechtzeitig beſorgen!
Siehe Anzeige.)
Heute zwei Vorſtellungen im Orpheum. Der großſtädtiſche
Attraktions=Spielplan mit Noni, Cilly Feindt,
Roca=
finis Löwen uſw. gelangt am heutigen Sonntag
zwei=
mal zur Aufführung: nachmittags 4 Uhr einzige große
Kinder= und Jugend=Vorſtellung bei ganz kleinen
Preiſen, und abends 8 15 Uhr unwiderruflich letztes
Auftreten Nonis! Verſäumen Sie dieſes glänzende Varieté=
Programm nicht, das von allen Beſuchern und Preſſe reſtlos
an=
erkannt wurde. Karten: Kiosk am Verkehrsbüro von 9—1 Uhr,
Kiosk Paradeplatz 1—6.30 Uhr, Orpheumskaſſe ab 2.30 Uhr.
Telephon 389.
* Zirkus Sarraſani in Darmftadt.
Ueber Nacht iſt eine Rieſenzeltſtadt auf dem Meßplatz aus
dem Boden gewachſen. Strebe auf Strebe reihte ſich aneinander,
ein Holzgefüge entſtand, überdeckt mit doppelter Leinwand, und
als es Abend wurde, war der Winterbau des Zirkus Sarraſani
erſtellt, deſſen Faſſade in mauriſchem Stil gehalten iſt. 15 000
Glühbirnen tauchten Zelt und Faſſade in ein leuchtendes
Licht=
meer; acht Lichtmaſchinen ſorgten für eigene Lichterzeugung,
eigene Heizvorrichtungen für Erwärmung der Zeltſtadt.
Die Eröffnungsvorſtellung am geſtrigen Abend
brachte einen ſehr gut beſetzten Zirkuss. An der ausgezeichneten,
über 3 Stunden währenden Vorführung nahmen u. a. auch
Staats=
miniſter Jung und Kreisleiter Zürtz teil. — Ein
Großſtadtpro=
gramm wickelte ſich ab, in dem nur erſtklaſſige Zirkuskunſt gezeigt
wurde. Schlag auf Schlag folgten die Darbietungen ohne Pauſe.
Die Zuſchauer wurden während des ganzen Abends in nie
erlah=
mender Spannung gehalten. Zwei eigene Muſikkorps ſorgten für
die muſikaliſche Unterhaltung. In einer prunkvollen Parade
ent=
bot zu Beginn des Abends Direktor Stoſch=Sarraſani
ſeinen Gruß. Herr Riego führte in Freiheitsdreſſuren von
ſel=
tener Vollendung edelſtes Pferdematerial vor, wie überhaupt
Sarraſani — alter deutſcher Zirkuskunſt treu — auf Tier=, und
namentlich Pferdedreſſuren, Hauptgewicht legt. Natürlich fehlen
auch die luſtigen Clowns nicht, die in Form von „
Miniaturaus=
gaben” mit ihren drolligen Späßen das Publikum erheitern.
Kaukaſiſche Schluchtenreiter löſen ab. Unglaubliche Reiterakte
auf galoppierenden Pferden werden gezeigt. Fabelhafte
Sprung=
akte vom Stand auf die „Pferde; die Reiterin dieſer Gruppe
Gruppe bringt es ſogar fertig, in vollem Galopp dem
Pferde unter dem Bauche durchzukriechen. Ihnen gleichwertig
zur Seite treten die drei ungariſchen Pußtareiter, die in der
Rundmanege die tollſten Kunſtſtücke am geſattelten und
unge=
ſattelten Pferd ausführen. Das bei dieſen Glanzleiſtungen
vor=
geführte Pferdematerial iſt erſtklaſſig, raſſig und temperamentvoll.
Herr Riego zeigte weiter im Rahmen der Pferdedreſſuren
12 Vollblüter, die bewundernswert ihre graziöſen Dreſſuren
din eie Salckaſäi aeltſfef ice dersſangf un dir
„Hohen Schule” des Kunſtreiters Riego Platz zu machen.
Be=
wundernswert ſind auch dieſe reiterlichen Leiſtungen, die eine
volle, ſtarke Beherrſchung der Tiere durch ihren Meiſter erkennen
laſſen. — Die folgende Schaunummer zeigt die Mohowk=Indianer
in tollen indianiſchen „Spielereien”, bei denen das Laſſofangen
noch das Ungefährlichſte iſt. Immerhin auch das iſt eine große
Kunſt, die wohl in Europa kaum einer beherrſcht, 2 Pferde und
2 Menſchen auf einmal mit der Schlinge einzufangen. Die
Meſ=
ſer= und Beilkunſtſtücke grenzen an Verwegenheit, und es fragt ſich,
ob der Werfende in ſeiner Treffſicherheit mehr, oder mehr der Mut
des „Opfers”, das ſich an die Bretterwand ſtellt, zu bewundern
iſt. Ein großes Stehmanöver der Cowboys und Texasreiter
ſchließt dieſe Wild=Weſt=Szene auf dem Darmſtädter Meßplatz ab.
Während die Alexandrews ihre ſchwierigen Kletterkunſtſtücke
zeigten, wurde der Zwinger aufgebaut wo geſtern abend von
dem kaltblütigen Tierlehrer Fritz Schulz 12 bengaliſche
Königs=
tiger vorgeführt wurden. Die ſenſationellen, zum Teil ganz
neuartigen Dreſſurakte laſſen oftmals den Atem ſtocken, wenn
eine der falſchen Katzen Miene macht, ſeine eigenen Pläne
durch=
zuſetzen. Aber der Wille des Dompteurs iſt ſtärker, und die
er=
zielten und vorgeführten Kunſtſtücke ſind bewundernswert.
Trapezakte von unübertroffener Vielgeſtaltigkeit zeigen die
10 Otaris, die ſich allein und zu zweien an über kreuzfliegenden
Trapezen produzieren oder in der Circuskuppel Rieſenſchwünge
ausführen oder immer neue halsbrecheriſche Kunſtſtücke
ausfüh=
ren. — Franz Kraml läßt 9 Elefanten, Prachtexemplare ihrer
Gattung, auftreten, läßt ſie tanzen, marſchieren, auf einem Bein
ſtehen oder hinlegen, kurz, er macht mit ihnen Experimente”, wie
wir ſie einen Elefenten ſelten in gleicher Exaktheit ausführen
ſehen. — Eine japaniſche Gruppe zeigt einzigartige
Jongleur=
ſtücke und ein buntes Spiel verblüffender Geſchicklichkeit, ihnen
würdig zur Seite ſteht eine Chineſen=Truppe, als Balanceure,
Jongleure, Equilibriſten, Zopf=Akrobaten uſw. Eine „Viſion aus
dem Morgenlande”, ein bunter Allerlei aller möglichen
Circus=
künſtler, und ein pompöſer Schlußaufmarſch ſchließt das
viel=
ſeitige Programm des Circus Sarraſani ab.
Dgs
R
Ae
Beuitſche
Wert=
Jank
arbeit
Wi
A
erfreuen Jung und Alt.
Viehzählung am 5. dezember 1933.
Die Bürgermeiſterei Darmſtadt teilt mit:
Am 5. Dezember 1933 findet, wie alljährlich, eine allgemeine
Viehzählung ſtatt, mit der gleichzeitig die Erhebung der Anzahl
der in der Zeit vom 1. Juni bis 30. November 1933
vorgenom=
menen, nicht beſchaupflichtigen Haus= oder Privatſchlachtungen
und eine Zählung der Edelpelztierfarmen verbunden iſt.
Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung.
und Erhebung durch beſondere Zähler aufgefordert wird nicht
erſtattet oder wer wifſentlich unrichtige oder unvollſtändige,
Angaben macht, wird mit Gefängnis oder mit Geldſtrafe beſtraft.
Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt.
im Urteil für den Staate verfallen erklärt werden.
Ein wilder Sammler gefaßt.
Wer wurde ebenfalls hereingelegt?
Am Samstag vormittag wurde der 32jährige Vertreter
Eugen Römer aus Darmſtadt von der Kriminalpolizei
feſtgenom=
men, weil er das NS.=Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes für
ſeine eigenen Zwecke ausgebeutet hatte. Der Schwindler ſuchte
unberechtigt eine Reihe Geſchäftsleute, beſonders Juden, auf und
ließ ſich angeblich für die Winterhilfe Geld= und Sachſpenden
gegen Quittung, die er perſönlich unterſchrieb, aushändigen. Die
geſammelten Gegenſtände ſtellte er dann in verſchiedenen
Wirt=
ſchaften unter, um ſie ſpäter abzuholen. Wer wurde ebenfalls
ge=
ſchädigt? Geſchädigte wollen bitte umgehend die von Römer
aus=
geſtellten Quittungen auf der Kriminalwache der Polizeidirektion
abliefern.
Geſchädigte geſucht. In letzter Zeit ſuchte der Autoſchloſſer
Karl Horſt aus Darmſtadt eine Reihe von Perſonen auf und ließ
ſich unter dem Vorwand, daß er von Bekannten geſchickt worden
ſei, Geldbeträge bis zu 5 Mark leihweiſe geben, um angeblich
neue Ware einkaufen zu können. Das gelieferte Geld verſprach
er jedesmal in den nächſten Tagen zurückzuzahlen oder Ware
da=
für zu liefern. Horſt hat aber weder die Ware geliefert, noch
das Geld zurückbezahlt. Wer wurde ebenfalls geſchädigt?
Ge=
ſchädigte wollen ſich bitte umgehend auf der Polizeidirektion,
Zimmer 26, melden.
Brand. Am Samstag früh gegen 6,30 Uhr geriet in einem
Ladengeſchäft in der Rheinſtraße Gebälk und Treppenſtufen, des
Ladenzimmers wahrſcheinlich durch einen überhitzten Kachelofen
in Brand. Das Feuer wurde durch die herbeigerufene Feuerwehr
alsbald gelöſcht.
Manteldiebſtahl. Am 22. November wurde aus dem
An=
waltszimmer im Landgerichtsgebäude ein wertvoller
dunkel=
braun karierter, zweireihiger Herrenmantel geſtohlen. Es handelt
ſich um einen modernen zweireihigen, braunen Ulſter, mit
abge=
ſteyptem Revers und aufgeſetzten, abgeſteppten Taſchenklapven,
deſſen Schultern bis zur Bruſthöhe mit ſchwarzem Futter gefüttert
ſind. Die Innenſeite des Mantels iſt bläulich und rot kariert.
Der Mantel hat am Rücken übergeſteppte Naht und aufgenähten
Schließer und an den Aermeln abgenähte Riegel.
Aus demſelben Zimmer wurde gleichzeitig ein weicher,
brau=
ner deutſcher Haarhut mit aufgeſtelltem Rand. Größe 57, mit
ein=
geſtochenen Buchſtaben B. J. und dem Firmenzeichen „Mayſer=
Ulm, Hutfabrik” geſtohlen. Wer kann über den Verbleib der
Gegenſtände Angaben machen?
Aus dem Gerichtsſaal.
Fu8
echt-Siegant.-Preiswe
„Ghdorfia: Schihges m. b.4.
Darmstadt, Rheinstraße 6
Frankfurt a. M., Steinweg 8
Mainzer Landstraße 101 CFriedrich)
Weihnachtsfeier in der Stadtkapelle. Heute Sonntag, den
3. Dezember, abends 8.15 Uhr, Weihnachtsfeier in der
Stadt=
kapelle auf dem Kayellplatz. „Das Iſenheimer
Weih=
nachtswunder. Deutſche Weihnacht in Bild und
Lied.” Ueber die von Dr. Ernſt Zeh veranſtalteten Feiern
vor dem Iſenheimer Altar berichten: Braunſchweiger
Staatszei=
tung: „Dr. E. Zeh führte ſeine Hörer hin zum Iſenheimer Altar,
dem einzigartigen Wunderwerk Grünewalds, des Hochmeiſters
deutſchen Empfindens. Die Feier überraſchte durch ihre
Ge=
ſchloſſenheit, durch die geglückte Uebereinſtimmung von Bild,
Deu=
tung und Muſik. Der Sprecher hob das Werk, ſelbſt immer von
neuem ergriffen, empor wie ein Heiligtum, formte ſeine Rede zu
einem großen, ehrlichen Bekenntnis, das ſich auf die Hörer
über=
trug.” Bamberger Tagblatt: „Es waren wohl alle, die zu dieſer
Weihnachtsfeier erſchienen waren, gleicherweiſe ergriffen, und
wohl jeder empfing die beglückende Gewißheit, das Altarwerk
von Iſenheim nun erſt in ſeinem ganzen Reichtum erſchaut und
erkannt zu haben.” — Karten werden noch in der Stadtkapelle
abends 7.30 Uhr ausgegeben.
Berufskundliche Rundfunkvorträge. Der Südweſtdeutſche
Rundfunk bringt in den nächſten Tagen zwei für die Berufswahl
und die Lehrlingseinſtellung wichtige Darbietungen, auf die alle
an Oſtern die Schule Verlaſſenden, deren Eltern und Lehrer ſowie
alle Lehrmeiſter und Lehrherren beſonders hingewieſen werden.
Dienstag, den 12. Dezember 1933, von 18.20—18.35 Uhr eine
Veranſtaltung mit dem Thema: „Beim Berufsberater. Junge
Menſchen ſuchen ihren Beruf”, ferner am Dienstag, den 19.
De=
zember 1933, von 18.20—18.35 Uhr, „Lehrlingseinſtellung —
eine nationale Pflicht”, ein Zwiegeſpräch zwiſchen einem Berufs=
berater und einem Arbeitgeber.
Aw. Der Strafſenat des Oberlandesgerichts
verhandelte am Freitag und den ganzen Samstag unter
Aus=
ſchluß der Oeffentlichkeit gegen 16 Kommuniſten aus
Darmſtadt und 2 Kommuniſten aus Ober=
Ram=
ſtadt wegen Verbrechens gegen das
Sprengſtoff=
geſetz und höchverräteriſcher Umtriebe. Im Mai
1933 wurden auf einem Fabrikgelände im Gräfenhäuſerweg
wohl=
vergraben in einer Kiſte Sprengſtoffe und Schußwaffen gefunden.
Die Waffen waren von den beiden Leitern des Kampfbundes
gegen den Faſchismus nach langem Hin und Her bei
Geſinnungs=
freunden hier zur endgültigen Ruhe gelegt worden. Seit 1931/
wo der erſte Angeklagte, der Steinbrucharbeiter Jakob Wedel aus4
Ober=Ramſtadt einige Sprengkapſeln im Steinbruch, in dem er
arbeitete, an ſich nahm, hatte man an der Vergrößerung dieſes
koſtbaren Beſitzes gearbeitet, und mit der Zeit waren noch alle
möglichen Waffen, Karabiner, Piſtolen, Munition uſw. dazu
ge=
kommen. Die Angeklagten wollen den Sprengſtoff lediglich
auf=
bewahrt haben, um „im Winter Stöcke zu ſprengen‟. Der
Straf=
ſenat erkannte in den Abendſtunden auf folgendes
Urteil:
Der Handlungsgehilfe Konrad Weigel, der politiſche
Lei=
ter des Antifa, und der Arbeiter Paul Winkel, der
organi=
ſatoriſche Leiter der Antifa, werden wegen Vorbereitung
zum Hochverrat und Verbrechens gegen das
Sprengſtoffgeſetz zu je drei Jahren und drei
Mo=
naten Zuchthaus verurteilt unter Einbeziehung einer
frü=
her gegen ſie erkannten Strafe. Der Hilfsarbeiter Konrad
Ehmig erhält wegen derſelben Delikte eine
Zuchthaus=
ſtrafe von zwei Jahren und zwei Monaten. Allen
dreien werden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von
fünf Jahren aberkannt. Zu einem Jahr und drei
Mo=
naten Zuchthaus werden verurteilt; der Steinbrucharbeiter
Jakob Wedel und der Arbeiter Ernſt Becht, beide aus Ober=
Ramſtadt, ſowie der Gärtner Auguſt Bender aus Darmſtadt.
Ein Jahr und ſechs Monate Zuchthaus erhält der
Klavierbauer Mathäus Kunkel aus Darmſtadt, ein Jahr,
Zuchthaus der Maſchinenſchloſſer Adam Doſch. Wegen
Bei=
hilfe zur Vorbereitung zum Hochverrat und zum Verbrechen
ge=
gen das Sprengſtoffgeſetz erhalten je ein Jahr und dref
Monate Gefängnis der Elektro=Inſtallateur Nikolaus
Schmidt und der Dreher Heinrich Hartmann, der
Schuh=
macher Adam Reinemuth wegen Beihilfe zu
hochver=
räteriſchem Umtriebe und Vergehens gegen das
Schußwaffengeſetz. Vier Angeklagte erhalten
eben=
falls wegen Beihilfe zweimal je ſechs, acht und zehn
Monate Gefängnis und zwei Angeklagte werden
mangels Beweiſes freigeſprochen. Der
Staats=
anwalt hatte insgeſamt 35½ Jahre Zuchthaus und 2½ Jahre.
Gefängnis beantragt.
Der Reichsbund, der deutſchen Kapital= und Kleinrentner,
ehemals Deutſcher Rentnerbund, iſt nunmehr auch nach dem
Füh=
rerprinzip neugeordnet worden. Zum Bezirksführer iſt Herk
Plenk in Mainz ernannt worden. Dieſer hat nun unter dem
27. November ds. Js. den geſamten Vorſtand der Ortsgruppe
Darmſtadt ſeines Amtes enthoben und Herrn Karl
Hoffmei=
ſter in Darmſtadt, Landskronſtraße 40. zum kommiſſariſchen
Ortsgruppenf4rer ernannt. Die endgültige Ernennung des
Ortsgruppenführers erfolgt durch den Bundesführer. Es
wer=
den nunmehr regelmäßige Sprechſtunden der Ortsgruppe
Darm=
ſtadt eingerichtet, und zwar Dienstags und Freitags, jeweils pon
15—18 Uhr, in der Gaſtſtätte Chriſt in der Grafenſtraße.
Da=
ſelbſt ſteht es jedem Mitgliede des Bundes frei, ſeine Wünſche
vorzubringen, und dort wird nach beſtem Wiſſen über alle
ein=
ſchlägigen Fragen Auskunft erteilt.
ei
ormi
desgl
Hliß
ſie B
Jgt Ihr Einkonimen Hein.
zur Lebensverſicherung reicht es doch. Wenige Mark Erſparnis im Monat
genügen für ein erhebliches derſicherungskapital, das ſofort bei vorzeitigem
Code, ſpäteſtens aber im vereinbarten Rlter ausgezahlt wird.
Lebensver=
ſicherung, der Rückhalt im Daſeinskampf, macht Sie ſorgenfrei und froh!
Gemeinſchaft zur Pflege des Lebensverſicherungsgedankens
Sonntag, 3. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 335 — Seite 7
Zeinigang der Bürgerfkeige von Schnee und Eis.
Die Polizeidirektion weiſt darauf hin, daß auf Grund der
lizeiverordnung vow 16. September 1930, betr. die Reinigung
Straßen und das Wegſchaffen des Mülls in der Stadt
Darm=
t, die Inhaber (Eigentümer, Mieter, Pächter und ſonſtige
Be=
r) bebauter und unbebauter Grundſtücke verpflichtet ſind. bei
tretendem Schneefall oder bei Glatteis für die Reinigung der
iſteige Sorge zu tragen. Die Reinigung hat ſo zu erfolgen,
die Fußſteige in ihrer ganzen Breite von Schnee und Eis
frei=
alten ſind. Der über Nacht gefallene Schnee iſt ſpäteſtens bis
ihr vormittags abzuräumen. Iſt wegen andauerndem ſtarkem
neefall die völlige Freihaltung nicht möglich, fo muß die
Ab=
mung in der Zeit von 9 bis 20 Uhr mindeſtens alle drei
Stun=
erfolgen. Der von den Fußſteigen abgeräumte Schnee iſt auf
Fahrdamm nahe am Rande zu lagern, wobei Straßenrinnen,
aßenbahngleiſe, Hydranten, Straßenecken, Straßenausgänge
Hausgänge freizuhalten ſind. Das Lagern von Schnee aus
reiten iſt auf Straßen und Plätzen unterſagt. Sind die
Fuß=
ſe infolge von Glatteis oder einer mit Gefahr zu begehenden
jeedecke unwegſam, ſo müſſen ſie in der Zeit von 7.30 bis 20
mit Sand, Kies, Sägſpänen oder ſonſt geeignetem
Streu=
erial ausgiebig beſtreut werden. Das Beſtreuen iſt zu
wie=
olen, ſobald auf den Fußſteigen wieder glatte Stellen
ent=
den ſind. Beſchädigungen der Straßen ſind bei der Reinigung
fältig zu vermeiden. Bei der Reinigung der Fußſteige dürfen
fe Geräte, wie Beile, Pickel, Stoßeiſen u. dgl. nicht benutzt
den. Das Schneeballwerfen mit naſſem oder verunreinigtem
ſee iſt verboten. Zuwiderhandlungen werden beſtraft.
Ans der NSBAP.
Gaupreſſeamtsleiter.
Die Ortsgruppenpreſſewarte werden wiederholt darauf
hin=
eſen, daß ihre Tätigkeitsberichte nicht direkt an das
Gau=
eamt gehen dürfen, ſondern jeweils an den zuſtändigen
spreſſewart zu ſenden ſind, der dann einen Geſamtbericht für
Kreisgebiet an das GPA. gibt
Die Tätigkeitsberichte der Kreispreſſewarte für den Monat
smber müſſen bis ſpäteſtens 3. Dezember beim GPA.
ein=
angen ſein.
S lungskurſe finden ſtatt:
ntag, 4. Dezember in Roßdorf;
ttwoch, 6. Dezember. in Ober=Ramſtadt;
inerstag, 7. Dezember. OG. 2 in Darmſtadt oder
Nieder=
lamſtadt (wird noch bekanntgegeben).
instag, den 9. Dezember, in Weiterſtadt.
Zum Rundſchreiben Nr. 0/88 war die Meldung zum 28. 11.
. Es fehlen die Meldungen folgender Ortsgruppen und
punkte: Darmſtadt 7. 8. Arheilgen Meſſel, Gräfenhauſen,
gſtadt, Hahn. Eich, Eſchollbrücken, Weiterſtadt, Braunshardt.
gruppe 9.
Am Dienstag, den 5. Dezember findet um 20.30 Uhr im
keo. Alexanderſtraße, eine Mitgliederverſammlung ſtatt.
Sricht Pg. Würtz (Aſſiſtent, für Raſſefragen an der Techniſchen
chule) über „Raſſefragen‟. Das Erſcheinen der Mitglieder
rbedingte Pflicht.
F Frauenſchaft, Ortsgruppe 4.
Die Mitglieder der Frauenſchaft der Ortsgruppe 4 (
Johannes=
el) treffen ſich am Sonntag, den 3. Dezember 1933, vormittags
Uhr, in der Dieſterwegſchule (Blumenthalſtraße, Ecke
Lager=
traße) zur Mitarbeit bei der Sammlung für die Winterhilfe
Stopfgericht).
M Frauenſchaft, Ortsgruppe 6 (Schloßgarten).
irn aſthaus „Zur Linde‟, Schwanenſtraße 61,
N Volkswohlfahrt, Ortsgruppe 4/5.
die Ausgabe der Kohlen=Gutſcheine, Serie B. findet ſtatt: In
Lieſterweg=Schule, Blumenthalſtraße, Montag. 4. Dezember,
ittags 9—12 Uhr, die Buchſtaben A bis einſchließlich G.
leichen nachmittags 2.30—5.30 Uhr die Buchſtaben H bis
ein=
zlich L. — Dienstag, 5. Dezember, vormittags 9—12 Uhr,
ſuchſtaben M bis einſchließlich S. — Desgleichen nachmittags
5.30 Uhr die Buchſtaben Sch., Sp., St. bis einſchließlich 3.
ſeiſe ſind mitzubringen.
: Eintopfgerichtſammlung am Sonntag, 3. Dezember.
zämtliche hierzu beſtimmten Leute haben ſich am Sonntag
ittag 8.30 Uhr in der Turnhalle der Dieſterweg=Schule einzu=
Volkswohlfahrt, Ortsgruppe 1.
iftsſtelle: Viktoriaſchule.
lohlengutſchein=Ausgabe: Montag, den 4. Dezember: A—H;
tag, den 5. Dezember, J—T: Mittwoch, den 6. Dezember:
Zolkswohlfahrt, Ortsgruppe 6 (Schloßgarten).
Uhr: G—=K am Dienstag, den 5. Dezember, nachmittags
bis 5 Uhr; L—R am Mittwoch, den 6. Dezember
nach=
gs von 2 bis 5 Uhr; S—3 am Donnerstag, den 7.
Dezem=
achmittags von 2 bis 5 Uhr. Die weißen Meldekarten ſind
* Ausgabe vorzulegen.
ie Perſonen, die in den letzten Tagen Zuweiſungskarten für
ffeln erhalten haben und auf die Zuweiſung von
Kartof=
erzichten wollen, werden erſucht, die Zuweiſungskarten
als=
ruf der Geſchäftsſtelle zurückzugeben.
S Jolkswohlfahrt, Ortsgruppe 9.
F am
ohlen=Ausgabe ab Montag, den 4. Dezember.
—3 am
ag. G—K am. Dienstag, L—R am Mittwoch,
rstag, jeweils nachmittags von 2—5 Uhr. — Die Samm=
3. Dezember und
dieſem Tage um 8.30 Uhr vormittags in d
Zarls= und Nieder=Ramſtädter Straße, ein.
Tageskalender für Sonntag, den 3. Dezember 1933.
: „Die ſchönen Tage in Aranjuez”. — Helia: „Paprika”,
aſt: „Der weiße Adler”. — Reſi=Theater: „Marion, das
ge=
ſich nicht” — Beſſunger Lichtſpiele: „Kleines Mädel, großes
k”. — Meßplatz, 15 und 20 Uhr; Circus=Vorſtellung Sarra=
— Orpheum, 16 und 20.15 Uhr: Gaſtſpiel Noni und Cilly
idt. — Konzerte: Zur goldenen Krone. Alte Poſt, Hotel zur
Maintor, Brauerei Schul. Bahnhofshotel, Schillereck,
chskrone. Zum Heſſiſchen Haus, Cafs Hammer. — Café
(desruh: Paul=Simmel=Abend. — Fürſtenſaal, 16 Uhr:
„V.: Kindernachmittag.
Zur Advenkszeik.
Geiger 8 Günther Nachf.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der
Haus=
arzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonntag, dem 3. Dezember 1933, folgende Aerzte zu deſſen
Ver=
tretung bereit: Dr. med. Andres, Rheinſtr. 33, Tel. 3016;
Dr. med. Buchhold, Aliceſtr. 19½, Tel. 3208; Dr. med.
Wag=
ner, Annaſtr. 3. Tel. 322.
— Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchlie=
ßenden Woche den Nachtdienſt vom 3.—10. Dez.: die
Hirſch=
apotheke. Nieder=Ramſtädter Straße 21, und die
Nordend=
apotheke, Dietrich=Eckart=Platz 17. Der Nachtdienſt wechſelt
am Samstag abend, ſo daß die Apotheke, welche den
Sonntags=
dienſt hat, ſchon in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt
verſieht.
Vereinskalender.
Reichsbund Volkstum und Heimat, Landſchaft
Rheinfranken=Heſſen. Die für heute angekündigte Film=
Mor=
genfeier „Schlitzer Land — wie biſt du ſchön!” iſt auf
Anfang Januar verſchoben.
Aus Heſſen.
Die Adventskrone im Lichterglanz.
Die Adventswochen nahen. In taufend Stuben werden nach
alter Sitte die Adventskränze leuchten und dem Raum ſo ein
noch trauteres Ausſehen geben. Ihr ſtiller Glanz kündet bereits
das Weihnachtsfeſt an, daß für groß und klein das ſchönſte und
innigſte Feſt der Chriſtenheit iſt.
Das guie altbekannie Spezialhaus für Herrenmoden
Ludwigftlaße 17.
(44584
Aus den Darmſkädter Lichtſpieliheatern.
* Union.
„Die ſchönen Tage in Aranjuez” iſt ein ſpannender
Krimi=
nalfilm, der zwar in Paris beginnt, aber im weiteren Verlauf,
wie der Titel vielſagend ahnen läßt, an ſchönſte Stätten
Spa=
niens führt, nach San Sebaſtian, Sevilla, ins Hochgebirge und an
die Küſte des Atlantiſchen Ozean. Durch ſolche Umgebung wird
der Zuſchauer nun keineswegs, im geruhigen Rahmen einer
Ferienreiſe geführt, es iſt vielmehr eine tolle Jagd hinter einem
Hochſtaplertrio, das ſich hier zuſammenſetzt aus Brigitte Helm,
die etwas ſtarr ihre griechiſche Schönheit trägt, aus
G=
lächſter Arbeitsabend am Montag, den 4. Dezember, 20 Uhr, Gründgens der wiederum einen abgefeimten Verbrecher
großen Stils abgibt, und Kurt Veſpermann deſſen
Gau=
nerei gutmütige Züge trägt. Der Film beginnt mit einem
humo=
riſtiſchen Auftakt, der Schilderung eines raffinierten Tricks, dem
ein Juwelier und ein Nervenarzt zum Opfer fallen. Er bringt
dann neben dem kriminaliſtiſchen Spannungsmoment noch eine
Liebesgeſchichte, in die Wolfgang Liebeneier verwickelt iſt,
als ein ſehr ſympathiſcher Junge, um den es einem beinahe leid
tut, daß ihm kein happy end ſeine angebetete Brigitte erhalten
kann und daß die ſchönen Tage im beſagten Aranjuez ſo ſchnell
zu Ende ſind.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
Franziska, Gaal und Paul Hörbiger in dem luſtigen Tonfilm
„Paprika‟. Das Glück kommt nur einmal im Leben.
In den Palaſt=Lichtſpielen läuft nur noch heute und morgen
der echte Senſationsfilm aus dem wilden Weſten „Der weiße
Adler” (Buck Jones, der Teufelsreiter) ſowie das reichhaltige
Beiprogramm. Jugendliche haben Zutritt. Beginn 2.00, 4.00,
6.00 und 8.20 Uhr.
In den Belida läuft heute und morgen noch „Kleines Mädel
— Großes Glück”, das neueſte Erſtaufführungs=Großluſtſpiel, mit
Dolly Haas, Adele Sandrock. Theo Lingen und Willy Eichberger.
Wir verweiſen im übrigen auf unſere frühere Beſprechung,
Reſi=Theater „Marion, das gehört ſich nicht” heißt die
ebenſo witzige wie vikante Erſtaufführung mit Magda Schneider,
Hermann Thimig. Julius Falkenſtein Otto Wallburg die heute
zum letzten Male läuft. Mittags in der Jugend=Vorſtellung:
Harry Piel in „Jonny ſtiehlt Europa”. — Ab morgen ein
gran=
dioſer Spionagefilm nach wahren Begebenheiten mit
Unterſee=
boot, Flugzeug und Fallſchirm; Karl Ludwig Diehl und Trude
v. Molo in „Unſichtbare Front”
Dg. Arheilgen, 2. Dez. Winterhilfe. Am kommenden
Montag in den Vormittagsſtunden erfolgt auf der
Bürgermei=
ſterei die Ausgabe der Kohlengutſcheine (2. Rate) aus der
Win=
terhilfe an die Antragſteller, ſoweit ihnen ein ablehnender
Be=
ſcheid nicht zugegangen iſt. Die Gutſcheine müſſen bis zum 15.:
Dezember bei den Kohlenhändlern eingelöſt werden. —
Or=
cheſter=Konzert. Unter der Leitung von Louis Kümmel=
Darmſtadt veranſtaltet die Orcheſter=Vereinigung am Sonntag
abend (3. Dezember) im „Löwen” ein Konzert, das eine
inhalts=
reiche Vortragsfolge aufweiſt. — Die neuerrichtete Gerau=
Brücke wird am kommenden Montag für den Verkehr
frei=
gegeben.
Er. Wixhauſen, 30. Nov. Gründung einer
Orts=
gruppe des Reichsluftſchutzbundes. Die Ortsgruppe
Darmſtadt des Reichsluftſchutzbundes hielt im Saale „Zur Krone‟
einen Werbeabend mit Lichtbildern ab. Herr Dr. Seidel=
Darmſtadt führte in eindrucksvollen Worten den zahlreichen
Zu=
hörern die Gefahr von Luftangriffen vor Augen. Insbeſondere
wies er auf die Gefahren hin, die auch dem flachen Lande drohen.
Anſchließend ſprach Frau Eliſabeth Seidel=Darmſtadt in
längeren Ausführungen beſonders über die Gegenwartsaufgaben
des Reichsluftſchutzbundes. In beredten Worten wies ſie auf die
Notwendigkeit des Luftſchutzes, der ja letzten Endes Selbſtſchutz
iſt, hin. Eingehend behandelte Rednerin das Verhalten bei
Fliegerlarm, die Ausgeſtaltung von Schutzkellern, Ernennung
eines Hausluftſchutzwartes uſw. Mit einem Appell an die
Hausfrauen und Mütter, an dem Werke des Volksſchutzes
mitzu=
arbeiten, ſchloß ſie ihren von großer Sachkenntnis getragenen
Vortrag.
J. Griesheim, 1. Dez. Im Dienſte der Winterhilfe.
Zu den vielen Verbänden und Vereinen, die ihr Können, ihre
Kraft und ihre Zeit für die Winterhilfsſammlung zur Verfügung
ſtellen, tritt auch der SA.=Reiterſturm. Er veranſtaltet am
kom=
menden Sonntag mittag einen Propagandaritt durch die
Stra=
ßen Griesheims und bittet dabei um Gaben.
F Eberſtadt, 2. Dez. Verein der Hundefreunde. Der
hieſige Verein der Hundefreunde hielt im Gaſthaus zum
Schützen=
hof (Böſchen) zum Zwecke der Gleichſchaltung eine
außerordent=
liche Hauptverſammlung ab. Zum Führer des Vereins wählte
die Verſammlung den Polizeikommiſſar i. R. Reeg, zu ſeinem
Stellvertreter den Eiſenbahnſekretär i. R. Martin Heldmann. —
Vogelausſtellung. Im Gaſthaus zur Roſe (Hill) hat der
hieſige Kanarienzucht= und Vogelſchutzverein eine Ausſtellung
arrangiert, die am Sonntag, den 3., und Montag, den 4. Dez.,
je=
weils von 9—19 Uhr geöffnet iſt. Durch die Ausſtellung ſoll die
Kanarienzucht gefördert und der Vogelſchutzgedanken weiter
ver=
breitet werden. — Ausgabe der Steuerkarten. Montag,
den 4., und Mittwoch, 6. d. M., werden auf der Bürgermeiſterei
(Zimmer 9) die Steuerkarten für das Jahr 1934 ausgegeben.
Beratungsſtunde. Am Montag, 4. Dez., nachmittags 3—4
Uhr, findet in der Gutenbergſchule wieder eine Beratungsſtunde
der Mutter= und Säuglingsfürſorge ſtatt.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 1. Dez. Zur Aufklärung ſei mitgeteilt.
daß eine amtliche Beſtimmung über die Zwangsabgabe von
Fleiſch= und Wurſtwaren aus Hausſchlachtungen nicht beſteht. Die
umlaufenden Gerüchte dieſer Art ſind frei erfunden und
ent=
behren jeder Grundlage. Die in der letzten Woche
vorgenomme=
nen Angſthausſchlachtungen, wie ſie leider in ziemlich
beträcht=
licher Zahl zu verzeichnen ſind, waren unnötig. Wahr iſt
ledig=
lich, daß der Landesbauernführer wünſcht, daß die Hausſchlachter
aus ihren Fettöpfen auch den Aermſten der Armen etwas davon
ablaſſen.
G. Ober=Ramſtadt, 1. Dez. Auf Veranlaſſung des
Turnver=
eins 1877 läuft am 5. d. M. im hieſigen Lichtſpielhaus der
Groß=
tonfilm vom 15. Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart 1933. Der
Reinerlös dieſer Filmvorführung kommt der NS.=
Volks=
wohlfahrt zugute.
f. Roßdorf, 2. Dez. Winterhilfswerk. Spenden für
das örtliche Winterhilfswerk, beſtehend in abgetragenen
Klei=
dungsſtücken und Schuhen, werden auf der Bürgermeiſterei
ent=
gegengenommen. — Schädlingsbekämpfung. In einer
ortsüblichen Bekanntmachung ſind die Baumbeſitzer zur Anlegung
von Klebegürteln an den Obſtbäumen aufgefordert worden.
Schulungskurs. Der nächſte Schulungskurs der NSDAP.
findet am Montag, den 4. Dezember, abends 8 Uhr, im Saale
„Zur Sonne” durch Kreisſchulungsleiter Pg. Borchert ſtatt.
Hierzu iſt jeder Volksgenoſſe eingeladen. Es wird allgemein
be=
grüßt, daß die Kurſe, die längere Zeit ausfallen mußten, und
im=
mer ſehr gut beſucht waren, jetzt wieder ſtattfinden.
r. Babenhauſen, 1. Dez. Gas= und Luftſchutz. Einen
ſeinen Zweck ſehr gut erfüllenden Aufklärungsvortrag
über die Gefahren und Schutzmaßnahmen bei Luftangriffen hielt
im überfüllten Adlerſaal Pg. Altmannsberger. Von der
wichtigen Tatſache ausgehend, daß innerhalb von Minuten
feind=
liche Flugzeuge Tod und Verderben über deutſche Städte
brin=
gen können, gelang es dem Redner mit ſeinen leicht
verſtändli=
chen Ausführungen, die anſchließend durch gute Lichtbilder in
ihrer anſchaulichen, eindringlichen Wirkung das geſprochene Wort
ergänzten, klar zu machen, von welch gewaltiger Bedeutung der
Luftſchutz als vorſorgende Einrichtung des neuen Staates iſt.
Herr Bürgermeiſter Klein, der den Redner und die
Verſamm=
lung begrüßt hatte, dankte für den aufklärenden Vortrag und
ſchloß den Abend mit einem freudig aufgenommenen Sieg=Heil auf
den Führer Adolf Hitler.
— Reinheim, 1. Dez. Mütterſchulungskurſus. In
Würdigung der Tatſache, daß die Zukunft unſeres zu neuem
Lebenswillen erwachten Volkes nicht in letzter Linie, ſondern zu
allererſt von den Müttern abhängt, die es haben wird, hat die
Deutſche Evangeliſche „Frauenhilfe” die „Mütterſchulung” zu
einer Aufgabe gemacht, der ſie ihre ganz beſondere
Aufmerkſam=
keit zuwenden will. Sie ruft die Frauenvereine in Stadt und
Land zu dieſer Arbeit auf. Der hieſige Frauenverein wird der
Aufforderung Folge leiſten. So wird in kommender Woche im
hieſigen Gemeindeſaal ein Mütterſchulungskurſus abgehalten
wer=
den. Die Leitung hat Fräulein Werner=Offenbach.
Vorberei=
tung und Organiſation liegen in den Händen von Frl. Köhler=
Reinheim. Die Eröffnung wird nächſten Montag abend um
8 Uhr ſtattfinden. Sie wird mit einer Adventsfeier verbunden
ſein. Zu dem Kurſus ſind alle Mütter eingeladen.
— Höchſt i. Odw., 2. Dez. Am Sonntag, den 3. Dez., in dem
Saale „Burg Breuberg”; Volksunterhaltungsabend
als Werbeveranſtaltung des Heſſiſchen Landestheaters Darmſtadt.
Leitung: Fred Schroer, muſikaliſche Begleitung: Norb. Schulze;
Mitwirkende: Heinrich Schlüter. Charlotte Krauß. A. Bauer.
Marianne Mewes, Heini Handſchuhmacher, Eduard Göbel, Max
Buddenhagen, Alice Zickler, Irmfried Willimzigäun, Geſchwiſter
Reiß von der Tanzgruppe, Martin Geißler vom Orcheſter uſw.
Das Programm bietet einen Leiſtungsdurchſchnitt des
Landes=
theaters und zeigt Darbietungen beſter Art. Die Veranſtaltung
beginnt um 22 Uhr. Pg. Karl W. Trefz, Reichspropagändaleiter
für Heſſen, ſpricht!
Seite 8 — Nr. 335
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Dezember 1933
Das Ausſchlachten durch Landwirke.
Die Miniſterialabteilung 3 (Arbeit und Wirtſchaft) des
Heſ=
ſiſchen Staatsminiſteriums hat zu Nr. As u. W. 45 974. betr.:
Das Ausſchlachten durch Landwirte, nachſtehende Verfügung an
die Heſſiſchen Kreisämter erlaſſen:
„Vorkommniſſe der letzten Zeit geben uns Veranlaſſung auf
das Ausſchreiben des Heſſiſchen Miniſters für Arbeit und
Wirt=
ſchaft vom 23. Juni 1927 zu Nr. M. A. W. 8816 erneut
hinzu=
weiſen.
Es liegt nicht im Intereſſe eines berufsſtändiſchen Aufbaues
der Wirtſchaft, wenn Erzeuger ſelbſtgezogenes Vieh in der Abſicht
ſchlachten, das anfallende Fleiſch und aus ihm hergeſtellte Wurſt
ſelbſt zu verkaufen. Bei der Prüfung der Frage des gewerblichen
Charakters ſolcher Schlachtungen iſt davon auszugehen, daß in der
Regel als gewerbsmäßig jede Schlachtung durch den Erzeuger
anzuſehen iſt, die zum Zwecke des Verkaufs von Fleiſch und Wurſt
und insbeſondere in der Abſicht öfterer Wiederholung erfolgt
Auch wo dieſe Abſicht fehlt, iſt eine Durchbrechung des erwähnten
Grundſatzes zur klaren Scheidung der den einzelnen Berufsſtänden
im neuen Staat obliegenden Aufgaben nur inſoweit zu vertreten,
als es die zurzeit der Landwirtſchaft gegenüber gebotene Rückſicht
in einzelnen beſonders gelagerten Fällen erfordert.
Im Einvernehmen mit dem Herrn Landesbauernpräſidenten
empfehlen wir daher, nur dann ein Ausſchlachten durch
Land=
wirte als nicht gewerbsmäßig zu behandeln, wenn
1. der Landwirt glaubhaft macht, daß er das zu ſchlachtende Tier
nicht zu einem angemeſſenen Preis abzuſetzen vermag;
2. die wirtſchaftliche Lage des Landwirts eine derartige
Not=
maßnahme rechtfertigt;
3. die Genehmigung nur ſolchen Perſonen erteilt wird, die im
Hauptberuf Landwirte ſind und ihre Lebſucht vorwiegend aus
ihrer eigenen Erzeugung beſtreiten:
4. es ſich um nicht mehr als ein Tier, und zwar ein Stück
(Kleinvieh) im Kalenderjahr handelt;
5. wenn ein Tier notgeſchlachtet werden muß.
(gez.) Dr. Kratz.”
* Lichtenberg, 2. Dez. Wie im vorigen Jahr, findet auch am
erſten Advent dieſes Jahres in der Schloßkapelle zu Lichtenberg
ein Adventsſingen ſtatt. Diejenigen, welche voriges Jahr
die Freude hatten, die Kinder ſingen zu hören, werden gerne
wie=
derkommen. Ihnen ſei verraten, daß zu den alten Liedern einige
hinzugekommen ſind.
Ed. Winterkaſten, 1. Dez. Die Landesſtelle der
Filmvor=
führung der NSDAP. ließ geſtern abend im Saale von Johannes
Jährling die beiden Filme „Fridericus Rex” und „Reichswehr=
Schwimmfeſt” laufen. Die Vorführung geſtaltete ſich zu einem
großen NS.=Filmabend, der ſehr gut beſucht war.
Gernsheim, 2. Dezember. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 30. Nov.: —0,65 Meter, am 1. Dez.: —0,67 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Bm. Hofheim (Ried) 30. Nov. Familienabend. Die
katholiſche Gemeinde hatte im Caniſius=Haus einen ſtark
beſuch=
ten Familienabend, deſſen Programm in Form von
Chorvorträ=
gen der Schulkinder Theateraufführungen und einem religiöſen
Lichtbildervortrag alle Beſucher zufriedenſtellte. —
Preisfeſt=
ſetzung. In einer Verſammlung der Schneider und
Schneide=
rinnen gab Obmann Peter Strack die Innungspreiſe bekannt.
Gegen Schwarzarbeit wird künftig ſtreng vorgegangen. — Unſer
älteſter Einwohner. Adam Dinges 1., Altveteran von 1870/71,
feierte ſeinen 86. Geburtstag.
Riſenleliſf
für die Woche vom 3. bis 9. Dezember 1933
(mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club).
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
Gießen—Alsfeld (Abtlg. Romrod—Schellnhauſen) vom 29. 11. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Groß=Felda—Windhauſen
(Nahverkehr), Ulrichſtein-Lauterbach (für Fernverkehr).
Hauptſtraßen in Heſſen:
Friedberg—Hungen (Ortsdurchfahrt Wölfersheim) vom 30. 11.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung für den
Durchgangs=
verkehr: Beienheim—Reichelsheim—Echzell.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Offenthal—Urberach—Eppertshauſen, Klm. 7.3—9,3, vom 25. 9. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Meſſel.
Mörfelden—Langen vom 16. 10. bis auf weiteres geſperrt
Um=
leitung: Gräfenhauſen—Wixhauſen oder Neu=Iſenburg.
Mainz=Ginsheim — Mainz=Biſchofsheim v. 24. 10. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Bauſchheim.
Nieder=Olm—Stadecken (Km 2,4—5.0) vom 23. 10. bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung nach Stadecken über Eſſenheim—
Elsheim.
Gießen—Watzenborn (Ortsdurchfahrt Watzenborn, Bahnhofſtraße)
vom 6. Nov. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Steinberg
und Grüningen.
Darmſtadt—Gräfenhauſen vom 13. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Arheilgen—Wixhauſen oder Weiterſtadt—
Schnep=
penhauſen.
Ortsdurchfahrt Garbenteich, im Zuge der gachfolgenden Straßen
geſperrt: a) nach Watzenborn und nach Dorf Güll vom 25. 10.
bis auf weiteres. Umleitung: Grüningen: b) nach Lich vom
1. 11. und nach Hauſen und Steinbach vom 13. 11. bis auf
wei=
teres. Umleitung: Steinberg und Steinbach.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Eberſtadt=Pfungſtadt.
„Kein deutſcher Weihnachtstiſch
ohne Arbeitsbeſchaffungs=Loſe!“
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Mainz. 1. Dez. Die Arbeiten am Mainzer
Tun=
nel. Die Freilegung des Mainzer Tunnels, die planmäßig erſt
im Frühjahr 1934 beendet ſein ſollte, iſt infolge günſtiger
Witte=
rung ſo weit fortgeſchritten, daß ſie vorausſichtlich bereits im
Januar 1934 fertiggeſtellt ſein wird. Das neue Portal des
Oſt=
tunnels iſt fertiggeſtellt.
— Worms, 2. Dez. Ein Liebespaar vermißt.
Ver=
mißt werden ſeit 29. Nov. Friedrich Walther, geb. am 12. 3.
1913 zu Pfeddersheim, zuletzt dort Schloßſtraße 59 und Magda
Heinrich, 18 Jahre alt. zuletzt wohnhaft in Leiſelheim. Die
beiden haben der Polizeidirektion Worms ein Schreiben zugehen
laſſen, aus dem zu entnehmen iſt, daß ſie gemeinſam in den Tod
gegangen ſind.
Kundgebung der Elekkro=Gas=Fronk.
WSN. Frankfurt a. M., 1. Dezember.
Im Saal des Volksbildungsheimes hatte der Treuhänder de
Arbeit, Dr. Lüer, die Elektro=Gas=Front zuſammengerufen, uu
die Grundzüge der kommenden Arbeit darzulegen. Er ging zuer
auf die bisher geleiſtete Arbeit der Reichsregierung im Kamp
gegen die Arbeitsloſigkeit ein. Als der Nationalſozialismus au
30. Januar die Geſchicke des Reiches verantwortlich übernahm.
hatte das Heer der Arbeitswilligen, aber zur Untätigkeit veru
teilten Volksgenoſſen die Höhe von 6 120 000 Menſchen erreich
Seit dieſem Tage ſei es dem Führer gelungen, die Zahl der A
beitsloſen auf 3 775 000 zu ſenken. Das nächſte und größte Ziel f
nun die reſtloſe Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit. Heute bereit
nach den erſten drei Vierteln des erſten Regierungsjahres, ſeit
2½ Millionen ſtellungsloſer Volksgenoſſen wieder an ihre Arbeit
ſtätte zurückgeführt. Jetzt breche der Winter herein. Die
werde beweiſen, daß alle Prophezeiungen, daß der einſetzende
ter einen Rückſchlag bringen müſſe, ein Irrtum ſeien. Im Rhei
Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet ſei jede Gelegenheit ergriffen wo
den, um die Reichsregierung in ihrem harten und zähen Kam
zu unterſtützen. Als erſter Gau habe das Rhein=Main=Gebiet ein
aktiven Ausſchuß für Arbeitsbeſchaffung ins Leben gerufen, d
bereits bei allen öffentlichen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen
unſerem Gebiet tatkräftig und fördernd mitgewirkt habe.
dem 30. Januar könne im Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebiete
Abnahme der ſichtbaren Arbeitsloſen um rund 92 000 verzeichn
werden, und bei Berückſichtigung der unſichtbaren Erwerbsloſ
140 000. Damit ſeien im Rhein=Main=Gebiet mehr Arbeitsle
untergebracht als Oſtpreußen je beſeſſen habe Dr. Lüer ging dar
auf die künftige Entwicklung der Rhein=Mainiſchen Wirtſcho
unter dem Einfluß der verſchiedenen Arbeitsbeſchaffungsma
nahmen ein und erläuterte die Aufgaben der Elektro=Gas=Frot
in der Elektrizitätswerke. Gaswerke, die Innungen des Elektr
und Gasinſtallateurgewerbes, der Fachhandel, die Induſtrie= u.
Handelskammern ſich mit dem Treuhänder der Arbeit verbund
hätten, im Rahmen der letzten Maßnahmen der Regierung:
Gewährung von Reichszuſchüſſen für Inſtandſetzungs= Ergänzung
und Umbauarbeiten. Die Elektro=Gas=Front habe ſich zum 3i.
geſetzt, die Arbeitsloſigkeit reſtlos zu beſeitigen. Jeder auch n.
ſo kleine Auftrag helfe bei dieſer Aufgabe. Die Städtiſchen Ele
trizitätswerke ſeien bereit, alle größeren Aufträge im Wege d.
Kreditgewährung zu finanzieren, daneben werden vom Re/
Barzuſchüſſe und Zinsvergütungsſcheine zur Verfügung geſtel
die einen Geſamtbetrag von rund 35 Prozent des Rechnungswert
ausmachten. Der Ausſchuß für Arbeitsbeſchaffung habe ereicht d.
in der Provinz Heſſen=Naſſau und dem Volksſtaat Heſſen Beſt
lungen, die vom Fachhandel und den Inſtallateuren geſammelt u
von dieſen an die zuſtändigen Stellen weitergeleitet würden
reits von 32 RM. ab bezuſchußt würden. Weitergehende Erleich
rungen ſeien angekündigt. Der Treuhänder der Arbeit richtete
alle Beteiligten, ſowohl an den Hausbeſitz als auch an das 2
ſtallationsgewerbe und den Elektrohandel die dringende
Auf=
derung, alles zu tun, um möglichſt viele Aufträge unterzubring
und damit vielen Volksgenoſſen Arbeit und Brot zu geben.
warnte jedoch vor dem Verſuch, die Preiſe zu erhöhen, da di
die Arbeit der Regierung ſabotiere und nur von den geſteckte
Ziele abbringe, Hierauf ſchilderte Handwerkskammerpräſide
Schmidt=Wiesbaden die Entwicklung, die zu der Gas=Elektro=Fro
geführt hätte, die er in mühſamen Verhandlungen für das gan
Reich habe mitgeholfen, zuſtande zu bringen. Er unterſtr
nochmals die Ausführungen Dr. Lüers und betonte die Notwe
digkeit der gemeinſchaftlichen Arbeit im Sinne des Nationalſoz
lismus, im Geiſte unſeres Führers.
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Ofen, um luſtig weiterheizen zu können.
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ſpart man 199 mal das Feuermachen.
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Sonntag, 3. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 335 — Seite 9
Shact, Sptel und Jucnen
Ab heuke gelken die neuen
Handball=
regeln!
In der Schiedsrichterſitzung geſtern abend in der
Woogsturn=
alle hielt Obmann Zeunert=Langen das Hauptreferat über die
ſegeländerungen im Handball, die mit dem heutigen Sonntag
Kraft getreten ſind.
Einleitend dab Zeunert einige Beſtimmungen des
Kreis=
ihrers Dr. „Schmidt bekannt.
Die heutigen Spiele, am 3. Dezember, werden im Sinne des
Jinterhilfswerkes ausgetragen. Es werden 10 Prozent der
ruttoeinnahmen durch den Platzverein an den örtlichen
Winter=
ilfsausſchuß abgeführt. Der Schiedsrichter des betreffenden
pieles prüft die Abrechnung und meldet den abzuführenden
Be=
ag auf ſeiner Schiedsrichterkarte mit an Obmann Wolf. Der
latzverein ſendet den Abrechnungsbogen und die Quittung an
auſpielwart Reitz=Frankfurt a. M., Spohrſtr. 62. Dies gilt eben=
Ils für die Vereine der DSB.
Der Schiedsrichter muß ſeine Spielkarte im Beiſein der
Spiel=
hrer beider Mannſchaften ausfüllen, und wenn Vorgänge aus
m Spiele einen größeren Bericht nötig machen, auch dieſen im
eiſein beider Spielführer anfertigen. Dieſe Unterlagen müſſen
ſch am ſelben Sonntag an Obmann Wolf abgeſchickt werden.
In der Mannſchaftsaufſtellung muß das Geburtsjahr
enthal=
n ſein.
Eine Mannſchaft muß mit mindeſtens acht Spielern
ſpiel=
rtig antreten. Im Spiele kann eine Mannſchaft auch unter acht
pieler ſinken und es wird trotzdem weitergeſpielt.
Bei Privatſpielen können nach vorheriger
Verein=
trung Spieler ausgetauſcht werden.
Regel 5: Fangfehler. Es wird nur noch das
abſicht=
he und deutlich erkennbare Hochwerfen und Wiederfangen als
angfehler beſtraft. Dagegen bleibt ſtraffrei, wenn der Ball am
örper abprallt und dann gefangen wird. Der Fehler „Fuß”
eibt ſtraffrei bis auf das Stoppen des Balles, und wenn der
vieler dem Balle abſichtlich eine andere Richtung mit dem Fuße
bt. Ein Fehler iſt, wenn ein Spieler den Ball länger als drei
kunden auf den Boden drückt.
Regel 6: Verhalten zum Gegner. Es iſt erlaubt,
n Gegner von vorn durch Ausbreiten der Arme zu ſperren.
erbei muß der Schiedsrichter peinlichſt beachten, daß ſich die
dieler nicht roh angehen, und wenn ſie dies tun, auch der wirk=
5 Schuldige (Verteidiger oder Angreifer) beſtraft wird.
Neu iſt ferner, daß der Torhüter mit dem Balle in der Hand
n Torraum nicht verlaſſen darf. Hierunter iſt auch das Treiben
s Balles (Dotzen) zu verſtehen. — Der Torraum iſt betreten,
enn der Spieler auf Schußkreis (Sägemehl oder Kalkabſtreuung)
ch nur teilweiſe ſteht.
Regel 10: Abſeits. Es gibt Spielvorgänge, wo ein
dieler nicht abſeits iſt. Das iſt, wenn er weder mittelbar, noch
mittelbar in das Spiel eingreift. Hierunter iſt zu verſtehen,
nn ein Spieler auf dem anderen Flügel über die Abſeitslinie
tſcht oder beim Abbremſen kurz hinter der Linie zu Fall kommt.
Ferner iſt beim Freiwurf dem Werfer mehr Freiheit gelaſſen.
iſt belanglos, ob die Abwurfſtelle um 5 oder 10 Zentimeter
erſchritten wird. Verboten iſt lediglich, den Abwurf mit An=
1f oder Ablauf oder aus dem Abſprung auszuführen. Genaues
nhalten der Abwurfſtelle wird nur beim 13=Meter gefordert.
Die Spieler werden die Neuerungen begrüßen. Dagegen
be=
ten die Zuſchauer ſchwere Bedenken, ſofern ſie von den neuen
geln keine Kenntnis haben. Man merke ſich: Fangfehler und
ißfehler werden nicht mehr gepfiffen.
Es iſt daher Aufgabe der Spielführer, in ihren Vereinen für
nellſte Bekanntgabe der Neuerungen zu ſorgen, damit Spieler
d Zuſchauer ſofort in die neuen Verhältniſſe hinübergeführt
rden.
Zur Spielberichterſtattung erbitten wir ab 6 Uhr den Anruf
Vereine unter „Darmſtadt 2389 nur”.
Fey.
Handball.
5N. Darmſtadt 1898.
Die Ligamannſchaft fährt heute nach Offenbach, um gegen die
rngeſellſchaft das fällige Verbandsſpiel auszutragen Die
irmſtädter müſſen ſich ſehr anſtrengen, wenn ſie der dritten
ederlage entgehen wollen, zumal ſie auf den verletzten
Ditt=
ir verzichten müſſen. Abfahrt 13.00 Uhr Monument.
Liga=
ſerve — Polizei Reſ. dort 13.15 Uhr, 3. Mannſchaft ſpielfrei,
Rot=Weiß Darmſtadt — Tgde. Pfungſtadt.
Heute Sonntag vormittag 11 Uhr treffen ſich genannte Vereine
m Verbandsſpiel. Für Rotweiß heißt es am Sonntag auf dem
zſten zu ſein, zumal durch Erkrankungen nicht die ſtärkſte
Ver=
tung zur Stelle ſein kann. Immerhin darf man in die
Erſatz=
ite Vertrauen ſetzen, daß ſie ein gutes Zuſammenſpiel
gewähr=
ſten. Wie wir erfahren, iſt Pfungſtadt mit der beſten
Vertre=
ng zur Stelle, was die Leute von der Rheinallee zu
größtmög=
yſten Anſtrengungen anſpornen ſollte. Auch dieſes Spiel gilt
5 Winterhilfsſpiel, und 10 Prozent der Reineinnahmen gehen
das Winterhilfswerk. — 2. Garnituren um 9.45 Uhr.
Tgſ. 75 Darmſtadt — TV. Nieder=Ramſtadt.
Das für heute angeſetzte Pflichtſpiel fällt wegen SA.=
Ver=
igung der Gäſte aus.
Aus Main=Heſſens Schwimmerlager.
Für den Bezirk III im Gau XIII des Deutſchen
Schwimmver=
ndes (Groß=Frankfurt mit Offenbach, Mainz=Wiesbaden und
orms) hat der Bezirksführer Heinrich Bertſch=Frankfurt im
nvernehmen mit Gauführer Karoß=Frankfurt folgende Herren
Fachwaten ernannt: Karl Heppes=Worms (Schriftführer),
Ewald Buſſard=Frankfurt (Schwimmwart), Hubert
Belz=
ankfurt (Waſſerballwart) und Fritz Struck= Offenbach zum
igendwart.
Ein nachahmenswerker Beſchlaß.
Tägliches Ueben iſt für den Schwimmer, der es zu etwas
ingen will, wichtigſte Vorausſetzung. Nur läßt ſich dies nicht
mer mit den eigenen finanziellen Mitteln in Einklang brin
An, denn die Hallenſchwimmzeit iſt ſehr lang. Die Leitung des
ettiner Hallenbades hat daher den nachahmenswerten Beſchluß
faßt, talentierten Schwimmern koſtenlos Dauerkarten zur
Ver=
gung zu ſtellen, die ein tägliches koſtenloſes Training
ermög=
hen ſollen.
Zur Förderung des deutſchen Bootbaues hat
* Deutſche Waſſerſport=Verband eine Reihe von Richtlinien
er=
ſen, Bemerkenswert iſt, daß ſowohl für den Kanu= als auch für
An Segel= und Motorbootſport Volksboote geſchaffen werden
len.
Drei Monate disqualifiziert wurde der Berliner
echstagefahrer Buſchenhagen, weil er beim 29. Berliner
Sechs=
gerennen ohne Grund vorher „ausgeſtiegen” war. Der
Ber=
ter iſt damit für alle Winterbahnrennen außer Gefecht geſetzt.
Deutſche Tennis=Nachwuchsſpieler liefern am
Dezember bis 1. Januar nach dem Muſter der
Davispokal=
mpfe in Mailand einen Kampf gegen italieniſche Junioren. Der
eutſche Tennisbund hat Göpfert, Henkel und Wilhelmy mit der
ertretung der deutſchen Intereſſen beauftragt.
Die deutſchen Kegker, die den Deutſchen
Keglerver=
ind beim Turnier auf der internationalen Bahn im Juni
näch=
n Jahres in New York vertreten, werden in Uebungskämpfen,
e in jeder Ortsgruppe ſtattfinden müſſen, ermittelt.
259 Siegesritte hat der engliſche Meiſterjockei Gordon
ichards nach Abſchluß der engliſchen Flachrennzeit erreicht.
ichards benötigte zu ſeinem Rekord 975 Ritte, ſein Durchſchnitt
* Siegen betrug alſo 26,56 Prozent.
Sporikalender.
11.00 Uhr,
14.00 Uhr,
11.00 Uhr,
14.30 Uhr,
15.00 Uhr,
15.30 Uhr,
10.30 Uhr,
16.00 Uhr,
Fußball.
Rennbahn: Union Darmſtadt — SV. Roßdorf.
Rheinallee: Rot=Weiß — SV. Groß=Gerau.
Handball.
Rheinallee: Rot=Weiß — TV. Pfungſtadt.
Exerzierplatz: Polizei — Turngemeinde Rüdesheim.
Maulbeerallee: Merck — TV. Groß=Zimmern.
Schwimmen.
Schwimmbad: Stadtſtaffeltag.
Ringen.
Eſchollbrücker Straße; K.S.V. Mainz — Weiſenau.
Soderſtr. 30: K. S. V. Darmſtadt, 2. — Seeheim.
K. S.V. Darmſtadt. 1. — Vorwärts Groß=Zimmern.
Karlsruher Zußballverein in Darmſtadt.
Heuke nachmitkag Skadion 2.30 Uhr.
Die ſportliche Leitung des SV. 98 Darmſtadt iſt ſeit langem
darauf bedacht, den Leiſtungsgrad der Fußball=Abteilung zu
heben. Verpflichtung namhafter Gegner zu Freundſchaftsſpielen
iſt eines der Hauptmittel, und die guten Leiſtungen der 98er in
der Bezirksklaſſe Südheſſen ſpiegeln ja auch den Erfolg dieſer
Maßnahmen ſichtlich wider. Für heute hat der SV. 98 die
kom=
plette Gauliga=Mannſchaft des Karlsruher Fußball=Vereins
ver=
pflichtet.
Aus der Elf ragen hervor der repräſentative Torwart
Stad=
ler, der internationale Verteidiger Huber, der glänzende
Mittel=
läufer Vogel und der bekannte frühere türkiſche Internationale
Bekir, der ja ſeit langem eine Stütze des KFV. iſt. Aber auch
die anderen Spieler haben ſchon des öfteren in der Karlsruher
Städtemannſchaft und für Baden geſpielt. Jedenfalls ſieht
Darmſtadt heute eine Fußballelf von hervorragendem Können.
gegen die die Einheimiſchen ſich anſtrengen müſſen, um ehrenvoll
abzuſchneiden. Dem Spiel iſt ein guter Beſuch zu wünſchen.
Voxher ſpielt Union gegen die Reſerve der 98er,
SC. 1928 Ober=Ramſtadt — SV. Weiterſtadt.
Heute empfängt SC. Ober=Ramſtadt auf dem Sportplatz am
Schorsberg den SV. Weiterſtadt zum Verbandsſpiel. Die Spiele
finden infolge der am Sonntag nachmittag ſtattfindenden SA.=
Vereidigung ſchon am Sonntag früh ſtatt. Spielanfang der 2.
Mannſchaften um 9 Uhr, der 1. Mannſchaften um 10.45 Uhr. Es
iſt mit ſehr ſpannenden Kämpfen zu rechnen, zu deren Beſuch
wir unſere Anhänger herzlichſt einladen.
Dor dem deukſch=polniſchen Fußball Länderſpiel.
Heute Sonntag wird in Berlin das Fußball=Länderſpiel
Deutſchland — Polen ausgetragen. Die polniſche
Fußballmann=
ſchaft hat bereits am Freitag morgen, begleitet von etwa 15
polniſchen Sportjournaliſten, Warſchau verlaſſen.
„Expreß Poranny” ſchreibt daß das Zuſammentreffen ein
ungeheures Intereſſe erwecke. Nicht nur Sportliebhaber, ſondern
das ganze polniſche Volk werde die Berichte über den Verlauf
des Berliner Spiels mit größter Aufmerkſamkeit verfolgen.
„Mit Recht,” ſo ſchließt das Blatt, „denn das Berliner
Länder=
ſpiel bedeutet den Beginn einer neuen Aera in den deutſch=
pol=
niſchen Sportheziehungen.”
Skier aus Aluminium hat der bekannte ſchwediſche
Skiläufer Utterſtröm erfunden‟. Der Schwede verſpricht ſich
beſonders für den Lauf von der Neuerung ſehr viel; man wird
aber abwarten müſſen, wie ſich die neuen Skier in der Praxis
bewähren.
Spork=Literakur.
Nur noch wenige Wochen trennen uns von dem
Weihnachts=
feſt, bald wird auch bei uns der erſte Schnee fallen, der das Auto=
und Motorradfahren zu einem beſonderen Vergnügen macht.
Heft 49 von „Motor und Sport”, das diesjährige Weihnachtsheft,
enthält viele ſchöne und leſenswerte Aufſätze. „Eine Induſtrie
kommt ins Rollen” gibt uns einen Ueberblick über die Folgen
einer geſunden Wirtſchaftspolitik und zeigt, wie durch die
Maß=
nahme der Reichsregierung die geſamte Autoinduſtrie wieder ins
Rollen kommt und ſich auch weiterhin günſtig entwickeln wird.
Bevor man ein Kraftfahrzeug anſchafft, wird man meiſtens
vor=
her einen Koſtenanſchlag machen. „Ihr Fahrzeug?” gibt
erſchöp=
fend Auskunft, wie das am beſten zu bewerkſtelligen iſt. An Hand
überſichtlicher Tabellen iſt es eine Kleinigkeit, für jeden ſpeziellen
Fall eine Koſtenrechnung zu machen. Der Artikel „Wie mein Auto
ſein müßte” erläutert die Errungenſchaften der letzten Jahre, wie
„Schwebender Motor”, Fallſtromvergaſer, Synchrongetriebe uſw.
in einer auch dem Laien durchaus verſtändlichen Form. Wer in
der glücklichen Lage iſt, ſich ein Motorrad kaufen zu können, wird
häufig nicht wiſſen, welches Modell er wählen ſoll. „Und welches
Motorrad?” befaßt ſich eingehend mit dieſer Frage. Sehr ſchönes
Zubehör lernen Sie in dem Aufſatz Zubehör für alle PS.”
ken=
nen, und ſehnſüchtig hoffen Sie, daß ſich auch unter Ihrem
Weih=
nachtsbaum etwas davon befinden wird. Wenn Sie den
Auf=
ſatz: „Wetterſchutz auf dem Motorrad” geleſen haben, wird Ihnen
dieſe Frage keine Kopfſchmerzen mehr bereiten. Es iſt doch ſehr
nett, wenn man einmal eine vollſtändige Ueberſicht über „Deutſche
Rennfahrererfolge 1933” erhält. Dieſe kleine Auswahl dürfte
Ihnen wohl genügen, Sie wiſſen ja ſelbſt daß „Motor und Sport”
immer hochintereſſante Aufſätze und Bilder bringt. Die
fabel=
hafte Zeitſchrift koſtet nur 50 Rpf. — In jeder Buchhandlung oder
im Kiosk oder direkt vom Vogel=Verlag Pößneck.
Geſchäftliches.
Welterbericht.
Da ſich das Hoch über Skandinavien weiter aufgebaut hat,
gewinnt die ozeaniſche Störungstätigkeit bei uns zunächſt wenig
Einfluß. Die Oſtwindſtrömung ſetzt ſich in faſt ganz Deutſchland
durch, ſo daß unter Zufuhr kontinentaler Luft zeitweiſe
Aufkla=
ren eintritt, wobei in der Nacht Froſttemperaturen erreicht
werden.
Ausſichten für Sonntag: Wolkig mit Aufklaren, Nachtfroſt, meiſt
trocken.
Ausſichten für
Wetterlage.
Hauptſchriſtleltung: Rudeif Maupe
Verantwortlich für Politit und Wirtſchaſt: Rudelf Maupe; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Stceeſe; für Sport: Karl Böhmann:
den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wiliy Kuhle;.
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen
Die Weihnachtsbäckerei beginnt, darum geſchätzte Hausfrau,
decken Sie ihren Bedarf in Mandeln, Sultaninen Roſinen,
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Hirſchhornſalz und ſämtlichen Gewürzen bei Ihrem Fachdrogiſten.
Derſelbe bietet Ihnen nur friſche und allerbeſte Qualitäten zu den
günſtigſten Preiſen an. Der Fachdrogiſt berät Sie beſtens.
Wie ich das Weihnachtsgeſchenk für meine Frau fand.
Es war Adventszeit, als ich mir eine kleine Fingerverletzung
zuzog, die kaum blutete und nicht weiter weh tat. Bald aber trat
Schwellung ein, Fieber und andere Zeichen von Blutvergiftung.
Meine Frau rief den Arzt und man verſuchte, mir die
Lebensge=
fahr zu verheimlichen. Aber an dem Weſen des Arztes und an den
Mienen meiner treu beſorgten Frau ſpürte ich, wie ernſt es um
mich ſtand. Ich litt nun an der Sorge um meine Lieben noch
mehr als an der Krankheit. Wie ſo viele andere hatten wir unſer
kleines Vermögen durch die Inflation verloren und wir ſind
ganz auf mein Arbeitseinkommen angewieſen. Ich ſprach offen mit
meiner Frau darüber; wie eine Erlöſung kam mir ihr Vorſchlag:
„Weißt du was ſchenke mir deine Lebensverſicherung zu
Weih=
nachten!” So geſchah es denn auch, denn noch rechtzeitig vor
Heilig=
abend konnte ich meinen Antrag ſtellen.
Hartes Waſſer frißt Seife!
Deshalb immer vor Bereitung der Waſchlauge ein paar
Handvoll Henko, Henkel’s Waſch= und Bleich=Soda im kalten
Waſ=
ſer verrühren, und das harte Waſſer iſt im Handumdrehen in
wunderbar weiches Waſchwaſſer verwandelt.
Der überwundene Rheumatismus. Leiden Sie
noch an Reißen, an Hexenſchuß, an Muskelſchmerzen und ähnlichen
Beſchwerden, dann wird es Sie intereſſieren, daß es heute viele
Menſchen gibt, die ihr Rheuma nahezu überwunden haben. Dieſe
Kranken gingen von der richtigen Erkenntnis aus, daß es zu ſpät
zur Rheumatismusbekämpfung iſt, wenn erſt einmal ein Anfall
eintrat. Sie benutzten daher die rheumafreien Pauſen und hatten
den Erfolg, daß das Leiden immer ſeltener zurückkehrte und
ſchließlich ſchon jalrelang wegblieb. Das gleiche können Sie
er=
reichen, wenn Sie Zinſſer=Rheumatismus=Tee trinken. Wie
viel=
ſeitig dieſer Tee wirkt, leſen Sie heute an anderer Stelle in einem
Inſerat von Dr. Zinſſer u. Co. Leipzig. Leſen Sie es nur mal
gleich.
Wir begrüßen einenneuen Wagen, der von einem
alten deutſchen Werk, dem Hanſa=Lloyd= u. Goliath=Werk in
Bremen, auf den Markt gebracht wird und in der richtigen
Er=
kenntnis, wirklich Neues zu ſchaffen und Altes zu verbeſſern,
koſt=
ſpielige Experimente vermieden und einen Wagen herausgebracht
hat, der beſtimmt ein Wagen für alle — ein „Wagen der
Mil=
lionen” wird. Die Hanſa=Lloyd= u. Goliath=Werke machen einen
großen Vorteil für ſich geltend: — jahrzehntelange Erfahrungen
im Automobil= und Kleinwagenbau haben hier wirklich
Ueber=
ragendes geleiſtet und aus vielen Verſuchsmodellen und erſt
nach ſtrengſten Erprobungen iſt hier ein Wagen, der „Hanſa 400‟
entſtanden. (Siehe Anzeige.)
Rundſunk=Programme.
Montag: Keine weſentliche Aenderung der
Winterſportnachrichten.
Hoherodskopf im Vogelsberg: Witterung: neblig. — 6 Grad,
25—30 cm. Schnee, Beſchaffenheit der Schneedecke: Pulver;
Sportmöglichkeiten: gut bis ſehr gut.
Herchenhainer Höhe; bedeckt, — 4 Grad. 14—20 cm.,
Pulver, gut.
Rhön, Waſſerkuppe; neblig, — 6 Grad, 28 cm., Pulver,
gut. Gersfeld: dunſtig, — 2 Grad, 10 cm., Pulver, gut.
Sauerland, Winterberg: neblig, — 5 Grad, 21 cm,
Pulver, gut.
Schwarzwald, Feldberg: wolkig, — 5 Grad, 16 cm.,
Pulver, gut.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge: 6.00: Morgenruf. O 6.05:
Morgenkonzert. 6 6.30 u. 6.45: Gymnaſtik. o 7: Zeit.
Früh=
meldungen. 7.10: Wetter. 7.15: Wiederholung des
Morgen=
rufs. — Anſchl.: Frühkonzert. O 8.15: Waſſerſtand, Wetter.
8.25: Gymnaſtik für Frauen, O 8.40: Frauenfunk. O 10:
Nach=
richten. O 11: Werbekonzert. O 11.40: Programmanſage, Wetter,
Wirtſchaftsmeldungen. O 11,55: Wetter. e 13.15: Zeit,
Nach=
richten. 13.25: Nachrichten, Wetter. o 15.30: Gießener
Wetter=
bericht. — Anſchl.: Obſervatorium Aachen: Wetter für Eifel=
und Moſelgebiet. 15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 18.50:
Wetter, Nachrichten Wirtſchaftsmeldungen Programmänderungen,
Zeit. 22.00: Zeit, Nachrichten. 22.20: Du mußt wiſen.
22.30; Lokale Nachrichten, Wetter.
Frankfurt: Sonntag, 3. Dezember
6.35: Hamburger Hafenkonzert. Glocken v. Gr. Michel. Choral.
8.15: Zeit. Nachrichten. — 8.20: Wetter. — 8.25: Gymnaſtik.
8.45: Aus d. Stadtkirche Bad Cannſtatt: Evangeliſche Morgenfeier,
9.30: Feierſtunde der Schaffenden. Das Funkorcheſter.
10.00: Bochum: Katholiſche Morgenfeier. Advent.
10.45: Stunde des Chorgeſangs. Männergeſangverein Heringen.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Nun kommt der Heiden Heiland=
12.00: Köln: Kammermuſik (Beethoven, Strauß, Grieg u. a.),
18.00: Stuttgart: Kleines Kapitel der Zeit.
13.15: Mittagskonzert. Bunt kariert (Schallplatten).
14.25: Die Arbeit des Bauern im Winter. Zwiegeſpräch.
14.35: Stunde des Landes: Stille Saat. Adventsplauderei,
15.00: Vom Deutſchlandſender: Was ſingen und ſpielen wir zu
Weihnachten?
16.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſter. Ltg.: H. Rosbaud.
18.00: Stuttgart: Kloſter Beuron. Adventsſehnen. Gregorianiſche
Geſänge (1. Teil), Geſungen vom Chor der Mönche.
18.30: Das hohe Venn.
19.00: Fröhliches Zwiſchenſpiel.
19.30: Arnold Littmann: „Herbert Norkus und die Hitlerfungen
vom Beuſſelkietz.
19.45: W. Lange=Dedekam: Em deurſcher Student fähr als
Ste=
ward nach Oſtaſien.
20.00; Köln: Konzert des Funkorcheſters. Ltg.: Buſchkötter.
20.30: Köln: Stimme der Zeit oder Die bunte Stunde d. Zeitfunks.
21.20; Köln: Unterhaltungskonzert. Funkorcheſter. Ltg.: Kühn. —
Funkkammerchor. Ltg.: Breuer,
22.00: Zeit, Nachrichten. — 22.20: Stuttgart: Du mußt wiſſen...
22.30: Lokale Nachrichten, Wetter Sport.
22.45: Stuttgart: Schallplatten.
23.00: Stuttgart: Allerlei Volksmuſik (Zither, Ziehharmonika u. a.)
24.00; Stuttgart: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Gleichbleibende Werklags=Vortragsfolge. 6.00:
Wetter für die Landwirtſchaft. 6.05: Wiederholung der
wichtig=
ſten Abendnachrichten. O 6.15: Gymnaſtik. o 6.30: Wetter für
die Landwirtſchaft. — Anſchl.: Tagesſpruch. O 6.35: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Neueſte Nachrichten. o 8:
Sperr=
zeit. O 8.45: Gymnaſtik für die Frau. o 10: Neueſte Nachrichten.
S 11.15: Deutſcher Seewetterbericht. O 12: Wetter für den
Land=
wirt. Anſchl.: Konzert (außer So.) — Wiederholung des
Wetter=
berichts. 6 12.55: Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte. o 13:
Sperr=
zeit. O 13.45: Nachrichten. o 14: Konzert. O 15.30: Wetter,
Börſe. 0 18.00: Das Gedicht. O 18.50 (Mo. u. Di. 18.45): Wetter
f. d. Landwirt., Anſchl.: Kurzbericht des Drahtloſen Dienſtes. 22:
Wetter, Nachrichten Sport. 22.45: Deutſcher Seewetterbericht,
Deutſchlandſender: Sonntag, 3. Dezember
6.15: Berlin: Funk=Gymnaſtik. — 6.30: Tagesſpruch.
6.35: Hamburger Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel.
8,00: Stunde der Scholle: Aus der Geſchichte der Landwirtſchaft.
— Kleinigkeiten und doch Wichtiges und Wertvolles über
Fruchtwechſel= und Fruchtfolgewirtſchaft.
8.55: Morgenfeier. Glockenſpiel der Potsdamer Garniſonkirche.
10.05: Berlin: Wetter. — 10.10: Sperrzeit.
11.00; Werner Pleiſter: Von deutſcher Art und Kunſt.
11.15: Deutſcher Seewetterbericht.
11.30: Leipzig: Bachkantate. Nun komm, der Heiden=Heiland
12.00: Veranſtaltung der Funkdienſt GmbH. zu Gunſten der
Winter=
hilfe. — In einer Pauſe etwa (12.40): Helmut O. Wegener;
„Frühlicht” Gedichte.
12.55: Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte.
13.00: Fortſetzung der Uebertragung aus dem Wintergarten.
14.00: Generaloberſt von Einem: Erinnerungen eines Soldaten.
14.15: Kindermärchenſtunde: Von der Königin, die keine Pfeffernüſſe
backen und dem König, der nicht das Brummeiſen ſpielen
konnte.
15.00: Was ſingen und ſpielen wir zu Weihnachten?
16.00: Berühmte Chöre ſingen Marienleben auf Schallplatten.
17.15: Aus dem Poſtſtadion Berlin: Fußball=Länderkampf
Deutſch=
land-Polen. 2. Halbzeit. (Aufnahme.)
18.00: Karl Röttger lieſt aus eigenen Werken.
18.20: Feier anläßlich der Einweiſung des Reichsbiſchofs im
Berliner Dom.
19.20; Hochzeit machen, das iſt wunderſchön. Zwei fröhl. Szenen
von Werner E. Hintz. (Aufnahme.)
19.50: Sport des Sonntags,
20.00: Orcheſterkonzert.
21.20; Waldfrieden. Luſtſpiel von Ludwig Thoma (Aufnahme).
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.45: Deutſcher Seewetterbericht.
23.00; Stuttgart: Allerlei Volksmuſik. Geſpielt in bunter Folge vom
Stuttgarter Mandolinenorcheſter, Zithertrio Heinz Mönch;
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Sonntag, 3. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 335 — Seite 11.
Bründungsfeier des 29AG. (der Deukſche Aukomobil=Club)
Hinein in die Deutſche Arbeitsfronk!
Die feierliche Hiſſung des neuen Wimpels (deſſen Mittelfeld die Zeichnung unten links zeigt)
im Hofe des Verwaltungsgebäudes in München.
der Jſarſtadt fand in Anweſenheit des Führers des nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrkorps,
ajor Hühnlein, die Gründungsfeier des DDAC. ſtatt, in dem künftig alle deutſchen Automobil=
Clubs aufgehen.
Blick in eine Werbeſtelle der NSBO.,
in der jetzt täglich viele Tauſende ihre Meldung zur Einzelaufnahme abgeben. Die Mitteilung
des Führers der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, daß nunmehr die Aufnahme von wirtſchaftlichen
Organiſationen in die Arbeitsfront endgültig geſchloſſen iſt und auch in die Organiſationen keine
Einzelmitglieder mehr aufgenommen werden, daß dafür aber jedem Arbeitnehmer und Arbeitgeber
freigeſtellt iſt, direkt in die Arbeitsfront einzutreten, hat einen gewaltigen Andrang aus den
Kreiſen der noch nicht organiſierten Werktätigen zur Folge gehabt.
Reich und Ausland.
ne Goekhe=Zeier in Frankfurk a. M.
Frankfurt a. M. Im Frankfurter
Goethe=
iſeum wurde durch Profeſſor Farinelli der
Band der Italieniſchen Reiſe von Johann
ſpar Goethe, dem Vater des Dichters,
feier=
an das Frankfurter Goethe=Muſeum
über=
en. Profeſſor Farinelli, der dieſe Arbeit
her=
sgibt, feierte in beredten Worten den Vater
ethes, deſſen umfangreiches Wiſſen erſt durch
Bearbeitung ſeiner Reiſebeſchreibung ihm
annt geworden wäre. Der Gelehrte übergab
ger eine Spende, die von allen Schichten des
lieniſchen Volkes im Goethejahr für das
ethehaus geſammelt worden war, und die als
chen der Verehrung und Dankbarkeit gelten
die das italieniſche Volk dem deutſchen
Gei=
heroen entgegenbringt. Im Namen des
ver=
derten Frankfurter Oberbürgermeiſters
kte Stadtrat Keller, und im Namen des
ien Deutſchen Hochſtifts Herr von Bernus,
die Goethe=Plakette Profeſſor Farinelli
rreichte.
Raubverſuch.
Frankfurt a. M. An einem der letzten
inde wurde in der Nähe des Zoologiſchen
rtens, Ecke Thüringerſtraße und Wittelsbacher
ee, von einem bis jetzt noch unbekannten
gen Burſchen verſucht, einer Dame die
idtaſche mit Gewalt zu entreißen. Die Dame
irte ſich und rief um Hilfe, worauf der Täter
Flucht ergriff, ohne daß er ſein Vorhaben
geführt hat.
uerſtoffapparat verſagt in 9000 Meter Höhe.
* Berlin. Bei einem Verſuchsflug in 9000
ter Höhe, den der italieniſche Rekordflieger
lot auf dem Flugfeld von Littorio
unter=
imen hatte, verſagte plötzlich der
Sauerſtoff=
darat des Piloten. Er erlitt einen Blutſturz
verlor das Bewußtſein. Mit Vollgas ſauſte
Maſchine abwärt. Zum Glück kam Niclot
An in einer Höhe von etwa 1000 Metern
Ader zu ſich, konnte das Flugzeug wieder
gen und landete glatt, ohne jeden Schaden.
Pilot erholte ſich dann nach wenigen
Stun=
wieder volends.
Neuer Präſidenk des Juriſtiſchen
andesprüfungsamts für Preußen.
Dr. Palandt
de zum Präſidenten des Juriſtiſchen
Landes=
prüfungsamtes in Preußen berufen.
Eröffnung der großen
Weihnachts=
markk=Ausſkellung in Berlin.
Berlin. Am Samstag wurde in den
Aus=
ſtellungshallen die große
Weihnachtsmarktaus=
ſtellung, die mit einer Sonneberger
Spielzeug=
ſchau verbunden iſt, durch Reichsinnenminiſter
Dr. Frick eröffnet. Die Feier, über der das
Kerzenlicht eines rieſigen Weihnachtsbaumes
ſtrahlte, wurde mit Weihnachtsliedern eines
Kinderchores eingeleitet. Im Namen der Stadt
Berlin ſagte Bürgermeiſter Dr. Maretzky, daß
die Ausſtellung unter Mitwirkung der bildenden
Künſtler, und insbeſondere des Berliner
Kunſt=
handwerks zuſtande gekommen ſei. Der
thürin=
giſche Miniſterpräſident Marſchler nahm
dann zu einer kurzen Anſprache das Wort, in
der er auf die Not der thüringiſchen
Chriſtbaum=
ſchmuck= und Glasbläſerheiminduſtrie hinwies.
Reichsinnenminiſter Dr. Frick hielt dann
die Eröffnungsanſprache, in der es u. a. heißt;
Deutſche Männer, deutſche Fräuen! Wohl ſelten
iſt in den letzten 50 Iharen einem
Weihnachts=
feſt mit größerer Hoffnung und innerer
Anteil=
nahme entgegengeſehen worden, als dem
bevor=
ſtehenden erſten Weihnachtsfeſt im neuen Reich.
Was nun alle mit beſonderer Zuverſicht in die
Zukunft ſchauen läßt, das iſt der gewaltige
Er=
folg der großen, vom Führer eingeleiteten
Ar=
beitsſchlacht. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß eine
jahrelange Arbeitsloſigkeit nicht in wenigen
Mo=
naten reſtlos beſeitigt werden kann, und es iſt
ebenſo ſelbſtverſtändlich, daß die erſte Welle
un=
ſeres Großkampfes gegen die Arbeitsloſigkeit
nicht alle Zweige der vielgeſtaltigen deutſchen
Wirtſchaft ankurbeln konnte. Erſt wenn die
Kaufkraft der großen Maſſen wieder voll
her=
geſtellt iſt, wird auch die Not z. B. der
Heim=
induſtrie ganz beſeitigt werden können. Der
all=
gemeine Niedergang der deutſchen Wirtſchaft hat
gerade die Spielwaren= und die
Glasbläſerindu=
ſtrie des Thüringer Waldes ganz beſonders hart
getroffen. Der Zweck dieſer ſchönen Schau iſt es,
der Bevölkerung der Großſtadt Berlin zu zeigen,
für wie wenig Geld man Chriſtbaumſchmuck und
Glasbläſerarbeiten aus Thüringen bekommen
kann. Bei den billigen Preiſen, die für alle hier
ausgeſtellten Dinge gefordert, werden, iſt es
ſelbſtverſtändlich, daß nur ein Maſſenabſatz einen
fühlbaren Erfolg für die Thüringer
Heimindu=
ſtrie bringen kann. Jeder, der hier kauft, hilft
dem notleidenden, tüchtigen Völkchen auf den
Höhen des Thüringer Waldes.
Skurmfluk im Mikkelmeer.
Rom. Ein ſchwerer Sturm im Tyrrheniſchen
Meer und in der Adria hat an den Küſten
Kala=
briens und Siziliens ſchweren Schaden geſtiftet.
Schienen wurden auf einer großen Strecke
fort=
geriſſen und unterſpült. Die Fiſcherflotten haben
ſchweren Schaden erlitten. Bei Meſſina ſind am
Strande gelegene Häuſer von den Wellen
über=
ſchwemmt und der ganze Hausrat vernichtet
wor=
den. In Kalabrien ſind Telephon= und
Tele=
graphenleitungen zerſtört worden. Ein
Segel=
ſchiff iſt untergegangen, wobei, wie es heißt,
viele Menſchen ums Leben kamen.
Poſtfluglinie Moskau—Wladiwoſtok in Betrieb.
Moskau. Am Samstag wurde die
Poſt=
fluglinie Moskau—Wladiwoſtok in Betrieb
ge=
nommen. Um 5 Uhr früh oſteuropäiſcher Zeit
ſtartete auf dem Moskauer Flugplatz der ruſſiſche
Flieger Rjabuſchenko mit 220 Kilogramm Poſt
nach dem Fernen Oſten. Er wurde am Samstag
in Kaſan an der Wolga erwartet, wo die Poſt
umgeladen und über Sibirien nach Wladiwoſtok
weiterbefördert wird. Dieſe neue Poſtlinie wird
dreimal monatlich beflogen.
Berlins neuer Großſender
vor der Inbeiriebnahme.
Blick auf den rieſigen hölzernen Antennenmaſt
des neuen Berliner Großſenders in Berlin=Tegel.
Dieſer Turm, das höchſte Holzbauwerk der Welt,
wird in Zukunft die Stimme Berlins im Aether
auf viele tauſend Kilometer vernehmlich machen.
Bei der Errichtung der neuen Sendeſtation
wurden die in den letzten Jahren beim Bau der
deutſchen Großſender geſammelten Erfahrungen
nutzbar gemacht.
Der Ueberfall im Juwelenladen.
Haftbefehl gegen den Perſer.
Berlin. Dieſer Tage wurde die
Ver=
käuferin eines Juweliergeſchäfts in der
Fried=
richsſtadt von einem Perſer mit einem
Stein=
bohrer niedergeſchlagen und ſchwer verletzt. Die
urſprüngliche Annahme, es handele ſich um einen
ſchweren Raub, hat nach den Ermittlungen der
Kriminalpolizei keine Beſtätigung gefunden. Der
Täter behauptet, dem Inhaber des
Juwelen=
geſchäfts gegenüber zivilrechtliche Forderungen
aus einem Diamantenhandel zu haben. Er gibt
zu, daß er nach vergeblichen Verſuchen, zu ſeinem
Geld zu kommen, ſich in der Wut an der
Ver=
käuferin vergriffen habe, nachdem dieſe angeblich
vorher zuſammen mit einem unbekannt
geblie=
benen Mann auf ihn losgegangen ſei. Der
Per=
ſer wurde am Samstag dem Vernehmungsrichter
beim Polizeipräſidium für die
Staatsanwalt=
ſchaft vorgeführt. Es iſt lediglich Haftbefehl
wegew gefährlicher Körperverletzung erlaſſen
worden.
Todesopfer des Jzalco=Vulkan=Ausbruchs.
San Salvadore. Nach einer neueren
Meldung ſoll der Ausbruch des Vulkans Jzalco
eine Reihe von Todesopfern gefordert haben.
Mehrere Farmer wurden von den von dem Berg
herabfließenden Lavaſtrom erfaßt und kamen
ums Leben.
Beiſehung der Opfer der
Brand=
kakaſtrophe in Speyer.
Speyer. Am Freitag nachmittag fand
un=
ter rieſiger Anteilnahme aller
Bevölkerungs=
kreiſe die Beiſetzung der 7 Opfer der
Brand=
kataſtrophe in der Zelluloidfabrik Speyer ſtatt.
Vor den in der Treppenhalle des Stadthauſes
aufgeſtellten ſieben Särgen hielten SS.=Männer
die Ehrenwache. In dem unendlich großen
Trau=
erzug bemerkte man die Gauleitung der NSDAP.,
Biſchof Dr. Sebaſtian und den ſtellvertretenden
Regierungspräſidenten der Pfalz. Sämtliche
Be=
legſchaften der Fabriken der Stadt gaben ihren
Arbeitskameraden das letzte Ehrengeleit.
Ueber=
all war Halbmaſt geflaggt. Gauleiter Bürckel
legte im Namen des Reichskanzlers einen großen
Kranz an den Särgen nieder. Staatsſekretär
Stocker brachte im Auftrag des
Miniſterprä=
ſidenten Siebert, den Hinterbliebenen das tiefſte
Beileid zum Ausdruck. Weiter ſprachen
Vertre=
ter der SA. und SS., der NSBO. und der
Deut=
ſchen Arbeitsfront. Regierungsdirektor Röder
verlas ein Telegramm des Miniſterpräſidenten
Siebert und ein weiteres Telegramm des
fran=
zöſiſchen Konſulats in Ludwigshafen. Er
er=
klärte nochmals ausdrücklich, die Unterſuchung
habe ergeben, daß ein rätſelhaftes Unglück
vor=
liege und nichts auf eine Fahrläſſigkeit ſchließen
laſſe. Reichstagsabgeordneter Schmeer verſicherte
die Anteilnahme des Führers der Deutſchen
Ar=
beitsfront. Syndikus Dr. Rau, vom
Induſtriel=
ſenverband, kündigte eine Spende aus einer
Sammlung des Verbandes an und legte einen
Lorbeerkranz nieder. Daran ſchloß ſich die
Bei=
ſetzung der ſieben Toten an, in einem
Gemein=
ſchaftsgrab.
Der „Bierkönig” von New York zu 10 Jahren
Gefängnis verurteilt.
New York. Das Bundesgericht verurteilte
den Unterweltführer Irvin Wexler, der in
Ver=
brecherkreiſen als „Bierkönig Waxey Gordon”
bekannt iſt, wegen Steuerhinterziehung von
570 000 Dollar zu 10 Jahren Gefängnis und
20 000 Dollar Geldſtrafe. Wexler beherrſchte,
ähnlich wie der Chikagoer Unterweltführer Al
Capone, ſowohl den New Yorker, als auch den
New Jerſeyer Alkoholſchmuggel völlig.
Für die erſten Hunderkkauſend
der NSDAP.
Dieſes Ehrenzeichen erhalten auf Anordnung
des Führers diejenigen Mitglieder der NSDAP.,
die die Mitgliedsnummern von 1—100 000
be=
ſitzen und die der Partei ſeit ihrem Eintritt
ununterbochen angehört haben.
A
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Dezember 1923
ALLSALTAALIA
gieht jetzt um
nach Schalstraße 2
Ecke Ladwigsplatz
Linoleum
Stragula
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Blick in die Werkſtatt des Weihnachtsmannes — Deutſchlands ſchwerringende
Spielwareninduſtrie — Zwanzigtauſend Heimarbeiter hoffen auf das Feſt!
uguſt hat der „Weihnachtsmann” ſeine Aufträge
die Augenbrauen höher gezogen — — ſo werden
lufträge an die Glasbläſer” und Puppenmacher
„Puppen=Charaktere” geſchaffen . . .
an die Holzſchnitzer des Erzgebirges, an die
Ein Berg Roßhaar und Werg —
des Glatzer Berglandes. Seit vier Monaten
tz aller Kräfte auf das Weihnachtsgeſchäft hin=
Der perſönliche Ausdruck des Spielzeugs, auch
die Weihnachtszeit bringt dieſen ärmſten
Deut=
wenn es ſerienweiſe hergeſtellt wird, läßt ſich nun
ein=
ihrem ſon=
Das Holzpferd kriegt ein „echtes Fell”.
Aus der Werkſtatt eines erzgebirgiſchen Holzſchnitzers.
Schälchen mit Farben und Flitter und geben den Glasbläſereien
ein farbfrohes Kleid. Aber dieſe Kinder wiſſen um die Preiſe,
die für die gewiſſe Stückzahl gegeben werden, ſie wiſſen, daß das
Cauſend in beſtimmter Seit fertig ſein muß. Und ſie werden ernſt
unter dem Druck dieſer Arbeit und Verantwortung.
Alles aus erzgebirgiſchem Holz!
Wer ihnen einmal zuſehen durfte, den Holzſchnitzern des
Erzgebirges, wird ihre ungewöhnliche Kunſtfertigkeit bewundert
haben! Nicht nur die reizenden kleinen, muſizierenden
Engel=
chen, die Krippen und Heiligenfiguren entſtehen unter ihren
Händen, auch die entzückendſten kleinen Archen mit der
geſam=
ten Cierwelt, Eiſenbahnen in Minjaturformat und größere
Holzſtatuen, die oft Meiſterwerke der Holzſchnitzerei darſtellen.
Die Holzſchnitzer kennen keine Arbeitszeit, keinen Werktag
und Sonntag. Für ſie gilt nur das eine Geſetz: arbeiten, ſolange
die Sonne Licht ſchenkt und der Herrgott Geſundheit! Vier=
waren; ſie haben mit größ-
Eifer die Arbeit in Angriff
ommen und die beſtellten
ſten abgeliefert — und mun
Die hauchzarte Kugel wird kunſtvoll geblaſen.
Chüringiſcher Glasbläſer
mal nicht verleugnen. Selbſt der Heimarbeiter, der einen Berg
Noßhaar und Werg auf der einen Seite vor ſich hat, auf der
anderen überwendlich zuſammengenähte, leere Plüſchhüllen, hat
zwar die Abſicht, ſeine Ciere und Ceddybären
mög=
lichſt haargenau gleich auszuſtopfen, dennoch fallen ſie
verſchie=
den aus und ein Kinderherz wird ſpäter einmal jubeln: Gerade
mit dem ſchiefen Kopf iſt mein Ceddy ſo ſüß!”
Kinder arbeiten mit!
Sie werden ernſt bei dieſer Arbeit, die fröhlich ſein ſollte,
Arbeit im Dienſte des Weihnachtsmannes! Vater mit der
Glasblasmaſchine hat keine Seit für Scherzworte oder
Unter=
haltung. Seine volle Aufmerkſamkeit muß dem zarten Gebilde
dienen, das unter dem vörſichtigen Hauch ſeiner Lippen entſteht.
Er achtet nur darauf, daß ſich die Reihen der Kugeln und
Glocken, die auf Stäbchen vor ihm am Ciſch trocknen müſſen,
möglichſt raſch und regelmäßig füllen und daß keine der Kugeln
zerſplittert. Auch der kleinſte Material= und Seitverluſt ſpielt
hier eine Nolle!
Und am Fenſter ſitzen die Frauen und Kinder, gebückt von
der ſtundenlangen, mühſeligen Arbeit. Sie tauchen die Pinſel in
Knderhände geben dem Baumſchmuck ein buntes Kleid.
Auch die Kleinen müſſen mithelfen.
en ſiel Hoffen, daß das deutſche Volk ihre Arbeit
wür=
n wird, daß diesmal am Weihnachtsbaum die Erzeugniſſe
Glasbläſerkunſt aus Chüringen hängen, daß in die
aus=
reckten Kinderhände Cauſende von reizenden, handgeſchnitz-
Pferdchen und heimgearbeiteten Puppen gelegt werden,
unter dem brennenden Chriſtbaum die künſtleriſch geſchnitzte
ppe aus dem Erzgebirge mit Maria und Joſeph in dem
tchen, mit den Hirten, mit Ochs und Eſelein und vielen
ſeln ſtehen wird — damit auch dieſe ärmſten Brüder
Deutſchland ihr beſcheidenes Weihnachtsfeſt feiern
nen!
open mit Schnecken und Söpfchen.
Ein bißchen unheimlich ſieht er aus und gewiß
illuſions-
dend für Kinderaugen, dieſer Berg von roſigen Puppen=-
Pſen, die nackten Arme und Beinchen daneben und ſeitlich
Ir die lächelnden Köpfe mit offener Schädeldecke . . . Es
Sache der Heimarbeiterin, aus dieſem „Material”, ein
ppenkind zu ſchaffen, das in den Armen einer kleinen Mutter
Leben erwachen ſoll. Die Gliedmaßen werden eingefügt,
Schädeldecke aus Pappe nebſt der Perücke aufgeklebt und
Beweglichkeit der Arme und Beine an ihren Gummizügen
Dmals überprüft.
Da ſtehen ſie nun in Reih und Glied, Puppenkinder, auf den
en Blick einander ähnlich wie ein Ei dem andern. Söpfchen
Ochneckenfriſur ſind in dieſem Jahr bevorzugt, die Pagen=
Die Geburtsſtunde des Ceddybären.
Eine Plüſchhülle und etwas Werg..
zehn Stunden am Cag, den Sonntag nicht ausgenommen, kam
man ſie an der Schnitzbank ſitzen ſehen, indes die Frauen und
Kinder mit leichterer Arbeit beſchäftigt ſind, Nädchen und
Lenkſtangen an die hölzernen Wagen fügen und kleine Käſtchen
mit Deckeln verſehen.
Deutſche Spielwaren in aller Welt!
Mit 20000 Menſchen ſteht die ſchwer ringende
Spielwaren=
heimarbeit an dritter Stelle in der Liſte der deutſchen
Heim=
arbeiter überhaupt. Aber auch die deutſche Spielwareninduſtrie
hat zu kämpfen. Ehemals reiſte um dieſe Seit das deutſche
Spielzeug hinaus in alle Welt — heute verſucht das Ausland,
den Spielwarenbedarf ſelbſt zu decken. England, Amerika und
Polen, einſt Deutſchlands beſte Kunden, bauen Fabriken über
Fabriken und ſuchen ſich höchſtens Stanzen und Modelle aus
Deutſchland als Vorlagen zu verſchaffen. Auch die Leipziger
Herbſtmeſſe, die die wichtigſten Neuheiten auch auf dem
Spiel=
warenmarkt zeigte, erregte zwar bei den 3500 ausländiſchen
Beſuchern großes Intereſſe, führte aber auf dieſem Gebiet nicht
zu bedeutenden Abſchlüſſen. Um ſo mehr kleine und große
Sreunde fand die große Spielzeugſchau, die als
Wanderausſtel=
lung in ganz Deutſchland gezeigt wird. Von dieſem Erfolg aus.
ſchließend, hofft man, daß das Weihnachtsfeſt allen deutſchen
Kindern Herrlichkeiten aus des deutſchen Weihnachtsmannes
Werkſtatt beſcheren wird!
ſe und kurzen Locken treten ganz in den Hintergrund. Und
2 laſſen ſich, wie das bei der Handarbeit nicht anders ſein
u, an den einzelnen Puppen kleine Verſchiebungen und
weichungen erkennen. Der Scheitel etwas ſchräg gerückt,
Löckchen, Söpfe und ein wenig Leim.
Puppenkinder werden friſiert.
Känguruhs mit Jungem
Sicltim Liuwis
Von Adolf Siegler.
Cieraufnahmen ſind für den Anfänger etwas
ſchwierig, dafür um ſo dankbarer. Ciere laſſen
ſich zwar ebenſowenig wie Kinder daz
be=
wegen „recht freundlich” auszuſchauen,
beſon=
ders dann nicht, wenn ſich der Lichtbildner
um=
ſtändlich geſtikulierend Mühe gibt, ſie möglichſt
gefällig auf die Platte zu bannen. Er ſollte
etwas von den Eigenſchaften des Jägers haben.
In ihrem Sein und ihren Gebärden verhalten
ſich Ciere ganz wie Kinder. Sie ſind frei von
Künſtelei und Poſe. Wenn wir auch über dac
Seelenleben der Ciere noch ſehr wenig wiſſen,
denn was darüber geſchrieben worden iſt, ſind
meiſt menſchliche Empfindungen, die wir gern in
die Ciere legen oder hineindichten, ſo kann
man doch behaupten, daß ihre naturnahe
Ur=
ſprünglichkeit das „eine Nolle ſpielen”
Er=
wachſener nicht kennt. Deshalb erfreut auch
nichts mehr das Auge als gute Kinder= und
gelungene Cierbilder.
Die erſten Vorausſetzungen für gute
Cier=
bilder ſind Nuhe und Geduld ſehr viel
Ge=
duld und ein Auge, das die Fähigkeit hat, die
beſondere Schönheit, beziehungsweiſe
Charak=
teriſtik des zu photographierenden Cieres zu
erfaſſen. Die Ciere haben neben allgemeinen
Arten= und Gattungseigenſchaften ganz
perſön=
liche Eigentümlichkeiten, die dem aufmerkſamen
Beobachter augenfällig werden. Wenn man
Indischter Rhesus
z. B. einen Stier aufnimmt, iſt es nicht
gleich-
gültig, ob man ihn ſo oder ſo photographiert.
Je nach dem Stand des Objektives kann ſeine
eindrucksvolle Stärke geſteigert, gemindert
oder richtig gewertet auf dem Bild in Erſchei=
Makak
Sibirischer Tiger
nung treten. Ich ſpiele hier nicht auf die
Cat=
ſache an, daß man die Körperverhältniſſe, die
wirkliche körperliche Beſchaffenheit eines
Cieres photographiſch in unerhörter Weiſe
ver=
ändern, verſchieben kann. Dieſe Art zu
photo=
graphieren wäre Karikatur, im günſtigſten
Falle eine witzige Spielerei, wenn auch, wie
beim Laufbild, das ja ganz anderen Geſetzen
unterliegt als das Standbild, durch derartige
Aufnahmen Eindrücke von großer Schönheit
und Eindringlichkeit und hohem künſtleriſchen
Wert hervorgerufen werden können. (Beiſpiel:
Die Inſel der Dämonen.) Beim Film ſieht man
das Cier meiſt in ſeiner normalen Geſtalt und
nur zeitweilig mit nach einer Nichtung hin
ge=
ſteigerten Merkmalen. Das Standbild aber ſoll
das Cier ſo darſtellen, wie es wirklich iſt und
nur die Charakteriſtik, die ihm eignet, in
mög=
lichſt vollkommener, nicht übertriebener Weiſe
wiedergeben. Hier iſt auch die Grenze für den
Photographen.
Die im Nahmen der vom Reichsbund
Volkstum und Heimat veranſtalteten
Aus=
ſtellung gezeigten Vergrößerungen von K.
Schreck, Offenbach, nach Leicaaufnahmen von
W. Schack vom Frankfurter Soo geben mittels
einer Reihe von Beiſpielen in hervorragender
Epiſode uber Cag
Von Ernſt Kreuder.
Ich lag drei Cage und drei Nächte in dem
leeren Schlafhaus, bis der Arzt kam. Mein
Bein war ſteif geworden und angeſchwollen. Es
war vereitert; wenn man mit dem Daumen in
das Fleiſch drückte, blieb eine Delle. Ich hatte
Schmerzen. Nachts ließ ich das Licht brennen.
Die Glühbirne glühte trüb und rötlich an der
kahlen, ſchmutzigen Decke. Der Verwalter war
verrciſt. Niemand ließ ſich ſehen. Ich werde hier
liegen, bis ich verfault bin, dachte ich. Die
Nachtſtunden waren lang. Ich hatte mit
eini=
gen Studenten in der Eiſengrube gearbeitet
und war am letzten Cag im Abbau geſtürzt. Das
Semeſter hatte begonnen, die Studenten waren
abgereiſt. Das Schlafhaus war leer. Es lag auf
einer Höhe im Wald. Bis zur Bahnſtation
war es eine Stunde. Die Seche lag auf der
nächſten Höhe. Ich hatte auf Sohle dreihundert
gearbeitet. Beim Losbrechen von hangenden
Blöcken war mir der Spieß ausgeglitten, und
ich war hintenüber geſtürzt, hinunter und mit
dem Bein auf einen kantigen Erzbrocken. Ich
hatte das Bein mit einem roten Caſchentuch
verbunden. Es war unterhalb des Krigs.
Als der Steiger kam, ſaß ich am Boden
und ſagte, daß ich Schmerzen hätte. „Ach was”
ſagte er, „im Krieg ſind die Leute mit einem
Bein gelaufen.” Ich ſollte an die Arbeit gehen.
Ich ſchlug noch ein paar Blöcke klein, dann war
Schicht; es wurde geſchoſſen, und ich ging mit
den Kameraden vor zum Schacht. Die Gänge
waren voller Nauch vom Schießen, und es
roch beißend und ſalzig. Die Karbidflamme
leuchtete keinen Meter weit in dem dichten
Dynamitnebel. Das Bein tat noch etwas weh.
Wir ſtellten uns in den naſſen, triefenden
För=
derkorb und fuhren hoch. Oben ſchien die
Sonne, und es war herrliches Wetter. Die
Kumpels gingen in ihre Dörfer. Am nächſten
Morgen konnte ich das Bein nicht mehr
be=
wegen. Ich ſtützte mich auf meinen Bergſtock und
humpelte die Creppen hinunter. Ich ſaß im
Stiegenhaus und hatte Schmerzen. Die Frau
des Verwalters ging draußen vorbei. Ich rief
ſie an. „Celephonieren Sie nach Herdorf zum
Arzt, er ſoll kommen, mein Bein iſt vereitert”
ſagte ich. „Schon recht”, ſagte ſie. Dann zog ich
mich wieder die Creppen hoch und legte mich auf
die Strohmatratze. Das Bein pochte. Es
wurde Abend. Es kam niemand. Ich wußte
nicht, ob ich Sieber hatte. Manchmal ſchlief ich
etwas ein. Ich hatte keinen Hunger. Dann
mußte ich mal runter. Das war eine elende
Sache. Ich diß die Sähne zuſammen und hinkte
Weiſe darüber Aufſchluß, worauf es bei
Cier=
bildern ankommt.
Da iſt vor allem das Bild der beiden Löwen,
Vater und Sohn. Unerſchütterlich ſtolz, in
be=
herrſchter Kraft und majeſtätiſcher Würde
Spielend
ſes Cieres, wilde, ſchleichende Verſchlagenh.
und tückiſche Scheu. Man betrachte einmal d
beiden Löwen, den Biſon und dann die Gyän
Die Lichtbilder zeigen die Nangunterſchie
trefflich auf.
Aennu Jahr hat ebenfalls einige gute Bi
der ihrer eigenen Ciere ausgeſtellt. Ein „war
delndes Blatt” und ein „Chamäleon” ſind b.
ſonders gelungen, und um mit dem Objekt
Schlangen ſo nah auf den pfeilſchnellen Leib
rücken, muß man ſchon die unbefangene Ur
erſchrockenheit unſerer Darmſtädter Cierzüd
terin haben.
Im Creppenaufgang hängt noch ein Dutzer
Bilder des bekannten Pferdephotographe
Sinſel, die ſicherlich mit zu dem Beſten gehore
was auf dieſem Gebiet überhaupt geleiſt
wurde und geleiſtet werden kann. Bei de
Regimentspauker z. B. iſt der begeiſter
Rhythmus von Pferd und Menſch im Auger
blick ſeines vollkommenſten Suſammenklang
im Lichtbild feſtgehalten worden. Ebenſo ſte.
das Fünfer=Schimmelgeſpann die edle Schör
heit der Pferde in großartiger Dreſſur und B‟
wegung vorbildlich dar. Dieſe wundervolle
Gegenlichtaufnahmen ſind von allerſchönſte
künſtleriſcher Wirkung. Sie verraten
Pferdeliebhaber, ein vortreffliches Auge uu
Geiſtesgegenwart, Eigenſchaften, die zu Au
nahmen von dieſer Qualität unbedingt
erforde=
lich ſind.
Einfach, lebenswahr, ohne Poſe ſtellen
die Ciere in ihren Eigenarten dar und man h
in dieſer Ausſtellung reichlich Gelegenheit
ſehen, wie es der Photograph machen ſoll.
liegen die großen Katzen nebeneinander. Der
günſtige Augenblick iſt jedenfalls ſtunden=,
vielleicht tagelang abgewartet, dann aber nicht
verpaßt, ſondern ſofort mit Geiſtesgegenwart
genützt worden. Weiter ſehen wir einen faſt
lebensgroßen Biſonkopf. Der ſprichwörtliche
Mut funkelt aus dem wundervollen Auge. Die
ungeheure, verhaltene Stärke teilt ſich uns aus
dem gewaltigen Kopf und dem mächtigen Nacken
mit und der Bart verleiht dem herrlichen Lier
noch etwas von der antiken Größe der
könig=
lichen Steinbilder Aegyptens. In dieſer
meiſter=
haften Aufnahme, die meiſterhaft vergrößert
wurde, liefert der Biſon etwas von ſeinem
Weſen und ſeinen Eigenſchaften in lebendiger;
bedeutſamer Weiſe, und doch iſt nichts
über=
trieben, nichts optiſch verſchoben oder geſteigert.
Ebenſo ſtellt ſich der Orang=Utan von Sumatra
ſehr vorteilhaft vor. Man ſchaut in ein ſehr
kluges Geſicht. Man ſieht den eigenartigen
Kehlſack, die ſchmalen, wuchtig =hängenden
Schultern, die mächtigen Arme mit den
un=
heimlich=langen Händen, deren Griff nichts
los-
läßt, was er einmal gefaßt hat. Auch dieſes
Bild erzählt etwas aus dem Leben der großen
Menſchenaffen. Auch aus der Aufnahme der
geſtreiften Hyäne ſpricht die Perſönlichkeit die-
„Taschendieb‟ (Infs
am Stock die Stiegen hinunter. Es ging ſehr
langſam. Das Bein war ſchwer und baumelte.
Unten mußte ich mich mit den Händen an der
Wand halten. An einem Kran füllte ich die
Feldflaſche mit Waſſer. Als ich wieder oben
war, ſchienen Stunden vergangen. Ich lag die
ganze Nacht wach und ließ das Licht brennen.
Ich war ganz allein, hatte nichts zu leſen.
Ich hatte nur Sigaretten. Ich ſteckte eine nach
der anderen an. In dem kahlen Naum ſtanden
ſechs Feldbetten, je zwei übereinander. Und ſechs
eiſerne Spinde, graublau lackiert. Sechs
Sche=
mel und ein Ciſch. Es war Ende April und
regnete. Ich rauchte die ganze Nacht. Als es
hell wurde, ſchlief ich ein. Ich erwachte, und es
war Mittag. Ich hatte keinen Hunger. Die
Seldflaſche war leer, ich hatte Durſt, und ich
mußte mal runter. Es kam niemand. Das Licht”
brannte noch von der Nacht. Ich verſuchte
auf=
zuſtehen. Es ging nicht. Das Bein ſchmerzte zu
ſehr. Aber es mußte gehen, es wurde mir
ſchwarz vor den Augen, und dann ſah ich lauter
Sterne, und dann ſchleppte ich mich hinaus.
Das Bein ſchwoll noch mehr an, es ſah
gelb und grün und violett aus. Ich lag den
gan=
zen Cag, und die Nacht kam, und es kam
nie=
mand. Das Licht brannte die ganze Nacht. Ich
hatte keine Sigaretten mehr. Gegen
Mor=
gen ſchlief ich wieder ein. Ich träumte, der
Arzt käme und ſtünde an meinem Bett und b
ſähe ſich das Bein. Als ich aufwachte, ſtand d
Arzt an meinem Bett. Er w r klein und ik
einen grauen Sportanzug. Ich deckte mein. Oe
auf, und er drückte daran herum. Er fühlte 9
Puls. Dann ſetzte er ſich hin und füllte ein
gelben Schein aus. „Was iſt denn?” fras
ich. „Sind Sie in der Knappſchaftskalle
fragte er. Ich nickte. „Das Sellgewebe und
Knochenhaut”, ſagte er. „Blutvergiftung.
ſchicke nachher Leute, Sie kommen nach O.
Krankenhaus.” Beſten Dank” ſagte ich.
lange haben Sie das ſchon?” fragte er.
liege hier ſchon zwei Cage”, ſagte ich. „P
hat mich geſtern abend erſt angerufen”, ſagts
„Sie müſſen gleich operiert werden.”
Gegen Mittag kamen drei Bergleute
Nagelſchuhen herein. Sie laſen den geld
Schein, dann hoben ſie mich auf und trng
mich hinunter. Unten ſtand eine fahrbare Lre
bahre. Sie legten mich hinein und zogen
Vorhang zu. Sch zog den Vorhang wieder
rück. Sie fuhren mich durch den Wald ?
holprigen Weg zur Station hinunter. ESM
ſchönes Wetter, die Wälder leuchteten in
Sonne, der Himmel war klar und blau. De
wir durch ein Dorf kamen, kamen die Srdt
gelaufen und fragten, ob was in der O‟
paſſiert ſei. Die Bergleute blieben ſtehen, ulle
hielten ſich etwas, und dann fuhren ſie Ne
Sonne, durch bewegte Palmen ſcheinend,
haffte ein Schattenſpiel an der Lehmmauer,
e brüchig und löcherig den kleinen
matten=
legten Platz neben der Schänke ſäumt. Ich
ge mein Notizbuch vor mich auf die
gekreuz=
n Beine und beginne dieſe Gegenwart
ab=
ſchreiben, wie ſie da iſt, wie ſie ſich abſpielt.
ier ſind wir an der Karawanenſtraße, die von
ripolis nach Sabratha führt. Knapp hinter
is hören die prangenden Gärten der
italie=
ſchen Kolonie auf und vor uns iſt nichts als
e rote ſchimmernde Wüſte.
Neben mir habe ich vier greiſe Araber, die
b halb hockend, halb liegend wider die Mauer
hnen; eingehüllt in ihre braun=gelb
geſtreif=
n Horlis. Ihre Unterhaltung plätſchert träge
rch den Nachmittag. Der Wirt, ſchwarz und
groid, bringt Holzkohle auf einem Blechdeckel
id eine kleine blaue bauchige Emailleſanne,
füllt mit friſchen Mateblättern.
Das Oefchen, das er nun in Betrieb ſetzt,
aus einem Benzinkaniſter zurecht gebogen,
t Noſt und Aſchenſchublade. Er zerreißt
röſe trockene Palmenfaſern und legt mit
iter. Vor dem Bahnhof ließen ſie mich ſtehen
d gingen in den Warteſaal, um einen zu
nken.
Der Sug kam. Sie redeten mit dem
Schaff=
r, dann hoben ſie mich in ein leeres Abteil
d ſagten „Glück auf!”. „Glück auf!” ſagte
und der Sug fuhr los. Ich lag auf der
ank, und der Sug fuhr eine Stunde. Dann
It der Sug, zwei Schaffner kamen und hoben
ch hinaus. Der Stationsvorſteher brachte
en Stuhl und ſtellte ihn auf den Bahnſteig.
e beiden Schaffner ſetzten mich auf den Stuhl,
gen in ihren Sug und der Sug fuhr weiter.
r Stationsvorſteher ſchickte einen Mann mit
inem Schein zum Krankenhaus. Nach einer
ben Stunde kam ein Wärter vom
Kranken=
uS. Er war etwa zwei Meter groß. Er hielt
t gelben Schein in der Hand und ſagte, ich
ßte nach F. ins Krankenhaus. Ich gehörte
9t in ihren Bezirk. Ich ſagte, der Arzt hätte
D hierhergeſchickt und ich müßte gleich
eriert werden, ich könnte jetzt nicht noch lang
herfahren und umſteigen, und er ſolle mich
* in das Krankenhaus bringen. Er bückte
erwas, und ich legte meinen Arm um ſeinen
inen Hals und hing mich an ihn und hinkte
den ihm her.
Das Krankenhaus ſah aus wie ein Sorſt=
1S und war ſehr klein. Aber es wurde aus
träger Sicherheit ein kleines Feuer, das er mit
einem ſchmutzigen Hühnerflügel ſchnell zu heller
Glut anfächelt. Dann ſetzt er die Mateblätter
mit kaltem Waſſer auf.
Unterdeſſen findet er Seit, ſeine
Waſſer=
pfeife zu rüſten. Ein prachtvolles rieſiges
Meſ=
ſingwerk mit rotem weißpunktiertem
Glas=
bauch. Er packt mit hornigen Singern eine
glühende Kohle, placiert ſie auf den mit Cabak
gefüllten Pfeifenkopf und fängt an zu rauchen.
Vier= oder fünfmal läßt er den Cee aufkochen,
ſchlägt den Schaum mit einer Bewegung des
Deckels nieder, läßt das ganze noch etwas
ſchmoren (der Keſſel iſt mindeſtens halb voll
Blätter) und gießt dann die trübe braune
Slüſſigkeit, den vollen Strahl lang ausziehend,
in eine zweite kleine Kanne. Ein ſtrenger
Ge=
uch würzt die ſüße, ſchwüle Luft und die Blicke
der Gäſte wenden ſich intereſſiert der
Sere=
monie zu. Jetzt ſetzt er Sucker zu und gießt
den Cee von Copf zu Copf hin und her,
jedes=
mal mit langausgezogenem Strahl, bis das
Ge=
tränk, mouſſierend und ſchäumend, mit einem
appetiterregenden Geräuſch fließt.
allen Gegenden beſucht, weil es einen guten
Chirurgen hatte. Er ſchnitt alles, ſagte man.
Es gäbe nichts, was er nicht ſchnitte. Er beſaß
ein Landhaus und zwei Wagen. Eine
Blind=
darmoperation dauerte bei ihm acht Minuten,
ſagte die Schweſter. Ich wurde in ein kleines
helles Simmer gebracht. Ich ſaß eben auf dem
Bett, als die Schweſter kam und mich wieder
hinunterbrachte. In einem dunklen Gang ſtand
eine Bahre mit Nädern. Ich legte mich darauf
und wartete. Ganz weit, am Ende des Ganges
und hinter Cüren, hörte ich jemand lang
ſchreien. Es konnte ein Mädchen ſein.
Nach einer Stunde kam eine andere
Schwe=
ſter, und ſchob meine Bahre in ein Simmer. Es
war halbdunkel darin, am Fenſter ſtanden
Geranien. Sie machte meinen Arm frei und
gab mir eine Spritze Morphium. Im Simmer
ſtanden vier Betten. Es lagen drei Männer
darin und ein Junge. Die Männer ſchliefen.
Der Junge hing an lauter Schnüren und
Dräh=
ten, er ſchwebte über dem Bett. Er hatte eine
Rückgratverletzung und war gelähmt. Er ſah
zu mir herüber. Er hing ſchon ein Jahr ſo. Als
es dunkel wurde, kam ein Mann mit einer
Gummiſchürze herein. Die Schweſter machte
mein Bein frei. Er ſah es an, dann ſah er mich
an. Ich ſtellte mich vor. „Muß noch nachher
operiert werden”, ſagte er zu der Schweſter.
Sie gingen hinaus. Nach einiger Seit kam der
geſüßte Nöſtgeſchmack der Ernüſſe über meine
begehrliche Sunge fließt.
Die Gläſer werden mit vielen erfreuten
Worten dem Wirt zurückgegeben, der eine
zweite Auflage vorbereitet. Ein kleiner
ſchwar=
zer Knabe kommt in dieſem Moment von
hin=
ten aus dem Garten und trägt in ſeinem vorn
zuſammengerafften Hemd eine Menge
Apfel=
ſinenblüten. Er ſchüttet ſie lachend über den
Greis aus. Der Greis führt mit welker Hand
einen der zartgrünen Kelche an ſeine dunkle
Kartoffelnaſe und ſchnüffelt zurückgelehnten
Hauptes. Das Hemd des Kleinen, friſch aus der
Wäſche, wie man glauben darf, ſteht in
rühren=
der Weiſe ſteif und bauſchig um die dünnen
braunen Glieder. Der Duft der Blüten zieht
feine Fäden in der dunſtigen wabernden
Mittagshitze. Der Wirt raucht die ſchmurgelnde
Pfeife und erweckt mit dem Flügel die Glut
zu neuem Leben. Der kleine Knabe mit ſeinem
großäugigen Kindergeſicht, hockt ſich auf die
Matte, halb gegen den alten Negerpapa
ge=
lehnt. Er trägt ſchwer an ſeinen großen
hell=
roten Lippen.
Jetzt werden in dem hinteren Ausblick, den
die zerfallene Mauer bietet, Veiter einer
Kamelkarawane ſichtbar, die ſich in jener
merk=
würdig vorwärtsdrückenden Weiſe bewegen,
die das Kamelreiten bedingt. Dann kommt die
ganze lange ſtaubiggelbe Neihe am Corbogen
vorbei. Einzelne Blicke ſtreifen uns Sitzende.
Die Unterhaltung belebt ſich allmählich. Aus hin
und her geworfenen Worten wird ſchließlich
eine lange Erzählung. Ich verſtehe, daß es ſich
um ſchalkhafte Erotika handelt. Die
Hundert=
jährigkeit des Greiſes wird in irgendwelche
Beziehung zu jungen Frauen gebracht. Das
lange Wärter und fuhr mich durch den langen
Gang in den Operationsſaal. Es ſtanden
Glas=
ſchränke mit Inſtrumenten an den Wänden.
Ich ſah vielerlei Sägen. Der Saal hatte
eine rieſige Glasſcheibe, eine Glaswand aus
Mattglas. An der Decke brannten große
Lampen. Der Wärter hob mich auf einen
Ope=
rationstiſch. Dann kam der Arzt und zwei
Schweſtern begleiteten ihn. Sie ſchnallten mir
beide Beine feſt. Dann legte man mir von
hinten ein Stück Gaze aufs Geſicht. Ich zählte
bis ſieben, während der Arzt es auf die Gaze
tröpfeln ließ. Dann ſpürte ich ein Sauſen und
ſah Sterne, und ein Komet mit einem Geſicht
und langem Schweif ſauſte neben mir her.
Als ich am andern Morgen erwachte, lag
ich in einem kleinen Simmer im Bett. Das
Bett gegenüber war leer. Mein Bein brannte,
ich hatte Durſt und zog an der Klingelſchnur.
Auf dem Nachttiſch ſtand die Brechſchale. Als
die Schweſter kam, brach ich zum drittenmal
Speichel und Galle. Es war nur wenig, und ich
hätte gern mehr gebrochen. Die Schweſter
brachte mir ein Glas Waſſer. Es war verboten,
Waſſer zu trinken. Die Schweſter war hübſch
und jung, ſie hatte ein ſtilles Nonnengeſicht
unter der weißen Haube. „Jetzt iſt es alſo
über=
ſtanden”, ſagte ich. „Sie haben Gummiröhren
im Bein”, ſagte ſie, „Sie dürfen ſich nicht be-
haben muß. Es iſt ein Berber, der im graubraun
geſtreiften Burnus ſchweigſam im Winkel hockt.
Er wirft mir aus ſeinen dunklen ſchrägen Augen
einen abmeſſenden Blick zu. Er iſt jung und
ein wenig unraſiert. Er trägt ein Hemd von der
Farbe der Apfelſinenblüten. In der narbigen
Bronze ſeines Geſichts ſpielen Neflexe. Der
volle ſeitwärts aufgewölbte Mund iſt von Licht
hell umſäumt. Ohne Lächeln, mit kindlich
prü=
fendem Ernſt wendet er ſich ganz mir zu:
Cedesco? fragt er. Si ſi, erwidere ich. Deutſche
und Araber ſempre amici, meint er. Er kommt
aus Marokko, deutet etwas von
Freiheits=
kriegen an, und behauptet, unter deutſchen
Offizieren gekämpft zu haben. Deutſche kühne
und gute Menſchen, ſchließt er ab. Die
inter=
eſſierten Blicke der andern wenden ſich wieder
der Ceebereitung zu. Die zweite Lage gelangt
zum Ausſchank. Die Sonne macht jetzt ſchräge
lange Schatten. Sie ſpiegelt ſich in den trüben
elfenbeinfarbenen Augäpfeln des Wirtes.
Ueber der Lehmmauer iſt der Himmel nun
von einem wunderbaren melodiöſen Blau.
Scharf und ſchaumig raſcheln hoch über uns die
Palmen mit ihren langen Wedeln. Sie wedeln
dem fernen märchenhaften extatiſchen Antlitz
Allahs die Worte eines ewig währenden
raſchelnden Gebetes zu. Allah iſt mit ſeinem
Geſicht unendlich wirkſam über allen
Begeb=
niſſen des orientaliſchen Lebens. Das kurze
ver=
dorrte Gras auf dem Mauerſims, das noch
vorjährige Niſpen trägt, wiſpert fein, dünn
und etwas kläglich. Der faule Wind ermuntert
ſich zu kurzen rauſchenden Spaziergängen.
Jetzt iſt es kühl und abendlich.
Werner Helwig.
wegen.‟ Der Wärter kam und lachte. Er
rauchte eine Sigarre. Er hatte einen hellblonden
Schnurrbart und auf dem kleinen runden Kopf
hatte er keine Haare mehr. „Spielſt du
Sechs=
undſechzig?” fragte er. „Nur Hamburger”
ſagte ich. „Dann wollen wir ein kleines machen.”
„Bringen Sie mir Sigaretten mit”, rief ich
ihm nach, „in meiner Hoſe iſt Geld.”
Er kam mit dem Kartenſpiel und den
Siga-
retten zurück. Ich zündete eine an, ſie ſchmeckte
wie Meſſing und Kartoffelkraut. Mir wurde
übel. Ich glaubte, daß ich nie wieder rauchen
könnte. Wir ſpielten Hamburger
Sechsund=
ſechzig. Er gewann zweimal, dann gewann ich
einmal. Dann wurde zum Eſſen geläutet. Ich
bekam nichts. Ich mußte noch faſten. Ich ließ
mir Briefpapier beſorgen und ſchrieb einen
Brief nach Hauſe. „Wenn Sie zwei Cage
ſpä=
ter gekommen wären”, ſagte die Schweſter, die
mir das Briefpapier brachte, „hätte man das
Bein abnehmen müſſen. Das Knochenmark war
ſchon verbuttert.” „Dann iſt ja alles gut,
Schweſter”, ſagte ich, und ich ſchrieb nach
Hauſe, daß alles gut ſei und daß ſie mir meine
Bücher ſchicken ſollten und daß das Semeſter
nun leider hin wäre. Aber ich würde hier ganz
gut arbeiten können. Ich hätte ja ſchließlich in
der Seche gearbeitet, um etwas Geld für das
nächſte Semeſter zuſammenzubringen. Da hatte
ich natürlich Pech gehabt.
Beae Volks gags Mannl geschene..
Schleswig=Holſteiniſch.
Oſtpreußiſch.
Während der Dänenzeit machte ein
däni=
ſcher Miniſter einen Beſuch in einer kleinen
ſchleswigſchen Stadt und ſuchte auch den
dor=
tigen Bürgermeiſter auf. Der Miniſter nahm
nun Anſtoß an der lieben Jugend, die auf der
Straße tollen Lärm vollführte; und ſo fragte
er den Herrn Bürgermeiſter, wer denn hier die
PPolizei habe.
„De Polizei?” erwiderte dieſer verdutzt,
„dat weet ik ni (weiß ich nicht); awers de föftig
(fünfzig) Mark krieg ik darför.”
Meuers haben 15 Kinder. Faſt alle ſpielen
auf der Straße. Am Abend ruft Frau Meyer
aus dem Fenſter die geſamte Nachkommenſchaft
zuſammen.
Swei Kinder die außer Rufweite ſind,
wer=
den von einem Nachbar aufgefordert: „Ji ſöllt
rinkamen, Mudder will de Kinner telln
(zählen)!”
Märkiſch.
Als Dahme noch zu Sachſen=Weißenfels
gehörte, hatte in der Saſtnachtszeit einer
zu=
viel gefeiert, ſtolperte auf dem Heimweg, blieb
jegen und ſchlief ein. Irgend jemand zog ihm
die Schuhe und die langen weißen Strümpfe
aus und ließ ſie mitgehen. Als nun die Lebuſche
Lebuſer) Herrſchaftskutſche vorbei wollte, rief
der Kutſcher: Du, he, nimm deine Beene weg”,
da erwachte der Verkaterte, ſah an ſich lang
und meinte: „Dat ſin ſo ſoar nicht mine Beene,
ck hä (hab) jo ſidene Strimpe an.”
—hag-
Ein Großgrundbeſitzer hat dauernd gegen
die Unſitte ſeiner Leute zu kämpfen, daß ſie mit
offenem Licht in Stall und Scheuer arbeiten
und auch rauchen. Endlich hat r ſeine
Wirt=
ſchaft elektrifiziert. Er ſteht an der
Scheuer=
tür, als das alte Faktotum Johann
vorbei=
kommt, zeigt ihm den Knipſer und wie man
einſchaltet. „Na, Johann, endlich hört die
Schweinerei mit dem offenen Licht und den
Streichhölzern auf!”
„Joa, Herrke, man brukt (braucht) blot een
eenzig Strichhölzke und man hoat dem Knipſer!”
Baltiſch.
Der alte B. in Wenden war ein ganz
vor=
züglicher Menſch, nur log er geradezu
unver=
ſchämte Tagdgeſchichten zuſammen. Wurden bei
den Suhörern Sweifel laut, ſo berief ſich B.
jedesmal auf die Seugenſchaft ſeines Dieners
Peter, der jedesmal feierlich alles beſtätigte.
Diesmal war aber B. „denn doch zu weit
ge=
gangen”: er ſchwor, einen Nehbock mit einem
Schuß durch den rechten Hinterhuf und das
Ohr geſchoſſen zu haben!
Allgemeines Kopfſchütteln. Der obligate
Peter wird gerufen.
Peter nickt:
„Aber gewiß doch. Nehbock hat ſich jerade
hinterm Ohr jekratzt.”
Als die Gäſte fort waren, ging Peter
feier=
lich auf ſeinen Herrn zu und flüſterte: „Diesmal
jing es ja noch . . . Aber nächſtes Mal, gnädiger
Herr, lüſen Sie bitte etwas näher zuſammen.
Der Greis gegenüber rekelt ſich und ſtreckt
einen gewaltigen riſſigen gelben Suß unter
ſeinem Burnus hervor. Nauchend ordnet der
Wirt ſechs winzige Gläschen auf einem Brett.
Dann pahlt er Erdnüſſe aus, röſtet ſie auf einer
Kehrichtſchaufel, verteilt ſie zählend in die
Gläschen und ſchänkt dann den Cee dazu,
jedes=
mal wieder lang ausziehend, ſo daß der Schaum
wie bei friſchem Bier bis über den Nand ſteigt.
Dann reicht er dieſe merkwürdigen Cocktails
ſeinen Gäſten. Sachäd, murmele ich gleich den
andern, und nun iſt das genießende Schlürfen
das Verbindende, Anheimelnde und
Gemein=
ſame unſerer zufälligen Geſellſchaft.
Einige blicken beim Crinken aufwärts,
andere ſenken die Lider. Die Geſichter zeigen
durchweg einen hingegebenen Ausdruck.
Aner=
keunung eines ſo ſchwierig zu bereitenden
Ge=
tränkes.
Aber während ich trinke und meine
Ge=
danken ruhen, erlauſche ich plötzlich um mich her
eine Sinfonie der Gegenwart, die mich
ſekun=
denlang völlig bezaubert und einhüllt: Das
merkwürdig papierne Naſcheln der Palmblätter
über uns, das helle Crilli der Spatzen, das ferne
Meckern eines Hammels, der blaue ſanfte
Qualm der verlöſchenden Holzkohlen, die
ſum=
mende erfüllte Kuppel des ewigen Himmels
über uns. Und das alles, während der feine
langſam=mühſame Gelächter des Alten lohnt
den Sprecher. Kurz und ſtoßartig lachen die
Jüngeren. Der Alte rüſtet ſich zum Gehen.
Umſtändlich holt er ſeine blau=grün geſtickten
Pantoffeln heran. Betrachtet ſie einzeln in
ſeinen großen ausgemergelten Händen.
Wahr=
ſcheinlich, um den rechten und den linken zu
ermitteln. Die Sonne, die ihn von ſeitwärts
beſcheint, ſchattiert ſein wüſtes gewaltiges
Pro=
fil. Nedend und erzählend ſtülpt er die
Pan=
toffeln über ſeine dürren Füße. Der Wirt kocht
Cee und raucht. Jetzt erhebt ſich der
Hundert=
jährige zu ſeiner vollen Größe, wobei ſeine
langen kamelhaften Glieder träge
herum=
ſchlenkern. Schließlich ordnet er mit ſicherem
Griff den Burnus um ſeinen Kopf, ſo daß er
in langer Schleife um die Stirn gewunden über
den Nacken zurückfließt und unter dem linken
Arm nach vorn fällt. Er ſetzt murmelnd und
vornüber gebeugt ſeine flachen Füße in
Be=
wegung. Die Pantoffel ſchlappen durch den
rötlichen Sand. Nedend entfernt er ſich,
wahr=
ſcheinlich mit einem Witzwort, denn das
ſchal=
lende Lachen der Verbleibenden folgt ihm.
Ein merkwürdiges Gefühl im Nacken
mel=
det mir, daß mich jemand ſchon lange betrachtet
Nor het brunhe.
3wärd.
schun kum me!
Nane und
1a
Schun kumme.
Nor net bromme.
wärd schun kumme!
Sunndags=Noochmiddags=Bedrachdunge
„Ich bin am letztemol, eichendlich mehr
zu=
fellich wie abſichtlich, uf die Zeid zu ſchwätze
kumme, indem ich beilaifiſch e paar. Worde
iwwer die „Uhr” hab falle loſſe. Dann im große
un allgemeine denkt mer jo, wann mer vun de
„Zeid” ſchwätzt, am allerwenichſte an die Uhr,
ſundern an alles menſcheunmöglich annere . .
Beiſpielsmeßich ſage die Leit als: „Zeit is
Geld!” — un däß hott inſofärn ſei Richdichkeid,
als die Leit jo äwe ageblich gorkaa Zeid mehr
hawwe. Und ſelbſt die, wo hawwe, hawwe kaa,
weil ſe kaa hawwe hawwe wolle; odder weil ſe,
wann ſe hawwe, ſich kaa Zeit dezu nemme, Zeit
zu hawwe. Korzum, die meiſte Leit ſchlage die
Zeit mit de Zeit dod, undäß nenne ſe: Tembo!
Tembo! — Tembo! — Tembol haaßts in
aam fort. — Ja mer maant jo grad, die Menſche
hette en Brobäller im Härn, un en Modohr im
Bauch. — s wärd aam alsemol ganz
ſchwinne=
lich, wann mer ſe nor ſo ſieht, wie ſe dhun. Sie
hawwe kaum noch Zeit zum Eſſe, Drinke un
Schloofe; waaß de Deiwel, was in ſe
neige=
fahrn is!
Awwer iwwer däß Brobilehm hawwe ſich
ſchun die geſcheidſte Leit de Kobb verbroche. Un
erſt dieſer Dag hott mer der Zufall e Bichelche
in die Hend geſpielt, vun=eme Darmſtädter
Dich=
ter un Denker namens Friedrich Markus
Hüb=
ner (mit u=e geſchriwwe). Es hannelt vum
„Adel der Arweit”, un vum „Sinn der
Er=
holung”, un fiehrt demgemeß den dräffende
Diddel: „Schaffen und Ruhen!” — Un
do wärd alſo unſere zeitarme Zeit, in
leicht=
faßlicher un eiwanzfreier Art un Weis en
blankgebutzte Spichel vorgehalte. Diddo
deß=
gleichen all dene zeitarme Zeitgenoſſe! — s is
ſo e Art Nadurheilbehannlung, die
wo der Verfaſſer ſeine Patziente agedeihe leßt.
Un da jo der Stellvertreter des Führers,
Ru=
dolf Heß, vor korzem ſich in Minche äwenfalls
gißerſt lowend iwwer die Nadurheilmedhode
ausgeſproche hott, ſo is alſo ſicher gäje die
Heil=
behannlung nix eizuwende. Un es geht dem
Verfaſſer jo aach um nix annerſter, als de
Menſche de Wähk zu zeiche, wie ſe widder mit
de afachſte Middel froh un glicklich wärrn
kenne.
No un däß is jo aach däß große Ziel, wo
unſere Rechierung vorſchwebt, un was unner
dem Moddo; „Kraft durch Freudel” ſei
Verwärklichung finne ſoll. Un däßt deckt ſich
widderum ganz mit meine eichene Eiſtellung,
dann ich hab jo ſchun immer geſagt, macht die
Menſche froh, dann wärrn ſe ganz vun
ſäll=
wer glicklich —
Freilich, zum froh wärrn braucht mer Zeit,
un Zeit haaßt in dem Fall net Gäld, ſundern
Gedult! — Un leider, wie geſagt, es gibt
äwe Leit, dene kann halt emol nix ſchnell genuch
geh. Un es gibt noch viel mehr Leit, die konnte
jahrelang mit zugucke, wie’s immer
ſchlech=
ter worrn is. Un jetzt, wos doch aageſcheinli.
uff alle Gebiete beſſer wärd, jetzt geht’s en
uff aamol widder net ſchnell genuch! — So Leit
gibts iwwerall uff de Wält, un alſo aach bei
uns
No un dene tembobeſäſſene zeitarme
Zeit=
genoſſe mecht ich in aller Dreihärzichkeid en
Vorſchlag zur Giede mache, ganz aanerlaa, ob=ſe
hinnenooch mein giedliche Vorſchlag
hunnnert=
brozendich ablehne, odder ob=ſen in ihre
agebo=
rene Dickkebbichkeid — net anemme. — Mir
ſoll däß gleich ſei, dudmemmſchooß un
worſch=
egal; erſtensmol, weil’s an der fackdiſchen
Dad=
ſach doch nir ennert, un zweidens, weil
Dick=
kebb bekanntlich ſälte dinner wärrn. In däre
Beziehung hab ich ſo mei Erfahrung
Un alſo, mein gudgemannte Vorſchlag zur
Giete, der geht an all die ungeduldiche
Driwwe=
lierer, dene wos, wie geſagt, net raſch genuch
geht, un die wo maane, vun morje bis
vor=
gäſtern kennt mer im Handumdrehe all, däß
gradbiege, was in värrzeh' Johr
krumm=
geboge is worrn, odder ſich in eichener
Zu=
ſtendichkeid krumm gezoge hott; korzum, all
dene mecht ich alſo den giedliche Vorſchlag
mache, ſie ſolle ſich in ihr Stubb.e Blagad,
unge=
fehr im Verhältniß zu de Greeß vun ihrm
ver=
ehrlichte Dickobb, eneihenke, odder vum
Zim=
mermann eneimondiern loſſe, wo in
leichtläſer=
licher Schrift, dick un braad, druff geſchriwwe
ſteht: „Nor net brumme, s wärd ſchun
kumme!"
Un ſoviel ich oriendiert bin, wärd däß
wei=
ders kaa Schwierichkeide hawwe. — Mer hott
jo zwar allerdings neilich unſere heſſiſche
Re=
chierung, in vollſtendicher Verkennung ihrer
Aſicht und Abſicht, den Vorwurf der
Re=
klamefeindlichkeid mache wolle, weil ſe
ſich erſtens uff.e ald Geſetz bezoge, un zweidens
demgemeß mit vollem Recht net dulde will, daß
die Gäjend mit Blagade verſchandelt wärd (mer
ſtell ſich emol vor, wann mer beiſpielsmeßich de
Loreleyfelſe vun unne bis owwe mit Reklame
verbläſtern dhet . . .). Jedenfalls, wann alſo
die vun mir, mit meim Vorſchlag zur Giede,
ge=
maante Zeitgenoſſeriche ſich e dißbeziechlich
Bla=
gad in ihr Stubb henke wolle, um mit ihre
Dickebbichkeid Reklame zu mache, do wärd mer
weder geſetzlich, noch aus Grinde der
Nadurver=
ſchandlung degäje eiſchreide —
Aach de Sprochverein wird nix dagäje
eizuwenne hawwe. Sälbſt dann net, wann’s
mit lauder rehmiſch=ladeiniſche
Andickwabuſch=
ſtawe geſchriwwe is. Dann mei
behärzichens=
werte Maanung: „Nor net brumme, s wärd
ſchun kumme!” — is em Sinn nooch jo doch
Fraktur. .
Aach mit de Rechtsſchreiwung wärds
wei=
ders kaa Schwierichkeide hawwe, ganz aanerlaa,
ob mer alle Wörter groß odder klaa ſchreibt,
Dann nemlich, wie mer ſo leide heert, un vun
de eiſchlegliche Schriftgelehrte vernimmt, ſolle
mer widder e nei Rechtsſchreiwung kriefe, uff
deitſch, e nei Ordogravieh. Alle großkopfete
Buſchdawe ſolle abgeſchafft wärrn, es ſoll alſo
aach in de Schrift kaa Standes= un Klaſſe=
Unnerſchiede mehr gäwwe; mer ſchreibt färner
net mehr wie geſtoche, ſundern wie
ge=
ſchwätzt; die eigebilde, blaubliediche
Adels=
buſchdawe, wie s'„vau” un ſo, die wärrn des
Landes verwieſe, un was waaß ich all —
Awwer däß ſolle mol vorerſt mei geringſte
Sorje ſei, ich ſchreib einſtweile halt weider ſo,
wie mer de Schnawwel gewaxe is; ich bin in
däre Beziehung konnſerfadief, un hab, ohne
Leibſchade, mit Erfolg ſchun drei
Rechtsſchrei=
wunge iwwerſtanne, ich wärr aach die viert
iwwerläwe, ohne daß ich mer däßhalb die große
Buſchdawe abzugewehne brauch
Dohärngäje mit dene große Diddel, die
wo ich meine weibliche Kundſchaft gäjeniwwer
net mehr gebrauche ſoll, do kumm ich doch in
allerhand Schwullidhäte. Däß haaßt,
richdich=
gehende Diddel, wie zum Beiſpiel de
Karrack=
ter als „Fraa Hofliwwerant” un ſo, die ſin jo
ſchun lang abgeſchafft ſundern es gibt jo bloß
noch Dienſtbezeichnunge. Awwer es hott
mer ſo de Eidruck gemacht, als wann mer do
unnerm verfloſſene Siſtem noch ſchärfer druff
gewäſe weer, wie ganz frieher unnerm alde
Reſchiem ..
Un ich muß ſällwer ſage, s hott doch ſeither,
meine Endebärzelſen gäjeniwwer, en ganz
an=
nere Eidruck gemacht, wann ſe mich gefragt hott.
wo ich heit hie ging flicke, wann ich dann mit
einichem Stolz e bische Brulljes mache konnt,
un konnt ſage: „Heit geh ich zu de Fraa
Mini=
ſtralrat, odder zu de Fraa Broffäſſer, odder
zu de Fraa Inſpekter, odder zu de Fraa
Tiräck=
ter, odder zu de Fraa Owwerrechnungsrat, odder
zu de Fraa Stadtrat un ſo. Un jetzt ſoll ich bloß
noch „Fraa Müller” odder „Fraa Schulze‟
odder „Fraa Schmidt” ſage. Däß geht, offe
ge=
ſtanne, gornet ſo recht an mich — — —. No im
Notfall kann mer ſich jo noch mit de „gnädiche
Fraa” nowel aus de Affeer ziehe, Freilich, aach
do kann mer ſchwer alagfe. Un es war noch
vorm Krieg, wie ich emol mit dem Diddel bei
ere gude alte, wann aach hochgeſtellte
Darm=
ſtädterin eigange bin, die wo mich agefahtn
hott: „Gnädich is de liewe Gott, un ich bin
die Fraa Sowieſo, verſtanne!” —— — Do hatt
ich mein Dabbe!..
No, mer muß halt ſähe, wie mer ſich bei
ſeine Kundſchaft for’s erſte ſo dorchlawweriert,
ohne daß mer peinlich uffellt. Naach un nooch
wärd mer ſich aach dodra gewehne, wie mer ſich
jo ſchun an ſoviel gewehnt hott; un do rittſcht
aam ſchließlich die „Fraa Miller” genau ſo leicht
iwwer die Libbe, wie palleicht ſeither die „Frag
Owwerwachtmagſter”
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdum: Wann net alle Zeiche
driege, wärd in de nechſte acht, värrzeh Däg e
mächdich Singe un Klinge ahewe, daß es in Berg
un Ohal widderhallt, un es wärd in Darmſtadts
Mauern e Dichte un Drachte beginne, daß die
Wend waggele! — Manch aaner, odder aach
manch aanie, wärrn in=ere ſtille Stund dehaam
hocke, un wärrn duſchur in al Loch gucke wie
däß zeit alders ſchun alle Dichter gemacht hawwe,
un wärrn druff worde, bis ſe die Muſe kißt;
annern wärrn aach vielleicht hie un her geh, un
wärrn des Lichters Aag ſo lang in holdem
Wahnſinn rolle loſſe, bis=en en Vers, odder en
ſauwere Reim uff „Googs” eifellt, was gormet
ſo afach is; während uff „Gas” die Reim ſchun
leichter zu mache ſin.
Un domit hab ich eichentlich ſchun geſagt, um
was ſich’s hannelt. Nemlich wie ich geläſe hab,
hott unſer ſtädtiſch Gasaſtalt en „
Dichterwett=
bewerb” ausgeſchriwwe, ſozuſage e
Preisaus=
ſchreiwe, un hott domit die Indelleſchenz vun
ſeine Verbraucherſchaft ufgeſtachelt. Jeder, wer”
will, därf en Vers mache zum Lob un Preis vun
unſerm ſtädtiſche Gas, un vun unſerm ſtädtiſche
Googs. Wer den beſte Vers macht, wärd
brä=
miert un därf ſich noochher in die Berliener
Dichterakademie uffnemme loſſe.
Awwer Spaß beiſeit, ich halt däß for en ſehr
gude Gedanke. Dann bekanntlich ſin mir
Darm=
ſtädter jo im Knoddern groß, reine Helde; un
drum ſolle mer emol zeiche, ob mer aach im
Lowe was los hawwe. — No was däß bedrift,
do ſoll ſich die Gasfawwrik emol net in Hals
ſchneide. Menſchlicher Vorausſicht nooch wärds in
de nechſte acht, värrzeh Däg nor ſo Vers räjene!
Dann mer glaabt jo gornet was for Talende in
uns ſchlummern; ſie miſſe nor erausgekizelt
wärrn.
Ich hab nadierlich aach ſchun en Vers
zu=
ſamme geſchwitzt, un ich willsen Ihne, unnerm
Siegel der Verſchwiegenheit, verrote, awwer
ſage=
ſen net weider, dann ich mecht doch in meim
Läwe wenichſtens a=aanzigmol breisgekrönt wärrn.
Alſo der Vers laut:
En Gasherd, der is doch, waaß Gott, a genehm,
Do kann mer druff koche, ſo ſchee un begum.
Drei Dibbe uffsenanner, 8 is e afach Geſchicht,
Un hinnenooch nennt mer’s dann— Adobfgericht,
Deutſche Hausfrau
BEI PEINEM ESSEN
NDer Deutſche Obſt= und Gemäſebau
Uefert im
Dezembee Dentſeis
Obskund
Gomiisu
VEocESSEN Gemäſe:
Weißkohl, Rotkohl, Wirſing=
kohl, Roſenkohl, Grünkohl,
Rote Rüben, Kohlrüben,
Mohrrüben, Sellerie — Obſt:
Aepfel, Birnen, Nüſſe
Dozu die bervorragenden Ue
Deurschr
KONsEeorN
Schach=Nummer 548.
Aufgabe 746.
Prof. Joh. Berger †.
„Didaſkalia” (Frankfurter Journal) 1887.
b d g
Konſerven
Küchenzettel vom 4. bis 10. Dezember 1933.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Porrsſuppe, Kochfleiſch mit
Wir=
ſing, Kartoffeln.
Dienstag: Reisſuppe, gefüllte Pfannkuchen
(Reſte), Preißelbeeren.
Mittwoch; Blumenkohlſuppe, gebackene Leber,
Kartoffelbrei, rote Rübenſalat.
Donnerstag: Rote Rübenſuppe, Grünkohl
mit gedämpften Kaſtanien.
Freitag; Kartoffelſuppe, gekochten Fiſch mit
Senftunke, Kartoffeln.
Samstag: Erbſenſuppe, Apfelbettelmann.
Sonntag: Helgoländer, Suppe, Sauerbraten,
Kartoffelklöße, Vanillepudding.
Ie
Brüſtellmng=Kxipkandt pb5. 43,es, 13; Ket Bbc.
eF.eß, of.
Zum Gedächtnis des am 17. Oktober 1933 verſtorbenen
berühmten Altmeiſters der Schachſpielkunſt, Hofrat Johann
Bergerin Graz, bringen wir heute zwei ſeiner Aufgaben.
Aufgabe 747.
Prof. Joh. Berger.
(2. Preis, Verb. 1883.)
Beiß: Kg70b7 Tet Seß Bet, Bgs (6);
Schwarz: K15 Ta8 Lf3 Ses, Sh2 Ba7, Be3, Bx5,
Bh5 19).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 744 und 70.
744.N.Rutberg. 1.Da5—g 41
Einſeinerverſtecktersöſungs=
zug, der zwei Fluchtfelder (45 und 15) für den ſchwarzen König
freigibt. 1. Da4 droht 2. De24. 1. .. . K13 2. De2;1....
Kf52. De6; 1.... Kd52. Dd74; 1.... Kd3 2. Dd14
EineſehrhübſcheAufgabein beſonders ökonomiſcherAusgeſtaltung.
745. E. Gobſchmiebt. 1. I.h42161 Tihsrt 2. I.h4 4
Das Kreuzſchach als Neumatt im Zugwechſelzweizüger. 1..
T:k6 (7h7, Th8, Tg6/2. T:16 (L.g7, L:h8, Ld7mk.
Briefwechſel: derzlichen Dank für Problome an: T. R. 2.,
London; A. 8., giel.
Die vernünftige Fanni.
(Streichholzrätſel.)
Durch Umlegung der 5 ſtarken Hölzchen und
Verſchiebung des i an andere Stelle erfährt man.
was Fanni als vernünftiges Mädel gern trinkt.
CarlDeubel.
Silbenrätſel.
Aus den Silben ak an as bruch de di die
dre dſun ei em en ga ge gels gie har i jüt
kis ko ko kord kus land li lis lu lun me mo
nar net ni now ram rei rei rit ro ſen ße ſter
ſyn ter ther tür ul um um ve wal ze ſind
21 Wörter zu bilden, deren Anfangs= und
End=
buchſtaben, beide von oben nach unten geleſen,
eine Bauernregel ergeben Die Wörter bedeuten:
1. Strom im weſtlichen Aſien. 2. Rechtsbeiſtand
großer Unternehmen, 3. Edelſtein, 4.
Mündungs=
arm der Oder, 5. Induſtriewerk, 6. Kriegerſtand
des Mittelalters, 7, däniſche Halbinſel, 8
Zuſam=
menklang mehrerer Töne. 9. Nebenfluß der
Warthe, 10. großbritiſches Gebiet in Nordirland,
11. Apoſtel. 12. Kunſtſtil des 18. Jahrhunderts,
13. Muſikinſtrument, 14. Heiliger, Apoſtel der
Bayern. 15. inneres Organ. 16. Reformator,
17. Tätigkeit in der Buchdruckerei, 18
Baldrian=
gewächs, 19. zentralaſiatiſches Wüſtenland,
20. Kanton der Schweiz, 21. Sotzialiſt des
19. Jahrhunderts.
Rebus.
CarlDeubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 48.
Magiſches Quadrat.
1. Blau, 2. Liſt, 3. Asra, 4. Utab.
Verwandlung.
1. Schnee, 2. Kiel, 3. Beg.
Wachſam.
„Reizendes Tierchen — ganz reizend; iſt er
auch wachſam?”
„Und ob — wenn ich nachts ein Geräuſch
höre und ihn aufwecke, fängt er furchtbar an zu
bellen.”
Vereinfachtes Verfahren. Zeichenlehrer
„Na, Fritz, jetzt zeig mir mal, was du gezeichnet
haſt in den Ferien!” Fritz: „Hier Hert
Lehrer eine Kuh auf der Wieſe, die Gras frißt=
—Lehrer: „Ich ſehe doch gar kein Gras,
Fritz: „Das hat die Kuh alles gefreſſen.”
Lehrer: Und wo iſt denn die Kuh?‟
— Fritz: „Die iſt weggelaufen, weil kein
Gra=
mehr da iſt.”
Umgekehrte Wirkung. Die Lehrerin hatte ſia
alle Mühe gegeben, den Kleinen klarzumachen
daß es Gefahren birgt, wenn man ſich von Tierel
lecken läßt oder ſie gar ſelbſt küßt. Zum Schluf
fragt ſie: „Hat eine von euch ſchon mal ſo
etwa=
erlebt, woran man ſieht, wie gefährlich es ſt
Tiere zu küſſen?” — „Ja, ich. Meine Tante, 19
ihren kleinen Schoßhund immer geküßt.
„Na, und was iſt da paſſiert?” — „Das arm
Tier iſt geſtorben.”
Druck. Verlag u. Kliſchees, L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389— 2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verboten=
[ ← ][ ][ → ] Eitte keur Setitiobe.
nten erweiterte Nockpartien
Eine neue Mode entſteht niemals
„Handumdrehen”, und wenn dies
Fall wäre, würde es ſich um eine
itagsſache handeln, die vielleicht
genblickswert hätte, niemals aber
emeingut” werden könnte.
Luf eine Mode, die Beſtand haben
muß das große Publikum
entſpre=
d vorbereitet werden, niemals
r darf man den Fehler begehen,
Frau vor die vollendete Tatſache
er neuen Lini zu ſtellen.
Eine planvoll vorbereitete
Mode=
tung ermöglicht es der Frau, ſich
dem neuen Gedanken ſchon lange
her „auseinanderzuſetzen” und zu
eunden.
n Modekreiſe,, ſpricht man ſeit
ge=
mer Zeit von einer wichtigen
Ver=
erung der Linie, faſt könnte man
n: vor einem neuen Stil, der
in beſteht, daß die ſchmale
Rock=
ie zwar beibehalten wird, ſich aber
7z unten plötzlich
erwei=
n ſoll, wodurch ſich ein ſehr
eriſcher Eindruck ergibt.
ürs erſte war man bemüht, dieſe
e bei den abendlichen
Modell=
ofungen zum Ausdruck zu bringen,
da man ja in dieſem Falle immer
Außerordentliches gefaßt iſt,
wer=
der neuen Modeform von ſeiten
Publikums keinerlei
Schwierig=
n bereitet.
icht ſo leicht wird die neue Linie
der Nachmittags=, noch viel
ſchwie=
aber bei der Straßenkleidung
Erfolge zu führen ſein, da es bei
Alltagskleidung nicht nur einer
ſſen Reſerve, ſondern auch modi=
„Taktes und Feingefühles
be=
um nicht etwa durch eine plötz=
Veränderung das Publiku. vor
Kopf zu ſtoßen.
wiegte Modeleute aber kennen
Einſtellung der Frau und wiſſen,
ſie immer begeiſterungsfähig ſei,
1r es ſich um kein willkürliches
riment, ſondern um eine
gut=
dachte Linie handelt.
die Curnſtunde
ußer dem Turnanzug ſelbſt (der ſich aus
kurzen, weiten Höschen und einem
llöſen, weißen gewirkten Leibchen
zu=
tenſetzt) auch noch eine kurze
Um=
e dringend notwendig, da ja
Turnhallen meiſt unbeheiz:
und man ſich — wenn man nicht
ent=
ſend geſchützt wäre — vor und nach der
ſtunde leicht erkälten könnte.
urnjacken”, die etwas kürzer als das
en ſind und mit einem ſchmalen Gürtel
iden werden, pflegen oben mit Klipſen
loſſen zu ſein (Skizze).
inell oder ähnlich weiches, warmes
Ma=
iſt für dieſen Zweck geradezu ideal und
den Vorteil müheloſer Reinigung.
tel, die uns gefallen
Gürtelmode hat heuer ganz entſchieden
große Zeit”, denn aus einer
unbeachte=
leinigkeit iſt ein Faktor geworden, mit
nan ſich ſehr eingehend befaßt.
allerneueſten Modelle erregen nicht nur
Farbe wegen (man verwendet nämlich
Onſten Lederſorten in den neueſten
Mode=
rungen!), ſondern auch dank ihrer
Ausarbeitung allgemeine Aufmerkſam=
IId bieten durch Zuſammenſtellung mit
*denen anderen Materialien manch
werten Entwurf.
Unſer, Bild zeigt die allerletzten
Schöp=
fungen, die den Gedankenreichtum der neueſten
Mode ins richtige Licht rücken.
Da wäre vorerſt von einem geſchmackvollen
aus Hanf hergeſtellten Modell zu ſprechen,
deſſen Mittelbahn aus kirſchrotem Leder
ge=
arbeitet und mit zwei ſachlichen Nickelſchnallen
verſchloſſen iſt, die durch zwei dünne
Stahl=
federn verbunden werden, die derart elaſtiſch
ſind, daß ein ſolcher Gürtel für jede Figur
brauchbar iſt.
Auch ein dunkles Ledermodell (
Mittel=
ſkizze), mit einer durch die Mitte laufenden
„Metall=Raupe” und mit Bandverſchluß iſt
nicht alltäglich.
Für ſportliche Zwecke findet in der
Haupt=
ſache der Schweinsledergürtel Verwendung, der
durch eine farbige Schließe gezogen wird, die
zu der Schattierung dieſes Naturleders den
richtigen Kontraſt bildet.
Halsſchmuck neueſter Art
der eigentlich mit richtigem „Schmuck”, wie
man ihn ſonſt zu ſehen gewohnt iſt, kaum
verglichen werden kann, wird jetzt in den
ver=
ſchiedenen Schneiderwerkſtätten angefertigt und
als Randung des Ausſchnittes der modernen
Kleider verwendet.
Sehen wir uns dieſe Modelle, von denen
ſo viel geſprochen wird, einmal näher an:
Ganz reizend ſind aus Seide gearbeitete
Rollen, die mit einem Golddraht umwickelt
werden, durch eine vergoldete „Zwinge” laufen
und als Abſchluß durch vergoldete „Schnür=
Am deutlichſten offenbaren ſich die
neuen modiſchen Umriſſe bei den
abend=
lichen Entwürfen, da man hier nach
Herzensluſt unterſtreichen und betonen
kann, ohne des Guten zu viel zu t. n.
Ein Beiſpiel für viele: die letzte
Skizze unſerer Bildgruppe, das
eigen=
artige Taftkleid.
Es iſt nicht nur ſeines
ausſchnitt=
loſen (an der Schulter verſchloſſenen)
Oberteils und der maleriſchen, mit
einem aus Schlupfen gebildeten
„Kelch” abgeſchloſſenen Aermel wegen
beachtenswert, ſondern feſſelt uns in
erſter Linie durch ſeine unten ſtark
erweiterte, vollkommen in Waſſerfälle
aufgelöſte Rockpartie, die für die neue
Moderichtung vorbildlich iſt.
Bei den neuen Beſuchskleidern
ſcheint die kommende Modeforri
be=
ſonders jugendliche Wirkungen
anzu=
ſtreben, was man bei unſeren. dritten
Bilde auf den erſten Blick feſtzuſtellen
vermag. Man kann dieſes Modell
aus glänzender oder matter Seide
ar=
beiten; der Halseinſchnit wird mit
einem Blumentuff überdeckt, der ſehr
reizvoll wirkt. Das Weſentliche iſt
allerdings die neue Rockpartie, die
hier als Rüſche mit einem gezogenen
„Köpfchen” aufgefaßt wurde und an
die Mode des vergangenen
Jahrhun=
derts gemahnt.
Die unten glockig angeſetzten
Män=
tel waren ſchon lange nicht zu ſehen,
da ja eigentlich ſeit mehreren
Jah=
ren nur ganz gerade Typen getragen
wurden.
Eine nicht alltägliche Umhülle mit
einem langhaarigen Fellkragen und
einer den Aermelanſatz verdeckenden
Pelzrandung führt unſer vorletztes
Bild vor Augen.
Unſere Künſtler haben — wie es
ſcheint — die Abſicht, auch die
Ko=
ſtüm=Mode der neuen Linie
unter=
zuordnen. Einen entzückenden
Ein=
druck macht unſer zweites Bild, bei
dem die Erweiterung des Rockes in
Form eines Fellbeſatzes aufgefaßt
wird.
Die ſportlichen Stoffkleider
be=
tonen die neue Linie durch
tief=
anſetzende Faltenbahnen, die die
Ge=
ſtalt noch größer, ſchlanker und
ge=
ſchmeidiger erſcheinen laſſen (Bild 1).
ſenkel” in ihrer Wirkung weſentlich geſteigert
werden. (Figur 1.)
Auch ein dicht mit Perlen beſtickter
Seiden=
ſtreifen, der um eine fingerdicke Rolle genäht
wird, ſichert eine eigenartige Wirkung. (Bild 2.)
Schließlich wären noch die aus Goldſtoff
gedrehten „Schläuche” zu erwähnen, die oft
einen farbigen Anhänger tragen und die
unvergleichlich=ſchöne Ausſchnittpartie gar
mancher moderner Geſellſchaftskleider bilden.
(Unterſte Skizze.)
Unſer „Hebauf”
Mit dieſem Schränkchen iſt ſicher am
kom=
menden Weihnachtsfeſt mancher Hausfrau,
Großmutter und Tante eine wirkliche
Freude zu bereiten. Man braucht dazu eine
gebrauchte Kiſte, die zum Transport von
Margarine, Backobſt, Würfelzucker uſw. diente,
und billig beim Kaufmann zu haben iſt. In
dieſer ſtellt man durch Einſchlagen von langen
Nägeln in genauen Abſtänden an den
Seiten=
wänden, ſtatt ſonſt nötiger Querleiſtchen und
Auflage paſſend zurechtgeſchnittener Papptafeln
eine Reihe gleichhoher Fächer her. Nun
be=
ſchafft man ſich beim Zigarrenhändler eine
An=
zahl leerer Zigarrenkiſten, beklebt ſie des
beſ=
ſeren Ausſehens wegen mit Buntpapier (ſog
Kofferpapier) evtl. auch die Innenſeite des
Schränkchens, ſowie die Papptafeln und
ver=
ſieht jedes Käſtchen mit einem Etikett und
In=
haltsangabe darauf. So z. B. „Paketknebel”
„Leere Garnrollen”, „Kerzenreſte‟, „Gebrauchte
Korke” „Siegellack”, „Gardinenringe‟ „
Vor=
legeſchlöſſer”, „Schrauböſen”, „Blumendraht”
(auf Rollen gewickelt) u. a. m. findet in dieſem
„Hebauf” ſeinen feſten Platz. Bei glatter
Außenſeite mit Spirituslack verſchönt, bei
rauher jedoch mit dunklem Papier überklebt,
wird der Hebauf am beſten an der Wand
auf=
gehängt. Ein Wnkel dazu findet ſich immer,
nicht zuletzt umer e uem breiten Fenſterbrett
in der Niſch= ſo daß beim Verwahren, wie
beim Gebrauch, ſeine Behälter leicht erreichbar
ſind.
E. T.
Der moderne Gummi=überſchuh
hat die Form eines Halbſchuhs und iſt in
ſeiner Leichtigkeit mit den ſchweren
Ueber=
ſchuhen, die man ſonſt zu ſehen gewohnt war,
gar nicht zu vergleichen.
Die einfach=ſachliche Form erhält durch gut
angebrachte Blendenpartien eine vorteilhafte
Note.
Der Verſchluß beſteht aus ſtarken
Druck=
knöpfen, die für den Gummiüberſchuh
be=
deutend beſſer geeignet ſind als Knöpfe, die
ſehr leicht ausreißen.
Die neuen Modelle werden in den
ver=
ſchiedenſten Farben gebracht, von hellem bis
zu dunklem Braun, in zahlreichen grauen
Ab=
ſchattierungen und ſogar in manchen
Mode=
tönen, ſo daß auch der moderne Ueberſchuh
nicht mehr als „Fremdkörper” empfunden wird,
ſondern ſich der ganzen Aufmachung „organiſch”
einfügt (Skizze).
Willy Ungar.
Die Lage am Geld= und Deviſenmark
Das deutſch=polniſche Roggenabkommen.
An den beiden erſten Tagen der Berichtswoche war Tages
Einrichkung von deutſchen und polniſchen Zenkralſtellen. — Abſahregelung nach gegenſeitiger Bereinbarung.
Schaffung beſſerer Preiſe für Roggen und Müllereierzeugniſſe.
Die Einſchalkung der RSG.
Das am 25. November 1933 in Berlin unterzeichnete
deutſch=
polniſche Abkommen über die gemeinſame Regelung der
deutſch=
volniſchen Roggen= und Roggenmehlausfuhr hat zum Ziele, im
Wege einer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchland
und Polen für den Abſatz von Roggen und Müllereierzeugniſſen
daraus beſſere Bedingungen, insbeſondere beſſere Preiſe,
herbei=
zuführen. Das Abkommen läuft zunächſt bis 31. Juli 1934. Beide
Regierungen gehen aber davon aus, daß eine Verlängerung des
Abkommens wunſchenswert iſt. Es iſt daher vorgeſehen daß im
gegebenen Zeitpunkt über eine Verlängerung des Abkommens
verhandelt werden ſoll.
Im Gegenſatz zu den in den Jahren 1930 und 1931
abgeſchloſ=
ſenen Abkommen wird der Roggen nicht durch eine gemeinſame
Stelle in das Ausland verkauft, vielmehr wird der Abſatz
durch jeweiliges Einvernehmen zwiſchen einer
deut=
ſchen und und einer polniſchen Zentralſtelle hinſichtlich der
Verkaufspreiſe und der ſonſtigen, für eine
ge=
ordnete Marktbeſchickung zu berückſichtigenden
Geſichtspunkte geregelt. Es iſt daher vorgeſehen, daß
nach Inkrafttreten des Abkommens nur die deutſche und die
pol=
niſche Zentralſtelle Verträge mit ausländiſchen Abnehmern über
die Lieferung von Roggen abſchließen können.
Als deutſche Zentralſtelle iſt die Reichsſtelle, für Getreide,
Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe,
Ge=
ſchäftsabteilung (R. F. G.) mit der Durchführung des Abkommens
betraut worden. Danach wird in Zukunft der Verkauf von
Rog=
gen in das Ausland und die Erlangung eines Ausfuhrſcheins nur
noch unter Mitwirkung der R. F.G. möglich ſein. Die
Ausfuhr=
firmen haben, bevor ſie Angebote in das Ausland abgeben oder
Gebote aus dem Ausland annehmen, die Genehmigung oder die
Weiſungen der R. F.G. einzuholen. Die R.F.G. wird im
allge=
meinen die Durchführung der Verkaufsverträge den
Ausfuhrfir=
men übertragen. Um Unterbietungen der von der deutſchen und
der polniſchen Zentralſtelle miteinander vereinbarten
Verkaufs=
preiſe unmöglich zu machen, iſt aber der R.F.G. das Recht
vorbe=
halten, die Abladung des Roggens einem anderen
Getreide=
händler zuzuweiſen als dem, der ihr die Möglichkeit zum
Ver=
kaufsabſchluß nachgewieſen hat.
Auch Verkäufe in das Ausland, die vor dem Inkrafttreten
des Abkommens getätigt, aber noch nicht beliefert worden ſind,
müſſen bei der R.F.G. angemeldet werden. Ein beſonderer
Auf=
ruf zur Anmeldung ſolcher Verträge wird, zur gegebenen Zeit
noch erlaſſen werden. Beim Verkauf von Müllereierzeugniſſen
aus Roggen in das Ausland wird ſich die Tätigkeit der R.F. G.
hauptſächlich auf eine Ueberwachung der Verkaufspreiſe
beſchrän=
ken, die die deutſchen Ausfuhrfirmen mit den ausländiſchen
Käu=
fern vereinbaren. Aber auch hier wird vorgeſehen, daß
Ausfuhr=
ſcheine für Müllereierzeugniſſe aus Roggen nur auf Grund
be=
ſonderer Beſcheinigungen der R.F.G. erteilt werden dürfen. Die
Anordnungen der Reichsregierung, die notwendig ſind, um die
Durchführung der im Abkommen getroffenen Beſtimmungen zu
ſichern, ſind in kürzeſter Zeit zu erwarten. Von ihrem Erlaß
hängt der Zeitpunkt des Inkrafttretens des Abkommens ab, der
in den nächſten Tagen bekanntgegeben wird.
Aufruf zur Markkdifziplin.
Der Präſident des Reichsverbands des
Nationa=
len Viehhandels Deutſchlands e. V. Lampe=Wüſting,
hat in einem Aufruf alle Mitglieder des Reichsverbandes dazu
ermahnt, bei den Viehauftrieben auf den Märkten Diſziplin zu
wahren. In dem Aufruf wird darauf hingewieſen, daß der deut
ſche Viehhandel den größten Teil des Auftriebes zu den deutſchen
Schlachtviehmärkten in der Hand hat. Es muß ſeitens des
Vieh=
handels daher unbedingt dafür geſorgt werden, daß die Preiſe an
den Märkten möglichſt ſtabil bleiben und daß große
Schwankun=
gen im Auftrieb unterbleiben. Wenn auch im allgemeinen der
Viehhändler ohne beſondere Ermahnung die Marktentwicklung
richtig beurteilt, ſo geben doch Einzelfälle dazu Veranlaſſung,
darauf hinzuweiſen, daß es Aufgabe des Viebhandels iſt, die
Auf=
triebe zu den Märkten den jeweiligen Verhältniſſen auf den
Fleiſchmärkten und der Bedarfslage anzupaſſen. Der Viebhändler
muß hier ſeine Pflicht tun, um das ihm anvertraute Gut als
Treuhänder des Bauern dem Konſumenten zuzuführen. Es gelte
für den Viehhandel zu zeigen, daß er in der Lage ſei, die ihm
ge=
ſtellten Aufgaben zur Zufriedenheit zu erfüllen, um ſo nicht nur
dem Bauern, ſondern dem Volksganzen dienlich zu ſein.
Produkfenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 2. Dezbr.
(pro Pfund bzw. Stück in Pfg.): Kohlrabi 4—5 Erdkohlraben,
Karotten, Gelberüben 6—8, Roterüben. Weißerüben 8
Schwarz=
wurzeln 18—20, Spinat 8—12, Römiſchkohl 6—10, Rotkraut 6—8,
Weißkraut und Wirſing 5—6. Grünkohl 10, Roſenkohl 15—20,
Zwiebeln 8—10, Knoblauch 40—50, Tomaten 30—50, Feldſalat
(Lattich) 60, Kaſtanien 20, Endivienſalat 5—12, Kopfſalat 8—12,
Blumenkohl 10—60, Rettich 5—10. Meerrettich 50—60, Kartoffeln
3—3½, Tafeläpfel 15—28, Wirtſchaftsäpfel 8—15, Falläpfel 8,
Tafelbirnen 15—25, Wirtſchaftsbirnen 10—25, Trauben 30—50,
Nüſſe 40—50, Zitronen 5—6. Bananen 30. Süßrahmbutter 155—
160, Landbutter 130—140, Weichkäſe 20—25, Handkäſe 5—12. Eier
friſche 14: Reh 80—120. Gänſe 90, Hühner 60—90, Enten 100—
120. Tauben 60—80, Haſen 80 u. 90. Ziegenlämmer 50, Hahnen
100; Rindfleiſch friſch 56, Kalbfleiſch 70, Hammelfleiſch 60 und
70, Hackfleiſch 64 Pfg.
Mainzer Großhandelspreiſe vom 1. Dezember. Weizen 19,40
bis 19,50, Roggen 16,85—17, Hafer 13,75—14, Braugerſte 17,75—
18 35. Induſtriegerſte 17—17,25, Malzkeime 13,25—13,75, ſüdd.
Weizenmehl Spezial Null 29,95; Roggenmehl ſüdd. 24—24,50,
desgl. norddeutſches 23,75—24, feine Weizenkleie 11, grobe
Wei=
zenkleie 11,65—11,75, Roggenkleie 11, Biertreber 16,50—17,00.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Der Uebergang zu dem
neuen Monat ließ das Geſchäft noch nicht lebhafter werden;
fri=
ſche Eier waren faſt kaum gefragt, während Kühlhausware, in
denen ſich das Angebot vor Schluß der Saiſon ſehr drängt, beſſer
abgingen. Indeſſen rechnet man, daß die Nachfrage zum
bevor=
ſtehenden Weihnachtsfeſt in den nächſten Tagen auch für friſche
Ware zunehmen wird, wobei aber wegen des Preiſes billige
Sor=
ten bevorzugt werden dürften. Die Anlieferungen aus den Oſt=
und Balkanländern waren infolge der zunehmenden Kälte knapp,
aus anderen Gegenden dagegen genügend. Die Preiſe blieben
wieder unverändert und bewegen ſich für deutſche Friſcheier
zwi=
ſchen 13—14½, Holländer 12—14, Dänen 12—13½, für Eſten und
Finnen zwiſchen 11½—13 Pfg. pro Stück je nach Größe. Polen
9½—10½, Rumänen und Südſlawen je 10½, Bulgaren und
Steiermark je 11 Pfg. Kühlhauseier: deutſche 10—11½,
holländiſche 9½ bis 10½ Pfennig pro Stück. — Das
Butter=
geſchäft war weiterhin gering, ſelbſt die geringen Zufuhren des
In= und Auslandes decken den Bedarf. Indeſſen zogen die Preiſe
etwas an: Deutſche Markenbutter 150—152, do. Molkereibutter
146—148; holländiſche Markenbutter im Faß 152, im halben Faß
154, ausgeformt 156 RM. per 50 Kilo franko Frankfurt 4. M.
Viehmärkke.
i. Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 2. Dezember
waren 319 Stück zugeführt. Verkauft wurden 245 Tiere, und
zwar Milchſchweine das Stück zu 4—9 RM., Läufer das Stück zu
12—35 RM. Marktverlauf: mittel.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe eröffnete am geſtrigen Wochenſchluß,
den Erwartungen im vorbörslichen Verkehr entſprechend, bei ſehr
ſtillem Geſchäft und infolgedeſſen zu überwiegend leichteren
Kur=
ſen. Das Publikum beteiligte ſich nur mit unbedeutenden Orders,
die immerhin bei verſchiedenen Werten noch einige Beſſerungen
hervorriefen, ſo z. B. bei Feldmühle, mit plus 1,25,
Akkumula=
toren (plus 2,25) und BEW. (plus 2,25 Prozent), dagegen
über=
wogen die Abſchwächungen zumeiſt infolge weiterer
Glattſtellun=
gen der Kuliſſe, am Montanmarkt, an dem Mannesmann um
1,75 und Harpener um 1,25 Prozent nachgaben. Auch Kaliwerte
und chemiſche Papiere ſtanden unter Abgabedruck; von letzteren
büßten JG. Farben bei Eröffnung 5s Prozent ein. Eine
Sonder=
bewegung zeigten Vogel Draht und AEG.; erſtere kamen nach
anfänglicher Plus=Plusnotiz um 4½ Prozent, letztere um 1
Pro=
zent höher zur Notiz. Die mehr oder weniger nur techniſch
be=
dingten Abſchwächungen vermochten aber die nach wie vor
freund=
liche Grundſtimmung nicht zu beeinfluſſen, zumal wiederum recht
günſtige Mitteilungen aus der Wirtſchaft vorlagen; bei den
deut=
ſchen Sparkaſſen haben die Einlagen wieder einen beträchtlichen
Zuwachs erfahren, Rheinland=Weſtfalen verzeichnet eine ſtärkere
Ausfuhrförderung, Schillingsort melden Umſatzverdoppelung und
auch Schwartzkoppf konnten in der vorgeſtrigen
Generalverſamm=
lung von einer Umſatzbelebung berichten. Das Hauptintereſſe
in der erſten Börſenſtunde konzentrierte ſich wieder auf den Markt
der Neubeſitzanleihe, die vorbörslich bereits mit 17,10 umgingen,
dann mit 17 feſtgeſetzt wurden, aber bald darauf erneut auf 17,20
anzuziehen vermochten. Altbeſitzanleihe eröffneten zum
Vortags=
ſchluß; ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen gaben um 0.25 Prozent
zirka nach. Der Pfandbriefmarkt dürfte gehalten bleiben. Von
Auslandsrenten konnten nur 5prozentige Rumänen kleines
Ge=
ſchäft aufweiſen. Im Verlauf blieb die Kursgeſtaltung weiter
recht uneinheitlich. Farben holten zirka 0,25 Proz. auf,
Der Mangel an nennenswerten Kundenorders ließ die
Wochen=
ſchlußbörſe in ſehr ruhiger Haltung eröffnen, indeſſen war die
Grundſtimmung auf Grund günſtiger Wirtſchaftsnachrichten nicht
unfreundlich. Der weitere Rückgang der Inſolvenzen und die
er=
höhten Sparkaſſeneinlagen regten etwas an. Zu größeren
Um=
ſätzen kam es indeſſen auf keinem der Marktgebiete, da die
Speku=
lation zu Neuengagements keine Neigung zeigte, vielmehr zum
Wochenende in den geſtern ſtärker geſtiegenen Papieren einige
Glattſtellungen vornahm. Dadurch war auch die Kursgeſtaltung,
bei allerdings nur geringfügigen Abweichungen, uneinheitlich.
So lagen bei Eröffnung Montanwerte überwiegend etwas
rück=
läufig, Stahlvereinswerte bis minus 0,5 Proz., aber Harpener
(minus 1,25) und Mannesmann (minus 1,75 Prozent). Der
Elek=
tromarkt war dagegen durchgängig befeſtigt, wobei der günſtige
Jahresbericht der Licht u. Kraft=A.G. von Anregung geweſen ſein
dürfte. Licht u. Kraft ſtanden mit plus 2,75 Proz. an der Spitze.
Felten folgten mit plus 1,5 Prozent; im übrigen betrugen die
Erhöhungen von 0,5—0,75 Prozent. JG. Farben eröffneten mit
127 Prozent mäßig erhöht, „unterlagen aber dann mehrfachen
Schwankungen (126,5—127,25—126,75). Etwas feſter lagen noch
AG. für Verkehr (plus 1,5 Proz.), andererſeits gaben Zellſtoff
Waldhof um 1 Prozent nach. Reichsbankanteile und
Schiffahrts=
werte uſw. waren gut behauptet. Am Rentenmarkt zogen
Neu=
beſitzanleihe bei etwas lebhafterem Geſchäft um 20 Pfg. auf 17.10
Prozent an, gingen dann auf zirka 16,95—17 zurück um erneut auf
17.15 Prozent anzuſteigen. Altbeſitz und ſpäte
Reichsſchuldbuch=
forderungen lagen je ½ Prozent niedriger. Von
Induſtrieobliga=
tionen waren Stahlverein um ³⁄ Proz., Reichsbahn=Vorzugsaktien
um 0,25 Prozent erhöht, während Mitteldeutſche Stahlwerke 0,25
Prozent nachgaben. Im Verlaufe war das Geſchäft nur in
eini=
gen Spezialwerten lebhafter, ſo bei AEG. (plus 1 Proz.),
Schuk=
kert (plus 3 Proz.), Geſfürel (plus 0,5 Proz.), während auf den
übrigen Marktgebieten nur unweſentliche Veränderungen vor ſich
gingen, wobei JG. Farben auf 127,25 Prozent und eine Anzahl
von Montanaktien 0.25—0,5 Prozent erholt waren. Gegen Schluß
der Börſe machte ſich Abgabeneigung in JG. Farben bemerkbar.
bei einem Satze von 3½ Prozent noch relativ leicht, und erſt
29. November machte ſich der Ultimo ſtärker bemerkbar; der
ſtieg auf 3½ Prozent, um dann an den folgenden Tagen ſich
4 Prozent zu halten. Trotzdem war der Verlauf des Ultimo
leicht zu nennen; beſonders fiel ſein ſpätes Einſetzen auf.
gleiche Situation zeigte ſich am Wechſelmarkt: Während anf
noch ziemliches Angebot am Markte war, verebbte es am Fre
faſt vollſtändig. Eine nennenswerte Nachfrage hat allerd
nicht beſtanden. Das mangelnde Anlagebedürfnis äußerte
auch in ſtillem Geſchäft bei der Reichsbank. Reichsſchatzanwei
gen per 16. November 1934 ſind in geringem Umfange in Be
zu 4½ Prozent abgenommen worden. Nachfrage beſtand nach
über Jahresultimo, indeſſen war wenig Material zu haben
ſich die Banken aus Bilanzgründen zurückhielten. Der Satz
trug für erſte Adreſſen 4,25—4,5 Prozent, für Effektendecku
adreſſen zirka 5,5 Prozent.
Am internationalen Deviſenmarkt waren die Schwankur
des Dollars trotz der einander vielfach widerſprechenden Mel! aus New York recht gering. Der Goldankaufspreis w
zwar mehrmals erhöht, doch reagierte die Kursgeſtaltung
Wochenende hierauf kaum; im Gegenteil liegt der Kurs
erhe=
über der ſich aus dem letzten Goldpreis errechnenden Parität.
Gründe hierfür ſind, wie bereits früher erwähnt, in der
ſtre=
ren Ueberwachung des Kapitalexports zu ſuchen. Allerdings
ein langſames Abgleiten des Dollarkurſes für die Folge in
ſicht ſtehen. Die engliſche Währung war ebenfalls kaum
Schr=
kungen unterworfen; ſie ſchwächte ſich aber im Verlaufe der W)
in geringem Umfange ab, um ſich gegen Ende wieder zu erh=
Die Interventionsſtelle brauchte daher nicht einzugreifen.
Norddeviſen paſſen ſich der Pfundbewegung wieder an. Der T.
auf den franzöſiſchen Fr. ließ erſtmalig etwas nach, Schweizer=
und holländiſcher Gulden lagen damit ſeit längerer Zeit erſtr.
etwas ſchwächer, ſo daß die Goldabzüge in Paris gegenwä
aufgehört haben. Eine ausgeſprochene Erholung des Fr. ko
ſich jedoch noch nicht durchſetzen. Der Belga lag nach zeitweil
Abſchwächung gegen Ende der Berichtszeit leicht gebeſſert,
Lira im Verlaufe ebenfalls nach vorübergehender Abſchwäck
am Freitag erholt und weiter nach oben tendierend. Die P
lag ruhig. Die Reichsmark blieb international weiter über
Inlandsparität und immer noch gefragt. Die in der Vorm
gemeldete, ſtarke Erhöhung der verſchiedenen Sperrmarkſo:
ſpeziell der Regiſtermark, konnte ſich behaupten.
6
ig
ſa
Fr
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Inderziffer der Großhandelspreiſe vom 29. November.
vom Statiſtiſchen Reichsamt berechnete. Indexziffer der G
handelspreiſe ſtellt ſich für den 29. November 1933 auf 96,0
iſt gegenüber der Vorwoche (96,3) um 0.3 Prozent zurückgegan
Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe
(minus 0,7 Proz.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren
(minus 0,1 Proz.) und induſtrielle Fertigwaren 113,8 (un
ändert).
Zuſammenſchluß der Kapſelfabriken. Die deutſchen
Ka=
fabriken haben eine Fachſchaft der Kapſelfabriken in
Frank=
a. M. errichtet. Führer der Fachſchaft iſt Dr. Karl Groß, Fri
furt a. M. Von den beſtehenden 17 Fabriken ſind bereits 15
Fachſchaft beigetreten. Mit den zwei reſtlichen Firmen ſchwe
noch die Beitrittsverhandlungen. Die ſeit Mai d. Js. beſtehe
Preiskonvention wird aufrecht erhalten. Die Preiſe wurden
verändert belaſſen.
Textil=Einzelhandels=Umſätze bleiben weiter etwas über 9
jahrsſtand. Im Oktober 1933 iſt, wie die „Textilwoche” mitt
nach der Statiſtik des Reichsbundes des Textil=Einzelhandels
Umſatz im Textil=Einzelhandel wertmäßig auf 103,6 Prozent
Umſatzes im Oktober des Vorjahres geſtiegen. Schaltet man
Preisſchwankungen aus, ſo ergibt ſich bei der Umrechnung
der Lebenshaltungsinder (Gruppe Bekleidung) ein Umſatz
105 Prozent. bei Umrechnung über den Großhandelsinder
ſolcher von 101,6 Prozent des Umſatzes im Vergleichsmonat.
der Reihe der von Saiſonſchwankungen bereinigten Monatsziff
iſt ſowohl wert= als auch mengenmäßig ein geringer Rückg
gegenüber dem September 1933 zu verzeichnen.
Berliner Kursbericht
vom 2. Dezember 1933
Deviſenmarkt
vom 2. Dezember 194
Berl. Handels=Geſ.)
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. 6
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
ContiGummt.
Deutſche Cont. Gas
Re
54.—
58.50
10.75
16.75
11.125
24.50
133.25
44.125
10.75
65.50
144.50
111.75
Meu
Elektr. Lieferung
3. 6. Farben
Gelſ. Beraw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 7
Köln=Neueſſen 1
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke.
Koksw.Chem. Fabl
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
Miir
92.—
126.125
58.——
83.75
86.75
65.125
G7.
116.50
59.50
84.75
62.50
41.125
31.875
Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt =
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerte
Weſteregeln Akali
Agsb. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Vigc
53.125
150.—
14.75
38,625
114.50
45.—
16.—
88.25
16.75
72.75
67.50
84.—
Helſin g’ors
Wien.
Prag
Budapeſ
Sofig
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
Lonbon.
Buenos=Aires
New York
Belgten
Italien
Baris
Spanien 100 Peſetas 34.27 100 Tſch. Kr. 12.305 12.425 Danzig 100 Gu den 8i.57 100 Pengd Japan 1 Yen 0.819 100 Leva. 3.0a7 2.053 Rio de Janerrolt Milre 0.229 9 0 100 Gulden 168.73 169.07 Jugoſlawien 100 Dinar 5.777 5. 100 Kronen 69.68 59.83 Portugal 1 100 Escudos 12.65 100 Kronen 161.84 Si.98 Athen. 100 Drachm= 2.396 100 Kronen 71.43 71.57 Iſtambu 5 ſt türt 2. N973 1 2.Stg. 13.865 13.905
Kairo ägyp: 1 2.245I 1 Pap. Pei= 0.873 0.877 Kanada t eanad. Doll, 2.717 1 Dollar. 2.882 2.688 Uruguak r Goldpeſo 1.398/ 1. 100 Belg” 58.29 58.41
Jsland 100 1s1 Kr. 62.69 6: 100 Lire 22.11 22.15 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr 25.52 100 Franes 16.40 16.44 Rigg 100 Lat” 79.82 *
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt. sugte der Aresdner Bant
Frankfurter Kursbericht vom 2. Oezember 1933.
Keee
„ Gr. IIp. 1934
„. . 1935
... 1936
„.. 1937
„„ „ 1938
Gruppe!
6% Dtſch. Reichsan!
„ v. 27
5½%Intern.,v.30
62Baden. .. v. 27
6%Bayern. , v. 27
6% Heſſen... v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen., v. 27
69 Thüringen v. 27
Otſch. An.
Auslo=
jungsſch. 4
PAb=
löſungsanl..
Ltſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .
6% Baden=Baden.
6%Berlin. . . v. 24
6% Darmſtadt .
6% Dresden. . v. 26
6% Frankſurt a. M.
Schätze v. 29
v. 26
6%
6% Mainz
69 Mannheimv. 27
68 München v. 29
6% Wiesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbl.
Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Syp.=Bk.=Liquid
1o2
98,5
95.25
92
88
95‟I,
101.5
92.5
92.75
93.5
91.5
103.25
92
89I,
91.75
17.1
8.9
71.5
84.75
77
65
Ri.
86‟
86.75
84
91
87.25
DM
Hhp.=Bk. Liqu.
Kom. Obl. ...
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Br. Girozentr.
Heſſchldobl. R. 11
R. 12
82 Kaſ. Landeskrd.
Goldpfbr..
6%Naſi. Landesbk.
5½%0 „ Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ. Anl.
*AuslSer II.
tAuslSer!!
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
16%Berl. Hyp. Bk.
½5% „ Lig.=Pfbr.
6% Frkf., Hyp.=B!.
5½% — Lig. Pfbr.
„ Goldoblig
2 Frkſ. Pfbr.=Bk.
5½% — Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hhp.=Bi.
%o „ Lig. Pfbr.
62 Pfälz. Hyp.=Bi.
5½% — Lig. Pfbr.
62 Rhein. Hyp. Bk.
5½% — Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
ſ Südd. Rod.
Cred.=Bank
Lig. Pfbr.
82 Bürtt. Gyp. B.
89.5
92
89
84.75
90.25
90*
90.25
88‟.
Ne5
B.
92
91.5
89.75
87.5
91.25
80
91
91.
93.5
93.25
91.75
80.25
89.5.
MatS
625 Dt. Linol. Werkel 94.5
62 Mainkrw. v. 26/ 891,
16% Mitteld Stahll 8621,
6% Salzmannck Co.
6% Ver.Stahlwerkel 5
8% Boigt & Häffner 73.55
3. 6. Farben Bonds/109.7
5% Bosn. L.E.B.
D . L. Inpeſt.
2 Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätzel 12.5
42 Oſt. Goldrentel 15
5% vereinh. Rumänl 4.4
4½%
4% Türk. Admi.
„ 1. Bagdad
Zollanl.
1% ungarn 1918
19141
Goldr.
1910 5
4½Budp. Stadtanll 35.5
37.5
42 Liſſabon
70
42 Stockholm
Atien.
Alg. Kunſtziide unte/ 38.25
24.5
A.E.6. ...
AndregeNorisBahnl 80
Rſchaffba. Brauerei
Zellſto f1 38
45
Bemberg, 3. P.
Berl. Kraft u Licht!
Buderus Eiſen 74
Cement Heidelberg/ 80.5
Karlſtadt.
F.S.ehemie, Bafell124.5
6.85
„Chem.Verie Albert
Chade ...."
Contin. Gummiw.
Eontin. Linoleum
Daimler=Benz
Ot. Atl. Telegr . .
Erdöl
Di Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſta
„ Linoleum.
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff & Widm!
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Ge!
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk
Eßling Maſchinen.
Faber & Schleicher
7. G. Farbeninduſtr./1
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Ho.
Gelſenk Bergwerk.
Geſtfreletr. Untern.
Goldſchmidr Th.
Gritzner=Kayſer
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwer!” Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm=
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
Flſe Bergb. Stamml
„ Genüſſel
Junghans .......
Ve
137
144.5
1757
104.25
179.5
44.25
65
92.5
102
24
32
126.75
R
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22‟).
57.75
88.5
49
21.75
80
29.5
84
44.75
97.25
Mie
Aſchersleben
Klein, Schanzlin
Klöchnerwerke
32.75 Knorr C. H.
Sahmeyer & Co.
Laurahütte ..
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Eock”
MMainz. Akt. Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfelb Bergb.
Metallge). Frankf.
Miag. Mühlenbau=
Motoren Darmſtadi
MNedarwert Eßling.
Sberkerar
Bhönx Bergbau
Nh. Braunkohlen
Elektr Stamm
Stahlwerte
Riebeck Montan.
Roeder. Gebr
Rütgerswerte
Salzbetfurth Kal 1150
Salzw. Heilbronn /185
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfbr.
Schuckert Elekt.
Schwartz Storchen
Siemens & Halste 1142.25
Reinigerwerke
Südd. Zucker-A. 61174.5
Thür Liefer.=Geſ./
Tietz Leonhard .../ 15‟
lunterfranken .....!
115
44
59.5
113
85,
200
69.25
60.5
63.5
25.5
384
8775
190
s6.5
80.5
157
100,25
so‟
88.75 /Ber.Stahlwerte.
Ver: Mtzxamarin.
Vorg: & Haetfer.
Weſteregeln Kalt /411
181 Zeuſto ifWaldhof
Al.g. Di. Gredtiart
Badiſche Banl
Bt.; Braunduſtr
Bayer Hyp. u.
Berl Handelsge
bypotheibt.
Comm u. Prwvatb.
Dr Ban und Disc.
Dt. Eff. u. Wechiel
Dresdner Ban”
Frantl. Bant.
Shp.=Bant
Mech Syp.=Bant
Pfälz. Hyp.=Bant
Reichsbanl=Ant. 1.
Rhein. Hyp.=Bant. /1
Südd. Bod.-Cr. B1.
Württb Notenka.
A. G.). Ver ehrsn.
Aug.Lotalb.Kraftn!
72 Dt. Reichsb. Vzc .
Hapag.
Nordd Lioyd.
Südd. Eiſenb. Gei)
Atltanz U. Stutig.
Verſicherung
Verein. Vert=
Franfona Rück=u. M/127
Mannheim. Verſich. / 20
Otavi Minen?
Schantung Handell
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
PIA
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G. m. b. H., Berlin.
22 Nachdruck verboten.
ungeſäumt begab ſich Fräulein Urbach in den Villenhof. Hier war
fetzt alles ſtreng abgeſperrt. Der Staatsanwalt weilte an der Mordſtelle.
„Ich muß den Herrn Kommiſſarius aber ſofort ſprechen,” ſagte
Fräulein Urbach zu dem Poliziſten, der ſie nicht durchlaſſen wollte, „denn
ich habe ihm eine wichtige Mitteilung zu machen, die höchſtwahrſcheinlich
dazu führen wird, eine beſtimmte Spur zu verfolgen."
Endlich erſchien der Kriminalaſſiſtent, ein jüngerer Beamter, der es
ſehr eilig hatte, und fragte ſie aus.
„Frau von Lolli hatte heute nachmittag einen heftigen Streit mit
einem Mann und einer Frau, vermutlich einem Ehepaar, vor dem ſich
Frau von Lolli ſchon zu verſchiedenen Malen hatte verleugnen laſſen.
Frau von Lolli war Herausgeberin der Korreſpondenz „Europa” und
empfing häufig ausländiſche Beſuche. Dieſe beiden Leute aber machten
einen geradezu ſchlechten Eindruck. Sie ſtellten wohl unverſchämte
For=
derungen. Man hörte das Zanken bis ins Treppenhaus. . . Ja, ich möchte
alſo dringend bitten, dieſe Spur doch unbedingt zu verfolgen, denn wenn
nach meiner Überzeugung irgendwer die Schuld am gewaltſamen Tod
von Frau von Lolli tragen könnte. . .
„Beſten Dank, gnädiges Fräulein, ich werde ihre Angaben gleich
noch in den Bericht bringen. Natürlich werden alle Spuren verfolgt, die
eine Aufklärung herbeiführen könnten. Selbſt in einem Falle, der ſo klar
liegt wie dieſer.”
„Aber wieſo denn — dieſer Fall läge klar? Ich bitte Sie, Hert
Kriminalaſſiſtent — wen hat man denn im Verdacht?”
Sie werden es ja morgen früh in der Zeitung leſen, gnädiges
Fräulein. . . Nun, meinetwegen. . . Der Herr Staatsanwalt hat bereits
die Verhaftung von Doktor Zeck angeordnet.”
„Um Gottes willen?!“
„Wegen dringenden Verdachts, den Mord an Frau von Lolli als an
der ihm läſtig gewordenen Geliebten begangen zu haben.”
Als der Staatsanwalt die Verhaftung Bens anordnete und den
Unterſuchungsrichter Dreiborn mit der Bearbeitung des Falls betraute,
war Ben von dem umſtändlichen, immer wieder abgeriſſenen und dann
von neuem an anderen Punkten der Vorgänge begonnen Verhör völlig
abgekämpft. Er wußte die Reihenfolge ſeiner Erlebniſſe an dieſem
Spät=
nachmittag jetzt ſelbſt nicht mehr genau.
Mehrmals ſetzte er dazu an, den Kriminalkommiſſarius wenigſtens
auf einen Irrtum, den er in der erſten Vernehmung noch nicht
richtig=
geſtellt hatte, nachträglich aufmerkſam zu machen: den Umſtand, daß nicht
Frau von Lolli der Gaſt war, den er zum Tee bei ſich erwartet hatte. Aber
er unterließ es dann, aus Schwäche oder Überdruß. Das Gerede und
Gefrage widerte ihn ſchon an. Und ſo blieb es vorläufig auch bei der
Wendung, die durch die Einmiſchung von Islitz vor dem Polizeileutnant
aufgekommen war: daß er Frau von Lolli in ſeinem Zimmer hatte allein
laſſen müſſen, weil ein Anruf von der Zentrale ihn beſtimmte, Jslitz
auf=
zuſuchen. (Er ahnte nicht, wie verhängmisvoll das für ihn werden ſollte.)
Nur erſt einmal den Kopf ausruhen laſſen, die Nerven entſpannen!
ſagte er ſich.
Aber man gönnte ihm keine Minute Ruhe.
Er atmete auf, als er die Autos, die vom Polizeipräſidium geſchickt
waren, durch die Torfahrt einfahren hörte,
Trotz der ſtrengen Abſperrung ſtand auf dem Villenhof ein gutes
Hundert Neugieriger, die ſich zuſammendrängten und auf der kurzen
Strecke, die der Verhaftete von der kleinen Vorhalle der Villa zum Wagen
zurücklegen mußte, ein dichtes Spalier bildeten.
In dem Gefährt nahm neben Ben ein Beamter Platz, der Kommiſſar
ihm gegenüber. Und das Verhör quälte ihn von neuem.
Er gab ſich nun ſelbſt die größte Mühe, Ordnung in ſeine Gedanken,
in ſeine Darſtellung zu bringen. Als er dies und das aus ſeiner erſten
Aus=
ſage korrigieren wollte, nichte der Kommiſſar ihm triumphierend zu.
„Na, ſehen Sie, Herr Doktor Zeck, nun werden Sie endlich vernünftig.
Leugnen kann Ihnen ja doch nichts mehr helfen.”
Daß nur die Erregung und Verwirrung daran Schuld trugen, daß
er dieſe Punkte unbeachtet gelaſſen hatte, zumal ſie ihm zunächſt ganz
unweſentlich erſchienen waren, das wollte der Kommiſſar durchaus nicht
begreifen.
„Was Sie mir jetzt endlich angeben, Herr Doktor Zeck, das wußte ich
nämlich ſchon vor der Abfahrt aus der Bendlerſtraße. Die Telefonzentrale
der Tegler Fabrik hat auf meine Anfrage feſtgeſtellt, daß Sie nicht, wie
Sie behauptet haben, um halb ſieben, ſondern bereits um fünf Uhr vierzig
von Doktor Seidl angerufen worden ſind. Wer hat Sie alſo um halb ſieben
angerufen?”
Das letzte innere Widerſtreben war hinfällig geworden. Er nannte
Petras Namen.
„So. Fräulein, Doktor Aſtern, Referendarin bei Rechtsanwalt
Kötzſchau. — Und warum erfahren wir das jetzt erſt, wo wir Ihnen die
Irreführung nachweiſen können?”
„Von der Abſicht einer Irreführung kann nicht die Rede ſein. Sie
haben mich nur leider keinen Augenblick beſinnen laſſen.” Nervös geworden
fuhr er fort: „Das Durcheinanderquirlen der Ereigniſſe und der
Zeit=
termin mag als gute kriminaliſtiſche Technik gelten, um Schwerverbrecher,
die ſich allerlei Ausreden zurechtgelegt haben, aufs Glatteis zu führen.
Mich hat es nur gehindert, die Vorgänge in ihrer hiſtoriſchen Folge logiſch
zu entwickeln. Die Schuld liegt lediglich auf Ihrer Seite.”
Sein Gegenüber lächelte überlegen. „Auf welche Weiſe ich die
Wahr=
heit ans Tageslicht bringen werde, das laſſen Sie, bitte, nur meine Sorge
ſein, Herr Doktor Zeck.”
Ben glaubte zu fühlen, daß er ſich in dieſer Sekunde einen Feind
geſchaffen hatte.
Im Amtszimmer angelangt, wurde das eingehende Verhör ohne
Pauſe fortgeſetzt. Als Ausfrager wirkten nun neben dem Kommiſſar noch
zwei andere Beamte mit, die ebenſo bemüht ſchienen, ihn mattzuſetzen.
Nr. 335 — Seite 19
Dieſelben Frage wurde wiederholt an ihn geſtellt — in längeren
Zwiſchenräumen — und auch die kleinſten Widerſprüche in der
Beant=
wortung fanden die ſchärfſte Beachtung.
„Sagen Sie mir nun Näheres über Fräulein Aſtern. Sie ſind mit ihr
ſchon längere Zeit befreundet?”
„Näher bekannt geworden ſind wir erſt durch den Prozeß der
Krimmlerwerke gegen Bombie u. Co., in dem Rechtsanwalt Kötzſchau
unſern Konzern als Syndikus vertritt. Fräulein Doktor Aſtern hatte es
übernommen, dem Rechtsanwalt Material über Frau von Lolli zu
ver=
ſchaffen. Ich hatte ſchon ſeit einiger Zeit den Verdacht, daß Frau von Lolli
Werkſpionage trieb. Fräulein Aſtern iſt es auch wirklich gelungen, ziemlich
einwandfrei feſtzuſtellen, daß Frau von Lolli im Dienſt der Mainzer
Surete’ ſtand, der Zentralſpionageſtelle der franzöſiſchen Induſtrie. Wir
ſind alle davon überzeugt, daß ſie ihre Hand auch bei dieſem Prozeß im
Spiele hatte.”
„Trotzdem haben Sie Frau von Lolli heute nachmittag ganz harmlos
und freundſchaftlich empfangen, als ſie zur Teeſtunde zu Ihnen kam?”
„Nun — nicht ſo ganz harmlos und freundſchaftlich.”
„So. Nicht?”
Die unverhohlene Befriedigung in der Miene des Ausfragers machte
Ben ſtutzig. „Es liegt zu nahe, Herr Kommiſſar, ſofort aus dieſer meiner
Bemerkung geiſtesſcharf zu folgern, daß ich Frau von Lolli erſchoſſen
haben müſſe, als daß ich annehmen könnte, Sie ließen ſich dieſen billigen
Triumph entgehen.”
Fronie vertrug der Kommiſſar ganz und gar nicht. Er war dafür
bekannt, daß er ſeine Erfolge ſeiner unerbittlichen Rückſichtsloſigkeit
ver=
dankte. In eingeweihten Kreiſen wurde von ſeiner ,amerikaniſchen
Methode des dritten Grades' geſprochen. Er hatte ſich ſelber einmal
gerühmt: wenn ihm ein Armerſünder nicht parieren wolle, dann bringe
er ihn durch achtundvierzigſtündiges Faſten, in einer dunklen Zelle ſtehend,
und ein achtſtündiges Verhör in fenſterloſem Zimmer, wobei das Geſicht
des Arreſtanten von einer Jupiterlampe grell beleuchtet würde, während
die Ausfrager im Dunkeln ſitzen blieben, unter allen Umſtänden zum
Geſtändnis.
Außerlich gelaſſen wandte ſich der Kommiſſar mit einem kurzen
Augenwink an ſeinen Aſſiſtenten. Der nächſte, inzwiſchen ſchon wieder
etwas ausgeruht, fuhr in der Vernehmung mit friſcheren Kräften fort.
„Sie geben zu, Herr Doktor Zeck, daß Sie ſeit dem
Geburtstags=
empfang, den Frau von Lolli in der Penſion Urbach abgehalten hat
— und auf dem Sie mit ihr noch mehrmals getanzt haben — mit der jetzt
Ermordeten auf geſpanntem Fuß ſtanden? Sie haben ein Liebesverhältnis
mit ihr gehabt — bitte, unterbrechen Sie mich nicht — und Sie wollten
jetzt mit ihr brechen?”
„Ein Liebesverhältnis in Ihrem Sinne — ich meine: im
gewöhn=
lichen Sinne — beſtand nicht.”
„Duzten Sie ſich mit ihr?”
Ben bejahte.
„Aha. — Als Frau von Lolli nun überraſchend bei Ihnen eintrat,
während Sie auf den Teebeſuch von Fräulein Aſtern warteten, hat ſie
Ihnen eine Szene gemacht? Hat Sie mit Klagen und Vorwürfen
über=
häuft?”
Die Unterredung hat ſich bei weitem nicht ſo dramatiſch abgeſpielt,
wie dies in den Rahmen paſſen würde, den Sie ſich für Ihr Spektakelſtück
zurechtmachen möchten. Frau von Lolli beſchwerte ſich darüber, daß ihr
von uns aus nachgeſpürt würde, Kein Zweifel, daß ihr die Arbeit von
Fräulein Doktor Aſtern ſehr unbequem zu werden begann. Denn ſobald
der Beweis erbracht war, daß ihre Herausgabe der Korreſpondenz
„Europa” nur einen Deckmantel bildete, brach natürlich die Stellung, die
ſie ſich in hochſtehenden Kreiſen Berlins, auch wichtiger Amter, zu ſichern
gewußt hatte, mit einem Schlage zuſammen." (Fortſetzung folat.)
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Seite 20 — Nr. 335
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