Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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b4 30 November 2— Reichsmact und 20 Pfenntg
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Franfſurt a. M. 1301
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 332 Donnerstag, den 30. November 1933. 196. Jahrgang
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von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerichtlicher Beie
treibung ällt jeder Rabatt weg. Bankonto Deutſche
Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
Einberufung des Reichstags.
Schafft Arbeit im Winker! — Alle zuſählichen Arbeiten müſſen unverzüglich in Angriff genommen werden.
Es muß alles gekan werden, um einen bedenklichen Rückſchlag auf dem
Arbeitsmarkk in dieſem Winker zu verhindern.
49.00
120.5
zdt
Reichskag am 12. Dezember.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Der neue Reichstag iſt auf den 12. Dezember, den Tag, der
von Anfang an in Ausſicht genommen war, einberufen worden.
Er wird ſeine konſtituierende Sitzung wieder in der
Kroll=Oper abhalten.
Sie wird ſich aber von den früheren Formen durch eine
Reihe von Vereinfachungen, die in letzter Zeit vorgenommen
worden ſind, angenehm unterſcheiden. Der zeitraubende und
zweckloſe Namensaufruf iſt weggefallen. Auch die
Inſtitution des Alterspräſidenten beſteht nicht
mehr. Man erinnert ſich noch mit Schrecken, wie die
Kom=
muniſtin Klara Zetkin als Aelteſte die Eröffnung zu einer
kommuniſtiſchen Propaganda benutzte, und wie dann ſpäter die
Nationalſozialiſten den General Litzmann aufſtellten, nur um
eine Wiederholung dieſes peinlichen Zwiſchenſpiels zu
ver=
hindern. Der Präſident des letzten Reichstags, Göring wird
die Konſtituierung vollziehen und wird ſelbſtverſtändlich auch
wiedergewählt.
Zum erſten Male in der deutſchen Geſchichte haben wir
einen Reichstag, der nur eine einzige Fraktion kennt.
Es iſt der größte Reichstag, den wir je gehabt haben
und dabei doch in ſeinem Aufbau der einfachſte und der
einheit=
lichſte. Eine Tagesordnung iſt noch nicht bekannt
gegeben. Die Beratungen darüber ſind wohl auch noch nicht
zum Abſchluß gekommen. Der Sinn der Wahl iſt ja durch den
Kanzler ſelbſt dahin vertieft worden, daß die Aufgabe beſtand,
die Politik der Regierung nach außen hin zu billigen und im
Innern ein Bekenntnis des Volkes zur Führung
abzulegen. In dieſem Zuſammenhang hat der
Reichsinnen=
miniſter Dr. Frick vor einiger Zeit davon geſprochen, daß der
Reichstag Reformaufgaben zu löſen hat, die
erforderlich ſind, um jede unnötige
Kräftezerſplit=
terung zu verhindern. Das Tempo aber, in dem dieſe
Aufgaben an den Reichstag herangetragen werden, iſt durch die
äußere und innere Entwicklung der nächſten Zukunft bedingt.
Der Winkerfeldzug
gegen die Arbeiksloſigkeitk.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
In den Wintermonaten des Jahres 1932/33 iſt die Kurve
der Arbeitsloſigkeit zum erſten Male ſeit Jahren wieder
lang=
ſam in die Höhe gegangen. Während im Winter 1929/30, alſo
in der Zeit von Oktober bis Januar, die Zahl der
Erwerbs=
loſen um faſt zwei Millionen zunahm, war im Winter 1932/33
nur eine Zunahme von 944 000 zu verzeichnen. Wir müſſen
uns darauf einrichten, daß auch in dieſem Winter die Zahl der
Unterſtützungsberechtigten wieder anwächſt. Die Reichsregierung
iſt jedoch feſt entſchloſſen, die ſaiſonmäßige Verſchlechterung des
Arbeitsmarktes, die bisher noch in jedem Winter eingetreten iſt,
auf das geringſtmögliche Maß einzudämmen.
Die Maßnahmen, die der Erreichung dieſes Zieles dienen
follen, ſind getroffen. In ihrem Mittelpunkt ſteht die große
Aktion zur Förderung von
Inſtandſetzungsarbei=
ten und Umbauten von Wohnungen, die insgeſamt
zuſätzliche Arbeitsgelegenheiten in einer Größenordnung von
2 Milliarden Reichsmark ſchaffen werden. Das bedeutet, daß in
Gewerben, die mit dem Hochbau verbunden ſind, die Zahl der
jetzt beſchäftigten Arbeitskräfte im weſentlichen durch den Winter
hindurchgehalten werden kann. Daneben ſteht noch ein
außer=
ordentlich großer Arbeitsvorrat aus den bereits früher
einge=
leiteten Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen zur
Ver=
ſügung. Hinzu treten die Arbeitsmöglichkeiten im
Freiwilligen Arbeitsdienſt und die von der
Arbeits=
loſenverſicherung in Gang geſetzten öffentlichen
Notſtands=
arbeiten. Endlich werden ſich auch die verſchiedenen
Maß=
nahmen auf dem Gebiete der Steuerſenkung noch in
ſtarkem Umfange auswirken. Es iſt
dringlichſte Aufgabe und nakionale Pflicht aller
gefiliſcen Felen und Ner Heſe der Mlchif.
mit aller Kraft daraufhinzuſteuern, daß die von der
Reichs=
kegierung geſchaffenen Arbeitsmöglichkeiten in den
Winter=
monaten auf das intenſivſte ausgewertet werden. Alle zuſätzlichen
Arbeiten müſſen, wie Reichsarbeitsminiſter Seldte in einer
Denk=
ſchrift über die Bekämpfung der Arbeitsloſigreit in dieſem
Winter ausführte, unverzüglich in Angriff genommen werden.
Es muß vor allem auch geprüft werden, ob trotz der
winter=
lichen Jahreszeit nicht doch gewiſſe Außenarbeiten fortgeſetzt
werden können. Ganz beſonders wichtig iſt es ferner, daß die
Lieferungen, die bei den Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen
an=
fallen, ſchon jetzt vergeben werden. Es muß darauf geachtet
werden, daß durch die Lieferfriſten die Arbeit in den Betrieben
in den Wintermonaten durchgeführt wird. Nach Möglichkeit iſt
der Handarbeit der Vorzug zu geben. Es ſoll auch auf eine
Zerkürzung der Arbeitszeit zurückgegriffen werden, ſoweit das
birtſchaftlich vertretbar iſt, um für eine größere Zahl von
rbeitsloſen Arbeitsplätze freizumachen. Oeffentliche Aufträge
Arbeiten müſſen in den Wintermonaten in verſtärktem
bergeben werden. Das gilt beſonders für die
Beſchaf=
gsſtellen.
Neben den öffenklichen Maßnahmen erwarkek
die Regierung noch ſtärker als bisher die Enkfalkung
der privaken Inikigkive.
Es muß alles getan werden, um einen bedenklichen
Rück=
ſchlag auf dem Arbeitsmarkt zu verhindern. Nachdem es
inner=
halb von wenigen Monaten gelungen iſt über zwei Millionen
Erwerbsloſe unterzubringen, wird es ſich durch
gemein=
ſame Kraftanſtrengung auch erreichen laſſen, ein
nennenswertes Anwachſen des
Arbeitsloſen=
heeres in den Wintermonaten aufzuhalten.
Wenn alle Beteiligten in einheitlichem Willen und in
feſtem Vertrauen auf die Führung durch die Reichsregierung
zuſammenarbeiten, kann mit großer Sicherheit
er=
wartet werden, daß der Plan der
Reichsregie=
rung zum Erfolg führt. Es wird dann möglich ſein, im
nächſten Frühjahr von einer erheblich günſtigeren
Ausgangs=
ſtellung aus den Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit fortzuſetzen.
Zuſätzliches Arbeiksbeſchaffungsprogramm
der Reichsbahn.
Um im Winter 1933/34 der Arbeitsloſigkeit erfolgreich zu
begegnen, wird die Reichsbahn noch ein beſonderes
Winterpro=
gramm zuſätzlicher Arbeiten im Betrage von 25 Mill. RM.
durch=
führen. Die Arbeiten werden ſofort in Auftrag gegeben. Der
größte Teil dieſer Aufträge kommt den mittleren und kleineren
Handwerksbetrieben zugute, da es ſich vorwiegend um
Inſtand=
ſetzungen und Herrichtungen von Bahnhofsgebäuden,
Wohnhäu=
ſern und Werkſtättenbauten handelt. Darüber hinaus hat die
Reichsbahn für zuſätzliche Arbeiten im Jahre 1934 noch weitere
40 Mill. RM. vorgeſehen. Der Geſamtbetrag des zuſätzlichen
Arbeitsbeſchaffungsprogrammes 1933/34 erhöht ſich ſomit auf
625 Mill. RM.
Die Reichsbahn hat ferner zur Erhöhung der Lagerbeſtände
ihre Kohlenaufträge für den Monat Dezember um fördertäglich
3000 Tonnen erhöht, um noch vor Weihnachten weiteren
Arbeits=
kräften in der Kohleninduſtrie Beſchäftigung zu geben. An
die=
ſer Lieferung ſind ſämtliche Reviere beteiligt.
Der Reichswirkſchaffsminiſter
gegen Preisſkeigerungen.
Schärfſte Maßnahmen angedroht.
TU. Berlin, 29. November.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat bereits in ſeinem Erlaß
an die Spitzenverbände vom 30. Auguſt und erneut im Oktober
dieſes Jahres in der Oeffentlichkeit eindringlich die Wirtſchaft
ermahnt, die Maßnahmen der Reichsregierung zur
Arbeits=
beſchaffung und Wirtſchaftsbelebung nicht durch Preisſteigerungen
zu gefährden. Im Verfolg deſſen iſt er gegen Maßnahmen von
Verbänden, durch die Preiſe erhöht worden ſind, in einer Reihe
von Fällen eingeſchritten, um die Preiſe wieder auf den früheren
Stand zurückzuführen.
iun ſif n tf eie Se dei eife e Get
regelung eines Verbandes für nichtig erklärt, und hat weiter
am heutigen Mittwoch die marktregelnden Verbände für
Meſſing=
rohre, Schnellautomatenſtahl, geſchweiſte Rohre, Kohlebürſten,
Schleifmittel, gewiſſe Sorten von Dachpappen erſucht, die
Preis=
erhöhungen binnen kürzeſter Friſt rückgängig zu machen,
andern=
falls er ſchärfſte Maßnahmen, die unter Umſtänden bis zur
Aufhebung der Marktregelung gehen werden, ergreifen wird.
Was für die Warenpreiſe gilt, muß auch für die Preiſe für
handwerkliche und ſonſtige gewerbliche Leiſtungen gelten. Der
Reichswirtſchaftsminiſter hat ſich auch entſchloſſen, ein
Ver=
dingungskartell der Bauwirtſchaft wegen Gefährdung des
Ge=
meinwohles für nichtig zu erklären, da bei einer Regelung den
an der Verdingung Beteiligten durch das Kartell überſetzte Preiſe
vorgeſchrieben und die Geheimhaltung der Vereinbarung zur
Pflicht gemacht worden war.
Wenn auch nicht verkannt wird, daß durch den Kampf um
den Abſatz die Preiſe ſtark herabgedrückt worden ſind, ſo kann
der Ausgleich nicht durch Preiserhöhungen, ſondern nur durch
eine Steigerung des Abſatzes erreicht werden. Preiserhöhungen
führen zur Schwächung der Kaufkraft. Die Beſeitigung der
Wirtſchaftskriſe kann aber nur durch eine Stärkung der
Konſum=
kraft erzielt werden.
Rückkritkk des geiſtlichen Miniſkeriums
der Deutſchen Evangeliſchen Kirche.
Berlin, 29. November.
In ſpäter Nachtſtunde erfahren wir:
Wie der evangeliſche Preſſedienſt meldet, iſt das geiſtliche
Miniſterium der Deutſchen Evangeliſchen Kirche zurückgetreten.
Der Reichsbiſchof hat die Rücktrittserklärung angenommen und
die Mitglieder des geiſtlichen Miniſteriums gebeten, bis zur
Neu=
bildung ihre Aemter weiterzuführen.
Finanzen und Wirkſchaft.
Von
Dr. Carl Wellthor.
Die verbreitete und oft ausgeſprochene Anſicht, man könne
aus den Steuererträgen die wirtſchaftliche Konjunktur ableſen,
iſt nur mit Einſchränkungen richtig. Wollte man die in der
erſten Hälfte des laufenden Haushaltjahres erzielten
Reichs=
einnahmen vorbehaltlos mit dem Voranſchlag für das ganze
Jahr vergleichen, ſo müßte man feſtſtellen, daß die
Reichs=
regierung im Juni bei der Aufſtellung des Reichshaushaltsplans
1933/34 zu optimiſtiſch geurteilt hat. Denn ſelbſt wenn es
ge=
lingen ſollte, in der wirtſchaftlich ungünſtigeren zweiten Hälfte
des Rechnungsjahrs die gleichen Einnahmen zu erzielen, würde
ſich für das Reich eine Mindereinnahme von faſt 90 Millionen
Mark ergeben. Wenn man aus den Finanzen, — oder genauer
geſagt, aus den öffentlichen Einnahmen, — wirtſchaftliche
Schlüſſe ziehen will, ſo muß man ſich näher mit den einzelnen
Poſten beſchäftigen und die verſchiedenen, einander häufig
ent=
gegenwirkenden Momente ſorgfältig abwägen.
Betrachtet man die beiden großen Gruppen der
Reichs=
einkünfte, die Beſitz= und Verkehrsſteuern und die Zölle und
Verbrauchsſteuern, geſondert, ſo findet man, daß der
Minder=
ertrag allein auf die zu zweit genannte Gruppe entfällt. So
haben die Zölle allein etwa 40 Millionen Mark weniger
ge=
liefert, als dem halbjährigen Durchſchnitt entſprechen würde.
Nun wird mancher fragen: Wir haben aber doch in den letzten
Monaten faſt nur Zollerhöhungen, aber keine Zollermäßigungen
vorgenommen? Die Antwort darauf iſt einfach: wir haben die
Zölle ganz überwiegend nicht erhöht, um höhere öffentliche
Ein=
nahmen zu erzielen, ſondern um fremde Erzeugniſſe zu Gunſten
deutſcher fernzuhalten. Es iſt alſo nicht paradox, wenn man
ſagt: Deutſchland hat ſeine Zollſätze erhöht, um geringere
Zoll=
einnahmen zu haben. Der „Ausgleichspoſten” iſt ein glatterer
und vorteilhafterer Verkauf der entſprechenden deutſchen
Erzeug=
niſſe. Der Minderertrag der drei großen Verbrauchsſteuern hat
andre Gründe. Die Reform in der Lebensweiſe des deutſchen
Volks, die ſich bereits ſeit einer Reihe von Jahren durchſetzt,
verbunden mit der Zunahme des Sports beſonders in unſrer
Jugend, führt unausbleiblich zu einer Verringerung des Tabak=,
Bier= und Branntweingenuſſes. Uebrigens werden einige
Ver=
brauchsſteuern in der zweiten Hälfte des Rechnungsjahrs höhere
Erträge liefern als in der erſten Hälfte, und zwar die
Salz=
ſteuer, weil inzwiſchen die vor Einführung der Steuer
ange=
ſammelten Vorräte aufgezehrt ſein werden, und die Fettſteuer,
die in der erſten Hälfte des Rechnungsjahrs nur während vier
Monaten erhoben wurde.
Beſchränkt man die wirtſchaftspolitiſchen Betrachtungen zu
den Reichseinnahmen auf die Beſitz= und Verkehrsſteuern, ſo
findet man, daß die von der Regierung vor fünf Monaten
ge=
hegten Erwartungen ſogar noch übertroffen worden ſind. Der
geſamte Voranſchlag der Beſitz= und Verkehrsſteuern betrug
3983 Millionen Mark, die Hälfte alſo 1991½ Millionen.
Tat=
ſächlich hat die erſte Hälfte des Rechnungsjahres über 2031½
Mil=
lionen geliefert. Das Mehraufkommen macht alſo 40 Millionen
Mark aus. Hierbei iſt zu beachten, daß nach der Ablöſung der
Kraftfahrzeugſteuer für alte Wagen die Erträge dieſer Steuer
zurückgehen werden. Ebenſo wird ſich die Ermäßigung der
Umſatzſteuer für die Landwirtſchaft erſt in der zweiten Hälfte
des Rechnungsjahres voll auswirken. Endlich werden auch die
im Verfolg des Arbeitsbeſchaffungsprogramms gewährten
Steuer=
nachläſſe und Steuerbefreiungen etwas zu Buche ſchlagen. Dem
ſtehen jedoch Einnahmequellen gegenüber, die in der zweiten
Hälfte des laufenden Rechnungsjahrs reichlicher zu fließen
ver=
ſprechen: zwar werden die beiden letzten Vorauszahlungstermine
der veranlagten Einkommenſteuer, die vom 10. Dezember und
10. März, unter Zugrundelegung des tatſächlichen Einkommens
vom Jahr 1932 gezahlt werden, das wahrſcheinlich nicht höher
geweſen iſt als das von 1931. Dafür dürften aber die
Körperſchafts=
ſteuer und die Umſatzſteuer die ſteigende Tendenz, die ſie in den
aller=
letzten Monaten gezeigt haben, nicht nur beibehalten, ſondern
ver=
ſtärkt zumAusdruck bringen. Die Körperſchaftsſteuer hat infolge des
überaus günſtigen Aufkommens im September in den erſten
ſechs Monaten bereits mehr geliefert, als für das ganze
Rech=
nungsjahr veranſchlagt worden war. Das
Reichsfinanz=
miniſterium erwartet daher aus der Körperſchaftsſteuer rund
100 Millionen Mark mehr, als im Voranſchlag des
Reichshaus=
haltsplan angenommen war. Auch die zweite Steuer, der die
Arbeitsbeſchaffung der Regierung in erſter Linie zugute
ge=
kommen iſt, die Umſatzſteuer, dürfte, obwohl in den erſten ſechs
Monaten die Hälfte des Voranſchlags noch nicht ganz erreicht
worden iſt, am Ende des Rechnungsjahrs mit einem Ueberſchuß
abſchließen. Der September 1933 hatte mit 149,1 Millionen Mark
43 Millionen mehr gebracht als der September 1932.
Die günſtigen Erwartungen in bezug auf die Körperſchafts=
und die Umfatzſteuer werden durch die Steigerung beſtätigt, die
während der letzten Monate bei der Beförderungsſteuer
feſt=
zuſtellen war. Die Beförderungsſteuer knüpft an die
Beför=
derung von Perſonen und Gütern auf der Reichsbahn an. Sie
ſtammt aus der Zeit der Reparationsbelaſtung und iſt
ledig=
lich deshalb beibehalten worden, weil das
Reichsfinanz=
miniſterium die daraus erwachſenden Einnahmen nicht entbehren
konnte. Die rückgehenden Erträge der Beförderungsſteuer haben
in den Jahren 1931 und 1932 ziemlich genau den Fortſchritt
der wirtſchaftlichen Kriſe veranſchaulicht. Es iſt daher
bedeut=
ſam, daß im September 1933 bei der Perſonenbeförderung der
Satz vom September 1932 mit 7,6 Millionen Mark voll erreicht,
bei der Güterbeförderung mit 7,9 Millionen ſogar um 0,8
Mil=
lionen überboten worden iſt. Wenn in der erſten Hälfte des
laufenden Rechnungsjahrs die Hälfte des Voranſchlags für das
ganze Jahr bis auf wenige Hunderttauſend Mark erreicht
worden iſt, ſo geſtattet das den Schluß, daß das
Jahresauf=
kommen den Voranſchlag etwas überſteigen wird.
Weniger leicht zu beurteilen iſt das Aufkommen der
Ein=
kommenſteuer. Es hat in den erſten ſechs Monaten des
Rech=
nungsjahrs die Hälfte des Voranſchlags für das ganze Jahr um
rund 21 Millionen Mark nicht erreicht. Dies iſt auf eine Reihe
von künſtlichen Faktoren zurückzuführen. Eine wichtige Rolle
hat eine Arbeitsbeſchaffungsmaßnahme der Reichsregierung
ge=
ſpielt, nämlich die Beſtimmung, daß vom 1. Juli 1933 ab bei
der Bemeſſung der Steuerabzüge vom Arbeitslohn
Haus=
angeſtellte als minderjährige Kinder zu gelten haben. Hierdurch
wurden zwar Zehntauſende von Hausangeſtellten in Stellung
Seite 2 — Nr. 332
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 30. November 1933
gebracht, die Erträge der Einkommenſteuer dagegen verringert.
Auch die Lohnſteuerfreiheit der freiwilligen Spende zur
För=
derung der nationalen Arbeit hat auf das Aufkommen der
Ein=
kommenſteuer gedrückt. Auf ein Sinken des geſamten
Arbeits=
lohns läßt der Rückgang des Lohnſteueraufkommens — wie der
Kommentar des Reichsfinanzminiſteriums ausdrücklich
ver=
merkt — nicht ſchließen, wohl aber auf eine neue, fiskaliſch
weniger günſtige Verteilung. Wenn nach erfolgreicher
Inangriff=
nahme des Arbeitsbeſchaffungsplans mehr Arbeiter Lohn
be=
ziehen als vor einem Jahr, ſo iſt das, wenigſtens zum Teil, auf
Koſten der durchſchnittlichen Lohnhöhe geſchehen. Wenn ſich eine
beſtimmte Lohnſumme auf mehr einzelne Lohnbezieher verteilt
ſo iſt der Steuerertrag niedriger, als wenn eine geringere Zahl
an der Lohnſumme beteiligt wäre.
Es iſt ſchwer zu ſagen, wieviel von den höheren Erträgen
der Körperſchafts= und der Umſatzſteuer auf die
Arbeitsbeſchaf=
fungs= und Wirtſchaftsbelebungs=Maßnahmen der
Reichsregie=
rung und wieviel auf einen echten Konjunkturaufſtieg
zurück=
zufuhren iſt. Erſt wenn das Aufkommen der Einkommenſteuer
gleichfalls in die ſteigende Tendenz einſchwenkt, wird man ſagen
können, daß die erfreuliche Entwicklung der öffentlichen
Ein=
nahmen auf eine Zunahme des Volkseinkommens, mithin auf
eine echte Folgeerſcheinung einer internationalen
Wirtſchafts=
belebung ſchließen läßt. Das darf uns jedoch nicht die
Befriedi=
gung darüber verkümmern, daß wir aller Vorausſicht nach von
der Finanzſeite her keine Störung des nationalen Aufbauwerks
zu befürchten haben. Selbſtverſtändlich werden wir uns bald
eingehend mit der Glattſtellung derjenigen außerordentlichen
Verpflichtungen zu beſchäftigen haben, die wir in dieſen
kritiſchen Monaten übernehmen mußten und weiter übernehmen
werden, um den Aufſtieg materiell und feeliſch in Gang zu
bringen.
Vom Tage.
Die Deutſche Arbeitsfront hat beſchloſſen, dem
Winterhilfs=
werk zu Weihnachten eine Spende von 1 Million RM. zu
über=
weiſen.
Das Oberlandesgericht Breslau verurteilte am Mittwoch
wegen Vorbereitung zum Hochverrat bzw. Verbrechen gegen das
Sprengſtoffgeſetz 19 Angeklagte zu Zuchthausſtrafen von einem bis
zehn Jahren.
Der Stellvertreter des Außenkommiſſariats der Sowjetunion,
Kreſtinſki, empfing den deutſchen Botſchafter Nadolny zu einer
Ausſprache über die deutſch=ruſſiſchen Beziehungen.
Falls die Abrüſtungskonferenz ergebnislos abgebrochen wird,
ſoll die ſofortige Verſtärkung der engliſchen Luftſtreitkräfte von
42 auf 52 Geſchwader angeordnet werden.
Die Amſturzvorbereikungen der KP9.
„An dem Tag, an dem wir losſchlagen.
werden Paläſte brennen.”
Mißglückte Kommuniſtendemonſtrakion
vor der Pariſer deutſchen Botſchaft.
Rom Mitkelpunkt der Berhandlungen.
Der engliſche Botſchafter bei Muſſolini.
TU. Paris, 29. November.
Der Verſuch einer kommuniſtiſchen Demonſtration gegen die
deutſche Botſchaft in Paris konnte in der Nacht zum Mittwoch von
der Polizei unterbunden werden. Etwa 150 Perſonen waren gegen
23 Uhr aus der der Botſchaft am nächſten gelegenen
Untergrund=
bahn=Halteſtelle hervorgedrungen und hatten verſucht, die Rue de
Lille zu erreichen. Sie wurden aber von der Polizei zerſtreut.
Einige Flaſchen, die als Wurfgeſchoſſe gegen die Botſchaft dienen
ſollten, erreichten nur die Nachbarhäuſer. Es wurden Rufe laut,
wie „Nieder mit dem Fascismus”, „Befreit Dimitroff” und
der=
gleichen. Zehn Perſonen, darunter zwei Bulgaren und ein
Ita=
liener, ſind verhaftet worden.
Franzöſiſches Bedauern.
TU. Rom, 29. November.
Muſſolini hat dem engliſchen Botſchafter beim Quirinal,
Sir Erie Drummond, in Audienz empfangen. Dieſe Beſprechung
deutet in Zuſammenhang mit dem Beſuch des italieniſchen
Bot=
ſchafters in London, Grandi, beim englichen Außenminiſter
darauf hin, daß Italien die diplomatiſchen Verhandlungen in
der Abrüſtung und Völkerbundsfrage ſchleunigſt in Gang bringen
will.
Der franzöſiſche Außenminiſter Paul=Boncour hat am
Mitt=
woch einen hohen Beamten des Quai d’Orſay zur Deutſchen
Bot=
ſchaft geſchickt, um dem Botſchafter das Bedauern der franzöſiſchen
Regierung über die Zwiſchenfälle auszuſprechen, die am Dienstag
abend von kommuniſtiſchen Kreiſen hervorgerufen worden ſind.
Oeſterreich gibt Grenzverlehung zu.
Die diplomatiſchen Verhandlungen über die mit der
Ab=
rüſtung zuſammenhängenden Fragen haben in den letzten Tagen
in Rom ſehr aktiv eingeſetzt. Die Nachrichten engliſcher Blätter
weiſen darauf hin, daß der engliſche Botſchafter in Rom Sir
Erie Drummond, in ſeiner letzten Unterredung mit Muſſolini
auch bemüht war, die Haltung Italiens gegenüber dem
Völker=
bunde in einem für Genf günſtigeren Sinne zu beeinfluſſen.
Der frühere Generalſekretär des Völkerbundes hat damit die
Bemühungen unterſtützt, die gleichzeitig von ſeinem Genfer
Nach=
folger Avenol, der nicht über das gleiche internationale Preſtige
verfügt, in Rom unternommen worden ſind. Es wird nicht
berichtet, daß Muſſolini ſich zum Völkerbundsfreund habe
be=
kehren laſſen, doch glaubt man in England, ein Nachlaſſen der
italieniſchen Preſſekampagne feſtſtellen zu können. Auf alle
Fälle hat ſich ergeben, daß das Schickſal des Völkerbundes keine
vordringliche Angelegenheit und überhaupt nicht wichtig genug
iſt, um die Großmächte in dieſem Augenblick zu beſchäftigen.
Avenol wird zunächſt in London und Paris weiter verhandeln.
Irgendwelche Entſchlüſſe ſcheint Italien bis zu einer Klärung
der Grundzüge der Abrüſtungsfrage aufgeſchoben zu haben.
Auch hier ſcheint ſich zwiſchen England und Italien zunächſt
nur Einverſtändnis darüber ergeben zu haben, daß die
tradi=
tionelle Fühlungnahme zwiſchen beiden Ländern aufrecht
er=
halten werden ſoll. Italien will ſich aber auch gegenüber
Eng=
land in keiner Weiſe feſtlegen, ehe es über die deutſche
Auf=
faſſung genau informiert iſt. Ein weiteres wichtiges Ereignis
der internationalen Politik wird die für Anfang Dezember
bevorſtehende Zuſammenkunft zwiſchen Muſſolini und Litwinow
in Rom bilden, bei der Italien die Abſicht zugeſprochen wird,
einer ausgeſprochen franzöſiſchen Orientierung der ruſſiſchen
Politik entgegenzuarbeiten.
Reichswehrſchütze Schuhmacher
auf deutſchem Boden erſchoſſen.
EP. Wien, 29. November.
Die „Neue Freie Preſſe” veröffentlicht in ihrem heutigen
Abendblatt folgenden Bericht ihres Korreſpondenten aus Kitzbühl,
wo bekanntlich vor einigen Tagen der deutſche Reichswehrſoldat
Schuhmacher von öſterreichiſchen Grenzbeamten erſchoſſen wurde;
„Die erweiterte Kommiſſion zur Unterſuchung der näheren
Umſtände des Grenzzwiſchenfalls auf der Eggenalm iſt am
Diens=
tag vormittag von Kitzbühl aus aufgeſtiegen. Die Erhebungen auf
der Eggenalm wurden gemeinſam von einer öſterreichiſchen und
deutſchen Kommiſſion gepflogen. Es wurde eine Vexmeſſung des
Grenzverlaufs vorgenommen.
Am Abend iſt die Kommiſſion wieder nach Kitzbühl
zurück=
gekehrt. Das Ergebnis der Vermeſſungen geht dahin, daß ſich der
Reichswehrſoldat, als ihn die tödliche Kugel traf, auf deutſchem
Boden befunden hat, denn die Blutlache befindet ſich, wie
feſt=
geſtellt wurde, auf deutſchem Boden, in einiger Entfernung von
der Grenze.”
Die anderen heute erſchienenen Abendblätter enthalten
kei=
nerlei Mitteilungen über die Unterſuchung des Zwiſchenfalls,
Rückkritk des Tiroler Sicherheitsdirekkors Skeidle.
Kommuniſtenverhaftangen in Wien.
TU. Wien, 29. November.
Die Wiener Polizei hat in den letzten Tagen acht
auslän=
diſche Kommuniſten feſtgenommen. Zweifellos iſt mit dieſen
Feſt=
nahmen ein im Entſtehen begriffener kommuniſtiſcher
Propaganda=
nachrichtendienſt, der hauptſächlich als neue Balkanzentrale
ge=
dacht war, ausgehoben worden. Die Nationalität der Verhafteten
iſt noch nicht genau feſtgeſtellt, da ſie mit falſchen Päſſen verſehen
ſind, deren Herkunft die Polizei jetzt nachprüft. Gewiſſe Spuren
deuten auf Verbindungen mit anderen Propagandahauptſtellen,
u. a. mit Paris.
Nach einem Bericht aus Innsbruck wird Landesrat Dr.
Steidle ſeine Stellung als Sicherheitsdirektor von Tirol
nie=
derlegen. Bekanntlich haben verſchiedene Vorfälle, die auf die
Tiroler Heimwehren zurückgehen, auch in Wien mißliebiges
Auf=
ſehen erregt. Dr. Steidle hat bereits in ſeiner Eigenſchaft als
Bundeskommiſſar für Propaganda eine Vortragsreiſe nach der
Schweiz angetreten.
Der öſterreichiſche Vizekanzler a. D. Winkler iſt an einer
Grippe erkrankt, die mit hohem Fieber verbunden iſt. Deshalb iſt
die für Freitag angeſetzte Reichsparteileitungsſitzung des
Land=
bundes bis zur Geneſung Winklers verſchoben worden.
Bundeskanzler Dr. Dollfuß iſt am Mittwoch abend, in das
Jagdgebiet von Neuberg abgereiſt, wo ſich ſeit zwei Tagen der un=
gariſche Miniſterpräſident Gömbös ſowie die ungariſchen Miniſter
Keresztes=Fiſcher und Kallay aufhalten. Der Bundeskanzler wird
nach den bisherigen Dispoſitionen am Donnerstag, mit ſeinen
ungariſchen Gäſten nach Wien zurückkehren, die dann
wahrſchein=
lich noch im Laufe des Freitags von hier aus die Heimreiſe nach
Budapeſt antreten werden.
Leipzig, 29. November.
In der Mittwoch=Sitzung des Reichstagsbrandprozeſſes ſetzt
zunächſt Kriminalſekretär Broſig aus Düſſeldorf ſeine geſtern
abgebrochene Ausſage fort. Er verlieſt eine Reihe von
Zeitungs=
artikeln, deren Inhalt im weſentlichen aus den Bekundungen
des Kriminalrates Heller ſchon bekannt iſt. Daß die KPD. mit
allen Mitteln den gewaltſamen Umſturz durchführen wollte,
wird, betont der Zeuge, auch dadurch bewieſen, daß in
Düſſel=
dorf eine Giftkolonne gebildet worden war, die den
Auftrag hatte, das Eſſen in den SA.=Stiften bei einem evtl.
Aufſtand zu vergiften. Die beſchlagnahmten Giftmengen hätten
nach dem Gutachten der Sachverſtändigen ausgereicht, um 18000
Menſchen zu vergiften. Gegen die Beteiligten iſt Anklage wegen
verſuchten Maſſenmordes erhoben worden. Der Zeuge berichtet
ferner über eine Geheimſitzung in Düſſeldorf, in der beſchloſſen
wurde, den Sekretär der SPD. in Düſſeldorf zu erſchießen und
die Erſchießung dann den Nationalſozialiſten in die Schuhe zu
ſchieben. Der Täter wurde in der Verſammlung ausgeloſt.
Der Angeklagte Dimitroff richtet eine Fülle von Fragen an
ſämtliche Kriminalbeamten. Nach kurzer Beratung des Senats
teilt der Vorſitzende mit, daß die Fragen Dimitroffs als
uner=
heblich und nicht zur Sache gehörig zurückgetvieſen werden.
Nur eine einzige Frage Dimitroffs, welche Gründe für die
Verhaftungen nach dem Reichstagsbrande
an=
gegeben worden ſeien, wird vom Senat zugelaſſen.
Die Polizeizeugen äußern ſich der Reihe nach zu dieſer
Frage, Kriminalrat Heller erklärt, der Zweck der
Ver=
haftung der kommuniſtiſchen Funktionäre habe
darin gelegen, die Maſſen führerlos zu machen
und allgemein vorbeugend zu wirken, um
Ge=
waltmaßnahmen von vornherein zu
unter=
binden. Die anderen Kriminalbeamten äußern ſich ähnlich.
Als ſich Dimitroff damit noch nicht zufrieden gibt, betont der
Vorſitzende energiſch, die Polizei und Behörden hätten allgemein
die Auffaſſung gehabt, daß ein kommuniſtiſcher Aufſtand kommen
würde. Damit ſeien die Feſtnahmen vollkommen erklärt.
Nach der Mittagspauſe legt der Angeklagte Dimitroff einen
neuen Beweisantrag vor. Als der Oberreichsanwalt bittet,
dieſen Antrag als unerheblich abzulehnen, wirft Dimitroff dem
Oberreichsanwalt vor, er habe Angſt vor ſeiner Frage. Der
Oberreichsanwalt erſucht, dieſe Unterſtellung, daß er aus Angſt
die Ablehnung des Antrages verlange, zurückzuweiſen. Er
handele lediglich aus ſachlichen Erwägungen. Der Vorſitzende
bezeichnet Dimitroffs Verhalten als grobe Ungehörigkeit. Der
Senat beſchließt ſofort die Ablehnung des Beweisantrages.
Der Zeuge Kriminalſekretär Broſig=Düſſeldorf erklärt er
habe noch eine für den Prozeß vielleicht bedeutſame Mitteilung
zu machen. Am 25. und 26. Februar d. I. hat, bekundet er, in
Nemſcheid eine Konferenz des Kampfbundes gegen den
Fascis=
mus ſtattgefunden, an der ungefähr 1000 Funktionäre
teil=
nahmen. Der Reichsleiter des Kampfbundes,
Oskar Müller, ſoll dabei folgende Ausführungen
gemacht haben: Wir werden uns den Tag, an dem wir
losſchlagen nicht von anderen beſtimmen laſſen. Wir
werden ihn ſelbſt beſtimmen. An dem Tage, wo
wir losſchlagen, werden Paläſte brennen.
Wäh=
rend der Rede Müllers ſoll ein Kurier erſchienen ſein; Müller
ſoll darauf erklärt haben, er habe äußerſt wichtige Nachrichten
und den Auftrag, ſofort nach Berlin zurückzureiſen. Der Zeuge
Broſig fügt hinzu, daß Oskar Müller ſich in Schutzhaft
be=
findet. Der Vorſitzende regt daraufhin an, Müller als Zeugen
zu vernehmen.
Anſchließend äußert ſich der Unterſuchungsrichter beim
Reichsgericht, Landgerichtsrat Löſche, als Zeuge über die
Er=
fahrungen, die er bei ſeinen zahlreichen Vorunterſuchungen über
die Vorbereitung eines bewaffneten kommuniſtiſchen Aufſtandes
gemacht hat. Auf Grund des umfangreichen Materials iſt der
Zeuge, wie er angibt, zu der Ueberzeugung gekommen, daß
hinter den zahlreichen kommuniſtiſchen Einzelorganifationen ein
einheitlicher Wille der Parteileitung zur Organiſierung der
Revolution ſtand. Der Zeuge erklärt, daß er ſich nicht nur auf
Schriftmaterial ſtütze, ſondern daß zahlreiche Kommuniſten
zu=
gegeben hätten, daß die Roten Wehren den gewaltſamen Umſturz
vorzubereiten hatten.
Dimitroff wünſcht eine klare Auskunft darüber, ob der
Reichstagsbrand nach Auffaſſung des Zeugen der Auftakt zum
bewaffneten Aufſtand ſein ſollte. Der Zeuge erwidert, in ſeinen
Vorunterſuchungen ſei davon nicht die Rede geweſen. Die
KPD. habe auch ſo vorſichtig gearbeitet, um ſolche Dinge auf
dieſem Wege vorher zu verbreiten, denn ſonſt wäre eine ſolche
Aktion ſofort zur Erfolgloſigkeit verurteilt geweſen. Die
Weiter=
verhandlung wird auf Freitag vertagt.
Wenn die jetzt erfolreich angebahnte deutſche Einheit und
Einigkeit eine geiſt= und blutvolle Wirklichkeit geworden
iſt, werden die Widerſtände gegen unſere Beſtrebungen
endgültig in Fortfall gekommen ſein. Dann wird die
Vorſorge für die deutſche Familie einen ſchützenden Damm
bilden können gegen die Unterwertigkeit und dazu
beſ=
tragen, das deutſche Volk zu einer neuen Bläte zu führen.
Dr. med. F. K. Scheumann.
Erſchütkerungen im religiöfen Bereich.
Von Wilhelm Michel.
Im Zuſammenhang mit den religiöſen Erörterungen unſerer
Tage gebührt dem ſoeben erſchienen Buche des Leipziger
Pro=
feſſors Ernſt Bergmann „Deutſchland, das Bildungsland
der neuen Menſchheit” (Verlag Ferdinand Hirt, Breslau)
Beachtung. Es iſt in ſeinen Hauptſtrecken ein einziger
tempe=
ramentvoller Kampf des Deutſchheidentums gegen das
Chriſten=
tum, und zwar ein Kampf, von dem Bergmann behauptet, daß
er ihn im Geiſte des Nationalſozialismus führte. Daß dieſe
Behauptung jedenfalls nicht uneingeſchränkt ſtimmt, liegt au
der Hand. Aber an dieſer Nebenfrage liegt nicht viel angeſichts
der Bedeutung, die das Buch hat als Quelle, als neueſte
Prä=
gung deſſen, was ſich an geiſtig hochſtehenden heidniſchen Lehren
und Kräften in Deutſchland gegen die Wahrheit Chriſti erhebi.
Es ſind nicht Teufelsfratzen, die da aufgrinſen, ſondern
Ahnen=
des und Tiefſinniges aus früh geworfenen Runen unſres
geiſtigen Werdens, das uns tief in die Seelen ſingt, Tapferes
und Weltfrohes aus alten Stabreimen, das uns angeht, wo es
auch auftauchen möge. Die Lichtgeſtalt des nordiſchen
Heil=
bringers ſteigt auf, aus atlantiſchen Urzeiten herüberdämmernd
und aufgewieſen nach Deutungen und Feſtſtellungen Hermann
Wirths in ſeinem „Aufgang der Menſchheit”; der
Jahreslicht=
gott mit ſeinem Lichtweg und ſeinem Todesweg, mit ſeinem
Leiden, das die Speerwunde kennt und ſelbſt ein Hängen am
Strafbaum, der „nordiſche Urchriſtus” wie ihn Bergmanninennt,
in deſſen Geſtalt durchaus ein urgermaniſches Wiſſen um die
dunkle, tragiſche Seitt des Lebens zum Ausdruck kommt, wie
das ja in ſo vielen höheren Naturre
der Fall iſt.
Aber „der Julgott iſt nicht Welterlöſer‟. Denn, ſagt
Berg=
mann, „Welt und Menſch im nordiſchen Urglauben ſind nicht
gefallen, nicht gottentfremdet, nicht verdammt und des Gerichts
würdig und daher erlöſungsbedürftig . . . Der
Winterſonnen=
wendliche in ſeiner Leidens= und Sterbenszeit büßt nicht,
ſühn=
opfert nicht, erlöſt nicht. Er ſtellt nur dar, was allem Leben
widerfährt, und tröſtet dadurch, befreit und entkümmert
das Menſchenherz.”
Es iſt ein Jahrtauſendkampf, in den das neue Deutſch=
heidentum mit dieſen Lehren und Feſtſtellungen eintritt. Seine
Abkehr von Chriſti Wahrheit vollzieht ſich unter uraltem Zeichen:
unter der Behauptung, daß die Erlöſungsreligionen Wahn und
Torheit und Verbrechen ſind, weil die Welt und namentlich die
germaniſche Welt nicht erlöſungsbedürftig iſt. „Der
natürliche, aufrechte und gerade Menſch, insbeſondere der
nordiſche Leiſtungsmenſch, beſitzt gar keinen Ort in ſeinem
Ethos, wo Sündengefühl und Bußwille organiſch angelegt ſind.
Beide müſſen ihm durch eine prieſterliche Zweckethik erſt
künſt=
lich angezüchtet werden.” Um das Ja oder Nein zu dieſer
Be=
hauptung dreht ſich im Kern der ganze Streit.
Er dreht ſich um die Frage: Sieht das Chriſtentum eine
allgemeine anthropologiſche Wahrheit, wenn es den Herausfall
aus der Gottesfülle in jedem Volkstum für gegeben, wenn es
ihn für das Hauptmotiv jedes höheren Menſchenlebens und ſeine
Heilung für das Hauptanliegen jedes Lebenslaufes erklärt?
Wenn es weiterhin erklärt, daß dieſe Heilung nur erfolgen kann
im Aufblick zu einer objektiven, lauter Wahrheit und
Objek=
tivität ausſtrahlenden Inſtanz, die für uns radikal „
herein=
ragend” und „begegnend” und nur dadurch ſichernd und erlöſend
iſt, weil ſie im Ewigen wohnt, hoch entſchwungen dem
Jahres=
geſchick unſres Lebensgeſtirns und dieſem ganzen Laufe der
Welt? Wenn es erklärt, daß alles, was nur dieſer Welt
an=
gehört, ſei es ſelbſt ein hochſtehendes Ethos oder ein tiefſinniges
Weltgefühl oder eine gutgeartete völkiſche Erbanlage, den Keim
rettungsloſer Verderbnis in ſich trägt, der überall da
Todeé=
frucht bringt, wo dieſe Kräfte ſich radikal ſelbſtändig
machen?
Jeder, der dieſe Frage beantworten will, ſieht ſich vor die
unentrinnbarſte Form der Entzweiung geführt, die es im
Menſchenleben gibt: die Entzweiung von Geiſt und Leben. Geiſt,
der ſchon in der einfachſten Begriffs=Bildung, den ungeheuren
Rücktritt von der Seinsunmittelbarkeit vollzieht; Geiſt, der die
unfaßliche Erſcheinung des „Bewußtſeins” des Ich=Gefühls,
des gegliederten Denkens und Wollens in unſre Welt ſtiftet;
Geiſt, der jeden Tag tauſend Abfalls=Regungen, tauſend
Heraus=
tritte unſres Ichs aus dem großen Strömen des Lebens
herbei=
führt, der gar nicht anders kann als uns ſtändig
heraus=
ſchneiden aus
tſammenhang und der ſogar im
Stande der Heilung noch fortfährt, der dauernde Anfatzpunkt
für Empörungen, die immer ſchwingungsbereite Antenne für
gegenrhythmiſche, luziferiſche „Wellen” zu ſein — kann angeſichts
dieſes Geiſtes, der feine unaufhebbare Verbindung mit allem
eigentlich menſchlichen Leben auf alle Weiſe zeigt, der Gedanke
gewagt werden, die von ihm bewirkte Entzweiung ſei eine
Vergiftung durch eine tückiſche Prieſterethik? Wußten nicht unſre
Vorfahren Richtigeres von ihm und vom germaniſchen Menſchen,
wenn ſie Loki den Gegenſinner und Gegentäter mitten in die
Runde der Aſen ſtellten?
Es iſt der Fluch, unter dem jedes neue Heidentum ſteht,
daß es eine konſtitutionelle Einheitlichkeit des Menſchenweſens
behaupten muß, die nach dem Heraustreten aus dem „
para=
dieſiſchen” Zuſtand niemals und nirgends mehr
be=
ſteht. Richtig iſt, daß alle frühen, alſo namentlich alle echten
Naturreligionen noch verdämmernde Spuren einer vormaligen
„Einheitlichkeit” des Menſchen aufweiſen, und dies iſt ziemlich
genau jene Art von Einheitlichkeit, die ſich noch heute im erſten
Kindesalter jedes Menſchen findet. Aber ſo gewiß als einmal
vor ſagenhaft ferner Zeit auf unſrem Planeten das
Bewußt=
ſein aufflammte und den uns bekannten „Menſchen” erſt werden
ließ mit ſeinem wunderbaren Können und ſeinen ſchrecklichen
Bedrohungen — ſo gewiß iſt uns jene Einheitlichkeit nicht mehr
als unverderbliches Naturgut gegeben, ſondern als ein jenſeits
der Spaltung neu zu Erringendes, zu dem der ewigen Gnade
Dauerſtern hilft.
Wenn Bergmann vom chriſtlichen „Jenſeits”=Gedanken
ſpricht, von Schuldgefühl, ſo fügt er hinzu: „Der geſunde und
natürliche Menſch fühlt, daß hier ein Wahn vorliegt, eine
Pſychoſe, eine geiſtige Entartung, die in einem kliniſchen
Zeit=
alter der Menſchheit entſtand und durch unſre Religionen
und Kirchen heute noch fortgeſchleppt wird.” Aber der geſunde
und natürliche Menſch bewährt ſich gerade darin, daß er
Schuldgefühle, die aus Urgründen ſeiner menſchlichen Exiſtenz
in ihm aufſteigen, nicht mit irgendeiner unhaltbaren Theorié
von ſich abweiſt, ſondern ſie redlich durchlebt bis zum
Durch=
bruch der neu in ihm ſich bildenden Ordnung, in der er ſeine
urſprüngliche Geſundheit und Natürlichkeit verklärt und auf die
Dauerform gebracht wieder empfängt.
Eins dürfen wir als Deutſche und Germanen wagen: Wir
dürfen wagen, zu glauben, daß in unſrer geiſtigen Struktur
eine beſondere Verwieſenheit zu einem gläubigen und aller
Be=
gnadung offenen Weltverhalten angelegt iſt. Wir haben eine
wunderbare Mitgift aus Urzeiten in unſrem bis zur
Leiden=
ſchaft liebenden Verhältnis zur Natur. Wir haben zugleid
keinerlei ſchwere Sperrungen gegen den Geiſt (die man überan
da als gegeben annehmen muß, wo in einem Volt Rauſchkulte,
kultiſche Bewußtſeinsdämpfungen im Schwang ſind oder Faren=
Donnerstag, 30. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 332 — Seite 3
Die Mgſiesſcäaft i der Arbensfton
1. Januar Mikgliederſperre
geſamte Deutſche Arbeitsfronk. — Keine Anfläſung der Verbände.
Wer aus den Verbänden auskrikk, kann von keiner Dienſtſtelle wieder in die
Deukſche Arbeitsfronk aufgenommen werden.
Drei Arken der Mikgliedſchaft.
Frankfurt a. M., 29. November.
Die Preſſeſtelle der D.A.F. teilt mit: In der Oeffentlichkeit
ſind Unklarheiten entſtanden über den Erwerb der Mitgliedſchaft
in der Deutſchen Arbeitsfront. Es beſtehen folgende Arten der
Mitgliedſchaft:
1. Als Verbandsmitglieder der
Berufsver=
bände, (die 15 Arbeiterverbände und 9 Angeſtelltenverbände,
wie z. B. Deutſcher Metallarbeiterverband oder Deutſcher
Hand=
lungsgehilfenverband). Dieſe Verbände nehmen ſeit dem
geſtri=
gen Tage keine Mitglieder mehr auf; die Verbände ſind
alſo für Neuaufnahmen endgültig geſperrt. Die
bisherigen Mitglieder gehören aber durch ihre
Mitgliedſchaft in den Verbänden der Deutſchen
Arbeitsfront an. Um Beunruhigungen und Anfragen
entgegenzutreten, wird hiermit ausdrücklich erklärt, daß eine
Auf=
löſung der alten Verbände in der nächſten Zeit nicht beabſichtigt
iſt. Es bleiben alſo den bisherigen Verbandsmitgliedern alle
Einrichtungen, wie Sparkaſſe, Altersfürſorge, Krankenkaſſe uſw.
voll erhalten.
2. Die Korporationen wie Reichskulturkammer und
ähnliche Einrichtungen.
3. Die Einzelmitgliedſchaft.
Dazu ſind folgende Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen:
Jeder deutſche ſchaffende Menſch kann Einzelmitglied der
Deutſchen Arbeitsfront werden, alſo auch Unternehmer, ebenſo
Erwerbsloſe und Penſionäre, mit Ausnahme von Beamten. In
Deutſchland arbeitende Ausländer können als zahlende Mitglieder
aufgenommen werden. Zur Aufnahn Al vc —ein
2ses
rier=
paragraphen notwendig. Erſter Termin für die Aufnahme in der
Deutſchen Arbeitsfront iſt Mittwoch, den 29. November 1933. Die
Aufnahme ſelbſt erfolgt durch die örtlichen Dienſtſtellen der NS.=
BO., die von heute ab mit Beitrittsformularen verſehen ſind. Die
Aufnahmegebühr beträgt 50 Pfg. Die Höhe der Beiträge wird
noch beſtimmt werden.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1934 tritt zur Aufarbeitung
ein=
gelaufener Aufnahmeerklärungen eine Mitgliederſperre, für die
geſamte Deutſche Arbeitsfront ein.
Das Schickſal der Berbände in der Arbeiksfronk.
Der Geſamtverband der deutſchen Angeſtellten, Bezirksleitung
Heſſen, teilt mit:
„An alle Angeſtellten! Ueber das Schickſal der Verbände der
Deutſchen Arbeitsfront anläßlich der Anordnung des Führers der
Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley, derzufolge die Aufnahme
in die Verbände der D.A.F. mit ſofortiger Wirkung geſperrt wird,
ſind in der Preſſe irreführende Feſtſtellungen verbreitet worden.
Es wird u. a. behauptet, daß im Rahmen der neuen
organiſatori=
ſchen Maßnahmen die Verbände der Auflöſung verfallen würden.
Dazu iſt folgendes feſtzuſtellen: Die in der Deutſchen
Arbeits=
front verankerten Arbeiter= und Angeſtelltenverbände werden
nicht aufgelöſt, und es beſteht auch kein Plan irgend welcher
Art, dies ſpäterhin zu tun. Der Geſchäftsbetrieb der Verbände
wird in vollem Umfang aufrecht erhalten. Es beſteht keinerlei
Veranlaſſung, anzunehmen, daß die Rechte der Mitglieder aller
Verbände der Deutſchen Arbeitsfront angetaſtet würden. Es iſt
lediglich verfügt, daß ab ſofort eine weitere Aufnahme von
Mit=
gliedern in die Verbände eingeſtellt wird.
Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley, hat
erfreulicherweiſe ſchon jetzt die Initiative ergriffen, die Deutſche
Arbeitsfront zum Träger der nationalſozialiſtiſchen neuen
Wirt=
ſchaftsgeſtaltung auszubauen.
In dieſem Zuſammenhang wird grundſätzlich feſtgeſtellt, daß
alle Nachrichten über organiſatoriſche oder ſonſtige Anordnungen
innerhalb der Deutſchen Arbeitsfront, die nicht vom Pg. Dr. Ley
ſelbſt ausgegeben werden, gegenſtandslos ſind. Zum hieſigen
Be=
zirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront wurde der
Gaubetriebszel=
lenobmann Pg. Willi Becker ernannt, der für den Bezirk Heſſen
die allein maßgebliche Perſönlichkeit iſt.”
Germanien hat Derartiges nicht gekannt). Wir dürfen von uns
ſagen, daß wir von Erbanlage her auf ein gläubiges
Bogen=
ſchlagen zwiſchen Geiſt und Natur verwieſen ſind. Und gerade
deshalb haben unſre Vorfahren in einem genialen Ahnen
be=
griffen, daß im Chriſtentum ſich ihnen die Dauerform
jenes Bogenſchlags darbot, befeſtigt in der umſtrahlten
Geſtalt des Heilands, in der ſich das unzweifelhaft Menſchliche
und das entſchieden Göttliche unlösbar zuſammenfand. Die
deutſche Innigkeit des Verweilens vor dem Kind in der Krippe,
die beſondere Glut und Herzwärme, mit der deutſche
Frömmig=
keit das Irdiſche und das Himmliſche im Jeſusleben angeſchaut
hat, gründen in der tiefen Uebereinſtimmung einer geheimen
Sehnſucht mit der überwältigenden gottgeſtifteten Wirklichkeit.
In dieſe Wirklichkeit iſt alles wahrhaft
Leben=
dige an demlichten nordiſchen „Urchriſtus” längſt
eingegangen und ſelig geworden. Im Heiland hat
der Heliant ſein ſtrahlendes Leben, und wer ihn oder Baldur
den Schönen aus dem Zuſammenhang mit dem Gekreuzigten
heute wieder herausreißen wollte, der würde, was einſt herrliche
Wirklichkeit und wunderbare Vorahnung des Endgültigen war,
zu einer Geſtalt des Abgrunds machen.
Das deutſche Volk wird dieſe Gefahr ſehen und ihr begegnen.
Das Theater der Jugend.
Der Intendant des Theaters der Jugend. Maiſch, gab im
Rahmen einer Preſſebeſprechung die Aufgaben und Ziele des neu
geſchaffenen Theaters bekannt. Alle Arbeit des Führers, ſo führte
er u. a. aus, gelte der Jugend. Die deutſche Zukunft ſei die deutſche
Jugend. Ihr habe die ganze Lebensarbeit zu gelten. Dem Führer
gebühre Dank für ſeine ideelle Jugendfürſorge. Die Erziehung der
Jugend zum Theater müſſe obligatoriſch einſetzen. Zum erſten Mal
i der Geſchichte des Theaters überhaupt habe eine Regierung der
Jugend ihr eigenes Theater gegeben. Das Theater der Jugend
ſolle ſämtlichen Jugendorganiſationen gehören. Ein Theater mit
eigenem Führer, mit eigenem Enſemble, mit eigenem Hauſe. Es
ſolle die Jugend nicht in den Lehrplan der Schule, ſondern in die
Erziehung des Staates eingliedern. Es ſei ein Theater mit
Ju=
gend im Zuſchauerraum mit Jugend auf der Bühne, mit Jugend
im Spielplan und mit Jugend in der Art, wie die Arbeit
betrie=
ben und die Spiele geſpielt würden. Dem Programm entſprechend
ſei der Spielplan aufgeſtellt. Er wolle der Jugend den Glauben
an ſich ſelbſt, ihrebLebensfreude und Lebensbejahung geben mit
er Erziehung zur Opferbereitſchaft für das Ganze. Es ſei eine
Selbſtverſtändlichkeit, daß der Stoff aus der großen
preußiſch=
n Geſchichte eingeſchaltet werde. Allein die Qualität ſolle
der Auswahl entſcheidend ſein. Mit Schillers „Wilhelm Tell”,
Feſtſpiel der nationalen Erhebung werde begonnen
wer=
die nächſte Spielzeit ſei u. a. „Die Quitzows” von Wilden=
Druckh in Vorbereitung. Wenn es wirtſchaftlich möglich ſein werde,
Auskrikt aus den Verbänden verboten.
TU. Berlin, 29. November.
Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Ley
veröffent=
licht eine Anordnung, in der es u. a. heißt:
Um Irrtümer zu vermeiden und um zu verhindern, daß eine
Wirrnis in die vorhandene Organiſation kommt, möchte ich noch
einmal mitteilen, daß die Mitglieder in den
vorhan=
denen Verbänden ohne weiteres Mitglied der
Deutſchen Arbeitsfront ſind; daß nicht gewünſcht wird,
ja ſogar verboten wird, aus den Verbänden im
Augenblick von ſelbſt auszutreten und ſich als
Einzelmitglied in die D. A. F. aufnehmen zu
laſ=
ſen. Wenn die Führung der Deutſchen Arbeitsfront den
Zeit=
punkt für gekommen hält, auch den äußeren Rahmen der Verbände
zu ſprengen, ſo wird man das tun. Aber es geht nicht an, daß von
unten nach oben die Verbände zerriſſen werden und nach
Gut=
dünken des Einzelnen etwas umgeworfen wird.
Deshalb wird angeordnet, daß, wer aus den
Verbän=
den austritt, von keiner Dienſtſtelle wieder in
die Deutſche Arbeitsfront aufgenommen
wer=
denkann.
Die Beträge ſowohl für die Einzelmitglieder wie für die
Ver=
bandsmitglieder ſind ſelbſtverſtändlich die gleichen. Es wird
generell eine neue Beitragsordnung in der nächſten Zeit von dem
Schatzmeiſter der D.A.F. herausgegeben.
Beikrikt der indnſtriellen Unkernehmer
in die Arbeitsfronk.
Vom Reichsſtand der deutſchen Induſtrie wird mitgeteilt:
Nachdem der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, der
Reichs=
arbeits= und der Reichswirtſchaftsminiſter und der Beauftragte
des Führers der Wirtſchaftsfragen, in dem „Aufruf an alle
ſchaf=
fenden Deutſchen” den Aufgabenkreis der Deutſchen Arbeitsfront
endgültig klargeſtellt haben, hat der Führer des Reichsſtandes
der deutſchen Induſtrie, Dr. Krupp von Bohlen und Hallbach,
ſo=
fort die induſtriellen Unternehmer zum Beitritt in die Deutſche
Arbeitsfront aufgefordert. Er hat dabei zum Ausdruck gebracht,
daß das Ziel der Deutſchen Arbeitsfront in der Herſtellung einer
wahren Volksgemeinſchaft aller im Arbeitsleben ſchaffenden
Men=
ſchen beſtehe. An der Verwirklichung dieſer hohen Ziele würden
die deutſchen Unternehmer freudig mitarbeiten.
10jähr. Jubiläum der Deutſchen Nokhilfe
Der Dank des Kanzlers.
* Berlin, 29. November. (Priv.=Tel.)
Am 29. November 1923 wurde nach einem Aufruf des
Reichs=
präſidenten Ebert, der damaligen Reichsregierung und der
Län=
derregierungen die Deutſche Nothilfe ins Leben gerufen, in der
die Spitzenverbände, der Arbeitgeber= und
Arbeitnehmerorgani=
ſationen, ſowie die Preſſe und viele andere Verbände zu dem
großen Werk der Wohlfahrt zuſammengeſchloſſen wurden. Durch
die Ausgabe von Wohlfahrtsbriefmarken ſuchte man die Mittel
für die großen Aufgaben des Wohlfahrtswerkes
hereinzubekom=
men. Der Verkauf der Marken brachte in den letzten Jahren
einen Betrag von 8,5 Mill. RM.
Anläßlich des Jubiläums gibt die Deutſche Nothilfe jetzt eine
neue Wohlfahrtsausgabe als einen Gedenkblock heraus.
Staatsſekretär Lammers hat an den Vorſitzenden des
Reichs=
arbeitsausſchuſſes der Deutſchen Nothilfe ein Schreiben aus
An=
laß des zehnjährigen Beſtehens dieſer Einrichtung gerichtet. Darin
wird ausgeführt, daß die Deutſche Nothilfe ſeit ihrem Beſtehen
unter der Leitung von Regierungspräſident Dr. Momm zur
Lin=
derung der Not weiter Bevölkerungskreiſe über den Rahmen der
öffentlichen Fürſorge hinaus Vorbildliches geleiſtet habe. Der
Staatsſekretär übermittelte der Nothilfe für ihr ſegensreiches
Wirken den Dank und die vollſte Anerkennung des Reichskanzlers.
werde der Spielplan durch Opernvorſtellungen ergänzt werden,
u. a. mit „Freiſchütz”. Alles Erkünſtelte und Programmatiſche
werde vermieden werden.
Die Frage des Gelingens des Unternehmens ſei die Frage des
Beſuches. Man wolle über die Hitlerjugend alles erfaſſen, was
zwiſchen dem 12. Lebensjahr und der SA., dem Stahlhelm und
der Deutſchen Arbeitsfront liege. Die Preiſe ſeien ſo gehalten,
daß man glaube, es jedem Jugendlichen ermöglichen zu können,
das Theater zu beſuchen. Es ſollen zahlen: Volksſchüler 40 Pfg.,
Schüler höherer Lehranſtalten und Mittelſchulen 65 Pfg., Fach=,
Handels= und Berufsſchüler ebenfalls 65 Pfg., Jugendliche, ſoweit
ſie nicht den genannten Gruppen angehören, 65 Pfg., SA.=. SS.=
und Stahlhelmangehörige 1 RM.
In Berlin werde im Schillertheater geſpielt. Im Reich werde
nach dem Berliner Muſter in den ſtädtiſchen (49) Theatern
ge=
ſpielt werden.
Intendant Maiſch bat am Schluß ſeiner Ausführungen die
anweſenden ausländiſchen Preſſevertreter, dafür ſorgen zu wollen,
daß die im Auslande entſtandenen Lügen von der Zerſchlagung
der deutſchen Kultur durch den Nationalſozialismus widerlegt
würden.
Mannheimer Uraufführung.
„Das Huhn auf der Grenze” von Heinz Lorenz
In dem vom pfälziſchen Dichter Heinz Lorenz ſtammenden
Luſtſpiel „Das Huhn auf der Grenze”, das im
Mannhei=
mer Nationaltheater ſeine mit großer Begeiſterung
aufgenom=
mene Uraufführung erlebte, ſteckt ein Volksſtück von
außerordent=
licher Lebendigkeit, Echtheit und Stärke. Es hat die
Neben=
handlung eines von Lorenz im Jahre 1932 geſchriebenen
Heimat=
romans zum Stoff. Es entwickelt in erheiterndſter Weiſe die
hübſche Erfindung, wie ein an der pfälziſch=lothringiſchen Grenze
hauſender Keſſelflicker, der nicht weiß, ob er der deutſchen oder
franzöſiſchen Nation angehört, ſamt ſeinem Wagen auf den durch
eine merkwürdige Grenzziehung freigebliebenen Streifen Landes
zwiſchen den Grenzpfählen abgeſchoben wird.
Der naturaliſtiſche Dialog, in deſſen volkstümlichen Ausdruck
bei der Mannheimer Aufführung die Mundart erfriſchend klang,
fließt zwanglos dahin, geſprochen von Geſtalten, die überall
menſchlich bleiben. Keine Karikatur verzerrt ſie. Der
durch=
geiſtigte Humor des Verfaſſers lebt in ihnen, vor allem in der
Figur des Schmiedes, die lachend das Lachen mitbringt, unter
dem ſich aber doch ein tiefer Ernſt verbirgt. Die Anſpielungen
auf die Politik unſerer Tage, auf Diplomatie und Völkerbund
ſind in köſtliche Ironie gefaßt; ſie ſtellen dem Witz und dem
beweglichen Geiſt des Dichters ein treffliches Zeugnis aus.
Hans Carl Müllers ſorgfältige und das Volkstümliche
unterſtreichende Regie brachte ein ſolches Maß ſprudelnder Laune
hervor, daß das Haus von Heiterkeit ſtrahlte. Schauſpieleriſche
Leiſtungen von hohem Rang boten Karl Ziſtig (Keſſelflicker)
Erwin Linder (Schmied) und Annemarie Schradiek
Die 1. Großhefſiſche Synode.
Zu unſerer geſtrigen kurzen Vormeldung erhalten wir noch
folgenden ausführlichen Bericht:
Der 28. November bedeutete einen geſchichtlichen Moment für
die evangeliſche Kirche Deutſchlands. Die ſeit Jahren erſtrebte,
am 12. September von den drei Landeskirchen Heſſen, Heſſen=
Naſſau und Frankfurt beſchloſſene Vereinigung zu einer
groß=
heſſiſchen Kirche iſt mit der Abhaltung der 1. Großheſſiſchen
Sy=
node zur Tatſache geworden.
Das altehrwürdige Mainz, das auch urſprünglich als Sitz des
Landesbiſchofs der großheſſiſchen Kirche vorgeſehen war, durfte
in ſeinen Mauern neben den Synodalen, zahlreiche Gäſte und
Freunde der evangeliſchen Sache aus den verſchiedenſten
Landes=
teilen des Rhein=Main=Gebietes begrüßen. Erſchienen waren
Ver=
treter der Reichs= und Staatsbehörden, ſowie der ſeitherigen
Kir=
chenregierungen von Darmſtadt, Frankfurt und Wiesbaden. Unter
den Ehrengäſten ſah man u. a. den Prälaten der Heſſ.
Landes=
kirche. D. Dr. Dr. Diehl=Darmſtadt, die Kirchenräte Struckmayer
und Trommershauſen von Frankfurt, den Bevollmächtigten der
Landeskirche Heſſen=Naſſau, Pfarrer Lic. Dr. Dietrich=Wiesbaden,
ſowie den Superintendenten der Provinz Rheinheſſen, die
Rek=
toren der Univerſitäten Marburg und Gießen, ferner den
Ver=
treter des Herrn Gauleiters, Miniſterialrat Ringshauſen=
Darm=
ſtadt, Provinzialdirektor Wehner=Mainz, Oberbürgermeiſter Dr.
Barth und den ſtellvertretenden Kreisleiter Ehrgott. Infolge
dringender Amtsgeſchäfte war der Herr Reichsbiſchof, mit deſſen
Erſcheinen man noch bis zum letzten Augenblick gerechnet hatte,
am Kommen verhindert; er ließ ſich durch zwei Abgeſandte
ver=
treten.
Feierliches Geläute rief gegen 10 Uhr das evangeliſche Mainz
zum Eröffnungsgottesdienſt in die Chriſtuskirche. In
feierlichem Zuge betraten unter Vorantritt einer Fahnenabteilung
der NSDAP. die Pfarrer von Groß=Mainz im Ornat, die
Syno=
dalen und die Ehrengäſte das Gotteshaus, begeiſtert begrüßt von
der auch vor der Kirche zahlreich verſammelten Gemeinde.
Wäh=
renddeſſen intonierte die mächtige Orgel das Präludium in C=Dur
von Bach, geſpielt von den Meiſterhänden des Organiſten
Kuh=
nert. Die Liturgie wie auch die Predigt über die Bitte: „Dein
Reich komme” hielt Pfarrer Lic. Dr. Dietrich=Wiesbaden. Die
Predigt bewegte ſich etwa in folgenden Gedankengängen: „Wir
evangeliſchen Chriſten wiſſen, daß Reich Gottes und Drittes Reich
niemals Gegenſätze ſein können. Wir hören aus der jüngſten
Ge=
ſchichte der deutſchen Nation das uralte Sehnen des Volkes nach
dem Kommen des Gottesreiches auf Erden heraus. Wir erblicken
unſere beſondere Aufgabe darin, unſere ganze Kraft dem neuen
Deutſchland zur Verfügung zu ſtellen, auf daß im Dritten Reich
nach Gottes Willen Gottes Reich mehr und mehr Geſtalt gewinne.”
Die Bach=Kantate „Gott, der Herr, iſt Sonne und Schild”, unter
der Leitung des von ſeiner Mainzer Tätigkeit her noch bekannten
Kantors Utz, geſungen von dem Wiesbadener Bach=Chor, gab
einen wundervollen Auftakt zu der Predigt des Wiesbadener
Be=
vollmächtigten, der ebenfalls von ſeiner Mainzer Wirkſamkeit her
noch in guter Erinnerung ſteht. Mit dem einmütigen Bekenntnis
der Gemeinde, dem ſtehend geſungenen Lutherlied, fand der
er=
hebende Gottesdienſt ſeinen Abſchluß.
Von der Chriſtuskirche aus begaben ſich die Synodalen in
ge=
ſchloſſenem Zuge in das Kurfürſtliche Schluß. Wie in der
Chri=
ſtuskirche, ſo hatte auch hier die SA. und SS. in dankenswerter
Weiſe den Ordnungsdienſt übernommen. Der Akademieſaal bot
ein farbenprächtiges Bild. Auf dem Präſidentenſtuhl hatte der
heſſiſche Kirchenbevollmächtigte, Dr. Klein=Darmſtadt, Platz
ge=
nommen. In ſeinem Eröffnungswort hob er die Bedeutung der
Stunde hervor, die ein ſichtbarer Beweis dafür ſei, daß nun auch
auf kirchlichem Gebiete Neuland beſchritten werde; die Grenzen
zwiſchen den einzelnen Landeskirchen ſeien gefallen.
Hoffnungs=
voll dürfe man in die Zukunft der werdenden großheſſiſchen Kirche
blicken. Sodann berief er zu Schriftführern Landeskirchenrat
Walter=Wiesboden=Bierſtadt und Stadtrat Niemeyer=Frankfurt
a. M. Die von Pfarrer Olff=Bodenheim eingebrachte
Geſchäfts=
ordrung wurde einſtimmig angenommen. Auf die Verpflichtung
der Synodalen erfolgte die Wahl des Vorſitzenden, die auf den
ſeitherigen Präſidenten der Heſſiſch=Darmſtädtiſchen Synode,
Pfarper D. Berck=Roßdorf, ehemals in Mainz=Mombach, fiel. Für
den Landesbiſchof lag ein Antrag vor, der als Kandidaten den
Prälaten D. Dr. Dr. Diehl=Darmſtadt und Pfarrer Dr. Dietrich
aus Wiesbaden dem Reichsbiſchof zur Berufung vorgeſchlagen
wiſſen möchte. Auch dieſer Antrag fand, wie alle übrigen,
ein=
ſtimmige Annahme. Für das theologiſche Mitglied des neuew
Landeskirchenrates weiſt die Vorſchlagsliſte die Namen: Dr.
Diet=
rich=Wiesbaden, Pfarrer Petermann=Frankfurt, Pfarrer Walter=
Wiesbaden, Pfarrer Olff=Bodenheim und Pfarrer Bürſtlein=
Offenbach a. M. auf. Ueber den künftigen Sitz des Landesbiſchofs
wurde ein Beſchluß gefaßt, dahingehend, daß dieſer bis zur
end=
gültigen Regelung der Frage ſeinen Sitz in Darmſtadt nehmen
ſolle. Bevor ſich die Landesſynode verdagte, hielt der Präſident,
Pfarrer D. Berck, eine ergreifende Anſprache, in der er ausführte:
„Die Kirche Philipps des Großmütigen iſt in der Wiedererſtehung
begriffen. Mit Dank ſchauen wir in dieſer Stunde auf das Er=
als empfindungsreiche und echte Vroni. Am Schluß gab es
un=
zählige Vorhänge für alle Mitwirkenden und den anweſenden
Dichter
Dr. K. 0.
Diekrich=Eckart=Preis für neue Bühnenwerke.
Der Verlag Philipp Reclam jun. in Leipzig veranſtaltet
zu=
ſammen mit der Zeitſchrift. Das neue Deutſchland” mit Billigung
des Herrn Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda
ein Preisausſchreiben zur Gewinnung wertvoller deutſcher
Büh=
nenwerke. Hierfür ſetzt der Verlag unter dem Namen „Dietrich=
Eckart=Preis” drei Preiſe aus. Zu Preisrichtern ſind vom Herrn
Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propanganda ernannt
worden: Prof. Dr. Otto Erler=Weimar, Reichsdramaturg Dr.
Rainer Schlöſſer=Berlin, Friedrich Kayßler, Mitglied des Berliner
Staatstheaters.
*
Zu dem neu aufgefundenen Holbein=Billdnis
von König Heinrich dem Achken.
Vor einigen Wochen gingen Mitteilungen und Abbildungen
von dem unter alten Uebermalungen entdeckten und in ſeinen
urſprünglichen Zuſtand verſetzten Staatsbildnis von Heinrich dem
Achten, von Hans Holbein im Jahre 1541 gemalt, durch die
Preſſe. Es war von ſeinem Standort, Schloß Howard, in eine
Lon=
doner Kunſthandlung zur Ausſtellung gebracht und der Entdecker
ſchrieb, es wäre das einzige von Holbein ſelbſt gemalte Bildnis
ſeines Königs in der roten Staatstracht. Bei der Ausſtellung aber
wurde daran erinnert, daß dies nicht zutrifft: Wie ſchon vor
hun=
dert Jahren der große deutſche Bilderkenner Waagen.
Direk=
tor der Berliner Muſeen ſchrieb, befindet ſich ein ganz ähnliches,
eine Reihe von Jahren vorher gemaltes Bildnis Heinrichs, auch
von Holbein, auch in der roten Staatstracht, beim Earl of
War=
wick auf Schloß Warwik. Dieſes ſoll, nach Anſicht engliſcher
Ken=
ner, noch ſchöner ſein als das neu entdeckte Stück in Schloß
Ho=
ward. Da wird man wohl, wie es vor 50 Jahren mit den beiden
Faſſungen der Holbeinſchen Familien=Madonna in Dresden
ge=
ſchah, beide Stücke zum Vergleich nebeneinander hängen, um zu
prüfen, ob beide Exemplare von Holbein ſelbſt gemalt ſind, oder
ob, wie im Falle der Dresdener Familien=Madonna eines von
ihnen künftig als Kopie zu gelten hat.
E. W.
— Das erſte Dokument des Zuſammenſchluſſes, der Rhein=
Main=Kalender 1934 herausgegeben vom Landesverkehrsverband
Rhein=Main e. V. iſt ſoeben erſchienen. Der Abreiß=Kalender
bringt eine ſehr ſchöne Auswahl von Stadt= und
Landſchaftsbil=
dern aus Heſſen, dem Regierungsbezirk Wiesbaden und den
Krei=
ſen Hanau und Gelnhauſen. Führer=Bildniſſe und Aufnahmen,
die gelegentlich der wichtigſten Ereigniſſe dieſes Jahres gemacht
wurden, halten die Erinnerung an den Aufbruch der Nation für
immer feſt.
Sefte 4 — Nr. 32
reichte zurück; in neuem Vertrauen ſehen wir in die, Zukunft.
Perſönlichkeiten wie Luther und Bucer gewinnen für uns Heſſen
in dieſem Augenblick wieder Geſtalt und Leben. Luthers 62. Theſe:
„Der wahre Schatz der Kirche iſt das allerheiligſte Evangelium
der Herrlichkeit und Gnade Gottes” weiſe uns Grund und Weg
zum Ziel. Gottverbunden ſind wir volksverbunden und fügen ſo
das Beſte zum Bau des Dritten Reiches ein, auf daß das Volk
wieder Kirche und die Kirche wieder Volk werde.”
Nach dem Choral: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort”
wur=
den folgende drei Telegramme bekanntgegeben:
1. An den Reichspräſidenten:
„Von althiſtoriſcher Stätte, die ſoeben den Zuſammenſchluß
der drei evangeliſchen Landeskirchen von Heſſen, Naſſau und
Frankfurt erlebte, entbiete ich namens der Synode Ew. Exzellenz
ehrerbietigen Gruß und deutſches Treugelöbnis. Gott ſchütze
Haupt und Glieder.
2. An den Reichskanzler:
„Mein Führer! Vom freien, deutſchen Rhein, der ſoeben Zeuge
ward einer deutſchen evangeliſchen Kirche, einig geworden aus den
drei Kirchen Heſſen, Naſſau und Frankfurt a. M., grüße ich
namens der Synode mit dem Gelübde; die Fahne hoch, die Reihen
feſt geſchloſſen, vorwärts mit Gott!“
3. An den Reichsbiſchof:
„Wir grüßen Sie mit der Bitte, daß Sie nicht müde werden
im Kampfeswillen. Wir geloben Ihnen, daß wir zu Ihnen ſtehen
und eine einige evangeliſche Kirche wollen. Wir vertpauen, daß
wir durch Gottes Gnade unter Ihrer ſtarken Führung eine Kirche
werden. Gott mit Ihnen und Gott mit uns!“
Mit dreifachem Sieg=Heil auf den Reichsbiſchof, den
Reichs=
präſidenten und den Reichskanzler, dem Deutſchland= und dem
Horſt=Weſſel=Lied ſchloß gegen 1 Uhr die 1. Großheſſiſche Synode.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Rückrikt des Präſidenken des Roten Kreuzes.
Der Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes, v. Winter
feldt=Menkin hat nach Errichtung der neuen Satzung des
Deutſchen Roten Kreuzes der Reichsregierung ſein Amt zur
Ver=
fügung geſtellt. Herr v. Winterfeldt, der im 69. Lebensjahr ſteht,
hatte ſchon vor längerer Zeit den Entſchluß gefaßt, die Leitung
des Deutſchen Roten Kreuzes in jüngere Hände zu legen. Er
be=
trachtete es jedoch als ſeine Pflicht, vorher noch die
Neugeſtal=
tung und die Eingliederung des Deutſchen Roten Kreuzes in den
nationalſozialiſtiſchen Staat zu Ende zu führen. Nachdem dieſe
durch die neue Satzung vollzogen iſt, hat er jetzt der neuen
Reichs=
führung, zu der er ſich aus innerſtem Herzen bekennt, die
ziel=
ſichere Löſung der Nachfolgerfrage und die Wahrung der Stellung
und Entwicklung des Deutſchen Roten Kreuzes übergeben,
Gegen Mißbrauch des Winkerhilfswerkes.
TU. Berlin, 29. November.
In letzter Zeit mußte feſtgeſtellt werden, daß mit dem Wort
„Winterhilfe” vielfach Mißbrauch getrieben wird. Unter dem
Vorwand, der Winterhilfe zu dienen, finden allerorts
Veranſtal=
tungen, Bälle, Theateraufführungen ſtatt, die mit der von der
Re=
gierung organiſierten Winterhilfe nichts zu tun haben. Es wird
dadurch nicht nur die Oeffentlichkeit getäuſcht, ſondern auch die
einheitliche Durchführung des „Winterhilfswerks des deutſchen
Volkes” empfindlich geſtört. Private und Vereinsveranſtaltungen
die der Winterhilfe dienen, dürfen nur im Einvernehmen mit
dem örtlichen Führer des Winterhilfswerks durchgeführt werden.
Donnerstag, 30. November 1933
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda
warnt hiermit nachdrücklichſt vor dem vorſätzlichen oder
leichtfer=
tigen Mißbrauch der Winterhilfe. Er hat am 14. September d. J.
bei Eröffnung des Winterhilfswerks im Namen der
Reichsregie=
rung ausdrücklich erklärt, daß Vorſorge getroffen werde, daß das
Winterhilfswerk mit den ſauberſten und anſtändigſten
Verwal=
tungsmethoden durchgeführt würde.
Er macht darauf aufmerkſam, daß ein Mißbrauch der
Winter=
hilfe nicht geduldet werden kann, und daß jeder fernere Verſtoß
gegen dieſe Anordnung Weiterungen nach ſich ziehen wird, die für
die Beteiligten ſehr unangenehme Folgen haben können.
Reichskommiſſariak für Beamkenfragen aufgehoben.
Der Reichsminiſter des Innern hat, wie der
Zentralpreſſe=
dienſt des Amtes für Beamte mitteilt, an den bisherigen
Reichs=
kommiſſar für Beamtenfragen, Reichsſtatthalter in Heſſen,
Sprenger, M. d. R., folgendes Schreiben gerichtet:
„Nachdem die Umſtellung der alten Beamtenorganiſationen
durch die Gründung des Reichsbundes der Deutſchen Beamten im
allgemeinen durchgeführt iſt, hat die Hauptaufgabe des
Reichs=
kommiſſariats für Beamtenorganiſationen ihre Erledigung
gefun=
den. Ich entbinde Sie deshalb mit dem heutigen Tage von der
Stellung als Reichskommiſſar und ſpreche Ihnen für die der
Be=
amtenſchaft und damit dem nationalſozialiſtiſchen Staat auch in
dieſer Tätigkeit geleiſteten wertvollen Dienſte den beſonderen Dank
der Reichsregierung aus. Mit der Abwicklung der noch
verblei=
benden Geſchäfte habe ich bis auf weiteres den Leiter des Amtes
für Beamte der NSDAP., Herrn Neef, betraut.” gez. Frick.
Elsbet Baum
Ferdinand Schwabenland
Studienreferendar
grüßen als Verlobie
Im November 1933
Darmſtadt
Roßdörferſtr. 49
(14363)
Eppelsheim
Schleifmähle
Für die wohltuenden Beweiſe liebevoller Teilnahme und
die zahlreichen Blumen= und Kranzſpenden, die uns beim
Heimgange uuſeres lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen
Herrn Johannes Wittich
zuteil wurden, ſprechen wir hiermit unſeren herzlichſten
Dank aus. Ganz beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Haaß für die troſtreichen Worte, ſowie der Behörde, den
Vereinen und Verbänden für die letzten Ehrungen und
Kranzniederlegungen, und allen denen, die ihm das letzte
Geleit gaben.
Für die tieftrauernd Hinterbliebenen:
143721
Emma Wittich Wwe.
Wald=Michelbach, Warburg/W., den 28. Nov. 1933.
Todes=Anzeige.
Nach kurzer, ſchwerer Krankheit entſchlief
plötz=
lich meine innigſigeliebte Frau, unſere Tochter,
Schweſier und Schwägerin
Frau Lina Dorſt
geb. Stadelmeyer
im beſten Alter von 38 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Dorſt.
Darmſtadt, den 29. November 1933.
Hoffmannſtraße 21.
(14372
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 2 Uhr auf
dem Waldfriedhof ſiatt.
Statt Karten.
Nach langem, ſchweren Leiden verſchied geſtern abend
meine innigſtgeliebte Frau unſereherzensgute Mutter,
Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin, Tante und
Schwiegertochter
Frau Eliſe Mager, geb. Körr
im Alter von 55 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Mager
Elly Ziegler, geb. Mager
Karl Mager
Panl Ziegler.
Darmſtadt, Arheilgerſtraße 74, den 29. Novbr. 1933.
Die Beerdigung findet Freitag, den 1. Dezember,
nachm. ½3 Uhr, auf dem 7
der=
Ramſtädter Straße ſt
Statt Karten.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Nachricht, daß meine liebe Frau, unfre
gute Mutter
Frau Eliſe Stier
geb. Geyer
nach längerem Leiden geſtern abend ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
3m Namen aller Hinterbliebenen:
Otto Stier.
Darmſtadt, den 29. November 1933.
Beerdigung Freitag, den 1. Dezember, nachmittags
3 Uhr, auf dem alten Friedhof.
Trauringe
in allen Preislagel
Schulsträße 12 — Gegründet 1888 — Telefon 2302
Eigene Anferigung G. StorCK
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter
Anteilnahme bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben Vaters
Georg Geiger II.
und die treffenden und tröſtenden
Worte des Herrn Pfarrer Weiß,
ſo=
wie des Herrn Georg Geiger IV
welcher im Namen der Landwirte
einen Kranz niederlegte, ſprechen wir
hiermit unſeren herzlichſten Dank
aus.
Familien Georg u. Auguſt Geiger.
Darmſtadt, Eſſen, den 29. Nov. 1933.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Ableben unſeres lieben
Vaters ſagen wir allen Freunden und
Bekannten aufrichtigen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Karl Weingarten.
Ihr neuer
Wintermantel
wird weit höher eingeschätzt mit einem
neuen Hut. Setzen Sie dagegen
„den alten” auf, so blelbt die Schätzung
des Mantels bestimmt hinter dem
Kauf-
preis zurück. Wenn Sie im Zweifel
sind, wo Sie den neuen Hut, in Farbe und
Filzartpassend, finden, dann fragen Sie
lemand, der es gut mit Ihnen meint
Er wird bestimmt darauf bestehn:
Ich würde nur
zu Titze gehn.
13540
Oankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgang unſeres lieben, unvergeßlichen
Entſchlafenen
Herrn Franz Kratſch
ſagen wir auf dieſem Wege un ſeren innigſien
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
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Dowwerstag, 30. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 332 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 30. November 1933
2as Pferd im Dienſte der Winkerhilfe.
Bei der gewaltigen Bedeutung des von unſerem Volkskanzler
Adolf Hitler geſchaffenen Winterhilfswerkes für die deutſche
Volks=
gemeinſchaft wollen auch die deutſchen Pferdezüchter, alle Reiter
und Fahrer, die Beſitzer und die Freunde der Pferde, mithelfen
und ſich mit ihren Pferden in den Dienſt dieſer bedeutungsvollen
Aufgabe ſtellen.
fung deutſchen Warmblutes für Sonntag, 3. Dezember
beſtimmt, das Pferd in den Dienſt des Winterhilfswerkes zu ſtel= tion an das ſchaffende Volk: Ehre und Würde der Arbeit.
len, und erwartet von allen mit dem Pferde verbundenen Kreiſen,
daß ſie an dieſem Tage in den Sattel ſteigen, oder mit ihren
Ge=
ſpannen fahren und durch eine beſondere Spende der Winterhilfe
eine beſondere Zuwendung zukommen laſſen.
Alle, die als Reiter oder Pferdefreunde überhaupt durch
ihren Umgang mit Pferden beſonders genußreiche Stunden in
ihrem Leben haben, ſollen ſich dieſes am 3. Dezember vor Augen
führen und ihren Dank dadurch zum Ausdruck bringen, daß ſie
ihren notleidenden deutſchen Volksgenoſſen auch eine beſondere
Freude bereiten.
Der Darmſtädter Reiterverein und der SA.=
Reiterſturm 1 (Darmſtadt) der Reiterſtandarte Starkenburg
werden an dieſem Tage, anſchließend an einen Pferdeappell
(Straßen werden noch bekannt gegeben), der gegen 12 Uhr am meiſten notwendig, ihre Exiſtenz in einer Berufsarbeit zu finden.
Paradeplatz enden wird, wo die Polizeikapelle Buslau Reiter= Arbeit iſt für alle notwendig, ſei es in oder außer dem Hauſe,
Märſche ſpielt. Dabei werden die braunen Reiter für die
Winter=
hilfe ſammeln.
Schenkung. Von der Familie des verſtorbenen
Medizinal=
rats Dr. E. A. Merck wurde deſſen heſſiſche Münzſammlung dem
Landesmuſeum geſchenkt. Die Sammlung umfaßt einen großen
Teil der Prägungen der Heſſen=Darmſtädtiſchen Landgrafen und
heſſiſchen Großherzöge und bildet eine höchſt willkommene
Ergän=
zung der Sammlung des 1888 verſtorbenen Prinzen Alexander
von Heſſen, die ſeinerzeit dem Landesmuſeum von den Erben des
Prinzen überwieſen worden iſt. Außer den Prägungen des
heſſi=
ſchen Fürſtenhauſes ſind noch von Herrn, Dr. E. A. Merck
Münzen und Medaillen der ſtandesherrlichen Häuſer Erbach,
Iſenburg und Solms ſowie der Reichsburg Friedberg und der
Städte Mainz und Worms geſammelt worden, die gleichfalls zur
Vervollſtändigung des heſſiſchen Münzkabinetts dienen. Die
Schen=
kung iſt ein ſehr erfreuliches Zeichen gemeinnütziger Geſinnung,
und es wäre dankbar zu begrüßen, wenn dieſelbe Nachfolger
fin=
den würde.
Vom Arbeitsamt. Von Freitag, dem 1. Dezember 1933,
ſind die Dienſtſtunden des Arbeitsamtes bis auf weiteres von
730 Uhr bis 12.30 Uhr und von 13,00 Uhr bis 16,30 Uhr,
Sams=
tags von 7.30 Uhr bis 13,00 Uhr feſtzeſetzt. In der Abteilung
„Vermittlung” wird zur Aufnahme von Vermittlungsaufträgen
Dienſtbereitſchaft von 16.30 Uhr bis 18,00 Uhr abgehalten. Die
Kontroll= und Auszahlzeiten werden — wie bisher — beſonders
geregelt. An den Sprechſtunden hat ſich nichts geändert.
— Ortsverband der evangeliſch=kirchlichen Frauenvereine. Auf
den heute abend 8,15 Uhr im Gemeindehaus Kiesſtraße 17
ſtatt=
findenden Vortrag von Frau Dr. Ohly über das
Mütterſchulungs=
werk in unſeren Vereinen wird nochmals hingewieſen. Lichtbilder
werden das geſprochene Wort ergänzen. Der Eintritt iſt frei für
jedermann.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber Annelies
Roe=
rig, hervorgegangen aus der Geſangſchule Maria Franke, gehen
uns folgende Kritiken aus Oldenburg zu: „Annelies Roerig ſang
die Nedda. Annelies Roerig iſt in der Oper in ihrem Element.
Ihr großes ſchauſpieleriſches Talent und ihre wundervolle Stimme
zeitigten eine Leiſtung, die der Partie nach jeder Richtung hin
gerecht wurde (Bajckzzo).” — Für die weiche, frauliche
Chry=
ſothemis konnte niemand geeigneter ſein, als Annelies Roerig,
die dieſe ſchwierige Partie vorzüglich geſtaltete. Aeußerlich
ſtrah=
lend und jugendlich, bildete ſie zu der „Elektra” einen Gegenſatz,
wie er ſchärfer nicht gedacht werden kann. Die Stimme Annelies
Roerigs hat an Rundung zugenommen und kam in der großen
Szene „Kinder will ich haben” ganz ausgezeichnet zur Geltung,
benſo wie in dem letzten Duett mit der Elektra. (Elektra.)
Der junge 22jährige Darmſtädter Pianiſt Ernſt=Ludwig
Arnold erhielt u. a. folgende Kritik: Ernſt=Ludwig Arnold
nahm als erſter gleich unſere volle Aufmerkſamkeit für die
fran=
zöſiſche Suite Nr. 5 C=Dur von J. S. Bach in Anſpruch. Er gab
dieſes ſtrenge, in dem getrennten Spiel der beiden Hände ſchon
wohl die Möglichkeiten einer Hausmuſik überſchreitende Werk in
Herr
bewundernswerter Klarheit und Sauberkeit wieder.
Arnold iſt Schüler von Fritz Malata=Frankfurt a. M.
Die weiblichen Angeſtellten in der Arbeiksfronk.
Kundgebung der Ortsgruppe Darmſtadt des Verbandes
der weiblichen Angeſtellten (VWA.).
Als Einleitung ihres Winterprogramms hatte die
Orts=
gruppe Darmſtadt des VWA. geſtern abend zu einer Kundgebung
in den großen Saal der Vereinigten Geſellſchaft aufgerufen. Die
Veranſtaltung, zu der die Führerin des Geſamtverbandes als
Red=
nerin gewonnen war, erfreute ſich eines guten Beſuchs und nahm
einen harmoniſchen Verlauf. Nach kurzen Begrüßungsworten
der Führerin, der Darmſtädter Ortsgruppe, Frau Stumpf,
nahm Frau Katharine Müller=Berlin das Wort zu einem
ebenſo ſachlichen wie umfaſſenden Referat über „Die
weib=
lichen Angeſtellten in der Arbeitsfront” und führte
Zu dieſem Zweck hat der Reichsverband für Zucht und Prü= u. a. etwa folgendes aus: Am 1. Mai 1933 gab der Führer des
deutſchen Volkes, Reichskanzler Adolf Hitler, die Proklama=
Es war die Geburtsſtunde der Deutſchen
Arbeits=
front, in der heute der Verband der weiblichen Angeſtellten
mit 560 000 Mitgliedern ſteht. Die weiblichen Angeſtellten wollen
ihre Gemeinſchaftsaufgabe in nationalſozialiſtiſchem Geiſte erfüllen
als Frauen, ſowohl in der Familie wie auch im Beruf.
Sie ſind alle Töchter einer Familie. Von den weiblichen
An=
geſtellten leben auch heute noch 75 Prozent in der Familie mit
der ganzen Bindung und Verpflichtung, die in der
Familien=
gemeinſchaft erwächſt. Der Verantwortungsſinn bewährte ſich
tauſendfältig im Mittragen des Familienunterhaltes in dieſen
Jahren der Not.
Die tiefſte und ſchönſte Form der Familiengemeinſchaft iſt
freilich dann gegeben, wenn die Frau in geordneter Ehe zur
Mutterſchaft kommt, und es iſt gut, daß durch Geſetzesmaßnahmen
in der Dragonerkaſerne, einen Ritt durch die Stadt machen dieſer Weg erleichtert iſt. Bis dahin aber iſt es für die
aller=
damit der junge Menſch zur Reife, zu einem feſten Charakter, zu
geordneter Lebensführung erzogen werde. Aus Gründen der
fraulichen Erziehung und weil zu einem ſpäteren Zeitpunkt die
Wahl des Berufes ſicherer getroffen werden kann, wollen wir
nach der Schulentlaſſung das hauswirtſchaftliche Pflichtjahr.
Der VWA. als Glied der Arbeitsfront hat die Aufgabe, die
weiblichen Angeſtellten im Geiſt des Nationalſozialismus für
ihre Gemeinſchaftsaufgabe in Beruf und Familie zu erziehen und
zu fördern. Um die ſachliche Ertüchtigung zu erzielen, ſind für
die verſchiedenen Berufskreiſe Fachſchaften gebildet (
Wohlfahrts=
pflegerinnen, Kindergärtnerinnen, Angeſtellte in Haus und
Gar=
ten, Landwirtſchaft u. g.). Der Verband hat darauf zu achten,
daß Arbeitskraft und Frauengeſundheit geſchätzt werden, dazu
dienen ſeine Rechtsſchutzſtellen, ſeine Kranken= und
Rentenver=
ſicherung, die ſorgfältig gepflegte Stellenvermittlung. Der
tüch=
tigen. charakterfeſten Berufstätigen wird jene Befriedigung, die
recht erfüllte Pflicht immer gibt, ſie bringt auch den rechten Geiſt
mit wenn ſie ſpäter Hausfrau und Mutter wird. Wir Frauen
ſtellen uns freudig hinein in die Gemeinſchaft aller Schaffenden
in der Deutſchen Arbeitsfront im nationalſozialiſtiſchen
Deutſch=
land
Die lebendigen, klar durchdachten Ausführungen der
Red=
nerin fanden in der Verſammlung lebhaften Beifall. Nach dem
gemeinſamen Geſang der 1. Strophen des Deutſchland= und des
Horſt=Weſſel=Liedes dankte Frau Stumpf der
Verbandsführe=
rin im Namen der Ortsgruppe Darmſtadt und ſchloß die
Ver=
ſammlung — die mit Muſikvorträgen eingeleitet und beſchloſſen
wurde —, indem ſie auf Vaterland und Führer ein dreifaches
Sieg=Heil ausbrachte, das begeiſtert Widerhall fand.
Kaufe die Waren deiner Heimak.
damit du kämpfft gegen Hunger und Kälke!
Aikolausfeſt des Roken Kreuzes am 2. Dezember 1933.
Der Vorverkauf der Karten macht erfreulicherweiſe gute
Fortſchritte. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß auch
Pro=
gramme zum Preiſe von 20 Pfg. im Vorverkauf zu haben ſind.
Außerdem am Abend des 2. Dezember im Saal durch
Verkäufe=
rinnen. Die in dieſem Jahr beſonders niedrig gehaltenen Preiſe
ermöglichen es ſicher auch nicht ſehr gut Bemittelten, an dem Feſt
teilzunehmen. Die Karten ſind ſtreng perſönlich, jedoch iſt ein
Verlaſſen des Saales nach Empfang eines Kontroll=Armbändchens
geſtattet. Um Irrtümer klarzuſtellen und bezügliche Anfragen zu
beantworten, wird bekannt gegeben, daß der Kaffee um 5 Uhr
nur für Kinder und deren Angehörige beſtimmt iſt, dagegen
die Vorſtellung um 7 Uhr durchaus auch für Erwachſene
ſehens=
wert iſt.
Heſſiſches Landestheater.
Meiuſte HateNe
Anf. 19½ Ende vor 221 Uhr. D. Bühne K5
Preiſe 0.70—5.50
30. November Zar und Zimmermam.
Anf. 20, Ende n. 22 Uhr. D. Bühne M 4, Gr. 1—
R
Preiſe 0.70—5.50
1. Dezember Mona Liſa. Samstag
2. Dezember Anf. 19½, Ende 22,45 Uhr. C8.
Preiſe 0.70—5.50
Gräfin Mariza Kleines Haus Donnerstag.
30. November Anf. 20 Ende 221 Uhr. Zuatzmiete III4
Preiſe 0.70—3.80
Die kleine Ehekomödie. Freitag
J. 3. Jegaße Anf. 20, Ende 22½4 Uhr Zuſatzmiete IV 5
Preite 0.70—3.80
Die kleine Ehekomödie. Gaeee
2. Dezember Anf. 19½z, Ende 211 Uhr. (Außer Miete.)
Preiſe 0 50—2.5
Hut ab vor Onkel Eddie.
Landestheater. Am Donnerstag, den 30. November, im
Großen Haus: Wiederholung der komiſchen Oper Zar und
Zimmermann” von Albert Lortzing. — Im Kleinen Haus
das Luſtſpiel „Die kleine Ehekomödie” von Paul Schurek,
in der Inſzenierung von Heinz Stieda, Bühnenbild Elli Büttner.
Auf die Uraufführung der Tragödie Sigrun”
von Erich v. Hartz, am Sonntag, 3. Dezember. im Großen Haus
des Landestheaters, ſei hier nochmals beſonders hingewieſen. Die
Hauptrollen ſind beſetzt mit Magda Schwartzbeck, Berlin, in der
Titelrolle, Joſef Keim, Emil Lohkamp. Hannsgeorg Laubenthal,
Hans Baumeiſter, Kurt Weſtermann ſind die Träger der
männ=
lichen Hauptrollen. Die Spielleitung hat der Autor ſelbſt
über=
ſommen. Das Bühnenbild ſtammt von Hans Strohbach —
Nagda Schwarzbeck, welche die Titelrolle in der Tragödie
„Sigrun” von Erich von Hartz ſpielt, kommt aus Berlin und
Dar zuletzt im Theater in der Streſemannſtraße verpflichtet. Sie iſt
eine der jetzt ſo ſeltenen, artechten Darſtellerinnen großer klaſſiſcher
Frauengeſtalten. — In Berlin verkörperte ſie in der letzten
Spiel=
zeit die „Iphigenie” im Theater in der Streſemannſtraße und die
Sophokleiſche „Elektra” in der Krolloper.
Die angekündigte Film=Morgenfeier des Reichsbundes
Volkstum und Heimat mußte verſchoben werden, da Herr
Mini=
ſterialrat Ringshauſen dienſtlich verhindert iſt.
— Die Deutſche Stenographenſchaft. Ortsgruppe von 1861
(früher Gabelsberger Stenographenverein) weiſt erneut auf den
großen Wert, den Kenntniſſe in der deutſchen Kurzſchrift und im
Maſchinenſchreiben für die Erhaltung der Stellung oder Erlangung
einer ſolchen haben, hin. Von jedem Beamten und Angeſtellten
wird der Nachweis, daß Fertigkeiten in dieſen Fächern vorhanden
ſind, verlangt. Die Kursgebühren ſind zeitgemäß niedrig, wobei
noch Zahlungsvergünſtigungen gewährt werden.
— Verſendung von Geld nach dem Ausland und dem
Saar=
gebiet. Wer Geld in gewöhnlichen Briefen und Paketen oder in
Einſchreibungen ohne zollamtliche Vorabfertigung in das
Aus=
land oder in das Saargebiet ſchickt, verſtößt gegen die
Deviſen=
beſtimmungen und hat nicht nur ſchwere Strafe, ſondern auch
Ein=
ziehung des Geldbetrages zu gewärtigen. Poſtſendungen nach
dem Ausland und dem Saargebiet werden amtlich geöffnet und
geprüft.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes am
2. Dezember 1933, vormittags 9 Uhr: 1. Klage des
Bezirksfür=
ſorgeverbandes Stadt Frankfurt a. M., gegen den
Bezirksfürſorge=
verband Kreis Offenbach a. M. wegen Erſtattung von
Fürſorge=
koſten für die Familie Rathemacher. — 2. Klage des Ludwig
Frödert 1. zu Lampertheim gegen die Entſcheidung des
Kreis=
amts Bensheim vom 13. 10. 1933, wegen Nichterteilung der
Schankerlaubnis für das Haus Wilhelmſtraße 71 zu Lampertheim.
— 3. Klage der Elli Gernsheimer zu Lampertheim gegen die
Entſcheidung des Kreisamts Bensheim vom 23. 10 1933. wegen
Nichterteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft
mit Branntweinausſchank im Hauſe Falterweg 26 zu
Lampert=
heim. — 4. Antrag der Bürgermeiſterei Bensheim auf Erteilung
des Dienſtſtrafverfahrens, mit dem Ziele der Dienſtentlaſſung,
gegen den Feldſchützen Adam Ohlemüller 4. zu Benshe:m.
Verwaltungsgerichtshof, Rheinſtraße 10 (Landtagsgebäude).
Oeffentliche Sitzung am Samstag den 2. Dezember,
vor=
mittags 9.15 Uhr: Klage des Ludwig Steinius in Darmſtadt,
wegen Rückerſtattung von Kleinrentnerunterſtützung an ſeinen
verſtorbenen Bruder. — Vormittags 10.30 Uhr: Klage der
Rhein=
ſchen Wachgeſellſchaft m. b. H., in Mainz, wegen Entziehung der
Erlaubnis der gewerbsmäßigen Bewachung von Leben und
Eigen=
tum fremder Perſonen.
Vorkragsabend
des Vereins Deutſcher Ingenieure.
Der Freiwilige Arbeitsdienſt.
Im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule traf ſich auf
Ein=
ladung des Vereins Deutſcher Ingenieure die
Vortragsgemein=
ſchaft techniſch=wiſſenſchaftlicher Vereine. Die Veranſtaltung, die
der Frage des Arbeitsdienſtes gewidmet war, erfreute ſich eines
guten Beſuchs. — Nach kurzen einführenden Worten des
Ver=
ſammlungsleiters nahm Gauarbeitsführer Pg. Faatz das Wort
zu einem Vortrag über „Zweck und Ziel des
Arbeits=
dienſtes” Anknüpfend an die grundlegende Wandlung, die
ſich als Ergebnis der nationalen Erhebung in unſerem Volke
voll=
zog, wandte ſich der Redner zu einer kritiſchen Betrachtung der
Einrichtung des Freiwilligen Arbeitsdienſtes, wie ſie ſich als
Auswirkung der Notverordnungen der Syſtemregierungen ergab.
Er geißelte die Plan= und Zielloſigkeit der Arbeitsmaßnahmen,
wie auch auf erzieheriſchem Gebiet, und zeichnete die
Arbeits=
lager jener Epoche als einen Tummelplatz ſolcher Elemente, die
nichts anderes wollten als ſich ſatt eſſen und im übrigen
herum=
bummelten.
Dieſer Art von Lagern ſtellte er die neue Form gegenüber,
wie ſie von der NSDAP. in unerſchütterlichem Arbeits= und
Kampfwillen geſchaffen wurden. Planvolle Arbeit und
Sparſam=
keit zeichneten das Werk des Vereins zur Förderung des
Frei=
willigen Arbeitsdienſtes, des nationalſozialiſtiſchen Dienſtträgers,
aus. Die Bedeutung, die der Führer dem FA. beimißt, und der
Glaube an die Idee des Führers waren, der Grund, auf der
die Arbeit aufgebaut wurde. Arbeitsdienſt iſt Dienſt der Jugend
an Volk und Reich und gleichzeitig die große Erziehungsſchule
unſeres Volkes. Es gilt, den Lebensraum, der dem Volke
geblie=
ben iſt, aufs intenſivſte auszunützen. Dazu gehört ein großzügiges
Meliorationsprogramm in Verbindung mit einer geſunden
Sied=
lung, die wieder eine berufliche Umgliederung im Gefolge hat in
der Richtung von der Stadt zur Scholle.
„Pg. Faatz ging dann näher auf die ſpeziellen Aufgaben des
FA. ein. die der Löſung harren, und gab aufſchlußreiches
Zahlen=
material, u. a. über die Bedeutung der Bewäſſerung von
Kultur=
land, der Moorkultur, der Oedlandkultur und der
Feldbereini=
gung. Schon ein großer Teil unſerer Jugend iſt zur Tat bereit,
die ſich als Ziel die Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes
ge=
ſteckt hat. Aber wichtiger als die volkswirtſchaftlichen ſind die
Aufgaben des FA. als Erziehungsſchule, die den jungen deutſchen
Menſchen zum bewußten Träger der nationalſozialiſtiſchen
Staats=
idee heranbilden will. In dieſer Schulungsarbeit ſteht neben
der Stählung des Körpers die Erziehung zu ſoldatiſcher
Einfach=
heit und zu Verantwortungsfreudigkeit. Der unentbehrliche
ſtaatspolitiſche Unterricht gipfelt, in dem Gedanken: Du biſt
nichts, dein Volk iſt alles. Pflege echter Kameradſchaft iſt die
Vorbedingung für das Werden unſerer Volksgemeinſchaft. Wir
heben den jungen Menſchen aus der marxiſtiſchen und führen ihn
zur nationalſozialiſtiſchen Staatsauffaſſung, wenn wir ihm
bei=
bringen, den Wert des Arbeitskameraden nach Charakter und
Leiſtung zu beurteilen. — Der Gauarbeitsführer gab dann noch
nähere Erläuterungen zur Freizeitgeſtaltung, die er als
weſent=
lichen Beſtandteil, der Erziehung betrachtet, und wandte ſich
ſchließlich zur Führerfrage. Es gelte, den neuen Führertyp zu
ſchaffen, für den der Frontoffizier als Vorbild zu gelten habe.
Nach der Feſtſtellung, daß der Freiwillige Arbeitsdienſt noch nicht
die ideale Löſung darſtelle, daß allen Widerſtänden zum Trotz
dem Ziel der Arbeitsdienſtpflicht zugeſtrebt werden müſſe, ſchloß
Pg. Faatz ſeine von ſtarkem Glauben an die ſieghafte Idee des
Nationalſozialismus getragenen Ausführungen mit der
Mah=
nung, die ganze Kraft einzuſetzen im Sinne des Führers, daß
der Arbeitsdienſt werde ein Eckpfeiler am Wiederaufbau unſeres
Reiches und Volkes.
Der Anſprache des Gauarbeitsführers ſchloß ſich eine Reihe
ſehr inſtruktiver Lichtbilder und Filme an, die in ihrem
ſtatiſti=
ſchen Teil die Bedeutung des FA. in wirtſchaftlicher Hinſicht
dokumentierten und die, ſoweit ſie ſich mit dem Leben in den
Lagern befaßten, einen lebendigen Eindruck vom erzieheriſchen
Wert des Gemeinſchaftslebens vermittelten.
Der nächſte Redner des Abends, Herr Miniſterialoberreviſor
Reich, ſprach über „Arbeitsaufgaben des
Arbeits=
dienſtes” und ging dabei beſonders auf die wirtſchaftliche Seite
des FA. und ſeine für Heſſen vordringlichſten ernährungs=, volks=
und verkehrspolitiſchen Aufgaben, ein, die er in dringliche, in
Dauerarbeiten und Arbeiten auf Sicht untergliederte. Im
Rah=
men dieſer Auslaſſungen ließ er aufſchlußreiche Zahlen über
Or=
ganiſation und beſonders über die Arbeit im Ried aufmarſchieren
und bezeichnete als. Ziel der Arbeit des FA. in Heſſen:
Grund=
lagen zu ſchaffen für ein ſeßhaftes Bauerntum. — Auch dieſem
Vortrag folgte eine Reihe wertvoller Lichtbilder.
Ueber „Die geiſtige Betreuung im
Arbeits=
dienſt” ſprach dann Diplom=Ingenieur Weyrauch Er
be=
ſchäftigte ſich in tiefgründigen Ausführungen mit der
Problema=
tik der Zeit der Mannwerdung, ſchilderte die geiſtige Not
unſe=
rer jungen Generation nach beendeter Schul= oder Lehrzeit und
ſtellte als Ziel auf die Ausmerzung der Wirkung dieſer Not von
geſtern. Sehr ausführlich ging der Redner auf das Weſen und
den Stoff des ſtaatspolitiſchen Unterrichts ein und machte
bemer=
kenswerte Ausführungen über die innere Einſtellung der Jugend
zum Arbeitsdienſt und die Anforderungen geiſtiger und
mate=
rieller Art, die an den wahren Führer geſtellt werden müſſen.
Wie die beiden vorhergehenden, ſo fand auch dieſer von
in=
nerem Feuer und Begeiſterung getragene Vortrag eine
aufmerk=
ſame Zuhörerſchaft und am Schluß lebhaften und dankbaren
Beifall.
Henke lehter Tag
der Ausſtellung „Das deutſche Holz in Haus und Heim”.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Die Ausſtellung „Das deutſche Holz in Haus und Heim” im
Gewerbemuſeum Darmſtadt geht mit dem 30. November 1933 zu
Ende.
Die in der Ausſtellung gezeigten Möbel der
Arbeitsgemein=
ſchaft Holz ſind für eine weitere Ausſtellung in Kaiſerslautern
beſtimmt. Es beſteht ſomit heute zum letzten Male die
Möglich=
keit, ſich die Ausſtellung anzuſehen.
Vortrag. „Die Wunder der Menſchwerdung
und Vererbung”, ſo heißt der öffentliche Lichtbildervortrag,
den der Verein für naturgemäße Lebens= und Heilweiſe am
Samstag, den 2. Dezember, 20 Uhr, im Feſtſaal des Gymnaſiums
halten läßt. Vortragender iſt der als feſſelnder Redner bekannte
Arzt Dr. med. Malech=Gießen. Es wäre zu wünſchen, daß viele ſich
dieſen bevölkerungspolitiſch wichtigen Vortrag anhören würden.
(Siehe Anzeige.)
— V. D.A. Eine beſondere Einladung geht an die Jugend,
den Vortrag zu beſuchen, den Profeſſor Maenner aus
Wein=
heim am Donnerstag, den 30. November, um 5 Uhr, in der
„Traube” hält. Wer wollte nicht dem Rufe der Frauenortsgruppe
folgen und mit dem weitgereiſten Redner, der ſeine
Ausführun=
gen durch ſchöne Lichtbilder unterſtützt ein Stündchen bei den
„Odenwälder Landsleuten im rumäniſchen
Ba=
nat” und in der Heimat des Dichters Müller=
Gutten=
brunn verweilen? Eintritt frei.
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Seite 6 — Nr. 332
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 30. November 1933
Politiſche Werbung.
das Bindeglied zwiſchen Regierung und Volk. — Nur
gnfe Sache von Erfolg gekrönt.
für eine
Die Reichsfachſchaft deutſcher Werbefachleute, Ortsgruppe
Darmſtadt, hatte geſtern abend zu einer Verſammlung eingeladen.
Der Vorſitzende, Herr Fr. Senft, begrüßte die Teilnehmer mit
dem Hinweis auf die Tat des 12. November, die das deutſche
Volk in einer nie dageweſenen Weiſe auf ein Ziel, einem
Führer folgend, einig zeigte. Einer Tatſache, die immer wieder
zum Dank Anlaß geben ſollte gegen den Führer und ſeine
ge=
treuen Mitkämpfer, die das Werk der Einigung vollbrachten.
Einer dieſer Mitkämpfer Herr Gauy agandaleiter Trefz
hat ſich dankenswerter Weiſe trotz vielfacher dienſtlicher
Inan=
ſruchnahme bereit erklärt, einen fachlichen Vortrag zu halten.
Propagandaleiter Trefz
wies zunächſt darauf hin, daß er gewiſſermaßen als Kollege
ſpreche. Das von ihm gewählte Thema „Politiſche Werbung”
ſei bisher noch nicht Tat geworden in Deutſchland. Politiſche
Werbung kannten nur die Parteien, die den Staat bekämpften
oder die für den Staat kämpften. Der Staat hat es früher nicht
verſtanden, Werbung im Volke wirkſam zu machen, Staat und
Volk einander näher zu bringen. Erſt die Werbung der NSDAP.
ging auf das Ziel hinaus, das ganze Volk zu erfaſſen, die Macht
im Staat zu erringen. Dieſes Zielſtreben nach der Macht hat die
Partei nie irgendwie außer Acht gelaſſen. Es wurde dem
klein=
ſten Hitlerjungen, dem jüngſten SA.=Mann eingehämmert, ſo daß
es auch in den einzelnen Gliedern der Partei nie vergeſſen
wer=
den konnte, vielmehr für jeden Nationalſozialiſten unverrückbar
wurde. Eine derart zielbewußte Propaganda, die Millionen zu
fanatiſieren verſteht, muß zum Ziel kommen, das zu erreichen nur
eine Frage der Zeit iſt. Gewiß hatten auch andere Parteien das
gleiche Ziel, auch die KPD., die ſchließlich noch am beſten zu
pro=
pagieren verſtand. Aber den Parteien fehlte die bewußte,
un=
verrückbare Zielſetzung und ſeine unbeirrbare Verfolgung. Sie
bekämpften, zerfleiſchten ſich gegenſeitig, und der Inhaber der
Macht, die Regierung, verſtand es nicht, in zielbewußter
Propa=
ganda ihre Macht zu verteidigen.
Es gibt im weſentlichen nur drei Propagandamittel, die für
politiſche Werbung zur Verfügung ſtehen. Das iſt das
geſpro=
chene Wort, das geſchriebene Wort und das Bild.
Das wirkſamſte Propagandamittel bleibt immer und auf allen
Hebieten das geſprochene Wort. Es iſt durch kein anderes
zu erreichen oder zu bekämpfen. Das hat die NSDAP. ſofort
er=
kannt, und daran hat ſie ſtets feſtgehalten. Sie hat bewußt mit
der Werbung gebrochen, die bei anderen politiſchen Parteien in
Brauch waren, nur vor den Wahlen zu reden. In der NSDAP.
wurde immer geſprochen. Sie hat ſtets und ohne Unterbrechung
ihre Verſammlungen abgehalten und hat immer den ſtärkſten
Wert auf gute, gewandte, geſchulte Redner gelegt, die jeder
Situation, jedem Zwiſchenruf gewachſen waren. Die NSDAP.
hat als einzige Partei, von geringen Ausnahmen abgeſehen,
eigene Rednerſchulen eingerichtet, die ihr die Möglichkeit gaben,
ſtets Verſammlungen abzuhalten, und zwar vielfach zu gleicher
Zeit in den verſchiedenſten Gegenden. Sie hat Wert darauf
ge=
legt, daß jede Verſammlung eine andere, immer neue Nuance
erhielt, daß ſie immer intereſſant waren, mit dem Erfolg, daß
überall der Beſuch von einem Male zum anderen ſtieg und mit
dem Beſuch auch der allabendliche Eintritt neuer Mitglieder.
Mitglieder natürlich, die anderen Parteien abgerungen wurden
und dieſe in dem Maße ſchwächten, wie ſie die NSDAP. ſtärkten.
Aus ſeiner langjährigen praktiſchen Tätigkeit in der politi=
ſchen Propaganda erzählte der Vortragende intereſſante
Einzel=
heiten und Erfahrungen, aus denen beſonders die Abfertigung
der Zwiſchenrufer und die Abwehr der Verſuche, Verſammlungen
auffliegen zu laſſen, intereſſierte. Z. B. das ſofortige Feſtlegen
auf Behauptungen in politiſchen Verſammlung mit nachfolgenden
Beſprechungen, die an ſich nicht wichtig waren, die aber ſtets
wirk=
ſames Propagandamittel brachten, das Feſtlegen auf unerfüllte
Verſprechen, das Lächerlich=Machen des Gegners (Lächerlichkeit
tötet!), das Aufklären und Feſtlegen von unwahren
Behauptun=
gen und Fälſchungen, gegen die allerdings nur die Wahrheit ins
Feld geführt werden kann, uſw. Es iſt nicht immer leicht und
angenehm geweſen, aber in der Politik entſcheidet einzig der
Erfolg. Wir wußten immer, daß wir um die Macht kämpfen,
und daß wir, das aber iſt die Hauptſache, wenn wir die
Macht haben, es nicht ſo machen werden wie die
anderen, ſondern daß wir dieſe Macht ausüben,
halten und benützen werden um dem deutſchen
60=Millionen=Volk zu helfen.
Nach dem geſprochenen Wort dann das geſchriebene,
ge=
druckte die Preſſe. Gewißlich hat die Preſſe ihre
Bedeu=
tung nicht verloren, hat ſie vielleicht heute mehr als je vorher.
Aber wir Nationalſozialiſten mußten notgedrungen faſt ohne
Preſſe arbeiten. Daß die übrige deutſche Preſſe nicht erreichte,
unſeren Vormarſch aufzuhalten, lag an ihrer Zerriſſenheit, die
die Spaltung des Volkes in ſo viele Parteien widerſpiegelte.
Ein weiteres ſtarkes Propagandamittel war unſere SA. Sie
war und iſt ein Werbemittel, wie es Induſtrie und Handel nicht
oder doch nur in ganz geringem Maße (Maſſenaufzüge uſw.)
ken=
nen. Es wurde immer Wert darauf gelegt, daß die SA. ſtramm
und diſzipliniert marſchiert, im Gegenſatz oft zum Reichsbanner
oder Rotfront. Das hat beſonders auf dem Lande erfolgreiche
Wirkung ausgeübt. Zumal dann, wenn mit dieſen Aufmärſchen
Propaganda der Tat verbunden war. Wenn dem Volk das
Ver=
ſtändnis dafür aufging, daß alle dieſe jungen und alten Männer
ſelbſtlos, aus Idealismus handeln, auch wenn ſie oft Leib und
Leben zum Opfer brachten. So muß Propaganda negativ und
poſitiv ſein. Zunächſt das betonen, was ſchlecht iſt am Gegner,
an dem Staat, den wir bekämpfen und zerſtören mußten, dann
das, was unſere eigene Idee, unſere Weltanſchauung iſt, was wir
Gutes an Stelle des Schlechten ſetzen wollen. Das führte
ſchließ=
lich dazu, daß ſich am Ende nur noch die beiden Weltanſchauungen
der NSDAP. und der KPD, gegenüberſtanden. Wir arbeiteten
mit einer Idee, die den Menſchen näher liegt, wie der
Marxis=
mus, den viele ja gar nicht verſtanden, obwohl ſie glaubten, dazu
zu gehören. Wir haben darauf Wert gelegt, in Gegnern, die wir
gewinnen wollen, nicht das Gefühl aufkommen zu laſſen, daß
ſie beſiegt ſind. Sie ſollten ſich befreit fühlen. Am
ſchwer=
ſten war für uns, das Verſtändnis für das Führerprinzip zu
wecken. Aber wir wußten auch das zu erreichen.
Schließlich bleibt Plakat und Flugblatt. Es iſt ſchwer, das
geſchriebene Wort im Bilde darzuſtellen, ſo daß es nicht unäſthetiſch,
abſtoßend wirkt. Im Plakat mußte man poſitiv bleiben, nicht
negativ. Die gegneriſchen Parteien haben das oft mit ſchlechtem
Erfolg umgekehrt gemacht. Im Flugblatt konnte man
hinwie=
derum im Negativen ſtark ſein.
Intereſſant auch die Erfahrungen mit der Farbe im
Pla=
kat. Bekanntlich iſt die wirkſamſte Farbe ſchwarze Schrift auf
gelbem Grund. Im politiſchen Plakat trifft das nicht zu. Hier
iſt die wirkſamſte Farbe rot. — Eine weitere Stärke der NSDAP.=
Propaganda war zielbewußtes Brechen des Terrors. Immer
in die Hochburgen des Gegners gingen wir, trotz Wahlſchlachten
(Pharusſäle Berlin, Lampertheim, Ginsheim uſw.). Am
geſchick=
teſten gegen uns hat das Zentrum gekämpft, das einfach ſeinen
Gläubigern verbot, auch nur eine nationalſozialiſtiſche
Verſamm=
lung zu beſuchen. Dadurch kamen wir an die Zentrumsanhänger
erſt heran, als uns endlich auch der Rundfunk zur Verfügung
ſtand, dann aber auch mit ſtärkſtem Erfolg.
Zuſammengefaßt: Immer neue Ideen, immer neue
Schlag=
worte, neue Beiſpiele in die Verſammlungen bringen, das Volk
in Spannung halten. Das konnte man in den Jahren nur durch
den fanatiſierten Willen, der Millionen von Anhängern. Wer
unſere Idee einmal erfaßt hatte, kommt nicht mehr los von
Nationalſozialismus. Wir gewannen die Millionen
durch den unheimlichen Glauben an Hitler, durch
ie Macht eines ungeheuer zuſammengeballten
Willens. Eine Gefahr für uns ſind die
Men=
ſchen, die die Idee nur zum Teil erfaßt haben, die
aber mit der ganzen Idee herrſchen wollen.
Das Große an Adolf Hitler iſt, daß er kaum je einen
An=
hänger verloren hat, immer aber neue hinzugewonnen, weil er
immer neue Ideen hat und den unerſchütterlichen Glauben an das
Gute ſeines Wollens. Man hat ihm im erſten Moment den
Austritt aus dem Völkerbund verübeln wollen. Er hat ſich als
eine ungeheuer große ſtaatsmänniſche Tat erwieſen. Trotz
aller Propaganda aber würde der Erfolg ausbleiben, wenn ſie
nicht für eine gute Sache eingeſetzt wird. Unſere gute
Sache iſt die Nationalſozialiſtiſche Idee. Für die ſetzen
wir immer neue Propagandamittel ein, auch in alle Zukunft.
Heute ſtehen uns alle Mittel zur Verfügung. Wir müſſen ſie
nationalſozialiſtiſch umbauen. Mit dem Rundfunk iſt das
nach anfänglichem Fehlen gelungen, ſeine Hörer nehmen
unge=
heuer zu. Noch nicht gelungen iſt es mit dem Theater, einem
der wichtigſten und wirkſamſten Propagandamittel, weil es die
Propaganda iſt, die man nicht merkt. Wir werden auch das
er=
reichen. Unſere Erziehungsarbeit wird und darf nicht aufhören.
Nach der Machtergreifung erſt recht nicht. Darum ein
Prova=
gandaminiſterium, darum Propagandaleiter in den Ländern uſw.
uſw. Die Politiſche Werbung iſt das Bindeglied
zwiſchen Regierung und Volk. Sie ſoll das Volk
an die Regierung heranbringen. Sie hat erreicht,
daß das geſamte deutſche Volk in allen Ständen und Klaſſen ſich
zuſammengefunden hat und ein freies, ſelbſtändiges Volk
gewor=
den iſt. Sie hat es erreicht, weil über der politiſchen Werbung
und hinter dem Fanatismus, der ſie ſchuf, eine ungeheure Kraft
geſtanden hat, die mit menſchlichem Maßſtab kaum zu meſſen iſt,
die uns zu übermenſchlichen Taten beſeelt hat, das iſt Adolf
Hitler, der größte Staatsmann, der ſeit 200 Jahren gelebt hat.
(Lebh Beifall.)
Den Dank der Verſammelten ſproch der Vorſitzende aus, der
nach Erledigung intern=ſachlicher Angelegenheiten die Verſamm=
M. St.
lung ſchloß.
Auszahlung von Aufwertungsbeträgen bei der Städtiſchen
Sparkaſſe Darmſtadt. Bekanntlich hat die Sparkaſſe Darmſtadt die
alten Spareinlagen mit 2 8 Prozent des Goldmarkwerts
aufgewertet und bei ihrer Aufwertung die ſogenannte
Rückwir=
kung eingeführt. Durch dieſe Rückwirkung ſind auch die nach dem
14. Juni 1922 ganz abgehobenen Spareinlagen, die ſonſt nicht
auf=
gewertet worden wären, in die Aufwertung einbezogen worden
Die hieſige Sparkaſſe ſteht mit ihrem Aufwertungsſatz von 28 Proz.
zuzüglich Rückwirkung mit an der Spitze aller deutſchen Sparkaſſen.
Sie iſt ihren alten Sparern bei der vorzeitigen
Auszah=
lung der Aufwertungsbeträge ſeither in vorbildlicher Weiſe
entgegengekommen. Von den für die Aufwertung in
Frage kommenden rund 68 000 Sparkonten ſind bis jetzt bereits
über 30 000 Konten ganz zurückbezahlt worden. In rund 62 400
Teilzahlungen ſind bis jetzt zuſammen über 4 600 000
Mark an die alten Sparer ausbezahlt worden
wobei in erſter Linie die alten und die in Not befindlichen Sparer
berückſichtigt worden ſind. Nunmehr hat die Sparkaſſe mit
Zuſtim=
mung des Verwaltungsrats und mit Genehmigung der
Aufſichts=
behörde beſchloſſen, allen alten Sparern, ohne Rückſicht auf
die Bedürftigkeit, die Hälfte ihres
Aufwertungsgut=
habens freizugeben und auf Wunſch auszuzahlen.
Be=
reits geleiſtete Teilzahlungen werden naturlich
auf=
gerechnet. Zur Erfüllung dieſer Aufwertungsverpflichtungen
werden rund 1,5 Millionen Mark erforderlich, die
von der Sparkaſſe aus Rückflüſſen der Aufwertungsmaſſe und dank
der günſtigen Entwicklung des neuen Spargeſchäfts bereitgeſtellt
werden können. Selbſtverſtändlich werden in Fällen beſonderer
Not und nachgewieſener Bedürftigkeit im Rahmen der
verfüg=
baren Mittel auch höhere Auszahlungen geleiſtet. Die
alten Sparer ſind natürlich nicht verpflichtet, dieſe freigegebenen
Beträge jetzt abzuheben; ſie können die Gelder wie ſeither ſtehen
laſſen, da ſie wie neue Einlagen zurzeit mit 3½ Prozent verzinſt
werden und auch ſpäter jederzeit abgehoben werden können. Die
Uebertragung der freigegebenen Beträge auf bereits vorhandene
neue Sparbücher iſt ebenfalls möglich. — Die
Bereitſtel=
lung eines Betrages von 1 5 Millionen Mark
wird nicht nur bei den beteiligten Altſparern, ſondern auch bei
der ganzen Bevölkerung, insbeſondere bei dem Handwerk und der
Geſchäftswelt, Anerkennung finden, weil die freigegebenen Gelder
wohl in erſter Linie zur Belebung unſerer Wirtſchaft
und des kommenden Weihnachtsgeſchäfts Verwendung finden
dürften und damit unſerer einheimiſchen Wirtſchaft
zugute kommen. Alles Nähere iſt aus den beſonderen
An=
zeigen (ſiehe heutige Nummer) zu entnehmen.
— Sarraſani=Vorverkauf bereits eröffnet! Vielfache
Nach=
fragen aus allen Kreiſen der Bevölkerung haben die Direktion
des Zirus Sarraſani veranlaßt, den Kartenvorverkauf für das
Darmſtädter Gaſtſpiel bereits zu eröffnen. Da die Erfahrung
(und im beſonderen Maße auch jetzt wieder das Frankfurter
Gaſt=
ſpiel) gelehrt hat, daß an den Abendkaſſen großer Andrang
herrſcht, iſt ſehr geraten, ſich ſeine Karten bereits jetzt zu
beſor=
gen. Karten ſind erhältlich bei Zigarrenhaus Hugo de Waal
(Rheinſtraße 14, Tel. 656), ſowie im Verkehrsbüro des
Verkehrs=
vereins, Ernſt=Ludwigsplatz (Tel. 582). Nochmals ſei erwähnt, daß
der Zirkus Sarraſani ſehr angenehm geheizt iſt, und daß das
Gaſt=
ſpiel Sarraſanis in dieſem Jahre nur 3½ Tage währt.
— Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morgen den
hervorragenden deutſchen Tonfilm „Reifende Jugend”. Hertha
Thiele und Heinrich George zeigen ſich in dieſem Film in ihrer
bislang beſten Leiſtung. Jugendliche haben Zutritt.
— In den Palaſt=Lchtſpielen läuft bis auf weiteres ein echter
Senſationsfilm aus dem Wilden Weſten voll Spannung und
Tempo „Der weiße Adler” (Buck Jones, der Teufelsreiter) und
vorher der luſtige Tonfilm „Der Kampf um den Bär” mit Fritz
Serves in der Hauptrolle. Zum erſten Teil ſind Jugendliche
zu=
gelaſſen.
— Helia. In dem luſtigſten Tonfilm „Paprika”, der ab heute
in den Helia=Lichtſvielen läuft, ſpielt Franziska Gaal die
Hauptrolle. Sie eroberte ſich mit dieſer ihrer erſten Tonfilmrolle
bei der Premiere im Berliner Gloria=Palaſt die Herzen aller
Be=
ſucher im Sturm und wurde von Preſſe und Publikum
einſtim=
mig in die erſte Reihe aller Filmkünſtler eingereiht.
Reſi=Theater. Hermann Thimig und Magda Schneider
ſpie=
len die Hauptrollen in der originellen luſtigen Erſtaufführung
„Marion, das gehört ſich nicht!‟ Die Muſik zu dem Schlagerlied
Jede Nacht träumt, mein Herz nur von dir” ſchrieb Otto
Stranſky. In weiteren Rollen Otto Wallburg. Julius
Falken=
ſtein, Olly Gebauer. Im reichen Beiprogramm die Deulig=
Ton=
woche der Ufa.
erreichen Fettleibige oft
Gewichtsabnayme aberraſchend ſchnell durch
den anerkannt bewährten geſundheitförd. Ebus=Tee. M. 1.50 in
Apoth. u. Drog. Auch Harnſäure die Urſache von Gicht, Rheuma
und Adernverkalkung wird verſtärkt ausgeſchieden.
(IV. 8742
— Rundfunkhörer! Gemäß Aufruf unſeres
Provagandamini=
ſters Dr. Goebbels ſollen mittelloſen, körperlich
ſchwergebrech=
lichen deutſchen Volksgenoſſen ſowie mittelloſen
Schwerkriegsbe=
ſchädigten Rundfunk=Empfangsgeräte koſtenlos zur Verfügung
geſtellt werden. Er ergeht daher an alle Partei= und
Volks=
genoſſen des Stadt= und Landkreiſes Darmſtadt die Aufforderung:
„Stifter zurückgeſtellte, nicht mehr in Betrieb kommende
Empfangs=
geräte, Lautſprecher und Einzelteile. Den armen Volksgenoſſen
wird, nach vorheriger Inſtandſetzung, damit eine große
Weih=
nachts freude bereitet. Auch die Händler bitten wir, ſich nicht
aus=
ſchließen zu wollen. Gebt ſchnell und freudig, die Zeit bis
Weih=
nachten iſt noch kurz. Die Stiftungen werden bei Abgabe der
Adreſſe in der Kreisrundfunkſtelle Darmſtadt, Luiſenſtraße 32—34,
oder telephoniſchen Anruf der Nr. 2378 abgeholt. Sievers,
Kreisfunkwart.
Briefkaſten.
Jeder Anfroge iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichteit.
F. F. Das urſprüngliche Geſetz über Mieterſchutz und
Miet=
einigungsämter datiert vom 1 Juni 1923 und wurde am 15. Juni
1923 im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht. Die Neufaſſung desſelben
trat am 1. Juli 1926 in Kraft. Altbauwohnungen unterſtehen dem
Geſetze moch. ausgenommen ſeit 1. Juli 1933 diejenigen
Wohnun=
gen, deren Jahresfriedensmiete in Darmſtadt 800 Mark und
dar=
über beſtrug.
als 6. Winkerhilfswerk=Veranſtalkung.
** Als 6. Sonderveranſtaltung für das Winterhilfswerk wurde
geſtern ein Einführungsabend der Gymnaſtik= und
Tanzausbil=
dungsſchule Hilde Wolff im ſtark beſuchten Saalbau
veran=
ſtaltet. Die Ortsgruppe Darmſtadt der NS.=Frauenſchaft hatte
das Protektorat des Abends übernommen. Die Gattinnen der
Herren Reichsſtatthalter Sprenger, Miniſter Jung,
Miniſterial=
rat Reiner, Miniſterialrat Ringshauſen, Kreisleiter Zürtz
be=
ſuchten den Tanzabend. Als Vertreter des Führers des WHW.,
Bürgermeiſter Haug, nahm deſſen Adjutant Hanſel an der
Veranſtaltung teil. Die Führerin der NS.=Frauenſchaft, Frau
Krauth, begrüßte alle Erſchienenen herzlich. — Junglehrer
Rix Zoll hielt dann ein einleitendes Referat über das Thema
„Geſunde Körper — geſundes Volk”.
Referent ſtreifte zunächſt die Entwicklung der
Körpergym=
naſtik und =Ertüchtigung im Altertum bei Griechen und
Ger=
manen, um dann auf das Mittelalter hinzuweiſen, das einer
Körpergymnaſtik abhold war, und vor allem die moderne
Körper=
ertüchtigung beſonders zu beleuchten. Es gibt geſundheitliche,
rhythmiſche und künſtleriſche Gymnaſtik. Im Tanz liegt die vollſte
Möglichkeit, den Körper und Geiſt zu erziehen. Oft wird
man=
gels jeder Körperpflege bei vielen ein laſſer, fehlerhafter Gang
und ſchlechte Haltung beobachtet. Jeder Einzelne ſollte geiſtig
und körperlich ertüchtigt werden. Bei den Jungens hat ſich dieſe
Erziehung durch die Eingliederung in die Verbände, SA., SS
Stahlhelm, Hitler=Jugend, ſchon durchgeſetzt. Die alten
preußi=
ſchen Wege zu Kraft und Schönheit werden begangen,
Körper=
liche Erziehung heißt ſtolz ſein auf einen geſunden, gerade
ge=
wachſenen Körper, der gut durchgebildet iſt. Unſer Führer Adolf
Hitler betonte, daß es Pflicht iſt, durch Erziehung die körperliche
Geſundheit eines Volkes zu erreichen. Unſere Jugend muß
ge=
ſtählt werden. Nur eine geſunde Mutter garantiert ein geſundes
Volk. Ein Volk, das zu Großem berufen iſt, braucht ſtarke
Ner=
ven. So mögen alle Männer und Frauen dafür ſorgen, daß
un=
ſere kommende Generation ſo ſtark und geſund iſt, wie es nötig
iſt, um ſeinen Platz an der Sonne behalten zu können. „Heil
Hitler.”
Die Darbietungen der Tanzſchule Hilde Wolff, die nun
folgten, waren in zwei Teile geteilt, und zwar wurden zunächſt
Gymnaſtiſche Vorführungen geboten. Fräulein Wolff,
Mitglied des Deutſchen Tanzbundes, zeigte den Aufbau ihres
Un=
terrichts. Die Elaſtik des Körpers wird erſtrebt durch die
Sprung=
folge, die die Kleinſten in erſtaunlicher Gelöſtheit ausführten. Mit
dieſen Uebungen geht die geſundheitliche Gymnaſtik einher, z. T.
Uebungen, die ſchon außerordentliche Biegſamkeit der kleinen
Körper verlangen. Es ſei an die Knieübungen, den „
Hündchen=
lauf”, Hüpfen uſw. erinnert. Erſtaunlich war, was die
Laien=
ſchüler und Mitglieder der Kindergruppe und des Jungvolks, die
erſt ſeit vier Wochen Unterricht haben, bereits leiſten. —
Hervor=
ragende Gelenkigkeitsübungen, Tanzſchritte. Durchſpannungs= und
Entſpannungsübungen zeigt die Ausbildungsklaſſe in den
Schwingſtudien.
Den zweiten Teil füllten die Tänze aus. Hier waren alle
Uebungen in die tanzende Praxis übergeführt. Die bereits
durch=
trainierten Körper wiegten ſich in rhythmiſchen, figurenreichen
Tänzen, die jeder für ſich, von beſonders markanter Eigenart, die
lenkende Hand der Meiſterin verrieten. Eine eigene Kompoſition
von Hilde Wolff gab als Auftakt eine Gruppe junger
Schüle=
rinnen, die eine wundervolle Zuſammenfaſſung ſtreng gebundener
und gelöſter Tanzformen ausführten. Frl. Wolff tanzte einen
eindrucksvollen, ſtark individuell gehaltenen Chopin=Walzer und
ſpäter einen eigenen ägyptiſchen Tanz aus 1001 Nacht, der ſo
recht erkennen ließ, wie der bis ins Letzte beherrſchte Körper
Aus=
druck tänzeriſcher Eigenart werden kann. — Als nette Beſonderheit
ſei erwähnt, daß die kleine reſolute Lieſel Stürmer als
„Anſagerin” für ihre Meiſterin auftrat.
Die weitere Darſtellungsfolge brachte noch einen ſehr ſchönen
Walzer, ausgeführt von Heide Schenk, eine exakte, ſchon
ſeh=
nig=geſpannte Marſchſtudie des Jungvolks und einen ſehr graziöſen,
langſamen Walzer von beſonders talentierten Mitgliedern der
Tanzgruppe — Originell waren die drei folgenden Tänze,
zu=
nächſt die Humoreske der Laienſchülerinnen, dann die Baſtiade,
die Mitglieder der Tanzgruppe boten. Die kleinen,
temperament=
vollen Mädels in ihren Irrwiſchkoſtümchen boten ein entzückendes
Bild. Den Abſchluß bildete der Bauerntanz, den Anni Hahnen,
eine vielverſprechende Tanzſchülerin, mit ihrer Meiſterin Hilde
Wolff aufführte. Gerade auch in dieſem Tanz lag neben dem
Grotesken viel Ausdruck, Sinn — und Körperbeherrſchung. Die
Tanzvorführungen wurden von der Polizeikapelle, unter
perſön=
licher Leitung des Obermuſikmeiſters Buslau, vorzüglich
be=
gleitet. Die Kapelle umrahmte den Abend durch erſtklaſſige
Muſik=
ſtücke. — Allen Darbietungen wurde reicher, wohlverdienter
Bei=
fall, nicht zuletzt wurden auch die Koſtüme und Koſtümentwürfe,
die von Frl. Wolff ſtammten, ſehr anerkannt. — Ein gemütliches
Beiſammenſein der NS.=Frauenſchaft ſchloß ſich an.
Aus der NSDAP.
Deutſche Arbeitsfront — Achtung!
Betr.: Schulung der Amtswalter der
Arbeiter=
verbände (Kreis= und Ortsgruppenleiter) im
Verbands=
bezirk Heſſen.
Teilkurſe I für die Arbeitsamtskreiſe Frankfurt a. M.,
Hanau, Offenbach, Darmſtadt, Mainz, Wiesbaden.
Der Kurſus beginnt Dienstag, den 5. Dezember 1933, abends
19 Uhr, in Frankfurt a. M., Gewerkſchaftshaus Bürgerſtr. 69/77,
1. Stock. Saal 1.
Auf Anordnung der Deutſchen Arbeitsfront iſt es Pflicht aller
in Frage kommenden Amtswalter, an den Kurſen teilzunehmen.
gez. Krone,
Verbandsbezirksleiter des Deutſchen Holzarbeiterverbandes
und Schulungsleiter für die Arbeiterverbände in Heſſen=
Naſſau.
Der Gaufunkwart,
weſtfunks verſchoben werden muß. Die für den 1. und 2.
Dezem=
ber hier geplanten Veranſtaltungen (Rundfunkkundgebung am
1. Dezember und Landesfunkwartetreffen der Gaue Rheinpfalz,
Kurheſſen und Heſſen=Naſſau am 2. Dezember) können daher
eben=
falls nicht ſtattfinden.
An alle Vereins= und Innungsvorſtände.
Fachſchaftsführer.
Am Freitag, den 1. Dezember 1933, abends 8.30 Uhr ſprechen
in der Woogsturnhalle in einer Maſſenverſammlung die Pgg.
Landtagsabgeordneter Rentmeiſter und Cohrs von der
öſterrei=
chiſchen Landesleitung der NSDAP. über den Kampf, des
öſter=
reichiſchen Nationalſozialismus gegen Terror und Unterdrückung.
NSLB. Darmſtadt=Land und =Stadt.
Am Freitag, den 1. Dezember 1933, findet um 16 Uhr im
Städtiſchen Saalbau eine allgemeine Mitgliederverſammlung ſtatt.
NS.=Frauenſchaft.
Die Frauen, die für die Sammlung „Eintopfgericht”, b
ſtimmt ſind, melden ſich wie immer bei ihren Ortsgruppen. Die
einzelnen Ortsgruppen ſtellen genau dieſelbe Zahl wie bei der
letzten Sammlung.
— Sarraſani marſchiert! und befindet ſich bereits auf ſeinem
Marſche nach Darmſtadt, wo er vor ſeiner demnächſt erfolgenden
zweiten Reiſe nach Südamerika zu einem ganz kurzfriſtigen
Gaſt=
ſpiel Halt machen wird. Zwei Sonderzüge ſowie eine große
An=
zahl weiß=grüner Transportautos, die in goldenen Lettern den
Namen „Sarraſani” tragen, rollen heran. Ein beſonderes
Er=
eignis ſtellt das diesmalige Gaſtſpiel Sarraſanis aus dem Grunde
dar, weil er jetzt ſchon das Programm zeigt, das er eigens für die
in dieſem Jahr noch erfolgende Tournee durch Südamerika
zu=
ſammenſtellte. Der ſchlechten Wirtſchaftslage des deutſchen Volkes
trug Sarraſani durch möglichſte Senkung ſeiner Eintrittspreiſe
Rechnung. So iſt es möglich, bereits für 50 Pfennig den Zirkus
des deutſchen Volkes zu beſuchen. Ein weiteres Entgegenkommen
beſteht darin, daß Kinder und Erwachſene zu den
Nachmittags=
vorſtellungen nur halbe Preiſe auf allen Sitzplätzen zu zahlen
brauchen. Und das alles in ſeinem fabelhaft geheizten
Wintel=
zirkus, mit dem er zurzeit in Frankfurt a. M. einen Rieſenerfols
erzielt.
Reichsſendeleiter Pg. Hadamovſky, hat hierher mitteilen laſſen,
daß der für den 1. und 2. Dezember geplante Beſuch des Süd=
Donnerstag, 30. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 332 — Seite 7
Arbeitsbeſchaffung im Rhein=Mainiſchen Wirtſchafts
gebiet durch die Elektro=Gas=Front.
Der Treuhänder der Arbeit, Herr Präſident Dr. Karl
Lüer, hat in Zuſammenarbeit mit den Elektrizitäts= und
Gas=
werken, den Reichsverbänden des Deutſchen Elektro= und Gas=
Inſtallateurgewerbes, ſowie dem Fach=Groß= und Einzelhandel
eine Organiſation geſchaffen, deren Aufgabe darin beſteht, die
Arbeitsloſigkeit im Elektro= und Gas=Inſtallationsgewerbe im
Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet zu beheben und darüber
hin=
aus die Umſätze des Elektro= und Gasfachhandels und damit auch
der Gas= und elektrotechniſchen Induſtrie zu ſteigern.
Die Elektro=Gas=Front hat die Aufgabe, Inſtallationsaufträge
und Apparatelieferungen zu ſammeln und zu finanzieren. Sie
wird deshalb in dieſen Tagen durch eine groß angelegte
Pro=
paganda den Boden für dieſe Arbeitsbeſchaffung bereiten, einmal
durch enge Zuſammenarbeit der ſtädtiſchen Werke mit den
In=
nungen, zum anderen durch Bekanntgabe der
Arbeitsbeſchaffungs=
bedingungen, durch Flugblätter, an ſämtliche Haushaltungen
Frankfurts, durch Plakat= und Schaufenſterwerbung, durch
Wer=
bung in der Preſſe und durch den Rundfunk. Mit dem Beginn
dieſer Werbung werden ſämtliche Inſtallateure, von denen jedem
ein beſtimmter Bezirk zur verantwortlichen Bearbeitung
über=
tragen wird, von Haus zu Haus und von Wohnung zu Wohnung
gehen, mit einem Ausweis des Treuhänders der Arbeit und der
ſtädtiſchen Werke verſehen, um die Aufträge hereinzuholen.
Jede Beſtellung wird angenommen, ſei ſie auch noch ſo
ge=
ring. Schon ein Auftrag auf Auswechſelung eines Schalters auf
Inſtandſetzung einer ſchadhaft gewordenen Leitung hilft. Es iſt
die Maſſe aller Kleinaufträge, welche die Arbeitsloſigkeit
be=
ſeitigen wird.
Sollten die Koſten der Inſtallationsarbeiten den Betrag von
32 RM. erreichen oder noch überſteigen, ſo können Hausbeſitzer
und Mieter nie wieder ſo billig eine Wertſteigerung ihres
Beſitzes erreichen wie gerade jetzt; denn die
Reichs=
regierung gibt hohe Zuſchüſſe, um die Arbeit zu
för=
dern. Der Reichszuſchuß beträgt für Inſtandſetzungs= und
Erwei=
terungsarbeiten 20 Prozent. Außerdem werden für den
Reſt=
betrag, der durch den Reichszuſchuß nicht gedeckt wird, 4prozentige
Zinsvergütungsſcheine für ſechs Jahre ausgegeben. Das bedeutet.
daß der geſamte Zuſchuß für Inſtandſetzungs=
und Erweiterungsarbeiten (wozu auch alle Geräte, die
weſentlicher Beſtandteil des Hauſes werden, wie; vom Hausbeſitzer
geſtellte Herde, Heizöfen, Schnellwaſſer=Erhitzer, Badeöfen u. a. m.
gehören), zirka 35 Prozent berägt.
Der Ausſchuß für Arbeitsbeſchaffung im Rhein=Mainiſchen
Wirtſchaftsgebiet hat durch Verhandlungen mit der Regierung
erreicht, daß Aufträge, die unmittelbar an die Städt.
Elektri=
zitätswerke bzw. Main=Gaswerke A.=G. geleitet werden, nicht erſt
von 100 RM. ab, ſondern bereits von 32 RM. ab bezuſchußt
werden.
Die Städt. Elektrizitätswerke und die Main=Gaswerke A.=G.
finanzieren darüber hinaus den Reſtbetragdurch
Teilzahlungsgewährung bis zu 18 Raten.
Da=
mit werden die für die Arbeitsbeſchaffung
er=
forderlichen Mittel in voller Höhe zur
Ver=
fügung geſtellt.
Am Freitag, den 1. Dezember 1933, abends 8 Uhr, ſpricht
zur Ankurbelung dieſes Werbefeldzuges für die Arbeitsbeſchaffung
im Rhein=Main=Gebiet der Treuhänder der Arbeit,
Herr Präſident Dr. Karl Lüer
im großen Saal des Volksbildungsheimes, Frankfurt a. M.,
Eſchenheimer Tor,
vor Mitgliedern der Elektro= und Gasinſtallateur=Innung, der
Hausbeſitzer= und Mietervereine und dem Elektro= und
Gashan=
del. Weiterhin werden an dieſem Abend die Herren
Handwerks=
tags=Präſident W. Schmidt=Wiesbaden und die Vorſitzenden
der Reichsverbände des Deutſchen Elektro=Inſtallateur=Gewerbes
und des Deutſchen Elektro=Großhandels, Herr Gamer=Worms,
und Herr Spoerle=Frankfurt a. M., das Wort ergreifen.
In Anbetracht der Wichtigkeit der Veranſtaltung für unſer
geſamtes Wirtſchaftsgebiet erwartet der Treuhänder der Arbeit,
daß die an dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm intereſſierten Kreiſe
vollzählig zugegen ſind.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Den ganzen Vormittag verhandelt das
Bezirksſchöf=
fengericht gegen fünf Angeklagte aus Nieder=
Modau, wegen Untreue und Unterſchlagung. Der
erſte Angeklagte, ausgebildeter Genoſſenſchaftler, war im Jahre
1927 Rechner der Einkaufsgenoſſenſchaft geworden und hat in
die=
ſen Jahren Gelder in Höhe von etwa 5000 Mark unterſchlagen.
Der Angeklagte gibt den Fehlbetrag zu, behauptet jedoch, das
ſeien lediglich Buchungsfehler. Er ſei in den letzten Jahren
der=
art überlaſtet geweſen — durch ſeine eigenen Privatgeſchäfte
daß er den ihm obliegenden Berufspflichten, für die er bezahlt
wurde, nicht mehr habe nachkommen können. Das Gericht iſt der
Anſicht, daß gegen derart unredliche Elemente, die gerade die
ärmſten Volksgenoſſen ſchädigten, mit aller Strenge vorgegangen
werden müſſe, und erkennt gegen den Rechner auf eine
Ge=
fängnisſtrafe von fünf Monaten und eine
Geld=
ſtrafe von 100 Mark. Die anderen vier
Angeklag=
ten, Mitglieder des Vorſtandes und
Aufſichts=
rates der Genoſſenſchaft, erhalten, da ſie keine genügende
Kon=
trolle ausübten, wie es ihnen durch die Satzungen vorgeſchrieben
war, Geldſtrafen von je 50 Mark.
Die Große Strafkammer verhandelt, nachdem ſie einen
35jährigen Sittlichkeitsverbrecher aus Groß=
Rohrheim, der ſich an einem 10jährigen Mädchen vergriff — er
iſt übrigens ſchon wegen Sittlichkeitsverbrechens und wegen
zahl=
reicher Diebſtähle vorbeſtvaft —, zu zwei Jahren
Zucht=
haus verurteilte, gegen einen Metzger und einen
frühe=
ren Wiegemeiſter, aus einem kleinen Odenwaldort. Der
Wiegemeiſter ſoll ſich der Fälſchung einer amtlichen Urkunde
ſchul=
dig gemacht haben, indem er dem Metzgermeiſter auf deſſen Bitte
eine unwahre Wiegekarte ausſtellte. Der Metzger hatte eines
Tages ein Rind wiegen laſſen und mußte zu ſeinem Kummer
feſt=
ſtellen, daß das Tier über neun Zentner wog, er alſo nach den
geſetzlichen Vorſchriften eine Schlachtſteuer von 15 Mk. zu zahlen
hatte. Er ließ ſich nun von dem Wiegemeiſter kurzerhand, eine
zweite Wiegekarte ausſtellen, die etliche Kilo unter neun
Zent=
nern lautete. Dadurch brauchte er blos 8 Mk. Schlachtſteuer zu
bezahlen. Er begründet heute ſein Vorgehen damit, daß der Bauer
das Tier unmittelbar vor dem Wiegen ordentlich gefüttert habe,
und dadurch das Gewicht künſtlich hinaufgedrückt habe. Der
Wiege=
meiſter behauptet, er habe keine Ahnung gehabt, daß die
Schlacht=
ſteuer vom Gewicht abhängig ſei, und dem Metzger die Karte
gut=
gläubig ausgehändigt. Das Gericht kommt zu der Auffaſſung, daß
infolge eines Formalfehlers eine Urkundenfälſchung nicht
vor=
liege, verurteilt indes die beiden wegen
Steuerhinter=
ziehung den Metzger zu 300 Mk. und wegen Beihilfe
dazu den Wiegemeiſter zu 200 Mk. Geldſtrafe.
Lokale Veranſtalkungen.
Ofe Herunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu befradhten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritiſk.
Auf den heute abend 20 Uhr. im Weißen Saal der
Reſtau=
ration Chriſt. Grafenſtraße ſtattfindenden äußerſt lehrreichen
Vortrag über „Wickel und Packungen —
Abhärtungs=
maßnahmen” ſei nochmals beſonders hingewieſen.
Vereinskalender.
—Odenwaldklub. Am Sonntag, den 3. Dezember. findet
die diesjährige Schlußwanderung ſtatt. Wenn auch gerade keine
Peilchen und Maiglöckchen blühen, ſo wird es doch ein ſchöner
Gang durch die frühwinterliche Natur werden. Die Wanderung
wird wie im Wanderplan feſtgelegt ausgeführt: Reinheim
Hundert Morgen — Kohlbacher Mühle — Kühler Grund.
Ab=
marſch 12 Uhr, am Gaſthaus „Zur Spitze”, „Friſch auf!” zur
frohen Fahrt zum Kathrinchen! Die Mitglieder werden
gleichzei=
tig zu der am gleichen Tage, abens 8 Uhr, in der Spitze”
ſtatt=
findenden Adventsfeier vom „Bund Königin Luiſe” eingeladen
und hiermit gebeten, recht zahlreich zu erſcheinen.
Schleſier=Verein, e. V. Die Trachtengruppen der
hieſigen landsmänniſchen Vereine ſollen mit in den Dienſt des
Winterhilfswerks geſtellt werden. Dieſe Frage wird am
Vereins=
abend am Freitag, den 1. Dezember, 20 Uhr, im Vereinslokal,
Eliſabethenſtraße 12, eingehend behandelt und es werden dazu
ebenfalls eingeladen Schleſier, die dem Verein nicht angehören.
— Vereinigung von Katzenfreunden. Die
De=
zemberverſammlung findet am Freitag, den 1. Dezember, abends
pünktlich 8 Uhr, im Fürſtenſaal des Reſtaurants Chriſt.
Grafen=
ſtraße ſtatt. Außer dem Bericht ſoll das Thema „Katzenzucht”
be=
handelt werden, wozu Intereſſenten beſonders eingeladen ſind.
Eintritt iſt frei, Gäſte willkommen. (Siehe vorgeſtrige Anzeige.)
Tageskalender für Donnerstag, den 30. November 1933.
Union: „Reifende Jugend” — Helia: „Paprika”. — Palaſt: „Der
weiße Adler”. — Reſi=Theater: „Marion, das gehört ſich nicht!“
— Hotel Traube, 17 Uhr: VDA.=Frauengruppe:
Lichtbilder=
vortrag. — Vortragsſaal des Gaswerks, 20 Uhr: Vortrag „
Ein=
führung in die Weihnachtsbäckerei”.
MASS
Aus Heſſen.
Dor der Ernennung der Beiſitzer zu den
Anerben=
gerichken.
Das Staatspreſſeamt teilt mit: Der Landesbauernführer läßt
darauf hinweiſen, daß nunmehr die bei ihm vorliegenden
Vor=
ſchlagsliſten der Kreisbauernführer für die Ernennung der
bäuer=
lichen Beiſitzer zu den Anerbengerichten den zuſtändigen
Amts=
gerichten zugegangen ſind, ſo daß nach der vorgeſchriebenen
Prü=
fung dieſer Liſten die Beſtellung der Beiſitzer durch den
Ober=
landesgerichtspräſidenten erfolgen hann und die Anerbengerichte
ihre Tätigkeit aufnehmen können.
Ds. Arheilgen, 29. Nov. Kirchliches. Mit dem
kommen=
den Sonntag, dem erſten Advent, tritt unſere evangeliſche Kirche
in das neue Kirchenjahr ein. Aus dieſem Anlaß finden an
die=
ſem Tage zwei Abendmahlsfeiern in der hieſigen Kirche ſtatt,
und zwar vormittags nach dem Hauptgottesdienſt und beim
Nach=
mittagsgottesdienſt um 5 Uhr. Seit Jahren iſt es üblich, daß an
dieſem Tage beſonders die Jugend zur Abendmahlsfeier geht.
Hohes Alter. Ihren 87. Geburtstag begeht am kommenden
Sonntag Frau Marie Merlau Witwe, Große Felchesgaſſe 8.
Die Sportvereinigung 04 veranſtaltet am kommenden
Samstag abend im „Löwen” einen Sport= und Werbeabend, der
einen Einblick in die ſportliche Arbeit der einzelnen Abteilungen
geben ſoll.
o. Erzhauſen, 29. Nov. Der Geflügelzuchtverein
(gegr. 1929) hielt am 25. und 26. November ſeine Lokalausſtellung
im Saale „Zur Krone” ab. Es waren 167 Nummern ausgeſtellt.
Gutes Raſſengeflügel war vorhanden. Nachfolgende Ausſteller
wurden mit Preiſen bedacht: Den erſten Ehrenpreis erhielt J. G.
Berk, (das Bild unſeres Führers Adolf Hitler, von der Gemeinde
geſtiftet). Den Preis von der Gaufachſchaft 2 erhielt H. Falk.
Un=
ter anderem wurden zwei Preiſe an H. Schäfer und H. Falk
ver=
geben. Die Ausſtellung war mit einer reichhaltigen Tombola
ver=
bunden.
J. Griesheim, 29. Nov. Muſikaliſche Schulfeier.
Aus Anlaß des Tages der Deutſchen Hausmuſik veranſtaltete die
hieſige Volksſchule im Saale „Zum grünen Laub” eine muſikaliſche
Feier, zu der ein reichhaltiges und abwechſelungsreiches
Pro=
gramm zuſammengeſtellt war. Das von den Schülern unter der
Leitung ihrer Lehrer Gebotene fand reichen Beifall. Herr Rektor
Mall begrüßte die Erſchienenen und wies auf die Bedeutung der
Muſik in Schule und Familie hin. Das Schulorcheſter unter
Lei=
tung von Herrn Lehrer Hering eröffnete mit einem Marſch=
Pot=
pourri den Abend. Es folgten dann abwechſelnd muſikaliſche
Dar=
bietungen von Schülerinnen, unterſtützt von ihren Lehrern, am
Klavier, ſowie luſtige und humoriſtiſche Lieder und Volkstänze
der oberen Klaſſen, wobei beſonders die von Aelteren
aufgeführ=
ten Volkstänze unſerer engeren Heimat, dem Odenwald und
Ober=
heſſen, reichen Beifall ernteten. In einem Vortrag „Die
Haus=
muſik” ſchilderte Herr Reifenrath die Muſik der anderen Völker
gegenüber der deutſchen Muſik und die Pflege der Muſik in den
letzten 400 Jahren, wobei er der bedeutendſten Komponiſten
deut=
ſcher Muſik wie Beethoven, Bach und Mozart, und den Schöpfern
der deutſchen Hausmuſik, Schubert und Wagner, beſonders
ge=
dachte.
Db. Münſter, 29. Nov. Hier wurde die Gründung des
Sied=
ler=Vereins „Eigenſcholle” Münſter vorgenommen. In der
Gründungsverſammlung ſprach Gruppenführer Robert May=
Darmſtadt von der agrarpolitiſchen Abteilung, Gau Heſſen=Naſſau,
über die Bedeutung und Ziele des Siedlertums. Der
neugegrün=
dete Verein iſt dem Reichsbund der Kleingärtner und
Kleinſied=
ler Deutſchlands E. V. angegliedert.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 29. Nov. Arbeitsbeſchaffung.
Im Rahmen des Sofortprogramms der Reichsregierung wurde
die Umpflaſterung der „Hermann=Göring=Straße” mit Errichtung
eines erhöhten Fußſteiges vorgenommen. Dieſe Arbeit iſt ſoweit
beendet. In Ausſicht iſt noch weiter genommen, die Errichtung
eines erhöhten Fußſteiges in der Verlängerung der Kilianſtraße
zur Ober=Ramſtädterſtraße bis zum Hauſe Schad, ferner die
Er=
richtung eines Flutgrabens bzw. Abwaſſerkanals hinter der
Schneckenmühle. Durch dieſe Maßnahmen konnten bisher ſchon und
auch weiterhin einige Erwerbsloſe beſchäftigt werden. — Die
Werke der Odenwälder Hartſteininduſtrie ſind zurzeit ſehr gut
beſchäftigt. Es wird mit voller Belegſchaft gearbeitet. Die
Auf=
tragserteilungen ſind gut.
r. Babenhauſen, 27. Nov. Die Ortsgruppe der NSDAP.
ver=
anſtaltet in dieſem Winter verſchiedene Schulungsabende
um jedem Volksgenoſſen das geiſtige Rüſtzeug zu verleihen, für
die Ziele unſeres Volkskanzlers bei Andersgläubigen zu wirken.
Als Themen ſind u a. vorgeſehen: „Verſailles, Raſſenhygiene
und Bevölkerungspolitik, das Programm der NSDAP., die
Judenfrage, Marxismus und Nationalſozialismus”
Der
Evang. Kirchengeſangverein ſeither dirigentenlos,
hat unter der Leitung von Berufsſchullehrer H. Klein ſeine
Tätigkeit wieder aufgenommen.
Auftaf an vie Lansberskerang!
Mit einer Opferbereitſchaft ohnegleichen ſteht das deutſche
Volk zu ſeinen Volksgenoſſen, die durch die Sünden und Fehler
marxiſtiſch=liberaliſtiſcher „Weltpolitiker” um Arbeit und Brot
und dadurch in Not und Elend gekommen ſind. Wir ſtehen mitten
im Kampf gegen Hunger und Kälte. Ihr draußen auf dem Lande
habt trotz eurer eigenen Not durch die Hergabe von Kartoffeln
und Getreide bewieſen, daß es euch ernſt um die große deutſche
Volksgemeinſchaft iſt. Ich weiß, ihr werdet geben, ſolange ihr
ſelbſt noch etwas habt, damit keiner der unſchuldigen Armen zu
hungern braucht. Wenn ihr hättet ſehen können, mit welch
dank=
barer Freude eure Kartoffeln von den Bedürftigen in den Städten
entgegengenommen worden ſind, wie dabei manchen früheren
Kommuniſten die Tränen in den Augen ſtanden, ihr hättet das
Glück und den Segen, den euer Opfer gerbacht hat, empfinden
und ſpüren müſſen.
Bei der Kartoffel= und Getreideablieferung; die feſtgeſetzt
war, habe ich euch geſagt, daß dies die einzige Abgabe von
Le=
bensmitteln in dieſem Winter ſein wird. Wenn ich euch heute zu
einem neuen Opfer aufrufe, ſo ſoll dies vollkommen freiwillig
ſein, keiner wird zur Abgabe gezwungen werden. Die Zahl derer,
für die wir ſorgen müſſen, iſt trotz der unbeſtrittenen großen
Er=
folge gegen die Arbeitsloſigkeit noch immer ſehr groß. Wir wollen
und müſſen unſer Verſprechen halten, daß niemand hungern und
frieren darf, und ſo gebt auch von euren Hausſchlachtungen etwas
für das Winterhilfswerk hin.
Ich betone es noch einmal; es ſoll dabei keinerlei Zwang
ausgeübt werden. Freiwillig geht zu eurem Ortswalter der
NS.=Volkswohlfahrt und meldet ihm das, was ihr an
geräucher=
ter Wurſt und Speck zu geben bereit ſeid. Die meiſten von euch
werden gerne 2 bis 3 Pfund davon opfern für die, die nichts
haben, und auch der Aermſte unter euch wird ſich nicht
ausſchlie=
ßen und tun, was er kann.
Ihr habt in den Jahren des Kampfes mein Vertrauen zu
euch nie enttäuſcht, und ihr wißt auch jetzt, worum es geht.
Helft den Armen, und ihr helft dem Führer
ſein großes Werk vollenden!
Heil Hitler!
gez.: Dr. Wagner,
Landesführer von Heſſen=Naſſau.
r. Babenhauſen, 25. Nov. Gemeinderat. An der Sitzung
nahm Kreisleiter Burkart=Dieburg teil. Bürgermeiſter
Klein verpflichtete das neue Ratsmitglied Wilh. Rühl 2.
— Der ſeitherige Gemeindeſekretär Ph. Bender wird zum
Ge=
meinderechner ernannt — Als Gemeindeſekretär wird Pg.
Trupp=
führer Hans Löw beſtimmt. — Der ſeitherige Schreibgehilfe des
Rechners wird weiter in der Verwaltung der Gemeinde
beſchäf=
tigt. — Die Bezüge des Friedhofswärters, des Rohrmeiſters und
des Nachtwächters werden neu geregelt. — Die Bürgerſteuer
für 1934 ſoll hier nicht erhoben werden. — Als
Notſtandsarbei=
ten werden insgeſamt 1430 Tagewerke genehmigt. — Unter
Berückſichtigung eines Sachverſtändigenurteils wird die Verſetzung
des alten Kriegerdenkmals auf dem Markplatz auf die
Bahn=
hofsanlage beſchloſſen — Zur Hebung der Winterarbeit ſoll das
Rathaus neu hergerichtet werden. — Die Hundeſteuer wird auf
dem ſeitherigen Satz belaſſen. — Die Vergebung des
Chriſt=
baumverkaufs auf dem Submiſſionswege wird beſchloſſen. — Die
Anſchaffung eines Lichtbildapparates für die Schulen wird
ge=
nehmigt.
m. Beerfelden, 29. Nov. Erfolgreicher
Schützenver=
ein. Unſer Großkaliber=Schützenverein beteiligte ſich am
Mittel=
rhein=Bundesſchießen in Mainz, und zwar mit recht gutem Erfolg.
Herr Karl Willenbücher errang bei außerordentlich ſtarker
Betei=
ligung auf Wehrmannſcheibe einen 10. und auf Standſcheibe einen
11. Preis, außerdem fiel ihm ein dritter Preis in Form eines
Geldbetrages zu. Herr W. Schmucker erzielte einen 18., Herr W.
Siefert einen 20. Preis. Einen ſchönen Eichenlaubkranz mit
Schleife erhielt Herr Karl Lang für hochwertiges Schießen mit
Kleinkaliber.
e. Bad=Wimpfen, 29. Nov. Beerdigung. Die Hebamme
i. R. Karoline Gerſpach wurde unter großer Beteiligung aus allen
Kreiſen der Bevölkerung zu Grabe getragen. Sie war als
Heb=
amme vom 15. Auguſt 1893 bis 1. Juli 1927 in unſerer Stadt
tätig, und hat in dieſer Zeit bei 1558 Kindern Geburtshilfe
ge=
leiſtet.
Bb. Beusheim, 28. Nov. Das Heſſiſche
Landesthe=
ater veranſtaltete auch hier einen ſeiner Werbeabende,
deſſen Beſuch recht erfreulich war. In großer Abwechſlung
wur=
den Ausſchnitte aus Opern, komiſchen Opern, Schauſpielen, dann
Tanzdarbietungen, Soli für Geige und Flöte und humorvolle
Chanſons gebracht. Ein großer Teil der beſten Kräfte des
Lan=
destheaters hatte ſich in den Dienſt der Sache geſtellt. Herr Fred
Schroer wirkte in vorbildlicher Weiſe als Anſager. Zu Beginn
des Abends verbreitete ſich der Reichspropagandaleiter für Heſſen,
Pg. Trefz, in grundlegenden Erläuterungen über die zu
erſtre=
bende Verbundenheit des deutſchen Theaters mit dem deutſchen
Volk. In ähnlicher Weiſe äußerte ſich der Kreisleiter der NSBO.
für das Theaterweſen Pg. Heck. Der jeder Programmnummer
folgende lebhafte Beifall des zahlreichen Publikums läßt
erwar=
ten, daß die beabſichtigten Wiederholungen derartiger Abende
ver=
wirklicht werden können.
Em. Heppenheim a. d. B., 28. Nov. Das
Bühnenſchau=
turnen des Turnvereins ging unter ſtarkem Beifall der
zahlreich erſchienenen Bevölkerung, insbeſondere auch der
For=
mationen der NSDAP., im Saalbau Kärchner vor ſich. Ein
Teil=
ertrag des Abends floß der Winterhilfe zu. Nach dem
Eröffnungs=
marſch des Spielmannszuges ſangen Turner und Turnerinnen das
Treuelied, das zu der Anſpräche des Vereinsführers Dr. Grimm
überleitete. Der Redner bekundete ſeine Freude über das ſtändig
wachſende Intereſſe der Bevölkerung am deutſchen Turnen, deſſen
Segnungen das geſamte Volk teilhaftig werden müſſe, damit ein
ſtarkes, lebenskräftiges Geſchlecht erſtehe, bereit zu den Aufgaben
und Opfern, die der Führer von ihm erwartet. Er gedachte der
25 im Weltkrieg gefallenen Heppenheimer Turner und weihte
ihnen eine Minute ſtillen Gedenkens. Nach einem Vorſpruch
führ=
ten alle Abteilungen das deutſche Turnen in ſeiner großen
Viel=
ſeitigkeit vor, und legten mit ihren Darbietungen ein beredtes
Zeugnis ab von der Leiſtungsfähigkeit des Vereins.
Bm. Hofheim (Ried), 27 Nov. Im „Kaiſerhof” hatte der
Turn=
verein ein Schau= und Werbeturnen, woſelbſt im 1. Teil
die Jugend im 2. Teil die Aktiven auftraten. Die kleinen und
größeren Schüler und Schülerinnen zeigten nach flottem
Auf=
marſch in Reigen, Körperſchule, Barrenturnen, Bodenübungen
und Pyramiden ſchöne Leiſtungen. Von den Aktiven ſahen wir
nach exaktem Aufmarſch mit Geſang und einer Anſprache des Herrn
Lehrers Balß ſchönes Turnen an Pferd und Barren, gutgeübte
Sprünge und ebenfalls Körperſchule. — In dieſen Teil war eine
Ehrung der Sieger von den Turnfeſten in Lampertheim.
Wachen=
heim und dem Landskronfeſt eingeflochten, wobei auch ein 25
jäh=
riger Jubilar ausgezeichnet wurde. Eine würdige Totenehrung
mit erhebender Gedächtnisrede des Herrn Lehrers Balß beſchloß
den Abend.
Ca. Lorſch, 29. Nov. Gefallenen=Gedenkfeier. Vom
Freiwilligen Arbeitsdienſt veranſtaltet, fand am Dienstag abend
im Gaſthaus. Zum Lagerhaus” dahier eine erhebende Gefallenen=
Gedenkfeier für die Toten des Weltkrieges ſtatt. Umrahmt von
Anſprachen des Herrn Hof, kam der Film „Weihe des heſſiſchen
Kriegerfriedhofes Roye—St. Gilles (Sommegebiet,
Nordfrank=
reich) zur Vorführung, der in Lebendigkeit Bilder der ehemaligen
Kampfſtätten und Bilder der letzten Ruheſtätten unſerer Helden
zeigte. In ſeinem Schlußwort forderte Herr Hof auf, den großen
Toten die Treue zu halten, dann würde Deutſchland nicht
unter=
gehen. Die Feier wurde verſchönert durch Choräle und ſonſtige
Muſikvorträge der Kavelle des Deutſchen Arbeitsdienſtes, Gruppe
Bensheim, unter der Leitung von Herrn Obermuſikmeiſter Kiſſel.
*
A
4
Tiolen
Nüt T
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 332
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 30. November 1933
Der Werkankeil des Holzes
Am Bertäulspreis von Modein.
Ein Vertreter der oberheſſiſchen Holzinduſtrie hat vor
wenigen Tagen die Behauptung aufgeſtellt, daß durch eine 20
pro=
zentige Steigerung des Rundholzpreiſes beim fertigen Möbelſtück
eine Preiserhöhung von 45 Prozent eintrete, daß alſo ein
Möbel=
ſtück, das jetzt 100 RM. koſte, infolge des um 20 Prozent
erhöh=
ten Rundholzpreiſes nicht unter 145 RM. geliefert werden könne.
Es muß mit Nachdruck darauf hingewieſen werden, daß dieſe
Ausführungen in keiner Weiſe den Tatſachen entſprechen. Die
Rechnung beruht auf ganz verkehrten Grundlagen; ſie iſt an
Hand nachfolgender Notiz leicht zu widerlegen, die am 20.
Okto=
ber 1933 im „Holzhandelsblatt” Nr. 84 erſchienen iſt:
„Der Wertanteil des Holzes am
Verkaufs=
preis von Möbeln,
In der „Bayeriſchen Schreiner=Zeitung” vom 31. Auguſt 1933.
iſt eine Koſtenberechnung für die Einrichtung eines
Schlafzim=
mers aufgemacht. Die Ausführung iſt in Lärchen= und
Fichten=
holz mit wenigen Furnieren und Sperrholz gedacht. Von den
Koſten entfallen auf:
Arbeitslöhne
1. 2tür. Kleiderſchrank . 38,60
2. Eine Bettſtelle
3. Herrenkommode
4. Ein Nachttiſch
5. Ein Stuhl
R0
6. Ein Spiegelrahmen
Zuſammen: 90,62
9o
467,00
0,95
— 19,4
61,1.
—100 7
Dieſe auf fachmänniſcher Berechnung beruhende Ueberſicht
über die Koſtenelemente von Möbeln zeigt wieder, daß der An=
teil des Holzwertes höchſtens ein Fünftel beträgt. Dabei iſt zu
beachten, daß die Holzkoſten ſich auf Material beziehen, das auf
den Säge= und Furnierwerken für den Schreiner bereits
vor=
gerichtet und daher auch ſchon mit Löhnen uſw. vorbelaſtet iſt
Der in den Holzkoſten enthaltene
Waldholz=
preis beträgt kaum die Hälfte. Eine Steigerung der
Waldholzpreiſe kann alſo nur eine geringfügige Erhöhung der
Möbelpreiſe zur Folge haben.”
Steigt beiſpielsweiſe ſo beträgt der Die Preisſteigerung
Verkaufspreis
des fertigen
Möbelſtücks:
485,12 RM.
489,66 RM.
494,19 RM.
Hierbei iſt zu beachten, daß der in den Holzkoſten enthaltene
Waldholzpreis kaum die Hälfte beträgt. Eine 20prozentige
Rund=
holzpreisſteigerung bewirkt alſo eine noch nicht 3prozentige
Stei=
gerung der Möbelholzpreiſe und nicht eine 45prozentige, wie der
Vertreter der oberheſſiſchen Holzinduſtrie zu beweiſen verſucht hat.
der obengenannte
Holzwert
von 90,62 RM.
um 20% — 18,12 RM.
um 25% — 22,66 RM.
um 30% — 27,19 RM.
am fertigen
Möbel=
ſtück beträgt ſomit
nur:
3,8
4,9
5,8 9
Ca. Lorſch, 27. Nov. Eine intereſſante Vogelausſtellung
zeigte der Kanarien= und Vogelzuchtverein im Gaſthaus Zum
weißen Kreuz” ſeinen Beſuchern. Neben einheimiſchen Tieren
aller Art waren auch exotiſche Sänger aller Schattierungen zu
ſehen. — Gemüſebau. Der Spargel=, Bohnen=, Erbſen= und
ſonſtige Gemüſebau hat in den letzten Jahren einen immer
größe=
ren Umfang angenommen. Im kommenden Jahre iſt eine
Kon=
tingentierung der Anbaufläche vörgeſehen, weshalb ſich die
betref=
fenden Anpflanzer verſammelten, um zu dieſer Frage Stellung zu
nehmen.
— Stockſtadt a. Rh., 27. Nov. Schauturnen der
Turn=
gemeinde e. V. Die Turngemeinde veranſtaltete zugunſten der
Winterhilfe ein Schauturnen unter Mitwirkung aller
Abteilun=
gen. Turnerin Helene Henninger gelobte mit dem in feiner Weiſe
zum Vortrag gebrachten Vorſpruch, daß auch die Turnerſchaft
mit=
helfen will am neuen Deutſchland. Nach der Begrüßungsanſprache
des Führers, Turner Fritz Nold, erfolgte der Aufmarſch der
Kna=
ben und Mädchen zur Siegerehrung, die Oberturnwart Merz vor=
nahm. Nach einem Sieg=Heil auf Volk und Vaterland, auf den
Kanzler und Reichspräſidenten wurde gemeinſchaftlich das
Deutſch=
landlied und Horſt=Weſſel=Lied geſungen. Nun wechſelten in
bun=
ter Reihenfolge die turneriſchen Darbietungen der einzelnen
Ab=
teilungen. Hierbei konnte man feſtſtellen, daß die Führung
der=
ſelben durchweg in guten Händen liegt. Reicher Beifall lohnten
die Darbietungen der Knaben und Mädchen, der Turner und
Turnerinnen und des Spielmannszuges. Ortsgruppenleiter und
Bürgermeiſter Metzger gedachte am Schluſſe des Abends noch des
Kanzler des Deutſchen Volkes. Mit einem Sieg=Heil, dem
Deutſch=
land= und Horſt=Weſſel=Lied war der in allen Teilen harmoniſch
verlaufene Abend beendet, der ein lebendiges Bild von der
viel=
ſeitigen Arbeit der Turngemeinde gegeben hat.
„Gernsheim, 29. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 28. November 0,60 Meter, am 29. November 0,62 Meter,
jeweils vormittags 5.30 Uhr.
Hirſchhorn, 29. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 28. November 1.49 Meter, am 29. November 1,52 Meter,
jeweils vormittags 5.30 Uhr.
Eb. Langen, 29. Nov. Todesfall. Der frühere
Bürger=
meiſter von Langen, Georg Zimmer, der der Gemeinde vom
Jahre 1920 bis zum Frühjahr 1933 vorſtand, iſt im Alter von
61 Jahren in einem Frankfurter Krankenhaus geſtorben.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Worms, 29. Nov. Die Wormſer Stadtbibliothek
zieht ins Bergkloſter. Die Stadtbibliothek in Worms, die
unter ihren zahlreichen alten Bücherſchätzen u. a. auch eine
her=
vorragende Sammlung der alten Kant=Literatur beſitzt, hat jetzt
durch die Schenkung des Bergkloſters ein neues Heim erhälten.
Das Bergkloſter, bisher Familienſitz eines Wormſer
Großindu=
ſtriellen, iſt ein vor 50 Jahren errichtetes ſchloßähnliches
An=
weſen, das ſich auf uralter Kulturſtätte erhebt. Der Boden birgt
hier Erinnerungen aus der Römerzeit und eines fränkiſchen
Klo=
ſters, das länger als ein Jahrtauſend in Anſehen ſtand.
Aus=
grabungen, deren Durchführung geplant iſt, ſollen über die
ge=
ſchichtliche Bedeutung des Bergkloſters Aufſchluß geben. Mit dem
Umzug der Bibliothek wurde bereits begonnen: in wenigen
Mo=
naten wird ſie in ihrem neuen Heim der Oeffentlichkeit
zugäng=
lich gemacht werden.
Von den noch nicht abgehobenen 28=
pro=
zentigen Aufwertungsbeträgen wird hiermit
allen Sparern die Hälfte freigegeben und zur
Abhebung bereitgeſtellt. Bereits geleiſtete
Teil=
zahlungen werden auf die freigegebene Hälfte
auf=
gerechnet. In Fällen nachgewieſener Bedürftigkeit
werden auch höhere Beträge ausbezahlt.
Bei der Abhebung ſind, die alten Sparbücher
oder die ſ. Zt. erteilten roten Abrechnungszettel
vor=
zulegen. Wenn die Uebertragung der freigegebenen
Beträge auf neue Sparbücher gewünſcht wird, dann
ſind beide Bücher vorzulegen. Eine Abhebungspflicht
beſteht für die alten Sparer nicht; die freigegebenen
Beträge können ſelbſtverſtändlich unter der für neue
Spareinlagen üblichen Verzinſung ſtehen bleiben und
auch ſpäter abgehoben werden.
Nähere Auskunft wird bei unſeren ſämtlichen
Kaſſenſtellen bereitwilligſt erteilt.
Auszahlungsſtelle befindet ſich nur bei unſerer
(St 14390
Hauptſtelle Rheinſtraße 34.
Darmſtadt, im November 1933.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
Schlafzi. u. Küchen Guterh. Dauerbrd.. billig Krämer
& Delp. Rheinſtr. Ofan
28, Hof. Eig. Schrei= ſof. billig zu verk.
nerei. Kein Laden
daher billig. (143191
Rheinſtraße 63, II.,
anzuſ. v. 8—12 Uhr.
2teil. neue
Friſeur=
toil. günſt. z. verk.
Anf. u. W. 156 Gſt.
F. neu. mod. groß.
Cuppenwag. bill.
k. Neugaſſe 1, II.:
Durlanddter doreßeau reet
Die Druckbogen des Namenteils
Buchſtabe 5 bis z
liegen von Donnerstag, den 30. Nov. bis
Dlenstag, den 5. Dezember im
Einwohner Meldeamt, Meldeſaal
Wilhelm=Gläſſingſtraße 21/23, zur Ein=
(14383
ſicht auf.
Dienſtſtunden des Meldeamtes:
Montag bis Freitag 8—13 u. 15—17 Uhr,
Samstag 8—12 Uhr.
Vergleichsverfahren.
Ueber das Vermögen der Firma Alters
Möbeltransport G.m.b.H. in Darmſtadt,
Eliſabethenſtraße 34, wird heute, am
22. November 1933, vormittags 10 Uh=
20 Minuten das Vergleichsverfahren zur
Abwendung des Konkurſes eröffnet, da
die Schuldnerin zahlungsunfähig und
überſchuldet iſt.
Der Rechtsanwalt Dr. Curt Schmidt in
Darmſtadt, Kaſinoſtr. 22, Telefon 4008
wird zur Vertrauensperſon ernannt.
Ein Gläubigerausſchuß wird nicht beſtellt.
Termn zur Verhandlung über den
Ver=
gleichsvorſchlag wird auf Mittwoch,
den 13. Dezember 1933, vormittags
11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht,
Saal 118, anberaumt.
An die Schuldnerin werden keine
Ver=
fügungsbeſchränkungen erlaſſen. (14389
Darmſtadt, den 22. November 1933.
Heſſiſches Amtsgericht.
Die Inſiallation
der elektriſchen Licht= und
Kraftanlage
für die Kälberhalle im ſtädt.
Schlacht=
hof ſoll alsbald öffentlich vergeben
wer=
den. Angebotsvordrucke ſind auf Zimmer
Nr. 27 der unterzeichneten Direktion
er=
hältlich, wo auch die Angebotsunterlagen,
Pläne und die zur Verwendung vorge
ſehenen Materialmuſter eingeſehen werden
können.
(ſt. 14388
Angebote ſind in verſchloſſenem
Um=
ſchlag mit der Aufſchrift: „Elektriſche
Inſtallationen, Kälberhalle Schlachthof
bis Mittwoch, den 6. Dezember 193
vormittags 10 Uhr hier einzureichen.
Darmſtadt, den 28. November 1933.
Direktion
der ſtädt. Betriebe,
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[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, 30. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 332 — Seite 9
veschichten aus auler Welt
d
Das Ende der Prohibikion.
Am 5. Dezember tritt der Widerruf des Prohibitionsgeſetzes
ſormell in Kraft. Damit fällt eines der unpopulärſten Geſetze,
mit denen Amerika jemals bedacht war. Die 13 Jahre ſeiner
Beltung waren Jahre dauernder Geſetzesverletzungen. Es ſetzte
ofort ein Schleichhandel von rieſigen Dimenſionen ein. Die als
saloons” bekannten Bierwirtſchaften verſchwanden allerdings,
ſafür ſchoſſen „Flüſterkneipen” wie Pilze aus der Erde. Beim
ſeſellſchaftlichen Zuſammenſein junger Männer und Mädchen,
on Studenten und Studentinnen, gehörte es einfach zum guten
lon, eine Whiskyflaſche „auf der Hüfte” zu tragen und wüſte
rinkgelage zu veranſtalten. Inzwiſchen wurde der
Schleich=
andel ſyſtematiſch ausgebaut. Es bildeten ſich Ringe von
otoriſchen Gangſters, die das Alkoholgeſchäft übernahmen. Die
hronik der Prohibition iſt reich an Bluttaten, die ſich aus
ſuſammenſtößen zwiſchen rivaliſierenden Gangſters und
Racke=
ers ergaben. Zu alledem kam noch die Korruption vieler der
ſit der Durchführung des Geſetzes betrauten Beamtenkreiſe.
Die Durchführung des Prohibitionsgeſetzes, ſoweit davon
berhaupt geſprochen werden kann, war ſehr koſtſpielig. Die
loſten der Unterhaltung des rieſigen Apparates von
Prohi=
ſtionsbeamten betrugen etwa 500 Millionen Dollar.
Berück=
chtigt man auch den Ausfall an Steuern aus dem Verkauf
ſkoholiſcher Getränke, ſo dürften ſich die Prohibitionskoſten um
ſeitere 800 Millionen Dollar erhöhen.
Ein Anfang dieſes Jahres veröffentlichter amtlicher Bericht
ſeſigt, daß bei der Durchführung der Prohibition 175
Privat=
deiſonen und 79 Prohibitionsbeamte getötet worden ſeien.
Legen Verletzung des Prohibitionsgeſetzes wurden insgeſamt
3383 Perſonen verhaftet, 23 165 Brennereien wurden ſtillgelegt.
ſeiter wurden wegen geſetzwidrigen Alkoholtransports uſw.
1833 Automobile beſchlagnahmt, ferner wurden 15 244
Deſtil=
erapparate, 3 261 746 Gallonen Bier 1665 677 Gallonen
Spiri=
oſen, 324 000 Gallonen Wein, 4961 682 Pfund und 959 624
allonen Gärungs= und Braumaterialien ſowie 32 872 078
Gal=
nen Maifche konfisziert.
Einer von Clark Warburton in einer Wirtſchaftsſchrift über
e wirtſchaftlichen Ergebniſſe der Prohibition veröffentlichten
ſatiſtik zufolge gab das amerikaniſche Volk in zehn
Prohibi=
insjahren über 36 Milliarden Dollars für geſetzwidrig herge=
Ute und eingeſchmuggelte alkoholiſche Getränke aus.
Nunmehr müſſen neue Steuer= und Zollgeſetze für den
indel mit Alkohol geſchaffen werden. Zur Zeit beſteht die
ſſicht, nach dem Widerruf nur eine mäßige Getränkeſteuer zu
deben, um das Bootleggen, den Schleichhandel, möglichſt
ein=
ſchränken. Aber Schleichhandel wird auch künftighin in
ge=
ſſem Umfange weiterbeſtehen, da ja in einigen Bundesſtaaten
ch künftig Prohibition herrſchen wird, wie z. B. in
Nord=
d Südkarolina, die ſich gegen Aufhebung des
Prohibitions=
etzes ausgeſprochen haben. Staaten, die „trocken” bleiben
Aen, haben ihre eigenen ſtaatlichen Prohibitionsgeſetze.
Die Schlafftäften der Völker.
Noch heute ſchläft der größte Teil der Menſchheit nicht in
kklichen Betten, ſondern auf einfacheren Lagerſtätten. Dabei
ſucht man gar nicht an die Naturvölker in Amerika,
ſtralien, Afrika und den Südſee=Inſeln zu denken, die auf
ſoslagern, in Erdhöhlen, im Gebüſch oder Hängematten die
ch: verbringen. Auch die Chineſen, die Japaner, die
Be=
hner Oſtindiens, die Koreaner und andere Völker Aſiens
nen das richtige Bett noch nicht. Die Lappländer verkriechen
des Nachts in einen Schlafſack, die Bewohner Oſtindiens
geben ſich beim Schlafen mit einem Schlafſack aus ganz
hten Stoffen, der Schutz gegen die Moskitos und andere
19egeiſter gibt. Viele der Armen in Oſtindien haben nicht
mal eine feſte Schlafſtätte. Sie legen ſich mit ihrem
Schlaf=
draußen im Freien hin, unter einen Baum, an eine Mauer,
den Rand einer Straße oder an das Ufer eines Flußes.
Japaner kennt nur die Matte als Schlafſtätte, ein Holzblock
6 als Kopfkiſſen dienen. Aehnlich ſind die Schlafſtätten
de=
lneſen, nur daß dieſe bei den Vornehmen ſchon häufiger mit
rlei Zierrat ausgeſchmückt ſind. Weiter nördlich, in den
en Gegenden Chinas, in Korea und in der Mandſchurei, iſt
* Art Lehmofen als Lagerſtätte für die geſamte Familie
her=
ichtet. Dieſer Ofen wird auch des Nachts geheizt, und auf
lagern ſich die Familienangehörigen. Im allgemeinen läßt
Wech i dein eber de ſardtgein Seſler ift e Schaſe
ken ausruhen. Und auch dabei gibt es noch viele Ausnahmen.
den ärmſten Gegenden Spaniens und Portugals, in den
ten Ebenen Südamerikas, iſt auch beim „weißen Mann” das
* noch nicht allgemein eingeführt.
Das Opfer ſeiner Höflichkeit.
Gk) Paris. Vox einigen Jahren ſtarb in Paris Blasco
tnez, einer der namhafteſten neuzeitlichen ſpaniſchen
Roman=
iftſteller, an den Folgen einer Lungenentzündung. Ibanez
* zeitlebens ein Bohemien wie er im Buche ſteht und
ver=
att auch ſeinen frühzeitigen Tod ſeiner übertriebenen
Höf=
keit, gepaart mit Leichtſinn und chevaleresken Allüren. Er
1e zwei vornehme Damen aus Amerika zum Abendeſſen ein=
Aden, und nach dem Souper begaben ſie ſich in das berüch=
tigte, und zwar ob ſeiner phantaſtiſchen Preiſe berüchtigte
Nacht=
lokal „Night Club”. Woſelbſt der Sekt natürlich in Strömen
floß. Nach einem durchaus luſtigen und ausgelaſſenen Abend
wurde dem Gaſtgeber die Rechnung vorgelegt, aus der er erſehen
konnte, daß für eine Flaſche Sekt die „Kleinigkeit” von 450
Franken berechnet worden iſt. Was tut in ſolchen Fällen ein
Kavalier. Er zahlt und ſchweigt natürlich. Dies tat auch der
Schriftſteller und gab, wörtlich gemeind, ſein „Letztes” her. Dann
geleitete er ſeine beiden Tiſchgenoſſinnen zu deren Vierſitzer,
ver=
abſchiedete ſich herzlichſt, und ſtellte feſt, keinen roten Groſchen
mehr zu beſitzen. Nicht einmal die paar Franken für eine Taxe.
Ein normaler Sterblicher pumpt ſich in ſolchen Fällen eine
Klei=
nigkeit. Selbſtverſtändlich hätte Ibanez leicht einiges Geld
be=
kommen können. Doch ein ſpaniſcher „Grande” iſt viel zu ſtolz
und — in dieſem Falle — viel zu weltfremd, um das einfache
Manöver durchzuführen. Er ging lieber per pedes apoſtolorum
durch die naßkalte Winternacht, erkältete ſich, vernachläſſigte die
Krankheit, erwiſchte eine Lungenentzündung und ging binnen
drei Wochen darauf . . ."
So ſtarb der weltberühmte Verfaſſer der „Arena” mit
knap=
pen 58 Jahren.
Martin Luther erzählt ſein Leben. Herausgegeben von Pfarrer
G. Mix=Guben. Preis: geheftet 1,20 RM. Kranzverlag,
Ber=
lin SW. 68, Alte Jakobſtraße 129.
In dieſem Büchlein redet Dr. Martin Luther ſelber und
ab=
geſehen von zwei Augenzeugen ſeines Lebens niemand ſonſt. Er
tritt unter uns, als wären wir ſeine Zeitgenoſſen. Die Art, wie
er erzählt, macht uns mit ſeiner Eigenart vielleicht noch beſſer
vertraut, als das, was er in Tiſchgeſprächen, Briefen,
Gelegen=
heitsſchriften uſw. von ſich erzählt. Da begegnen wir keinem
glat=
ten oder ſanften Heiligen, ſondern dem derben, oft groben,
gewiſ=
ſenhaft=ernſten, gottesfürchtigen und doch auch wieder
humorvol=
len und zartfühlenden deutſchen Bauernſproß vergangener Zeit;
dem Menſchen, aus Erde gemacht und zugleich von Gottes Geiſt
getrieben.
König, Guſtav, 28 Bilder aus Luthers Leben. Mit begleitendem
Text von H. Stallmann. 4. Auflage. 32 Seiten. Oktav. 45
Pfg. 50 Stück 20.— Mk., 100 Stück 36.— Mk. Verlag von
Jo=
hannes Herrmann, Zwickau (Sachſen).
Auch unſere Kinder ſollen Luther kennenlernen. Aber unter
der Menge der neu erſchienenen Lutherbücher eignen ſich nur
wenige dazu gerade unſerer Jugend Luther lieb zu machen. Nun
hat der Verlag Johannes Herrmann, Zwickau (Sachſen), das Buch
herausgebracht, das recht geeignet iſt, das Lutherbuch der
deut=
ſchen Jugend zu werden. Die Bilder von König zeigen in leicht
verſtändlicher Weiſe die bedeutſamſten Augenblicke, aus Luthers
Leben. Der begleitende Text von H. Stallmann iſt kindertümlich,
ſchlicht und klar.
* Die Kirche Chriſti und der Staat Hitlers. Wiederholt hat
Wilhelm Stapel in ſeinem „Deutſchen Volkstum” und auch
1932 durch ſein vielbeachtetes Buch „Der chriſtliche Staatsmann”
zu den Fragen „Chriſtentum und Staat” Stellung genommen.
Im Sommer 1933 hat er durch eine Reihe von Vorträgen in
Tübingen, Bonn und Königsberg zu den eben beſonders
brennen=
den Fragen des gleichen Themas ſich geäußert. Dieſe Vorträge
ſind geſammelt in einem bei der Hanſeatiſchen Verlagsanſtal
Hamburg, erſchienenen Buch (89 S. broſchiert 1.50 RM.)
heraus=
gekommen. Die Löſung des vorliegenden Problems iſt eine der
vordringlichſten Lebensfragen des deutſchen Volkes. Darum ſind
wir für jeden Beitrag dankbar. — Stapel iſt ſeit langem einer
der klarſten Vertreter des völkiſchen Gedankens und der
Geſtal=
tung von Staat und Kultur aus dem Volkstum. Nicht
verwunder=
lich, daß er das Problem Kirche auch von dieſem Standort aus
ſieht und darum nicht immer richtig ſieht. — In dem erſten
Vor=
trag ſetzt er mit überlegener Klarheit den Unterſchied zwiſchen
Hitlerſtaat und Bismarckſtaat auseinander. Dann geht er dazu
über, das Verhältnis vom nationalſozialiſtiſchen Staat und
Nationalkirche darzuſtellen. — Die beiden nächſten Kaviteln,
„Der nationalſozialiſtiſche Staat und die Una ſancta” und „Das
Autoritätsproblem der lutheriſchen Kirche” beſchäftigen ſich unter
underem eingehend auch mit der Frage der Sittlichkeit, ihrer
völ=
kiſchen Gebundenheit und darum auch ihrer ſtaatlichen Regelung.
Das letzte Kapitel „Kirchenſtreit und Kirchenfrieden” geht auf die
Tagesfragen näher ein. — Jedenfalls ein Buch, zu dem jeder, der
ſich in dieſen Dingen mitzureden getraut, ſich auseinandergeſetzt
haben muß.
Frontſoldaten marſchieren — von der Somme ins Dritte Reich.
Von Karl Eyſenhut. In feſtem Kunſtdruckumſchlag 20 Pfg.
Stahlhelm=Verlag G. m. b. H., Berlin SW. 11.
Als die deutſchen Frontſoldaten aus den Trichterfeldern des
Weltkrieges heimkehrten, da trugen ſie in ſich das Geſetz der
Na=
tion, da laſtete auf ihnen die Verpflichtung, zu vollenden, was ſie
1914 begonnen hatten und was durch ſchmähliche Revolte
marxiſti=
ſcher Volksverräter wieder zerſtört worden war. Die
Frontſol=
daten ſind zur Vollendung dieſer Aufgabe in zwei Marſchkolonnen
angetreten. Im Süden des Reiches unter Adolf Hitler in der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung, im Norden unter Franz Seldte
im Stahlhelm. Wie der fünfzehnjährige Weg der nördlichen
Marſchkolonne, der Wea des Stahlhelms, aus der heroiſchen
Land=
ſchaft des Krieges ins Dritte Reich führt, in dem ſich das Wollen
aller deutſchen Frontſoldaten vollendet, das wird in dieſer reich
illuſtrierten Schrift knapp aber überzeugend dargeſtellt.
—Alexander Thomas: „Deutſchland — Freiwild?? Ein
Luft=
ſchutzroman von Bomben, Geld und Liebe. Verlag „Offene
Worte”, Berlin W. 35.
Atembeklemmend. ſpannend, bis zur letzten Zeile, iſt dieſer
neue Roman! Wie Spinnen ziehen die fremden Spionagebüros
ihre Netze über dem wehrloſen Deutſchland zuſammen!
Hoch=
ſtapler Erpreſſer, Verbrecher und ſchöne Frauen arbeiten
fieber=
haft! Freibeuter der Luft drohen! Sie wiſſen, daß das entwaffnete
Deutſchland keine Kampfflieger entgegenſtellen kann. Wird
Deutſchland dem ruchloſen Anſchlag erliegen? Dieſe Frage iſt
weit über die Handlung dieſes feſſelnden Romans hinaus von
größter Bedeutung. Stellt ſie uns doch mitten hinein in die
drän=
genden Probleme unſerer Zeit, die ſich um den Kompler „
Wehr=
los — Wehrnot” ballen. Der bisher nur unter dem Pſeudonym
Axel Alexander bekannte Verfaſſer der „Schlacht über Berlin”
zeigt hier, wie ein einziges, von Verbrecherhand geführtes
Bom=
benflugzeug den ſicheren und ruhigen Gang friedlichen deutſchen
Lebens in Frage ſtellen kann.
„Jugend zwiſchen geſtern und heute”, von Carl Friedrich
Strauß. In Ganzleinen geb. Preis 3,40 RM. Verlag F.
Oskar Gnauck in Leipzig O 27.
Ein ſpannendes, mit fröhlichem Ernſt geſchriebenes Buch, das
von den erſten Sturmzeichen der großen nationalen
Freiheitsbe=
wegung an den unverwüſtlichen Lebenswillen der deutſchen Jugend
mit hinreißendem Schwung zum Ausdruck bringt. Im Hintergrund:
München, ſein Studentenleben, ſein Karneval, ſein Bergwinter.
Die zitternde Unruhe der Nachkriegszeit, die Fieberkurve der
Inflation, die erſten Keimzellen der damals noch ſchlummernden
Kraft der nationalſozialiſtiſchen Erhebung, die von München ihren
Ausgang nahm. Im Vordergrund: Vier junge, deutſche Menſchen,
zwiſchen geſtern und heute, im Brennpunkt der alten und neuen
Zeit, umſpielt noch vom Opferbrand des Weltkrieges und von der
Morgenröte einer helleren Zukunft. Neben zwei ſonnigen
Men=
ſchenkindern, denen man ob ihrer Natürlichkeit und Fröhlichkeit
gut ſein muß, ſtehen eine ſtille, blonde Südtirolerin und ihr ſturm=
und drangvoller Partner, der durch die ſonderbarſten Irr= und
Umwege als Börſenſpekulant, Tanzlehrer, Werkſtudent, ſich ſchließ”
lich doch noch ſelber findet und erkennt: Die Jugend iſt eine Pflicht
— und kein Vergnügen
Felicitas Roſe, „Heideſchulmeiſter Uwe Karſten”, Roman.
Jubiläums=Ausgabe (400. Tauſend) in Großformat mit 108
Bildern in Tiefdruck. Ganzleinen 4,80 RM. Deutſches
Ver=
lagshaus Bong u. Co., Berlin W. 57.
Es iſt zu begrüßen, daß der Verlag von dieſem wohl ſchönſten
und zugleich tiefſten Roman von Felicitas Roſe, der durch ſeine
dichteriſchen und ſittlichen Werte zu einem deutſchen Volks= und
Heimatbuch geworden iſt, eine Jubiläums=Ausgabe in größerem=
Format mit prächtigen Tiefdruck=Heidebildern veranſtaltet hat.
Hier kommt der Grundgedanke dieſes Werkes, in dem
Menſchen=
ſchickſale mit dem Leben der Heide innig verknüpft ſind, aufs
klarſte zum Ausdruck. Stimmungsſchwer lebt vor dem Leſer die
Umwelt des Heideſchulmeiſters auf: die Heide mit ihrer
Einſam=
keit, ihrer Weite und Nähe, ihrem blühenden Heidekraut, ihren
Birken, Wacholder= und Ginſterbüſchen. Zugleich blicken wir in
die Züge der äußerlich knorrigen und wortkargen, innerlich
emp=
findungstiefen Heidjer, die mit unverbrüchlicher Treue an ihrer
Heimat, ihren Sitten und Gebräuchen hängen.
— Der Amerika=Johann. Roman von Felix Moeſchlin. 8‟.
333 Seiten. Montana=Verlag, A.=G. Horw=Luzern und
Leip=
zig. Preis in Ganzleinen gebunden 6 RM.
Der Amerika=Johann, der als junger Burſche nach Amerika.
ausgewandert war, kehrt in das heimatliche Dorf zurück. Einſt
war er Bauer geweſen wie ſeine Väter und ſeine Nachbarn im
ſchwediſchen Bergdorf. In der Neuen Welt hatte er aber das
„Buſineß” kennengelernt, und ſo kehrt er heim und kauft den
Bauern ihren Wal dab, baut ein Sägewerk, die „Fabrik” und
bringt das Geld ins Dorf, er nimmt aber dafür den bäuerlichen
Boden und Wald. Die Kultur des bäuerlichen Handwerks wird
zerſtört, die Anſprüche werden künſtlich hinaufgeſchraubt und
be=
friedigt durch die Flut billigen Fabrik=Tandes, den er in einem
kleinen Laden bald feilhält. Die bodenſtändige Eigenart geht
da=
mit verloren und wird erſetzt durch brüchige Scheinkultur.
Moeſchlin geſtaltet hier die tiefe Tragik des Verfalls einer
boden=
ſtändigen und bäuerlichen Sitte mit der ganzen Kraft eines
leidenſchaftlichen Herzens. Dieſer Einſatz tiefen Gefühls und die
Sorgfalt der einfachen Sprache laſſen uns das Buch zum Erlebnis
werden.
* Atlantis. Das Novemberheft von „Atlantis” iſt ein
ſchö=
nes Beiſpiel dafür, wie dieſe lebendige Monatsſchrift ihren
Themenkreis „Länder — Völker — Reiſen” im Sinne einer
ver=
antwortungsvollen, kulturellen Haltung ſtändig aufs neue zu
er=
weitern und zu vertiefen weiß. Dem Schweifen in die weite
Welt ſteht die bewußte Pflege heimiſchen Volkstums und ſeiner
ſchönen Traditionen gegenüber. Wie ſehr man aus dem eigenen
Volkstum heraus die Kulturen der Erde und die bunte Fülle
ihrer Erſcheinungen zu erkennen vermag, wird in den
Atlantis=
heften immer wieder zu einem freudigen Erlebnis.
— Hinter den Kuliſſen von Verſailles. Es iſt einem
ſchwedi=
ſchen Schriftſteller jetzt gelungen, nach ausſchließlich engliſchen,
franzöſiſchen und amerikaniſchen Quellen die dunklen
Hinter=
gründe des Friedensdiktates ans Licht zu bringen. Amtliche und
private, zum Teil im Ausland verbotene Darſtellungen ſind
be=
nutzt und ergänzt worden durch perſönliche Mitteilungen von
Entente=Diplomaten an den Verfaſſer. So iſt ein
außerordent=
lich intereſſanter Bericht entſtanden, ein Beweis für den an
Deutſchland verübten Wortbruch und ein Blick hinter die Kuliſſen
von Verſailles. Die „Koralle” hat die Aufſatzreihe zur
Ver=
öffentlichung erworben und beginnt mit dem Abdruck
„Alles in einem Topf” von Waltraut Hopf. Die billigen
Ein=
topfgerichte. Erprobte Rezepte mit genauen Preisangaben
Kar=
toniert 0.80 RM. (Franckhſche Verlagshandlung, Stuttgart.)
In jedem deutſchen Haus ſoll es am erſten Sonntag des
Mo=
nats ein billiges Eintopfgericht geben, und der Hausfrau wird
das neue billige und praktiſche Rezeptbuch „Alles in einem Topf”
von Waltraut Hopf als Ergänzung zu jedem Kochbuch
willkom=
men ſein. Bei jedem der über 70 Rezepte ſind die genauen Preiſe
angegeben und keines koſtet mehr als 50 Pf. für die Portion,
Die eigenarkiagſte Feuerwehr der Welk.
Die weibliche Feuerwehr von Fukui
dürfte die ſeltſamſte „Feuerlöſch=Mannſchaft” der Welt ſein. Die mutigen Frauen, die ihren
ſchwe=
ren Dienſt freiwillig verſehen, tragen noch die altjapaniſche Tracht und die dazugehörige ſeltſame
Fußbekleidung (hufartige Holzſandalen). Sie haben ſich beſonders bei dem furchtbaren Erdbeben,
von 1923 ausgezeichnet.
Links: Der Porzellanſockel des rieſigen Sendeturms, der dauernd polizeilich bewacht wird. Auf
dem ſchmalen Sockel ruht eine Maſſe von 860 000 Kilo. — Rechts: Blick auf den Sendemaſt,
der mit einer Höhe von 314 Metern den höchſten Turm der Welt darſtellt. — Der neue Budapeſter
Großſender iſt jetzt ſoweit fertiggeſtellt, daß mit den Probeſendungen begonnen werden kann.
Budapefts Großſender vor der Einweihung.
[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 332
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die feierliche Beiſehung des Blukzeugen der Reichswehr.
Die Gedenkfeier in der Friedhofskapelle. — In der Mitte der Führer, links von ihm der Chef
der Heeresleitung, von Hammerſtein, rechts Reichswehrminiſter von Blomberg.
In Nürnberg fand die feierliche Beiſetzung des Reichswehrſoldaten Schuhmacher ſtatt, der vor
einigen Tagen auf deutſchem Gebiet von öſterreichiſchen Hilfspoliziſten meuchlings erſchoſſen
wor=
den war. Der Führer ſelbſt nahm an der Feierlichkeit teil und ſprach am offenen Grabe
eindrucks=
volle Worte des Gedenkens.
Der eingedrückte Bug der „Deutſchland”.
Der Dampfer „Munargo”,
der breitſeits vollkommen geſpalten wurde.
Im Hafen von New York ſtieß der 21 000 Tonnen große Hapag=Dampfer „Deutſchland” mit d
Dampfer „Munargo” zuſammen, der plötzlich ſeinen Kurs veränderte. Beide Schiffe erlitt
beträchtliche Beſchädigungen.
Reich und Ausland.
der 500 000. Volksempfänger
für den Führer.
Künfkleriſche Ehrengeſchenke der Stadk Halle a. d. Saale.
Berlin. Die deutſche Funkinduſtrie hat
be=
ſchloſſen, vom Volksempfänger VE. 301 das
fünfte Hunderttauſend aufzulegen. Dem Führer,
Reichskanzler Adolf Hitler, wird der 500 000.
Volksempfänger als Ehrengabe von der
Funk=
induſtrie überreicht werden. Den 501 000.
Volks=
empfänger ſoll der Führer der Deutſchen
Ar=
beitsfront, Dr. Ley, erhalten.
Brand in einer Zellnloidfabrik.
Sieben Todesopfer.
Speyer. In der Zelluloidfabrik Speyer
brach am Dienstag, kurz nach 16 Uhr, in einem
Gebäude, das hauptſächlich Rohſtoffe enthielt,
ein Brand aus. Von den in dem brennenden
Raum beſchäftigten Arbeitern konnten ſich zwei
retten. Drei Arbeiter ſind in den Flammen
um=
gekommen, zwei Mann werden noch vermißt.
Das Feuer konnte auf ſeinen Herd beſchränkt
werden. Die Brandurſache iſt noch nicht geklärt.
Der Betrieb wird weitergeführt.
Speyer. Zu dem Brand in der
Zelluloid=
fabrik in Speyer erfahren wir noch folgende
Einzelheiten: Der Brand brach Dienstag
nach=
mittag, kurz nach 4 Uhr, im Säurebau der
Zellu=
loidfabrik Speyer aus. Von den ſich im Bau
befindlichen Arbeitern konnten zwei, die in der
Nähe der Tür ſtanden, aus der Halle entweichen,
den übrigen wurde ſofort durch die um ſich
grei=
fenden Stichflammen der Ausgang verſperrt. Die
beiden Geretteten haben Brandwunden an Kopf
und Körper erlitten. Es ſteht jetzt feſt, daß
ins=
geſamt ſieben Perſonen in den Flammen
umge=
kommen ſind. Es ſind dies: Bühler, Walter,
Peter Croneis, Johann Jung Paul Petry,
Simon Jeſter und Dunsweiler. Die
Unter=
ſuchungskommiſſion der örtlichen Polizeiſtelle
und die Staatsanwaltſchaft Frankenthal weilen
zurzeit an der Brandſtelle.
Im Bergwerk eingeſchloſſen.
Aachen. In einem Abbaubetrieb der Grube
„Karolus Magnus” in Palenberg fiel in der
geſtrigen Morgenſchicht ein Bruch, durch den 18
der dort beſchäftigten Leute abgeſchnitten
wur=
den. Man ſteht mit den Eingeſchloſſenen durch
Klopfzeichen in Verbindung. Anſcheinend iſt
nie=
mand verletzt. Man hofft beſtimmt, die Leute
im Laufe der Nachmittagsſchicht unverſehrt
frei=
zubekommen.
Nach mehrſtündigen Rettungsarbeiten gelang
es, die noch Eingeſchloſſenen zu befreien.
Auf der Zeche Bonifatius verſchütteter Bergmann
nach zwei Tagen geborgen.
Eſſen. Von den am Montag auf der Zeche
„Bonifatius” in Eſſen=Kray durch Steinfall
ver=
ſchütteten zwei Bergleuten wurde nach
ſchwie=
rigen Rettungsarbeiten in den Morgenſtunden
des Mittwoch der Bergmann Dutkowſki als
Leiche geborgen. Der Hauer Roſe konnte noch
nicht gefunden werden. Die Rettungsarbeiten
werden mit allem Nachdruck fortgeſetzt, doch
be=
ſteht nur geringe Hoffnung, Roſe noch lebend
zu bergen.
Hirſche im Dorf.
Daun. Das Dorf Gemeinden bei Daun hatte
am hellichten Tage ſeltenen Beſuch: Plötzlich
ſtanden im Hofe eines landwirtſchaftlichen
An=
weſens zwei Hirſche, ſtattliche, ausgewachſene
Tiere, unter ihnen ein kräftiger männlicher
Hirſch. Allem Anſchein nach waren die Tiere auf
der Suche nach Nahrung aus den Waldungen des
nahegelegenen Mäuſeberges herabgekommen und
dem Bachlauf der Lieſer bis ins Dorf gefolgt,
wo ſie ſich zwiſchen den Häuſern verirrten.
Jeden=
falls boten ſie, die im friſchen Schnee ihre Spur
zogen, einen ſeltenen Anblick ſelbſt für ein
Eifel=
dorf. Ein Jäger war nicht zur Stelle, ſo daß
ſchließlich die Hirſche, von den Dorfkindern
ge=
trieben, in den Wäldern diesſeits der Lieſer
ver=
ſchwanden.
Deutſch=engliſches Expedikionsſchift
verunglückk.
Die Ehrenbürgerurkunde
für den Reichspräſidenten von Hindenburg,
die künſtleriſch in
Emaille=
ausgeführt wurde.
Ein neuer ſilberner Hallorenbecher mit den
Symbolen der nationalen Erhebung, der auf
der Burg Giebichenſtein, der
Kunſtgewerbe=
ſchule der Stadt Halle, gearbeitet wurde.
Die Sklareks wieder als Zeugen.
Rieſenwels in der Spree gefangen.
Berlin. Im Prozeß gegen den Stadtrat
a. D. Benecke wurde am Mittwoch mit der
Beweisaufnahme begonnen. Zunächſt wurde der
Buchhalter der Firma Sklarek, Lehmann, über
Zuwendungen der Sklareks an den Angeklagten,
der auf Gerichtsbeſchluß übrigens aus der Haft
entlaſſen worden iſt, gehört. Lehmann gibt
fol=
gende Aeußerung des Willi Sklarek aus dem
Jahre 1929 wieder: Eben iſt Stadtrat Benecke
da und ſpricht über die Koſten der Amerikafahrt,
mnachen Sie mal 1000 Mark für ihn fertig.”
Leh=
mann erklärte ferner, er habe zu den Brüdern
Sklarek gelegentlich Bedenken geäußert, daß
viel=
leicht der Vertrag der Firma Sklarek mit der
Stadt Berlin nicht verlängert werden könnte.
Er ſei aber beruhigt worden, er brauche ſich keine
Sorgen zu machen, die Sklareks hätten, ihre
Freunde beim Magiſtrat. Leo Sklarek hätte
da=
bei die Namen der Stadträte Gäbel und Benecke
genannt.
Als nächſter Zeuge wurde aus dem Zuchthaus
Luckau Willi Sklarek vorgeführt. Auf die Frage
des Vorſitzenden, ob er irgendwelche
Zuwen=
dungen an Stadtrat Benecke gemacht habe,
er=
widert dieſer, er habe im Auftrage ſeines
Bru=
ders Max Sklarek Benecke einen Reingewinn
von 1000 RM. für ſeine Frau in einem
ver=
ſchloſſenen Umſchlag übergeben. Willi Sklarek
be=
tätigte ſich dann als „Fachmann” auf dem
Ge=
biet der Konfektion und prüfte einen Ulſter und
eine Hoſe die der Angeklagte Benecke von der
Firma Sklarek bezogen und zur heutigen
Ver=
handlung mitgebracht hat. Willi Sklarek erklärt
nach der Prüfung des Kleidungsſtücks, das
Schneideratelier habe tatſächlitch einen zu hohen
Preis verlangt. Er, Willi Sklarek, habe Benecke
für einen wohlhabenden Mann gehalten, den
man überhaupt nicht beſtechen könnte. Benecke
ſei immer ſehr zurückhaltend geweſen und er
habe ihn darum für einen Antiſemiten gehalten
In der Nachmittagsverhandlung gegen
Be=
necke wurde auch Leo Sklarek aus dem
Zucht=
haus Luckau vorgeführt. Leo Sklarek konnte ſich
nicht beſinnen, mit Benecke näher
zuſammenge=
kommen zu ſein. Er habe ſich lediglich um ſeinen
Rennſtall gekümmert und nichts mit Geſchäften
zu tun gehabt. Das habe alles ſein Bruder Max
getan. — Beide Sklareks bleiben unvereidigt.
Fürſtenwalde. Einem hieſigen
Fiſcher=
meiſter gelang es, einen rieſigen Wels von
68 Pfund Gewicht und 1,73 Meter Länge zu
er=
beuten. Derartig große Fiſche ſind heute in der
Spree äußerſt ſelten, und man kann ſich hier nicht
entſinnen, jemals in der Spree einen Wels von
den gleichen Ausmaßen gefangen zu haben.”
Das Unwekker in Ikalien hälk an.
Rom. Die ſtrenge Kälte, die ziemlich
plötz=
lich und verfrüht eingeſetzt hat, brachte
Schnee=
fälle. In den Bergen Oberitaliens liegt der
Schnee bereits bis zu anderthalb Meter Höhe.
Viele Bergpäſſe ſind geſperrt. Der Sturm hat
auch in Süd= und Mittelitalien weiter
ange=
halten und verſchiedentlich Schaden angerichtet.
So hat die Sturzflut im Hafen von Salerno
und Neapel Straßen und Dämme und auch
Häu=
ſer überſchwemmt und beſchädigt.
Unwetter und Erdrutſch bei Neapel.
Neapel. Ein Unwetter hat in Neapel und
Umgebung große Verheerungen angerichtet,
wo=
bei u. a. auch ein Haus einſtürzte. In dem
Tun=
nel Fuorigrotta hat ſich ein Erdrutſch ereignet.
Bis jetzt wurde eine Leiche geborgen, während
zwei, weitere Opfer noch unter den Erdmaſſen
begraben ſind. Außerdem ſind acht Verletzte zu
beklagen.
Perſonenzug in Griechenland entgleiſt.
Athen. Am Mittwoch entgleiſte der
Per=
ſonenzug Athen—Olympia. Die Lokomotive wurde
vollkommen zerſtört. Der Zugführer wurde auf
der Stelle getötet, der Heizer lebensgefährlich
verletzt. Von den Reiſenden iſt niemand zu
Schaden gekommen.
Zwei mexikaniſche Fliegeroffiziere
tödlich abgeſtürzt.
Mexiko. Zwei der beſten Fliegeroffiziere
der mexikaniſchen Luftſtreitkräfte, die Leutnants
Chriſtiany und Alcazar, ſtürzten mit ihren
Flug=
zeugen aus 500 Meter Höhe ab und fanden den
Tod. Die Maſchinen der beiden Flieger lagen
zertrümmert dicht nebeneinander. Man nimmt
an, daß die beiden Maſchinen in der Luft
zu=
ſammengeſtoßen ſind.
Ein neuer Sall von Lynchiuſtiz
in den Bereinigken Skaaken.
New York. Während ſich die Oeffentl
keit noch mit den Fällen von Lynchjuſtiz in Ke
fornien und Maryland beſchäftigt, trifft aus
Joſeph (Miſſouri) die Nachricht ein, daß ſich d
ein neuer Fall ereignet hat. Ein Neger, der
ter dem Verdacht verhaftet war, ſich an
ei=
jungen Weißen vergangen zu haben, wurde 1
der Bevölkerung aus ſeiner Zelle herausgeh
und im Gefängnishof an einem Baume auf
knüpft. Die Leiche wurde dann verbrannt.
Gegen die Lynchjuſtiz in U. S. A.
New York. Die Haltung des Gouverne:
von Kalifornien, der, wie bereits berichtet,
Lynchen von zwei des Mordes Beſchuldigten a
drücklich gebilligt hat, wird von den Blätt
meiſt abfällig beurteilt, mit der Begründu
da; es nicht die Sache eines Staatsgouverne.
ſei, die Bewohner zu geſetzwidrigen Handlung
aufzufordern. — Auch der Gouverneur
Maryland teilt offenkundig nicht die Anſicht
nes kaliforniſchen Kollegen, denn er hat
Truppen Anweiſung gegeben, in der Stadi
lisbury bei der Verhaftung von neun
Perſo=
mitzuwirken, die angeklagt ſind, einen alten
ger gelyncht zu haben. Es gelang den Trupx
vier Verhaftungen vorzunehmen. Am Nachn
tag kam es in der Stadt zu ſcharfen Zuſamm
ſtößen mit einer großen Menſchenmenge, wo
die Truppen von Tränengas reichlich Gebra
machten, während die Menge mit Steinen w.
In einer offenen Ballon=Gondel
in die Sttakoſphäre.
London. Ueber einen phantaſtiſch an
tenden Plan, in einem Ballon mit offener G
del bis zu einer Höhe von 25 Meilen in
Stratoſphäre; emporzuſteigen, berichtete geſt
die „Daily Mail”. Danach hat ein junger
A=
rikaner namens Ridge, in Zuſammenarbeit
dem Oxforder Profeſſor Haldane und dem In
ſtriellen Sir Robert Davis, einen Spezialan
erfunden, der es ihm ermöglicht den ſtark
minderten Luftdruck in großen Höhen ohne S
den auszuhalten. Ridge habe, mit dieſem
zug bekleidet, bereits einen Verſuch unter eit
Luſtdruck gemacht, der demjenigen in 17 Me=
Höhe herrſchenden entſpreche. Abgeſehen
einer leichten Verletzung habe Ridge ſich u
rend des Experiments durchaus' wohlgefü
Profeſſor, Haldane erklärte dem Blatt, di
Verſuch beſtätige, daß dem Menſchen, wenn
mit einem geeigneten Anzug verſehen ſei, k.
andere Grenze hinſichtlich der Höhe geſetzt
als die Tragfähigkeit des Ballons. Der Auf
mit der neuen Ausrüſtung foll der „Daily
M=
zufolge, in England im nächſten Frühjahr
folgen. Ridge werde ſich dank der neuen Er
dung frei im Ballonkorb bewegen und gen
Beobachtungen über die ätmoſphäriſchen Bei
gungen machen können, insbeſondere werde
mit Hilfe beſonderer Inſtrumente die kosmiſ
Strahlen ſtudieren. Außerdem werde er ei
„Kurzwellen=Appgrat, und einen Photoapp0
mitführen.
London. Der Schoner „Mynonie R. Kirb
der vor zwei Tagen von dem Hafen Falmor
zu einer Expeditionsfahrt nach der Südſee au
gelaufen war, iſt in der Nähe von Breſt in ein
ſchweren Sturm geraten und von der Beſatzu
verlaſſen worden. Ein Deutſcher, Karl Ber
früherer Vorſitzender des Hockeyklubs Rot=W
Köln, und ein Engländer, Mr. Gibſon,
hat=
die Expedition ausgerüſtet. Die Beſatzung
ſtand, außer dem engliſchen Kapitän, aus lau
Deutſchen. Hundert Meilen weſtlich von Br
wurde der Schoner von einem gewaltigen Stu
ergriffen und derart umhergeſchleudert, daß be
beide Maſten über Bord gingen. Der Hilfsmo
verſagte den Dienſt, ſo daß das Schiff in der ſt
miſchen See hilflos umhertrieb. Die geſan
Beſatzung konnte gerettet werden. Das Wr
treibt auf dem Meer.
Donnerstag, 30. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 332 — Seite 11
Sport, Spiel und Jucnen
Handball im Bezirk Skarkenburg.
Pflichtſpiele am kommenden Sonntag.
Bezirksklaſſe: Gruppe 1: Rotweiß — Tv. Pfungſtadt (11
Uhr), Germania Pfungſtadt-—Bickenbach, Bensheim-Lorſch;
Gruppe 2: Tſchft. Griesheim — Worfelden, Braunshardt—
Viktoria Griesheim, Büttelborn—Königſtädten;
Gruppe 3: Merck—Groß=Zimmern, Sprendlingen—Tv.
Ar=
heilgen.
Kreisklaſſe l: Gruppe 1: Egelsbach—Tgde. 1846 Darmſtadt,
Tgſ. 1875 Darmſtadt — Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt—
Beſſungen;
Gruppe 2: Walldorf—Groß=Gerau, Nauheim—Wolfskehlen.
Trebur—Wallerſtädten;
Gruppe 3: Auerbach-Heppenheim, Birkenau—Hahn, Polizei
Reſerve—SV. 98 Darmſtadt Reſerve.
Kreisklaſſe ll: Gruppe 1: Urberach-Dreieichenhain,
Mün=
ſter—Götzenhain;
Gruppe 2: Nd.=Modau—Mörfelden, Eberſtadt—Weiterſtadt;
Gruppe 3: Zell—D. J.K. Lorſch, D.J.K. Bensheim—Alsbach,
Zwingenberg—Groß=Hauſen;
Gr. 4: Crumſtadt—Nordheim, D. J. K. Gernsheim—Erfelden.
Mit vollzähliger Beſetzung ſetzt der Bezirk Starkenburg am
Sonntag ſeine Pflichtſpiele fort. Mit Rückſicht auf die vielen
bis=
herigen Spielausfälle iſt die Lage in den einzelnen Gruppen noch
ſehr unklar. In der Bezirksklaſſe Nord iſt der Tv. Vorwärts 1862
Langen durch Schiedsgerichtsſpruch aus der Spielreihe
ausgeſchie=
den und die bereits ausgetragenen Spiele ſind annulliert worden.
In Kreisklaſſe II Ried hat der TV. Biebesheim ſeine Mannſchaft
zurückgezogen. Auch hier ſind die Spiele annulliert worden und
die Lage hat ſich geändert.
Rotweiß erwartet die Pfungſtädter Turner zu einem
Vormit=
tagsſpiel. Die Parteien kennen ſich nicht. Wir glauben jedoch,
daß Rotweiß ſeine Vormachtſtellung behaupten wird. Einen
ſchwe=
ven Gang tritt Bickenbach zu den Pfungſtädter Germanen an. Das
Unentſchieden (6:6) des Vorſpieles ließe diesmal einen Platzelſ=
Sieg zu. Ein Gäſteſieg käme jedoch nicht überraſchend. —
Bens=
heim erwartet den derzeitigen Tabellenführer Lorſch mit der
Ab=
ſicht, wenigſtens den erſten Punkt zu erringen. Ob es gelingt?
— Im Ried ſind alle drei Spiele von Bedeutung. Worfeldens
Lage wird in Griesheim bei den Turnern geklärt. Wir nehmer
an daß die Gäſte endgültig aus der Spitze verdrängt werden,
während Griesheim weiterhin beſte Ausſicht behält, Braunshardt
und Viktoria Griesheim beſitzen ebenfalls je 6 Punkte. Das
Tref=
fen dieſer beiden in Braunshardt wird ergeben, wer der ſchärfſte
Konkurrent der Griesheimer Turner ſein wird. Büttelborn kann
gegen Königſtädten die erſten Punkte erringen und damit den
Gegner auf den letzten Platz verweiſen. Im Norden iſt durch das
Ausſcheiden Langens eine neue Lage geſchaffen worden. Spv
Ar=
heilgen verliert zwei Punkte, ebenſo Groß=Zimmern und
Sprend=
lingen einen. Hierdurch behauptet Merck mit 7 Punkten vor Spp.
Arheilgen mit 3 Punkten die Spitze. Merck erwartet Groß=
Zim=
mern zu einem ſehr intereſſanten Spiele, bei dem die Platzelf.
wohl Sieger bleiben wird. Sprendlingen erwartet die Arheilger
Turner. Im Vorſpiel blieben die Arheilger nur knapp 8:7
Sie=
ger. Und dennoch rechnen wir mit einem Gäſteſieg.
Kreisklaſſe l: In der Darmſtädter Gruppe werden recht
ſpannende Spiele ausgetragen. So muß die Tgſ. 1875 die knappe
Niederlage in Nieder=Ramſtadt wettmachen, und wir nehmen an,
daß es gelingt. Die Tgde 46 fährt nach Egelsbach, wo Punkte
ſchwer zu holen ſind. Auch die Ausſichten der Beſſunger in Ober=
Ramſtadt ſind nicht die roſigſten. Im Ried herrſcht ebenfalls große
Spannung, da die vier erſten Spielſonntage ſtets Ergebniſſe
glei=
cher Spielſtärke gebracht hatten und ſich jetzt die Spitzenvereine
herausſchälen müſſen. Eine Andeutung iſt ſchwer Jedoch werden
Siege der Platzvereine Walldorf, Nauheim und Trebur am
näch=
ſten liegen. An der Bergſtraße ſteigt das wichtigſte Spiel in
Auerbach gegen Heppenheim, und wir möchten ſagen, daß es eine
Vorentſcheidung um die Führung iſt. Ein Sieg für die Gäſte
be=
deutet einen großen Vorſprung, der kaum noch einzuholen iſt.
Da=
gegen kann ſich Auerbach mit einem Sieg bis auf einen Punkt an
heppenheim heranſchrauben. Ausgang offen. In Darmſtadt das
Lokaltreffen der Reſerven von Polizei gegen SV. 98 Darmſtadt
und das Spiel Birkenau—Hahn wird wohl zugunſten der
Platz=
beſitzer entſchieden.
Kreisklaſſe II: In der Gruppe Nord muß vorerſt
ab=
gewartet werden, wie ſich FV. Sprendlingen einführt. In Gr. 2
hatten wir die Eberſtädter als ſchärfſten Konkurrenten der
Mör=
ſelder bezeichnet. Nun hat ihre Niederlage am Sonntag bei der
Poſt eine ganz neue Lage geſchaffen, auf deren Entwicklung man
geſpannt ſein darf. An der Bergſtraße iſt die Spitze mit Zell
feſt=
gelegt. Im Ried bleihen nach dem Ausſcheiden des Tv.
Biebes=
ſeim nur noch vier Vereine übrig Nordheim ſcheint der ſchwächſte tung kommenden Schwimm=Staffelwettkämpfen aller in Darm=
Gegner zu ſein und die D. J.K. Gernsheim die ſtärkſte.
Handball im Kreis Odenwald.
Am kommenden Sonntag ſpielen (1. Mſch. 14.30 Uhr, 2. Mſch.
3.45 Uhr:
Erbach; „(Nord); Lengfeld—Groß=Bieberau, Klein=Zimmern—
Lieder=Klingen. — Kreiskl. II (Süd): Böllſtein-
Mümling=
tadt—Richen, Hergershauſen—Altheim. Langſtadt—Schaafheim;
Lirch=Brombach—Erbach, Lengfeld—Fränkiſch=Crumbach.
Am Vormittag treffen ſich die Schiedsrichter des
kreiſes Odenwald gelegentlich des Kreisturntages in
Spach=
rücken zu einer Ausſprache über die neuen Handballregeln, die
b 3. Dezember 1933 in Kraft treten.
Ein deutſcher Schwimmlehrer, Fritz Großmann von
zoruſſia= Sileſia Breslau, iſt von dem bekannten Amſterdamer
ſchwimmverein „Het 9” verpflichtet worden.
Zurückgetreten iſt wegen beruflicher Ueberlaſtung
Fulle=
ſannover, der Präſident des Einheitsverbandes der deutſchen
kraftfahrer.
Fußball.
Skarkenburgia Heppenheim —Polizei Darmſtadt.
Die Polizei trifft im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele am
kommenden Sonntag, 3. Dezember, in Heppenheim auf die
Star=
kenburgia. Beide Mannſchaften kennen ſich aus den diesjährigen
Aufſtiegkämpfen zur Genüge. Die beiden Vereine ſind ſich in
ihren Leiſtungen ziemlich gleichwertig. Die Heppenheimer ſind
beſonders bei ihren Heimſpielen ſehr ſtark. Die Polizeielf hat —
nach dem letzten Spiel betrachtet — eine Schwächeperiode
durchzu=
machen. Die Mannſchaft leidet immer noch unter dem Fehlen
Bönſels und Seipps. Wir hoffen doch, daß die Polizeimannſchaft
an die ſchußfreudige Form der erſten Spiele anknüpft und mit
einem ſchmeichelhaften Ergebnis aus Heppenheim zurückkehren
wird. — Spielbeginn 14 Uhr.
SpCl. 1928 Ober=Ramſtadt—Union Darmſtadt 1:3 (1:1).
Zum Winterhilfsſpiele empfing Ober=Ramſtadt den FCl.
Union Darmſtadt. Leider hatten ſich — infolge der ſchlechten
Witterung — nur wenige Zuſchauer eingefunden, die ein
jeder=
zeit ſchönes und ſpannendes Spiel ſahen. Ober=Ramſtadt mit vier
Erſatzleuten, die ſich nur teilweiſe bewährten, zeigte im großen
Ganzen recht anſprechende Leiſtungen, denen aber der Enderfolg
verſagt blieb. Union mit Torhüter=Erſatz, der ſich aber gut
ein=
fügte, hinterließ in jeder Beziehung den beſten Eindruck. Wir
dan=
ken unſern Sportfreunden von Union Darmſtadt, daß dieſes ſchöne
Spiel zuſtande kam. Lerch=Eberſtadt leitete das ſehr faire Spiel
gut. — 2. Mſch. 5:1 für Ober=Ramſtadt.
V.f. 2. 1911 Michelſtadt—Auswahlmannſchaft (Beerfelden, Erbach,
Höchſt) 5:2 (3:0).
Trotz des naßkalten Wetters unterſtützten doch zirka 300
Zu=
ſchauer die Fußballer in ihrem Beſtreben, im Kampf gegen
Hun=
ger und Kälte mitzuhelfen. Dieſes Winterhilfe=Spiel, daß außer
dem ſozialen Zweck, dem es diente, auch als Werbeſpiel gedacht
war, wurde leider dieſem Gedanken infolge der äußerſt mäßigen
Schiedsrichterleiſtung nicht ganz gerecht. Der betreffende Herr
konnte ſich leider nicht dazu entſchließen, den fortwährenden
Ent=
gleiſungen einiger Spieler mit der letzten Konſequenz zu
begeg=
nen. So entſtand unter den 22 Spielern eine Gereiztheit, die ſich
nur zu bald auch auf die Zuſchauer übertrug. Gegen Schluß ſah
ſich die Platzverwaltung ſogar gezwungen, einige Kampfhähne
aus dem Stadion zu entfernen. Aber trotz all dieſer unſchönen
Begleiterſcheinungen mangelte es dieſem Kampf, der über zwei
Halbzeiten mit unverminderter Schnelligkeit durchgeführt wurde.
nicht an ſportlich guten Leiſtungen. Die Auswahlelf ließ wohl
ſtets ihren guten Willen erkennen, aber es fehlte ihr an der
nöti=
gen Einheitlichkeit, und ihre ganzen Aktionen waren meiſt derart
angelegt, daß ſie von der V.f.L.=Hintermannſchaft leicht
durch=
ſchaut wurden. Auch Einzelaktionen ſcheiterten an der
Aufmerk=
ſamkeit der einheimiſchen Deckung. V.f.L. zeigte eine erfreuliche
Geſchloſſenheit, und die gut aufgelegten Läufer trieben immer
wieder ihren Sturm vor das Tor der Gäſte, wo er ſtets für
brenz=
liche Situationen ſorgte. Aber auch das Schlußdreieck, das
wie=
der eminent ſchnell war, zeigte faſt keine Schwächen und erledigte
ſeine Aufgabe ſicher, — 2. V.ſ.L. Michelſtadt—2. Vf.R. Erbach 3:1.
Turnkreis Darmſtadt (5. Kreis Rhein=Main=Bez. 97.)
Die Turnvereine werden insbeſondere auf die Anordnungen
des Herrn Reichsſportführers v. Tſchammer und Oſten betr.
Sport=
groſchenabgabe hingewieſen. Näheres zu leſen in der Gauzeitung
Nr. 47 vom 21. 11. 33 (frühere Kreiszeitung) Die Vereine
mel=
den ſofort an die Kreisgeſchäftsſtelle, Darmſtadt, Landgraf=
Georgſtraße 120, wieviel Gutſcheine und in welcher Preislage his
1. 4. 34 erforderlich ſind. Fehlanzeige iſt zu erſtatten.
Arbeitstagung der Turnerjugend am 10. Dezember in
Gries=
heim (Jugendherberge). Beginn vorm. 8.30 Uhr. Das
Arbeits=
programm umfaßt Singen. Turnertumskunde, Volkstanz und
Ge=
ländedienſt. — Bis ſpäteſtens 10. Dezember ſind an Kreis=
Jugend=
wart Peter Keller in Griesheim bei Darmſtadt. Neue
Darm=
ſtädter Straße 41, folgende Angaben zu machen: Wieviel
Jugend=
liche ſind im Verein Mitglied 1. im Alter von 10—14 Jahren,
a) Jungen, b) Mädchen: 2. im Alter von 14—17 und 3. im Alter
von 17—21 Jahren. Wieviel gehören hiervon bereits dem
Jung=
volk der Hitlerjugend bzw. dem Bund deutſcher Mädel an.
Schwimmer=Skaffelkag im Hallenſchwimmbad.
Leibesübungen im Städtiſchen Hallenſchwimmbad zur
Durchfüh=
ſtadt Schwimmſport treibenden Vereine hat man, gleich wie im
vergangenen Jahre, auch der Jugend die Beſtreitung einiger
Staffelwettkämpfe eingeräumt. Zweifellos werden ſich auch hier.
bei der großen Zahl der abgegebenen Meldungen, ſicher recht
in=
tereſſante Kämpfe abwickeln. Bei dieſen Jugend=Staffeln findet
keine Geſamtwertung ſtatt. Hier gilt jeder Staffelſieg für ſich.
Kreiskl. I (Süd): Steinbach-König, Kirch=Brombach— Auch bei den neu ins Programm mit aufgenommenen beiden
Staffeln 6 mal 50 Meter Bruſt und 6 mal 50 Meter Kraul offen
für die einzelnen Stürme der hieſigen Standarten, die
Mitglie=
zrumbach, Michelſtadt—Lützel=Wiebelsbach; „(Nord); Klein=Um= der der SS. des NSKK. und die Angehörigen des Stahlhelms,
gilt ebenfalls nur der Einzelſieg. In den großen Klaſſen 1 2
Weſt); Spachbrücken— Semd, Pfaffen=Beerfurth—Reichelsheim. und 3 (Damenklaſſe) haben ſämtliche Staffeln in ihrer Klaſſe eine
Geſamtwertung. Sieger in einer Klaſſe kann nur ein Verein
Intere Mannſchaften: „Steinbach-Mümling=Grumbach, werden, der ſämtliche Staffeln durchführt. Ueber Sieg und Platz
entſcheidet die Höhe der erreichten Punktzahl.
Einen großen Erfolg ſicherten ſich die öſterreichiſchen
Fußballſpieler am Mittwoch in ihrem zweiten Länderſpiel auf
dem Britiſchen Inſelreich. Vor 62 000 Zuſchauern ſtand die
öſter=
reichiſche Nationalelf in Glasgow der Elf von Schottland
gegen=
über. Die Oeſterreicher erreichten ein ehrenvolles Unentſchieden
von 2:2 (1:1). Ihre Tore ſchoſſen Ziſchek und Schall.
Schieds=
richter des Treffens war der bekannte Belgier Langenus,
Begnadigt wurde die Fußballmannſchaft von Hertha
Breslau, die wegen Verſtoßes gegen die Amateurbeſtimmungen
auf vier Wochen geſperrt worden war, durch den D.F.B.
Kraftſpört.
Polizei Darmſtadt—Mainz=Weiſenau.
Nachdem am letzten Sonntag der Kampf in Groß=Zimmern
für die Polizei mit 10:9 verloren ging, wobei jedoch dem
Kampf=
richter im Leicht= und Halbſchwergewicht grobe Fehler unterliefen,
empfängt am kommenden Sonntag die Polizeimannſchaft
vormit=
tags um 10.30 Uhr in der Polizeiſporthalle (Eſchollbrückerſtr. 24)
die gute Mannſchaft aus Mainz=Weiſenau. Hoffen wir, daß die
Poliziſten auf eigener Matte ihr ganzes Können hergeben, damit die
Punkte am Platze bleiben. Die Eintrittspreiſe ſind gering. Die
Halle iſt geheizt,
Raymond Deiters, der bekannte Kölner Freiſtil=
Meiſterſchwimmer und Rekordmann, iſt von ſeinem Verein, dem
SC. Sparta, mit einer achtwöchigen Sperre belegt worden.
Geſchäftliches.
Die Leſer werden beſonders auf die der heutigen Ausgabe
beigelegten illuſtrierten Beilage der bekannten Firma Bottina,
Inh. Martin Brackelsberg, Darmſtadt. Eliſabethenſtraße 34,
auf=
merkſam gemacht. Es lohnt ſich, dieſe Beilage einer genauen
Prü=
fung zu unterziehen.
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Schuh=
geſchäft immer gute Qualitäten für wenig Geld, ſo daß ſich für
jeden einzelnen der Beſuch im Schuhhaus Bottina immer lohnen
wird. Die Firma iſt ein rein chriſtliches Unternehmen. (14395
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14.30:
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18.20:
18.35:
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20.10:
21.00:
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9.00;
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11.30:
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15.15
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17.20
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Stuttgart: Unterhaltungsmuſik.
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Deutſchlandſender: Donnerstag, 30. November
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der Schulen unſerer werktätigen Jugend.
Rudolf v. Rußwurm: Ramaſuri. Eine Wiener Skize.
Schulfunk: Stände= und Handwerksburſchenlieder zur Laute.
Schulfunk: Turn= und Sportſtunde.
Buch und Buchmeſſe im neuen Staat. Geſpräch.
H. Schröck: Wie Admiral Scheer ſtarbe
Kinderſtunde: Räubergeſchichten.
Jugendſtunde: Im Zementwerk.
Luftfahrergeſchichten. Aus den 1001 Tagen: Der fliegende
Koffer. — 16.00: Königsberg: Nachmittagskonzert.
Hörbild von einer Adventfeier des Geſamtverbandes der
weiblichen Arbeiterinnen. Aufnahme.)
Zur Unterhaltung: Schallplattenrätſel.
Teemuſik Kapelle Hansheinrich Dransmam.
Landgerichtsrat Dr. Saure: Wichtige Fragen aus dem
Erbhofrecht,
Stunde der Nation. Berlin: Der junge Beethoven. Ausf.:
Berliner Funkorcheſter. Dir, Otto Frickhoeffer,
Kernſpruch. — 20,05: Berlin: Chorkonzert zum Beſten der
Reichswinterhilfe. — Während einer Pauſe (20.30): Die
Uraufführung des Monats. Rolf Laukners „Bernhard von
Weimar”.
Fortſetzung des Chorkonzertes. Es ſingt der Berlier
Lehrer=
geſangverein. Ltg.: Prof. Hugo Rüdel.
Hans von Bülow, ein deutſcher Muſiker. Ein Zwiegeſpräch.
Ueber große Tage und den heutigen Stand des deutſchen
Boxſports ſprechen: Hans Breitenſträter und G. Schäfer,
Leipzig: Bandonion= und Mandolinenkonzert.
Wetterbericht.
Durch die abſteigende Luft im Hochdruckgebiet, deſſen Kerp
über Rußland lagert, geht nun auch bei uns die Wolkendecke alle
mählich zurück, und gleichzeitig bedingt die öſtliche Strömung bei
trockenem Wetter Temperaturen unter Null,
Ausſichten für Donnerstag: Temperaturen nachts etwas unter
Null, anfangs noch ſtärker bewölkt und ganz vereinzelt
leichtere Schneefälle, dann mehr aufklarend.
Ausſichten für Freitag: Zunahme des Nachtfroſtes, auch
tags=
über Temperaturen, wenig über dem Gefrierpunkt, meiſt
heiter und aufklarend, trocken.
Hauptſchriffleitung: Rudelf Manpe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Augland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Bohmann;
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Btild und Wort: Dr. Herbert Neite;
fär den Inſeratentell und geſchäftliche Mitteilungen: Wiliy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Witiich — ſämiliſch in Darmſtiadt
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wie neu in gelb, braun oder
rot=
braun u. gibt harten Dauerglanz.
Sogar feucht wiſchbar, da waſſer
echt. Wenige Pfennige mehr
der dafür wehr Freu
Loba-Beise
-Farklohnersiachid,
Nummer 332
Donnerstag, 30. Nevember
latte
Zur Beachtung für Wertpapierinhaber.
Die Durchführungsverordnung für die Ablieferung von Berkpapieren nach dem Volksverratsgeſetz.
Im Reichsgeſetzblatt Nr. 131 vom 25. November erläßt der
Reichsminiſter der Finanzen eine dritte
Durchführungsverord=
nung zum Geſetz gegen Verrat der deutſchen Volkswirtſchaft.
Da=
nach ſind nach § 1 ablieferungsfähige Stücke: Wertpapiere über
Forderungen, ſofern der Schuldner im Inland weder einen
Wohn=
ſitz, noch ſeinen Sitz oder den Ort der Leitung hat; Wertpapiere
über Beteiligungen an Geſellſchaften oder Gemeinſchaften, die im
Inland weder ihren Sitz; daß die Wertpapiere an einer Börſe in
England, Frankreich, Schweiz, Niederlande, Belgien, Schweden
oder den Vereinigten Staaten von Amerika notiert werden. Zur
Annahme ablieferungsfähiger Stücke ſind nach § 2 zuſtändig:
1. Das Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere in Berlin;
2. die Reichsbankhauptſtellen, die Reichsbankſtellen und die
Reichs=
banknebenſtellen. Wer zur Ablöſung von Steuern
ablieferungs=
fähige Stücke an einer Annahmeſtelle abliefert, ſoll dabei die
ſchriftliche Erklärung abgeben, daß die Ablieferung für Rechnung
des Finanzamts geſchieht. Die Friſt, innerhalb deren
abliefe=
rungsfähige Stücke zur Ablöſung von Steuern an eine
Annahme=
ſtelle abgeliefert werden können, beträgt nach § 3 einen Monat.
Die Friſt beginnt mit dem Ablauf des Tages, an dem die
Zuſtel=
lung oder Bekanntgabe erfolgt iſt bzw. mit dem Ablauf des
drit=
ten Tages nach der Aufgabe zur Poſt. Der Wert, zu dem das
Reich ablieferungsfähige Stücke annimmt, wird errechnet: erſtens,
wenn die Stücke nicht an einer deutſchen Börſe notiert werden,
nach dem letzten Börſenkurs (Mittelkurs), der vor der
Abliefe=
rung an einer Börſe der vorerwähnten Länder feſtgeſtellt worden
iſt. 2. Wenn die Stücke (außer an einer ausländiſchen Börſe) auch
an einer deutſchen Börſe notiert werden, nach dem letzten
inlän=
diſchen Börſenkurs (Mittelkurs), der vor der Ablieferung
feſt=
geſtellt worden iſt. In dieſer Kurs höher als der letzte
Börſen=
kurs, der vor dem 30. September 1933 im Inland feſtgeſtellt
wor=
den iſt, ſo gilt der letzte vor dem 30. September 1933 im Inlande
feſtgeſtellte Börſenkurs (Mittelkurs).
Um die Neuregelung der Kohlenwirtſchaft.
Wie erinnerlich, war urſprünglich beabſichtigt, die geplante
Neuregelung der Kohlenwirtſchaft am 1. Dezember 1933 in Kraft
treten zu laſſen. Wenn nunmehr der Termin bis zum April 34
hinausgeſchoben worden iſt, ſo deshalb, weil in den gepflogenen
Verhandlungen Einzelfragen in derartiger Fülle aufgetaucht ſind,
daß zu ihrer Bewältigung die in Ausſicht genommene Zeit nicht
ausreicht. Nach wie vor hält man an dem Gedanken feſt, daß einer
privatwirtſchaftlichen Regelung, die allerdings in dem neuen
Kohlenwirtſchaftsgeſetz oder in der Satzung der A. G.
Reichskohlen=
verband geſetzlich zu untermauern wäre, der Vorzug zu geben iſt.
Der Termin vom 1. April ſoll aber der äußerſte ſein, bis zu dem
ſie herbeizuführen wäre. Bis dahin müßten alſo insbeſondere
der Braunkohlenbergbau und der Steinkohlenbergbau eine
Eini=
gungsformel gefunden haben.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Zinn=Bergwerksproduktion der Welt im Oktober 1933.
Die geſamte Zinn=Bergwerksproduktion der Welt betrug im
Okto=
ber 1933 (in metr. To.) 7057 gegen 6313 im September 1933 und
8227 im Monatsdurchſchnitt des Jahres 1932. Für die einzelnen
Erdteile lauten die entſprechenden Ziffern wie folgt: Aſien: 5231;
4181; 5586: Afrika: 502; 518; 507; Amerika: 944: 1234; 1810;
Auſtralien: 180; 180; 166: Europa: 200; 200; 158. Im
Tages=
durchſchnitt betrug die Weltproduktion im Oktober (in metr. To.)
228 gegen 210 im Oktober 1933 und 270 im Jahre 1932. Dieſe
Ziffern ſind geſchätzt bzw. teilweiſe geſchätzt.
Eiſengießereien im Handelskammerbezirk Dillenburg gut
be=
ſchäftigt. Die Eiſengießereien im Handelskammerbezirk
Dillen=
burg, umfaſſend die großen Werke im oberen Lahn= und
Dill=
gebiet, wo in normalen Zeiten etwa 8000 Arbeiter beſchäftigt
werden, ſind nach wie vor gut beſchäftigt und konnten die
ſeit=
herige Belegſchaft halten. Einige Werke verfügen über eine
Be=
legſchaftsziffer, die ſich der Vorkriegszeit nähert. Ganz beſonders
wurde das Geſchäft durch die Eheſtandsdarlehn günſtig beeinflußt.
Haushaltsherde, Zimmeröfen ſowie Gußkochgeſchirre werden ſtark
gefragt. Da die Fachgeſchäfte gerade in Herden und Oefen kein
größeres Lager hatten, ſo ſetzte bald eine recht erhebliche
Nach=
frage bei den Werken ein, die zeitweiſe bis an die Höchſtgrenze
der Leiſtungsfähigkeit beſchäftigt waren. Jetzt kann wieder von
einem normalen Geſchäftsgang geſprochen werden. Die weitere
günſtige Entwicklung des Verkaufsgeſchäfts hängt jetzt auch von
dem Einſetzen und Anhalten der Froſtperiode ab. Auch die
wei=
teren Ausſichten werden als recht günſtig beurteilt, zumal auch
durch die Hausinſtandſetzungsarbeiten Bedarf an Herden und
Oefen entſteht.
Weiterhin günſtige Auswirkungen der Rotterdamer
Befrach=
tungsliſte. Die in Rotterdam von der deutſchen
Partikulierſchiffer=
organiſation Juſet Juſtitia und der internationalen
Schippers=
vereeniging eingerichtete Befrachtungsliſte ſcheint ſich weiterhin zu
bewähren. Die holländiſche Regierung hat nunmehr es als
wün=
ſchenswert bezeichnet, daß die Schifferorganiſationen unter ſich zu
einer freiwilligen Einigung gelangten. Nach den Berichten des
Niederländiſchen Konſulats in Duisburg beſteht Grund zur
An=
nahme, daß die völlige Gleichſtellung der holländiſchen
Rhein=
ſchiffer mit den deutſchen in allerkürzeſter Zeit erfolgt ſein werde,
ſo daß eine weſentliche Behinderung in den kommenden
Verhand=
lungen beſeitigt iſt. Im übrigen hat ſich die Niederländiſche
Re=
gierung gegenüber den holländiſchen Organiſationen bereit
er=
klärt, evtl. offiziell eine Vermittlungsaktion zu unternehmen die
die Gleichſtellung der niederländiſchen mit den deutſchen
Rhein=
ſchiffern bei allen Abkommen gewährleiſten ſoll.
Brodukkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 29. November. Die feſte
Stimmung hielt zwar an, zu nennenswerten Preiserhöhungen iſt
es indes nicht mehr gekommen. Von Brotgetreide war Roggen
weiterhin bevorzugt, doch lag auch Weizen etwas angenehmer.
Das Angebot war allgemein knapp. Mehle lagen ruhig und
un=
verändert. Futtermittel blieben bei knappem Angebot feſt. Es
notierten: Weizen 194, Roggen 170 Braugerſte 181—183,50, Hafer
142,50—145, Weizenmehl Spezial Null mit Austauſchweizen 28,75
bis 29,65, desgl. ohne Austauſchweizen 27,25—28.15; Roggenmehl
0—60proz. 23,50—24, desgl. ſüdd. Spezialität Null 24, Weizenkleie
10,75—10,85, Roggenkleie 10,35—10,60 RM. Allgemeintendenz:
ſtetig.
Feſte Häutepreiſe für das heſſiſche Gefälle in Kaſſel. Auf der
deutſchen Verſteigerung für das heſſiſche Gefälle in Kaſſel kamen
rund 43 500 Großviehhäute zum Ausgebot, die bei ſehr gutem
Be=
ſuch flott verkauft wurden. Ochſenhäute der leichteren und
mitt=
leren Gewichte hatten leichte Preisaufſchläge, ſchwere Ochſenhäute
und leichte bis mittelſchwere Rinderhäute waren gegen die
Ver=
ſteigerung vom 31. Oktober in Magdeburg 3—6 Pfg. teurer,
Rinderhäute in den Gewichten von 60—79 Pfd. blieben ohn
Ge=
bot. Die Kuhhäute waren durchweg unverändert, während
Bul=
lenhäute bis zu 3,5 Pfg. höhere Preiſe erzielten.
Süddeutſche Induſtrie= und Handelsbörſe, Stuttgart.
Baum=
wollgarne Nr. 21 Troſſels, Warbs und Pincobs 1,34—1,38 RM.,
desgl. Nr. 20 1,68—1,72 RM., desgl Nr 36 1,76—1,80; RM.,
Nr. 42 Pincobs 1,86—1,90 RM. Baumwollgewebe, echte
ſüddeut=
ſche Qualität, 88 Zentimeter Cretonnes 18:18 pro 0,25 franz. Zoll
aus 20:20 28—29 Pfg., 88 Zentimeter Renforce 18:18 pro 0,25
franz. Zoll aus 30:30 27,5—28,5 Pg.; 86 Zentimeter glatt
Kat=
tune 19:18 pro 0,25 franz. Zoll aus 36:42 22,4—23,4 Pfg. Nächſte
Börſe am 13. Dezember. Baumwollgarne im Preiſe leicht
geſtie=
gen, Baumwollgame wverändert.
Das Bedürfnis des Publikums, ſein Geld an der Berliner
Börſe anzulegen, hält weiter an. Unter dem Eindruck der zum
Ultimo beſtehenden Geldverſteifung war der Ordereingang geſtern
aber geringer als an den Vortagen, und dann auch nur auf
Spe=
zialwerte beſchränkt. Im Zuſammenhange mit der geſtern
fallen=
den Entſcheidung im Montanumbau hatte man vorbörsliche
Mon=
tanwerte bevorzugt. Mit Ausnahme der Schleſiſchen Bergbau,
die 2 Prozent gewannen, waren dann aber die erſten Kurſe nur
wenig verändert. Eine gewiſſe Enttäuſchung brachte wohl auch
der neue Rückſchlag des Dollar. Die erſten Notierungen waren
da=
her uneinheitlich, aber meiſt ohne größere Veränderungen.
Stär=
ker gedrückt lagen Bubiag min. 2, RWE. min. 2,5, BMW. min.
1,75, BEW. minus 1,75 Prozent und Südd. Zucker minus 4 Proz.
Andererſeits hatten die günſtigen Kaliabſatziffern eine 3,5proz.
Steigerung der Salzdetfurth=Aktien zur Folge. Auch
Aſchaffen=
burger Zellſtoff erſchienen in Nachwirkung der gemeldeten
Abſatz=
beſſerung wieder mit Plus=Pluszeichen und konnten erneut 2,75
Prozent gewinnen. Ferner zogen Rheag um 2 Proz. und Deutſche
Kabel um 3 Proz. an. Reichsbankanteile waren um 1,5 Prozent
gebeſſert. Nach den erſten Kurſen ließ das Geſchäft
vorüber=
gehend etwas nach, wobei Kursabbröckelungen nicht vermieden
werden konnten. Später wurde es dann aber, vom Montanmarkt
ausgehend, wieder feſter. Auf erhöhter Baſis wurden aber ſeitens
der Börſe immer wieder Gewinne mitgenommen. Bei weitem im
Vordergrund ſtanden aber zweifellos ſchon von Beginn der Börſe
an Neubeſitzanleihe, die bei großen Umſätzen mit 16,75 Prozent
einſetzten und im Verlaufe auf 17.10 anzogen. Auch die
Altbeſitz=
anleihe wurde hierdurch günſtig beeinflußt und konnte im
Ver=
laufe 0,5 Prozent gewinnen. Reichsſchuldbuchforderungen waren
um 0,5 bis 0,75 Prozent gebeſſert; Reichsbahnvorzugsaktien ſetzten
Aufwärtsbewegung um ½ Prozent auf 107% Prozent fort.
*
Der Beginn der Frankfurter Börſe ſtand im Zeichen
größerer Käufe in Neubeſitzanleihe, deren Auftraggeber indeſſen
nicht zu ermitteln war. Neubeſitz eröffneten mit 16,75 RM. um
20 Pfg. über vorgeſtern abend, zogen aber bald bis auf 17.10 an.
Späte Reichsſchuldbuchforderungen paßten ſich der Bewegung mit
plus 0,25 Prozent an. Dagegen waren Altbeſitz zunächſt
vernach=
läſſigt und 0.25 Prozent gedrückt, konnten aber dieſen Verluſt nach
den erſten Kurſen wieder einholen. Von Induſtrieobligationen
waren Reichsbahn=Vorzugsaktien ½ Prozent niedriger, auch
Stahlvereinbonds lagen rückläufig. Beſonderes Intereſſe zeigte
ſich wieder für Auslandsrenten, insbeſondere für Rumänen,
Tür=
ken und Mexikaner, die ½—½ Prozent gewannen. — Die
Aktien=
märkte wieſen bei Eröffnung im allgemeinen weichende Tendenz
auf. Mit dem Ultimo dürfte dies aber nur inſoweit
zuſammen=
hängen, als die Spekulation Gewinne mitnahm. Nach Ausführung
der Orders kam aber wieder eine freundliche Stimmung zum
Durchbruch. Das Kursniveau hat ſich um etwa 0,5 Prozent nach
beiden Seiten verſchoben. Von Montanpapieren lagen nur
Phö=
nix 0.25 Prozent feſter; eine größere Einbuße verzeichneten
Deut=
ſche Erdöl (min. 2 Proz.). Von Elektrowerten gaben Geſfürel 1,75
Prozent, Siemens 0,75 und Bekula ½ Prozent nach, während
Rhein. Elektro 1,25 und Felten 0,5 Prozent gewannen. JG.
Far=
ben eröffneten ½ Prozent gedrückt, konnten ſich aber bald wieder
auf 128,25 Prozent erholen. Als gebeſſert ſind noch Aku (plus 0,5
nen; dagegen verloren Waldhof 0,5 Proz, von ihrem geſtrigen
Gewinn. Der Verlauf brachte verſchiedentliche Schwankungen.
An den Aktienmärkten war es nach der erſten Stunde ſehr ruhig.
Die Abendbörſe ſtand unter dem Eindruck des
bevor=
ſtehenden Ultimos. Die Umſätze waren recht beſcheiden und die
Kurſe hielten ſich im Durchſchnitt auf Mittagsſchluß. Nur
Neu=
beſitzanleihe lag auf Grund einer Preſſenotiz unter Kursdruck und
verlor 0,35 Proz. J.G. Farben waren 0,5 Prozent leichter.
Kunſt=
ſeidewerte waren auf Grund des Berichts über ſteigende Ein= und
Ausfuhr gefragt: Aku gewannen 8, Bemberg 1,5 Proz. Elektro=
und Montanwerte lagen durchweg behauptet. Von Zellſtoffwerten
zeigten Aſchaffenburger keine Veränderung und Waldhof wurden Parität für den Dollar ſtellte ſich in Berlin auf RM. 2,66.
0.5 Proz. niedriger notiert. Im weiteren Verlauf war das
Ge=
ſchäft ruhig, die Grundtendenz aber durchaus freundlich.
Kampf gegen Preisſchleuderei auf dem Holzmarkk.
Um das in den letzten Jahren in nie gekanntem Maße
zuſam=
mengebrochene Preisgebäude für Rund= und Schnittholz langſam
wieder aufzurichten, haben die Staatsforſtverwaltungen und die
Waldbeſitzerverbände in Zuſammenarbeit mit holzwirtſchaftlichen
Organiſationen Vorkehrungen getroffen, die dieſe Entwicklung
ſtützen. Die von verſchiedenen Staatsforſtverwaltungen
heraus=
gegebenen Richtlinien verfolgen das Ziel, die Rundholzpreiſe dem
allgemeinen Preisniveau allmählich wieder anzupaſſen. Soweit
die gegenwärtige Verkaufslage ein Urteil zuläßt, liegen die bis
jetzt erzielten Preiſe in dieſem von der Forſtwirtſchaft erſtrebtem
Rahmen. Die Geſundungserſcheinungen können ſich natürlich nur
dann vorteilhaft auswirken, wenn der heute noch immer nicht
ſel=
tenen Preisſchleuderei auf dem Schnittholzmarkt entgegengetreten
wird. Es haben ſich deshalb, wie der PPD. der NSDAP.
mit=
teilt, nun verſchiedene größere Staatsforſtverwaltungen und
Holz=
verkaufsſtellen der Waldbeſitzerverbände in Zuſammenarbeit mit
holzwirtſchaftlichen Organiſationen entſchloſſen, ſolchen Firmen,
die ſich wiederholt ungerechtfertigte Preisunterbietungen, haben
zuſchulden kommen laſſen, kein Rundholz mehr zu liefern. Die
Beſeitigung der Preisſchleuderei und ähnlicher Uebelſtände auf
dem Schnittholzmarkt iſt deswegen ſo wichtig, weil durch die
Be=
grenzung der Preisentwicklung nach oben auch die Gewinnſpanne
ſich nur im engen Rahmen bewegt und daher das ganze
Holz=
geſchäft auf derartige Vorgänge heute ſehr leicht und empfindlich.
reagiert.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 29. Nov. ſtellten ſich
für=
je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz auf 47 RM. — Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung un.
Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium 98= bis
99proz, in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM., desgl
in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM., Reinnickel. 98= bi=
99proz. auf 305 RM. Antimon Regulus auf 39—41 RM..
Fein=
ſilber (1 Kilogr. fein) auf 37.50—40.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 29. November ſtellten ſich für
Kupfer: November 38,50 (39.50). Dezember 38,50 (39). Januar
39 (39.50) Februar 39.25 (39.75), März 39,50 (40), April 39.77
(40.25), Mai 40 (40.50). Juni 40.50 (41), Juli 40.75 (41.50)
Auguſt 41.25 (41.50), September 41,75 (42), Oktober 42 (42.25)
Tendenz: ſchwach. — Für=Blei; November, Dezember Januat
15.50 (16.50) Februar und März 15.75 (16.50), April, Mai und
Junf 16 (16.50), Juli 16 (16.75) Auguſt. September und Oktober
16.25 (17). Tendenz: ſtetig. — Für Zink:November und
Dezem=
ber 19.50 (20), Januar 19.75 (20.25), Februar 20 (20.50) Mär=
20 (20.75) April 20.25 (21), Mai 20.,75 (21.25). Juni 21 (21.50)
Juli 21 (21.25), Auguſt 21.25 (21.75) September 21.50 (22), Okto
ber 21.75 (22.50). Tendenz: abgeſchwächt. — Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Zum Börſenhandel an der Frankfurter Börſe wurden
zu=
gelaſſen RM. 150 Millionen 5proz. Schatzanweiſungen der Deut
ſchen Reichspoſt von 1933 Folge I, rückzahlbar zum Nennwert am
1. 10. 35; Zinstermine 1. 4. und 1. 10. Der erſte Zinsſchein wird
am 1. 4. 34 fällig. Die Schatzanweiſungen werden vom 1. 12. 3‟
ab notiert.
Die zum Konzern der Portland=Zementwerke Dyckerhoff
Wicking AG. Amöneburg, gehörenden Portland=Zementwerke
Höxter=Godelheim AG. Münſter ſchließen das abgelaufene Ge=
Prozent) und Zellſtoff Aſchaffenburg (plus 2,25 Proz.) zu erwäh= ſchäftsjahr nach RM. 81 844 (81 216) ordentlichen Abſchreibunger
und RM. 73 504 (26 000) anderen Abſchreibungen mit einem Ver
luſt von RM. 106 033 ab, der ſich um den Verluſt von 1931 au
RM. 138 797 erhöht und vorgetragen werden ſoll.
Die Schwediſche Nationalbank ſetzte mit Wirkung vom 1. Dez
ihren Diskontſatz von 3 auf 2,5 Prozent herab.
Die Däniſche Nationalbank wird am Donnerstag ihren
Dis=
kontſatz von 3 auf 2,5 Prozent herabſetzen.
Nach der vorgeſtrigen Aufwärtsbewegung des Dollars iſt eine
Reaktion eingetreten, die wohl auf den drohenden Rücktritt des
Präſidenten der Federal=Reſerve=Bank zurückzuführen iſt. Die
Der Goldankaufspreis der Refico wurde am 29. Nov. 1933 an.
33,93 Dollar (Vortag 33,85) pro Unze fein heraufgeſetzt.
Berliner Kursbericht
vom29. November 1933
Oeviſenmarkt
vom 29. November 1933
Verl. Handels=Gef.
Deutſche Bank u.7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. 6.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Me
55.
59.—
10.75
16.75
11.75
21.875
130.50
43.125
13.—
65.—
144.—
113.25
Mieue
Elektr. Lieferung
7. G. Farben.
Gelſ. Bergw.
Geſ. f. elektr Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 7
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw.Chem. Fab=
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
D
93.5o
124.125
56.125
88.—
86.—
65.75
65.125
417.—
59.—
84.275
64.875
40.25
32.—
eee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwertel
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
ie
53,625
153.50
16.125
36.125
418.
47.—
14.50
85.—
16.—
71.75
64.50
85.
Heiſin gſors
Wien
Brag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Baris
Währung
100 finn. Mk.),
100 Schilling!4
1o0 Tſch. Kr.*
100 Bengö
100 Leva
100 Gulden
1o0 Kronen 6
100 Kronen 6
100 Kronen
2.Sta.
1 Pap. Peio
Dollar.
100 Belge
100 Lire
100 Franes
GeDdſ
6. 1041
48.05
12.415
3.0a7 z.05:
168.68
69.28
1.59
F1.13 71.27
13.79
0.9631
2.657
22.09 22.13
16.40
Brie
6.116
48.15
12.435
189.02
69.32
31.71
13.83
0.967
2.663
56.21 159.33
16.44
Schwenz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janerro
Jugoſlawien
Portuga”
Athen.
Iſtambu .
Kairo
Kanada.
Urueuar
Jsland
Tallinn (Eſtl.
Nigg
Währung
100 Franken
100 Beſetas
100 Gu den 81.47
Yen
1 Milre:
100 Dinar
100 Escudos
100 Drachm.
1 türk. 2
ägyp: 4
canab. Doll.
1 Goldpeſo
100 isl. Kr.
1o0 eſtl. Kr
100 Lat”
Miiuee
81.20
34.27
0.819l
0. 239
5. 2325).
12.59
2.396
1.277
14.17
2.6971
1.3991
62.34
34.69
24.33
21.83
0.522
0.231
5.305
1a.61
5 2.40
1.98
14.21
2.703
1.401
62.46
1.9
79.421 79.5
Buraftädter and Mattokalbant Sürmkapt, Biilalt drr Oresther Bun
Frankfurter Kursbericht vom 29. November 1933.
Steuergutſcheine
„ Gr. IIp. 1934
„ 1935
1936
„ 1937
„ 1938
Gruppe!
6%6 Dtſch. Reichsan
„ v. 27
5½% Intern.,v. 30
6%Baden. .. v. 27
6% Bahern. . v. 27
6% Heſſen. .. v. 29
6%0 Preuß. St. b. 28
68 Sachſen. v. 27
6%Thüringenb. 27
Dtſch. And.
Auslo=
ungsſch. P=
Ab=
löſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe.
6% Baden=Baden.
6%Berlin. . . v.24
6%0 Darmſtadt
68 Dresden. „v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
69
v. 26
6%Mainz ..
6% Mannheimb. 2
63 München v. 29
6% Wiesbaden b. 28
6% Heſi. Landesbk.
„ Goldoblig.
5½% Hef. Landes=
6hp.=Bt.=Liquid.
102
98.5
95.25
92
88
95,
100.25
93‟
9G=
93.75
93.5
9u.5
103.25
93
90-
17
8.475
66.5
71
76.25
79.25
83
81:
85.5
85.a5
so
Pee
Hyp.=Bk. Liqu.=
Kom. Obl. . .
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf
6% „ Goldoblig
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr.
Heſſchlbobl. R. 11
„ R. 12
82 Kaſ,Landeskrd.)
Goldpfbr...
62 Naſi. Landesbk.
15½% „Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöf. Anl.
*AuslSer I
-AuslSerII
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp. Bk.
5½%0 n Lig.=Pfbr.
2 Frki, Hyp.=Bl.
5½% — Lig. Pfbr.
6%0
„ Goldoblig.
620 Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% 7 Lig.=Pfbr.
63 Mein. Hyp.=Bi.,
5½% — Lig. Pfbr.
16% Pfälz. Hyp.=B!.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. B
5½%0 — Lig. Pfbr
„ Golboblig
% Südd. Pod.
Cred.=Bank
½2%9 — Lig. Pfbr.
62 Pürtt. Hhp.=B.
92
88.25
84.75
84.75
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91.5
88”l.
91.75
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85.75
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31
91:/.
93.5
93.25
91.55
91
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92),
93.25
Wie
620 Dt. Linol.Werke
68 Mainkrw. v. 26
62 Mitteld Stahl
63 Salzmannck Co.
6% Ver. Stahlwerke
162 Voigt & Häffner
J. G. Farben Bondsl=
5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
52 Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½
4% Türk. Admin.
1. Bagdadl
„ Zollanl.
½% Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
4½ Budp. Stadtanl
42 Liſſabon
4 2, Stockholm
Aßtien.
A. g. Kunſtziide Unte
A. E. 6
AndregeNoris Bahn!
Aſchaffba. Brauerei
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Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Eement Heidelberg!
Karlſtadt
Z. K. Ehemie, Baſellz
m5
94‟
90
53.5
73
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4.05
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Kr
Chem.Werte Albert
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Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum
Daimler=Benz
Dt Atl. Telegr
„ Erdöl
.
Di Gold=u.
Silber=
cheibe=Anſta!
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Oyckerhoff & Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Ge)
Licht u. Kraft
Echw. Berawerl.
Eßling Maſchinen.
Faber & Schleicher
7.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guillegume
Frankſurter Ho.
Gelſenk. Berawerk.
Geſ.f.elettr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwer!” Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer=
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſel=
Drmstand .innt
146
105
94
127
56.5
88.75
DMM Mee
„ Aſchersleben
1144.5 lglein, Schanzlin
lKlöcknerwerke
32 KnorrC 6.
107.25 Jahmener & Co
Saurahütte .
179 Lech, Augsburg
42.5. Löwenbr. Münch
72.5 Maint.=W. Söchſt
14.5 MMainz. Akt. Br.
64.75 MMannesm.=Röhrer
Mansfeld Bergb.
101.5 Metallge) Franki.
Miag. Mühlenbau.
25 MotorenDarmſtadt
31 Regarwert Eßline
26.5 berketar
50 Bhönix Bergbau
23.5 Imn Braunkohlen
Elettr Stamm
Stahlwerte.
48.5 Riebea Montan
Roeder, Gebi
Rütgerswerke
Salzdetlurth Ka. 11
Salzw. Heilbronn /
ge.es lSchöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfbr
85
Schuckert Elekt!
Schwartz, Storchen
45
Siemens & Halste.
gn.25 1 Reinigerwerkel
66.75 Südd, Kucker=A. 6
(hür Liefer.=Gei
„7
1o4
Tietz Leonhard
39.5 lunterfronken,
We Kue
119.25 Ber. Ultramarn
Vorgt & Haeffner.
59.5 Weſteregeln Kalt
181 Zeliſto ffWaldhof
114
17
84).
197
m
64.25
36.25
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43),
194
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541),
154.25
186
159
22
75
50
18s
87
Atag. Di. Cred zur
Badiſche Bant.
Bt. Brauinduſtt.
Bayer Hhp. u. W
Berl Handelsget.
Gypothefbt
(omm u Prwatk
Dr Ban und Dise
Dt. Eff. u. Wechtel
Dresdner Ban
Franri. Ban!
Shp.=Ban:
Mein Hhp =Ban!
Pfälz. Hyp.=Bant
Reichsban!=Ant.
Rhein. Hhr.=Bant I.
Südp. Bod.=Fr.B.
Bürtt Notenbont
A. G. ſ. Ver ehrsn
Allg. Lokalk=Kraftn .
72 Dt Reichsb Bz/
Hapag
Nordd Lloyd
Südd Eiſenk. Ge
Altanz= u. Sruru
Verſicherung 214
Verein. Ver /215
Frankona Rück=u. 2
Mannheim. Verſt
Otavt Minen
Schentung Handel!
Vfe
19.5
118
50
122
88
74.5
86.25
46.5
s5
59
80
8”.
Me
171.5
109
55
89
17 7.75
11.25
11.8
48.5
20
12.75
81.36
[ ← ][ ][ → ]rstag, 33. November 1333
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 332 — Seite 13
PIA
Gopyright by Auguſt Scherl
G. m. b. H., Berlin.
Nachdruck verboten.
9
Ihr ſpürt mir nach!” ſagte Frau von Lolli, indem ſie näher auf den
Teetiſch zukam. „Du, Benjamin, und deine neue Freundin!“
Er hatte ſich von ſeinem Platz nicht erhoben. Kalt prüfend ſah er ſie
an. Noch nie war ihm der verſchleierte, unſichere Ausdruck ihrer
blaß=
blauen Augen ſo unangenehm aufgefallen wie jetzt. „Du haſt es dir ſelbſt
zuzuſchreiben,” erwiderte er kurz. „Ich traue dir nicht mehr.”
Sie ſetzte ſich dicht bei ihm nieder und faltete ihre Hände auf den
gnien. „Was haſt du mir vorzuwerfen, Benjamin?”
„Das wirſt du ſehr bald erfahren.”
„Ich habe es ja ſchon an meinem Geburtstag gefühlt, Benjamin,
daß du mit mir brechen willſt. Es hat mich tief getroffen. Aber wenn du
mir auch wehe tuſt — ich habe dich noch immer lieb. Nein; keine Sorge,
Benjamin, ich werde deine Kreiſe nicht ſtören. Nur das bißchen gute
Er=
innerung ſollſt du mir nicht nehmen, darum bitte ich dich. Du brauchſt
keien Vorwand zu ſuchen, um mir den Abſchied zu geben. Sag’ ehrlich;
du biſt meiner überdrüſſig, weil du dich in eine andere verliebt haſt. Ich
hin eine ſchwache Frau und müßte es hinnehmen, ſelbſt wenn du mich zu
Boden ſchlügſt. Aber meinen Namen — nein, meinen Namen darfſt du
nicht beſudeln laſſen. Glaubſt du, ich habe nicht erfahren, was alles von
ihr in Bewegung geſetzt wird, um mich zu kompromittieren?”
Sie faßte nach ſeiner Hand, die er ihr entziehen wollte, und preßte
ſie an ihre Wange. Er ſollte fühlen, daß ſie feucht von Tränen war.
Ihm war die Lage mehr als läſtig. Jede Sekunde konnte Petra
eitreten. Frau von Lolli war zuzutrauen, daß ſie dann eine häßliche
Szene herbeiführte. „Es iſt mir jetzt nicht möglich, dir irgendwelche
Aus=
hmft über meine Schritte zu geben. Schritte, die ich unternehmen muß,
um mich gegen ſchwere Schädigungen zu ſichern.”
„Mir trauſt du zu, daß ich dich ſchädigen will? Mir? Benjamin,
wie ſoll ich dir denn beweiſen..” Wieder haſchte ſie nach ſeiner Hand.
„Ich bitte dich, Benjamin! Wie entſetzlich fremd, wie entſetzlich kalt biſt
du zu mir! Du haſt noch nicht ein einziges Mal meinen Namen geſagt.
Weißt du nicht mehr, wie ich heiße? Suſi iſt ganz vergeſſen?” Nun weinte
ſie laut und ließ den Kopf in beide Hände ſinken.
Er ſtand auf. „Ich kann und will mir das alles nicht länger anhören,
Es verfehlt den Zweck auch vollkommen.”
„Ich bin nicht herübergekommen, um zu betteln, Benjamin.
Ver=
zeihe, daß ich mich nicht ſo in der Gewalt habe wie du. Ich wollte dir auch
wirklich keine Vorwürfe machen . . . Aber wie bitter unrecht du mir tuſt,
wenn du glaubſt, ich wollte dich ſchädigen . . . Ach, ganz im Gegenteil,
ich kam, um dir zu helfen . . . Ich ſah doch, wie ſehr du unter dem Prozeß
leideſt . . . Und da ich weiß, wer die Schuld daran trägt, daß deine Arbeit
mißbraucht worden iſt, wollte ich dir einen Wink geben. Ich ſehe viel
ich höre viel, und ich weiß die Menſchen beſſer zu beurteilen als du. Ich
habe in deinem Intereſſe allerlei Beobachtungen angeſtellt.”
„In meinem Intereſſe? So.”
„Und ich habe eine Entdeckung gemacht, die dir mit einem Schlag
die ganze Situation ins rechte Licht ſetzen wird. Aber du mußt mich ohne
Vorurteil anhören, Benjamin.”
„Ich will nicht — ich kann jetzt nicht.”
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„Benjamin, du würdeſt es bereuen müſſen, wenn du mich jetzt
wegſchickſt. — Du weißt, daß in eurer Fabrik, in deiner allernächſten Nähe
ein Werkſpion geweſen iſt, der deine Fabrikationsmethode ausſpioniert
und an Souvigne in Lyon verraten hat? Ein übel beleumdetes Subjekt,
ein Elſäſſer namens Leſſel?‟
Sie will irgendetwas von mir erpreſſen, ſagte ſich Ben. Oder ſie
will mich ablenken. Ich darf ihr nicht wieder ins Garn gehn. „Du ſagſt
mir damit keine Neuigkeit!” wehrte er kurz ab.
„Aber es wird dich vielleicht doch überraſchen, wenn ich dir ſage,
daß ich den Aufenthaltsort dieſes Mannes kenne . ..
In dieſem Augenblick ſchlug das Telefon an. Ben erhob ſich und ging
zum Schreibtiſch hinüber. Als er den Hörer aufnahm, hörte er gleich am
Tonfall, daß es Petra war. Unwillkürlich ſuchte er ſie vor dem ihm
auf=
gezwungenen Beſuch zu verleugnen. „Zentrale? Ja. Ich bin hier.”
Frau von Lolli beobachtete jede Regung ſeiner Miene.
Ohne auf das, was er in den Apparat ſprach, einzugehen — denn
Petra wußte ja, wer bei ihm war —, ſagte ſie ihm kurz und bündig;
ſie müſſe heute abend noch verreiſen, und da er augenblicklich wohl
unab=
kömmlich ſei, ſo bleibe ihr nichts anderes übrig, als ihm auf dieſem Wege
Lebewohl zu ſagen.
Aber das iſt doch — unmöglich . Überhaupt, ich bin im
Augen=
blick bereit . . . Nein, nein, das iſt ein Mißverſtändnis, um Gottes willen,
ich bitte Sie ..."
Sprach Petra im Spott? Sie war gereizt. Faſt klang das wie
Eifer=
ſucht. Hatte Petra etwa Frau von Lolli bei ihm eintreten ſehen? Aber
dann mußte ſie ihm doch nachfühlen können, wie peinvoll ihm dieſe
Be=
gegnung war!
„Ich muß unſer Geſpräch jetzt beenden”, ſagte er beſtimmt zu Fran
von Lolli.
Von drüben aus der Sprechzelle der Beletage klang’s herüber:
„Laſſen Sie ſich nicht ſtören, Herr Doktor Zeck, ich habe ſchon mein
Reiſe=
täſchchen in der Hand, es iſt jetzt allerhöchſte Zeit für mich, um ſieben
geht mein Zug. Auf Wiederſehen! Leider iſt’s nun nicht einmal zu den
armen drei Minuten mehr gekommen!“
„Ich bin ſchon auf dem Sprung hinüber?‟ Er ließ den Hörer in die
Feder fallen und eilte zur Tür.
Frau von Lolli hatte ſich nach ihm umgewandt. „Ich warte geduldig”,
ſagte ſie. „Aber du wirſt dich ja wohl ſelbſt beeilen wollen, Benjamin, dem
das, was ich dir zu ſagen habe, iſt im Augenblick wichtiger für dich als
vieles andere."
Mit einem einzigen Blick überprüfte Ben den Raum. Akten oder
Geſchäftspapiere befanden ſich nicht mehr auf der Schreibtiſchplatte.
Der Sekretär hatte alles weggeſchloſſen. Auch die Wandſchränke waren feſt
verwahrt. Wenn Frau von Lolli gehofft hatte, bei ihm noch irgendetwas
auszukundſchaften, ſo ſah ſie ſich alſo getäuſcht.
Die Dämmerung war raſch vorgeſchritten. Das Zimmer erhielt
durch das offene Fenſter aber noch eben Licht genug, um die Geſichter
erkennen zu können. Das letzte, was er ſah, bevor er den Raum verließ,
war das triumphierende Lächeln, das über ihre Miene glitt.
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entſcheidender Bedentung.
Fehlwerbun=
gen ſind nicht möglich, wenn Sie ſich
des Darmſtädter Tagblattes bedienen.
Wie er ſie in dieſer Sekunde haßte!
Auf dem Weg über den Villenhof ging es kraus durch ſeinen Kopf:
Petras überſtürzter Abſchied, dieſe plötzliche Reiſe, die ſie vielleicht nur
vorſchob, um ihn zu ſtrafen, — und die geheimnisvolle Andeutung von
Frau von Lolli, Leffels, des Vielgeſuchten, Verſteck entdeckt zu haben, —
vielleicht nur eine neue Finte von ihr, um ihn in Sicherheit zu wiegen
oder auf eine falſche Fährte zu bringen?
Barhäuptig eilte er über den Hof und trat in den Mitteltrakt der
Penſion ein. Im Wintergarten wurde lebhaft applaudiert. Nebenan, im
Muſikſalon, ſchien ſoeben ein Vortrag zu Ende gegangen zu ſein.
Als er in die Beletage gelangte, verließ Petra gerade ihr Zimmer.
Tatſächlich war ſie reiſefertig. Sie trug ihr Wochenendköfferchen ſelbſt.
„Petra — Sie reiſen ab — in dieſer Stunde — ich bin ja ganz
unglücklich —!"
Sie wich mit zwei Schritten in ihr Zimmer wieder zurück, ſo daß
er bei ihr eintreten konnte. Er ſah ihr Bett, die unberührte Mahlzeit auf
dem Sofatiſch, durch die offene Balkontür die Petunienwand.
„Ich wußte, daß Sie drüben nicht allein waren, Herr Zeck. Ich bin
auch nicht ſehr glücklich. Ich habe hier die Minuten gezählt.”
Aber Ihre Reiſe Mein Gott, in ein paar Stunden geht doch
gewiß wieder ein Zug, den Sie benutzen könnten. Liebes Fräulein Petra
— ach, tun Sie mir doch das nicht an!“
Sie ſchüttelte den Kopf. „Es iſt doch nicht nur die Zeit
verloren=
gegangen, ſondern auch die Stimmun
Sie ſagte das leiſe und ſo traurig, daß ſie ihm plötzlich ſehr leid hat.
Bittend hielt er ihr ſeine Hand hin. Aber ſie nahm ſie nur mit ganz
matten Druck.
„Nein, ſo laſſe ich Sie nicht fort! — So laſſe ich dich nicht fort,
Petra.”
„Ach Ben!” ſagte ſie und ſchluckte. Doch plötzlich nahm ſie ihr
Köffer=
chen wieder auf, das ſie neben dem Bett auf den Stuhl geſchoben hatte,
und eilte zur Tür. „Gehen Sie, Ben, gehen Sie! Sie ſollen dieſe Frau
nicht unbewacht da drüben in Ihrem Zimmer laſſen. Ich habe gerade
vorhin wieder ſo häßliche Dinge erfahren .. . Oh, ich bin gut ausgerüſtet
für meine Erkundungsfahrt. Sie werden ſtaunen.”
„Petra!‟ Er hielt ihre Hand feſt, wollte ihr den Koffer entwinden.
„Nicht! Bitte! — In fünf, ſechs Tagen bin ich zurück, Ben.”
„Laß mich mitkommen. Oder gib wenigſtens Nachricht. Ich komme
im Flugzeug nach Köln. Dann ſeh’ ich dich einen Tag früher. Es iſt ja
ſo grauſam, warten zu müſſen.”
Sie war an ihm vorbeigeſchlüpft.
Im Gang blieb ſie ſtehen. Beide Arme hingen ihr herab, die Hände
beſchwert mit ihrem ganzen Reiſekram. Ein wenig hob ſie das Kinn zu
ihm empor und ſagte leiſe: „Lebewohl!”
„Petra!” ſtieß er aus. Plötzlich umfaßte er ſie und küßte ſie mehrmals
heftig auf den Mund.
Auf der Mitteltreppe kamen Stimmen näher. Sie erſchraken beide,
Petra gab ihm ſtumm bittend einen Wink mit den Augen; den ſeitlichen
Küchenaufgang zu benutzen, damit er hier nicht zuſammen mit ihr
ge=
ſehen wurde. Er gehorchte, Aber in der Tür wandte er ſich noch einmal
nach ihr um und flüſterte ganz glückſelig: Du — du — du — du!“
Sie ging mit zitternden Knien auf die Diele zu, etwas furchtſam
vor der Begegnung mit gleichgültigen Fremden in dieſem Augenblick.
Eine größere Anzahl Teegäſte bildete Gefolge für Fräulein Urbach
und die Dame aus Oſlo. Man feierte die beiden Künftlerinnen.
„Oh, Fräulein Doktor Aſtern, Sie haben die „Asra” von Frau Sigrid
nicht gehört?” — „Und nun gar Hugo Wolf?!”“ — „Fabelhaft! Ich habe
doch noch die Lilli Lehmann erlebt, aber ich muß Ihnen geſtehen
(Fortſetzung folgt.)
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Su
TV.1313
Wenn ich beute, kurz vor der Ausreise nach Sddamerika, noch einmal die
Gelegenheit benutze, mich und mein Programm der hieeigen Bevölkerung
so vorzustellen, wie ich beabsichtige, in Südamerika dieHerzen zu entflammen,
für deutsches Ansehen, Größe und für deutsche Zirkuskunst- die in der Welt
immer noch an erster Stellestand - zu werben, sobitte ich um Ihr Verständnis.
Nur für wenige Tage ist mein Darmstädter Gastspiel berechnet, da ich in
einer Blitztournee durch Deutschland reisen muß, und ich bin fest davon
überzeugt, daß gerade die hiesige Bevölkerung für den Zirkus, der von jeher
Weltruf genießt, mit eeinem Uebersee-Programm Interesse findet; das
wäre für mich und meine Mitarbeiter der schönste Lohn.
Ich will versuchen, einen der letzten deutschen Zirkusse durchzuhalten.
Mein Unternehmen ist mir derart ans Herz gewachsen, daß ich alles daran
setzen werde, den deutschen Zirkus Sarrasani dem deutschen Volke zu
erhalten. Für Deutschland, das ich liebe, und für die deutsche Jugend,
die den Zirkus liebt und seine Romantik
Ich erhebe für mein Unternehmen den Anspruch, über das Wesen des
üblichen Zirkusses hinaus ein klarer Spiegel der modernen Zirkuskunst zu
sein. Ich habe trotz mancher Widerstände und Nackenschläge an meinem
Unternehmen unablässig gearbeitet, es ist in seiner bisherigen technischen
Vollkommenheit ein berauschendes Bild deutscher Arbeit. Eshat an Qualität
und Ouantität seit meinem letzten Besuche in Darmstadt umfassend gewonnen.
Ich gliedere die Artisten aller Nationen in ihren entwickelten
hervor-
ragenden Leistungen zu organisch abgeschlossenen, von der brokatenen
Pracht echter Ko-tüme und Trachten durchwirkten Schauszenen und gebe
in einer einzigen von den magischen Effekten modernster Lichttechnik
übergossenen Riesenmanege ein farbenfrohes und eindringliches Blld von
dem künstlerischen Können aller Länder der Erde.
Kommen Sie und sehen Sie selbst — ein Programm — welches dem
Deutschtum im Auslande Ehre einbringen wird.
HANS STOSCH
R
AAAASAIA
Darmstadt ZaaB, Dezember
MESSPLATZ!
Kokos goraspoh
Aprikosen, kaltt.
Sultaninen
Hartwelzengrieß
Linsen, neue Ernte.
Weiße Bohnen,
handver-
lesen
Hartgrieß - Maccaroni K
Hartgrieß.-SchnittnodelnK
Haferhocken
Me: 228
.80 —58
68 —.36 -.30
.25
.36 .28. —.22
Versuchen Sle unseren vorzüglichen Kaffee;
beliebte Sorten zu Mk. 2.-, 2.40 und 3.- das Pfund.
Außer der Eröffnungs-Vorstellung am Samstag, den 2. Dezember, abends
8 Uhr und der Schluß-Vorstellung am Dienstag, den 5. Dezember
nach-
mittags 3 Uhr, finden täglich zwei Vorstellungen statt und zwar
nach-
mittags 3 Uhr und abends 8 Uhr.
Zu den Nachmittags-Vorstellungen zahlen Erwachsene
und Kinder auf allen Sitzplätzen nur halbe Preisel
Tierschau findet statt: Sonntag, den 3. Dezember, vormittags 10-12 Uhr.
Eintritt: Erwachsene RM. 0.50, Kinder RM. 0.30. Im eigenen interesse
Vorverkauf benutzen! Karten sind erhältlich bei: Zigarrenhaus Hugo de
Waal, Rheinstr. 14 (Tel. 656), Verkehrsbüro des Verkehrsvereins, Ernst-
Ludwigsplatz (Tel. 582) sowie an sämtlichen Cireuskassen ab 9 Uhr vor=
(V.14375
mittags, auch telefonisch unter Nr. 4541 /42
Ein gewaltiges Programm, das noch vor ganz kurzer Zeit in Leipzig, Kassel
und jetzt in Frankfurt a. M., ausverkaufte Häuser brachte und dennoch
so niedrige, schier undenkbare Eintrittspreise: alerie RW. 0 50, III. P atz
RM. 0 C0. II. Platz Seite RM 1.20, II. Platz Mitte RM 150, I. Platz
(numeriert) RM. 1.80 usw. bis Loge RM. 3.-. Noch billiger ist unmöglich!
Auswärtge Cireusfreunde besuchen Sarrasani auf Sonntagsrücktahrkarten
Aushänge auf den Bahnhöfen beachten!
Der Eireus Ist gut geheizt!
NUR 3½ TAGE!