Einzelnummer 10 Pfennige
*
drmſtäk
Tant
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
Bei wöchentlſch 2maligem Erſcheinen vom 1. Oktober
bis 31 Otober 2.— Reſchsmark und 20 Pfennig
Ab=
tragegebühr, abgeholt 2.— Reichemark, durch die
Agenturen 2.20 Reichsmart frei Haus. Poſtbezugspreis
im Okk. ohne Beſſellgeld monatlich 2,60 Reichsmark.
Nicht rſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſiellungen durch
Fernruf ohne Verbindlichkeit für un
Franfurt a.M.4391. D ſcheclente
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtiattet.
Samstag, den 2. Oftober 1933.
Nummer 278
196. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Reiſchspfg. Rellamezeille (92 mm
Finanz=Anzeigen 3
breit/ 2Reichsmark. Anzeigen von auswärts 35Reſchspfg.
Finanz=Alnzeigen 50 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 3.— Reſchsmark. — Im Falle höherer Gewal
wie Krieg, Aufruhr, Sireit uſw., erliſcht jede
Verpſlich=
tung auf Erfüllung der Anzeigenaufräge und Leiſtung
von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerichtilſcher
Bei=
trei
bung fällt jeder Rabatt weg. Banklonio Deuſche
Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
Die deutſche Erwiderung.
Die Bokſchafter in London und Rom unkerrichken die engliſche und ikalieniſche Regierung über den deutſchen
Skandpunkk nach den Genfer Abrüſtungsgeſprächen. — Verfehlke franzöſiſche Takik.
* Der deutſche Skandpunkk unveränderk.
Die Vertreter der Reichsregierung in London und Rom haben
den dortigen Außenminiſtern einen Beſuch abgeſtattet, der in den
Rahmen der diplomatiſchen Beſprechungen über die Abrüſtung und
der Fortführung der Abrüſtungskonferenz hineingehört. Dieſen
Beſuchen kommt eine ſenſationelle Bedeutung nicht zu; jedenfalls
nicht die Bedeutung, auf die man ſich eingeſtellt hätte, wenn man
alles das, was die Pariſer Preſſe in den letzten Tagen in großer
Aufmachung der Oeffentlichkeit unterbreitete, für bare Münze
genommen hätte.
In der franzöſiſchen Preſſe iſt ununterbrochen davon die Rede
geweſen, daß Reichsaußenminiſter v. Neurath in Genf die Piſtole
auf die Bruſt geſetzt und ihm eine kategoriſche Weiſung mit nach
Berlin auf den Weg gegeben worden wäre, auf ganz präziſe
Fra=
gen präziſe Antwort nach Genf mit zurückzubringen. Was mit
dieſer Art von Berichterſtattung bezweckt werden ſollte, lag auf
der Hand.
Nachdem unſere Vertreter in London und Rom in den
Außen=
miniſterien vorgeſprochen haben, rundet ſich das Bild der
Verhand=
lungen der jüngſten Vergangenheit allerdings in einer ganz
an=
deren Form, als ſie von der franzöſiſchen Preſſe vorausgeſagt
wor=
den iſt.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon hatte Herrn
von Neurath in einer der letzten Unterhaltungen gebeten, ſich zu
verſchiedenen Streitfragen zu äußern. Er hatte ſich, genau wie
das die Italiener getan haben, zum Vermittler gemacht. Es
ent=
ſpricht alſo der internationalen Höflichkeit, wenn jetzt den
Regie=
rungen in London und Rom die Erwiderung zuging. Sie iſt ſo
ausgefallen, wie es dem deutſchen Standpunkt in der
Abrüſtungs=
frage entſprach. Deutſchland hältnachwievor ſeinen
Anſpruch auf Abrüſtung der anderen Staaten
aufrecht. Es lehnt darüber hinaus alle
Zumu=
tungen und entehrenden Pläne Frankreichs ab,
wieſie z. B. in den franzöſiſchen Formulierungen
zu den Kontrollfragen zuſammengefaßt ſind.
Grundſätzlich ſind wir natürlich mit der
Kon=
trolle einverſtanden, wennſie imgleichen
Augen=
blick und im gleichen Umfange auch für die
ande=
ren gilt. Irgendwelche Vorleiſtungen nach dem
Verſailler Muſter gehörenaber für unsder
Ver=
gangenheit an.
Wir haben Grund zu der Annahme, daß unſere
Ver=
treter in London und Rom auch auf die
vieller=
örterten angeblichen deutſchen
Aufrüſtungs=
wünſche eingegangen ſind, die von Paris der
Weltöffent=
lichkeit ſtets entſtellt und mit ganz beſtimmter Tendenz ſerviert
wurden. Zu dieſem Punkt haben wir uns in letzter Zeit ſehr oft
geäußert, ſo daß für jeden, der die Abrüſtungsbeſprechungen
eini=
germaßen verfolgt hat, der deutſche Standpunkt klar iſt. Er
be=
ſteht darin, daß für uns in erſter Linie die Abrüſtung der anderen
Staaten in Frage kommt, daß wir aber
ſelbſtverſtänd=
lich im Rahmen der Gleichberechtigung an unſere
eigene Sicherheit denken müſſen, wenn ſich
un=
ſere Nan, rſtaaten weigern ſollten, ihre
ſchwe=
ren Rüſtungen abzulegen.
Die ganze Senſation der Pariſer Preſſe iſt alſo reſtlos
zer=
platzt. Was übrig bleibt, iſt eine nochmalige Unterſtreichung des
altbekannten deutſchen Standpunktes. Wenn am Montag die
Genfer Verhandlungen wieder ihren Anfang nehmen, dann
wer=
den die übrigen Abrüſtungsdelegierten feſtſtellen dürfen, daß ſich
an der Haltung Deutſchlands als Gläubiger der
Abrüſtungskon=
ferenz nichts geändert hat, und daß es den Franzoſen nicht
ge=
lungen iſt, mit ihren Manövern eine Verſchiebung des
Tatbeſtan=
des durchzuſetzen. Sie bleiben weiterhin diejenigen, von denen
das Schickſal der Abrüſtungskonferenz abhängt. Sie haben zu
leiſten und vor allem ohne Umſchweife zum Ausdruck zu bringen,
was ſie an Waffen ablegen wollen, und ob ſie bereit ſind, den
Macdonald=Plan in ſeiner gegenwärtigen Form anzunehmen. Bis
jetzt wiſſen wir jedenfalls nicht, ob Frankreich dieſen
Abrüſtungs=
plan akzeptiert, den es als Baſis für die weiteren
Abrüſtungs=
beſprechungen anerkannt hat, den es aber durch ſeine
Abrüſtungs=
feindlichkeit zu verwäſſern und zu zerſtören ſucht.
Simon reiſt Dienskag nach Genf.
TU. London, 6. Oktober.
Anſchließend an ſeine Unterredung mit dem deutſchen
Ge=
ſchäftsträger Fürſt Bismarck hatte der engliſche Außenminiſter
Simon am Freitag eine Beſprechung mit dem italieniſchen
Ge=
ſchäftsträger und anſchließend mit dem franzöſiſchen Botſchafter.
Später wurde mitgeteilt, daß Simon am Dienstag nach Genf
ab=
reiſen werde.
Prompt haben ſich auch hier von Genf ausgehende franzöſiſche
Tendenzmeldungen über den neuen deutſchen Schritt eingeſtellt.
Aus der Tatſache, daß der Außenminiſter Simon nach Genf geht,
iſt aber zu ſchließen, daß die Erläuterungen des deutſchen
Stand=
punktes in der Abrüſtungsfrage von England voll verſtanden
wor=
den ſind.
A
Zwei Abgeordnete der Sgar=Sozialdemokraken
machen in Genf Skimrzang gegen Deutſchland.
Saarbrücken, 6. Oktober.
Zwei Landratsabgeordnete der ſaarländiſchen
Sozialdemokra=
tie haben ſich nach Genf begeben, um dort gegen Deutſchland
Stimmung zu machen. Sie haben ihre Wünſche dem franzöſiſchen
Außenminiſter vorgetragen. Dazu iſt zu bemerken, daß nach der
Entwicklung im Saargebiet hinter der SPD. nur noch einige
Funktionäre ſtehen, von denen ſelbſt die große Mehrheit der
frü=
heren Sozialdemokraten nichts wiſſen will.
Abſchluß der Minderheikenausſprache.
Einſehung eines Unkerausſchufſes.
TU. Genf, 6. Oktober.
Die große Minderheitenausſprache iſt Freitag im politiſchen
Ausſchuß der Völkerbundsverſammlung zunächſt mit der Einſetzung
eines Unterausſchuſſes abgeſchloſſen worden, dem 12 Staaten,
dar=
unter Deutſchland, England, Frankreich, Italien, Polen,
Griechen=
land, die Tſchechoſlowakei, Schweden, Norwegen und Haiti
ange=
hören. Der Unterausſchuß ſoll jetzt verſuchen, die außerordentlich
weitgehenden Vorſchläge der franzöſiſchen Regierung auf
grund=
ſätzliche Anerkennung der Verpflichtungen zum Minderheitenſchutz
in allen Ländern mit dem polniſchen Vorſchlag auf Ausdehnung
der Minderheitenverpflichtungen auf ſämtliche Staaten und mit
den übrigen Vorſchlägen in Einklang zu bringen. Auf deutſcher
Seite wird der franzöſiſche Vorſchlag ſelbſtverſtändlich als ein
rein gegen Deutſchland gerichtetes Manöver abgelehnt. Die
Ver=
allgemeinerungsvorſchläge werden dagegen von italieniſcher Seite
als unannehmbar angeſehen, ſo daß mit einem ſachlichen Ergebnis
nicht gerechnet wird.
Keine Einigung im Ausſchuß.
Im Unterausſchuß des politiſchen Ausſchuſſes der
Völkerbunds=
verſammlung kam es am Freitag nachmittag in geheimer Sitzung
zu einer ſtundenlangen bewegten Ausſprache über die von der
franzöſiſchen, engliſchen, polniſchen und haiitiſchen Regierung
ein=
gereichten Anträge zur Minderheitenfrage. Im Mittelpunkt ſtand
der völlig auf die deutſche Judenfrage eingeſtellte Antrag der
franzöſiſchen Regierung, nach dem ſämtliche Regierungen
verpflich=
tet werden ſollen, ihren Minderheiten der Raſſe, Sprache oder
Religion die gleichen Rechte wie den übrigen Staatsangehörigen”,
einzuräumen.
In der Ausſprache konnte eine Löſung nicht gefunden werden.
Der deutſche Vertreter, Geſandter von Keller, lehnte den zweiten
auf die deutſche Judenfrage abgeſtellten Teil des franzöſiſchen
An=
trages auf das Entſchiedenſte ab. Auch von verſchiedenen anderen
Mächten wurde der franzöſiſche Antrag als praktiſch
undurchführ=
bar abgelehnt. Da keine Einigung zuſtande kam, mußte die Sitzung
zunächſt auf Samstag vertagt werden.
Keine Einigung über den neuen Danziger
Völkerbundskommiſſar.
Die in den letzten Tagen lebhaft geführten diplomatiſchen
Be=
ſprechungen über die Ernennung eines Danziger
Völkerbunds=
kommiſſars haben bisher noch zu keinem Ergebnis geführt, da
von polniſcher Seite bisher noch immer gegen die Wahl eines
Engländers grundſätzliche Bedenken geltend gemacht werden.
Dagegen hat ſich der frühere Danziger Völkerbundskommiſſar
der Holländer van Hamel, der bekanntlich wegen einer peinlichen
Angelegenheit den Danziger Poſten verlaſſen mußte, jetzt
per=
ſönlich den beiden beteiligten Regierungen ſeine guten Dienſte
mit der Begründung angeboten, daß er die von der Danziger
Regierung verfolgte Politik ſeit jeher angeſtrebt habe. Der
Danziger Senatspräſident Rauſchning hat es
jedoch abgelehnt, den früheren
Völkerbunds=
kommiſſar van Hamel zu empfangen.
37
Im Zeichen der Abraſtung.
Hochdruck in der engliſchen Rüſtungsinduſtrie.
TU. London, 6. Oktober.
Der ſozialiſtiſche „Daily Herald” berichtet, daß in der
eng=
liſchen Rüſtungsinduſtrie in Sheffield zurzeit mit Hochdruck
gear=
beitet werde. Die Annahmen, daß die engliſche Marine große
zuſätzliche Kriegsſchiffsbauten in Auftrag geben wolle, würden
dadurch beſtätigt, daß in Sheffield die Panzerplatten, für dieſe
Aufträge vorbereitet würden. Die Firma Hadfields arbeite in
panizerdurchſchlagenden Geſchoſſen und kugelſicherem Stahl für
kleine Tanks. Die Panzerplattenwerke der engliſchen
Stahlkor=
poration, die jahrelang geſchloſſen waren, arbeiteten neuerdings
mit Ueberſtunden. In der Marinebauwerft der Firma Beardmore
in Parkhead Forge ſeien dreimal ſoviel Leute angeſtellt als im
vorigen Jahr.
*e
Aufloung der Parkeien im Sgargebief.
dsk. Saarbrücken, 6. Oktober.
Die Deutſch=ſaarländiſche Volkspartei und die
Deutſche bürgerliche Mitt e haben ihre Auflöſung
voll=
zogen. In einem Aufruf wird darauf hingewieſen, daß die
Auf=
rechterhaltung der Parteien nicht mehr im nationalen Intereſſe
liege. Zuſammenfaſſung aller nationalen Kräfte ſei das Gebot
der Stunde. Auch im Saargebiet müſſe die Zerſplitterung der
Parteien für immer ein Ende finden. An deren Stelle habe die
größere Einſicht zu treten, die allein einen überwältigenden Sieg
bei der Volksabſtimmung gewährleiſte. Alle Freunde der
Par=
teien werden gebeten, in Zukunft im Rahmen der großen
Deut=
ſchen Front an dieſem Ziele tatkräftig mitzuarbeiten.
Auch die Auflöſung der ſaarländiſchen
Zentrums=
partei ſteht ſo gut wie feſt. Die endgültige Auflöſung durch die
zuſtändigen Partei=Inſtanzen dürfte in den nächſten Tagen
er=
folgen.
U
ziehung auf dieſes Stück über den Reichstagsbrand ausgeſagt
habe, daß es aus der gleichen Quelle ſtamme.
Dimitroff ruft erregt: „Ausgeſchloſſen. Das vorgeleſene
Protokoll iſt nicht dasſelbe, das ich damals gehört habe, und
bezeichnet die Ausſage des Kommiſſars Heiſſig als Lüge.
Der Vorſitzende verbittet ſi, energiſch die Weiterbeleidigung
von Beamten und weiſt den Angeklagten nochmals darauf hin,
daß er ihm das Wort verboten habe.
Der Vorſitzende hält Dimitroff dann einen weiteren Aufruf
vor, der die Vorbereitung eines internationalen antifasciſtiſchen
Kongreſſes behandelt. Auf dieſem Kongreß ſollte ein
anti=
fasciſtiſches Zentralkomitee gebildet werden.
Dimitroff erklärt, dieſen Aufruf habe er beſeſſen. Er habe auch
an ſeine bulgariſchen Freunde und Genoſſen im Sinne dieſes
Aufrufes geſchrieben.
Vorſitzender: Sie ſtellen bei Ihrer Verteidigung alles auf
bulgariſche Füße. (Dimitroff: Selbſtverſtändlich.) Ich halte
Ihnen aber vor, daß das nicht ganz glaubwürdig iſt. In den
Schriftſtücken, die bei Ihnen gefunden wurden, wird von der
internationalen kommuniſtiſchen Arbeit geſprochen. Ganz
beſon=
ders wird von der Kommuniſtiſchen Partei in Deutſchland
ge=
ſprochen.
Dimitroff: Ich habe ſchriftlich und mündlich erklärt, daß ich
bei meiner ganzen Tätigkeit im Auslande mich nur mit der
Arbeit für die Bulgaren beſchäftigt habe. Ich verlange von
meinen Anklägern unbeſtreitbare Beweiſe dafür, daß ich eine
andere Arbeit getan habe.
Vorſitzender: Wenn bei Ihnen ſo viele Schriftſtücke gefunden
worden ſind, die die geſamte kommuniſtiſche Politik betreffen,
dann ſcheint mir das ein Beweis dafür zu ſein, daß Sie nicht
bloß für Bulgarien gearbeitet haben. Außerdem haben Sie doch
mit Rußland und Moskau viel Verkehr gehabt.
Der Vorſitzende hält dann dem Angelagten Dimitroff noch
mehrere Schriftſtücke vor, die Dimitroff durchweg ableugnet.
Es folgt dann die Erörterung über einen Reiſeführer durch
Berlin, der bei Dimitroff gefunden worden iſt. Der Vorſitzende
ſtellt feſt, daß an der Stelle des Planes von Berlin ein grünes
Büchlein gelegen habe. Daraus ſchließe man, daß das Buch
ge=
wiſſermaßen als Leſezeichen diente. Auf dem Plan iſt das Schloß
und das Reichstagsgebäude mit einem Kreuz angezeichnet.
Dimi=
troff erklärt dazu, daß er den Reiſeführer 1929 gekauft habe. Er
behauptete, das grüne Heft nie in den Plan hineingeſteckt zu
haben und erklärt weiter, daß die Zeichen bei der
Kriminalpoli=
zei gemacht worden ſeien. Der Zeuge Kriminalaſſiſtent Kynaſt,
der dieſe Entdeckung im Reiſeplan gemacht hatte, erklärt, er ſei
ſeinerzeit ſofort bei der Entdeckung des Kreuzes am Schloß zum
Kommiſſar Draſchwitz gelaufen, um ihm dies zu zeigen. Bei
dieſer Gelegenheit ſei auch das zweite Kreuz an der Stelle
Reichstagsgebäudes entdeckt worden. Der Zeuge betont, daß
mehrere Polizeibeamte bei der Entdeckung zugegen geweſen ſeien.
Nach einer Pauſe werden dem Angeklagten Dimitroff
mehrere Zettel vorgehalten, die in deſſen Aktentaſche und Koffer
gefunden worden waren. Dimitroff erklärt, daß ſich dieſe Zettel
durchweg auf die Tätigkeit in Bulgarien bezögen.
Der Vorſitzende betont, daß man nach dem Inhalt dieſer
Zettels die Auslegung Dimitroffs kaum annehmen könne.
Nun verlieſt der Vorſitzende einen bei Dimitroff
gefunde=
nen Brief mit der Ueberſchrift „Helmut!” und mit der Unter=
— Adolf Hitler und ſein Stab. von Erich Czech=Jochberg.
Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O.
Das Leben der engſten Mitarbeiter Hitlers war reich an Not,
reich an Unglück, überreich an Feinden, Haß, Verrat,
Verleum=
dung. Sie haben das Finſtere überwunden: Göring, gejagt von
Fliegern, Polizei und von Lumpen, die ſich deutſche
Parlamen=
tarier Oeſterreichs nannten, Goebbels verfolgt und ausgewieſen
von den Beſatzungsbehörden, verleumdet beſpien von den roten
Machthabern Berlins! Epp fechtend zwiſchen Polen und der
eige=
nen Jammerregierung, Heß, mit dem Führer in der Feſtung
Landsberg interniert. — Um die Perſon und das Schickſal Adolf
Hitlers hat Erich Czech=Jochberg eine Reihe von Biographien
füh=
render Nationalſozialiſten geſtellt. Für die Auswahl dieſer
Lebensbilder waren nicht nur Bedeutung und Rang maßgebend,
es war dem Autor vielmehr darum zu tun typiſch
nationalſoziali=
ſtiſche Schickſale feſtzuſtellen. Sinn und Größe der
nationalſozia=
liſtiſchen Bewegung erfaßt Czech=Jochberg. Die intereſſanten
Bil=
der ergänzen den Text in glücklicher Weiſe.
Arthur Wehrlin: „Von der Bernina zum Matterhorn”. Paul
Franke Verlag, Berlin SW. 11.
Schon wieder ein Reiſebuch! — Jawohl! Aber ſo amüſant
und eigenartig, daß es hellſte Freude bereitet und man den
ſtatt=
lichen, buchtechniſch vorzüglich betreuten Band erſt beim Leſen der
letzten Zeile aus der Hand legen wird. Mit behaglich
liebens=
würdigem Plaudern führt uns Wehrlin durch die ſchönſten
Gegen=
den des Schweizer Landes, abſeits der großen Heerſtraßen. Wir
ſpüren die Mühen des Weges nicht, denn allerorten gibt es zu
ſchauen und zu ſtaunen. Orte, an denen der Alltagswanderer
acht=
los vorübereilt, werden zum Erlebnis, und auf Schritt und Tritt
weiß der Verfaſſer kleine Abenteuer und Hiſtörchen einzuflechten,
um uns ſo auf mnemotechniſch überaus geſchickte Weiſe Gegend und
Bewohner vertraut zu machen. Die Lenzerhaide, das Rhein= und
Oberinntal ſtellen ſich vor unſeren Blick. Wir lernen die
wild=
romantiſche Schönheit des ſchweizeriſchen Nationalparkes kennen,
durchwandern das weingeſegnete Puſchlav und das einſam düſtere
Bergell, ſchauen von der eiſigen Fuorcla Sur Ley in das
ſeen=
ſchimmernde Hochtal von Maloja, ſteigen über den Oberalppaß
ins Wallis hinab, um in Zermatts Gletſcherwelt vor dem
Löwen=
haupt des Matterhorns voll ſtaunender Bewunderung zu weilen.
Für den der die Schweiz und ihre geſegnete Schönheit nicht kennt.
iſt dies Büchlein zur Einführung in ſie der geeignete Freund und
Begleiter, und für den Kenner erſt recht. Denn es läßt in
un=
mittelbarer Friſche und Natürlichkeit Erinnerungen aufklingen an
alles, was die Schweizer Alpenwelt an Gottesgeſchenken zu bieten
hat. Eine große Zahl ausgezeichneter Photos unterſtützt in
dank=
barſter Weiſe die Phantaſie des Leſers und zeigt uns
Landſchafts=
bilder, wie ſie der Allerweltsreiſende nie zu ſchauen bekommt.
Hans Baumeiſter.
Film vom Reichsparteitag. Das herrliche Werk wird Mitte
Oktober in Berlin zur Urvorführung kommen. Die
Aufnahme=
leitung hat 10 000 Meter Rohfilm verarbeitet. Die Kameraleute
ſagen: „Noch nie hat das Arbeiten ſoviel Freude gemacht, noch
nie ſind ſo mächtige und eindrucksvolle Szenen gedreht worden”.
Jeder Ort muß dieſen Film in einer feſtlichen
Volksfilmveranſtal=
tung jedem Volksgenoſſen zugänglich machen. Der Verleih erfolgt
nur durch die Landesfilmſtelle Südweſt der NSDAP., Frankfurt
a. M., Bürgerſtraße 9—11.
Seite 2 — Nr. 278
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. Oktober 1933
In einer Erläukerung zum Schrifkleiter=
Geſek
wird von unterrichteter Seite noch beſonderer Wert auf die
Feſtſtellung gelegt, daß es ſich keineswegs um ein neues
Preſſe=
geſetz handelt. Das Schriftleitergeſetz gilt nur für
die periodiſche Preſſe, während das Preſſegeſetz nach dem
Sprachgebrauch auch Bücher, Broſchüren uſw. umfaßt. Das
Schrift=
leitergeſetz iſt weiter nicht in vollem Umfange ein Geſetz über die
periodiſche Preſſe, ſondern beſchränkt ſich auf alle
poli=
tiſchen Zeitungen und Zeitſchriften ohne jede
Ausnahme. Es darf aber nicht vorkommen, daß die Begriffe
politiſch und nicht politiſch verwiſcht werden, und daß eine
Zei=
tung einen Charakter annimmt, der ihr innerlich nicht innewohnt,
um den Bindungen des Geſetzes zu entgehen.
Das Geſetz regelt nur die Rechtsverhältniſſe der geiſtigen
Ar=
beiter an der deutſchen Preſſe, wobei allerdings der Begriff des
geiſtigen Arbeiters ſehr weit gedehnt iſt. Es will die periodiſche
deutſche Preſſe zum Träger einer öffentlichen Aufgabe machen.
Hier liegt der Gegenſatz zwiſchen altem und neuem Recht. Das alte
Recht wird zum Teil erneuert, andere Teile des alten Rechtes
ierden nielleicht in ähnlicher Torm fol .- .
Wir ſind nun dem Fall Dracopol nachgegangen und haben
bisher folgendes feſtgeſtellt:
Der Herr Ingenieur Dracopol — iſt kein Ingenieur. Er
reiſte zwar im Jahre 1922 zu Studienzwecken nach Deutſchland,
hat aber ſeine Studien nicht beendet, ſondern einen Gewerbe
betrieb eröffnet und ſofort ſeine Einbürgerung als deutſcher
Reichsangehöriger beantragt. Als ihm dies nicht gelang, ließ er
ſich von dem 70jährigen Poſtagenten Schäfer adoptieren und
glaubte dadurch die deutſche Naturaliſation zu erlangen. Aber
auch das war nicht möglich. Um dennoch in Deutſchland bleiben
zu können, verſuchte er durch alle möglichen falſchen Angaben die
deutſchen Behörden irrezuführen. Er mußte deshalb wiederholt
beſtraft werden, und ſchließlich ſchritt man zu ſeiner Ausweiſung.
Warum aber hat Herr Dracopol=Schäfer — wie er jetzt
eigentlich heißt — ſich ſo krampfhaft bemüht, die deutſche
Reichs=
angehörigkeit zu erlangen? Eine Nachprüfung dieſer Frage hat
zu der Feſtſtellung geführt, daß Dracopol=Schäfer von den
rumä=
niſchen Militärbehörden wegen Fahnenflucht geſucht wird. Um
ſeiner Strafe zu entgehen, wollte er in Deutſchland bleiben.”
Das Blatt kündigt an, daß es dieſem Fall noch weiter
nach=
gehen wird. Es iſt überzeugt, daß auch die Erzählung Dracopols
von feiner grauſamen Mißhandlung von Anfang bis zu Ende
erlogen iſt.
Ab 15.9ktober Ausgabe der Winkerhilfe
Eln Dr. Fanck-Grönland
hergestellt unter dem Protektorat des R
Darsteller:
Lenl Rlefenstahl, Ernst Udet, 5
Elbson Gowland, Dr. Holsboe
8.0.5. Eisberg‟ ein Ere
99
worden als dieser neueste Dr. Fanck-Film. Eine menschlic
majestätischen Hintergrund grönländischer Eislandschaften ve
Note erhält dieser Film durch die Mitwirkung des berühm
Dazu ein ganz hervorrage
Jugendliche haben Zutritt.
Des zu erwartenden großen Andrange
Möglichkeit die Nachmittags-Vorstel
Wie das Vdz.=Büro meldet, ſind die Vorbereitungen des
Winterhilfswerkes dank außerordentlich ſtarker Arbeitsleiſtung
aller beteiligten Stellen, vor allem der N.S.=Volkswohlfahrt, ſo
weit gediehen, daß mit dem Beginn der Austeilung an die davon
erfaßten Bedürftigen für den 15. Okt. zu rechnen iſt. Die
Samm=
lungstätigkeit wird naturgemäß auch im weiteren Verlauf des
Winterhilfswerkes fortgeſetzt. Von der umfangreichen Tätigkeit,
die allein auf orgniſatoriſchem Gebiete zu leiſten iſt, wenn eine
ſolche Aktion gelingen ſoll, vermag ſich der Außenſtehende kaum
eine Vorſtellung zu machen, wohl nicht einmal dann, wenn man
darauf hinweiſt, daß es mindeſtens ſechs Millionen Menſchen im
Reich ſein werden, die für etwa ſechs Monate vom
Winterhilfs=
werk verſorgt werden ſollen.
Vor allem legt man, wie im Hauptquartier des
Winterhilfs=
werks verſichert wird, Wert darauf, die Opfergaben des deutſchen
Volkes nicht in unrechte Hände kommen zu laſſen. Die
Erfahrun=
gen, die bei der Hitler=Geburtstagsſpende geſammelt wurden, ſind
von großem Nutzen. Die zuſtändigen nationalſozialiſtiſchen
Stel=
len haben daher in Zuſammenarbeit mit den Wohlfahrtsämtern
den Kreis der in Betracht kommenden Bedürftigen feſtgeſtellt. Auch
die Reichspoſt iſt in ſolchen Fällen eine geeignete
Informations=
ſtelle, da ſie ja weiß, an wen ſie Sozialrenten auszahlt. Die
ermit=
telten Hilfsbedürftigen werden dann in eine Kartothek eingetragen
werden. Sie werden durch Anſchlag oder auf andere Weiſe davon
unterrichtet, daß die Winterhilfe für die Verteilungsſtellen des
Winterhilfswerkes dieſe oder jene Unterſtützung aushändigen
wird, wobei allerdings Bargeld in keinem Falle gegeben werden
ſoll, ſondern vielmehr Zuweiſungsſcheine, gegen die an den
Ver=
teilungsſtellen die Aushändigung erfolgt. Das geſammelte
Bar=
geld wird lediglich zum Kauf der notwendigen Waren benutzt.
Dadurch wird zugleich eine Befruchtung der Wirtſchaft erzielt,
wei=
ja ſonſt die Mehrzahl der Unterſtützten ſich Waren nicht kaufen
könnte. Die erfolgte Ausgabe wird vom Empfänger quittiert und
auf der Karthotekkarte des Unterſtützten vermerkt, damit „
Dop=
pelverdiener” im Winterhilfswerk in keiner Hinſicht vorkommen
können.
Deukſch=polniſche Verhandlungen
über Abbau der wirkſchaftlichen Kampfmaßnahmen.
Berlin, 6. Oktober.
Am Montag beginnen in Warſchau Verhandlungen zwiſchen
deutſchen und polniſchen Regierungsvertretern mit dem Ziel, die
im Verlauf des deutſch=polniſchen Wirtſchaftskrieges ergriffenen
wirtſchaftlichen Kampfmaßnahmen abzubauen. Die deutſchen
Kampfmaßnahmen beſtehen bekanntlich in der Anwendung des
Obertarifs für eine Reihe von polniſchen Erzeugniſſen. Polen
hat ſeinerſeits gewiſſe Kampfeinfuhrverbote erlaſſen bei einer
Anzahl von polniſchen Zolltarifpoſitionen für Waren, die
ur=
ſprünglich nur von Deutſchland aus wegen der von uns
erlaſſe=
nen Ausfuhrverbote nicht nach Polen eingeführt werden
konn=
ten, ſind von Polen in der Zwiſchenzeit allgemeine
Einfuhr=
verbote erlaſſen worden. Bei dieſen Poſitionen würde die
Auf=
hebung der Kampfeinfuhrverbote durch die polniſche Regierung
an dem bisherigen Zuſtande praktiſch nichts ändern. Es ſoll
daher verſucht werden, für die Tarifpoſitionen, bei denen
all=
gemeine Einfuhrverbote beſtehen. Einfuhrkontingente für
Deutſch=
land zu erreichen
Durch Beſprechungen zwiſchen polniſchen Vertretern und
Vertretern der Reichsregierung ſoll gleichzeitig die Frage geklärt
werden, ob eine Verſtändigung zwiſchen beiden Ländern über
die ſie gemeinſam intereſſierende Frage der Ausfuhr von
Roggen erzielt werden kann.
In einzelnen polniſchen Blättern iſt die Anſicht aufgetaucht,
daß die Verhandlungen eine Abänderung des ſeinerzeit
abge=
ſchloſſenen, aber nicht ratifizierten deutſch=polniſchen
Handels=
vertrages bezwecken. Dieſe Annahme iſt falſch. Es handelt ſich
bei den bevorſtehenden Beſprechungen um einen von deutſcher
Seite unternommenen Verſuch, das Geſpräch über die beiden
Staaten intereſſierenden wirtſchaftspolitiſchen Fragen wieder in
Gang zu bringen und zunächſt durch einen Abbau der
beiderſei=
tigen Kampfmaßnahmen die Vorausſetzungen für weitere
Ver=
handlungen zu ſchaffen.
Algeriſche Kundgebung gegen Brankreich
Morgen Samstag und Sonntag
7. u. 8. Okt., abends 8½),
Meine Zrau ..."
das Fräulein ..
musik. Lachschlager in 3 Akten
Karten v. 60 Pfg. an bei Hugo de
Waal und Verkehrsbüro. 12129
aße I.
Ernst-Ludwig
DIESE
ERSTAUFFÜHRUNG
WIRD
SlE INTERESSIERENA
Ein vorzügliches Filmwerk der
neuen deutschen Produktion.
Köstlicher echter Humor
Liebe zur Scholle —
das ist
Heimkehr ins Gluch
Heinz Rühmann
mit seinen Affen
spielt den Zauberkünstler
Amadari, über dessen
Frech-
heiten sie sich köstlich amü-
sieren.
Luise Ullrich
das liebe blonde Mädel, der
Trost für den unglücklich ver.
heirateten Fabrikanten
Paul Hörbiger
Inderneuen Deulich-Tonwoche
der Ufa: Der Reichsparteitag
in Mürnberg.
Sonntag Einlass 1.30 Uhr
Jugendvorstellung
Pat und Patachon als
Kunstschützen.
Neue Panzergranaken
für die engliſche Blotke.
fürhe
zu er
bote
viele
Dar
TU. London, 5. Oktober.
Die 40,5 Zentimeter= und die 38 Zentimeter=Geſchütze der
engliſchen Schlachtſchiffe und Schlachtkreuzer erhalten, wie der
Marinemitarbeiter des „Daily Telegraph” berichtet, zurzeit neue
Panzergranaten, die imſtande ſind, die zur Zeit im Gebrauch
befindlichen ſchweren Schiffspanzer zu durchſchlagen. Bei den
Verſuchen haben dieſe neuen Granaten Panzerplatten, die 40,5
Zentimeter dick waren, glatt durchſchlagen, auch wenn das
Ge=
ſchoß nicht ſenkrecht auf die Platte, ſondern in einem Winkel
bis zu dreißig Grad aufſchlug. Die Granate hat eine
Spreng=
verzögerung, ſo daß ſie zunächſt durch den Panzer hindurchgeh=
und erſt im Innern des Schiffes explodiert. Seit der
Skagerrak=
ſchlacht, in der ſich die Unzulänglichkeit der engliſchen ſchweren
Granaten gegenüber den deutſchen Panzerplatten erwieſen
hat=
ten, iſt in der engliſchen Marine dauernd an der
Vervollkomm=
nung der Panzerſprenggranate gearbeitet worden.
WTB. Paris, 6. Oktober.
Vor einiger Zeit hatte ſich eine Abordnung von 17
General=
räten und Stadtvätern aus Algerien beim franzöſiſchen
Innen=
miniſter gemeldet, um eine Anzahl von Beſchwerden und
Forde=
rungen vorzubringen, die ſich u. a. auf ſtärkere Vertretung der
Eingeborenen in den verſchiedenen beratenden Körperſchaften,
Be=
willigung des Wahlrechts, Gleichheit der Bezüge, Gleichheit des
Militärdienſtes, Gleichheit in der Zulaſſung ihrer Kinder zu den
Schulen und Anwendung der Sozialgeſetze bezogen. Innenminiſter
Chautemps hatte dieſe Abordnung damals nicht empfangen, weil
ſie es verabſäumt hatte, den Inſtanzenweg einzuhalten.
„Petit Pariſien” veröffentlicht nun heute das Ergebnis einer
Unterſuchung, aus der ſich, wie das Blatt bemerkt, ergeben habe,
daß in Tlemcen und Moſtaganem Kundgebungen ſtattgefunden
hätten, bei denen die Bevölkerung Niederrufe gegen Frankreich
ausgeſtoßen habe. Zahlreiche in die beratenden Körperſchaften
gewählte Muſelmanen legten ihre Aemter nieder, zahlreiche
fran=
zöſiſche Firmen wurden ſeitens der Eingeborenenkundſchaft
boykot=
tiert. Jede Nacht würden in Conſtantine große polizeiliche
Schutz=
maßnahmen getroffen. Sei es etwa eine rein ſportliche
Streit=
frage, die die Eingeborenen beſtimmte, maſſenhaft aus den
Fuß=
ballklubs und Turnklubs auszutreten, denen Franzoſen und
Ein=
geborene angehörten? Bei den großen ſportlichen Veranſtaltungen
ſei es auch wohl nicht nur rein ſportliche Leidenſchaft, wenn die
eingeborenen Zuſchauer bei einem Sieg der Eingeborenen
aus=
rufen: „Mut, Brüder, wir ſind fünf Millionen von dieſem Schlag.”
Nach dem „Petit Pariſien” lebten in Algier eine Million
Al=
gerier, die ſich den europäiſchen Gewohnheiten ſo weit angepaßt
hätten, daß man ſie als algeriſche Europäer bezeichnen könne, ſie
ſeien franzöſiſchen Urſprungs oder franzöſiſcher Nationalität. Neben
ihnen gebe es fünf Millionen algeriſche Afrikaner. Dieſe letzteren
ſeien in den beratenden Körperſchaften aber nur durch ein Sechſtel
vertreten, während ſie doch fünf Sechſtel der Bevölkerung
aus=
machten. Bei den Kammerwahlen dürften ſie überhaupt nicht
wählen. Ihre Kinder dürften nur zu ſieben Prozent in den
Vor=
ſchulen zugelaſſen werden, da dieſe nur 60 000 Schüler von 900 000
Kindern aufnehmen können. In den Beamtenſtellen, zu denen die
algeriſchen Afrikaner zugelaſſen ſeien, erhielten dieſe ſelbſt dann,
wenn es ſich um gleichwertige Poſten handele, nur den halben
Sold. Die algeriſchen Afrikaner hätten kein Recht auf
Arbeits=
loſenunterſtützung, die den europäiſchen Algeriern automatiſch
zu=
gebilligt werde. Die Löhne ſeien um die Hälfte oder zwei Drittel
niedriger als die der algeriſchen Europäer. Der Achtſtundentag
finde wenig Anwendung. Die algeriſchen Afrikaner könnten nicht
ohne Paß nach Frankreich einreiſen, dagegen hätten ſie den „
Vor=
zug”, zwei Jahre Militärdienſt leiſten zu müſſen, während die
al=
geriſchen Europäer nur ein Jahr zu dienen brauchten.
m
lise
Dar
mit
in
Dar
mo
füt
Dan
aus
Per
Dan
fest
gefi
Dan
mo
Kra
Spc
etW
Ste
Jac
he
be
In allen
Von dem ernſten Hintergrund heben ſich heitere und ſaftige
Abendk Bilder des Bauerntums ab, wie es einer volltönenden Melodie
des Volkslebens entſpricht.
Mit Spannung und Freude kann man der =Darmſtädter
Erſtaufführung entgegenſehen.
I.
*
Großes Haus. — 6. Oktober.
Fürſt Jgor.
Oper mit Vorſpiel von Alexander Borodin.
Nachdem ruſſiſche Bühnenmuſik früher in Muſſorgſkys
be=
rühmten „Boris Godunow”, im letzten Jahre in Tſchaikowſkys
„Eugen Onegin” zu Wort gekommen iſt, ſind wir der
Opern=
leitung dankbar, eines anderen für die ruſſiſche Eigenart nich:
minder bezeichnenden Komponiſten Alexander Borodins Oper
„Fürſt Jgor” zur hieſigen Erſtaufführung gebracht zu ſehen.
Borodin, etwa gleichalterig mit den Obengenannten und mit
Rimſky und Glaſunoff, hat dieſe ſeine einzige Oper, ebenſo wie
auch ein Ballett und eine Sinfonie unvollendet hinterlaſfen.
Nimſky=Korſakoff iſt es geweſen, der, wie er auch den Boris
er=
gänzte, dem Jgor erſt die heutige muſikaliſche Form, vor allem
die Inſtrumentation großer Teile gab, während Glaſunoff im
beſonderen den dritten Akt vollendete, und die vom Komponiſten
ſchriftlich nicht niedergelegte Ouvertüre aus der Erinnerung
feſt=
hielt.
Den Text hat Borodin ſelbſt verfaßt. Er zeigt deutlich die
beiden Seiten der ruſſiſchen Volksſeele: die weiche, lyriſche
Poeſie, die brutale Bauern= und Kriegerſprache. Die ſchlechte
Uebertragung ins Deutſche läßt ſeine Schönheiten nur ahnen.
Der Stoff behandelt ein altes Heldenepos. Der ruſſiſche
Fürſt Jgor zieht in Krieg gegen den heidniſchen Chan
Kont=
ſchak der Polowezer, wird beſiegt und gefangen genommen, ſamt
ſeinem Sohne Jgorewitſch. Für dieſen entbrennt Kontſchakowna,
die Tochter des Chans, in Liebe und hält ihn bei den
Polo=
wezern zurück, während der Fürſt entflieht, um, empfangen von
ſeiner in Sehnſucht vergehenden Frau Jaroslawna, ſeine Stadt
Putivl gegen den drohenden Angriff der Heiden zu verteidigen,
und eine in ſeiner Abweſenheit gegen ihn angezettelte
Ver=
ſchwörung ſeines Schwagers Fürſt Galitzky, eines Wollüſtlings,
zu unterdrücken.
Hieraus iſt nun kein Drama entſtanden, ſondern es ſind,
ähnlich wie im Boris, aneinandergereihte lyriſche und
Volks=
ſzenen, Schilderungen der jeweiligen Situation in ſehr bunten,
heißen und echt ruſſiſchen Farben. Das Leben und Treiben im
Feldlager und die Intriguen der beiden Gudokſpieler Skula
und Eroſchka ſetzen die Lichter auf.
Die Muſik, vielfach auf ruſſiſchen Volksſzenen, Rhythmen und
Liedern fußend, ſteht in der Erfindung auf ſich ſelbſt, formal
freilich unter franzöſiſchen Einwirkungen, fern jeder
Be=
einfluſſung durch das deutſche Muſikdrama. Sie hat mehr
Konzert= als Operncharakter, iſt ohne tragende Rollen,
haupt=
ſächlich Chorwerk mit vielen großen Enſembles und Tänzen.
Der dritte Akt iſt muſikaliſch der wertvollſte, der letzte fällt ab.
Aber beides, Stoff und Muſik, bieten der bühnenmäßigen
Dar=
ſtellung, dem Regiſſeur und dem Bühnenbildner außerordentlich
lockende Aufgaben und wirkſame Möglichkeiten.
Das Werk als Ganzes wird nach Tiefe und Breite völlig
nur dem ſich erſchließen, dem ruſſiſche Landſchaft und
Weſens=
art vertraut iſt. Aber jedem, der Verſtändnis für die Seele
eines Volks beſitzt, und für raſſiſche, heißblütige Muſik ein
offenes Herz, werden ſeine eigentümlichen Schönheiten feſſeln
d erfreuen.
Die Aufführung, in glänzendem Rahmen wohlvorbereitet
herausgebracht, war ein Ehrenabend für den Opernchor, der
unter ſorgfältiger Einſtudierung durch Kapellmeiſter Wick und
durch den Geſangverein Sängerluſt verſtärkt, Hervorragendes
Samstag, 7. Oktober 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 278 — Seite 3
Derkil war nie Mitglied der NSDAP.
München, 6. Oktober.
Ein großer Teil der Wiener Abendblätter veröffentlicht ein
Fakſimile einer Beitrittserklärung des Dollfuß=Attentäters Dertil
zur NSDAP. Oeſterreichs, die bei der Ortsgruppe Lainz=
Speiſing am 16. Januar 1932 erfolgt ſein ſoll. Das Dokument
ſoll angeblich aus einer früheren Aushebung bei einer
national=
ſozialiſtiſchen Zentrale in Wien der Polizei in die Hände
ge=
fallen ſein. Demgegenüber ſteht eine authentiſche Erklärung der
Landesleitung Oeſterreich der NSDAP., die am Schluß beſagt.
daß Dertil niemals auch nur vorübergehend Mitglied der
NSDAP. geweſen ſei. Kenner der Verhältniſſe ſeien durchweg
der Auffaſſung, daß der Attentäter durch die Gedankengänge
ſeines Stiefvaters Dr. Günther beeinflußt worden ſei.
Eine polizeiliche Berlaukbarung
über die Vernehmung Derkils.
TU. Wien, 6. Oktober.
Nach einer offiziellen Verlautbarung der Polizei wurde am
4. Oktober 1933 über den Attentäter Dertil die ordentliche
Unter=
ſuchungshaft verhängt. Die Verlautbarung beſagt außerdem, daß
eine Reihe von Angaben, die Dertil im bisherigen Verhör
ge=
macht habe, ſich als unrichtig erwieſen hätten. So behauptet die
Polizei erneut, daß Dertil Mitglied der NSDAP. geweſen ſei und
am 2. Februar 1932 eine proviſoriſche Mitgliedskarte erhalten
habe. Seine Ausſage, daß er nach einem halben Jahre wieder aus
der Partei ausgetreten ſei, werde noch überprüft. Die Waffe, mit
der er den Anſchlag verübte, habe er nach polizeilichen
Mitteilun=
gen am 2. Oktober, mittags, von dem Glaſergehilfen Oskar
Wei=
genſamer zu dem Betrag von 10 Schillingen erſtanden. Dertil
ſtellte in Abrede, daß Weigenſamer und ein Wehrmann, den er
ebenfalls am 2. Oktober nach einer Handfeuerwaffe fragte, von
dem Anſchlag unterrichtet waren. Die Polizei halte aber an dem
Verdacht feſt, daß Weigenſamer und der genannte Wehrmann
Müllinger wenigſtens in Kenntnis von einem beſonderen
Vor=
haben geweſen ſeien und ſich durch Beſchaffung der Waffe
mit=
ſchuldig gemacht hätten.
Wie gemeldet ſind in der Wohnung Dertils im Ofen Reſte
von verbannten Schriften gefunden worden. Es handelt ſich um
Druckſchriften, aber auch um handſchriftliche Aufzeichnungen. Die
Verſuche zur Entzifferung des Textes ſind noch im Gange.
Das Wüken gegen die Rakionalſozialiſten
in Oeſterreich.
EP. Wien, 5. Oktober.
Der Notar Eduard Wolf in Tamsweg wurde als geiſtiger
Urheber des feſtlichen Empfanges der aus der Haft
zurückge=
kehrten nationalſozialiſtiſchen Führer des Lungau mit 1000
Schilling Geldſtrafe und acht Tagen Arreſt und wegen Führens
von zwei Schwarz=weiß=roten Wimpeln an ſeinem Kraftwagen
mit 50 Schilling beſtraft. Ferner wurde ein Landesbauinſpektor
aus Salzburg wegen beleidigender Aeußerungen zu acht Wochen,
und ein Salzburger Krankenkaſſenbeamter wegen verbotener
Be=
tätigung für die NSDAP zu ſechs Wochen Arreſt ſowie der
Hauptmann a. D. Odmar Weber wegen des Rufes „Heil Hitler”
zu vier Wochen Arreſt und 1000 Schilling Geldſtrafe verurteilt.
Skeigende Anruhe in Spanien.
TU. Madrid, 6. Oktober.
Die Ausſichten für baldige Beilegung der ſpaniſchen
Re=
gierungskriſe haben ſich bisher noch in keiner Weiſe gebeſſert.
IIm ganzen Lande macht ſich eine immer ſtärkere Unruhe und
Empörung über den parlamentariſchen Kuhhandel bemerkbar.
Der kleine Belagerungszuſtand wurde auf die Provinz
Cata=
lonien beſchränkt, wo die Lage infolge eines Konflikts mit den
Gas= und Elektrizitäts= und mit den Waſſerarbeitern ſo
be=
drohlich iſt, daß die Regierung blutige Zwiſchenfälle befürchtete.
Diebſtahl diplomakiſcher Akken.
TU. Bukareſt, 6. Oktober.
Ein Aufſehen erregender Diebſtahl diplomatiſcher Akten
er=
eignete ſich im Schnellzug Bukareſt—Warſchau. Der Sekretär
Wol=
pinſki vom polniſchen Konſulat in Kiſchinew war beauftragt, eine
Reihe wichtiger Aktenſtücke nach Warſchau zu bringen, die er in
einem Handkoffer bei ſich hatte. Hinter Chernowitz ſchlief der
Sekretär im Zuge ein. Beim Erwachen ſtellte er das Fehlen des
Koffers feſt. Es wurden ſofort ſämtliche Polizeiſtationen
benach=
richtigt. Der Dieb konnte bisher nicht gefaßt werden.
Möglicher=
weiſe handelt es ſich um einen einfachen Diebſtahl. Der Verdacht,
daß es ſich um Spionage handelt, iſt jedoch ſehr begründet.
Dimitroff aus der Sitzung gewieſen.
Erregke Bernehmung der Bulgaren.
Leipzig, 6. Oktober.
Die Verhandlung am Freitag wird fortgeſetzt mit der Frage
nach dem
Aufenkhalt Torglers in der Nacht des
Reichskagsbrandes
beantwortet Torgler dahin, daß er von dem Lokal in der
Dirck=
ſenſtraße mit einer Autodroſchke zuſammen mit Kühne nach
Pankow gefahren ſei und dort geſchlafen habe. Am nächſten
Morgen hätten Kriminalbeamte Kühne feſtgenommen. Ihn
ſelber habe man in Frieden gelaſſen. Er ſei dann gegen 20 Uhr
in die Stadt gefahren und habe geleſen, daß er, Torgler,
flucht=
artig den Reichstag verlaſſen habe. Er ſei daraufhin ins
Poli=
zeipräſidium gefahren und dort vernommen worden.
Anklagevertreter Landgerichtsdirektor Dr. Pariſius: Der
Angeklagte Torgler legt großen Wert auf die Feſtſtellung, daß
er ſich freiwillig bei der Polizei gemeldet habe. Nach der
Auf=
faſſung der Anklagebehörde iſt es damit aber nicht weit her.
Er hat uns ſchon geſagt, daß er in der Nacht ſeine Wohnung
gemieden und ſich in einer fremden Wohnung aufgehalten hat.
Wenige Stunden nach dem Reichstagsbrand iſt die
Kriminal=
polizei beauftragt worden ihn zu verhaften. Die Beamten haben
ihn in ſeiner Wohnung in Karlshorſt gegen 6 Uhr morgens
ge=
ſucht. Die Ehefrau Torglers hat behauptet, daß ihr Mann ſich
in der Provinz auf Reiſen befinde. Die Wohnung iſt bis gegen
11 Uhr durchſucht worden. Kurz nach 8 Uhr wurde Frau Torgler
ans Telephon gerufen. Frau Torgler ging an den Apparat. Eine
Dame wollte mit ihr eine Zuſammenkunft verabreden. Frau
Torgler lehnte das aber ab mit der Bemerkung, ſie habe
un=
erwartet Beſuch bekommen. Zwei Stunden ſpäter gegen 10 Uhr
wurde nochmals angerufen von derſelben Dame, Frau Torgler
ſagte, der Beſuch ſei noch da. Die Kriminalbeamten hatten den
Eindruck, daß Torgler durch eine Mittelsperſon hatte anrufen
laſſen, um zu erfahren, ob die Polizei hinter ihm her wäre. Er
ſagte vorher, er habe ſeine Frau ſelbſt angerufen.
Angeklagter Torgler: Etwa um 9½ Uhr habe ich angerufen.
und meine Frau ſagte mir am Telephon weinend, daß eine
polizeiliche Durchſuchung der Wohnung ſtattgefunden habe. Ich
habe meine Wohnung auch nicht gemieden. Dazu hatte ich keine
Veranlaſſung.
Oberreichsanwalt Dr. Werner: Der Angeklagte ſagte, daß
der letzte Zug nach Karlshorſt und Fichtenau bereits
weggefah=
ren geweſen ſei. Nach unſeren Informationen hat aber Kühne
vor der Kommiſſion in London ausgeſagt, er wäre mit Torgler
bereits um 1½ Uhr früh in Kühnes Wohnung angekommen. Da
das Auto normalerweiſe drei Viertelſtunden vom Alexanderplatz
bis Pankow fährt, wären die beiden alſo ſchon um 1234 Uhr
von Schlawicki weggefahren. Torgler: Dieſe Angabe kann nicht
ſtimmen. Kühne muß ſich irren.
Oberreichsanwalt, Dr. Werner: In derſelben Ausſage in
London hat Kühne angegeben, daß Torgler aus
Sicherheits=
gründen in Kühnes Wohnung gekommen ſei.
Torgler: Das iſt mir ganz unverſtändlich.
Au
Die Bernehmung Dimikroffs
beginnt dann und der Vorſitzende zitiert aus dem Material
zu=
nächſt ein hektographiertes Schriftſtück, das die Ueberſchrift trägt
„Für die Einheitskampffront des Proletariats. Aufruf des
Exekutivkomitees der Kommuniſtiſchen Internationale.
Moskau, den 3. März 1933.‟
Auf die Frage des Vorſitzenden, woher er dieſen Aufruf habe,
erwidert der Angeklagte Dimitroff: Von der Inprekor.
Der Vorſitzende weiſt darauf hin, daß die Inprekor
wieder=
holt mit den Geſetzen in Konflikt gekommen ſei, und Dimitroff
erwidert darauf: Das wundert mich nicht.
Vorſitzender: Wenn Sie mit der Inprekor in nahen
Be=
ziehungen ſtanden, ſo iſt das aber als Belaſtung dafür
anzu=
ſehen, daß Sie ſelbſt in Deutſchland den Hochverrat betreiben
wollten oder betrieben haben, daß Sie ſelbſt auf den Aufſtand
hingearbeitet haben.
Dimitroff: Ich war Korreſpondent für Inprekor und habe
nur über bulgariſche Fragen geſchrieben.
Der Vorſitzende zitiert ein weiteres Schriftſtück, das
eben=
falls vom 3. März ſtammt und die Ueberſchrift trägt „
Reichs=
tagsbrandſtiftung als nationalſozialiſtiſches
Provokateurſtück entlarvt.” Es ſtammt von der
Preſſeſtelle des Zentralkomitees der KPD. in
Berlin. Dimitroff erklärt, daß er dieſes Schriftſtück nie
ge=
ſehen und beſeſſen habe. Er ſei bei den polizeilichen
Verneh=
mungen bis Ende März über dieſes Schriftſtück auch nie befragt
worden und bitte, das polizeiliche Protokoll vom 9. März zu
verleſen.
Der Vorſitzende zitiert aus dieſem Protokoll, daß Dimitroff,
nachdem er vorher von der Inprekor geſprochen hat, mit
Be=
ziehung auf dieſes Stück über den Reichstagsbrand ausgeſagt
habe, daß es aus der gleichen Quelle ſtamme.
Dimitroff ruft erregt: Ausgeſchloſſen. Das vorgeleſene
Protokoll iſt nicht dasſelbe, das ich damals gehört habe, und
bezeichnet die Ausſage des Kommiſſars Heiſſig als Lüge.
Der Vorſitzende verbittet ſi, energiſch die Weiterbeleidigung
von Beamten und weiſt den Angeklagten nochmals darauf hin,
daß er ihm das Wort verboten habe.
Der Vorſitzende hält Dimitroff dann einen weiteren Aufruf
vor, der die Vorbereitung eines internationalen antifasciſtiſchen
Kongreſſes behandelt. Auf dieſem Kongreß ſollte ein
anti=
fasciſtiſches Zentralkomitee gebildet werden.
Dimitroff erklärt, dieſen Aufruf habe er beſeſſen. Er habe auch
an ſeine bulgariſchen Freunde und Genoſſen im Sinne dieſes
Aufrufes geſchrieben.
Vorſitzender: Sie ſtellen bei Ihrer Verteidigung alles auf
bulgariſche Füße. (Dimitroff: Selbſtverſtändlich.) Ich halte
Ihnen aber vor, daß das nicht ganz glaubwürdig iſt. In den
Schriftſtücken, die bei Ihnen gefunden wurden, wird von der
internationalen kommuniſtiſchen Arbeit geſprochen. Ganz
beſon=
ders wird von der Kommuniſtiſchen Partei in Deutſchland
ge=
ſprochen.
Dimitroff: Ich habe ſchriftlich und mündlich erklärt, daß ich
bei meiner ganzen Tätigkeit im Auslande mich nur mit der
Arbeit für die Bulgaren beſchäftigt habe. Ich verlange von
meinen Anklägern unbeſtreitbare Beweiſe dafür, daß ich eine
andere Arbeit getan habe.
Vorſitzender: Wenn bei Ihnen ſo viele Schriftſtücke gefunden
worden ſind, die die geſamte kommuniſtiſche Politik betreffen,
dann ſcheint mir das ein Beweis dafür zu ſein, daß Sie nicht
bloß für Bulgarien gearbeitet haben. Außerdem haben Sie doch
mit Rußland und Moskau viel Verkehr gehabt.
Der Vorſitzende hält dann dem Angelagten Dimitroff noch
mehrere Schriftſtücke vor, die Dimitroff durchweg ableugnet.
Es folgt dann die Erörterung über einen Reiſeführer durch
Berlin, der bei Dimitroff gefunden worden iſt. Der Vorſitzende
ſtellt feſt, daß an der Stelle des Planes von Berlin ein grünes
Büchlein gelegen habe. Daraus ſchließe man, daß das Buch
ge=
wiſſermaßen als Leſezeichen diente. Auf dem Plan iſt das Schloß
und das Reichstagsgebäude mit einem Kreuz angezeichnet.
Dimi=
troff erklärt dazu, daß er den Reiſeführer 1929 gekauft habe. Er
behauptete, das grüne Heft nie in den Plan hineingeſteckt zu
haben und erklärt weiter, daß die Zeichen bei der
Kriminalpoli=
zei gemacht worden ſeien. Der Zeuge Kriminalaſſiſtent Kynaſt,
der dieſe Entdeckung im Reiſeplan gemacht hatte, erklärt, er ſei
ſeinerzeit ſofort bei der Entdeckung des Kreuzes am Schloß zum
Kommiſſar Draſchwitz gelaufen, um ihm dies zu zeigen. Bei
dieſer Gelegenheit ſei auch das zweite Kreuz an der Stelle
Reichstagsgebäudes entdeckt worden. Der Zeuge betont, daß
mehrere Polizeibeamte bei der Entdeckung zugegen geweſen ſeien.
Nach einer Pauſe werden dem Angeklagten Dimitroff
mehrere Zettel vorgehalten, die in deſſen Aktentaſche und Koffer
gefunden worden waren. Dimitroff erklärt, daß ſich dieſe Zettel
durchweg auf die Tätigkeit in Bulgarien bezögen.
Der Vorſitzende betont, daß man nach dem Inhalt dieſer
Zettels die Auslegung Dimitroffs kaum annehmen könne.
Nun verlieſt der Vorſitzende einen bei Dimitroff
gefunde=
nen Brief mit der Ueberſchrift „Helmut!” und mit der
Unter=
ſchrift „Kant”. In dieſem Brief wird geſagt, es ſeien verſehent=
leiſtete, ſodann für die Tanzgruppe und ihre Solokräfte unter
Leitung von Ballettmeiſterin Alice Zickler, deren Begabung
ſich der ſeltenen Aufgabe, nämlich ein großes Ballett alten Stils,
das dem Publikum ſehr gefiel, durchaus gewachſen zeigte und
nicht zuletzt für die geniale Regie und Inſzenierungskunſt
Hans Strohbachs, der aus dem Werk die leuchtendſten
Farben und packendſten Elemente hervorzuholen verſtand. Die
ſchwierige muſikaliſche Leitung, die dem Ganzen Halt und
Füh=
rung gab, lag in der umſichtigen, überlegen ſicheren Hand
Karl Friderichs, die ſich auch hier, beſonders bei den
Chören, wieder vortrefflich bewährte.
Die Rollen ſind alle nicht groß und meiſt epiſodiſch. Die
wirkſamſte hat Theo Herrmann als Fürſt Galitzky im erſten
Bild, wo er die große, nur allzugedehnte und etwas zu realiſtiſch
gefaßte Trinkſzene hat, und im zweiten Bild die heißblütige
Szene mit Bertha Obholzer als Jaroslawna,
Herr=
mann ſtimmlich, in Maske und Spiel packend, voll echter
Leidenſchaft, während B. Obholzer, ſo edel und
ſtimmgewal=
tig ihr Auftreten, ihre Rolle nicht gut zu liegen ſchien. Sie ſollte
ſie im ganzen lyriſcher nehmen, und ſich vor Forcieren hüten.
Großzügig und vornehm gab Heinrich Blaſel die
Titel=
rolle. In dieſer Muſik kommt die Kultur ſeiner Stimme ſo recht
zur Geltung: ein Vorbild für viele in einer Zeit, wo das
Ueberſpannen der Stimmen unliebſam überhand nimmt. (Herr
Blaſel, nicht wahr, aufſitzen immer von der linken Seite des
Pferdes!) Dem etwas blaß gezeichneten Jgorewitſch lieh
Joachim Sattler in ſchöner Lyrik ſeine herrliche Stimme,
der raſſiſchen Kontſchakowna Magda Strack die dunkle
Farbe, Temperament und Routine, Scharf und draſtiſch kamen
die beiden Gudokſpieler in Geſtalt der Herren Vogt und Kuhn
heraus. Doch ſchien mir beſonders bei erſterem die Charakteriſtik
verzeichnet: eine komiſche Wirkung verfälſcht das dämoniſche
Bild dieſer wilden Geſellen. Aus dem exotiſch aufgeputzten
Kontſchak machte Johannes Biſchoff eine feine Studie,
eine Miſchung von Edelmut, Satire und Barbarei. Sehr hübſch
ſang Suſanne Heilmann das reizende Lied des
polo=
wezkiſchen Mädchens.
Der Stil der Koſtüme, Masken, der Mimik und der
Bewe=
gungsformen war mit großem künſtleriſchen Verſtändnis in
offenbar ſehr fleißigen Proben getroffen: gerade in dieſem Stück
eine weſentliche Stütze, ja Vorausſetzung der Wirkung.
An Anerkennung der intereſſanten, ſchönen Oper fehlte es
nicht. Ein verdienter Erfolg.
V. HI.
Arauführung in Bremen.
Seine Exzellenz, der Narr.
Eine deutſche Komödie in acht Bildern von Harald Bratt.
Harald Bratt hat das aufreibende Ringen des Grafen Zeppe=
Un um Anerkennung ſeines Luftſchiffes zum Gegenſtand eines
überaus wirkſamen Theaterſtückes gemacht. Aufrecht und
unbeug=
ſam ſteht der Alte vom Bodenſee im Kampf um ſein Werk, zäh
und verbiſſen beharrt er auf ſeiner Idee und läßt ſich nicht von
Fachkennern und nicht von Miniſtern und Geheimräten von
ſei=
nem Wege abbringen. Er weiß, daß einſt der Tag kommen muß,
an dem ſein Deutſchland ſeine Tat begreift. Das Echterdinger
Un=
glück erſt läßt Zweifel und Bedenken in ihm aufkommen. Er
glaubt, die Hand Gottes zu ſehen und will von ſeinem Tun
ab=
ſtehen. Aber nun hat er ſein Volk gepackt. Die erſte
Begeiſterungs=
welle hat es zum Opfern bereit gemacht, läßt es mit vollen
Hän=
den ſpenden, was bis dahin an allen Ecken fehlte: Geld .. . . und
Vertrauen! Vertrauen zu dem greisgewordenen Erfinder. Der
Jubel Deutſchlands bricht ſein Verzagen, macht den Weg frei für
die Fahrten eines Eckener. — Das Bremer Schauſpielhaus nahm
ſich des vaterländiſchen Stückes mit großer Liebe an und führte
es zu einem großen Erfolg, für den ſich Autor und Darſteller
un=
zählige Male bedanken mußten.
O. N.
Von der Landes=Univerſität Gießen. Der Privatdozent für
Rechtsphiloſophie, Straf= und Prozeßrecht Dr. Karl Engiſch hat
den an ihn ergangenen Ruf an die Univerſität Heidelberg zum
1. April 1934 angenommen. — Dem Oberarzt an der
Orthopädi=
ſchen Klinik unſerer Univerſität Dr. Fr. Becker wurde die
Lei=
tung des Wichernhauſes, einer orthopädiſchen Klinik mit
Krüppel=
heim, in Altdorf bei Nürnberg, übertragen.
„Amtliche Mitteilungen in Entſchuldungsſachen‟ Das
Reichs=
miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft gibt von Anfang
Oktober 1933 ab unter dem Titel „Amtliche Mitteilungen in
Entſchuldungsſachen” eine Zeitſchrift heraus, die im Verlag Franz
Vahlen=Berlin erſcheint. Ueber den amtlichen Teil hinaus
wer=
den von berufenen Fachleuten die ſich bei der praktiſchen
Durch=
führung der Entſchuldung und des Oſthilfeverfahrens ergebenden
Fragen erörtert und gegebenenfalls einſchlägige Rechtſprechung
abgedruckt. Der Bezugspreis für die Amtlichen Mitteilungen,
die einmal wöchentlich, nach Bedarf öfters, erſcheinen, beträgt
2.40 RM. monatlich. Der Bezug kann nur durch die Poſt erfolgen.
„Ludwig Thoma und ſein Jäger Bacherl” von Hans
Halm=
bacher. F. C. Mayer Verlag, München 2 C, Sparkaſſenſtr. 11.
In Rauhleinen gebunden 1,80 RM.
Hans Halmbacher war der letzte Jäger Ludwig Thomas und
wurde von ihm kurz und bündig „Bacherl” genannt; ein einfacher
Bergler aus dem Tegernſeer Tal.
Wie Thoma war, was und wie er ſprach, das hat der Jäger
mit ſcharfem Blick feſtgehalten. Wir lernen Thoma kennen mit
ſeinem Jäger allein auf der Pürſch in den Bergen und im
Ver=
kehr mit ſeinen Freunden. Ungeſchminkt und ohne ſeinem Herrn
zu ſchmeicheln, führt Halmbacher Thoma vor — zu Hauſe in ſeiner
Bauernſtube, in ſeiner Wirtſchaft am Stammtiſch, in der
Kinder=
ſtube bei Halmbacher, beim Eisſchießen auf dem Tegernſee. Die
Jagd und der Tarock waren ſeine Erholung, hier zeigt ſich der
echte Menſch, der an der unverbildeten Natur ſeine Freude hat und
ausgelaſſen mit ſeinen Freunden Schabernack treibt.
Ein Büchlein voll echtem Volkshumor und tiefem Lebensernſt.
Möge es viele Freunde finden.
— Adolf Hitler und ſein Stab. von Erich Czech=Jochberg.
Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O.
Das Leben der engſten Mitarbeiter Hitlers war reich an Not,
reich an Unglück, überreich an Feinden, Haß, Verrat,
Verleum=
dung. Sie haben das Finſtere überwunden: Göring, gejagt von
Fliegern, Polizei und von Lumpen, die ſich deutſche
Parlamen=
tarier Oeſterreichs nannten, Goebbels, verfolgt und ausgewieſen
von den Beſatzungsbehörden, verleumdet, beſpien von den roten
Machthabern Berlins! Epp, fechtend zwiſchen Polen und der
eige=
nen Jammerregierung, Heß, mit dem Führer in der Feſtung
Landsberg interniert. — Um die Perſon und das Schickſal Adolf
Hitlers hat Erich Czech=Jochberg eine Reihe von Biographien
füh=
render Nationalſozialiſten geſtellt. Für die Auswahl dieſer
Lebensbilder waren nicht nur Bedeutung und Rang maßgebend,
es war dem Autor vielmehr darum zu tun typiſch
nationalſoziali=
ſtiſche Schickſale feſtzuſtellen. Sinn und Größe der
nationalſozia=
liſtiſchen Bewegung erfaßt Czech=Jochberg. Die intereſſanten
Bil=
der ergänzen den Text in glücklicher Weiſe.
Arthur Wehrlin: „Von der Bernina zum Matterhorn”. Paul
Franke Verlag, Berlin SW. 11.
Schon wieder ein Reiſebuch! — Jawohl! Aber ſo amüſant
und eigenartig, daß es hellſte Freude bereitet und man den
ſtatt=
lichen, buchtechniſch vorzüglich betreuten Band erſt beim Leſen der
letzten Zeile aus der Hand legen wird. Mit behaglich
liebens=
würdigem Plaudern führt uns Wehrlin durch die ſchönſten
Gegen=
den des Schweizer Landes, abſeits der großen Heerſtraßen. Wir
ſpüren die Mühen des Weges nicht, denn allerorten gibt es zu
ſchauen und zu ſtaunen. Orte, an denen der Alltagswanderer
acht=
los vorübereilt, werden zum Erlebnis, und auf Schritt und Tritt
weiß der Verfaſſer kleine Abenteuer und Hiſtörchen einzuflechten,
um uns ſo auf mnemotechniſch überaus geſchickte Weiſe Gegend und
Bewohner vertraut zu machen. Die Lenzerhaide, das Rhein= und
Oberinntal ſtellen ſich vor unſeren Blick. Wir lernen die
wild=
romantiſche Schönheit des ſchweizeriſchen Nationalparkes kennen,
durchwandern das weingeſegnete Puſchlav und das einſam düſtere
Bergell, ſchauen von der eiſigen Fuorcla Sur Ley in das
ſeen=
ſchimmernde Hochtal von Maloja, ſteigen über den Oberalppaß
ins Wallis hinab, um in Zermatts Gletſcherwelt vor dem
Löwen=
haupt des Matterhorns voll ſtaunender Bewunderung zu weilen.
Für den, der die Schweiz und ihre geſegnete Schönheit nicht kennt,
iſt dies Büchlein zur Einführung in ſie der geeignete Freund und
Begleiter und für den Kenner erſt recht. Denn es läßt in
un=
mittelbarer Friſche und Natürlichkeit Erinnerungen aufklingen an
alles, was die Schweizer Alpenwelt an Gottesgeſchenken zu bieten
hat. Eine große Zahl ausgezeichneter Photos unterſtützt in
dank=
barſter Weiſe die Phantaſie des Leſers und zeigt uns
Landſchafts=
bilder, wie ſie der Allerweltsreiſende nie zu ſchauen bekommt.
Hans Baumeiſter.
otober in Berlin..... it.: Das herrliche Wie wird Mitte
leitung hat 10 000 Meter Rohfilm verarbeitet. Die Kameraleute
ſagen: „Noch nie hat das Arbeiten ſoviel Freude gemacht, noch
nie ſind ſo mächtige und eindrucksvolle Szenen gedreht worden”.
Seite 4 — Nr. 278
lich 20 Mark von Bergſon an Schmidt geſandt worden, die
„uns”, alſo den Unterzeichnern, gehören. Der Adreſſat wird
ge=
beten, die 20 Mark „uns” zurückzuſenden.
Dimitroff ruft in großer Erregung: Dieſen Zettel habe ich
zum erſten Male beim Unterſuchungsrichter geſehen. Ich habe
ihn vorher nie geſehen. Das iſt polizeiliche Mache!
Vorſitzender: Sie würden ſich nicht ſo aufregen, wenn die
Sache Sie wirklich nicht berührte. Ihre Aufregung iſt der beſte
Beweis, daß da etwas nicht in Ordnung iſt.
Dimitroff ruft: Ich bin entrüſtet, weil die Anklage in dieſer
Weiſe konſtruiert iſt.
Weiterhin kommt das Notizbuch des Angeklagten
Dimi=
troff zur Erörterung, in dem eine Reihe von Zahlungen
im Geſamtbetrage von 15 092 Mark aufgezählt
werden. In dieſem Zuſammenhang wird auch der Name Schmidt
und einmal werden die Buchſtaben Schm. erwähnt. Auf die
Frage, was dieſe Zahlungen bedeuteten, erklärt Dimitroff, daß
es Zahlungen an bulgariſche Emigranten ſeien, die er in Paris
geleiſtet habe. Es handele ſich im übrigen nicht um einen
Schmidt, ſondern um einen Bulgaren Smidoff. Im Anſchluß
daran werden die verſchiedenen Telephonnummern erörtert, die
Dimitroff in ſeinem Notizbuch eingetragen hatte. Durch einen
Zufall war bei einer Telephonnummer feſtgeſtellt worden, daß
die Nummer umgekehrt richtig war. Im einzelnen konnte
feſt=
geſtellt werden, daß unter dieſen umgedrehten Nummern auch
der Telephonanſchluß von Münzenberg war. Dimitroff erklärt in
dieſem Zuſammenhang, daß ſich bei der Aufklärung der
Num=
mern eine koloſſale Unfähigkeit und Unverſtändlichkeit der Polizei
gezeigt habe.
Senatspräſident Bünger ſpringt bei dieſen Worten auf und
erklärt, daß der Senat jetzt darüber beraten werde, ob der
An=
geklagte Dimitroff aus dem Saal zu weiſen ſei. Das Maß ſei
jetzt voll. Nach kurzer Beratung verkündet der Präſident den
Beſchluß daß
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
der Angeklagke Dimikroff enkfernl
wird. Dimitroff packt ſeine Sachen zuſammen und ruft erregt
aus: Unerhört, unerhört!‟ Er ſtößt dann noch einige
unverſtänd=
liche Schimpfworte aus und wird dann von Polizeibeamten ins
Gefängnis zurückgeführt.
Nun wurde der
Angeklagte Popoff vernommen
mit dem die Verſtändigung durch den Dolmetſcher erfolgen muß.
Zunächſt ſind bei Popoff fünf Quittungen im Geſamtbetrage von
303,40 Mark gefunden worden, die in der Zeit vom 14. bis 26.
Februar ausgeſtellt worden ſind. Die Quittungen ſind in
deut=
ſcher Sprache geſchrieben und mit dem Namen Peter
unter=
zeichnet. Popoff erklärt dazu, dieſer Peter habe in ſeinem
Auf=
trage in der Hauptſache ruſſiſche Zeitungen, aber auch ruſſiſche
Büchergekauft und nach Bulgarien geſandt. Dafür ſei das Geld
aufgewendet worden. Wie der wirkliche Name des Peter lautete,
wiſſe er nicht. Es kommen weiter drei Quittungen zur Sprache
über Zahlungen in Höhe von 8450 Mark, 510 Dollar und 300
Dollar, die der Angeklagte Popoff an einen gewiſſen Bruno
geleiſtet hat. Popoff erklärt dazu, daß das ein Bulgare ſei, der
im Auftrage der bulgariſchen kommuniſtiſchen Partei nach
Ber=
lin gekommen ſei, um von ihm die Summen ausgehändigt zu
erhalten. Es handele ſich um Summen, die von Emigranten für
die Partei in Bulgarien geſammelt worden ſeien. Das Geld ſei
ihm vorher von einem bulgariſchen Emigranten aus Paris
überbracht worden. Der Angeklagte betont, daß er Bruno nicht
kenne.
Auf den Hinweis des Vorſitzenden, daß man einem
Unbe=
kannten doch nicht ſo hohe Summen übergebe, erwiderte Popoff,
er ſei vorher von der Partei über die Ankunft Brunos
benach=
richtigt worden. Dies habe ihm als Legitimation genügt. Es
wird dann feſtgeſtellt, daß der Angeklagte Popoff bei ſeiner
Ver=
haftung 163 Stück 5=Dollar=Scheine, alſo einen Betrag von mehr
Samstag, 7. Oktober 1933
als 800 Dollar, bei ſich trug. Popoff erklärt dazu, daß auch
die=
ſes Geld aus Frankreich ſtammte.
Auf einen Vorhalt des Vorſitzenden erwidert Popoff, alle
dieſe Zettel bewieſen zur Genüge, daß er im Auftrage der
Par=
tei gehandelt habe, daß er dort auch genau abgerechnet und
Rechenſchaft abgelegt habe. Der Oberreichsanwalt fragt, von wem
der Angeklagte den Auftrag erhalten habe, in Deutſchland
ruſſiſche Zeitungen und Bücher zu beſchaffen, Popoff erwidert,
vom Zentralkomitee der bulgariſchen kommuniſtiſchen Partei.
Der Oberreichsanwalt weiſt darauf hin, daß dieſer Auftrag doch
weſentlich einfacher in Rußland direkt ausgeführt worden wäre,
und fragt, warum man gerade den Weg über Deutſchland
ge=
wählt habe.
Reichsanwalt Pariſius, es fällt auf, daß nur Quittungen
gefunden worden ſind für die kurze Zeit vor dem
Reichstags=
brand, nämlich für die Tage vom 14. bis 26. Februar. Popoff
ſagt ſelbſt, daß er mindeſtens ſeit dem 3. November 1932 in Berlin
war. Der Vorſitzende ſtellt aus den Akten nochmals feſt, daß alle
Quittungen von Peter vor dem Reichstagsbrand liegen, ebenſo die
Quittungen von Bruno. Nach dem Ausgabenbuch gab es
aller=
dings Poſten aus der Zeit nach dem Reichstagsbrande, nämlich
zweimal 29 Mark, hinter denen aber ein unleſerlicher Name
ſteht. Popoff erklärt, daß an Peter auch am 1. März noch
ein=
mal ein Betrag von 33 Dollar bezahlt worden ſei.
Landgerichtsdirektor Pariſius weiſt auf frühere Ausſagen
Popoffs hin, wonach er aus eigenem Moskauer Gelde 500 Dollar
mitgebracht und ferner von Peter erhebliche Beträge bekommen
habe.
Popoff erwidert darauf, daß er bei den erſten
Vernehmun=
gen nicht die Wahrheit geſagt habe, weil er nicht zugeben wollte,
aus Rußland nach Deutſchland gekommen zu ſein. Er habe
be=
fürchtet, daß man ihn den bulgariſchen Behörden ausliefern
werde. Später habe er doch dem Unterſuchungsrichter die
Wahr=
heit geſagt.
Die Verhandlung wird dann auf Samstag vertagt.
Süragen
Jagdhütten (IV.5
Wochenendhäuſer
Fahrradſtänder
zerlegbar, verſetzbau
77.
Gebr. Achenbach
G.m. b. H. Weidenau/Sieg
Poſtfach 167
Vertreter: W. Röper,
Darmſtadt, Orangerie=
Allee 6, Tel. 290
Schwarz=weiß. jung.
Kätzchen entlaufen
Wiederbr. Belohng.
Bismarckſtr. 41½.
(12173)
IAet
Kapitalanlage!
In beſt. zentr. Lage
Ekagenhaus
3= u. 4=Zi.=Wohng.,
Einf., beſter Zuſt.,
Mieteing. 5000 M.,
für d. billig. Preis
von nur 35 000 Mk
bei mäß. Anzahlg.
zu verkaufen durch
Alb. Mittelſtädt,
Riedeſelſtraße 21
Fernſpr. 2340. (12174
6=Zim.=Wohnung
u. Bad. Veranda u.
Zub. im 1. Stock im
Grünen Weg f. 100
Mk. monatl. f.
als=
bald oder ſpät. zu
vermiet. Auskunft:
Mathildenpl. 9, pt.,
Telefon 2888.
2½ſtöck. 3=Zi.=Haus,
Vor= u. Hintergart.,
gut. Zuſtand. Nähe
Martinsk. an zahl.. Selbſtk. z. vk.
Ang. u. P. 138 Gſch.*
mod. 5
Landhaus Zim.
Küche, Badez.,
Zu=
beh., K.=Zentralhz.,
ca. 600 qm Garten,
ſof. beziehb Preis
12500 ℳ. Anzahlg.
nach Vereinbar., zu
verkaufen. —
Woh=
nung u. Einfamil.=
Häuſer preisw. zu
vermieten. (12149
Rud. Ebert, Immob.
Auerbach/Heſſen.
Oel= und
Fett=
warengeſchäft!
ſeit Jahrzehnten
beſteh., mit guter
Stammkundſchaft
ſofort zu verkauf.
s: nur 3000
*8
Wolff,
Moos= & Co.,
Immobilien,
Bensheim a. d. B.
Viktoriaſt. 9
geräumige
5-3
Jim.-Wohn.
zum 1. 12. zu ver=
(12139a
mieten.
O
Große, ſchöne
4-Zim.-Wohn.
ſof. od. ſpät. z. vm.
ſtiftsſtraße 1, pt.
4—5 Zimmer
mit all. Komf.,
Ga=
rage u. Garten in
frei. Südlage ſof. z.
vm. Anfr.
Heinrich=
ſtraße 4, Tel. 1657.
(*sm)
3=Zim.=Wohnung
u. Bad. Veranda u.
Zub. im 1. Stock im
Grünen Weg f. 75
ℳ mon. f. alsb. od.
1. Nov z. v. Ausk.:
Mathildenpl. 9, pt.,
Telefon 2888.
z
3—4-d.-Wohn.
nebſt Zubeh. ſofort
zu vermieten. Ang.
u. P. 170 Geſchſt.
Abgeſchloſſ. geräum.
2=Zim.=Wohng. im
Zentr., 4. Stck., i. ſ
gt. Hſe. f. 38ℳ zu
verm. Näh. Geſch.
(IZI55D
Gutgehendes
Lebensmittel= oder
Zigarrengeſchäft
zu kaufen geſ.: Ang.
u. P. 83 Gſch. (*ms
O
Garage m. bequem.
Einfahrt z. vm. *ds
Magdalenenſtr. 11.
Wohng., 2 Zimmer,
nur an
Einzelmie=
ter (in). Mathilden
ſtraße 54. (1217(
V
F
O
u
Weiterſtadt!
Schöne abgeſchloſſ.
3=Zi.=Wohn. m. Kü.,
2 Manſ.=Z., Kell. u.
Gart., auch getr.,
Nov. zu vermiet
Nau. Kreuzſtr. 60.
In Goddelau geg. dem Bahnhof
ſofort zu vermieten
ſchöne geräumige
Mol
N
Im.-Dohh.
im 1. Stock mit
Zu=
behör und Gemüſe
garten, eventl. auch
mit Räumen zu
Werkſtatt geeignet.
Raſchmögl. Beſicht.
erbeten. Schwenk,
Goddelau,
Bahnhof=
ſtraße 12. (12143
A
Heinrichſtr. 69, einf
m. 3. m. g. P. bill.
(11135a)
„Komm! Erſt das
Darm=
ſtädter Tagblatt leſen; wir
wollen doch auch mitreden
können!“
Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß
wir in Darmstadt eine eigene
Kundendienst-Staflon
mit Großtank-Stelle
eröffnet haben. Fachmännische Leitung,
eigens ausgebildete Spezial-Monteure,
hewvorragende Qualitätsarbeit und
preiswerte Berechnung sind die Vorteile
des „MERCEDES-BENZ-
Kunden-
dienstes‟!
Kostenlose Uberprüfung.
Genaue Voranschläge.
VI103
Dalmler-Benz A. G.
Fabrikwerkstätte Darmstadt — Frankfurterstr. 97/99
Saub. möbl. Zim.
ſof. bill. zu verm.
Roßdörferſtr. 29, III.r.
Sehr ſchönes, großes beſt. Haus, Klav. a.
Ein=
zelmiet(in) ſof. bill. z. vm.
leeres Einzelzim. Ang.u.P169Geſchſt (keg
Moderne
4Zim. Wohnung
mit Bad, Zentralheizung, per 1. Nov.
geſucht. Offerte mit Preisangabe und
TLage erb. u. P. 191 Geſchſt. 12163
In beſier Verkehrslage iſt ein
Gener, heuer Saben
ca. 65 qm groß, mit großem
Schau=
fenſter und Nebenräumen, alles in
ſich einheitlich abgeſchloſſen —
Zen=
tralheizung — alsbald zu vermieten.
Näheres in der Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Gut möb. Wohn= u.
Schlafz. m.
Küchen=
ben. u. eig. Kell. a.
Ehep. z. vm. Anzuſ.
wochent. v. 10—12
Uhr: Kiesſtr. 63, I.
(11492a)
Steinackerſtr. 10, I
möb. Z. m. Schrbt.
u. Kachelofen z. v
(11835a)
3 ſchön möb. Zim.,
auch einzeln zu
ver=
mieten. Rheinſtr. 47
Vorderh., parterre.
bei Berg.
Neuhergericht. Zim.
zu vm.
Schlageter=
ſtraße 73, I. r.
Schön möbl. Zimm.
bill. z. verm.
Fuhr=
mannſtr. 18, II.
Möbl. Zimmer ſof
z. vm.
Wendelſtadt=
ſtr. 38. pt. (11795a
Gut möbl. Zimmer
per ſofort zu verm.
Hügelſtr. 15. Laden.
4(11810a)
Hügelſtr. 35, b. Link.
gut möbl. Zim. ab
15. Okt. z. vm. *ds
Mühlſtr. 39, pt.
frdl. möb. Zim. z.n
Möbl. 3.z. v. Hendler,
Gervinusſtr. 49.
Bleichſtr. 40, II. r
gt. möb. Zim. ſof.z. vm
(*ds)
Kohlengroßhandtuns
Barmstadt
Beckstraße 59
Fernsprecher 2229
Kohlen, Koks, Anthrazit, Briketts
nur erstklassiger Zechen
Kostenloge Beratens
in wärmetechnischen Fragen
Auf Wunsch Besuch!
(12146b
m. el. L. ſof. z.
Bleichſtr. 51, II. 1 2 gut möbl. Zimm
preisw. zu verm.
Bleichſtraße 5, pt. Schön möbl. ſaub.
Zimmer zu verm.
Heinrichſtr. 128, I Aliceſtr. 35, II. ſchö.
möbl. Zim. z. v. Ruthsſtr. 20, p. mb.
Z., el. L. z. vm., ev.
mit Klav.=Benutz. Riedlingerſtr. 33,III
frdl. möbl. 3. z. v. Landgraf=Philipp=
Anlage 4, I., ſchön
möbl. Zim. z. vm. Aliceſtraße 32, pt.
kl. möb. Zim. z. v. Frdl. möbl. Zimm.
m. Ztrlheizg. z. vm.
Martinſtr. 53, III. Mühlſtr. 37, einf.
ſep., heizb. Zi. z. v. Leere Zimmer Viktoriaſtraße 42
2 I. Manſ. z. Unterſt.
v. Möb. bill. z. v.
R
Vf
K
A Penſion
Inkernakionale
Darmſt., Tel. 2499
Saalbauſtr. 72.
Neuz. einger. Haus
f. Durchreiſende m.
u. oh. Verpfleg..
Dauergäſte ev. mit
eig. Möb. Fließ. k.
u. w. Waſſer in all.
Zim.. Z.=Hz., Bäd.,
gepfl. Küche. Mäß.
Preis. Zim. incl.
Frühſtck. u. Bedien
ab 3.30 Mk. Für
Dauerpenſ. günſtige
Monatspreiſe. (118a Oe 3—4=Zim.=Wohng.
m. Zub. v. Beamt.
R. z. 1. 11. od. 1.
12. hier oder näh
Umg. geſ. Auch wd.
Kleingarten gegen
Pacht geſ. Ang. m.
Pr. u. P. 145 Gſch. 2—3-Zimmer=
Wohnung
und Küche geſucht.
Ang. u. P. 167 an
die Geſchſt. (12150 Geſchäftsmann ſucht
z. 1. Novemb. eine
3-3i.-Wohn.
2. i. Zentr. der
Stadt. Ang. m. Pr.
u. P. 162 Geſchſt.
Von 2 ruh. Miet.,
pünktlich Mietzahl.
2=Zim.=Wohng. mit
Manſ. od. kl. 3=Zi.=
Wohn. geſ. Tauſchw
Z. u. K.. 1. Miet.
25 ℳ. vorh. Ang. u.
P. 172 a. d. Geſch.* Beamter ſucht
3—4-3i.-Wohn.
Ang. u. P. 177 Gſt. 2 bis 3 Zimmer
Wohnung m. Küche
von ruhig. Mieter
ſofort oder ſpäter
zu mieten geſucht.
Näh. Geſchäftsſt. Suche billig. möbl.
Zim. Nähe Mercks
Fabr. /Off. nur mit
Pr. u. P. 164 Gſch.*
Billiger Kaffeel!
Jedem wieder
seine Tasse Bohnenkaffee
P
*
R
davon heute Gratis-Kostprobe
Helz & Ohler
Ludwigstr. 8
Ludwigstr. 8
12158
Kl. 2=Zim.=Wohng.
v. pünktl. Zahl. z.
15. 10. o. 1. 11. geſ.
Ang. u. P. 166 Gſch.
(*sg)
Kinderl. Ehep. ſucht
2=Zim.=Wohng., ev.
Teilwohn. bei einz.
Da. o. Hr. i. beſſ.H.,
Ang. u. P. 180 Gſt.*
Von penſ. Beamten
wird 2= od. 3=Z.=W.,
ev. m. Garten, für
bald od. ſpät. geſ.
Off. u. P. 188 Gſch.
Fräul. ſucht leeres,
heizb., ſev. Zim. od.
Mſ.=3. Pktl. Miete.
Prsang. P. 187 Gſch.*
Kür oder kappe
Mag.
ist lediglich eine Frage des Geschmacks und der
Kleidsamkeit. Modisch treffen Sie aufjeden Fall
das richtige, ob Sie sich für eine unserer flotten
Kappen oder für einen modernen Herbsthut mit
gestecktem Kopf entscheiden. Bitte, probieren
Sie die entzückenden veuen Modelle einmal auf!
Samtkappe
modisch gesteckt, wie 129S
Abbildung .. . . . . .
Randhut
flotte, jugendlicheForm, aus R 30.
Stichelhaarfilz, wie Abbildg.
Stichelhaar-Kappe
mit Biesengarnitur, die 1995,
große Mode .. . . . . .
AKIIEN-GESELLSCHAFT
O
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 7. Oktober 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 278 — Seite 5.
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 7. Oktober 1933.
Aufruf!
Freiwillige Helſerinnen geſucht!
Die Meldungen der freiwilligen Helferinnen für die
Haus=
ſammlung am kommenden Sonntag ſind ſpärlich eingegangen. Es
fehlen noch immer die Frauen und Töchter der führenden
Partei=
genoſſen.
Ich wiederhole meine Aufforderung.
Deutſche Frauen und Mädels, wollt ihr euch dem Werke des
Führers verſagen?
Meldungen bis Samstag, den 7. Oktober, 12 Uhr, auf dem
Büro der N.S.=Volkswohlfahrt, Landesverſicherungsanſtalt Heſſen,
Wilhelminenſtraße 34 (Telephon 4601).
gez. Haug; Bürgermeiſter.
Gauwalter der N. S.=Volkswohlfahrt.
— Jubiläumsausſtellung Johannes Lippmann. Wenn der
horrige Menſchenſchlag unſeres ſchönen Odenwaldes, wenn ſeine
herrliche Landſchaft in ihrer heutigen Geſtalt der Nachwelt in
packender Bildgeſtaltung erhalten bleibt, ſo haben wir das unſerem
Odenwaldmaler Profeſſor Johannes Lippmann in Lichtenberg i. O.
zu danken. Anläßlich ſeines 70. Geburtstages hatte der
Kunſt=
verein eine Jubiläumsſchau für ihn veranſtaltet, die damals
gro=
ßen Beifall gefunden hat. Iſt der Künſtler in dieſem Jahre 75
Jahre alt geworden, ſo hat der Kunſtverein erneut die
Ehren=
pflicht, dieſes Tages, den der Altmeiſter in voller Friſche erlebt,
durch eine Ausſtellung zu gedenken, die wiederum Land und Leute
des Odenwaldes prachtvoll wiedergibt. Das Künſtlerauge
Lipp=
manns verſteht aber das in unſerem Odenwald Erlebte derart zu
vevallgemeinern, daß die Wiedergabe, zum Bild des deutſchen
Bauern, der deutſchen Landwirtſchaft überhaupt wird. Auch dieſe
Jubiläumsſchau wird deshalb eine ungemein ſympathiſche
Auf=
nahme finden. Neben dem Jubilar bringt die jetzige
Veranſtal=
tung eine Kollektivausſtellung des Freiburger Malers Rudolf
Rie=
ſter, der bei ſeinem Hervortreten in Stuttgart, Mannheim und
Heidelberg von der Preſſe ſehr anerkennend beſprochen worden iſt.
Jedenfalls braucht ſich Profeſſor Lippmann dieſer Nachbarſchaft
nicht zu ſchämen. Die Eröffnung der Ausſtellung erfolgt
Sonn=
tag, den 8. Oktober, vormittags 11.30 Uhr. Der
Vorſtand des Kunſtvereins würde es begrüßen, wenn ſich hierzu
auch die Mitglieder mit ihren Angehörigen in der Kunſthalle am
Rheintor in recht ſtattlicher Zahl einfinden würden.
Dienſtjubiläum. Am 7. Oktober ſind 25 Jahre verfloſſen. ſeit
der Polizeihauptwachtmeiſter Ludwig Heß bei der damaligen
Schutzmannſchaft der Stadt Darmſtadt eingetreten iſt. Der
Lei=
ter der Polizeidirektion ſprach dem Jubilar für die dem Staat
geleiſteten treuen Dienſte ſeine Anerkennung aus.
Hohes Alter. Am 8. Oktober begeht Fräulein Minna
Dingeldey, Tochter des verſtorbenen Pfarrers und
Kirchen=
rats Dingeldey in Beſſungen, im ev. Frauenheim,
Foxſtmeiſter=
ſtraße 9, ihren 80. Geburtstag.
Kirchendiener und Poſthilfsſtelleninhaber Heinrich
Helmſtädter, früher in Rimhorn, jetzt Karlſtraße 110
feiert am 9. Oktober ſeinen 80. Geburtstag bei guter Geſundheit.
Im Schloßmuſeum ſind Führungen am Sonntag um 11 und
11.30 Uhr vormittags ſowie an allen Wochentagen um 11 und
11.30 Uhr vormittags und 3 und 3,30 Uhr nachmittags. — Die
Madonna des Bürgermeiſters Meyer von Baſel von Hans
Hol=
bein d. Jg. kann ſtets geſondert von den Führungen beſichtigt
werden.
—Die ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 10—12.30 und von 3—6 Uhr geöffnet.
Heſſiſches Landestheater.
Miſte Mi
7. Oktober Anf. 19½. Ende n. 221 Uhr. Deutſche Bühne
K 1. Vorſt. Hans Heiling. Preiſe 0.70—5.50 Sonntag
8. Oktober Anf. 19½, Ende 22½. Deutſche Bühne O 1. Vorſt.
Gruppe I bis IV.
Die luſtigen Weiber von
Windſor.
Preiſe 0.70—5.50 Montag
9. Oktober Anf. 20, Ende gegen 22. Uhr.
Erſtes Sinfoniekonzert.
Preiſe 0.*0—4.50 Dienstag
10. Oktober Anf. 19½, Ende 23½ Uhr. 4 3
Neidhardt von Gneiſenau. Preiſe 0.50—4.50 Mittwoch
11. Oktober Anfang 20½4 Uhr. (Außer Miete). Zweiter
Werbeabend (Bunter Abend). Preiſe 0.30—1.00 Oee
A. Jraße Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. C=
Fürſt Jgor.
Preiſe 0.70—5.50 eit g g. Pktober Aafn H psvſche
Hans Heiling. Gne
14. Oktober Anf. 20—22.45 Uhr E5.
Töchter Ihrer Exzellenz.
Preiſe 0.50—4.50 Sonntag
15. Okt=her Anf. 19—22 Uhr. Deutſche Bühne M 1. Vorſt.
Gr. I—TV. Prinz von Homburg. 0.50—4.50
Kleines Haus
Samstag7. Oktober Anf. 20, Ende 22½4. Deutſche Bühne kI1. Vorſt.
Die Heimkehr des Matthias Bruck. Pr. 0.70—3.80 Sonntag
Anf. 20, Ende geg. 2,45 Uhr. Zuſatzmiete III:
8. Oktober / Töchter Ihrer Exzellenz.
Preiſe 0.70—3.80 Dienstag
10.. Oktober Anf. 20, Ende 22 Uhr. (Außer Miete).
Preiſe 0.70—3.80
Wechsler und Händler, Mit woch
11. Oktober Anf. 2—, Ende 22½ Uhr. Zuſatzmiete II 1. Vorſt.
Die Heimkehr des Matthias Bruck. Pr. 0.70—3.80 Donnerstag
A. 5.30aße Anf. 20, Ende 22 45 Uhr. Deutſche Bühne I.1.
Töchter Ihrer Exzellenz. Preiſe 0.70—3.80 Freitag
13. Oktober Anf. 20—221 Uhr. Deutſche Bühne H. Zuſatz=
miete 9, 1. Vorſt. Die Heimkehr des Matthias
Bruck. Preiſe 0.70—3.80 Sonntag
15. Oktober Anf. 20, Ende 22½ Uhr. Zuſatzmiete 1V, 2. Vorſt.
Preiſe 0.80—4.50
Aleſſandro Stradella.
— Heſſiſches Landestheater. Heute, Samstag, 19,30 Uhr. im
Großen Haus die romantiſche Oper „Hans Heiling” von H
Marſchner unter muſikaliſcher Leitung von Karl Friderich. Es iſt
die erſte Vorſtellung für die Deutſche Bühne K 1 und wird
ein=
geleitet mit feſtlichen Worten vom Leiter des Kampfbundes für
deutſche Kultur, Dr. Rudolf Erckmann. — Im Kleinen Haus iſt
die Südweſtdeutſche Erſtaufführung des Schauſpiels „
DieHeim=
kehr des Matthias Bruck” von Sigmund Graff. Auch dieſe
Vorſtellung iſt in Miete der Deutſchen Bühne H 1 und wird
ein=
geleitet mit einer Anſprache von Dr. Erckmann. Der Autor des
Stückes, Sigmund Graff, wird dieſer Veranſtaltung beiwohnen,
ebenſo wird der Beſuch der Staatsbehörden des Landes Heſſen
er=
wartet.
Erſtes Sinfoniekonzert im Heſſ. Landestheater. Beethoven
ſchrieb ſeine „Coriolan”=Ouvertüre 1807 nicht zu Shakeſpeares
be=
kanntem Drama, ſondern zu dem gleichnamigen Trauerſpiel ſeines
Zeitgenoſſen Joſeph Ritter von Collin. Unbeugſamer Trotz,
uner=
ſchütterliche Willenskraft, das iſt in zwingender Eindringlichkeit
die Charakterſignatur des erſten Teils. Eine der herrlichſten
muſi=
kaliſchen Eingebungen überhaupt iſt das wundervolle, ergreifend
menſchlich ſprechende Saitenthema. Unter den Ouvertüren C. M.
v. Webers iſt die „Oberon”=Ouvertüre eine der am meiſten
geſpielteſten, ſie iſt durch die Kraft melodiſcher Erfindung, die
geiſt=
reiche thematiſche Arbeit, wie den Zauber des
Inſtrumentalkolo=
rits eines der wirkungsſicherſten Werke der geſamten
Orcheſter=
literatur. Zwiſchen dieſe Ouvertüren hat Karl Friderich, der
Lei=
ter des am Montag, den 9. Oktober, ſtattfindenden erſten
Sinfoniekonzerts, eine kleine Sinfonie von Mozart
geſetzt, Nr. 32 G=Dur (Ouvertüre im italieniſchen Stil), Köchel=
Im zweiten Teil des Konzerts kommt
verzeichnis Nr. 318. —
Hans Simons machtvolle Sinfonie Es=Dur, Op. 6, die
vor einigen Jahren gelegentlich der Tagung des Reichsverbandes
Deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer außergewöhnlichen Erfolg
hatte, zur Wiederaufführung.
M
Kunogeeung dei Mansheinswieffe.
Alfred Roſenberg ſpricht
über „Preſſepolikik und Welkanſchauung”.
Als Redner auf ſeiner geſtrigen, ſtark beſuchten erſten
Ver=
bandskundgebung in Frankfurt a. M. hatte der Rhein=Main=
Ver=
band Deutſcher Preſſe den Leiter des Kampfbundes für deutſche
Kultur und Hauptſchriftleiter des „Völkiſchen Beobachters'
Alfred Roſenberg, gewonnen, der über „Preſſepolitik und
Weltanſchauung” ſprach. Nach einleitenden Worten des Führers
des Verbandes, Woweries, und Begrüßungsworten des
Frank=
furter Oberbürgermeiſters Dr. Krebs führte Roſenberg
unge=
fähr aus:
Die nationalſozialiſtiſche Bewegung iſt nicht als Bewegung
des Schrifttums entſtanden, ſondern als Bewegung aus dem Wort
hervorgegangen. Sie hatte daher auch nicht das Schickſal, eine
literariſche Bewegung zu werden. Erſt nach und nach entſtand
ein nationalſozialiſtiſches Schrifttum und eine
nationalſoziali=
ſtiſche Preſſe. Der Redner beſchäftigte ſich dann mit dem Begriff
der Freiheit, die früher in der Unbekümmertheit und
Ver=
antwortungsloſigkeit des Einzelnen beſtand während ſie jetzt
nach außen bedingt iſt, damit der Menſch innerlich
frei wird. Dieſer Zuſtand der äußeren Bedingtheit und der
innerlichen Freiheit wird jetzt in Deutſchland geſchaffen.
Die Sehnſucht nach Einheit geht durch das Land, nach
Ein=
heit auf politiſchem, ſozialem, wirtſchaftlichem und kulturellem
Gebiet. Manches iſt gewiß noch ſtrittig, aber es iſt nicht zu
leug=
nen, daß dieſe Vereinheitlichung mächtig vorwärts ſtrebt. Es
war nicht der Zweck des Umſturzes, eine Regierung durch eine
andere zu erſetzen, ſondern der Zweck der Revolution iſt
es eine einheitliche ſtaatspolitiſche
Weltan=
ſchauung in Deutſchland herbeizuführen. Es iſt
eine vollſtändige Umkehrung der Werte im Gange. Der Redner
wies nach einem Rückblick auf das Ringen der Jahrhunderte um
beſtimmte, jeweils wechſelnde Ober=Werte darauf hin, daß jetzt
in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ein
neuer Wert in Erſcheinung trete: der
Charak=
terwert, der Wert der nationalen Ehre. In dieſem
Wert ſind alle Werte zuſammengefaßt, die in früheren Zeiten
jeweils entſcheidend aufgetreten ſind. Durch die Revolution iſt
dieſer Wert von entſcheidender Bedeutung für das ganze Leben
geworden. Es liegt dem Nationalſozialismus nicht daran, daß
Menſchen äußerlich für ihn ein Bekenntnis ablegen, es iſt nicht
entſcheidend, daß alle Punkte ſeines Programms bedingungslos
unterſchrieben werden, ſondern es kommt darauf an, daß die
Charakterhaltung im Sinne der neuen Anſchauung gewandelt
wird.
In kurzen außenpolitiſchen Streiflichtern betont der Redner
dann, daß der Nationalſozialismus bewußt nur im Großen die
Ziele angibt, nach denen er ſtrebt, während die Wege, die zu
die=
ſen Zielen führen, je nach der Situation geſtaltet werden. Die
kommuniſtiſche Revolution hat ihre Karten verſpielt. Der
Natio=
nalſozialismus tritt erfolgreicher an die Probleme heran als
andere, wie das der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit beweiſt.
Wenn dieſer Erfolg ſich weiter auswirkt, ſo wird der geſunde
Menſchenverſtand bei den Angehörigen der außerdeutſchen
Staa=
ten ſich ſagen, daß dieſes Syſtem beſſer iſt als das ihre und daß
es ſinnlos iſt, es zu bekämpfen.
Zur Förderung des Geſundungsprozeſſes in Deutſchland will
der Nationalſozialismus den Frieden. Es iſt töricht, zu
behaup=
ten, daß Deutſchland abgeſchloſſen werden ſoll, im Gegenteil, man
wünſcht den Beſuch der Ausländer. Mißgriffe ſind gewiß hier und
da vorgekommen, aber dem iſt gegenüberzuſtellen, daß wir keine
blutige Revolution gehabt haben, und daß Berlin während dieſer
Revolution jeden Tag ſicherer geweſen iſt, als z. B. Chicago.
Die=
jenigen Ausländer, die uns beſucht haben und noch ſachlichen
Ar=
qumenten zugänglich waren, ſind faſt alle ſehr nachdenklich
abge=
fahren, da ſie eingeſehen haben, daß die Dinge ganz anders liegen,
als man es ihnen draußen vorgeredet hat. Wir müſſen
ſelbſtbe=
wußter ſein als bisher, was uns nicht ſchwer fallen kann bei der
Ueberlegung, daß wir in zehn Jahren geleiſtet haben, wozu andere
Völker vielleicht fünfzig brauchen. Dieſes Selbſtbewußtſein müſſen
wir auch unſeren Kritikern gegenüber an den Tag legen.
Innen= und außenpolitiſch bereitet ſich ſo eine neue Zeit vor.
Die Gedanken der franzöſiſchen Revolution ſind dahin. Dieſer
Entwicklungsprozeß läßt ſich durch Polizei und Heere nicht
auf=
halten. Jedes Volk muß ſich mit dieſen neuen Gedanken
auseinan=
derſetzen und die Blicke der Länder richten ſich naturgemäß nach
der Stelle, an der dieſe Auseinanderſetzungen mit Erfola bereits
vorgenommen ſind. Die deutſche Nation feiert jetzt ihre tiefſte
Wiedergeburt. Da ſie auch einmal die äußere Freiheit zur Folge
hat, müſſen wir alle uns mit den auftauchenden Fragen
beſchäf=
tigen und Stellung zu ihnen zu gewinnen ſuchen.
Der Führer des Verhandes, Woweries, dankte dem
Red=
ner herzlich für ſeine Ausführungen und ſtellte für die nächſte Zeit
eine erhöhte Aktivität in Ausſicht. Für den 20. Oktober ſei eiue
Zuſammenkunft der Preſſeangehörigen mit den Kulturträgern
des Gebietes vorgeſehen, und einige Zeit danach werde eine
Zu=
ſammenkunft mit den Vertretern der Behörden ſtattfinden.
Die Veranſtalkungen
am Sammeltag zugunſten des Winkerhilfswerks.
Anläßlich des Sammeltages zugunſten des Winterhilfswerks
des Deutſchen Volkes am Sonntag. den 8. Oktober, finden
in Darmſtadt
ab 11 Uhr vormittags Platzkonzerte ſtatt auf dem
Adolf=Hitler=Platz und auf dem Marienplatz.
Ferner ſingen um dieſelbe Zeit folgende Darmſtädter
Männer=Geſangvereine: 1. „Liedertafel” und „
Sänger=
luſt” auf dem Paulusplatz (Hypothekenbank), (Leitung
Chor=
meiſter A. Grim), auf dem Manfred=Richthofen=Platz
(früherer Theaterplatz) „Liederkranz” und Singmannſchaft der
Turngemeinde Beſſungen (Leitung Kavellmeiſter Fritz Fiſcher), an
der Ruſſiſchen Kapelle „Liederzweig” (Leitung Chormeiſter
W. Etzold)
Die Vortragsfolgen werden noch bekanntgegeben.
zunuf
Der Führer befiehlt:
Kein Volfsgenoſſe darf im Winter 1933/34
hungern und frieren. Deuiſcher denke daran,
die NS.=Volkswohlfahrt ſammelt.
IIs
Für ſporkgerecht zellende Waſſerwanderer.
Die Preſſeſtelle des Reichsſportführers gibt bekannt: Im
Laufe des Sommers waren wiederholt Gerüchte verbreitet, daß
ſeitens des Reiches oder der Länder eine ſtarke Einſchränkung
bzw. ein Verbot des Zeltens geplant und in einzelnen Gegenden
ſchon durchgeführt worden ſei.
Dieſe Gerüchte entbehren jeder Begründung. Sie ſind
zurück=
zuführen auf die irrtümliche Auslegung einer von den
Regie=
rungspräſidenten in Düſſeldorf, Köln, Koblenz und Trier auf
Veranlaſſung der Rheinſtrombauverwaltung einheitlich
heraus=
gegebenen Bekanntmachung zur Bekämpfung von Mißſtänden des
Badelebens am Rhein. Hierin wird auf eine Verordnung des
Oberpräſidenten der Rheinprovinz hingewieſen und lediglich aus
ſicherheitspolizeilichen Gründen das Baden an verbotenen Stellen
und die Errichtung wilder Bauten am Ufer, wie
Erdaushöhlun=
gen, Hütten, Dauerzelten uſw. unterſagt. Außerdem ſind die
Polizeibehörden angewieſen worden, gegen Erregung öffentlichen
Aergerniſſes, wie Tanzen in Badekleidung uſw., vorzugehen.
Durch dieſe Maßnahme ſollten alſo nur Auswüchſe, wie ſie
in der Nähe von Großſtädten oft zu finden ſind, verhindert
wer=
den. Gegen ſportgerecht zeltende Waſſerwanderer, die in ihrem
Verhalten nicht Anlaß zu Aergernis geben, ſind keinerlei
Maß=
nahmen ergriffen worden und auch nicht geplant. Einwandfrei
ſportgerechtes Waſſerwandern und Zeltlagern kann auch in
Zu=
kunft amtlicher Förderung ſicher ſein.
eregt!
„Junge, ich bin ganz aufe
Da entdecke ich eben mit Schrecker
in, daß Mama vergessen
hat, mir mein Posterisan einzupacken. Ohne dieses
wunder-
bare Hämorrhoiden-Mittel bin ich ungenießbar. Was mache
ich nur, wenn mich in d
en nächsten Tagen die verwünschten
Hämorrhoiden plagen?
„Sorge Dich nicht, Papa! Hier in London kannst Du
ganz sicher Posterisan bekommen.
In allen Apotheken: Posterisan-Salbe für RM. 1,63,
Posterisan-Zäpfchen für RM. 2,35.
Alle Freunde der Muſik und des Chorgeſanges werden
höf=
lichſt zu dem am Sonntag, den 8. Oktober d. J.. um 20 Uhr, im
Vereinshaus (Wilhelm=Gläſſing=Straße 24) ſtattfindenden
Werbeabend des Muſikvereins Darmſtadt eingeladen. Das
Programm wird von Mitgliedern des Vereins beſtritten und
ent=
hält u. a. ſoliſtiſche Darbietungen (Lieder für Sopran und
Bari=
ton). Außerdem wird ein aus Mitgliedern des aktiven Chores
beſtehender „Kleiner Chor” mitwirken. Anſchließend findet
gemüt=
liches Beiſammenſein ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Gebietsjungvolkführer Jahn ködlich verunglück.
In der Nähe von Mettmann bei Düſſeldorf iſt der
Gebiets=
jungvolkführer Ruhr=Niederrhein. Heinzotto Jahn aus
Darm=
ſtadt auf einer Autofahrt tödlich verunglückt. Der Kraftwagen,
der von dem Verunglückten ſelbſt geſteuert wurde und in dem ſich
kein anderer Fahrgaſt befand, ſtürzte eine Böſchung hinab. Die
Leiche des Gebietsjungvolkführers wurde nach Darmſtadt überführt.
Neuerwerbungen der Stadtbücherei.
Eugen Georg. Verſchollene Kulluren. Das
Menſchheits=
erlebnis, Ablauf und Deutungsverſuch. 1930. 3 Cz 80. Ludwig
Klages, Vom Weſen des Bewußtſeins. 1 Ps 323. Oswald
Spengler. Der Menſch und die Technik. Beitrag zu einer
Philoſophie des Lebens. 1932. 8 Ph. 2000. Wolfgang
Hartke, Kulturgeographiſche Wandlungen in Nordoſtfrankreich
ſeit dem Kriege. Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete. 1932.
100 Cz 32. Günther Langes, Front in Fels und Eis.
Welt=
krieg im Hochgebirge. Mit Abb. 45 Bk 232. Erich Otto
Volk=
mann. Der Marxismus und das deutſche Heer im Weltkriege.
1925. 40 Fp 840, Ferdinand Grünig. Der
Wirtſchaftskreis=
lauf. 1933 40 Fn 60. Hans Reupke. Das Wirtſchaftsſyſtem
des Fascismus. 1930. 55 Fn 453. Hans=Reupke,
Unter=
nehmer und Arbeiter in der fasciſtiſchen Wirtſchaftsidee 1931.
55 Fn 450. Heinrich Schnee, Nationalismus und
Imperia=
lismus. 1928, 25 Fp 150. Walter Frank. Nationalismus und
Demokratie im Frankreich der 3. Republik (1871—1918), 1933.
30 Fp 85. Helmut Anger. Die Deutſchen in Sibirien.
Rei=
ſen durch die deutſchen Dörfer Weſtſibiriens. 1930 95 Bd 10.
Reinhold Lorenz, Türkenjahr 1683. Das Reich im Kampf
um den Oſtraum. 1933. 6 B 118. Hans von Seeckt. Die
Zu=
kunft des Reiches Urteile und Forderungen 1929. 30 Fp 403.
F. Donath u. K. Zimmermann, Biologie,
National=
ſozialismus und neue Erziehung. 1 Pa 200. Otto Lurker,
Hitler hinter Feſtungsmauern 35 Fp 825 G. Altenſteig,
Wilhelm Kube. 35 Fp 840. Wilhelm Stapel. Die Kirche
Chriſti und der Staat Hitlers. 1933. 35 Fp 483. Hans E.
Friedrich, Martin Luthers Glaube und der Staat. 1933.
85 Rc 150 Martin Staemmler, Raſſenpflege im
völki=
ſchen Staat. 1933. 80 Fp 390. Von der Verhütung
un=
werten Lebens. 5 Vorträge. 80 Fp 450 Ferdinand
Schill, Bolivianiſches Abenteuer 30 Cm 540. Waldemar
Bonſels u. Adolf v. Dungern, Braſilianiſche Tage und
Nächte 30 Cm 40. Bernhard Voigt. Auf dorniger Pad.
Aus Deutſch=Südweſtafrikas alten Tagen. 1926. 50 Cf 258.
Co=
lin Roß. Die exwachende Sphinx. Durch Afrika vom Kap nach
Kairo. 1 Cf 225. Fritz Stamer, 12 Jahre Waſſerkuppe. 1933.
20 Ef 580. Theodor Seibert. Das rote Rußland, Staat,
Geiſt und Alltag der Bolſchewiki. 1932. 17 Bf 815. Wilfried
von Seidlitz, Entſtehen und Vergehen der Alpen. 1926.
20 Dg 14. Fritz Stirnimann. Das erſte Erleben des
Kin=
des. Einführung in das Seeliſche der erſten Lebenszeit. 1933.
10 Ps 355. Annelieſe Streichhan, Knobelsdorf und das
friderizianiſche Rokoko 1932 50 Kg 335. O. Eberle Schrift=
Schreiben und =Zeichnen. Einführung in die Techniken. 60 S. 60.
— Anläßlich des 50jährigen Beſtehens des Alice=Hoſpitals
veranſtaltet der Alice=Frauenverein unter dem Protektorat Ihrer
Königl. Hoh. der Erbgroßherzogin am Sonntag, 15. Okt., 11 Uhr,
im Kleinen Saalbau eine Morgenfeier unter Mitwirkung
von Fräulein Delp, Helene Kühling=Darmſtadt und Herrn Otto
Braun=Frankfurt. Der Vorverkauf beginnt am Montag, den
9. Oktober. Karten zum Preiſe von RM. 2,00, 1,00 und 0,50 ſind
erhältlich bei J. Ph. Leuthner Papierhandlung, Ernſt=
Ludwigs=
platz 2, und Chriſtian Arnold, Muſikalien, Ernſt=Ludwigſtr. 5
— Volksmiſſionswoche in der Petrusgemeinde. Die
Petrus=
gemeinde veranſtaltet auch in dieſem Herbſt wieder eine
Volks=
miſſionswoche, die von dem Pfarrer für Volksmiſſion beim
Zen=
tralausſchuß für Innere Miſſion in Berlin, W. Hagen, gehalten
wird. Kommenden Sonntag wird Pfarrer Hagen in einem
Er=
öffnungsgottesdienſt um 10 Uhr zum erſten Male zur Gemeinde
ſprechen, abends 8 Uhr für die Gemeindejugend einen beſonderen
Jugendgottesdienſt halten mit dem Thema: Dem Führer nach!
Die Predigtvorträge der erſten Woche, jeden abend 7.30 Uhr in
der Beſſunger Kirche, lauten am Montag: Gott und unſere Zeit;
am Dienstag: Die große Bedeutung der Bibel für die
Menſch=
heit unſerer Tage: am Mittwoch: Auswege aus ernſter Ehenot;
am Donnerstag: Neue Aufgaben — neue Pflichten (
Männervor=
trag); am Freitag: Heilige Entſcheidung (Frauenvortrag); am
Samstag: Der einzige Erlöſer aus aller Not. Nebenher läuft ein
Schulungskurſus über evangeliſche Zeit= und Lebensfragen für
Helfer und Helferinnen der Gemeinde; jeden Abend von 8.30 bis
10 Uhr im unteren Konfirmandenſaal des Gemeindehauſes.
Außerdem werden mittags 4 Uhr täglich Bibelſtunden in das
Johannes=Evangelium einführen
— Autoliſte Nr. 120. Soeben erſchienen, verzeichnet Autoliſte
Nr. 120 alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von Kraftfahrzeugen
jeder Art in den 18 Kreiſen des Volksſtaats Heſſen (Kennzeichen
V8. VR, VO) für die Zeit vom 16.—30 Sept., und zwar in
fol=
gender Reihenfokge: Name, Beruf, Wohnort des
Kraftfahr=
zeugbeſitzers; Fahrzeugart. Hubraum in cem und PS (bei
Laſtkraft=
wagen: Nutzlaſt in kg und PS); Fabrikat und
Motornum=
mer. Fabrikneue Fahrzeuge ſind durch + kenntlich
ge=
macht. Die Meldungen ſind geordnet nach den drei Provinzen
(VS. VR. VO) und Kreiſen, und innerhalb dieſer nach
Fahr=
zeugarten. Abgemeldete Fahrzeuge werden beſonders
ge=
führt.
Dieſe Meldungen ſind nur durch den Verlag
L. C. Wittich in Darmſtadt erhältlich. Sie ſi.d unentbehrlich,
weil ſie laufend neueſtes Adreſſenmaterial liefern. Die Autoliſten
erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich 2 Liſten. Die ſpäteſtens
am 8. eines jeden Monats ausgegebene Liſte enthält die
Mel=
dungen vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats. und
die ſpäteſtens am 23. eines Monats ausgegebene Liſte die
Mel=
dungen vom 1. bis 15. des gleichen Monats.
Seite 6 — Nr. 278
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. Oktober 1933
Aus dem Gerichtsſaal.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheatern.
Aus der NSDAP.
* Noch einmal hatte am Freitag die Große
Straf=
kammer einen Landfriedensbruch zu verhandeln, der
ſich am 11. Februar dieſes Jahres in Bensheim abſpielte
Die Kommuniſten hatten am Mittag in Auerbach eine
Demon=
ſtration veranſtaltet, und ein großer Teil des Publikums und
der Teilnehmer war danach nach Bensheim geſtrömt. Schon in
Auerbach war es zu einem Zwiſchenfall gekommen, es herrſchte
alſo gereizte Stimmung, die ſich, als gerade 10 Reichenbacher
Nationalſozialiſten auf ihren Fahrrädern durch Bensheim kamen,
auf dieſe entlud. Als die 10 Leute, die übrigens nicht in
Uni=
form waren, am Ritterplatz in die Darmſtädter Straße einbiegen
wollten, wurden ſie erkannt und eine Anzahl der wohl an
hun=
dertköpfigen Menge ſtürzte ſich auf ſie. Zwei von ihnen wurden
mißhandelt, die anderen konnten entkommen. Der Truppführer,
der einen Revolver bei ſich hatte, verſuchte erſt durch
Entgegen=
halten des Revolvers die Menge von ſeinen Kameraden
abzu=
halten, als dies aber nichts fruchtete, ſchoß er ſchließlich, zumal
er ſah, daß ein Mann ſeinen einen Kameraden von hinten in
den Rücken ſtechen wollte. Auch ein anderer Nationalſozialiſt
ſchoß in Notwehr. Ein junger Reichsbannermann wurde
getrof=
fen und ſtarb ſofort an der Verletzung. Die acht
Angeklag=
ten, unter ihnen der ehemalige Vorſitzende der SPD. aus
Rei=
chenbach, wollen natürlich alle unſchuldig ſein. Der letztgenannte
Angeklagte wird insbeſondere von den Nationalſozialiſten ſchwer
belaſtet. Er behauptet aber, ſie hätten gar nicht gewußt, daß
er überhaupt anweſend war, ſondern hätten ihn erſt belaſtet, als
ſie durch den Volksfreund davon erfahren hätten. Das Gericht
hält die Sache nach eingehender Beweisaufnahme noch nicht für
genügend geklärt und will am Samstag vormittag noch
einen von der Verteidigung beantragten Zeugen vernehmen. Die
Anklage gegen einen wird abgetrennt, da der
Hauptbelaſtungs=
zeuge augenblicklich nach Berlin abkommandiert iſt. Ueber den
weiteren Antrag der Verteidigung zwecks Vornahme eines
Lokal=
termins wird das Gericht noch beraten.
Am ſelben Vormittag wurde der Paul Obenauer aus
Klein=Krotzenburg von dem Strafſenat des
Ober=
landesgerichts in nichtöffentlicher Verhandlung zu einer
Gefängnisſtrafe von zwei Jahren wegen
Vorbe=
reitung zum Hochverrat verurteilt. Die
Unterſuchungs=
haft wird mit vier Monaten angerechnet.
Der Bolizeibericht meldef:
Selbſtmord. Am Freitag, zwiſchen 15 und 18 Uhr, verübte
der 35jährige Reklamemaler Hans Bungartz aus Lannesdorf,
Kreis Bonn, der ſich ſeit kurzem in Darmſtadt aufhält, in der
Jugendherberge am Riegerplatz in Abweſenheit des
Herbergs=
vaters durch Oeffnen der Gashahnen Selbſtmord. Er wurde ins
Stadtkrankenhaus eingeliefert, wo nur noch der bereits
eingetre=
tene Tod feſtgeſtellt werden konnte
Unfall. Am Donnerstag nachmittag ſtürzte der 7jährige
Albert Kuhn aus Darmſtadt beim Spielen von einer Holzſtiege
und mußte mit einem Unterſchenkelbruch ins Krankenhaus
ein=
geliefert werden.
Raubüberfall im Platanenhain. Am Freitag, gegen 19 Uhr,
wurde eine Frau aus Darmſtadt im Platanenhain von einem
unbekannten Radfahrer, der hinter ihr abgeſtiegen war, von
hin=
ten her überfallen und ihr die Handtaſche mit etwa 8 RM.
In=
halt mit Gewalt entriſſen. Auf die Hilferufe der Frau entfloh
der Täter, der helle Knickerbockerhoſe trug und etwa 25 Jahre
alt ſein ſoll, in der Richtung Lucasweg. Die Perſonen, die ſich
an der Verfolgung des Räubers beteiligten, werden gebeten, die
Kriminalpolizei zu benachrichtigen. Wer war der Täter?
Drei aubere Früchtchen. Am Freitag wurden von der
Kri=
minalpolizei drei junge Burſchen, darunter zwei 16jährige
Laus=
buben, feſtgenommen, die ſich an einem 13jährigen Mädchen
abends nach Schluß der Meſſe in der Griesheimer Tanne
vergan=
gen hatten. Die jugendlichen Uebeltäter wurden vom Richter
in Unterſuchungshaft genommen.
Kinder in Geſchäften im Auge behalten! Am 4. Oktober
Die Geſchäftsleute werden bei dieſer Gelegenheit aufmerkſam
ge=
macht, unter allen Umſtänden auf halbwuchſige Jungen, die ſich
im Laden herumtreiben, zu achten, damit dieſen keine
Gelegen=
heit geboten wird, Gegenſtände zu entwenden.
Vermißt. Am 4. Oktober hat ſich der 13jährige Schüler
Hel=
mut Weyel aus Darmſtadt unter Mitnahme von 30 RM. aus
dem Elternhauſe entfernt. Das „hoffnungsvolle” Bürſchen war
wenige Tage zuvor ſchon einmal durchgebrannt, wobei es in
Frankfurt das Fahrrad ſeines Vaters verſetzt hatte.
Beſchrei=
bung des Ausreißers: 1,35 Meter groß, ſchlank, blondes Haar,
braune Augen, Narbe auf der linken Wange, trug graubraune
Kniehoſe, braune Weſte, braune Schuhe, graubraune Knieſtrümpfe
und weißen Schillerkragen. Er iſt feſtzuhalten.
Fahrraddiebſtahl. Am 4. Oktober wurde Ecke Marienplatz
und Hügelſtraße von unbekannten Tätern ein Herrenfahrrad,
Marke „Franklin”, Fabriknummer 963 384, geſtohlen.
Fahrradbeleuchtungsdiebſtähle. Am 4. Oktober ſtahlen
unbe=
kannte Täter aus dem Hofe des Hauſes Neckarſtraße 26 Kabel
zur Lichtleitung, Blender, Batteriekaſten und Dynamo, 6 Volt,
mit Abblendevorrichtung.
Am 5. Oktober aus dem Vorkeller des Hauſes Soderſtraße 44
einen Dynamo. Marke Berko. Vor Ankauf des Diebesgutes wird
gewarnt
Wer wurde beläſtigt? In der Nacht zum 23. Auguſt wurde
zige gemeldet. Trotz Ausſchreibe
den Betroffenen noch niemand be
nen. Zur Klärung der Sachlage
Polizei vorzuſprechen.
Sonntagsrückfahrkarten. Aus Anlaß des pfälziſchen
Wein=
leſefeſtes in Neuſtadt (H.) am Sonntag, den 8. Oktober d. J
geben alle Bahnhöfe im Umkreiſe von 150 Km. um Neuſtadt (H.,
Sonntagsrückfahrkarten (auch Blanko=Sonntagsrückfahrkarten nach
Neuſtadt (H) Hbf. aus. Die Karten gelten von Sonntag, 7. Okt., ab
0 Uhr bis Montag, den 9. Oktober, 12 Uhr (ſpateſter Antritt der
Rückfahrt) — Zu dem vom 7. bis 12. Oktober in Friedberg
(Heſſen) ſtattfindenden Herbſtmarkt nebſt landwirtſchaftlicher und
gewerblicher Ausſtellung können von allen Bahnhöfen im Umkreis
von 75 Km. um Friedberg (Heſſen) Sonntagsrückfahrkarten (auch
Blankoſonntagsrückfahrkarten) nach Friedberg (Heſſen) mit
folgender Geltungsdauer ausgegeben werden: Zur Hinfahrt:
vom 7. Oktober 0 Uhr bis 9. Oktober, Zur Rückfahrt: vom
Oktober, 12 Uhr, bis 9. Oktober, 24 Uhr (ſpäteſter Antritt der
Rückfahrt), ferner am 10 Oktober, von 0 Uhr bis 24 Uhr, und am
11. Oktober von 0 Uhr bis 24 Uhr (24 Uhr jeweils ſpäteſter
An=
tritt der Rückfahrt).
Orpheum. Lachbühne der Komiker. Die
Spiel=
zeit beginnt heute Samstag, 7. Oktober, mit der Aufführung
des muſikaliſchen Schwankes in 3 Akten „Meine Frau da
Fräulein, ein Lachſchlager erſter Ordnung. Das Stück, reich
an Humor und Witz und ſorgfältig vorbereitet, wird den
Be=
uchern bei kleinſten Preiſen einen vergnügten Abend und
hei=
terſte Laune vermitteln. Sonntag, 8. Okt., einzige
Wieder=
holung. (Siehe Anzeige.)
Lokale Beranſtalkungen.
— Im Hanauerhof findet heute Samstag und morgen
Sonntag das allſeits beliebte Oktoberfeſt in der bekannten Weiſe
ſtatt.
—Oktoberfeſt mit Tanz Samstag und Sonntag in
den hübſch dekorierten Parterreſälen im Hotel Poſt (am
Hauptbahnhof), (Siehe heutige Anzeige.)
Vereinskalender.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten.
Sonn=
tag, den 8, Okt.. Wanderung. Treffpunkt 2,30 Uhr Löwentor,
Zum
Eingang Roſenhöhe, Zahlreiche Beteiligung erwünſcht. —
Stiftungsfeſt der Ortsgruppe Offenbach am 8. Oktober ſind wir
eingeladen. Abfahrt 15.14 Uhr ab Hauptbahnhof.
— Liederzweig 1855 Darmſtadt Die Sänger
wer=
den gebeten. am Sonntag, dem 8. d. M., vorm 10,45 Uhr, vor
der ruſſiſchen Kapelle, Mathildenhöhe (Künſtlerkolonie), zum
Platzkonzert anzutreten. Anzug: Sängeranzug. Erſcheinen aller
Sänger iſt Pflicht.
Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V. (
Wander=
abteilung). Die für den 8. 10. 33 angeſetzte Wanderung nach
Vielbrunn muß eingetretener Umſtände halber auf den 15.
Okto=
ber 1933 verlegt werden. Abfahrtzeit 7,59 Uhr Oſtbahnhof bleibt
für die Wanderung beſtehen.
Union=Theater.
„S.O.S. Eisberg”.
Die unendliche Eiswüſte Grönlands iſt der Schauplatz dieſes
Films, der uns eine Handvoll Menſchen im Kampf gegen die
übergehaltigen Elemente, gegen die unbarmherzige Natur von
Eis. Waſſer und Sturm zeigt. Der Regiſſeur hat es verſtanden,
uns einen überwältigenden Einblick in das dramatiſche Werden
und Vergehen in den Regionen des ewigen Eiſes zu geben. Ohne
die Mühſal und die ſteten Gefahren, die mit einem ſolchen
Unternehmen verbunden ſind, zu ſcheuen, hat der Kameramann
das Berſten der Eisberge, das Sturzen gigantiſcher Maſſen im
Bilde feſtgehalten. Die ganze Schönheit und Majeſtät dieſes
Landes der Mitternachtſonne wird in dieſem Film zum
ein=
drucksvollen Erlebnis. Klein und unwichtig erſcheint das
Menſchenleben in dieſem grandioſen, unheimlichen Taumel
ele=
mentarrer Gewalten. —
Nicht weniger gefahrvoll wie die Arbeit des Photographen
mit nicht weniger Strapazen verknüpft, die Leiſtungen der
Dar=
ſteller, die bei grimmigſter Kälte nicht nur gewagte
Kletter=
partien unternehmen, die recht beachtliche Strecken zwiſchen dem
Treibeis ſchwimmend zurücklegten, um dann wieder in ſchwerem
Pelzdreß von Scholle zu Scholle zu ſpringen. Von großer
Ein=
dringlichkeit eine Szene, in der Sepp Riſt, auf ſchwankender
Scholle treibend, mit eiſigem Sturm kämpfend, immer wieder
der Naturgewalt unterliegt, bis ihm dann Ernſt Udet mit ſeinem
Flugzeug Rettung bringt; als der Sturm unvermittelt ſein
Toben einſtellt und eine unheimliche Ruhe über dem ſonnen
glitzernden Eismeer laſtet, erſcheint dieſe Szenerie von
eigentüm=
licher Unwirklichkeit. — Wenn aber über all der grenzenloſen,
kalten Einſamkeit ein tollkühner Flieger ſeine Maſchine mit
un=
vergleichlicher Sicherheit durch gähnende Abgründe zwiſchen den
Zacken des Eisgebirges ſteuert, wenn er die Spitzen der
Eis=
berge faſt ſtreifend oder in beängſtigender Meeresnähe ſeine
Kreiſe zieht, dann merkt man, wie im Zuſchauerraum die
Span=
nung ſich zum Höhepunkt ſteigert. Es iſt ein Film von
überragen=
den Leiſtungen auf ſportlichem, artiſtiſchem und vor allem auf
techniſchem Gebiet. Bei dieſer Feſtſtellung muß man bleiben, wenn
man an eine kritiſche Betrachtung der Handlung herangeht, der
die erwünſchte Geſchloſſenheit mangelt, wie auch der Dialog der
ſauberen Arbeit im übrigen nicht ganz gerecht wird. Aber dieſe
Schönheitsfehler werden durch die gewaltigen Eindrücke, die
Land=
ſchaft und Technik vermitteln, bei weitem aufgewogen, wobei auf
der Plusſeite auch die ſchauſpieleriſche Kunſt Leni
Riefen=
ſtahls ſteht, die als einzige Frau neben Dr. Arnold Fanck
dem Expeditionsleiter, und den übrigen Teilnehmern, wie
Gu=
ſtav Dießl. Sepp Riſt. Gibſon Gowland, Dr. Max
Hols=
boer, Walter Riml und u. v. a. die Strapazen der
Filmexpe=
dition auf ſich nahm.
*
Die wundervollen Bilder des Films „S.O.S.” fanden einen
dauernden, künſtleriſch hochwertigen Niederſchlag in dem bei F.
Eis=
Bruckmann AG., München, erſchienenen Buch „S. O. S.
berg, in dem Dr. Arnold Fanck und Ernſt Udet ihre
Erleb=
niſſe in Grönland mit den ſchwierigen Arbeiten der Expedition
im Bilde ſchildern. Dr. Fanck hat der wundervollen
Bilder=
ſammlung ſeinen Bericht als Expeditionsleiter beigefügt. Es iſt
das Originalbuch des Expeditionsleiters über den ſenſationellen
Polar=Großfilm, das über alle Erlebniſſe und Abenteuer
Auf=
ſchluß gibt und dazu einen Einblick in die Schwierigkeiten und
Gefahren der Aufnahmearbeiten (geb. 3,50 Mk.).
mm
Moper
kauft
bei
chmank
Schülzenstraße 16 (5385a
Reſi=Theater.
* „Heimkehr ins Glück” iſt ein reizender,
unterhalten=
der Luſtſpielfilm, der in einer wundervollen
Schwarzwaldland=
ſchaft ſpielt. Ein armer Landſtreicher wird plötzlich in die Rolle
eines Millionärs verſetzt. Wie Heinz Rühmann dieſen
Mil=
lionär, einen Generaldirektor, gibt, iſt ſo amüſant, daß oft
minu=
tenlange Lachſalven laut werden und das geſprochene Wort kaum
mehr zu verſtehen iſt. Aber die Handlung geht doch flott und
verſtändlich weiter. Immer neue Situationskomik verurſacht
immer neue Heiterkeit. Dabei weicht der Film inſofern von den
üblichen faden Luſtſpielen ab, als er auch durchaus ernſte, zum
Nachdenken zwingende Momente in ſich birgt: Das ungewohnte
Glück eines armen Teufels und das Sichwiederfinden eines mit
allen irdiſchen Gütern verſehenen Menſchen in der Einfachheit
und Schlichtheit unverdorbener Naturen. Kurz die alte
Binſen=
wahrheit, daß. Geld allein nicht glücklich macht. Gewiß, es iſt
nicht alles möglich, was die Helden dieſes Films erleben, aber
die Erlebniſſe ſind doch in glänzenden Einfällen ſo gegeben, daß
man ſich köſtlich unterhält, herzlich freut und ſich des
Märchen=
haften des Ganzen kaum bewußt wird. Das kommt vor allen
auch daher, daß ſämtliche Rollen ausgezeichnet beſetzt ſind. Paul
Hörbiger beherrſcht in ſeiner Natürlichkeit und mit ſeinem
be=
zwingenden Spiel den „ins wahre Glück Heimkehrenden”
voll=
kommen, ſeine entzückende Partnerin iſt Luiſe Ulrich, vor allem
aber iſt Heinz Rühmann eine wahre Stimmungskanone. Car.
Böſe führte eine unaufdringliche Regie, die von viel Geſchmack
und Verſtändnis für alle Situationen zeugt. —
In dem
reich=
haltigen Beiprogramm läuft noch ein zweiter, höchſt amüſanter
Luſtſpielfilm „Lügen haben kurze Beine‟
Die Wochenſchau zeigt hervorragende, eindrucksvolle Bilder
vom großen Parteitag in Nürnberg. Ein weiterer
wiſſenſchaft=
licher Beifilm führt in die Geheimniſſe der Kabelanlagen ein.
Winter-Ausgabe 1933
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen mit dem Film „Leiſe flehen
meine Lieder” einen großen Schubert=Film zur Auffuhrung, der
das Leben des größten deutſchen Liederkomponiſten ſchildert und
in dem die bekannteſten Melodien Schuberts ertönen. Unter
Mitwirkung des Wiener Philharmoniſchen Orcheſters und der
weltberühmten Wiener Sängerknaben iſt hier wohl der
muſika=
liſchſte Tonfilm entſtanden. Die Regie führte Willi Forſt, den
Franz Schubert verkörpert Hans Jarey und die weiblichen
Haupt=
rollen ſpielen Martha Eggerth und Lucie Ullrich.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage den
unerhört ſpannenden Senationsfilm in deutſcher Sprache „Radio=
Polizeipatrouille", der den Kampf der amerikaniſchen Polizei
gegen die Gangſter=Organiſationen zeigt. Vorher ein
reichhalti=
ges Beiprogramm.
Reſi=Theater. Ein Film der neueſten deutſchen
Produk=
tion läuft ſeit heute im Reſi=Theater, ein Tonfilm, der wirklich
erfreut und unterhält. Heinz Rühmann in ſeiner entzückenden
Frechheit iſt einfach unbezahlbar. Ueber allem ſteht die innige
Liebe zur Heimat. Paul Hörbiger findet in Luiſe Ullrich eine
reizende Partnerin. —
Sonntag mittag Jugendvorſtellung: Pat
und Patachon als Kunſtſchützen.
Wohlfahrtsmarken der Deutſchen Reichspoſt 1933. Die am
November zur Ausgabe gelangenden Wohlfahrtsmarken der
Deutſchen Reichspoſt mit Darſtellungen aus den Werken Richard
Wagners werden wie in den früheren Jahren mit einem
gerin=
gen Zuſchlag verkauft, der bei den kleinen Werten nur 2, 3 und
Rpf. beträgt. Die Wohlfahrtspoſtkarte zu 6 Rpf. mit dem
Bildnis Wagners im Freimarkenſtempel wird mit einem Zuſchlag
von 4 Rpf. verkauft. Der Erlös aus den Zuſchlägen fließt der
Deutſchen Nothilfe zu und bildet einen Teil des großen
Winter=
hilfswerks. Auch Heftchen mit Marken zu 4
und 12. Rpf.
zum Preiſe von 2 RM wird die Deutſche Reichspoſt ausgeben.
Der Vertrieb der Wohlfahrtsmarken dauert bis Ende Februar
1934, die Gültigkeit der Wertzeichen endigt am 30. Juni 1934.
Hitlerjugend.
Oberbann Starkenburg.
Darmſtadt. Neckarſtraße 3. (Tel. 2265).
Betr.: Todesfall.
Die Beerdigung unſeres uns durch einen Unglücksfall
ent=
riſſenen Kameraden Heinz=Otto Jahn,
Gebietsjungvolkfüh=
rer, findet heute, Samstag, den 7. Oktober, um 4 Uhr
nachmit=
tags, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Der Unterbann 1/115 und alle Kameraden, die ihn gekannt
haben oder ihm naheſtanden, nehmen daran teil und erweiſen ihm
die letzte Ehre.
Antritt: 2.45 Uhr auf dem Marienplatz mit Trauerflor um
Armbinde.
Sämtliche HJ.=Führer tragen bis zum 31. Oktober Trauerflor.
Betr.: Jungvolk.
Zur Beerdigung unſeres früheren Oberjungbannführers
Heinz=OttoJahn ſendet jeder Jungbann eine Abordnung von
4 Mann mit 1 Fahne. Dieſe haben am Samstag um 2.45 Uhr in
Darmſtadt am Marienplatz zu ſtehen. Schwarze Jungvolkbluſe iſt
anzulegen.
Sämtliche Führer im Oberjungbann Starkenburg tragen bis
zum 31. Oktober Trauerflor.
Kurt Jakob,
Walter Bloch,
Oberjungbannführer.
Oberbannführer.
Der Gauleiter teilt mit:
An alle Kreisleiter, Ortsgruppenleiter und Stützpunktleiter.
Unter dem 15. Juni 1933 ordnete ich die Bildung von
Aus=
ſchüſſen zur Säuberung der Partei an. Ich verlängere hiermit die
Gültigkeitsdauer dieſer Ausſchüſſe zunächſt bis 31. März 1934.
Ich ordne als zuſätzliche Beſtimmung an:
Wenn der Ortsgruppe bzw. dem Stützpunkt die rote
Mit=
gliedskarte für den Aufnahmeſuchenden von der Reichsleitung
zu=
geſtellt wird, iſt die Karte dem zuſtändigen Säuberungsausſchuß
zur Prüfung vorzulegen, ob dieſelbe dem Betreffenden
ausgehän=
digt werden kann. Nach Freigabe durch den Säuberungsausſchuß
und Uebergabe der roten Mitgliedskarte gilt der Betreffende als
Mitglied aufgenommen. Sämtliche als Mitglied der NSDAP.
ab=
gelehnten Volksgenoſſen müſſen über die Kreisleitung an das
Gau=Perſonalamt, unter genauer Angabe der Perſonalien (Wohn=)
ort, Straße, Beruf, Geburtsort, Geburtsdatum) auf einer
beſon=
deren Liſte gemeldet werden. Bei den ſeit der Bildung der
Aus=
ſchüſſe abgelehnten Volksgenoſſen iſt dies ſofort nachzuholen.
Die Kreisleiter, Ortsgruppen= und Stützpunktleiter prüfen
ſo=
fort die Eignung der Ausſchußmitglieder nach. Ein
Ausſchußmit=
glied muß unbedingt zuverläſſig, perſönlich ſauber und
unbeſtech=
lich ſein.
Die Kreisleiter haften mir perſönlich für die exakte
Durch=
führung meiner Anordnung.
Einſpruch von ſeiten der SA.= bzw. SS.= Führung gegen
Ab=
lehnung eines Volksgenoſſen kann nur unter genaueſter
Begrün=
dung über die zuſtändige Brigade beim Säuberungsausſchuß der
Gauleitung erfolgen und kann als Unterlage zur Prüfung
heran=
gezogen werden.
Der Gauſchulungsleiter!
Der Zentralſchulungskurs in Frankfurt a. M. findet am
Samstag, 7 Oktober, im Stadtverordneten=Sitzungsſaal, im
Römer, abends 6 Uhr, ſtatt.
Themen: „Beſprechung des Artikel 2 des Programmes. (Die
Kriegsſchuldfrage, die Kriegsſchuldlüge, die 14 Punkte Wilſons
und der Verſailler Friedens=Vertrag.)”
Die Kreisſchulungsleiter von Heſſen, die Schulungsleiter der
NSBO. und der Frauenſchaft, des Kampfbunds der Architekten und
Ingenieure, des deutſchen Techniker=Verbandes und des D. H. V.,
haben ebenfalls an dem Zentralſchulungskurs teilzunehmen.
Der Kreisleiter, Pg. Zürtz,gibt bekannt:
Von allen Volksgenoſſen, insbeſondere Parteigenoſſen, wird
erwartet, daß ſie im Intereſſe der Erhaltung des Landestheaters
durch die „Deutſche Bühne”, die Beſucherorganiſation des
Landes=
theaters, Mieter desſelben werden. Die einzelnen Mieten geben
Gelegenheit, daß jedem je nach ſeinen Verhältniſſen der Beſuch des
Landestheaters ermöglicht wird.
Münchenfahrt der alten Kämpfer!
Die Teilnehmerliſten der alten Kämpfer ſind abgeſchloſſen.
Sonſtige Parteigenoſſen, die als Zuſchauer teilnehmen wollen,
mel=
den ſich umgehend bei ihren Ortsgruppen, Parteigenoſſinnen bei
der Frauenſchaft. Fahrpreis ab Frankfurt a. M. hin und zurück
8,30 RM. Privatquartiere werden geſtellt.
OG. melden der Kreisleitung bis Montag, den 9. Oktober
1933, mittags 12 Uhr, die Kopfzahl. Spätere Anmeldungen
unzu=
läſſig.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Die Mitglieder der NS.=Frauenſchaft Darmſtadt ſind bei
Durchführung des Sammelwerks zugunſten der Winterhilfe des
Deutſchen Volkes am Sonntag, den 8. Oktober 1933, als Haus=
Sammlerinnen notwendig. Sie haben ſich zu melden.
a) aus den Ortsgruppen 1 und 2 in der Viktoria=Schule,
Hochſtraße 44, b) aus den Ortsgruppen 3, 4 und 5 in dem Städt.
Wohlfahrtsamt, Steubenplatz 13. c) aus den Ortsgruppen 6 und 7
Alexanderſtraße 25 (ehem. 2. Polizeirevier); d) aus den
Orts=
gruppen 8 und 9 in der Peſtalozzi=Schule, Stiftsſtr. 32.
Melde=
zeit: Sonntag vorm. 8 Uhr. (gez.) Zürtz, Kreisleiter.
Das Geſetz zum Schutze der nationalen Symbole
wird immer noch nicht genügend beachtet. Deſſen § 1 verbietet
be=
kanntlich, die Symbole der deutſchen Geſchichte des deutſchen
Staates und der nationalen Erhebung in Deutſchland öffentlich
in einer Weiſe zu verwenden, die geeignet iſt, das Empfinden von
der Würde dieſer Symbole zu verletzen.
Wie die Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
mitteilt, iſt anzunehmen, daß ſeitens der zuſtändigen Stellen mit
energiſchen Schritten zu rechnen iſt, um eine allgemeine Beachtung
dieſer Vorſchrift zu gewährleiſten. Die Herſteller von
Gebrauchs=
gegenſtänden ſollten daher in ihrem eigenſten Intereſſe die
Be=
nutzung von nationalen Symbolen unterlaſſen, da die zu
bean=
ſtandenden Gegenſtände entſchädigungslos eingezogen werden
können.
BNSDJ. Fachgruppe Referendare.
Betr.: Aufnahme vom Juriſtentag in Leipzig.
Wir bitten alle Pgg., die am Juriſtentag in Leipzig
teilge=
nommen und dort Aufnahmen gemacht haben, je einen Abzug von
dieſen an den Gaufachgruppenleiter, Referendar Hans Denzer,
Darmſtadt. Jahnſtraße 26, zu überſenden, damit dieſer
Beſtellun=
gen für die Mitglieder der Fachgruppe aufgeben kann. Ferner
wä=
ren wir für koſtenloſe Ueberlaſſung je eines Abzuges für die
Fach=
gruppe ſelbſt dankbar.
Techniſche Nokhilfe.
Wochenprogramm.
Sonntag, 8. Okt., 8 Uhr vorm.: Gastrupp I im Marſtall
antreten. Montag
Okt., 20.15 Uhr: Monatsverſammlung
in der „Reichskrone”, Mühlſtraße. Alle Nothelfen haben zu
er=
ſcheinen. Verpflichtung der noch nicht feſt aufgenommenen
Kame=
raden. Anſchließend Lichtbildervortrag von Kamerad Jakob:
Pſychologie des Menſchen” 19.50 Uhr: Pionierſchule für die
Führer der Hilfspionierabteilung. Anſchließend ſofort zur
Monatsverſammlung. Dienstag 10. Okt., 19.30 Uhr:
Hilfs=
pionierkurſus I und II am Woog. Mittwoch, 11. Okt., 19 Uhr:
Gastrupp I und II im Marſtall. 19,30 Uhr: Geſamter
Nachrich=
tentrupp im Marſtall. Wer unentſchuldigt fehlt, wird
ausge=
ſchloſſen. Donnerstag, 12. Okt., 20.30 Uhr:
Filmvorfüh=
rung im Reſtaurant Rummelbräu. Erſcheinen ſämtlicher
Not=
helfer Pflicht. Angehörige und eingeführte Gäſte werden gerne
begrüßt. Freitag, 13. Okt., 18.30 Uhr: Nachrichtentrupp III.
im Marſtall. Samstag, 14. Okt., 17 Uhr: Hilfspionierkurſus
I und II im Marſtall. Sonntag, 15. Okt.: dienſtfrei.
Tageskalender für Samstag, den 7. Oktober 1933.
Union: „SOS. Eisberg” — Helia: „Leiſe flehen meine Lieder”
Palaſt: „Radio Polizeipatrouille .
Reſi=Theater: „
Heim=
tehr ins Glück”. — Orpheum: „Meine Frau, das Fräulein..
— Beſſunger Turnhalle: Schlachtfeſt mit Konzert. — Konzerte:
Reſtauration Alte Poſt, Weinſtuben z. Stachel, Hotel zur Poſt,
Fürſtenauer Hof. Reſtauration Schillereck, Reſtauration
Feld=
berg, Feldbergſtraße, Hanauaer Hof. Cafs Hammer.
Samstag, 7. Oktober 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 278 — Seite 7
Aus Heſſen.
E. Wixhauſen, 5. Okt. Gleichſchaltungen. In der
außerordentlichen Generalverſammlung der hieſigen Spar= und
Darlehenskaſſe wurde der ſeitherige Rendant Herr Rektor
Krauß=
müller zum Direktor der Sparkaſſe beſtimmt. Das Amt des
Ren=
danten wurde Herrn Georg Frey, Landwirt, übertragen. Bei dem
Landwirtſchaftlichen Konſumverein, der zu gleicher Zeit eine
außerordentliche Generalverſammlung abhielt, iſt Herr Heinrich
Gärtner, Fachberater für Landwirtſchaft der NSDAP., zum
Direk=
tor beſtimmt worden. In der Milchgenoſſenſchaft iſt Herr Georg
Pfaff, Landwirt, zum Direktor ernannt. Herr Peter Frey,
Alt=
bürgermeiſter, welcher ſeither die Leitung der drei Aemter
inne=
hatte und den genannten Organiſationen große Dienſte geleiſtet
hat, iſt zum Ehrendirektor ernannt worden.
J. Griesheim, 6. Oktbr. NS.=Volkswohlfahrt. Die
Organiſation der NS.=Volkswohlfahrt, iſt nunmehr ſo weit
ge=
diehen, daß die ſegensreichen Arbeiten begonnen werden können.
Der hieſige Ort iſt in Zellen mit einem an der Spitze ſtehenden
Zellenwart eingeteilt. Dieſen Zellenwarten werden noch
Block=
warte zugeteilt, denen die Aufgabe zufällt, innerhalb ihres Blockes
die Notleidenden feſtzuſtellen und ſie zu betreuen. Ebenſo haben
ſie für die ordnungsmäßige Ablieferung der Mitgliederbeiträge
Sorge zu tragen. Folgende Perſonen wurden zu Zellenwarten
beſtimmt: Schreinermeiſter Friedrich Hoppſtock, Werkmeiſter Aug.
Leber, Bankbeamter Ludwig Hubach. Architekt Philipp Kahl,
Straßenbahnbeamter Ernſt Wagner. Am kommenden Sonntag
findet vorausſichtlich eine Naturalienſammlung ſtatt; außerdem
ſollen die durch das Eintopfgericht am Sonntag erzielten
Erſpar=
niſſe eingeholt werden, die dem Winterhilfswerk zufließen.
Ek. Pfungſtadt, 6. Okt. NSBO.=Fahnenweihe Nach
der Exportbrauerei Hildebrand, die als größte Firma die erſte
Betriebszellenfahne erhielt, iſt nun an zweiter Stelle die
Zünd=
holzfabrik Chr. Büttel gefolgt. Die Fahne iſt vom
Betriebs=
leiter L. Nungeſſer geſtiftet. Von der Kreisleitung waren
Pg. Zachow, Formel und Heck anweſend. Es ſprachen: Gunkel für
die Ortsgruppe. L
Nungeſſer für den Betrieb und Büchler für
die Belegſchaft — Lehrerwechſel. An Stelle des in den
Odenwald verſetzten Lehrers Grund wurde Herr Lehrer
Bit=
tel von Gras=Ellenbach nach hier verſetzt. Er ſteht bereits 20
Jahre im heſſiſchen Schuldienſt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 6. Okt. NS.=Volkswohlfahrt.
Nach den bis jetzt vorliegenden Aufnahmeerklärungen haben ſich
in hieſiger Gemeinde zur N. S.=Volkswohlfahrt rund 200 Perſonen
als Mitglied angemeldet.
C. Ober=Ramſtadt, 6. Okt. Reichshandwerkerwoche.
Der geplanten Ausſtellung handwerklicher und gewerblicher
Er=
zeugniſſe, die im Rahmen der Reichshandwerkerwoche hier
ſtatt=
finden wird, bringt man erfreulicherweiſe allſeits großes Intereſſe
entgegen. Ueber die nähere Geſtaltung der Handwerks= und
Ge=
werbeſchau haben inzwiſchen vorbereitende Beſprechungen
ſtatt=
gefunden, ebenſo über die Beteiligung der einzelnen
Berufsgrup=
pen uſw. an dem als Einleitung ſtattfindenden Feſtzug. Jedenfalls
verſprechen die Vorbereitungen, heute ſchon eine Veranſtaltung
ganz beſonderer Art, die unter dem Geſichtspunkt der
Geſchäfts=
belebung und damit des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit ſteht.
Ak. Waſchenbach, 6. Okt. NS.=Volkswohlfahrt. Geſtern
fand eine öffentliche Werbeverſammlung der NS.=Volkswohlfahrt
ſtatt. Stützpunktleiter Pg Thaler eröffnete mit Worten der
Begrüßung, Ortsgruppenwalter Pg. Dietrich erläuterte den
Zweck der Einrichtung der N.S.V. und betonte, daß eine
unbe=
dingte Notwendigkeit hierzu vorliege. Alle müßten mithelfen an
dem Wiederaufbau und an der großen, vom Führer in Angriff
genommenen Aufgabe der Behebung der Arbeitsloſigkeit.
Ein=
tritt in die N. S.V. iſt für jeden Ehrenſache, der irgend dazu in der
Lage iſt.
r Babenhauſen. 6. Okt. Der Rohrmeiſter unſerer
Ge=
meinde, Fr. K. Kloos, wurde gemäß § 4 des Geſetzes zur
Wie=
derherſtellung des Berufsebamtentums mit ſofortiger Wirkung
aus dem Dienſt der Gemeinde Babenhauſen entlaſſen. Mit der
Ausübung der Waſſerleitungsaufſicht wurde der Schloſſer Gg. Hch.
Mahla beauftragt. — Da der ſeitherige Gemeinderechner
Ad. Eichhorn auf ſein Nachſuchen aus Geſundheitsrückſichten in
den Ruheſtand tritt, iſt die Stelle eines Gemeinderechners neu zu
beſetzen. Die Gehaltsregelung erfolgt durch das Kreisamt
Die=
burg nach der Heſſ. Beſoldungsordnung.
Erbach, 6. Okt. Herabſetzung der
Krankenkaſ=
ſenbeiträge. Der Beſchluß des Ausſchuſſes der
Ortskranken=
kaſſe für den Kreis Erbach auf Herabſetzung der Beiträge wurde
vom Heſſiſchen Oberverſicherungsamt genehmigt, ſo daß nunmehr
mit Wirkung vom 1. d. M. nicht mehr wie ſeither 6½ Prozent des
Grundlohnes, ſondern nur noch 6 v.H. zu entrichten ſind.
d. Rimbach i. Odw., 4. Okt. Die Ne
SDAP., Ortsgruppe
Rim=
bach, veranſtaltete in der Turnhalle der Turngenoſſenſchaft eine
große Kundgebung, zu der Herr Pfr. Münchmeier als
Redner gewonnen worden war. Die Turnhalle war bis auf den
letzten Platz gefüllt und SS. nahm vor der Rednertribüne und
die SA. zu beiden Seiten des Saales Aufſtellung. Der Redner
ſprach über die Volkswertung im Dritten Reich. Seine
Ausfüh=
rungen riefen bei den Teilnehmern großes Intereſſe hervor, und
mit Befriedigung wird jeder dieſer großen Kundgebung gedenken.
Nachdem Herr Pfr. Anthes=Rimbach auf die Bedeutung des
Tags des deutſchen Bauern hingewieſen wurde die gewaltige
Kund=
gebung mit einem dreifachen Sieg=Heil auf Führer und Volk
geſchloſſen. — Zur feierlichen Uebernahme der Arbeitsamts=
Nebenſtelle Rimbach war das Gemeindehaus, in dem ſich
die Arbeitsamts=Nebenſtelllle jetzt befindet, mit friſchem Grün
und Blumen geſchmückt und mit den Farben des neuen Reiches
geflaggt. Vor dem Gebäude hatten die Arbeitsloſen Aufſtellung
genommen. Auch hatten ſich viele Ortseinwohner eingefunden;
ferner waren die Bürgermeiſter der Gemeinden, die zu dem neuen
Arbeitsamt bezirk Rimbach gehören, erſchienen. Herr
Bürger=
meiſter 2.—iſch hielt eine kurze Anſprache an die Arbeitsloſen
und begrüßte den erſchienenen kommiſſ. Vorſitzenden des
Arbeits=
amtes Weinheim, Herrn Dr. Keim, dem er die Nebenſtelle zur
Ausübung der Amtsgeſchäfte übergab. Herr Dr. Keim betonte
in ſeinen Ausführungen beſonders, daß es ſein inniger Wunſch
ſei, die Nebenſtelle in Kürze nicht mehr als Kontrollſtelle, ſondern
als Arbeitsbeſchaffungsſtelle benutzen zu können.
Ae. Hammelbach, 6. Okt. Im Gaſthaus „Zum Ochſen” fand
eine Volksperſammlung ſtatt. Zugegen war Herr
Kreis=
leiter Dr. Hildebrand aus Heppenheim a. d. B., ſowie
Ver=
waltungsoberſekretär Schmidt von dort und Ortsgruppenleiter
Krumm. Der kommiſſ. Bürgermeiſter Steinmann eröffnete
die Verſammlung, indem er die zahlreich erſchienenen Bürger
be=
grüßte und mitteilte, daß die Verſammlung den Zweck hat, die
Bürgerſchaft über die Finanzlage der Gemeinde aufzuklären. Er
übergab dem Gemeinderechner Ganz das Wort, der die
Wirt=
ſchaftslage der Gemeinde erläuterte. Er bat die Anweſenden,
durch Zahlung von Rückſtänden an die Gemeinde die
Gemeinde=
kaſſe flüſſig zu machen, damit ſie auch wieder ihre rückſtändigen
Verpflichtungen erfüllen könne. Herr Steinmann ſprach ſich
ebenfalls in dieſem Sinne aus und übergab Kreisleiter Dr.
Hildebrand das Wort. Dieſer referierte über das Thema der
Ver=
ſchuldung, die Bezahlung der Rückſtände der Steuerzahler und
er=
läuterte an zahlreichen Beiſpielen die Grundſätze des heutigen
nationalſozialiſtiſchen Staates zur Bereinigung des Finanzweſens
in Reich, Staat und Gemeinden. Ueber die Milchwirtſchaftsfrage
referierte der Bauernberater Emig=Steckeltsberg und ermahnte
die Landwirtſchaft, ihren genoſſenſchaftlichen Verpflichtungen
bal=
digt nachzukommen. Herr Steinmann ſchloß mit einem Sieg=Heil
auf Führer und Vaterland die Verſammlung.
Oeutſche Weinlandſchaft.
Herbſt=Erntezeit. Der Name ſagt es. Wenn alles andere
ge=
erntet iſt, die Getreidefelder längſt abgemäht, die letzte große
Heuernte eingebracht, die Kartoffeln ausgemacht, die Rübenfelder
leer ſind, dann beginnt die Weinernte.
Sonne, Sonne, Sonne, das iſt der Wunſch des Winzers an
Rhein und Main, an Moſel und Saar, in der Pfalz und wo
Das wird der Jahrgang 1933.
Winzerinnen erfreuen ſich am herbſtlichen Rebenſegen.
immer die Reben wachſen. Und dazu dieſen feinen, nur in
Weingegenden gekannten zarten Nebelſchleier, der wie ein
leuch=
tender blauſilberner Dunſt in der Morgenfrühe über Berg und
Tal liegt, und der die Traubenſchalen ſo wunderbar dünn
macht, daß die Sonnenſtrahlen nun erſt recht ins Innerſte der
Beere, ſo ganz in den Rebenſaft eindringen kann.
O Weinland herrliches Land der Reben, wo die dunklen
Schieferfelſen, die Leyen, hervorblitzen aus den grünen
Reb=
hängen, wo alle Liebe und alle Sorge, alle Freude und alles
Leid eingeht in die Arbeit und das Mühen um den Wein und
ſein Gedeihen, wo Freud und Leid leicht aufgeht in Rauſch und
Beſchwingtſein und dem Vergeſſen hinter dem immer neu und
neu gefüllten Glas, in einer ſtillen Hingabe an den Wein.
Kein lauter lärmender Taumel: den findet man bei dem Winzer,
dem Kind des Weins, am allerwenigſten. Das iſt der
Grund=
charakter jeder Weinlandſchaft, bei uns wie anderswo dieſe ſtille
Hingegebenheit an das Geſchenk der Sonne den Wein. Aber
dennoch hat jedes Weinland ſeine Eigenart, ſeine Beſonderheit,
gleich wie der Wein, den es trägt und pflegt. Man ſchmeckt es
am Wein; — Sonne muß immer darin ſein, aber es iſt auch
darin immer etwas von dem Boden, der ihn getragen, von der
Luft, die ihn mit hat zur Reife bringen laſſen.
Es iſt merkwürdig, daß auch unſere Weinlandſchaften, wenn
man ſie mit ſcharfem Auge betrachtet, viel weniger Romantik
haben, als wir gewohnt ſind, ihnen aus überkommenen
Vor=
ſtellungen früherer Generationen zuzuſchreiben.
Eigentlich ſind ſie in ihrer Klarheit, Ruhe, Großlinigkeit
ihrer Landſchaftsbildung ſo klaſſiſche Weingegenden, wie wir ſie
nur irgendwie im Süden, in Griechenland, in Italien, ſuchen
können. Gewiß, auch die Burgruinen ſind da. Der Rhein, wie
der Main und die Moſel tragen auf ihren Höhen zahlreiche
alte Schlöſſer. Jedoch wird am Main der Charakter der
Land=
ſchaft mehr vom Barock beſtimmt, als von irgendeinem
gotiſch=
romantiſchen Charakterzug. Wer ſie einmal nüchtern anſieht, ohne
Rauſch, ohne die Befangenheit aufgeprägter und aufgepfropfter
Vorſtellungen, der wird über der deutſchen Weinlandſchaft weit
weniger Hell und Dunkel in ſtarkem Gegenſatz, als vielmehr
Licht, Farbe, klare Abtönung in wunderbarer Harmonie
er=
kennen.
Der Wein braucht Sonne, — wenn er die ſchwere Mühe des
Winzers lohnen ſoll, die liebevolle Sorgfalt, mit der jeder
ein=
zelne Rebſtock vom Frühjahr bis zum Herbſt betreut werden
muß. Nichts iſt im Weinland wichtiger, als die bange und
ſorgenvolle Frage, wie der Jahrgang geraten werde. Wenn aber
der Fleiß des Winzers geſegnet iſt und die herrliche
Spätſom=
merſonne auf die prallen Trauben ſtrahlt, dann gibt es ein
fröhliches Winzerfeſt.
Dezember=Piehzählung.
Die Jahresviehzählung und Ermittelung der
nichtbeſchau=
pflichtigen Hausſchlachtungen in den vorhergehenden 6 Monaten
im Reich iſt zum 5. Dezember 1933 angeordnet. Der Umfang
ent=
ſpricht im allgemeinen dem der letzten Hauptzählung. Die Zählung
der Edelpelztiere, die 1931 zum erſten Male gezählt wurden, wird
wiederholt. Die Landesregierungen ſind vom
Reichsernährungs=
miniſter auf die Geheimhaltung der ſtatiſtiſchen Angaben
hinge=
wieſen worden. Dieſe dürfen keinesfalls zu Steuerzwecken,
Um=
lagen oder zur Erhebung von Gebühren. Beiträgen uſw.
Verwen=
dung finden. Die richtige und zuverläſſige Beantwortung der
im Rahmen der Viehzählung geſtellten Fragen liegt im eigenſten
Intereſſe der Bauern.
e. Bad=Wimpfen, 2. Okt. Kriegsopferverſorgung=
Autofahrt. Auf Anregung des Motorſturms 6/122 und der
Ortsgruppe der NSDAP. ſtellten ſich faſt alle Wagenbeſitzer Bad=
Wimpfens in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung, um die
Mit=
glieder der NS. Kriegsopferverſorgung Bad=Wimpfens durch eine
Autofahrt zu erfreuen. Ein ſtattlicher Zug von 16 Wagen ſetzte
ſich am frühen Morgen vom Feuerſee aus in Bewegung. Ungefähr
40 Kriegsbeſchädigte, Kriegerwitwen und =Hinterbliebene konnten
an der prächtigen Fahrt teilnehmen. Die Fahrt ging durch das
herrliche Jagſttal bis Jagſthauſen, wo die Götzenburg und das
Arbeitslager beſichtigt wurden. Dann ging es über Berlichingen
nach Kloſter Schöntal, wo die Teilnehmer die Kloſterkirche und
ſonſtige Sehenswürdigkeiten ſahen. Weiter ging die Fahrt durch
das Kochertal nach dem ſchönen Künzelsau; dort wurde den
Teil=
nehmern ein Empfang zuteil, der wohl von keinem erwartet
wurde. Gerne weilte man in dem gaſtlichen Städtchen. Und nun
ging die Fahrt der letzten Station, Oehringen, zu. Auch da
wur=
den die Angekommenen von dem Bund deutſcher Mädchen mit
Blumen begrüßt. Am ſpäten Abend gelangten die Teilnehmer
in unſerem Heimatſtädtchen an. Ortsgruppenleiter Haſenmayer
hielt am Marktplatz eine Anſprache. Mit einem Sieg=Heil auf den
Führer und dem gemeinſam geſungenen Horſt=Weſſel=Lied war die
Fahrt beendet.
Bn. Hirſchhorn, 3. Okt. Ruheſtandsverſetzung. Mit
Wirkung vom 1. Oktober d. J. trat auf ſein Nachſuchen, mit
Rück=
ſicht auf ſeinen Geſundheitszuſtand. Herr Gendarmeriemeiſter
Phi=
lipp Muſch in den Ruheſtand.
Em. Heppenheim a. d. B., 6. Okt. Oeffentliche
Ver=
ſammlung der NSDAP. In der gut beſuchten
Verſamm=
lung, die im Saalbau Kärchner ſtattfand, ſprach Pg. Borchert=
Darmſtadt über das Thema: „Unſer Kampf gegen Arbeitsloſigkeit,
Hunger und Kälte‟.
Die große Maſſe des Volkes muß mit dem
nationalſozialiſtiſchen Denken vertraut gemacht werden, damit ſie
aus dieſem Denken heraus auch nationalſozialiſtiſch handeln lernt.
Die Menſchen müſſen zur Volksgemeinſchaft ſtreben, ein jeder muß
mithelfen an dem ganzen Aufbauwerk, muß Arbeitsmöglichkeit
ſchaffen, opfern und dazu beitragen, daß in dieſem Winter das
Wort des Führers Wirklichkeit wird, daß kein Volksgenoſſe zu
hungern und zu frieren braucht. Der Redner wies darauf hin,
daß gegen Nörgeleien und Mißmut Front zu machen ſei, daß die
konfeſſionellen Gegenſätze aus der Welt zu ſchaffen ſeien und daß
es in der Judenfrage keine Humanitätsduſelei geben dürfe. Auch
auf die vielſeitigen Möglichkeiten des Wirkens der deutſchen Frau
im Dienſte des Volkes kam der Redner zu ſprechen.
El. Unter=Hambach (Bergſtr.), 5. Okt
Demonſtratio=
nen gegen einen katholiſchen Pfarrer. Weil er der
Hitler=Jugend mit ihren Wimpeln am Erntedanktag den Zutritt
zur Kirche verweigerte, kam es hier zu Demonſtrationen der
em=
vörten Bevölkerung gegen den katholiſchen Pfarrer Meffert.
Ver=
geblich verſuchten die örtlichen Parteiführer und der Gendarm die
Menge zu beruhigen. Der Pfarrer mußte zu ſeiner eigenen
Sicher=
heit auswärts übernachten.
Gernsheim, 3. Okt. Zum 1. Führer des größten
Gernshei=
mer Sportvereins, des FC. Corcordia 1910, wurde Willi
Mül=
ler einſtimmig beſtimmt. Verſchiedene verdienſtvolle Kämpen
der Ligaelf wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt, ſowie der
ſeit=
herige 1. Vorſitzende Gg. Borger, der ſechs Jahre lang die Geſchicke
des Vereins leitete. Mit dem Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes und
einem dreifachen Sieg=Heil auf Reichspräſident und Volkskanzler
wurde die ſehr ſchön verlaufene Verſammlung beendet.
Die Brandſtifter des Wormſer Feſthaus=Brandes
gefaßl.
Worms, 6. Oktober.
Der Einbruchsabteilung der Kriminalpolizei zuſammen mit
einem Sonderkommando iſt es in den letzten Tagen gelungen, eine
mehrköpfige Einbrecherbande dingfeſt zu machen, die in den letzten
Monaten 56 Einbrüche verübt hat. Bei den Ermittelungen wurde
feſtgeſtellt, daß in den ebenfalls feſtgenommenen 20jährigen
Tag=
löhner Kurt Richter und 23jährigen Maler und Tüncher
Jakob Geffert, beide aus Worms, die Brandſtifter des
Bran=
des der Wormſer Feſthalle zu ſuchen ſind. Beide wurden getrennt
vernommen und legten ein Geſtändnis ab, bei einem Einbruch
die Tat verübt zu haben. Von einem Haufen aufgeſtapelter
Ku=
liſſen haben ſie einige Fetzen abgeriſſen, mit einem Streichholz
angezündet und das brennende Material in die aufgebauten
Kuliſſen geworfen. Die Vernehmung iſt noch nicht beendet.
Gernsheim, 5. Okt. In einer Beſprechung wurde die
Durch=
führung der Handwerkerwoche in unſerer Gemeinde
be=
ſprochen. Man kann mit einer ſtarken Beteiligung rechnen Dr.
Münchmeyer gab nach einleitenden Worten des NS.=Hago=
Ortsleiters die geplanten Feierlichkeiten bekannt.
Da. Egelsbach, 6. Okt. Heute Freitag wurde einer der
Aelte=
ſten unſerer Gemeinde, Herr Jakob Lorenz, zur letzten Ruhe
gebettet. Er ſtand im 83. Lebensjahre
P Rüſſelsheim, 6. Okt. Den 87. Geburtstag feierte in
Rüſtigkeit der älteſte Einwohner unſerer Gemeinde, Fährmann
und Waſſerbauarbeiter i. R. Georg Baſtian. Herr Baſtian iſt
Glied einer am Untermain und Rhein urangeſeſſenen
Schiffer=
familie und einer der letzten Veteranen des deutſch=franzöſiſchen
Krieges 1870/71.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
El. Mainz, 6. Okt. Schwerer Verkehrsunfall vor
Gericht. Vor der Großen Strafkammer wurde der 28jährige
Kaufmann Schmitt aus Worms, der durch Ueberholen mit
ſeinem Perſonenkraftwagen am Sonntag, 13. Auguſt, morgens auf
der Landſtraße bei Nierſtein den Sturz eines mit SA. beſetzten
Laſtkraftwagens verurſacht hatte, zu einem Jahr
Gefäng=
nis verurteilt. Die SA.=Leute kamen von der Kühkopf=Razzia,
und ein SA.=Mann fand bei dem Unglück den Tod, während
meh=
rere ſo ſchwer verletzt wurden, daß ſie 3 bis 4 Wochen im
Kranken=
haus lagen, einer ſogar heute noch. Schmitt fährt ſeit 8 Jahren
Auto und hat keine Vorſtrafen. Beim Ueberholen des Laſtwagens
grüßte er mit dem deutſchen Gruß und ſtieß vielleicht deshalb mit
ſeinem Hinterrad an das Vorderrad des Laſtkraftwagens, deſſen
Steuerung herumſchlug, ſo daß er ſich überſchlug.
El. Alzey, 6. Okt. Tod auf den Schienen Zwiſchen
Armsheim und Albig wurde auf den Schienen die 17jährige
Su=
lanne Weidmann aus Bornheim tot aufgefunden. Es wird
Freitod vermutet.
El. Wörrſtadt, 6 Okt. Ein Kind totgefahren An der
Poſthalteſtelle Vondersheim wurde das 8jährige Söhnchen
des Straßenwärters Johann Ebling, als es mit ſeinem Vater
am eben angekommenen Poſtauto die Mutter abholen wollte,
von einem Perſonenkraftwagen erfaßt und überfahren. Es erlag
bald ſeinen ſchweren Verletzungen.
Oberheſſen.
— Selters, 6 Okt. Eiſerne Hochzeit. Das überaus
ſel=
tene Feſt der Eiſernen Hochzeit feierten heute die Eheleute
Alt=
bürgermeiſter Karl Schneider und Anna Maria geb.
Griebe=
ling in Selters. Das Jubelpaar lebte in der langen Zeit von
65 Jahren glücklich und zufrieden in ehelicher Gemeinſchaft und
erfreut ſich heute noch einer eiſernen Geſundheit, Bürgermeiſter
Schneider, der in dieſem Monat noch ſeinen 90. Geburtstag feiern
kann, führte 36 Jahre lang die Geſchicke der Gemeinde Selters und
gehört zu den Mitbegründern des 1888 ins Leben gerufenen
Weſterwaldvereins.
Darmstadt -Ecke Marktplatz/Ludwigstr. 1
[ ← ][ ][ → ]Seite 9 — Nr. 278
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. Oktober 1933
Nachrichken des Skandesamls Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 29. Sept.: Hayn, Wilhelm Eduard Alfred.
Pianiſt, verheiratet, 58 Jahre alt, Karlſtr. 15. Am 30. Sept.:
Engelert, Anna, geb. Walter, Witwe des Weißbinders, 71
Jahre alt, Frankfurt, am Main=Sachſenhauſen, Stadtkrankenhaus.
Ganß, Luiſe, geb. Schultz, Witwe des Teppichfabrikanten, 7
Jahre alt, Dieburg; Eliſabethenſtift. Am 1. Okt.:
Eidenmül=
ler, Theodor, Lokomotivführer i. R., ledig, 71 Jahre alt,
Lieb=
frauenſtr. 6. Am 2. Okt.: Mager, Georg, Bankdirektor i. R.,
verheiratet, 65 Jahre alt, Herdweg 81. Am 3. Okt.: Gerhardt,
Johannes, Vorlackierer, 71 Jahre alt, verheiratet,
Pallaswieſen=
ſtraße 43. Am 4. Okt.: Aſſenheim, Biena, geb. Ullmann,
Witwe des Kaufmanns, 82 Jahre alt, Frankfurterſtr. 52. Am
4. Okt.: Seibold, Eliſabeth, geb. Göbel, Ehefrau des
Fleiſch=
beſchauers, 55 Jahre alt, Gundernhauſen. Eliſabethenſtift. Am
Okt.: Schreiner Johanna, geb. Ruppert, Ehefrau des
Schreiners, 34 Jahre alt, Erzhauſen, Eliſabethenſtift. Jäger
Chriſtian 2., Hilfsarbeiter, 77 Jahre alt, verwitwet, Pfungſtadt,
Stadtkrankenhaus. Schmidt, Georg Heinrich, Elektrotechniker
54 Jahre alt, verheiratet, Kiesſtr. 31. Klar, Eliſabeta, geb.
Trinkaus, Ehefrau des Kanalarbeiters, 39 Jahr alt,
Barkhaus=
ſtraße 33. Am 4. Okt.. Ruppert, Maria Eliſabetha, geb.
Wal=
ter, Ehefrau des Bürobeamten i. R., 69 Jahre alt,
Liebfrauen=
ſtraße 112.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (7. Oktober).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr: Chriſtenlehre (Oſtbezirk).
Pfarrer Weiß.
17. Sonntag nach Trinitatis (8. Oktober).
Stadtkirche. Kollekte für die Stadtmiſſion. Vorm. 10 Uhr: Jahresfeſt der Evangeliſch.
Stadtmiſſion. Prediger: Evangeliſt Daniel Schäfer. Der Kindergottesdienſt hat bis zum
15. Oktober Ferien. Abends 8,30 Uhr: Evangeliſationsverſammlung. Die Stadtkirche
iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Kollekte für den Evangeliſchen Bund. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht
Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Der Kindergottesdienſt
hat bis zum 15. Oktober Ferien. — Mittwoch, 11. Okt., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Pfarrer Köhler.
Schloßkirche. Kollekte für den Evangeliſchen Bund. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Köhler. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. (Die Kirche iſt wegen Herſtellungsarbeiten geſchloſſen.) Kollekte für
den Evangeliſchen Bund. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt im Gemeindehaus,
Lieb=
frauenſtraße 6. Pfarrer D. Waitz. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martins=
gemeinde Weſt im Gemeindehaus. Pfarrer Dr. Bergér. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſ
im Martinsſtift, Müllerſtr. 28. Pfarrer Köhler.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Erntedankfeſtgottesdienſt. Pfarrer
Beringer.
Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7,30 Uhr bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
8aul=Gerhardt=Hans (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt Pfarraſſiſtent Junker. Vormitt. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Junker.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde(. Kollekte für den Evangeliſchen Bund. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hagen, Berlin. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt
für beide Bezirke. Pfarrer Weiß. Abends 8 Uhr: Jugendgottesdienſt. Pfarrer Hagen.
Vormittags 8,30 Uhr: Standtrandſiedlung: Waldgottesdienſt unter Mitwirkung des
Poſaunenchors. Pfarrer Irle. Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu
ſtiller Andacht geöffnet.
Pauluskirche, Kollekte für den Evangeliſchen Bund. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes
dienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel, Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Luth. Gottesdienſt (ſelbſt. luth. Kirche), „Feierabend”, Stiftsſtr. 51. Sonntag, 8. Okt.
(17. Sonnt. n. Trin.), nachm. 5 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Müller, Erbach.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Grein.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer D. Waitz.
2. Veranſtaltungen.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Dienstag, 10. Oktober, abends 8 Uhr: Frauenverein
der Kaplaneigemeinde. — Donnerstag, 12. Oktober, abends 8 Uhr: Vortragsabend des
Verbandes evangel. Frauenvereine über Gasſchutz.
Konfirmandenſaal im Schloß. Montag, 9. Okt., Vereinigung konfirmierter
Mädchen.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Mittwoch, 11. Okt., nachm.
2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule. — Donnerstag, 12. Okt., abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung (Weſt). — Samstag, 14. Okt., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 10. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 12. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5), Mittwoch, 11. Okt., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 9. Okt., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 12. Okt., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus(Eichwieſenſtr. 8). Volksmiſſionswoche von Pfarrer
Hagen, Berlin. Montag, 9. Okt., nachm. 4 Uhr: Bibelſtunde. Abends 8 Uhr: Volksmiſ
ſionsvortrag: „Gott und unſere Zeit.” — Dienstag, 10. Okt., nachm. 4 Uhr: Bibelſtunde.
Abends 8 Uhr: Vortrag: „Die große Bedeutung der Bibel für die Menſchheit unſeret
Tage.” — Mittwoch, 11. Okt., nachm. 4 Uhr:
belſtunde. Abends 8 Uhr: Vortrag nur
für Erwachſen=
„Ausweg aus ernſter Ehenot.” — Donnerstaa, 12. Okt., nachm. 4 Uh
Bibelſtunde. Abends 8 Uhr: Vortrag nur für Erwachſene: „Die Verantwortung vor dem
kommenden Geſchlecht
— Freitag, 13. Okt., nachm. 4 Uhr: Bibelſtunde. Abends 8 Uhr
Frauenabend im Gemeindehaus mit Vortrag von Pfarrer Hagen über: „Heilige Ent
ſcheidung”. — Samstag, 14. Okt., nachm. 4 Uhr: Bibelſtunde. Abends 8 Uhr: Vortrag
über „Der einzige Erlöſer aus aller Not.”
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 8. Okt., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. Montag, 9. Okt., abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag,
10. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 12. Okt., abends 8 Uhr: Mütter
abend. Teilnahme am Vortragsabend in der Kiesſtr. 17. Samstag, 14. Okt., nachm.
4,30 Uhr: Jungſchar. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 8. Okt.,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Jahresfeſt. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt
in der Stadtkirche. Evangeliſt Daniel Schäfer. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Nachm. 3,30 Uhr: Nachfeier des Jahresfeſtes im Vereinshaus, Mühlſtr. 24.;
Vom Sonntag, 8. bis einſchl. Sonntag, 15. Okt.: Volksmiſſionswoche in der
Stadtkirche. Jeden Abend 8,30 Uhr: Offentlicher Vortrag für jedermann. Jeden
Nach=
mittag 4 Uhr (mit Ausnahme Samstag) in der Stadtmiſſion Bibelſtunde durch Evangeliſt
D. Schäfer. — Sonntag, 8. Okt., abends 8,30 Uhr: Erſte Evangeliſationsvortrag: „Die
Sittlichkeitsfragen im Dritten Reich.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Vom 8. bis 14. Okt.: Beteiligung an der
Volks=
miſſionswoche in der Stadtkirche.
Mädchen=Bibelkreis (M.=
K.), Heinrichsſtr. 31, II. Montag, 9. Okt., nachm. 4,30
H.
Uhr: Kreis IV (Kl. Lichter).
ienstag, 10. Okt., nachm. 5,30 Uhr: Kreis II. Abends
8 Uhr: Leiterinnenkreis.— Mittwoch, 11. Okt., abends 8 Uhr; Kreis I. Freitag, 13. Okt.,
nachm. 5 Uhr: Kreis III.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderh., 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10—12 Uhr u. nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fernſpr.
4584.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus.
Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis
5,20 Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunfts=
ſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſpr. 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Kirche Griesheim. Sonntag, 8. Okt., vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt,
Kandidat Arnold. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde,
Pfarrer Mangold.
Friedenskirche. Sonntag, 8. Okt., vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer
Man=
gold. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evangeliſche Kirche Traiſa. Sonntag, 8. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Mittags
13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl.
Evangeliſche Kirche Roßdorf. Sonntag, 8. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt,
Kirchweihgottesdienſt. Eröffnung des Konfirmandenunterrichts. Vorm. 11 Uhr:
Chriſten=
lehre. — Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe. Abends 8,30 Uhr:
Kirchen=
geſangverein. — Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag: Mädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 8. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdeinſt. — Montag: Mädchenverein. — Dienstag:
Bibel=
ſtunde. — Mittwoch: 5 Uhr: Mädchenjungſchar. 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag:
Frauenabend. — Freitag: Poſaunenchor.
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 8. Okt., vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. — Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Kirchenchor. — Freitag:
Jungmädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 8. Okt., vorm. 10 Uhr:
Predigt=
gottesdienſt. Pred. Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr:
Jung=
ſchar. Abends 8 Uhr: Predigt. — Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendbund. — Dienstag,
abends 8,15 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, nachm. 3,30 Uhr: Frauenmiſſionsverein.
Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Streichchor.
Evangeliſche Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, 8. Okt., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pred. Hähnel. Vorm. 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 4 Uhr: Evangeliſation. Abends 8 Uhr: Jugendverein.
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Jugendſingen. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde.
Freitag, abends 8,15 Uhr: Gebetſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 8. Okt., vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pred. Hirtz. — Montag, abends
8 Uhr: Jugendbund. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 ſnächſt Heinrichſtr.) Sonntag
8. Okt., vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. 18 Uhr: Religiöſe
Aus=
ſprache: Der Erzengel Michael als Erwecker”. Pfr. Goebel. — Mittwoch, 11. Oft., 7,45
Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 12. Okt., 10,30 Uhr:
Menſchenweihe-
handlung.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 8. Okt., vorm. 9,30
Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag:
abends 8 15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) Darmſtadt,
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,, vorm.
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 8. Oktober: Gehören Sünde,
Krankheit und Tod der Wirklichkeit an? Goldener Text: Matthäus 10:7,8.
Advent=Gemeinde, Sandſtraße 10. Samstag vorm. 9.30 Uhr: Abendmahl. —
Sonntag abend 8 Uhr: E. D.=Feier. — Mittwoch nachm. 3 Uhr: Religionsunterricht.
—1. Vortrag des Winterhalbjahres am Sonntag, den 15. Oktober 1933.
Leitge=
danke: „Das Urchriſtentum in ſeiner Bedeutung für nationale und religiöſe
Wieder=
geburt”
Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt. Sonntagsfeier am 8. Oktober, 10.30 Uhr.
Prediger Kaiſer. Thema; „Unſer Glaube.” Mozartſaal, Schulſtraße,
HT
Die glückliche Geburt einer Tochter beehren
ſich anzuzeigen
Studienrat Dr. Stiefenhofei
und Frau.
Darmſiadt
.
z. Zt. Marienhoſpital.
Mein lieber, hoffnungsvoller Sohn, mein Bruder
Heinzotto Jahn
Gebietsjungvolkführer Rhein=Ruhr
wurde uns durch einen Unglücksfall am Mittwoch,
3 Tage nach ſeinem vollenden 19. Lebensjahr
ent=
riſſen.
In tiefſtem Schmerze:
Marianne Kohlheher, verw. Jahn
Gernot Kohlheyer.
Die Beſtattung findet am Samstag nachmittag 4 Uhr
vom Trauerhauſe Sandſtraße 8 auf dem Waldfriedhof
ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man gütigſt Abſtand zu
nehmen.
(12159
Nach langem, ſchweren Teiden verſchied am
2. Oltober mein geliebter Mann, unſer treuer
Bruder und Onkel
Georg Mager
Bankdirektor i. R.
im Alter von 65 Jahren.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Maria Mager, geb. Mittas.
Die Einäſcherung fand in der Stille ſfatt. (*
Heute morgen entſchlief ſanft unſereliebe Mutter
Hrau Sehunnd Keger
geb. Möllinger
(12187
im 81. Lebensjahr.
Oberingenieur Auguſt Keller
Oberſtudiendirektor Dr. Otto Keller
(berſiadt, Breslau, Darmſiadt, 6. Okt. 1933.
Die Einäſcherung findei in der Stille ſtatt.
Durch einen Unglücksfall wurde am 4. Oktober 1933 unſer
Kamerad
Heinzotto Jahn
Gebietsjungvolkführer
im blühenden Alter von 20 Jahren aus unſeren Reihen geriſſen.
Wir verlieren in ihm einen der treueſten und beſien Kämpfer
unſerer Sache und werden ſein Andenken ſiets in Ehren
halten.
Hitlerjugend
Oberbann Starkenburg.
12160)
Am 4. Oitober 1933 ſiarb unſer früherer Oberjungbannführer
Heinzotto Jahn.
Er hat in ſelbſiloſer und aufopfernder Arbeit das Jungvolk
in Heſſen aufgebaut und war allen ein guter Kamerad und
ſtets hilfsbereiter Führer.
Wir werden ihn nicht vergeſſen.
Oberjungbann Starkenburg.
12161)
Rasler-RlInden besser und billiger kaufen als im
können Sie nirgend wo anders
erstklassigen Spezial-Geschäft!
Uberzeugen Sie sich durch ein. Versuch m. meinen hauchdünnen Spezialklingen.
Schwarz-Weiß 10Stck. 1.50 Blau-Weiß 10 Stck. 0.45
Rot-Weiß 10Stck.0,95
3 Probeklingen nur 0,25
12182
Parfümerie Frank Elisabethenstr. 9
Mädchen, 23 J., m.
Kind, möchte Hrn.
zw. Heirat k. lern.
Wtw. nicht ausgeſch
Nur ernſtg. Zuſchr.
mit Lichtbild unt
P. 146 Geſch. (*sg
Eleckrold=
Inſtr. und Platten
in groß. Auswahl
Electrola=
Hägen
Georgenſtraße 11.
Telef. 2579. (111610
Schreibmaſch.
Reparakuten
preiswert!
Leonhard Luß
22 Rheinſtraße 22
Ruf 3409. (11708a
El. Lampen 0.95
Dynamo . . . . 4.50
Karbidlamp. 2.40
Karl=
B. Orio ſtraße,
Ladenregal
m. Schiebetür. und
Theke geſucht. Ang.
u. P. 173 Geſchſt.
aller Art zu kaufen
geſ. Jed. kleine Reſt
w. abgeholt v.
Fa=
mil. z. Broterwerb
Ang. u. P. 165 Gſt.*
Gebr.
Kaſſen=
ſchrank
zu kaufen geſucht.
Angeb. m. Angabe
d. Innenmaße (Höhe,
Breite u. Tiefe)
P. 183 a: d. Geſch.
(12163)
Koffer-Kolbs
Kunstgewerbe-Abteilung
Ist ab Montag nach 12176a
Ernst-Ludwigstr. 23 verzogen.
Beerdigungs
Geſchäft Gg-Oesterling
Lauteſchlägerſtr. 10, Tel. 1286. (112a
Bamenbant
entfernt für immer nach wissenschaftl.
glänzend bewährter Methode
Nanny Six, Darmstadt, Elisabeth.-Str. 28,I
Sprechst, von 9—19½ Uhr (8438a
Lehrschnle für Damenschneider
Anmeldungen täglich
12151
Beste Referenzen
Käthe Mischlich
Meisterin
Elisabethenstraße 29, I.
Radio=Störungen
beſeitigt die abgeſchirmte Antenne
unverbindliche Vorführung
Elektro-Bedarf
Rundfunkdienſt
Wilbelminenſtraße 22 — Telephon 697
6607a)
(zwiſchen Kirche und Heinrichſtraße).
Verſuchen Sie bitte
meinen täglich friſch
geröſteten
Zwieback . . . 1/. Pfund 259
Konditorei Heeb
Karlsstraße 20
(*
Gebr. emaill.
Bade=
wanne z. kauf. geſ.
Ang. u. P. 155 Gſt
Mannl.=Schönauer
oder Drilling
gebraucht, zu kauf
geſucht. Angeb. u.
P. 182 a. d. Geſch.*
Ich habe mich in Darmſiadt als
Facharzt für Nerben=und
Gemütsleiden
niedergelaſſen. Ich bin zu allen
Krankenkaſſen zugelaſſen.
Regierungs=Medizinalrat a. D.
Dr. med. Dr. phll.
Weckerling
Nervenarzt
Darmſtadt, Rheinſtraße 41, I.
Fernſprecher 3462.
Sprechſiunden vorläufig nur nachmittage
von 3—7 Uhr an allen Wochentagen,
auch am Samstag
tor Konzert=Pianiftin
Elſe Sochhtafte, Schulſfraße 15,II.
Mitgl. d. Reichsverb. Deutſcher T.=Künſtl. u M.=Lehrer
Klavier (Einzelunterricht, Theorie,
Enſembleſpiel. 6 und 10 ℳ monatl.
1—2 Stunden wöchentlich).
Un=
verbindliche Rückſprache.
Schon jetzt in unseren.
Schaufenstern die neuen
Puppen
Splele
Beschäftigungen
Lehrmittel
Faux & Söhne
seit 1850
112144
eK
Haarausfafl
Schuppen, Schinnen,
Haarwuchsstörungen
beseitigen Sie sicher mit
ARVA-LAVA
Brennessel-Haarwasse:
Wirklicher natürlicher Auszug aus dei
Brennesselpflanze, Viele bestätigte er
folge. Flasche RM. 1.75 und RM. 2.31.
Zu haben Reformhaus:
Braunwarth,Ernst-Ludwigstr.
Mein Büro u Wohnung befindet ſich ſetzt
Blumenthalftraße 73
H. Welzbacher
Kohlenhandlung (.) Telefon 1780
Münſterländerkorn
loſe ¼ Liter 65 Pfg. und in Flaſchen.
Adler=Drogerie Anton Fiſcher,
Rheinſtr. 12½ — Frankfurterſtr. 12—14.
(12169b)
Samstag, 7. Oktober 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 278 — Seite 9.
Japan ehrk ſeine gefallenen Helden.
Bei den Schilfrohr-Webern in Goſen.
Unter Oolomitengipfeln.
Blätker aus dem diesjährigen Wander=
Bar eines Beisneigers.
Dolomiten und Autos.
Das eine ſei allem anderen vorangeſtellt: Wer mit einem der
großen Autobuſſe der SAD. (Societa Automobiliſtica Dolomiti)
oder zum Teil auch im eigenen Wagen auf der großen
Dolomiten=
ſtraße von Bozen über Canazei, Paſſo di Pordi, Cortina
d’Am=
pezzo und den Miſuranisſee nach Toblach (dem heutigen Dobbiaco)
jagt, der iſt ein armer Kerl, und wenn er Tauſende von
leicht=
flüſſigen Lire in der Brieftaſche und auf dem Herzen trägt.
Ge=
wiß, er kennt die großen Hotels an der berühmten Straße alle,
er erinnert ſich, wenn man ihm etwas daraufhilft, auch wieder
der Namen der bekannteſten Gipfel, die auf die ſtaubige Straße
herabſehen. Aber weiter gewinnt er gar nichts. In zwölf
Stun=
den iſt er „hindurch” und wirft dem „armen Touriſten”, der 10
Tage zumindeſt in glühender Hitze oder eiskaltem Regen etwas
abſeits von der großen Autoſtraße, etwas abſeits auch von der
großen Welt fürbaß zieht, einen bedauernden Blick zu. Wollen
wir den Touriſten bedauern? Keineswegs, iſt doch gerade er es,
der am meiſten gewinnt. Er iſt der Herr der Dolomiten, der
Touriſt und nicht der Luxusreiſende, der in den leuchtenden roten
Luxusomnibuſſen der SAD. durch die Gegend rennt, um Kurven
und Kehren ſchleift, bergauf und bergab raſt und gerade noch
Zeit hat, einen Blick hierhin oder dorthin zu ſenden und dann
irgendwo in einem der mondänen Orte, meiſt in Cortina
d’Am=
pezzo, dem Babel der Dolomiten, Aufenthalt nimmt.
Auf einſamen, aber weltbekannten Wegen.
Einſam ſind wir mitten drinnen im Wundergarten der
Dolomiten.. Und doch ſtehen wir, im Geiſte wenigſtens,
mit=
ten unter Tauſenden von Menſchen, die hier während des großen
Völkerringens zu Beginn unſeres Jahrhunderts zweieinhalb Jahre
um Berggipfel und Täler gerungen haben. Auf Schritt und Tritt
werden wir ne Tage erinnert und zugleich an den
Helden=
mut jener zum Teil gefallenen Kämpfer, die damals auf
ſchwin=
delndem Grat, auf ſtrebender Spitze, an aalglatter Wand, an
hundert Meter tiefem Abgrund geſtanden und ihr Vaterland
ver=
teidigt haben. Machen wir keine Unterſchiede. Oeſterreicher und
Italiener haben ſich an Tollkühnheiten zu überbieten geſucht.
Oeſterreicher und Italiener, denen heute das einſt ſchönſte Gebiet
Oeſterreichs gehört, haben bis auf den letzten Blutstropfen
ge=
kämpft, haben ſich in den Felſen verbiſſen. Heute noch ſehen wir
allenthalben die Spuren des Kampfes. Wenn wir von Sexten
aus über den Fiſchleinboden in die Dolomiten einſteigen,
ſo treten uns gleich hier die erſten Zeugen vergangener Kämpfe
entgegen. Auf dem Wege zum Rifugio Benito Muſſolini, dort,
wo die Rothwandſpitze, der gewaltige Elfer= und der noch
mäch=
tigere Zwölferkogel herniederblicken, treffen wir auf zerfallene
Unterſtände, zuſammengeſtürzte Laufgräben, Ueberreſte von
Stein=
lawinen, Drahtverhaue uſw.
Schon nach wenigen Stunden ſind wir im Kampfgebiet der
Drei Zinnen (2998, 2973 und 2956 Meter) und des
Patern=
kofel (2744 Meter), an dem Sepp Innerkofler, wohl der
berühmteſte Sextner Dolomitenführer, den Heldentod gefunden
hat. An ſchwindelnder Wand hängen noch die primitiven
Holz=
bauten, die einſt, ſoweit nicht Kavernen in den Stein getrieben
worden waren, als Unterſtände und Unterſchlupf gedient hatten.
Noch ſtehen in dichten Reihen Drahtverhaue, noch trutzen
Maſchi=
nengewehrſtände, und wenn wir den Paternkofel in mehrſtündiger
Kletterei beſteigen, dann können wir noch zum Teil und zur
Er=
leichterung die einſt von den Italienern und Oeſterreichern
ge=
bauten, mehrere hundert Meter langen Stollen im Innern des
Patern benützen. Wandern wir weiter nach Weſten, ſo liegt vor
uns mit einer guterhaltenen, im Kriege gebauten Fahrſtraße der
oben ganz abgeplattete Monte Piano (2325 Meter), die
Schlüſſelſtellung zur ehemaligen öſterreichiſchen Puſtertalbahn
von Kärnten nach Franzensfeſte und an den Brenner. Zwei
Jahre hat dieſer Berg unter Feuer gelegen, und drunten, an einem
Fuße, in einem kleinen Friedhof künden noch ganze Bündel
ge=
ſammelter Knochen von den zahlreichen Opfern, die der
fürchter=
liche Bergkrieg gefordert, der faſt ein Kampf von Mann gegen
Mann war, ein Kampf mit Technik und Natur noch dazu.
Auf Schritt und Tritt begleiten uns nun die Spuren des
furchtbaren zweieinhalbjährigen Ringens. Auf dem Tre
Croci=
paß ſtehen wir an einem Kriegerfriedhof, in Cortina bringt
uns die Seilbahn auf den Monte Crepa, zum Friedhof der
auf den Tofanen Gefallenen. Auf dem Falzarego=Paß
er=
innert ein Denkmal an die gefallenen Studenten des
Apenninen=
reiches. Nebenan liegt der Caſteletto, heute ein wüſter
Trümmer= und Schutthaufen, den die Italiener durch einen 507
Meter langen Stollen und mit 35 Tonnen Nitrogelatine 1916 in
die Luft geſprengt hatten, nachdem die öſterreichiſche Beſatzung die
Stellung bereits verlaſſen hatte. Von Andraz, einer der
Ort=
ſchaften, die im Kriege dem Erdboden gleichgemacht worden waren,
heute aber faſt reſtlos wieder aufgebaut ſind, ſteigen wir den der
weitverzweigten und zerfallenen Kriegsſtellungen wegen ſehr
müh=
ſamen Pfad auf den Col die Lana (2464 Meter). Der
krater=
förmige, das Tal von Buchenſtein beherrſchende Gipfel wurde
von Oeſterreichern und Italienern zweieinhalb Jahre heiß
um=
ſtritten. Noch ſieht man die furchtbaren Auswirkungen der
Sprengungen, welche die Italiener während des Krieges
vor=
genommen. Oben auf dem Gipfel ſteht ein einfaches Holzkreuz,
um das verroſtete italieniſche Stahlhelme, Gewehrläufe,
Seiten=
gewehre, Granatſplitter von mehreren Kilogramm Gewicht,
Feld=
keſſel, Konſervendoſen, Kugeln, Meſſer, Geſteinbohrer uſw.
herum=
fliegen. Mit Zittern denkt man an die grauſigen Tage und
Nächte, da hier oben in ſchwindelnder Höhe Menſch gegen Menſch
kämpfte
Weiter lief die Front hinüber zur Sella, bis auf die
Paß=
höhe von Pordoi (2250 Meter), wo heute einer der
bekannte=
ſten Dolomiten=Heldenfriedhöfe liegt. Hier verlaſſen wir dann
in weſtlicher Richtung das Kriegsgebiet, das uns Achtung
abge=
zwungen hat vor den Helden, die hier oben gekämpft haben und
geſtorben ſind im Ringen um ihre Heimat, die geweſene oder jetzt
gewordene.
Notgeſpenſt.
Die Not, die vor zwei und drei Jahren unter den
rotglühen=
den Gipfeln der Dolomiten noch nicht zu ſpüren war, iſt heute
groß geworden. Das Volk weint und klagt, ringt um ſeine
Exi=
ſtenz. Das Volk lebt vom Fremdenverkehr. Der
Frem=
denverkehr liegt nun ſeit zwei Jahren in Agonie. Die Kriſe iſt
heuer, 1933, eingetreten. Die Oeſterreicher, denen ehemals dieſes
Land gehörte, kommen nicht. Sie wenden ſich nach Kärnten und.
in die Steiermark. Die Deutſchen bleiben ganz aus. Und ſie
ſtell=
ten bisher das Hauptkontingent der Gäſte. Der Deutſche
reiſt nun in ſeiner Heimat. Erhilft und muß
zu=
erſt ſeiner Heimat wieder aufhelfen. Der
Italie=
ner leidet darunter ſehr. Die Touriſten, die den Bergen zuliebe
kommen, laſſen nicht viel Geld in Südtirol. Sie ſind ohnehin nur
mit dem allernötigſten Geld ausgerüſtet. Ihnen gefällt weder
Komfort noch Sommerfriſchenſtimmung. Ihre Liebe, ihre Zeit,
ihr ein und alles gehört den Bergen, jenen Rieſen, auf denen die
wirkliche Freiheit wohnt, die es zu erringen und zu erſteigen gilt.
Nagel= und Kletterſchuhe, Seil und der Eispickel ſind all ihr
Kom=
fort, ſind neben dem rieſigen Ruckſack ihr einziges, aber treu
be=
hütetes Gepäck.
Berge in Flammen. — Letzter Blick.
Voll Wehmut iſt der letzte Blick, den wir von Bozen aus in
das Land bergſteigeriſcher Seligkeiten und Sehnſüchte
zurückwer=
fen. Wir ſtehen am Froſchbrunnen am Bozener Bahnhof oder
draußen an der Mauerwaſſerpromenade am Ufer des Talfer, der
kurz darauf in den Eiſack mündet, und blicken nach dem Oſten.
Schon neigt ſich im Weſten die Sonne zur Ruhe. Da glühen mit
einem Male die in die Stadt hereinblickenden Türme und Spitzen
des Roſengartens in dunklem, feurigem Rot auf. Berge in
Flam=
men! Der Roſengarten glüht, und die Augen können ſich kaum
ſattſehen an dem einzigartigen Feuerzauber. Wir kümmern uns
nicht um das, was um uns vorgeht, wir ſehen nur das eine, dieſes
Feuer der Berge, jenes Wunder in Laurins Roſengarten, durch
den wir zwei Tage vorher in Schnee und Nebel, unter Blitz und
Donner, aber mit Mut und Freude über vollbrachte=
Kletter=
touren gewandert waren.
Georg Speckner.
Geschichten aus ader Welt.
Sowiekrufſiſche Eiſenbahngrokesken.
(n) Moskau. Der ſowjetruſſiſche Verkehr — das iſt ein
be=
ſonders dornenreiches Kapitel im dornenvollen Daſein eines
Sow=
jetbürgers. Man ſteht 24, 48, ja 72 Stunden Schlange, um das
Recht zu einer Eiſenbahnfahrt zu erlangen. Dann verſchreibt man
ſich aber dieſem Ungetüm, dieſem Menſchen freſſenden Moloch,
ge=
nannt Eiſenbahn noch mit Haut und Haaren und kann bei ſeinem
guten Leningewiſſen zufrieden ſein, wenn man heil und mindeſtens
ohne ſchwere Knochenbrüche an ſeinem =Ziel anlangt.
Die offizielle Rätepreſſe bringt täglich hanebüchene Beiſpiele,
wie billig die Menſchenleben in dieſem Lande ſind. Nur einige
ſeien hier aufgezählt, die dem amtlichen Blatt, der „Isweſtija
entſtammen: Auf der Hilfsſtation Jurjewo, in der Nähe von
Ka=
ſan, halten eines Tages zwei Züge mitten auf der Strecke. Ein
Weiterfahren iſt ausgeſchloſſen: die Signale ſtehn auf „Halt!“ —
die Fahrgäſte verlaſſen die Wagen, machen es ſich in den Gräben
und auf dem Felde nebenan bequem. Eine Stunde verrinnt
noch eine. Unverändert „Halt!“ — Die beiderſeitigen
Lokomotiv=
führer laſſen ſich in eine Unterhaltung ein — es iſt recht
gemüt=
lich. Drei — vier Stunden ſind vergangen. Die Fahrgäſte werden
da doch rebelliſch. Die Führer laſſen nun ihre Pfiffe ertönen.
Nichts! Von der Hilfsſtation kein Lebenszeichen! Da machen ſich
einige Beherzte auf, pilgern zu Fuß dahin. Und finden nach
lan=
gem Suchen einen Mann im Amtszimmer, der wie ein Bär
ſchläft. Seine Schnarchlaute übertönen ſämtliche Lokomotippfiffe.
Man ſchüttelt und rüttelt ihn. „Ja”, ſagt er, „ich habe heute
Namenstag. Da ich aber Dienſt habe und die kommuniſtiſche
Diſzi=
plin wahren muß, — da habe ich eben die Semaphoren auf „Halt”
geſtellt und mich hier betrunken. Was wollt Ihr? Ich tue doch
meinen Dienſt!“
Ein anderer Fall. Ein Perſonenzug auf der weſtſibiriſchen
Strecke ſoll nachmittags zwiſchen 4 und 6 (ſoviel Spielraum wird
ihm ſchon gelaſſen — die Verfaſſer der Fahrpläne kennen ihre
Leute!) die Station Dubowo paſſieren. Gemütlich juckelt das
Zügle hin, hält ab und zu an und hat es allen Anzeichen zufolge
gar nicht eilig. Pnukt 7.45 Uhr wird die Station paſſiert. Dann
ertönt aber plötzlich ein Krachen, die Fahrgäſte werden
durchein=
ander gerüttelt, tiefe Finſternis tritt ein — das Ergebnis: 7 Tote
und eine ganze Anzahl Schwerverletzter. Unterſuchung! — Die
Uhr an der Maſchine war verdorben — der Lokomotivführer aber
muß nicht nach der Dienſtvorſchrift eine Uhr beſitzen.
„Naplewatj!” ſagt der Ruſſe, ich ſpucke darauf! Menſchenleben
ſind bei uns ja ſo eine billige, ſind die billigſte Ware!
Der verboxte Meiſterboxer.
(hb) Mexiko=Stadt. Der mexikaniſche
Leichtgewichts=
meiſter Manuel Villa hatte es ſich gewiß niemals träumen laſſen,
daß er eines ſchönen Tages von einem ſchwächlichen und kränklich
ausſehenden Nachtſchwärmer k. o. geſchlagen und vor verſammel=
tem Publikum in einem bekannten Nachtlokal ausgezählt werden
würde. Aber das nahezu Unglaubliche wurde Tatſache.
Villa vergnügte ſich in einem Kabarett, in dem auch ſein „
Be=
zwinger” zu Gaſte weilte. Dieſer ließ plötzlich einen
lautſchallen=
den Pfiff nach Art der Eſelstreiber ertönen, den der Boxer auf
ſich bezog. Das war ausreichend, um den Unbekannten zur Rede
zu ſtellen. Ein Wort gab das andere, und bevor der Meiſter es
ſich verſah, hatte er auch ſchon einen wohlgezielten Kinnhaken
weg, der ihn wie einen Mehlſack auf das Parkett legte. Der
unbe=
kannte „Sieger” aber nahm Reißaus, als er erfuhr, welchen
Geg=
ner er kampfunfähig gemacht hatte.
Ein G3jähriger Volksſchüler.
(a) Schanghai. Die rund dreiundſechzigjährige Arbeiterin
Liu=Huang=Se in Kanton faſte den ehrenwerten Entſchluß, die
Volksſchule zu beſuchen, um die Kunſt des Schreibens zu erlernen.
Begründung: Sobald ſie oder ihr nicht minder ungebildeter Mann
Geſchäfte machten mit ſchreibkundigen Menſchen, würden ſie
über=
vorteilt. Um dieſem unhaltbaren Zuſtand „rechtzeitig”
abzuhel=
fen, holt die alte Tante das bisher Verſäumte nach und lernt mit
Feuereifer. Sie hofft, die erſte Volksſchulklaſſe bald abſolviert zu
haben. Dann wird ſie wohl nie mehr betrogen werden! Man ſieht:
Beſſer ſpäter, denn nie! ...."
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsgultung beizufülgen. Anonhme Anfragen werden.
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechisverbindlichkeit
W. S. Nach 8 910 BGB. kann der Eigentümer eines
Grund=
ſtückes herüberragende Zweige eines Nachbargrundſtückes
abſchnei=
den und behalten, wenn er dem Beſitzer des Nachbargrundſtückes
eine angemeſſene Friſt (drei Tage etwa) zur Beſeitigung beſtimmt
hat und die Beſeitigung nicht innerhalb der Friſt erfolgt. Da, wie
Sie bemerken, die Zweige die Benutzung Ihres Grundſtückes
be=
einträchtigen, müſſen Sie zunächſt dem Nachbarn die Friſt ſetzen
und können erſt dann das Recht der Selbſthilfe (Abſchneiden und
Behalten der Zweige) ausüben, wenn die Friſt fruchtlos umlaufen
ſt. Da das Geſetz die Selbſthilfe zugeſteht, iſt ein Klagerecht auf
Beſeitigung der Zweige nicht gegeben.
J. B. in Darmſtadt. Die Zeiger öffentlicher Uhren, die von
einer Hauptuhr aus durch einen elektriſchen Stromſtoß vorbewegt
werden, ſpringen am Schluſſe der vollen Minute weiter.
Wenn alſo der Zeiger den Teilſtrich erreicht, iſt die Minute voll.
78. Ihre Auslegung des Wortes Veteranen” dürfte richtig
ſein. So ſagt Meyers Lexikon 7. Auflage 12. Band Seite 687:
„Veteranen bei den Römern die altgedienten und die
ausgedien=
ten Soldaten. Jetzt alte Leute, die an einem Krieg
teilgenom=
men haben.” Brockhaus Handbuch 4 Band 6. Auflage Seite 511:
„Alte gediente Soldaten, beſonders ſolche, die einen Feldzug
mit=
gemacht haben.
B. F. Wir bitten, nachzuleſen: Die amtliche Verlautbarung
in Nr. 156 vom 7. Juni d. J. S. 2. den Aufſatz in Nr. 198 S.
vom 19. Juli d. J. und ſchließlich: „Die Rückkehr zum Mietrecht
des BGB.” in Nr. 203 S. 2 vom 24. Juli d. J. Die Einſichtnahme
kann in der Geſchäftsſtelle erfolge
Herſtellung von Rohrmatten am Handwebſtuhl.
Abſeits aller Verkehrslinien, aber in der näheren Umgebung der Reichshauptſtadt, liegt das
mär=
kiſche Dorf Goſen, ein Weberdorf, deſſen ſechs alte Webſtühle aber nicht Wolle, Zwirn oder Seide,
ſondern das grobe Rohr verarbeiten, das hier in der waſſerreichen Gegend in Hülle und Fülle
wächſt. Vom Frühjahr bis in den Spätherbſt klappern die primitiven Webſtühle von morgens
bis abends an der Herſtellung der Rohrmatten, die in Größen von 10 und 20 Quadratmetern im
Baugewerbe zum Verputzen der Decken und Wände Verwendung finden.
Ein Shinto=Prieſter überreicht dem japaniſchen Kriegsminiſter Araki
einen Zweig des heiligen Sakaki=Baumes,
der anläßlich des zweiten Jahrestages des Ausbruchs des japaniſch=chineſiſchen Krieges auf dem
Ehrenaltar für die auf chineſiſcher Erde gefallenen japaniſchen Soldaten niedergelegt werden ſoll.
Seite 10 — Nr. 278
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. Oktober 1933
Adolf Hitler beſucht den Olympig=Rachwuchs.
Die Reichsleitung des deutſchen Winkerhilfswerks.
Der Kanzler im Geſpräch mit dem jüngſten Teilnehmer.
Links Reichsinnenminiſter Dr. Frick, der ebenſo wie der Führer größtes Intereſſe für die Arbeit
an der Heranbildung eines hervorragenden Olympia=Nachwuchſes bekundet.
Reichsleiter Hilgenfeldt (Mitte) mit ſeinen wichtigſten Mitarbeitern: Janowſky, dem
Reichsrevi=
ſor des Winterhilfswerks (links) und Lemme, dem Reichsorganiſationsleiter (rechts). — Das
Organiſationsbüro der Reichsleitung;befindet ſich im Reichstagsgebäude.
Vor dem Luftduell der beiden beſten Kunfkflieger Europas
INBärts.
Der deutſche Kunſtflugmeiſter Gerhard Fieſeler (links) im Geſpräch mit ſeinem Gegner,
dem Franzoſen Michel Detroyat.
In Paris findet am kommenden Sonnag ein Kunſtflug=Duell zwiſchen den beiden beſten Fliegern
Europas, dem Deutſchen Fieſeler und dem Franzoſen Detroyat, ſtatt. Zur Erſchwerung der
Be=
dingungen werden die Flieger nach Abſolvierung eines Pflicht= und Kürprogramms im eigenen
Flugzeug ihre Maſchinen tauſchen und ſo noch einmal ihre Loopings vorführen.
Helbſtmordkandidak kökek ein Kind
Reich und Ausland.
1. Südweſtdeutſche Funkausſtellung
Frankfurk vom 14.-18. Okfober 1933.
Frankfurt a. M. Die Vorbereitungen für
die erſte ſüdweſtdeutſchen Funkausſtellung in
Frankfurt a. M. ſind in vollem Gange. Durch
die Beteiligung aller maßgebenden
Rundfunker=
zeuger der Deutſchen Reichspoſt und des
Südweſt=
funks iſt die Gewähr geboten, daß eine
umfaſ=
ſende Schau zuſtande kommt, die jedem Beſucher
etwas bietet. Die feierliche Eröffnung wird am
14. Oktober auf dem Meſſegelände ſtattfinden.
Für den Sonntag ſind Einzeltagungen der in
der Reichsrundfunkkammer
zuſammengeſchloſſe=
nen Organiſationen vorgeſehen, bei denen
maß=
gebliche Führer der Spitzenorganiſationen das
Wort ergreifen werden. Als Vertreter des
Ver=
bandes der Funkinduſtrie und der Wirufa wird
Arno Moyziſchewitz, geſchäftsführender Vorſtand.
des Verbandes der Funkinduſtrie, ſprechen.
Außerdem findet eine Kundgebung der
ſüdweſt=
deutſchen Kreisgruppen des Reichsverbandes
deutſcher Rundfunkteilnehmer und der
Funk=
warte der NSDAP. ſtatt, bei der P. L. Werber,
geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied der
Reichs=
rundfunkkammer, das Referat halten wird. Für
Donnerstag, den 16. Oktober, iſt in Frankfurt
am Main eine Kundgebung der Rundfunkhörer
geplant. Nach einem rundfunkpolitiſchen Vortrag.
des Pg. Werber von der Reichsrundfunkkammer
übernimmt der Südweſtfunk die Durchführung
eines bunten Rundfunkabends. Etwas Neues
wird dabei durch ein blindes Dreigeſpräch
gebo=
ten, das durch Lautſprecher=Uebertragung
zwi=
ſchen drei Humoriſten aus Köln, Frankfurt und
Stuttgart durchgeführt wird, ſo daß die Hörer
hier Gelegenheit haben, die neue „Sendergruppe
Weſt” im Scheinwerfer des rheiniſchen,
Frank=
furter und württemberger Humors zu
betrach=
ten. Im Rahmen, der Ausſtellung ſollen ferner.
noch Schulführungen ſtattfinden und Vorträge
über Störungsſchutz, Störungsbeſeitigung
ge=
halten und über die Einrichtung der neuen
Rundfunkberatungsſtellen geſprochen werden.
Blukkak auf einer Wohlfahrtskreisſtelle
Köln. Eine ſchwere Bluttat trug ſich auf
dem Arbeitsnachweis zu. Ein Mann, der hier
ſeiner von ihm getrennt lebenden Frau
aufge=
lauert hatte, überfiel plötzlich die Frau und
brachte ihr mit einem feſtſtehenden Meſſer zwei
ſchwere Stichverletzungen bei. Ein zu Hilfe
eilender junger Arbeiter wurde ebenfalls von
dem Wüterich mit dem Meſſer angegriffen und
verletzt, ſo daß auch er dem Krankenhaus
zuge=
führt werden mußte. Während die Frau in
Lebensgefahr ſchwebt, haben ſich die
Verletzun=
gen bei dem Arbeiter glücklicherweiſe als nicht
ſchwer herausgeſtellt. Der Täter wurde
feſtge=
nommen und der Kriminalpolizei zugeführt.
Lahuſen=Prozeß.
Bremen. Am Freitag wurden die aus den
Jahresbilanzen 1928 und 1929 vorliegenden
Zwiſchenaufſtellungen, Zwiſchenbilanzen uſw.
er=
örtert; wobei in der Hauptſache wieder G. C.
Lahuſen ſich zu dem Wulſt von Ziffern, Notizen
uſw. zu erklären hatte. Der Angeklagte verfolgte
dabei weiter ſeine bekannte Theſe von der
Wert=
loſigkeit aller dieſer Zwiſchenaufſtellungen,
wo=
gegen die Staatsanwaltſchaft durch die
Ueber=
reichung von immer neuen Unterlagen das
Ge=
genteil zu belegen ſuchte. Dieſes Hin und Her
füllte den Schlußtag der ſechſten
Verhandlungs=
woche aus. Der etwas monotone
Verhandlungs=
gang, der jedem Vernehmungsſtadium anhaftet,
würde nur an und ab durch Vorhalte
unterbro=
chen. Die Angeklagten kehren neuerdings das
Moment hervor, daß die Nordwollebilanzen bis
in das Jahr 1929 über ſtille Reſerven, in den
Vorräten und Anlagen verfügt hätten, während
ſie vor dem Unterſuchungsrichter vor zwei
Jah=
ren erklärt haben, daß die ſtillen Reſerven bei
der Hum und bei der Nordwolle mit der Bilanz
1928 erſchöpft geweſen ſeien. Die Vernehmung
der Angeklagten zum Kapitel
Bilanzverſchleie=
rung wurde mit dem heutigen Tage abgeſchloſſen
und auf Montag vertagt.
Schweres Aukounglück. — Laſtzug raſt.
einen Berg hinunker.
Lohr a. M. Auf der Heſſenthaler Höhe
er=
eignete ſich ein folgenſchwerer Unglücksfall. An
einem in voller Fahrt befindlichen Laſtzug der
Speditionsfirma Hofmann=Aſchaffenburg brach
eine Welle, wodurch der Chauffeur die
Herr=
ſchaft über den Wagen verlor. Der Laſtzug raſte
den Berg hinunter und zerſchellte an einer
Bö=
ſchung. Die Wagen bildeten einen einzigen
Trümmerhaufen. Die beiden Mitfahrer
ſpran=
gen, als ſie die Gefahr erkannten, ab, erlitten
aber ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie bewußtlos
liegen blieben. Gleichfalls ſchwer verletzt wurde
der Wagenführer, der ſich aus ſeinem Führerſitz
nicht rechtzeitig befreien konnte.
Aufklärung eines Doppelmordes
nach 13 Jahren.
Stendal. Zu Pfingſten 1920 wurde der
Gutsbeſitzer Schütte aus Uenglingen auf der
Feldmark von Wilderern erſchoſſen und der
Landwirt Nagel aus Beltau in ſeiner Wohnung
von Einbrechern erſchoſſen aufgefunden. Die
Suche nach den Tätern — man nimmt an, daß
es zwei geweſen ſind —, blieb damals erfolglos.
Jetzt hat ſich der frühere Krankenwärter Müller
aus Bindfelde durch Aeußerungen verdächtig
gemacht. Belaſtend für Müller iſt der Umſtand,
daß ſich in ſeinem Beſitz ein Fernglas des Schütte
befunden haben ſoll.
Todesfall.
Hamburg. Nach kurzem Leiden iſt am. 5.
Oktober der Direktor der Preußiſchen=
Biologi=
ſchen Anſtalt auf Helgoland, Profeſſor: Dr.
Wil=
helm Mielck, im Alter von 55 Jahren geſtorben.
Raubmord in Pommern. — Zwei Tote.
Barth (Pommern). In Kenz bei Barth
wurden der 82jährige Kaufmann Wilhelm Erich
und ſeine 42jährige Tochter in ihrer Wohnung
erſchoſſen aufgefunden. Sämtliche Schränke und
Behälter waren durchwühlt, ſo daß Raubmord
angenommen werden muß.
„Zut Probe‟.
Wien. Im Spital von Stockerau iſt nach
furchtbarem Leiden ein vierjähriger Knabe an
einer Vergiftung mit Urania=Grün geſtorben.
Urania=Grün wird im Weinbau zur
Bekämp=
fung der Rebſchädlinge verwendet. Die ſofort
eingeleiteten Nachforſchungen danach, wie der
Knabe zu dieſem Gift gekommen iſt, enthüllten
eine geradezu ungeheuerliche Tat.
Es wurde nämlich feſtgeſtellt, daß ein 27
jäh=
riger Bindergehilfe, Wichtel, dem Kinde das
Gift eingegeben hatte. Er ſelbſt wollte
Selbſt=
mord begehen, aber zunächſt feſtſtellen, ob das
Sterben durch dieſes Gift beſondere Qualen
verurſachte.
Für dieſen „Verſuch” hat Wichtel den
vier=
jährigen Jungen auserſehen, den er mit
Süßig=
keiten an ſich lockte. Als der Kleine Zutrauen zu
ihm gefaßt hatte, löſte der Unmenſch Urania=
Grün im Waſſer auf und gab dem Knaben ein
mit dieſer Löſung getränktes Stück Würfelzucker.
Das ahnungsloſe Kind ſchluckte das Gift ohne
Beſinnung. Kurze Zeit darauf begann es über
Schmerzen zu klagen und mußte ins Spital
ge=
bracht werden. Der Täter erkundigte ſich dann
im Krankenhaus nach der Wirkung des Giftes.
Dort war man auf ihn aufmerkſam geworden,
und als eine bei ihm vorgenommene
Haus=
ſuchung die giftige Löſung zutage förderte, legte
er ein Geſtändnis ab.
Das brennende Wrack an Land getrieben.
Oslo. Das brennende Wrack des
norwegi=
ſchen Dampfers „Roholm”, der am Mittwoch
SOS=Rufe ausſchickte, iſt nördlich von Vardoe
ſteuerlos an Land getrieben worden. Durch
einen glücklichen Zufall iſt es einem den Kurs
des brennenden Schiffes kreuzenden Fahrzeug
gelungen, die 25köpfige Manſchaft aus höchſter
Not zu retten.
2rumäniſche Bombenflugzeuge zuſammengeſtoßen
Bukareſt. In der Nähe von
Stdineſtiſtie=
ßen bei einer Uebung zwei Bombenflugzeuge
zu=
ſammen und ſtürzten ab. Drei Offiziere wurden
getötet.
Schwerer Unglücksfall in Mailand.
Bisher 6 Tote.
Mailand. Ein furchtbarer Unglücksfall
er=
eignete ſich in den frühen Nachmittagsſtunden
des Freitag in Mailand. Seit Monaten ſchon iſt
man dort mit dem Abbruch des alten
Haupt=
bahnhofes und des dazu gehörigen
Schienen=
ſtranges beſchäftigt, der auf einem Steindamm
durch ein belebtes Straßenviertel führt. Eine zu
dieſem Schienenſtrang gehörige, in
unmittel=
barer Nähe des Bahnhofes die Straße
überque=
rende und vorher aus zwei Bogen beſtehende
Ueberführung war in den letzten Tagen bis auf
einen Bogen abgebrochen worden. Offenbar
hatte der reſtliche Teil nun nicht mehr genügend
Hält, denn er brach am Freitag nachmittag
plötz=
lich in ſeiner ganzen Breite von 20 Metern in
ſich zuſammen und begrub zahlreiche Menſchen
unter ſich. Ueber die Zahl der Opfer läßt ſich
noch kein genaues Bild machen. Bisher ſind aus
den Trümmern 6 Tote geborgen worden, doch
will man im Augenblick des Zuſammenbruches
ein mit mehreren Perſonen beſetztes Mietauto
und ein Laſtfuhrwerk an der Unglücksſtätte
vor=
beifahren geſehen haben.
Sofort nach dem Bekanntwerden des Unglücks
trafen die Behörden, die Feuerwehr, mehrere
Abteilungen der fasciſtiſchen Miliz ein, die
fie=
berhaft bemüht ſind, die noch unter den
Trüm=
mern befindlichen Opfer zu bergen. Die
Un=
glücksſtelle iſt von Tauſenden von Neugierigen
umlagert.
Ohne Zwiſchenlandung von Oran nach Karatſchi.
Karatſchi (Vorder=Indien). Die
franzöſi=
ſchen Flieger Aſſolant und Lefevre haben in 36
Stunden ohne Zwiſchenlandung die Strecke
Oran-Karatſchi, alſo einen Flugweg von 6600
Km., zurückgelegt und ſind hier gelandet. Sie
haben die Landung wegen des großen
Verbrau=
ches an Betriebsſtoff, namentlich über dem
Mit=
telländiſchen Meere, vornehmen müſſen. Sie
werden nun nach Algerien zurückkehren und
ver=
ſuchen, den von Codos und Roſſi aufgeſtellten
Weltrekord über 9104 Kilometer zu überbieten.
Ende der „Sommerzeit” in England.
London. Die engliſche Sommerzeit geht in
der Nacht vom 7. zum 8. Oktober zu Ende. Am
Sonntag früh um 3 Uhr werden alle Uhren auf.
2 Uhr zurückgeſtellt.
Das berühmte Frauengefängnis
von Paris verſchwindel.
Der Eingang zum Frauengefängnis St. Lazare,
eines ehemaligen Kloſters, das jetzt abgeriſſen
wird. Unter den Kloſterfundamenten befinden
ſich lange unterirdiſche Gänge, die jetzt
frei=
gegelt werden ſollen, da man dort auf wichtige
und wertvolle Funde zu ſtoßen hofft.
Samstag, 7. Oktober 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 278 — Seite 11
Soort, Spiel und Jucnen
Handball im Gau 13 Bezirk Main=Heſſen
Pflichkſpiele am Sonnkag, den 8. 9kkober 1933.
Bezirksklaſſe 1: Tv. Bickenbach — Germania Pfungſtadt (Spiel
Nr. 1): Tv. Lorſch — Tv. Bensheim (2). Bezirksklaſſe 2: Tv.
Wor=
felden — Tſchft Griesheim (32); Viktoria Griesheim — TSV.
Braunshardt (33). Bezirksklaſſe 3: Tv. Groß=Zimmern — Merck
Darmſtadt (61): Tv. Vorwärts 1862 Langen — Tv. Arheilgen (62).
Sppgg. Arheilgen — Tgde. Sprendlingen (63).
Kreisklaſſe 11: Tgde. 1846 Darmſtadt — Tv. Egelsbach (Spiel
Nr. 91); Tv. Nd.=Ramſtadt — Tgſ. 1875 Darmſtadt (92): Tgde.
Beſ=
ſungen — Tgſ. Ober=Ramſtadt (93). Kreisklaſſe 12: Spiele fallen
aus. Kreisklaſſe 1 3: Tv. Heppenheim — Tv. Auerbach (151): Tp.
Hoffnung Hahn — Tv Birkenau (152).
Kreisklaſſe II1: Tv. Dreieichenhain — Tv. Urberach (Spiel
Nr. 181); Tv. Götzenhain — Tv. Münſter (182). Kreisklaſſe 2:
Poſt Darmſtadt — Spv. Weiterſtadt (201): 2.30 Uhr: Tv.
Mör=
felden — Tv. Nieder=Modau (202); Tv. Weiterſtadt — Tv.
Eber=
ſtadt (203). Kreisklaſſe 3:
DJK. Lorſch — Tv. Zell (221): Tv.
Als=
bach — DJK. Bensheim (2
Tv. Groß=Hauſen — Tv.
Zwingen=
berg (22
23), Kreisklaſſe 4: Tv. Nordheim —
Tv. Crumſtadt (251):
Tade. Stockſtadt
— Tv. Biebesheim (252); Tv. Erfelden — DJK.
Gernsheim (253).
Zur beſſeren Orientierung der Vereine für die Geſtellung der
Schiedsrichter am erſten Spielſonntag haben wir die
Spielnum=
mern mitangegeben.
Die Spiele, mit Ausnahme von Nr. 202, beginnen 3 Uhr ohne
Wartezeit. Die zweiten Mannſchaften beginnen 1.45 Uhr.
Die Pflichtſpiele beginnen! So die amtliche Bezeichnung in
der Gauzeitung. Meiſterſchaften werden nur in den Gauen (
Gau=
klaſſe) ausgeſpielt mit dem Endziele: Deutſcher Meiſter (Männer
und Frauen).
Bei genauer Durchſicht überraſcht die große Zahl der
abge=
gebenen Meldungen. Wenn am Sonntag bereits nahezu 100
Mann=
ſchaften (1. und 2.) tätig ſind, ſo dürfte dieſe Zahl bei vollem
Ein=
ſatz aller Klaſſen noch weit übertroffen werden.
Den Löwenanteil ſtellen die Turnvereine. Wir finden ſie alle
wieder, die alten Kämpen. Nicht zu vergeſſen die Vereine, die ſich
in letzter Zeit beachtlich in die Höhe geſchraubt haben, wie ſpäter
die Würdigung über ihre Ausſichten zeigen ſoll.
Die Bezirksklaſſe hat mit ihrer Dreiteilung die
Pio=
niere, wie ſie im letzten Jahre noch in der früheren Kreisklaſſe
vereinigt waren, auseinandergeriſſen. Hinzu gekommen ſind vier
Vereine der DSB., deren Spielſtärke durch Privatſpiele mit den
Turnern genügend bekannt iſt.
Starke Vereine in Gruppe 1 ſind Rot=Weiß und Bickenbach.
Auch Lorſch kann mitreden, während die beiden Pfungſtädter und
Bensheim wohl den Letzten unter ſich ausmachen werden. Im
Ried halten wir die Griesheimer Turner für die Stärkſten,
während die übrigen fünf als gleichwertig anzuſprechen ſein
wer=
den. Im Norden hörten wir, daß der TV. Arheilgen wieder
über ſeine kampferprobten Namen verfügt. Er wird mit Groß=
Zimmern in ſcharfem Wettſtreit liegen. Wir laſſen jedoch die
vereinigten Langener nicht außer Acht, falls ohne langes Proben
die beſte Elf ſofort ſteht
Die Kreisklaſſe I vereinigt wieder die Darmſtädter
Turnvereine ohne Reichsbahn. Lokalkämpfe haben immer
ihr=
eigene Note. Bei der Stärke Egelshachs und Ober=Ramſtadts
er=
ſcheint es noch offen, ob der Sieger in Darmſtadt bleibt Gruppe 3
hängt noch in der Luft, da man nicht weiß, ob die Reſerven von
SV. 98 und der Polizei nur außer Konkurrenz ſpielen.
Die Kreisklaſſe II. iſt bunt zuſammengeſtellt, teils mit
Anfängern durchſetzt, ſo daß ſich vorerſt nichts ſagen läßt. Die
Gruppierung iſt jedoch ſo getroffen, daß ſich Geaner früherer Jahre
wieder treffen werden, wie Urberach und Münſter oder
Weiter=
ſtadt und Eberſtadt oder Alshach, Zell. Groß=Hauſen und
Zwin=
genberg oder Crumſtadt, Stockſtadt, Erfelden und Biebesbeim.
Anruf für Spielergebnis und Bericht unter Nr. „2389 nur”
Darmſtadt ab 6 Uhr erbeten.
* Handball im Odenwald=Kreis.
Die Pflichtſpiele im Kreis Odenwald beginnen nun nach der
Neueinteilung am kommenden Sonntag, jeweils um 15 Uhr, mit
folgenden Paarungen
Kreisklaſſe I (Süd): Kirch=Brombach—Momart, Steinbuch—
König, Erbach—Steinbach. (Nord): Lengfeld—Reinheim. Groß=
Bieherau—Klein=Zimmern, Groß=Umſtadt—Nieder=Klingen.
Kreisklaſſe II (Süd): Zell-Böllſtein. L.=Wiebelsbach—
Michel=
ſtadt. (Nord): Schaafheim—Hergershauſen, Altheim-Langſtadt,
Heubach—Richen. (Weſt): Reichelsheim—Semd. Pfaffen=
Beer=
furth—Spachbrücken. Fränkiſch=Crumbach—Gundernhauſen.
Untere Mannſchaften (Süd): Erbach—Steinbach. 1.45 Uhr,
Kirch=Brombach—Mümling=Grumbach, 1.45 Uhr. (Weſt): Groß=
Bieberau—Fränkiſch=Crumbach, 1,45 Uhr, Lengfeld—Groß=
Zim=
mern, 1.45 Uhr, Reichelsheim—Reinheim, 1,45 Uhr.
Turngemeinde Beſſungen — Tgſ. Ober=Ramſtadt.
Zum erſten Pflichtſpiel treffen ſich beide Vereine am
Sonn=
tag, 15 Uhr, auf der Rennbahn. Tritt Ober=Ramſtadt in ſeiner
alten Aufſtellung an, ſo wird Beſſungen ſich gewaltig anſtrengen
müſſen, wer. jeg und Punkte errungen werden ſollen.
Tgde. 46 Darmſtadt — Tgde. Egelsbach.
Im erſten Pflichtſpiel ſtehen ſich Sonntag auf der Woogswieſe
um 15 Uhr genannte Mannſchaften gegenüber. Egelsbach hat in
Freundſchaftsſpielen ſehr beachtliche Ergebniſſe gegen höhere
Klaſ=
ſen erzielt, es iſt dies ein Zeichen, daß die Mannſchaft in ihrer
Spielſtärke ſehr geſtiegen iſt. Für die Tgde, wird es daher nicht
leicht ſein, einen Sieg zu erzielen, zumal am Sonntag, durch
be=
ſondere Umſtände, die Mannſchaft nicht in ſtärkſter Aufſtellung
ſpielen kann.
Um 1.45 Uhr 2. Mannſchaften.
Kf)
Lich o
Poſt=SV. Darmſtadt.
*
Zußball in Skarkenburg.
Am Sonntag, nachm. 15 Uhr, treten ſich auf dem Gelände am
Dornheimerweg „Poſt Darmſtadt und Sv.V. Weiterſtadt”, zum
erſten Verbandsſpiel gegenüber. Die Spielreihe 33/34 hat damit
begonnen. — Um dieſelbe Zeit begegnen ſich am Dornheimerweg
die Poſt=Fußballer und SV. Erzhauſen im erſten Verbandsſpiel.
Kanuſpork.
Abpaddeln des Rot=Weiß, V. f. R., Darmſtadt.
Am Sonntag werden die Boote der Rot=Weiß=Paddler zum
letzten Male zu Waſſer gebracht, um offiziell die diesjährige
Som=
merſaiſon mit dem Abpaddeln zu beenden. Während am
Vor=
mittag die Rennmannſchaft ihre Vereinsmeiſterſchaften austrägt,
wird ſich am Nachmittag die geſamte Rot=Weiß=Flotte zu einer
letzten Auffahrt vereinigen. Das feierliche Einholen der Flaggen
iſt das ſymboliſche Zeichen dafür, daß die Boote nunmehr ihren
Winterſchlaf antreten. Für die Rot=Weiß=Paddelabteilung war
das abgelaufene Sportjahr wiederum arbeits= und erfolgreich.
Be=
ſonders die Wettkampfmannſchaft hat unter großen Opfern und
mühſamen Trainings zahlreiche Erfolge an die Farben des
Ver=
eins heften können. An Wanderfahrten wurden folgende
ausge=
führt: An Oſtern eine viertägige Fahrt von Erfelden bis Koblenz,
an Pfingſten eine dreitägige Fahrt von Trier bis Traben=
Trar=
bach (D.K V.=Verbandsfahrt), bei welcher Rot=Weiß den
Ehren=
preis der Stadt Trier erhielt, und Ende Juli eine achttägige
Lahn=
fahrt von Braunfels bis Bad=Ems. Zwei größere
Werbeveran=
ſtaltungen zu Beginn des Jahres und einige kleinere
Veranſtal=
tungen ſowie zwei Jugendferienkurſe für Schülerinnen und
Schü=
ler im Bootshaus und Landheim füllten das übrige
Jahrespro=
gramm aus.
Ergänzungsſport (Schwimmen, Gymnaſtik uſw.) ſowie
Wan=
derungen und kameradſchaftliche Veranſtaltungen werden die
Win=
termonate ausfüllen. „Ahoi”.
Volkskanzler Adolf Hitler weilte am Donnerstag
im Deutſchen Stadion bei den jungen deutſchen Sportlern, die
dort zurzeit an dem Olympia=Vorbereitungskurſus des deutſchen
Nachwuchſes teilnehmen.
Am 8. Okkober zum erſten Male alle Klaſſen
im Punkkekampf.
Der kommende Sonntag bringt endlich den eigentlichen
Be=
ginn der Verbandsſpiele für alle Vereine. Nachdem bisher der
Spielbetrieb nur von Gauliga und Bezirksklaſſe durchgeführt
wurde, greifen nun auch die beiden Kreisklaſſen ein. Das
Pro=
gramm des Sonntags präſentiert ſich wie folgt:
Bezirksklaſſe, Gruppe Südheſſen.
FC. 07 Bensheim—VfR. Bürſtadt,
Olympia Lorſch-Polizeiſportverein Darmſtadt.
Olympia Lampertheim-Viktoria Urberach,
SV. 1898 Darmſtadt—Starkenburgia Heppenheim.
Germania 03 Pfungſtadt—Sportvgg. 04 Arheilgen.
Bezirksklaſſe Main=Taunus.
Fußballverein Sprendlingen—Germania Bieber,
FSV. 06 Heuſenſtamm—1. FC. Langen.
1. Kreisklaſſe in Starkenburg.
Gruppe 1: Rot=Weiß Darmſtadt—SV. Roßdorf (11 Uhr), SC.
Ober=Ramſtadt—Tgſ. Darmſtadt 1875. SV. Weiterſtadt—S
1911 Groß=Gerau, VfL. Michelſtadt—SV. Mörfelden, Union
Wixhauſen—FC 03 Egelsbach, Germania Eberſtadt—Union
Darmſtadt. Spielfrei: Viktoria Griesheim.
Gruppe 2: Olympia Biebesheim—FV. Hofheim (4 Uhr).
Ale=
mannia Groß=Rohrheim—DJK. Lorſch, Vorwärts Bobſtadt—
FV. Biblis, VfL. Lampertheim-Konkordia Gernsheim.
Spiel=
frei: DJK. Bürſtadt.
Gruppe 3: Germania Babenhauſen—SC. 06 Dietzenbach, FSV.
Groß=Zimmern—Sportverein Münſter, Germania Oberroden—
SV. Niederroden, SV. Offenthal—Tgde. Sprendlingen.
2. Kreisklaſſe.
Gruppe 1: Merck=Sportverein—Reichsbahn Darmſtadt, Poſt
Darmſtadt—SV. Erzhauſen TSV. Meſſel—Boruſſia Dornheim,
Germania Eſchollbrücken—SV. Geinsheim, Germania Leeheim
—Olympia Hahn. Chattia Wolfskehlen—Tgde Stockſtadt.
DJK. Bensheim—VfR. Fehlheim, TuSppgg. Klein=
Gruppe 3:
hauſen—FSV. Jugenheim, DJK. Heppenheim—DJK.
Klein=
hauſen, FSV. Seeheim-Turnverein Biebesheim.
Gruppe 4: VfR Beerfelden—VfR. Erbach, Spielvgg. Groß=
Umſtadt—SV. Höchſt, Viktoria Kleeſtadt—SV. Lengfeld,
Spielbeginn für alle Klaſſen, wenn nicht beſonders vermerkt.
3 Uhr nachmittags.
Das Programm iſt alſo ſehr reichhaltig. Tips für die
ein=
zelnen Spiele, vor allem der unteren Klaſſen, abzugeben, iſt nicht
am Platze, da man das neue Stärkeverhältnis der einzelnen
Mannſchaften noch zu wenig kennt, zum anderen das jetzt
erfol=
gende Eingreifen von Spielern der früheren freien. Bewegung
ganz neue Bilder ergeben kann. Das gilt ſogar für die
Bezirks=
klaſſe. Hier möchten wir nur auf einen Erfolg der Olympia
Lampertheim und vielleicht auch des VfR. Bürſtadt in Bensheim
ſetzen, alle anderen Spiele ſind aber reichlich offen in ihrem
Ausgang.
*
Mit Spannung erwartet man im ehemaligen Südheſſenkreis
die erſten Verbandsſpiele, nachdem ſeither für das
fußballhung=
rige Publikum die Sonntage recht eintönig verliefen. Faſt ſämtliche
Begegnungen tragen Lokalcharakter und werden, nach der
momen=
tanen Stimmung in den einzelnen Lagern zu urteilen, ſicherlich
recht gut beſucht ſein. — In Bobſtadt werden die Riedleute
mit ihrer ſehr ſtark zuſammengeſtellten Mannſchaft wohl kaum
einen Punkt abgeben. Offen iſt dagegen der Ausgang des Spiels
in Biebesheim, wo die Gäſte auf einen ſehr beachtlichen, gut
trai=
nierten Gegner ſtoßen werden. Zwar ſcheinen die Hofheimer
routiniert genug, um den „Neuling” der 1. Kreisklaſſe auch auf
eigenem Platze imponieren zu können; ſie dürften jedoch ſelbſt mit
dem Gewinn eines Punktes herzlich froh ſein. Zwei alte
Be=
kannte treffen ſich in Lampertheim, die ſich evtl. redlich in die
Punkte teilen; ſehr wahrſcheinlich wird jedoch Gernsheim an dem
erſten Spielſonntag ohne Punktgewinn bleiben, denn die
Unter=
gruppe der Lampertheimer Turner (V.f.L. Lampertheim) iſt gut
in Schwung. Von den D.J. K.=Mannſchaften weiß man nur, daß
ſie techniſch recht nett zu ſpielen verſtehen, aber ſeither nicht die
notwendige Härte aufbringen konnten, die bei den Punkteſpielen
nun einmal hinzu gehört. So wird es in Groß=Rohrheim wohl
ſicherlich zu einer Niederlage der Gäſtemannſchaft kommen.
A4
T
SJ. 98 Darſtadt — Starkenburgia heppenheim.
Wir verweiſen nochmals auf dieſes am Sonntag nachmittag
3 Uhr auf dem Stadion ſtattfindende Verbandsſpiel. Heppenheim
ſowohl wie Sportverein ſtellen zu dieſem Spiel ihre ſtärkſten
Vertretungen, ſo daß alle Vorausſetzungen für einen ſpannenden
und intereſſanten Kampf vorhanden ſind. Die 98er treten in
fol=
gender Aufſtellung an:
Bärenz
Kugel
Eßlinger 1.
Frey
Schnägelberger
Orlemann
Mahr Geyer Eßlinger 2. Staigmiller Hebeiſen
Es iſt anzunehmen, daß die Elf ihren gewiß zahlreichen
An=
hängern keine unangenehme Ueberraſchung bereiten wird. Vor
dem Hauptſpiel empfangen die Reſerven der 98er die Reſ. von
Viktoria Urberach. Auch hier geht es um die Punkte, was
zwei=
fellos Intereſſe an dieſer Begegnung zeitigen dürfte.
Rot=Weiß Darmſtadt — SV. Roßdorf.
Rheinalle vormittags 11 Uhr.
Als Auftakt der Verbandsſpiele der erſten Kreisklaſſe
emp=
fangen die Rot=Weißen am Sonntag den vorjährigen 4=Meiſter
SV. Roßdorf auf dem Platze an der Rheinallee. Ueber den
Aus=
gang dieſer Begegnung im voraus etwas zu ſagen iſt ſchwer, da
bekanntlich die erſten Verbandsſpiele ſtets Ueberraſchungen
brin=
gen. Beide Beteiligten werden das Treffen in ſtärkſter Beſetzung
abſolvieren, und es wäre den Rot=Weißen dringend zu raten, den
Gegner nicht leicht zu nehmen, denn gerade dieſe Mannſchaft
brachte es vor nicht zu langer Zeit fertig, an der Rheinallee ein
Unentſchieden herauszuholen. Hoffen wir, daß es den Einheimiſchen
in der neuen Saiſon gelingt, endlich auch den guten Erfolgen der
Privatſpiele ſolche in den Punkteſpielen folgen zu laſſen. Vorher
Reſerven beider Vereine. 3. Mſcht. hat zum erſten Verbandsſpiel
auf dem Stadion gegen die 98er anzutreten, während Jugend und
Schüler geſchloſſen an dem Herbſtwaldlauf teilnehmen.
Polizei 1. Juniören — Union 1. Junioren.
Am Sonntag vormittag 10 Uhr treffen ſich beide
Mannſchaf=
ten auf dem Polizeiſportplatz. Das Spiel verſpricht ſehr
inter=
eſſant zu werden, da hier zwei äußerſt ſpielſtarke Mannſchaften
zuſammentreffen.
SV. 1910 Weiterſtadt — SV. Groß=Gerau.
Kommenden Sonntag um 15 Uhr iſt das 1. Verbandsſpiel der
Vorrunde fällig, und zwar gegen den SV. Groß=Gerau in
Weiter=
ſtadt. Die Gäſte ſind in Weiterſtadt ja nicht fremd, und beide
Vereine haben ſich ſchon immer ſchöne und ſchnelle Spiele
gelie=
fert, was man auch bei dem kommenden Spiel hoffen darf.
Hof=
fentlich ſtellen ſich in dieſer Verbandsrunde ſämtliche Spieler dem
Verein zur Verfügung, damit der Verein einen guten Platz in der
Tabelle erhält. Es gibt dieſes Jahr harte und ſchwere Kämpfe,
und die Mannſchaft wird ihr ganzes Können einſetzen müſſen, um
ehrenvoll abzuſchneiden. Vorher, um 13 Uhr, 2. Mannſchaften.
Wir verweiſen nochmals auf die vom Verband feſtgeſetzten
Eintrittspreiſe: in Arbeit Stehende 40 Pfg., Arbeitsloſe und
Damen 20 Pfg. Als arebitslos werden nur die betrachtet die den
gültigen Ausweis beſitzen. Es liegt daher im Intereſſe eines
jeden Erwerbsloſen, beſonders derjenigen, die dem Verein nicht
angehören, umgehend ihre Perſonalien bei dem Geſchäftsführer
des Vereins, Chr. Petri, bekanntzugeben, damit ihnen Ausweiſe
ausgeſtellt werden können.
Turn= und Sp. V. Meſſel — Boruſſia Dornheim.
Zum erſten Verbandsſpiel 1933/34 empfangen am Sonntag
die beiden Mannſchaften unſeres Vereins die gleichen von
Bo=
ruſſia Dornheim. Dornheim, eine Mannſchaft aus der 4=Klaſſe
des früheren Gaues Bergſtraße, iſt ſehr ſpielſtark, ſo daß Meſſel,
das erſtmals in ſtärkſter Aufſtellung antritt, alles daranſetzen
muß, um ſich nicht die Punkte entführen zu laſſen. Wenn jedoch
jeder Spieler ſein ganzes Können einſetzt, dürfte es zu einem
knappen Siege reichen. Unſere Spieler werden ſich, wie ſchon
ſeit=
her, auch jetzt einer fairen Spielweiſe befleißigen. In Anbetracht
der Wichtigkeit des Spieles, als Auftakt zu den diesjährigen
Ver=
handsſpielen, ſteht zu erwarten, daß ein äußerſt intereſſantes
Spiel zuſtande kommt. Möge auch der Beſuch ein
dementſprechen=
der ſein.
FC. Union Darmſtadt.
Die Jugend beteiligt ſich morgen an dem Pflicht=Waldlauf,
der um 2.15 Uhr im Stadion SV. 98 beginnt. Die dazu
beſtimm=
ten Mannſchaften treffen ſich um 1.15 Uhr im Vereinslokal.
Tri=
kotts, ſchwarz=gelb, und leichte Schuhe ſind mitzubringen.
Spiele am Sonntag: 1 Mſcht. — 1. Mſcht. Germania
Eberſtadt, dort, 3 Uhr (Abfahrt 2.05 Uhr mit der Elektriſchen ab
Weinbergſtraße); 2. Mſcht. Union — 2. Mſcht. Germania
Eber=
ſtadt, dort, 1.15 Uhr (Abfahrt 12.30 Uhr per Rad ab Vereinslokal).
Main=Rhein=Bezirk Deutſcher Turnverband.
Dietwarte=Lehrgang.
In der D.T. ſind bisher alle Zweige der Leibesübungen durch
zielbewußte Organiſation gefördert worden, und ſo wird auch das
„Geiſtesturnen”, das Dietweſen, d. i. die Erziehung zur
Deutſch=
arbeit, zum Deutſchbewußtſein und zum deutſchen Wiſſen, in
ſtraf=
fer Organiſation ſich nunmehr in der Lehrplan der Arbeit im
D. Tobd. eingliedern. Der Main=Rheinbezirk nimmt dieſe Arbeit
in einem Lehrgang für Vereins=Dietwarte am kommenden
Sonn=
tag, den 8. Oktober, auf. Leiter des Lehrganges iſt der Dietwart
des Bezirks Studienrat K. Hauff=Darmſtadt. Vier Vorträge
ſtehen zunächſt im Mittelpunkt dieſes erſten Lehrganges, und zwar:
Dr. O. Maſer: „Raſſe und Volkstum”; Dr. R. Erckmann:
„Dasdeutſche Volkstum im Dritten Reiche‟; Herm.
Schmidt: „Der Turnverband als Bahnbrecher eines
neuen deutſchen Lebenstyps”; Hauff: „
Erfahrun=
gen und Ratſchlägeſaus der Dietarbeit”.
An jeden Vortrag wird ſich eine Ausſprache von etwa 15
Mi=
nuten knüpfen. Gemeinſame Lieder umrahmen und durchziehen
die Tagung. Das Erſcheinen aller Vereins=Dietwarte zum
Lehr=
gang, der pünktlich um 10 Uhr im Hauſe der
Turnge=
meinde Beſſungen beginnt, iſt Pflicht. Keine Turnſtunde
und keine Turnerverſammlung darf in Zukunft ohne Dietarbeit
vergehen. Für die Turnerſchaft gilt es nun, ſich ganz und gar
hineinzuſtellen in die politiſche Erziehung des Volkes zu
nationa=
lem und ſozialiſtiſchem Denken.
Geräte=Mannſchaftskämpfe
des Mikkelrhein=Gaues des 9. Tobd.
Nachdem die Gedenkſtaffelläufe nach dem Niederwald durch
den Mittelrheingau in glänzender Weiſe durchgeführt wurden,
kommen die Spitzenkönner im Geräteturnen zur letzten großen
turneriſchen Arbeit im derzeitigen Mittelrheingau nochmals
zu=
ſammen. In den nächſten Wochen werden ſich die Bezirksriegen
zum Gerätewettkampf gegenüberſtehen. Die 24 Bezirke des Gaues
ſind in 8 Bezirksgruppen mit je 3 Bezirken zuſammengeſtellt. Die
Gruppen führen zunächſt mit ihren Bezirksriegen Vorkämpfe
durch. Die ſiegenden Mannſchaften werden ſich dann in
Zwiſchen=
kämpfen meſſen, die Sieger wieder zum Endkampf antreten. Jeder
Bezirk ſtellt eine Mannſchaft aus 8 Turnern und 1 Erſatzmann.
Geturnt wird je eine Kürübung am Reck. Barren, Querpferd und
eine Freiübung. Am Sonntag, den 8. Oktober, nachmittags 2.30
Uhr, wird die 2. Bezirksgruppe, zu der die Bezirke Main=Rhein,
Odenwald und Main=Speſſart gehören, im Turnverein
Aſchaffen=
burg ihren erſten Kampf austragen. Wir werden über den
Aus=
gang des Wettkampfes berichten.
10.10:
10.45:
12.00.
13.35:
14.30:
15.15:
16.00:
18.00:
18.20:
18.35:
19.0
BG.
20.10:
21.10:
22.00:
22.30
Rundfunk=Programme.
Frankfurt: Samstag, 7. Oktober
Schulfunk:
ergeßt die Taten der Flotte nicht. Erlebniſſe
an Bord SMS Emden. — Scapa Flow. Eine Nachdichtung.
Nur für Frankfurt: Werbevortrag.
Köln: Mittagskonzert. Ltg.: Werner Göhre.
Köln: Mittagskonzert. Heitere Muſik für allerlei Inſtrumente.
Das Streichquartett des Weſtdeutſchen Rundfunks.
Dazu Schallplatten.
Köln: Jugendfunk.
Lernt morſen!
Nachmittagskonzert. Ausf.: Orcheſter erwerbsloſer
Berufs=
muſiker Frankfurt a. M.
Staat und Handwerk im neuen Deutſchland und Italien,
W. G. Schmidt, der Führer des deutſchen Handwerks.
Fritz Reck=Malleczewen: Yorck, Rede an ſeinem Todestag.
Wochenſchau.
Köln: Stunde der Nation: Muſik.
Griff ins Heute. (Kurzmeldungen.)
Die beſſere Hälfte. Es äußern ſich darüber Käte Mann, Hans
Hanus, das Zithertrio Heinz Mönch u. Willi Reichert.”
Aufgepaßt jetzt geht’s los! Bunte Stunde.
Lokale Nachrichten, Wetter.
22.20: Du mußt wiſſen.
Zeit, Nachrichten. — 23.45: Unterhaltungsmuſik.
2400: Unterhaltungs= und Tanzmuſik. Ltg.: Guſtav Görlich,”
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend. 7. Oktober
9.00: Sperrzeit. — 10.10: Schulfunk: Märchenſtunde f. d.
Grund=
ſchule. Abenteuer im Walde. Ein Hörſpiel.
10.40: Kindergymnaſtik. — 10.55: Fröhl. Kindergarten.
11.30: Diplomkaufmann Karl Emi Weiß: Wirtſchaftliche
Wochen=
ſchau. — 11.45: Zeitfunk.
12.05: Schulfunk: Feierſtunde.
15.00: Kinderbaſtelſtunde: Herr Pim iſt Berichterſtatter geworden,
Er ſucht Zeichner. (Großes Preisausſchreiben.)
15.45: Hans Friedrich Blunck: Aus dem Roman: Volkswende.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert. Ltg.: Adolf Secker.
Das kleine Nordfunkorcheſter. — 17.00: Sportwochenſchau.
17.20: Tanz zum Wochenende. Ralph Siegel mit ſeinen Soliſten,
18.00: Das Gedicht. — 18.05: Ferdinand von Saar. Dem
öſter=
richen Dichter zum 100. Geburtstage. Hörfolge von Meckel.
18.30: Zeitfunk. — 19.00: Stunde der Nation. Aus der
Karthäu=
ſerkirche in Köln: Abendmuſik. Werke von Joh. Seb. Bach.
20.00: Kernſpruch; anſchl.: Ruck=Zuck die Schaltung.
Deutſchland=
ſender und Südweſtfunk ſpielen zum Tanz.
B3.00: Fortſetzung der Tanzmuſik. — 24.00: Einlage: 10 Minuten
Geiſterſtunde.
Wichkige Programmänderung im Südweſtfunk.
Am Samstag, den 7. Oktober, ändert ſich das Abendprogramm
des Südweſtfunks um 22.45 dadurch, daß an Stelle des
vorge=
ſehenen Unterhaltungskonzertes auf Schallplatten ein „Hörbericht
vom Empfang der Saarſportler” in Frankfurt a. M. gegeben wird.
Weikerbericht.
Zentraleuropa liegt im Bereich hohen Drucks, ſo daß dure
ihn die Wetterlage beſtimmt wird. Die Temperaturen werde
durch die Ein= und Ausſtrahlung beſtimmt.
Ausſichten für Samstag und Sonntag, den 7. und 8. Oktober: Lo
kale Frühnebel, tagsüber meiſt heiter, trocken, wärmer, nacht
friſch.
Hauptſchriſtleitung: Rudelf Mauve.
Verantwortlich für Politlk und Wirtſchaft: Radelf Mauve; für Feuilleten, Reich un
Aucland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bähmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: J. V. Karl Bähmann
für „Die Gegenwar
Tagesſpiegel in Blld und Wort: Dr. Herbert Nette;
ſäe den Inſeratentel und geſchäftiche Mittelungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unveriangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 278
Samstag, 7. Okiober
Die induſtrielle Produktion im Auguſt.
Sfand der Gütererzeugung. — Der übliche Saiſonrückgang nicht in Erſcheinung gekreken.
dagegen erneuke Produkkionsſteigerung.
Um 22 Prozenk über Konjunkkurkiefſtand
Die induſtrielle Produktion iſt im Auguſt weiter geſtiegen.
Die auf der Baſis 1928 / 100 errechnete Indexziffer der
gewerb=
lichen Gütererzeugung hat ſich von 71,4 im Juli auf 71,6 im Auguſt
erhöht. Sie liegt damit um 22 Prozent über ihrem tiefſten Stand,
den ſie im Auguſt v. J mit 58,5 Prozent erreicht hatte. Die Preiſe
für induſtrielle Rohſtoff=, Halbzeug= und Fertigwaren, die noch bis
April d. J. zurückgegangen waren, haben — wie bei dem Inſtitut
für Konjunkturforſchung feſtgeſtellt wurde — den Vorjahresſtand
inzwiſchen wieder erreicht. Der Umſatzwert der hergeſtellten
Er=
zeugniſſe beträgt jetzt monatlich etwa 3,5 gegen 2,85 Milliarden
Reichsmark im Auguſt 1932. Dabei iſt der entſcheidende Fortſchritt
erſt im Laufe des Jahres 1933 erreicht worden; von Auguſt 1932
bis Januar 1933 hat der Wert der monatlichen Produktion um
150 Mill. RM. zugenommen; von Januar bis Auguſt 1933 beträgt
die konjunkturelle Zunahme jedoch faſt 500 Mill. RM. Am ſtärkſten
war die Belebung in den Inveſtierungsgüterbranchen.
Vor der Schrumpfung der Mengenproduktion hat die deutſche
Induſtrie aufgeholt: Ende Januar 1933 rund 9 Prozent. März 12
Prozent, Ende Auguſt 27 Prozent. Die Entwicklung in
Deutſch=
land hebt ſich alſo deutlich von der Entwicklung in der übrigen
Welt ab. Es iſt ferner von beſonderer Bedeutung, daß es nicht
nur gelungen iſt, den um dieſe Zeit ſonſt einſetzenden „
Saiſonrück=
gang” zu vermeiden; die Gegenkräfte, ausgelöſt und unterſtützt
von den Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaffung, waren ſtark genug,
darüber hinaus noch eine leichte Steigerung durchzuſetzen.
Skaaksſekrekär Feder auf dem Allgemeinen Deutſchen
Sparkaſſen- und Kommunalbankenkag.
In Leipzig fand die Hauptverſammlung des Deutſchen
Spar=
haſſen= und Giroverbandes ſtatt. An ihr nahm eine Reihe von
Vertretern der Reichs= und Staatsbehörden ſowie wirtſchaftliche
Verbände teil. An das Referat des Präſidenten Dr. Kleiner ſchloß
ſich ein Vortrag über „Die Bedeutung der Sparkaſſenorganiſation
für die Gemeinden”, den der Münchner Oberbürgermeiſter Fiehler
hielt.
Anſchließend ſprach Staatsſekretär Feder im Auftrag des
Reichswirtſchaftsminiſteriums über: Die funktionelle Bedeutung
des Geld= und Kreditweſens in der deutſchen Volkswirtſchaft”
Auch in der Wirtſchaftspolitik habe ſich der Nationalſozialismus
durchgeſetzt. Die „Brechung der Zinsknechtſchaft” bedeute Brechung
der Herrſchaft des Leihkapitals gegenüber dem Produktionskapital.
Es ſei notwendig, zu einem vernünftigen Verhältnis beider
Kapi=
talkategorien zu gelangen. Geld aber ſei Staatsgeld. Stets habe
das Judentum der ſtaatlichen Macht die wirtſchaftliche Macht des
Leihkapitals entgegengeſtellt. Das Problem der
Bankenverſtaat=
lichung ſei auch nicht neu. Der Dualismus zwiſchen öffentlichem
und privatem Geld= und Kreditweſen habe ſich aus dem Zuge der
liberaliſtiſchen Anſchauung ergeben. Heute ſchon würden drei
Viertel aller Umſätze bargeldlos beglichen. Aber es gebe hier keine
ſtaatliche Kontrolle. Die Bankenenquete werde auch auf dieſe
Frage einzugehen haben. Die Wirtſchaft laſſe ſich einteilen in
Produktion, Zirkulation und Konſumtion. Die Aufgabe der
Rege=
lung der Zirkulation ſei bedeutend. In der Sphäre der
Produk=
tion lehne der Nationalſozialismus jede Sozialiſierung ab. Dort
müſſe ſich die Unternehmerinitiative verantwortlich auswirken.
Die Zirkulation umfaſſe den Güter= und Geldverkehr. Der
Han=
del laſſe ſich nicht aus der Privatinitiative ausſchalten, aber der
Einfluß des jüdiſchen Elements im Handel; die Aufgaben des
Güterverkehrs laſſen ſich nur von Staats wegen regeln, und beim
Geldverkehr ſei es ähnlich. Je höher man das Geld im
Kredit=
weſen einſchätze, deſto höher wachſe die Kontrolle in die
Staats=
ſphäre hinein. Die ſtaatliche Kontrolle des Giralweſens werde
der Ausgangspunkt für ſeine Vereinheitlichung ſein müſſen.
Aller=
dings ließe ſich dieſe Frage nicht übers Knie brechen. Der
Staats=
ſekretär ging dann noch auf die Arbeitsbeſchaffung ein, die
pſycho=
logiſch=politiſche und techniſch=wirtſchaftliche Seiten habe, aus der
die Notwendigkeit der Finanzierung herauswachſe. Die Romantik
der Stadtrandſiedlung ſei nicht die Löſung, wenn man dort nicht
Arbeitsmöglichkeiten habe. Eine Verbreiterung der deutſchen
Rohſtoffbaſis ſei dringend notwendig und entſprechende Geſetze
würden bald vorgelegt werden. Das Entſcheidende ſei aber die
Wandlung in der Wirtſchaftsgeſinnung, und dabei ſeien die
Spar=
kaſſenmänner die erſten Rufer im Streit.
Den letzten Vortrag der Tagung hielt der bayeriſche
Innen=
miniſter Wagner über „Die Sparkaſſe im nationalſozialiſtiſchen
Staat”.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Inderziffer der Großhandelspreiſe. Im
Monatsdurch=
ſchnitt September 1933 ſtellte ſich die vom Statiſtiſchen Reichsamt
errechnete Indexziffer der Großhandelspreiſe auf 94,9 (1913: 100);
ſie hat ſich gegenüber dem Vormonat (94,2) um 0,7 v. H. erhöht.
Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 89,9 (pl.
2,5), Kolonialwaren 74,5 (min. 1,6) induſtrielle Rohſtoffe und
Halbwaren 89,2 (min. 0,4) und induſtrielle Fertigwaren 113,6
(plus 0,2).
Die Indexziffer der Metallpreiſe. Die Preisinderziffer der
„Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am
Oktober 1933 auf 50,8 gegen 50,1 am 27. September (
Durch=
ſchnitt 1909—13: 100), ſtieg alſo um 1,4 Prozent der Ziffer vom
27. Sept. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preis=
ſtande vom 4. Okt. folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer
37,8 (am 27. 9.: 36,6). Blei 50,0 (49,2). Zink 44,7 ((44,1), Zinn
78,5 (77,7), unverändert: Aluminium 111,1, Nickel 101,5,
Anti=
mon 59,8.
Klöckner=Konzern — Beſſere Ergebniſſe. Die Bilanzſitzungen,
die ſich mit den Ergebniſſen des am 30. Juni 1933 abgelaufenen
Geſchäftsjahres 1932/33 der Klöckner=Werke AG. Caſtrop=Rauxel,
und der Humboldt=Deutz=Motoren A.G. Köln=Deutz, zu befaſſen
haben, ſind auf den 13. Oktober einberufen worden. Das
Ergeb=
nis iſt bei beiden Geſellſchaften ſowohl abſatz= als auch erlösmäßig
günſtiger als das vorjährige 1931/32 erbrachte bei den Klöckner=
Werken ſelbſt Betriebsüberſchüſſe von 12,03 Mill. RM. Soziale
Laſten erforderten 4,32 Steuern 4,44 und Anleihezinſen 2,87 Mill.
RM. Währungsverluſte betrugen 0,59 und Abſchreibungen
ins=
geſamt 10.24 Mill. RM. Nach teilweiſer Auflöſung des
Reſerve=
fonds in Höhe von 8,18 Mill. RM. ergab ſich nach Abzug des
Kurs=
verluſtes auf eingezogene Aktien von 0,625 ein Verluſt von 2.93
Mill. RM., der vorgetragen wurde. Bei Humboldt=Deutz verblieb
nach Berückſichtigung des Gewinnes aus der Kapitalherabſetzung
und einer Reſerveauflöſung ein Verluſt von 2,68 Mill. RM.
Produkkenmärkke.
Mainzer Produktenbericht vom 6. Oktober. Bei ruhiger
Ge=
ſamttendenz notierten (Großhhandels=Einſtandspreiſe pro 100
Kilo loko Mainz) in RM.: Weizen 19,25—19,50, Roggen rheinh.
6—16,25, Hafer 13,50—14. Braugerſte 18,50—19. Induſtriegerſte
17,50—17,75, Malzkeime 11—12,25, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null
29,65, Roggenmehl nordd. 60proz. Ausmahlung 22,50—22,75, ſüdd.
23,50—24, Weizenkleie fein 9.15—9,25, desgl grob 10.,10—10,35;
Roggenkleie 9,25—9,50; Weizenfuttermehl 11, Biertreber 15,25—
15,50. Soyaſchrot 15,00; Trockenſchnitzel 9—9,15.
Berliner Produktenbericht vom 6. Oktober. Das Geſchäft im
Getreideverkehr war heute wieder ruhig, da Nachfrage zu
Export=
zwecken nur vereinzelt vorlag. Das Inlandsangebot hält ſich im
Rahmen der letzten Tage; die Mühlen kaufen aber auch weiter
ſehr vorſichtig. Die Preiſe waren nominell kaum verändert. In
Weizen= und Roggenmehlen halten ſich neue Abſchlüſſe und
Ab=
rufe aus alten Kontrakten, in engen Grenzen. Das Geſchäft in
Hafer bleibt ſchwierig, jedoch ſind die Preiſe ſtabil.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
An der geringen Unternehmungsluſt hat ſich zi Beginn der
geſtrigen Berliner Börſe nichts geändert. Das Kaufintereſſe
der Kundſchaft war, weiter klein und heſchränkte ſich im
allge=
meinen auf den Markt der feſtverzinslichen Werte. Aber auch hier
war ein Nachlaſſen des Auftragseingangs unverkennbar. Etwas
zögernd wirkte vor allem einiges Angebot in Altbeſitzanleihe vor
dem Ziehungstermin am 9. d. M. Bekanntlich fällt die offizielle
Notiz bis dahin aus. Im Freiverkehr hörte man einen Kurs von
zirka 78 Prozent oder exkl. Auslöſungswert von 75 Prozent, ſo
daß alſo die Auslöſungsſchuld von der Börſe mit 3 Proz. bewertet
wird. Die Neubeſitzanleihe gab um 10 Pfg. nach,
Reichsbahnvor=
zugsaktien verloren ½ Prozent und ſpäte
Reichsſchuldbuchforde=
rungen (83½ Prozent) gegen ihren Stand von geſtern abend ca.
0,25 Prozent. Induſtrieobligationen lagen uneinheitlich.
Nickel=
ſtahl eröffneten 1,5 Prozent höher. Stahlbonds / Proz. niedriger.
Von Ausländern konnten Anatolier 60 Pfg. gewinnen. Sehr
ruhig ging es, wie ſchon geſagt, auch heute wieder am Aktienmarkt
ruhig ging es, wie ſchon geſagt, heute wieder am Aktienmarkte zu.
*
Die geſtrige Frankfurter Börſe litt weiterhin ſehr ſtark
unter Auftragsmangel ſeitens der Kundſchaft und der
Zurückhal=
tung der Kuliſſe, ſo daß die Umſatztätigkeit wiederum nur kleinſtes
Ausmaß annahm. Die Grundſtimmung zeigte jedoch
Widerſtands=
kraft, zumal kein nennenswertes Angebot vorlag, und die
Kurs=
veränderungen waren im Vergleich zur Abendbörſe, von wenigen
Ausnahmen abgeſehen, nur geringfügig. Der Rentenmarkt war
etwas beeinträchtigt auf die Mitteilung der Stadt Köln, ihre am
Oktober fällig geweſenen Schatzanweiſungen nicht in voller
Höhe, ſondern bei Herabſetzung des Zinsfußes auf 4 Prozent nur
mit zwei Dritteln des aufgedruckten Wertes einzulöſen. Bei
klei=
nem Umſatz eröffneten ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen mit 83,75
nach geſtern abend 84,25 Prozent. Neubeſitz konnten ſich nach
knapp behauptetem Beginn ſpäter um 15 Pfg. auf 11,35
befeſti=
gen, während Altbeſitz, die heute und morgen wegen der
Aus=
loſung amtlich nicht notiert werden, im freien Markt exkl.
Aus=
loſungswert mit 74,75 Prozent weiter etwas gedrückt waren; inkl.
nannte man ſie mit 77,5 (min. 0,5 Proz.). Am Aktienmarkt war
die Kursbildung uneinheitlich bei Abweichungen von ca. 0.25—0,75
Prozent nach beiden Richtungen. Montanaktien lagen durchweg
niedriger, etwas mehr Harpener mit minus 1,5 Prozent Außer
Bekula, die 0,25 Prozent höher eröffneten, gaben auch
Elektro=
papiere weiter nach. Sonſt eröffneten noch ſchwächer: AG für
Verkehrsweſen (min, 1½ Proz.), Chadeaktien (min. 1,25 RM.),
Bemberg (min. 1 Proz.), Zement Heidelberg (min. 0,5 Proz.),
Reichsbank und L. Tietz waren gehalten. Erfreulicher lagen JG.
Farben mit zunächſt plus ½8 Prozent und Daimler Motoren mit
ebenfalls plus ½ Prozent. Im Verlaufe konnten ſich die Kurſe
überwiegend etwas beſſern, wobei die Bewegung ihren Ausgang
vom Farbenmarkte nahm, an dem relativ lebhafte Umſätze
ſtatt=
fanden. JG. Farben ſtiegen bis auf 116,5 Prozent nach anfangs
115½ Prozent. Siemens lagen 1,5 Prozent feſter, Harpener 2
Pro=
zent gebeſſert. Auf den übrigen Marktgebieten betrugen die
Er=
höhungen von 0.25—0,50 Prozent. Bekula gaben andererſeits 0,25
Prozent und Zement Heidelberg weitere 0,5 Prozent nach. Recht
matt lagen Schiffahrtswerte. Hapag gingen mit 9,75 Prozent um
0,25 Proz. unter 10 Proz. Nordd. Llond lagen mit 10.25 Prozent
½8 Proz. ſchwächer. Außer Altbeſitz, die weiter abbröckelten,
er=
gaben ſich auch am Rentenmarkt Kurserhöhungen; ſpäte
Reichs=
ſchuldbuchforderungen ſtiegen wieder auf 84½ Prozent,
Stahlver=
einbonds gewannen 0,75 Prozent.
Bei ausgeſprochen ruhigem Geſchäft lagen zur Abendbörſe die
Kurſe auf Berliner Schluß gut behauptet. Der Rentenmarkt war
etwas lebhafter; ſpäte Schuldbücher zogen bis 84½ und ½. Proz.
an: Neuebeſitzanleihe blieb unverändert und Schutzgebiete lagen
eine Kleinigkeit feſter. Altbeſitz wurden nominell ohne Zinsſchein
bei 75,25 (75½) Prozent genannt. Am Aktienmarkt waren JG.
Farben 0,25 Prozent höher; die übrigen Kurſe blieben faſt
un=
verändert. Die Mitteilung über die Geſchäftslage bei der AEG.
verſtimmte etwas und drückte den Kurs der AEG.=Aktie eine
Kleinigkeit nach unten. Der weitere Verlauf brachte keine
Ver=
änderungen.
Die landwirtſchafklichen Genoſſenſchaften
im Hepkember.
Nach der Statiſtik des Reichsverbandes der deutſchen
landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaften — Raiffeiſen waren am 1. Oktober 33
vorhanden: 19 450 Spar= und Darlehenskaſſen, 4090 Bezugs= und
Abſatzgenoſſenſchaften, 5372 Molkereigenoſſenſchaften, 536
Viehver=
wertungsgenoſſenſchaften 503 Eierverwertungs=, 320 Obſt= und
Gemüſeverwertungsgenoſſenſchaften 389 Winzergenoſſenſchaften,
5672 Elektr.=Genoſſenſchaften, 872 Dreſchgenoſſenſchaften, 211
Ma=
ſchinen=, 440 Waſſerleitungs=, 321 Weidegenoſſenſchaften und 2058
ſonſtige Genoſſenſchaften, zuſammen 40 234 landwirtſchaftliche
Ge=
noſſenſchaften. Dazu kommen noch 115 Zentralgenoſſenſchaften. Die
Genoſſenſchaftsbewegung des Monats September wird wie im
Vormonat durch die im Gange befindliche Neugeſtaltung der
Orga=
niſationen und die damit zuſammenhängende außerordentlich ſtarke
Aufwärtsbewegung der Molkereigenoſſenſchaften gekennzeichnet.
Von den Neugründungen in dieſer Gruppe ſind denn auch 45
Ge=
noſſenſchaften Milchabſatz=, Milchlieferungs= u.
Milchverwertungs=
genoſſenſchaften. Der Abgang in dieſer Gruppe beziffert ſich auf 4
Genoſſenſchaften. Bei den Spar= und Darlehenskaſſen überwiegen
wiederum die Auflöſungen (minus 13). Das gleiche gilt von den
Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften (minus 6). Bei den übrigen
Gruppen überwiegt im allgemeinen die Zahl der Neugründungen
die der Auflöſungen, doch ſind die Einzelveränderungen nur
un=
weſentlich. Insgeſamt iſt eine effektive Beſtandsvermehrung um
34 Genoſſenſchaften eingetreten. Die Zahl der
Zentralgenoſſen=
ſchaften hat ſich durch die Beendigung der Liquidation der
Haupt=
genoſſenſchaft für Viehverwertung eGmbH., Halle a. S., die ſich
ſchon vor Jahren zugunſten der jetzigen Hauptviehverwertung für
die Provinz Sachſen und die angrenzenden Staaten eGmbH., Halle
a. S., aufgelöſt hatte, von 116 auf 115 vermindert.
Abänderung der Geſchäfksbedingungen für den
Karkoffelhandel.
In den letzten Jahren ſind beim Pflanzkartoffelabſatz
allent=
halben Mißſtände zutage getreten, die den Wunſch auf
Neuſchaf=
fung der Geſchäftsbedingungen für den deutſchen Kartoffelhandel
laut werden ließen. Nach langwierigen Verhandlungen iſt, wie
das Vdz.=Büro meldet, eine ſolche Neuſchaffung der ſogenannten
Berliner Vereinbarungen von 1930 jetzt zuſtandegekommen. Neu
iſt vor allem die Beſtimmung, daß beim Verſand von anerkannten
Pflanzkartoffeln die Wagen mit der Plombe der anerkennenden
Körperſchaft zu verſchließen ſind. Bei geſackter Ware oder bei
Stückgutſendungen muß jeder einzelne Sack mit der Plombe
ver=
ſehen werden. Bei Sammelladungen darf nur eine Sorte
un=
geſackt geliefert werden. Ausdrücklich iſt feſtgeſtellt, daß Knollen
mit leichten oder verkorkten Schalenverletzungen nicht als
beſchä=
digt zu gelten haben.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 6. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Oktober 42,50 (43): November 42,75 (43,25):
Dezem=
ber 43 (43,25); Januar 43,25 (43,75); Februar 43,50 (44); März
43,75 (44,25); April 44 (44,50); Mai 44,50 (44,75); Juni 44,75
(45); Juli 45 (45,50); Auguſt 45,50 (45,75) September 45.75
(46,25). Tendenz: ſtetig. — Für Blei: O
ktober 15,25 (16):
No=
vember 15,50 (16); Dezember 15,75 (16,
Januar und Februar
15,75 (16.50); März und April 16 (16,50): Mai und Juni 16,25
(16,75); Juli 16,50 (17); Auguſt 16,50 (17,25); September 16.75
(17,50). Tendenz: ſtill. — Für Zink: Oktober 21,25 (21,75);
No=
vember und Dezember 21,50 (22); Januar und Februar 21 75
(22,25): März 22 (22,50); April 22,25 (22,75); Mai 22,50 (23);
Juni 22,75 (23,50); Juli 23 (23.75); Auguſt 23,25 (24.25);
Sep=
tember 23,75 (24,50), Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bez
deuten Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
In der geſtrigen Sitzung des Verwaltungsrates der
Reichs=
ſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche
Erzeugniſſe wurde beſchloſſen, die am 14. Juli 1933 getroffene
Preisregelung für diejenigen in das 2(onopol einbezogenen
Wa=
ren, deren Preisfeſtſetzung am 10. Oktober 1933 abläuft, mit
Wir=
kung bis zum 9. Januar 1934 einſchließlich zu verlängern.
Der auf den 31. Oktoaber einberufenen o. GV. der Gebrüder
Lutz AG., Darmſtadt, ſoll neben Erledigung der Regularien für
das am 30. April 1933 abgelaufene Geſchäftsjahr Mitteilung nach
8 240 HGB. erſtattet werden. (AK. 454 000 RM.)
Berliner Kursbericht
vom 6. Oktober 1933
Deviſenmarkt
vom 6. Okiober 1933
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Llohyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Mf
42.50
35.—
9.875
17.25
10.125
17.375
122.—
37.—
13.50
56.—
130.50
97.75
Me
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f. elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 1
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke.
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel
95.125
69.50
116.—
45.—
69.50
78.50
51,75
56.50
108.—
50.3,
65.75
50.25
58.50
27.25
Meee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalu
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali
Agsb.. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Ie
45.125
159.—
16.375
30375
16.
62.25
11.625
62.50
45.25
76.—
Helſingfors
Vien
Prag
zudapeſt
Sofia
Holland
Oslo
openhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yor)
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengi
100 Leba
100 Gulden
100 Kronen 64.*
100 Kronen
00 Kronen
1 2. Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Franes
ſGeld
5.714
48.05
12.43
3.047
169.28
57.79
66.68
52
7
58.52
22.04
15.42
Miit
5.726
48.15
12.45
3.053
189.62
65.1.
27.371
66.32
d.ge
255
2.733
58.64
22.08
16.46
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portugal
hen
ſtambu=
Kairo
Kanada
Uruguah
Fsland
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Währung
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
Yen
M1 Milreis
00 Dinar
100 Eseudos
100 Drachm.
1 türk. 2
rägypt. 4
canad. Doll
Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lai!
Geld)
81.28
5.06
81.67
30
12,85
2.3931
19
2.se
1.3991
58.44
1.431
74.70
Briel
ei.43
5./4
1.7
9
48
1.401
59.56
71.57
498
Sarinftäster anu Kariokaroant Barmkast, Gitit drr Stescher Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 6. Oktober 1933.
Keee
„ Gr. IIp. 1934
935
1938
„
1937
„
1938
.
Gruppe!
62 Dtſch. Reichsan!
v. 27
5½% Intern.,v. 30
%Baden.. . v. 27
Bahern. . v. 27
82Heſſen... b. 23
reuß. St. v. 28
Sachſen. v. 27
89 Thüringen v. 27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4½=
Ab=
löſungsanl.. .
Dtſche. Anl. Al
ungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
6% Baden=Baden.
Berlin. . . . b. 24
%0 Darmſtadt ..
dresden. v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 2
v. 29
5% Mainz ......."
2a Mannheim v. 27
6% München v. 29
5% Wiesbaden v. 28
280 Heſ. Landesbk.
„ Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
9921,
325
80.25
86.9
100
86.75
86.4
86.75
89.5
100.
83.5
11.275
7.6
50.:
71.5
G8I.
70
78.5
74
83.5
76.5
84.75
/43% Heſ. Landes,
Hyp.=Bk. Liqu.=
„Kom. Obl. . ....
reuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f
HeſſGldobl. R. 11
R. 12
68 Kaſſ. Landesrd.
Goldpfbr... .. .
6% Naſſ. Landesbk.
5½%0 n.Ligu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ. Anl.
*AuslSer I
AuslSerr!
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Hyp. Bk.
Lig.=Pfb=
„
2 Frkfi. Hyp.=Bk.)
%— Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Pfbr.=Bk.
Lig.=Pfbr.
8% Mein. Hhp.=3
2% „ Lig. Pfbr
Pfälz. Hhp.=Bk.
Lig. Pfbr.
hein, Hyp. Bk.
Lig. Pfbr.
2a
ooblig.
3% Südd. Bod=
„9o..
m „ Lig. Pfbr.
6%0 Württ. Hhp.=B.
85
85.5
79
74
75.5
86
86
78.75
74.5
96
10.5
*
S.s
5is
84.55
6.5
5.75
85.2,
86.2:
7.2
81
87.5
5.
Meie
Dt. Linol.Werke
Mainkrw. v. 26
2 Mitteld. Stahl
SalzmannckCo.
Ve
rStahlwerke
6% Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
55
L. Inveſt.
5 % Bulg. Tab. b. 02
4½
%. Oſt. Schätze
z Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumänl
4N
*"
12 Türk. Admin.
„ 1.Bagdadl
Zollanl.
4½%üngarn 1913
1914
4½2
Goldr.
1910
4½ Budp. Stadtanl
47 Liſſabon
Stockholm ,„
Abtien.
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. G. ........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen. ...
Cement Heidelbero
Karlſtadt.
J. G.Chemie, Baſell
73.75
36
84‟,
76.75
68
62.25
66
Kl.
11.75
2.8
4.25
2.45
5.o5
5:),
l.
41
*
69
8.75
Ri.
85
2.5
37.5
113.7
62.5
70.25
120.25
ChemWerke Abert,
Chade ..........
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr.
..
Erdöl ...
Re
Dt. Gold=u. ”
ſcheide=Anſtalt
Linoleum ..
Dortm. Ritterbräul
Dhckerhoff é Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk. .
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J. 6. Farbeninduſt
Feinmech. (Jetter
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenk. Bergwerk.
Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkf
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke. Füſſe
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.. ...
Hochtief Eſſen ....!
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
3‟
38
61
118
V
33 Mali Chemie .
162.,5
„ Aſchersleben.
129.75 Klein, Schanzlin..
Klöcknerwerke ....
3.5 anorr C. H......
Lahmeher & Co. ..
94:5 Laurahütte .. . ...
170.5 Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt. Br.
Mannesm.= Röhr
ein
Mansfeld Bergb.
87.5 Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
20 Motoren Darmſtadt
Reckarwerk Efling.
Oberbedar .....
Phönix Bergbau ..
Rh. Braunkohlen".
lektr. Stamm
Stahlwerke
tiebeck Montan.
13.25 Roeder Gebr. ..
— Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kali".
70
Salzw Heilbronn.
31
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfbr.
81.
Schuckert, Elektr.
23
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
84.5 südd. Zucker=A. 6.
55
Thür. Liefer.=Geſ.
121:
91.85 Tietz Leonhard ...
Junghans ..... ..! 25.75 lnnterfranken .....!
41.25
56½,
175
114.25
63.5
197
E4.5
4‟
50.4
22.25
52
30
6.25
31
181
77
4.75
33
D
46.25
186
20
86.5
80.5 WVer. Stahlwerke
Ver. Ultramarin ..
Voigt & Haeffner.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof..
Alig. Dt. Crediran)”
Badiſche Bont. ..
Bk. f. Brauinduf
Bayer, Hyp. u. W.
Berl. Handelsge).
Hypothekbl.
Comm. u. Privatb.
t. Banl und Dise
t. Eff. u. Wechiel
resdner Bank
Frankf. Bank.
Hyp.=Bank
Mein. Hyp.=Bank
Pfälz. Hhp.=Bank.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. B1.
Württb. Notenban:
A. G.f. Vettehrsw
Allg. Lokalb. Kraftn
g Dt. Reichsb. Vze
Hapag......"
Nordd Lloyzd...
Südd Eiſenb.=Geſ.
Alluanz= u. Stutig.
Verſicherung ..
Verein. Verſ.
158.25 Frankona Rück=u. M/110
Mannheim. Verſich.
138.5
50
69.7
16.:.
Otavi Minen
80 Schantung Hanbelsl
Mi
102
31
41.5
110.5
60
83.5
41.25
75
Ks
140.25
93
96
3921,
3.5
9,
9.75
10.1
45
196
31.5
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 7. Oktober 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 278 — Seite 13
wohl für den Wachdienſt, nicht aber für eine Beſchießung durch
Artillerie ausgebaut. Der Feind war überhaupt nicht mehr zu
erkennen. Staubwolken und Rauch verſperrten im Nachtdunkel
jede Sicht. Als die Inder dann aber unter dem Schutz eines
ununterbrochen rollenden Maſchinengewehrfeuers gelandet waren,
trug die beſſere Ausbildung und größerer Körperkraft der
Weißen über die katzenhafte Geſchmeidigkeit der Angreifer den
Sieg davon.
Handgranaten krachten, heulend ſauſten Splitter nach allen
Seiten. Mann gegen Mann mit Bajonett oder Kolben wurde
gekämpft. Wo das Gewehr unbrauchbar geworden war, wurde
der Infanterie=Spaten als Waffe benutzt. Immer neue Maſſen
warfen ſich den Weißen entgegen. Mit dem Meſſer in der Fauſt
verſuchten es die Kinder des Landes, unter gegenſeitig
an=
feuernden Zurufen, die Engländer niederzumetzeln. Von Seiten
der Briten wurden die letzten Reſerven herangeholt, deutſche
Stoßtrupps ſchafften mit Handgranaten und Flammenwerfern
ihren Brüdern Luft. Das deutſche „Hurra” lähmte auch hier
den Gegnern den Angriffsmut.
Endlich brach ſich das Tageslicht Bahn und beleuchtete das
grauſige Bild des Nahkampfes. Luftſchiffe und Bombenflieger
nahmen die Boote und
veranker=
ten Flöße, die mit Geſchützen
geſpickt waren, unter Feuer. Jetzt
rächte ſich für Indien der
Ver=
luſt ſeiner kleinen, aber
kampf=
fähigen Luftflotte. Es gab
überhaupt keine Abwehr gegen
den fliegenden Feind. Die auf
den Flößen montierten Geſchütze
verſagten völlig. Alles, was
ſich noch ſchwimmend auf dem
Waſſer befand, wurde reſtlos von
den britiſchen
Flugzeuggeſchwa=
dern vernichtet. Ein Floß nach
dem anderen verſank. Verlaſſen
oder nur mit Verwundeten
be=
ſetzt, trieben Boote umher. Ver=
7
zweifelte klammerten ſich an
Baumſtämme und Planken. Der
Angriff war abgeſchlagen, brach
kläglich in ſich zuſammen.
Fün=
indiſche Armeekorps waren ſo
gut wie vernichtet. Für fünf
*
weitere Korps, die ſich am an=
-R
deren Ufer bereit hielten,
ent=
fiel die Möglichkeit des Einſatzes.
Die britiſche Luftflotte ſtieß gegen
ſie vor. Die Operation entwickelte ſich aus der Verfolgung des
geſchlagenen Feindes. Es wurde jedoch ein Fehlſchlag, da der
Gegner in dichten Plantagen und Wäldern verſchwand. —
Heimerfeld hatte ſich durch das Auffangen von
Funk=
telegrammen ein leidlich klares Bild über den Verlauf des
nächt=
lichen Kampfes machen können. Im übrigen galt aber nach wie
vor ſeine ganze Sorge dem Gangbarmachen des Gangesdammes.
Die drei Flugboote arbeiteten angeſtrengt an der Beſeitigung
der größten Hindernige. In der Nacht vom 9. zum 10. Juni
ſtießen engliſche Bataillone über den Damm vor und nahmen
vor ihm in faſt 3 Kilometer Entfernung eine Art
Brückenkopf=
ſtellung ein. In gleicher Nacht kamen noch Tankgeſchwader heran
und planierten durch ihre Rieſenleiber die Dammkrone.
Nach=
folgende Pionierabteilungen bauten Tag und Nacht ſchadhafte
Stellen aus, am 12. konnte der Uebergang vor ſich gehen.
(Fortſetzung folgt.)
Copyright by Theodor
38)
Nach hartem Kampf waren Delhi, Katila, Firozpur und
Lahore genommen. Die Weſtrichtung des Vormarſches war
her=
geſtellt. Der Nordflügel hatte den Indus erreicht und mit
ein=
zelnen Truppenteilen bereits überſchritten. Der Vorſtoß nach
Süden begann, damit der weſtliche Armeeflügel den Feind
um=
faſſen konnte. Täglicher Geländegewinn wurde gemeldet. Bald war
die Linie ſoweit vorgerückt, daß der Hauptſchlag einzuleiten war.
Die indiſche Führung ſchien das Unheil kommen zu ſehen.
Sie ſetzte zum verzweifelten Stoß gegen das Herz der engliſchen
Linie an. Wenn der geplante Durchbruch glückte, war der weiße
Vormarſch vernichtet; darüber konnte kein Zweifel beſtehen.
Um Stunden um flüchtige und doch ſchickſalsſchwangere Stunden.
handelte es ſich, wer Sieger bei dieſem Angriff bleiben würde.
Ueberall auf den Flugplätzen ſtanden in den Hangars
eng=
liſche Flugapparate und Luftſchiffe bereit. Im Schweiße ihres
An=
geſichts arbeiteten die Monteure, um die letzten Vorbereitungen
für einen, ſo Gott wollte, entſcheidenden Flug zu treffen.
Laſt=
wagen vaſſelten herbei, mit Bomben und Munition beladen. Die
Beſatzung der Luftſchiffe und Bombenflugzeuge nahmen die
gefähr=
lichen Ladungen in Empfang und brachten ſie ſachgemäß unter.
Trag= und Schutzgas wurde in die Rieſenkörper der Luftſchiffe
ein=
geblaſen. Die Brennſtofftanks füllten ſich. Gegen Abend lagen
alle Einheiten aufſtiegbereit. Die Luftſchiffbeſatzungen ſchliefen
an Bord.
Die Nacht verging und der Morgen kam, ohne daß der Feind
ſich gezeigt hätte, nichts deutete darauf hin, daß eine große Schlacht
bevorſtand.
In die Stellungen am Ganges waren Reſerven eingerückt,
Munition wurde herangebracht, neue Batterien bauten ſich ein.
Während eines Tages ruhten die Truppen in der
Sonnen=
glut, nichts veriet die Verſtärkung der Stellungen. Eine zweite
Nacht höchſter Alarmbereitſchaft ſenkte ſich über das Gangestal.
Ferner Donner verkündete ein heraufziehendes Gewitter. Auf
Windesflügeln kam es heran. Heulend brauſte der Sturm, er
peitſchte wie mit Geißeln, ſcharfe Blitze zuckten herab, ungeheure
Waſſermaſſen ergoſſen ſich über die Erde. Es war, als rüſte ſich die
Natur, das Weltende heraufzubeſchwören.
So ſchnell, wie es aufgekommen war, war das Unwetter
vor=
übergetollt. Sterne ſchmückten den Himmel, eine klare
Tropen=
nacht zog herauf.
Bei allen Kontingenten ruhten die Mannſchaften neben der
Waffe. Weit auf dem Fluß vorgeſchoben lagen kleine
Wacht=
motorboote mit ſtarken Scheinwerfern ausgerüſtet, die jede
An=
näherung des Feindes ſofort bemerken mußten.
Mitternacht ging vorüber, nichts rührte und regte ſich. Erſt
gegen 3 Uhr früh gewahrte ein durch die Strömung weit in die
Mitte der Waſſerfläche vorgetriebenes Motorboot herankommende
Fahrzeuge und Flöße. Leiſe zog ſich die Patrouille zurück, die
Kette der anderen Boote vom Herannahen des Feindes
ver=
ſtändigend.
Das Alarmſignal wurde lautlos durch die geſamte Front
weitergegeben. Angeſtrengt lauſchte alles. Tauſend ſpähende
Augen verſuchten das Dunkel der Nacht zu durchdringen.
er einheimi
Die Wirkung auf Seiten d
hen Fahrzeuge war
furchtbar. Eben noch voll beſetzt, trieben ſie wenige Augenblicke
ſpäter wie reingefegt ſteuerlos im Strom. Andere barſten, von
einer Granate getroffen, gleich leichten Holzſchachteln
aus=
einander. Auch bei den Flößen genügten in der Regel nur
wenige Einſchläge, um ſie auseinanderzureißen. Kurze Zeit noch
hielten die Stämme, dann trieben ſie nach allen Seiten davon,
Geſchütze und Mannſchaften verſanken in den Fluten.
Trotzdem — der Angreifer blieb die Antwort nicht ſchuldig.
Seine auf beſonders ſtarken Flößen montierten Geſchütze jagten
Granate nach Granate gegen die Kaſematten und Unterſtände an
Land. Die Wirkung war auch hier verheerend. Als er den
Indern geglückt war, die Scheinwerfer zuſammen zu ſchießen,
ſo=
daß es dunkel auf dem Waſſer wurde ſtand der Vorteil auf
ihrer Seite. Gegen das ſich deutlich abhebende Ufer ging keiner
ihrer Schüſſe fehl. Die weißen Truppen litten ſchwer unter
dem ſich verdoppelnden Geſchoßhagel. Ihre Stellungen waren
Weicher, Leipzig
(Nachdruck verboten.)
Kaum hörbar erklangen jetzt Ruderſchläge . . . leiſe
Kom=
mandos ertönten, der Feind nahte . . .
Scheinwerfer blitzten auf und übergoſſen die Waſſerfläche
mit taghellem Licht. Von überall her kamen Boote und Flöße
heran, vollbeſetzt mit Indern. Im Augenblick war die Front
erwacht, einem Feuerorkan glich das Ufer. Unaufhörlich hackten
Maſchinengewehre, ſpien Handfeuerwaffen Tod und Verderben.
Klappernd ſchleuderten die Schnellladekanonen ein Heer von
Geſchoßhülſen hinter ſich.
das renovierte
Kaffee Schwarz
11860b
Ludwigsplatz 4 Abbruch
eines groß., maſſiv
gebauten Atelier=
gebäud. geg. Über=
laſſ. des Baumat.
N.=Ramſtädterſtr. Parole des Kerbstes
Jetzt wird es Zeit an seine Herbst-
u. Wintergarderobe zu denken.
Bevor Sie jedoch Ihren Bedarl
decken, kommen Sie bitte an mein
Lager. Große Auswahl in Herren-
Anzug- u. Mantelstoffen. Neu-
heiten in Damen-Kleider- und
Mantelstoffen, Nur Oualitätsware.
L. Reeg, Manufakturwaren
Heinrichstraße 68, I. (11297a An Gründl. Nachhilfe
u. ſorgfält. Matur=
vorber, in Mathe=
matik, Phyſik, Che=
mie (evtl. auch in
all. anderen Fäch.,
auß. Latein) übern,
Akademikerin (Dr.
phil.). Nachweisb.
gute Erfolge, zeit=
gemäße Preiſe.
Olbrichweg 6, II. r.
(11429a) Erſtklaſſ. billiger Tanzkurfſus!
Mittwoch, 11. Okt., abds ½9 Uhr, be=
ginnt „Zur Eintracht” Eliſabethenſtr. 12
ein neuer Tanzkurſus. Herren 15 Mk.,
Damen 10 Mk.-(Ratenzhlg.). Garantie
f. grdl. Erle., ſämtl. zeitgem. Tänze.* Referendar geſucht!
—3 mal wöchentl.
Franzöſiſch. Engl.,
Mathematik. Oberſ.
Ang. mit Preis u.
P. 163. Geſchſt. (*sg Franzöſiſch!
Schweizerin erteilt
gründl, Unterricht.
Roßdörferſtr. 74, III.
*sms) erteilt in Einzel- u. Gruppenstunden
Else Wilprand
Heinrichstraße 145
Mitglied des R. D. T. M.
*sg
Lichtbilder Zeugnisad
uſw. ſind für den
u. werden in vie
benötigt. Unſere den daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen jeweils ſchnellſiens zurück=
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine Original=
zeugniſſe einſenden.
Wir vergeben für den Platz Darmſtadt
und weitere Umgebung
Alleinverkauf mit
Auslieferungslager
auf feſte Rechnung od. Proviſionsbaſis
an ariſche Schuhm.=Bedarfsart.= Groß=
hdlg. od. ſeriöſe Vertreter bei auskömm
lichen Nutzen. Unſere Artikel ſind z. Z. ſtr. 2, I. (12152b
Wer lindert d. Not
u. gibt gebild. arb.. Frau Arbeit
Haushalt b. n. d.
Spülen? Angeb. u.
P. 178 a. d. Geſch.*
Pelzarb. w. fachm.
in u. auß. d. Hauſe
gearbeitet. Ang. u
P. 192 a. d. Gſch.* O
Geſucht per ſofort
ein ehrliches, ſaub völlig konkurrenzlos. Gefl. Angebote
(12145
unter P. 168 Geſchäftsſtelle.
dertgeten
für Stadt und
geſucht. Mädchen. Taunusſtraße 6.
and Gute Verdienſtmöglichkeit wird
Nur ſachkundige Herren, welche Ia
können, belieben ſich zu melden.
Kranken=Unterſtützungs=Kaſ geboten.
Referenzen aufweiſen
e „Nothilfe‟ Deutſcher Landwirte und freier Berufe
Darmſtadt, Alexanderſtr. 2.
(12141
Das
gute Fachgeschäff
ist gerustek!
Hunderte schöner und warmer
Mäntel, Anzüge aus dunkeln
und vornehm gemusterten
Stoffen warten auf Sie.
Jetzt mit Eintritt der kälteren
Jahreszeit gebrauchen Sie
ent-
sprechende Kleidung. Denken
Sie daran, daß wir zu äußerst
errechneten Preisen verkaufen.
Ulsterund Palefots
in sehr schönen Formen und
tragfähigen Oualitäten,
64.— 54.— 48.— 34.— 26.50
Sakko-Anzüge
in dunklen, vornehmen Farben,
tadellos verarbeit. u. geschnitten
64.— 54.— 48.— 36.— 28.—
Ubergangs-Mäntel
in Gabardine und Cheviot,
flotte Formen und Farben,
64.— 58.— 48.— 38.— 29.50
Modell-Mänte
eine Klasse für sich, darunter
der bekannte Aguatite-Mantel,
110.— 98.— 88.— 78.— 64.—
750
Oe50
58=
Bleyle-Kleidung
für Damen, Mädchen,
terren und Knaben.
Wir erwarten Sie:
Oiadersmtedt
Nuess
früher Kleiderhess
SCHlLLERPLATZ
DARMSTADT
m. 10 000 RM. Bar
kapital ſucht Teil= haber mit ebenſov.
zw. Gründung ein.
rent. Unternehm.
Ang. u. P. 181 Gſch. Nehmen Sie 3+ täglich ein Gläschen
Doppelherz, das wohlschmeckende und
tausendfach bewährte Nervenkräftit
gungsmittel. Bei Nervenschwäche, Blut= Darlehen billig,
langfr. unkündb.,
v. Selbſtg. Haka=
Kreditkaſſe unter
Reichsaufſ.,Dſtdt.,
Saalbauſtr. 8, I.
Ueber 100 000 ℳ
Ausz. Vertr. z. v. armut, Appetitlosigkeit und sonstigen
Schwächezuständen als Kräftigungsmit=
tel unübertroffen. Probelasche RM 1.95,
große Flasche RM 3,70 u. R4t 4,65, Dop=
peiherz-Dragees RM 1.50.
Zu haben in den nachstehenden Drogerien
dler-Drogerie Anton Fischer, Frankfur- 70203a) erst. 12/14, und Rheinstr. 12½, Friedr. Dame ſucht ſofort
50 Mk. zu leihen,
mon. Rückzhlg. Off. g
unt. P. 190 Gſchſt.* Schäfer, Ludwigsplatz 7, Georg Hühner,
Carlstr. 56, Eberstadt: Hirsch- Dro-
erie Philipp Eysenbach, Pfungstadt:
Gustav Hess, Eberstädterstr. 32. (1V.11991 Kt
OM
A 1 Auto=Koffer
mit Einſätzen.
1 Kühlerſchutzdecke
für Mercedes
zu verkaufen. Näh.
in d. Geſchäftsſt. Kauib!
Geräte. Erſtklaſſige Fabrikate
Ebenſo
Volksempfänger
Fachmänniſche Vorführung u.
Beratung. Antennenbau
Zahlungserleichterung!
Sallwen& Co.
Eliſabethenſir. 28. Fernr. 2336 8 1 B.M. W. 200 ccm.,
Miele (Sachs=
Motor),
S. u. G., 350 ccm.
1 Ermag, 500 ccm.
all. mit el. Lich
Gebr. Motorradreif.
Draht. 26X
5X:
*
* Wulſt z. vk.
Schlageterſtr.31. Hof M. S.U.
175 ccm., Vorführ.=
Maſchine, weit unt.
12157b
Preis.
Donges & Wieſt,
Ecke Grafen= und
Eliſabethenſtraße.
wieder Beachtung.
Die Vorgänge im Wertpapierhandel,
die Gründe der Kursveränderungen
ete, behandeln täglich ausführlich
Berliner
Börsen=Berichte
Herausgeber; Korfunkelstelns Surel
/ Probenummern kostenlos..
Berlin G 2/ Berugsgeb. M.50. p. Guartal.
Seite 14 — Nr. 278
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Darmſtadt.
1. Berbe
abend
Sonntag, 8. Oktbr.,
0 Uhr,
im Vereinshaus.
Gäſte willkommen!
Af
Schreib
Heute Samstag Erstaufführung.
Ein herrlicher Schubert-Film
mit Franz Schuberts unsterblichen Melodlen,
ein Meisterwerk deutscher Filmkunst.
Heute und
Folgende Tage
Bis auf Weiteres
und Du hast
Erfolg!
W
WINKEL
Rheinstr. 28
Mehr Licht
bis 5 mal hellere
Tiſchbeleucht., oder
Stromerſparnis.
Paßt auf jede
Glüh=
lampe. Weiſe
ähn=
liches fehlerhaftes
—,75, 1.20,
zurück.
1.50. Sichtbar im
Schaufenſter. Ernſt
Olitzſch, Markt 3.
(10039a)
Ein echter
Sensations-
fum in deutscher
Sprache, voll Tempo
und nervenerregender
Spannung.
Ber stürmische Erfols!
Ein deutsches Fllmwerk von wirklicher
Einmaligkeit.
Fü=
Ein
FlLR
Lase Hiehen
Mnlaen
Raute:
Tonker
Ke
Zös
Radio-
Geräte. Die
neueſten
Modelle.
Sehr günſt.
Teilzahlung.
Darmſtadt
Ludwigsplatz 3.
Fernſprech. 2140.
mitz
Martha Eggerth, Lulse Ullrich, Hans Jaray, das
Phil-
harm. Orchester Wien, die Wiener Sängerknaben-
Regie: Willi Forst. Musik: Franz Schubert.
Reichsminister Dr. Goebbels
wohnte der Berliner Uraufführung bei und war selbst Zeuge der
enthusiastischen Beifallstürme, die immer und immer wieder die
Vorstellung unterbrachen.
V
Ot
2 Hrr.=Wint.=Mänt.
unterſ. Fig., Da.=
Wint.=Mant, Kleid
mittl. Fig.), Jacke,
Schülerpult, eichen
Wandbrett b. z. vk.
Hochſtraße 42, I.
Getragen von den Klängen Schubert’scher Lieder und Melodien,
wie „Leise flehen meine Lieder‟, „Am Brunnen vor dem Tore‟,
„Ich schnitt es gern in alle Rinden ein” u. v. a. in einem
beispielhaft prächtigen Rahmen, mit der idealen Besetzung,
gehört dieser Film zu den Spitzenfilmen deutscher Tonfilmkunst.
Vorher: Das erstklassige Beiprogramm.
Jugendliche haben Zutritt.
1anballte
Dieser unerhört
sen-
sationelle Film zeigt
New=Torks Polizei im
Kampf gegen die
Unterwelt und die mit
allen technischen
Raftinements
auege-
arbeiteten
Abwehr-
maßnahmen gegen die
großen Verbrecher-
Organisationen
Amerikas
Das Radio a’s
wesent-
licher Hilfsfaktor im
Fahndungedienst.
Dazu
das reichhaltlge
Beiprogramm.
eo
*o
efe
W
Nech
19
14
Ein Dr. Fanck-Grönland-Expeditlonsfl 1,
mit phantastischen, vor Menschenaugen noch nie gezeigten
Anfnahmen.
Mitwirkende:
AENI RIEFENSTAHZ
Ernst Udet, Gustav Dießl, Sepp Rist, Walter Riml u. a.
Fs ist eine Tat von
„9.O.S. Eisberg kulturgeschichtl.
Bedeutung. Eng verbunden mit der herrlichen,
wildroman-
tischen Natur grönländischer Eisfjorde, entwickelt sich die
spannende, packende Spielhandlung.
Diesen Film werden Sie sich zweimal
ansehen.
Eine erhabene Symphovie vom Kampf kühner Forscher
mit der Natur.
Dazu ein ganz hervorragendes Beiprogramm.
(V. 12156
Jugendliche haben Zutritt.
Samstag, 7. Oktober 1933
Leßzke Sendung
Zwetſchen
0 Pfund 90 Pfg.
Preißelbeeren, ſehr
ſchön, 10 Pfd. 3.40
Quitten
10 Pfd. 1.20—1.40
Gute
Winterkartof=
feln! Proben kön.
abgeholt werden.
Karlſtr. 50. (12184
Weg. Umzug z. vk.:
Hohe alte Nußb.=
Komm. m. 7 Schubl.
1 Ausz.=Tiſch. 1 alt.
groß. Sofa, 2 ovale
Spieg., 1 Eisſchrk.,
1 Küchentiſch,1
Flur=
gard., 1 groß. bequ.
Seſſel, 1 gr. verſchl. Kartoffelkiſte,
2 nied. gefl. Stühle
Bismarckſtr. 65. pt.
Anzuſ. Montag zw.
10 u. 12 Uhr.
Gt. erh. Schlafzim.
u. verſch. Kl.=Möbel
bill. abzug.
Ballon=
platz 3. Vdh. pt. *
Wß. Küche pr. z.
Bismarckſtr. 66, II.*
Kl. grü. Sofaz. v. 10ℳℳ
Wittmannſtr. 35. *
ine vorzgl. erh.,
Pland ſchwarz vol.
nur 280 Mk. Fern.
Blüthner, Irmler
u. a. geſp. ſehr bill.*
79 Schlageterſtr. 79
Weg. Platzmang. ſ.
gt. erh. Sofa b.z.v.
Mathildenſtr. 5, II.*
Guter, kombinierter
Roeder=Herd
ir Guts= od. größ.
Wirtſchaftsbetrieb
billig abzugeben.
Schollweg 1. (12183
la guterh. Klavier
bill. zu verk.
Pan=
kratiusſtraße 3, I.
Damenkldr. Gr. 42,
Damenſchuhe Gr.35,
Knabenkldr. f. 4-5., Herrenkleider
f. unterſ. Fig., Hrr.=
Schuhe Gr. 42 billig
abzugeb. bei Stein,
Georgenſtraße 1.
Ecke Rheinſtraße,
von 9 Uhr ab.
Größerer Poſten
Anzug= u.
Mantel=
ſtoffe weit unter
Preis zu verkaufen.
Meter 4—6 Mk.
Heinrichſtr. 76. pt.
2 Anzüge, 1
Ueber=
zieh. b. z. v.
Eliſa=
bethenſtr. 50, S. I. I.
Damenrad . . . 28.—
Herrenrad .. . 28.—
wie neu, mit Gar.
zu verkauf. Karlſtr.
Nr. 14, Lad. (12185
Anfangszeiten: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
HOTEL POST
am Hauptbahnhof
SAusrag unD sonNrad (*
Uktober-Zest-Janz
Hübsche Dekorationen — Fidele Kapelle
Fürstenauer Hof
Niederramstädter-,Ecke Roßdörferst.1
Täglich bis früh morgens 11865a
Wivner-und Oktoherfeit
Erstkl. Gesangs- und Vortragskräfte
Restaurant
zur Bessunger Turnhalle
Heidelbergerſtraße 131.
Heute Samstag, den 7. Oktober
Großes Schlachtfest
mit Konzert.
Küche in bekannter Güte. (12140
große Erfolg
Ernst-Ludwigstraße 1.
Werktags Einlaß 2.30 Uhr
Alle sind begeistert
von der großen, humorvollen
Erstaufführung
Heimtehrin Satuck
Heinz Rühmann, Luise Ullrich,
Paul Hörbiger.
Im vorzüglichen Beiprogramm
Die Deulig-Tor voche d. Ufa
mit dem Reichsparteitag in
Afra6
Sonntag Einlass 1.30 Uhr
JUGEND-Vorstellung
Pat und Patachon
als Kunstschützen
Großes Haus
Heſſiſches
Landestheater
Samstag
7. Oftober 1933
Kleines Haus
19.30—22.30
D. Bühne K 1
D. Bühne H1
Zuſatzm. 10
20—22.15 Uhr
Hans Heiling
Romantiſche Oper von Heinrich Marſchner
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Die Heimkehr des Matthias Bruck
Schauſpiel von Sigmund Graff
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
Tel.
DOORPHEUM.O
LACHBÜHNE DER KONIKER
Heute Samstag und morgen Sonntag 8½ Uhr
der musikalische Lachschlager in 3 Akten
Meine Frad. -das Fräulein
Kleine Preise, von 60 Pfg. bis 1.50. — Uniformierte 30 Pfg. (12172
Karten: Verkehrsbüro und de Waal 4
Hammer’s Café
* und Weinrestaurant —
Samstag
HnWe
Aaore
Sonntag
Eigene Konditorei
Elisabethenstraße 48 (12175
Heute abend zum (12104b
Winzerfestk
in den Weinſtuben „Zum Stachel”
Eche Roßdörfere u. Wienerſtraße, Tel. 4581.
Aufobusverkehr
Im
A
TadldesfdA
A
bei
Traisa
Heute Kaffee- und Kuchentag
des großen Erfolges wegen nochmals Kapelle
Abonds: TANZ Reich. Die5 Symphoniker von Klasse. Tanz frel!
V 5418
„Kirohweihe,Lichlenherg
am 8. und 9. Oktober
d. d. Deutsche Reichspost —
Verkehrs-
verein und Hessische Autobus-Verkehrs-
(12147
Gesellschaft.
Gebr. Dam.=Mark.
Fahrrad bill. zu vk.
Eliſabethenſtr. 35.
Hr.=Rad Adler 16.
Dürrkopp 18 ℳ
Döngesborngaſſe 3.
Herrenräder, gt.
er=
halt., 15, 18 u. 22ℳ/
Fahrrad=Hahn.
Schwanenſtraße 20.
412166)
Humor!
Stimmung!
Hente und morgen
Pauachai=Rerb=
Reſtr. Feldberg
Ecke Bachgang= und Feldbergſtraße
Es ladet ergebenſt ein
Gg. Becker und Fran.
BSEAAch
Heute
Aoranf, 50000
(911a
Letzt. Autobus nach Darmstadt 1 Uhr
Weinhaus MAXlM
bleibt entgegen aller Gerüchte
während des Umbaues
tägllch von 20 —3 Uh
Samstags durchgehend (12142
geöffnet
Rest. Schillereck
Samstag und Sonntag
ORteberfest
Anerkannt gute Küche. — Bayrisch Bier.
Wß
K66
Gkieleftent Hafäder Her
Konzerlbeginn Samslag 8 Uhr, Sonnlag 6 Uhr. Einkritt frei! (12164
Best gepflegte Welne!
demütllcher Aufenthaßt!
bei der Mutti Krauß
WOT Taunusstrieße e.
Schildern. Plak.
v. geſchrieb. Gerhard=
Reklame,Mühlſt. 40*
Sagt Sa
12154
an die große Auswahl in
Damen-Mäntel
Mantel-Stoffen
Kleider — Seidenstoffen
und die billigen Preise im neuen Spezialhaus
C. P Stamer
Spezialhaus für Kleiderstoffe, Seidenstoffe, Damenkonfektion
Darmstadt, Ludwigstraße 11
gegenüber Woolworth.