Einzelnummer 10 Pfennige
Kemſtädki
Tatr
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 264 Samstag, den 23. September 1933. 196. Jahrgang
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die
Reichsmark.
Falle höher
wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw, erliſcht ſede
Verpſich=
ung auf Erfüllung der Anzelgenauffräge und Teiſtung
von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerſchtliſcher
Bei=
treibung fällt ſeder Rabatt weg. Banktonto Deutſche
Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
Der Reichstagsbrandſtifter-Prozeß
Dan der Lubbe will keinen holländiſchen Berkeidiger. — Gulachter Profeſſor Bonhoffer bezeichnel den
Angeklagken als pſnchiſch nicht geſtörk. — Reichskagsbrand als Symbol des roken Aufſtandes gedacht.
Kriminalkommifſar Heifſig ſagk aus.
Leipzig, 22. September.
Obwohl der erſte Sitzungstag des Prozeſſes gegen die
Reichstagsbrandſtifter zeigte, daß dank der ſachlichen
Verhand=
lungsführung das Senſationsbedürfnis hier nicht auf ſeine
Krſten kommt, iſt der Publikumsandrang unvermindert. Auch
die Preſſetiſche ſind wieder bis auf den letzten Platz beſetzt.
Gegen 9.45 Uhr werden
die Angeklagten in den
Saal geführt. Van der
Lubbe iſt heute
ungefeſ=
ſelt, wie auch die übrigen
Angeklagten. Er blickt
mit geſenktem Kopf
un=
beweglich vor ſich hin und
wirft keinen Blick ins
Publikum. Torgler
ver=
handelt lebhaft mit
ſei=
nem Verteidiger Dr. Sack.
Um 10 Uhr betritt der
Senat den Saal.
Prof. Dr. Bonhoffer.
der den Angeklagten van
der Lubbe im Auftrage
des Unterſuchungsrichters
auf ſeinen Geiſteszuſtand
geprüft hat, teilt über das
Ergebnis dieſer Prüfung
im Rahmen eines
Sach=
verſtändigengutachtens im
weſentlichen mit: Ich habe
mn der Lubbe vom 25.
März ab mehrfach
ein=
gehend geſprochen und
unterſucht. Damals war
van der Lubbe ein
körper=
lich kräftiger Menſch. Das
Bild, das er uns bot,
weicht weſentlich ab. von
dem, was man in der
geſtrigen Verhandlung ſah.
Van der Lubbe führte die
Unterhaltung gelaſſen,
ſelbſtbewußt, ja
manch=
mal übermütig. Die
Mög=
lichkeit, ſich mit ihm über
ſeinen. Lebensgang und
über den in Frage
ſtehen=
den Tatbeſtand zu
unter=
halten, war voll gegeben.
Er antwortete auf die an
ihn geſtellten Fragen zum Teil lebhaft, ja ſogar geſchickt. Den
un=
mittelbaren Anlaß zu dieſer Unterſuchung gab die Abſicht van
der Lubbes, im Gefängnis in einen Hungerſtreik zu treten. Er
habe durch Aufnahme des Hungerſtreiks die Sache beſchleunigen
wollen. Als ihm klar wurde, daß es ſich um eine pſychiatriſche
Unterſuchung handele, lachte er und meinte: „Das heißt wohl,
er habe den Reichstag angezündet, dann will er in den
Hunger=
ſtreik treten. Alſo muß er doch verrückt ſein” Ueber die
Gründe ſeines Handelns machte er ebenfalls Angaben. Er
meinte, es handele ſich um einen Akt, der aus kommuniſtiſchen
Gedankengängen hervorgegangen ſei. Ich habe ihm vorgehalten,
es ſei doch eigentlich nicht glaubhaft, daß er ſo etwas allein
gemacht habe. Er antwortete, es gäbe da verſchiedene Methoden
des Vorgehens. Es könne eine Geſamtaktion der Partei
ein=
treten, es könnten einzelne Trupps arbeiten, es könne aber auch
nur von einzelnen Perſonen etwas geleiſtet werden. Dieſe Tat,
ſo ſagte er, ſollte vorkommen, ſo daß an anderen Stellen
ähn=
liches getan werden ſollte.
Das Sachverſtändigen=Gutachten gipfelt in dem Satz:
Pſychiſch bedeutſame Momente haben ſich bei dieſen
Unter=
ſuchungen nicht ergeben. Es war kein Anlaß, anzunehmen, daß
eine pſychiſche Störung vorlag. Van der Lubbe war ganz
ſchlagfertig und auch in formaler Beziehung ſehr geſchickt.”
Geheimrat Bonhoffer beſtätigt auf Fragen des Vorſitzenden,
daß van der Lubbe ein ausgeſprochenes Bedürfnis nach eigenem,
unmittelbarem, perſönlichem Erlebnis habe und wenig Wert
auf Anerleſenes lege. Ein gewiſſes Geltungsbedürfnis liege
zweifellos bei van der Lubbe vor, der gelegentlich äußerſt
ſelbſt=
bewußt auftrete.
Der Vorſitzende verſucht dann zu klären, wie das
wieder=
holte Lächeln des Angeklagten in durchaus ernſten Lagen der
Verhandlung zu erklären ſei. Der Sachverſtändige ſieht darin
nichts Ungewöhnliches. Dem Angeklagten van der Lubbe ſei eine
gewiſſe Ueberlegenheit gegenüber allen Dingen der Umwelt eigen.
Er ſcheine ſich immer zu diſtanzieren. Zweifellos ſei ihm auch
der Streit der drei Zeugen, die ſich geſtern darum ſtritten, ob
van, der Lubbe ſich als Nationalſozialiſt ausgegeben habe.
einigermaßen komiſch erſchienen. Das leiſe Sprechen des
Ange=
klagten ſei vielleicht durch eine von ſeinem Hungerſtreik
zurück=
gebliebene körperliche Schwäche zu erklären. Die Frage des
Landgerichtsdirektors Pariſius, ob bei dem Angeklagten
irgend=
eine geſchlechtliche Anomalie zu beobachten geweſen ſei,
ver=
neint der Sachverſtändige. Auf Antrag des Verteidigers van der
Lubbe, Rechtsanwalt Dr. Seuffert, wird der Sachverſtändige
auch als Zeuge vereidigt.
Rechtsanwalt Dr. Seuffert: „Es iſt mir aufgefallen, daß
van der Lubbe in der Unterhaltung plötzlich in große Erregung
kommt und aufbrauſt, die dann wieder abebbt.‟ Der Sachver=
ſtändige ſieht in dieſem Verhalten keine ungewöhnlichen
pſychi=
ſchen Erſcheinungen. Der Verteidiger Torglers, Rechtsanwalt
Dr. Sack fragt, ob eine ungewöhnliche Beſtimmbarkeit durch
fremden Einfluß bei van der Lubbe vorliege. Geheimrat
Bon=
hoffer: „Ich habe eher den Eindruck eines ſicheren, als eines
beſtimmbaren Menſchen” Sack: „Sie haben den Angeklagten
gefragt, welche kommuniſtiſchen Führer er kennt.” —
Bon=
hoffer: „Er antwortete: Thälmann”. Sack: „Hat er geſagt
daß er am Vorabend des Reichstagsbrandes mit Torgler zu=
ſammen geweſen ſei”. Bonhoffer: „Auch dieſe Frage hat
er verneint”.
Als nächſter Zeuge gibt
Kriminalkommiſſar Heiſſig
eine eingehende Schilderung der Ermittlungen, die er im
Auf=
trage der Unterſuchungsbehörde in Holland, vor allem in Leyden,
durchgeführt hat.
Senatspräſident Dr. Bünger fragt im weiteren Verlauf
den Kriminalkommiſſar Heiſſig: „Sie waren alſo der erſte
Be=
amte, der ſich mit van der Lubbe unterhielt. Wie iſt denn ſeine
Vernehmung damals geweſen? Bot er Schwierigkeiten?”
Kriminalkommiſſar Heiſſig: „Er ſprach ganz leiſe, ſagte
vielfach ja und nein auf die gleiche Frage. Im übrigen ſagte
er: Ich weiß nicht. Es war zuerſt nichts aus ihm
herauszubrin=
gen. Dann aber war die Unterhaltung fließend und wir haben
uns ganz gut mit ihm unterhalten können. Er hat auch von
ſich aus Beanſtandungen an den Protokollen gemacht und hai
gefordert, daß beſtimmte Wendungen in der von ihm
ausge=
ſprochenen Art aufgenommen würden.”
Senatspräſident Dr. Bünger
„Sind Sie mit ihm den
ſogenannten Brandweg gegangen?
Kriminalkommiſſar Heiſſig: „Jawohl, und dabei hat van der
Lubbe uns ſelbſt geführt. Wir haben ihn nicht auf die Richtung
des Weges hingewieſen und haben ihn nicht beeinflußt. Er war
geradezu mit Begeiſterung dabei, uns den Weg zu zeigen. Er
ſagte auch, er habe ein ausgezeichnetes Orientierungsvermögen.”
Auch die Vernehmung dieſes Zeugen macht van der Lubbe
völlig teilnahmslos mit.
Senatspräſident Dr. Bünger: „War der Angeklagte bei
der erſten Vernehmung niedergeſchlagen?
Kriminalkommiſſar Heiſſig: „Niedergeſchlagen war er
keinesfalls. Er geſtand frei und offen, daß er die Tat begangen
habe.
Senatspräſident Dr. Bünger: „Haben Sie damals ſchon
irgendwelche Momente feſtzuſtellen vermocht, aus denen
hervor=
geht, daß van der Lubbe Kommuniſt iſt?
Kriminalkommiſſar Heiſſig: „Ich hatte während der
Unterredung den Eindruck, einen Kommuniſten vor mir zu
haben. Auf meine Frage, wie er denn auf die Tat gekommen
ſei, ſagte er mir, er habe darauf aufmerkſam machen wollen, daß
die Arbeiter die Macht bekämen. Die Arbeiter ſollten ſich
auf=
lehnen und ſollten denken, daß der Reichstagsbrand ein Symbol
für den gemeinſamen Aufſtand ſein ſoll. Die Arbeiter hätten
(Fortſetzung auf Seite 2 Spalte 1.)
* Kampf und Wollen des Stahlhelm.
Von
Dr. Walter Hammesfahr,
Leiter des Preſſeamtes des Stahlhelm, B.d.F.
Franz Seldte, den es trotz des Verluſtes ſeines linken
Unterarmes nicht zu Hauſe gelitten hatte, während ſeine
Kame=
raden draußen im Trommelfeuer lagen, und der deshalb ſeine
neuerliche Verwendung im Felde ertrotzt hatte, nahm die
Revo=
lution durchaus anders auf, als die meiſten der Deutſchen
da=
mals. Bei dieſer Natur konnte von Schwachmut natürlich von
vornherein keine Rede ſein. Eine kräftige und ehrliche
Mannes=
wut gegen das Revolutionsgeſindel, das ſein Vaterland
ver=
raten hatte, erfüllte ihn. Reſignieren kam nicht in Frage,
Ver=
kriechen erſt recht nicht. Es konnte nur eins geben: Kampf den
Kräften, die das Vaterland ins Verderben geriſſen hatten.
„Und gibts keine Könige und gibts keinen Kaiſer mehr, die uns
den Befehl geben, ſo geben wir uns ſelber den Befehl!”
Aus ſolcher Geſinnung heraus wuchs mitten in den
Revo=
lutionswirren ſchon am 13. November 1918 die Gründung des
Stahlhelm. Es waren zunächſt nur wenige Mann; aber ſie
fanden raſch Anhang, wie es ja überhaupt immer darauf
an=
kommt, daß einer den Mut hat, voran zu gehen. Dann findet
er auch Gefolgſchaft. So wurde aus den paar Mann im
Novem=
ber 1918 innerhalb weniger Jahre die große ſoldatiſche
Bewe=
gung, deren Daſein ſpäter allein ſchon genügte, um unruhige
Revolutionshelden von dem Verſuch größerer Aufſtände zurück
zu halten, nach dem ihnen in den Unruhejahren 1918 bis 1921
die Freikorpskämpfe, in deren Reihen zahlloſe Stahlhelmer
ge=
fochten haben, gezeigt hatten, daß ſoldatiſche Kräfte nicht mit
ſich ſpaßen laſſen.
Sollte der bewaffnete Kampf im Innern der Brechung des
roten Terrors gelten, ſo war das eigentlich große Ziel, das ſich
der Stahlhelm geſtellt hatte, die Rettung des
ſoldati=
ſchen Geiſtes über den Zuſammenbruch hinaus und ſeine
Fortpflanzung auf ein neues heranwachſendes Geſchlecht. Weit
über die rein ſoldatiſchen Tätigkeitsgebiete hinaus war aber
daran gedacht, das deutſche Volk zum ſoldatiſchen Denken in
allen Lebenslagen zu erziehen. Hatte doch der unglückliche
Ausgang des Krieges bewieſen, daß es nicht genügte, wenn
nur die Soldaten und nur im ſoldatiſchen Dienſt ſoldatiſch
dachten. Kameradſchaft, Pflichtbewußtſein, Einſatzbereitſchaft und
Charakterſtärke, das kann man überall betätigen. An jedem
Ort und in jedem Beruf. Das ſollte das deutſche Volk lernen.
Es ſollte lernen, in ſchwierigen Lagen nicht nachzugeben,
ſon=
dern Widerſtandswillen zu beweiſen.
Die Nachkriegsentwicklung hat bewieſen, wie verhängnisvoll
das Fehlen eines ſolchen Widerſtandswillens geweſen iſt. Die
Knochenerweichung des parlamentariſchen Syſtems nahm einen
immer weiteren Umfang an. Mit der ganzen Verachtung eines
Soldaten ſetzte ſich der Stahlhelm infolgedeſſen immer weiter
von dem Treiben der reinen Tagespolitik ab. Er wollte ſeine
Kameraden vor den Häßlichkeiten parteipolitiſchen Getriebes
bewahrt wiſſen und glaubte auch, ſeinen revolutionären Willen
auf dem rein ſoldatiſchen Wege und nur mit ſoldatiſchen Mitteln
durchdrücken zu können. Tatſächlich wich der Stahlhelm damit
von einem entſcheidenden Gedanken der Gründung ab. Die
Er=
fahrung zeigte dann, daß die Selbſtbeſchränkung auf die reinen
Aufgaben der Wehrhaftmachung nicht genügt im politiſchen
Kampf.
Inzwiſchen hatte aber die Nationalſozialiſtiſche Bewegung
ſyſtematiſch den Kampf gegen die gleichen Gegner begonnen, aber
ſie trat dieſen auch mit den gleichen Waffen und auf dem
glei=
chen Felde entgegen, auf dem dieſe ſich betätigten. Dieſe Methode
hatte Erfolg, der Nationalſozialismus war unbeſtritten der
Sie=
ger im revolutionären Kampf.
Wenn zwei ſich auf dem Wettlauf nach dem gleichen Ziele
befinden, kann es vorkommen, daß ſie eiferſüchtig aufeinander
werden. So ſchien es eine Zeit lang, als ob ſich die beiden
kraftvollen Bewegungen in ernſter Auseinanderſetzung begegnen
würden. Wir ſtanden vor einer ähnlichen Situation, wie ſie
1866 im Bruderkampf durch das Schwert gelöſt wurde. Daß bei
der Gleichartigkeit der Geſinnungen hinterher die Verſöhnung
genan ſo wie nach 1866 kommen würde, das ſtand feſt. Aber
niemand wird darüber im Zweifel ſein, daß das Verfahren
von 1866 in der heutigen Lage Deutſchlands eine Sinnloſigkeit
geweſen wäre. Um Deutſchlands und um ſeiner Kameraden
willen, tat Seldte darum den entſagungsvollen und
entſcheiden=
den Schritt im April dieſes Jahres: Er neigte den Degen vor
dem erfolgreichen Führer, vor Adolf Hitler, und unterſtellte ſich
und ſeinen Bund ſeiner Führung. Das Bündnis wurde
ſpäter=
hin weiter ausgeſtaltet. In Reichenhall wurde es Anfang Juli
bekräftigt und damals der Wehrſtahlhelm zur Eingliederung
in die SA. und die Scharnhorſtjugend zur Eingliederung in
die Hitlerjugend zur Verfügung geſtellt. Und in Hannover wiro
dieſer Eingliederung nunmehr die feierliche Weihe gegeben.
Darüber hinaus aber wird nunmehr nach neuerlichem
Abkom=
men der Kernſtahlhelm voll und ganz der Oberſten SA.=Führung
unterſtellt. Damit gibt es heute tatſächlich nur noch eine
ein=
ige große ſoldatiſche Kampfbewegung des
Nationalſozialiſtiſchen Staates, für den SA., SS. und ST.
(ST. — Kernſtahlhelm) in gleicher Weiſe zur Verfügung ſtehen.
Der Stahlhelm hat ſich in aufrechter, ſoldatiſcher Geſinnung
dem Führer gegenüber der Eigenſtändigkeit begeben. Er iſt
da=
für aber in voller Würdigung ſeines großen Wertes durch
Adolf Hitler zu voller Mitwirkung an dem Aufbau und Schutz
des neuen Stäates herangezogen worden. Ein ſehnlicher Wunſch
der Stahlhelmer geht damit in Erfüllung: Nicht nach
Rech=
ten hatten ſie ja gefragt, ſondern nach
Pflich=
ten, ſie wollten mithelfen und mitarbeiten und
nicht tatenlos zuſehen. Daß es dahin gekommen iſt,
das danken ſie neben der Großherzigkeit des Führers vor allem
dem klugen politiſchen Gefühl ihres Bundesführers, des
Reichs=
arbeitsminiſters Franz Seldte. Indem er ſich ſelbſt der erſten
Führerſtelle begab, hat er ſeinen Kameraden den größten Dienſt
erwieſen.
Blick in den großen Sitzungsſaal des Reichsgerichts während, der erſten Verhandlung.
Vor dem Richtertiſch ſieht man den Hauptangeklagten Marinus van der Lubbe (X).
Seite 2 — Nr. 264
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. September 1933
(Fortſetzung von Seite 1 Spalte 2.)
zum Losſchlagen gebracht werden müſſen, um das ihnen nicht
genehme Syſtem zu ſtürzen.”
Hier greift
Oberreichsanwalk Dr. Wernei
ein und fragt den Zeugen, ob das Haus, das van der Lubbe
zu einem kommuniſtiſchen Verſammlungslokal eingerichtet hatte,
ein Sammelpunkt homoſexueller Perſonen geweſen ſein ſoll. —
Kriminalkommiſſar Heiſſig: „Er habe in Holland davon
nichts gehört.” — Sodann verweiſt Rechtsanwalt Dr. Sac
auf den Inhalt des Braunbuches, nach dem gerade dieſes Haus
eine übelberüchtigte Laſterhöhle geweſen ſein ſoll. Auch davon
hat der Zeuge nichts gehört. Auf eine Frage des
Landgerichts=
direktors Pariſius, was es mit dem Vorwurf im
Braun=
buch, daß die Ermittlungen in Holland einſeitig geweſen ſeien,
auf ſich habe, erklärt der Zeuge ganz eindeutig, er habe jeden
vernommen, der ſich ihm dazu zur Verfügung geſtellt habe.
Oberreichsanwalt Dr. Werner macht dann die Mitteilung,
daß in der holländiſchen Preſſe die Nachricht erſchienen ſei, van
der Lubbe habe einen Brief ſeiner Familie, in dem ihm die
Anahme des Rechtsanwalts Stomps zum Verteidiger empfohlen
ſei, nicht erhalten. Der Brief ſei ihm nicht ausgefolgt worden.
Er frage nun van der Lubbe, ob ihm der Brief ausgehändigt
worden ſei. Van der Lubbe antwortet mit nein, gleich darauf
aber mit ja.
Dann tritt eine Pauſe ein, in der ſich der holländiſche
Ver=
teidiger Stomps mit van der Lubbe unterhalten darf.
Nach Wiedereröffnung der Verhandlung teilt der
Bericht=
erſtatter Reichsgerichtsrat Ruſch mit, daß ſich bei den Akten ein
vom 15. September aus Leyden datiertes Schreiben befindet, in
dem die Familie van der Lubbes bittet, ein beigefügtes
Schrei=
ben an van der Lubbe, das ſich auf die Verteidigerfrage beziehe,
dem Angeklagten weiterzuleiten. Das bei den Akten befindliche
Protokoll beſagt, daß das beigefügte Schreiben van der Lubbe
ausgehändigt worden iſt und daß dieſer nach Kenntnisnahme
ausdrücklich auf eine Verteidigung durch Rechtsanwalt Stomps
verzichtet habe.
Gefängnisdirektor Dietze erklärt, daß dieſes Schreiben dem
Angeklagten ausgehändigt wurde. Danach habe van der Lubbe
erklärt, er wünſche nicht, von dem Rechtsanwalt Stomps
ver=
treten zu werden.
Der Vorſitzende fragt nun ban der Lubbe: Haben Sie in
der Pauſe mit Herrn Stomps geſprochen?
Van der Lubbe: Nein.
Rechtsanwalt Dr. Seuffert: Herr Stomps hat zuſammen
mit dem Dolmetſcher und mit mir den Angeklagten geſprochen
und hat ihm vorgeſtellt, daß es der Wunſch der Familie ſei, daß
er (Stomps) die Verteidigung übernehme. Van der Lubbe hat
ſich aber vollſtändig ablehnend gezeigt.
Der Oberreichsanwalt beantragt, den im Saal anweſenden
holländiſchen Anwalk Stomps als Zeugen
zu vernehmen. Rechtsanwalt Stomps=Hemſtede, Rechtsanwalt
in Harlem, legt den Eid in deutſcher Sprache ab und gibt ſeine
Antworten auch in fließendem Deutſch. Er beſtätigt, daß bei
der Unterredung mit dem Angeklagten van der Lubbe der
Ver=
teidiger und der Dolmetſcher anweſend waren. Der
Offizial=
verteidiger habe ihn ſchließlich allein in Gegenwart des
Dol=
metſchers mit van der Lubbe ſprechen laſſen. Er, Stomps, habe
auf verſchiedene Art und Weiſe verſucht, etwas aus dem
An=
geklagten herauszubekommen, der ſich aber geweigert habe,
irgendeine Antwort zu geben. Er habe ihn ſchließlich gefragt,
warum er ihn (Stomps) nicht als Verteidiger wünſche. Darauf
habe van der Lubbe keine Antwort gegeben.
Rechtsanwalt Dr. Sack fragt dann den holländiſchen
Rechts=
anwalt Stomps, ob ban der Lubbe ſexuell anormal veranlagt
ſei. Stomps erwidert darauf, daß ihm davon nichts bekannt ſei,
Dann gibt der Oberreichsanwalt Dr. Werner einen Brief
des Oberleutnants Schultz bekannt, in dem dieſer auf gewiſſe
Anwürfe der „Weltbühne” vom 31. Auguſt 1933 erklärt, er habe
zurzeit des Reichstagsbrandes krank gelegen. Er habe auch weder
vorher noch nachher Verbindung mit Heines und Helldorf
ge=
habt, und er könne deshalb auch nicht mit dieſen Perſonen
gemeinfam auf Anweiſung des Miniſterpräſidenten Göring, wie
dies im Brief behauptet ſei, den Reichstagsbrand organiſiert
haben. Er habe ſich überhaupt lange Zeit gar nicht politiſch
be=
tätigt.
Zu Beginn des letzten Verhandlungsabſchnittes wendet ſich
Rechtsanwalt Dr. Sack in einer Erklärung gegen die
unwahr=
haftige Berichterſtattung eines Teiles der ausländiſchen Preſſe
und bittet den Vorſitzenden, Vertreter dieſer Preſſe von den
Verhandlungen auszuſchließen. Senatspräſident Dr. Bünger
antwortet mit der Erklärung, daß er es ablehne, noch einmal
die abſolute Unabhängigkeit des Reichsgerichts zu verſichern.
Die Verhandlung wird ſodann auf Samstag vertagt.
* Peker Cornelius.
Zum 150. Geburtstag.
Von P. Bergenholt.
Innerhalb der deutſchen Malkunſt iſt das Sondergebiet der
„Monumentalmalerei” immer nur von wenigen gepflegt worden.
Man kann dieſe Künſtler, wie man ſo ſagt, an den Fingern
her=
zählen. Hält man aber nach ihren Größten Ausſchau, dann trifft
man neben Rethel auf Peter Cornelius. Schon deshalb lohnt es
von ihm an ſeinem 150. Geburtstage zu ſprechen! Und wenn auch
heute längſt der einſtmals heftig entbrennende Kunſtſtreit
begra=
ben iſt, irgendwie iſt er dennoch nicht völlig begraben; immer
wieder taucht er gelegentlich in Kunſtdebatten auf; nicht ſo hitzig
natürlich, wie in der erſten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts,
aber immer doch noch intereſſiert genug, um hier den Standort
dieſes Künſtlers erneut aufzuzeigen! Denn gerade vom Heute aus
ergeben ſich, ſo glauben wir, neue Geſichtspunkte, unter die ſein
Werk zu ſtellen iſt, Geſichtspunkte volklicher und völkiſcher Art, die
in den damaligen Debatten deshalb weniger mitklangen, weil
man dieſe Fragen weniger aktuell empfand, weil man, aus der
Zeitlage her individualiſtiſch und liberaliſtiſch orientiert, an ihnen
vorbeigehen mußte, um Zeitliches, Modiſches, Stiliſtiſches,
Farb=
liches uſw. in den Vordergrund zu ſchieben, während heute die To
talität ſeiner Erſcheinung, weil das Nordiſch=Germaniſche
Corne=
lius' herausgehoben zu werden verdient! Und das gerade heute
mit vollem Recht!
Wir denken dabei nicht nur an das Genealogiſche, das in dem
Namen Cornelius (über Cornel, Cornelius und Corneliſſen) weit
ins Niederdeutſche und Holländiſche zurückgreift, ſondern in der
Hauptſache an die Ausdruckskraft und Geſtaltungsfähigkeit der
Kunſt dieſes Peter Cornelius; wenn wir ihr nachgehen, treffen
wir auf ausgeſprochen Nordiſches! Und wenn in ſeinen allererſten
maleriſchen und zeichneriſchen Anfängen auch noch die Schule P.
Langers im franzöſiſch=akademiſchen Sinne nachklingt, und wenn
in ihnen auch noch im Farbtonlichen einſchmeichelnd Süßliches
aus Rokokovirtuoſitäten deutbar wird, ſo ergibt ſich doch ſchon ſehr
bald bei dem heranreifenden Künſtler eine kluge und ernſte
Selbſtbeſinnung, eine Orientierung an Fragen, die ihm aus ſeiner
Zeit zuwachſen: Man ſucht damals aus deutſcher Erniedrigung
her mehr und mehr nach Klärungen, nach neuen Anhaltspunkten,
nach neuen Fundamentierungen verloren gegangenen oder ſtark
ge=
fährdeten deutſchen Weſens! Das junge Deutſchland will einen
Standpunkt, eine Lebenshaltung und darin eine neue Lebens=
In=
haltgebung! Es taſtet literariſch über Wackenroder, Tieck, Novalis,
die Schlegels im Gegenſatz der Nur=Ratio der Franzoſen und Auf
klärer zum Irrationalen vor, zum mehr Religiöſen, zum
Roman=
tiſchen! Es wendet ſich alſo zurück, und die Künſte, die
angewand=
ten, wie die bildenden, folgen darin!
TU. Genf, 22. September.
Die 67. Tagung des Völkerbundrates wurde am Freitag
vor=
mittag unter dem Vorſitz des norwegiſchen Außenminiſters
Mo=
winckel zunächſt mit einer geheimen Sitzung eröffnet. Die deutſche
Regierung iſt durch ihren ſtändigen Vertreter, Geſandten von
Kel=
ler, vertreten. Die franzöſiſche Regierung ließ ſich durch ihren
Bot=
ſchafter in Bern, Grafen Clauzel, die engliſche Regierung durch
einen höheren Beamten des Foreign Office vertreten.
In der Sitzung iſt der Danziger Völkerbundskommiſſar
Ro=
ſting zum Direktor der Minderheitenabteilung des
Völkerbunds=
ſekretariates ernannt worden.
In letzter Stunde war von franzöſiſch=polniſcher
Seite eine Intrigue eingeleitet worden, um die Wahl
Roſtings zu verhindern. Das „Journal des Nations” brachte einen
für internationale Verhältniſſe ungewöhnlich groben Angriff auf
Roſting, in dem ihm ſchwerſte Verletzung ſeiner Pflichten,
Dul=
dung und Unterſtützung des Nationalſozialismus in Danzig und
offene Sympathie für den Nationalſozialismus vorgeworfen
wurde. Verſuche, in der geheimen Ratsſitzung die Ernennung
Ro=
ſtings auf eine nächſte Sitzung zu verſchieben, für die die polniſche
Regierung den Vertreter einer anderen Macht vorgeſchoben hatte
cheiterten jedoch an der Feſthaltung des Präſidenten.
Von deutſcher Seite kann die Wahl Roſtings zum Direktor
der Minderheitenabteilung aufs Wärmſte begrüßt werden. In
ſeiner langjährigen Tätigkeit im Völkerbundsſekretariat und als
Völkerbundskommiſſar in Danzig hat der Däne Roſting ſtets in
hohem Grade objektiv und gerecht ſeine Geſchäfte geführt und
ge=
rade ein für Genfer Verhältniſſe ſeltenes Verſtändnis für die
deutſchen Intereſſen gezeigt. Nach der jahrelangen völligen
Miß=
achtung der Minderheitenintereſſen im Völkerbundsſekretariat
dürfte jetzt durch die Perſon Roſtings geſichert ſein, daß jetzt end
lich eine ernſthafte und gerechtere Prüfung der zahlloſen
fortlau=
fend eingehenden Minderheitenbeſchwerden erfolgt
Anſchließend trat der Völkerbundsrat zu einer öffentlichen
Sitzung zuſammen, in der jedoch nur nebenſächliche Fragen
inter=
nationale geiſtige Zuſammenarbeit, ein engliſcher Vorſchlag auf
Schaffung eines internationalen Architektenausſchuſſes unter der
Aufſicht des Völkerbundes und Opiumfragen behandelt wurden.
Die aſſyriſche Frage bis Oktober verkagt.
Der Völkerbundsrat hat in geheimer Sitzung heute beſchloſſen,
die auf der Tagesordnung ſtehende aſſyriſche Frage (Bedrohung
der chriſtlichen aſſyriſchen Minderheiten durch die Irak=Regierung)
am Ende der heute begonnenen Ratstagung, ſomit vorausſichtlich
erſt im Oktober, zu behandeln. Der Antrag der Irak=Regierung,
die Frage auf die nächſte Tagung zu verſchieben, iſt daher nicht
berückſichtigt worden.
Staaksſekrefär v. Rohr in den Ruheſtand verſekzt.
WIB. Berlin, 22. September.
Der Staatsſekretär im Reichsminiſterium für Ernährung und
Landwirtſchaft, v. Rohr, iſt unter Gewährung des geſetzlichen
Wartegeldes in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt worden.
Vom Tage.
Als Nachfolger Reinhold Muchows iſt Claus Selzner (Pfalz),
M. d. R., berufen worden.
Der polniſche Miniſterpräſident und der polniſche
Handels=
miniſter ſind am Freitag zum offiziellen Gegenbeſuch in Danzig
eingetroffen.
Gegen den Herausgeber des „Braunbuch” Willi Münzenberg
hat der Amſterdamer Staatsanwalt einen Steckbrief wegen
Be=
truges erlaſſen.
Der außenpolitiſche Berichterſtatter des „Excelſior” ſchrieb u. a.,
Muſſolini habe den franzöſiſchen Botſchafter geſtern dahin
unter=
richtet, daß die italieniſche Abordnung in Genf der von Frankreidk
gewünſchten internationalen Kontrolle grundſätzlich zuſtimmen
werde. Die italieniſche Regierung unterſtütze aber auch die
deut=
ſchen Forderungen auf eine teilweiſe Reviſion der Militärklauſeln
des Verſailler Vertrags.
Präſident Rooſevelt ermächtigte die Bundesfarmverwaltung
zum Ankauf von Getreide, Wolle und Baumwolle im Werte von
75 Millionen Dollar, um dieſe Rohſtoffe unter 3 500 000
bedürf=
tige Familien zu verteilen. Desgleichen wurden für 100 Millionen
engliſche Pfund Schweinefleiſch zu demſelben Zweck aufgekauft.
Die Diktatur Dollfuß wird von der engliſchen Preſſe mit etwas
gemiſchten Gefühlen aufgenommen, da ſie nicht überſehen kann, ob
eine ruhige Weiterentwicklung in Oeſterreich im Sinne der
eng=
liſchen Politik ſichergeſtellt iſt.
Dieſes junge Deutſchland ſtößt, aus der Zeit in die Zeit, auf
Goethe; der ſteht überragend da; an ihm kann man nicht vorbei.
Aber dieſer Goethe, ein Jahrzehnt nach 1800, iſt ja der alternde
Goethe, der Abgeklärte, der Klaſſiziſt, der Aeſthet weltbürgerlicher
Peter Ritter von Cornelius,
Obſervanz; er iſt nicht mehr der Goethe des 1. Fauſtteils, nicht der
des Goetz, nicht der des Straßburger Münſters in inbrünſtiger
Gotik! Er iſt der in Ratio weiſe Goethe! Alſo weg von ihm, weg
von dieſem Goethe! Und zurück zu deſſen mittelalterlicher Welt
tiefinnerlichſter Religion! Da trifft man auf Gotiſches, in ihm au
Nordiſches, und beides iſt eins! Alſo trifft man auch auf nordiſche
Helden= und Sagenbereiche, und in ihnen (Cornelius in den
Illu=
ſtrationen zum Fauſt 1. und zum Nibelungenlied) auf
Urgerma=
niſches! Aber von der mehr religiöſen Seite her trifft man eben
auf das Religiöſe, d. h. im Maleriſchen beſonders auf Raffael und
Boticelli! Beide Kraftkomponenten muß man kennen, um Peter
Cornelius richtig zu verſtehen; denn nun ſtrebt er in Düſſeldorf
und Frankfurt und ſelbſt noch in ſeiner römiſchen Zeit als
Deut=
ſcher dem urgermaniſchen Sagengut nach, als religiöſer
Sucher (im Katholizismus, den er nicht eng auffaßt) aber dem
„Nazarenertum” der Jungen, die unweit Rom im Kloſter San
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon und ſein
Stell=
vertreter Eden haben am Freitag in Paris wieder mit den
Fran=
zoſen verhandelt und ſind dann nach Genf weitergefahren. Ob die
Bemühungen um eine Verſtändigung weitergediehen ſind, iſt zur
Stunde noch ungewiß. Das große Rätſelraten wird alſo fortgeſetzt
und die Entſcheidung iſt nach Genf verlegt. Frankreich ſcheint
hals=
ſtarrig zu ſein, und will von ſeinen Forderungen nichts ablaſſen,
während die Engländer ſich um ein Kompromiß bemühen
Die engliſche Linie geht offenbar in der Richtung, daß
Ab=
rüſtung und Kontrolle miteinander verkoppelt werden ſollen und
daß unter dieſen Umſtänden England bereit wäre, ſich mit einer
ſolchen dauernden Kontrolle abzufinden, während Frankreich
im=
mer noch an einem Nacheinander feſthält, alſo die Kontrolle haben
möchte, die Abrüſtung aber auf längere Zeit hinausziehen will.
Von anderer Seite wird angedeutet, daß England für eine
ſofortige Verdoppelung der Reichswehr eintrete unter
gleichzeiti=
ger Umwandlung in eine Miliz, und daß erſt nach Ablauf dieſer
Umgeſtaltung, für die dreiviertel Jahre vorgeſehen ſind, die
dreijährige Probezeit einſetzen ſoll. Das iſt aber vorläufig wohl
eines der vielen Gerüchte, die in diplomatiſchen Kreiſen
herumge=
tragen werden
Es ſind außerdem noch zahlreiche andere Lesarten in Umlauf
und man fühlt aus alledem heraus, daß im Augenblick eine
Eini=
gung zwiſchen den Engländern und Franzoſen noch nicht erzielt iſt,
und vermutlich ſo raſch auch nicht erzielt werden wird, weil
Lon=
don und Paris Wert darauf legen, wenn möglich, auch Amerika
und Italien zuzuziehen. Die Italiener ſchätzen die Ausſichten
eines Ausgleichs ſehr gering ein und ſehen einen Ausweg nur in
der Einberufung der Mächte des Viererpaktes, vielleicht erſt
nach=
dem die Abrüſtungskonferenz aufgeflogen iſt. Ueber alle dieſe
Zu=
ſammenhänge wird man wohl erſt in Genf, wenn Spieler und
Gegenſpieler verſammelt ſind, Näheres erfahren.
Einräumung von Warenkrediken an die Ruſſen.
Berlin, 22. September.
Präſident Rooſevelt bemüht ſich mit allen Mitteln,
zur Durchführung ſeiner Wirtſchaftspolitik die Ausfuhr zu
ſtei=
gern. Er hat deshalb die politiſche und wirtſchaftliche Abneigung,
die ſeit Jahren in den Vereinigten Staaten gegen die Sowjets
beſtand, überwunden und die Fäden nach Rußland enger
ge=
knüpft. Während ſeither eine völlige Sperre für alle Ruſſen zur
Einreiſe nach Amerika beſtand, haben die Konſulate offenbar jetzt
andere Anweiſungen erhalten, denn ſie geben die Einreiſe frei,
wenn nur die Tätigung von Geſchäften glaubhaft gemacht wird.
Dafür haben die Ruſſen der kommuniſtiſchen Propaganda
Anwei=
ſung gegeben, kurz zu treten, wenn es ſich hierbei ſicherlich auch
nur um eine vorübergehende Erſcheinung handeln dürfte. Für
die Ruſſen iſt aber maßgeblich, daß ſie in ihrer großen
Geldkala=
mität Kredite brauchen, und darin iſt Herr Rooſevelt jetzt ſehr
großzügig.
Wie man hört, iſt ein Kredit von 70 Millionen
Dollar bereits bewilligt, der für die Einfuhr von
Waren nach Rußland beſtimmt iſt. Ueber einen weiteren
Kre=
dit wird erfolgreich verhandelt, ſogar in der Form, daß jetzt
auch die Vereinigten Staaten bereit ſind, nach
deutſchem Muſter eine Staatsgarantie zu
ge=
ben. Die offizielle Anerkennung der Sowjetunion iſt zwar im
Augenblick noch nicht ſpruchreif, aber die enger geknüpften
Han=
delsbeziehungen ſind wohl der erſte Schritt dazu. Wir dürfem
alſo feſtſtellen, daß das, was vor Jahren Deutſchland beinahe
als Weltverbrechen angerechnet wurde, heute von den anderen
Mächten als eine Selbſtverſtändlichkeit betrachtet wird.
Die Deutſche Beamkenſchaft opferk 2 Millionen RM.
monaklich.
Berlin, 22. September.
Wie der Deutſche Beamtenbund mitteilt, geht aus den
bis=
her eingegangenen Meldungen über die Spenden der Deutſchen
Beamtenſchaft zur Stiftung für Opfer der Arbeit hervor, daf
die Spenden der Beamten monatlich die Höhe von 2 Mill. RM.
erreichen. Da die Sammlung noch nicht abgeſchloſſen ſei, könne
ſogar von einer bedeutenden Steigerung dieſer Summe gerechne
werden. Mit einer ſolchen Opferbereitſchaft hätten die deutſcher
Beamten bewieſen, daß ſie gewillt ſind, im Geiſte unſeres
Füh=
rers Adolf Hitler zu handeln, um mitzuwirken am
Wiederauf=
bau des Deutſchen Reiches. In dieſem nationalſozialiſtiſchen
Geiſt würden ſie auch mithelfen an dem großen Winterhilfswerk
der Reichsregierung zur Linderung der allgemeinen Not.
Iſidoro leben und ſich in die Welt Peruginos, Fra Angelicos und
vor allem Raffaels verſenken. Es ſind die Overbeck, Vogel,
Hot=
tinger, Sutter, Pforr und andere . . . .
Ihre Kunſt iſt damals ebenſo ſehr Revolution gegen
Erſtar=
rung und Nur=Akademikertum, wie das junge literariſch=
roman=
tiſche Deutſchland Revolution gegen den alternden Goethe iſt; und
in dieſer Revolution ſteht Cornelius vorneweg! Aber während
die anderen ſich mehr und mehr dem Bann des Nazareniſchen
er=
geben, iſt er ſelbſt eine zu ſtarke Perſönlichkeit, die nicht
Weſens=
gemäßes abſcheidet; ſo nimmt er zwar Italieniſches in ſich auf.
weil auch er, wie alle Italienſucher, der italieniſchen Schönheit
ſeinen Tribut zahlt; man erkennt dieſe Einflüſſe in den großen
Bartholdi=Fresken, in den Dante=Entwürfen für die Villa
Maſ=
ſimi uſw., und auch in den gewaltigen Bildwerken der Münchener
Glyptothek oder den Entwürfen für die Loggien der Pinakothek,
und in dem rieſig dimenſionierten Malwerk der Münchener Lud
wigskirche ſchwingen ſie nach. Aber ſie werden, namentlich in der
Münchener und der anſchließenden Berliner Zeit (Kartons für
den Sampo Santo), durch die Kunſtanſchauungen des Meiſters
gleichſam durchgefiltert, ein gewiſſer Niederſchlag von ihnen bleibt,
indes das andere, das Germaniſch=Nordiſche, das Mythiſche, die
eigentliche Dominante iſt! Denn immer wieder klingt geheimnis
voll und doch deutlich ſpürbar jener Geiſt weiter, der ſich von
dem alternden Goethe wegwandte zum jungen Goethe des
Ur=
fauſt und der neben dem Fauſtzyklus den Nibelungenzyklus ſchuf
Heldiſch in der Geſinnung, gotiſch in der Inbrunſt, myſtiſch!
Wer jemals aus dem Zyklus den Weg zur Walpurgisnacht
geſehen, den Ritt zum Rabenſtein erlebt, die Tragik der Kerker
ſzene erfühlt hat, der weiß, wie ſich hier überall geheimnisvoll
Urwaltendes, myſtiſch Mythiſches auftut, jenes Germaniſche des
Nordens, in dem Erde, Blut und Geiſt das Myſterium ihrer
un=
trennbaren Vereinigung vollziehen! Und das gleiche erſpürt man
auch im zweiten Zyklus, beſonders in Siegfrieds Tod, und noch
ſtärker wohl in Kriemhild an der Leiche Siegfrieds! Daß dieſes
Urdeutſche das italiſche Rom wohl lieben und dennoch wie eine
Gefangenſchaft empfinden konnte, verſteht ſich nach dem Geſagten
von ſelbſt. Cornelius kennzeichnet das in einem Gedicht an einen
ſeiner Freunde: „Doch kommt ihr an den ſchönen, ſtolzen Rhein, —
ſo grüßt den Alten, rufet meinen Namen — mit lauter Stimme in
die dunkle Flut! — Sprecht ihm von meiner Sehnſucht nach de
Heimat! — Und tretet ihr zu Cöllen in den Dom, — o, ſo gedenket
meiner vor dem Herrn, — auf daß ich heimgelang ins Land der
Väter!” Aber dieſes Nordiſche Deutſchtum umſchließt dann auch
die Tragik dieſes Großen. Das geiſtige und künſtleriſche Berlin
der fünfziger und ſechziger Jahre iſt ſchon ſoweit von dem Mythus
des Cornelius entfernt, daß es ihn wohl noch anſtaunt, insgeheim
bewundert, aber keinen Weg von innen her mehr zu ihm findet.
Trotz aller äußeren Ehren vollzieht ſich im Tode des Meiſters die
Tragödie eines einſamen Sterbens eines einſam gewordenen
Genies ..."
Samstag, 23. September 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 264 — Seite 3
Geſetz über Reichskulturkammer verabſchieder
neur Beichtaffe des Heichstäoineng.
Schuß der deukſchen Warenausfuhr.
Regelung neuer Wohnſiedlungen.
WTB. Berlin, 22. September.
Das Reichskabivett verabſchiedete in ſeiner heutigen Sitzung
das vom Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda
vorgelegte Reichskulturkammergeſetz. Danach wird der
Reichs=
miniſter für Volksaufklärung und Propaganda ermächtigt, die
Angehörigen der Tätigkeitszweige, die ſeinen Aufgabenkreis
be=
treffen, in Körperſchaften des öffentlichen Rechts
zuſammenzu=
faſſen. Errichtet werden:
Eine Reichsſchrifttumkammer, eine
Reichs=
preſſekammer, eine Reichsrundfunkkammer,
eine Reichstheaterkammer, eine
Reichsmuſik=
kammer und eine Reichskammer der
bilden=
den Künſte. Die vorläufige Filmkammer erhält den
Namen Reichsfilmkammer. Alle dieſe
Körperſchaf=
ten werden zu einer Reichskulturkammer vereinigt.
Das Reichskabinett genehmigte ferner
Aenderungen des Geſetzes zur Wiederherſtellung
des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933,
wodurch Zweifelsfragen geklärt werden, die ſich aus der
bis=
herigen Faſſung des Geſetzes ergeben haben. Die Vorſchriften
des Geſetzes werden ausgedehnt auf Beamte, die vor dem 8. April
1933 ausgeſchieden ſind. Ferner wird durch dieſe
Ergänzungs=
beſtimmung die Möglichkeit geſchaffen, die Fälle, in denen die
Prüfung bereits eingeleitet, aber noch nicht abgeſchloſſen iſt, bis
zum 31. März 1934 zu Ende zu bringen.
Weiterhin beſchloß die Regierung ein
Geſetz zum Schutz der deutſchen Warenausfuhr,
das eine handelspolitiſche Verteidigungsmaßnahme darſtellt, und
die Möglichkeit ſchafft, gegenüber ſolchen
Län=
dern, die deutſche Erzeugniſſe Einfuhr=
Be=
ſchränkungen unterwerfen, zum Schutze der
deutſchen Warenausfuhr ebenfalls
Einfuhrbe=
ſchränkungen anzuordnen.
Das vom Reichsjuſtizminiſter vorgelegte Patentanwaltsgeſetz
wurde heute ebenfalls verabſchiedet. Dieſes ſieht nach dem
Vor=
bild der Rechtsanwaltsordnung die
Gründung einer Patentanwaltskammer
vor, und überläßt das ehrengerichtliche Verfahren, wie bei den
Rechtsanwälten weitgehend der Handhabung durch die
Patent=
anwälte.
Schließlich wurde das vom Reichsarbeitsminiſter bereits
früher beantragte
Geſetz über die Aufſchließung von Wohnſiedlungsgebieten
durch die Reichsregierung beſchloſſen, nach dem der Reichsminiſter
für Ernährung und Landwirtſchaft Gelegenheit gehabt hat, zu
dem früheren Entwurf Stellung zu nehmen. Dieſes Geſetz ſoll die
Beſiedlung, des Bodens ordnen und nur in ſolchen
Wohnſied=
lungsgebieten Anwendung finden, in denen ohne die
Vorſchrif=
ten des Geſetzes die ausführenden Stellen nicht mehr in der Lage
waren, die Siedlungsbewegung in geordneten Bahnen zu halten.
2as Geſekz über die Aufſchließung von Wohnungs=
T*o
ſiedlungsgebieken.
Das vom Reichskabinett beſchloſſene Geſetz über die
Aufſchlie=
ßung von Wohnſiedlungsgebieten hat nunmehr die geſetzliche
Grundlage für Maßnahmen geſchaffen, deren Fehlen ſeit langem
beſonders nachteilig empfunden wurde, und bereits zu erheblichen
Schädigungen der Allgemeinheit und vielfach auch der
Siedlungs=
freudigen Kreiſe des Volkes geführt hat. Der neue Staat
unter=
ſtützt mit ganzem Herzen alle Beſtrebungen, die den deutſchen
Volksgenoſſen wieder in Verbindung mit dem Heimatboden
brin=
gen. Er iſt ſich aber bewußt, daß größere Bewegungen, wie die
Siedlungsbewegung, der Ordnung und Regelung bedürfen, wenn
ſie nicht zu Rückſchlägen führen ſollen. Während ſich die
landwirt=
ſchaftliche Siedlung wegen der Eigenart ihrer Vorbedingungen
bisher ſtandortmäßig überwiegend befriedigend vollzog, haben ſich
auf den Gebieten der Wohnſiedelung, insbeſondere in der
Um=
gebung der Großſtädte, Verhältniſſe entwickelt, die ein ordnendes
Eingreifen des Staates verlangen. Es ſind bisher vielfach wegen
des Fehlens geſetzlicher Handhaben Gebiete für die Bebauung er=
„Minelange uueg
Ein Filx vom Opfergeiſt der deutſchen Jugend.
Feſtvorſtellung im 1.T.
Nach einem Roman von K. A. Schenzinger iſt unter dem
Protektorat des Reichsjugendführers Baldur von Schirach der
Film vom Hitlerjungen Quex gedreht worden. Ein Dokument
aus der Geſchichte unſerer Zeit, ein Film von der neuen
deut=
ſchen Jugend für die Jugend. Für die Jugend, aber auch für
alle die Erwachſenen, die heute die braunen, ſchwarzen und
feldgrauen Kolonnen durch die Straßen marſchieren ſehen, die
vielleicht gar mitmarſchieren und nicht wiſſen oder vergeſſen
haben, welche Kämpfe vorangingen, die noch ſo wenige Monate
zurückliegen, die aber einen Umſchwung in der Geſchichte des
deutſchen Volkes brachten, wie er ſeit Jahrhunderten in gleichem
Ausmaß nicht erlebt wurde. Kämpfe, die den nationalen
Auf=
bruch brachten, die Sieg gekrönt ſind, die aber Opfer
forder=
ten, wie jeder Kampf. Opfer auch aus den Reihen der deutſchen
Jugend. Ihnen ſoll der Film ein Denkmal ſein. Soll ihre Taten,
ihr kleines und doch ſo großes, ſtarkes Heldentum lebendig halten
der Gegenwart und aller Zukunft. Und ſoll denen die nicht
da=
bei waren, die aber heute mitmarſchieren und ſingen „Unſere
Fahne flattert uns voran”, zeigen, daß es wichtig und gut iſt,
ſie in eine harte kämpferiſche Schule zu nehmen, in eine Schule,
durch die andere gingen und die ihnen die Kraft gab, an ihrem
Platz auszuharren bis zum letzten, bis zum harten brutalen
Ende ihres jungen blühenden Lebens.
Denn unſere Gegenwart iſt noch hart und ſchwer ſie fordert
Kampf und bedarf der Kämpfer aus und in allen Reihen und
Schichten des deutſchen Volkes. — Dieſer Film vom Hitlerjungen
Quex kann das erfüllen, was er ſoll, er wird es! Er bedeutet
eine im hohen Grade das Letzte ſeiner Abſichten meiſternde Tat.
Die Größe dieſes Filmwerkes liegt in ſeiner Schlichtheit,
in einer Primitivität, die ſtaunenswert iſt, wenn an ihrem
Maßſtab die tiefe und große, tragiſche eindringlichſte Wirkung
gemeſſen wird. Milieu wird gezeichnet aus dem Norden Berlins.
Aus Wohngegenden, in denen die materielle Not groß iſt und
die aus Verzweiflung geborenen Leidenſchaften dicht beieinander
wohnen. So dicht, daß ſie aufeinanderprallen müſſen, wo
Ge=
legenheit kommt, ſie zum Aufflammen zu bringen. Not und
Arbeitsloſigkeit, Armut und Hunger treiben die einen den
fal=
ſchen Propheten in die Arme, die ihnen vorlügen, daß das Heil
von der Internationale allein kommen kann, vom alles
zerſetzen=
den, alles zerſtörenden Kommunismus, der einzigen „Bewegung”.
— Und die anderen ſehen ſehnend
wo der Prolet hingehört.
die Ordnung, die Sauberkeit innen und außen bei denen, die
ſchloſſen worden, die niemals der Bebauung hätten zugeführt
wer=
vertretbare zum Teil unerſchwingliche Laſten entſtanden, die bei
geregelter Beſiedelung hätten verhindert werden können. Aber
auch die einzelnen Siedler ſind in vielen Fällen dadurch geſchädigt
worden, daß ſie Bauparzellen erwarben, deren Bebauung ihnen
nachher im öffentlichen Intereſſe unterſagt werden mußte.
Das vorliegende Reichsgeſetz will die Siedlungstätigkeit nicht
erſchweren oder hindern, ſondern im Gegenteil durch Ordnung
fördern. Es ſteht auf dem grundſätzlich richtigen Standpunkt, daß
der deutſche Grund und Boden kein Gegenſtand iſt, den der
ein=
zelne zum Schaden der Allgemeinheit und zum Nachteil für
an=
dere Volksgenoſſen ausnutzen oder mißbrauchen darf.
Der Inhalt des Geſetzes iſt kurz folgender:
Die oberſten Landesbehörden können beſtimmte Gebiete, in
denen eine beſonders ſtarke Wohnſiedlungstätigkeit ein ordnendes
Eingreifen notwendig macht, zu Wohnſiedlungsgebieten erklären.
In den Wohnſiedlungsgebieten muß ein Wirtſchaftsplan
für die Nutzung des Bodens beſtehen. Nach dieſem
Wirt=
ſchaftsplan hat die Bebauung des Gebietes zu erfolgen. Jeder
Grundſtücksverkehr, der vorausſichtlich zum Zwecke der Bebauung
erfolgt, bedarf der behördlichen Genehmigung. Die Genehmigung
kann verſagt werden, wenn eine Bebauung eines Grundſtückes dem
Wirtſchaftsplan widerſprechen würde; ſie kann auch an Auflagen
geknüpft werden.
Stgalsſekrefär Reinhardk erläukert
das zweite Geſekz zur Berminderung
der Arbeitsloſigkeit.
Staatsſekretär Reinhardt gab heute mittag vor Vertretern der
Preſſe Einzelheiten aus dem zweiten Geſetz zur Verminderung der
Arbeitsloſigkeit bekannt, das heute im Reichsgeſetzblatt erſcheint.
Danach wird im Abſchnitt I der Reichsminiſter der Finanzen
ermächtigt, einen Betrag
bis zu 500 Millionen RM. für die Förderung von
Inſtand=
ſetzungs= und Ergänzungsarbeiten an Gebäuden, für die
Teilung von Wohnungen und für den Umbau ſonſtiger
Räume
zur Verfügung zu ſtellen.
Dem Eigentümer eines Gebäudes werden gewährt:
1. ein Zuſchuß zu den Aufwendungen, wenn feſtgeſtellt wird, daß
die Arbeit volkswirtſchaftlich wertvoll iſt;
2. eine Verzinſung zu 4 v. H. jährlich desjenigen Betrages, den
er über den ihm gewährten Reichszuſchuß hinaus aus eigenen
oder geliehenen Mitteln aufbringt.
Staatsſekretär Reinhardt erklärte dazu, die 500 Mill. RM.
würden als Zuſchuß zu den Aufwendungen für Inſtandſetzungs=,
Ergänzungs= und Umbauarbeiten an Gebäuden in der gleichen
Weiſe vergeben werden, wie dies bisher ſchon bei den zweimal
50 Mill. RM. und einmal 100 Mill. RM. geſchehen ſei. Die
Nach=
frage nach dieſen Zuſchüſſen ſei ſo groß geweſen,
daß zum Teil nurein Zehntel aller Anträge hätte
genehmigt werden können.
Eine Neuerung des geſtern verabſchiedeten Geſetzes liege
darin, daß nicht nur Zuſchüſſe für Inſtandſetzungsarbeiten gewährt
würden, ſondern auch für Ergänzungsarbeiten an
Ge=
bäuden. Die Gewährung von Zuſchüſſen erſtrecke ſich
nicht nur auf Wohngebäude, ſondern auch auf Gebäude, die
einem gewerblichen und landwirtſchaftlichen
Betriebe dienen.
Wie Staatsſekretär Reinhardt betonte, ſei der Zweck des
Ge=
ſetzes, einem etwaigen Wiederanſteigen der Arbeitsloſenziffer in
den kommenden Monaten mit aller Kraft entgegenzuwirken. Die
Gewährung von Zuſchüſſen in Höhe von 500 Millionen würde zu
einem Umſatz von 2 Milliarden RM. führen. In dieſen 2
Mil=
liarden ſei etwa eine Milliarde für Arbeitslöhne enihalten. Dieſe
eine Milliarde ſtelle bei einem jährlichen Lohndurchſchnitt von
2000 RM. den Lohn für etwa eine Million Arbeiter dar.
Würde es uns gelingen, in Durchführung dieſes Planes in
den kommenden Monaten einer Million Arbeiter Beſchäftigung
zu geben zum Ausgleich des Rückganges aus den Außenberufen,
dann würde das eine Erſparnis an Arbeitsloſenunterſtützung für
dieſe ſechs Monate von 250 Mill. RM. ſein. Da der im Umſatz
enthaltene Anteil der Steuern und Soziallaſten 15 v. H. beträgt,
führe der Umſatz der zwei Milliarden zu einer Verbeſſerung der
Einnahmeſeite in den Haushalten von Reich. Ländern, Gemeinden
und Sozialverſicherungskaſſen um etwa 300 Mill. RM., ſo daß
ins=
geſamt eine Erſparnis von 550 Mill. RM. herauskomme, alſo
dem Hakenkreuz folgen, der Idee Adolf Hitlers und ſeiner
Kämpfer, die ihm halfen, das Volk wieder zum Beſinnen auf
ſich ſelbſt zu bringen, zum Glauben an eine reine, ſchöne und
ſtarke Zukunft Deutſchlands und des deutſchen Volkes, für
dos die Väter und Brüder draußen ſtanden in 4 furchtbaren
Jahren, deren Opfer nicht vergeſſen, nicht verraten werden
dürfen durch die „Kommune”, die nur exiſtieren kann von der
Unzufriedenheit, von der Aufpeitſchung niederſter Inſtinkte.
In dieſem Milieu lebt der kleine Druckerlehrling fleißig
und ordentlich. Der Vater und alle Bekannten Kommuniſten die
auch ihn, den Jungen, gewinnen wollen. Der Zufall aber bringt
ihn mit der Hitlerjugend zuſammen. Zu denen zieht’s ihn, zu ihrem
tiefinnerſt gefühlten reinen Menſchentum. Daraus erwächſt der
tragiſche Konflikt, der nach endlicher Erfüllung heißeſten
Wun=
ſches mit dem Opfertod des kleinen Kämpfers im Braunhemd,
mit dem Meuchelmord der Gegner endet.
Die Schlichtheit der Darſtellung ſowohl wie der äußeren
Aufmachung, die ſo gar nichts Heldiſches zeichnet, die aber gerade
darum das wirklich Heldenhafte, das nicht Gewollte, aber
inner=
lich Geſpürte, Drängende ſo hell auflodern läßt, dieſe
Schlicht=
heit iſt es, die tiefſt erſchüttert und die dieſem Film
Gleich=
wertiges nicht zur Seite ſtehen hat. — Die Herſtellungsgruppe
Karl Ritter die Regie von Hans Steinhoff und die
aus=
gezeichnete Darſtellung, vor allem des kleinen, namenloſen
Hitler=
jungen, des „Quex”, dann aber auch Heinrich Georges, der
Verta Drews und Notraut Richters, Clauß Clauſens
Hermann Speelmans und vieler anderer bedingen den
Erfolg, der reſtlos iſt. —
Die geſtrige Premiere im UT. war im Rahmen einer
Feſt=
vorſtellung gehalten, die der Film nach Qualität und Tendenz
vollauf rechtfertigt. Das Theater war feſtlich geſchmückt, Bäume
und Blattgrün umrahmten die Embleme der Freiheitsbewegung
und die Bildniſſe des Führers. Hitlerjugend ſtellte Ehrenwache im
Aufgang und Fahnenabordnungen auf die Bühne. Und
Hitler=
jungen ſangen ihre Marſchlieder zur Einleitung, blieſen Fanfaren
und ſchlugen tapfer ihre altdeutſche Trommel. Oberbannführer
Bloch hielt eine feurig=kernige Anſprache, die das Gedenken der
drei durch Mörderhand gefallenen Jungen ſeines Bannes
um=
rahmte und die eine Mahnung an die Jugend war, eindringlich,
und ernſt zu helfen am großen Werk des Wiederaufbaues des
Vaterlandes, wenn es ſein muß bis zum Letzten. Muſikvorträge
der Polizeikapelle unter Obermuſikmeiſter Buslau füllten die
Pauſen und begleiteten am Schluſſe das Deutſchland= und Horſt=
Weſſel=Lied. — Das Haus war vollbeſetzt. Viele behördliche
Ver=
treter und Rangträger der SA. und SS. waren anweſend.
M. St.
* Heſſiſches Gewerbeſteurrecht von Dr. Hermann Neuſchäffer,
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht in Darmſtadt.
1933. Verlag J. Diemer, Mainz. 55 Seiten. Preis 2,80 RM.
50 Mil. RM. über den Betrag hinaus, der nunmehr zur
Ver=
fügung geſtellt werde.
Zum zweiten Abſchnitt des neuen Geſetzes führte der
Staats=
ſekretär aus, daß
die landwirtſchaftliche Grundſteuer um 100 Mill. RM.
ermäßigt werden
den dürfen. Daraus ſind den Gemeinden volkswirtſchaftlich nicht wird. Es bleibe den Landesregierungen überlaſſen, in welcher
Weiſe ſie die vorgeſchriebene Senkung der Grundſteuer vornehmen
wollen. Die Senkung des Grundſteueraufkommens
werde etwa 16 Prozent betragen.
Einem Wunſche der Landwirtſchaft auf einheitliche Feſtſetzung
der landwirtſchaftlichen Umſatzſteuer entſprechend
werde im dritten Abſchnitt der Satz mit Wirkung vom 1. Oktober
d. J. für die Landwirtſchaft einheitlich auf ein Prozent feſtgelegt.
Durch die Beſtimmungen des vierten Abſchnittes üb’r
Steuerbefreiung für neuerrichtete
Kleinwoh=
nungen und Eigenheime werden die bisher gelienden
Vorſchriften über das Jahr 1934 hinaus ergänzt. Die
Steuerbe=
freiung erſtreckt ſich in Zukunft auf Bauten, die nach Ablauf der
bisherigen Friſt, die bis zum 1. März 1934 bzw. bis 31. Mai
1933 läuft, bezugsfertig werden. Kleinwohnungen, die in
den Rechnungsjahren 1934 und 35, und
Eigen=
heime, die in den Rechnungsjahren 1954 bis
1938 bezugsfertig werden, werden von der
Ein=
kommens= und Vermögensſteuer von der
Grund=
ſteuer des Landes und von der Hälfte der
Grund=
ſteuer der Gemeinden oder Gemeindeverbände
befreit.
Die Beſtimmungen des fünften Abſchnittes über Senkung
der Grundſteuern über Neuhausbeſitz beziehen ſich
auf diejenigen Neubauten, die in den Jahren 1924 bis 1930
erſtellt worden ſind.
Staatsſekretär Reinhard erläuterte ſodann das neue
Ge=
meinde=Umſchuldungsgeſetz. Dieſes regelt die
Umſchuldung der Gemeinden,
die wegen ihres Schuldendienſtes aus kurzfriſtiger Verſchuldung
notleidend geworden ſind oder vor der Gefahr ſtehen, notleidend
zu werden.
Jede dem Umſchuldungsverband angehörende Gemeinde iſt
be=
rechtigt, ihren inländiſchen Gläubigern die Umſchuldung
kurzfriſti=
gen Forderungen in Schuldverſchreibungen anzubieten. Als
kurz=
friſtige Forderungen werden ſolche angeſehen, die entweder ſchon
fällig ſind oder bis zum 31. März 1935 fällig werden. Auch ſolche
Forderungen gelten als kurzfriſtig, die zwar urſprünglich
lang=
friſtig waren, deren Ablauf aber in die erwähnte Friſt bis zum
31. März 1935 fällt. Lieferanten= und Handwerkerforderungen
ſowie kurzfriſtige ausländiſche Schulden ſind ausgenommen.
Um die Ordnung der Gemeindefinanzen nicht nur auf Dienſt
der vorhandenen Schulden zu beſchränken, wird allen Gemeinden,
auch den nicht im Sinne des Geſetzes notleidenden, alſo dem
Um=
ſchuldungsverband nicht angeſchloſſenen, ein allgemeines
Darlehensverbot bis zum 31. März 1935 auferlegt.
Die Enklaſtung der Gemeinden.
Die Reichsanſtalk ſpringk für die Kriſenfürſorge ein.
Die neuen großzügigen Maßnahmen der Reichsregierung auf
dem Gebiete der Arbeitsloſenverſicherung und der kommunalen
Umſchuldung bedeuten eine ſehr fühlbare Entlaſtung der deutſchen
Gemeinden. Allein die Regelung, daß in Zukunft der
Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Ar=
beitsloſenverſicherung die Geſamtkoſten der
Kriſenfürſorge übernimmt, wird die Lage der
kom=
munalen Haushalte erheblich erleichtern. Von gut unterrichteter
Seite wird darauf hingewieſen, daß in den letzten
Mona=
ten die Gemeinden durchſchnittlich 14 bis 15
Mil=
lionen monatlich, als ihren Beitrag zur
Kri=
ſenfürſorge aufbringen mußten, den vom 1. Oktober ab
die Reichsanſtalt übernehmen ſoll. Damit dürfte aber auf jeden
Fall der bei den Gemeinden für das Jahr 1933 geſchätzte
Fehl=
betrag aus der Durchführung der Arbeitloſenhilfe, den
Staats=
kommiſſar Dr. Lippert kürzlich auf rund 170 Mill. RM. beziffert
hat, um einen großen Teil verringert ſein. In dem früher
ſtän=
digen Kampf zwiſchen Gemeinden und Staat um die Verteilung
der Laſten für die Arbeitsloſenhilfe iſt jetzt eine Löſung gefunden,
die den Städten nicht mehr zumutet, als ſie wirklich leiſten
können.
Die Reichsanſtalt wird nach der Neuregelung die geſamte
Kriſenfürſorge übernehmen, für die ſie, nach dem Durchſchnitt der
letzten Monate gerechnet, etwa 80 bis 90 Mill. RM. monatlich
aufbringen muß. Zur Finanzierung dient, wie wir von
unter=
richteter Seite hören, zunächſt die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe,
die in den letzten Monaten durchſchnittlich 45 Mill. RM.
er=
brachte, der Reſt wird aus den Ueberſchüſſen der Reichsanſtalt
gedeckt werden, die zuletzt zwiſchen 30 und 36 Mill. RM. im
Mo=
nat ſchwankten.
Eine längere Abhandlung, die in, der „Heſſiſchen Zeitſchrift
für Staats= und Gemeindeverwaltung” erſchienen war, liegt nun
in Form einer Broſchüre vor. Die gewählte Form der
ſyſtema=
tiſchen Bearbeitung der einſchlägigen Geſetze anſtatt der üblichen
Kommentarform wird dazu beitragen Sinn und Bedeutung der
nicht gerade leicht faßbaren ſteuerlichen Materie den
gewerbe=
treibenden Kreiſen beſſer verſtändlich zu machen, ein Umſtand,
der die Brauchbarkeit der Arbeit merklich erhöht.
Vermißt wird ein näheres Eingehen auf die
Entſtehungs=
geſchichte des grundlegenden Geſetzes vom 10. Mai 1928. Gerade
aus der Begründung des bezüglichen Geſetzentwurfes, der am
9. März 1928 beim Landtag einging und ſehr eilig ſchon am
9. Mai 1928 (alſo nach kaum zwei Monaten nach einem Referat
des Abg. Lux) von ihm verabſchiedet wurde, iſt — was für den
Intereſſenten zu wiſſen nötig iſt — zu entnehmen, daß damals
die heſſiſche Regierung mit dem Reichsrahmengeſetz für die
Ge=
werbeſteuer zum 1. April 1929 ſo gut wie ſicher rechnete.
was für ſie „der Anlaß war, das Geſetz ſo einfach als möglich zu
geſtalten‟. Eine Tatſache, die aber gerade nicht hat verhindern
können, daß dieſe Geſtaltung in der Praxis manche
Zweifels=
fragen hat aufkommen laſſen, deren Löſung immer einer
manch=
mal verſpätet einſetzenden Rechtſprechung vorzubehalten iſt,
wäh=
rend eine ruhige Klärung und Ausreifung der legislatoriſchen
Gedanken dem Geſetz ſelbſt zu größerem Nutzen gereicht hätte.
Er=
wünſcht wäre auch, wenn der Verfaſſer in einem kurzen Exkurs
die Frage der Gewerbeſteuerfreiheit der Sparkaſſen mit Rückſicht
auf den ihnen zugewieſenen Aufgabenkreis (bankmäßiger Betrieb
im Hinblick auf die heſſiſchen Miniſterialausſchreiben von 1924.
die adoptierte Muſterſatzung und die Reichsverordnungen vom 22
März und 24. Mai 1928) einer kritiſchen Würdigung unterzogen
hätte.
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„Deutſcher Jugenddienſt”, ein Handbuch für die einheitliche
Aus=
bildung der geſamten deutſchen Jugend. 384 Seiten, über 300
Bilder, über 40 Karten, Skizzen und Tabellen. Biegſamer
Ganzleinenband RM. 2,80. (Ludwig Voggenreiter Verlag,
Potsdam).
„Möge das vorliegende Buch der Ertüchtigung der Jugend im
Sinne unſeres Führers gute Dienſte leiſten!“
Mit dieſem Satz
leitet der Jugendführer des Deutſchen Reichs, Baldur v. Schirach,
ein Werk ein, das gerade zur rechten Zeit erſcheint, um dem
Sehnen der deutſchen Jungen einen Weg zum zuchtvollen und
ſinnvollen Dienſt am Vaterland zu weiſen. Ein erſtaunlicher
Reichtum an wirklich gelebtem Leben macht es in der Tat, zu
einem führeriſchen Geſchenk an das junge Deutſchland. Es iſt kein
Gebiet des Jugendlebens, aber auch kein Fach volksſportlicher
Ausbildung denkbar, das nicht hinreichende, manchmal ſogar
um=
faſſende Darſtellung auf den faſt 400 Seiten gefunden hätte.
Da=
bei iſt eine glückliche Form gewählt, das Werk in gleicher Weiſe
für den Gebrauch des Lehrers, des Jugendführers wie des älteren
Jungen wertvoll zu machen, um das große Ziel zu erreichen:
die geſamte deutſche Jugend bis zum letzten Jungen nach einem
gültigen einheitlichen Plan und in ſtraffer, zuchtvoller Form
her=
anzubilden Ueberall, wo um dieſes Ziel ernſthaft gerungen wird,
wird künftighin dieſes Handbuch zugrunde zu legen ſein.
Seite 4 — Nr. 264
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. September 1933
HHHE
Marie Unglert
Phil. Beriſch
Verlobte
Darmſtadt
Darmſtraße 7
Mainz
Nackſtraße 2
Hilde Loewengardt
Kurt Joſepb
Verlobte
Heilbronn a. N.
Paulinenſtr. 25
Darmſtadt
Heidelbergerſtr. 9
Willi Zubrod
Minna Zubrod
geb. Moter
Vermählte
Darmſtadt
Liebfrauenſtraße 80
Kirchliche Trauung: Sonntag, 24. Gepf.,
nachmittags 2 Uhr, in der Schloßkirche. (*
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine treuſorgende liebe Frau, unſere gute
Mutter
Frau
Mind eruninertäge.
geb. Schug
nach kurzem ſchweren Leiden im 65.
Lebens=
jahre zu ſich zu nehmen.
(11542
In tiefer Trauer:
Julius Crummenauer
Ernſt Julius Crummenauer
Willi Crummenauer
Mathilde Crummenauer
geb. Overr.
Traiſa, Darmſtadt, 21. September 1933.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 24. September,
nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Am 18. September entſchlief in Oberbozen nach längerem
Teiden unſere geliebte, gute Mutter
Hlau Anone vun Serel
geb. Wanderer.
In tiefem Schmerz:
Erich von Weber
Hermann von Weber
Felicitas von Weber.
Darmſtadt, New=Vork, 22. September 1933.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen. (11532
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teiluahme, ſowie
für die zahlreichen Kranzſpenden bei dem Hinſcheiden
meines lieben, herzensguten Mannes, unſeres lieben,
treuſorgenden Vaterchens, Schwiegervaters und
Groß=
vaters
Herrn Ludwig Philipp Aßmuth
Bauführer
ſagen wir allen herzlichen Dank. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Irle für die tröſtenden Worte am
Grabe und Herrn Dr. Nahm für die liebevolle Pflege,
ſowie dem Herrn Oberbaurat Hoffmann nebſt dem
Perſonal des ſtädt. Hochbauamts, der
Männerver=
einigung der Petrusgemeinde, Herrn Gleis und den
Bewohnern der Stadtrandſiedlung für ihre letzte
Ehrung durch beſondere Kranzniederlegung.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabeth Aßmuth Wwe.
Familie Karl Lehr.
Darmſtadt, den 22. September 1933.
C
Geh. Hedizinalrat Dr. Happel
verreiſt.
Vertreter die Herren:
Sanitätsrat Dr. Birnbaum, Georgenſtr. 8
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Samstag, 23. September 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 264 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 23. September 1933.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Durch Verfügung des Heſſiſchen Staatsminiſteriums Min.=
Abtlg. 10 (Juſtiz) vom 15. September 1933 wurde im
Einver=
mehmen mit der Miniſterialabteilung 1b (Innere Verwaltung,
der Oberjuſtizrat Dr. Menges in Tarmſtadt zum Mitglied der
Prüfungskommiſſion für die große Staatsprüfung im Juſtiz= und
Verwaltungsfach ernannt.
Auf Grund des § 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 wurden mit ſofortiger
Wirkung aus dem Heſſ. Staatsdienſt entlaſſen:
der Kriminalinſpektor Georg Reibold zu Darmſtadt;
der Gendarmeriekommiſſar Adam Reubold zu Groß=Gerau;
der Polizeioberinſpektor Chriſtian Velten zu Friedberg;
der Polizeioberwachtmeiſter Otto Blöcher zu Darmſtadt:
der Kriminalpolizeimeiſter Heinrich Hummel zu Darmſtadt;
der Gendarmeriekommiſſar Heinrich Wolf in Worms:
der Gendarmeriemeiſter Karl Thielmann zu Flonheim;
der Kriminalſekretär Peter Ganſer zu Darmſtadt.
Der Gendarmeriekommiſſar Johann Trautmann zu
Fried=
berg wurde auf Grund des § 5 des Geſetzes zur
Wiederherſtel=
lung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 mit Wirkung
vom 1. Oktober 1933 zum Polizeimeiſter ernannt.
Der Polizeidirektor Guſtav Dittmar zu Darmſtadt wurde
auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung der dem Staate
geleiſte=
ten Dienſte mit Wirkung vom 1. Auguſt 1933 in den
Ruhe=
ſtand verſetzt.
In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen der Förſter
Karl Steinbach zu Ruppertsburg mit Wirkung vom 1.
No=
vember 1933.
„Arbeit und Friede.”
Unter dieſem Titel iſt rechtzeitig eine Feſtſchrift zu dem
heute beginnenden Gauparteitag des Gaues Heſſen=Naſſau
er=
ſchienen. Das inhaltlich und der künſtleriſchen Ausſtattung nach
wertvolle Heft iſt unter der verantwortlichen Leitung des
Gau=
preſſeamtsleiters Pg. Woweries entſtanden und iſt ob ſeiner
Vielſeitigkeit in Text und Bild ſowie wegen der überſichtlich
ge=
ordneten Feſtfolge nicht nur jedem Teilnehmer an der Tagung
ein unentbehrlicher Ratgeber, ſondern behält auch über die Tage
in
Maf. . Nſc centede Sdenun d Rdaschiſfe
aus den hiſtoriſchen Tagen von Nürnberg und von der
Anweſen=
heit des Reichsſtatthalters in Michelſtadt leiten über zu dem
Textteil, aus dem wir die Gedenktafel für die im Dienſt
Gefal=
lenen des Gaues erwähnen, ferner das Gedicht „Arbeit und
Friede” und eine glaubensſtarke Betrachtung über die Stellung
des Gaues in dem großen Verband der Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Arbeiterpartei, die ausklingt mit der Parole: Arbeit
und Friede! Der Inhalt wird vervollſtändigt durch ein genaues
erzeichnis aller Dienſtſtellen der Führung der Partei in der
Gau=
leitung und im Gaubereich. Dazu enthält die Feſtſchrift das mit
den Noten einer alten aufrüttelnden Melodie angeführte
Kampf=
lied des Gaues Heſſen=Naſſau: Es brach uns an ein neuer
Mor=
gen.”
— Das liebevoll und künſtleriſch ausgeſtattete Werkchen iſt
nicht durch Anzeigen belaſtet und verdient um all ſeiner
Vor=
züge willen wärmſte Beachtung, um ſo mehr, als es bei dem ſehr
beſcheidenen Preis von nur 20 Pfg. für jeden erſchwinglich iſt.
— Hohes Alter. Frau Wilhelmine Schiller, geb. Hendel,
Witwe des Werkmeiſters Auguſt Hugo Schiller, Taunusſtr. 7,
begeht heute in voller Friſche ihren 80. Geburtstag.
— Sitzung des Stadtrats am Dienstag, den 26. September,
17 Uhr, im Rathaus. Marktplatz, I. Oeffentliche Sitzung.
1. Verwaltungsbericht der Stadt Darmſtadt 1930. 2. Austauſch
ſtädtiſchen und ſtaatlichen Baugeländes am Steinberg. 3. Abſchluß
der Kaſſe der Knabenarbeitsanſtalt. 4. Abſchluß der Rechnungen
der beiden höheren Mädchenſchulen. 5. Feſtſetzung der
Mietunter=
ſtützungen aus der Hauszinsſteuer.
— Kunſthalle am Rheintor. Es ſoll darauf hingewieſen
wer=
den, daß die derzeitige Ausſtellung der Malerinnen Ella Bieger=
Junckersdorff und Dora Brandenburg=Polſter, ſowie des
rheini=
ſchen Malers Ernſt Gabler, die von allen Beſuchern ſehr beifällig
aufgenommen wurde, nur noch bis einſchließlich Sonntag, den
4. d. Mts., zu ſehen iſt. Diejenigen Kunſtfreunde unſerer Stadt,
die bisher den Beſuch dieſer anſprechenden Schau verſäumt haben,
ſollten ihn deshalb in dieſen Tagen noch nachholen.
— Die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden
Tag zur Beſichtigung von 10 bis 12.30 Uhr und von 2 bis 6 Uhr
geöffnet.
— Heute luſtiges Willy=Reichert=Gaſtſpiel im Städt. Saalbau.
Lachende Stunden! Was kann wohl in heutiger Zeit
ge=
ſünder, wertvoller und empfehlenswerter ſein, als nach dem
grauen Alltag ſich einige Stunden vor Lachen auszuſchütten!
Lachen macht geſund, und die erfreuliche Gelegenheit hierzu wird
die heutige Veranſtaltung bieten, die Willy Reichert mit
ſeinem Künſtlerenſemble nachmittags 4 Uhr und
abends 8.15 Uhr im Saalbau gibt. Willy Reichert, ſchon der
Name allein iſt genügend, um jedem Beſucher die Gewißheit zu
verſchaffen, daß hier herzlich gelacht werden muß. Der geſündeſte,
unverfälſchteſte ſchwäbiſche Humpr! Aber nicht nur Willy Reichert
allein, ſondern auch ſein neues Künſtlerperſonal ſowie die
auser=
leſenen Soliſtenkräfte werden durch die Tatſache, daß ſie auf den
verſchiedenen Kunſtgebieten das Beſte geben, eine Vorſtellung
bieten wie ſie in ihrer Art als einzig daſtehend zu bezeichnen iſt.
Eintrittspreiſe billigſt: nachmittags 4 Uhr Familien=Vorſtellung
0,60—1,50 RM. Kinder halbe Preiſe, desgleichen die Mitglie=
5 Hitlerjugend uſw. Karten im Verkehrsbüro und
der der SA., S
Hugo de Waal, ſowie Tages= und Abendkaſſe im Saalbau. (Siehe
Anzeige.)
Sonntagrückfahrkarten. Aus Anlaß der Gautagung
der NSDAP. und anderer damit zuſammenhängenden
Ver=
anſtaltungen in Frankfurt a. M. werden von allen Bahnhöfen
des Reichsbahndirektionsbezirks Mainz Sonntagrückfahrkarten
(auch Blankoſonntagrückfahrkarten) an jedermann ohne
Ausweis=
zwang mit folgender Geltungsdauer nach den Frankfurter
Bahn=
höfen ausgegeben: Hinfahrt: von Samstag, den 23. Sept.,
ab 0 Uhr bis Montag, den 25. Sept.; Rückfahrt: von Samstag,
den 23. Sept., ab 12 Uhr, bis Montag, den 25. Sept., 24 Uhr
(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt).
Heiftſches Landestheater.
23. September Anf. 20, Ende 22½ Uhr. AM.
Gaſtſpiel Otto Gebühr als „Friedrich der Große‟
Preiſe 0.70—5.50
in Fritziſche Rebellion. Sonntag
24. September Anf. 19½/ Ende 22½ Uhr. B
Preiſe 0.70—5.50
Hans Heiling.
— Heſſiſches Landestheater, Heute, Samstag abend, geht Ernſt
eyers Schauſpiel „Fritziſche Rebellion” mit Otto
Ge=
ühr als „Friedrich der Große” in Szene. Die Spielleitung
Fred Schroer die Bühnenbilder ſtammen von Elli Büttner.
it dieſem Gaſtſpiel mit Otto Gebühr gaſtiert das Heſſiſche
andestheater in Aſchaffenburg, Bad=Nauheim und Worms.
Morgen, Sonntag, wird Marſchners romantiſche Oper „Hans
eiling”, die bei Publikum und Preſſe mit gutem Beifall
ufgenommen wurde, unter der muſikaliſchen Leitung von
Kapell=
teiſter Karl Friderich gegeben. In den Hauptpartien ſind
be=
chäftigt die Damen Strack. Reining, Jacobs, und die Herren Dr.
(Ulmeroth, Drath, Kuhn und Ritzhaupt.
— Erſtes Volkskonzert im Heſſiſchen Landestheater. Unter
abführung von Dr. Schmidt=Iſſerſtedt gelangt am Montag,
en 25. September, die 9. Sinfonie von Beethoven als
Volks=
onzert zur Wiederaufführung. Neben dem Chor des
Muſikver=
ins und dem Chor des Landestheaters wirken Suſanne Horn=
Stoll, Martha Kuhn=Liebel, Dr. Allmeroth und Theo Herrmann
m vierten Satz der Sinfonie mit. Eine große Aufgabe hat das
Landestheater=Orcheſter zu erfüllen, das den Inſtrumentalpart
ur Ausführung bringt.
Verkehrswerbung in Heſſen.
Die Werbemaßnahmen zur Belebung des Verkehrs in einem der ſchönſten deutſchen Reiſegebiete
nicht länger an, daß ſich Gemeinden und Verkehrsvereine der all=
Ardelt im Heſſiſchen Berkehrsverband. gemeinen Vorteile der Verkehrswerbung bemächtigen, ohne an
Hanns Fiſcher,
Sonderkommiſſar für den Fremdenverkehr in Heſſen.
Nachdem in der Führung des Heſſiſchen Verkehrsverbandes
ſeit ungefähr ſechs Wochen ein Wechſel eingetreten iſt, erſcheint
es an der Zeit, die Oeffentlichkeit über die ſeitdem geleiſteten
Arbeiten zu unterrichten.
Zuerſt wurde die Gleichſchaltung der Verkehrsvereine
vorge=
nommen. Sie iſt bis auf einige Fälle, bei denen die Verhältniſſe
beſonders ſchwierig liegen, beendet. Es wurden an ſämtlicha
deut=
ſchen Reiſebüros als Vorarbeit für die kommende Reiſezeit 1934
zirka 18 000 Proſpekte verſchickt, die für den Beſuch unſeres Landes
werben. Anfang Auguſt fand eine Heſſenfahrt deutſcher
Journa=
liſten ſtatt, die nach den vorliegenden Preſſemeldungen ein voller
Erfolg war. Mitte September erfolgte eine ſolche ausländiſcher
Journaliſten. Auch hier ſprachen ſich die Teilnehmer anerkennend
über das Heſſenland aus. Die Anlage eines Kliſchee= und Artikel=
Archives wurde begonnen, ebenſo diejenige eines Bildarchives.
Mit dem Rheinpfälziſchen Verkehrsverband wurde ein
Ab=
kommen über gegenſeitigen koſtenloſen Plakataustauſch und
Aus=
hang geſchloſſen. Der ſeit Jahren mit beſtem Erfolg erſcheinende
Heſſenkalender wurde als Verlags=Objekt einer Privatfirma
über=
geben, getreu den Grundſätzen unſeres Stages: Arbeit und nichts
als Arbeit zu ſchaffen. Die Reliefkarten Odenwald und
Rhein=
heſſen wurden in großer Anzahl verſchickt, Einzelwerbeaktionen in
Tageszeitungen und Zeitſchriften durchgeführt.
An Werbemaßnahmen der nächſten Zeit ſind vorgeſehen:
Schaffung eines Pauſchalreiſeheftes: Durchführung einer
Studien=
reiſe von Reiſebüros=Schalterbeamten; Herausgabe beſonderer
Werbeſchriften, Gaſtſtättenverzeichniſſe und vor allen Dingen:
Schaffung einer „Firmenmarke‟, d. h. eines einprägſamen
Sym=
bols. Weiterhin Beſchaffung von geeignetem Ausſtellungsmaterial
für Reiſebüro=Schaufenſter=Ausſtellungen uſw.
Da an praktiſcher Werbearbeit in den vergangenen Jahren
faſt nichts geleiſtet werden konnte, ſo iſt der Aufbau unter den
ſchlechten finanziellen Verhältniſſen nicht leicht. Es geht deswegen
ihren Spitzenverband die entſprechende Leiſtung zu entrichten!
In der Berichtzeit wurden weiterhin folgende organiſatoriſche
Fragen behandelt und z. T. zum Abſchluß gebracht. Der
Verkehrs=
verband unterſteht einem Führer, der nach dem geltenden
Reichs=
geſetz von dem Staatsminiſter in Heſſen zu ernennen iſt. Es
wur=
den von dem Führer für Oberheſſen ein, für Rheinheſſen zwei, für
Bad=Nauheim ein Unterführer eingeſetzt. Die Führung von
Star=
kenburg bleibt zweckmäßig in der Hand des Führers ſelbſt. Jeder
dieſer Unterführer hat feſtumriſſene Aufgaben, die ſich aus der
Eigenart ſeines Landes, d. h. ſeiner Provinz, ergeben. Der
„Führerrat” kommt nach Bedarf zuſammen und berät über die
notwendigen Dinge. Entſcheidend iſt allein der Führer. Zur
Be=
arbeitung von Spezialfragen können Einzelperſonen hinzugezogen
werden. Des weiteren iſt eine Verordnung im Entwurf fertig,
welche die genaue Kompetenzabgrenzung vorſieht und ebenſo die
noch zu genehmigende Satzung. Die Wege der zukünftigen
Finan=
zierung zeichnen ſich klar ab, nachdem ſich herausgeſtellt hat, daß
mit dem Syſtem der freiwilligen Beiträge nicht mehr
durchzukom=
men iſt. In mehreren Gemeinden wurden neue Verkehrsvereine
ins Leben gerufen, bzw. die Auflöſung ſolcher, die ſich um die
Beiträge drücken wollten, erfolgreich verhindert. In Bad=
Nau=
heim wurde ein Ausſchuß eingeſetzt, der endlich die ſeit Jahren
beſtehenden Spannungen beſeitigt. Organiſationskarten wurden
entworfen und geſchaffen, ſo daß jetzt jederzeit ein klares Bild
über die Mitgliederbewegung möglich iſt. Mit den benachbarten
Verkehrsverbänden beſtehen ſchon ſeit längerer Zeit ſehr enge
Arbeitsabkommen, die im Intereſſe einer vertrauensvollen
Zu=
ſammenarbeit die pflegliche Behandlung erfahren. Wie es dann
auch das ernſthafte Beſtrehen der neuen Leitung iſt, die
Frei=
willigkeit der örtlichen Leiſtung (Werbung) mit den großartigen
Ideen einer zuſammengefaßten größeren Einheit in den richtigen
Einklang zu bringen.
Der Heſſiſche Verkehrsverband, dem eines der ſchönſten
deut=
ſchen Reiſegebiete anvertraut iſt, ſieht ſeine höchſte Aufgabe darin,
zur Entwicklung des Landes alles einzuſetzen, was ſeine
Mit=
arbeiter zu geben vermögen. Mitarbeit im Verband iſt Dienſt an
unſerem Volke!
N.5.-Volkswohlfahrt.
Die Sprechſtunden der NS.=Volkswohlfahrt werden in der
Stadt Darmſtadt abgehalten, und zwar für:
den Kreiswalter Darmſtadt in der Wilhelminenſtraße
34, III. Stock. Zimmer 7 und 8: Montags und
Donners=
tags von 16—18 Uhr.
Ortsgruppe I (Tintenviertel) in der Viktoriaſchule,
Hoch=
ſtraße: Samstags von 14—16 Uhr.
Ortsgruppe II (Beſſungen) Ahaſtraße 24: Mittwochs von
19—21 Uhr.
Ortsgruppe III in dem Städt. Wohlfahrts= und Jugendamt,
Darmſtadt Steubenplatz 13, Zimmer 35, I. Stock: Montags
von 17—19 Uhr.
Ortsgruppe TV (Johannesviertel) Dieſterwegſchule,
Blumen=
thalſtraße 37 (einſchließlich der ſeitherigen Ortsgruppe V):
Donnerstags von 17—19 Uhr.
Ort=
gruppe VI (Schloßgarten) Altersheim. Emilſtraße 1:
Donnerstags von 18.30—20 Uhr.
Ortsgruppe VII (Martinsviertel), früheres Polizeirevier,
Alexanderſtraße 20: Freitags von 18—20 Uhr.
Ortsgruppe VIIT (Oſt) Peſtalozziſchule, Stiftsſtraße 32:
Frei=
tags von 15—17 Uhr.
Ortsgruppe TX (Mitte), früheres II. Polizeirevier
Alexan=
derſtraße: Montags und Donnerstags von 18—20 Uhr.
Es wird gebeten, in allen Angelegenheiten der NS.=
Volks=
wohlfahrt in der Regel nur in den Sprechſtunden der einzelnen
Kreis=Ortsgruppen vorzuſprechen.
*
In der Geſchäftsſtelle des Kreiswalters Darmſtadt der NS.=
Volkswohlfahrt, Wilhelminenſtraße 34, 3. Stock. Zimmer 7 und
eine Beratung
ſtelle für Frauen und
Mädchen eingerichtet.
Sprechſtunden jeden Montag und
Donnerstag, von 16 bis 18 Uhr. Die Leitung liegt in der Hand
einer auf dieſem Gebiet bewährten Frau.
Schma
Schützenstraße 16
Tag des deutſchen Radfahrers.
Mit dem großen Straßenrennen „Rund um die Roſenhöhe‟
nimmt Sonntag, den 24. September, früh 7 Uhr, der „Tag des
deutſchen Radfahrers” in Darmſtadt ſeinen Anfang. Die Namen
der teilnehmenden Rennfahrer ſowie alles Nähere über die
wei=
teren Veranſtaltungen ſind aus dem am Start und in der
Feſt=
halle erhältlichen Programm zu erſehen. Die dem Start der
Rennfahrer nachfolgende Gelände=Orientierungsfahrt wird durch
die Nachmeldung von drei Mannſchaften des Stahlhelms von
insgeſamt 24 Mannſchaften zu je 7. Fahrern beſtritten, ſo daß
auch dieſer Sportzweig ſeine Anziehungskraft auf das Publikum
nicht verfehlen dürfte. Es ſei außerdem nochmals erwähnt, daß
in der Zeit von 8.30 bis 10 Uhr an den Hirſchköpfen ein
Kon=
zert der SA.=Kapelle ſtattfindet.
Den Höhepunkt der Veranſtaltungen des Tages dürfte der
Feſtkorſo bilden, der einen wider Erwarten guten Zuſpruch
fin=
det, ſowohl bei den Verbänden, als auch bei der Handwerker=
und Gewerbevereinigung, dem Fachverband der Fahrradhändler,
den Belegſchaften verſchiedener Betriebe und nicht zuletzt der
ge=
ſamten hieſigen Radfahrerſchaft. Es ergeht letztmalig an alle
nationalgeſinnten, Radfahrer und Radfahrerinnen von
Darm=
ſtadt und Umgebung der Ruf, beteiligt euch reſtlos an dieſem
Korſo. Die möglichſt mit Blumen geſchmückten Räder müſſen auf
der linken Seite mit einem Hakenkreuz= oder Schwarz=Weiß=Roten
Wimpel verſehen ſein. Als Abſchluß der Veranſtaltungen folgt
nachmittags 3.30 Uhr. in der Städtiſchen Feſthalle, ein großes
Saalſportfeſt, mit einem überaus reichhaltigen Programm, da
die Beſucher in alle Sparten des Saalſportes einführt. Der
Vorverkauf hat infolge der außerordentlich niedrig gehaltenen
Eintrittspreiſe (näheres ſiehe Plakate) bereits ſehr gut
ein=
geſetzt. Somit wird der 24. September in „Darmſtadt als der
Tag des deutſchen
Radfahre=
ein Ruhmesblatt
in der Geſchichte des deutſchen Radſports werden.
(5385a
Freiwillige für den Reichsmarinedienſt.
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit:
„Die Schiffsſtammdiviſion der Nordſee in Wilhelmshaven
hat den Bedarf an geeigneten Freiwilligen für den Dienſt
in der Reichsmarine für den Bereich der Marineſtation
der Nordſee auszuſichten und einzuſtellen. Es beſteht
hauptſäch=
lich Bedarf an Bewerbern mit techniſcher Berufsausbildung.
Er=
wünſcht ſind Bewerber die eine dreijährige Lehrzeit als
Maſchinenſchloſſer, Motorſchloſſer, Schloſſer, Maſchinenbauer.
Me=
talldreher, Keſſelſchmied, Schmied, Kupferſchmied, Klempner,
Mechaniker und Elektriker oder in einem ähnlichen Handwerk
nachweiſen. Das vorgeſchriebene Lebensalter für die Einſtellung
liegt zwiſchen dem 17 und 21. Lebensjahr. Bei Einreichung des
Geſuchs darf das 20. Lebensjahr nicht überſchritten ſein. Geſuche
um Einſtellung ſind zu richten an die Schiffsſtammdiviſion der
Nordſee (Einſtellung) in Wilhelmshaven. Dem Geſuch iſt ein
ausführlicher, ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf beizufügen.”
Ausflugsſonderzug nach München.
Für wenig Geld eine Erholung und Ausſpannung bietet der
beſtimmt am Montag, den 25. September, nach München und
Oberbayern fahrende Verwaltungsſonderzug der Reichsbahn. Die
um 60 Prozent ermäßigten Fahrpreiſe, die ſtark ermäßigten
Koſten für Unterkunft und Verpflegung ſtellen für den
rechnen=
den Fahrluſtigen eine außerordentliche Gelegenheit dar, deutſche
Landſchaft und deutſches Volk kennen zu lernen. Man beſorge
ſich bei den Fahrkartenausgaben oder amtlichen Reiſebüros ein
Programm, aus dem alle Einzelheiten erſichtlich ſind.
Reichsverband Deutſcher Tonkünſtler und Muſiklebrer, e. V.
Die Ortsgruppe des Reichsverbands veranſtaltet am Samstag
zwei öffentliche Vorſpiele von Schülern einiger ihr angehörigen
Lehrkräfte. Die Darbietungen ſollen ein Bild geben von den
Aufgaben der Muſikerziehung, indem nicht nur Inſtrumentales,
ſondern auch Kanongeſang und Kammermuſik geboten wird. Wie
jedes Schülervorſpiel wird auch dieſes ungleiche Leiſtungen
zei=
gen, denn Lampenfieber beeinträchtigt auch manchen jungen
Men=
ſchen, der das öffentliche Auftreten nicht gewohnt iſt.
Anderer=
ſeits ſollen die Darbietungen gute Unterrichts= und
Vortragslite=
ratur zu Gehör bringen und den Eltern zeigen, daß man heute
nicht mehr ſo wie früher mit Clementi=Sonatinen und ähnlichen
trockenen Kompoſitionen gequält wird. Das Vorſpiel zerfällt in
zwei ſelbſtändige Teile, nachmittags 3.30 Uhr muſiziert die
Ju=
gend und Schüler, die noch nicht ſehr weit fortgeſchritten ſind,
einige ganz beſondere Talente ſind darunter. Abends um 8 Uhr
ſpielen und ſingen fortgeſchrittene Schüler, die ſich zum Teil für
den Muſikerberuf vorbereiten. Da der Eintritt in den Feſtſaal
der Eliſabethenſchule frei iſt, finden die ſorgfältig vorbereiteten
Darbietungen hoffentlich reges Intereſſe nicht nur der
Angehö=
rigen der Schüler, ſondern auch muſikintereſſierter Kreiſe, die
einen Blick tun wollen in die Arbeit, die von den
Privatmuſik=
lehrern geleiſtet wird.
Aus den Darmftädker Lichtſpieltheakern.
Helia=Lichtſpiele.
„Ich liebe dich”.
Die Art wie die Franzoſen in dieſem Film ein an ſich ernſtes
Thema anfaſſen, könnte man vielleicht ein wenig unbekümmert
oder gar frivol nennen, denn ſchließlich iſt ja die Enttäuſchung
ſchwer, die ein liebender Vater erlebt, dem der Tod ſeines Sohnes,
den er wiedergefunden glaubte, mitgeteilt wird. Aber in unſerm
Falle iſt es der überragenden Regiekunſt Carmine Gallones
gelungen, dieſe ernſte Seite der Handlung ganz in den
Hinter=
grund zu drängen und das heiter beſchwingte Geſchehen einer
zwi=
ſchen vermeintlichen Geſchwiſtern erwachenden Liebe in den
Mittel=
punkt des Spiels zu rücken und dabei alles zu vermeiden, was
wie falſche Sentimentalität oder Süßlichkeit erſcheinen könnte.
Ueberall hat die leichte Hand eines gewandten Regiſſeurs elegante
Brücken über Abgründe zu ſchlagen gewußt, in die manch einer,
der ſolch delikates Thema aufgenommen hätte, unfehlbar
hinein=
gefallen wäre. Daß aber die ein wenig abenteuerliche Geſchichte
eine filmiſch abgerundete, erfreuliche und glaubhafte Geſtaltung
erfuhr, das liegt denn vor allem daran, daß für die Träger der
Hauptrollen Darſteller gewählt wurden, deren ſchauſpieleriſche
Kunſt — einmalig, den hohen Anforderungen des Drehbuchs voll
und ganz gerecht wurde, gilt ſowohl von Annabella, die die
„Dorette” mit dem ganzen Charme ihres Weſens erfüllte, als auch
für Albert Préjan, deſſen ſympathiſches naturburſchenhaftes
Spiel, der Figur des „Pierre” glänzend zuſtatten kam. Um die
reifen künſtleriſchen Leiſtungen dieſer beiden Hauptdarſteller
grup=
pierten ſich für die weniger im Vordergrund ſtehenden Figuren
Künſtler, die aus ihren Rollen herausholten, was ſich herausholen
ließ. So der ulkige Gay Sloux als „Gay Duvont”, Simone
Simon als „blondes Mädchen” und nicht zuletzt Kerny und
Jane Lory, die zuſammen ein waſchechtes „geſchäftstüchtiges
Ehepaar” mit allen Raffineſſen mimten. Als Geſamteindruck ein
liebenswürdig=heiteres Spiel, das ſchauſpieleriſch und regielich von
Könnern getragen, von Anfang bis zum glücklichen Schluß
unge=
trübte Freude bereitete.
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage den Senſationsfilm aus dem Dſchungel Afrikas „Nagana”,
ſowie ein reichhaltiges Beiprogramm.
Autoliſte Nr. 119. Soeben erſchienen, verzeichnet Autoliſte
Nr. 119 alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von Kraftfahrzeugen
jeder Art in den 18 Kreiſen des Volksſtaats Heſſen (Kennzeichen
S VR. VO) für die Zeit vom 1.—15. Sept., und zwar in
fol=
gender Reihenfolge: Name, Beruf, Wohnort des
Kraftfahr=
zeugbeſitzers; Fahrzeugart. Hubraum in ccm und PS (bei
Laſtkraft=
wagen: Nutzlaſt in ks und P8); Fabrikat und
Motornum=
mer. Fabrikneue Fahrzeuge ſind durch + kenntlich
ge=
macht. Die Meldungen ſind geordnet nach den drei Provinzen
(VS. VR. V0) und Kreiſen, und innerhalb dieſer nach
Fahr=
zeugarten. Abgemeldete Fahrzeuge werden beſonders ge=
Dieſe Meldungen ſind nur durch den Verlag
führt.
„ C. Wittich in Darmſtadt erhältlich. Sie ſi.d unentbehrlich,
weil ſie laufend neueſtes Adreſſenmaterial liefern. Die Autoliſten
erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich 2 Liſten. Die ſpäteſtens
am 8, eines jeden Monats ausgegebene Liſte enthält die
Mel=
dungen vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats, und
die ſpäteſtens am 23. eines Monats ausgegebene Liſte die
Mel=
dungen vom 1. bis 15. des gleichen Monats.
Seite 6 — Nr. 264
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. September 1933
*Weiche Rentenbankſcheine ſind gültig?
Bekrug mit ungülkigen Renkenbankſcheinen. — 11 verſchiedene Scheine. — 6 davon noch gülkig.
Wie man ſich die gülkigen Scheine
leicht merkk.
Jüngſt wurde berichtet, daß mit einem ungültig gewordenen
Rentenbankſchein ein Betrug verübt wurde. Viele ſind der
Mei=
nung, daß Rentenbankſcheine überhaupt ungültig ſind, da
durch die Banknoten erſetzt wurden. Oft begegnet man
Schwie=
rigkeiten, wenn man mit einem Rentenbankſchein bezahlen will.
Der Verkäufer blickt dieſen ſelten gewordenen Geldſchein ſehr
mißtrauiſch an, beſonders wenn er auf einen größeren Wert lautet.
Darum werden einige Mitteilungen von Intereſſe ſein, welche
Rentenbankſcheine heute noch gültige Zahlungsmittel ſind. Es iſt
nicht leicht, ſich in dem Vielerlei zurechtzufinden, denn es gibt
insgeſamt 11 verſchiedene Werte von 1000 Rentenmark bis einer
Rentenmark. Von dieſen 11 Werten ſind fünf außer Kurs
ge=
ſetzt, ſechs ſind noch gültig. Die ungültigen ſind Werte von 50
0. 5. 2 und 1 Rentenmark. Alle dieſe Werte, die das
Ausgabe=
datum 1. November 1923 tragen, ſind ungültig.
Rentenbank=
ſcheine von zwei und einer Mark gibt es überhaupt nicht mehr,
denn ſie wurden durch das Silbergeld erſetzt. Von
Renten=
bankſcheinen, die das Ausgabedatum vom 1.
No=
vember 1923 tragen, gelten nur die hohen Werte
von 1000, 500 und 100 Rentenmark. Das läßt ſich
ſehr leicht merken. Von den Rentenbankſcheinen zu 50 Mark gilt
Die I.
die II. Ausgabe vom 29. März 1925
Ausgabe vom
November 1923 verlor ihre Gültigkeit am 30. September 1925.
Auch von den Rentenbankſcheinen zu 10 Mark gilt nur noch die
II
Ausgabe vom 3. Juli 1925, während die I. Ausgabe vom
November 1923 bis zum 30. April 1926 eingelöſt werden
konnte. Die gültigen Rentenbankſcheine zu 5 Mark müſſen das
Ausgabedatum vom 2. Januar 1926 tragen, denn die 5=
Mark=
ſcheine ohne Kopf vom 1. November 1923 verloren bereits am
4. April 1927 ihre Gültigkeit. Die kleinen Scheine von 5 und
10 Mark werden faſt gar nicht mehr im Verkehr angetroffen
da die Vermehrung des Silbergeldes die kleinen Werte
ver=
drängt hat. Kurz zuſammengefaßt kann man das Durcheinander
der verſchiedenen gültigen und außer Kurs geſetzten Werte auf
dem Gebiete der Rentenbankſcheine in folgender Weiſe klären:
Die Werte von 100—1000 Rentenmark gelten ſtets, die Werte
unter 100 nur dann, wenn ſie nicht das Ausfertigungsdatum
vom 1. November 1923 tragen, da alle dieſe bereits für ungültig
erklärt worden ſind. Bei dieſen Scheinen genügt alſo ein Blick
auf das Datum, um Gültigkeit oder Ungültigkeit ſofort
feſtzu=
ſtellen. Auch mit alten Reichsbanknoten werden häufig
Betrüge=
reien durchgeführt. Auch hier iſt ein einfaches Kennzeichen
vor=
handen, um bei den vielen Sorten von Geldſcheinen keinem
Irr=
tum zu unterliegen: Die alten Banknoten haben die Bezeichnung
„Mark”, die neuen, allein gültigen. Reichsmark”, denn die
„Mark” gibt es nicht mehr. Dieſer kleine Wegweiſer wird
boffentlich in Zukunft Schaden verhuten.
„Zumilienmarke” bei den
Jugend=
herbergen.
Wie wir vom Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen
erfahren, iſt die Einführung einer Familienmarke geplant. Es
leben Tauſende und aber Tauſende von Menſchen in Großſtädten.
welche ſich gern erholen möchten und gern Wanderungen
unter=
nehmen würden, wenn es ihnen nicht am nötigen Geld mangelte.
Hier hat nun der Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen
Abhilfe geſchaffen und ab 1. Oktober die Familienmarke
einge=
führt, welche nur den anderthalbfachen Betrag des einzelnen
Bei=
trags ausmacht. Eltern, die mit ihren Kindern wandern, werden
als eine Gruppe betrachtet und zahlen nur noch das übliche
Grup=
penkopfgeld bei ihren Uebernachtungen. Dieſe Maßnahme iſt als
eine nationalſozialiſtiſche Tat zu begrüßen, fördert ſie doch die
Verbindung zwiſchen dem Großſtadtmenſchen und der deutſchen
Heimat.
Hausſchwamm=Aufklärung!
Die Naturhiſtoriſche Geſellſchaft hat anläßlich
ihrer diesjährigen Pilzſchau die Hausſchwamm=Ausſtel=
= und
lung der Heſſiſchen Landesſtelle
für Pil
Hausſchwamm=Beratung (Mykologiſches Inſtitut der
Leutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde) nach Nürnberg
einge=
laden. Dieſe heſſiſche Ausſtellung wurde auf der kürzlich ſtattge
fundenen Schreinertagung in Freiburg (Br.) von maßgebenden
Holzfachleuten der Schweiz als einzig in ihrer Art und als
eine Pionierarbeit erſten Ranges bezeichnet. Die
Aus=
ſtellung wurde deshalb auch nach verſchiedenen Städten der Schweiz
eingeladen.
Der Polizeibericht meldel:
Fahrraddiebſtahl. Am 21. September, gegen 19 Uhr, wurde
vor der Wirtſchaft „Meenzer Müller”, in der Schuſtergaſſe, ein
Damenfahrrad mit gelben Felgen geſtohlen. Das Fahrrad war
in keiner Weiſe verſichert, auch konnte der Beſitzer weder Marke
Fabriknummer angeben. Wer hat den Diebſtahl beobachtet?
noch ,
Wer war der Täter? Am 7. September, zwiſchen 17 und
18 Uhr, wurde im Roßdörfer Wald, am Eiſenweg, eine junge
Ehefrau aus Darmſtadt beim Holzleſen von einem unbekannten
Mann in unſittlicher Weiſe beläſtigt. Die Frau lief darauf nack
der Roßdörfer Straße zu und unterrichtete dort einen SA.=
Mann über den Vorfall, der ſich auch alsbald mit ſeinem
Fahr=
rad auf die Suche nach dem Täter begab. Beſchreibung des
Tä=
ters: Etwa 25 bis 30 Jahre alt, etwa 1,65 bis 1,68 Meter groß,
kräftig, friſches, volles Geſicht; er trug helle Knickerbockerhoſe,
dunklen Rock und helle Sportmütze. Es handelt ſich anſcheinend
im denſelben Unhold, der fortgeſetzt in der Umgebung
Darm=
ſtadts Frauen beläſtigt. Das Publikum wird gebeten, der
Poli=
zei bei der Unſchädlichmachung dieſes Unmenſchen behilflich zu
ſein. Wer kann über den Täter nähere Angaben machen? Wer
war der SA.=Mann, der die Verfolgung aufnahm?
Vermißt. Seit 19 September wird der 13jährige Schüler
Helmut Weyel aus Darmſtadt vermißt. Der Junge begab ſich
am 19. September früh. gegen 7 Uhr, von zu Hauſe fort in die
Ohlyſchule, iſt dort aber nicht eingetroffen. Von da ab fehlt
jede Spur von ihm. Beſchreibung: Etwa 1,35 Meter groß, ſchlank,
ſchmales, blaſſes Geſicht, blondes Haar, braune Augen,
vollſtän=
dige gute Zähne, hat Narbe an einer Wange. Bekleidung: grüne
Strickweſte graubraune Kniehoſe, graubraune Knieſtrümpfe,
braune Stiefel, grün und lila geſtreifte Bluſe. Er führt Umhang
und Fahrrad bei ſich. Er iſt feſtzuhalten.
Lokale Veranſtalkungen.
Großes Winzerfeſt mit Tanz Samstag und
Sonn=
tag im Hotel u. Reſtaurant zur Poſt, am Hauptbahnhof.
Ein ganz vorzüglicher ſüßer Traubenmoſt Oppenheimer Riesling
kommt zum Ausſchank. (Siehe heutige Anzeige.
Im Café Waldesruh bei Traiſa findet heute und
morgen abend ein Gaſtſpiel des Violin=Virtuoſen J. Höhl mit
ſeinen 4 Sinfonikern ſtatt. Anſchließend Tanz.
Vereinskalender.
Deutſcher Offizierbund. Wir ſind von der Haſſia
—
zu Samstag, den 30. September 20 Uhr, zur Feier des
Geburts=
tages des Herrn Generalfeldmarſchalls von Hindenburg im
Saal=
bau eingeladen. Es wird gebeten, zahlreich der Einladung Folge
zu leiſten.
=Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Es wird darauf aufmerkſam gemacht
daß die unter der Rubrik „Vereinigte Kriegervereine Darmſtadt”
erſcheinenden Bekanntmachungen auch für unſere Mitglieder gültig
ſind. Unſer Bruderverein Frankfurt a. M.=Höchſt begeht am 8.
Ok=
tober 1933 ſeine Fahnenweihe. Teilnahme ſämtlicher Kameraden,
die dazu in der Lage ſind, iſt Ehrenſache. Auskünfte und
Anmel=
dung bei Kamerad Niedecker, Schützenſtraße 8 —
An den am
Sonntag, den 24. September, ſtattfindenden Morgenſpaziergang
wird erinnert. Treffpunkt 7.30 Uhr an der Odenwaldbrücke
Kriegerverein Darmſtadt Unſer
Familienaus=
flug nach Roßdorf, Sonntag, den 24. d. M., findet unter
al=
len Umſtänden ſtatt. Zuſammenkunft 14.30 Uhr, in der
Roßdorfer Straße am Botaniſchen Garten. Nachzügler benutzen
den Zug 17.14 Uhr, ab Oſtbahnhof, und begeben ſich in den
Darmſtädter Hof”, zu Krämer. Dort Zuſammenkunft mit den
Roßdorfer Kameraden.
Evang. Männervereinigung der
Petrus=
gemeinde Beſſungen. Allen Teilnehmern an dem
Fa=
milien=Ausflug am Sonntag nach Langen ſei hiermit mitgeteilt
daß wegen der ſchon getroffenen Vorbereitungen derſelbe bei jeder
Witterung ſtattfindet. Sollte das Wetter den vorgeſehenen
Spa=
ziergang über Schloß Wolfsgarten nicht zulaſſen, ſo erfolgt die
Fahrt bis Langen. Wir laden nochmals zu recht zahlreicher
Be=
teiligung ein.
Tageskalender für Samstag, den 23. September 1933.
Union: „Hitlerjunge Quex”, Helia: Ich liebe dich” Palaſt:
„Nagana”. — Konzerte: Hotel zur Poſt. Alte Poſt Schillereck,
Sportplatz=Café am Böllenfalltor. — Städt. Saalbau, 16 und
20 Uhr: Gaſtſpiel Willy Reichert. — Eliſabethenſchule:
Reichs=
verband Deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer, 15.30 Uhr:
Muſizierſtunde; 20 Uhr: Schülerkonzert.
— Fürſtenſaal und
Garten: Ausſtellung einheimiſcher Gartenbau=Erzeugniſſe.
— Selbſtfahrer geſucht! Wir ſuchen für minderbemittelte
Körperbehinderte einige gebrauchte, gut erhaltene Selbſtfahrer
und Fahrſtühle. Geſchenkweiſe Ueberlaſſung iſt erwünſcht.
Mit=
teilung hiervon oder Angebote mit Preisangabe an den Heſſ
Fürſorgeverein für Krüppel, Darmſtadt, Steubenplatz 13.
* Ein Verkehrsunfall ereignete ſich geſtern abend, gegen
22 Uhr, Ecke Eliſabethen= und Peter=Gemeinder=Straße. Zwei
Perſonenkraftwagen ſtießen ſo heftig zuſammen, daß die Wagen
abgeſchleppt werden mußten. Perſonen kamen glücklicherweiſe
nicht zu Schaden. Die Schuldfrage wird noch geklärt.
Volkstage im Palmengarten. Der Palmengarten hat am
Sonntag, den 24. September, bis 12 Uhr, und Mittwoch, den
27. September, ab 12 Uhr, ſeine Volkstage. Das große Parterre
und der Dahliengarten ſtehen in voller Blüte, in den
Schauhäu=
ſern bluhen Orchideen und tropiſche Pflanzen. Für Teilnehmer
am Gauparteitag gilt der ermäßigte Preis während des ganzen
Sonntags. Von 16 bis 18 Uhr: Sonderkonzert des Muſikzuges
der Gaubetriebszellenleitung, bei günſtigem Wetter im Freien.
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter Pg. Zürtz teilt mit:
Gauparteitag. Programme „Arbeit und Friede” für den
Gau=
parteitag ſind zum Preiſe von 20 2
Ff. auf der Kreisleitung,
Hügelſtraße 15, zu haben. Jeder Teilnehmer an der Fahrt zum
Gauparteitag ſollte ſich ein Programm beſorgen. Die
Orts=
gruppen uſw., die von Darmſtadt aus die Sonderzüge Nr. 25 und
26 benutzen, treten am Samstag, 23. d. M., pünktlich um 16.30
Uhr, vor dem Bahnhofshotel, Front nach der Rheinſtraße, an.
Die Frauenſchaft trifft ſich am Samstag nachmittag 4 Uhr am
Braunen Haus. Der Sonderzug geht um 17.30 Uhr.
Agrarpolitiſche Abteilung. Die L.O.F. und L.V.L des
Krei=
ſes Darmſtadt treten zur Entgegennahme weiterer Anweiſungen
betr. „Einweihung des Richard=Walther=Darré=Gedenkſteins”
an=
läßlich des Gauparteitages am Samstag, 16.30 Uhr, mit ihren
Ortsgruppen am Hauptbahnhof an.
Jungvolk. Jungbann Flandern. Sonntag, 24. Sept.,
11 Uhr vorm.: Hitlerjunge Quex”, im Union=Theater
Rhein=
ſtraße. Eintritt 35 Pfg. Antreten 10.30 Uhr, Steubenplatz.
Rechtsberatung! Von der laufenden Woche ab werden die
Sprechſtunden wie folgt abgehalten: Montags, Donnerstags,
Dienstags und Freitags, ab 18 Uhr (6 Uhr),
Die Gauleitung macht bekannt:
Der Gauſchulungsleiter. Wegen des Gautages fällt der
Zen=
tralſchulungskurs in Frankfurt, Limburg und Wetzlar aus.
Da=
für findet am Sonntag, den 24. September, nachmittags 2 Uhr,
Frankfurter Römer (Stadtverordneten=Sitzungsſaal) eine
feierliche Sondertagung des Gauſchulungsamtes ſtatt, an welcher
die Schulungsleiter ſämtlicher Kreiſe, Ortsgruppen und
Stütz=
punkte teilnehmen.
Die NS.,Beamtenabteilung. Am Sonntag, den 24 Sept.,
nachmittags 2 Uhr, findet im Saale „Zum Storch”, Saalgaſſe 1,
eine Sondertagung der NS.=Beamtenabteilung des Gaues ſtatt,
an der die Leitung der NS.=Beamtenabteilungen der Kreiſe mit
ihren engeren Mitarbeitern teilzunehmen haben.
Die Gau=NSB
— Sondertagung der
Kreisbetriebszellen=
leiter und Verbandsbezirksleiter am Samstag, den 23.
Septem=
ber, nachmittags 2 Uhr, im großen Saal des neuen
Gewerk=
tock, Frankfurt a. M., Bürgerſtraße 69—77
ſchaftshauſes,
Es ſprechen: Pg. Willi Becker, Gau=Betriebszellenleiter und
Be=
zirksleiter der deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Lüer, Präſident
der Handelskammer und Treuhänder der Arbeit, und
Gewerbe=
rat Schilling.
Deutſches Jungvolk, Oberjungbann Starkenburg. Jungvolk
Um jeden Irrtum auszuſchließen, wird noch einmal bekannt
ge=
geben, daß von allen Jungbannen des Oberjungbanns
Starken=
burg — mit Ausnahme des Jungbanns Königsborn — nur je
drei Fahnenträger mit Fahnen, zwei Begleiter und der
Jung=
bannführer oder deſſen Vertreter am Gebietsaufmarſch
teilneh=
men. Dieſe Abordnungen haben am Samstag, den 23. Sept.,
um 14 Uhr, in Frankfurt a. M., Seilerſtraße 36, anzutreten.
Jungen und Führer, die am Führerlager teilnehmen, kommen
für die Abordnungen nicht in Frage. Rückkunft vom
Gebietsauf=
marſch am Sonntagabend.
Betr. Gauparteitag. Anläßlich des Gauparteitages findet
für alle Amtswalter (ohne Einſchränkung) im Gebiet des ehem.
Gaues Heſſen am Sonntag, 24. Sept, nachmittags 5 Uhr, ein
Sonderappell im Hippodrom zu Frankfurt a. M. ſtatt, bei
dem der Gauleiter ſprechen wird. Ueber Einlegung von
Sonder=
zügen erläßt das Gauorganiſationsamt in der Preſſe nähere
An=
ordnungen.
HJ.=Oberbannführung. Betr. „Hitlerjunge „Quex”.
Um allen Jungen und Mädchen in der HJ. zu ermöglichen,
die=
ſen ihren Film, den Film vom Kampf und Opfergeiſt der
deut=
ſchen Jugend zu ſehen, findet Sonntag, den 24. d. M. un
1 Uhr vormittags, im Union=Theater. Darmſtadt,
Rhein=
ſtraße, eine Sondervorſtellung für die HJ. zum ermäßigten Preis
von 35 Pfg. ſtatt. Einleitende Worte ſpricht der Oberbann=
Preſſe= und Schulungsleiter Richter. Teilnehmer
Unterbann
1 und 2 vom Bann 115 der HJ., Jungvolk und B. D. M. —
tre=
ten um 10.30 Uhr auf dem Steubenplatz an. Kein deutſcher
Junge, kein deutſches Mädel darf dieſen Film verſäumen!
Vom Stahlhelm B. d.5.
Kreisbefehl!
Am „Tag des deutſchen Radfahrers” am Sonntag
den 24. September, nehmen ſowohl an der Gelände=
AStahiheimſ Orientierungsfahrt ſowie an dem Feſtzug möglichſt
zahlreiche Kameraden in Kluft teil.
1. Gelände=Orientierungsfahrt: Antreten 6.45 Uhr mit Fahrrad
vor der Geſchäftsſtelle. Führung: Zugführer Volz.
2. Zu dem Feſtzug Antreten mit Rad pünktlich 12.15 Uhr vor der
Geſchäftsſtelle. Führer: Zugführer Volz. Für den Feſtzug
ſind die Räder mit einem Hakenkreuz= oder ſchwarz=weiß=rotem
oder Stahlhelm=Wimpel zu verſehen.
(gez.) Delp. Kreisführer.
Sturmbannbefehl!
Die Kameraden des Sturmbann I nehmen ebenfalls zahlreich
an der Veranſtaltung „Tag des deutſchen Radfahrers” teil.
(gez.) v. Geldern=Cr., Batl.=Führer,
M. d. F. des Sturmbann !/Starkenburg beauftragt.
Aus Heſſen.
Eheſtandsdarlehen
auch für Bauernköchker.
Wie das Vdz.=Büro meldet, iſt nach Verordnung der
maß=
gebenden Stellen beſtimmt worden, daß Mädchen und Frauen, die
im Haushalt oder Betrieb von Verwandten aufſteigender Linie
beſchäftigt ſind oder waren, von nun an ebenfalls ein
Eheſtands=
darlehen erhalten können, wenn infolge ihres Ausſcheidens aus
der Beſchäftigung nachweislich die Einſtellung einer fremden
Ar=
beitskraft erfolgt. Dabei iſt es ausreichend, wenn die Einſtellung
im Zeitraum der Hergabe des Darlehens erfolgt iſt. Im übrigen
gelten die allgemeinen Beſtimmungen, wonach insbeſondere die
Beſchäftigung in der Zeit vom 1. Juni 1928 bis 31. Mai 1933
lie=
gen und in dieſem Zeitraum mindeſtens ſechs Monate gewährt
haben muß. Durch dieſe Neuregelung iſt insbeſondere dem
Bauern=
ſtand eine weſentliche Hilfe zuteil geworden, da bisher
Landwirts=
töchter, die im Betriebe ihrer Eltern oder Großeltern beſchäftigt
waren, bei Aufgabe ihrer Stellung kein Eheſtandsdarlehen
er=
halten konnten.
Auflöſung des Heſſiſchen Landbundes.
sw. Friedberg, 22. Sept. In einer Sitzung wurde geſtern die
Auflöſung des Heſſiſchen Landbundes für den November
vorbe=
reitet, da der Reichsbauernſtand alle Landwirte
aufneh=
men wird. In Heſſen ſteht er unter Führung von
Landesober=
bauernführer Staatskommiſſar Dr. Wagner und
Landesob=
mann Metz und gliedert ſich in folgende vier Hauptabteilungen:
Organiſation: Landtagsabg. Seipel, Fauerbach v. d. H.,
Bauern=
kammer: Sauerbier, Hof Georgenthal. Genoſſenſchaft: Wirth,
Eſchbach, Landhandel: Moſes, Michelbach i. T.
En. Gräfenhauſen, 19. Sept. Im Gaſthaus „Zum Ochſen” fand
eine Verſammlung der der Friſeur=Pflichtinnung
Darmſtadt=Land noch fernſtehenden Friſeure des Kreiſes
Darmſtadt unter Leitung des Innungs=Obermeiſters Jung=Traiſa
ſtatt. Sie hatte den Zweck, die Kollegen zu organiſieren, die dem
Bund Deutſcher Friſeure noch nicht angehörten. Nach einleitenden
Worten ging der Innungsführer auf den Zweck der Verſammlung
ein. Der Führer der N.S. Hago Gräfenhauſen, Hechler,
unter=
ſtützte ihn, und den gemeinſamen Bemühungen gelang es, die
Kol=
legen von der Notwendigkeit der Innungen zu überzeugen. S.
konnten die Orte Gräfenhauſen, Erzhauſen, Weiterſtadt,
Schnep=
venhauſen und Malchen der Zwangsinnung angeſchloſſen werden.
Meſſel wird bald folgen. Braunshardt als letzter Ort ſteht noch
fern, da es nicht vertreten war. Kollege Hechler=Gräfenhauſer
wurde vom Innungsführer beauftragt, dieſes letzte Dorf noch
ein=
zugliedern, damit die Front des Handwerks ſtark werde.
Ek. Pfungſtadt, 22. Septbr. Der Verein für
Hunde=
freunde begeht am Samstag und Sonntag die Feier ſeines 25
jährigen Beſtehens. Gleichzeitig wurde ihm vom Heſſiſchen
Landes=
verband der Polizei= und Schutzhundevereine die Durchführung der
alljährlich ſtattfindenden Such= und
Polizeihundeprü=
fung übertragen. 25 Jahre kann der Verein auf eine
Tätigkei=
zurückblicken, die einzig und allein dem treueſten Begleiter de
Menſchen, dem Hunde, gewidmet war. Daß dieſe Arbeit nicht
ver=
geblich war, zeigt der heutige Stand gutgezogener Hunde, von
deren Wert die von dem Jubelverein durchgeführte Prüfung de
beſten Beweis liefert. Der ganze Samstag und der Sonntagvo
mittag ſind damit ausgefüllt, die Brauchbarkeit des Hundes in
den verſchiedenſten Fällen feſtzuſtellen; beſonders intereſſant
wer=
den die Prüfungen am Sonntagvormittag auf dem Germania=
Sportplatz auf Naſenarbeit, Gehorſamsübungen und Mannarbeit.
Der am Samstagabend in Vöglers Saalbau ſtattfindende Kom
mers wird alle Beteiligten zu einigen frohen Stunden
zuſammen=
führen, in deren Mittelpunkt die Ehrung der noch lebenden
Ver=
einsgründer und langjähriger verdienter Mitglieder ſteht.
En. Traiſa, 22. Sept. In der Nacht von Samstag auf
Sonn=
tag um R2 Uhr läuft die Traiſaer Turngemeinde di
Strecke der Staffel zum Niederwald:
Trautheim-Böllenfalltor,
Die Läufer treffen ſich um 1 Uhr bei Gaſtwirt Georg Heß.
C Ober=Ramſtadt, 21. Sept. Um im Falle eines Brandes;
den höher gelegenen Ortsteilen, z. B. auf dem Schießberg, einer
auf der Darmſtädter Straße aufzuſtellenden Motorſpritze genü
gend Saugwaſſer im Modaubach, der die meiſte Jahreszeit nur
ſehr geringen Waſſerſtand aufweiſt, zuzuführen, wurde im
Bach=
bett gegenüber der Sonnengaſſe ein Baſſin mit Abſchlußdeckel e
richtet. Bei Inanſpruchnahme wird dann dieſer Deckel geöffnet,
das Waſſer unmittelbar unter dieſem Baſſin vorübergehend
ge=
ſtaut und ſo das Baſſin geſpeiſt. Dieſes hat einen Durchmeſſe
von 1 Meter und eine ebenſolche Tiefe, ſo daß ein hineingelegter
Saugkorb einer Motorſpritze genügende Saugmöglichkeit hat.
Da=
mit wurde für etwaige Brandfälle in den höher gelegenen
Ortsteilen eine weſentliche Verbeſſerung in der
Waſ=
ſerverſorgung geſchaffen, zumal die Anlage bei Nichtbenutzung
den natürlichen Waſſerlauf der Modau nicht im geringſten hemmt.
Straßenbau. Die Inſtandſetzungsarbeiten an der
Pro=
vinzialſtraße Ober=Ramſtadt — Nieder=Ramſtadt ſind nunmehr
beendet.
f. Roßdorf, 19. Sept. Obſterlös. Die Verſteigerung des
Gemeindeobſtes hatte ein ſehr günſtiges
srgebnis. Der Erlös
be=
trug 526 RM. gegen im Vorjahr 103 RA
Gemeinſamer
Obſtbaumbezug. Um unſeren Obſtbedarf mit eigenen
Er=
zeugniſſen beliefern zu können und damit die Einfuhr
ausländi=
ſchen Obſtes nach Möglichkeit einzudämmen, hat das
Kreisam=
eine Sammelbeſtellung von Obſtbäumen zur Neuanpflanzung
an=
geregt. Intereſſenten wollen ihre Beſtellungen alsbald bei dem
Vorſitzenden des Obſt= und Gartenbauvereins tätigen.
Reſerve. Zum Antreten des Reſeweſturms war Herr Sturr
bannführer Bonſack erſchienen. Nach einer kernigen Anſprache
überreichte er an 56 Anwärter Spiegel. Anſchließend wurden von
ihm mehrere SA.=Leute zu Sturmmännern und Rottenführern
ernannt. —
Innungsführer. Für die hieſige Bäckerinnung
wurde an Stelle des zurückgetretenen Bäckermeiſters Gg. Barth 3.
Bäckermeiſter Karl Konrad Breidenbach beſtimmt.
Ci. Erbach, 22. Sept. Tier= und Naturſchutz in den
Schulen.: Dieſer Tage finden in allen Schulen des Kreiſes vom
hieſigen Kreisſchulamte veranſtaltete Filmvorführungen ſtatt, die
ganz im Dienſte des Tier= und Naturſchutzes ſtehen. Es werde
dargeſtellt: „Dr. Dolittle und ſeine Tiere”, Blühende Blumen”,
„Beſtäubung der Blüten durch Inſekten” und Todeskampf
zwi=
ſchen Igel und Kreuzotter”. Herr Lehrer Ohl=Steinbuch ergänzt
das Bild durch mündliche Erläuterungen. — Geſühnter Feld
frevel. Gerechte Strafe verhängte die hieſige Stadtverwaltun
über einen Felddieb, der einer alten Witwe einen Sack
Kartof=
feln auf dem Acker geſtohlen hatte. Geſtern mittag mußte er das
geſtohlene Diebesgut auf einem Schubkarren durch die Stadt
fah=
ren, wobei ein großes Plakat auf dem Rücken die Uebeltat
ver=
kündete. Schellende Glocken kündeten der Einwohnerſchaft das
eigenartige Schauſpiel an. —
Vom Erntedankfeſt.
Ein
vorbereitende Verſammlung der zuſtändigen Stellen legte das
Programm für das Erntedankfeſt am 1. Oktober feſt; die
Nachbar=
orte ſchließen ſich der hieſigen
anſtaltung an.
Kreis=
P
N
gruppe Erbach des
hrerbundes. Die
Kreis=
gruppe Erbach des NSLB hält Mittwoch, den 27. Sept
nachmit=
tags um 3.10 Uhr, im „Altdeutſchen Hofe” zu Michelſtadt eine
Hauptverſammlung ab. Herr Oberſtudiendirektor Dr. Saal
ſpricht über „Das Ringen des deutſchen Volkes um ſeinen Staat”.
* Nieder=Kainsbach, 22. Sept. In geiſtiger und körperlicher
Friſche feiert am 24. d. M. Herr Johann Adam Götz 1.,
Schuh=
machermeiſter hier, ſeinen 94. Geburtstag. Er marſchiert noch
jeden Sonntag in die Wirtſchaft Tritſch. wo er ſeinen Wein trinkt
und eifrig an politiſchen Ereigniſſen debattieren hilft. Das
Augenlicht hat er leider faſt vollſtändig verloren.
Bm. Hofheim (Ried), 22. Sept. Im „Kaiſerhof” hatte die
Orts=
gruppe der NSDAP. eine gut beſuchte Mitgliederverſammlung
Neben den Beſprechungen zum Gautag in Frankfurt nahm man
auch Stellung zur Winterhilfsaktion, deren Leitung Pg. Lehrer
tix übertragen wurde. Einigen neuen Mitgliedern wurde ihre
Mitgliedskarte feierlich überreicht —
Gemäß den Richtlinien der
Kreisleitung forderte der Führer des Turnvereins alle Mitglieder
von 18—25 Jahren zum aktiven Turnen auf. Nichtteilnahme iſt
ſtaatsfeindlich und wird der Kreisleitung gemeldet.
Die für
Sonntag, 24. Sept., feſtgelegte
Zundgebung „Für Deutſchlands
Gleichberechtigung und Sicherheit” fällt nach amtlicher Mitteilung
aus.
Hier wurden einem Landwirt nahe der Gemarkungsgrenze
gegen Bürſtadt 250 Stöcke Kartoffeln geſtohlen.
Einheitliche Landesplanung im Rhein=Maingebiet.
Die Aufgabe: Sörderung des Berkehrs ſowie der kechniſchen und wirkſchaftlichen Enkwicklung.
Engſte Zuſammenarbeik aller einſchlägigen Aemker und Dienſtſtellen.
und Selbſtverwaltungen des Gebietes umfaſſenden Vereinigung
Denkſchrift zur Gründung eines
zu entwickeln. Dies gelang jedoch aus den bekannten politiſchen
Gründen nicht, insbeſondere, weil ein einheitlicher Wille fehlte.
Dieſe bisher entgegenſtehenden Schwierigkeiten ſind inzwiſchen
Landesplänangsderoanoes.
beſeitigt. Zielſetzung und einheitlicher Wille zum Wiederaufbau
der deutſchen nationalen Wirtſchaft ſind nunmehr vorhanden! Die
Einer im Frankfurter Rathaus ſtattgehabten Tagung, die ſich
Landesplanung des Rhein=Maingebietes ſoll und muß endlich
it.
mit der Landesplanung im Rhein=Maingebiet befaßte, wurde die
folgende Denkſchrift zur Gründung eines
Landes=
planungsverbandes im Rhein=Maingebiet
vor=
gelegt, die einſtimmige Zuſtimmung fand:
Für das rhein=mainiſche Wirtſchaftsgebiet wird —
hauptſäch=
lich wegen ſeiner ſchwierigen Grenzverhältniſſe und ſeiner
politi=
ſchen Zerriſſenheit
ſeit langem die Landesplanung gefordert.
An dieſem einheitlichen Wirtſchaftsgebiet ſind heute unmittelbar
drei, im weiteren Umfange ſechs deutſche Länder beteiligt.
Zwi=
ſchen den ſüdlichen und dem nördlichen Teil des Freiſtaates Heſſen
ſchiebt ſich ein ſchmaler Korridor, deſſen ſchmalſte Stelle mit einer
Tiefe von 10 Klm. von dem Stadtkreis Frankfurt a. M. gebildet
wird. In der „Dreiländerecke”, öſtlich Hanau ſtoßen Heſſen,
Preußen und Bayern, zuſammen. Frankurt a. M. liegt überdies
auf der Grenze der beiden preußiſchen Regierungsbezirke
Wies=
ſaden und Kaſſel. Zwei, Reichsbahndirektionsbezirke und zwei
berpoſtdirektionsbezirke, teilen ſich in das Kerngebiet. Kein
AJunder, daß infolge der Zerſplitterung und Verteilung der „
Zu=
tähndigkeiten” eine einheitliche Bearbeitung und Entwicklung des
rheein=mainiſchen Wirtſchaftsgebietes bisher nicht durchgeführt
weirden konnte. Dabei ſteht die Einheitlichkeit dieſes
Wirtſchafts=
geblietes außer allem Zweifel; ſie iſt von fachmänniſcher und
maß=
gebiender Seite mehrfach behandelt worden.
Beſtrebungen zur Behebung der aus der Zerſplitterung ſich
ergesbenden Mängel ſtammen bereits aus der Vorkriegszeit und
erſtreeckten ſich auf neue Beſiedlungsmöglichkeiten. Schaffung von
Ausfhalls= und Verkehrsſtraßen, insbeſondere nach den Gebirgen.
Auch gelang es die wichtigſten rhein=mainiſchen Städte zu dem
Rheinr Mainiſchen Regionalplanungsverband
zuſammenzuſchlie=
ßen, dar ſich die Aufgabe ſtellte, dieſe Mä
Dau zeriſch eschen Eene Defe Gerſee.
Fäicke
Landesplanung, insbeſondere hinſichtlich der
Verkehrs=
fragenFsgeleiſtet. Als Geſchäftsſtelle iſt die Regionalplanung des
ſtadtb zamtes in Frankfurt a. M. tätig. Auch in dem Landkreis
Hanau ſwurde eine Kreisplanungsſtelle geſchaffen, die ebenfalls
vorbergetende Arbeiten im Gebiete des Landkreiſes Hanau in
Zu=
ſammeintrbeit mit dem Regionalplanungsverband durchführte.
Daxüber hinaus waren ſeitens der Länderregierungen weitere
Maßr
men eingeleitet worden, den Rhein=Mainiſchen
Regional=
planungsverband zu erweitern und zu einer ſämtliche Behörden
Wirklichkeit werden!
Ihre Aufgabe wird es ſein, die verkehrliche, techniſche und
wirtſchaftliche Entwicklung des Rhein=Maingebietes, zu fördern.
Insbeſondere wird ſie die Eingliederung der neuen
Reichsauto=
bahnen, an denen das Rhein=Maingebiet in beſonderem Maße
be=
teiligt iſt, und die zuſammenfaſſende Planung für die
Arbeits=
beſchaffung zu bearbeiten haben.
Die Reichsautobahnen werden auf das geſamte rhein=
maini=
ſche Straßennetz umgeſtaltend wirken. Das Netz ihrer
Zubringer=
ſtraßen wird überprüft werden müſſen. Die Verbindung mit dem
Flugverkehr wird zu berückſichtigen ſein. Das Karten= und
Luft=
bildweſen muß nach einheitlichen Geſichtspunkten neu geſtaltet
werden. Die halbländliche und ländliche Siedlung (die
Umſied=
lung) ſoll nach dem Willen unſerer Regierung mehr als bisher
gefördert werden. Auch dieſe Frage zwingt zur ſchnellen
Ueber=
prüfung der Verhältniſſe nach Lage und Verkehr. Waſſerwirtſchaft,
Meliorationen und landwirtſchaftliche Umlegungen müſſen
eben=
falls in den Geſamtfragenkomplex einbezogen werden.
Alle dieſe Fragen erfordern ſchnelle Entſcheidung und engſte
Zuſammenarbeit aller einſchlägigen Aemter und Dienſtſtellen. Die
einheitliche Zuſammenarbeit wird durch die Landesplanung
ge=
währleiſtet ſein.
Es iſt daher die Gründung eines Landesplanungsverbandes
beabſichtigt, der unter dem Namen „Landesplanungsverband des
Rhein=Main=Gebietes E
J.” zunächſt den Staat Heſſen, den
Re=
gierungsbezirk Wiesbaden und die Landkreiſe Hanau Gelnhauſen
und Schlüchtern des Regierungsbezirks Kaſſel umfaſſen ſoll.
Mit=
glieder ſollen die Städte. Landkreiſe, die Bezirksverbände bzw.
Provinzialverwaltungen und die beteiligten Regierungsſtellen
ſein. Auch die übrigen Verwaltungen: Reichsbahn,
Reichswaſſer=
ſtraßenverwaltung, Kulturämter und die Organiſationen der
Wirt=
ſchaft werden zur Mitarbeit herangezogen werden. Ausdrücklich i
hierbei zu betonen, daß der Landesplanungsverband in keiner
Weiſe in die geſetzliche Zuſtändigkeit der einzelnen Behörden
ein=
greifen wird.
Dieſer offiziellen Tagung ging eine interne Beratung
vor=
aus. An der Sitzung nahmen neben dem Reichsſtatthalter in
Heſ=
ſen Gauleiter Sprenger und dem Oberpräſidenten von Kaſſel
Prinz Philipp von Heſſen zahlreiche Vertreter der beteiligten
Län=
der und Kommunen teil.
53 Lumpertheimer Kommuniſten feftgenommen.
El. Lampertheim, 22. September.
Seit Mittwoch iſt in Lampertheim eine Aktion gegen die
mmmuniſen in Gang, die am erſten Tag zur Feſtnahme von
32 Perſone führte, die in Schutzhaft kamen. Bei den
Haus=
ſuchungen wurden beſchlagnahmt:
2 Fahnen — darunter die
ſchon lange geſuchte, ſogenannte Amerikafahne, ein Geſchenk
ame=
rikaniſcher Genoſſen — 12 Muſikinſtrumente, ein Radioapparat
mit Anweiſtng zum Empfang des Moskauer Senders, eine
Pi=
ſtole. Unifomſtücke des Rotfrontkämpferbundes und eine Menge
Zeitſchriften. Auch 10 Fahrräder, die durch ihren auffälligen
und einheitlchen Anſtrich
kornblumenblau mit gelben Felgen
Verdacht bei der Polizei erweckten, verfielen der
Beſchlag=
nahme.
eſtein wurde die Aktion fortgeſetzt und
wei=
tere 21 Peſonen verhaftet, wobei man, wie verlautet, einem
früher geplnten kommuniſtiſchen Anſchlag gegen einen
national=
ſozialiſtiſcher Führer unſeres Ortes auf die Spur kam. Ein
Motorrad durde beſchlagnahmt. Die Lampertheimer Aktion
führte auch zur Auffindung von Waffen im Weiher bei
Mör=
lenbach O. Dort wurden zwei Granaten, mehrere
Granat=
zünder, zwei Jagdgewehre, ein Karabiner, eine Anzahl
Handgra=
naten und enfanteriemunition ſichergeſtellt.
Em. Hepenheim a. d. B., 22. Sept. Katholiſcher Män=
In der zahlreich beſuchten Monatsverſammlung
nerverei,
ſprach H. H. Pfarrer Hellriegel aus OFallon (Miſſ.), ein
Sohn unſere Stadt, über die in Amerika aktuellen Fragen:
Pro=
hibition, Lae der Farmer, Arbeitsloſigkeit. Dollarſtand und die
Wahl des jeigen Präſidenten Rooſevelt. Der zweite Redner des
Abends H.H Kaplan Jaeger, ſchilderte die von ihm begleiteten
Zilgerfahrter nach Trier und gab einen Bericht über die feierliche
Rückbringun des hl. Rockes in ſeinen Aufbewahrungsſchrein.
Auf der Mitgliederverſammlung der NSDAP.
konn=
ten vom Ortsgruppenführer Koch 16 neue Mitgliedskarten und
zwei Parteibücher ausgegeben werden. Pg. Warnecke ſprach
über ſeine perſönlichen Erlebniſſe auf dem Reichsparteitag in
Nürnberg, der ihm, wie allen Teilnehmern, einen unvergeßlichen
Eindruck vermittelte — Reſte von Pfahlbauten
Ried. Auf der Riedbeſichtigungsfahrt des Herrn
Reichsſtatthal=
ters Sprenger, an der ſich die Beigeordneten Dr. Vogel und
Schnei=
der als Vertreter der Stadt beteiligt hatten, wies der
Denkmal=
pfleger für Heſſen, Herr Profeſſor Dr. Behn, im Heppenheimer
Gebiet darauf hin, daß man dort Reſte von Pfahlbauten entdeckt
habe, deren wiſſenſchaftliche Nachprüfung im Gange ſei und die
von großer Bedeutung für die Heimatgeſchichte werden könnten.
Ein Sondertrupp von 15 Mann ſoll zur Sicherſtellung aller bei
den Arbeiten gemachten Bodenfunde bereitgeſtellt werden.
t. Gernsheim, 22. Sept. Der Schulungskurſus der NSDAP.
wies einen guten Beſuch auf. Geſchloſſen, unter Vorantritt der
Surmbannkapelle, marſchierten die einzelnen Organiſationen vom
Exerzierplatz in das Schulungslokal „Darmſtädter Hof‟. Nach einer
kurzen Begrüßungsanſprache des Ortsgruppenführers Dr.
Münch=
meyer ſprachen Pg. Dr. Kleinhenz über Außenpolitik, Pg.
Lehrer Hotz=Gernsheim über die innenpolitiſche Lage und Pg.
Reinhardt über Arbeitsbeſchaffungsprogramm.
Schulungs=
leiter Pg. Köſter ſprach über den 1. Punkt des
nationalſozialiſti=
ſchen Programms. Zu Ehren des ſo jäh ums Leben gekommenen
Leiters des Organiſationsamtes der Deutſchen Arbeitsfront,
Rein=
hold Muchow, erhoben ſich alle Anweſenden von ihren Plätzen.
— Auf der
Die Kapelle intonierte „Ich hatt’ einen Kameraden”
Reichsführertagung des „Stahlhelms”, B. d. F., wird die hieſige
Ortsgruppe durch eine Fahnendeputation ſowie zwei Führer
ver=
treten ſein. — Die Vermeſſungsarbeiten für die Feldbereinigung
ſind zurzeit in vollem Gange. — An der Zufahrtsſtraße zum
Gü=
terbahnhof ſteht ein Apfelbaum im Blütenſchmuck.
Waldſchwimmbad. Der
Af. Neu=Iſenburg, 19. Sept.
Badebetrieb endete mit Sonntag, 17. d. M. Nur die Reſtauration
bleibt auch den Winter über geöffnet.
Nr. 264 — Seite 7
für die Woche vom 24. bis 30. September 1933.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
3 Darmſtadt—Frankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Langen von der
Apotheke bis Wallſtraße) vom 13. 9. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Oertliche Umleitung.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Oppenheim—Wörrſtadt: a) zwiſchen Undenheim und Schornsheim
vom 31. 7., b) zwiſchen Köngernheim und Undenheim vom 4. 9
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: zu 2) Bechtolsheim,
zu b) Weinolsheim, Hillesheim, Gau=Odernheim.
Hersfeld-Lauterbach—Selters: a) zwiſchen Grebenhain und
Hart=
mannshain vom 24. 8., b) zwiſchen Altenſchlirf u. Nösberts vom
29. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung für den
Nahver=
kehr: zu a) Völzberg, Bermutshain, Crainfeld, zu b)
Ilbes=
hauſen; für den Fernverkehr für beide Sperren: Rixfeld.
Schotten, Gedern.
Pariſer Straße—Stadecken—Sprendlingen-Kreuznach (zwiſchen
Jugenheim und Wolfsheim) vom 28. 8. bis auf weiteres
ge=
ſperrt Umleitung: Jugenheim—Binger Straße.
Grünberg—Hungen (Ortsdurchfahrt Grünberg, Frankfurter Str.)
vom 28. /8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Adolf=
Hit=
ler=Straße in Grünberg.
Ranſtadt—Selters (Km. 46,275—48 948) vom 4. 9. bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung: Bellmuth Bobenhauſen I,
Wip=
penbach, Ortenberg, Selters oder Nieder=Mockſtadt, Hof
Leu=
ſtadt, Effolderbach.
Bad Salzhauſen—Nidda von der Straße nach Rodheim bis zur
Straße nach Schotten vom 5 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Geiß=Nidda oder Unter=Schmitten.
Schotten—Nidda (Abt. Rainrod—Eichelsdorf) vom 11. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Eichelſachſen.
Nierſtein-Köngernheim (zwiſchen Dexheim und Köngernheim.
Km. 8,4—8,8) vom 15. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Nierſtein, Schwabsburg, Mommenheim. Selzen.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Ortsdurchfahrten Griedel vom 24. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung nach Rockenberg: Ober=Hörgern, Münzenberg oder
Bad Nauheim, Steinfurth.
Mettenheim—Rheinſtraße vom 15. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Alsheim—Rheinſtraße bzw. Straße Bechtheim—
Rheinſtraße oder Oſthofen—Rheinſtraße.
Offenthal—Urberach—Eppertshauſen, Klm. 7,3—9,3, vom 25. 9. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Meſſel.
Schwabsburg—Dexheim (Ortsdurchfahrt Schwabsburg) vom 20.9.
vis 7. 10. geſperrt. Umleitung: Nierſtein.
Stadecken—Jugenheim vom 19. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung aus Richtung Nieder=Olm: Nieder=Saulheim,
Parten=
heim; aus Richtung Ober=Ingelheim: Schwabenheim a. d. S.,
Bubenheim, Engelſtadt.
Lich-Laubach (Abt. Kreuz Münſter-Laubach) vom 13. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Lauter oder Villingen—
Rup=
pertsburg.
Hauſen—Garbenteich—Dorf=Güll (Ortsdurchfahrt Garbenteich) vom
20. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Steinbach und
Watzenborn—Steinberg.
Pariſerſtraße—Marienborn—Eſſenheimerſtraße vom 20. 9. bis 21.
10. geſperrt. Umleitung: Mainz—Bretzenheim.
Das Wormſer Ernkeſchiff.
El. Worms, 22. Sept. Stolz und ſtattlich wird das Wormſer
Ernteſchiff ausſehen, das zum Erntedanktag aus 160
Landgemein=
den die Gaben der Flur und des Feldes rheinabwärts zum „
Deut=
ſchen Eck” bei Koblenz trägt. Als Gallionsfigur zeigt es am Bug
den mächtigen Wormſer Lindwurm den Jung=Siegfried erſchlug,
während, das rieſige Segel Schlüſſel und Stern, die Wormſer
Wappenzeichen, trägt; all das überweht, vom Hakenkreuzbanner
an der Maſtſpitze. Ein terraſſenartiger Aufbau rings um den
Naſt wird die Früchte tragen, die Blumen und das Grün. Die
Bordwand wird mit den vielen bunten Wappen jener Gemeinden
geſchmückt ſein, die ihre Erntewagen nach Worms ſchicken. In dem
Kranze der großen Flottille jener Schiffe, die aus dem
ober=
rheiniſchen Häfen nach Worms kommen, kann die „Worms” ſich
wohl ſchon ſehen laſſen.
EI Mainz. 22 Sept. Schwere Arbeitsunfälle be
der Mainzer Tunnelarbeit. Der 52jährige verheiratete
Bauarbeiter Alex Buſchinsky, der Ende Juli beim Tunnelbau
ſich ſchwere Verletzungen zuzog, iſt vorgeſtern im Krankenhaus
geſtorben. — Bei der Tunnelarbeit ſtürzte ein beladener
Kipp=
wagen um und traf den 30jährigen Adam Ehrhard aus
Wei=
ſenau. Mit einem Unterſchenkelbruch kam er ins
Vinzenzkranken=
haus.
Oberheſſen.
b. Lich, 22. Septbr. Verlobung im hieſigen
fürſt=
lichen Hauſe. Der weitbekannte Kunſt= und Sportflieger
Erb=
prinz Dr. Hermann Otto zu Solms=Hohenſolms=
Lich hat ſich mit der Tochter des Freiherrn von Werthern auf
Schloß Groß=Neuhauſen bei Erfurt verlobt.
Nackichten des Standesamls Darmſtadi.
Geſtorbee. Am 14 September: Wembacher, Bernhard,
Sohn von Shloſſer, 6 Jahre alt, Nieder=Ramſtadt;
Eliſabethen=
ſtift. Rohnann, Martin Karl. Juſtizinſpektor, verheiratet,
49 Jahre alt, Zlappacher Straße 4. Am 15. September: Anthes,
Ludwig FI., Schuhmacher, verheiratet, 57 Jahre alt, Arheilgen;
Ludwig
Stadtkrankenkus. Am 14. September: Aßmuth,
Philipp, Baufhrer, verheiratet, Tannenſtraße 32. Am 17.
Sep=
tember: Lebamann, Mirjam, 32 Jahre alt, ledig,
Lehramts=
anwärterin, Gafenſtraße 13. Am 16. September: Weber
Hein=
h. Schüler. 0 Jahre alt, Sohn von Fabrikarbeiter,
Baben=
hauſen; Stadtkankenhaus. Am 17. September: Krichbaum,
Katharine, gebDaum. Witwe des Fabrikarbeiters, 53 Jahre alt,
Kiesſtraße 79. Am 16. September: Aliſon. Jeſſie Margaret,
44 Jahre alt, leig, Lehrerin, Hobrechtſtraße 5. Am 17. September:
acobi, Heinich Philipp., Rentner, 72 Jahre alt, verheiratet,
Wilhelm=Jäger=traße 13. Am 18. September: Joſt, Maria
Ka=
arina, geb. Pais, Ehefrau des Verſicherungs=Oberkommiſſars
Jahre alt, Heiheim; Martinspfad 72. Ley, Georg Walter,
Schüler, 9. Jahr' alt, Sohn von Verwaltungsaſſiſtent,
Liebig=
raße 15. Weſtnberger, Heinrich, Metzger, 46 Jahre alt,
Stockndt a. Rh.; Stadtkrankenhaus. Schröder,
verheiratet,
Anna, geb. Becker,Witwe des Dieners, 82 Jahre alt. Erbacher
Straße 25; Eliſabehenſtift. Am 19. September: Burkard,
Jo=
hann Paul, Kaufmnn, 67 Jahre alt. verwitwet, Groß=Gerau;
homas, Ludwig, Hilfsarbeiter 56 Jahre
Knöpp. Eva, geb Rauch, Ehefrau des
alt Babenhauſen; Stdtkrankenhaus. Am 19. September: Speer
Johanna, geb. Sauer Ehefrau des Chorſängers i. R., 70 Jahre
alt, Taunusſtraße 36. Im 20 September: Vierheller, Sophie,
b. Reeg, Ehefrau ds Hilfsarbeiters 48 Jahre alt,
Wiener=
ſtraße 69. Brückner Eliſabeth, geb. Repp. Ehefrau des
Privat=
nanns, 85 Jahre alt, ſoßdörfer Straße 10. Am 21. September:
Haas, Eliſabeth, gel Kreim, Ehefrau des Schrankenwärters,
39 Jahre alt. Nieder=Rmſtadt: Eliſabethenſtift. Am 22.
Septem=
der: Grießmayer Fliſe, geb. Bertoldy. Witwe des Arztes
Dr. med., 76 Jahre al Emilsſtraße 41. Am 21. September:
er, Heinrich, Hochauaufſeher i. R., verheiratet, 88 Jahre
Fiſ
September: Dudem. Heinrich I.,
voderſtraße 49. Ame
alt.
Vorſchloſſer, verheiratet, Kabenhauſen; Hermannsſtraße 6.
Kirchlibe Nachrichken.
Evſangelſſche Gemeinden.
1. (pttesdienſte.
15. Eonntag n9) Trinitatis (24. September).
Kollekte in allen Kinchen für ᛋevangeliſchen Gemeinden in Oſterreich.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptsttesdienſt. Pfarrer Vogel. Vorm. 11,15 Uhr
gottesdienſt. Pfnrrer Heß. Nachk)l 5 Uhr: Abendgottsdienſt. Pfarrer Wagner
ſcht
ffnet. Eingang Nordt:
ſr zu ſtiller A.
Die
adtkirche iſt wochentags von 9—
r Heß. Vorm. 10 Uhr
farr
genandacht
Stadtkapelle. Vorn
30 Uhr: 2 ſuß Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Hauptgottesdienſt. Pfaner Heß. Vorm. ehelſtunde. Pfarrer klöhler
Mittwoch, 27. Sept., abtids 8,15 Uhr: BA lutheriſcher Gottesdienſte. Vorm. 9,30 Uhr:
Schloßkirche. Vereinzung zur Abhaltu
Beichte und Anmeldunſin der Sakriſtei, K. m. 10 Uhr: Hautfgottesdiemſt mit Feier
des heiligen Abendmahl, Lic. Schorlemmr.
Martinskirche. (Die Kirche iſt wegen Renovier
gSarbe
ten geſchloſſen.) Vorm
r.8.
uhr: Frühgottesdienſt im Martinsſtift, Müll
titz. Vorm. 10 Uhr
Pfarrer
auptgottesdienſt im Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 68. Pfarrer Beringer. Vorm. 11 Uhr:
Lindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt im Gemeindehaus. Pfarrer D. Waitz.
zorm. 11,15 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt, Gruppe l, im
Martins=
ſtift (Schluß). Pfarrer Beringer.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. Vorm. 11,15
uhr: Kindergottesdienſt. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffne
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker, Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
funker.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergott
tesdienſt. Pfarrer Irle
Wagn
ihr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
Pauluskirche. Lirchweihe, Vorm.
hls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der
Feier des heiligen Abend
Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller
Sakriſtei. Vorm. 11,30 Uh.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Donnerstag, 28, Sept., abends 8 Uhr: Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrquenſtr. 6). Dienstag, 26. Sept
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Donnerstag, 28. Sept., abends 8 Uhr:
Mädchen=
ereinigung (Weſt). — Freitag, 29. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, ältere
Abt!
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 26. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
donnerstag, 28. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt).
Saal der gleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Mittwoch, 27. Sept., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie‟). Montag, 25. Sept.,
abends 8,30 Uhr: Kirchenchor.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 25. Sept., abends
8.15 Uhr: Mädchenvereinigung: Gruppenabent
uben: Jungvolkabend. — Dienstag,
Sept., 8,30 Uhr abends: Kirchenchorprobe.
Mittwoch, 27. Sept., nachm. 8 Uhr
Nädchenjungſchar. — Donnerstag,
Sept., abends 8,15 Uhr: Mädchen=Alterenkreis.
e
Mädchenchor. — 8,30 Uhr: Kirchenchorprobe.
Freitag, 29. Sept., abends 8 Uhr
Samstag, 30. Sept., nachmittags 3 Uhr: Bubenjungſt
r. Abends 7 Uhr: Singekreis.
Baulusgemeinde: Gemeindeſaal unter de
Kirche. Montag, 25.
bends 8 Uhr: Fugendbund. — Dienstag, 26. Sept., abends 6,30 Uhr: Jugendverei
gung: Klampfen. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 27. Sept., abends 8 Uhr
Jugendvereinigung: Bibelſtunde. — Samstag, 30. Sept., nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar.
vs 8 Uhr: Jugendvereinigung.
ſenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein, Sonntag, 24. Sept.,
Eliſab
Uuhr: Vereinsſtunder
nachm. 4—
(Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Herr Schultz.
Stadtmiſſio
derr Pfarrer Stotz
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde
Nontag, nachm. 4 Uhr: Frauenarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Hert
offmann,
Bringmann. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde von Frau Miſt
Mittwoch
laukreuz=Bibelſtunde. Herr Bringmann
Lindenfels. Abenbs 8,30 Uhr:
s 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde.
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchen=
Bringmann. —
Frei=
amstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor. — Voranzeige:
ſchule, Herr Bringmann.
Sonntag, 1. Okt., abends 8 Uhr: Erntedankfeſt mit Miſſionsverloſung.
Jugendbund für E. E. (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 7 Uhr: Gebetsſtunde für junge
(achm. 2,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Männer. 3 Uhr: Spaziergat
Mädche
s 8,30 Uhr: J
gendbundſtunde für junge Mädchen,
Spiel=
ir junge Mädchen. Abe
Nög
„30 Uhr: Singeabend für junge Mädchen
abend für junge Männer.
Dienstag abends 9.50 19.. en
hr: Freundeskreis für junge Mädchen. Spielen im Freie
gſchar für Mädchen. Abends
Nittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E
Doh
erstag, abends 8 Uhr: Gebets=
8,30 Uhr: Spielen im Freien für junge Männer.
de für junge Männer. — Freitag, abends 6 Uhr: Tiſchtennis für junge Männer.
Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.”
har für Knaben.
junge Mädchen:
eundinnenheim, Sandſtr. 24,
eimabende für ortsfremd
hends 8,
10 u.
Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Jeden Donn
Nähen und Zuſchneide
ittwoch im Mone
eiſe, Fungenſchaft Darmſtadt. (Eliſabethenſtr. 1 7.) Samstag,
Bund deutſcher Bib
Botaniſcher Garten: Speerſpiel
Mittwochi, 27. Sept.
23. Sept., nachm. 3 1
nachm. 4 Uhr: Botaniſcher Garten: Siegfried. Abends 8,15 Uhr: Jungmannſchaft.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm, von 10—12 Uhr und nachm. (auß. Samstags) von 5—6 Uhr, Fernſyr. 4584
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: G
ndehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
ſte.
Gemeindehaus, Liebfrauenſ
6: Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8: neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 1
al 3. Geſchäftsſtunden vorn
von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5,30
interhaus
Fernſpr. 2379.
nstag= und Freitagnachmitte
Uhr, auße,
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
age, Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunfts=
ſtelle, Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſpr. 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 24. Sept., nachm. 1,30 Uhr:
Hauptgottes=
ger Kand. d. Theol. Helms=Traiſa.
dienſt. Pred
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sc
nntag, 24. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Gottes=
0.30 Uhr: Lindergottesdienſt.
t. Vorm.
ſtontag: Mädchenverein. — Dienstag:
dien
ſtunde. — Mittwoch, 5 Uhr: Mädchenjungſchar. 8,30 Uhr: Kirchenchor. —
Donners=
frauenverein. — Freitag: Poſaunenchor.
tag
angeliſche Kirche Roßdorf. Sonntag, 24. Sept., vorm. 9,30 Uhr;
Hauptgottes=
ſt. Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottesdien
uhr: Evg. Arbeitervereit
dien
chm Dienstag, 8.30 Uhr: Kircher
Nontag, 5 Uhr: Jungſchar Mädchen ält. Grupp
geſangverein. — Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe. Abends 8,30 Uhr:
Jugendbund Wartburg. — Donnerstag, 8,30 Uhr: Pofaunenchor. — Freitag, 8,30 Uhr:
Mädchenverein
vgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 24. September, 9 30 Uhr: Prebigtgottesdienſt.
Dr. Grünewald, 10.
r: Kindergottesdienſt. Abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde
Friedenskirche. 10.30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Kandidat Arnold. 10.30 Uhr:
Kindergottesdienſt.
bgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 24. Septbr., 8.45 Uhr: Chriſtenlehre 9.30 Uhr:
Gottesdienſt. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der
Kl. — Donnerstag: Frauenabend.
Evg. Gemeinde Erzhauſen. Sonntag, 10 Uhr: Gottesdienſt. — Montag:
Knaben=
nstag: Mädchenjungſchar 1. — Mittwoch: Mädchenjungſchar
Nuendicher. ft. — Donnerstag: Kirchenchor — Freitag: Mädchenverein. — Sams=
Jungmaunſchaf
tag: Jungmannſchaft.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Bereinigung evangeliſcher Freikirchen Dentſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 24. Sept., vorm. 9,30 Uhr:
Predigtgottesdienſt Prediger Veihelmann. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags
Uhr: Jungſchar. Abends 8 Uhr: Geiſtl. Liederaben
Jedermann freundlichſt
will=
kommen! — Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendbund.
— Dienstag, abends
5 Uhr
ngſtunde. — Donnerstag, nachm. 4 Uhr: Frauenmiſſionsverein. Abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Streichchor.
Evangeliſche Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
onntag, 24. Sept., vorm. 9,3
hr: Predigtgottesdienſt. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Nachm. 4 Uhr: Evangeliſatiol
Dienstag abends 8,30 Uhr: Jugendſinge
Mitt=
voch: abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag abends 8,30 Uhr: Gebetſtunde.
Methodiſten=Gemeinde Bendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 24. Sept., vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt: Prediger Hirtz. Thema; Jeſus
und die Einſamen. — Montag abends 8 Uhr: Jugendbund. — Mittwoch abends 8 Uhr:
Bibel= und Gebetsſtunde.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darmſtadt,
Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. Gottesdienſte jeden Sonntag, vormittags
0 Uhr,
und jeben Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 24. September: Wirklichkeit; Goldener
Text: Jeſaja 65:1
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heinrichſtr.). Sonntag,
24. Sept., vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. 11.,30 Uhr:
Kinder=
g. —
Nittwoch, 27. Sept., 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. —
nntagshandl
Sept., 10.30 Uhr: Menſchenweihehandlung. Michaelstag, Freitag,
nnerstag,
Sept., 6.30 Uhr: Menſchenweihehandlung. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit
Prebigt. 20,30 Uhr: Prebigtgottesdienſt. Pfr. Thielemann: „Chriſtus und der
Wider=
ſa.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 24. Sept., vorm.
9,30 Uhr: Andacht. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abends
8.15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Seite 8 — Nr. 264
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. September 1933
Wiley Poſt,
Ikalieniſches Traubenfeſt
in Frankfurk a. Main.
Frankfurt a. M. In der Caſa d’Italia
in Frankfurt a. M. fand am Donnerstag abend
unter der Leitung des italieniſchen
Generalkon=
ſuls G. Pascale im Einvernehmen mit der
Ita=
lieniſch=Deutſchen Handelskammer das
diesjäh=
rige italieniſche Traubenfeſt, ein Gegenſtück zu
den deutſchen Winzerfeſten, ſtatt. In Italien
wurde dies Traubenfeſt früher an einem
be=
ſtimmten Tag mit feſtlichem Aufwand gefeiert.
Auf Anordnung Muſſolinis iſt der Termin
neuerdings den Ortsbehörden überlaſſen, die
ihn je nach der Traubenleſe feſtſetzen. Italien
iſt für Deutſchland der hauptſächlichſte
Produ=
zent von Speiſetrauben, deren Anbau neuerdings
beſonders gefördert wird. Die Folge davon iſt,
daß die Qualität der nach Deutſchland
exportier=
ten Trauben eine bedeutend beſſer iſt als früher.
Durch die teilweiſe Umſtellung des italieniſchen
Weinbaues auf Tafeltrauben, iſt die Einfuhr
ſpaniſcher und franzöſiſcher Trauben in
Deutſch=
land erheblich zurückgegangen. Das Frankfurter
italieniſche Traubenfeſt war von zahlreichen
Frankfurter Intereſſenten des Wirtſchaftslebens
und der Stadt Frankfurt, die an dem
deutſch=
italieniſchen Reexpeditionsverkehr beſonders in,
tereſſiert iſt, beſucht. Beſondere Verdienſte um
die Organiſation dieſes deutſch=italieniſchen
Freundſchaftsfeſtes hatte ſich die Frankfurter
Ortsgruppe des Fascio unter der Leitung ihres
Geſchäftsführers Iviglia erworben.
Eine Hunderkjährige.
Borbels (Rhön). In dem kleinen
Rhön=
dorf Borbels feierte Frau Hildegard Bott, geb.
Kind, ihren 100. Geburtstag. Die alte Dame iſt
ſeit 49 Jahren Witwe, körperlich und geiſtig iſt
ſie noch ſehr auf der Höhe. Von ihren Kindern
hat bereits eins das 70. Lebensjahr erreicht, die
andern Kindern ſind 68, 66, 64, 60 und 58 Jahre
alt. Außerdem hat ſie noch 19 Enkelkinder. Zwei
ſtarben im Weltkrieg den Heldentod fürs
Vater=
land.
Der Mannheimer Juweleneinbruch
aufgeklärk.
Mannheim. Wie wir erfahren, hat der
große Einbruch im Juweliergeſchäft Feſenmeyer,
der im Auguſt erhebliches Aufſehen erregte und
in deſſen Mittelpunkt die Einbrecher Erich
Ar=
nold und Franz Lehne aus Berlin ſtanden, jetzt
durch die Verhaftung des letzteren wie auch durch
die Feſtnahme von einigen jüdiſchen Helfern
polniſcher Staatsangehörigkeit ſeine Aufklärung
gefunden. In Verfolg der polizeilichen
Unter=
ſuchung ſind bisher insgeſamt 12 Perſonen in
Haft genommen worden: Einer der Haupthehler
iſt ein gewiſſer Schleſinger. Er wurde an ſeiner
Berliner Axbeitsſtelle überraſchend durchſucht,
Man fand bei ihm den größten Teil der
Mann=
heimer Beute vor.
Deutiſche in der Schweiz verunglückk.
Drei Tote.
Berlin. Ein mit 5 Perſonen beſetztes
Auto=
mobil fuhr, wie Berliner Blätter aus Zürich
melden, am Donnerstag auf der Julier=Straße
über die Böſchung hinaus und ſtürzte ungefähr
50 Meter tief auf die untere Straßenkurve ab.
Der Lenker des Wagens, Dr. Howald aus Berlin
und ſeine Frau wurden ſchwer verletzt, die
übrigen Inſaſſen, die Geſchwiſter Schweickhardt
aus Tübingen und eine Frau Noel aus Berlin
wurden getötet.
Auto überfährt einen Blinden.
Koblenz. In der letzten Nacht wurde ein
älterer Einwohner von hier, der blind iſt, auf
der Mainzer Straße bewußtlos mit ſchweren
Verletzungen aufgefunden. SA.=Leute brachten
den Mann in ein Krankenhaus, wo man einen
doppelten Schädelbruch feſtſtellte, der den Tod
des Mannes zur Folge hatte. Wie feſtgeſtellt
wurde, wurde der alte Mann von einem Auto
überfahren, daß, ohne ſich um den Verletzten zu
kümmern, davonfuhr. Der Wagenführer konnte
leider nicht ermittelt werden.
Hitlers Flugzeugführer
legke 1 Million Flugkilomeker zurück.
Flugkapitän Baur,
einer der älteſten und bekannteſten
Flugzeug=
führer der Deutſchen Lufthanſa, der ſeit dem
Jahre 1930 ſtändig das Flugzeug des
Volks=
kanzlers Adolf Hitler führt, hat jetzt ſeinen
ein=
millionſten Flugkilometer zurückgelegt. Aus
die=
ſem Anlaß wurde ihm von dem bayeriſchen
Staatsminiſter Eſſer der Dank und die
Aner=
kennung der bayeriſchen Staatsregierung
aus=
geſprochen.
Das Thüringenhaus
in der Reichshaupkſtadt.
Dies iſt der Sitz des thüringiſchen Reichsſte
halters in Berlin.
Das Gebäude hat den Namen „Thüringenhiu
erhalten und wird am Samstag feierlich ſſine
Beſtimmung übergeben.
Willi Münzenberg wegen Betrzls
ſteckbrieflich in Holland geſigl.
Amſterdam. Wie bekannt wirdalat der
Staatsanwalt in Almelo einen Steckbr.* gege
Braun
Willi Münzenberg, den Herausgeber des
buches” erlaſſen, der des Betruges vrächtigt
wird. — In Zuſammenhang damit weiſhein
hol=
ländiſches Nachrichtenbüro zu berichten daß am
25. Februar d. J. bei dem Grenzort GlVerbrug
zwei Herren in einem großen Merceds=
Kraft=
wagen die Grenze paſſiert hätten. Sie /ben vor,
ſich auf dem Wege nach Amſterdam zu beſinden
wo ſie im Amſtel=Hotel Wohnung nemnen
woll=
ten. Die holländiſchen Zollbehörden biken eine
Bürgſchaft von 90 Gulden für das Aut verlangt.
Da die beiden in den 30er Jahren ſtehenden
Herren über einen ſolchen Betrag :doch nicht
verfügten, hätten ſie bei einem Einzohner von
Glanerbrug namens Slottje 61 Guldn geliehen.
Als Sicherheit hätten ſie eine deuthe
Steuer=
hinterlaſſen.
karte und einen „Einlaſſungsſcheit
Gleichzeitig hätten ſie verſprochen, 4s Geld in
vier Tagen zurückzugeben. Seitdem habe man
jedoch von den beiden Herren nich” mehr
ge=
hört und geſehen. Im Amſtel=Hotelin Amſters
dam ſchienen ſie nicht geweſen zu ſei; jedenfalls
nicht unter dem Namen, die ſie aller
Pahrſchein=
lichkeit nach trügen. Die Steuerkartelaute
nam=
lich auf Viktor Bruhn, Gerolſteinerſtäße 12a in
Berlin. Bei der einen Perſon dürft es ſich nach
den Informationen der Gerichtsbehöden um den
hndeln. Auf
Kommuniſten Willi Münzenberg
Grund der Tatſache, daß die Bürgſaft bei dem
Zollamt in Glanerbrug nicht zurückv=langt
wor=
den ſei, vermutet die Gerichtsbehöde, daß der
über die Grenze gebrachte Mercedes deſſen
Sig=
nalement bekannt ſei, in Holland rrkauft
wor=
den ſei.
Ueberſchwemmungen bei Laonan.
Tokio. Nach Meldungen aus Charbin iſt
an der Eiſenbahnſtrecke Taonan=Zitſikar eine
Ueberſchwemmung aufgetreten. Elf Iorfer ſtehen
unter Waſſer. Die Eiſenbahnverbind ng zwiſchen
Tſitſikar und Taonan iſt unterbrogn. Bis jetzt
wurden 320 Tote geborgen.
Das Katapult=Flugzeug der Bremen:
wohlbehalten in Southampton agekommen.
London. Das ſeit Donnersis abend
ver=
mißte Katapult=Flugzeug der „Bemen” iſt am
Freitag nachmittag mit eigener raft in
Sout=
hampton eingetroffen. Die Maſchne war wegen
Benzinmangel vor Einbruch der Dunkelheit im
Kanal aufs Waſſer niedergeganen und danach
von einem franzöſiſchen Damper 17 Stunden
lang ins Schlepptau genomme worden. Wie
der Pilot nach ſeiner Ankunft a Southampton
betonte, hat eine Gefahr für des Waſſerflugzeug
nie beſtanden. Der Pilot hatte diglich am
Don=
nerstag abend die Orientierug verloren und es
für angebracht gehalten, auf Meer
niederzu=
gehen, um ſich während der Aicht an
Southamp=
ton heranſchleppen zu laſſen
Weltflieger Poſt ſchver verunglückk.
berühmte Wfltflieger, veringlückte bei einem
ſtieg auf dem Flugplatz von Quincy im
jate IllinoffeUSA. und elitt ſchwere
Ver=
zungen. G) üklicherweiſe evab die ärztliche
interſuchung, daß Lebensgefhr nicht beſteht.
Die Lutherſtadt Wikkenberg wird Wallfahrksork
des Welkprokeſtankismus.
Oben: Blick auf den Marktplatz von Wittenberg. — Links: Das Rathaus mit den
Standbil=
dern von Luther und Melanchthon, im Hintergrund die Türme der Stadtkirche, in der Luther zu
predigen pflegte. — Unten links: Die Schloßkirche, an deren Portal Luther im Jahre 1517 die
95 Theſen anſchlug. — Rechts: Das Bildnis des Reformators nach dem Holzſchnitt von L. Cranach.
Die Lutherſtadt Wittenberg, von der die proteſtantiſche Bewegung ihren Ausgang nahm, um in
machtvollem Anſturm in die ganze Welt vorzudringen, ſoll jetzt zum Wallfahrtsort der Evangeliſchen
aus allen Teilen Europas und Amerikas werden. Gleichzeitig wird Wittenberg der Sitz des
Reichs=
biſchofs werden, deſſen Wahl die Reichsſynode in Kürze vornimmt.
Probefahrt des erſten großen Handelsſchiffes im nationalen Deutſchland.
Am 21. September beendete der neue Großtanker „D. L. Harper” (17 800 to), der durch die
Reederei der Deutſch=Amerikaniſchen Petroleum=Geſellſchaft in Auftrag gegeben worden iſt, glücklich
ſeine Probefahrt. Das Motor=Tankſchiff wurde von der Deutſchen Werft gebaut. Unſer Bild
zeigt den Großtanker bei ſeiner erſten Ausfahrt aus dem Hamburger Hafen.
Abkrennung des Berfahrens gegen
Heinz Lahuſen?
Bremen. Wie bereits am Donnerstag im
Lahuſenprozeß mitgeteilt wurde, iſt laut
Mit=
teilung der Verteidigung der zweite Angeklagte
im Lahuſenprozeß, Heinz Lahuſen, wegen der in
letzter Zeit bemerkenswerten Verſchlechterung
ſeines Geſundheitszuſtandes nicht mehr in der
Lage, den Verhandlungen zu folgen, ſo daß die
Verteidigung einen Vertagungsantrag ſtellte.
Die Verhandlung wurde bekanntlich am
Don=
nerstag bereits mehrere Stunden vor dem
üb=
lichen Schluß abgebrochen, um der Verteidigung
und den Angeklagten Gelegenheit zur Prüfung
der Unterlagen zu den Zwiſchenbilanzen der
Nordwolle im Jahre 1927 zu geben. Es war
be=
ſchloſſen worden, am Montag nächſter Woche auf
alle Fälle weiterzuverhandeln, möglicherweiſe
über einen anderen Anklagepunkt, falls die
ge=
nannte Prüfung noch nicht beendet ſein ſollte.
Wie wir nunmehr erfahren, wurde Heinz
La=
huſen ins Krankenhaus überführt, um ein
ſiche=
res Urteil über ſeinen Geſundheitszuſtand zu
be=
kommen.
Schwere Unwelker über 9berikalien.
Mailand. Ueber Oberitalien ſind in der
Nacht zum Freitag äußerſt ſchwere Unwetter
niedergegangen. In Venedig haben Flug und
Regen den St. Markusplatz und die
niedrigge=
legenen Teile der Stadt unter Waſſer geſetzt.
Ebenfalls in Trieſt wüteten die anſtürmenden
Waſſermengen in den niedrig gelegenen
Läden=
vierteln. Die Hafengebäude warens teilweiſe
vom Waſſer ſo umſpült, daß ſie dem Publikum
nicht zugänglich waren. Der Bahnhofvorplatz
war völlig überſchwemmt. Es mußte ein
beſon=
derer Verkehr eingerichtet werden, um die
Rei=
ſenden von und zu den Zügen zu bringen. Im
Hafen hatten die Rettungsboote fortdauernd
gefährdeten Schiffen zu Hilfe zu eilen. Auch aus
Bologna, Bergamo und zahlreichen anderen
oberitalieniſchen Städten liegen Meldungen
über heftige Unwetter und große Sachſchäden
vor.
Leikerin der Staatl. Schauſpielſchnle.
Lucie Höflich,
die bekannte Charakter=Schauſpielerin, wurde zur
Leiterin der Staatlichen Schauſpielſchule in
Berlin ernannt.
Aufſehen erregende Berhafkungen
in Ankwerpen.
Brüſſel. Hieſige Blätter berichten in
gro=
ßer Aufmachung von Aufſehen erregenden
Ver=
haftungen in Antwerpen, die mit der Entführung
des Lindbergh=Kindes in Zuſammenhang ſtehen.
Es handelt ſich um drei Perſonen, die bei der
Weſtminſter Bank in Antwerpen für 1000 Pfund
terling Wertpapiere ankaufen wollten. Eine
Rückfrage in London ergab dabei, daß die
Pa=
piere aus dem Wertpaket ſtammten, das
Lind=
bergh ſeinerzeit als Löſegeld für ſeinen Sohn
gegeben hatte. Die Unterſuchung geht eifrig fort,
geſtaltet ſich aber deshalb ſchwierig, weil die
verhafteten Perſonen ſich weigern, irgendwelche
Angaben zu machen. Sie würden, ſo erklären die
Verhafteten, ſonſt von amerikaniſchen Gangſters
erordet werden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. September 1933
Zur Kundgebung auf dem Niederwald.
Die Enthüllung des Niederwald=Denkmals vor 50 Jahren, am 28. Hepkember 1883.
Aus Berichken und Tagebüchern
von Zeikgenoſſen.
Am 28. September d. J. werden 50 Jahre ſeit der Enthüllung
des Germania=Denkmals auf dem Niederwald vergangen ſein.
Die erſte Anregung zur Errichtung dieſes herrlichen
Wahr=
zeichens der deutſchen Einheit gab der Wiesbadener Kurdirektor
Ferdinand Heyl in der Tagespreſſe und dann in einem Artikel
in der „Gartenlaube. Er iſt es geweſen, der zuerſt zur Errichtung
eines National=Denkmals aufgerufen, und auf den herrlichen Platz
„im Niederwald” gegenüber Bingen hingewieſen hat. Seine
be=
geiſterten und begeiſternden Worte fanden lebhaften Widerhall;
die großen Zeiten der deutſchen Geſchichte wurden lebendig, und
der Gedanke, an dem deutſchen Schickſalsſtrom, dem Rhein, dieſes
Ehrenmal zu errichten, fand in allen deutſchen Herzen freudigen
Eingang. Der Oberpräſident der Provinz Heſſen=Naſſau, Graf
Botho zu Eulenburg, ſtellte ſich an die Spitze der Bewegung, und
berief zum September 1871 zu einer größeren Verſammlung ein.
Auf dieſer Tagung ward ein geſchäftsführender Ausſchuß gewählt,
an deſſen Spitze der damalige Landesdirektor, der ſpätere
Landes=
hauptmann von Naſſau: Sartorius, trat. Dieſer um das Naſſauer
Land hochverdiente Mann, ein glühender Patriot, entwickelte eine
umfaſſende Tätigkeit, wie es ſeinem energiſchen Weſen entſprach.
Er wandte ſich an die Kriegervereine, die deutſchen Turner,
Schützen und Sänger mit der Bitte um Beteiligung weiteſter
Kreiſe. Dann dehnte er ſeine erfolgreiche Werbetätigkeit auf die
deutſche Studentenſchaft aus; immer weiter erſtreckte er ſeine
Be=
mühungen, bis die Sammlungen ſich über alle
Bevölkerungsſchich=
ten, über alle Provinzen, Kreiſe, Städte und Dörfer erſtreckten.
Kein deutſches Land ſchloß ſich von dieſer Sammlung aus, ſollte
dies Ehrenmal doch errichtet werden „zur Erinnerung an die
ein=
mütige Erhebung der deutſchen Stämme und an die ſiegreiche
Wiederaufrichtung des deutſchen Reiches unter Kaiſer Wilhelm I.”
Es erübrigt ſich, hier eine Beſchreibung dieſes herrlichen
Denk=
mals zu geben, das, wie das Kyffhäuſer=Denkmal, eine
Wall=
fahrtsſtätte aller Deutſchen geworden iſt. Reizvoll iſt es, aus den
Erinnerungen der Zeitgenoſſen einiges über den Werdegang und
die Entſtehung des gewaltigen Denkmals zu erfahren.
In ſeinen Lebenserinnerungen erzählt der erſte preußiſche
Regierungspräſident von Wiesbaden, von Dieſt=Daber, der einſt
als Landrat von Wetzlar anno 1866 die kommiſſariſche Verwaltung
des annektierten Herzogtums Naſſau übernommen hatte,
Folgen=
des: „Gleich nach den Merſeburger und Homburger Kaiſer=
Manö=
vern erfolgte die Enthüllung des National=Denkmals auf dem
Niederwald, zu welcher ich eine Einladung erhalten hatte, weil
ich von vornherein bei der Frage, wo und wie ein ſolches Denkmal
zu errichten ſei, mitgewirkt hatte. Ich ſelbſt hatte den Plan
ge=
habt, auf dem Loreley=Felſen, welcher ein wunderbares Poſtament
für ein Siegesdenkmal gegeben hätte, eine koloſſale Statue der
Germania zu errichten. Der mir befreundete Bildhauer Drake, der
Schöpfer der Victoria auf der Berliner Sieges=Säule, hatte die
Koſten dafür auf nicht ganz hunderttauſend Taler veranſchlagt.
Bei einer Vorberatung von Mitgliedern des Reichstages fand
meine Idee vielfach Beifall; namentlich war Moltke gegen
Er=
richtung eines Denkmals auf dem Niederwald, weil das Denkmal
dort zu hoch ſtehen würde, um von unten gut geſehen zu werden,
und weil der Berg in ſeiner Breite dem Eindruck des Denkmals
Abbruch tun würde .. In jener Vorberatung ſtimmten etwa drei
Fünftel der Anweſenden für das auf dem Loreley=Felſen.”
Ein Preisgericht wurde gebildet, an deſſen Spitze der ſchon
erwähnte Profeſſor Drake ſtand; neben ihm waren als
Preisrich=
ter tätig: Oberhofbaurat Profeſſor Strack=Berlin, Profeſſer
Häh=
nel=Dresden; Profeſſor Lübke=Stuttgart und Profeſſor Zum Buſch=
München. In dieſem Preisrichter=Kollegium waren alſo alle
deut=
ſchen Stämme nahezu vertreten. Aus dem Wettbewerb ging
Johan=
nes Schilling aus Dresden als Sieger hervor. Am 23. April 1874
wurde ſein Entwurf zur Ausführung beſtimmt und Profeſſor
Weiß=
bach zum bauleitenden Architekten berufen. Am 16. September
1877 fand die Grundſteinlegung durch Kaiſer Wilhelm I. ſtatt.
Sechs Jahre ſpäter war das gewaltige Werk vollbracht. Der
28. September 1883 wurde zu einem wahren National=Feiertage.
Am Vorabend wurde das Feſt eingeleitet durch eine
farben=
prächtige bengaliſche Beleuchtung des Rheinufers. Auf den Bergen
Eine hiſtoriſche Photographie: Der Kaiſer und die
Bundes=
fürſten bei der Einweihungsfeier. Vorn Kaiſer Wilhelm I.,
hinter ihm Kronprinz Friedrich, ganz links der Großherzog
von Baden.
In feierlicher Auffahrt fuhr der Kaiſerliche Wagenzug durch die
Weinberge hinauf zum Denkmal: Kaiſer Wilhelm und Kaiſerin
Auguſta, Kronprinz Friedrich Wilhelm, der König von Sachſen,
Prinz Luitpold von Bayern als Vertreter des Königs Ludwig des
Zweiten, Prinz Wilhelm von Württemberg, die Großherzoge von
Heſſen und Baden, faſt alle deutſchen Fürſten und Bürgermeiſter
der Freien Städte, dazu ſeine Paladine und viele verdiente
Gene=
räle, Staatsmänner, Gelehrte, Reichs= und Landtagsabgeordnete
und ſonſtige führende Perſönlichkeiten des deutſchen Volkes.
Regierungspräſident von Dieſt berichtet über dieſen Teil der
Feierlichkeit: „Bei der Enthüllungsfeier eröffneten der Kaiſer und
die Kaiſerin in ihrem Wagen die lange Reihe der Equipagen,
welche zum Denkmal hinauffuhren. Einer dieſer Wagen, etwa der
zehnte, war dem Reichstags=Präſidenten Simſon, dem Reichstags=
Abgeordneten Dr. Koeſter und mir angewieſen. Es war eine
enorme Zahl von Ehrengäſten aus ganz Deutſchland anweſend.
Das Kaiſerpaar nahm zwei Stühle vor einem Zelt ein, in welchem
die Fürſtlichkeiten Aufſtellung genommen hatten. An der Spitze der
aktiven und inaktiven Generale ſtand der General=Feldmarſchall
Graf Moltke. Es war ein feierlicher Augenblick, als der Kaiſer
lohten Freudenfeuer zum Himmel, die Burgen erſtrahlten in
ma=
giſcher Beleuchtung; von den Höhen erdröhnten nach Eintritt der
Dunkelheit Böllerſchüſſe und aus den Städten ertönte rauſchende
Feſtmuſik zum nächtlichen Himmel.
Feierliches Glockengeläute ertönte in der Frühe des 28.
Sep=
tember, des Hauptfeſttages, von allen Rheiniſchen Kirchtürmen;
weihevoll erklang feſtlicher Choral=Geſang ins Rheiniſche Land.
Nr. 264 — Seite 9
ſich zu einer längeren Rede erhob. Tränen der Rührung rollten
ihm dabei über die Wangen.”
Zunächſt hatte der Oberpräſident von Heſſen=Naſſau,
Staats=
miniſter a. D. Graf Eulenburg, der ſeit ſechs Jahren an der Spitze
des Ausſchuſſes zur Errichtung des Nationaldenkmals geſtanden
hatte, begeiſterte Worte der Begrüßung gefunden. Dann hatte
Landeshauptmann Sartorius das Denkmal dem Deutſchen Reiche
übergeben und den Kaiſer gebeten, dieſes Zeichen der Dankbarkeit
des deutſchen Volkes in ſeinen Schutz zu nehmen. Darauf hatte der
Kaiſer geantwortet: „Wenn die Vorſehung ihren Willen zu
mäch=
tigen Ereigniſſen auf Erden kundgeben will, ſo wählt ſie ſelbſt
da=
zu die Zeit; die Länder und die Werkzeuge, um dieſen Willen zu
vollbringen. Die Jahre 1870/71 waren eine Zeit, in welcher ſolcher
Wille geahnt wurde. Das bedrohte Deutſchland erhob ſich in
Vater=
landsliebe, ſeine Fürſten an der Spitze, wie ein Mann. Der
All=
mächtige führte dieſe Waffen durch blutigen Kampf von Sieg zu
Sieg und Deutſchland ſteht wieder in Einheit in der Weltgeſchichte.
Millionen von Herzen haben ihre Gebete zu Gott erhoben und ihm
für dieſe Gnade ihren demütigen Dank dargebracht und ihn
ge=
prieſen, daß er uns für würdig befand, ſeinen Willen zu
voll=
ziehen. Aber für die ſpäteſten Zeiten will Deutſchland ſeinem Dank
bleibenden Ausdruck geben. In dieſem Sinne iſt das hier vor uns
ſtehende Denkmal geſchaffen, das nun enthüllt werden ſoll. Und
mit den Worten, die ich hier bei der Grundſteinlegung ſprach,
welche nach dem Befreiungskriege von 1813 bis 1815 in eiſerner
Schrift der Nachwelt Mein Vater, weiland König Friedrich
Wil=
helm III., hinterließ, weihe ich dieſes Denkmal:
„Den Gefallenen zum Gedächtnis, den Lebenden zur
Anerkennung, den kommenden Geſchlechtern zur
Nach=
eiferung! Das walte Gott!”
Die Hülle fiel — das herrliche Denkmal zeigte ſich den Blicken
der zahlloſen Menge. Kanonendonner der Salut=Batterien
er=
dröhnte, feierliches Glockengeläute klang aus dem Tale herauf;
oben auf der Höhe aber ſang die gewaltige Schar der
Feſtteilneh=
mer das Sturmlied der Deutſchen angeſichts des deutſchen
Schick=
ſalsſtromes: „Die Wacht am Rhein”. Und dann erklang dem
grei=
ſen Kaiſer zu Ehren von allen Lippen: „Heil dir im Siegerkranz”.
Und als ob der Himmel ſelbſt durch ein Glück und Segen
bringen=
des Zeichen die Weihe geben wollte, ſo zerriſſen die bis dahin
dro=
henden Regenwolken, ein herrlicher Regenbogen wölbte ſich über
dem Denkmal, die Herbſtſonne übergoß mit goldenem Schein die
Prachtgeſtalt der Germania und jubelnd kündete der Dichter:
„— ſie ſteht in erhabener Schau,
Als wolle ſie Künftiges leſen
Zu Füßen des Rheines leuchtender Gau
Fern dämmernd die ernſten Vogeſen.
So hält ſie im Frieden die heilige Wacht —
Doch ruft man ſie frevelnd zum Kriege,
Dann ſteigt ſie gerüſtet hernieder zur Schlacht,
Und führt uns von neuem zum Siege.”
Nach der Enthüllung begab ſich der Kaiſer nach Wiesbaden,
wo ein Feſtmahl ſtattfand. Im Kurhaus fand unter Kapellmeiſter
Lüſtners Leitung ein patriotiſches Feſtkonzert ſtatt. Am Abend
ehrte Wiesbaden ſeine Gäſte durch ein prächtiges Feuerwerk.
Niemand ahnte, welch’ ungeheurer Gefahr der Kaiſer durch
das Walten der Vorſehung entgangen war, ein
kommuniſtiſch=
nihiliſtiſcher Anſchlag gegen das Leben des greiſen Fürſten war
nur dadurch vereitelt worden, daß es nachts und in der Frühe
geregnet hatte, wodurch die gelegten Zündſchnüre unbrauchbar
ge=
worden waren. Regierungspräſident von Dieſt=Daber erzählt:
„Aber wie herrlich war es doch, daß durch Gottes Gnade das
Kaiſerpaar und alle die anderen in ihrer nächſten Nähe nicht um
das Leben gekommen ſind. Es war eine Fügung, daß das geplante
Attentat nicht zur Ausführung gelangte. Erſt einige Zeit nachher
wurde die Zündſchnur gefunden, die unter dem Fahrweg, nicht
weit von dem Denkmalsplatze zu einem Dynamitlager führte. Die
drei Verſchworenen ſind ja dann ermittelt und zwei von ihnen im
Hofe des Zuchthauſes zu Halle hingerichtet worden. Es wurde
nachher genau feſtgeſtellt, daß die Exploſion des Dynamits
ſchwer=
lich gerade unter dem Wagen des Kaiſers erfolgt wäre, wenn die
Zündſchnur auch weiter gebrannt hätte, ſondern etwa unter dem
Wagen, in welchem ich mit den beiden anderen Herren ſaß.”
So ſind erhebende und betrübende Erinnerungen mit jener
herrlichen Nationalfeier auf dem Niederwalde vor 50 Jahren
verbunden. In froher Hoffnung aber dürfen wir heute dieſes
Ge=
dächtnisfeſt begehen, denn nach 15 Jahren der Schmach und
Schande geht es wieder aufwärts und vorwärts! Unſer junger
Kanzler zeigt uns den Weg, der den Drachen des Kommunismus
und Bolſchewismus, der damals zuerſt dräuend ſein Haupt erhob,
für immer aus Deutſchlands Gauen verbannen wird: Germania
und Haken=Kreuz! In dieſem Zeichen wird du ſiegen, mein
deut=
ſches Volk!
Dr. Ludwig Roth.
Qualvoll war die Lage auf den ſchwer havarierten gelben
Schiffen, die ſich unter der Einwirkung der Exploſionen von
ihren Ankerketten losgeriſſen hatten. Der Ebbſtrom faßte ſie und
trieb ſie auf die Minenſperren zu. Sicherer Untergang ſtand
vor Augen. Schreiend und auf keine Kommandos mehr hörend,
liefen die verzweifelten Mannſchaften an Deck hin und her.
Durch die Schußlöcher ſtrömte das Waſſer, immer tiefer und
tiefer ſank der Rumpf. Plötzlich haushohe Waſſerſäulen, die
Minen gingen hoch, Entſetzensſchreie . . . die Schlachtſchiffe
ver=
ſchwanden, alles mit ſich in die Tiefe reißend.
Zwei Flugzeugmutterſchiffe neueſter Bauart, die dicht
neben=
einander gelegen hatten, trieben wie zuſammengekoppelt dem
Todesrachen der Sperre zu. Die Flieger ſuchten ſich auf
abmon=
tierten Flugzeugſchwimmern zu retten. Immer haſtiger,
drän=
gender rührten ſie ſich. Jede Minute konnte die Kataſtrophe
bringen. Dutzende von Männern ſprangen aus Verzweiflung
über Bord. Die unſinnigſten Gegenſtände dienten als
Rettungs=
mittel. Dann war die Sperre erreicht, zwei, drei heftige
Deto=
nationen folgten, ein vergebliches Auflehnen gegen das Ende.. .
beide Schiffe verſanken gemeinſam in den Wogen.
Vom Ufer eilten Boote herbei, um die im Waſſer Treibenden
zu bergen, als neue Zündungen erfolgten. Weiße Unterſeeboote
waren in die Minenſperren geraten und bezahlten es mit dem
Untergang. Mit höchſter Fahrt brauſten gelbe Zerſtörer herbei,
auf die U=Booté der verhaßten Weißen begann eine wahre
Treibjagd. Rammſtoß und Geſchütze wirkten, manch tapferer
Feind wurde zur Strecke gebracht.
Mit aufſteigendem Tageslicht wurde erſt die volle Größe der
Kataſtrophe klar. Der Stolz des Gelben Reiches lag auf dem
Grunde des Jang=tſe=kiang. „Die aufgehende Sonne”, das
Siegesbanner, war im ſchmutzigen Waſſer des Fluſſes
ver=
ſchwunden.
Eine neue Schreckenskunde traf ein: die Großkampfflotte der
Weißen nahte, um dem Feind den Reſt zu geben! Die Forts an
den beiden Ufern des Fluſſes öffneten ihres Schlünde, ſie glichen
feuerſpeienden Bergen. Umſonſt, der Einbruch der weißen Flotte
war nicht mehr aufzuhalten.
Hoch in den Lüften kreiſten weiße Flieger und Luftſchiffe.
Sie warfen Bomben auf die vom Landheer beſetzten Forts und
Verteidigungspunkte. Wo ſich eben noch warmes Leben geregt
hatte, zeugten tiefe öde Trichter von der furchtbaren Wirkung der
Einſchläge. Die in Schanghai ſtationierten gelben Flieger
nah=
men den Kampf auf. Bwei amerikaniſche Luftſchiffe ſtürzten
brennend in See. Der Angriff ſtockte. Die Gelben kämpften mit
dem Mut der Verzweiflung. Der Union=Jack und Frankreichs
Trikolore verſchwanden neben Amerikas Sternen= und
Streifen=
banner Ein italieniſcher Kreuzer und ein Franzoſe barſten durch
Volltreffer in die Munitionsräume. Spaniens Flaggſchiff
rammte ein feindliches U=Boot. Die im Boote befindlichen
Tor=
pedos explodierten und riſſen dem Ueberwinder den Boden auf.
Englands Stolz, das Großkampfſchiff „Nelſon” hatte einen
Torpedotreffer in einen Oelbunker erhalten und lag, einer
glühenden Fackel gleich, inmitten einer brennenden Waſſerfläche.
Hoch über dem Ganzen in mehr als 15 000 Meter Höhe
ſtan=
den, durch ihre Hubſchrauben gehalten, der „Fliegende Fiſch” und
der „Hai‟. Das Schickſal des Tages mußte entſchieden werden,
Luftgeſchwader und Maſſen von gelben Truppen waren im
Anmarſch, um die Küſte zu ſchützen. Die weiße Flotte mußte
aber erhalten werden, um den Untergang des Vereinigten
Gel=
ben Reiches zu beſiegeln.
Plötzlich ein hohles Sauſen in der Luft, das in klingendes
Singen überging. Winzige Bomben ſtürzten von oben, ihre
Wirkung war aber verheerend. Fort nach Fort verſchwand, aus
den Ufern des Jang=tſe=kiang wurde ein Trümmerhaufen.
Ver=
zweifelt verſuchten gelbe Flieger den neuen Feind anzugreifen,
die Flugabwehrbatterien feuerten, bis die Rohre glühten.
Un=
erreichbar aber, kaum dem Auge ſichtbar zogen die beiden
Rieſen=
vögel ihre verderbenbringende Bahn.
Zum Schluß machten ſie ſich über den Reſt der Minenfelder
her. Reihenweiſe heulten die Bomben herab und brachten alles
zur Detonation. Der Weg war frei, auch dieſe Aufgabe war
erfüllt.
Da flohen die Gelben nach allen Seiten. Sich einem
un=
erreichbaren Feinde wehrlos ausgeliefert zu ſehen, ging ſelbſt
über aſiatiſche Zähigkeit.
Die weiße Flotte hatte ſtaunend dieſen letzten gigantiſchen
Kampf verfolgt. Flieger und Luftſchiffe zogen ſich zurück, den
beiden Königen der Lüfte überließ man das Feld. Ungeheuer
war die Wirkung. Die Begeiſterung ſtieg ins Unermeßliche.
Lord Byron nahm ſeinen Vorteil wahr. Das Signal zum
allgemeinen Vorgehen den Jang=tſe=kiang hinauf durcheilte die
Flotte. Ein gelbes Kanonenboot kam mit weißer Flagge, dem
Zeichen der Ergebung den Siegern entgegen. Die Flotte
for=
mierte ſich, um nach Schanghai einzulaufen.
Ein Erfolg ohnegleichen war errungen, das Banner der
Weißen triumphierte!
Der Reſt der gelben Flotte wurde beſetzt, die Schiffe mußten
die Flagge der Siegerſtaaten heißen. Starke Truppenmaſſen
wurden entladen. Sie entwaffneten das gelbe Militär, ſoweit es
nicht geflohen war, und beſetzten die Stadt und alle wichtigen
militäriſchen Punkte der Umgebung.
Schanghai war gefallen, ein Hauptſtützpunkt der Gelben
ein=
genommen.: Die noch vor wenigen Stunden ſtärkſte Flotte der
Welt lag im Jang=tſe=kiang begraben. Eine Seemacht der
Ver=
einigten Reiche der Mitte gab es nicht mehr.
Nach Entſcheidung des Kampfes drehten der „Fliegende
Fiſch” und „Hai” nach Süden ab, um die Nachricht von der
Ver=
nichtung der gelben Flotte dem „Delphin” mitzuteilen, der ſich
ihnen bei Hong=kong anſchließen ſollte. Lord Byron, der Chef
der weißen Flotte, funkte den unbekannten Helfern einen Dank
und Abſchiedsgruß zu, der in engliſcher Sprache mit: „Glück
ab!” Fliegender Fiſch” und „Hai” erwidert wurde.
Noch lange nach der Einnahme Schanghais war der
allge=
meine Geſprächsſtoff das rätſelhafte Eingreifen und
Verſchwin=
den der beiden Flugboote. Wer waren in aller Welt dieſe
Hel=
den der Luft? Weiße mußten es ſein, darüber beſtand kein
Zweifel mehr. Die widerſpruchsvollſten Gerüchte durchliefen vom
Admiralsſalon bis zum Mannſchaftsraum alle Winkel der Schiffe.
Sofort nach Eingang der Meldung, daß Schanghai gefallen
war und die gelbe Flotte vernichtet ſei, überſandte Leheſten die
Nachricht hierüber durch Taubenpoſt dem Revolutionskomitee,
wo Kramer ſchon ſeit Stunden wartete. Während einer
Aktions=
verſammlung der Revolutionäre traf die Botſchaft ein. Kramer
verlas ſie. Ein einziger Schrei der Wut und des Haſſes war die
Antwort. Schanghais Fall gab das Signal zum Ausbruch der
Revolution. Die herrſchenden Klaſſen, die durch ihren Uebermur
China und Japan erneut in Abhängigkeit der weißen Völker
bringen würden, ſollten und mußten verſchwinden.
Der Funke, der den Ausbruch der Revolution in ſich trug,
ſprühte über das Land. Komitees ergriffen die Leitung,
Regie=
rungsbeamte verſchwanden. Mord und Totſchlag raſten gleich
einer Furie über Stadt und Feld. Plünderungen häuften ſich,
ungeheure Geldſummen wurden dem Pöbel übergeben, der die
Läden auskaufte. Und als nichts mehr verabfolgt wurde ſtürmte
das Volk die Geſchäfte. Polizei und Militär ſchloſſen ſich der
Revolutidn an. Das Geld verlor im Laufe des Tages vollſtändig
ſeinen Wert, da echtes und falſches nicht mehr zu unterſcheiden
war. Der Staatsbankrott war beſiegelt. Nach Vertreibung der
kaiſerlichen Familie ging der Palaſt in Tokio in Flammen auf.
Marine, Hafenarbeiter und die Angeſtellten der
Ausrüſtungs=
werkſtätten durchzogen mit roten Fahnen die Straßen. Offiziere
die auf die Treue ihrer Truppen bauten und ſich der roten Flut
entgegenſtellten, wurden erſchoſſen. Alle hohen Beamten und
Militärs flohen vor der raſenden Volkswut.
(Fortſetzung folgt.)
Spoet, Spiel und Jucnen
Fußball.
Haſſia Dieburg — Polizei Darmſtadt.
Die Polizeimannſchaft ſetzt am kommenden Sonntag mit
die=
ſem Spiel die Verbandsrunde fort. Zwei alte Gegner, die ſich ſeit
ihrer Kreisligazugehörigkeit ſchon immer harte Kämpfe lieferten.
Beide Mannſchaften waren ſchon oft Anwärter auf den
Meiſter=
titel. Auch in dieſem Jahre werden ſie ein wichtiges Wort bei
der Verteilung der Plätze mitreden. Die Eröffnung der
diesjäh=
rigen Spiele geſtaltete ſich für beide Mannſchaften zu einem
Er=
folg. Während Polizei knapp gewann, konnte Dieburg ſich in
Hep=
penheim unentſchieden behaupten. Auf jeden Fall iſt von beiden
Mannſchaften ein raſſiger Kampf zu erwarten
Schlachtenbumm=
lern iſt Gelegenheit gegeben, für verbilligte Omnibusfahrt.
Ab=
fahrt 14 Uhr, Wache 24, Holzhofallee. Spielbeginn 15,30 Uhr.
Rotweiß Darmſtadt.
Die erſte Mannſchaft der Rotweißen wird vor den
Verbands=
ſpielen kein Spiel mehr abſolvieren. Die Reſerve empfängt am
r auf dem Platze an der Rheinallee die
Sonntag vormittag 11 1
V. Roßdorf. Vorher 3. Mannſchaft gegen
gleiche Mannſchaft des (
Turngeſellſchaft 75. Um 16 Uhr Schüler — Union Darmſtadt Schül.
Alle Mannſchaften, die ſpielfrei ſind, können am Sonntag
vormittag auf dem Uebungsfelde trainieren.
FC. Union Darmſtadt.
Zu einer alten Rückſpielverpflichtung begibt ſich Union mit
ihrer 1. und 2. Garnitur am kommenden Sonntag nach
Wix=
hauſen, um gegen den dortigen FC. Union das letzte
Freund=
ſchaftsſpiel vor den Punktekämpfen zu abſolvieren. Beide
Ver=
eine haben ihre Mannſchaften ſtark verjüngt und nach dem
Vor=
ſpiel. welches für Union Darmſtadt knapp 3:2 gewonnen ging,
zu urteilen, dürfte ein intereſſanter Kampf bevorſtehen. Die in
der letzten Zeit ausgetragenen Kämpfe haben gezeigt, daß Union
es verſteht, einen einwandfreien, guten Fußball zu ſpielen, und
iſt bei dieſen Kämpfen mehr Wert auf ein techniſches Spiel
ge=
legt, ohne jedoch das Kampfmoment zu vergeſſen. Da beide
Mann=
ſchaften zukünftig in einer Spielklaſſe vertreten ſind, wird dieſes
Spiel Aufſchluß geben über die derzeitige Spielſtärke beider
Ver=
eine. Spielbeginn 3 Uhr. Vorher treffen ſich die 2.
Mannſchaf=
ten, ebenfalls zu einem Freundſchaftsſpiel. Abfahrt: 12.45 Uhr,
Vereinslokal. Schüler — Schuler Rot=Weiß, um 4 Uhr (Rot=
Weiß=Platz). Jugendmannſchaft ſpielfrei.
SC. Hota — Turngeſellſchaft 75 3:6 (1:3).
Am Donnerstag trafen ſich beide Mannſchaften am
Böllen=
falltor zu einem Freundſchaftsſpiel, das bis zum Schlußpfiff fair
ausgetragen wurde. Die Turnerelf, welche beſſer zuſammenſpielte
als Hota, konnte daher auch zu einem verdienten Siege kommen.
Schiedsrichter, bis auf die letzte Torentſcheidung, wobei die klare
Abſeitsſtellung überſehen wurde, zufriedenſtellend.
Deutſche Schweden=Skaffel läuft Welkrekord.
Abendſportfeſt in Frankenthal.
Ein Abendſportfeſt im pfälziſchen
beſten de
Städtchen Frankenthal
athleten an den Start. Leider war der Beginn der Kämpfe ſo
ſpät angeſetzt, daß die letzten Wettbewerbe bei völliger
Dunkel=
heit endeten. Der Beſuch war mit 1200 Perſonen bei
regendro=
hendem Wetter ganz ausgezeichnet und auch die Bahnverhältniſſe
im ſchönen Frankenthaler Stadion ließen nichts zu wünſchen
übrig. Das Ereignis des Tages war der Weltrekord, den eine
kombinierte Staffel in der Schweden=Staffel aufſtellte. Die
Mann=
ſchaft Metzner-Voigt-Borchmeyer-Mährlein hatte dem M
46 Mannheim 60 Meter Vorgabe gegeben. Sie holte dieſe
Vor=
gabe ſchnell auf und fügte noch weitere 60 Meter Vorgabe hinzu.
Die erzielte Zeit von 1:55,8 Min. liegt unter dem von der
ame=
rikaniſchen Nationalmannſchaft mit 1:56,2 Min. gehaltenen
Welt=
rekord, doch dürfte ſie aus verſchiedenen Gründen keine
Aner=
kennung als Weltbeſtleiſtung finden, obwohl die Zeit von vier
Uhren geſtoppt wurde. Sehr ſchöne Leiſtungen gab es auch in
ver=
ſchiedenen anderen Wettbewerben. So ſchlug über 4 mal 100 Meter
eine Mannſchaft, beſtehend aus Gärtner—Nehb-Neckermann und
Dr. Peltzer, die auf dem Papier viel ſtärker ausſehende
Mann=
ſchaft Metzner—Voigt-Borchmeyer—Mährlein in der deutſchen
Jahresbeſtzeit von 41,5 Sek. Ueber 100 Meter konnte der Deutſche
Meiſter Borchmeyer den Pirmaſenſer Homberger in 10.7 Sek. nu
Die Ergebniſſe: 100 Meter:
um Bruſtbreite ſchlagen.
Sek., 2. Hornberger=Pirmaſens 10,7
Borchmeyer=Bochum 10,7
Sek. (Bruſtbreite zurück), 3. Neckermann=Mannheim 10.9 Sek.
Mährlein=Eintracht Frankfurt, 2. Nehb=Raſtatt
200 Meter:
22,6 Sek. 800 Meter: 1. Dr. Peltzer=Stettin 1:56,8 Min., 2. Abel=
Neckarau 1:57,1 Min., 3. Haim=Neckarau 1:59,8 Min. 4 mal 100
Meter: 1. Kombinierte Mannſchaft Gärtner—Nehb-Neckermann
Dr. Peltzer 41,5 Sek., 2. Kombinierte Mannſchaft Metzner —
Voigt — Borchmeyer — Mährlein 41,6 Sek. Schweden=Staffel:
Voigt-Borchmeyer—Mähr=
Kombinierte Mannſchaft Metzner—
lein 1:55,8 Min. (Weltrekord), 2. MTV. 46 Mannheim (60 Meter
Vorgabe) 60 Meter zurück.
Sporkverein Darmſtadt 1898.
Am kommenden Sonntag empfängt die Reſerve den A=Meiſter
der Gruppe Südrhein, und zwar die ſehr ſpielſtarke Mannſchaft
der Reichsbahn Mainz. Spielbeginn: 3 Uhr. Vorher, um
Uhr, finden noch folgende Spiele ſtatt: Spv. 98,
Spv. 98, Schüler — Tgſ. 75, Schüler. Die Liga=
Weiterſtadt, 1.:
mannſchaft iſt ſpielfrei.
„Ich ruſe die Jugend der Welt!”
Modell der großen Glocke,
die von dem Bildhauer Walter E. Lemcke entworfen wurde und
die die Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin einläuten wird. Die
Glocke trägt unter dem Reichsadler, der die olympiſchen Ringe in
den Klauen hält, die eindrucksvolle Inſchrift: „Ich rufe die Jugend
der Welt!“ — Das Organiſationskomitee hat dieſe Glocke zum
Wahrzeichen der großen Weltveranſtaltung erwählt, das zunächſt
auf allen Druckſchriften und Briefſchaften des Komitees, die als
Einladungen in die Welt hinausgehen, ſichtbar ſein wird.
Zum Führer der Frankfurter Sportgemeinde „Eintracht”
wurde in der außerordentlichen Hauptverſammlung einſtimmig
der bisherige erſte Vorſitzende, Graf Egon von Beroldingen,
ge=
wählt.
Nur noch 92 Fahrer befinden ſich bei der Internationalen
Motorrad=Sechstagefahrt im Wetbewerb. Von ihnen ſind noch
5 ſtrafpunktfrei, darunter die Deutſchen Rüttchen, Fleiſchmann,
Oettinger, Trägner, Müller und v. Krohn.
Das offizielle Ergebnis des Gordon=Bennett=Fluges liegt
jetzt vor. Sieger wurde der polniſche Ballon „Gdynia”, mit
Kapitän Hynek und Lt. Burzynſki als Beſatzung, der 1361,21
Kilometes bewältigte. Der Ballon „Deutſchland”, mit E. Körner
und R. Schütze, wurde mit 403,85 Kilometern Vierter.
Linarts Abſchied von der Rennbahn erfolgte am
Donners=
tag abend mit einer Veranſtaltung in Paris. Der vielfache
Weltmeiſter mußte ſich allerdings im 40=Kilometer=Dauerrennen
mit dem letzten Platz zufrieden geben. Sieger wurde Lacquehay,
vor Möller, Sawall und Graſſin.
Abgeſagt wurden wegen des am 1. Oktober ſtattfindenden
Erntedankfeſtes alle Fußball=Verbandsſpiele in den Gauen
Süd=
weſt und Nordheſſen. Aber auch in den übrigen deutſchen Gauen
wird an dieſem Tage wohl ein Spielverbot erlaſſen werden.
Ein neues Schwimmſtadion wird in Magdeburg
er=
ſtehen, wo mit den Vorarbeiten ſchon in den nächſten Tagen
be=
gonnen werden ſoll. In dem 50=Meter=Baſſin von 21 Meter Breite,
zu dem noch ein großes Sprungbecken gehört, werden die
Europa=
meiſterſchaften 1934 vom 12. bis 19. Auguſt ausgetragen.
Olympia=Vorbereitungen größten Stils
planen die Winterſportler für die Winterſpiele 1936
in Garmiſch=Partenkirchen. Unter Anleitung dreier norwegiſcher
Amateurtrainer ſoll vor allem der Nachwuchs in Trainingslagern
geprüft werden. Die Beſten ſollen dann die deutſche
National=
mannſchaft bilden. mit der auch Exjeditionen ins Ausland geplant
ſind, damit die Läufer auch einmal andere Verhältniſſe
kennen=
lernen. Ebenſo wird man bei den Damen verfahren, wo in erſter
Linie Wert auf Abfahrt und Slalom gelegt wird, nachdem die
ſo=
genannten Geländeläuſe verboten worden ſind.
In Aachen nahm Olympiaſieger Ismayr an einer
Schwer=
athletik=Veranſtaltung teil, wobei er im Olympiſchen Fünfkampf
955 Kilogramm bewältigte.
Für den Marathonlauf in Turin am 15. Oktober
ſind auch deutſche Sportler eingeladen worden. Die bedeutendſten
europäiſchen Langſtreckenläufer
jede eingeladene Nation darf
zwei Läufer entſenden — dürften bei dieſer Veranſtaltung
zu=
ſammentreffen.
Wallis Myers, der engliſche Tennisexperte, hat ſeine
Welt=
rangliſte zuſammengeſtellt. Bei den Damen ſteht Hilde
Krah=
winkel hinter den Amerikanerinnen Wills=Moody und Jacobs
und der Engländerin Round an vierter Stelle und bei den
Her=
ren hat Gottfried von Cramm wenig Gnade vor den Augen der
Engländer gefunden, denn er wurde auf den 9. Platz geſetzt.
Er=
ſter iſt bei den Herren der Auſtralier Crawford.
Fliegende Luftfahrtminiſter, Miniſter alſo, die ſich in ihrem
Reſſort auch praktiſch betätigen, gibt es jetzt in fünf Nationen
Es ſind dies Miniſter Göring (Deuſchland), Balbo (Italien), Cot
(Frankreich), Londonderry (England) und Pirrow (Südafrika).
Rundfunk=Programme.
Frankfurt: Samstag, 23. September
7.10: Choral.
7.15: Frühkonzert. Orcheſter erwerbsloſer
Berufs=
muſiker. Ltg.: Willi Wilde.
10.10: Schulfunk: Leben und Werk Karl Auguſt Lingners. Hörfolge
Tragiſche Operngeſtalten auf Schallplatten.
Köln: Mittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Kühn.
Kleines Wochenend.
Mannheim: Stunde der Jugend. Herbſttage.
16.30: München: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Leitug:
Karl Liſt. Soliſt: Joſef Machor (Eylophon).
18.00: Dr. Carl Cornelius: Anläßlich des 150. Geburtstages von
Peter von Cornelius.
Wochenſchau. — 18.50: Kurzbericht vom Tage.
19.00: München: Stunde der Nation: Berchtesgadener Land. Eme
Heimatſtunde vom Landſitz des Führers, dem Untersberg
und Watzmann, vom Königsſee, von Volk, Wild u. Wald.
20.00: Albrecht Dürer. Ritter, Tod und Teufel. Eine Betrachtung
von Dr. Wilhelm Fraenger.
20.30: Robert und Bertram oder: Die luſtigen Vagabunden. Ein
luſtiger Funkbilderbogen mit Geſängen von Guſtav Raeder.
Zeitdienſt.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
23.00: Leipzig: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 23. September
9.00:
Sperrzeit.
10.10: Schulfunk: Hundegeſchichten.
10.5(
Fröhlicher Kindergarten.
11.30
Diplomkaufmann Karl Emil Weiß: Wirtſchaftl. Wochenſchau.
11.45: Zeitfunk.
12.05: Schulfunk: Feierſtunde der fungen
Werkleute. — 15.00: Kinderbaſtelſtunde: Der Adler=Drachen
Steige=hoch” wird gebaut.
15.45: Schöne, alte Volksbücher: Anmutige Hiſtorie von der
un=
ſchuldig bedrängten frommen Pfalzgräfin Genoveva.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert. Ltg.: Gerhard Maaß.
70
Sportwochenſchau.
7.20
Tanz zum Wochenende. Ralph
Siegel mit ſeinen Soliſten.
Dazwiſt
en (18.00): Das Gedicht.
18.15: Zeitfunk.
18.30
Wochenendſalat. Gaſtſpiel der Studiobühne.
19.00: München: Stunde der Notion: Berchtesgadener Land.: Eine
Heimatſtunde vom Landſitz des Führers, dem Untersberg
und Watzmann, vom Königsſee, von Volk, Wild und Wald.
20.00: Kernſpruch: anſchl.: Flimmerzauber! Gr. bunter Filmabend.
23.00: Leipzig: Tanzmuſik. Das Emdé=Orcheſters.
090:
14.30
15.30:
18.30:
1.00:
22.2
Weiterberichl.
Das Tief über Deutſchland flacht langſam ab und befördert
auf ſeiner Rückſeite weiterhin maritime Luft nach dem Feſtland,
ſo daß ſich das Wetter noch etwas wechſelhaft geſtaltet. Auch
ver=
einzelte Niederſchläge bei ſpäter beginnender Beruhigung ſind zu
erwarten.
Ausſichten für Samstag: Wechſelnd wolkig mit zwiſchenzeitiger
Aufheiterung, etwas kühler, vereinzelte Niederſchläge.
Ausſichten für Sonntag: Beruhigung der Wetterlage, doch noch
kein beſtändiges Wetter.
Hauptſchriftleitung Rudolf Mauve.
Verantwortlich ſür Politit und Wi tſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Stree
ür Sport: Karl Böhmann:
z.
del: Dr. C. H. Queiſch; jür den Schluß
ur de
ſt: J. V. Karl Böhmann;
für „Die Gegenwact”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: U7 Herbert Neite:
ir den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtiad
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantic der Rückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten
Am Mittwoch, den 11. Oktober 1933,
nachmittags ½3 Uhr, verſteigert die
Ge=
meinde Friedrichsdorf auf dem
Rat=
hauſe auf weitere ſechs Jahre, vom
Februar 1934 bis 31. Januar 1940.
fol=
gende Jagden:
1. Gemeindejagd, Friedrichsdorf,
um=
faſſend ca. 182 Hektar.
2. Ehemalige Gemeindeiagd Badiſch=
Schöllenbach, ca. 86 Hektar umfaſſ.
Beide Jagden bieten Gelegenheit zum
Abſchuß von Rotwild und ſind in 1
Stunde von der Bahnſtation aus zu
erreichen.
Als Bieter werden nur Perſonen
zu=
gelaſſen, die ſich im Beſitze eines
Jagd=
paſſes befinden oder durch ein Zeugnis
der zuſtändigen Verwaltungsbehörde
Bezirksamt) nachweiſen, daß gegen die
Erteilung eines Jagdpaſſes keine
Be=
denken beſtehen.
Der Entwurf der Pachtverträge liegt
von heute an zur Einſichtnahme durch
die Beteiligten auf dem Rathaus auf.
Friedrichsdorf, d. 21. September 1933.
Bürgermeiſteramt. J. V. Weis.
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Ernstlich verschnupft!
Jetzt ist sie ernstlich verschnupft, diese kleine,
nette Frau, die sonst jeden Tag bei Ihnen kaufte!
Warum Sie ausbleibt? Früher machten Sie es ihr
so bequem, sie brauchte nur das Darmstädter
Tagblatt aufzuschlagen und fand Ihre Anzeige,
den Gruß des Kaufmannes an seine Kunden, die
höflichste, überzeugendste Geste der Aufforderung
zum Kauf. Ihre verschnupfte Freundin hatte die
Angebote auf dem Kaffeetisch, wählte und ging
zum Einkauf. Bis Sie an Anzeigen sparten und
ihre kleine Mejestät, die Käuferin, verschnupften.
Aber Sie können das wieder gutmachen,
über-
raschen Sie sie morgen durch eine freundliche
Anzeigen-Einladung im Darmstädter Tagblatt!
Sie wird bestimmt wiederkommen, denn diese
Zeilen sind nicht nur für Sie geschrieben, sondern
auch für Ihre kleine, verschnupfte Freundin!
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Nummer 264
Samstag, 23. September
ger
uoch
llatte
Scheſ Neueſte Nachrichten
Fortſchritte im Kampf gegen dieArbeitsloſigkeit
Weitere Erfolge der Regierungsmaßnahmen zur Verminderung der Arbeitsloſigkeik.
Feſtſtellungen des Landesarbeits=
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Unter dem Druck von Abgaben bei den Aktienwerten zwecks
amkes Heſſen.
Vornahme von Tauſchoperationen in feſtverzinslichen Papieren
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen
teilt mit:
In der erſten Septemberhälfte hat die Zahl der bei den
Ar=
beitsämtern gemeldeten Arbeitsloſen um weitere 3000
abgenom=
men. Seit dem Höchſtſtand von Mitte Januar iſt die Zahl der
Arbeitsloſen um rund 88 100 oder 26,4 v. H. zurückgegangen,
wäh=
rend im Vorjahre die Abnahme vom winterlichen Höchſtſtand
(Februar 1932) bis zum 15. September nur rund 44 400 oder 12,8
v.H. betragen hat. Insgeſamt wurden Mitte September 245 161
Arbeitsloſe gezählt, davon waren 44 872 oder 18,3 v.H. Frauen.
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der
Arbeits=
loſenverſichenung und Kriſenfürſorge zuſammen ging in der erſten
Septemberhälfte um rund 2500 auf 79800 zurück. Die Zahl der
anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen iſt, im Augu ſt um 7429 auf
106 717 geſunken. Bei. Notſtandsarbeiten wurden Ende Auguſt
9269 Unterſtützungsempfänger aus der Arbeitsloſenverſicherung,
Kriſenfürſorge und öffentlichen Fürſorge beſchäftigt, das ſind 842
mehr als Endt Juli 1933.
Eiſenerzmarkk im Lahn=-Dillgebiek und Oberheſſen.
Die Steisſerung von Förderung und Abſatz iſt im Monat
Auguſt im gle ſchen Maß wie in den Vormonaten weiter gegangen.
In dem laufenlden Monat September wird ſich auch die
Abnahme=
verpflichtung dier reinen Stahlwerke auswirken, die zunächſt pro
Monat von Lahn, Dill und Oberheſſen 1750 To. abrufen werden.
Die weitere Ent wicklung wird beeinflußt werden von dem
Ergeb=
nis der PreisveFhandlungen, die im Oktober ſtattfinden. Die
Preiſe ſind, allſgemein und insbeſondere für den oberheſſiſchen
Brauneiſenſtein uſnbefriedigend. Trotz der günſtigen Entwicklung
der letzten Monatſe iſt nicht zu verkennen, daß der
Eiſenſteinberg=
bau des Notſtandsfgebietes auch heute erſt rund 40 Prozent ſeiner
Kapazität ausnutz4t.
Erſt die endgültige Ueberwindung der Kriſe
kann eine wirkliche Geſundung bringen. Die Belegſchaft betrug
am 31. Auguſt 193.
8 1455 Mann, die Förderung im Auguſt 37 332
To., der Abſatz 40 8 02 To. und der Vorrat Ende Auguſt 189 723 To.
wärtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer” der Metallpreiſe. Die Preisindexziffer der
„Metallwirtſchaft. MLetallwiſſenſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am
20 September 1923ü auf 50,6 gegen 52,5 am 13. 9. (Durchſchnitt
1909—1913: 100),
I alſo um 3,6 Prozent der Ziffer vom 13. 9.
Für die einzelnen
ſetalle wurden nach dem Preisſtande vom 20.
Sept. folgende Einmülindexziffern errechnet: Kupfer 37 8 (am 13.
Sept. 39,9), Blei 5in 30 (51.6), Zink 44,1 (46,7). Zinn 76.4 (79,1),
unverändert: AlumUndium 111.1. Nickel 101 5, Antimon 59,8.
Reichverband i zu deutſchen Edelmetall= und
Schmuckwaren=
induſtrie. Nachdemeier am 21. Auguſt d. J. gegründete
Reichsver=
band der deutſchen
Edelmetall= und Schmuckwareninduſtrie, Sitz
Lei Der detsres din der Sifcder Senfih
eschuif=
wareninduſtrie iſt denſt Reichshund, der deutſchen Metallwaren=
Zum Vorſitzenden wurde Fabrikant Max
Induſtrie angeſchloſſen,4
Lichtenberger=Pforzheing beſtimmt. Außerdem gehören dem
Vor=
ſtand noch die Vorſitzendgen der Landesgruppen in Pforzheim (
Han=
delskammerpräſident. Fénbrikant Arthur Barth), Hanau (
Fabri=
kant Karl Koch), Idar! und Schwäh=Gmünd an. Zu
Geſchäfts=
führern wurden Dr. Chdriſtianſen, Syndikus der Handelskammer
Pforzheim, und Syndikueßs Dr. Neumeier beſtellt. Der neue
Ver=
band, dem die Großſilbenkwaren und Silberbeſteckfirmen nicht
an=
ſoweit es ſich um die Intereſſen der
In=
gehören werden, tritt — i9
Stelle der Arbeitsgemeinſchaft der
Deut=
duſtrie handelt — an die
muckwareninduſtrie. Die
Arbeitsgemein=
ſchen Edelmetall= und Sch
ſchaft der Deutſchen Ed’gelmetall= und Schmuckwareninduſtrie iſt
nicht aufgelöſt, ſondern dabſdurch zu einer Vertretung des
Geſamt=
gewerbes erweitert wordelſ. daß zu den bisherigen Mitgliedern
Wforzheim, Hanau, Idar und Schwäb=
(den Handelskamemrn in
Gmünd, dem Verband des ſGmünder Edelmetallgewerbes und dem
Verband der Silberwarenſgabrikanten), der neue Reichsverband
d Schmuckwareninduſtrie der Verband
der deutſchen Edelmetall= un
der Groſſiſten des Edelmetall lgewerbes, der Reichsverband deutſcher
Juweliere, Gold= und Silbe, rſchmiede und der Zentralverband der
deutſchen Uhrmacher zum Be, ſtritt aufgefordert worden ſind.
Vor=
inſchaft bleibt Fabrikant Max
Lichten=
ſitzender der Arbeitsgemei=
* Dr. Chriſtianſen,
berger und Geſchäftsführei,
eröffneten erſtere an der Berliner Börſe faſt auf der ganzen
Linie mit Abſchwächungen von 1 Prozent und darüber,
Verſtim=
mend wirkte zudem das weitere Nachgeben der Dollar= und der
Pfunddeviſe, ſowie die ſchwache Haltung der New Yorker Börſe.
Am Montanmarkt lagen Buderus mit 2,5 und Rheinſtahl mit 2,25
Prozent am ſtärkſten gedrückt. In Braunkohlenwerten blieb das
Geſchäft zunächſt ſehr klein, ſo daß nur wenige Anfangskurſe zur
Notiz kamen, davon Erdöl mit minus 0,75 und Rheinbraun mit
minus 1 Prozent. Auch die vorgeſtern zum Teil kräftig
gebeſſer=
ten Kaliwerte bröckelten bis zu 1 Prozent. chemiſche Paviere bis
zu 1.75 Proz. ab. Von letzteren gaben JG. Farben zunächſt nur
um 0,75 Prozent nach. Harburger Genuß konnte 0,5 Proz., im
gleichen Ausmaß auch Akkumulatoren höher eröffnen. Die
vor=
geſtern bereits ſtark gefragten Bekula gewannen ein weiteres
Pro=
zent. Dagegen verzeichneten die übrigen Elektrowerte faſt
durch=
veg Abſchwächungen von durchſchnittlich 0.5—2 Prozent, darüber
hinaus Schuckert um 3,25, Siemens um 2,5 Prozent und Chade
R.
zm 4 RA
Als ſtärker verändert ſind ferner Schleſ. Gas mit min.
2,25, BMW. mit 1,75. Berliner Maſchinen und Jul. Berger mit
je min. 1,5 Prozent. Von Bankaktien ſind Bank für Brauinduſtrie
05 Prozent. Reichsbank um ½ Prozent abgeſchwächt. Im Gegenſatz
zu den luſtloſen Aktienmärkten zeigen die feſtverzinslichen Werte
hauſſierende Tendenz. Unter dem Eindruck der regierungsſeitig
geplanten Maßnahmen hatte das Publikum z. T. erhebliche
Kauf=
aufträge an den Markt gelegt, von denen insbeſondere wieder die
Kommunalobligationen und Stadtanleihen profitierten, bei denen
mehrprozentige Beſſerungen zu erwarten ſind. Im Verlaufe
tra=
ten an den Aktienmärkten faſt durchweg weitere Abſchwächungen
ein. JG. Farben gaben gegen den Anfang um 1 Prozent.
Reichs=
bankanteile 1,25 Prozent nach.
*
Die geſtrige Frankfurter Börſe erfuhr eine Fortſetzung
der Kursſteigerungen am Rentenmarkt, und das Publikum hatte
vorwiegend für dieſe Werte Kauforders gegeben, während der
Aktienmarkt ſtark vernachläſſigt und überwiegend ſchwach war,
zu=
mal Tauſchoperationen von Aktien gegen Renten vorgenommen
wurden. Die Wirtſchaftsmaßnahmen der Regierung wirkten nach,
daneben fanden die Ausführungen Dr. Schachts über die geplante
Reichsbankpolitik, die vor allem auch eine beſſere Pflege des
feſt=
verzinslichen Marktes in Ausſicht ſtellt, ſtarke Beachtung. Die
weitere Verminderung der Arbeitsloſenziffer bot der rückläufigen
Bewegung am Aktienmarkt kaum eine Stütze, während die ſchwache
Haltung der vorgeſtrigen Auslandsbörſen die Abwärtsbewegung
eher noch forcierten. Außer Akkumulatoren (plus 15 Proz.) und
Bekula (plus 1 Proz.) ergaben ſich durchſchnittliche Einbußen von
—2 Prozent, bei den kleinen Werten von 0.25—0,75 Proz. Schwach
lagen vor allem Schuckert (min. 5 Proz.)” ferner Buderus.
Rhein=
ſtahl, Harpener, Mannesmann, Licht u. Kraft Siemens und
Bem=
berg mit Verluſten um bis zu 3 Prozent. JG. Farben eröffneten
mit 116½ Prozent um 1½ Prozent niedriger und gaben ſpäter auf
115,5 Prozent nach. Im Verlaufe überwogen bei anhaltender
Ge=
ſchäftsſtille weitere Rückgänge von etwa 05—1 Prozent. Deutſche
Erdöl verloren 2,5 Proz., JG. Farben ſchloſſen mit 114,75 Proz.
Dagegen konnten ſich Zement Heidelberg um 1.5 Prozent auf 71
Prozent befeſtigen „Bekula gaben 0.75 Prozent ihres
Anfangs=
gewinnes nach: „Schuckert waren um Bruchteile eines Prozents,
Licht u. Kraft 1 Prozent erholt. Am Kaſſamarkt herrſchte
Ge=
ſchäftsſtille; feſter waren Pfälz. Hyp.=Bank mit plus 3 Prozent.
Wie ſchon erwähnt, wickelte ſich das Hauptgeſchäft am Rentenmarkt
ab. Es eröffneten beſonders wieder Reichsſchuldbuchforderungen
mit plus 2 Prozent und die Altbeſitzanleihe mit plus 1,25 Proz.
feſt, während Neubeſitzanleihe vernachläſſigt, jedoch behauptet
lagen. Stahlvereinbonds gaben 0.75 Proz, nach. Sehr ſtark
ge=
ſucht waren wieder Kommunal=Obligationen und Stadtanleihen,
An der Abendbörſe, erhielt ſich weiter großes Intereſſe
für Renten. Bevorzugt blieben ſpäte Schuldbücher, die erneut um
Prozent anzogen. Auch Altbeſitzanleihe konnten bei lebhaftem
Geſchäft um 0.5 Prozent, Neubeſitzanleihe um 0,25 Prozent
an=
ziehen: Pfandbriefe waren ſtärker gefragt und bis 1,5 Proz. feſter.
Am Aktienmarkt blieben die Kurſe durch den anhaltenden
Um=
tauſch von Aktien gegen Renten im allgemeinen weiter gedrückt.
Eine Ausnahme machten JG. Farben, die mit 115 (114,75) und
Siemens 139,5 (139) gut behauptet lagen.
Erſter Markkkag auf dem Gekreidehandels= und
Merfaf 2u3 m Mnen.
Nachdem vorgeſtern auf der Fachgruppentagung des Deutſchen
Landhandelsbundes den rund 2500 Teilnehmern des Deutſchen
Getreidehandels= und Müllertages über die durch das neue
Geſetz=
gebungswerk grundlegend veränderten Verhältniſſe an dem
Brot=
getreidemarkt weiteſtgehende Aufſchlüſſe von amtlicher und
fach=
licher Seite gegeben wurden, fand geſtern der erſte Markttag für
rund 50 deutſche Produktenbörſen ſtatt. Die Neuordnung des
Brotgetreidemarktes wurde lebhaft diskutiert. Dabei kam
allge=
meine Zuſtimmung zu den vorbehaltenen Maßnahmen zum
Aus=
druck, die die Intereſſen des Getreidehandels, der Mühlen und der
Genoſſenſchaft berückſichtigen, dabei aber zugleich dem deutſchen
Bauern helfen. Der Zuſtrom zum Markttage war ſehr ſtark. Dem
neuen Geiſt der Gemeinſchaft im nationalſozialiſtiſchen Sinne
ent=
ſprachen zwei große Transparente mit den Sätzen: „Gemeinnutz
geht vor Eigennutz” und Handel und Markt dienen dem deutſchen
Bauern”, während das Schild mit der Aufſchrift „Terminmärkte
geſchloſſen” bereits die erſte Konſequenz der wahrſcheinlich am
1. Oktober praktiſch werdenden Neuordnung durch Inkraftſetzung
der Feſtpreiſe vorläufig für Weizen und Roggen darſtellt.
Allgemeiner Deutſcher Sparkaſſen= und
Kanmunglantenile.
Der Allgemeine Deutſche Sparkaſſen= und
Kommunalbanken=
tag wird in dieſem Jahre am 6. Oktober in Leipzig ſtattfinden. Es
werden folgende Vorträge gehalten werden: Geh. Reg.=Rat Präſ.
Dr. Kleiner: Aufgaben der Sparkaſſen: „Oberbürgermeiſter
Fieh=
ler=München: Die Bedeutung der Sparkaſſenorganiſation für die
Gemeinden: „Staatsſekretär Feder: Die funktionelle Bedeutung
des Geld= und Kreditweſens in der deutſchen Volkswirtſchaft;
Staatsminiſter des Innern Adolf Wagner: Die Sparkaſſen im
nationalſozialiſtiſchen Staat. — Bereits am 5. Oktober findet in
Leipzig die Beamtenverſammlung des deutſchen Sparkaſſen= und
Giroverbandes ſtatt, auf der nach einleitenden Worten des ſtellv.
Präſidenten des Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverbandes. Dr.
Guglmeier=Berlin, der Direktor der Deutſchen Girozentrale Berlin,
Dr. Pröhl, über die Stellung der Sparkaſſenbeamten im
national=
ſozialiſtiſchen Staat. Generaldirektor Borgſtedt= Hannover über
Sparkaſſen und Arbeitsbeſchaffungsprogramm, und der ſtellvertr.
Verbandsvorſteher und Geſchäftsführer des Rheiniſchen
Sparkaſ=
ſen= und Giroverbandes. Düſſeldorf. Direktor Lohe, über die
Wie=
deraufnahme des Kreditgeſchäfts der Sparkaſſen ſprechen werden.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Aus Anlaß der Anweſenheit des Reichskanzlers Adolf Hitler
in Frankfurt a. M. ſind am Samstag, den 23. September,
ſämt=
lichen Dienſtſtellen der Preußiſchen Induſtrie= und Handelskammer
für das rhein=mainiſche Wirtſchaftsgebiet geſchloſſen.
Die Rohſtahlerzeugung im deutſchen Zollgebiet iſt im Auguſt
auf 706 308 To. gegenüber 640 992 To. im Juli 1933 geſtiegen.
In Tübingen iſt ein neues Bankunternehmen unter der Firma
„Württembergiſche Hohenzolleriſche Privatbank A.G.” mit einem
Aktienkapital von 650 000 RM. gegründet worden.
Der Roheiſenverband in Eſſen wird den Rabatt von RM. 6
je Tonne auf die Verkaufspreiſe für ſämtliche
Roheiſenlieferun=
gen, der ſeit März 1932 gewährt und ſeit April 1933 jeweils um
einen Monat verlängert wurde, ſeinen Abnehmern auch im
Mo=
nat Oktober einräumen.
Der Ruhrkohlenabſatz iſt mit 6 438 766 To. im Auguſt d. J. um
14,57 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres.
Die Produktion der Walzwerke im deutſchen Zollgebiet hat bei
551 311 To. im Auguſt 1933 gegenüber 470 037 To. im Juli 1933
eine anhaltende Steigerung zu verzeichnen.
Bei den Vereinigten Ultramarin=Fabriken AG., vorm. Lever=
Oktober
kus. Zelter und Konſorten, Köln, wird der auf dem 1
einberufenen G.V. eine Dividende von 3,5 Prozent (i. V. 3 Proz.)
ſowie eine zuſätzliche Ausſchütung von 3,5 (i. V. 3) Prozent aus
der freien Rücklage zur Verteilung vorgeſchlagen.
Die Ein= und Ausfuhr von Lederſchuhwerk im Auguſt d. Js.
iſt gegen den gleichen Monat des Vorjahres um 46,5 Proz. zurück=
5 Proz. geſtiegen.. Die
Aus=
gegangen und gegen Juli 1933 um
26 Prozent zurückgegange
nund
fuhr iſt gegenüber Auguſt 1932 un
ebenſo auch gegen Juli d J. um 26 Prozent. Der Wert der
Leder=
ſchuheinfuhr betrug im Auguſt 1933 RM. 84 00, der der
Lederaus=
fuhr RM. 325 000, ſo daß ſich ein
Aktivſaldo von RM. 241 000
gegenüber RM. 297 000 im Auguſt 1932 ergibt.
Berliner Kursbericht
vom 22. September 1933
Deviſenmarkt
vom 22. September 1933
nal
Metaeslinokierungen.
Die Berliner Metallnotnlierungen vom 22. Sept, ſtellten ſich für Nordd. Aloyd
je 100 Kilogramm für Elekt brolytkupfer prompt eif Hamburg,
Bre=
men oder Rotterdam (Notie, rung der Vereinigung für die deutſche
75 RM. — Die Notierungen der Kom= C. P.Bemberg
Elektrolytkupfernotis) auf 49ohörſenvorſtandes die Preiſe verſtehen Vergmom Gelt=.
miſſion des Berliner Metalllie
für prompte Lieferung und Bezah= Berl. Maſch=Bau
ſich ab Lager in Deutſchland
lung) ſtellten ſich für Originerſalhüttenaluminium, 98= bis 99proz, Conti=Gummi
in Blöcken. Walz= oder Draht! warren auf 160 RM., desgl. in Walz= Deutſche Cont. 9as
oder Drahtbarren 99proz, 16gel RM.., Reinnickel. 98= bis 99proz.
auf 330 RM., Antimon Reen julus auf 39—41 RM., Feinſilber
(1 Kg.) fein auf 35. 75—38.25 FeikM.
50 (43). Oktober 41,75 (43),
No=
für Kupfer: September 4
liel=
vember 42 (43). Dezember 49ey25 (43), Januar. Februar 42,50
ril. Mai 43 (43,75) Juni 43 (44),
(43.25) März 42,75 (43.50), Ape=
10 (44.50). Tendenz; ſtill —
Für Ste
Juli 43.25 (44.25), Auguſt 43,5
Blei: September, Oktober. NStovember 15.25 (15.75) Dezember,
Gr.Ulp.
Januar Februar 15.50 (16), Mär kz. April. Mai 15,75 (16.50). Juni.
ſtill — Für Zink: September
Juli. Auguſt 16 (16.75) Tendenz
)). Dezember
20,75 (21.25). Oktober 21 (21.25),uf. November 21 (21.50
*
Februar 21 75 (22 35). März
(21.75), Januar 21.50 (2
Grutper
21.25
22,50) April 22,25 (22.75) Mdeſat 22 50 (23). Juni 22,75 (23.25),
6% Dtſch. Reichsanl!
Juli 23 (23,50), Auguſt 23, 25 (23 eiſt5), Tendenz: ſtill. — Die erſten
v.
Zahlen bedeuten Geld, die in Kler ammern Brief.
2 Intern.,b.30
ProdukkenRimärkke.
Mainzer Produktenbericht vom 1 22. Sept. Infolge des
Deut=
ſchen Getreidehandels= und Müllertozſages in München war der
Be=
ſuch gering. Da die neuen Richtlikltien für die Getreidewirtſchaft
noch nicht bekannt ſind, wird allgem ſeine Zurückhaltung geübt, und
es kamen keine Notierungen zuſtand dee.
Vom Rohhäutemarkt. Die Rohetehäutemärkte waren nach wie
vor gut beſucht, doch erfolgten die Grßebote weſentlich ſchleppender
als auf den letzten Auktionen. Von ſpy Kalbfellen blieben rote
viel=
fach unverkauft, während für die ſch’ Kwarzen knapp die Preiſe der
„hte Ochſenhäute beſtand nur
Vorauftion erlöſt wurden. Für leicreiflaſſen 30—49 Pfund da und
wenig Intereſſe, ſo daß die GewichtFabfewichtsklaſſen 50—u59 Pfund
dort unverkauft blieben und für die
nicht immer die letzten Preiſe erzielt ſie wurden. Im einzelnen er=
ſion leichte
zielten auf der Frankfurter Häuteauktlatz Kubhäute
rot 33—36, ſchwere 41—46, leichte
ſchwere 44—48.
ſenhäute o.K.
. rot 33—40,
ner!.
grüf.
Diehmärkteinß
Groß=Gerauer Ferkelmarkt. Auftrihoneb 1160 Tiere. Es koſtete
pro Stück 6—14 RM. Der nächſte Fernackelmarkt findet am
Mitt=
woch, den 4. Okt., vorm. 8.30 Uhr, auf uirddem Marktplatz in Groß=
Gerau ſtatt.
und
D e
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag.
Hanſa Dampfſch.
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
Aiy
19.25
11.575
17.50
119.75
40.
55.
128.50
95.50
2233
Elektr. Lieferung
F. 6. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr Unter,
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 7
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Lali Aſchersleben
löcknerwerke.
Kolsw Chem. Fabr.)
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=unm.
Orenſtein e goppell
95.
88.
415.8
48.50
18
52.75
53.—
11450
31.s
8455
51.2s
37.125
27.—
Kaee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerkel.
Beſteregeln Alkali ſ.
Agsb.= Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr Draht
Wanderer=Werke
Nafch
46.50
154.—
10.50
31.25
113.50
46.2
15.—
64.50
4—
45.—
77125
Helſingfors
jien
Prag
Budapeſt
W9
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New York
Belgie
Italien
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Währung
uoo finn. Mk
ſtoo Schillin
Tſch. Kr.li2.3=
RN
100 Gulben
ſto0 Kronen
100 Krone
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Peſo
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100 Bel
100 Lire
ſt00 Franes
Geld
15.4
7.95
lis.41
Brief
420
2 789
3
15.45
chweiz
Spanie
de Jane
Jugoſſawie.
Kortugal
ſtambu
lanada
Tallinn Eſtl.)
Niga
n00 Ese. 288 10 Dri öoypt. * anad Doll doldpeſo to0 isl. Kr. g.69 190
Kr.
ſto0 71.68 74.331
12 70
888
58.21
71,ss
74.47
Die Berliner Metalltermiinne vom 22. September ſtellten ſich / AutMſtüdter und Harionatoant Buratftade, Filialt drr Bresdher Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 22. September 1933.
83 Baden-: b. 23
2Bahern. b. 27
g Heſſen. .. v. 29
Preuß. St. b. 28
62 Sachſen.: b. 27
en v. 27
6% Thüringe
Dtſch. Anl.
Auslo=
ingsſch. 4”=
Ab=
löſungsanl.
blö=
Dtſche. Anl.
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche Schutzge
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
SSBerlin. „.v.s4
6% Darmſtat
t..
8% Dresden, b. 36
6% Frankſurt a. 9
Schätze b. 2
b. 29
SMainz : z
83 Mannheimb. 2
München v.
SSWiesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbr.
Goldoblig.!
512% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liguid.
99.25
8ö=
85
Ks
181
79.5
792I.
10.05
63
6971,
73
79.5
67
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P
hp.=Bk. Ligu=
Kom. Obl. ....
Be
Bfb.=Anſt. 6.0
8% „ Goldoblig.
62 Landeskomm.=
Br. Girozentr. f
Heſchlbobl. R. 11
RA
R. 19
Baaſt Landegrd.
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2. Naſſ.Lan
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5½3% 7 Ligu.Bbl.
Dt. Komm. Sar
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Dt. Komm.
Abl. (Neubeſitz).
G Berl. Hyp Bk.
Lia=Bfbr.
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Bulg. Tab. b.63
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1.Ragdad
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42 Stocholm
Atien.
Ala. Kunſtziide Unie
A. E. G. ...
AndregeNoris Kahn
Aſchaffbg. Braue=
Zelſtoff
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Licht!
Buderus Eiſen..
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſell124
88.
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UChem.Werke Abert!
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Contin. G.
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ſontin, Linoleum=
Daimler=Benz.:..
ltl. Telegr. .
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Di. Golden.
ſcheide=Anſtalt
Linoleu
Dortm. Ritterb
2.
Eichbaums
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licht u. Kraft
ſchw. Berg
Fßling.
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7.G. Farben
Feinmech. (Fetter
jelt & Guille
zume
frankfurter
Gelſenk. Berowerk.
Geſfelektr.üntern
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Gritzner=Kayſer:
Grün & Bilfing
Hafenmühle Frrft
anauer Hofbrau
Nſe
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Harpener Vergba
ninger, Kempf
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
3lſe Bergb. Stamm
Genüſſel
Junghans .....
A
130
95
Mie
Aſchersleben
glein, Schanzlin ..
glöcknerwerke ....
24,75 anorr C. H. ....
Lahmeher ECo. ..
Laurahütte
...
u70.25 Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
(aink.=W. Höchſt
inz. Akt. Br.
3
esm.:Röl
Mansfeld Bergb.
Netallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Motoren Darmſtadt
Meckarwerk Efling.
22.s loberbedar) ....
Bhönis Bergbau..
Meiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen 1
Elektr. Stamm
40
ztahlwerke ..
17.5 lniebeg Montan.:
Roeder, Gebr. ..
Rütgerswerke ..
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind. 114
Schramm, Lackfb.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
3.75 Siemens E balske.
82.5
Südd. Zucker=A. 6./1
Shür. Liefer.=Geſ.
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Voigt
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Beſteregeln
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Zelſtoff Waldhof.
Alg. Dt. Erebditanſt.
Badiſche Bank...
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher, Hyp. u. V.
Berl. Handelsge
hpothetbi.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bankund Dise.
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Eff.
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Frankf. Bonk. .
Hyp.=Bank
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Pfähz. Hyp=Ban!.
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Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod. Cr. Bk.
Bürtb. Notenban
A.G.f. Verkehrsw.
Allg Lokalb. Kraftm
„ Dt. Reichsb. Vzo
bapag..
230.
Nordd. 2
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Altianz= u. Stuttg.
Verſicherung.
Verein,Verſ.1
Frankona Rück= u.
Mannheim.Verſich.!
Itavi Minen .
Schantung Handelsl
100
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33.25
43
57.5
59.25
138.25
92,5
98.5
[ ← ][ ]Seite 12 — Nr. 264
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
AM
Hente und folgende Tage
Annabella u. Albert Preſenn
in der berückenden Tonfilm-Komödie
Ich liebe Dich
Dazu das bekaunt gute
Beiprogramm.
Jugendliche zugelassen.
Beginn: 3.45, 6.00 u. 8.20 Uhr
O
Ein sieghafter Start,
ein Ereignis von
außerge-
wöhnlicher Bedentung war
die gestrige Erstaufführung
unuesn em
Hente
HOTEL POST
am Hauptbahnhof
Samstag und Sonntag
Winzerfest-Tanz
Süder Traubenmost Oppenheimer Riebling
Unſeren verehrten Freunden,
Gönnern und Nachbarn zur
gefl. Kenntnis, daß wir das
neu renovierte Lokal
59
Zum Eck
25
übernommen haben undladen
zur heutigen Eröffnung höfl.
ein. Für Ia Speiſen u. Getränke
wird beſtens Sorge getragen,
Alexander Röttger und Frau
2s
Waldmühle
Gemütliche Gaſtſtätte zwiſchen Nieder=
und Ober=Ramſtadt.
Halteſtelle der Omnibuslinie.
Neuer Inhaber
Marianne Ganßmann.
Der atemberaubende Spielfilm mit
wirklichen Sensationen!
NAGANA
Abenteuer Im Dschungel
Dazu das reichhaltige
Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 u. 8.20 Uhr.
Hotel-Rest.,„Alte Post
am welßen Turm
Samstag, den 23. September
n
ar Odes Beatäbintesr
Samstag und Sonntag
Künstler-Konzeri
mit Zvlophon-Einlagen. (11536
trinken wir heute
WO ein gutes Glas Wein 4
der Mutti Krauss Jaumisstraße
Eln Film vom Opfergeist
F½ der deutschen Jugend.
Hergestellt unter dem
We Protoktorat des
Jugend-
führers des deutschen
Reiches
M. Baldur von Schirach
Hitterjungens u. Hitlermädchen sind
die Hauptträger dieses Films.
Jugendliche haben Zutritt.
Kelne erhöhten Preise.
V Des großen Andranges wegen,
bittet men nach Möglichkeit die
Nachmittagsvorstellungen zu
berückeichtigen. V. 11533
Ehren- und Freikarten ungültig.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
Der Verein der Offiziere
des Leibgarde-Regiments
beabſichtigt, am 2. Oktober, abends 8 Uhr, den
86. Geburtstag des Herrn Reichspräſidenten,
Sr. Erz. Generalfeldmarſchall v. Hindenburg
durch ein kameradſchaftliches Zuſammenſein mit
ein=
fachen Eſſen (trockenes Gedeck 2 RM.) in ſeinem Heim
in der Vereinigten Geſellſchaft feſtlich zu begehen.
Aile Kameraden der alten Armee, welche gewillt
ſind, an dieſer Feier teilzunehmen, ſind ganz
er=
gebenſt aufgefordert. Ihre Zuſagen werden bis
ſpäteſtens 28. d. M.s. erbeten an Oberzahlmeiſter
Meyer, Inſelſtr. 32, Fernruf 1937. Nachträgliche
Ann. eldungen können keine Berückſichtigung finden,
Anzug: Uniform oder dunkler Anzug, Orden.
Der Vorſitzende:
11528)
von Oidtmann, Generalleutnant a. D.
MA.
Dung
unterricht in
Einzelſtunden
und Kurſen
jederzeit.
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Tanzneuheiten
Tanzſchule
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