Darmstädter Tagblatt 1933


09. September 1933

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 250
Samstag, den 9. September 1933. 196. Jahrgang

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Fattteicf did Mafrabraſten.
Franzöſiſche Verſuche zur Bildung einer Einheitsfronk für Rüſlungskonkrolle.
Vorbereikungen für die Genfer Nichk=Abrüſtungskonferenz.

Die Pariſer Diplomakie am Werk.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 8. September.
Durch das Ableben des Miniſters der Kriegs=
marine
, Leygues, iſt das Gleichgewicht des Kabi=
netts
Daladier in Frage geſtellt. In den Regierungs=
kreiſen
ſcheint man zwar vor einer weitgehenden Neugeſtaltung
des Kabinetts zurückzuſchrecken, dennoch iſt es fraglich, ob man ſie
wird vermeiden können. Bis zum Zuſammentritt der Kammer iſt
es möglich, ſich auf nur proviſoriſche Löſungen zu beſchränken,
dann wird ſich aber entſcheiden, ob nicht eine radikale Umgeſtal=
tung
der Regierung Daladier notwendig ſein wird. Die Frage
iſt nur, wie weit ein ſolches Beginnen führen würde, denn die
innenpolitiſche Lage iſt äußerſt kompliziert.
Man legt hier dem Pariſer Beſuch des engliſchen Staats=
ſekretärs
für Auswärtige Angelegenheiten, Eden, der auf ſeiner
Reiſe nach Genf hier mehrere Tage verweilt, eine beſondere Be=
deutung
bei. Seine Pariſer Verhandlungen ſollen wie es hier
verlautet das Zuſammenwirken Englands und Frankreichs in
der Abrüſtungsfrage vorbereiten. Parallel mit ihnen gehen die
Verhandlungen zwiſchen Norman Davis und Sir John Simon
in London. Es wird hier betont, daß das franzö=
ſiſche
Kontrollprojekt die Grundlage der Ab=
rüſtungsverhandlungen
in Genf ſein wird.
Es iſt zu empfehlen, die franzöſiſchen Meldungen über die
Vorbereitung der Genfer Verhandlungen ſehr vorſichtig zu prü=
fen
. Und dieſe Vorſicht iſt gleicherweiſe bei Beurteilung der Be=
deutung
der Pariſer Reiſe Edens anzuwenden. Wie noch vor jeder
Konferenz in Genf wird auch diesmal die Auffaſſung verbreitet,
daß es ſich um die Vorbereitung einer gemeinſamen engliſch= fran=
zöſiſchen
Front handelt. Bis jetzt erwies ſich noch immer, daß es
ſich dabei um ein Manöver handelte.
Es iſt Tatſache, daß Frankreich ſeine ganze diplomatiſche Ak=
tivität
um die Abrüſtungsfrage zuletzt in London konzentrierte.
Auf der Abrüſtungskonferenz iſt mit einer beſonders aktiven fran=
zöſiſchen
Aktion zu rechnen, da man mehr als je alles unternehmen
will, um nicht abrüſten zu müſſen. Es iſt möglich, daß das Beſtehen
auf unerfüllbare Kontrollforderungen der Weg dazu iſt.
Man macht viel Aufhebens davon, daß in England der Kon=
trollgedanke
weniger unvolkstümlich ſein ſoll als früher. Wieweit
das zutrifft, iſt von hier aus nicht feſtzuſtellen. Immerhin ſteht
aber feſt, daß die engliſche Abrüſtungspolitik in ihrem Weſen
keine Aenderung erfuhr und England heute weniger geneigt iſt
als je, weitere Verantwortungen in Europa auf ſich zu nehmen.
Die franzöſiſche Diplomatie verſucht aber, jetzt wie früher, dieſe
Klippe zu umſchiffen.
Große Geheimniskuerei
bei den franzöſiſchen Manövern.
EP. Paris, 8. September.
Die franzöſiſchen Herbſtmanöver, die gegenwärtig in der
Champagne ſtattfinden, und in deren Verlauf einige neue fran=
ziſiſche
Tanks und Maſchinengewehr=Panzerwagen ſowie neue
Geſchütze ausprobiert werden, ſind noch nie in ſolch geheimnis=
voller
Weiſe abgehalten worden wie gerade in dieſem Jahr.
Nicht nur das Publikum, ſondern auch die franzöſiſchen Journa=
liſten
werden in reſpektabler Entfernung gehalten. Vor allem
die motoriſierten Einheiten werden ſorgfältig vor den Augen
Unbefugter behütet Der Temps ſchreibt dieſe Geheim=
nistuerei
ſei vollkommen am Platz, denn man könne nicht genug
Maßnahmen treffen, damit die franzöſiſche Armee ſolange wie
nur möglich die mechaniſche Ueberlegenheit behalte, die ſie
gegenwärtig über die ausländiſchen Heere habe . . .!
Daß die franzöſiſche Heeresleitung die Preſſevertreter von
den eigentlichen Uebungen ausgeſchloſſen hat, iſt nicht weiter
überraſchend. Sie hatte aber die Militärattachés der auslän=
diſchen
Miſſionen eingeladen, an den Manövern teilzunehmen.
Im letzten Augenblick allerdings wurden die Attachés von dem
eigentlichen Uebungsfelde ferngehalten. Die Franzoſen fürchten
alſo, daß den geſchulten Augen der Sachverſtändigen wichtige
oder neue militäriſche Maſchinen und Praktiken nicht verborgen
bleiben würden.
Dalgdiers Sonderwünſche für die Befeſtigungs=
anlagen
an der Oſtgrenze.
TU. Paris, 8. September.
Ein Berichterſtatter der Ere Novelle, der den franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten auf ſeiner Beſuchsreiſe zu den franzöſiſchen Be=
feſtigungsanlagen
an der franzöſiſchen Oſtgrenze begleitete erklärt
heute, der erſte Teil des Organiſationswerkes an der Oſtgrenze
ſtehe kurz vor der Beendigung. Die Betonarbeiten würden nur
noch kurze Zeit in Anſperuch nehmen, und es werde ſich dann
darum handeln, eine ſehr viel delikatere Aufgabe zu erfüllen,
nämlich die Ausrüſtung dieſer Befeſtigungen mit Geſchützen. Dala=
dier
habe bereits diesbezügliche Entſcheidungen getroffen. Er
wünſche, daß in kürzeſter Friſt die Befeſtigungsanlagen mit einer
großen Anzahl automatiſcher Geſchütze verſehen würden, deren Ge=
ſchoſſe
geeignet ſeien, die Panzerplatten der neueſten Tanks zu
durchbohren. Der Miniſterpräſident habe außerdem den Wunſch ge=
äußert
, das Gelände, das ſich vor den Befeſtigungsanlagen be=
findet
, dahin abzuändern, daß dem freien Ausblick keine Hinder=
niſſe
im Wege ſtehen. Er wünſche ferner die Errichtung feſter
Hinderniſſe vor den Befeſtigungsanlagen, um gegen alle Ueber=
raſchungen
geſchützt zu ſein.

Herbſtmanövern.
Von du

Eine Abteilung leichter Tanks beim Vorrücken.

In der Champagne haben die Herbſtmanöver der franzöſiſchen
Armee begonnen, bei denen vor allem bemerkenswerte Fortſchritte
in der Motoriſierung und Tarnung der Truppengattungen zu ver=
zeichnen
ſind. Auf dem ganzen Manövergelände iſt kaum ein
Pferd zu ſehen, und ſogar die Infanterie iſt ſo gut geſichert, daß
unerfahrene Zuſchauer überhaupt nicht merken, daß ſie ſich mitten
im Kriegsgelände befinden.
Die franzöſiſchen Kolonialſorgen.
In den letzten Tagen fanden im Außenminiſterium zwiſchen
Außenminiſter Paul=Boncour und den franzöſiſchen Reſidenten
in Nordafrika und Syrien eingehende Beſprechungen ſtatt, die
ſich angeſichts der immer ſtärker werdenden Sturmzeichen in den
afrikaniſchen Kolonien als notwendig erwieſen. Paul=Boncour
gab dem neuen Generalreſidenten von Marokko, Ponſet, ſowie
dem neuen franzöſiſchen Statthalter in Syrien, de Martel, vor
deren Abreiſe in ihre neuen Amtsgebiete genaue Inſtruktionen.
Im Verlauf der Beſprechungen kam zum Ausdruck, daß man
mit Sorge in Paris die Entwicklung der Lage in den nord=
afrikaniſchen
Beſitzungen verfolge.
Auffallend im Zuſammenhang mit dieſen Beſprechungen iſt,
daß heute früh die Blätter melden, der hohe Atlas ſei nunmehr
endgültig befriedet, nachdem die letzten Aufſtändiſchen ſich
unterworfen hätten.
König Feiſal von Jrak .
Bern, 8. September.
König Feiſal von Irak iſt in der vergangenen Nacht im
Hotel Bellevue in Bern unerwartet einem Herzſchlag erlegen.

König Feifal weilte ſchon vor einiger Zeit zur Erholung in der
Schweiz, mußte dann aus politiſchen Gründen abreiſen und war
erſt vor zwei Tagen wieder in Bern eingetroffen.
Der Reichspräſident hat anläßlich des Ablebens des
Hönigs des Iraks an deſſen Sohn ein in herzlichen Worten
gehaltenes Beileidstelegramm gerichtet.

* Arbeitsbeſchaffung
durch Umbauken und Hausreparakuren.
Die Lage der Bauwirtſchaft wird gegenwärtig entſchei=
dend
durch die Arbeitsbeſchaffung beſtimmt. Dies gilt nicht nur
für den Tiefbau, der wegen ſeiner hohen Arbeitsintenſität und
der Möglichkeit, auch berufsfremde Arbeitskräfte aufzunehmen,
ſich als Anſatzpunkt ſtaatlicher Arbeitsbeſchaffungspolitik beſon=
ders
eignet. Es trifft auch, allerdings in geringerem Maße, für
den Hochbau bzw. den Wohnungsbau zu. Die Reichsregierung hat
vom erſten Augenblick an erkannt, daß die Maßnahmen, die auf
dem Gebiete des Wohnungsbaues, zu dem auch Umbauten und
Hausreparaturen zu rechnen ſind, ergriffen werden, von beſonders
tiefgehender Wirkung in Richtung einer Ankurbelung der Ge=
ſamtkonjunktur
ſind. Auf der Leipziger Meſſe hat der Staatsſekre=
tär
im Reichswirtſchaftsminiſterium, Gottfried Feder, die Stel=
lung
der Gebäudewirtſchaft als Schlüſſelwirtſchaft hervorgehoben
und ſich mit beſonderem Nachdruck für die Wiederherſtellung des
alten Hausbeſitzes eingeſetzt, weil gerade vom Hausbeſitz aus der
Strom der Arbeitsbeſchaffung in ſo vielfältig veräſtelte Kanäle
geleitet werden kann wie kaum von einem anderen Gebiete der
Wirtſchaft aus. Vor dem Kriege hat der Hausbeſitz alljährlich
Aufträge im Werte von rund 1,2 Milliarden RM. vergeben; in
den letzten Jahren ſind nur noch Bruchteile dieſer Summe ver=
wandt
worden. Immerhin beträgt nach einer Zuſammenſtellung
des Zentralverbandes der Deutſchen Hausbeſitzer die von dem
Hausbeſitz zur Inſtandſetzung von Altbauten ſeit vorigem Sep=
tember
aufgewendete Summe etwa 750 Mill. RM.
Die Höhe des Kapitalzinſes hat bisher eine ſelbſttätige Be=
lebung
im Wohnungsbau und in der gewerblichen Bautätigkeit
verhindert. Wenn trotzdem Umſätze und Beſchäftigung in vielen
vom Wohnungsbau abhängigen Gewerben geſtiegen ſind, ſo war
das nur möglich, weil durch ſtaatliche Maßnahmen auch dem Hoch=
bau
Arbeit zugeführt wird. Dabei hat die Förderung der Repa=
raturen
und Umbauten einen ausſchlaggebenden Einfluß. Aber
auch der Wohnungsneubau wird durch eine Reihe von Maßnah=
men
wie Bereitſtellung niedrig verzinslicher Baudarlehen (als
Erſatz der zweiten Hypothek) für den Bau von Eigenheimen, Her=
gabe
von Reichsmitteln zur Schaffung von Stadtrandſiedlungen,
ſchließlich durch die geplante Kredithilfe für die Bauſparkaſſen,
um eine beſchleunigte Ausſchüttung von Bauſparſummen zu er=
möglichen
, unterſtützt. Dieſe Maßnahmen würden für ſich allein
bei weitem nicht ausreichen, die Beſchäftigung des Baugewerbes,
insbeſondere des Bauhandwerks, ſo ſtark ſteigen zu laſſen, wie das
in den letzten Monaten der Fall war. Entſcheidend waren und
ſind vielmehr die Maßnahmen, die den Umbau von Wohnungen
und gewerblichen Räumen und die Inſtandſetzung der Wohn=
gebäude
erleichtern.
Das Problem des Umbaues von Wohnungen wurde akut, als
mit der fortſchreitenden Einkommensſchrumpfung in den Jahren
1931 und 1932 eine ſtarke Abwanderung aus den Groß= und Alt=
bauwohnungen
, aber auch aus den teuren Neubau= Luxuswohnun=
gen
einſetzte. Die Zahl der leerſtehenden Wohnungen nahm ſtän=
dig
zu. Es war von vornherein klar, daß ein erheblicher Teil
der ſo leer werdenden Wohnungen auch in Zukunft nicht mehr
rentabel vermietet werden kann, da ſich die Wohngepflogenheiten
geändert haben. Im Jahre 1932 ſetzte daher eine ſtarke Umbau=
tätigkeit
ein; im ganzen Reiche wurden nach den Berechnungen
des Inſtituts für Konjunkturforſchung dem Wohnungsmarkt rund
28 000 Wohnungen durch Umbau zugeführt, d. ſ. rund 37 Prozent
mehr als im Jahre 1931 und mehr als in irgendeinem Jahre ſeit
der Währungsſtabiliſierung. Der Anteil der Umbauwohnungen
am geſamten Wohnungszugang im Reiche ſtieg von 7 Prozent in
den Jahren 1928 bis 1930 auf rund 18 Prozent im Jahre 1932.
Vor allem in den Großſtädten ſetzte ſich dieſe Entwicklung durch.
Als im Herbſt 1932 das Reich begann, den Umbau durch ver=
lorene
Zuſchüſſe in Höhe von 50 Prozent der Koſten zu unter=
ſtützen
, hat die Umbautätigkeit mehr und mehr zugenommen. Im
zweiten Vierteljahr 1932 wurden nach den Angaben des Intituts
in den Groß= und Mittelſtädten zuſammen mehr als 8000 Umbau=
Wohnungen fertiggeſtellt, d. h. mehr als das Doppelte der gleichen
Vorjahreszeit und rund das Siebenfache des zweiten Viertel=
jahres
1931. Dabei wurden nicht nur große Wohnungen geteilt,
vielmehr hat auch der Umbau von gewerblichen Räumen zu Woh=
nungen
zugenommen, ſo erreichte im zweiten Vierteljahr 1933 der
Umbau gewerblicher Räume rund das Doppelte des Vorjahres=
umfanges
. In den kleineren Städten und auf dem Lande hat der
Wohnungsumbau naturgemäß weniger ſtark zugenommen als in
den Groß= und Mittelſtädten.
Die Umbauwohnungen haben für den Wohnungsmarkt der
Großſtädte eine ausſchlaggebende Bedeutung gewonnen. Das
Wohnungsangebot aus Neubauten iſt ſtark zurückgetreten. Im bis=
herigen
Verlauf des Jahres 1933 waren faſt die Hälfte der dem
großſtädtiſchen Wohnungsmarkt zugegangenen Wohnungen Umbau=
wohnungen
. Eine Aufgliederung nach Wohnungsgrößen vermit=
telt
intereſſante Aufſchlüſſe über den Charakter der Umbautätig=
kei
; der überwiegende Teil, und zwar 60 und 75 Prozent, der
zu Umbauten herangezogenen Wohnungen entfällt auf Großwoh=
nungen
mit 7 und mehr Wohnräumen, ſeit Ende 1932 werden
aber neben den Großwohnungen auch die Mittelwohnungen mit
4 bis 6 Wohnräumen in ſteigendem Maße umgebaut. Der außer=
gewöhnliche
Umfang der Umbautätigkeit, vor allem der Woh=
nungsteilungen
, hat bereits jetzt eine fühlbare Entſpannung am
Markt der Großwohnungen ausgelöſt. Dieſe Entſpannungstenden=
zen
dürften ſich noch weiter verſtärken, da die im Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramm
vom Juni d. J. vorgeſehenen weiteren Mittel
für Wohnungsumbauten bisher zum größten Teil noch nicht aus=
geſchüttet
ſind, ſo daß mit einem weiteren Anhalten der Umbau=
tätigkeit
gerechnet werden kann.
Im Rahmen der Arbeitsbeſchaffung für den Hoch= bzw. Woh=
nungsbau
ſpielt die Hausinſtandſetzung eine beſondere Rolle. In
den vergangenen Jahren mußte der Hausbeſitz wegen der Zwangs=
bewirtſchaftung
ſowie beſonders wegen der wachſenden Spannun=
gen
am Wohnungsmarkt einen großen Teil der Reparaturen
unterlaſſen. Die Reichsmittel, die ſeit Herbſt 1932 in Höhe von
20 Prozent der Reparaturkoſten als verlorene Zuſchüſſe gewährt
werden, haben bereits gegenwärtig zur Nachholung eines Teiles
der unterlaſſenen Reparaturen geführt. Dieſe Arbeiten kommen
ebenſo wie die Umbauten dem Bauhandwerk zugute und dadurch
indirekt der Induſtrie, vor allem dem Maurer= und Zimmerhand=

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Seite 2 Nr. 250

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 9. September 1933

werk ſowie dem Maler=, Dachdecker= und Inſtallations=Gewerbe.
Die Umſätze der baumarktabhängigen Handwerkszweige haben
ſich beträchtlich erhöht. Die 100 Mill. Reichsmittel, die ſeit Herbſt
v. J. zur Förderung der Wohnungsumbauten und Hausrepara=
turen
zur Verfügung geſtellt worden ſind, dürften zum größten
Teile bereits verbraucht ſein. Jedoch ſind durch das Arbeitsbe=
ſchaffungsprogramm
vom Juni 1933 weitere 100 Millionen für
den gleichen Zweck bereitgeſtellt, von denen zunächſt 50 Millionen
RM. ausgeſchüttet werden. Bisher dürften nach Schätzung des
Inſtituts für Konjunkturforſchung dem Bauhandwerk für Um=
bauten
und Reparaturen auf Grund der Zuſchüſſe mehr als 350
Mill. RM. Aufträge erteilt worden ſein; das Juli=Programm
wird etwa die gleiche Auftragsſumme ermöglichen. Insgeſamt
ergibt ſich alſo aus den bisherigen Maßnahmen zur Erhaltung
und Verwertung des vorhandenen Wohnraumes eine Auftrags=
ſumme
für das Bauhandwerk von rund ¼ Milliarden RM. Eine
Vorſtellung davon, was dies für das Bauhandwerk bedeutet, ver=
mittelt
eine Gegenüberſtellung mit den geſamten Umſätzen des
Bauhandwerks: Die Umſätze des Bauhandwerks einſchtießlich der
Baunebengewerbe betrugen im Jahre 1932 etwa 1,4 Milliarden
RM. Die zuſätzlichen Arbeitsbeſchaffungsaufträge machen alſo
rund die Hälfte der im Jahre 1932 getätigten Umſätze des Bau=
handwerks
aus. Die baumarktabhängigen Handwerkszweige kön=
nen
mit einem weiteren Anſtieg der Aufträge rechnen. Dies folgt
nicht nur daraus, daß der größte Teil der Mittel aus dem Juni=
Programm für Hausinſtandſetzung und Wohnungsteilung noch
nicht verwendet iſt. In dem gleichen Programm ſind nämlich wei=
tere
200 Mill. RM. für Inſtandſetzungs= und Ergänzungs=Arbeiten
an öffentlichen Gebäuden vorgeſehen, für deren Ausführung vor=
wiegend
das Bauhandwerk in Frage kommt. Schließlich darf nicht
überſehen werden, daß die Steuervergünſtigungen, die für In=
ſtandſetzungs
= und Ergänzungs=Arbeiten an Betriebsgebäuden
gewährt werden, ebenfalls dazu führen, wenigſtens in gewiſſem
Umfange bisher aufgehobene Reparaturen an Fabrikgebäuden
uſw. nunmehr durchzuführen.
Neben dieſem iſt die Entlaſtung des alten Hausbeſitzes von
ausſchlaggebender Bedeutung, da, wie eingangs geſagt, alle für
ihn ergriffenen Entlaſtungsmaßnahmen ſich in einer zuſätzlichen
Arbeitsbeſchaffung auswirken können. Dieſe Entlaſtung muß von
drei Seiten ausgehen, nämlich von der Seite der Zinſen, der
Steuern und der wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Je mehr ſich die
Konjunktur beſſert, um ſo mehr wird es möglich ſein, finanzielle
Entlaſtungsmaßnahmen für den Hausbeſitz durchzuführen, bei
denen allerdings die Gewähr geſchaffen werden muß, daß die auf
dieſe Weiſe für den Hausbeſitz frei werdenden Mittel im Sinne
zuſätzlicher Arbeitsbeſchaffung Verwendung finden. E. B.

Vom Tage.
Reichsminiſter Dr. Goebbels hält Mittwoch,
den 13. September, zwiſchen 20.00 und 20.30 Uhr einen Rundfunk=
vortrag
über das Thema: Sozialismus der Tat im
Kampf gegen die Not des kommenden Winters.
Wie verlautet, hat der Kardinalausſchuß für die Kalender=
reform
im Prinzip der Feſtlegung des Oſterfeſtes zugeſtimmt.
Nach der Zuſtimmung der Evangeliſchen Kirche dürfte damit zu
rechnen ſein, daß in abſehbarer Zeit das Oſterfeſt unwandelbar
feſtgelegt wird.
Vor zwei Wochen wurde aus einem Nebenfluß der Weichſel
bei Warſchau eine Leiche geborgen, deren Identität nicht gleich
feſtgeſtellt werden konnte. Nun ſtellt es ſich heraus, daß es ſich
um einen führenden deutſchen Kommuniſten handelt, der vor kur=
zem
illegal nach Polen kam und größere Geldſummen, wie ver=
mutet
wird, einen Teil der kommuniſtiſchen Parteikaſſe, bei ſich
hatte. Man nimmt an, daß es ſich um einen Raubmord handelt.
Der Name des Ermordeten wird noch geheim gehalten.
Am Montag wird der ſchweizeriſche Bundesrat Stucky nach
Berlin kommen, um Vorverhandlungen wegen der ſpäteren
deutſch=ſchweizeriſchen Handelsvertragsverhandlungen zu führen.
Vertreter des Handels und der Induſtrie von Lettland, Eſt=
land
und Litauen traten in Riga zur 4. Wirtſchaftskonferenz der
baltiſchen Staaten zuſammen. Den Gegenſtand der Beratungen
bildet vor allem eine möglichſt enge Zuſammenarbeit der drei
Länder auf dem Gebiete der Wirtſchaft, der Währungspolitik, der
Kreditbeſchaffung und der Schiffahrt.
Die Partei des früheren Präſidenten Cosgrave hat ſich ein=
mütig
für ein Bündnis mit der Partei des Zentrums und der
des Generals O.. Duffy ausgeſprochen, um der iriſchen Regie=
rungspartei
eine geſchloſſene Oppoſition entgegenſtellen zu können.
Bei Lakan an der indiſchen Nordweſtgrenze wurde eine Ab=
teilung
des 15 Pundſchab=Regiments von Eingeborenenſchützen
angegriffen. Ein engliſcher Hauptmann wurde getötet und vier
indiſche Soldaten verwundet. Außerdem wurden vier Tragtiere
erſchoſſen. Nach einer Meldung aus der afghaniſchen Haupt=
ſtadt
Kabul wurden drei Angeſtellte der dortigen engliſchen
Geſandtſchaft, ein Engländer und zwei Eingeborene, in der ver=
gangenen
Nacht ermordet. Von den Mördern fehlt jede Spur.

Eine Ausleſe unter den Menſchen.

Von Dr. med. Hermann Weyrich.
Die glanzvolle Neugeſtaltung unſeres Reiches bildet die
Brundlage zum Aufbau der neuen deutſchen Weltanſchauung, zu
einer Revolution des Geiſtes mit dem Ziel der Erhaltung und
Erſtarkung des deutſchen Volkes durch körperliche und geiſtige
Verbeſſerung. Die Loslöſung der bisherigen Lebensauffaſſung
vom Individualismus mit ſeinen verhängnisvollen Folgen für
das Volksleben lenkt die Blickrichtung des Menſchen zwangs=
läufig
auf das Volk, mit deſſen Schickſal er ſelbſt unzertrennlich
verbunden iſt, und auf die Zukunft dieſes Volkes. Deutſchlands
Entwicklung vom Agrar= zum Induſtrieſtaat und damit zum
kapitaliſtiſch=liberaliſtiſchen Wirtſchaftsſyſtem und deſſen Aus=
geburten
, dem Marxismus, Klaſſenkampf und Kommunismus,
hat die Geſinnung des Volkes verdorben. Sie hat die Sucht nach
Wohlſtand und Lebensgenuß und die Abkehr vom Weſen der
Familie als Keimzelle des Staates und der Volkskraft gezeitigt.
Hier liegt der tiefſte Grund zu dem erſchreckenden Rückgang der
Volkszahl, der entſprechend dieſer Lebensauffaſſung ſchon ein=
ſetzte
, als das deutſche Volk den Gipfel ſeines äußeren Wohl=
ſtandes
noch nicht erreicht hatte. Aber auch die qualitative Ver=
minderung
der Volkskraft hat hierin ihre weſentliche Urſache.
Der wirtſchaftlich hochkommende, häufig geiſtig wertvolle Menſch
empfand eine Vergrößerung der Familie als Hemmung und
ſuchte ſie mit allen Mitteln zu verhindern. Dies führte auf der
einen Seite zu einem Verluſt hochwertiger Erbmaſſe. Auf der
anderen Seite bewirkte eine überſpitzte, auf die Erhaltung des
einzelnen Individuums gerichtete Sozialgeſetzgebung eine
ſchrankenloſe Vermehrung minderwertiger Elemente. Damit ſind
wir ſo weit gekommen, daß bei einem Weiterbeſtehen dieſer
Verhältniſſe ſchon heute aus den ſtatiſtiſchen Unterlagen der end=
gültige
Ruin des deutſchen Volkes vorausgefagt werden kann.
Dieſe Erkenntniſſe diktieren uns die Aufgaben der neuen Be=
völkerungspolitik
. Sie beſtehen darin, dieſer durch die äußeren
Umſtände ungünſtig wirkenden künſtlichen Ausleſe eine Schranke
entgegenzuſetzen und ſie in Bahnen zu leiten, die den natürlichen
Verhältniſſen am nächſten kommen. Heute ſtehen uns, dank den
Arbeiten hervorragender deutſcher Gelehrter wie H. F. Gün=
ther
, E. Baur, M. Staemmler, F. Lenz, E. Fiſcher,
u. a. feſt begründete Wiſſenſchaften zur Verfügung, die uns die
Kenntniſſe vom biologiſchen Geſchehen in einem Volkskörper
vermitteln. Die weſentlichſte Rolle ſpielen dabei die Lehren von
der Ausleſe und den Erbgeſetzen, die ſchon von Ch. Darwin
und Gr. Mendel begründet, ein weiteres wichtiges Kapitel

Der Berichk für die zweite Auguſt=Hälfke.

Berlin, 8. September.
Im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit iſt, wie die Reichsan=
ſtalt
für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung berich=
tet
, ein weiterer erheblicher Fortſchritt erzielt worden. Die Zahl
der bei den Arbeitsämtern eingetragenen Arbeitsloſen ging in
der Zeit vom 16. bis 31. Auguſt um weitere 207 000 (4,8 Prozent)
zurück. Nachdem bereits ſeit längerer Zeit der diesjährige Ar=
beitsloſenbeſtand
unter dem des Vorjahres lag, wird mit rund
4,128 000 Arbeitsloſen auch der für den gleichen Stichtag des Jah=
res
1931 erzielte Beſtand erſtmalig unterſchritten.
Neben den landwirtſchaftlichen Bezirken haben auch einige
induſtrielle und dicht beſiedelte Gebiete (ſowohl in abſoluten
Zahlen, wie anteilsmäßig) eine überdurchſchnittliche Abnahme
aufzuweiſen, ſo Weſtfalen (minus 21 000 oder 6,2 v. H.), Mittel=
deutſchland
(minus 22 000 oder 6,6 v. H.), Niederſachſen (minus
18 000 oder 7,7 Prozent).
Am 31. Auguſt entfielen auf die Arbeitsloſenverſicherung rund
360 000, auf die Kriſenfürſorge rund 1 170 000 Hauptunter=
ſtützungsempfänger
. Die Zahl der anerkannten Arbeitsloſen=
Wohlfahrtserwerbsloſen betrug rund 1 604 000. Im Arbeitsdienſt
wurden nach der Zählung der Reichsleitung des Arbeitsdienſtes
zurzeit rund 257 000 junge Deutſche beſchäftigt. Durch die Ver=
mittlung
der Reichsanſtalt werden faſt 200 000 junge Landhelfer
in der Landwirtſchaft untergebracht ſein.
Die Abnahme der Arbeitsloſigkeit, erſtreckte ſich im Monat
Auguſt auf alle Berufsgruppen. Durch den Einfluß einer unter
arbeitsmarktpolitiſchen Geſichtspunkten zielbewußt betriebenen
Arbeitsvermittlung iſt der Arbeitsmarkt für Männer ſeit Ende
Februar bedeutend ſtärker als der Arbeitsmarkt für Frauen ent=
laſtet
worden.
Zwingt die Arbeitsloſigkeit nieder!

In Uniform nach Deutſchland übergekreken.
CNB. München, 8. September.
Die Landespreſſeſtelle der NSDAP. Oeſterreichs meldet: In
der Landesleitung erſchienen heute abend zwei Offiziere des
öſterreichiſchen Bundesheeres in voller Uniform mit umgeſchnall=
tem
Säbel, Oberleutnant Bruno Fuſchelberger vom Alpenjäger=
bataillon
Nr. 3 in Salzburg und Oberleutnant Theodor Schwarz=
äugel
von der Dragonerſchwadron Nr. 6 in Salzburg. Die bei=
den
Offiziere ſind heute morgen bei Salzburg über die Grenze
gegangen, weil ſie, wie ſie erklärten, nicht mehr in den Dienſten
des franzoſenfreundlichen Syſtems Dollfuß ſtehen wollten.

der Volksbiologie, die Raſſenforſchung und Raſſenhygiene, her=
vorgebracht
haben.
Was iſt Ausleſe. Ich folge bei der Darlegung von Begriff
und Formen der Ausleſe im weſentlichen den ausgezeichneten
Arbeiten von F. Lenz in ſeinem Buche Menſchliche Ausleſe
und Raſſenhygiene (Baur=Fiſcher=Lenz II. Teil). Der Begriff
der Ausleſe entſtammt der Darwinſchen Theorie vom Kampf
ums Daſein und wird aus ihr am leichteſten verſtändlich. Wenn
nämlich in ihren Daſeinsbedingungen gleichgeartete Lebeweſen
auf einen gemeinſamen Lebensraum beſchränkt ſind und ſich in
ihm vermehren, ſo entſteht zwangsläufig der Konkurrenzkampf
ums Daſein, den die einzelnen Individuen je nach ihrer kör=
perlichen
und geiſtigen Veranlagung mehr oder minder gut be=
ſtehen
. Es werden alſo einerſeits fehlerhafte oder minderwertige
Veranlagung in dieſem Kampf ſtets unterliegen und unter Um=
ſtänden
ſogar ausgerottet werden, während hochwertige Anlagen
erhalten bleiben und ſich auf dem Wege der Fortpflanzung
weiter vermehren können. So kommt im Lebenskampf auf natür=
liche
Weiſe eine Ausmerze der Schwachen und eine Ausleſe der
Höherwertigen zuſtande.
Betrachten wir nun die ungemein reinigende und ver=
beſſernde
Wirkung der natürlichen Ausleſe auf eine Bevölkerung
an einem gedachten Beiſpiel. Die Zahlen ſind den Berechnungen
von Lenz entnommen. Ein Volk beſtehe heute zur Hälfte aus
tüchtigen, hochwertigen Individuen und zur Hälfte aus erb=
mäßig
untüchtigen. Beide Gruppen mögen ſich nur unter ſich
vermehren und immer nur gleichgeartete Nachkommen erzeugen.
Den natürlichen, durch keinerlei Eingriffe kultureller oder ſon=
ſtiger
Art verfälſchten Umwelteinflüſſen können ſich ſelbſtverſtänd=
lich
die Tüchtigen beſſer anpaſſen. Sie können jeder ſchon mit
25 Jahren heiraten und 4 Kinder erzeugen. Die Untüchtigen da=
gegen
können erſt mit 33 Jahren heiraten und nur 3 Kinder
ernähren. Ein ſolches Volk würde ſich folgendermaßen ent=
wickeln
: In 100 Jahren kommen auf tauſend Menſchen dieſes
Volkes ſchon 825 Tüchtige und 175 Untüchtige. Nach 300 Jahren
entfallen auf 1000 ſogar 991 Tüchtige und nurmehr 9 Untüch=
tige
. Hier haben allein die verſchiedene Zahl der Nachkommen
und der Unterſchied in der Zeit der Geſchlechterfolge ſo gewirkt,
daß nach 300 Jahren nahezu alle Untüchtigen ausgemerzt ſind.
Statiſtiſche Beobachtungen haben gezeigt, daß man es in dem
angeführten Beiſpiel durchaus nicht mit einer übertriebenen
theoretiſchen Annahme zu tun hat, ſondern daß ſolche Verhält=
niſſe
tatſächlich ſogar im deutſchen Volke durch Verſchiedenheit
der Fortpflanzung und der Geſchlechterfolge unter verſchiedenen
Volksſchichten vorkommen. Aber, und das iſt das drohende
Schwert, das über unſerem Volke hängt, nicht die Hochwertigen
vermehren ſich in dieſem Maße, ſondern aus den eingangs an=
gedeuteten
Gründen ſind die geiſtig und ſeeliſch Minderwertigen
daran, die Oberhand zu gewinnen. Man bezeichnet dieſe Art der
Ausleſeverhältniſſe als Gegenausleſe oder Kontraſelektion

SWN. Frankfurt a. M., 8. September.
Nach Mitteilung des Gaupreſſeamtes bietet der Stand der
Vorbereitungsarbeiten, zum Gau=Parteitag Heſſen=Naſſau ſchon
jetzt die Gewähr dafür, daß allen, die nicht mit in Nürnberg ſein
konnten, am 23. und 24. September in Frankfurt a. M. und am
Niederwalddenkmal ein würdiger Erſatz geboten wird. Es werden
bekannte Perſönlichkeiten des politiſchen und wirtſchaftlichen Neu=
baues
an dieſem Ehrentage des Gaues Heſſen=Naſſau teilnehmen.
Die Gauleitung hat an alle Nationalſozialiſten der alten
Garde, des Frontabſchnittes Heſſen=Naſſau Einladungen zu
dieſem Tage ergehen laſſen, um dieſen verdienten Parteigenoſſen
eine beſondere Ehrung zu erweiſen. Wo einſtige Mitkämpfer der
ehemaligen Gaue Heſſen=Naſſau=Süd und Heſſen=Darmſtadt noch
keine Einladung erhielten, erwartet die Gau=
leitung
in Frankfurt a. M., Gutleutſtraße 812 ( Adju=
tantur
) ihre umgehende Meldung.
Die Geſamtleitung der Vorbereitungsarbeiten liegt in den
Händen des beim Nürnberger Großaufmarſch bewährten Gau=
Organiſationsleiter Heſſen=Naſſau, Pg. Fritz Wehner. Gauleiter
Sprenger ſelbſt nimmt ſtarken Anteil, ſo daß die große Veranſtal=
tung
in erſter Linie einer ſeiner perſönlichen Initiative entſpre=
chenden
Charakter tragen wird, wie es ſchon zum Ausdruck kommt
in dem Leitſatz des Gautages: Für Arbeit und Frieden.
Die wirlſchaftspolikiſche Gliederung in der NSDAP.
Das Gaupreſſeamt meldet: Am 26. und 27. =Auguſt fand in
München im Braunen Hauſe eine Tagung der Kommiſſion für
Wirtſchaftspolitik der NSDAP. ſtatt, an der der Wirtſchafts=
berater
des Führers und die Gauwirtſchaftsberater teilnahmen.
Die Tagung hatte die Ausgabe der Richtlinien für die künf=
tige
wirtſchaftspolitiſche Arbeit der NSDAP. zum Gegenſtand.
Die Organiſation der NSDAP. zur Erfüllung ihrer wirtſchafts=
politiſchen
Aufgaben iſt nach den Anordnungen des Führers ſo
einfach wie nur irgend möglich gehalten. Sie beſteht aus fol=
genden
Gliedern:
1. Wirtſchaftsberater des Führers, Pg. Wilhelm Keppler,
gleichzeitig Referent für Wirtſchaftsfragen beim Reichskanzler;
2. Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik, Leiter: Bernhard Köh=
ler
, die wirtſchaftspolitiſche Stelle der Reichsleitung, München;
3. Gauwirtſchaftsberater, wirtſchaftspolitiſche Berater ihrer
Gauleiter und die wirtſchaftspolitiſchen Vertrauensmänner ihrer
Gaue.
Die Gauwirtſchaftsberater ſind politiſch den Gauleitern,
wirtſchaftlich der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik unterſtellt,
die ihrerſeits dem Wirtſchaftsberater des Führers unterſteht,
Andere wirtſchaftspolitiſche Organe und Gliederungen kennt die
NSDAP. nicht. Für alle wirtſchaftspolitiſchen Angelegenheiten
in den Gauen ſind einzig und allein die Gauwirtſchaftsberater
zuſtändig.
Ikalieniſcher Miniſterbeſuch in Rüdesheim
und Frankfurt.
WSN. Frankfurt a. M., 8. September,
Der fasciſtiſche Korporationsminiſter, Exzellenz Bottai, be=
findet
ſich augenblicklich zuſammen mit dem Führer der Deutſchen
Arbeitsfront, Dr. Ley, auf einer großen Rundreiſe durch Deutſch=
land
. Zweck und Sinn dieſer Reiſe iſt die Fühlungnahme mit dem
neuen deutſchen Arbeitertum und die Beſichtigung der Anfänge
ſozialpolitiſcher und volkspolitiſcher Maßnahmen und Einrichtun=
gen
der großen Organiſation der ſchaffenden Stände.
Ein Höhepunkt dieſer im In= und Ausland außerordentlich
beachteten Rundreiſe wird eine Kundgebung in Köln bilden, die
am 10. September ſtattfindet. Im Anſchluß an die Kölner Tage
begibt ſich Dr. Ley mit dem fasciſtiſchen Miniſter, Exzellenz Bot=
tai
, am Dienstag, den 12. September, morgens 8 Uhr, mit Motor=
booten
rheinaufwärts von Godesberg zum Deutſchen Eck bei Kob=
lenz
, wo ein kurzer Aufenthalt ſtattfindet. Weiter fahren die
Boote bis Rüdesheim, wo eine Beſichtigung des Niederwalddenk=
mals
ſtattfindet, bei der auch unſer Gauleiter, Reichsſtatthalter
Pg. Sprenger, anweſend ſein wird.
Vom Niederwald aus begeben ſich Dr. Ley, Gauleiter Spren=
ger
und unſere italieniſchen Gäſte mit Kraft=
wagen
nach Darmſtadt (Ankunft ſpäteſtens halb 6 Uhr),
wo eine Beſichtigung des dortigen Arbeitsdienſtlagers
ſtattfindet. Anſchließend an die Beſichtigung des Arbeitsdienſt=
lagers
in Darmſtadt findet die Rückfahrt nach Frankfurt ſtatt.
In Frankfurt findet abends 8,30 Uhr auf dem Opernplatz
eine feierliche Veranſtaltung zu Ehren des Führers der Deutſchen
Arbeitsfront und ſeiner italieniſchen Gäſte ſtatt, deren Programm
noch am Montag in der Preſſe bekanntgegeben wird.

(Ploetz). Sie führt mit unbedingter Sicherheit zu Entartung
und Untergang eines Volkes. Niemals kommt eine ſolche Ent=
wicklung
zuſtande, wenn die Natur allein frei nach Gottes Wille
das Schickſal der Menſchen beſtimmt. Aber auch heute noch, wo
nach geltenden ethiſchen Begriffen die Erhaltung und Auſ=
züchtung
der Minderwertigen geradezu gerechtfertigt erſcheint und
praktiſch in größtem Ausmaß auch durchgeführt wird, kann eine
natirliche Ausmerze der erbmäßig Schwachen beobachtet werden.
So ſterben von den Menſchen mit einer angeborenen Unterent=
wicklung
der körperlichen Beſchaffenheit weit mehr als die Hälfte
vor Eintritt in das ehefähige Alter (Bartel). Aehnliches gilt
für manche der erblich Geiſteskranken. Abgeſehen davon, daß
auch hier ein großer Teil ſchon im frühen Kindesalter zugrunde
geht, gelangen viele wie etwa die Idioten und ſchweren Epi=
leptiker
nur ſelten zur Fortpflanzung. Im gleichen Sinne der
Ausmerze wirken auch ſchwere Infektionskrankheiten und Epi=
demien
auf ſchwächlich Veranlagte. Bei den Geſchlechtskrank=
heiten
hilft ſich die Natur dadurch, daß ſie die davon Befallenen
häufig zur Unfruchtbarkeit verdammt oder ihre Nachkommen=
ſchaft
ſchon im Mutterleibe und in frühen Lebensjahren vernich=
tet
. Anders beim Alkoholismus. Auch hier kommen zwar infolge
Schädigung der Erb= und Keimmaſſe faſt durchweg minder=
wertige
Individuen zur Welt, aber die durchſchnittliche Zahl der
Nachkommen von Trinkern erreicht bedauerlicherweiſe Werte, die
eine Erhaltung und Vermehrung dieſer Minderwertigen ge=
währleiſten
. Das Gleiche gilt für die leichteren Formen des
Schwachſinns und die übrigen Vertreter anlagemäßiger Minder=
wertigkeit
wie Verbrecher, haltloſe Pſychopathen, Hyſteriker, viele
ſogenannte Nervenleidende und auf ſexuellem Gebiet vor allem
die Proſtituierten und Sexualverbrecher. Hier iſt, erſtickt durch
eine falſch verſtandene Humanität mit ihren enormen geiſtigen
und geldlichen Aufwendungen beſonders auf mediziniſcher, päda=
gogiſcher
und geſetzgeberiſcher Seite die natürliche Ausleſe und
Ausmerze ſtark in den Hintergrund getreten. Als Folge droht
eine Schlammflut erbmäßigen Unrates unſer Volk zu über=
ſchwemmen
und zugrunde zu richten, wenn nicht in letzter
Minute energiſch Einhalt geboten wird. Die Mittel zur Ab=
wehr
bieten uns die Erbwiſſenſchaft und die Raſſenhygiene,
und wir hätten die Vernichtung in der Tat verdient, wenn wir
weiterhin mit geſchloſſenen Augen daran vorübergehen wollten.
Der ungünſtigen künſtlichen Ausleſe muß durch eine bewußte
Ausleſe entgegengetreten werden. Es darf nicht mehr die Auf=
gabe
der Aerzte und Pädagogen nationalſozialiſtiſcher Weltan=
ſchauung
ſein. Erbkranke heilen und um jeden Preis den Hoch=
wertigen
ebenbürtig machen zu wollen, ſondern ſie zu erkennen,
ihre Vermehrung und Fortpflanzung zu verhindern und dadurch
zu Bildnern geſunder Volkskraft und einer glücklichen Zukunft
zu werden. Der deutſche Menſch aber muß den Wirbel, der
zum Abgrund zieht und auch ihn ſchon erfaßt hat, endlich be=
greifen
und lernen, ſeiner Nachkommen und ſeines Volkes Ge=
ſchick
über das eigene zu ſtellen.

[ ][  ][ ]

Samstag, 9. September 1933

Nach dem 1.4.34 beſondere Beſtimmun=
gen
für Neuaufnahmen in die NSDAP.
Rund 3,9 Millionen Mikglieder. Bau neuer
Verwalkungsgebäude.
München, 8. September.
Der Völkiſche Beobachter veröffentlicht heute eine Unter=
redung
mit dem Chef des Verwaltungsapparates der NSDAP.,
Reichsſchatzmeiſter Schwarz. Schwarz teilte mit, daß zurzeit
nicht weniger als über 2 Millionen Neuanmeldungen vorliegen.
Die Mitgliederſperre könne daher nicht vor dem 1. April 1934
aufgehoben werden. Nach ihrer Aufhebung würden übrigens
für Neuaufnahmen in die Partei beſondere Beſtimmungen er=
laſſen
werden
Wenn die noch nicht erledigten Neuaufnahmen hinzugerech=
net
würden, ſo habe die Partei heute einen Mitgliederſtand von
eund 3,9 Millionen Köpfen. Weiter teilte Reichsſchatzmeiſter
Schwarz mit, daß der Mangel an geeigneten Räumlichkeiten bei
dem lawinenartigen Anwachſen, der Bewegung die Errichtung
neuer Verwaltungsgebäude erforderlich machte. Am 1. Septem=
ber
ds. Is. konnte bereits mit dem Grundaushub für das Ver=
waltungsgebäude
I in der Arcis=Straße zwiſchen Briennerſtraße
und Gabelsbergerſtraße begonnen werden. Auch der Neubau des
Verwaltungsgebäudes II in der Arcis=Straße zwiſchen Brienner=
und Karlſtraße kann ſchon demnächſt in Angriff genommen wer=
den
, nachdem mit dem Abbruch der bereits erworbenen Anweſen
alsbald begonnen wird. In Bad Tölz wurde vor einigen Wochen
ein Gebäude erworben, in dem die geplante SS.= Reichsführer=
ſchule
untergebracht werden wird.
Keine privaken Geldſchöpfungsverſuche.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 250 Seite 3

wegen Betruges zu verantworten haben, da ſie als Erwerbsloſe
und Wohlfahrtsempfänger weit unter Tarif gearbeitet haben
ſollen. Die Aktion wurde durchgeführt auf dem Nordbahnhof,
auf den Güterbahnhöfen in der Frankfurter Allee und auf dem
Anhalter und Görlitzer Bahnhöfen.
Arbeitskagung der Reichsfachgruppe Poſt
im Deutſchen Beamkenbund.
Die Reichsfachgruppe Poſt im Deutſchen Beamtenbund, die
über 260 000 Poſtbeamte und =Beamtinnen vereinigt, hielt Frei=
tag
vormittag in Berlin ihre erſte Arbeitstagung mit den Be=
zirksfachgruppenleitern
ab. Die Tagung, welche von etwa 150
Vertretern aus dem Reiche und dem Saargebiet ſowie aus
Danzig beſchickt war, wurde eröffnet von Reichsfachgruppen=
leiter
Schneider, der u. a. hervorhob, daß die nunmehr
organiſatoriſch geeinte Poſtbeamtenſchaft ſich der hohen und be=
ſonderen
Pflichten, die ihr im neuen Staate obliegen, ſtolz be=
wußt
ſei.
Der Stellvertreter des Reichsfachgruppenleiters, Poſtſchaffner
Reichardt, führte aus, daß gerade die Beamtenſchaft, die
mitten ins Volk hineingeſtellt ſei, den übrigen Volksgenoſſen
die Volksgemeinſchaft praktiſch vorleben müſſe. Der Stellver=
treter
des Reichsfachgruppenleiters. Poſtdirektor Flanze, wies
darauf hin, daß Volkskanzler Adolf Hitler den Beamten als
Untergebener im Weltkrieg und Führer in der Jetztzeit das beſte
Vorbild für Pflichterfüllung im Sinne der Volksgemeinſchaft ſei.
Das Hauptreferat der Arbeitstagung hielt, der Leiter der
Organiſationsabteilung der Reichsfachgruppe, Poſtrat Altvater,
der in längeren programmatiſchen Ausführungen zur organi=
ſationspolitiſchen
Lage ſprach.

Neue ankideukſche Haßwelle.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Von den ſozialdemokratiſchen Organiſationen des Auslandes
und den radikalen jüdiſchen Verbänden geht jetzt eine neue anti=
deutſche
Propagandawelle aus, die ſich jetzt beſonders in Skan=
dinavien
und Holland bemerkbar macht. Der jüdiſche Welt=
kongreß
in Genf hat vor allem dafür geſorgt, der Boykott=
bewegung
neue Nahrung zu geben.
Wir werden dieſen Kampf der Vaterlandsverräter und
internationalen Maulwürfe natürlich aufnehmen. Wir müſſen
dabei allerdings die bedauerliche Feſtſtellung treffen, daß ſich
auch Schweden von dieſer deutſchfeindlichen Hetze nicht freizu=
halten
vermag. Wir wollen ſelbſtverſtändlich das ſchwediſche
Volk in ſeiner Geſamtheit nicht verurteilen, da ſich ja immer
wieder herausſtellt, daß die einſichtigen Kreiſe des Auslandes
ganz energiſch von dieſem hetzeriſchen Treiben gegen das junge
Deutſchland abrücken. Aber die Schweden mögen einmal über=
legen
, ob es für ſie nicht vorteilhafter iſt, ſich energiſch gegen
die Deutſchenhetzer zur Wehr zu ſetzen. Wir brauchen nur daran
zu erinnern, daß wir den Schweden gerade im erſten halben
Jahr doppelt ſoviel Erze abgenommen haben, als in der gleichen
Zeit des Vorjahres. Durch das Arbeitsbeſchaffungsprogramm
und die Ankurbelung unſerer Wirtſchaft iſt alſo auch Schweden
Nutznießer unſerer Anſtrengungen, kann alſo ſelbſt Arbeitsloſe
einſtellen. Wir ſind natürlich nicht auf die ſchwediſchen Erze
angewieſen und werden es uns nicht gefallen laſſen, daß man
einen Boykott deutſcher Waren duldet, gleichzeitig aber ſeine
eigenen Erzeugniſſe verſtärkt in Deutſchland abzuſetzen verſucht,

Die Aaniſce kegieling Maraagelteien.

Bekannkgabe des Wirkſchaftsbeaufkragken
des Führers.
Der Beauftragte des Führers für Wirtſchaftsfragen Wil=
helm
Keppler teilt in der NSK. mit:
Es mehren ſich in letzter Zeit die Anzeichen dafür, daß die
berſchiedenſten Kreiſe und Organiſationen, welche durch private
Geldſchöpfung die Kriſe zu beſeitigen und Arbeit zu beſchaffen
ſuchen, ſich zur Durchführung ihrer Pläne und Abſichten die
Uinterſtützung von Parteiſtellen und Parteiangehörigen der
NSDAP. zu ſichern ſuchen. Die Partei hat dieſen Beſtrebun=
gen
gegenüber ſchon wiederholt einen ſcharf ablehnenden
Standpunkt vertreten. Sie ſteht nach wie vor dieſen Ver=
ſuchen
unbedingt ablehnend gegenüber. Zu dieſen Beſtrebungen
gehören u. a.:
1. das Schwundgeldſyſtem nach der Lehre Silvio Geſells;
hiermit befaſſen ſich u a. der Waera=Bund mit Aera= Handels=
blatt
, die Tauſchgeſellſchaft Berlin, der Rolandbund, Berlin=
Mariendorf, die Werksgemeinſchaft junger Handwerker, Naum=
burg
a. d. Saale.
2. die Ausgleichskaſſen,
3. die Arbeitsgemeinſchaften, welche in den verſchiedenen
Orten unter dem Namen Argo uſw. gegründet wurden.
4. das Zabelſyſtem, insbeſondere propagiert von der deutſchen
Aufbaugeſellſchaft Charlottenburg.
Die unkontrollierten Geld= und Kreditſchöpfungen können
vielleicht hier und da gewiſſe Anfangserfolge aufweiſen. Auf
die Dauer werden ſie aber mit dem Neubau des Geld= und
Vankweſens, ſowie der Kreditpolitik der Reichsbank unvereinbar
ſein. Im neuen Staat bedarf es ſolcher wilden Geldſchöpfungs=
verſuche
nicht mehr. Die Wiederherſtellung des Vertrauens im
Kreditverkehr erfordert vielmehr die Zuſammenfaſſung aller
Kräfte unter einheitlicher Führung. Im Einvernehmen mit der
Reichsregierung weiſe ich nochmals darauf hin, daß Förderung
und Unterſtützung derartiger Verſuche ſowie Mitarbeit an den=
ſelben
keiner Parteiſtelle und keinem Mitglied der NSDAP. ge=
ſtattet
iſt.
Große Razzia gegen Schwarzarbeiter.
100 Perſonen feſtgenommen.
Berlin, 8. September.
Auf allen Berliner Güterbahnhöfen wurde in den Vormit=
tagsſtunden
des Freitags von Beamten der Wohlfahrtsämter und
Polizeibeamten eine große Razzia auf Schwarzarbeiter durch=
geführt
. Die Beamten erſchienen auf dem Gelände der verſchie=
denen
Güterbahnhöfe und beobachteten unauffällig die Arbeiten
auf den einzelnen Gleiſen. Dann griffen ſie zu und verhafteten
insgeſamt 100 Perſonen, die in die Polizeireviere gebracht wur=
den
. Die als Schwarzarbeiter verhafteten Perſonen werden ſich

Vor der Ausſchiffung der Sozialiſten
und Keutbähen.
TU. Madrid, 8. September.
Die Regierung Azana hat heute mittag dem Präſidenten der
Republik ihren Rücktritt erklärt, der von Alcala Zamora ſofort
angenommen wurde. Damit iſt der Weg freigemacht zur Klärung
der bisherigen gänzlich unhaltbaren innerpolitiſchen Lage, die in
der Hauptſache durch die ſozialiſtiſche Maßloſigkeit herbeigeführt
worden war und zu einem völligen Abſchwenken der Mehrheit des
ſpaniſchen Volkes von der Regierung geführt hatte. Die Entſchei=
dung
über die Zukunft Spaniens liegt in den Händen des Präſi=
denten
der Republik, der bereits die Beſprechungen aufgenommen
hat. Man vermutet, daß der Führer der Radikalen Lerroux
(Linksbürgerlich) mit der Führung der neuen Regierung beauf=
tragt
wird. Dies würde die Ausſchiffung der Sozialiſten aus der
Staatsverwaltung bedeuten und vermutlich Neuwahlen zum Par=
lament
im Gefolge haben.
Amerikaniſche Inkervenkion in Kuba?
TU. New York, 8. September.
In amtlichen Kreiſen der Vereinigten Staaten betrachtet
man die Lage in Kuba als ſehr ernſt. Die Kreiſe um Rooſevelt
lehnen den Vorſchlag, ein Konzentrationskabinett unter Führung
Desceſpedes anzuregen, unter Hinweis auf Rooſevelts Politik
der Nichteinmiſchung ab. In Waſhington diskutiert man die
Möglichkeit, irgendeine ſtabile Regierung durch USA.=Truppen zu
ſtützen und betont, daß ein ſolches Vorgehen keine Intervention
bedeuten würde. In Regierungskreiſen iſt man offenſichtlich zu=
frieden
, daß die ſüdamerikaniſchen Länder infolge der gewandten
vorbeugenden Beſprechungen Rooſevelts mit den Botſchaftern der
ABC=Länder ihr angebliches Verſtändnis für die Maßnahmen
der Vereinigten Staaten zum Schutze amerikaniſchen Lebens und
Eigentums in Kuba zeigen.
Angeſichts der Gefahr einer amerikaniſchen Intervention ver=
ſammelten
ſich im Präſidentenpalais in Havanna ſämtliche Füh=
rer
der kubaniſchen Parteien und einigten ſich auf eine allge=
meine
Zuſammenarbeit. Es wurde beſchloſſen, daß Kuba noch
vor der Ankunft Swanſons an Bord des amerikaniſchen Kreuzers
Indianopolis zum wie es heißt Höflichkeitsbeſuch des
amerikaniſchen Botſchafters Walles einen neuen Präſidenten
haben müſſe.

Aſien für die Aſiaken.
London, 8. September.
In Mandſchukuo iſt die Großaſiatiſche Liga junger Männer
gegründet worden, deren Ziel Aſien für die Aſiaten iſt. Die
Gründung erfolgte im Anſchluß an einen Beſuch von 1200 japa=
niſchen
Studenten in der Mandſchurei. Das Programm der
Liga enthält die Forderungen nach Abſchaffung der internationa=
len
Ordnung, wie ſie unter europäiſchem und amerikaniſchem
Machtſpruch aufgerichtet ſei, es will die Revolte Aſiens gegen
Europa und Amerika, die die wahre Natur des Menſchen
unterdrückt und in der ganzen Welt Unruheherde geſchaffen
haben und ſetzt ſich für Frieden und Wiedererwachen Aſiens
ein. Es ſoll eine enge Verbindung zwiſchen der Jugend Chinas,
Japaus und der Mandſchurei hergeſtellt werden, die gegen die
Gefahren einer internationalen Ueberwachung Aſiens arbeiten
ſoll.
Japan an der Spihe der Seeaufrüſtung.
lieber das japaniſch=amerikaniſche Wettrüſten zur See macht
der Daily Telegraph nähere Angaben. Das neue amerikaniſche
Flottenbauprogramm, das 32 Schiffe und Ausgaben von 51 Mil=
lionen
Pfund vorſehe, habe Japan veranlaßt, den Ausbau ſeiner
Flotte zu beſchleunigen. Das in Vorbereitung befindliche japa=
niſche
Bauprogramm werde mehr Schiffe als der amerikaniſche
Plan umfaſſen und die Ausgaben dafür ſtellten ſich auf 55 Mil=
lionen
Pfund. In der Zwiſchenzeit aber werde das bereits in
Durchführung begriffene Erſatzprogramm weſentlich beſchleu=
nigt
. Gegenwärtig befinden ſich 40 Fahrzeuge in Bau, darunter
vier ſtark bewaffnete Kreuzer von 8 500 Tonnen und 33 Knoten
Höchſtgeſchwindigkeit, eine Serie geheimnisvoller Torpedoboote‟
zwölf Zerſtörer von je 1400 Tonnen, ein Unterſeekreuzer von
2000 Tonnen, acht kleine Unterſeeboote, ein 5000 Tonnen Minen=
leger
, drei kleinere Minenleger und ſechs Minenſuchboote. Außer=
dem
ſeien zwölf neue Marineflugzeuggeſchwader in Auftrag ge=
geben
. An den jüngſten Flottenmanövern hätten 230 Flugzeuge
teilgenommen, d. h. 50 mehr als die engliſche Flotte beſitze.
Dreimänner=Direkkorium in China.
TU. Tokio, 8. September.
Die japaniſche Preſſe bringt in großer Aufmachung Mel=
dungen
über das Bevorſtehen großer Ereigniſſe in China. Danach
ſollen Marſchall Tſchiangkaiſchek, Miniſter Sung und Miniſter=
präſident
Wanſinwei die Abſicht haben, ein Direktorium zu bil=
den
. Dieſes Direktorium werde danach ſtreben, die Politik der
Koumintang auszuſchalten und die ganze Macht in China auf ſich
zu vereinigen. Gegen die zur Zeit beſtehenden Provinzregierun=
gen
werde man beſonders vorgehen.

Der Prinz von Homburg.
Von Erich von Hartz.
Das Schauſpiel der diesjährigen Spielzeit wird mit Hein=
rich
von Kleiſts preußiſch=deutſchem Drama Der Prinz von
Homburg eröffnet. Dieſer Auftakt iſt ſinnbildlich für die Rich=
tung
des neuen Geiſtes im Theater und für die Arbeit die das
Theater zu leiſten gewillt iſt: Dienſt am deutſchen Volke.
Der Held des Kleiſt’ſchen Dramas, der junge Prinz Fried=
rich
, ringt ſich, gleich dem deutſchen Menſchen in dieſer geſchicht=
lichen
Stunde, aus Ich=Befangenheit und perſönlicher Leiden=
ſchaft
hindurch zu ſelbſtloſem und opferbereitem Aufgehen in der
Pflicht gegen Führer und Volk, die er aus innerſter Weſens=
übereinſtimmung
und klarer Erkenntnis bejahen lernt.
Aus dieſem Grunde iſt das Drama von hoher Gegenwarts=
bedeutung
und kann jedem Volksgenoſſen vor Augen und ins
Herz führen, um was es im neuen Deutſchland geht. Keiner
ſollte verſäumen, ſich den Prinz von Homburg im Heſſiſchen
Landestheater zu eigenem Erlebnis werden zu laſſen.

Neue Wege der Bühnenkunſt in Heſſen.
Zu dem Aufſatz in der geſtrigen Nummer werden wir er=
ſucht
berichtigend mitzuteilen, daß die Neunte Sinfonie von
Beethoven, dirigiert von Dr. Schmidt=Iſſerſtedt, bereits
im erſten Volkskonzert am 25. September zur Aufführung ge=
langt
. Hans Pfitzner dirigiert die Achte Sinfonie.
Ergänzend ſei auf die im grünen Foyer des Großen Hauſes
veranſtaltete Ausſtellung von Theaterarbeiten hin=
gewieſen
, die von Maſchineriedirektor Richter arrangiert iſt
und einen hochintereſſanten Einblick gewährt in die mühevolle
Vor= und Kleinarbeit, die erforderlich iſt, um eine Vorſtellung
herauszubringen.
Theodor Fritſch .
Der bekannte völkiſche Vorkämpfer Theodor Fritſch iſt
geſtern früh in Leipzig, früh 6 Uhr, den Folgen eines Schlag=
anfalles
erlegen.
Theodor Fritſch iſt nicht mehr! Das ganze deutſche Volk
ſteht an der Bahre dieſes Mannes, deſſen Leben ein einziger
harter und unerbittlicher Kampf für die Durchſetzung der völ=
kiſchen
Ideenwelt geweſen iſt, ein Kampf, der jetzt endlich mit
dem ſiegreichen Durchbruch des Nationalſozialismus ſeine Krö=
nung
gefunden hat.
Theodor Fritſch wurde am 28. Oktober 1852 in Wieſenau
bei Delitzſch als Sohn armer Bauern geboren. Als Gelbgießer,

Maſchinenbauer und Mühlenbauingenieur in Berlin und Leip=
zig
lernte er früh die ſozialen Nöte ſeiner Zeit kennen. 1898
rief Fritſch die Mittelſtandsvereinigung im Königreich Sachſen
ins Leben und ſchloß ſich der von Stöcker gegründeten Sozialen
Bewegung an. Mit Liebermann v. Sonnenberg u. a. ſchuf
Theodor Fritſch ſpäter die Deutſch=Soziale Partei und trat zum
Kampfe gegen den überhandnehmenden Einfluß des Judentums
und für die völkiſche Erneuerung des deutſchen Volkes auf allen
Lebensgebieten an. Er entwickelte eine reichhaltige ſchriftſtelle=
riſche
Tätigkeit, die vor allem in dem von ihm 1902 gegründeten
Hammer ihren Niederſchlag fand. Aus ſeinem reichen Schaffen
ſind vor allem das Handbuch der Judenfrage zu nennen, das
1907 zuerſt erſchienen und vor kurzem bereits ſeine 33. Auf=
lage
erlebte, ein Werk deſſen Verbreitung bis in jede deutſche
Familie einen vom Führer Adolf Hitler ausdrücklich geäußerten
Wunſche entſpricht.
Die erſte Staakliche Kunſtausſtellung München 1933
Worte reden, ſchreiben, drucken ſind nicht Umgangsformen
der Welt der Kunſt, ſondern das, was von Seele zu Seele
ſpringt, was man nicht in Worte faſſen kann, das iſt das Gebiet
der wahren Kunſt. So ſprach der bayeriſche Kultusminiſter
Schemm in der Eröffnungsrede zur erſten Staatlichen Kunſt=
ausſtellung
München 1933 in der neuen Pinakothek. Die Kunſt
iſt der Ausdruck der Geſundheit eines Volkes. Ein neuer, friſcher
und geſunder Geiſt weht uns aus den Bildern entgegen, die wir
in dieſer Ausſtellung vereint ſehen. Der erſte Schritt iſt auf dem
Wege getan, den ſich die Regierung als künſtleriſche Aufgabe ge=
ſtellt
hat und den ſie mit allen Mitteln fördert: Eine glückliche
deutſche Kunſt für glückliche deutſche Menſchen.
Ein weiterer Schritt auf dieſem Wege wird getan werden
mit der Grundſteinlegung zum Hauſe der Deutſchen Kunſt.
Durch dieſen Bau ſoll der deutſchen Kunſt wieder ein Heim ge=
ſchaffen
werden, das ihr in geeigneter Form ſeit langem fehlt.
Schon in der Wahl des Platzes am Rande des engliſchen Gar=
tens
iſt ein guter Griff getan worden, und nicht minder gut wird
ſich der Aufbau des Hauſes geſtalten. Durch einen monumen=
talen
Eingang, über dem der Hoheitsadler des deutſchen Volkes
ſchwebt, werden wir nach Durchſchreiten eines Vorraums zu=
nächſt
in eine Ehrenhalle treten, die feierlichen Akten dienen ſoll.
Zu beiden Seiten werden ſich dann die Ausſtellungshallen an=
ſchließen
, während nach der dem Garten zu gelegenen Seite ſich
eine große Terraſſe mit Reſtauration befinden wird.
Neben dieſen umfangreichen Aufſchlüſſen über die künſtleri=
ſchen
Pläne der Regierung bietet uns das reichhaltige Heft gut
gelungene Reproduktionen von Neuerwerbungen der National=
galerie
in Berlin und aus der Ausſtellung der Berliner Sezeſ=
ſion
, von modernen Metallarbeiten, Plaſtiken uſw. Dieſer reiche
Inhalt, ferner Ratſchläge über die Kunſt der Gartengeſtaltung
und über rationelle Wohnungseinrichtungen nebſt einem Aufſatz

*) Aus der Monatsſchrift Die Kunſt, September=Heft.
(Verlag F. Bruckmann A.=G.)

über Malerei und Architektur rechtfertigen auch diesmal wieder
aufs beſte den hervorragenden Ruf dieſer einzigen umfaſſenden
deutſchen Kunſtzeitſchrift.
Fliegende Blätter, München. Erſter Halbjahrsband 1933, Ver=
lag
von J. F. Schreiber, München. Preis geb. 14 RM.
Dieſer Band iſt geſchrieben und erſchienen in einer für
Deutſchland außerordentlich wichtigen Epoche, in einer Zeit wuch=
tiger
nationaler Erhebung. Und wenn trotzdem geſagt werden
kann, daß die Fliegenden Blätter nach Art und Inhalt ihrer
Tradition treu geblieben ſind und treu bleiben konnten, dann
iſt damit auch gleich erklärt, daß ſie von jeher ein Witzblatt
waren, das vor ſeinen deutſchen Leſern beſtehen konnte. Sie
waren von jeher beſtrebt, dem echten Humor, der wahren Fröh=
lichkeit
zu dienen ſie haben nie mit Zweideutigkeiten oder Pikan=
terien
einen beſchränkten Leſerkreis für ſich intereſſieren wollen.
Die Fliegenden Blätter erheitern die Stunden der Lektüre mit
immer wieder neuen Witzen, Anekdoten, Satiren und Humores=
ken
, ſie folgen mit Aufmerkſamkeit und kluger Beobachtung den
Ereigniſſen unſerer Tage und ſind damit nicht nur ein Witzblatt
ſchlechthin, ſondern auch ein Zeitſpiegel, in dem ſich die Tage
und Wochen im Lichte heiterer Lebensauffaſſung widerſpiegeln.
Die Redaktion legt Wert auf gepflegten Stil und künſtleriſches
Niveau bei allen Beiträgen, ſo daß die Fliegenden Blätter für
den Leſer und für den Beſchauer voll Freude und Genuß ſein
werden. Beſonders bemerkenswert bei den Fliegenden ſind die
regelmäßigen Preisaufgaben, die durch geiſtige Anregung und
ſchöne Geld= und Bücherpreiſe die Leſer zu Mitarbeitern machen
und damit zwiſchen der Redaktion und der Leſerſchar ein ſtets er=
neut
ſich feſtigendes Band geiſtiger Gemeinſamkeit ſchaffen
Die graphiſchen Beiträge zeigen in hervorragenden Reproduktio=
nen
Meiſter der heiteren Illuſtration und Darſtellung.
Wörterbuch der Antike. Mit Berückſichtigung ihres Fortwirkens.
Verfaßt von Prof. Hans Lamer in Verbindung mit Dr. E.
Bux und D. W. Schöne. Alfred Körner Verlag, Leipzig.
Leinen 5,80 RM.
Der Zugang zur Welt der Antike gilt für durch Sprachen ge=
panzert
; ein ausreichendes Geſamtbild gab es in dem weiteren
Kreiſen zugänglichen Schrifttum bisher nicht. Es iſt uns deshalb
eine beſondere Freude an dieſer Stelle das. Wörterbuch der An=
tike
von Prof. Hans Lamer und den Herren Dr. Bux und Schöne
zu nennen. Es entſpricht in der Tat den Erwartungen, die man
ihm als einem Geſamtbilde der Antike in Lexikon=Form entgegen=
brachte
, für die Fach= und Lehrerwelt ebenſo berechnet und ge=
eignet
wie für den weiten Kreis der Freunde der Antike und
ſolcher, die den Zugang zu ihr ſuchen. Die Antike wird in dem
vollen Reichtum ihrer Realien ſichtbar; in impoſanter Vollſtän=
digkeit
iſt auf dem Wege der durchlaufenden Betrachtungsweiſe‟
ihre tauſendfältige Wirkung auf die abendländiſche Kulturwelt
dargeſtellt. Dieſes. Wörterbuch der Antike iſt in der Tat ein er=
ſtaunliches
Buch. Man denke: unſer Geſamtwiſſen über die Antike
wurde in jahrelanger Arbeit in dieſem Band zuſammengepreßt.
Ueber Philoſophie, Kunſt, Literatur, Sprache, Religion und My=
thologie
erteilt es ebenſo ſachkundig Auskunft wie über Politik,
Wirtſchaft, Technik. Kriegsweſen, Medizin. Geographie, Recht,
öffentliches und Privatleben.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 250

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 9. September 1933

AEHHHE

Darmstadt
Bessungerstr. 40

Martha Pérard
Ernst Matthäi
Dipl.-Ing.
Verlobte
Oberh.-Osterfeld
9. September 1933.

Ihre Vermählung geben bekannt

Statt Karten

Rheinstraße 3
Trauung: Sonntag
2 Uhr Stadtkapelle

Alex Lewerenz
Marie Lewerenz
geb. Reitz
(10995

Statt Karten

Ihre Vermählung geben bekannt
Gerichtsaſſeſſor Dr. Walter Kißner
und Frau Heria, geb. Hamann

Darmſiadt, 9. September 1933

Allen lieben Freunden und Bekannten danken wir, auch im
Namen der Eltern, für die uns anläßlich unſerer Vermählung
erwieſenen Aufmerkſamkeiten. Gleichzeitig ſagen wir ihnen
herzlich Lebewohl.
Gewerbeoberlehrer Dipl.=Ing. Ernſt Pfiſter
und Frau Margarete, geb. Kremer.

Hechingen i. Hohenzollern
Hindenburgſtr. 4, I.

(10947

Donnerstag Nachmittag 2½ Uhr
verſchied nach langem, ſchweren
Leiden mein herzensguter braver
Mann, unſer lieber, guter Vater,
Schwiegervater, Großvater und
Urgroßvater
Herr Georg Wacker
nach einem arbeitsreichen Leben
im 81. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Die trauernde Hinterbliebene
Marg. Wacker, geb. Stein.
Darmſtadt. den 9. Sept. 1933.
Schlageterſtr. 35, III. (10965
Die Beerdigung findet Montag,
den 11. September, nachmittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe
inniger Teilnahme beim
Hinſcheiden ihrer lieben
Schweſier dankt herzlich
Adelheid Streb.
Darmſiadt, den s. Sept. 1933.
Martinſtr. 11½
(10970

Von der Reiſe
zurück
Dr. Philipp
Schmitt
Augenarzt
Bismarckſtraße 52.
H
Zurück
Dr. Hellenkin
Eckartplatz 12.
Una0
Selbſtinſerat!
Gebild. ev. Dame,
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mit gutſit, Beamt.
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Georgenstraße 8.

Mae He
Dr. Artur Hoffmann
Annastraße 40
hat seine ärztliche Tätigkeit
wieder aufgenommen. 10960

Am 8. September vormittags verſchied plötzlich und unerwartet der ſiellvertretende Vorſitzende
unſeres Vereins
Herr Generaldirektor Dr. jur. h. C.
Friedrich Kruſe
Tieferſchüttert ſiehen wir an der Bahre dieſes ausgezeichneten Mannes, der allzufrüh aus
einem ſchaffensreichen Leben abberufen worden iſt. Ausgerüſiet mit außergewöhnlicher Tat=
kraft
und geſtützt auf hervorragendes Wiſſen, gehörte er zu den Männern, die mit voraus=
ſchauendem
Blick und mit erfolgreicher Geſialtungskraft die Förderung des rheiniſchen Braun=
kohlenbergbaus
zu ihrer Tebensaufgabe machten.: Seine Verdienſie um den Aufſiieg unſeres
Bergbaus werden ebenſo unvergeßlich bleiben wie ſeine vornehme Geſinnung, ſein gerader
Charakter und ſeine echt deutſche Art.
Köln, den 9. September 1933.
Der Porſiand und die Geſchäftsführung des Vereins
für die Intereſſen der Rhein. Braunkohlen=Induſtrie.

10976

Geſiern früh 9.30 Uhr verſchied nach Rückfehr von einer geſchäftlichen Reiſe an Herzſchlag unſer
Generaldirektor Dr. jur. h. C.
Friedrich Kruſe
Wir beklagen in ſchmerzlicher Bewegung den Heimgang dieſes ausgezeichneten Führers
und Menſchen.
Friedrich Kruſe wurde im Jahre 1917 aus leitender Stellung im Ruhrbergbau zur Führung
des Rheiniſchen Braunkohlen=Shndikats berufen. Mit hervorragenden geiſtigen und menſchlichen
Eigenſchaften ausgeſiattet, hat er ſein ganzes Können und Wollen der Erfüllung unſerer
Aufgaben gewidmet und an der Entwicklung des rheiniſchen Braunkohlenbergbaus zu ſeiner
heutigen Bedeutung hervorragendſien Anteil genommen. Wir werden dem kerndeutſchen Manne
und Freund, deſſen berufliches und menſchliches Wirken im letzten Ziel nur dem Wohl des
Vaterlandes galt, ein herzliches und ehrendes Andenken bewahren.
Köln, den 9. September 1933.
Aufſichtsrat und Geſchäftsführung des
Rheiniſchen Braunkohlen=Sondikats Köln.

10977

Dankſagung.
Statt Karten.
Für die vielen wohltuenden Beweiſe liebe=
voller
Teilnahme bei dem Heimgange unſerer
teuren Entſchlafenen danken wir hiermit
allen herzlichſi.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Chriſtoph Tautenſchläger.
Darmſiadt, den 8. September 1933. (10958
Erbbegräbnis f. 3
Verreist bis 13. 9./Perſ. Beſſ. Friedh.
verk. Angeb. u.
Dr. med. H. Kuss
M. 5 a. d. Geſch. *
Facharzt für Chirurgie und Orthopädie

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Inſtr. und Platten
in groß. Auswahl.
Electrola=

Am 8. September, 9.30 Uhr vormittags, verſtarb infolge Herzſchlages unſer Generaldirektor
Herr Dr. jur. h. C.
Friedrich Kruſe
Der aus vollem Schaffen Abberufene übernahm vor 16 Jahren die Leitung unſerer
Geſellſchaft. Er hat ſie, dem Willen der Gründer entſprechend, zu einem hervorragenden
Werkzeug im Dienſte des rheiniſchen Braunkohlenbergbaus und zum Wohle der deutſchen
Volkswirtſchaft entwickelt. Mit ſchmerzlicher Trauer nehmen wir von dem Heimgegangenen
Abſchied und werden dieſem deutſchen Mann und Freund ſtets ein herzliches und ehrendes
Andenken bewahren.
Köln, den 9. Sepfember 1933.
Die Geſchäftsführung der Vereinigungsgeſellſchaft
Rheiniſcher Braunkohlenbergwerke Köln.

10978

Geogenſiaße 1.
relef. 2579, (7785a

[ ][  ][ ]

Samstag, 9. September 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 250 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 9. September 1933.
Zeierliche Eröffnung der Spielzeik
1933/ 34.
Reichsſtakthalter Sprenger beſucht die Vorſtellung
der Walküre‟.
Das Gaupreſſeamt teilt mit: Mit der am Sonntag ſtattfin=
denden
Vorſtellung der Walküre von Richard Wagner beginnt
die neue Spielzeit des Heſſiſchen Landestheaters. Dieſe Vor=
ſtellung
bezeichnet gewiſſermaßen den Wendepunkt der künſtleri=
ſchen
Linie des Landestheaters. Dieſer Spielplan iſt nicht be=
hindert
, wie es bei dem letzten der Fall war, durch die nur ſchwer
zu ändernden Pläne der früheren Herren des Theaters, ſondern
nach ernſter Prüfung der eigenen Kraft und der gegebenen Mög=
lichkeiten
von den neuen verantwortlichen Führern des Theaters
aufgeſtellt. Er ſoll und wird dem Volk beſte deutſche Kunſt ge=
ben
und wird ſo der Anſtoß dazu ſein, daß das Volk auch dem
Theater wieder gibt, was des Theaters iſt. Die Kunſt gehört
dem Volk, aber das Volk wird und muß auch wieder der Kunſt
gehören. Das Heſſiſche Landestheater genießt in ganz Deutſch=
land
einen beſonderen Ruf und ſteht mit an der Spitze unter den
Kulturſtätten des Rhein=Main=Gebietes, des Gaues Heſſen=Naſſau.
In dieſem an geſchichtlichen und künſtleriſchen Traditionen ſo
reichen Kulturgebiet regt ſich im Zuge der nationalſozialiſtiſchen
Revolution neues Leben.
Der neue Aufſchwung fand, einen beſonderen Freund und
Förderer in dem Führer des Gaues Heſſen=Naſſau, dem Reichs=
ſtatthalter
und Gauleiter Sprenger, der ſchon mehrfach ſeine Ver=
bundenheit
mit dieſen Beſtrebungen bekundet hat. Wie heute be=
kannt
wird, beſucht der Gauleiter die Vorſtellung der Walküre‟
am Sonntag abend.

Ein Wendepunkk in der Geſchichte der Evangeliſchen
Landeskirche in Heſſen.
EPH. Am kommenden Dienstag, den 12. ds Mts., tritt die
Heſſiſche Landes=Synode zum letzten Male zuſammen. Es wird
eine Sitzung von geſchichtlicher Bedeutung werden. Die ſeit 370
Jahren beſtehende Evangeliſche Landeskirche in Heſſen=Darmſtadt
hat mit dieſem Tage aufgehört zu ſein und wird in der entſtehen=
den
Großheſſiſchen Evangeliſchen Landeskirche aufgehen. Die
Synode wird um 9 Uhr durch einen Gottesdienſt in der
hieſigen Stadtkirche eröffnet. Herr Prälat D. Dr. Dr.
Diehl wird ſelbſt die Predigt halten. Wie die Synode, ſo wird
auch dem Gottesdienſt einzigartige Bedeutung in der heſſiſchen
Kirchengeſchichte zukommen. Darum ſollte keines der kirchlich
intereſſierten Gemeindeglieder ihn verſäumen. Er iſt für alle
zugänglich.

Hikler=Jugend marſchierk.
Zwecks Sammlung zum Beſten der deutſchen Jugendherberge
bei der Darmſtädter Bevölkerung führt die Hitler=Jugend am
Sonntag, den 10. September, einen Propagandamarſch
durch. Der Zug marſchiert um 11.30 Uhr vom Steubenplatz durch
die Rhein= Neckar= Sand=, Saalbau= Eliſabethen=, Ernſt=
Ludwig=, Rhein= Luiſen= Frankfurter=, Schloßgarten= Schwanen=,
Magdalenen=, Alexanderſtraße, Schloß zum Paradeplatz.
Dort ſpricht der Oberbann=Preſſe=, Propaganda= und Schu=
lungsleiter
Walter Richter
Nach Schluß der Kundgebung Marſch durch die Rheinſtraße
zum Steubenplatz; dortſelbſt Auflöſung.

Heſiſches Landesthegter.

Desger Das

Sonntag,
10. September Anf. 18, Ende 22½ Uhr. D I.
Preiſe 0.705.50.
Die Walküre. Dienstag,
12. September Anf. 20, Ende gegen 23 Uhr. A 1.
Pre ſe 0.504.,50.
Prinz von Homburg. Mittwoch,
13. September Anf. 20, Ende gegen 29 Uhr. B 1.
Preiſe 0.504.50.
Brinz von Homburg. Donnerstag,
14. September 19½22½ Uhr. C.I.-
Preiſe 0.705.50.
Glückliche Reiſe. Freitag.
15. September Anf. 19½, Ende nach 22½ Uhv. D 2
Reidhardt von Gneiſenau. Preiſe 0.504.50 Samstag,
16. September Anf. 19½, Ende nach 22½ Uhr. E.1.
Reidhardt von Gneiſenau. Preiſe0. 50450 Sonntag,
17. September Anf. 19½/ Ende 22½: C 2. Die luſtigen Weiber
Preiſe 0.70 5.50
von Windſor. Kleines Haus Mittwoch,
13. September 2023 Uhr. Vortragsabend
Preiſe 0.502.50.
Wolfgang von Gronau.

Heſſiſches Landestheater. Am kommenden Sonntag wird
die neue Spielzeit im großen Haus mit Richard Wagners Oper
Die Walküre eröffnet. Die Neueinſtudierung beſorgte Ober=
ſpielleiter
Strohbach. Die muſikaliſche Leitung hat Dr. H. Schmidt=
Iſſerſtedt. Die Partien ſind beſetzt mit Lilly Hafgreen=Dinkela
a. G., Obholzer, Sattler, Bifchoff, Herrmann, Bauer, Georgi,
Harre. Heilmann, Jacobs, Liebel, Reining, Strack. Es iſt die
erſte Vorſtellung für die Hauptmiete D. Der Vorverkauf findet
heute ſtatt von 9.3013.30 und von 1820 Uhr Werktags. Das
Schauſpiel eröffnete am Dienstag, den 12. d. M., mit Kleiſts
Schauſpiel Der Prinz von Homburg in der Neueinſtu=
dierung
von Dr. Rolf Praſch. Hauptmiete 4. 1. Vorſtellung.
Vorverkauf von 9.3013.30 und 1820 Uhr.

DI
Sauleaadne
Orurn vicn:ändr shiddng
Deutſche Bühne. Jedem Volksgenoſſen ſeine Miete! dies
ſt Sinn und Zweck des Gemeinſchaftstheaters, das die Deutſche
Zühne als einzige Beſuchergemeinſchaft errichten will. Sie macht
edem Volksgenoſſen zur Pflicht, ſich durch eine Miete an der
ufbauarbeit zu beteiligen, und verlangt durch ihre kleinen Miet=
reiſe
nur ein geringes Opfer dies aber von jedem
ſolksgenoſſen. Unſere Werbeſchriften liegen überall offen.
nſere Geſchäftsſtelle iſt täglich geöffnet.

Kampf gegen Hunger und Kälte.
Das großzügige Hilfsunkernehmen des deukſchen Volkes unker Führung der NS.-Volkswohlfahrt.
Sinn, Aufgabe und Organiſakion der NS.-Wohlfahrk.

Dus Wiiteryniswerr 1903 34.

Geſtern abend fand im Stadthaus eine Beſprechung über die
Durchführung des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes 1933/34
ſtatt, an der außer den in Frage kommenden Vertretern der
großen Verbände, der NS.=Volkswohlfahrt als Dachaorganiſa=
tion
, des Roten Kreuzes, des Caritasverbandes und der Inneren
Miſſion. Vertreter der Induſtrie, des Handwerks der Landwirt=
ſchaft
uſw. teilnahmen. Bürgermeiſter Haug, der die Gaufüh=
rung
der NS.=Volkswohlfahrt im Gau Heſſen und Heſſen=Naſſau
innehat, verbreitete ſich über die Aufgaben und Organiſation der
NS.=Volkswohlfahrt. Ein ungeheuer großes Arbeitsgebiet iſt
hier zu bewältigen zum Segen des geſamten deutſchen Volkes.
Der Direktor, des Städtiſchen Wohlfahrts= und Jugendamtes,
Biedenkapp, eröffnete die Beſprechung mit kurzer Be=
grüßung
. Dann ſprach Bürgermeiſter Haug und führte u. a.
aus:

Die großen Ereigniſſe in Deutſchland brauchen nicht unter=
ſtrichen
zu werden. Jeder Einzelne hat die große Zeit der natio=
nalſozialiſtiſchen
Erhebung miterlebt. Es iſt nicht ſo, daß eine
Partei die andere abgelöſt hat, ſondern in Deutſchland hat ſich
eine grundlegende Umſtellung des ganzen Denkens durchgeſetzt
und eine Erziehung der Menſchen zu neuen Begriffen eingeſetzt.
Jeder Einzelne muß ſich über die große Umwälzung in Deutſch=
land
reſtlos im klaren ſein. Der totale Staat iſt zur Wirklichkeit
geworden. Es gibt keine Parteien, Gruppen und Verbände mehr.
Wir dürfen nicht mehr in den Begriffen denken, die 14 Jahre die
Köpfe der Menſchheit bewegt haben, nicht mehr in Parteien,
Konfeſſionen und Verbänden, ſondern allein für das Ganze muß
gedacht werden. In das Volk wollen wir hineingehen. Wir
wollen unter Beweis ſtellen, daß der Weg zur Freiheit des deut=
ſchen
Volkes und zum Zuſammenſchluß zu einem Block unentwegt
gegangen wird. Gemeinſam wollen wir den Weg nach oben
gehen. Man darf vor allem an dieſer Tatſache nicht vorbei=
gehen
. Alle müſſen mithelfen, denn wenn die große erhabene
Idee des Nationalſozialismus untergehen würde, käme das
Chaos über Deutſchland und über die ganze Welt. Es iſt alſo
zwingende Notwendigkeit, daß wir uns alle zuſammenfinden, um
den Weg zu gehen, der zum Erfog führt.
Bürgermeiſter Haug beleuchtete dann die Frage der Stellung
des Volkes zur Sozialpolitik. Der Wille des Führers war es
nach der Verfügung des 3. Mai, daß

die NS.-Volkswohlfahrk zuſtändig für die
geſamke ſoziale Fürſorge

für das ganze Reich werden ſoll. Der Wille des Führers beſagt
alſo, daß man offen und ehrlich zuſammen an die Arbeit gehen
will, daß aber auf dem Gebiet der ſozialen Fürſorge in erſter
Linie nationalſozialiſtiſches Denken und nationalſozialiſtiſche
Führung beſtimmend ſein muß. So iſt die Gründung der NS.=

s In dieſem Winter darf kein Volfsgenoſſe frieren
noch hungern! Darum werdet Mitglied der
N. S. Volfswohlfahrt!
Geſchäftsſtielle: Wilhelminenſtr. 34, 3. Stock, Zimmer 2 und 8,
Tel. Nr. 4601, Uebenſtelle 14.

Volkswohlfahrt aufzufaſſen. Das Eigenleben der noch anerkann=
ten
Verbände kann ruhig weitergeführt werden, aber die NS.=
Volkswohlfahrt hat die große Linie zu beſtimmen. Dieſe Auffaſ=
ſung
entſpricht dem Wunſche des Reichskanzlers und iſt durch die
Länderminiſterien anerkannt. Mit der Beſtimmung der großen
Linie im Winterhilfswerk kommt Ordnung in dieſe Syſteme, und
das Neben= und Gegeneinander wird ausgeſchaltet
Die am Werk ſich beteiligenden anerkannten großen Ver=
bände
, das Rote Kreuz, Caritasverband und die Innere Miſſion,
unterſtehen als Dochorganiſation der NS.=Volkswohlfahrt. Die
anderen Verbände haben den Anſchluß an die NS.= Volkswohl=
fahrt
gefunden oder werden ihn noch finden müſſen. Die NS.=
Volkswohlfahrt iſt die Kontrollinſtanz für die beſtehenden Wohl=
fahrtsverbände
. An ſehr vielen Stellen früherer Organiſationen
wurden zwar viel Mittel herausgeholt, aber ſehr viel für die
Verwaltung unnütz verbraucht. Die Nationalſozialiſten haben in
Deutſchland die Aufgabe aufbauende Arbeit zu leiſten. Wir
werden auf das Endziel hinausgehen, ob es dem Einzelnen weh
tut oder nicht. Die Zeit des Liberalismus, des Ich und des
Materialismus iſt in Deutſchland vorbei. In großen Begriffen
muß gedacht werden, alles für das Volksganze. Die Parole
muß ſein: Jeder Deutſche hat ſich einzugliedern in die große
Volksgemeinſchaft. Der Wert des Einzelnen, nicht die Perſon iſt
heute maßgebend, an den alten Grenzen, ob Heſſe. Preuße oder
Bayer, ob evangeliſch oder katholiſch, darf nicht haltgemacht wer=
den
. In der NS.=Volkswohlfahrt hat jeder mitzuarbeiten, und
jedem muß geholfen werden, wenn er in Not iſt.
Die NS.=Volkswohlfahrt muß vor allem auch einen Teil des
nationalſozialiſtiſchen Programms unter Beweis ſtellen.
Im Winkerhilfswerk des deutſchen Volkes muß
der Beweis für den deutſchen Sozialismus er=
bracht
werden. Unker deukſchem Sozialismus
verſtehen wir deutſche Volksgemeinſchaft,
nicht Zerklüftung des Volkes. Auch der Letzte im deutſchen Vater=
land
muß fühlen, daß er ein Glied des deutſchen Volkes iſt.
Bürgermeiſter Haug ſprach dann in großen Zügen über den
Aufbau der NS.=Volkswohlfahrt, die Reichs= Gau= Kreis= und
Ortsgruppenführungen unterſteht. Die Gauführung Heſſen/Heſſen=
Naſſau wurde Herrn Bürgermeiſter Haug durch den Herrn
Reichsſtatthalter übertragen. Er ſei ſich darüber klar geweſen,
daß ihm eine ſchwere, undankbare Aufgabe übertragen wurde,
aber daß die Kräfte und die Zeit, die er ihr opfert, einer poſi=
tiven
und praktiſchen Arbeit geopfert werden, die für das ganze
Volk geleiſtet wird.
Die N5.-Volkswohlfahrt ſoll Führer ſein des
großen deutſchen Winkerhilfswerkes 1933/34.
Im kommenden Winter ſoll keiner in Deutſch=
land
hungern und frieren. So iſt es der Wille
des Führers. Mit der Bitte, alles Trennende zurückzuſtellen

und gemeinſam den vorgeſchriebenen Weg zu gehen und ſich ein=
zuſetzen
für die große heilige Idee Adolf Hitlers, die Rettung des
deutſchen Volkes, ſchloß Bürgermeiſter Haug ſeine Ausführungen.
Anſchließend ſprach Direktor Biedenkapp als Kreiswal=
ter
für die Volkswohlfahrt über

das großzügige Hilfsunkernehmen zur Ankerſtühung
aller nokleidenden deutſchen Volksgenoſſen.
Er führte u. a. aus:
Bei dem Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes 1933/34 han=
delt
es ſich um ein großzügiges Hilfsunternehmen zur Unter=
ſtützung
aller notleidenden deutſchen Volksgenoſſen. Es wurde je=
doch
nicht nur zu dieſem Zwecke geſchaffen, ſondern es ſoll auch den
Gemeinſchaftsſinn des Deutſchen Volkes weitgehendſt fördern. Das
iſt der Sozialismus der Tat, wie er der nationalſozialiſtiſchen
Weltanſchauung entſpricht.
Die Durchführung des Winterhilfswerkes geſchieht unter dem
Motto: Kampf gegen Hunger und Kälte‟.
Eetragen wird das Hilfswerk ſowohl von der Reichsregierung
als auch vom geſamten deutſchen Volke. Der Herr Reichskanzler
hat das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda
mit der Leitung betraut. Als Träger der Arbeit unter Führung
der NS.=Wohlfahrt ſind in erſter Linie folgende Organiſationen
berufen:
NSDAP. NSBO., Deutſche Arbeitsfront, SA., SS., Sta.,
Reichsjugendführung, Deutſche Frauenfront, Landbund und der
landwirtſchaftliche Hausfrauenverein, Zentralausſchuß für Innere
Miſſion Deutſcher Caritasverband. Das Deutſche Rote Kreuz,
Techniſche Nothilfe und Arbeitsdienſt.
Weiter wirken mit alle Reichs= und Staatsbehörden, die Pro=
vinzial
= und Kommunalbehörden, die Arbeits= und Wohlfahrts=
ämter
, die Kirchen beider Konfeſſionen, ſowie Verbände der In=
duſtrie
, des Handels und Gewerbes.
Zur Organiſation iſt zu ſagen, daß das Reichsminiſterium
den Reichswalter der NS.=Wohlfahrt, Parteigenoſſen Hilgen=
feldt
, zum Reichsführer des W. H.W. beſtellt hat.
Uns intereſſiert nun in erſter Linie die Kreisorganiſation.
Kreisführer des W.H.W. iſt der jeweilige Kreiswalter der NS.=
Volkswohlfahrt, die die Organiſation und Durchführung des
W. H.W. leitet. Die Kreisarbeitsgemeinſchaften ſind auf möglichſt
breite Baſis zu ſtellen. In der Ortsgruppe hat die Führung des
W. H.W. der Gruppenhalter, der NS.=Volkswohlfahrt, dem eben=
falls
eine örtliche Arbeitsgemeinſchaft zur Seite geſtellt wird.
Als erſte Arbeit, die nun in Angriff zu nehmen iſt, wäre die
Sammelarbeit zu bezeichnen. Nach der vorliegenden erſten Ar=
beitsanweiſung
des Reichsführers des W.H.W. haben ſich die
Sammlungen zu erſtrecken auf: 2) Lebensmittelbeſchaf=
fung
, b) Brennſtoff, e) Kleidungsſtücke, 4) Geld=
ſammlungen
. Unter letztere wären auch zu rechnen die zu
veranſtaltenden Wohltätigkeitskonzerte, Theatervorſtellungen uſw.
Die Sammlungen ſtehen unter einem beſtimmten Motto. So
z. B. im Dezember Für die Weihnachtsſpende der Winterhilfe,
im Januar Für Kochtopf und Ofen‟. Das große Kampfmotto:
Kampf gegen Hunger und Kälte, darf jedoch niemals
in den Hintergrund treten.
Naturalſpenden müſſen den örtlichen Verhältniſſen angevaßt
und in engſter Verbindung mit der Landwirtſchaft, den Kirchen
und karitativen Organiſationen durchgeführt werden. Um den
Erfolg der Sammlungen nicht von vorneherein zu beeinträchti=
gen
, habe ich bereits mit der Polizeidirektion und dem Kreisamt
Verhandlungen aufgenommen wegen Bekämpfung des immer
mehr überhand nehmenden Bettler=Unweſens. Lebensmittelſamm=
lungen
werden am beſten in der Erntezeit durchgeführt. Da wir
gerade in dieſer Zeit ſtehen, wird dieſe Art der Sammlung für
uns die dringendſte Arbeit bedeuten. Die Träger der Sammel=
aktion
auf dem Lande ſind die Bauernvereine, Hausfrauenvereine,
NS.=Partei=Organiſationen, die Kirchen, die Verbände der Freien
Wohlfahrtspflege. Techniſche Nothilfe und der Arbeitsdienſt.
Lebensmittel ſind auch zu ſammeln bei Lebensmittel= Großhand=
lungen
und kleinen Geſchäftsleuten.
Für die Brennſtoffverſorgung hat der Reichsführer
des W.H.W. eine beſondere Abteilung geſchaffen: Leitung für
Breunſtoffbeſchaffung. Wegen Holzſpenden ſoll mit Klein=
händlern
verhandelt werden.
Zur Sammlung von Kleidungsſtücken iſt zu ſagen, daß
mit der Bekleidungsinduſtrie und den Großhandelsverbänden we=
gen
größerer Spenden verhandelt werden muß. Gebrauchte
Kleider werden wie ſeither geſammelt werden.
Die Geldſammlungen ſelbſt werden nach einheitlicher
Propaganda weitgehendſt durchgeführt. Jeder, der monatlich einen
beſtimmten und angemeſſenen Betrag zeichnet, erhält eine kleine
Plakette mit der Aufſchrift Wir helfen‟. Dieſe Plakette kann
an der Wohnungstüre befeſtigt werden, ſo daß der Beſitzer dann
von weiteren Sammlungen verſchont bleibt.
Es erübrigt ſich, zurzeit über die Verteilung der eingegange=
nen
Syenden zu ſprechen. Man kann nichts verteilen, wenn man
nichts hat. Grundſätzlich iſt jedoch zu ſagen, daß Bargeld nicht an
Hilfsbedürftige gegeben werden ſoll.
Eine Aenderung bei den Winterhilfsküchen muß inſofern ein=
treten
, als Eſſen in dieſem Winter nur an Familien bzw. Einzel=
perſonen
abgegeben werden dürfen, die keinen eigenen Herd
haben.
Zum Schluſſe möchte ich noch erwähnen, daß natürlich wie in
den vergangenen Jahren auch Sonderveranſtaltungen aller Art
zugunſten des W.H.W. ſtattfinden werden. Hierzu iſt die Unter=
ſtützung
aller ſtaatlichen Stellen wegen Senkung der Unkoſten zu=
geſagt
.
Dies, meine Damen und Herren, wäre im großen und ganzen
der Aufbau und die Durchführung des Winterhilfswerkes 1933=
34. Es wird jedermann einleuchten, daß es mir nicht möglich ſein
wird, dieſe ganzen Arbeiten allein zu bewältigen. Ich bitte Sie
daher, mir geeignete Vorſchläge zu machen für Sachbearbeiter
der einzelnen Arbeitsgebiete. Ich ſtelle nun meine Ausführungen
zur Diskuſſion und bitte um rege Beteiligung.
In einer ſich anſchließenden Diskuſſion erklärt im Namen der
Vertreter der Verbände Oberſt Schröder ſich gerne bereit,
tätig an dem großen Werk mitzuarbeiten. Er gab aus ſeinen Er=
fahrungen
eine Reihe wertvoller und dankbar aufgenommener
Anregungen zur Durchführung der Winterhilfe. Auch alle übrigen
anweſenden Vertreter der Verbände und Organiſationen erklär=
ten
ſich zur Mitarbeit bereit. Im Laufe der Diskuſſion wurden
noch einige Einzelfragen erörtert und ſo die erſte Grundlage zur
Durchführung des großzügigen Winterhilfswerkes in Stadt und
Kreis Darmſtadt gelegt.

Orpheum. Altdeutſche Trachtenſpiele. Großes
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DARMSTADT

MARKT ECKE

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 250

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 9. September 1933

Eine Vorſchau auf den Tag des Pferdes.

Für den groß aufgezogenen Tag des Pferdes am Sonntag,
den 10. Dezember, ſind nunmehr die überaus umfangreichen Vor=
arbeiten
beendet. Der Darmſtädter Reiterverein hat keine Koſten
und Mühen geſcheut, für Darmſtadt eine Veranſtaltung aufzu=
ziehen
, wie ſie bisher noch nicht ſtattgefunden hat. Das Pro=
gramm
des Sonntag nachmittag biete eine große Menge des
Intereſſanten und Anregenden, ein Programm von einem Um=
fang
, einer Vielgeſtaltigkeit und Abwechſlung, ein Programm auch
reich an neuen pferdeſportlichen Darbietungen, daß ein überaus
intereſſanter Nachmittag bevorſteht.
Nach den Vorprüfungen des Samstags und den
volksſportlichen Uebungen der SA.=Reiterſtürme auf dem Gries=
heimer
Exerzierplatz am Sonntag vormittag nehmen die Haupt=
ereigniſſe
des Tages des Pferdes am Sonntag nachmittag
mit der Aufſtellung der ſtädtiſchen Geſpann=Parade auf
dem Meßplatz um 12.45 Uhr ihren Anfang. Der Zug
der 100 Wagen das Programm weiſt die ſtattliche Anzahl
von 103 Anmeldungen auf! führt durch folgende Straßen:
Mühlſtraße. Alexanderſtraße, Paradeplatz, Rheinſtraße, über den
Exerzierplatz zum Turnierplatz zwiſchen den Kaſernen an der
Holzhofallee und der Feſthalle. Pünktlich um 2 Uhr nimmt das

TAG DES PFERDES

Programm ſeinen Anfang. Zunächſt findet das Ausſcheidungs=
fahren
der großen ſtädtiſchen Geſpannparade und zwar der Wa=
gen
aus den 4 Gruppen: Transportgewerbe. Brauereien, Fourage
und Kartoffelhandel und Kohlenhandel ſtatt. Das ſchönſte Ge=
ſpann
jeder Gruppe erhält einen Sieger=Ehrenpreis. Alle wei=
teren
Fahrer erhalten Erinnerungsgaben.
Anſchließend findet die erſte Parade der heſſiſchen
SA.=Reiter ſtatt. Seitens aller Pg. und SA.=Kameraden
wird dieſer erſte Aufwarſch unſerer Reiterſtürme mit größtem
Intereſſe erwartet, bietet ſich doch zum erſten Male Gelegenheit,
die braunen Kameraden zu Pferd in ihrer erſten Parade zu ſehen.
Der Aufmarſch und die ſonſtigen Ereigniſſe werden übrigens im
Südweſtdeutſchen Rundfunk in der Stunde des Lan=
des
wiedergegeben werden.
Die erſte Schaunummer des Nachmittags heißt Das
Pferd in ſeinen Raſſen, Leitung Landesſtallmeiſter Dr. Dencker.
In einem großen Raſſen=Schaubild werden faſt alle in Deutſch=
land
vorhandenen Pferderaſſen und =Typen gezeigt werden, be=
ginnend
vom Shetland=Pony bis hinauf zum ſchweren Kaltblut=
pferd
; insgeſamt 20 verſchiedene Pferderaſſen=Vertreter. Der erſte
Wettbewerb iſt ſodann das Patrouillen=Springen der
SA.=Reiter, und zwar der Anfängergruppe. Jede Patrouille
beſteht aus 1 Führer und 3 Reitern. Unter den Anfängern ſind

10 Mannſchaften zu erwarten. Gegen 3,05 Uhr iſt der 2. Teil der
ſtädtiſchen Geſpannparade vorgeſehen, anſchließend ſodann das
Patrouillen=Springen für Fortgeſchrittene, für das ebenfalls die
ſtattliche Anzahl von 12 Patrouillen über die Bahn gehen wird.
Die dann folgende Kriegspferde=Ehrung wird einen
ganz beſonderen Raum einnehmen Etwa 1215 unſerer vier=
beinigen
Kameraden aus dem Weltkrieg 1914/1918 werden auf
dem Turnierplatz vorgeſtellt werden Eine Minute ſtillen Ge=
denkens
und verdienter Ehrung. Landwirt K. Kling 6. Wor=
felden
, wird ſeine Stuten Dora, geboren 1910. und Herta,
geboren 1909, in alter Friſche im Geſpann zeigen, zwei treue
Kameraden, mit denen er als Fahrer den ganzen Weltkrieg mit=
gemacht
hat und von 1918 an Freud und Leid in ſeinem land=
wirtſchaftlichen
Betrieb geteilt hat. Es ſind ebenfalls nach zwei
Pferde varhanden, welche beim Artillerie=Regiment 25 im Welt=
krieg
geweſen ſind.
Für den Prinz=Friedrich=Sigismund= Erin=
nerungspreis
eine Eignungsprüfung für Reitpferde, wird
ſehr erleſenes deutſches Reitpferd=Material in die Turnierbahn
kommen. Es ſind 10 Teilnehmer gemeldet, unter denen man viel=
leicht
in Dr. Wienands Flip, Schuhmachers Trepidus
und Fräulein Knauffs Dalila den vorausſichtlichen Sieger
wird ſuchen müſſen.
Die nächſte Schaunummer, Das Pferd in ſeinen
Leiſtungen, wird die kleinſten Shetland=Ponys Heſſens die
älteſte Stammbuchſtute, welche mit 10 Nachkommen vorgeführt
wird, bringen. Ferner ein Wettziehen des ſtärkſten landwirtſchaft=
lichen
Geſpanns und des ſtärkſten gewerblich=ſtädtiſchen Geſpanns
am amerikaniſchen Kraftmeßwagen. Zum erſten Male in Deutſch=
land
wird ein derartiger Wettbewerb auf einer Turnierbahn
gezeigt werden. Das Ausſcheidungsziehen findet bereits Samstag
ſtatt. Für das ſtärkſte Geſpann gibt Landesbauernführer Dr.
Wagner den Ehrenpreis.
Der Preis des neuen Deutſchlands mit Ehren=
preis
des Reichskanzlers Adolf Hitler iſt ein Glücks=Jagdſpringen,
welches ebenfalls erſtmals in Darmſtadt ſtattfindet. In dieſem
intereſſanten Wettbewerb ſpringt jeder Teilnehmer ſo lange, bis
er den erſten Springfehler macht. Bei dieſem Glücks= Jagdſprin=
gen
iſt ſchon ſo mancher beim erſten Hindernis geſcheitert und
mußte dann natürlich ſofort die Bahn verlaſſen. Die Höchſtzahl
Hinderniſſe ſind 20. Springen mehrere Reiter die 20 Hinderniſſe
fehlerfrei, ſo iſt derjenige mit der beſten Zeit Sieger. 22 Teil=
nehmer
werden für dieſes Springen aufgeboten werden.
Der Landesſtallmeiſter=Schörke=Preis, iſt
eine mit 10 Teilnehmern beſetzte Dreſſur=Prüfung. Auch hier iſt
mit einem überaus intereſſanten Wettbewerb zu rechnen. Um
4,45 Uhr wird die gemiſchte Stafette ſtattfinden; auch neu
und erſtmalig. Der Stabwechſel erfolgt von einem Trabreiter über
Läufer. Radfahrer, Galoppreiter und Motorradfahrer. Die
Sportvereine Darmſtadts bieten ihre beſten Läufer,
Radfahrer und Motorradfahrer auf. Es ſind insgeſamt 5 Mann=
ſchaften
gemeldet, ſo daß auch hier intereſſante Kämpfe zu er=
warten
ſind.
Der Amazonen=Preis iſt ein Einſpänner=Fahren für
Damen. Hier werden wir zum erſten Male Gelegenheit haben.
unſere Damen auf dem Bock zu bewundern. Insgeſamt ſind ſechs
Teilnehmerinnen gemeldet.
Der Preis von Darmſtadt, ein Jagdſpringen
Klaſſe T, folgt als nächſter Wettbewerb, darauf die Schaunummer
Jung=Darmſtadt unter Leitung von Reitlehrer O Schu=
bert
. Die Darmſtädter Jungen und Mädels werden Voltigen
am lebenden Pferd zeigen.
Den Abſchluß bildet die Schul=Quadrille in hiſtoriſchen
Koſtümen unter Leitung von Polizeihauptmann a. D. Rettig.
Hier wird erſtklaſſige Pferde=Dreſſur zu ihrem Recht kommen
Der Parkplatz für Autos Motorräder und Fahrräder
befindet ſich auf dem Exerzierplatz hinter der Feſthalle, da Fahr=
zeuge
nicht mit auf den Turnierplatz genommen werden können.

Reichspräfident von Hindenburg
und männliche Diakonie.
Wie bekannt, findet vom 11. bis 15. September in Hamburg
der 9. Deutſche Diakonentag ſtatt. Welche Bedeutung
dieſer Tagung ſeitens der Reichsregierung beigemeſſen wird, iſt
erkenntlich an der Tatſache, daß der Vertrauensmann des Herrn
Reichskanzlers, Wehrkreispfarrer Müller, an der Tagung
teilnehmen und in der öffentlichen Kundgebung eine Anſprache
halten wird. Der Herr Reichspräſident hat folgendes
Schreiben an den Deutſchen Diakonenverband, Berlin=Friedenau,
gerichtet: Der im Deutſchen Diakonen=Verband vereinigten deut=
ſchen
Diakonie, die zuſammen mit dem Rauhen Hauſe zu Ham=
burg
auf ein hundertjähriges Beſtehen zurückblickt, ſende ich in
aufrichtiger Dankbarkeit und Anerkennung alles deſſen, was
deutſche Diakonie nud Brüderhäuſer in den vergangenen Jahr=
zehnten
ohne Aufhebens an Dienſten der chriſtlichen Nächſtenliebe
getan haben, herzliche Grüße. Möge auch im zweiten Jahrhun=
dert
ihres Wirkens auf dem Dienſt der Diakone Gottes Segen
ruhen! Möge der deutſchen Diakonie eine kräftige Entfaltung
und Ausgeſtaltung ihres Werkes beſchieden ſein und ſie weiter
zum Heile unſeres Volkes beitragen! gez. v. Hindenburg.
Obwohl die männliche Diakonie Deutſchlands auf eine hun=
dertjährige
Geſchichte zurückblicken kann, iſt ſie noch verhältnis=
mäßig
wenig bekannt. Eine kurze Bemerkung hierzu ſei deshalb
geſtattet. Diakon können nur junge Männer mit tadelloſer Ver=
gangenheit
werden, die den Nachweis erbringen können, daß ſie
die vorſchriftsmäßige Lehrzeit erfolgreich abgeſchloſſen und ſich
als Gehilfe im Beruf mindeſtens 1 Jahr bewährt haben. Ver=
langt
wird weiter, ein Bekenntnis zum poſitiven Chriſtentum
im engſten Sinn des Wortes praktiſche Geſchicklichkeit und über=
durchſchnittliche
Begabung. Vor dem vollendeten 18. Lebensjahr
iſt ein Eintritt in eine Diakonenſchule oder Seminar für Innere
Miſſion, deren wir in Deutſchland insgeſamt 20 haben, in der
Regel nicht möglich. In den Diakonenanſtalten werden die
Schüler für die mannigfachen Arbeitsgebiete der evangeliſchen
Kirche und der Inneren Miſſion ausgebildet. Der Abgang von
der Diakonenanſtalt iſt mit einer oder mehreren Prüfungen vor
einem Kirchenkommiſſar, auch mit Staatsexamen verbunden.
Dann aber treten ſie hinaus in den Dienſt an Kirche und Volk.
Im Kampf um die Wiedergewinnung der Gott und der Kirche
entfremdeten Maſſen haben die Diakone ſtets in vorderſter Front
geſtanden. Denn männliche Diakonie und Angriff gehören zu=
ſammen
. Ihr Ziel iſt Schaffung lebendiger Chriſtengemeinden,
und ſie erfüllt damit eine Aufgabe von höchſt völkiſcher Bedeu=
tung
. Denn jede wahre Chriſtengemeinde hat eine ſtaatserhal=
tende
, ſtaatsaufbauende Kraft.
Es darf in dieſem Zuſammenhang darauf hingewieſen wer=
den
, daß in allen drei Provinzen Heſſens Diakone ſowohl im
Kirchendienſt, als auch in Anſtalten der Inneren Miſſion ſchon
ſeit Jahrzehnten tätig ſind. Möge dieſer Dienſt an Kirche und
Volk von allen recht erkannt und auch gefördert werden!

FC. Union Darmſtadt. Heute abend 8.30 Uhr findet d.
ordentliche Hauptverſammlung im Vereinslokal (Chau
ſeehaus) ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht u. a.: Wahl des Ver
einsführers und Satzungsänderungen. Der Vorſtand gibt der E
wartung Ausdruck, daß mit Rückſicht auf die Wichtigkeit de
Tagung alle Mitglieder reſtlos erſcheinen. Sämtliche Man
ſchaften ſind am Sonntag ſpielfrei.
Wolfgang von Gronau ſpricht am Mittwoch, den 13. Ser
tember, 20 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
über ſeine Weltflüge. Am Mittwoch, den 13. September, 20 Uhr
ſpricht der Weltflieger Wolfgang von Gronau über ſein
abenteuerlichen Flüge, die alle Menſchen begeiſtern. Der deutſch
Flieger erzählt, unterſtützt von Lichtbildmaterial, von ſeinen Er
lebniſſen und Begegnungen in Amerika, auf den Aleuten,
Japan, Indien, Java uſw. Auch über ſeine Erlebniſſe der bei
den Amerikaflüge über Grönland und Labrador wird von Grona
ſprechen. Seine Berichte anzuhören, iſt allein ſchon ein große
ſtolzes Erlebnis! (Karten zum Preiſe von 0,50 bis 2,50 RM
Hausfrauenbund. Dienstag, den 12. September nachmi=
tags
4 Uhr, Mitgliederverſammlung in der Traube‟. Mit dieſe
Verſammlung wird der Hausfrauenbund ſeine Winterarbeit er
öffnen. Verſchiedene Rednerinnen werden wichtige zeitgemäſ
Fragen behandeln, die heute im Vordergrund des Intereſſes d
deutſchen Frau ſtehen. Es wird beſonderer Wert auf eine reg
Ausſprache gelegt. Zahlreiche Beteiligung der Mitglieder i
Pflicht.

Vom Stadtſchulamt Darmſtadt wird uns geſchrieben: Für
alle Schulen im Stadtgebiet beginnen die diesjährigen Herbſt=
ferien
am Donnerstag, den 28. September (erſter Ferientag), und
dauern 1½ Woche. Der Unterricht beginnt wieder am Montag,
den 9. Oktober 1933 Durch die Kürzung der Sommer= und
Herbſtferien um je eine halbe Woche ſind die durch die Verlänge=
rung
der diesjährigen Oſterferien ausgefallenen Schultage wieder
nachgeholt
Die große Kundgebung des Friſeurhandwerks findet am
Sonntag, den 10. September, im Städt. Saalbau Darmſtadt ſtatt.
Damit verbindet die Friſeur=Innung Darmſtadt die Weihe ihrer
Sturmfahne. Als Hauptredner iſt der Führer des Bundes deut=
ſcher
Friſeure. Herr Renz gewonnen. Die Standartenkapelle
143 unter Leitung des Muſikzugführers Weber wird dieſer Ver=
anſtaltung
ein würdiges Gepräge geben. Alle im Landesver=
band
der Friſeure von Heſſen und Naſſau vereinten Berufsange=
hörigen
, einſchließlich Frauen Gehilfen und Lehrlinge werden als
Teilnehmer erſcheinen. Die Kundgebung hat den Zweck, alle Be=
rufsangehörige
zu ſchulen und im nationalſozialiſtiſchen Geiſte
zu erziehen. Gleichzeitig ſollen ſie aber auch zur Behebung der
wirtſchaftlichen Notlage des Berufs neue Wege im Rahmen des
neuen Reiches weiſen. An die Friſeure von ganz Heſſen ergeht
der Ruf reſtlos zu dieſer Kundgebung zu erſcheinen.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Anläßlich des 50 Beſtehens des Reichsverbandes deutſcher Gebirgs= und
Wandervereine findet vom 15. bis 18. September der 42. deutſche
Wandertag in Frankfurt a. M. ſtatt. Den Höhepunkt der Tagung
bildet die große Kundgebung auf dem Römerberg am Sonntag,
den 17. ds. Mts., um 12.30 Uhr. Da der Führer unſeres Oden=
waldklubs
. Herr Miniſterpräſident Dr. Werner, dieſe Kund=
gebung
leitet, iſt es für alle Klubgenoſſen Ehrenpflicht, in größ=
ter
Zahl zu erſcheinen. Der Hauptausſchuß hat deshalb angeord=
net
, daß die Teilnahme an der Kundgebung als Wanderung ge=
wertet
wird. Der Odenwaldklub marſchiert nach 11 Uhr mit
eigener Muſik vom Grindbrunnen zum Römerberg. Unſere
Ortsgruppe Darmſtadt wird keinesfalls zurückſtehen und in mög=
lichſter
Stärke ſich an der Kundgebung beteiligen. Nach dieſer
begibt ſich unſere Ortsgruppe zum Standquartier des Odenwald=
klubs
, Reſtaurant, Kyffhäuſer, Kaiſerſtraße, zu landsmannſchaft=
lichem
Beiſammenſein, zu dem auch unſer Führer. Herr Miniſter=
präſident
Dr. Werner, erſcheinen wird. Die Teilnahme an dem
Beiſammenſein iſt Pflicht. Im Kyffhäuſer findet auch die
Verpflegung ſtatt. Alles nähere iſt ab Mittwoch, den 13. ds.
Mts., zu erfahren bei Klubgen. Tillan, Eliſabethenſtraße, wo die
Einzeichnungsliſte aufliegt.
Muſikaliſche Feierſtunde in der Stadtmiſſion. Am kommen=
den
Sonntag, den 10. September, abends 8 Uhr, veranſtaltet der
Poſaunen= und Gemiſchte Chor der Stadtmiſſion eine muſikaliſche
Feierſtunde, zu der die Mitglieder und Freunde der Stadt=
miſſionsarbeit
herzlich eingeladen werden. Das Programm ent=
hält
eine Reihe von Heimat= und Vaterlandsliedern, wie auch
einige Motetten und religiöſe Vortragsſtücke von Johann Seba=
ſtian
Bach und anderen. Im Mittelpunkt der muſikaliſchen Feier=
ſtunde
ſteht eine bibliſche Anſprache von Herrn Stadtmiſſionar
Anders=Nieder=Ramſtadt. Der Eintritt iſt frei. Programme,
auch im Vorverkauf in der Buchhandlung der Stadtmiſſion,
10 Pfg. Der Reinertrag der Veranſtaltung dient zur Neuan=
ſchaffung
von Inſtrumenten für den Poſaunenchor.
Im Union=Theater erſcheint ab heute ein neuer Lil=
Dagover=Film, und zwar das Schauſpiel Johannisnacht
eine ſpannende Liebesgeſchichte, deren landſchaftlicher Hintergrund
das bayriſche Hochgebirge bildet. Lil Dagover ſpielt hier die
Rolle einer berühmten Schauſpielerin, die einem Dichter in die
Bergeinſamkeit folgt. Hans Stüwe ſpielt die Rolle des Dichters.
Weitere prominente Darſteller waren unter der Regie Willy
Reibers die Mitwirkenden bei dem Film, der bis jetzt überall
einen außerordentlichen Erfolg gehabt hat.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage die Meiſterin des Humors. Anny Ondra, in der luſtigen
Tonfilm=Groteske Fräulein Hoffmanns Erzählungen, ein Film
voll Witz und Humor. Jugendliche haben Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen, zahlreichen Wünſchen ent=
ſprechend
, noch einmal für einige Tage den Film des deutſchen
Volkes, den erſten deutſchen SA.=Film SA.=Mann Brand
Jeder SA.=, SS.=Mann, jeder Amtswalter, Hitlerjunge und Par=
teigenoſſe
muß den Film geſehen haben, denn das iſt ihr
Film! Jugendliche haben Zutritt.
Reſi=Theater. Ein originelles Filmluſtſpiel, das in Capri
unter dem ewig blauen Himmel Italiens gedreht wurde, iſt
Hochzeitsreiſe zu Dritt, das im Reſi ſehr gut gefällt, Brigitte
Helm iſt ganz wundervoll in ihrer Shönheit und ihrem Können.
Neben ihr Oskar Karlweis und Suſi Lanner. Sonntag mittag
Jugendvorſtellung: Kriminalreporter von Chicagv.

Zeuniſche Koigiiſe.
Die am Montag, den 4. September, im Tenolokal Zur
Reichskrone in der Mühlſtraße ſtattgefundene Monatsverſamm=
lung
geſtaltete ſich zu einem Feſt für alle anweſenden Nothelfer
dadurch, daß Herr Miniſterpräſident Dr. Werner, Ehrenmitglied
der Teno, anweſend war. Der Ortsgruppenführer, Herr Ober=
ingenieur
Meiſe, eröffnete die Verſammlung pünktlich um 8.30
Uhr und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß es der Teno vergönnt
war, unſeren Miniſterpräſidenten Werner trotz der rieſigen Ar=
beitslaſt
als Gaſt bei ſich zu ſehen. Weiter konnten als Ehren=
gäſte
begrüßt werden die Herren Direktor Nuß von den Städt.
Betrieben, Oberingenieur Hubertus von der Hegg, Brandinſpek=
tor
Herborn und Knecht von der Firma Merck. Für die Landes=
leitung
war Herr Plaßmann=Frankfurt anweſend. Herr Meiſe
gab einen kurz gehaltenen Ueberblick über die geleiſtete Arbeit
der Teno im verfloſſenen Monat. Die Arbeit der Nachrichten=
abteilung
unter Führung des Herrn Strömer wurde lobend her=
vorgehoben
. Der Führer Kraft hat mit der Hilfspionierabtei=
lung
auf dem Gelände am Müllersteich Beachtliches geleiſtet.
Herrn Altmannsberger, Lehrer der Luftſchutzſchule, wurde beſtä=
tigt
, daß er durch den Einſatz ſeiner ganzen Perſon und ſeines
ganzen Könnens durch praktiſchen und theoretiſchen Unterricht im
Luft= und Gasſchutz unſerem Vaterland in vorbildlicher Weiſe
dient. Zuſammenfaſſend führte Herr Meiſe aus, daß der Ge=
danke
der Teno mit großen Schritten vorwärtsſchreitet und
daß in kürzeſter Zeit ein anſehnlicher Tenotrupp in ſchmucker
Uniform die Straßen Darmſtadts durchziehen wird. An die Bür=
gerſchaft
Darmſtadts richtete Herr Meiſe die Aufforderung, das
Werk der Teno nach beſtem Können zu unterſtützen. An=
ſchließend
wurden die noch nicht verpflichteten Nothelfer einzeln
durch Handſchlag in die Nothelfergemeinſchaft eingereiht. Jeder
einzelne verpflichtete ſich, dem Nächſten in der Not zu helfen, die
ganze Kraft dem Vaterland zur Verfügung zu ſtellen und nach
dem Führerwort Gemeinnutz geht vor Eigennutz zu leben.
Nach dem Akt der Verpflichtung hielt Kamerad Dipl.=Ing.
Wackerzapp einen Vortrag über Die Entwicklung der Techniſchen
Nothilfe, welcher vor allen Anweſenden ſehr anerkennend auf=
genommen
wurde. Kamerad Wackerzapp führte ungefähr fol=
gendes
aus:
Am 30. September 1919 wurde durch das Reichswehrmini=
ſterium
die Techniſche Nothilfe für das geſamte Reichsgebiet an=
geordnet
. Am 20. November wurde die neugebildete Teno dem
Reichsinnenminiſterium unterſtellt. Aufgabe der Teno war es,
zu helfen und einzugreifen: 1. in Fällen höherer Gewalt bei
Kataſtrophen und Unglücksfällen und 2. bei wilden Streiks zum
Schutz der lebenswichtigen Betriebe. Schon damals galt als
vornehmſter Leitſpruch für jeden Nothelfer: Gemeinnutz geht
vor Eigennutz‟. Die Nothelferſchaar ſetzte ſich zuſammen aus den
alten Frontkämpfern, die mit Entſetzen an dem Chaos vorbei=
gehen
mußten, welches die Novemberherren in unſerem deut=
ſchen
Vaterland heraufbeſchworen hatten, und ihre Reihen wur=
den
weiter von dem gewohnten Kameradſchaftsgefühl beherrſcht.
In der Zeit der wilden Streiks, die an allen Ecken und Enden
unſeres Vaterlandes durch Drahtzieher im Dunkeln hervorgeru=
fen
wurden, mußten die Nothelfer nicht allein ihre ganze Kraft
und ihr ganzes Können einſetzen, nein bei vielen Gelegenheiten
ſtand auch ihr Leben und ihre Geſundheit auf dem Spiel. Durch
Inganghaltung der lebenswichtigen Betriebe gebührt der Teno
die Anerkennung, daß ſie unſerem deutſchen Vaterland unermeß=
liche
Werte erhalten hat. Auch hier in unſerem engeren Vater=
land
, in Heſſen, mußte die Teno öfter eingreifen. Beiſpiels=
weiſe
zählen wir die Einſätze in Dettingen, Guſtavsburg, Meſſel,
Eſchollbrücken, Kranichſtein uſw. Die Täigkeit der Teno brachte
es mit ſich, daß ſie eine rein überparteiliche, unbedingt national
eingeſtellte Organiſation ſein mußte. Durch die Teno ſollte nie=
mand
unterſtützt werden, weder der Unternehmer, noch die Par=
teien
. Allein galt der Einſatz und die Arbeit dem Vaterland,
der Erhaltung der Werte des Vaterlandes. Selbſt eine ſeiner=
zeitige
ſchwarz=rote Parteienregierung mußte anerkennen, daß die
Hilfeleiſtung der Teno keiner Einzelperſon, ſondern nur dem
Vaterlande galt. So iſt es gehalten worden bei den Nothelfern
vom Tage der Gründung bis heute, und ſo wird es gehalten
werden ſolange uns unſer Führer braucht. Wir ſind ſtolz dar=
auf
, die ganzen langen Jahre in unermüdlicher Arbeit unſerem
Vaterlande geholfen zu haben und erklären, auch weiterhin un=
ſere
ganze Kraft und unſer Leben dem Vaterland zur Verfügung
zu ſtellen.
Den offiziellen Schluß der Verſammlung bildete das von
Ortsgruppenführer Meiſe ausgebrachte dreifache Sieg=Heil auf
den Reichspräſidenten Hindenburg und unſeren Volkskanzler
Adolf Hitler, Stehend, mit erhobener Hand wurde der erſte
Vers des Horſt=Weſſel=Liedes geſungen Auch der ſich an=
ſchließende
inoffizielle Teil der Verſammlung wurde noch längere
Zeit durch die Anweſenheit des Herrn Miniſterpräſidenten ver=
ſchönt
. Das Lied der Darmſtädter Nothelfer, Helfer heraus,
wurde mit Begeiſterung geſungen. Verſchiedene Muſikſtücke wur=
den
durch die zum erſten Male amtierende Nothelferkapelle vol=
lendet
vorgetragen. Dem Führer des Teno=Muſikzuges, Herrn
Louis Kummel, ſprach Herr Miniſterpräſident Werner perſönlich
ſeine Anerkennung aus. Da der Organiſator der Verſamm=
lung
, Kamerad Leisler, in rührender Weiſe auch für das leib=
liche
Wohl der arbeitsloſen und minderbemittelten Kameraden
geſorgt hatte gingen die Wogen der guten Stimmung zum
Schluß ziemlich hoch. Den Spendern unter der Darmſtädter Ge=
ſchäftswelt
, die durch Unterſtützung des guten Werkes Herrn
Leislers auch den ärmſten Kameraden, einen ſchönen Abend be=
reiten
halfen, ſei gedankt.
Dieſer Verſammlungsabend. getragen vom Geiſte unſeres
Führers und vorbildlich gelungen im Sinne der Kameradſchaft,
wird allen im Gedächtnis bleiben, und jeder wird und muß
mithelfen bei der weiteren Arbeit! Helfer heraus
Illert.

Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter Pg. Zürtz macht bekannt:
Frauenſchaft Ortsgruppe VIII (Oſt). Der Arbeitsabend der
Frauenſchaft, Ortsgruppe IIII (Oſt), findet am Dienstag, den
12. September, im Kaplan ſtatt.
Jungbann Flandern. Am Sonntagmorgen 11.30 Uhr tritt
der geſamte Jungbann Flandern, außer den Leuten, die in
Michelſtadt ſind, am Steubenplatz an.
Ortsgrurpe 7 (Martinsviertel). Mitgliederverſammlung am
Montag, den 11. September, 8.30 Uhr abends im Wiener Kronen=
bräukeller
. Dieburger Straße 97, bei Pg. Tod. Erſcheinen iſt
Pflicht für jeden Pg. Zutritt haben nur Mitglieder. Die Aus=
weiſe
ſind vorzuzeigen.

Vom Stahlhelm B.d.5.

Alle vor dem 17. Auguſt 1933 verpflichteten Kame=
raden
haben ihren Paß perſönlich zwecks Durchfüh=
rung
einer Paßkontrolle auf der Geſchäftsſtelle gegen
Quittung abzuliefern, und zwar:

In der Woche vom 11. bis 16. September die Anfangsbuchſtaben
LR einſchließlich.
In der Woche vom 18. bis 23. September die Anfangsbuchſtaben
S3 einſchließlich.
Es wird wiederholt darauf hingewieſen, daß die Päſſe mit eigen=
händiger
Unterſchrift und abgeſtempeltem Paßbild verſehen
ſein müſſen. Es iſt dies gegebenenfalls umgehend nachzuholen.
Frontheil!
(gez.) Delp, Kreisführer.

Techniſche Nothilſe.

Wochenplan vom 11. bis 17. September.
Montag, den 11. Sept., 18.30 Uhr: Pflichtappell für alle
Nothelfer; 19.00 Uhr: Nachrichtentrupp 1 und 2 für Gas= und
Luftſchutz. Marſtall. Dienstag, den 12. Sept., 20.00 Uhr:
Nachrichtentrupp 1 und 2. Vortrag Induktion mit anſchließen=
dem
Lichtbildſtreifen. Treffpunkt: Schulhof der Mornewegſchule,
Hermannſtraße. Nothelfer anderer Kurſe können teilnehmen.
Mittwoch, den 13. Sept., 18.30 Uhr: Hilfspionierkurs 1 und 2.
Marſtall; 19.00 Uhr: Ziv. Luftſchutz, Trupp 2. Staffel II. Mar=
ſtall
. 19.30 Uhr: Nachrichtentrupp 1 und 2. Blinken. Treffpunkt
Ecke Landskronſtraße und Kaſtanienallee. Mit Geräten.
Donnerstag, den 14. Sept., 18.20 Uhr: Führerbeſprechung.
Marſtall. 18.30 Uhr: Nachrichtentrupp 1 und 2, für Gas= und
Luftſchutz. Schlußbeſprechung. Marſtall. Samstag, 16. Sept.
17.00 Uhr: Hilfspionierkurs 1 und 2. Marſtall.

[ ][  ][ ]

Samstag, 9. September 1933

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 250 Seite 7

Anbeniſche Trachienfpiele.
** Unter der gewandten Leitung und Regie Lugy Cremers,
Köln, wurde geſtern ein nationales Spiel in Lied und Tanz in 70
farben rohen Bildern aus deutſchen Gauen und Gilden. aus deut=
ſchem
Leben aus Gegenwart, Sage und Geſchichte im Orpheum
erſtmals aufgeführt, das bei den ſehr zahlreichen Zuſchauern leb=
haften
Anklang fand. Es iſt etwas Eigenes, dieſe altdeutſche Trach=
tenſchau
, in der in glücklichem Aufbau und ſchöner Auswahl ver=
traute
und doch immer neue buntfarbene Bilder aus deutſchen Lan=
den
von der Donau bis zum Rhein an uns vorüberzogen.
Es ſind bekannte Geſtalten und Typen, Menſchen in male=
riſchen
Trachten, wie ſie in ihrer Vielſeitigkeit und Buntheit, da=
bei
aber auch in ihrer Echtheit und Reichhaltigkeit ſelten gezeigt
wurden. Schwarzwälder, Badenſer, Rheinländer, ſie alle gaben ein
Stück Erinnerung an ihre ſchöne Heimat. 20 Künſtler, Sängerinnen
und Sänger, Tänzerinnen und Tänzer, wirken in dieſer eigenartig
ſchönen Schau mit und bringen immer neues Leben. neuen Froh=
ſinn
, aber auch Ernſt und Würde in das wechſelnde Bühnenge=
ſchehen
. Mit einem eindrucksvollen Bild der Germania und der
Huldigung der deutſchen Gaue ſchließt der zweite Teil.
An der Donau beginnt die Trachtenreiſe. In Wien. Schubert
wird lebendig, mit ihm Wiener Leben. Hinein nach Deutſchland
gehts über Regensburg nach Ulm, der Vater Rhein grüßt, badiſche
Reigen werden getanzt eine Erinnerung an Straßburg taucht
auf, der Sänger der älteſten deutſchen Stadt Worms beſingt die
Schönheiten der Nibelungenſtadt; ſchöne deutſche Rheinſtädte wie
Mainz, Bonn und Köln ziehen vorüber, und mit dem Einzug des
Prinzen der Freude ſchließen die Bilder ab.
Ein flottes muſikaliſches Geranke hat Otto Eiländer,
der ehemalige Kapellmeiſter der Vereinigten Stadttheater Köln,
dem Spiel gegeben. Ballettmeiſter Steinbach hat die ab=
wechſlungreichen
Tänze einſtudiert. Land und Leute, Sitten und
Gebräuche, Sagen und Geſchichten von Wien bis Köln zeigen in
dieſer Schau einen Ausſchnitt des großen Reichtums von Heimat=
ſchönheit
und echtem Volkstum, das in unſerem Volke wurzelt. Die
altdeutſchen Trachtenſpiele, die am morgigen Sonntag wiederholt
werden, ſind ſehenswert und vermitteln einige ſchöne Stunden.
Die Polizei meldef:
Badediebſtahl. Am Mittwoch zwiſchen 17 und 18 Uhr wurde
aus der Umkleidehalle auf der Inſel am Woog aus Kleidern ein
Portemonnaie (Schüttelborſe) mit 2.,80 RM. Inhalt geſtohlen.
In Verdacht ſteht eine Perſon, die ſich an den Kabinen herum=
trieb
. Beſchreibung: Etwa 1,74 Meter groß, ſchwarze Haare, ge=
ſetzt
, trägt ſchwarze Hornbrille, blaugetupftes Sporthemd, helle
Hoſe, ſchwarze Halbſchuhe. Wer hat den Diebſtahl beobachtet?
Sittlichkeitsverbrecher am Werk. Am 7. Sep=
tember
wurde ein 10jähriges Mädchen aus Darmſtadt auf dem
Schulweg in der Hobrechtſtraße in der Nähe der Jahnſtraße von
einem unbekannten Täter unſittlich beläſtigt. Das gleiche geſchah
ſchon mehrere Male hintereinander in den letzten Wochen. Be=
ſchreibung
des Täters: 2025 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß,
helles, lockiges Haar, bartlos, trägt hellbraune Jacke, dunkle kurze
Hoſe
Am 31. Auguſt gegen 20.30 Uhr wurde eine Hausangeſtellte,
die am Kavalleriedenkmal in der Mackenſenſtraße auf ihre Herr=
ſchaft
wartete, von einem unbekannten jungen Wann, der mit
ſeinem Fahrrad aus dem Gebüſch hinter dem Denkmal kam, von
hinten angefallen, in unſittlicher Weiſe beläſtigt und, als ſich das
Mädchen wehrte, in der gemeinſten Art und Weiſe beleidigt. Als
Paſſanten in der Nähe vorüberkamen, verſchwand der Unmenſch
ſchleunigſt im Gebüſch. Beſchreibung: Etwa 2224 Jahre alt,
1,55 Meter groß, trug lange graue Hoſe.
Fahrraddiebſtähle. Am 8. September wurde aus dem Fahr=
radſtänder
im Hochſchulſtadion ein neues Herrenfahrrad Rhein=
gold
, Fabrik=Nr. 163 882, geſtohlen. Für Wiederherbeiſchaffung
hat der Eigentümer eine angemeſſene Belohnung zugeſichert.
Am 6. September gegen 15.45 Uhr wurde vor dem Hauptpoſt=
gebäude
in der Rheinſtraße ein Herrenfahrrad Miele, Fabrik=
Nr. 159 708. geſtohlen. Das Rad hat Ballonbereifung.
Sichergeſtelltes Fahrrad. Auf der Polizeidirektion wurde am
September ein herrenlos aufgefundenes älteres Herrenfahrrad,
Marke Saalburg", ſichergeſtellt. Wer iſt der Eigentümer?
Leichenländung. Am Freitag wurde bei Kelſterbach die Leiche
eines unbekannten Mannes aus dem Main geländet. Der Tote
führt ein Sparkaſſenbuch Nr 6404 der Deutſchen Wechſel= und
Effenktenbank Frankfurt a. M.=Bockenheim, auf den Namen eines
gewiſſen Hermann Lüdde bei ſich. Perſonen, die über den Aufent=
halt
des Lüdde in der Zeit nach Oktober 1930 Angaben machen
können, werden gebeten, die nächſte Polizeiſtelle oder die Ver=
mißtenzentrale
Darmſtadt zu benachrichtigen.
Vermißt. Seit 31. Auguſt wird der 20jährige Techniker
Heinrich Fink aus Darmſtadt vermißt. Beſchreibung: Etwa 1,75
Meter groß, ſchlank, ovales, bräunliches Geſicht, dunkelblondes
Haar, blaue Augen, bartlos, vollſtändige große Zähne. Er trug
dunkelgeſtreiften Anzug und gelbe Halbſchuhe.
Zum Verkehrsunfall auf der Straße Fürth-Lörzenbach. Zu
dem ſchweren Verkehrsunfall auf der Landſtraße Fürth- Lörzen=
bach
iſt noch mitzuteilen, daß die beiden Verletzten in einem klei=
nen
Opelvierſitzer fuhren und mit einem mit Futtermitteln ſchwer
beladenen Laſtkraftwagen mit Anhänger aus Lindenfels, der ſich
auf der Fahrt nach Reichelsheim befand, zuſammenſtießen. Dem
verunglückten 32jährigen Sturmbannführer Hans Heid aus Wald=
michelbach
wurden durch das gebrochene Steuerrad oberhalb des
Herzens zwei Rippen abgequetſcht. Sein Mitfahrer Franz Jäger
aus Waldmichelbach erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung. Der
Perſonenkraftwagen wurde vollſtändig zertrümmert. Standar=
tenführer
Eichel weilte am Freitag vormittag mit der Kriminal=
polizei
, dem Gericht und der Gendarmerie am Unfallort.
Verkehrsunfall. Am Freitag gegen 13 Uhr ſtieß Ecke der
Kranichſteiner= und Taunusſtraße ein Perſonenkraftwagen mit
einem Laſtkraftwagen zuſammen. Es entſtand nur Sachſchaden.
Zugelaufen: 1 Dackel, 1 Fox, 2 Pinſcher.
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel.
Vereinskalender.

Militärverein Darmſtadt. Am Sonntag, den
10. September, findet unſere Rheinfahrt zum Niederwalddenk=
mal
ſtatt. Wir bitten alle Kameraden ſowie deren Angehörige,
zahlreich teilzunehmen. Abfahrt 6.30 Uhr ab Hauptbahnhof
Sonntagsfahrkarte bis Mainz 1.90 RM., Dampferfahrt nach
Rüdesheim und zurück 1.50 RM., Zuſammenkunft am Bahnhof
pünktlich 6.10 Uhr. Haſſia=Abzeichen iſt anzulegen. (Siehe An=
zeige
.)
Wiederſehensfeier der 2. Komp., Leibg.=
Inf.=Regt. 115. Verſammlung der Kameraden der ehema=
ligen
2. Komp., Leibg.=Inf.=Regt. 115 in Darmſtadt u. Umg. am
Sonntag den 10 d. M.. 10 Uhr vorm., im Reſtaurant Zur Ein=
tracht
, Eliſabethenſtraße 12. zwecks Vorbereitung der Feier.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
für Darmſtadt und Umgegend. (Kleinkaliber=Schützenabteilung.)
Am Sonntag, den 10. September, findet in Ober=Ramſtadt das
Bezirkspreisſchießen der Haſſia ſtatt. Hierzu werden ſämtliche
Mitglieder der K.K.=Schützenabteilung nebſt Angehörigen einge=
laden
. Die Teilnehmer treffen ſich um 2 Uhr nachmittags ſpäte=
ſtens
an der Endſtation der Straßenbahn am Böllenfalltor.
Der Gärtner=Fachverein Feronia 1884
feiert am Sonntag, den 10. September, nachmittags 4 Uhr be=
ginnend
, im Mathildenhöhſaal. Dieburgerſtraße, ſein 49. Stif=
tungsfeſt
. Für ein abwechſlungsreiches Programm iſt wieder Sorge
getragen. Alle Freunde und Gönner des Vereins ſind zu dieſem
Feſte herzlich eingeladen. (Siehe Anzeige.)
Lokale Veranſtalkungen.
Die dierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu be
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Großes Winzerfeſt mit Tanz. Samstag und Sonn=
tag
in allen mit friſchem Grün geſchmückten Parterre=Räumen, im
Hotel zur Poſt am Hauptbahnhof. Die beliebte Kapelle Rodemer
mit den neueſten Schlagern ſorgt für Stimmung und Humor.
(Siehe heutige Anzeige.)
Das Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfall=
tor
weiſt auf ſeine beliebten Tanzabende hin, die Mittwochs,
Samstags und Sonntags ſtattfinden Neue Tanzkapelle. (Siehe
Anzeige.)
Tageskalender für Samstag, den 9. September 1933.
Union: Johannisnacht: Helia: Fräulein Hoffmanns Erzäh=
lungen
; Palaſt: SA.=Mann Brand‟ Reſi: Hochzeits=
reiſe
zu Dritt. Konzerte: Café Hauptpoſt Sportplatz=Reſt.
am Böllenfalltor, Hotel zur Poſt. Städt. Saalbau, 20 Uhr:
Jubiläumskonzert des Männergeſangvereins Concordia.

Aus Beffen.
Feldbereinigung in den Gemeinden Eſchollbräcken
und Pfungſtadk; hier: Die Wahl der Kommiſſions=
mitglieder
und Schiedsrichter.
Auf Grund des Geſetzes, die Durchführung von Feldbereini=
gungen
in den Gemeinden zum Zwecke der Arbeitsbeſchaffung,
ſowie auf Grund der Anordnung des Herrn Miniſterpräſidenten
vom 14. Auguſt 1933 gebe ich in Anwendung des Art. 24 des Feld=
bereinigungsgeſetzes
bekannt, daß die Wahlen
der zur Vollzugskommiſſion zu berufenden zwei einheimiſchen
Sachverſtändigen nebſt zwei Stellvertretern, ſowie der von
den beteiligten Grundeigentümern zu beſtimmenden Schieds=
richter
nebſt zwei Stellvertretern
wie folgt in den betreffenden Rathäuſern ſtattfinden:
1. in Pfungſtadt am Mittwoch, 13. September 1933, vor=
mittags
8.30 bis 10.30 Uhr;
2. in Eſchollbrücken am Mittwoch, 13. September 1933,
nachmittags 12 bis 1.30 Uhr.
Die Wahl erfolgt geheim durch Abgabe von Stimmzetteln
während der angegebenen Zeit. Jeder beteiligte Grundeigentümer
(Artikel 10 des Feldbereinigungs=Geſetzes) hat eine Stimme,
auch wenn er mehrfach bevollmächtigt iſt. Gewählt iſt wer die
Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf ſich vereinigt. Beteiligte
Grundeigentümer können nicht Schiedsrichter oder Stellvertreter
ſein. Kommt eine gültige Wahl nicht zuſtande, ſo werden die
Sachverſtändigen und Schiedsrichter von Amts wegen beſtellt.
Beteiligte können ſich durch Bevollmächtigte, die mit einer von
einer Behörde beglaubigten oder ausgeſtellten Vollmacht ver=
ſehen
ſind, vertreten laſſen (Art. 5 Abſatz 3 des Feldbereinigungs=
Geſetzes).
Alle dieſen Vorſchriften nicht entſprechenden Vollmachten
müſſen als ungeſetzlich zurückgewieſen werden.
Im übrigen wird wegen der Beteiligung und Vertretung auf
die Vorſchriften des Artikels 10 des Feldbereinigungs=Geſetzes
verwieſen.
Darmſtadt, den 6. September 1933.
Der Heſſiſche Feldbereinigungskommiſſar:

Dg. Arheilgen, 8. Sept. Ziviler Luftſchutz. Zu einem
Lichtbildervortrag über die Wichtigkeit des zivilen Luftſchutzes
hatte die Bürgermeiſterei in den Löwen eingeladen, jedoch
hätte im Intereſſe der Sache der Beſuch ſtärker ſein dürfen. Herr
Bürgermeiſter Birkenſtock begrüßte die Erſchienenen, wies
kurz auf die Bedeutung des zivilen Luftſchutzes hin und erteilte
dem Redner, Herrn Knecht von der Firma Merck, das Wort.
Einleitend ging der Redner auf die Beſtimmungen des Ver=
ſailler
Friedensdiktates ein, wonach Deutſchland der Ausbau der
Militärluftfahrt verboten iſt und dadurch jeglichen Schutzes gegen
Luftangriffe entbehrt In ſeinen weiteren Ausführungen ver=
breitete
er ſich über die Wirkungen der einzelnen bei evtl. Luft=
angriffen
zur Verwendung kommenden Gaſe und dergleichen
mehr. An Hand von Gasſchutzmasken und eines Sauerſtoff=
apparates
erläuterte er die möglichen Schutzmaßnahmen und auch
die Tätigkeit von noch zu bildeden Gasſchutztrupps. Zahlreiche
Lichtbilder veranſchaulichten die Tätigkeit der Gasſchutztrupps und
auch die Wirkungen der Giftgaſe auf den menſchlichen Körper,
Der Referent ſchloß mit der dringenden Aufforderung, ſich dem
Reichsluftſchutzbund anzuſchließen. Zwecks Bildung einer Orts=
gruppe
wurde eine Einzeichnungsliſte aufgelegt. Herr Beigeord=
neter
Zeidler und Herr Oberbrandmeiſter Gimbel wieſen
ebenfalls auf die Bedeutung des zivilen Luftſchutzes hin und for=
derten
zum Beitritt in die neue Ortsgruppe auf. In den nach=
ſten
Tagen ſoll eine weitere Aufforderung an die Einwohnerſchaft
ergehen, ſich in den Dienſt der bedeutungsvollen Sache zu ſtellen,
zumal der Beitrag überaus niedrig iſt und jährlich nur 1. RM.
beträgt.
c. Erzhauſen, 8. Sept. Die Sängervereinigung hielt
ihre erſte Generalverſammlung im Saale Zur Krone ab. Die
Verſammlung eröffnete der beauftragte Führer Joh. Bender, der
unter anderem den Wunſch ausſprach, daß im neuen Deutſchland
der Zuſammenſchluß der Sänger im Sinne unſeres großen Füh=
rers
Adolf Hitler zu einem ſegensreichen Gedeihen für das deut=
ſche
Lied führen möge. Dann gab kommiſſ. Bürgermeiſter Vollrath
in kernigen Worten der Verſammlung die Richtlinien für den
Zuſammenſchluß bekannt. Darauf wurde die Wahl des Führers
vorgenommen. Als Führer iſt Joh. Bender gewählt. Die Ver=
ſammlung
fand ihren Abſchluß mit einem Sieg Heil dem ober=
ſten
Führer und dem Geſang des Deutſchlandliedes.
J. Griesheim, 8. Sept. Kindesmißhandlung. Ein
auf dem Uebungsplatz wohnendes Ehepaar hatte ſein 4jähriges
Kind fortgeſetzt mißhandelt. Die Nachbarſchaft erſtattete Anzeige
bei der Polizei. Das arme Kind, das an Kopf und Rücken übel
zugerichtet war, wurde den unnatürlichen Eltern entzogen und
auf ärztliche Anordnung in das Stadtkrankenhaus in Darmſtadt
verbracht. Die Polizei hat Anzeige erſtattet. Vier junge
Leute von hier haben vor etwa 14 Tagen eine Paddelboot=
reiſe
auf dem Rhein angetreten mit dem Ziel: Baſel. Sie
kamen nunmehr von ihrer Reiſe wieder zurück, aber ihr geſtecktes
Ziel hatten ſie gar nicht erreicht. Sie kamen nur bis Straßburg
und mußten dort wegen Geldmangel wieder umkehren.
Ek. Pfungſtadt, 8. Sept. Allerſeits werden die Vorbereitun=
gen
zur Kirchweihe oder Kerb getroffen. Das deutlichſte
Zeichen, die Entſtehung der Schau= und Zuckerbuden am Rathaus,
Schiffsſchaukel und Schießbuden, wird von der Jugend umlagert,
ſo daß der Durchgangsverkehr Griesheim-Bickenbach umgeleitet
werden muß. Noch eins iſt dem aufmerkſamen Beobachter auf=
gefallen
. Es hatte nämlich den Anſchein, als ob in dieſem Jahr
endlich wieder die Vorbereitungen zur Kirchweih nicht nur allein
auf dem Gebiete des Genuſſes getroffen würden, ſondern das
Bauhandwerk, und hier vornehmlich Schreiner und Weißbinder,
für Herrichtungen im Hauſe herangezogen würden.
Griesheim, 8. Sept. Miſſionsfeſt. Seit über 100
Jahren hat der deutſche Proteſtantismus in immer ſtärkerer
Weiſe als ſeine Aufgabe erkannt, das Evangelium den Heiden zu
verkündigen. Die Anfänge der evangeliſchen Heidenmiſſion gehen
allerdings noch um 100 Jahre weiter zurück. Die Herrnhuter Ge=
meinde
hat die erſten evangeliſchen Miſſionare ausgeſandt. Im
Wandel der Zeiten blieb dieſe Aufgabe der evangeliſchen Chriſten=
heit
unverändert beſtehen. Dies wird in der Verfaſſung der deut=
ſchen
evangeliſchen Kirche ausdrücklich anerkannt, die im Artikel 4
Abſatz 3 beſtimmt: Die freie kirchliche Arbeit an geſamtkirch=
licher
Bedeutung, insbeſondere auf dem Gebiete der inneren und
äußeren Miſſion, nimmt ſie unter ihre fördernde Obhut. In die=
ſem
Sinne lädt der Starkenburger Hilfsverein für die Baſler
Miſſion zu ſeinem Jahresfeſt ein, das am Sonntag in Griesheim
gehalten wird. Am Vormittag um 10 Uhr iſt Kindergottesdienſt,
am Nachmittag um 1.45 Uhr Feſtgottesdienſt und um 4.15 Uhr
Miſſionsfeier.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 7 Sept. Milchabſatz= Genoſſen=
ſchaft
. Nachdem die Genoſſenſchaft ihren Betrieb aufgenommen
hat, iſt noch die Frage der Errichtung einer Sammelſtelle zu klä=
ren
. Die Abſicht der Genoſſenſchaft, dieſe bei dem Milchhändler
Nungeſſer unterzubringen, ſcheiterte an der Weigerung des Ver=
bandes
, der die Errichtung der Sammelſtelle bei einem Milch=
händler
für unzuläſſig erklärt. Vermutlich wird die Gemeinde
einen zweckentſprechenden Raum in dem ehemaligen Schneider=
ſchen
Anweſen zur Verfügung ſtellen. Geſangverein Ein=
tracht
=Freundſchaft. Der aktive Chor beteiligt ſich am
Sonntag, den 17. d. M., an der Einweihungsfeierlichkeit des Hit=
ler
=Gedenkſteins der Turngemeinde 1846 Darmſtadt auf der
Woogswieſe.
G. Ober=Ramſtadt, 7. Sept. Verpflichtung. Kamm=
macher
Georg, Heinrich, Ackermann I, wurde vom Kreisamt
als Nachtſchutzmann für die Gemeinde Ober=Ramſtadt eidlich
verpflichtet.
Dieburg, 7. Sept. Der Katb. Männer= und Arbei=
terverein
hielt nach langer Unterbrechung im Gaſthaus Zum
Ochſen eine Mitgliederverſammlung ab, in der eingangs Herr
Pfarrer Haus dem ſeitherigen Vorſitzenden, Herrn Lehrer
Blank, für ſeine aufopfernde Tätigkeit und umſichtige Leitung
des Vereis den gebührenden Dank abſtattete. Zum Nachfolger
wurde Herr Franz Jakob Weißbäcker vorgeſchlagen, der das
Amt annahm. Der Vorſtand wird in Zukunft aus ſechs Mitglie=
dern
beſtehen, die noch beſtimmt werden. Herr Arbeiterſekretär
Hack aus Offenbach bielt einen Vortrag über Katholizismus
und ſeine praktiſche Ausübung in unſeren Tagen", der von der
Verſammlung mit Aufmerkſamkeit verfolgt wurde. Zum Schluſſe
wurde mitgeteilt, daß die regelmäßigen Rechtsauskünfte in Zu=
kunft
nur noch für die Mitglieder koſtenlos ſeien. Die Beratungen
werden in der St. Rochusanſtalt ſtattfinden.

Brandſkiftung in Groß=Bieberau.
Dienſtmagd ſetzt Anweſen ihres Brotgebers in Feuer.
* Groß=Bieberau, 8. September.
Heute vormittag kurz nach 7 Uhr entſtand in der Scheune des
Landwirts Wilh. Wagner ein Großfeuer, das ſich ſchnell auf
die Nachbargebaude ausdehnte. Im Zeitraum von etwa zehn
Minuten ſtand auch das Wohngebäude des W. Wagner, ſowie die
angrenzende Scheune und Stallungen des Landwirts Gg. Schub=
kegel
in bellen Flammen. Die Freiwill. Feuerwehr von Groß=
Bieberau, welche ſchnell zur Stelle war, mußte mit allen Schlauch=
leitungen
verſuchen, des Feuers Herr zu werden. Später wurde
noch die Motorſpritze von Dieburg hinzugezogen, welche aber, da
dieſe erſt gegen 10 Uhr eintraf, nur noch am Brandherd in Tätig=
keit
zu treten brauchte. Die Tätigkeit der Wehr von Gr.=Bieberau
konnte ſich nur noch darauf beſchränken, weitere angrenzende Ge=
bäude
zu ſchützen. Die vorſtehend genannten Gebäude und Stal=
lungen
ſowie Scheunen ſind ein Opfer der Flammen geworden.
Das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden: Men=
ſchenleben
ſind nicht zu beklagen. Die Gebäude ſollen nur zum
Teil verſichert ſein. Der Schaden des Landwirts Schubkegel
iſt beſonders groß, da die Scheune voll gefüllt war mit ungedro=
ſchenem
Getreide. Dank der guten Organiſation der Freiwill,
Feuerwehr Gr.=Bieberau ſowie der Mitarbeit der Bevölkerung
konnte man das Feuer gegen 11 Uhr als gelöſcht und die Gefahr
für Nachbargebäude als behoben betrachten. Es wird Brand=
ſtiftung
vermutet. Die Kriminalpolizei Darmſtadt, welche gegen
10 Uhr eintraf, hat zur Zeit der Abfaſſung dieſes Berichts die
Verhandlungen gegen drei Perſonen aufgenommen, jedoch ſind
dieſe noch nicht zum Abſchluß gekommen. Wir werden hierüber
weiter berichten.
Dazu meldet die Polizei u. a.: Als vermutlicher Brandſtifter
wurde zunächſt der Landhelfer Hans Hofrichter aus Darmſtadt ver=
dächtigt
. Die behördlichen Ermittlungen ergaben jedoch alsbald,
daß die 18jährige Dienſtmagd Eliſabeth Schwarz aus Darm=
ſtadt
das Feuer deshalb angelegt hatte, um dem Landhelfer Hof=
richter
, mit dem ſie auf ſchlechtem Fuße ſtand, eins auszuwiſchen.
Bei ihrer Vernehmung verſuchte ſie, alle Schuld auf den Landhelfer
abzuwälzen. Sie verwickelte ſich jedoch derart in Widerſprüche, daß
ſie ſchließlich unter dem Druck der feſtgeſtellten Tatſachen nach län=
gerem
Leugnen zugeben mußte, ſelbſt das Feuer angelegt
zu haben. Der Brandſchaden iſt bedeutend, jedoch durch Verſiche=
rung
meiſt gedeckt.
Cd. Michelſtadt, 8 Sept. Gewerbeverein. Der Haupt=
beratungsgegenſtand
, der außerordentlichen Generalverſammlung
des Gewerbevereins Michelſtadt war die in Verbindung mit der
Bezirkstierſchau geplante Gewerbe=Ausſtellung. Architekt Hof=
farth
berichtete ausführlich über die Vorbereitungen. Danach
verſpricht die Gewerbeſchau, wie ſie genannt werden ſoll, etwas
ganz Außergewöhnliches für den Odenwald zu werden und ſoll
den Auftakt bilden für die für Oktober geplante Handwerkerwoche.
Die bisher vergebenen Ausſtellungsplätze weiſen zuſammen über
300 Quadratmeter Fläche auf; faſt alle Gewerbezweige ſind ver=
treten
. Die Propaganda ſoll in der kommenden Woche im Ein=
vernehmen
mit der Bauernkammer vor ſich gehen. Während der
Dauer der Ausſtellung ſollen Konzerte ſtattfinden. Nach reiflicher
Ausſprache wurde ein Kredit von 300 RM. für dieſen Zweck be=
willigt
. Der Verkehrsverein Michelſtadt hat an den Gewerbe=
verein
ein Schreiben gerichtet und zur Beteiligung an der für
Michelſtadt geplanten Fahrt nach Rothenburg o. d. Tauber ein=
geladen
. Der Geſchäftsführer des Verkehrsvereins Chr. Rexroth
begründete, warum man auf dieſen Ort als Ausflugsziel gekom=
men
ſei und beantragte, den Mitgliedern des Gewerbevereins,
die an dieſer Fahrt teilnehmen wollten, den vollen Fahrpreis aus
der Kaſſe des Vereins zu vergüten. Mit Rückſicht auf die großen
Ausgaben anläßlich der Handwerkerſchulungskurſe und jetzt bei
der Gewerbeſchau erklärte der Vorſitzende dieſen Antrag als nicht
durchführbar und könne höchſtens die Hälfte des Fahrpreiſes in
Frage kommen. Nach ergiebiger Debatte wurde die Beſchlußfaſ=
ſung
über dieſe Angelegenheit bis nach der Gewerbeſchau vertagt.
Mit einem Heil auf den Führer Adolf Hitler wurde daraufhin
die Verſammlung geſchloſſen. Der Verkehrsverein plant
am Michaelistag (29. September) einen Ausflug mit Omnibuſſen
nach Wurzburg und Rothenburg o. d. Tauber. Der Ausflug iſt
als Informationsreiſe gedacht und, um hier allerlei Wiſſenswer=
tes
zur beſſeren Ausgeſtaltung des Fremdenverkehrs zu lernen
und daraus für Michelſtadt Nutzen zu ziehen.
As. Erbach, 8. Sept. Die Ortsgruppe des Obſt= und Gar=
tenbauvereins
hielt unter Vorſitz des Herrn Rentamt=
mannes
Steinert eine Verſammlung ab, in der Herr Obſtbau=
inſpektor
Ohrtmann=Heppenheim über Düngungsfragen und
über Häuſerſchmuck, beſonders aber über Süßmoſtbereitung ſprach.
Es wurde immer wieder darauf hingewieſen, welche Bedeutung
die gärungsloſe Obſtverwertung für die menſchliche Ernährung
hat, beſonders bei geringen Obſternten. Die intereſſanten Aus=
führungen
wurden mit großem Beifall aufgenommen. Am folgen=
den
Tage fand unter der Leitung des Vereinsvorſitzenden ein Ge=
markungsrundgang
ſtatt, wobei an mehrren Beiſpielen gezeigt
wurde, wie die Praxis ausſieht und daß die wohlgemeinten theo=
retiſchen
Belehrungen noch nicht überall befolgt werden. Konnten
die teilnehmenden Intereſſenten manch wohlgepflegtes Baumſtück
bewundern, ſo wurden auch Baumanlagen in größter Vernach=
läſſigung
vorgeführt. Unſer neuer Bürgermeiſter Herr Lenz,
der für den volkswirtſchaftlich ſo wichtigen Obſtbau größtes In=
tereſſe
bekundete, verſprach, in dieſer Beziehung energiſch Wandel
zu ſchaffen. Die Bäcker=Zwangsinnung für den Kreis
Erbach lädt alle Mitglieder zu einer dringenden Verſammlung
für Sonntag, den 10. Sept., nachmittags 1 Uhr, in das Gaſthaus
Zum Hirſch ein. Am kommenden Sonntag marſchieren die
Stämme Erbach und Michelſtadt des Deutſchen Jungvolks
zu einer großen Kundgebung auf. 500600 Buben werden
mit flatternden Wimpeln die Straßen durchziehen und auf dem
Marktplatz eine Kundgebung veranſtalten. Es wird ein Vertreter
der heſſiſchen Regierung ſprechen.
Ba. Unter=Moſſau, 7. Sept. Gemeinderat. Erſte Sitzung
unter dem neuen Bürgermeiſter Gölz. Das neue Ratsmitglied
Karg wurde durch Handſchlag verpflichtet. Die Räte Eckhard
und Hofmann wurden zu Ehrenfeldſchützen beſtimmt. Der frei=
willige
Rücktritt des Beigeordneten Kredel wurde genehmigt.
Dp. Zwingenberg, 7. Sept. Der Geflügelzuchtverein
hielt im Gaſthaus Zum Rebſtock eine außerordentliche Mitglie=
derverſammlung
ab, um die vorgeſchriebene Vorſtandswahl vor=
zunehmen
. Der neue Vorſtand ſetzt ſich zuſammen aus den Her=
ren
Ludwig Kiſſel als 1. Vorſitzender, Chriſt. Spieß 2 Vor=
ſitzender
, Oskar Dietzel als Schriftführer und Peter Maul
als Rechner. Der Verſammlung wurde mitgeteilt, daß das Geflü=
gelzuchtvereinsweſen
künftig der Fachſchaft Landwirtſchaft an=
gegliedert
ſei.
Dm. Wolfskehlen, 7. Sept. Anläßlich ſeines 30jährigen Be=
ſtehens
hält der Turnverein 03 Wolfskehlen kommen=
den
Samstag den 9. d. M. im Saalbau Darmſtädter Hof einen
Turn= und Werbeabend ab. Gleichzeitig trägt der Turnverein
Wolfskehlen an dieſem Abend einen Geräte=Wettkampf gegen den
Turnverein Dornheim aus.
Bm. Hofheim (Ried), 7. Sept. Sporterfolge. Vom Turn=
feſt
auf der Landskrone kehrte Turner Jakob Hilsheimer als
12. Sieger der 1. Altersklaſſe (Dreikampf) nach Hauſe. Auch die
erſtmals mitwirkende SA. war gleich erfolgreich. Im Gelände=
turnen
ſetzte ſich die erſte Mannſchaft auf die 10., die zweite Mann=
ſchaft
auf die 11 Stelle. Am kommenden Sonntag und Montag
wird hier das Kirchweihfeſt gefeiert.
Gernsheim 8. Septbr. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 7. d. M.: 0,49 Meter, am 8. d. M.: 0,58 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Hirſchhorn, 8. Septbr. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 7. d. M.: 1.48 Meter, am 8. d. M.: 1,50 Meter
jeweils morgens 5.30 Uhr.
u. Mörfelden, 6. Sept. Gleichſchaltung. Am vergan=
genen
Samstag wurde der Eiſenbahnverein Mörfelden= Wall=
dorf
ſowie der Geflügelzuchtverein gleichgeſchaltet. Die beſtimm=
ten
Führer haben in kurzer Zeit ihren Vorſtand zu ernennen.
P. Rüſſelsheim, 7. Sept. Durch eine nächtliche Motorrad=
ſtreife
wurden auf der Landſtraße RüſſelsheimRaunheim zwei
Wanderburſchen feſtgehalten, die in verdächtiger Weiſe Faltboot=
teile
transportierten. Es ſtellte ſich heraus daß die Burſchen
das Boot vor einem auf einer Rheinau aufgeſtellten Zelte ge=
ſtohlen
, zerlegt und abtransportiert hatten, um es von Kelſter=
bach
aus per Bahn nach Donaueſchingen zu transportieren. Der
Richter verurteilte die beiden Diebe zu je drei Monaten und ver=
ſagte
ihnen mit Rückſicht auf ihre Raffiniertheit bedingte Be=
gnadigung
. Der entlaſſene Schutzmann H. G. wurde zu ſeiner
perſönlichen Sicherheit in Schutzhaft genommen, ebenſo ſeine Ehe=
fran
.

[ ][  ][ ]

Seite 3 Nr. 250

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 9. September 1933

Arkilleriſtenkreffen in Neu=Ifenburg.
Die ehemaligen Artilleriſten des Maingaues kamen in Neu=
Iſenburg unter Führung des Vereins ehemal. 61er Ar=
illeriſten
, Darmſtadt, zu einem Artilleriſtentreffen zu
ſammen. Von Darmſtadt nahm außer dem Verein ehemal. 6ler
Artilleriſten auch der Sturm 7/143 (ehem. Artilleriſten) unter
Führung des Sturmführers Pg. R. Mayer, teil. Punkt 2 Uhr
erfolgte mit drei Autobuſſen ab Adolf=Hitler=Platz die Abfahrt
nachdem zuvor der Sturm traditionsgemäß mit etwas weniger
gepolſterter Sitzgelegenheit vorausgeeilt war. Am Eingang von
Neu=Iſenburg fand der Empfang durch die dortigen Kameraden
ſtatt. Nach kurzer Begrüßung erfolgte unterVorantritt der
Fahnenabordnungen und der Muſikkapelle mit Trommlerkorps der
Abmarſch durch die reichlich mit Fahnen geſchmückten Straßen von
Neu=Iſenburg, dem ſich unterwegs die Kameraden von Frankfurt
am Main und Offenbach am Main anſchloſſen. Nach ſchneidigem
Marſch unter regſter Anteilnahme der Einwohner Neu=Iſenburgs
zu dem Feſtlokal von L. Schudt, Adolf=Hitler=Straße 74, geleitet,
entwickelte ſich dort alsbald ein frohes kameradſchaftliches Trei=
ben
. Kamerad Speckhardt=Neu=Iſenburg begrüßte im
Namen der dortigen Kameraden alle herbeigeeilten ehemaligen
Artilleriſten nebſt ihren Angehörigen, hieß ſie in Neu=Iſenburgs
Mauern herzlich willkommen und wies in ſchwungvoller Rede auf
die Verbundenheit der alten Soldaten mit der nationalſozialiſti=
ſchen
Regierung und unſerem Volkskanzler Adolf Hitler hin. Be=
kräftigt
mit einem dreifach donnernden Sieg=Heil auf unſeren
altehrwürdigen Reichspräſidenten von Hindenburg und den Füh=
rer
des jungen Deutſchland, unſeren Volkskanzler Adolf Hitler,
folgte, von der Muſikkapelle intoniert und von den Anweſenden
begeiſtert angeſtimmt, das Deutſchland= und das Horſt=Weſſel=
Lied. Anſchließend antwortete der 1. Führer des Vereins ehe=
maliger
6ler Artilleriſten Darmſtadt, Kamerad Dr. Reh, in
einer kurzen markigen Rede, in welcher er auch des Reichspartei=
tages
in Nürnbergs gedachte. Von Militärmärſchen und alten
Soldatenliedern gewürzt und durch alte deutſche Tänze abgelöſt,
begann ein fröhliches kameradſchaftliches Zuſammenſein, an den
der anweſende Darmſtädter Sturm 7/143 (ehemal. Artilleriſten)
hervorragenden Anteil hatte. Freude lag auf allen Geſichtern und
allenthalben wurde geäußert, derartige Treffen ſeien wahre Stun=
den
der Erholung und könnten von dem Verein ehemal. 61er
Artilleriſten Darmſtadt gar nicht oft genüg wiederholt werden.
Nicht zu vergeſſen die reichliche Bewirtung durch Kamerad Schudt,
die zu der Stimmung beigetragen hatte.
Kurz vor der Abſchiedsſtunde ergriff der 2. Führer vom Re=
gimentsverein
61, Kamerad Steingaß, das Wort, um allen
denen zu danken insbeſondere dem Kameraden Speckhard und
denen vom Kreis Neu=Iſenburg, der Neu=Iſenburger Kavelle ſo=
wie
dem Sturmführer, Pg. Mayer, und den geſamten anweſenden
Kameraden des Sturmes 7/143 die zum Gelingen des Feſtes
das Ihrige beigetragen hatten. Mit der Ermahnung zur Einig=
keit
, wie hier im kleinen Rahmen, ſo auch für unſer großes deut=
ſches
Vaterland, ſchloß der Redner mit einem 3fachen Sieg=Heil

Erſter Deutſcher Abend der Eiſenbahner
in Anweſenheit des Reichsſtakthalters Sprenger.
Mainz, 8. Sept. Am Donnerstag abend fand in dem feſt=
lich
geſchmückten großen Saal der Stadthalle der Erſte Deutſche
Abend der Fachſchaft Reichsbahn der NSDAP. und der Fach=
gruppe
Reichsbahn, der NSBO. ſtatt. Unter den Klängen des
Badenweiler Marſches erfolgte der Einzug der 15 Fahnendepu=
tationen
. Nach einem Vorſpruch und mehreren Muſik= und Ge=
ſangsvorträgen
eröffnete der Kreisſchaftsleiter und Vorſtand des
Perſonalbüros der Reichsbahndirektion Mainz, Inſpektor Dill=
ſchneider
, den Reigen der Anſprachen, indem er die Gäſte be=
grüßte
und nach einer Ehrung für die Gefallenen des Weltkrieges
den neuen Präſidenten der Reichsbahndirektion Mainz, Pg. Dr.
Goudefroy, als einen alten Kämpfer des Nationalſozialis=
mus
vorſtellte. Nach weiteren Begrüßungsanſprachen ergriff der
neue Reichsbahndirektionspräſident Dr. Goudefroy ſelbſt das
Wort und begrüßte insbeſondere alle ſeine Mitarheiter vom ein=
fachſten
Arbeiter bis zum höchſten Beamten mit herzlichen Wor=
ten
. In ſeinen weiteren Ausführungen betonte Dr. Goudefroy,
daß er ſich ſtets für die Erhaltung der Reichsbahndirektion Mainz
eingeſetzt habe. Er werde ſich bemühen, ſein Amt im Sinne der
Gedankengänge des großen Führers Adolf Hitler zu führen, und
bitte alle, ihn darin zu unterſtützen. Sparſamkeit und Schlicht=
heit
ſeien Vorbedingungen, um Deutſchland wieder hoch zu brin=
gen
. Der Beamte müſſe wieder zurückkehren zur Diſziplin. Er
bitte alle Eiſenbahner, mitzuhelfen zum Heile des großen Führers
und der Mainzer Reichsbahndirektion. Namens der Eiſenbahner
ſchaft verſprach Inſpektor Dillſchneider dem neuen Präſidenten
treue Gefolgſchaft. Der Gaupropagandaleiter für Heſſen, Pg.
Trefz=Darmſtadt, referierte in intereſſanter Weiſe über den
Reichsparteitag der NSDAP. in Nürnberg. Mit weiteren Muſik=
und Geſangsdarbietungen fand der Erſte Deutſche Abend, dem
auch der Reichsſtatthalter in Heſſen Sprenger einen Beſuch ab=
ſtattete
, ſein Ende.
Oberheſſen.
Bad=Nauheim, 7. Sept. Viele Geneſungsſuchende und Er=
holungsbedürftige
bevorzugen nach den Hauptreiſewochen eine
Kur in dem Herz= und Rheuma=Bad Bad=Nauheim, da angeſichts
des günſtigen Klimas alle Vorbedingungen für eine Kur geſchaf=
fen
ſind. Die Kurabgabe wurde bereits am 20. Auguſt
auf 25 RM. geſenkt: ab 16. Sept. tritt eine weitere Senkung auf
20 RM. ein. In der Winterzeit (ab 1. Oktober) koſtet die Kur=
karte
15 RM. Die Beikarten für Familienangehörige erfuhren
gleichfalls entſprechende Senkungen. Auch im Herbſt fehlt es in
Bad=Nauheim nicht an vielſeitigen Unterhaltungen und Zerſtreu=
ungen
. Beſonders ſchön und wohltuend auf den ſeeliſchen Zuſtand
der Kranken und Erholungsbedürftigen wirkt der von genialer
Meiſterhand angelegte 800 Morgen große Kurpark mit ſeinen
Baumrieſen, ſeinen großen Wieſenflächen und Teichen.

Rundfunk=Programme.

7.10.
10.10
A46
13.30
14.30
15.30
16.30
18.00
18.50
19.00

aKK
22.30
22.45

Frankfurt: Samstag, 9. September
Frühkonzert. Muſikzug der 2. SS=Standarte.
Königsberg: Schulfunk: Danzig, eine deutſche Stadt. Ein
Staffelhörbericht.
Wer nicht liebt Wein, Weib, Geſang . . . (Schallplatten).
Kölner Mittagskonzert. Ltg.: Eyſoldt.
Kleines Wochenend.
Stunde der Jugend: Oliver Cromwell, der Erneuerer Eng=
lands
. Italieniſche Jugend deutſche Jugend.
Nachmittagskonzert. Orcheſter erwerbsloſer Muſiker.
Diplom=Volkswirt Pentzlin: Grundfragen der Wirtſchafts=
Regulierung. 18.30: Wochenſchau.
Kurzbericht vom Tag.
Köln: Stunde der Nation. Als der Großvater die Groß=
mutter
nahm. Bilderbuch aus der guten alten Zeit. Aufge=
blättert
von Chriſtian Jenſen.
Großer Bunter Abend.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.

Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 9. Septemper
10.10: Schulfunk: Märchenſtunde für die Grundſchule. Lüttjemann u.
Püttierinchen. Ein Märchenſpiel nach dem Märchen von Löns.
10.40: Lieder von Waldemar Wendland.
11.30: Diplomkaufmann Weiß: Wirtſchaftliche Wochenſchau.
11.45: Zeitfunk. 12.05: Schulfunkfeierſtunde.
15.00: Kinderbaſtelſtunde: Wir baſteln und ſpielen deutſche Geſchichta.
Der Schwertertanz germaniſcher Jünglinge.
5.45: Politiſche Dialoge: Johann v. Leers: Orient u. Nordland.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
17.00: Sportwochenſchau Rückblick und Ausblick.
17.20: Mit Vatern und Muttern ins Grüne und Muſik iſt auch
dabei von P. A. Horn.
18.00: Das Gedicht. 18.05: Politiſche Wochenſchau.
18.20: Zur Unterhaltung. Wochenendſalat.
19.00: Stunde der Nation. Köln: Als der Großvater die Groß=
mutter
nahm. Bilderbuch aus der guten alten Zeit, aufge=
blättert
v. Chriſtian Jenſen. 20.00: Kernſpruch.
Anſchl.: Und der Deutſchlandſender tanzt. Kap. Rob. Gaden
und Kapelle Arthur Glahe und einer meckert dazwiſchen:
Werner Plücker.
23.00: Breslau: Unterhaltungs= und Tanzmuſik der Kapelle Fahr=
bach
=Emki.

Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann=
für
den Handel: Dr. E H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittſch ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

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[ ][  ][ ]

Samstag, 9. September 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Lob der Eiſenbahn.
Homnannie auf Schienen.

Von Kaſimir Edſchmid.
Als ich und meine Brüder und meine Freunde ſehr kleine
JJungens waren, gab es in unſerer ganzen Kameradſchaft zwei
große Liebhabereien und dementſprechend auch zwei Parteien.
Die eine Partei beſaß eine kleine Dampfmaſchine und ſpielte da=
mit
. Die andere Partei beſaß eine kleine Eiſenbahn und ſpielte
damit. Und wer keins von beiden wirklich beſaß, hatte eins von
beiden auf ſeinem Weihnachtswunſchzettel ſtehen und früher
oder ſpäter kam er auch zu ſeinem Wunſch.
Die Welt iſt mittlerweile etwas weiter gefahren, wie mir
ſcheint, in einem außerordentlichen Tempo. Die Jungens wün=
ſchen
ſich kleine Flugzeuge und kleine Unterſeeboote und kleine
Automobile und kleine Photo=Apparate. Die Jungens erkennen
Theute die Fabrikmarke der Automobile auf der Straße von wei=
tem
ſchon am Schnitt des Kühlers, ja ſogar am Takt des Motors
und ſie können ein Segelflugzeug genau vom Motorflugzeug
unterſcheiden und wiſſen, was viele Erwachſene nicht wiſſen, daß
lbeim Do X die Motore auf dem Oberteil montiert ſind und vie=
Ues andere derart. . . . Aber, wenn man genau hinſchaut, gibt es
auch hier zwei Liebhabereien und zwei Parteien. Die eine Partei
fiſt, wie bei uns, die Partei der ſtrengen Wiſſenſchaftlichen und
Die andere Partei iſt diejenige der Phantaſiebegabten. Die Wiſſen=
Fchaftlichen intereſſieren ſich für die Wunder der Technik rein um
Der Technik ſelber willen. Sie ſind verliebt in die Motore und
werſtehen etwas von ihrer Konſtruktion und ſie haben irgendwie
än ihrem Herzen den Wunſch, ſelber ſolche Dinger herzuſtellen oder
zu verbeſſern. Und die anderen, die Phantaſtiſchen, intereſſieren
ſich bei den techniſchen Wunderdingern nur für das, was mit der
Technik ganz entfernt zuſammenhängt. Sie intereſſiert das Flie=
gen
lediglich um der Abenteuerlichkeit des Fliegens willen und
ſſie intereſſiert das Automobil um des Reiſens willen. Und genau
ſſo war es bei uns.
Bei uns ging es ſo aus, daß die Jungens, die Dampfmaſchinen
als Spielzeug hatten, ſpäter Chemiker, Phyſiker, Ingenieure
wurden. Und diejenigen, die Eiſenbahnen als Spielzeug hatten,
wurden Leute, welche in der ganzen Welt herumkamen als Kauf=
Heute, als Forſcher, als Kunſtgelehrte und als Schriftſteller. Und
ſſo kam jeder zu ſeinem Traum.
Ich wollte nun keineswegs eigentlich ein Loblied auf die
Eiſenbahn anſtimmen, aber im Grunde wird es doch ein ſolches.
Dem wenn ich an meine Kinder=Eiſenbahn denke, ergreift mich
jedesmal dasſelbe Gefühl des Wunderbaren wie damals, als wir
Sechs= und Achtjährige in unſerem Kinderzimmer auf dem Boden
ſſaßen und zuſchauten, wie unſere Eiſenbahn durch das Zimmer
Grauſte. Wir hatten ſtundenlang vorher die Schienen kunſtvoll
welegt. Die Bahn hatte alle möglichen Beſonderheiten, ſie fuhr
einen Rieſen=Achter, konnte aber auch umgeſchaltet werden und
ſiauſte dann über Schienen von labyrintiſcher Verſtrickung davon,
Eam jedoch immer wieder treu auf den Achter zurück. Und da
waren Tunnels und Signale, Semaphore und Läutewerke ange=
bracht
es war wirklich eine Wunderwelt, es knirſchte ſchellte,
raſte, läutete und manchmal gab es auch eine Entgleiſung
und das war der Höhepunkt der Seligkeit.
Dabei war das noch keineswegs eine elektriſch getriebene
Bahn. Die Lokomotive hatte nur eine, freilich ſehr ſtarke Feder,
aber es war immerhin eine raſſige Lokomotive, und wir waren
alle in ſie verliebt.
Wie oft habe ich an dieſe kleine Eiſenbahn gedacht, die uns
Jungens, ehe wir je in einer wirklichen Eiſenbahn geſeſſen hatten,
als der Inbegriff der Zauberei erſchien, als der Inbegriff alles
Phantaſtiſchen, als der Inbegriff der ganzen unbekannten Welt.
Und ſo, ich geſtehe es gern, obwohl es wohl altmodiſch klingt,
ſſo und nicht anders iſt der Begriff der Eiſenbahn in meinem
Herzen geblieben. Ich bekomme immer etwas Herzklopfen, wenn
fich einen Eiſenbahnzug ſehe und wenn dieſer Zug auch nur
ein kleiner armſeliger Güterzug iſt. Auch die Güterzüge fahren
ja in die Welt.
Ich brauche nicht zu ſagen, daß ich in manchen Automobilen
und Flugzeugen geſeſſen habe aber ich habe ſie, ſelbſt in ganz
exotiſchen Ländern, nie anders als ſchöne Sport=Gegenſtände
Fempfunden. Ich habe Automobile gefahren, die ich geliebt habe
twie gute Kameraden und die mir auch die Treue hielten wie gute
Kameraden in Gegenden, wo man dieſe Treue wahrhaftig
Grauchte. Aber ſie haben mir nie den Zauber vermittelt, den die
Eiſenbahnen" für mich hatten. Die Eiſenbahnen und die
Schiffe. (Die Schiffe darf ich hier der Ehrlichkeit halber nicht
wergeſſen, denn ſie ſind ja die Eiſenbahnen des Meeres.)

Ich habe auch nie, wie die meiſten Menſchen, Scheu vor einer
Eiſenbahnfahrt gehabt. Ich habe mich nie in der Eiſenbahn ge=
langweilt
und ich bin immer, wenn es irgendwie ging, bei Tage
gefahren. Ich habe auch ſchon erlebt, daß ich eine ganze Woche in
iner Eiſenbahn fahren mußte, das war für mich ein glückliches
Leben. Ich ruhte mich aus, ich konnte einmal wirklich mit Genuß
in Frieden leben und vor mir entwickelte ſich dabei das Pano=
rama
der ganzen Erde. Man ſieht von der Eiſenbahn aus ja un=
ermeßlich
viel, Menſchen, Tiere, Landſchaften, Städte, Dörfer,
Herden, Aecker, Berge und die Bahn fährt gerade ſo raſch, daß
man alles gerade noch ſehen kann, und ſie fährt auch nicht ſo lang=
ſam
, daß man dabei müde werden könnte. Man ſitzt in Ruhe an
ſeinem Fenſter und bekommt, wie im Theater, eine Szene nach
der anderen vorgeführt und dabei iſt es wirkliches Theater.
So bequem hat man es im Leben nicht oft, und man wird bei
den Theaterſzenen, die einem die Eiſenbahn links und rechts der
Schienen darbietet, ſogar nicht einmal beſchwindelt. Es iſt da
alles wirklich Natur.
Jedermann weiß, wie es iſt, wenn die Eiſenbahn durch eine
deutſche Landſchaft fährt, in der es Frühling wird, die Apfel=
bäume
blühen roſa, die Matten grünen, die Fachwerkhäuſer der
Dörfer ſtehen zwiſchen den Birken, es iſt, als ob der Himmel
ſelber darüber lache vor Wonne und Seligkeit.
Jedermann weiß, wie es iſt, wenn man durch eine deutſche
Landſchaft fährt, über welcher der Spätſommer heiß leuchtet. Die
Kornfelder glänzen in ihrem Gold. Die Schnitter ſtehen in den
Aeckern und führen die Senſen. Die Wagen halten daneben und
die Ochſen ſchnuppern in die Luft. Und am Rand des Horizontes
leuchten die Gewitter.
Das iſt die ſchönſte Romantik des Eiſenbahnfahrens, die es
gibt. Die Landſchaft kommt einem mit ihrer Pracht und ihrer
Heimatlichkeit und ihrem Duft entgegen und man behält die=

Nr. 250 Seite 9
ſen Eindruck für ſein ganzes Leben. Von einer einzigen Eiſen=
bahnfahrt
, in glücklicher Stunde und zu glücklicher Zeit gemacht,
kann man wahrhaftig ſpäter ſagen: Ich habe Bayern ganz und
gar erlebt oder man kann ſagen: An dieſem Tage iſt mir der
Zauber der Maingegend ganz und gar aufgegangen . . . oder man
kann ſagen: Ich bin auf Pfingſten den Rhein hinunter gefahren,
es blühte, die Dampfer läuteten, die Reben ſtanden grün in den
Weinbergen und die Burgen erhoben ſich ſtolz in den Himmel und
an dieſem Tage habe ich erſt erfahren, was der Rhein uns Deut=
ſchen
bedeutet.
Aber auch von fremden Ländern kann man Wunderbares er=
leben
, wenn man am Fenſter eines Zuges ſitzt. Da kommen
Männer und Frauen in Trachten an die Bahn, da kommen Reiter
und Herden, da kommen fremde Raſſen mit fremden Bewegungen,
da erſcheinen fremde Berge und fremde Meere und die
Phantaſtik der ganzen Welt tut ſich mit voller Buntheit auf.
Zwei Eiſenbahnfahrten fallen mir ein, die mir beſonders ſelt=
ſam
in der Erinnerung geblieben ſind. Die eine war mitten in
Griechenland, da hatte ein Heuſchreckenſchwarm die Bahn über=
fallen
und die Geleiſe waren ſo dick mit Heuſchrecken überſät, daß
der Zug nicht weiterfahren konnte, denn die Räder faßten nicht
mehr. Da ſtieg der ganze Zug aus und jedermann ſammelte
kleine Steine und legte ſie auf die Schienen und ſo kam unſer
Zug ſchließlich auch wieder ins Laufen und man konnte dar=
über
nachdenken, wie unvollkommen doch die Ziviliſation iſt, wenn
es der Natur einfällt, ihr einen Streich zu ſpielen. Und die an=
dere
Bahnfahrt war in Südafrika, der Zug fuhr durch ein Ge=
biet
, wo keine Tiere geſchoſſen werden durften, und wo die Zebra=
und Giraffenherden links und rechts des Zuges ſtanden. Und der
Zugführer läutete jedesmal, wenn er eine Herde ſah, und jeder=
mann
ſah dann hinaus, um die wilden Tiere des dunklen Afrika
friedlich auf der Weide zu ſehen.
Ich weiß nicht, ob ich dieſe Erlebniſſe geahnt hatte, als ich
auf dem Bauch liegend in unſerem Kinderzimmer unſere kleine
Eiſenbahn ihren Achter fahren ließ. aber etwas von dem Zau=
ber
der Kindereiſenbahn hat ſich in dieſen Erlebniſſen doch er=
füllt
und ich bin dankbar dafür.

Aoutateit A Aiel derr

Die ſchwarzen Gemſen.

(C.R.) Athen. Vor Kanea auf Kreta liegt ein kleines In=
ſelchen
, wo Schiffe bei ſchwerem Sturm die Beſſerung des Wet=
ters
abwarten, um dann in den Hafen von Kanea einzufahren.
An ſolch einem ungemütlichen Tage, an dem die See tobte und
in allen Tonlagen die Windsbraut im Takelwerk des Dampfers
ſang, hatte ein fremdes Schiff im Hafen der kleinen Inſel Schutz
geſucht. Der Kapitän ſteht mürriſch auf der Brücke, da, plötzlich
ſieht er in der Ferne dunkle Schatten, die wild über Stock und
Stein ſpringen. Gemſen!! ruft der Kapitän, packt ſein
Jagdgewehr und landet zur Gemſenjagd. Auf dem ſchwierigen,
ſteinigen Gelände gelingt es ihm auch, drei dieſer ſeltenen ſchwar=
zen
Tiere zu erlegen, die er triumphierend an Bord bringt. Das
Wetter beſſert ſich und der Dampfer fährt nach Kanea ab. Da
erſcheint ein Grieche am Ufer und ſucht, laut geſtikulierend, die
Schiffmannſchaft auf ſich aufmerkſam zu machen. Die aber fahren
lachend davon. Der in ſeine kretenſiſche Tracht gekleidete Bauer
macht ſein kleines Boot los und fährt auch nach Kanea. Und ſieht
das Schiff wieder. Dann geht er zum Konſul, der hört eine lange
unglaubliche Geſchichte von Diebſtahl, Viehraub u. dgl. und be=
gibt
ſich mit ſeinem griechiſchen Kläger an Bord des verdächtigen
Dampfers. Dort ſpricht er mit dem Kapitän, der erzählt ihm von
ſeiner erfolgreichen Gemſenjagd; und zeigt mit Stolz die ſchöne
Beute. Drei völlig ſchwarze Gemſen liegen an Bord!!! Der
Grieche wird wilder und der Konſul fällt von einem Lachkrampf
in den anderen, denn der tüchtige Jäger hat drei kretenſiſche,
ſchwarze Ziegen erſchoſſen und ſich des Viehdiebſtahls ſchuldig ge=
macht
. Na, in Griechenland iſt man gemütlich; man einigt ſich
bald auf den Preis der drei Gemſen, die dem Bauern hoch be=
zahlt
wurden, und der ſich im Stillen viele ſolch wackerer Gemſen=
jäger
an die Geſtade ſeiner Inſel verſchlagen wünſcht. Der Ka=
pitän
ſelbſt hat nie wieder über ſeine zoologiſchen Kenntniſſe ein
Wort verloren und auf die Gemſenjagd geht er ſicher nimmer=
mehr
!!!
Enkführung der Zahlen.
() London. Vor zwei Jahren, am Tage unſerer gol=
denen
Hochzeit, ſagte Frau Eſther Bennet vor Gericht aus,
hatte mein Mann meine beſte Freundin durch Zufall kennen
gelernt. Sie verdrehte ihm den Kopf. Sie hatte ja ein verhält=

nismäßig leichtes Spiel, ſie war ja um volle neun Jahre jünger
als ich! Immerhin konnte ich mich nicht ohne weiteres damit
abfinden, daß mich der Ungetreue nach zweiundfünfzigjähriger
harmoniſcher Ehe Knall und Fall im Stich ließ!!
Scheidungsrichter ſind zwar reichlich abgeklärte, Männer.
Diesmal ſah ſich aber der Londoner Juſtizbeamte die Anklägerin
doch etwas verdutzt an. Und ſtellte dann einwandfrei feſt, daß
die Verlaſſene genau 84 Lenze zählte, ihre Rivalin hingegen
nur 75 Jahre alt war und der verliebte Don Juan im 77.
Lebensjahre ſtand. Die Scheidung wurde nichtsdeſtotrotz aus Ver=
ſchulden
des Mannes ausgeſprochen. Wie lange er noch die
Freuden ſeiner jungen Liebe genießen, und den Schmerz, der
Verlaſſenen Apanage zahlen zu müſſen, tragen wird, iſt eine an=
dere
Frage!".
Shakeſpeare, der Ankiſemik.
(an) New York. Kennen Sie Weſthoboken? Nein? Das iſt
eine Stadt im nordamerikaniſchen Staate New Jerſey, am Hudſon,
New York gegenüber. Alſo immerhin nicht ganz im Wilden
Weſten, nicht ganz abſeits der ſogenannten weſtlichen Kultur,
Oder doch? Urteilen Sie ſelbſt!
Emmanuel Lifshitz, ehrwürdiger Oberrabbiner der jüdiſchen
Gemeinde von Weſthoboken, hat gegen die Aufführungen eines
Luſtſpiels Einſpruch erhoben wegen der kraſſ=antiſemitiſchen Ten=
denz
des Werkes.
Und der hochwohlgeborene Herr Bürgermeiſter hat daraufhin
die weiteren Vorſtellungen von Shakeſpeare Der Kaufmann von
Venedig in der Tat verboten. Mutmaßlich, ohne eine blaſſe
Ahnung davon zu haben, um was es ſich bandelte. Herzlichen
Glückwunſch!.
* Verkehrsreform in Nicaragna.
(() Mexiko. In Managua, der Hauptſtadt der zentral=
amerikaniſchen
Republik Nicaragua, wurde dieſer Tage eine Ver=
kehrsreform
durchgeführt, die, in Anbetracht der Tatſache, daß
wir 1933 ſchreiben, füglich als einzigartig bezeichnet werden kann.
Die Verkehrspoliziſten wurden nämlich kurzerhand abgebaut und
die ſogenannte Verkehrsordnung außer Kraft geſetzt! Die alten
Ochſenkarren, zu denen man langſam zurückgekehrt iſt, brauchen
keine Verkehrsregelung, heißt es im amtlichen Kommentar, und
der richtige Verkehr mit Autos und ſonſtigen neuzeitlichen Höl=
lenmaſchinen
habe infolge der Wirtſchaftskriſe faſt ganz aufgehört.
Na alſo. Hab Sonne im Herzen und Ochſenkarren auf der
Straße! . . .

Nachrichten des Skandesamts Darmſtadl.
Geſtorbene. Am 1. September: Mütz, Marie Friederike. geb.
Ranft, Witwe des Zimmermanns, 73 Jahre alt, Martinsſtr. 25.
Dieter, Heinrich XI., Dreher, 55 Jahre alt, verheiratet Ar=
Heilgen; Stadtkrankenhaus. Hildebeutel, Katharina Anna,
Büglerin, 55 Jahre alt, ledig, Pankratiusſtr. 55 Am 2. Septem=
Her: Fritzges. Philipp, Steueramtmann i. R., 69 Jahre alt,
Ledig, Erbacher Straße 67 Fließ. Philipp Metzger, 64 Jahre
alt, verheiratet, Kiel; Stadtkrankenhaus. Am 1. September:
Knodt. Emil, Otto, Gärtner, 63 Jahre alt. verheiratet, Ried=
ingerſtraße
31. Am 3. September: Götz. Heinrich Georg, 14
Stunden alt, Sohn von Kraftfahrer, Liebfrauenſtraße 53 Lau=
Senſchläger, Barbara, geb. Bär, Ehefrau des Lokomotiv=
Puth, Wilhelmine,

Müller. Anna Maria, ohne Beruf. ledig, 29 Jahre alt, Gerns=
geim
a. Rh.; Stadtkrankenhaus. Am 4. September: Illert,
Katharina, geb. Aubler, Ehefrau des Rektors i. R., 62 Jahre alt,
Gernsheim a. Rh.; Martinspfad 72. Streb, Helene Marie,
Seminar=Klavierlehrerin i. R., ledig, 81 Jahre alt. Martins=
traße
11½. Brentzel; Richard. Studienrat i. R. 62 Jahre alt,
werheiratet, Jugenheim a. B.; Stadtkrankenhaus. Am 5 Septem=
ber
: Menges. Johann Jakob, Fabrikarbeiter, 63 Jahre alt,
werheiratet, Mollerſtraße 45. Am 6. September: Veith. Anna
Batharina, geb. Fenrich, Witwe des Oberpoſtſchaffners i. R., 73.
Jahre alt, Sandbergſtraße 45. Am 5. September: Habermehl,
Johann Jakob Georg, Kaufmann, 66 Jahre alt. verheiratet, Witt=
nannſtraße
27. Am 6. September: Weihert Johanna Kran=
Eenſchweſter ledig, 22 Jahre alt, Hanau; Alicehoſpital. Born=
kräger
, Karoline Auguſte, geb. Ludwig. Ehefrau des Gewerbe=
Lehrers, 51 Jahre alt, Saalbauſtraße 14. Dörr Margarete, geb.
aab, Ehefrau des Landwirts, 34 Jahre alt. Niedernhauſen;
Stadtkrankenhaus. Am 7. September, Hild, Karl Heinrich. Sohn
Son Landwirt, 8 Tage alt, Wiebelsbach; Heinheimer Straße 21.
Debermehl, Friedrich Adam, Kaufmann 40 Jahre alt ver=
Heiratet, Grüner Weg 11. Wacker, Georg, Zuſchneider, 80 Jahre
alt, verheiratet, Schlageterſtraße 35.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
13. Sonntag nach Trinitatis (10. Geptember).
In allen Kirchen Kollekte für das Rauhe Haus.
Stadtlürche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer F. Müller. Vorm. 11,15 Uhr:
Lindergottesdienſt. Nachm. 6 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Vogel.
Dienstag, 12. Sept., vorm. 9 Uhr: Gottesdienſt zur Eröffnung der Landesſynode.
Brälat D. Dr. Dr. Diehl.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Vogel. Vorm. 10 Uhr:
Sauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer F. Müller
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Mittwoch, 13. Sept.,
bends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Martinskirche. (Die Kirche iſt wegen Renovierungsarbeiten geſchloſſen.) (Kollekte
fr das Rauhe Haus.) Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt im Martinsſtift, Müllerſtr. 28.

Pfarrer Köhler, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt im Gemeindehaus Liebfrauenſtr. 6.
Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt
im Gemeindehaus. Pfarrer Dr. Bergér.
Volm. 9,15 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt, Gruppe II, im Martins=
ſtift
. Pfurrer Köhler.
Vorm. 11,15 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt, Gruppe I, im Martins=
ſtift
. Pfarrer Beringer.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7 bis 7 Uhr zu
ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarrer Marx. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für das Rauhe Haus.) Vorm. 10
uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionar Michel. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Miſſionar Michel. Vorm. 9,30 Uhr: Waldgottesdienſt in der Stadtrandſiedlung. Pfarrer
Irle.
Paulnskirche. (Kollekte für das Rauhe Haus). Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre.
Pfarrer A. Müller, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Donnerstag: 14. Sept., abends 8 Uhr Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus, (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 12. Sept.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Mittwoch, 13. Sept., nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
und Strickſchule. Donnerstag, 14. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt).
Freitag, 15. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, ältere Abtlg. Samstag, 16. Sept.
nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 12. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 14. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt).
Saab= der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 14. Sept., abends
8 Uhr: Poſaunenchor.
Baul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 11. Sept., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 11. Sept abends
8.15 Uhr: Mädchen. Gruppenabend; Buben: Jungvolkabend. Mittwoch, 13. Sept.,
nachm. 3 Uhr: Jungſchar für die Mädſchen. Abends 6 Uhr: Probe des Poſaunenchors.
Donnerstag, 14. Sept., abends 8,15 Uhr: Frauenabend. Vortrag von Pfarrer Irle
mit Lichtbildern: Im Kampf um die Stadt. Zum Gedächtnis Joh. H. Wicherns.
Freitag, 15. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,30 Uhr; Kirchenchor. Sams=
tag
, 16. Sept., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 10. Sept.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, Thema: Jubiläen der Inneren Miſſion. Montag,
11. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund. Dienstag, 12. Sept., abends 6,30 Uhr: Jugend=
vereinigung
: Klampfen. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 16. Sept., nachm.
4,30 Uhr: Jungſchar. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Sliſabethenſtift: (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 10. Sept.,
nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Pfarrer Stotz.
Vorm. 11 Uhr: gindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Waldeck.
Abends 8 uhr: Muſikaliſche Feierſtunde. Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeits=
ſtunde
, Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Markwort. Mittwoch, abends 8,30 Uhr:
Gemiſcher Chor. Donnerstag, abends 8,80 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Stotz. Freitag,
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule, Herr Anders. Samstag,
abends 6 Uhr: Eiſenbahnervereinigung.
Fugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Männer. 4,45 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. 5,45 Uhr: Gebets=
ſtunde
für junge Mädchen. Abenbs Beteiligung an dem Muſikabend der Stadtmiſſion.
Montag, abends 8,30 Uhr: Singeabend für junge Mädchen. Dienstag, abends 8,30
uhr: Freundeskreis für junge Mädchen: Rätſelabend. Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Treffen am Vereins=
haus
zum Marſch in den Wald. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer. Samstag: Beteiligung an der Tagung in Eberſtadt. Abmarſch nachm. 3,15
Uhr an der Landskronſtraße. Abfahrt per Rad 3,45 Uhr Landskronſtraße.
Heimabende für ortöfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sanbſtr. 24.
Feden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Wädchen=Bibelkreis (M.=B.=8.), Heinrichsſtr. 31, II. Montag, 11. Sept., nachm.

4,30 Uhr: Kreis IV (Kl. Lichter). Dienstag, 12. Sept., nachm. 5,30 Uhr: Kreis II.
Mittwoch, 13. Sept., abends 8 Uhr: Miſſionskreis. Freitag, 15. Sept., nachm. 5 Uhr:,
Kreis III.
3. Gemeindeämter:
Ev. Bohlfahrtédienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17. Vorderhaus, 1 Treppe, Sprech=
ſtunden
vorm. von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr.
Fernſprecher 4584.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſprecher
2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28; Ge=
meindehaus
, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eichwieſen=
ſtr
. 8: neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſtenerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 8 bis
5,30 Uhr: außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftöſtelle.
Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Privatpflegeſtation des deſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 10. Sept., Jahresfeſt des Starkenburger Hilfs=
vereins
für die Baſler=Miſſion. Vorm. 10 Uhr: Kindergottesdienſt. Miſſionar Engel
(zuvor in China). 1,45 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Munk von Reichelsheim. 4,15 Uhr:
Miſſionsfeier, Miſſionar Engel und Miſſionar Michel. In allen Gottesdienſten Kollekte
für die Heidenmiſſion.
Friedenskirche. Sonntag, 10. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt: Pfarrer
Mangold. Vorm. 10,80 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Kirche Tralſa Sonntag, 10. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt der Gr., 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. Donnerstag: Frauen=
abend
.
Eval. Kirche Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesbienſt. Vorm. 10,30
uhr: Chriſtenlehre. Montag, 5 Uhr: Jungſchar Mädchen ält, Gruppe. Mittwoch,
8 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe. Freitag: Mädchenverein.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 10. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Jugendgottesdienſt. (Eröffnungsgottesdienſt der Konfirmandenſtunden.) Kollekte.
Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag: 67 Uhr Bücherausgabe 8,15 Uhr:
Bibelſtunde. Mittwoch: 5 Uhr Mädchenjungſchar. 8,80 Uhr: Kirchenchor. Donners=
tag
: 8,30 Uhr: Frauenverein. Poſaunenchor im Schulſaal. Freitag: Mädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Bereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottes=
dienſt
. Pred. Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Jungſchar.
Abends 8 Uhr: Predigt. Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendbund. Dienstag, abends
8,15 Uhr: Singſtunde. Donnerstag, nachm. 8,30 Uhr: Frauenmiſſionsverein. Abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8 Uhr: Streichchor.
Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonn=
tag
, 10. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Preb. Hähnel. Vorm. 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 4 Uhr: Evangeliſation. Abends 8,15 Uhr: Jugendverein.
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Jugendſingen. Mittwoch, abenbs 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebeiſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 10. Sept., vorm 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Montag, abends 8 Uhr: Jugend=
bund
. Mittwoch, 8 Uhr; Bibel= und Gebetsſtunde. Donnerstag, nachm. 4 Uhr:
Frauenmiſſionsverein.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heinrichſtr.): Sonntag,
10. Sept., vorm, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Vorm. 11,30 Uhr:
Kinderſonntagshandlung. Mittwoch, 13. Sept., vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihe=
handlung
. Donnerstag, 14. Sept., vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Freitag, 15. Sept., abends 20,30 Uhr: Leſen aus Bibel=Neuüberſetzungen.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 10. Sept., vorm.
9,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger
Kruſt. Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Socjety! in Darmſtadt,
Nula der Avolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm.
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 10. September: Subſtanz;
Goldener Text: Pſalm 135:13,

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Seite 10 Nr. 250

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Hiſtoriſcher Beuerwehrzug zugunſken der Luftſchukſammlung

Drei Feuerwehrleute aus der guten alten Zeit in dem Umzug.
Die Berliner Feuerwehr ſtellte ſich mit einer großangelegten Veranſtaltung in den Dienſt der Luft=
ſchutz
=Werbewoche. Hiſtoriſche Gruppen wurden zuſammengeſtellt, die in einem langen Zug zum
Lunapark marſchierten, wo dann die Bevölkerung Gelegenheit hatte, aufs neue ihre Opferwilligkeit
zu beweiſen.
Erfolgreiche deukſche Skudenkenſporkler
bei den akademiſchen Welkmeiſterſchafken in Turin.

Drei Deutſche, die in den Endkampf des Bruſt=
Der Weltmeiſter im Turmſpringen
ſchwimmens kamen. Von links nach rechts:
Ziegler und der Weltmeiſter im
Kaballa, Ramme und Henke.
Kunſtſpringen Viebahn.

Langſtreckenſegelflug über 220 Km.
Berlin. Dem Segelflieger Otto Bräuti=
gam
gelang am Tonnerstag ein Langſtrecken=
ſegelflug
von 220 Kilometer Länge. Bräutigam
verſuchte bereits ſeit einigen Tagen, von dem
Flugplatz Großenhain aus längere Segelflüge
auszuführen. Er bediente ſich dazu des Flug=
zeugſchleppſtarts
. Vorgeſtern gelang es ihm.
nachdem er ſich auf 400 Meter Höhe hatte ſchlep=
pen
laſſen, kurz nach dem Ausklinken durch Son=
nenaufwinde
auf eine Höhe von 1600 Meter zu
gelangen und auf Strecke zu gehen. Mit Hilfe
der thermiſchen und Wolkenaufwinde konnte er
bis nach Neuendorf bei Plötze in der Altmark
ſegeln und eine Strecke von 220 Kilometer
motorlos zurücklegen. Bräutigam iſt damit der
dritte Segelflieger, dem es gelang, die 200 Kilo=
meter
=Grenze im motorloſen Fluge zu überſchrei=
ten
. Vor ihm wurde dieſe Leiſtung vollbracht
von dem Meiſterflieger Günther Groenhoff, der
einmal 272 Kilometer, ein andermal 220 Kilo=
meter
ſegelte, und von Riedel, dem es vor eini=
gen
Monaten ebenfalls gelang, eine Strecke von
etwa 230 Kilometer von Darmſtadt nach Süd=
frankreich
hinein im motorloſen Fluge zurück=
zulegen
.

Neue Höchſtleiſtung des Schleuder=
flugzeuges
der Europa.
Berlin. Das Schleuderflugzeug Europa
der Deutſchen Lufthanſa wurde am 7. September
um 8 Uhr New Yorker Zeit 1360 Kilometer vor
New York vom Dampfer Europa abgeſchoſſen.
Flugkapitän Schwilden erreichte nach einer Flug=
zeit
von 8½ Stunden um 16,30 Uhr New York
und übertraf damit den bisher von Flugkapitän
Blankenburg ſeit dem vorigen Jahre gehaltenen
Rekord. Der Flug von Flugkapitän Schwilden iſt
die beſte Leiſtung, die in Richtung nach Nord=
amerika
erreicht wurde. Der Dampfer Europa,
traf erſt am Freitag um 13 Uhr in New York
ein.

Ein drikker ſchwerer Grubenunfall
in Oſtoberſchleſien.
Kattowitz. Zu den beiden ſchweren Gru=
benunfällen
, die ſich am Donnerstag im oſtober=
chleſiſchen
und im Dombrowaer Induſtriegebiet
ereigneten, geſellt ſich ein drittes ſchweres Un=
glück
. Auf dem Richthofenſchacht in Janow wur=
den
durch das Hereinbrechen von Geſteinsmaſſen
ſechs Bergleute verſchüttet. Zwei Bergleute konn=
ten
nur noch als Leichen geborgen werden, ein
dritter wurde ſchwer verletzt. Die drei übrigen
Bergleute kamen mit leichten Verletzungen da=
von
. Auf dem Mogrzijow=Schacht ſind die
Rettungsmannſchaften mittags an die Unfall=
ſtelle
herangekommen. Die Leiche eines Berg=
mannes
wurde geborgen. Die anderen vier Ver=
ſchütteten
laſſen keine Lebenszeichen von ſich
hören, ſo daß man mit ihrem Tode rechnen muß.

Eröffnung des Katholikenkages in Wien
Wien. Der geſtrige erſte Tag des Katho=
likentages
wurde mit einem Pontifikalamt im
Stephansdom eingeleitet. Den Beginn der Be=
ratungen
bildete am Vormittag die Feſtſitzung
des Katholikentags=Komitees im Zeremonien=
ſaal
der Hofburg. Im Vordergrund der Feier=
lichkeiten
des geſtrigen Tages ſtand die Ankunft
des Patriarchen von Venedig, Kardinals La
Fontaine, der als Abgeſandter des Papſtes beim
Katholikentag fungiert. Zum Empfang des
päpſtl. Legaten war Juſtizminiſter Dr. Schuſch=
nigg
als Vertreter der Regierung mit Beamten
des diplomatiſchen Dienſtes und Vertretern des
Katholikentags=Komitees zur öſterreichiſchen
Grenzſtation Arnoldſtein gefahren, wo Kardinal
La Fontaine geſtern früh aus Rom eingetroffen
war. Nach kurzem Aufenhalt ging die Fahrt nach
Wien weiter. Am Nachmittag fand in Wien die
feierliche Einholung des Abgeſandten des
Papſtes ſtatt.

Heiuh and Ausläno.
Zum 15. Todeskag von Deutſchlands
größkem Koloniſakor.

Karl Peters,
der unvergeßliche Begründer der Kolonie Deutſch=
Oſtafrika, ſtarb vor 15 Jahren, am 10. Septem=
ber
1918, im Alter von 62 Jahren. Peters Tat=
kraft
war es zu danken, daß er durch 12 Verträge
mit den Eingeborenen=Fürſten die fruchtbare
Kolonie Deutſch=Oſtafrika dem Reich ſicherte.
Seine Reiſeberichte gehören noch heute zu den
beſten Quellenwerken, für die Erforſchung des
Schwarzen Erdteils.

Veibrecherjagd.
Frankfurt a. M. Durch das tatkräftige
Verhalten des Hausmeiſters eines Hauſes in der
Wielandſtraße konnte ein Einbrecher, als er in
ein im gleichen Hauſe befindliches Lebensmittel=
geſchäft
einbrechen wollte, feſtgenommen werden.
Der Hausmeiſter hatte gegen 24 Uhr nach Schlie=
ßung
der Haustür das Haus verlaſſen, kehrte
aber nach kurzer Zeit zurück. Er mußte jetzt die
Wahrnehmung machen, daß die von ihm kurz
vorher verſchloſſene Haustür offen ſtand. Der
Hausmeiſter ſah dann an der hinteren Laden=
tür
des Lebensmittelgeſchäftes einen unbekann=
ten
Mann, der ſich bemühte, die Ladenfür des
Geſchäfts zu erbrechen. Um den Einbrecher zu
fangen, wollte er die Haustür ſofort ſchließen,
wurde hieran aber von dieſem gehindert, ſo daß
er flüchten konnte. Der Hausmeiſter nahm ſofort
die Verfolgung des Einbrechers auf, und durch
die Hilfe von Paſſanten konnte er die Feſtnahme
des Einbrechers durchführen und ihn der Polizei
übergeben.

Berlin-Schanghaf in vier Tagen.
Berlin. Das für die Deutſch=Chineſiſche
Luftverkehrsgeſellſchaft Euraſia, beſtimmte
Junkersflugzeug der Deutſchen Lufthanſa, das am
Montag, den 4. September, morgens 5 Uhr, Ber=
lin
verlaſſen hatte und nach zweitägigem Ueber=
führungsfluge
die Hauptſtadt der chineſiſchen
Provinz Sinkiang, Urumtſchi, erreichte, traf am
Freitag morgen um 10 Uhr MEZ. in Schanghai
ein. Die etwa 10 000 Kilometer lange Strecke
bis Schanghai wurde demnach von dem Flug=
kapitän
der Deutſchen Lufthanſa Gerſtenkorn in
rund vier Tagen bewältigt. Dieſer viertägige
Flug von Berlin nach Schanghai bisher der
ſchnellſte Flug zwiſchen Deutſchland und der
Küſte des Chineſiſchen Meeres ſtellt dem ver=
wendeten
Fluggerät und der Beſatzung das beſte
Zeugnis aus. Es iſt zu berückſichtigen, daß aus=
gedehnte
Wüſtengebiete und größere Gebirgs=
züge
überwunden werden mußten.

Ein franzöſiſcher Rieſenbagger.
Paris. In Dünkirchen wurde am Donners=
tag
der angeblich größte Bagger Europas vom
Stapel gelaſſen. Der Bagger, der auf den Na=
men
Pas de Calais II getauft iſt, hat eine
Länge von 72 Metern und eine Breite von 13,45
Metern. Er baggert bis 23 Meter tief und kann
in der Stunde 600 Kubikmeter Sand an die
Oberfläche befördern.
Die Einheitsuniform für den
Arbeitsdienſt.

Ein Arbeitsdienſtwilliger in der neuen Einheits=
kleidung
, die zum Braunhemd getragen wird.

Samstag, 9. September 1933

Das bulgariſche Königspaar in London

Der König und ſeine Gattin bei einer Unter=
haltung
mit einem Londoner Bobby.

König Boris von Bulgarien befindet ſich mit
ſeiner Gattin, der italieniſchen Königstochter
Maria, auf einer Europareiſe, auf der er jetzt
und zwar inkognito in der engliſchen
Hauptſtadt eingetroffen iſt.

Japaniſche Stadt durch. Seebeben
zerſtörf. 70 Todesopfer.
Tokio. Auf einer weſtlich von Japan ge
legenen Inſel wurde durch den Ausbruch eines
Unterſeevulkans die Stadt Napoo faſt vollkom
men zerſtört. 180 Häuſer wurden vernichtet. Nach
vorläufigen Angaben kamen 70 Perſonen ums
Leben.

Neue Südpolexpedikion Byrds.
New York. Admiral Byrd wird am
25. September Boſton verlaſſen, um eine neu=
Südpolexpedition zu unternehmen. Die Daue
der Expedition wird vorausſichtlich zwei Jahr/
betragen.

Eine Autoſtraße durch den Montblane geplant,

Mailand. Italieniſchen Blättermeldund
gen zufolge iſt dem italieniſchen Miniſteriurn
für öffentliche Arbeiten ein neuer Plan eine
Durchſtiches des Montblanc zugeleitet worden
Im Gegenſatz zu den bisherigen ſeit Jahren ſchon
laufenden Plänen ſieht das neue Projekt nich
die Schaffung einer Italien und Frankreich ver=
bindenden
Eiſenbahnlinie, ſondern die Schaffun/
einer Autoſtraße vor. Der Durchſtich würde z1
dreiviertel auf franzöſiſchem, zu ein Viertel auf
italieniſchem Boden liegen. Die Finanzierung
ſoll durch eine franzöſiſch=italieniſche Gruppe er=
folgen
, doch ſoll Frankreich die Hauptbeteiligung
ſtellen.
Feierliche Totenehrung für General de Pinedo.
New York. In der St. Patricks= Kathe=
drale
fand für den dort aufgebahrten italienn
ſchen Weltflieger General de Pinedo ein feier=
liches
Requiem ſtatt. Während der Feierlichkeiten
flogen acht amerikaniſche Heeresflugzeuge Ehren=
runden
über der Kathedrale. Die Flugzeuge
flogen ddabei Keilformation mit einer Lücke im
Keil, um die Lücke anzudeuten, die durch den
Tod de Pinedos in die Reihen der Weltflieger
geriſſen worden ſei. Die Leiche de Pinedos wird
am Samstag an Bord des italieniſchen Damp
fers Vulcania nach Italien überführt.
Zwei Gordon=Bennett=Flieger verſchollen.
Chicago. Seit Sonntag iſt man ohne jede
Nachricht vom fünften und ſechſten Ballon, die
zur Teilnahme am Gordon=Bennett=Wettfliegen
aufgeſtiegen waren. Es handelt ſich um den ame
rikaniſchen Ballon, der von van Orman ge
ſteuert wird, und den polniſchen Ballon. Man
nimmt an, daß beide Ballone nach Oſten, viel=
leicht
ſogar auch über den Ozean, abgetrieben
wurden. Gegenwärtig werden Nachforſchunger
nach dem Verbleib der beiden Freiballone in
Neu=England und Kanada angeſtellt.
Sieger im Gordon=Bennekk=Rennen?

Der amerikaniſche Oberleutnant Settle,
der bereits im Vorjahre ſiegte, ſcheint auch be
dem diesjährigen Gordon=Bennett=Wettrenne
der Lüfte geſiegt zu haben. Sein Ballon legt
von dem Startplatz Chicago aus eine Entfer
nuvg von 1200 Kilometern zurück.

[ ][  ][ ]

ſapan g
ruch eints

de

1

nstag, 9. September 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 250 Seite
ebo4
Atte Ti Tatltse

Der Spork des Sonnkags.
Aufmarſch der ſüddeukſchen Fußball=Gauliga.
Mittelpunkt und Hauptinhalt des ſonntäglichen Sportpro=
pramms
iſt der Beginn der Fußball=Verbandsſpiele in den vier
ſüddeutſchen Gauen Südheſſen=Pfalz=Saar, Baden, Württemberg
und Bayern. Sechs Wochen ſpäter als in den früheren Jahren
nimmt damit der Punktekampf in Süddeutſchland ſeinen An=
fang
. Die erſte Klaſſe hat ein anderes Geſicht erhalten, und
nicht alle Mannſchaften, die im Vorjahre erſtklaſſig, waren.
konnten in die neuen Gauligen untergebracht werden. Bis auf
den Gau Württemberg ſind alle ſüddeutſchen Gauliga= Mannſchaf=
ten
beſchäftigt. Im Gau XIII (Südheſſen=Pfalz=Saar) ſind fol=
gende
Treffen angeſetzt: Bor NeunkirchenEintracht Frankfurt,
FSV. FrankfurtA.O. Worms, FSV. Mainz 05Kickers Offen=
bach
, Wormatia WormsSpfr. Saarbrücken. FC. Kaiſerslautern
Phönix Ludwigshafen, SV. WiesbadenFK. Pirmaſens.
Im Reich nehmen die Gauliga=Spiele in Berlin und Pommern
ebenfalls ihren Anfang, in den übrigen Gauen, die bereits am
letzten Sonntag begannen, werden ſie fortgeſetzt. Aus dem Aus=
land
nennen wir das Länderſpiel zwiſchen der Tſchechoſlowakei
und Oeſterreich in Prag als das wichtigſte Ereignis; ein weite=
res
Länderſpiel führt Polen und Jugoſlawien in der polniſchen
Hauptſtadt zuſammen.
Handball.
In Magdeburg wird der Kampf um den Adolf=Hitler=
Handballpokal entſchieden. Aus der Schar der 16 Bewer=
ber
haben ſich Magdeburgs und Wuppertals Stadtelf für das
Finale qualifiziert, das aller Wahrſcheinlichkeit nach am Wohnort
der Elbſtädter mit deren Sieg enden wird. Nach dem Verluſt
der Deutſchen Meiſterſchaft und des DSB.=Pokals kann man den
Mitteldeutſchen dieſe Entſchädigung gönnen. Wichtiger als der
Ausgang des Spieles iſt deſſen Beſuch. Hoffentlich treffen ſich
Maſſen bei dieſem Ereignis, denn der Ertrag iſt, bekanntlich für
die Opfer der Arbeit beſtimmt. Ein zweites Handballereig=
nis
von Bedeutung ſteigt in Gera. Der dort beheimatete DT.=
Meiſter und Turnfeſtſieger, ATG. Gera, empfängt den Deutſchen
Meiſter, SV. Waldhof, zu einem Freundſchaftsſpiel.
Leichtathletik.
Die letzte ſüddeutſche Meiſterſchaft iſt die im
Zehnkampf und Sechskampf die in Ulm in Verbindung mit der
württembergiſchen Meiſterſchaft ausgetragen wird. Das 80.
Feldberg=Turnfeſt, das im Juni wegen Regens abgebro=
chen
werden mußte, wird am Sonntag nachgeholt und ſieht in
den verſchiedenen Mehrkämpfen für Turner, Turnerinnen Alters=
und Jugendturner über 1600 Wettkämpfer auf dem Taunus=
gipfel
, der einen modernen Sportplatz erhalten hat, im Kampfe
Ein Frauenkampf führt die weſtdeutſchen Turnerinnen mit
den Sportlerinnen in Düſſeldorf zuſammen. Ein weiterer Re=
präſentativkampf
, Nordholland Norddeutſchland,
geht in Wilhelmshaven in Szene.
Tennis.
Im weißen Sport geht die Saiſon ihrem Ende zu. Das
Turnier in Baden=Baden, das zahlreiche deutſche Spitzen=
ſpieler
vereint, bedeutet nochmals einen Höhepunkt.
Radſport.
Auch der Radſport weiſt nach Abwicklung der verſchiedenen
Meiſterſchaften keine beſonderen Höhepunkte mehr auf. Die Bahn=
rennen
ſind ſehr ſelten geworden. Für das Wochenende ſind nur
kleinere Amateurrennen in Stuttgart bekannt. Große Straßen=
rennen
des Sonntags ſind: Großer Straßenpreis von Halle, Carl=
Baus=Rennen bei Hamburg und Großer Straßenpreis der Natio=
nen
. In Berlin wird am Samstag früh die große Patrouillen=
Fernfahrt der SA. BerlinMünchen-Berlin geſtartet, an der
auch Vereinsmannſchaften teilnehmen.
Motorſport.
Eine ausgezeichnete Beſetzung haben die Frankfurter
Motorradrennen gefunden, in deren Rahmen der vierte
Lauf zur deutſchen Bahnmeiſterſchaft ausgetragen wird. Die
Starterliſte enthält. Namen wie Soenius, Paetzold. Winkler,
Wenzel, Frentzen, Kohfink u. a. Gleichfalls ſehr gut iſt auch die
Beſetzung des Hohnſtein=Bergrennens in Sachſen aus=
gefallen
. Das Auto=Turnier in Bad Neuenahr iſt
das dritte deutſche Ereignis von Bedeutung und aus dem Aus=
land
nennen wir den Großen Preis von Italien und die Spa=
niſche
Touriſt=Trophy (mit Deutſchen).
Rudern.
Kurzſtrecken=Regatten in Nürnberg und Boppard, die Mann=
heimer
Herbſtregatta und eine Offenbacher Schüler= und Jugend=
regatta
ſind die letzten Ereigniſſe in der beendeten Regatta=
Saiſon.
Pferdeſport.
Der Große Preis von Düſſeldorf und Bahnrennen in Han=
nover
und Leipzig ſind die wichtigen Ereigniſſe des Turfs. ur

Tennis.

Internes Junioren=Turnier der Tgde. 1846.
Am Mittwoch konnten die letzten Spiele des internen
Juniorenturniers der Tgde. 1846 ausgetragen werden. In der
Juniorenklaſſe behauptete ſich I. Neumann in jedem Spiele und
wurde ſomit Juniormeiſter. Weiterhin ſiegte H. Ludwig über
K. Heilmann 6:4. 6:3 und über H. Müller im Dreiſatzkampf
2:6, 6:4, 8:6. G Jährling unterlag K. Heilmann 2:6 4:6 wäh=
rend
er gegen H. Müller mit 6:3, 6:3 ſiegreich blieb. E. Opp
verlor gegen H. Müller 6:3, 6:4.
Erſte der Juniorinnen
wurde ohne Punktverluſt T Schäfer Ihr letztes Spiel gegen
U. Schuſter gewann ſie leicht mit 6:4, 6:0. Die jüngſte Juniorin,
H. Riekhof, behauptete ſich gegen U. Schuſter und E. Baum
jeweils nach hartem Kampfe. Sieger im Herrendoppel wurden
Neumann/Heilmann ohne Punktverluſt. Im Gemiſchten Doppel
ſetzten ſich U. Schuſter/J. Neumann erfolgreich durch.
Leichkathletiſcher Skädkewektkampf
Groß=Gerau- Dornheim Weikerſtadt
am Sonntag, 9 Uhr, in Weiterſtadt.
Kommenden Sonntag, vormittags 9 Uhr, veranſtaltet der
SV. Weiterſtadt auf ſeinem Sportplatz einen leichtathletiſchen
Dreiſtädtekampf zwiſchen dem Sportverein Groß=Gerau Dorn=
heim
und Weiterſtadt. Jeder der drei Vereine ſtellt 10 Leicht=
athleten
, die ſich in einem Fünfkampf (100 Meter, Diskuswerfen,
Kugelſtoßen, Weitſprung und Hochſprung) meſſen. Nach Beendi=
gung
der Wettkämpfe auf dem Sportplatz wird eine Orts=
ſtaffel
gelaufen. Die Strecke beträgt 2300 Meter. Start iſt
an der Gaſtwirtſchaft Reitz. Der Lauf geht entlang der Darm=
ſtädter
Straße, Friedrichſtraße, Arheilger Straße. Darmſtädter
Straße, Taunusſtraße, Kreuzſtraße, Adolf=Hitler=Straße bis zur
Brückenwaage. Darmſtädter Straße zum Ziel an der Gaſtwirt=
ſchaft
Reitz.
Nachmittags 2 Uhr findet ein Umzug ſämtlicher Leicht=
athleten
. Fuß= und Handballſpieler unter Vorantritt des Spiel=
mannszugs
der Turngemeinde Weiterſtadt, der ſich in anerken=
nenswerter
Weiſe dem Verein zur Verfügung geſtellt hat durch
die Ortsſtraßen nach dem Sportplatz ſtatt. Aufſtellung 1.30 Uhr
am Vereinslokal. Auf dem Sportplatz findet zuerſt ein Hand=
ball
=Lehrſpiel zwiſchen Groß=Gerau und Weiterſtadt ſtatt.
Hier dürfte man geſpannt ſein, wie ſich die neue Handballmann=
ſchaft
zuſammenfügt. Danach ſpielt die 1. Mannſchaft gegen die
kombinierte Mannſchaft Groß=Gerau Dornheim. Auch hier dürfte
man auf das Ergebnis geſpannt ſein. Gleichzeitig findet auf
dem 2. Platz ein Jugend= und Handballſpiel gegen den SV. 98
Darmſtadt ſtatt. In Anbetracht des reichhaltigen Programms
und der ſchönen Spiele, die zu erwarten ſind, dürfte ſich ein
Beſuch des Platzes lohnen.

Handball.
Sporkverein 98 Rok=Weiß Darmſtadt.
Auf das heute abend 6 Uhr auf dem Stadion am Böllen=
falltor
ſtattfindende Handballſpiel der beiden Lokalgegner wird
hiermit noch einmal hingewieſen. Es gilt als Abſchlußſpiel der
Privatſpielſaiſon, da bereits am 17. September 1933 die Ver=
bandsſpiele
der Gauligaklaſſe, in der man auch die 98er erwartet,
beginnen.
Weitere Spiele: 2. Mannſch. Tgde. Stockſtadt 1. dort,
Abfahrt 1.30 Uhr Hauptbahnhof: 3. Mannſch. Svgg. Arheil=
gen
2., dort, Abfahrt 2.30 Uhr Riegerplatz; Schüler Viktoria
Griesheim, Samstag, Stadion, 4.30 Uhr.
Turngemeinde 1846 Merck Darmſtadt.
Heute abend 6 Uhr ſtehen ſich die genannten Mann=
ſchaften
in einem Freundſchaftsſpiel auf dem Sportplatz Woogs=
wieſe
gegenüber. Merck errang in den diesjährigen Verbands=
ſpielen
der DSB. in der A=Klaſſe die Meiſterſchaft und wird in
der kommenden Spielreihe zur höchſten Klaſſe aufſteigen. Schon
in früherer Zeit ſtanden ſich beide Mannſchaften in Freundſchafts=
ſpielen
mit wechſelnden Erfolgen gegenüber. Es ſprechen ſomit
alle Anzeichen für ein äußerſt ſpannendes Spiel, das erſt, bei
Berückſichtigung des Kampfgeiſtes beider Mannſchaften, mit dem
Schlußpfiff entſchieden ſein dürfte.
Fußball.
Gemeldete Spiele am Wochenende.
Samstag: SV. Mörfelden 1. FC. Langen.
Sonntag: Union Wixhauſen SV. Mörfelden: Germania
Pfungſtadt Rot=Weiß Darmſtadt; VfL. Neu=Iſenburg ( Po=
kalelf
) Haſſia Dieburg; Spielvgg. 02 Griesheim SV. 93
Darmſtadt.
FC. Egelsbach Rot=Weiß Darmſtadt.
Die Ligamannſchaft von Rot=Weiß wird am Samstag
abend um 5 Uhr in Egelsbach zu einem Abendſpiel gegen den
dortigen Fußballclub antreten. Beide Mannſchaften haben in
letzter Zeit ſchöne Erfolge erringen können, wodurch man dem
Treffen in Egelsbach mit erhöhtem Intereſſe begegnen dürfte,
zumal die verfloſſenen Begegnungen beider Beteiligten ſtets
ſpannende und faire Kämpfe zeitigten. Die Mannſchaft der Rot=
Weißen trifft ſich per Rad um 4 Uhr am Gaswerk.
Am Sonntag weilt die Ligamannſchaft in Pfung=
ſtadt
, woſelbſt ſie ſich nachmittags 3 Uhr der Germania ſtellt.
Abfahrt per Rad bei Löffler, Mackenſenſtraße, um 2 Uhr. Die
Aufſtellung aller Mannſchaften erfolgt am Freitag in der Spie=
lerverſammlung
Untere Mannſchaften: Reſ. Samstag in Auer=
bach
, 2. Mannſchaft am Sonntag in Roßdorf. Alte Herren am
Sonntag um 10 Uhr hier gegen Mörfelden, 1. Schüler am Sams=
tag
um 4 Uhr gegen SV. 98 (Stadion).
Vereinsſporkfeſt der Turngemeinde Beſſungen 1865.
Zum erſtenmal ſeit der nationalen Erhebung tritt die Turn=
gemeinde
Beſſungen mit einer größeren Veranſtaltung vor die
Oeffentlichkeit. Das Vereinsſportfeſt, früher eine interne Ange=
legenheit
, iſt für dieſesmal ausgebaut und wird ſich in einem grö=
ßeren
Rahmen präſentieren. Volksſportkämpfe, den neuen Richt=
linien
Rechnung tragend, von den SA.=Stürmen des Sturm=
banns
II/143 beſtritten, ſind den leichtathletiſchen und volksturne=
riſchen
Uebungen unſerer Turner angegliedert, und ſo wird das
Ganze ein abwechſlungsreiches Programm bringen. Vormittags
um 8 Uhr beginnen die Kämpfe in den einzelnen Abteilungen,
Kugelſtoßen. Weit= und Hochſprung. Laufkonkurrenzen ſowie
Speerwerfen uſw. werden die Zeit voll ausfüllen. Nachmittags
um 1 Uhr treten die Stürme des Sturmbanns II/143 gemeinſam
mit unſeren Aktiven beiderlei Geſchlechts zum Feſtzug durch die
Straßen des Beſſunger Stadtteils an. Nach den allgemeinen Frei=
übungen
die um 14.15 Uhr beginnen, zeigen die Fechter ihre
Kunſt, Mannſchaftskämpfe von der SA. im Dienſtkleid ausgetra=
gen
, führen über ſchwere Hinderniſſe. Staffelläufe, Sondervor=
führungen
der Turnerinnen und der Turner werden für nötige
Abwechſelung ſorgen. Eine nationale Kundgebung unter Mitwir=
kung
der Singmannſchaft ſowie einer SA.=Kapelle ſoll alle noch
zu einer Feierſtunde vereinigen. Um 20 Uhr findet im großen
Saal des Vereinshauſes die Siegerfeier mit anſchließendem Tanz
ſtatt. Die Eintrittspreiſe ſind beſcheiden.
Kleinkaliberſchießſport.
Meiſterſchaft von Deutſchland. Die beſten Heſſen.
Die Meiſterſchaftswettkämpfe für den Landesbereich Heſſen
und Heſſen=Naſſau wurden am Sonntag, den 3. September, auf
den Bürgerlichen Schießſtänden in Frankfurt a. M. ausgetra=
gen
. Die Veranſtaltung, die ſehr vom Wetter begünſtigt war,
vereinigte die Ausleſe der KKS.=Schützen von Heſſen und Heſſen=
Naſſau im Mannſchafts= und Einzelſchießen mit offenem und be=
liebigem
Viſier. Jeder Teilnehmer hatte je 10 Schuß liegend,
kniend und ſtehend auf die 12er Ringſcheibe abzugeben.
Ergebniſſe.
Mannſchaftsſchießen Offenes Viſier: 1. Windmühle‟ Darm=
ſtadt
, 1277 Ringe: 2. Kleeblatt‟ Darmſtadt 1136 Ringe: 3. Po=
lizei
Darmſtadt, 1136 Ringe. Beliebiges Viſier: 1. Windmühle‟
Darmſtadt. 1278 Ringe; 2. JG.=SV. Frankfurt, 1144 Ringe;
3. Kleeblatt‟ Darmſtadt. 1137 Ringe.
Einzelſchießen. Offenes Viſier: 1. Rau. Windmühle‟ Darm=
ſtadt
, 331 Ringe: 2. Gräf. Windmühle‟ Darmſtadt, 323 Ringe;
3. Schneider Windmühle‟ Darmſtadt, 318 Ringe. Beliebiges
Viſier; 1. Gräf. Windmühle‟ Darmſtadt, 327 Ringe: 2. Rau,
Windmühle‟ Darmſtadt, 322 Ringe; 3. Berghöfer, Kleeblatt
Darmſtadt, 322 Ringe
Die einzelnen Landesergebniſſe werden in Berlin geſammelt
wo dann die Meiſterſchaft von Deutſchland ermittelt wird. Auf
das Ergebnis darf man geſpannt ſein.
Kanuſpork.
Kanu=Langſtreckenfahrt OppenheimMainz.
Am kommenden Sonntag findet auf der Strecke
OppenheimMainz die Langſtrecken=Wettfahrt über 18 Kilo=
meter
des Oberrhein=Mainkreiſes ſtatt. Durch die Teilnahme
beſter Kräfte aus Deutſchland und Oeſterreich gewinnt dieſe
Fahrt ein Intereſſe, das weit über die Grenzen des Oberrhein=
Mainkreiſes hinausgeht.
So finden wir u. a. die Europameiſter Steinhuber und Kaliſch
aus Linz am Start. Sie treffen auf die bekannten deutſchen
Meiſter Schneider und Wevers (Köln), ſowie auf die zweiten
Sieger in der Europameiſterſchaft, Krebs und Mörlen ( Mün=
chen
).
Im Einer=Faltboot ſtarten u a. Eberle (Stuttgart), eben=
falls
zweiter Sieger in der Europameiſterſchaft, ſowie Rein
(Düſſeldorf).
Darmſtadt iſt bei dieſer Regatta durch ſeine beſten Fah=
rer
der Darmſtädter Klubs Jung=Deutſchland und Rot=Weiß
vertreten, die bei der außerordentlich ſtarken Konkurrenz keinen
leichten Stand haben werden.
Rot=Weiß, VfR. (Paddelabteilung).
Anläßlich der Langſtreckenfahrt OppenheimMainz am kom=
menden
Sonntag findet eine Wanderfahrt nach Oppenheim zum
Startplatz der Regatta=Teilnehmer ſtatt. Die Abfahrt iſt pünkt=
lich
um 9.30 Uhr am Rot=Weiß=Bootshaus. Einige Teilnehmer
können bis Mainz mitfahren, von wo aus ſie Gelegenheit haben,
zuſammen mit der Wettkampfmannſchaft im Auto nach Erfelden
zurückzufahren. (Fahrpreis einſchließlich Faltbootgepäck billigſt.)
Zwecks Unterſtützung der Rennmannſchaft wäre zahlreiche Betei=
ligung
ern anſcht.

Tag des deukſchen Radfahrers
am Sonntag, den 24. September.
Wie bereits mitgeteilt, tritt am 24. September der neue
Deutſche Radfahrer=Verband in Tätigkeit. Der aus dieſem Anlaß
durch den Reichsſportführer von Tſchammer=Oſten ins Leben ge=
rufene
Tag des deutſchen Radfahrers ſoll im ganzen Reiche feſt=
lich
begangen werden. Es ergeht deshalb an alle national ge=
ſinnten
Radfahrerinnen und Radfahrer Darmſtadts der Ruf,
ſich reſtlos an den geplanten großen Veranſtaltungen zu beteili=
gen
. Es wird geradezu als nationale Pflicht erachtet, daß ſich
jeder national geſinnte Radfahrer an dieſer Kundgebung, ins=
beſondere
am Korſo, beteiligt. Auch die übrigen Wettbewerbe
wie Straßenrennen und Geländeſport ſind offen für alle Rad=
fahrer
Darmſtadts, auch wenn ſie keinem der hieſigen Radfahrer=
Vereine angehören. Gerade der Rennſport wird mit einem erſt=
klaſſigen
Straßenrennen den Reigen der Veranſtaltungen eröff=
nen
. Schon immer haben die Darmſtädter und vor allem auch
die Bevölkerung der Umgebung den Straßenrennen der hieſigen
Vereine beſondere Beachtung geſchenkt. Und diesmal werden gute
Organiſation und ſtarke Beteiligung wieder die Vorausſetzung
dafür ſchaffen, daß die Zuſchauer auf der Strecke und vor allem
am Ziel auf ihre Koſten kommen. Für dieſes Rennen wurde
eine Rundſtrecke, Rund um die Roſenhöhe, gewählt, wobei es
natürlich viel mehr zu ſehen gibt als bei einem der ſonſt üblichen
Straßenrennen. Hier iſt das Rennen in ſeinen einzelnen Pha=
ſen
zu beobachten; immer neue Rudel der einzelnen Klaſſen wer=
den
an den Augen der Zuſchauer vorüberziehen und immer wie=
der
ein feſſelndes Bild geben. Nähere Einzelheiten über Mel=
dungen
, Strecke, Klaſſeneinteilung, Preiſe uſw. bei dem Obmann
für den Rennſport, Hugo Brunner Darmſtadt Heinheimer=
ſtraße
16, an den bis 20 September alle Meldungen
gerichtet ſein müſſen. Wir wünſchen der Veranſtaltung die von
arbeitsfreudigen und erfahrenen Praktikern organiſiert, von
ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden weitgehend unterſtützt wird,
ſchon heute einen vollen Erfolg, der ihrem guten Zwecke gerecht
wird.
Trainings=Rennen des Velociped=Clubs Darmſtadt 1899.
Am kommenden Sonntag veranſtaltet der Velociped=Club
Darmſtadt ein Trainings=Rennen über ca. 80 Kilometer auf der
Strecke Darmſtadt, Roßdorf, Spachbrücken. Reinheim, Gerſprenz.
Vierſtöck, Langen=Brombach, Zell, König. Höchſt, Groß=Umſtadt,
Dieburg, Darmſtadt. Start pünktlich 7 Uhr an der Henkels=
Gärtnerei, Straße nach Roßdorf. Das Ziel befindet ſich am Ober=
waldhaus
, woſelbſt die Fahrer ab 9.15 Uhr erwarten werden
können. Man darf ſichtlich geſpannt ſein, wer aus dieſem Trai=
nings
=Rennen als Sieger hervorgeht, da bei den verſchiedenen.
Abend=Trainingsfahrten ſich einige Fahrer, als beſonders gut
durchtrainiert erwieſen haben. Aber die einzelnen, teilweiſe
recht harten Steigungen wie Vierſtöck, Höchſter Rondell und
der bekannte Meenzer Buckel werden uns den Beweis liefern,
wer der Stärkere iſt. Das Meldeergebnis iſt ſehr gut, ſo daß
auf der ganzen Strecke mit ſpannenden Kämpfen zu rechnen iſt.
Letzten Endes iſt doch jeder Fahrer gewillt, die Siegestrophäe zu
erringen.
Bei den Studenten=Wettſpielen in Turin gewann
am Freitag Pflug=Deutſchland den Endlauf über 100
Meter in 10,6 Sekunden vor Virtanen=Finnland. Ueber 400
Meter wurden die Deutſchen Voigt und Metzner binter
Fuqua=USA. Zweiter und Dritter; über 110 Meter
Hürden belegten Wegener und Dr. Dinkler hinter
Morris=USA. bzw. Valle=Italien den zweiten und vierten
Platz, und im Weitſprung wurde Sievert hinter Kuttis=
Eſtſand und Tolamo=Finnland Dritter. Im Geſamtergebnis
der Leichtathletik liegt Deutſchland, am Freitag an erſter Stelle
vor Italien und USA. Im Fußballſiegte Deutſchland
über Lettland mit 10:0 und wurde damit mit Italien
und Ungarn punktgleich, belegt aber nach dem Torverhältnis den
zweiten Platz. Im Waſſerball kamen die Deutſchen nach einem
7:1=Sieg über England ebenfalls auf den zweiten Platz.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 41. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie
Ohne Gewähr
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* Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
26. Ziehungstag
7. September 1933
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne m 10000 m. 21733 103970 171409 190237 288147
367744
8 Gewinne zu 5000 m. 141605 214196 250337 265869
18 Gewinne uu 3000 M. 5766 76947 99179 183687 228266 247439
280414 299316 305674
60 Gewinne zu 2000 M. 20507 26352 30436 64518 79123 99487
102747 107793 143742 162490 162863 176051 211895 012217 214385
226631 261786 262637 278044 287518 288886 297471 300849 304851
312676 316699 336710 342333 360147 394853
136 Gewinne zu 1000 M. 4306 14738 16671 19351 19784 23749 26861
98671 36726 39231 49891 50963 60795 63663 67324 70082 74049
75969 86989 88761 97137 102180 103363 121124 121186 146697
154606 162482 164876 165241 166278 167378 171885 174041 193661
199378 199834 203774 211543 214353 217777 223689 223863 225677
236563 237470 268239 267260 270378 290696 297256 297315 306852
309589 316888 328089 328586 329700 331117 334213 343834 346111
347655 347880 349397 368873 386185 388412
172 Gewinne zu 600 M. 21384 30748 32325 35885 42881 51216 53222
55442 56411 56427 57042 62266 63248 66062 67936 72167 88686
102872 106216 106392 106813 109838 119967 199641 124806 126522
137263 138010 144601 159722 162196 163826 165644 166319 170519
171675 172042 172168 181341 188036 186296 186834 189876 201805
204320 214982 215068 229509 231202 234698 942587 261733 252085
253486 257468 264050 267100 271527 273583 273607 289438 289794
290420 294474 301077 302327 311563 312421 314267 317075 335082
338124 346144 361037 351617 351707 362058 356613 364441 373894
390862 391242 393374 394499 394721 397292
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Orwinne un 50000 m. 54881
2 Gewinne zu 10000 M. 325463
2 Gewinne zu 5000 M. 331111.
14 Gewinne zu 3000 M. 11628 37612 44173 82356 112514 241605
323365
62 Gewinne m 0000 . 12491 27244 28405 40267 60502 60963
70023 72447 87970 128332 132461 150765 153166 180866 181112
186539 202690 222128 237840 253155 263966 269626 284542 293116
305738 309088
94 Bewinne zu 1000 M. 3632 8738 13167 16358 19450 23740 23858
27927 32450 32593 35011 68214 123349 125341 130635 131268
132732 139374 161317 158026 168362 174153 186926 192892 202360
207947 208718 223862 233683 24 1013 243033 248016 266322 277533
280822 282045 284296 293321 311331 314378 322196 364758 372074
382844 387281 388490 396938
160 Gewinne zu 500 M. 13248 13668 15547 27266 36252 41461
52113 76089 80394 84035 84830 86077 101817 112570 115186 122186
122803 126249 129862 133569 134126 144773 145022 145434 146078
166086 161206 172409 172634 186506 189968 207873 208980 213662
215423 216791 217747 237806 249760 264011 259697 262871 280771
281813 696730 300214 305149 307008 310469 310847 311185 316653
318868 321969 328872 335222 340168 342897 352257 354 142 355930
358132 360844 3660 16 371227 372365 373364 374118 374512 378483
385089 386649 391060 392716 396251
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000 und
100 Prämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 25000, 22 zu je 10000,
38 zu je 5000, 88 zu je 3000, 260 zu je 2000, 500 zu je 1000.
910 zu je 500, 2822 zu je 400 Mart.

Welkerbericht.

Ausſichten für Samstag und Sonntag: Meiſt heiter, zeitweiſe
etwas bewölkt, warm, ſpäter kühler werdend, trocken, ſchwache
nordöſtliche Winde.

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nummer 230

blatte

Samstag, 9. September

Zum Neubau des Steuerſyſtems.
Grundlinien der Finanzpolikik der Reichsregierung. Sihung des Skeuerausſchuſſes des Deukſchen Induſtrie=
und Handelstages.
Das Steuerſenkungsproblem.
Beriiner uno Hrantfärter effeliensorfe.

Der vom Präſidenten Dr. v. Renteln berufene Steuerausſchuß
des Deutſchen Induſtrie= und Handelstags trat geſtern zu ſeiner
erſten Sitzung nach der Neukonſtituierung zuſammen.
Als Vertreter der Reichsregierungg ſprach Miniſterialdirektor
Profeſſor Dr. Hedding über die Grundlinien der Finanzpolitik
der Reichsregierung. Er betonte eingangs, daß es noch nicht mög=
lich
ſei, ein feſtumriſſenes Steuerprogramm aufzuzeigen, da die
ſehr ſchwierigen Vorarbeiten noch im Gange ſeien. Sie werden
jedoch ſtark beſchleunigt, wie dies der Bedeutung der Frage ent=
ſpricht
, ſo daß bald mit Klarheit über die Grundlinien der neuen
Steuerpolitik gerechnet werden könne. Zu einzelnen Fragen erklärte
er, daß eine Verlängerung des Steuergutſcheinverfahrens über den
30. September hinaus nicht in Ausſicht genommen ſei. Eine gene=
relle
Senkung der Steuer bezeichnete der Vortragende als auch im
Intereſſe der Regierung liegend, doch ſeien Mittel für eine ins
Gewicht fallende Steuerſenkung, und nur eine ſolche könne der
Wirtſchaft wirkſam helfen, in abſehbarer Zeit nicht vorhanden.
Wenn die finanzielle Lage überhaupt eine Steuerſenkung geſtattet,
käme nach Anſicht des Vortragenden in erſter Linie die Hauszins=
ſteuer
in Frage, die Dr. Hedding als die beſtgehaßte und am erſten
abbaureife Steuer bezeichnete.
Miniſterialrat Dr. Frielinghaus, als Vertreter des
preußiſchen Miniſteriums für Wirtſchaft und Arbeit, erörterte kurz
Steuerfragen der Länder und Gemeinden. Er glaubt nicht, daß
man deren Steuern gegenwärtig durch einen Umbau des allge=
meinen
Steuerſyſtems ändern kann, gab jedoch der Hoffnung Aus=
druck
, daß eine Entlaſtung der Gemeinden eine Realſteuerſenkung
ermöglichen werde; dieſe Entlaſtung ſoll im Zuſammenhang mit
der allgemeinen Umſchuldungsaktion, für die Gemeinden wie bei
einer Neuregelung der Arbeitsloſenfürſorge angeſtrebt werden.

Die Landwirkſchafklichen Genoſſenſchafken im Auguft.
Nach der Statiſtik des Reichsverbandes der deutſchen landwirt=
ſchaftlichen
GenoſſenſchaftenRaiffeiſen waren am 1. September
1933 vorhanden: 19 463 Spar= und Darlehenskaſſen, 4096 Bezugs=
und Abſatzgenoſſenſchaften, 5326 Molkereigenoſſenſchaften, 535
Viehverwertungsgenoſſenſchaften, 503 Eierverwertungsgenoſſen=
ſchaften
, 319 Obſt= und Gemüſeverwertungs, 385 Winzer= 5675
Elektrizitäts=, 874 Dreſch=, 211 Maſchinen= 440 Waſſerleitungs=,
320 Weidegenoſſenſchaften und 2053 ſonſtige Genoſſenſchaften, zu=
ſammen
40 200 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften. Dazu kommen
noch 116 Zentralgenoſſenſchaften. Auch im Monat Auguſt hat die
effektive Beſtandsvermehrung in der Bewegung im landwirtſchaft=
lichen
Genoſſenſchaftsweſen angehalten. Insgeſamt hat ſich die
Geſamtziffer um 15 Genoſſenſchaften vergrößert, nachdem der Zu=
wachs
im Juli 21 Genoſſenſchaften betragen hatte. Die erneute
Steigerung iſt in der Hauptſache durch die Vermehrung in der
Gruppe Molkereigenoſſenſchaften bedingt. Neben 2 Auflöſungen
ſind hier 31 Neugründungen zu verzeichnen, von denen allerdings
der größte Teil Milchverwertungsgenoſſenſchaften darſtellt, die
im Zuſammenhange mit der auf Grund des Paragraphen 38 des
Reichsmilchgeſetzes im Gange befindlichen Neugeſtaltung des
Milchabſatzes gegründet worden ſind. Wenn man davon abſieht,
daß die Spar= und Darlehenskaſſen mit 17 effektiven Abgängen
wiederum Frückgängig ſind, ſo liegen weitere weſentliche Verände=
rungen
imn Beſtande der ſonſtigen Gruppen nicht vor, zumal auch
die Gründungstätigkeit in den Erntemonaten ſtets nur gering zu
ſein pflegt.
Die Produkkionstegelung in der Porzellaninduſtrie.
Die vom Verband deutſcher Porzellangeſchirrfabriken GmbH.
in Berlin vor längerer Zeit eingeleiteten Verhandlungen mit dem
Ziele einer Neuordnung des heimiſchen Geſchirrporzellanmarktes,
der ſeit Jahren unter der herrſchenden Ueberproduktion leidet.
ſind nach der Leipziger Herbſtmeſſe ein gutes Stück vorwärts ge=
kommen
. Nach Informationen des Fwd. haben bisher 85 Proz.
der Mitgliederproduktion und die Mehrheit der Außenſeiterwerke
ihre Bereitwilligkeit erklärt, ſich den Vorſchlägen des Verbandes
zu unterwerfen. Hinſichtlich der noch abſeits ſtehenden Mitglieds=
firmen
und wenigen Außenſeiter ſoll in Verhandlungen vor der
Kartelleinigungsſtelle des Reichsſtandes der Deutſchen Induſtrie
eine Verſtändigung verſucht werden. Der Produktionsregelungs=
vorſchlag
des Porzellangeſchirrverbandes beruht auf folgender
Baſis: Die Durchſchnittsjahreserzeugung aller in den Jahren 1927
bis 1932 arbeitenden Verbandswerke betrug 1 188 000 Kubikmeter
Glattbrand. Demgegenüber hat man den Jahresverbrauch der
deutſchen Bevölkerung auf 529 000 Kubikmeter errechnet. Auf dieſer
Baſis ergibt ſich die Notwendigkeit, die Erzeugung auf 44,5 Proz.
des Durchſchnittswertes der letzten ſechs Jahre zu droſſeln. Beacht=
lich
iſt, daß der im letzten Jahre noch arbeitende Ofenraum der
Verbandsfabriken 31 000 Kbm. umfaßte, während über 5000 Kbm.
bereits ſtillgelegt waren. Der Ofenraum der Außenſeiterwerke
dürfte etwa 4000 Kubikmeter erreichen.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darm=
ſtadt
. Neue Konkurſe: Offenbach a. M.: Frida Mößmer geb.
Fuchs. Af. 20. 9. Prft 19. 10 Beendete Konkurſe:
Bensheim: Fa. Moritz Strauß. Bingen: Severin Heidger Darm=
ſtadt
: Kfm. Leo Weglein in Fa. Wilhelm Lehrbach. Offenbach:
Fa. Friedrich Schoembs AG., Steindruckerei.
Preisindexziffer für Metall. Die Preisindexziffer für Metall
ſtellte ſich am 6. September 1933 auf 52,1 gegen 53,6 am 30. Aug.
(Durchſchnitt 190913 gleich 100), fiel alſo um 2,8 Proz. Für die
einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtand vom 6. September
folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 39,5 (am 30. Auguſt
41,4), Blei 51,6 (53,1), Zink 45,7 (46,7), Zinn 78,8 (80,4), Alu=
minium
111,1 (unv.), Nickel 101,5 (unv.), Antimon 59,8 (unv.).
Die Bleihüttenproduktion der Welt. Wie die Statiſtiſche Ab=
teilung
der Metallgeſellſchaft AG. Frankfurt a. M. mitteilt, iſt die
Bleihüttenproduktion der Welt im Juli 1933 auf 93 654 To. gegen=
über
94 879 To. im Juni 1933 bei einem Monatsdurchſchnitt von
96 148 im Jahre 1932 zurückgegangen. In Amerika iſt ein Rück=
gang
auf 37 400 (41 015 bzw. 43 816) To. zu verzeichnen. Auch in
Aſien beläuft ſich die Produktion rückläufig mit 7975 (8077 bzw.
7870) To. In Afrika iſt die Produktion mit 1600 (1646 bzw. 1174)
faſt gleichgeblieben. Eine kleine Steigerung erfuhr die Produk=
tion
Auſtraliens bei 19 800 (17 609 bzw. 15 358) To. Die Bleipro=
duktion
Europas zeigte faſt keine Veränderung. Sie betrug 26 878
(26 632 bzw. 27 930) To. Deutſchlands Produktion iſt im Juli 33
mit 9715 To, etwas erhöht gegen 8879 im Juni und einem Mo=
natsdurchſchnitt
1932 von 7935 To.
Produkkenmärkke.
Berliner Produktenbericht vom 8. September. Die Grund=
ſtimmung
am Produktenmarkte war auf der ganzen Linie heute
als feſt zu bezeichnen. Die Nachfrage hat ſich allgemein etwas
gebeſſert, namentlich die rheiniſchen Mühlen bekundeten für Wei=
zen
ſtärkeres Intereſſe. Da andererſeits ſich das Angebot keines=
wegs
verſtärkt hatte, ergaben ſich am Lieferungsmarkte für Wei=
zen
Preisbeſſerungen von 11,25 RM. Roggen blieb in den vor=
deren
Sichten unverändert und wurde ver Dezember um 1,75 RM.
höher Geld notiert. Für prompte Ware ſind die Forderungen
gleichfalls erhöht. Auch das Mehlgeſchäft hat ſich nunmehr, am
Platze günſtiger geſtaltet. Hafer und Gerſte tendieren gleichfalls
feſt, wobei beſonders Hafer gering angeboten und ſtärker gefragt
wird.

Zu Beginn des geſtrigen Berliner Börſenverkehrs brauch=
ten
die Banken, die bekanntlich das Beſtreben haben, einem wei=
teren
Abbröckeln der Börſe entgegenzuwirken, nur wenig in Aktion
zu treten. Seitens der in Liquidation befindlichen Berliner Bank=
firma
Curt Lehmann kam nur in geringem Umfange Ware her=
aus
, da wohl der größte Teil der Depots ſchon in der letzten Zeit
realiſiert ſein dürfte. Das Geſchäft war daher wieder äußerſt
klein, zumal die Unternehmungsluſt der Kundſchaft trotz günſtiger
Nachrichten aus der Induſtrie anhielt. Etwas ſtörend wirkten
vielleicht die geſtrige Abſchwächung in New York und eher rück=
gängige
Warenpreiſe. Im allgemeinen gingen die Abweichungen
der Anfangskurſe zu vorgeſtern mittag aber nicht über 0,5 Proz.
hinaus. Am Montanmarkt lagen lediglich Klöcknerwerke 1 Proz.
niedriger und von Braunkohlenwerten büßten Niederlauſitzer
Kohle 1½ Prozent ein. Recht uneinheitlich eröffneten Kaliaktien,
von denen Aſchersleben 1,5 Prozent gewannen, während Salzdet=
furth
um 1,25 Prozent zurückgingen. Ebenſo uneinheitlich lag der
Elektromarkt. Hier notierten Akkumulatoren 2 Prozent höher,
während Elektr. Lieferung und Licht u. Kraft bis zu 1,75 Prozent
zurückgingen. Von Nebenwerten büßten Vogel Telegraph 2,25,
Bemberg 1½ Prozent ein; andererſeits hatte kleine Nachfrage für
Engelhardt=Brauerei einen 2prozentigen Gewinn zur Folge.
Reichsbankanteile waren weiter angeboten und verloren 1,5 Pro=
zent
. Im Verlaufe erfuhren die Aktienkurſe bei zunehmender Zu=
rückhaltung
der Kuliſſe weitere kleine Rückgänge, zumal ein Ab=
gleiten
des Farbekurſes auf 113,25 verſtimmte. Feſtverzinsliche
Werte lagen ſehr ſtill.
Mit Ausnahme des neueſten Berichts des Inſtituts für Kon=
junkturforſchung
über die Zunahme des Arbeitseinkommens lagen
keine Anregungen vor, und da auch von der Kundſchaft nur ge=
ringfügige
Auſträge eingelaufen waren, eröffnete die Mittags=
börſe
in Frankfurt in ſehr ſtiller Haltung. Indeſſen war die
Stimmung nicht unfreundlich, und wenn auch die Kursgeſtaltung
bei Eröffnung keine einheitliche war, ſo war doch eine gewiſſe
Widerſtandskraft nicht zu verkennen. Gegenüber der Abendbörſe
hielten ſich die Veränderungen in engen Grenzen. JG. Farben er=
öffneten
0.5 Prozent niedriger, dagegen Metallgeſellſchaft 0,25
Prozent höher. Am Elektromarkt konnten ſich Akkumulatoren um
1,5 Prozent, Siemens um 1.25 und Schuckert um 0,5 Proz. befeſti=
gen
. AEG. und Lahmeyer waren unverändert. Von Montan=
papieren
eröffneten Gelſenkirchen 0,5 Proz. Mannesmann ½ Pro=
zent
freundlicher, wogegen Ilſe Genuß 0,5 Proz., Rheinſtahl ½
und Klöckner 1 Prozent nachließen. Sonſt kamen noch zur Erſt=
notiz
: Bemberg (min. 1,75 Proz.) Daimler und Nordd. Lloyd mit
je min 0,25 Proz., dagegen Conti Gummi (plus 1½ Proz.). Nach
den erſten Kurſen bröckelte das Niveau infolge der Geſchäftsſtille
meiſt leicht ab. Renten lagen ſehr ruhig. Deutſche Anleihen
und Reichsſchuldbuchforderungen waren etwa behauptet. Stahl=
vereinbonds
ließen 0,5 Proz, nach, während Reichsbahn=V.A. 0.25
Prozent anzogen. Im Verlaufe wurde die Tendenz ſchwach, da
in Spezialwerten aus Berlin Abgaben erfolgten. So verloren
JG. Farben 1.5 Proz., Reichsbank 2,25 Proz.. Deutſche Erdöl 1.
Stahlverein 1½ und Licht u Kraft 1.25 Prozent. Im übrigen
betrugen die Rückgänge von 0,5 bis 1 Prozent. Im weiteren Ver=
lauf
gaben Reichsbank weitere 2 Prozent, JG. Farben 1.25 Proz.,
Bekula 0,75 Proz., Rheinſtahl 1½ Prozent und Conti Gummi
ſogar 3,5 Prozent nach. Auch Siemens verloren 2 Prozent und
Licht u. Kraft erneut 1,75 Proz. Deutſche Anleihen gaben bis zu
3 Prozent, Reichsſchuldbuchforderungen 0,5 Prozent nach. Am
Pfandbriefmarkt lag erneut kleines Kundſchaftsangebot vor,
Die weitere Abnahme der Arbeitsloſen um 207 000 in der
zweiten Auguſthälfte fand an der Abendbörſe zwar Beach=
tung
, zu einer Belebung des Geſchäfts und zu einer Erholung des
Kursniveaus vermochte ſie aber nicht beizutragen. Die Kuliſſe
bekundet infolge des neuerlichen Rückganges der Kurſe ſtärkſte Zu=
rückhaltung
. In JG. Farben und einigen anderen Werten lag
eher noch kleines Angebot vor, ſodaß JG. Farben ½ Proz., Scheide=
anſtalt
0,5 Prozent, Deutſche Erdöl und Harpener je 1 Proz nach=
gaben
. Im großen und ganzen blieb das Schlußniveau von Berlin
jedoch gehalten. Der Rentenmarkt lag faſt geſchäftslos.

Einheikliche Führung der Nordamerika=
Zinie durch Loyo und Hapag.
Skraffere Rakionaliſierung des Amerikadienſtes
beider Reedereien.
Die Hamburg=Amerika=Linie und der Norddeutſche Lloyd
haben beſchloſſen, die gemeinſame Führung ihrer Nordamerika=
Dienſte in einer internen Organiſation zuſammenzufaſſen. Das
Gebiet erſtreckt ſich auf den Perſonen= und Frachtverkehr nach und
von Kanada und nach und von den Vereinigten Staagten, Oſtküſte
einſchließlich Golf. Es ſoll dadurch eine ſtraffere Rationaliſierung
der Amerikadienſte beider Reedereien hier und in den Vereinig=
ten
Staaten von Amerika erreicht werden. Für den Sitz der
Leitung iſt ein zweijähriger Wechſel zwiſchen Bremen und Ham=
burg
in Ausſicht genommen. Für die erſten zwei Jahre iſt der
Sitz in Bremen. Die Geſchäftsführung liegt in den Händen von
Heinz Schüngel als Direktor, dem Waldemar Kloſe in Bremen
als ſtellvertretender Direktor für den Perſonenverkehr und Fried=
rich
Leopthien in Hamburg als ſtellvertretender Direktor für den
Frachtverkehr beigeordnet iſt. Für die Vereinigten Staaten und
Kanada haben die Leitung für beide Reedereien Chriſtian Beck
für den Fracht= und Johann Schröder für den Perſonenverkehr.
Die organiſatoriſchen Maßnahmen werden unverzüglich einge=
leitet
.
Heinz Schüngel, der leitende Direktor des intern organiſier=
ten
Nordamerika= und Kanadadienſtes des Norddeutſchen Lloyd
und der Hamburg=Amerika=Linie wird in den nächſten Wochen
nach den Vereinigten Staaten von Amerika zurückkehren, um dort
zunächſt einmal die Geſchäfte der von ihm bisher geleiteten New
Yorker Generalvertretung des Norddeutſchen Lloyd zu übergeben.
Ferner wird Direktor Schüngel im beſonderen aber auch die
durch die Reorganiſation des deutſchen Nordamerika= und Kanada=
dienſtes
neugeſchaffene Lage prüfen und die erforderlichen Vor=
bereitungen
perſönlich treffen.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 8. Sept. ſtellten ſich für
je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer prompt eif Hampurg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 52,50 RM. Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Prerſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten, ſich für Originalhüttenaluminium 98= bis
99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM., desgl.
in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM. Reinnickel 98= bis
99proz., auf 330 RM. Antimon Regulus auf 3941 RM., Fein=
ſilber
(1 Kg.) fein auf 35.5038,50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 8. September ſtellten ſich
für Kupfer: September 43.50 (44.25), Oktober 43,75 (44.25).
November 44.25 (44,50). Dezember 44.50 (44,75), Januar 44.75
(45), Februar 45 (45.25), März 45.25 (45.50), April 45.50 (45.75),
Mai 45.75 (46), Juni 46 (46.25), Juli 46.25 (46.50), Auguſt 46.25
(46.75). Tendenz: kaum ſtetig. Für Blei: September 15.75
(16.50), Oktober 15.75 (16.25), November 16 (16.50) Dezember,
Januar 16 (16,75), Februar März 16.25 (17). April 16.50 (17.50),
Mai 16.50 (17.75), Juni 16.50 (18), Juli 16.75 (18) Auguſt 15
(18). Tendenz: luſtlos. Für Zink: September Oktober 2150
(22), November 21.75 (22.50) Dezember 22 (22.75). Januar. Fe=
bruar
22.25 (23) März 22.50 (23. 25), April. Mai 22,75 (23,50),
Juni 23 (24), Juli 23.25 (24), Auguſt 23,25 (24.25). Tendenz:
ruhig. (Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.)
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Generaldirektor des Rheiniſchen Braunkohlenſyndikates
Dr. jur. eh. Friedrich Kruſe iſt geſtern, 61 Jahre alt, an Herz=
ſchwäche
geſtorben.
In der Sitzung des internationalen Walzdrahtverbandes die
am 7. Sept. in Luxemburg ſtattgefunden hat wurde das Mengen=
programm
für das vierte Quartal 1933 auf 300 000 To. feſtgeſetzt.
Er iſt alſo in derſelben Höhe belaſſen worden wie für das dritte
Vierteljahr. Die Preiſe blieben unverändert.
Geſtern wurden in London zirka 800 000 Pfund Sterling Gold
zu einem Preiſe von 130 11 Schill, pro Unze fein, wie man glaubt,
nach dem Kontinent verkauft.

Berliner Kursbericht
vom 8. September 1933

Deviſenmarkt
vom 8. September 1933

Bert, bandels=Geſ,
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Re
50.
43.25
11.125
18.50
10.50
17.75
119.875
41.75
9.
56.
135.50
99.25

Deutſche Erdöl=
Elektr. Lieferung
F. 0. Farben
Gelſ. Beraw.
Geſ. f. elektr. Untern
Harpener Bergbat
Hoeſch Eiſen und 1
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſcherslebe
Klöcknerwerke
Kolsw. Chem. Fabr. 64.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel

M
70.
113.
47.
69.50
81.50
52.
56.
108.
51.
51.50
36.125
26.

Polhyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwertel
Weſteregeln Alkali 1
Agsb.. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
öirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Banderer=Werke

22.
45.50
145.
10.50
30.
106.75
50.
16.50
62.50
3.
13.625
60.50
39.50
80.50

Selſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Hslo.
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New Yorl.
Belgien
Italien
Paris

Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100Leva.
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Stg.
1 Pap. Peſol
Dollar .
100 Belga
100 Lire 2
100 Franes i

WGeld
5.349
9/47.95
112.42
3.027
169.08
es.,s8
59.19
66.28
13.24
0. 928
2.9f
56.49 *
22.10 2
16.425

Brief
5.e61
48.05
12.44
3.053
169.4:
66.72
*9.31
88.42
13.28
0.933
2.92
5o.81
22.14
16.465

Schweiz
Sponien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portuggl
Athen
Iſtambul
Kairp.
Kanada
Uruguah
Jöland.
Tallinn (Eſtl.)
Riga

D ſGe D 1o0 Franten 81.00 61.16 100 Peſetas ſ= 35.04 100 Gulden Yen 0.774 1 Milreis 0. 241 100 Dinar 5. 2951 100 Eseudos 12.71 100 Drachm. 2.393 t türt. 4 1.983 1 ägypt. * 13.69 t cangd. Doll. 2.777 1 Goldpeio 100 isl. Kr. 65 19.94 100 eſtil. Kr. 71.s 100 Lais 73.33

Brief
35.12
gi.57 81.73
.778
(.343
*.:05
12.73
2.397
1.se7
13.66
2.793
1.399 1.01
60.06
2g9
3.05

Zuriſtauter und Karionatoant Burmfragt, Wihute oir Sresdner Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 8. September 1933.

Reee
Gr. II p. 1934
1935
. 1936
19371
1938
Gruppe I
6% Dtſch. Reichsanl
6%
v. 27
5½% Intern.,v. 30
6% Baden. . v. 27
69 Bayern . b. 27
6% Heſſen... v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen.. v. 27
6% Thüringen v. 27
Dtſch. Anl. Auslo=
ungsſch
. 4½I, Ab=
löſungsanl
.. . .
Dtſche: Anl. Ablö,
ungsſch. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
...
6% Baden=Baden.
6%Berlin. ...v.24
6% Darmſtad : ...
6% Dresden, v. 26
6%0 Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
v. 26
88 Mginz
62 Mannheimv. 27
62 München v. 29
6% Wiesbaden v. 28
½ Hefi. Landesbl.
6% Goldoblig.
5½½ Heſſ. Landes=
Stp.=Bk.=Liauid.

98‟I,
91,
85
80),
771,
86.5
98.5
82:5
821,
83
85
101.5
83
73.25

76.75

6.825

67.25
53
50.25
63
68

62.n5
Arnt

3.% beſſ. Landes.,
Hyp.=Bk. Liqu.=
Kom. Obl. .. . . .
6% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% Golboblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſchldobl. R. 11
6% R. 12/
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ. - Anl.
*AuslSer 1
*AuslSerIf
Di. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp. Bi.
5½% Lig.=Pfbr.
16% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
635
Golboblig.
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% - Lig.=Pfbr.
16% Mein. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bi.
5½% Lig. Pfbr
6% Golboblig.
62 Südd. Bod=
Ered.=Bank. ...
5½% Lig. Pfbr
6% Württ. Shp.=B.)

80.5

Süs

81".
82

21s

78
81.25
62.75
78.5
82.5
80
82
84.5
83.75
81:.
84.25
70.5
25.5
83.25

6% Daimler=Benz.
6% Dt. Linol.Werle
183 Mainkrw. v. 26
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2. Inbeſt.
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4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½%
425
4% Türk. Admin.
47 1.Bagdad
4% Zollanl.
4½%ungarn 1913
4½% 1914
Goldr.
14%0
19101
4%
4½Budp. Stadtanl
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Aktien.
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69
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58),
55
104.25

10.5
2.75
5.25
2.9
S.25
3.85
3.85
4
32.5
34
69
27.75
17.5
87
44
19.5
41
100-.
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107
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193
56
51),
3.

6.5

185
72.75
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1a8
185
1149
88
76
130.5
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80.s
54
53.5
137
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40‟f.
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10-.
11.5
50

10.5

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Samstag, 9. September 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 250 Seite 13

11)
Copyright by Theodor Weicher, Leipzig
Es wurde auch hier ein freudiges Wiederſehen. Man nahm zurück. Mit den Gedanken an Wolf von Leheſten ſchlief ſie ein.
zum Abendeſſen Platz. Schalkhaft drohte der Onkel mit dem Am kommenden Morgen frühſtückte man gemeinſam, wobei
Finger: Hanna, Hanna, was wird deine Mutter über die Aus= Hanna äußerte, ſie wolle nachher zur Poſt gehen und ein Radio=
reißerin
ſagen, die nach Tokio geflohen iſt. Mädel, du biſt ein gramm an ihre Mutter via Deutſchland aufgeben.
ſchneidiger Kerl, und dein Herz hat dich den richtigen Weg ge=
wieſen
!
Später hieß es: Was ſagt denn Deutſchland zu dem Kriege liſcher Sprache angerufen und wandte ſich ihm zu.
und zur Seeſchlacht von Manila?
Ach, Onkel, Deutſchland und Vaters Verwandte ſtehen dem für Sie!"
Kriege gleichgültig gegenüber. Alle hoffen, daß ſie nicht in ihn
verwickelt werden.
Ja, ja, Deutſchland! Einſt hatte es die beſte Armee der den Blumen etwas für ihren Gürtel aus. Während der An=
Welt. Was haben Weltkrieg und Revolution aus ihm gemacht, preiſung ſeiner Ware ließ der Händler das Stichwort Morgan
der alte Schneid und Elan ſind verloren gegangen.
In der Unterhaltung entſtand eine Pauſe. Da fragte Hanna
rein unvermittelt und richtete dabei ihre Augen feſt auf den hier ſitzenden Blumenhändler ab. Wir ſind chriſtliche Chineſen
Onkel: Wie geht es meinem Bruder, ihr ſagt gar nichts über und Freunde Amerikas. Nachrichten von uns finden Sie in
ihn!
Blumen!
Der General Hayaſchi räuſperte ſich: Mein armes Mädel,
mit deinem Bruder iſt es eine unangenehme Geſchichte. Er ſoll ſie ſich eine Roſe ausgeſucht hatte. Ihr war aber unbehaglich
mit Amerika konſpiriert haben, wurde während der Schlacht vor zumute. Wäre das Verſprechen nicht geweſen und ihre Liebe zu
Manila verhaftet, konnte jedoch entfliehen, ſeitdem fehlt jede Leheſten.
Nachricht.
Hanna erſtaunte über die eigene Verſtellungskunſt: Was tär und Marine durchzog die Stadt. Ueberall prangten Schil=
foll
Horſt getan haben? Der Junge und ſpionieren? Einfach der mit einer aufpeitſchenden Kriegspropaganda. Ein Erwachen
abſurd, wo er ſich freiwillig dem Kaiſer zur Verfügung ſtellte! bis in die Tiefe hatte das Land der aufgehenden Sonne er=
Horſt ein Verräter? Nein, Onkel, das glaubſt du ja ſelbſt nicht! griffen.
Vor Entrüſtung war ſie aufgeſprungen und ſtand nun wie
drohend vor dem General: Onkel Toka, hältſt auch du Horſt Stolz erfüllte ihr Herz, daß ſie zu denen gehörte, die mitkämpfen
für einen Schuft?
Beruhige dich, liebes Kind! Hayaſchi haſchte nach ihren
Händen. Was ich glaube und denke, iſt nicht ausſchlaggebend.
Ich verneine die Beſchuldigung, die Vizeadmiral Saſano vorge=
bracht
hat. Irgend etwas ſpricht aber gegen Horſt. Glücklicher= blieb zunächſt noch einige Zeit unter Waſſer, um dann erſt
weiſe hat der Junge fliehen können. Wer weiß, wo er jetzt ſeinen Weg in Ueberwaſſerfahrt fortzuſetzen.
ſteckt. Wir haben an ihm einen unſerer befähigſten Flieger ver=
loren
.
Nach dem Abendeſſen plauderten die Damen noch zuſammen, Inſel in der Sigboye=Straße, zuſtrebte. Gegen Abend gewahrte
während der General zu arbeiten hatte. Hanna zog ſich früh der Ausguckpoſten ein von Norden in großer Eile herannahen=

(Nachdruck verboten.)

Unweit des Parkeinganges ſaß ein Blumenhändler, Hanna
hatte ſeiner nicht acht gegeben. Da hörte ſie ſich leiſe in eng=
Bitte, kaufen Sie ein paar Blumen, ich habe Nachrichten
Im erſten Augenblick glaubte Hanna an Verrat. Sie tat
demgemäß ſo, als ob ſie nichts gehört habe, und ſuchte ſich unter
fallen. Selbſt in Tokio waltet alſo die mächtige Hand Amerikas!
Alle Meldungen hieß es zu Hanna, geben Sie an die
Hanna belohnte den Mann mit einem Geldſtück, nachdem
Lebhafter als ſonſt ging der Verkehr auf den Straßen. Mili=
Da empfand Hanna ihre große Aufgabe bis zum Letzten.
konnten zur Erhaltung und zum Aufſtieg der weißen Raſſe.
Der fliegende Fiſch.
Das U=Boot, das Wolf von Leheſten aufgenommen hatte,
Stunden verrannen, das Schlachtfeld lag viele Seemeilen
nordwärts entfernt, als das U=Boot ſeinem Schlupfwinkel, einer

des Flugzeug. Kommandos zum Schnelltauchen ertönten, in
wenigen Minuten verſchwand das Boot. Das Horizontperiſkop
wurde vorſichtig ausgefahren. In ſeiner Himmelslinſe war nach
Ausſchaltung der Rundblicklinſe der fremde Apparat deutlich er=
kennbar
. Der Flieger, ein gelbes Flugzeug, hielt ſich niedrig. Es
war nur ein Führer zu erkennen. Vorſichtig blieb das U=Boot
außer Sicht, indem es die Himmelslinſe ausſchaltete und die
Nundblicklinſe öffnete. Mit unverminderter Schnelligkeit, jetzt
nur noch als Punkt erkennbar, jagte der Flieger weiter gen
Süden.
Auf dem U=Boot neue Kommandos, die Tanks wurden
ausgeblaſen. Der Rücken des Bootes hob ſich aus dem Waſſer
und das Turmluck öffnete ſich.
Im Kommandoturm ſtand der Kommandant mit ſeinem
Erſten Offizier und dem leitenden Ingenieur, während der Aus=
guck
erhöht Poſto faßte.
Fahrt vermehren! befahl der Kommandant. Wir wollen
noch vor Morgengrauen unſeren Stützpunkt erreichen, die Leute
brauchen Ruhe!
Ingenieur Schneider ging unter Deck. Das Boot verdoppelte
ſeine Geſchwindigkeit. Trotzdem war keine Bugwelle zu ſehen.
Wer trieb das Boot gleich einem Geſpenſt durch die See?
Der Kommandant, Graf Heimerfeld, entzündete ſich eine
Zigarette. Er wandte ſich an ſeinen Erſten Offizier, Kapitän=
leutnant
Hanſen: Wie geht es unſerem Patienten? Was ſagt
Dr. Hinrichſen?
Die Verwundung iſt nicht gerade ernſt, immerhin, man
kann nicht wiſſen
Haben Sie Papiere gefunden?
Jawohl, aber noch nicht geleſen!
Graf Heimerfeld nahm die Papiere entgegen, überflog ſie
und rief: Hanſen, wiſſen Sie wen wir gerettet und gefangen
haben?, Den alten Pour le mérite=Flieger Leheſten, den genialen
Erfinder
Alle Wetter!
Der Doktor darf nichts unverſucht laſſen! Leheſten, mein
alter Kriegskamerad, muß in Ordnung kommen! Solch ein Zu=
fall
und Schickſalswalten ..
Nacht ſenkte ſich über den in leiſer Dünung atmenden pazi=
fiſchen
Ozean. Kaum hörbar durchfurchte das U=Boot die
ſchwingenden Waſſermaſſen. Die Mannſchaften verließen das
Deck, um ihre Kojen aufzuſuchen. Ruhe überall; nur Kapitän=
leutnant
Hanſen blieb mit der Wache oben, und in den unteren
Räumen betreute das Maſchinenperſonal die Motoren.
Als die erſten Strahlen der Sonne das Meer vergoldeten,
meldete der Ausguck das Auftauchen der geſuchten Inſel. Die
neue Wach etrat zum Dienſt an. Graf Heimerfeld übernahm das
Kommando. Vorſichtig verlangſamte das U=Boot ſeine Fahrt.
Scharfe Augen ſuchten den Küſtenſaum ab, ob die Einfahrt auch
unbemerkt bliebe.
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ]

Seite 14 Nr. 250

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 9. September 1933

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Sonntag, den 10. September 1933
Rheinfahrt z Niederwald=Denkmal
Abfahrt 6.30 Uhr ab Hauptbahnhof,
Zuſammenk. am Bahnh. pktl. 6.10 Uhr.
Haſſia=Abzeichen iſt anzulegen.
Der Führer.

Naturpfad

(10966

Den beſten Zwetſchenkuchen und eine
Taſſe duftenden Bohnenkaffee genießt
man im
im berrlichen
Kühlen Grund Mühlihal
Gr. ſchatt. Garten. Gemütl. Räume.
Unvergleichl. Ausblick. Autobusverkehr.
Kaffee: Kanne 60 u. 40 H, Kuchen 20.O
Aufmerkſame und ſolide Bedienung.

GE

Heute
Samstag

Tanz

(911a
etzt. Autobus nach Darmstadt 1 Uhr

AArß, 500

Morgen Hachkirchweihe
lotat SEEHEIM
8595a
Waank

Tanz ab 4 Uhr.

Bückfahrt Autobus.

Der große Erfolg:
Altdeutſche
Trachtenſpiele

Von der Donau bis zum Rhein
Einzige Wiederholungen:
Morgen Sonntag 10. September,
nachm. 4 Uhr Volksvorſtellung
Preiſe 0.30080.
Abds. 8½ Uhr. Preiſe 0.401.25.
Karten: Verkehrsbüro, de Waal.

Wollen Sie sich gut
unterhalten 2

Dann ins

nst-Ludwigstraße
Brigitte Helm in
Hochneitsreise an Dritt.
Fahren Sie auch wit: Es
geht nach Capri, Sie werden
sich köetlich amüsieren über
Oskar Karlweis, Susi Lanner
Im reichen Beiprogramm:
Die Deulig. Tonwoche der Ufa

ſonntag Einlaß 1.39 Uhr
Jugend-Vorstellung
Kriminalreporter von
Gnicago mit Tom Mix

Eine der kultiviertesten Frauen beim deutschen Film
EIL DAGOVER
sowie einer der beliebtesten Darsteller
MANS STÜUE
und ein interessantes, konfliktreichee, nicht alltäg-
liches
Thema geben unserem heutigen Programm
eine besondere Note.

Nur noch keute u. morgen
Der erste deutsche S. A-Film

ANM

Jeder Deutsche muß den Film
gesehen haben. (V. 10956
Jugendliche zugelassen.
Anfangszeiten: 3.45, 6.00 u. 8.20 Uhr.

GaststaneForsttädsEinsener
Fernruf 44
Morgen Sonntag, den bekannt auserwählten
Mittagstisch, u. a. Wild und Geflügel
Spezial. Abendplatten, gut gekühlte Getränke
Kaffee, Obstkuchen
M. Schnellbacher.

Inhaber:
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O Pensionspreis 5.80 14 Mahlzeiten), Wochenende.

4i0 Dagoler?
Nans Stulwen

RLGIE: WILLY REIBERK
Das Sichfinden zweier Menschen, denen das gemein-
same
Erlebnis inerhabener Bergwelt zum Schicksal wird
Einen herrlichen Kintergrund bilden die bayrlschen
Berge!
Bei Berchteegaden war es,
wo im Schein lohender Feuer die Kameras ausge-
lassenes
Volkstreiben der Johannisnacht einfingen.
Wochenlang arbeitete man im Hochgebirge an
Schauplätzen von bildhaft größtem Reiz.

Im tönenden Beiprogramm:
Seifenblagen.
In Vorderindien.
Die neueste Ufa-Tonwoche.

Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr

AlllfF.4
Bekanntmachung
Die für Sonntag,
den 10. Sept., an=
geſetzte
Wanderung
fällt mit Rückſicht
auf die am 17. Sep=
temb
. ſtattfindende
Sternwanderung n.
Frankfurt/M. aus.
Wir werden uns
vollzählig an dieſer
Sternwanderung
beteiligen und ſo
eine Ehrenpflicht
als deutſche Wan=
derer
erfüllen und
auf dieſe Weiſe da=
zu
beitragen, daß
dieſe Kundgebung
eine machtvolle wd
Näh. erfolgt durck
Aushang am Ver=
kehrsbüro
. (10964
Dauven,
Führer d. Wander=
klubs
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Dynamolampe.
4 Volt, vierpolig,
und vor allem:
Anker auf Kugel=
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Ein Jeder beſuche den

Tag des Pferdes!
Sonntag, 10. September, nachmittags 2 Uhr, Polizei=
Reitplatz hinter der Feſthalle. Zugänge von der Rhein=
ſtraße
und Holzhofallee (Kaſerne). Kaſſenöffnung 1 Uhr
Geſpannparade• Große SA Reiterparade . Jagdſpringen
Dreſſur• Fahrkonkurrenzen •Gr. Schaunummern Polizeikapelle
Kleinſte Eintrittspreiſe
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Sportplatz-Restaurant und Café oh. M.Amon
Jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag Abend
Konzert und Tanz. Neue Tanzkapelle
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An einem Schülerkursus können noch Schülerinnen und Schüler aus höheren
Schulen teilnehmen.

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43, part.

Lebensmitkelvergebung
Die Lieferung von Lebensmitteln für
das Stadtkrankenhaus und die dem
ſtädtiſchen Wohlfahrts= und Jugendamt
unterſtehenden Anſtalten, für die Zeit
vom 1. Oktober 1933 bis 31. März 1934
ſoll im Wege der Verdingung vergeben
werden. Die Art und Mengen der ein=
zelnen
Nahrungsmittel und Bedarfs=
gegenſtände
(Kolonialwaren, Konſer=
ven
, Fleiſch= und Wurſtwaren Brot und
Backwaren, Butter und Eier) ſind aus
dem bei den genannten Dienſtſtellen
rhältlichen Angebotsformular erſicht=
lich
. Dort ſind auch die bei der Ange=
botsabgabe
anzuerkennenden Lieferungs=
bedingungen
einzuſehen. Die Angebote,
getrennt von den Muſtern, ſind bis zum
18. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, in
verſchloſſenem Briefumſchlag und mit
entſprechender Aufſchrift verſehen. bei
dem Stadtkrankenhaus bezw. Wohl=
fahrts
= und Jugendamt einzureichen.
Darmſtadt, den 7. September 1933.
Bürgermeiſterei. (10961

Fußball=und Handball=
Ausrüſtungen
Reiche Auswahl
bei Oport=Joſt
Mackenſenſtraße 16 (10986) Telefon 1938

Das an den Provinzialſtraßen ſich er=
gebende
Obſt ſoll an folgenden Tagen an
Ort und Stelle meiſtbietend gegen Bar=
zahlung
verſteigert werden.
Montag, den 11. September 1933, vorm.
7 Uhr am Beſſunger Forſthaus begin=
nend
, Straße DarmſtadtRoßdorf, an=
ſchließend
Roßdorf Ober=Ramſtadt,
anſchließend Ober=Ramſtadt Tannen=
baum
ZeilhardDilshofen.
An demſelben Tage vorm. 8 Uhr bei God=
delau
beginnend Straße Goddelau
Stockſtadt, anſchließend Straße Stock=
ſtadt
=Biebesheim-Gernsheim=Klein=
Rohrheim.
An demſelben Tage vorm. 9½ Uhr ober=
halb
Brensbach beginnend bis Ober=
Gersprenz.
An demſelben Tage nachm. 2½ Uhr Straße
Gernsheim-Hähnlein bis zum Wald
beginnend bei Gernsheim.
Dienstag, den 12. September 1933, vorm.
7 Uhr bei Gundernhauſen beginnend,
Straße GundernhauſenRoßdorf, an=
ſchließend
Roßdorf Spachbrücken
Reinheim.
An demſelben Tage vorm. 8 Uhr Straße
GoddelauPhilipps=Hoſpital und Ho=
ſpital
Stockſtadt.
An demſelben Tage nachm. 2 Uhr Straße
StockſtadtHahn, anſchließend Straße
nach Crumſtadt, anſchließend Straße
CrumſtadtEſchollbrückenHahn.
Mittwoch, den 13. September 1933. vorm.
7 Uhr bei Reinheim beginnend, Straße
ReinheimUeberau, anſchließend Rein=
heim
Lengfeld.
An demſelben Tage vorm. 8½ Uhr Straße
Griesheim Pfungſtadt Bickenbach,
beginnend bei Griesheim.
An demſelben Tage nachm. 1 Uhr Straße
HahnGeinsheim, heginnend bei Hahn.
Donnerstag, den 14. September 1933, vorm.
7 Uhr bei Reinheim beginnend, Straße
Reinheim-Hahn bis zum Wald, an=
ſchließend
Rohrbach RodauAsbach=
Ernſthofen.
An demſelben Tage vorm. 8 Uhr Straße
Jugenheim BalkhauſenWurzelbach,
auſchließendWurzelbach=Ober=Beerbach
beginnend bei Wurzelbach, anſchließend
Straße Ober=BeerbachSeeheim, be=
ginnend
bei Ober=Beerbach.
Freitag, 15. September 1933, nachm. 2 Uhr
Straße EmmelinenhütteNieder= Ram=
ſtadt
Waſchenbach, beginnend am
Forſthaus Emmelinenhütte, anſchlie=
ßend
Straße Papiermühle Nieder=
Ramſtadt, beginnend. bei der Papier=
mühle
.
Samstag, den 16. September 1933, vorm.
8 Uhr Straße Nieder=RamſtadtOber=
Ramſtadt, beginnend bei Rieder= Ram=
ſtadt
.
Montag, den 18. September 1933, vorm.
8 Uhr Straße Ober=RamſtadtHahn
bis zum Wald, beginnend bei Ober=
Ramſtadt, anſchließend. Straße Ober=
Ramſtdt Nieder=Modau, beginnend
am Rondell.
An demſelben Tage nachm. 2 Uhr Straße
Nieder=ModauOber=Modau Ernſt=
hofen
, beginnend bei Nieder=Modau,
anſchließend Nieder=ModauNeutſch
Frankenhauſen, beginnend bei Nieder=
Modau.
Dienstag, den 19. September 1933, vorm.
8 Uhr Straße Kühler GrundNieder=
Beerbach-Kreisgrenze, beginnend am
Kühlen Grund.
Mittwoch, den 20. September 1933, vorm.
9 Uhr Straße DarmſtadtKranichſtein,
beginnend an der Ziegelhütte bei km 2,8.
An demſelben Tage vorm. 11 Uhr Straße
Arheilgen-Bayerseich, beginnend am
Orisausgang Arheilgen, anſchließend
Abzweig Wixhauſeu (Falltorchauſſee).
Darmſtadt, den 8. September 1933,
Provinziadirektion Starkenburg.
Tiefbau.
(10980