Einzelnummer 10 Pfennige
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Art A
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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bis 30 Sept. 2.— Reichsmact und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 250
Samstag, den 9. September 1933. 196. Jahrgang
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treibung ſällt ſeder Rabatt weg. Bankkonto Deutſche
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Fattteicf did Mafrabraſten.
Franzöſiſche Verſuche zur Bildung einer Einheitsfronk für Rüſlungskonkrolle.
Vorbereikungen für die Genfer Nichk=Abrüſtungskonferenz.
Die Pariſer Diplomakie am Werk.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 8. September.
Durch das Ableben des Miniſters der
Kriegs=
marine, Leygues, iſt das Gleichgewicht des
Kabi=
netts Daladier in Frage geſtellt. In den
Regierungs=
kreiſen ſcheint man zwar vor einer weitgehenden Neugeſtaltung
des Kabinetts zurückzuſchrecken, dennoch iſt es fraglich, ob man ſie
wird vermeiden können. Bis zum Zuſammentritt der Kammer iſt
es möglich, ſich auf nur proviſoriſche Löſungen zu beſchränken,
dann wird ſich aber entſcheiden, ob nicht eine radikale
Umgeſtal=
tung der Regierung Daladier notwendig ſein wird. Die Frage
iſt nur, wie weit ein ſolches Beginnen führen würde, denn die
innenpolitiſche Lage iſt äußerſt kompliziert.
Man legt hier dem Pariſer Beſuch des engliſchen
Staats=
ſekretärs für Auswärtige Angelegenheiten, Eden, der auf ſeiner
Reiſe nach Genf hier mehrere Tage verweilt, eine beſondere
Be=
deutung bei. Seine Pariſer Verhandlungen ſollen — wie es hier
verlautet — das Zuſammenwirken Englands und Frankreichs in
der Abrüſtungsfrage vorbereiten. Parallel mit ihnen gehen die
Verhandlungen zwiſchen Norman Davis und Sir John Simon
in London. Es wird hier betont, daß das
franzö=
ſiſche Kontrollprojekt die Grundlage der
Ab=
rüſtungsverhandlungen in Genf ſein wird.
Es iſt zu empfehlen, die franzöſiſchen Meldungen über die
Vorbereitung der Genfer Verhandlungen ſehr vorſichtig zu
prü=
fen. Und dieſe Vorſicht iſt gleicherweiſe bei Beurteilung der
Be=
deutung der Pariſer Reiſe Edens anzuwenden. Wie noch vor jeder
Konferenz in Genf wird auch diesmal die Auffaſſung verbreitet,
daß es ſich um die Vorbereitung einer gemeinſamen engliſch=
fran=
zöſiſchen Front handelt. Bis jetzt erwies ſich noch immer, daß es
ſich dabei um ein Manöver handelte.
Es iſt Tatſache, daß Frankreich ſeine ganze diplomatiſche
Ak=
tivität um die Abrüſtungsfrage zuletzt in London konzentrierte.
Auf der Abrüſtungskonferenz iſt mit einer beſonders aktiven
fran=
zöſiſchen Aktion zu rechnen, da man mehr als je alles unternehmen
will, um nicht abrüſten zu müſſen. Es iſt möglich, daß das Beſtehen
auf unerfüllbare Kontrollforderungen der Weg dazu iſt.
Man macht viel Aufhebens davon, daß in England der
Kon=
trollgedanke weniger unvolkstümlich ſein ſoll als früher. Wieweit
das zutrifft, iſt von hier aus nicht feſtzuſtellen. Immerhin ſteht
aber feſt, daß die engliſche Abrüſtungspolitik in ihrem Weſen
keine Aenderung erfuhr und England heute weniger geneigt iſt
als je, weitere Verantwortungen in Europa auf ſich zu nehmen.
Die franzöſiſche Diplomatie verſucht aber, jetzt wie früher, dieſe
Klippe zu umſchiffen.
Große Geheimniskuerei
bei den franzöſiſchen Manövern.
EP. Paris, 8. September.
Die franzöſiſchen Herbſtmanöver, die gegenwärtig in der
Champagne ſtattfinden, und in deren Verlauf einige neue
fran=
ziſiſche Tanks und Maſchinengewehr=Panzerwagen ſowie neue
Geſchütze ausprobiert werden, ſind noch nie in ſolch
geheimnis=
voller Weiſe abgehalten worden wie gerade in dieſem Jahr.
Nicht nur das Publikum, ſondern auch die franzöſiſchen
Journa=
liſten werden in reſpektabler Entfernung gehalten. Vor allem
die „motoriſierten Einheiten” werden ſorgfältig vor den Augen
„Unbefugter” behütet — Der „Temps” ſchreibt dieſe
Geheim=
nistuerei ſei vollkommen am Platz, denn man könne nicht genug
Maßnahmen treffen, damit die franzöſiſche Armee ſolange wie
nur möglich die „mechaniſche Ueberlegenheit” behalte, die ſie
gegenwärtig über die ausländiſchen Heere habe . . .!
Daß die franzöſiſche Heeresleitung die Preſſevertreter von
den eigentlichen Uebungen ausgeſchloſſen hat, iſt nicht weiter
überraſchend. Sie hatte aber die Militärattachés der
auslän=
diſchen Miſſionen eingeladen, an den Manövern teilzunehmen.
Im letzten Augenblick allerdings wurden die Attachés von dem
eigentlichen Uebungsfelde ferngehalten. Die Franzoſen fürchten
alſo, daß den geſchulten Augen der Sachverſtändigen wichtige
oder neue militäriſche Maſchinen und Praktiken nicht verborgen
bleiben würden.
Dalgdiers Sonderwünſche für die
Befeſtigungs=
anlagen an der Oſtgrenze.
TU. Paris, 8. September.
Ein Berichterſtatter der „Ere Novelle”, der den franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten auf ſeiner Beſuchsreiſe zu den franzöſiſchen
Be=
feſtigungsanlagen an der franzöſiſchen Oſtgrenze begleitete erklärt
heute, der erſte Teil des Organiſationswerkes an der Oſtgrenze
ſtehe kurz vor der Beendigung. Die Betonarbeiten würden nur
noch kurze Zeit in Anſperuch nehmen, und es werde ſich dann
darum handeln, eine ſehr viel „delikatere Aufgabe” zu erfüllen,
nämlich die Ausrüſtung dieſer Befeſtigungen mit Geſchützen.
Dala=
dier habe bereits diesbezügliche Entſcheidungen getroffen. Er
wünſche, daß in kürzeſter Friſt die Befeſtigungsanlagen mit einer
großen Anzahl automatiſcher Geſchütze verſehen würden, deren
Ge=
ſchoſſe geeignet ſeien, die Panzerplatten der neueſten Tanks zu
durchbohren. Der Miniſterpräſident habe außerdem den Wunſch
ge=
äußert, das Gelände, das ſich vor den Befeſtigungsanlagen
be=
findet, dahin abzuändern, daß dem freien Ausblick keine
Hinder=
niſſe im Wege ſtehen. Er wünſche ferner die Errichtung feſter
Hinderniſſe vor den Befeſtigungsanlagen, um gegen alle
Ueber=
raſchungen geſchützt zu ſein.
Herbſtmanövern.
Von du
Eine Abteilung leichter Tanks beim Vorrücken.
In der Champagne haben die Herbſtmanöver der franzöſiſchen
Armee begonnen, bei denen vor allem bemerkenswerte Fortſchritte
in der Motoriſierung und Tarnung der Truppengattungen zu
ver=
zeichnen ſind. Auf dem ganzen Manövergelände iſt kaum ein
Pferd zu ſehen, und ſogar die Infanterie iſt ſo gut geſichert, daß
unerfahrene Zuſchauer überhaupt nicht merken, daß ſie ſich mitten
im Kriegsgelände befinden.
Die franzöſiſchen Kolonialſorgen.
In den letzten Tagen fanden im Außenminiſterium zwiſchen
Außenminiſter Paul=Boncour und den franzöſiſchen Reſidenten
in Nordafrika und Syrien eingehende Beſprechungen ſtatt, die
ſich angeſichts der immer ſtärker werdenden Sturmzeichen in den
afrikaniſchen Kolonien als notwendig erwieſen. Paul=Boncour
gab dem neuen Generalreſidenten von Marokko, Ponſet, ſowie
dem neuen franzöſiſchen Statthalter in Syrien, de Martel, vor
deren Abreiſe in ihre neuen Amtsgebiete genaue Inſtruktionen.
Im Verlauf der Beſprechungen kam zum Ausdruck, daß man
mit Sorge in Paris die Entwicklung der Lage in den
nord=
afrikaniſchen Beſitzungen verfolge.
Auffallend im Zuſammenhang mit dieſen Beſprechungen iſt,
daß heute früh die Blätter melden, der hohe Atlas ſei nunmehr
„endgültig befriedet”, nachdem die letzten Aufſtändiſchen ſich
unterworfen hätten.
König Feiſal von Jrak †.
Bern, 8. September.
König Feiſal von Irak iſt in der vergangenen Nacht im
Hotel Bellevue in Bern unerwartet einem Herzſchlag erlegen.
König Feifal weilte ſchon vor einiger Zeit zur Erholung in der
Schweiz, mußte dann aus politiſchen Gründen abreiſen und war
erſt vor zwei Tagen wieder in Bern eingetroffen.
Der Reichspräſident hat anläßlich des Ablebens des
Hönigs des Iraks an deſſen Sohn ein in herzlichen Worten
gehaltenes Beileidstelegramm gerichtet.
* Arbeitsbeſchaffung
durch Umbauken und Hausreparakuren.
Die Lage der Bauwirtſchaft wird gegenwärtig
entſchei=
dend durch die Arbeitsbeſchaffung beſtimmt. Dies gilt nicht nur
für den Tiefbau, der wegen ſeiner hohen Arbeitsintenſität und
der Möglichkeit, auch berufsfremde Arbeitskräfte aufzunehmen,
ſich als Anſatzpunkt ſtaatlicher Arbeitsbeſchaffungspolitik
beſon=
ders eignet. Es trifft auch, allerdings in geringerem Maße, für
den Hochbau bzw. den Wohnungsbau zu. Die Reichsregierung hat
vom erſten Augenblick an erkannt, daß die Maßnahmen, die auf
dem Gebiete des Wohnungsbaues, zu dem auch Umbauten und
Hausreparaturen zu rechnen ſind, ergriffen werden, von beſonders
tiefgehender Wirkung in Richtung einer Ankurbelung der
Ge=
ſamtkonjunktur ſind. Auf der Leipziger Meſſe hat der
Staatsſekre=
tär im Reichswirtſchaftsminiſterium, Gottfried Feder, die
Stel=
lung der Gebäudewirtſchaft als Schlüſſelwirtſchaft hervorgehoben
und ſich mit beſonderem Nachdruck für die Wiederherſtellung des
alten Hausbeſitzes eingeſetzt, weil gerade vom Hausbeſitz aus der
Strom der Arbeitsbeſchaffung in ſo vielfältig veräſtelte Kanäle
geleitet werden kann wie kaum von einem anderen Gebiete der
Wirtſchaft aus. Vor dem Kriege hat der Hausbeſitz alljährlich
Aufträge im Werte von rund 1,2 Milliarden RM. vergeben; in
den letzten Jahren ſind nur noch Bruchteile dieſer Summe
ver=
wandt worden. Immerhin beträgt nach einer Zuſammenſtellung
des Zentralverbandes der Deutſchen Hausbeſitzer die von dem
Hausbeſitz zur Inſtandſetzung von Altbauten ſeit vorigem
Sep=
tember aufgewendete Summe etwa 750 Mill. RM.
Die Höhe des Kapitalzinſes hat bisher eine ſelbſttätige
Be=
lebung im Wohnungsbau und in der gewerblichen Bautätigkeit
verhindert. Wenn trotzdem Umſätze und Beſchäftigung in vielen
vom Wohnungsbau abhängigen Gewerben geſtiegen ſind, ſo war
das nur möglich, weil durch ſtaatliche Maßnahmen auch dem
Hoch=
bau Arbeit zugeführt wird. Dabei hat die Förderung der
Repa=
raturen und Umbauten einen ausſchlaggebenden Einfluß. Aber
auch der Wohnungsneubau wird durch eine Reihe von
Maßnah=
men wie Bereitſtellung niedrig verzinslicher Baudarlehen (als
Erſatz der zweiten Hypothek) für den Bau von Eigenheimen,
Her=
gabe von Reichsmitteln zur Schaffung von Stadtrandſiedlungen,
ſchließlich durch die geplante Kredithilfe für die Bauſparkaſſen,
um eine beſchleunigte Ausſchüttung von Bauſparſummen zu
er=
möglichen, unterſtützt. Dieſe Maßnahmen würden für ſich allein
bei weitem nicht ausreichen, die Beſchäftigung des Baugewerbes,
insbeſondere des Bauhandwerks, ſo ſtark ſteigen zu laſſen, wie das
in den letzten Monaten der Fall war. Entſcheidend waren und
ſind vielmehr die Maßnahmen, die den Umbau von Wohnungen
und gewerblichen Räumen und die Inſtandſetzung der
Wohn=
gebäude erleichtern.
Das Problem des Umbaues von Wohnungen wurde akut, als
mit der fortſchreitenden Einkommensſchrumpfung in den Jahren
1931 und 1932 eine ſtarke Abwanderung aus den Groß= und
Alt=
bauwohnungen, aber auch aus den teuren Neubau=
Luxuswohnun=
gen einſetzte. Die Zahl der leerſtehenden Wohnungen nahm
ſtän=
dig zu. Es war von vornherein klar, daß ein erheblicher Teil
der ſo leer werdenden Wohnungen auch in Zukunft nicht mehr
rentabel vermietet werden kann, da ſich die Wohngepflogenheiten
geändert haben. Im Jahre 1932 ſetzte daher eine ſtarke
Umbau=
tätigkeit ein; im ganzen Reiche wurden nach den Berechnungen
des Inſtituts für Konjunkturforſchung dem Wohnungsmarkt rund
28 000 Wohnungen durch Umbau zugeführt, d. ſ. rund 37 Prozent
mehr als im Jahre 1931 und mehr als in irgendeinem Jahre ſeit
der Währungsſtabiliſierung. Der Anteil der Umbauwohnungen
am geſamten Wohnungszugang im Reiche ſtieg von 7 Prozent in
den Jahren 1928 bis 1930 auf rund 18 Prozent im Jahre 1932.
Vor allem in den Großſtädten ſetzte ſich dieſe Entwicklung durch.
Als im Herbſt 1932 das Reich begann, den Umbau durch
ver=
lorene Zuſchüſſe in Höhe von 50 Prozent der Koſten zu
unter=
ſtützen, hat die Umbautätigkeit mehr und mehr zugenommen. Im
zweiten Vierteljahr 1932 wurden nach den Angaben des Intituts
in den Groß= und Mittelſtädten zuſammen mehr als 8000 Umbau=
Wohnungen fertiggeſtellt, d. h. mehr als das Doppelte der gleichen
Vorjahreszeit und rund das Siebenfache des zweiten
Viertel=
jahres 1931. Dabei wurden nicht nur große Wohnungen geteilt,
vielmehr hat auch der Umbau von gewerblichen Räumen zu
Woh=
nungen zugenommen, ſo erreichte im zweiten Vierteljahr 1933 der
Umbau gewerblicher Räume rund das Doppelte des
Vorjahres=
umfanges. In den kleineren Städten und auf dem Lande hat der
Wohnungsumbau naturgemäß weniger ſtark zugenommen als in
den Groß= und Mittelſtädten.
Die Umbauwohnungen haben für den Wohnungsmarkt der
Großſtädte eine ausſchlaggebende Bedeutung gewonnen. Das
Wohnungsangebot aus Neubauten iſt ſtark zurückgetreten. Im
bis=
herigen Verlauf des Jahres 1933 waren faſt die Hälfte der dem
großſtädtiſchen Wohnungsmarkt zugegangenen Wohnungen
Umbau=
wohnungen. Eine Aufgliederung nach Wohnungsgrößen
vermit=
telt intereſſante Aufſchlüſſe über den Charakter der
Umbautätig=
kei; der überwiegende Teil, und zwar 60 und 75 Prozent, der
zu Umbauten herangezogenen Wohnungen entfällt auf
Großwoh=
nungen mit 7 und mehr Wohnräumen, ſeit Ende 1932 werden
aber neben den Großwohnungen auch die Mittelwohnungen mit
4 bis 6 Wohnräumen in ſteigendem Maße umgebaut. Der
außer=
gewöhnliche Umfang der Umbautätigkeit, vor allem der
Woh=
nungsteilungen, hat bereits jetzt eine fühlbare Entſpannung am
Markt der Großwohnungen ausgelöſt. Dieſe
Entſpannungstenden=
zen dürften ſich noch weiter verſtärken, da die im
Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramm vom Juni d. J. vorgeſehenen weiteren Mittel
für Wohnungsumbauten bisher zum größten Teil noch nicht
aus=
geſchüttet ſind, ſo daß mit einem weiteren Anhalten der
Umbau=
tätigkeit gerechnet werden kann.
Im Rahmen der Arbeitsbeſchaffung für den Hoch= bzw.
Woh=
nungsbau ſpielt die Hausinſtandſetzung eine beſondere Rolle. In
den vergangenen Jahren mußte der Hausbeſitz wegen der
Zwangs=
bewirtſchaftung ſowie beſonders wegen der wachſenden
Spannun=
gen am Wohnungsmarkt einen großen Teil der Reparaturen
unterlaſſen. Die Reichsmittel, die ſeit Herbſt 1932 in Höhe von
20 Prozent der Reparaturkoſten als verlorene Zuſchüſſe gewährt
werden, haben bereits gegenwärtig zur Nachholung eines Teiles
der unterlaſſenen Reparaturen geführt. Dieſe Arbeiten kommen
ebenſo wie die Umbauten dem Bauhandwerk zugute und dadurch
indirekt der Induſtrie, vor allem dem Maurer= und Zimmerhand=
Seite 2 — Nr. 250
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. September 1933
werk ſowie dem Maler=, Dachdecker= und Inſtallations=Gewerbe.
Die Umſätze der baumarktabhängigen Handwerkszweige haben
ſich beträchtlich erhöht. Die 100 Mill. Reichsmittel, die ſeit Herbſt
v. J. zur Förderung der Wohnungsumbauten und
Hausrepara=
turen zur Verfügung geſtellt worden ſind, dürften zum größten
Teile bereits verbraucht ſein. Jedoch ſind durch das
Arbeitsbe=
ſchaffungsprogramm vom Juni 1933 weitere 100 Millionen für
den gleichen Zweck bereitgeſtellt, von denen zunächſt 50 Millionen
RM. ausgeſchüttet werden. Bisher dürften nach Schätzung des
Inſtituts für Konjunkturforſchung dem Bauhandwerk für
Um=
bauten und Reparaturen auf Grund der Zuſchüſſe mehr als 350
Mill. RM. Aufträge erteilt worden ſein; das Juli=Programm
wird etwa die gleiche Auftragsſumme ermöglichen. Insgeſamt
ergibt ſich alſo aus den bisherigen Maßnahmen zur Erhaltung
und Verwertung des vorhandenen Wohnraumes eine
Auftrags=
ſumme für das Bauhandwerk von rund ¼ Milliarden RM. Eine
Vorſtellung davon, was dies für das Bauhandwerk bedeutet,
ver=
mittelt eine Gegenüberſtellung mit den geſamten Umſätzen des
Bauhandwerks: Die Umſätze des Bauhandwerks einſchtießlich der
Baunebengewerbe betrugen im Jahre 1932 etwa 1,4 Milliarden
RM. Die zuſätzlichen Arbeitsbeſchaffungsaufträge machen alſo
rund die Hälfte der im Jahre 1932 getätigten Umſätze des
Bau=
handwerks aus. Die baumarktabhängigen Handwerkszweige
kön=
nen mit einem weiteren Anſtieg der Aufträge rechnen. Dies folgt
nicht nur daraus, daß der größte Teil der Mittel aus dem Juni=
Programm für Hausinſtandſetzung und Wohnungsteilung noch
nicht verwendet iſt. In dem gleichen Programm ſind nämlich
wei=
tere 200 Mill. RM. für Inſtandſetzungs= und Ergänzungs=Arbeiten
an öffentlichen Gebäuden vorgeſehen, für deren Ausführung
vor=
wiegend das Bauhandwerk in Frage kommt. Schließlich darf nicht
überſehen werden, daß die Steuervergünſtigungen, die für
In=
ſtandſetzungs= und Ergänzungs=Arbeiten an Betriebsgebäuden
gewährt werden, ebenfalls dazu führen, wenigſtens in gewiſſem
Umfange bisher aufgehobene Reparaturen an Fabrikgebäuden
uſw. nunmehr durchzuführen.
Neben dieſem iſt die Entlaſtung des alten Hausbeſitzes von
ausſchlaggebender Bedeutung, da, wie eingangs geſagt, alle für
ihn ergriffenen Entlaſtungsmaßnahmen ſich in einer zuſätzlichen
Arbeitsbeſchaffung auswirken können. Dieſe Entlaſtung muß von
drei Seiten ausgehen, nämlich von der Seite der Zinſen, der
Steuern und der wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Je mehr ſich die
Konjunktur beſſert, um ſo mehr wird es möglich ſein, finanzielle
Entlaſtungsmaßnahmen für den Hausbeſitz durchzuführen, bei
denen allerdings die Gewähr geſchaffen werden muß, daß die auf
dieſe Weiſe für den Hausbeſitz frei werdenden Mittel im Sinne
zuſätzlicher Arbeitsbeſchaffung Verwendung finden. E. B.
Vom Tage.
Reichsminiſter Dr. Goebbels hält Mittwoch,
den 13. September, zwiſchen 20.00 und 20.30 Uhr einen
Rundfunk=
vortrag über das Thema: „Sozialismus der Tat im
Kampf gegen die Not des kommenden Winters”.
Wie verlautet, hat der Kardinalausſchuß für die
Kalender=
reform im Prinzip der Feſtlegung des Oſterfeſtes zugeſtimmt.
Nach der Zuſtimmung der Evangeliſchen Kirche dürfte damit zu
rechnen ſein, daß in abſehbarer Zeit das Oſterfeſt unwandelbar
feſtgelegt wird.
Vor zwei Wochen wurde aus einem Nebenfluß der Weichſel
bei Warſchau eine Leiche geborgen, deren Identität nicht gleich
feſtgeſtellt werden konnte. Nun ſtellt es ſich heraus, daß es ſich
um einen führenden deutſchen Kommuniſten handelt, der vor
kur=
zem illegal nach Polen kam und größere Geldſummen, wie
ver=
mutet wird, einen Teil der kommuniſtiſchen Parteikaſſe, bei ſich
hatte. Man nimmt an, daß es ſich um einen Raubmord handelt.
Der Name des Ermordeten wird noch geheim gehalten.
Am Montag wird der ſchweizeriſche Bundesrat Stucky nach
Berlin kommen, um Vorverhandlungen wegen der ſpäteren
deutſch=ſchweizeriſchen Handelsvertragsverhandlungen zu führen.
Vertreter des Handels und der Induſtrie von Lettland,
Eſt=
land und Litauen traten in Riga zur 4. Wirtſchaftskonferenz der
baltiſchen Staaten zuſammen. Den Gegenſtand der Beratungen
bildet vor allem eine möglichſt enge Zuſammenarbeit der drei
Länder auf dem Gebiete der Wirtſchaft, der Währungspolitik, der
Kreditbeſchaffung und der Schiffahrt.
Die Partei des früheren Präſidenten Cosgrave hat ſich
ein=
mütig für ein Bündnis mit der Partei des Zentrums und der
des Generals O.. Duffy ausgeſprochen, um der iriſchen
Regie=
rungspartei eine geſchloſſene Oppoſition entgegenſtellen zu können.
Bei Lakan an der indiſchen Nordweſtgrenze wurde eine
Ab=
teilung des 15 Pundſchab=Regiments von Eingeborenenſchützen
angegriffen. Ein engliſcher Hauptmann wurde getötet und vier
indiſche Soldaten verwundet. Außerdem wurden vier Tragtiere
erſchoſſen. — Nach einer Meldung aus der afghaniſchen
Haupt=
ſtadt Kabul wurden drei Angeſtellte der dortigen engliſchen
Geſandtſchaft, ein Engländer und zwei Eingeborene, in der
ver=
gangenen Nacht ermordet. Von den Mördern fehlt jede Spur.
Eine Ausleſe unter den Menſchen.
Von Dr. med. Hermann Weyrich.
Die glanzvolle Neugeſtaltung unſeres Reiches bildet die
Brundlage zum Aufbau der neuen deutſchen Weltanſchauung, zu
einer Revolution des Geiſtes mit dem Ziel der Erhaltung und
Erſtarkung des deutſchen Volkes durch körperliche und geiſtige
Verbeſſerung. Die Loslöſung der bisherigen Lebensauffaſſung
vom Individualismus mit ſeinen verhängnisvollen Folgen für
das Volksleben lenkt die Blickrichtung des Menſchen
zwangs=
läufig auf das Volk, mit deſſen Schickſal er ſelbſt unzertrennlich
verbunden iſt, und auf die Zukunft dieſes Volkes. Deutſchlands
Entwicklung vom Agrar= zum Induſtrieſtaat und damit zum
kapitaliſtiſch=liberaliſtiſchen Wirtſchaftsſyſtem und deſſen
Aus=
geburten, dem Marxismus, Klaſſenkampf und Kommunismus,
hat die Geſinnung des Volkes verdorben. Sie hat die Sucht nach
Wohlſtand und Lebensgenuß und die Abkehr vom Weſen der
Familie als Keimzelle des Staates und der Volkskraft gezeitigt.
Hier liegt der tiefſte Grund zu dem erſchreckenden Rückgang der
Volkszahl, der entſprechend dieſer Lebensauffaſſung ſchon
ein=
ſetzte, als das deutſche Volk den Gipfel ſeines äußeren
Wohl=
ſtandes noch nicht erreicht hatte. Aber auch die qualitative
Ver=
minderung der Volkskraft hat hierin ihre weſentliche Urſache.
Der wirtſchaftlich hochkommende, häufig geiſtig wertvolle Menſch
empfand eine Vergrößerung der Familie als Hemmung und
ſuchte ſie mit allen Mitteln zu verhindern. Dies führte auf der
einen Seite zu einem Verluſt hochwertiger Erbmaſſe. Auf der
anderen Seite bewirkte eine überſpitzte, auf die Erhaltung des
einzelnen Individuums gerichtete Sozialgeſetzgebung eine
ſchrankenloſe Vermehrung minderwertiger Elemente. Damit ſind
wir ſo weit gekommen, daß bei einem Weiterbeſtehen dieſer
Verhältniſſe ſchon heute aus den ſtatiſtiſchen Unterlagen der
end=
gültige Ruin des deutſchen Volkes vorausgefagt werden kann.
Dieſe Erkenntniſſe diktieren uns die Aufgaben der neuen
Be=
völkerungspolitik. Sie beſtehen darin, dieſer durch die äußeren
Umſtände ungünſtig wirkenden künſtlichen Ausleſe eine Schranke
entgegenzuſetzen und ſie in Bahnen zu leiten, die den natürlichen
Verhältniſſen am nächſten kommen. Heute ſtehen uns, dank den
Arbeiten hervorragender deutſcher Gelehrter wie H. F.
Gün=
ther, E. Baur, M. Staemmler, F. Lenz, E. Fiſcher,
u. a. feſt begründete Wiſſenſchaften zur Verfügung, die uns die
Kenntniſſe vom biologiſchen Geſchehen in einem Volkskörper
vermitteln. Die weſentlichſte Rolle ſpielen dabei die Lehren von
der Ausleſe und den Erbgeſetzen, die ſchon von Ch. Darwin
und Gr. Mendel begründet, ein weiteres wichtiges Kapitel
Der Berichk für die zweite Auguſt=Hälfke.
Berlin, 8. September.
Im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit iſt, wie die
Reichsan=
ſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung
berich=
tet, ein weiterer erheblicher Fortſchritt erzielt worden. Die Zahl
der bei den Arbeitsämtern eingetragenen Arbeitsloſen ging in
der Zeit vom 16. bis 31. Auguſt um weitere 207 000 (4,8 Prozent)
zurück. Nachdem bereits ſeit längerer Zeit der diesjährige
Ar=
beitsloſenbeſtand unter dem des Vorjahres lag, wird mit rund
4,128 000 Arbeitsloſen auch der für den gleichen Stichtag des
Jah=
res 1931 erzielte Beſtand erſtmalig unterſchritten.
Neben den landwirtſchaftlichen Bezirken haben auch einige
induſtrielle und dicht beſiedelte Gebiete (ſowohl in abſoluten
Zahlen, wie anteilsmäßig) eine überdurchſchnittliche Abnahme
aufzuweiſen, ſo Weſtfalen (minus 21 000 oder 6,2 v. H.),
Mittel=
deutſchland (minus 22 000 oder 6,6 v. H.), Niederſachſen (minus
18 000 oder 7,7 Prozent).
Am 31. Auguſt entfielen auf die Arbeitsloſenverſicherung rund
360 000, auf die Kriſenfürſorge rund 1 170 000
Hauptunter=
ſtützungsempfänger. Die Zahl der anerkannten Arbeitsloſen=
Wohlfahrtserwerbsloſen betrug rund 1 604 000. Im Arbeitsdienſt
wurden nach der Zählung der Reichsleitung des Arbeitsdienſtes
zurzeit rund 257 000 junge Deutſche beſchäftigt. Durch die
Ver=
mittlung der Reichsanſtalt werden faſt 200 000 junge Landhelfer
in der Landwirtſchaft untergebracht ſein.
Die Abnahme der Arbeitsloſigkeit, erſtreckte ſich im Monat
Auguſt auf alle Berufsgruppen. Durch den Einfluß einer unter
arbeitsmarktpolitiſchen Geſichtspunkten zielbewußt betriebenen
Arbeitsvermittlung iſt der Arbeitsmarkt für Männer ſeit Ende
Februar bedeutend ſtärker als der Arbeitsmarkt für Frauen
ent=
laſtet worden.
Zwingt die Arbeitsloſigkeit nieder!
In Uniform nach Deutſchland übergekreken.
CNB. München, 8. September.
Die Landespreſſeſtelle der NSDAP. Oeſterreichs meldet: In
der Landesleitung erſchienen heute abend zwei Offiziere des
öſterreichiſchen Bundesheeres in voller Uniform mit
umgeſchnall=
tem Säbel, Oberleutnant Bruno Fuſchelberger vom
Alpenjäger=
bataillon Nr. 3 in Salzburg und Oberleutnant Theodor
Schwarz=
äugel von der Dragonerſchwadron Nr. 6 in Salzburg. Die
bei=
den Offiziere ſind heute morgen bei Salzburg über die Grenze
gegangen, weil ſie, wie ſie erklärten, nicht mehr in den Dienſten
des franzoſenfreundlichen Syſtems Dollfuß ſtehen wollten.
der Volksbiologie, die Raſſenforſchung und Raſſenhygiene,
her=
vorgebracht haben.
Was iſt Ausleſe. Ich folge bei der Darlegung von Begriff
und Formen der Ausleſe im weſentlichen den ausgezeichneten
Arbeiten von F. Lenz in ſeinem Buche „Menſchliche Ausleſe
und Raſſenhygiene” (Baur=Fiſcher=Lenz II. Teil). Der Begriff
der Ausleſe entſtammt der Darwinſchen Theorie vom Kampf
ums Daſein und wird aus ihr am leichteſten verſtändlich. Wenn
nämlich in ihren Daſeinsbedingungen gleichgeartete Lebeweſen
auf einen gemeinſamen Lebensraum beſchränkt ſind und ſich in
ihm vermehren, ſo entſteht zwangsläufig der Konkurrenzkampf
ums Daſein, den die einzelnen Individuen je nach ihrer
kör=
perlichen und geiſtigen Veranlagung mehr oder minder gut
be=
ſtehen. Es werden alſo einerſeits fehlerhafte oder minderwertige
Veranlagung in dieſem Kampf ſtets unterliegen und unter
Um=
ſtänden ſogar ausgerottet werden, während hochwertige Anlagen
erhalten bleiben und ſich auf dem Wege der Fortpflanzung
weiter vermehren können. So kommt im Lebenskampf auf
natür=
liche Weiſe eine Ausmerze der Schwachen und eine Ausleſe der
Höherwertigen zuſtande.
Betrachten wir nun die ungemein reinigende und
ver=
beſſernde Wirkung der natürlichen Ausleſe auf eine Bevölkerung
an einem gedachten Beiſpiel. Die Zahlen ſind den Berechnungen
von Lenz entnommen. Ein Volk beſtehe heute zur Hälfte aus
tüchtigen, hochwertigen Individuen und zur Hälfte aus
erb=
mäßig untüchtigen. Beide Gruppen mögen ſich nur unter ſich
vermehren und immer nur gleichgeartete Nachkommen erzeugen.
Den natürlichen, durch keinerlei Eingriffe kultureller oder
ſon=
ſtiger Art verfälſchten Umwelteinflüſſen können ſich
ſelbſtverſtänd=
lich die Tüchtigen beſſer anpaſſen. Sie können jeder ſchon mit
25 Jahren heiraten und 4 Kinder erzeugen. Die Untüchtigen
da=
gegen können erſt mit 33 Jahren heiraten und nur 3 Kinder
ernähren. Ein ſolches Volk würde ſich folgendermaßen
ent=
wickeln: In 100 Jahren kommen auf tauſend Menſchen dieſes
Volkes ſchon 825 Tüchtige und 175 Untüchtige. Nach 300 Jahren
entfallen auf 1000 ſogar 991 Tüchtige und nurmehr 9
Untüch=
tige. Hier haben allein die verſchiedene Zahl der Nachkommen
und der Unterſchied in der Zeit der Geſchlechterfolge ſo gewirkt,
daß nach 300 Jahren nahezu alle Untüchtigen ausgemerzt ſind.
Statiſtiſche Beobachtungen haben gezeigt, daß man es in dem
angeführten Beiſpiel durchaus nicht mit einer übertriebenen
theoretiſchen Annahme zu tun hat, ſondern daß ſolche
Verhält=
niſſe tatſächlich ſogar im deutſchen Volke durch Verſchiedenheit
der Fortpflanzung und der Geſchlechterfolge unter verſchiedenen
Volksſchichten vorkommen. Aber, und das iſt das drohende
Schwert, das über unſerem Volke hängt, nicht die Hochwertigen
vermehren ſich in dieſem Maße, ſondern aus den eingangs
an=
gedeuteten Gründen ſind die geiſtig und ſeeliſch Minderwertigen
daran, die Oberhand zu gewinnen. Man bezeichnet dieſe Art der
Ausleſeverhältniſſe als Gegenausleſe oder Kontraſelektion
SWN. Frankfurt a. M., 8. September.
Nach Mitteilung des Gaupreſſeamtes bietet der Stand der
Vorbereitungsarbeiten, zum Gau=Parteitag Heſſen=Naſſau ſchon
jetzt die Gewähr dafür, daß allen, die nicht mit in Nürnberg ſein
konnten, am 23. und 24. September in Frankfurt a. M. und am
Niederwalddenkmal ein würdiger Erſatz geboten wird. Es werden
bekannte Perſönlichkeiten des politiſchen und wirtſchaftlichen
Neu=
baues an dieſem Ehrentage des Gaues Heſſen=Naſſau teilnehmen.
Die Gauleitung hat an alle Nationalſozialiſten der „alten
Garde”, des Frontabſchnittes Heſſen=Naſſau Einladungen zu
dieſem Tage ergehen laſſen, um dieſen verdienten Parteigenoſſen
eine beſondere Ehrung zu erweiſen. Wo einſtige Mitkämpfer der
ehemaligen Gaue Heſſen=Naſſau=Süd und Heſſen=Darmſtadt noch
keine Einladung erhielten, erwartet die
Gau=
leitung in Frankfurt a. M., Gutleutſtraße 8—12 (
Adju=
tantur) ihre umgehende Meldung.
Die Geſamtleitung der Vorbereitungsarbeiten liegt in den
Händen des beim Nürnberger Großaufmarſch bewährten Gau=
Organiſationsleiter Heſſen=Naſſau, Pg. Fritz Wehner. Gauleiter
Sprenger ſelbſt nimmt ſtarken Anteil, ſo daß die große
Veranſtal=
tung in erſter Linie einer ſeiner perſönlichen Initiative
entſpre=
chenden Charakter tragen wird, wie es ſchon zum Ausdruck kommt
in dem Leitſatz des Gautages: „Für Arbeit und Frieden”.
Die wirlſchaftspolikiſche Gliederung in der NSDAP.
Das Gaupreſſeamt meldet: Am 26. und 27. =Auguſt fand in
München im Braunen Hauſe eine Tagung der Kommiſſion für
Wirtſchaftspolitik der NSDAP. ſtatt, an der der
Wirtſchafts=
berater des Führers und die Gauwirtſchaftsberater teilnahmen.
Die Tagung hatte die Ausgabe der Richtlinien für die
künf=
tige wirtſchaftspolitiſche Arbeit der NSDAP. zum Gegenſtand.
Die Organiſation der NSDAP. zur Erfüllung ihrer
wirtſchafts=
politiſchen Aufgaben iſt nach den Anordnungen des Führers ſo
einfach wie nur irgend möglich gehalten. Sie beſteht aus
fol=
genden Gliedern:
1. Wirtſchaftsberater des Führers, Pg. Wilhelm Keppler,
gleichzeitig Referent für Wirtſchaftsfragen beim Reichskanzler;
2. Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik, Leiter: Bernhard
Köh=
ler, die wirtſchaftspolitiſche Stelle der Reichsleitung, München;
3. Gauwirtſchaftsberater, wirtſchaftspolitiſche Berater ihrer
Gauleiter und die wirtſchaftspolitiſchen Vertrauensmänner ihrer
Gaue.
Die Gauwirtſchaftsberater ſind politiſch den Gauleitern,
wirtſchaftlich der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik unterſtellt,
die ihrerſeits dem Wirtſchaftsberater des Führers unterſteht,
Andere wirtſchaftspolitiſche Organe und Gliederungen kennt die
NSDAP. nicht. Für alle wirtſchaftspolitiſchen Angelegenheiten
in den Gauen ſind einzig und allein die Gauwirtſchaftsberater
zuſtändig.
Ikalieniſcher Miniſterbeſuch in Rüdesheim
und Frankfurt.
WSN. Frankfurt a. M., 8. September,
Der fasciſtiſche Korporationsminiſter, Exzellenz Bottai,
be=
findet ſich augenblicklich zuſammen mit dem Führer der Deutſchen
Arbeitsfront, Dr. Ley, auf einer großen Rundreiſe durch
Deutſch=
land. Zweck und Sinn dieſer Reiſe iſt die Fühlungnahme mit dem
neuen deutſchen Arbeitertum und die Beſichtigung der Anfänge
ſozialpolitiſcher und volkspolitiſcher Maßnahmen und
Einrichtun=
gen der großen Organiſation der ſchaffenden Stände.
Ein Höhepunkt dieſer im In= und Ausland außerordentlich
beachteten Rundreiſe wird eine Kundgebung in Köln bilden, die
am 10. September ſtattfindet. Im Anſchluß an die Kölner Tage
begibt ſich Dr. Ley mit dem fasciſtiſchen Miniſter, Exzellenz
Bot=
tai, am Dienstag, den 12. September, morgens 8 Uhr, mit
Motor=
booten rheinaufwärts von Godesberg zum Deutſchen Eck bei
Kob=
lenz, wo ein kurzer Aufenthalt ſtattfindet. Weiter fahren die
Boote bis Rüdesheim, wo eine Beſichtigung des
Niederwalddenk=
mals ſtattfindet, bei der auch unſer Gauleiter, Reichsſtatthalter
Pg. Sprenger, anweſend ſein wird.
Vom Niederwald aus begeben ſich Dr. Ley, Gauleiter
Spren=
ger und unſere italieniſchen Gäſte mit
Kraft=
wagen nach Darmſtadt (Ankunft ſpäteſtens halb 6 Uhr),
wo eine Beſichtigung des dortigen Arbeitsdienſtlagers
ſtattfindet. Anſchließend an die Beſichtigung des
Arbeitsdienſt=
lagers in Darmſtadt findet die Rückfahrt nach Frankfurt ſtatt.
In Frankfurt findet abends 8,30 Uhr auf dem Opernplatz
eine feierliche Veranſtaltung zu Ehren des Führers der Deutſchen
Arbeitsfront und ſeiner italieniſchen Gäſte ſtatt, deren Programm
noch am Montag in der Preſſe bekanntgegeben wird.
(Ploetz). Sie führt mit unbedingter Sicherheit zu Entartung
und Untergang eines Volkes. Niemals kommt eine ſolche
Ent=
wicklung zuſtande, wenn die Natur allein frei nach Gottes Wille
das Schickſal der Menſchen beſtimmt. Aber auch heute noch, wo
nach geltenden ethiſchen Begriffen die Erhaltung und
Auſ=
züchtung der Minderwertigen geradezu gerechtfertigt erſcheint und
praktiſch in größtem Ausmaß auch durchgeführt wird, kann eine
natirliche Ausmerze der erbmäßig Schwachen beobachtet werden.
So ſterben von den Menſchen mit einer angeborenen
Unterent=
wicklung der körperlichen Beſchaffenheit weit mehr als die Hälfte
vor Eintritt in das ehefähige Alter (Bartel). Aehnliches gilt
für manche der erblich Geiſteskranken. Abgeſehen davon, daß
auch hier ein großer Teil ſchon im frühen Kindesalter zugrunde
geht, gelangen viele wie etwa die Idioten und ſchweren
Epi=
leptiker nur ſelten zur Fortpflanzung. Im gleichen Sinne der
Ausmerze wirken auch ſchwere Infektionskrankheiten und
Epi=
demien auf ſchwächlich Veranlagte. Bei den
Geſchlechtskrank=
heiten hilft ſich die Natur dadurch, daß ſie die davon Befallenen
häufig zur Unfruchtbarkeit verdammt oder ihre
Nachkommen=
ſchaft ſchon im Mutterleibe und in frühen Lebensjahren
vernich=
tet. Anders beim Alkoholismus. Auch hier kommen zwar infolge
Schädigung der Erb= und Keimmaſſe faſt durchweg
minder=
wertige Individuen zur Welt, aber die durchſchnittliche Zahl der
Nachkommen von Trinkern erreicht bedauerlicherweiſe Werte, die
eine Erhaltung und Vermehrung dieſer Minderwertigen
ge=
währleiſten. Das Gleiche gilt für die leichteren Formen des
Schwachſinns und die übrigen Vertreter anlagemäßiger
Minder=
wertigkeit wie Verbrecher, haltloſe Pſychopathen, Hyſteriker, viele
ſogenannte Nervenleidende und auf ſexuellem Gebiet vor allem
die Proſtituierten und Sexualverbrecher. Hier iſt, erſtickt durch
eine falſch verſtandene Humanität mit ihren enormen geiſtigen
und geldlichen Aufwendungen beſonders auf mediziniſcher,
päda=
gogiſcher und geſetzgeberiſcher Seite die natürliche Ausleſe und
Ausmerze ſtark in den Hintergrund getreten. Als Folge droht
eine Schlammflut erbmäßigen Unrates unſer Volk zu
über=
ſchwemmen und zugrunde zu richten, wenn nicht in letzter
Minute energiſch Einhalt geboten wird. Die Mittel zur
Ab=
wehr bieten uns die Erbwiſſenſchaft und die Raſſenhygiene,
und wir hätten die Vernichtung in der Tat verdient, wenn wir
weiterhin mit geſchloſſenen Augen daran vorübergehen wollten.
Der ungünſtigen künſtlichen Ausleſe muß durch eine bewußte
Ausleſe entgegengetreten werden. Es darf nicht mehr die
Auf=
gabe der Aerzte und Pädagogen nationalſozialiſtiſcher
Weltan=
ſchauung ſein. Erbkranke heilen und um jeden Preis den
Hoch=
wertigen ebenbürtig machen zu wollen, ſondern ſie zu erkennen,
ihre Vermehrung und Fortpflanzung zu verhindern und dadurch
zu Bildnern geſunder Volkskraft und einer glücklichen Zukunft
zu werden. Der deutſche Menſch aber muß den Wirbel, der
zum Abgrund zieht und auch ihn ſchon erfaßt hat, endlich
be=
greifen und lernen, ſeiner Nachkommen und ſeines Volkes
Ge=
ſchick über das eigene zu ſtellen.
Samstag, 9. September 1933
Nach dem 1.4.34 beſondere
Beſtimmun=
gen für Neuaufnahmen in die NSDAP.
Rund 3,9 Millionen Mikglieder. — Bau neuer
Verwalkungsgebäude.
München, 8. September.
Der „Völkiſche Beobachter” veröffentlicht heute eine
Unter=
redung mit dem Chef des Verwaltungsapparates der NSDAP.,
Reichsſchatzmeiſter Schwarz. Schwarz teilte mit, daß zurzeit
nicht weniger als über 2 Millionen Neuanmeldungen vorliegen.
Die Mitgliederſperre könne daher nicht vor dem 1. April 1934
aufgehoben werden. Nach ihrer Aufhebung würden übrigens
für Neuaufnahmen in die Partei beſondere Beſtimmungen
er=
laſſen werden
Wenn die noch nicht erledigten Neuaufnahmen
hinzugerech=
net würden, ſo habe die Partei heute einen Mitgliederſtand von
eund 3,9 Millionen Köpfen. Weiter teilte Reichsſchatzmeiſter
Schwarz mit, daß der Mangel an geeigneten Räumlichkeiten bei
dem lawinenartigen Anwachſen, der Bewegung die Errichtung
neuer Verwaltungsgebäude erforderlich machte. Am 1.
Septem=
ber ds. Is. konnte bereits mit dem Grundaushub für das
Ver=
waltungsgebäude I in der Arcis=Straße zwiſchen Briennerſtraße
und Gabelsbergerſtraße begonnen werden. Auch der Neubau des
Verwaltungsgebäudes II in der Arcis=Straße zwiſchen Brienner=
und Karlſtraße kann ſchon demnächſt in Angriff genommen
wer=
den, nachdem mit dem Abbruch der bereits erworbenen Anweſen
alsbald begonnen wird. In Bad Tölz wurde vor einigen Wochen
ein Gebäude erworben, in dem die geplante SS.=
Reichsführer=
ſchule untergebracht werden wird.
Keine privaken Geldſchöpfungsverſuche.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 250 — Seite 3
wegen Betruges zu verantworten haben, da ſie als Erwerbsloſe
und Wohlfahrtsempfänger weit unter Tarif gearbeitet haben
ſollen. Die Aktion wurde durchgeführt auf dem Nordbahnhof,
auf den Güterbahnhöfen in der Frankfurter Allee und auf dem
Anhalter und Görlitzer Bahnhöfen.
Arbeitskagung der Reichsfachgruppe Poſt
im Deutſchen Beamkenbund.
Die Reichsfachgruppe Poſt im Deutſchen Beamtenbund, die
über 260 000 Poſtbeamte und =Beamtinnen vereinigt, hielt
Frei=
tag vormittag in Berlin ihre erſte Arbeitstagung mit den
Be=
zirksfachgruppenleitern ab. Die Tagung, welche von etwa 150
Vertretern aus dem Reiche und dem Saargebiet ſowie aus
Danzig beſchickt war, wurde eröffnet von
Reichsfachgruppen=
leiter Schneider, der u. a. hervorhob, daß die nunmehr
organiſatoriſch geeinte Poſtbeamtenſchaft ſich der hohen und
be=
ſonderen Pflichten, die ihr im neuen Staate obliegen, ſtolz
be=
wußt ſei.
Der Stellvertreter des Reichsfachgruppenleiters, Poſtſchaffner
Reichardt, führte aus, daß gerade die Beamtenſchaft, die
mitten ins Volk hineingeſtellt ſei, den übrigen Volksgenoſſen
die Volksgemeinſchaft praktiſch vorleben müſſe. Der
Stellver=
treter des Reichsfachgruppenleiters. Poſtdirektor Flanze, wies
darauf hin, daß Volkskanzler Adolf Hitler den Beamten als
Untergebener im Weltkrieg und Führer in der Jetztzeit das beſte
Vorbild für Pflichterfüllung im Sinne der Volksgemeinſchaft ſei.
Das Hauptreferat der Arbeitstagung hielt, der Leiter der
Organiſationsabteilung der Reichsfachgruppe, Poſtrat Altvater,
der in längeren programmatiſchen Ausführungen zur
organi=
ſationspolitiſchen Lage ſprach.
Neue ankideukſche Haßwelle.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Von den ſozialdemokratiſchen Organiſationen des Auslandes
und den radikalen jüdiſchen Verbänden geht jetzt eine neue
anti=
deutſche Propagandawelle aus, die ſich jetzt beſonders in
Skan=
dinavien und Holland bemerkbar macht. Der jüdiſche
Welt=
kongreß in Genf hat vor allem dafür geſorgt, der
Boykott=
bewegung neue Nahrung zu geben.
Wir werden dieſen Kampf der Vaterlandsverräter und
internationalen Maulwürfe natürlich aufnehmen. Wir müſſen
dabei allerdings die bedauerliche Feſtſtellung treffen, daß ſich
auch Schweden von dieſer deutſchfeindlichen Hetze nicht
freizu=
halten vermag. Wir wollen ſelbſtverſtändlich das ſchwediſche
Volk in ſeiner Geſamtheit nicht verurteilen, da ſich ja immer
wieder herausſtellt, daß die einſichtigen Kreiſe des Auslandes
ganz energiſch von dieſem hetzeriſchen Treiben gegen das junge
Deutſchland abrücken. Aber die Schweden mögen einmal
über=
legen, ob es für ſie nicht vorteilhafter iſt, ſich energiſch gegen
die Deutſchenhetzer zur Wehr zu ſetzen. Wir brauchen nur daran
zu erinnern, daß wir den Schweden gerade im erſten halben
Jahr doppelt ſoviel Erze abgenommen haben, als in der gleichen
Zeit des Vorjahres. Durch das Arbeitsbeſchaffungsprogramm
und die Ankurbelung unſerer Wirtſchaft iſt alſo auch Schweden
Nutznießer unſerer Anſtrengungen, kann alſo ſelbſt Arbeitsloſe
einſtellen. Wir ſind natürlich nicht auf die ſchwediſchen Erze
angewieſen und werden es uns nicht gefallen laſſen, daß man
einen Boykott deutſcher Waren duldet, gleichzeitig aber ſeine
eigenen Erzeugniſſe verſtärkt in Deutſchland abzuſetzen verſucht,
Die Aaniſce kegieling Maraagelteien.
Bekannkgabe des Wirkſchaftsbeaufkragken
des Führers.
Der Beauftragte des Führers für Wirtſchaftsfragen
Wil=
helm Keppler teilt in der NSK. mit:
Es mehren ſich in letzter Zeit die Anzeichen dafür, daß die
berſchiedenſten Kreiſe und Organiſationen, welche durch private
Geldſchöpfung die Kriſe zu beſeitigen und Arbeit zu beſchaffen
ſuchen, ſich zur Durchführung ihrer Pläne und Abſichten die
Uinterſtützung von Parteiſtellen und Parteiangehörigen der
NSDAP. zu ſichern ſuchen. Die Partei hat dieſen
Beſtrebun=
gen gegenüber ſchon wiederholt einen ſcharf ablehnenden
Standpunkt vertreten. Sie ſteht nach wie vor dieſen
Ver=
ſuchen unbedingt ablehnend gegenüber. Zu dieſen Beſtrebungen
gehören u. a.:
1. das Schwundgeldſyſtem nach der Lehre Silvio Geſells;
hiermit befaſſen ſich u a. der Waera=Bund mit Aera=
Handels=
blatt, die Tauſchgeſellſchaft Berlin, der Rolandbund, Berlin=
Mariendorf, die Werksgemeinſchaft junger Handwerker,
Naum=
burg a. d. Saale.
2. die Ausgleichskaſſen,
3. die Arbeitsgemeinſchaften, welche in den verſchiedenen
Orten unter dem Namen „Argo” uſw. gegründet wurden.
4. das Zabelſyſtem, insbeſondere propagiert von der deutſchen
Aufbaugeſellſchaft Charlottenburg.
Die unkontrollierten Geld= und Kreditſchöpfungen können
vielleicht hier und da gewiſſe Anfangserfolge aufweiſen. Auf
die Dauer werden ſie aber mit dem Neubau des Geld= und
Vankweſens, ſowie der Kreditpolitik der Reichsbank unvereinbar
ſein. Im neuen Staat bedarf es ſolcher wilden
Geldſchöpfungs=
verſuche nicht mehr. Die Wiederherſtellung des Vertrauens im
Kreditverkehr erfordert vielmehr die Zuſammenfaſſung aller
Kräfte unter einheitlicher Führung. Im Einvernehmen mit der
Reichsregierung weiſe ich nochmals darauf hin, daß Förderung
und Unterſtützung derartiger Verſuche ſowie Mitarbeit an
den=
ſelben keiner Parteiſtelle und keinem Mitglied der NSDAP.
ge=
ſtattet iſt.
Große Razzia gegen Schwarzarbeiter.
100 Perſonen feſtgenommen.
Berlin, 8. September.
Auf allen Berliner Güterbahnhöfen wurde in den
Vormit=
tagsſtunden des Freitags von Beamten der Wohlfahrtsämter und
Polizeibeamten eine große Razzia auf Schwarzarbeiter
durch=
geführt. Die Beamten erſchienen auf dem Gelände der
verſchie=
denen Güterbahnhöfe und beobachteten unauffällig die Arbeiten
auf den einzelnen Gleiſen. Dann griffen ſie zu und verhafteten
insgeſamt 100 Perſonen, die in die Polizeireviere gebracht
wur=
den. Die als Schwarzarbeiter verhafteten Perſonen werden ſich
Vor der Ausſchiffung der Sozialiſten
und Keutbähen.
TU. Madrid, 8. September.
Die Regierung Azana hat heute mittag dem Präſidenten der
Republik ihren Rücktritt erklärt, der von Alcala Zamora ſofort
angenommen wurde. Damit iſt der Weg freigemacht zur Klärung
der bisherigen gänzlich unhaltbaren innerpolitiſchen Lage, die in
der Hauptſache durch die ſozialiſtiſche Maßloſigkeit herbeigeführt
worden war und zu einem völligen Abſchwenken der Mehrheit des
ſpaniſchen Volkes von der Regierung geführt hatte. Die
Entſchei=
dung über die Zukunft Spaniens liegt in den Händen des
Präſi=
denten der Republik, der bereits die Beſprechungen aufgenommen
hat. Man vermutet, daß der Führer der Radikalen Lerroux
(Linksbürgerlich) mit der Führung der neuen Regierung
beauf=
tragt wird. Dies würde die Ausſchiffung der Sozialiſten aus der
Staatsverwaltung bedeuten und vermutlich Neuwahlen zum
Par=
lament im Gefolge haben.
Amerikaniſche Inkervenkion in Kuba?
TU. New York, 8. September.
In amtlichen Kreiſen der Vereinigten Staaten betrachtet
man die Lage in Kuba als ſehr ernſt. Die Kreiſe um Rooſevelt
lehnen den Vorſchlag, ein Konzentrationskabinett unter Führung
Desceſpedes anzuregen, unter Hinweis auf Rooſevelts Politik
der Nichteinmiſchung ab. In Waſhington diskutiert man die
Möglichkeit, irgendeine ſtabile Regierung durch USA.=Truppen zu
ſtützen und betont, daß ein ſolches Vorgehen keine Intervention
bedeuten würde. In Regierungskreiſen iſt man offenſichtlich
zu=
frieden, daß die ſüdamerikaniſchen Länder infolge der gewandten
vorbeugenden Beſprechungen Rooſevelts mit den Botſchaftern der
ABC=Länder ihr angebliches Verſtändnis für die Maßnahmen
der Vereinigten Staaten zum Schutze amerikaniſchen Lebens und
Eigentums in Kuba zeigen.
Angeſichts der Gefahr einer amerikaniſchen Intervention
ver=
ſammelten ſich im Präſidentenpalais in Havanna ſämtliche
Füh=
rer der kubaniſchen Parteien und einigten ſich auf eine
allge=
meine Zuſammenarbeit. Es wurde beſchloſſen, daß Kuba noch
vor der Ankunft Swanſons an Bord des amerikaniſchen Kreuzers
„Indianopolis” zum — wie es heißt — „Höflichkeitsbeſuch” des
amerikaniſchen Botſchafters Walles einen neuen Präſidenten
haben müſſe.
„Aſien für die Aſiaken.”
London, 8. September.
In Mandſchukuo iſt die „Großaſiatiſche Liga junger Männer”
gegründet worden, deren Ziel „Aſien für die Aſiaten” iſt. Die
Gründung erfolgte im Anſchluß an einen Beſuch von 1200
japa=
niſchen Studenten in der Mandſchurei. Das Programm der
Liga enthält die Forderungen nach Abſchaffung der
internationa=
len Ordnung, wie ſie unter europäiſchem und amerikaniſchem
Machtſpruch aufgerichtet ſei, es will die Revolte Aſiens gegen
Europa und Amerika, die die „wahre Natur des Menſchen
unterdrückt und in der ganzen Welt Unruheherde geſchaffen
haben” und ſetzt ſich für Frieden und Wiedererwachen Aſiens
ein. Es ſoll eine enge Verbindung zwiſchen der Jugend Chinas,
Japaus und der Mandſchurei hergeſtellt werden, die gegen die
Gefahren einer internationalen Ueberwachung Aſiens arbeiten
ſoll.
Japan an der Spihe der Seeaufrüſtung.
lieber das japaniſch=amerikaniſche Wettrüſten zur See macht
der „Daily Telegraph” nähere Angaben. Das neue amerikaniſche
Flottenbauprogramm, das 32 Schiffe und Ausgaben von 51
Mil=
lionen Pfund vorſehe, habe Japan veranlaßt, den Ausbau ſeiner
Flotte zu beſchleunigen. Das in Vorbereitung befindliche
japa=
niſche Bauprogramm werde mehr Schiffe als der amerikaniſche
Plan umfaſſen und die Ausgaben dafür ſtellten ſich auf 55
Mil=
lionen Pfund. In der Zwiſchenzeit aber werde das bereits in
Durchführung begriffene Erſatzprogramm weſentlich
beſchleu=
nigt. Gegenwärtig befinden ſich 40 Fahrzeuge in Bau, darunter
vier ſtark bewaffnete Kreuzer von 8 500 Tonnen und 33 Knoten
Höchſtgeſchwindigkeit, eine Serie „geheimnisvoller Torpedoboote‟
zwölf Zerſtörer von je 1400 Tonnen, ein Unterſeekreuzer von
2000 Tonnen, acht kleine Unterſeeboote, ein 5000 Tonnen
Minen=
leger, drei kleinere Minenleger und ſechs Minenſuchboote.
Außer=
dem ſeien zwölf neue Marineflugzeuggeſchwader in Auftrag
ge=
geben. An den jüngſten Flottenmanövern hätten 230 Flugzeuge
teilgenommen, d. h. 50 mehr als die engliſche Flotte beſitze.
Dreimänner=Direkkorium in China.
TU. Tokio, 8. September.
Die japaniſche Preſſe bringt in großer Aufmachung
Mel=
dungen über das Bevorſtehen großer Ereigniſſe in China. Danach
ſollen Marſchall Tſchiangkaiſchek, Miniſter Sung und
Miniſter=
präſident Wanſinwei die Abſicht haben, ein Direktorium zu
bil=
den. Dieſes Direktorium werde danach ſtreben, die Politik der
Koumintang auszuſchalten und die ganze Macht in China auf ſich
zu vereinigen. Gegen die zur Zeit beſtehenden
Provinzregierun=
gen werde man beſonders vorgehen.
„Der Prinz von Homburg.”
Von Erich von Hartz.
Das Schauſpiel der diesjährigen Spielzeit wird mit
Hein=
rich von Kleiſts preußiſch=deutſchem Drama „Der Prinz von
Homburg” eröffnet. Dieſer Auftakt iſt ſinnbildlich für die
Rich=
tung des neuen Geiſtes im Theater und für die Arbeit die das
Theater zu leiſten gewillt iſt: „Dienſt am deutſchen Volke. —
Der Held des Kleiſt’ſchen Dramas, der junge Prinz
Fried=
rich, ringt ſich, gleich dem deutſchen Menſchen in dieſer
geſchicht=
lichen Stunde, aus Ich=Befangenheit und perſönlicher
Leiden=
ſchaft hindurch zu ſelbſtloſem und opferbereitem Aufgehen in der
Pflicht gegen Führer und Volk, die er aus innerſter
Weſens=
übereinſtimmung und klarer Erkenntnis bejahen lernt. —
Aus dieſem Grunde iſt das Drama von hoher
Gegenwarts=
bedeutung und kann jedem Volksgenoſſen vor Augen und ins
Herz führen, um was es im neuen Deutſchland geht. — Keiner
ſollte verſäumen, ſich den „Prinz von Homburg” im Heſſiſchen
Landestheater zu eigenem Erlebnis werden zu laſſen.
Neue Wege der Bühnenkunſt in Heſſen.
Zu dem Aufſatz in der geſtrigen Nummer werden wir
er=
ſucht berichtigend mitzuteilen, daß die Neunte Sinfonie von
Beethoven, dirigiert von Dr. Schmidt=Iſſerſtedt, bereits
im erſten Volkskonzert am 25. September zur Aufführung
ge=
langt. Hans Pfitzner dirigiert die Achte Sinfonie.
Ergänzend ſei auf die im grünen Foyer des Großen Hauſes
veranſtaltete Ausſtellung von Theaterarbeiten
hin=
gewieſen, die von Maſchineriedirektor Richter arrangiert iſt
und einen hochintereſſanten Einblick gewährt in die mühevolle
Vor= und Kleinarbeit, die erforderlich iſt, um eine Vorſtellung
herauszubringen.
Theodor Fritſch †.
Der bekannte völkiſche Vorkämpfer Theodor Fritſch iſt
geſtern früh in Leipzig, früh 6 Uhr, den Folgen eines
Schlag=
anfalles erlegen.
Theodor Fritſch iſt nicht mehr! Das ganze deutſche Volk
ſteht an der Bahre dieſes Mannes, deſſen Leben ein einziger
harter und unerbittlicher Kampf für die Durchſetzung der
völ=
kiſchen Ideenwelt geweſen iſt, ein Kampf, der jetzt endlich mit
dem ſiegreichen Durchbruch des Nationalſozialismus ſeine
Krö=
nung gefunden hat.
Theodor Fritſch wurde am 28. Oktober 1852 in Wieſenau
bei Delitzſch als Sohn armer Bauern geboren. Als Gelbgießer,
Maſchinenbauer und Mühlenbauingenieur in Berlin und
Leip=
zig lernte er früh die ſozialen Nöte ſeiner Zeit kennen. 1898
rief Fritſch die Mittelſtandsvereinigung im Königreich Sachſen
ins Leben und ſchloß ſich der von Stöcker gegründeten Sozialen
Bewegung an. Mit Liebermann v. Sonnenberg u. a. ſchuf
Theodor Fritſch ſpäter die Deutſch=Soziale Partei und trat zum
Kampfe gegen den überhandnehmenden Einfluß des Judentums
und für die völkiſche Erneuerung des deutſchen Volkes auf allen
Lebensgebieten an. Er entwickelte eine reichhaltige
ſchriftſtelle=
riſche Tätigkeit, die vor allem in dem von ihm 1902 gegründeten
„Hammer” ihren Niederſchlag fand. Aus ſeinem reichen Schaffen
ſind vor allem das Handbuch der Judenfrage zu nennen, das
1907 zuerſt erſchienen und vor kurzem bereits ſeine 33.
Auf=
lage erlebte, ein Werk deſſen Verbreitung bis in jede deutſche
Familie einen vom Führer Adolf Hitler ausdrücklich geäußerten
Wunſche entſpricht.
Die erſte Staakliche Kunſtausſtellung München 1933
Worte reden, ſchreiben, drucken ſind nicht Umgangsformen
der Welt der Kunſt, ſondern das, was von Seele zu Seele
ſpringt, was man nicht in Worte faſſen kann, das iſt das Gebiet
der wahren Kunſt.” So ſprach der bayeriſche Kultusminiſter
Schemm in der Eröffnungsrede zur erſten Staatlichen
Kunſt=
ausſtellung München 1933 in der neuen Pinakothek. Die Kunſt
iſt der Ausdruck der Geſundheit eines Volkes. Ein neuer, friſcher
und geſunder Geiſt weht uns aus den Bildern entgegen, die wir
in dieſer Ausſtellung vereint ſehen. Der erſte Schritt iſt auf dem
Wege getan, den ſich die Regierung als künſtleriſche Aufgabe
ge=
ſtellt hat und den ſie mit allen Mitteln fördert: „Eine glückliche
deutſche Kunſt für glückliche deutſche Menſchen”.
Ein weiterer Schritt auf dieſem Wege wird getan werden
mit der Grundſteinlegung zum „Hauſe der Deutſchen Kunſt”.
Durch dieſen Bau ſoll der deutſchen Kunſt wieder ein Heim
ge=
ſchaffen werden, das ihr in geeigneter Form ſeit langem fehlt.
Schon in der Wahl des Platzes am Rande des engliſchen
Gar=
tens iſt ein guter Griff getan worden, und nicht minder gut wird
ſich der Aufbau des Hauſes geſtalten. Durch einen
monumen=
talen Eingang, über dem der Hoheitsadler des deutſchen Volkes
ſchwebt, werden wir nach Durchſchreiten eines Vorraums
zu=
nächſt in eine Ehrenhalle treten, die feierlichen Akten dienen ſoll.
Zu beiden Seiten werden ſich dann die Ausſtellungshallen
an=
ſchließen, während nach der dem Garten zu gelegenen Seite ſich
eine große Terraſſe mit Reſtauration befinden wird.
Neben dieſen umfangreichen Aufſchlüſſen über die
künſtleri=
ſchen Pläne der Regierung bietet uns das reichhaltige Heft gut
gelungene Reproduktionen von Neuerwerbungen der
National=
galerie in Berlin und aus der Ausſtellung der Berliner
Sezeſ=
ſion, von modernen Metallarbeiten, Plaſtiken uſw. Dieſer reiche
Inhalt, ferner Ratſchläge über die Kunſt der Gartengeſtaltung
und über rationelle Wohnungseinrichtungen nebſt einem Aufſatz
*) Aus der Monatsſchrift „Die Kunſt”, September=Heft.
(Verlag F. Bruckmann A.=G.)
über Malerei und Architektur” rechtfertigen auch diesmal wieder
aufs beſte den hervorragenden Ruf dieſer einzigen umfaſſenden
deutſchen Kunſtzeitſchrift.
—Fliegende Blätter, München. Erſter Halbjahrsband 1933,
Ver=
lag von J. F. Schreiber, München. Preis geb. 14 RM.
Dieſer Band iſt geſchrieben und erſchienen in einer für
Deutſchland außerordentlich wichtigen Epoche, in einer Zeit
wuch=
tiger nationaler Erhebung. Und wenn trotzdem geſagt werden
kann, daß die Fliegenden Blätter nach Art und Inhalt ihrer
Tradition treu geblieben ſind und treu bleiben konnten, dann
iſt damit auch gleich erklärt, daß ſie von jeher ein Witzblatt
waren, das vor ſeinen deutſchen Leſern beſtehen konnte. Sie
waren von jeher beſtrebt, dem echten Humor, der wahren
Fröh=
lichkeit zu dienen ſie haben nie mit Zweideutigkeiten oder
Pikan=
terien einen beſchränkten Leſerkreis für ſich intereſſieren wollen.
Die Fliegenden Blätter erheitern die Stunden der Lektüre mit
immer wieder neuen Witzen, Anekdoten, Satiren und
Humores=
ken, ſie folgen mit Aufmerkſamkeit und kluger Beobachtung den
Ereigniſſen unſerer Tage und ſind damit nicht nur ein Witzblatt
ſchlechthin, ſondern auch ein Zeitſpiegel, in dem ſich die Tage
und Wochen im Lichte heiterer Lebensauffaſſung widerſpiegeln.
Die Redaktion legt Wert auf gepflegten Stil und künſtleriſches
Niveau bei allen Beiträgen, ſo daß die Fliegenden Blätter für
den Leſer und für den Beſchauer voll Freude und Genuß ſein
werden. — Beſonders bemerkenswert bei den Fliegenden ſind die
regelmäßigen Preisaufgaben, die durch geiſtige Anregung und
ſchöne Geld= und Bücherpreiſe die Leſer zu Mitarbeitern machen
und damit zwiſchen der Redaktion und der Leſerſchar ein ſtets
er=
neut ſich feſtigendes Band geiſtiger Gemeinſamkeit ſchaffen
Die graphiſchen Beiträge zeigen in hervorragenden
Reproduktio=
nen Meiſter der heiteren Illuſtration und Darſtellung.
Wörterbuch der Antike. Mit Berückſichtigung ihres Fortwirkens.
Verfaßt von Prof. Hans Lamer in Verbindung mit Dr. E.
Bux und D. W. Schöne. Alfred Körner Verlag, Leipzig.
Leinen 5,80 RM.
Der Zugang zur Welt der Antike gilt für durch Sprachen
ge=
panzert; ein ausreichendes Geſamtbild gab es in dem weiteren
Kreiſen zugänglichen Schrifttum bisher nicht. Es iſt uns deshalb
eine beſondere Freude an dieſer Stelle das. Wörterbuch der
An=
tike” von Prof. Hans Lamer und den Herren Dr. Bux und Schöne
zu nennen. Es entſpricht in der Tat den Erwartungen, die man
ihm als einem Geſamtbilde der Antike in Lexikon=Form
entgegen=
brachte, für die Fach= und Lehrerwelt ebenſo berechnet und
ge=
eignet wie für den weiten Kreis der Freunde der Antike und
ſolcher, die den Zugang zu ihr ſuchen. Die Antike wird in dem
vollen Reichtum ihrer Realien ſichtbar; in impoſanter
Vollſtän=
digkeit iſt auf dem Wege der „durchlaufenden Betrachtungsweiſe‟
ihre tauſendfältige Wirkung auf die abendländiſche Kulturwelt
dargeſtellt. Dieſes. „Wörterbuch der Antike” iſt in der Tat ein
er=
ſtaunliches Buch. Man denke: unſer Geſamtwiſſen über die Antike
wurde in jahrelanger Arbeit in dieſem Band zuſammengepreßt.
Ueber Philoſophie, Kunſt, Literatur, Sprache, Religion und
My=
thologie erteilt es ebenſo ſachkundig Auskunft wie über Politik,
Wirtſchaft, Technik. Kriegsweſen, Medizin. Geographie, Recht,
öffentliches und Privatleben.
Seite 4 — Nr. 250
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. September 1933
AEHHHE
Darmstadt
Bessungerstr. 40
Martha Pérard
Ernst Matthäi
Dipl.-Ing.
Verlobte
Oberh.-Osterfeld
9. September 1933.
Ihre Vermählung geben bekannt
Statt Karten
Rheinstraße 3
Trauung: Sonntag
2 Uhr Stadtkapelle
Alex Lewerenz
Marie Lewerenz
geb. Reitz
(10995
Statt Karten
Ihre Vermählung geben bekannt
Gerichtsaſſeſſor Dr. Walter Kißner
und Frau Heria, geb. Hamann
Darmſiadt, 9. September 1933
Wß
Allen lieben Freunden und Bekannten danken wir, auch im
Namen der Eltern, für die uns anläßlich unſerer Vermählung
erwieſenen Aufmerkſamkeiten. Gleichzeitig ſagen wir ihnen
herzlich Lebewohl.
Gewerbeoberlehrer Dipl.=Ing. Ernſt Pfiſter
und Frau Margarete, geb. Kremer.
Hechingen i. Hohenzollern
Hindenburgſtr. 4, I.
(10947
Donnerstag Nachmittag 2½ Uhr
verſchied nach langem, ſchweren
Leiden mein herzensguter braver
Mann, unſer lieber, guter Vater,
Schwiegervater, Großvater und
Urgroßvater
Herr Georg Wacker
nach einem arbeitsreichen Leben
im 81. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Die trauernde Hinterbliebene
Marg. Wacker, geb. Stein.
Darmſtadt. den 9. Sept. 1933.
Schlageterſtr. 35, III. (10965
Die Beerdigung findet Montag,
den 11. September, nachmittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
inniger Teilnahme beim
Hinſcheiden ihrer lieben
Schweſier dankt herzlich
Adelheid Streb.
Darmſiadt, den s. Sept. 1933.
Martinſtr. 11½
(10970
Von der Reiſe
zurück
Dr. Philipp
Schmitt
Augenarzt
Bismarckſtraße 52.
H
Zurück
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bald. Heirat.
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Georgenstraße 8.
Mae He
Dr. Artur Hoffmann
Annastraße 40
hat seine ärztliche Tätigkeit
wieder aufgenommen. 10960
Am 8. September vormittags verſchied plötzlich und unerwartet der ſiellvertretende Vorſitzende
unſeres Vereins
Herr Generaldirektor Dr. jur. h. C.
Friedrich Kruſe
Tieferſchüttert ſiehen wir an der Bahre dieſes ausgezeichneten Mannes, der allzufrüh aus
einem ſchaffensreichen Leben abberufen worden iſt. Ausgerüſiet mit außergewöhnlicher
Tat=
kraft und geſtützt auf hervorragendes Wiſſen, gehörte er zu den Männern, die mit
voraus=
ſchauendem Blick und mit erfolgreicher Geſialtungskraft die Förderung des rheiniſchen
Braun=
kohlenbergbaus zu ihrer Tebensaufgabe machten.: Seine Verdienſie um den Aufſiieg unſeres
Bergbaus werden ebenſo unvergeßlich bleiben wie ſeine vornehme Geſinnung, ſein gerader
Charakter und ſeine echt deutſche Art.
Köln, den 9. September 1933.
Der Porſiand und die Geſchäftsführung des Vereins
für die Intereſſen der Rhein. Braunkohlen=Induſtrie.
10976
Geſiern früh 9.30 Uhr verſchied nach Rückfehr von einer geſchäftlichen Reiſe an Herzſchlag unſer
Generaldirektor Dr. jur. h. C.
Friedrich Kruſe
Wir beklagen in ſchmerzlicher Bewegung den Heimgang dieſes ausgezeichneten Führers
und Menſchen.
Friedrich Kruſe wurde im Jahre 1917 aus leitender Stellung im Ruhrbergbau zur Führung
des Rheiniſchen Braunkohlen=Shndikats berufen. Mit hervorragenden geiſtigen und menſchlichen
Eigenſchaften ausgeſiattet, hat er ſein ganzes Können und Wollen der Erfüllung unſerer
Aufgaben gewidmet und an der Entwicklung des rheiniſchen Braunkohlenbergbaus zu ſeiner
heutigen Bedeutung hervorragendſien Anteil genommen. Wir werden dem kerndeutſchen Manne
und Freund, deſſen berufliches und menſchliches Wirken im letzten Ziel nur dem Wohl des
Vaterlandes galt, ein herzliches und ehrendes Andenken bewahren.
Köln, den 9. September 1933.
Aufſichtsrat und Geſchäftsführung des
Rheiniſchen Braunkohlen=Sondikats Köln.
10977
Dankſagung.
Statt Karten.
Für die vielen wohltuenden Beweiſe
liebe=
voller Teilnahme bei dem Heimgange unſerer
teuren Entſchlafenen danken wir hiermit
allen herzlichſi.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Chriſtoph Tautenſchläger.
Darmſiadt, den 8. September 1933. (10958
Erbbegräbnis f. 3
Verreist bis 13. 9./Perſ. Beſſ. Friedh.
verk. Angeb. u.
Dr. med. H. Kuss
M. 5 a. d. Geſch. *
Facharzt für Chirurgie und Orthopädie
Eleckrola=
Inſtr. und Platten
in groß. Auswahl.
Electrola=
Am 8. September, 9.30 Uhr vormittags, verſtarb infolge Herzſchlages unſer Generaldirektor
Herr Dr. jur. h. C.
Friedrich Kruſe
Der aus vollem Schaffen Abberufene übernahm vor 16 Jahren die Leitung unſerer
Geſellſchaft. Er hat ſie, dem Willen der Gründer entſprechend, zu einem hervorragenden
Werkzeug im Dienſte des rheiniſchen Braunkohlenbergbaus und zum Wohle der deutſchen
Volkswirtſchaft entwickelt. Mit ſchmerzlicher Trauer nehmen wir von dem Heimgegangenen
Abſchied und werden dieſem deutſchen Mann und Freund ſtets ein herzliches und ehrendes
Andenken bewahren.
Köln, den 9. Sepfember 1933.
Die Geſchäftsführung der Vereinigungsgeſellſchaft
Rheiniſcher Braunkohlenbergwerke Köln.
10978
Geogenſiaße 1.
relef. 2579, (7785a
Samstag, 9. September 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 250 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 9. September 1933.
Zeierliche Eröffnung der Spielzeik
1933/ 34.
Reichsſtakthalter Sprenger beſucht die Vorſtellung
der „Walküre‟.
Das Gaupreſſeamt teilt mit: Mit der am Sonntag
ſtattfin=
denden Vorſtellung der „Walküre” von Richard Wagner beginnt
die neue Spielzeit des Heſſiſchen Landestheaters. Dieſe
Vor=
ſtellung bezeichnet gewiſſermaßen den Wendepunkt der
künſtleri=
ſchen Linie des Landestheaters. Dieſer Spielplan iſt nicht
be=
hindert, wie es bei dem letzten der Fall war, durch die nur ſchwer
zu ändernden Pläne der früheren Herren des Theaters, ſondern
nach ernſter Prüfung der eigenen Kraft und der gegebenen
Mög=
lichkeiten von den neuen verantwortlichen Führern des Theaters
aufgeſtellt. Er ſoll und wird dem Volk beſte deutſche Kunſt
ge=
ben und wird ſo der Anſtoß dazu ſein, daß das Volk auch dem
Theater wieder gibt, was des Theaters iſt. Die Kunſt gehört
dem Volk, aber das Volk wird und muß auch wieder der Kunſt
gehören. Das Heſſiſche Landestheater genießt in ganz
Deutſch=
land einen beſonderen Ruf und ſteht mit an der Spitze unter den
Kulturſtätten des Rhein=Main=Gebietes, des Gaues Heſſen=Naſſau.
In dieſem an geſchichtlichen und künſtleriſchen Traditionen ſo
reichen Kulturgebiet regt ſich im Zuge der nationalſozialiſtiſchen
Revolution neues Leben.
Der neue Aufſchwung fand, einen beſonderen Freund und
Förderer in dem Führer des Gaues Heſſen=Naſſau, dem
Reichs=
ſtatthalter und Gauleiter Sprenger, der ſchon mehrfach ſeine
Ver=
bundenheit mit dieſen Beſtrebungen bekundet hat. Wie heute
be=
kannt wird, beſucht der Gauleiter die Vorſtellung der „Walküre‟
am Sonntag abend.
Ein Wendepunkk in der Geſchichte der Evangeliſchen
Landeskirche in Heſſen.
EPH. Am kommenden Dienstag, den 12. ds Mts., tritt die
Heſſiſche Landes=Synode zum letzten Male zuſammen. Es wird
eine Sitzung von geſchichtlicher Bedeutung werden. Die ſeit 370
Jahren beſtehende Evangeliſche Landeskirche in Heſſen=Darmſtadt
hat mit dieſem Tage aufgehört zu ſein und wird in der
entſtehen=
den Großheſſiſchen Evangeliſchen Landeskirche aufgehen. Die
Synode wird um 9 Uhr durch einen Gottesdienſt in der
hieſigen Stadtkirche eröffnet. Herr Prälat D. Dr. Dr.
Diehl wird ſelbſt die Predigt halten. Wie die Synode, ſo wird
auch dem Gottesdienſt einzigartige Bedeutung in der heſſiſchen
Kirchengeſchichte zukommen. Darum ſollte keines der kirchlich
intereſſierten Gemeindeglieder ihn verſäumen. Er iſt für alle
zugänglich.
Hikler=Jugend marſchierk.
Zwecks Sammlung zum Beſten der deutſchen Jugendherberge
bei der Darmſtädter Bevölkerung führt die Hitler=Jugend am
Sonntag, den 10. September, einen Propagandamarſch
durch. Der Zug marſchiert um 11.30 Uhr vom Steubenplatz durch
die Rhein= Neckar= Sand=, Saalbau= Eliſabethen=, Ernſt=
Ludwig=, Rhein= Luiſen= Frankfurter=, Schloßgarten= Schwanen=,
Magdalenen=, Alexanderſtraße, Schloß zum Paradeplatz.
Dort ſpricht der Oberbann=Preſſe=, Propaganda= und
Schu=
lungsleiter Walter Richter
Nach Schluß der Kundgebung Marſch durch die Rheinſtraße
zum Steubenplatz; dortſelbſt Auflöſung.
Heſiſches Landesthegter.
Desger Das
Sonntag,10. September Anf. 18, Ende 22½ Uhr. D I.
Preiſe 0.70—5.50.
Die Walküre. Dienstag,
12. September Anf. 20, Ende gegen 23 Uhr. A 1.
Pre ſe 0.50—4.,50.
Prinz von Homburg. Mittwoch,
13. September Anf. 20, Ende gegen 29 Uhr. B 1.
Preiſe 0.50—4.50.
Brinz von Homburg. Donnerstag,
14. September 19½—22½ Uhr. C.I.-
Preiſe 0.70—5.50.
Glückliche Reiſe. Freitag.
15. September Anf. 19½, Ende nach 22½ Uhv. D 2—
Reidhardt von Gneiſenau. Preiſe 0.50—4.50 Samstag,
16. September Anf. 19½, Ende nach 22½ Uhr. E.1.
Reidhardt von Gneiſenau. Preiſe0. 50—450 Sonntag,
17. September Anf. 19½/ Ende 22½: C 2. Die luſtigen Weiber
Preiſe 0.70— 5.50
von Windſor. Kleines Haus Mittwoch,
13. September 20—23 Uhr. Vortragsabend
Preiſe 0.50—2.50.
Wolfgang von Gronau.
— Heſſiſches Landestheater. Am kommenden Sonntag wird
die neue Spielzeit im großen Haus mit Richard Wagners Oper
„Die Walküre” eröffnet. Die Neueinſtudierung beſorgte
Ober=
ſpielleiter Strohbach. Die muſikaliſche Leitung hat Dr. H. Schmidt=
Iſſerſtedt. — Die Partien ſind beſetzt mit Lilly Hafgreen=Dinkela
a. G., Obholzer, Sattler, Bifchoff, Herrmann, Bauer, Georgi,
Harre. Heilmann, Jacobs, Liebel, Reining, Strack. Es iſt die
erſte Vorſtellung für die Hauptmiete D. Der Vorverkauf findet
heute ſtatt von 9.30—13.30 und von 18—20 Uhr Werktags. — Das
Schauſpiel eröffnete am Dienstag, den 12. d. M., mit Kleiſts
Schauſpiel „Der Prinz von Homburg” in der
Neueinſtu=
dierung von Dr. Rolf Praſch. Hauptmiete 4. 1. Vorſtellung.
Vorverkauf von 9.30—13.30 und 18—20 Uhr.
DI
Sauleaadne
Orurn vicn:ändr shiddng
Deutſche Bühne. Jedem Volksgenoſſen ſeine Miete! dies
ſt Sinn und Zweck des Gemeinſchaftstheaters, das die Deutſche
Zühne als einzige Beſuchergemeinſchaft errichten will. Sie macht
edem Volksgenoſſen zur Pflicht, ſich durch eine Miete an der
ufbauarbeit zu beteiligen, und verlangt durch ihre kleinen
Miet=
reiſe nur ein geringes Opfer — dies aber von jedem
ſolksgenoſſen. Unſere Werbeſchriften liegen überall offen.
nſere Geſchäftsſtelle iſt täglich geöffnet.
Kampf gegen Hunger und Kälte.
Das großzügige Hilfsunkernehmen des deukſchen Volkes unker Führung der NS.-Volkswohlfahrt.
Sinn, Aufgabe und Organiſakion der NS.-Wohlfahrk.
Dus Wiiteryniswerr 1903 34.
Geſtern abend fand im Stadthaus eine Beſprechung über die
Durchführung des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes 1933/34
ſtatt, an der außer den in Frage kommenden Vertretern der
großen Verbände, der NS.=Volkswohlfahrt als
Dachaorganiſa=
tion, des Roten Kreuzes, des Caritasverbandes und der Inneren
Miſſion. Vertreter der Induſtrie, des Handwerks der
Landwirt=
ſchaft uſw. teilnahmen. Bürgermeiſter Haug, der die
Gaufüh=
rung der NS.=Volkswohlfahrt im Gau Heſſen und Heſſen=Naſſau
innehat, verbreitete ſich über die Aufgaben und Organiſation der
NS.=Volkswohlfahrt. Ein ungeheuer großes Arbeitsgebiet iſt
hier zu bewältigen zum Segen des geſamten deutſchen Volkes.
Der Direktor, des Städtiſchen Wohlfahrts= und Jugendamtes,
Biedenkapp, eröffnete die Beſprechung mit kurzer
Be=
grüßung. Dann ſprach Bürgermeiſter Haug und führte u. a.
aus:
Die großen Ereigniſſe in Deutſchland brauchen nicht
unter=
ſtrichen zu werden. Jeder Einzelne hat die große Zeit der
natio=
nalſozialiſtiſchen Erhebung miterlebt. Es iſt nicht ſo, daß eine
Partei die andere abgelöſt hat, ſondern in Deutſchland hat ſich
eine grundlegende Umſtellung des ganzen Denkens durchgeſetzt
und eine Erziehung der Menſchen zu neuen Begriffen eingeſetzt.
Jeder Einzelne muß ſich über die große Umwälzung in
Deutſch=
land reſtlos im klaren ſein. Der totale Staat iſt zur Wirklichkeit
geworden. Es gibt keine Parteien, Gruppen und Verbände mehr.
Wir dürfen nicht mehr in den Begriffen denken, die 14 Jahre die
Köpfe der Menſchheit bewegt haben, nicht mehr in Parteien,
Konfeſſionen und Verbänden, ſondern allein für das Ganze muß
gedacht werden. In das Volk wollen wir hineingehen. Wir
wollen unter Beweis ſtellen, daß der Weg zur Freiheit des
deut=
ſchen Volkes und zum Zuſammenſchluß zu einem Block unentwegt
gegangen wird. Gemeinſam wollen wir den Weg nach oben
gehen. Man darf vor allem an dieſer Tatſache nicht
vorbei=
gehen. Alle müſſen mithelfen, denn wenn die große erhabene
Idee des Nationalſozialismus untergehen würde, käme das
Chaos über Deutſchland und über die ganze Welt. Es iſt alſo
zwingende Notwendigkeit, daß wir uns alle zuſammenfinden, um
den Weg zu gehen, der zum Erfog führt.
Bürgermeiſter Haug beleuchtete dann die Frage der Stellung
des Volkes zur Sozialpolitik. Der Wille des Führers war es
nach der Verfügung des 3. Mai, daß
die NS.-Volkswohlfahrk zuſtändig für die
geſamke ſoziale Fürſorge
für das ganze Reich werden ſoll. Der Wille des Führers beſagt
alſo, daß man offen und ehrlich zuſammen an die Arbeit gehen
will, daß aber auf dem Gebiet der ſozialen Fürſorge in erſter
Linie nationalſozialiſtiſches Denken und nationalſozialiſtiſche
Führung beſtimmend ſein muß. So iſt die Gründung der NS.=
s In dieſem Winter darf kein Volfsgenoſſe frieren
noch hungern! Darum werdet Mitglied der
N. S. Volfswohlfahrt!
Geſchäftsſtielle: Wilhelminenſtr. 34, 3. Stock, Zimmer 2 und 8,
Tel. Nr. 4601, Uebenſtelle 14.
Volkswohlfahrt aufzufaſſen. Das Eigenleben der noch
anerkann=
ten Verbände kann ruhig weitergeführt werden, aber die NS.=
Volkswohlfahrt hat die große Linie zu beſtimmen. Dieſe
Auffaſ=
ſung entſpricht dem Wunſche des Reichskanzlers und iſt durch die
Länderminiſterien anerkannt. Mit der Beſtimmung der großen
Linie im Winterhilfswerk kommt Ordnung in dieſe Syſteme, und
das Neben= und Gegeneinander wird ausgeſchaltet
Die am Werk ſich beteiligenden anerkannten großen
Ver=
bände, das Rote Kreuz, Caritasverband und die Innere Miſſion,
unterſtehen als Dochorganiſation der NS.=Volkswohlfahrt. Die
anderen Verbände haben den Anſchluß an die NS.=
Volkswohl=
fahrt gefunden oder werden ihn noch finden müſſen. Die NS.=
Volkswohlfahrt iſt die Kontrollinſtanz für die beſtehenden
Wohl=
fahrtsverbände. An ſehr vielen Stellen früherer Organiſationen
wurden zwar viel Mittel herausgeholt, aber ſehr viel für die
Verwaltung unnütz verbraucht. Die Nationalſozialiſten haben in
Deutſchland die Aufgabe aufbauende Arbeit zu leiſten. Wir
werden auf das Endziel hinausgehen, ob es dem Einzelnen weh
tut oder nicht. Die Zeit des Liberalismus, des „Ich” und des
Materialismus iſt in Deutſchland vorbei. In großen Begriffen
muß gedacht werden, alles für das Volksganze. Die Parole
muß ſein: „Jeder Deutſche hat ſich einzugliedern in die große
Volksgemeinſchaft. Der Wert des Einzelnen, nicht die Perſon iſt
heute maßgebend, an den alten Grenzen, ob Heſſe. Preuße oder
Bayer, ob evangeliſch oder katholiſch, darf nicht haltgemacht
wer=
den. In der NS.=Volkswohlfahrt hat jeder mitzuarbeiten, und
jedem muß geholfen werden, wenn er in Not iſt.
Die NS.=Volkswohlfahrt muß vor allem auch einen Teil des
nationalſozialiſtiſchen Programms unter Beweis ſtellen.
Im Winkerhilfswerk des deutſchen Volkes muß
der Beweis für den deutſchen Sozialismus
er=
bracht werden. Unker deukſchem Sozialismus
verſtehen wir deutſche Volksgemeinſchaft,
nicht Zerklüftung des Volkes. Auch der Letzte im deutſchen
Vater=
land muß fühlen, daß er ein Glied des deutſchen Volkes iſt.
Bürgermeiſter Haug ſprach dann in großen Zügen über den
Aufbau der NS.=Volkswohlfahrt, die Reichs= Gau= Kreis= und
Ortsgruppenführungen unterſteht. Die Gauführung Heſſen/Heſſen=
Naſſau wurde Herrn Bürgermeiſter Haug durch den Herrn
Reichsſtatthalter übertragen. Er ſei ſich darüber klar geweſen,
daß ihm eine ſchwere, undankbare Aufgabe übertragen wurde,
aber daß die Kräfte und die Zeit, die er ihr opfert, einer
poſi=
tiven und praktiſchen Arbeit geopfert werden, die für das ganze
Volk geleiſtet wird.
Die N5.-Volkswohlfahrt ſoll Führer ſein des
großen deutſchen Winkerhilfswerkes 1933/34.
Im kommenden Winter ſoll keiner in
Deutſch=
land hungern und frieren. So iſt es der Wille
des Führers. Mit der Bitte, alles Trennende zurückzuſtellen
und gemeinſam den vorgeſchriebenen Weg zu gehen und ſich
ein=
zuſetzen für die große heilige Idee Adolf Hitlers, die Rettung des
deutſchen Volkes, ſchloß Bürgermeiſter Haug ſeine Ausführungen.
Anſchließend ſprach Direktor Biedenkapp als
Kreiswal=
ter für die Volkswohlfahrt über
das großzügige Hilfsunkernehmen zur Ankerſtühung
aller nokleidenden deutſchen Volksgenoſſen.
Er führte u. a. aus:
Bei dem Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes 1933/34
han=
delt es ſich um ein großzügiges Hilfsunternehmen zur
Unter=
ſtützung aller notleidenden deutſchen Volksgenoſſen. Es wurde
je=
doch nicht nur zu dieſem Zwecke geſchaffen, ſondern es ſoll auch den
Gemeinſchaftsſinn des Deutſchen Volkes weitgehendſt fördern. Das
iſt der Sozialismus der Tat, wie er der nationalſozialiſtiſchen
Weltanſchauung entſpricht.
Die Durchführung des Winterhilfswerkes geſchieht unter dem
Motto: „Kampf gegen Hunger und Kälte‟.
Eetragen wird das Hilfswerk ſowohl von der Reichsregierung
als auch vom geſamten deutſchen Volke. Der Herr Reichskanzler
hat das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda
mit der Leitung betraut. Als Träger der Arbeit unter Führung
der NS.=Wohlfahrt ſind in erſter Linie folgende Organiſationen
berufen:
NSDAP. NSBO., Deutſche Arbeitsfront, SA., SS., Sta.,
Reichsjugendführung, Deutſche Frauenfront, Landbund und der
landwirtſchaftliche Hausfrauenverein, Zentralausſchuß für Innere
Miſſion Deutſcher Caritasverband. Das Deutſche Rote Kreuz,
Techniſche Nothilfe und Arbeitsdienſt.
Weiter wirken mit alle Reichs= und Staatsbehörden, die
Pro=
vinzial= und Kommunalbehörden, die Arbeits= und
Wohlfahrts=
ämter, die Kirchen beider Konfeſſionen, ſowie Verbände der
In=
duſtrie, des Handels und Gewerbes.
Zur Organiſation iſt zu ſagen, daß das Reichsminiſterium
den Reichswalter der NS.=Wohlfahrt, Parteigenoſſen
Hilgen=
feldt, zum Reichsführer des W. H.W. beſtellt hat.
Uns intereſſiert nun in erſter Linie die Kreisorganiſation.
Kreisführer des W.H.W. iſt der jeweilige Kreiswalter der NS.=
Volkswohlfahrt, die die Organiſation und Durchführung des
W. H.W. leitet. Die Kreisarbeitsgemeinſchaften ſind auf möglichſt
breite Baſis zu ſtellen. In der Ortsgruppe hat die Führung des
W. H.W. der Gruppenhalter, der NS.=Volkswohlfahrt, dem
eben=
falls eine örtliche Arbeitsgemeinſchaft zur Seite geſtellt wird.
Als erſte Arbeit, die nun in Angriff zu nehmen iſt, wäre die
Sammelarbeit zu bezeichnen. Nach der vorliegenden erſten
Ar=
beitsanweiſung des Reichsführers des W.H.W. haben ſich die
Sammlungen zu erſtrecken auf: 2)
Lebensmittelbeſchaf=
fung, b) Brennſtoff, e) Kleidungsſtücke, 4)
Geld=
ſammlungen. Unter letztere wären auch zu rechnen die zu
veranſtaltenden Wohltätigkeitskonzerte, Theatervorſtellungen uſw.
Die Sammlungen ſtehen unter einem beſtimmten Motto. So
z. B. im Dezember „Für die Weihnachtsſpende der Winterhilfe”,
im Januar „Für Kochtopf und Ofen‟. Das große Kampfmotto:
„Kampf gegen Hunger und Kälte”, darf jedoch niemals
in den Hintergrund treten.
Naturalſpenden müſſen den örtlichen Verhältniſſen angevaßt
und in engſter Verbindung mit der Landwirtſchaft, den Kirchen
und karitativen Organiſationen durchgeführt werden. Um den
Erfolg der Sammlungen nicht von vorneherein zu
beeinträchti=
gen, habe ich bereits mit der Polizeidirektion und dem Kreisamt
Verhandlungen aufgenommen wegen Bekämpfung des immer
mehr überhand nehmenden Bettler=Unweſens.
Lebensmittelſamm=
lungen werden am beſten in der Erntezeit durchgeführt. Da wir
gerade in dieſer Zeit ſtehen, wird dieſe Art der Sammlung für
uns die dringendſte Arbeit bedeuten. Die Träger der
Sammel=
aktion auf dem Lande ſind die Bauernvereine, Hausfrauenvereine,
NS.=Partei=Organiſationen, die Kirchen, die Verbände der Freien
Wohlfahrtspflege. Techniſche Nothilfe und der Arbeitsdienſt.
Lebensmittel ſind auch zu ſammeln bei Lebensmittel=
Großhand=
lungen und kleinen Geſchäftsleuten.
Für die Brennſtoffverſorgung hat der Reichsführer
des W.H.W. eine beſondere Abteilung geſchaffen: „Leitung für
Breunſtoffbeſchaffung”. Wegen Holzſpenden ſoll mit
Klein=
händlern verhandelt werden.
Zur Sammlung von Kleidungsſtücken iſt zu ſagen, daß
mit der Bekleidungsinduſtrie und den Großhandelsverbänden
we=
gen größerer Spenden verhandelt werden muß. Gebrauchte
Kleider werden wie ſeither geſammelt werden.
Die Geldſammlungen ſelbſt werden nach einheitlicher
Propaganda weitgehendſt durchgeführt. Jeder, der monatlich einen
beſtimmten und angemeſſenen Betrag zeichnet, erhält eine kleine
Plakette mit der Aufſchrift „Wir helfen‟. Dieſe Plakette kann
an der Wohnungstüre befeſtigt werden, ſo daß der Beſitzer dann
von weiteren Sammlungen verſchont bleibt.
Es erübrigt ſich, zurzeit über die Verteilung der
eingegange=
nen Syenden zu ſprechen. Man kann nichts verteilen, wenn man
nichts hat. Grundſätzlich iſt jedoch zu ſagen, daß Bargeld nicht an
Hilfsbedürftige gegeben werden ſoll.
Eine Aenderung bei den Winterhilfsküchen muß inſofern
ein=
treten, als Eſſen in dieſem Winter nur an Familien bzw.
Einzel=
perſonen abgegeben werden dürfen, die keinen eigenen Herd
haben.
Zum Schluſſe möchte ich noch erwähnen, daß natürlich wie in
den vergangenen Jahren auch Sonderveranſtaltungen aller Art
zugunſten des W.H.W. ſtattfinden werden. Hierzu iſt die
Unter=
ſtützung aller ſtaatlichen Stellen wegen Senkung der Unkoſten
zu=
geſagt.
„Dies, meine Damen und Herren, wäre im großen und ganzen
der Aufbau und die Durchführung des Winterhilfswerkes 1933=
34. Es wird jedermann einleuchten, daß es mir nicht möglich ſein
wird, dieſe ganzen Arbeiten allein zu bewältigen. Ich bitte Sie
daher, mir geeignete Vorſchläge zu machen für Sachbearbeiter
der einzelnen Arbeitsgebiete. Ich ſtelle nun meine Ausführungen
zur Diskuſſion und bitte um rege Beteiligung.
In einer ſich anſchließenden Diskuſſion erklärt im Namen der
Vertreter der Verbände Oberſt Schröder ſich gerne bereit,
tätig an dem großen Werk mitzuarbeiten. Er gab aus ſeinen
Er=
fahrungen eine Reihe wertvoller und dankbar aufgenommener
Anregungen zur Durchführung der Winterhilfe. Auch alle übrigen
anweſenden Vertreter der Verbände und Organiſationen
erklär=
ten ſich zur Mitarbeit bereit. Im Laufe der Diskuſſion wurden
noch einige Einzelfragen erörtert und ſo die erſte Grundlage zur
Durchführung des großzügigen Winterhilfswerkes in Stadt und
Kreis Darmſtadt gelegt.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. September 1933
Eine Vorſchau auf den Tag des Pferdes.
Für den groß aufgezogenen Tag des Pferdes am Sonntag,
den 10. Dezember, ſind nunmehr die überaus umfangreichen
Vor=
arbeiten beendet. Der Darmſtädter Reiterverein hat keine Koſten
und Mühen geſcheut, für Darmſtadt eine Veranſtaltung
aufzu=
ziehen, wie ſie bisher noch nicht ſtattgefunden hat. Das
Pro=
gramm des Sonntag nachmittag biete eine große Menge des
Intereſſanten und Anregenden, ein Programm von einem
Um=
fang, einer Vielgeſtaltigkeit und Abwechſlung, ein Programm auch
reich an neuen pferdeſportlichen Darbietungen, daß ein überaus
intereſſanter Nachmittag bevorſteht.
Nach den Vorprüfungen des Samstags und den
volksſportlichen Uebungen der SA.=Reiterſtürme auf dem
Gries=
heimer Exerzierplatz am Sonntag vormittag nehmen die
Haupt=
ereigniſſe des Tages des Pferdes am Sonntag nachmittag
mit der Aufſtellung der ſtädtiſchen Geſpann=Parade auf
dem Meßplatz um 12.45 Uhr ihren Anfang. — Der „Zug
der 100 Wagen” — das Programm weiſt die ſtattliche Anzahl
von 103 Anmeldungen auf! — führt durch folgende Straßen:
Mühlſtraße. Alexanderſtraße, Paradeplatz, Rheinſtraße, über den
Exerzierplatz zum Turnierplatz zwiſchen den Kaſernen an der
Holzhofallee und der Feſthalle. Pünktlich um 2 Uhr nimmt das
TAG DES PFERDES
Programm ſeinen Anfang. Zunächſt findet das
Ausſcheidungs=
fahren der großen ſtädtiſchen Geſpannparade und zwar der
Wa=
gen aus den 4 Gruppen: Transportgewerbe. Brauereien, Fourage
und Kartoffelhandel und Kohlenhandel ſtatt. Das ſchönſte
Ge=
ſpann” jeder Gruppe erhält einen Sieger=Ehrenpreis. Alle
wei=
teren Fahrer erhalten Erinnerungsgaben.
Anſchließend findet die erſte Parade der heſſiſchen
SA.=Reiter ſtatt. Seitens aller Pg. und SA.=Kameraden
wird dieſer erſte Aufwarſch unſerer Reiterſtürme mit größtem
Intereſſe erwartet, bietet ſich doch zum erſten Male Gelegenheit,
die braunen Kameraden zu Pferd in ihrer erſten Parade zu ſehen.
Der Aufmarſch und die ſonſtigen Ereigniſſe werden übrigens im
Südweſtdeutſchen Rundfunk in der „Stunde des
Lan=
des” wiedergegeben werden.
Die erſte Schaunummer des Nachmittags heißt „Das
Pferd in ſeinen Raſſen”, Leitung Landesſtallmeiſter Dr. Dencker.
In einem großen Raſſen=Schaubild werden faſt alle in
Deutſch=
land vorhandenen Pferderaſſen und =Typen gezeigt werden,
be=
ginnend vom Shetland=Pony bis hinauf zum ſchweren
Kaltblut=
pferd; insgeſamt 20 verſchiedene Pferderaſſen=Vertreter. Der erſte
Wettbewerb iſt ſodann das Patrouillen=Springen der
SA.=Reiter, und zwar der Anfängergruppe. Jede Patrouille
beſteht aus 1 Führer und 3 Reitern. Unter den Anfängern ſind
10 Mannſchaften zu erwarten. Gegen 3,05 Uhr iſt der 2. Teil der
ſtädtiſchen Geſpannparade vorgeſehen, anſchließend ſodann das
Patrouillen=Springen für Fortgeſchrittene, für das ebenfalls die
ſtattliche Anzahl von 12 Patrouillen über die Bahn gehen wird.
Die dann folgende Kriegspferde=Ehrung wird einen
ganz beſonderen Raum einnehmen Etwa 12—15 unſerer
vier=
beinigen Kameraden aus dem Weltkrieg 1914/1918 werden auf
dem Turnierplatz vorgeſtellt werden — Eine Minute ſtillen
Ge=
denkens und verdienter Ehrung. — Landwirt K. Kling 6.
Wor=
felden, wird ſeine Stuten „Dora”, geboren 1910. und „Herta”,
geboren 1909, in „alter Friſche” im Geſpann zeigen, zwei treue
Kameraden, mit denen er als Fahrer den ganzen Weltkrieg
mit=
gemacht hat und von 1918 an Freud und Leid in ſeinem
land=
wirtſchaftlichen Betrieb geteilt hat. Es ſind ebenfalls nach zwei
Pferde varhanden, welche beim Artillerie=Regiment 25 im
Welt=
krieg geweſen ſind.
Für den „Prinz=Friedrich=Sigismund=
Erin=
nerungspreis” eine Eignungsprüfung für Reitpferde, wird
ſehr erleſenes deutſches Reitpferd=Material in die Turnierbahn
kommen. Es ſind 10 Teilnehmer gemeldet, unter denen man
viel=
leicht in Dr. Wienands „Flip”, Schuhmachers „Trepidus”
und Fräulein Knauffs „Dalila” den vorausſichtlichen Sieger
wird ſuchen müſſen.
Die nächſte Schaunummer, „Das Pferd in ſeinen
Leiſtungen”, wird die kleinſten Shetland=Ponys Heſſens die
älteſte Stammbuchſtute, welche mit 10 Nachkommen vorgeführt
wird, bringen. Ferner ein Wettziehen des ſtärkſten
landwirtſchaft=
lichen Geſpanns und des ſtärkſten gewerblich=ſtädtiſchen Geſpanns
am amerikaniſchen Kraftmeßwagen. Zum erſten Male in
Deutſch=
land wird ein derartiger Wettbewerb auf einer Turnierbahn
gezeigt werden. Das Ausſcheidungsziehen findet bereits Samstag
ſtatt. Für das ſtärkſte Geſpann” gibt Landesbauernführer Dr.
Wagner den Ehrenpreis. —
Der Preis des neuen Deutſchlands” mit
Ehren=
preis des Reichskanzlers Adolf Hitler iſt ein Glücks=Jagdſpringen,
welches ebenfalls erſtmals in Darmſtadt ſtattfindet. In dieſem
intereſſanten Wettbewerb ſpringt jeder Teilnehmer ſo lange, bis
er den erſten Springfehler macht. Bei dieſem „Glücks”=
Jagdſprin=
gen iſt ſchon ſo mancher beim erſten Hindernis geſcheitert und
mußte dann natürlich ſofort die Bahn verlaſſen. Die Höchſtzahl
Hinderniſſe ſind 20. Springen mehrere Reiter die 20 Hinderniſſe
fehlerfrei, ſo iſt derjenige mit der beſten Zeit Sieger. 22
Teil=
nehmer werden für dieſes Springen aufgeboten werden.
Der „Landesſtallmeiſter=Schörke=Preis”, iſt
eine mit 10 Teilnehmern beſetzte Dreſſur=Prüfung. Auch hier iſt
mit einem überaus intereſſanten Wettbewerb zu rechnen. Um
4,45 Uhr wird die gemiſchte Stafette ſtattfinden; auch neu
und erſtmalig. Der Stabwechſel erfolgt von einem Trabreiter über
Läufer. Radfahrer, Galoppreiter und Motorradfahrer. Die
Sportvereine Darmſtadts bieten ihre beſten Läufer,
Radfahrer und Motorradfahrer auf. Es ſind insgeſamt 5
Mann=
ſchaften gemeldet, ſo daß auch hier intereſſante Kämpfe zu
er=
warten ſind.
Der Amazonen=Preis” iſt ein Einſpänner=Fahren für
Damen. Hier werden wir zum erſten Male Gelegenheit haben.
unſere Damen auf dem Bock zu bewundern. Insgeſamt ſind ſechs
Teilnehmerinnen gemeldet.
Der Preis von Darmſtadt”, ein Jagdſpringen
Klaſſe T, folgt als nächſter Wettbewerb, darauf die Schaunummer
„Jung=Darmſtadt” unter Leitung von Reitlehrer O
Schu=
bert. Die Darmſtädter Jungen und Mädels werden Voltigen
am lebenden Pferd zeigen.
Den Abſchluß bildet die Schul=Quadrille in hiſtoriſchen
Koſtümen unter Leitung von Polizeihauptmann a. D. Rettig.
Hier wird erſtklaſſige Pferde=Dreſſur zu ihrem Recht kommen —
Der Parkplatz für Autos Motorräder und Fahrräder
befindet ſich auf dem Exerzierplatz hinter der Feſthalle, da
Fahr=
zeuge nicht mit auf den Turnierplatz genommen werden können.
Reichspräfident von Hindenburg
und männliche Diakonie.
Wie bekannt, findet vom 11. bis 15. September in Hamburg
der 9. Deutſche Diakonentag ſtatt. Welche Bedeutung
dieſer Tagung ſeitens der Reichsregierung beigemeſſen wird, iſt
erkenntlich an der Tatſache, daß der Vertrauensmann des Herrn
Reichskanzlers, Wehrkreispfarrer Müller, an der Tagung
teilnehmen und in der öffentlichen Kundgebung eine Anſprache
halten wird. Der Herr Reichspräſident hat folgendes
Schreiben an den Deutſchen Diakonenverband, Berlin=Friedenau,
gerichtet: Der im Deutſchen Diakonen=Verband vereinigten
deut=
ſchen Diakonie, die zuſammen mit dem Rauhen Hauſe zu
Ham=
burg auf ein hundertjähriges Beſtehen zurückblickt, ſende ich in
aufrichtiger Dankbarkeit und Anerkennung alles deſſen, was
deutſche Diakonie nud Brüderhäuſer in den vergangenen
Jahr=
zehnten ohne Aufhebens an Dienſten der chriſtlichen Nächſtenliebe
getan haben, herzliche Grüße. Möge auch im zweiten
Jahrhun=
dert ihres Wirkens auf dem Dienſt der Diakone Gottes Segen
ruhen! Möge der deutſchen Diakonie eine kräftige Entfaltung
und Ausgeſtaltung ihres Werkes beſchieden ſein und ſie weiter
zum Heile unſeres Volkes beitragen! gez. v. Hindenburg.”
Obwohl die männliche Diakonie Deutſchlands auf eine
hun=
dertjährige Geſchichte zurückblicken kann, iſt ſie noch
verhältnis=
mäßig wenig bekannt. Eine kurze Bemerkung hierzu ſei deshalb
geſtattet. Diakon können nur junge Männer mit tadelloſer
Ver=
gangenheit werden, die den Nachweis erbringen können, daß ſie
die vorſchriftsmäßige Lehrzeit erfolgreich abgeſchloſſen und ſich
als Gehilfe im Beruf mindeſtens 1 Jahr bewährt haben.
Ver=
langt wird weiter, ein Bekenntnis zum „poſitiven Chriſtentum”
im engſten Sinn des Wortes praktiſche Geſchicklichkeit und
über=
durchſchnittliche Begabung. Vor dem vollendeten 18. Lebensjahr
iſt ein Eintritt in eine Diakonenſchule oder Seminar für Innere
Miſſion, deren wir in Deutſchland insgeſamt 20 haben, in der
Regel nicht möglich. In den Diakonenanſtalten werden die
Schüler für die mannigfachen Arbeitsgebiete der evangeliſchen
Kirche und der Inneren Miſſion ausgebildet. Der Abgang von
der Diakonenanſtalt iſt mit einer oder mehreren Prüfungen vor
einem Kirchenkommiſſar, auch mit Staatsexamen verbunden.
Dann aber treten ſie hinaus in den Dienſt an Kirche und Volk.
Im Kampf um die Wiedergewinnung der Gott und der Kirche
entfremdeten Maſſen haben die Diakone ſtets in vorderſter Front
geſtanden. Denn männliche Diakonie und Angriff gehören
zu=
ſammen. Ihr Ziel iſt Schaffung lebendiger Chriſtengemeinden,
und ſie erfüllt damit eine Aufgabe von höchſt völkiſcher
Bedeu=
tung. Denn jede wahre Chriſtengemeinde hat eine
ſtaatserhal=
tende, ſtaatsaufbauende Kraft.
Es darf in dieſem Zuſammenhang darauf hingewieſen
wer=
den, daß in allen drei Provinzen Heſſens Diakone ſowohl im
Kirchendienſt, als auch in Anſtalten der Inneren Miſſion ſchon
ſeit Jahrzehnten tätig ſind. Möge dieſer Dienſt an Kirche und
Volk von allen recht erkannt und auch gefördert werden!
FC. Union Darmſtadt. Heute abend 8.30 Uhr findet d.
ordentliche Hauptverſammlung im Vereinslokal (Chau
ſeehaus) ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht u. a.: Wahl des Ver
einsführers und Satzungsänderungen. Der Vorſtand gibt der E
wartung Ausdruck, daß mit Rückſicht auf die Wichtigkeit de
Tagung alle Mitglieder reſtlos erſcheinen. — Sämtliche Man
ſchaften ſind am Sonntag ſpielfrei.
— Wolfgang von Gronau ſpricht am Mittwoch, den 13. Ser
tember, 20 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
über ſeine Weltflüge. Am Mittwoch, den 13. September, 20 Uhr
ſpricht der Weltflieger Wolfgang von Gronau über ſein
abenteuerlichen Flüge, die alle Menſchen begeiſtern. Der deutſch
Flieger erzählt, unterſtützt von Lichtbildmaterial, von ſeinen Er
lebniſſen und Begegnungen in Amerika, auf den Aleuten,
Japan, Indien, Java uſw. Auch über ſeine Erlebniſſe der bei
den Amerikaflüge über Grönland und Labrador wird von Grona
ſprechen. Seine Berichte anzuhören, iſt allein ſchon ein große
ſtolzes Erlebnis! (Karten zum Preiſe von 0,50 bis 2,50 RM
— Hausfrauenbund. Dienstag, den 12. September
nachmi=
tags 4 Uhr, Mitgliederverſammlung in der „Traube‟. Mit dieſe
Verſammlung wird der Hausfrauenbund ſeine Winterarbeit er
öffnen. Verſchiedene Rednerinnen werden wichtige zeitgemäſ
Fragen behandeln, die heute im Vordergrund des Intereſſes d
deutſchen Frau ſtehen. Es wird beſonderer Wert auf eine reg
Ausſprache gelegt. Zahlreiche Beteiligung der Mitglieder i
Pflicht.
Vom Stadtſchulamt Darmſtadt wird uns geſchrieben: Für
alle Schulen im Stadtgebiet beginnen die diesjährigen
Herbſt=
ferien am Donnerstag, den 28. September (erſter Ferientag), und
dauern 1½ Woche. Der Unterricht beginnt wieder am Montag,
den 9. Oktober 1933 — Durch die Kürzung der Sommer= und
Herbſtferien um je eine halbe Woche ſind die durch die
Verlänge=
rung der diesjährigen Oſterferien ausgefallenen Schultage wieder
nachgeholt
— Die große Kundgebung des Friſeurhandwerks findet am
Sonntag, den 10. September, im Städt. Saalbau Darmſtadt ſtatt.
Damit verbindet die Friſeur=Innung Darmſtadt die Weihe ihrer
Sturmfahne. — Als Hauptredner iſt der Führer des Bundes
deut=
ſcher Friſeure. Herr Renz gewonnen. Die Standartenkapelle
143 unter Leitung des Muſikzugführers Weber wird dieſer
Ver=
anſtaltung ein würdiges Gepräge geben. — Alle im
Landesver=
band der Friſeure von Heſſen und Naſſau vereinten
Berufsange=
hörigen, einſchließlich Frauen Gehilfen und Lehrlinge werden als
Teilnehmer erſcheinen. Die Kundgebung hat den Zweck, alle
Be=
rufsangehörige zu ſchulen und im nationalſozialiſtiſchen Geiſte
zu erziehen. Gleichzeitig ſollen ſie aber auch zur Behebung der
wirtſchaftlichen Notlage des Berufs neue Wege im Rahmen des
neuen Reiches weiſen. — An die Friſeure von ganz Heſſen ergeht
der Ruf reſtlos zu dieſer Kundgebung zu erſcheinen.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Anläßlich des 50 Beſtehens des Reichsverbandes deutſcher Gebirgs= und
Wandervereine findet vom 15. bis 18. September der 42. deutſche
Wandertag in Frankfurt a. M. ſtatt. Den Höhepunkt der Tagung
bildet die große Kundgebung auf dem Römerberg am Sonntag,
den 17. ds. Mts., um 12.30 Uhr. Da der Führer unſeres
Oden=
waldklubs. Herr Miniſterpräſident Dr. Werner, dieſe
Kund=
gebung leitet, iſt es für alle Klubgenoſſen Ehrenpflicht, in
größ=
ter Zahl zu erſcheinen. Der Hauptausſchuß hat deshalb
angeord=
net, daß die Teilnahme an der Kundgebung als Wanderung
ge=
wertet wird. Der Odenwaldklub marſchiert nach 11 Uhr mit
eigener Muſik vom Grindbrunnen zum Römerberg. — Unſere
Ortsgruppe Darmſtadt wird keinesfalls zurückſtehen und in
mög=
lichſter Stärke ſich an der Kundgebung beteiligen. Nach dieſer
begibt ſich unſere Ortsgruppe zum Standquartier des
Odenwald=
klubs, Reſtaurant, Kyffhäuſer”, Kaiſerſtraße, zu
landsmannſchaft=
lichem Beiſammenſein, zu dem auch unſer Führer. Herr
Miniſter=
präſident Dr. Werner, erſcheinen wird. Die Teilnahme an dem
Beiſammenſein iſt Pflicht. Im „Kyffhäuſer” findet auch die
Verpflegung ſtatt. Alles nähere iſt ab Mittwoch, den 13. ds.
Mts., zu erfahren bei Klubgen. Tillan, Eliſabethenſtraße, wo die
Einzeichnungsliſte aufliegt.
Muſikaliſche Feierſtunde in der Stadtmiſſion. Am
kommen=
den Sonntag, den 10. September, abends 8 Uhr, veranſtaltet der
Poſaunen= und Gemiſchte Chor der Stadtmiſſion eine muſikaliſche
Feierſtunde, zu der die Mitglieder und Freunde der
Stadt=
miſſionsarbeit herzlich eingeladen werden. Das Programm
ent=
hält eine Reihe von Heimat= und Vaterlandsliedern, wie auch
einige Motetten und religiöſe Vortragsſtücke von Johann
Seba=
ſtian Bach und anderen. Im Mittelpunkt der muſikaliſchen
Feier=
ſtunde ſteht eine bibliſche Anſprache von Herrn Stadtmiſſionar
Anders=Nieder=Ramſtadt. Der Eintritt iſt frei. Programme,
auch im Vorverkauf in der Buchhandlung der Stadtmiſſion,
10 Pfg. Der Reinertrag der Veranſtaltung dient zur
Neuan=
ſchaffung von Inſtrumenten für den Poſaunenchor.
— Im Union=Theater erſcheint ab heute ein neuer Lil=
Dagover=Film, und zwar das Schauſpiel Johannisnacht”
eine ſpannende Liebesgeſchichte, deren landſchaftlicher Hintergrund
das bayriſche Hochgebirge bildet. Lil Dagover ſpielt hier die
Rolle einer berühmten Schauſpielerin, die einem Dichter in die
Bergeinſamkeit folgt. Hans Stüwe ſpielt die Rolle des Dichters.
Weitere prominente Darſteller waren unter der Regie Willy
Reibers die Mitwirkenden bei dem Film, der bis jetzt überall
einen außerordentlichen Erfolg gehabt hat.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage die Meiſterin des Humors. Anny Ondra, in der luſtigen
Tonfilm=Groteske „Fräulein Hoffmanns Erzählungen”, ein Film
voll Witz und Humor. Jugendliche haben Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen, zahlreichen Wünſchen
ent=
ſprechend, noch einmal für einige Tage den Film des deutſchen
Volkes, den erſten deutſchen SA.=Film SA.=Mann Brand”
Jeder SA.=, SS.=Mann, jeder Amtswalter, Hitlerjunge und
Par=
teigenoſſe muß den Film geſehen haben, denn das iſt ihr
Film! Jugendliche haben Zutritt.
— Reſi=Theater. Ein originelles Filmluſtſpiel, das in Capri
unter dem ewig blauen Himmel Italiens gedreht wurde, iſt
„Hochzeitsreiſe zu Dritt”, das im „Reſi” ſehr gut gefällt, Brigitte
Helm iſt ganz wundervoll in ihrer Shönheit und ihrem Können.
Neben ihr Oskar Karlweis und Suſi Lanner. Sonntag mittag
Jugendvorſtellung: „Kriminalreporter von Chicagv”.
Zeuniſche Koigiiſe.
Die am Montag, den 4. September, im Tenolokal „Zur
Reichskrone” in der Mühlſtraße ſtattgefundene
Monatsverſamm=
lung geſtaltete ſich zu einem Feſt für alle anweſenden Nothelfer
dadurch, daß Herr Miniſterpräſident Dr. Werner, Ehrenmitglied
der Teno, anweſend war. Der Ortsgruppenführer, Herr
Ober=
ingenieur Meiſe, eröffnete die Verſammlung pünktlich um 8.30
Uhr und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß es der Teno vergönnt
war, unſeren Miniſterpräſidenten Werner trotz der rieſigen
Ar=
beitslaſt als Gaſt bei ſich zu ſehen. Weiter konnten als
Ehren=
gäſte begrüßt werden die Herren Direktor Nuß von den Städt.
Betrieben, Oberingenieur Hubertus von der Hegg,
Brandinſpek=
tor Herborn und Knecht von der Firma Merck. Für die
Landes=
leitung war Herr Plaßmann=Frankfurt anweſend. Herr Meiſe
gab einen kurz gehaltenen Ueberblick über die geleiſtete Arbeit
der Teno im verfloſſenen Monat. Die Arbeit der
Nachrichten=
abteilung unter Führung des Herrn Strömer wurde lobend
her=
vorgehoben. Der Führer Kraft hat mit der
Hilfspionierabtei=
lung auf dem Gelände am Müllersteich Beachtliches geleiſtet.
Herrn Altmannsberger, Lehrer der Luftſchutzſchule, wurde
beſtä=
tigt, daß er durch den Einſatz ſeiner ganzen Perſon und ſeines
ganzen Könnens durch praktiſchen und theoretiſchen Unterricht im
Luft= und Gasſchutz unſerem Vaterland in vorbildlicher Weiſe
dient. Zuſammenfaſſend führte Herr Meiſe aus, daß der
Ge=
danke der „Teno” mit großen Schritten vorwärtsſchreitet und
daß in kürzeſter Zeit ein anſehnlicher Tenotrupp in ſchmucker
Uniform die Straßen Darmſtadts durchziehen wird. An die
Bür=
gerſchaft Darmſtadts richtete Herr Meiſe die Aufforderung, das
Werk der Teno nach beſtem Können zu unterſtützen. —
An=
ſchließend wurden die noch nicht verpflichteten Nothelfer einzeln
durch Handſchlag in die Nothelfergemeinſchaft eingereiht. Jeder
einzelne verpflichtete ſich, „dem Nächſten in der Not zu helfen, die
ganze Kraft dem Vaterland zur Verfügung zu ſtellen und nach
dem Führerwort „Gemeinnutz geht vor Eigennutz” zu leben”.
Nach dem Akt der Verpflichtung hielt Kamerad Dipl.=Ing.
Wackerzapp einen Vortrag über „Die Entwicklung der Techniſchen
Nothilfe”, welcher vor allen Anweſenden ſehr anerkennend
auf=
genommen wurde. Kamerad Wackerzapp führte ungefähr
fol=
gendes aus:
Am 30. September 1919 wurde durch das
Reichswehrmini=
ſterium die Techniſche Nothilfe für das geſamte Reichsgebiet
an=
geordnet. Am 20. November wurde die neugebildete Teno dem
Reichsinnenminiſterium unterſtellt. Aufgabe der Teno war es,
zu helfen und einzugreifen: 1. in Fällen höherer Gewalt bei
Kataſtrophen und Unglücksfällen und 2. bei wilden Streiks zum
Schutz der lebenswichtigen Betriebe. Schon damals galt als
vornehmſter Leitſpruch für jeden Nothelfer: „Gemeinnutz geht
vor Eigennutz‟. Die Nothelferſchaar ſetzte ſich zuſammen aus den
alten Frontkämpfern, die mit Entſetzen an dem Chaos
vorbei=
gehen mußten, welches die „Novemberherren” in unſerem
deut=
ſchen Vaterland heraufbeſchworen hatten, und ihre Reihen
wur=
den weiter von dem gewohnten Kameradſchaftsgefühl beherrſcht.
In der Zeit der wilden Streiks, die an allen Ecken und Enden
unſeres Vaterlandes durch Drahtzieher im Dunkeln
hervorgeru=
fen wurden, mußten die Nothelfer nicht allein ihre ganze Kraft
und ihr ganzes Können einſetzen, nein bei vielen Gelegenheiten
ſtand auch ihr Leben und ihre Geſundheit auf dem Spiel. Durch
Inganghaltung der lebenswichtigen Betriebe gebührt der Teno
die Anerkennung, daß ſie unſerem deutſchen Vaterland
unermeß=
liche Werte erhalten hat. Auch hier in unſerem engeren
Vater=
land, in Heſſen, mußte die Teno öfter eingreifen.
Beiſpiels=
weiſe zählen wir die Einſätze in Dettingen, Guſtavsburg, Meſſel,
Eſchollbrücken, Kranichſtein uſw. Die Täigkeit der Teno brachte
es mit ſich, daß ſie eine rein überparteiliche, unbedingt national
eingeſtellte Organiſation ſein mußte. Durch die Teno ſollte
nie=
mand unterſtützt werden, weder der Unternehmer, noch die
Par=
teien. Allein galt der Einſatz und die Arbeit dem Vaterland,
der Erhaltung der Werte des Vaterlandes. Selbſt eine
ſeiner=
zeitige ſchwarz=rote Parteienregierung mußte anerkennen, daß die
Hilfeleiſtung der Teno keiner Einzelperſon, ſondern nur dem
Vaterlande galt. So iſt es gehalten worden bei den Nothelfern
vom Tage der Gründung bis heute, und ſo wird es gehalten
werden ſolange uns unſer Führer braucht. Wir ſind ſtolz
dar=
auf, die ganzen langen Jahre in unermüdlicher Arbeit unſerem
Vaterlande geholfen zu haben und erklären, auch weiterhin
un=
ſere ganze Kraft und unſer Leben dem Vaterland zur Verfügung
zu ſtellen.
Den offiziellen Schluß der Verſammlung bildete das von
Ortsgruppenführer Meiſe ausgebrachte dreifache Sieg=Heil auf
den Reichspräſidenten Hindenburg und unſeren Volkskanzler
Adolf Hitler, Stehend, mit erhobener Hand wurde der erſte
Vers des Horſt=Weſſel=Liedes geſungen Auch der ſich
an=
ſchließende inoffizielle Teil der Verſammlung wurde noch längere
Zeit durch die Anweſenheit des Herrn Miniſterpräſidenten
ver=
ſchönt. Das Lied der Darmſtädter Nothelfer, „Helfer heraus”,
wurde mit Begeiſterung geſungen. Verſchiedene Muſikſtücke
wur=
den durch die zum erſten Male amtierende Nothelferkapelle
vol=
lendet vorgetragen. Dem Führer des Teno=Muſikzuges, Herrn
Louis Kummel, ſprach Herr Miniſterpräſident Werner perſönlich
ſeine Anerkennung aus. — Da der Organiſator der
Verſamm=
lung, Kamerad Leisler, in rührender Weiſe auch für das „
leib=
liche” Wohl der arbeitsloſen und minderbemittelten Kameraden
geſorgt hatte gingen die Wogen der guten Stimmung zum
Schluß ziemlich hoch. Den Spendern unter der Darmſtädter
Ge=
ſchäftswelt, die durch Unterſtützung des guten Werkes Herrn
Leislers auch den ärmſten Kameraden, einen ſchönen Abend
be=
reiten halfen, ſei gedankt.
Dieſer Verſammlungsabend. getragen vom Geiſte unſeres
Führers und vorbildlich gelungen im Sinne der Kameradſchaft,
wird allen im Gedächtnis bleiben, und jeder wird und muß
mithelfen bei der weiteren Arbeit! „Helfer heraus
— Illert.
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter Pg. Zürtz macht bekannt:
Frauenſchaft Ortsgruppe VIII (Oſt). Der Arbeitsabend der
Frauenſchaft, Ortsgruppe IIII (Oſt), findet am Dienstag, den
12. September, im „Kaplan” ſtatt.
Jungbann Flandern. Am Sonntagmorgen 11.30 Uhr tritt
der geſamte Jungbann Flandern, außer den Leuten, die in
Michelſtadt ſind, am Steubenplatz an.
Ortsgrurpe 7 (Martinsviertel). Mitgliederverſammlung am
Montag, den 11. September, 8.30 Uhr abends im Wiener
Kronen=
bräukeller. Dieburger Straße 97, bei Pg. Tod. Erſcheinen iſt
Pflicht für jeden Pg. Zutritt haben nur Mitglieder. Die
Aus=
weiſe ſind vorzuzeigen.
Vom Stahlhelm B.d.5.
Alle vor dem 17. Auguſt 1933 verpflichteten
Kame=
raden haben ihren Paß perſönlich zwecks
Durchfüh=
rung einer Paßkontrolle auf der Geſchäftsſtelle gegen
Quittung abzuliefern, und zwar:
In der Woche vom 11. bis 16. September die Anfangsbuchſtaben
L—R einſchließlich.
In der Woche vom 18. bis 23. September die Anfangsbuchſtaben
S—3 einſchließlich.
Es wird wiederholt darauf hingewieſen, daß die Päſſe mit
eigen=
händiger Unterſchrift und abgeſtempeltem Paßbild verſehen
ſein müſſen. Es iſt dies gegebenenfalls umgehend nachzuholen.
Frontheil!
(gez.) Delp, Kreisführer.
Techniſche Nothilſe.
Wochenplan vom 11. bis 17. September.
Montag, den 11. Sept., 18.30 Uhr: Pflichtappell für alle
Nothelfer; 19.00 Uhr: Nachrichtentrupp 1 und 2 für Gas= und
Luftſchutz. Marſtall. — Dienstag, den 12. Sept., 20.00 Uhr:
Nachrichtentrupp 1 und 2. Vortrag „Induktion” mit
anſchließen=
dem Lichtbildſtreifen. Treffpunkt: Schulhof der Mornewegſchule,
Hermannſtraße. Nothelfer anderer Kurſe können teilnehmen. —
Mittwoch, den 13. Sept., 18.30 Uhr: Hilfspionierkurs 1 und 2.
Marſtall; 19.00 Uhr: Ziv. Luftſchutz, Trupp 2. Staffel II.
Mar=
ſtall. 19.30 Uhr: Nachrichtentrupp 1 und 2. Blinken. Treffpunkt
Ecke Landskronſtraße und Kaſtanienallee. Mit Geräten. —
Donnerstag, den 14. Sept., 18.20 Uhr: Führerbeſprechung.
Marſtall. 18.30 Uhr: Nachrichtentrupp 1 und 2, für Gas= und
Luftſchutz. Schlußbeſprechung. Marſtall. — Samstag, 16. Sept.
17.00 Uhr: Hilfspionierkurs 1 und 2. Marſtall.
Samstag, 9. September 1933
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 250 — Seite 7
Anbeniſche Trachienfpiele.
** Unter der gewandten Leitung und Regie Lugy Cremers,
Köln, wurde geſtern ein nationales Spiel in Lied und Tanz in 70
farben rohen Bildern aus deutſchen Gauen und Gilden. aus
deut=
ſchem Leben aus Gegenwart, Sage und Geſchichte im Orpheum
erſtmals aufgeführt, das bei den ſehr zahlreichen Zuſchauern
leb=
haften Anklang fand. Es iſt etwas Eigenes, dieſe altdeutſche
Trach=
tenſchau, in der in glücklichem Aufbau und ſchöner Auswahl
ver=
traute und doch immer neue buntfarbene Bilder aus deutſchen
Lan=
den von der Donau bis zum Rhein an uns vorüberzogen.
Es ſind bekannte Geſtalten und Typen, Menſchen in
male=
riſchen Trachten, wie ſie in ihrer Vielſeitigkeit und Buntheit,
da=
bei aber auch in ihrer Echtheit und Reichhaltigkeit ſelten gezeigt
wurden. Schwarzwälder, Badenſer, Rheinländer, ſie alle gaben ein
Stück Erinnerung an ihre ſchöne Heimat. 20 Künſtler, Sängerinnen
und Sänger, Tänzerinnen und Tänzer, wirken in dieſer eigenartig
ſchönen Schau mit und bringen immer neues Leben. neuen
Froh=
ſinn, aber auch Ernſt und Würde in das wechſelnde
Bühnenge=
ſchehen. — Mit einem eindrucksvollen Bild der Germania und der
Huldigung der deutſchen Gaue ſchließt der zweite Teil.
An der Donau beginnt die Trachtenreiſe. In Wien. Schubert
wird lebendig, mit ihm Wiener Leben. — Hinein nach Deutſchland
gehts über Regensburg nach Ulm, der Vater Rhein grüßt, badiſche
Reigen werden getanzt — eine Erinnerung an Straßburg taucht
auf, der Sänger der älteſten deutſchen Stadt Worms beſingt die
Schönheiten der Nibelungenſtadt; ſchöne deutſche Rheinſtädte wie
Mainz, Bonn und Köln ziehen vorüber, und mit dem Einzug des
Prinzen der Freude ſchließen die Bilder ab.
Ein flottes muſikaliſches Geranke hat Otto Eiländer,
der ehemalige Kapellmeiſter der Vereinigten Stadttheater Köln,
dem Spiel gegeben. Ballettmeiſter Steinbach hat die
ab=
wechſlungreichen Tänze einſtudiert. Land und Leute, Sitten und
Gebräuche, Sagen und Geſchichten von Wien bis Köln zeigen in
dieſer Schau einen Ausſchnitt des großen Reichtums von
Heimat=
ſchönheit und echtem Volkstum, das in unſerem Volke wurzelt. Die
altdeutſchen Trachtenſpiele, die am morgigen Sonntag wiederholt
werden, ſind ſehenswert und vermitteln einige ſchöne Stunden.
Die Polizei meldef:
Badediebſtahl. Am Mittwoch zwiſchen 17 und 18 Uhr wurde
aus der Umkleidehalle auf der Inſel am Woog aus Kleidern ein
Portemonnaie (Schüttelborſe) mit 2.,80 RM. Inhalt geſtohlen.
In Verdacht ſteht eine Perſon, die ſich an den Kabinen
herum=
trieb. Beſchreibung: Etwa 1,74 Meter groß, ſchwarze Haare,
ge=
ſetzt, trägt ſchwarze Hornbrille, blaugetupftes Sporthemd, helle
Hoſe, ſchwarze Halbſchuhe. Wer hat den Diebſtahl beobachtet?
Sittlichkeitsverbrecher am Werk. Am 7.
Sep=
tember wurde ein 10jähriges Mädchen aus Darmſtadt auf dem
Schulweg in der Hobrechtſtraße in der Nähe der Jahnſtraße von
einem unbekannten Täter unſittlich beläſtigt. Das gleiche geſchah
ſchon mehrere Male hintereinander in den letzten Wochen.
Be=
ſchreibung des Täters: 20—25 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß,
helles, lockiges Haar, bartlos, trägt hellbraune Jacke, dunkle kurze
Hoſe
Am 31. Auguſt gegen 20.30 Uhr wurde eine Hausangeſtellte,
die am Kavalleriedenkmal in der Mackenſenſtraße auf ihre
Herr=
ſchaft wartete, von einem unbekannten jungen Wann, der mit
ſeinem Fahrrad aus dem Gebüſch hinter dem Denkmal kam, von
hinten angefallen, in unſittlicher Weiſe beläſtigt und, als ſich das
Mädchen wehrte, in der gemeinſten Art und Weiſe beleidigt. Als
Paſſanten in der Nähe vorüberkamen, verſchwand der Unmenſch
ſchleunigſt im Gebüſch. Beſchreibung: Etwa 22—24 Jahre alt,
1,55 Meter groß, trug lange graue Hoſe.
Fahrraddiebſtähle. Am 8. September wurde aus dem
Fahr=
radſtänder im Hochſchulſtadion ein neues Herrenfahrrad „
Rhein=
gold, Fabrik=Nr. 163 882, geſtohlen. Für Wiederherbeiſchaffung
hat der Eigentümer eine angemeſſene Belohnung zugeſichert. —
Am 6. September gegen 15.45 Uhr wurde vor dem
Hauptpoſt=
gebäude in der Rheinſtraße ein Herrenfahrrad „Miele, Fabrik=
Nr. 159 708. geſtohlen. Das Rad hat Ballonbereifung.
Sichergeſtelltes Fahrrad. Auf der Polizeidirektion wurde am
September ein herrenlos aufgefundenes älteres Herrenfahrrad,
Marke „Saalburg”", ſichergeſtellt. Wer iſt der Eigentümer?
Leichenländung. Am Freitag wurde bei Kelſterbach die Leiche
eines unbekannten Mannes aus dem Main geländet. Der Tote
führt ein Sparkaſſenbuch Nr 6404 der Deutſchen Wechſel= und
Effenktenbank Frankfurt a. M.=Bockenheim, auf den Namen eines
gewiſſen Hermann Lüdde bei ſich. Perſonen, die über den
Aufent=
halt des Lüdde in der Zeit nach Oktober 1930 Angaben machen
können, werden gebeten, die nächſte Polizeiſtelle oder die
Ver=
mißtenzentrale Darmſtadt zu benachrichtigen.
Vermißt. Seit 31. Auguſt wird der 20jährige Techniker
Heinrich Fink aus Darmſtadt vermißt. Beſchreibung: Etwa 1,75
Meter groß, ſchlank, ovales, bräunliches Geſicht, dunkelblondes
Haar, blaue Augen, bartlos, vollſtändige große Zähne. Er trug
dunkelgeſtreiften Anzug und gelbe Halbſchuhe.
Zum Verkehrsunfall auf der Straße Fürth-Lörzenbach. Zu
dem ſchweren Verkehrsunfall auf der Landſtraße Fürth-
Lörzen=
bach iſt noch mitzuteilen, daß die beiden Verletzten in einem
klei=
nen Opelvierſitzer fuhren und mit einem mit Futtermitteln ſchwer
beladenen Laſtkraftwagen mit Anhänger aus Lindenfels, der ſich
auf der Fahrt nach Reichelsheim befand, zuſammenſtießen. Dem
verunglückten 32jährigen Sturmbannführer Hans Heid aus
Wald=
michelbach wurden durch das gebrochene Steuerrad oberhalb des
Herzens zwei Rippen abgequetſcht. Sein Mitfahrer Franz Jäger
aus Waldmichelbach erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung. Der
Perſonenkraftwagen wurde vollſtändig zertrümmert.
Standar=
tenführer Eichel weilte am Freitag vormittag mit der
Kriminal=
polizei, dem Gericht und der Gendarmerie am Unfallort.
Verkehrsunfall. Am Freitag gegen 13 Uhr ſtieß Ecke der
Kranichſteiner= und Taunusſtraße ein Perſonenkraftwagen mit
einem Laſtkraftwagen zuſammen. Es entſtand nur Sachſchaden.
Zugelaufen: 1 Dackel, 1 Fox, 2 Pinſcher.
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel.
Vereinskalender.
— Militärverein Darmſtadt. Am Sonntag, den
10. September, findet unſere Rheinfahrt zum
Niederwalddenk=
mal ſtatt. Wir bitten alle Kameraden ſowie deren Angehörige,
zahlreich teilzunehmen. Abfahrt 6.30 Uhr ab Hauptbahnhof
Sonntagsfahrkarte bis Mainz 1.90 RM., Dampferfahrt nach
Rüdesheim und zurück 1.50 RM., Zuſammenkunft am Bahnhof
pünktlich 6.10 Uhr. Haſſia=Abzeichen iſt anzulegen. (Siehe
An=
zeige.)
Wiederſehensfeier der 2. Komp., Leibg.=
Inf.=Regt. 115. Verſammlung der Kameraden der
ehema=
ligen 2. Komp., Leibg.=Inf.=Regt. 115 in Darmſtadt u. Umg. am
Sonntag den 10 d. M.. 10 Uhr vorm., im Reſtaurant Zur
Ein=
tracht”, Eliſabethenſtraße 12. zwecks Vorbereitung der Feier.
—Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
für Darmſtadt und Umgegend. (Kleinkaliber=Schützenabteilung.)
Am Sonntag, den 10. September, findet in Ober=Ramſtadt das
Bezirkspreisſchießen der Haſſia ſtatt. Hierzu werden ſämtliche
Mitglieder der K.K.=Schützenabteilung nebſt Angehörigen
einge=
laden. Die Teilnehmer treffen ſich um 2 Uhr nachmittags
ſpäte=
ſtens an der Endſtation der Straßenbahn am Böllenfalltor.
— Der Gärtner=Fachverein „Feronia” 1884
feiert am Sonntag, den 10. September, nachmittags 4 Uhr
be=
ginnend, im Mathildenhöhſaal. Dieburgerſtraße, ſein 49.
Stif=
tungsfeſt. Für ein abwechſlungsreiches Programm iſt wieder Sorge
getragen. Alle Freunde und Gönner des Vereins ſind zu dieſem
Feſte herzlich eingeladen. (Siehe Anzeige.)
Lokale Veranſtalkungen.
Die dierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu be
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Großes Winzerfeſt mit Tanz. Samstag und
Sonn=
tag in allen mit friſchem Grün geſchmückten Parterre=Räumen, im
Hotel zur Poſt am Hauptbahnhof. Die beliebte Kapelle Rodemer
mit den neueſten Schlagern ſorgt für Stimmung und Humor.
(Siehe heutige Anzeige.)
— Das Sportplatz=Reſtaurant am
Böllenfall=
tor weiſt auf ſeine beliebten Tanzabende hin, die Mittwochs,
Samstags und Sonntags ſtattfinden Neue Tanzkapelle. (Siehe
Anzeige.)
Tageskalender für Samstag, den 9. September 1933.
Union: „Johannisnacht”: Helia: Fräulein Hoffmanns
Erzäh=
lungen”; Palaſt: „SA.=Mann Brand‟ Reſi: „
Hochzeits=
reiſe zu Dritt”. — Konzerte: Café Hauptpoſt Sportplatz=Reſt.
am Böllenfalltor, Hotel zur Poſt. — Städt. Saalbau, 20 Uhr:
Jubiläumskonzert des Männergeſangvereins „Concordia”.
Aus Beffen.
Feldbereinigung in den Gemeinden Eſchollbräcken
und Pfungſtadk; hier: Die Wahl der
Kommiſſions=
mitglieder und Schiedsrichter.
Auf Grund des Geſetzes, die Durchführung von
Feldbereini=
gungen in den Gemeinden zum Zwecke der Arbeitsbeſchaffung,
ſowie auf Grund der Anordnung des Herrn Miniſterpräſidenten
vom 14. Auguſt 1933 gebe ich in Anwendung des Art. 24 des
Feld=
bereinigungsgeſetzes bekannt, daß die Wahlen
der zur Vollzugskommiſſion zu berufenden zwei einheimiſchen
Sachverſtändigen nebſt zwei Stellvertretern, ſowie der von
den beteiligten Grundeigentümern zu beſtimmenden
Schieds=
richter nebſt zwei Stellvertretern
wie folgt in den betreffenden Rathäuſern ſtattfinden:
1. in Pfungſtadt am Mittwoch, 13. September 1933,
vor=
mittags 8.30 bis 10.30 Uhr;
2. in Eſchollbrücken am Mittwoch, 13. September 1933,
nachmittags 12 bis 1.30 Uhr.
Die Wahl erfolgt geheim durch Abgabe von Stimmzetteln
während der angegebenen Zeit. Jeder beteiligte Grundeigentümer
(Artikel 10 des Feldbereinigungs=Geſetzes) hat eine Stimme,
auch wenn er mehrfach bevollmächtigt iſt. Gewählt iſt wer die
Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf ſich vereinigt. Beteiligte
Grundeigentümer können nicht Schiedsrichter oder Stellvertreter
ſein. Kommt eine gültige Wahl nicht zuſtande, ſo werden die
Sachverſtändigen und Schiedsrichter von Amts wegen beſtellt.
Beteiligte können ſich durch Bevollmächtigte, die mit einer von
einer Behörde beglaubigten oder ausgeſtellten Vollmacht
ver=
ſehen ſind, vertreten laſſen (Art. 5 Abſatz 3 des Feldbereinigungs=
Geſetzes).
Alle dieſen Vorſchriften nicht entſprechenden Vollmachten
müſſen als ungeſetzlich zurückgewieſen werden.
Im übrigen wird wegen der Beteiligung und Vertretung auf
die Vorſchriften des Artikels 10 des Feldbereinigungs=Geſetzes
verwieſen.
Darmſtadt, den 6. September 1933.
Der Heſſiſche Feldbereinigungskommiſſar:
Dg. Arheilgen, 8. Sept. Ziviler Luftſchutz. Zu einem
Lichtbildervortrag über die Wichtigkeit des zivilen Luftſchutzes
hatte die Bürgermeiſterei in den „Löwen” eingeladen, jedoch
hätte im Intereſſe der Sache der Beſuch ſtärker ſein dürfen. Herr
Bürgermeiſter Birkenſtock begrüßte die Erſchienenen, wies
kurz auf die Bedeutung des zivilen Luftſchutzes hin und erteilte
dem Redner, Herrn Knecht von der Firma Merck, das Wort.
Einleitend ging der Redner auf die Beſtimmungen des
Ver=
ſailler Friedensdiktates ein, wonach Deutſchland der Ausbau der
Militärluftfahrt verboten iſt und dadurch jeglichen Schutzes gegen
Luftangriffe entbehrt In ſeinen weiteren Ausführungen
ver=
breitete er ſich über die Wirkungen der einzelnen bei evtl.
Luft=
angriffen zur Verwendung kommenden Gaſe und dergleichen
mehr. An Hand von Gasſchutzmasken und eines
Sauerſtoff=
apparates erläuterte er die möglichen Schutzmaßnahmen und auch
die Tätigkeit von noch zu bildeden Gasſchutztrupps. Zahlreiche
Lichtbilder veranſchaulichten die Tätigkeit der Gasſchutztrupps und
auch die Wirkungen der Giftgaſe auf den menſchlichen Körper,
Der Referent ſchloß mit der dringenden Aufforderung, ſich dem
Reichsluftſchutzbund anzuſchließen. Zwecks Bildung einer
Orts=
gruppe wurde eine Einzeichnungsliſte aufgelegt. Herr
Beigeord=
neter Zeidler und Herr Oberbrandmeiſter Gimbel wieſen
ebenfalls auf die Bedeutung des zivilen Luftſchutzes hin und
for=
derten zum Beitritt in die neue Ortsgruppe auf. In den
nach=
ſten Tagen ſoll eine weitere Aufforderung an die Einwohnerſchaft
ergehen, ſich in den Dienſt der bedeutungsvollen Sache zu ſtellen,
zumal der Beitrag überaus niedrig iſt und jährlich nur 1.— RM.
beträgt.
c. Erzhauſen, 8. Sept. Die Sängervereinigung hielt
ihre erſte Generalverſammlung im Saale Zur Krone” ab. Die
Verſammlung eröffnete der beauftragte Führer Joh. Bender, der
unter anderem den Wunſch ausſprach, daß im neuen Deutſchland
der Zuſammenſchluß der Sänger im Sinne unſeres großen
Füh=
rers Adolf Hitler zu einem ſegensreichen Gedeihen für das
deut=
ſche Lied führen möge. Dann gab kommiſſ. Bürgermeiſter Vollrath
in kernigen Worten der Verſammlung die Richtlinien für den
Zuſammenſchluß bekannt. Darauf wurde die Wahl des Führers
vorgenommen. Als Führer iſt Joh. Bender gewählt. Die
Ver=
ſammlung fand ihren Abſchluß mit einem „Sieg Heil” dem
ober=
ſten Führer und dem Geſang des Deutſchlandliedes.
J. Griesheim, 8. Sept. Kindesmißhandlung. Ein
auf dem Uebungsplatz wohnendes Ehepaar hatte ſein 4jähriges
Kind fortgeſetzt mißhandelt. Die Nachbarſchaft erſtattete Anzeige
bei der Polizei. Das arme Kind, das an Kopf und Rücken übel
zugerichtet war, wurde den unnatürlichen Eltern entzogen und
auf ärztliche Anordnung in das Stadtkrankenhaus in Darmſtadt
verbracht. Die Polizei hat Anzeige erſtattet. — Vier junge
Leute von hier haben vor etwa 14 Tagen eine
Paddelboot=
reiſe auf dem Rhein angetreten mit dem Ziel: Baſel. Sie
kamen nunmehr von ihrer Reiſe wieder zurück, aber ihr geſtecktes
Ziel hatten ſie gar nicht erreicht. Sie kamen nur bis Straßburg
und mußten dort wegen Geldmangel wieder umkehren.
Ek. Pfungſtadt, 8. Sept. Allerſeits werden die
Vorbereitun=
gen zur Kirchweihe oder Kerb getroffen. Das deutlichſte
Zeichen, die Entſtehung der Schau= und Zuckerbuden am Rathaus,
Schiffsſchaukel und Schießbuden, wird von der Jugend umlagert,
ſo daß der Durchgangsverkehr Griesheim-Bickenbach umgeleitet
werden muß. Noch eins iſt dem aufmerkſamen Beobachter
auf=
gefallen. Es hatte nämlich den Anſchein, als ob in dieſem Jahr
endlich wieder die Vorbereitungen zur Kirchweih nicht nur allein
auf dem Gebiete des Genuſſes getroffen würden, ſondern das
Bauhandwerk, und hier vornehmlich Schreiner und Weißbinder,
für Herrichtungen im Hauſe herangezogen würden.
— Griesheim, 8. Sept. Miſſionsfeſt. Seit über 100
Jahren hat der deutſche Proteſtantismus in immer ſtärkerer
Weiſe als ſeine Aufgabe erkannt, das Evangelium den Heiden zu
verkündigen. Die Anfänge der evangeliſchen Heidenmiſſion gehen
allerdings noch um 100 Jahre weiter zurück. Die Herrnhuter
Ge=
meinde hat die erſten evangeliſchen Miſſionare ausgeſandt. Im
Wandel der Zeiten blieb dieſe Aufgabe der evangeliſchen
Chriſten=
heit unverändert beſtehen. Dies wird in der Verfaſſung der
deut=
ſchen evangeliſchen Kirche ausdrücklich anerkannt, die im Artikel 4
Abſatz 3 beſtimmt: Die freie kirchliche Arbeit an
geſamtkirch=
licher Bedeutung, insbeſondere auf dem Gebiete der inneren und
äußeren Miſſion, nimmt ſie unter ihre fördernde Obhut.” In
die=
ſem Sinne lädt der Starkenburger Hilfsverein für die Baſler
Miſſion zu ſeinem Jahresfeſt ein, das am Sonntag in Griesheim
gehalten wird. Am Vormittag um 10 Uhr iſt Kindergottesdienſt,
am Nachmittag um 1.45 Uhr Feſtgottesdienſt und um 4.15 Uhr
Miſſionsfeier.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 7 Sept. Milchabſatz=
Genoſſen=
ſchaft. Nachdem die Genoſſenſchaft ihren Betrieb aufgenommen
hat, iſt noch die Frage der Errichtung einer Sammelſtelle zu
klä=
ren. Die Abſicht der Genoſſenſchaft, dieſe bei dem Milchhändler
Nungeſſer unterzubringen, ſcheiterte an der Weigerung des
Ver=
bandes, der die Errichtung der Sammelſtelle bei einem
Milch=
händler für unzuläſſig erklärt. Vermutlich wird die Gemeinde
einen zweckentſprechenden Raum in dem ehemaligen
Schneider=
ſchen Anweſen zur Verfügung ſtellen. — Geſangverein
Ein=
tracht=Freundſchaft. Der aktive Chor beteiligt ſich am
Sonntag, den 17. d. M., an der Einweihungsfeierlichkeit des
Hit=
ler=Gedenkſteins der Turngemeinde 1846 Darmſtadt auf der
Woogswieſe.
G. Ober=Ramſtadt, 7. Sept. Verpflichtung.
Kamm=
macher Georg, Heinrich, Ackermann I, wurde vom Kreisamt
als Nachtſchutzmann für die Gemeinde Ober=Ramſtadt eidlich
verpflichtet.
Dieburg, 7. Sept. Der Katb. Männer= und
Arbei=
terverein hielt nach langer Unterbrechung im Gaſthaus „Zum
Ochſen” eine Mitgliederverſammlung ab, in der eingangs Herr
Pfarrer Haus dem ſeitherigen Vorſitzenden, Herrn Lehrer
Blank, für ſeine aufopfernde Tätigkeit und umſichtige Leitung
des Vereis den gebührenden Dank abſtattete. Zum Nachfolger
wurde Herr Franz Jakob Weißbäcker vorgeſchlagen, der das
Amt annahm. Der Vorſtand wird in Zukunft aus ſechs
Mitglie=
dern beſtehen, die noch beſtimmt werden. Herr Arbeiterſekretär
Hack aus Offenbach bielt einen Vortrag über „Katholizismus
und ſeine praktiſche Ausübung in unſeren Tagen”", der von der
Verſammlung mit Aufmerkſamkeit verfolgt wurde. Zum Schluſſe
wurde mitgeteilt, daß die regelmäßigen Rechtsauskünfte in
Zu=
kunft nur noch für die Mitglieder koſtenlos ſeien. Die Beratungen
werden in der St. Rochusanſtalt ſtattfinden.
Brandſkiftung in Groß=Bieberau.
Dienſtmagd ſetzt Anweſen ihres Brotgebers in Feuer.
* Groß=Bieberau, 8. September.
Heute vormittag kurz nach 7 Uhr entſtand in der Scheune des
Landwirts Wilh. Wagner ein Großfeuer, das ſich ſchnell auf
die Nachbargebaude ausdehnte. Im Zeitraum von etwa zehn
Minuten ſtand auch das Wohngebäude des W. Wagner, ſowie die
angrenzende Scheune und Stallungen des Landwirts Gg.
Schub=
kegel in bellen Flammen. Die Freiwill. Feuerwehr von Groß=
Bieberau, welche ſchnell zur Stelle war, mußte mit allen
Schlauch=
leitungen verſuchen, des Feuers Herr zu werden. Später wurde
noch die Motorſpritze von Dieburg hinzugezogen, welche aber, da
dieſe erſt gegen 10 Uhr eintraf, nur noch am Brandherd in
Tätig=
keit zu treten brauchte. Die Tätigkeit der Wehr von Gr.=Bieberau
konnte ſich nur noch darauf beſchränken, weitere angrenzende
Ge=
bäude zu ſchützen. Die vorſtehend genannten Gebäude und
Stal=
lungen ſowie Scheunen ſind ein Opfer der Flammen geworden.
Das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden:
Men=
ſchenleben ſind nicht zu beklagen. Die Gebäude ſollen nur zum
Teil verſichert ſein. Der Schaden des Landwirts Schubkegel
iſt beſonders groß, da die Scheune voll gefüllt war mit
ungedro=
ſchenem Getreide. Dank der guten Organiſation der Freiwill,
Feuerwehr Gr.=Bieberau ſowie der Mitarbeit der Bevölkerung
konnte man das Feuer gegen 11 Uhr als gelöſcht und die Gefahr
für Nachbargebäude als behoben betrachten. Es wird
Brand=
ſtiftung vermutet. Die Kriminalpolizei Darmſtadt, welche gegen
10 Uhr eintraf, hat zur Zeit der Abfaſſung dieſes Berichts die
Verhandlungen gegen drei Perſonen aufgenommen, jedoch ſind
dieſe noch nicht zum Abſchluß gekommen. Wir werden hierüber
weiter berichten.
Dazu meldet die Polizei u. a.: Als vermutlicher Brandſtifter
wurde zunächſt der Landhelfer Hans Hofrichter aus Darmſtadt
ver=
dächtigt. Die behördlichen Ermittlungen ergaben jedoch alsbald,
daß die 18jährige Dienſtmagd Eliſabeth Schwarz aus
Darm=
ſtadt das Feuer deshalb angelegt hatte, um dem Landhelfer
Hof=
richter, mit dem ſie auf ſchlechtem Fuße ſtand, eins auszuwiſchen.
Bei ihrer Vernehmung verſuchte ſie, alle Schuld auf den Landhelfer
abzuwälzen. Sie verwickelte ſich jedoch derart in Widerſprüche, daß
ſie ſchließlich unter dem Druck der feſtgeſtellten Tatſachen nach
län=
gerem Leugnen zugeben mußte, ſelbſt das Feuer angelegt
zu haben. Der Brandſchaden iſt bedeutend, jedoch durch
Verſiche=
rung meiſt gedeckt.
Cd. Michelſtadt, 8 Sept. Gewerbeverein. Der
Haupt=
beratungsgegenſtand, der außerordentlichen Generalverſammlung
des Gewerbevereins Michelſtadt war die in Verbindung mit der
Bezirkstierſchau geplante Gewerbe=Ausſtellung. Architekt
Hof=
farth berichtete ausführlich über die Vorbereitungen. Danach
verſpricht die „Gewerbeſchau”, wie ſie genannt werden ſoll, etwas
ganz Außergewöhnliches für den Odenwald zu werden und ſoll
den Auftakt bilden für die für Oktober geplante Handwerkerwoche.
Die bisher vergebenen Ausſtellungsplätze weiſen zuſammen über
300 Quadratmeter Fläche auf; faſt alle Gewerbezweige ſind
ver=
treten. Die Propaganda ſoll in der kommenden Woche im
Ein=
vernehmen mit der Bauernkammer vor ſich gehen. Während der
Dauer der Ausſtellung ſollen Konzerte ſtattfinden. Nach reiflicher
Ausſprache wurde ein Kredit von 300 RM. für dieſen Zweck
be=
willigt. Der Verkehrsverein Michelſtadt hat an den
Gewerbe=
verein ein Schreiben gerichtet und zur Beteiligung an der für
Michelſtadt geplanten Fahrt nach Rothenburg o. d. Tauber
ein=
geladen. Der Geſchäftsführer des Verkehrsvereins Chr. Rexroth
begründete, warum man auf dieſen Ort als Ausflugsziel
gekom=
men ſei und beantragte, den Mitgliedern des Gewerbevereins,
die an dieſer Fahrt teilnehmen wollten, den vollen Fahrpreis aus
der Kaſſe des Vereins zu vergüten. Mit Rückſicht auf die großen
Ausgaben anläßlich der Handwerkerſchulungskurſe und jetzt bei
der Gewerbeſchau erklärte der Vorſitzende dieſen Antrag als nicht
durchführbar und könne höchſtens die Hälfte des Fahrpreiſes in
Frage kommen. Nach ergiebiger Debatte wurde die
Beſchlußfaſ=
ſung über dieſe Angelegenheit bis nach der Gewerbeſchau vertagt.
Mit einem „Heil” auf den Führer Adolf Hitler wurde daraufhin
die Verſammlung geſchloſſen. — Der Verkehrsverein plant
am Michaelistag (29. September) einen Ausflug mit Omnibuſſen
nach Wurzburg und Rothenburg o. d. Tauber. Der Ausflug iſt
als Informationsreiſe gedacht und, um hier allerlei
Wiſſenswer=
tes zur beſſeren Ausgeſtaltung des Fremdenverkehrs zu lernen
und daraus für Michelſtadt Nutzen zu ziehen.
As. Erbach, 8. Sept. Die Ortsgruppe des Obſt= und
Gar=
tenbauvereins hielt unter Vorſitz des Herrn
Rentamt=
mannes Steinert eine Verſammlung ab, in der Herr
Obſtbau=
inſpektor Ohrtmann=Heppenheim über Düngungsfragen und
über Häuſerſchmuck, beſonders aber über Süßmoſtbereitung ſprach.
Es wurde immer wieder darauf hingewieſen, welche Bedeutung
die gärungsloſe Obſtverwertung für die menſchliche Ernährung
hat, beſonders bei geringen Obſternten. Die intereſſanten
Aus=
führungen wurden mit großem Beifall aufgenommen. Am
folgen=
den Tage fand unter der Leitung des Vereinsvorſitzenden ein
Ge=
markungsrundgang ſtatt, wobei an mehrren Beiſpielen gezeigt
wurde, wie die Praxis ausſieht und daß die wohlgemeinten
theo=
retiſchen Belehrungen noch nicht überall befolgt werden. Konnten
die teilnehmenden Intereſſenten manch wohlgepflegtes Baumſtück
bewundern, ſo wurden auch Baumanlagen in größter
Vernach=
läſſigung vorgeführt. Unſer neuer Bürgermeiſter Herr Lenz,
der für den volkswirtſchaftlich ſo wichtigen Obſtbau größtes
In=
tereſſe bekundete, verſprach, in dieſer Beziehung energiſch Wandel
zu ſchaffen. — Die Bäcker=Zwangsinnung für den Kreis
Erbach lädt alle Mitglieder zu einer dringenden Verſammlung
für Sonntag, den 10. Sept., nachmittags 1 Uhr, in das Gaſthaus
„Zum Hirſch ein. — Am kommenden Sonntag marſchieren die
Stämme Erbach und Michelſtadt des Deutſchen Jungvolks
zu einer großen Kundgebung auf. 500—600 Buben werden
mit flatternden Wimpeln die Straßen durchziehen und auf dem
Marktplatz eine Kundgebung veranſtalten. Es wird ein Vertreter
der heſſiſchen Regierung ſprechen.
Ba. Unter=Moſſau, 7. Sept. Gemeinderat. Erſte Sitzung
unter dem neuen Bürgermeiſter Gölz. Das neue Ratsmitglied
Karg wurde durch Handſchlag verpflichtet. Die Räte Eckhard
und Hofmann wurden zu Ehrenfeldſchützen beſtimmt. Der
frei=
willige Rücktritt des Beigeordneten Kredel wurde genehmigt.
Dp. Zwingenberg, 7. Sept. Der Geflügelzuchtverein
hielt im Gaſthaus „Zum Rebſtock” eine außerordentliche
Mitglie=
derverſammlung ab, um die vorgeſchriebene Vorſtandswahl
vor=
zunehmen. Der neue Vorſtand ſetzt ſich zuſammen aus den
Her=
ren Ludwig Kiſſel als 1. Vorſitzender, Chriſt. Spieß 2
Vor=
ſitzender, Oskar Dietzel als Schriftführer und Peter Maul
als Rechner. Der Verſammlung wurde mitgeteilt, daß das
Geflü=
gelzuchtvereinsweſen künftig der Fachſchaft „Landwirtſchaft”
an=
gegliedert ſei.
Dm. Wolfskehlen, 7. Sept. Anläßlich ſeines 30jährigen
Be=
ſtehens hält der Turnverein 03 Wolfskehlen
kommen=
den Samstag den 9. d. M. im Saalbau „Darmſtädter Hof” einen
Turn= und Werbeabend ab. Gleichzeitig trägt der Turnverein
Wolfskehlen an dieſem Abend einen Geräte=Wettkampf gegen den
Turnverein Dornheim aus.
Bm. Hofheim (Ried), 7. Sept. Sporterfolge. Vom
Turn=
feſt auf der Landskrone kehrte Turner Jakob Hilsheimer als
12. Sieger der 1. Altersklaſſe (Dreikampf) nach Hauſe. Auch die
erſtmals mitwirkende SA. war gleich erfolgreich. Im
Gelände=
turnen ſetzte ſich die erſte Mannſchaft auf die 10., die zweite
Mann=
ſchaft auf die 11 Stelle. — Am kommenden Sonntag und Montag
wird hier das Kirchweihfeſt gefeiert.
— Gernsheim 8. Septbr. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 7. d. M.: —0,49 Meter, am 8. d. M.: —0,58 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
— Hirſchhorn, 8. Septbr. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 7. d. M.: 1.48 Meter, am 8. d. M.: 1,50 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
u. Mörfelden, 6. Sept. Gleichſchaltung. Am
vergan=
genen Samstag wurde der Eiſenbahnverein Mörfelden=
Wall=
dorf ſowie der Geflügelzuchtverein gleichgeſchaltet. Die
beſtimm=
ten Führer haben in kurzer Zeit ihren Vorſtand zu ernennen.
P. Rüſſelsheim, 7. Sept. Durch eine nächtliche
Motorrad=
ſtreife wurden auf der Landſtraße Rüſſelsheim—Raunheim zwei
Wanderburſchen feſtgehalten, die in verdächtiger Weiſe
Faltboot=
teile transportierten. Es ſtellte ſich heraus daß die Burſchen
das Boot vor einem auf einer Rheinau aufgeſtellten Zelte
ge=
ſtohlen, zerlegt und abtransportiert hatten, um es von
Kelſter=
bach aus per Bahn nach Donaueſchingen zu transportieren. Der
Richter verurteilte die beiden Diebe zu je drei Monaten und
ver=
ſagte ihnen mit Rückſicht auf ihre Raffiniertheit bedingte
Be=
gnadigung. — Der entlaſſene Schutzmann H. G. wurde zu ſeiner
perſönlichen Sicherheit in Schutzhaft genommen, ebenſo ſeine
Ehe=
fran.
Seite 3 — Nr. 250
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. September 1933
Arkilleriſtenkreffen in Neu=Ifenburg.
Die ehemaligen Artilleriſten des Maingaues kamen in Neu=
Iſenburg unter Führung des Vereins ehemal. 61er
Ar=
illeriſten, Darmſtadt, zu einem Artilleriſtentreffen zu
ſammen. Von Darmſtadt nahm außer dem Verein ehemal. 6ler
Artilleriſten auch der Sturm 7/143 (ehem. Artilleriſten) unter
Führung des Sturmführers Pg. R. Mayer, teil. Punkt 2 Uhr
erfolgte mit drei Autobuſſen ab Adolf=Hitler=Platz die Abfahrt
nachdem zuvor der Sturm traditionsgemäß mit etwas weniger
gepolſterter Sitzgelegenheit vorausgeeilt war. Am Eingang von
Neu=Iſenburg fand der Empfang durch die dortigen Kameraden
ſtatt. Nach kurzer Begrüßung erfolgte unterVorantritt der
Fahnenabordnungen und der Muſikkapelle mit Trommlerkorps der
Abmarſch durch die reichlich mit Fahnen geſchmückten Straßen von
Neu=Iſenburg, dem ſich unterwegs die Kameraden von Frankfurt
am Main und Offenbach am Main anſchloſſen. Nach ſchneidigem
Marſch unter regſter Anteilnahme der Einwohner Neu=Iſenburgs
zu dem Feſtlokal von L. Schudt, Adolf=Hitler=Straße 74, geleitet,
entwickelte ſich dort alsbald ein frohes kameradſchaftliches
Trei=
ben. — Kamerad Speckhardt=Neu=Iſenburg begrüßte im
Namen der dortigen Kameraden alle herbeigeeilten ehemaligen
Artilleriſten nebſt ihren Angehörigen, hieß ſie in Neu=Iſenburgs
Mauern herzlich willkommen und wies in ſchwungvoller Rede auf
die Verbundenheit der alten Soldaten mit der
nationalſozialiſti=
ſchen Regierung und unſerem Volkskanzler Adolf Hitler hin.
Be=
kräftigt mit einem dreifach donnernden „Sieg=Heil” auf unſeren
altehrwürdigen Reichspräſidenten von Hindenburg und den
Füh=
rer des jungen Deutſchland, unſeren Volkskanzler Adolf Hitler,
folgte, von der Muſikkapelle intoniert und von den Anweſenden
begeiſtert angeſtimmt, das Deutſchland= und das Horſt=Weſſel=
Lied. Anſchließend antwortete der 1. Führer des Vereins
ehe=
maliger 6ler Artilleriſten Darmſtadt, Kamerad Dr. Reh, in
einer kurzen markigen Rede, in welcher er auch des
Reichspartei=
tages in Nürnbergs gedachte. Von Militärmärſchen und alten
Soldatenliedern gewürzt und durch alte deutſche Tänze abgelöſt,
begann ein fröhliches kameradſchaftliches Zuſammenſein, an den
der anweſende Darmſtädter Sturm 7/143 (ehemal. Artilleriſten)
hervorragenden Anteil hatte. Freude lag auf allen Geſichtern und
allenthalben wurde geäußert, derartige Treffen ſeien wahre
Stun=
den der Erholung und könnten von dem Verein ehemal. 61er
Artilleriſten Darmſtadt gar nicht oft genüg wiederholt werden.
Nicht zu vergeſſen die reichliche Bewirtung durch Kamerad Schudt,
die zu der Stimmung beigetragen hatte.
Kurz vor der Abſchiedsſtunde ergriff der 2. Führer vom
Re=
gimentsverein 61, Kamerad Steingaß, das Wort, um allen
denen zu danken — insbeſondere dem Kameraden Speckhard und
denen vom Kreis Neu=Iſenburg, der Neu=Iſenburger Kavelle
ſo=
wie dem Sturmführer, Pg. Mayer, und den geſamten anweſenden
Kameraden des Sturmes 7/143 — die zum Gelingen des Feſtes
das Ihrige beigetragen hatten. Mit der Ermahnung zur
Einig=
keit, wie hier im kleinen Rahmen, ſo auch für unſer großes
deut=
ſches Vaterland, ſchloß der Redner mit einem 3fachen „Sieg=Heil
„Erſter Deutſcher Abend” der Eiſenbahner
in Anweſenheit des Reichsſtakthalters Sprenger.
— Mainz, 8. Sept. Am Donnerstag abend fand in dem
feſt=
lich geſchmückten großen Saal der Stadthalle der „Erſte Deutſche
Abend” der Fachſchaft Reichsbahn der NSDAP. und der
Fach=
gruppe Reichsbahn, der NSBO. ſtatt. Unter den Klängen des
„Badenweiler Marſches” erfolgte der Einzug der 15
Fahnendepu=
tationen. Nach einem Vorſpruch und mehreren Muſik= und
Ge=
ſangsvorträgen eröffnete der Kreisſchaftsleiter und Vorſtand des
Perſonalbüros der Reichsbahndirektion Mainz, Inſpektor
Dill=
ſchneider, den Reigen der Anſprachen, indem er die Gäſte
be=
grüßte und nach einer Ehrung für die Gefallenen des Weltkrieges
den neuen Präſidenten der Reichsbahndirektion Mainz, Pg. Dr.
Goudefroy, als einen alten Kämpfer des
Nationalſozialis=
mus vorſtellte. Nach weiteren Begrüßungsanſprachen ergriff der
neue Reichsbahndirektionspräſident Dr. Goudefroy ſelbſt das
Wort und begrüßte insbeſondere alle ſeine Mitarheiter vom
ein=
fachſten Arbeiter bis zum höchſten Beamten mit herzlichen
Wor=
ten. In ſeinen weiteren Ausführungen betonte Dr. Goudefroy,
daß er ſich ſtets für die Erhaltung der Reichsbahndirektion Mainz
eingeſetzt habe. Er werde ſich bemühen, ſein Amt im Sinne der
Gedankengänge des großen Führers Adolf Hitler zu führen, und
bitte alle, ihn darin zu unterſtützen. Sparſamkeit und
Schlicht=
heit ſeien Vorbedingungen, um Deutſchland wieder hoch zu
brin=
gen. Der Beamte müſſe wieder zurückkehren zur Diſziplin. Er
bitte alle Eiſenbahner, mitzuhelfen zum Heile des großen Führers
und der Mainzer Reichsbahndirektion. Namens der Eiſenbahner
ſchaft verſprach Inſpektor Dillſchneider dem neuen Präſidenten
treue Gefolgſchaft. Der Gaupropagandaleiter für Heſſen, Pg.
Trefz=Darmſtadt, referierte in intereſſanter Weiſe über den
Reichsparteitag der NSDAP. in Nürnberg. Mit weiteren Muſik=
und Geſangsdarbietungen fand der „Erſte Deutſche Abend”, dem
auch der Reichsſtatthalter in Heſſen Sprenger einen Beſuch
ab=
ſtattete, ſein Ende.
Oberheſſen.
— Bad=Nauheim, 7. Sept. Viele Geneſungsſuchende und
Er=
holungsbedürftige bevorzugen nach den Hauptreiſewochen eine
Kur in dem Herz= und Rheuma=Bad Bad=Nauheim, da angeſichts
des günſtigen Klimas alle Vorbedingungen für eine Kur
geſchaf=
fen ſind. — Die Kurabgabe wurde bereits am 20. Auguſt
auf 25 RM. geſenkt: ab 16. Sept. tritt eine weitere Senkung auf
20 RM. ein. In der Winterzeit (ab 1. Oktober) koſtet die
Kur=
karte 15 RM. Die Beikarten für Familienangehörige erfuhren
gleichfalls entſprechende Senkungen. — Auch im Herbſt fehlt es in
Bad=Nauheim nicht an vielſeitigen Unterhaltungen und
Zerſtreu=
ungen. Beſonders ſchön und wohltuend auf den ſeeliſchen Zuſtand
der Kranken und Erholungsbedürftigen wirkt der von genialer
Meiſterhand angelegte 800 Morgen große Kurpark mit ſeinen
Baumrieſen, ſeinen großen Wieſenflächen und Teichen.
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13.30
14.30
15.30
16.30
18.00
18.50
19.00
aKK
22.30
22.45
Frankfurt: Samstag, 9. September
Frühkonzert. Muſikzug der 2. SS=Standarte.
Königsberg: Schulfunk: Danzig, eine deutſche Stadt. Ein
Staffelhörbericht.
Wer nicht liebt Wein, Weib, Geſang . . . (Schallplatten).
Kölner Mittagskonzert. Ltg.: Eyſoldt.
Kleines Wochenend.
Stunde der Jugend: Oliver Cromwell, der Erneuerer
Eng=
lands. — Italieniſche Jugend — deutſche Jugend.
Nachmittagskonzert. Orcheſter erwerbsloſer Muſiker.
Diplom=Volkswirt Pentzlin: Grundfragen der Wirtſchafts=
Regulierung. — 18.30: Wochenſchau.
Kurzbericht vom Tag.
Köln: Stunde der Nation. Als der Großvater die
Groß=
mutter nahm. Bilderbuch aus der guten alten Zeit.
Aufge=
blättert von Chriſtian Jenſen.
Großer Bunter Abend.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 9. Septemper
10.10: Schulfunk: Märchenſtunde für die Grundſchule. Lüttjemann u.
Püttierinchen. Ein Märchenſpiel nach dem Märchen von Löns.
10.40: Lieder von Waldemar Wendland.
11.30: Diplomkaufmann Weiß: Wirtſchaftliche Wochenſchau.
11.45: Zeitfunk. — 12.05: Schulfunkfeierſtunde.
15.00: Kinderbaſtelſtunde: Wir baſteln und ſpielen deutſche Geſchichta.
Der Schwertertanz germaniſcher Jünglinge.
5.45: Politiſche Dialoge: Johann v. Leers: Orient u. Nordland.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
17.00: Sportwochenſchau Rückblick und Ausblick.
17.20: Mit Vatern und Muttern ins Grüne und Muſik iſt auch
dabei von P. A. Horn.
18.00: Das Gedicht. — 18.05: Politiſche Wochenſchau.
18.20: Zur Unterhaltung. Wochenendſalat.
19.00: Stunde der Nation. Köln: Als der Großvater die
Groß=
mutter nahm. Bilderbuch aus der guten alten Zeit,
aufge=
blättert v. Chriſtian Jenſen. — 20.00: Kernſpruch. —
Anſchl.: Und der Deutſchlandſender tanzt. Kap. Rob. Gaden
und Kapelle Arthur Glahe und einer meckert dazwiſchen:
Werner Plücker.
23.00: Breslau: Unterhaltungs= und Tanzmuſik der Kapelle
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Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl
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für den Handel: Dr. E H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
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Samstag, 9. September 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Lob der Eiſenbahn.
Homnannie auf Schienen.
Von Kaſimir Edſchmid.
Als ich und meine Brüder und meine Freunde ſehr kleine
JJungens waren, gab es in unſerer ganzen Kameradſchaft zwei
große Liebhabereien und dementſprechend auch zwei Parteien.
„Die eine Partei beſaß eine kleine Dampfmaſchine und ſpielte
da=
mit. Die andere Partei beſaß eine kleine Eiſenbahn und ſpielte
damit. Und wer keins von beiden wirklich beſaß, hatte eins von
beiden auf ſeinem Weihnachtswunſchzettel ſtehen — und früher
oder ſpäter kam er auch zu ſeinem Wunſch.
Die Welt iſt mittlerweile etwas weiter gefahren, wie mir
ſcheint, in einem außerordentlichen Tempo. Die Jungens
wün=
ſchen ſich kleine Flugzeuge und kleine Unterſeeboote und kleine
Automobile und kleine Photo=Apparate. Die Jungens erkennen
Theute die Fabrikmarke der Automobile auf der Straße von
wei=
tem ſchon am Schnitt des Kühlers, ja ſogar am Takt des Motors
— und ſie können ein Segelflugzeug genau vom Motorflugzeug
unterſcheiden und wiſſen, was viele Erwachſene nicht wiſſen, daß
lbeim Do X die Motore auf dem Oberteil montiert ſind und vie=
Ues andere derart. . . . Aber, wenn man genau hinſchaut, gibt es
auch hier zwei Liebhabereien und zwei Parteien. Die eine Partei
fiſt, wie bei uns, die Partei der ſtrengen Wiſſenſchaftlichen — und
Die andere Partei iſt diejenige der Phantaſiebegabten. Die Wiſſen=
Fchaftlichen intereſſieren ſich für die Wunder der Technik rein um
Der Technik ſelber willen. Sie ſind verliebt in die Motore und
werſtehen etwas von ihrer Konſtruktion und ſie haben irgendwie
än ihrem Herzen den Wunſch, ſelber ſolche Dinger herzuſtellen oder
zu verbeſſern. Und die anderen, die Phantaſtiſchen, intereſſieren
ſich bei den techniſchen Wunderdingern nur für das, was mit der
Technik ganz entfernt zuſammenhängt. Sie intereſſiert das
Flie=
gen lediglich um der Abenteuerlichkeit des Fliegens willen und
ſſie intereſſiert das Automobil um des Reiſens willen. Und genau
ſſo war es bei uns.
Bei uns ging es ſo aus, daß die Jungens, die Dampfmaſchinen
als Spielzeug hatten, ſpäter Chemiker, Phyſiker, Ingenieure
wurden. Und diejenigen, die Eiſenbahnen als Spielzeug hatten,
wurden Leute, welche in der ganzen Welt herumkamen als Kauf=
Heute, als Forſcher, als Kunſtgelehrte und als Schriftſteller. Und
ſſo kam jeder zu ſeinem Traum.
Ich wollte nun keineswegs eigentlich ein Loblied auf die
Eiſenbahn anſtimmen, aber im Grunde wird es doch ein ſolches.
Dem wenn ich an meine Kinder=Eiſenbahn denke, ergreift mich
jedesmal dasſelbe Gefühl des Wunderbaren wie damals, als wir
Sechs= und Achtjährige in unſerem Kinderzimmer auf dem Boden
ſſaßen und zuſchauten, wie unſere Eiſenbahn durch das Zimmer
Grauſte. Wir hatten ſtundenlang vorher die Schienen kunſtvoll
welegt. Die Bahn hatte alle möglichen Beſonderheiten, ſie fuhr
einen Rieſen=Achter, konnte aber auch umgeſchaltet werden und
ſiauſte dann über Schienen von labyrintiſcher Verſtrickung davon,
Eam jedoch immer wieder treu auf den Achter zurück. Und da
waren Tunnels und Signale, Semaphore und Läutewerke
ange=
bracht — — es war wirklich eine Wunderwelt, es knirſchte ſchellte,
raſte, läutete — — und manchmal gab es auch eine Entgleiſung
und das war der Höhepunkt der Seligkeit.
Dabei war das noch keineswegs eine elektriſch getriebene
Bahn. Die Lokomotive hatte nur eine, freilich ſehr ſtarke Feder,
aber es war immerhin eine raſſige Lokomotive, und wir waren
alle in ſie verliebt.
Wie oft habe ich an dieſe kleine Eiſenbahn gedacht, die uns
Jungens, ehe wir je in einer wirklichen Eiſenbahn geſeſſen hatten,
als der Inbegriff der Zauberei erſchien, als der Inbegriff alles
Phantaſtiſchen, als der Inbegriff der ganzen unbekannten Welt.
Und ſo, ich geſtehe es gern, obwohl es wohl altmodiſch klingt,
ſſo und nicht anders iſt der Begriff der Eiſenbahn in meinem
Herzen geblieben. Ich bekomme immer etwas Herzklopfen, wenn
fich einen Eiſenbahnzug ſehe — und wenn dieſer Zug auch nur
ein kleiner armſeliger Güterzug iſt. Auch die Güterzüge fahren
ja in die Welt.
Ich brauche nicht zu ſagen, daß ich in manchen Automobilen
und Flugzeugen geſeſſen habe — aber ich habe ſie, ſelbſt in ganz
exotiſchen Ländern, nie anders als ſchöne Sport=Gegenſtände
Fempfunden. Ich habe Automobile gefahren, die ich geliebt habe
twie gute Kameraden und die mir auch die Treue hielten wie gute
Kameraden — in Gegenden, wo man dieſe Treue wahrhaftig
Grauchte. Aber ſie haben mir nie den Zauber vermittelt, den die
Eiſenbahnen" für mich hatten. Die Eiſenbahnen und die
Schiffe. (Die Schiffe darf ich hier der Ehrlichkeit halber nicht
wergeſſen, denn ſie ſind ja die Eiſenbahnen des Meeres.)
Ich habe auch nie, wie die meiſten Menſchen, Scheu vor einer
Eiſenbahnfahrt gehabt. Ich habe mich nie in der Eiſenbahn
ge=
langweilt und ich bin immer, wenn es irgendwie ging, bei Tage
gefahren. Ich habe auch ſchon erlebt, daß ich eine ganze Woche in
iner Eiſenbahn fahren mußte, das war für mich ein glückliches
Leben. Ich ruhte mich aus, ich konnte einmal wirklich mit Genuß
in Frieden leben — und vor mir entwickelte ſich dabei das
Pano=
rama der ganzen Erde. Man ſieht von der Eiſenbahn aus ja
un=
ermeßlich viel, Menſchen, Tiere, Landſchaften, Städte, Dörfer,
Herden, Aecker, Berge — und die Bahn fährt gerade ſo raſch, daß
man alles gerade noch ſehen kann, und ſie fährt auch nicht ſo
lang=
ſam, daß man dabei müde werden könnte. Man ſitzt in Ruhe an
ſeinem Fenſter und bekommt, wie im Theater, eine Szene nach
der anderen vorgeführt — und dabei iſt es wirkliches Theater.
So bequem hat man es im Leben nicht oft, und man wird bei
den Theaterſzenen, die einem die Eiſenbahn links und rechts der
Schienen darbietet, ſogar nicht einmal beſchwindelt. Es iſt da
alles wirklich Natur.
Jedermann weiß, wie es iſt, wenn die Eiſenbahn durch eine
deutſche Landſchaft fährt, in der es Frühling wird, die
Apfel=
bäume blühen roſa, die Matten grünen, die Fachwerkhäuſer der
Dörfer ſtehen zwiſchen den Birken, es iſt, als ob der Himmel
ſelber darüber lache vor Wonne und Seligkeit.
Jedermann weiß, wie es iſt, wenn man durch eine deutſche
Landſchaft fährt, über welcher der Spätſommer heiß leuchtet. Die
Kornfelder glänzen in ihrem Gold. Die Schnitter ſtehen in den
Aeckern und führen die Senſen. Die Wagen halten daneben und
die Ochſen ſchnuppern in die Luft. Und am Rand des Horizontes
leuchten die Gewitter.
Das iſt die ſchönſte Romantik des Eiſenbahnfahrens, die es
gibt. Die Landſchaft kommt einem mit ihrer Pracht und ihrer
Heimatlichkeit und ihrem Duft entgegen — und man behält die=
Nr. 250 — Seite 9
ſen Eindruck für ſein ganzes Leben. Von einer einzigen
Eiſen=
bahnfahrt, in glücklicher Stunde und zu glücklicher Zeit gemacht,
kann man wahrhaftig ſpäter ſagen: Ich habe Bayern ganz und
gar erlebt oder man kann ſagen: An dieſem Tage iſt mir der
Zauber der Maingegend ganz und gar aufgegangen . . . oder man
kann ſagen: Ich bin auf Pfingſten den Rhein hinunter gefahren,
es blühte, die Dampfer läuteten, die Reben ſtanden grün in den
Weinbergen und die Burgen erhoben ſich ſtolz in den Himmel und
an dieſem Tage habe ich erſt erfahren, was der Rhein uns
Deut=
ſchen bedeutet.
Aber auch von fremden Ländern kann man Wunderbares
er=
leben, wenn man am Fenſter eines Zuges ſitzt. Da kommen
Männer und Frauen in Trachten an die Bahn, da kommen Reiter
und Herden, da kommen fremde Raſſen mit fremden Bewegungen,
da erſcheinen fremde Berge und fremde Meere — — und die
Phantaſtik der ganzen Welt tut ſich mit voller Buntheit auf.
Zwei Eiſenbahnfahrten fallen mir ein, die mir beſonders
ſelt=
ſam in der Erinnerung geblieben ſind. Die eine war mitten in
Griechenland, da hatte ein Heuſchreckenſchwarm die Bahn
über=
fallen und die Geleiſe waren ſo dick mit Heuſchrecken überſät, daß
der Zug nicht weiterfahren konnte, denn die Räder faßten nicht
mehr. Da ſtieg der ganze Zug aus und jedermann ſammelte
kleine Steine und legte ſie auf die Schienen — und ſo kam unſer
Zug ſchließlich auch wieder ins Laufen — und man konnte
dar=
über nachdenken, wie unvollkommen doch die Ziviliſation iſt, wenn
es der Natur einfällt, ihr einen Streich zu ſpielen. Und die
an=
dere Bahnfahrt war in Südafrika, der Zug fuhr durch ein
Ge=
biet, wo keine Tiere geſchoſſen werden durften, und wo die Zebra=
und Giraffenherden links und rechts des Zuges ſtanden. Und der
Zugführer läutete jedesmal, wenn er eine Herde ſah, und
jeder=
mann ſah dann hinaus, um die wilden Tiere des dunklen Afrika
friedlich auf der Weide zu ſehen.
Ich weiß nicht, ob ich dieſe Erlebniſſe geahnt hatte, als ich
auf dem Bauch liegend in unſerem Kinderzimmer unſere kleine
Eiſenbahn ihren Achter fahren ließ. aber etwas von dem
Zau=
ber der Kindereiſenbahn hat ſich in dieſen Erlebniſſen doch
er=
füllt — und ich bin dankbar dafür.
Aoutateit A Aiel derr
Die ſchwarzen Gemſen.
(C.R.) Athen. Vor Kanea auf Kreta liegt ein kleines
In=
ſelchen, wo Schiffe bei ſchwerem Sturm die Beſſerung des
Wet=
ters abwarten, um dann in den Hafen von Kanea einzufahren.
An ſolch einem ungemütlichen Tage, an dem die See tobte und
in allen Tonlagen die Windsbraut im Takelwerk des Dampfers
ſang, hatte ein fremdes Schiff im Hafen der kleinen Inſel Schutz
geſucht. Der Kapitän ſteht mürriſch auf der Brücke, da, plötzlich
ſieht er in der Ferne dunkle Schatten, die wild über Stock und
Stein ſpringen. — — — Gemſen!! ruft der Kapitän, packt ſein
Jagdgewehr und landet zur Gemſenjagd. Auf dem ſchwierigen,
ſteinigen Gelände gelingt es ihm auch, drei dieſer ſeltenen
ſchwar=
zen Tiere zu erlegen, die er triumphierend an Bord bringt. Das
Wetter beſſert ſich und der Dampfer fährt nach Kanea ab. Da
erſcheint ein Grieche am Ufer und ſucht, laut geſtikulierend, die
Schiffmannſchaft auf ſich aufmerkſam zu machen. Die aber fahren
lachend davon. Der in ſeine kretenſiſche Tracht gekleidete Bauer
macht ſein kleines Boot los und fährt auch nach Kanea. Und ſieht
das Schiff wieder. Dann geht er zum Konſul, der hört eine lange
unglaubliche Geſchichte von Diebſtahl, Viehraub u. dgl. und
be=
gibt ſich mit ſeinem griechiſchen Kläger an Bord des verdächtigen
Dampfers. Dort ſpricht er mit dem Kapitän, der erzählt ihm von
ſeiner erfolgreichen Gemſenjagd; und zeigt mit Stolz die ſchöne
Beute. Drei völlig ſchwarze Gemſen liegen an Bord!!! Der
Grieche wird wilder und der Konſul fällt von einem Lachkrampf
in den anderen, denn der tüchtige Jäger hat drei kretenſiſche,
ſchwarze Ziegen erſchoſſen und ſich des Viehdiebſtahls ſchuldig
ge=
macht. Na, in Griechenland iſt man gemütlich; man einigt ſich
bald auf den Preis der drei „Gemſen”, die dem Bauern hoch
be=
zahlt wurden, und der ſich im Stillen viele ſolch wackerer
Gemſen=
jäger an die Geſtade ſeiner Inſel verſchlagen wünſcht. Der
Ka=
pitän ſelbſt hat nie wieder über ſeine zoologiſchen Kenntniſſe ein
Wort verloren und auf die Gemſenjagd geht er ſicher
nimmer=
mehr!!!
Enkführung der Zahlen.
(—) London. „Vor zwei Jahren, am Tage unſerer
gol=
denen Hochzeit”, ſagte Frau Eſther Bennet vor Gericht aus,
„hatte mein Mann meine beſte Freundin durch Zufall kennen
gelernt. Sie verdrehte ihm den Kopf. Sie hatte ja ein verhält=
nismäßig leichtes Spiel, ſie war ja um volle neun Jahre jünger
als ich! Immerhin konnte ich mich nicht ohne weiteres damit
abfinden, daß mich der Ungetreue nach zweiundfünfzigjähriger
harmoniſcher Ehe Knall und Fall im Stich ließ!!
Scheidungsrichter ſind zwar reichlich „abgeklärte”, Männer.
Diesmal ſah ſich aber der Londoner Juſtizbeamte die Anklägerin
doch etwas verdutzt an. Und ſtellte dann einwandfrei feſt, daß
die Verlaſſene genau 84 Lenze zählte, ihre Rivalin hingegen
„nur” 75 Jahre alt war und der verliebte Don Juan im 77.
Lebensjahre ſtand. Die Scheidung wurde nichtsdeſtotrotz aus
Ver=
ſchulden des Mannes ausgeſprochen. Wie lange er noch die
Freuden ſeiner „jungen” Liebe genießen, und den Schmerz, der
Verlaſſenen Apanage zahlen zu müſſen, tragen wird, iſt eine
an=
dere Frage!".
Shakeſpeare, der Ankiſemik.
(an) New York. Kennen Sie Weſthoboken? Nein? Das iſt
eine Stadt im nordamerikaniſchen Staate New Jerſey, am Hudſon,
New York gegenüber. Alſo immerhin nicht „ganz” im Wilden
Weſten, nicht ganz abſeits der ſogenannten „weſtlichen Kultur,
Oder doch? Urteilen Sie ſelbſt!
Emmanuel Lifshitz, ehrwürdiger Oberrabbiner der jüdiſchen
Gemeinde von Weſthoboken, hat gegen die Aufführungen eines
Luſtſpiels Einſpruch erhoben wegen der „kraſſ=antiſemitiſchen
Ten=
denz” des Werkes.
Und der hochwohlgeborene Herr Bürgermeiſter hat daraufhin
die weiteren Vorſtellungen von Shakeſpeare „Der Kaufmann von
Venedig” in der Tat verboten. Mutmaßlich, ohne eine blaſſe
Ahnung davon zu haben, um was es ſich bandelte. Herzlichen
Glückwunſch!.
* Verkehrsreform in Nicaragna.
(() Mexiko. In Managua, der Hauptſtadt der
zentral=
amerikaniſchen Republik Nicaragua, wurde dieſer Tage eine
Ver=
kehrsreform durchgeführt, die, in Anbetracht der Tatſache, daß
wir 1933 ſchreiben, füglich als einzigartig bezeichnet werden kann.
Die Verkehrspoliziſten wurden nämlich kurzerhand abgebaut und
die ſogenannte Verkehrsordnung außer Kraft geſetzt! Die alten
Ochſenkarren, zu denen man langſam zurückgekehrt iſt, brauchen
keine Verkehrsregelung, heißt es im amtlichen Kommentar, und
der „richtige” Verkehr mit Autos und ſonſtigen neuzeitlichen
Höl=
lenmaſchinen habe infolge der Wirtſchaftskriſe faſt ganz aufgehört.
Na alſo. Hab Sonne im Herzen und Ochſenkarren auf der
Straße! . . .
Nachrichten des Skandesamts Darmſtadl.
Geſtorbene. Am 1. September: Mütz, Marie Friederike. geb.
Ranft, Witwe des Zimmermanns, 73 Jahre alt, Martinsſtr. 25.
Dieter, Heinrich XI., Dreher, 55 Jahre alt, verheiratet Ar=
Heilgen; Stadtkrankenhaus. Hildebeutel, Katharina Anna,
Büglerin, 55 Jahre alt, ledig, Pankratiusſtr. 55 Am 2. Septem=
Her: Fritzges. Philipp, Steueramtmann i. R., 69 Jahre alt,
Ledig, Erbacher Straße 67 Fließ. Philipp Metzger, 64 Jahre
alt, verheiratet, Kiel; Stadtkrankenhaus. Am 1. September:
Knodt. Emil, Otto, Gärtner, 63 Jahre alt. verheiratet,
Ried=
ingerſtraße 31. Am 3. September: Götz. Heinrich Georg, 14
Stunden alt, Sohn von Kraftfahrer, Liebfrauenſtraße 53 Lau=
Senſchläger, Barbara, geb. Bär, Ehefrau des Lokomotiv=
Puth, Wilhelmine,
Müller. Anna Maria, ohne Beruf. ledig, 29 Jahre alt,
Gerns=
geim a. Rh.; Stadtkrankenhaus. Am 4. September: Illert,
Katharina, geb. Aubler, Ehefrau des Rektors i. R., 62 Jahre alt,
Gernsheim a. Rh.; Martinspfad 72. Streb, Helene Marie,
Seminar=Klavierlehrerin i. R., ledig, 81 Jahre alt.
Martins=
traße 11½. Brentzel; Richard. Studienrat i. R. 62 Jahre alt,
werheiratet, Jugenheim a. B.; Stadtkrankenhaus. Am 5
Septem=
ber: Menges. Johann Jakob, Fabrikarbeiter, 63 Jahre alt,
werheiratet, Mollerſtraße 45. Am 6. September: Veith. Anna
Batharina, geb. Fenrich, Witwe des Oberpoſtſchaffners i. R., 73.
Jahre alt, Sandbergſtraße 45. Am 5. September: Habermehl,
Johann Jakob Georg, Kaufmann, 66 Jahre alt. verheiratet,
Witt=
nannſtraße 27. Am 6. September: Weihert Johanna Kran=
Eenſchweſter ledig, 22 Jahre alt, Hanau; Alicehoſpital.
Born=
kräger, Karoline Auguſte, geb. Ludwig. Ehefrau des Gewerbe=
Lehrers, 51 Jahre alt, Saalbauſtraße 14. Dörr Margarete, geb.
aab, Ehefrau des Landwirts, 34 Jahre alt. Niedernhauſen;
Stadtkrankenhaus. Am 7. September, Hild, Karl Heinrich. Sohn
Son Landwirt, 8 Tage alt, Wiebelsbach; Heinheimer Straße 21.
Debermehl, Friedrich Adam, Kaufmann 40 Jahre alt ver=
Heiratet, Grüner Weg 11. Wacker, Georg, Zuſchneider, 80 Jahre
alt, verheiratet, Schlageterſtraße 35.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
13. Sonntag nach Trinitatis (10. Geptember).
In allen Kirchen Kollekte für das „Rauhe Haus.”
Stadtlürche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer F. Müller. Vorm. 11,15 Uhr:
Lindergottesdienſt. Nachm. 6 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Vogel.
Dienstag, 12. Sept., vorm. 9 Uhr: Gottesdienſt zur Eröffnung der Landesſynode.
Brälat D. Dr. Dr. Diehl.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Vogel. Vorm. 10 Uhr:
Sauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer F. Müller
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Mittwoch, 13. Sept.,
bends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Martinskirche. (Die Kirche iſt wegen Renovierungsarbeiten geſchloſſen.) (Kollekte
fr das „Rauhe Haus”.) Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt im Martinsſtift, Müllerſtr. 28.
Pfarrer Köhler, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt im Gemeindehaus Liebfrauenſtr. 6.
Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt
im Gemeindehaus. Pfarrer Dr. Bergér.
Volm. 9,15 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt, Gruppe II, im
Martins=
ſtift. Pfurrer Köhler.
Vorm. 11,15 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt, Gruppe I, im
Martins=
ſtift. Pfarrer Beringer.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7 bis 7 Uhr zu
ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Marx. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für das „Rauhe Haus.”) Vorm. 10
uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionar Michel. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Miſſionar Michel. Vorm. 9,30 Uhr: Waldgottesdienſt in der Stadtrandſiedlung. Pfarrer
Irle.
Paulnskirche. (Kollekte für das „Rauhe Haus”). Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre.
Pfarrer A. Müller, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Donnerstag: 14. Sept., abends 8 Uhr Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus, (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 12. Sept.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 13. Sept., nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
und Strickſchule. — Donnerstag, 14. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt). —
Freitag, 15. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, ältere Abtlg. — Samstag, 16. Sept.
nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 12. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 14. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt).
Saab= der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 14. Sept., abends
8 Uhr: Poſaunenchor.
Baul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 11. Sept., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 11. Sept abends
8.15 Uhr: Mädchen. Gruppenabend; Buben: Jungvolkabend. — Mittwoch, 13. Sept.,
nachm. 3 Uhr: Jungſchar für die Mädſchen. Abends 6 Uhr: Probe des Poſaunenchors.
— Donnerstag, 14. Sept., abends 8,15 Uhr: Frauenabend. Vortrag von Pfarrer Irle
mit Lichtbildern: „Im Kampf um die Stadt”. Zum Gedächtnis Joh. H. Wicherns. —
Freitag, 15. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,30 Uhr; Kirchenchor. —
Sams=
tag, 16. Sept., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 10. Sept.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, Thema: Jubiläen der Inneren Miſſion. — Montag,
11. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund.— Dienstag, 12. Sept., abends 6,30 Uhr:
Jugend=
vereinigung: Klampfen. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 16. Sept., nachm.
4,30 Uhr: Jungſchar. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Sliſabethenſtift: (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 10. Sept.,
nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Pfarrer Stotz. —
Vorm. 11 Uhr: gindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Waldeck. —
Abends 8 uhr: Muſikaliſche Feierſtunde. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſionsarbeits=
ſtunde, Abends 8,30 Uhr: Männerabend. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Markwort. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr:
Gemiſcher Chor. — Donnerstag, abends 8,80 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Stotz. — Freitag,
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule, Herr Anders. — Samstag,
abends 6 Uhr: Eiſenbahnervereinigung.
Fugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Männer. 4,45 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. 5,45 Uhr:
Gebets=
ſtunde für junge Mädchen. Abenbs Beteiligung an dem Muſikabend der Stadtmiſſion.
— Montag, abends 8,30 Uhr: Singeabend für junge Mädchen. — Dienstag, abends 8,30
uhr: Freundeskreis für junge Mädchen: Rätſelabend. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Treffen am
Vereins=
haus zum Marſch in den Wald. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer. — Samstag: Beteiligung an der Tagung in Eberſtadt. Abmarſch nachm. 3,15
Uhr an der Landskronſtraße. Abfahrt per Rad 3,45 Uhr Landskronſtraße.
Heimabende für ortöfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sanbſtr. 24.
Feden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Wädchen=Bibelkreis (M.=B.=8.), Heinrichsſtr. 31, II. Montag, 11. Sept., nachm.
4,30 Uhr: Kreis IV (Kl. Lichter). — Dienstag, 12. Sept., nachm. 5,30 Uhr: Kreis II.—
Mittwoch, 13. Sept., abends 8 Uhr: Miſſionskreis. — Freitag, 15. Sept., nachm. 5 Uhr:,
Kreis III.
3. Gemeindeämter:
Ev. Bohlfahrtédienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17. Vorderhaus, 1 Treppe,
Sprech=
ſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr.
Fernſprecher 4584.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſprecher
2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Ge=
meindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eichwieſen=
ſtr. 8: neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſtenerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 8 bis
5,30 Uhr: außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftöſtelle.
„Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Privatpflegeſtation des deſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 10. Sept., Jahresfeſt des Starkenburger
Hilfs=
vereins für die Baſler=Miſſion. Vorm. 10 Uhr: Kindergottesdienſt. Miſſionar Engel
(zuvor in China). 1,45 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Munk von Reichelsheim. 4,15 Uhr:
Miſſionsfeier, Miſſionar Engel und Miſſionar Michel. In allen Gottesdienſten Kollekte
für die Heidenmiſſion.
Friedenskirche. Sonntag, 10. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt: Pfarrer
Mangold. Vorm. 10,80 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Kirche Tralſa Sonntag, 10. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt der Gr., 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. — Donnerstag:
Frauen=
abend.
Eval. Kirche Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesbienſt. Vorm. 10,30
uhr: Chriſtenlehre. — Montag, 5 Uhr: Jungſchar Mädchen ält, Gruppe. — Mittwoch,
8 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe. — Freitag: Mädchenverein.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 10. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Jugendgottesdienſt. (Eröffnungsgottesdienſt der Konfirmandenſtunden.) Kollekte. —
Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Dienstag: 6—7 Uhr Bücherausgabe 8,15 Uhr:
Bibelſtunde. — Mittwoch: 5 Uhr Mädchenjungſchar. 8,80 Uhr: Kirchenchor. —
Donners=
tag: 8,30 Uhr: Frauenverein. — Poſaunenchor im Schulſaal. — Freitag: Mädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Bereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Pred. Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Jungſchar.
Abends 8 Uhr: Predigt. — Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends
8,15 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, nachm. 8,30 Uhr: Frauenmiſſionsverein. Abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Streichchor.
Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonn=
tag, 10. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Preb. Hähnel. Vorm. 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 4 Uhr: Evangeliſation. Abends 8,15 Uhr: Jugendverein. —
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Jugendſingen. — Mittwoch, abenbs 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebeiſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 10. Sept., vorm 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. — Montag, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Mittwoch, 8 Uhr; Bibel= und Gebetsſtunde. — Donnerstag, nachm. 4 Uhr:
Frauenmiſſionsverein.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heinrichſtr.): Sonntag,
10. Sept., vorm, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Vorm. 11,30 Uhr:
Kinderſonntagshandlung. — Mittwoch, 13. Sept., vorm. 7,45 Uhr:
Menſchenweihe=
handlung. — Donnerstag, 14. Sept., vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. —
Freitag, 15. Sept., abends 20,30 Uhr: Leſen aus Bibel=Neuüberſetzungen.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 10. Sept., vorm.
9,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger
Kruſt. — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Socjety! in Darmſtadt,
Nula der Avolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm.
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 10. September: Subſtanz;
Goldener Text: Pſalm 135:13,
Seite 10 — Nr. 250
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Hiſtoriſcher Beuerwehrzug zugunſken der Luftſchukſammlung
Drei Feuerwehrleute aus der guten alten Zeit in dem Umzug.
Die Berliner Feuerwehr ſtellte ſich mit einer großangelegten Veranſtaltung in den Dienſt der
Luft=
ſchutz=Werbewoche. Hiſtoriſche Gruppen wurden zuſammengeſtellt, die in einem langen Zug zum
Lunapark marſchierten, wo dann die Bevölkerung Gelegenheit hatte, aufs neue ihre Opferwilligkeit
zu beweiſen.
Erfolgreiche deukſche Skudenkenſporkler
bei den akademiſchen Welkmeiſterſchafken in Turin.
Drei Deutſche, die in den Endkampf des Bruſt=
Der Weltmeiſter im Turmſpringen
ſchwimmens kamen. — Von links nach rechts:
Ziegler und der Weltmeiſter im
Kaballa, Ramme und Henke.
Kunſtſpringen Viebahn.
Langſtreckenſegelflug über 220 Km.
Berlin. Dem Segelflieger Otto
Bräuti=
gam gelang am Tonnerstag ein
Langſtrecken=
ſegelflug von 220 Kilometer Länge. Bräutigam
verſuchte bereits ſeit einigen Tagen, von dem
Flugplatz Großenhain aus längere Segelflüge
auszuführen. Er bediente ſich dazu des
Flug=
zeugſchleppſtarts. Vorgeſtern gelang es ihm.
nachdem er ſich auf 400 Meter Höhe hatte
ſchlep=
pen laſſen, kurz nach dem Ausklinken durch
Son=
nenaufwinde auf eine Höhe von 1600 Meter zu
gelangen und auf Strecke zu gehen. Mit Hilfe
der thermiſchen und Wolkenaufwinde konnte er
bis nach Neuendorf bei Plötze in der Altmark
ſegeln und eine Strecke von 220 Kilometer
motorlos zurücklegen. Bräutigam iſt damit der
dritte Segelflieger, dem es gelang, die 200
Kilo=
meter=Grenze im motorloſen Fluge zu
überſchrei=
ten. Vor ihm wurde dieſe Leiſtung vollbracht
von dem Meiſterflieger Günther Groenhoff, der
einmal 272 Kilometer, ein andermal 220
Kilo=
meter ſegelte, und von Riedel, dem es vor
eini=
gen Monaten ebenfalls gelang, eine Strecke von
etwa 230 Kilometer von Darmſtadt nach
Süd=
frankreich hinein im motorloſen Fluge
zurück=
zulegen.
Neue Höchſtleiſtung des
Schleuder=
flugzeuges der „Europa”.
Berlin. Das Schleuderflugzeug „Europa”
der Deutſchen Lufthanſa wurde am 7. September
um 8 Uhr New Yorker Zeit 1360 Kilometer vor
New York vom Dampfer „Europa” abgeſchoſſen.
Flugkapitän Schwilden erreichte nach einer
Flug=
zeit von 8½ Stunden um 16,30 Uhr New York
und übertraf damit den bisher von Flugkapitän
Blankenburg ſeit dem vorigen Jahre gehaltenen
Rekord. Der Flug von Flugkapitän Schwilden iſt
die beſte Leiſtung, die in Richtung nach
Nord=
amerika erreicht wurde. Der Dampfer „Europa”,
traf erſt am Freitag um 13 Uhr in New York
ein.
Ein drikker ſchwerer Grubenunfall
in Oſtoberſchleſien.
Kattowitz. Zu den beiden ſchweren
Gru=
benunfällen, die ſich am Donnerstag im
oſtober=
chleſiſchen und im Dombrowaer Induſtriegebiet
ereigneten, geſellt ſich ein drittes ſchweres
Un=
glück. Auf dem Richthofenſchacht in Janow
wur=
den durch das Hereinbrechen von Geſteinsmaſſen
ſechs Bergleute verſchüttet. Zwei Bergleute
konn=
ten nur noch als Leichen geborgen werden, ein
dritter wurde ſchwer verletzt. Die drei übrigen
Bergleute kamen mit leichten Verletzungen
da=
von. — Auf dem Mogrzijow=Schacht ſind die
Rettungsmannſchaften mittags an die
Unfall=
ſtelle herangekommen. Die Leiche eines
Berg=
mannes wurde geborgen. Die anderen vier
Ver=
ſchütteten laſſen keine Lebenszeichen von ſich
hören, ſo daß man mit ihrem Tode rechnen muß.
Eröffnung des Katholikenkages in Wien
Wien. Der geſtrige erſte Tag des
Katho=
likentages wurde mit einem Pontifikalamt im
Stephansdom eingeleitet. Den Beginn der
Be=
ratungen bildete am Vormittag die Feſtſitzung
des Katholikentags=Komitees im
Zeremonien=
ſaal der Hofburg. Im Vordergrund der
Feier=
lichkeiten des geſtrigen Tages ſtand die Ankunft
des Patriarchen von Venedig, Kardinals La
Fontaine, der als Abgeſandter des Papſtes beim
Katholikentag fungiert. Zum Empfang des
päpſtl. Legaten war Juſtizminiſter Dr.
Schuſch=
nigg als Vertreter der Regierung mit Beamten
des diplomatiſchen Dienſtes und Vertretern des
Katholikentags=Komitees zur öſterreichiſchen
Grenzſtation Arnoldſtein gefahren, wo Kardinal
La Fontaine geſtern früh aus Rom eingetroffen
war. Nach kurzem Aufenhalt ging die Fahrt nach
Wien weiter. Am Nachmittag fand in Wien die
feierliche Einholung des Abgeſandten des
Papſtes ſtatt.
Heiuh and Ausläno.
Zum 15. Todeskag von Deutſchlands
größkem Koloniſakor.
Karl Peters,
der unvergeßliche Begründer der Kolonie Deutſch=
Oſtafrika, ſtarb vor 15 Jahren, am 10.
Septem=
ber 1918, im Alter von 62 Jahren. Peters
Tat=
kraft war es zu danken, daß er durch 12 Verträge
mit den Eingeborenen=Fürſten die fruchtbare
Kolonie Deutſch=Oſtafrika dem Reich ſicherte.
Seine Reiſeberichte gehören noch heute zu den
beſten Quellenwerken, für die Erforſchung des
Schwarzen Erdteils.
Veibrecherjagd.
Frankfurt a. M. Durch das tatkräftige
Verhalten des Hausmeiſters eines Hauſes in der
Wielandſtraße konnte ein Einbrecher, als er in
ein im gleichen Hauſe befindliches
Lebensmittel=
geſchäft einbrechen wollte, feſtgenommen werden.
Der Hausmeiſter hatte gegen 24 Uhr nach
Schlie=
ßung der Haustür das Haus verlaſſen, kehrte
aber nach kurzer Zeit zurück. Er mußte jetzt die
Wahrnehmung machen, daß die von ihm kurz
vorher verſchloſſene Haustür offen ſtand. Der
Hausmeiſter ſah dann an der hinteren
Laden=
tür des Lebensmittelgeſchäftes einen
unbekann=
ten Mann, der ſich bemühte, die Ladenfür des
Geſchäfts zu erbrechen. Um den Einbrecher zu
fangen, wollte er die Haustür ſofort ſchließen,
wurde hieran aber von dieſem gehindert, ſo daß
er flüchten konnte. Der Hausmeiſter nahm ſofort
die Verfolgung des Einbrechers auf, und durch
die Hilfe von Paſſanten konnte er die Feſtnahme
des Einbrechers durchführen und ihn der Polizei
übergeben.
Berlin-Schanghaf in vier Tagen.
Berlin. Das für die Deutſch=Chineſiſche
Luftverkehrsgeſellſchaft „Euraſia”, beſtimmte
Junkersflugzeug der Deutſchen Lufthanſa, das am
Montag, den 4. September, morgens 5 Uhr,
Ber=
lin verlaſſen hatte und nach zweitägigem
Ueber=
führungsfluge die Hauptſtadt der chineſiſchen
Provinz Sinkiang, Urumtſchi, erreichte, traf am
Freitag morgen um 10 Uhr MEZ. in Schanghai
ein. Die etwa 10 000 Kilometer lange Strecke
bis Schanghai wurde demnach von dem
Flug=
kapitän der Deutſchen Lufthanſa Gerſtenkorn in
rund vier Tagen bewältigt. Dieſer viertägige
Flug von Berlin nach Schanghai — bisher der
ſchnellſte Flug zwiſchen Deutſchland und der
Küſte des Chineſiſchen Meeres — ſtellt dem
ver=
wendeten Fluggerät und der Beſatzung das beſte
Zeugnis aus. Es iſt zu berückſichtigen, daß
aus=
gedehnte Wüſtengebiete und größere
Gebirgs=
züge überwunden werden mußten.
Ein franzöſiſcher Rieſenbagger.
Paris. In Dünkirchen wurde am
Donners=
tag der angeblich größte Bagger Europas vom
Stapel gelaſſen. Der Bagger, der auf den
Na=
men „Pas de Calais II” getauft iſt, hat eine
Länge von 72 Metern und eine Breite von 13,45
Metern. Er baggert bis 23 Meter tief und kann
in der Stunde 600 Kubikmeter Sand an die
Oberfläche befördern.
Die Einheitsuniform für den
Arbeitsdienſt.
Ein Arbeitsdienſtwilliger in der neuen
Einheits=
kleidung, die zum Braunhemd getragen wird.
Samstag, 9. September 1933
Das bulgariſche Königspaar in London
Der König und ſeine Gattin bei einer
Unter=
haltung mit einem Londoner „Bobby”.
König Boris von Bulgarien befindet ſich mit
ſeiner Gattin, der italieniſchen Königstochter
Maria, auf einer Europareiſe, auf der er jetzt
— und zwar inkognito — in der engliſchen
Hauptſtadt eingetroffen iſt.
Japaniſche Stadt durch. Seebeben
zerſtörf. — 70 Todesopfer.
Tokio. Auf einer weſtlich von Japan ge
legenen Inſel wurde durch den Ausbruch eines
Unterſeevulkans die Stadt Napoo faſt vollkom
men zerſtört. 180 Häuſer wurden vernichtet. Nach
vorläufigen Angaben kamen 70 Perſonen ums
Leben.
Neue Südpolexpedikion Byrds.
New York. Admiral Byrd wird am
25. September Boſton verlaſſen, um eine neu=
Südpolexpedition zu unternehmen. Die Daue
der Expedition wird vorausſichtlich zwei Jahr/
betragen.
Eine Autoſtraße durch den Montblane geplant,
Mailand. Italieniſchen Blättermeldund
gen zufolge iſt dem italieniſchen Miniſteriurn
für öffentliche Arbeiten ein neuer Plan eine
Durchſtiches des Montblanc zugeleitet worden
Im Gegenſatz zu den bisherigen ſeit Jahren ſchon
laufenden Plänen ſieht das neue Projekt nich
die Schaffung einer Italien und Frankreich
ver=
bindenden Eiſenbahnlinie, ſondern die Schaffun/
einer Autoſtraße vor. Der Durchſtich würde z1
dreiviertel auf franzöſiſchem, zu ein Viertel auf
italieniſchem Boden liegen. Die Finanzierung
ſoll durch eine franzöſiſch=italieniſche Gruppe
er=
folgen, doch ſoll Frankreich die Hauptbeteiligung
ſtellen.
Feierliche Totenehrung für General de Pinedo.
New York. In der St. Patricks=
Kathe=
drale fand für den dort aufgebahrten italienn
ſchen Weltflieger General de Pinedo ein
feier=
liches Requiem ſtatt. Während der Feierlichkeiten
flogen acht amerikaniſche Heeresflugzeuge
Ehren=
runden über der Kathedrale. Die Flugzeuge
flogen ddabei Keilformation mit einer Lücke im
Keil, um die Lücke anzudeuten, die durch den
Tod de Pinedos in die Reihen der Weltflieger
geriſſen worden ſei. Die Leiche de Pinedos wird
am Samstag an Bord des italieniſchen Damp
fers „Vulcania” nach Italien überführt.
Zwei Gordon=Bennett=Flieger verſchollen.
Chicago. Seit Sonntag iſt man ohne jede
Nachricht vom fünften und ſechſten Ballon, die
zur Teilnahme am Gordon=Bennett=Wettfliegen
aufgeſtiegen waren. Es handelt ſich um den ame
rikaniſchen Ballon, der von van Orman ge
ſteuert wird, und den polniſchen Ballon. Man
nimmt an, daß beide Ballone nach Oſten,
viel=
leicht ſogar auch über den Ozean, abgetrieben
wurden. Gegenwärtig werden Nachforſchunger
nach dem Verbleib der beiden Freiballone in
Neu=England und Kanada angeſtellt.
Sieger im Gordon=Bennekk=Rennen?
Der amerikaniſche Oberleutnant Settle,
der bereits im Vorjahre ſiegte, ſcheint auch be
dem diesjährigen Gordon=Bennett=Wettrenne
der Lüfte geſiegt zu haben. Sein Ballon legt
von dem Startplatz Chicago aus eine Entfer
nuvg von 1200 Kilometern zurück.
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nstag, 9. September 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 250 — Seite
ebo4
Atte Ti Tatltse
Der Spork des Sonnkags.
Aufmarſch der ſüddeukſchen Fußball=Gauliga.
Mittelpunkt und Hauptinhalt des ſonntäglichen
Sportpro=
pramms iſt der Beginn der Fußball=Verbandsſpiele in den vier
ſüddeutſchen Gauen Südheſſen=Pfalz=Saar, Baden, Württemberg
und Bayern. Sechs Wochen ſpäter als in den früheren Jahren
nimmt damit der Punktekampf in Süddeutſchland ſeinen
An=
fang. Die erſte Klaſſe hat ein anderes Geſicht erhalten, und
nicht alle Mannſchaften, die im Vorjahre erſtklaſſig”, waren.
konnten in die neuen Gauligen untergebracht werden. Bis auf
den Gau Württemberg ſind alle ſüddeutſchen Gauliga=
Mannſchaf=
ten beſchäftigt. Im Gau XIII (Südheſſen=Pfalz=Saar) ſind
fol=
gende Treffen angeſetzt: Bor Neunkirchen—Eintracht Frankfurt,
FSV. Frankfurt—A.O. Worms, FSV. Mainz 05—Kickers
Offen=
bach, Wormatia Worms—Spfr. Saarbrücken. FC. Kaiſerslautern
Phönix Ludwigshafen, SV. Wiesbaden—FK. Pirmaſens. —
Im Reich nehmen die Gauliga=Spiele in Berlin und Pommern
ebenfalls ihren Anfang, in den übrigen Gauen, die bereits am
letzten Sonntag begannen, werden ſie fortgeſetzt. Aus dem
Aus=
land nennen wir das Länderſpiel zwiſchen der Tſchechoſlowakei
und Oeſterreich in Prag als das wichtigſte Ereignis; ein
weite=
res Länderſpiel führt Polen und Jugoſlawien in der polniſchen
Hauptſtadt zuſammen.
Handball.
In Magdeburg wird der Kampf um den Adolf=Hitler=
Handballpokal” entſchieden. Aus der Schar der 16
Bewer=
ber haben ſich Magdeburgs und Wuppertals Stadtelf für das
Finale qualifiziert, das aller Wahrſcheinlichkeit nach am Wohnort
der Elbſtädter mit deren Sieg enden wird. Nach dem Verluſt
der Deutſchen Meiſterſchaft und des DSB.=Pokals kann man den
Mitteldeutſchen dieſe Entſchädigung gönnen. Wichtiger als der
Ausgang des Spieles iſt deſſen Beſuch. Hoffentlich treffen ſich
Maſſen bei dieſem Ereignis, denn der Ertrag iſt, bekanntlich für
die „Opfer der Arbeit” beſtimmt. — Ein zweites
Handballereig=
nis von Bedeutung ſteigt in Gera. Der dort beheimatete DT.=
Meiſter und Turnfeſtſieger, ATG. Gera, empfängt den Deutſchen
Meiſter, SV. Waldhof, zu einem Freundſchaftsſpiel.
Leichtathletik.
Die letzte ſüddeutſche Meiſterſchaft iſt die im
Zehnkampf und Sechskampf die in Ulm in Verbindung mit der
württembergiſchen Meiſterſchaft ausgetragen wird. — Das 80.
Feldberg=Turnfeſt, das im Juni wegen Regens
abgebro=
chen werden mußte, wird am Sonntag nachgeholt und ſieht in
den verſchiedenen Mehrkämpfen für Turner, Turnerinnen Alters=
und Jugendturner über 1600 Wettkämpfer auf dem
Taunus=
gipfel, der einen modernen Sportplatz erhalten hat, im Kampfe
Ein Frauenkampf führt die weſtdeutſchen Turnerinnen mit
den Sportlerinnen in Düſſeldorf zuſammen. Ein weiterer
Re=
präſentativkampf, „Nordholland — Norddeutſchland,
geht in Wilhelmshaven in Szene.
Tennis.
Im „weißen Sport” geht die Saiſon ihrem Ende zu. Das
Turnier in Baden=Baden, das zahlreiche deutſche
Spitzen=
ſpieler vereint, bedeutet nochmals einen Höhepunkt.
Radſport.
Auch der Radſport weiſt nach Abwicklung der verſchiedenen
Meiſterſchaften keine beſonderen Höhepunkte mehr auf. Die
Bahn=
rennen ſind ſehr ſelten geworden. Für das Wochenende ſind nur
kleinere Amateurrennen in Stuttgart bekannt. Große
Straßen=
rennen des Sonntags ſind: Großer Straßenpreis von Halle, Carl=
Baus=Rennen bei Hamburg und Großer Straßenpreis der
Natio=
nen. In Berlin wird am Samstag früh die große Patrouillen=
Fernfahrt der SA. Berlin—München-Berlin geſtartet, an der
auch Vereinsmannſchaften teilnehmen.
Motorſport.
Eine ausgezeichnete Beſetzung haben die Frankfurter
Motorradrennen gefunden, in deren Rahmen der vierte
Lauf zur deutſchen Bahnmeiſterſchaft ausgetragen wird. Die
Starterliſte enthält. Namen wie Soenius, Paetzold. Winkler,
Wenzel, Frentzen, Kohfink u. a. Gleichfalls ſehr gut iſt auch die
Beſetzung des Hohnſtein=Bergrennens in Sachſen
aus=
gefallen. Das Auto=Turnier in Bad Neuenahr iſt
das dritte deutſche Ereignis von Bedeutung und aus dem
Aus=
land nennen wir den Großen Preis von Italien und die
Spa=
niſche Touriſt=Trophy (mit Deutſchen).
Rudern.
Kurzſtrecken=Regatten in Nürnberg und Boppard, die
Mann=
heimer Herbſtregatta und eine Offenbacher Schüler= und
Jugend=
regatta ſind die letzten Ereigniſſe in der beendeten Regatta=
Saiſon.
Pferdeſport.
Der „Große Preis von Düſſeldorf” und Bahnrennen in
Han=
nover und Leipzig ſind die wichtigen Ereigniſſe des Turfs. ur
Tennis.
Internes Junioren=Turnier der Tgde. 1846.
Am Mittwoch konnten die letzten Spiele des internen
Juniorenturniers der Tgde. 1846 ausgetragen werden. In der
Juniorenklaſſe behauptete ſich I. Neumann in jedem Spiele und
wurde ſomit Juniormeiſter. Weiterhin ſiegte H. Ludwig über
K. Heilmann 6:4. 6:3 und über H. Müller im Dreiſatzkampf
2:6, 6:4, 8:6. G Jährling unterlag K. Heilmann 2:6 4:6
wäh=
rend er gegen H. Müller mit 6:3, 6:3 ſiegreich blieb. E. Opp
verlor gegen H. Müller 6:3, 6:4.
Erſte der Juniorinnen
wurde ohne Punktverluſt T Schäfer Ihr letztes Spiel gegen
U. Schuſter gewann ſie leicht mit 6:4, 6:0. Die jüngſte Juniorin,
H. Riekhof, behauptete ſich gegen U. Schuſter und E. Baum
jeweils nach hartem Kampfe. Sieger im Herrendoppel wurden
Neumann/Heilmann ohne Punktverluſt. Im Gemiſchten Doppel
ſetzten ſich U. Schuſter/J. Neumann erfolgreich durch.
Leichkathletiſcher Skädkewektkampf
Groß=Gerau- Dornheim — Weikerſtadt
am Sonntag, 9 Uhr, in Weiterſtadt.
Kommenden Sonntag, vormittags 9 Uhr, veranſtaltet der
SV. Weiterſtadt auf ſeinem Sportplatz einen leichtathletiſchen
Dreiſtädtekampf zwiſchen dem Sportverein Groß=Gerau
Dorn=
heim und Weiterſtadt. Jeder der drei Vereine ſtellt 10
Leicht=
athleten, die ſich in einem Fünfkampf (100 Meter, Diskuswerfen,
Kugelſtoßen, Weitſprung und Hochſprung) meſſen. Nach
Beendi=
gung der Wettkämpfe auf dem Sportplatz wird eine
Orts=
ſtaffel gelaufen. Die Strecke beträgt 2300 Meter. Start iſt
an der Gaſtwirtſchaft Reitz. Der Lauf geht entlang der
Darm=
ſtädter Straße, Friedrichſtraße, Arheilger Straße. Darmſtädter
Straße, Taunusſtraße, Kreuzſtraße, Adolf=Hitler=Straße bis zur
Brückenwaage. Darmſtädter Straße zum Ziel an der
Gaſtwirt=
ſchaft Reitz.
Nachmittags 2 Uhr findet ein Umzug ſämtlicher
Leicht=
athleten. Fuß= und Handballſpieler unter Vorantritt des
Spiel=
mannszugs der Turngemeinde Weiterſtadt, der ſich in
anerken=
nenswerter Weiſe dem Verein zur Verfügung geſtellt hat durch
die Ortsſtraßen nach dem Sportplatz ſtatt. Aufſtellung 1.30 Uhr
am Vereinslokal. Auf dem Sportplatz findet zuerſt ein
Hand=
ball=Lehrſpiel zwiſchen Groß=Gerau und Weiterſtadt ſtatt.
Hier dürfte man geſpannt ſein, wie ſich die neue
Handballmann=
ſchaft zuſammenfügt. Danach ſpielt die 1. Mannſchaft gegen die
kombinierte Mannſchaft Groß=Gerau Dornheim. Auch hier dürfte
man auf das Ergebnis geſpannt ſein. Gleichzeitig findet auf
dem 2. Platz ein Jugend= und Handballſpiel gegen den SV. 98
Darmſtadt ſtatt. In Anbetracht des reichhaltigen Programms
und der ſchönen Spiele, die zu erwarten ſind, dürfte ſich ein
Beſuch des Platzes lohnen.
Handball.
Sporkverein 98 — Rok=Weiß Darmſtadt.
Auf das heute abend 6 Uhr auf dem Stadion am
Böllen=
falltor ſtattfindende Handballſpiel der beiden Lokalgegner wird
hiermit noch einmal hingewieſen. Es gilt als Abſchlußſpiel der
Privatſpielſaiſon, da bereits am 17. September 1933 die
Ver=
bandsſpiele der Gauligaklaſſe, in der man auch die 98er erwartet,
beginnen.
Weitere Spiele: 2. Mannſch. — Tgde. Stockſtadt 1. dort,
Abfahrt 1.30 Uhr Hauptbahnhof: 3. Mannſch. — Svgg.
Arheil=
gen 2., dort, Abfahrt 2.30 Uhr Riegerplatz; Schüler — Viktoria
Griesheim, Samstag, Stadion, 4.30 Uhr.
Turngemeinde 1846 — Merck Darmſtadt.
Heute abend 6 Uhr ſtehen ſich die genannten
Mann=
ſchaften in einem Freundſchaftsſpiel auf dem Sportplatz
Woogs=
wieſe gegenüber. Merck errang in den diesjährigen
Verbands=
ſpielen der DSB. in der A=Klaſſe die Meiſterſchaft und wird in
der kommenden Spielreihe zur höchſten Klaſſe aufſteigen. Schon
in früherer Zeit ſtanden ſich beide Mannſchaften in
Freundſchafts=
ſpielen mit wechſelnden Erfolgen gegenüber. Es ſprechen ſomit
alle Anzeichen für ein äußerſt ſpannendes Spiel, das erſt, bei
Berückſichtigung des Kampfgeiſtes beider Mannſchaften, mit dem
Schlußpfiff entſchieden ſein dürfte.
Fußball.
Gemeldete Spiele am Wochenende.
Samstag: SV. Mörfelden — 1. FC. Langen.
Sonntag: Union Wixhauſen — SV. Mörfelden: Germania
Pfungſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt; VfL. Neu=Iſenburg (
Po=
kalelf) — Haſſia Dieburg; Spielvgg. 02 Griesheim — SV. 93
Darmſtadt.
FC. Egelsbach — Rot=Weiß Darmſtadt.
Die Ligamannſchaft von Rot=Weiß wird am Samstag
abend um 5 Uhr in Egelsbach zu einem Abendſpiel gegen den
dortigen Fußballclub antreten. Beide Mannſchaften haben in
letzter Zeit ſchöne Erfolge erringen können, wodurch man dem
Treffen in Egelsbach mit erhöhtem Intereſſe begegnen dürfte,
zumal die verfloſſenen Begegnungen beider Beteiligten ſtets
ſpannende und faire Kämpfe zeitigten. Die Mannſchaft der Rot=
Weißen trifft ſich per Rad um 4 Uhr am Gaswerk.
Am Sonntag weilt die Ligamannſchaft in
Pfung=
ſtadt, woſelbſt ſie ſich nachmittags 3 Uhr der Germania ſtellt.
Abfahrt per Rad bei Löffler, Mackenſenſtraße, um 2 Uhr. Die
Aufſtellung aller Mannſchaften erfolgt am Freitag in der
Spie=
lerverſammlung Untere Mannſchaften: Reſ. Samstag in
Auer=
bach, 2. Mannſchaft am Sonntag in Roßdorf. Alte Herren am
Sonntag um 10 Uhr hier gegen Mörfelden, 1. Schüler am
Sams=
tag um 4 Uhr gegen SV. 98 (Stadion).
Vereinsſporkfeſt der Turngemeinde Beſſungen 1865.
Zum erſtenmal ſeit der nationalen Erhebung tritt die
Turn=
gemeinde Beſſungen mit einer größeren Veranſtaltung vor die
Oeffentlichkeit. Das Vereinsſportfeſt, früher eine interne
Ange=
legenheit, iſt für dieſesmal ausgebaut und wird ſich in einem
grö=
ßeren Rahmen präſentieren. Volksſportkämpfe, den neuen
Richt=
linien Rechnung tragend, von den SA.=Stürmen des
Sturm=
banns II/143 beſtritten, ſind den leichtathletiſchen und
volksturne=
riſchen Uebungen unſerer Turner angegliedert, und ſo wird das
Ganze ein abwechſlungsreiches Programm bringen. Vormittags
um 8 Uhr beginnen die Kämpfe in den einzelnen Abteilungen,
Kugelſtoßen. Weit= und Hochſprung. Laufkonkurrenzen ſowie
Speerwerfen uſw. werden die Zeit voll ausfüllen. Nachmittags
um 1 Uhr treten die Stürme des Sturmbanns II/143 gemeinſam
mit unſeren Aktiven beiderlei Geſchlechts zum Feſtzug durch die
Straßen des Beſſunger Stadtteils an. Nach den allgemeinen
Frei=
übungen die um 14.15 Uhr beginnen, zeigen die Fechter ihre
Kunſt, Mannſchaftskämpfe von der SA. im Dienſtkleid
ausgetra=
gen, führen über ſchwere Hinderniſſe. Staffelläufe,
Sondervor=
führungen der Turnerinnen und der Turner werden für nötige
Abwechſelung ſorgen. Eine nationale Kundgebung unter
Mitwir=
kung der Singmannſchaft ſowie einer SA.=Kapelle ſoll alle noch
zu einer Feierſtunde vereinigen. Um 20 Uhr findet im großen
Saal des Vereinshauſes die Siegerfeier mit anſchließendem Tanz
ſtatt. Die Eintrittspreiſe ſind beſcheiden.
Kleinkaliberſchießſport.
Meiſterſchaft von Deutſchland. — Die beſten Heſſen.
Die Meiſterſchaftswettkämpfe für den Landesbereich Heſſen
und Heſſen=Naſſau wurden am Sonntag, den 3. September, auf
den „Bürgerlichen Schießſtänden” in Frankfurt a. M.
ausgetra=
gen. Die Veranſtaltung, die ſehr vom Wetter begünſtigt war,
vereinigte die Ausleſe der KKS.=Schützen von Heſſen und Heſſen=
Naſſau im Mannſchafts= und Einzelſchießen mit offenem und
be=
liebigem Viſier. Jeder Teilnehmer hatte je 10 Schuß liegend,
kniend und ſtehend auf die 12er Ringſcheibe abzugeben.
Ergebniſſe.
Mannſchaftsſchießen Offenes Viſier: 1. „Windmühle‟
Darm=
ſtadt, 1277 Ringe: 2. Kleeblatt‟ Darmſtadt 1136 Ringe: 3.
Po=
lizei Darmſtadt, 1136 Ringe. Beliebiges Viſier: 1. „Windmühle‟
Darmſtadt. 1278 Ringe; 2. JG.=SV. Frankfurt, 1144 Ringe;
3. „Kleeblatt‟ Darmſtadt. 1137 Ringe.
Einzelſchießen. Offenes Viſier: 1. Rau. „Windmühle‟
Darm=
ſtadt, 331 Ringe: 2. Gräf. „Windmühle‟ Darmſtadt, 323 Ringe;
3. Schneider Windmühle‟ Darmſtadt, 318 Ringe. Beliebiges
Viſier; 1. Gräf. „Windmühle‟ Darmſtadt, 327 Ringe: 2. Rau,
„Windmühle‟ Darmſtadt, 322 Ringe; 3. Berghöfer, „Kleeblatt”
Darmſtadt, 322 Ringe
Die einzelnen Landesergebniſſe werden in Berlin geſammelt
wo dann die Meiſterſchaft von Deutſchland ermittelt wird. Auf
das Ergebnis darf man geſpannt ſein.
Kanuſpork.
Kanu=Langſtreckenfahrt Oppenheim—Mainz.
Am kommenden Sonntag findet auf der Strecke
Oppenheim—Mainz die Langſtrecken=Wettfahrt über 18
Kilo=
meter des Oberrhein=Mainkreiſes ſtatt. Durch die Teilnahme
beſter Kräfte aus Deutſchland und Oeſterreich gewinnt dieſe
Fahrt ein Intereſſe, das weit über die Grenzen des Oberrhein=
Mainkreiſes hinausgeht.
So finden wir u. a. die Europameiſter Steinhuber und Kaliſch
aus Linz am Start. Sie treffen auf die bekannten deutſchen
Meiſter Schneider und Wevers (Köln), ſowie auf die zweiten
Sieger in der Europameiſterſchaft, Krebs und Mörlen (
Mün=
chen).
Im Einer=Faltboot ſtarten u a. Eberle (Stuttgart),
eben=
falls zweiter Sieger in der Europameiſterſchaft, ſowie Rein
(Düſſeldorf).
Darmſtadt iſt bei dieſer Regatta durch ſeine beſten
Fah=
rer der Darmſtädter Klubs Jung=Deutſchland und Rot=Weiß
vertreten, die bei der außerordentlich ſtarken Konkurrenz keinen
leichten Stand haben werden.
Rot=Weiß, VfR. (Paddelabteilung).
Anläßlich der Langſtreckenfahrt Oppenheim—Mainz am
kom=
menden Sonntag findet eine Wanderfahrt nach Oppenheim zum
Startplatz der Regatta=Teilnehmer ſtatt. Die Abfahrt iſt
pünkt=
lich um 9.30 Uhr am Rot=Weiß=Bootshaus. Einige Teilnehmer
können bis Mainz mitfahren, von wo aus ſie Gelegenheit haben,
zuſammen mit der Wettkampfmannſchaft im Auto nach Erfelden
zurückzufahren. (Fahrpreis einſchließlich Faltbootgepäck billigſt.)
Zwecks Unterſtützung der Rennmannſchaft wäre zahlreiche
Betei=
ligung ern anſcht.
„Tag des deukſchen Radfahrers”
am Sonntag, den 24. September.
Wie bereits mitgeteilt, tritt am 24. September der neue
Deutſche Radfahrer=Verband in Tätigkeit. Der aus dieſem Anlaß
durch den Reichsſportführer von Tſchammer=Oſten ins Leben
ge=
rufene „Tag des deutſchen Radfahrers” ſoll im ganzen Reiche
feſt=
lich begangen werden. Es ergeht deshalb an alle national
ge=
ſinnten Radfahrerinnen und Radfahrer Darmſtadts der Ruf,
ſich reſtlos an den geplanten großen Veranſtaltungen zu
beteili=
gen. Es wird geradezu als nationale Pflicht erachtet, daß ſich
jeder national geſinnte Radfahrer an dieſer Kundgebung,
ins=
beſondere am Korſo, beteiligt. Auch die übrigen Wettbewerbe
wie Straßenrennen und Geländeſport ſind offen für alle
Rad=
fahrer Darmſtadts, auch wenn ſie keinem der hieſigen Radfahrer=
Vereine angehören. Gerade der Rennſport wird mit einem
erſt=
klaſſigen Straßenrennen den Reigen der Veranſtaltungen
eröff=
nen. Schon immer haben die Darmſtädter und vor allem auch
die Bevölkerung der Umgebung den Straßenrennen der hieſigen
Vereine beſondere Beachtung geſchenkt. Und diesmal werden gute
Organiſation und ſtarke Beteiligung wieder die Vorausſetzung
dafür ſchaffen, daß die Zuſchauer auf der Strecke und vor allem
am Ziel auf ihre Koſten kommen. Für dieſes Rennen wurde
eine Rundſtrecke, „Rund um die Roſenhöhe”, gewählt, wobei es
natürlich viel mehr zu ſehen gibt als bei einem der ſonſt üblichen
Straßenrennen. Hier iſt das Rennen in ſeinen einzelnen
Pha=
ſen zu beobachten; immer neue Rudel der einzelnen Klaſſen
wer=
den an den Augen der Zuſchauer vorüberziehen und immer
wie=
der ein feſſelndes Bild geben. Nähere Einzelheiten über
Mel=
dungen, Strecke, Klaſſeneinteilung, Preiſe uſw. bei dem Obmann
für den Rennſport, Hugo Brunner Darmſtadt
Heinheimer=
ſtraße 16, an den bis 20 September alle Meldungen
gerichtet ſein müſſen. Wir wünſchen der Veranſtaltung die von
arbeitsfreudigen und erfahrenen Praktikern organiſiert, von
ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden weitgehend unterſtützt wird,
ſchon heute einen vollen Erfolg, der ihrem guten Zwecke gerecht
wird.
Trainings=Rennen des Velociped=Clubs Darmſtadt 1899.
Am kommenden Sonntag veranſtaltet der Velociped=Club
Darmſtadt ein Trainings=Rennen über ca. 80 Kilometer auf der
Strecke Darmſtadt, Roßdorf, Spachbrücken. Reinheim, Gerſprenz.
Vierſtöck, Langen=Brombach, Zell, König. Höchſt, Groß=Umſtadt,
Dieburg, Darmſtadt. Start pünktlich 7 Uhr an der Henkels=
Gärtnerei, Straße nach Roßdorf. Das Ziel befindet ſich am
Ober=
waldhaus, woſelbſt die Fahrer ab 9.15 Uhr erwarten werden
können. Man darf ſichtlich geſpannt ſein, wer aus dieſem
Trai=
nings=Rennen als Sieger hervorgeht, da bei den verſchiedenen.
Abend=Trainingsfahrten ſich einige Fahrer, als beſonders gut
durchtrainiert erwieſen haben. Aber die einzelnen, teilweiſe
recht harten Steigungen wie „Vierſtöck”, „Höchſter Rondell” und
der bekannte „Meenzer Buckel” werden uns den Beweis liefern,
wer der Stärkere iſt. Das Meldeergebnis iſt ſehr gut, ſo daß
auf der ganzen Strecke mit ſpannenden Kämpfen zu rechnen iſt.
Letzten Endes iſt doch jeder Fahrer gewillt, die Siegestrophäe zu
erringen.
Bei den Studenten=Wettſpielen in Turin gewann
am Freitag Pflug=Deutſchland den Endlauf über 100
Meter in 10,6 Sekunden vor Virtanen=Finnland. Ueber 400
Meter wurden die Deutſchen Voigt und Metzner binter
Fuqua=USA. Zweiter und Dritter; über 110 Meter
Hürden belegten Wegener und Dr. Dinkler hinter
Morris=USA. bzw. Valle=Italien den zweiten und vierten
Platz, und im Weitſprung wurde Sievert hinter Kuttis=
Eſtſand und Tolamo=Finnland Dritter. Im Geſamtergebnis
der Leichtathletik liegt Deutſchland, am Freitag an erſter Stelle
vor Italien und USA. Im Fußballſiegte Deutſchland
über Lettland mit 10:0 und wurde damit mit Italien
und Ungarn punktgleich, belegt aber nach dem Torverhältnis den
zweiten Platz. Im Waſſerball kamen die Deutſchen nach einem
7:1=Sieg über England ebenfalls auf den zweiten Platz.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 41. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie
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* Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
26. Ziehungstag
7. September 1933
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne m 10000 m. 21733 103970 171409 190237 288147
367744
8 Gewinne zu 5000 m. 141605 214196 250337 265869
18 Gewinne uu 3000 M. 5766 76947 99179 183687 228266 247439
280414 299316 305674
60 Gewinne zu 2000 M. 20507 26352 30436 64518 79123 99487
102747 107793 143742 162490 162863 176051 211895 012217 214385
226631 261786 262637 278044 287518 288886 297471 300849 304851
312676 316699 336710 342333 360147 394853
136 Gewinne zu 1000 M. 4306 14738 16671 19351 19784 23749 26861
98671 36726 39231 49891 50963 60795 63663 67324 70082 74049
75969 86989 88761 97137 102180 103363 121124 121186 146697
154606 162482 164876 165241 166278 167378 171885 174041 193661
199378 199834 203774 211543 214353 217777 223689 223863 225677
236563 237470 268239 267260 270378 290696 297256 297315 306852
309589 316888 328089 328586 329700 331117 334213 343834 346111
347655 347880 349397 368873 386185 388412
172 Gewinne zu 600 M. 21384 30748 32325 35885 42881 51216 53222
55442 56411 56427 57042 62266 63248 66062 67936 72167 88686
102872 106216 106392 106813 109838 119967 199641 124806 126522
137263 138010 144601 159722 162196 163826 165644 166319 170519
171675 172042 172168 181341 188036 186296 186834 189876 201805
204320 214982 215068 229509 231202 234698 942587 261733 252085
253486 257468 264050 267100 271527 273583 273607 289438 289794
290420 294474 301077 302327 311563 312421 314267 317075 335082
338124 346144 361037 351617 351707 362058 356613 364441 373894
390862 391242 393374 394499 394721 397292
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Orwinne un 50000 m. 54881
2 Gewinne zu 10000 M. 325463
2 Gewinne zu 5000 M. 331111.
14 Gewinne zu 3000 M. 11628 37612 44173 82356 112514 241605
323365
62 Gewinne m 0000 . 12491 27244 28405 40267 60502 60963
70023 72447 87970 128332 132461 150765 153166 180866 181112
186539 202690 222128 237840 253155 263966 269626 284542 293116
305738 309088
94 Bewinne zu 1000 M. 3632 8738 13167 16358 19450 23740 23858
27927 32450 32593 35011 68214 123349 125341 130635 131268
132732 139374 161317 158026 168362 174153 186926 192892 202360
207947 208718 223862 233683 24 1013 243033 248016 266322 277533
280822 282045 284296 293321 311331 314378 322196 364758 372074
382844 387281 388490 396938
160 Gewinne zu 500 M. 13248 13668 15547 27266 36252 41461
52113 76089 80394 84035 84830 86077 101817 112570 115186 122186
122803 126249 129862 133569 134126 144773 145022 145434 146078
166086 161206 172409 172634 186506 189968 207873 208980 213662
215423 216791 217747 237806 249760 264011 259697 262871 280771
281813 696730 300214 305149 307008 310469 310847 311185 316653
318868 321969 328872 335222 340168 342897 352257 354 142 355930
358132 360844 3660 16 371227 372365 373364 374118 374512 378483
385089 386649 391060 392716 396251
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000 und
100 Prämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 25000, 22 zu je 10000,
38 zu je 5000, 88 zu je 3000, 260 zu je 2000, 500 zu je 1000.
910 zu je 500, 2822 zu je 400 Mart.
Welkerbericht.
Ausſichten für Samstag und Sonntag: Meiſt heiter, zeitweiſe
etwas bewölkt, warm, ſpäter kühler werdend, trocken, ſchwache
nordöſtliche Winde.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 230
blatte
Samstag, 9. September
Zum Neubau des Steuerſyſtems.
Grundlinien der Finanzpolikik der Reichsregierung. — Sihung des Skeuerausſchuſſes des Deukſchen Induſtrie=
und Handelstages.
Das Steuerſenkungsproblem.
Beriiner uno Hrantfärter effeliensorfe.
Der vom Präſidenten Dr. v. Renteln berufene Steuerausſchuß
des Deutſchen Induſtrie= und Handelstags trat geſtern zu ſeiner
erſten Sitzung nach der Neukonſtituierung zuſammen.
Als Vertreter der Reichsregierungg ſprach Miniſterialdirektor
Profeſſor Dr. Hedding über die Grundlinien der Finanzpolitik
der Reichsregierung. Er betonte eingangs, daß es noch nicht
mög=
lich ſei, ein feſtumriſſenes Steuerprogramm aufzuzeigen, da die
ſehr ſchwierigen Vorarbeiten noch im Gange ſeien. Sie werden
jedoch ſtark beſchleunigt, wie dies der Bedeutung der Frage
ent=
ſpricht, ſo daß bald mit Klarheit über die Grundlinien der neuen
Steuerpolitik gerechnet werden könne. Zu einzelnen Fragen erklärte
er, daß eine Verlängerung des Steuergutſcheinverfahrens über den
30. September hinaus nicht in Ausſicht genommen ſei. Eine
gene=
relle Senkung der Steuer bezeichnete der Vortragende als auch im
Intereſſe der Regierung liegend, doch ſeien Mittel für eine ins
Gewicht fallende Steuerſenkung, und nur eine ſolche könne der
Wirtſchaft wirkſam helfen, in abſehbarer Zeit nicht vorhanden.
Wenn die finanzielle Lage überhaupt eine Steuerſenkung geſtattet,
käme nach Anſicht des Vortragenden in erſter Linie die
Hauszins=
ſteuer in Frage, die Dr. Hedding als die beſtgehaßte und am erſten
abbaureife Steuer bezeichnete.
Miniſterialrat Dr. Frielinghaus, als Vertreter des
preußiſchen Miniſteriums für Wirtſchaft und Arbeit, erörterte kurz
Steuerfragen der Länder und Gemeinden. Er glaubt nicht, daß
man deren Steuern gegenwärtig durch einen Umbau des
allge=
meinen Steuerſyſtems ändern kann, gab jedoch der Hoffnung
Aus=
druck, daß eine Entlaſtung der Gemeinden eine Realſteuerſenkung
ermöglichen werde; dieſe Entlaſtung ſoll im Zuſammenhang mit
der allgemeinen Umſchuldungsaktion, für die Gemeinden wie bei
einer Neuregelung der Arbeitsloſenfürſorge angeſtrebt werden.
Die Landwirkſchafklichen Genoſſenſchafken im Auguft.
Nach der Statiſtik des Reichsverbandes der deutſchen
landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaften—Raiffeiſen waren am 1. September
1933 vorhanden: 19 463 Spar= und Darlehenskaſſen, 4096 Bezugs=
und Abſatzgenoſſenſchaften, 5326 Molkereigenoſſenſchaften, 535
Viehverwertungsgenoſſenſchaften, 503
Eierverwertungsgenoſſen=
ſchaften, 319 Obſt= und Gemüſeverwertungs, 385 Winzer= 5675
Elektrizitäts=, 874 Dreſch=, 211 Maſchinen= 440 Waſſerleitungs=,
320 Weidegenoſſenſchaften und 2053 ſonſtige Genoſſenſchaften,
zu=
ſammen 40 200 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften. Dazu kommen
noch 116 Zentralgenoſſenſchaften. Auch im Monat Auguſt hat die
effektive Beſtandsvermehrung in der Bewegung im
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaftsweſen angehalten. Insgeſamt hat ſich die
Geſamtziffer um 15 Genoſſenſchaften vergrößert, nachdem der
Zu=
wachs im Juli 21 Genoſſenſchaften betragen hatte. Die erneute
Steigerung iſt in der Hauptſache durch die Vermehrung in der
Gruppe Molkereigenoſſenſchaften bedingt. Neben 2 Auflöſungen
ſind hier 31 Neugründungen zu verzeichnen, von denen allerdings
der größte Teil Milchverwertungsgenoſſenſchaften darſtellt, die
im Zuſammenhange mit der auf Grund des Paragraphen 38 des
Reichsmilchgeſetzes im Gange befindlichen Neugeſtaltung des
Milchabſatzes gegründet worden ſind. Wenn man davon abſieht,
daß die Spar= und Darlehenskaſſen mit 17 effektiven Abgängen
wiederum Frückgängig ſind, ſo liegen weitere weſentliche
Verände=
rungen imn Beſtande der ſonſtigen Gruppen nicht vor, zumal auch
die Gründungstätigkeit in den Erntemonaten ſtets nur gering zu
ſein pflegt.
Die Produkkionstegelung in der Porzellaninduſtrie.
Die vom Verband deutſcher Porzellangeſchirrfabriken GmbH.
in Berlin vor längerer Zeit eingeleiteten Verhandlungen mit dem
Ziele einer Neuordnung des heimiſchen Geſchirrporzellanmarktes,
der ſeit Jahren unter der herrſchenden Ueberproduktion leidet.
ſind nach der Leipziger Herbſtmeſſe ein gutes Stück vorwärts
ge=
kommen. Nach Informationen des Fwd. haben bisher 85 Proz.
der Mitgliederproduktion und die Mehrheit der Außenſeiterwerke
ihre Bereitwilligkeit erklärt, ſich den Vorſchlägen des Verbandes
zu unterwerfen. Hinſichtlich der noch abſeits ſtehenden
Mitglieds=
firmen und wenigen Außenſeiter ſoll in Verhandlungen vor der
Kartelleinigungsſtelle des Reichsſtandes der Deutſchen Induſtrie
eine Verſtändigung verſucht werden. Der
Produktionsregelungs=
vorſchlag des Porzellangeſchirrverbandes beruht auf folgender
Baſis: Die Durchſchnittsjahreserzeugung aller in den Jahren 1927
bis 1932 arbeitenden Verbandswerke betrug 1 188 000 Kubikmeter
Glattbrand. Demgegenüber hat man den Jahresverbrauch der
deutſchen Bevölkerung auf 529 000 Kubikmeter errechnet. Auf dieſer
Baſis ergibt ſich die Notwendigkeit, die Erzeugung auf 44,5 Proz.
des Durchſchnittswertes der letzten ſechs Jahre zu droſſeln.
Beacht=
lich iſt, daß der im letzten Jahre noch arbeitende Ofenraum der
Verbandsfabriken 31 000 Kbm. umfaßte, während über 5000 Kbm.
bereits ſtillgelegt waren. Der Ofenraum der Außenſeiterwerke
dürfte etwa 4000 Kubikmeter erreichen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Neue Konkurſe: Offenbach a. M.: Frida Mößmer geb.
Fuchs. Af. 20. 9. Prft 19. 10 — Beendete Konkurſe:
Bensheim: Fa. Moritz Strauß. Bingen: Severin Heidger
Darm=
ſtadt: Kfm. Leo Weglein in Fa. Wilhelm Lehrbach. Offenbach:
Fa. Friedrich Schoembs AG., Steindruckerei.
Preisindexziffer für Metall. Die Preisindexziffer für Metall
ſtellte ſich am 6. September 1933 auf 52,1 gegen 53,6 am 30. Aug.
(Durchſchnitt 1909—13 gleich 100), fiel alſo um 2,8 Proz. Für die
einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtand vom 6. September
folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 39,5 (am 30. Auguſt
41,4), Blei 51,6 (53,1), Zink 45,7 (46,7), Zinn 78,8 (80,4),
Alu=
minium 111,1 (unv.), Nickel 101,5 (unv.), Antimon 59,8 (unv.).
Die Bleihüttenproduktion der Welt. Wie die Statiſtiſche
Ab=
teilung der Metallgeſellſchaft AG. Frankfurt a. M. mitteilt, iſt die
Bleihüttenproduktion der Welt im Juli 1933 auf 93 654 To.
gegen=
über 94 879 To. im Juni 1933 bei einem Monatsdurchſchnitt von
96 148 im Jahre 1932 zurückgegangen. In Amerika iſt ein
Rück=
gang auf 37 400 (41 015 bzw. 43 816) To. zu verzeichnen. Auch in
Aſien beläuft ſich die Produktion rückläufig mit 7975 (8077 bzw.
7870) To. In Afrika iſt die Produktion mit 1600 (1646 bzw. 1174)
faſt gleichgeblieben. Eine kleine Steigerung erfuhr die
Produk=
tion Auſtraliens bei 19 800 (17 609 bzw. 15 358) To. Die
Bleipro=
duktion Europas zeigte faſt keine Veränderung. Sie betrug 26 878
(26 632 bzw. 27 930) To. Deutſchlands Produktion iſt im Juli 33
mit 9715 To, etwas erhöht gegen 8879 im Juni und einem
Mo=
natsdurchſchnitt 1932 von 7935 To.
Produkkenmärkke.
Berliner Produktenbericht vom 8. September. Die
Grund=
ſtimmung am Produktenmarkte war auf der ganzen Linie heute
als feſt zu bezeichnen. Die Nachfrage hat ſich allgemein etwas
gebeſſert, namentlich die rheiniſchen Mühlen bekundeten für
Wei=
zen ſtärkeres Intereſſe. Da andererſeits ſich das Angebot
keines=
wegs verſtärkt hatte, ergaben ſich am Lieferungsmarkte für
Wei=
zen Preisbeſſerungen von 1—1,25 RM. Roggen blieb in den
vor=
deren Sichten unverändert und wurde ver Dezember um 1,75 RM.
höher Geld notiert. Für prompte Ware ſind die Forderungen
gleichfalls erhöht. Auch das Mehlgeſchäft hat ſich nunmehr, am
Platze günſtiger geſtaltet. Hafer und Gerſte tendieren gleichfalls
feſt, wobei beſonders Hafer gering angeboten und ſtärker gefragt
wird.
Zu Beginn des geſtrigen Berliner Börſenverkehrs
brauch=
ten die Banken, die bekanntlich das Beſtreben haben, einem
wei=
teren Abbröckeln der Börſe entgegenzuwirken, nur wenig in Aktion
zu treten. Seitens der in Liquidation befindlichen Berliner
Bank=
firma Curt Lehmann kam nur in geringem Umfange Ware
her=
aus, da wohl der größte Teil der Depots ſchon in der letzten Zeit
realiſiert ſein dürfte. Das Geſchäft war daher wieder äußerſt
klein, zumal die Unternehmungsluſt der Kundſchaft trotz günſtiger
Nachrichten aus der Induſtrie anhielt. Etwas ſtörend wirkten
vielleicht die geſtrige Abſchwächung in New York und eher
rück=
gängige Warenpreiſe. Im allgemeinen gingen die Abweichungen
der Anfangskurſe zu vorgeſtern mittag aber nicht über 0,5 Proz.
hinaus. Am Montanmarkt lagen lediglich Klöcknerwerke 1 Proz.
niedriger und von Braunkohlenwerten büßten Niederlauſitzer
Kohle 1½ Prozent ein. Recht uneinheitlich eröffneten Kaliaktien,
von denen Aſchersleben 1,5 Prozent gewannen, während
Salzdet=
furth um 1,25 Prozent zurückgingen. Ebenſo uneinheitlich lag der
Elektromarkt. Hier notierten Akkumulatoren 2 Prozent höher,
während Elektr. Lieferung und Licht u. Kraft bis zu 1,75 Prozent
zurückgingen. Von Nebenwerten büßten Vogel Telegraph 2,25,
Bemberg 1½ Prozent ein; andererſeits hatte kleine Nachfrage für
Engelhardt=Brauerei einen 2prozentigen Gewinn zur Folge.
Reichsbankanteile waren weiter angeboten und verloren 1,5
Pro=
zent. Im Verlaufe erfuhren die Aktienkurſe bei zunehmender
Zu=
rückhaltung der Kuliſſe weitere kleine Rückgänge, zumal ein
Ab=
gleiten des Farbekurſes auf 113,25 verſtimmte. Feſtverzinsliche
Werte lagen ſehr ſtill.
Mit Ausnahme des neueſten Berichts des Inſtituts für
Kon=
junkturforſchung über die Zunahme des Arbeitseinkommens lagen
keine Anregungen vor, und da auch von der Kundſchaft nur
ge=
ringfügige Auſträge eingelaufen waren, eröffnete die
Mittags=
börſe in Frankfurt in ſehr ſtiller Haltung. Indeſſen war die
Stimmung nicht unfreundlich, und wenn auch die Kursgeſtaltung
bei Eröffnung keine einheitliche war, ſo war doch eine gewiſſe
Widerſtandskraft nicht zu verkennen. Gegenüber der Abendbörſe
hielten ſich die Veränderungen in engen Grenzen. JG. Farben
er=
öffneten 0.5 Prozent niedriger, dagegen Metallgeſellſchaft 0,25
Prozent höher. Am Elektromarkt konnten ſich Akkumulatoren um
1,5 Prozent, Siemens um 1.25 und Schuckert um 0,5 Proz.
befeſti=
gen. AEG. und Lahmeyer waren unverändert. Von
Montan=
papieren eröffneten Gelſenkirchen 0,5 Proz. Mannesmann ½
Pro=
zent freundlicher, wogegen Ilſe Genuß 0,5 Proz., Rheinſtahl ½
und Klöckner 1 Prozent nachließen. Sonſt kamen noch zur
Erſt=
notiz: Bemberg (min. 1,75 Proz.) Daimler und Nordd. Lloyd mit
je min 0,25 Proz., dagegen Conti Gummi (plus 1½ Proz.). Nach
den erſten Kurſen bröckelte das Niveau infolge der Geſchäftsſtille
meiſt leicht ab. Renten lagen ſehr ruhig. Deutſche Anleihen
und Reichsſchuldbuchforderungen waren etwa behauptet.
Stahl=
vereinbonds ließen 0,5 Proz, nach, während Reichsbahn=V.A. 0.25
Prozent anzogen. Im Verlaufe wurde die Tendenz ſchwach, da
in Spezialwerten aus Berlin Abgaben erfolgten. So verloren
JG. Farben 1.5 Proz., Reichsbank 2,25 Proz.. Deutſche Erdöl 1.
Stahlverein 1½ und Licht u Kraft 1.25 Prozent. Im übrigen
betrugen die Rückgänge von 0,5 bis 1 Prozent. Im weiteren
Ver=
lauf gaben Reichsbank weitere 2 Prozent, JG. Farben 1.25 Proz.,
Bekula 0,75 Proz., Rheinſtahl 1½ Prozent und Conti Gummi
ſogar 3,5 Prozent nach. Auch Siemens verloren 2 Prozent und
Licht u. Kraft erneut 1,75 Proz. Deutſche Anleihen gaben bis zu
3 Prozent, Reichsſchuldbuchforderungen 0,5 Prozent nach. — Am
Pfandbriefmarkt lag erneut kleines Kundſchaftsangebot vor,
Die weitere Abnahme der Arbeitsloſen um 207 000 in der
zweiten Auguſthälfte fand an der Abendbörſe zwar
Beach=
tung, zu einer Belebung des Geſchäfts und zu einer Erholung des
Kursniveaus vermochte ſie aber nicht beizutragen. Die Kuliſſe
bekundet infolge des neuerlichen Rückganges der Kurſe ſtärkſte
Zu=
rückhaltung. In JG. Farben und einigen anderen Werten lag
eher noch kleines Angebot vor, ſodaß JG. Farben ½ Proz.,
Scheide=
anſtalt 0,5 Prozent, Deutſche Erdöl und Harpener je 1 Proz
nach=
gaben. Im großen und ganzen blieb das Schlußniveau von Berlin
jedoch gehalten. Der Rentenmarkt lag faſt geſchäftslos.
Einheikliche Führung der Nordamerika=
Zinie durch Loyo und Hapag.
Skraffere Rakionaliſierung des Amerikadienſtes
beider Reedereien.
Die Hamburg=Amerika=Linie und der Norddeutſche Lloyd
haben beſchloſſen, die gemeinſame Führung ihrer Nordamerika=
Dienſte in einer internen Organiſation zuſammenzufaſſen. Das
Gebiet erſtreckt ſich auf den Perſonen= und Frachtverkehr nach und
von Kanada und nach und von den Vereinigten Staagten, Oſtküſte
einſchließlich Golf. Es ſoll dadurch eine ſtraffere Rationaliſierung
der Amerikadienſte beider Reedereien hier und in den
Vereinig=
ten Staaten von Amerika erreicht werden. Für den Sitz der
Leitung iſt ein zweijähriger Wechſel zwiſchen Bremen und
Ham=
burg in Ausſicht genommen. Für die erſten zwei Jahre iſt der
Sitz in Bremen. Die Geſchäftsführung liegt in den Händen von
Heinz Schüngel als Direktor, dem Waldemar Kloſe in Bremen
als ſtellvertretender Direktor für den Perſonenverkehr und
Fried=
rich Leopthien in Hamburg als ſtellvertretender Direktor für den
Frachtverkehr beigeordnet iſt. Für die Vereinigten Staaten und
Kanada haben die Leitung für beide Reedereien Chriſtian Beck
für den Fracht= und Johann Schröder für den Perſonenverkehr.
Die organiſatoriſchen Maßnahmen werden unverzüglich
einge=
leitet.
Heinz Schüngel, der leitende Direktor des intern
organiſier=
ten Nordamerika= und Kanadadienſtes des Norddeutſchen Lloyd
und der Hamburg=Amerika=Linie wird in den nächſten Wochen
nach den Vereinigten Staaten von Amerika zurückkehren, um dort
zunächſt einmal die Geſchäfte der von ihm bisher geleiteten New
Yorker Generalvertretung des Norddeutſchen Lloyd zu übergeben.
Ferner wird Direktor Schüngel im beſonderen aber auch die
durch die Reorganiſation des deutſchen Nordamerika= und
Kanada=
dienſtes neugeſchaffene Lage prüfen und die erforderlichen
Vor=
bereitungen perſönlich treffen.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 8. Sept. ſtellten ſich für
je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer prompt eif Hampurg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 52,50 RM. — Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Prerſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten, ſich für Originalhüttenaluminium 98= bis
99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM., desgl.
in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM. Reinnickel 98= bis
99proz., auf 330 RM. Antimon Regulus auf 39—41 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kg.) fein auf 35.50—38,50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 8. September ſtellten ſich
für Kupfer: September 43.50 (44.25), Oktober 43,75 (44.25).
November 44.25 (44,50). Dezember 44.50 (44,75), Januar 44.75
(45), Februar 45 (45.25), März 45.25 (45.50), April 45.50 (45.75),
Mai 45.75 (46), Juni 46 (46.25), Juli 46.25 (46.50), Auguſt 46.25
(46.75). Tendenz: kaum ſtetig. — Für Blei: September 15.75
(16.50), Oktober 15.75 (16.25), November 16 (16.50) Dezember,
Januar 16 (16,75), Februar März 16.25 (17). April 16.50 (17.50),
Mai 16.50 (17.75), Juni 16.50 (18), Juli 16.75 (18) Auguſt 15
(18). Tendenz: luſtlos. — Für Zink: September Oktober 2150
(22), November 21.75 (22.50) Dezember 22 (22.75). Januar.
Fe=
bruar 22.25 (23) März 22.50 (23. 25), April. Mai 22,75 (23,50),
Juni 23 (24), Juli 23.25 (24), Auguſt 23,25 (24.25). Tendenz:
ruhig. (Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.)
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Generaldirektor des Rheiniſchen Braunkohlenſyndikates
Dr. jur. eh. Friedrich Kruſe iſt geſtern, 61 Jahre alt, an
Herz=
ſchwäche geſtorben.
In der Sitzung des internationalen Walzdrahtverbandes die
am 7. Sept. in Luxemburg ſtattgefunden hat wurde das
Mengen=
programm für das vierte Quartal 1933 auf 300 000 To. feſtgeſetzt.
Er iſt alſo in derſelben Höhe belaſſen worden wie für das dritte
Vierteljahr. Die Preiſe blieben unverändert.
Geſtern wurden in London zirka 800 000 Pfund Sterling Gold
zu einem Preiſe von 130 11 Schill, pro Unze fein, wie man glaubt,
nach dem Kontinent verkauft.
Berliner Kursbericht
vom 8. September 1933
Deviſenmarkt
vom 8. September 1933
Bert, bandels=Geſ,
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Re
50.—
43.25
11.125
18.50
10.50
17.75
119.875
41.75
9.—
56.—
135.50
99.25
Deutſche Erdöl=
Elektr. Lieferung
F. 0. Farben
Gelſ. Beraw.
Geſ. f. elektr. Untern
Harpener Bergbat
Hoeſch Eiſen und 1
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſcherslebe
Klöcknerwerke
Kolsw. Chem. Fabr. 64.—
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel
M
70.—
113.—
47.—
69.50
81.50
52.—
56.—
108.—
51.—
51.50
36.125
26.—
Polhyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwertel
Weſteregeln Alkali 1
Agsb.. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
öirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Banderer=Werke
22.—
45.50
145.—
10.50
30.
106.75
50.—
16.50
62.50
3.—
13.625
60.50
39.50
80.50
Selſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Hslo.
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New Yorl.
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100Leva.
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Stg.
1 Pap. Peſol
Dollar .
100 Belga
100 Lire 2
100 Franes i
WGeld
5.349
9/47.95
112.42
3.027
169.08
es.,s8
59.19
66.28
13.24
0. 928
2.9f
56.49 *
22.10 2
16.425
Brief
5.e61
48.05
12.44
3.053
169.4:
66.72
*9.31
88.42
13.28
0.933
2.92
5o.81
22.14
16.465
Schweiz
Sponien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portuggl
Athen
Iſtambul
Kairp.
Kanada
Uruguah
Jöland.
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Brief
35.12
gi.57 81.73
.778
(.343
*.:05
12.73
2.397
1.se7
13.66
2.793
1.399 1.01
60.06
2„g9
3.05
Zuriſtauter und Karionatoant Burmfragt, Wihute oir Sresdner Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 8. September 1933.
„Reee
Gr. II p. 1934
„ „ 1935
„. 1936
„ „ „ 19371
„ „ „ 1938
Gruppe I
6% Dtſch. Reichsanl
6%
„ v. 27
5½% Intern.,v. 30
6% Baden. . v. 27
69 Bayern . b. 27
6% Heſſen... v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen.. v. 27
6% Thüringen v. 27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ungsſch. 4½I,
Ab=
löſungsanl.. . .
Dtſche: Anl. Ablö,
ungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
6% Baden=Baden.
6%Berlin. ...v.24
6% Darmſtad : ...
6% Dresden, „v. 26
6%0 Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
v. 26
88 Mginz
62 Mannheimv. 27
62 München v. 29
6% Wiesbaden v. 28
½ Hefi. Landesbl.
6% „ Goldoblig.
5½½ Heſſ. Landes=
Stp.=Bk.=Liauid.
98‟I,
91,
85
80),
771,
86.5
98.5
82:5
821,
83
85
101.5
83
73.25
76.75
6.825
67.25
53
50.25
63‟
68
62.n5
Arnt
3.% beſſ. Landes.,
Hyp.=Bk. Liqu.=
Kom. Obl. .. . . .
6% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% „Golboblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſchldobl. R. 11
6% „ „ R. 12/
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ. - Anl.
*AuslSer 1
*AuslSerIf
Di. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp. Bi.
5½% „ Lig.=Pfbr.
16% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
635
Golboblig.
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
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81.25
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78.5
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80
82
84.5
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Goldr.
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34
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137
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40‟f.
74.5
98.25
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11.5
50
10.5
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 9. September 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 250 — Seite 13
11)
Copyright by Theodor Weicher, Leipzig
Es wurde auch hier ein freudiges Wiederſehen. Man nahm zurück. Mit den Gedanken an Wolf von Leheſten ſchlief ſie ein.
zum Abendeſſen Platz. Schalkhaft drohte der Onkel mit dem Am kommenden Morgen frühſtückte man gemeinſam, wobei
Finger: „Hanna, Hanna, was wird deine Mutter über die Aus= Hanna äußerte, ſie wolle nachher zur Poſt gehen und ein
Radio=
reißerin ſagen, die nach Tokio geflohen iſt. Mädel, du biſt ein gramm an ihre Mutter via Deutſchland aufgeben.
ſchneidiger Kerl, und dein Herz hat dich den richtigen Weg
ge=
wieſen!“
Später hieß es: „Was ſagt denn Deutſchland zu dem Kriege liſcher Sprache angerufen und wandte ſich ihm zu.
und zur Seeſchlacht von Manila?‟
„Ach, Onkel, Deutſchland und Vaters Verwandte ſtehen dem für Sie!"
Kriege gleichgültig gegenüber. Alle hoffen, daß ſie nicht in ihn
verwickelt werden.”
„Ja, ja, Deutſchland! Einſt hatte es die beſte Armee der den Blumen etwas für ihren Gürtel aus. Während der An=
Welt. Was haben Weltkrieg und Revolution aus ihm gemacht, preiſung ſeiner Ware ließ der Händler das Stichwort „Morgan”
der alte Schneid und Elan ſind verloren gegangen.”
In der Unterhaltung entſtand eine Pauſe. Da fragte Hanna
rein unvermittelt und richtete dabei ihre Augen feſt auf den hier ſitzenden Blumenhändler ab. Wir ſind chriſtliche Chineſen
Onkel: „Wie geht es meinem Bruder, ihr ſagt gar nichts über und Freunde Amerikas. Nachrichten von uns finden Sie in
ihn!“
Blumen!“
Der General Hayaſchi räuſperte ſich: „Mein armes Mädel,
mit deinem Bruder iſt es eine unangenehme Geſchichte. Er ſoll ſie ſich eine Roſe ausgeſucht hatte. Ihr war aber unbehaglich
mit Amerika konſpiriert haben, wurde während der Schlacht vor zumute. Wäre das Verſprechen nicht geweſen und ihre Liebe zu
Manila verhaftet, konnte jedoch entfliehen, ſeitdem fehlt jede Leheſten.
Nachricht.”
Hanna erſtaunte über die eigene Verſtellungskunſt: „Was tär und Marine durchzog die Stadt. Ueberall prangten
Schil=
foll Horſt getan haben? Der Junge und ſpionieren? Einfach der mit einer aufpeitſchenden Kriegspropaganda. Ein Erwachen
abſurd, wo er ſich freiwillig dem Kaiſer zur Verfügung ſtellte! bis in die Tiefe hatte das Land der aufgehenden Sonne er=
Horſt ein Verräter? Nein, Onkel, das glaubſt du ja ſelbſt nicht!” griffen.
Vor Entrüſtung war ſie aufgeſprungen und ſtand nun wie
drohend vor dem General: „Onkel Toka, hältſt auch du Horſt Stolz erfüllte ihr Herz, daß ſie zu denen gehörte, die mitkämpfen
für einen Schuft?‟
„Beruhige dich, liebes Kind!” Hayaſchi haſchte nach ihren
Händen. „Was ich glaube und denke, iſt nicht ausſchlaggebend.
Ich verneine die Beſchuldigung, die Vizeadmiral Saſano
vorge=
bracht hat. Irgend etwas ſpricht aber gegen Horſt. Glücklicher= blieb zunächſt noch einige Zeit unter Waſſer, um dann erſt
weiſe hat der Junge fliehen können. Wer weiß, wo er jetzt ſeinen Weg in Ueberwaſſerfahrt fortzuſetzen.
ſteckt. Wir haben an ihm einen unſerer befähigſten Flieger
ver=
loren.”
Nach dem Abendeſſen plauderten die Damen noch zuſammen, Inſel in der Sigboye=Straße, zuſtrebte. Gegen Abend gewahrte
während der General zu arbeiten hatte. Hanna zog ſich früh der Ausguckpoſten ein von Norden in großer Eile herannahen=
(Nachdruck verboten.)
Unweit des Parkeinganges ſaß ein Blumenhändler, Hanna
hatte ſeiner nicht acht gegeben. Da hörte ſie ſich leiſe in eng=
„Bitte, kaufen Sie ein paar Blumen, ich habe Nachrichten
Im erſten Augenblick glaubte Hanna an Verrat. Sie tat
demgemäß ſo, als ob ſie nichts gehört habe, und ſuchte ſich unter
fallen. Selbſt in Tokio waltet alſo die mächtige Hand Amerikas!
„Alle Meldungen” hieß es zu Hanna, „geben Sie an die
Hanna belohnte den Mann mit einem Geldſtück, nachdem
Lebhafter als ſonſt ging der Verkehr auf den Straßen. Mili=
Da empfand Hanna ihre große Aufgabe bis zum Letzten.
konnten zur Erhaltung und zum Aufſtieg der weißen Raſſe.
Der fliegende Fiſch.
Das U=Boot, das Wolf von Leheſten aufgenommen hatte,
Stunden verrannen, das Schlachtfeld lag viele Seemeilen
nordwärts entfernt, als das U=Boot ſeinem Schlupfwinkel, einer
des Flugzeug. Kommandos zum Schnelltauchen ertönten, in
wenigen Minuten verſchwand das Boot. Das Horizontperiſkop
wurde vorſichtig ausgefahren. In ſeiner Himmelslinſe war nach
Ausſchaltung der Rundblicklinſe der fremde Apparat deutlich
er=
kennbar. Der Flieger, ein gelbes Flugzeug, hielt ſich niedrig. Es
war nur ein Führer zu erkennen. Vorſichtig blieb das U=Boot
außer Sicht, indem es die Himmelslinſe ausſchaltete und die
Nundblicklinſe öffnete. Mit unverminderter Schnelligkeit, jetzt
nur noch als Punkt erkennbar, jagte der Flieger weiter gen
Süden.
Auf dem U=Boot neue Kommandos, die Tanks wurden
ausgeblaſen. Der Rücken des Bootes hob ſich aus dem Waſſer
und das Turmluck öffnete ſich.
Im Kommandoturm ſtand der Kommandant mit ſeinem
Erſten Offizier und dem leitenden Ingenieur, während der
Aus=
guck erhöht Poſto faßte.
„Fahrt vermehren!” befahl der Kommandant. „Wir wollen
noch vor Morgengrauen unſeren Stützpunkt erreichen, die Leute
brauchen Ruhe!”
Ingenieur Schneider ging unter Deck. Das Boot verdoppelte
ſeine Geſchwindigkeit. Trotzdem war keine Bugwelle zu ſehen.
Wer trieb das Boot gleich einem Geſpenſt durch die See?
Der Kommandant, Graf Heimerfeld, entzündete ſich eine
Zigarette. Er wandte ſich an ſeinen Erſten Offizier,
Kapitän=
leutnant Hanſen: „Wie geht es unſerem Patienten? Was ſagt
Dr. Hinrichſen?”
„Die Verwundung iſt nicht gerade ernſt, immerhin, man
kann nicht wiſſen —
„Haben Sie Papiere gefunden?”
„Jawohl, aber noch nicht geleſen!”
Graf Heimerfeld nahm die Papiere entgegen, überflog ſie
und rief: „Hanſen, wiſſen Sie wen wir gerettet und gefangen
haben?, Den alten Pour le mérite=Flieger Leheſten, den genialen
Erfinder —
„Alle Wetter!”
„Der Doktor darf nichts unverſucht laſſen! Leheſten, mein
alter Kriegskamerad, muß in Ordnung kommen! Solch ein
Zu=
fall und Schickſalswalten ..
Nacht ſenkte ſich über den in leiſer Dünung atmenden
pazi=
fiſchen Ozean. Kaum hörbar durchfurchte das U=Boot die
ſchwingenden Waſſermaſſen. Die Mannſchaften verließen das
Deck, um ihre Kojen aufzuſuchen. Ruhe überall; nur
Kapitän=
leutnant Hanſen blieb mit der Wache oben, und in den unteren
Räumen betreute das Maſchinenperſonal die Motoren.
Als die erſten Strahlen der Sonne das Meer vergoldeten,
meldete der Ausguck das Auftauchen der geſuchten Inſel. Die
neue Wach etrat zum Dienſt an. Graf Heimerfeld übernahm das
Kommando. Vorſichtig verlangſamte das U=Boot ſeine Fahrt.
Scharfe Augen ſuchten den Küſtenſaum ab, ob die Einfahrt auch
unbemerkt bliebe.
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Peter Rixius S.rr.: Mannheim
Seite 14 — Nr. 250
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. September 1933
Heute und lolsende Taxe MHeute die große Lil Dagover-Premiere!
Die herrlich gelegene
Anny Ondra
in der lustigen Film-Groteske
Präulein
LOfLwtaänds DrLabsatgen
Jugendliche zugelassen.
Anfangszeiten: 3.45, 6.00 u. 8.20 Uhr.
Achtung!
treffen
Wir
zum
WinzerrFest im
Hotel zur Post
(Hauptbahnhof
Geschmückte Säle Humor 7 Tanz
Militärverein Darmſtadt
Sonntag, den 10. September 1933
Rheinfahrt z Niederwald=Denkmal
Abfahrt 6.30 Uhr ab Hauptbahnhof,
Zuſammenk. am Bahnh. pktl. 6.10 Uhr.
Haſſia=Abzeichen iſt anzulegen.
Der Führer.
Naturpfad
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Den beſten Zwetſchenkuchen und eine
Taſſe duftenden Bohnenkaffee genießt
man im
im berrlichen
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Unvergleichl. Ausblick. Autobusverkehr.
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Heute
Samstag
Tanz
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etzt. Autobus nach Darmstadt 1 Uhr
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Morgen Hachkirchweihe
lotat SEEHEIM
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Waank
Tanz ab 4 Uhr.
Bückfahrt Autobus.
Der große Erfolg:
Altdeutſche
Trachtenſpiele
Von der Donau bis zum Rhein
Einzige Wiederholungen:
Morgen Sonntag 10. September,
nachm. 4 Uhr Volksvorſtellung
Preiſe 0.30—080.
Abds. 8½ Uhr. Preiſe 0.40—1.25.
Karten: Verkehrsbüro, de Waal.
Wollen Sie sich gut
unterhalten 2
Dann ins
nst-Ludwigstraße
Brigitte Helm in
Hochneitsreise an Dritt.
Fahren Sie auch wit: Es
geht nach Capri, Sie werden
sich köetlich amüsieren über
Oskar Karlweis, Susi Lanner
Im reichen Beiprogramm:
Die Deulig. Tonwoche der Ufa
ſonntag Einlaß 1.39 Uhr
Jugend-Vorstellung
Kriminalreporter von
Gnicago mit Tom Mix
Eine der kultiviertesten Frauen beim deutschen Film
EIL DAGOVER
sowie einer der beliebtesten Darsteller
MANS STÜUE
und ein interessantes, konfliktreichee, nicht
alltäg-
liches Thema geben unserem heutigen Programm
eine besondere Note.
Nur noch keute u. morgen
Der erste deutsche S. A-Film
ANM
Jeder Deutsche muß den Film
gesehen haben. (V. 10956
Jugendliche zugelassen.
Anfangszeiten: 3.45, 6.00 u. 8.20 Uhr.
GaststaneForsttädsEinsener
Fernruf 44
Morgen Sonntag, den bekannt auserwählten
Mittagstisch, u. a. Wild und Geflügel
Spezial. Abendplatten, gut gekühlte Getränke
Kaffee, Obstkuchen
M. Schnellbacher.
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4i0 Dagoler?
Nans Stulwen
RLGIE: WILLY REIBERK
Das Sichfinden zweier Menschen, denen das
gemein-
same Erlebnis inerhabener Bergwelt zum Schicksal wird
Einen herrlichen Kintergrund bilden die bayrlschen
Berge!
Bei Berchteegaden war es,
wo im Schein lohender Feuer die Kameras
ausge-
lassenes Volkstreiben der Johannisnacht einfingen.
Wochenlang arbeitete man im Hochgebirge an
Schauplätzen von bildhaft größtem Reiz.
Im tönenden Beiprogramm:
Seifenblagen.
In Vorderindien.
Die neueste Ufa-Tonwoche.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
AlllfF.4
Bekanntmachung
Die für Sonntag,
den 10. Sept.,
an=
geſetzte Wanderung
fällt mit Rückſicht
auf die am 17.
Sep=
temb. ſtattfindende
Sternwanderung n.
Frankfurt/M. aus.
Wir werden uns
vollzählig an dieſer
Sternwanderung
beteiligen und ſo
eine Ehrenpflicht
als deutſche
Wan=
derer erfüllen und
auf dieſe Weiſe
da=
zu beitragen, daß
dieſe Kundgebung
eine machtvolle wd
Näh. erfolgt durck
Aushang am
Ver=
kehrsbüro. (10964
Dauven,
Führer d.
Wander=
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Ein Jeder beſuche den
„Tag des Pferdes”!
Sonntag, 10. September, nachmittags 2 Uhr, Polizei=
Reitplatz hinter der Feſthalle. Zugänge von der
Rhein=
ſtraße und Holzhofallee (Kaſerne). Kaſſenöffnung 1 Uhr
Geſpannparade• Große SA Reiterparade . Jagdſpringen
Dreſſur• Fahrkonkurrenzen •Gr. Schaunummern Polizeikapelle
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verk. Näh.
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denſtraße 43, part.
Lebensmitkelvergebung
Die Lieferung von Lebensmitteln für
das Stadtkrankenhaus und die dem
ſtädtiſchen Wohlfahrts= und Jugendamt
unterſtehenden Anſtalten, für die Zeit
vom 1. Oktober 1933 bis 31. März 1934
ſoll im Wege der Verdingung vergeben
werden. Die Art und Mengen der
ein=
zelnen Nahrungsmittel und
Bedarfs=
gegenſtände (Kolonialwaren,
Konſer=
ven, Fleiſch= und Wurſtwaren Brot und
Backwaren, Butter und Eier) ſind aus
dem bei den genannten Dienſtſtellen
rhältlichen Angebotsformular
erſicht=
lich. Dort ſind auch die bei der
Ange=
botsabgabe anzuerkennenden
Lieferungs=
bedingungen einzuſehen. Die Angebote,
getrennt von den Muſtern, ſind bis zum
18. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, in
verſchloſſenem Briefumſchlag und mit
entſprechender Aufſchrift verſehen. bei
dem Stadtkrankenhaus bezw.
Wohl=
fahrts= und Jugendamt einzureichen.
Darmſtadt, den 7. September 1933.
Bürgermeiſterei. (10961
Fußball=und Handball=
Ausrüſtungen
Reiche Auswahl
bei Oport=Joſt
Mackenſenſtraße 16 (10986) Telefon 1938
Das an den Provinzialſtraßen ſich
er=
gebende Obſt ſoll an folgenden Tagen an
Ort und Stelle meiſtbietend gegen
Bar=
zahlung verſteigert werden.
Montag, den 11. September 1933, vorm.
7 Uhr am Beſſunger Forſthaus
begin=
nend, Straße Darmſtadt—Roßdorf,
an=
ſchließend Roßdorf— Ober=Ramſtadt,
anſchließend Ober=Ramſtadt—
Tannen=
baum—Zeilhard—Dilshofen.
An demſelben Tage vorm. 8 Uhr bei
God=
delau beginnend Straße Goddelau—
Stockſtadt, anſchließend Straße
Stock=
ſtadt=Biebesheim-Gernsheim=Klein=
Rohrheim.
An demſelben Tage vorm. 9½ Uhr
ober=
halb Brensbach beginnend bis Ober=
Gersprenz.
An demſelben Tage nachm. 2½ Uhr Straße
Gernsheim-Hähnlein bis zum Wald
beginnend bei Gernsheim.
Dienstag, den 12. September 1933, vorm.
7 Uhr bei Gundernhauſen beginnend,
Straße Gundernhauſen—Roßdorf,
an=
ſchließend Roßdorf — Spachbrücken —
Reinheim.
An demſelben Tage vorm. 8 Uhr Straße
Goddelau—Philipps=Hoſpital und
Ho=
ſpital—Stockſtadt.
An demſelben Tage nachm. 2 Uhr Straße
Stockſtadt—Hahn, anſchließend Straße
nach Crumſtadt, anſchließend Straße
Crumſtadt—Eſchollbrücken—Hahn.
Mittwoch, den 13. September 1933. vorm.
7 Uhr bei Reinheim beginnend, Straße
Reinheim—Ueberau, anſchließend
Rein=
heim—Lengfeld.
An demſelben Tage vorm. 8½ Uhr Straße
Griesheim — Pfungſtadt — Bickenbach,
beginnend bei Griesheim.
An demſelben Tage nachm. 1 Uhr Straße
Hahn—Geinsheim, heginnend bei Hahn.
Donnerstag, den 14. September 1933, vorm.
7 Uhr bei Reinheim beginnend, Straße
Reinheim-Hahn bis zum Wald,
an=
ſchließend Rohrbach —Rodau—Asbach=
—Ernſthofen.
An demſelben Tage vorm. 8 Uhr Straße
Jugenheim —Balkhauſen—Wurzelbach,
auſchließendWurzelbach=Ober=Beerbach
beginnend bei Wurzelbach, anſchließend
Straße Ober=Beerbach—Seeheim,
be=
ginnend bei Ober=Beerbach.
Freitag, 15. September 1933, nachm. 2 Uhr
Straße Emmelinenhütte—Nieder=
Ram=
ſtadt — Waſchenbach, beginnend am
Forſthaus Emmelinenhütte,
anſchlie=
ßend Straße Papiermühle— Nieder=
Ramſtadt, beginnend. bei der
Papier=
mühle.
Samstag, den 16. September 1933, vorm.
8 Uhr Straße Nieder=Ramſtadt—Ober=
Ramſtadt, beginnend bei Rieder=
Ram=
ſtadt.
Montag, den 18. September 1933, vorm.
8 Uhr Straße Ober=Ramſtadt—Hahn
bis zum Wald, beginnend bei Ober=
Ramſtadt, anſchließend. Straße Ober=
Ramſtdt — Nieder=Modau, beginnend
am Rondell.
An demſelben Tage nachm. 2 Uhr Straße
Nieder=Modau—Ober=Modau—
Ernſt=
hofen, beginnend bei Nieder=Modau,
anſchließend Nieder=Modau—Neutſch—
Frankenhauſen, beginnend bei Nieder=
Modau.
Dienstag, den 19. September 1933, vorm.
8 Uhr Straße Kühler Grund—Nieder=
Beerbach-Kreisgrenze, beginnend am
Kühlen Grund.
Mittwoch, den 20. September 1933, vorm.
9 Uhr Straße Darmſtadt—Kranichſtein,
beginnend an der Ziegelhütte bei km 2,8.
An demſelben Tage vorm. 11 Uhr Straße
Arheilgen-Bayerseich, beginnend am
Orisausgang Arheilgen, anſchließend
Abzweig Wixhauſeu (Falltorchauſſee).
Darmſtadt, den 8. September 1933,
Provinziadirektion Starkenburg.
Tiefbau.
(10980