Darmstädter Tagblatt 1933


03. September 1933

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Einzelnummer 15 Pfennige

A
rmſtädt
Tagblatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt=
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 244 Sonntag, den 3. September 1933. 196. Jahrgang

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wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht jede Verpſich=
tung
auf Erfüllung der Anzelgenaufräge und Leiſtung
von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerſchtlicher Bei=
treibung
fäll ſeder Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche
Bank und Darmſtädter und Nationalbank.

Niemals wieder ein November 19181
Der Führer weiſt den Weg in die Zukunft: Führung verpflichket! Führerſtab, Amkswalker und die Parkei
geben das Beiſpiel zur weltanſchaulich=polikiſchen Erziehung des deutſchen Menſchen.
Jeder hal ſeine Pflichk zu fun!

Appell der Amtswalker.
Der Aufmarſch der Freiheitskämpfer.
Nürnberg, 2. September.
Der Vormittag des vierten Tages des Reichsparteitages
ſtand im Zeichen des Appells der Amtswalter auf der Zeppelin=
wieſe
am Dutzendteich. Schon in den frühen Morgenſtunden
marſchierten die braunen Kolonnen, die ſich gauweiſe unter
Vorantritt der Fahnen ſammelten, in zwei großen Marſch=
kolonnen
über die Straßen des Triumphes zur Zeppelinwieſe.
Die Gaue traten in Zehnerreihen an und hielten eine vorbild=
liche
Ordnung. Keiner der braunen Männer war ohne Blumen=
ſchmuck
. Mit klingendem Spiel zogen die Säulen der Freiheits=
kämpfer
durch die Seraßen, von allen Seiten mit Jubel über=
ſchüttet
. Das Aufmarſchfeld, die Zeppelinwieſe, war kilometer=
weit
abgeſperrt. Dem Gelände konnten ſich nur die Inhaber
von Kärten nähern. So konnte der Aufmarſch reibungslos von=
ſtatten
gehen. Das Gelände ſelbſt wird von der Haupttribüne
beherrſcht, auf der in etwa 35 Meter Höhe das Hoheitsabzeichen.
flankiert rechts und links von gleich hohen Fahnenmaſten, auf=
gebaut
iſt. Die Haupttribüne, an die ſich Stehtribünen für
60 000 Menſchen wiederum anſchließen beſitzt drei Emporen,
auf denen ein Wald von flatternden Fahnen aufgebaut iſt. Der
Aufmarſch der Gaue erfolgt nach einem genau eingezeichneten
Plan. Zwiſchen den einzelnen Säulen war ein Abſchnitt für die
rund 11000 Fahnen
frei gelaſſen, die einmarſchierten, als=auf die Minute pünktlich
der Anmarſch der Amtswalter beendet war. Das rieſenhafte
Feld angefüllt mit der braunen Heerſchar, umrahmt von den
60 000 Menſchen auf den Tribünen, umſtanden im Hintergrunde
von hochſtämmigen Kiefernwäldern und überbaut von einem
wundervollen Spätſommerhimmel bot einen herrlichen Anblick.
Wenige Minuten nach 10 Uhr wird durch die Lautſprecher das
Kommando gegeben: Achtung, Amtswalter, ſtillgeſtanden! Der
Präſentiermarſch erklingt. Stürmiſche Heilrufe. Der Führer
betritt die Feſtwieſe und ſchreitet durch die
Reihen der Amtswalter. Vor der Tribüne erſtattet
Dr. Ley Meldung von dem Aufmarſch der 160 000 Amtswalter.
Dann ſchreitet der Führer die Reihen der Kriegsbeſchädigten ab.
Der Befehlshaber der Rieſenkundgebung, der Danziger Propa=
gandaſenator
Batzer, bringt ein dreifaches Hitler Heil auf den
Führer aus. Unter den Klängen des Badenweiler Marſches
erfolgt der Einzug der mehr als 10 000 Fahnen.
Der Führer an die Amkswalker.
Die Bewegung wird der ganzen Nakion vorbildlich
vorangehen.
Dann nimmt der Führer das Wort zu folgender Rede:
Parteigenoſſen! Amtswalter der politiſchen Organiſation!
Viele von Ihnen blicken nunmehr auf einen jahrelangen, harten

Kampf zurück. Das Ergebnis dieſes gewaltigen Ringens ſteht
heute ſichtbar vor uns.
Die nationalſozialiſtiſche Partei iſt der Staat geworden und
ihre Führer ſind heute die vor der Geſchichte verantwortlichen
Leiter des Deutſchen Reiches. Damit erhält die Partei der
Oppoſition von einſt nunmehr die Aufgabe der Erziehung des
deutſchen Menſchen zum Bürger dieſes neuen Staates. Sie,
meine Amtswalter, ſind vor Gott und unſerer Geſchichte dafür
verantwortlich, daß durch dieſe politiſche Erziehung der deut=
ſchen
Menſchen zu einem Volk, zu einer Idee, zu einer Willens=
äußerung
niemals wieder ein November 1918 in der deutſchen
Geſchichte möglich wird.
In 14 Jahren hatte unſer Volk Gelegenheit, am eigenen
Leibe zu ſpüren und damit kennenzulernen, welchen Unſegen
die Uneinigkeit bringt, was vom Kampfe der Klaſſen und
Stände, der Berufe, der Konfeſſionen, der Stämme und der
Länder untereinander für das deutſche Volk zu erwarten iſt.
14 Jahre haben uns gezeigt, welches das Ende ſein würde,
wenn dieſer Wahnſinn der Selbſtzerfleiſchung
länger andauern würde. Wir wollen daraus lernen und wir
haben daraus gelernt. An Stelle der 50 und 100 Fähnchen in
unſerem Volk hat ſich ſiegend eine Fahne erhoben, ein Symbol.
(Heilrufe, Beifall.)
Was uns jahrelang als Traumbild vorſchwebke, iſt
Wirklichkeit geworden, das Symbol der Klaſſen=
einigung
des deutſchen Volkes iſt das Symbol des
neuen Reiches geworden= und damit Panier des
deutſchen Volkes.
Wir haben nunmehr die Aufgabe, eine eherne Form zu
bilden, die jeden Deutſchen in ſich aufnimmt und mit ihrem
Geiſt erfüllt. An dem Tage, an dem wir endgültig die Macht
übernommen hatten, da war noch nicht das ganze deutſche Volk
durch die Schule unſerer Erziehung gegangen. Aber keiner von
uns dachte damals, daß etwa mit der bloßen Machtübernahme
die Miſſion der Bewegung ihr Ende gefunden hätte. Wir alle
wußten, daß es galt, auch das, was noch nicht zu uns gehört,
für uns zu gewinnen. Wir wußten weiter, daß das, was
begonnen wurde, nur Beſtand haben kann, wenn
man immer aufs Neue darum kämpft. Was du
ererbt von deinen Vätern haſt, erwirb es, um
es zu beſitzen! Dieſer Grundſatz muß mit
ehernen Lettern eingezeichnet werden in die
Tradition unſerer Bewegung. Denn
der koſtbarſte Beſih auf dieſer Welt
iſt das eigene Volk.
Um dieſes Volk wollen wir ringen und wollen wir kämpfen,
niemals erlahmen und niemals ermüden, niemals verzagen und
niemals verzweifeln. Was Jahrtauſende vor uns beſtand, wird
Fortſetzung auf Seite 2, 1. Spalte.

* Die Woche.
Am 22. September ſoll das Büro der Abrüſtungskonferenz
wieder einmal zuſammentreten, um einen Bericht des Herrn
Henderſon über ſeine letzten Reiſeeindrücke entgegenzunehmen.
Das bisherige hoffnungsloſe Verſagen des Völkerbundes und
der unter ſeinen Auſpizien zuſammengetretenen Abrüſtungs=
konferenz
läßt für irgendwelche weitergehende Hoffnungen wahr=
lich
keinen Raum. Von dieſer Seite wird das Heil ſicher nicht
kommen. Zur See hat das große Wettrüſten bereits wiederum
begonnen trotz des Londoner Flottenpaktes vom Jahre 1930.
Das japaniſche Flottenbauprogramm ſieht für die nächſten Jahre
rund 60 Millionen Pfund vor, das amerikaniſche ſetzt eben=
falls
gewaltige Geldmittel ein, und jetzt iſt England mit einem
gigantiſchen Rüſtungsprogramm zur See gefolgt, das neben
25 neuen Kreuzern, 1518 Zerſtörern pro Jahr, verſtärkten
U=Boot=Bau, Verſtärkung der Marineluftwaffen und die Er=
höhung
des Perſonals um 10 000 Mann vorſieht. Zahlen reden
eine deutlichere Sprache als meiſtens Diplomaten. Man iſt nicht
immer ſo ehrlich, wie allerdings offenbar aus Verſehen
Frankreichs Miniſterpräſident, der das dringende Bedürfnis in
ſich fühlte, während der Tage der Saarkundgebung in Rüdes=
heim
und Bingen die Befeſtigungen der franzöſiſchen Oſtgrenze
zu inſpizieren. Herr Daladier war offenbar recht befriedigt
von den Eindrücken dieſer Inſpektionsreiſe, und im Ueber=
ſchwang
der Gefühle erklärte er nicht nur dem Volk der Fran=
zoſen
, ſondern auch der ganzen Welt, daß die Sicherheit Frank=
reichs
nunmehr wirklich gewährleiſtet ſei. Das war unbedingt
die Wahrheit, und es hätte eigentlich kaum noch der triumphieren=
den
Feſtſtellungen des Petit Pariſien bedurft, um ſie zu er=
weiſen
. Man müſſe ſich, ſo ſchrieb das franzöſiſche Blatt als
gewiß unverdächtiger Zeuge, eine Front von mehr als 100 Kilo=
metern
vorſtellen, die 12 Kilometer von der Grenze entfernt
laufe. Sie ſei eine ununterbrochene Reihe von einzelnen Be=
feſtigungswerken
. Man könne von einer phantaſtiſchen unter=
irdiſchen
Stadt ſprechen, von einer Feſtung unter der Erde,
die gegen die fürchterlichſten Kampfmittel Widerſtand leiſten
könne. Ein ungeheurer Stahlpanzer ſei tief in die Erde ver=
ſenkt
und laſſe nur hie und da Schießſcharten hervortreten, die
mit Geſchützen aller Kaliber verſehen ſeien. Jede dieſer Panzer=
turmkuppeln
wiege mindeſtens 30 000 Kilogramm. Die unter=
irdiſche
Stadt, die moderne Stadt des Krieges, liege 100 Meter
unter der Oberfläche. Sie verfüge über eine Eiſenbahn mit
verhältnismäßig bequemen Wagen, die die unterirdiſche Stadr
mit Blitzzuggeſchwindigkeit durchliefen. Unter der Erde ſei
alles vorgeſehen, damit ganze Heere lange Monate dort leben
könnten. Im Gelände gebe es künſtliche Abgründe, damit an=
greifende
Tankwagen ſich dort verfingen. Ueberdies ſei Vorſorge
getroffen, das Gelände in wenigen Stunden überſchwemmen
zu können. Der Vollſtändigkeit halber hätte der Petit Pariſien
noch hinzufügen können, daß dieſe phantaſtiſchen Befeſtigungs=
werke
in der Hauptſache mit den von Deutſchland erpreßten
Milliarden bezahlt worden ſind. Die Sicherheit Frankreichs iſt
alſo gewährleiſtet. Werden nun auch weiterhin die franzöſiſchen
Staatsmänner in Genf immer wieder die Behauptung auf=
ſtellen
, daß eine Anerkennung deutſcher Gleichberechtigung die
Sicherheit des franzöſiſchen Volkes gefährden würde? Man
wird ihnen dann die Erklärung Herrn Daladiers und der fran=
zöſiſchen
Preſſe mit einigem Nachdruck vorhalten müſſen.
Die Ausſichten für Abrüſtungsgeſpräche am grünen Tiſch
in Genf ſind nicht gerade groß. Niemand in der ganzen Welt
glaubt noch an einen greifbaren Erfolg, und man kann ſich des
Eindrucks nicht erwehren, daß auch die Engländer, die einſt
ſo großen Wert auf das Zuſtandekommen der Abrüſtungs=
konferenz
legten, nunmehr die Hoffnung aufgegeben haben, auf
dieſem Wege irgend etwas zu erreichen.
Unterdeß macht die franzöſiſche Außenpolitik einen etwas
zerfahrenen Eindruck. Einmal fühlt man ſich durch allerhand
innere Sorgen offenbar ziemlich belaſtet, und zum anderen ſieht
es nicht gerade ſo aus, als ob man am Quai d’Orſay die eigene
Stellung in Südoſteuropa Muſſolini gegenüber für beſonders
ſtark hielte. Wir möchten untr dieſen Umſtänden der Rußland=
reiſe
Herrn Herriots keine allzu große Bedeutung beimeſſen.
Die Sowjets ſind nun einmal ein recht unſicherer Faktor in
der außenpolitiſchen Rechnung, und es könnte ſein, daß die recht
weitgehenden franzöſiſchen Hoffnungen ſtark enttäuſcht werden.
Während über die franzöſiſch=ruſſiſchen Verhandlungen noch alle
möglichen Grüchte umlaufen, iſt ſoeben ein italieniſch=ruſſiſcher Pakt
abgeſchloſſen worden. Man wird mit dem Urteil über dieſen Pakt
noch zurückhalten müſſen bis man weiß, was er enthält. Immerhin
aber ſieht es ganz ſo aus, als ob die zielſichere Außenpolitik
Muſſolinis wiederum einen Erfolg davongetragen hätte. Ueber=
haupt
iſt die Stellung des italieniſchen Diktators in der euro=
päiſchen
Politik allmählich immer ſtärker geworden, und mit
um ſo größerer Aufmerkſamkeit werden wir ſein Vorgehen
im Donauraum zu verfolgen haben, wo wir ja ſelbſt aufs
Stärkſte intereſſiert ſind.
Ein recht trübes Bild zeigt eine Betrachtung der Welt=
wirtſchaftslage
. Der engliſch=amerikaniſche Währungs=
kampf
, das Rennen um den tiefſten Stand, verwickelt die Lage
allmählich immer mehr, und niemand weiß, wohin dieſe Dinge
noch führen ſollen. Die Verwaltung eines großen Stadtteils
von New York bemühte ſich dieſer Tage bei einer Bankengruppe
um einen Kredit von 72 Millionen Dollar, da ſie andernfalls
die Gehälter und Löhne der ſtädtiſchen Angeſtellten und
Arbeiter nicht mehr pünktlich zahlen könne. Auch die Zinſen
für eine frühere Anleihe von 10 Millionen Dollar ſeien nicht
mehr aufzubringen. Die Bankengruppe hat dieſes Kreditgeſuch
abgelehnt mit der Begründung, daß die Stadt nicht mehr
kreditwürdig ſei! So geſchehen in einem der Hauptzentren der
Weltwirtſchaft, in einer Stadt, die man bisher mit einigem
Necht für eine der reichſten dieſer Erde hielt. Kann man ſich
wundern, wenn unter dieſen Umſtänden die Weltwirtſchaft
keinen Aufſchwung nehmen will?
Mit um ſo größerem Nachdruck werden wir alle bemüht
ſein müſſen, unſere deutſche Wirtſchaft wieder in Gang zu
bringen, nachdem die lähmende Hoffnungsloſigkeit vergangener
Zeiten überwunden. Der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit
findet im ganzen deutſchen Volk freudige Unterſtützung. Er
wird mit um ſo größerem Erfolg geführt werden können, je
mehr man auch in den breiten Maſſen erkennen lernt, daß es
ſich dabei letzten Endes nicht etwa um eine bloße Aenderung

teitags in Nürnberg.

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Seite 2 Nr. 244

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 3. September 1933

Dreigliederung der deutſchen Arbeik. Arbeitsdienſt. Ehrendienſt am Bolk. Unſer Volk erwarkek endlich
Beſeiligung der Verſailler Angerechkigkeiten. Erhallung der deutſchen Raſſe nur auf dem
Wege über die Erhalkung und Vermehrung des deutſchen Bauernkums.

in der Einkommensverteilung handelt, ſondern daß das Ent=
ſcheidende
die Vergrößerung des Wirtſchafts=
volumens
, die Steigerung unſeres wirtſchaft=
lichen
Umſatzes iſt und bleibt. Der Reichskanzler und auch
der Reichswirtſchaftsminiſter haben ja eindringlichſt auf die
Notwendigkeit einer Belebung der privaten Initiative in der
Wirtſchaft hingewieſen. Sie haben Gefolgſchaft für eine ent=
ſchloſſene
Führung gefordert. Dieſer Forderung Folge zu leiſten,
iſt die dringlichſte Aufgabe aller Glieder des deutſchen Volkes
ohne Ausnahme.
Der Parteitag der NSDAP., der zur Zeit in Nürnberg
ſtattfindet, und den in ſeiner ganzen Bedeutung zu würdigen
wir uns daher die Tage nach ſeinem Abſchluß vorbehalten
möchten, iſt zu der erwarteten mächtigen Kundgebung für den
neuen Staat, für die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung ge=
worden
. Ein ungeheuer eindrucksvoller Auftakt für die ge=
waltigen
Aufgaben der Zukunft. Die Proklamation Adolf
Hitlers ſteckt nach einer Rückſchau auf die Vergangenheit, nach
dem Hinweis auf die brennenden Aufgaben der Gegenwart
und nächſten Zukunft, die Ziele des Nationalſozialismus auf
weiteſte Friſt ab. Der konſtruktive Aufbau der kommenden
Führung der Nation durch ihre fähigſten Köpfe wird Jahre
erfordern, die ſinngemäße Erziehung des Volkes viele Jahr=
zehnte
. Ein großes Volk, das einer ſtarken nationalen Führung
entſchloſſen folgt, wird auch der größten Schwierigkeiten Herr
werden.
M.

Der Führer an die Amkswalker.
Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.
auch die kommenden Jahrtauſende beſtehen können. Sie ſind
als Träger der politiſchen Organiſation verpflichtet, jene Führer=
Hierarchie zu bilden, die wie ein Fels unerſchütterlich im Ge=
triebe
des Lebens unſeres Volkes ſteht. Es iſt Ihre Pflicht
dafür zu ſorgen, daß jeder Deutſche, gleich welchen Stammes
und welcher Herkunft er ſein mag, durch dieſe weltanſchaulich=
politiſche
Schule, deren Repräſentanten Sie ſind, hindurch=
geführt
wird.
Wir wiſſen, daß unſere Gegner heute noch die ſtille Hoffnung
haben, vielleicht durch Zerſetzung erreichen zu können, was ſie
durch Putſche und Revolten niemals wieder erreichen werden.
Wir haben dem einen Riegel vorgeſchoben. Die Art unſe=
rer
Organiſation, die keine Abſtimmungen kennt und keine
Wahlen, die nur Autorität, Diſziplin, Verantwor=
tung
und Unterordnung kennt, dieſe Art unſerer Or=
ganiſation
verhindert dies, daß irgend jemand hoffen kann, ſie
jemals zu zerſetzen. Wir haben den Schlüſſel gefunden, der für
alle Zukunft den Feinden unſeres Volkes das Tor verſperren
wird.
Wir müſſen daher dieſe Prinzipien als ewig gültige hoch hal=
ten
und müſſen dabei durch die Kerntruppe unſerer Weltanſchau=
ungsorganiſation
, durch die Partei, durch den Führerſtab das
Beiſpiel geben, daß kein Deutſcher glaubt, etwas außerordentliches
zu tun, wenn er das tut, was der Bewegung zu tun heilige Pflicht
iſt. Je mehr unſer Volk von dieſer Bewegung geformt und getra=
gen
wird, um ſo mehr rückt ſie in den Mittelpunkt der allgemeinen
Betrachtung. Alle Blicke konzentrieren ſich auf ſie. Sie muß ſich
deſſen bewußt ſein und insbeſondere müſſen ihre Führer dieſe
hohe Ehre, aber auch dieſe unerhörte Verpflichtung, die darin
liegt, begreifen.
Die Bewegung wird der ganzen Nakion vorbildlich
vorangehen, ſo daß wir nicht nur die Führung be=
ſihen
, weil wir die Machk haben, ſondern daß wir
die Machk haben, weil wir zu Recht die Führung ſind.
(Stürmiſche Heilrufe.)
In wenigen Tagen werden Sie wieder in das Leben des All=
tags
und damit in den laufenden Kampf der Bewegung zurück=
gekehrt
ſein. Die große Tagung iſt damit beendet. Der Kampf be=
ginnt
wieder. Wir ſind eine junge Bewegung und wiſſen, daß
nichts in 14 Jahren vollendet ſein kann. Wir bauen auf die Zeit
und rechnen mit langen Etappen. So wie wir uns heute hier ge=
troffen
haben, werden wir uns in zwei Jahren und wieder in
vier und in ſechs Jahren treffen. Und ſo wird dieſe Bewegung
ſich in 20, in 80 und in 100 Jahren treffen bis in alle Zukunft.
(Stürmiſche, immer wiederkehrende Heilrufe.)
Wir haben ein Samenkorn in unſer Volk geſät, das
ewige Früchke kragen ſoll und niemals mehr zu ver=
gehen
beſtimmt iſt, wenn nicht das deutſche Volk
wieder in Uneinigkeit verfallen ſoll. und damit in
Schwäche und Tod.
So wollen wir denn heute mit dem Gelöbnis auseinander=
gehen
, die Prinzipien, die Gedanken und Ideen härter und ſchär=
fer
als bisher zu vertreten, mutig und tapfer zu ſein, ausdauernd
und zähe, ſo daß, wenn wir uns in zwei Jahren wiederſehen, wir
zurückblicken können auf eine Zeit fruchtbarer und erfolgreicher
Arbeit. Die aber, die dann immer ſtärker dieſe Bewegung vor ſich
ſehen werden, werden dann einſehen, daß ſie alle Hoffnung begra=
ben
müſſen, dieſe Bewegung und das deutſche Volk noch einmal
zerſtören zu könnens
Der Führer ſchloß ſeine Rede unter ungeheurem Jubel mit
dem Ruf: Es lebe unſere Bewegung, es leb unſer deutſches Volk,
es lebe unſer Deutſches Reich! Siegheil! Siegheil! Siegheil!
Die Muſik intonierte das Deutſchlandlied, in das eine Viertel=
millionen
Menſchen begeiſtert einfiel. Dann trat der Führer der
Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, zum Gedenken derToten
vor das Mikrophon:
Wir gedenken der Toten unſerer Bewegung. Sie ſtarben für
unſere herrliche Idee, für unſeren Führer Adolf Hitler. Sie ſtarben
für Deutſchland.
Die Fahnen ſenkten ſich, die Muſik ſpielte Ich hatt einen
Kameraden, während die Hunderttauſende ergriffen die Arme
zum Himmel reckten. Dr. Ley ſprach dann
das Gelöhnis der Amkswalker.
Die Herzen auf, laßt Freude herein über den herrlichen
Sieg, Freude über das Erwachen der Deutſchen. Dankbar wollen
wir ſein, unendlich dankbar dem Schickſal, daß wir den größten
Teil aller Freiheitskämpfe für unſere unübertreffliche Nation
führen durften. Vor allem aber, Schickſal, danken wir dir, daß du
uns in ſchwerſter Zeit den herrlichen Führer geſchenkt haſt. Laßt
wehen die Fahnen und tragt die Freude hinaus in die deutſchen
Lande. Alles, was wir heute empfinden, wollen wir zuſammenfaſ=
ſen
in den Ruf: Unſere herrliche Bewegung und ihr Führer:
Siegheil!
Erneut brauſen Jubelſtürme über das gewaltige ſonnen=
überſtrahlte
und fahnendurchwehte Feld, wieder fliegen die Arme
gen Himmel und aus tauſend und abertauſend Kehlen ſteigt der
Freiheitsgeſang des Horſt=Weſſel=Liedes empor. Dann verläßt der
Führer die Tribüne, auf dem ganzen Wege vom Feſtgelände von
immer neuen Ovationen und Jubelſtürmen überſchüttet. Im
Auto ſtehend, fuhr er die Straße des Triumphes entlang, immer
wieder für die Huldigung dankend. Ein weiterer Abſchnitt in
den großen Tagen Nürnbergs hat damit ſein Ende gefunden.

zum ſtändiſchen Aufbau.
Nürnberg, 2. September.
Der Beginn des Parteikongreſſes am Samstag nachmittag
verzögerte ſich durch die vorverlegte Kundgebung der Hitler=
jugend
im Stadion (ſiehe Seite 3) um etwa eine halbe Stunde.
Der ſtellvertretende Parteiführer Rudolf Heß, der bei ſeinem
Erſcheinen, ebenſo wie die Schweſter des Führers ſtürmiſch
begrüßt wurde, eröffnete nach dem Einmarſch der Fahnen in
Anweſenheit zahlreicher Reichs= und Landesminiſter und der
Ehrengäſte den Fortgang des Kongreſſes. Er gab zunächſt
Staatsſekretär Gottfried Feder das Wort, der über die Drei=
gliederung
der deutſchen Arbeit ſprach. Er ſagte unter ande=
rem
, der heutige Zuſtand der deutſchen Wirt=
ſchaft
zeige dem aufmerkſamen Beobachter ein wildes,
chaotiſches Durcheinander und Gegeneinander, einen Haufen
von Intereſſengruppen, von zahlloſen ſich gegenſeitig
überſetzenden und überſchneidenden Querverbindungen.
Die erſte prinzipielle Erkenntnis für den ſtändiſchen Auf=
bau
werde daher ſein müſſen: Zuſammenfaſſung der
wirtſchaftlichen Tätigkeit nach den großen
Sachgebieten, die wiederum ihren Urſprung in
den Bedürfniſſen des Menſchen findet und
nicht in der Intereſſenſphäre der Banken liegt.
Als
die drei großen Sachaufgaben des ftändiſchen
Aufbaues
bezeichnete Feder die Landwirtſchaft, die Bauwirt=
ſchaft
und die Bekleidungswirtſchaft. Er ver=
breitete
ſich weiter über die Frage, ob bei einer wirtſchaftlichen
Tätigkeit Stand oder Funktion vorliegen. Dafür ſei ein wich=
tiges
Kriterium, ob ſich die einzelnen Tätigkeiten zur Verſtaat=
lichung
oder Sozialiſierung eignen oder nicht. Das Verkehrs=
weſen
, ſpeziell das Eiſenbahn= und Poſtweſen, habe die
Verſtaatlichungsreife erlangt und iſt damit aus
der Sphäre privater Dienſtleiſtung in die
Sphäre ſtaatlicher Betätigung hineingewach=
ſen
. Aehnliches gelte für die Elektrizitäts=
verſorgung
. Im Geiſtig=Beruflichen lägen ganz große
einheitliche Berufsaufgaben vor, die nicht ohne
weiteres einem beſtimmten Stand zugeordnet werden dürften.
Deshalb ſtelle die berufliche Zuſammenfaſſung eine
eminent wichtige dritte Seite des geſamten wirtſchaftlichen
Lebens dar. Hier ſei auch der Platz für die berufliche Zu=
ſammenfaſſung
für diejenigen Tätigkeiten, die funktioneller Art
ſind. Der bedeutſamſte Beruf für das Wirt=
ſchaftsleben
ſei die Technik. Deren höchſte Dienſt=
leiſtung
gegenüber aller gewerblich=wirtſchaftlichen Tätigkeit
rechtfertige allein ſchon den
Führungsanſpruch der Technik über die in der heu=
ſoen
Mrſcaif Eein genanene Jaferſchaf der
Kaufleute und Bankiers.
Verkehr ſei ebenſo wie Handel im Prinzip
nur eine Funktion. Denn der Transport von
Gütern und auch von Perſonen ſei keine ſchöp=
feriſche
Tätigkeit, ſondern nur eine vermittelnde
Tätigkeit, eine notwendige Tatſache für die
Produktion, die ebenſowichtig iſt wie das Ver=
kaufen
ſelbſt. Die umfaſſende Bedeutung des geſamten
Verkehrsweſens ſei ſo bedeutſam, daß man es beim Verkehrs=
weſen
zum erſten Male in der Weltgeſchichte erlebt habe, daß
es in ſeinem wichtigſten Zweig, der Eiſenbahn verſtaatlicht
worden ſei. Im Grunde offenbare ſich hierin der tiefe Sinn des
Artikels 13 des Parteiprogramms: Wir fordern die Verſtaat=
lichung
aller bereits vergeſellſchafteten Betriebe
Die glänzenden Ausführungen Feders, die kriſtallklar for=
mulierten
Gedankengänge ſeiner Studie und die anſchaulichen
Beiſpiele, mit denen er das ſchwierige Thema den Hörern ver=
ſtändlich
machte, löſten ein begeiſtertes Echo aus. Nach ihm ſprach

Der Arbeitsdienſt ſei keine vorübergehende Aushilfe
im Kampf gegen das Zeitübel der Arbeitsloſigkeit. Arbeitsdienſt
bedeute weit mehr. Liberaliſtiſche Auffaſſung habe in der Arbeit
nur ein Mittel zum Gelderwerb, ein mehr oder weniger notwen=
diges
Uebel geſehen. Für den Nationalſozialismus bedeute ſie
den Inhalt des Lebens.
Der überhebliche Intellektualismus des liberaliſtiſchen Zeit=
alters
habe mit Hochmut auf die Handarbeit herabgeſehen. Der
zum
Nationalſozialismus wolle das Wort Arbeiter
Ehrentitel für jeden Deutſchen machen; deshalb ſolle
jeder junge Deutſche eine gewiſſe Zeit ſeines Lebens als Hand=
arbeiter
Ehrendienſt tun für ſein Volk. Die perſön=
liche
Achtung, die dem Einzelnen gebührt, hänge nicht davon ab,
was einer arbeitet, ſondern wie er ſeine Pflicht tut. Für den
Nationalſozialismus ſei der arbeitende Menſch die
Krone der Schöpfung und der Heimatboden
etwas Heiliges.
Das Friedensdiktat von Verſailles hat uns große Flächen
Ackerbodens entriſſen, um ſo mehr müßten wir den uns verblie=
benen
Boden nutzen. Die Bodenverbeſſerungsarbeiten, die nach
vor uns liegen, überſteigen an Ausmaß diejenigen, die ſeit
Friedrich dem Großen einſchließlich bis heute geleiſtet wurden.
Sie könnten zu einer Steigerung unſerer landwirtſchaftlichen Er=
zeugung
im Werte von 2 Milliarden RM. jährlich führen. Un=
genutzte
Arbeitskräfte zur Durchführung dieſer Bodenver=
beſſerung
hätten wir mehr als genug. Durch Bodenver=
beſſerungsarbeiten
könnten eine halbe bis eine Million Men=
ſchen
für 10 bis 20 Jahre volkswirtſchaftlich wertvoller Arbeit
zugeführt werden.
Eine berufliche und örtliche Amſchichlung unſeres
Volkes, eine Losreißung aus der kodbringenden
Verfädterung, eine Rückführung eines erheblichen
Volkskeiles zur Bodenkulkur ſei eine Lebensfrage
für unſer Volk geworden.
Der Arbeitsdienſt ſchaffe die Vorausſetzung für dieſe Umſchichtung
Der Arbeitsdienſt ſei berufen, unſere Jugend zuſammenzu=

ſchweißen bei gemeinſamer, harter, ehrenvoller Arbeit für das
gemeinſame Volk und Vaterland.
Der große volkserzieheriſche Wert des Arbeitsdienſtes könne
nicht voll zur Geltung kommen, ſolange der Arbeitsdienſt nur auf
einen Teil unſerer Jugend beſchränkt iſt, wie dies beim Frei=
willigen
Arbeitsdienſt der Fall iſt. Der Nationalſozialismus
ſehe in der allgemeinen gleichen Arbeitsdienſtpflicht ein unver=
äußerliches
Mittel, um unſer ganzes Volk zu der dem National=
ſozialismus
eigenen geiſtigen und ſeeliſchen Einſtellung zur Ar=
beit
und zum Arbeitertum zu erziehen.
die Förderung der allgemeinen gleichen Arbeils=
dienſtpflicht
ſei die ſchärfſte Kampfanſage an den
Geiſt des liberaliſtiſchen Zeitalters.
Es ſei kein Wunder, daß die Vertreter des liberaliſtiſchen
Geiſtes in= und außerhalb Deutſchlands der Durchführung dieſer
Forderung möglichſt großen Widerſtand bereiteten. Der Arbeits=
dienſtgedanke
werde ſich ſiegreich durchſetzen in Deutſchland und
darüber hinaus in der Kulturwelt. In zahlreichen ausländiſchen
Staaten, namentlich der germaniſchen Welt, beginne man das
deutſche Beiſpiel nachzuahmen. Der Arbeitsdienſt ſei kein leich=
ter
Dienſt, beſonders das Führeramt im Arbeitsdienſt ſei ſchwer.
Es müſſe ein Arbeitsplatz für Leiſtungen ſein, deren Früchte in
der Zukunft reifen ſollen. Die Männer des Arbeitsdienſtes ſeien
in ihren materiellen Anſprüchen beſcheiden. Sie forderten aber,
daß ihnen nicht nur die innere Hochachtung, ſondern auch die
äußeren Ehren zuerkannt werden, die dem Arbeitsdienſt als
Ehrendienſt an Volk und Vaterland gebühren.
Dafür könne er, ſo ſchloß Oberſt Hierl, dem deutſchen Volk
im Namen von 250 000 Arbeitskameraden verſprechen, daß ſie
ihre ganze Kraft dafür einſetzen wollen, um den deutſchen
Arbeitsdienſt zu dem zu machen, was er nach dem Wort
unſeres Führers werden ſoll: Ein Eckpfeiler im Wie=
deraufbau
unſeres Reiches und Volkes.
Alfred Roſenberg über die Raſſiſche Bedingkheit
der Außenpolikik.
Im Rahmen des Parteikongreſſes ſprach der Leiter des Außen=
politiſchen
Amtes der NSDAP., Alfred Roſenberg, über Die
raſſiſche Bedingtheit der Außenpolitik. Der Nationalismus des
19. Jahrhunderts, ſo ſagte er, ſei heute geſtorben. Der inter=
nationale
Marxismus ſei nahezu überall Knecht oder vergeblich
revoltierender Sklave der Hochfinanz. Die Erſchütterung,
die heute die Welt durchbebte, ſei die Rache der
Natur gegen den intellektuellen Verſuch, ihre
Geſetze durchbrechen zu wollen. Die Nationalſozialiſten
erkennten, daß Volkstum ein Wert an ſich iſt, nicht ein
Mittel für Dynaſtien oder weltpolitiſche
Finanzmachenſchaften.
Innerhalb einer Nation ſtelle die Raſſendominantr
das entſcheidende Moment dar. Auch das britiſche Im=
perium
beruhe auf dem raſſiſchen Herrenſtandpunkt.
Daß der Vormarſch des Kommunismus aufgehalten worden
ſei, ſei nicht nur eine Rettung für Deutſchland, ſondern für ganz
Europa geweſen. Ein glühender echter Nationalſozialiſt unſerer
Zeit müſſe ein echter Friedensvertreter ſein, weil für ihn das
Blut ſeines Volkes höchſtes Gut ſei. Nicht der
deutſche Nationalismus bedrohe den Frieden,
ſondern die Spekulation beſtimmter kosmopoli=
tiſcher
Profiteure, die ihre Geldherrſchaft wan=
ken
ſehen.
Der Nationalſozialismus wünſche entgegen
dem kapitaliſtiſchen Nationalismus des 19.
Jahrhunderts nicht eine Unterdrückung anderer
Völker, lehne aber auch die Vergewaltigung des
Deutſchtums durch fremde Nationen ab. Die deutſche
Nation fordere in ihrem Erwachen das bereits urkundlich feſtge=
legte
und feierlich verſprochene Gleichberechtigungsrecht. Sie er=
warte
die Aufhebung beſtimmter Artikel des Deutſchland diskri=
minierenden
Verſailler Unfriedens, weil ſie glaube, daß durch
die Befriedung der deutſchen Nation auch ein Zug eines allge=
meinen
echten Friedens durch die Welt gehen werde.

der einzige Weg in eine hoffnungsvolle deutſche
Zukunft.
Reichsminiſter Darré führte u. a. aus:
Das Ziel aller ſtaatsmänniſchen Ueberlegungen müſſe die
Erhaltung der deutſchen Raſſe ſein. Dieſe Aufgabe ſei die
Vorausſetzung für die Bewältigung aller übrigen Aufgaben auf
ſtaatsmänniſchem Gebiet. Der Nationalſozialismus ſtelle das
Raſſenproblem in den Vordergrund aller ſeiner Erwägungen.
Wenn man von dieſem Geſichtspunkt aus die Lage heute in
Deutſchland überblicke, dann ſei leider zu ſagen, daß das Problem
der Raſſe für Deutſchland geradezu kataſtrophale Ausmaße in
negativem Sinne angenommen habe. Die Geſamtzahl der Sterbe=
fälle
überſteige die Geſamtzahl der Geburten. Dies bedeutet
praktiſch, daß das deutſche Volk als Ganzes in ſeiner Bevölke=
rungszahl
ſtändig zurückgehe. Die Großſtadt habe einen Gebur=
tenfehlbetrag
von 42 Prozent, die Mittel= und Kleinſtädte von
31 Prozent. Nur noch das Landvolk habe einen tatſächlich be=
reinigten
Geburtenüberſchuß von 35 Prozent. 1932 hätte Deutſch=
land
30 Prozent Geburten mehr haben müſſen, um die Beſtands=
zahl
des deutſchen Volkes zu erhalten.
Es bleibe lediglich die Tatſache übrig, daß unſere Landbevöl=
kerung
noch die einzige Blutsquelle darſtelle, die wir beſitzen. Ein
nationalſozialiſtiſcher Staatsmann habe überhaupt keine andere
Wahl als die, das Bauerntum zu erhalten um jeden Preis und
damit das deutſche Volk als ſolches zu erhalten.
Die Frage nach dem Bauerntum ſei vom Blute her zu be=
antworten
, die Frage nach der Exportpolitik iſt von der wirt=
ſchaftlichen
Seite aus zu beantworten.
Wolle ein Staat aus ſozialen Gründen, d. h. aus Gründen
der Blutsfrage, ſeinen Bauern retten und ſtützen, dann müſſe
dieſer Staat durch ein Bauernrecht verhindern, daß
der bäuerliche Grund und Boden derart verſchul=
den
könne, daß der Beſitzer wegen der Schulden
von Haus und Hof getrieben werde. Hierin unter=
ſcheide
ſich der Nationalſozialismus grundſätzlich von dem Natio=
nalliberalismus
, der das Wirtſchaftliche in den Vordergrund ge=
ſtellt
und ſo ſich eingebildet habe, über die Preispolitik allein
dem Bauern helfen zu können. Dem Nationalſozialismus ſei es
vorbehalten, von einem neuen Bauernrecht aus die
Rettung des Bauern zu ſtabiliſieren, und dies nicht um
des Bauern willen, ſondern weil vom Standpunkt des Geſamt=
wohles
des Volkes her nur der Weg über die Erhaltung und Ver=
mehrung
des Bauerntums übrig bleibe als einziger Weg in eine
hoffnungsvolle deutſche Zukunft.

[ ][  ][ ]

Sonntag, 3. September 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 244 Seite 3

Hitlers Mahnung an die Jugend.
Ein Wille muß uns beherrſchen, eine Einheik müſſen wir bilden, eine Difziplin muß uns zuſammenſchmieden,
ein Gehorſam, eine Unkerordnung muß uns alle erfüllen, denn über uns ſteht die Nakion.

Der heilige Befehl.
Eine Gemeinſchaft, ein Volk, ein einziger Wille.
eine Kraft.
Nürnberg, 2. September.
Für 1 Uhr mittags war die Kundgebung der Hitlerjugend
angeſetzt. Sie wurde im Stadion durchgeführt.
Wenige Minuten nach 12 Uhr begann der Aufmarſch. Unter
Vorantritt von eigenen Orcheſtern zogen die Jungens in Fahrt=
ausrüſtung
, barhäuptig und mit
aufgekrempelten Aermeln auf die
Bahn.
Pünktlich um 1 Uhr iſt der
Aufmarſch beendet. Als gleich
darauf der Führer erſcheint,
grüßt ihn ein donnerndes Heil
aus hellem Kindermunde. Das
Orcheſter der Jungens ſpielt den
Badenweiler Marſch.
Reichsingendführer
Baldur von Schirach
hat Mühe, in dem gewaltigen
Jubel zu Wort zu kommen. Er
grüßt den Führer im Namen der
verſammelten 60 000 und der im
Geiſte an der Kundgebung teil=
nehmenden
weiteren eineinhalb
Millionen Hitlerjungen. Eine
Botſchaft der Trauer, ſo fährt er
fort, fällt in dieſe Freudenkund=
gebung
. Der öſterreichiſche Un=
terbannführer
Thomas iſt auf
der Flucht vor den Schergen
eines volksfremden Syſtems im
Gebirge tödlich abgeſtürzt!
Die Fahnen ſenken ſich bei
dieſer Botſchaft in Trauer. Die
Jungen ballen erbittert die
Fäuſte.
Der Reichsjugendführer fährt
fort: Er fiel auf dem Wege zu
Ihnen, mein Führer, der der
Weg zu Deutſchland iſt!

Ihr müßt die Tugenden heuke üben,
die Wilter biruſfel, nem ſe guef neiſten volen.
Ihr müßt treu ſein, ihr müßt mutig ſein, ihr müßt tapfer
ſein und ihr müßt untereinander eine einzige große herrlich von unſerem Geiſt, Ihr ſeid unſeres Volkes Weiterleben. (Stür=
Kameradſchaft bilden. (Erneuter lebhafter Beifall.) Dann werden
alle die Opfer der Vergangenheit, die für das Leben unſeres Vol=
kes
gebracht werden mußten, und gebracht worden ſind, nicht um=
ſonſt
hingegeben worden ſein, ſondern dann wird aus all den Bekenntnis, das unſer deutſches Volk heute wieder erfüllt, und
Opfern am Ende doch eine glückliche Entwicklung des Lebens un=

Hitlerjugend in den Straßen Nürnbergs.

ſeres Volkes kommen, denn ihr, meine Jungen, ihr ſeid die leben=
den
Garanten Deutſchlands, ihr ſeid das lebende Deutſchland der
Zukunft, nicht eine leere Idee. Kein blaſſer Schemen, ſondern ihr
ſeid Blut von unſerem Blute, Fleiſch von unſerem Fleiſche, Geiſt
miſcher Beifall.)
So bitte ich euch denn, wenn ihr von hier wieder hinaus
geht, hinaus in euere Gruppen, in euere Städte, in die Markt=
flecken
und in die Dörfer, dann nehmt mit hinaus dieſes heilige
deſſen jüngſte Zeugen ihr ſeid:
Bringt hinaus dieſen gläubigen Schwur, daß niemals
mehr in alle Zukunfk das deutſche Bolk ſich ſelbſt
Zerreißen wird, niemals ſich auflöſen wird, ſondern
daß es wirklich ein Volk von Brüdern ſei, das durch
keine Nok und keine Gefahr mehr gekrennt werden
kann.
Es lebe unſer Deuſchland und ſeine in euch liegende Zukunft.
Deutſchland: Heil! Heil! Heil! (Brauſende Heilrufe.)
Zur Kundgebung der Hitlerjugend waren auch die Mehrzahl
der Reichsminiſter erſchienen, darunter Vizekanzler von Papen.
Beſonders begrüßt wurde eine Anzahl engliſcher Fasciſten in der
ſchwarzen Fasciſtenuniform mit der engliſchen Flagge in Geſtalt
einer Armbinde. Ferner waren die Diplomaten zugegen, die mit
dem Sonderzug nach Nürnberg gekommen ſind, und 40 Ortsgrup=
penleiter
der NSDAP. aus dem Auslande.
Keine Blumen
in den Wagen des Führers werfen!
Dem Führer ſind auf ſeinen Fahrten durch Deutſchland, und
insbeſondere am Mittwoch durch Nürnberg, wiederum in großen
Mengen Blumen in den Wagen geworfen worden. Der Führer
bittet darum, dieſe Blumen, die für ſeine SA. beſtimmt ſind,
ſofort ſeiner SA. zu geben, da er von dieſen Unmengen von
Blumen auch keinen Bruchteil in ein Zimmer ſtellen kann. Im
Zuſammenhang damit wird darauf hingewieſen, daß das
Werfen von Blumen in den Wagen des Führers ſeit längerer
Zeit verboten iſt, weil bei ſchneller Fahrt durch geworfene
Blumenſträuße leicht Perſonen verletzt werden können.

Er gedenkt dann der anderen, für ihr Deutſchland gefallenen
Hitlerjungen und ſchließt mit dem Gelöbnis der Jugend: Wir
ſind bereit, für Sie zu leben, zu handeln und, wenn es ſein muß,
in den Tod zu gehen. Denn Sie ſind Deutſchland, Adolf Hitler!
Das dreifache Siegheil für den Führer, mit dem Baldur von
Schirach ſchließt, wird von den 60 000 Jungen begeiſtert aufge=
nommen
. Dann wird es ganz ſtill auf dem weiten Platz, denn
nun ſpricht
der Führer Adolf Hikler.
Meine deutſche Jugend! Es iſt ein gewaltiger Unterſchied,
zwiſchen dem, was 14 Jahre hinter uns war, und dem, was heute
iſt. Ein neues Deutſchland iſt erſtanden, und wir müſſen die Er=
kenntnis
der Verſchiedenheit der Grundlagen des Deutſchen Rei=
ches
in ſeiner vergangenen Zeit und des Deutſchen Reiches von
heute in uns aufnehmen, um dieſen Wandel zu begreifen. Ihr
ſeid heute hier, eine kleine Abordnung unſerer gewaltigen Orga=
niſation
, ein Bruchteil nur dieſer Anderthalb=Millionen= Organi=
ſation
unſerer neuen deutſchen Jugend. Aber ihr ſeid in dieſem
Augenblick die Repräſentanten dieſer deutſchen Jugend. Wenn
ihr von hier wieder zurückzieht, dann müßt ihr die Erkenntnis
mit binausnehmen, die uns dieſe Stunde gibt.
5o wie wir hier verſammelt ſind, junge Kameraden.
ſo muß das ganze deutſche Bolk verſammelt ſein
und zuſammengehören.
So war es leider nicht immer. Getrennt in Berufen, Ständen und
Klaſſen hat der Deutſche den Deutſchen bisher nicht gekannt. Einer
wollte den anderen nicht verſtehen, jeder dachte nur an ſich, höch=
ſtens
noch an ſeine Klaſſe. Wir ſelbſt ſind die Zeugen der Folgen
dieſer Verwirrung des Denkens geweſen.
Wir haben eine Erkenntnis daraus zu ſchöpfen: Ein Wille
muß uns beherrſchen, eine Einheit müſſen wir bilden, eine Diſzi=
plin
muß uns zuſammenſchmieden, ein Gehorſam, eine Unterord=
nung
muß uns alle erfüllen, denn über uns ſteht die Nation.
Wenn wir dieſe Erkenntnis in uns aufnehmen und zu einem
heiligen Befehl werden laſſen, dann wird das, was wir hier in
dieſer Gemeinſchaft ſehen, ſich ausweiten und unſer ganzes Volk
zuſammenſchließen zu einem einzigen Willen und damit zu einer
Kraft.
Ihr ſeid das kommende Deukſchland,
ihr müßt lernen, was wir von ihm einſt erhoffen.
Ihr ſeid noch jung, ihr habt noch nicht die trennenden Ein=
flüſſe
des Lebens kennengelernt. Ihr könnt Euch noch ſo unter=
und miteinander verbinden, daß euch das ſpätere Leben niemals
mehr zu trennen vermag. Ihr müßt in eure jungen Herzen nicht
den Eigendünkel, Ueberheblichkeit, Klaſſenauffaſſungen, Unter=
ſchiede
von reich und arm hineinlaſſen. Ihr müßt euch vielmehr
in euerer Jugend bewahren, was ihr beſitzt, das große Gefühl
der Kameradſchaft und der Zuſammengehörigkeit. Wenn ihr das
nicht preisgeben werdet, wird keine Welt es euch zu nehmen ver=
mögen
und ihr werdet dann einmal ſein ein Volk, genau ſo feſt
gefügt, wie ihr es jetzt ſeid als deutſche Jugend, als unſere ganze
Hoffnung, als unſeres Volkes Zuverſicht und unſer Glaube.
(Beifall.)

Raſſenfrage und Weltpropaganda.
Die nakionalſozialiſtiſche Revolukion geht die ganze Welk an. Das Raſſenproblem wird nicht mehr zur
Ruhe kommen, bis es von den Völkern Europas gelöſt iſt.

Dr. Goebbels auf dem Parkeikongreß.
Die Raſſenfrage der Schlüſſel zur Welkgeſchichke.
Nürnberg, 2. September.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda
Dr. Goebbels ſprach auf dem großen Parteikongreß über
Raſſenfrage und Weltpropaganda‟. Er führte aus:
Die nationalſozialiſtiſche Revolution iſt ein
typiſch deutſches Erzeugnis geweſen. In ihrem Umfang und in
ihrer hiſtoriſchen Tragweite kann ſie nur mit den ganz großen
Vorgängen in der Geſchichte der Völker verglichen werden. Es
wäre falſch und würde zu irrtümlichen Schlußfolgerungen führen,
wollte man dieſe Revolution in unmittelbaren Vergleich zu an=
deren
, ähnlich gelagerten Umwälzungen der jüngſten europäiſchen
Vergangenheit ſtellen. Sie hat mit ihnen nur den Impuls, den
Elan und vielfach auch die Methoden gemeinſam, wenn auch hier
ſchon mit einigen Einſchränkungen. Ganz anders aber ſind ihre
Beweggründe, ihre Urſachen und deshalb naturgemäß auch ihre
näheren und weiteren Ziele. Sie iſt ohne Krieg und ohne
Novemberrevolte wenigſtens in dieſem Tempo und
in dieſer Durchſchlagskraft gar nicht denkbar.
An ihrer Wiege ſtand der Verſailler Unfrie=
densvertrag
. Not, Arbeitsloſigkeit, Verzweiflung und Ver=
fall
gaben ihr auf ihrem wechſelvollen, durch alle Höhen und Tie=
fen
führenden Wege das Geleit.
Die nakionalſozialiſtiſche Revolukion iſt ein Ereignis,
das die ganze Welt angehl,
ganz abgeſehen davon, daß die Löſung der deutſchen Frage im In=
nern
nicht ohne Folge für die europäiſche Konſtellation ſein kann.
Die Tatſache, daß in Deutſchland die Demokratie durch ein neues
Autoritätsbewußtſein abgelöſt wurde, daß der Liberalismus unter
den Schlägen der nationalen Erhebung zuſammenbrach, daß par=
lamentariſcher
und Parteienſtaat für uns überwundene Begriffe
wurden, iſt für die ganze, Deutſchland umgebende Welt ein
Signal.
In den vergangenen drei Jahren hat es ſich erwieſen, daß die
Kraft einer neuen Idee ſtärker war, als das Beharrungsver=
mögen
einer überfälligen Weltanſchauung, ſelbſt wenn ſie ſich zu
ihrer Verteidigung des Staatsapparates bedienen und damit die
amtlichen Machtmittel einſetzen konnte.
Eine neue Aukorikät hat ſich in Deutſchland auf allen
Gebieken des öffenklichen Lebens durchgeſetzl.
Es war weiter gar nicht verwunderlich, daß die Nutznießer
des Parlamentarismus in dem Augenblick, da ſie den National=
ſozialismus
und ſeine Machtſtellung als unabänderlich erkannten,
ihre Zelte in Deutſchland abbrachen, um das Feld ihrer Tätigkeit
außerhalb unſerer Grenzen zu ſuchen und in ausländiſchen Blät=
tern
zum blutigen Krieg gegen Deutſchland zu hetzen.
Man kann dieſen ganzen Tatſachenbeſtand nicht verſtehen und
deuten, wenn man nicht die Raſſen=, bzw. die Judenfrage als
einen ſeiner hervorſtechendſten Beſtandteile einer beſonderen Be=

achtung würdigt. Auch die Regierung der nationalſozialiſtiſchen
Revolution konnte nicht teilnahmslos an ihr vorbeigehen. Wenn
die Geſetze, die von ihr erlaſſen wurden, im Ausland einer harten
und vielfach ungerechten Kritik unterworfen werden, wenn ſich
vor allem das internationale Judentum ſelbſt zum Wortführer
im Kampfe dagegen macht, ſo ſoll es dabei nicht vergeſſen, daß
die Regelung der Judenfrage auf geſekmäßigem
Wege die loyalſte Ark der Löſung des Problems
war. Aber hätte etwa die Regierung dem Grundgeſetz der Demo=
kratie
und der Souveränität der Mehrheit folgen und das dem
Volke überlaſſen ſollen? Es gab niemals in der Ge=
ſchichte
eine Revolution, die ſich unblutiger=
diſziplinierter
und geordneter abgeſpielt
hätte, als die unſrige. Wenn wir die Judenfrage prak=
tiſch
zu regeln verſuchten und damit das Raſſenproblem in un=
ſerem
Staate zum erſten Male in ganz Europa geſetzmäßig in An=
griff
nahmen, ſo folgten wird hierin nur dem Zuge der Zeit.
Dabei iſt die Abwehr der jüdiſchen Gefahr, nur ein
Teil unſeres Planes und unſeres Zieles; wenn ſie in der Welt=
diskuſſion
über den Nationalſozialismus zum einzigen und haupt=
ausſchlaggebenden
Thema erhoben wurde, ſo liegt das nicht an
uns, ſondern am Judentum ſelbſt. Es hat verſucht die
Welt gegen uns mobil zu machen, immer in der heim=
lich
genährten Hoffnung, das verloren gegangene Terrain zurück=
erobern
zu können. Dieſe Hoffnung allerdings iſt nicht nur trü=
geriſch
, ſondern ſie birgt auch für das Judentum eine Reihe von
ſchwerwiegenden und bedrohlichen Gefahren in ſich; denn es konnte
nicht vermieden werden, daß
bei Aufrollung dieſes Problems nicht nur ſein wider,
ſondern auch ſein Für in der ganzen Welk zur Oebakte
ſeſell
wurde, daß damit die Diskuſſion ſelbſt einen Umfang annahm=
der
in der näheren und weiteren Zukunft für die ganze jüdiſche
Raſſe äußerſt unangenehme Folgen nach ſich ziehen kann.
Richard Wagner nannte den Juden einmal den plaſtiſchen
Dämon des Verfalls und Theodor Mommſen meinte nur das=
ſelbe
, wenn er in ihm das Ferment der Dekompoſition ſah. Ihm
gegenüber ſteht der ariſche Menſch als ſchöpferiſche Geſtalt. Es
mag der Weſensheit des Juden eine gewiſſe Tragik zugrunde lie=
gen
; aber es iſt nicht unſere Schuld, daß dieſe Raſſe auflöſend
unter den Völkern wirkt und deshalb eine ſtändige Gefahr für
innere und äußere Sicherheit darſtellt.
Die Weſensverſchiedenheit der beiden Raſſen
hat vor allem in den unruhigen Zeiten der Novemberjahre zu im=
mer
ſich wiederholenden Exploſionen geführt. Solange das Juden=
tum
ſeine Stärke in der Anonymität ſah, lief es kaum eine Ge=
fahr
. In dem Augenblick, da es dieſe Anonymität verließ, war
das Problem ſeiner Raſſe und ſeiner Beſtimmung akut und for=
derte
eine wie auch immer geartete Löſung. Das iſt durchaus nicht
an dem, als machten wir den Juden zum alleinigen Hauptſchul=
digen
an der deutſchen Geiſtes= und Wirtſchaftskataſtrophe. Wit

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Seite 4 Nr. 244

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 3. September 1933

kennen alle die anderen Urſachen, die zum Verfall unſeres Volkes
führten. Aber wir haben auch den Mut, ſeine Rolle in dieſem
Prozeß zu erkennen und beim Namen zu nennen.
Der Einfluß der Anonymikäk.
Zwar war es zu gewiſſen Zeiten ſchwer, das dem Volke ver=
ſtändlich
zu machen; denn die öffentliche Meinung lag ausſchließ=
lich
in der Hand des Juden. Er hatte ſich beizeiten die Herrſchaft
über die größten Preſſeorgane geſichert und wachte eiferſüchtig
darüber, daß ſein Name weder im Guten, noch im Böſen in der
öffentlichen Diskuſſion genannt wurde. Keine Zeitung, die den
Charakter hatte, ſich dieſem anonymen Einfluß zu entziehen, keine
Partei, die den Mut aufbrachte, dagegen Sturm zu laufen, kein
Parlament, in dem ein offenes Wort darüber geduldet wurde!
Auf einer Berliner Bühne, die von Juden geleitet wurde,
kehrte man einen Stahlhelm mit den Worten Dreck, weg damit!
auf den Kehrichthaufen. Der Jude Gumbel nannte die Toten des
Krieges auf dem Felde der Unehre Gefallene, der Jude Leſſing
verglich Hindenburg mit dem Maſſenmörder Harmann, der Jude
Toller bezeichnete das Heldentum als das dümmſte der Ideale‟.
der Jude Arnold Zweig ſprach vom deutſchen Volk als einem
Pack, dem man die Stirne zeigen müſſe, von der viehiſchen
Gewalt des ewigen Boche und der Nation von Zeitungsleſern,
von Stimmpieh, Geſchäftemachern, Mördern, Operettenliebhabern
und Amtskadavern
Iſt es da verwunderlich, daß
die deutſche Revolukion auch eine Abſchükkelung
dieſes unerkräglichen Joches mit ſich brachte!
Nimmt man hinzu die Ueberfremdung des deutſchen
Geiſteslebens durch das internationale Juden=
tum
, ſein Ueberwuchern in der deutſchen Juſtiz, die ſchließlich da
hin führte, daß in der Reichshauptſtadt nur jeder fünfte Juriſt
ein Deutſcher war, die Durchſetzung der Aerzteſchaft, die Vorherr=
ſchaft
in den Univerſitätslehrkörpern, kurz und gut die Tatſache,
daß faſt alle geiſtigen Berufe ausſchlaggebend
von Juden beſtimmt wurden, ſo wird man zugeben müſ=
ſen
, daß kein Volk von Selbſtachtung ſolches auf
die Dauer ertragen hätte. Es war nur ein Akt der deut=
ſchen
Wiederbeſinnung, daß die Regierung der nationalſozialiſti=
ſchen
Revolution, auch auf dieſem Gebiet Wandel ſchuf.
Im Auslande iſt man ſich vielfach über die
eigentlichen Urſachen der deutſchen Juden=
geſetzgebung
im Unklaren. Am überzeugendſten wirken
hier die Zahlen. Man braucht nur den Prozentſatz des Juden=
tums
an unſerem Richter= Aerzte=, Journaliſten= und Hochſchul
lehrerſtand ins Feld zu führen, um jeden objektiven Ausländer
von der Zwangsläufigkeit unſeres Handelns zu überzeugen.
Trotzdem waren wir zu Beginn unſerer Arbeit in der
Reſerve geblieben. Wir hatten Wichtigeres zu tun, als im
Augenblick eine Weltfrage von dieſer Tragweite aufzurollen.
Uns lag keineswegs daran, mit einer ſo ſchweren Vorbelaſtung
an die Löſung der großen Zeitprobleme, die Deutſchland be=
wegten
, heranzugehen. Daß es aber anders kam, lag ausſchließ=
lich
am Judentum. Seine geiſtigen Wortführer, die ſich ehe=
dem
vor der Welt als unſere Repräſentanten aufgeſpielt hatten
gingen nun über die Grenzen, um vom ſicheren Port des Aus=
landes
aus jene Hetze fortzuſetzen, die ſie bei uns 14 Jahre
lang gegen das nationale Wiedererwachen unſeres Volkes ge=
trieben
hatten.
Die Boykoft= und Grenelpropaganda,
die gegen das junge nationalſozialiſtiſche Deutſchland in an=
deren
Staaten veranſtaltet wurde, war nur der weit angelegte
Verſuch des internationalen Judentums, auf dem Wege über
die öffentliche Meinung in anderen Staaten das zu erreichen,
was in Deutſchland ſelbſt durch unſere Machtübernahme
unmöglich gemacht worden war. Man verſuchte, den deut=
ſchen
Wiederaufbau durch einen groß angelegten Weltboykott
in Schwierigkeiten zu bringen und damit am Ende erfolg=
los
zu machen. Die alten Requiſiten der Kriegshetze gegen
Deutſchland wurden aus dem Arſenal der Weltpropagande
wieder hervorgeholt. Prompt tauchten wieder die aus=
geſtochenen
Augen und die abgeſchnittenen Kinderhände auf.
Vergewaltigungen von unſchuldigen Mädchen Folterungen von
Frauen und Greiſen wurden mit wüſter Phantaſie erfunden
und der Welt als blanke Wahrheit aufgetiſcht. Selbſt ſeriöſe
Blätter des Auslandes, die ſonſt Wert auf Glaubwürdigkeit
und Zuverläſſigkeit legen, konnten ſich dieſem konzentriſchen
Feldzug gegen das neue Deutſchland kaum entziehen. Auch ſie
mußten mit den Wölfen heulen.
Wir waren uns von vornherein darüber im klaren, wohin
das führen ſollte. Wir ſahen beizeiten die ſchwere Bedrohung,
der unſer ſtaatspolitiſcher Aufbau durch dieſe gewiſſenloſe
Kampagne der öffentlichen Weltmeinung ausgeſetzt war. Wenn
wir in dieſer kritiſchen Zeit zum letzten Mittel des Gegen=
boykotts
griffen, wenn dabei die in Deutſchland verbliebenen
Raſſegenoſſen materiellen Schaden erlitten, ſo können ſie ſich

die Spleizeit veginnt.
Das Schauſpiel ſtellt ſich vor.

Nachdem die neuen Mitglieder der Oper ſich mit Namen und
Wort vorgeſtellt haben, iſt das Schauſpiel an der Reihe, ſich be=
kannt
zu machen. Dieſer Kunſtkörper hat beſonders friſches Blut
erhalten. Unter Beibehaltung der bewährteſten Kräfte alterprob=
ter
Güte, wie Käthe Gothe, Hans Baumeiſter, Joſef Keim. Emil
Lohkamp, Paul Maletzki, Kurt Weſtermann ergießt eine Reihe
jugendlicher Darſteller ſich in das Sammelgefäß: Enſemble. Alle
erhoffen von Darmſtadt, aus traditionellen Gründen, Boden für
ihren großen Kunſtwillen. Die Einmütigkeit der abſoluten Unter=
ordnung
im Dienſte an der deutſchen Sache iſt begeiſternd. Hoff=
nungsvoll
ſtehen ſchaffensfrohe Menſchen am Anfang einer gewal=
tigen
neuen Zeit und pflanzen ihr ganzes Vermögen in den
Boden des Vertrauens ſeitens der Darmſtädter Volksgenoſſen.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein Einleben in eine neue Kunſt=
ſtätte
nicht in acht Tagen, oder vier Wochen vollzogen iſt. Das
Theaker iſt harmoniſche Abtönung in Hingeben und Aufnehmen,
alſo kommt es ganz auf den Reſonanzboden des Zuſchauers an
und auf ſeine freundſchaftliche oder feindliche Einſtellung. Darum
rufen Ihnen die neuen Mitglieder den Grundſatz der Einſtellung
wach, mit der Bitte: Sei bereit zu nehmen, wie wir zu geben!
Beatrice Döring vom Stadttheater Gießen. ( Schau=
ſpielerin
: erſte Sentimentale).
Luiſe Franke=Booch vom Schauſpielhaus Zürich (erſte
Heldin, erſte Charakterſpielerin, übertragene Salondame, komiſche
Alte).
Chriſtine Grautoff vom Berliner Theater am Schiff=
bauerdamm
(Schauſpielerin mit Operettenverpflichtung, Rollen
und Kunſtfächer der Naive, Muntere und Sentimentale)
Marianne Mewes vom Stadttheater Aachen ( Schau=
ſpielerin
und Sängerin, erſte Operetten=Soubrette und jugendliche
Salondame, Muntere):
Ich war ein muſterhaftes, artiges, ſtilles Kind. Meine Mut=
ter
konnte eigentlich voll und ganz mit mir zufrieden ſein. Aber,
wie das nun einmal iſt im Leben: die Zeiten ändern ſich und die
Menſchlein auch. Aus dieſem muſterhaften Leben entwickelte ſich
ein Ausbund von Marotten.
Ich hatte nämlich den ſogenannten Theaterfimmel. Für
mich gab es überhaupt nichts mehr als Theater. Ich wurde alſo
nach Ablauf meiner Schulzeit in eine Handelsſchule gebracht (man
ſollte doch etwas Nützliches lernen), Meine Eltern waren abſolut

Vom Tage.
Die Eröffnungsſitzung des Preußiſchen Staatsrats iſt auf
den 15. September feſtgeſetzt, die zu einem Staatsakt größten
Ausmaßes ausgeſtaltet werden ſoll.
Der preußiſche Miniſterpräſident Göring hat den preußiſcher
Landesbiſchof Müller und den Admiral a. D. v. Trotha zu preu=
ßiſchen
Staatsräten ernannt.
Graf Zeppelin, erſchien am Samstag, gegen 14 Uhr, über
Nürnberg und wurde mit toſendem Jubel begrüßt.
Der 21jährige Nationalſozialiſt Karl Thomas aus Götzendorf
in Oeſterreich wollte über den Untersberg bayeriſches Gebiet er=
reichen
. Er ſtürzte hart an der Grenze über eine 80 Meter hohe
Wand ab und blieb mit völlig zerſchmetterten Gliedern tot auf
bayeriſchem Boden liegen. Die Leiche wurde in Schellenberg
aufgebahrt.
Die neue vom öſterreichiſchen Heeresminiſter angekündigte
Wehrordnung iſt jetzt veröffentlicht worden. Sie ſieht die Ein=
ſiehung
von 8000 Mann zu halbjähriger Dienſtzeit vor. Die
Neuordnung wird als ein Proviſorium bezeichnet.
Der franzöſiſche Marineminiſter Georges Leygues iſt geſtern
in ſeiner Wohnung in dem Pariſer Vorort St. Cloud plötzlich
einem Herzſchlag erlegen.

bei den ihnen Gleichgeſinnten bedanken, die jenſeits der deut=
ſchen
Grenze unſerem Aufbau Schwierigkeiten bereiten wollten,
dabei aber in Tatſache ihre eigene Raſſe in wirtſchaftliche Be=
drängnis
führten. Keinem Juden iſt in Deutſchland ohne Grund
ein Härchen gekrümmt worden.
Unſer Boykokt war nur ein Akk der Notwehr:
aber ſelbſt er wurde, wie das auch die Welt anerkennen mußte
in einer vorbildlichen Diſziplin, ohne Terror und ohne Blut=
vergießen
, durchgeführt. Die weiteren, für das Judentum dar
aus entſpringenden Folgen konnten vorausgeſehen werden. Wir
haben nichts dazu getan, ſie heraufzubeſchwören. Sie lagen
im Zuge der Entwicklung. Das Judentum ſelbſt kann ſich die
Schuld daran zuſchreiben.
Zwar gelang es ihm, durch ſeine Weltboykotthetze eine
augenblickliche außenpolitiſche Kriſe über Deutſchland herauf=
zubeſchwören
; die Schäden aber, die es dabei ſelbſt erlitt, waren
ungleich viel größer als die es uns damit zufügen konnte.
Es war bei der Aufrollung der Fragen des neuen Staates nicht
zu vermeiden, daß auch die Judenfrage in der Welt
aufgerollt wurde, und damit ein Problem in der öffent=
lichen
Diskuſſion erſchien, das bisher nach dem Willen ſeiner
eigentlichen Träger mit geheimnisvollem Dunkel umgeben war
und nicht einmal dem Namen nach genannt werden durfte.
Viele kluge Juden haben beizeiten erkannt, was damit an=
gerichtet
wurde, vor allem die in Deutſchland verbliebenen, die
ja am unmittelbarſten betroffen waren. Sie haben mit laut=
vernehmbarer
Stimme gewarnt. Allerdings konnten ſie ſich nicht
gegen die Ueberheblichkeit ihres radikalen Flügels durchſetzen
und mußten deshalb am Ende wohl oder übel den Dingen
ihren Lauf laſſen. Dieſer radikale Flügel hat dem geſamten
Weltjudentum und ſeiner Vormachtſtellung einen außerordentlich
ſchweren Schlag verſetzt. Er erſt hat das Judenproblem zur
Debatte geſtellt, und wo es debattiert wird, können die Folgen
für ſeine Träger nur verhängnisvoll ſein. Die Stärke des
Judentums liegt in ſeiner Anonymität; ver=
läßt
es ſie, dann wird es nur Schaden nehmen.
Wie rat= und ausweglos die Enge iſt in die das Welt=
judentum
durch die Vorſtöße ſeines radikalen Flügels hinein
manövriert worden iſt, dafür gibt der letzte Zioniſtenkongreß in
Prag einen draſtiſchen Beweis. Wenn ſich eine der vielen
jüdiſchen Richtungen nicht einmal mehr unter ſich einig iſt,
wenn ſie ſich nur noch in fruchtloſen Debatten ergeht, dann iſt
das ein Zeichen dafür, daß die jüdiſche Vormacht=
tellung
überall im Wanken begriffen iſt, und daf
ihre Erſchütterung bereits ihre Folgen im Judentum ſelbſt zu
zeitigen beginnt.
Hinker dieſen bewegenden Vorgängen kaucht das
Raſſeproblem in ſeiner ganzen Schwere auf.
Es wird nicht mehr zur Ruhe kommen bis e
von den Völkern Europas gel
ſt iſt. Es wird ſeine
Löſung finden, wenn die Völker in klarer Beſinnung ihr eigenes
Wohl erkennen und was zu ſeiner Feſtigung notwendig iſt
Schon melden ſich Stimmen der Vernunft bei allen Nationen.
Sie dringen mahnend und fordend durch das laute und nervöſe
Geſchrei der antideutſchen Greuelhetze. Wer vor einigen Wochen
noch Rufer in der Wüſte war, der findet heute mehr und mehr
bei ſeinem Volke ein lebhaftes Echo, wenn er der Wahrheit
über Deutſchland die Ehre gibt. Was offen noch nicht aus=
geſprochen
werden darf, das wird geheim, aber dafür um ſo
leidenſchaftlicher diskutiert.
Noch liegt allerdings über unſerem Lande der
Weltboykott. Noch ſind wir eingeengt und be=
droht
von dieſem raffiniert ausgedachten und
planmäßig durchgeführten Weltkomplott.

nicht derſelben Meinung, wie ich. (Das ſoll ja manchmal vor=
kommen
!) Von der Handelsſchule ins Büro können Sie ſich
das vorſtellen? Oh weh! Im Büro hatte man mit mir wirklich
eine harte Nuß zu knacken. Ich habe nämlich einen niedlichen,
ganz kleinen Dickſchädel und wenn ich nicht will, dann will ich
nicht. (Pſt! Sagen Sie es aber nur nicht meinem Generalinten=
danten
!) Zu meiner größten Freude wurde mir dann von mei=
nem
Chef mitgeteilt, daß ich völlig unbezahlt ſei (fürs Büro
natürlich).
Alſo nun auf in die Schauſpielſchule, und da ich in
Hamburg lebte, auf die Hamburger Schauſpielſchule. Von dort
aus trat ich mein erſtes Engagement an, und zwar in den Kam
merſpielen Hamburg. Dann begann meine Reiſerei durch die
Welt: Baden=Baden, Gießen, Bremen, Aachen und nun bin ich
in Darmſtadt gelandet. Geſtatten Sie, daß ich nun vorerſt einmal
Jahr hier verpuſte? Bitte! Bitte! Mit ergebenen Grüßen
Marianne Mewes.
Edith Wien vom Städtiſchen Theater Chemnitz ( Schau=
ſpielerin
, erſte Naive):
Wer fachmänniſch die Verpflichtung auf ſich nimmt ein un=
beſchriebenes
Blatt zu ſein, tut gut, ſeine kleinen Erlebniſſe für
ſich zu behalten. Deshalb nur in Stichworten meine Entwicklung:
Frankfurt Würzburg Chemnitz ! Als ich hörte, daß ich
nach Darmſtadt kommen ſollte, war ich ſehr glücklich. Ich freue
mich auf die Spielzeit.
Jochen Hauer vom Stadttheater Gießen (ſchwerer erſter
Held und erſter Heldenvater).
Heini Handſchumacher vom Stadttheater Aachen
(Schauſpieler mit Operettenverpflichtung, jugendlicher Komiker,
mit Verpflichtung zur Uebernahme jugendlicher Bonvivants, Lieb=
haber
, Charakterchargen):
Das Kind zählte damals 5 Lenze (Winter rechne ich nicht
wegen der Kälte). Es war im Nordſeebad Büſum. Mama Hand
ſchumacher ſuchte am Strand den kleinen Heini. Endlich entdeckte
ſie ihn, wie er gerade mit dem Südweſter in der Hand ſammeln
ging, denn er hatte damals in einem Kreis von Strandkörben
den gerade kurſierenden Schlager: Unter Linden, unter Linden,
gehn ſpaziern die Mägdelein, geſungen und verdiente ſo ſein
erſtes Geld.
Zufällig war die ewig junge alte Göttin Thalia auch in dem
Bad und ſah, wie ich von meiner Mutter eine Ohrfeige bekam,
weil ich Geld von fremden Menſchen angenommen hatte. Sie ſagte
ſich, noch iſt er zu jung, aber ſpäter könnte er in mein Großes
Haus kommen (ſie meinte damit ſicher Darmſtadt). Auf der
Schule prüfte ſie mich nochmal in einigen Schülervorſtellungen
und ich lernte ſie lieben. Von da am brachte ich ihr jedes Opfet.

der Kampf gegen das junge Deutſchland aber iſt ein
Kampf der Zweiten und Dritken Inkernakionale
gegen unſeren Aukorikätsſtaak.
Die Länder, die ihn dulden, oder auch ihm fördernd zur Seite
treten, manchmal in dem irrigen Glauben, ſie könnten damit eine
läſtige deutſche Konkurrenz auf dem Weltmarkte ausſchalten, be=
ſchwören
ſo über ſich ſelbſt und über ihr weiteres Schickſal die Ge=
fahr
herauf, die wir ſoeben überwunden haben. Sei dem, wie ihm
wolle, Deutſchland hat dieſe Gefahr überwunden:
es hat den Bolſchewismus in ſeinen ideologiſchen Inhalten ſowohl
als auch in ſeinen raſſemäßig bedingten Begriffen durch eine
Radikalkur aus dem Leben des Volkes ausgeſchieden. Wenn ſein
Kampf gegen die Anarchie dazu führte, daß damit das Raſſen=
problem
zum Weltproblem erhoben wurde, ſo haben wir das zwar
für den Augenblick nicht gewollt, aber es kann uns das ſchon recht
ſein. Das Komplott, das gegen Deutſchland geſchmiedet wurde,
wird nicht zu unſerem Verderben führen; aber es wird in der
Zwangsläufigkeit ſeines Vollzuges allen Völkern die Augen öff=
nen
. Wir verteidigen uns dagegen mit den Waffen, die immer
noch zum Erfolge geführt haben. Auf unſerer Seite ſteht die Wahr=
heit
, die ſich am Ende, ſtets durchſetzen wird. Unſere Erfolge
ſprechen für uns. Das beginnt man auch im Auslande zu erken=
nen
. Schon mehren ſich dort die Stimmen, die da fragen: Warum
iſt bei uns nicht möglich, was in Deutſchland möglich gemacht
wird? Und es iſt keine Seltenheit, daß Ausländer aller Natio=
nen
, die Deutſchland beſuchen, unter vier Augen geſtehen, daß
ihnen zu Hauſe das fehlt, was Deutſchland heute beſitzt: eine ſtraffe
zentrale Autoritätsgewalt, Ueberwindung des parlamentariſchen
Leerlaufes, Männer ſtatt Parteien und Glaube und Hingabebereit=
ſchaft
im ganzen Volke. Laſſen Sie mich zum Schluß noch ein
paar Worte über die Maßnahmen ſagen, die wir gegen die Ge=
fahren
der gegen uns gerichteten Weltpropaganda ergriffen haben
und weiterhin ergreifen werden. Es iſt ganz klar, daß ein ſo
groß geplanter Feldzug gegen Deutſchlands Frieden und Sicher=
heit
von uns nicht unbeantwortet bleiben kann.
Eine Bellpropaganda gegen uns wird beankworkel
mit einer Weltpropaganda für uns.
Was Propaganda iſt, welche Macht ſie darſtellt, mit welchen Mit=
teln
und Methoden ſie beſtritten wird, das wiſſen wir; wir haben
ſie nicht am grünen Tiſch gelernt, wir ſind ihr Meiſter geworden
in ihrer praktiſchen Handhabung für die Arbeit des Tages. Wenn
es uns in einem Aufklärungsfeldzug gelang, Katholiken und Pro=
teſtanten
, Bauern und Bürger und Arbeiter, Bayern und Preußen
zu einer deutſchen Volkseinheit zu verſchmelzen, wenn wir die
Kraft der Ueberzeugung mit der Kraft der Idee vereinigten und
doch, bloß auf uns ſelbſt geſtellt, lediglich mit der Macht des Glau=
bens
und des Wortes den Staat eroberten, wer wollte meinen, daß
es uns nicht gelingen könnte, die Welt von der Redlichkeit unſeres
Handelns zu überzeugen und ihr durch die nüchterne Sachlichkeit
unſerer Arbeit wenn nicht Liebe, ſo doch ſteigende Achtung abzu=
zwingen
? Die Wahrheit iſt immer ſtärker als die Lüge. Und die
Wahrheit über Deutſchland wird ſich auch diesmal wieder bei allen
anderen Völkern durchſetzen, auch in bezug auf die Raſſenfrage.
Wir haben das getan, was notwendig und damit unſere Pflicht
war. Wir brauchen das Urteil der Welt nicht zu ſcheuen.
Deutſchland wird nicht am Raſſenproblem zerſchellen, im Ge=
genteil
: In ſeiner Löſung liegt die Zukunft unſeres Volkes. Wir
werden hier, wie auch auf vielen anderen Gebieten, der ganzen
Welt bahnbrechend voranſchreiten. Die Revolution, die wir ge=
macht
haben, iſt von epochaler Bedeutung. Wir wollen, daß ſie in
der konſequenten Löſung der Raſſenfrage den Schlüſſel zur Welt=
geſchichte
findet. (Stürmiſcher Beifall.)
Mit dem Fahnenausmarſch fand dieſer zweite Abſchnitt des
Parteikongreſſes ſein Ende. Am Sonntag abend ſpricht auf der
Abſchlußtagung des Kongreſſes der Führer.

Der italieniſch=ruſſiſche Verkrag unkerzeichnel.
EP. Rom, 2. September.
Der italieniſch=ruſſiſche Freundſchafts=, Nichtangriffs= und
Neutralitätsvertrag iſt am Samstag mittag im Palazzo Venezia
von Muſſolini als Miniſter des Aeußeren und dem ruſſiſchen Bot=
ſchafter
Potemkin unterzeichnet worden.
Der Unterzeichnung wohnten auch der Unterſtaatsſekretär des
Aeußeren, Suvich, der Kabinettschef Aloiſi und mehrere diploma=
tiſche
Beamte bei. Botſchafter Potemkin hob in einer kurzen An=
ſprache
die Bedeutung des Ereigniſſes nicht nur für die beteilig=
ten
Staaten, ſondern auch für den europäiſchen Frieden hervor.
Der italieniſche Regierungschef betonte in ſeiner Erwiderung,
daß dieſer Pakt als logiſche Entwicklung einer Freundſchaftspoli=
tik
die Grundlage zur Erreichung immer nützlicherer Ergebniſſe
bilde.
Der Wortlaut des Paktes wird am Montag zugleich in Mos=
kau
und in Rom veröffentlicht.

Meine Opfer ſind: 2 Jahre ſtaatliche Schauſpielſchule, 5 Jahre
Stadttheater Aachen und 1 Monat Gaſtſpiel Darmſtadt. (Wenn
Sie mir das alles nicht glauben, bin ich böſe, denn es iſt tatſäch=
lich
paſſiert).
Ernſt Heck vom Stadttheater Gießen (Schauſpieler, Char=
gen
und kleine Rollen nach Individualität):
Heſſen! Geboren in Gießen=Heſſen. Realgymnaſium in Gie=
ßen
=Heſſen. Abſchlüſſe: Heſſen. Stadttheater Gießen=Heſſen. Lan=
destheater
Darmſtadt=Heſſen. Ich bleibe in Heſſen. Es lebe
Heſſen!!!!
Helmuth Hinzelmann vom Stadttheater Osnabrück
(erſter jugendlicher Bonvivant):
Kurz und bündig: Von der Waſſerkante Oldenburger.
Erſter Unterricht bei Prof. Ferd. Gregori in Berlin. Auch erſte
Bühnentätigkeit als Anfänger. Von dort über München, Bremen
nach Osnabrück. Uebergang vom Helden= ins Bonvivantfach.
Was nun Darmſtadt betrifft. Ich hoffe von Herzen, daß
wir uns alle miteinander recht bald gut kennenlernen.
Hannsgeorg Laubenthal vom Stadttheater Plauen
(Liebhaber)
Ich bin Kölner. 9 Jahre war ich in einem Real=
gymnaſium
, das ich mit einem Abitur verließ, um ſofort zum
Theater zu gehen. Mein ſehnlichſter Wunſch ſeit meiner Knaben=
zeit

Am Kölner Schauſpielhaus machte ich eine 1½jährige Aus=
bildungszeit
durch, an die ſich eine zweijährige Verpflichtung
an das Frankfurter Künſtlertheater und eine einjährige Ver=
pflichtung
an das Stadttheater in Plauen anſchloß. Im ver=
gangenen
Winter gaſtierte ich einen Monat lang als Prinz
von Homburg in der Inſzenierung von Max Reinhardt am
Deutſchen Theater in Berlin. Ich war erfolgreich und eine
Reihe verlockender Ausſichten boten ſich mir. Mit Freude folgte
ich dem Ruf an das Heſſiſche Landestheater, da es mit ſeiner
ſeit Jahrhunderten gepflegten Theaterkultur an der Spitze der
Deutſchen Bühne ſteht und mir die Gewißheit gibt, daß ich
hier in einem wohlabgeſtimmten Spielkörper die Förderung
finden werde, die mir als jungen Schauſpieler Not tut.
Ludwig Linkmann vom Reußiſchen Theater Gera
(Charakterkomiker):
Als ich das Licht dieſer ſonderbaren Welt erblickte, habe
ich bitterlich geweint, ich wußte, was mir bevorſtand. Ach, ich
war ja ein ſo liebes kleines Kerlchen und wurde nur mit der
Flaſche großgezogen. Als ich meine Hackelchen hatte, fing ich
an zu laufen, ich wurde ſtubenrein und immer und immer
größer und kam in die Schule. In die Volksſchule, für die
Höhere hatte mein Vati kein Geld, oder ich nicht genug Grips
ich weiß nicht mehr, es iſt ſchon ſo lange her. Mein Vati

[ ][  ][ ]

Sonntag, 3. September 1933
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 3. September 1933
Direkkor Philipp Harkh in den Ruheſtand gekreken.
Am 1. September d. J. iſt infolge Erreichung der Alters=
grenze
der langjährige Vorſitzende der Staatlichen Betriebskran=
kenkaſſe
und Leiter der Heſſiſchen Beamtenkrankenkaſſe. Direktor
Philipp Harth zu Darmſtadt, in den Ruheſtand getreten. Direk=
tor
Harth hat 33 Jahre lang an der Spitze der Krankenkaſſen
geſtanden. Er hat immer für die Nöte der Kaſſenmitglieder
wer zur Krankenkaſſe kommt, iſt in Not
großes Verſtändnis
gezeigt und ſich bei den Kaſſenmitgliedern durchweg der größten
Beliebtheit erfreut. Das Perſonal der Kaſſen, das heute über
40 Köpfe zählt, ſah Herrn Direktor Harth ungern ſcheiden, weil
er nicht allein ein Vorgeſetzter von enormem Wiſſen, ſondern
auch jedem Einzelnen in perſönlicher Hinſicht ein treuer Freund
und Berater geweſen iſt. Am 31. Auguſt verſammelte ſich das
Perſonal im Sitzungsſaale der Kaſſe, der reich mit Blumen ge=
ſchmückt
war, und verabſchiedete ſich von ſeinem Chef,
Herr Direktor Harth hat aber nicht allein die ihm anver=
trauten
Kaſſen mit großem Geſchick geführt, ſondern er iſt weit
über Heſſens Grenzen hinaus als Sachverſtändiger auf dem Ge=
biete
des Krankenkaſſenweſens bekannt.
Das Vertrauen höchſter Stellen hat ihn auch zum Beauftrag=
ten
des Herrn Reichsarbeitsminiſters für den Verband der Be=
triebskrankenkaſſen
für Südweſtdeutſchland und den Verband zur
Wahrung der Intereſſen der Krankenkaſſen im Volksſtaat Heſſen
berufen. Dieſen beiden Krankenkaſſenverbänden wird. Herr
Direktor Harth auch nach ſeiner Verſetzung in den Ruheſtand
ehrenamtlich weiter vorſtehen.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

244 Seite

Aufbau der NS. Polkswohlfahrt im Kreiſe Darmſtadt.
Zweck und Aufgabe der NS. Bolkswohlfahrt=Hilfe für nokleidende Volksgenoſſen. Heranziehung aller
Volkskreiſe zur Mikarbeik an der Bekämpfung und Linderung der großen Nol.
fahrtspflege und Fürſorge nationalſozialiſtiſchem Denken und
Fühlen Ausdruck zu verleihen. Zweck der NS.=Volkswohlfahrt
Heiftoas Bimerhriscerrocs deaufchen ſei ſomit, den deutſchen Sozialismus unter Beweis zu ſtellen. Die
Aufgabe der NS. Volkswohlfahrt ſei, zuſammen mit den Wohl=
fahrts
= und Jugendämtern ſowie Arbeitsämtern und den aner=
Volkes fördern.
kannten Verbänden der freien Wohlfahrt notleidenden Volks=

An alle Skurmbanne!

Der Standarte 115 wird anläßlich des großen Parteitages
in Nürnberg vom Führer das Feldzeichen verliehen werden.
Die Rückkehr der an dieſem Tage teilnehmenden alten Kämp=
fer
erfolgt am Montag, dem
September 1933, 7.12 Uhr vor=
mittags
, im Hauptbahnhof. Anſchließend Aufſtellung und Ab=
marſch
durch folgende Straßen:

Schloß herum.
Zeughausſtraße,
Peter=Gemeinder=Straße,
Adolf=Hitler=Platz,
Hügelſtraße,
Marienplatz,
dortſelbſt Auflöſung
Alle deutſchen Volksgenoſſen werden aufgefordert, ſich zum
würdigen Empfang des Feldzeichens am Hauptbahnhof einzufin=
den
und die Häuſer zu beflaggen.
Der Führer der Standarte 115,
b.:
m. d.
(gez.) Unger, Sturmbannführer.

Die Schulen nehmen an der Begrüßung der aus
Nürnberg zurückkehrenden alten Kämpfer keil.
Von dem Stadtſchulamt Darmſtadt und den Direktionen der
höheren Schulen wird uns geſchrieben: Am Montag, dem 4. Sep=
tember
, treffen um 7.12 Uhr die alten Kämpfer der Standarte
115, vom Parteitag in Nürnberg zurückkommend, in Darm=
ſtadt
ein.
Zur Begrüßung iſt die SA. und SS. bereits aufgerufen.
Aber auch die Volksſchulen, Privatſchulen, Fach= und Berufs=
ſchulen
und höheren Schulen ſollen ſich an dem Empfang beteili=
gen
. Zu dieſem Zweck verſammeln ſich die Schülerinnen und
Schüler der genannten Schulen um 7.15 Uhr auf dem Schulhof
ihrer Schule. Die einzelnen Klaſſen marſchieren dann ſofort
unter Führung ihres Klaſſenlehrers(in) an die Straßen durch
die ſich der Zug bewegt (vom Hauptbahnhof durch die Rhein=
ſtraße
, ums Schloß herum, Zeughausſtraße, Peter= Gemeinder=
ſtraße
, über den Adolf=Hitler=Platz, durch die Hügelſtraße nach
dem Marienplatz). In dieſen Straßen ſtehen die Schülerinnen
und Schüler Spalier. Am Marienplatz ſelbſt ſollen Schulkinder
nicht aufgeſtellt werden.
Schüler von auswärts ſollen unmittelbar die nächſtgelegene
Marſchſtraße aufſuchen.
Der Unterricht beginnt ſpäteſtens um 9 Uhr.
40jähriges Geſchäftsjubiläum. Die Firma Heinrich Bauer
junior, Damen= und Herrenwäſche=Ausſtattungsgeſchäft. Ludwigs=
platz
1, begeht am 4. September ihr 40jähriges Geſchäftsjubiläum.
Das beſtens eingeführte Geſchäft erfreut ſich eines guten Rufs.
Der Verbandstag des Heſſiſchen Hebammen=Verbands findet
am Montag, den 4. September, nachmittags 2 Uhr. im Saale
der Brauerei Rummel, Rheinſtraße 101, gegenüber der Feſthalle
ſtatt. Nach den vorliegenden Anmeldungen iſt mit ſtarker Betei=
ligung
der Kolleginnen zu rechnen.
Johannesgemeinde. Die Helfer und Helferinnen des
Nordbezirks unſerer Gemeinde werden auf die am Montag.
dem 4. Sept., nachmittags um 4 Uhr, ſtattfindende Sitzung im
Gem

Die Staatspreſſeſtelle teilt mit;
Der Kreiswalter der NS Volkswohlfahrt im Kreiſe Darm=
ſtadt
, Herr Biedenkapp. Direktor des Städtiſchen Wohlfahrts=
und Jugendamtes Darmſtadt, hatte auf Freitag, den 1. Septem=
r
d. Jahres, den ſtellvertretenden Kreiswalter und Geſchäfts=
führer
, Herrn Trumpfheller, Oberinſpektor
bei dem Kreiswohl=
fahrtsamt
Darmſtadt, den Kreiskaſſenwart, Herrn Hanſel. Ober=
ſekretär
bei der Landesverſicherungsanſtalt, und die Ortsgruppen=
walter
der Stadt Darmſtadt, die Herren:
Kaufmann Chriſtoph
Roß, Grüner Weg 30 (Ortsgruppe 1): D
r. jur. Emil Büchler,
Oberkirchenrat. Heidelberger Straße 812,0 (Ortsgruppe II); Rech=
nungsrat
Karl Coſt, Feldbergſtraße 13 (Ortsgruppe III/V); Werk=
meiſter
a. D. Philipp Horn, Viktoriaſtraße
(Ortsgruppe 1V)
Oberbauinſpektor Sames, Schlageterſtraße 28 (Ortsgruppe VI);
Verwaltungs=Oberinſpektor Meyer, Schlageterſtraße 52 ( Orts=
gruppe
VII);
ſoſtſekretär i. R. Perſchbacher, Roßdörfer Str. 110
Ortsgruppe
II); Kaufmann Ludwig Paatſch Soderſtraße 11
(Ortsgruppe
X), in den Sitzungsſaal des Städt. Wohlfahrts=
amtes
dahier eingeladen. In großem Umriß gab er Zweck und
Aufgabe der
* Volkswohlfahrt bekannt. Herr Direktor Bie=
denkapp
führte hierbei im weeſntlichen aus, daß der Führer die
NS.=Volkswohlfahrt als führende und zu
ſtändige parteiamtliche
Organiſation auf dem Gebiete der freien
Wohlfahrtspflege und
Fürſorge für das Reichsgebiet beſtimmt habe. Wie auf allen an=
deren
Gebieten, ſo ſei es notwendig geweſen, auch in der Wohl=

Ric Leich.

Soeben erſchienen:
Dorfkalender 1934
Herausgegeben vom
Verband der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
(Körperſchaft) in Darmſtadt
Aus dem Inhalt des 8. Jahrganges:
Berg, Verbandsdirektor Darmſtadt: Zum Geleit / Diehl,
Dr. phil., Oberbergrat, Profeſſor, Direktor der Heſiſchen Geo=
logiſchen
Anſtalt Darmſtadt: Böden und Pflanzenwelt in Heſſen,
mit 8 Abbildungen / Schneider, Schriftſteller, Darmſtadt,
Es Diſchgebet, Im Duſel, Em Hannier ſei letzt Jagd / Becker,
Amtsgerichtsrat, Dieburg: Das Odenwalddorf / Möſſinger,
Reallehrer, Gernsheim a. Rh.: Bilder aus dem Ried / Weber,
Bibliothekar, Darmſtadt: Matthias Claudius, der Dichter des
Landmanns / Eſſelborn, Dr. jur, et phil., Profeſſor, Biblio=
thekar
an der Landesbibliothek Darmſtadt: Friedrich Freiherr von
Dörnberg / Seſſous, Dr., Profeſſor, Direktor des Landw.
Inſtituts der Heſſ. Landesuniverſität Gießen: Aus der Werkſtatt
des Pflanzenzüchters, mit 3 Abbildungen / Schad, Dr., Ober=
landwirtſchaftsrat
, Direktor des Heſſiſchen Landwirtſchaftsamtes
Nidda: Die Ausbildung der Baumwärter in Heſſen / Reichsbauern=
führer
Darré, mit Bild, Landesbauernführer Dr. Wagner. mit
Bild / Hillemann, Dr., Generalſekretär, Darmſtadt: Obſt=
und Gemüſeverwertungsgenoſſenſchaften / Frech, Landwirt=
ſchaftslehrer
, Darmſtadt: Aufgaben der genoſſenſchaftlichen Vieh=
verwertung
, mit 7 Abbildungen / Bölfinger, Abteilungs=
leiter
. Darmſtadt: Genoſſenſchaftliche Maſchinenvermittlung,
mit 2 Abbildungen Haußmann, Dr.: Landwirtſchaft
und Reichsbahn Scharmann, Gerichtsaſſeſſor a. D.:
Der Fund / Mathes, Kreisſchulrat i. R., Darmſtadt: Etwas
von unſeren Vornamen / Gros, Amtsgerichtsrat, Gießen: Groß=
herzogs
Dompfaff / Eimer, Kunſtmaler, Darmſtadt: Fohann
und der Molch / Friedel, Nürnberg: Räubergeſchichten von
Anno dazumal, mit 3 Abbildungen / Borm: Merkwürdigkeiten
des Pilzlebens, Segen und unſegen der Pilze / Etwas zum
Nachdenken (Rätſel). / Juriſtiſches Allerlei / Steinbacher:
Vögel als Baukünſtler / Reichsverband der deutſchen landwirt=
ſchaftlichen
Genoſſenſchaften Raiffeiſen e. V. / Purzel=
baum
: Fröhlicher Kommiß / Wie man früher die Zeit maß.
Von Sonnen=, Stern=, Sand=, Ol= und Duft=Uhren / Maße und
Gewichte / Tabellen, Verzeichnis der Meſſen und Märkte in
(10753b
Heſſen u. a.
144 Seiten in 42 in farbigem Umſchlag
nur 60 R.=Pfennig
Zuhaben nur in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatt

genoſſen zu helfen. Alle Volksgenoſſen, die den nötigen Lebens=
bedarf
nicht oder nicht ausreichend aus eigenen Kräften und Mit=
teln
beſchaffen können und auch nicht von anderer Seite erhalten,
können unterſtützt werden. Als weitere Aufgabe unterliege ihr
die Heranziehung aller Volkskräfte zur Mitarbeit an der Be
kämpfung und Linderung der großen Not. Hierdurch werde auch
das Bettelunweſen bekämpft und damit eine große Volksplage be=
ſeitigt
werden. Es ſolle auch das Gefühl der Selbſtverantwort=
lichkeit
der Einzelperſon und der Helferwillen aller Volksgenoſ=
ſen
durch die NS. Volkswohlfahrt wieder geſtärkt werden. Nur
durch gemeinſame Mitarbeit aller Schichten des Volkes könne das
Ziel erreicht und die hohen Koſten der Wohlfahrts=, Jugend= und
Arbeitsämter geſenkt werden. Zur Mitarbeit ſeien vor allem die
Organiſationen der N
P. wie Frauenſchaft, die National=
ſozialiſtiſche
Kriegsopferverſorgung, Bund Deutſcher Mädels,
Hitlerjugend uſw., berufen. Eine Hauptaufgabe ſei die vorbeu=
gende
Fürſorge. Mancher Volksgenoſſe wäre nicht in eine ſolche
Not geraten, wenn ihm rechtzeitig, alſo vorbeugend, geholfen
hätte werden können. Dies ſei aber den öffentlichen Stellen durch
die Geſetzgebung unmöglich gemacht. Dieſe ganzen Aufgaben
könnten nur mit der freien Wohlfahrtspflege gemeinſam gelöſt
werden. Außer der NS. Volkswohlfahrt ſeien jetzt noch als freie
Wohlfahrtsverbände anerkannt, die Innere Miſſion, das Rote
Kreuz und der Caritasverband. Um ein Nebeneinanderarbeiten
dieſer Verbände zu vermeiden, werde eine Arbeitsgemeinſchaft
unter Führung der NS.=Volkswohlfahrt gebildet. Die Organi=
ſation
der NS.=Volkswohlfahrt ſelbſt ſei der Partei=Organiſation
nachgebildet. Die NS. Volkswohlfahrt ſei ein eingetragener Ver=
ein
, der einen Vorſtand und Beirat habe. Die Reichsführung
mit dem Sitz in Berlin ſei dem Reichswalter, Herrn Pg. Hil=
genfeldt
, übertragen. Ihm ſeien die Landeswalter untergeordnet=
Der für die Gaue Kurheſſen und Heſſen=Naſſau zuſtändige Landes=
walter
habe ſeinen Sitz in Kaſſel. Gauwalter für Heſſen=Naſſau
ſei Bürgermeiſter Haug, dem wieder die Kreiswalter und dieſen die
Gruppenwalter unterſtehen. Dem Gruppenwalter ſei ein Ge=
ſchäftsführer
und ein Kaſſenwalter beigegeben. Der Gruppen=
walter
habe zur Durchführung der von ihm zu leiſtenden Klein=
arbeit
Zellen= und Blockwalter zu beſtellen. Letztere müſſen, wie
auch die Kaſſenwalter, Mitglieder der NSDAP. ſein. Im übri=
gen
könnten auch Nicht=Parteimitglieder als ehrenamtliche NSV.=
Helfer herangezogen werden. Mitglied der NS.=Volkswohlfahrt
könne jeder unbeſcholtene Angehörige des deutſchen Volkes wer=
den
, der das 21. Lebensjahr vollendet hat und rein ariſcher Ab=
ſtammung
iſt. Als erſte Hauptaufgabe liege den Gruppenwaltern
die Werbung von Mitgliedern ob. Die nächſtliegende Aufgabe ſe
die Durchführung des Winterhilfswerks 1933/34. Auch hierbei
habe die NS.=Volkswohlfahrt die Führung. Der jeweilige Gau=,
Kreis= oder Gruppenwalter ſei gleichzeitig der Führer des Win=
terhilfswerks
in dem Gau, Kreis oder der Gruppe.
Die Durchführung des Winterhilfswerks in der Stadt Darm=
ſtadt
liege in der Hauptſache bei dem Kreiswalter. Mit den
Hilfsmaßnahmen werde bereits in den nächſten Tagen dadurch be=
gonnen
, daß die Winterhilfsküchen am 19. September unter Füh=
rung
der NS. Volkswohlfahrt eröffnet werden. Allerdings wer=
den
nicht alle 6 Küchen an dieſem Tage aufgemacht, ſondern vor=
erſt
nur 3, die dann je nach Bedarf geſteigert werden. Aus den
von dem Kreiskaſſenwart. Herrn Oberſekretär Hanſel, gegebenen
Erläuterungen des Finanzierungsplanes ging hervor, daß die
Mitgliederbeiträge ſich nach dem Einkommen der Mitglieder rich=
ten
und monatlich 1,00. 1.50, 2,00, 3,00, 5,00 10,00, 20,00 RM.
und mehr betragen. Der monatliche Mindeſtbeitrag beträgt für
Parteigenoſſen 0.50 T
M. für Nichtmitglieder der NSDAP. 1.
Die Aufnahmegebühr beträgt 0,50 RM.
RM
Die Geſchäftsſtelle der NS.=Volkswohlfahrt für den ganzen
Kreis Darmſtadt wird im Gebäude der Landesverſicherungsanſtalt
in Darmſtadt, Peter=Gemeinder=Straße 34, eingerichtet. Für das
Publikum werden Sprechſtunden eingeführt, die in den nächſten
Tagen noch bekannt gegeben werden. Der Aufbau der NS.= Volks=
wohlfahrt
für den Landkreis Darmſtadt wird in Kürze durch=
geführt
werden.
Es ergeht nunmehr an alle unbeſcholtenen Volksgenoſſen, die
das 21. Lebensjahr vollendet haben und rein ariſcher Abſtam=
mung
ſind, die herzlichſte Bitte:
Werdet Mitglied der NS. Volkswohlfahrt
und helft das Winterhilfswerk des deut=
ſchen
Volkes fördern!
Weiſt die Werber der NSV., die in den nächſten Tagen
kommen, nicht ab!"

Tägliche Autobus=Rundfahrten. Die Heſſiſche Autobus=
Verkehrs=Geſellſchaft. Darmſtadt, Adolf=Hitler=Platz 1. neben Merck.
unternimmt auch in der nächſten Woche wiederum Rundfahrten
in die nähere Umgebung. Unter Berückſichtigung der ſehr großen
Nachfrage und der freundlichen Unterſtützung ſeitens der Darm=
ſtädter
Einwohner, die gern die privaten Omnibuſſe benutzen, ſind
täglich mehrere Fahrten vorgeſehen. (Siehe heutige Anzeige.)

war Lokomotivführer auf einer Huhubahn und hieß Heinrich,
und meine liebe Mutti war meinem Vati ſein Gretchen, beide
ſind leider ſchon vor Jahren verſtorben.
Mit 14 Jahren kam ich aus der Schule, wurde konfirmiert
und erlernte in einer Maſchinenfabrik das ehrſame Schloſſer=
handwerk
. In meiner freien Zeit ſaß ich unter der Werkbank
und lernte Rollen, wie ein richtiger Schauſpieler. Meine Kol=
legen
ſagten immer, ich hätte einen Fimmel, aber das konnte
doch nicht ſein, dann hätte doch mein Kollege Edi auch einen
Fimmel gehabt, denn der hat doch bei mir geſeſſen und mich
abgehört. Ich ließ mich drum gar nicht irre machen, ich lernte
Rollen und Rollen und rollte allmählich auf die Bretter,
die die Welt bedeuten ſollen. Für mich gab es aber eine Ent=
täuſchung
nach der anderen, wenn ich mal wirklich ernſt ſein
wollte, lachte mich das Publikum aus, das tat mir ja ſo weh.
und ſchließlich mußte ich mir auch noch gefallen laſſen, daß man
mich einen Komiker ſchimpfte. Nachdem ich mich nun in
verſchiedenen Städten albern und komiſch benommen habe,
zuletzt am Reußiſchen Theater in Gera, bin ich nun ans Heſ=
ſiſche
Landestheater in Darmſtadt gelandet.
Ich habe mich jetzt aber ſchon ſo an das Auslachen ge=
wöhnt
, daß ich ſehr traurig wäre, wenn Ihr mich auf einmal
ernſt nehmen wolltet; bitte, bitte lacht!
Erich Schudde vom Landestheater Gotha (ſchüchterner
Liebhaber und Naturburſche):
Mit 16 Jahren wurde es ernſt. Ich fand, daß ich ſchon
biel zu lange untätig in der Schule herum ſäße, und daß es
höchſte Zeit werde, die Deutſche Bühne um mein Talent zu
bereichern. Die Schauſpielſchule in Berlin begann ihr neues
Schuljahr. Ich ſprach mit 16 Jahren den Marc Anton aus
Julius Cäſar vor und fiel durch. Durch einen Pots=
damer
Schauſpieler kam ich zu Adolf Baſſermann, einem Bruder
des berühmten Albert Baſſermann.
Mit 18 Jahren ſtand ich zum erſten Male auf der richtigen
Bühne in Rudolſtadt! Ich ſpielte den Oberon in Sommer=
fiel
durch! So ſpielte ich an kleinen
nachtstraum und
Theatern alle möglichen und unmöglichen Rollen, bis man in
Gotha auf die Idee kam, mir Jungen=Rollen zu geben. Nun
hatte ich mein Feld!
Jetzt bin ich 24 Jahre alt und froh, an einem ſo ſchönen
Theater, wie Darmſtadt, ſpielen zu können. Ich wünſche mir
recht viele dicke Rollen! Genug von mir. Bitte der Nächſte.
Ludwig Schwartz vom Rheiniſchen Städtebundtheater
Neuß a. Rh. (Chargen, jugendliche Charakterrollen und nach
Individualität):
Die kommende Spielzeit bringt für mich als jungen Schau=

Vor 50 Jahren ſtarb der Dichter Turgenſew.

Iwan Turgenjew.
(Nach einem Gemälde von Ilja Rjepin.)
Turgenjew, deſſen Todestag ſich am 3. September zum 50. Male
jährt, war der erſte ruſſiſche Dichter, der Weltruhm erlangte.
Seine Bedeutung, liegt weniger in ſeinen ſechs größeren
Romanen, von denen Väter und Söhne am bekannteſten
wurde, als in ſeinen Novellen, die einen außerordentlichen
Reichtum an Problemen und eine Fülle verſchiedenartigſter,
mit tiefem pſychologiſchem Scharfblick erfaßten Geſtalten ſowie
lyriſche Landſchaftsſchilderungen von ſeltenem Reiz enthalten.
ſpieler, der mitten in der ſchlimmſten Kriſenzeit zum Theater
ging, ein ganz neue Gefühl: man darf endlich auf eine ſtetige
Weiterentwicklung in ſeinem Berufe hoffen. In den drei Jahren,

die ich dem Theater angehöre, wütete überall der rückſichts=
loſeſte
Abbau, und es ſchien ausſichtslos, ſein Leben auf das
geiſtig und wirtſchaftlich immer mehr zerfallende Theater auf=
zubauen
. Es gehörte ein grenzenloſer Optimismus dazu, an
die eigene Zukunft zu glauben. Jetzt kann man endlich alle
Kräfte in die Arbeit einſpannen, ohne ſtändig befürchten zu
müſſen, daß alles umſonſt iſt.
Hans Ausfelder (Chargenſpieler).
Heinrich Beſt aus Wiesbaden (Chargenſpieler):
Seit 1928 bin ich aktiver Kämpfer der nationalen Be=
wegung
und konnte natürlich unter dem früheren Syſtem kein
Engagement mehr bekommen. Aus der Erkenntnis, daß das
Theater für die Bewegung ſtark propagandiſtiſch wirken muß,
gründeten wir die erſte nationalſozialiſtiſche Bühne 1929 in
Wiesbaden. Wir eröffneten mit Kleiſts Zerbrochenen Krug
dann folgte Kabale und Liebe‟, Der Wanderer von Dr.
Goebbels Paſſionsſpiele und Familienvater von Dietrich
Eckart uſw. Wir glaubten an den Sieg unſerer herrlichen Be=
wegung
und hielten die Treue unſerem Führer.
So bin ich glücklich, in dem ſchönen Darmſtadt zu ſein, und
arbeite gerne mit im Sinne unſeres Führers, der ſagt: Was
der Himmel auch mit uns vorhaben mag, ſchon am Viſier ſoll
man uns erkennen.
Am Mittwoch, dem 6. September, finden Sie an gleicher
Stelle dieſer Zeitung die neuverpflichteten künſtleriſchen und
techniſchen Vorſtände genannt.

Von der Landesuniverſität. Der neue Rektor, Profeſſor
D. Bornkamm, hat am Freitag, den 1. September, die Amts=
geſchäfte
übernommen. Zu außerplanmäßigen außerordentlichen
Profeſſoren wurden ernannt: der Privatdozent für Chirurgie Dr.
Hans Dieterich und der Privatdozent für romaniſche Philo=
logie
Dr. Walter Gottſchalk.

Zum Gedächtnis Chriſtoph Martin Wielands bringt die
neue Nummer 23 des Simpliziſſimus ein ſchönes Blatt
von Schulz. Arnold zeichnet den ausgezogenen franzöſiſchen Bür=
ger
, der ſich ſeiner Sicherheit freuen ſoll; Thöny erinnert an unſere
hungernden Landsleute in Rußland. Eine Folge von E. Schilling
zeigt, welche Definition des Angreifers ſeit Urzeiten die gültige
war, Gulbranſſon bringt einen luſtigen Notenwechſel auf der
Zugſpitzgrenze. Eine ausgezeichnete Erzählung Die Minute‟
von Wolfgang Wetterſtein, illuſtriert von Schilling. Gedichte von
Hans Franck, Wilhelm Schuſſen. Fritpicks Reportage und viele
Inſtige Kurzgeſchichten ſpiegeln das Leben lebendig wider.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 244

Darmſtädter =Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 3. September 1933

Eine Blumen= und Dekorakionsſchau
veranſtaltet im Orangeriegarten der Gärtnerfachverein Ferro=
nia
. Der Eröffnung geſtern nachmittag ging ein ſchlichter Er=
öffnungsakt
zuvor, bei dem Gartenbautechniker Günedler,
der 1. Vorſitzende des Vereins, die Begrüßungsanſprache hielt.
Er hieß insbeſondere Herrn Diplom=Gartenbauinſpektor Dermer
als Vertreter der Heſſiſchen Bauernkammer, Herrn Schuck als
Vorſitzenden der Vereinigten Gartenbaubetriebe von Darmſtadt
im Reichsverband des Deutſchen Gartenbaues, die Herren Gar=
tenbauinſpektor
Bauer und Keſſelring, ſowie Herrn Direk=
tor
Fey von der Berufsſchule II willkommen. All ſeinen Berufs=
kameraden
, die an der Ausgeſtaltung und dem Gelingen der
Schau mitgewirkt haben, ſprach er herzlichen Dank aus. In den
letzten Jahren habe der Gartenbau nicht in allen Kreiſen die
Beachtung gefunden, die ihm nach ſeiner großen volkswirtſchaft=
lichen
und volksgeſundheitlichen Bedeutung, ſowie nach der gro=
ßen
Anzahl ſeiner Betriebe und nach der großen Anzahl der im
Gartenbau beſchäftigten Hunderttauſenden von deutſchen Volks=
genoſſen
und Genoſſinnen gebühre. Die Maßnahmen der Re=
gierungen
des Novemberſyſtems haben auch den deutſchen Garten=
bau
an den Rand des Abgrundes gebracht. Die Subſtanz, von
der die meiſten Betriebe leben müßten, ſei vielfach heute verbraucht.
Nun kam der nationale Aufbruch im deutſchen Lande, vorbereitet
durch die große nationalſozialiſtiſche Freiheitsbewegung unſeres
Volkskanzlers Adolf Hitler. Ungeheure Leiſtungen hat die jetzige
Reichsregierung innerhalb eines halben Jahres vollbracht, große
Aufgaben harren noch ihrer.
Auch die Gärtner ſind heute geeint. Der Reichsverband des
Deutſchen Gartenbaues umfaßt jetzt faſt reſtlos alle Gartenbau=
betriebe
. Die Arbeitsgemeinſchaft der deutſchen Junggärtner, in
der ſich Gärtnersſöhne, Angeſtellte. Gehilfen und Lehrlinge zu=
ſammengefunden
haben, arbeitet im ſtrengſten Einvernehmen mit
dem Reichsverband des deutſchen Gartenbaues. Auch in Zukunft
darf es für uns Gärtner nichts Trennendes mehr geben. Arbeit=
geber
und Arbeitnehmer müſſen feſt zuſammenſtehen, wenn es
um die Exiſtenz des Berufsſtandes und um den Wiederaufbau
unſeres Vaterlandes geht. Nun zu dem eigentlichen
Zweck dieſer Ausſtellung.
Das Natürliche einer ſolchen Schau iſt, allen Blumenfreunden
und Pflanzenliebhabern Gelegenheit zu geben, ſich an dem herr=
lichen
Blumenflor zu erfreuen. Um allen Kreiſen der Bevölke=
rung
die Möglichkeit zu geben, die Schau zu beſuchen, haben wir
den Eintrittspreis auf ein Mindeſtmaß von 10 Pf. beſchränkt.
Darüber hinaus haben wir beſchloſſen, den größten Teil des
Reinertrags als Spende für die nationale Arbeit abzuführen.
Gleichzeitig halten wir es für unſere nationale Pflicht, uns ein=
zuſetzen
als Werber für den Abſatz deutſcher Garten=
bauerzeugniſſe
. Der Reichsverband des Deutſchen Garten=
baues
hat einen großen Werbefeldzug für den Abſatz deutſcher
Gartenbauerzeugniſſe ins Leben gerufen, der von allen Gärtner=
fachvereinen
und Junggärtnergruppen in der Arbeitsgemeinſchaft
deutſcher Junggärtner tatkräftigſt unterſtützt wird. Die deutſchen
Gartenbauerzeugniſſe werden überall in Zukunft als ſolche ge=
kennzeichnet
werden. Ohne Gefährdung der außenpolitiſchen
Freundſchaften und des deutſchen Exports ſind radikale Zollmaß=
nahmen
zur Zeit nicht möglich. Das deutſche Volk iſt daher auf
Selbſthilfe angewieſen. Jeder Deutſche muß ſich in Zukunft ſei=
ner
nationalen Pflicht bewußt ſein und beim Einkauf immer den
deutſchen Gartenbauerzeugniſſen den Vorzug geben. Redner ver=
breitete
ſich ſodann über die Einfuhr ausländiſcher Erzeugniſſe.
die immer noch viel zu hoch iſt. Der dringende Appell Kauft
deutſche Erzeugniſſe! müſſe immer wieder an alle Deutſchen ge=
richtet
werden. Mit dem Gelöbnis, allzeit treu zuſämmenzu=
ſtehen
und ſtets mitzuarbeiten an dem Wiederaufhau des deut=
ſchen
Vaterlandes und einem dreifachen Sieg=Heil dem Führer
ſchloß er ſeine Anſprache,
Anſchließend ſprach der 1. Führer der vereinigten Garten=
baubetriebe
, Herr Robert Schuck. Er unterſtrich insbeſondere
die jetzt hergeſtellte gute Zuſammenarbeit zwiſchen der Arbeits=
gemeinſchaft
deutſcher Junggärtner und dem Reichsverband des
deutſchen Gartenbaues.
An dieſen ſchlichten Eröffnungsakt ſchloß ſich eine
Beſichtigung der Ausſtellung.
Blumen= und Naturfreunde finden hier eine Menge Kinder
Floras, die ihr berechtiges Erſtaunen erregen. Da ſind züchte=
riſche
und künſtleriſche Leiſtungen des einheimiſchen Gartenbaues,
Blumen, die ſowohl in Vielfarbigkeit wie auch in Farbenrein=
heit
und Größe kaum zu übertreffen ſind. Außerordentlich reich=
haltig
iſt die Dahlienſchau, aber auch die Roſen, die Gladiolen,
Phlox, Primeln uſw. ſind in vielfachen Arten vertreten. Beſon=
ders
originell ſind einige Blumenarrangements: Ein rotes aus
Dahlien kunſtvoll hergeſtelltes Hakenkreuz, ein ſehr hübſches Segel=
ſchiff
aus Blumen in einem Blumenmeer, eine originelle Trau=
ſzene
en winiature und ein mit viel Liebe und Sorgfalt ange=
legter
Steingarten. Die Schau iſt für Sachverſtändige und
Laien, ſoweit ſie Blumenfreunde ſind
und das ſind doch wohl
die meiſten Menſchen, ſehr ſehenswert.

Donnerstagsvorträge des Gaswerks. Nach kurzer Unter=
brechung
während der Reiſezeit ſetzt das Gaswerk ſeine mit ſo
außerordentlich regem Intereſſe aufgenommenen Donnerstags=
vorträge
wieder fort. Die kluge Hausfrau weiß ſehr wohl, daß
ſie, wenn ſie ihren Haushalt wirtſchaftlich führen will, ſich mit
den neueſten Gasgeräten und Kochmethoden vertraut machen
muß. Neuere Gasherde geſtatten durch ihre feinſte Regulierungs=
möglichkeit
die Zubereitung aber auch jeder Art von Speiſen:
Backen. Braten, Kochen und Steriliſieren, alles geſchieht auf dem
billigſten Wege nur mit dem Gasherd. Seine raſche und ſaubere
Arbeitsweiſe hat neben vielen anderen Vorteilen ſeine unbe=
dingte
Vormachtſtellung geſichert. Anläßlich des nächſten Vor=
trages
, der am Donnerstag, dem 7. September 1933, im Aus=
ſtellungsraum
des Gaswerks, Eliſabethenſtraße 25½4, ſtattfindet,
wird aber nicht nur über den Gasherd, ſondern auch über alle
ſonſtigen für den Haushalt in Frage kommenden neueſten Gas=
geräte
ausführlich geſprochen werden. Ein Beſuch des Vortrags
wird deshalb beſtens empfohlen. Eintrittskarten koſtenlos. (Siehe
heutige Anzeige.)
Im Union=Theater läuft mit unvermindertem Erfolg das
entzückendſte Ufg=Luſtſpiel der neuen Produktion Saiſon in
Kairo, mit Renate Müller, Willy Fritſch, Leopoldine Konſtan=
tin
und Guſtav Waldau.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage das neue, packende Filmwerk Der Judas von Tirol,
nach dem Kammerſpiel von Schönherr, dem berühmten Tiroler
Bauerndichter. Fritz Raſp, Camilla Spira. Marianne Hoppe,
Hans Beck=Gaden, Fritz Kampers u. a. wirken in Hauptrollen mit.
Jugendliche haben. Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres den ſpannen=
den
Abenteurer=Tonfilm. Die Herrin von Atlantis
mit Brigitte Helm in der Titelrolle und Guſtav Dießl, Mathias
Wiemann u. a. in weiteren Rollen. Im reichhaltigen Beipro=
gramm
: Die ſteinernen Wunder von Naumburg,
Reſi=Theater. Alles iſt begeiſtert von der herrlichen Erſt=
aufführung
Heut kommts drauf an mit Hans Albers, den wir
hier von einer ganz neuen ſcharmanten Seite kennen lernen.
Die Saiſoneröffnung im Reſi=Theater mit dieſem frohen muſika=
liſchen
Film iſt vielverſprechend. Sonntag mittag Jugendvor=
ſtellung
Hoot Gibſon i
Endkampf
Die Beſſunger Lichtſpiele bringen heute zum letzten Male
Pat und Patachon als Lumpenkavaliere‟
und
Der ſündige Hof
einen ſpielſtarken, volkhaften Film aus
dem Berchtesgadener Hochgebirge der mit vollem Recht als
künſtleriſch zenſiert iſt. Um 2 Uhr heute Jugend= Sonder=
vorſtellung
mit dem Willy=Fritſch=Film Der Tanzſtudent,
(Näheres ſiehe Anzeige.)
Billiger Sonntag im Frankfurter Zoo. Am Sonntag, den
3. September, ſind bis mittags 1 Uhr die Eintrittspreiſe für den
Zoologiſchen Garten und das Aquarium um 50 Prozent herab=
geſetzt
. Nachmittags von 46½ Uhr findet ein Konzert der Zoo=
Kapelle, unter Leitung von Kapellmeiſter Liebehenſchel, ſtatt. Um
8 Uhr iſt ein Bunter Abend mit reichhaltigem Programm und
anſchließend Tanz angeſetzt. Bei günſtiger Witterung iſt während
des ganzen Tages, die Reit= und Fahrbahn in Betrieb.

Moſteriöſe Vorgänge im Rodgau.
Geheimnisvolle Ueberfälle auf die Pfarrhäuſer in Münſter und Epperkshauſen. Anbekannke Täker
wollten die dorkigen Pfarrer verhaften. Die Täker entkommen.

Der Polizeibericht meldek:
In der Nacht zum Freitag, kurz nach 3 Uhr, weckten zwei
unbekannte Männer den katholiſchen Pfarrer Neher in Münſter
bei Dieburg mit der Erklärung, ihn verhaften zu müſſen. Da
der Pfarrer der Sache nicht traute und zu verſtehen gab, daß
er ohne Beiſein der Ortspolizei nicht öffne, ſtiegen die Täter
über das Hoftor und verſuchten gewaltſam in das Pfarrhaus
einzudringen. Auf die Hilferufe des Pfarrers eilten einige Nach=
barn
, unter ihnen der Förſter Schlett, herbei. Die Täter ließen
jetzt von ihrem Vorhaben ab und verſuchten die herbeigeeilten
Leute einzuſchüchtern. Plötzlich fuhr unbemerkt ein unbeleuchte=
ter
Perſonenkraftwagen an. Der eine Täter ſprang raſch in den
Wagen, während der andere mit dem Förſter ins Handgemenge
geriet. Als der Förſter mit ſeinem leider ungeladenen Jagd=
gewehr
um ſich ſchlug, flüchtete auch der zweite Täter in das
bereitſtehende Auto, das ſich raſch und unbeleuchtet in der Rich=
tung
Eppertshauſen entfernte.
Gegen 3 30 Uhr riefen die der Beſchreibung nach gleichen
Täter den Pfarrer Winter in Eppertshauſen von dem Neben=
eingang
des Pfarrhauſes aus dem Bett. Da der Wachhund im
Pfarrhof ſehr ſtark anſchlug, begab ſich einer der Rufer an das
gegenüberliegende Wohnhaus des Kolonialwarenhändlers Mur=
mann
. Der Kolonialwarenhändler vermutete einen Unglücksfall
und begab ſich daher mit ſeinem Untermieter in ſeinen Laden
und zog den Rolladen hoch. Plötzlich ſah er ſich einem fremden
Mann gegenüber, der eine Piſtole mit der Aufforderung Hände
hoch! auf ihn richtete. Geiſtesgegenwärtig feuerte Murmann
eine Schreckſchußpiſtole, die er vorſichtshalber mitgenommen hatte,
auf den Unbekannten ab. Dieſer flüchtete darauf um die Haus=
ecke
und feuerte blindlings 4 bis 5 ſcharfe Schüſſe auf das Haus

Murmann ab, ohne jedoch irgend jemand zu treffen. Nach kurzer
Zeit lief er dann mit dem zweiten Täter, der ſich an der Pfarr=
hausecke
aufgeſtellt hatte, nach einem bereitſtehenden unbeleuch=
teten
Auto, mit dem ſie unerkannt in der Richtung Altheim
davonfuhren.
Beſchreibung der Täter; Beide etwa 28 Jahre alt,
etwa 1.70 Meter groß und von ziemlich kräftiger Geſtalt. Der
eine Täter hatte längliches Geſicht, ziemlich hellblondes Haar
und war glatt raſiert. Er trug helles Sporthemd und dunkle
Hoſe. Der andere hatte dunklen Anzug mit Breecheshoſe. Beide
hatten derbe genagelte Stiefel an. Bei dem Auto handelt es
ſich um einen mittelgroßen, ziemlich niedrigen, geſchloſſenen
Wagen mit dem Polizeikennzeichen I 8 und einer fünfſtelligen
unbekannten Zahl. Die eine Perſon iſt wahrſcheinlich durch einen
Gewehrkolbenſchlag des Förſters verletzt worden.
Barackenbrand. Am Samstag, gegen 14,45 Uhr, geriet durch
Ueberkochen von Teer eine Wohnbaracke und der angebaute Hüh=
ner
= und Haſenſtall auf einem Gartenſtück in der Nähe des Sta=
dions
in Brand. Die Baracke und die darin befindlichen Möbel=
ſtücke
brannten nebſt dem Stall vollſtändig ab. Das Vieh konnte
reſtlos gerettet werden. Perſonen kamen glücklicherweiſe nicht zu
Schaden.
Als gefunden ſind gemeldet: 1 ſilberne Taſchenuhr. 2 Damen=
ſchirme
, 1 Kinderſchirm. 1 Luftſchlauch für ein Laſtauto 1 ver=
goldete
Damenuhr, 1 Herrenfahrrad, 1 Brieftaſche, 1 Badehoſe,
Handtuch 1 Frottierhandtuch, 1 Motorradſitzkiſſen 1 Photo=
auslöſer
, 50 Bogen weißes Schreibpapier. 1 Anſtecknadel, 1 Luft=
Scheibe für Autorad 1 Spiegel. 1 Ledergürtel, 3 Bund
pumpe 1
Schlüſſel, 2 Paar Damenhandſchuhe, 1 Kinderkoffer mit Inhalt,

1 Schlafanzug.
Entflohen: 1 Wellenſittich.

DIE.
e dertſcheßuhne
(PRUFT BIÜHIändr Millint
Deutſche Bühne. Die Deutſche Bühne, Ortsgruppe Darm=
ſtadt
, wirbt in ihrer heutigen Anzeige für ihre Mieten. Sie iſt
die alleinige Theaterbeſucherorganiſation. Sie will durch Maſſen=
beſuch
des Landestheaters die nationale Volksbewegung ſchaffen.
die das Landestheater zum Nationaltheater umwandelt. Hier
darf ſich niemand ausſchließen, iſt doch jedem Volksgenoſſen ohne
Rückſicht auf Stand und Einkommen das Theater geöffnet, wenn
er eine Miete der deutſchen Bühne nach Maßgabe ſeines Ein=
kommens
erwirbt. Auch der Unbemittelte ſoll von dem Erlebnis
des Theaters nicht ausgeſchloſſen ſein. Aus dem Zuſammen=
ſchluß
aller Volksgenoſſen ſoll ein lebendiges Deutſches Theater
erwachen. Die Deutſche Bühne wird zunächſt alle die Kreiſe
ſammeln, die ſich von dem Landestheater des alten Syſtems mit
Recht ſeit langem abgewandt haben.
Sie wird ſich ausdehnen
auf die Kreiſe, die dem Theater grundſätzlich fernſtanden, und
die mit ſich reißen, die ſei es aus Gleichgültigkeit, ſei es aus
Geldmangel, ſich dem Theater fernhielten oder fernhalten muß=
ten
. Jetzt hat jeder Volksgenoſſe ſeine Miete und ſein Recht am
Landestheater iſt ihm in der Deutſchen Bühne gewahrt.
Tierſchutzverein für Heſſen.
Monatsverſammlung der Ortsgruppe darmſtadt, dienstag, den 5. Sepiember
(10781
1933 im Fürſtenſaal bei Chriſt, Grafenſtr. 18. Eintritt frei.
Männergeſangverein Concordia 1883. Am Samstag, dem
9. Sept., feiert die Concordia ihr 50jähriges Beſtehen in Form
eines Jubiläums=Konzertes im Städtiſchen Saalbau. Ehrenchor=
meiſter
Adam Simmermacher, der die Concordia ſeit Jahren mit
beſtem Erfolg leitet, hat eine auserleſene Vortragsfolge ge=
troffen
. Neben 2 aappella=Chören von Mendelsſohn und Simmer=
macher
gelangen zwei größere Chorwerke von Grieg bzw. Zoller
mit Sopranſolo, Baritonſolo, Knabenchor und Orcheſter zur Auf=
führung
. Bertel Schneller (Sopran), Rudolf Klamand (Horn)
vom Heſſiſchen Landestheater und Ludwig Herwig (Baß) ſind die
Soliſten des Abends. Außerdem wirken der Knabenchor der
Knabenmittelſchule (Leitung: Lehrer Heinrich Landzettel), ſowie
das Orcheſter: Lehrer der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt
und Mitglieder des Kampfbundes für Deutſche Kultur mit. Die
Begleitung der Solis liegt in den bewährten Händen von Hilde=
gard
Menges. Die Leiſtungen der Concordia ſind hinreichend
bekannt, ſo daß Gewähr für einen ſeltenen Kunſtgenuß geboten
iſt. Die akademiſche Feier findet anſchließend im Konkordiaſaal
ſtatt, wozu der bekannte Männergeſangverein Frohſinn
Ar=
heilgen
bereits ſeine Mitwirkung zugeſagt hat. Der Eintritts=
preis
iſt äußerſt niedrig gehalten, um jedem Freund des deut=
ſchen
Männergeſanges die Möglichkeit zu geben, das Konzert be=
ſuchen
zu können. (Siehe heutige Anzeige.)

EER
*1

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O

M
R
Ht

R

Die weltberühmten Akkordeon=Virtuoſen Die zwei Sewalds,
gaſtieren im Café zur Oper (Vergl. Anzeige). Ueber ihre
Leiſtungen ſchreibt u. a. die Heidelberger Preſſe: Mit größter
Spannung wurden die Akkordeon=Virtuoſen Die zwei Sewalds,
erwartet. Beide konnten auch den ſtattlichen Kreis von Hörern
in vollem Maße zufriedenſtellen. Ihre Technik im Geläufigen wie
auch im Vortraglichen iſt ungewöhnlich und verdiente durchaus
den raſenden Beifall, der ihnen geſpendet wurde. Und: . . . Sie be=
herrſchen
die Technik des Akkordeons bis ins letzte und geben dem
Publikum einen Begriff von den unerſchöpflichen, klanglichen Mög=
lichkeiten
dieſes modernen Inſtruments. Die beiden Künſtler ver=
fügen
über ein ſicheres Gefühl Rhythmik und bieten ein vollen=
detſtes
Zuſammenſpiel. Die Bremer Neueſte Zeitung ſchreibt
u. a.: ... Die zwei Sewalds erhielten den anmaßenden Titel
Europas beſte Akkordeon=Virtuoſen. Wer die beiden hervorra=
genden
Muſiker Tanzweiſen, Opern und Märſche hat ſpielen
hören, wird zugeſtehen, daß der erwähnte Titel den Künſtlern
verdient zukommt.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkran=
kung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunachſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonn=
tag
, dem 3. Sept. 1933, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
Dr.
bereit: Dr. med. Reuß, Viktoriaſtraße 41. Telephon 2522;
med. Schiffer, Manfred=v.=Richthofen=Platz 2. Telephon 1403;
Dr. med. Th. Schmidt, Heinrichſtraße 38, Telephon 3882.
Sonntags und Nachtdienſt in den Apotheken. Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich anſchließenden Woche
den Nachtdienſt vom 2. bis 9. September: die Löwenapo=
theke
, Ballonplatz 11, und die Adlerapotheke. Wilhel=
minenplatz
17. Der Nachtdienſt wechſelt am Samstag abend, ſo
daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt hat, ſchon in der
vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.

Städkiſche Akademie für Tonkunft, Darmſtadt.
In der letzten Zeit mehren ſich Gerüchte, wonach die Städt.
Akademie für Tonkunſt in nächſter Zeit geſchloſſen werde. Die
Bürgermeiſterei der Stadt Darmſtadt weiſt darauf hin, daß der=
artige
Gerüchte jeglicher Grundlage entbehren, und daß bei ihr
keineswegs die Abſicht beſteht, die Städtiſche Akademie für Ton=
kunſt
zu ſchließen, da es ſich hier um eine Einrichtung von größter
kultureller Bedeutung für die Muſikerziehung in unſerer Stadt
handelt.
Tierſchutzverein für Heſſen. Die Ortsgruppe Darmſtadt be=
abſichtigt
, nun monatlich Zuſammenkünfte zu veranſtalten, um die
Freunde der Tierwelt in Darmſtadt beſſer zuſammenzuſchließen
und durch Aufklärung in Wort und Bild Verſtändnis für die
Tiere zu wecken. Die nächſte Veranſtaltung iſt Dienstag, den
5. September, im Fürſtenſaal, bei Chriſt, Grafenſtr. 18. Es ſprechen
die Herren Studienrat Veith über praktiſche Tierſchutzarbeit
(mit Lichtbildern) und Prof. Dr: Spilger über Tierſchutz im
Heſſiſchen Heimatbund. Die Vorträge werden umrahmt von Ge=
ſangsvorträgen
von Frl. Erika Hahn, begleitet von Herrn Dr.
Borngäſſer. Die Mitglieder des Tierſchutzvereins, ſowie alle
Tierfreunde ſind zu dieſer Veranſtaltung eingeladen. Der Ein=
tritt
iſt frei. (Siehe Anzeige)
Die Arbeitsgemeinſchaft Deutſche Reichspoſt Verkehrs=
verein
Darmſtadt (MER=Vertretung) und Heſſiſche Eiſen=
bahn
=AG. (Heag) veranſtaltet in der kommenden Woche wie=
derum
eine Reihe Tages= und Halbtagesfahrten. Unter ande=
rem
ſind Fahrten nach dem Dürkheimer Wurſtmarkt, ſowie am
nächſten Sonntag je eine recht hübſch zuſammengeſtellte Tages=
fahrt
durch die fröhliche Pfalz und den Vogelsberg geplant. Fer=
ner
beginnt am 10. September die 6=Tagesfahrt durch den Harz.
Die Fahrpreiſe ſind den Zeitverhältniſſen angepaßt.
ſodaß ſich
jedermann daran beteiligen kann. Weitere Auskunft Reiſebüro
des Verkehrsvereins und Heaghaus. (Siehe Anzeige in der heu=
tigen
Nummer dieſer Zeitung.)
Herbſt=Reiſen in die bayeriſchen Alpen kündigt das Reiſe=
büro
Greif in Mainz an. Die Fahrten haben ſolchen Beifall
gefunden, daß ſie bereits zum zehnten Male durchgeführt wer=
den
. Intereſſenten erhalten koſtenlos Proſpekte vom Reiſe=
büro
Greif in Mainz (am Stadttheater), das auch jederzeit Vor=
ſchläge
für ſchöne Herbſtreiſen unverbindlich unterbreitet. (Siehe
heutige Anzeige.)
Die Handels=Hochſchule Leipzig veröffentlicht ſoeben ihr
Vorleſungsverzeichnis für das Winterſemeſter 1933/34, deſſen
Vorleſungen in der letzten Oktoberwoche beginnen. Die Imma=
trikulationsfriſt
läuft vom 16. Oktober bis 11. November. Das
Verzeichnis iſt für 60 Pf. vom Sekretariat zu beziehen, das auch
weitere Auskunft erteilt. In dem Verzeichnis iſt auch Näheres
über die Zulaſſungsbedingungen zum kaufmänniſchen und Han=
delslehramtsſtudium
. Prüfungen, Promotion uſw. enthalten.
(Siehe Anzeige.)
Aus der NSDAP.
Die Ortsgruppe 2 (Beſſungen) teilt mit: Am Sonntag, den
September, 18 Uhr, ſpricht der Führer vor dem Kongreß des
Reichsparteitages in Nürnberg. Die Rede wird von allen deut=
ſchen
Sendern übertragen. Um den Pgg., die keine eigene Rund=
funkanlage
beſitzen, Gelegenheit zu geben, die ſehr bedeutſamen
Ausführungen unſeres Führers zu hören, haben wir Ecke Aha=
ſtraße
und Donnersbergring eine Lautſprecheranlage aufgeſtellt.
Es wird erwartet, daß die Pgg. von der gebotenen Gelegenheit
regen Gebrauch machen.

Vom Stahlhelm B.d.5.

Der Stahlhelm, B. d. F., Kreisgruppe Darmſtadt.
T
Zum Anhören der Uebertragung aus

Sahiheln! Nürnberg treffen ſich die Kameraden der Kreis=
gruppe
und des Wehrſtahlhelms heute abend bei
Kamerad Beuer (Sitte, Karlsſtraße) und bei Kamerad Räſch
(Hotel Schmitz, Rheintor).

Lokale Veranſtalkungen.

Städtiſcher Saalbau. Heute abend 8 Uhr großes
vopuläres Konzert der Standartenkapelle 115. Leitung: Willy
Schlupp. Anſchließend Tanz. (Siehe heutige Anzeige.)
Vereinskalender.
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Heute
nachmittag ab 4 Uhr gemütliches Beiſammenſein mit den hier
zu Beſuch weilenden Kameraden aus Butzbach im Bürgerhof.
Zahlreiche Beteiligung erwünſcht.
Turngemeinde 1846. Am Montag, dem 4. d. M.,
abends 8.15 Uhr, findet im grünen Zimmer des Turnhauſes am
Woogsplatz eine Führerbeſprechung ſtatt. Es wird er=
wartet
, daß zu dieſer Beſprechung ſowohl der Abteilungsleiter
als auch die Vorturner und Helfer (männlich und weiblich) er=
ſcheinen
. Im Verhinderungsfalle ſind geeignete Vertreter zu ent=
ſenden
.
Tageskalender für Sonntag, den 3. September 193.
Union: Saiſon in Kairo. Helia: Der Judas von Tirol.
Palaſt: Die Herrin von Atlantis
Beſſunger Lichtſpiele:
Pat und Patachon als Lumpenkavaliere und Der ſündige
Hof.
Reſidenz=Theater: Heut kommts drauf an.
Städt.
Saalbau, 20 Uhr: Großes Konzert mit Tanz. Konzerte: Reſt.
Bender, Café Oper, Hotel Poſt. Perkeo.

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Sonntag, 3. September 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 244 Seite 7

Ein Flugplah in Bensheim.
El. Bensheim, 2. September. Die Ortsgruppe Bensheim des
Flugſportvereins Heſſen plant die Schaffung eines Flugplatzes in
Bensheim, um darauf Segelflugſport und Motorflugſport zu be=
treiben
. Bei einem Rundgang der Sachverſtändigen mit Bürger=
meiſter
Nachtigal und Stadtbaumeiſter Bräunig wurde ein für den
Flugplatz geeignetes Gelände gefunden.
Dg. Arheilgen, 3. Sept. Hohes Alter. Am heutigen
Sonntag begeht Herr Schuchmann, Weiterſtädter Straße 77,
ſeinen 86. Geburtstag
Herr Schuchmann iſt einer der letzten
Veteranen des Krieges 1870/71 in unſerer Gemeinde. Sedan=
Feiern. Aus Anlaß des Tages von Sedan fanden geſtern vor=
mittag
in den hieſigen Schulen kurze Feiern ſtatt. Anſchließend
internahmen die einzelnen Klaſſen Spaziergänge in die nähere
Umgebung.
J. Griesheim, 2. Sept. Ernennung von Feldge=
ſchworenen
.
die Landwirte Jakob Göbel 5. und Philipp
Wicht 6. ſind als Feldgeſchworene für die hieſige Gemeinde vom
Kreisamt Darmſtadt verpflichtet worden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 1. Sept. Nach der Statiſtik vom geſtri=
gen
Tage beträgt die Zahl der vom Arbeitsamt anerkannten
Wohlfahrtserwerbsloſen noch 65. Unter Hinzurechnung
der 12 vom Arbeitsamt nicht anerkannten Wohlfahrtserwerbs=
oſen
beträgt die Geſamtzahl 77. Gegenüber dem Stande des
leichen Zeitpunktes vom vorigen Jahre bedeutet dies einen Rück=
gang
von rund 40 Arbeitsloſen.
Roßdorf, 2. Sept. Auch hier hat ſich eine Ortsgruppe
des Reichs=Luftſchutzbundes gegründet. Vorſitzender
iſt Gaſtwirt Heinrich Gunkel. Zahlreiche Mitglieder haben be=
eits
ihren Beitritt erklärt.
Kirchweihe. Das Kirch=
weihfeſt
findet am 1. und 2. Oktober ſtatt. Gerüchte, daß die
Kirchweihe verlegt ſei, entbehren jeglicher Grundlage.
Zum
Reichsparteitag nach Nürnberg reiſten von hier 20 Natio=
nalſozialiſten
.
EI. Dieburg, 2. September. Ein gemeiner Spitzbub.
Während der Eſſenspauſe wurde in Münſter einem Bauern von
der Dreſchmaſchine weg einige Säcke Korn geſtohlen. Der Diel
wurde gefaßt und kam in Haft. Seine Tat iſt umſo gemeiner, als
er ſich an dem Gut eines der ärmſten Kleinbauern vergriffen hat.
Ln. Groß=Umſtadt, 2. Sept. Von ſeiten des Gemeinderats
wurde der Beſchluß gefaßt, den Adolf=Hitler=Platz durch eine
gärtneriſche Anlage zu verſchönern. Da es an den nöti=
gen
Mitteln fehlt, werden die Koſten durch freiwillige Spenden
aufgebracht.
Raibach, 2. Septbr. Außer zwei Männern aus Hering
wurde geſtern der Arbeiter Karl Horn von hier feſtgenommen
und in das Konzentrationslager Oſthofen gebracht.
Erbach, 2. Sept. Die Führung des Jungvolks
Erbach hat jetzt Herr Lehrer Magſam übernommen. Alle An=
fragen
wegen Teilnahme an irgendeiner Veranſtaltung ſind an
hn zu richten, ebenſo alle Neuanmeldungen. Der ſeitherige Füh=
rer
des Jungvolks in Erbach, Herr Ludwig Affemann, wurde
m Jungzugführer zum Fähnleinsführer ernannt. Mit dieſer
Ernennung hat er einen größeren Wirkungskreis erhalten. Herr
Affemann führt jetzt die Jungzüge Dorf=Erbach, Würzberg und
Erlenbach=Bullau.
Die Teilnehmer am Parteitag in Nürn=
erg
fuhren geſtern nachmittag bzw. heute nacht um
Uhr in
Nichelſtadt, am Sitz der Standarte, ab. Zu Ehren der Nürnberg=
fahrer
tritt am Montag morgen um 6.15 Uhr die SA. geſchloſſen
m Marſch nach Michelſtadt an, um die Teilnehmer bei der Rück=
kehr
würdig zu empfangen und unter Vorantritt des Spielmanns=
zuges
nach Erbach zu geleiten.
ugendſonntag. An=
lich

s Jug
idſonntags in Erbach findet am Vormittag an=
chließend
an
en Hauptgottesdienſt eine Kundgebung auf dem
Adolf=Hitlerplatz ſtatt. Nachmittags um 2 Uhr treten ſämtliche
gendgruppen am Gemeindehaus an zum Abmarſch nach der
Sophienhöhe
Birkenau, 2. September. Luft= und Gasſchutzvor=
rag
. Durch den Beauftragten für Luft= und Gasſchutz im Kreis
eppenheim und Bensheim, Herrn Gewerbelehrer Heim= Viern=
eim
, fand i
Saal Zum Birkenauer Tal ein ſehr intereſſanter
Vortrag über Luft= und Gasſchutz ſtatt. Der Redner, ehemaliger
kampfflieger, verſtand es, die Zuhörer für dieſes heute jeden deut=
chen
2
germeiſterk genſ intereſſerend. Sbiet zu feſſeln. Herr Bür
ak=
ahlreich
Er=
db
begrüßte den Redner und die
ſchienenen. Der SA. und SA.R. des Sturmes 33
1 ſowie der
Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz und der Feuer=
wehr
war dieſer Vortrag als Dienſt angeſetzt. Auch die übrige
Einwohnerſchaft bekundete ihr Intereſſe an dem Thema durch ſehr
ſtarken Beſuch. Im erſten Teil behandelte der Redner das Kriegs=
flugweſen
und die Wirkung der verſchiedenen Bombenarten. Nach
iner Pauſe behandelte der Redner dann im zweiten Teil die ver=
ſchiedenen
Gaſe ſowie deren Einwirkung auf den menſchlichen Or
Der Gebrauch der Gasmaske wurde anſchaulich vorge=
der
Mahnung, die große Gefahr, welche die Gaswaffe
darſtellt, nicht zu unterſchätzen und mit dem Appell an jeden ein=
elnen
, mitzuhelfen, daß evtl. Gefahren wirkſam begegnet werden
kann, ſchloß der Redner ſeine Ausführungen.
c. Seeheim, 2. Sept. Straßenbau. Der Gemeinderat
beſchloß in einer Sitzung mit einer Pfungſtädter Gemeindever=
jeter
=Abordnung den Bau einer 6 Meter breiten Straße nach
Pfungſtadt, vorausgeſetzt, daß dies auf Grund des Geſetzes zur
Behebung der Arbeitsloſigkeit möglich iſt. Seeheim liefert in
dieſem Falle koſtenlos das nötige Steinmaterial aus eigenen Brü=
chen
; Pfungſtadt kommt für den Fuhrlohn auf. Die hierbei be=
ſchäftigten
Wohlfahrtserwerbsloſen erhalten neben ihrer Unter=
ſtützung
für vier Wochen Arbeit einen Bedarfsdeckungsſchein über
RM., außerdem täglich ein warmes Mittageſſen.
Dp. Zwingenberg, 1. Sept. Die hieſige Ortsgruppe der Deut=
ſchen
Bau= und Siedlungsgemeinſchaft hatte zu einem Vortrag in
den Adlerſaal eingeladen. Der Redner, Herr Stadtrat Süß=
Darmſtadt, verſtand es ausgezeichnet, die Verſammelten mit Zweck
h Arbeit zu Woh=
und Ziel der DBS. bekannt zu machen. Dr
5. iſt mit dem Ar=
Dieſer Wahlſpruch der
tung und Brot.
beitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung eng verknüpft.
er DBS. wird aus dem von der Reichsregierung genehmigten
Betrag für die Bauſparkaſſen von 100 Millionen ein anſehnlicher
zur Verfügung geſtellt werden. Bemerkenswert iſt, daß der
. eine Anzahl führender Glieder der Reichs= und Staats=
egierungen
als Förderer angehören. Den Ausführungen des
Redners wurde reicher Beifall gezollt.

m. Beerfelden, 2. Sept. Der Gemeinderat und ſeine
Kommiſſionen an der Arbeit. Die Bewältigung ſeiner
ſehr umfangreichen Tagesordnung war dem Gemeinderat nur
möglich durch die fleißigen Vorarbeiten ſeiner Kommiſſionen
Die Baukommiſſion hatte die Aufgaben zu unterſuchen, durch
welche Vorkehrungen man gegen evtl. Waſſerkataſtrophen an=
kämpfen
kann, eine Frage, die durch die zwei Wolkenbrüche dieſes
Sommers bedingt iſt. An den gefährdeten Stellen wird das Bett
der Mümling bis zu 2 Meter Breite reguliert werden, weiter
ollen Verbeſſerungen an der Kanaliſation vorgenommen werden,
deren Inangriffnahme nach Verhandlungen mit der Provinz er=
folgt
. Den Voranſchlag für 1933 hatte die Finanzkommiſſion
durchgearbeitet und gepruft, Bürgermeiſter Löb erſtattete einen
ausführlichen Bericht über die Finanzlage der Gemeinde. Die
Beratung ſeitens des Gemeinderats wird in der nächſten Sitzung
erfolgen. Die Unfallverſicherung und Altersverſorgung der
Hebammen wurde geregelt und die Schulreinigung neu vergeben.
Der Beitritt der Gemeinde zum Heſſiſchen Gemeindetag wurde
genehmigt, ferner eine Verbindungsſtraße im unteren Ortsteil.
Eine Entſäurungsanlage zur Waſſerleitung wird vorläufig mit
Rückſicht auf die Koſten nicht beſchafft. Für die Bezirkstierſchau
in Michelſtadt wurden 30. RM. genehmigt. Zum erſten Male
wird ein Verſuch mit der Verpachtung der Winterſchafweide ge=
macht
werden.
Eine freudige Ueberraſchung be=
reitete
Herr Reichsſtatthalter Sprenger dem Töchter=
chen
des Landtagsabgeordneten Herrn H. Schott, das ihm gele=
gentlich
ſeines Beſuches der Stadt Beerfelden einen Blumenſtrauß
überreichte. Herr Reichsſtatthalter überſandte ein Dankſchreiben
und fügte demſelben ſein Bildnis mit eigenhändiger Unterſchrift
bei.
Der nächſte Zuchtvieh= Schweine= und Ferkelmarkt iſt
kommenden Montag, die Auftriebszeit iſt von 8.309.00 Uhr.
Bb. Bensheim, 2. Sept. Stadtrats=Sitzung. Geſetz=
lichen
Möglichkeiten gegenüber wird die Filialſteuer, welche im
Jahre 1932 100 Prozent betrug, für das Jahr 1933 auf 200 Pro=
zent
erhöht, und zwar mit rückwirkender Kraft ab 1. April 1933.
Der Stadtrat ſtimmte dem Verwaltungsvorſchlag zu.
Vom

Reichsverband ambulanter Gewerbetreibender, Ortsgruppe Bens=
heim
, ging der Stadtverwaltung ein Schreiben zu, wonach eine
Aenderung der Wochenmarktordnung verlangt wurde, die mit
einer Senkung der Marktgebühren zu verbinden wäre. Die Zeit
von 6 bis 7 Uhr früh ſoll nur dem Großverkauf an Händler die=
nen
; von 7.30 bis 11 Uhr ſoll dann der Kleinverkauf ſtattfinden.
Der Hauſierhandel ſoll während dieſer Zeit ganz unterbleiben.
Verlangt wird auch für die Bensheimer Gärtner und Händler
die Geſtellung bevorzugter Marktplätze, da ſie Bensheimer Steuer=
zahler
ſeien. Um 11.15 Uhr muß der Markt geräumt ſein. Ge=
beten
wird auch, daß die Stelle des Wochenmarktaufſehers neu
beſetzt wird. Die Verwaltung will die neuen Vorſchläge in einer
beſonderen Sitzung verhandeln. Eine neue Wochenmarktordnung
kann übrigens nur die Polizeiverwaltung erlaſſen. Der Stadt=
rat
ſtimmt zu, will aber dabei auch die Verbraucherkreiſe berück=
ſichtigt
wiſſen. Bürgermeiſter Nachtigall gibt ein Schreiben des
Stadtrats Mohr 5. vom Zentrum bekannt, worin dieſer ſein
Amt als Stadtrat niederlegt, da ihm nach neuer Verfügung ſei=
tens
des Herrn Reichsſtatthalters als Stadtrat keine Lieferungen
und Arbeiten der Stadt übertragen werden dürfen, was ihm als
Inhaber eines Baugeſchäfts hinderlich iſt.
Zufolge Stadtrats=
beſchluſſes
vom Jahre 1931 kann eine Erleichterung von erhöhter
Sondergebäudeſteuer dann eintreten, wenn durch dieſelbe eine
Exiſtenzgefährdung vorliegt. Dieſe Steuer wird dann erhoben,
wenn ſich die Gebäude mehr als zu 5 Prozent rentieren. Die Er=
leichterungsmöglichkeit
war aber nur für das Jahr 1931 gültig,
ſoll nunmehr aber auf Antrag der Verwaltung auch für das
Steuerjahr zur Geltung kommen.
Aa. Gräfenhauſen, 2. September. Der Gemeänderat
beſchloß die Einführung der Filial= und Warenhausſteuer. Das
Gemeindebackhaus wird in eine Kinderſchule umgebaut. Für den
Umbau ſtellt der hieſige Frauenverein 3300 RM. zur Verfügung.
Die Reinigung und Inſtandſetzung des Apfelbaches ſoll in
Kürze begonnen werden. Auch für die hieſige Gemarkung iſt die
Durchführung der Feldbereinigung angeordnet worden.

für die Woche vom 3. bis 9. September 1933.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
8 OffenbachSeligenſtadt (zwiſchen Bieber und Tannenmühle
am 5. 9. von 8 bis 18 Uhr geſperrt. Umleitung: Offenbach,
Mühlheim, Lämmerſpiel.
Hauptſtraßen in Heſſen:
GießenWetzlar (Ortsdurchfahrt Heuchelheim) vom 29. 6. bis auf
weiteres geſperrt Umleitung: Gießen, Klein=Linden, Wetzlar.
Nieder=RamſtadtOber=Ramſtadt Klm. 12,515,112 vom 17. Juli
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Roßdorf.
OppenheimWörrſtadt (zwiſchen Undenheim und Schornsheim)
vom 31. Juli bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bechtols=
heim
.
Beusheim-Lindenfels (zwiſchen Bensheim und Reichenbach) Klm.
23,8529,43 vom 23. Auguſt bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: HeppenheimFürth.
Hersfeld-LauterbachSelters (Abtlg. Grebenhain= Hartmanns=
hain
) vom 24. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung für
den Nahverkehr: Völzberg, Bermuthshain, Crainfeld.
Hersfeld-LauterbachSelters (zwiſchen Altenſchlirf und Nös=
berts
) vom 29. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung für
den Nahverkehr: Ilbeshauſen: Umleitung für den Fernverkehr
für beide Strecken: Rixfeld. Schotten. Gedern.
Pariſer StraßeStadeckenSprendlingen-Kreuznach (zwiſchen
Jugenheim und Wolfsheim) vom 28. 8. bis auf weiteres ge=
perrt
. Umleitung: Jugenheim-Binger Straße.
GrünbergHungen (Ortsdurchfahrt Grünberg, Frankfurter Str.
vom 28. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Adolf= Hit=
r
=Straße in Grünberg.
RanſtadtSelters, Km. 46,27548,948) vom 4. 9. bis auf weite
res geſperrt. Umleitung: Bellmuth, Bobenhauſen I, Wippen=
bach
, Ortenberg, Selters oder Nieder=Mockſtadt, Hof=Leuſtadt,
Effolderbach.
Bad SalzhauſenNidda von der Straße nach Rotheim bis zur
Straße nach Schotten vom 5. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Geiß=Nidda oder Unter=Schmitten.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Ober= nach Nieder=Ingelheim (Bahnhofſtraße) vom 16. Auguſt bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Grundſtraße in Ober= und
Nieder=Ingelheim.
BingenGenſingen (zwiſchen Grolsheim und Genſingen) vom 16.
Auguſt bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Büdesheim, Dro=
mersheim
, Genſingen.
Ortsdurchfahrt Griedel vom 24. 8. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
nach Rockenberg: Ober=Hörgern. Münzenberg oder
Bad=Nauheim, Steinfurtb.
KloppenheimGroß=Karben (Bahnhof) am 7 9. von 6.30 bis
15.30 Uhr geſperrt. Umleitung über den Selzerbrunnen.
Em. Heppenheim a. d. B., 2. Sept. Tagung der Geflü
gelzüchter des Kreiſes. In Rimbach fand die erſte Ver=
ſammlung
der neugebildeten Kreisfachſchaft 2 Raſſegeflügelzucht
im Reichsverband der Geflügelwirtſchaft ſtatt. Es waren faſt ſämt=
liche
Vereine des Kreiſes vertreten. Vorſitzender der Tagung
war Herr Trautmann=Rimbach, der zum Leiter der Kreis=
fachſchaft
2 beſtellt iſt. Nachdem die Vertreter der örtlichen Ver=
eine
mit den Richtlinien und Bekanntmachungen für die Fach=
ſchaft
2. vom Auguſt 1933 vertraut gemacht waren, erfolgte die
Eingliederung der bisher dem Bunde Deutſcher Geflügelzuchter
angeſchloſſenen Ortsvereine in die Kreisfachſchaft 2 Raſſegeflü=
wird
das
Ein Haupttätigkeitsfeld der Fachſchaft
gelzucht:
Ausſtellungsweſen ſein, das ſie für alle übrigen Fachſchaften un=
ter
dem Grundſatz Durch Raſſe zur Leiſtung mitübernimmt. Es
dürfen nur noch beringte Tiere ausgeſtellt werden. Die diesjäh=
rigen
Bezirksſchauen finden wie feſtgelegt ſtatt. Die Landesſchau
vom 18. bis 20. November in Butzbach muß von jedem Kreisver=
ein
mit mindeſtens 5 Nummern beſchickt werden.

Laudenau, 3. Sept. Schießſport. Heute finder das
8. Gauſchießen des Gaues Neunkircher Höhe, des KKS., verbun=
den
mit ſportlichen Wettkämpfen um den Gauwimpel des Gaues
Neunkircher Höhe, in unſerem Orte ſtatt. Der KKS. Laudenau
ſeiert an dieſem Tage gleichzeitig ſein 10jähriges Stiftungsfeſt,
das verbunden iſt mit der Einweihung eines neuerbauten Schieß=
ſtandes
.
Ck. Goddelau, 2. September. Eine Spende des Hand=
werks
. Auf Veranlaſſung einiger Vertreter von Handwerk und
Gewerbe wurde zur Förderung der nationalen Arbeit im Kreiſe
Groß=Gerau eine Sammlung bei ſämtlichen Gewerbetreibenden
und Handwerkern vorgenommen, die in Goddelau und Umgegend
insgeſamt bei guter Beteiligung nicht weniger als 847,75 RM. er=
brachte
.
Op. Klein=Gerau, 2. September. Feldbereinigung. Für
die hieſige Gemarkung iſt die Durchführung der Feldbereinigung
angeordnet worden.
Gernsheim, 2. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 1. September 0.11 Meter, am 2. September 0,18 Meter,
jeweils 5.30 Uhr vormittags.
P. Rüſſelsheim, 2. Sept. Studienrat Dr. Graf von der hie=
ſigen
Realſchule iſt zwecks Erledigung erbkundlicher und raſſen=
biologiſcher
Arbeiten vom Kultusminiſterium bis 1. Januar 1934
Infolge der eingetretenen Reife
vom Schuldienſt beurlaubt.
des Obſtes wird im heſſiſchen Ried und in der unteren Mainebene
auf den für den Durchgangsverkehr nach Frankfurt, Darmſtadt und
Mainz in Betracht kommenden Landſtraßen die nächtliche polizei=
liche
Kontrolle der Autos aller Art verſchärft durchgeführt.
7
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be. Mainz, 2. Sept. Generalappell beim Mainzer
Stahlhelm. Die Uebergabe eines Schellenbaumes an die
Mainzer Stahlhelmkapelle war mit einem Generalappell des ge=
ſamten
Kreiſes Mainz des Stahlhelms verbunden, der in einer
der großen Hallen des Stahlhelmlagers an der Wallſtraße ſtatt=
fand
. Nachdem der Landesführer Kamerad Keßler=Offenbach
eingetroffen, dieſem Meldung erſtattet und er die langen feld=
grauen
Kolonnen abgeſchritten hatte, wandte ſich der neue Kreis=
führer
Amtsgerichtsrat Cordes in einer längeren Anſprache an
den Mainzer Stahlhelm. Er berichtete ausführlich über die neue
Organiſation und die neuen Aufgaben des Stahlhelms nach ſeiner
Unterſtellung unter den oberſten SA.=Führer, des weiteren über=
gab
er den von dem Kreis Mainz geſtifteten Schellenbaum der
Muſikkapelle bzw. ihrem Führer Holzappel, der das neue Wahr=
zeichen
übernahm mit einer Anſprache, die dem Geiſt preußiſcher
und ſoldatiſcher Tradition galt. Der Schellenbaum iſt durchweg
aus reinem Silber gearbeitet, ein wahres Prunkſtück, das als Mit=
telſtück
den Gardeſtern mit dem heſſiſchen Löwen zeigt. Die Spitze
des Schellenbaumes bildet ein ſchwarzer gekrönter Adler mit aus=
gebreiteten
Flügeln, der im Schnabel die Stahlhelmfahne an gol=
dener
Kordel und in den Fängen ein Bündel Blitze halt. Rechts
und links von dem Mittelſtück leuchten rot und weiß die beiden
Pferdeſchweife, Erinnerungen an die türkiſche Herkunft dieſes
Muſikinſtrumentes. Der eigentliche Klangkörper befindet ſich am
unteren Ende, er iſt in Form einer breiten ſilbernen Glocke gehal=
ten
, die an ihrem Rande eine Unzahl der Glöckchen oder Schellen
tragt, nach denen das Ganze ſeinen Namen hat. In der Schluß=
anſprache
brachte Kreisführer Cordes ein dreifaches Front=Heil
aus auf das Vaterland, Reichspräſident und Reichskanzler. Nach
Schluß des Appells marſchierten die Stahlhelmformationen durch
die innere Stadt, überall von zahlreicher Menge freudig begrüßt.
Den Vorbeimarſch nahm Landesführer Keßler am Neubrunnen=
ödliches
Motorradunglü
platz ab.
Zwiſchen
Eſſenheim und Ober=Olm ereignete ſich nachts ein ſchweres Motor=
radunglück
. Ein Motorradfahrer ſtieß gegen einen Randſtein und
wurde mit der Maſchine in den Straßengraben geſchleudert. Wäh=
rend
der Lenker des Fahrzeuges mit leichten Verletzungen davon=
kam
, erlitt die Soziusfahrerin, die 20jährige Landwirtstochter
Anni Müller aus Ober=Olm, einen Genickbruch und war ſo=
fort
tot.

zeidt Aols tüarbeatftherbärertäne
der hochzeitspaare viel,

viel Glückim neuen Eheſtand
wunſcht allen auch-

Es iſtin allen Haushalts
ggeſchäften zuhaben.
W Preis RM.1.0

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 244

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

So ſchön ſind unſere Dorfkirchen.

Von Fritz Wiedermann.

Im Bilde unſerer deutſchen Landſchaft nimmt die Dorf=
kirche
einen beſonderen Platz ein. Ihre eigenwillige Umriß=
linie
hat ſchon immer die Künſtler beſchäftigt und angeregt, und
in Wort und Lied iſt ihre Schönheit gefeiert worden. Ihr Bild
nahmen die Auswanderer in fremde Erdteile mit und mancher
kam zurück, um nur noch einmal die heimatlichen Glocken zu
hören. Tauſend ſtarke Bindungen herrſchten früher zwiſchen dem
Gotteshaus und ſeinen Kindern. Aber heute beſteht die Gefahr,
daß zwiſchen Herzen und Kirchen ſich die ode graue Wand des
Materialismus ſchiebt und daß der harte Daſeinskampf das Bild
der Kirchen in den Erinnerungen auslöſcht. Darum iſt es nötig,
daß wir wieder ausziehen, um ihre Schönheit neu zu entdecken
und ſie in den Mittelpunkt unſerer Gedanken und Betrachtungen
zu ſtellen. Die Schulen ſollten ſie eingliedern in den Unterricht,
beſonders in die Geſchichtsſtunden. Zum Zeichnen und Handfertig=
keitsunterricht
ſollten ſie die Vorlagen und Motive bilden und
tauſend Entdeckungsfahrten laſſen ſich in ihrem Inneren und in
ihrer Umgebung veranſtalten. Statt kitſchiger Oeldrucke ſollte ihr
Bild in allen Stuben, im Wirtshaus und beim Gemeindevorſtand
hängen. Heimatpoſtkarten mit der Kirche als Hintergrund, mit
dem Blick vom Turm und mit den Schönheiten ihrer Portale und
ihres Inneren ſollten in alle Städte und Länder flattern.
So wirbt man für ihre Sache und für ihre Aufgabe. Geiſt=
liche
und Lehrer, die Eltern und die Erzieher und alle Heimat=
freunde
ſollten in dieſem Sinne wirken, dann wird ſie ſchnell
ihren alten Ehrenplatz wieder erringen.
Das Bild des Gotteshauſes iſt ſchon bezeichnend für die For=
men
der Landſchaft. Im Hügellande grüßt ein ſchlanker Turm=
helm
über wellige Kuppen, die breiten Flußtäler kennen die be=
häbige
Schönheit der durchbrochenen Hauben. Breite Schiffe ſam=
meln
wie Glucken die kleinen Bauernhauſer im Flachlande und
die Heide kennt langgeſtreckte auffallend ſchmale Bauten. Auf den
Sandſteinklippen, die oft unvermittelt aus weiter Ebene auftau=
chen
, triumphiert die kapellenartige zierliche Kirche mit feinge=
gliedertem
Turm. Im Marſchlande und im Bereiche fruchtbaren
Lößbodens ziert eine doppeltürmige Anlage das reiche Dorf.
Grenzgebiete und armſelige Landſtriche kennen nur das kleine,
bäuerlich geformte Bethaus. So hat jedes Gebiet ſeine Kirchen=

formen. Aber auch ihre Bauweiſe und der Bauſtoff paſſen ſich eng
den Erträgniſſen ihrer Umwelt an. Im Berglande und im wald=
reichen
Gebiet herrſchen die Blockholzkirchen vor, wuchtig und
ſchwer mit überragenden Dächern und geduckten Türmen. Die
Heide und die Dünenlandſchaft kennen nur die Fachwerkkirchen,
mit patinierten Balken und weißen Füllungen aus Kalkputz oder
Bindwerk. In der norddeutſchen Tiefebene liefert der Backſtein
ein billiges und beliebtes Material, das als buntfarbiger Klinker
zu vielen Veränderungen entwickelt worden iſt und mit Form=
ſteinen
auch der plaſtiſchen Geſtaltung nicht entbehrt. Im Süden
herrſcht der weiße Putzbau vor, oft farbig angeſtrichen oder deko=
rativ
bemalt. Aus Kalk= oder Sandſtein ſind die Kirchen am
Rhein und an der Donau, und Thüringen kennt die intereſſanten
Verkleidungen mit Schiefern in zierlichen Muſtern.
Aus dem Bauſtil läßt ſich manches aus der Geſchichte des
Gotteshauſes ableſen. Die romaniſchen Kirchen mit rundbogigen
Portalen und ſchmalen Fenſtern ſind recht ſelten, dafür iſt die
Da wachſen mächtige
herrliche Gotik ſchon häufiger vertreten.
Strebepfeiler aus grünem Grunde auf, zierliche Maßwerke füllen
die Fenſter und zu erſtaunlicher Höhe ſteigt die Giebelwand em=
vor
. Im Innern künden ſtolze Gewölbe von der Kunſt der alten
Baumeiſter und in den Waſſerſpeiern blüht die köſtliche Phantaſie
unſerer Vorfahren. Streng und kühl, aber mit reicher Ornamentik
ſind die Renaiſſancekirchen gebaut und ihr klar berechneter Raum
entſpricht dem ſachlichen Geiſt der Wiedergeburt. Aus dieſem
ſtreng logiſchen Gedanken konnte ſich auch die eigentliche Form
der Predigtkirche entwickeln. Die vorangegangene Zeit kannte nur
die Baſilikenform, die Andachtskirche mit dem Blick auf das
Allerheiligſte und dem Rundgang der Kapellen. Nun aber wird
ein Predigtraum gebraucht, der allen klar und hell das Wort aus
geiſtlichem Munde vermitteln ſoll. So entſteht ein neuer Raum=
gedanke
, ein eigener evangeliſcher Kirchentyp. Die ſchleſiſchen
Gnadenkirchen, aufgebaut auf der Grundform des griechiſchen
Kreuzes, zeigen eine ebenſo originelle wie zweckmäßige Löſung.
Die darauf folgende Kunſtepoche, das Barock, iſt wieder mehr
auf Schau= und Bildwirkung eingeſtellt. Es entfaltet alle Formen
zu ſchwungvoller Bewegung. Setzt Säulen vor die Portale und
Fenſter, biegt konkave Mauerteile und gibt dem Portale jene an=

mutige, tänzeriſche Form. Kuppeln wölben ſich über geböſchte
Mauern und in zierlichen Glocken= und Zwiebelformen wachſen
die Türme empor. Auch im Innern herrſcht dieſer froh=bewegliche
Kunſtſtil, der keine Strenge und keine große Fläche duldet. Ueber=
all
läßt er zierliche Ornamente aufblühen, formſchwungvolle
Linien und löſt die Strenge aller Räume auf zu muſikaliſcher
Klangkurve. Dieſe Lebensluſt iſt bis zum Leuchter, bis zur Wet=
terfahne
ſpürbar und ſelbſt im Türſchloß zuckt ein tänzelnder Ak=
kord
köſtlicher Laune. Das Rokoko ſetzt dieſe Baugedanken fort
und erſt im Biedermeierſtil verklingt die wohlgeformte kernige
Art der alten Baukunſt. Das neunzehnte Jahrhundert hat uns
wenig Wertvolles im Kirchenbau gebracht und erſt die Neuzeit
beginnt an die gute alte Tradition wieder anzuknüpfen, um Bau=
ten
zu ſchaffen, die im Sinne bodenſtändiger Kunſt gelten können.
Allen dieſen Kirchen, mögen ſie aus dem 12. oder aus dem
18. Jahrhundert ſtammen, iſt eine beſchäuliche, maleriſche Note
eigen, die uns in ihren Bann zieht. Ob es ſtolze Bauwerke ſind
mit mächtigen Schiffen und ſtolzen Türmen oder ob es kleine
Holzkirchen ſind, nicht viel größer als eine Diele im Bauernhaus,
allen gemeinſam iſt die trauliche Geſtaltung, die beſeeligende
Raumſtimmung. Ihre Kunſtwerke ſprechen zu uns wie alte Be=
kannte
und im Spiel der Lichter auf weißen Altären ſpüren wir
den Hauch gottbegnadeter Schöpfung. Die knollig=derben Heiligen=
figuren
ſind Typen aus dem Volke, Bauern und Soldaten, und
m Reiz der Bilder liegt die ganze Innigkeit frommer Seelen.
Aber auch die ſchlichten Kirchenräume der Neuzeit ſind nicht kahl
oder gar langweilig. Ihr feierlich=ſonntäglicher Ernſt entſpricht
dem Ausdruck des proteſtantiſchen Weſens.
Warum wirken dieſe Gotteshäuſer ſo feierlich, ſo ſtimmungs=
voll
auf uns? Weil ſie von Künſtlerhänden geſchaffen wurden.
Manchmal von Männern, deren Namen in der deutſchen Kunſt=
geſchichte
einen guten Klang haben. Oft aber auch von bäuerlichen
Handwerkern, die ins Dunkel gingen. Was ſind hier Namen, was
ſtumme Daten? Die lebendige Kraft iſt es, die zur Geſtaltung kam
und uns erſchüttert, der himmelſtürmende Glaube, verbunden mit
zarter Innigkeit des Gefühls. Ob ſie Mauern auftürmten oder
zierliche Tabernakel ſchnitzten, ob ſie Bilder malten oder Orna=
mente
ſchmiedeten, immer war ihre künſtleriſche Leiſtung beſeelt
von echtem Gottvertrauen. Und darum haben ſie Werke von Ewig=
keitswert
geſchaffen.
Wir ſind es dem Glauben der Alten ſchuldig, daß wir ihre
Kunſt wieder ehren und im Werke ihrer Hände das Wirken der
Gottheit ſpüren. Aus tauſend Dingen ſpricht volkstümliches Leben
und Geſtalten zu uns und im triumphierenden Jubel ſchwung=
voller
Architektur fühlen wir das ewig=neue Lied zum Lobe des
Ewigen.

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Sonntag, 3. September 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 244 Seite 9

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In tiefer Trauer:
Johann SSchroth u. Frau Katharina,
geb. König
Elſe Schroth
und 2 Enkelkinder.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1933.
Große Ochſengaſſe 31
Die Beerdigung findet ſtatt, Montag, den 4. Sep=
tember
, nachmittags 2.30 Uhr, alter Friedhof Nieder=
Ramſtädterſtraße.

Todes=Anzeige.
Freitag nachmittag entſchlief ſanft mein lieber
Mann, unſer guterVater, Schwiegervater und
Großvater
Otto Emil Knodt.
In tiefer Trauer:
Marie Knodt, geb. Kraft.

Darmſiadt, den 2. September 1933.
Riedlingerſtraße 31.

(

Die Beiſetzung findet auf Wunſch des Verſtorbenen
in aller Stille ſtatt.
Wir bitten, von Beileidsbeſuchen Abſtand zu nehmen.

Todes=Anzeige.
Unſere liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Fräulein Marie Geuter
iſt am Mittwoch, den 30. Auguſt nach längerem
Leiden heimgegangen.
Frau Emma Schmidt, geb. Geuter
und Familie.
Darmſtadt, den 3. September 1933.
Auf Wunſch der Entſchlafenen hat die Einäſcherung
in aller Stille ſtattgefunden.

Todes=Anzeige.
Freunden, Verwandten und Be=
kannten
die traurige Mitteilung,
daß unſer lieber Sohn, Bruder und
Schwager
Adolf Waldmann
infolge einer Operation heute nacht
im Alter von 27 Jahren ſanft ent=
10734
ſchlafen iſt.
Familie Ph. Waldmann
(Waldkolonie).
Die Beerdigung findet Montag,
den 4. September, nachmittags
4 Uhr, von der Kapelle des
Waldfriedhofs aus ſtatt.

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Pfarrer Marx für die troſireiche Grabrede, dem Bund deutſcher
Reichsbahnbeamten, dem Eiſenbahnverein Darmſiadt, den
Beamten und Arbeitern des Wagenausbeſſerungswerkes Darm=
ſiadt
=Nord, ferner der Vereinigung früherer Leibgardiſten, der
Turngemeinde Darmſtadt 4846, dem Odenwaldklub Darmſtadt
und ſeiner Geſangsabteilung, ſowie der Bergwacht für die
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Seite 10 Nr. 244

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[ ][  ][ ]

Sonntag, 3. September 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 244 Seite 11

Das nordiſche Benedig.

50 ſah es nach der Wirbelſturm=Kakaſtrophe
an der amerikaniſchen Oſtküſte aus.

Eine italieniſche Gondel auf der Fahrt durch Amſterdam.
Bekanntlich wird Amſterdam wegen ſeiner weitverzweigten Kanalanlagen oft das Venedig
des Nordens genannt. Jetzt iſt der Vergleich noch berechtigter geworden, nachdem die Stadt in
Venedig Gondeln beſtellt hat, die maleriſch durch die Grachten fahren; und das zur gleichen Zeit,
da in Venedig die letzten Gondeln durch die ſchnelleren und wendigerer-Motorboote verdrängt
zu werden ſcheinen.

Die überſchwemmte Straße in der Hafenſtadt Norfolk, die beſonders ſchwer betroffen wurde.
Der furchtbare Tornado, der über die amerikaniſche Oſtküſte hinging, drückte mit ungeheurer
Gewalt das Meerwaſſer in die Küſtenorte, ſo daß die Straßen tagelang unpaſſierbar waren.

Biſchof Dr. Chriſtian Schreiber F.
Berlin. Der Biſchof von Berlin Dr. Chri=
ſtian
Schreiber iſt geſtern nacht 11.30 Uhr nach
langem Leiden verſchieden.
Biſchof Dr. Schreiber wurde am 3. Auguſt
1872 in Somborn bei Gelnhauſen als Sohn eines
Schreinermeiſters gebo en. Nach Beſuch des
humaniſtiſchen Gymnaſiums in Fulda ſtudierte
er Philoſophie und Theologie am Prieſterſemi=
nar
in Fulda und ſieben Jahre an der Grego=
rianiſchen
Univerſität in Rom als Alumnus des
Collegium Germanicum. Am 28. Oktober 1898
empfing er in Rom die Prieſterweihe und kehrte
ein Jahr ſpäter als Dr. der Philoſophie und
Theologie in ſeine Heimat zurück. Bereits mit
27 Jahren, am 1. Oktober 1899, wurde er als
Profeſſor der Philoſophie an die philoſophiſch=
theologiſche
Fakultät in Fulda berufen. Nach
14jährigem Wirken in der Stadt des Heiligen
Bonifatius wurde Dr. Schreiber am 12. Auguſt
1921 zum Biſchof von Meißen ernannt und am
18. September im Dom zu Bautzen inthroniſiert.
Durch päpſtliche Bulle wurde Dr. Schreiber am
5. 8. 1930 zum Biſchof des neugegründeten
Bistums Berlin ernannt, das auch die Provin=
zen
Brandenburg und Pommern umfaßt. In der
Reichshauptſtadt verſtand er es, ſich ſehr ſchnell
das Vertrauen der katholiſchen Bevölkerung zu
gewinnen.
In der biſchöflichen Hauskapelle der Kurie
findet die feierliche Aufbahrung des verſtorbenen
Berliner Biſchofs ſtatt. Am Mittwoch findet
die feierliche Ueberführung der Leiche von der
Kapelle in den St. Hedwigsdom ſtatt, wo an=
ſchließend
an die Einſegnung der Leiche die Bei=
ſetzung
in der Kathedrale vollzogen wird.
Beileid des Reichspräſidenten
zum Tode des Biſchofs Schreiber.
Neudeck. Der Herr Reichspräſident hat
telegraphiſch dem Domkapitel des Bistums Ber=
lin
in herzlichen Worten ſeine Anteilnahme an
dem Hinſcheiden des Biſchofs Dr. Schreiber zum
Ausdruck gebracht.
Der Eiſerne Peker an der Weichſel.

Das Denkmal bei Kurzebrack (in der Nähe von
Marienburg),
das 1814 zur Erinnerung an den Deichbruch der
Weichſel aufgeſtellt wurde und im Volksmund
den Namen Eiſerner Peter erhielt. Jetzt
wurde das Denkmal neu errichtet und feierlich
enthüllt.

Der Skier iſtk los!

Der wilde Vierbeiner ſucht nach Opfern. Mehrere Paſſanten klettern blitzſchnell die Mauern hinauf,
während andere ſich im Hintergrund hinter einer ſchnell errichteten Wagen=Barrikade verſchanzt
haben.
Bei einem Stier=Transport in die Arena riß ſich in einer Vorſtadt von Madrid ein wilder Geſelle
los und ſäuberte im Nu alle umliegenden Straßen. Bemerkenswert iſt die Geiſtesgegenwärtigkeit
und Unerſchrockenheit des Photographen, der dieſe kritiſche Situation auf die Platte brachte.

Zwei amerikaniſche Dampfer
auf offenem Meer zuſammengeſtoßen.
London. Der amerikaniſche 14 000=Tonnen=
Dampfer Preſident Wilſon rammte auf dem
33,51. Grad nördlicher Breite und 75.45. Grad
weſtlicher Länge, etwa 200 Kilometer von der
amerikaniſchen Oſtküſte entfernt, den amerika=
niſchen
5000=Tonnen=Frachtdampfer Coldwater.
Die Coldwater fing Feuer und dürfte ver=
mutlich
ſinken.
Bei Redaktionsſchluß wird gemeldet: Der
Kapitän des Dampfers Preſident Wilſon
funkte der Agentur International News Ser=
vice
(INS), daß er infolge eines ungeheuren
Wolkenbruchs mit dem Dampfer Coldwater
zuſammengeſtoßen ſei. Coldwater ſei in Brand
geraten und innerhalb einer Stunde geſunken.
Die geſamte Beſatzung, die Fahrgäſte, einſchließ=
lich
einer Frau und zwei Kindern, wurden ge=
rettet
.

Freiballon=Höhenwelkrekord gebrochen
Mayen (Rheinprovinz). In der Nähe von
Mayen landete am Freitag der große Frei=
ballon
Bartſch von Siegsfeld, der Donnerstag
nachmittag in Gelſenkirchen aufgeſtiegen war.
Nach den ungefähren Meſſungen hat der Bal=
lon
die phantaſtiſche Höhe von 11000 Metern
erreicht und damit den bisherigen Welthöhen=
rekord
für Freiballone, der vor etwa 30 Jahren
von Prof. Syrius=Berlin mit 10000 Metern
aufgeſtellt worden war, gebrochen.

Das Tagebuch des letzten Zaren aufgefunden?
London. Meldungen aus Riga zufolge,
ſoll in Swerlowſk das perſönliche Tagebuch des
letzten ruſſiſchen Zaren gefunden worden ſein,
das eine Beſchreibung der letzten Tage des ge=
fangenen
Zaren enthalte. Die letzte Eintragung
ſei von dem Zaren wenige Stunden vor der
Ankunft ſeiner Mörder gemacht worden.

Kolonialpionier Wißmann
wurde vor 80 Jahren geboren.

deſſen Geburtstag ſich am 4. September zum
80. Male jährt. An dieſem Tag wird von all
denen, denen der deutſche Kolonialgedanke am
Herzen liegt, dieſes Mannes gedacht werden, der
durch zwei Durchquerungen von Zentralafrika
ſich größte Verdienſte um die Erforſchung des
dunklen Erdteils erworben hat, der dann maß=
gebenden
Anteil an der Angliederung des San=
ſibar
=Streifens hatte, und der ſchließlich erſter
Gonverneur von Deutſch=Oſtafrika wurde. Nach
ſeiner Rückkehr in die Heimat ſchrieb er mehrere
Werke, in denen er ſeine bedeutſamen Erinne=
rungen
niederlegte. 1905 wurde er das tragiſche
Opfer eines Jagdunfalls, ſo wie auch erſt vor
wenigen Tagen ſeine älteſte Tochter bei einem
Jagdunfall getötet wurde.

Hermann von Wißmann,

Der ikalieniſche Weltflieger Pinedo
im Flugzeug verbrannk.
New York. Einem furchtbaren Flugzeug=
unfall
iſt hier der bekannte italieniſche Welt=
rekordflieger
Marquis Francesco de Pinedo zum
Opfer gefallen. Der Flieger, der den Lang=
ſtreckenrekord
der Flieger Codos und Roſſi ſchla=
gen
wollte, ſtartete zu einem Flug nach Bagdad.
Beim Start zeigte ſich, daß die Maſchine nicht
richtig vom Boden loskam. Etwa 2000 Schritt
weit rollte der Apparat auf dem Flugfeld und
ſtieß dann gegen eines der Gebäude des Flug=
hafens
. Das Flugzeug ſing Feuer und ſtand
im Nu lichterloh in Flammen. Die entſetzten
Zuſchauermaſſen mußten die verzweifelten Hilfe=
rufe
des Unglücklichen mitanhören, ohne an den
Apparat herankommen und Hilfe bringen zu
können. Man mußte warten, bis das Feuer
ausgebrannt hatte. Erſt dann fand man den
völlig verkohlten Leichnam Pinedos bei den
Trümmern des Apparates, aus dem er offen=
bar
ſich zu retten verſucht hatte. Marquis de
Pinedo iſt durch einen Flug von Rom nach Mel=
bourne
und Tokio und zurück, den er im Jahre
1925 unternahm, berühmt geworden. Im Jahre
1927 konnte er einen Flug um die Welt mit
Erfolg beenden.
Ein gräßliches Brandunglück.
Rom. In der Berggemeinde Teolo, bei
Padua, iſt bei einem nächtlichen Brandunglück
in dem Hauſe eines Handwerkers der Hand=
werker
mit ſeiner Frau und drei kleinen Kin=
dern
in den Flammen umgekommen. Das Feuer
hatte ſich ſehr raſch über das ganze Haus aus=
gebreitet
, ſo daß es nur vier Kindern, die im
Erdgeſchoß ſchliefen, möglich war, ſich ins Freie
zu retten, während die Eltern und die übrigen
drei Kinder nicht mehr gerettet werden konnten.
Das Feuer war zuerſt von der Mutter entdeckt
worden, die die vier Kinder im Erdgeſchoß in
Sicherheit brachte und ſich dann heldenmütig in
das brennende Haus zurückbegab, um ihren im
oberen Stockwerk mit den anderen Kindern
ſchlafenden Mann zu wecken und zu retten. Da=
bei
fand ſie ſelbſt den Tod. Die tote Mutter
hielt noch, als ſie nach dem Brande aufgefun=
den
wurde, ihr jüngſtes Kind im Arme.

Rangabzeichen für den Arbeitsdienſt.

Die Nauagabgeickon des
Arbeitdhienstes.

Arbeitsdienstwilliger
Vormann
Schwarzer Spiegel. Streiſen weil.-.rot

Fruppführer

Ober-
Fruppführer

Arbeitsführer
Oberarbeitsführer
Schuforz u Siülber

Jetzt ſind auch die Rangabzeichen des Arbeits=
dienſtes
endgültig feſtgelegt worden. Dieſes un=
kriegeriſche
Heer, das ſich unſer Vaterland ſchuf,
um die Jugend in den Arbeitsprozeß einzu=
führen
, weiſt als unterſte Stufe den Arbeits=
dienſtwilligen
auf, während die Rangſtufen
Vormann, Truppführer. Obertruppführer,
Arbeitsführer und Oberarbeitsführer lauten,

[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 244

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 3. September 1933

Studenten=Weltmeiſterſchaften in Turin.

Deutſche Erfolge im Tennis.
Ankunft der Leichkathleten.
Turin, 2. September.
Was ſich bis zum Samstag in Tuxin ereignete war nur ein
Vorſpiel. Erſt jetzt beginnt ſich die Tatſache ſtärker bemerkbar
zu machen, daß dieſe große Stadt der Schauplatz der Studenten=
Weltmeiſterſchaften iſt, die nicht weniger als 31 Nationen an ſich
zogen. Am Samstag legten die Straßen der Stadt einen ſtatt=
lichen
Flaggenſchmuck an. Ein breites Band der grün=weiß=roten
Farben Italiens zieht ſich an den Häuſerfronten entlang. Von
den Giebeln und Säulen leuchten große Plakate mit dem Gruß
der italieniſchen Fasciſten an die ausländiſche Jugend. Rieſige
Lettern rufen:
Die Turnier Fasciſten begrüßen in den Vertretern der
ausländiſchen Univerſitäten die befreundeten Nationen.
Im Stadion Muſſolini rüſtet man zum letztenmal für den
feierlichen Einmarſch der Nationen, der das Programm des
Sonntags krönen ſoll. Neben den Vertretern der 31 Nationen
werden ſämtliche italieniſchen Univerſitäten Delegationen in
hiſtoriſchen Trachten mitmarſchieren laſſen. An der Probe zum
Einmarſch nahm am Samstag nachmittag die geſamte deutſche
Mannſchaft teil, man ſah in ihren Reihen auch die Leichtathleten
die nachmittags angekommen waren und gemeinſam im Hotel
Regina Quartier genommen hatten. Lediglich Sievert und Vent
fehlen noch, ſie werden für Montag erwartet. Die Führung der
Leichtathleten liegt bei Ernſt Söllinger, Darmſtadt,
dem als Begleiter noch der Dresdener Grahl beigegeben iſt.
Keine Vorläufe bei den Ruderern.
Das verhältnismäßig noch ſchmale Programm des Sonntags
ſah nur im Tennis und Fechten deutſche Teilnehmer. Die vor=
geſehenen
Vorläufe der Ruderer auf dem Comoſee konnten aus=
fallen
, denn es haben nur die vier Nationen Ungarn, Italien,
Dänemark und Deutſchland gemeldet, deren Vertreter nun am
Sonntag gleich die Endläufe beſtreiten.
An den Korbballſpielen, die am Samstag ihren Beginn nah=
men
und die in einigen deutſchen Ueberſetzungen des Programms
irrtümlich als Handballſpiele bezeichnet ſind, nimmt Deutſchland
nicht teil.
So bleiben als allgemein intereſſierende Konkurrenzen dieſes
Tages Rugby, Tennis und Fechten. Das Fußballturnier wird
erſt am Sonntag mit dem Hauptſpiel DeutſchlandItalien fort=
geſetzt
.
Tübben und Tüſcher in der Vorſchlußrunde.
Hochſpannung lagerte am zweiten Tage der Kämpfe über
den Tennisplätzen am Alten Stadion. Die Spiele im Einzel
Große Ueberraſchungen
verliefen außerordentlich anregend.
ſorgten dafür, daß die Stimmung der zahlreichen Zuſchauer im=
mer
auf dem Höhepunkt blieb. Das Ereignis des Tages war
das Ausſcheiden der beiden Favoriten, der ge=
ſetzten
Spieler de Minerbi=Italien und Marcel
Bernard=Frankreich. Der Franzoſe, der allgemein als
der kommende Studenten=Weltmeiſter angeſehen wurde, erlitt
gegen den Tſchechen Craſny eine glatte Niederlage, er verlor
mit 6:4 6:3, 4:6, 6:3. De Minerbi wurde von dem jungen Fran=
zoſen
Troncin mit 6:2, 6:3, 5:7, 6:0 ebenfalls glatt aus dem
Rennen geworfen. Den ſchönſten Erfolg hatten die beiden deut=
ſchen
Spieler Tübben und Tüſcher, die ſich beide für die Vor=
ſchlußrunde
qualifizieren konnten. Tüſcher gab gegen den Dänen
Spaccavohn nicht ein einziges Spiel ab. er ſiegte geradezu mühe=
los
6:0 6:0, 6:0. Tübben hatte es in ſeinem Spiel gegen den
ausgezeichneten Tſchechen Cernok weſentlich ſchwerer. Erſt nach
hartem zweiſtündigem Kampf ſiegte der Deutſche mit 4:6, 8:6,
6:3. Der hoffnungsvolle Tſcheche zeigte ein ſehr vari=
6:1, 4:6.
iertes Spiel, während Tübben faſt ſtändig an der Grundlinie
klebte. Schließlich behielt aber doch die größere Ruhe und Sicher=
heit
des Deutſchen Oberhand.

20 Jahre Union Darmſtadf.
Alemannia Worms Darmſtadi komb. 2:1 (2:1).
Aus Anlaß ihres 20jährigen Beſtehens hat Union Beſſun=
gen
ein Jubiläums=Turnier ausgeſchrieben, an dem ſich heute
Sonntag ab 10 Uhr SV. 98, Spgg. Arheilgen, FC. Bensheim und
der veranſtaltende Verein beteiligen. Der Aufmarſch aller Teil=
nehmer
beginnt um 13 Uhr, anſchließend finden die Entſcheidungs=
ſpiele
des Turniers ſtatt. Abends ab 8 Uhr in der Beſſunger
Turnhalle Feſtkommers und Ball. Die Ausloſung ergab fol=
ende
Paarung: 10 Uhr: Union Arheilgen 04: 11.30 Uhr:
SV. 98 Bensheim.
Bereits am Samstag nachmittag ſtanden ſich 4 Schüler=
Mannſchaften gegenüber; die durchweg in freundſchaftlichem
Geiſte ausgetragenen Treffen brachten den Polizei=Schülern einen
:1=Sieg über die Rot=Weiß=Jungen, und mit dem gleichen Ergeb=
nis
trennten ſich, allerdings erſt nach einer Verlängerung, die
Böllenfalltor=Schüler von denen des Platzvereins.
Inzwiſchen hatte ſich eine auf der Rennbahn ſeltene Zu=
ſchauermenge
eingefunden, die dem Haupttreffen Alemannia
Worms und einer kombinierten Stadtelf mit Spannung ent=
gegenſah
. Zweifellos waren für die heimiſche Vertretung nicht
die beſten Spieler geſtellt, und man tippte auf einen recht deut=
lichen
Torunterſchied zugunſten der Gäſte. Dennoch hielten ſich
auch die Aktiven an das Penſum ihrer Vorgänger. Vor der
Pauſe fielen die 3 Tore, nachher 14 Ecken, 6 für Worms, 8 für
Darmſtadt. Dem Spielverlauf entſprechend wäre ein Unentſchie=
den
gerecht geweſen, tatſächlich traf es auch, denn das erſte Tor
für Worms wurde auf der Torlinie gehalten.
Vom Spielbeginn ab trat ein techniſches Plus der Gäſte zu
Tage, mit ihrem ſchnellen, flachen Paßſpiel wurden ſie mehrmals
gefährlich, doch klärte die aufopfernde Deckung noch rechtzeitig. Erſt
in der 22. Minute führt ein Gedränge vor dem Darmſtädter Tor
zu einem Treffer für die Gäſte. Das Leder war allerdings von
Aßmuth auf der Linie getötet worden, doch der im Mittelfeld
ſtehende Schiedsrichter gab Tor. 8 Minuten ſpäter jedoch nahm
Riegmann eine Flanke aus der Luft und jagte ſie kurz in die
untere Ecke. Im Gegenſtoß ſetzt Bauer einer Vorgabe Schnägels=
bergers
nach, und das 2:1=Ergebnis iſt fertig, das ſich nach der
Pauſe trotz wechſelnder Feldüberlegenheit beider Teams nicht
mehr ändert.
Bei Worms gefielen die ſtabile Verteidigung, Mittelläufer
und Mittelſtürmer, während die übrigen ſich in den ausgezeich=
neten
Rahmen der Gau=Klaſſe einfügten.
In der hieſigen Elf genügten nur Aßmuth im Tor die Ver=
teidiger
Eßlinger und Roß. Schnägelsberger im Mittellauf. Böh=
ner
, und nach der Pauſe Bauer im Sturm den berechtigten An=
ſprüchen
an eine Auswahlelf. Allerdings iſt den Mannen zugute
zu halten, daß ſie ohne ein Trainingsſpiel gegen die ſtarken Gäſte
kämpfen mußten.
Schiedsrichter Kratzenberg=Iſenburg hatte und machte es ſich
in dieſem Freundſchaftsſpiel leicht.
SC. Hota DarmſtadtVfR. Rot=Weiß (Sonderm.) 5:4 (1:2).
Am vergangenen Donnerstag trafen ſich die Gegner zum Rück=
ſpiel
am Sportplatz Böllenfalltor. Das Spiel wurde von Hota
mit Glück gewonnen. Man kann Hota jedoch eine Formverbeſſe=
rung
nicht abſprechen, die ſich beſonders im Spielaufbau bemerk=
bar
machte. Rot=Weiß war in der Geſamtleiſtung beſſer als die
Hotelangeſtellten. Schiedsrichter Mühlbach gut.

Halvorſen geht Harder kommt.
In kurzer Zeit wird der hervorragende und verdiente Mittel=
läufer
des Hamburger Sportvereins, Halvorſen, ſeinen Ver=
ein
und Deutſchland verlaſſen, um in ſeine norwegiſche Heimat
zurückzukehren. Der Hamburger SV. verdankt dem Norweger
einen Großteil ſeines Aufſtiegs und ſieht den ſympathiſchen Spie=
ler
nur ungern ſcheiden. Halvorſen wird bereits in der Hambur=
ger
Mannſchaft am Sonntag in Berlin nicht ſpielen; er wird
durch Hannkamp (Polizei) erſetzt. Auch der Halbrechte Sveistrup
muß erſetzt werden; für ihn ſpielt Bock=Wilhelmsburg.
Full Harder, der ſeinerzeit wegen vereinspolitiſcher Gründe
im Groll den HSV. verließ, iſt wieder zu ſeinem alten Verein
zurückgekehrt. Allerdings wird Tull die Rothoſen nicht mehr
verſtärken können.

Davis=Pokal: Deutſchland - Dänemark 3:0.
Bereits entſchieden iſt der Davispokal der dritten Ausſchei=
dungsrunde
für 1934 zwiſchen Deutſchland und Dänemark, nach=
dem
die beiden Deutſchen v. Cramm /Nourney am Sams=
tag
in Leipzig das Doppel gegen Ullrich / Henrikſen
7:5 gewannen. Deutſchland hat damit den
3.
Kampf bereits gewonnen und ſteht neben Italien und Oeſterreich
unter den letzten Vier für den Wettbewerb 1934.

Die däniſchen Einzelſpieler: Anker Jacobſen (links)
und Ulrich (rechts).
Eine 2:1=Führung hat die Schweiz im Davispokalkampf gegen
Belgien in Montreux inne, da die Belgier Lacroix de Bormann
im Samstag durch einen Sieg im Doppel mit 6:4, 6:3, 6:4 über
Aeſchlimann/Fiſher einen Punkt aufholten.
In Turin waren die Tenniskämpfe bei den Studenten= Welt=
meiſterſchaften
am Samstag das Hautpereignis. Die beiden Deut=
ſchen
Tüſcher und Tübben hatten einen großen Erfolg; beide konn=
ten
ſich für die Vorſchlußrunde im Einzel qualifizieren. Die
Favoriten de Minerbi=Italien und Marcel, Bernard=Frankreich
ſchieden aus.

Der erſte Tag der Deutſchen Waſſerball=Meiſterſchaftsendſpiele
in Erfurt ſtand im Zeichen klarer Siege von Hellas Magdeburg
und Weißenſee 96. Altmeiſter Hellas ſchlug Poſeidon Köln 4:2
(1:2) und der Titelverteidiger Weißenſee beſiegte SSf. Barmen
7:3 (3:3).
Nuvolari=Italien gewann am Samstag auf MG. Magnette
die auf einer 21,99 Km. langen Rundſtrecke bei Belfaſt über
764,8 Km. ausgetragene Touriſt=Trophy für Automobile in der
Zeit von 5:56,34 Stunden, was einem Stundendurchſchnitt von
125,84 Km. entſpricht. Das populäre Rennen war von 500 000
Zuſchauern beſucht.
Beendet wurde am Samstag die Schweizer Radrundfahrt.
Die fünfte und letzte Etappe führte über 226 Km. von Baſel nach
Zürich. Etappenſieger wurde der Süddeutſche Altenburger, der
mit ſechs Minuten Vorſprung vor dem Belgier Hardiqueſt als
Erſter das Ziel ereichte
Geſamtſieger der Rundfahrt wurde der
Wiener Max Bulla. Beſter Deutſcher iſt der Berliner Buſe, der
den zehnten Platz einnimmt.
Glanzleiſtungen im Schwimmen werden aus Japan und
Auſtralien gemeldet. In Japan hat Olympiaſieger Kitamura
den erſt vor wenigen Tagen von ſeinem Landsmann Makino auf=
geſtellten
Weltrekord über 1000 Meter Crawl von 12:51,6 auf
auf 12:45,6 verbeſſert und in Amerika erreichte Kojaes eine neue
Höchſtleiſtung über 400 Meter Rücken mit 5:34.
Das Marathonſchwimmen der Männer im Ontario=
ſee
bei Toronto wurde von dem Amerikaner Marvice Nelſon in
7:04.37 Stunden (24,140 Kilometer) gewonnen.

Geſchäftliches.
Die Ernährung unſeres Volkes aus eigener
Scholle kann ſichergeſtellt werden, wenn auch der
letzte Landwirt die Maßnahmen hinſichtlich Bodenbearbeitung,
Saatpflege und Düngung ergreift, welche in den letzten Jahren
immer wieder betont worden ſind. Gerade die Düngung des Win=
tergetreides
mit den Kernnährſtoffen Kali und Phosphorſäure
trägt in erſter Linie dazu bei, ausreichende Mengen an Brot=
getreide
zu erzeugen, da beſonders das Kali die Kräftigung der
jungen Saaten ermöglicht, vor Auswinterung und Krankheiten
ſchützt, ſowie ſchließlich ein lagerfeſtes Getreide mit voll ausgebil=
deten
Körnern garantiert. Um dieſe Aufgabe zu erfüllen, muß
das Kali in Form von 2 bis 3 Doppelzentner 40er Kalidünge=
ſalz
je Hektar (2 bis 3 Kilogr. je Ar) oder die dreifache Menge
Kainit entweder vor der Saat oder nach dem Auflaufen der
Pflanzen verabreicht werden, damit die ſchützenden Eigenſchaften
ſich bereits während der Winterperiode auswirken können und ſo
die Vorausſetzungen für eine befriedigende Ernte geſchaffen ſind.
Ein ſchönes Hochzeitsgeſchenk, das immer
Freude macht, iſt der praktiſche Wandhalter für Perſil= Ata=
iMi
. Von allen jungen Hausfrauen wird dieſe zeitgemäße Ver=
beſſerung
dankbar aufgenommen werden, denn der Halter ver=
hütet
das Naßwerden und Umfallen der Pakete. Mit einem Griff
iſt jederzeit das gewünſchte Mittel zur Hand. Der Halter iſt in
allen beſſeren Fachgeſchäften zu haben.

Schulnachrichten.
Mathematik? Ja, aber techniknahe!
Die Ingenieurſchule Zwickau, Sa., (H. T. L.) hat
dem Mathematikunterricht als Grundlage alles techniſchen Den=
kens
und Schaffens eine Form gegeben, die den Fortſchritten der
letzten Jahrzehnte auf dem Gebiete der praktiſchen Mathe=
matik
weiteſtgehend Rechnung trägt.
Bewußt neu wird dabei die Tendenz vertreten, die rein ana=
lytiſchen
Methoden bis zur praktiſchen Brauchbarkeit durchzuar=
beiten
, m. a. W., der mathematiſchen Exekutive, dem
numeriſchen wiſſenſchaftlichen Rechnen und den
damit zuſammenhängenden mathematiſchen Inſtrumen
ten und Apparaten beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken.
Das Differenzenſchema einer tabulierten oder empiriſch ermittel=
ten
Funktion, Interpolationsaufgaben, numeriſches Differenzieren
und Integrieren auch von einfachen Differentialgleichungen ,
Mittelwertmethoden und Differenzgleichungen laſſen ſich ſo ele=
mentar
darſtellen, daß ſie auch dem Mittelſchultechniker verſtänd=
lich
werden. Dieſe praktiſche Analyſis, die auch die ent=
ſprechenden
graphiſchen Methoden, die Fehlerausgleichung, die
zahlenmäßige Erfaſſung und Auswertung von Beobachtungsreihen
als praktiſche Großzahlforſchung berückſichtigt, ver=
mittelt
dem Mittelſchulingenieur die dringend notwendige logiſche
Schulung durch Mathematik bei aller Verhundenheit mit der
Praxis und bildet die Grundlage der an der Ingenieurſchule
Zwickau gebotenen neuzeitlichen Ingenieurausbildung. Das
Winter=Semeſter 1933/34 beginnt am 16. Oktober.

Weiterbericht.
Noch unverändert lagert der hohe Druck im Weſten, während
auf der Rückſeite der nordweſtlichen Störung kühle ozeaniſche
Luft nach Deutſchland befördert wird. Bei uns bleibt daher die
wechſelhafte Grenzwetterlage beſtehen.
Ausſichten für Sonntag, den 3. September: Wechſelhaft wolkig,
mit Aufheiterung, vereinzelt Regenſchauer, mäßig warm.
Ausſichten für Montag, den 4. September: Noch kein beſtändiges
Wetter.

Gewinnauszug
5. Klaſſe 41. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

21. Ziehungstag
1. September 1933
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
6 Gewinne zu 25000 m. 18099 272478 297264
Gewint
zu
90011 333167 33483
M.

8.
747 100567 212758 216782 257757
3 366
131
3303
Re
21771 27096 65176 98926 100476 102022
885,
113
3 376
824
266
R
2os
36297
00 m.
139 61690 84249
125,8
1883
81
118
179029
Rl
*
3341
4 2
258917 291606 30 1832 336616 336064
3547
367328 2
1707 12605 18195 20812 31640 46879
77.
00
R4
796
*
z10
380
771
76.
gi8 14
14
48332
13141
239623 240674 241482
844 25e
086 291364 29313
5673 301649
764,
2.
6848
383
339569 944918 345660 865343 367816
368
388
2479 383232
m. 87
58
344 14248 17246 24937 25468 299
22 44945
2669 63286 73408 74071 82
23
107696
1280:
19

1043,1.
78
14143
158410 158
0438 181
8683
R8
1888e
R8 338
202841
1.
229977 2384
WASe
3240
A
3288
382894 2689
391183 393857 29
3 306646
8 30524
332
85
5i5
)a
56868 358190 367289 367366 373280 376059 382763
22 380710 395979
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 m. 1
Gewinne W 25000 A
4 Gewinne zu 1
1273
Ait
8
ine zu 6
75094 189742 323050
Lewi=
20 Get
zu 8008
1 57206 104630 165379 223282 301345
304101 324020 3:
R
40 Gewinn
7 39612 60946 92686 117623 182096
88801 201
9
271721 273794 281282 310031 329466
362
B9744
773858
100 M.
57 21868 3364
42
933
*
2335
Lig7381 18801
7328
1378
1888=
0887 22673
01489
338

1840 264042 20
88 3781

4811

330732 339692 361530
69

35
7559
88
8
zu
8 1898=
1 31797 39726 5
198
*
276
*9
8481
3192 101328 1
78
568
g58
13674
%.
74042
1506 137452 15
3894 160308 16097
44
41.
Gif3 g13c
34178 9
*
24
246
818=
267666
2549 2743
Rr
3388 387
11856 307223
11
32 34
2234 319900
73
349798 354657 364560 368188 371119 372233 980612 383692 396744
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000 und
100 Prämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 500000, 4 zu je 50000,
8 zu je 25000, 58 zu je 10000, 110 zu je 5000, 254 zu je 3000,
784 zu je 2000, 1536 zu je 1000, 2558 zu je 500, 7846 zu je
400 Mart.

Rundfunk=Programme.

Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge: 6.00 und 6.30: Gymaſtäk.
d 7: Nachrichten, Wetter. O 8.15: Waſſerſtand. o 11: Werbe=
konzert
. O 11.45: Zeit Nachrichten, Vortragsanſage, Wirtſchafts=
meldungen
. O 13.15: Nachrichten, Wetter. o 14: Nachrichten.
15: Gießener Wetterbericht. Anſchl.: Obſervatorium Aachen: Wetter
für Eifel= und Moſelgebiet. 15.10: Zeit, Wirtſchaftsmeldun=
gen
O 16.25 und 17.45: Wirtſchaftsmeldungen.
18.50 (Sa.

Frankfurt: Sonntag, 3. September
6.15: Hamburg: Hafenkonzert.
8.15: Waſſerſtandsmeldungen, Wetter,
8.30:
Martinskirche, Kaſſel: Morgenfeier.
stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Wagner’ſcher Männerchor
9.30:
1887, Frankfurt a. M. Ltg.: Albert Hummerich.
10.30: Trierer Heiligtumsfahrt.
1.30: Leipzig: Bachkantate: Allein zu dir, Herr Jeſu Chriſt.
12.00: Konzert der Stahlhelmkapelle Regiment Heſſen=
mburg

Heimkabarett. Schallpl.
13.15: Gibt’s im Radio Tanzmulik.
14.30
Zehuminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.40: Stunde des Landes:
örbericht aus einer Verſuchsanſtalt
Vortrag von Dr. Sauer, Fried=
für
Früchteverwertung.
berg.
Eine Inſpektion der landwirtſchaftlichen Berufs=
genoſſenſchaft
. Hörbericht.
15.30: Kinderſtunde: Eine Geburtstagsfeier bei Herrn von Münch=
Von Günther Eich.
hauſen.
16.30: Weber=Wagner=Liſzt=Konzert des Städt. Kuropcheſters.
16.30; Wiesbaden: Weber=, Wagner=, Liſzt=Konzert des Städt.
Kurorcheſters Ltg.: Muſikdirektor Albert.
18.00: Fröhliches Zwiſchenſpiel.
18.30: Hörbericht vom Fußballkampf, BerlinHamburg.
19.00: Sportbericht.
19.10:
zom Mainzer Weinmarkt Hörbericht.
19.30:
R Wirtz: Beruf und Berufung.
20,00: Grigri, Operette von Paul Lincke.
22.00: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik der Kapelle Lorenz Jais.
WW
Königswuſterhauſen.
*4
Deutſchlandſender. Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 5.45:
Wetter f. d. Landwirtſchaft. Anſchl.: Wiederholung der wichtigſten
Abendnachrichten. 6: Gymnaſtik. 6.15: Wetter für die Land=
wirtſchaft
.
Anſchl.: Tagesſpruch. o 6.20: Frühkonzert. O 8:
Sperrzeit. o 8.35: Gymnaſtik f. d. Frau. o 10: Neueſte Nachrichten.
11.15: Deutſcher Seewetterbericht.
12: Wetter f. d. Landwirt.
Anſchl.: Konzert (außer So.).
Wiederholung des Wetter=
berichts
. 12.55: Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte. o 13:
Sperrzeit. O 13.45: Nachrichten. O 14: Konzert.
15.30: Wetter,
Börſe. 6 18.50: Wetter f. d. Landwirtſchaft.
Kurzbericht des
Drahtloſen Dienſtes. 22: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten
(Mi. 22.15). D 22.45: Deutſcher Seewetterbericht.
Deutſchlandſender: Sonntag, 3. September
6,00: Berlin: Funkgymnaſtik. 6.15: Wiederholung der wichtig=
ſten
Abendnachrichten. Tagesſpruch. Morgenchoral.
Anſchl.:
Hamburger, Hafenkonzert.
8.00: Stunde der Scholle.
8.55: Morgenfeier.
1005: Berlin: Wetter. 10.10: Sperrzeit.
11.00: Adolf Maria Holzapfel: Gedichte an den Führer.
11.15. Deutſcher Seewetterbericht.
11.30: Leipzig: Bachkantate: Allein zu Dir, Herr Jeſu Chriſt.
12,00: Parademärſche alter deutſcher Reginenter.
12.55: Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte.
13.00
Breslau: Mittagskonzert der Schleſ. Philharmonie.
14.00: Wenn wir groß ſein werden. Schuloper v. G. Blumenſaat.
(Aufnahme.)

14.25:
15.00
15.30:
16.00:
17.00:
18.00:
19.00,
19.30,
20.00
21.00:
22.45:
23.00:

Hans H. Wilhelm lieſt aus ſeinem Heideroman: Die Frickes.
Werner Bodin: Erinnerungen eines Paläſtinakämpfers.
Hans Schwarz: Politiſche Dichtung.
berſchreiberhau: Konzert des Rieſengebirgs=Sängergaues.
Wiesbaden: Nachmittagskonzert des Städt. Kurorcheſters.
Schallplattenkonzert.
Luſtiger Zoo. Verſe von Rich, Drews mit Schallplatten.
Feierliche Eröffnung der akademiſchen Weltmeiſterſchaften m
Turin. (Aufnahme.)
Orcheſterkonzert. Erntezeit, Ausf.: Orcheſter des Deutſchland=
ſenders
. Soliſtin: Adelheid Holz.
Köln: A
e Mann an Bord. Bunter Abend mit allerlei
Muſik.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Deutſcher Seewetterbericht.
Köln: Fortſetzung: Alle Mann an Bord.

Hauptſchriſtleltung: Rudelf Maup=
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maup
Feuilleton, Reſch und
teland u
d Seſſe
Kar
* für
Nachrichten: Max Stret
bmann;
bel: De.
füe den H
H. Quetſch; für den
ußdſenſt: Andregs.
Jauer; für
die Gegenwart
Tagesſpiegel in Bild und
Bort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſergientell und geſchäftliche Mitteilungen: Will
hle:
Druck und Verlag: C. C. Wittich ſämtilich in Darmſtad
Für unverlangte Manuſſripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.

Die heutige Nummer hat 20 Seiten.

[ ][  ][ ]

Dertehrs-L Cinpeln
Des Leeeeres
EinBeſuch im Leuchtturm Roter Sand
Ein ſteinerner Nieſe ſteht im Meer. Ein einſamer Curm.
Der Verkehrsſchupo der Waſſer. Stundenlang dauert es, bis
der Dampfer ihn erreicht, und Monate vergehen, bis er wieder
Menſchen ſieht. Unter ſeinen weithin ſichtdaren Lichtern, die
wie Verkehrsampeln über der unendlichen Welt hängen, regelt
ſich der Verkehr von Schiffen aller Nationen. Er weiſt ihnen
den Weg zum ſicheren Hafen, und er ſelbſt führt in ſeiner trotzi=
gen
Abgeſchiedenheit ein nüchternes, ſtrenges Daſein.
Er iſt einer der wichtigſten, dieſer Meeresſchupo Leuchtturm
Noter Sand. Fünf Dampferſtunden von Bremerhaven ſteht
er inmitten des Meeres. Ein prächtiger Bau, in Felſen und
Stahl verankert. Vier Menſchen leben in dieſem Curm: der
Wächter, der Funker und die Bediener der gewaltigen Lampen.
Es muß ein wohlgeordnetes und diſzipliniertes Leben ſein, das
ſich hier acht Wochen lang ununterbrochen abſpielt. Man ſieht
die Sendboten fremder Sonen ſich nähern, regiſtriert Seit und
Standort. Man hört die Nebelhörner der großen Ozean=
dampfer
und ſpricht mit ihnen durch den ehernen Mund der
Glocke, die auf dem höchſten Nundgang des Curmes hängt.
Durch die Funkanlage ſteht man mit der ganzen Welt in Ver=
bindung
. Und dennoch iſt das Leben hier oben einſam und
langweilig. Erſt nach zwei Monaten erſcheint immer das Ab=
löſungsſchiff
, bringt Proviant, Poſt, Oel und einen Haufen
Seitungen. Ceils wird die Mannſchaft des Curmes dann ab=
gelöſt
, teils bleibt ſie noch eine weitere Schicht in der Waſſer=
wüſte
.
Unſere Bilder zeigen, wie ſich dieſes Leben in ſeinen ent=
ſcheidenden
Phaſen abrollt. Da iſt der Leuchtturmwächter auf
ſeinem Ausguck, von dem aus er die große Heerſtraße des
Weltverkehrs beobachtet, deren Verkehrsampel er gewiſſer=
maßen
zu verſorgen hat da ſind die Signalmaſte, an denen
er die Flaggen und die Wimpel zur Bekanntgabe ſeiner Wün=
ſche
und ſeiner Mitteilungen hißt; da iſt das himmelhoch hän=
gende
Rettungsboot, unerreichbar für die höchſtgetürmten
Wogen des Sturmes, das aber in wenigen Augenblicken bereit
iſt, um etwaigen Schiffbrüchigen zu Hilfe zu eilen. Da iſt ferner
der Wächter inmitten des Lampen= und Prismenſyſtems, das
das Leuchtfeuer über das Meer hinausſendet, und da iſt die
Sunkanlage, von der aus der Verkehr mit den Schiffen und
dem Feſtlande betrieben wird.
Dieſe Funkanlage erſt hat den modernen Leuchttürmen die
volle Erfüllung ihrer Aufgabe möglich gemacht. Denn jetzt
können ſie ihre Beobachtungen, etwa über ein Schiff in See=
not
, augenblicks den Rettungsſtationen am Lande übermitteln
und Hilfe heranholen, können ſie ihre eigenen Wünſche und
Nöte in ſtändigem Verkehr mit ihrer Verſorgungsbaſis weiter=
leiten
. Die einſt ſo beliebten romantiſchen Geſchichten von dem
Drama auf dem Leuchtturm, in denen eine gerettete Frau

oder zwei eiferſüchtige Nebenbuhler in tage-
und wochenlanger Abſperrung von der übri=
gen
Welt die Hauptrolle ſpielten, iſt zu einem
Märchen geworden, das der techniſch ge=
ſchulte
Leuchtturmwärter von heute mit
einem mitleidigen Lächeln abtut. Immerhin
freilich iſt ſein Beruf von einer ungewöhn=
lichen
Nomantik umſchimmert. Wenn das
Boot mit Poſt und Verpflegung kommt und
der Mann im Korb an einer Stahltroſſe
entlang hinübergleitet zu den Abgeſchloſſenen,
ſo iſt das immer von neuem ein ſpännender
Augenblick für die Beſatzung des Leucht=
turmes
.
Außerdem gibt es ja auch Cürme, welche
weniger dicht an großen Verkehrsſtraßen
und Knotenpunkten liegen als der Note=
Sand=Leuchtturm, der mit ſeinen 34 Metern
über dem Waſſer und mindeſtens ebenſo vie=
en
darunter, und ſeinen drei verſchiedenen
Leuchtfeuern noch immer eine der modernſten
Anlagen dieſer Art iſt. Der Reichweite
nach wird er freilich von dem neuen Helgo=
länder
Leuchtturm, einer ſogenannten Blitz=
feueranlage
, übertroffen, ebenſo von dem
Leuchtturm in Arkona auf der Nordſpitze
von Nügen. Hiſtoriſch berühmt iſt auch das
Blinkfeuer von Brüſterort, das nördlich
von Königsberg zwiſchen Kuriſchem und Friſchem Haff die
Küſte ſichert. Die ganze deutſche Küſte hat etwa einhundert
Leuchttürme und feſtſtehende Leuchtfeuer, deren Neichweite
zum Ceil 20 Seemeilen, alſo faſt 50 Kilometer, beträgt oder
überſchreitet.
Die älteſten ſind die Leuchttürme von Falſterbo, Crave=
münde
und Neuburg, die aus dem 13. Jahrhundert ſtammen;
aber der Gedanke, der Schiffahrt durch Leuchtſignale den Weg
zu erleichtern, iſt noch unendlich viel älter, denn Ptolemäus
Soter hat im Jahre 285 vor Chriſto auf der Inſel Pharos bei
Alexandria einen angeblich faſt 100 Meter hohen Curm, eines
der ſieben Weltwunder, zu dieſem Sweck errichten laſſen, und
ſogar Homer berichtet bereits von Leuchttürmen. Sie waren
natürlich primitiver als die heutigen, wahrſcheinlich auf die
Verwendung und Inganghaltung großer Holzfeuer auf der
oberſten Spitze angewieſen und mit den komplizierten mechani=
ſchen
Apparaten nicht zu vergleichen, die heute dieſem Swecke
von der fortſchreitenden Cechnik zur Verfügung geſtellt werden

Der Globetrotter aber, der genießeriſch
die Meere befährt, überhaupt ſo eine arme
Landratte, die eine Seereiſe antritt, ohne
Steuerbord und Backbord unterſcheiden zu
können, ahnt gar nicht die große Bedeutung
der Leuchttürme für die Sicherheit der
Schiffahrt.
Gerade die Küſtennähe birgt große Ge=
fahren
durch Klippen, Sandbänke uſw. So
muß der Leuchtturm mit ſeinem Signaldienſt
im Verein mit den Seuerſchiffen und Leucht=
bojen
dazu beitragen, daß alle Gefahren=
punkte
kunſtgerecht umſchifft werden. Das
Sprichwort ſagt zwar: Waſſer hat keine
Balken, aber unter dem ewigen Wellen=
ſpiel
des Meeresſpiegels iſt der Meeresboden
durchaus ungleich. Aus tiefſten Cälern ragen
Berge und Klippen empor, die oft heim=
tückiſch
dicht unter der Oberfläche unſicht=
bare
Gefahren bergen.
Beſonders die Einfahrten unſerer Nord=
eehäfen
ſtellen ſelbſt den erfahrenſten Kapi=
tän
vor eine verantwortungsvolle Aufgabe.
Dort, wo Leuchttürme und Signale allein
nicht ausreichen, muß der Lotſe die Schiffe
in den Hafen führen, ſo recht behutſam und
vorſichtig, wie etwa ein Schupo trotz aller
Verkehrsampeln ein Kind durch das Gewühl
der Straßen zur anderen Seite geleitet.

[ ][  ][ ]

Bilder aus der Ausſtellung Fort mit
mit dem nationalen Kitſch!* in der
Mainzer Kunſtballe.
Die nationalen Symbole ſind kein
Kinderſpielzeug und kein Cummelfele
für findigen Goſchäftsgeiſt!
4 Unten: Von der Polizei in verſchiedenen
beſſiſchen Städten wegen Mißbrauck.
nationaler Symbole beſchlagnahmte
Papiermachebüſten, Kartenſpiele,
Stiefelwichſe, Kinderbälle, Sucker-
waren
uſw.
Photo Pauser

Schon gleich im Anfang ihres Wirkens hat
ſich die Reichsregierung und haben ſich auch
die neugebildeten Landesregierungen mit aller
wünſchenswerten Schärfe gegen den zu Unrecht
ſo benannten nationalen Kitſch in jeder Form
gewandt und keinen Sweifel daran gelaſſen,
daß man energiſch einſchreiten werde, wenn ſich
die gerügten Auswüchſe nicht bald gäben. Es
gibt keinen nationalen Kitſch. Jeder Kitſch iſt
dem höchſten Kulturgut: der Nation, ein Cod=
und Erbfeind.
Leider hat es aber, wie verſchiedene in letzter
Seit ausgeſprochene Verbote beweiſen, nicht
genügt, daß die betreffenden Sirmen zunächſt
nur gerügt wurden. Das Geſchäftsintereſſe‟
ging der Nückſicht auf den guten Geſchmack
und der Achtung vor der Nation und ihren
hohen Symbolen vor. Man konnte wahre
Orgien der Geſchmackloſigkeit in Gips, Silz,
Blech und Papiermaché erleben.

In einigen beſonders kraſſen Fällen iſt jetzt
eingeſchritten worden. So wurde einem Fabri=
kanten
unterſagt, weiterhin SA.=Puppen aus
Silz herzuſtellen, die tatſächlich nichts anderes

als greuliche Karikaturen auf den SA.-Mann
vorſtellten; eine andere Sirma mußte umgehend
die Fabrikation in Hitlerbüſten einſtellen, die
nur eine ganz plumpe Aehnlichkeit mit dem
Führer aufwieſen; und eine weitere Sirma
nußte ſich dazu bequemen, wieder normale
Haarſpangen herzuſtellen, nachdem ſie eine
Weile ſolche mit Hakenkreuz vertrieben hatte
Damit iſt aber die Liſte der Geſchmackloſig=
keiten
längſt nicht abgeſchloſſen. Es ſind in den
letzten Monaten viele Sehntauſende von Aſchen-
bechern
vertrieben worden mit Hitlerköpfen,
Hindenburgköpfen, mit SA.=Männern und ein=
geprägten
oder eingebrannten Hakenkreuzen.
Aber beileibe nicht nur Aſchenbecher. Man be=
kommt
in einigen Geſchäften karüber hinaus
zum Beiſpiel noch Sigarrenſpitzen und Sigaret=
tendoſen
, Seuerzeuge und Berlocken, auf denen
allen in mehr oder minder ſcheußlicher Weiſe
die nationalen Seichen angebracht ſind.

Am ſchlimmſten iſt es vielleicht beim Kinder=
ſpielzeug
. Es iſt natürlich gar nichts dagegen
zu ſagen, wenn die gute alte Cradition der
Sinnſoldaten mit SA.= und SS. Männern

fortgeſetzt wird. Aber man ſehe die unzähligen
braunen Puppen an, SA.=Männer, die wie
Ceddybären ausſehen, oder Hitlermädchen, das
Mama ſagen kann. Die Frage des guten
Geſchmacks ſteht dabei überhaupt nicht mehr
zur Debatte, hier handelt es ſich um ganz gro=
ben
Unfug, dem ganz naturgemäß ebenſo grok=
geſteuert
werden muß.
Solche Ausſchreitungen der Geſchmackloſig=
keit
ſind übrigens in anderen Ländern auch
gelegentlich zu beobachten. So machten ſich füh=
rende
italieniſche Seitungen mit Recht darüber
uſtig, daß eine Fülle von angeblichen Gari=
baldi
=Locken aufbewahrt werden. Wenn ſie
alle aus dem Haarſchopf des großen italieniſchen
Volks= und Freiheitshelden ſtammten, würden
ſie bei dieſem einen ganz ungewöhnlich üppigen
Haarwuchs dokumentieren. Das iſt nur eines
von vielen Beiſpielen. Unſere Frontſoldaten
erinnern ſich ſicher auch noch, bei gefangenen
Engländern, Belgiern, Franzoſen, namentlich
Amerikanern ebenſolche ſcheußlichen, bunt=
bedruckten
Caſchentücher mit national ſein wol=
lendem
Kitſch geſehen zu haben, wie ſie leider
auch bei uns hergeſtellt worden ſind. Heka=
tomben
von ſogenannten Kriegsandenken ſind
der Göttin Geſchmackloſigkeit gewidmet wor=

Mißverſtandener Patriotismus: Sinnvolle‟ Geburtstagsgeſcheuke
Schaubild aus der Ausſtellung Fort mit dem nationalen Kitſch!

den. Leider ſind ſie längſt noch nicht alle dem
beſſeren Geſchmack zum Opfer gebracht worden
Man kann den guten Seſchmack freilich aud
nicht befehlen. Aber man kann den oben ge=
nannten
Auswüchſen rückſichtslos entgegen=
treten
, und man kann ferner auch der breiten
Maſſe langſam die richtige Vorſtellung von
dem geben, was der Würde der nationalen
Symbole zuträglich und was abträglich iſt. Auch
dieſe Erziehungskraft, die von den dazu be=
rufenen
Stellen und Männern mit erfreulicher
Feſtigkeit betrieben wird, wird ihre Früchte
tragen. Eine deutſche Front des guten Ge=
ſchmacks
muß dem Kitſch entgegentreten! Dem
Angebot an Kitſch muß und wird dann eines
Cages die Nachfrage fehlen, ſo daß die Kitſch=
herſtellung
ein ſchlechtes Geſchäft für ihre
Fabrikanten ſein wird.
*

Sottes MMuhte.
Von Kurt Nudolf Prange.
Die Bauern nannten ſie geheimnisvoll die
Gottesmühle, und wenn man ſie gelegentlich
im Krug oder auf dem Wege zum Acker nach
der Bedeutung dieſer Bezeichnung fragte, nah=
men
ſie wohl die Pfeife aus dem Mund, ſetzten
zum Sprechen an, nickten ernſt mit dem Kopf.
aber dann ſagten ſie nur Cja", und noch ein=
mal
Cja. Und dann nahmen ſie die Pfeife
wieder in den Mund.
Eigentlich verſetzte mich die Exiſtenz der
Mühle in Staunen. Denn drüben, am anderen
Ende des großen Dorfes, ſtand ein modernes.
mit allen techniſchen Neuerungen eingerichtetes
Mühlenwerk. Dieſe eine halbe Stunde, die
man von der alten Mühle zur neuen gehen
mußte, war wie ein Grenzweg zwiſchen zwei
Jahrhunderten.
Warum reißt man die alte nutzloſe Mühle
nicht ab? dachte ich, der in der Stadt gewohnt
war, ſolche Dinge gewiſſermaßen mit Bau=
polizeiaugen
zu ſehen, ehe ſich der Blick am
Schönen oder, wie hier, am Nomantiſchen, er=
weitern
konnte.
Aber, als ich den Namen Gottesmühle‟
hörte, ahnte ich, daß man ihr nicht nur aus
Gutmütigkeit oder Bequemlichkeit das Gnaden=
brot
gewährte. Dieſe alte Mühle mußte eine
beſondere Geſchichte haben, die ſich von ſprö=
den
Bauernlippen nicht leicht erzählen ließ.
Darum wandte ich mich bei der nächſten Ge=
legenheit
auch lieber an den Lehrer, um etwas
Näheres über die Mühle zu erfahren. Der
ſchon grauhaarige Mann, mit dem ich bereits
verſchiedentlich über die Fauna und Flora dieſer
Gegend geſprochen hatte, ſah mich merkwürdig
lächelnd an:
Abreißen meinen Sie? Gewiß, ein altes,
nutzloſes Bauwerk. Ueber das Ihr auf Sweck=
mäßigkeit
eingeſtellter Blick ſtolpert. Aber
Ich fühlte mich mißverſtanden.
Im Gegenteil, ſagte ich, ich ſehe in der
Exiſtenz dieſer alten Mühle ſogar etwas Ge=
heimnisvolles
, einen tieferen Sinn. Ich kann
mir zum Beiſpiel auch vorſtellen, daß es in der
Mühle ſpukt!
Ihre Phantaſie hungert nach Nomantik!
ſpottete der alte Herr gutmütig. Immerhin,
ſetzte er, ernſter werdend, hinzu, Sie haben
recht: die Exiſtenz dieſer alten, unbewohnten
Mühle hat einen tieferen Sinn für unſere
Bauern. Aber ſoll ich Ihnen das erzählen?
Die Mühle kann es doch viel beſſer!
Als der Abend dunkel vor den Fenſtern ſtand,
befiel mich eine ſonderbare Unruhe. Ich ſaf
ange, ohne Licht zu machen. Aus dem Gaſt=
zimmer
unten klangen die Stimmen gedämpft.
Die Pantoffeln des Mädchens klapperten über
die Stiege zum Giebelſtübchen hinauf. Unauf=
hörlich
quakten vom Ceich her die Fröſche.
Bald nach zehn Uhr wurde es ſtill im Gaſt=
haus
. Die Lichter im Dorf verlöſchten. Ueber
den Wieſen ſtand der Mond. Ich wollte ſchla=
fen
, aber meine Augen öffneten ſich bald wie=
der
überwach. Ich wollte leſen, meine Blicke
chweiften zum Fenſter, in die Mondnacht hin=
aus
. Und die Worte des Lehrers fielen mir
ein: Was ſoll ich Ihnen erzählen? Die Mühle
kann es viel beſſer! Gehen Sie nachts zur
Mühlel
Da ſchlich ich die Treppen hinunter, durch das
Dorf, zur Mühle.
Wie viele Dinge kennen wir nur vom Cag
her; ihr Weſen in der Nacht, ihre geheime
Verwandlung bleibt uns unbekannt. So ſchien
mir auch die alte Mühle plötzlich verwandelt.
Sie war nicht mehr morſch, zum Abbruch reif.
In der Dunkelheit ſchien ſie ſich kraftvoll zu
recken, ihre Arme drohend auszuſpannen. So
klein und nichtig kam ich mir vor, wenn ich

Der Codeskandidat.
Von Ernſt Wiechert.
In der Gymnaſialaula einer kleinen öſtlichen
Stadt hängt unter der Orgelempore eine
Ehrentafel für die Coten des Großen Krieges.
Sie hängt dort im Schatten, wie es ſich für
Cote gebührt, aber ſo, daß jeder, der den
Naum betritt oder verläßt, genötigt iſt, ſie
anzublicken. Sie iſt aus weißem Marmor, und
aus der breiten Schattenwand, hinter den alten
Holzpfeilern, leuchtet das eiße Viereck ſo
deutlich und mahnend heraus wie ein Weg=
weiſer
oder ein Meilenſtein aus einem däm=
mernden
Walde.
Die Namen ſind mit gotiſchen Buchſtaben in
die weiße Släche eingegraben, und ihre ver=
ſchlungenen
Furchen ſehr viele Furchen
ſind mit einer lichtblauen Farbe getönt, ſo daß
über dem kalten Weiß ein gleichſam tröſtlichen
Schimmer ſchwebt. Am unteren Nande aber
wo die Namen der gefallenen Lehrer ſtehen, iſt
ſeit dem Morgen nach der Einweihung des
Cotenmals etwas Seltſames zu ſehen: ein gol=
dener
Namenszug. Das Gold iſt nicht mit
dünnen Plättchen hineingefügt in den Stein
nicht feſt und ſtarr, ſondern gleichſam hinein=
gehaucht
, wie in die Furchen der Walnüſſe, die
Kinder unter den Weihnachtsbaum hängen. Es
hat etwas Mattes und Serbrechliches, und da=
von
kommt es, daß dieſer Name über den an=
dern
zu ſchweben ſcheint. Daß es iſt, als ſei
er nicht eingegraben in den harten Stein, ſon=
dern
als hebe er ſich auf aus ihm als aus einem
fremden Element.
Der Name des Coten iſt Georgeſohn, Ober=
leutnant
Heinrich Georgeſohn, gefallen am

17. 10. 1918 vor Le Cateau, und 15 Jahre vor
dem Großen Krieg nannten wir ihn den Codes=
kandidaten
. Wir waren Certianer, grauſam
wie alle Kinder, und in einer harten Landſchaft
allen lyriſchen Umſchreibungen abgeneigt.
Georgeſohn kam als Probekandidat an unſere
Schule, und auf das noch Ungeſicherte einer
ſolchen Exiſtenz, wurzellos zwiſchen Staats=
examen
und Anſtellung ſchwebend, ſtürzte ſich
die Klaſſe wie ein Nudel junger Hyänen.
Auch waren wir nicht ohne Erfahrungen in
dem Kampfe gegen ſchwache Könige. Wir
hatten ein Syſtem der gewaltſamen Erkundung
ausgebildet, das nicht ungefährlich, aber vor
unbedingter Suverläſſigkeit war. Da haben
wir Jonas, eines Niederungsbauern Sohn, zum
vierten Male ſitzen geblieben, breit und ſtäm=
mig
wie ein Memelkahn, mit Stimmbruch und
deutlichen Anzeichen eines Schnurrbartes. Wir
ſtehen auf, wenn ein Probekandidat zur erſten
Stunde bei uns erſcheint, langſam, grinſend,
auernd, aber noch ohne Anzeichen von Meu=
terei
. Wir ſtudieren ſein Geſicht, ſeinen Gang
die Bewegung ſeiner Hände, ſeine Augen, und
bevor er das Katheder erreicht hat, ſehen wir
einander ſchon an: wir wiſſen, was ein Nichter
zu wiſſen hat. Setzt euch! ſagt der Kandidat
oder Bitte, ſetzt euch! oder Hinſetzen!
auch das wiſſen wir vorher. Aber dann bleibt
Jonas ſtehen. Er ſteht in der vorderſten Bank
am Fenſter, breit und gefährlich, und ſtarrt der
Kandidaten an. Auch du darfſt dich ſetzen
ſagt dieſer freundlich, mit einem mißlingendet
Verſuch der Sronie, während ſeine blinkenden
Augen ſchon unruhig über die feindlichen Ge=
ſichter
fliegen. Aber Jonas bleibt ſtehen. Ich
bin gelähmt in den Knien, ſagt er mit einer
erſchreckend tiefen Stimme, von Kindesbeinen

an ... ich muß immer ſtehen .. . den ganzen
Vormittag ..."
Dies iſt der Augenblick der Entſcheidung.
Niemand atmet in der Klaſſe, und alle wiſſen,
daß nun der Würfel fällt. Auch der Kandidat.
Er begreift es am ſchnellſten. Da ſteht das
Schickſal, nicht nur dieſer Stunde, ſondern aller
commenden, ja, vielleicht des ganzen Lebens.
Ein breites und ſtämmiges Schickſal, mit ge=
lähmten
Knien und kalten Augen, die furchtlos
zur Entſcheidung auffordern.
Faſt alle ſcheitern ſchon an dieſem Augen=
plick
. Wie heißt du? fragen ſie. Ich werde
mich erkundigen, ob ſich das ſo verhält.. Wenn
nicht, dann mußt du beſtraft werden. Ein
Hohngeheul bricht auf ihn nieder, und Jonas,
die Mundwinkel verächtlich herabgezogen
wendet ſich langſam zur Klaſſe, hebt die Hand
mit zur Erde gekehrtem Daumen und läßt ſich
nachläſſig in ſeiner Bank nieder.
Nur ein einziges Mal in den vier Jahren der
Certien und Sekunden erlebten wir eine Nie=
derlage
. Mit einem Dektor der Cheologie,
einem ſchmalen, blaſſen Männlein mit einer
blauen Brille vor ſeinen unſichtbaren Augen
wiederholte er
Von Kindesbeinen an?
jächelnd. Sieh mal an .. ." Und er ging zu
Jonas hinunter, hob ihn aus der Bank her=
aus
, trug den nun wirklich Gelähmten durch
die Klaſſe und warf ihn gegen die Cür, daß der
Kalk von den Pfoſten rieſelte. Und als Jonas,
täumelnd und betäubt, ſich aufzurichten ver=
ſuchte
, empfing er ein paar Maulſchellen, die
ich weit über unſeren Erfahrungskreis er=
hoben
. Geheilt! ſagte das Männlein ruhig.
Hinſetzen! Erſt in der Pauſe kam Jonas
völlig zu ſich. Allerhand ...", ſagte er, als
das Männlein gegangen war. Allerhand.. ."

Aber Georgeſohn trug keine blaue Brille.
Er war lang und hager, und ſeine großen Süße
ſtießen überall an. Sein Geſicht erſchrak bei
jedem Laut, und in der erſten Stunde entdeck=
ten
wir, daß er unter dem Katheder ſeine
Hände faltete. Er errötete, als Jonas von
einen Kindesbeinen erzählte, ſuchte hilflos
und vergeblich eine Wohnung in unſeren kalten
Augen und ſagte dann leiſe: Ja ... ein ſchwe=
res
Schickſal . . . ſo bleib alſo ſtehen, mein
Kind ...
Mein Kind entſchied den Fall. Guten
Morgen, mein Kind riefen wir zu Beginn
der nächſten Stunde, auf den Creppen, im Hof,
auf der Straße. Er lächelte, demütig, verloren,
und auch wir lächelten, aber es gereichte ihm
nicht zum Croſte
Nun wären wir vielleicht dieſes gefährlichen
Spiels müde geworden, wenn nicht von Seit zu
Seit die Menſchenwürde in dem Kandidaten
ich empört hätte. Dann war es, als zerriſſe
ſein Geſicht, und aus den Spalten bräche die
Verzweiflung des Ciere heraus. Er ſchlug in
uns hinein, blind und raſeno, mit verſtörten
Augen, und für eine Stunde beugten wir uns
wie Sklaven unter der Peitſche.
Bis Jonas auch dieſes bändigte. Beim näch=
ſten
Ausbruch, als der kleine Adomeit das erſte
und faſt unſchuldige Opfer war, ſank er unter
Georgeſohns Schlägen zuſammen, ſtürzte aus
der Bank und lag regungslos auf der Erde.
Seine Hände ballten ſich, die Füße ſtreckten ſich
aus, und unter den halbgeſchloſſenen Lidern er=
ſchien
, ſorgſam geübt, das Weiße des Aug=
apfels
. In der Cotenſtille des Naumes erhob
ſich Jonas mit den gelähmten Knien, kniete bei
dem Liegenden nieder und ſagte, ohne die Blicke
zu heben: Sie haben ihn getötet, Herr Kan=

[ ][  ][ ]

mich unter ibre Flügel ſtellte! Sitterten ſie nicht
darauf, loszuraſſeln und einen neuen Canz der
Arbeit zu beginnen? Holte die Mühle nicht tief
Atem, um ihr Werk zu vollführen?
Sie atmete, ich hörte es. Ich ſagte mir, es
ſei der Wind, der in ein paar loſen Brettern
ſaß, aber ich lauſchte und dachte: Sie atmet!
Sie war ganz lebendig. Und es war taghell
auf einmal. Und Wagen fuhren vor und mit
Säcken beladen, und ſtarke Müllerburſchen
luden ſie ab, warfen ſie ſich auf die Schultern
und ſtampften, ſchwer beladen, die hölzerne
Creppe hinauf. Da drehten ſich die Mühlen=
arme
plötzlich, ſie mählten und ſangen und
beteten . . ..
Ich weiß nicht, wie lange ich vor der Mühle
geſeſſen und ihrer Sprache gelauſcht. Swiſchen
Craum und Wirklichkeit ſah ich dann eine Ge=
ſtalt
neben der Mühle auftauchen und auf mich
zukommen.
Ich erhob mich zitternd. Ich hätte mich nicht
gewundert, wenn es der alte, längſt verſtorbene
Müller geweſen wäre, der da auf mich zukam.
Aber es war der Lehrer,
Ich ahnte es! ſagte er mit gedämpfter
Stimme. Ich ſah Sie noch ſpät durch das Dorf
gehen. Sie müſſen hier ſchon lange ſitzen?"
Ich weiß gar nicht . . .", antwortete ich
verlegen.
Sicher haben Sie jetzt irgendwie begriffen.
daß dieſe Mühle nicht tot iſt, daß in ihr der
Geiſt der Vergangenheit lebt, meinte er, und
wir begannen bei ſeinen Worten, um die Mühle
herumzugehen. Nun will ich Ihnen die Ge=
ſchichte
dieſer Mühle erzählen: Heinrich Wag=
gerl
hieß der Müller, dem ſie gehörte. Die
Waggerls ſitzen noch heute im Dorf. Waggerl
war ein fleißiger Mann, eigentlich wie alle hier,
und er hatte zu kämpfen, wie ſie alle hier
kämpfen müſſen. Sein Auskommen hat er ſchon
gehabt, der Müller; von weither kamen die

Geſpanne mit dem Korn.
Bis dann die Cechnik ins
Land zog und das Wind=
mühlenſterben
begann.
Aber auch die Cechnik
hätte ihm nicht viel anhaben
können, wenn er nicht ſelber
verfallen wäre mit Haut
und Haaren. Es gab noch
genug Bauern, die ihr Korn
lieber in ihre alte Wind=
mühle
ſchafften, als in das
neumodiſche Mühlwerk der
Kreisſtadt. Er hätte ſich
eben etwas beſcheiden müſ=
ſen
, auf ſeinem Poſten aus=
harren
ſollen wie ein alter
Kapitän, der mit ſeinem
Schiff untergeht.
*
Aber dem Müller Wag=
gerl
fiel plötzlich eine reiche
Erbſchaft in den Schoß, von
irgendwoher, viel, viel Geld,
und da kam es über ihn.
Da hat er ſich drüben am
anderen Ende des Dorfes
das große Mühlwerk bauen
laſſen. Wie beſeſſen war er
von ſeiner Idee. Ein ganz
anderer Menſch iſt er ge=
worden
. Früher hatte er ſich
ſelber oft genug einen Sack
Korn auf die Schultern ge=
laden
, jetzt hatte er Leute
Arcti und Maſchinen und eine
Villa und ein Auto, mit
dem er des öfteren in die
Stadt fuhr.

Aus dem Mühlbauern war
1.
ch. ſeiner Mann geworden.
Um die alte Windmühle
kümmerte er ſich nicht mehr.
Die blieb ſtehen, wie ver=
geſſen
. Wir hier im Dorf ſahen die Entwick=
lung
unſeres Waggerl mit Staunen, und ei
gab manche unter uns, welche ſich heimlich be=
kreuzigten
, wenn von Waggerl geſprochen
wurde. Dabei ſah man ihn immer ſeltener. Er
war wohl oft in der Stadt, und wenn er zurück=
kam
, ſaß eine fremde Frau in ſeinem Auto.
Er wurde uns immer fremder. Grüßte nicht
mehr, ſchien keinen zu kennen. Da war eine
Wand zwiſchen uns. Sein Glück wenn man
es ſo nennen kann währte ein paar Jahre.
Dann tauchten plötzlich Gerüchte auf von
Schwierigkeiten im Mühlwerk, von verfehlten.
Spekulationen, von Bankzuſammenbruch und
Schulden und=Weibern. Wer dem reichen
Mühlenwerkbeſitzer Waggerl in dieſer Seit be=
gegnete
, blickte in ein bleiches, verſtörtes Geſicht.
Manche ſahen auch fremde, kahlköpfige, feiſte
Herren im Mühlwerk herumſchnüffeln, ſicher=
lich
Bankleute oder eine Kommiſſion. Nur die
ſchöne Frau, die immer mit dem Auto aus der
Stadt gekommen war, die ſah man nicht mehr
Im Frühlicht fanden dann Bauern, die in den
Klee fuhren, den toten Waggerl. Er hatte ſich
an den Flügeln der alten Windmühle auf=
gehängt
.
Gottes Mühlen mahlen langſam! ſagte ich
ſchwer atmend und zur Mühle blickend, über
der die Sterne ſtanden.
Und nun verſtehen Sie, warum niemand die
alte Mühle niederreißen wollte? Wie eine
Mahnung, ein Wahrzeichen ſteht ſie dort, daß
Hochmut vor dem Fall kommt. Das Schickſal kann mir auch nicht erklären, was in ihr da=
Waggerls wird wohl manchen vor Hoffahrt
und Untreue bewahren. Ich glaube, es ſind hier
im Lande nicht wenige, denen die alte, bau=
fällige
Mühle etwas zu ſagen hat, mehr als
manche Sonntagspredigt.
Wir ſahen noch einmal zurück.
Unter dem flimmernden Sternenhimmel ſtand
die Mühle wie ein Kreuz, dunkel aufgerichtet.

Das Mädchen
an der
Rheinbrücke
Von Bruno Brehm.
Ein deutſcher Ingenieur fuhr im Eau
Jahre 1920 mit ſeiner Braut, einer
Deutſchen von der Wolga, nach
Koblenz, um ihr ſeine Heimatſtadt
zu zeigen. Schau dir nur die
Schwarzen nicht an, denk dir dieſe
Kerle fort; ſtell dir alles etwas E
reinlicher, etwas fröhlicher vor,
dann haſt du das Bild meiner
Vaterſtadt vor dem Kriege, ſagte
er zur Braut auf dem Wege zur
Rheinbrücke. Dann will ich dir noch das
deutſche Eck und die ſchöne alte Moſelbrücke
zeigen, paß nur gut auf, ſchau dir alles recht gut
an. Ja, unſer Bräutigam war nicht wenig
ſtolz, ſeiner Braut die ſchöne Heimat zu zeigen.
Bei der Rheinbrücke ſtanden nun wirklich die
Schwarzen, Wache, und es fiel dem Ingenieur
wahrhaftig nicht leicht, dieſe Kerle zu über=
ſehen
, aber da er ſie nicht in das Bild herein=
nehmen
wollte, das er ſeiner Braut zu zeigen
wünſchte, überſah er ſie doch. Er legte ihr den
Arm um den Nacken und ſagte leiſe: Der
Rhein!
Wo? fragte die Braut und zog die Brauen
hoch.
Hier!
Wo hier?
Bitte, laß die Scherze! Hier vor deiner
Naſe!
Die Braut, ein etwas heftiges Mädchen,
ſchüttelte zornig ſeinen Arm ab und funkelte ihn
böſe an: Laß lieber du deine Scherzel. Mach du
mich nicht dumm! Willſt du mich verhöhnen,
weil ich nicht in deutſchen Schulen Geographie
gelernt habe? Warum du dir ſolche Keckheiten
nur erlaubſt. Du zeigſt mir da ſo irgend ein
Flüßchen und ſagſt: das iſt der Rhein! Da=
kann
ſein welcher Fluß immer, aber der Rhein
iſt es nicht! Der Rhein nicht!
Jetzt war es allerdings Seit für den Inge=
nieur
, ſich ſeinerſeits zu ärgern, da er ſich in
ſeinem Heimatgefühl verletzt und in ſeiner
Freude, der Braut etwas Großes zeigen zu
können, enttäuſcht fühlte. Er widerſprach ihr,
ſie, auch nicht mundfaul, ſchalt zurück, ein Wort
gab das andere, er nannte ſie eine dumme Gans,
ſie ihn einen Schwindler, der Streit wurde ſo
heftig, daß die ſchwarze Brückenwache zu grin=
ſen
begann und näher kam, als es dem zornigen
Bräutigam lieb war. Ja, und ſchließlich und
endlich ging an der Rheinbrücke zu Koblenz die
Verlobung auseinander.
Dieſe Geſchichte hatte mir der Ingenieur er=
zählt
und beſchloß ſie mit einem Seufzer: Sie
war ein prächtiges, ein liebes Mädchen, viel=
leicht
etwas wild und ungebärdig. Es tut mir
leid, daß ich ſie nicht geheiratet habe. Aber ich
kann mir auch heute noch nicht erklären, wel=
cher
Ceufel ſie damals geritten hat.
Ich hatte über dieſe Deutſche von der Wolga
lachen müſſen und fragte den Ingenieur, ob er
nie wieder etwas von ihr gehört habe. Nie
wieder etwas!. Wir haben uns an der Rhein=
brücke
für immer zerſtritten. Und ſolch eines
Unſinns wegen! Es iſt ein Jammer. Und ich
mals vorgegangen iſt. Steht am Ufer des
Rheins und ſagt, ich, der ſie hingeführt hat, ſei
ein Schwindler, denn das könne gar nicht der
Rhein ſein! Siehſt du, mein Lieber, ſagte
ich, und mir war gar nicht mehr zum Lachen zu=
mute
, ſo groß, wie wir Auslandsdeutſche uns
das Reich exträumen, kann es nie ſein. So
breit kann kein Rhein, ſo hell kann keine Saale,

ſo ſchön kann kein Neckar, ſo ſauber keine
Straße und ſo gewiſſenhaft keine Behörde ſein.
Verſtehſt du denn nicht, daß ein Deutſcher aus
Nußland, der nie aus Nußland gekommen iſt,
das nie wahr haben will? Wem in Nußland
den ganzen Krieg hindurch die deutſche Sprache
verboten war, der lernt ſie auf ſeine Art lieben,
wie ſich das ein Deutſcher im Neich gar nicht
vorſtellen kann. Wer, wie ich, in Prag in die
Schule geführt werden mußte, damit er auf dem
Wege nicht von tſchechiſchen Buben überfallen
und durchgeprügelt wurde, dem wird eingebleut,
was ein Deutſcher iſt. Aber wir lieben nicht nur
das Deutſche, das in uns immer bedroht war,
wir verſuchen auch die anderen Völker, an
deren Grenze wir leben, in die wir eingebettet
ſind, immer wieder zu verſtehen, wir bemühen
uns, die Gründe ihres Haſſes, der uns ſo bren=
nend
entgegenſchlägt, zu erkennen. Ja, und oft
ſcheint es uns, als vermißten wir all die Bunt=
heit
, die das Zuſammenleben mit den anderen
Völkern ergab. Wir ſahen den einen oder den
anderen von uns abgleiten und bei den Fremden
untertauchen; dann reichten wir einander feſter
die Hände und hofften feſter auf das große
Reich, das von uns gar nichts wußte.
Du übertreibſt, ſagte der Ingenieur. Ge=
rade
in den letzten Jahren hat man ſich mit
den Deutſchen in Oeſterreich und mit den ande-
ren
Auslandsdeutſchen mehr befaßt als jemals
in früheren Seiten.
Und trotzdem wißt ihr nichts von uns!
Hätteſt du nur eine Ahnung von uns gehabt, du
wäreſt heute mit dem prächtigen, wilden Mäd=
chen
verheiratet, und ſie hätte dir die Fenſter ſo
weit geöffnet, daß du Dinge ſehen könnteſt, die
dir vielleicht nun immer verborgen bleiben wer=
den
.
Glaubſt du wirklich, daß das ſo war, wie
du es mir erklärſt?
Es war ſchon ſol Glaub es mir!. Wenn ich
deshalb irgend etwas als Gewinn dieſes Krie=
ges
betrachte, dann iſt es das, daß wir Deutſche
uns nun alle wieder einmal um einander be=
mühen
müſſen, damit wir fühlen, wie reich wir
ſind, was wir einander alles zu ſagen haben,
wenn wir die Scheuklappen abtun, wie groß
unſer Volk iſt, das ſich nun, nachdem ſein altes
Haus zuſammengeſtürzt war, in dieſer Welt aufs
neue einrichten muß. Ihr habt im Reiche ge-
wohnt
, wir aber haben es immer geliebt wie
einen Craum, in dem ſich alles, was bei Cage
rauh gegeneinanderſtößt, leicht löſt und in ſchö-
ner
Sucht ordnet. Wie groß wir das geſehen
haben, was wir lieben, das hätte dir das Mäd=
chen
an der Rheinbrücke in Koblenz zeigen kön-
nen
, aber du haſt ihren Craum als Bosheit,
angeſehen, und ihr ſeid deshalb auseinander=
gegangen
. Und das iſt wirklich ſchade
Ja, das iſt jammerſchade, ſagte der In=
genieur
, denn ich ſehe auch heute noch das
zornige Blitzen ihrer Augen. Aber, jetzt wird
es ihr wahrſcheinlich auch leid tun und ſie wird
wiſſen, daß ich damals kein Schwindler war.

didat‟. Dann drückte er dem Coten die Augen
zu, legte ihm die Hände über der Bruſt zuſam=
men
und ſprach mit ſeiner erſchreckend tiefen
Stimme: Laſſet uns beten!
Wir ſahen Georgeſohn an. Ganz tief in
unſerem Innern erbebte eine verborgene Saite
bei dieſem ruchloſen Spiel, und es hätte nur
eines Wortes von ihm bedurft, um ihn zu
unſerem geliebten Herrn zu machen. Aber er
ſprach es nicht. Er ſiarrte auf die Gruppe zu
ſeinen Füßen, und keiner von uns wußte, ob er
das Spiel durchſchaue. Dann plötzlich. mit einem
zerbrochenen Laut in ſeiner Stimme, ſtürzte er
aus der Klaſſe, und da ſeine Füße an der letzten
Bank hängen blieben, wiſchte dieſer Unfall auch
die Verzweiflung aus ſeinem Bild, und ein
brüllendes Gelächter geleitete ihn auf den
Gang, über die Creppen, bis in den unbekann=
ten
Schlupfwinkel, in dem ſeine Verſtörung ſich
verbarg.
Von dieſer Stunde an hieß er der Codes=
kandidat
. Die Szene wiederholte ſich, nicht nur
bei uns, ſondern in jeder Klaſſe, in der ſeine
Beherrſchung ihn verließ. Mit Variationen
gleichſam, aber unverändert im Gerüſt der
Handlung, So lange, bis eines Cages der
Direktor die Cür öffnete und vor ſeinen Füßen
ein Coter lag. Der Cote wurde erweckt,
auf eine unangnehm eindringliche Weiſe, aber
Georgeſohn kam nicht wieder. Es hieß, er ſei
aus dem Amt geſchieden, habe die Stadt ver=
laſſen
und in ſeinen vorgerückten Jahren das
Studium der Cheologie begonnen. Seltſam war,
daß wir von dem ſo plötzlich Verſchollenen zu
ſprechen vermieden und daß Jonas Stellung
in der Klaſſe für lange Seit erſchüttert war,
ohne daß ein zureichender Grund angegeben
werden konnte.

Ein paar Jahre ſpäter verloren wir alle ein=
ander
ſchnell aus den Augen, ſchneller noch aus
den Herzen, und der Cag der Einweihung des
Ehrenmals war auch der erſte, an dem wir uns
in der alten Aula wieder zuſammenfanden. Die
Seitungen unſerer Provinz hatten viele Auf=
rufe
gebracht, um die ehemaligen Lehrer und
Schüler zu verſammeln, und ſo ſahen wir ein=
ander
vor der weißen Cafel wieder, ſoweit der
Krieg uns übriggelaſſen hatte, fuchten die alten
Namen zuſammen, erinnerten uns der Coten
und ſtanden dann lange Seit ſchweigend, die
Augen auf den Namen am unteren Nand der
Cafel gerichtet, indes Scham. und Bitterkeit
uns leiſe und verſtohlen zu erfüllen begannen.
Nach dieſer Feier geſchah es auch, daß
Jonas, mit einem leeren Aermel an ſeinem
grauen Nock, uns aufforderte, am Abend zu=
ſammenzukommen
, da er uns von dem Coten
etwas zu ſagen habe. Und ſo verwandelt hatte
ſich ſein Geſicht ſeit ſeinen Kindertagen, daß
niemand ſich ſeiner Bitte entzog.
Es war eine kleine Weinſtube und wir hat=
ten
einen Naum für uns allein. Sechzehn von
ſechsundvierzig. Als niemand mehr kam, wandte
Jonas, an der Schmalſeite des Ciſches, ſeine
grauen Augen von der Cür zu uns. Dreißig
haben es alſo wieder gutgemacht . . . ſagte er
leiſe, und den anderen will ich es nun erzäh=
len
..." Wir kamen 1916 zu ihm, an die
Somme: Hotop. Jürgen, Adomeit und ich. Von
dieſem Erſatzbataillon aus, ſo daß es nicht ein=
mal
ein wunderbarer Zufall war. Wir waren
Unteroffiziere, alle vier, und wir brachten ihm
einen Cransport von fünfzig Mann. Wir kamen
am Abend an, in der Vuhoſtellung, und der
Feldwebel baute uns auf. Wir ſtanden vor der
Front, und es war nicht leicht, dort z ſtehen,

als er kam. Wir erkannten ihn ſofort, alle
vier, aber in ſeinem Geſicht veränderte ſich
nichts. Siebzehn Jahre ſind ja eine lange Seit=
aber
ich glaube, daß man ein gutes Gedächtnis
für ſeine Henker hat. Die Namen, bitte‟
ſagte er ruhig, als er vor uns ſtand. Sein Ge=
ſicht
war ganz anders geworden, gewandelt und
geformt und geläutert; ein ganz ſchmales, ja,
wie=
ein
unerſchütterliches Geſicht. Jonas?
derholte er. Aus welcher Landſchaft? . . . Sc
... ja ... dort oben hat man noch bibliſche
Namen .. ."
Das war alles. Wir zitterten noch lange
nachher, und Hotop wollte um ſeine Verſetzung
bitten. Aber dann blieben wir doch. Freme
waren wir, ſchrecklich fremd. Die alten Leute
in der Kompanie wurden nicht müde, von ihm
zu erzählen, und wenn ſie gewußt hätten, wer
wir waren, ſie hätten uns mit ihren Spaten er=
ſchlagen
.. . Wir machten vieles zuſammen mit
ihm durch, aber niemals fiel ein Wort, weder
des Cadels, noch des Lobes, noch der Erin=
nerung
.
Bis es Hotop traf. Wir waren zurückge=
gangen
, um eine Aufnahmeſtellung zu erkunden,
er und wir vier. Er hatte uns beim Namen
aufgerufen. In einer Mulde traf uns der
Seuerüberfall, und Hotop bekam das Spreng=
ſtück
in die Bruſt. Er lag da, und Georgeſohn
kniete neben ihm und hielt ihm den Kopf.
Nicht verlaſſen .. .", flüſterte Hotop. Herr
Kandidat, bitte nicht verlaſſen .. ." Die Erde
brüllte in dem engen Cal, aber jeder von uns
hörte die ruhige Stimme ihm Antwort ſagen:
Niemand wird dich verlaſſen .. . im dunklen
Cal ..." Und während ſeine Hand über die
Stirn des Sterbenden ſtrich, immer auf und ab,
waren ſeine Angen über uns hinaus in das

glühende und ſchreiende Feld gerichtet, ruhige,
traurige, unerſchütterliche Augen, vor denen
wir uns zur Erde warfen, die Stirn in das
verſengte Gras gepreßt.
Und dann ſtarb Hotop .. . und dann . . . ja,
dann drückte er ihm die Augen zu und legte
ihm die Hände über der zerriſſenen Bruſt zu=
ſammen
und ſah uns an. Wir hatten die Ge=
ſichter
gehoben, als der Atem ſtill geworden
war, und empfingen nun ſeinen Blick. Einen
Blick ohne Frage, ohne Anklage, ohne Erinne-
rung
, einen Blick, der uns zerteilte und durch
das Serteilte bis zu unſeren Kindesbeinen fiel.
Laſſet uns beten .. .", ſagte er leiſe, ſprach
das Vaterunſer ſtand auf und ging davon,
ohne uns anzuſehen, durch das Seuer hindurch,
nach der Stellung zurück.
Und Jonas ſtand auf, nickte uns zu und ver=
ließ
den Naum.
Er wurde am gleichen Abend verwundet und
kam nicht wieder.
Am nächſten Morgen war das geſchehen,
was zu Beginn erzählt worden iſt: die Vergol=
dung
des toten Namens. Es iſt viel darüber
geſprochen und geraten und gekämpft worden.
Das Kollegium und ein Ceil der kleinen Stadt
haben auf eine Entfernung der Willkür ge=
drungen
, aber der Direktor hat ſich geweigert.
Es ſtehe allen denen zu, hat er geſagt, die auf
dieſer Cafel ſtünden, und wenn nur ein einzelner
Name von dem Gold des Nuhmes bedeckt
worden ſei, ſo könne niemand wiſſen, ob ihm
nicht ein Vielfaches des Erleidens und Ster=
bens
bereitet geweſen ſei; ſicherlich aber ſei ein
Vielfaches der Liebe an ihn gewendet worden,
und mit der Liebe ſei es ſo, daß auch das Viel=
fache
noch immer hinter dem zurückbleibe, was
wir den Coten ſchuldeten.

[ ][  ][ ]

6

rachdunge
B
Sunndags=Noochmiddags

Alſo iwwer den Ehrgeiz an ſich will ich
gewiß nix ſage, der hott, wie alles in de Wäld,
ſei Licht= un Schaddeſeide, ſei Gudes un ſei
Schlächtes. Un wann der Menſch ſein ganze Ehr=
geiz
eneiſetzt, aus Eigenem eraus, es zu was
zu bringe, un ſich en Name zu mache, ſo wärd
en gewiß niemand dro hinnern. Beſunners dann
net, wann ſei edeles Beſträwe druff gericht is,
mit ſeim Ehrgeiz net nor ſich ſundern aach
annern vun Nutze zu ſei. Dann aach in
Punkto Ehrgeiz muß däß Wort gälte: Ge=
meinnutz
geht vor Eichenutz!
Es will mer ſcheine, als wann däß net im=
mer
un iwwerall de Fall weer, ſundern als wann
bei ſo Manche, un Manchem, wo im Läwe gärn
Roll ſpiele mechte, bleeßlich der blaſſe Neid
die Haubtdriebfädder vun dem ganze ſogenannte
Ehrgeiz weer. Dann wie ſeegt der Dichter Ernſt
Zahn: Der Neid iſt der Fluch un der Segen der
Wäld! Wozu ich bemärke mecht, daß nooch
meiner unmaßgäblichen Maanung, alles, was
aus em Neid eraus geborn is, noch niemols ſich
zum Säje ausgewirkt hott; weder for den
Menſche ſälbſt, noch for die große Allgemeinheit.
Läwe, un läwe loſſe! haaßts; un in dem
Mir
Sinn aach: Gälte, un gälte loſſe!
Deitſche jedenfalls, mir kenne e Lied devo ſinge
dann unſer Ehrgeiz, de Wäld vun Nutze zu ſei,
hott äwenfalls den Neid der Wäld eruff be=
ſchworn
, un der hott ſich dann widderum zum
Fluch der Wäld ausgewärkt
Soviel iwwer den Ehrgeiz. Un jetzt kem ich
an de Rekord! Nemlich dadſächlich, aach
däß is nir annerſter, wie en falſcher Ehrgeiz. Un
drotzdem, es leßt ſich net leichne, dann wann
mer ſich aach in däre Beziehung in de Wäld um=
guckt
, do kimmts aam zum Bewußtſei, daß heit
de Rekord des Wichdichſte is, un daß Jeder un
Jedie den ganze Ehrgeiz eneiſetzt, ſoviel Mie=
nude
odder ſoviel Meder, ſchneller zu ſei,
odder um ſoviel Stunde odder Däg ausdau=
ernder
. Un nooch dene Maßſtäb wärrn agäb=
lich
heit die bedeidende Menſche gemäſſe. Odder
gibt’s do en Zweifel? Is es net dadſächlich ſo,
daß nur noch de Rekord Ruhm un Loorbiern
bringt, un bloß noch der Rekord den große Mann
macht, odder die Heldinn?! Nooch Rekord
ſchreit alles, der Rekord is alles, un nooch Re=
kord
ſträbt alles. Der Rekord is es höchſte, was
es gibt, un wer däß net glaabt, der verſteht nix,
un der läbt net mit de Zeit, un der ſtellt, ohne
daß er’s ahnt, un will, ſällwer en Rekord uff in
Rickſtändigkeid. Un all die, die wo ärchendwo,
ärchendwann un in ärchendwas en neie Rekord
uffgeſtellt, odder gebroche hawwe, die gucke ver=
ächtlich
uff uns Jammerlabbe erunner un ſage:
wer niemals den Rekord gebrochen, der ſtähle

weinend ſich aus unſerem Bund‟
Nor noch beim Rekord is der Mann äbbes
was wert. Un nadierlich aach die Fraa. Lann
Koche. Weſche, Flicke, Nehe, un was mir ald=
frenkiſche
Weiwer ſo in unſere Jugend for die
Haushaldung gelärnt hawwe, un kenne, du lie=
wer
Himmel, is däß heit des Weibes Zierde?
Kaa Idee vun=eme Gedanke. Der Rekord erſt
macht aach die Frau etwas wert. Sollt, mer
glaawe. Sunſt hett die unglickſeelich Mudder nei=
lich
net in ihrm krankhafte Ehrgeiz ihr Dochter
ſtärwend ins Krankehaus gebracht mit dem ſtolze
Ausruff: Hier bringe ich Ihnen die beſte

Schwimmerin der Wäld!
No, ich denk, aach aus däre drauriche Be=
gäwenheit
wärd manch Mudder ihr Lehr ziehe,
un wärd ihrn Ehrgeiz widder dodruff beſchrenke,
daß ſe, im gegäwene Moment, eme brave, dich=
tiche
Schwiegerſoh ihr Dochter zufiehrt, mit dem
ſtolze Bekenntnis: Hier bring ich dir die beſte
Hausfrag der Wäld! Un die beſte Haus=
frag
der Wäld, die wärd wohl noch uff Langem
enaus nooch wie vor die ſei, die wo ſich mit em
knäbbſte Haushaltungsgeld am lengſte iwwer
Waſſer halte kann
Awwer ſei dem, wie em will, jedenfalls wärrn
äwe in de ganze Wäld duſchur neie Rekorde uff=
geſtellt
un gebroche, ſozuſage uff alle Gebiede.
Bloß iwwer Rekorde an Abriſtung, Wohl=
dädichkeid
un Friedensliewe, do
ſchweicht die Staddiſtik, do wolle ſich die Völker=
ſchafte
ſcheints gäjeſeidich net de Rang ablaafe;
drotzdem mir Deitſche de Wäld aach uff dene
Gebiete e leichtendes Beiſpiel gäwwe, un
gäwwe hawwe. Märkwärdicherweis, do verſagt
de annern ihrn Ehrgeiz un ihr Rekordwut, do
loſſe ſe uns ganz allaans de Rekord halte; in
däre Beziehung wolle ſe uns net iwwerdräffe.
Komiſche Heiliche, däß
Vum Rekord kimmt mer nadierlich aach uff
de Sport. Un do kann mer leicht zu der Iw=
werzeichung
kumme, un kann ſage: Sport is
alles, awwer net alles is Sport.
Un ich denk, daß ich do mit meine owiche
Ausfiehrunge im Große un Ganze net mißver=
ſtanne
bin worrn.
Sport muß ſei, ſchun zwäcks Erdiſchdichung der
Mußguladur, un daß unſer Juchend was wärd,
un Murr in die Knoche krickt. un Bulljong un
ſo. No un wann aach mir Alte for ſo manche
Sportbedädichunge uns net ſo recht begeiſtern
kenne beiſpielsmeßich wann bei=eme Fußball=
mattſch
e paar Mennercher uff=eme große, freie
Blatz eme Gummiball noochlaafe, un Hunnerde.
odder Dauſende vun Sportsleit gucke zu, un
gerade dodriwwer aus em Haische, odder ſich gor
in die Hoorn, dann geht uns Alte in däre Be=

ziehung de neediche ſportliche Verſtehdermich ab.
Däß muß mer unſere Rickſtendichkeid zugut halte.
Dann zu unſere Zeit, do hott mer’s bloß mit de
Dauerlaafer gehatt, un mit de Schnell=
laafer
. Un wann ſo aaner ſtundelang in aam
fort um de Marienblatz erum gelagfe is, do is
mer nadierlich aach hie, un hott geguckt. Aller=
dings
hott do kaa Menſch debei gedenkt, daß däß
meechlicherweis aach Sport ſei kennt. Mer hott
domols noch net viel vum Sport geſchwätzt, un
vum Rekord ſchun gornet. Mer hott halt getornt,
un is drotzdem devokumme . . .
Halt, etwas hawwe mer doch noch in unſere
Jugend, ſozuſage in unſerer Sinden Maien=
bliete
, gedriwwe, was uff ſo e Art vun Sport
enauslagfe kennt. Odder ſeegt mer do ſports=
meßiſcher
: Schburt Nemlich, mir hawwe
geſtärmt. Sunndag for Sunndag, un zwar
im Therjader. Do galt’s, wer de beſte Blatz
krickt hott, im Olymb odder wie ſe als
deſchbächdierlich geſagt hawwe: uff de Juchhee‟!
Un do hott’s nadierlich aach gehaaße: Laafſte
net, ſo gilts net!
Ich gäb’s zu, for=en derordiche Sport wann
mern emol ſo nenne wolle, hott nadierlich
unſer heidiche junge Schenneratzion kaa Ver=
ſtendnis
mehr. Ja, ich glaab, die Mehrzahl
vun=en kann’s noch net emol ſo richdich begreife,
daß ernſthafte Leit im geſetzte Alter des Theader
heit noch ſo forchtbar wichdich nemme. Frieher,
vorm Krieg, do mag däß valleicht ſo gewäſe ſei,
weil ſunſt nix do war, for däß mer ſich in=
dräſſiern
konnt. s gab noch kaan Sport in dem
Sinn, noch kaa Modohrräder un Audo; ins Kino
is mer bloß aus Jux gange, un des Radio war
aach noch net erfunne . Alſo, was ſollte do
die Menſche in ihrer freie Zeit ſchun afange, als
ſich ſtundelang in’s Therjader zu ſetze
Noja un mir hawwe drum in unſere Jugend
die Therjaderkinſtler for Halbgödder, un die
Kinſtlerinne for iwwernadierliche Weſe ge=
halte
Unſer heidich Jugend machts mit
ihre Halbgödder äweſo, nor ſin däß äwe
Schborts= odder waghalſiche Filmgreeße,
un kaa Theaderſpieler. Un wann mir unſere
Liebling frieher die Gail ausgeſpannt hawwe,
un hawwe die Scheeß gedrickt, ſo is unſer heidich
Jugend im Stand, un ſpannt ihre Liebling
s Benzien aus un drickt es Auto. Un däßhalb
finne ſe ’s aach gornet ſo bedrieblich, wann bei=
eme
Fußball=Wettſpiel m ehr zahlende Zuſchauer
do ſin, wie bei de ſchennſte Klaſſikervorſtellung.
Im Gäjedaal, ſie konnſtadiern mit=eme halb
ſchadefrohe, un halb mitlaadiche Blick uff unſer=
gam
, daß es endlich in de Wäld, un aach in
Deitſchland gottlob vora geht
. Däß is
ihrn Ehrgeiz! ...
Jedenfalls, ſo war’s die Johre her. Däß=
halb
: alle Unnerſtitzung dem, der’s ferdich
bringt, die junge Schenneratzion widder fors
Theader zu begeiſtern. Sie wärd em ewich dank=

bar ſei wann aach erſt im Alter. Dann
aach beim Therjader haaßt’s: Wer die Jugend
hott, hott die Zukumft!
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm; Poſtſchkribbdimm=
licherweis
muß ich noch noochdrage, daß ſich am
verwichene Sunndag aach unſer neier Drama=
dorch
zu dem Thema Theater eigehend ge=
aißert
hott. Heit dhut er’s noch emol. Ich
hab, ſoweit ich ſeim hoche Gedankeflug folche
konnt, aus ſeine Worte entnumme, daß=em 2s
Theater was Heiliches is, un daß er ſei Amt
drum ſehr ernſt nimmt. Un er hott ſich in däre
Beziehung aach uff den Herrn vun Geethe be=
ruffe
. Un wann ich aach ſage muß, daß mer ſich
äwe verhältnißmeßich e bische aſch viel uff den
Mann berifft, uff den Geethe, ſo leßt ſich in dem
Fall doch net leichne, daß er was vum Therjader
verſtanne hott, der Geethe. Jedenfalls, was im
Vorſpiel vum Fauſt iwwer’s Therjader, un’s
Bubbligum geſagt is, däß därft aach heit noch
voll un ganz ſei Richdichkeit hawwe. In däre Be=
ziehung
hott, vun ſeim Standpunkt aus, je=
der
recht: der Theaterdiräkter, der Dichter, un
die luſtiche Perſon
Un ſo hott nadierlich aach unſer neier Drama=
dorch
vun ſeim Standpunkt als Dichter recht,
beſunners in Bezugnahm auf der ſauberen Her=
ren
Pfuſcherei. Awwer nirdeſtodrotz: Die
Gegenwart von einem braven Knaben, iſt, dächt
ich, immer auch ſchon was. Drum laßt Ver=
nunft
, Verſtand, Empfindung, Leidenſchaft,
doch merkt es wohl! nicht ohne Narrheit
hören
Aaner vun dene brave Knawe is bekannt=
lich
aach unſer guder, alter Datterich
Un bei allem ſchuldiche Reſchbäckt vor dem kul=
tiſche
Theater, awwer ich mecht unſern Datterich,
und ſei Geſchlächt, drum uff unſere Biehn aach
kimfdichhie net miſſe
Do fellt mer iwwrichens ei, mei Schäbber,
mei Ooſepfeil, mit dem ich nu ſchun bald
zehe Johr in wilder Ehl läb, der hott ſich jo jetzt
mit ſeim ullgiſche Bleiſtift aach an unſerm
Datterich vergriffe, un hott en, nooch ſeiner
Art illuſtriert. Wie no däß kann mer ſich ſchun
denke. Jedenfalls awwer ächt, vum Datterich
ſeine unbezahlte Atzel, bis uffm Schmitt ſei
geiſtmeßiche Aage; vum Spirwes ſeine Schnabbs=
nas
, bis uff die Draſſem im Herrngadde; vum
Dummbach ſeine Schnubbdewacksduhs, bis uff die
Emenſe an de drei Brunne; vum Bengler ſeim
Briejel, bis uff de Bollezeidiener ihr Dreimaſter;
vun dem blaue Schmaaßert uff em Viſſier, bis
zu de Marie ihrne verbrochene Kaffeedaß; ja
mer heert gradezu die Fröſch quaxe, un ſieht’s
dem Handkees orndlich a, wie dene Handlangey
de Staab zum Hals eraus kimmt.
Alſo mit aam Wort: die nei Datterich= Aus=
gab
iſt e ächter Ooſepfeil!

Deutſche Hausfrau

Im
Geptember
aus deutſcher
Gente
Weißkohl,Rotkohl, Wirſing=
kohl
,Kohlrabi,Blumenkohl,
Rote Rüben, Mohrrüben,
Retich, Sellerie, Spinat,
Kopfſalat, Grüne Bohnen,
Gurken, Tomaten
Aepfel, Birnen, Pfirſiche,
Zweiſchen, Pflaumen,
Weintrauben

BEI VFINEM ESSEN
NDengohes
Obstud
Gortise
VEDGESSEN

Küchenzettel vom 4. bis 10. September.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Lauchſuppe gefüllte Gurken ( Fleiſch=
reſte
), Kartoffeln, Tomatentunke.
Dienstag: Gemüſeſuppe, Kartoffelpuffer mit
Apfelbrei.
Mittwoch: Haferſuppe, Schmorbraten, Gelbe=
rüben
, Kartoffeln.
Donnerstag: Sagoſuppe, Leberklöße, Sauer=
kraut
, Kartoffelbrei.

Freitag: Grünkernſuppe, Fiſchkoteletten, Kar=
toffelſalat
.
Samstag: Nudelſuppe, Kochfleiſch, grünes
Sößchen, Kartoffeln.
Sonntag: Fleiſchbrühe in Taſſen mit Mark=
ſcheiben
, gefüllte, Kalbsbruſt, Blumenkohl,
Gurkenſalat, geröſtete Kartoffeln. Obſt=
törtchen
.

Schach=Nummer 535.
Partie Nr. 105.
Aus dem Turnier zu Swinemünde, 1933.
Budapeſter Gambit.

Weiß: L. E
1.45-4 Schwarz: K. Richter R 2. 6544 He 3. 44 *e Sis-o4 4.8b1.42 8e4.3 . 8e148 8b8e8 Dd8-e5 1. ese
da1. eg geß 365 27. Lb2 X f6 De7 X 16 3. Na141 Dis.o5 29. 104g8 Des ses . Kel5i1 a8b
58. z1. Kbl les8 m 32. Tig6 t.
Ub. De3-e4 3. 5b29 Ib8 Me83 T58,8 35M* Nas34 2 37. 7e1 Tr54 8. Des44 5 39. Tels4 45* 1b1
F gs Tag * as 1* 42. Kbl. 31 24s3 *
43. Ta2a7 Aufgegeben.

(Aus der Deutſchen Schachzeitung.)

Rebus.

Weiß tauſcht nicht auf o5, weil dann der Lis ſeine natürliche
Schräge geöffnet erhält.
g786
Beiß fein ausgenutzt.
Das wird t
Tf8g7
10. 8k3 2e5
Ig7 4e5
Auf Dies folgt 11. Abl, Ses 12.Ib2.
De716
1. Tel-b8!
2. 502e4
Hübſch, überraſchend und ſtarkl Schlägt Schwarz den Se4.
olgt 13. Piet, 46 14. k4. Die D wird alo nach ge gedrängt
dort dem I ſeinen beſten Platz.
und nimmt d
Df6g
19.
Seß
Se43!
14. f241
Teß
18 00-
N6
Beſſer, aber wohl auch ungenügend iſt 00.
15. gs.g4.
ann die Abdrängung des Lf6 nicht verhindern und
K
*
im Nachteil, weil der 1b2 ſo kräftig gegen die V
danach iſt e
wirkt.
b4
16..
17. a3½ b4
18. 84g8
19. Se3d5

20, If143
Schwarz verſucht noch einen Verzweiflungsangriff. Es iſt
aber alles vergebens.
c4
1. Ihl.g1
e5.og
2. 1038 64
Tr8 8 1s
3. g53 1g
legs 16
24. 5a5 8 164
1745
4i5
les Bes
Fes
Nicht de wegen 27. T48 4.

4F4FAD
AB4BAy
Ly404v

C

Früchte.

..!.

Gute Ausrede.

An Stelle der Punkte ſind Buchſtaben zu ſetzen.
ſo daß 12 Früchte erſcheinen, die der Reihe nach
mit den Buchſtaben E. F. B. 3. P. A. A. T. A.
K und M beginnen. Die auf die ſtarker
Punkte fallenden Buchſtaben nennen eine böſe
Frucht.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 35.
Wilhelm=Buſch=Reigen.
1 Balduin Bählamm, 2 Dorothee. 3 Vetter
Die Haarbeutel, 5
Babhelmann,
Mant
6 Meier, 7 Maler Kleckſel, 8 Fritze. 9 Die kluge
Ratte, 10 Sauerbrod. 11 Fips der Affe, 12 Onkel
Nolte, 13 Doktor Pelikan, 14 Joſeph. 15 Pliſch
und Plum. 16 Meiſter Zwiel. 17 Pater Filucius.
18 Das Rabenneſt, 19 Der Virtuos 20 Der hohle
Zahn, 21 Die fromme Helene 22 Tobias Knopp.
23 Max und Moritz, 24 Dideldum, 25 Hans Hucke=
bein
, 26. Der Hahnenkampf.
Der heilige Antonius von Padua.
Komiſch!
Koch.

Die Uhr hab’ ich in der Lotterie gewonnen;
ſie geht aber nicht ganz richtig darum komme ich
auch ein bißchen ſpäter heim!
Am Telephon, Hallo, hallo! Iſt dort die
Feuerverſicherung
Sie wünſchen bitteg. Jawohl, mein Herr!
Hier iſt Mücke, ich
möchte gern mein Haus verſichern laſſen! Kann
Wir werden
ich das telephoniſch machen?
ſofort einen Vertreter zu Ihnen ſchicken!
Gut! Er ſoll aber gleich ein Auto nehmen! Das
Haus brennt ſchon!!
Einſchränkung. Acht Kinder haben Sie?
Na, allerhand. Ja, in der Bibel ſteht: ſeid
fruchtbar und erfüllet die Erde‟. Na ja, aber
da ſteht doch nicht, daß Sie es allein machen
ſollen.
Heikle Frage. Beim Religionsunterricht ſtellt
der Lehrer die Frage: Mit welchen Worten
führte Gott die Ehe ein? und erwartete, die
Antwort: Es iſt nicht gut, daß der Menſch allein
Statt deſſen erhielt er die Antwort;
ſei
Ich will Feindſchaft ſetzen zwiſchen dir und
deinem Weibe!

Druck Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 23892392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verboten

[ ][  ][ ]

Wäſchemoden.
2

die uns der Herbſt bringen wird.

Die moderne Frau betrachtet ſchöne Wäſche
geradezu als Kulturfrage, ſo daß ſich die mo=
diſche
Einſtellung vielfach nach der Note der
Wäſcheausſtattung beurteilen läßt.
Die gegenwärtige Mode ermöglicht die An=
ſchaffung
ſchöner Stücke bei geringen Ausgaben,
da man nicht ſo ſehr auf Kleinarbeit, als auf
gute Geſamtwirkung bedacht iſt. Und da die
Wäſche= ebenſo wie die Kleidermode Einheit=

ſich ausgezeichnet waſchen läßt und immer vor=
teilhaft
wirkt.
Die ſeitlich gebundene, überkreuzte Form, die
pluderigen Halbärmel und das darüber fallende
Cape ergeben einen außerordentlich geſchmack=
vollen
Geſamteindruck.
Der Hausanzug wird für den Herbſt aus
Flanell oder aus einem ähnlichen Material ver=
fertigt
und hat oft die in einem geſchnittene

lichkeit vorſchreibt und jede Verſchrobenheit
des Stils, des Aufputzes oder der Machart grund=
ſätzlich
ablehnt, darf man von den neueſten Ent=
würfen
viel Schönes erwarten.
Schon die nächſten Wochen werden uns alſo
zeigen, daß die großen Werkſtätten für ihr
Publikum geſorgt haben, um es in keiner Hin=
ſicht
zu enttäuſchen.
Gewiß wäre es ganz unangebracht, auf dieſem
Gebiete beſonderen Luxus entfalten zu wollen,
wiewohl die neuanzuſchaffende Wäſche nicht pri=
mitiv
ſein darf, iſt doch jede Uebertreibung ein
Verſtoß gegen den guten Geſchmack.
Wie man weiß, iſt die Wäſchemode heute zu
einem Kapitel geworden, das ein viel größeres
Gebiet umfaßt, als dies noch vor einigen Jahren
der Fall war.
Heute gehört hierher nämlich auch der Haus=
anzug
, vielfach ſogar das Hauskleid, die ge=
bräuchlichſten
Arten des Bettjäckchens, vor allen
Dingen aber jenes beſondere Unterkleid, das mit
dem Büſtenhalter zu einer Einheit vereinigt
wird und mithin ein neuartiges Wäſcheſtück dar=
ſtellt
, das für die moderne Frau über kurz oder
lang unentbehrlich geworden ſein wird.
Selbſt dem flüchtigſten Beobachter muß es
auffallen, daß die neue Mode im Zeichen der
Farbenfreude ſteht, ſo daß auch die moderne
Wäſche für den Herbſt faſt niemals weiß, ſondern
paſtellfarben iſt. Im übrigen wird man
zum Erſtaunen gar vieler, die von dieſer
Mode bisher noch nichts gehört hatten auch
ſchwarze Wäſche zu ſehen bekommen; ſicherlich
aus der Erkenntnis heraus, daß ein Wäſcheſtück,
das unter einem dunklen Kleide getragen wird,
in ſchwarz am richtigſten gewählt erſcheint.
Eine andere Eigenheit der Mode beſteht da=
rin
, daß ſie helle Wäſche mit dunkler Spitze,
dunkle Wäſche aber mit hellen Spitzenkanten in
Verbindung bringt, wodurch der ſich allenthalben
geltend machende Hang nach modiſchen Kontraſten
ſehr deutlich zum Ausdruck gebracht wird.
Die Beſonderheit eines modernen Wäſcheſtücks
iſt in der Hauptſache in ſeinem Schnitt zu
ſuchen, außerdem in der geſchmackvollen An=
bringung
des unaufdringlichen Aufputzes; alle,
die dieſe Momente erfaſſen und das richtige
Empfinden für ſolche Feinheiten beſitzen, werden
ſicherlich ſchöne modiſche Erfolge erzielen können.
Um die herbſtlichen Neuheiten der Wäſche=
mode
kennen zu lernen, wollen wir nun unſere
einzelnen Skizzen genau betrachten:
An erſter Stelle ſieht man ein aus Seiden=
4rikot zu verfertigendes Bettjäckchen, das

ſehr gut wirkende und ausgezeichnet paſſende
Form. Ein Gürtel und geſchmackvolle Knöpfe
werden immer gefallen. Der zu einem Cape ver=
größerte
, fellgerandete Kragen iſt in dieſer Ver=
wertung
kleidſam und neuartig. (Figur 2.)
Sicherlich wird jede Dame von dem langen
Nachthemd mit dem auf die Aermel über=
gehenden
, reizvoll eingearbeiteten Sattel be=
geiſtert
ſein! Wir zeigen ein paſtellgetöntes
Hemd mit naturfarbener Spitze als letztes Bild
der oberen Reihe und führen damit gleichzeitig
den dreiviertellangen Trompeten=Aermel vor
Augen, der für die neuen Nachthemden gerne
verwendet wird.
Wäſche, die ſtark in Anſpruch genom=
men
wird, ſoll natürlich niemals mit empfind=
licher
Spitze beſetzt ſein, da ſie ſonſt ihrem Zweck
nicht entſprechen würde.
Aus dieſem Grund pflegt man hier die ver=
ſchiedenen
Fadenzugsarbeiten, und zwar vorzugs=
weiſe
die geradezu unverwüſtliche Toledo=
Stickerei zu verwenden, die ſchmäler oder brei=
ter
in Rahmen=Form angebracht wird. (Bild 1,
unten.)
Bei eleganten Wäſcheſtücken hin=
gegen
, die unter der nachmittäglichen oder abend=
lichen
Kleidung getragen werden, ſpielt im
Gegenſatz zu dem früher beſprochenen Modell
der Spitzenbeſatz eine hervorragende Rolle. Als
Allerneueſtes gelten die in Schrägbahnen behan=
delten
Modelle, als deren richtunggebender Ver=
treter
unſer Mittelbild (unten) zu betrachten
wäre.
Das Unterkleid, deſſen obere Partie der=
art
eingeſchweift wird, daß ſie einen Büſten=
halter
erläßlich macht, bemerken wir als letzte
Figur; an dieſem Modell kann man ſehr genau
beobachten, wie eigenartig ein ſchwarzes Wäſche=
ſtück
mit heller Spitze ausſieht!
Willy Ungar.

Schadhafte Klappmanſchetten an
Oberhemden zu ergänzen. Man ſchneide
vom unteren Rückenteil des Oberhemdes ſoviel
Stoff ab und ergänze ihn durch Hemdentuch, als
man zur Weite der Manſchetten braucht. Mit
grobem Leinen als Zwiſchenlage fertige man
nun neue Manſchetten nach der Größe der alten
an und befeſtige ſie, von links angenäht und von
rechts überſteppt, an den Aermeln. Allerdings
muß die geſamte Arbeit mit gebrühtem Stoff
zum Anſtücken wie zur Einlage und mit zuvor
gebrühtem Garn ausgeführt werden, damit ſie
ſich nicht beim Waſchen zuſammenziehen.

Die Armee der Hausfrauen

iſt bereit, mit dem herbſtlichen Säuberungs=
kampf
zu beginnen. Da gibt es tagelange Ar=
beit
, die gründlich beſorgt ſein will, damit alles
blitzblank ausſehe. . . .
Heute iſt man ſich vollkommen klar darüber
daß es eine der vielen Pflichten einer kultivier=
ten
Frau ſei, ſelbſt bei mühevoller Hausarbeit
gut auszuſehen, und daß es ſicherlich ein arger
Fehler wäre, ſich während der Arbeit gehen
zu laſſen, alſo in dieſem Falle die äußere Auf=
machung
überhaupt nicht zu beachten.
Uebrigens lehrt die Erfahrung, daß die Ar=
heit
doppelte Freude macht, wenn man das Ge=
fühl
hat, richtig, zweckentſprechend und ge=
ſchmackvoll
gekleidet zu ſein, was natürlich mit
ganz geringen Mitteln geſchehen muß.
Manche Frauen machen es ſich zur Gewohn=
heit
, für Räumearbeiten ihre alten, nicht mehr
verwendbaren und ſchon arg mitgenommenen
Kleider zu tragen, ſo daß man an Räumetagen
oft die eigentümlichſten Gebilde zu ſehen be=
kommt
: ehemalige Nachmittags= und Geſell=
ſchaftskleider
werden bei dieſer Gelegenheit noch
einmal an das Tageslicht gezerrt, und es kann
nicht wundernehmen, wenn dieſe einſtige Pracht
geſpenſtiſch und lächerlich wirkt. Auch pflegen
ja ſolche Kleider niemals ſchlicht, ſondern viel=
mehr
mit aller Art von Aufputz verſehen zu
ſein, ſind alſo ausgeſprochene Staubfänger bei
denen von einer Reinigung auch kaum die Rede
ſein kann, ſo daß es alſo nicht nur unſchön ſon=
dern
auch im höchſten Grade unhygieniſch iſt, ſich
mit ſolchen alten Kleidern für Arbeitstage be=
helfen
zu wollen.
Sicherlich wird, eine zielbewußte Hausfrau
die Gelegenheit nicht verſäumen, ſich rechtzeitig

abzufertigen haben (es ſind dies hauptſächlich
jene Frauen, deren Männer mit der Wohnung
zuſammenhängende Arbeitsräume haben) ſich
viel lieber für die Arbeits=Schürze entſchei=
den
, die ſie dann raſch abſtreifen und in dem
darunter befindlichen Kleide tadellos ausſehen.
Jede Hausfrau, die einmal den Verſuch ge=
macht
hat, ſich für Räumetage eine beſtimmte
Aufmachung zurechtzulegen, wird feſtgeſtellt
haben, daß es nun niemals mehr jene Verlegen=
heitsmomente
gibt, die ſich unbedingt einſtellen
müſſen, wenn das Arbeitskleid unzulänglich war
oder wenn einfach irgend etwas Altes, Un=
brauchbares
aus dem Schranke hervorgeholt
wurde. Man ſollte eben niemals daran ver=
geſſn
, daß es eine Ethik der Kleidung gibt!
Sehen wir uns nun raſch die Entwürfe an,
die die neue Mode für den herbſtlichen Räume=
tag
in Vorſchlag bringt.
Sicherlich iſt ein Arbeitskleid, wie wir es im
erſten Bilde bemerken, nicht übel: ganz ſachlich,
eng zum Halſe abſchließend, alſo vor Staub
ſchützend, mit breitem Gürtel, der das Karo=
muſter
angenehm unterbricht, mit aufgelegten
Taſchen, die für ein Arbeitskleid immer wichtig
ſind, da man die Möglichkeit haben muß, Schlüſ=
fel
, Bleiſtift, Taſchentuch und anderes raſch
unterzubringen. Sehr nett iſt die geſtufte Fal=
tenpartie
des Rockes, die der leichteren Bewe=
gungsmöglichkeit
wegen nicht außer acht gelaſſen
werden darf, da natürlich ein enges Kittelkleid
für die Arbeit unverwendbar wäre.
Die zweite Skizze macht uns mit einem
glockig angeſetzten Arbeitskleid vertraut, deſſen
durch Gummizug gehaltene Ueberärmel prak=
tiſch
ſind und das Kleid wirklich ſchonen.

ein nettes Arbeitskleid zu beſchaffen, das ſie leicht
reinigen kann und in dem ſie vor allen Dingen
ſelbſt das Gefühl hat, nett auszuſehen.
Solche Kleider müſſen aber trotz ihrer
Schlichtheit keineswegs nach Dutzendware aus=
ſehen
, ſondern können ſozuſagen mit ein paar
Pinſelſtrichen perſönliche Note erhalten, die
durch die Machart einerſeits und Material und
Farbe andererſeits zum Ausdruck kommt.
Da an herbſtlichen Räumetagen die Fenſter
ununterbrochen offen ſtehen, ſo daß es in den
Wohnungen ziemlich kalt ſein kann, empfiehlt
es ſich, nach einem warmen, aber dennoch leicht
zu reinigenden Material zu greifen. Am vor=
teilhafteſten
ſind für dieſen Zweck ſicherlich die
verſchiedenen flauſchigen und flanellähnlichen
Gewebe, die jetzt wieder in ſchönen Farben und
netten Muſtern zu ſehen ſind.
In der Arbeitskleidung gibt es zwei be=
achtenswerte
Gruppen, und zwar unter=
ſcheidet
man einerſeits die Arbeits=Schürze
(die natürlich das darunter zu tragende Kleid
vollkommen decken muß) und das ganze Ar=
beits
=Kleid. Hausfrauen, die ſich ganz ihrer
Arbeit widmen können und wiſſen, daß ſie nicht
geſtört werden, tragen das Arbeits=Kleid,
während jene, deren Arbeit möglicherweiſe eine
Unterbrechung erfahren muß, wenn ſie einen Ge=
ſchäftsfreund
zu empfangen oder Lieferanten

Uebrigens ſoll man für ein Räumekleid‟
nicht wie ehemals nur ſtaubgrau und andere
freudloſe Farben, ſondern gelegentlich auch
kräftige Schattierungen wählen, (wie brandrot
oder blau), die aber immer ein wenig mit
grau untermiſcht ſein müſſen, damit der
Staub darauf nicht allzu deutlich ſichtbar iſt.
Ein praktiſches und neuartiges Modell einer
Arbeits=Schürze zeigen wir als vorletztes
Bild; der ſogenannte Nil=Ausſchnitt ver=
mochte
ſich nun auch hier durchzuſetzen. Die Trä=
ger
werden durch Knöpfe gehalten. Auch in die=
em
Falle iſt eine Taſche und ein ſchmaler Gür=
tel
vorgeſehen. Eine ſolche Schürze, die eigent=
lich
wie ein kurzes Trägerkleid ausſieht, iſt auch
rückwärts vollkommen verſchloſſen, um das
Kleid mit Sicherheit vor Flecken zu bewahren.
Eine große Zahl praktiſcher Hausfrauen fin=
det
den ſogenannten (ſiebenachtellangen) Ar=
beitsmantel
für beſonders vorteilhaft, weil
er anſpruchslos, leicht zu reinigen und was
ſicherlich nicht unwichtig iſt ſehr raſch an=
und auszuziehen iſt. In einem nett=getönten
Flanell ſieht ein ſolches Stück ſicherlich gut aus,
muß aber unter allen Umſtänden vollkommen
überkreuzt ſein und außerdem mit einem
Knopfe hochverſchloſſen werden können um wirk=
lich
das zu ſein, was unſere Frauen für Räu=
metage
brauchen.

[ ][  ][ ]

Cunfag, 3. September

Nummer 244

Erſter Oeutſcher Baubüttentag.
Der Leiter des Verbandes ſozialer Baubekriebe Franz Skraßer über die Skellung und Aufgaben
der Bauhükten im nakionalſozialiſtiſchen Skaak.

Die Zukunft der Bauhükken.
Die im Verband ſozialer Baubetriebe zuſammengeſchloſſenen
deutſchen Bauhütten veranſtalteten im Plenarſaal des Reichs=
wirtſchaftsrats
, Berlin, Bellevueſtraße 15, ihren Erſten Bau=
hüttentag
nach der Eingliederung in die Deutſche Arbeitsfront.
Nach dem Einmarſch der Fahnen in den würdig geſchmückten
Saal eröffnete ein Vertreter der Verbandsleitung die Tagung
mit Begrüßungsworten an die Erſchienenen. In dieſer Anſprache
wurde der Toten der Bewegung gedacht. Nachdem das Lied vom
guten Kameraden verklungen war, nahm der Leiter des Verbandes
ſozialer Baubetriebe, Pg. Franz Straßer, das Wort zu ſei=
nem
Vortrag über Stellung und Aufgaben der Bauhütten im
nationalſozialiſtiſchen Staat in politiſcher und wirtſchäftlicher
Beziehung. Straßer ging einleitend davon aus, daß am 2. Mai
1933 mit der Gleichſchaltung der Gewerkſchaften auch der Verband
ſozialer Baubetriebe auf Grund einer Verfügung des Herrn Dr.
Ley vom 5. Mai 1933 gleichgeſchaltet worden ſei. Viele Kreiſe
der deutſchen Wirtſchaft ſeien trotz größter Aufklärungsarbeit
über die Art der Gleichſchaltung der Bauhütten, noch nicht im
Bilde. Für den Verband ſozialer Baubetriebe bedeute die Gleich=
ſchaltung
nicht nur perſonelle Veränderungen, ſondern in erſter
Linie auch eine Umgeſtaltung der Betriebsführung. Die Gleich=
ſchaltung
in der Organiſation hätte ſich in der Weiſe vollzogen,
daß auch hier das Führerprinzip zur Anwendung gekom=
men
ſei. Um in wirtſchaftlicher Beziehung jeden Fehler zu ver=
meiden
, ſeien beim Verband ſozialer Baubetriebe Fachreferenten
eingeſetzt, die ebenſo wie die Gauinſpekteure die Betriebe beraten
und mitführen ſollen. Grundſatz für die Betriebsführung iſt und
wird ſein, daß alle Betriebe mit der Sorgfalt eines ordentlichen
Kaufmanns geführt werden.
Straßer ſetzte ſich ferner mit der Frage auseinander, warum
man die Bauhütten, die früher wegen ihrer mittelſtandsfeind=
lichen
Tätigkeit bekämpft wurden, weiterführen müſſe. Er er=
wähnte
, daß rund 56 Millionen Reichsmark in den Bauhütten in=
veſtiert
ſeien. In Zukunft ſollen die deutſchen Bauhütten als
handwerksfördernde Inſtitute gewertet werden und gedacht ſein.
Straßer betonte immer wieder, daß es ihm ganz beſonders
darum ginge, Exiſtenzloſe, aber gute Handwerker, insbeſondere
auch ſeine Kameraden von der SA. und SS., bei der Vergebung
von Arbeiten heranzuziehen.
Er erwähnte in dieſem Zuſammenhang ſeine Vereinbarung
mit dem Handwerk, dem Reichsverband des Bauhauptgewerbes,
den Genoſſenſchaften, den gemeinnützigen Bauherrnorganiſationen.
Bei dieſer Gelegenheit teilte er mit, daß bereits in Verfolg
der obengenannten Abmachungen eine Reihe von Baunebenbetrie=
ben
und kleinen Bauhütten zugunſten des notleidenden örtlichen
Handwerks aufgelöſt ſeien.
Die Bauhütten hätten heute auf dem Gebiete des national=
ſozialiſtiſchen
Siedlungsweſens eine ganz beſonders ſchöne und
große Aufgabe zu erfüllen. Unter anderem wollten die deutſchen
und nunmehr nationalſozialiſtiſchen Bauhütten möglichſt vielen
Kameraden der SA. und SS. ein eigenes Heim auf eigener
Scholle ſchaffen.
Als Preisregulator ſollten ſie auftreten, nicht etwa dem
Handwerk gegenüber, ſondern gegen Großbetriebe. Architekt
Straßer ſchilderte weiter die Zukunftsentwicklung, wie ſie ſich die
Leitung der ſozialen Baubetriebe gedacht hätte. Er ſchloß mit
einem Appell an alle Anweſenden, bei dieſem großen und ſchönen
Aufbauwerk des nationalſozialiſtiſchen Staates mitzuhelfen und
mitzuwirken und dabei alle eigenen gewinnſüchtigen Motive bei=
ſeite
zu laſſen nach dem Grundſatz Gemeinnutz geht vor
Eigennutz.
Nachdem die geladenen Ehrengäſte und die Sturmfahnen den
Saal verlaſſen hatten, begann die eigentliche Beſprechung der be=
auftragten
Leiter. Einleitend nimmt Straßer noch einmal das
Wort zur Begrüßung der beauftragten Leiter. Anſchließend wer=
den
eine Reihe von Perſonal= und wirtſchaftspolitiſchen Fragen
erörtert. An dieſe Erörterung ſchließen ſich die Reden der an=
deren
Fachreferenten.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Für die geſtrige Berliner Wochenſchlußbörſe lagen in
wirtſchaftlicher Beziehung überhaupt keine Anregungen vor. Auch
das Geſchäft hielt ſich in engſten Grenzen und war ſelbſt gegen die
ſtillen Vortage noch geringer geworden, was vielleicht eine Folge
des früheren Börſenbeginns war, vielleicht aber auch darauf zu=
rückgeführt
werden muß, daß ſich das Publikum nur langſam wie=
der
an die Samstagsbörſen gewöhnt. Die erſten offiziellen No=
tierungen
baſierten daher meiſt auf Mindeſtumſätzen, und für
eine ganze Reihe ſonſt intereſſanter Papiere (wie Berlin= Karls=
ruher
Induſtriewerke, Berliner Maſchinen, Dt. Atlanten, BEW.,
Rheag Nordd. Lloyd, Elektr. Lieferungen, Rütgerswerke und
Kali=Nebenwerte uſw.) mußte die Anfangsnotiz ausgeſetzt wer=
den
. Auch bei den übrigen Werten waren ſtärkere Abweichungen
zum Vortag eigentlich nur rein zufälliger Natur. Als ſtärker ge=
drückt
ſind Siemens mit minus 1½ Prozent und Hamburg=Süd
mit minus 1½ Prozent zu nennen. Andererſeits zogen Hanſa=
Dampf um 19 Prozent an, und Deſſauer Gas waren ſogar um
258 Prozent gebeſſert. Die Beruhigung, die ſchon an der vor=
geſtrigen
Abendbörſe zu erkennen war, machte Fortſchritte, da auch
geſtern am Farbenmarkt kein neues Material herauskam. Als
im Gegenteil Farben nach den erſten Kurſen eine Erholung von
Prozent erfuhren, wurde es allgemein etwas freundlicher.
Beſonders in Montanwerten nahm die Umſatztätigkeit bei ſtei=
genden
Kurſen etwas zu. Feſtverzinsliche Werte lagen ruhig.
Das Auffallendſte an der erſten Frankfurter Sams=
tagsbörſe
mit Orientierung an den Berliner Platz nach der Un=
terbrechung
durch die Sommermonate war die außerordentliche
Geſchäftsſtille, da die Kundſchaftsaufträge auch geſtern kaum zu=
genommen
hatten, während die Kuliſſe in ihrer abwartenden
Stellung verharrte. Aus der Wirtſchaft lagen, ebenfalls keine
Momente vor, die der Börſe eine Anregung hätten bieten können.
Nachdem die Abwärtsbewegung der JG. Farben=Aktie an der
vorgeſtrigen Abendbörſe zum Stillſtand gekommen war, eröffnete
ſie geſtern zunächſt ¼ Prozent niedriger und ließ nach dem erſten
Kurs weitere ½ Prozent nach. Im ganzen genommen, war die
Stimmung aber widerſtandsfähig, die Kursgeſtaltung jedoch un=
einheitlich
, wobei aber die Veränderungen nach beiden Seiten
ſelten mehr als ½ bis ½ Prozent betrugen. Lediglich Siemens
mit minus 1¾ Prozent waren ſtärker rückläufig. Dagegen ſetzten
in Nachwirkung der Dividendenerklärung Akkumulatoren ihre
Aufwärtsbewegung um 3½ auf 188½ Prozent fort. Der Renten=
markt
lag faſt geſchäftslos, nur Neubeſitz kamen anfangs um 5 Pfe
höher zur Notiz. Altbeſitzanleihe, Schutzgebiete und ſpäte Reichs=
ſchuldbuchforderungen
waren kaum verändert, die Amneſtie= An=
leihe
mit 100½ jedoch nur knapp gehalten. Goldpfandbriefe waren
weiter gut behauptet, auch Liquidationspfandbriefe und Kommu=
nal
=Obligationen wieſen nur geringe Veränderungen auf. Von
Staatsanleihen ließen 6 Prozent Hilferding=Anleihe um ¼ Pro=
zent
auf 99 nach. Stadtanleihen lagen ruhig und meiſt unverän=
dert
. Stahlverein=Bonds waren behauptet,
Die Induſtrialiſierung der Mandſchurei.
Eine offiziöſe Verlautbarung weiſt auf die fortſchreitende In=
duſtrialiſierung
des Mandſchukuo=Staates hin. In der Verlaut=
werden
folgende neugegründete Aktiengeſellſchaften auf=
barung

gezählt
Mandſchukohlengeſellſchaft mit einem Aktienkapital von
Millionen Goldyen. Mandſchu=Goldbergbau (Aktienkapital 12
Mill. 2
n), Mandſchu=Petroleum (AK. 5 Mill.) Mandſchu= Al=
kohol
(A
8 Mill.), Mandſchu=Japaniſche Magneſium=Geſellſchaft
lK. 7 Mill.), Mandſchuh=Telephon= und Teleggraph=Geſellſchaft
(AK.
1 Mill.), Mandſchu=Flugzeug=Geſellſchaft (AK. 1 Mill.),
Mandſchu=Luftfahrt=Geſellſchaft (AK. 6 Mill.), Ma
dſchu= Indu=
ſtrie
=Bank (AK. 10 Mill.); außerdem gibt es in de
Ammoniak=
Induſtrie Geſellſchaften mit einem Kapital von 25 Millionen, in
der Holzwirtſchaft Geſellſchaften mit einem Kapital von 5 Mill.
und in der Baumwoll=Induſtrie ſolche mit einem Kapital von 10
Mill Yen. Bei allen Angaben handelt es ſich um Goldyen. In
der Bildung begriffen iſt eine mandſchuriſche Elektrizitäts= Geſell=
ſchaft
.

Der Ausweis der Reichsbank.
Skärkere Ulkimobeanſpruchung.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Auguſt hat ſich in
der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wech=
ſeln
und Schecks Lombards und Effekten um 327,8 Mill. RM. auf
nzelnen haben die Beſtände an
3647,0 Mill. RM. erhöht Im
Handelswechſeln und Schecks um 222,1 Mill. RM. auf 3150,8 Mill.
RM., die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 7.1 Mill. auf 12.9
Mill. RM., die Lombardbeſtände um 98,1 Mill. auf 163,1 Mill.
RM. und die Effektenbeſtände um 0,5 Mill. auf 320,2 Mill. RM.
zugenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
286,0 Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der
Umlauf an Reichsbanknoten um 269,8 Mill. auf 3521,2 Mill.
N derienige an Rentenbankſcheinen um 16,2 Mill. auf 395,6
Mill. RM. erhöht. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um
120,3 Mill. auf 1480,5 Mill RM. zu.
Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben
ſich dementſprechend auf 13.3 Mill. RM., diejenigen an Scheide=
münzen
auf 196,6 Mill. RM. ermäßigt. Die fremden Gelder zei=
gen
mit 415,5 Mill. RM. eine Abnahme um 4,8 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 20,7 auf 381,7 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die
Goldbeſtände um 20,6 Mill. auf 307,3 Mill. RM. und die Beſtänd
an deckungsfähigen Deviſen um 0.1 auf 74,4 Mill. RM. zuge=
nommen
.
Die Deckung der Noten betrug am Ultimo 10,8 Prozent gegen
11,1 Prozent am 23. Auguſt 1933.

Karpfenbörſe 1933.
Einer jahrelangen Gepflogenheit folgend, verſammeln ſich die
deutſchen Teichwirte auch in dieſem Jahre zur traditionellen deut=
ſchen
Karpfenbörſe in Cottbus, die am Montag, den 4. September
1933, gemeinſam mit dem Fiſchhandel abgehalten wird. Am
Sonntag, den 3. September 1933, findet die Mitgliederverſamm=
lung
des Vereins deutſcher Teichwirte e. V., des einzigen Reichs=
verbandes
der deutſchen Teichwirtſchaft, in Cottbus ſtatt. Die
Börſe iſt diesmal von beſonderer Wichtigkeit, weil es in dieſem
Jahre zum erſten Male, gelungen iſt, zwiſchen Produktion und
Handel über die Regelung des deutſchen Karpfenmarktes unter
dem Schutz des Fiſchereireferenten im Agrarpolitiſchen Amt, Herrn
Gieſe, ein Teichfiſchabkommen zu treffen, das die geeignete Grund=
lage
bildet, den deutſchen Karpfenmarkt im Intereſſe von Pro=
duktion
, Handel und Verbraucherſchaft überſichtlich und einheitlich
zu regeln. Es iſt Pflicht eines jeden deutſchen Teichwirtes ſich
dieſem unter nationalwirtſchaftlichen Geſichtspunkten geſchloſſene
Teichfiſchabkommen 1933/34 anzuſchließen. Die Regelung des
deutſchen Karpfenmarktes erfolgt durch eine Zentralſtelle für den
deutſchen Karpfenmarkt, deren Leiter Major a. D. von Heemskark
in Breslau, Eichenallee 3, iſt.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Das Geſchäft bewegte ſich
trotz des Monatswechſels in ſehr engen Grenzen, und da die Zu=
fuhren
etwas ſtärker geworden ſind, ließen die Preiſe für in= und
ausländiſche Handelsklaſſenware etwa ¼ bis ½ Pfg. pro Stück
nach. Für die Woche vom 3. bis 9. September wurden folgende
Preiſe im Großhandel feſtgeſetzt: Deutſche Friſcheier Klaſſe E
10.2511,00, Klaſſe A 10,75, Kkaſſe B. 10,50, Klaſſe C 10.25. Hol=
länder
und Flandern Klaſſe S 10,7511.00, Klaſſe A 10,5010,75,
Klaſſe
3 10.2510,50 Klaſſe C 9,7510,00. Bayern 10.00 bis
10,50, Bulgaren und Jugoſlawen 9,009,50, Polen 9.009,50
und ausländiſche Mittel= und Schmutzeier 8,509,00 Pfg. per Stück
franko Frankfurt a. M.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Bei ſtetiger Markt=
lage
verlief das Geſchäft in der abgelaufenen Woche ſchleppend.
Die Zufuhren ſind genügend, doch deckt der Handel in neuen Liefe=
rungen
ſehr vorſichtig ein, da er offenbar nicht mit weiteren Preis=
erhöhungen
mehr rechnet. Die Preiſe blieben
nverändert, und
zwar notierte deutſche Markenbutter 138142 RM. und hollän=
diſche
Markenbutter 140142 RM. franko Frankfurt a. M.
Berliner Produktenbericht vom 2. September. Im heutigen
Samstagsverkehr hielt ſich das Geſchäft am Produktenmarkte
naturgemäß in engeren Grenzen. Das Angebot war weiter ge=
ring
, da das regneriſche Wetter die Druſcharbeiten behindert. Der
Rhein bekundet Intereſſe für Weizen, während Roggen an der
Küſte zu Exportzwecken etwas gefragt iſt.
Die Notierungen am
ieferungsmarkte ſowie für prompte Ware blieben völlig unver=
ändert
. Mehl wird weiter in kleinen Mengen umgeſetzt.

Die Lage am Geld= und Deviſenmarkk.
Im Gegenſatz zu ſonſt war diesmal am Ultimo der Frank=
furter
Geldmarkt ſehr leicht. Der Satz bewegte ſich von 3 Prozent
in der Vorwoche am 30. Auguſt auf 3½ Prozent, am 31. Auguſt
auf 4 Prozent, wo er auch am Freitag noch ſtand. Da infolge des
Ultimo in verſtärktem Maße Gelder von Berlin über den Bedarf
hinaus abgezogen worden waren, wurden wieder Ueberweiſungen
nach Berlin vorgenommen, da dort der Geldmarkt ſich ſtark ver=
engt
hatte. Im übrigen ſind am Frankfurter Geldmarkt keine
nennenswerten Veränderungen eingetreten. Monatsgeld ging
kaum um. und der Satz blieb auf der Höhe der Vorwoche. Reichs=
ſchatzwechſel
und Reichsſchatzanweiſungen wurden in minimalem
Unfange zu denſelben Bedingungen abgeſetzt wie in der vergan=
genen
Woche. Der Satz für Privatdiskonten ſtellte ſich gleichfalls
wieder auf 31ſy Prozent, und Warenwechſel gingen kaum um.
In Termingeld beſchränkte ſich das Geſchäft auf Prolongationen.
Die aus der Vorwoche bereits bekannten Kursermäßigungen
von Dollar und Pfund haben ſich in der abgelaufenen Berichtszeit
weiterhin fortgeſetzt, und zwar wurde diesmal die engliſche Wäh=
rung
in größerem Ausmaß betroffen. Das Pfund ſchwächte ſich
bis auf 13 26½ ab. Scheinbar auf Deckung iſt am Samstag mor=
gen
eine kleine Erholung zu verzeichnen. Die Nord=Deviſen mach=
ten
auch diesmal wieder die Pfundbewegung wie ſeither mit.
Beim Dollar iſt die Kursentwicklung nach unten nicht mehr ſo
ſtark wie in der Vorwoche, dafür trat aber bis jetzt noch kein
Rückſchlag ein, und die Tendenz weiſt noch immer nach unten. Der
franzöſiſche Franken, der ſeither ziemlich niedrig notierte, befeſtigte
ſich gegen Ende der Woche ſtark, während Schweizer Franken,
Belga und in ziemlich großem Ausmaß der holländiſche Gulden
ſich ermäßigten. Auch die Lira lag nach guter Behauptung am
Freitag ſtark gedrückt. Peſeta und öſterreichiſcher Schilling waren
unverändert, d. h. gut behauptet. Die Reichsmark liegt noch im=
mer
feſt und bleibt am internationalen Deviſenmarkt weiter ge=
fragt
. Das ſchon mehrere Wochen zu verzeichnende Agio im Ver=
gleich
zur Inlandsparität bleibt beſtehen.

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Indexziffer der Großhandelspreiſe. Die vom Statiſtiſch
Reichsamt für den 30. Auguſt berechnete Indexziffer der Großhar
delspreiſe ſtellt ſich auf 94,3, ſie hat ſich gegenüber der Vorwock
(94,2) kaum verändert. Die Indexziffern der Hauptgruppen Ie
ten: Agrarſtoffe 88,0 (plus 0,5 Prozent), induſtrielle Rohſtoffe u.
Halbwaren 89,4 (minus 0.1 Prozent) und induſtrielle Ferti=
erzeugniſſe
113,4 (unverändert), davon Produktionsmittel 11=
(unverändert) und Konſumgüter 112,9 (unverändert).
Um die RWE.=Dividende. Zu Mutmaßungen, daß das Rhe‟
niſch=Weſtfäliſche Elektrizitätswerk für das am 30. Juni abgel
fene Geſchäftsjahr 1932/33 vorausſichtlich eine unveränderte Dir
dende von 5 Prozent verteilen werde, glaubt die Verwaltung d
Geſellſchaft keine Stellung nehmen zu können, da die Bilanzarbe
ten noch in vollem Gange ſind und ein Ueberblick über das fina=
zielle
Ergebnis noch nicht möglich iſt. Die Entſcheidung des A
ſichtsrats dürfte, wie immer, nicht vor dem Monat November.
erwarten ſein. Wie wir hören, hat die Abſatzbeſſerung, die ſe
Beginn des Jahres zu verzeichnen iſt, auch in letzter Zeit ans
halten. Dazu kommen jetzt die günſtigen Auswirkungen, die m
ſich von der engeren Zuſammenarbeit mit der Rheiniſchen Brau
kohle verſpricht.

Berliner Kursbericht
vom 2. September 1933

Deviſenmarkt
vom 2. September 1933

Beru. Handels=Geſ
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. 6.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Nafff
51.
44.
12.25
20.
12.75
19.
126.25
43.125
60.625
3855
104.-

Meee
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſer
Phil. Holzmann
Kali Aſcherslebe
glöcknerwerke.
Koksw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell

98.8
.75
10.12
51.1
25.7
84.
57.50
62.50
55.50
67.
6.
39.75
29.75

Ma
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werie
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr.Draht
Wanderer=Werke

Re
50.50
158.25
11.50
33.625
115.50
17.75
5.125
63.50

Helſing for=
peſt

Holland
Oslo
Lopenhage:
volm
uenos-Aires
New Yor!
Belgie
Stalie,
Paris

Währung
n. Mk.
1o0 Schillingli.
100 Tſch. Kr.)
100 Pene
Leo
00 Gulben
00 Kroner
100 Kron
0 Kronen
2.S
. Peſo
Hollar.
100 Be
100 Li
ſ100 Franes

Geld
2.,
12.3
3.0.
168
66.38
.2
40
hiS zs 1

Riie
S.esel
48.05
12.44
3.
155
16.46 9

Schweiz
Sponien
2
jo de Janeirt
zugoſlawien
ſortugal
Athen
bu
8
Lanade
truguahz
3sland
Tallinn (Eſtl.
Riga

Währung Geid Brief 100 Franken 180. 21.08 00 Peſetas 3178 Gulden den 1 Milre 00 Dinar 100 Escudos 100 Drachm. 1 türt. pt. 28 e=
voll
., GDi 1401 1o0 191. Kr. 69.34 100 eſtl. Kr. 100 Lais 293 74.07

Surmftadter and Kariohatbänr Surakfrast, Flndte dr Ftescher Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 2. September 1933.

Kenee
Gr. IIp.


*

GruppeI
6% Dtſch. Reichsanl
v. 27

½% Intern.,b.
den. .. v. 2
zBayern.: b. 27
828 Heſſen... b. 2
6% Preuß. St. v. 24
62 Sachſen.. v.
6% Thüringen v. 27
Dtſch. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +I=Ab=
Dungz
Ablö.
Dtſche.
ungsſch. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
5% Baden=Baden.
2 Berlin. . . v.24
69 Darmſtad 1 ...
%0 Dresden.,b.
6% Frankfurt a.
6o. Schätze b.
v. 20
6% Mainz ...
Mannheimb.
*
zMünchen v.
8%Wiesbaden v.2
6% Heſi. Landesb!
Goldoblig.
3½%beſ
andes=
Shp.=Bl.=Liquid.

B
8.s

78.75
9.75
6,
55.25
Ae
G7I.

79.5
64.5
84.25

Dee
Liqu.
Hyp.=Bk.
Kom. O
2
Preuß. Lani
6%0
Pfd.=Anſt. G. P
6% Goldoblig.
6% Landeskomm
Bk. Giroz
*
HeſſGldobl. 5
. 19
and.
2 Käſſel
redit Goldt
aNaſ. Landesbk.
5½% Ligu.Ok
ſam
)t. Kom
mel=Ablöſ. - A.
Auslser
4A.
Komm. Son
Abl. (Neubeſitz)
8%erl.
nePfbr
.
rf. 65.
Bfbr

6
Pfbr.=Bk.)

2
Meit
Hyp.=ch.

88
Go
Südd.
z,c.
Lig. Pf.
6% Württ. Hhp.=B.

AAré

32.5
G

Ak
80.25
84.7

20
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81
z0
83.5
86.25
.2:
3.
*
4
.5
832=
86.5

Nerhte
18
69
dt. Lin
79.
ntrn
% Mitteld. Ste
32 Salzme
Re 6a
6 Voigt u. Häffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn.
E.B

88
Schätze
8i
zOſt. Goldren
ereinh. Rumän
4½%
42
42 Türk. Admin.
o 1. Bagdat
Bollan

42
412%
gold
42
4½ Budp. Stadtanl
iſſabon
42 Stocholm
Aktien.
de Unie
Rig. Kur
A. E. G.
Zahr
Meegtue
Aſchaffbg. Brauere
Zeliſto
Bemberg, J. P..
terl. Kraft u. Licht
Buberus Eiſen..
Eemen / Heidelbe
Raſee
3. G.Chemie. Baſel

1.5
53.5
104

1.75
S.
18
33.5
Ar
18
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21
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65.25
72.5
135.5

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Contin. Linoleum
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Dt. Atl. Telegr.
Erdöl ..
Dt. Gold=u. Silbe
eide=Anſtal
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ſortm. Rit
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Bergwerk.
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*
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Hindrichs=Aufferm.
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Holzmann, Phil.
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I
*
25.2:
98
97.75
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40.2r

53
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120.5
43.5
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32,
2.
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Maee
Aſcherslebe
glein, Schanzlin.
Klöcknerwerte ....
KnorrC. 6......
Lahmeyer & Co.
Laurahütte .. . . ..
ch, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höd
ginz. Akt. Br.
Mannesm.=Röhren
Nansfeld Bergb.
Netallgeſ. Franki.
Miag. Mühle
Motoren Darm ſtat
Reckarwer! CCling.
Sberbedar ....."
PPhönn Bergbau..
Reiniger, Gebbert.
Rh. Braunkoblen.
Elektr. Stamn
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Riebeg Montan=
Roeder, Gebr
..
Rütgerswerte ...
Salzbetfurth Kau.
Salzw. Heilbron
Schöfferhof=Bind
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Eleltr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halste.
Südd. Zucker=A. 6.
Thür. Liefer.=Gei..
Tietz Leonhard ..
lunterfranken .....!

85
40.5
55.5
178.75
117
15.75
56

2425
56

6.2:

84.5
49.5
158
185
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Ber. Stahlwerke
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Bk. f. Brauinduſtr.
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Beri. Handelsge
Eomm. u. Priv
Dt. Banlunt
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Dresdner Ban).
Frankf. Bank
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Reichsbank=Ant.
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Allg. Lokalb. Kraft
% Dt. Reichsb. Bze
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Nordd. Lloyd.
Südd. Eiſenb.=Gei.
Alltanz, u. Smrg),
Verſicherung ..
Verein. Veri.
FrankonaRück=u.
Mannheim. Verſich

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Schantung Handels

33.5
110

36
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12.25
56

195
1i53

36

[ ][  ][ ]

Sonntag, 3. September 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 244 Seite 19

Kramer erwog den Gedanken an Flucht. Wie aber aus die=
ſem
Käfig herauskommen, den eiſenfeſten Holzbohlen mit ſtäh=
lernen
Bändern verwahrten? Verzweifelt ließ er ſich wieder auf
der Pritſche nieder, als ferner Geſchützdonner ihn aufhorchen
machte.
Griff die amerikaniſche Flotte an?
Ja, ſie tat es!
Admiral Smith hatte um 8 Uhr an dem vereinbarten Treff=
punkt
vor Manila geſtanden. Dort hielt ihn ein trügeriſches
Signal feſt, das japaniſche Verſchlagenheit ausgeklügelt und in
das Gewand eines Befehls der amerikaniſchen Seekriegsleitung
gekleidet hatte. Nur die Zerſtörer wurden von Smith er
folgte damit einer Ahnung zur Aufklärung vorgeſchickt. Um
10 Uhr lief vom Führerſchiff der Zerſtörer die Meldung ein,
daß über der Bucht von Manila, kaum erkennbar, Flugzeuge
kreiſten. Smith gab ſofort an die drei Flugzeugmutterſchiffe den
Befehl, je ein Kampf= und Bombengeſchwader aufſteigen zu
laſſen. Kaum hatte das letzte Bombenflugzeug ſein Mutterſchif
verlaſſen, als die geſichteten Flieger als ein Geſchwader von
gelben Aufklärungs=Flugzeugen ausgemacht wurden. Sobald das
Gros die feindlichen Flieger erſpähte, nebelte es ſich ein. Graue
Wolken legten ſich um die Schiffe, wodurch dem Feind alle Sicht
genommen wurde.

Um 10 Uhr 32 lief von den Zerſtörern die Meldung über
Kanonendonner bei Manila ein, worauf die Fahrt forciert
wurde, ſo daß die rieſigen Stahlkoloſſe mit raſender Geſchwin=
digkeit
das Meer durchpflügten.
Auf dem Führerboot der Zerſtörerflottillen ſtand Konter=
admiral
Bullard, während ſein Auge angeſtrengt den Nebel zu
durchdringen verſuchte.
Wieviel Meilen noch bis Manila, fragte er den Navi=
gationsoffizier

Noch 27, Herr Admiral!

Aeußerſte Kraft! Laſſen Sie den Gasdruck auf den Tur=
binen
erhöhen, Gleitflügel ausfahren!
Ein Singen und Sauſen entſtand. Die Boote, die bisher 50
Meilen Fahrt hatten, hoben ſich mit plötzlichem Ruck aus dem
feuchten Element, ſtählerne Gleitſchwimmer mit Flügeln wuchſen
aus dem Rumpf hervor, und nun jagten die Flottillen gleich
einem Schwarm fliegender Fiſche, kaum noch im Waſſer liegend,
Manila entgegen.
Meldung: Feindliche Flieger über uns!
Zerſtörer Feuer eröffnen!
Die Flakgeſchütze ſchleuderten Feuer und Eiſen den Fliegern
entgegen. Ein Hagel von Geſchoſſen umfuhr die Gelben. Keiner
entkam, binnen Minuten waren ſie abgeſchoſſen, ſo daß die japa=
niſche
Flottenleitung vor Manila zunächſt keine Kenntnis vom
Herannahen der Amerikaner erhielt.

Mit unheimlicher Geſchwindigkeit näherten ſich die Verbände
der Küſte, als plötzlich um 10 Uhr 42 auf dem nördlichen Flügel=
ſchiff
der Schlachtflotte, auf der Detroit, eine Detonation er=
folgte
, durch die der Boden bis zur Reeling aufgeriſſen wurde.
Eine turmhohe Waſſerſäule ſtieg empor, untermiſcht mit Eiſen=
teilen
, dann ſank das Schiff in die Tiefe.
Wenig ſpäter ereilte das Schweſterſhiff New=Orleans das=
ſelbe
Schickſal.
Die gewaltigen Exploſionen zerteilten die künſtlichen Nebel=
wolken
. Das Flaggſchiff Chicago ſichtete voraus das Sehrohr
eines U=Bootes. Im Augenblick waren die Geſchütze auf das Ziel
geſchwenkt, ein Feuerſtrom ſchlug in die See. Der graue Stahl=
körper
des Bootes bäumte, von Granaten getroffen, hoch, um dann
für immer zu verſchwinden.
Auf allen Schiffen ging das Signal ein: Höchſte U=Boot=
Gefahr! Zerſtörer mit Elektro=Magnet=Suchſtrömen und Waſſer=
bomben
gegen U=Boote vorgehen!
Es war noch keine Vieraelſtunde verfloſſen, als das erſte gelbe
U=Boot durch die Magnetſtröme regiſtriert wurde. Sofort waren
zwei Zerſtörer zur Stelle. Waſſerbomben flogen. Als ſich die durch
die Unterwaſſerdetonation erregte See wieder beruhigte, verriet
ein großer Oelfleck, daß die Bomben ihr Opfer gefaßt hatten.
Sechsmal noch wiederholte ſich der Vorgang, dann war die An=
marſchſtraße
ſauber, ſo daß der jäh unterbrochene Vormarſch fort=
geſetzt
werden konnte.
Kaum daß die Gelben Beſitz von Manila ergriffen hatten, er=
ſchien
die amerikaniſche Flotte. Vize=Admiral Saſano ließ ſofort
von allen Streitkräften den Kampf gegen ſie aufnehmen. Das
Glück ſtand ihm zur Seite.
Auf der Toledo, einem amerikaniſchen Schlachtſchiff, ver
wickelten ſich abgeſchoſſene Drahttaue in die Schrauben. Bewe=
gungslos
lag das Schiff dem feindlichen Feuer ausgeſetzt. Todes=
mutig
ſtürmten immer neue Gruppen von Matroſen an Deck, um
die Schraube von dem Hindernis zu befreien. Im gleichen Augen=
blick
fegte ſie aber auch ſchon das japaniſche Feuer hinweg. In
wenigen Minuten war die ſtolze Toledo nur noch ein rauchender
Trümmerhaufen. Das Schweſterſchiff Kanſas eilte zu Hilfe, um
die Toledo abzuſchleppen. Bei dem Manöver verfingen ſich beide
Schiffe ineinander, und als der Gefechtsmaſt der Kanſas, von
einem Volltreffer zerſchmettert, ſich im Fallen über die Toledo‟
legte, war der Untergang der beiden Panzer beſiegelt. Feuerflam=
men
und Rauch zuckten auf, während die Schiffe, in Lohe ein=
gehüllt
, auseinanderbarſten.
An Land wühlten die Granaten wie die Krallen eines Rieſen.
In der Stadt brannten allerorts Gebäude, Rauchwolken wälzten
ſich darüber hin gleich einer Gewitterwand.
12 Uhr mittags! Die Amerikaner hatten insgeſamt zwei
Linienſchiffe und fünf Kreuzer verloren. Da überbrachten Be=

obachtungsflugzeuge die völlig überraſchenda Meldung, daß eine
große gelbe Flotte von Süden herannahe. Sie hatte im Morgen=
grauen
die Straße von Bernadino durchfahren und erſchien jetzt
unter dem Befehl des Admirals Kodoma im Rücken der angreifen=
den
Amerikaner.
Admiral Smith verlor nicht einen Augenblick ſeine Ruhe. Er
ſchickte ſeine geſamten U=Boote mit Ausnahme der 1. Flottille der
gelben Flotte entgegen. Dann ordnete er ſeine Schiffsverbände
und ſtieß gegen den neuen Feind vor. Das Feuer wurde von den
Gelben auf übergroße Entfernung eröffnet. Die Linien näherten
ſich einander mit höchſter Fahrt; Gefechtskurs wurde Norden.
Smith rief Lord Byron mit Radio an. Der Brite war ſofort
zur Stelle. Helfen? Nein, das konnte er nicht; auch auf ihn wür=
fen
ſich, meldete er, gelbe Streitkräfte.
Das amerikaniſche Schlachtſchiff Indi nopolis fing plötzlich
an zu drehen und lag dann ſtill auf der See. Ein Volltreffer
hatte das Ruder und die Schrauben der einen Seite zerſtört. Die
gegneriſche Flottenleitung nahm ihren Vorteil wahr. Das Feuer
eines ganzen Geſchwaders vereinigte ſich auf die Indianopolis
In wenigen Minuten glich der ſtolze Panzer nur noch einem
ſchwimmenden Wrack.
Admiral Smith ſah die Vernichtung der amerikaniſchen Flotte
kommen. An Rückzug dachte er nicht. Einſatz bis zuletzt, Sieg
oder Tod! blieb ſeine ſtolze Loſung.
Und am Maſt des Flaggſchiffes ſtieg als Flaggenſignal in
die Höhe: Geſichtsfeld vernebeln! 6. bis 12. Zerſtörerflottille, an
den Feind!"
Aufheulende Sirenen verkündeten das Ableſen des Flaggen=
ſpruchs
, dann ging der letzte Maſt der Chicago mit ſamt dem
Signal über Bord.
Gleich einer Meute von Jagdhunden ſtürzten ſich die Zer=
ſtörer
mit ihrem meſſerſcharfen Bug dem Feinde entgegen. Trotz
der Vernebelung erkannten die Gelben die Gefahr, Feuerſtröme
überſchütteten die tapferen Huſaren des Meeres.
Die Hand am Doppelglas, das Auge gegen den Feind, ſo
ſtanden die jungen Offiziere auf den Brücken ihrer Boote, wäh=
rend
die Rohrmeiſter die gelben Feinde anviſierten. Auf zwei
Seemeilen wurde der Angriff vorgetragen; nur noch zwanzig
Boote waren in Kampflinie, als Admiral Bullard Feuer er=
öffnen
ließ.
Von jedem Boot klatſchten Torpedos ins Waſſer, um ihren
furchenden Weg zu ſuchen.
Wenige Minuten ſpäter zuckten Waſſerſäulen auf: zwei japa=
niſche
Schlachtſchiffe und drei Kreuzer legten ſich auf die Seite!
Für kurze Friſt hatte der todesverachtende Angriff den
Amerikanern Luft verſchafft. Der gelbe Feind ließ ihnen aber
keine Ruhe. Unter ſcharfer Wendung ſtaffelte ſich Admiral Ko=
dama
heran.
Da durchzuckte dem Yankee Smith ein verwegener Gedanke:
Sieg oder Tod! Warum ſollten die Tage des Rammſtoßes nicht
wieder aufleben? War nicht ſeit altersher der Angriff die
beſte Parade geweſen?
Mit höchſter Geſchwindigkeit brauſten die beiden Schlacht=
flotten
gegeneinander vor, als plötzlich die Reihen der Gelben zu
ſtocken ſchienen. Die amerikaniſchen U=Boote griffen an. Jovami,
Hizeu und Sagami ſchoren aus der Linie aus oder lagen mit
Schlagſeite auf dem Waſſer, während Suwo, zwiſchen Heck und
Schiffsmitte getroffen, über das Heck in den Wellen verſchwand.
(Fortſetzung folgt.)

Einfaches. ſolides
Mädel, 24 J.. ſucht
freundſch. Anſchluſ
bei getrennt. Kaſſe
Zuſchr. erbeten an
F. R. poſtl. Darmſt. Jung. Fräul., 23 J.,
ev., blond lebens=
roh
, wünſcht d. Be=
kanntſchaft
ein. net=
ten
lebensfr. Man=
nes
z. mach. zw. ſp.
Heirat. Angeb. unt.
L. 55 Geſchäftsſt. Aukoſporkler
Chriſt. Junggeſelle
35, elegante Erſchei
nung, mit gt Ein=
kommen
, Vermögen.
Villenheim, wünſcht
feinſinnige Gattin.
Geldintereſſen aus=
geſchloſſen
. Zuſchrif=
ten
unt L. 59 a.
Gſchſt. (II. Bln. 1070= Reelle Heiraten
verm. ſchnell u. dis=
kret
: Büro Frau G.
Schuchmann, Darm=
tadt
. Stiftſtr. 46.
B. Anfr. Rückp.erb. Privat=
wiſſenſchaftler

ſucht m. feingebild.,
idealgeſinnter jüng
Dame, die Intereſſe
an okkulten Dingen
hat, bekannt z. wer=
den
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