Darmstädter Tagblatt 1933


07. Juni 1933

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Einzelnummer 10 Pfennige

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9
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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wöchenilich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Junl

30 Junl 2. Reſchsmark und 20 Pfennig Ab=
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 156
Mittwoch, den 2. Juni 1933.
196. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sireſt uſw., erliſcht
r Anzeigenauf=

Nationalbank.

Frankreich will plötzlich paraphieren.
fänzliche Umgeſtalkung des Bierer=Paktes durch Frankreich. Ungenügende Berückſichkigung der deukſchen
leichberechkigungsforderungen. Keine Zuſtimmung Englands u. Ikaliens ohne Deukſchlands Unkerſchrift.

*
Hauzoſtiches Morängsſeaer.
Bölig neue Berhandlungsphaſe um den Vier=
Mächke=Pakf.
In den Verhandlungen um den Viermächte=Pakt iſt über
ngſten eine überraſchende Wendung eingetreten allerdings
ſt im günſtigen Sinne. Der ausgearbeitete Text, auf den ſich
itliche Mächte ſchon geeinigt hatten, iſt Mitte der vorigen
ſche von der franzöſiſchen Regierung abgelehnt worden. Dafür
ſie einen neuen Text vorgelegt und in einem Miniſterrat
Dienstag vormittag ihren Botſchafter in Rom ermächtigt,
ſen Text in Rom zu paraphieren.
Durch dieſen Vorſtoß der Franzoſen hat ſich
ne völlige neue Situation ergeben. Die Franzoſen
len unzweifelhaft die geſamte Lage ſo verſchieben, daß wir
weder den Text ohne Widerſpruch hinnehmen oder aber, daß
uns nachher die Schuld dafür aufbürden, wenn durch unſere
ſehnung die Viermächteverhandlungen überhaupt ſcheitern
ten.
Infolgedeſſen haben ſie im Laufe des Dienstag ſchon in
m, alſo dem eigentlichen Verhandlungsrot, das Gerücht aus=
reut
, daß Muſſolini die Reichsregierung davon in Kenntnis
etzt habe, er würde ſeine geſamte Vermittlungsaktion ein=
en
, wenn ſie ſich ſträuben ſollte, dieſen Text zu akzeptieren.
ſehen ſich die Dinge nach unſeren Informationen jedoch
ſt an.
Die italieniſche Regierung hat ebenſo wie die engliſche nach
lin die Information gelangen laſſen, daß ſie dem neuen
t nur dann ihre Zuſtimmung geben würden, wenn auch von
tſcher Seite eine Zuſtimmung vorliegen würde.
In der Wilhelmſtraße wird daraus kein engliſch=italieniſcher
ick herausgeleſen, wenn auch die Franzoſen ſehr wahrſchein=
in
ihrer Preſſe der Haltung der Engländer und Italiener
grundſätzlich andere Bedeutung beimeſſen werden.
M Auswärkigen Amk iſt am Dienskag vormitkag
der franzöſiſche Texk eingelaufen.
Er iſt der Reichsregierung von Italien aus zugeſtellt wor=
das
ja die geſamten diplomatiſchen Beſprechungen leitet,
ſich in Rom konzentrieren. Die erſte Prüfung des
xtes hat ergeben, daß in ihm die deutſche Gleich=
rechtigung
nicht genügend zum Ausdruck
nmt. Es wird nun im Auswärtigen Amt genau zu
ifen ſein ob fürunsirgendeine Veranlaſſung
tliegt, dieſem veränderten Text des Vierer=
ites
unſere Zuſtimmung zu geben. Irgendeine
lärungsfriſt hat man uns nicht geſetzt. Immerhin wird man
Auswärtigen Amt doch ſchon in den allernächſten Tagen zu
r Entſcheidung gelangen. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß
über auch dem Kanzler noch Vortrag gehalten wird. Für
iſt jedenfalls die Gleichberechtigungsfrage nicht nur im
men des Viererpaktes, ſondern auch für die Abrüſtung
ſt von ausſchlaggebender Bedeutung. Das ſetzt voraus, daß
Prüfung des franzöſiſchen Textes äußerſt ſorgfältig durch=
ihrt
wird. Vorläufig befinden ſich
Verhandlungen wieder einmal in der Schwebe.
9 ſie nicht ſchon vor Pfingſten zum Abſchluß gelangen
iten, iſt ausſchließlich die Schuld der Franzoſen. Wenn ſich
usſtellt, daß die Formulierung, die im franzöſiſchen Text
ählt iſt, unſeren Intereſſen auf dem Gebiete der Gleich=
ichtigung
nicht ausreichend Rechnung trägt, dann fällt die
antwortung für die weitere Entwicklung ausſchließlich den
nzoſen zur Laſt, die hier offenbar durch einen Gewaltakt
Klärung ſo oder ſo in ihrem Sinne herbeiführen wollen.
Donnerskag franzöſiſch=engliſch=amerikaniſche
Miniſterbeſprechung in Paris.
TU. Genf, 6. Juni.
Die franzöſiſch=engliſch=amerikaniſche Miniſterbeſprechung in
Is iſt jetzt, wie von amerikaniſcher Seite mitgeteilt wird,
zültig auf Donnerstag feſtgeſetzt worden. Norman Davis
ib ſich mit dem Stabe der Sachverſtändigen bereits am
nStag abend nach Paris. An den Beſprechungen wird von
ſiſcher Seite Lord Londonderry, Staatsſekretär Eden und
ſranzöſiſcher Seite Daladier und Paul=Boncour teil=
Imen. Es ſoll, wie von maßgebender amerikaniſcher Seite
Zeteilt wird, jetzt der Verſuch gemacht werden, eine Klärung
entſcheidenden Abrüſtungsfragen zwiſchen den drei Mächten
lelzuführen. Auf amerikaniſcher Seite betont man, daß vor
n jetzt die Feſtſtellung unerläßlich ſei, welche
Beſtändniſſe Frankreich auf dem Abrüſtungs=
tet
zu machen jetzt endgültig bereit wäre
1d welches die äußerſten Grenzen der fran=
iſchen
Abrüſtungsbereitſchaft ſeien. Eine
Deziehung der deutſchen Regierung in die Beſprechungen iſt
amerikaniſcher Auffaſſung erſt dann zweckmäßig, wenn die
nzen der franzöſiſchen Zugeſtändniſſe geklärt ſeien. Auf
ind der Donnerstagbeſprechung der drei Großmächte könnten
inn nach amerikaniſcher Auffaſſung in der nächſten Zeit
neinſame Beratungen zwiſchen den fünf
Dßmächten einſchl. Deutſchland und Italien
finden.
2as Schwergewicht der Abrüſtungsverhandlungen verlagert
4nmehr zunächſt nach Paris und London. In engliſchen
Hen wird angenommen, daß nach den Parifer Miniſter=

beſprechungen in der nächſten Woche während der Weltwirt=
ſchaftskonferenz
durch die Anweſenheit der Außenminiſter der
Großmächte die Gelegenheit zu eingehenden vertraulichen Be=
ſprechungen
über die Abrüſtungsfrage gegeben ſein wird. Das
Schickſal der Abrüſtungskonferenz hängt jedenfalls jetzt aus=
ſchließlich
davon ab, ob in der nächſten Woche zwiſchen den
Großmächten eine Einigung zuſtande kommt, andernfalls dürften
angeſichts der bisher unüberbrückten Gegenſätze zwiſchen den
Großmächten auf dem Gebiete der Flottenabrüſtung, des Kriegs=
materials
und zahlreicher anderer grundſätzlicher Fragen für
die auf den 2. Juli feſtgeſetzte zweite Leſung des Abkommens=
entwurfes
keinerlei Ausſichten auf praktiſche Ergebniſſe beſtehen.
Vor einer Rede Muſſolinis über den Vierer=Pakt.
EP. Rom, 6. Juni.
Muſſolini hat heute bei Beginn der Senatsſitzung unter leb=
haften
Beifallskundgebungen das Wort ergriffen. Er bat die
Senatoren, mit der Abſtimmung über den Haushalt des Aeußern
nicht weiter zuzuwarten und fügte bei, die Verhandlungen über
den Viermächte=Pakt für die Zuſammenarbeit und Verſtändigung
der vier weſtlichen Mächte Europas ſtünden vor der abſchließenden
Entſcheidung. Muſſolini behielt ſich vor, wenn nötig, am Mitt=
woch
im Senat darüber zu ſprechen. Nach kurzer Debatte wurde
dann das Budget des Aeußern angenommen.
Was will Srankreich von uns?
Ein Inkervier des preußiſchen Miniſterpräſidenken

Göring.

WIB. Paris, 6. Juni.

Das Petit Journal veröffentlicht ein Interview, das der
preußiſche Miniſterpräſident Göring dem Sonderberichterſtatter
des Blattes gewährte. Die Unterredung drehte ſich um das Pro=
blem
der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen.
Miniſterpräſident Göring ſprach über das Viermächte= Ab=
kommen
. Niemand mehr in Deutſchlandm glaube noch an die
Gleichberechtigung, die man Deutſchland mit den Lippen gewährt
habe. Aus vielen Gründen, ſo ſagte der Miniſterpräſident wei=
ter
, können und wollen wir keinen Krieg führen. Wenn eines
Tages der Verteidigungskrieg notwendig werden ſollte, würde
das deutſche Volk ihn energiſch führen, aber niemals einen An=
griffskrieg
. Ein europäiſcher Krieg würde letzten Endes nur dem
Bolſchewismus zugute kommen.
Was will Frankreich von uns? Frankreich beſitzt die ſtärkſte
Armee Europas, Verbündete, Militärverträge. Deutſchland ſteht
allein und ſeine Abrüſtung iſt derart, daß wir nicht einmal feind=
liche
Flieger verhindern können, unſere Städte zu bombardieren.
Will Frankreich etwa dieſe Situation verlängern, wenn es von
ſeiner Sicherheit ſpricht. Heute, 14 Jahre nach dem Friedensſchluß,
ſtoßen wir, ſobald wir nur den kleinen Finger rühren, um all=
mählich
die Freiheit wieder zu erlangen, ohne die niemand exi=
ſtieren
kann, ſobald wir nur irgendeine Bewegung nach einer
Richtung hin machen, auf die Oppoſition Frankreichs. Warum?
Was trennt im Grunde genommen beide Völker? Nichts, wenn
nicht gegenſeitige Prätentionen. In jeder Hinſicht können die
Intereſſen beider Völker in Einklang gebracht werden. Je mehr
ich darüber nachdenke, um ſo mehr komme ich zu der Ueberzeu=
gung
, daß die beiden Nationen ſich miteinander verſtändigen
müſſen.
Die franzöſiſchen Staatsmänner kommen jetzt mit den Staats=
männern
aller Länder zuſammen, nur nicht mit den deutſchen.
Es gibt keine direkte Ausſprache zwiſchen beiden Regierungen,
deren Zuſammenarbeit mehr als jede andere den Frieden und das
Wohlergehen Europas ſichern würde und das gerade in einem
Augenblick, in dem Deutſchland ſich eine ſtarke Regierung gegeben
hat, die fähig iſt, Verantwortung zu übernehmen, was die not=
wendige
Bedingung für jede weitblickende Politik iſt.
Frankreich und Deutſchland mögen miteinander verhandeln,
dann werden ſie, wie ich feſt überzeugt bin, einen gemeinſamen
Weg finden. Vorläufig iſt die Atmoſphäre nicht gut. Gewiß, ich
bemühe mich, ſie zu beſſern. Man ändert keine traditionellen
Strömungen von heute auf morgen. Das iſt ein langwieriges
Unternehmen, aber man muß es verſuchen.
Oeſterreich ſucht Rückendeckung in Rom.
Am Dienstag iſt der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Doll=
fuß
auf der Rückreiſe von Rom wieder in Wien eingetroffen. Bun=
desminiſter
Vaugoin begrüßte den Bundeskanzler namens der
Regierungsmitglieder. Er gab der Freude der Bundesregierung
und des öſterreichiſchen Volkes über den Abſchluß des Kon=
kordats
Ausdruck und begrüßte, daß darüber hinaus
auch andere erfolgreiche Verhandlungen geführt
werden konnten.
Bundeskanzler Dr. Dollfuß dankte für die Begrüßung und
führte u. a. aus: Der Hauptzweck der Reiſe nach Rom war dies=
mal
der Abſchluß des Konkordats mit dem Heiligen Stuhl, das
geſtern unterzeichnet wurde. Ich hatte auch Gelegenheit, mit
Muſſolini längere Unterhaltungen zu führen und möchte ausdrück=
lich
betonen, daß ich auch diesmal wieder aus Rom mit der
Ueberzeugung zurückgekehrt bin, daß in Italien und in
Muſſolini das ſelbſtändige und unabhängige
Oeſterreich und dasöſterreichiſche Volk einen war=
men
Freund beſitzen. Zum Schluß möchte ich ausdrücklich
betonen, daß der Abſchluß des Konkordats für
Oeſterreich eine Großtat bedeutet und nicht zuletzt auch
eine Anerkennung des Heiligen Stuhles für das
ſelbſtändige Oeſterreich und ſeine Unabhängig=
keit
darſtellt.

Die Aufgaben des Arbeitsdienſtes.
Von
Pol.=Oberſt a. D. Müller=Brandenburg.
Oberſt Müller=Brandenburg, der als Ab=
teilungsleiter
in der Reichsleitung des Arbeits=
dienſtes
eine führende Rolle ſpielt, ſtellt uns
die nachſtehenden Ausführungen zur Verfügung.
Man hört ſo oft die Frage, was der Arbeitsdienſt an
ſachlichen Aufgaben vor ſich habe. Man kann die Antwort
darauf ſehr einfach geben, indem man kurz ſagt: ungeheuer
viel. Aber mit dieſer kurzen Antwort iſt meiſtens der Oeffent=
lichkeit
nicht gedient, ſie will mehr wiſſen und das iſt ver=
ſtändlich
.
Man muß ſich beim Arbeitsdienſt ſtets vor Augen halten,
daß ſeine Aufgabe neben den überaus wichtigen und
entſcheidenden erzieheriſchen Maßnahmen in
ſachlicher Hinſicht darin liegt, das deutſche Volk wieder mit
ſeiner Erde zu verbinden, es ſozuſagen aus der Ver=
ſtädterung
herauszureißen. Dementſprechend liegt ſein Arbeits=
gebiet
faſt ausſchließlich auf dem Lande. Hier wird der Arbeits=
dienſt
wohl vor allem bei den umfangreichen Meliorations=
arbeiten
zum Einſatz kommen, über die, wie der Oeffentlichkeit
bekannt, die Verhandlungen mit den zuſtändigen Stellen des
Wirtſchafts= und Ernährungsminiſteriums im Gange ſind.
Die Entwäſſerung von Kulturland iſt neben der Bewäſ=
ſerung
waſſerloſer Teile eine der wichtigſten volkswirtſchaft=
lichen
Bodenverbeſſerungsaufgaben, denn ſehr große Teile des
deutſchen Kulturlandes, nämlich 8,5 Millionen Hektar leiden an
Näſſe, das iſt nach Dr. Stellrecht rund ein Drittel des deut=
ſchen
Kulturbodens! Bei vorſichtiger Schätzung kann man den
Mehrertrag der deutſchen Landwirtſchaft nach erfolgreicher Durch=
führung
der Entwäſſerung auf 800 Millionen RM. anſetzen,
Nicht weniger bedeutungsvoll iſt zum Zwecke der Bodenverbeſ=
ſerung
die Bewäſſerung. Genaue ſtatiſtiſche Angaben über die
zu bewäſſernden Flächen ſind leider noch nicht zuſammengeſtellt.
Dennoch darf angenommen werden, daß beiſpielsweiſe etwa
15 Prozent der landwirtſchaftlichen Bodenfläche von Württem=
berg
bewäſſerungsbedürftig erſcheint. Für Bewäſſerungsarbeiten
könnten auf 10 Jahre hinaus 100 bis 200 000 Arbeitsdienſt=
pflichtige
verwendet werden.
Im ganzen Deutſchen Reich iſt eine Moorfläche von 2½
Millionen Hektar vorhanden. Aber nur 15 Prozent der Moor=
fläche
ſind kultiviert. Dieſe gewaltige Aufgabe würde von der
freien Wirtſchaft den recht erheblichen Betrag von 2 Milliarden
RM. verlangen, eine Summe, die in freier Wirtſchaft nicht
durchzuſetzen iſt. Die Kultivierung der Moore verlangt eine
Arbeitsleiſtung, die immer erneuert werden muß.
Bei dieſer Gelegenheit ſei erinnert, daß kein geringerer wie
Friedrich der Große die Wichtigkeit dieſer Aufgabe erkannt hat.
Auf ſeinen Befehl ſind zirka 260 000 Hektar Moorland kultiviert
worden. Es iſt dies eine Leiſtung, die uns Heutige in Er=
ſtaunen
verſetzt, wenn wir bedenken, mit welch primitiven Mit=
teln
dieſe Arbeit durchgeführt wurde. Aber nicht nur Moor=
land
, auch ſogenanntes Oedland bedarf der Kultivierung.
Deutſchland beſitzt an Oedlandflächen 1,2 Millionen Hektar, wo=
bei
unter Oedland meiſtens Sandheide zu verſtehen iſt. Der
Kultivierung von Sandheide geht eine Rodung voraus, der
die Anlage von Wegen und zugleich die Trockenlegung von
Moraſten folgt. Bei einem Zehnjahresplan könnte man für
dieſe Arbeiten mit einem jährlichen Einſatz von 15 bis 35000
Arbeitsdienſtpflichtigen rechnen.
In Deutſchland liegen Ueberſchwemmungsgebiete, deren
Geſamtfläche etwa der Größe der landwirtſchaftlichen Fläche von
Sachſen entſpricht eine Million Hektar. Bei Hochwaſſer=
kataſtrophen
kann es aber geſchehen, daß etwa 2 bis 3 Mil=
lionen
Hektar durch Ueberſchwemmungen zerſtört werden. Das
Kulturland vor dem Hochwaſſer zu ſchützen, iſt gleichfalls eine
Aufgabe von unermeßlicher wirtſchaftlicher Bedeutung. Die Er=
richtung
von Hochwaſſerſchutzbauten könnte den Ertrag des auf
dieſe Weiſe geſchützten Kulturlandes um 56 Millionen RM. im
Jahr erhöhen. Durch Gewinnung eines ſogenannten Unlandes
könnte ein jährlicher Ertrag von 22 Millionen RM. der deut=
ſchen
Wirtſchaft zugeführt werden. Der ganze Mehrertrag nach
der Durchführung des Hochwaſſerſchutzes würde ſich auf die
gewaltige Summe von 80 Millionen RM. beziffern. Bei dieſen
Arbeiten könnten im Rahmen eines Zehnjahresplanes 20000
Arbeitsdienſtpflichtige eingeſetzt werden.
Wir beſitzen Arbeitskräfte genug, um ſie
einzuſetzen, damit Deutſchland in die Lage
kommt, mehr Nahrungsmittel zu erzeugen, um
vom Auslande in dieſer Beziehung unabhängig
zu ſein.
Von größter landwirtſchaftlicher Bedeutung iſt die ſo=
genannte
Umlegung, Flurbereinigung. Sowohl durch Erb=
teilung
wie auch durch Bau von Eiſenbahnen, Kanälen und
Landſtraßen erfährt der bäuerliche Grundbeſitz eine Zerſplit=
terung
, die zur Folge hat, daß landwirtſchaftliche Bebauung oft
kaum möglich iſt. Der Zweck der Umlegung liegt darin, dieſe
zerſtreuten und zerſplitterten Stücke zu wohlgeformten großen
Grundſtücken zuſammenzulegen, und zwar ſo, daß die zer=
ſplitterten
Teile wenigſtens von einer Seite durch einen
genügend breiten Weg zugänglich ſind. Für dieſe überaus wich=
tigen
Bodenverbeſſerungsarbeiten könnten jährlich 25 000 Arbeits=
dienſtpflichtige
eingeſetzt werden.
Dann die Anlandung! Was bedeutet der Ausdruck An=
landung
? Es iſt dies eine gewiſſermaßen natürliche Gewinnung
des Landes am Meer, die dadurch geſchieht, daß durch Ab=
lagerung
der ſogenannten Sinkſtoffe des Meeres der Marſch=
boden
allmählich emporwächſt. Dieſe Naturerſcheinung kann nun
durch künſtliche Anlage von Dämmen beſchleunigt und gefördert
werden. Nach der Ausrechnung von Fachleuten könnte im Laufe
der nächſten Jahrzehnte eine Fläche von 2 bis 300 000 Hektar
dem Meer abgewonnen werden. Ein großzügiger Plan auf
dem Gebiete der Gewinnung von Neuland beſchäftigt ſich mit
der Trockenlegung des Friſchen Haffs. Bei dieſen Arbeiten von
größter wirtſchaftlicher Bedeutung können zahlreiche Arbeits
dienſtpflichtige eingeſetzt werden.
In Hinſicht für die Bauernſiedlung iſt von Wichtigkeit, daß
nach der Entwäſſerung des Haffs eine Oberfläche von 1,5 Mil=

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Seite 2 Nr. 156
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
lionen Hektar gewonnen werden könnte das würde be=
deuten
, daß 150 000 Bauernſiedlungen anzulegen möglich wäre.
Vom Tage.

Aber auch in der Forſtwirtſchaft hätte der Arbeitsdienſt eine
umfangreiche Tätigkeit zu bewältigen. Hier muß man zwei
wichtige Aufgaben erwähnen die Aufforſtung und den Wald=
wegebau
. Der Waldwegebau iſt in der Forſtwirtſchaft eine Auf=
gabe
von allergrößter Bedeutung.
Zum Schluß darf man noch die Arbeiten zur Verbeſſerung
beſtehender Straßen, Neuanlage von Straßen und wichtige
Arbeiten für deutſche Kanalbauten erwähnen. Bei der Ver=
beſſerung
der Straßen kommen jährlich mehr als 50 000 Mann
auf 10 bis 20 Jahre hinaus in Betracht, während bei Kanal=
bauten
der Arbeitsdienſt wohl nur eingeſetzt werden ſoll für
den Fall, daß die Arbeitskräfte der freien Wirtſchaft nicht
genügen.
Was hier feſtgehalten worden iſt, iſt ſelbſtverſtändlich
bei weitem nicht erſchöpfend und iſt nur als An=
halt
für die Beurteilung der Dinge zu be=
trachten
. Bei dieſer Gelegenheit ſei vermerkt, daß die Auf=
faſſung
, der Arbeitsdienſt habe nur für 10 Jahre Arbeit, durch=
aus
falſch iſt; es ſind für den Arbeitsdienſt in Deutſchland
Arbeitsaufgaben für Menſchenalter vorhanden.
Lackerung der Wohnungszwangs=
wirkſchaft
in geſſen.
Der Heſſiſche Miniſterpräſident erläßt folgende Vierte Ver=
ordnung
über die Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft.
Vom 31. Mai 1933.
Auf Grund des § 52 Abſatz 1 des Geſetzes über Mieter=
ſchutz
und Mieteinigungsämter in der Faſſung der Bekannt=
machung
vom 27. April 1933 (Reichsgeſetzbl. I S. 235) wird
nach Anhörung und, ſoweit erforderlich, mit Zuſtimmung des
Reichsarbeitsminiſters folgendes angeordnet:
Art, 1. Die Vorſchriften des Reichsmietengeſetzes und des
erſten Abſchnittes des Geſetzes über Mieterſchutz und Miet=
einigungsämter
gelten nicht für
1. Wohnungen, deren Jahresfriedensmiete beträgt:
a) 800 RM. und mehr in den Orten der Ortsklaſſe A;
b) 600 RM. und mehr in den Orten der Ortsklaſſe B;
c) 450 RM. und mehr in den Orten der Ortsklaſſe C;
d) 350 RM. und mehr in den Orten der Ortsklaſſe D.
2. Geſchäftsräume; doch bleiben Geſchäftsräume die Teile einer
Wohnung bilden oder wegen ihres wirtſchaftlichen Zu=
ſammenhanges
mit Wohnräumen zugleich mit ſolchen ver=
mietet
ſind den Vorſchriften des Geſetzes über Mieterſchutz
und Mieteinigungsämter unterworfen, wenn die Friedens=
miete
für die Wohn= und Geſchäftsräume zuſammen hinter
den in Ziffer 1 bezeichneten Grenzen zurückbleibt.
3. Der durch die Bekanntmachung vom 29. September 1927
(Darmſtädter Zeitung Nr. 226 vom 27. September 1927)
feſtgeſetzte gewerbliche Zuſchlag von 5 v. H. für Räume mit
einer Friedensmiete über 800 RM. wird aufgehoben.
Art. 2. Dieſe Verordnung tritt am 1. Juli 1933 in Kraft.
Art. 3. Die dritte Verordnung über die Lockerung der
Wohnungszwangswirtſchaft vom 14. März 1932 (Reg.=Bl. S. 47)
tritt am 1. Juli 1933 außer Kraft.
Darmſtadt, den 31. Mai 1933.
Der Heſſiſche Miniſterpräſident.
Dr. Werner.
Arbeiter-Radfahrerbund in Heſſen aufgelöft.
Die Staatspreſſeſtelle ſchreiht;
Der Arbeiter=Rad= und Kraftfahrer=Bund Solidarität mit
dem Bundesſitz in Offenbach wird im heſſiſchen Staatsgebiet auf
Grund des § 1 der Verordnung des Herrn Reichspräſidenten zum
Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 verboten und
aufgelöſt.
Wer ſich an dem Bund als Mitglied beteiligt oder ihn auf
andere Weiſe unterſtützt oder den organiſatoriſchen Zuſammen=
halt
weiter aufrechterhält, wird nach § 4 der angeführten Ver=
ordnung
beſtraft.
Das Vermögen des Bundes innerhalb des heſſiſchen Staats=
gebietes
wird beſchlagnahmt und eingezogen. Mit der Abwicklung
der Geſchäfte des Bundes und der Liquidation ſeines Vermögens,
ſoweit es ſich im heſſiſchen Staatsgebiet befindet, beauftrage ich
Herrn Lehrer Alfred Kloſtermann, Darmſtadt, Miniſterium für

Kultus und Bildungweſen. gez. Dr. Beſt.
Auch in Heſſen kakholiſcher Geſellenkag verboten.
Die Staatspreſſeſtelle meldet: Der katholiſche Geſellentag, der
vom 8. bis 11. Juni in München ſtattfinden ſollte, iſt verboten
worden. Das Verbot gilt auch für das Land Heſſen.

Der afghaniſche Geſandte in Berlin. Sirdar Muhammed Aſſis
Khan, ein Bruder des afhganiſchen Königs, wurde von einem
afghaniſchen Studenten in Berlin durch Schüſſe ſo ſchwer verletzt,
daß er bald darauf ſtarb.
Der mit Verfügung der politiſchen Polizei vom 2. Juni ver=
botene
Katholiſche Geſellentag in München wurde unter der Be=
dingung
zugelaſſen, daß dieſe Veranſtaltung auf den Ausſtellungs=
park
und das Dante=Stadion beſchränkt bleibt und daß außerhalb
des Ausſtellungsparkes und des Dante=Stadions weder Aufmärſche
ſtattfinden, noch entrollte Fahnen gezeigt werden.
Am Montag abend iſt das Konkordat zwiſchen Oeſterreich und
dem Vatikan unterzeichnet worden.
Infolge der Grenzſperre herrſchte in Tirol während der Feier=
tage
abſolute Verkehrsſtille. Beſonders in den Grenzorten wirkte
ſich die Verkehrsſperre geradezu kataſtrophal aus. In den Orten
Kufſtein, Reutte und Seefeld waren überhaupt keine Pfingſtgäſte
aus dem Reich anweſend. Die Mißſtimmung in der Bevölkerung
über die Zuſtände wächſt infolge der wirtſchaftlichen Kriſe von
Tag zu Tag.
Die franzöſiſche Regierung hat das Handelsabkommen mit der
Schweiz zum 1. 12. 33 gekündigt.
Die Sowjetregierung verhandelt gegenwärtig mit italieni=
ſchen
Reedereien wegen des Baues von vier Kreuzern und eines
großen U.=Bootes. Die Kreuzer ſollen ungefähr je 7000 To. Waſ=
ſerverdrängung
haben, das U.=Boot ſoll mit 3800 To. Waſſerver=
drängung
das größte der Welt werden.

Junge Mrafte morr Kangen Sahrang
Ein neuer Schrift v. Bodelſchwinghs.
CNB. Berlin, 6. Juni.
Der Reichsbiſchof hat, wie mitgeteilt wird, im Zuſammen=
hang
mit den vor der Preſſe geäußerten Abſichten, in der Füh=
rung
der Kirche Platz für jüngere Kräfte zu ſchaffen, einen wei=
teren
Schritt bei dem Präſidenten des Evangeliſchen Oberkirchen=
rats
unternommen und die Bitte ausgeſprochen, dahin zu wirken,
daß den berechtigten Forderungen der jüngeren Generation der
Pfarrerſchaft in Gemeinden als Erneuerung der Kirche auch in
perſoneller Hinſicht nunmehr beſchleunigt Rechnung getragen
werde. Der Reichsbiſchof ſpricht dabei erneut ſeine Ueberzeugung
aus, daß das große Reformwerk nur durchgeführt werden könne,
wenn die jungen, durch den Krieg und den Kampf um die Erneue=
rung
des Volkes geformten Kräfte an verſchiedenen Stellen ver=
antwortlich
eingeſetzt würden. Er knüpft daran die Hoffnung,
daß um der entſcheidenden Stunde willen, die die Kirche in dieſer
Zeit durchlebe, das Opfer und die Selbſtloſigkeit erwartet werden
könne, auch wenn es für die Betroffenen in manchen Fällen
ſchmerzlich ſei.
Dieſer Schritt des Reichsbiſchofs begegnet ſich, wie weiter er=
klärt
wird, mit den Abſichten des Präſidenten Kapler, die dieſer
bereits vor längerer Zeit vor einem verantwortlichen Kreiſe zur
Sprache gebracht hat. Die gleiche Anregung dürfte, wie verlau=
tet
, auch an die anderen deutſchen Landeskirchen ergehen.
neuregelung des Aansſet.
Vor weiteren Eingriffen in den Deviſenverkehr.
Skillhalkekonferenz in London.
* Berlin, 6. Juni. (Priv.=Tel.)
Der Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt am Dienstag vormit=
tag
von den Beratungen der BJZ. in Baſel wieder nach Berlin
zurückgekehrt. Die Bank ſelbſt hat ein amtliches Communiaus
über den Zweck ihrer Pfingſtſitzung nicht ausgegeben. Man wird
aber annehmen dürfen, daß ſie ſich in erſter Linie mit den Vor=
bereitungen
für die Londoner Konferenz beſchäftigt hat, an der
faſt alle Präſidialmitglieder der Bank, als Angehörige der Lon=
doner
Delegationen teilnehmen. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß
darüber hinaus auch Dr. Schacht über das Ergebnis der Gläu=
bigerbeſprechungen
in Berlin berichtet und Mitteilung davon ge=
macht
hat, daß Deutſchland vor dem Zwang weiterer
Eingriffe in den Deviſenverkehr ſteht. Welchen Um=
fang
und welche Formen aber dieſe Eingriffe annehmen werden,
iſt noch nicht endgültig beſtimmt. Es beſtehen nebeneinander die
Möglichkeiten eines Totalmoratoriums, um zunächſt nur Abhilfe
bis zum Abſchluß der Londoner Beratungen zu ſchaffen. Darüber
haben die Beratungen der Reichsbank am Dienstag bereits ein=
geſetzt
. In den allernächſten Tagen wird dann wohl Dr. Schacht
dem Reichskabinett Vortrag halten. Darauf werden dann die
erforderlichen geſetzgeberiſchen Beſtimmungen erlaſſen werden, die
in irgendeiner Form auch ihre Rückwirkungen auf die
Stillhalteabkommen, wegen der kurzfriſtigen Schulden
haben werden. Deshalb iſt ſchon für die kommende Woche
nach London eine Stillhaltekonferenz einbe=
rufen
, um auch mit dieſer Gruppe unſerer Gläubiger die neue
Lage zu beſprechen.

Gegenwarksaufgaben
der wiſſenſchaftlichen Bibliokheken.
Von Heinrich Schreiber.
Univerſitätsbibliothekar in Leipzig.
Anläßlich der Bibliothekartagung in Darmſtadt vom 7.10. Juni.
Seit rund 30 Jahren treffen ſich regelmäßig in der Pfingſt=
woche
die Verwalter der wiſſenſchaftlichen Bibliotheken in Deutſch=
land
zu: Ausſprache über die gemeinſamen Fragen. Der Zuſtand,
daß die Mittel der Bibliotheken immer unzureichender werden,
bauert nun ſchon Jahre an und wirkt ſich von Jahr zu Jahr be=
denklicher
aus; um ſo wichtiger iſt es, daß durch Verwaltungsmaß=
nahmen
ein Abgleiten der Leiſtungsfähigkeit in dem Maß, wie
der Etat abgleitet, verhindert wird. Welche Probleme hierbei im
Vordergrund ſtehen, mögen die folgenden Zeilen zeigen.
Zu den aus dem Anwachſen der Beſtände, in den großen
Bihliotheken entſtehenden Verwaltungsſchwierigkeiten kommen die
doppelten aus der Not der Zeit entſprungenen Sorgen: die ver=
minderten
Mittel und die vermehrten Anſprüche, die befriedigt
werden ſollen. Denn während Abſtriche an allen nicht offenſicht=
lich
lebenswichtigen Poſten zur Sanierung beitragen ſollen, treibt
die vergrößerte Not des Einzelnen immer mehr auf Bücher An=
gewieſene
, die ſich die Hilfsmittel ihrer Studien nicht mehr kau=
fen
können, zu ben Bibliotheken, von denen ſie Erfüllung ihrer
Büicherwünſche erwarten. Die Beanſpruchung der wiſſenſchaftlichen
Bibliotheken ſowohl was die Häufigkeit der Beſtellungen auf ein
Werk betrifft, wie auch hinſichtlich der Zahl und Koſtſpieligkeit
der geſuchten Werke, iſt, wie die neueſten Statiſtiken zeigen, in
ſtetem Wachſen begriffen. Dabei keine Perſonalvermehrung, eher
Eiuſchränkungen; unabänderliches Anſchwellen der Büchermaſſen
und damit der Schwierigkeiten, ſie in Ordnung zu halten, viel=
fach
Raumnöte, keine Möglichkeit, durch Rationaliſierung mehr
als bisher ſchon zur Auswertung aller Möglichkeiten beizutragen
alſo Aufgaben für den heutigen Bibliothekar in Hülle und
Fülle!
Man muß dabei bedenken, daß von den heutigen Sparmaß
nahmen, ſelhſt wenn ſie gleichmäßig auf die verſchiedenen Zweige
des kulturellen Lehens verteilt werden, die Bibliotheken beſon=
s
ſchwer betroffen werden, weil ſeit nahezu einem halben
rt die Mittel der Bibliotheken ſich nicht mehr im rich=
igen
Verhältnis zu den herechtigten an ſie zu ſtellenden Anfox=
derungen
befanden. Alle Aufbeſſerungen der Bibliotheksetats

waren mühſam errungene, ſpät nachhinkende Hilfsaktionen, um die
ſchlimmſten Löcher zu ſtopfen. Krieg und Inflation haben von
neuem ungeheure Lücken entſtehen laſſen; was durch die Hilfe der
Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft, aber auch durch Selbſt=
hilfe
der Bibliotheken mit Dubletten und anderen Mitteln getan
worden iſt, um dieſe Lücken zu ſchließen, droht wieder völlig ver=
loren
zu gehen; die Mittel, die bisher helfen konnten, ſcheinen er=
ſchöpft
und keine Ausſicht auf ſpätere Hilfe macht die Gegenwart
dem verantwortungsbewußten Bibliothekar freundlicher.
Das Streben der wiſſenſchaftlichen Bibliotheken geht heute
meiſt dahin, mit den verfügbaren Mitteln die größtmögliche
Menge wichtiger Literatur aus allen Gebieten und allen Län=
dern
den Gelehrten zur Verfügung zu ſtellen. Als Hilfsinſtituten
der Forſchung muß es den Bibliotheken ſtets vornehmſter Zweck
ſein, der ſchöpferiſchen Forſchung zu dienen durch Bereitſtellung
des literariſchen Materials. Weniger als je iſt der Gelehrte heute
imſtande, die für ihn wichtigen Bücher ſich ſelbſt zu beſchaffen, da
der Umfang der für ihn wichtigen Produktion zu groß geworden
iſt, die Werke ſchon im einzelnen oft für den Privatmann unbe=
zahlbar
ſind: oft iſt es die Bibliothek, die durch Anſchaffung ein=
ſchlägiger
Werke den Gelehrten, erſt auf die Neuerſcheinungen
ſeines Gebietes aufmerkſam macht. Es iſt verſtändlich, daß gerade
die Anſchaffung der teuren Werke von den Bibliotheken erwartet
wird, da die kleinen Erſcheinungen noch leichter vom Einzelnen
gekauft werden können, wenn dadurch auch die Zahl der Anſchaf=
fungen
und die Zahl der befriedigten Wünſche ſtark herabgemin=
dert
wird.
Aber daneben müſſen auch die Wünſche derer Berückſichtigung
finden, die durch Zahlung von Bibliotheksgebühren die Leiſtungs=
fähigkeit
der Bibliotheken ſteigern helfen; und dieſen Benützern
Studenten in der überwiegenden Zahl liegt weniger an
Forſchung, als am Studium; ihre Wünſche ſind oft und oft die
gleichen und immer wieder müſſen ſie die Enttäuſchung erleben,
daß die gewünſchten Werke augeliehen ſind. Solange die Mittel
ſo knapp bemeſſen ſind, wie bisher, widerſtrebt es den Bibliotheks=
leitungen
, Doppel= und Mehrfachſtücke vielbegehrter Werke an=
zuſchaffen
und dafür auf weniger begehrte, aber für die Forſchung
ebenſo wichtige Werke verzichten zu ſollen. Auch eine Trennung
von Forſchungs= und Studienbibliotheken wäre keine Verein=
fachung
. Und gerade darauf zielt doch alle gegenwärtige biblio=
thekariſche
Arbeit.
Als Folge der Gemeinſchaftsarbeit der Bibliotheken wird es
öfters nötig ſein, daß der Benützer von einer Bihliothek zur an=
dern
geſchickt wird. Das iſt im Augenblick nicht angenehm, aber
der Nachteil ſolcher Ortsverſchiedenheiten (der z. B. in Frankfurt
durch Zuſammenfaſſung der Städtiſchen und Univerſitätsbibkio=

Mittwoch, 7. Juni 1933

Ausſchalkung der Frau

aus dem Berufsleben.

Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die letzte große Arbeit der Reichsregierung läßt bereits der
Wunſch nach einer allmählichen Ausſchaltung der Frau aus den
Berufsleben anklingen. Ganz wird man auf die weibliche Hilf=
kraft
natürlich niemals verzichten können, weil es gewiſſe Beruf
gibt, für die nur Frauen in Frage kommen und weil nicht jed
Frau, auch wenn die Arbeitsloſigkeit mit Stumpf und Stil aus
gerottet ſein ſollte, die Gewißheit beſitzt, durch eine Heirat de
Sorgen um die eigene Exiſtenz enthoben zu werden. Mit der Ehe
ſtandshilfe iſt jedoch ein erſter Schritt unternommen worden, ur
eine größere Zahl von Frauen in den Haushalt hineinzubringer
damit in etwa freiwerdende Stellungen männliche Hilfskräft
nachrücken können.
Wir nehmen an, daß in abſehbarer Zeit ein Geſetz vorliege
wird, das einmal klar umſchreibt, welche Frauen ganz von jede
beruflichen Tätigkeit auszuſchließen ſind. Dem Geſetzgeber wir
es ſicher nicht leicht fallen, klare Entſcheidungen zu treffen. S
viel läßt ſich jedoch ſchon heute erkennen, daß die Frauen, di
verheiratet ſind, über ein Vermögen verfüge
oder nur zum Einkommen des Mannes hinzuvei
dienen, beruflich nicht mehr tätig ſein könner
Dieſe Frauen nehmen bewußt einem erwerbsloſen Mann, ode
wenn es ſich um einen ausgeſprochenen Frauenberuf handelt, eine
arbeitsloſen Frau, die für ſich, ihre Familie oder Angehörigen au
beitet, die Verdienſtmöglichkeit fort. Frauen von Beamte
werden ohnehin vom Berufsleben ausgeſchloſ
ſen. Bei Töchtern von Beamten oder feſtangeſtellten von eine
gewiſſen Gehaltsgrenze an liegen die Dinge ſchon recht kompli,
ziert, weil das ſie ernährende Familienoberhaupt nicht ewig leb
und ſie eines Tages doch vor der Notwendigkeit ſtehen könnter
ſich ſelbſt zu ernähren, alſo auch die Möglichkeit erhalten müſſer
einen praktiſchen Beruf auszuüben. Sicher iſt dagegen, daß der
doppelverdienſt, ein Riegel vorgeſchoben wirt
Aber die ganze Materie iſt doch ſo umfangreich und mit Schwierig
keiten behaftet, daß es wohl noch einige Zeit dauern wird, bis ein
brauchbare Löſung gefunden ſein wird.

Reichsbahn und Arbeiksbeſchaffung.

Vor einem Abbau der Tarifſäße der Reichsbahn?

Der Reichsbahn wird die Aufgabe zufallen, bei de
Durchführung des berits angekündigten großen Straßer
bauprogramms eine wichtige Hilfs ſtellung zu le
ſten. Sie iſt aber darüber hinaus berufen, durch Ver
gebung eigener Aufträge in größerer Zahl zu
wirtſchaftlichen Wiederbelebung beizutragen. Da die Reichsbahr
geſellſchaft eine der kreditwürdigſten Unternehmungen iſt, wir
damit zu rechnen ſein, daß ſie bald größere Aufträge an die Eiſen
induſtrie, an die Lokomotiv= und Waggonfabriken und an die In
duſtrie der Steine wird vergeben können. Noch iſt der Augenbli
nicht gekommen, mit Einzelheiten eines etwaigen Beſchaffungs
programms der Reichsbahn zu operieren, zumal erſt abgewarte
werden muß, welche Geſamtſumme für die Aufträge in Frag
kommt. Aber ſoviel ſteht doch ſchon feſt, daß von der Reichsbah
aus der Wirtſchaft ein erheblicher Schwung gegeben werden kant
wenn die Hüttenwerke wieder über größere Aufträge verfüget
alſo Arbeiter einſtellen und Kohlen und Koks kaufen könnei
was ſich wieder auf den Beſchäftigungsgrad im Bergbau günſti
auswirken würde. Das gleiche gilt für die übrigen Wirtſchafts
zweige, die auf Aufträge warten dürften. Insgeſamt laufen di
Millionen der Reichsbahn doch nur die Werke hindurch in di
Taſchen der Arbeitnehmer, die nicht nur zahlen und ihren Vei
brauch heben können, während gleichzeitig die ſozialen Leiſtunge
geringer werden.
Man darf aber wohl erwarten, daß die Reichsbahngeſellſchaf
wenn ſie einen erheblichen Beitrag zur Bekämpfung der Erwerbs
loſigkeit liefert, nicht vergißt, daß ihre Tarife äußerſt abſatzhem
mend ſind und darunter die Produktionskoſten wieder ſteiger
wenn der Reichsbahn die Rohſtoffe oder Halbfabrikate zurollen
Ein Tarifabbau der Reichsbahn iſt alſo unerläßlich. Da de
Reichskanzler ſein beſonderes Augenmerk auf die Pflege der Pr=
vatwirtſchaft
lenkt, damit ſie in ſteigendem Maße Erwerbslo
aufnehmen kann, darf man wohl annehmen, daß er auch für eine
Abbau wirtſchaftsſchädlicher Tarifſätze ſorge
wird.
*
In dem Prozeß gegen den Schweizer Léon Nicole wegen de
Genfer Unruhen vom 9. November v. J. wurde am Dienstag vo
der Berner Kriminalkammer des Bundesgerichts das Urteil vel
kündet. Nicole wurde zu ſechs Monaten Gefängnis und 109 Frau
ken Geldſtrafe verurteilt. 60 Tage werden ihm auf die Unte
ſuchungshaft angerechnet. Die übrigen Angeklagten erhielten G‟
fängisſtrafen von zwei bis vier Monaten und Geldſtrafen in Höh
von 30 bis 50 Franken. In allen Fällen wurde die Unterſuchung=
haft
angerechnet.

theken zu einem Verwaltungskörper und amtlichen Transport 0i
Bücher von und zu jeder beliebigen Teilſtelle für den Beſtell
nahezu gar nicht mehr ſpürbar iſt) wird längſt aufgewogen dur
die größere Zahl der an einem Bibliotheksort greifharen Werk
Derartig ſinnvolle Maßnahmen ſollen vor allem gegen die mel
fach: Anſchaf ing eniiegener Litecatur ſchutzen; ige gen aife
tiert das Vorhandenſein mehrerer Bibliotheken am Ort auch 9.
Bereitſtellung mehrerer Exemplare der eben an mehreren die
Bibliotheken für unentbehrlich gehaltenen Werke. Maßnahme
wie die Frankfurker ſind aber auch Symptome des Kampfes 9
großen wiſſenſchaftlichen Bibliotheken gegen die Entwicklung
einer Dezentraliſation ſchlimmſter Art, die vor allem von M
Inſtitutsbibliotheken ausgegangen iſt und durch die verhälin!
mäßig reichere Dotierung wiſſenſchaftlicher Inſtitute im Vergle!
zu den großen Bibliotheken recht begünſtigt worden iſt.
Auch beim zweckmäßigen Ausbau des deutſchen Leihverke!
gilt es die großen Bibliotheken zu ſchützen, da naturgemäß ſie.!
meiſten belaſtet werden; die Bayr. Staatsbibliothek in Mu
chen hat z. B. 1929/30 25 000 Werke nach auswärts verliehen 1
ſelbſt nur 1400 von auswärts entliehen, während eine mittte
Univerſitätsbibliothek 3000 Werke verliehen und nur 800 wenih
von auswärts erhalten hat. Selbſtverſtändlich muß ein wille.
ſchaftliches Zentrum wie München davor geſchützt werden, daß
dort ſelbſt benötigten Bücker allzu viel nach auswärts verſ9"
werden.
Keine Arbeit iſt aber für die nächſte Zukunft der Bibliothel
ſo wichtig als die ſachgemäße Weiterführung und der zweckmaß‟
Ausbau der Kataloge. Nirgends ſpürt der Bibliothekar die 2
der Tradition ſo ſchwer, nirgends hat er ſo große Verantworin
vor der Zukunft, als bei den Hauptkatalogen, welche den gand
Beſtand der jahrhundertealten Bibliotheken verzeichnen und on=
den
Zuſtrom an Literatur immer weiter anſchwellen. Auch
dieſem Gebiet iſt gemeinſame Arbeit der deutſchen Bibliothe
angebahnt; ſeit langem beſteht ein Geſamtkatalog der grob‟
preußiſchen Bibliotheken; die Drucklegung dieſes Kataloges
eines der größten Ereigniſſe des deutſchen Bibliotheksweſens
auch die Wiener und Münchener Beſtände werden in dieſes bie=
graphiſche
Rieſenwerk, deſſen Erſcheinen der ſchweren Zeil ?
Trotz ermöglicht worden iſt, verarbeitet werden. Von der Führt
eigener zweckmäßiger Kataloge werden freilich die einde.
Bibliotheken hierdurch nicht befreit und an der Frage der de
mäßigkeit entzündet ſich ſtets von neuem der Kampf zwiſchen
Pflicht zur Tradition und der Forderung des Tages. Aie L
die wiſſenſchaftlichen Bibliotheken den Aufgaben, welche die
genwart ihnen ſtellt, weiterhin gerecht zu werden vermögen,!!
nicht zuletzt von= der Löſung der hier berührten Fragen ab.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, 7. Juni 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 156 Seite 3

*
Mangelnde Vorbereikung
der Welkwirkſchaftskonferenz.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 6. Juni.
Die große Wirtſchaftskonferenz, von deren Erfolg oder Miß=
rfolg
ſo unendlich viel für das Wohlergehen der geſamten
Zelt abhängt, tritt hier ſchon am 12. dieſes Monats zuſammen.
ſoch obgleich uns von dieſem Datum nur noch wenige Tage
ennen, iſt alles, was ſich auf die kommende Konferenz be=
eht
, noch in ein ziemlich undurchſichtiges Dunkel gehüllt.
elbſt die techniſchen Vorbereitungen zur Kon=
erenz
ſind, das ſoll nicht verſchwiegen werden, in durchaus
ngenügender Weiſe getroffen worden. Ein eigenes Sekretariat
ir Auskunfterteilung über die bevorſtehende Konferenz beſteht
um. Informationsmaterial iſt ſo gut wie keines vorhanden.
ogar das Gebäude des Geologiſchen Muſeums, ein Neubau,
dem die Konferenz ſtattfinden ſoll, iſt noch keineswegs fertig=
ſtellt
. Und ein zur Konferenz hier eingetroffener Diplomat,
n wir Gelegenheit hatten zu ſprechen, meinte mit Recht er,
er in ſeinem Leben an endloſen Konferenzen teilgenommen
ibe, hätte noch nie eine internationale Konferenz geſehen die
ſchlecht vorbereitet geweſen wäre, wie es in bezug auf die
in bevorſtehende Weltwirtſchaftskonferenz der Fall ſei.
Das Gleiche muß leider auch von den politiſchen und ſach=
hen
Vorarbeiten zur Konferenz geſagt werden. Obgleich man
erzu mehr als 1½ Jahr Zeit hatte, ſind ſie dennoch mehr
s unzulänglich. Und ſonderbarerweiſe hat gerade die britiſche
egierung, die doch Einberufer in der Konferenz iſt, es bis
if den heutigen Tage unterlaſſen, die Richtlinien,
it denen ſie an die Konferenz herantreten
ird, mit genügender Präziſion feſtzulegen.
ie iſt deswegen von der eigenen Oeffentlichkeit, zum Teil, wie
zum Beiſpiel Lord Snowden in einer aufſehenerregenden
berhausrede tat, ſehr ſcharf angegriffen worden. Der Premier=
iniſter
Macdonald und die anderen Mitglieder der britiſchen
egierung haben in ihren wenigen, der bevorſtehenden Kon=
renz
gewidmeten Aeußerungen in der Tat der Oeffentlichkeit
ir ſehr geringe Anhaltspunkte gegeben, aus denen man einige
nformationen über die Haltung der britiſchen Regierung zu
n wichtigſten, von der Konferenz zu behandelnden Fragen
tte entnehmen können. Sie ſcheint an die Konferenz ohne
Li beſtimmtes, feſtumriſſenes Programm heranzutreten und will
h, wie ſchon ſo oft, von den Ereigniſſen treiben laſſen. Auch
s Schatzkanzlers Chamberlain letzte Unterhauserklärungen
ben in dieſer Hinſicht nur weniges geändert. Welches, fragt
an ſich beiſpielsweiſe, iſt die monetäre Politik der engliſchen
egierung. Wünſcht ſie ernſtlich zum Goldſtandard zurück=
kehren
oder nicht? Welches iſt ihre Zollpolitik? Betrachtet
die zur Zeit beſtehenden Einfuhrbeſchränkungen als dauernde
rundlage ihrer Zollpolitik oder ſtrebt ſie danach, dieſe, als
n Welthandel paralyſierende Hinderniſſe, ſobald wie möglich
jeder abzuſchaffen? Und vor allem welches iſt die
olitik Englands in der Kriegsſchuldenfrage?
ie letztere, es iſt wahr, iſt kein offizieller Programmpunkt
r Konferenz. Doch für jedermann, angefangen mit dem ein=
hen
Mann auf der Straße und geendet mit den autoritären
imes gilt es als Elementarweisheit, daß die Kriegsſchulden
tie der Haupturſachen der Weltkriſe ſind, und daß kein ein=
ges
jener Weltprobleme, zu deren Löſung die Konferenz ein=
rufen
worden iſt, auch nur mit geringſter Ausſicht auf Erfolg
Angriff genommen werden kann, ehe nicht zuvor, wenigſtens
großen Zügen, bekannt wird, welche Zahlungen die Mäch=e
cha conto Kriegsſchulden zu leiſten haben werden. Doch trotz
eſer allgemeinen Einſicht und trotz der Tatſache, daß die nächſte
huldenrate bereits am 15. Juni, d. h. drei Tage nach Zu=
mmentritt
der Konferenz fällig wird, iſt die Lage in dieſer
igelegenheit zur Zeit noch völlig ungeregelt und unklar. Ja,
r der Hand ſcheinen die Dinge noch genau ſo zu liegen, wie
Dezember vorigen Jahres, als Frankreich die fällige Raie
ifach nicht zahlte (was es aller Vorausſicht nach aus dieſes
al tun wird), England dagegen ſeine Zahlung prompi
ſtete und dabei kategoriſch erklärte, daß dieſes als die end=
ltig
letzte Kriegsſchuldenzahlung zu betrachten ſei; und unbe=
adet
deſſen ſcheint es durchaus nicht ausgeſchloſſen, daß Eng=
id
jetzt ebenſo prompt und mit einer ebenſo kategoriſchen
klärung auch die Junirate wieder zahlen wird ..
Wird in dieſer Angelegenheit, die ein unüberwindliches
ndernis zu einer jeden wirtſchaftlichen Geſundung darſtellt,
letzter Stunde noch eine Verſtändigang gefunden werden?
wiſchen London und Waſhington wird zur
eit eifrig hin und her vephandelt. Eine Botſchaft
3 Präſidenten Rooſevelt über das Schuldenproblem ſoll
mittelbar bevorſtehen. England erwartet ſie mit nicht geringer
lannung als vor zwei Wochen die amerikaniſche Erklärung in
* Abrüſtungsfrage. Die Entſcheidung kann nicht länger hin=

ausgeſchoben werden. Denn ebenſo wie es nie glaubhaft war,
daß die Arbeiten der Abrüſtungskonferenz ſich erfolgreich weiter
entwickeln würden, ehe die amerikaniſche Regierung und das
amerikaniſche Volk ſich nicht bereit zeigten, in der Sache dei
Friedensgarantien entgegenzukommen, ſo iſt es jetzt offenſicht=
lich
, daß auch die Weltwirtſchaftskonferenz mit einem kläglichen
Fiasko wird enden müſſen, falls nicht vorher die drückende Laſt
der interallierten Kriegsſchulden aus dem Wege geräumt iſt.
Und eine endgültige Regelung der Kriegsſchuldenfrage wäre
das einzige Mittel, das alle ſonſtigen mangelhaften Vor=
bereitungen
der Weltwirtſchaftskonferenz mit einem Schlage be=
heben
und einen Enderfolg der Konferenz gewährleiſten könnte.
Deukſchenverfolgungen in Belgien
und Dänemark.
Beläftigungen eines Deutſchen in Brüſſel.
EP. Brüſſel, 6. Juni.
Ein Deutſcher namens Adolf Winden aus München, der von
eine Reiſe aus Südafrika zurückkam und nach Hamburg weiter=
fahren
wollte, wurde hier, da er das Hakenkreuzabzeichen trug,
von einigen Chauviniſten ſtark beläſtigt. Sie riſſen ihm das Ab=
zeichen
ab und es hätte nicht viel gefehlt, ſo hätten ſie ihm auch
noch die Kleider vom Leib geriſſen. Ein Poliziſt griff ein und

führte den Deutſchen in einen Kaufladen, vor dem ſich nach und
nach eine beträchtliche Menſchenmenge anſammelte. Die Polizei
ſäuberte ſchließlich die Straße. Der Deutſche wurde auf das
Polizeikommiſſariat geführt, wo er ſeine Perſonalien angab.
Ueberfall auf deutſche Kraftfahrer in Dänemark.
Flensburg, 6. Juni.
Der 2. Gauvorſitzende des ADAC. und Gauſchriftleiter der
Flensburger Nachrichten‟ Dr. Deckmann und der Vorſitzende des
Flensburger Automobilklubs, Kaufmann Vogler, waren, wie
zahlreiche Deutſche, am 1. Pfingſtfeiertag mit dem Kraftwagen
über die Grenze nach Nordſchleswig gefahren. Sie beſichtigten
auf dem Rückweg noch einen Platz an dem Hoſtruper See bei
Apenrade. Dabei kamen ſie unvermutet in die Nähe eines größe=
ren
Zeltlagers. Sie wurden von etwa 25 bis 30 Mann ange=
halten
und am Weitergehen gehindert. Einer der Rädelsführer
beſchimpfte die beiden Deutſchen gröblich und behauptete, ſie hät=
ten
hier in Dänemark nichts zu ſuchen. Als ein anderer abfällige
Bemerkungen über Hitler und das Dritte Reich dazwiſchenwarf,
verbaten, ſich die beiden Angegriffenen dieſe Beleidigung des
Deutſchtums energiſch. Darauf nahm der Trupp, der ſich zu=
ſehends
vergrößerte, eine drohende Haltung ein und raubte den
Deutſchen ihr Filmmaterial, das vernichtet wurde. Einer der
Haupträdelsführer trug das Abzeichen mit den drei Pfeilen.
Ueber dem Zeltlager wehten rote Fahnen, zum Teil mit den drei
Pfeilen. Nur ihrer außerordentlichen Ruhe verdankten es die
beiden Angegriffenen, daß ſie nicht niedergeſchlagen wurden.

Der Fall Bernheim vor dem Rat.
Deufſchlands Einwände gegen die Zuſtändigkeit des Klägers abgelehnk. Juriſtengukachken unker Borbehalt
Polens vom Ral angenommen.

Erledigung des Falles Bernheim
bei Stimmenkhalkung Deukſchlands.
EP. Genf, 6. Juni.
Der Fall Bernheim wurde vom Völkerbundsrat heute mit
der Annahme des ſeit der letzten Beratung um einige textliche
Härten gemilderten Berichts des iriſchen Berichterſtatters verab=
ſchiedet
. Die Vertreter Deutſchlands und Italiens haben ſich
der Stimme enthalten, während der Vertreter Polens Graf
Raczynſki, einen allgemeinen Vorbehalt gegen das ihn nicht be=
friedigende
Juriſtengutachten einbrachte. Die Juriſten (Prof.
Huber=Schweiz, Petroſo=Spanien und Bourqui=Belgien) haben
die Einwände des deutſchen Ratsvertreters gegen die Zuſtändig=
keit
des Klägers abgelehnt. Der Bericht enthält in der Haupt=
ſache
die Feſtſtellung, daß eine Anzahl der beklagten Geſetzes=
beſtimmungen
mit dem auf dem deutſch gebliebenen Gebiet von
Oberſchleſien laſtenden internationalen Minderheitenſtatut unver=
einbar
ſind und daher nicht angewendet werden dürfen. Die
deutſche Regierung wird zur Wiedergutmachung verpflichtet auf
Grund ihrer bekanntlich in der erſten Ratsſitzung freiwillig ab=
gegebenen
Erklärungen. Eventuelle Entſchädigungsanſprüche
ſollen im lokalen Verfahren geregelt werden. Schließlich wird
die deutſche Regierung aufgefordert, den Ratsberichterſtatter
hierüber auf dem Laufenden zu halten. Damit erſcheint der
Konflikt, der den Rat in drei Sitzungen beſchäftigt hat, erledigt.
Die heutige Sitzung ſpielte ſich gegenüber dem letztenmal
in einer weſentlich entſpannteren Atmoſphäre ab. Einzig und
allein der Tſcheche Oſuſki ließ es ſich auch heute wieder nicht
entgehen, den Konflikt zu verallgemeinern, und eine Lanze für
die bekannten tſchechiſchen Forderungen auf Verallgemeinerung
der Minderheitenſchutz=Verträge zu brechen. Einige Heiterkeit
erregte ſeine Reminiſzenz über die Toleranz im alten Böhmen,
die im Munde eines Tſchechen ein etwas überraſchendes Lob
des alten Oeſterreichs enthielt. Man erfuhr daraus z. B., daß
Prag den älteſten Judenfriedhof und die älteſte Synagoge
beſitzt.
Die Gründe für die deutſche Skimmenkhalkung.
Mit ruhiger Würde wies Geſandter von Keller ſeine Ab=
ſchweifung
vom Verhandlungsthema zurück, ohne näher darauf
einzugehen. Geſandter v. Keller begründete ſeine Stimmenthal=
tung
mit folgender Erklärung:
Das vorliegende juriſtiſche Gutachten ſtelle ſich in der von
ihm behandelten Rechtsfrage auf einen anderen Standpunkt,
als er ihn bei der letzten Erörterung im Rat angenommen habe.
Wenn man die Auffaſſungen des Juriſten=Gutachtens zugrunde

lege, ſo würden damit allerdings die in der vorigen Sitzung
dagegen vorgebrachten Bedenken im Weſentlichen beſeitigt ſein.
Bei aller Hochachtung für die hervorragenden drei Juriſten
müſſe er dennoch erklären, daß ihm ihre Beweisführung nicht
überzeugen konnte, namentlich deshalb nicht, weil das Komitee
auf ſeiner Argumentation nicht näher eingegangen ſei. In
loyaler Verfolgung der guten Tradition hat der Rat zweifel=
hafte
Rechtsfragen durch juriſtiſche Sachverſtändige prüfen
laſſen. Er begrüße es aber dennoch, daß ſolche Gutachten nicht
einfach beiſeite geſchoben werden könnten. Dafür werde er ſich
aber bei der Abſtimmung über den Bericht der Stimme ent=
halten
. Schließlich müſſe er noch zwei Bemerkungen hinzufügen:
1. In der Angelegenheit ſelbſt habe die deutſche Regierung,
wie er nochmals wiederholen möchte, von Anfang an ohne alle
Rückſicht auf die Frage des Verfahrens den Standpunkt ein=
genommen
, daß ſie ſich an internationale Verträge und ſomit
auch an die Genfer Konvention gebunden erachte, und daß
etwaige Maßnahmen untergeordneter Behörden, die mit dem
Abkommen nicht in Einklang ſtehen, korrigiert würden. Er könne
nur wiederholen, daß damit die ganze Auseinanderſetzung von
Anfang an gegenſtandslos geworden ſei. Er lege Wert darauf,
ſeine frühere Erklärung nochmals ausdrücklich zu beſtätigen.
2. Müſſe er bemerken, daß ſich die Mitglieder des Rats,
wenn ſie ſich auf den Standpunkt des Gutachtens ſtellten, der
Tatſache bewußt ſein müßten, daß ſie ſich für die Praxis
des Minderheitenſchutzes in Oberſchleſien zugunſten eines
Grundſatzes von der weiteſttragenden Bedeutung ausgeſprochen
hätten. Hiernach werde es in Zukunft ſelbſtverſtändlich ſein,
daß bei allen Beſchwerden, gleichgültig gegen wen ſie ſich richten,
nach demſelben Grundſatz verfahren werde.
Von den verſchiedenen kurzen Erklärungen, die die Ver=
treter
Englands, Norwegens, Spaniens und Guatemalas ab=
gaben
, verdient die freundliche Apoſtrophierung Deutſchlands
durch den Spanier Madariaga hervorgehoben zu werden, der
ſein Vertrauen in die Weisheit der deutſchen Regierung aus=
drückte
, und die Gewißheit ausſprach, daß Deutſchland ſeine
internationalen Verpflichtungen erfüllen werde.
Der Norweger Lange verallgemeinerte ſeine Erklärungen
inſofern, als er allgemein zu bedenken gab, daß alle Regie=
rungen
mit Minderheitenſchutzverträgen ihren untergeordneten
Beamten entſprechende Weiſungen geben ſollten, die es ver=
hinderten
, daß die Vertragsbeſtimmungen falſch durchgeführt
würden.

Technokrakie.

Von A. Becker.
Was unter dieſer Ueberſchrift in Nr. 146 des Darmſtädter
blattes über die Ideen des amerikaniſchen Ingenieurs H.
tt berichtet wird, iſt grundſätzlich ſchon vielen, nicht zum
nigſten auch deutſchen Köpfen klar geworden.
Völlig richtig iſt es, daß die heute oft verfluchte Maſchine
9t der Feind der Menſchen iſt, ſondern ihr beſter Freund,
in ſie verſtehen lernen, ihre ungeheure Leiſtungsfähigkeit in
te Bahnen zu leiten. Daß ſie dies ſeither nicht verſtanden
en, iſt auf das Schuldkonto eines falſchen Wirtſchaftsſyſtems
ſchreiben in dem Sinne, daß das internationale Zinskapital
Maſchine als Ausbeutungsprojekt mißbrauchte und damit Pro=
tionsmenge
und Preiſe ohne Rückſicht auf die Verbraucher be=
imte
. Durch eine immer weiter ausgebaute Vergeſellſchaftung der
duktion unter der Herrſchaft des Mammonismus, in der der
ſelne Fabrikant nur noch höriger Lieferant war und damit,
bußt oder nicht, der Geldwirtſchaft verſklavt wurde, baute
Scheinvermögen in rieſiger Höhe auf, die nicht mehr real
eckt waren, ſondern nur durch künſtlich hochgetriebene Zins=
hungen
auf dem Papier ſtanden. Sie mußten ſchließlich bei
immer weiter zurückgehenden Kaufkraft zuſammenbrechen,
die ungeheueren Leiſtungswerte der Maſchinen und der
en Millionen arbeitsfähiger Hände zum Feiern verdammt
rden.
Es gibt nur einen Weg zur Wiedernutzbarmachung dieſer
kte: Die Befreiung von der alten Wirtſchaftsform, in der alle
jede Arbeit und Produktion der internationalen Hochfinanz
tributpflichtig war, daß ſich die Geldnehmer ſchließlich ver=
ten
mußten.
Der wirklich werteſchaffende Menſch, der erfindende,
hende Geiſt und die Arbeit der werktätigen Hände müſſen die
ſchte ernten und damit die Allgemeinheit, der ihre Kaufkraft
ie kommt, nicht die Beutegeier in aller Herren Länder.
und wenn durch eine im Intereſſe der Allgemeinheit ge=
Ste Produktion für eine geſunde Erzeugungsmenge und
Sbildung geſorgt ſein wird, dann wird die Maſchine nicht
* ein Fluch, ſondern eine Wohltat für die Menſchen wer=
weil
ſie ihnen bei genügendem Einkommen freie Zeit für
ere Lebenswerte ſchafft und damit den Arbeiter zu einem
riedenen Mitglied der menſchlichen Geſellſchaft macht. Es iſt
ungriſch, daß man dem Menſchen ein zu hohes Maß von
eit abnimmt; ariſch iſt es, ihn zu einem freien Bewohner
es Landes zu machen, dem die Daſeinsfreude nicht ver=
umert
wird. Daß die Bäume nicht in den Himmel wachſen,
Arbeit nicht zu einer Nebenbeſchäftigung herabſinkt, dafür iſt
e weiteres geſorgt.

Das alteſtamentariſche Wort Im Schweiße deines Ange=
ſichtes
ſollſt du dein Brot eſſen ſollte man doch vom ariſchen
Standpunkte aus betrachten als Preiſung der wirklich werk=
tätigen
Arbeit und Verdammung der müheloſen Ausbeutung
dieſer Arbeit
Unter Technokratie wollen wir nicht die Herrſchaft der
Technik über die Wirtſchaft, ſondern die Beherrſchung der Tech=
nik
zum Dienſte der Menſchheit verſtehen. Daß hierbei dem ge=
genügend
vor= und fachgebildeten und verantwortungsbewuß=
ten
Techniker ein größerer Einfluß eingeräumt werden ſollte,
iſt naturgemäß.
Es ſind ſchon manche neue Wege zu einer geſunden Wirt=
ſchaft
über die Selbſtkreditierung der Arbeiten öffentlicher Hand
und zinsloſe Beleihung brachliegender Maſchinenkräfte u. a m.
gewieſen worden; jetzt wartet die Menſchheit auf die große Tat,
ohne die alle anderen Errungenſchaften und Hoffnungen der
neuen Zeit zuſammenbrechen müſſen, weil ſie nur in einem
Volke lebendig werden und bleiben können, das von der kraſſe=
ſten
Lebensnot befreit iſt.
Wer ſagt, daß jene Wege zu Inflation oder Bolſchewismus
führen, der kennt ſie nicht oder will ſie nicht kennen. Vielleicht
aber bieten ſie die letzte Rettung vor ihnen.
Schon beginnt die Mammonsdämmerung, ſelbſt im Lande
des größten Materialismus, wo man dem höchſten Götzen des
weltverſklavenden Wirtſchaftsſyſtems die Maske von der Stirne
reißt.
Darmſtädter Künſler auswärks.
Anny von Stoſch als Iphigenie.
Gluck=Aufführung vor dem Pergamon=Altar.
Im Rahmen des vorgeſehenen Darſtellerwechſels in der
Iphigenie vor dem Pergamon=Altar ſang am Montag Anny
von Stoſch (Düſſeldorf) die Titelrolle. Sie ſteigerte will
man dieſes künſtleriſche Ereignis überhaupt mit unterſcheidenden
Wertungen belaſten faſt noch den Eindruck der Premiere. Die
Zuhörer des zweiten Abends die der Muſeumsſaal wiederum
kaum faßte, lernten in der Iphigenie eine Künſtlerin von ſel=
tenem
Reiz kennen. Anny von Stoſchs äußere Mittel: Jugend,
vornehme Erſcheinung, feſſeln ebenſo, wie ihre Stimme und ihr
Vortrag. Ein vollendeter Gleichklang von Geſang. Beſeelung und
Bewegung ließ den Hörer gebannt durch alle Erſchütterungen
mitgehen.
Erna Varena, prachtvoll bei Stimme, ſang die Klytäm=
neſtra
mit beſter Schulung. Am Pult ſtand diesmal an Stelle
Max v. Schillings Clemens Schmalſtich.
v.H.

* Atlantis (Länder, Völker, Reiſen). Herausgegeben von Dr.
Martin Hürkimann. Verlag Bibliographiſches Inſtitut
A.=G., Leipzig.

Das Juniheft iſt anläßlich des 250. Jubiläums der Befreiung
Deutſchlands von der Türkennot der Stadt Wien, ihren größten
Repräſentanten und Kulturſchätzen gewidmet. Ricarda Huch,
Richard von Schaukal und Bruno Grimſchitz feiern den Prinzen
Eugen als Sieger über Türken und Franzoſen, als Kämpfer für
ein großes einiges Deutſchland, als Förderer der Künſte und
Wiſſenſchaften. In herrlichen Aufnahmen Martin Hürlimanns
wird die barocke Pracht des Wiener Belvedere gezeigt. Daneben
erſteht in Wort und Bild das ſanges= und genußfreudige Wien
mit ſeinen Volksfeſten im Prater, Johann Nepomuk Neſtroy, der
geniale Komiker und Poſſendichter, die Wiener Sängerknaben uſw.
Ein Beitrag aus Hofmannsthals Nachlaß behandelt Maria The=
reſia
als Regentin, Frau und Mutter; ein intereſſanter Bild=
artikel
veröffentlicht die ſchönſten Kartenſchätze der öſterreichiſchen
Nationalbibiliothek
Dr. Richard Beitl: Deutſches Volkstum der Gegenwart. In Halb=
leder
2,90 RM. Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiſer=
Verlag G. m. b. H., Berlin=Charlottenburg 2.
Der Verfaſſer dieſes grundlegenden Werkes iſt ein hervor=
ragender
Mitarbeiter des großen Unternehmens, in dem die Denk=
mäler
deutſcher Volkskunde in der Gegenwart erforſcht werden.
Neben bewährten Fachgelehrten ſind 20 000 freiwillige Mitarbeiter
aus allen Berufen und Ständen an dieſer vaterländiſchen Arbeit
tätig. In kurzen, lebendigen Monographien läßt Dr. Beitl die
Quellen und Träger deutſchen Volkstums entſtehen: Deutſche Weih=
nachtskrippen
; Von der Pſychologie der Puppe: Der Sinn des
Kleides; Volkskunde der Großſtadt: Der Mythus des Kindes: Tod
und Begräbnis im deutſchen Dorf; Antike; Chriſtentum und Ger=
manentum
in der Entſtehung: Geſchichte und heutige Geſtalt des
Feſtkreiſes von Weihnachten, Neujahr und Dreikönige. Aus allen
dieſen Brennpunkten, die jedesmal den Geſamtgeiſt des Volks=
tums
als Strahlen zu einem beſtimmten Ziel hin ſammeln, ent=
ſteht
das plaſtiſchſte Geſamtbild deutſchen Volkstums.
Die Kirche in der Entſcheidung, von Divl.=Ing. Friedrich von der
Ropp. Mit einem Geleitwort von P. i. R. Guſtav v. Bodel=
ſchwingh
. Verlag Edwin Runge, Berlin=Tempelhof. 31. S.
50 Pfg.
Es iſt die Schrift eines Laien. Ohne alle theologiſch= wiſſen=
ſchaftlichen
Umwege faßt er die Not der Kirche, da an, wo ſie
praktiſch zu ſehen iſt: beim Mangel an religiöſer Hingabe, an
ſittlicher Selbſtzucht und ſchlichter Frömmigkeitsübung. Der Ver=
faſſer
iſt ohne vorgefaßten Plan Begründer und Führer der
Chriſtlichen Kampfſchar geworden, die namentlich in
Berlin durch ihre ernſte, echt deutſche und chriſtliche Art tiefen
Eindruck in weiten Kreiſen gemacht hat. Von ihrem Geiſte kündet
der Verfaſſer. Er ſieht die Lage einfach ſo die Reformation
iſt in Gefahr. Die unter der Oberfläche wirkſamen geiſtigen
Kräfte ſind immer in der Geſchichte ausſchlaggebender, als die
gerade herrſchenden. Und da ſieht er Gefahren. Nicht nur für die
evangeliſche Kirche. Zugleich auch für’s Deutſchſein. Denn er
weiß; ein deutſches Deutſchland gibt es nur im Geiſte der deutſchen
Reformation! So fragt er: Was ſollen wir tun? Er zeigt in
16 praktiſch begründeten Sätzen den Weg zur inneren Erneuerung
der evangeliſchen Kirche. Das alles iſt ſchlicht und ungekünſtelt
aus einem warm empfindenden und frommen Herzen geſchrieben.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 156

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichken

Mittwoch, 7. Juni 1933

Die Geburt eines kräftigen Stammhalters
zeigen hocherfreut an

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 1. Pfingſtfeiertag verſchied
unerwartet durch Unglücksfall
mein lieber, hoffnungsvoller
Sohn, Bruder und Neffe

DBA

Dr. med. E. Nahm u. Frau.

Karl

Darmſtadt, den 5. Juni 1933.
Heidelbergerſtr. 83.

Hanni Ziegler.
Kurt Pfrenger

im blühenden Alter von
19½ Jahren.
Darmſtadt, Friedrichſtraße 26,
Vad Kreuznach, Frankfurt a.
Main, Krefeld a. Rhein, Neu=
ſtadt
a. D., den 6. Juni 1933.
In tiefer Trauer:
Karl Feßner
Rudi Feßner

Gedern
Forſihaus

Verlobte
Pfingſten 1933

Die Beerdigung findet heute
Mittwoch, nachmittag 2 Uhr,
von der Kapelle des Wald=
friedhofs
aus ſtatt. (7171

Darmſtadt
Forſtmeiſterſtraße 4

Todesanzeige.

Am Montag, den 5. Juni, Tag
vor unſerer Silberhochzeit, nach=
mittags
7.30 Uhr, entſchlief ſanft
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den 7. Juni d. Js., nachmittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Die Kollegen werden gebeten, dem
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[ ][  ][ ]

Mittwoch, 7. Juni 1933

Aus der Landeshauptfkadt.
Darmſtadt, den 7. Jun 1933
Zur Tagung der Deutſchen Bibliokhekare in Darmſtadk
Die diesjährige Verſammlung deutſcher Bibliothekare tagt
vom 7. bis 10. Juni in unſerer Stadt. Heute abend wird im
Städtiſchen Saalbau die Begrüßung der Mitglieder der Tagung
tattfinden. Am Donnerstag vormittag wird in der Otto=Berndt=
Halle die eigentliche Tagung eröffnet, für die das Programm eine
Reihe intereſſanter Vorträge vorſieht. Daneben werden Füh=
ungen
durch die Landesbibliothek, das Landesmuſeum, das
Schloßmuſeum, das Großherzögliche Porzellanmuſeum und die
Stadt veranſtaltet. Die Gäſte werden alſo neben den wiſſenſchaft=
ichen
Vorträgen und Verhandlungen reichlich Gelegenheit haben,
ſie Sehenswürdigkeiten Darmſtadts kennen zu lernen, und eine
Bergſtraßenfahrt nach Jugenheim wird ihnen auch die landſchaft=
ichen
Schönheiten unſerer nächſten Umgebung nahebringen. Im
Nittelpunkt des Intereſſes wird natürlich die Landesbibliothek
tehen, die ſchon Goethe zu den Sehenswürdigkeiten zählte und die
hren Beſtand von 100 000 Bänden, die ſie beim Tode Ludewigs I.
ählte, im Laufe von hundert Jahren auf 700 000 gebracht hat.
die lebendige Auswirkung dieſes Bücherbeſitzes iſt neuerdings
urch die räumliche Erweiterung und die ebenſo großzügige wie
raktiſche Ordnung der Arbeitsſäle und Büchermagazine in vollem
Naße möglich geworden. Die geräumige Ausleihe, der neue, der
ffentlichen Benutzung zugängliche Katalog, der Zeitſchriftenleſe=
ral
, in dem laufend die neueſten Hefte einiger hundert Zeitſchrif=
fen
ausgelegt ſind das alles macht unſere Landesbibliothek zu
inem Faktor, der, über reine Fachwiſſenſchaft hinaus, dem gei=
igen
Leben Darmſtadts reiche Anregung gibt und zu ſeinem wert=
ollſten
Kulturbeſitz gehört.
Mit all dem iſt Darmſtadt ſicher ein idealer Verſammlungs=
rt
für eine Tagung wie die gegenwärtige der deutſchen Biblio=
gekare
, von der uns freut, daß ſie in unſeren Mauern ſtattfindet.
Vir entbieten allen Teilnehmern unſeren Gruß und wünſchen
yrer Zuſammenkunft einen ſchönen, allſeitig befriedigenden
ſerlauf!
Prinzentaufe. Die feierliche Taufe des zweiten Sohnes
es Erbgroßherzogs Georg Donatus von Heſſen und ſeiner Ge=
ahlin
. Prinzeſſin Cezilie, fand am zweiten Pfingſtfeiertag, nach=
ittags
3 Uhr, durch Pfarrer Lautenſchläger=Darmſtadt
der kleinen, idylliſch im Park des Schloſſes Wolfsgarten ge=
genen
, im ruſſiſchen Charakter gehaltenen Holzkapelle ſtatt und
ihm einen ſehr würdigen Verlauf im engſten Familienkreiſe.
Is Taufpaten fungierten Großherzogin Eleonore von Heſſen,
rinzeſſin Heinrich von Preußen, Graf Georg zu Solms= Lau=
ich
, Frau Regierungsrat Prinzeſſin Fr. Chriſtoph von Heſſen
id Prinz Georg von Battenberg. Zur Taufe wurde ein von
ſoogspächter Gunder zur Verfügung geſtelltes Waſſer aus dem
broßen Woog benützt. Während des feierlichen Aktes wehte
s Banner des Sturmes 115 der NSDAP., die bei der Taufe
irch eine Abordnung unter Sturmführer Georg vertreten war,
ſer dem Täufling. Der Prinz erhielt den Namen Alexander
eorg Karl Heinrich. Ein Kinderchor der Ballonſchule, verſtärkt
irch Mitglieder der hieſigen Madrigalvereinigung, die infolge
s engen Raumes im Freien Aufſtellung genommen hatten,
ben unter gewandter, umſichtiger Leitung der Herren Schulrat
orn und Lehrer Volk der feierlichen Handlung die ſtimmungs=
lle
Umrahmung. Als Soliſtin ſang Frl. Cl. Herber das
droße Glaubensbekenntnis,
Kommiſſar für Theaterangeſtellte. Die Staatspreſſeſtelle teilt
it: Vom Verband der deutſchen Theaterangeſtellten und ähnli=
er
Berufe in der nationalſozialiſtiſchen Angeſtelltenſchaft (NSA.)
zur endgültigen Neuorganiſation der Ortsgruppen und Be=
ke
des Verbandes der deutſchen Theaterangeſtellten und ähn=
her
Berufe der Pg. Kammermuſiker Fichtmüller vom Heſſiſchen
indestheater Darmſtadt zum kommiſſariſchen Beauftragten für
n Freiſtaat Heſſen ernannt worden. Der Pg. Fichtmüller iſt
eiter beauftragt worden, dafür Sorge zu tragen, daß bei allen
rtsverwaltungen des Verbandes. Parteigenoſſen als kommiſſa=
ſche
Führer der Ortsverwaltungen in Tätigkeit geſetzt werden.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 29. Mai der Lehrer
der Volksſchule zu Tiefenthal im Kreiſe Alzey, Auguſt Dors=
imer
, mit Wirkung vom 1. Juni 1933.
Berufstreue. Heute ſind 30 Jahre verfloſſen, ſeit Frau
arie Beck Witwe mit der Führung der Reichsbahnkantine im
auptbahnhof betraut wurde. Gleichzeitig iſt Frau Beck ſeit
Jahren treue Bezieherin des Darmſtädter Tagblatts,

Die Stahlhelm=Kapelle konzertierte unter Leitung des
dermuſikmeiſters Mickley am Pfingſtſamstag zur Einleitung
r Sommerkonzerte auf Schuls Felſenkeller vor einer außer=
dentlich
zahlreichen Zuhörerſchaft. Die Kapelle mußte ſich in=
ge
des großen Beifalls nach jedem Muſikſtück zu Zugaben ver=
hen
. Des weiteren ſpielte die Stahlhelm=Kapelle am Pfingſt=
ontag
im Saalbaugarten, wo wiederum der Garten bis auf
ni letzten Platz beſetzt war. Obermuſikmeiſter Mickley verſteht
durch ſeine geſchmackvolle Programmeinteilung das Publikum
igernd zu feſſeln.
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus ittwoch,
7. Juni Preiſe 0.503. Mk.
2022½4 Uhr.
Einmaliges Gaſtſpiel der NS.=Bühne, Berlin,
DerWandererv. Reichsminiſter Dr. Goebbels. unnerstag,
8. Juni Anf. 19½, Ende geg. 22½ Uhr. C 25
Preiſe 0 705.50 Mk.
Der Vogelhändler, eitag,
9. Juni 19½221 Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.504.50 Mk=
Schlageter.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 156 Seite 5

Heſſiſches Landestheater. Gaſtſpiel der NS.=Bühne
Großen Haus. Das Bühnenſtück des Herrn Reichsminiſters
Goebbels, welches heute abend im Landestheater zur Auffüh=
ng
kommt, geſtaltet die Lebensauffaſſung der bisherigen deka=
iten
Geſellſchaft und bringt ſie in Gegenſatz zur Weltanſchauung
* heutigen Deutſchland. Es rollt einen großen Fragenkomplex
f. Ein junger Dichter, der hinausſtrebt aus der Welt, in der
verzweifelt, begegnet dem Wanderer‟. Dieſer iſt als ſymbo=
che
Figur gedacht, als der flammende Verkünder der Wahrheit,
II unbeirrbarer Hoffnung auf ein neues Daſein. Er läßt den
chter in das Leben der Zeit hineinſehen. Bilder der Not der
hler und Gefahren der Geſellſchaftsordnung, mit ihrer Jagd
ch dem Geld und mit perſonlicher Intereſſenwirtſchaft jagen
rbei. Die Probleme des dogmatiſchen Chriſtentums werden im
genſatz zum Chriſtentum der Tat berührt. Grinſend ſteht der
d über dem Chaos. Gott Mammon regiert die Welt! Durch
e Stimme aus dem Dunkel, die mitfühlend, betrachtend, erklä=
19 hoffnungsfreudig erklingt, werden die einzelnen Bilder rhe=
iſch
verbunden. Dem unter den Eindrücken des grauen Rei=
S müde gewordenen Dichter gibt im Epilog der Wanderer
Glauben an Ehre. Sieg und heldiſche Tat zurück. Das Stück
eine Paſſion des deutſchen Volkes, wie ſie in den letzten Jahren
Ebt wurde, das Werk eines revolutionären Kämpfers und wird
den Schauſpielern revolutionär geſpielt. Sei ſtark und
ube! Dies Schlußwort des Stückes gilt allen, die es hören
len. Deshalb iſt mit voller Berechtigung der Beſuch der hier
einmaligen Aufführung zu empfehlen; ſie gibt die Gewähr
es außergewöhnlichen Erlebens. Morgen, Donnerstag:
er Vogelhändler‟. Die beliebte Zellerſche Operette die
einigen Wochen in der Revuebearbeitung einen zweiten Sie=
tauf
über die deutſchen Bühnen nimmt wird morgen im Lan=
Stheater zum erſten Male aufgeführt. Die muſikaliſche Leitung
Fritz Bohne. Inſzenierung: Arthur Maria Rabenalt: Büh=
Nbild: Lothar Schenck v. Trapp; Tänze: Hans Macke. Es wir=
mit
die Damen von Georgi. Jacobs und Harre, die Herren
dr. Sattler, Kuhn. Kutſchera, Peters. Baumeiſter, Maletzki und
Darmſtädter Polizeikapelle, unter Leitung von Obermuſik=
ſter
Buslau.

Munte der Hernnohonng num Hahter dei Arben.
Die Eröffnung der Bezirksführerſchule Heſſen in Anweſenheit des Reichsſtakihalfets
und des Miniſkerpräſidenken Prof. Dr. Werner.

Zür Freiheik und Brol.
Zum Deutſchen Arbeitsdienſt müſſen nach den Richtlinien der
Reichsregierung geeignete Führer ausgebildet werden, die im
Sinne des Herrn Reichskanzlers für Schaffung von Brot und
Arbeit beitragen ſollen. Auf dem Griesheimer Exerzierplatz, der
hervorragend als Ausbildungsgelände geeignet iſt, hat geſtern
ein Führerkurſus begonnen, an dem 48 Bezirksführer und etwa
230 junge Männer teilnehmen, die zur Führung herangebildet
werden. Es iſt auf dem Griesheimer Exerzierplatz eine Bezirks=
führerſchule
eingerichtet, in der ein Drittel Stahlhelmer und zwei
Drittel Nationalſozialiſten ihre Ausbildung erhalten. Vor der
Baracke 35 im Griesheimer Lager fand geſtern vormittag eine
ſchlichte
Eröffnungsfeier der Bezirksführerſchnle Heſſen
des Deutſchen Arbeitsdienſtes
ſtatt, die ihre Bedeutung durch die Anweſenheit des Herrn Reichs=
ſtatthalters
Sprenger und des Herrn Miniſterpraſidenten Dr.
Werner erhielt. Ferner nahmen an dem Akt der perſönliche Stab
des Herrn Reichsſtatthalters, weiter Staatskommiſſar Dr. Beſt,
die Gauleitung, der Stahlhelmgauführer Kerp, zugleich auch als
Vertreter des Präſidenten des Landesfinanzamts mit Herren ſei=
nes
Stabes, für die Provinz Starkenburg. Provinzialdirektor
Dr. Gebhard uſw. teil.
Um 8 Uhr wurden die Teilnehmer des erſten Lehrgangs und
die Kurſusteilnehmer der bereits beſtehenden Führerſchule, für
Anwärter dem Herrn Reichsſtatthalter Sprenger gemeldet, der
die Front abſchritt und die Unterführer kurz ins Geſpräch zog.
Die Begrüßungsanſprache hielt der Bezirksführer Faatz, der es
als hohe Ehre bezeichnete, eine ſo große Anzahl von Gäſten be=
grüßen
zu können. Damit ſei das große Intereſſe aller maßgeben=
den
Kreiſe an der Entwicklung des Arbeitsdienſtes bewieſen. Be=
ſonders
ehrend ſei die Anweſenheit des Herrn Reichsſtatthalters,
dem er Dank ausſprach für ſein Erſcheinen, mit dem er der Ar=
beit
Anerkennung zolle. Heute ſtehen die beiden Heſſengaue des
Herrn Reichsſtatthalters an der Spitze im Arbeitsdienſt. Weiter
freue er ſich, daß der Herr Miniſterpräſident Prof. Dr. Werner
bei der Taufe der Bezirksführerſchule zugegegen ſei, denn der
Herr Miniſterpräſident ſei ſtets ſtarker Förderer des Arbeits=
dienſtes
geweſen. Er werde nicht enttäuſcht werden von den Ar=
beiten
, wenn einſt die heſſiſchen pontiniſchen Sümpfe beſeitigt
ſind. Er hoffe, daß die Führerſchule auf alle einen guten Ein=
druck
hinterlaſſe. Sein beſonderes Willkommen galt den Kame=
raden
, die in der Arbeit zu führen und den Geiſt zu pflegen
haben, der Deutſchland groß machen ſoll. Die Führer haben ernſte
Aufgaben. Es gibt nur ein Ziel: Deutſchlands Glück!
Reichsſtatthalter Sprenger begrüßte die deutſchen Volks=
genoſſen
und Pioniere der Arbeit. Bewußt gebrauche er dieſe
Anrede, denn jeder einzelne, auch der Führer, müſſe ſich als Pio=
nier
der Arbeit fühlen und als Volksgenoſſe, nur dann werde er
in der Lage ſein, auch ein wirklicher Führer zu werden. Die
Teilnehmer des erſten Lehrgangs und die Kurſusteilnehmer der
bereits beſtehenden Führerſchule für Anwärter ſeien beſtimmt, die
Grundpfeiler des Deutſchen Arbeitsdienſtes zu ſein. Ihre Arbeit
ſei grundlegend für die Wiedererſtarkung Deutſchlands. Es ſei
Deutſchland verſagt geweſen, mit Waffengewalt ſiegreich den ihm
zuſtehenden Platz zu erringen, aber es müſſe wieder zu ſeinem
Wehrrecht kommen. Deutſchlands Ruhm war auf ſeine Wehr=
macht
aufgebaut. Das nationale Deutſchland werde der Welt
neue Wege weiſen. In zäher, friedlicher Arbeit ſollen die herr=
lichen
Worte des Führers Freiheit und Brot zur Wirklichkeit
Deutſcher Rokkreuzkag 1933.
Am Sonntag, dem 11 Juni iſt wiederum in faſt allen Tei=
len
des Reiches Rotkreuztag. Zehn Jahre hindurch iſt er jetzt
regelmäßig begangen worden, in jedem Jahre mit der gleichen
allgemeinen Teilnahme aller Kreiſe der Bevölkerung und mit
ungemindertem Erfolge der mit ihm verbundenen Sammlung.
Der ungeſchmälerte Erfolg der Sammlung kann Wunder nehmen
bei der in den letzten Jahren anſteigenden großen Not aller
Volksteile und den vielſeitigen Anſprüchen an die Bevölkerung,
zu helfen. Aber gerade die Nöte und Sorgen, von denen keiner
von uns verſchont geblieben iſt, haben unſer Volk in eine Ge=
meinſchaft
der Hilfe zuſammengeſchloſſen, deren Opferbereitſchaft
beiſpiellos iſt.
Auch das Deutſche Rote Kreuz hat die äußerſten Anſtrengun=
gen
gemacht, ſeinen ihm zufallenden Aufgaben gerecht zu werden.
Es iſt heute nicht mehr ſo wie früher, wo ein anſehnliches Ver=
mögen
und reiche Stiftungen ihm die Erhaltung ſeiner Anſtal=
ten
und Einrichtungen leichter machten. Das Vermögen iſt durch
die Inflation dahin, und auch die Zeit der reichen Stiftungen
und Zuwendungen iſt lange vorüber. Aber die Anhänglichkeit
ſeiner jetzt 1,8 Millionen zählenden Mitglieder und die Aufopfe=
rung
ſeiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ſeien es Sani=
tätsmänner
Rotkreuzſchweſtern und die zur Mithilfe herbei=
ſtrömende
Jugend, ſind ihm geblieben. In ihnen gewann mit
der ſteigenden Not ringsum die hohe Miſſion des Roten Kreuzes
geſteigertes Leben und um ſo eifrigere Betätigung. Wenn das
Deutſche Rote Kreuz einmal im Jahre zum Rotkreuztag und zu

Gebt nächſien Sonntag dem
Kotkreuztag:
ein Scherflein für die Invaliden und Veteranen
von 1866 und 1870/71.
(7110a

einer Sammlung für die Fortführung ſeines umfaſſenden und
jedem Deutſchen geltenden Liebeswerkes aufruft, ſo weiß es, daß
Millionen in Deutſchland vom Roten Kreuz Hilfe Betreuung
oder einen Rat erhalten haben, von denen ganz zu ſchweigen, die
im Weltkrieg den Segen des Roten Kreuzes vielleicht ihr
Leben rettend erfuhren. Hunderttauſende von ihnen werden
ihm ihre Geſundheit, ihre Erholung, die Linderung ihrer wirt=
ſchaftlichen
Not und viele andere gute und glückliche Wendungen
aus den Gefährniſſen und Nöten ihres Lebens zu danken haben.
Der Appell zum Rotkreuztag iſt daher der Appell zum
Opferdank für empfangene Hilfe, der vom Roten Kreuz zu
nichts anderem als zu neuer Hilfe für alle Leidenden umgewan=
delt
wird.
*
Auch in unſerer Stadt wird der Deutſche Rotkreuztag durch
beſondere Veranſtaltungen feſtlich begangen werden. Wir ſind
überzeugt, daß der damit verbundene öffentliche Opferdank in
verdientem Maße ausfallen wird. Wir ſelber nehmen in der
Geſchäftsſtelle unſerer Zeitung Spenden für die Rotkreuzſamm=
lung
gern entgegen. Jeder Groſchen und Pfennig wird ohne Ab=
zug
den Rotkreuzvereinen zugeführt und kommt reſtlos den Ein=
richtungen
des Deutſchen Roten Kreuzes zugute.

gebracht werden. Die innere Freiheit haben wir errungen, die
Freiheit nach außen wird abhängen von dem Erfolge deutſcher
Arbeit. Durch deutſche Arbeit müſſe dem deutſchen Volke die
Lebensgrundlage geſchaffen werden. Planmäßige Arbeit im
Dienſte des Volksganzen werde zur Unabhängigkeit von der übri=
gen
Welt führen. In der organiſierten Arbeit werden wir allen
anderen Völkern richtunggebend ſein, denn der Welt wird Deutſch=
land
in der Organiſation der Arbeit um 12 Jahrzehnte voraus
ſein, wenn die übrigen Länder ebenfalls gezwungen würden, die
Organiſation der Arbeit durchzuführen. Die Teilnehmer der
Führerkurſe ſollen Pioniere ſein durch Arbeit zum Brot. Ihnen
werde das Hehrſte anvertraut, die Arbeitskraft des deutſchen
Volkes. Jeder müſſe ſich ſelbſt überprüfen, denn nur wer ſelbſt
etwas leiſtet, hat Anrecht, Lehrer und Wegweiſer zu ſein. Mit
planvoller Arbeit werde auch die Wehrkraft des deutſchen Volkes
mitentwickelt, denn der Geiſt allein werde es ſein, der im Wett=
lauf
der Völker zum Siege führt. So ſollen die Kurſusteilnehmer
Pioniere der Arbeit und der Wehrkraft ſein, das mögen ſie im
Geiſte ihren großen Führern geloben. Das dreifache Sieg Heil,
des Herrn Reichsſtatthalters galt dem Führer im Weltkrieg, dem
Generalfeldmarſchall v. Hindenburg, und dem von ihm berufenen
Führer des neuen Deutſchland, dem Reichskanzler Adolf Hitler.
Während die Polizeikapelle unter Leitung des Polizeiober=
muſikmeiſters
Buslau das Horſt=Weſſel=Lied intonierte und
dieſes geſungen wurde, ſtiegen an zwei Maſten die ſiegreichen
Farben des neuen Deutſchland die ſchwarz=weiß=rote und die
Hakenkreuzfahne hoch.
Nach kurzer Beſichtigung eines Teils der Unterkünfte verſam=
melten
ſich die Führer und Gäſte in einem großen Lagerver=
ſammlungsraum
. in dem das Bild des Reichskanzlers, von Eichen=
laub
umkränzt, aufgeſtellt war. Hier hielt Miniſterpräſident Pro=
feſſor
Dr. Werner eine Anſprache, in der er auf die Bedeutung
des Arbeitsdienſtes hinwies. Die Kameraden, die berufen ſind,
mitzuwirken an einer großen Aufgabe, müßten eine fauſtiſche
Freude empfinden, wenn ſie den Klang der Spaten hören. Von
den pontiniſchen Sümpfen ſei erſt die Rede geweſen. Wenn wir
dieſes Beiſpiel von der Urbarmachung der pontiniſchen Sümpfe
nehmen, und daran denken, daß auch in dem neuen Deutſchland
über 100 000 Morgen erarbeitetes Land den Pflügen zugeführt
werden, daß ſchmucke Siedlungen erwachſen, dann erfülle uns die
große Aufgabe, die bevorſtehe. In dieſer Schule, die heute er=
öffnet
wurde, klingt das hohe Lied der deutſchen Arbeit
wieder. Mit eines Volkes Liebe, Kraft und Hingabe gelte es,
neuen Raum zu ſchaffen, indem hunderttauſende Morgen neuen
Landes erſchloſſen werden. Los von dem Goldwahn zurück zur
deutſchen Arbeit ſei die Loſung. Und Leiter und Führer zu ſein
bei dieſer Arbeit ſei etwas ganz Beſonderes. Mögen alle Führer
die Größe ihrer Aufgabe erkennen, daß Führer ſein bedeute, eine
große Pflicht zu erfüllen, ſich ſelbſt zu erziehen. Wenn Sie alle
der Führergedanke voll erfaßt habe, wie es im Geiſte unſerer
Führer liege, dann werden Sie wiſſen, welch göttliche Macht alle
verbinde. Mögen ſich alle ihrer hohen Aufgabe bewußt ſein.
dann werde alles Undeutſche verſchwinden. Alle wüßten, daß
wir erſt am Anfang, noch lange nicht am Ende des Erreichbaren
ſtehen, aber ſchon von Anfang an ſeien die Führer herausgehoben
und vor allem berufen, an der Erreichung der großen Ziele mit=
zuarbeiten
. Das Streben nach dem Hohen bedeute das beſte,
was den Menſchen auszeichne. Wenn wir an Deutſchland denken,
wiſſen wir, wem wir gehören und für wen wir zu arbeiten
haben. Der Herr Miniſterpräſident ſchloß mit einem dreifachen
Sieg Heil den Führern, der deutſchen Arbeit und dem
Vaterlande. Anſchließend wurde das Deutſchlandlied geſungen.
Nach einer kurzen Pauſe referierte an Hand von Karten in län=
geren
Ausführungen Miniſterialobereviſor Reich über das
Meliorationsarbeiten= und Siedlungsprogramm im heſſiſchen
Ried.

Vorſtandsſihung der Hefſiſchen Handwerkskammer.
Der Vorſtand der Heſſiſchen Handwerkskammer erledigte in
ſeiner heutigen Sitzung unter Vorſitz von Herrn Präſidenten
Müller=Mainz eine umfangreiche Tagesordnung.
Hervorgehoben ſeien folgende Punkte: Nach Fortfall des ſeit=
herigen
Beauftragten der Kammer wurde beſtimmt, daß die Be=
aufſichtigung
des Lehrlingsweſens künftig von den zuſtändigen
Fachorganiſationen ſelbſt ausgeübt wird. Zu dieſem Zwecke ſind
von jeder Innung uſw. beſondere ehrenamtliche Beauftragte zu
beſtellen unter Ablehnung irgendwelcher Regreßverpflichtungen.
Die vorgelegten Entwürfe für neue Ehrenmeiſter=, Meiſter=
und Geſellenbriefe wurden gutgeheißen. Dieſe Urkunden werden
in ihrer Geſtaltung der ihnen zukommenden Bedeutung in höhe=
rem
Maße gerecht werden, als dies ſeither der Fall war.
Die Zugehörigkeit zum Bund Schlaraffia wird antrags=
gemäß
mit 8 gegen 1 Stimme für alle Handwerker des Kammer=
bezirks
als unvereinbar mit den zur Herrſchaft gelangten neuen
Grundſätzen bezeichnet. Es wird die beſtimmte Erwartung aus=
geſprochen
, daß die Beteiligten die notwendigen Folgerungen als=
bald
ziehen.
Im Zuge der erforderlichen geiſtigen Revolution im Hand=
werk
wurde nachſtehende Entſchließung gefaßt:
Auf einſtimmigen Beſchluß des Vorſt ndes der Heſſiſchen
Handwerkskammer werden ſämtliche Handwerker in Heſſen
hierdurch verpflichtet, im täglichen Verkehr die Bezeichnung
Kollege ausſchließlich nur dann zu gebrauchen, wenn damit
zugleich auch die Bereitſchaft zur ſteten Betätigung wahrhaft
kollegialer Geſinnung zum Ausdruck kommen ſoll. Nach dem
Willen der Heſſiſchen Handwerkskammer ſoll die Bezeichnung
Kollege wieder zu Ehren gelangen und ein jedes hinterhäl=
tige
Verhalten gegenüber dem als Kollege Bezeichneten aus=
ſchließen
. Kollegialität muß: Vertrauen, Offenheit und Wahr=
heit
bedeuten.
Die übermäßige und nur zu oft ſehr einſeitige Reklame in
den Bahnhöfen der Reichsbahn war Gegenſtand eingehender Be=
ratung
. Es wurde feſtgeſtellt, daß das Handwerk an der Beſei=
tigung
des gegenwärtigen Zuſtandes ein größeres Intereſſe hat,
als an ſeiner Erhaltung. In dieſer Hinſicht wird die Kammer
nit dem zuſtändigen Miniſterium in Verbindung treten.
Weiterhin beſchäftigte ſich der Vorſtand mit den Proviſionen,
die vielfach von Verſicherungsgeſellſchaften für Empfehlungen an
berufsſtändiſche Organiſationen zur Vergütung gelangen. Unter
grundſätzlicher Ablehnung ſolcher Proviſionen wird darauf hin=
gewirkt
werden, daß derartige Mittel künftig zur größtmöglichſten
Senkung der Prämienſätze im Intereſſe der Verſicherten Verwen=
dung
finden.
Abſchließend gelangten noch einige perſonelle und finanzielle
Angelegenheiten zur Beratung und Beſchlußfaſſung

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Zu der am 14. und
15. Juni ſtattfindenden Ziehung 3. Klaſſe 41. (267.) Lotterie hat
die Erneuerung der Loſe planmäßig ſpäteſtens bis
zum 7. Juni, 18 Uhr bei Verluſt des Anrechts in der zu=
ſtändigen
Lotterie=Einnahme zu geſchehen. Es kommen neben
vielen anderen größeren Treffern wieder zwei Hauptgewinne zu
je 100 000 Reichsmark zur Ausſpielung. Die Beachtung der an=
gegebenen
Friſt wird in der gegenwärtigen Reiſezeit dringend
empfohlen. Für neue Spieler ſind Kaufloſe in allen Abſchnitten
zu amtlichen Preiſen bei den Staatlichen Lotterie=Einnehmern zu
haben.

Tageskalender für Mitwoch, den 7. Juni 1933.
Union: Kampf. Helia: Das Meer ruft Palaſt: Im
Zeichen des Krer
Reſi: Ein Lied. ein Kuß ein Mädel.
Beſſunger Lichtſpiele: Pat und Patachon auf Freiersfüßen
und Gaſſenhauer Schuls Felſenkeller: Operettenabend.
Herrngartenkaffee, nachm. und abends: Gartenkonzert.

EiTE

(V1

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 156

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 7. Juni 1933

Menſchen auf Jrrwegen.

Fahndung nach Berbrechern u. Suche nach Bermißken. Jeder muß mithelfen zum Schuk ſeiner Mikmenſchen

Aus dem Arbeitsgebiet der Polizei.

Sittlichkeitsverbrecher. Am 11. Mai, gegen 14.30 Uhr, wurde
in der Nähe des Waldfriedhofs ein Fräulein, das von dem Grabe
ihrer Mutter kam, von einem unbekannten Manne angefallen
und ein Notzuchtsverſuch verübt. Das Fräulein, das ſein Fahr=
rad
neben ſich her drückte, benutzte den Weg vom Waldfriedhof
ſchräg durch den Wald nach der Griesheimer Straße zu. Plötz=
lich
ſprang aus dem Gebüſch ein Mann auf ſie zu mit den Wor:
ten: Mädel, du kommſt mir gerade recht. Er faßte ſie dann um
die Taille und verſuchte ſie zu Boden zu drücken, wobei er drohte,
wehren darfſt du dich nicht, ſonſt gibt es etwas auf den Kopf.
Die Ueberfallene ſchlug dem Täter ins Geſicht, wehrte ſich nach
Kräften und ſchrie laut um Hilfe. Als kurz darauf ein Radfahrer

auftauchte, ließ der Täter von ſeinem Opfer ab und verſchwand
im Gebüſch. Beſchreibung des Täters: Etwa 170 Meter groß,

ungefähr 30 Jahre alt, langes, blaſſes, ſpitzes Geſicht, eingefallene
Backen, gerade Naſe, langes, nach hinten gekämmtes dunkles
Haar bartlos. Er ſprach Darmſtädter Dialekt. Bekleidet war
er mit beiger Breecheshoſe, blauem, nach innen eingeſchlagenem
Arbeitshemd ohne Kragen, ärmelloſem hellgrauem Pullover.
Wer war der Radfahrer? Dieſer wird dringend gebeten,
umgehend bei der Kriminalpolizei vorzuſprechen. Ferner werden
alle Perſonen, die ſachdienliche Angaben machen können, gebeten
der Polizei davon Mitteilung zu machen. Die Sache wird auf
Wunſch vertraulich behandelt. Es iſt unbedingt Pflicht, eines
jeden Staatsbürgers, mitzuhelfen zum Schutze unſerer Frauen,
Mädchen und Kinder, damit derartige Unholde unſchädlich ge=
macht
werden.
Ein guter Fang. Den Bemühungen des Erkennungsdienſtes
der Kriminalpolizei iſt es gelungen, am 1. Feiertag in Mainz
einen langgeſuchten, vielfach vorbeſtraften Verbrecher, der ſeit
1925 unter dem Namen Major a. D. und Kunſtmaler Sieg=
fried
v. Allwörden aus Gorze bei Metz zahlreiche Betrüge=
reien
verübte feſtzunehmen. Bei der Feſtnahme konnten ſeine
richtigen Perſonalien feſtgeſtellt werden. Es iſt der bereits 20mal
vorbeſtrafte Weißbinder Hermann Kuyk aus Krefeld, der
von noch anderen Strafverfolgungsbehörden geſucht wird, wo
er ſich wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu verantworten
hat. Kuyk verſtand es immer meiſterhaft, ſich der Feſtnahme zu
entziehen. Der poſtlagernde Brief ſeiner Braut wurde ihm zum
Verhängnis.
Diebſtahl. Am 1. Pfingſtfeierta=, zwiſchen 14.30 und 17.30
Uhr, wurden in der Gemeinſchaftskabine des Vereins Rot=Weiß
im Männerbad des Woogs eine ſilberne Tulaarmbanduhr und
ein Portemonnaie mit über 50 RM. Inhalt von unbekannten
Tätern geſtohlen. Es handel ſich um eine neue ſilberne Ankra=

Vereinigung früherer Leibgardiſten. Der Vorſtand hatte
die Mitglieder zu einer Verſammlung in das Vereinslokal, Re=
ſtaurant
Sitte, eingeladen, um einen Reſerve=Sturm aufzuſtellen.
Zahlreiche Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Der 1. Vor=
ſitzende
, Kamerad Bopf begrüßte die Kameraden, insbeſondere
den Standartenführer, Herrn Polizeimajor Dr. Ivers und Herrn
Regierungsrat Köhler. Er erläuterte kurz den Werdegang der
Vereinigung ſeit der Gründung im Jahre 1914 und ging auf die
Kämpfe, die die Vereinigung mit dem marriſtiſchen Syſtem zu be=
ſtehen
hatte, ein. Er betonte beſonders, daß die Mitglieder in
vorderſter Linie für die ruhmreiche Fahne ſchwarz=weiß=rot ge=
kämpft
haben. Nachdem durch die nationale Revolution die alte
Fahne wieder zur Ehre kam, gilt es, die Wehrhaftigkeit weiter
zu fördern. Polizeimajor Dr Ivers, der der Einladung zur
Gründung eines Reſerveſturms ehem Leibgardiſten gerne nach=
gekommen
war, gab die Ziele des Nationalſozialismus und der
SA. bekannt. Ex erläuterte die Pflege der Kameradſchaft auf=
gebaut
auf dem Fronterlebnis. In ſeinen Ausführungen ſtreifte
er die Verdienſte des ehemaligen Leibgarderegiments und der
jungen SA., die Trägerin des Kampfes war. Es gäbe nur einen
Willen, und das ſei der Wille des Führers. Dr. Ivers gab ſei=
ner
Freude Ausdruck, daß innerhalb der Vereinigung ein Re=
ſerveſturm
gegründet werden ſoll und machte die Anweſenden mit
dem Dienſt des Sturmes vertraut. Kam. Bopf dankte Herrn Dr.
Ivers für ſeine vortrefflichen Ausführungen. Der Aufforderung
zur Bildung eines Reſerveſturms folgten über 100 Kameraden.
Reg.=Rat Köhler gab dann noch bekannt, daß der Reſerveſturm
gegründet ſei und daß der nächſte Sturmabend am Donnerstag,
dem 8. Juni, abends 8.30 Uhr, im Wiener Kronenbräukeller ſtatt=
findet
. Mit einem Sieg=Heil auf unſeren Volkskanzler und Füh=
rer
Adolf Hitler, dem das gemeinſam geſungene Horſt=Weſſel=
Lied folgte, ſchloß Herr Reg.=Rat Köhler den Gründungsabend
des Reſerveſturms ehem. Leibgardiſten am 2. Juni 1933. Kame=
raden
, die noch dem Reſerveſturm beitreten wollen, werden ge=
beten
, ſich bei Kam. Hartmann, Grafenſtraße 20, zu melden. Näch=
ſter
Sturmabend: Donnerstag, 8,30 Uhr, Wiener Kronenbräu=
keller
. Erſcheinen iſt Pflicht!

Turngeſellſchaft 1875, Darmſtadt. Am Vormittag des zwei=
ten
Pfingſtfeiertages fand auf dem Sportplatz an der Kranich=
ſteiner
Straße ein Aufmarſch ſämtlicher Abteilungen des Vereins
ſtatt. Der Führer der Turngeſellſchaft, Turner Oldendorf,
erläuterte in großen Zügen die durch die Richtlinien des Reichs=
ſportkommiſſars
, Herrn von Tſchammer=Oſten, bedingte Neuord=
nung
der Leibesübungen. Als weſentlich hob er insbeſondere her=
vor
, daß die Turnvereine möglichſt alle Arten der Leibesübung
ſelbſtändig betreiben und daher immer mehr zum Träger der Aus=
bildung
aller Sportarten werden ſollen. Er teilte in dieſem Zu=
ſammenhang
mit, daß die 1875er nunmehr auch den Fußballſport
in ihr Arbeitsgebiet aufgenommen haben, da ſich die Mitglieder
des FC. Eintracht Darmſtadt der Turngeſellſchaft anſchloſſen, und
hieß die am Aufmarſch bereits in ſtattlicher Zahl beteiligten Fuß=
baller
in den Reihen der Deutſchen Turnerſchaft beſonders herzlich
willkommen. Anknüpfend daran kam TurnerOldendorf auf das Pro=
gramm
innerhalb des Vereins zu ſprechen und gab die Einführung
des Wehrſports ſowie einer wöchentlichen allgemeinen Uebungs=
ſtunde
für alle Abteilungen bekannt. Nach der Aufforderung
zum reſtloſen Einſatz aller Kräfte für die geliebte deutſche Turn=
ſache
, klangen die Ausführungen des Führers aus in einem drei=
fachen
Gut=Heil auf den Herrn Reichspräſidenten, den Volkskanz=
ler
Adolf Hitler und das deutſche Vaterland. Das Hiſſen der
Reichs= und Hakenkreuzfahne, unter dem Geſang des Deutſchland=
und Horſt=Weſſel=Liedes, beendete die Feierſtunde Die ein=
zelnen
Abteilungen zeigten dann noch Ausſchnitte aus ihren
Uebungszweigen. Zahlreiche Zuſchauer waren Zeuge der Kund=
gebung
und verfolgten auch mit Intereſſe das anſchließende bunte
Treiben auf dem Sportplatz.

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nſcht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechisverbindlſchkeit.

Nationale Tat. 1. Das von Ihnen angeſchnittene Problem iſt
von uns bereits in früheren Jahren in ſeinem Für und Wider der
beteiligten Kreiſe dargelegt worden. Sicherlich würden auch Ange=
ſtellte
und Arbeiter der freien Wirtſchaft, ohne erſt eine geſetzliche
Altersgrenze erreicht zu haben, nach 30 Arbeitsjahren freiwillig
in Penſion gehen, wenn die Möglichkeit dazu einfach gegeben
wäre. Auch die Abſichten der Reichsregierung bewegen ſich in der
Richtung, jungen Familienvätern bevorzugt Arbeit und Brot zu
ſichern. 2. Ob die Arbeits=Altersgrenze für Beamte und evtl. in
der Invaliden= und Angeſtelltenverſicherung in den nächſten Jahren
allgemein auf 55 Jahre herabgeſetzt wird, wiſſen wir nicht; er=
ſcheint
uns auch angeſichts der finanziellen Lage der Kaſſen durch=
aus
zweifelhaft. 3. Die Penſionierungen als nationale Tat in
der heſſiſchen Staatsbeamtenſchaft beruhen auf freiwilligem Wil=
len
der hetr. Beamten. 4. Fachbeamte bleiben normalerweiſe in
ihrem Reſſort und werden innerhalb dieſes Bereiches (zentrale
oder lokale Aemter) verſetzt, befördert uſw. Bei den Stadtverwal=
tungen
liegen die Dinge ähnlich, wenn auch hier öfter Verſetzun=
gen
in ein anderes Tätigkeitsgebiet möglich ſind.

Schlageter. Mit ſechs anderen Kameraden, Hans Sadowſki,
Georg Werner, Alois Alfred Ecker, Georg Zimmermann. Karl
Biſping, Karl Max Kullmann, wurde Albert Leo Schlageter von
den Spitzeln Götze und Schneider, die der Organiſation Heinz an=
gehört
hatten, den Franzoſen in die Hände geſvielt. Die Kame=
raden
Schlageters waren nach der Schreckensinſel St. Martin
de verſchickt worden.
M. in M. An die Zweigſtelle des Potsdamer Reichsarchivs
in Stuttgart.

armbanduhr in rechteckiger Form mit glatten, abgeſchliffenen
Rändern, arabiſchen Ziffern, weißen Zifferblatt, ſchwarzen Zei=
gern
und Sekundenzeigern. Unter dem hinteren Deckel trägt die
Uhr die eingravierten Zeichen V V 30. Das Lederportemonnaie
iſt braun mit mehreren Fächern. Eine angemeſſene Belohnung
iſt ausgeſetzt. Wer kann Angaben machen?
Fahrraddiebſtahl. In der Nacht zum 5. Juni wurde aus
einem Gartenhäuschen in Bickenbach ein neues Herrenfahrrad,
Marke, Preſionia mit roter Ballonbereifung, geſtohlen. Der
Beſitzer konnte wieder die Fabriknummer nicht angeben.
Vermißt. Seit dem 31. Mai wird der 67jährige Spengler
Jakob Petry aus Mainz vermißt. Er ſoll ſich ſchon längere
Zeit mit Freitodsabſichten getragen haben. Beſchreibung: 1,70
bis 1,72 Meter groß, unterſetzt, braunes rundes Geſicht, grau=
meliertes
Haar, hohe Stirn, blaue Augen, ſtarken Schnurr= und
Spitzbart, ſchlechte und ſehr lückenhafte Zähne. rechter Mittel= und
Ringfinger ſteif. Vermutliche Kleidung: Schwarz= und weiß=
geſtreifte
Hoſe, ſchwarzer Tuchrock, ſchwarze Weſte, Stehumlegkra=
gen
mit ſchwarzer Binde graue Schildmütze, Zugſtiefel, fleiſch=
farbige
Stürmpfe, am Ringfinger der rechten Hand zwei Ehe=
ringe
. Seit 3. Juni wird die 24jährige Ehefrau Eliſabeth
Weber aus Darmſtadt vermißt. Beſchreibung: 1,701,75 Meter
groß, ſchlank ovales friſches Geſicht, dunkelblondes Haar, niedrige
Stirne, hellblaue Augen, blonde Augenhrauen, gradlinige Naſe,
kleiner Mund, gute Zähne. Kleidung: Rötlichbraunes einfarbi=
ges
Herzkleid mit Stickereibeſatz, dunkle Strümpfe, ſchwarze Lack=
ſchuhe
, braunes Ueberjäckchen. braune Handtaſche. Sie ſoll ſchwer=
mütig
ſein.
Flüchtig. Der Arbeiter Wilhelm Dilfer aus Darmſtadt, der
in Mörfelden in einer Mühle und Sägewerk beſchäftigt war ver=
ſchwand
am 2. Pfingſtfeiertag unter Mitnahme eines Geldbetra=
ges
von etwa 150 RM., den er mittels Nachſchlüſſels aus einem
Bücherſchrank geſtohlen hatte. Er iſt feſtzunehmen.
Wem gehören die Sachen? Wie vor kurzem gemeldet wurde,
gelang es der Darmſtädter Kriminalpolizei, eine geſchiedene Ehe=
frau
aus Mainz, die in Frankfurt a. M. bereits wegen Laden=
diebſtahls
vorbeſtraft iſt, auf friſcher Tat in Darmſtadt feſtzu=
nehmen
. Bei einer in ihrer Wohnung vorgenommenen Haus=
ſuchung
wurden unten verzeichnete Gegenſtände vorgefunden, die
vermutlich in ähnlicher Weiſe in ihren Beſitz gelangt ſind. Es
handelt ſich um eine gelbe Kaffeedecke, eine blaue Damenhoſe, ein
kleines Stickereideckchen, drei Rollen Spitzen, zwei Stücke Band,
drei Paar Lederſohlen, ein Stück Stoff für Sofakiſſen, einen lachs=
farbigen
Damenunterock, ein Stück Hemdenſtoff, eine neue Tiſch=
decke
, weiß mit orangefarbenem Rand, eine Tiſchdecke mit Blu=
men
bemalt, eine ärmelloſe Weſte, vier verſchiedenfarbige Deck=
chen
. Geſchädigte wollen bitte auf dem Polizeiamt, Zimmer 29,
vorſprechen.

Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.

Helia.

* Das Meer ruft, ein Film vom Meer und den mit
im verbundenen Menſchen, in der geſchickten Regie von Hans
Hinrich, zeichnet ſich durch dreierlei aus: Durch eine ausge=
zeichnete
Tonwiedergabe durch wundervolle Stimmungsbilder
von dem unendlichen Meer und durch eine Anzahl hervorragen=
der
Darſteller, an ihrer Spitze Heinrich George, der als be=
kannter
Charakterdarſteller den typiſchen Seemann verkörpert,
den es einesteils immer wieder in die Ferne. auf hohe See in
Not und Gefahr zieht und lockt, und der doch andererſeits treu
verbunden an ſeiner Familie, an Frau und Kind hängt. Gerade
die Tragik dieſes Menſchenſchickſals iſt bei dieſem Meeresfilm
ſo packend. In einer Reihe namhafter Filmkünſtlerinnen und
Filmkünſtler, wie Erika Helmke. Hans Mierendorff. Ernſt Buſch
u. a. ſind die echten Seemannsfiguren lebendig und wahr gezeich=
net
. Die eindrucksvollen Erlebniſſe des raſtloſen Seemanns, deſ=
ſen
Schiff ſinkt, und der ſelbſt immer wieder aus ſchwerer Ge=
fahr
gerettet wird, der trotz ſeiner rauhen Schule doch mit rüh=
render
Liebe an ſeiner Frau hängt, verfehlen auch auf den Be=
ſchauer
ihre Wirkung nicht. Außer dieſem Groß=Tonfilm läuft
noch ein Kulturfilm der die Schönheiten der Natur ſo vor Augen
führt, daß die Reiſeluſt und Urlaubsſtimmung geradezu geweckt
wird. Die ſehr abwechſlungsreiche Tonwoche vervollſtändigt das
Programm.
Union.

Der bekannte Rennfahrer Manfred von Brauchitſch
iſt der Hauptdarſteller in dem Film Kampf, und da iſt es nicht
verwunderlich, daß die Höhepunkte der Handlung in den Bildern
von Autorennen zu finden ſind. Bilder von der größten Renn=
ſtrecke
Europas, dem Nürburgring, und der Schauinslandbahn,
einer der ſchwierigſten Bergſtrecken, ſind durch ſehr geſchickte Aus=
ſchnitte
und mit allen Mitteln der Photomontage ſo zuſammen=
geſtellt
, daß der Zuſchauer in die Senſation der atemraubenden
Spannung mit hineingeriſſen wird und den Kampf der donnern=
den
Motoren förmlich miterlebt. Doch iſt mit dieſen ſpannenden
Momenten der Inhalt des Films, an dem eine Reihe beliebteſter
Darſteller, wie Kurt Veſpermann, Evelyn Holt,
Jeſſie Vihrog, Dr. Paul Laven, mitwirken nicht er=
ſchönft
, vielmehr iſt ein menſchlich rührendes Schickſal in die
Handlung, der auch Momente herzhaften Humors nicht fehlen, ge=
ſchickt
verwoben.

In den Palaſt=Lichtſpielen läuft nur noch heute der Millio=
nenfilm
der Senſationen. Im Zeichen des Kreuzes, ein gran=
dioſes
Werk aus der Zeit der Chriſtenverfolgung unter Kaiſer
Nero, dem grauſamſten aller Cäſaren.
Die Beſſunger Lichtſpiele, Heidelbergerſtr. 89, bringen ab
heute ihr Doppelprogramm rein auf heiter geſtimmt. Zuerſt
Pat und Patachon auf Freiersfüßen, ein Großluſtſpiel
dieſer beiden Charakterkomiker. Im zweiten Großluſtſpiel
Gaſſenhauer, das fünf Muſiker als Lebenskünſtler zeigt, wirken
die Comedian Harmoniſts mit.

Sommer-Ausgabe 1933
1 st erschienen
Preis 70 Pfennig

Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.

Lokale Beranſtaltungen.

Die blerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſ.

Auf Schuls Felſenkeller findet heute Mittwoch,
ein Operettenabend ſtatt. Das Stadtorcheſter unter Leitung von
Herrn Willy Schlupp wird konzertieren. (Siehe Anzeige.)
Herrngarten=Café. Heute nachmittag und abends
Gartenkonzert. (Siehe Anzeige.)
Vereinskalender.

Aus Heſſen.

Schweinezwiſchenzählung.

Am 7. Juni findet wieder eine Schweinezwiſchenzählun
ſtatt, mit der gleichzeitig die Erhebung der Anzahl der nie
beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen in der Zeit vom 1.
1933 bis 31. Mai 1933 verbunden iſt.
Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählur
durch beſondere Zähler aufgefordert wird, nicht erſtatte
oder wer wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angabe
macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Gel
ſtrafe beſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwi
gen worden iſt, im Urteil für dem Staat verfallen erklärt werde

F. Eberſtadt, 6. Juni. Beſtellung von Ehrenfel‟
ſchützen. Die Landwirte Friedr. Fiſcher, Hch. Fiſcher, Friedr. Gu
mann, Wilh. Harniſchfeger Georg Hill. Georg Hofmann. Jak
Hofmann 5., Heinrich Kölſch, Heinrich Neuſel 3 und Wilhel
Rückert ſind von dem Kreisamt Darmſtadt als Ehrenfeldſchütz
ſür die Gemeinde Eberſtadt beſtellt und eidlich verpflichtet wo
den. Die Mietgutſcheine vom Rechnungsjahr 1932 we.

gelöſt. Nach dieſem Termin finden Mietgutſchein=Verrechnung
nicht mehr ſtatt.
Cp. Pfungſtadt, 6. Juni. Abgebrochene Jagdve
pachtung. Die Verſteigerung von fünf Bezirken der hieſig
Gemeindejagd wurde abgebrochen, da die Angebote weit und
der Taxation lauteten. Man hofft jedoch, durch weitere Verhan
lungen zu einem Ziele zu kommen.
Roßdorf. 6 Juni. Vom Blitz getroffen wurde k.
dem letzten Gewitter der 30 Jahre alte Philipp Münkler v.
hier, der mit ſeinen Eltern auf dem Felde beſchäftigt war. A
er das Bewußtſein wieder erlangt hatte, konnte er nach kurz
Erholung von ſeinen Eltern nach Hauſe geführt werden.
Dieburg, 6 Juni. Ein Kunſtgenuß allererſten Rang
ſteht allen Einwohnern von Dieburg und Umgegend dieſe Wol
bevor. Der in Dieburg noch in beſtem Anſehen ſtehende Kape
meiſter Herm. Holzapfel der zurzeit Gauinſpizient d
Gaues Rheinheſſen und Stahlhelm=Kapellmeiſter der über 30
Mann zählenden Gruppe Mainz iſt, wird Dieburg mit ſeinem B
ſuche beehren. Dieſe Kapelle iſt eine der größten Kapell
Deutſchlands und ſteht in ihren Leiſtungen auf ſehr hoher Stu
Vorausſichtlich findet das Konzert am Donnerstag, den 8. Jur
im Grünen Baum ſtatt.

Angehörige des Feldartillerie = Regi=
ments
111. Nächſte Zuſammenkunft Donnerstag, den 8. Juni,
8 Uhr abends, im Heſſiſchen Hof (Mathildenplatz).
Train=Vereinigung 18. Wir verweiſen unſere
Mitglieder auf die am Mittwoch, dem 7. d. M., abends 8 Uhr,
im Reſtaurant Sitte, Karlſtraße, ſtattfindende Monatsver=
ſammlung
.
Bund Königin Luiſe Ortsgruppe Darmſtadt. Un=
ſere
Pflichtverſammlung findet nicht am 7. d. M., ſondern erſt
am 14. Juni ſtatt.

Ak. Waſchenbach, 6. Juni. Stiftungsfeſt der Fre
willigen Feuerwehr. Die hieſige Gemeinde ſtand an d
beiden Pfingſtfeiertagen im Zeichen des 50jährigen Stiftungsfeſt
der Freiwilligen Feuerwehr. Groß war die Beteiligung aus n
und fern. Eine ſtattliche Zahl auswärtiger Wehren marſchier
in dem am 1. Pfingſttag nachmittag veranſtalteten Feſtzug m
Dem eigentlichen Feſtakt auf dem Feſtplatze lag in der Hauptſae
die Weihe der neuen Fahne zugrunde, die in würdiger Weiſe v.
ſich ging. Eine ganz beſondere Ehre wurde hierbei dem Kor
mandanten der Wehr, Herrn Phil. Keller, zuteil, der als ei
ziger Gründer der Wehr noch angehört. Neben der Ehrung dur
die eigene Wehr, Staat und Gemeinde wurde er noch durch d
Reichsregierung und den Herrn Reichspräſidenten in hervorrage
der Weiſe ausgezeichnet. Andere Ehrungen verdienſtvoller Feue
wehrleute folgten. Die überaus reiche Anteilnahme an dem Fe
war der beſte Beweis für die Anerkennung, die man der Wel
allſeits gezollt.
Da Brandau, 6. Juni. Jungvolk=Pfingſtlage
Ueber die Pfingſtfeiertage herrſchte in unſerem Dorf ein noch n
dageweſenes Leben und Treiben; im Landheim Brandau d
Heſſiſchen Heimatbundes nationaler Sozialiſten e. V. trafen ſi
etwa 700800 Kinder des Jungvolks. Schon am Samstag rückte
die erſten Marſchkolonnen der Jungens im Braunhemd ein J
Heim ſelbſt wurden etwa 200 Kinder untergebracht, andere hatte
ſich Zelte im nahegelegen Wald aufgeſchlagen, wieder ande
wurden in Scheuern unſerer Landwirte untergebracht. Die Kn
ben hatten zum Teil gewaltige Marſchleiſtungen hinter ſich. Vo
Nord und Süd und Oſt und Weſt, waren ſie herbeigeeilt, u
Pfingſten in Brandau zu verleben. Am 1. Pfingſtfeiertag, frü
morgens um 4 Uhr, waren ſie ſchon wieder auf den Beinen. Tag=
über
wurden kleinere Märſche in die nächſte Umgebung unternon
men. Abends um 6 Uhr fand ein Feldgottesdienſt ſtatt. Di
meiſten Jungen rückten am 2. Feſttag wieder ab in dem Bewuß
ſein, zwei herrliche Tage in Brandau verbracht zu haben.
Cd. Michelſtadt, 6. Juni. Aus diesmal wieder bewies Miche
ſtadt ſeine Anziehungskraft als Ausflugsort. Schon am Samsta
brachten alle Züge viele Fremde, viele waren auch zu Fuß hierhe
gepilgert oder mit einem ſonſtigen Verkehrsmittel gekommer
Auch die Rathausbeleuchtung hatte viele angelockt. Die Kapell
der Freiwilligen Feuerwehr hatte ſich unter ihrem Kapellmeiſte
Reubold in den Dienſt der Sache geſtellt. Anſprachen wurde
gehalten am Pfingſtſamstag von Dekan Schäfer, Sonntag Bür
germeiſter Dr. Leber. Neu bei dieſer Gelegenheit waren di
Volkstänze der Nationalſozialiſtiſchen Frauenſchaft Mädchen
gruppe, die Gymnaſtikübungen durch eine Riege des Turnverein
Michelſtadt und die Pyramiden. Die hieſigen Geſangverein
Liederkranz und Sängerluſt ſowie der Kirchengeſangverei
ſangen zum Ganzen paſſende Lieder. Den Abſchluß der Beleuch
tung bildete der gemeinſame Geſang des Deutſchland=Liedes.
Am 2. Feiertage fand vormittags nach Schluß des Gottesdienſte
die feierliche Taufe des von der hieſigen Segelfliegergruppe ſelb)
erbauten Segelflugzeuges ſtatt. SA., SS., Stahlvelm, Krieger
verein, Turnverein und Geſangverein. Liederkranz marſchiertet
mit der Segelfliegergruppe nach dem Marktplatze, wohin in de
Frühe ſchon das Flugzeug gebracht worden war. Eine unüberſeh
bare Menſchenmenge hatte bereits den Marktplatz gefüllt. Nad
zwei Muſikſtücken der Feuerwehrkapelle ergriff der Leiter der Ge
werbeſchule und 1. Vorſitzender der Fliegergruppe. Gewerbelehre
Lehr, das Wort zur Begrüßungsanſprache. Am Schluſſe ſeine
Anſprache forderte Lehr die jungen Leute, die Intereſſe am Flug
ſport haben, aber der Sache aus irgendwelchen Gründen nod
fernſtehen auf, ſich anzuſchließen, und ſchloß mit den Worten de=
Horſt=Weſſel=Liedes: Die Fahne hoch, die Reihen feſt geſchloſſen
Der Weihegeſang des Geſangvereins, Liederkranz leitete dan
über zum eigentlichen Taufakt, der von Bürgermeiſter Dr. Lebet
vollzogen wurde. Bürgermeiſter Dr. Leber gab dem ſchmucken
Flugzeuge den Namen: Hermann Göring.
As. Erbach, 6. Juni. Der Verein für Raſenſpor!
hielt im Vereinslokal ſeine Generalverſammlung ab, um inner
halb des Vereins die Gleichſchaltung durchzuführen. Durch ein
ſtimmigen Beſchluß wurde das langjährige Mitglied Herr Lehre!
Gölz zum Führer gewählt. Dieſer ernannte hierauf ſeinen
Stellvertreter, ferner Spielleiter, Jugendleiter, Kaſſenwart und
den Schriftwart. Der ſeitherige Vorſitzende, Herr Rechnungsrat
Fehr, wurde in Anbetracht ſeiner geleiſteten Verdienſte zum
Ehrenvorſitzenden ernannt. Der Vorſitzende gab alsdann die
Richtlinien bekannt mit dem Gelöbnis, im Sinne des oberſten
Führers Adolf Hitler zu arbeiten. Mit dem Horſt=Weſſel=Lied
und einem kräftigen Sieg=Heil auf den Herrn Reichspräſidenten
und den Herrn Reichskanzler wurde die gutbeſuchte Verſammlung
geſchloſſen. Filmvorführung. Der Turnverein 1860
entfaltet zurzeit eine rege Vereinstätigkeit. Auf die Schlageter=
Feier am Sonntag folgte im Laufe der Woche eine intereſſante
Filmvorführung. Dieſer Veranſtaltung ging eine kurze Gedenk=
feier
für die Opfer der Skagerrak=Schlacht voraus, die einen wür=
digen
Verlauf nahm. Sehr intereſſant war der ſich anſchließende
Film: Der Tag von Potsdam. Auch die Werbefilme für das
15. Deutſche Turnfeſt in Stuttgart wurden mit großem Beifall
aufgenommen.
As. Erbach. 6. Juni. Vom Gemeinderat. Nachdem die
ſeitherigen Ratsmitglieder der SPD. freiwillig ihr Mandat nie=
dergelegt
und die vier nachfolgenden Herren ebenfalls verzichtet
haben, ſind folgende Herren der NSDAP. als Mitglieder des Ge=
meinderats
namhaft gemacht worden: Heiſter, Karl. Fabrik=
direktor
; Dönig Wilhelm, Töpfermeiſter; Kumpf, Wil=
helm
, Prokuriſt;, Buſer, Sebaſtian, Monteur.
m. Beerfelden, 6. Juni. Die Einweihung der neuen Schieß=
halle
des K.K.=Schützenvereins Beerfelden findet am 18. Juni
hier ſtatt und iſt verbunden mit einem großen, allgemein zugäng=
lichen
Preisſchießen. Der erſt ſeit kurzem beſtehende Verein iſt
ſeit der Gründung von 70 Mitgliedern auf 100 geſtiegen und ver=
fügt
über einen allen Anforderungen entſprechenden Schießplatz=
6 Schützenſtände mit aufklappbaren Pritſchen, Raum für Unter=
kunft
bei Regenwetter, Blendenſicherung des Schußfeldes, betoniel=
ten
Unterſtand für die Scheibenbedienung. Die in der Turſ=
halle
vorgeführten Werbefilme erfreuten ſich ſeitens der Jugend
beſten Beſuches, die Abenddarbietung für Erwachſene war lede.
ſpärlicher beſucht. Der Grund dafür iſt nicht mangelndes Iu
tereſſe, ſondern die Häufigkeit auch anderer Darbietungen.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, 7. Juni 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr

jederſehensſeier des Landſturmbataillons Erbach.
Ci. Erbach, 6. Juni.
Die Angehörigen des ehemaligen Landſturmbataillons Er=
c
trafen ſich am Pfingſtmontag in ihrem ehemaligen Garni=
sſtädtchen
Erbach zu einer eindrucksvollen Wiederſehensfeier.
Vormittag ſammelten ſich die alten Kriegskameraden auf dem
olf=Hitler=Platz zum gemeinſamen Beſuch des Gottesdienſtes in
Stadtkirche. Herr Dekan Schäfer=Michelſtadt, der einſtige
niſionspfarrer in der Armee Liman von Sanders, war als Feſt=
diger
gewonnen und verſtand vorzüglich, die alten Soldaten=
zen wieder ſchneller ſchlagen zu laſſen für den Dienſt an Gott
Vaterland. In der Stadt Erbach vereinigte man ſich dann
n gemeinſamen Mittagsmahle, das ſo recht Gelegenheit bot,
e Erinnerungen auszutauſchen. Unterdeſſen brachten die Mit=
szüge
immer mehr Teilnehmer, ſo daß ſich am fruhen Nachmit=
eine
ſtattliche Feiergemeinde um das Ehrenmal auf dem
höllenberge ſammelte. Herr Bürgermeiſter Lenz entbot im
men der Stadt herzlichen Willkomm; ihm folgte Herr Stadt=
rrer
Hahn mit einer feinſinnigen Gedächtnisanſprache. Dar=
hin
legte der ehemalige Landſturm=Hauptmann, Herr Mer=
ns
, mit Worten aufrichtigen Dankes für die Opferbereitſchaft
Kriegsteilnehmer einen Kranz mit den Farben des neuen
utſchland für die Gefallenen nieder. Die ſchlichte, erhebende
denkfeier wurde umrahmt von paſſenden Muſikdarbietungen der
uerwehrkapelle unter ihrem unermüdlichen Leiter, Herrn
=ubold, und zwei prächtigen Chören des Männergeſangver=
s
Liederkranz, der ſtets bereit iſt, dienend einzugreifen. Dann
rte man wieder zu Stunden frohen Zuſammenſeins in die
tadt Erbach zurück. Herr Haſenzahl=Michelſtadt grüßte
treffenden Worten die alten Landſtürmer und ihre Angehöri=
bei
der erſten Wiederſehensfeier im neuen Reiche; der Orts=
lppenleiter
der NSDAP. und Beigeordneter Herr Wilhelm
im entbot nochmals herzliche Willkommensgrüße. Auf An=
g
des Kameraden Will=Wimpfen wurde ſeine Heimatſtadt
Treffpunkt der Tagung an Pfingſten 1934 auserkoren. Be=
derer
Dank gebührt, noch dem Kameraden Waſſum= Dorf=
bach
, der die Vorbereitungsarbeiten mit viel Liebe traf.
Zelklager des Heſſenbundes e. V.
in Zwingenberg a. d. B.
Ki. An Pfingſten fand in Zwingenberg a. d. B. das Pfingſt=
er
des Heſſenbundes ſtatt. 600 Mann waren erſchienen. Am
nstag abend war das feierliche Hiſſen der Lagerfahnen. Unter
Klängen des evangeliſchen Kampfliedes Ein feſte Burg,
gen die Eichenkreuz= und die Pfadfinderflagge an den mittle=
Maſten in die Höhe. Dann ertönt das Deutſchlandlied an
äußeren Maſten ſteigen die Farben des neuen Deutſchland,
Hakenkreuzfahne und die ſchwarz=weiß=rote, empor. Mit einem
l auf den Herrn Reichspräſidenten, den Volkskanzler und auf
Ik und Vaterland iſt die feierliche Lagereröffnung beendet.
iort wird zum Marktplatz abgerückt. In der Kundgebung
ach der Bundesführer Pfarrer Page, von den Aufgaben der
ngeliſchen Bünde. Wir bekennen uns nicht nur zum neuen
ſche, ſondern wir fühlen uns als aktives Stück, als Teil der
ionalen Jugendfront. Beim Abbrennen des Pfingſtfeuers
dem Lagerplatz bitten wir Gott, daß er durch den Heiligen
ſt hilft, die innere Revolution der deutſchen Seele radikal
chzuführen.
Am Sonntag morgen war Abmarſch zum Gottesdienſt im
ſchgarten. Knapp dahinter gehts hinauf zum Malchen. Ueber
Ebene geht der Blick bis weit über die Berge Rheinheſſens.
Bundesführer bat in ſeiner Predigt: Herr gib, daß deutſch
chriſtlich eins werde! Hilf dazu mit allen deinen Kräften
evangeliſche Jugend!. Mit dieſen Worten richtete er ſich
die Jugend. 600 Mann, ſtramm in Zucht und Diſziplin, mar=
erten
nach dem Gottesdienſt an dem Bundesführer vorbei. Die
ze Pfingſttagung ſtand unter der Loſung: Der Geiſt der Liebe
der Zucht. Am Abend ſaß die Jugend im Walde und ließ
alten lieben Heimats= und Volkslieder in das Tal erſchallen
Montag: Am zweiten Tage geht es hinaus zum Denkmal
Toten des letzten Krieges. Hier iſt Jugendgottesdienſt. Lan=
jugendpfarrer
Lic. H. v. d. Au predigte: Verliert im Leben
r Leben nicht, werdet eine betende Kämpferſchar, eine kämp=
de
Beterſchar. In den Arbeitsgruppen wird über das
ema Der Geiſt der Zucht geſprochen. Nach einem Marſch durch
bbach herrſchte nach der Mittagspauſe frohes Treiben im
ger. Die einen ſingen, erarbeiten ſich deutſches. chriſtliches
igegut. Die anderen laſſen im Lagerzirkus ihren jugend=
en
Uebermut aus. Herzliches Lachen klingt von hier dauernd
r den Platz. Um 4 Uhr ſpricht zum letzten Male der Bundes=
rer
. Die Fahnen ſteigen vom Maſt das Lager iſt beendet.

Op. Ober=Roden, 6. Juni. Jubiläumsfeſt. Der Geſang=
ein
Frohſinn beging an Pfingſten die Feier ſeines 25jährigen
tehens. Am erſten Pfingſtfeiertag fand zunächſt ein Jubiläums=
dertag
ſtatt, an den ſich eine größere Anzahl Brudervereine be=
igten
. Abends fand im Saale des Gaſthauſes Zum Löwen
Ve Akademiſche Feier ſtatt, in deren Mittelpunkt die Feſtan=
iche
des Kaplans Kirſchhoch und die Gründer=Ehrung ſtanden.
mtliche örtlichen Turn=, Geſang= und Muſikvereine wirkten mit.
zweite Feiertag wurde mit einer Totenehrung in der Kirche
geleitet. Nachmittags fand im Anſchluß an einen ſtattlichen
tzug ein vom ſchönſten Sommerwetter begünſtigtes Waldfeſt im
illerwäldchen ſtatt. Ein Feſtball im Lowen bildete den Ab=
der Jubelfeier.
Gernsheim, 6. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
Juni 1,16 Meter, am 6. Juni 0,97 Meter, 5.30 Uhr vorm.
Hirſchhorn, 6. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
Juni 1,68 Meter, am 6. Juni 1,59 Meter, 5.30 Uhr vorm.
4a. Langen, 6. Juni. Ein Todesopfer der Diph=
erie
. Die hier ſeit Wochen wieder herrſchende Diphtherie=
demie
hat wieder ein Todesopfer gefordert, indem dieſer Tage
neun Jahre alte Kind Erwin der Familie Johann Rath in
Obergaſſe an den Folgen der unheilvollen Krankheit geſtor=
iſt
. Die Gemeindeverwaltung hat unter Führung des
tiſchen Baumeiſters Barth ein großzügiges Arbeitsbe=
affungsprogramm
ausgearbeitet, das 50 700 Tagewerke
Arbeitsdienſt und 39 000 Tagewerke für Unternehmer vorſieht.
5 Programm umfaßt Entwäſſerungen durch Feldbereinigung,
ſtellung von Feldwegen, Anlegung eines Radfahrerwegs von
igen nach Buchſchlag u. v. a. Der diesjährige Landvolktag
Skarkenburg wird am 9. Juli in Langen abgehalten.
*. Rüſſelsheim, 6. Juni. Der unter dem Protektorat des
Zeimrats Dr. Wilhelm von Opel ſtehende Schützenverein Rüſ=
Sheim 1862 hat eine Jugendgruppe gegründet, in die unbeſchol=
e
junge Leute im Alter von 17 bis 20 Jahren aufgenommen
Tden. Den Jungſchützen werden bei der Ausübung des Schieß=
rls
, die unter ſachverſtändiger Aufſicht geſchieht, finanzielle Er=
Mierungen gewährt. Anläßlich der am nächſten Sonntag hier
hindenden Fahnenweihe des Stahlhelms, die am Samstag
Ech einen Deutſchen Abend eingeleitet wird, findet am Feſt=
E vormittags, auf dem Sportplatze an der Feſtung ein Feld=
Tesdienſt ſtatt. Es folgen Wehrſportvorführungen einer Main=
Stahlhelmkompagnie und des Rüſſelsheimer Stahlhelms.
ch dem Stahlhelmaufmarſch am nachmittag findet die Fort=
ung
des Feſtes im Garten des Parkhotels ſtatt.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
K. Mainz, 6. Juni. Der heſſiſche Miniſterpräſi=
u
* auf der Ausſtellung. Nachdem am vergangenen
Tag Herr Staatsſekretär Jung=Darmſtadt der Ausſtellung
En Beſuch abgeſtattet, erſchien am Samstag nachmittag unver=
I Derr Miniſterpräſident Prof. Dr. Werner mit ſeiner Fa=
Ie zur Beſichtigung der Ausſtellung Haus, Herd und Technik.

Tanügungsparkes fuhren die Darmſtädter Herrſhaften gegen
mittels Auto wieder weiter. In den nächſten Tagen wird
Ehemalige Großherzog Ernſt Ludwig mit ſeiner Familie der
Sſtellung einen Beſuck abſtatten.
Diainz, 6. Juni. 31. Privathandelsſchultag in
Inz. Pfingſten fand in Mainz im Rahmen des Inſtituts
Dolkspädagogik und der Deutſchen Schau für das Berufs= und
Gchulweſen der 31. Deutſche Privathandelsſchultag ſtatt, zu
zahlreiche Vertreter des Privathandelsſchulweſens aus allen
ten des Deutſchen Reiches erſchienen waren. In der Mitglie=
verſammlung
wurde die Gleichſchaltung des Verbandes voll=
En. In öffentlicher Verſammlung wurde der Ausſtellungsſaal
beutſchen Privathandelsſchulweſens innerhalb der Mainzer
dau eröffnet.

soRtchl die Seiudichdie Spkache.

REEMTSM
D

A
At
Fefofel

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 156

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Der neue Reichsbiſchof krikk ſein Amk an.

Das Eiſenacher Ehrenmal der Deutſchen Burſchenſchaft.

Paſtor D. Friedrich von Bodelſchwingh auf der Kanzel der Berliner Zionskirche,
wo er am Pfingſtſonntag ſeine erſte Predigt nach ſeiner Erwählung zum Reichsbiſchof hielt.

Das durch ſeine ſymboliſche Gedankengebung überaus ausdrucksvolle Ehrenmal,
das die Deutſche Burſchenſchaft in Eiſenach errichtete und jetzt zu Pfingſten einweihte. Das Ehr
mal iſt ein Werk des Architekten Friedrich Haußer und des Bildhauers Erwin Damm, beide e
Ludwigsburg.

Reich und Ausland.

Profeſſor Hauſer .

Heidelberg. Im Alter von erſt 46 Jah=
ren
ſtarb am Pfingſtſonntag nach monatelanger
Krankheit Prof. Dr. Karl Wilhelm Hauſer, der
vor drei Jahren als Chef der Phyſikaliſchen
Abteilung am Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut für medi=
ziniſche
Forſchung nach Heidelberg kam. Neben
phyſikaliſchen Problemen beſchäftigten ihn vor
allem Fragen auf dem phyſikaliſch=mediziniſchen
Grenzgebiet.

Die engliſchen Sporkflieger in Berlin.

Berlin. Das engliſche Sportfliegerge=
ſchwader
traf gegen 16 Uhr auf dem Berliner
Flughafen Staaken ein. Zunächſt landeten acht
Maſchinen, zwei weitere Sportflugzeuge folgten
im Laufe von etwa einer Stunde. Zum Emp=
fang
hatten ſich zahlreiche Perſönlichkeiten der
offiziellen deutſchen Luftfahrt eingefunden. Für
den Aeroklub von Deutſchland, auf deſſen Ein=
ladung
dieſer Beſuchsflug ſtattfindet, begrüßte
Präſident Major a. D. von Kehler und Vize=
präſident
von Höppner die engliſchen Piloten.
Für die engliſche Botſchaft richtete der Luft=
fahrtattaché
Oberſt Herring herzliche Begrü=
ßungsworte
an ſeine Landsleute. Im An=
ſchluß
an den Empfang nahmen die Flieger in
dem Klubheim des Aeroklubs einige Erfri=
ſchungen
ein. Für den Abend iſt ein Feſtbankett
in den Berliner Klubräumen des Aeroklubs
vorgeſehen, bei welcher Gelegenheit Reichsmini=
ſter
Göring eine Anſprache an die engliſchen
Flieger richten wird. Für die nächſten Tage hat
der Aeroklub von Deutſchland die Gäſte zu Be=
ſichtigungen
und Eſſen in der Umgebung Ber=
lins
eingeladen. Am Donnerstag, den 8. Juni,
werden die engliſchen Sportflieger Berlin wie=
der
verlaſſen, um nach Schwerin und von dort
nach Kiel weiterzufliegen.

Schwerer Verkehrsunfall in Berlin.

Berlin. Der Führer eines Kraftwagens,
der in überaus ſchneller Fahrt die Invaliden=
ſtraße
, im Norden Berlin, entlang fuhr, verlor
die Gewalt über ſeinen Wagen und rammte
einen Straßenbahnwagen. Der Kraftwagen ge=
riet
in Brand. Der Führer des Kraftwagens
wurde ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Wege
ins Krankenhaus ſtarb. Von den beiden Mit=
fahrern
des Kraftwagens wurde einer getötet
und einer ſchwer verletzt. Der Führer des
Straßenbahnwagens mußte mit ſchweren Ver=
letzungen
ins Krankenhaus gebracht werden.
Außerdem erlitten noch ſechs Perſonen Ver=
letzungen
. Bei den meiſten von ihnen handelt
es ſich um Fußgänger oder Fahrgäſte des
Straßenbahnwagens.

105. Geburtstag.

Lenzkirch (Bezirk Freiburg i. B.). Am
Pfingſtmontag konnte hier Frau Maria Schöp=
perle
, Witwe, ihren 105. Geburtstag feiern.
Frau Schöpperle darf wohl als die älteſte Frau
Deutſchlands angeſprochen werden. Von ihren
ſechs Kindern ſind noch drei am Leben, die be=
reits
ſelbſt im Greiſenalter ſtehen. 21 Enkel
und 32 Urenkel können freudigen Anteil nehmen
an dem 105. Geburtstag ihrer Großmutter und
Urgroßmutter.

Der erſte hochalpine Segelflug geglückk

Bad Reichenhall. Das Hochleiſtungs=
Segelflugzeug Hauptmann Göring ſtartete am:
Pfingſtſonntag in Gegenwart zahlreicher begei=
ſterter
Zuſchauer auf dem über 1600 Meter hohen
Predigtſtuhl bei Bad Reichenhall zu dem erſten
hochalpinen Segelflug und landete glatt auf dem
Flugplatz Bad Reichenhall. Der erſte hochalpine
Segelflug war damit erfolgreich durchgeführt.
Die Maſchine wurde von Fluglehrer Kappler
geſteuert.

Graf Zeppelin in Pernambuco.
Recife de Pernambuco. Das Luft=
ſchiff
Graf Zeppelin iſt geſtern, um 13.05 Uhr,
hier eingetroffen.
Indiſcher Expreßzug raſt in Laſtkraftwagen.
Bombay. Bei Benares raſte am Diens=
tag
morgen ein Expreßzug von Peſchawar mit
großer Geſchwindigkeit in einen Laſtkraftwagen,
der mit Arbeitern beſetzt war, 16 Arbeiter und
2 Kinder wurden getötet.

Tu.

15 Toke, 100 Berletzte in Nankes. Schreckensſzenen an der Unglücksſtelle.

Paris. Das ſchwere Eiſenbahnunglück bei
Nantes hat bis zur Stunde nicht weniger als
15 Tote und über 100 Verletzte gefordert, von
denen ſich 75 im Krankenhaus befinden. Die
Zahl der Todesopfer wird ſich wahrſcheinlich noch
erhöhen.
Die Urſachen der Kataſtrophe ſind bereits
eindeutig feſtgeſtellt. Der Schnellzug Paris
Nantes, der die franzöſiſche Hauptſtadt als drit=
ter
Ergänzungszug wegen des ſtarken Feiertags=
verkehrs
gegen 10 Uhr abends am Samstag ver=
laſſen
hatte, ſollte um 5 Uhr früh in Nantes
einlaufen. Wenige Kilometer vor Nantes iſt
jedoch am Donnerstag ein Güterzug entgleiſt
und hatte auf der ganzen Strecke den Schienen=
ſtrang
in 300 Metern Länge ſo ſtark beſchädigt,
daß eine Umleitung der Züge vorgenommen wer=
den
mußte. Zu dieſem Zweck hatte man eine
doppelte Weiche auf ein Nebengleis gelegt, das
für gewöhnlich als totes Gleis benutzt wurde.
Den Lokomotivführern der Züge nach Nantes
war hiervon ausdrücklich Mitteilung gemacht
worden. Auf der Strecke befanden ſich außerdem
Signale, die u. a. anzeigten, daß die Fahrtge=
ſchwindigkeit
höchſtens 30 Kilometer betragen
dürfe. Der Lokomotivführer des Unglückszuges
will dieſe Zeichen angeblich nicht geſehen haben.
Der Zug, der trotz der Warnungsſignale mit
mehr als 72 Stunden=Kilometern über die
Weiche gefahren wurde, wäre vielleicht unver=
ſehrt
in Nantes eingetroffen, wenn nicht der
Lokomotivführer Gegendampf gegeben und ſämt=
liche
Bremſen gezogen hätte, als er merkte, daß
er ſich nicht auf dem richtigen Schienenſtrang
befand. Die Geſchwindigkeit des Zuges hatte
die Weiche wohl zertrümmert, ſämtliche Wagen
waren aber heil hinübergekommen, und erſt das
plötzliche und ſcharfe Bremſen, das die Lokomo=
tive
aus den Schienen warf, hat das ſchreckliche
Unglück hervorgerufen. Der Wagen 1. Klaſſe,
der ſich hinter dem Gepäckwagen befand, ſtellte
ſich quer zum Schienenſtrang, die folgenden Wa=
gen
ſchoben ſich ineinander und wurden bis auf
die beiden letzten vollkommen zertrümmert.
Das Bild, das ſich den wie durch ein Wun=
der
unverletzten Lokomotfoführer, dem Heizer
und dem Weichenwärter bot, iſt unbeſchreiblich.

Aus den ineinandergedrückten Wagen ragten
Tote und Schwerverletzte hervor, die man oft
erſt durch Auseinanderſchweißen der Eiſenteile
befreien konnte. Am erſten Pfingſtfeiertag
und in der Nacht vom Sonntag zum Montag
arbeiteten Feuerwehr, Militär und Gendarme=
rie
an den Aufräumungsarbeiten.

Heizer u. Lokomokipführer in Flammen

Furchtbares Eiſenbahnunglück verhütet.
Paris. Ein furchtbares Unglück, das leicht
zu einer neuen Eiſenbahnkataſtrophe hätte füh=
ren
können, ereignete ſich am Montag nachmit=
tag
auf der Lokomotive eines Perſonenzuges
zwiſchen Paris und Montereau. Als der Heizer
den Keſſel neu auflegen wollte, ſchlugen die
Flammen zurück und erfaßten ſeine Kleider; das
Feuer wurde durch die ſchnelle Fahrt des Zuges
und den Wind ſtark begünſtigt. Der Lokomotiv=
führer
verſuchte, die Flammen zu erſticken. Da=
bei
gerieten auch ſeine Kleider in Brand. Der
Unglückliche ſprang aus dem fahrenden Zug und
blieb mit ſchweren Verletzungen liegen. Der
Heizer, der auf ſeinem Poſten geblieben war,
hatte noch die Geiſtesgegenwart, die Alarmglocke
zu ziehen und damit den Zugführer aufmerkſam
zu machen Dann brach er ohnmächtig zuſammen.
Der Zugführer gelangte ſchließlich über den Ten=
der
auf die Lokomotive und brachte den Zug
zum Stehen. Der Lokomotivführer und der
Heizer ſind ihren ſchweren Verletzungen erlegen.

Noch ein Eiſenbahnunglück in Frankreich

Paris. Außer dem ſchweren Eiſenbahn=
unglück
bei Nantes ereignete ſich an den Pfingſt=
feiertagen
eine ganze Reihe anderer Unglücks=
fälle
, bei denen zahlreiche Opfer zu beklagen
ſind. In der Nähe von Tours ſtießen ein Per=
ſonenzug
und ein Schnellzug zuſammen, wobei
26 Perſonen verletzt wurden. Zwiſchen Toulouſe
und Revel ſtürzte ein vollbeſetzter Autobus in
einen Graben und ging vollkommen in Trüm=
mer
, 15 Perſonen erlitten Schnitt= und
Quetſchwunden.

Flugzeugaufnahme von der Eiſenbahnkakaſtrophe bei Nankes

Aufräumungsarbeiten an der Unglücksſtätte.

Der Führer eines franzöſiſchen Schnellzuges überſah kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof von
Nantes Warnungsſignale, die wegen der Anlage eines Hilfsgleiſes angebracht worden waren. Der
Zug raſte in voller Geſchwindigkeit über die Hilfsſchienen und entgleiſte. 15 Perſonen wurden bei
der Kataſtrophe getöte, 100 verletzt.

Beginn des Prozeſſes
gegen die Rokker=Enkführer.

Vaduz. Vor dem fürſtlich Liechtenſtei
ſchen Kriminalgericht in Vaduz beginnt he
die Verhandlung des Ueberfalls auf die B
der Rotter. Angeklagt ſind die vier Liecht
ſteiniſchen Staatsangehörigen Rheinber=
Schädler, Frommelt und Röckle. (Röckle be
gleichzeitig die deutſche Staatsangehörigkeit 1
wohnte zuletzt in Frankfurt a. M.) Dem P
zeß liegt der bekannte Entführungsverſuch
Brüder Rotter am 5. April zugrunde, der
dem Zweck ausgeführt wurde, die beiden
maligen Berliner Theaterdirektoren wegen 1
ſchiedener Korruptionsfälle den deutſchen
richten auszuliefern. Der Verſuch mißla
Alfred Rotter und ſeine Frau ſtürzten auf
Flucht von einem Abhang und ſtarben an
Folgen ihrer Verletzungen. Fritz Rotter kon
ſich ſeinen Verfolgern entziehen. In dem
richtlichen Gutachten kommt zum Ausdruck,
die Todesfolge bei dem Entführungsver
ſtrafverſchärfend wirkt, dagegen die über=
ſtimmende
Darſtellung der Angeklagten, wor
keine Tötung, ſondern nur eine Verſchleppt
geplant war, ſtrafmildernd. Weiter wird
ſtrafmildernd berückſichtigt werden müſſen,
die Tat aus politiſchen Motiven entſprungen

Pfingſthike in England.

Rund 2000 Ohnmachtsanfälle. 12 Perſon
ertrunken.
London. Während der Pfingſtfeiert
herrſchte über England außerordentlich ſchö
und warmes Wetter. Die große Hitze ver
ſachte viele Unfälle. Bei der jährlichen Pfin
montagsprozeſſion in Mancheſter erlitten ins
ſamt 1800 Menſchen Ohnmachtsanfälle. Dat
mußten über 700 in Krankenhäuſern behanl
werden. 20 Perſonen bekamen einen Hitzſchla
Bei der Grundſteinlegung der neuen katholiſe
Kathedrale in Liverpool brachen 300 Leute
der Hitze zuſammen. Hunderttauſende von 2
donern ſtrömten nach den Seebädern, die ſä=
lich
überfüllt waren. Die Eiſenbahn=
Omnibuslinien hatten Rekordeinnahmen. Zu
Perſonen ertranken während der Pfingſtfei
tage.

Zum Alleinflug um die Welt geſtaft

Der amerikaniſche Flieger James Matter!

ſtartete von New York, um auf der erſten Eta)
Berlin zu erreichen. Mattern hatte ſchol
letzten Jahre mit Griffin einen Flug rund
die Welt verſucht, mußte dann aber an der
niſch=ruſſiſchen Grenze infolge Bruchland=
ſeinen
Plan aufgeben. Jetzt will er. im Aus
flug aufs neue verſuchen, ſeinen Weltfluge
zu verwirklichen und den phantaſtiſchen Re=
ſeiner
Landsleute Poſt und Gatty unterbe

Zwiſchenlandung Matterns in Omſt.
Moskau. Wie aus Omſk berichtet .
hat der Flieger Mattern dort eine Zwiſchen
dung vorgenommen. Nach kurzer Ruher
wird er nach Irkutſk weiterfliegen.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, 7. Juni 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 156 Seite 9

POA.=Pfingſt=Tagung im Eril.
ubelnder Empfang des Beichsftakkhalters von Bayern, Ritker v. Epp. Allſeikige Berkrauenskundgebung
ur nationalen Regierung und zum neuen Reichsführer Dr. Skeinacher. BDA.-Arbeit iſt Pflicht und ſoll
un 2
fASten. Weiheſtunde und ſachliche bedeutſame Arbeit. Nakionales Ehrenopfer.

Eigenbericht des Darmſtädter Tagblatt.

der Tagung Höhepunkt.
Ich habe im Auftakt nicht zu viel geſagt, die Klagenfur=
r
Tagung in Paſſau iſt die bedeutſamſte geworden in der 53
ahre alten Geſchichte des V. D.A. Sie hat zwar tief in ſein
sheriges Leben und das der Gegenwart hineingegriffen, aber
hat ihm endlich auch die Stellung im Volk, in der geſamt=
utſchen
Volksgemeinſchaft zugewieſen, die ihm ſeine
iele ſchon längſt hätte geben ſollen, die aber erſt verwirk=
ht
werden kann im neuen Deutſchland, das ſeine Macht
nter die Geſamtarbeit am deutſchen Volkstum ſtellt. Was frei=
illig
war, vielfach erbettelt werden mußte, wird Gebot. Es
endgültig aufgeräumt mit der veralteten Anſchauung, daß
r V. D.A. Betreuungs=Arbeit, Fürſorge=Arbeit für die
eutſchen im Auslande leiſtet und dazu der Almoſen bedarf.
3 bricht die Erkenntnis durch, daß der Deutſche im Ausland
ſcht nur der Empfangende iſt, daß er auch und vielleicht
viel höherem Maße, der Gebende iſt, daß ſeine Pflicht
Deutſchtum gleich hoch und opfervoll iſt, wie die der Bewoh=
r
des Mutterlandes. Daß er aber gerade heute die Ueber=
igung
des unerſchütterlichen Verbundenſeins mit dem Mutter=
nd
haben muß. Heute, da Haß, Neid und Mißgunſt des Aus=
ides
, in dem er leben muß und Gaſtrecht genießt, gegen das
nge endlich national geeinte Deutſchland, ſich in erſter Linie
f ihn entlädt.
Nun aber kann und muß der Auslandsdeutſche wachſen an
iner nationalen Pflicht und Aufgabe. Nun tritt er in die
impffront für Deutſchland an vorderſter Stelle, auf feindlichem
den. Er wird er war es ja längſt der Gebende!
Nun aber iſt das Vereinsdaſein für den V. D.A. vorbei.
iſt Sache heiligſte Pflichtangelegenheit des deutſchen
olkes geworden. Seine Namensänderung in Volks bund
das Deutſchtum im Ausland iſt nur der erſte wegweiſende
hritt zum deutſchen Volksbund ſchlechthin, der dann das
amte Deutſchtum des In= und Auslandes umſchließen ſoll.
inn, wenn ſeiner Aufgaben letztes Ziel klar umriſſen ſein
rd.
Wahrlich, der V.D.A. und alle, die bisher in ihm und für
1 arbeiteten, braucht nicht trauern über dieſe Reorganiſation.
m wird immer die Freude und der Stolz verbleiben in
ſiger, treuer Arbeit durch über ein halbes Jahrhundert, dem
u dieſes gewaltigen geſamtdeutſchen Bundes, der die Erde
iſpannen wird bis überall dahin, wo Deutſche wohnen, den
rund gelegt zu haben. Den Grund und ein erhebliches
ück der Mauern über der Erde. Es war gerecht und fand
udigen Widerhall, daß die neue Führung dankbar die Arbeit
Alten anerkannte.
Dr. Steinacher, der Führer des Bundes, dem alle
udig und voll Vertrauen zujubelten, findet für ſeine Zukunfts=
heit
einen feſtgefügten Grund. Aber das Maß ſeiner Aufgabe
neuen Zielbereich wird dadurch nicht kleiner. Und nicht das
ſeiner ungeheuren Verantwortung dem Volksganzen
ſenüber. Dr. Steinacher aber iſt der Mann, der ſie erkannt
d der ſie leiſten wird. Er wird des ſind alle gewiß
1 3 ungeheure, reſtloſe Vertrauen zu ſeiner Arbeitskraft, zu ſei=
n
Charakter, zu ſeinem Können, nicht enttäuſchen. Seine
ipferprobte und ſieghaft geweſene Vergangenheit bürgt
ür.
Die Weiheſtunde für den Deutſchen Oſten, die die Haupt=
ung
verheißungsvoll einleitete, haben meine Leſer im Rund=
k
wohl gehört. Ich kann mich alſo kurz faſſen und möchte
das feſthalten, was in der Erinnerung aller haften blei=
ſollte
. Der Feſtſaal mußte wegen Ueberfüllung geſchloſſen
rden. Führer des Deutſchtums des In= und Auslandes nah=
n
Teil. Selbſtredend auch die Vertreter der lokalen, der ſtaat=
en
und Reichsbehörden, der Kirche uſw., die ſich vorher zum
lichen Empfang des bayeriſchen Kultusminiſters Schemm
ſammelt hatten. Die V.D.A.=Jugend ſtand hierbei in den
aßen Spalier. Ein Bild, das, ſo oft geſehen, ſo oft neu und
heißend wirkt. Den Reden gaben künſtleriſche Geſangsvor=
ge
, zu denen Oberlehrer Baierlein Paſſauer Sänger aus

dem a Cappella=Chor, dem Domchor, dem Männergeſangverein
und der Liedertafel zuſammengefügt hatte, würdigen Rahmen.
Der Dreiflüſſe=Sängergau hatte ſeine Beſten geſtellt.
Kultusminiſter Schemm trat als erſter ans Rednerpult.
Wie jubelten Heilrufe zu ihm auf, als er kündete in ſeiner
männlich ſtarken bajuvariſchen Art, der Bruderzwiſt iſt vorbei,
Deutſchland iſt wieder deutſch geworden! Als er den Begriff
Volk und Gott definierte, zu dem das Volk wieder hin=
wachſen
muß, der und nie mehr und von niemand mehr zer=
riſſen
werden darf. Und als er nach kurzem Hinweis auf die
unendlich reiche Geſchichte der Stätte, an der dieſe Pfingſten der
V. D.A. ſich verſammelte, ſagte, es iſt eine Auszeichnung
für alle, die in der heutigen Volkswerdung leben dürfen,
nunmehr aus der Geſtaltung des heutigen Deutſchland heraus
dem Schickſal der Auslandsdeutſchen neue Wege aufzuzeigen.
Deutſchland ſei ſich heute wieder ſeiner heiligen Mutterſchaft be=
wußt
geworden, denn das innere Leben, das Adolf Hitler wieder
dem deutſchen Volke einzuprägen ſich zur Aufgabe machte,
wurzele in der Grundidee, daß das deutſche Volk wieder
ein ganzes Volk werden müſſe. Heute endlich löſt ſich aus dem
Herzen der Mutter Deutſchland der Schrei nach den Kindern
heißer, deutlicher als bisher. Daß gerade aus dem hiſtoriſchen
Paſſau der deutſche Ruf über alle Grenzen und Meere
erſchallt, der überall Widerhall finden muß, wo ſich etwas von
deutſchem Blute regt, ſei beſonders verheißend. Von hier, nahe
der Geburtsſtadt Adolf Hitlers, wollen wir das jübelnde
Bekenntnis zum Auslandsdeutſchtum hinaustragen, das in
dem Gelöbnis gipfeln ſoll Die Namen Hindenburg und
Hitler ſind die beſten Garantien für das Auslandsdeutſchtum,
deſſen Rechte nicht geſchmälert werden dürfen, für ein wahres

Deutſchland über alles!

Nach Schemm dann Dr. Steinacher! Wie oft und wie
viel hat er reden müſſen in dieſen Tagen! In dieſer Weihe=
ſtunde
galten ſeine Worte den Kärntnern. Ihnen ſollte die
Klagenfurter Tagung beſonders gewidmet ſein, die politiſchen
Ereigniſſe machten das unmöglich. Aber wir blicken auch hier
nach dem deutſchen Süden und dem deutſchen Südoſten und
bekennen uns zur Neuheit und Ganzheit deutſchen Volkstums;
finden uns erneut zuſammen in Treue und wahrer Volksge=
meinſchaft
. In Freude und in Not und in hartem Kampf.
Dieſem Kampf gilt unſer Mühen und wir rufen unſer ganzes
deutſches Volk dazu auf! Und dann ließ er die Geſchichte des
Kärntner Landes, wechſelvoll und ſchickſalsſchwer durch Jahr=
hunderte
groß und ſtolz und voll Not und Leid, in eindring=
lichem
Redebild erſtehen. Und dieſe Not iſt heute wieder da
und ſie geht das ganze deutſche Volk an. In dieſer Not dürfen
wir nicht lange fragen nach rechts oder links. Gott war bisher
immer mit dem Mutigen. Mut aber iſt die Sicherheit des Ge=
rechten
!
Was noch zu ergänzen war zur Frage Südoſten, gab
Profeſſor Dr. M. Heuwieſer=Paſſau, der ſein weitumfaſſen=
des
Thema umriß in der Grenzlandaufgabe der
Stadt Paſſau. Nach ſeiner glanzvollen Vergangenheit iſt
dieſe Nibelungenſtadt heute nur mehr ein Schatten des Einſt!
Aber immer noch iſt es die treue Hüterin des großen
Stromtores nach Oſten und wird nicht aufhören, das
deutſche Mahnmal gegen Oſten zu ſein. Am Böhrzer=
wald
iſt der Kampf um deutſchen Boden, um deutſches Volks=
tum
neu entbrannt. In Paſſau wurde zur Gegenwehr 1912 die
Deutſche Wacht gegründet, und die damals erhobene Loſung
hallt jetzt von Paſſau durch die deutſchen Lande:
Was deutſch iſt, ſoll deutſch bleiben!
Wie hier Heuwieſer die Rechte zum Schwur erhob, taten
ihm alle ſpontan nach und dann beſchloß das Deutſchlandlied
den Weiheakt.
Am Nachmittag dann das Wichtigſte der Tagung nach
innen und außen:

nant Ritter von Epp, der als Vertreter des Reichs der
Tagung beiwohnte. Spalier der Jugend, Blumenſtrauß, Marſch
durch das Kreuzfeuer der Photographen und Kurbelmänner,
begeiſterter Jubel in den Straßen.
Nach kurzer, herzlicher Begrüßung auf der Hauptverſamm=
lung
ergriff Statthalter von Epp dann das Wort zu längerer
Anſprache. Bayeriſch, ſoldatiſch, frei von jeder Diplomatie. Iſt
die Tagung in Paſſau auch Improviſation ſagte der Statt=
halter
, ſo geht doch häufig gerade von dieſen eine beſondere
Kraft aus. Auf den V. D.A. und ſeine Arbeit übergehend ſtellte
er feſt, andere Völker empfinden von Natur aus ihr Volkstum
ſo ſtark, daß ſie ſolcher Verbände gar nicht oder doch nicht in
dem Ausmaße bedürfen, wie der Deutſche. Wir Deutſche brau=
chen
Klammern, um unſere Zerriſſenheit des
Volkstums zuſammenzuhalten, die beſonders durch
die geſchichtliche Entwicklung, vor allem auch durch den Kriegs=
ausgang
hervorgerufen iſt. Er kam dann in längeren tempera=
mentvollen
Ausführungen auf das derzeitige Verhältnis zu
Oeſterreich zu ſprechen und ſchloß ſeine oft von Heilrufen unter=
brochene
Rede Wir können froh ſein, daß der Grundſatz der
Einheit der Nation ſich jetzt durchgeſetzt hat. Ich wünſche vom
V. D.A. eine machtvolle Entwicklung, ſo daß er nach Jahren
voller Stolz auf dieſe Zeit der deutſchen Erneuerung zurück=
blicken
kann. Möge der V. D.A. dieſe Gedanken im Willen des
Zuſammenſtehens drinnen und draußen ſtärken, ſo wird dem
deutſchen Volk am Schluſſe ein Sieg=Heil! winken.
Im Mittelpunkt der geſchäftlichen Beratungen ſtand die
unter jubelndem Beifall einſtimmig erfolgende Beſtätigung des
neuen Reichsführers Dr. Steinacher in ſein Amt, dem der Statt=
halter
als erſter Glückwünſche ausſprach.
Mit gleicher Begeiſterung wurde dann der Umbenennung
des Vereins in Volkbund für das Deutſchtum im Ausland
zugeſtimmt.
Dann ſprach wiederum Dr. Steinacher. In faſt zwei=
ſtündigen
Ausführungen entwickelte er das Programm der zu=
künftigen
Arbeit des Bundes, das an die Grundgedanken von
Stein, Arndt, Görres und Fichte anknüpfen ſoll. Selbſt der
kurze Umriß der Gedankengänge von Steinachers Rede, die
glänzend diſzipliniert, tief und weit ausholend und ausſchauend
war, würde den Raum, an den ich gebunden bin, weit über=
ſchreiten
Wir wollen wirklich, ſo ſchloß er, der unabhängige
große Volksbund ſein, der nicht mehr bloßes Objekt einer
Taktik anderer Verbände oder der Bürokratie iſt. Wir halten
uns verantwortlich nicht nur für die Aufbringung materieller
Mittel, wir halten uns verantwortlich für die
volksdeutſche Formung des Geſamtvolkes!
Dank den Führern der Nation für die Anerkennung, die
ſie unſerem Wollen ausgeſprochen haben. Euch, Ihr Front=
kämpfer
des deutſchen Volkstums, aber ſei ge=
ſagt
: Euer Ausharren iſt nicht vergeblich ge=
weſen
. In Verehrung und opferbereiter Be=
ſcheidung
ſtehen wir hinter Euch! In gläubiger
Ueberzeugung übernehme ich die große Verant=
wortung
meines Amtes, weil ich in ſchwerſten
Tagen meines Lebens und meines Volkes immer
wieder in den verſchiedenen Kämpfen gefunden
habe, daß unbedingte Gläubigkeit an die Kraft
unſeres Volkstums auch immer wieder ſeine
Rechtfertigung findet.
Als Vertreter des Auslandsdeutſchtums ſprach der Ab=
geordnete
im rumäniſchen Reichstag Dr. H. O. Roth= Sieben=
bürgen
ein Gelöbnis der Treue zum neuen Bund und Dr. Ernſt
vom Deutſchen Schutzbund gelobte durch Handſchlag
enge Zuſammenarbeit und treue Kameradſchaft.
Max Streeſe.

Wekterbericht.

Durch den hohen Druck über Skandinavien wird weiterhin
kontinentale Luft nach Deutſchland befördert, ſo daß die Schön=
wetterlage
noch erhalten bleibt. Bei der etwas ſtarken Erwär=
mung
wird jedoch das Barometer nach und nach fallen, ſo daß
ſich Flachſtörungen entwickeln, die ſpäterhin zu lokalen Gewitter=
bildungen
führen dürften.
Ausſichten für Mittwoch, den 7. Juni: Weiterhin heiter, heiß und
trocken.
Ausſichten für Donnerstag, den 8. Juni: Abgeſehen von lokalen
Gewitterſtörungen noch Fortdauer der Schönwetterlage.

Die Hauplverſammlung.

Haupiſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polſtiſk und Wiriſchaff: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andreas Baueri für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. HerbertNette;
für den Inſeratenteil und geſchäftiche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wlttich ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n icht übernommen.

Ihr voran ging der feierliche Empfang des
Reichsſtatthalters von Bayern Generalleut

er Iatate Aemkug

Original=Roman von Hellmuth Quast-Peregrin.

Sie vergißt in dieſem Augenblick, daß ſie der Küchenjunge iſt,
iſt ganz Weib, mit mütterlicher Zärtlichkeit ſtreicht ſie ihm
ſchweißfeuchte Haar aus der Stirn.
Laſſen Sie nur die Waffe liegen. Kolk iſt nicht im Lager
eibt mehrere Tage
Weg mit der Hand von meinem Geſicht, mit einem
enden Fauſthieb ſchlägt, er Sabines Arm beiſeite, fährt mit
ernem Geſchrei auf, biſt du verrückt, du Bauerntölpel bin
deinesgleichen, du Hund!
Er nill von ſeinem Lager auf, will Sabine ſchlagen.
Was ſoll denn das? dröhnt eine zornige Stimme vom Ein=
Blonck ſteht in der Tür. Gelblich bleich iſt ſein Geſicht, um
Stirn hat er ein naſſes Tuch gewickelt, der Kopfſchmerzen
en. Recht krank und hinfällig ſieht er aus. Aber er kommt in
kleinen Raum, gibt ſich Haltung, tritt dicht vor den Fähnrich.
Was ſoll das bedeuten, was fällt Ihnen ein? Wer iſt hier
oder weniger? Wir ſtehen vor dem Feinde, da ſind alle
ch, der Tod kennt keinen Unterſchied
Herr Kommandant, Sabine will den Zornigen beſchwich=
u
, er iſt im Fieberdelirium
Nichts da, ich habe entſchuldigen Sie mich gelauſcht.
weiß um den ganzen Unſinn, den er geredet hat Jetzt
ich ſeinen Degen und ſeine Piſtole haben. Die Waffen
Leu in meiner Obhut, bis er wieder geſund iſt
Herr Kommandant meinen Degen geb ich nicht ich
nicht ehrlos wie Kolk
Schweig oder ich laſſe dich in Eiſen ſchließen! brauſt
lan Blonck auf, als plötzlich die Tür vom Nebenraume ge=
iet
wird und der Major erſcheint.
Pas geht denn hier vor, Kinnings, ihr macht einen
i= Ich war endlich mal feſt eingeſchlafen, ich glaube, es war
Seueſungsſchlaf. Ihr jagt einen aber auf, und nun muß ich
bleiben, weil ich mich nicht geſund ſchlafen kann. Was
Shier? Ich dachte ſchon, ihr wollt mir meinen Sekretarius
ſſakrieren.
Blonck lacht.
Nee, Herr Major, aber der Sekretarius will unſern Kolk
atrieren. Und das erzählt er mit der größten Wichtigkeit
Ec lieben Schutzengel hier, der Frau Sabine von Kolk.

(Nachdruck verboten.)
Was erzählen Sie da? Kommandant, haben Sie Fieber?
N’t im geringſten. Hier vor uns ſteht die herzallerliebſte
Gemahlin unſeres Jochen von Kolk.
Und ich denke, das iſt der Küchenburſche des Jan Ruyter,
das iſt das Jongche?
Das ſagt Gröben mehr zu Sabine als zu Blonck und ſchaut
ihr dabei durchdringend in die Augen.
Unwillkürlich blickt Sabine zu Boden, ſie iſt befangen, und
verlegen macht ſie der forſchende Blick aus den großen dunklen
Augen des Majors.

Hannn nne
. . von RM. 7.50 an
Badetücher in großer Auswahl, 100/100cm von RM. 1.50 an
Frottler-Handtücher.
von RM. ,65 an
Pamen-Badeanzüge.
RM. 1. 2. und 3.

BAUER Sg.

Ludwissplatz 1.

Ich bin Sabine von Kolk, ſagt ſie leiſe und blickt erſt auf,
als ihr von der Gröben die Hand bietet.
Der Major lächelt, in ſeinen Augen ſitzt der Schalk.
Det möt ick woll ſeggen, wünn ich eemal frigen dau, dünn
wüll ick ne Fru hebben wi dei leiwe Fru von Kolk, dei alſo
feſt to ihrem Mann halen deit.
Er zieht ihre Hand an die Lippen.
Mit Permiſſion, ich heiße Sie als Dame in unſerer For=
tereſſe
willkommen. Und jetzt weiß ich auch warum Ihr Geſicht
mir immer ſo bekannt erſchien, als Sie hier mit den Mann=
ſchaften
als Beſatzung von Groß=Friedrichsburg antraten, ich
habe mir den Kopf zerbrochen, wo ich dieſe weichen Züge ge=
ſehen
haben müſſe, nun weiß ich es an der Schleuſe bei der
Abreiſe von Berlin haben wir uns kennengelernt.
In dieſem Augenblick ertönen im Zimmer des Majors Stim=
men
, Jochen iſt mit einem fremden Neger gekommen, der eine
wichtige Meldung machen will. Und während Gröben, Blonck, Jo=
chen
und der Neger im Zimmer des Majors verhandeln und eine
große Neuigkeit beſprechen, kommt Sabine noch einmal zu Sel=
bing
bringt ihm einen neuen Becher mit Limonenſaft.

Wollen Sie nun trinken, Herr von Selbing? Es wird Ihnen
gut tun.
Mit unſicherem Blick muſtert der Fähnrich Sabine, dann
nimmt er den Becher, leert ihn mit haſtigen, gierigen Zügen,
Und dann greift er nach Sabines Händen, zieht die Frau näher
an ſich heran.
Sie ſind gütig zu mir haben Sie Dank und verzeihen
Sie mir ich bin ſehr krank und dann, gehimnisvoll tuend,
flüſtert er ihr zu, nehmen Sie die Waffen fort die andern
haben es vergeſſen
Sie werden die Waffen nicht gegen einen Kameraden ge=
brauchen
.
Ich muß Parole d’honneur ich bitte Sie nehmen Sie
die Waffen weg.
Ermattet ſinkt er auf ſein Lager zurück. Sabine nimmt Degen
und Piſtole an ſich, will leiſe den Raum verlaſſen, als ſich Selbing
noch einmal aufrichtet.
Ich danke Ihnen gute Nacht er winkt matt mit der
Hand, legt ſich hin und kehrt ſein Geſicht der Wand zu.
Sein müdes, trauriges Weſen tut Sabine weh, ſie geht zu
ihm zurück, zieht ihm die Decke glatt. Er dreht den Kopf, blickt
ſie noch einmal an, Tränen blinken in fiebrigen Augen.
Da beugt ſich Sabine nieder, berührt zart mit ihren Lippen
die naßkalte Stirn des Kranken.
Schlaf gut, du armer Jung.
Im Nordoſten, fern in den Wäldern des terraſſenförmig ſich
türmenden Hinterlandes ſteigen Rauchſäulen auf, hier und dort,
Sturmzeichen. Und nachts trägt der Wind den Schall von dump=
fen
Trommelſchlägen den Wachen zu der Feind rüſtet. Jochen
ſieht und hört die drohenden Signale. So hat der Bote doch recht
behalten, der Stamm der Adom rüſtet.
Und dann, eines Tages, entſteht große Bewegung in den
Negerdörfern, die man vom Berge Mamfort ſehen kann. Menſchen
laufen hin und her, bilden erregte Gruppen, laufen auseinander,
kommen wieder zuſammen.
Jochen beobachtet das Durcheinander mit dem Fernrohr, er
ſieht, daß die Menſchen die Dörfer verlaſſen, das iſt eine Flucht,
hier, da, überall eilen kleine Haufen, kommen auf Groß= Fried=
richsburg
zu, fern irgendwo in den Wäldern tönt Schießen, leiſe,
wie verweht.
Näher und näher kommen die Flüchtenden, drüben am Fluſſe,
deſſen Mündungsarme den befeſtigten Berg wie eine Inſel vom
Lande trennen, lagern die Scharen, und die Menſchenmenge
wächſt mehr und mehr.
(Fortſetzung folgt.)

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Seite 10 Nr. 156

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 7. Inni 1933

jeschichten aus ader Welt
Dieſe Inkorrektheit hat ihn zum Anziehungspunkt aller Reiſenden
*
gemacht, und der Fremdenverkehrsverein von Piſa würde ſich ver=
orv Buuz geidinnr ous Baoy..."
zweifelt dagegen wehren, käme ein Architekt auf die Idee, mit

Von unſerem (O=Korreſpondenten.
G.P. London, im Juni.
Jawohl, gerade Daby und nicht Derby! Zum Nutzen und
Frommen jener verehrten Leſer, die es noch nicht wiſſen ſollten,
ſei es geſagt, daß das engliſche Wort Derby wie Daby ausge=
ſprochen
wird. Außerdem dieſes noch nebenbei wird das
Derby nicht in Derby, ſondern in Epſom gelaufen. Und Lord
Derby ſelbſt hat bisher nur einmal, 1924, das
Derby gewonnen. Wenn man in England lebt, muß man
einmal das Derby geſehen haben, wann, iſt egal, aber einmal muß
das Unvermeidliche geſchehen. Ich lebe nun ſechs Jahre in Eng=
land
, klagte ich einem engliſchen Freunde vor, und habe noch
nie das Derby geſehen! Beruhigen Sie ſich, entgegnete mir
der Engländer lachend, ich habe mein ganzes Leben in England
verlebt und auch noch nie das Derby geſehen . . . Doch mein Eng=
länder
iſt ein Phänomen, der ſich in Madame Tuſſauds Panop=
tikum
für Geld ausſtellen ſollte. Außer ihm, hat jeder Menſch in
England einmal das Derby geſehen. Alſo hielt es auch mich nicht
mehr länger. Am Derby=Tage ſpricht jeder Engländer von nichts
anderem als vom Derby. Meine alte Haushälterin, die mir am
Morgen das Frühſtück bringt, ſagt als erſtes: Schönes Wetter
heute, zum Derby. Der Briefträger, den ich unten am Hausgang
treffe, ſagt ſtatt eines Morgengrußes: Manitoba gewinnt das
Derby. Und ſelbſt der Mann, der vor meinem Hauſe die Straße
fegt, den ich nie vorher geſehen habe und der doch gar nicht weiß,
wohin mein Weg mich führt, deutet vertraulich auf meinen Re=
genmantel
und bemerkt ungefragt: Das iſt recht, daß Sie den
mithaben; es könnte regnen, zum Derby.
Am Derby=Tage ſcheint in England niemand zu arbeiten,
wohlgemerkt in England, nicht nur in London. Denn auf den gro=
ßen
Landſtraßen, die nach Epſom führen, ſieht man ſchon am
frühen Morgen die großen roten, grünen und blauen Autobuſſe,
die Derbybeſucher zu Tauſenden von allen Ge=
genden
Englands nach Epſom führen. Der Weg von
London nach Epſom iſt eine einzige Schlange von Automobilen,
Radfahrern und Fußgängern. Die weltberühmte engliſche Polizei
zeigt ſich an dieſem Tage ganz auf der Höhe der Situation. Den
Verkehr regeln nicht nur Bobbies zu Fuß, zu Pferde, auf Motor=
rädern
und in ſchmucken Fordwagen, ſondern auch in Flug=
zeugen
: hoch in den Lüften ſchweben Dutzende von Flugzeugen,
die die nach Epſom führenden Landſtraßen und Wege überſchauen
und durch drahtloſe Telegraphie den unten auf der Erde befind=
lichen
Kollegen entſprechende Anweiſungen erteilen. Die Stadt
Epſom und das Rennfeld machen den Eindruck von zehn Wallen=
ſteinſchen
Lagern zuſammengenommen. Die Rennbahn von Epſom
bildet ein rieſiges Hufeiſen, und in der Mitte dieſes Hufeiſens
und rund herum hat ſich eine Menge gelagert, die ſo ausſieht, als
ob ſie die halbe Bevölkerung von ganz England darſtellen würde.
Die Hälfte der Leute iſt in eigenen Wagen gekommen und es ſind
infolgedeſſen hier ſo viele Automobile beiſammen, wie man ſie
nirgends in der Welt ſonſt auf einem Fleck zu ſehen bekommt. Die
Epſom Downs ſind am Derbytage ein einziger rieſiger Jahrmarkt.
Ueberall ſind Karuſſells, Rutſchbahnen, Schießbuden, Teezelte uſw.
aufgebaut. Faſt jedermann ſcheint mit irgend etwas zu handeln,
irgend etwas zum Kauf anzubieten. Es iſt geradezu verblüffend,
mit welchen trivialen Dingen die Leute in Epſom Geld zu machen
verſtehen. Und der Buſineß=Inſtinkt der britiſchen Nation kommt
vielleicht nirgends ſo deutlich zutage, wie am Derby.
Die Menge von Epſom iſt auch ſonſt für England ſehr charak=
teriſtiſch
. Das Derby iſt vielleicht die einzige Veranſtaltung, bei
der die Klaſſen nicht ſtreng voneinander geſchieden ſind und ſich
ungezwungen vermiſchen. Die Leute vom Weſtend und von Whi=
techapel
, elegante Society=Beauties und fette Marktweiber, Her=
ren
im Zylinder und Cockneys mit dem roten Halstuch, alles
ſtößt und ſchubſt ſich auf demſelben Fleck, ißt und trinkt dicht bei=
einander
, lacht und amüſiert ſich und huldigt mit gleicher Leiden=
ſchaft
der britiſchen Nationalpaſſian, dem Rennſport. Lautſprecher
ſpielen plötzlich God Save the King‟. Der König iſt
erſchienen, irgendwo auf den Tribünen. Das iſt aber
entſetzlich weit, niemand ſieht ihn. Ein Klingelzeichen
ertönt. Das erſte Rennen hat begonnen. Die Buchmacher
gebärden ſich jetzt wie beſeſſen. Sie brüllen mit heiſeren Stim=
men
, machen mit den Armen geheimnisvolle Signale und ver=
breiten
die Wahlreſultate mit blitzartiger Geſchwindigkeit, faſt
noch ehe die Pferde ans Ziel gelangt ſind. Die Erregung Bockies,
ſteigert ſich zur Hyſterie, als das dritte Rennen, das eigentliche
Derby, ſtartet. Vierundzwanzig kleine, bunte Punkte flitzen bei
Tattenham Corner, der entſcheidenden Ecke des Rennens, vorbei.
Und ſchon nach einer viertel Minute brüllt es von allen Seiten:
Haipiron . Haipiron . . . Haipiron . . .! Das iſt natürlich
die engliſche Ausſprache für Hyperion, das Pferd Lord Derbys,
das nicht unter den Favoriten war. Manitoba iſt nicht mal als
Zehnter durchs Ziel gegangen. Mein Briefträger hat mir einen
falſchen Tip gegeben. Der Poſtmaſter=General möge ihn holen!
Es folgen noch drei Rennen. Doch nach dem eigentlichen Derby
brechen die Hälfte aller Leute auf, in wilder Panik, als ob es
irgendwo brennen würde. Auch die Party, mit der ich gekom=
men
bin, macht ſich auf den Heimweg. Wir drängen uns durch die
laute, erregte Menge. Ein altes Marktweib gibt mir einen kräf=
tigen
Rippenſtoß und ruft ſtrahlend: Oh, iſt es nicht wunderbar,
daß Lord Daby wieder das Daby gewonnen hat . .

Inflalion in ſchiefen Türmen.

(s) Belgrad. Ein Turm, der muſterhaft gerade ſteht, wie
das ſo vorgeſchrieben iſt, kann aus mancherlei Gründen die Be=
wunderung
der Menſchen erregen, die in ſeine Nähe kommen.
Aber auch das ſchönſte und gelungenſte Meiſterbauwerk wird nie
eine derartige Senſation entfachen, wie das ein ſchiefer Turm
vermag. An dem Bauwerk von Piſa, das weltberühmt geworden
iſt, findet der Fachmann nichts, was vom architektoniſchen oder
äſthetiſchen Standpunkt aus das beſondere Gefallen auslöſen
könnte. Es iſt eben ein Turm, wie es viele davon gibt: Dutzend=
ware
auf dem Weltmarkt der Türme. Aber daß er ſchief ſteht ..!

den modernen techniſchen Hilfsmitteln das wertvolle, mit drei
Baedekerſternen ausgezeichnete Objekt menſchlicher Schauluſt ge=
rade
zu richten. Die reiſeluſtige Menſchheit hat im Verlaufe
der Zeiten noch ſo manchen anderen Turm auf der Welt entdeckt,
der ebenfalls ſchief ſteht. Zwar konnte Piſa trotzdem ſeinen alten
Ruf behalten, aber der große Vorzug der Einmaligkeit iſt leider
doch dahin. Der Ruhm wird zudem weiter geſchmälert durch die
Tatſache, daß immer wieder ſo ein Turm ſeine Lage verändert und
zum ſchiefen Baudenkmal wird. Im Städtchen Ben zum Beiſpiel,
das tief in der Slowakei liegt, iſt man dieſer Tage unverſehens
in den Beſitz eines derartigen Turmes gekommen. Ein Erdrutſch
beſchädigte die Kirche, die teilweiſe einſtürzte. Aber der Turm
blieb erfreulicherweiſe erhalten, nur, daß er jetzt nach einer Seite
überhängt und ſo außerordentlich drohend ausſieht. Die Urſache
dieſer aufſehenerregenden Lageveränderung war bald gefunden:
Unter dem Turm und der Kirche zieht ſich ein uralter unterirdi=
ſcher
Gang hin, der einſt von Kloſterbrüdern gebaut wurde und
nach einem in der Nachbarſchaft befindlichen Kaſtell führt, das
gleichfalls noch beſteht. Dieſer Gang iſt nicht zugeſchüttet worden
man hielt ihn wohl für ewig haltbar. Jetzt nach dem Einſturz
ſoll er ausgefüllt werden, aber weil die Fachleute verſichern, der
ſchiefe Turm ſei ſicher und haltbar, ſoll er weiter ſchief bleiben
um den Fremdenſtrom heranzulocken. Armes Piſa!

Der porkugaleſiſche Weiberkrieg.

(m) Liſſabon. Wenn die ſpaniſche Frau käme ſie dar=
über
zum Nachdenken mit einigem Rechte von ſich ſagen könnte,

daß ſie im weſteuropäiſchen Sinne nicht gleichrangig mit de
Männern ſei, ſo hat die Frau in Portugal es doch ſehr viel leich
ter. All die ſtrengen Vorſchriften gelten für ſie kaum, denen ſie
die Spanierin fügen muß; ſie darf allein über die Straßen geher
ohne Rückſicht auf die Tagesſtunde zu nehmen; ſie kann ſogar 51
fentliche Lokale aufſuchen, wenn ſie daran Geſchmack findet. Nu
wird ſie ſich vor jeder Auffälligkeit hüten müſſen, darin verſtehe
auch die Kavaliere von Portugal keinen Spaß und insbeſonder
dann nicht, wenn die betreffende Dame ihr Eheweib iſt. Aber e
gibt ja auch da einen Mittelweg, der allen Beteiligten zugut
kommt. Wie das nun ſchon ſo in der Welt iſt: Genießt ei
Menſch ein paar Freiheiten, ſo will er gleich noch mehr habe
Die portugieſiſchen Frauen mit Einſchränkungen übrigens!
alſo die Frauen von Liſſabon und auch die nicht alle! habe
herausgefunden, daß es heiliges Menſchenrecht ſei, daß die Fra
alles tun dürfe, was auch dem Manne erlaubt ſei. Da im Grunt
genommen dieſe Theorie nicht erſt zu beweiſen iſt, ſtürzten ſich d
modernen Suffragetten von Liſſabon auf zwei Dinge, die ihne
angeblich in der Oeffentlichkeit noch verwehrt ſeien: Sie wollte
überall rauchen, und ſie wollten dazu genau ſo wie die Männe
guten Wein von Oporto, alſo Portwein, und ähnliche anſtändig
Sachen überall konſumieren dürfen Gegen das Rauchen in dir
Oeffentlichkeit, ſagen wir in der Trambahn, haben die Männ=
nun
in allen Zonen etwas. Begründen können ſie wohl dieſe 21
wehr nicht, aber ſie finden es in London, in Paris, in Berli=
und neuerdings nun auch in Liſſabon unerhört und ungehöri
Immerhin die Kavaliere Portugals hätten vielleicht ein Aug
zugedrückt, Männer ſind nun einmal in aller Welt äußerſt friel
liche Naturen. Aber das Portweintrinken in der nächſten Bodegg
Nein, und abermals nein! Es iſt in dieſen Wochen in den Hau
halten viel geſchimpft, gedroht und getobt worden. Mit dem E
folg, daß die Anführerinnen der Frauen jetzt zu einem Kreuzzu
gegen die Bevormundung der Männer aufrufen. Gegen den Wi
len der Familienoberhäupter wollen ſie fortan in die Lokale di
Stadt ziehen. Ein paar haben bereits begonnen, aber der Gent
auch des lieblichſten Portweins wird ihnen vergällt durch d
Männer, die ſogar ſchon mit Steinen nach ihnen geworfen habe

Sooet, Sotel und Jucnen

Darmſtädter Groß=Skaffellauf
des Ausſchuſſes für Leibesübungen.

Der am kommenden Sonntag, dem 11. Juni 1933, vormittags
11 Uhr, auf der Rheinſtraße ſtattfindende Groß= Staffel=
lauf
des Ausſchuſſes für Leibesübungen wird, wie in den frühe=
ren
Jahren, als Pendelſtaffel auf der 200 Meter großen Strecke
in der Rheinſtraße ausgetragen. Das Ziel befindet ſich am Haupt=

mittags wird auf dieſer Strecke der Automobil= und Wagenver=
kehr
umgelenkt, um die einwandfreie Durchführung des Laufes
zu gewährleiſten. Auch iſt dadurch eine Gefahr für die am
Staffellauf teilnehmenden Läufer und Läuferinnen ausgeſchloſſen.
Die Einteilung des Laufes ſieht neun Leiſtungsklaſſen vor, ſo
daß es jedem am Lauf teilnehmenden Verein möglich iſt, ſich mit
Erfolg an dem Staffellauf zu beteiligen. In der Hauptklaſſe
(Klaſſe 1) kann jeder Verein, auch von auswärts, teilnehmen,
während in den Klaſſen 2 bis 8 nur unter gewiſſen Bedingungen
teilgenommen werden kann. In der Klaſſe 9 ſtarten nur Ver=
eins
=Damenmannſchaften. Die ſchon bei den vorausgegangenen
Staffelläufen von Staat, Stadt und Privaten geſtifteten äußerſt
wertvollen Wanderpreiſe, die erſt nach dreimaligem Siege hinter=
einander
in den Beſitz der betreffenden Vereine übergehen, ſind
auch in dieſem Jahre mit zur Verteidigung ausgeſchrieben. Der
Staffellauf iſt als eine großzügige Kundgebung für die Sache der
Leibesübung gedacht. Er verſpricht auch in dieſem Jahre wieder
nach den vom Ausſchuß für Leibesübung getroffenen Vorberei=
tungen
ſich zu einem Erfolg zu geſtalten. Der Gleichzeitig mit
dem Staffellauf beabſichtigte Gepäckmarſch kann aus techniſchen
Gründen nicht mit dem Staffellauf zuſammen ausgetragen wer=
den
. Seine Durchführung wurde auf einen ſpäteren Zeitpunkt
verlegt. Statt deſſen findet nach Beendigung des Staffellaufes
ein Werbelauf ſämtlicher Staffelteilnehmer ſtatt.

Handball.
TV. Kirch=Brombach SV. 98 komb. 5:15 (2:6).

Der gaſtfreundliche Turnverein Kirch=Brombach hatte auch in
dieſem Jahre wieder eine Mannſchaft der 98er zu einem Freund=
ſchaftsſpiel
für beide Pfingſtfeiertage eingeladen. Die 98er ſtell=
ten
eine kombinierte Mannſchaft, zu 5 Mann der Liga geſellten
ſich noch Spieler der Reſerve und der 3. Kirch=Brombach hat be=
kanntlich
in der letzten Verbandsſpielſaiſon an den Kreismeiſter=
ſchaftsſpielen
, der D.T. teilgenommen. Die Spielſtärke dieſer
Mannſchaft iſt ſehr beachtlich. Trotz der großen Hitze war beim
Spiel eine große Schnelligkeit und aufopfernde Arbeit bei beiden
Mannſchaften feſtzuſtellen. Das Spiel war ſtets offen. Gegen
das beſſere Zuſpiel ſowie die beſſere Wurfkraft der Darmſtädter
waren die Turner jedoch machtlos, und ſo wurde eine etwas zu
hohe Torziffer erzielt. Der Sturm der 98er verſtand ſich trotz der
Erſatzleute ſehr gut. Der in Zukunft in der Liga ſtehende Jugend=
ſpieler
Buß fügte ſich ſehr gut ein.
Am kommenden Samstag begeben ſich die 98er nach Bingen,
um gegen die dortige Haſſia ein Freunſchaftsſpiel zum Austrag
zu bringen.
Fußball.

Rot=Weiß (Wolf=Mannſchaft) Reichsbahn Darmſtadt 2.

Heute nachmittag 5 Uhr findet auf dem Rot=Weiß=Platz an
der Rheinallee ein Spiel dieſer Mannſchaften ſtatt. Eintritt frei.

Kraffſpork.
Athletik=SV. Germania 1895 Darmſtadt.

Bei den an Pfingſten in Hösbach zum Austrag gekommenen
Kreismeiſterſchaften des 2. Kreiſes des DASV. von 1891 konnten
ſich bei ſcharfer Konkurrenz nachſtehende Mitglieder gut placieren:
Stemmen: Aelteſtenklaſſe, Schwergewicht: M. Hauffenmager,
1. Kreismeiſter; Altersklaſſe, Leichtgewicht: L. Rühl, 2. Kreis=
meiſter
Ringen: Aelteſtenklaſſe, Leichtgewicht: J. Maloff,
1. Kreismeiſter, L. Siegriſt 3. Kreismeiſter.

F0. Glmract Burmfttragt. 13 Butin

Die ſeit einigen Tagen geführten Verhandlungen über de
Anſchluß des 1. FC. Eintracht als Fußball=Abteilung an die Turi
geſellſchaft 1875 in Darmſtadt haben zu einem Einvernehmen ge
führt, das ſicherlich im allgemeinen ſportlichen Intereſſe nur z
begrüßen iſt. Möge die Fuſion der beiden Vereine die Erfolg
bringen, die ſie davon erwarten.

Deutſche Junioren=Meiſter im Tennis wurden bei den i
Frankfurt am Dienstag ausgetragenen Schlußſpielen: Henkel
Berlin im Herren=Einzel, Frl, Ullſtein=Leipzig im Damen=Einze
Henkel/Wilhelmi im Herren= und Buderus/Neumann (alle Ber
lin) im Damen=Doppel.
Das Berliner Rot=Weiß=Turnier wurde am Dienstag beei
det Die letzte Entſcheidung fiel im offenen Herren=Doppel, w
Roderich Menzelſv. Kehrlingdas tſchechiſche Paar Jan Kozelul
Malecek mit 6:4, 6:4, 6:0 ſchlugen.
In der Deutſchen Motorrad=Straßenmeiſterſchaft führen na=
dem
dritten Lauf in den einzelnen Klaſſen die folgenden Fahrer
Schanz=Hedersheim (bis 350 ccm.), Ley=Nürnberg (bis 500 cem
und Geis=Pforzheim (bis 250 ccm.), während in der großen Klaſſ
(bis 1000 cmm.) Rüttchen=Erkelenz nach ſeinem Siege in Run
um Schotten die Meiſterſchaft bereits ſicher hat.

Rundfunk=-Programme.

Frankfurt: Mittwoch, 7. Juni
7.10: Choral. Anſchl.: Frühkonzert auf Schallplatten.
10.45: Werbevortrag der Deutſchen Reichspoſt=Reklame.
11.00: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
12.00: Mittagskonzert des Funkorcheſters.
13.30: Köln: Mittagskonzert. Ltg.: Eyſoldt.
15.30: Stunde der Jugend: Von Urwaldjägern, Trappern und
Fiſchern. Was wißt ihr vom Zündholz?
16.30: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Hilde Weß
ſäcker (Violine). Am Flügel: O. Senfert. Ltg.: G. Görlich.
18.00: Die Brücke zur neuen Erziehung, von Wolfgang Frommel.
18.25: Zeitfunk.
18.45: Kurzbericht vom Tag.
19.00: München: Stunde der Nation. Hölderlin. Hörbild von Veit
Roßkopf. Muſik von W. Egk.
20.00: Nürnberg: Militärkonzert. Muſikkorps d. II./21. Inf.=Regts=
21.00: Die hohe Rhön. Ein Landſchaftsbild.
21.45: Träumerei am Kamin. 12 kl. Klavierſtücke von Reger,
22.15: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
22.50: Nachtmuſik der Tanzkapelle des Funkorcheſters.

Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Mittwoch, 7. Juni

9.00: Fröhlicher Kindergarten.
9.45: Alma Rogge: Der Seemam Gerd verrechnet ſich.
11.30: Zeitfunk.
15.00: Jugendſtunde: Weſen und Inhalt einer deutſchen Jugendfeick.
15.45: Briefe Hölderlins an Diotima.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.00: Zeitfunk W. Stolpe: Bismarck und Hitler. Maiok
a. D. Paul Schnoeckel: Unter deutſchen Palmen.
7.30: Von der Klugheit der Tiere: Eigene Beobachtungen von
Hans Bongardt.
17.50: Dipl.=Ing. Hptm. a. D. Woerner: Unſer Reichsheer und
unſere Reichsmarine im Buch der Gegenwart.
18.00: Das Gedicht.
18.05: Heinrich Noren: Suite E=Moll, op. 16, für Violine und
Klavier. Richard Kerſchbaumer (Violine), Werner Richteb=
Reichhelm (Flügel).
18.35: Ober=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
19.00: München: Stunde der Nation: Hölderlin. Hörbild von Veit
Roßkopf. Muſik von Werner Egk.
20.00: Kernſpruch.
Anſchl. Orcheſterkonzert. (Weißmann, Burgſtaller, Bullerian.) Ausf.4
Das Bullerianſche Kammerorcheſter.
21.00: Königsberg: Tanzabend. Kl. Oragorcheſter. Ltg.: Wilcken.
23.00: Königsberg: Nachtmuſik. Kl. Oragorcheſter. Ltg.: Eugen
Wilcken.

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Nummer 136

Mittwoch, 7. Juni

Die Wirtſchaftslage des Rhein=Main=Gebiets=
Erhebliche Schtumpfung im Erpork, auf dem Inlandsmarkk Anzeichen einer Beſſerung.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Der Markkſtand im Mai.

Während die Schrumpfung des Exports immer mehr einen
edrohlichen Umfang annimmt, haben ſich auf dem Inlandsmarkt
ie Anzeichen einer Beſſerung in verſchiedenen Wirtſchaftszweigen
erſtärkt. Vielerſeits wird jedoch die Sorge vor unberechtigten
freisſteigerungen geäußert, die geeignet wären, einen Aufſtieg zu
mmen. Im Eiſenerzbergbau kann für Juni mit einer
unahme von Abſatz und Förderung gerechnet werden. Durch
ſe Abnahmeverpflichtungen der deutſchen Hüttenwerke ſollen, ſo=
ild
eine Einigung über die Preiſe erfolgt iſt, 1000 Mann mehr
ngeſtellt werden. Die entſprechenden Verhandlungen ſind noch
cht abgeſchloſſen. Die Metall= und Maſchinenindu=
rie
zeigt für Stahlhoch= und Brückenbau, Hebezeuge, Zentral=
izungen
und ſanitäre Einrichtungen einen um 50 Prozent gegen
s Vorjahr gebeſſerten Auftragseingang, wobei allerdings der
ſonders niedrige Stand 1932 zu berückſichtigen iſt. Das Geſchäft
Präziſionswerkzeugen hat eine merkliche Belebung erfahren, die
iter den Geſtehungskoſten liegenden Verkaufspreiſe konnten ſich
ſch nicht beſſern. Das Auslandsgeſchäft ging, u. a. aus politi=
ſen
Gründen, weiter zurück. Die Abſatzverhältniſſe in der
chleifmaſchinen=Induſtrie haben ſich bis auf eine
chte Beſſerung im Inland nicht weſentlich verändert. Eine ent=
rechende
Erhöhung der Umſätze iſt im Automobilgeſchäft
rch das neue Kraftfahrzeuggeſetz erzielt worden, das Export=
ſchäft
entwickelte ſich befriedigend. Auch im Fahrrad=
ſchäft
iſt eine ſtarke Belebung eingetreten, ſo daß die Pro=
ktion
nur ſchwer der Nachfrage folgen konnte. In der elek=
otechniſchen
Starkſtrominduſtrie haben, ſich die
rhältniſſe gegenüber dem Vormonat nicht verändert, desgleichen
ht in der Edelmetall= und Schmuckwarenindu=
ie
Weitere Auftragsrückgänge aus dem Inland gegenüber
m Durchſchnitt des Vormonats hatten die Schriftgieße=
ien
und Meſſinglinienfabriken zu verzeichnen.
zwach war auch der Auftragseingang im Baugewerbe. Es
teht jedoch die Hoffnung, daß durch das Arbeitsbeſchaffungs=
ogramm
der Regierung das Gewerbe eine Belebung erfährt.
ich in der Schaumweininduſtrie werden nur ſehr
drige Umſätze getätigt. Ebenſo herrſcht im Weinhandel
freihändigen Verkaufsgeſchäft vollſtändige Stille. Beſchränkte
chfrage beſteht nur nach den billigſten Sorten. Auch im Frank=
rter
Gaſtgewerbe hat die rückläufige Tendenz angehal=
desgleichen
hat der Fremdenverkehr im Wiesbadener
ztelgewerbe nicht die Erwartungen gezeitigt.
erliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nach den Feiertagen hatte ſich das Geſchäft an der Berli=
r
Börſe doch etwas ſtärker belebt, als man für den geſtrigen
g vermutet hatte. Die vorliegenden Nachrichten waren aber
h faſt durchweg dazu angetan, die Unternehmungsluſt und die
Spekulation zu beleben. An der Hauptbörſe wirkten ſich die
tteilungen über das Arbeitsbeſchaffungsprogramm für die ver=
edenen
Induſtriezweige weiter aus, ferner regten die gemel=
en
Neueinſtellungen in einer ganzen Reihe von Betrieben an,
ſie die Vergebung von großen Aufträgen der Reichsbahn an die
omotivfabriken und die Belebung im Erzbergbau. Nicht zu=
t
trugen die Erklärungen des Reichsbankpräſidenten Dr.
acht über die Stabilität der Reichsmark zu der freundlichen
idenz mit bei. Die bevorſtehenden Entſcheidungen der Reichs=
ik
in der Transferfrage ſowie die vorgeſtrige Tagung der
enbankleiter in Baſel wurden gleichfalls allgemein diskutiert.
der Hauptſache beſtand wieder für die in erſter Linie von dem
ſeitsbeſchaffungsprogramm profitierenden Werte Intereſſe.
allgemeinen konnte man Kursſteigerungen von ½ bis 2 Pro=
feſtſtellen
, darüber hinaus gewannen Bubiag, Eintracht, Ober=
ſitzer
Kohle, Kale Chemie, Süddeutſche Zucker, Eiſenbahn= Ver=
smittel
und Reichsbank bis zu 4 Prozent. Autowerte und
nmi=Aktien waren ebenfalls ziemlich geſucht. Nur wenige
rte wieſen kleine Verluſte auf, ſo Elektr. Lieferungen und Nord=
tcher
Lloyd bis zu 1 Prozent, Leopoldsgrube. Ilſe Bergbau
Feldmühle bis zu 2½ Prozent. Im Verlaufe hielt die freund=
Stimmung an, es ergaben ſich zum Teil neue Kursbeſſerun=
Für den Rentenmarkt, vornehmlich, aber für die niedrig
inslichen Werte zeigte ſich durchweg Tauſchintereſſe, die Alt=
tanleihe
zog anfangs um ½, ſpäter um 8 Prozent an. Reichs=
ldbuchforderungen
behaupteten ſich gut. Am Berliner Geld=
kt
machte die Erleichterung weiter Fortſchritte Tagesgeld
te ſich an der unteren Grenze auf 43 bzw. 45 Prozent. An=
ut
und Nachfrage am Privatdiskontmarkt hielten ſich die
age. Nach Reichswechſeln per 5. September und Reichsſchatz=
ſeiſungen
per 15. März beſtand weiter Nachfrage.
Die Frankfurter Börſe eröffnete nach der Unterbrechung
h die Feiertage auf faſt allen Märkten mit feſten Kurſen.
zgebend hierfür bleiben noch die Maßnahmen der Reichsregie=
12 für die Arbeitsbeſchaffung. Auch die Rohſtoffbewegung hielt
er an. Publikum und Spekulation beteiligten ſich mit wieder
nalen Aufträgen. Mit Intereſſe ſieht man den entſcheidenden
znahmen zum Schutze der deutſchen Währung entgegen. Ins=
ndere
intereſſiert es, wie die Anlage der Sperrmark aus dem
ildendienſt erfolgen wird. Der Rentenmarkt vor allem war
urch ſtark beachtet und feſter. Altbeſitzanleihe, die faſt unver=
ert
eröffneten, konnten im Laufe 1½ Prozent anziehen. Neu=
3 und Schutzgebiete waren um je 4 Prozent gebeſſert, und
Schuldbücher zogen ½ Prozent an. Auch Wiederaufbauzu= 6%Baden .,b.2
ge wurden mit 44½ genannt. Am Aktienmarkt eröffneten 6½Bayem b.2
ben mit 1½ Prozent Kursgewinn und gaben im Verlaufe wie= Kabeſſen, b.9
½ Prozent her. Scheideanſtalt waren 1½, Goldſchmidt um 1
jent gebeſſert. Rütgers unverändert. Dt. Erdöl 7 Prozent 680 Thüringenv3
ſchwächt. Am Montanmarkt hielt die freundliche Belebung
letzten Tage an. Buderus waren weiter um 2. Harpener um Dtſche. Anl.Auslo=
Rheinbraun um 1. Mannesmann und Rheinſtahl je ½, Gel=
rchen
½, Klöckner ½ Prozent höher. Elektrowerte ebenfalls
hweg freundlich. So lagen Schuckert 19. Lechwerke in weiterer
wirkung des günſtigen Abſchluſſes um ½, Bekula um 1. Ges=
und AEG. je 18 Prozent gebeſſert. Nur Zellſtaffwerte auf
Berichte, über die ungünſtigen Abſatzverhältniſſe 4 abge=
ſicht
. Auch die Transportwerte gaben leicht nach. So Nord= 82aBaden=Baden
Prozent, Hapag knapp behauptet. Reichsbahnvorzüge da=
½ Prozent freundlicher. Kunſtſeideaktien waren gefragt.
berg 2. Aku 9 Prozent höher. Kaliwerte ruhiger und ziemlich 6% Frankfurt a.M.
rändert. Von Einzelwerten profitierten beſonders Bau=
ſo
Zement Heidelberg mit 2½, Holzmann mit 2 Prozent.
t: Gummi waren um 4½ Prozent gebeſſert bei ſtarker Nach=
Metallgeſellſchaft 1½ Prozent freundlicher. Attowerte
als beachtet. Daimler 1½, Adlerwerke 1 Prozent anziehend, 83Biesbabenvss
An der Abendbörſe trat das Publikum wieder mit größeren
faufträgen hervor. Man iſt der Anſicht, daß durch die ver= 82Heſ. Landesbl.
denen Warnungen ſeitens der Reichsregierung vor Eingriffen
ie Wirtſchaft das Vertrauen wieder gefördert werden kann.
den konnten nach dem etwas leichteren Schluß 44 Prozent an=
Auch Scheideanſtalt und Erdöl waren ½ Prozent freunds 69 Preuß. Lds,
Montan= und Elektrowerte lagen bei kleineren Schwan=
gut
behauptet, nur Gesfürel, waren 3 Prozent abge= 820 Goldoblig
acht. Kunſtſeidenwerte blieben, trotz der ſchwächeren Aus=
Shorſe gut gehalten. Der Rentenmarkt lag ſehr ruhig und
Kursveränderung. Von Induſtrieobligationen waren Stahl=
S ½ Prozent ſchwächer.

. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 5. Juni. Amtliche Preis=
ungen
: Kirſchen 1. Sorte 15 21, 2. Sorte 1014 Erdbeeren
Pia, pro Pfund. Anfuhr gut. Nachfrage gut. Nächſte Ver=
erung
Mittwoch, 16 Uhr.

Reichsbahnaufträge für die Lokomotivinduſtrie. Die Loko=
motivfabrik
Henſchel u. Sohn A.=G., Kaſſel, hat am Pfingſtſams=
tag
von der Reichsbahnverwaltung einen Auftrag auf Herſtellung
von 10 Normal=Schnellzugslokomotiven erhalten. Wie man wei=
ter
hört, ſchweben zwiſchen der Reichsbahnverwaltung und den
übrigen Lokomotivfabriken Verhandlungen um einen Auftrag von
26 Mill. RM. Die Vergebung dieſes Auftrages dürfte nach Er=
kundigungen
an zuſtändiger Stelle noch vor Ablauf des Monats
Juli erfolgen. Hierdurch ſollen ſämtliche Lokomotivfabriken
Deutſchlands wieder Beſchäftigung erhalten. Das Auslandsgeſchäft
iſt nach wie vor ungünſtig.
Die neuen Eiſenexportpreiſe. In Ergänzung der Brüſſeler
Mitteilungen über die Preisbeſchlüſſe der letzten Konferenz der
Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft für die nunmehr in Funk=
tion
getretenen Verkaufsverbände erfährt der Fwd. noch von be=
teiligter
Seite, daß für die nachſtehenden Kategorien von Walz=
werkserzeugniſſen
folgende Preiſe (alles in Goldpfund) feſtgeſetzt
worden ſind: Halbzeug 2,6, Vorblöcke 2,5, Krüppel 2,7, Platinen
2,8 und Schiffsbleche 4,10. Alle Preiſe verſtehen ſich als Mindeſt=
preiſe
, deren Unterſchreitung nicht ſtatthaft iſt bzw. mit Strafen
belegt wird. Der Mindeſtpreis für Univerſaleiſen beträgt übri=
gens
, wie berichtigend mitgeteilt ſei, 3,17, alſo nicht 3,12.
Heinrich Lanz A.=G., Mannheim. Die Heinrich Lanz A.=G.,
Mannheim, kündigt den noch im Umlauf befindlichen Teil der
Teilſchuldverſchreibungen aus der ehemals 4½prozentigen An=
leihe
von 1912 und der ehemals 5prozentigen Anleihe von 1920
zur Rückzahlung auf den 30. Juni 1933. Rückzahlung erfolgt vom
30. Juni ab zum aufgewerteten Nennbetrag zuzüglich eines Auf=
geldes
von 4 Prozent. Für die nicht mit Zinsſcheinen ausgeſtat=
teten
Neubeſitzſtücke der Anleihe von 1920 im aufgewerteten Nenn=
betrag
von 10 RM. werden neben dem Aufgeld von 0,40 RM.
die Zinſen für die Zeit vom 1. 1. 1925 bis 30. 6. 1933 nebſt Zinſes=
zinſen
mit 4,56 RM. vergütet, ſofern auf dieſe Stücke nicht ſchon
Zinszahlungen geleiſtet ſind. Die Verzinſung der gekündigten
Teilſchuldverſchreibungen endet am 30. Juni 1933.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Zementabſatz im Mai dürfte ein beträchtliche Steigerung
aufweiſen. Der Hüttenzementverband ſchätzt dieſe Steigerung auf
10 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Beſonders
anregend wirken die Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaffung.
Mit Wirkung ab 1. Juni 1933 hat der Eiſen= und Stahlwaren=
Induſtriebund (Eſtibund) die Gebühren für die Bearbeitung der
Ausfuhrrückvergütungsanträge für Mitglieder des Eſtibundes von
5 auf 3 Prozent herabgeſetzt, die Grundgebühr von 3. RM. je
Antrag fällt fort.
Der Londoner Goldpreis betrug am 6. Juni 1933 für eine
Unze Feingold 122/6 8 87,7100 RM., für ein Gramm Feingold
demnach 47,2616 d 2,81994 RM. Am freien Markte wurden zu
dieſem Preiſe 450 000 Lſt. Gold verkauft, davon gingen 200 000 Lſt.
nach dem Kontinent, während der Käufer des Reſtbetrages unge=
nannt
blieb. Die Bank von England hat ihren Beſtand an Barren=
gold
um 172 968 Lſt erhöht.
Die Imperial Oil Ltd. weiſt für 1932 einen Reingewinn von
14,71 (18,23) Mill. Dollar aus und bringt eine Dividende von 50
Prozent zur Auszahlung. Der Gewinnvortrag erhöht ſich um
1,38 Mill. auf 109,96 Mill. Dollar.

Aus dem ſüdweſtdeukſchen Weinbau.
Ueber die Lage in den ſüdweſtdeutſchen Weinbaugebieten be=
richten
Weinbau und Kellerwirtſchaft: In der Markgrafſchaft
treiben da, wo die Reben ſtark erfroren ſind, die Nebenaugen Man
ſieht deshalb 30 Zeutimeter lange und 5. Zentimeter lange Triebe
am gleichen Bogen. Der Samenanſatz iſt ziemlich gering. Mit
dem Spritzen hat man am 20. Mai begonnen, in anderen Gemein=
den
erſt am 29 Mai, weil die kühle Witterung den Peronoſpora=
ausbruch
zurückhielt. Die Weinpreiſe ſind unverändert feſt. In
den Orten haben die Bekämpfungsarbeiten gegen die Rebſchäd=
linge
begonnen. Auf Grund nachdrücklichſter Aufklärungsarbeit
wird dieſes Jahr wie noch nie der Kampf gegen den Heuwurm
durchgeführt. Der Samenanſatz läßt im allgemeinen zu wünſchen
übrig. Die geringſte Fruchtbarkeit zeigt der Räuſchling, die beſte
der Burgunder. Im Weinverkauf herrſcht Ruhe, die Preiſe ſind
feſt. In der Rheinpfalz haben die Portugieſer am meiſten Blüten
angeſetzt, ebenſo ſteht der Riesling gut, dagegen kann man von der
Hauptrebſorte der Pfalz. dem Silvaner, nicht das gleiche ſagen.
Die kalten Nächte halten die Vegetation zurück. Die erſte Be=
kämpfung
gegen den Heuwurm iſt größtenteils durchgeführt. Viel=
fach
treten Kräuſelkrankheit, Rebſtichler und Springwurm ſtark
auf. Die Weinpreiſe haben ſich gehalten, doch iſt infolge der vielen
Weinverſteigerungen die Nachfrage im freien Verkauf zurzeit ge=
ring
. In Rheinheſſen ſind die Ausſichten beim Silvaner nicht
überall günſtig, vor allem ältere Anlagen verſagen mehrfach.
Konſumweine koſten um 600 RM. die 1200 Liter, ſolche vom Oſt=
abhang
gegen den Rhein 700 RM. Im Rheingau ſtehen die
Reben gut und haben auch genügend Blüten. 1931er wird zu 750
bis 800 RM. je 1200 Liter verkauft, im übrigen ſteht das Wein=
geſchäft
ganz im Zeichen der großen Weinverſteigerungen.

Mekallnokierungen.

Die Berliner Metalltermine vom 6. Juni ſtellten ſich für
Kupfer: Juni 58 (58.25) Juli 58 (58.75). Auguſt 58,75 (59),
September 59.50 (59.75) Oktober 59.75 (60.25) November 60.50
(60.75). Dezember 61 (61.50). Januar 61 50 (61.75), Februar 62
(62.25), März 62,25 (62.75), April 62.25 (63.25) Mai 63 (63.50).
Tendenz: feſt. Für Blei; Juni 19.50 (21) Juli 20 (21),
Auguſt 20.25 (21) September 20.75 (21), Oktober 21 (21.50),
November 21 (21.75), Dezember 21.25 (22), Januar und Februar
21.50 (22.50), März und April 21.75 (22.75). Mai 21.75 (23). Ten=
denz
: feſt. Für Zink; Juni 23.50 (24). Juli 23,75 (24.25),
Auguſt 24 (24.25), September 24.25 (24.50) Oktober 24.50 (24.75),
November 24.50 (25) Dezember 25.25 (25.50) Januar 25.25 (26),
Februar 25.50 (26 25). März 25,75 (26.25) April 25.75 (26.75),
Mai 26 (27) Tendenz: feſt. Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern Brief.

Viehmärkke.

Frankfurter Viehmarkt vom 6. Juni. Aufgetrieben waren
906 Rinder, darunter 75 ſeit dem letzten Markt, 257 Ochſen, 52
Bullen, 92 Kühe und 232 Färſen, ferner 398 Kälber, 18 Schafe und
2760 Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Och=
ſen
a1) 3033 a2) 2629, b) 2325: Bullen a) 2630, b) 21 bis
25: Kühe a) 2528, b) 2124, c) 1720. d) 1216: Färſen a) 30
bis 34, b) 2729, c) 2326; Kälber b) 3842, c) 3337, d) 27
bis 32: Schafe nicht notiert: Schweine b) 3741. c) 3841, d). 36
bis 40, e) 3438. Marktverlauf:; Rinder ruhig, nahezu ausver=
kauft
: Kälber und Schafe mittelmäßig, geräumt: Schweine ruhig,
zum Schluſſe ſtark abflauend, geringer Ueberſtand. Der Rinder=
markt
war ſchwächer als in der Vorwoche beſchickt. Bei ruhigem
Geſchäft wurde nahezu ausverkauft. Die Preiſe für Ochſen und
Bullen blieben ſich gleich, für Kühe und Färſen zogen ſie etwas
an. Auch der Schweinemarkt war ſchwächer beſchickt. Die Nach=
frage
konnte jedoch voll befriedigt werden.

Berliner Kursbericht
vom 6. Juni 1933

Srutſche Sunr and Siblomg-Gefeafcäft

Deviſenmarkt
vom 6. Juni 1933

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. 6.
Bahr.Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt.
DeutſcheCont. Gas

Ve
55.
51.50
18.50
28.
19.50
25.875
130.625
51.75
14.
42.875
154.50
116.50

Meue
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau t
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke.
Korsw. Chem. Fahr.
Mannesm.Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel

419.375
95.
136.375
88.25
93,625
108.125
73.75
62.375
138.
62.375
88.125
71.625
57.
50.50

Mait Vffe
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwer!
Weſteregeln Alkali 140.
Tgsb.=Nnrb. Maſch. 66.25
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. 83.
VogelTelegr. Draht/ 68.
Wanderer=Werke

62. Helſimngfors l00 finn.Mk. 187.75 Wien.
22.75
43. Prag

Budapeſt Sofia.

Holland
Oslo‟. 27.50 Koperhagen 78.75 Stocholm 100 Kronen 11. London Buenvs=Aires 11 Pap. Peſo 19.25 New York. Belgien.

Italien
95. Paris

Währung
100 Schillinglt
100 Tſch. Kr.
100 Pengs
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Stg.
1 Dollar
100 Belga s
100 Lire
100 Franes

Ra
6.304
46.95
12,84
3.047
170.43
72,33
63.79
ſt3.33
14.30
0.878
3.561
5o.32
22.00
1i8.61

Prieft
6.31e
47.05
12.66
3.053
170.771
72.47
63,81
73.47
14.34
0.882
3.569
59,04
22,04
18.65

Schwei;

Spanier

Danzig
Japan
Rio deJanetro
Jugoſlawien 100 Dinar
Athen

Iſtambu
Kgiro
Kanado
Uruguatz
Föland.
Tallinn (Eſt.)
Nigg

Währung
100 Franken
100 Peſeta
100 Gulden E
1 Yen
1 Milreis
Portugal 100 Eseudos
100 Drachm.
1 türk. 2
t ägypt. 4
tcangd, Doll,
Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Dais

Geld
181.67
96.16
82.73
0.879
0.239
5.195
13.01
2.438
2.038
14.68
3. 167
1.648
6t.19
110.39
73.18

Rie
21.83
56.24
82.88
Cegt
C.241
5.205
13.03
2.3o
2.045
14.72*
3./7
1.e5:
64.312
110.6,
73.39

Surmftädter ans Karioshalbanr Surmſtaue, omiäte dr Arrscher Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 6. Juni 1933.

Steuergutſcheine
Gr. ITp. 1934
. 1935
1936
1937
. 1989
Grupper
6% Dtſch. Reichsan!
rb.2
5½%Intern. v.30
62 Preuß. St. v. 24
6% Sachſen ..v.2
ſunsſch. 4fs Ab=
löſungsanl
.. .
Otſche, Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6% Berlin. , v. 24.
Darmſtadt .
88 Dresden v. 2.
Schätze v. 29
b. 26
82Malnz u.. af
686 Mannhein v. 27
6½München v. 22
Goldoblig
6½% Heſſ. Od8.
Shp.=Bk.=Lignid.
4½% Kom.=Obl.
pfhr.=Anſt. G.P
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr. fürl
Heſſ. Gldobl. R. 111
R.12
68 Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
68 Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. I
Ser, III

4.5. 1 6. 6.

961,
893=
83
7921,
76.5
85
93
85.2
83
89
80.25
97.75
84
78.5

8.3
71.5
68,5
g8"
71
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M.25
75.5
85.75

87l,

87.5
81

72.5

Af
31

96,
90.5
84.25
79,
85.5
91.25
83.25
79.5
83
85.75
99
82.5
78

7Iy

65
70
65.75
62
72
74
82

83.25
77

69

AAff
21

Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
6% Berl. Hyv. Bk.
200 Liqu.=Pfbr.
8 Frrſ.Hhp.=Bk.
5½% Lig.Pfbr.
Goldoblig
820 Frkf. Pfbr.=Br.
5½% n Lig. Pfbr.
6% Mein,Hhp.=Bk.
% Lig. Pfbr.
82 Pfälz.Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hhp. Bk.
5½%0 Lig. Pfbr.,
Goldoblig.
6% Südd. Bod=
Cred.=Bank.
5½% n Lig. Pfbr
6% Württ. Hhp.=B.
6% Daimler=Benz
6% Dt. Linol.Werke
6% Mainkrw. v. 26
6%0 Mitteld. Stahl.
68 SalzmanncCo.
6%Ver. Stahlwerke
8% VoigtcHäffner
J. G. Farben Bonds
5%0 Bosn. L.E.B.
L.Inveſt,
7 Bulg Tab. b. 02
4½% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrentel
58 vereinh.Numän
4½
4e
480 Türk. Abmin.
4% 1. Bagdad
Zollanl.
4½8 ungam 1913
2% 19141
Goldr.
48
1910
4½Budp Stadtanl.
4BLiſſabon .
4½ Stockholm,
Artien
eug. Kunſtzüideunie
A. E. G. ....
AndregeNorisZahn
Aſchaffhg. Brauere
Zelſtof
Bet
Kraft u. Lich
Buderus Eſen...

10

4.5. 6.6. 12 85 85.75 84.75 861. 86 85.5 84 87 88 85 83.5 84.75 85.75 89.5 86.5 88. 86.6 86.5 90.5 81.5 80,5 90 ss 88.75 86 75.5 88 86 0 Ra 94.5 116.5 141. 16.75 16.75
6.25 1.3 16.5 170 14 5.75 4.65 4i. 4= 4s 34 43 80 80 35 41.75 126.5 25.75 6s 68 243 145.75 3. 10 115 75,5.


z1 V.GChemie, Baſel
Uhem.Werke Albert
s1 CChade ..........
Kontin. Gummiw.
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz....
54 Bt. Atl. Telegr. ..
Erdöl ....."
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt
Dt. Linoleumwerke
Dortm. Ritterbräu.
NDhckerhoff u. Widm
88.25 leichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
UEßlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof.
84 öeſſenl. Bergweri
Geſ. felektr. Untern.,
68.2s Goldſchmidt Th. .
Gritzner=Kahſer ...
Grün & Bilfinger,
115 ſoafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
benninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer..
Hochtie Eſſen ....
Holzmann, Phil.
Flie Bergb. Stamm
Genüſſ
Junghans .
Fali Chemie .....
Aſchersleben
glein, Schanzlin
Rlöcknerwverke ....
Knorr C. H. ......
Lahmeher E Co.
Saurahiltte ....
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br. . ..
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.

Dib. 4. 5. 6.6. 83 83 In 82 7 1a8.5 157 1154 * 52 33.25 33.5 129.5 122 119.5 119.75
9 178.75 173 49 54.9 2 19 76.5 65 9s 109,5 119.5 220 1 Ju
36 öi= 136.5 34.25 60, 12 31 31 67.25 66 * 99.5 94.5 19 51.25 54.75 29.5 15 . 78 88 88 35 33.5 104.75 88 40 10 3 6 101 64 62.75 156 6 118.5 125.751 27,25 37 8s" 6 145.5 139 42, 66 62 10 196 188 10 132.75 22 19.5 90.5 19 70.75 7 76.5 Kas 31,5 38 40.75 20

Reckarwerk Eßling.
Oberbedarf ......
PBhönis Bergbau ..
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen,
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Niebeck?

Salzdetfurth Kalt:
Salzw, Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert Gleftr. .

Utramarin.

ſiſche 2
Bk. f. Brauinduſtr.

Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ..
Hypothekbk.
Comm. u. Privatb.
107.25 Dt. Bankund Dise
88 Dt. Eff. u. Wechſel
Dresduer Bank..
Frankf, Banl ....
Hyp.=Ban1 ..
105.5 Mein,Hyp.Bank.
Pfälz. Hhp.=Ban
Reichsbank=Ant. ..
Rhein, Hhp.=Bonk.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbank
A..G. I. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Pzg
Hapag .....
Nordd, Llohyd
Südd. Eiſenb.=Geſ
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung
Verein.Ver
FrankonaRück=u.
Mannh. Verſich.
Otavi Mine
Schantung Hande

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Seite 12 Nr. 156

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 7. Junf 13335

Nur noch heute und morgen

Manfred v. Brauchitsch
der bekannte Rennfahrer in dem Ufa-
Tonfilm von ungeheurer Spannung

Heute unwiderrudlich
letzter Tag!

Kampf

mit

Im

Zeichen des

Kreuzes

Evelyn Holt, Tessie Vihrog u. a.

Der Millionenfilm der
Sensationen.

Nur noch heute und morgen

Heinrich George
der deutsche Charakterdarsteller in dem
dramatischen Tonfilm

Bau Meef Tan

V.7163
mit
Erika Helmke, Hans Mierendorff u. a.

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Heute Mittwoch, 7. Uuni
Rf
Operetten-Abend
Kapellmeister Willy Schlupp.

Großes Haus 2022.15 Uhr

Hessisches
Landestheater
Mittwoch
7. Juni 1933

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Schluß der Spielzeit im Kleinen Haus

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Sonntag (11. Juni) Stahlhelm-Kapelle.
(7181

179

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Mian- und Abendessen 0.90 mnd 120. besigenlenie Speriabiere, T. Caße mnd Kuchen, Eis, Oir. Brteischungen

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unterbrochen werden. Den Waſſerab
nehmern wird deshalb empfohlen, ſid
rechtzeitig mit Waſſer zu verſorgen. Be
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