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Franfurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtatfet.
Nummer 69
Freitag, den 10. März 1933.
196. Jahrgang
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27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
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Finanz=Anzeigen 50 Reſchspfg. 92 mm breite Rellames
zelle 3.00 Reſchsmark. Aille Preiſe in Reichsmard
ſ1 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr, Streik uſw erlſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Beil
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bank und Darme
ſtädter und Naionalbanf.
Staatspräſidentenwahl am Monta=
Kommende Regierung verlangt Ermächkigungsgeſek. — Ein Aufruf des Polizeikommiſſars: Warnung vor
unbefugker Amksanmaßung. — Weitere Beurlaubungen in der Polizei.
Monkag nachmitkag 3 Uhr!
* Die Dinge ſind ſo gelaufen, wie wir ankündigten: Nach
der Beſprechung zwiſchen Reichsinnenminiſter Dr. Frick
und den Führern der heſſiſchen NSDAP. in
Frank=
furt a. M. am Donnerstag nachmittag, hat Landtagspräſident
Prof. Dr. Werner das Plenum des Landtages für kommenden
Montag nachmittag 3 Uhr einberufen. Auf der Tagesordnung
ſteht die Wahl des Staatspräſidenten. An der Wahl
des nationalſozialiſtiſchen Kandidaten Prof. Dr. Werner iſt
nun nicht mehr zu zweiſeln, da das Zeutrumfür ihn
ſtim=
men wird.
Punkt 2 der Togesordnung bringt die Neuwahl des
Land=
tagspräſidenten. V9rausſichtlich wird der bisherige
national=
ſozialiſtiſche Vizebräſident Lehrer Kloſtermann zum
Landtagspräſidenten vorgeſchlagen werden.
Anſchließend wird der Landtag über das von der
neugebil=
deten Regierung beantragte Ermächtigungsgeſetz
bera=
ten. Es wird keine verfaſſungsändernde
Voll=
macht enthalten, ſondern die Regierung lediglich ermächtigen,
im Rahmen der Verfaſſungen an die Arbeit zu gehen.
Der Landtagsſitzung voraus geht eine Ausſprache im
Aelte=
tenrat. Auch die Fraktionen werden vorher noch Beratungen
oflegen. Geſpannt darf man ſein, ob die kommuniſtiſchen
Abgeordneten der Sitzung beiwohnen werden. Seit dem
Imſchwung wurden ſie im Landtag noch nicht geſichtet.
kkion
999.-Organifakionen.
Am Donierstag wurde in ganz Heſſen auf Anordnung
des Landeskriminalpolizeiamtes eine Aktion gegen die
SPD., das Reichsbanner und die Eiſerne Front
durchgeführt. Nach Mitteilung des LKP.=Amtes ſind bei den
Hausſuchungen bei den bekannten Funktionären dieſer
Organi=
ſationen außer großen Mengen Flugblättern und Broſchüren,
die teilweiſe verbotenen Charakter beſitzen, zahlreiche Waffen und
Sprengſtoffe feſtgeſtellt und beſchlagnahmt worden.
Ueber die tveiteren Hausſuchungen wird im einzelnen noch
mitgeteilt:
In Darmſtadt wurde im ſoz. Gewerkſchaftshaus
ein Dolch gefunden. Die Werkſtätten des ſoz.
Segelflugſport=
vereins „Sturmvogel” wurden polizeilich verſiegelt. Der
tech=
niſche Leiter des Darmſtädter Reichsbanners, Lehrer Rosar,
wurde gegen Mittag zur Bahn gebracht und hält ſich bis auf
weiteres in Mannheim auf. In der Wohnung des beurlaubten
Oberregierungskates van Baßhuyſen wurde eine Durchſuchung
vorgenommen und 2 Walther=Piſtolen mit 91 Schuß Munition
beſchlagnahmt. Bei dem Kommuniſten Leo Rohleder wurden
1 Infanteriegewehr, 1 Infanterie=Seitengewehr, ſowie 2
Bajo=
nette beſchlagnahmt. In der Wohnung des hieſigen Kunſtmalers
Neſtor Diehl wurden zahlreiche Druckſchriften und Broſchüren
ſichergeſtellt. Urlter dem Verdacht, in der Nacht vom 7./8. März
Flugblätter ſtrafbaren Inhalts verteilt zu haben, wurden
die jungen Reichsbannermitglieder Dörſch und Riegel, der
eine Waffe bei ſich trug, ſowie der Kommuniſt H. Ries
ver=
haftet.
Von noch unbekannten Tätern beſchoſſen wurde in der
gleichen Nacht der Polizei=Oberwachtmeiſter und
Kraftwagen=
führer der Schutzpolizei Karl Harheim, als er mit dem
Dienſt=
kraftwagen die Riedeſelſtraße in der Höhe des ehem.
Militär=
gefängniſſes durchfuhr.
In Egelsbach bei Langen wurden bei 5 Eiſerne Front=
Leuten eine Hausſuchung vorgenommen. Es wurden 1
Trommel=
revolver, 1 Piſtole, 1 Flobert, alle mit Munition,
Gummiknüp=
pel. 3 Dolche 1 Seitengewehr und Schlagringe beſchlagnahmt.
In der Bürßermeiſterei Sprendlingen wurden
ein Gewehr und 5 Infanterie=Seitengewehre geſichert.
In einem Kanal bei Fürth im Odenwald wurden
zahlreiche Gummiſchläuche verpackt gefunden mit 60
Holzſpreng=
körpern und einer Anzahl Infanterie=Munition. Der verdächtige
Kommuniſt Georg Kilian aus Fürth wurde verhaftet.
In der Odenwaldſchule Geheeb bei Hambach wurden
zahlreiche Druckſchriften und Abzeichen der KPD. beſchlagnahmt.
Bei verſchiedenen der KPD. naheſtehenden Landwirten in
Ham=
bach wurden Karabiner und Piſtolen vorgefunden.
Im Zuſammenhang mit Ausſchreitungen einzelner SA.=
Abteilungen gegen Warenhäuſer und Einheitspreisgeſchäfte im
Ruhrgebiet — wie man das geſtern nachmitatg auch in Darmſtadt
verſucht hat, bis von zuſtändiger Stelle eingegriffen wurde
wird von der Gauleitung in Düſſeldorf u. a. erklärt, ſie habe „die
erforderlichen Schritte unternommen, um das eigenmächtige,
un=
geſetzliche Vorgehen zu unterbinden”
Auch die Vorgänge an der Berliner Börſe ſind auf
Ein=
wirken der zuſtändigen Stellen unterbunden worden. Ein
be=
urlaubtes Mitglied des Börſenvorſtandes wird jedoch in ſein
Amt wohl nicht mehr zurückkehren.
Weitere Perſonalveränderungen bei der Polizei.
Der Inhaber der Polizeigewalt, Regierungsrat Dr. Müller,
hat den Offenbacher Polizeidirektor Bach beurlaubt. An ſeine
Stelle tritt Landgerichtsrat Dr. Landmann. Für den
beuk=
laubten. Wormſer Polizeidirektor Maſchmeier wurde der
nationalſozialiſtiſche Landtagsabgeordnete Amtsgerichtsrat Dk=
Barth=Offenbach mit der Wahrnehmung der Geſchäfte betraut.
Beim Polizeiamt bzw. dem Kriminalpolizeiamt Darm=
Ea)t wurden beurlaubt: Kommiſſar Winck, Kriminalpolizei=
meiſter Hummel, Polizeimeiſter Keller, Polizeimeiſter
Roß=
kopf, Kriminalſekretär Deucker, Polizeimeiſter Berſt und
Polizeiverwaltungsſekretär Dietrich.
Weitere Beurlaubungen betreffen den Polizeirat
Klapp=
roth=Offenbach, den Offiziersanwärter Hildebrandt=
Butz=
bach, den Polizei=Verwaltungsſekretär Lauriolle=Butzbach,
Polizeihauptwachtmeiſter „Kumpf=Friedberg,
Kriminalhaupt=
wachtmeiſter Gröninger und Falter=Mainz,
Polizeihaupt=
wachtmeiſter Hartmann und Polizeioberinſpektor Rommel;
Neu=Iſenburg.
Dr. Müller warnk
vor eigenmächkigen Handlungen.
Polizeikommiſſar Dr. Müller erläßt folgenden Aufruf:
„Nachdem am 6. März 1923 die Polizeigewalt des Landes
Heſſen in meine Hände gelegt worden iſt, habe ich die
vorhan=
denen ſtaatlichen Polizeiorgane durch die nunmehr in faſt allen
Kreiſen durchgeführte Aufſtellung der Hilfspolizei ſoweit
ver=
ſtärkt, daß die öffentliche Ordnung und die Sicherheit der
Staats=
bürger gegen jede Gefahr geſichert iſt.
Private Maßnahmen zum Schutze des Staates und ſeiner
Bürger ſind keinesfalls erforderlich.
Ich ſtelle deshalb feſt, daß zur Ausübung der
Poli=
zeigewalt nur die ſtaatlichen Polizeiorgane.
und die heſſiſche Hilfspolizei im Falle ihres
Einſetzens unter Führung der ſtaatlichen
Poli=
zei befugt ſind. Jeder andere Einzelne, ſowie
jede andere Formation gelten als Private und
machen ſich durch Anmaßung von Polizeigewalt
einer Geſetzesverletzung ſchuldig.
Da die Träger des neuen Staates durch die oberſte Leitung
der heſſiſchen Polizei und durch ihre Mitwirkung in der
Hilfs=
polizei ausreichend am Schutze des Staates und der Ordnung
be=
teiligt ſind, bitte ich alle Geſinnungsfreunde und ihre
Forma=
tionen dringend, ſich jeder polizeilichen Handlung unbedingt zu
enthalten. Zuwiderhandlungen erſchweren unſere Arbeit und
ſchädigen unſer Anſehen. Nichtbeamte, die ſich auf von
mir oder von meinem Vertreter Dr. Beſt
angeb=
lich erteilte Anweiſungen berufen, ſind als
Lügner zurückzuweiſen, da Anweiſungen
grund=
ſätzlich nur auf dem Dienſtwege erteilt werden.
gez. Dr. Müller,
Inhaber der Polizeigewalt in Heſſen.
Der feierliche Skaaksakk
der Reichskagseröffnung.
CNB. Berlin, 9. März.
Wie wir bereits geſtern gemeldet haben, wird ſich die
Eröff=
nung des Reichstages diesmal in ganz anderen Formen vollziehen,
als es bisher üblich geweſen iſt. Der Reichspräſident wird
perſön=
lich den neuen Reichstag begrüßen und dem Reichskanzler das
Wort zur Regierungserklärung erteilen. Damit iſt eine völlig
neue Form für die Eröffnung des Reichstages gewählt worden,
ähnlich der Eröffnung des Reichstages im kaiſerlichen Deutſchland
durch die Thronrede des Kaiſers und der des engliſchen
Parla=
ments durch diejenige des Königs. Es wird das erſtemal ſein, daß
Reichspräſident von Hindenburg aus einem ſolchen Anlaß im
Reichstag erſcheint, nachdem er bisher überhaupt nur nach ſeiner
erſten Wahl zu ſeiner Vereidigung an einer feierlichen
Reichstags=
ſitzung teilgenommen hat. Man ſieht in dieſer Tatſache, daß nicht
das älteſte Mitglied, ſondern das Staatsoberhaupt, verkörpert
durch die Perſönlichkeit des greiſen Feldmarſchalls, das neue
Par=
lament eröffnet, ein Symbol für die Vereinheitlichung der
Wil=
lensbildung der beiden Träger der Staatsgewalt, Reichspräſident
und Reichstag. Der gleiche Gedanke kommt auch darin zum
Aus=
druck, daß der Reichskanzler die Regierungserklärung abgeben
wird, bevor die formale Konſtituierung des Reichstages erfolgt iſt.
Wenn dann ſchließlich der Reichspräſident gerade in dieſer
feier=
lichen Stunde einen Kranz an der Gruft des großen Friedrich
niederlegt, ſo bedeutet auch dies ein Symbol für die
Verwurze=
lung der neuen Zeit in den Traditionen der Geſchichte.
Eine Enkſchließung
des Reichsbundes der oberen Beamten.
CNB. Berlin, 9. März.
Vom Reichsbund dexgoberen Beamten iſt heute dem Herrn
Reichskanzler den Herren Reichsminiſtern und den Herren
Reichskommiſſaren für Preußen eine Entſchließung überreicht
worden, in der es heißt:
„Der Reichsbund der oberen Beamten begrüßt die
Erklärun=
gen, in denen die Reichsregierung ein ſauberes, pflichttreues
Be=
rufsbeamtentum als zum ſtaatlichen Aufbau unentbehrlich
bezeich=
net und den Schutz ſeiner Rechte gewährleiſtet. Die im
Reichs=
bund unter Ablehnung gewerkſchaftlicher
Tenden=
zen auf berufsſtändiger Grundlage zuſammengeſchloſſenen
Fach=
verbände der oberen Beamten ſtellen, ſich der
Regierung für das große Werk des Aufbaues
vorbehaltlos zur Verfügung. Sie haben die Zuverſicht,
daß die Maßnahmen der nationalen Regierung auf dem Gebiet
des Beamtenrechtes dem Berufsbeamtentum deutſcher Prägung
wieder eine ſichere Grundlage geben.”
* Das Kurioſum.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
C. S. Wien, 8. März 1933.
Oeſterreich entwickelt ſich immer mehr zu einem Lande der
Kurioſitäten. Der berühmte ſteiriſche Putſch vom 13.
Septem=
ber 1931, die Politik der Regierung Dollfuß, die nun ſchon ſeit
faſt einem Jahr mit einer einzigen Stimme Mehrheit jongliert
und ſeinerzeit nur dadurch gerettet wurde, daß juſt im rechten
Augenblick zwei Abgeordneten ſtarben, dieſe politiſchen
Kurio=
ſitäten werden jetzt durch eine neue bereichert. Nämlich durch ein
Parlament, das ſich ſelbſtköpft. Dieſer jüngſte
Schild=
bürgerſtreich, für den es in der Geſchichte des
Parlamentaris=
mus überhaupt kein einziges Beiſpiel gibt, ſtellt nun allerdings
eine Gipfelleiſtung parlamentariſcher Zufallspolitik dar, wobei
aber nicht überſehen werden darf, daß diesmal dieſer neue
Schwabenſtreich der öſterreichiſchen Volksvertreter leicht zu ſehr
ernſten Folgen führen kann.
Es iſt nicht ganz leicht, die jüngſten Vorgänge im
öſter=
reichiſchen Nationalrat einem von der Politik noch unverdorbenen
Staatsbürger verſtändlich zu machen. Man ſtritt ſich in dieſem
hohen Hauſe um die Maßregelung der Führer bei einem am
1. März durchgeführten zweiſtündigen Streik bei den
öſter=
reichiſchen Bundesbahnen. Es kam zu einer Abſtimmung, nach
der ſich ein Streit erhob über die Gültigkeit eines Stimmzettels.
Dieſer Streit gewann eine beſondere Bedeutung dadurch, daß es
ſich um die einzige Stimme handelte, durch die die Regierung
niedergeſtimmt worden wäre. Der Spruch des
ſozialdemokrati=
ſchen Präſidenten, der zugunſten ſeiner Partei entſchied, kief nun
lebhaften Widerſpruch bei den Regierungsparteien hervor,
Worauf der Präſident, der frühere Staatskanzler Dr. Renner,
kurzerhand in offener Sitzung ſein Amt niederlegte.. Nachdem
nun Präſident Renner zu ſeinen Parteigenoſſen in die Arena
hinabgeſtiegen war, erklomm der chriſtlichſoziale Vizepräſident
Dr. Ramek den Präſidentenſtuhl. Als er die Abſtimmung
Wieder=
hölen laſſen wollte, ſtieß er damit auf den Widerſtand des
größ=
ten Teils der Abgeordneten und legte deshalb ebenfalls in
bffener Sitzung ſein Amt nieder. Das gleiche tat auch der zweite
Vizepxäſident, der Großdeutſche Abgeordnete Straffner. Nun
ſaßen die Herren Abgeordneten auf ihren Bänken wie eine
aus=
gelaſſene Fuchſenkorona, die in ihrem Uebermut das ſchöne Lied
auſtimmt: „Wir haben kein Präſidium!
Sehr bald aber wandelte ſich die Stimmung und ſchlug in
peinliche Beſtürzung um. Man kam nämlich ſchließlich) doch
darauf, daß man im Eifer des Gefechts zu weit
ge=
gangen war undtatſächlich ſelber das hohe K4us.
arbeitsunfähig gemachthatte. Die Herren
Parlamen=
tarier hatten ihr eigenes Parlament enthauptet.
Die Rechtslage, die dadurch eingetreten iſt, iſt abſolut klar:
Der Nationalrat befindet ſich in einem ex les=Zuſtand.
Nie=
mand hat nämlich nach der Verfaſſung des
öſter=
reichiſchen Staates das Recht und die
Möglich=
keit, dieſes Parlament auf irgendeinem Wege
wieder ins Leben zurückzurufen. Die
Samstag=
ſitzung iſt ſogar nicht einmal formell geſchloſſen, ſondern dauert
theorethiſch noch fort. Sie kann deshalb auch nicht wieder
er=
öffnet werden, zumal da kein Präſident da iſt, der dieſe
Eröff=
nung vornehmen könnte. Weiter beſteht auch nicht die
Möglich=
keit, ein neues Präſidium zu wählen, weil eben kein Präſident
vorhanden iſt, um zu dieſem Zweck eine Sitzung einzuberufen.
Aber auch der Notnagel eines Alterspräſidenten kann hier nicht
helfen, denn in der Geſchäftsordnung iſt ausdrücklich vorgeſehen,
daß es einen Alterspräſidenten nur in der erſten Sitzung eines
neugewählten Parlamentes gibt. Es gibt alſo keine
legale Möglichkeit mehr, die parlamentariſche
Maſchine wieder in Gang zu bringen. Es gibt aber
auch kein Mittel für das Parlament, ſich ſelber aufzulöſen.
Lediglich der Bundespräſident könnte jetzt von ſich aus die
Auf=
löſung des Hauſes anordnen. Ausgeführt werden könnte aber
dieſe Anordnung gar nicht einmal, weil eben kein
Nationalrats=
präſident vorhanden iſt, der dieſer Anordnung entſprechen könnte.
Und ſo iſt das Kurioſum eingetreten, daß die
Sozialdemo=
kraten, wenn ſie die Demokratie und den
Par=
lamentarismus in Oeſterreich noch retten, oder
richtiger geſagt, wieder zum Leben erwecken
wollen, unbedingt eine ungeſetzliche Handlung
vornehmen müßten. Kein Wunder, daß nun durch die
Reihen der zahlreichen Gegner des Parlamentarismus ein
ſchadenfrohes Lächeln geht.
Man könnte in der Tat über dieſen Schildbürgerſtreich ſogar
herzhaft lachen, wenn nicht die Möglichkeit beſtünde, daß er zu
ernſten und weittragenden Folgen führt. Die Selbſtenthauptung
des öſterreichiſchen Nationalrates kommt nämlich gewiſſen
poli=
tiſchen Kreiſen geradezu wie gerufen. Den Kreiſen nämlich, die
aus berechtigter Angſt um ihre Abgeordnetenmandate vorzeitige
Neuwahlen, wie ſie von der nationalen Oppoſition in
Oeſter=
reich immer ſtürmiſcher gefordert werden, um jeden Preis
ver=
hindern möchten und beſtrebt ſind, aus eben dieſen Erwägungen
heraus eine Präſidialregierung nach dem Muſter.
der Brüning=Diktatur im Reich zu bilden.
Wäh=
rend nun bisher ein ſolches Vorhaben auf legal nicht zu
über=
windende verfaſſungsrechtliche Hinderniſſe ſtieß, hat ſich jetzt
plötzlich die Situation weſentlich geändert. Das offiöſe
Regie=
rungsorgan, die Chriſtlichſoziale „Reichspoſt” deutet bereits an,
in welcher Richtung die Folgerungen dieſes jüngſten
parlamen=
tariſchen Schwabenſtreiches gezogen werden können, indem ſie
ſchreibt: „Es könnte ſein, daß eben jetzt für Staat und Volk
lebenswichtige Entſcheidungen zu treffen ſind. Die
Sozialdemo=
kraten ſ hen jetzt ad oculos demonſtriert, daß eine über das
jetzige Notrecht des Bundespräſidenten hinausgehende
verfaſ=
fungsrechtliche Beſtimmung unerläßlich iſt, die ein nicht
funktio=
nierendes Parlament zu erſetzen geſtattet.” In
gemeinverſtänd=
liches Deutſch überſetzt, bedeutet dies etwa: die Regierung wird
jetzt im Einvernehmen mit dem Bundespräſidenten, „um die
Demokratie und die Verfaſſung zu wahren”, ohne Nückſicht auf
das Parlament, das ſich ja ſelbſt ausgeſchaltet hat, alle die
Maß=
nahmen treffen können, denen ſonſt wahrſcheinlich das
Parla=
ment unter dem Einfluß der ſtarken ſozialdemokratiſchen
Oppo=
ſition die normalerweiſe erforderliche Zuſtimmung verſagt
haben würde. (Was inzwiſchen bereits geſchehen iſt. D. Red.)
Und die Sozialdemokraten können nicht einmal von einem
Ver=
faſſungsbruch ſprechen, ſondern müſſen im Gegenteil darauf
be=
dacht ſein, daß ſie nicht ſelber bei ihrem angeblichen Kampf um
Seite 2 — Nr. 69
die Demokratie und den Parlamentarismus mit den Geſetzen
und mit den verfaſſungsrechtlichen Beſtimmungen in Konflikt
kommen. In der Tat eine Groteske, wie ſie grotesker nicht zu
denken iſt!
Praktiſch iſt alſo jetzt das Parlament in Oeſterreich
ausge=
ſchaltet und kann die Regierung Dollfuß, die ſich faſt ein Jahr
hindurch mühſam mit Hilfe einer einzigen Stimme Mehrheit
mit der ſkrupelloſen ſozialdemokratiſchen Oppoſition
herumge=
ſchlagen hat, auf dem Notverordnungswege jede ihr gut dünkende
Maßnahme auf politiſchem oder wirtſchaftlichem Gebiete treffen.
Natürlich wird man vom praktiſch politiſchen Standpunkt aus
dieſe Entwicklung mit einiger Skepſis betrachten müſſen. Denn,
wenn eine Maus durch ein Mauſeloch ſchlüpft und dann, wenn
ſie durchgekrochen iſt, erklärt: Ich bin jetzt ein Löwe!, ſo wird
ihr das nicht viel nützen, es ſei denn, daß der fabelhafte Fall
eintritt, daß aus der Maus ein wirklicher Löwe wird. Zunächſt
aber ſieht man: Um zu diktatoriſcher Macht zu gelangen, braucht
man in Oeſterreich „kein Menſch zu ſein, dem es ein Bedürfnis
iſt, Kraftpolitik zu betreiben” — wie Bundeskanzler Dr.
Doll=
fuß dieſer Tage in einer Rede ſo ſchön von ſich ſelber ſagte —
hier in Oeſterreich verhelfen einem die
demo=
kratiſchen Kräfte ſelber zur Diktatur. Dieſes
Oeſterreich iſt eben wirklich ein Land der Kurioſitäten.
Der dritte Präſident des öſterreichiſchen Nationalrates.
Straff=
ner der die Amtsgeſchäfte des Präſidiums übernommen hatte.
be=
rief den Nationalrat für Mittwoch, den 15. März. ein. In dieſer
Sitzung ſoll die am letzten Samstag unterbrochene Sitzung wieder
aufgenommen und zum Abſchluß gebracht werden, um eine
ord=
nungsmäßige Uebergabe der Geſchäfte des Präſidenten an das neu
zu wählende Präſidium zu ermöglichen.
Die Wiener Polizeidirektion hat 75 von der
Sozialdemokrati=
ſchen Partei für geſtern einberufene Vereinsverſammlungen zur
Beſprechung der politiſchen Lage verboten, da dieſe lediglich eine
Umgehung des Verſammlungsverbotes und unter den
gegenwärti=
gen Verhältniſſen eine Gefahr für das öffentliche Wohl bedeuteten.
auf die Wehlaner Eiſenbahnbrücke vereikelk.
CNB. Königsberg, 8. März.
In der Nähe des Bahnhofs Wehlau (Strecke Königsberg—
Eydtkuhnen) wurden geſtern nachmittag zwei Männer verhaftet,
einen Sprengkörper vergraben hatten. Die polizeilichen
Er=
ittlungen, die ſofort aufgenommen wurden, haben inzwiſchen
ergeben, daß man mit dieſem Fund tatſächlich einen
Sprengſtoff=
anſchlag auf die Eiſenbahnbrücke der wichtigen Strecke
Königs=
beig—Endtkuhnen vereitelt zu haben ſcheint.
wir erfahren, behaupteten die zwei Verhafteten
an=
e hätten den Sprengſtoff auf der Eiſenbahnbrücke
ge=
fäng
Schließlich erklärten ſie aber, daß ſie ihn von dem
gleich=
funde
ehlau wohnenden Schloſſer Thiel hätten. Thiel wurde
falls
ehenfalls ſofort verhaftet. Bei der Hausſuchung in
darc=
Uung fand man eine mit Sägeſpänen ausgefüllte
Holz=
ſeine
noch einige Rollen Dynamit eingebettet waren. Die
kiſte.
vorge
Verpackung läßt jedoch darauf ſchließen, daß ſich in
nioch etwa 20 bis 30 Pfund Dynamit befunden haben,
dieſer
ig ausgereicht hätten, um die Eiſenbahnbrücke
die
ſprengen.
die
er noch in der Kiſte befindlichen Deklaration üb
geht weiter hervor, daß ſie nicht allein Dyna
den
nige hundert Zünder und Zündſchnur en
dern
derkunft der Kiſte, die keine beſonde
Ueber
Mexkmale.
bisher noch nichts feſtgeſte
trägt,
Offenbar
Schloſſer Thiel der Urheber
int
ſihlags zu ſein.
Beſtimmtheit damit
daß er an
links=
eliefert hat. Die
Ver=
radikale Elemente in Wehlau
hafteten wollen ſämtlich parte
Die polizeilichen Unter=
Es iſt mit einer größeren
ſuchungeen ſind noch ni
zu rechnen.
Reihe weiterer Ve
der Heichsrzehrminifter in Weimgr.
Weimar, 9. März.
Reichswehrminiſter v. Blomberg traf Mittwoch abend,
von Leipzig kommend, in Weimar ein. Heute machte der
Reichs=
wehrmi iſter ſeinen Beſuch bei der thüringiſchen Regierung. Zu
Ehren
eichswehrminiſters marſchierte die Polizei, verſtärkt
ei, am Fürſtenplatz auf. Unter den Klängen des
durch
Deutſchlan
ſchritt der Reichswehrminiſter die Front ab.
Dem beſor
Wunſch des Reichswehrminiſters, den Empfang
ohne jedes
zu geſtalten, wurde entſprochen. Die Feier
machte einen
lichten, würdigen Eindruck. Der
Reichswehr=
miniſter reiſ
Rittag nach Dresden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reichspräſident von Hindenburg empfing geſtern nachmittag
Reichskanzler Hitler und Vizekanzler von Papen zum Vortrag.
In einer Wahlkundgebung der Nationalſozialiſten in der
Frankfurter Feſthalle ſprachen geſtern abend über die preußiſchen
Kommunalwahlen Reichsinnenminiſter Dr. Frick, Prinz Auguſt
Wilhelm von Preußen und Gauleiter Sprenger.
Reichskanzler Adolf Hitler, der an der Spitze aller
national=
ſozialiſtiſchen Reichstagsliſten kandidiert hat, hat das
Spitzen=
mandat im Wahlkreiſe Oberbayern=Schwaben angenommen.
Reichskanzler Hitler empfing geſtern den Präſidenten des
Reichslandbundes Grafen Kalckreuth, Landbunddirektor v. Sybel
und andere Vertreter des Landbundes.
Der Oſthilfeausſchuß hielt am Donnerstag unter dem Vorſitz
des Reichsminiſters a. D. Neuhaus eine 2. Sitzung ab und erledigte
eine Reihe von Einzelfällen. Die Beratungen, die vertraulich
ſind, werden am Freitag fortgeſetzt werden.
Im Laufe des Donnerstagnachmittags fanden ſich vor den
Eingängen einzelner Warenhäuſer und Einheitspreisgeſchäfte in
Berlin Sprechchöre ein, die das Publikum aufforderten, nur in
deutſchen Läden zu kaufen und die Warenhäuſer zu meiden. Eine
Behinderung des kaufluſtigen Publikums im Betrieb dieſer
Ge=
ſchäfte wurde nicht feſtgeſtellt.
Das Karl=Liebknecht=Haus, die bisherige Hochburg der KPD.,
das ſeit vorgeſtern der politiſchen Polizei, und zwar ihrer
neu=
gegründeten Abteilung zur Bekämpfung des Bolſchewismus, zur
Verfügung geſtellt worden war, iſt in Horſt=Weſſel=Haus
umbe=
nannt worden. Ein großes proviſoriſches Schild mit dem neuen
Namen wurde über dem Haupteingang angebracht.
Miniſter a. D Leuſchner hat ſein Landtagsmandat
nieder=
gelegt. Sein Nachfolger iſt Bürgermeiſter Arnould=Neu=
Iſen=
burg.
Das im vorigen Sommer auf dem Hildegard=Platz in
Zwei=
brücken errichtete Denkmal für Ebert. Erzberger und Rathenau iſt
in der vergangenen Nacht von unbekannten Tätern zerſtört worden.
Der Geſchäftsführer der Deutſchen Friedensgeſellſchaft. Küſter,
ſowie der Vorſtand der Deutſchen Friedensgeſellſchaft, Polizeioberſt
a. D. Lange, der auch im Vorſtand der Liga für Menſchenrechte
ſaß, ſind auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zum
Schutze von Volk und Staat in Schutzhaft genommen worden.
Der ſozialdemokratiſche Regierungspräſident a. D. Paulick
wurde in Deſſau in der Wolfgangſtraße von einem unbekannten
Täter überfallen und mißhandelt. Paulick erlitt ſchwere
Verletzun=
gen am rechten Auge und am Oberkiefer. Miniſterpräſident
Frey=
berg hat ſofort verfügt, daß die Polizei die Nachforſchungen nach
dem Täter ſofort mit allem Nachdruck fortführt.
Die thüringiſche Polizeidirektion in Gera hat mit ſofortiger
Wirkung die Umbennennung des bisherigen Rathenau=Platzes in
Adolf=Hitler=Platz im Einvernehmen mit dem
Stadtverordneten=
vorſtand verfügt.
Der Reichskommiſſar des Landes Schaumburg=Lippe hat durch
eine Anordnung den Schaumburgiſch=Lippiſchen Landtag mit
ſo=
fortiger Wirkung aufgelöſt. In gleicher Weiſe werden mit
ſofor=
tiger Wirkung die Kreistage und die kommunalen Vertretungen
des Landes aufgelöſt. Als Termin für die Neuwahlen iſt
30. April feſtgeſetzt.
Der Chefredakteur der Rheiniſchen Zeitung in Köln, der
zialdemoka tiſche Reich
zabgeordnete Wilhelm Soll mnann, und
der Redakteur Effer
gleichen Blatt ſind in Schutzhaft
nommen warde
hat wegen dieſer Maßnahme
Proteſt=
telegramme an
n Reichspräſidenten, den Reichstagspräſidenten
und Vizekanzler v. Papen als Reichskommiſ für Preußen
ge=
richtet.
engliſche Miniſterpräſident Macdonald iſt auf der
Fahit nach Genf in Paris eingetroffen.
Präſident Rooſevelt hat in einer Botſchaft an den Kongreß die
Sfortige Wiedereröffnung aller finanziell geſunden Banken der
Vereinigten Staaten ſowie Maßnahmen zum Zwecke einer
Wäh=
rangsexpanſion für die Dauer der Bankenſanierung vorgeſchlagen.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat die Bankvorlage
Rooſevelts angenommen. In ſeiner Botſchaft an den Kongreß
for=
derte Rooſevelt erneut Vollmachten zur Regelung des
amerikani=
ſchen Bankweſens und ſchnellſte Verabſchiedung der Vorlage,
Gerüchke um Dr. Luther.
* Berlin, 9. März. (Priv.=Tel.)
An den Beſuch des Reichsbankpräſidenten Dr. Luther beim
Reichskanzler werden in politiſchen Kreiſen ſehr weitreichende
Kombinationen geknüpft. Er wird an ſich ganz einfach erklärt
durch den auf beiden Seiten beſtehenden Wunſch nach einer
verſönlichen Ausſprache und auch durch die Notwendigkeit, für
die weitere Durchführung der Arbeitsbeſchaffung neue
Geld=
mittel flüſſig zu machen. Es wird aber daran erinnert, daß in
Kreiſen der Reichsregierung ſchon ſeit langem ſtarke Hemmungen
gegen den Reichsbankpräſidenten und deſſen Geldpolitik beſtehen
und wiederholt die Vermutung ausgeſprochen worden iſt, nach
den Wahlen würde Dr. Luther durch den früheren
Reichsbank=
präſidenten Dr. Schacht erſetzt werden. Wir nehmen von dieſen
Gerüchten Kenntnis, ohne ſie uns zu eigen zu machen, weil an
amtlicher Stelle irgendwelche Aufklärungen nicht zu erhalten
ſind.
K. von Hübbenet.
Der Tonfilm als Kunſtform ſteht heute ſicherlich erſt am
An=
fang ſeiner Entwicklung
tzdem iſt kein Zweifel mehr darüber
möglich, daß die Sprad
Ausdrucksmöglichkeiten des Films
vertieft und erweitert hat. Wirtſchaftlich dagegen wirken ſich die
Sprachverſchiedenheiten nach wie vor hemmend aus, und von
einer zufriedenſtellenden
des „Internationaliſierungs=
Problems des Tonfilms” iſt man trotz mannigfacher Verſuche noch
weit entfernt.
In Stummfilmzeiten gab es dieſes Problem überhaupt nicht.
Es genügte, die Zwiſchentitel auszuwechſeln, um den Film in
jedem Sprachgebiet ſpielbar zu n
ein Vorgang, der weder
kompliziert, noch koſtſpielig war. Erfolgreiche ſtumme Filme
lie=
fen durch die Welt in mehr als vierzig verſchiedenen Sprachen
und in vielen Hunderten von Kopien. Im Tonfilm hat der
Zwi=
ſchentitel dem geſprochenen Wort. Platz gemacht, das ſich nicht ſo
ohne weiteres auswechſeln läßt, weil es auch im Bild als
charak=
teriſtiſche Lippenbewegung des Darſtellers fixiert iſt. Dadurch
wurde das urſprünglich internationale Produkt einer
Welt=
induſtrie, in der rund fünfzehn Milliarden Mark inveſtiert ſind,
in ſeiner Wirkſamkeit an engumgrenzte Sprachgebiete gebunden.
Im Kampf um die Erhaltung und Wiedereroberung
fremd=
ſprachiger Gebiete hat die Filminduſtrie verſchiedene Wege
ein=
geſchlagen. Die Ideallöſung wäre, jedem Publikum vollwertige
Filme in ſeiner
Landesſ=
zu liefern. Die
hat jedoch
gezeigt, daß ſich eine
Tonfilmoroduktion
aupt nur
in wenigen, be
Spracht
ntabel
ge=
ſtalten kann
ranzöſiſch.
In klein
bieten kann
ne
be=
oduktion Iohr
billige
ir den
ſtellt. Für die inter ntionale 2
g
kom=
hauptſächlich großangelegte teuere Filme
tracht,
ſo koſtſpieligen Produktionen verſchlingt ei
ndere
rachfaſſung — auch bei rationellſter Arbeitsweiſe
imnen
die aus einem kleinen Sprachgebiet nicht herausgeh
berden
können.
Daher hat ſich die Methode der Verſionen=Produ
der die Filme gleichzeitig in zwei oder mehr glei
Sprachfaſſungen hergeſtellt werden (d. h. das gleiche
mit verſchiedenen Schauſpielern mehrmals verfilmt wird)
die größten Sprachgebiete bewähren können. Beſonders
Filmaustauſch zwiſchen Deutſchland und Frankreich gew
von Jahr zu Jahr an Beſeutung. Es handelt ſich hierbei
meinſchaftsproduktionen, bei denen ſich deutſche und fran
Geſellſchaften zur gemeinſamen Herſtellung der Filme zuſar
ſchließen, oder es übernimmt eine einzelne Firma ſelbſt das
Ri=
ſiko der fremdſprachigen Produktion. Die Ufa hat dieſen Zweig
mit bemerkenswertem Geſchick und Erfolg in großzügigſter Weiſe
ausgebaut. Die in Neubabelsberg entſtandenen franzöſiſchen
Faſ=
ſungen konnten in Frankreich faſt durchweg weit über dem
Durch=
ſchnitt liegende Erfolge erringen.
Bei gleichzeitiger Herſtellung eines Films in mehreren
Spra=
chen laſſen ſich im Vergleich zur einſprachigen Produktion recht
erhebliche Erſparniſſe an Manuſkript, Regie, Muſik,
Dekorationen=
an Maſſenſzenen und an Arbeitszeit erzielen. Die wirtſchaftlichen
Nachteile dieſes Verfahrens liegen in der engen Begrenzung
ſei=
ner Anwendungsmöglichkeit, ſowie in der erheblichen
Verlänge=
rung der Herſtellungszeit für die einzelne Faſſung und einer
ent=
ſprechenden Verzögerung in der Auswertung des Films. Als
weiterer Mangel iſt zu werten, daß in dieſem Falle in
künſt=
leriſcher und kultureller Hinſicht kein internationaler
Filmaus=
tauſch ſtattfindet, deſſen gegenſeitig befruchtende Wirkung für die
Weiterentwicklung des Films von Bedeutung iſt.
Nun gibt es eine Methode, die zauberhafte Wunder
voll=
bringt: Im Film können die Schauſpieler fließend auch ſolche
Sprachen ſprechen, von denen ihnen im Privatleben nicht ein
Wort geläufig wäre. Dieſes Wunder vermittelt die
Nachſynchro=
niſation oder das „Dubben” wie man das Unterlegen der
Film=
bilder mit fremdſprachigen Stimmen auch nennt. Der
Filmſtrei=
fen wird nicht neu aufgenommen, ſondern nur der in die
jewei=
lige Landesſprache überſetzte Dialog. Es bedarf natürlich
beſon=
derer Geſchicklichkeit, um den geſprochenen neuen Text möglichſt
genau den Mundbewegungen der Schauſpieler auf dem
Original=
bild anzupaſſen. Hierzu ſind beſondere Verfahren ausgearbeitet
und Geſellſchaften gegründet worden, die ſich ausſchließlich mit
dem „Dubben” fremdſprachiger Filme befaſſen. Die Ueberſetzer
haben ſich eine geradezu akrobatiſche Fertigkeit im Jonglieren
mit Worten und Sätzen angeeignet, ſo daß ſtreckenweiſe tatſächlich
weitgehende Uebereinſtimmung erzielt wird. Viele Schauſpieler
haben ein neues und ausgedehntes Arbeitsfeld gefunden, indem
ſie berühmten fremdländiſchen Leinwandkollegen ihre Stimme
leihen. Die Produzenten machen ſich die Sache nicht leicht. Es
wird ſtets lange geſucht und geprüft, bis man eine anonyme
Stimme findet, die in Timbre und Sprechweiſe eine harmoniſche
und akuſtiſche Ergänzung für den berühmten Schatten ergibt.
Mit=
unter ſoll es ſogar vorgekommen ſein, daß die unterlegte Stimme
zu der Erſcheinung des Schauſpielers weit beſſer paßte als ſeine
eigene
Den Wert der Originalaufnahme kann man beim Dubben
auch bei ſorafältigſter und geſchickteſter Arbeit natürlich nie ganz
erreichen. Es bleibt immer ein Notbehelf, und man wird
nach=
fühlen können, wenn einige Reaiſſeure, wie etwa Joſef von
Stern=
berg, das fremdſprachige Nachſynchroniſieren ihrer Filme
prin=
zipiell nicht geſtattet. Man wird gegen das Dubben nichts ein=
Freitag, 10. März 1933
Hakenkreuzbanner auf dem Preußen=
Lundiag.
Die Deukſchnakionalen fordern dringend auch die
Hiſſung der alien Reichsfarben.
Berlin, 9. März
Wie das Nachrichtenbüro des Vdz. meldet, iſt auf Anweiſur
des Präſidenten des Preußiſchen Landtags Kerrl heute über de
Landtagsgebäude und dem ehemaligen Herrenhaus je ein Hake
kreuzbanner gehißt worden. Dieſe Beflaggung ſoll zunächſt nur fü
heute gelten, um den an den Landtagspräſidenten herangetreten
Wünſchen weiter Bevölkerungskreiſe gerecht zu werden.
Für kommenden Sonntag, den Volkstrauertag, iſt gleichfal
vom Landtagspräſidenten Kerrl eine Flaggenverfügung ergange
danach ſollen die beiden Gebäudeteile Landtag und Herrenhau
am Volkstrauertag in der Mitte die ſchwarz=weißen Landesfarbe
auf der rechten Seite je eine Hakenkreuz= und auf der linken Seit
je eine ſchwarz=weiß=rote Fahne zeigen.
Der ſtellvertretende Vorſitzende der DNVP. und Vorſitzen
der bisherigen deutſchnationalen preußiſchen Landtagsfraktio
v. Winterfeld, hat an den preußiſchen Landtagspräſidenten Ker
folgendes Schreiben gerichtet:
Sehr verehrter Herr Präſident!
Soeben ſehe ich, daß auf dem Landtagsgebäude Fahnen d
NSDAP. aufgezogen ſind. Auf Anfrage wird mir mitgeteilt, dieſe
beruhe auf Ihrer Anordnung. Da ich Sie telephoniſch leider nie
habe erreichen können, bitte ich auf dieſem Wege dringend, neb
den Fahnen, die ſchon wehen, die ſchwarz=weiße und die ſchwar
weiß=rote Fahne hiſſen zu laſſen. Es ſcheint mir unmöglig
daß auf einem preußiſchen Staatsgebäude
flaggt wird und hierbei nicht die preußi
Farben gezeigt werden. Daß neben der Hake
kreuzfahne auch überall die ſchwarz=weiß=r
gezeigt wird, halte ich für einen ſelbſtverſtänd
lichen Akt der Loyalität,
In vorzüglicher Hochachtut
ergebener
Auch Sc
f R2-Schwarz-Weiß=-Rol
Preußiſchen Landkag.
as Nachrichtenbüro des Vdz. meldet, hat der Präſide
Preußiſchen Landtags, Kerrl, in Ergänzung ſeiner
fügung über das Aufziehen der Hakenkreuzfahne auf
bäude des Preußiſchen Landtags und des Herrenhat
ordnet, daß gleichzeitig am Donnerstag auf beiden Gebä
teilen auch die ſchwarz=weiße preußiſche und die ſchwarz=Be
rote Fahne zu ſetzen ſind. Die beiden letztgenannten Fahne
werden links und rechts von der Hakenkreuzfahne aufgezoge
Hinſichtlich der Beflaggung am Volkstrauertag bleibt es bei d
gemeldeten Anordnung des Präſidenten.
ftage.
WIB. Berlin, 9. März.
Im Einverſtändnis mit dem Reichspräſidenten hat der Reichs
miniſter des Innern den oberſten Reichsbehörden mitgeteilt, de
die Flaggenfrage binnen kurzem einer Neuregelung unterzoge
werde. Da die im Weltkriege Gefallenen, deren Andenken
kommende Sonntag geweiht iſt, ihr Leben unter den 5
Reichsfarben Schwarz=Weiß=Rot hingegeben haben, ſ4tz
hörden am 12. März 1933 auf den Reichsdienſtge
Farbe Schwarz=Weiß=Rot.
Der Volkskrauerkag in Heſiex.
Der Inhaber der Polizeigewalt in Heſſen hat, wie in an
deren Ländern, angeordnet, daß am kommenden Sonntag, der
Volkstrauertag, von den Polizeibehörden keine Tan
beluſtigungen und ſonſtige Luſtbarkeiten ge
nehmigt werden, die dem Ernſt des Tages wider
ſprechen. Am Volkstrauertag ſind die zurzeit gehißte
Fahnen, auch Hakenkreuzfahnen, halbmaſt zu ſetzen.
weit Behörden zurzeit nicht geflaggt haben, iſt von dieſ
in den Landesfarben und, wen
lich, in de
Farben Schwarz=Weiß=Rot zu
wenden können, wenn es ſich um Filme handel
nten es au
die Geſchloſſenheit der ſchauſpieleriſchen Leiſtu
tiger an
kommt, oder um beſonders wertvolle Filme, die n
rs vie
leicht nicht zu ſehen bekommen würde. Vermutlich
Dubb
darüber hinaus der einzige Ausweg, um kleineren
die ſich den Luxus einer eigenen Produktion nicht I
Filme in der Landesſprache zu vermitteln.
Uebrigens hat man zu Beginn des Tonfilms viel r
Kunſtgriff geſprochen, der die genaue Uebereinſtimmun
Dubben weſentlich ſteigern könnte: Man wollte die Großa
men, auf denen ſich die Mundbewegungen der Darſteller
verfolgen laſſen, von Anfang an in mehreren Sprachen au
men. Die Bildſchauſpieler brauchten in dieſem Falle die
Spr=
nicht zu beherrſchen, es würde genügen, wenn ſie die richtig
Mundbewegungen machten, damit ſpäter die Schuſpieler im In
port=Land den gleichen Text in einwandfreier klanglicher Aus
führung zeitgleich mit dem Bild in das Mikrophon ſprechen könt
ten. Offenbar haben ſich hier der Durchführung allzu große org
niſatoriſche und
che Schwierigkeiten, in den Weg geſtell
Weg kaum je beſchritten worden.
denn praktiſch i
Tatſächlich würde ſich auf dieſe Weiſe ohne weiteres eine g.
zwiſchen Bild und Ton erzielen laſſer
naue Uebereinſtimmu
Der bild= und ſzener
g ſtückweiſe Aufbau des Films bring
es mit ſich, daß jede
m Szenen und Szenenausſchnitte en
hält, bei denen Bild u.
on nicht gleichzeitig aufgenommen ſin
und doch einwandfrei
nander paſſen. Der Unterſchied gege
über dem Dubben iſt
h=
en der, daß es ſich in Bild und To
um Aufnahmen der
Sprache, der gleichen Sätze u
Worte handelt. Man
nicht wörtlich nehmen, wenn d
Verfechter der Methode
ibbens behaupten, ſie hätten ih.
Apparate ſoweit vervollko
daß man jetzt — ganz glei
um welche Sprachen es ſich
— ſo genau nachſynchroniſ
ren könne, daß niemand die
chung merke. Es iſt wohl
au=
etwas übertrieben, wenn ſie
ge der Internationaliſierun
des Tonfilms durch das Dub.
reſtlos gelöſt halten.
Nun ſind aber gegen die
pheten andere auferſtande
die ihre eigene Methode viel
nden. Sie verfechten, nid
ganz mit Unrecht. den Standnu
Nundbewegungen ſeien, fi
jede Sprache ſo charakteriſtiſch,
unterlegte fremdſprachi
Text ihnen immer nur ungefähr
rehen könne. Darunte
müſſe die Geſchloſſenheit des künſtle
Eindrucks zwangsläuft
leiden.
Das Verfahren, das ſie ſtatt de
ſchlagen, iſt zweifelle
originell. Es beſteht weſentlich darin
lan von jedem Filt
außer dem Original noch eine zweite
herſtellt, und zwa
ganz ohne Schauſvieler. Es wird nur
rgrund
aufgeno=
men, die Dekorationen, die Landſchaft
tige Maſſenſzene=
Die fehlenden Solodarſteller, für jedes
ere, werden nac
träglich im jeweiligen Sprachgebiet ſelbe
nommen und i
Tanz=!
en
ge=
wider
wider=
hißtenl
ßen.
1
dieſei
in den
70
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 10. März 1933
Reichskommiſſar auch für Bagern.
Die bayeriſche Regierung übergibt unker Prokeſt ihre Hoheitsgewalt dem Beauftraglen des Reiches.
it Bayern das innenpolikiſche Ziel der Reichsregierung: Gleichſchalkung ven Reich und Ländern erreicht.
Generalleuknank v. Epp
Reichskommiſſar für Bayern.
Berlin, 9. März.
Amtlich wird mitgeteilt: Mit Rückſicht
auf die Beunruhigung der bayeriſchen
Bevölkerung und mit Rückſicht darauf,
daß die weitere Erhaltung der
öffent=
lichen Sicherheit und Ordnung in
Bay=
ern nicht gewährleiſtet war, hat die
Reichsregierung von dem § 2 der
Ver=
ordnung des Reichspräſidenten vom 28.
Februar 1933 zum Schutze von Volk und
Staat Gebrauch gemacht und die
Befug=
niſſe der oberſten Landesbehörde, ſoweit
ſie die Erhaltung der öffentlichen
Sicher=
heit und Ordnung zum Gegenſtand haben,
übernommen und ſie dem
Generalleut=
nant a. D. Ritter v. Epp übertragen.
Der zum Kommiſſar des Reiches für
neralleutnant v. Epp. die Polizei in Bayern ernannte
Gene=
ralleutnant a. D. Ritter v. Epp wurde
16. Oktober 1868 in München geboren. Er nahm 1900 bis
11 im Kaiſerl. 4. Oſtaſiatiſchen Inf.=Regt. an der oſtaſiatiſchen
pedition und 1904 bis 1906 als Kompagniechef in der
Schutz=
uppe für Südweſtafrika an der Bekämpfung des Herero=
Hotten=
ten=Aufſtandes teil. Als Bataillonskommandeur im bayeriſchen
fanterie=Leibregiment rückte er im Auguſt 1914 ins Feld. Im
zember 1914, zum Kommandeur dieſes Regiments ernannt, war
mit ihm auf den Kriegsſchauplätzen in Frankreich, Belgien,
rbien, Rumänien und Italien tätig. Er legte das Kommando
Januar 1919 nieder, betätigte ſich bis Oktober 1919 als
Frei=
psführer und übernahm dann die Führung der Schützenbrigade
des neuen Heeres. Im Jahre 1920 wurde er zum
Infanterie=
zrer der 7. (bayeriſchen) Diviſion des Reichsheeres befördert
d im Dezember 1923 verabſchiedet. Generalleutnant a. D. Ritter
n Epp iſt ſeit 1928 als Abgeordneter der NSDAP. Mitglied
z Reichstages.
Die Vorgeſchichte des bayeriſchen Reichskommiſſars
Die Reichsregierung hat mit ihrem Eingreifen in die Ver=
Fltniſſe der Länder bisher vor Bayern Halt gemacht. Offenbar
der Erwartung, daß die Führer der bayeriſchen Volkspartei
aatsverantwortungsbewußtſein genug in ſich haben würden,
i von ſich aus eine Zuſpitzung des Konfliktes zu verhindern.
dieſer Erwartung hat ſich die Reichsregierung ſchließlich doch
äuſcht. Es hat im Laufe des Donnerstag ein
erkwürdiges Durcheinander gegeben, aus dem ſich
chträglich wohl folgende Tatſachen herausſchälen laſſen.
Die Führer der Nationalſozialiſten ſind in den
Mittags=
nden bei Dr. Held erſchienen und haben von ihm verlangt,
ß er aus dem Ergebnis der Reichstagswahlen die
Folge=
igen ziehen und dem nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten
neral v. Epp, der 1919 den Bolſchewiſtenſpuk in München
zwungen hat die Staatsgewalt übergeben ſolle. Nach
national=
zialiſtiſcher Darſtellung hat Dr. Held darauf den Vorſchlag
ge=
icht, daß General von Epp durch Beſchluß des
Geſamtmini=
riums zum Generalſtaatskommiſſar von Bayern ernannt
wer=
n ſollte. Dieſe Ernennung wurde daraufhin allgemein für
der gehalten. Das bayeriſche Staatsminiſterium ſcheint ſich aber
ephoniſch mit Berlin in Verbindung geſetzt zu haben, um von
rt Unterſtützung zu erbitten. Dieſe Unterſtützung iſt aber
ab=
lehnt worden. Die Münchener Regierung behauptet indeſſen,
hätte die Zuſage aus Berlin bekommen, daß, wenn die
Ord=
ing aufrechterhalten würde keine Vorausſetzung für die
Er=
nnung eines Polizeikommiſſars von Reichs wegen gegeben ſei,
araufhin hat dann das bayeriſche Kabinett die Landespolizei
ageſetzt, die öffentlichen Gebäude ſichern laſſen, den Gedanken
nes Generalſtaatskommiſſars unter den Tiſch fallen laſſen
id dafür zum Samstag den Landtag einberufen, um die
Neu=
ahl eines Miniſterpräſidenten auf die Tagesordnung zu ſetzen,
fenbar in der Erwartung, daß es gelingen würde, mit den
ationalſozialiſten zu einer Verſtändigung zu kommen.
Die Entwicklung iſt aber inzwiſchen raſch weitergegangen.
Auf Erſuchen aus München hat der Reichspräſident nach
Vor=
trag des Reichskanzlers General von Epp zum Polizeikommiſſar
von Reichs wegen ernannt.
Prokeſtkelegramm der bayeriſchen Regierung
an den Reichskanzler.
CNB. München, 9. März.
Die Beſtellung des nationalſozialiſtiſchen
Reichstagsabgeord=
neten General v. Epp wurde in der 8. Abendſtunde von der
Bay=
riſchen Regierung bekannt gegeben. Miniſterpräſident Dr. Held
hat gleichzeitig an den Reichskanzler Hitler ein Telegramm
ge=
richtet, in dem er gegen die Einſetzung des Polizeikommiſſars des
Reichs ſchärfſte Verwahrung einlegt, weil die Vorausſetzung für
die Einſetzung nicht gegeben ſei, vielmehr Ruhe und Sicherheit,
ſowie die Bekämpfung kommuniſtiſcher Uebergriffe geſichert ſeien.
Die Uebergabe: 5A. und S5. beſehen die
Staaksgebäude.
Um 20.30 Uhr marſchierten ſtarke SA.= und SS.=Abteilungen
durch die Hauptſtraßen Münchens mit klingendem Spiel und
ſtell=
ten ſich vor dem Miniſterium des Aeußern und dem
Polizeipräſi=
dium auf, die durch ſtarke Wachabteilungen geſichert waren.
Nach einem Miniſterrat im Miniſterium des Aeußern fand
eine Unterredung zwiſchen Polizeikommiſſar von Epp, dem
Stabs=
chef Roehm und Gauleiter Wagner einerſeits und
Miniſterprä=
ſident Dr. Held, Staatsminiſter Stützel und Staatsrat Schäffer
andererſeits im Außenminiſterium ſtatt. Dabei wurde die vom
Reichsminiſter des Innern angeordnete Uebergabe der Geſchäfte
an General von Epp als Polizeiinhaber vollzogen, der daraufhin
an Dr. Frick die Geſchäftsübernahme beſtätigte.
Starke SA.= und SS.=Abteilungen haben die Staatsgebäude
beſetzt. Zurzeit wird über die Hiſſung von Hakenkreuzfahnen von
den einzelnen SA.=Kommandos verhandelt.
Hakenkreuzfahne auf dem Münchener Rakhauskurm.
Am Donnerstag um 18.06 Uhr wurde auf der oberſten Galerie
des Rathausturms die Hakenkreuzfahne durch nationalſozialiſtiſche
Stadtratsmitglieder gehißt. Die Menge ſang ſofort mit erhobener
Hand das Horſt=Weſſel=Lied und das Deutſchlandlied. Schon
vor=
her hatte man an dem Torbogen des Rathauſes eine kleine
Haken=
kreuzfahne und eine ſchwarz=weiß=rote Fahne angebracht.
Ober=
bürgermeiſter Dr. Scharnagl hatte ſchon nachmittags die Weiſung
gegeben, die Tore des Rathauſes für die Hiſſung der
Hakenkreuz=
fahne zu öffnen.
Einſpruch Würkkembergs und Badens
gegen die Beſtellung der Skaakskammiſſare.
CNB. Stuttgart, 9. März.
Das württembergiſche Staatsminiſterium hat,
wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, an den Herrn
Reichspräſidenten ein Telegramm gerichtet, in
dem gegen die Uebertragung der kommiſſariſchen Befugniſſe an
den Abgeordneten von Jagow Einſpruch erhoben wird. In dem
Telegramm wird zunächſt darauf hingewieſen, daß die
Voraus=
ſetzungen zu der Ernennung eines Staatskommiſſars für
Würt=
temberg nicht zuträfen, und daß ſomit nach Anſicht der
württem=
bergiſchen Regierung eine Verletzung der vom Reichspräſidenten
erlaſſenen Verordnung zum Schutze von Volk und Staat vorliege.
Zudem ſei die württembergiſche Regierung von der
Reichsregie=
rung vor der Erlaſſung der Maßnahme nicht einmal gehört
wor=
den. Dieſe ſei außerdem zu einem Zeitpunkt erfolgt, als die
württembergiſche Regierung bereits dem Reichsinnenminiſterium
mitgeteilt habe, daß ſie von ſich aus alles getan habe, um eine
dem Reichstagswahlergebnis entſprechende Neubildung der
würt=
tembergiſchen Regierung ſchleunigſt durchzuführen.
e Landſchaft hineinprojiziert, ſo, wie man ein Formular aus=
Ilt. Als erſter brachte der Amerikaner Dunning dieſes
Verfah=
n auf. Bei der Aufnahme ließ es die Schauſpieler im gelben
cht vor einer blauen Wand ſpielen, und gleichzeitig wurde in
* Aufnahme=Kamera außer dem Negativfilm eine Poſitivkopie
s Hintergrundfilms abgerollt, der auf dieſe Weiſe mit den
hauſpielern mitphotographiert wurde. Die Perſpektiven, die
eſes Verfahren eröffnet, ſind ungeahnt und phantaſtiſch. Der
bende Schauſpieler kann mit Schatten Zwieſprache halten; er
nn Landſchaften durchwandern und wilde Tiere erlegen, die er
e geſehen, und nachher im Film ſieht dann alles ganz wirklich
(s.
Allerdings ſcheint dieſes Verfahren techniſch noch lange nicht
weit zu ſein, daß es in großem Umfange, eingeſetzt werden
nnte. Im Filmbetrieb, findet es häufig Anwendung, aber
nmer nur in Einzelſzenen. Eine Bedeutung für die
Internatio=
aliſierung des Sprechfilms hat es vorläufig nicht erlangt. Im
runde iſt man auf dieſem Gebiet nicht einen Schritt
weiterge=
mmen. Im Gegenteil, es wird immer augenfälliger, daß
wirt=
haftliche Maßnahmen und techniſche Tricks den Sprechfilm nicht
iternationaliſieren können. Aber wo Technik und Wirtſchaft
ver=
gt haben, da hat ſich die künſtleriſche Leiſtung durchgeſetzt. Die
pitzenleiſtungen des Films haben, woher ſie auch ſtammten, allen
prachengrenzen zum Trotz ein internationales Publikum gefunden.
b ſie gedubbt oder ganz primitiv in ihrer Originalfaſſung mit
inkopierten überſetzten Titeln verſehen wurden, ſpielte dabei keine
eſentliche Rolle.
Die Internationaliſierung des Sprechfilms iſt kein Problem,
as ſich techniſch oder wirtſchaftlich löſen läßt. Es iſt ein Problem
er künſtleriſchen Leiſtungsfähigkeit, ihrer
Allgemeinverſtändlich=
eit und Durchſchlagskraft.
Die Gaſſenjungen vom Soco chico. Mit ganzſeitigen Text=
Illu=
ſtrationen und mehrfarbigem Schutzumſchlag Ganzleinen 2,50
RM. (A. H. Payne Verlag Leipzig.)
Eine ausgezeichnete Darſtellung echt orientaliſchen
Kultur=
ebens, wie es der Europäer nicht kennt. Im Mittelpunkt dieſer
erzählung wird von der überwiegenden Treue eines Jungen
be=
ichtet. Der kleine überaus gewandte Stami wirkt als Detektiv
ei Aufkläuung eines grauſamen Mordes. Das Problem der
Blut=
ache wird in packender Weiſe in echt orientaliſchem Kolorit
be=
ſandelt. Geradezu atemraubend wird die Rettung des kleinen
delden, den die Tücke ſeiner Feinde in Lebensgefahr bringt,
be=
chrieben außerordentlich ſpannend die Verfolgung und ſchließlich
Inſchädlichmachung des Mörders, eines Sudan=Negers. Es fehlt
n dieſer Erzählung nicht an Abenteuern, Kämpfen,
Ueberraſchun=
ſen, aber alle werden ſiegreich überwunden, wobei perſönlicher
Mut mit Klugheit gepaart auch die gefährlichſten Situationen zu
neiſtern wiſſen.
9. Akademie=Konzerk.
Im Muſiklexikon von Riemann ſteht unter Quodlibet, daß
man ſo im 16. und 17. Jahrhundert eine ſcherzhafte Verkopplung
verſchiedener Melodien genannt habe: ein buntes Durcheinander,
oder auch die potpourriartige Aneinanderreihung von Bruchſtücken
verſchiedenartiger Kompoſitionen (Motetten, Madrigale, Choräle,
Chanſons uſw.) mit humoriſtiſcher Tendenz. In der Vortragsfolge
des geſtrigen Konzertes ſtanden zwei ganz köſtliche Quodlibets,
und es dünkt uns außerordentlich glücklich, daß auf dieſen
Quod=
libetsgedanken die ganze Vortragsfolge bewußt abgeſtimmt war.
Dadurch kam trotz der Verſchiedenheit des Stils und der Buntheit
der Darbietungen etwas Einheitliches in das Programm, deſſen
Freudigkeit nur unterbrochen wurde durch den kraftvollen Ernſt
der 4 Chöre von Wilhelm Peterſen. Mozarts Ouvertüre zu „Der
Schauſpieldirektor” folgte des gleichen Komponiſten berühmtes
A=Dur=Violinkonzert Nr. 5, geſpielt von Hedwig Faßbaender, die
ja in Darmſtadt keine Unbekannte iſt. Sie erſpielte ſich auch
dies=
mal dank ihrer ausgezeichneten geigeriſchen Qualitäten, warmer
Ton in ſchlackenloſer Reinheit und Schönheit klingend, perlende
Technik und ungekünſtelt natürlicher Vortrag, einen großen
Bei=
fall bei den Hörern. Dann folgte die Madrigalvereinigung
Darm=
ſtadt unter Leitung von Prof. Dr. Friedrich Noack, mit den vier
Peterſenſchen Chören. Wir ſchätzen immer aufs Neue das Können
und den künſtleriſchen Ernſt dieſes Komponiſten, der ſo zielbewußt
und unentwegt ſeinen eigenen Weg geht. Die Herbheit ſeiner
Ton=
ſprache macht es dem Hörer nicht leicht, ihn zu verſtehen und ihm
zu folgen, die Ehrlichkeit ſeines Wollens, die Geiſtigkeit ſeiner
Muſik zwingt immer von neuem in Bann. Er hat vier Gedichte
von C. F. Meyer für gemiſchten Chor vertont. Von dieſen wirkten
beſonders eindrucksvoll der „Säerſpruch”, und das glänzend
ge=
ſetzte, ſich freudig aufſchwingende „Schnitterlied”, ſchönen
Gegen=
ſatz dazu bilden die zarte Tonmalerei und die abendliche
Stim=
mung der beiden Mittelſtücke „Vor der Ernte” und „Requiem”.
Dann behauptete bis zum Schluß der Vortragsfolge der Humor
ſein Recht. Profeſſor Noack hat ein Quodlibet aus dem „
Augs=
burger Tafelkonfekt” für vierſtimmigen Chor bearbeitet, gekürzt
und überſetzt. Es iſt dies eine Liederſammlung aus der erſten
Hälfte des 18. Jahrhunderts; ſie enthält ein= bis dreiſtimmige
Geſänge zu Klavier und Violon=Cello, teils komponiert, teils
geſammelt von Valentin Rathgeber (1682—1750), eine
köſt=
liche Lebenfreudigkeit (zum Lobe des heiligen Martinsfeſtes)
und eine heitere Lebensweisheit durchzieht die Verſe. Es
heißt da, „Gib alles auf, aber behalte deine Gelder,
weil du ſonſt „nix haberis”; gib alles auf, aber behalte deine
Haare, denn ſonſt nennt man einen „Glatzkopf” dich, und wer
freute ſich nicht des Satzes: Das iſt ein guter Vokaliſt, der bei
jeder Note durſtig iſt! Die Muſik mit dem öfter wiederkehren=
Nr. 69 — Seite 3
Auch die badiſche Regierung hat, wie aus
Karls=
ruhe gemeldet wird, auf die telegraphiſche Mitteilung von der
Beſtellung des Reichskommiſſars für Baden gleichlautende
Tele=
gramme in ähnlichem Sinne an den Reichspräſidenten
und den Reichskanzler geſandt. Das badiſche
Staats=
miniſterium hat gleichzeitig beſchloſſen, Klage beim
Staats=
gerichtshof zu erheben.
Würkkemberg ruft den Staaksgerichtshof an.
Stuttgart, 9. März.
Das Staatsminiſterium hat folgendes Fernſchreiben an den
Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich gerichtet:
Reichsinnenminiſter hat unter Berufung auf § 2 der
Ver=
ordnung des Reichspräſidenten vom 28. Februar 1933 die
polizei=
lichen Befugniſſe der oberſten Landesbehörde in Württemberg
übernommen. Da die Vorausſetzungen zur Anwendung dieſer
Ver=
ordnung völlig fehlen, erhebt württembergiſche Regierung Klage
bei dem Staatsgerichtshof, mit dem Ziel der Aufhebung dieſer
Verfügung des Reichsinnenminiſters. Begründung folgt nach.
Württembergiſches Staatsminiſterium.
Mürkiembergiſche Regierung beruft den Landkag
auf Dienskag ein.
Auf Grund ds Art. 15 Abſ. 3 der Landesverfaſſung beruft
das Staatsminiſterium den Landtag auf Dienstag, den 14. März,
nachmittags 4 Uhr, ein, mit der Tagesordnung: Wahl des
Staatspräſidenten. Eine Landtagsſitzung hat demnach
heute nicht ſtattgefunden.
Die Uebergabe der Polizeigewalk in Baden
an den Reichskommiſſar.
Karlsruhe, 9. März.
Am Donnerstag nachmittag hat der vom Reichsinnenminiſter
nach Baden entſandte badiſche Gauleiter Robert Wagner die
Amtsgewalt über das badiſche Polizeiweſen übernommen. Eine
rieſige Menſchenmenge hatte ſich vor dem Miniſterium des
In=
nern verſammelt. Nach dem Anmarſch der nationalſozialiſtiſchen
Formationen wurde unter ſtürmiſchem Jubel der Bevölkerung
eine große Hakenkreuzfahne an dem Gebäude des
Innenmini=
ſteriums gehißt. Stürmiſch begrüßt, ſprach dann Reichskommiſſar
Wagner. Er forderte zunächſt auf, der Toten der
Freiheitsbewe=
gung zu gedenken und erklärte dann, er werde mit allen Mitteln
für Ruhe und Ordnung ſorgen. Die heutigen Maßnahmen ſeien
nur der Anfang einer großzügigen Umgeſtaltung der b.hen
Verhältniſſe. Wagner ſchloß mit einem dreifachen Heil / Pben
Reichskanzler und die Freiheitsbewegung. Darauf ſang die
Menge das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied.
Aufruf des Polizeikommiſſars für Sachſen.
Dresden, 9. März.
Der Reichskommiſſar für die ſtaatliche Polizei in Sachſen hat
folgenden Aufruf erlaſſen:
Der Reichsminiſter des Innern hat mich wegen Gefährdung
der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Lande Sachſen
be=
auftragt, die zur Erhaltung dieſer Sicherheit und Ordnung
not=
wendigen Maßnahmen zu treffen. Ich habe das Amt übernommen
und werde mit allen dem Staat und mir zu Gebote ſtehenden
Mitteln jede Störung der Ordnung, des Verkehrs und der
fried=
lichen Arbeit der Bevölkerung zu verhindern wiſſen.
Soweit die SA. und SS. von ſich aus es für notwendig
ge=
halten hat, in Verwaltung, Polizei und Verkehr einzugreifen,
danke ich ihr für die von ihr getroffenen vorbeugenden
Maßnah=
men Sie ſind nunmehr jedoch durch den mir gewordenen Auftrag
hinfällig geworden. In Zukunft muß es mir überlaſſen bleiben,
alle notwendigen Maßnahmen und Eingriffe anzuordnen und
durchzuführen. Es ſind deshalb alle von der SA. getroffenen
Amts=
handlungen und Eingriffe unverzüglich aufzuheben, ſoweit ich oder
die mir unterſtellten Behörden und der Gruppenführer Sachſen
nicht für gut befinden, ſie aufrecht zu erhalten. Die
Hakenkreuz=
fahnen und die alten Reichsflaggen bleiben gehißt.
Ich erwarte von der Diſziplin der SA., daß ſie im Vertrauen
darauf, daß ich Herr der Lage ſein werde, allen meinen Befehlen
pünktlich nachkommt. Ich werde dafür ſorgen, daß auch in Sachſen
in kürzeſter Zeit dem Willen des Volkes die ihm gebührende
Ach=
tung bezeigt wird.
Die Bevölkerung des Landes ermahne ich, ruhig wie bisher
ihrer Arbeit nachzugehen und Anſammlungen zu vermeiden, um
nicht Gefahr zu laufen, an Leib und Leben Schaden zu erleiden.
Ich werde nicht zurückſchrecken, alle Perſonen, die die Ruhe und
Ordnung ſtören oder zur Arbeitseinſtellung auffordern, der
härte=
ſten Strafe zuzuführen.
Der Reichsbeauftragte für Sicherheit und Ordnung.
(gez.): v. Killinger.
den Refrain: zuweilen narrieren kann niemand damnieren, der
ſeine ſünf Sinne am rechten Ort hat, gibt ergötzliche
Unterma=
lung dieſer beherzigenswerten Lebensweisheit. Desſelben
Gei=
ſtes Kind war das darauf folgende Quodlibet für vier
Sing=
ſtimmen „Die Martinsgans”, von Bodo Wolf aus ſeinem
Opus 36. Hier werden die Vorzüge der Martinsgans, der feiſten
Gans, der beſten, der frömmſten, der ſchönſten, der weißen, der
grauen, der guten, der lieben Schnatter= und Blattergans die
natürlich mit Wein begoſſen ſein will, in muſikaliſch
köſtlich=
humoriſcher Weiſe beſungen, und obendrein noch in meiſterhaft
virtuoſer Satzkunſt. Der Duft dieſer muſikaliſch ſo knuſprig
zube=
reiteten Martinsgans behagte den Hörern ganz außerordentlich.
Die Wiedergabe ſämtlicher Chöre durch die Madrigalvereinigung
ſtand auf gewohnt hoher Stufe. Muſikaliſch und klanglich war
durch Profeſſor Noack ſo vorzüglich einſtudiert worden, daß man
ſich, der ganz enormen Schwierigkeiten der Chöre, namentlich der
beiden Quodlibets, gar nicht bewußt wurde. Alſo ein großer
Er=
folg für Werk und Wiedergabe! Bodo Wolf dirigierte zum
Schluß ſeine „kleine Ballettmuſik” für großes Orcheſter (
Manu=
ſkript), das glänzend inſtrumentierte, von friſchen Gedanken und
prachtvollem Schwung überſchäumende Werk, das ſich in ſchnell
vorbeirauſchendem Fluſſe über einen warmbeſeelten
Kantilenen=
mitelſatz und ein kapriziöſes Scherzando zum hinreißenden Schluß
ſteigert, ſchlug ſo zündend und unmittelbar ein, daß es wiederholt
werden mußty. Wir hoffen, daß der geſtrige Abend dem
Kompo=
niſten, deſſen ſchöpferige Tätigkeit auf den verſchiedenſten
Gebie=
ten der Tonkunſt in ganz Deutſchland ſchon Anerkennung
gefun=
den hat (ſeine Orcheſterwerke, ſeine Kantaten und Motetten,
ſeine Streichquartette wurden in Frankfurt, Weimar, Köln und
Darmſtadt, auf den Tonkünſtlerfeſten des allgemeinen
Muſikver=
eins mit bedeutendem Erfolg aufgeführt), auch in ſeiner engeren
Heimat viele neue Freunde und Verehrer zugeführt hat. Möge
ſich das Intereſſe auch dem dramatiſchen Schaffen Wolfs nicht
verſchließen, der zwei abendfüllende Opern komponiert hat, die
der hoffentlich baldigen Uraufführung harren.
Ausgezeichnet hielt ſich auch der Inſtrumentalverein (
Orche=
ſter der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt). Sein Leiter, Prof.
Schmitt durfte für ſich und ſein feinſinnig begleitendes
Ochrſter nach dem Violinkonzert den Dank des Publikums
ent=
gegennehmen, und alles ſtimmte freudig zu, als der ſeine
Bal=
lettmuſik ſelbſt dirigierende Bodo Wolf den ſtürmiſchen
Bei=
fall der Hörer auf das Orcheſter übertrug. Das ganze Konzert,
dem die großherzögliche Familie beiwohnte, war ein großer
Erfolg.
Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
— Eine verdiente Ehrung. Der Reichspräſident vor
Hindenburg hat dem in St. Georgen in der Steiermark lebende
Dichter Paul Ernſt die Goethemedaille verliehen.
Seite 4 — Nr. 69
Darmſtädter Tagblatt / Heſ
eſte Nachrichten
Freitag, 10. März 1933
Endkampf um die Abrüfkung.
Vergebliches Bemühen Frankreichs, die
Verankwor=
lung für ein Scheikern der Konferenz
von ſich abzuwälzen.
Genf, 9. März.
Der, Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz begann am
Donnerstag die große Ausſprache über die Abſchaffung des
Kriegsmaterials. Die Konferenz tritt damit an die
ausſchlag=
gebende Hauptfrage der Abrüſtung heran, in der entſchieden
wer=
den ſoll, ob tatſächlich die heutigen ſchweren modernen
Kriegs=
rüſtungen der ſchwergerüſteten Staaten abgeſchafft werden ſollen
oder ob die Hauptwaffen des modernen Krieges, Tanks, ſchwere
Artillerie und Militärflugzeuge auch weiterhin den
Großmäch=
ten überlaſſen bleiben.
Der Präſident Henderſon eröffnete die Verhandlungen mit
der Aufforderung an die Mächte, offen und ehrlich ihren
Stand=
punkt darzulegen. Zu einem ſpäteren Zeitpunkt könnten dann
die ſachlichen, endgültigen Beſchlüſſe gefaßt werden.
hängig ſei. Die Abſchaffung der beſonders ſchweren
Angriffs=
waffen ſei in keiner Weiſe abhängi
un irgendwelchen anderen
Fragen. Die Welt wiſſe, daß die
hren Aufgaben der
Ab=
rüſtungskonferenz in der Herabſetzung
r gerüſteten Staaten
und nicht in der Schaffung neuer Sicher eitsgarantien gegen
die entwaffneten Staaten beſteht.
erenz müſſe jetzt die
Abſchaffung derjenigen Waffen beſchließen, die einen beſonderen
Angriffscharakter tragen, die nicht nur die kämpfenden Armeen,
ſondern auch die Zivilbevölkerung
Niemals würde es
einen Fortſchritt in der Sicherun
Frievens bebeuten, wenn
unter irgendeiner international=
Zezeichnung das ſchwere
An=
griffsmaterial ſtatt, zerſtör
einzelnen Stellen gelagert
würde. Die deutſche
überzeugt, daß es nicht
ge=
nüge eine Höchſtgren
ſiks feſtzulegen, ſondern daß
zu=
nächſt und vor allen
en werden müſſe, ob dieſe
Angriffs=
waffen abgeſchaf
ni, oder nicht. Der gleiche Beſchluß müſſe
hinſichtlich
chweren Artillerie gefaßt werden. Die deutſche
Regierung C
h nicht damit begnügen, daß erſt in der
wei=
teren Zukunft durchzuführende Entſchließungen gefaßt würden,
das als verboten erklärte Kriegsmaterial ſoll vielmehr unverzüg
ictet werden. Deutſchland gehe dabei von den eigenen
ngen aus.
Frankreich lehnk Abſchaffung des Kriegsmakerials
vor voller Sicherheit ab.
Deutſchland forderk Abſchaffung des Kriegsms
Botſchafter Nadolny gab im Namen der deutſchen Re
rung nachfolgende Erklärung ab:
Es erübrigt ſich, von deutſcher Seite auf die
außerordent=
liche Bedeutung der Kriegsmaterialfragen
Uge neine
und wirkſame Abrüſtung im Sinne des Art
3 des
Völker=
bundspaktes hinzuweiſen. Die Sicherung
Beltfriedens und
die Gleichheit der allgemeinen Sicherhe
Deutſchland zu
verlangen berechtigt ſei, hänge im aller
iſten Grade davon ab,
daß die ſtark gerüſteten
Mächt=
grundlegenden
Herab=
ſetzung des Kriegsmaterials
Sie geſamte Welt würde
an einen ernſthaften Willen
Aörüſtungskonferenz zur
Ab=
rüſtung nicht mehr gin
u, wenn aufs neue verſucht
würde, die Entſcheid
die Kriegsmaterialfrage
hinaus=
zuſchieben weil
nder Löſung irgendeiner anderen
Frage, wie der
ng neuer Sicherheitsgarantien, ab=
Eigland und Ikalien beſtehen auf Abſchaffung
des ſchweren Kriegsmakerials.
Der engliſche Staatsſekretär Eden bezeichnete im Namen der
engliſchen Regierung die Abſchaffung des nach dem Weltkrieg
ver=
vollkommneten ſchweren Angriffsmaterials als wichtigſte Aufgabe
der Abrüſtungskonferenz. Die engliſche Regierung wünſche die
Aufſtellung einer Liſte derjenigen ſchweren Waffen, deren
Ver=
wendung den Mächten in Zukunft verboten ſein ſoll.
Der Vertreter Italiens, Marquis Soragna, beſtand mit
gro=
ßem Nachdruck auf der Abſchaffung des ſchweren Kriegsmaterials,
ohne daß eine wahre Abrüſtung völlig illuſoriſch ſei. Die
itali=
niſche Regierung habe ſich bereit erklärt, zur Abſchaffung des
ſchweren Angriffsmaterials zu ſchreiten. Soragna ſchlug vor, einen
feſtumriſſenen Fragebogen über das Kriegsmaterial aufzuſtellen,
auf Grund deſſen die Mächte zu einer klaren Stellungnahme
ge=
zwungen ſein würden.
Der Vertreter Frankreichs, Maſſigli, gab hierauf eine
Er=
klärung ultimativen Charakters ab. Die franzöſiſche Regierung
lehnt darin, wie bereits gemeldet, auf Grund des letzten Kabi
nettsbeſchluſſes jedes Zugeſtändnis Frankreichs auf dem Gebiet der
Kriegsmaterialfrage ab, ſolange nicht die drei großen franzöſiſcher
Sicherheitsforderungen:
1. der europäiſche Unterſtützungspakt,
2. Vereinheitlichung der europäiſchen Armeen,
3. Internationale Kontrolle der Rüſtungen
verwirklicht worden ſind.
Maſſigli betonte, daß jeder Staat auf ſeine militäriſchen
Machtmittel angewieſen bleibe, ſolange nicht die europäiſche Soli
darität in der Form gegenſeitiger Unterſtützung gegen einen
An=
greifer gewährleiſtet ſei. Die letzte Abſtimmung im politiſchen
Ausſchuß habe eine hartnäckige Oppoſition gewiſſer Regierungen
gegen den franzöſiſchen Plan eines europäiſchen Unterſtützungs
paktes gezeigt. Ohne die Mitwirkung dieſer Regierungen ſei jedod
die Aufſtellung eines allgemeinen europäiſchen Sicherheitspro
grammes unmöglich. Die franzöſiſche Regierung erwartet, daß jetzt
dieſe Regierungen die volle Verantwortung für die weitere
Ent=
wicklung der Abrüſtungskonferenz übernehmen. Wenn nach der
weiteren techniſchen Verhandlungen die Mächte vor einer
negati=
ven Haltung in der endgültigen Abſtimmung über den
europä=
iſchen Unterſtützungspakt nicht zurückſchrecken würden, ſo würde das
den Zuſammenbruch der Konferenz bedeuten. Solange ſeine
Regie=
rung nicht wiſſe, ob ſie in Zukunft in einem Konfliktfalle nur auf
ihre eigenen nationalen militäriſchen Machtmittel angewieſen ſein
werde, und ſo lange nicht die Rechtsgleichheit gleichen Verpflich.
tungen entſpreche, ſei Frankreich nicht in der Lage, einen entſchei
denden Teil ſeiner Rüſtungen zu opfern. Die franzöſiſche Regie
rung habe ſich unter beſtimmten Bedingungen zu einer gewiſſen
Herabſetzung ihrer Rüſtungen bereit erklärt, müſſe es jedoch au
das Entſchiedendſte ablehnen, ſich auf das Verbot beſtimmter feſt
geſetzter Waffen einzulaſſen, ſolange nicht völlige Klarheit übe
die Annahme der franzöſiſchen Sicherheitsforderungen
ſchaffen ſei.
Todes=Anzeige.
Durch ein hartes Schickſal wurde mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Schwiegervater, Sohn und Bruder
Bimursermannn keumnann
Präſident der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen
am Mittwoch abend von uns genommen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Beity Neumann, geb. Förſter.
Statt Karten.
Heute nacht entſchlief nach ſchwerer
Krankheit, wohlverſehen mit den
heiligen Sterbeſakramenten
Amtsgebilfe i. R.
am Heff. Landestheater.
Fubschmerzen?
Dau aGheien
Kostenlose Fußuntersuchung!
3427
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Heinrichſtr. 104, II. St.
Die Einäſcherung ſindet in der Stille ſtatt.
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
Die Beerdigung ſindei am
Sams=
tag, den 11. März 1933, nachm.
3 Uhr, auf dem Waldfriedhofe ſtatt.
Ausgebildete Fuß-Spezialisten werden Ihnen sagen, was Sie
gegen die Puß-Veränderung tun sollen, ob Sie Pußstützen
tragen müssen, ob Sie Senk- oder Spreizfuß haben.
Dr. Scholls Fußmittel sind die anerkannt Besten
sie sind billiger geworden!
(3397
Jede Scholl-Einlage wird genar nach der Ruß=
Freib. Feuerwehr Darmſtadt.
veränderung eingestellt. — Bitte besuchen Sie die
Die Beerdigung unſeres
Ehren=
kommandanten
Geſiern abend 22½ Uhr entſchlief nach langem, ſchwerem
Leiden unſer lieber Vafer und Großvater
einft Heitmnnn
Peter North
findet Samstag, den 11. März 1933,
nachmittags ½4 Uhr, auf dem alten
Friedhof (Nieder=Ramſtädterſiraße)
ſitatt. Die Wehr tritt 3½ Uhr vor
((3409
dem Friedhof an.
Das Kommando.
Karpfinger, 1. Kommandant.
Spezial-Abteilung für
Pußpflege in dem großen
Schuttaus Lpeief
Das Spesial=Geschäft für orthopädische Beschuhung
3428)
Darmstadt, nur Ludwigstr. 16.
im Alter von 76 Jahren.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Herrmann
Adolf Herrmann und Frau Chriſtiane,
geb. Weinz
Stadtbaurat Oipl.=Ing. Otto Herrmann
und Frau Lina, geb. Grünheid
Dipl=Ing. Ottomar Vollheim und Frau
Roſel, geb. Herrmann.
Statt beſonderer Anzeige.
Darmſiadt, Viktoriaſtr. 68, Gelſenkirchen, Saarbrücken,
den 9. März 1933.
Am 6. März entſchlief ſanft im 78. Lebensjahre mein
guter Mann, unſer lieber Vater, Bruder,
Schwieger=
vater und Großvater, der Privaimann
Karl Kleber
früher Inhaber der Weinhandlung Wilhelm Kleber.
Die Beiſetzung findet am Samstag, den 11. d3. Mts., 11½ Uhr
vormittags, von der Halle des Friedhofes an der Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße aus ſtatt.
(3402
In tiefer Trauer:
Anna Kleber, geb. Gengenbach
Schweſter Emmh Kleber
Dr. med. Karlviktor Kleber
Marie Kleber
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht,
daß nach kurzem Krankſein
Mii Aeiet kotit
Alleinſt., berufstät.
Herr (25) w. lieb.,
nett., naturliebend.
Mädel kenn. z. I.
Off. u. J. 40 Gſchſt.
Kl. Küchenherde
billig abzugeben.
Schützenſtraße 12.
Hedwig Kleber, geb. Walter
Winfried Kleber.
Darmſtadt, Alicenſtr. 42, Neuſirelitz, Friedrich Wilhelmſtr. 27,
Hockenheim i, B., Karlsruherſtr. 14, 10. März 1933.
Auf Wunſch des Entſchlafenen fand die Beiſetzung in
aller Stille ſtatt.
(3390
Werkmeiſter i. R.
heute in die Ewigkeit abgerufen wurde.
Die trauernd Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 8. März 1933.
Heinheimerſtraße 80
Die Beerdigung findet am Samstag, den 11. März 1933,
nachmittags 3½ Uhr auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädter Straße ſtatt.
(3415
Statt Karten.
Für die tröſtende Teilnahme
an unſerm Schmerz danken
wir herzlichſt.
Familien Thöt u. Kopp.
Wir haben uns zur Ermöglichung des
per=
ſönlichen Verkehrs, ſowohl mit den
Man=
danten als auch mit dem
Reichspatent=
amt zur gemeinſamen Ausübung unſeres
(3394b
Berufes vereinigt.
Patentanwalt Dipl.=Ing. Mouths, Darmſtadt,
Kaſinoſtraße 2, Ecke Rheinſtr., Fernſpr. 5081,
Patentanwalt Dipl.=Ing. Schroeter
Berlin=Charlottenburg.
Pfd.-Dose
Ohnerwachs aufgeraud
2782a) Drog, Falk,Bess, Str. 104. S0
Hämorrhoiden
können nachweisbar in kurzer Zeit ohne
Operation geheilt werden. Aerztl.
Sprech-
tag in Frankfurt, Gutleutstr. 100, part.
jeden Samstag von 8½—1½ Uhr. (IV264
Dr. Fechter.
Dankſagung.
(Statt Karten).
Für die Anhänglichkeit und liebevolle Teilnahme, die
durch die vielen Ehrungen und Blumenſpenden bei
dem Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen bezeugt
wurden, ſagen wir unſeren herzlichſten Dank. Ganz
beſonders danken wir Herin Pfarrer Zimmermann
für die wohltuenden Worte an der Bahre unſeres
Entſchlafenen, den verſchiedenen Organiſationen der
Poſtbeamten für die Niederlegung der Kränze, und
allen denen, die ihm das letzte Geleit gaben.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Kathinka Pollack Wwe.
geb. Färber,
Darmſtadt, den 9. März 1933.
Unser Grandsatz
Gat und Billie!
Fensterleder, allerbeste Ware. von 0.40 ar
Putztücher, mit verstärkter Mitte von 0.25 an
Waschbürsten und Schrubber, durch
Großeinkauf besonders billig von O.08 a
Flammer Kernseife . . ½ Pfd.-Würfel 0.12
3 Stück 0.35
Bohnerwachs, 10 Sorten, für jeden
Boden das Richtige . . . Dose von 0.25 al
Bohner, vom Guten das Beste von 0.95 bis 10.0
Einwachser, praktisch, mit Stiel . nur O.80
Fensterputzer, unentbehrlich für große
Fenster . . . . . . . . . . . . . . 2.75
Teppichbürsten aller Art . . . . von 0.35
Roßhaarbesen v. O.CSan. Cocos
. 0.25
Seifenhaus Mäller
am Weißen Turm
das gediegene Fachgeschäft für deutsche Markenware
Freitag, 10. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 69 — Seite 5
Ans der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 10. März 1933.
— Winterhilfe. Es wurde der Winterhilfe neuerdings Käſe
ſpendet, der am Dienstag, den 14. März, in der Zeit von 9.00
s 12 Uhr, in Neckarſtraße 3, zur Ausgabe gelangt.
Berück=
ſtigt werden nur Antragſteller auf Familienhilfe,
ſo=
it dieſelben bei der erſten Ausgabe nicht bedacht werden konn=
7. Weiße Meldekarte iſt mitzubringen. Für in Verluſt
gera=
te Meldekarten findet eine zweite Ausfertigung nicht ſtatt.
Vortrag über „Die elektriſche Küche‟. Ein gutes
Herd=
ter hat eine Temperatur von ungefähr 1000 bis 1500 Grad.
de Hausfrau weiß, daß zum Kochen ſolch hohe Temperaturen
cht notwendig ſind. Waſſer kocht bekanntlich bei 100 Grad,
Ge=
iſe wird bei noch niedrigeren Temperaturen gar, während Fett
d Fleiſch bei ungefähr 250 Grad bräunt. Der große Vorzug
selektriſchen Herdes iſt aber, daß er nicht annähernd
hohe Temperaturen liefert, ſondern man ohne beſondere
ilfsmittel den jeweils gewünſchten Wärmegrad ohne
wei=
res einſtellen kann, d. h. durch niedrige Kochtemperaturen iſt
n Anbrennen und Ueberkochen, ſo gut wie
aus=
eſchloſſen; ferner braucht die Hausfrau die Speiſen nicht
uernd zu überwachen, wodurch wiederum Zeit für andere
Be=
äftigung gewonnen wird. Der Verbrauch von Zuſätzen, vor
lem von Fett, geht um ein beträchtliches zurü‟. Die beſondere
chmackhaftigkeit und Bekömmlichkeit ſind Heitere Vorzüge, die
en nur die elektriſch gekochten Speiſen aufzuweiſen haben. Daß
ich die Wirtſchaftlichkeit der elektriſchen Küche
garan=
ert iſt, beweiſt die große Anzahl der innerhalb kurzer Zeit
auf=
ſtellten elektriſchen Herde. In dem heute abend 8 Uhr.
ei freiem Eintritt, im Heaghaus, ſtattfindenden
ortrag iſt Gelegenheit gebsten, noch weitere Vorzüge der
ektriſchen Kochweiſe kennen zu lernen, die hier aufzuzählen zu
eit führen würde. De. Beſuch des Vortrages dürfte alſo ſehr
hnend ſein.
— Der Heſſiſche Automobil=Club E V. (A. v. D.) ſchreibt uns:
je Kraftfahrer wird die erfreuliche Mitteilung intereſſieren, daß
ts Kreisamt Darmſtadt bei Kraftfahrzeugen, die bis zur Dauer
m 8 Monaten abgemeldet werden, wieder das Aufbewahren der
atten Nummernſchilder, alſo ſolcher, die mit keinem Geſtänge
w. verſehen ſind, übernimmt. Bei dieſem Verfahren kommt die
ntſtempelung der Kennzeichen bei der Abmeldung wieder in
ortfall und andererſeits werden Koſten, die für die Ausbeſſerung.
er durch die Entſtempelung ſchadhaft gewordenen Kennzeichen
itſtehen, vermieden. Den Kraftfahrzeugbeſitzern wird bei
vor=
bergehenden Abmeldungen noch inſofern entgegengekommen, als
e bei der Wiederzulaſſung der Fahrzeuge von der Zahlung der
jebühren für die Wiederabſtempelung der Kennzeichen befreit
nd. Sie haben alſo lediglich die Zulaſſungsgebühren zu entrichten.
Hoffentlich behält er nicht Recht. Ein bibelfeſter Wähler in
ſarmſtadt, und zwar im 10. Abſtimmungsbezirk, hat auf ſeinem
Jahlzettel den Bibelſpruch Jeſſaia 24. Vers 4 vermerkt. Die
ſtelle lautet: „Das Land ſteht jämmerlich und
ver=
erbt: der Erdboden nimmt ab und verdirbt;
ie Höchſten des Volkes im Lande nehmen ab.”
— Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=Quartetts. Am
Sams=
ag, den 11. März. gibt das Schnurrbuſch=Quartett im Kleinen
aus einen Arnold=Mendelsſohn=Gedächtnis=
(bend. Zwei Streichquartette dieſes bedeutenden Darmſtädter
Fomponiſten und eine Auswahl ſeiner Lieder, geſungen von Frau
zuſanne Horn=Stoll (am Flügel Frau Eliſabeth Klauß)
oerden dieſen Abend zu einem für das Darmſtädter Publikum
be=
onders intereſſanten muſikaliſchen Ereignis machen.
Seſſiſches Landestheater.
10. März Anf. 20, Ende gegen 221 Uhr.
Zu Gunſten der Darmſtädter Winterhilfe.
Konzert des Landestheater=orcheſters. Pr. 0 50—2.50 Jaſche Anf. 19½ Ende nach 22½ Uhr. Außer Miete.
Pr. 0.50—3.00 Mk.
11 März Wilhelm Tell. Sonntag,
12. März Anf. 11½4, Ende geg. 13 Uhr.
Hauptprobe zum 2. Konzert des Muſikvereinsl
Foſeph Hatzdn „Die Schöpfung”, Eintr. n. Mitg..
19—21½ Uhr. A 16 und P 5, Gruppe 1—4.
Fidelio.
Pr. 0.70—5.50 Mk. Kleines Haus Freitag,
10. März Anf. 19½, Ende geg. 22½4 Uhr. Zuſ.=Miete. WV9
Die Marquiſe von O.
Pr. 0.70—3.80 Mk. Samstag. Anf. 20, Ende geg. 22 Uhr. 2. Kammermuſik=
11. März abend des Schnurrbuſch Qartetts. 0.75, 1.- 1.50
Sonntag,
12. März
111½ Uhr.
Gedächtnisfeier zu Ehren, der Toten des Welthrieges.
Anf. 19, Ende geg 21¾ Uhr. Zuſ.=Miete III 10.
Die Marquiſe von O. Preiſe 0.70—3,80 Mk.
Sitzung der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer.
Zweite Jahresgerſamnlung and 7. März. — Die Berichkerſtaklung der Induſtrieführet.
ſchränkung der Zugaben einſetzte. Hierbei wurde an eine
Ent=
ſchließung des Einzelhandelsausſchuſſes des Handelstages ange=
Meiangnäsne sde wierſchaftsiage. knüpft und deren Annahme empfohlen. Die ſchweren Bedenlen,
Die Vollverſammlung nahm zunächſt den
Geſchäftsfüh=
rungsbericht für die Zeit ſeit der letzten Sitzung entgegen.
Anſchließend fand über verſchiedene Punkte dieſes Berichts eine
Ausſprache ſtatt.
Hierauf wurde feſtgeſtellt, daß die Mitgliedſchaft des
Mit=
gliedes Generglkonſu) Karl Mgyer zu Darmſtadt auf Grund
des § 20 des Heſſiſchen Geſetzes vom 25. Juni 1925, die Induſtrie=
und Handelskammern betreffend, erloſchen iſt, nachdem ſein
Unternehmen die Zahlungen eingeſtellt hat.
„Ueber die Hauptausſchußſitzung des Deutſchen
Induſtrie= und Handelstages wurde ein ausführlicher
Bericht erſtattet. Der Präſident des Handelstages nahm zur
allgemeinen Lage Stellung, und wies darauf hin, daß die
erſten Unterredungen, mit den für die Wirtſchaftspolitik
maß=
gebenden Perſönlichkeiten der neuen Regierung bewieſen hätten,
daß die wirtſchaftspolitiſchen Tatſachen und Fragen durchaus mit
dem Willen zu ruhiger, ſachlicht zutreffender Entſcheidung
be=
trachtet würden. Durch die Ereigniſſe der letzien Monate ſeien
manche Auftriebskräfte wieder ſtillgelegt worden. F= ſei höchſte
Zeit, daß nach den Wahlen am 5. März de deutſchen —irtſchaft
endlich auf längere Friſt die Grundlage für ein förderliches
Schaffen geboten werde. Hierbei müſſe der Entfaltung der
ver=
ſönlichen Kräfte freier Raum gegeben werden. Insbeſondere
müſſe ein Ausgleich zwiſchen den Erforderniſſen der
Landwirt=
ſchaft, der Gewerbe und der Verbraucher unvoreingenommen auf
der Linie des nationalwirtſchaftlich Beſten geſucht werden.
Wei=
ter wies der Präſident auf die Notwendigkeit der Erhaltung
eines ſtaatspolitiſch geſinnten Beamtentums und ſeiner Sicherung
hin. Das erſte geſchäftsführende Präſidialmitglied er änzte dieſe
Darlegungen, indem er auf die laſtenden Schwierigkeiten
hin=
wies, die namentlich auch aus der internationalen Lage
erwüch=
ſen. Ob die von der Weltwirtſchaftskonferenz zu erwartenden
Maßnahmen zu günſtigen Ergebniſſen führen wurden, ſi ebenſo
unbeſtimmt, wie der Zeitpunkt der Konferenz. Der Auftrieb der
Wirtſchaft, der im Juli eingeſetzt habe, ſei ſeit dem Dezemher
neuen beeinträchtigenden Einwirkungen gewichen. Dennoch
be=
ſtehe kein Anlaß zur Mutloſigkeit. Notwendig ſei vor allem eine
klare Wirtſchaftspolitik auf lange Sicht. Die Finanzlage ſei nicht
ſtark, doch ſeien bisher noch keine beſonders ſchweren
Gefähr=
dungen eingetreten. Die Währungslage zwinge zur Pflege der
Ausfuhr. Hierbei ſei es unmöglich, die Landwirtſchaft als den
ausſchließlichen Ausgangspunkt der Handelspolitik zu betrachten.
Auch in anderen Berüfen und Erwerbszweigen ſteckten
überwirt=
ſchaftliche ſittliche Werte, man könne nicht die Geſetze der beſſeren
Standortsbedingungen röllig ins Gegenteil verkehren. Bei
be=
vorſtehenden handelspolitiſchen Verhandlungen werde man ſtärker
als ſonſt auf genügenve Gegenleiſtung und darauf zu ſehen haben,
ob dieſe Meiſtbegünſtigung durch Sonderveranſtaltungen mit
ein=
zelnen Ländern oder Grupren abzuwandeln ſei. Auf dem
Ge=
biete der Sozialpolitik ſei übe die künftige Geſtaltung der
Arbeitsloſenfürſorge noch nicht zntſchie en, die Dreiteilung werde
wohl zur Aufhebung gelangen. Von überragender Bedeutung
ſei die Frage, ob die individualiſtiſche Wirtſchaft aufrecht erhalten
bleibe. Die Stellung des gegenwärtigen
Reichswirtſchaftsmini=
ſters zu dieſer Frage ſei bekannt und durch Erklärungen
ſeiner=
ſeits und ſeines Staatsſekretärs noch beſonders unterſtrichen
worden. Als weſentlich müſſe man es anſehen, d.ß die
Regie=
rungsbildung durchaus legal erfolgt ſei, wie der Gedanke der
Legalität auch für das Gefüge des Reiches, ſeine inenpolitiſche
und ſtaatsrechtliche Geſchloſſenheit, damit auch jür ſeine
wirt=
ſchaftliche Einheit von großer Bedeutung ſei.
Beſonders ausführlich erörtert wurde das Problem des
Zugabeweſens, das bereits in anderen Gremien des
In=
duſtrie= und Handelstages eingehend vorberate; worden war,
Angeſichts der ſtark widerſprechenden Auffaſſungen wurden zwei
Berichte erſtattet, deſſen erſter ſich für eine weitgehende Ein=
— Konzert des Landestheater=Orcheſters zum Beſten der
Darm=
ſtädter Winterhilfe. Das Landestheater=Orcheſter gibt heute abend
ein Konzert zum Beſten der Winterhilfe, in dem die Damen von
Georgi, Harre, Heilmann und Krauß und die Herren
Dr. Allmeroth und Vogt in uneigennütziger Weiſe
mit=
wirken. Kapellmeiſter Dr. Schmidt=Iſſerſtedt eröffnet den
erſten Teil des Konzerts mit der Ouvertüre zu der Operette
„Pique Dame” von Franz von Suppé. Es folgen dann Lieder und
Duette aus dem „Zigeunerbaron”. Kapellmeiſter Zwißler
diri=
giert den Walzer, „Roſen aus dem Süden” von Johann Strauß,
„Romantiker”, Walzer von Lanner, Lieder aus der Operette. Der
Vogelhändler” von Zeller, zwei Lieder aus der Operette. Eine
Nacht in Venedig” von Joh. Strauß. Ein Duett aus dem
Bettel=
ſtudenten von Millöcker, aus Boccaccno von Franz Suppé, aus
dem „Opernball” von Heuberger, aus dem „Luſtigen Krieg”, aus
der „Fledermaus” von Joh. Strauß. Die Leitung des zweiten
Teils hat Konzertmeiſter Otto Drumm übernommen. Unter
an=
derem wird zur Aufführung kommen „Tritſch=Tratſch” und „
An=
nen=Polka” von Johann Strauß, „Weaner Madln”. Walzer von
Ziehrer, der Deutſchmeiſter= und der Radetzky=Marſch. Wer
Ent=
ſpannung ſucht und ſich an heiteren Wiener Weiſen erfreuen will,
der ſpende den beſcheidenen Eintrittspreis für das Alt=Wiener=
Konzert‟. Der Darmſtädter Winterhilfe ſoll ein möglichſt großer
Betrag zugeführt werden; hoffentlich unterſtützt das Darmſtädter
Publikum unſer Liebeswerk.
— Landestheater. Heute abend wird Ferdinand Bruckners
intereſſantes Schauſpiel „Die Marquiſe von O.” im Kleinen Haus
wiederholt. Inſzenierung: Guſtav Hartung. Beſetzung:
Mar=
quiſe Franziska Kinz, Mutter Conſtanze Menz. Vater Erwin
Faber, Hauptmann Franz Kutſchera, ein Gutsherr Emil
Lohkamp. — „Fidelio” Am Sonntag wird Beethovens
große Oper „Fidelio” in der erfolgreichen Neueinſtudierung
wie=
derholt. Den Fidelio ſingt Elſa Kment.
— „Deutſche Heldengräber in aller Welt!” Ueber dieſes
Thema ſpricht am Volkstrauertag (Sonntag Reminiſcere,
12. März 1933), abends 6 Uhr, der Gründer des Bezirksoerbandes
Naſſau des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge,
Schrift=
ſteller Franz F. Geis, Frankfurt a. M., im
Südweſtdeut=
ſchen Rundfunk. Eine Gedächtnisſtunde für die Jugend
findet am Vortage zum Volkstrauertag (11. März), vormittags
10 Uhr, im Rahmen des im Südweſtdeutſchen Rundfunk
einge=
richteten Schulfunks ſtatt, bei der Schriftſteller Geis
eben=
falls ſpricht.
— Das Darmſtädter Kammerorcheſter des Kampfvundes für
deutſche Kultur ſpielt am 10. März. um 22.45 Uhr, im
Süd=
weſtdeutſchen Rundfunk mit gleichzeitiger
Uebertra=
gung auf den Südfunk. Die muſikaliſche Leitung hat der
Darm=
ſtädter Kapellmeiſter Hans Simon. Dasſelbe Konzert im
Dezem=
ber v. J. brachte dem Dirigenten und ſeinen jungen Künſtlern
einen außergewöhnlichen Erfolg.
Erhältlich in Apotheken, Drogerien und W0 Plakdte ſichttor
Jetzt Beutel 35 Pfg., Dose 40 Pfg. und 75 Pfg.
— Pilzaufklärung. Der Lehrgang der Volkshochſchule zur „
Ein=
führung in die Pilzkunde” von F. Kallenbach. Direktor der Heſſ.
Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung und des
Myko=
logiſchen Inſtitutes der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde wird
am Montag, den 13. März, um 20 Uhr, im kleinen Lehrſaal
(Nr. 31) des Gewerbemuſeums (Neckarſtraße 3) fortgeſetzt.
Jeder Vortrag iſt ein abgeſchloſſenes Ganze für ſich, ſo daß neue
Teilnehmer jederzeit willkommen ſind. Die beiden nächſten
Vor=
träge behandeln die Familie der Blätterpilze.
Die Städtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Februar
20mal alarmiert, und zwar zu 1 Großfeuer, 2 Mittelfeuer, 7
Kkeinfeuer, 5 Kaminbränden, 1 Autounfall, 2 Waſſerrohrbrüchen
und 2 ſonſtigen Fällen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf 159
Transporte, die hierbei zurückgelegte Fahrtſtrecke betrug 1295
Kilometer. Auf der Wache Kirchſtr. 13 (Fernſprecher Nr. 600 und
3500) wurde in 3 Fällen erſte Hilfe geleiſtet.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtr. 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 11. März 1933, vormittags 9.15 Uhr:
Klage des Wilhelm Böhm in Eberſtadt wegen Unterſagung des
Gewerbebetriebs als Darlehensvermittler und Rechtsberater;
vor=
mittags 10,30 Uhr: Einwendungen gegen die Bürgermeiſterwahl
in Harbach.
die der Zugabe in der bisherigen Form innewohnten, wurden
eingehend dargeſtellt. Notwendig ſei es, den Grundſatz der
Preis=
wahrheit aufrecht zu erhalten und dem Verbraucher die klare
Erkenntnis der Qualität zu gewährleiſten. Nach der Regelung
der Notverordnung vom 9. März 1932 habe das Zugabeunweſen
einen größeren Umfang angenommen als vorher. Der
Gegen=
bericht wies auf die Bedeutung der Zugabe ſür die
Produk=
tionswirtſchaft hin und betonte, daß an die Stelle der ſonſt
üblichen Wortreklame in Geſtalt der Zugabe die Wertreklame
trete. Die Zugabe ſei eine Erſcheinung des verſchärften
Wett=
bewerbs. Das Problem ſei nicht allein eine Frage des
Einzel=
handels, ſondern eine Exiſtenzfrage der beteiligten Induſtrien.
Das Verbot der Zugabe ſei mittelſtandsfeindlich, da gerade
kleinere Betriebe ſich Wortreklame in größerem Umfang nicht
leiſten könnten. In den großen ausländiſchen Staaten England,
Frankreich und Italien beſtehe ebenfalls kein Zugabeverbot. Auch
müſſe ſich ein Zugabeverbot im Reich für den Export ungünſtig
auswirken.
In der Ausſprache wurde darauf hingewieſen, daß Eingriffe,
wie ſie hier gefordert würden, grundſätzlich bedenklich ſeien,
in=
dem ſie nur erſte Schritte auf einem verhängnisvollen Wege der
Beeinfluſſung der Wirtſchaft durch Zwangsmaßnahmen
darſtell=
reni. Auch manche andere Wettbewerbsmaßnahmen ſeien alles
an=
dere als er eulich. Ferner ſei zu befürchten, daß im Falle eines
weitgehenden Verbotes der Zugaben andere Wege geſucht
wür=
den, um den gleichen Erfols zu erreichen.
Schließlich wurde mit über viegender Mehrheit ein Beſchluß
gefaßt, in dem er Ueberprüfung der Beſtimmungen in der
Rich=
tung gefordert wird, daß die Freigade der zur Werbung
beſtimm=
ten Zugabe in Umfang und Art den wirtſchaftlichen
Erforder=
niſſen ausreichender angepaßt und gegebenenfalls erweitert wird.
Gleichzeitig wird die Streichung der viel erörterten Beſtimmung
verlangt, wonach die Zugabe nicht verboten wird, wenn der die
Zugabe Gewährende ſich erbietet, an Stelle der Zugabe einen
feſten, von ihm ziffernmäßig zu bezei venden Geldbetrag bar
auszuzahlen.
Die Vollverſammlung kam zu dem Ergebnis, daß es im
Intereſſe der geſamten Wirtſchaft läge, we in die Frage der
Zu=
gabe, nun baldigſt einer abſchließenden Regelung zugeführt
würde.
Im Anſchluß hieran wurde über die Neuregelung der
Finanzgerichte berichtet, wie ſie durch die
Finanzgerichts=
ordnung vom 16. Dezember 1932 vorgeſchrieben iſt. Auf den
Kammerbezirk Darmſtadt entfallen vier ehrenamiliche Beiſitzer
für das Finanzgericht zu deren Wahl geſchritten wurde.
In der letzten Mitgliederverſammlung des Heſſiſchen
Verkehrsverbandes iſt einſtimmig nach dem Ausſcheiden
des bisherigen Verbandsvorſitzenden der Erſte Syndikus der
Kammer zum Vorſitzenden dieſes Spitzenverbandes der an
der Verkehrsförderung in Heſſen beteiligten Körperſchaften und
Organiſationen einſtimmig gewählt worden. Der Vorſitzende der
Kammer gab hiervon der Vollverſammlung Kenntnis, mit dem
Anfügen, daß der Kammervorſtand die Uebernahme dieſes
Ehren=
amtes durch den Erſten Syndikus genehmigt habe nachdem
feſt=
geſtellt worden ſei, daß ein Intereſſenkonflikt nicht zu erwarten
ſtehe. In der ſich anſchließenden Ausſprache wurde es begrüßf,
daß die rege Tätigkeit, welche die Kammer auf dem Gebiete
des Verkehrsweſens bislang entfaltet habe, durch dieſe
Perſonal=
union eine neue Befruchtung erfahre; auch in Zukunft werde
ſelbſtverſtändlich, ſoweit die Kammer in Frage komme, die
För=
derung der Verkehrsbelange ſich im Rahmen der den
Handels=
kammern geſetzlich übertragenen Aufgaben halten, nämlich „die
Geſamtintereſſen des Handels, der Induſtrie und des
Verkehrs=
weſens ihres Bezirkes wahrzunehmen”. In dieſem Sinne fand
die eh=enamtliche Uebernahme des Vorſitzes des
Verkehrsverban=
des durch den Erſten Syndikus der Kammer die Billigung der
Vollverſimmlung.
— Kriegerverein. Die Jahreshauptverſammlung
fand in den Räumen der Geſellſchaft Eintracht” ſtatt. Der
Vorſitzende, Kam. Prof. Kiſſinger, eröffnete um 3.15 Uhr die
Verſammlurg und begrüßte die zahlreich erſchienenen Kameraden.
Im Anſchluß hieran fand die Ehrung für 10 Kameraden für
lang=
jährige Vereinszugehörigkeit (60=, 50= 40= und 25jährige
Mit=
gliedſchaft) ſtatt. Den im Vereinsjahre verſtorbenen
Kamera=
den wurde durch Erhebung von den Sitzen beſonders gedacht. Der
Schriftführer erſtattete den ſehr umfangreichen Jahresbericht,
der Rechner den Kaſſenbericht und Jahresvoranſchlag, welche von
der Verſammlung einſtimmig genehmigt wurden. Auf Antrag
der Rechnungsprüfer wurden dem Vorſtand und dem Rechner
Entlaſtung erteilt. Den Bericht über die Bücherei, wie über das
Vereinsinventar erſtatteten die Kameraden Grei und Müller.
Den Bericht über die Haſſia=Jugend erſtatteten die Kameraden
Meyer und Kiſſinger. Bei einer Tellerſammlung für die
Haſ=
ſia=Jugend (Antrag des Kameraden Kahl), ging ein anſehnlicher
Betrag ein. Die ſeither in dem Verein beſtehende Sterbekaſſe
wurde aufgehoben und mit der Allianz und Stuttgarter
Lebens=
verſicherungsbank eine Kollektiv=Sterbegeldverſicherung zu
gün=
ſtigen Bedingungen abgeſchloſſen. Dadurch iſt gewährleiſtet, daß
auch dem letzten der Kameraden das Sterbegeld ausgezahlt
wer=
den kann. Verſchiedene Anträge auf Satzungsänderungen
wur=
den angenommen. Bei der Vorſtandswahl wurde der ſeitherige
Vorſtand einſtimmig wiedergewählt. Neu hinzugewählt wurden
die Kameraden Caprano und Zürn. Nach Ausbringung eines
dreifachen Hochs auf den großen Führer im Weltkrieg. Herrn
Generalfeldmarſchall von Hindenburg, ſchloß der erſte Vorſitzende
die würdig verlaufene Verſammlung.
— Turngemeinde Beſſungen 1865, e. V. Darmſtadt. Wie
alljährlich, findet auch dieſes Jahr eine
Dekorierungs=
feier der Wanderabteilung ſtatt. Gewöhnlich wurde
die Feier mit einer Wanderung verbunden. Dieſes Jahr hat
der Wanderausſchuß beſchloſſen, eine einfache, würdige Feier im
großen Saal unſeres Turnhauſes, am Samstag, den 11. März,
ſtattfinden zu laſſen. Deshalb hat ſich die Turn= und
Singmann=
ſchaft zur Verfügung geſtellt, um der Feier einen turneriſchen
Rahmen zu verleihen. Das ſonſtige Programm enthält ſicher für
jeden etwas. Alle Mitglieder und ihre Angehörige ſind
herz=
lichſt eingeladen, an dieſer Veranſtaltung teilzunehmen, zumal
keinerlei Ei trittsgeld erhoben wird. Es ſoll verſucht werden,
durch dieſe Veranſtaltung unſeren Mitgliedern, ob ſie turnen oder
wandern, zu zeigen, daß wir zuſammengehören, und daß wir das
Erbe unſerer Väter zu halten verſtehen. Auch hier iſt das
Sprich=
wort am Platze „Einigkeit macht ſtark‟. Die Feier beginnt um
8.30 Uhr abends.
— Neue Kurſe in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Vom
Gabelsbergerſchen Stenographenverein, gegr. 1861, wird uns
ge=
ſchrieben, daß er den Beginn ſeiner neuen Anfängerkurſe in der
deutſchen Einheitskurzſchrift und im Maſchinenſchreiben auf
Freitag, 10. März, verſchieben mußte. Alle Intereſſenten
werden n mmehr gebeten, ſich heute abend 8 Uhr, in der
Ballon=
ſchule, Alex nderſtraße, einzufinden. Im übrigen ſei nochmals
auf die Anzeige vom Sonntag verwieſen
Waxum die neue ANEA- Kahnnaska?
Weil Sie für 50 P. eine große Tube
Zahnpasta bekommen, die den
bis-
herigen guten Zahnpasten
eben-
bürtig ist, und deren köstlicher
Ceschmack Sie begeistem wird. Der
niedrige Preis erspatt es Ihnen, auf
eins der vielen unerprobten
Zahn-
pflegemittel zurückgreiten zu müssen.
Qualitaf: NIVEA
Preiswert und gut!
1
9
Deinen. Auseikel.
Also: Nur Nwea
kau-
fen, nichts anderes.
Es ist ja so preiswert!
Weder „Luzuscrerges”, noch „Wunderöle",
noch „Nachch nungen” können Nivea-Creme
und Nivea-Ol ersekzen; denn es gibt auf der
ganzen Welt ſeine anderen Hautpflegemittel,
die das hautverwandte Euzerit enthalten, und
darauf beruht ihre überraschende Wirkung.
Creme: 0.15 bis 1.— 1 Ol: 0.50, 1.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 69
Darmſtädter Tagblatt / Sef siſche Neueſte Nachrichken
Freitag, 10. März 1933
Zu Beginn der Donnerstagsſitzung bat der Vertreter des
ehe=
maligen Aufſichtsratsvorſitzenden Nohl. Rechtsanwalt Dr. Leoni,
eine Erklärung abgeben zu dürfen, die im Zuſammenhang mit
den Ausſagen des Zeugen Reichsbankdirektors a. D. Müller ſteht.
Sein Mandant, ſo ſtellt der Rechtsanwalt feſt, habe ihm ſchon in
der geſtrigen Verhandlungspauſe geſagt, daß er in der Lage ſei.
Unterlagen beizubringen, die die Berechtigung ſeiner Frage an
den Zeugen erhärten können. In der Tat gehe auch aus den
maſchinenſchriftlichen Aufzeichnungen zu einer Rede, die Nohl vor
der Generalverſammlung gehalten habe, hervor, daß er ſich
hin=
ſichtlich der Höhe des Giroverkehrs auf die Mitteilung einer „
ein=
flußreichen Perſönlichkeit” berufen habe. Dieſe Tatſache ſei zum
mindeſten von Bedeutung für die Zuverläſſigkeit der Ausſagen
des Angeklagten. Daran anſchließend macht auch Nohl kurze
Aus=
führungen, die die Erklärung ſeines Vertreters ergänzen. Dazu
meint der Vorſitzende, es ſei richtiger geweſen, wenn der
Ange=
klagte in Gegenwart der Zeugen ſeiner Anſicht Ausdruck verliehen
habe. Der weitere Verlauf der Verhandlung bringt dann die
recht ausführliche Beſprechung von acht Großkonten, ein Penſum.
das ſich wohl vor allem deshalb erledigen ließ, weil man für die
Einzelfälle auf die Ladung von Zeugen verzichtet hatte. Eine
kurze Debatte wird im Zuſammenhang mit einem
umfangreiche=
ren Beweisantrag des Rechtsanwalts Dr. Sondheimer ausgelöſt
über die Frage der Ladung von weiteren Zeugen, da auf Seiten
des Vorſitzenden wie auch des Vertreters der Anklage die Anſicht
vertreten wird, daß weitere Zeugen wohl die Dauer der
handlung ungünſtig beeinfluſſen, zur beſſeren Klärung der
terie jedoch nicht beitragen könnten. Ueber den
Bew=
der ſchriftlich eingereicht werden ſoll, wird das Geri
ſchließen. Im übrigen ſpielen auch bei dieſen acht
wieder die Frage der Sicherheiten, die Behandluf
Kredit=
die Haltung des Vorſtandes und des Aufſichtsre
gewährung an Firmen, die ſich ſpäter als
heraus=
zalle
feſtge=
ſtellten, eine weſentliche Rolle. So wurd
ſtellt, daß, als einige Aufſichtsratsmi
Kreditneh=
mer, dem ſie nicht trauten, einen we
nicht gewähren
urch beendete, daß er
wollten, der Vorſtand die Unterha
das Geld ſchon”
erklärte: „Ja. was iſt da zu
baldige Beendigung des
Da nach Anſicht des Vo=
Prozeſſes vor allem im
Angeklagten geboten
er=
ſcheint, ſollen längere
nach Möglichkeit vermieden
werden. Die nächſte
Freitag vormittag um 9 Uhr
und dauert voraus
i Stunden.
43 B2n Gerichksſaal.
Strafkammer hatte ſich am
Donners=
keitsverbrechen ſpezialiſiert. Ein Kellner von
zunächſt wegen fortgeſetzter Blutſchande,
t ſeiner 20jährigen Stieftochter, eine
Gefängnis=
ſieben Monaten, ſeine Stieftochter eine ſolche
i Monaten mit fünfjähriger Bewährungsfriſt.
in Tagelöhner aus Erbach erhielt ebenfalls wegen
utſchande in zwei Fällen, begangen mit ſeiner
eige=
nen 20jährigen Tochter, eine Zuchthausſtrafe von
einem Jahr und drei Monaten. Das Gericht erklärt ſich
jedoch bereit, ein Geſuch um Umwandlung in eine Gefängnisſtrafe
zu befürworten. Die Tochter kann nur in einem Fall beſtraft
wer=
den, da ſie beim erſtenmal noch jugendlich war, und erhält eine
Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten.
Zum Schluß erhält ein junger Schuhmacher aus Of
fenbach eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren, weil
er ſich an einem kleinen Mädchen vergangen hatte. Der Angeklagte
iſt zwar erblich ſtark belaſtet der Vater iſt Trinker, und die
Mutter weilte bereits zwei Jahre in einer Irrenanſtalt — das
Gericht iſt aber der Anſicht, daß gerade derart Schwachſinnigen
ge=
genüber eine hohe Strafe am Platze ſei, um ihnen das Strafbare
ihrer Handlung ganz eindeutig vor Augen zu führen. Im übrigen
iſt der junge Mann bereits einſchlägig vorbeſtraft, ſo daß das
Gericht ſich nicht in der Lage ſieht, mildernde Umſtände in
An=
wendung kommen zu laſſen. Der junge Mann nimmt das Urteil,
das er anſcheinend ähnlich erwartet hatte, ohne weiteres an.
Warnung vor ſogenannten ſpaniſchen Schatzſchryindlern. In
den letzten Monaten ſind einer größeren Anzahl von Perſonen,
Schwindelbriefe aus Barcelona zugegangen, in denen den
Adreſ=
ſaten vorgeſpiegelt wird, daß der Abſender ſich wegen Bankerotts
in Spanien in Haft befände. Er habe einen großen Geldbetrag
beiſeite geſchafft, und dieſer befände ſich in einem Koffer, der
auf einem deutſchen oder franzöſiſchen Bahnhof abgeſtellt ſei. Zur
Erlangung des Koffers wird der Adreſſat erſucht, unter
Inaus=
ſichtſtellung einer hohen Belohnung dem Schwindler behilflich zu
ſein. Es wird vorgeſchlagen, nach Spanien zu kommen, um dort
die gerichtlich beſchlagnahmten Effekten des Verhafteten durch
Zahlung von 6000 RM. Gerichtskoſten und Geldſtrafe auszulöſen.
Als Beweis für die Richtigkeit wurden den Perſonen, die
tele=
graphiſch ihr Einverſtändnis erklärt hatten und die auf dieſen
Schwindel eingegangen ſind, Urteilsausfertigungen uſw.
über=
ſandt, die gefälſcht ſind. Vor dieſem Schwindel wird
ausdrück=
lichſt gewarnt.
Eine raffinierte Darlehnsbetrügerin am Werk. Von einer
Betrügerin wurden in der letzten Zeit in Darmſtadt und
an=
deren Städten Geſchäftsleute um kleinere Beträge auf folgende
Weiſe geſchädigt. Beim Betreten der einzelnen Geſchäfte ſpielt
ſich die Schwindlerin als gute Bekannte auf, fragt, ob nicht
be=
reits eines ihrer Angehörigen oder Bekannte dageweſen ſei
und etwas für ſie zurückgelaſſen haben. Wird ihr dieſe Frage
verneint, dann verläßt ſie das Geſchäft, um nach kurzer Zeit
wie=
der nachzufragen. Beiläufig erwähnt ſie dann, daß ſie noch
Schuhe und ſonſtige Gegenſtände in einem anderen Geſchäft
kau=
fen wolle und läßt ſich hierfür das notwendige Geld geben. Als
Sicherheit läßt ſie Pakete mit geringwertigem Inhalt zurück. Die
Schwindlerin iſt etwa 40—45 Jahre alt, 1,60 bis 1,65 Meter
groß und hager, mit auffallend großen, dunklen Augen, dunklem
Haar und hat blaſſes, hageres Geſicht.
Vorſicht bei Entgegennahme von Papiergeld. In den letzten
Tagen wurde von einer Frau in einem hieſigen
Metallwaren=
geſchäft mit einem entwerteten Darlehenskaſſenſchein bezahlt der
ſchon ſeit der Inflation aus dem Verkehr gezogen iſt. Die Frau
iſt etwa 50 Jahre alt, zirka 1,65 Meter groß, unterſetzt, kräftig,
volles gepflegtes Geſicht, und trug grüngeſtreiftes, ſeidenes Kleid,
hellbeige Strickweſte, hellen Mantel und dunklen Hut. In ihrer
Begleitung befand ſich eine Frau von etwa 50 bis 55 Jahren.
Letztere war zirka 1,65 Meter groß, ſchlank und dunkel gekleidet.
Eigentümer eines ſichergeſtellten Herrenfahrrades geſucht.
Am 19. Auguſt 1932 wurde in Darmſtadt, in der oberen
Rhein=
ſtraße, ein Herrenfahrrad, Marke „Zeppelin”, Fabr.=Nr. 328 517.
geſtohlen. Der Eigentümer wird erſucht, ſich bei der
Kriminal=
abteilung des Polizeiamts, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 34, zu
melden.
Wo wurde eine Lichtmaſchine zum Kauf angeboten? In der
Zeit vom 24. zum 25. Februar 1933 wurde von einem
Motor=
rad, das in einer Waſchküche eines Hauſes in der Frankfurter
Straße untergeſtellt war, eine Lichtmaſchine, Marke „Boſch”
Watt, geſtohlen. Perſonen, die ſachdienliche Angaben machen
können, werden gebeten, ihre Wahrnehmungen der
Kriminal=
polizei Darmſtadt, Hügelſtraße Nr. 31/33, Zimmer 3, mitzuteilen.
— Jetzt zum Winterſport, Schnee und Sonne! Der von dem
Heſſenſkikursverlag nach Sölden und Haimbachalm (2074 Meter)
am vergangenen Sonntag beförderte Kurs nimmt einen
herr=
lichen Verlauf, beſonders deshalb, weil, nachdem Neuſchnee
gefal=
len, prächtiges Sonnenwetter herrſcht. Um allen, die noch zum
Winterſport wollen, die Möglichkeit zu geben, wird der Kurſus
nach Sölden zum dritten Male wiederholt. Für alle, die
zum erſtenmal zum Winterſport fahren, iſt Neſſelwängle, trotz
Billigkeit, ein idealer Platz. Was Beſonderes ſtellt der
Oſter=
ſkikurs in der Silvretta dar: die Höhe des Quartiers (2400
Me=
ter) garantiert für Schneeſicherheit. (Siehe heutige Anzeige.)
den nahen Frühling verheißt,
Feldern. — Sehnſucht nach neuem
erſten Früh=
. dumpfen
Volkstrauertag!
Milde, wärmelnde
So=
liegt erwartungsvoll über
kalter Winternacht
Blühen und neuem Leben
jedem Jahre
So ſchienen auch dam
lingsſonnenſtrahlen uns Sturmtruppen draz
Schützengräben!
Mit jedem neuen Frühling!
uns die Erinnerung an
jene Zeit aus, — fühlt man heut
rufs neue ihre magiſ
Wirkung. — eine Quelle
s. friſchen Mut
Ausharren!
Und ich denke an
Frühling und den Friede
der Heimat nicht m
konnten, die neben uns fiel
und ihr Leben als gr
für Heimat und Vaterland
hin=
gaben! — Auf daß die Heimat gerettet einem neuen Frühling
entgegengehen
ſei euch gewiß!
Ehnlichen Gedanken betrete ich auf der
Land=
ſtraf
ſaubere Dorf mit ſeinen freundlichen und alten ehr=
Nein Weg führt an der Schule vorbei.
Dort hat ſich in geordneten Reihen die Schuljugend
aufge=
ſtellt. Ein langer Zug ſetzt ſich in Bewegung, an der Spitze wird
in feierlichem Ernſte ein großer aus Epheu gewundener Kranz
getragen. Aus friſchen Kinderkehlen ertönt ein Lied vom
Vater=
land!
Der Zug geht hinauf zur alten ſchön gelegenen Kirche mit
dem alten und neuen Friedhof, hinter der die Gemeinde unter
großen Bäumen vor wenig Jahren in dankbarer, Erinnerung an
ihre im Weltkrieg gefallenen Söhne ein ſchlichtes, aber würdiges
Ehrenmal errichtet hat.
Eine rechteckige Wand, oben auf der Wand in der Mitte das
Eiſerne Kreuz aus Stein, darunter ſteht in großen Lettern
ge=
ſchrieben: „Unſeren Helden!‟ Die Wand trägt als einzigen
Schmuck einen großen grünen Kranz, der an einem Kranzhalter
aufgehängt iſt, darüber ſtehen ſchlicht die Namen der Gefallenen.
Sonnenſtrahlen huſchen über die helle Denkmalwand und
zeichnen mit ſcharfem Kontraſt die noch kahlen Aeſte der
um=
ſtehenden Bäume darauf. — Eine ſtimmungsvolle Gedächtnisſtätte
im Schatten alter Bäume in einem natürlichen Garten hinein
gelegt, geſchaffen zur inneren Einkehr und würdig hier den (
fallenen zu gedenken.
Würdig und ernſt hat ſich der Kreis der Kinder um das
Den=
mal geſchloſſen. In der Mitte vor dem Denkmal ſteht der Führe
der Jugend, der Lehrer. Seine einfachen, zu Herzen gehende
Worte klingen hinein in die feierliche Stille als ernſte Mahnun
und Weiſung, die große Opfertat der gefallenen Brüder, die
Leben draußen auf blutiger Wahlſtatt gelaſſen haben, — nie
vergeſſen, — die Tapferen, die für Vater und Mutter, für Schn
ſter und Bruder, für Haus und Hof, für die Heimat, für d.
große, deutſche Vaterland, geſtorben ſind.
Sie haben die Schrecken des Krieges von den heimatlichen (
n ferngehalten und ſie vor Zerſtörung und Verwüſtung
in ſei ihnen ewiger Dank!
ie kindliche Seele wird ein gar koſtbares Same
das Gefühl und das Verſtändnis der Dankbarkei
v Kinderherzen ſteigt heimlich und heiß d
Aus
nie vergeſſen wollen, was die Helden
Gelübde
jaben.
draußen
Nanen derer, deren Opfertod heu
Verſöhnt
n bewegten Geſang reiner gläubig
ſchon faſt vergeſſe
Kinderherzen gelauſe
* vom Ehrenmal abgeno
Nun wird der alte
men und der neue an
ſein=
ſſes ziehen die Kind
Im Bewußtſein eines gr
nach dem Schulhaus zurück.
So winden Kinderhände den Heidenkran zum Gedächtnis
*½— Kle
das große Opfer der Gefallenen. Es iſt
die den Kranz windet.
So bringt jede Jahreszeit ihren Dankesgruß dar
Frühling mit duftenden Blumen aus Wieſe und Fe
Sommer mit Roſen der Liebe aus dem Hausgärt!
Herbſt und der Winter mit Bux= und Epheugewinde!
Nicht nur am Volkstrauertag, — auch an Oſtern, an
ſten, im Sommer, an Kirchweihe wird dieſe Ehrung in
feierlicher Weiſe begangen.
So begeht die Schuljugend der nahe gelegenen Gemei
Kriegsheim unter Führung ihres Lehrers alljährlich das
dächtnis an das große Opfer der im Weltkrieg gefallenen Brüd
Wir brauchen Vorbilder!
Joſ. Gerlach, Worms
Auf 50 Frauen, die Brillen tragen, kommen faſt 100
brillentragende Männer.
*
Trotz der Wirtſchaftskriſe, die auch in Amerika herrſcht, hat
dort immer noch jeder 6. Menſch ſein eigenes Auto.
Schönheitsſpezialiſten, die in Paris tätig ſind, nehmen für
die Herſtellung einer neuen Naſe oder eines umgeformten
Mun=
des ein Honorar von etwa 800 Mark, während ein ganzes
Geſicht, das man von kundiger Hand „umarbeiten” läßt, nicht
unter 4000 Mark zu haben iſt.
Zu den wertvollſten Tieren der Zoologiſchen Gärten gehören
die Rhinozeroſſe, für die Preiſe bis zu 20 000 Mark
ge=
zahlt werden. Ein Löwe iſt im Durchſchnitt ſeine 800 Mark
wert, während die Elefanten auf etwa 12000 Mark kommen.
In Europa ſind allein in den letzten beiden Jahren 801
neue Kinos gebaut worden, ſo daß an jedem Tage 600 000
Zuſchauer mehr als früher untergebracht werden können.
*
Die kleine Inſel Bornholm würde ausreichen, um alle
Men=
ſchen der Erde aufzunehmen, wenn jedem ein Raum von etwa
4 Quadratfuß zur Verfügung ſtunde.
— In den Helia=Lichtſpielen wurde des großen Erfolges
wegen der nationale U=Boot=Tonfilm der Ufa „Morgenrot”
mit Rudolf Forſter und Elſe Knott noch einige Tage verlängert.
Der Film iſt eine dichteriſche, künſtleriſche und vaterländiſche Tat
von ungeheurem Ausmaß.
— Das Union=Theater zeigt heute zum letzten Male Martha
Eggerth und Hermann Thimig in der luſtigen Tonfilm=Operette
„Traum von Schönbrunn”
rung das heitere Tonfilm=Luſtſpiel. Skandal im
Grand=
hotel (Fürſt Seppl), das in den wundervollen bayeriſchen
Bergen ſpielt und einen prachtvollen Ausſchnitt aus echteſtem
Volksleben bringt. Die Aufnahmen ſtammen aus Oberſtdorf im
Allgäu.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsqufttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
H. 200. 1. Da Sie nach der Verordnung berechtigt ſind, das
Waſſergeld gegen Nachweis auf die Mieter umzulegen,
werden Sie dieſen Nachweis auch nachträglich dem Mieter
er=
bringen müſſen. — 2. Nein, der Mietzins iſt für den Mieter
Bringſchuld, das Waſſergeld hat letzterer erſt zu zahlen, wenn
Sie den Nachweis zu 1. u. a. geliefert haben.
Vereinskalender.
Der Stahlhelm, B. d. F.” Um den ſtarken
Andrang an Neuanmeldungen zu der
überpartei=
der
Stahlkeimä lichen Organiſation „Der Stahlhelm” bewältigen
d zu können, ſah ſich die Ortsgruppe veranlaßt,
Karlſtraße 15 (Reſtaurant Sitte, oberer Eingang)
eine Geſchäftsſtelle zu eröffnen. Die Geſchäftsſtelle iſt von 9 bis
7 Uhr geöffnet. Fernſprecher Nr. 52. Daſelbſt werden alle
Aus=
künfte erteilt und Neuanmeldungen entgegengenommen.
Tageskalender für Freitag, den 10. März 1933.
Union=Theater: „Traum von Schönbrunn”; Helia=Lichtſpiele=
„Morgenrot”; Palaſt=Lichtſpiele: „Skandal im Grandhotel”
— Heaghaus, 20 Uhr: Vortrag „Die ideale elektriſche Küche‟.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, 10. März: Vorabendgottesdienſt 6.15 Uhr.
Samstag, 11. März: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr.
Gedenk=
feier für die Gefallenen des Weltkrieges.
Sabbatausgang 7.10 Uhr. Leſen der Megillah und
Jugend=
gottesdienſt.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.00, abends 6.00 Uhr.
Griesheim, 8. März. Ehrung. Dem allſeits verehr
Turnbruder Herrn Bernhard Schnaars wurde anläßl
ſeines 80. Geburtstages in Anerkennung ſeiner über 60jährig
Mitgliedſchaft in der Deutſchen Turnerſchaft der Ehrenbrief
Main=Rhein=Gaues der D.T. überreicht. Bernhard Schnag
iſt ſeit 1902 Mitglied der Turnerſchaft Griesheim, vorher gehö
er 30½ Jahre der Turnerſchaft Bremen an.
Cp. Pfungſtadt, 9. März. Hohes Alter. Am heuti
Donnerstag beging eine der älteſten Ortseinwohnerinnen, F
Sophie Klöppinger, ihren 82. Geburtstag.
Cp. Pfungſtadt, 9. März. Einführung der Poli
ſtunde. Die hieſige SA.=Führung gibt „im Auftrage der
gierung” folgende Bekanntmachung heraus: „Ab 9 Uhr abe
müſſen alle Wirtſchaften geſchloſſen ſein. Ab 9.30 Uhr haben
Zivilperſonen ohne Ausweis der SA.=Führung auf den Stre
nicht mehr aufzuhalten.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 9. März. Obſt= und Gartenb
verein. Der mit der am kommenden Samstag abend ſtatt
denden Jahreshauptverſammlung verbundene Lichtbildervort;
des Herrn Schulz=Darmſtadt über Anlegung und Bewirtſchaft
von Hausgärten wird noch reichlich mit Lichtbildern illuſtri
durch eigene Aufnahmen des Herrn Lehrers Grimm daſelbſt
C Ober=Ramſtadt, 9. März. Filmabend der Inne
Miſſion. Der Heſſiſche Landesverein für Innere Miſ
Darmſtadt veranſtaltete in unſerer Kirche einen Filmabend,
welchem der Bethelfilm „In den Spuren Vater Bodelſchwing
gezeigt wurde. Der Film gab Einblick in das große Liebest
in Bethel. Die Pauſen wurden durch Anſprachen und Geſang
gefüllt. Leider hatte der Abend nicht den Beſuch aufzuweiſen
ihm im Intereſſe der guten Sache zu wünſchen geweſen wäre
Ausdem Gemeinderat. Eine auf Dienstag, den 7.
anberaumte Gemeinderatsſitzung war, da die ſozialdemokrati
Gemeinderatsmitglieder hierzu nicht erſchienen, nicht beſch
fähig und mußte ſomit ausfallen.
k. Dieburg, 9. März. Am Volkstrauertag veranſte
der Kriegerverein mit anderen Vereinen eine Gedenkfeier,
am Kriegerdenkmal von 1870 an der Wallfahrtskapelle abge
ten wird. Muſik und Geſangsvorträge werden, der Feier
würdigen Rahmen geben. Die Gedächtnisrede hat P. Fran,
leſius vom hieſigen Kapuzinerkloſter übernommen. An di
Tage ehrt das ganze deutſche Volk ſeine im Weltkrieg gefalle
tapferen Söhne, und es iſt Ehrenſache der geſamten Einwoh
ſchaft, an dieſer Feier ſich zu beteiligen.
An Groß=Zimmern, 9. März. Sämtliche 8 Diebſtäl
und Einbrüche, die hauptſächlich im Monat Februar
verübt wurden und die die hieſige Bevölkerung fortwähren
Bangen und Sorgen hielten, haben nun dank eifrigen. Bemül
der Gendarmerieſtation Groß=Zimmern ihre Aufklärung 4
den. Vorgenommene Hausſuchungen waren von größtem E
und förderten allerlei geſtohlene Sachen zutage. Soweit
Diebsgut, wie Kleider, Schuhe, Weine, Spirituoſen, Karto
Dickwurzeln und Werkzeuge noch vorhanden waren, wurde es
Eigentümern zugeſtellt. Alle Täter und auch die als Hehle
Frage kommenden Perſonen waren beim Verhör geſtändig.
einigen wurden auch noch Fingerabdrücke genommen, da gege
noch ein anderes Ermittelungsverfahren ſchwebt. Die 2 Ha
täter wurden, um jegliche Verdunklung auszuſchalten, in
Amtsgerichtsgefängnis Dieburg übergeführt. Die Täter
im Alter von 20—30 Jahren. Bei den meiſten liegt eine ti
Urſache, die Not, zu dieſen Verbrechen nicht vor, da ſie noc
dieſer Zeit ihr Auskommen hatten, aber auch ſchon von
Arbeitsſtellen wegen Veruntreuung entlaſſen werden mußten
ſuchten ſich dann durch gewerbsmäßigen Diebſtahl ihren
Leb=
unterhalt zu beſchaffen. Ein Diebſtahl von Sachen, welche
Lebensnotwendigkeit gehören, iſt vielleicht noch verſtändlich.
Einbrüche zu verüben, um Genußmittel wie Wein, Sekt,
tuoſen zu erbeuten, auf die heute die meiſten Leute verzi
müſſen, können keine Entſchuldigung finden. Zum Teil h
die Beſtohlenen den Dieben die Arbeit auch ſehr leicht gen
Lu. Groß=Umſtadt. 9. März. Der ſeitherige Bürgern
ſter Lampe hat ſein Amt bis auf weiteres niedergelegt.
geordneter Juſtizinſpektor Joſt wurde vorläufig mit der
ſehung der Dienſtgeſchäfte von ſeiten des Kreisamtes beauf
Ci. Erbach, 9. März. Volkstrauertag. Wie all
lich, veranſtaltet auch in dieſem Jahre wieder die hieſige
gruppe des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge am A.
des Volkstrauertages im Gemeindehauſe eine Gedächtnisfei
die Toten des Weltkrieges. Die Feier umfaßt Muſik=,
und Gedichtvorträge von Lehrern und Kindern der hieſigen E
ſchule und einen Lichtbildervortrag des Herrn Kreisſchul
Gerbig über: „Unſere Kriegerfriedhöfe, wie ſie waren,
ſie ſind und wie ſie werden ſollen.” Am Vormittag werden
treter des Volksbundes bei der gemeinſamen Feier am Ehre
auf dem Schöllenberg einen Kranz niederlegen. Dieſe V.
ſtaltung findet im Anſchluß an den Vormittagsgottesdienſt
der gemeinſame Abmarſch der Teilnehmer erfolgt unter 2
tritt der Feuerwehrkapelle vom Marktplatz aus. —
polizei. Geſtern nachmittag erfolgte im hieſigen Schle
die Auswahl und Vereidigung der aus Mitgliedern der
SS. und des Stahlhelms zuſammengeſtellten Hilfspolizei
große Zuſchauermenge von hier und der ganzen Umgebung w
dem geſchichtlichen Vorgange bei.
Srkältn
„Grippe
[ ← ][ ][ → ]Freitag, 10. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 69 — Seite 7
Die Landleute lieben die Hecken nicht, weil ſie ihnen ein
tückchen vom Acker wegnehmen oder ein anderes Stückchen
be=
hatten. Gerade in der gegenwartigen Zeit lodern wieder überall
in den Feldrainen und auf Oedungendie Feuer. Hecken ſind es, die
er Menſch anzündet, um ein unbedeutendes oder doch kaum
nutz=
ares Fleckchen Erde zu gewinnen. Dabei bedenkt er kaum, daß er
adurch ſeinen treueſten Freunden und Gehilfen ihre
Winterquar=
ere, ja ihnen die ganze Exiſtenzmöglichkeit raubt. Die Vögel
iehen in die Weite und werden ſo vollſtändig vertrieben. Unter
en Büſchen hatte ſich der Igel ſein Mooslager eingerichtet.
Blind=
hleichen. Ringelnatter und Eidechſe hatten unter den Steinen
ſchutz geſucht, das Feuer überraſcht und vernichtet ſie. Die
nütz=
chen Singvögel ſind ihren Todfeinden ſchutzlos preisgegeben, kein
nterſchlupf bietet ihnen Schutz. Und wie hatten dieſe Tierchen
och dem Landwirt bei der Bekämpfung der Schädlinge geholfen!
das Ungeziefer unter, auf und über der Erde wird überhand
ehmen, die Ernten und Obſterträge herabmindern. Die Menſchen
ilten die Hecken nicht nur erhalten, weil ſie nützlich ſind, ſondern
ſuch weil ſie ſchön ſind und das Landſchaftsbild reizvoller
ge=
alten. Denkt an die Schlehenhecke im Silber ihrer Blüten im
Früh=
ng, an die poeſievolle Heckenroſe im Sommer, an die Hagebutten
n Herbſt. Und dazu die Jubellieder der gefiederten Sänger!
Be=
inders bei uns haben die Hecken und Baumgruppen von alters
er die Bedeutung von Grundſtücksgrenzen. Hier unter dieſen
jaumgruppen haben die Landleute ihre Mahlzeiten während der
eldarbeiten eingenommen, hier haben ſie während der Heuernte
or den glühenden Sonnenſtrahlen Schutz gefunden, hier haben
te Hütejungen geruht und geſpielt. Ganze Generationen haben
ier geraſtet, ſich gelabt nach harter Arbeit, geſpielt und geſcherzt.
Jelche Fülle von Jugenderinnerungen und ſeligen Kinderjahren!
us allen dieſen Gründen ſollte jede Gemeinde Heimatſchutz
pfle=
en, die Hecken und Vogelherbergen erhalten, beſonders wo ſie
icht ſchaden. An Straßenböſchungen, an Hohlwegen, an
Bahn=
irpern ſollte man Weißdornbüſche anpflanzen, jede Gemarkung
üßte mindeſtens ein Vogelſchutzgehölz haben. Die
Feldbereini=
ung, die ſeit den letzten Jahren auch im Vogelsberg beginnt,
ſird noch manche Hecke hinwegfegen. Doch iſt zu erwarten, daß die
jehörden wie bisher, ja vielleicht noch in verſtärktem Maße, für
rhaltung der Hecken oder doch für die Neuanlage von
Vogel=
hutzgehölzen entſchieden eintreten. Die Feldbereinigung bringt
en Landwirten bedeutende wirtſchaftliche Vorteile, möge ſie auch
rnerhin darauf bedacht ſein, den Gehilfen des Landwirts an
ge=
gneten Stellen Unterkunft und Schutz zu bieten und zugleich die
ſchönkeit des Landſchaftsbildes zu erhalten.
Bo. Auerbach, 9. März. Tödlicher Unfall. Geſtern
tittag verunglückte der verheiratete Werkmeiſter Bernhard
er Riedlingerſchen Marmor=, Granit= und Syenit=Induſtrie
da=
urch, daß er, mit ſeinem Rad vom Werk in der Bahnhofſtraße
ummend, beim Einbiegen in die Darmſtädter Straße noch vor
inem von Zwingenberg heranfahrenden Automobil dieſe Straße
rreichen wollte, dabei aber ein aus entgegengeſetzter Richtung
ommendes Perſonenauto überſah, in das er nunmehr direkt
hin=
infuhr. Der Verunglückte trug dabei ſchwere Verletzungen,
be=
inders am Kopfe, davon, denen er kurze Zeit nach ſeiner
Ein=
eferung in das Bensheimer Hoſpital erlag. Der Verſtorbene
interläßt eine Witwe und ein 6jähriges Kind. Der Unfall
erurſachte eine große Menſchenanſammlung. Rad und Automobil
uurden ſchwer beſchädigt.
a. Offenbach, 9. März. Das Ende der letzten
Zwangs=
irtſchaftseinrichtung. Am 1. April werden ſämtliche
Vohnungen frei, nachdem ſchon ſeit 1. April 1932 nur Wohnun=
Fen mit einer Friedensmiete unter 50 Mark der Vergebung durch
as Wohnungsamt unterlagen. Der Beirat, der für die
Zu=
eilung von Wohnungen beim Wohnungsamt beſtand, hielt
be=
eits geſtern ſeine letzte Sitzung ab. Der Stoff für ſeine
Beratun=
en iſt ausgegangenn, da freiwerdende Wohnungen nicht mehr
ngemeldet zu werden brauchen.
P. Rüſſelsheim, 8. März. Auf der Polizei erſchien ein junger
Nann mit dem vor einigen Tagen durch einen nächtlichen
Ein=
ruch in die Parkſchule geſtohlenen Radioapparat und
rklärte, er habe ihn in einem Strohhaufen im Felde gefunden.
die Gendarmerie ſchenkte dem angeblichen Finder keinen Glauben
nd nahm ihn feſt, weil er der Mittäterſchaft an dem Einbruch
erdächtig iſt Man hofft, durch die Unterſuchung auch die bei
em Einhruch geſtohlene Schreibmaſchine des Rektors wieder zur
ötelle zu bringen.
Die Aufklärung des Budenheimer Sprengftoff
Be Mainz. 9. März. Unſerer geſtrigen kurzen Meldung über
die Auffindung des geſtohlenen Sprengſtoffes haben wir folgende
Einzelheiten nachzutragen:
Die eifrigen Unterſuchungen nach dem geſtohlenen Donarit=
Sprengſtoff durch die Staatsanwaltſchaft, Polizei und
Gendar=
merie haben am Mittwoch nachmittag zur Auffindung des
Sprengſtoffes und zur Feſtſtellung der Perſonalien der Täter
ge=
führt. Bei den Tätern handelt es ſich tatſächlich, wie ſchon
an=
fangs angenommen wurde, um Kommuniſten, und zwar um den
häufig beſtraften 33jährigen ehemaligen Chauffeur und jetzigen
Arbeiter Karl Wilhelm Steigner und den vorbeſtraften 33 Schmied Philipp Joſef Lukas aus Gonſenheim.
Nach=
dem der Sprengſtoffdiebſtahl feſtgeſtellt war, entwickelten die
Mainzer Staatsanwaltſchaft, die Kriminalpolizei und die
Gen=
darmerie eine fieberhafte Tätigkeit nach den Tätern und dem
Sprengſtoff. Eine Reihe von Siſtierungen und umfangreiche
Hausſuchungen wurden vorgenommen, die aber immer wieder
er=
folglos verliefen. Daß ſich die Beunruhigung des Mainzer
Publi=
kums; beſonders mit Rückſicht auf die politiſchen Unruhen und
Terrorakte der Kommuniſten. mit jedem Tag, der verging, ohne
daß eine Spur des Sprengſtoffes, der geeignet war, bei ſeiner
Anwendung ganz Mainz in Trümmer zu legen. gefunden wurde,
immer mehr ſteigerte, iſt erklärlich. Vor einigen Tagen wies eine
Spur nach der ehemaligen Kaſerne des Feldartillerie=Regiments
Nr. 27 in Gonſenheim. Bei einer ſofort am ſpäten Nachmittag
vorgenommenen Unterſuchung der Kaſerne und der umliegenden
Wohnbaracken durch die Staatsanwaltſchaft, die Kriminal= und
Gonſenheimer Polizei wurden der Steigner und der Lukas
entdeckt, die ſofort flüchtig gingen und trotz Verfolgung in der
Dunkelheit nicht mehr einzuholen waren. Beide ſind verſchwunden
und werden nunmehr ſteckbrieflich und durch Polizeifunk verfolgt.
Sie ſollen ſich nach Berlin gewandt haben, um dort in der
Groß=
ſtadt zu verſchwinden. Inzwiſchen wurden eifrige Nachforſchungen
nach dem Sprengſtoff angeſtellt. Mit Hilfe der Gonſenheimer
Polizei, der Gendarmerie und der Schupo wurden unter Leitung
des Staatsanwaltes Müller eingehende Unterſuchungen des
Ge=
ländes zwiſchen Gonſenheim und Budenheim vorgenommen.
Mitt=
woch nachmittag wurden wiederum die Nachforſchungen in dem
genannten Gelände betrieben. Als ſchon alles Suchen anſcheinend
vergeblich war gelangte der Polizeimeiſter Georg Stöſſel und
der Polizeiwachtmeiſter Becker aus Gonſenheim in der Nähe des
früheren Schloſſes Waldthauſen, zwiſchen Budenheim und
Gon=
ſenheim an einen mit einem Kanaldeckel verſchloſſenen. 4 Meter
tiefen Schacht. Nachdem es den Beamten gelungen war, den mit
Schrauben verſchloſſenen Kanaldeckel, der noch mit Stacheldraht
geſichert war, zu öffnen, entdeckten ſie in dem Schacht die 5 Kiſten
geſtohlenen Donaritſprengſtoff, in zwei Säcken die 3900
Spreng=
kapſeln und das ſonſtige zum Sprengen nötige Material. Der
Sprengſtoff uſw. wurden ſofort nach Mainz gebracht, und
ſicher=
geſtellt. In dem Schacht war die zurzeit außer Betrieb befindliche
Waſſeruhr des Schloſſes Waldthauſen untergebracht. Die
Bemühun=
gen der Polizei richten ſich nunmehr darauf, die beiden Täter und
ihre Helfer zu verhaften.
Außer den genannten Polizeibeamten gebührt aber auch ein
großer Dank zur Auffindung des Sprengſtoffes der intenſinen
Tag und Nacht währenden Tätigkeit des Staatsanwaltes
Mül=
ler, der heſſiſchen Landeskriminalpolizei und der Gendarmerie.
Be. Mainz. 9. März. Beſeitigung des Mainzer
Befreiungsdenkmals” gefordert. Das vom
heſſi=
ſchen Innenminiſter der Stadt Mainz geſchenkte „
Befreiungsdenk=
mal”, das auf dem Schillerplatz gegenüber dem Gouvernement
auf=
geſtellt wurde, ſtand von Anfang unter einm unglücklichen Stern.
Die Symboliſierung der Befreiung von Mainz durch eine
halb=
nackte erwachende Frau hat in der Mainzer Bevölkerung und auch
bei den katholiſchen und evangeliſchen kirchlichen Behörden immer
ſtarken Anſtoß erregt. Die Zentrumsfraktion des Stadtrats
ver=
ſuchte ſchon vor längerer Zeit eine Beſeitigung des Denkmals
durchzudrücken, was aber bei der damaligen politiſchen
Konſtella=
tion nicht gelang. Jetzt, nach dem Umſchwung und dem Durchbruch
des nationalen Gedankens, richtete ſich der Unwillen der
Bevölke=
rung wieder in ſtärkſtem Maße gegen das anſtößige Denkmal. Am
Dienstag ſchon gab es größere Anſammlungen auf dem
Schiller=
platz, weil die Hitler=Jugend das Denkmal mit Tüchern umhüllt
Erlegen und die Berwerkung der Rieſenſiſche des meeres.
d0
Der Elefant und der Wak ſind noch die einzigen
Ueber=
eſte der vorgeſchichtlichen Rieſentiere, die ſich bis auf unſere
Zeit erhalten haben. Auch ihnen drohte das Ausſterben, wenn
veiterhin ſinnloſe Profitgier allein beſtimmend für den Fang
väre. Erfreulicherweiſe hat ſich die norwegiſche Regierung des
Schutzes der Wale angenommen und läßt den Fang dieſer Tiere
durch beſondere Kommiſſare überwachen. Das Jahr 1932 war
ein Schonjahr, was umſo nötiger war, als in den Jahren
vor=
ger 40 bis 50 000 Wale jährlich erlegt wurden. An dem
Wal=
ang ſind außer Norwegen, dem Heimatland dieſes
Erwerbs=
zweiges, Holland und England beteiligt. Man erſtrebi jetzt eine
nternationale Beſchränkung des Walfanges, um wenigſtens die
in der Antarktis lebenden Herden noch vor dem Ausſterben zu
fol retten. Das britiſche Forſchungsſchiff „Discovery 2” iſt kürzlich
nach dem ſüdlichen Eismeer abgefahren, um dort die
Tummel=
plätze dieſer Rieſenſäugetiere zu durchforſchen und
ſchätzungs=
weiſe zu ermitteln, wieviel Tiere heute noch leben. Die Gefahr
des Ausſterbens iſt beim Wal beſonders groß, weil jede Kuh
nur alle 2 Jahre ein lebendes Junges zur Welt bringt. Solange
nicht mit den modernen Hilfsmitteln der Technit gearbeitet
wurde, war dieſe Gefahr nicht groß, da der Fang auch
erheb=
liche Gefahren neben den Schwierigkeiten und Koſten mit ſich
brachte. Die erſten Nachrichten über den Fang von Walfiſchen
ſind uns aus dem 9. Jahrhundert erhalten, damals waren es
ausſchließlich Nerweger. Im 17. Jahrhundert war die
Jahres=
beute ſchon als ſehr gut zu bezeichnen, wenn 500 Wale erbeut?t
wurden. In primitiver Weife wurde damals von einem
Ruder=
boot aus mit der Hand die Hartune geſchleudert und das Tier
dann ſolazge an der Leine der Harpune verfolgt, bis es
er=
mattet und zum Mutterſchiff geſchleppt werden konnte. Dieſe
Art der Jagd war ſehr gefährlich, weshalb nur kleine
Glatt=
wale, nicht aber die großen Finn= und Blauwale gejagt wurden.
Um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts erfand der
nor=
wegiſche Kapitän Svent Foyn die Granatharpune, die in
Ver=
bindung mit der Einführung dampfgetriebener Fangboote die
Möglichkeit zu einer rückſichtsloſen Jagd auch a:: die größten
Tiere gab. Der Erfolg war, daß heute im nördlichen Eismeer
kein Wal mehr zu finden iſt. Hätte man die von der Technik
geſchaffenen Mittel nur als Schutz der Fänger getvertet, dann
hätte es nicht dahin zu kommen brauchen. Erſt die Profitgier
hat zu der rückſichtsloſen Verwendung dieſer Mittel geführt.
Man darf nicht der Technik, ſondern man muß dem Menſchen
die Schuld an der Vernichtung der Tiere zuſchreiben. Um ſo
erfreulicher, daß das aufkommende Verſtändnis für den
Natur=
ſchutz die Behörden zum Eingreifen gebracht hat.
Der weite Weg nach den ſüdlichen Gewäſſern hat dazu
ge=
führt, daß einem Mutterſchiff mehrere Fangboote zugeordnet
werden. Das Fangboot iſt ein 30—40 Meter langes kleines
Dampfſchiff, deſſen Maſchine möglichſt geräuſchlos arbeiten muß,
da die Walfiſche ſehr ſcheu ſind. Am hinteren Ende hat es ein
leichtes Geſchütz, das die mit einer federnden Leine verſehene
Harpune nach dem Tier ſchleudert. An der Harpune iſt eine mit
Zeitzünder verſehene Granate befeſtigt, die im Tier explodiert
und es ſchnell tötet. Sicherlich eine mildere Tötungsart als das
langſame Verbluten bei dem früheren Verfahren. In jüngſter
Zeit hat man auch eine elektriſche Harpune eingeführt, die ſofort
nach dem Eindringen das Tier durch einen ſtarken Stromſchlag
zum Verenden bringt. Nach dem Töten wird der Körper des
Tieres durch Preßluft vom Fangboot aus aufgeblaſen, da ſonſt
die große Muskel= und Knochenmaſſe das Tier abſinken ließen.
Wenn ein Fangboot 3 bis 4 Wale erlegt hat, ſchleppt es ſie
hinter ſich her zu dem Mutterſchiff.
Dieſe Mutterſchiffe ſind Spezialfahrzeuge, die techniſch viel
Intereſſantes bieten. Am hinteren Ende haben die etwa 15 000
Tonnen großen Schiffe nach dem Patent von Sorlie eine
Auf=
ſchleppbahn. Auf dieſer 5 Meter breiten Schleifbahn werden
di=
oft 30 Meter langen und 100 Tonnen ſchweren Tiere durch
große Dampfwinden an Deck gezogen. Auf dem hinteren Deck,
dem ſogenannten Speckdeck werden mit Hilfe langer ſenſenartiger
Meſſer die Speckſchichten der Tiere abgelöſt und in fußgroße
Würfel zerſchnitten. Durch Lucken im Deck werden die Würfel in
Speckſchneider geworfen, wo ſie durch rotierende Schneidemeſſer
zerkleinert werden. Dieſe Maſſe kommt dann in Speckpreſſen, die
den zerkleinerten Speck in eine breiige dünnflüſſige Maſſe
ver=
wandeln. In großen eiſernen Gefäßen von etwa 3 Meter
Durch=
meſſer, die der Höhe nach durch 2 Decks reichen, wird der Brei
durch Dampf gekocht und gleichzeitig durch mechaniſche
Rühr=
werke in ſtändiger Bewegung erhalten. Der abgeſchiedene Tran
kommt in Klärtanks, in denen ſich die Unreinlichkeiten abſetzen,
von dort in die Walölbunker. Der in den Speckkeſſeln
verblei=
bende Rückſtand wird durch beſondere Preſſen nochmals
ver=
arbeitet, wobei der letzte Feſt Oel herausgepreßt wird. Der
feſte Rückſtand, aus Fleiſch und Speckfaſern beſtehend, wird durch
heiße Luft getrocknet und in Säcke gefüllt. Er bildet ein
wert=
volles gugnoartiges Düngemittel.
Der Speckſchicht entkleidet, wird der Tierkörper nach dem
Fleiſchdeck geſchleppt, wo das Fleiſch von den Knochen gelöſt,
durch Hackmaſchinen zerkleinert und in beſonderen Keſſeln
eben=
falls gekocht wird. Das hierbei ausgeſchiedene Oel wird durch
Ausſchleudern abgezogen und der unverwendbare Reſt über
Bord geworfen. Der fettige Rückſtand, der in den Schleudern
verbleibt, hat großen Nährwert als Viehfutter. Er dient zur
Maſt von Schweinen, die das notwendige friſche Fleiſch für die
Mannſchaft während der Fangreiſe liefern. Auch das Walfleiſch,
das ähnlich wie Nindfleiſch ſchmeckt, dient der Manuſchaft zur
Nahrung. Das Knochengerüſt der Walfiſche wird durch
dampf=
getriebene Knochenſägen zerkleinert. Die zerkleinerten Knochen
kommen in beſondere Extraktoren. Hier wird ihnen das
wert=
volle Knochenöl entzogen, das ebenfalls durch Zentrifugen
ge=
reinigt und in Tanks aufbewahrt wird.
Da die Reiſe meiſt mehrere Monate — von Mitte
Novem=
her bis Anfang März — dauert und für die verſchiedenen
Koh=
vorgänge, den Bedarf der Dampfkeſſel und die Mannſchaft,
große Mengen von Süßwaſſer benötigt werden, ſind beſondere
Friſchwaſſererzeuger notwendig. Ein einzelnes derartiges
Mutter=
ſchiff kann bis zu 15000 Kbm. Oel gewinnen und nach dem
Heimathafen verbringen. Da 1 Tonne etwa 500,— Mark koſtet,
läßt ſich ermeſſen, daß ein derartiges Schiff eine wertvolle Fracht
nach der Heimat bringt. Hier wird das Walöl in der Speiſefett=,
Margarine= und Seifeninduſtrie weiter verarbeitet.
Außer der Oelgewinnung hat auch die Gewinnung der
Barten, aus denen das Fiſchbein hergeſtellt wird, große
Bedeu=
tung beim Fang. Man ſchätzt den Wert eines Tieres auf etwa
8000,— Mark. Neuerdings hat man, da der Walfang beſchränkt
werden mußte, die Jagd auf Haifiſche mehr aufgenommen.
Dort gewinnt man ebenfalls Oel neben der Haut, die zu Leder
verarbeitet wird. Bei dem Hai, der ſich ſehr ſchnell vermehrt,
liegt die Gefahr der Ausrottung weniger nahe.
und — in Anſpielung auf den früheren heſſiſchen Innenminiſter
Leuſchner — mit einem Schirm gekrönt hatte. In der Nacht wurde
dann offenbar verſucht, dieſe Rieſengranitfigur mittels eines
lan=
gen Seiles umzuſtürzen, was jedoch nicht gelang. Dabei wurde die
Naſe der Denkmalsfigur und der Sockel beſchädigt. Von der
natio=
nalſozialiſtiſchen Parteileitung wird erklärt, daß ſie den
Vorgän=
gen fernſtehe. Die Umhüllung und der Regenſchirm wurden
wie=
der entfernt. Das Mainzer Zentrumsblatt ſetzt ſich nunmehr für
eine offizielle und öffentliche Beſeitigung des Denkmals ein. Die
Kreisleitung Mainz der NSDAP. hat ſich mit der
Stadtverwal=
tung in Verbindung geſetzt und die Zuſage erhalten, daß in
aller=
nächſter Zeit das „Befreiungsdenkmal”, das von dem Frankfurter
Bildhauer Benno Elkan ſtammt. entfernt wird, ſofern der
Stadt=
rat ſeine Zuſtimmung gibt. Wie das Mainzer Polizeiamt mitteilt.
iſt gegen einige der an der Beſchädigug des Denkmals beteiligten
Perſonen Anzeige wegen Sachbeſchädigung erſtattet worden.
Die Coffeinwirkung einer Taſſe Kaffee
läßt das Herz bei vielen Menſchen faſt eine Stunde lang um etwa
17 Prozent raſcher ſchlagen. Wieviele Menſchen trinken aber am
Tage 3—4 Taſſen Kaffee und bürden damit ihrem Herzen eine
täg=
liche Mehrarbeit von 2000—3000 Schlägen auf?
Der coffeinfreie Kaffee Hag übt keine Reizwirkung auf das
Herz oder die Nerven aus. Im Geſchmack und Aroma dagegen iſt
er von anderem ſehr feinen Bohnenkaffee nicht zu unterſcheiden.
Die Lotterie mit den vielen Gewinnen. Nächſten Dienstag,
14. März, findet die Ziehung der beliebten Frühjahrs=Geldlotterie
ſtatt, 3332 Geldgewinne mit 12 000 Mark kommen zur Ausſpielung.
Der günſtige Gewinnplan bietet die beſte Gelegenheit, einen
Haupt=
gewinn zu erzielen. Die letzten Loſe ſind noch in den bekannten
Verkaufsſtellen zu haben.
Die Rohſtoffe ſind ausſchlaggebend. Eine Ware, die unter
Ver=
wendung beſter Rohſtoffe hergeſtellt iſt, bezeichnet man als
erſt=
klaſſig. Wußten Sie ſchon, daß die großartige, ſtets gleichbleibende
Qualität der berühmten Chlorodont=Zahnpaſte darauf
zurückzu=
führen iſt, daß immer die gleichen hochwertigen Rohſtoffe
ver=
wendet werden? Jedes Jahr verbraucht die Chlorodont=Fabrik
20 000 Kilo des feinſten Pfefferminzöles, das aus eignen
Pflan=
zungen gewonnen wird. Neuerdings ſind ſolche
Pfefferminzkul=
turen in Oberbayern entſtanden, die vielen deutſchen Bauern
Ar=
beit und Verdienſt bringen. Das iſt Aufb uarbeit und
Sicherſtel=
lung der Qualität.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 40. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterfe.
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr
Auf jede gezogene Rummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nammer
in den beiden Abteilungen I und II
25. Ziehungstag
8. März 1933
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gebinne u 10000 . 157480
f2 Bewinne zu 5000 M. 45669 74775 160823 285463 297491 328703
24 Gewinne zu 3000 M. 42210 67883 94514 121902 151526 166093
172076 221627 236169 236169 253412 291187
62 Gewinne zu 2000 M. 12169 16367 60057 115999 118723 119830
136937 150819 160208 160288 165317 210880 211657 2354650 262236
273488 284144 300858 301475 316924 327479 352162 371669 375007
384203 384467
114 Gewinne zu 1000 m. 92 40962 52675 60787 74954 76050 79272
98374 102052 115904 116207 119672 120464 121239 125284 136338
138139 188718 140524 142731 149476 150620 168200 172241 176892
184218 194531 222253 224886 225878 229985 236578 250271 256282
274046 275157 276739 281659 283214 285416 287742 292954 298028
306887 315880 321572 328393 343926 350263 355026 355706 360855
372562 391011 391277 398658 398801
190 Bewinne zu 500 M. 6086 11233 18190 19730 30908 34057 34518
35126 38458 41324 42408 45902 47286 49096 51768 68612 70675
71160 75342 77073 79740 79827 87431 89136 92239 97050 97357
104819 7iifs8 1iss9s 116897 127938 130651 131070 132131 135968
158341 166084 180016 185062 187250 180113 194776 202821 203187
208915 209558 210912 216836 219523 224404 226098 226846 227500
229037 230611 234338 239528 244077 244239 247695 247836 260137
254573 266176 262947 264217 269480 273819 277856 283804 288555
301971 395826 308166 310292 316118 317270 318357 330570 335974
336011 313133 368178 376260 379797 383873 384510 387069 390341
390834 393161 396937 397920 399732
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
7A. 7 Gebinm m 10000 M. 332695
pfl Febtuine zu 5000 M. 3006 15358 385353
15 Bewinie zu 3000 M. 14316 21076 30633 140209 150554 162980
181229 295466
54 Bewinne zu 2000 M. 8190 39820 53323 63138 84876 128168
139880 144552 148563 192669 215193 225069 253823 262318 264761
277894 268542 293934 305046 309603 319922 328660 349271 365813
374047 375880 390709
78 Gewinne zu 1000 m. 1244 10881 17968 23366 23726 39442
48669 54630 58762 59979 62526 67936 85627 93861 106703 108927
139867 151598 156101 167970 178724 185959 208902 212800 213515
214048 248687 262859 266072 307346 324164 341950 343720 353431
364860 371633 386039 394561 397993
142 Gewinne zu 500 M. 4799 4848 7316 10228 16060 17949 18237
29369 30144 35926 39140 40613 45099 55868 60964 64411 70360
72226 84667 90993 91587 98896 101898 103895 105327 112840
122812 139781 139909 168018 161288 167461 177468 183170 188693
194646 216374 222759 224510 226462 230967 233772 236700 237683
239544 240538 256794 266812 268055 274091 276958 281174 297430
362265 318682 319170 819826 320368 321918 362959 363167 362989
363296 370869 373677 385492 388814 394803 396627 396994 398030
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000, 2 Gewinne
zu je 100000, 6 zu je 25000, 34 zu je 10000, 80 zu je 5000,
108 zu je 3000, 364 zu je 2000, 762 zu je 1000, 1236 zu
je 500, 3586 zu je 400, und 100 Schlußprämien zu 3000 M.
10.10:
17.00.
18.25:
18.50
19.30:
20 10.
21.20
22.10,
22.45:
10.10:
11.30:
15.00:
15.45:
16.00:
16.30.
17.10:
17.30;
18.00:
18.30:
19.00
19.30:
19.35:
2.00:
21.20:
22.,05
B0
Frankfurt a. M.
Freitag, 10. März
Leipzig: Schulfunk: Meiſter Morſe ſchreibt in die Ferne.
Nürnberg: Rachmittagskonzert. Kapelle des Konzertvereins.
Dr. Wyß: Fragen einer innerpolitiſchen Neugeſtaltung der
Schweiz.
Aerztevortrag: Ueber Blaſenleiden.
Erinnerungen an Rich. Wagner. Ein Geſpräch.
Badiſche und Württembergiſche Muſik aus dem 18.
Jahr=
hundert. Ausf.: Philh. Orcheſter Stuttgart. Ltg.: E. Kahn.
Quellen, die die Wirtſchaft ſpeiſen. Baumwolle.
Zeit. Nachrichten. Wetter, Sport.
Darmſtadt: Nachtmuſik des Darmſtädter Kammerorcheſters
des Kampfbundes für Deutſche Kultur.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlondſender: Freitag, 10. März
Leipzig; Schuhſunk: Mr. Morſe ſchreibt in die Ferne.
Lehr=
ſpiel.
Lehrgang für praktiſche Landwirte.
Jungmädchenſtunde: Erziehung zur Ehe.
Dr. Traub: Zeitſchriftenſchau.
Reg.- u. Schulrat Doetſch: Die Rechtslage der Privatſchule.
Leipzig: Nachmittagskonzert.
Zeitdienſt.
Prof. Reichardt: Der germaniſche Menſch und ſein Gott,
Tägliches Hauskonzert: Harfenmuſik. Prof. Saal.
B. Rauſch: Vom Weſen der ſozialen Frage.
Dr. Draeger: Der politiſche Kampf gegen die
Kriegsſchuld=
lüge.
Das Gedicht.
Berlin: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Krüger.
Dresden: Der Dresdner Zwinger. Hörfolge. Mitw.: Das
Orcheſter des Dresdner Mozart=Vereins.
Königsbera: Chorkonzert (Mozart, Bach).
Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Adalbert Lutter.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nettei
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen,
Seite 8 — Nr. 69
Darmſtädter Tagb
che Neueſte Nachrichten
Freitag, 10. März 1933
Hollywood infolge der amerikaniſchen Sinanzkriſe ge‟
Der Hollywood
Die größte Senſationst
die Gemüter weit
kriſe haben ſich di
Banken
eingefro=
nen nicht einn
Zas Zentrum des amerikaniſchen Filmparadieſes.
ie jemals aus der großen Filmſtadt der Welt gekommen iſt, hat
nzen Amerikas hinaus erregt. Als ein Symptom der
Dollar=
lywooder Filmgeſellſchaften, deren Guthaben in den New Yorker
hen, ihre Ateliers vorübergehend zu ſchließen. Sie
kön=
en für die im Gang befindlichen Aufnahmen bezahlen.
*
den 75 000 Menſchen betroffen.
Das erſte Training der Cambridger Rudermannſchaft,
das, wie unſer Bild zeigt, das lebhafte Intereſſe der Zuſchauer erregte. — Zu dem klaſſiſchen
Ruder=Wettkampf, der alljährlich zwiſchen den engliſchen Univerſitäten Cambridge und Oxford
ſtattfindet, haben die erſten Trainings ſtattgefunden. Bei Wind und Wetter werden die
Mann=
ſchaften zu dem großen Ereignis, das die ganze engliſche Nation mit Spannung erwartet,
zahlreichen Uebungsfahrten gedrillt.
*eis und Ausland.
Feie Bluktat auf dem Hunsrück.
Zlankenrath (Hunsrück). Eine
furcht=
bare Bluttat ereignete ſich in dem hieſigen
Ar=
beitsdienſtlager, deſſen Leiter Kaindl im
Ver=
lauf einer erregten Auseinanderſetzung den
Ar=
beiter Alois Leittersdorf, mit einem Revolver
erſchoß und zwei weitere Arbeiter ſchwer
ver=
letzte. Einer von ihnen, Joſef Hillen, erhielt
einen Bauchſchuß und wurde in hoffnungsloſem
Zuſtand ins Krankenhaus geſchafft. Der Täter,
der ſich am Tag zuvor einen Waffenſchein und
ſofort den Revolver beſchafft hatte, wurde
ver=
haftet. — Nach den bisherigen amtlichen
Ermitt=
lungen liegen dieſen traurigen Vorfällen keine
politiſchen Motive zugrunde. Kaindl, der im
Lager und bei den Behörden in gutem Anſehen
ſtand, war dadurch in eine bedrohliche Situation
geraten, daß er entſprechend den Vorſchriften
junge Leute, deren Arbeitsdienſtzeit abgelaufen
war, entlaſſen mußte. Einige von ihnen wollten
keine Entlaſſung erhalten haben, ſo daß ſie
wei=
ter ihren Dienſt verſahen. Für dieſe Arbeit ſtellte
das Arbeitsamt keine Vergütung bereit, und
„auch eine ſpätere Klage der Dienſtwilligen beim
Arbeitsgericht wurde zurückgewieſen. Dienstag
abend brachte der Leiter des Lagers in einer
Wirtſchaft die Gelder zur Auszahlung, natürlich
nur an diejenigen, die nach der Anweiſung des
Arbeitsamts als Mitglieder des Arbeitsdienſtes
zu gelten hatten. Dadurch gerieten die leer
aus=
gegangenen ehemaligen Arbeitsdienſtwilligen in
große Erregung. Ein Wort brachte das andere,
und ſchließlich wußte ſich Kaindl nur dadurch zu
helfen, daß er ſich ſeine Angreifer mit der Piſtole
vom Leibe hielt. Inwieweit er ſein Notwehrrecht
überſchritten hat, iſt augenblicklich Gegenſtand
der behördlichen Unterſuchung.
Ueberfall auf einen Kraftdroſchkenführer.
Heidelberg. Auf den Heidelberger
Taxi=
chauffeur Adolf Debus wurde abends ein
Raub=
überfall verübt. In Heidelberg ſtiegen zwei
junge Leute im Alter von 18 bis 25 Jahren in
ſeinen, Kraftwagen. Beim Porphyrwerk
Edel=
ſtein, zwiſchen Doſſenheim und Schriesheim,
lie=
ßen die Täter anhalten. Sie hielten dem
Wagen=
führer Revolver vor und nahmen ihm einen
Geldbetrag von 18 Mark ab. Als der eine mit
dem Wagen davonfahren wollte, wurde er von
dem Chauffeur niedergeſchlagen.
Neuer Mokorbool=Beltrekord.
Der italieniſche Rennbootfahrer Graf Theo Roſſi,
der mit einem Boot der 3=Liter=Klaſſe auf dem
Gardaſee einen neuen Weltrekord aufſtellte. Es
gelang ihm, auf einer Strecke von einer Meile
eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 89,4
Stun=
denkilometern zu erreichen.
Die Krolloper in Berlin, in
Reichstag zuſammentreten wird.
Die Reichsregierung hat ſich entſchloſſen, den neugewählten Reichstag in der Krolloper in Berlin
zuſammentreten zu laſſen, da der Ausbau des Langen Stalles in Potsdam zu lange Zeit in
An=
ſpruch nehmen würde. Vorher wird ein feierlicher Staatsakt mit einer Anſprache Hindenburgs und
der Regierungserklärung des Reichskanzlers in der Potsdamer Garniſonskirche ſtattfinden.
Ein Film von der Tierwelk und dem Tierſchuk.
Moufflons und Damwild bei der Fütterung,
ein hübſches Bild aus einem großen Film, den der ſo überaus rührige Oeſterreichiſche
Tierſchutz=
verein jetzt drehen läßt, um dem großen Publikum einen Einblick in ſein weites Arbeitsfeld zu
geben und dadurch zur tätigen Mithilfe anzuregen.
Intereſſanter Altertumsfund.
Friedberg. Bei Feldbereinigungsarbeiten
ſtieß man in der Obermörler Gemarkung auf
Mauerreſte einer Kirche, die zu dem
einſtmali=
gen Dorf Hüftersheim gehörte. In den Jahren
1461 bi 1463 fanden hier Kämpfe zwiſchen Dieter
von Iſenburg und Adolf von Naſſau ſtatt, bei
denen das ganze Dorf vernichtet wurde. Die
ob=
dachlos gewordenen Einwohner dieſes Dorfes
ſiedelten ſich dann in Obermörlen an. Vor
eini=
gen Jahren wurde an der Ausgrabungsſtelle
be=
reits der Turmhahn der Kirche zutage gefördert.
Der Erbauer des Arlbergtunnels geſtorben.
Kufſtein. In Kundl im Unterinntal ſtarb
im Alter von 82 Jahren Hofrat Dr.=Ing. Carl
Johann Wagner. Wagner war eine
hervor=
ragende Perſönlichkeit im öſterreichiſchen
Eiſen=
bahnbauweſen. U. a. wurde unter ſeiner Leitung
der Arlbergtunnel erbaut.
Schiffsuntergang bei Honkong.
Hongkong. Der chineſiſche Dampfer „
An=
tung” iſt auf der Höhe der Mofu=Spitze bei
Hongkong geſcheitert. 50 Menſchen ſind ertrunken.
Die übrigen 460 konnten gerettet werden.
Drei Toke bei einem Wohnungsbrand
in Bochum.
Bochum. In einem Haus in Bochum=Linder
brach am Donnerstag vormittag ein Brand aus.
der drei Todesopfer forderte. Das Feuer i
wahrſcheinlich in einem im Erdgeſchoß liegenden
Lebensmittelgeſchäft entſtanden. Die in den
oberen Stockwerken ſchlafenden Hausbewohnet
wurden vom Feuer überraſcht. Von einer Fa
milie fielen der Mann, die Frau und ein Kind
den Flammen zum Opfer, ein anderes Kind
er=
litt ſchwere Verletzungen. Ein weiterer Haus
bewohner trug durch Sprung zum Fenſter hin
aus ebenfalls ſchwere Verletzungen davon. Ein
Frau wurde leichter verletzt. Die Feuerwehrer
von Bochum und Linden nahmen mit allen ver
fügbaren Kräften die Bekämpfung des
Brand=
auf.
Schm
tzgers und Gaſtwirt
Durch das ſich ſehr raſch aus
Feuer wurde das geſamte
Anweſe=
eingeäſchert. Eine benachbarte Scheune wurd
ebenfalls von dem Feuer ergriffen, doch konnt
nach der Vernichtung des Dachſtuhls das Feue
eingedämmt werden.
In Niedererbach wurden das Wohnhau
und die Wirtſchaftsgebäude des Landwirt
Kraus vom Feuer heimgeſucht. Beide Gebäud
ſowie ein benachbartes Wohnhaus wurden ei
Raub der Flammen.
3ſacher Mordverſuch und Selbſtmort
Neuburg am Inn. In einer hieſigen Gaſ
wirtſchaft, in die vor kurzem ein neuer Pächte
namens Wenzel eingezogen war, erſchien
vo=
geſtern abend plötzlich der mit einem Jagde
wehr bewaffnete frühere Pächter Oberſt und ge
auf die Frau des Wenzel und einen Kneck
Schüſſe ab, die die Angriffenen verletzten. Dar
ſtürmte Oberſt in den erſten Stock, wo die Toc
ter Wenzels ſchlief. Da die Zimmertür verrieg.
war, ſprengte er dieſe auf. Die Tochter war hi
ter einen Schrank geflüchtet. Oberſt gab geg
das leere Bett einen Schuß ab und ſteckte dar
das Bett in Brand. Als einige Gäſte dem Ei
dringling die Waffe entreißen wollten, ſchoß d
ſer wild um ſich. Dann verübte Oberſt Selb
mord. Er ſoll wegender Kündigung ſeines Pack
verhältniſſes ſchon vorher ſchwere Drohung
gegen die neuen Pächter ausgeſtoßen und in
letzten Zeit wiederholt Spuren geiſtiger Ver
rung gezeigt haben.
Ein Homburger Einbrecher gefaßt.
Bad Homburg. Der Fürſorgezögling
ſef Werl wurde hier gefaßt, als er in der Se
burgſtraße einen Einbruch verüben wollte.
einer in ſeiner Wohnung vorgenommenen He
ſuchung wurden 10 Kübel Autofett und 10 Ke
nen Autoöl gefunden, die von einem vor weni=
Tagen in einer hieſigen Tankſtelle ausgeführ
Einbruch herrühren. Ferner fand man Wäſ.
ſtücke, die er in der Nacht von Sonntag
Montag in einem hieſigen Reſtaurant erbeu
Ein Einbruch in ein Lebensmittelgeſchäft,
wenige Stunden nach der Feſtnahme Werls
folgte und bei dem Tabakwaren und Lebe
mittel erbeutet wurden, bedarf noch der
klärung. Die Täter wurden geſtört und
ſcheucht.
Deutſcher Kapſtadt=Flieger erreicht Kair=
Kairo. Der deutſche Jungflieger
Schwabe=Partenkirchen, der nach Kapſtadt
un=
wegs iſt, flog geſtern von Aleppo ohne Zwiſch
landung eine Strecke von 1100 Kilometer
Kairo. Der Flug wird weiter am Nil ent
führen.
Ueberſchwemmungen in Mittelitalien.
Mailand. Anhaltende Regengüſſe und
haben die Schneeſchmelze in den Apenniner
beſchleunigt, daß in der Provinz Parma
Faenza große Ueberſchwemmungen eintrater
der Nähe von Imola haben Lawinen
Bauernhöfe verſchüttet.
Freitag, 10. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 69 — Seite 9
Sport, Soiel und Jucnen
Der Sporl des Sonntags.
Großkampftag im Raſenſport.
War es am letzten Sonntag verhältnismäßig ruhig, ſo iſt
dies=
mal am Wochenende an allen Ecken und Enden etwas los,
Beſon=
ders im Raſenſport, und hier vornehmlich im Fußball gibt es auf Viktoria Walldorf — Germania 03 Pfungſtadt (3 Uhr),
breiter Front zahlreiche wichtige und bedeutende Ereigniſſe.
Fußball.
Bedeutender als die ſüddeutſchen Endſpiele, von denen nur
vier in beiden Gruppen ausgetragen werden, iſt diesmal der
Zweifrontenkampf Süddeutſchlands in Stuttgart und Mannheim.
In Stuttgart tritt eine Mannſchaft mit Jakob=Regensburg;
Huber=KFV. Dienert=VfB. Karlsruhe: Seibold=VfB. Stuttgart,
Link=Stuttgarter Kickers. Dürr=Feuerbach; Langenbein=Mannheim.
Müller=KFV., Förſchler=Feuerbach. Rühr=Schweinfurt und Fath=
Worms einer ſehr ſtarken B=Mannſchaft der Schweiz gegenüber.
Südweſtfrankreich iſt der Gegner der zweiten ſüddeutſchen Elf. die
in Mannheim in folgender Aufſtellung antritt: Giſpert=Worms:
W. May=FSV. Frankfurt. Haber=Waldhof; Gramlich=Eintracht
Frankfurt, Hergert=Pirmaſens, Größle=Neckarau; Weidinger=
Wald=
hof. Wagner=Pirmaſens. Stiffling=Waldhof. Hörnle=Phönix
Lud=
wigshafen und Lindner=Eintracht Frankfurt antritt. In den
ſüd=
deutſchen Endſpielen ſpielen in der Abteilung 1: 1. FC.
Nürn=
berg — Spvgg. Fürth. Bayern München — 1860 München und FK.
Pirmaſens — Phönir Ludwigshafen. Man kann getroſt alle drei
Kämpfe, namentlich die Lokalſpiele in Nürnberg=Fürth und
Mün=
chen, als offen bezeichnen. Das gleiche gilt auch für das am
Vor=
ſonntag ausgefallene einzige Treffen der Abteilung 2 zwiſchen
Union Böckingen und Phönix Karlsruhe. Um den Verbandsvokal
wird in allen vier Bezirken weitergeſpielt. Die Terminliſte
ver=
bach. Union Niederrad — FC. Langen, VfL. Neu=Iſenburg
SV. Wiesbaden. A.=O. Worms — Germania Bieber FVg. Kaſtel
VfR. Bürſtadt Spfr. Frankfurt — FVg. Mombach. Die erſten
Aufſtiegsſpiele gibt es in Württemberg=Baden mit vier Treffen.
Von den übrigen Landesverbänden des DFB. iſt Weſtdeutſchland
noch weit zurück. Dort werden noch zahlreiche Bezirksmeiſter
ge=
ſucht. Mitteldeutſchland erledigt die erſte Zwiſchenrunde und auch
in verſchiedenen anderen Landesverbänden ſtehen Endſpiele auf
dem Programm. Das wichtigſte Ereignis aus dem Ausland iſt
das Länderſpiel zwiſchen Schweiz und Belgien in Zürich.
Handball.
Süddeutſchland in Leivzig gegenüber Süddeutſchland war erſt
einmal Inhaber der Trophäe. Mitteldeutſchland ſchon dreimal. Ramſtadt. VfR. Erbach — Spielvgg. Groß=Umſtadt. SV. Höchſt —
Die ſüddeutſche Elf ſpielt mit; Fürther: Dänze: Dölfel (alle
Fürth); Dely (Darmſtadt 98). Gebhardt (Fürth), Dittmar (Darm= ſchaft der Gruppe Odenwald. — Weiter meldet noch Viktoria
ſtndt 98); Pabsdorf (Schwanheim) Engelter, Spengler (beide
Waldhof). Zacherl (Fürth), Feick (Darmſtadt 98). Um die
weſt=
deutſche Meiſterſchaft führt das erſte Endſpiel in Kaſſel den SC.
03 und Hindenburg Minden zuſammen, während ſich Alemannia
Aachen und Tura Barmen im zweiten Ausſcheidungsſpiel treffen.
Hockey
Zur Vorbereitung für das Länderſpiel gegen Frankreich trägt
die dortige Stadtelf aus.
Rugby.
Auch hier probt man für den Länderkampf gegen unſere
weſt=
lichen Nachbarn. Die deutſche National=Fünfzehn ſpielt al.
Sams=
tag in Frankfurt gegen den Mainkreis und am Sonntag in
Heidel=
bern gegen den Neckarkreis.
Schwimmen.
des 1. Frankfurter Schwimmklubs auf.
Winterſport.
Günſtige Schneeverhältniſſe vorausgeſetzt, gibt es noch einige
Ski=Veranſtaltungen, und zwar die bayeriſche Staffelmeiſterſchaft
in Schlierſee, internationale Sprungläufe am Aſchberg. Skiläufe
in Oberwieſenthal und den Harzer Staffellauf. Im Berliner
Sportpalaſt gibt es noch eine Eishockey=Veranſtaltung anläßlich
des 40jährigen Jubiläums des Berliner Schlittſchuhclubs mit dem ;
Treffen der Toronto=Kanadier mit dem amerikaniſchen
Welt=
meiſter.
Vetſchiedenes.
Hallenſportfeſte gibt es in Stuttgart und Berlin: in
Stutt=
punkt iſt ein internationales Kunſtturnertreffen mit Olympia=
Frey. Ein Schönheitsturnen mit den beſten deutſchen Kunſtturnern
ſteigt am Samstag in Würzburg. Einen Tenniselubkampf liefern Daß bei Rot=Weiß der Tabellen3 nichts mit den Leiſtungen
ſich Etuf Eſſen und der Bremer TV. Ein Ringerkampf Rheinland
—Weſtfalen ſteigt ebenfalls in Eſſen. Vom Radſport iſt nur
Kilian=Pützfelds letzter Start in Paris zu erwähnen und im gegen Oberroden verſuchen, ſo gſtig, wie möglich abzuſchneiden,
Pferdeſport ſeien die Rennen in Nizza und Auteuil genannt.
um den Großen Preis von Arrecifes in Buenos Aires. Neben
zwei Toten waren 20 Schwerverletzte unter den Zuſchauern zu
be=
klagen, von denen fünf zur Zeit noch in Lebensgefahr ſchweben.
Sieger des Rennens blieb der Italiener E. Blanco auf R.E.O.
mit einem Stundenmittel von 138 Km.
*
Zußdan i Areis Marienoutg.
Rot=Weiß Darmſtadt — Germania Oberroden (11 Uhr),
Polizei Darmſtadt — SV. Mörfelden (3 Uhr)
FV. 06 Sprendlingen — SV. 98 Darmſtadt (3 Uhr).
SV. Münſter — Haſſia Dieburg (3 Uhr).
TV. Eppertshauſen — FC. 03 Egelsbach (3 Uhr).
Sportvgg. 04 Arheilgen — Union Dargſtadt (3 Uhr).
nichts ſagen, da man nicht weiß, wie die Verhältniſſe liegen. In Kräftevergleich anſtellen laſſen wird.
Mörfelden gewannen die Darmſtädter mit 3:1. Sehr ſpannend
FC. Egelsbach an. Eppertshauſen dürfte ſich für ſeine Vorſpiel=
Cinheimiſchen mit Union Darmſtadt ihre Kräfte. Das Vorſpiel
zeichnet in: Main=Heſſen: Rotweiß Frankfurt — Kickers Offen= endete 0:0. Die Beſſunger haben am Sonntag in Pfungſtadt ein der Sportvgg, Arheilgen, Polizei=Wiesbaden. MTG.=Mannheim,
gerade auf der Höhe.
Die A=Klaſſe im Kreisgebiet.
— FSV. Jugenheim 3:1 (2:0); Spielvgg. Groß=Umſtadt — SV. Mannſchaften antreten und ſicherliy auch von Arheilgen, Epperts=
Die Privatſpiele ſind durchweg an dieſer Stelle ſchon gemeldet
worden.
Zum 8. Endſpiel um den DSB.=Pokal treten ſich Mittel= und vorgeſehen: FSV. Jugenheim — Eintracht Darmſtadt, Germania hat. Auch dieſes Spiel wird ſcherlich lebhaftes Intereſſe finden, ſo
Babenhauſen — SV. Roßdorf, Viktoria Schaaafheim — SC. Ober=
Viktoria Kleeſtadt. Das Babenhäuſer Spiel entſcheidet die Meiſter=
Griesheim einen Spielabſchluß mit dem rheinheſſiſchen
Gruppen=
meiſter VfR. Nierſtein.
Polizei Darmſtadt — SV. Mörfelden.
Nachdem die Polizei aus dienſtlichen Gründen, wegen der
Reichstagswahl, zweimal ſpielfrei war, greift die Mannſchaft
wieder in den Punktekampf ein. Der Mitfavorit Sprendlingen
die deutſche Nationalmannſchaft in Hannover ein Treffen gegen wägung zu ziehen, daß die Poliziſten noch mit drei Spielen im einzurichten, Teſ, Ausbildungsarbeit beginnt am Samstag.
ben. Inwieweif ſich die Form des Sturmes gebeſſert hat, das
Mit einer nationalen Glanzbeſzung wartet das Schwimmfeſt, wird uns der Sonntag lehren. Die Mörfeler werden der
ge=
eignete Prüfſtein üir das Können der Polizei ſein. Mörfelden
belegt einen guten Mittelplatz in der Tabelle, und die
Mann=
ſchaft bietet auch an und für ſich die Gewähr für einen guten
Sport. Vorher Reſervenannſchaften. Spielbeginn: 14.30 Uhr,
Polizeiſportplatz.
Rot=Weiß Darmſtadt — Germana Oberroden.
mania Oberroden. Das Vorſpiel ſay damals Oberroden,
ganz verdient, als knappen Sieger, tro= m die Darmſtädter ſ.
um die Punkte zu erwarten iſt. DGäſte haben / eben rem wollen. Feſt ſteht, daß es zu ſpannenden Begegnungen kommen
gart zeichnen die Turner als Veranſtalter verantwortlich Höhe= Sieg über die Polizei in den letzteWochen recht gu te folge wird, die ſich jeder Freund des ſchönen Ringſportes anſehen ſollte.
ſieger Velle Ungarn Mieſ=Schweiz und den Deutſchen Winter und würde ihre Lage weſentlich beſſezeſtalten. Dies alles wird die erſten. Saalöffnung 20 Uhr.
Anlaß genug für Oberroden ſein, es für den Erfolg einzuſetzen.
gemein hat, bewies wiederum ᛋ klare Sieg gegen die
ſpiel=
ſtarken Münſterer. „Die Darmſter werden auch am Sonntag
zumal ſich im Falle eines Siegeer Abſtand in der Tabelle merk= lichen Störungseinfluß ſtundhalten, ſo daß in unſerem Gebiet der
wie gegen Münſter an. Alleer allem, wird es ein intereſſan= ſich durch Randausläufer des Tiefes etwas Bewölkung einſtellen.
Zu ſchweren Unfällen kam es beim Automobilrennen tes Spiel geben, bei dem die ſchauer auf ihre Koſten kommen Ausſichten für Freitag und Samstag: Nachts Abkühlung, bis in
ſollten.
Die Liggerſatz empfäng nachmittags 1.30 Uhr vor dem
Handballſpiel, die erſte Mardaft des hieſigen Poſt=SV., welcher
erſt am letzten Sonntag ges Jugenheim glatt gewinnen konnte.
Auch hier dürfte es ein in’ſſantes Treffen geben.
Der 1. Südzeukſche Gelände=Skaffellauf
am Arheilger Mühlchen.
Am kommenden Sonntag, beginnend um 14,30 Uhr. findet auf
dem Arheilger Mühlchen eine intereſſante Doppelveranſtaltung
ſtatt. Leichtathleten und Fußballer marſchieren zuſammen und
bie=
ten zweifellos ein gutes Sportprogramm. Die Sportvereinigung 04
Arheilgen führt am Sonntag unter Leitung von Sportwart
Lind=
ner=Darmſtadt den 1. Süddeutſchen Gelände=
Staffel=
lauf durch. Bei dieſer neuartigen Veranſtaltung, übrigens mit
eine der erſten dieſes Jahres, befinden ſich Start und Ziel, und
außerdem alle Wechſel auf der Laufbahn des Platzes. Jeder
Be=
ſucher hat alſo die Möglichkeit, den Geländeſtaffellauf genau zu
verfolgen. Die Teilnehmer werden in 4 Klaſſen ſtarten. Um 14.30
Uhr beginnen die Frauen. Sie durchlaufen eine Staffelſtrecke
von etwa 1 Kilometer, die überdies für alle 4 Läuferinnen jeder
Mannſchaft die gleiche iſt. In dieſer Klaſſe iſt leider das
Melde=
ergebnis nicht überragend ausgefallen. Qualitativ wird jedoch die
Konkurrenz recht gut ſein, denn aus Mannheim kommen die
Das Darmſtädter Vormittagsſpiel an der Rheinallee hat keine Damen um Frau Kehl=Alexander, der Süddeutſchen 800=
Meter=
ſonderliche Bedeutung mehr; wir nehmen an, daß ſich die Rot= Meiſterin, die die MTG. vertreten. Daneben wird der SV. 98
Weißen für ihre 1:3=Vorſpiel=Niederlage revanchieren werden. Darmſtadt und aller Vorausſicht nach auch der Polizei=SV. mit
Ueber das Treffen auf dem Polizeiplatze kann man im Voraus je einer Frauenſchaft teilnehmen, ſo daß ſich ein recht intereſſanter
Um 3 Uhr ſtarten alsdann gemeinſam über die gleiche
Staf=
wird der Kampf in Sprendlingen werden. Die Einheimiſchen felrundſtrecke von etwa 3, 5Kilometer di eandern 3 Klaſſen. In
haben nach wie vor Chancen auf die Meiſterſchaft, und die Böllen= der Klaſſe 1 (offen für alle) ſind von den Darmſtädter Vereinen
falltorleute kämpfen gegen den Abſtieg — das ſagt alles. Wir ASC., Rot=Weiß und der SV. 1898 mit je einer Mannſchaft am
rechnen mit einem knappen Sprendlinger Erfolg. (Vorſpiel 2:1 Start. Von Frankfurt kommt der Poſt=SV. und aus Mannheim
für Sprendlingen), Wolldorf erwartet die Pfungſtädter Ger= ſchickt die MTG. eine Mannſchaft Die Vorausſaze wird nicht
manen. Nach alter Tradition werden beide Punkte in Walldorf leicht ſein, denn die Ausſichten auf Sieg verteilen ſich auf mehrere
bleiben. Vorſpiel 2:2 — Einen intereſſanten Kampf wird es auch dieſer genannten Manſchaften, da gerade die Lillenträger ohne
in Münſter geben, denn die beiden Lokalrivalen haben ſich ſchon Haag und Lindner antreten müſſen. Eine recht ausgeglichene Vier
immer ſpannende Treffen geliefert. Dieburg gewann das Vor= wird der Poſt=SV. mit Kaufmann, Hetzel. Senger und Ohly
ſtel=
ſpiel mit 2:1, diesmal wird es wohl umgekehrt ausgehen, denn len, die u. U. vor ASC. SV. 98. MTG. und Kot=Weiß zu er=
Münſter wird ſich ſichern wollen. — In Eppertshauſen tritt der warten iſt. Jedenfalls wird es in dieſer Klaſſe enen intereſſanten
und durchaus offenen Kampf geben. Am ſtärkſten iſt die Klaſſe2
niederlage (1:4) revanchieren. Am Arheilger Mühlchen meſſen die beſetzt, in der die Läufer der Leiſtungsklaſſen 2und 3 ihre Kräfte
meſſen. Hier ſtellt der SV. 98 zwei Mannſchaten, neben ASC.,
derart gutes Spiel geliefert, daß wir ihnen auch diesmal wenig= TV.=Mörfelden, zu denen ſich ſicherlich aus nich eine Mannſchaft
ſtens ein Unentſchieden zutrauen, denn Arheilgen iſt zurzeit nicht der Polizei=Darmſtadt geſellt. Die Stärk der einzelnen Vereine
iſt zu Beginn des Jahres natürlich noch nicht bekannt, ſo daß hier
die Vorausſage des Siegers kaum mögich iſt. Die Tatſache, daß es
auch hier zu ſchönen Kämpfen kommn wird, iſt davon nicht ab=
Aus der A=Klaſſe hört man zurzeit nicht viel. Vom Sonntag hängig. Schließlich iſt noch die Kla ſe 3 — Jugend (1915 ff.) zu
werden folgende Verbandſpielergebniſſe gemeldet: Poſt Darmſtadt nennen. In dieſer Jugendklaſſe wid der SV. 98 mit mehreren
Höchſt 8:0 (3:0); SV. Roßdorf — Viktoria Schaafheim 9:1 (5:1); hauſen und wohl auch der Poliei=Jugend nicht zu ſchlagen ſein.
Unmittelbar nach dem Star dieſer 3 Klaſſen beginnt alsdann
das Fußball=Verbandspiel Arheilgen — Union
Für kommenden Sonntag ſind folgende Verbandsſpiele / Darmſtadt, das für beide Beteiligten ja beſondere Bedeutung
daß zu hoffen und zu wünhen iſt, daß am Sonntag recht viele
Sportanhänger einen Spaiergang nach dem nahegelegenen
Ar=
beilger Mühlchen machen um ſich dieſes beſtimmt gute
Sportpro=
gramm anzuſehen Begin 14 30 Uhr. In der Halbzeit des Spieles
werden die Schlußläuferder Staffeln auf den Platz zurückkommen.
Main=RheirGau Deutſche Turnerſchaff.
Lhrabend für Frauenturnen.
Vielen Wünſen Rechnung tragend, hat ſich die
Gaufachlei=
hat durch die Tatſache, daß die Poliziſten zweimal ſpielfrei tung entſchloſſen zur Ausbildung von Leitern und Leiterinnen
waren, die Führung übernommen. Allerdings iſt dabei in Er= von Frauen=Tyabteilungen (ältere) einen beſonderen Lehrkurs
Rückſtand liegen. Die Polizei muß aus den noch 7 ausſtehenden abends 8,15 Mre im Turnhauſe der Tade. 1846 Darmſtadt. Die
Kämpfen 11 Punkte ſammeln, vorausgeſetzt, daß die Sprend= Leitung hat (noberlehrer Klenk=Bensheim. Den
Turnver=
linger die vier noch ausſtehenden Spiele gewinnen. Es wäre ſehr, einen iſt da // Gelegenheit geboten, ihre Leiter oder Leiterinnen
zu wünſchen, wenn die Polizeimannſchaft wieder an ihre alte zu dieſem tabend zu entſenden, der ihnen reichlich Uebungsſtoff
Form anknünft und in alter Friſche wieder erſteht. Die Mann= für den ereinsturnbetrieb vermitteln wird. Es wird beſonders
ſchaft muß alles daranſetzen, um noch die nötigen Punkte zu ſam= darauf ugewieſen, daß dieſe Lehrabende öffentlich ſind und von
meln. Zur Verteidigung muß man unbedingtes Vertrauen ha= Intere’nten beſucht werden können, zumal hier ein Einblick in
die ſ. Sreiche Arbeit von Frauenabteilungen gewährt werden
kanp.
Kraffſpork.
Darmſtadt 1910 — 1910 Arheilgen.
Die Darmſtädter haben die Verbandskampfſaiſon beendet und
eginnen nun mit der Austragung von Freundſchaftskämpfen.
Uls erſten Gegner haben ſie ſich die kampfſtarken Arheilger ver=
„pflichtet. Mit ihrer erſten und zweiten Garnitur treten ſie
Zum letzten Verbandsſpiel auf eigenem Platze empfäne morgen abend 8 30 Uhr in der Turnhalle, Soder=
Rot=Weiß am kommenden Sonntag die Ligamannſchaft der G/ſtraße, an. Die Arheilger beſitzen in ihren Ringermannſchaften
ſehr gute Kräfte, die den Darmſtädtern ſchon manchen harten
die beſſere Elf waren. Inzwiſchen ſinbe tuide Mannſchaften rk. Strauß lieferten. Auch bei dem morgigen Treffen müſſen ihre
in Abſtiegefahr geraten, ſo daß am nntag — ein heißer Küpf. Partner auf der Hut ſein, wenn ſie keine Ueberraſchung erleben
erzielt, und ein Sieg, ja nur eir emis, bei dieſem effen. Um 20.30 Uhr kämpfen die zweiten Mannſchaften, anſchließend
Wekkerbericht.
Der über Deutſchand lagernde hohe Druck dürfte dem
nörd=
lich verringert. Die Mannſchaftitt faſt in derſelben Aufſtellung bisherige Witterungscharakter fortdauert. Vorübergehend wird
Gefrierpunktnähe, morgens neblig, dann wolkig mit
Auf=
heiterung, trocken.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Ma
M2
vergeudet nutzlos Geld. Die praktisch denkende
klausfrau kennt den sichersten Wes zur Erlangung
guten Hlauspersonals: die kleine Auzeige im
werbe=
starken Darmstädter Tagblatt!
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F das verwunderlich ? Wer hat keine Sorgen?
Jcht’s einem selbst noch leidlich -wer haf dann
nicht Angehorige oder Verwandte, die porgen
bereiten ! Wer Arbeit hat — reibt sie ihn nicht
doppelt auf? kast täglich umstellen! Immer gibts
Neues -meist nichts Gutes! Alles geht in Hast!!
Alles geht über die Nerven her ! Und das Herz!
Es kommt nucht zur Ruhe und hat Ruhe so nötig.
Es ist deshalb ein Gebot der Stunde, Herz und
Merven zu schonen.
Aber me?.
—... Trinken Sie Kaffee Hag!
D
Er nat sich schon in ruhigsten zeiten, vor 25 Jahren,
bewahrt. Trinken Sie Ihn heute erst recht. Jun Sie
es aber bitte auch. Es ist wirklich Ihr Vorteil.
Freitag, 10. März
Reichsbank und Reichsbahn.
Gold= und Leviſenverluſte der Reichsbank infolge Rückzahlung auf den Reichsbankkredit.
Schwankungen im Verkehr der Reichsbahn.
2er Ausweis der Reichsbank.
m Ausweis der Reichsbank vom 7. März 1933 hat ſich
ſſenen Woche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Schecks, Lombards und Effekten um 50,6 Millionen
II. RM. verringert.
nen haben die Beſtände an Handelswechſeln und
1 auf 2565 9 Mill. RM., die Beſtände an
Reichs=
in 15,6 Millionen auf 36,5 Mill. RM. und die
ſchatzwech
um 0.1 Millionen auf 401,1 Mill. RM. zugenom=
Effektenb
men, die
atdbeſtände dagegen um 31.,4 Millionen auf 85,8
nommen.
Mill RM
nknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
An
N. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und
73,6 Mill.
Umlauf an Reichsbanknoten um 62,6 Millionen
zwar hat
derjenige an Rentenbankſcheinen um 11.0
auf 3293,3
Millionen
Mill. RM. verringert. Dementſprechend
der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf
haben ſich die
Die fremden Gelder zeigen mit 336,2
25,3 Mill. R.
Mill. RM.
ein=
um 66,2 Mill. RM.
und deckungsfähigen Deviſen haben
Die Beſtär
850,3 Mill. RM. vermindert. Im
ein=
ſich um 70,6 Mil
nde um 19,3 Millionen auf 749,7 Mill.
zelnen haben die
RM. und die Beſt
deckungsfähigen Deviſen um 51,3 auf
100,6 Mill. RM. ab
ckungsmittel iſt auf die bereits be=
Die Verminderun
kannte Rückzahlung g
Rediskontkredit der Reichsbank
zu=
rückzuführen.
Gold und deckungsfähige Devi=
Die Deckung der Noten
ſen betrug am 7. 3. 25,8 9
„4 Prozent am Ultimo Februar
dieſes Jahres.
Der Reichsbankausweis
unweſentlich von den Auswei
bekannte Rückzahlung auf den
Dollar hat die Gold= und Devi
genommen. Der Goldbeſtand ſ=
Deviſenbeſtand um 51 auf 101 Mill
Scheckbeſtand hat im Gegenſatz zu
127 Millionen auf 2566 Millionen.
rückzuführen, daß ein Teil der Wecht
Reichsbankkredit gelten, und unter
waren, auf die Wechſelbeſtände übernot
rung des Wechſelbeſtandes hängt alſo
erſte Märzwoche ſticht nicht
rſten Monatswoche ab. Die
ankkredit von 16 Millionen
e erheblich in Anſpruch
„auf 450 Millionen, der
M. Der Wechſel= und
nommen, und zwar um
teilweiſe darauf
zu=
s Deckung für den
n Aktiven verbucht
zurde. Die
Steige=
unmittelbar mit
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Während man noch in den geſtrigen Vormittagsſtunden und
an der Berliner Vorbörſe eine ausgeſprochen freundliche
Stim=
mung feſtſtellen konnte, die in der Hauptſache auf neuen
Kunden=
orders und Einlagen aus Stillhaltegeldern baſierte, zeigten die
erſten Kurſe eine ſehr uneinheitliche Entwicklung. Gegen die
feſten vorgeſtrigen Abendkurſe gab es daher verſchiedene
Enttäu=
ſchungen. Am meiſten Beachtung fand ein ſtarkes Angebot (man
ſprach von 240 Mille) in Reichsbankanteilen, wobei die
aufge=
tauchten Gerüchte von einer beabſichtigten Verſtaatlichung
ver=
ſtimmten. Nach anfänglicher Minus=Minusnotiz lag der erſte
Kurs 8,5 Prozent unter vorgeſtern. Die erneute Vertagung der
Rhein. Braunkohlen ließen die R.W.E.=Aktien um 2,75 Prozent
nachgeben, aber auch Farben, Rheinſtahl und Bayeriſche Motoren
eröffneten ausgeſprochen ſchwach. Andererſeits hatten
Spezial=
papiere, wie Julius Berger, auf die beſchleunigte Durchführung
des Arbeitsbeſchaffungsprogramms einen Gewinn von 4½ Proz.
zu verzeichnen; Maximilianshütte gewannen 3,5 Prozent und Ilſe
und Lahmeyer, letztere nach Plus=Plusnotiz ſogar je 5 Prozent.
Bei ſtärkerer Nachfrage zogen Kokswerke um 2,25 Prozent an;
auch Bremer Wolle ſetzten ihre Aufwärtsbewegung um 3 Proz.
fort. Die matte Eröffnung der Reichsbankanteile hatte aber im
Verlauf allgemein Angebot zur Folge. Die Rückgänge betrugen
ziemlich einheitlich bis zu 1,5 Prozent und gingen bei
Spezial=
werten bis zu 3 Prozent. Rhein. Braunkohlen büßten im
Ver=
lauf 4 Prozent ein. Der anfangs freundliche Rentenmarkt konnte
ſich im Verlauf dieſer Bewegung an den Aktienmärkten nicht
ent=
ziehen. Deutſche Anleihen und Reichsſchuldbuchforderungen
büß=
ten bis zu 1 Prozent ein. Pfandbriefe lagen uneinheitlich.
Nachdem der vorbörsliche Frankfurter Börſenverkehr
im Anſchluß an die feſte Abendbörſe noch eine ausgeſprochen
freundliche Tendenz gezeigt hatte, ergab ſich bald nach Beginn
des amtlichen Verkehrs eine erhebliche Abſchwächung, die
aus=
ging von dem Markt für Reichsbankaktien. Der Kurs dieſes
Pa=
pieres fiel in raſcher Folge um insgeſamt über 10 Prozent und
blieb bei 140 Brief. Begründet wird dieſer Kursſturz mit Ver= Programmäßig iſt am Donnerstag die Textilmeſſe, die
Möbel=
reduzierung. An den übrigen Aktienmärkten war der Kursein= und die Meſſe für Photo, Kino und Optik zu Ende gegangen. Auf
bruch nicht ſo ſtark, wenn auch vereinzelt ſich mehrprozentige Ver= der Möbelmeſſe hat man ſich ſtreng an den dort plakatierten
r dürften Um= luſte ergaben. Am Chemiemarkte eröffneten JG. Farbeninduſtrie Gr.
te vorgenom= zunächſt 0,25 Prozent ſchwächer, gaben aber dann noch 2,75 Proz.
demnach auch nach, während Rütgers 0,75 Prozent verloren. Am Elektromarkt
tigen Aktiven gaben Siemens 0,5, AEG. 0,5, Geffürel. 0,25 Proz. nach. Schuckert
r erwähn= lagen 0.25 Proz, höher; auch Lahmeyer eröffneten ſtark befeſti
jebskrediten um 5 Prozent höher, gaben von dieſem Gewinn aber wied
esabſchluß= Prozent her. Zellſtoffaktien bis 1 Proz. ſchwächer. Schiff
der oben erwähnten Rückzahlung zuſamn
wandlungen von Lombardkrediten in W
men worden ſein. Die Lombardforderun
ſehr erheblich zurückgegangen. Der Rückgang
um 187 auf 641 Millionen iſt beſtenfalls ein
ten Umbuchungen, weiter der Rückzahlung von
an das Reich, ſowie ſchließlich das Ergebnis
buchungen.
werte 0,25 Prozent niedriger. Kunſtſeideaktien waren
Auch Kaliwerte knapp behauptet. Montanaktien lag
heitlich; ſo waren Mannesmann 0,25 Prozent höher
Die Deutſche Reichsbahn im Jaxugt.
ſtahl 2, Stahlverein 0.25 Prozent niedriger.
Der Güterverkehr der Reichsbahn war im
nuar waren Junghans 0,5 Proz, höher; auch Zen
1933 der Jahreszeit entſprechend gering. Der Frac
1,5 Prozent befeſtigt ſpäter wieder 0,5 Pkoz.
kehr weiſt einen Rückgang um etwa 9,2 Prozent au
tenmarkt war im Hinblick auf die rück
ſonenverkehr führte die verlängerte Gültigkeitsdau
Aktienmärkte gleichfalls ſchwächer beſor
Förderung des Weihnachtsverkehrs ausgegebenen Fe
von denen Altbeſitzanleihe und ſpäte
fahrkarten zu einer noch einigermaßen befriedigenden
0,25, Neubeſitzanleihe 0,25 Prozent.
der Reiſezüge. Im zweiten Drittel des Januars trat je
laufe der Börſe traten größere Ku
ze nicht mehr ein, merkbar.
erheblicher Rückgang im Fernverkehr ein. Im Berufsverkel.
ausblieb. Tagesgeld
wenn auch ein Tendenzumſchwung
gleichfalls ein Rückgang feſtzuſtellen. — Die Geſamteinng
Heicht bei 3,5 Proz.
blieben, mit 208,4 (246,4) Mill. RM. hinter dem Januar
Abendbörſe Bei wieder ſtiller gewordenem Geſchäft war
Die Arbeitsmarkklage
im Bezirt des Landesarbeitsamkes Heſſen.
Ende Februar 1933 wurden bei den Arbeitsämtern insgeſamt
338 938 verfügbare Arbeitſuchende gezählt, davon waren 51 540
oder 15,2 v.H. Frauen. Die Abnahme um insgeſamt 1305 oder
0,4 v.H. des Standes von Mitte Februar entfällt in der
Haupt=
ſache auf die Männer, deren Beſtandszahl um 1016 oder 0,4 v. H.
zurückging. Von den verfügbaren Arbeitſuchenden waren 331 366
oder 97,8 v. H. arbeitslos; ihre Zahl iſt insgeſamt um 966
zurück=
gegangen. Die Entwicklung während der Berichtszeit war
bezirk=
lich und beruflich uneinheitlich. In acht von 18
Arbeitsamts=
bezirken ergab ſich noch eine weitere Zunahme, die jedoch
größten=
teils nicht mehr erheblich war. Die Abnahme war am ſtärkſten
in den Bezirken Limburg (480 oder 3.4 v.H.) Darmſtadt (504
oder 1,8 v. H.), Frankfurt (1500 oder 1,7 v. H.). Die Veränderung
der Beſtandszahlen der Arbeitſuchenden in den einzelnen
Berufs=
gruppen war ebenfalls nicht bedeutend. In den Außenberufen
ergab ſich z. T. eine, wenn auch geringe Entlaſtung: in dem
Bau=
gewerbe nahm die Zahl der Arbeitſuchenden weiterhin etwas zu.
Als erheblich iſt im Rahmen des Geſamtrückgangs die Abnahme
in den Angeſtelltenberufen zu bezeichnen. Sie betrug in den drei
Angeſtelltengruppen insgeſamt 572 oder 1,5 v. H. Der größte Teil
dieſes Rückganges entfällt auf die kaufmänniſchen und
Büroange=
ſtellten (484 oder 1,7 v. H.). Von der Geſamtzahl der
Arbeit=
ſuchenden waren ſomit 301 257 oder 88,9 v. H. Arbeiter und 37 681
oder 11,1 v.H. Angeſtellte.
Die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der
Arbeitsloſenverſicherung nahm gegenüber Mitte Februar 1933 um
662, die der Hauptunterſtützungsempfänger in der Kriſenfürſorge
um 1358 zu, ſo daß die Geſamtzunahme in den beiden
Unterſtüt=
zungseinrichtungen während der Berichtszeit 2120 betrug. Es
wurden daher Ende Februar in der Arbeitsloſenverſicherung
46 244, in der Kriſenfürſorge 74 767, zuſammen 121 011
Haupt=
unterſtützungsempfänger gezählt. Unter den verfügbaren
Arbeit=
ſuchenden befanden ſich nach der vorläufigen Zählung der
Arbeits=
ämter am 28 Februar 122 146 männliche und 13 970 weibliche,
zu=
ſammen 133 116 anerkannte Wohlfahrtserwerbsloſe.
Beim Notwerk der deutſchen Jugend wurden Ende Januar
1933 bei 135 Maßnahmen 5407 Jugendliche (davon 1214 Frauen)
beſchäftigt: 4241 Jugendlichen wurde täglich eine
gemeinſchaft=
liche Mahlzeit verabfolgt. Die Zahl der an 265 im Bezirk
durch=
geführten Bildungsmaßnahmen beteiligten Jugendlichen betrug
8178 (davon 1827 Frauen).
Günſtige Forkenkwicklung des Meſſegeſchäftes
in Leipzig.
ſionen über die Verſtaatlichung der Reichsbank und Dividenden= meſſe, die Sportartikelmeſſe, die Bürobedarfsmeſſe im Jägerhof
halte:
durchat
ſteßhäuf
gute Auslande
faſt unvermindert
Altſtadt
De
eſchäftliche Verkehr auf der Techniſchen Meſſe iſt
be=
deuten
after als in den erſten Tagen der Woche. Viele
Aus=
mehr Anfragen, auch von ganz neuer Kundſchaft,
je erwartet hatten. Die geſtrigen Vorträge über.
erten
debiet der Werkſtoffkünde berühren Probleme, auf
g um dere
enſchaftlicher Durcharbeitung die Stellung der heutigen
r Ren= deutſchen Qualitätsarbeit vornehmlich beruht. Im Hauſe der
wesung der Elektrotechnik ſind beſonders, die elektriſchen Hilfsmaſchinen für
ichsanleihen, Haus und Küche der große Anziehungspunkt. In allen
Maſchinen=
ſorderungen je hallen macht ſich infolge der immer wieder geforderten
Vorfüh=
m weiteren Ver= rung neuer Maſchinen allgemein zuverſichtliche Stimmung be=
um 1.9 Prozent zurück.
Die Ausgaben der Betriebsrechnung ſtellten ſich auf 219,
Mill. RM.; einſchließlich des Dienſtes der Schuldverſchreibung
und Anleihen und der feſten Laſten eregeben ſich Geſamtausgaben
von 233,72 Mill. RM. Die Monatsrechnung ſchließt mit einer
durch die Betriebseinnahmen nicht gedeckten Mehrausgabe von
25.3 Mill. RM. ab. Der Perſonalſtand betrug im Januar 1933
537 321 Köpfe gegenüber 562 938 im Dezember 1932. Der
Rück=
gang gegenüber dem Vormonat iſt in der Hauptſache auf die
Ein=
legung von Feierſchichten und auf das Ausſcheiden von
Saiſon=
arbeitern zurückzuführen.
Güterwagenſtellung bei der Reichsbahn. In der Woche v
19. bis 25. Februar (ſechs Arbeitstage) ſind bei der
Reichsbahn=Geſellſchaft 534 310 Güterwagen geſtellt wor
534 836 in der Vorwoche (6 Arbeitstage) und 586 85‟
ſprechenden Woche des Vorjahres (6 Arbeitstage)
nden
Zah=
beitstag im Durchſchnitt berechnet lauten die ent
ein (1)
len 89 052, 89 139, 94 825. Nicht rechtzeitig geſt
Güterwagen.
Mekallnotierungeß.
00 Kilogran
Die Metallnotierungen in Berlin
romnpt cif
9. März ſtellten ſich für Elektrolyt:
Vereinigung
Bremen oder Rotterdam (Notie
RM. — Die Not
Deutſche Elektrolytkupfernotiz)
etallbörſenvorſtandes
gen der Kommiſſion des
utſchland für prompte Lie
ich ab Lag
Preiſe ve
ür Original=Hüttenaluminiun
rung u
WValz= oder Drahtbarren auf 168
98.
Drahtbarren, 99 Prozent. auf 164
Prozent, auf 350 RM. Antimon=
Re=
inſilber (1 Kg. fein) auf 39—42,50 RM.
Produkkenmärkke.
Produktenbericht vom 9. März. Weizen inländ., Steuergutſcheine
1,75—22; Roggen inländ. 17,50—17,75: Hafer in=
50—15; Sommergerſte 19,25—20,25: Füttergerſte
La Plata=Mais 21,00: Soyaſchrot 10,25: Biertreber
Trockenſchnitzel loſe 8,00; Rohzuckermelaſſe 5,20—5,40;
nheu loſes 4.80—5,20; Rotkleeheu 4,80—5,20; Luzerneklee=
5,60—6,20; Preßſtroh Roggen=Weizen 2.60—2,80, desgl.
tfer=Gerſte 2,20—2,60; geb. Stroh Roggen=Weizen 2,40—2,60,
desgl. Hafer=Gerſte 2—2,20; Weizenmehl Spezial Null mit
Aus=
tauſchweizen 31,25—31,50 Roggenmehl, nordd=ſüdd., 60—70
pro=
zentige Ausmahlung 23—25; Weizenkleie feine 8—8,25;
Erdnuß=
kuchen n11,75—12,00. Tendenz: Stetig. Der Markt verlief heute
überaus ruhig bei abbröckelnden Preiſen.
endenz der Bö.
ückſchläge nicht
sneigungg.
lagen 0.5—0,75
und Siemens
hwächen..
gedrückt
Feſitz 0.15,
fe waren
er nachgebend, doch traten größere
reinzelt beſteht nach wie vor
Reali=
n gaben 1 Prozent nach.
Montan=
t niedriger. Am Elektromarkt waren
uptet. El. Lieferungen und Bekula
rten Salzdetfurth 0,75 Aſchersleben
jentenwerte nachgebend, ſo Altbeſitz
zuldbücher 0,5 Prozent ſchwächer.
ptet.
Fliger Kursber;c.
vom 9. März 1933
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Bank von Spanien gibt einen optimiſtiſchen Bericht über
die Währungslage heraus, in welchem feſtgeſtellt wird, daß der
Notenumlauf am 31. Dezember 1932 4,8 Milliarden Peſetas
be=
trug und um 159 Millionen geringer als im Vorjahr war. Die
Goldreſerven betrugen mit einer geringen Erhöhung gegenüber
1931: 2466 Millionen Peſetas.
Der engliſche Bankenausſchuß für den Deviſenhandel hat
be=
ſchloſſen, den Handel in Dollax ſolange auszuſetzen, bis das
Ban=
kenmoratorium in den Ver. Staaten offiziell aufgehoben iſt.
Deviſenmarkt
vom 9. März 1933
Berl Handels=Geſ.
Deutſche Ban 1u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Norbd, Llotzd
A.E.G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Zergmann Cektr.
erl. Maſch.=Bau
i=Gummi
utſche Cont. Gas
Reff
70.50
61.50
17.75
29.75
18.50
31.50
105.—
46.—
35.
131.375
118.75
”
Harpe
Hoeſc
Köln=9
Phil. 6o
Kali Aich
glöcknerw
Kolsw.Che
Mannesn.
Maſch.=Bau=
Orenſtein &
100.375
91.—
1419.50
63.125
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Rütgerswerke.
Salzdetfurtk Kalt
Leon h. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Lin;
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Aupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch,
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Mic
49.25
u88.50
31.25
36.75
129.75
45.—
23.375
87.75
11.50
18.50
83.—
31.375
65.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſ.
Soſig.
Solland
Cslo
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn.M.
100 Schilling!4
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen 5
1 L.Stg.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belga b
100 Lire
100 Franes t
Rae
6.4641
48.45
2,4e5
3.087
169.9
74.83
65.18
7.27
14.61
0.328
4.146
53.96
2i.46
16.60
Brieff
6.476
48.55
5 12.485
2.a5s
170.27
74.97
65. 32
77.43
14.65
0.832
4.154
59.,08
21.50
16.64 1.
Schweiz
=
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeir=
Zugoſlawien 1
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairv
Kanada
I.
Uruquah
11
Jsland.
Tallinn (Eſtl.
Riga
Währung
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
1 Yen
ol1 Milrei
100 Dinar 5.554
100 Escudos
100 Drachm.
1türk. s
1ägypt. 2
lcanab. Doll.
1 Goldpeſo
100 isl. Kr. e
100 eſtl. Kr.
100 Lats 78.72
Weft
81.44
34.96
62.42
0.899
0.239
13.29
2.378
2.009
12.99
3.526
1.648
65.93
110.59
Brief
21.60
35.04
22.58
0.301
0.241
5.566
13.31
2.282
2.012
15.03
3.534
1.652
Rc
110.81
78.58
Haroant Sarmraut, Bihdte urr Frescher Sunk
ikter Kursbericht vom 9. März 1933.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 9. März. Aufgetrieben waren:
11 Ochſen 26 Schweine, 163 Kälber, 1 Schaf. Die Preiſe ſtellten
ſich für Kälber a) auf 33—37 b) 28—32. c) 23—27 Pfg. pro
Pfund. Spitzentiere über Notiz. Marktverlauf: Schleppend,
Ueberſtand.
Mannheimer Viehmarkt vom 9. März. Zugeführt waren:
113 Kälber, 34 Schafe, 116 Schweine. Preis pro 50 Kilo
Lebend=
gewicht in RM.: b) 42—45, c) 38—42, d) 35—38: Schafe 19 bis
26: Schweine nicht notiert. Ferkel bis vier Wochen koſteten pro
Stück 12—15 Mk., über vier Wochen 17—19. Mk.; Läufer 20—24
Mark, „Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt;
mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 9. März. Auftrieb: Rinder 135
(gegen 90 am letzten Donnerstagmarkt), Kälber 1027 (864),
Schafe 185 (211), Schweine 830 (508): Notiert wurde pro Ztr.
Lebendgewicht in RM.: Kälber b) 36—40, c) 30—35, d) 25—29.
Schafe a) 1. 25—28. b) 21—24. Schweine b) 39—40.,50, c) 37
bis 40, d) 36—39. Im Preisvergleich zum letzten Donnerstag
blieben die Notierungen unverändert.
fällig 1. 4. 34.
„ 1.4. 35...
„ 1.4. 36 ...
„ 1.4.37 ...
„ 1. 4. 38...
6% Dtſch. Reichsan
„ v.25.
5½0 Intern.,
6%Baden ....
6%Bahern.
6%o beſſen
6% Preuß.”
6% Sachſe
6% Thür
Dtſch.
Meub.
Schutzge=
ſeihe ....
=Baden
erlin ...v. 24
armſtadt .."
Tresden. v. 26
62 Frankfurt a.M.
Schätze. v. 21
.22
88 Mainz ...
69Mannheimb. 2
68% München v. 29
62 Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
„ Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
47. %u Kom.=Obl.
67.5
64.5
25.25
66.75
66.8
69.5
74
g.n5
78.25
Pf.
Goldoblig.
beskomm.,
Zirozentr. für
Goldobl. R. 11
„:R.12
Caſſeler Land. Goldpfbr.
6%Naſ. Landesbk.
7 5½%0 „ Liqu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Auslce
„. Ee
Dt. Komm. Sam
Abl. (Neubeſitz)
%, Berl. Hhp.?
½%0 „ Ligu.=Pfl.
20 Frkf. Hyp.=B
2%0 „ Lig. Pfh.
„ Goldoblig
Frlf. Pfbr.=B!.
2a „,Lig.=Pfbr
3 Mein. Hyp.=Bk.
0‟ Lig. Pfbr..
7 Pfälz. Hhp.=Bk.)
½%0 „ Lig.Pfbr.
6% Rhein. Hyp. B1.
5½% „ Lig. Pfbr..
Goldoblig.
%. Südd. Bod=
Cred.=Bank ....
5½%0 „7 Lig. Pfbr.
16% Württ. Hhp.=B.
6% Daimler=Benz
3% Dt. Linol.Werke
6% Mainkrw. b 261
85
Mie Ruch
er. Stahlwerke
jiot& Häffne.
farben
Bondsl=
n. L. E. B.
L. Inbeſt.
Tab.v. 02
Schätze
zoldrente
„Numän
69.25
78.25
101
9
125
16.3
5.5
5.6
an
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Verfe
86.5
86
Zus=
„Contin. Linoleum
Saimler=Benz=
Ot. Atl. Telegr. ..
„ Erdöl ..
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linolwerl.Ber
Dortm. Nitterbräu
Dyckerhofic Widm
Eichbaum=Werger
Eleltr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraftl;
Eſchw. Beraw e1=
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J.6. Farbeninduftr.
Feinmech. (Setter.
Felt. & Gui leaume
Frankfurter Sof
Gelſenk. Bergwert
Geſ.f.eleltr. Untern.
Goldſchmid: Th.,
Gritzner=Kahſer...!
Grün c Bilſinger,
Hafenmühle Frift
Hammerſen (Tsn.
HanauerHoſbrauh.
Hanſwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger Kemp=
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
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„ Genüſſel!
Junghans ......./ 24—
Sali Chemie ....) 85.5
Aſchersieben
27.75
131.5
100
173
38.5
86
56
86
203
22
36.5
12632
27.5
58‟
63
85
40.75
29.5
60
12
8=
1154
108.73
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37.75 IKlein, Schanzlin
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Mef
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Dt. Ban lund Disc./ 70.5
Dt. Eff. u. Wechſell 70
Dresdner Bank. ../ 61.5
Frankf. Bank..
65
Hhp.=Ban1.
Mein. Hyp.=Bank. 87
Pfälz. Hhp.=Bank 797,
Reichsbank=An 1.
Rhein. Hyp.=Bank. /105.5
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbank! 91
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72 Dt. Reichsb. Vzgl 96.25
Hapag .......
18
Nordd. Lloyd.. . . ./ 18.9
Südd Eiſenb.=Gei./ 41
Allianz u. Stuti/
Verſicherung
„., Verein. Verſ.l211.5
Frankona Rück=u.
Mannheim.Ver
*
Otavi Mit
Schantungsantels 39
Freitag, 10. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Auch Du wirſt mich einmal beglücken...
Roman von H. A. von Byern
(Nachdruck verboten!)
Sie lachte: Offizierskind! Weißt, das hat mir der ſelige
apa beibracht — fix Laudon, da mußt alles am Schnürl
hn!”
Draußen wartete der Reitknecht mit den Pferden. „Fallada‟
nzelte aufgeregt hin und her, mit dem Hinterhuf ſchlug
Patroclus” nach einer zudringlichen Bremſe. Hanns=Joachim
elt ſein Hand hin:
„Bitte!”
Wie eine Feder ſo leicht ſchwang ſich das Mädelchen in
u Sattel.
„Herrgott, Achim, Muskeln mußt haben wie von Stahl!”
„Ach wo. — Alſo, die Stute iſt ganz durchläſſig geritten,
ſſel nervös, weil ſie lange geſtanden hat. Wollen wir
an=
aben?"
Im Zwinger ſchlugen die Hunde an, lächelnd blickte Frau
on Kreuth den beiden nach . . . vielleicht hatte der liebe Gott
n Einſehen, aber ſchaden konnte es nichts, wenn man ſelbſt
och ein wenig nachhalf . .
„Zuerſt wollen wir mal bei den Leuten ranreiten,” ſagte
er Darkehmer. „Auf Schlag 10 wird Roggen eingefahren —
Zügen links ſchwenkt — marſch! Eskadron — Galopp!”
Der trockene Boden der Kleebrache pulverte unter den
eiſen=
litzenden Hufen.
„Morjen, Leute! Na, da iſt ja ſchon eine ganze Ecke weg,
ſerden wir’s bis heute abend ſchaffen?”
„Aber jewiß doch” der Vorarbeiter griente: „Wenn man
loß ke—in Refen zwiſchen kommt, im Notfall arbe —iten wir
in paar Stundchen länger.”
„Recht ſo, damit’s fixer geht, laſſe ich ein Faß Bier
an=
ahren.”
Eine Wolke von Schweiß ſchwehte über den dampfenden
leibern der Menſchen und Pferde, die Knechte ſtakten, und
roben auf den Wagen ſchichteten Arbeiterinnen die
körner=
chweren Garben.
Zwei Mädels pirſchten ſich vorſichtig an Annemarie heran,
panden plötzlich ein Strohſeil um ihr Handgelenk.
„Ah — — was treibt’s denn da?"
Hanns=Joachim lachte:
„Du biſt angebunden und mußt dich auslöſen, das iſt
Ernte=
jrauch!”
„Auslöſen?”
„Natürlich!‟ Er nahm einen Zwanzigmarkſchein aus der
Brieftaſche und gab ihn den beiden kichernden Mädels:
„Macht’s gut, Leute! So, Kuſinchen, noch nen kleinen Trab
bis zum Walde!”
Und dann, als das raume Hochholz erreicht war, und die dichte
Moosnarbe des grasbewachſenen Geſtellwegs den Hufſchlag
dämpfte, parierte Kreuth zum Schritt durch:
„Großartig, wie du dich mit „Fallada” verſtehſt, wie ne
Puppe geht ſie!”
„Ah, das merkt ſo a Roß glei am Sitz, ob’s an Reiter droben
hat oder an Praterjockei. Aber ſag ma amal, wie is das mit dem
Anbinden?"
Da erklärte er ihr die Sitte:
„Wer landfremd iſt, von dem wird Zoll erhoben.”
„Und du haſt bezahlt! Die zwanzig Markeln gib i dir
da=
heim wieder!"
„Wäre noch ſchöner! Daran bin ich doch ſchuld; denn daß du
angebunden werden würdeſt, wußte ich ſchon. Nun gehörſt du
zu uns!"
„Ja, wirklich?”
„Hoffentlich, Annemarie,” ſagte er ernſt. „Hier, in Darkehmen
ſollſt du doch die zweite Heimat finden! Iſt es dir ſchwer
gewor=
den, von Wien wegzugehen?”
„Ja und nein. Weißt, Achim, da liegen nun meine Eltern
begraben und all die Erinnerungen .. . Mit der Tant’ Urſula, der
Schweſter von meinem Vater, hab i’s ja net immer ganz leicht
ghabt, war halt oft a biſſerl grantig und hat allweil graunzt,
wann i nur amal für a Stünderl ausgangen bin. In der
Maria=
hilfer Straß’n ham ma g’wohnt, drei Zimmer und — ui jeggerl —
da hat’s manchmal arg windig ausg’ſchaut; denn die Tant”
Ur=
ſula hat nur a ganz klane Rentn ghabt, hundert Schilling im
Monat, und mehr hab i a net kriegt vom Staat. Bis ſich a Pöſterl
für mi gfunden hat, nis Nobles grad. Empfangsdame in an
Photographenatelier aufm Kärntner Ring.”
„Ich denke, du haſt vom Bruder deines Vaters geerbt?”
„Ja, vor an halbem Jahr, die Tant) Urſula und i, jed’s
fünf=
undſiebzigtauſend Schilling, da hat dann’s Haferl an Boden
ghabt, und glei darnach is noch die andere Erbſchaft kommen vom
Onkel Rudolf.”
„Richtig, vom Vetter deiner und meiner Mutter, wir, das
heißt Muttchen, hat ja auch fünfzigtauſend bekommen.”
Das Annemarietſcherl ſtrich ein paar eigenwillige Löckchen
zurecht:
„Is a Haufen Göld! Nun — Wean is ſo ſündhaft teuer, und
wie dann die Tant Urſula ſechzig gworden is, alſo da hat’s
An=
ſpruch ghabt auf die Stiftsdamenſtell” im Kloſter Alt=Oetting,
und allein konnt’ ich do net in Wean bleiben, gelt?”
„Ja, die Klöſter ſind wirklich eine ſehr ſegensreiche
Einrich=
tung!” ſagte der Darkehmer nachdenklich.
„No und da hab i . . . na, da hat d: Tant” Urſula halt
an=
gfragt, ob i net für a kurze Zeit zu euch kommen könnt.”
„Für eine kurze Zeit?‟ Er fuhr ordentlich auf, riß am
Tren=
ſenzügel, ſo daß „Patroclus”, der eine falſche Behandlung nicht
ge=
wohnt war, kerzengerade in die Höhe ſtieg und mit den
Vorder=
beinen Expreßbriefe in die Luft ſchrieb.
„O—la, la! Na ja!" Hanns=Joachim klopfte den Hals des
Wallachs: „Kurze Zeit? Nee — — up ewig ungedeeld.
„Was meinſt?”
Da merkte er, daß er eigentlich auf dem allerbeſten Wege
war, erheblich mehr zu ſagen, als nach einer ſo kurzen
Bekannt=
ſchaft paſſend erſchien —
„Vorläufig biſt du hier, liebe Annemarie, und bleibſt hier!
Wir ſind doch deine nächſten Verwandten, deine allernächſten,
unſere Mütter waren Geſchwiſter.”
„Freilich!” Sie nickte eifrig: „Vetter und Kuſine, das iſt
beinah wie Bruder und Schweſter, gelt?"
Nr. 69 — Seite 11
Aber diesmal bekam, das Annemarietſcherl
überraſchender=
weiſe keine Antwort, der Darkehmer trabte an und legte ein ſo
ſcharfes Tempo vor, daß die Baumſtämme im Wirbeltanz
vorbei=
flitzten. — — Bruder und Schweſter — nette Ausſichten!
Bis dann der Spiegel eines kleinen Sees aufblitzte. Leiſe
plätſchernd ſchlugen die Wellen an das flache, ſandige Ufer.
„Iſt das hier wunderſchön!” ſagte das junge Mädchen und
atmete tief die würzige Waldluft.
Kreuth bog nach rechts ab.
„Hallo . .. was iſt denn das?!"
Im glatten Sand der Spürbahn zeichnete ſich eine Fährte ab.
Er ſprang aus dem Sattel, beugte ſich nieder:
„Donnerwetter — der alte Einzelgänger, ein Hauptſchwein,
nach dem ich mir ſchon ſeit Jahren die Beine wund gelaufen habe!"
„Weißt das g’wiß?” fragte Annemarie tiefernſt.
„Freilich . . . ſieh doch, da auf dem linken Vorderlauf lahmt
er, wollen mal ſehen, ob er aus der Dickung heraus iſt!“
Vor=
ſichtig ſpürte der Darkehmer die kleine, kaum fünf Morgen große
Waldecke ab, bekam ganz blanke Augen: „Annemarie, der Kerl
hat ſich tatſächlich drin eingeſchoben! Zu dumm — nun ſteht man
hier ohne Büchſe!”
„Hol ſie doch!” ſchlug das Mädel vor.
„Was — holen?! Na — und dann?!“
„Dann riegl i dir den Keiler halt zu. Papa hat immer
gſagt: Mäderl, gegen die kommt der beſte Stöberer nimmer auf.”
„Du — — willſt — — mir — — den — — Keiler — —
zu=
drücken?!"
„Gut! Die Haken von meinem ſtärkſten Hirſch zu einem
An=
hänger gefaßt!“
„Is recht!” Sie lachte: „Nun reit zu, i wart hier derweil.”
Und Hanns=Joachim ritt — — ritt drei Kreuze, daß der
brave, alte „Patroclus” mißbilligend die Ohren ankniff, bis er
ſich ferner Jugendtage erinnerte und ſein Beſtes hergab, um das
Querfeldeinrennen zu gewinnen.
„Ja, was iſt denn?!” fragte Frau Joſefa überraſcht, als
Kreuth in die Halle ſtürmte.
„Muttchen, wir haben den Keiler feſt, weißt du, den
Hinke=
pot, Annemarie wartet und will ihn mir zudrücken, ich hole nur
raſch die Büchſe!”
In wortloſem Entſetzen ſchlug die alte Dame die Hände
zu=
ſammen und — wie immer, wenn ſie erregt war — klang die
un=
verfälſchte öſterreichiſche Mundart durch:
„Ja, ſeid’s denn narriſch word’n alle beid’?! s
Annemariet=
ſcherl will.
„Bumms!” knallte die Tür, der Darkehmer griff nach der
Mehrladebüchſe, den Patronen:
„Auf Wiederſehen. Muttchen! Warte nicht mit dem
Mittag=
eſſen und halte beide Daumen!“
Trab — Galopp — Trab — Galopp —
„So, da bin ich — — iſt er noch drin?”
„Ei freilich!‟ Das Annemarietſcherl lachte vergnügt: „Der
ſchlaft wie a Bär. — Bind nur d: Röſſer recht feſt an an Baum
und dann ſag mir, wie i gehen ſoll."
In der Erregung faßte er ihren Arm: „Sieh mal, da drüben,
an der Spitze der Dickung, ſtelle ich mich vor. Du pirſchſt immer
geradeaus, weißt du, abſichtlich laut, bleibſt manchmal ſtehen,
huſteſt oder brichſt einen Aſt ab. Wenn der Keiler merkt, daß
ge=
trieben wird, dann iſt’s Eſſig, er muß bloß merken: irgend etwas
iſt nicht geheuer. So — und nun zählſt du langſam bis
zweihun=
dert, dann los!”
(Fortfetzung folgt.)
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