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Franfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 357
Samstag, den 24. Oezember 1932.
195. Jahrgang
27 wm breite Zeile im Kreite Darmſtadt 23 Reichspfs
Finanz=Anzelgen 28 Reichepfg. Rellamezelle (92 mm
breitl 2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärte 35 Reichspfg.
FinamzAnzelgen 50 Reſchepfg 92mm breite Relſame=
zeile 200 Reichomart. Alle preſſe in Reichemark
ſ1 Doſſar — 420 Markl. — Im Falle höberer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Strell vſw erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüſlung der
Anzeigen=
auſträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bel
Konurt oder gerſchlicher Beitreibung ſällt eder
Rabatt weg. Banſtonto Deutſche Bani und Darm=
Kädter und Nationalbans.
Der Arbeitskommiſſar am Werk.
erekes Abſichken: Außerordenkliche Maßnahmen gegen Arbeiksloſigkeit gemäß Hindenburgs Nendecker
biſchaft. — 342 Mill. für Skraßen und Meliorakionen. — 280 Mill. Bahn= und 60 Mill. Poſt=Mehraufkräge.
Mill. für Klein-Siedlungen und =Gärken. — 1932 bereits 26 000 Siedlerſtellen und 74000 Kleingärken
ſichkek. — Weitere 20 Mill. Zuſchuß für 13 000 Eigenheime. — Noch 50 Mill. für Innenreparakurbeihilfen.
Direkker Angriff
zur Milderung der deutſchen Arbeitsloſigkeit
und Gemeindefinanznok.
Berlin, 23. Dezember.
Der Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung Dr. Gereke hielt
u Freitag abend im Rundfunk eine Rede, die über alle deut=
*n Sender verbreitet wurde. Dr. Gereke führte u. a. aus:
Immer klarer hat ſich in dieſem Jahre herausgeſtellt, daß
ſp= zu außergewöhnlichen Mitteln greifen
miſſen, um die Maſſenarbeitsloſigkeit in
Dutſchland zu bekämpfen. Dazu zwingt uns ebenſo
* Elend der Erwerbsloſen, wie die Notlage der privaten
Wirt=
ſtſt. Die Ausgaben für die geſamte
Arbeitsloſen=
firſorge ſind, auf mehr als 3 Milliarden RM. im
Ihr geſtiegen. Sie haben die Haushalte der öffentlichen
Arperſchaften auf das ſtärkſte erſchüttert. Um den
Zuſammen=
ach der öffentlichen Haushalte zu verhindern, ſind infolgedeſſen
ſtrall einſchneidende Abſtriche auf der Ausgabenſeite
vorge=
mmen. Von 1929 bis 1932 hat ſich der
Geſamt=
örtrag der öffentlichen Haushalte von 20,8
Mlliarden RM. auf 14,8 Milliarden RM.
ver=
audert! Von dem Unterſchied entfällt aber ein ſehr
erheb=
ſcher Teil, und zwar mehr als die Hälfte, auf die Sachausgaben
öffentlichen Hand, und das bedeutet wiederum, daß auch die
nvate Wirtſchaft entſprechend weniger Aufträge von der
öffent=
ihen Hand bekommen hat. Dadurch iſt die Arbeitsloſigkeit
wei=
ſc geſtiegen, die Steuereingänge ſind zurückgegangen, die ſozialen
Aten haben ſich erhöht. Aus dieſem verhängnisvollen
Kreis=
haf müſſen wir herauskommen.”
Der Herr Reichspräſident v. Hindenburg hat bereits bei
* Berufung der Regierung von Papen dieſer zur Pflicht
ge=
ücht, Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit
durchzu=
ſüren. Er hat in ſeiner Neudecker Botſchaft betont, daß dieſe
Nßnahmen die Lebenshaltung der deutſchen Arbeiterſchaft
ge=
ychrleiſten und dem ſozialen Frieden dienen müſſen.
Aus der Rundfunkrede des Herrn Reichskanzlers v. Schlei=
* wiſſen Sie, daß er als Hauptpunkt ſeines Programms
be=
ſihnet hat: „Arbeit ſchaffen!‟ Das bedeutet, daß das im
Som=
ar begonnene Werk der Wiederbelebung der Wirtſchaft und
Be=
mpfung der Arbeitsloſigkeit ausgebaut und ergänzt werden
uß.
Das Hepkember=Programm
* früheren Reichsregierung erſtrebt eine Entlaſtung der
Wirt=
ſchft und daraus folgend eine Belebung mit Steuergutſcheinen.
Azerdem war damals ſchon ein öffentliches
Arbeitsbeſchaffungs=
mgramm vorgeſehen. Und es wird jetzt eine der
vordring=
liſten Aufgaben ſein, daß die bisher geplanten und eingeleite=
Arbeiten beſchleunigt durchgeführt werden.
Das ſind zunächſt die Arbeiten mit einem Aufwand von 3 42
Mllionen RM., die in der Hauptſache für Land= und
Aiſſerſtraßen, landwirtſchaftliche Melior
tio=
hin und einige andere Zwecke dienen. Nebenher laufen die
öſentlichen Notſtandsarbeiten, ſowie die
Son=
herprogramme der Reichsbahn in Höhe von 280
Allionen RM. und der Reichspoſt in Höhe von 60
Mllionen RM. Außerdem wird der Freiwillige
Ar=
hätsdienſt, der Anfang Dezember 285 000
Arbeitsdienſt=
hlige beſchäftigte, auch in den Wintermonaten im Rahmen des
Aglichen weitergeführt werden.
Für vorſtädtiſche Kleinſiedlungen
die Schaffung von Kleingärten ſind in dieſem Jahre
MMillionen bereitgeſtellt und damit über 26 000 Siedlerſtellen
i über 74 000 Kleingärten geſchaffen worden. Weitere 10
Allionen gelangen jetzt zur Verteilung, und das Ziel iſt,
brſetzte Induſtriezentren und die bevölkerungspolitiſch
ſſtwendige Umſchichtung und Hinführung zum
And zu fördern. Dabei denke ich an eine
nebenberuf=
iſhe Landſiedlung, die den Siedler befähigt, ſeinen
Eensunterhalt zum Teil aus ſeiner Lohnarbeit, zum anderen
Al aus ſeiner eigenen Scholle zu gewinnen. Dieſem Ziel, mög=
It viele Dauerexiſtenzen zu ſchaffen, muß auch die ver=
Arkte bäuerliche Siedlung dienen. Ich werde des=
90 nach Kräften alle Maßnahmen unterſtützen, die zur
Er=
lichterung der Lage der Landwirtſchaft führen,
Mich glaube, dieſer Aufgabe am beſten damit zu dienen, daß
Abemüht bin, möglichſt viele Crwerbsloſe wieder in dauernde
Reit zu bringen und damit die Kaufkraft der Maſſen zu heben.
Auf Grund eines Beſchluſſes der Reichsregierung ſind ferner
ih zur
Förderung des Eigenheimbaues
Iden Haushaltsjahren 1933/34 20 Millionen bereit=
Kellt worden, aus denen ſchon jetzt kleine Hypotheken zum Bau
D Eigenheimen zugeſagt werden können. Bei einem
durch=
mitlichen Darlehen von 1500 RM. werden etwa 13 000
genheime gefördert. Durch den Zwang für den Bau=
En, die übrigen Koſten ſelbſt zu tragen, wird ein
Arbeits=
lekt von rund 100 Millionen RM. erzielt.
Um für Handwerk und Baugewerbe auch in den
Antermonaten weitere Arbeitsmö lichkeiten
zu ſchaffen, werden die vom Reichsarbeitsminiſterium im
Sep=
tember eingeleiteten Maßnahmen zur Inſtandſetzung von
Wohn=
gebäuden, Teilungen von Wohnungen, Umbau gewerblicher
Räume zu Wohnungen weiter gefördert. Da über die
bisheri=
gen Reichszuſchüſſe in Höhe von 50 Millionen Reichsmark in
kurzer Zeit verfügt iſt, habe ich ſichergeſtellt, daß zunächſt
min=
deſtens weitere 50 Millionen bereitgeſtellt werden. Die
Beſtimmungen werden ſo gefaßt, daß die Arbeiten ſofort einſetzen,
wobei entſprechend der Jahreszeit die Innenarbeiten
bevorzugt werden.
Der Kern des von mir ſeit längerem vorgeſchlagenen
öffenklichen Arbeitsbeſchaffungsprogramms
iſt: Sie wiſſen, daß ich ſeit langem dafür eingetreten bin, eine
möglichſt umfaſſende Arbeitsbeſchaffung durch die öffentliche Hand
zu erreichen. Dabei bin ich von der Vorausſetzung ausgegangen,
daß es in einer ſo tiefgehenden Kriſe, wie der heutigen nicht
möglich ſein wird, allein von der Privatinitiative her die
Schwie=
rigkeiten zu löſen. Gelingt es nicht, die öffentlichen Arbeiten
wenigſtens teilweiſe wieder ſo zu führen, dann werden weſentliche
Zweige der Privatwirtſchaft ohne Aufträge bleiben. Es beſteht
alſo keinerlei Gegenſatz zwiſchen einem öffentlichen
Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramm und den Intereſſen der Privatwirtſchaft; im
Ge=
genteil, gerade die Privatwirtſchaft muß das große
Intereſſe haben, wie früher von den größten
Auftraggebern, nämlich von der öffentlichen
Hand, wieder Aufträge zu erhalten. Jeder Anreiz
zur Produktionsſteigerung kann ſich doch nur dann auswirken,
wenn die wichtigſte Frage, nämlich die des Abſatzes, poſitiv
ge=
klärt iſt. Gerade in Kriſenzeiten, wie den heutigen, iſt es meines
Erachtens Pflicht der öffentlichen Hand, der Privatwirtſchaft auch
durch Arbeitsaufträge neben der notwendigen ſteuerlichen
Ent=
laſtung jede nur mögliche Unterſtützung angedeihen zu laſſen.
Auf dieſem Grundſatz baut ſich mein Programm auf. Dabei
möchte ich vorausſchicken, daß es im Augenblick nicht darauf
an=
kommt, einen feſten Plan auf Jahre hinaus feſtzulegen, ſondern
ganz real und nüchtern alle vorhandenen Möglichkeiten für den
Augenblick auszuſchöpfen.
Nach dem Sofortprogramm erhalten Träger öffentlicher
Ar=
beiten zunächſt bis 500 Millionen RM. Darlehen. Die
Durchfüh=
rungsbeſtimmungen werden in Kürze veröffentlicht. Die
Finan=
zierung dieſer Summe iſt ſichergeſtellt. Die Reichsbank hat die
vor=
geſchlagene Finanzierung gebilligt. Die Sicherheit der Währung
iſt auch für mich ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung für jede
Arbeits=
beſchaffung. Als Darlehensgeber ſind die Geſellſchaft für
öffent=
liche Arbeiten und die Rentenbank=Kreditanſtalt vorgeſehen.
Trä=
ger der Arbeit können zunächſt nur Reich, Länder, Gemeinden,
Ge=
meindeverbände und ſonſtige Körperſchaften des öffentlichen Rechts
ſowie gemiſchtwirtſchaftliche Verſorgungsbetriebe ſein.
So ſehr ich Wert darauf lege, daß die Arbeitsbeſchaffung
zen=
tral überwacht wird, ſo ſehr verfolge ich andererſeits den Grundſatz
geſunder Dezenkraliſakion bei der Auswahl
der Arbeilsprojekke.
Alle öffentlichen Körperſchaften ſollen von ſich
aus die Initiative ergreifen und beſchließen,
welche Arbeiten ſie für vordringlich und
unent=
behrlich halten. Die Laufzeit der Darlehen ſoll
der vorausſichtlichen Lebensdauer der zu
erſtel=
lenden Anlagen angepaßt werden. Die Darlehen
ſind von den Darlehensnehmern in gleichen
Ra=
ten zu tilgen. Von einer Tilgungszeit von
bei=
ſpielsweiſe 20 Jahren beträgt die Rente
jähr=
lich 6 Prozent des Darlehens.
Die Hauptkoſten des Kapitaldienſtes trägt das Reich.
Außer=
dem werden noch zwei Freijahre vorgeſehen. Für werbende
An=
lagen, z. B. Gas= Waſſer= und Elektrizitätswerke u. dergl.,
wer=
den dagegen die Kreditbedingungen ſo geſtaltet, daß die Träger
die normalen Zins= und Tilgungslaſten aufzubringen haben.
Sämtliche Arbeiten müſſen volkswirtſchaftlich wertvoll und
notwendig ſein. Sie müſſen auch möglichſt im Laufe des Jahres
1933 beendet werden und vorwiegend der Inſtandſetzung und
Verbeſſerung vorhandener Anlagen dienen. Es muß ſich
ins=
beſondere um Arbeiten handeln, die von den Trägern bereits
vorgeſehen waren, aber aus Mangel an Geldmitteln bisher nicht
ausgeführt werden konnten und auch in abſehbarer Zeit
vor=
ausſichtlich nicht ausgeführt werden können.
Es iſt einer der Grundgedanken meines Programms durch
Ueberwachung der öffentlichen Arbeitsbeſchaffung Fehl=
inveſtitionen auszuſchließen.
Die Vergebung der öffenklichen Arbeiten
ſoll auch grundſätzlich an Unternehmer erfolgen, wobei die
Ver=
gebung der Arbeiten an Generalunternehmer möglichſt
aus=
zuſchalten iſt. Die mittleren und kleineren
Be=
triebe in Handwerk und Gewerbe ſind
aus=
reichend zu berückſichtigen, eine Schwarzarbeit muß
unterbunden werden. Im Rahmen des techniſch Vertretbaren
ſoll auch menſchliche Arbeitskraft den Vorrang vor der Maſchine
haben. Außerdeutſche Bauſtoffe dürfen nur
ver=
wendet werden, wenn geeignete inländiſche
Bauſtoffe nicht beſchafft werden können. Bei
(Fortſetzung auf Seite 2. 1. Spalte.)
Wieder einmal Kleine=Enkenke=
Konferenz.
Statt Hüter des Friedens — „Hüter der Friedensverträge”,
Hauptziel der Kleinen Entente: Sabotage aller
Gleichberechtigungsbeſtrebungen.
Von unſerem C=Korreſpondenten.
Prag, Ende Dezember.
Zum xten Male haben ſich die Vertreter der Kleinen Entente
zuſammengeſetzt und den uſuellen Meinungsaustauſch über die
Situation =Mitteleuropas gepflogen. Jahr' um Jahr geſchieht
dies, und ein= wie das andere Mal verſichert das zum Schluß
der Beratungen herausgegebene Communiqus, daß ſich die
Außenminiſter der Tſchechoſlowakei, Südfſlawiens und Rumäniens
über die Linie und Einheitlichkeit der im Intereſſe der
Be=
friedung Europas zu befolgenden Politik in ſchöner Harmonie
einig ſind, mit anderen Worten: daß ſie an der Entwicklung
der Dinge in Europa öffentlich nichts auszuſetzen haben, wenn
auch dieſe Entwicklung dem Chaos zutreibt —, ſolange
jeden=
falls nichts auszuſetzen, ſolange die von ihnen vertretenen
Länder noch im Nutzgenuſſe der Verträge von Verſailles,
Trianon, St. Germain und Neuilly verbleiben. Auch diesmal
wieder beſchränkt ſich der Schlußbericht über die Konferenz der
Kleinen Entente in Belgrad auf die Feſtſtellung, es ſei eine
er=
freuliche Uebereinſtimmung über die gemeinſam fortzuführende
Politik der drei Länder bei den Beratungen zutage getreten —
eine Behauptung, die man im Großen und Ganzen kaum
au=
zweifeln wird können, weil ſich in den hauptſächlichſten Punkten
des Programms der Kleinen Entente die drei Partner ja von
Haus aus einig ſind. Wenn ſich die drei Außenminiſter
dieſer=
wegen freilich das Recht herausnehmen, ſich wegen dieſes
ge=
meinſchaftlichen Anklammerns an die umkämpften
Friedens=
verträge als „Hüter des Friedens” geben (die „Prager Preſſe”,
das Organ des tſchechiſchen Außenminiſters Beneſch, hat in
einem längeren Vorſpruch zur Belgrader Konferenz dieſen
Aus=
druck gebraucht), ſo muß dazu denn doch einiges geſagt werden!
Wer die heutigen Zuſtände in Zentraleuropa als friedlich
anzuſehen noch die Naivität aufbringt, der vermag ſich
viel=
keicht auch Herrn Beneſch als Friedensengel mit einem
Palmen=
wedel vorzuſtellen, ungeachtet des Umſtandes, daß befagter
„Friedenshüter” in den Händen ganz wohl den Palmenzweig
tragen kann, ohne deswegen das unter die Arme geklemmte
nied=
liche Spielzeug für die Kinder ſeiner Nation und ihre
Kameraden — Kanonen, Tanks uſw. — fallen laſſen zu müſſen.
Aber da es ſicher iſt, daß die Zahl jener . . . Naiplinge, die
in der Kleinen Entente wirklich ein Inſtrument des Friedeus
zu erkennen glaubten oder glauben, von Jahr zu Jahr geringer
wird, unterſtützt die offiziöſe Preſſe das demonſtrative
Palm=
wedeln des Herrn Beneſch mit gehörigem Raufchen, dem
frei=
lich ebenſowenig Kraft innewohnt, wie der Friedenszweig echt
iſt, mit dem die Kleine=Entente=Männer jedes Jahr Europa
„Winke=Winke!” machen. Die Oeffentlichkeit kennt den Bluff und
wird auf ihn nicht weiterhin mehr hereinfallen. Sie weiß, daß
es ſich bei den Staatsmännern der Kleinen Entente nicht darum
handelt, „Hüter des Friedens” zu ſein, ſondern „Hüter der. —
Friedensverträge”, jener famoſen Abmachungen von Germain,
Verſailles uſw., mit denen Europa angeblich der Friede
wieder=
gegeben werden ſollte, und die in Wirklichkeit die Welt in ein
Wirrnis innerer und äußerer Konflikte geſtürzt haben, die ſich
in ihren Auswirkungen kaum mehr von einem jahrelangen
Ver=
nichtungskrieg Aller gegen Alle unterſcheiden. Dieſe Verträge
mußten naturnotwendig den Widerſtand der von ihnen
betrof=
fenen Länder und Völker, mußten Reviſionsbeſtrebungen
wach=
rufen, die niederzuhalten wiederum die Kleine Entente als
ihre erſte und wichtigſte Aufgabe anſieht. Der daraus entſtandene
Gegenſatz hat in Europa den Zuſtand herbeigeführt, in dem es
ſich heute befindet. Die zur Verwirklichung eines tatſächlichen
Friedens angeſtrebte Reviſion der Friedensverträge durch
Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn ſtößt auf den hartnäckigen
Widerſtand der Nutznießer dieſer Friedensverträge, eben, der
Kleinen Entente=Staaten, die trotzig einen „Frieden” vertreten,
der längſt keiner mehr iſt.
Es iſt nun ganz intereſſant, feſtzuſtellen, daß die
eigen=
artigen „Hüter des Friedens”, die noch auf jeder ihrer
Kon=
ferenzen die Notwendigkeit der Einhaltung aller Beſtimmungen
der Friedensverträge betont haben, im Grunde genommen gar
nicht abgrneigt ſind, einigen Aenderungen dieſer anſonſten ſo
begeiſtert vertretenen Abkommen zuzuſtimmen. Freilich handelt
es ſich da um Punkte, die direkt auch ihnen zugute kämen und
die für ſie noch an Reiz gewinnen würden, wenn ſie die
Vor=
teile einſeitig feſtlegten, ſo haben ſie mehrfach angedeutet, daß
ihnen die Aufhebung der finanziellen Beſtimmungen des
Verſailler Diktates nicht ganz unangenehm wäre, denn damit
würden auch etliche Schuldpoſten zum Abſtrich kommen, die ſie
noch auf Jahre hinaus in recht fühlbarer Weiſe belaſten. Die
Tſchechoflowakei beiſpielsweiſe hat an Friedensvertragsſchulden
noch nahezu 4400 Millionen Kronen zu berappen, eine Summe,
mit der die Wirtſchaft im Staate ſchon einigermaßen
ange=
kurbelt werden könnte. Nicht viel anders liegen die Dinge in
Rumänien und in Südſlawien. Sehr begreiflich alſo, daß eine
Reviſion der finanziellen Beſtimmungen der Friedensverträge
in Prag genau ſo wie in Bukareſt und Belgrad begrüßt würde,
aber es hieße denn doch den Bogen überſpannen, würde die
Frage der Friedensverträge, bzw. ihrer Reviſion eine Löſung
nur in dem Sinne erfahren, daß den bisherigen Nutznießern
neue Geſchenke gemacht werden ſollten, ohne daß gleichzeitig an
das brennendſte Problem, an die Aufhebung der für die
be=
ſiegten Staaten untragbaren Beſtimmungen der Verträge, gedacht
würde. Es unterliegt ſelbſtverſtändlich gar keinem Zweifel, daß
die in Belgrad tafelnden, pardon; konferierenden drei
Außen=
miniſter gegen die Aufhebung der militäriſchen Beſtimmungen
der Friedensverträge Stellung genommen und ihrer Anſicht
Aus=
druck gegeben haben, daß es noch verfrüht ſei, Sieger und
Be=
ſiegte hinſichtlich der Entwaffnung gleichzuſtellen. Nach Anſicht
des tſchechiſchen Außenminiſters, der immerhin in der Kleinen
Entente die erſte Geige ſpielt, laſſe die Sicherheit in den
Sieger=
ſtaaten und damit auch in den Ländern der Kleinen Entente
noch ſo ſehr zu wünſchen übrig, daß er es als ſeine Pflicht
an=
ſieht, die gegen die ſtändige Aufrüſtung auf Seiten der Sieger
und gegen die vollkommene Wehrlosmachung der beſiegten
Seite 2 — Nr. 357
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 24. Dezember 1932
Staaten erhobenen Proteſte dadurch zu paralyſieren, daß er ſich
den franzöſiſchen Standpunkt von der Notwendigkeit der
Nieder=
haltung Deutſchlands zu eigen macht und immer wieder betont,
die Garantie für den Frieden Europas ſei einzig durch die in
den Friedensverträgen formulierten Maßnahmen und
Vor=
kehrungen gegeben. Solcherart kann es nicht verwundern, wenn
die Kleine Entente beſtrebt iſt, die jetzt in Genf beſchloſſene
theoretiſche Gleichberechtigung Deutſchlands, Oeſterreichs,
Un=
garns und Bulgarien hinſichtlich der Wehrkraft zu ſabotieren.
Auch in territorialer Hinſicht treffen ſich die gemeinſamen Ziele
der Kleinen=Entente=Staaten, der „Hüter des Friedens”, die zu
einem großen Teil daran Schuld tragen, daß Europa von einem
Frieden bisher noch nichts zu verſpüren bekommen hat! Es
wird ſich darin wahrſcheinlich erſt dann eine Wendung zum
Beſſern einſtellen, wenn einmal der offizielle Bericht über eine
Kleine=Entente=Tagung nicht mehr von der „einheitlichen Linie”
von der „abſoluten Uebereinſtimmung der Anſichten” und von
der „Notwendigkeit der Fortführung der bisher im Intereſſe
Europas befolgten Politik” ſprechen kann!
Hilfe auch für „ſchwache‟ Gemeinden.
(Fortſetzung von Seite 1. 2. Spalte.)
Neueinſtellungen dürfen nur inländiſche
Er=
werbsloſe berückſichtigt werden, die durch die
Arbeits=
ämter vermittelt werden. Vornehmlich ſollen langfriſtig
erwerbsloſe Familienernährer, vor allem
Kinder=
reiche berückſichtigt werden. Die bei den Arbeiten
be=
ſchäftigten Arbeitnehmer ſind zu den geltenden
Tarifſätzen zu entlohnen. Um möglichſt vielen
Deut=
ſchen Arbeit ſchaffen zu können, ſoll die Arbeitszeit 40
Stunden wöchentlich nicht überſchreiten.
Sehr ernſter Prüfung bedarf ſelbſtverſtändlich die Frage,
wieweit insbeſondere die Gemeinden bei ihrer ſchwierigen
Finanzlage überhaupt Anleihen aufnehmen und tilgen können.
Die Bedingungen für die einzelnen Kredite
müffen beshalb ſo geſtaltet werden, daß ſie
auch den in ſchwerſter Bedrängnis befindlichen
Kommunen die Möglichkeit geben, im
Inter=
eſſe der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit
Kredite aufzunehmen.
Die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit iſt nicht nur ein
wirt=
ſchaftspolitiſches, ſondern ebenſo ein ſtaatspolitiſches und ſoziales
Problem. Sie bietet vielleicht die zurzeit noch einzig vorhandene
Möglichkeit zur Milderung der ungeheueren ſozialen
Span=
nungen, und ſie kann wohl allein nur noch die Grundlage
ſchaffen, von der aus man das von dem Herrn Reichspräſidenten
v. Hindenburg erſtrebte Ziel erreicht:
Sicherung des ſozialen Friedens und Schaffung einer
deutſchen Volksgemeinſchaft.
Moskau demenkiert nicht.
TU. Moskau, 23. Dezember.
Die ruſſiſchen amtlichen Stellen lehnen es ab, die am
Mitt=
woch gemeldete Nachricht des Trotzkiſtiſchen Oppoſitionsblattes
von der Verhaftung der früheren Volkskommiſſare Smirnow,
Tolmaſchew und Aismont zu dementieren. Ueber die
Gründe der damit offenbar zugegebenen Verhaftung und
Ver=
bannung verlautet von amtlicher Stelle nichts. Die Zahl der
in dieſer Angelegenheit verhafteten Perſonen ſoll ſehr groß ſein.
Weſtauftralien will aus dem Auſkraliſchen Bund
austreken.
EP. Perth (Auſtralien), 23. Dezember.
Ueber die Frage, ob. Weſtauſtralien weiter dem auſtraliſchen
Common Wealth angehören oder ein neues Dominion werden
ſoll, wird zu Beginn des Frühjahrs eine Volksabſtimmung
ab=
gehalten werden. Der Grund für dieſe Loslöſungsbeſtrebungen
ſind angeblich die erheblichen Unkoſten, die Weſtauſtralien durch
die Zugehörigkeit zu dem Auſtraliſchen Bund erwachſen.
Burma gegen Loslöſung von Indien.
EP. Rangun, 23. Dezember.
Die Geſetzgebende Verſammlung von Burma beendete am
Donnerstag nach ſechstägiger Debatte die Beratungen über die
von England gewünſchte Loslöſung Burmas von Indien. Die
Trennung wurde mit 11 Stimmen Mehrheit abgelehnt. Eine
Ent=
ſchließung, die den Anſchluß an einen indiſchen Bundesſtaat unter
Wahrung des Rechts des jederzeitigen Austritts empfahl, wurde
angenommen.
Der k
ht. Bukareſt, Ende Dezember 1932.
Aus der doppelſeitigen Flankenbedrohung im Weſten (
Frank=
reich) und im Oſten (Polen=Rußland) führt für
Deutſch=
land — da der Weg nach Süden zur Adria von Muſſolini
am Brenner verrammelt iſt — nur noch ein einziger „Weg
ins Freie‟: Dieſer Weg folgt dem Laufe des deutſchen
Schick=
ſalsſtromes, der Donau, allgemeine Richtung Südoſten und hier
im Südoſten — fälſchlicherweiſe, Balkan” genannt — ſehen wir
heute für Deutſchland die letzte Möglichkeit politiſcher und
wirt=
ſchaftlicher Betätigung. Aber gerade hier hat es die
Außen=
politik des Reiches in den letzten Jahren — mit Ausnahme des
verunglückten Vorſtoßes in der Zollunionsfrage — in jeder
Hin=
ſicht an Initiative fehlen laſſen, ſo daß der Südoſten ganz
zwangsläufig eine Beute des ſehr rührigen
Quay d:Orſay werden mußte. Mit der zunehmenden
Ver=
ſchärfung der Wirtſchaftskriſe hat ſich jedoch das Bild ſehr
raſch geändert: überall hat eine ſtarke Ernüchterung Platz
ge=
griffen, vor allem, weil die franzöſiſchen Subſidien nicht mehr
fließen und Frankreich immer dringender die Rückzahlung der
ſeinerzeit gewährten Anleihen fordert. Dieſe Rückzahlung iſt
jedoch nicht möglich, weil die Südoſtſtaaten als reine Agrarländer
ihr Getreide nicht mehr abſetzen können. Großabnehmer war
in erſter Linie Deutſchland, aber es war wiederum Frankreich,
das dieſen Großkunden des Südoſten kaltſtellte, weil man in
Paris befürchtete, daß ſich aus einer Ausgeſtaltung der
Handels=
beziehungen auch eine politiſche Annäherung
zwi=
ſchen Deutſchland und dem Südoſten entwickeln
würde. Dieſe zu verhindern war aber von jeher das Ziel der
franzöſiſchen Außenpolitik, die auf reſtloſe Einkreiſung des
Reiches hinausläuft und die dieſes Ziel um den Preis der
Vernichtung des wirtſchaftlichen Lebens des Südoſten auch
er=
reicht hat. Dieſe Taktik hat nun aber inſofern wieder ihr gutes
gehabt, als dieſen Staaten jetzt die Augen aufgehen, und ſie
nicht mehr ſo ohne weiteres geneigt ſind, für leere
Redens=
arten ihre lebenswichtigen Intereſſen weiterhin auf dem
übel=
duftenden Brandaltar der ſagenhaften franzöſiſchen „
Freund=
ſchaft” zu opfern. Heute bereits beginnt man —
namentlich in dem betrogenen Rumänien —
Ausſchau zu halten nach neuen Wegen, und wenn
man dabei Deutſchland noch immer nicht ernſthaft genug in den
Kreis der Kalkulationen einſpannt, ſo ſind die Gründe dafür
ſehr einfacher Natur: Das Charakteriſtikum aller Südoſtſtaaten
iſt ein aus einem gewiſſen Minderwertigkeitsgefühl heraus
ge=
borenes Anlehnungsbedürfnis an irgendeine „
Groß=
macht‟. Dieſe „Großmacht” war bisher Frankreich, wie es einſt
für die Balkan=Slaven Rußland war. Und wie das große
Rußland, ſo hat auch das „große” Frankreich die kleinen
Süd=
oſtvölker in ſeinen magiſchen Bann gezogen .. . Deutſchland
kam und kommt aus dem einfachen Grunde als „Schutzmacht”
noch nicht in Betracht, weil es keine Macht repräſentiert,
jeg=
licher ſtarken Staatsführung entbehrt und darüber hinaus wie
hypnotiſiert nach dem Weſten ſtarrt. Nach eben dieſem
Frank=
reich, das den Südoſten kurzſichtig aber ſyſtematiſch ruiniert
hat, das aber trotzdem weiterhin wie Shylock auf ſeinen
„Schein” beſteht . ."
Die Möglichkeit für Deutſchland, ſeine
ge=
ſchichtlichen Beziehungen zum Südoſten wieder
aufzunehmen, ſind unter den derzeitigen
Um=
ſtänden zwar durchaus gegeben,
Voraus=
ſetzung dafür iſt aber eine Regierung, die weiß
was ſie will, und die das was ſie will auch
zielbewußt und energiſch durchführt. Nur dann
wird Deutſchland — um mit Wallenſtein zu ſprechen — auch
für den Südoſten wieder „jener Mittelpunkt werden, um den
man ſich mit Luſt wird ſchließen und mit Zuverſicht
Angeſichts der beinahe einſtimmigen Oppoſition der
ſüdſlaup=
ſchen Weſtprovinzen gegen die Belgrader Diktatur, ſo heißt es
der Erklärung, ſei eine Lage entſtanden, die eine dauernde
Ve=
ſuchung für die einem ſüdſlawiſchen Einheitsſtaat feindlich gege=n
überſtehenden Nachbarregierungen darſtelle und die eine ſtändäg
Gefährdung des europäiſchen Friedens bedeute. Wenn ein vol
kommener Zerfall Südſlawiens verhütet werden ſolle, müſſe ein
bundesſtaatliche Verwaltung mit Provinzautonomie eingefüls
werden.
Polikiſcher Mord auf offener Skraße in Sofia.
TU. Sofia, 23. Dezember
Am Freitag früh wurde der Verwalter des Zentralgefän. auf offener Straße ermordet. Die Täter konnten flüchte-,
Der Ermordete gehört den Protogeroviſten an, war jedoch
kür=
lich zur Michailow=Gruppe übergetreten. Wahrſcheinlich hande
es ſich um einen Racheakt wegen Verrats.
wegen der innerpolikiſchen Lage Südſlawiens.
TU. London, 23. Dezember.
Mehrere führende engliſche Perſönlichkeiten, die von einer
Reiſe nach Südſlawien zurückgekehrt ſind, empfehlen in einer in
London veröffentlichten Erklärung, daß die engliſche Regierung
zuſammen mit den Regierungen Frankreichs, der Tſchechoſlowakei
und Rumänien auf eine grundlegende Aenderung der
ſüdſlawi=
ſchen Verfaſſung drängen und bis zu deren Durchführung der
Belgrader Regierung keine weiteren Finanzerleichterungen
ge=
währen ſolle. Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören u. a.
Lord Cuſhendon, Lord Noel=Buxton, Miſter Fiſher und Prof.
Gil=
bert Murray.
Der likauiſche Außenminiſter Zaunius
WTB. Kowno, 23. Dezember.
In einem Interview äußerte ſich Außenminiſter Zaun;
ſehr ausführlich über die polniſch=litauiſchen Beziehungen, wob
er deutlich zum Ausdruck brachte, daß Litauen im Gegenſa
zu neuerdings aufgetauchten Gerüchten in der Preſſe nicht da
an denke, ſeine Rechte auf Wilna aufzugeben.
Wie die polniſche Preſſe aus Paris berichtet, ſollen nach ein.
Erklärung des franzöſiſchen Arbeitsminiſters demnächſt 50 000 po
niſche Arbeiter aus Frankreich ausgewieſen werden. Sie ſolle=,
wie es heißt, mit der Eiſenbahn bis an die deutſch=polniſche
Grer=
ſtation Bentſchen abgeſchoben und dort von den polniſchen
Behö=
den übernommen und weiterbefördert werden. Dieſe Maßnahrn
iſt auf eine Verfügung der franzöſiſchen Regierung zurückzuführe
eine weitgehende Beſchränkung der ausländiſchen Arbeiter
Frankreich vorzunehmen.
20 Skimmen Mehrheit für Broqueville.
TU. Brüſſel, 23. Dezember.
Die Kammer ſprach am Freitag nachmittag der neu
Regierung de Broqueville mit 100 gegen 80 Stimmen ihr
Ve=
trauen aus.
John Bull iſt konſequenk.
WTB. Wellington, 23. Dezember.
Die britiſche Regierung hat das Anerbiete
Neuſeelands auf Wiederaufnahme der
Kriegs=
ſchuldenzahlungen an Großbritannien
abge=
lehnt. In der britiſchen Antwortnote wird ausdrücklich
da=
auf hingewieſen, daß die engliſche Regierung in keiner Forn
das Neuſeeland und den anderen Dominions auf Grund de
Lauſanner Abkommens gemachte Angebot ar=
Suspendierung der Zahlungen zurücknehmen
U
oder abzuändern wünſche.
„Poſtkrieg” zwiſchen England und Amerika.
In einer Polemik gegen die britiſchen Poſtbehörden, die da
auf beſtänden, daß Briefſendungen aus England auf britiſchm
Schiffen nach Amerika gehen müßten, ſagt „Daily Herald”, diee ds
Sendungen nach New York ſeien oft 48 Stunden länger undee
wegs als Briefe, die am gleichen Tage in Deutſchland auu
gegeben würden. Gegen die Schnelligkeit deutſcher Amerikaſchiffe
könnten die meiſten britiſchen Fahrzeuge nicht aufkommen, un
die Folge ſei daher, daß den Mitteilungen und Beſtellungn
engliſcher Firmen in den Vereinigten Staaten oft die deutſch
Konkurrenz zuvorkomme. Ueberdies ſende die amerikaniſc
Poſtbehörde ſetzt als Gegenmaßnahme ihre Poſtſendungen nad
Großbritannien nur mehr auf amerikaniſchen Schiffen. Dieſ c vn
Poſtkrieg habe geſtern begonnen, als der amerikaniſche Dampf
„Leviathan” aus New York mit 17547 Poſtſäcken für Fran/
reich und England aus New York kommend eingetroffen ſei.
Schweizeriſche Gegenmaßnahmen
wegen des dentſchen Milchzolles.
Wegen der deutſchen Haltung in der Milchzollfrage hi
heute das thurgauiſche Polizeidepartement dem zehnten Teil di
in den Kreuzlinger Betrieben beſchäftigten deutſche
Arbeitskräfte die Arbeitsbewilligung en
zogen. Die ſchweizeriſchen Gegenmaßnahmen ſollen noch ver
ſchärft werden, wenn Deutſchland in der Milchzollfrage kei
Entgegnkommen zeige.
erung
gen
wie
*
Geheimnis und Wunder der Glocken.
Deutſches Glockenſchickfal. — Glockenzauber der Chriſtnacht. —
Von verſunkenen und vergrabenen Glocken. — Von Tierwundern
und Engelsnamen.
Vont Dr. Kurt Erik.
Viele tanſend eherner Stimmen ſchicken ſich an, das
Chriſt=
feſt zu verkünden; von den Glockentürmen werden in dieſen
Adventstagen die Tonmaſſen niederſtürzen, die uns Aufruf,
Schickſal. Deutung eines neuen Lebens ſein wollen. Bereitſchaft
der Seele — das iſt es, was ſie fordern, dieſe mächtigen
Stim=
men, die mehr als tauſend Jahre hindurch von unſeren Türmen
wehen und die Sehnſucht des Ueberirdiſchen in die Herzen
tragen.
Ich trinke dich mit füßer Seel,
Ich ſchmücke dich du Tonjuwel!
Was der Lyriker Richard Billinger hier fagt . . . es iſt jedem
Menſchen von Ernſt und Beſinnung geheime oder bewußte
Be=
ziehung zu den „Sprechenden” da oben, den „Schweſtern des
Donners”, die unſerem Schickſal verwachſen ſind, als
Sinn=
bilder für Frieden und Entfeſſelung, Tod, Auferſtehung und
Hoffnung, immer neue Hoffnung, ohne die unſer Leben ſinnlos
geworden iſt.
Wo der Menſch ſät und erntet und um das Allernötigſte
ringt, da wird die Sprache dieſer Stimmen des Himmels noch
am tiefſten gehört . .. man muß es wohl ſelbſt erlebt haben,
wie das hurtige und gleichſam geiſtlich heitere Geplauder der
Abendglocken den harten Werkmenſchen in ein Geſchöpf der
Feier=
ſtunde verwandelt. Bedächtig klimmſt du die gewundene
Kirch=
turmtreppe hinauf und kletterſt auf das Geſtühl, in dem die
Glocken hängen. Da liegt unter dir mit den braunen Narben
der Ackerfurchen das deutſche Land, mit ſtreifigen Wäldern,
über denen blauer Rauch des Abends hängt — oder iſt es
Nebel? Es iſt alles friedevoll da unten und ausgerichtet wie in
einem Garten. Da ſtehſt du nun und ſpürſt das kühle Metall
der Glocke und wunderlich geht es dir in dieſer Stunde auf,
daß es ein deutſches Glockenſchickſal gibt.
Einen hohen Wagen ſiehſt du ſchwanken in die Schlacht, mit
purpurnem Samt geziert und von auserwählten Streitern
ge=
ſchützt, den Glockenwagen verſunkener reiſiger
Geſchlechter ... hoch ſchwankt der Turm über Piken und
Hellebarden und ſammelt die Stürmer zum Angriff . . . Die
der ehernen Waffen ein und wanderten in die
Geſchütz=
gießereien und ihre fanfte volle Stimme verwandelte ſich in das
Gebrüll der Kanonen.
Seit Jahrhunderten kreiſt der deutſche Geiſt um das
Glocken=
erlebnis. In tiefen Seelen ruhen ſie allewegen in deutſcher
Landſchaft: Städte verſanken nach altem Volksglauben in der
Flut, zur Strafe für Leichtſinn und Gottloſigkeit: Rungholt und
Vineta und Stavoren und das „Goldene Dorf” im
Watten=
meer, doch gläſern aus der Tiefe klingen mahnend die Stimmen
ihrer Glocken in jedem Jahre einmal am Heiligen Abend, wenn
ſie von ihren Schweſtern aufgerufen werden, für die Geburt des
Heilands zu zeugen. Und die Lachsfänger fahren nicht aus an
dieſem Tage, nicht auf die Oſtſee und nicht auf das Haff, die
Flut würde ſich gegen ſie erheben, ſo ſagen ſie, und manchen
habe der Seenebel auf die Klippen und Untiefen geführt, wenn
ſie wider das Gebot am Heiligen Abend gefiſcht hätten und die
geiſterhafte Glocke mit ſprödem Klang durch das Brauſen der
Brandung ſickerte. Glockengeiſter gehen um, überall an der
deutſchen Küſte, wo einſt Blut und Mord über die Klöſter
raſte und manches türkiſche Piratenſchiff, das die geraubte
Glocke ſchon an Bord hatte, ſank wie von unſichtbarer Fauſt in
die Tiefe gepreßt.
den
dazu
So läßt ſich vielerlei erlauſchen aus dem Glockenſchwall —
jede Glocke hat ihre eigene Sprache und ihre Geſchichte
„Mein Name iſt Roland,
Wenn ich kleppe, dann iſt Brand,
Wenn ich läute, iſt Sturm im deutſchen Land.”
Zeiten gingen und immer wieder wanderten die Glocken ins
Feld, wenn das deutſche Schickſal ſie rief, ſie ſtiegen von den
Türmen, wo ſie den Frieden bewachten, Weihe der Geburt, des
Glückes und des ergebenen Todes in Gott . wenn aber die
Not des Vaterlandes es forderte, gingen ſie in den Kreislauf
ſo ſingt die eine ſeit Jahrhunderten, ſie ſah die Peſt am
Weg=
rand hocken und hing über den Feuersbrünſten des
Dreißig=
jährigen Krieges und ſah die Feinde in das Land brechen und
ſchwang ſich tönend über den grauen Heeren, die im Weltkrieg
ausgezogen waren, ſich dem Feind entgegenzuſtemmen.
Jahr=
hunderte ſchrumpfen ein und Vieles wird nichtig — iſt es nicht
auch, als ob die metallenen Zungen unter dem Himmel aus
dieſer Ueberwölbung des Einzelnen und Kleinen die Sprache
des Ewigen erlernt hätten. Wolken ziehen über ſie hin und
Scharen von Vögeln, tief unter ihnen aber murmelt und fließt
das Treiben der Menſchen, ruhelos und unſtet wie grauer Sand,
der vor dem Winde weht. Hier oben iſt Klarheit und Kraft und
große lebendige Bewegung.
Es geht eine Sage ſeit tauſend Jahren, daß es auch den
Tieren gegeben iſt, in der Heiligen Nacht die ehernen Zungen
zu verſtehen, denn ihre ſchweigende Paſſion ſtand im Stalle, da
das Chriſtkind geboren wurde. Die fromme Legende erzählt
von jenem ausgedienten Schimmel, der von ſeinem Herrn
ver=
ſtoßen, in einer froſtſtarren Nacht den Strang der Notglocke
zog und die Richter für ſich gewann gegen die Härte ſeines
Herrn. Andere Sagen berichten von vergrabenen Kirchenglocken
aus ſturmerfüllten Jahrhunderten, die der Huf des ſcharrende
Wildes wieder auferſtehen ließ in heimlichen Wäldern, wi
jener berühmte „Saufang” in Köln am Rhein.
Chronik und Dichtung wiſſen Wunderbares zu ſagen. Dé
Schneeſturm wettert um die Tiroler Schroffen, und droht deſ
Leben zu erſticken, da läutet das Schneeglöcklein auf dem Gipf.
des Berges, es teilen ſich die Wetterwände und durch Wolke,
leuchtet der blaue Himmel. Da iſt ein Seemannskirchlein, hoc”
aufgerichtet an der Nordſeeküſte, ſteil und ſpitz ſteht es üb
dem klippenreichen Waſſer, und ſeine Glocke, hell wie Silbe,
ſchwingt ſich durch die Sturmnächte über das Toſen der Bra x
dung hinweg und warnt die Schiffer mit durchdringende
Geläut. Und wie ſie den ungetreuen Glockengießer mit der ſ.
Klöppel erſchlägt, da er ſich an ihrem Gut bereichert hat,
wandert ſie das andere Mal über Land, um das Kind zum nn
Gottesdienſt zu holen , wie ſie nach altem Volksglauben O
Blitze zerbricht, ſo lärmt ſie ein andermal als Kamerad ur?
Taggenoſſe ihr heiteres Aeppel=Päppel in die Erntefeſte d
rheiniſchen Winzer. Den Stimmen der Engel ſind die Glocke.
ſtahe, ſo tragen ſie auch den Namen der pausbäckigen Himmel.* a
kinder: Anguſtia und Maxima und Quarta und Nona ur
Cantabona, die Lautſchöne, und Clinſa, die edle Klingerin, ur
die Große Suſanna, „die den Teufel treibet von danna”. Vie)
artig ſind dieſe Namen, einfaltsreich und gemütvoll, wie de
Volk in ſeinen unverſtellten Herzenstrieben.
Glocken wandern durch die Welt — — überall wird ih? un
Stimme gehört, im Innern des Reiches und an den Grenze
denen unſere Liebe und unſere Sorge gilt. Mancherlei 2
künden iſt dieſen Glocken aufgegeben, von dem Kampf d‟
deutſchen Geiſtes an
harrende zu ſagen
das Ausharren.
bedrohter Stelle, das Lebendige und B‟
d ſie aufgerufen: die Treue, das Opfen ie
Der deutſche Weidmann. Ein Lehrjahr im Niederiagdrevier. Vo
Friedrich Hülle. Mit 17 Kavitelleiſten. Geheftet 3 R2
Verlag von J. Neumann. Neudamm.
Nicht immer bietet ſich dem jägeriſchen Nachwuchs Gelegenhe.”n
unter Anleitung eines Lehrprinzen in die Geheimniſſe weidgere” e
ten Handelns und Denkens eingeführt zu werden. Er wird !*
vielleicht im Laufe der Zeit auch die größeren Werke jagdlich”
Wiſſens anſchaffen, muß aber unbedingt zuerſt ein Buch in Oe
Hand bekommen, das ihn feſſelt durch ſeine Form ſeinen Inhel
und ihm nebenbei die wichtigſten Grundzüge der Weidgerechtigke /,
nahebringt. Ein ſolches Buch hat bisher gefehlt. Dr. Hülle hat
die Aufgabe geſetzt, in Zwiegeſprächen zwiſchen Onkel und Neil.”
alles, was zum Rüſtzeug deutſchen Jagens gehört, unterhalte?
und doch voll Wiſſen dem Neuling, mag ſer jung oder alt /e
näherzubringen, und hat dieſe Aufgabe geradezu glänzend gele
Wir erleben — wirklich, wir erleben — ein Jagdjahr und hor
dabei alles, was über Waffengebrauch, über die Gewohnheil"
des Wildes, über Jagdarten in kurzer, knapper Form möglſe”
erſchöpfend geſagt werden kann.
Samstag, 24. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 357 — Seite 3
Warmbold und Braun.
ächskanzler und Arbeitsbeſchaffungskonimiſſar beim Reichspräfidenken. — Um den Beimiſchungszwang
eutſcher Feite zur Margarineherſtellung. — Kombingkionen über die handelspolikiſchen Maßnahmen.
Keine Differenzen im Kabinekt.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Reichskanzler v. Schleicher hat am Freitag mittag dem Herrn
ſ chspräſidenten über die letzten Kabinettsbeſchlüſſe und vor
chm auch über die Durchführung des
Arbeitsbeſchaffungspro=
tanms Bericht erſtattet. Herr v. Hindenburg hat im Anſchluß
ſian den Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung, Dr. Gereke,
hört. In der Unterhaltung Schleicher-Hindenburg hat auch
inſere künftige Handelspolitik unter beſonderer Berückſichtigung
landwirtſchaftlichen Wünſche eine große Rolle geſpielt.
Aus der Tatſache, daß entgegen der Rundfunkankündigung des
anzlers vor dem Weihnachtsfeſt keinerlei Maßnahmen zur
Land=
ittſchaftspolitik mehr der Oeffentlichkeit bekanntgegeben wurden,
Euß insbeſondere der Landwirtſchaftsminiſter am
Donnerstag=
ſennd nicht ſchon eine Notverordnung mitgeteilt hat, iſt der Schluß
zo gen worden, daß zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſter
Warm=
old und dem Ernährungsminiſter v. Braun neue Differenzen
aus=
ebrochen ſeien, die ſich teils um die geplanten Zollerhöhungen,
ils um den Beimiſchungszwang von deutſchen Fetten zur
Mar=
rneherſtellung drehen. In dieſem Zuſammenhang iſt auch das
ſerücht ausgeſtreut worden, daß das Auswärtige Amt Bedenken
egen die vom Ernährungsminiſter v. Braun befürwortete
Han=
lspolitik geäußert haben ſoll. Die amtlichen Stellen weiſen.
ſeie Behauptungen zum Teil zurück bzw. ſchweigen ſich aus, lehnen
weiter ab, die Abmachungen Braun—Warmbold heute ſchon
r Oeffentlichkeit zu übergeben. Sie haben lediglich alle in den
itzten 48 Stunden meiſt von intereſſierter Seite verbreiteten
Nach=
ichten über unſere künftige Handels= und Agrarpolitik als
Kom=
inationen hingeſtellt. Das hat in landwirtſchaftlichen Kreiſen
ſine nicht unerhebliche Aufregung hervorgerufen. Man iſt hier
r Anſicht, daß die der Landwirtſchaft gegebenen Verſprechungen
ſiat erfüllt werden ſollten, weil ſie nicht innerhalb weniger Tage
füllt wurden, während man andererſeits an der Berliner Börſe
üten konnte, daß ſich der Ernährungsminiſter Braun gegenüber
m Wirtſchaftsminiſter hundertprozentig und auf Koſten unſerer
rportinduſtrie durchgeſetzt habe. Gerade aus dieſen
ent=
begengeſetzten Auffaſſungen, dürfte wohl
her=
örgehen, daß beide Seiten nicht recht haben und
aß von Differenzen zwiſchen Braun und Warmbvld, alſo von
ner Fortſetzung der Kriſe aus dem Kabinett Papen nicht
ge=
rochen werden kann.
Die Dinge liegen wohl ſo, daß das Kabinett in ſeiner letzten
ſitz ung ſich grundſätzlich einig geworden iſt, daß aber doch
zahl=
liche Einzelheiten auch formell nach außen hin ordnungsmäßig
eledigt werden müſſen, ſo daß es nicht möglich war, noch vor
beihnachten eine neue Notverordnung über die Zölle und den
eimiſchungszwang von Fett zur Margarineproduktion
heraus=
zhringen.
Dagegen wird noch vor Weihnachten die
Arbeitsbeſchaf=
ung in Ordnung gebracht, ebenſo wird die Verordnung über
us Jugendnotwerk unterzeichnet, das mit einigen
Begleit=
vorten des Reichspräſidenten hinausgeht.
Brokeft der gewerkſchaftlichen Spikenverbände.
Die Vorſtände des ADGB., des Afa=Bundes und des
All=
meinen Deutſchen Beamtenbundes haben gemeinſam an den
ſeichskanzler folgendes Telegramm geſandt:
Die unterzeichneten gewerkſchaftlichen Spitzenverbände
er=
iben hierdurch ſchärfſten Proteſt gegen jede
Kontingen=
terung der Einfuhr von Margarinerohſtoffen,
egen jeden Beimiſchungszwang zur Margarine
ſwie gegen alle die Margarine als wichtiges
Volksnahrungs=
ſittel verteuernden oder verknappenden
Maß=
jahmen.
das Echo der Unkerredung Schleicher-Cerruccio.
EP. Mailand, 23. Dezember.
Die lange Unterredung des Reichskanzlers von Schleicher mit
im Berliner italieniſchen Botſchafter Cerruccio wird von der
ilieniſchen Preſſe mit großen Ueberſchriften hervorgehoben. Die
lterhaltung hat ſich nach dem „Corriere della Sera” um die
iternationale politiſche Lage und die guten deutſch=italieniſchen
Zziehungen gedreht.
Hilfsmaßnahmen für Siedler.
Berlin, 23. Dezember.
Amtlich wird mitgeteilt:
Im Anſchluß an die Senkung der
Jahresleiſtun=
gen der Siedler auslandwirtſchaftlichen
Sied=
lungen für die nächſten zwei Jahre wird der
Reichs=
ernährungsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft im
Ein=
vernehmen mit den übrigen beteiligten Miniſterien des Reichs
und Preußens ſofortige Maßnahmen in die Wege leiten, um
die durch die beſonderen Einwirkungen der landwirtſchaftlichen
Kriſe auf die Siedler entſtandenen Rückſtände bei den
Sied=
lern in angemeſſener Weiſe zu ordnen.
Die Siedlungsbank wird ermächtigt werden,
zunächſt einmal bis zur Durchführung der Regelung die in
Be=
tracht kommenden Rückſtände zu ſtunden.
Die Regelung der Rückſtände erfaßt alle Arten von Siedlern,
denen die Senkung der Jahresleiſtungen zugutekommt. Die
Deutſche Siedlungsbank wird im engſten Einvernehmen mit der
Preußiſchen Landesrentenbank vorgehen.
Zur Durchführung der Maßnahmen werden aus den
Sied=
lungsbehörden der Länder, alſo in Preußen aus den
Landes=
kulturbehörden geeignete Kräfte zur Verfügung geſtellt, die mit
den einſchlägigen Verhältniſſen vertraut ſind.
Umorganiſakion des Arbeitsdienſtes
in Oberhefſen.
1933 ſechzehn „geſchloſſene‟ Lager.
WSN. Gießen, 23. Dezember.
Während im Laufe dieſes Jahres der Arbeitsdienſt in der
Provinz Oberheſſen in der ſogenannten offenen Form, das heißt
ohne Lagerbildung durchgeführt wurde, ſoll er im nächſten Jahre
überwiegend in geſchloſſenen Lagern vor ſich gehen, weil auf
dieſem Wege die hohe volkserzieheriſche Aufgabe am beſten
er=
füllt werden kann. Um die neue Arbeitsdienſtlager=Bewegung
vorzubereiten, fand geſtern auf Einladung des Arbeitsamts
Gießen eine Beſprechung ſtatt, an der Vertreter der Deutſchen
Studentenſchaft, des Deutſchen Holzarbeiterverbandes, des
Heſſi=
ſchen Heimatwerkes, des Jungdeutſchen Ordens, des Sozialen
Dienſtes, des Stahlhelms, der oberheſſiſchen Kulturbauämter der
Stadtverwaltung Gießen uſw. teilnahmen. Ein Ausſchuß ſoll
Pläne für die Geſtaltung der Arbeitsdienſtbaracken entſprechend
den klimatiſchen Verhältniſſen von Oberheſſen beſchleunigt
aus=
arbeiten, der Deutſche Holzarbeiterverband ſtellt einen
Baracken=
bauzug auf, der den Barackenbau unter Wahrung der
handwerk=
lichen Belange übernehmen ſoll. Die Verpflegungs= und
Hygienefragen wurden eingehend erörtert, ebenſo die Frage der
geiſtigen und ſportlichen Betreuung. Bei der Prüfung von
ge=
eigneten Projekten im Benehmen mit den Kulturbauämtern
er=
gab ſich, daß für Oberheſſen im nächſten Frühjahr mit 16
ge=
ſchloſſenen Arbeitsdienſtlagern zu rechnen iſt. Bei der Auswahl
der Lagerplätze wollen die Kulturbäuämter mitwirken. Weitere
Beſprechungen zur Durchführung der Umorganiſation ſind
vor=
geſehen.
Widerſtände der Sozialdemokrakie
gegen Jugenderküchkigung und Reichskurakorium.
* Berlin, 23. Dezember. (Priv.=Tel.)
Die Sozialdemokraten ſind mit der von der Reichsregierung
angeſtrebten Jugendertüchtigung nicht im geringſten
einverſtan=
den, weil ſie fürchten, daß in den Sportlagern der Nachwuchs ihrer
Partei vielleicht zu anderen Einſichten oder Wertungen
gegen=
über dem Marxismus und den Parteimaßnahmen kommen könnte.
Aber ganz abgeſehen davon, gefällt der S.P.D. die ganze
Orga=
niſation nicht. Die Parteileitung ſtreitet ſich ſchon ſeit Wochen
mit dem Reichsbanner herum, das durchaus bereit iſt, ſich am
Reichskuratorium zu beteiligen und in den Jugendlagern
mitzu=
arbeiten. Der Reichsbannervorſitzende Höltermann hat nun einen
erbitterten Kampf gegen die Parteigötter ausgefochten, iſt aber
unterlegen. Der Parteivorſtand hat gedroht, jeden
Sozialdemo=
kraten auszuſchließen, der ſich in den Dienſt der
Jugendertüch=
tigung ſtellt, wie ſie vom Reich aufgezogen wird. Höltermann hat
wohl befürchtet, daß das Reichsbanner in die Brüche gehen und
die nicht ausgeſprochen ſozialdemokratiſchen Elemente eine neue
Organiſation aufziehen würden. Vielleicht haben auch die
Vor=
gänge bei dem ſozialdemokratiſchen Flugverband, dem „
Sturm=
vogel”, Höltermann bewogen, es mit dem Parteivorſtand nicht
ganz zu verderben. Beim „Sturmvogel” haben jedenfalls
Neuwah=
len ergeben, daß einige Sozialdemokraten aus dem Vorſtand
aus=
ſcheiden mußten, und daß hier bürgerliche Elemente in Form von
Zentrumsvertretern Boden gewannen. Das Reichsbanner hat
nun dem Reichskuratorium eine Abſage erteilt, die aber wohl nur
ſo zu verſtehen iſt, daß es ſich offiziell nicht bindet, aber ſeinen
Mitgliedern Freiheit läßt, an der Zuſammenfaſſung aller
Jugend=
lichen mitzuarbeiten.
Aus der heſſiſchen NSDAP.
Im Rahmen des Perſonalwechſels in der heſſiſchen NSDAP.
wurde der ſeitherige Kreisleiter Heß, durch den
Land=
tagsabg. Zürtz erſetzt, gegen deſſen Ernennung ſich in
Mit=
gliederkreiſen allerdings ſtarker Unwille bemerkbar macht. Als
Nachfolger des bisherigen Standartenführers Klähn, der nach
Leipzig geht, ſoll Landtagsabg. Ivers in Frage kommen. Für den
bisherigen Gau= und Fraktionsführer Lenz, der ſich am
Donners=
tag, von ſeiner Fraktion verabſchiedete, wurde von dem neuen
Gauführer Sprenger der Abg. Rechtsanwalt Jung=Worms zum
Fraktionsleiter ernannt.
Die Amneſtie in Heſſen.
Im Volksſtaat Heſſen fallen unter die Amneſtie 29
Unter=
ſuchungsgefangene und 87 Strafgefangene, die größtenteils am
Freitag entlaſſen wurden, ſo daß dieſe 116 Perſonen am
Weihnachtsfeſt in Freiheit ſind.
Veröffenklichung des Schriftwechſels
Hoover-Rooſevelk.
WTB. Waſhington, 23. Dezember.
Präſident Hoover hat ſeinen Telegrammwechſel mit dem
zu=
künftigen Präſidenten Rooſevelt nach Rückſprache mit dem
Schatz=
ſekretär Mills und dem Staatsſekretär Stimſon veröffentlicht. Der
Präſident begleitet die Veröffentlichung mit der Bemerkung:
Gouverneur Rooſevelt hält meinen Vorſchlag, die außenpolitiſchen
Probleme gemeinſam zu bearbeiten, für unerwünſcht. Ich
reſpek=
tiere ſeinen Wunſch. Meine Regierung wird daher lediglich etwa
aufkommende Fragen bearbeiten, ohne die neue Regierung jedoch
irgendwie zu binden.”
Präſident Hoover hatte vorgeſchlagen, daß Oberſt
Houſe oder Owen D. Young zum Vorſitzenden einer
Kommiſſion ernannt werde, die ſich aus beiden Parteien
zu=
ſammenſetzen und mit jedem der Schuldnerſtaaten einzeln
ver=
handeln ſolle. Er hatte dabei auf die Verbundenheit von
Schul=
den, Rüſtungen und Wirtſchaftsfragen hingewieſen und weiter in
Vorſchlag gebracht, daß dieſelbe Delegation auch dieſe drei
Pro=
bleme behandeln ſolle.
Der zukünftige Präſident lehnt in ſeinem
Antwort=
telegramm ab, irgendwelche Vorſchläge zu machen, da er ſich
da=
durch zum mindeſten moraliſch binden würde, ohne bis zum 4.
März verfaſſungsmäßig irgendwelche Funktionen ausüben zu
können. Rooſevelt betrachtet im Gegenſatz von
Hoover die vom Präſidenten angeführten drei
Probleme als vollkommen getrennte Gebiete. Er
ſtimmt zwar dem in Genf unterbreiteten Plan Hoovers über die
Abrüſtung zu, glaubt aber nicht, daß ſchnelle Ergebniſſe zu
erwar=
ten ſeien, obwohl eine Begrenzung der Rüſtungen und die
Ab=
ſchaffung gewiſſer Angriffswaffen heilſam auf die Schuldenfrage
und die Weltwirtſchaft einwirken dürften. In der Schuldenfrage
hält er es für angebracht, daß Hoover mehr tun müſſe, als nur
die Unterlagen beizubringen, die die ſpäter von Rooſevelt
beab=
ſichtigte Politik zu erleichtern geeignet ſeien. Der
Weltwirtſchafts=
konferenz erkennt er keine ſo enge Verbundenheit mit der
Schul=
denfrage zu, daß eine Bearbeitung beider Fragen durch dieſelbe
Kommiſſion angezeigt erſcheine.
Durch die Stellungnahme Rooſevelts iſt die Annahme, daß die
Schuldenfrage noch unter der Regierung Hoovers behandelt
wer=
den würde, endgültig als erledigt zu betrachtet.
Amerika bauk 228 neue Milikärflugzeuge.
Die Regierung hat einen Zuſatzkredit von 11,5 Mill. Dollar
zum Bau von 228 Militärflugzeugen innerhalb, der nächſten ſechs
Monate zur Verfügung geſtellt. Die Geſchwindigkeit dieſer
Flug=
zeuge ſoll mindeſtens 250 Meilen in der Stunde betragen.
Das erſte Blei=Akom zerkrümmerk!
Ein Element vom Atomgewicht 207.
(enſationeller Erfolg mit künſtlichen Radiumſtrahlen. — Bisher
ur leichtatomige Elemente zertrümmert. — Blei, ein Element
mit einem der höchſten Atomgewichte.
Auf dem Gebiete der Atomzertrümmerung iſt ein neuer
nd ſenſationeller Erfolg zu verzeichnen. Die beiden Forſcher
r. Braſch und Dr. Lange haben bekanntlich eine
Hoch=
lalinungsanlage gebaut, mit der ſie „künſtliche Radiumſtrahlen”
(rzuſtellen in der Lage ſind. Bei einer Spannung von 2,7
Mil=
bnen Volt gelang es ihnen, Kathodenſtrahlen zu erzeugen, die
uie Intenſitäts= und Durchſchnittsgeſchwindigkeit aufweiſen,
lelche viel größer ſind, als die Leiſtungen der entſprechenden
ſutürlichen Beta=Strahlen des Radiums. Wir haben ſchon
mit=
teilt, daß es den beiden Gelehrten gelungen iſt, mit einem
ſtoß der 2,4 Millionen Volt Stoßanlage Millionen von Atomen
zertrümmern. Allerdings handelte es ſich bisher ſtets um
ſichtatomige Elemente. So wurden Atome von Bor zer=
Mmert, die ein rundes Atomgewicht von 10,8 haben, ferner
In Lithium mit einem Atomgewicht von 6,9, von Aluminium
lit einem Atomgewicht von 27,1 und von Natrium mit einem
Komgewicht von 23.—. Alle dieſe eben genannten Elemente
nid ſogenannte leichte Elemente, wie aus dieſen Zahlen
hervor=
eht. Sie haben alſo ein geringes Atomgewicht. Zum
Ver=
ſindnis ſei erwähnt, daß man unter Atomgewicht diejenige
zahl verſteht, die angibt, wieviel mal ſchwerer das Atom
Ges Elementes iſt, als das des Normalelementes Waſſerſtoff,
iſſen Atomgewicht — 1 iſt. Zu den ſchwerſten Elementen
ge=
hren die mit Atomgewichten über 200. Es ſind hauptſächlich
Idioaktive Elemente. Das überhaupt ſchwerſte Atom iſt Uran
eit einem Atomgewicht von 238,2. Nicht viel leichter iſt
Protak=
zuium mit einem Atomgewicht von 230, ferner Radium mit
ciem Atomgewvicht von 226. Atomgewichte von über 200 haben
ſſch Wismut, Blei, Polonium, Niton und Queckſilber, das
trade auf der Grenze von 200 ſteht, Aktinium und Thallium.
Ae anderen Atome ſind leichter als 200. Nahe an die Grenze
MN 200 kommt das Atomgewicht von Gold mit 197,2. Es iſt
ſo faſt ſo ſchwer wie Queckſilber. Darum nahm man an, daß
Ne Verſuche des Profeſſors Miethe, Gold aus Queckſilber
her=
ſſtellen, tatſächlich gelungen ſeien, da zwiſchen dieſen beiden
Mernenten Gold und Queckſilber enge Beziehungen beſtehen
Nuſfen. Bisher ko nte man ſich an die Zertrümmerung von
ſornen mit hohen Atomgewichten nicht heranwagen, denn die
Ir Verfügung ſtehende Energie war zu klein, um derartig
waltige Wirkungen zu erzielen. Man mußte bisher bekanntlich
*e Elemente mit Alphaſtrahlen des Radiums beſchießen, um
eine Kernzerlegung zu erzielen. Die Treffer ſind aber ſehr
ſelten. Wenn es bisher trotzdem gelungen iſt, zahlreiche
leicht=
atomige Elemente zu zertrümmern, ſo liegt das daran, daß die
ungeheure Energie der Alphaſtrahlen groß genug iſt, um die
feſtgefügten Kerne der Atome zu zerſpalten. Nun hat das Blei
die Atomnummer 82, die auch Ordnungszahl genannt wird.
Sie ſtellt die Größe der poſitiven Kernladung dar und iſt gleich
der Zahl der Hüllenelektronen. Das Bleiatom iſt alſo ein recht
kompliziertes Gebilde, das von ungeheuren Energien
zuſammen=
gehalten wird . . . Man hat feſtgeſtellt, daß bei einer
Be=
ſchießung der Atome mit Alphaſtrahlen des Radiums auf eine
Million Alphaſtrahlen ungefähr 10 bis 20 Treffer kommen, da
der Kern des Atoms, der allein zertrümmert werden kann, nur
einen Bruchteil des Umfanges des ganzen Atoms beſitzt. Für
die Wiſſenſchaft und die Erforſchung der Materie ſind die
Er=
folge mit den „künſtlichen Radiumſtrahlen” ein Ereignis von
Karl Anders.
ungeheurer Tragweite.
* Glücklicher Goldgräber.
In Amerika reißt der Goldrauſch nicht ab. Erſt vor kurzem
hat die Goldader von El Callao Tauſende von Menſchen in die
Wildnis gelockt, von denen neunundneunzig Prozent ärmer
zurückkehrten, als ſie hingingen — jetzt graben Tauſende im
Innern von Venezuela nach Gold, in der Hoffnung, eines Tages
den großen Millionenfund zu machen, der ſie aller Not und
allem Elend entreißt. Und in wenigen Wochen werden es
Zehn=
tauſende ſein, denn einer von den Gräbern hat wirklich
außer=
ordentliches Glück gehabt, und zwar nicht einer von den eben
Zugereiſten, ſondern ein Mann, der ſchon ſeit zwei Jahrzehnten
in der Gegend von Alto Guyni grub und bisher gerade ſoviel
erbeutet hat, daß er nicht völlig zu verhungern brauchte. Vor
einigen Wochen ging er tiefer in den Urwald hinein, und —
fand eine Ader, die noch völlig unberührt lag. Am Fluſſe
Chavanan, einige Tagereiſen von ſeinem alten Claim entfernt,
ſteckte er ſich einen neuen ab — zehn Tage arbeitete er, wie ein
Wahnſinniger, ließ ſich kaum Zeit, ein paar Stunden am Tag
zu ſchlafen, und erreichte es wirklich, ſich ein Vermögen zu
ſchaffen, das ihn wohl für den Reſt ſeiner Tage der Sorge um
das tägliche Brot enthebt. In dieſen zehn Tagen hat er ohne
jede fremde Hilfe über zweitauſend Unzen Gold erbeutet. Das
ſind rund ſiebzig Kilo. Seine Kollegen, durch ſein langes
Aus=
bleiben aufmerkſam gemacht, folgten ihm, und haben zu zwölft
auch zuſammen 25 000 Unzen erbeutet. Nun will die venezolaniſche
Regierung mit den glücklichen Goldgräbern verhandeln und das
goldreiche Gebiet für den Staat ſichern. Denn es ſollen hier
noch ungezählte Millionen liegen. Wieviele Opfer an
Menſchen=
leben werden ſie fordern?
„Das deutſche Lichtbild”, Jahresſchau 1933. 160 ganzſeitige
Bild=
tafeln, 2 Vierfarbendrucke, 100 Seiten Text; großes
Album=
format. Preis 15 RM. (Verlag Robert und Bruno Schultz,
Berlin W. 9. Schellingſtr. 12.)
Man ſollte meinen, daß in ſolchem Jahrbuch nur Bilder zu
finden ſind. Weit gefehlt: der Aufſatz Heinrich Kühns, dem
Altmeiſter der künſtleriſchen Photographie, wird nicht nur in
Deutſchland, ſondern in die geſamte photographiſche Welt wie
eine Bombe hineinplatzen. Kühn ſtellt mit ſeinem Artikel „
Fort=
ſchritte?” unter Beweis, daß die Lichtbildnerei ſeit länger als
20 Jahren rückwärts ſchreitet, obwohl die photographiſche
Tech=
nik, beſonders in letzter Zeit, die auch von ihm ausführlich
ge=
würdigten Verbeſſerungen erfuhr. Neben dieſer
aufſehenerregen=
den Abhandlung finden wir eine große Zahl weiterer. Und
160 Bilder, 160 Ueberraſchungen in luſtigem Durcheinander:
Bildnis und Sport, Landſchaft und Architektur, Luftaufnahmen
und Sachliches, Akte und Blumen. Tiere und Mikrobilder ziehen
vorüber. Allein ſchon die 2 Aepfel” in natürlichen Farben
be=
deuten ein Erlebnis. Das Auge wird trunken, man blättert und
blättert, ſchaut und erlebt, vergißt die Umwelt, die ſo vertraut
ſchien, die man nun aber mit „anderen” Augen zu ſehen beginnt.
Beglückt legt man „Das deutſche Lichtbild” aus der Hand, nimmt
es noch oftmals hervor, um ſich abermals hineinzuvertiefen,
immer neue Feinheiten herauszufinden; wahrlich, eine bleibende
Gabe für den Schönheitsſucher, für den demütigen Bewunderer
der allmächtigen Natur. Dieſe Jahresſammlung iſt keineswegs
nur für photographiſch Intereſſierte, ſondern von grundlegender
Bedeutung für unſer heutiges Sehen überhaupt. „Das deutſche
Lichtbild” will jedem Suchenden und Sehenden eine
unerſchöpf=
liche Quelle neuen Formerlebens und der ſchlichten Freude am
meiſterlichen Bilde ſein. Es will zeigen, daß ein zwar ſcheinbar
vulgäres Ausdrucksmittel in den Händen der Berufenen zu
einer Formenſprache von überraſchendem Reichtum geworden iſt.
Es will durch Erfaſſung aller photographiſchen Gebiete einen
Einblick in das ſelbſtändige Weſen der Photographie geben und
ihre vielſeitigen Anwendungsmöglichkeiten auch dem
Nichtphoto=
graphen vor Augen führen. Wer Bücher kauft oder verſchenkt,
vergeſſe „Das deutſche Lichtbild” nicht.
Ruth Zechlin: Werkbuch für Mädchen. Verlag Otto=Maier.
Ravensburg.
Ein Buch, wie wir es brauchen können, denn es erfüllt den
Wunſch nach einer überſichtlichen Zuſammenfaſſung aller über den
Kreis der traditionellen weiblichen Handarbeiten hinausgehenden
Gebiete, die erſt in den letzten Jahren durch die neuen
Beſtrebun=
gen des Werk= und Kunſtunterrichts erſchloſſen wurden. Es umfaßt
die großen Gruppen: Nadelarbeiten, Perlarbeiten. Weben auf
den bekannteſten Handwebeapparaten. Korbflechten aus
Peddig=
rohr. Herſtellung von Baſtarbeiten, dann die leichteren Papp= und
Holztechniken, bei denen die vielſeitige Verwendungsmöglichkeit
von Abfallholz (Kiſten) berückſichtigt iſt. Das Buch wird im Sinne
des heutigen Arbeitsunterrichts dem Geiſt der ſelbſtſchöpferiſchen
Betätigung gerecht und dient mit ſeinen 385 Abbildungen,
dar=
unter vielen Photos, als reiche Fundgrube bei den verſchiedenſten
Gelegenheiten.
K
Wilhelmine Schubkegel
Willi Leonhard
grüßen als Verlobte
Darmſiadt Hochſtätten (Pfalz)
Sandſtr. 20
Darmſtadt
Weihnachten 1932.
Ihre Verlobung beehren ſich
anzuzeigen
Alma Hoffmann
Karl Steckenreiter
Kulmbach Reinheim Ludwigsburg
Weihnachten 1932 17887
Aenne Kreſſel
Dipl. Ing. Carl Heinz Gaulé
Verlobte
Darmſiadt z. Zt. Waſſerkuppe
Aliceſtraße 6
Weihnachten 1932
Es grüßen als Verlobte
Agnes Monreal
Adolf Henß
Weihnachten 1932
Darmſtadt Pallaswieſenſtr. 12
HANS SCHWEBBACH
EVA SCHWEBBACH
GEB. LEHR
VERMAHLTE
Darmstadt, Heidelbergerstraße Nr. 86.
Trauung: 1. Feiertag nachm. 2 Uhr
in der Petruskirche.
MMY STEINMET2
KARL ORETER
VERLOBTE
Neue Niederstr. 3
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WEIHINACHTEN 1932
Ihre Vermählung zeigen an
Karl Bormuth
Franziska Bormuth
geb. Weiß
Feldbergstr. 105
Wendelstadtstr. 31
Kirchl. Trauung: 1. Weihnachtsfeiertag, nachm. 3 Uhr
in der St. Elisabethenkirche.
17947
Ihre Vermählung zeigen an
Willy Weckbach
und Frau Anng geb. Pitzer
Darmſiadt
Weihnachten 1932
Viktoriaſtr. 72
Kirchliche Trauung: Sonntag, 1. Feiertag, nachmittags
3 Uhr in der Johanneskirche.
Ihre Vermählung geben bekannt
Apotheker Wax Heß
und Frau Anna, geb. Heß
(17920
Trauung: Am 26. Dezember, 2 Uhr, in der Schloßkirche
Surua
Dr. med. Hugo
Dergel
(17903)
Dr. Waldemar
Saktler
Facharzt für
Lungenkrankheiten,
verreiſt
bis 2. Januar.
Vertreter:
Herr Dr. Scherer.
(17900)
Dr. med.
h. Räicher
Vertreter:
Frl. Dr. Stieler,
Hügelſtr. 4.
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Trauringe
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18 kr.
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18.- an
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Rheinstr. 33.
17716b
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Ihre Vermählung zeigen an
Geofg Reeg
Dina Reeg
geb. Kleinschmldt
Darmstadt, Weihnachten 1932
Mollerstr. 40
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Kirchl. Trauung: 1. Feiertag, nachmittags 3½ Uhr, in der
Martinskirche.
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reichem Leben mein lieber, herzensguter Mann, unſer
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ſorgender Vater, mein unermüdlicher Schwiegervater, Bruder,
Schwager und Onkel
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mein lieber Mann, unſer guter Vater, Schwiegervater
und Großvater
Herr Jakob Rindfuß
Mi Oertg Saftenn
im 60. Lebensjahr.
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im 70. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie K. Rindfuß, geb. Daub
Familie G. Magſam.
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In tiefem Leid:
Eliſabeth Eckſtein, geb. Engel
Eliſabeih Riedel, geb. Eckſiein
Emma Eckſtein
Martha Eckſtein
Georg Riedel.
Die Beiſetzung findet am Dienstag, den 27. Dezember
1932, vormtttags 11 Uhr, vom Portale des
Waldfried=
hofes aus ſtatt.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1932.
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Die Beerdigung findet am Dienstag, den 27. Dezember 1932,
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Zuhaben in Buchhandlungen, in
Papierwarenhand-
lungen, in der Geschättsstelle des „Darmstädter
Tagblattes” oder direkt vom
L. C. Wittich Verlag / Darmstadt
Mit Zustimmung der Hessischen Anwalts-
Kammer in Darmstadt, bezeichne ich mich
hinfort als:
la Netzempf., 2. R.,
m. Lſpr. ſpottb. zu
verk. Näh. Geſchſt.*
Fadadddrr far Bienertecn.
Kunſtſchrank, maſſiv
eichen, ſehr gut
ge=
arb., auch f.
Archi=
tektenbüro geeign.,
desgl. eine Geſtell=
Wäſchemangel bill.
zu verkauf. (17924b
Heinrichſtr. 146, pt.
Die Ausübung meiner Praxis im übrigen
d7930
bleibt unverändert.
Darmstadt, im Dezember 1952.
Dr. Hermann Neuschäffer
Rheinstr. 44. Rechtsanwalt.
Samstag, 24. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 357 — Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt. den 24. Dezember 1932.
Arbeitsjubiläum
an der Maſchinenfabrik Goebel A.-G. Darmſtadt.
In dieſem Jahre ſind es ſechs Jubilare, die auf eine 25= bzw.
Ojährige Tätigkeit zurückblicken.
Sefie Danſfe elige ei e
(hriſtian Schneider, Hobler, Darmſtadt Neckarſtraße 32
gerr Karl Schepp, Schleifer, Griesheim, Hofmannſtraße 71:
Kerr Leonhard Gräber, Schloſſer, Darmſtadt, Feldbergſtr. 84;
Herr Chriſtian Scherer, Schloſſer, Traiſa b. D., Ludwigſtr. 118.
Die Jubilare ſind in den Jahren 1892, bzw. 1907 in die Firma
eingetreten und widmen ihr ſeitdem ununterbrochen ihre
Ar=
beitskraft. Die Firma ehrte ihre Jubilare in feierlicher
Weiſe. Der Direktor der Firma überreichte in
Anweſen=
heit der Abteilungsleiter und Meiſter den Jubilaren die
Ehren=
urkunden und die Jubiläumsgaben. Es wurde dabei in Anſprachen
von verſchiedener Seite der Jubilare mit Worten des Dankes und
der Anerkennung, gedacht.
— 25jähriges Dienſtjubiläum. Der Oberkellner Richard
Gutwaſſer iſt an Weihnachten 25 Jahre im
Brauerei=
kusſchank „Heß”, Kirchſtraße 3, tätig. Gleichzeitig können
fräulein Berta Neher als Stütze und der
Reſtaurationskellne=
öoſef Kuhn auf eine 20jährige Tätigkeit zurückblicken.
Fräu=
ſein Rösle Schön als erſtes Büfettfräulein iſt 12 Jahre bei
herrn Heß tätig. Außerdem ſind die Reſtaurationskellner Willi
älar, Fritz Schelb und Walter Thumſer 8 und 6 Jahre
n demſelben Betrieb. Die Genannten wurden durch den
Deut=
chen Gaſtwirte=Verband in Berlin und die hieſige Gaſtwirte=
Ianung als treue Angeſtellte ausgezeichnet.
— Heſſiſches Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen.
Erledigt ſind eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
ur der Volksſchule in Seidenbuch, Kreis Bensheim; eine
chulſtelle für eine evangeliſche Lehrerin an der Volksſchule in
Vatzenborn=Steinberg. Kreis Gießen. Dienſtwohnung
ſt vorhanden und frei.
— Ruheſtandsverſetzung. Am 21. Dezember wurde der
Ober=
daurat Hermann Gombel zu Friedberg auf Grund des Geſetzes
iber die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dez.
1932, in der Faſſung des Geſetzes über die Einſtellung des
Perſo=
malabbaues in Heſſen und zur Aenderung des heſſiſchen
Perſo=
ialabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1915, vom 1. Januar 1933 ab
n den Ruheſtand verſetzt.
Hohes Alter. Frau Eliſe Löffler Witwe, Karlſtr. 44.
eierte ihren 77. Geburtstag in geiſtiger Friſche.
Heſſiſches Landesmuſeum — Paradeplatz. Das Heſſiſche
Lan=
gesmuſeum iſt am Sonntag, den 25. Dezember 1932 (1.
Weih=
nachtsfeiertag) geſchloſſen, dagegen am Montag, den 26. Dezember
1932 (2. Weihnachtsfeiertag) von 10—13 Uhr geöffnet. Am
Sonn=
ag, den 1. Januar 1933 (Neujahr), wird das Muſeum von 10—13
Uhr offen gehalten. Der Eintritt iſt frei.
Schloßmuſeum. Am 1. Feiertag iſt geſchloſſen. Am 2.
Weih=
rachtsfeiertag und an allen Wochentagen ſind um 11 und 11.30 Uhr
urmittags Führungen. Die Eintrittspreiſe ſind bis einſchließlich
Januar für Erwachſene auf 50 Pfg. für Militärperſonen,
Schü=
er und Studenten auf 30 Pfg. ermäßigt. Es wird darauf
hinge=
vieſen, daß auch bei den ermäßigten Eintrittspreiſen ſämtliche
häume und die Holbeinſche Madonna gezeigt werden.
Stadtmuſeum. Am 1. Feiertag, den 25. Dezember 1932, iſt
ms ſtädtiſche Muſeum geſchloſſen. Am 2. Feiertag iſt es von 11 bis
3 Uhr und von 14 bis 16 Uhr wie gewöhnlich geöffnet.
Heſſiſches Landestheater.
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25. Dezember Der Freiſchütz.
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26. Dezember Don Carlos.
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31. Dezember
19—21¾ Uhr. Außer Miete.
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25. Dezember 15—17½ Uhr.
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26. Dezember 15—1714 Uhr.
Jans Wunderhündchen. Preiſe 0.40—2 Mk.
19½—22 Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.70—3.80 Mr
Der Muſtergatte. 20—22½ Uhr.
Mertace
Preiſe 0.60—0.30 Mk.
27. Dezember Der Glasſchrank.
Nittwoch,
28. Dezember
15—171 Uhr.
Jans Wunderhündchen. Preiſe 0.40—2 Mk.
19½—22 Uhr. Zuſatzmiete II, 5.
Preiſe 0.70—3.80 Mr.
Der Muſtergatte.
donnerstag,
29. Dezember
19½—22 Uhr. Dſt. Volksb., G, 6. Vorſt., Gr.
Die Entführung aus dem Serail. 0.80—
4.50
15—171 Uhr.
„Meche
30 Dezember Jans Wunderhündchen.
Preiſe 0.40—2.00 Mk.
Samstag,
31. Dezember
Anfang 19½, Ende geg. 22 Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
Pygmalion.
Anf. 19½, Ende geg, 22 Uhr. Zuſ.=Miete III5
öonntag.
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
1. Januar Pygmalion.
— Das Weihnachtsprogramm des Landestheaters. In den
Nittelpunkt des Weihnachtsprogramms iſt die Neuinſzenierung
er deutſchen romantiſchen Oper. Der Freiſchütz” von Karl
Naria von Weber durch Hans Strohbach geſtellt. Karl Maria
on Webers Oper ſteht am Beginn der deutſchen romantiſchen
per, mit Darmſtadt iſt Webers Name durch die künſtleriſchen
beziehungen des Komponiſten zu ſeinem in Darmſtadt tätigen
ſehrer A. B. Vogler verknüpft. Die muſikaliſche Leitung hat
Karl Maria Zwißler. In den Hauptrollen: Elſa Kment. Regina
Darre. Joachim Sattler, Theo Herrmann, Johannes Drath in
en übrigen Rollen ſind beſchäftigt: Erna v. Georgi, Grete
Ber=
holdt, Suſanne Heilmann, Maja v. Spenler, Johannes Biſchoff,
eugen Vogt, Heinz Schlüter, Kurt Theo Ritzhaupt. — Als
Weih=
lachtsaufführung für das Kleine Haus iſt ein deutſcher Klaſſiker
ewählt worden, nämlich Goethes „Iphigenie auf
Tau=
is” in der repräſentativen Aufführung des Goethejahres
Inſzenierung: Guſtav Hartung); das Landestheater erfüllt
da=
liit einen häufig geäußerten Wunſch, namentlich auswärtiger
Be=
icher dieſe Aufführung (die ſeinerzeit als Reichsſendung über
Ille Sender verbreitet wurde) noch einmal in den Spielplan
auf=
zunehmen. — Am 2 Weihnachtsfeiertag wird der große
19pernerfolg der Saiſon. Don Carlos” (Inſzenierung: Hans
Strohbach, muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler) zur
Auf=
lihrung kommen. Die Beſetzung iſt die gleiche wie bei der
Pre=
niere. — Im Kleinen Haus wird der Heiterkeitserfolg „Der
Muſtergatte” zur Aufführung kommen, der durch ſeine
1uſtigen Effekte ſchon oft den Zuſchauern ein paar reſtlos
ver=
nügte Stunden bereitet hat. Inſzenierung: Arthur Maria
abenalt; Bühnenbild: Elli Büttner. — An beiden Feiertagen
indet eine Nachmittags=Vorſtellung von „Jans
Wunder=
ündchen” ſtatt; die letzten Aufführungen dieſes Märchens
daren völlig ausverkauft, es empfiehlt ſich alſo zeitige
Karten=
eſorgung.
Geſundheitsratſchläge für das Weihnachtsfeſt.
Der verdorbene Weihnachtsmagen. — Die fette Weihnachtsgans und die ſchwer verdaulichen Süßigkeiten.
Die Ueberfükkerung der Kinder.
Richlige Ruhe und richtiges Eſſen.
Das Weihnachtsfeſt iſt ein Feſt der Ruhe und des guten
Eſſens. Beide dienen, richtig angewandt, der Kräftigung des
Körpers. Aber gerade zur Weihnachtszeit beſteht die große
Ge=
fahr, daß man mit dem Eſſen nicht gerade ſehr vorſichtig
um=
geht. Nach Tagen der Kargheit und Sparſamkeit bildet die
Weihnachtsgans die Krönung des weihnachtlichen Mittagsmahls,
und ſie wird um ſo mehr begehrt, je fetter ſie iſt. Zu einer
fetten Gans gehört aber auch ein guter und ausgeruhter Magen.
Der „bunte Teller”, der auf dem Gabentiſch ſteht, enthält aber
eigenartigerweiſe faſt nur Speiſen, die nicht gerade ſehr
bekömm=
lich ſind, wenn ſie im Uebermaß gegeſſen werden. Andererſeits
reizt die Menge der wohlſchmeckenden Süßigkeiten, auf die man
ſich ſchon wochenlang gefreut hat, zu ausgiebigen Koſtproben. Da
wird alles durcheinander gegeſſen, Marzipan, Schokolade
Pfeffer=
kuchen. Nüſſe, bis ſchließlich der Magen überfüllt iſt. Er hat es
nunmehr ſehr ſchwer, die Verdauungsarbeit zu verrichten. Wie
ein Menſch, der ſchwer arbeiten muß, müde wird, ſo wird auch
der Magen müde, und ſeine Leiſtungsfähigkeit ſinkt
vorüber=
gehend, beſonders wenn man eine kleine Magenſchwäche hat.
Wenn nun am nächſten Tag ſchon frühmorgens wieder mit dem
Genuß der Süßigkeiten begonnen wird und zu Mittag dann ein
kräftiges Stück fettes Gänſefleiſch gegeſſen wird, dann kann man
ſich nicht wundern, daß der Magen den Dienſt verſagt. Er ſtreikt.
Zuerſt merkt man nur eine gewiſſe Müdigkeit, ohne zu wiſſen,
daß dieſe Müdigkeit das erſte Anzeichen einer ſchweren
Verdau=
ung iſt. Dann hat man das Gefühl der Sattheit und Fülle. Der
Magen iſt wie geſchwollen, und wenn man ſich ſchlafen legt,
träumt man ſchwer. Wenn man am nächſten Tag aufſteht, dann
hat man häufig ſchon einen ganz ausgewachſenen Magenkatarrh.
der ſich nicht nur in Magenſchmerzen und ſtark belegter Zunge
äußert, ſondern auch in Appetitmangel. Uebelkeit und bisweilen
ſogar in ein wenig Fieber. Nun locken aber die köſtlichen
Spei=
ſen, und man will den zweiten Weihnachtsfeiertag auch noch ge=
nießen. Die Herren der Schöpfung, und oft genug auch die
Frauen, trinken dann einen Schnaps, und noch einen Schnaps
um die Verdauungstätigkeit wieder anzuregen. Mitunter tut
ein ſolcher Schnaps vorübergehend gute Dienſte, denn er kräftigt
die Magenwände. Aber trotzdem ſollte der Patient wiſſen, daß
dadurch zwar die vorübergehenden üblen Erſcheinungen des
Magenkatarrhs ein wenig behoben ſind, daß aber die
Bedingun=
gen dieſer Uebelkeiten, nämlich der geſchwächte Magen, durchaus
noch nicht behoben ſind. Die Magenſchwäche beſteht fort, und
wenn man dem Verdauungsapparat aufs neue wieder allerlei
ſchwere Speiſen zumutet, dann wird wahrſcheinlich die
Verdau=
ungsſtörung einen viel größeren Umfang annehmen, als am
Tage vorher. Wenn es auch ſchwer fällt, ſo muß man ſich doch
in einem ſolchen Zuſtand aller ſchweren Speiſen enthalten.
Nei=
diſch muß man zuſehen, wie die Geſunden den Reſt des
Gänſe=
bratens und des Weihnachtskonfekts vertilgen. Wenn man ſich
aber überwunden hat, dann erringt man den ſchönſten Sieg
da=
durch, daß man vorausſichtlich im Laufe von 24 Stunden wieder
ganz geſund wird. Bei kräftigen Menſchen haben nämlich die
Magenbeſchwerden die Annehmlichkeit, daß ſie ſchnell wieder
ver=
ſchwinden. Ein bißchen doppelkohlenſaures Natron, ein paar
Schluck Selterswaſſer oder Mineralwaſſer ſind gute Helfer.
Be=
ſonders vorſichtig muß man bei Kindern ſein, die ſich
erfahrungs=
gemäß ſehr häufig an Weihnachten den Magen verderben. Man
muß ſie ins Bett legen und auf Djät ſetzen, denn ein ſehr ſtark
verdorbener Magen kann zu den üblen Erſcheinungen eines
chro=
niſchen Magenkatarrhs führen. Viele Menſchen die an
ſchwa=
chem Verdauungsapparat leiden, haben ſich dieſe unangenehme
Erſcheinung dadurch zugezogen, daß man auf ſie nicht aufpaßte,
wenn ſie ſich als Kinder den Magen verdorben hatten. Sie
durften weiter eſſen, was ſie wollten, durften ſich den Magen
weiter überladen und ſchließlich den Verdauungsapparat ſo
ſchä=
digen, daß er nie mehr ganz in Ordnung war, ſondern dauernd
eine unangenehme Schwäche zurückbehielt. Das beſte iſt eine
kurze Hungerkur, dann leichte Nahrung, die aus einer Suppe
und ein wenig geröſtetem Brot und ſchließlich aus geſchabtem
Fleiſch beſteht.
— Liturgiſch=muſikaliſche Weihnachtsfeier in der Stadtkirche
Am 2 Weihnachtsfeiertag, mittags 5 Uhr, veranſtaltet
der Stadtkirchenchor unter Leitung von Studienrat
Born=
gäſſer in der Stadtkirche eine liturgiſch=muſikaliſche Feierſtunde.
Frau Achatz=Kraft, die inzwiſchen ihre Studien bei Prof.
Fahr in Wiesbaden beendigt hat, hat ihre Mitwirkung dabei
zu=
geſagt. Sie ſingt Weihnachtslieder von J. S. Bach und J. W.
Frank. Der Chor hat ſich in fünf= und ſechsſtimmigen Motetten
von Hrch. Schütz beſonders anſpruchsvolle, aber herrliche Aufgaben
geſtellt. Daneben ſingt er auch Stücke von M. Prätorius und
B. Geſius, Studienrat Borngäſſer ſpielt auf der Orgel zwei
Prä=
ludien und Fugen von D. Buxtehude, ſowie einen Orgelchoral
über „Vom Himmel hoch” von J. S. Bach. Die Liturgie hält
Pfarrer Vogel.
Barth’s Weinstube
bringt ab heute selbstgekelterten
1932er Binger Rosengarten
zum Ausschank.
17928
— Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Die
Dezemberverſamm=
lung war diesmal derartig ſtark beſucht, daß das Vereinslokal
ſich als zu klein erwies und viele der Anweſenden ſich mit einem
Stehplatz begnügen mußten. Eingeleitet wurde der
Vereins=
abend mit einer würdigen Gedächtnisfeier für den kürzlich
dahin=
gegangenen Obergarteninſpektor A. Purpus, deſſen hohe
Ver=
dienſte um den Gartenbauverein, um die Ausgeſtaltung des
Bo=
taniſchen Gartens und um die Pflanzenkunde überhaupt
beſon=
ders geprieſen werden mußten. — Der übrige Teil trug einen
weihnachtlichen Charakter, und ein reichhaltiges Programm wickelte
ſich bei dem ſtrahlenden Glanze eines mächtigen Chriſtbaumes ab.
Beſonders hervorzuheben ſind dabei die muſikaliſchen Genüſſe, die
der Mandolinenklub unter Leitung von Herrn Kammermuſiker
Kreß den Anweſenden darbot, ſowie die Konzertſtücke, die Herr
Weber aus Arheilgen mit beachtenswerter Fertigkeit auf dem
Oboe zu Gehör brachte. Daß auch der Humor in ſeine Rechte
trat, dafür ſorgten die beiden Herren Enders und Brohm durch
ihre Erzählungen im Heinerdialekt. Zum Schluß wurde noch
jedes Mitglied mit einer Weihnachtsgabe in Form eines
Blumen=
ſtocks bedacht.
Von der Heag. Auf eine Eingabe der Anwohner
Heiden=
reichſtraße hinſichtlich Umleitung unſerer Autobuſſe wird die
Heag ab 27. d. M. verſuchsweiſe die Omnibuſſe nach der
Heiden=
reichſtraße wie folgt verkehren laſſen: „Von Ecke Heidenreich—
Roßdörfer Straße weiter durch die Wilhelm=Jäger=Straße—
Ga=
belsberger Straße nach der Heidenreichſtraße—Ecke Soderſtraße
(Endhalteſtelle).
Anzeigen
für die Weihnachtsnummer, (25. Dezember),
bitten wir bis
heute nachmittag ½2 Uhr
aufzugeben, bei ſpäterer Beſiellung iſt
Veröffent=
lichung erſt möglich in der Dienstags=Nummer
vom 27. Dezember.
Inſerate für die letztgenannte Ausgabe werden heute
bis 4 Uhr angenommen.
Die Geſchäftsſtelle iſt heute ab
4 Uhr geschlossen.
Der Verlag.
T375)
— Der Odenwald im Rauhreif. Die Heſſiſche Autobus=
Ver=
kehrs=Geſellſchaft Darmſtadt Luiſenplatz 1 neben Merck,
unter=
nimmt an beiden Weihnachtsfeiertagen Fahrten in den
Oden=
wald, als Erſatz für Schwarzwaldfahrten, die wegen der
ungün=
ſtigen Schneeverhältniſſe verſchoben worden ſind. Der Odenwald
ſteht zurzeit im herrlichſten Rauhreif, ſo daß eine Fahrt im
ge=
heizten blau=weißen Reiſeomnibus der Heſſiſchen Autobus=
Ver=
kehrs=Geſellſchaft in unſere heimatlichen Wälder ſehr zu
empfeh=
len iſt. (Siehe heutige Anzeige.)
— Weihnachtsmieten und Schecks als Weihnachtsgeſchenk.
Legen Sie Ihren Angehörigen und Freunden eine
Weihnachts=
miete oder einen Weihnachtsſcheck auf den Gabentiſch. Die
Weih=
nachtsmiete ermöglicht Ihnen 6 Vorſtellungen nach eigener Wahl
in einer beſtimmten Platzart in der Zeit vom 20. Dezember 1932
bis 20 März 1933. Der Beſitzer eines Weihnachtsſchecks (von
5—50 RM.) genießt 10 Prozent Ermäßigung auf die Kaſſenpreiſe
bei freier Wahl der Vorſtellung und der Platzart.
Die Theater der Palaſt=Lichtſpiele=A.=G. (Union=Theater,
Helia=Lichtſpiele und Palaſt=Lichtſpiele) bleiben am heutigen
Hei=
ligen Abend geſchloſſen. Man beachte die morgige Anzeige.
Weihnachtsfeier beim Freiwilligen Arbeitsdienſt
im Griesheimer Lager.
Zu einer rechten Feierſtunde geſtaltete ſich die
Weihnachts=
beſcherung beim Freiwilligen Arbeitsdienſt im Griesheimer
Lager, die geſtern nachmittag ſtattfand. Im geräumigen Saale
hatten ſich zirka 110 FA.=Männer zuſammengefunden, um
gemein=
ſam die Arbeit vor den Feiertagen mit einer kleinen
improvi=
ſierten Feier zu beſchließen. Nach einigen Weihnachtsliedern, die
ſtimmungsvoll von den Helferinnen vorgetragen wurden, in die
dann die Korona kräftig mit einſtimmte, begrüßte Herr Direktor
Bohnenberger als Ehrenvorſitzender der Heſſ. Flug=Betriebs=
AG. die Erſchienenen und dankte beſonders Herrn Oberſchulrat
Haſſinger dem Vorſitzenden des Heſſiſchen Heimatwerkes,
und Herrn Dipl.=Ing. Simony für ihre Teilnahme an der
Feier. Er wies auf die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes, als dem
Feſt der Winterſonnenwende, hin und gab der Hoffnung
Aus=
druck, daß, wie in der Natur, auch im Leben der
Arbeitsdienſt=
willigen die Sonne wieder mehr an Kraft gewinnen möge. In
kurzer, markanter Anſprache wandte ſich dann Herr Direktor
Schwarz an die Verſammelten, die in dem Wunſche ausklang,
im kommenden Jahre möge jeder einzelne Teilnehmer um ſeine
Entlaſſung nachſuchen können, weil er draußen Arbeit gefunden
habe, die ſeinen Kenntniſſen und ſeiner Vorbildung entſpräche
Nach dem gemeinſam geſungenen Lied „O Tannenbaum” ſprach
Herr Oberſchulrat Haſſinger zu Herzen gehende Worte vom Dienſt
an Volk und Vaterland. — Darauf wurde die Beſcherung
vor=
genommen, bei der gruppenweiſe die von der Arbeitgeberin
frei=
giebig zur Verfügung geſtellten Geſchenke verteilt wurden.
Nach=
dem Herr Lehrer Truffel den Dank der „Blauen”
ausge=
ſprochen hatte und die Löhnung freudig entgegengenommen
wor=
den war, galt es, ſich ernſthaft mit dem von der Familie Rein
geſtifteten Kakao und den ungezählten Dampfnudeln zu
beſchäf=
tigen. Kurz, alle Teilnehmer werden gerne an dieſe Feier
zurück=
denken.
— Greiner=Ausſtellung, Gewerbemuſeum Wir weiſen
noch=
mals auf die Führungen Dr. Greiners durch ſeine Ausſtellung an
den beiden unwiderruflich letzten Tagen, am 25. und 26.
Dezem=
ber hin. Da weſentliche Teile des Ausſtellungsgutes nach
Mann=
heim und Gießen zugeſagt ſind, iſt eine nochmalige Verlängerung
unmöglich.
— Weihnachtsfeiern in der Stadtmiſſion. Die Mitglieder und
Freunde der Stadtmiſſionsarbeit werden darauf hingewieſen, daß
am 1. Feiertag, morgens um 7 Uhr, wieder eine Chriſtmette
im großen Saal der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24, abgehalten wird.
In Verhinderung des Herrn Bringmann, wird Herr Pfarrer
Köhler bei dieſer Feier die Weihnachtsanſprache halten.
Außer=
dem werden die Stadtmiſſionschöre mit ihren Darbietungen dieſe
ſtille Feierſtunde verſchönern. Am 2. Weihnachtsfeiertag, abends
um 7 Uhr, findet die große öffentliche Weihnachtsfeier aller
Zweige des Stadtmiſſionswerkes ſtatt. Ein reichhaltiges
Pro=
gramm erwartet die Gäſte und will. Weihnachtsfreude in die
Herzen tragen. Eine kurze Lichtbilderreihe über „Deutſche
Weih=
nacht in Wort und Bild”, wird die Teilnehmer erfreuen. Die
Weihnachtsanſprache hält Herr Bringmann. Alle Abteilungen der
Stadtmiſſion beteiligen ſich an der Mitwirkung. Am Dienstag,
den 27. Dezember, abends 8 Uhr, hält der hieſige Blaukreuz=
Verein im Stadtmiſſionsſaale ſeine Weihnachtsfeier ab. Auch zu
dieſer Feier werden Mitglieder und Freunde der ſo wichtigen
Trinkerrettungsarbeit in unſerer Stadt herzlich eingeladen. Die
gewöhnliche Donnerstag=Bibelſtunde am 29. Dezember fällt aus.
Dafür wird jedoch am Samstag, den 31. Dezember, abends 8.30
Uhr eine große öffentliche Jahresſchlußfeier gehalten, mit Herrn
Pfarrer Köhler=Darmſtadt als Redner. Der Eintritt zu allen
Veranſtaltungen iſt frei, und wird jedermann herzlich dazu
ein=
geladen.
— Stadtkirche. Um zu verhüten, daß durch Gegenzug zu viel
Wärme verloren geht, werden die Kirchenbeſucher gebeten, an
den kalten Tagen von der Kirchſtraße aus nicht die
Haupttüre zum Eingang zu benutzen, ſondern den Eingang
durch den Glockenbau zu nehmen. Nach Schluß des
Gottes=
dienſtes wird die Haupttüre nach der Kirchſtraße zum
Aus=
gang geöffnet ſein.
Johannesgemeinde. Zum erſten Male in dieſem Jahre
hält die Johannesgemeinde am Heiligabend um 5 Uhr einen
Gottesdienſt für Erwachſene in der Johanneskirche. Bei dieſer
Chriſtveſper wird die Chorſchule mitwirken. Am erſten Feiertag
iſt um 7 Uhr Chriſtmette und um 10 Uhr Hauptgottesdienſt.
Es wird außerdem jetzt ſchon auf den muſikaliſchen Abend
hin=
gewieſen, den Herr Studienrat Kaiſer am Mittwoch nach
Weihnachten, dem 28. Dezember abends 8 Uhr im
Gemeinde=
haus, Kahlertſtraße 26, veranſtalten wird. Er ſelbſt wird über
Peter Cornelius ſprechen. Frau Horn=Stoll wird die
Weih=
nachtslieder von Cornelius ſingen.
— Petrusgemeinde. Die beiden Gottesdienſte heute abend
ſo=
wohl im Bibelſtundenſaal der neuen Trainkaſerne, wie auch in
der Kirche nehmen um 5 Uhr ihren Anfang. Bei der Heilig=
Abendfeier in der Kirche haben Frau Schönefeld=Walz und Frl.
Getrud Walz, beide durch ihre prachtvollen Stimmen bekannt, ihre
Mitwirkung uns zugeſagt. Weihnachtslieder aus alter und neuer
Zeit wird außerdem der Mädchenchor unter Leitung von Frl. Betty
Aßmuth ſingen. Der liturgiſche Weihnachtsgottesdienſt am 1.
Feier=
tag, nachmittags 4.30 Uhr, wird zum größten Teil von dem
Kirchenchor unter Leitung des Herrn Lehrer Ströſſinger
beſtrit=
ten werden; das hl. Lied zur Weihnacht wird außerdem durch Frl.
Lilli Rückward, eine junge Künſtlerin unſerer Stadt. einen
fein=
ſinnigen Interpreten finden. Herzlich ſei noch zur
Weihnachis=
familienfeier der Männervereinigung, des Kirchenchors und
Poſau=
nenchors am Dienstag, abends 8 Uhr, eingeladen: neben
Darbie=
tungen des Poſaunenchors und Kirchenchore, ſind Lieder von Frau
Achatz=Kraft und Gaben anderer vortrefflicher Soliſten zu
er=
warten.
— Die Freireligiöſe Gemeinde veranſtaltet am zweiten
Weih=
nachtstag, nachmittags halb 3 Uhr, eine Beſcherung für ihre
ier findet im Mozartſaal ſtatt.
Schüler.
Seite 6 — Nr. 357
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 24. Dezember 1932
Gemeinſames Tragen der Notbürde...
Zur Winkerhilfe
der freien Wohlfahrkspflege.
„Die da warken, ſollen nichk enkkäuſcht werden.”
Millionen warten darauf, daß ein Strahl der Freude wieder
in ihr Leben dringe. Sie warten darauf, wenn auch ihre Herzen
verſchloſſen zu ſein ſcheinen, verſchloſſen durch den Riegel
jahre=
langer Not und Entbehrung. Dürfen ſie enttäuſcht werden? Dieſe
Frage läßt uns nicht zur Ruhe kommen. Wir wiſſen wohl, daß
die Wurzeln unſerer wirtſchaftlichen Bedrängnis viel zu tief
liegen, als daß ſie durch die Hand eines Einzelnen oder vieler
Einzelner beſeitigt werden könnten. Das ſchützt uns nicht. Die
Frage bleibt unerbittlich vor uns ſtehen: Dürfen ſie enttäuſcht
werden? Weihnachten ſteht bevor. In die Feiern klingt die
Erinnerung an ein Wort von der Freude, die allem Volk
wider=
fahren ſoll. Das Kind in der Krippe wird der Heiland der
Welt, der hilft, der heilt und der rettet, wo Menſchen in Not
ſind. Sein Liebeswille ſoll wieder lebendig werden, ſoll neue
Freudigkeit zur Hilfe wecken. Nein, die da warten,
ſol=
len nicht enttäuſcht werden!
Generalſuperintendent D. Karow,
Präſident des Zentral=Ausſchuſſes für Innere Miſſion.
„Wir glauben an ein Ende unſerer Prüfungen.”
Hunderttauſende ſtehen, in Kummer und Leid, weglos,
dumpfen Sinnes, Jahre ſchon ohne Arbeit, manchen Tag ohne
Brot und, ach wie langel, ohne Freude! Und doch: wir
glau=
ben an ein Ende unſerer Prüfungen, wir hoffen auf
erlöſendes Licht und halten feſt an der Liebe, deren göttliches
Urbild uns in der Armut der Krippe ſo menſchenfreundlich nahe
iſt. Weihnachten ſoll uns Menſchen harter Zeit weniger
An=
laß zu ſchwingenden Feſtgefühlen ſein, als beſorgter Ausſchau
nach Brüdern und Schweſtern, an deren Bedürftigkeit ſich unſere
Menſchenfreundlichkeit und Güte froh und ernſt bewähren
kön=
nen! Mögen heute und geſtern viele Vieles auch gegeben haben:
Unzählige ſind, die morgen und übermorgen unſeres guten
Wortes, unſerer tätigen Hilfe, auch unſeres weihnachtlichen Liebes=
Die „Nakurſreunde” werben zum Wandern
und Winkerſpork.
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Touriſtenvereins „Die
Natur=
freunde” trat im Rahmen einer Werbeveranſtaltung mit einem
Wander= und Winterſportfilm hervor, der von den zahlreichen
Beſuchern mit beſtem Beifall aufgenommen wurde und ſicherlich
bei jedem einzelnen einen tiefen Eindruck hinterlaſſen hat.
Der Abend ſtand im Zeichen des Winterſports. Um aber
zu=
nächſt auch die allgemeine Bedeutung der Naturfreunde=Bewegung
als Wanderorganiſation zu zeigen, ließ der erſte Film „Wandern
ſchafft Kraft und Freude” erkennen, wie das Wandern geeignet iſt,
unſerer kargen Freizeit einen beſonderen Sinn zu geben. Die
Rück=
verbindung mit der Natur erneuert Kraftquellen, aus denen wir
für unſeren Alltag ſchöpfen. Der Film iſt eine ernſte Mahnung
an alle echtem Wandern noch Fernſtehenden; bereitet euch in
Wandern Stunden wirklicher Muße, ihr nützt eurer Geſundheit
und ſchafft euch Kraft und Freude!
Es iſt aber ein beſonderes Verdienſt, daß ſich auch die
Natur=
freundebewegung dem Winterſport mit beſonderer Liebe zuwendet.
Im zweiten Film des Abends, der im Auftrage der Freunde aus
der Schweiz hergeſtellt wurde und in dem ausſchließlich
Natur=
freunde ihre Bejahung zum Winterſport und damit zum Leben
überhaupt durch ihr wirklichkeitsbewußtes Spiel beweiſen, trat
der Gedanke „Empor zur Sonne” hervor. Der Film iſt Ausdruck
eines Kulturwillens, wie er eindringlicher uns heute nicht vor
Augen treten kann. Die wunderſchönen Aufnahmen aus den
win=
terlichen Schweizer Bergen laſſen uns die Erhabenheit der Natur
in einer Art ſchauen, in der wir uns über den Alltag erheben,
in der nur noch der Wille wach wird, auch teil zu haben an dieſer
prächtigen Winterwelt.
Die Niederung und in verſtärktem Maße das Hochgebirge
wan=
deln ſich während des Schneefalls zu großer Reinheit und dieſe
Reinheit ſcheint überzuſtrömen auf die Menſchen, die ſich dem
Ski=
lauf widmen, Himmel Wolken und ſonnenbeglänzte Berggipfel
ſind Symbole alles Erhabenen und Ausdruck des Sieges über alles
Niedrige. Die Naturfreunde=Bewegung, die über 350 eigene
Wander= und Winterſportheime verfügt, hat den Beweis
prak=
tiſchſten Dienſtes an einem großen Teil der Volksgemeinſchaft
ge=
leiſtet. Im Film gezeigte Häuſer, die ſich prächtig in die erhabenen
Rieſen der Gebirgswelt einfügen, ſind Ausdruck von Kraft und
zielbewußtem Streben, wie es nur einer in ſich ſelbſt gefeſtigten
Bewegung möglich ſein kann. Die „Naturfreunde” können mit
Stolz auf das bereits Geleiſtete zurückſehen, wie ſie auch für ihr
weiteres, ſegensreiches Streben, dem Arbeitenden ein Aequivalent
für ſo unendlich fältiges Entſagen zu bieten, mit guter Zuverſicht
entgegenſehen dürfen.
Den minderbemittelten Volksſchichten die Möglichkeit zu
geben, ſich als freie Menſchen in der Bergwelt oder am Meere zu
erheben, iſt ein Verdienſt, das in unſerer, ſich im äußeren Treiben
verflachenden Zeit kulturell gar nicht hoch genug eingeſchätzt
wer=
den kann. Zeigen ſich die Vorteile im Sommer ſchon allein in guter
und preiswerter Uebernachtungsgelegenheit und im billigen
Ferienaufenthalt in den eigenen Häuſern, ſo iſt auch alles getan,
um den Winterſport zum Gemeingut aller Werktätigen zu erheben.
Beſondere Skikurſe ſind von allen Ortsgruppen eingeführt
worden. Auch die Ortsgruppe Darmſtadt der Naturfreunde
ver=
fügt über eine ſolche Winterſportabteilung, in der man unter
ſachkundiger Leitung zum Winterſport herangebildet werden kann.
Denkt man nochmals an all das Strahlende, Frohe, in dem
ſich freie Menſchen im Film zeigten, ſo gibt es nur einen Wunſch:
Mögen für den Skiſport und für das Wandern viele neue Freunde
gewonnen werden. Der Filmabend wollte ja nicht der
Unterhal=
tung in üblicher Weiſe dienen, er wollte im beſten Sinne Zeugnis
ablegen für den Willen, aus der Enge unſeres Alltagslebens
hin=
aus zu gelangen. Wir wollen aber nicht nur außerhalb des Alltags
ſtehen, wir wollen in unſerer Freizeit Kraft und Zuverſicht
er=
werben, um für die großen Aufgaben, die ihrer Löſung harren,
gewappnet zu ſein. In dieſem Sinne ſoll unſere Löſung lauten:
„Wandern ſchafft Kraft und Freude und Empor zur Sonne!”
Die Naturfreunde=Bewegung verdient es. von jedem
Einzel=
nen unterſtützt zu werden in ihrer vornehmen Aufgabe:
Weg=
bereiterin zu einer ſinnvolleren Zukunft zu ſein.
Orpheum. Nachmittagsvorſtellungen an den
Feiertagen! Um 4 Uhr gelangt an beiden Feiertagen im
Rahmen beſonderer Jugend= und Volksvorſtellungen das
Weih=
nachtsprogramm zur Darbietung; es gelten kleinſte Preiſe! Als
beſondere Weihnachtsvergünſtigung zu den
Nachmittagsvorſtel=
lungen bei Entnahme von zwei Karten ein Kind freien
Zu=
tritt. (Siehe Anzeige.)
— Der Evangeliſche Arbeiter= und Handwerkerverein hält
ſeine Weihnachtsfeier am Montag, den 26. Dezember (2.
Weih=
nachtsfeiertag), nachmittags 3 Uhr. im Vereinshaus „Feierabend”
Stiftſtraße 51. Ein ſchönes und reichhaltiges Weihnachtsprogramm
iſt für dieſe Feier vorbereitet.
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Auf die Weihnachtsvorſtellung,
die Rüthleins Meiſterſtück „Der Glasſchrank” in
ſorgfäl=
tiger Neueinſtudierung bringen wird, ſei nochmals hingewieſen.
Auch dieſe Vorſtellung findet zu den kleinen Einheitspreiſen der
Spielgemeinſchaft ſtatt.
Lokale Berenſtaltungen.
Die dierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten
in keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kritſt.
Was an den beiden Feiertagen die Gaſtſtätten Hotel
Bender, Georgenſtraße 1½ und Reſtaurant Bender,
Eliſabethenſtraße 23, bieten, erſehen Sie im Anzeigenteil.
opfers bedürfen. So werden wir keine Zeit haben, im Gutſein zu
er=
lahmen. Beharrlichkeit in ſchenkender Güte iſt Wiederſtrahl des
göttlichen Lebens in der Krippe.
Prälat Dr. Kreutz,
Prälat des Deutſchen Caritasverbandes.
„Gemeinſames Tragen
ſchafft gemeinſames Verkrauen.”
Wir erleben in der Winterhilfe der freien Wohlfahrtspflege
heute eine Opferbewegung, die real bewertet hohen Segen
ſtif=
tet, die ihren tieferen Sinn aber erſt durch die bewußt ſoziale
Schickſalsgemeinſchaft unſeres Volkes gewinnt, die in ihr zum
Ausdruck kommt. Aus allen Schichten und gerade aus denen,
die ſelber kaum noch etwas entbehren können, gehen die
Spen=
den ein. In den Vereinen des Roten Kreuzes herrſcht eine wahre
Hingabe an die Arbeit für die Winterhilfe, die von allen als
eine Aufgabe betrachtet wird. Dabei iſt dieſe Arbeit des
Sam=
melns, Ordnens und Verteilens meiſt mit unendlichen Mühen
und nicht immer mit Dank verbunden. Aber ſie wird
hin=
gebungsvoll verrichtet, vor allem von unſerer Jugend. Dieſes
gemeinſame Tragen der Notbürde ſchafft
ge=
meinſames Vertrauen. Unſichtbar, aber im Tiefſten
wirk=
ſam, iſt mit jeder Spende für die Winterhilfe dieſe wertvollſte
Gabe verbunden.
v. Winterfeldt=Menkin,
Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes.
„Willen zum Schaffen um jeden Preis.”
Wenn über Millionen Menſchen mit geſundem Willen
jahre=
lang das grauſame Schickſal der Arbeitsloſigkeit liegt, droht
Verbitterung und Verzweiflung ſie zu überwältigen.
Verbitte=
rung und Verzweiflung bedrohen den Familienvater, der Frau
und Kinder hungern und frieren ſieht. Sie bedrohen vor allem
die Jugend mit ihrem ungeſtümen Willen zum Schaffen
umjeden Preis. Deshalb tut Hilfe not. Hilfe vor allem für
die kommenden Tage. Das deutſche Weihnachtsfeſt darf
keinen Hilfsbedürftigen finden, der nicht in dieſen Tagen erfährt,
daß das deutſche Volk an ſeine Arbeitsloſen denkt.
Bernhard Otte,
Vorſitzender der Chriſtlichen Arbeiterhilfe.
— Volksbühne. Die für die Gemeinde C als, ſechſte
Vor=
ſtellung vorgeſehene Oper von Verdi „Don Carlos” kann leider
in der kommenden Woche nicht in den Spielplan aufgenommen
werden. Statt ihrer wird „Die Entführung aus dem Serail”
komiſche Oper von Mozart, zur Aufführung kommen. Die Oper
„Don Carlos” wird aber beſtimmt als ſiebente Vorſtellung in
der Woche vom 1. bis 7. Januar der Gemeinde G gegeben,
— Fuchsjagd der Jugendabteilung des Polizeiſportvereins.
Der Vorſtand des PSV. ruft für Mittwoch, den 28. Dezember
1932, die geſamte Jugendabteilung zur Beteiligung an einer
Fuchsjagd in der Umgebung von Kranichſtein auf. Pünktlich um
13 Uhr erfolgt vom Polizeiſportplatz gemeinſamer Abmarſch nach
Kranichſtein. Kommt alle und ſeit pünktlich; bringt Sport= und
Trainingsanzug mit.
Kunſtnokizen.
Ueber Werte, Künſſiler oder künſſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redahion ihr Urtell vor.
„Die Fahrt ins Blaue!”
Eine Nordland=Tempo=Revue im Feſttagsſpielplan des Orpheums.
Tempol Tempol Vom bleichen Morgen bis zur ſchwarz=ſchweren
Nacht werden wir damit toll und taub gehämmert! Unſere Tage
ſind ein einziger, grauſamer Kreiſel der Haſt. Das Leben iſt uns
zu einer ratternden, knatternden Rakete geworden. Soll der
Taumel uns nun auch noch durch die paar Muſeſtunden hetzen, die
nach erſchöpfender Unraſt fiebernden Nerven Ruhe gewähren
könnten? Das fragt man ſich, wenn das Orpheum zu einer
Tempo=Revue” einlädt. Keine Bedenken! Das Tempo, das
be=
ſchwingte Getummel der „Nordlandreiſe”, die uns Thorg
Malmſtröm, die däniſche Soubrette und Parodiſtin, mit ihren
tanzenden und ſingenden Komödiantinnen führt, iſt lachende
luſt=
volle Verlockung. Der lebenquirlende Rhythmus dieſes Wirbels
von Funkelfarben Glitzerklang und Frauenfreude iſt eine Hatz die
man ſich wohl gefallen, von der man ſich gerne treiben läßt! Ob
da ein Nordland=Polka dröhnt oder ein isländiſcher
Tanz uns umpoltert, ob der neckiſche Fox „Zwei kleine
Mädels” uns verwirrt oder die „Nordiſchen
Lachtau=
ben” girren, ob wir ein ſchwediſches Volkslied hören oder ein
Traumbild von Mädel, wie Frl. Nielſen all den heißen Atem
eines argentiniſchen Tango aufglühen läßt, ob. im duftigen
Sei=
denreigen Th. Malmſtröm und die Dania=Girls ihr
„Dideli, didelu didelei” ſcherzen, oder Ingrid Svenſon und
Partner ihre Akkordeons im Duett wirtuos ſchmettern laſſen, ob
Thora Malmſtröms ſprühende Frauengarde dahintrommelt und
marſchiert, ob eine Rumba=Parodie oder der Geſang vom
„Mädel von St. Pauli” ergötzt, oder am Ende gar in dem
Finale „Das iſt die Liebe der Matroſen” das ganze Horrido des
fröhlichen Treibens noch einmal zuſammenklingt — man nimmt
daran dankbereiten Anteil, wie ſelten an Darbietungen ſolcher
Art. Auge und Ohr vermögen dem lachenden Tempo dieſer Revue
nicht zu widerſtehen, in deren Jubilate man einfach mittemang
ge=
zogen wird. Die komiſchen Jongleure The 2 Woodlucks,
Inge Borg und die Dania=Girls, der Humoriſt Kurt
Fritz, der akrobatiſche Kombinationsakt Carny=u. Read. und
beſonders deren liebreizende kleine Partnerin Fritzi Fred und
Partner in dem aut pointierten Ehe=Sketch. Einvergnügter
Abend” die ſcharmblühende Miß Nielſen mit ihrem
Wun=
dereſel „Polly” geben dafür ein Präludium ab, das das
Weih=
nachtsprogramm zur rechten Erfüllung eines Feierabends geſtaltet.
Enttäuſchungen werden nur die erleben, die ſich davon nicht
über=
zeugen!
Winter-Ausgabe 1932
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.
Brieftaſten.
Ider Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Knonvme Anfragen wirde
nicht Leantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichlelt.
G. A. Nach einer Verordnung des Heſſiſchen Innenminiſters
vom 21. Dezember 1931 ſind die ſeinerzeit ausgeſprochenen
Kün=
digungen von Sparguthaben nur dann wirkſam, wenn dies von
die=
ſer Seite durch öffentliche Bekanntmachung ausgeſprochen worden
iſt. Solche Bekanntmachungen ſind ſeither nicht erfolgt. Dieſe
Verordnung tritt erſt am 31. Dezember 1933 außer Kraft.
M. 100. Dieſe Frage können wir nur beantworten, wenn Sie
uns die Satzung der Genoſſenſchaft zur Durchſicht einſenden.
Bis dahin behalten wir die Anfrage zurück.
P. St. B. Die Anfrage, die wir hier behalten, kann nur
be=
antwortet werden, wenn Sie uns eine genaue Abſchrift
der Policebedingungen einſenden.
G., hier. 1. Wenden Sie ſich perſönlich an das Städt.
Hoch=
bauamt (Grafenſtraße). 2. Ebendahin. 3. Wie zu 2. 4. Wegen
ſtaatlicher Baudarlehen würden Sie zweckmäßig die für 1933 zu
erlaſſenden Beſtimmungen abwarten.
Aus Heſſen.
— Arheilgen, 21. Dez. Der Obſt=und
Gartenbauve=
ein veranſtaltete einen intereſſanten und lehrreichen
Vortrag=
abend mit Lichtbildern über „Gärungsloſe Früchteverwertung.
Der Vorſitzende des Vereins, Herr Maurermeiſter Franz Bens
hatte dieſen Vortrag übernommen und gut ausgearbeitet. Du
Lichtbilder hierzu wurden von dem Ehrenvorſitzenden, Herrn Lex
rer Grimm=Darmſtadt, vorgeführt. Gerade auf dieſem Gebies
müßte noch recht viel gekeiſtet werden, um die ausländiſche Obſi
einfuhr einzuſchränken. Durch die gärungsloſe Früchteverwertum
iſt es jetzt ſehr leicht möglich, das Obſt in reichen Obſtjahren
fü=
die obſtärmere Zeit aufzuſpeichern, ohne zu verderben. Welche,
Nutzen hieraus für die zurzeit ſchwer um ihre Exiſtenz ringende=
Obſtbauern erſtehen könnte, läßt ſich unſchwer ausrechnen. Durn
die ſeither übliche Vergärung des Obſtes gehen eine Unmenge von
wertvollen Beſtandteilen für den menſchlichen Körper verlorem
Allein an Fruchtzucker, dem wertvollſten Beſtandteil des Obſte==
und der Trauben, gehen alljährlich durch die Vergärung der Trau=
benernte etwa 500 000 Zentner verloren. Dieſem entgegenz
ſteuern, muß Aufgabe aller intereſſierten Kreiſe ſein. Im
Süß=
moſt ſind alle Beſtandteile des Friſchobſtes enthalten. Deshal
ſollte die Parole für jeden Deutſchen nicht nur heißen „Eßt
deur=
ſches Obſt!”, ſondern auch „Trinkt deutſches Obſt!“.
— Wixhauſen, 22. Dez. Geſangverein im Eliſa
bethenſtift. Der Geſangverein, Sängerluſt”, Wixhauſe
brachte ſeinem zurzeit im Eliſabethenſtift weilenden 1. Vorſitzem
den, Herrn Chriſtian Stephan, ein Ständchen. Trotz des kau
ten, nebligen, für die Sänger nicht gerade angenehmen Wetter
brachten die Sänger. Weihnacht im Waldkirchlein” u. a. am Als Mſfige
bau, im Schweſternhof und am Neubau zu Gehör und fanden
freudige und dankbare Zuhörer. Man konnte hören, daß den
Kranken wohl ſchon Muſik, aber kein Geſang dargeboten wurde=
Hier wäre ein dankbares Arbeitsfeld für die Darmſtädter Ge
ſangvereine, ab und zu einmal in dieſen Stätten ihre Stimme
er=
ſchallen zu laſſen.
J. Griesheim, 23. Dezember. Gemeinderatsſitzung.
Fü-
die Arbeiten des von der Gemeinde für die Aufräumung der Grä
ben im weſtlichen Gemarkungsteil eingerichteten freiwilligen Ar
beitsdienſtes war ein täglicher Waſſerzuſchlag von 40 Pfg. für die
Arbeiter genehmigt worden. Da die Weiterzahlung dieſes
Waſſer=
zuſchlags mangels Mittel nicht mehr durchführbar iſt, ſoll der Zu.
ſchlag ab 1. Januar 1933 in Wegfall kommen.
J. Griesheim, 23. Dez. In die Reihe der hieſigen Achtzig
jährigen iſt am Mittwoch unſer allverehrter Ortsbürger Peten
Göbel II., Oberndorferſtraße 47, eingetreten — Infolge eines
unheilbaren ſchweren Leidens hat ein im 74. Lebensjahre ſtehender
Mann ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. —
Dieb=
ſtahl. Aus einer Behauſung in der Karl=Liebknechtſtraße wurdem
zwei ſchwere Stallhaſen geſtohlen. Von dem Täter hat man keine
Spur.
be Büttelborn, 23. Dez. Winterhilfe. Die Kommiſſior
für Winterhilfe hielt eine Sitzung auf der Bürgermeiſterei ab.
Der Rektor Gilch, Vorſitzender der Kommiſſion, gab das
Ergebnis=
der Spende bekannt. Es ſteht weit hinter dem vom vorigen Jahre.
Man ſtellte eine Liſte der Bedürftigen auf. Es ſind in dieſem
Jahre 85 gegen 74 im letzten Jahr. Man wurde ſich darüber einig.,
die Spenden noch in dieſer Woche auszugeben, was heute ſchom
geſchah, mit Ausnahme der Kartoffeln, welche erſt nach
Weihnach=
ten zur Verkeilung gelangen ſollen.
F. Eberſtadt, 23. Dez. Diebe bei der Arbeit. Die=
Diebe, die in der Nacht vom 20. auf 21. Dezember dem Fried= Ludwig Eckhardt 2. 11 Zuchthafen ſtahlen,
dran=
gen in der Nacht vom 21. auf 22. Dezember erneut in den Fried= ein und hießen weitere 5 Haſen, die ebenfalls der Zucht
dien=
ten, mitgehen. In derſelben Nacht ſtattete ein Einbrecher dem
Rathaus einen Beſuch ab. Mittels Nachſchlüſſels verſchaffte
jeſtrei
dus neue Geſe
Bu. Hirſchh
huge der hieſt
bringen.
Hirſchho=
er ſich Zugang und durchſuchte die im Parterre gelegenen Räume.
Die Beute war indeſſen nur gering. Außer einem Geldbetrag;
von 40 RM. und einem Dutzend Bleiſtiften fand der Dieb nichts
vor. Seine Arbeit an einem Geldſchrank war ergebnislos. Die
Landeskriminalpolizei hat die Verfolgung der beiden Einbrecher
aufgenommen.
Dx. Nieder=Moſſau, 23. Dez Hühnerdiebſtahl. In der
Nacht vom 21. auf 22.. Dezember wurden dem Landwirt Jakob
Schott 2. aus ſeinem Hühnerhaus, umzäunt mit 1,75 Meter h9heg.
Draht, jedoch unverſchloſſen, 11 Hühner im Werte von 40—50 RM.,
entwendet. 7 Hühner wurden von den Tätern ſofort getötet, man
fand die Köpfe im Hühnerhaus noch vor. Die Täter hatten leichte
Arbeit, da die Gartentür ſowie Hühnerſtall unverſchloſſen waren.
— Frankenhauſen, 22. Dez. Am 2. Weihnachtstage hält der ſloß ſich eine
Turnverein im Gaſthaus von Gg. Krämer ſeine Abendunterhal= iner Beitro
tung ab. Es gelangt zur Auführung Erntekranz”, eine dramg= duch den Vor
tiſche Handlung in 5 Akten von Gg. Löffler, Roßdorf.
k. Dieburg. 23 Dez. Ratsſitzung. Für das ausgetretene dem Voranſchla
Ratsmitglied. Rechtsanwalt Vogel, von der Demokratiſchen Par= beiſchiedener T
tei, wurde Herr Philipp Weifenbach vereidigt und in ſein Amt
eingeführt. Auch wurde ihm die Mitgliedſchaft der von ſeinem Bohnhof wurd=
Vorgänger innegehabten Kommiſſionen einſtimmig übertragen, — iſtellt, ſo daß
Bei Punkt 2 der Tagesordnung: Winterhilfeantrag. er” ſönen ohne
läuterte der Vorſitzende die ſchlechte Finanzlage der Gemeinde und ir Aikz
gab die von der Finanzkommiſſion zuſammengeſtellten Schulden enkmal ein g
in Höhe von 156 000 Mark bekannt. Für
Wohlfahrtsunterſtützun=
gen werden wöchentlich 5000 Mk. verausgabt. hierzu gibt das Reich / vnerken
4000 Mk. Ein Zentrumsantrag fordert als Winterhilfe für die etrachte
Verheirateten 10 Mk., für die Ledigen 5 Mk. evtl. Gutſcheine.
Die ſozialdemokratiſche Fraktion hatte neben dem der
Erwerbs=
loſenkommiſſion einen ähnlichen Antrag eingebracht. Es entſpann
ſich hierüber eine längere, ſehr heftige Debatte, an der ſich die Pgel am 22.9
Wortführer der Parteien eingehend beteiligten. Aber keiner war
in der Lage, die 8000 Mark. die zur Winterhilfe notwendig waren,
in bar zu beſchaffen. Bei der Abſtimmung kam es zu ſehr erregten
Auseinanderſetzungen, die ſich bei Vornahme des dritten Punktes
der Tagesordnung ſo ſteigerten, daß der Vorſitzende die öffentliche
Sitzung vorzeitig ſchloß und das Rathaus räumen ließ.
r Babenhauſen, 23. Dez. Eine Weihnachtsfeier hielt
die Realſchule in ihrem Singſaal ab. Sie nahm den ſchönſten
Verlauf und geſtaltete ſich zu einer wahren Feierſtunde. Mit
wel=
cher Freude und Begeiſterung waren die Kinder, doch bei der
Sache! War das ein luſtiges Gewimmel bei den Zwergen. Elfen
und Erdmännlein im Tannenwalde auf der ſelbſtgezimmerten
Bühne! Mit lautem Jubel wurde Knecht Rupprecht empfangen.
Zu ſpaßig aber auch, wie er Eviſoden des Schullebens in
humor=
vollen Reimen vortrug und dazu paſſende Geſchenke austeilte! Für
die Kleinen war die Vorſtellung des luſtigen Kaſpertheaters ein
beſonderer Höhepunkt. Die ganze Veranſtaltung trug den Geiſt
jugendfroher Weihnachtsſtimmung.
4i. Vielbrunn. 22. Dez. Ein wegen rückſtändiger
Gemeinde=
ſteuer gepfändetes Rind ſollte zwangsweiſe verſteigert werden: es
kam jedoch nicht ein einziger Käufer. Das Pfandobiekt wurde,
obwohl es eine halbe Woche lang im Stall des Bürgermeiſters
zum Verkauf ausgeſtellt war, der Eigentümerin wieder in den
Stall geführt.
Ct. Heubach i. O. 20. Dez. Odenwaldklub — letzte
Waſ=
derung. Das herrliche Wetter hatte die Natur in ein Kunſtwerk
verwandelt, und marſchierte man in deren Freude auf ſchönen
Waldwegen über den Heideſtock zum Breuberg, um ſich in einem
Rundgang die aus dem Mittelalter ſtammenden Befeſtigungen
der Burg etwas genauer anzuſehen. Nach einer kräftigen
Stär=
kung in der gemütlichen ,Burgſchenke wurde mit Einbruch der
Dunkelheit der Rückweg angetreten.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 22. Dez. Nachdem bereits vor
einiger Zeit die verſchiedenen Anträge des hieſigen Gemeinderats
zwecks Anſchaffung von Siedlungsland abgelehnt wurden, fand im
Gaſthaus Hönig eine Verſammlung der Bürger ſtatt, in deren
Verlauf u. a. eine Kommiſſion gewählt wurde, die den
Bürger=
meiſter in dieſer Angelegenheit unterſtützen wird. Vor allen
Din=
gen iſt die Abholzung und Umrodung des noch ſtehenden
Schloß=
waldes in Ausſicht genommen, der Eigentum des Grafen zu
Er=
bach iſt. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn nunmehr dem Erſuchen
der ganzen Gemeinde ſtattgegeben würde, damit die hieſigen
Arbeitsloſen durch die Umrodung wieder für einige Zeit Arbeit
hätten, und weiterhin ihr Brot pflanzen könnten.
Bh. Weſchnitz i. O., 22. Dez. Auch in unſerem Orte iſt
wieder=
wie im vorigen Jahre, im Freien ein Chriſtbaum aufgeſtellt, der
am Abend in ſeinem Lichterglanze weihnachtliche Stimmung gibl=
Daneben iſt er auch Künder der Weihnachtsvorbereitungen
unſe=
rer Schule und will zu ihrer Feier am Freitag abend einladen, die
zunächſt ein Elternabend iſt.
A Schlierbach, 22 Dez. Schießauszeichnungen.
Mel=
rere Mitglieder der hieſigen Kleinkaliberſchützenabteilung wurden
mit der Kyffhäuſer=Ehrennadel ausgezeichnet. Es ſind dies die
Schützen Johannes Appel, Peter Meiſter, Adam Pfeifer 2., Geore
Adam Schmitt und Peter Schneider von Schlierbach, Lehrer Holle
mann und Albert Kollersberger von Glattbach.
Samstag, 24. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 357 — Seite 7
Weihnachken in Mönchbruch.
Von Dr. F. Schellenberg. Leiter des Führerlagers Griesheim.
Die Belegſchaft des vom Heſſiſchen Heimatwerk im Mai
be=
gründeten FAD.=Arbeitslagers Mönchbruch feierte Weihnachten.
Unter den Gäſten. dem Heimatwerk naheſtehende Perſönlichkeiten.
paren Oberſchulrat Haſſinger und Forſtmeiſter Schlick=Groß=Gerau.
Die Feſtanſprache Haſſingers, von muſikaliſchen Darbietungen
eundlich umrahmt. knüvfte an die einleitenden Worte des
Lager=
ſeiters an, betonend, daß nach ſauren Wochen harter Arbeit nun
em frohes Feſt begangen werden ſoll. Schließlich hat ia auch der
Freiwillige Arbeitsdienſt noch ein höheres Ziel als die
Tages=
grbeit. Man muß ſich dabei menſchlich wieder näher kommen. Die
Zerriſſenheit des deutſchen Volkes kann nur überwunden werden
darch eine Jugend, die, von echtem Kameradſchaftsgeiſt beſeelt,
jederzeit opferbereit fürs Volksganze zu wirken ſtrebt. Was
be=
deuten ſchließlich kleine Meinungsverſchiedenheiten gegenüber der
gemeinſamen Not!
Liebend ſchaffen! / Das iſt das beſte Gewaffen / gegen die
Not im Land / und des Böſen freſſenden Brand! / Liebend
ſchaf=
ſen / Iſt beſſer denn Strahls Gefunkel / Ins ſtürmende
Dun=
ſek!— / Wach ſein alle Stund! / Hell bis zum Grund! / Und ſich
untertan machen Zeit und Ding! / Alſo ſchließen den ſchaffenden
hing!
In glücklicher Uebereinſtimmung mit den Ausführungen
Haſ=
ingers die mit großem Beifall aufgenommen wurden, ſtanden die
ſedanken der Belegſchaft, die in einem langen Gedicht auf das
Mönchbrucher Lagerleben ihren Niederſchlag gefunden hatten und
die zeigen, wie ſich die FAD.=Jugend ihrer Sache verbunden fühlt.
Da käm uns einer grade recht.
Wenn er dies Liebeswerk macht ſchlecht.
Wo einig wir in allen Lagen
Uns Tag und Nacht ſo gut vertragen.
Große Heiterkeit rief die Vorleſung der Mönchhrucher
Lager=
eitung hervor, die ſowohl im redaktionellen Teil als auch in den
Anzeigen von echtem „Lagerhumor” gewürzt, köſtliche
Anſpielun=
gen auf die Belegſchaft vom Lagerleiter bis zum jüngſten
Kame=
aden brachte. Mit Muſik und Geſang. teils ernſter teils heiterer
Art, ſowie gemeinſamem friſch=fröhlichem Singen ging der Abend
ſeider nur allzu raſch vorüber.
Dieſe Jugend wird nicht nur die Not der Zeit überſtehen,
ſon=
dern auch eine beſſere Zukunft heraufzuführen berufen ſein. Als
Anerkennung gab es an dieſem weihnachtlichen Abend für jeden
noch eine Sonderüberraſchung: neue Winterkleidung und
Strick=
naſten, ein Weihnachtsgeſchenk. das bei allen große Freude
aus=
öſte.
Straßenbericht
Dp. Zwingenberg. 22. Dez Jubiläum. Am kommenden
Samstag kann Herr Philivp Maul=Zwingenberg auf ein 50 Beſtehen ſeines Schuhmachergeſchäftes zurückblicken. Das
Heſchäft erfreut ſich hier unter der Führung des Herrn Peter
Naul eines anſehnlichen Kundenkreiſes. Bemerkenswert iſt, daß
teben dem heute 73jährigen Geſchäftsgründer, welcher noch ſehr
üſtig iſt und mitarbeitet, deſſen Sohn und Enkel dem
Schuh=
nacherberuf treu geblieben ſind.
Bd. Hähnlein. 20. Dez. Feuer=Probealarm in der
Schule. Hier fand in der Schule ein von den Lehrern geleiteter,
ür die Schüler unverhoffter Feuer=Probealarm ſtatt. Während der
Interrichtsſtunde ertönte plötzlich dreimal die Schulglocke, das
feuerzeichen! Sofort ſprangen vier für dieſen Fall beſtimmte
Schüler der Oberklaſſe hinaus und öffneten ſämtliche Türen. Die
übrigen Schüler formierten ſich klaſſenweiſe zwei und zwei und
erließen ordnungsmäßig in größter Rube das Schulhaus, welches
nnerhalb noch nicht einer Minute vollſtändig geräumt war.
W. Heppenheim a. d. B., 23. Dez. Zu der 22. Sitzung des
lusſchuſſes der Landkrankenkaſſe für den Kreis
Heppenheim waren neben dem Vorſtand 22 Ausſchußmitglieder
rſchienen. Nach kurzer Begrüßung durch den Vorſtand ging man
ſibt. An Arbeitsloſenverſicherungsbeiträgen wurden insgeſamt
6 730,62 RM. erhoben. Die Rechnung wurde durch den Prüfungs=
Ausſchuß geprüft. Unſtimmigkeiten ergaben ſich nicht. Herr Elbert
rſtattete den Geſchäftsbericht und erklärte die Urſachen des
Bei=
ragsrückgangs, welche vor allen Dingen in dem Rückgang der
töhne liegen. Weitere geſchäfts= und wirtſchaftspolitiſche Fragen
durden geſtreift. An die Ausführungen des Geſchäftsführers
hloß ſich eine lebhafte Ausſprache an und die Notwendigkeiten
iner Beitragsſenkung wurden erörtert. Als 3 Punkt wurde der
lurch den Vorſtand auf 125 000 RM. feſtgeſtellte Voranſchlag für
las neue Geſchäftsjahr durchgeſprochen. Der Ausſchuß ſtimmte
eem Voxanſchlage zu. Ein Satzungsnachtrag, der die Herabſetzung
erſchiedener Verſicherungsklaſſen vorſieht, wurde angenommen
Bn. Hirſchhorn, 23. Dezember. Umbau am Bahnhof. Am
kahnhof wurde die vor einigen Jahren beſeitigte Sperre wieder
rſtellt, ſo daß die Bahnſteige nunmehr wieder betreten werden
bnnen, ohne das Stationsgebäude paſſieren zu müſſen. — Baum
ſür Alle. Wie in den vergangenen Jahren wird am
Krieger=
dnkmal ein großer Weihnachtsbaum im Lichterglanz erſtrahlen.
in anerkennenswerter Weiſe hat ſich der Männergeſangverein
Eintracht” bereit gefunden, an dieſem Baume am 1.
Weihnachts=
tge der hieſigen Bevölkerung einige Weihnachtslieder zu Gehör
u bringen.
— Hirſchhorn, 23. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
ſegel am 22. Dezember 1,48 Meter, am 23. Dezember 1,50 Meter.
für die Woche vom 25, bis 31. Dezember 1932.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
40 Alzey—Mainz (zwiſchen Wörrſtadt und Ensheim. Km. 22,5
bis 23,75) vom 9. 12. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Rommersheim.
45 Heldenbergen—Windecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr:
Eichen. Oſtheim. Windecken.
49 Gießen—Fulda (zwiſchen Alsfeld und Renzendorf) bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Eifa, Rainrod.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Eberſtadt—Seeheim-Jugenheim-Zwingenberg (alte Bergſtraße)
vom 8. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Seeheimer
Tanne, Bickenbach.
Langgöns—Holzheim vom Abzweig Grüningen bis Holzheim vom
22. 9, bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Grüningen.
Kirchgöns—Bahnhof vom 7. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Oert=
liche Umleitung.
e. Bad Wimpfen, 22. Dez. Wie alljährlich, ſo hat auch in
dieſem Notwinter der evang. Frauenverein in chriſtlicher Liebe
den Alten. Einſamen und Armen den Weihnachtsbaum im
Luther=
erker entzündet und einen ſchönen Gabentiſch bereitet. Es
konn=
ten dank der Gebefreudigkeit und Treue der
Frauenvereinsmit=
glieder 20 arme Menſchen mit Kaffee und Kuchen bewirtet
wer=
den, ferner wurden zirka 45 mit einem Lebensmittelpaket und mit
Kleidungsſtücken bedacht; viele von ihnen bekamen noch eine
Zu=
ſchußgabe in bar. Durch die rührigen Hände des
Frauenarbeits=
abends und ſeiner Freunde konnten 95 Kinder mit
Bekleidungs=
ſtücken verſehen werden.
C. Viernheim, 22. Dez. Die Viernheimer
Not=
gemeinſchaft entfaltet auch in dieſem Winter eine ſehr rege
und ſegensreiche Tätigkeit. Das Ergebnis iſt hinſichtlich der Zahl
der Spender etwas größer. Man rechnet mit einer Geſamtſumme
von etwa 2000 RM. Namhafte Beträge gingen ein von der
hie=
ſigen Lehrerſchaft und den Gemeindebeamten. Ferner erhofft man
noch durch das Nothilfefußhallſpiel der Sportvereinigung Amicitia
gegen die DJK. und Veranſtaltungen anderer Vereine einen
Bei=
trag zur Nothilfe. Einen großen Erfolg erbrachte die
Sachen=
ſammlung.
Ca. Lorſch, 23. Dez. Einbruchsdiebſtahl. In
ver=
floſſener Nacht erbrachen Diebe den Kellerraum des Valentin
Rothenheber, deſſen Hofreite ſich am Ortsausgang an der
Ziegel=
hütte befindet, und ſtahlen daraus 15 wohlgemäſtete Gänſe. Von
den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur, doch hofft man, dieſelben noch
erwiſchen zu können, da ſie wahrſcheinlich verſuchen werden, ihre
Beute zu Geld zu machen. — Auf dem Marktplatze dahier wurde
heute, wie alljahrlich, der Weihnachtsbaum für die
Allge=
meinheit aufgeſtellt. Zirka 10 Meter ragt er in die Höhe und
wird über die Feiertage ſeine bunten Lichter erſtrahlen laſſen, um
damit die zu erfreuen, die ſich zu Hauſe keinen Weihnachtsbaum
leiſten können. — Liederabend. Der Liederabend der
hie=
ſigen Volksſchule erfreute ſich eines überaus zahlreichen Beſuches
ſo daß der Winterhilfe, der der ganze Ertrag zufließt, eine ſchöne
Summe zugeführt werden kann.
t. Gernsheim, 23. Dez. Die kath. Volksſchule veranſtaltete im
Saalbau Haas eine Weihnachtsfeier. Zur Aufführung kamen:
„Die Sternſchuppe, Tanzmärchen in 3 Bildern, und Goldchen”
Weihnachtsmärchen in 4 Bildern mit Geſang. Umrahmt wurde
das ganze mit Weihnachtschören.
— Gernsheim, 23. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 22. Dezember — 0.92 Meter, am 23. Dezember — 0.93
Meter.
D. Biblis, 23. Dez. Der Allgemeine Deutſche Automobil=Club
verlieh dem Kaufmann Frz. Freihaut von hier und dem
Gerichts=
vollzieher A. Stang von Gernsheim die ſilberne Nadel mit
Eichen=
laub und gußerdem dem Schloſſermeiſter O. Hennes und dem
Kauf=
mann R. Frankel die ſilberne Nadel.
Au. Kelſterbach, 23. Dez. Erwerbsloſe ſprengen
eine Gemeinderatsſitzung. Donnerstag abend kam es
hier zu einer ſtürmiſchen Erwerbsloſendemonſtration. In einer
dringenden Gemeinderatsſitzung ſollte ein Dringlichkeitsantrag der
Erwerbsloſen auf Gewährung von Winterbeihilfe verhandelt
wer=
den. Eine größere Zahl Erwerbsloſer hatte den Zuhörerraum im
Rathaus beſetzt, während einige hundert Erwerbsloſe ſich vor dem
Rathaus auf der Straße aufhielten. Während der Sitzung machte
die Menge dem Gemeinderat drohende Zurufe und ſtörte die
Sitzung, indem ſie wiederholt gegen die Fenſter des Sitzungslokals
ſchlug. Die Polizei, die dies zu verhindern ſuchte, wurde von der
Menge zurückgedrängt. Erſt als die Beamten von dem
Gummi=
knüppel Gebrauch machten, ließ die Menge von ihnen ab.
In=
folge des von den Erwerbsloſen verurſachten Tumults mußte die
Gemeinderatsſitzung abgebrochen werden.
a Offenbach. 22. Dez. Im Alter von 84 Jahren trug man hier
den Bäckermeiſter Joſeph Gregor Hein unter militäriſchen Ehren
zur ewigen Ruhe. Hein war in Nieder=Wallſtadt in Unterfranken
geboren, machte aber den deutſch=franzöſiſchen Feldzug im
ehema=
ligen Großh. Heſſiſchen Infanterie=(Leibgarde=)Regiment mit.
Aus dem Kriege zurückgekehrt, wurde er einer der Gründer der
hieſigen Kriegerkameradſchaft „Haſſia”, die im Jahre 1872
ent=
ſtand. Mehr als ſechzig Jahre gehörte er dieſem Verbande an.
Deutſche, kauft deutſche Pferde!
Gewaltige, vollkommen unberechligte Skeigerung
der Pſerde=Einfuhr.
Die Folgen des ungenügenden Zollſchutzes für Kaltblutpferde
von nur 140 RM. je Stück gegenüber dem autonomen Pferdezoll
von 500 RM. je Stück machen ſich jetzt für die Handelsbilanz und
für die Pferdezucht äußerſt ſchädigend bemerkbar. Im Jahre 1931
konnte die Handelsbilanz einen Ausfuhrüberſchuß bei Pferden in
der Höhe von 90 000 RM. ausweiſen. Selbſt noch im Januar 1932
war ein Ausfuhrüberſchuß vom 94 000 RM. zu erzielen. Von
Februar an trat aber die ungünſtige Umkehr ein, ſo daß jetzt die
Monate Februar bis September einen Einfuhrüberſchuß
von 2658000 RM. verzeichnen. Die verſtärkte Einfuhr iſt aber
nicht begründet in einem Bedarf, der aus eigener Erzeugung nicht
gedeckt werden kann, ſondern lediglich in der Ausnutzung der
Valutaentwertung in anderen Ländern. Die däniſche Krone war
im Laufe des letzten Jahres um beinahe die Hälfte ihres Wertes
gefallen. Es ſtellt daher der Zollſatz von 140 RM. der Ausfuhr
von Pferden kein Hindernis mehr entgegen. Die Einfuhr aus
Dänemark betrug in den erſten neun Monaten des Jahres 1931
598 Stück und in der gleichen Zeit dieſes Jahres 2 795 Stück.
Dabei fällt noch erſchwerend ins Gewicht, daß die Einfuhr richtig
erſt im Juni 1932 eingeſetzt hat. Sie betrug im Juni 327 Stück.
Juli 502 Stück. Auguſt 649 Stück. September 736 Stück, iſt alſo
im ſtändigen Anſteigen begriffen.
Ganz ähnlich liegen die Verhältniſſe in Ungarn. Dort
herrſcht ein faſt vollkommener Zuſammenbruch der Pferdepreiſe,
ſo daß der Handel in der Lage iſt, die Pferde an den deutſchen
Markt zu bringen. Im Jahre 1931 kam kein
Kaltblut=
pferd aus Ungarn über die deutſche Grenze, dafür in dieſem
Jahre bereits 1203 Stück. Auch hier iſt die Einfuhr im ſtändigen
Anſtieg. Im Juni kamen 100 Stück. Juli 188 Stück. Auguſt 353
Stück, September 549 Stück nach Deutſchland.
Auf dieſe Weiſe kommt es, daß die Einfuhr von
Kaltblut=
pferden in den erſten neun Monaten dieſes Jahres 8165 Stück
er=
reicht hat. gegen 4801 Stück in der gleichen Zeit des Vorjahres.
Während aber dieſe Mehreinfuhr von deutſcher Seite vollkommen
tatenlos entgegengenommen wird, ſperren ſich die anderen Länder
gänzlich von jeder Einfuhr aus Deutſchland ab. Während die
Aus=
fuhr von Pferden im Jahre 1931 16828 Stück im Werte von
282 000 RM. betrug, iſt dieſe in den erſten 9 Monaten dieſes
Jah=
res auf 6017 Stück zurückgegangen. Dabei brachten aber erſt die
letzten Monate die vollkommene Abſperrung des Auslandes. Im
September betrug die Ausfuhr nur 38 Pferde gegen 933 im
Sep=
tember 1931.
Da die deutſche Pferdezucht durchaus in der Lage iſt, den
Be=
darf aus eigener Erzeugung zu decken. muß ſowohl aus Rückſicht
auf die deutſche Währung als auch auf die Erhaltung der eigenen
Zucht dringend gefordert werden, daß von ſeiten der
Reichsregie=
rung dieſer Bedrohung und Schädigung der deutſchen Wirtſchaft
tatkräftig entgegengearbeitet wird.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be. Mainz, 23. Dez. Ein Trupp von etwa 80 halbwüchſigen
Burſchen — anſcheinend Kommuniſten — marſchierte, von der
Rote Kopfgaſſe kommend, nach dem Markt bis vor das
Feinkoſt=
geſchäft Matzelt. Während ungefähr 20 junge Burſchen ſich von
dem geſchloſſenen Trupp ablöſten, in den Laden ſtürmten und dort
die erreichbaren Vorräte an ſich nahmen bzw. zu Boden warfen,
ſchlugen die auf der Straße zurückgebliebenen Perſonen des
Trupps die beiden Schaufenſter ein und plünderten die
ausgeſtell=
ten Waren. Als das Notrufkommando und die Kriminalpolizei
erſchienen, waren die Täter ſchon in der Richtung Domſtraße
ver=
ſchwunden. Bis jetzt iſt es noch nicht gelungen, die Täter zu
er=
mitteln — Mainzer Ehrenmal für das Inf.=Reg.
117. Zu dem monumentalen Löwen des Ehrenmals ſind von
Mainzer und Wiesbadener Künſtlern plaſtiſche Arbeiten
ein=
gereicht worden. Von den Herren der Kommiſſion und den
künſt=
leriſchen Beratern wurde das Modell für den Löwen von dem
Mainzer Bildhauer Carl Hoffmann als beſte Leiſtung
aner=
kannt und einſtimmig zur Ausführung gewählt.
Ad. Gau=Weinheim (Rhh.), 22. Dez. Ehrlicher Finder.
Auf der Straße von Wallertheim nach Gau=Weinheim verlor ein
hieſiger Bürger den nennenswerten Betrag von 325 RM. Der
Mann ſtellte, gerade zu Hauſe angekommen, den Verluſt feſt, als
auch ſchon der ehrliche Finder, ein Arbeitsloſer, ihm das verlorene
Geld wieder aushändigen konnte. Zehn Prozent Belohnung
waren der gebührende Dank und gleichzeitig eine überraſchende
Weihnachtsfreude für den rechtdenkenden Finder.
9berheſſen.
h. Homberg a. d. Ohm, 23. Dezember. Die Einweihung
der 600jährigen Stadtkirche fand im Beiſein des
Prä=
laten der heſſiſchen Landeskirche D. Dr. Diehl und des
Super=
intendenten Oberkirchenrat Dr. Wagner=Gießen ſtatt. Letzterer
nahm die Weihe des vollſtändig wiederhergeſtellten Gotteshauſes
vor. In der Feſtpredigt ſprach Stadtpfarrer Pretorius von
Jeſu Einkehr bei Zachäus. Weitere Anſprachen hielten: Prälat D.
Dr. Diehl, Dekan Schmidt=Grünberg und Geheimer Oberbaurat
Walbe=Darmſtadt, dem durch den Theologie=Profeſſor Dr. Rudolf
die Ehrenurkunde zur Verleihung des Doktors der Theologie
über=
reicht wurde. Geheimrat Walbe hat in ſeiner 30jährigen Tätigkeit
als Denkmalspfleger für Oberheſſen etwa 100 Kirchen renoviert.
Nachrichken des Skandesamis Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 15. Dezember: Schneider Friedrich, III.,
ſchneidermeiſter, 58 J.. Nieder=Ramſtadt, hier, Eliſabethenſtift.
Am 16. Dezember: Flanaus Wilhelm, 10 Jahre, Schüler,
ktadtkrankenhaus. — Am 17. Dezember: Feill. Heinrich Franz,
(berſt a. D., 82 J., Hobrechtſtr. 8: Finger, Eliſabeth Ottilie,
hne Beruf, ledig, 70 J., Klappacher Straße 17 — Am 18.
Dezem=
dr: Salzmann, Karoline Mathilde, geb. Lenk, 70 J..
Soder=
ſtaße 77; Lutz, Heinrich Georg, Handlungsgehilfe, ledig, 48 J.,
Lendelſtadtſtraße 52: Schlubdebir. Eva Karolina Gertrude
ob. Heim, 54 J., Witwe des Oberpoſtſekretärs. Wendelſtadtſtr. 32;
lierheller, Georg Karl, Kaufmann, 68 J., Landskronſtr. 57.
Am 19. Dezember: Hörr, Johann Friedrich, Bäckermeiſter,
. Lauteſchlägerſtraße 11; Kob, Franziska, geb. Heberle,
J., Ehefrau des Schuhmachermeiſters, Ahaſtraße 24. — Am
Dezember: „Schuchardt, Ludwig Ferdinand Maximilian,
brivatgelehrter, 71 J.. Dieburger Straße 144; Pfeiffer,
linna, geb. Schmitt, 59 J., Ehefrau des Architekten,
Gervinus=
taße 55. — Am 21. Dezember: Grünig, Katharina geb.
Ehindel, 72 J., Witwe des Schuldieners Pfungſtadt, hier,
Stadt=
lankenhaus; Binzel, Sofie, geb. Kiſſinger, 59 J.. Ehefrau
9s landwirtſchaftlichen Arbeiters, Kranichſteiner Straße 83;
ſchönberger, Margarethe, geb. Simmerer, 63 J., Witwe des
laſchiniſten, Georgenſtr. 12: Neumann, Johann Konrad,
Verkmeiſter i. R., 61 J., Landwehrſtraße 75.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Heiliger Abend (24. Dezember).
Stadtkirche. Nachm. 4 Uhr: Chriſtveſper. Pfarrer Vogel.
Martinskirche. Abends 5,30 Uhr: Heiligabendfeier. Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Nachm. 8,80 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. Pfarrer
Arx. — Nachm. 5 Uhr: Chriſtveſper. Pfarrer Goethe.
Panl=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Nachm. 4 Uhr:
Weihnachts=
r des Kindergottesdienſtes. Pfarraſſiſtent Junker. — Abends 6 Uhr: Chriſtveſper für
bachſeng. Pfarraſſiſtent Funker.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde). Nachm. 5 Uhr: Heiligabendfeier in der Kirche.
kiner Weiß. — Nachm. 5 Uhr: Heiligabendfeier in dem Saal der neuen Trainkaſerne.
dimer Irle.
Bauluskirche. Nachm. 4,30 Uhr: Chriſtabendfeier. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Nachm. 4 Uhr: Chriſtveſper.
1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember).
Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloßkirche Kollekte für den Samariterverein.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. (Kirchen=
R.) — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Stadtkapelle, Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
birrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 7 Uhr; Ehriſtmette. Dekan Zimmermann. — Vorm. 10 Uhr:
ſuotgottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. (Kollekte für die Kleinkinberſchule.) Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette unter
Rwirkung des Poſaunenchors und der Chorſchule, Pfarrer Beringer, — Vorm. 10 Uhr,
Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors und Feier des heiligen
Abend=
mahls. Landeskirchenrat D. Waitz. Anmeldung von 9,80 Uhr an in der Sakriſtei.
Kapelle des Städt. Altersheims, Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer.
Johanneskirche. (Kollekte für die Armenbeſcherung.) Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette.
Pfarrer Goethe. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Funker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kirchneubaufonds der
Petrus=
gemeinde), Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Anmel=
dung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei, Pfarrer Irle. Nachm. 4,30 Uhr: Liturgiſcher
Weihnachtsgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. (Kollekte für die Pauluskirche.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer A. Müller. Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von
9,30 Uhr an in der Sakriſtei. — Nachm. 5 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Weihnachtsfeier,
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
2. Weihnachtsfeiertag (20. Dezember).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer F. Müller. Nachm. 5 Uhr:
Liturgiſche Weihnachtsfeier des Kirchengeſangvereins. Pfarrer Vogel.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. Abends 8 Uhr
Ein Krippeſpiel.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesbienſte: Vorm. 9,30 Uhr:
Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger
Martinskirche, (Kollekte für die Kleinkinderſchule.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Köhler.
Johanneskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdlenſt. Pfarrer Reith=Seeheim.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für die Heidenmiſſion.) Vorm. 10 Uhr:
Gguptgottesbienck. Pfarrer Weiß.
* Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Nachm. 4 Uhr:
Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes.
Stiftskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Altjahrsabend, Silveſter (31. Dezember).
Stadtkirche. Abends 6 Uhr: Jahresſchlußfeier mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Vogel. Abends 8,30 Uhr: Jahresſchlußfeier. Pfarrer Lautenſchläger.
Stadtkapelle. Abends 8 Uhr; Jahresſchlußfeier. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Abends 9 Uhr: Jahresſchlußfeier. Dekan Zimmermann.
Pauluskirche. (Kollekte für die Pauluskirche.) Abends 6 Uhr: Silveſtergottesdienſt.
Pfarrer A. Müller.
Amtéhandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Köhler, Wenckſtr. 29. Tel. 2449.
2. Veranſtaltungen.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). 1. Weihnachtsfeiertag, vorm. 7 Uhr: Chriſtmette. Herr
Bringmann. — 2. Weihnachtsfeiertag, abends 7 Uhr: Große öffentliche Familien=
Weihnachtsfeier der Stadtmiſſion. Bibl. Anſprache: Herr Bringmann. — Samstag.
abends 8,30 Uhr: Jahresſchlußfeier. Bibl. Anſprache, Herr Pfarrer Köhler
Jugendbund für E. C. Samstag (Silveſter), abends 10—12 Uhr: Silveſterfeier.
Chriſtlicher Berein junger Männer e. V. (Eliſabethenſtr. 17, I, Ecke Wilhelminenſtr.).
Dienstag, 27. Dez., abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Jungenſchaft Darmſtadt (Eliſabethenſtr. 17, I).
Sams=
tag, 31. Dez. nachm. 4,30 Uhr: Jahresſchlußſeier.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe,
Sprech=
ſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſprecher
Nr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, „Müllerſtr. 28
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8; neben der Paulnskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis
5,30 Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunfts=
ſtelle, Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſpr. 2288.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelbergerſtr. 14 (nächſt Heinrichſtr.). Heiliger Abend,
24. Dez., nachts 24 Uhr: 1. Weihnachts=Weihehandlung mit Predigt. 1. Feiertag,
25. Dez., vormitt. 7 Uhr: 2. Weihnachts=Weihehandlung. Um 10 Uhr: Dritte
Weih=
nachts=Weihehandlung mit Predigt. Um 11,20 Uhr: Kinder=Weihnachtshandlung,
weiterhin Menſchenweihehandlung mit Predigt. 2. Feiertag, vorm. 10 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung mit Predigt.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Kirche zu Griesheim, 24. Dez., Chriſtabend. Abends 8 Uhr:
Chriſt=
abendfeier unter Mitwirkung eines Mädchenchors. Pfarraſſiſtent Kern. — 25. Dez.,
1. Weihnachtstag, vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors.
Pfarrer Mangold. Danach Feier des heiligen Abendmahls. Abends 5 Uhr:
Weihnachts=
ſeier des Kindergottesdienſtes. 26. Dez., 2. Weihnachtstag. Vormittags 10 Uhr:
Feſt=
gottesdienſt unter Mitwirkung des Poſaunenchors. Pfarraſſiſtent Nies.
Friedenskirche. 25. Dezemb 1. Weihnachtstag. Abends 5 Uhr: Feſtgottesdienſt
unter Mitwirkung der Kinder. Pfarraſſiſtent Kern.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. 1. Weihnachtstag. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt
mit heil. Abendmahl, Kollekte. 16,30 Uhr: Chriſtfeier des Kindergottesdienſtes.
2. Weihnachtstag: 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Weigel. 14 Uhr: Jungſchar=
Weih=
nachtsfeier. 16 Uhr: Jugendgemeinde=Weihnachtsfeier. — Samstag, 20 Uhr: Silveſter=
Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 1. Chriſttag, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des Poſqunenchores. Feier des hl.
Abend=
mahles. Kollekte für die Gemeindeſchweſternſtation und Kleinkinderſchule, Abends 7 Uhr:
Gottesdienſt. Chriſtmette unter Mitwirkung der Jugend. — 2. Chriſttag. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Feier des hl. Abendmahles.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. 1. Weihnachtsfeiertag: Vorm. 10 Uhr
Hauptgottes=
dienſt, Mitwirkung des Kirchenchors. Im Anſchluß an den Gottesdienſt Feier des
heiligen Abendmahls. Kollekte für den Kirchenfonds. Nachm. 5 Uhr: Liturgiſche
Weihnachtsfeier. — 2. Weihnachtsfeiertag, vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Prediger
Pfarrer Paul. Mitwirkung des Poſaunenchors der evgl. Gemeinſchaft. Kollekte für
die Baſler Miſſion.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonnabend, 24. Dez., (Heiliger Abend):
5,30 Uhr: Chriſtfeier. — 1. Feiertag, 25. Dez., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Mitwirhung
des Kirchenchores. (Kollelte.) 4,30 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. —
2. Feiertag, 26. Dez., Borm. 10 Uhr: Gottesdienſt. (Mitwirkung des Poſaunenchores.
Samstag, 31. Dezember (Sylveſter), 8 Uhr: Jahresſchlußgottesdienſt.
Kollekte.)
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schnlſtr. 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt.
Prediger Veihelmann. Vorm, 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Montag (2, Feiertag), abends
8 Uhr: Weihnachtsfeier. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. 1.
Weihnachts=
feiertag, vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Nachmittags um 4 Uhr: Weihnachtsfeier der
Sonntagsſchule. — Mittwoch, 28. Dez., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Methodiſten=Gemeinde (Evgl. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Am 1.
Weihnachts=
tag, nachm. 5 Uhr: Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde.
Advent=Geineinde, Waldſtr. 18, Samstag, 24. Dez., 9,30—11,30 Uhr: Gottesdienſt.
— Freitag, 30. Dez., 20 Uhr: Gebetsſtunde. — Samstag, 31. Dez., 9,30— 11,30 Uhr:
Gottesdienſt. 20 Uhr: Jahresſchlußfeier.
Chriſtl. Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 25. Dez. (1. Feiertag),
vorm. 9,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Am 2. Feiertag, nachm. 3,30 Uhr:
Weihnachts=
feier. — Dienstag, am 26. Dez. abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prebiger Kruſt.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinignug (Christian Seience Society) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 25. Dez.: Die Chriſtliche Wiſſenſchaft;
Goldener Ter
Amneſtierte verabſchieden ſich bei ihrer Entlaſſung von einem Gefängnisbeamten.
Wohl wenig Verordnungen haben ein ſo freudiges Echo gefunden wie die Reichs=Amneſtie,
die jetzt Tauſende politiſcher Gefangener wieder in die Freiheit entläßt.
k ſeinen „Blik=Mokorzug”
Großſener durch ſchadhaffen Kamin.
Simmern. In den frühen Morgenſtunden
des Donnerstag brach in dem Hauſe eines
Ar=
beiters in Thailen ein Großfeuer aus, dem das
Haus und die angebaute Scheune nebſt
Stal=
lungen zum Opfer fielen. Die Flamen griffen
ſo raſch um ſich, daß die Feuerwehr ihre ganze
Tätigkeit auf den Schutz der Nachbarhäuſer
be=
ſchränken mußte, ſo daß alles ein Raub der
Flammen wurde. Die Ermittlungen der Polizei
und der Feuerwehr haben ergeben, daß der
Brand durch einen ſchadhaften Kamin
entſtan=
den iſt.
Großfeuer in einer japaniſchen Skadt
fordert zahlreiche Toke.
Tokio. In Fukugawa, in der japaniſchen
Provinz Suo, brach ein Großfeuer aus, bei dem,
ſoweit bisher feſtgeſtellt, 16 Perſonen
ver=
brannten. Ueber 30 Perſonen werden noch
ver=
mißt. Vier weitere Perſonen haben ſchwere
Ver=
letzungen davongetragen. Der Brand iſt noch
nicht vollſtändig gelöſcht. Die Rettungsarbeiten
waren in dem engen Häuſergewirr ſehr
ſchwie=
rig. Eine große Anzahl von Häuſern wurde
ver=
nichtet.
Ueberall Schmuggelneſter.
Neuwied. In dem bei Weißenthurm
ge=
legenen Ort Urmitz=Bahnhof wurden von der
Land=
jägerei Durchſuchungen vorgenommen, die ſich
auf mehrere Häuſer erſtreckten. Man hatte in
Erfahrung gebracht, daß bei verſchiedenen
Be=
wohnern begründeter Verdacht des Schmuggels
beſtand. Tatſächlich fand man auch im Stall
eines Hauſes verſteckt 16 000 Zigaretten und
650 Päckchen Zigarettenpapier. Die Namen der
Schmuggler ſind bekannt. Vorläufig gelang es
den Geſuchten jedoch, ſich der Feſtnahme durch
die Flucht zu entziehen.
Frecher Straßenraub.
Hof. Auf dem Rückweg von der Bayeriſchen
Staatsbank wurde eine ältere Frau, die für
einen Fabrikbetrieb 6000 RM. Lohngelder
ge=
holt hatte, von einem etwa 20jährigen Burſchen
überfallen. Der Räuber ſchlug die Frau nieder
und flüchtete unter Mitnahme der Aktentaſche
mit dem Geld. Ein Helfershelfer, der während
der Tat Wache geſtanden hatte, konnte
gleich=
falls flüchten. Im Laufe des Freitag
nachmit=
tag wurden zwei Verdächtige feſtgenommen.
Weihnachten hak’s der Schupo guf.
während des Krieges Feldſanitätschef der
Oſt=
armee, feiert jetzt ſein 60jähr. Doktor=Jubiläum.
Der Schnelltriebwagen mit Petroleum=Motorantrieb.
der auf der Strecke New York-Chicago mit großem Erfolg ausprobiert wird. Amerika ſtellt alſo
jetzt die gleichen Verſuche an, die in Deutſchland mit den Probefahrten des Schnelltriebwagens
zwiſchen Berlin und Hamburg zu einem ſo glücklichen Abſchluß führten. Auch der amerikaniſche
„Wagen iſt in ſeiner äußeren Formgebung nach dem Stromlinien=Prinzip konſtruiert.
Fabrikank Fingerhut
erneuk freigeſprochen.
Wuppertal. Am Freitag wurde in dem
Prozeß gegen den Fabrikanten Fingerhut das
Urteil verkündet. Fingerhut war ſeinerzeit
we=
gen gewerbsmäßiger Hehlerei zu 18 Monaten
Zuchthaus verurteilt worden. Es gelang ihm,
ein Wiederaufnahmeverfahren zu erreichen, das
im Frühjahr 1932 mit ſeiner Freiſprechung
endete. Auf die Berufung des Staatsanwalts
kam es erneut zur Aufrollung der
Angelegen=
heit. Entgegen dem Antrag des Staatsanwalts,
der wieder 18 Monate Zuchthaus forderte,
wurde der Angeklagte am Freitag wegen
Man=
gels an Beweiſen freigeſprochen. Die Berufung
der Staatsanwaltſchaft iſt inſoweit verworfen
worden, als der Angeklagte nicht wie in der
Frühjahrsverhandlung wegen Fehlens eines
be=
gründeten Verdachtes, ſondern wegen nicht
völ=
lig ausreichenden Beweiſes freigeſprochen wurde.
Berliner Verkehrs=Schutzmann
mit einem kleinen Hügel von Geſchenken,
die nach einer ſchönen Sitte die Autofahrer in
den Großſtädten zu Weihnachten „ihrem” Schupo
überreichen. Die braven Hüter des Verkehrs
an den belebteſten Straßenkreuzungen haben
dann Mühe, den reichlichen Segen nach Hauſe
zu transportieren. Aber ofk ſpielt dann einer
der Gabenſpender auch noch den Fuhrmann.
Das Urkeil im Caro-Peiſchel=Prozeß.
Berlin. In dem Caro-Petſchek=Prozeß,
in dem ſich ſeit ſieben Monaten Geheimerat
Prof. Dr. Nicodem Caro unter der Anklage
der Abgabe einer falſchen eidesſtattlichen
Ver=
ſicherung und des verſuchten Betruges zu
ver=
antworten hatte, wurde am Freitag folgendes
Urteil verkündet: Der Angeklagte Geheimerat
Caro wird freigeſprochen. Die Koſten des
Pro=
zeſſes ſowie die notwendigen Koſten des
Ange=
klagten, werden dem als Nebenkläger in dem
Prozeß zugelaſſen geweſenen Dr. Ernſt Petſchek
auferlegt.
Der Poſtraub in Neuſtadt a. d. Aiſch aufgeklärt.
Neuſtadt a. d. Aiſch. Nach ſiebentägiger
Zuſammenarbeit mit der Kriminalpolizei iſt es
gelungen, den in der Nacht zum 15. Dezember in
einem der Poſt gehörenden Schuppen beim
Bahnhof Neuſtadt verübten Raub einer Kaſſette
mit 11000 RM. Inhalt aufzuklären. Von dem
entwendeten Geld wurden 7000 RM., die in
einer Scheune in Neuſtadt verſteckt waren,
wie=
der beigebracht. Als Täter wurden drei
Per=
ſonen feſtgenommen. Unter ihnen befindet ſich
ein entlaſſener Poſtangeſtellter. Die
Verhafte=
ten haben ein Geſtändnis abgelegt.
Weihnachtsanſprache Pius II.
Rom. Pius XI. hat beſchloſſen, ſeine Weih=, die er am Samstag im
Kon=
ſiſtoriumsſaal vor dem verſammelten Kardinals=
Kollegium halten wird, durch den vatikaniſchen
Rundfunk verbreiten zu laſſen. Es ſind alle
Vorbereitungen getroffen, für die
Uebermitt=
lung der Weihnachtsbotſchaft am Samstag
mit=
tag um 12 Uhr (M.E.3.). Zunächſt wird der
Kardinalsdekan Pignatelli di Belmonte die
Glückwunſchsbotſchaft der Kardinäle vorleſen,
und alsdann Pius XI. antworten. Die
Ueber=
mittlung erfolgt auf der Welle 19,84. Die
Ueber=
ſetzung in deutſche Sprache hat der Bayeriſche
Rundfunk auf Welle München übernommen, der
ſofort an die Originalanſprache die deutſche
Ueberſetzung ſendet.
Die Bahnlinie zwiſchen dem Schwarzen
und dem Aegäiſchen Meer eröffnet.
Iſtambul. Die von Deutſchen. Dänen.
Schweden und Türken erbaute Samſun—Sivas=
Eiſenbahnlinie in Anatolien, die das Schwarze
mit dem Aegäiſchen Meer verbindet, wurde am
Donnerstag eröffnet. Der erſte Zug trug die
Aufſchrift „Grüße vom Schwarzen an das
Aegäiſche Meer”. Bisher beanſpruchte die Reiſe
von Merſina am Aegäiſchen Meer nach Amſun
am Schwarzen Meer mehrere Wochen und mußte
im Kraftwagen oder im Pferdefuhrwerk
zu=
rückgelegt werden.
Getreideſpeicher=Brand in Chikago.
Chikago. In Chikago wurde ein
fünf=
ſtöckiger Getreideſpeicher mit 1 350 000 Buſhels
Weizen Inhalt durch mehrere Staubexploſionen
zerſtört. Das Gebäude brannte völlig nieder.
Der Schaden wird auf 1 Million Dollar
ge=
ſchätzt. 35 Löſchzüge waren an der Brandſtelle
tätig.
der Schah will ſeine Kronſchähe
verkaufen.
Anſchlag auf die Wiener Poſtſparkaſſe?
Wien. Am Freitag, gegen 10.30 Uhr
vor=
mittags, wurde im Hauptkaſſenſaal des
Poſtſpar=
kaſſenamtes in Wien eine ſtarke
Rauchentwick=
lung bemerkt, herrührend von Rauchbomben,
die in einem Papierkorb eingeſchmuggelt
wor=
den waren. Die Beamten ſchloſſen ſofort ihre
Schalter und gaben Alarmſignale, worauf ſich
die Tore der Bank ſelbſttätig ſchloſſen. Infolge
des Rauches, der Tränen und Huſten erzeugte,
verließen die Anweſenden panikartig den Saal
und drängten auf die Straße. Der Portier war
klug genug, die Tore ſofort wieder zu öffnen,
ſo daß es zu Unfällen nicht gekommen iſt. Die
Polizei glaubt, daß die Tat von einem jungen
Burſchen begangen worden iſt, der aus einem
Fenſter flüchtete. Die Feuerwehr beſeitigte die
Rauchbomben. — Es iſt noch ungeklärt, ob es
ſich um die Vorbereitung für einen Raubüberfall
oder um einen dummen Streich handelt.
Jeden=
falls liegt kein Anlaß für einen Anſchlag aus
politiſchen Gründen vor.
Ein Menſch läßt ſich in den Stromboli=Krater
hinab.
Neapel. Wie die Blätter melden, iſt es
dem Vulkanologen Prof. Kirner gelungen, in
einem Asbeſtkleid bis tief in den Krater des
Stromboli vorzudringen. Prof. Kirner ließ ſich
an einem unverbrennbaren Seil in den Krater.
hinuter, bis er auf die glühende Lavamaſſe ſtieß,
und nahm dort Temperaturmeſſungen vor. Die
Temperatur überſtieg 100 Grad. Zur beſſeren
Atmung hatte der Gelehrte auch einen
Sauer=
ſtoffapparat mitgenommen.
Dird i.
den
hag v
Riza Khan, Schah von Perſien,
auf ſeinem prunkvollen Thron, den 140000
Diamanten bedecken.
Infolge von Geldſchwierigkeiten ſoll er
angeb=
lich planen, dieſes Prunkſtück, deſſen Wert. auf
faſt 100 Millionen Mark geſchätzt wird, ſowie
einen Globus aus Edelſteinen zu verkaufen.
Samstag, 24. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 357.— Seite 9,
Weihnachten im britiſchen Weltreich.
Die Loſung: Der ſchweren Zeit eingedenk ſein, doch ſich von ihr nicht unkerkriegen laſſen! — Auch in
England drücken die Sorgen. — Des Königs Weihnachlswunſch an die Völker ſeines Empire.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, Weihnachten 1932.
Die Loſung, unter der England in dieſem Jahre das
Weih=
rachtsfeſt begeht, lautet: „Der ſchweren Zeit eingedenk
in, doch ſich von ihr nicht unterkriegen laſſen!“
leußerlich iſt vieles beim alten; es herrſcht der übliche
Chriſtmas=
krubel; die Straßen ſind voll friſcher, fröhlicher Geſichter, die
Läden voll ſchöner bunter Waren, die Häuſer voll lärmender,
eß=
ſuſtiger Gäſte. Doch es wäre eine arge Täuſchung, wollte man
die Tatſache überſehen, daß auch in England in dieſem Jahre das
Veihnachtsfeſt viel weniger munter und ſorglos iſt als ſonſt. Es
wird weniger gekauft, es werden weniger Luſtbarkeiten
veranſtal=
gt, und die Zahl der arbeitsloſen und notleidenden Leute iſt
un=
vergleichlich größer als in früheren, beſſeren Jahren. John Bull
tellt ſich all dieſen Tatſachen gegenüber keineswegs blind. Er
äßt aber den Kopf nicht hängen. Und, gutmütig wie er iſt, hilft
u. wo geholfen werden muß.
Dem traditionell britiſchen Trieb nach Wohltätigkeit iſt dieſes
Jahr eine beſonders ſchöne und großzügige Bewegung entſprungen:
ſie „Adopt a Family for Chriſtmas”=Bewegung,
„h. der Beſchluß vieler wohlhabender oder zumindeſt gut
ſitu=
erter Familien, eine andere, arme Familie zu Weihnachten mit
allem zum Verbringen eines mehr oder weniger ſorgloſen
Weih=
nachtsfeſtes Erforderlichem zu verſorgen. In London und in
vie=
ei engliſchen Provinzſtädten ſind beſondere Komitees gegründet
vorden, die die „Chriſtmas Family Adoption” vermitteln. Und
nanche Wohltäter haben ſich verpflichtet, die Arbeitsloſen=Familie,
ſeren Fürſorge ſie übernommen haben, nicht nur zu Weihnachten
zu beſchenken, ſondern ihr auch über Weihnachten hinaus mit Rat
ind Tat beizuſtehen.
Bäcker ſchenken den Arbeitsloſen Brot,
Flei=
ſcher — Fleiſch, Kohlenhänder — Kohle, alle
ge=
den etwas! Auch die großen engliſchen Tageszeitungen haben
ſch dieſer guten Sache angenommen. Der „Daily Expreß” hat
ine Standard=Weihnachtsgabe ausgearbeitet, die einer armen
familie ein ausreichendes Weihnachtseſſen ermöglichen kann. Sie
ſeſteht aus ſolgenden Dingen: 1 Lammbraten 1 Pfd. Butter,
Pfd. Bacon, 1 Huhn, 10 Pfd. Kartoffeln, 1 Pfd. Tee, 1 Brot,
Pfd. Käſe, 2 Pfd. Zucker, 4 Pfd. Aepfeln, 6 Orangen, 4 Pfd.
Fudding=Zutaten und 1 Büchſe Konſerven=Ananas, und koſtet
loß 1 Pfund Sterling. Die Antwort der Leſerſchaft auf dieſen
lppell des großen Londoner Blattes war ein erſtaunlicher. Im
Ergebnis haben viele hunderttauſend Familien von Arbeitsloſen
ie Möglichkeit erhalten, ein leidlich ſorgloſes Weihnachtsfeſt zu
erbringen.
Eine andere Neuheit, durch die das engliſche Weihnachtsfeſt
ſch in dieſem ernſteren und nachdenklicheren Jahre auszeichnet,
t die Rundfunkrede, mit der der König am
lbend des erſten Feiertages ſich an die Völker
eines Reiches wenden und ſie, wie man annimmt, auf
en Ernſt der Zeit und auf die jedem einzelnen im kommenden
jahre bevorſtehenden Pflichten aufmerkſam machen wird. Der
könig wird von ſeinem Landſitz (Schloß Sandringham in der
brafſchaft Norfolk) aus ſprechen, wo die königliche Familie auch
ſieſes Jahr zu Weihnachten wieder vollzählig verſammelt ſein
vird. Für den Vortrag iſt am Arbeitszimmer des Königs ſein
genes, von ihm bereits einige Male benutztes Mikrophon
auf=
eſtellt worden. Der König wird vor dem lodernden Kamin ſitzen
md ſeine Rede in einer durchaus intimen und häuslichen
Atmo=
bhäre halten. Die Londoner Rundfunkgeſellſchaft hat alle
not=
vendigen Vorkehrungen getroffen, damit die königliche Rede ſelbſt
n den entfernteſten Winkeln des Empire gehört werden kann.
des Königs Rede wird ein Teil des Weihnachtsprogramms ſein,
ſas der Londoner Rundfunk am erſten Feiertag unter folgendem
kitel verbreiten wird: „Von und an alle britiſchen Bürger, gleich
vo ſie ſich auch befinden mögen, herzliche Weihnachtsgrüße und
ute Wünſche, ausgeſandt von London=Weſt über die ganze Welt.”
„Es iſt ein großer Unterſchied,” meinen die „Times” aus
die=
im Anlaß, „ob man den König in ſeiner offiziellen Eigenſchaft
uine große politiſche Konferenz eröffnen, oder ob man ihn von
tinem Privathauſe aus an einem ſtillen
Weihnachts=
achmittag ſich direkt an jeden Bürger ſeines
keiches wenden hört. Jeder britiſche Bürger in der Welt
dird in jenem Augenblick berechtigt ſein zu ſagen: Ich bin es, an
en der König in dieſer Minute ſeine Worte richtet!‟ Dieſes
nag vielleicht etwas übertrieben ſein. Doch es iſt gewiß ein
dunderbares Ding, ſich auszumalen, wie der König an jenem
Veihnachtsnachmittag, vor dem lodernden Kamin ſeines
fried=
ſchen engliſchen Landhauſes ſitzend, ſeine Rede hält und wie
berall in der weiten Welt die Bürger ſeines Rieſenreiches, der
inſame Kanadier in der verſchneiten Blockhütte, der
dunkel=
läutige Inder im lärmenden Baſar, der rauhe Auſtralier in
ſei=
em Buſch, ihm zuhören und klar und deutlich ein jedes ſeiner
Vorte vernehmen werden,
Doch nicht nur die Gedanken des Königs, ſondern auch
die=
tnigen von Millionen von Engländern wandern am
Weih=
jachtsabend hinaus in die weite Welt; nach
fanada, Neufundland, Auſtralien, Neuſeeland, Indien, Südafrika
nd vielen anderen Teilen dieſer an ſo mancherlei Orten britiſch
ngehauchten Erde. Großbritannien iſt eben ein Weltreich, und
telcher Brite hat nicht einen nahen Verwandten oder lieben
freund in irgendeinem der vielen Dominien, Kolonien oder
leichsländer ſitzen und fragt ſich nun mit Intereſſe: wie geht es
Al den Lieben an dieſem Tage, und wie verbringen ſie
Weihnach=
in in all dieſen fernen Teilen des britiſchen Reiches?
Kanada und noch mehr Neufundland haben
im Laufe mehrerer Jahrhunderte ein ſo
iſo=
liertes Daſein geführt, daß die Engländer, Schotten
nd Iren, die ſich dort anſiedelten, und deren Nachkommen ihre
ntionalen Merkmale viel ſtärker als die Vettern daheim
be=
jahrt haben und auch Weihnachten heute noch faſt genau ſo
ſiern, wie es in Alt=England vor 100 und mehr Jahren Sitte
tar. In dieſen Ländern gibt es zu Weihnachten, ganz im
Gegen=
ſtz zu England, Froſt und Schnee die Fülle. Alles ringsherum
ſeht nach wirklicher, echter Weihnacht aus. Viele Männer, die
den Prärien, Wäldern und Begwerken beſchäftigt ſind, müſſen,
ſills ſie Weihnachten im Kreiſe der Ihrigen verbringen wollen,
ſitunter 50 und mehr Meilen durch tiefen Schnee zu Fuß oder
er Renntierſchlitten zurücklegen, ehe ſie die nächſte
Eiſenbahn=
ſation erreichen. Doch wenn ſie endlich zu Hauſe angelangt ſind,
ſinn erwartet ſie dort ein echtes „old time Christmas” — Feſt
bit Carol=Sängern, Mummenſchanz und allerhand altengliſchen
ſitten und Weihnachtsgebräuchen. Und die wunderſame,
märchen=
hite Dickens=Atmoſphäre, die in England bereits ſtark im
Schwin=
en begriffen iſt, iſt hier noch ganz lebendig und macht ſich in
Aem bemerkbar.
Ein ganz anderes Bild bieten zu Weihnachten Auſtralien und
leuſeeland. Dort iſt ja um dieſe Zeit — Hochſommer! Die
mei=
ſen Auſtralier und Neuſeeländer ſind, nie in Europa geweſen.
ſin winterliches Weihnachtsfeſt iſt ihnen völlig unbekannt. Doch
eſſen ungeachtet geben ſie ſich — britiſche Patrioten, die ſie ſchon
dal ſind — alle erdenkliche Mühe, Weihnachten „ganz wie zu
zauſe in England” zu feiern, ſo ſonderbar das Ergebnis auch
usfallen mag: Am Weihnachtsabend, einerlei wie heiß und
ſom=
terlich das Wetter an dieſem Tage auch ſein mag, gibt es in
ider auſtraliſchen Familie genau den gleichen Chriſtmas=Dinner,
genau den gleichen Truthahn, genau den gleichen Weihnachts=
Pudding und genau den gleichen Punſch wie daheim. Alt und
jung ſetzt ſich feierlich zum Mahle nieder und verzehrt mit wahrer
Todesverachtung all die ſchweren, würzigen Dinge, die in einem
nordiſchen Klima von nordiſchen Vorfahren für nordiſche Mägen
erfunden worden ſind und ſo ſchlecht für dieſe Gegend paſſen. Doch
kaum daß dieſes der heimatlichen Tradition dargebrachte
Weih=
opfer glücklich überſtanden iſt, macht alle Welt ſich in die
tauſen=
den von Autos nach den verſchiedenen Seeorten auf, ſtürzt ſich in
die Fluten des Ozeans und ſucht in einem erfriſchenden
Winter=
bad Erholung von der Hochſommerhitze und von den
Anſtren=
gungen eines hochſommerlichen Weihnachtsſchmauſes.
Wie viele jener Auſtralier, die am erſten Weihnachtsfeiertag
der Rundfunkrede des Königs zuhören und ſich in jenem
Augen=
blick in ihre engliſche Heimat zurückverſetzt wähnen, mögen daran
denken, daß ihre Vorfahren vor gar nicht ſo langer Zeit, in
Auſtra=
lien lebend, ſich nach einer ſchier unerreichbaren Ferne verſchlagen
glaubten und beſonders zu Weihnachten die Empfindung hatten,
von ihrem Mutterlande völlig vergeſſen worden zu ſein? In
einem Londoner Blatte veröffentlichte dieſer
Tage ein Engländer den Brief ſeines
Urgroß=
vaters, der zu Weihnachten 1837 aus Alberta ſeinem in
Eng=
land lebenden Vater folgende trübſelige Epiſtel ſchrieb: „
Weih=
nachten iſt da und ich bin hier ganz einſam und verlaſſen. Geſtern
traf endlich ein Schiff ein, genannt „Der Hirte‟. Doch es brachte
mir keinen Brief von Euch, noch von ſonſt jemand aus der Hei=
nach dieſer Kolonie verſetzt worden bin, und noch immer kein
Brief von Euch! Und Schiffe legen hier ſo ſelten an, daß ich erſt
nach weiteren endloſen Monaten hoffen kann, von Euch
irgend=
eine Nachricht zu erhalten.
Das iſt heute alles ganz anders. England ſchickt
alb=
jährlich zu Weihnachten allein nach Auſtralien
viele Millionen von Briefen und
Weihnachts=
päckchen. Viele tauſend Briten ſind heuer nach dem „fernen”
Auſtralien gefahren, bloß um ſich das Feſt=Cricket=Match
anzu=
ſehen und ſofort wieder zurückzukehren. Dieſe Leute verbringen
natürlich Weihnachten auf hoher See. Doch das tun alljährlich
unſäglich viele Engländer. Außerdem veranſtalten ſämtliche
bri=
tiſche Schiffahrtsgeſellſchaften alljährlich ſogenannte „Chriſtmas=
Cruiſes”, Weihnachts=Seefahrten. Dieſe geben den Paſſagieren
Gelegenheit, Vergnügungsreiſen von 12 bis 90 Tagen nach
Ma=
deira, Aegypten, Paläſtina, Afrika, Südamerika, Weſtindien oder
nach noch weiter gelegenen Gegenden zu unternehmen, dem
eng=
liſchen Winter zu entfliehen und Licht und Sonne zu genießen.
Und in dieſem Jahre der Pfundentwertung ſind dieſe
weihnacht=
lichen Seereiſen auf engliſchen Dampfern und bei engliſcher
Wäh=
ung ganz beſonders in Mode gekommen.
Ja, Weihnachten auf hoher See iſt ein
Ver=
gnügen ganz eigener Art. Auf den meiſten
Paſſagier=
dampfern werden die ſorgfältigſten Vorbereitungen getroffen. Die
Geſellſchaftsräume werden mit Weihnachtsbäumen und
Miſtel=
zweigen dekoriert. Die Küchenchefs präparieren ein beſonders
erleſenes Abendeſſen. Die Paſſagiere legen Maskenkoſtüme an
und ſind harmlos=fröhlich. Weihnachten auf hoher See iſt
mit=
unter viel mehr ein Feſt der Brüderlichkeit und Liebe als auf
dem Lande. Menſchen, die zuſammen auf einem Schiff
unter=
gebracht ſind, fühlen ſich irgendwie menſchlich enger verbunden
und halten beſſer Frieden, als wenn ſie auf Erden
zuſammen=
treffen. Es ſollte heißen: „Friede auf Meeren und den
Men=
ſchen ein Wohlgefallen!” Und wenn zwei Schiffe ſich nachts auf
hoher See begegnen, ſo wechſeln ſie freundſchaftliche Grüße aus
und ſchauen einander lange voller Wehmut nach, bis die letzten
mat. Dieſes war für mich eine überaus ſchmerzvolle Enttäuſchung, der kleinen Lichter in der Ferne des Meeres und im Dunkel der
Vierzehn Monate ſind verfloſſen, ſeit ich Euch mitteilte, daß ich Nacht verſchwunden ſind . . .
Kalender und Aumanache.
Deutſcher Reichsbahn=Kalender 1933. 7. Jahrgang. Herausgeber
Dr.=Ing. Dr. rer, pol. Hans Baumann. (Konkordia=Verlag
in Leipzig, Goetheſtraße 6.) 160 Blätter auf Kunſtdruckpapier
mit buntem Titelblatt. Preis 3,60 RM. — Vor uns liegt der nun
ſchon zum ſiebenten Male erſcheinende „Deutſche Reichsbahn=
Ka=
lender”, der ſo manchem zum treuen Begleiter bei ſeiner Arbeit
das ganze Jahr hindurch geworden iſt. Handelt es ſich doch bei
dieſen Kalendern in Abreißform um Kunſtwerke, die in
anſpre=
chender Form durch Wort und Bild uns das deutſche Vaterland
ſo recht von Grund aus kennen lernen laſſen und dabei in
un=
aufdringlicher Form die Einrichtungen der Reichsbahn vor Augen
führen. Dieſes unſer größtes Wirtſchaftsunternehmen hat es
ver=
ſtanden, durch die ſchwere Zeit der Wirtſchaftsdepreſſion hindurch
finanziell und organiſch geſund zu bleiben. Damit iſt dem
deut=
ſchen Volk einer ſeiner wertvollſten Beſitze erhalten geblieben, und
es fällt nicht ſchwer, ſich zu der Reichsbahn freundlich einzuſtellen.
Treibt ſie doch einen „Kundendienſt”, der vorbildlich iſt und
Nach=
eiferung verdient. Ihn lernen wir in dieſem Kalender von Grund
aus kennen.
Deutſchland heute und geſtern. Das iſt ein Kalender, der in mehr
als einer Hinſicht neuartig und vorbildlich iſt. Wir alle kennen
das Leiden mit den Bildabreißkalender: immer wieder nimmt
man ſich vor, die ſchönen Bilder in dieſen Kalendern zu ſammeln,
und doch hat man am Ende des Jahres meiſtens nichts weiter vor
ſich als den leeren Pappdeckel; die Bildblätter aber ſind
ver=
ſchwunden, verflattert, im Pavierkorb.
Die Franckhſche
Ver=
lagshandlung in Stuttgart bringt in dieſem Jahre zum erſtenmal
einen auch techniſch ganz neuartigen Kalender heraus. Hier
wan=
dern die Bildblätter nicht in den Papierkorb, ſondern man hat
am Ende des Jahres ein Buch, und doch hat man das ganze Jahr
über für jede Woche ein neues Bild und das Kalendarium dazu
Im Grunde iſt es furchtbar einfach: das Kalendarium iſt ſo an
geordnet, daß es am Schluß des Jahrs mit einem einzigen Schnit;
abgetrennt werden kann; was bleibt, iſt ein Buch mit 5 Dutzend
prachtvollen Photographien.
— Rheiniſcher Volkskalender für 1933. Ein rheiniſches
Jahr=
buch, begründet von Joh. Falk 3. im Jahre 1877. Mit einer
Kunſt=
beilage: „Das goldene Mainz” (Blick durch die Straßenbrücke).
Neuzeitliche Ausſtattung. Wandkalender 46 Textbilder Preis=
Kryptogramm. 104 Seiten ſtark. Preis 55 Rpf. (unter Kreuzband
70 Rpf. franko), Druck und Verlag von Joh. Falk 3. Söhne
G. m. b. H., Mainz.
„Pliſchke=Jahrweiſer” 1933. Poſtkartengröße 1.50 RM. 36 Blatt.
davon 12 neue Pliſchke=Scherenſchnittpoſtkarten. (Werner Klotz.
Verlag, Zittau.)
Dieſe nzue Folge des allbekannten Scherenſchnittkalenders
reiht ſich würdig an die vorhergehenden, voll tiefen Empfindens.
voller Frohſinn und echten Humors, origineller Einfälle und
Sprüche, ein Spender von Schönheit, Freude und Kraft für das
ganze Jahr, praktiſch zugleich durch ſeine herrlichen, abtrennbaren
Scherenſchnittkarten.
Kosmos=Taſchenkalender für die deutſche Jugend 1933/34.
Kalen=
darium, Aufſätze, Tabellen, Farbtafeln und viele Bilder im
Text. Mit großem Preisausſchreiben. Herausgegeben vom
Kosmos, Geſellſchaft der Naturfreunde, Franckhſche
Verlagshand=
lung in Stuttgart. Preis in Ganzleinen gebunden 1,50 RM. —
Ein Kalendarium vom 1. Jan. 1933 bis Oſtern 34 mit viel Raum
für Eintragungen. Straff zuſammengefaßt all die Ueberſichten
und Tabellen für Schule, Sport und Leben. Und noch dazu ein
großes intereſſantes Preisausſchreiben mit wertvollen Gewinnen.
Wir ſind überzeugt, daß dieſer „Kotaka” jedem Buben Freude
machen wird.
— Paul Hey: Deutſche Heimat. Ein Kunſtkalender für 1933. —
Mit 25 Bildern in Vierfarhendruck. Preis 2,50 RM. (F. A.
Ackermanns Kunſtverlag, München 13.)
Unter den heutigen Malern iſt es insbeſondere Paul Hey, der
es meiſterhaft verſteht, ſeine Bilder mit der ſchlichten Schönheit
der deutſchen Landſchaft, mit dem Zauber der Heimat zu erfüllen,
ſo daß man ſich mit immer neuer Hingabe und Liebe in ſie
ver=
ſenkt. Es iſt daher zu begrüßen, daß Ackermanns Kunſtverlag in
München 13 in dieſem Abreiß=Kunſtkalender 1933. Deutſche
Hei=
mat” die reife Kunſt Paul Heys den weiteſten Kreiſen zugänglich
macht und ſo außerordentlich viel zur Förderung der Heimatliebe
beiträgt.
„Deutſcher Jägerkalender 1933‟. (F C. Mayer, Verlag („Der
Deutſche Jäger”). München 2 C. Sparkaſſenſtr. 11.
In bekannt guter Ausführung liegt der „Deutſche
Jägerkalen=
der 1933” wieder vor, der alles enthält, was der Jäger im Laufe
des Jahres braucht; Kalendarium mit Sonnen= und Mondzeiten
und Notizraum für jeden Tag — Abſchußliſten —
Treibjagdfor=
mulare — Jagdeinnahmen und =ausgaben — Formulare für
Wildſchadenſchätzung — Geſetzliche Schonzeiten in Deutſchland.
Oeſterreich. Tſchechoſlowakei und Schweiz — Jagd und Fiſcherei
in den einzelnen Monaten — Fiſchereikalender — Die deutſchen,
öſterreichiſchen tſchechiſchen und ſchweizeriſchen Jagdſcheine —
Mit=
nehmen von Jagdwaffen ins Ausland — Wichtige Steuerfragen
für den Jäger — Hundeſtammbücher — uſw.
Kalender für Geflügelzüchter auf das Jahr 1933. 35. Jahrgang.
herausgegeben unter Mitwirkung bekannter Züchter von Fritz
Pfenningſtorff. An 700 Seiten mit etwa 80 Abbildungen und
zwei Farbtafeln. In Halbleinen gebunden mit Taſche und
Bleiſtiftöſe Preis 1,30 Mk. franko. Verlag Fritz
Pfenning=
ſtorff, Berlin W. 57. Poſtſcheck 393 59.
Dieſer Geflügelzuchtkalender iſt ein kleines Wunderwerk der
Buchtechnik, denn er vereinigt auf einem verhältnismäßig kleinen
Raum ſo viel Wiſſenswertes mit ſo viel praktiſchen Anleitungen,
daß man immer wieder ſtaunen muß, wie es möglich iſt, dieſes
Jahrbuch zu einem wirklich geringen Preis herauszubringen.
— Der Berliner Tierſchutzverein, für alle Länder deutſcher
Sprache (Berlin SW. 61), hat der deutſchen Jugend mit ſeinem
Tierſchutz=Kalender 1933 wieder etwas ganz Köſtliches
geſchenkt. 32 Druckſeiten, viele Tert=Streubilder nach
Naturauf=
nahmen, Vignetten und Kopfleiſten, alle ſehr klar und
pla=
ſtiſch in Kupfertiefdruck, zwei prächtige Farbdrucke — das iſt viel
für 10 Pfennige und war wohl nur möglich bei dem Rieſenabſatz
dieſes beliebteſten Kalenders der deutſchen Jugend.
„Deutſche Erde”, ein Jahrweiſer für 1933 (2.20 RM.) mit 24
ab=
trennbaren Poſtkarten nach künſtleriſchen Aufnahmen. „Unſere
Heimat” ein Jahrweiſer für 1933 (1.25 RM.) mit 12
abtrenn=
baren Poſtkarten nach künſtleriſchen Aufnahmen. „Sonnige
Kindheit”, ein Jahrweiſer für 1933 (1.40 RM.), enthaltend 12
prächtige Kinderaufnahmen, als abtrennbare Poſtkarten
ge=
ſtaltet, mit einem Kalendarium für je einen Monat. (Verlag
Werner Klotz, Zittau.) — Hochkünſtleriſche und meiſterhafte
Pho=
tos ſind hier in vornehmer Ausſtattung in echtem Kupfertiefdruck
und anſprechender Anordnung mit einem Kalenderwerk vereinigt.
Sinnige Gedichte von Morgenſtern, Rilke u. a. ergänzen auf das
beſte in künſtleriſcher Geſchloſſenheit die feinempfundenen und
ſorgfältig ausgewählten Aufnahmen aus deutſcher Landſchaft, dem
Kinderleben und unſerer Blumenwelt. Die Aufnahmen können
als Poſtkarten abgetrennt und verſandt werden und ihr Wert
überſteigt allein den Preis der Kalender. Die drei Jahrweiſer
bilden einen erleſenen Wandſchmuck für jedes deutſche Heim, ein
preiswertes Geſchenk für jeden Weihnachtstiſch, und ſind durch
je=
des einſchlägige Geſchäft zu beziehen.
„Deutſcher Kinder=Bildkalender 1933‟ „Der Kalender, der ſich
alle Herzen erobert”, ſo muß der Beſchauer urteilen, wenn er
den „Deutſchen Kinder=Bildkalender 1933”, erſchienen im
Wil=
helm Limpert=Verlag, Dresden=A. 1. durchblättert. Ein Gefühl
der Freude ſtrömt aus jedem Kalenderblatt. Die prächtigen Bilder
ſind alle dem Leben abgelauſcht und wirken deshalb ſo kindlich
lebenswahr und ſo überzeugend. Wer könnte einer ſolchen
Freu=
denquelle ſein Herz verſchließen? Man läßt ſich von goldenen
Er=
innerungen an die Pforte ſeines eigenen Lebens führen. Jedes
Bild des frohen, lachenden Kinderglücks iſt von dem Bearbeiter
Dr. Piorkowſki mit einem paſſenden Vers oder Ausſpruch
abwech=
ſelnd mit wegweiſenden Gedanken von Meiſtern der Erziehung in
Verbindung gebracht. Wer Kinder liebt, muß auch dieſen
Kalen=
der lieben.
Onkel Antons Kinderkalender 1933. 13. Jahrgang. Reich illuſtriert
und mit mehrfarbiger Spielbeilage, Kräftig kartoniert nur
1.20 RM. (Verlag Anton u. Co., Leipzig.)
Wenn die langen Winterabende kommen und es draußen kalt
und unfreundlich wird, dann iſt Onkel Antons Kinderkalender
wieder der beſte Freund und Zeitvertreiber aller kleinen Buben
und Mädel. Zwölf Jahre ſchon hat er die kleinen Rangen
präch=
tig unterhalten! Ihren beſonderen Spaß haben ſie ſtets an den
urdrolligen, übermütigen Streichen der „Wilden Mathilde”, die
diesmal wieder ganz beſonders luſtige Abenteuer erzählt: über
die ſich die Kleinen totlachen werden.
Auerbachs Kinder=Kalender 1933. 51. Jahrgang. Hexausgegeben
von Dr. Adolf Holſt, Reich mit farbigen ſowie ſchwarzen
Bil=
dern ſowie einer Muſik= und buntfabrigen Spielbeilage
aus=
geſtattet. (1.80 RM.)
Eine wahre Schatzkammer ſchönſter Märchen. Erzählungen.
Ge=
dichte. Rätſel. Scherzfragen und Theaterſtücke zum
Selbſtauffüh=
ren, vieler ſchwarzer und bunter Bilder iſt Auerbachs
Kinder=
kalender, der ſeit 50 Jahren bereits in vielen hunderttauſend
Fa=
milien ſeinen Einzug hält und überallhin Freude und Kurzweil
bringt, wo er erſcheint. Mätzchen Mohr, der unverbeſſerliche
Laus=
bub, hat wieder eine Reihe toller Streiche verbrochen und ſeine
berühmten, urgelungenen Bilder dazu gezeichnet.
„Kaſperle 1933”. (Wilhelm Limpert=Verlag.) Das Jahrbuch für
die Kleinſten der Schule. An prächtigen Reimen und Späßen
können unſere Jüngſten zum erſtenmal ihre neuerworbenen
Leſekenntniſſe beweiſen. Die ſchöne klare Blockſchrift lieſt ſich ganz
porzüglich. Freude und Jubel wie in den Vorjahren, ſo auch
diesmal, gibt es über die heiteren Geſchichten vom Kaſper oder
anderen aus dem Kinderland.
„Guckkäſtlein 1933” (Wilhelm Limpert=Verlag.) Das fröhliche
Jahrbuch unſerer ſechs= bis zehnjährigen Schuljugend. Ein
lebendes und lachendes, dabei belehrendes Kinderbüchlein volt
von Humor und Kinderfreude.
„Jungborn 1933” (Wilhelm Limpert=Verlag.) Das Jahrbüchlein
für 10= bis 14jährige Jungens. Schon im erſten Jahr hat dieſes
Büchlein ſchnell ſeine Freunde gefunden und großen Beifall
auch von maßgebenden Kreiſen der Eltern= und Lehrerſchaft
er=
halten. Der „Jungborn” iſt für den größeren Schüler und ſein
Inhalt ganz für ihn zugeſchnitten.
„Bunter Kranz 1933” (Wilhelm Limpert=Verlag.) Das
Jahrbüch=
lein für 10 bis 14jährige Mädchen. Das, was der Jungborn”
für die Jungen von 10 bis 14 Jahren darſtellt, iſt der „Bunte
Kranz für die Mädchen desſelben Alters.
Der „Lebensborn 1933” das deutſche Familien=Jahrbuch iſt
ſo=
eben im 7. Jahrgang wieder im Wilhelm=Limpert=Verlag.
Dresden=A. 1. erſchienen. Herausgeber und Bearbeiter iſt
Wilibald Ulbricht. — Seit ſeinem Beſtehen dient der „Lebensborn”,
der Geſundung unſeres Volkes, der inneren Erneuerung. Und
mehr als je brauchen wit Bücher ſolcher Art heute, brauchen wir
ſolche Freude= und Kraftquellen eben jetzt. Nimmt uns die harte
Gegenwart in mitleidloſer Erziehung, was uns bisher Freude
ſchien, ſo führt uns der „Lebensborn” lächelnd zurück zu den
ſchlichten, ſtillen, wahren Freuden unſerer Vorfahren und läßt ſie
uns froh bejahen.
— Schröders Allgem. Deutſcher Hochſchul=Führer für das
Winter=
ſemeſter 1932/33. Brücke=Verlag. Kurt Schmerſow. Kirchhain
N.=L. 704 Seiten, Taſchenformat. Preis broſch. 6,80 RM.
Nach mehrſemeſtriger, durch die Ungunſt der Zeitverhältniſſe
bedingten Pauſe liegt jetzt der allgemein bekannte und beliebte
Führer durch das geſamte deutſche Hochſchulweſen wieder vor.
Seine Berichterſtattung erſtreckt ſich auf einen kurzen geſchichtlichen
Ueberblick über die Hochſchulen, die Aufnahmebedingungen.
Rek=
tor, Senat und Verwaltung, die Beſuchsziffern im SS. 1932 und
das vollſtändige Dozentenverzeichnis mit Angabe des Lehrfaches
und Geburtsdatums der einzelnen Hochſchullebrer. Hierauf folgen
Bibliothek, Seminare und Inſtitute mit Anſchrift. Den Schluß
bilden die akademiſchen Wohlfahrtseinrichtungen und Angaben
über die ſtudentiſchen Vertretungen.
Seite 10 — Nr. 357
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 24. Dezember 1932
Spoct. Spiel und Jurnen
Auch Schweden hat jetzt zum Eishockey=Wettbewerb um Be
„Spengler=Pokal” gemeldet, der am 27. Dezember in Davos Ee/
ginnt und bei dem Deutſchland durch den Sportklub Rieſſerſee ver
treten iſt.
Ein DFB.=Auswahlkurſus findet vom 26. März bis 1. Arn
im Frankfurter Stadion ſtatt. Zu dieſem Kurſus werden ca.
befähigte Nachwuchsſpieler, aus allen Teilen des Reiches ein
geladen.
Weihnachts=Schwimmen des Rok=Weiß Darmſtadt.
Das Städtiſche Hallenſchwimmbad hat ſchon oftmals große
ſportliche Wettkämpfe geſehen, aber wohl noch ſelten einen ſo
ſtarken Beſuch, als bei dem Weihnachtsſchwimmen des Rot=Weiß,
V. f. R. Der Verein hat wieder einmal bewieſen, wie man zum
Schwimmen werben kann. Ueber 250 Knaben und ebenſoviel
Er=
wachſene folgten mit Begeiſterung den Vorführungen. Zuns
zeigten die Jüngſten, das, was ſie bis jetzt gelernt hatten. Man
ſah ihnen an, daß ſie die Freiſchwimmerprobe gut beſtanden
hat=
ten. Dann kamen die Fortgeſchrittenen, und ſchließlich die Senioren
des Vereins, um den Jüngſten zu zeigen, was man durch eifrige
Uebung lernen kann.
Eingeleitet wurde der Abend nach einer kurzen Begrüßung
durch den Schwimmwart mit einem Vorſpruch des Neptun, der
als Gott des Waſſers mit ſinnigen Worten das Schwimmervolk
ermahnte, daß Schwimmenlernen oberſtes Gebot ſei, wenn
man das Waſſer beherrſchen will. Ein Elfentanz umrahmte
wirkungsvoll dieſen Vorſpruch. Das Aufſchwimmen der Jugend
eröffnete alsdann die ſportlichen Wettkämpfe, in deren Rahmen
ein Teil der Vereinsmeiſterſchaften ausgetragen wurde. K. H.
Schmalbach gewann nach ſcharfem Kampf knapp von Jakob und
J. Hanſt in 1,08 Minuten die Kraulmeiſterſchaft Die vielen
Ein=
zelwettkämpfe wurden durch eine große Kraulſtaffel 10X50 Meter
in dreifacher Beſetzung abgeſchloſſen. Den zweiten Teil eröffnete
ein Reigenſchwimmen der Mädchen. Alsdann folgten humorvolle
Spiele der Knaben, unter anderem Büttenrudern, Wurſtſchnappen,
Eierſchwimmen uſw., die viel Fertigkeit und ſchwimmeriſche
Ge=
wandtheit von den Kleinen verlangten. Ein Zwiſchenſpiel, der
Erlkönig, verfehlte ebenfalls nicht ſeine Wirkung.
Und dann kam der Zirkus Naſſarani als
Hauptan=
ziehungspunkt. Unter dem Klange eines flotten Marſches der
Zirkuskapelle, die allein ſchon in ihrer Zuſammenſetzung und
Kleidung originell war, zog der Zirkusdirektor mit ſeiner
Künſt=
lerſchar hoch zu Roß und unter nichtendenwollenden Lachſalven
ein. Seine Künſtler waren ein Kunſtſpringer, ein
Fallſchirmab=
ſpringer, ein Univerſalkünſtler und ein Weltrekordtaucher, der
ſchließlich bei einem neuen Rekordverſuch ſelbſt ertrunken wäre,
wenn nicht eifrige Rettungsſchwimmer ihn gerettet hätten. Daß
ſchließlich auch Brachts=Badehoſe=Notverordnung bei dem guten
Unterhaltungsſtoff nicht fehlte, war ſelbſtverſtändlich. Mit dem
Einzug des Nikolaus und einem wirkungsvoll arangierten
Auf=
ruf: Kommt Schwimmen! fand die gut gelungene Veranſtaltung
ihren Abſchluß. Sie wird ihre Werbekraft beſtimmt nicht
ver=
fehlen. Die Ide des Ganzen wird man wohl wieder einmal bei
Herrn Hanſt ſuchen können, während der Zirkus Naſſarani
ſicher=
lich von der Paddelabteilung geſtellt wurde. Vielleicht darf man
eine derartige Werbeveranſtaltung einmal im Sommer im
Großen Woog ſehen. Die Rot=Weiß=Schwimmer haben ohne
Zwei=
fel das Zeug und die Kräfte dazu, ſolche Veranſtaltungen auch in
einem größeren Rahmen durchzuführen.
* Fußball im Kreis Starkenburg.
Das Eberſtädter Winterhilfeſpiel iſt auf den 1. Januar
ver=
legt worden. Germania Ober=Roden trägt am 2.
Weihnachts=
feiertag ein Nothilfeſpiel gegen die lokale DJK. aus. Fur die
Winterhilfe in Darmſtadt ſpielt am Neujahrstag
Polizei gegen die komplette Elf der Union Niederrad.
Rot=Weiß Darmſtadt.
Am 2. Weihnachtsfeiertag ſchickt Rot=Weiß ſeine Liga nach
Lengfeld, um dort ein Spiel zugunſten der Winternothilfe
auszu=
tragen. Man kann behaupten, daß in dieſem Falle die Behörde
das richtige getroffen hat. Einmal ſind ſich die beiden beteiligten
Vereine aus der früheren A=Klaſſenzeit gut befreundet, und ferner
hat Rot=Weiß mit ſeiner Elf ſchon immer in Lengfeld eine gewiſſe
Anziehungskraft gezeigt. Man darf hoffen, daß ſich beide
Mann=
ſchaften ein ſchönes Spiel liefern und dem eigentlichen Zweck in
Bezug auf gute Einnahmen vollauf Rechnung getragen wird. Die
Mannſchaft trifft ſich mit ihren Anhängern um 1.20 Uhr am
Oſt=
bahnhof.
SV. Lengfeld 1919.
Am 1. Weihnachtsfeiertag, nachmittags 2.30 Uhr, empfängt
SV. Lengfeld die Ligareſerve von Haſſia Dieburg zu
einem Freundſchaftsſpiel, während am 2. Feiertag Rot=
Weiß Darmſtadt zu einem Winterhilfeſpiel in
Leng=
feld antritt. Wenn auch Rot=Weiß Darmſtadt keinen günſtigen
Tabellenplatz in der Starkenburger Kreisliga einnimmt, ſo muß
doch hier geſagt werden, daß die Mannſchaft einen guten
Fuß=
ball ſpielt, was die Reſultate der letzten Verbandsſpiele
bewei=
ſen, wo ſie nur mit dem knappſten Reſultate gegen beſte
Ver=
eine unterlag. Da aber auch Lengfeld gegen gute Gegner immer
einen guten Fußball ſpielt, iſt mit einem intereſſanten und
ſpan=
nenden Spiel zu rechnen, zumal die Beziehungen beider
Ver=
eine immer die denkbar beſten waren. Da die Einnahmen aus
dem Spiel reſtlos der örtlichen Winternothilfe überwieſen
wer=
den, wäre ein beſonders guter Beſuch des Spiels, das um 2.30
Uhr beginnt, zu wünſchen.
Weihnachtsſpiele am Müllerskeich.
Fr. Tgde. Darmſtadt—Fr. Turner Mainz.
Seitce Feoſenfe. ühtedelich den Wäin eit
Mainz. Die Darmſtädter Elf, die in den letzten Spielen ſichtlich
vom Pech verfolgt war, hat auch ſonſt noch verſchiedene Mängel
aufzuweiſen. Es iſt beſonders der Sturm, der unbedingt eine
Rär eiten Kanu M eſel Nwelcken deche Gf n
ai=
ſtärkſter Aufſtellung antreten und zu äußerſter Kraftentfaltung
gezwungen werden. Spielbeginn 14.45 Uhr. Um 13.15 Uhr
ſtehen ſich die beiderſeitigen Reſerven gegenüber. Jugend ſpielt
gegen Mainz Jgd. 12.15 Uhr. 1. Schüler gaſtieren am 1.
Feier=
tag in Mannheim=Altrig, am 2. Feiertag in Mannheim=
Neckarau.
* Kreisliga Südheſſen.
Spiele für die Winterhilfe.
Bei einer ſehr wichtigen Sitzung der Vereine unſeres Kreiſes
in Worms wurde vor allem grundſätzlich Stellung zu den
Win=
terhilfſpielen genommen. Obwohl die Vereine nicht gerade
ſon=
derlich entzückt von dieſer Maßnahme der vorgeſetzten Behörde
ſind, erklärten ſie ſich doch bereit, auch dieſes Jahr wieder ſolche
Spiele auszutragen, da über Weihnachten und Neujahr die
Punkteſpiele ruhen.
Folgende Begegnungen ſind bis jetzt vorgeſehen:
in Bürſtadt: V. f. R. Bürſtadt — FV. Hofheim.
in Biblis: FV. Biblis — Wormatia Worms, komb.,
in Bensheim: Bensheim=Heppenheim — Olympia Lorſch.
Außerdem finden an Weihnachten noch einige
Freundſchafts=
ſpiele ſtatt, und zwar treffen ſich:
Normannia Pfiffligheim — Wormatia, Reſerve,
Sportv. Horchheim — Alem.=Olymp. Worms, komb.,
Fußballverein Biblis — Kleinhauſen,
Olympia Lorſch — Olympia Lampertheim
und ein Trainingswohlfahrtsſpiel in Biblis am 1. Weihnachts=
Feiextag.
In der Gruppe 3. Ried, gehen die Punktekämpfe auch über
Weihnachten weiter. Es ſtehen ſich gegenüber:
Hüttenfeld — Olympia Biebesheim.
Zwingenbera — Groß=Rohrheim.
Tv. Biebesheim — Bobſtadt,
Kleinhauſen — Fehlheim.
Olympia Biebesheim gewinnt ſeine Punkte kampflos, da
Hüttenfeld disqualifiziert iſt. In Zwingenberg und bei den
Bie=
besheimer Turnern werden die Gaſtmannſchaften nicht leicht zu
Punkten kommen; das gilt vornehmlich für das wichtige Spiel in
Zwingenberg. In Kleinhauſen wird Fehlheim wenig zu
be=
ſtellen haben.
Handball im Odenwaldgau der 2.T.
Am 2. Weihnachtsfeiertag ſpielen: Groß=Zimmern — Kirch=
Brombach: 2.30 Uhr; Erbach — Reinheim: 2.30 Uhr:
Gundern=
hauſen — Merck Darmſtadt: 3 Uhr; Böllſtein — Pfaffen=
Beer=
furth: 2.30 Uhr. Das Weihnachtsprogramm iſt dieſes Jahr nicht
reichhaltig. Die finanzielle Not wirkt ſich in den Vereinen ſtark
aus, Freundſchaftsſpiele wurden nur vereinzelt abgeſchloſſen.
Groß=Zimmern empfängt Kirch=Brombach. Auf den Ausgang
dieſes Spieles iſt man beſonders geſpannt, denn Kirch=Brombach
brachte Groß=Zimmern in der diesjährigen Pflichtſpielreihe ſeine
einzige Niederlage bei. Das Spiel kann aber auch als
Vor=
deuter für das Entſcheidungsſpiel um den Tabellenzweiten der
Kreisklaſſe angeſehen werden. Auf jeden Fall hat Groß=Zimmern
in den Gäſten eine harte Nuß zu knacken. Wenn Erbach ſein gutes
Stürmerſpiel anwendet, das wir ſchon manchmal an ihm geſehen
haben, dürfte ihm ein Sieg gegen die eifrigen Reinheimer
ge=
lingen. Gundernhauſen halten wir augenblicklich nicht für
ſpiel=
ſtark genug, um Merck Darmſtadt Herr zu werden. Der neu
zuſam=
mengeſtellten Böllſteiner Mannſchaft trauen wir auf eigenem
Platz einen Sieg zu.
Nur noch zweimal iſt Deutſchland in der Liſte der zehn beſten
Schwimmerinnen der Welt vertreten, und zwar durch Liſa Rocke
und G. Suchardt im 200=Meter=Bruſtſchwimmen an 4. und 10.
Stelle.
Geſchäftliches.
Ab heute bringt die bekannte Barths Weinſtube ihrn
ſelbſtgekelterten 1932er Binger Roſengarten zum Ausſchank.
14.20:
15.00:
16.00
16.30:
18.00:
18.30
19.00:
20.00
20.15:
21.00.
21.45:
22.30:
23.00:
23.30:
22.45:
24.00:
11.10:
15.15:
16.45:
17.30:
18.30:
18.40:
19.00:
19.15:
20.00:
20.15:
21.00:
21.45:
Anſchl.
23.00:
B.45:
24.00:
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 24. Dezember
Weihnachtsfeierſtunde im Biſchöflichen Prieſterſeminar, Fulda,
Stunde der Jugend: Erlebniſſe eines deutſchen Schulmeiſters
imn San Domenico. — Wo Schüler in Frack und Zylinder
herumlaufen.
Weihnachtschöre aut Schallplatten.
Zur Beſcherung Konzert des Funkorcheſters. Mitw.: Der
Funkchor
Weihnachtslieder.
Weihnachten in den Alpen von Anton Maria Topitz.
Ben Spanier: Heilige Nacht von Ludwig Thoma.
Uebertragung au= Bethlehem
Zwei Weihnachts=Chöre — Weihnachts=Oratorium: Und es
waren Hirten in derſelben Gegend.
Deutſchlands, Weihnachtsglocken
Konzert
Orgelkonzert (Bach), Ausf.: R. Merten.
Weihnachten eines Sonderlings. von E. G. Kolbenheyer.
Villingen: Kuhreigen. Ein alter Weihnachtsbrauch in Vüle
lingen im Schwarzwald.
Amerika: Deutſche Weihnachten im Ausland,
Um Mitternacht in der Kloſterkirche zu Weingarten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 24. Dezember
Stunde der Unterhaltung.
Die Wunder der Weihenacht. Weihnachtsſpiel für Kinder,
Königsberg: Nachmittagskonzert.
Dr. Welter: Stille Weihnachtsſtunde. Chormuſik.
Geläute der Deutſchen Glocke am Rhein.
Stille Nacht, Heilige Nacht. Mitw.: Friedrich Kayßler und
der Schwarzmeierſche Kinderchor.
Weihnachtsgedanken zur Winterhilfe. Geſpräch.
Alte Krippenmuſik.
Franz Röhn ſpricht Hirtenlieder.
Fortſetzung der Alten Krippenmuſik.
Frankfurt: 30 deutſche Dome läuten die Chriſtnacht ein.
München: Weihnachtskonzert des Funkorcheſters.
Chriſtnacht. Ein deutſches Weihnachtsſpiel nach Oberbayer.
und Tiroler Weiſen von Joſ. Haas. Verbindende Worte:
von W. Dauffenbach.
Hamburg: Weihnacht der Einſamen.
New York: Weihnachtsgruß aus Amerika.
Zu Mitternacht im Kloſter Weingarten. Hörbericht.
Weiterbericht.
D
PM
Feuchte Ozeanluft hat nun auch bei uns Platz gegriffen und
ſtärkſte Nebelbildung veranlaßt. Das Hochdruckgebiet über der
Donauländern hat ſich immer noch gehalten. Ein kräftiges
Tie=
lagert bei Island. Unſer Bezirk befindet ſich im Grenzbereich
zwiſchen Hoch und Tief, ſo daß unter weiterer Zufuhr maritime
Luft es weiterhin zu Wolken= und Dunſtbildung kommt, mit
ver=
einzelten leichten Niederſchlägen.
Ausſichten für Samstag, den 24. Dezember: Vielfach neblig:
wolkig, nachts ſtellenweiſe Nachtfroſt, doch für die Jetztzei
iſt die Temperatur zu milde.
Ausſichten für Sonntag, den 25. Dezember: Mehr wechſelnd
wolkig bei Aufklaren, Temperaturen nachts unter Null.
Neigung zu Niederſchlägen.
Keine Sporkmöglichkeiten im deutſchen Mikkelgebirge
Wie die Wetterdienſtſtelle Frankfurt mitteilt, beſteht in dem
deutſchen Mittelgebirgen (Taunus, Rhön, Odenwald, Harz,
Thü=
ringen und Schwarzwald) zurzeit keine Sportmöglichkeit.
Haupiſchrifileitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaſt: Rudolf Maupe; für Feullleion, Reich md
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bshmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; W
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;.
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilſch in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſlripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten
nan ſchon a
Zerlehrs wei
ngem Rah
eigung.
vr.
„Sie haben Pech, gnädige Frau”, ſagte er, ohne ſeinen
Triumph verbergen zu können, „Herr Geheimrat Nathuſins iſt
ſoeben zum Außenminiſter gerufen worden, der heute abend nach
Genf fährt —. Seine Exzellenz kann früheſtens in ein bis zwei
Stunden hier ſein, und, ſo leid es mir tut, beſitze ich nicht die
Befugnis, Sie eher aus dieſem Hauſe zu entlaſſen.”
Ino erbleichte. Es ſah aus, als ob ſie zuſammenbrechen
ſvollte. Die Herren ſprangen hinzu und Ino griff haſtig in ihre
Manteltaſche, die Taſche der Frühſtückspaula, „Waſſer”, flüſterte
ſſe — der Polizeirat wandte ſich zum Waſchtiſch an der Türe —
In dieſem Moment verſpürte van Geelen einen wahnſinnigen
Schmerz in ſeinen beiden Augen, ſo plötzlich, daß er nicht einmal
genau wußte, ob Ino Beß knapp vor ſeinem Kopf ihre Hand
emporgeriſſen hatte, oder ob das eine Halluzination war,
tau=
melnd ſtürzte er vorwärts, faſt beſinnungslos von einem
wüten=
den Brand, der ſich von beiden Seiten in ſeine Stirn
hinein=
fraß, ſtöhnend fiel er in die Knie, die Hände wild gegen die
Augenhöhlen gepreßt. Der Polizeirat, erſtaunt ſich umblickend,
bekam in derſelben Sekunde zwei Hände voll feinen grauen
Pulvers in die kugelrund aufgeriſſenen waſſerblauen Augen
hinein, daß er vor Schmerz faſt ohnmächtig vornüberkippte
wäh=
rend ſich der beißende Staub gleichzeitig in Naſe und Rachen
feſtſetzte — ſpaniſcher Pfeffer, das immer wirkſame, primitive
Hilfsmittel der Frühſtückspaula.
„Dann muß ich mich eben ſelbſt entlaſſen”, rief Ino höflich,
„verzeihen Sie, meine Herren —
Blitzſchnell hatte ſie Tiſch und Stühle umgelegt, eine kleine
Barrikade um die beiden Amtsperſonen gebaut, die von
Schmer=
zen zerriſſen ächzend am Boden hockten, blitzſchnell war ſie am
Schreibtiſch durchſchnitt die Telephonſchnur, war auch ſchon an
der Türe, ſchaltete das Licht aus, glitt hinaus und ſchob den
Niegel vor die Polſtertüre, die ſofort den Aufſchrei des zu ſich
kommenden Staatsanwaltes verſchluckte. Haſtig ſchloß ſie die
maſſive Korridortür ab und zog den Schlüſſel vorſichtig aus dem
Schloß. Im Korridor war kein Menſch zu ſehen, ſie lauſchte
einige Sekunden, die Doppeltüre war gute Arbeit, zweifellos —
kein Laut aus dem Zimmer 106 drang in den Flur. Sie warf
den Fenſterhaken, den ſie kurz vor dem überraſchenden Angriff
abgeſchraubt hatte, unter einen Heizkörper, eilte den Korridor
hinab, die Treppen hinunter — betrat die Wachtſtube. „Ich bin
die Sekretärin von Herrn Geheimrat Nathuſius vom
Auswär=
tigen Amt”, ſagte ſie ruhig zu dem Wachthabenden, „Herr Ge=
heimrat kommt in etwa einer halben Stunde. Sagen Sie ihm
doch, bitte, ich ſei telephoniſch zum Herrn Reichsaußenminiſter
gerufen worden, der heute abend nach Genf fährt. Die Akten
lägen im Zimmer 106 zur Einſicht geordnet, aber ſorgen Sie
dafür, daß niemand vorher hineingeht, hier iſt der Schlüſſel.
Guten Abend!“
Der Wachtmeiſter ſalutierte höflich. Hinter ihr hob er
ſchnup=
pernd die Naſe in die Höhe, drei, viermal mußte er nießen —
ein verdammt penetrantes Parfüm hatte dieſe Sekretärin! Ino
war ſchon aus dem Gebäude, war ſchon auf der Straße, über
der ein Reklameflugzeug leuchtende Schriftbahnen zog, ſie war
frei —, aber die Uhr zeigte fünfundzwanzig Minuten nach
ſechs, beinahe dreieinhalb Stunden hatte die Gefangenſchaft
ge=
dauert. Sie haſtete durch das Gewühl des Alexanderplatzes, wo
die Menſchen ſich auf primitiven Holzſtegen um die gewaltigen
Bauſtellen der Untergrundbahn herumwanden, zum Bahnhof, der
einem Labyrinth glich, prallte gegen eine öffentliche
Fernſprech=
zelle, die gerade frei wurde —, jemand mit älteren Warterechten
wollte zuvorkommen, Ino war ſchon drin! Ihre Wohnung rief
ſie an — niemand meldete ſich. War Luzie ſchon abgereiſt, wie
es ihr befohlen war, ſobald Kriminalpolizei auftauchte?
Sicher — ſie war ſchlau, man konnte ſich auf ſie verlaſſen.
Ino erwiſchte einen Auskunftsbeamten. „Nach Deſſau?
Fräulein? — Der nächſte Zug um 21.48 ab Anhalter Bahnhof.
Wann er dort iſt? — Mit Umſteigen in Wittenberg wird das
Mitternacht!"
Mitternacht! — Zu ſpät. Ohne weitere Ueberlegung ſtürzte
ſie wieder in die Sprechzelle und rief den Flughafen an.
Noch nie war Ino Beß ſo vom Pech verfolgt worden wie in
den letzten beiden Tagen. Beinahe verlor ſie die Faſſung, als
ſie am Telephon erfuhr, das tägliche Verkehrsflugzeug nach
Deſſau, das einzige in dieſer Jahreszeit, ſei bereits nachmittags
geſtartet. Eine Sondermaſchine könne man am heutigen Abend
nicht mehr zur Verfügung ſtellen, da für die nächſten Stunden
dichte Schneefälle gemeldet ſeien. Wie betäubt ſtarrte Ino Beß
die kleine runde Oeffnung der Hörmuſchel an, die dieſe
nieder=
ſchmetternde Auskunft gab. Es wäre ja riskant geweſen, im
Flughafen zu erſcheinen und ihr Ziel dort bekannt zu geben —
der Ueberfall auf die beiden Herren konnte jeden Augenblick en= werden, konnte jetzt bereits entdeckt worden ſein — aber
es war der letztmögliche Verſuch! — Was nun? —
Sie erinnerte ſich des Geſprächs zwiſchen Vaugham und dem
Chauffeur Fritz, das ſie am Abend zuvor im Schlauch belauſcht
hatte — darüber beſtand kein Zweifel, Philipp Spoors Leben
zählte nur noch nach Stunden, nach wenigen Stunden! „Unter
Umſtänden kannſt du bereits um ein Uhr wieder hier ſein” haue
Vaugham geſagt. Die kritiſche Zeit war alſo zwiſchen zehn und
elf, eventuell früher. Und ſie, die Spoor gebeten hatte, auszue
harren, da Vaughams genialer Plan ihr in geradezu
verblüffen=
der Weiſe entgegenkam, ſie, die ihm Rettung verſprochen hatte,
ſtand ohnmächtig hier, über hundertfünfzig Kilometer entfernt,
machtlos, ihm zu helfen und damit ihre Miſſion zu erfüllen, über
die heute nacht gleichfalls die Entſcheidung fallen mußte. Was
nur konnte ſie tun, das Verrbechen im weißen Hauſe zu
ver=
hindern oder wenigſtens aufzuhalten?
Haargenau ließ ſie ſich jedes Wort der belauſchten
Unter=
redung durch den Kopf gehen — ihr Geſicht drückte größte
Kou=
zentration aus.
Plötzlich ſtürzte ſie aus der dumpfen Telephonzelle unterm
Stadtbahnbogen heraus, der Hörer, den ſie vergeſſen hatte
ein=
zuhängen, pendelte zum Aerger des Fräuleins vom Amt no9
lange hin und her.
37.
Dierlamm hat nicht gern Beſuch.
Gegen Abend hatte ſich ein Wind erhoben, der die geme”
deten Schneewolken verjagte und mit wuchtigen Stößen die
Men=
ſchen in die Häuſer trieb. Ungehalten blickte Alois Dierlamm
aus dem Fenſter, als kurz nach ſiebeneinviertel Uhr ein Taxi in
ſeinen ſchlecht beleuchteten Garagenhof rollte.
Heute muß der Chef ſelbſt Dienſt tun. Mißtrauiſch ſchlurſt
er hinunter und muſtert den Chauffeur. Schon wieder ein Freiſe
der. „Wo kommſt du denn her, Menſch?” knurrt er mürriſch.
Der andere puſtet ſich in die Hände, „Verfahren, bei die Kalte,
Meeſta, aber tanken wird man hier woll können, wat? —
Shelloh, zwanzig Liter, wenn Ihr ſo wat Anſtändiget in Eurer
gottverlaſſenen Gegend überhaupt habt!“
Alois Dierlamm murmelt etwas Unverſtändliches und
ſchuup=
pert dabei in der Luft herum, die außer dem Benzingeruch noch
einen ganz zarten Duft weiterträgt. Aber er iſt kein Spezialiſt
in dieſen Dingen wie Fritz — und Fritz, der dieſen Duft unter
Tauſenden heraus ſofort wiedererkannt hätte —, Gottverdamml,
Fritz iſt weit!
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 357
Samſtergeld und Fluchtkapitalien kehren zurück.
Die Vorausſehung für Ueberwindung der Kriſe. — Die Bedeulung des Sparens und der Sparer
für die Wirkſchaft.
Deutſches Zinanzierungsinſtikuk A.-G., Berlin.
Zur Enkwicklung der Spareinlagen.
Seit mehr als Jahresfriſt mußte in Deutſchland der Kampf
ſegen das Geldhamſtern geführt werden. Dreſem Kampf war ein
wreulicher Erfolg beſchieden, denn in den letzten Wochen und
Monaten ſind, wie eine Reihe von Anzeichen erkennen laſſen, die
fühorteten Geldbeträge zu einem erhbelichen Teil
wie=
ſer in den Verkehr gefloſſen. Darauf läßt die günſtige
Entwick=
unng der Spareinlagen bei den Sparkaſſen, aber auch die
Bewe=
ung am Rentenmarkt ſchließen. Auch das in das Ausland
flüchtete inländiſche Kapital hat Heimweh
kommen. Die Betroffenen haben gemerkt, daß Kapitalflucht
ticht nur ein ſchlechtes Geſchäft iſt, ſondern daß die Vorſtellungen
un der Sicherheit des Geldes im Ausland ſehr übertrieben und
urchaus nicht immer zutreffend waren.
Der Rückfluß von Hamſtergeld und die Rückkehr der
Flucht=
asitalien iſt eine wichtige Vorausſetzung für die Ueberwindung
er Kriſe. Die Wirtſchaftsbelebung kann nur langſam einſetzen,
und das iſt gut ſo; denn jede zu ſtark und künſtlich geförderte
Be=
edung würde leicht die Gefahr einer Uebertreibung und
Ueber=
pannung und damit die Keime einer neuen kriſenhaften
Entwick=
ung in ſich bergen. Die Bereitſtellung bereits vorhandener, aber
isher in Strümpfen und Kiſten zurückgehaltener Kapitalien für
ie Kreditgewährung an die Wirtſchaft ermöglicht die
Finanzie=
ung einer geſunden Arbeitsbeſchaffung. Gegen alle Projekte die
uf eine künſtliche Kreditſchöpfung hinauslaufen, werden mit Recht
hwerwiegende Bedenken erhoben. Der normale und auch
ergie=
ige Weg geht über die Sparinſtitute. Einen Beweis dafür, wie
ark jetzt die früher häufig verkannte Bedeutung des Sparens und
er Sparer für die Wirtſchaft in der Oeffentlichkeit gewürdigt
ord, liefert die vor kurzem erfolgte Gründung des „
Volksbun=
es zum Schutz erſparten Vermögens‟. Dieſe Front
er Sparer hat, alsbald ein ſtarkes und gutes Echo gefunden.
keichsbankpräſident Dr. Luther hat die Arbeit des Volksbundes
ls eine große ſoziale und wirtſchaftliche Aufgabe bezeichnet, die
owohl im Intereſſe der vielen Millionen Sparer, als auch zum
5chutze des wirtſchaftlich und ſittlich ſo wichtigen Sparſinns und
eSGrtaufd denſt Ktlien Lesben Deischaſfer ſtde
Geſint=
ſung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe geſchaffen.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Grundſtimmung an der Berliner Börſe blieb, wie
ran ſchon am Vormittag annahm, auch zu Beginn des offiziellen
Ferkehrs weiter freundlich. Das Geſchäft hielt ſich allerdings in
ugem Rahmen, denn die Kundſchaft zeigt vor den Feiertagen keine
Teigung, Börſengeſchäfte zu tätigen, die Spekulation ſchritt
ver=
inzelt zu Deckungen und in einigen Werten auch zu
Glattſtellun=
en. Die Kursgeſtaltung war daher nicht einheitlich, es
über=
ogen aber doch die Beſſerungen, die ebenſo wie die Rückgänge
ur ſelten über 1 Prozent hinausgingen. Von dem ſchwachen
öchluß der vorgeſtrigen New Yorker Börſe konnte eine Anregung
atürlich nicht ausgehen, doch lagen einige günſtigere Nachrichten
ſor. So werden die Vereinigten Stahlwerke eine lange
ſtill=
elegte Erzgrube wieder in Betrieb nehmen, in der Siegerländer
nduſtrie ſind Neueinſtellungen vorgenommen worden, der
Krupp=
beſchäftsbericht fand eine überwiegend günſtige Aufnahme und
n der vorgeſtrigen RWE.=Generalverſammlung war man recht
zu=
erſichtlich geſtimmt. Starkes Intereſſe zeigte ſich wiederum für
ſeichsbank, wobei die vorgeſtrigen Käufer erneut im Markte zu
eobachten waren. Auch Montane waren zum Teil gefragter. Am
farbenmarkt lag zwar wieder etwas Angebot vor, doch erfolgten
ſuch Deckungen, und der Kurs blieb unverändert. Im
Vorder=
runde ſtanden geſtern Elektropapiere unter Führung von RWE.
ud HEW. ſowie Akkumulatoren, nur Siemens, Felten und Elektro
öchleſien waren leicht abgeſchwächt. Kaliwerte konnten ſich bei
ninimalen Umſätzen bis zu 2½ Prozent beſſern. Dt. Atlanten
und Berger ebenfalls und Südd. Zucker um 3½ Prozent. Der
Narkt der feſtverziitslichen Werte war weiter recht freundlich
ver=
nlagt. Von Auslandsrenten waren Bosnier, Türken und Ungarn
ſefeſtigt. Im Verlaufe blieb die Stimmung weiter freundlich,
Kurz vor den Feiertagen war die Frankfurter Börſe
vie an den Vortagen ziemlich ruhig. Die Feſtigkeit und der
reundliche Grundton herrſchten weiterhin vor. Das Börſenbild
par beſtimmt durch die Bewegung einzelner Spezialwerte, ſo ſind
teuerdings Elektroaktien in den Vordergrund des Intereſſes
ge=
ückt, die eine ſtärkere Anregung aus den Mitteilungen der
Gene=
alverſammlung vom RWE. über anhaltende Erhöhung der
Ab=
atzziffern finden. Damit lauten auch die Dividendenſchätzungen
m Siemens=Konzern etwas günſtiger. Neben Elektroaktien
wie=
erum auch Reichsbankanteile um 1. % gebeſſert, da ſich hier die
ſtwartungen auf eine unveränderte Dividende von 12 Prozent
erſtärken. Wenn durch dieſe Spezialbewegung das Geſchäft nicht
ebhafter wurde, ſo lag das an der Zurückhaltung des Publikums,
ie mit der bevorſtehenden Unterbrechung durch die Feiertage zu
egründen iſt. Schuckert zogen 2½, Siemens 1. AEG. ½, Licht u.
Traft ½ Prozent an. Bekula waren unverändert. JGJ. Farben
ewannen insgeſamt ½ Prozent, Scheideanſtalt eröffneten
unver=
indert, Rütgers ½ Prozent höher. Auch Kunſtſeide etwas
freund=
icher, ſo zogen Bemberg 1½ Prozent an. Am Zellſtoffmarkt hörte
nan unveränderte Kurſe. Schiffahrtswerte bis ½ Prozent
ge=
eſſert. Der Montanmarkt war zunächſt etwas ruhiger, wobei
eilweiſe leichte Kursabbröckelungen vorlagen, ſpäter hatte man
uch hier geringfügige Kursbeſſerungen zu verzeichnen. Etwas
reundlicher waren Braunkohlenwerte, ferner Stahlverein ½,
Kheinſtahl ½, Buderus 2½ Prozent höher. Laura lagen knapp
ehalten, Otavi ½, Gelſenkirchen ½ Prozent ſchwächer. Gut gehal=
int im Wrlaufe eivas frundlſcher ner waref bereis Buclte
umskäufe in Erwartung der Mittel aus dem Zinstermin am
Jahresſchluß beobachtet. Sowohl Altbeſitz wie ſpäte Schuldbücher
ogen im Verlaufe um je ½ Prozent an. Auch
Induſtrieobligatio=
ſen wieder etwas höher, Stahlvereinbonds auf 66½ (66½)
ge=
eſſert. Der ſpätere Börſenverlauf blieb durchaus freundlich,
be=
onders Elektrowerte noch etwas gebeſſert. Deutſche Atlanten 228
Ptozent höher. Tagesgeld 3½ Prozent.
Die letzte Abendbörſe vor den Feiertagen verlief bei äußerſt
ſeinem Geſchäft. Die Kursbildung war nicht einheitlich. Sehr
eſt lagen auf Berliner Käufe Elekrowerte, von denen Bekula ½,
besfürel ¼, Schuckert 1½ Siemens 1½ Prozent anzogen.
Montan=
derte waren dagegen ſtill und eher etwas nachgebend. Auch IG
farben waren gedrückt und ½ Prozent niedriger. Reichsbank
egen den Berliner Schluß ½ Prozent höher. Rütgers 1 Prozent
efeſtigt. Der Rentenmarkt lag gleichfalls ruhig. Altbeſitzanleihe
Prozent hüher. Pfandbriefe ohne weſentliche Umſätze bei eher
reundlicher Tendenz.
Melallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 23. Dezember ſtellten
ich für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif
Ham=
urg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
ſie deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 48 RM. — Die
Notie=
ungen der Kommiſſion des Berliner Metallhörſenvorſtandes (die
Freiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Liefe=
ung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
8. bis 99proz,, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM.,
esgleichen in Walz= oder Drahtbarren 99proz, 164 RM.
Rein=
lickel 98: bis 99proz, 350 RM.. Antimon Regulus 37—39 RM.,
Feinſilber (1 Kilogr. fein) 34.25—37.75 RM.
Unter dem Namen Deutſches Finanzierungsinſtitut A.=G.,
Berlin, wird in den nächſten Tagen ein Unternehmen ins Leben
gerufen werden, das der Förderung des gewerblichen Bankkredits
dienen ſoll und die Aufgabe hat, die Fortführung ſolcher Kredite
ſowie ihre Umwandlung in Aktien und ähnliche Beteiligungen zu
erleichtern. Das Grundkapital der Geſellſchaft wird 30 Millionen
RM. betragen. Hiervon entfallen 10 Mill. RM. auf
Vorzugs=
aktien, die durch die Golddiskontbank, die Akzept= und
Garantie=
bank und die Bank für deutſche Induſtrieobligationen
übernom=
men werden. Das Inſtitut wird Banken und Bankfirmen Aktien
und ſonſtige Geſchäftsanteile gewerblicher Unternehmungen und
mittel= und langfriſtige Forderungen gegen ſolche unter der
Be=
dingung übernehmen, daß die betreffenden Unternehmungen
ſaniert ſind. Die Bank hat dafür einzuſtehen, daß die von ihr
ein=
gelieferten Werte einen Zins= bzw. Dividendenertrag von
minde=
ſtens 4 Prozent, auf die Geſamtſumme des Kaufpreiſes berechnet,
erbringen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Bank elektriſcher Werte A.=G., Berlin. Die Bank elektriſcher
Werte A.=G., Berlin, ſchließt das am 30. Juni 1932 abgelaufene
Geſchäftsjahr mit einem Bruttogewinn von 1.68 (2,51) Mill. RM.
ab, dem Geſchäftsunkoſten von 0,23 (0,27),
Teilſchuldverſchreibungs=
zinſen von 0,14 (0,28) und Abſchreibungen auf Effekten und
Betei=
ligungen von 1,28 (1,80) Mill. RM. gegenüberſtehen. Aus dem
Reingewinn (einſchl. Vorjahresvortrag 191 671 RM.) von 218 514
(245 671) RM. ſollen wieder 4½ Prozent Dividende auf die
Vor=
zugsaktien ausgeſchüttet, 164 514 RM. auf neue Rechnung
vor=
getragen werden. In den letzten Monaten iſt eine langſame, aber
ſtetige Beſſerung des Stromabſatzes zu bemerken geweſen.
Dresdner Bank in Frankfurt a. M. Wie uns berichtet wird,
wird Direktor Sally Bacharach, der bei der Dresdner Bank mit
24 Jahren, davon über 11 Jahre in Frankfurt a. M., an leitender
Stelle tätig iſt, auf ſeinen Wunſch im Laufe des nächſten Jahres
ausſcheiden. Mit Rückſicht auf ſeine langjährige Verbundenheit
mit dem Platze Frankfurt wird Herr Bacharach in den
Landesaus=
ſchuß für Heſſen und Frankfurt a. M. eintreten und auch in
ande=
rer Weiſe mit der Vertretung der Intereſſen der Dresdner Bank
betraut bleiben. In die Direktion, der die Herren Deutſch und
Badmann weiterhin angehören und in die Herr Dr. Deuß von der
Berliner Zentrale neu eingetreten iſt, wird Herr Generalkonſul
Arthur Rehfeld, bisher Direktor der Filiale München, zum 1.
Ja=
nuar 1933 berufen.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Neue Konkurſe, Gießen: Bernhard Süß.
Anmelde=
friſt 28. 12., Gläubigerperſammlung und Prüfungstermin 5. 1
1933. Mainz: Verſt. Kfm. Valentin Haſſelbach, all. Inhaber der
Firma Haſſelbach u. Co., K.=G., Eiſengroßhandlung
Anmelde=
friſt 1. 1. 1933, Gläubigerverſammlung und Prüfungstermin 11. 1.
Neue Vergleichsyerfahren. Mainz: Kfm. Theodor
Oſter, all. Inhaber der Firma Spitzenhaus Theodor Oſter.
Ver=
gleichstermin 17. 1. 1933.
Die ſüddeutſche Zuckerrübenverarbeitung 1932/33. In den drei
Zuckerfabriken, die in den Landesfinanzamtsbezirken Karlsruhe
und Stuttgart in dieſem Betriebsjahr Rüben verarbeiteten,
wur=
den bis Ende November 1932 insgeſamt 2,077 Mill. Doppelzentner
Rüben auf Zucker verarbeitet. Die vorausſichtliche
Geſamtrüben=
verarbeitung für das Betriebsjahr 1932/33 dürfte ſich auf 2,527
Mill. Doppelzentner ſtellen. Für die beiden, in den Bezirken
Nürnberg und Würzburg (mit Pfalz) in Betrieb geweſenen
Zuckerfabriken ergeben ſich 2 420 bzw. 2,726 Mill. Doppelzentner.
Holland verlängert den niederländiſch=indiſchen Zollzuſchlag
bis Ende 1933. Die Niederländiſche Handelskammer für
Deutſch=
land, Hauptbüro Frankfurt a. M., teilt folgendes mit: Die
Nie=
derländiſche Erſte Kammer hat an demſelben Tage, an welchem ſie
die niederländiſche Zollerhöhung für einzelne nicht in den
Nieder=
landen fabrizierte Artikel angenommen hat, gleichzeitig der
Ver=
längerung des niederländiſch=indiſchen Zollzuſchlags von 50
Pro=
zent auf die früher beſtehenden Zölle für das Jahr 1933 zugeſtimmt.
Urſprünglich war der Zollzuſchlag im Sommer 1932 nur
vorüber=
gehend für das laufende Jahr von 20 Prozent auf 50 Prozent
er=
höht worden.
Samstag, 24. Dezember
HeſNeueſte Nachrichten
Kampfzölle gegen Argenkinien.
Die Reichsregierung hat ſich veranlaßt geſehen, gegen
Argen=
tinien den ſogenannten Obertarif anzuwenden. Dieſer Tarif iſt
ſo beſchaffen, daß er gewiſſe deutſche Produktionszweige gegen
aus=
ländiſche Konkurrenz ſchützt, und zwar vor allem dort, wo ſich
andere Staaten bisher geweigert haben, mit uns Handelsverträge
abzuſchließen. Es war jetzt nötig, die Obertarifſätze für Mais
ge=
wiſſe Fette und Viehdärme gegen Argentinien anzuwenden.
Poli=
tiſch iſt das außerordentlich bedauerlich, weil wir mit Argentinien
die denkbar beſten freundſchaftlichen Beziehungen unterhalten und
Argentinien im Kriege außerordentliches Entgegenkommen
bewie=
ſen hat. Leider hat aber Argentinien durch ſeine Handelspolitik
in den letzten Monaten wiederholt gegen die
Meiſtbegünſtigungs=
klauſel im Handelsvertrag verſtoßen. Es hat eine Reihe von Zöllen
erhöht und dadurch die deutſche Einfuhr nach Argentinien
diskri=
miniert, während andere Staaten Vergünſtigungen erhielten, die
uns ebenfalls nach der Meiſtbegünſtigung hätten zugeſtanden
wer=
den müſſen. Die Zugeſtändniſſe, die Argentinien an England und
Chile gemacht hat, wurden auf Italien und Frankreich ausgedehnt,
während wir übergangen wurden. Wir nehmen an, daß der
Ober=
tarif ſofort verſchwindet, wenn Argentinien wieder zu dem
ver=
traglich vereinbarten Grundſatz der Meiſtbegünſtigung zurückkehrt
und uns gleiche Rechte einräumt, die es anderen Nationen gewährt.
Produktenmärkke.
Berliner Produktenbericht vom 23. Dezember. Nachdem
be=
reits geſtern zum Börſenſchluß eine Beruhigung nach den
voraus=
gegangenen Preisſteigerungen eingetreten war, bröckelten die
Preiſe im Produktenverkehr heute faſt allgemein weiter ab. Das
Inlandsangebot hat ſich zwar nicht verſtärkt, die Nachfrage iſt aber
angeſichts des ſchleppenden Mehlabſatzes infolge der
Schiffahrts=
ſchwierigkeiten auf der Oder ſehr gering; außerdem will man
naturgemäß vor den Feiertagen Neuengagements kaum noch
ein=
gehen. Am Promptmarkte lauteten die Gebote für Weizen 1.—
RM. niedriger, und auch für Roggen waren geſtrige Preiſe nicht
immer zu erzielen. Am Lieferungsmarkte nahm die ſtaatliche
Geſellſchaft vereinzelt Material auf, jedoch vermochten ſich lediglich
die Roggenpreiſe einigermaßen zu behaupten, während Weizen bis
1.— RM. nachgab. Weizen= und Roggenmehle haben ſchleppendes
Geſchäft bei wenig veränderten Preiſen. Hafer lag nach der
geſtri=
gen Erholung erneut ſchwächer, beſonders im Zeithandel ergaben
ſich angeſichts der Enge des Marktes beträchtliche
Preisſchwankun=
gen. Gerſte in unveränderter Marktlage.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Herſtellung von Walzwerksfertigerzeugniſſen im deutſchen
Zollgebiet belief ſich im November 1932 auf 391 063 Tonnen gegen
369 476 Tonnen im Vormonat. Die durchſchnittliche
arbeitstäg=
liche Herſtellung betrug 16 294 Tonnen gegen 14 211 Tonnen im
Oktober, d. h. 14,7 Proz. mehr. Daneben wurden im November
25 733 Tonnen „Halbzeug zum Abſatz beſtimmt” hergeſtellt; im
Oktober waren es 24 618 Tonnen.
Nachdem Anfang ds. Js. die Büros der Sunlicht A.=G.,
Mann=
heim=Berlin, und der Parfümerie Elida A.=G., Leipzig=Berlin,
vereinigt wurden, iſt nunmehr eine Vollfuſion von Sunlicht=Elida
erfolgt. In außerordentlichen Generalverſammlungen der
Sun=
licht und Elida iſt am 22. Dezember dieſe Vollfuſion einſtimmig
ge=
nehmigt und zu dieſem Zwecke eine Erhöhung des Stammkapitals
der Sunlicht A.=G. beſchloſſen worden.
In einer Sitzung des Frankfurter Börſenvorſtandes, Abteilung
Wertpapierbörſe, wurde Herr Oscar Franklin Oppenheimer zum
Vorſitzenden und damit auch gleichzeitig zum Vorſitzenden des
Ge=
ſamtbörſenvorſtandes ſowie Otto Hauck zum ſtellvertretenden
Vor=
ſitzenden des Börſenvorſtandes, Abt. Wertpapierbörſe, einſtimmig
wiedergewählt.
Die Heidelberger Aktienbrauerei, vorm. Kleinlein,
Heidel=
berg (Aktienkapital 1,0 Mill. RM.), wird für das am 30.
Sep=
tember 1932 abgelaufene Geſchäftsjahr die Dividendenzahlung mit
4 Prozent wieder aufnehmen (im Vorjahre wurde der einſchließlich
69 048 RM. Vortrag verbliebene Reingewinn von 80 557 RM. auf
neue Rechnung vorgetragen).
Bei einer unveränderten offiziellen Elektrolytkupfer=
Notie=
rung werden zurzeit Spezialpreiſe des Kartells von 5.10
Dollar=
cents per lb genannt.
Der Londoner Goldpreis beträgt
23. Dezember 1932 für
eine Unze Feingold 123/11 sh — 86,7417 RM. für ein Gramm
Fein=
gold demnach 47,8081 Pence — 2,78881 RM. Zu dieſem Preiſe
wurden heute 1 Mill. Pfund gehandelt von denen 700 000 Pfund
nach dem Kontinent gingen. 300 000 Pfund blieben unverkauft.
Berliner Kursbericht
vom 23. Dezember 1932
Deviſenmarkt
vom 23. Dezember 1932
Met
Deutſche Banku. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Damp e
Nordd. Lloyd
A. E.6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
Deutſche Cont. Gas
Vi
75.—
61.75
17.125
24.
17.625
31.—
68.25
20.75
34.—
118.—
102.—
Me
Elekt: Lieferung
J. G. Farbei.
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fe
75.—
95.—
51.875
73.50
88.25
52.—
45.—
74.125
60.355
42.—
Ine
Rutgerswerte
Salzbetfurth Kolt
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Weſteregeln Alkali /
Agsb.=Nrnb. Maſch.)
Baſalt Lin z
Berl. Karlsr. Ind.
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Hohenlohe=Werke
Linves Elsmaſch.
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42.75
168.—
38.50
13.—
35.—
16.75
12.125
25.50
67.375
32.25
6o.6es
Selſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Sslo
Kopenhagen
Stocholm
London
Währung /Ge70
100 finn. Mt.,/ 6. 134
100 Schillingisl.8s
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva.
100 Gulden
100 Kronen
100 Nronen
100 Kronen
1 E=Stg.
Buenos=Alrek 1 Pap. Peſo
New Yor!. 1 Dollar
100 Belgo
Belgien.
100 Lire
Italien
t00 France
Paris
12.465112-85
3.057
169.13
R2.08
72.43
76.27
13,98
0.85o
4.209/
58.26
21.55
18.32
Rii
6. 146
52.05
—
3.063
189.4:
72.17
72.57
78.43
4,0s
0.863
4.27
50.39
21.59
16.a48
Schweiz
Spanien
Danzig
t
Japan
Rio de Janeirol;
Fugoſlawien 11
Portugal
Aihen
Iſtambu t türk. 8
Kairo.
Kanado
Uruguah
Fsland.
Tallinnr (Eſt.)
Rigo
Mit
100 Frankeniei. 02
100 Peſetas
100 Gulden
gen
Milre.
100 Dinar
Geld
34.37
81.72
0.8991
0.269
5.574
100 Escubosl12.76
100 Drachm.
1äghpt. 2
tegnab. Dol
Goldpeſo
100 1s1. Nr.
100 eſl. Kr
100 Latt 79.721
2.339
2.00
14.36
3.656
I.e4s
63,04
110.5o
De
21.18
4.43
a1.ss
0. 301
0.271
5.566
12.-78
2.242
2.072
14.40
3.664
1.652
6s.16
Uast
79.88
Barmftäster and Härtokarbäne Buriftade, Billalt ott Arescher Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 23. Oezember 1932.
Stenergutſcheine
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„ 1. 4. 86 ...
1.4.86 ..
1. 4. 37..
1. 4. 38..
6% Dtſch. Reichsanll
D
6½% Intern./
62Baden .....
6½Bayern .....
82 Heſſen „„v. 29
6% Preuß. St. b. 28
6% Sachſen v. 21
62 Thüringen v. 21
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4/,Ab=
(bſungsanl..
Dtſche. Anl. Ablö.
ſungöſch. (Neub.
Deutſche Schutzge.
bletsanleihe . ...
6% Baden=Baden.
6%Berlin ...v. 24
6% Darmſtadt.
62 Dresden. v. 26
a% Frankfurt a.M.
Schätze v. 29
28
6% Mainz.......!
6% Mannheimv. 27
6%München v. 29
62 Wlesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbt.
8% „ Goldoblig!
51 % Geſſ. Landes=
Bhp.=Bk.=Oiquib.
Kom.=Obl.
85.25
80.25
75.5
71.5
75.75
76.8
81.5
71.5
93.4
75.5
65.25
59‟.
6.425
5.7
60.5
64.75
58.75
59.25
HNS
67.5
84.5
74.5
Pe
Pfd.=Anſt. G. Pf
Golboblig
6 % Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſ. Goldobl. R.11
Ri1e
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8% Frkſ.Hhp.=Bi.
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Goldoblig
3 Frkf. Pfbr.=Bi.
Lig.;Pfbr
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82Rheiu,Hhp.B..
5½% Aia. Pfbr.
Goldoblig.
%8 Süldb. Bod.=
Creb.=Bank..
1% „ Lig. Pfbr
6% Württ. Hhp.=B.
70 Daimler=Ben=
5% Dt. Linol. Werke
(ginkriv, v.
80.5
R
66.5
83.5
81.5
84
83.5
84.5
11,
83.5
89.5
88‟
84.25
84.5
85),
82
85.25
72.75
86.5
36.25
685 Mitteld. Stahl.
6% Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffne
J. G. Farben Bond
5% Bosn. L. E.B
L. Inbeſt.
7 Buig. Tab.v.02
4½% Oſt. Schätze
4% Sſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
12%
2 Türk. Admin.
1. Bagdab
Zollanl.
4½% ungarn 1919
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl
42% Liſſabon
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73.5
66.5
73.5
95‟.
9.5
5.25
8.75
4.4
30.
4.2
Kſ.
8,6
5”,
29
29.5
80
R
Di
Daimler=Benz =
Dt. Atl. Telegr.
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Verein, Berſ.
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26
5.‟
113.5‟
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Koas
6!
50
141.5
69.5
90
335),
ſ.
37.5
Seite 13 — Nr. 357
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 24. Dezember 1932
H
Wir essen an Weihnachten
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II. Festtag: Mittag
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mit Gemüse oder Salat und
Kartoffel
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Kalbskenle mit Beilage.
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Gänsebrat m. Kastaniengem
oder Salat und Kartoffel.
1.00 Hasenbraten, Rotkraut.
Salat u. Kartoffeln. (11508a
0.75 Roastbeef mit Gemüse
oder Salat und Kartoffel oder
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Samstag, 24. Dez. 1. Feiertag 2. Feiertag
1. Fefertag: 2 Uhr Vorstellung.
Das gibts nur einmal
jetzt kommt es wieder
Dasmußein Stück vom Himmel sein, Wien und der Wein
Gutes Beiprogramm
Allen unseren Freunden und Gönnern ein
Fröhliches Weihnachtsfest!
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Nachmittags-
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am II. Feiertag im
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jgegenüber deO Zaumtpoſt —
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Im Ausschank hiesige und Münchener Spezial-Biere.
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Samstag (Heiliger Abend) bis 4 Uhr nachts geöffnet.
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Am Samstag abend (7904
Lum lTopfsteln und an den
Ecke Kasino- und Friedrichstraße 24 Feiertagen nachts geöffnet
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Knüppel, rm: Buche 187. Eiche 3,
Lärche 2.
Das Holz iſt vorher einzuſehen.
Nach=
trägliche Beſchwerden über die
Beſchaf=
fenheit des Holzes werden nicht
ange=
nommen. Das Holz iſt gut abzufahren.
Unterſtrichene Nummern werden nicht
ausgeboten. Nähere Auskunft erteilen:
Herr Förſter Benſel, Forſthaus
Böllen=
falltor (Fernruf 3445) und das
unter=
zeichnete Forſtamt (Fernruf 2897).
Darmſtadt, den 22. Dezember 1932.
Heſſiſches Forſtamt Darmſtadt.
— (17894
Reiß.
Evangeliſche Geſamigemeinde
Darmſtadt.
Die Rechnung des Jahres 1931 liegt
von Dienstag, den 27. Dezember, ab
acht Tage lang im Pfarrhaus
Moller=
ſtraße 23 zur Einſicht offen. (17889
Der Vorſitzende.
(gez.) D. Waitz.
Laden
in beſter
Geſchäfts=
lage zu mieten geſ.
Zuſchr. u. F. V. 1022
durch Rudolf Moſſe,
Frankfurt /Main.
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