Einzelnummer 10 Pfennige
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Aeugspreiſe. Beſſellungen und Abbeſſellungen durch
raruſ ehne Verbndſchteſt für uns, Poſſchecklenio
Franffurt a. M. 1391.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher müt verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 352
Montag, den 19. Dezember 1932.
195. Jahrgang
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Finanz=Anteſgen 35 Reſchspſa. Relamezelle 92 mm
breltl 2 Reſchemark Anzelgen von auswärie 35 Neichepfg.
Finanz=Anzeigen 50 Reſchspig. 92 mm breite Relſame
zeſſe 300 Reſchemar. Alle Preſe in Reichemark
ſt Dollar — 420 Markl. — Im Falle, höberer
Gewalt, wie Krieg, Auffuhr. Streil uſw. erliſcht
ſede Berpſſchſung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Leſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fäll jeder
Rabat weg. Banflonto Deuſche Bant und Darme
ſtädter und Natſonalbank.
Franzo
Maſes Nadiiei Vononr geonder
Verriok verzichkei. — Sozialiſken kolerieren Boncour. — Mandſchurei= Kompremiß des Völkerbundes von Ching und Japan
abgelehnk. — Kleine Enkenke berät in Belgrad über Donauraum=Geſundung.
FFEi
AAARt
B
2as neue franzöſiſche Kabinett.
EP. Paris, 18. Dezember.
Paul=Boncour hatte bis zum Abend ſein Kabinett vollzählig
eſammen. Die Miniſterliſte lautet folgendermaßen:
Miniſter=
träſident und Aeußeres: Paul=Boncour (parteilos). Vize=
Uröſident und Juſtiz: Gardey (radikal), Inneres:
Chau=
mps (rad.), Krieg: Daladier (rad.), Marine:
Ley=
es (rad. Linke), Luftfahrt: Painlevé (rep. Sozialiſt),
inanzen: Chéron (republ. Union), Unterricht: de
Mon=
ie (rad.), Oeffentliche Arbeiten: Bonnet (rad.), Arbeit:
elimier (rad.), Handel: Durand (rad), Ackerbau:
euille (rad.), Handelsmarine: Meyer (rad.), Kolonien:
Gbert Sarraut (rad.), Poſt: Laurent=Eynac (radikale
inke), Oeffentliche Geſundheit: Daniélou (rad.), Penſionen:
i Gallet kath dem).
Die Unterſtaatsſekretäre: Miniſterpräſidentſchaft:
rot (Soz.), Auswärtiges: Pierre Cot (rad.), Inneres: Iſrael
ad.), Unterricht: Miſtler (rad.), Kolonien: Candace (radikale
ike), Techniſcher Unterricht: Ducos (rad.) Ackerbau: Jaubert
ad.), Arbeit: de Teſſan (rad.), Nationale Wirtſchaft: Patenotre
ad.), Krieg: Guy la Chambre (Linksunabhängiger), Luftfahrt:
ernier (rad.), Nationale Erziehung: Marcombes (rad.).
Die Miniſter begaben ſich um 9 Uhr in den Elyſſee=Palaſt.
Kauul=Boncour ſtellte dem Präſidenten der Republki ſein neues
iniſterium vor.
Dieſes Kabinett findet in parlamentariſchen und politiſchen
it iſen eine ſehr geteilte Aufnahme. Niemand verhehlt
ſeh die Schwierigkeiten, denen der neue Miniſterpräſident
ent=
igengeht und die diesmal in erſter Linie auf innenpolitiſchem
ediet liegen. Die Ausführungen, die Paul=Boncour am
Sams=
g vor dem Vollzugsausſchuß der Sozialiſtiſchen Fraktion gemacht
4t können in gewiſſem Sinne bereits als eine Art
Regierungs=
klärung bewertet werden. Daraus geht deutlich hervor, daß ſich
in Kabinett in finanz= und ſozialpolitiſcher Beziehung vor eine
were Aufgabe geſtellt ſieht, da es von vornherein bei den
ge=
üäßigten und rechten Gruppen der Kammer auf Oppoſition ſtößt.
as Finanzprogramm Germaine=Martins, wird eingehend
revi=
ett werden. Die Gehaltskürzung der Beamten, mit deren Hilfe
ur bisherige Finanzminiſter das Gleichgewicht des Haushalts
nederherſtellen wollte, ſoll dem Wunſch der Sozialiſten gemäß
illen gelaſſen werden, ohne daß man ſich aber klar darüber iſt,
jie die notwendigen Erſparniſſe erzielt werden können. Auch die
hialiſtiſche Theſe von der Monopoliſierung der
Verſicherungs=
ſtlſchaften iſt von Paul=Boncour grundſätzlich angenommen
wor=
in. Nur in der Abrüſtungsfrage hat ſich der ſtändige Vertreter
cankreichs beim Völkerbund unnachgiebig gezeigt. Er hat
er=
ürt, daß die von den Sozialiſten gewünſchte Herabſetzung des
riegshaushaltes auf den Stand von 1928 nicht möglich ſei,
ſo=
unge der franzöſiſche Sicherheitsplan nicht verwirklicht worden
Genf in Verlegenheit.
Ching und Japan gegen 19er Kompromiß.
EP. Genf, 18. Dezember.
Die Beſchlußfaſſung der Völkerbundsverſammlung über den
zm 19er=Ausſchuß vor einigen Tagen im Mandſchureikonflikt
aus=
arbeiteten Entſchließungsentwurf ſcheint ſich erneut
hinauszu=
ſieben. Inzwiſchen ſind die Antworten der Regierungen ron
oko und Nanking auf den Entwurf hier eingetroffen, die jedoch
Penſowenig wie der Entwurf ſelber Teröffentlicht werden.
Wie ſchon aus der in den letzten Tagen bekannt gewordenen
ſellungnahme der beiden Delegationen in Geuf hervorging, ent=
Ilten beide Noten ſtarke Kritiken des Entwurfs; ſo wollen z. B.
8 Japaner die Erwähnung der Kapitel 9 und 10 des
Lutton=
lrichts ausgemerzt haben, während die Chineſen umgekehrt eine
(weiterung des Entwurfs im Sinne eines ausdrücklich
ausge=
ſochenen Verbotes, für die Völkerbundsmitglieder, den Man=
„hureiſtaat anzuerkennen, verlangen. Seit zwei Tagen verhan=
At das Redaktionskomitee des 19er=Ausſchuſſes auf Grund der
Sellungnahme der Delegationen und der Antworten der beiden
Lgierungen über eine Umänderung des Entſchließungsentwurfes,
(ne jedoch bisher zu einem Ergebnis gekommen zu ſein. Man
Imnt deshalb in Völkerbundskreiſen an, daß die Völkerbunds=
Fſammlung, wenn ſich in den nächſten Tagen keine Einigung
er=
ichen läßt, lediglich eine Vertagung der weiteren Verhandlungen
zum Januar 1933 beſchließen wird.
Belagerungszuſtand über Argenkinien.
TU. Buenos Aires, 18. Dezember.
In ganz Argentinien iſt nach erfolgter Zuſtimmung der Kam=
ᛋ1 wegen des von der Regierung aufgedeckten Putſchverſuches der
Aagerungszuſtand verhängt worden. Wie jetzt feſtgeſtellt
wor=
iſt, ſollte die Revolution am 30. Dezember ausbrechen. Wie
Fklautet, hat der militäriſche Führer der Umſtürzler,
Oberſtleut=
int Cattaneo, ausgeſagt, die Umſtürzler hätten nach dem Sturz
Regierung die Gewalt dem Oberſten Gerichtshof übertragen
en. Der verhaftete frühere Präſident Dr. Irigoyen wird
ka usſichtlich nach der Inſel Martin Garcia gebracht werden.
„Sparſamkeitsrückſichken”
beimt Inkernakionalen Arbeitsamk auf Koſten
Genſcher Wereſein.
EP. Genf, 18. Dezember.
Wie ein hieſiges Blatt mitteilt, hat ſich in den letzten Wochen
ein kleiner Ausſchuß in Paris, der vom Verwaltungsrat des
In=
ternationalen Arbeitsamtes eingeſetzt war, mit der
Verwaltungs=
reform des Arbeitsamtes beſchäftigt. Der Ausſchuß, in dem
Ver=
treter der Regierungen, der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer
ſaßen, ſollte ſich nämlich über die Frage der Beibehaltung oder
Abſchaffung des zweiten Direktorpoſtens der Genfer Behörde
aus=
ſprechen. Bekanntlich erwartet die deutſche öffentliche Meinung,
daß die Stelle des zweiten Direktors des Internationalen
Ar=
beitsamtes mit einem Deutſchen beſetzt werde, nachdem
Deutſch=
land im Juni d. J. bei der Wahl, des erſten Direktors ſeine
Stimme dem Engländer Butler und auch für den Franzoſen
Avenol als Generalſekretär, des Völkerbundes abgab, obwohl es
auf beiden Poſten lieber Neutrale geſehen hätte. Außerdem
recht=
fertigen die bisherigen deutſchen Leiſtungen in der Sozialpolitik
vollauf den deutſchen Anſpruch, in der oberſten Leitung des
In=
ternationalen Arbeitsamtes wenigſtens durch den zweiten
Direk=
tor vertreten zu ſein, zumal das bisherige einzige deutſche
Mit=
glied der Leitung des Arbeitsamtes, ein deutſcher
Abteilungs=
leiter demnächſt ausſcheidet.
Ein anderer Vorſchlag geht jedoch dahin, den Poſten des
zweiten Direktors aus Sparſamkeitsgründen überhaupt zu
ſtrei=
chen: Der Pariſer Ausſchuß hät es nun vermieden, eine
endgül=
tige und eindeutige Löſung vorzuſchlagen, ſondern die
Entſchei=
dung dem Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes,
der ſich am 2. Februar 1933 in Genf verſammelt, überlaſſen. Er
hat dem Verwaltungsrat nur den Vorſchlag unterbreitet, daß die
oberſte Leitung des Amtes aus ſechs Perſönlichkeiten beſtehen ſoll,
wobei der Verwaltungsrat zu beſtimmen hat, ob unter dieſen ſechs
Perſönlichkeiten der Direktor, der zweite Direktor und vier
Abtei=
lungsleiter, oder der Direktor und fünf Abteilungsleiter zu
ver=
ſtehen ſeien.
Zu der letzteren Möglichkeit, dem Plan, die Stellung des
zweiten Direktors aus „Sparſamkeitsrückſichten” zu ſtreichen, iſt
zu ſagen, daß es die Deutſchen gewiß ſehr verwundern dürfte.
wenn die bei den Genfer internationalen Aemtern nicht gerade
häufig geübte Sparſamkeit ausgerechnet auf Koſten berechtigter
deutſcher Anſprüche angewandt würde.
Konſerenz der Kleinen Enkenke.
Organiſakion Mitkeleuropas
inder Feluane Zeiſchlnds,
EP. Belgrad, 18. Dezember.
Die Konferenz der Außenminiſter der Kleinen Entente hat
heute ihren Anfang genommen. Die erſte Vollſitzung fand um
5 Uhr nachmittags ſtatt, da der rumäniſche Außenminiſter
Titu=
lescu erſt um 4 Uhr nachmittags aus Bukareſt eintraf. Der
tſche=
choſlowakiſche Außenminiſter Beneſch, der bereits in den frühen
Morgenſtunden angekommen war, hatte am Vormittag eine kurze
Unterredung mit dem jugoſlawiſchen Außenminiſter und wurde
ſo=
dann vom König Alexander in längerer Audienz empfangen. Die
Nachmittagsſitzung der Konferenz dauerte von 5 bis 7 Uhr Ein
offizielles Communigus über die Arbeiten der Konferenz dürfte
erſt morgen abend, nach Abſchluß der Beratungen, veröffentlicht
werden.
Ueber die Bedeutung der Konferenz der Kleinen Entente und
ihre Tagesordnung veröffentlichen die heutigen Blätter
ausführ=
liche Kommentare. Danach würden ſich die Beratungen vor allem
mit folgenden vier Hauptpunkten beſchäftigen:
1. Der Frage der Abrüſtung.
2. Der Frage einer ökonomiſchen Organiſation
Mittel=Europas, wobei betont wird, daß eine ſolche
Orag=
niſation nur dann von Erfolg gekrönt ſein könne, wenn ihr auch
Deutſchland und Italien beiträten. Dies könne um
ſo leichter geſchehen, als eine wirtſchaftliche Organiſation Mittel=
Europas gegen keinen anderen Staat gerichtet ſei.
3. Der Frageder Oſtreparationen, in der die
Staa=
ten der Kleinen Entente einen einheitlichen Standpunkt feſtlegen
und unterſtreichen müßten, daß die internationalen
Verpflich=
tungen auf dem Gebiet der Reparationen auf Grund der
Rezipro=
zität und der Achtung vor den Verträgen befolgt werden müßten.
4. Der Frage der Reviſion der
Friedensver=
träge. Zu dieſem wichtigſten Punkt der Konferenz erklären die
Blätter, daß die Kleine Entente der Anſicht ſei, daß von einer
ſolchen Reviſion keine Rede ſein könne. Die Konferenz werde
den Beweis dafür liefern, daß die Kleine Entente als Ganzes
dieſen Standpunkt einnehme und dadurch jene widerlege, die
glaubten, durch unterirdiſche Intriguen Zwiſtigkeiten im Lager
der Kleinen Entente hervorrufen zu können.
Angeſichts dieſer Tagesordnung geben die Blätter der
Ueber=
zeugung Ausdruck, daß die Belgrader Konferenz eines der
bedeu=
tendſten Ereigniſſe der internationalen Politik am Jahresende
ſein werde.
Adolf Hikler in Magdeburg
über die weikere Polikik der NSDAP.
Magdeburg, 18. Dezember.
Vor über 4200 Parteifunktionären des Gaues Magdeburg=
Anhalt ſprach am Sonntagvormittag Adolf Hitler in der
Magde=
burger Stadthalle. Er begründete eingehend ſeine Haltung zur
Frage des Eintritts in die Reichsregierung. Die Taktik der
Be=
kämpfung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung habe mit dem
Tot=
ſchweigen begonnen und ende jetzt geradezu mit der Beſtechung.
Wenn man die NSDAP. jetzt einlade, in die Regierung
einzu=
treten, ſo geſchehe dies aus dem gleichen Grunde, aus dem man
vorher die Bewegung verbieten wollte. Niemals werde er ſich
und die NSDAP. für ein Linſengericht verkaufen. Die Macht
dürfe der Nationalſozialismusnur dann
anneh=
men, wenn er überzeugt ſei, daß er ſie auch halten
könne. Niemalsdürfe die NSDAP. in eine
Reichs=
gierung eintreten, wenn die Gefahr beſtehe, daß
man ſie wieder verlaſſen müſſe. Wer einmal nach
Berlin gehe, dürfe nicht mehr herausgehen, und keine Macht der
Welt dürfe dann den Nationalſozialismus herausholen können.
Die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſei ſtark in ihrer
Verwur=
zelung im Volke. Der Gegner werde verlieren, da der
National=
ſozialismus die ewigen Kraftreſerven der Nation hinter ſich habe
und dieſe mobiliſieren werde. Wenn die NSDAP. 30 Mandate
eingebüßt habe, ſo habe der Gegner inzwiſchen zwei Regierungen
verloren. Hitler erklärte, daß er kein anderes Endziel kenne, als
den Sieg der Bewegung. Wenn irgend jemand das Schiff des
Nationalſozialismus verlaſſe, ſo kümmere ihn das nicht.
Eduard Bernſtein F.
Der bekannte ſozialdemokratiſche Schriftſteller Eduard
Bernſtein iſt am Sonntag mittag in ſeiner Wohnung in
Berlin=Schöneberg im 83. Lebensjahr an Altersſchwäche
ge=
ſtorben. — Seit 1872 gehörte er der Sozialdemokratiſchen Part=i
an und nahm von Anfang an an der Agitation ſehr regen
Anteil. Infolge der Ausnahmegeſetzgebung gegen die
Sozial=
demokratiſche Partei verlegte er ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit
zeitweilig ins Ausland, wo en in der Schweiz und in England
lebte. Im Jahre 1901 kehrte er nach Deutſchland zurück und
gehörter jahrelang dem Reichstag als ſozialdemokratiſcher
Ab=
geordneter an.
Mufſolini weiht die neue Stadt Litloria ein.
TU. Rom, 18. Dezember.
Am Sonntag fand die feierliche Einweihung der
neu=
gegründeten Stadt Littoria in den früheren Pontiniſchen
Sümpfen durch Muſſolini ſtatt. Damit iſt der erſte und
ſchwierigſte Teil des ungeheuren Trockenlegungswerks
ab=
geſchloſſen, das dieſes durch Jahrtauſende gefürchtete, gänzlich
entvölkerte Fiebergebiet in wenigen Jahren zu fruchtbarem und
dicht beſiedelten Ackerland geſtalten wird.
Nach einer Rundfahrt durch die vier neuen Gemeinden, in
denen die bereits zahlreich errichteten Koloniſtenhäuſer
vor=
läufig zuſammengefaßt ſind, fuhr Muſſolini die Front der
Traktoren und Dampfpflüge ab, die auf der Nundſtraße rings
um Littoria in endloſer Reihe aufgeſtellt waren. Dann ſprach
er von dem Balkon des turmgekrönten Rathauſes aus zur
Meuge: Der heutige Tag ſei einer der ſchönſten der faseiſtiſchen
Aerg. Er bedeute einen entſcheidenden Abſchnitt. 6000 Baueri
ſeien auf neu gewonnenem Boden angeſiedelt. Aber nach
fas=
eiſtiſcher Art werde man erſt die Siegesbotſchaft veröffentlichen,
wenn der ganze Plan vollendet ſei, und 40= bis 50 000
Land=
wirte ihr Brot in dem neuen Gelände vor den Toren Roms
finden würden.
Muſſolini kündigte für den April die Anſiedlung weiterer
2000 Familien, für den Herbſt 1933 die Einweihung der neuen
Stadt Sabauda und für das Jahr darauf die der Stadt
Pontinia an. Das fasciſtiſche Italien arbeite, die anderen
ſollten es bei ſeiner friedlichen Arbeit ungeſtört laſſen.
Verjüngung des italieniſchen Beamkenkörpers.
Durch einen Erlaß Muſſolinis wird beſtimmt, daß die
Behör=
den im Jahre 1933 die Bewerbungen für 6741
Staatsbeamten=
ſtellen öffentlich ausſchreiben ſollen. Die überraſchend große Zahl
der freiwerdenden Stellen erklärt ſich, dadurch, daß der Abbau
wegen Erreichung der Altersgrenze, mit einem Schlage ſtreng
durchgeführt wird. Es ergibt ſich alſo eine ſtarke Verjüngung des
ſtaatlichen Beamtenkörpers. Zur Bewerbung ſind ausſchließlich
Mitglieder der Fasciſtiſchen Partei zugelaſſen. Neue Stellen ſind
nicht geſchaffen worden.
159.-Senak nimmt Unabhängigkeitsvorlage
der Philippinen an.
TU. Waſhington, 18. Dezember
Der Seuat hat die Vorlage über die Unabhängigkeit der
Philippinen angenommen. Die Vorlage ſieht eine
zwölf=
jährige Probezeit für Homerule und
ſieben=
jährigen Freihandel vor. Danach foll eine ſchrittweiſe
Erhebung von Ausfuhrzoll auf Kokosnußöl und Zucker erfolgen,
Seite 2 — Nr. 352
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 19. Dezember 19:3
Weihnachtsausſtellung in der Alice=Eleonorenſchnle
Darmſſadt, den 19. Dezember 1932.
der Goldene Sonniag.
Der diesjährige Goldene Sonntag unterſchied ſich weſentlich
von dem Silbernen. Der Verkehr in den Geſchäftsſtraßen und der
Andrang zu den Geſchäften war noch ſtärker wie vor acht Tagen,
was wohl darauf zurückzuführen iſt, daß die Landbevölkerung ihren
Weihnachtsbedarf in der Hauptſache geſtern deckte. Trotzdem noch
eine volle Woche Gelegenheit zum Kaufen vorhanden iſt, hatte ſich
der Goldene Sonntag recht gut angelaſſen. Die Erwartungen, die
man von dem diesjährigen Weihnachtsgeſchäft gehegt hat, ſind
wohl in der Hauptſache erfüllt worden. Jeder einzelne hat
ge=
kauft, was in ſeinen Kräften ſtand. Zog die Not der Zeit auch
jedem in der Erfüllung ſeiner Weihnachtswünſche enge Grenzen,
die liebſten dieſer Wünſche konnten bei den zeitgemäßen Preiſen
in den meiſten Fällen doch erfüllt werden. Und in der Anpaſſung
der Geſchäftswelt an die Zeitverhältniſſe liegt das Geheimnis, daß
trotz ungeheurer Not auch das diesjährige Weihnachtsgeſchäft ſich
befruchtend auf das Wirtſchaftsleben auswirken wird.
— Die Weihnachtsferien in Heſſen. Einer Anordnung des
heſſiſchen Kultusminiſteriums zufolge beginnen die zweiwöchigen
Weihnachtsferien an allen öffentlichen Schulen Heſſens am 23.
Dezember einſchließlich. Der Unterricht des alten Jahres ſchließt
am Freitag, dem 22 Dezember, mit der letzten planmäßigen
Unterrichtsſtunde Im neuen Jahre beginnt der Unterricht am
Montag, dem 9. Januar. Die Berufsſchulen haben mit Rückſicht
auf ihre im Handwerk und Gewerbe beſchäftigten Schüler und
Schülerinnen das Recht, die Weihnachtsferien einige Tage früher
beginnen zu laſſen. Die zuſätzlichen Ferientage kommen jedoch
an den Oſterferien 1933 in Abzug.
— Lehrgänge für Erwerbsloſe. Das Miniſterium für Kultus
und Bildungsweſen hat auch in dieſem Jahre durch ſeinen
Fach=
referenten. Herrn Oberſchulrat Haſſinger, verſchiedene Tageskurſe
für Erwerbsloſe eingerichtet, deren Leitung der Volkshochſchule
Darmſtadt übertragen wurde. Die einzelnen Lehrgegenſtände
waren: Innendekoration. Moderne Technik, das Kraftfahrzeug.
Politiſche Grundſchule und Siedlungsweſen. Der Beſuch war im
allgemeinen regelmäßig. In Ergänzung der Vorträge konnten
dank dem Entgegenkommen des Leiters der ſtaatlichen
Material=
prüfungsanſtalt. Herrn Prof. Dr. Ing. Thum=Darmſtadt, ſowie
der Leitung der Adlerwerke, vorm. Kleyer, Frankfurt a. M., zwei
intereſſante Beſichtigungen als Abſchluß der Kurſe vorgenommen
werden. Unter Führung der Herren Aſſiſtenten und des Herrn
Oberwerkmeiſters wurden die hervorragenden Einrichtungen für
mechaniſche, metallographiſche und röntgenographiſche
Unter=
ſuchungen eingehend erläutert und größtenteils im Betrieb
vor=
geführt. In den Adlerwerken wurden die auf moderne
Band=
arbeit umgeſtellten Fabrikationswerkſtätten gezeigt. Beſonders
intereſſierten hier die Werkſtätten für Motoreinzelteile,
Zuſam=
menbau derſelben, Chaſſis= und Karoſſeriebau, ſowie die
Fertig=
montage. Den ſprunghaften Fortſchritt im modernen Autobau
zeigte beſonders deutlich die Gegenüberſtellung eines alten Adler=
Einzylinderwagens aus dem Jahre 1903 mit der mit allen
Schi=
kanen der Neuzeit ausgerüſteten Limouſine Typ „Trumpf” 1932.
Dem lebhaften Intereſſe der bisherigen Teilnehmer Rechnung
tra=
gend. werden die Lehrgänge im Januar fortgeſetzt. Auch neue
Teilnehmer können ſich bei der Volkshochſchule, Neckarſtr. 3.
mel=
den. (Nähere Anzeige erfolgt noch.)
Hefſiſches Landestheater.
Großes Haus Mittwoch,21. Dezember 19½—22 Uhr. B 9.
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
Katharina Knie. Donnerstag,
22. Dezember 19½—22½ Uhr. Bühnenvolksbund H 5. Vorſt.
Cavalleria Ruſticana, hierauf Der Bafazzo. 0.60—5 Mk. Kleines Haus Dienstag,
0. 50.6grßtee 19½—22 Uhr. Zuſatzmiete 1, 4
Preiſe 0.70—3.80 Mk
Der Muſtergatte. Mittwoch,
21. Dezember 15—17½ Uhr.
Jans Wunderhündchen. Preiſe 0.40—2.00 Mk.
20—22½ Uhr. T Gr 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8
Preiſe 0.80—4.50 Mk.
Martha. Donnerstag,
22. Dezembei 19½—22 Uhr. Zuſatzmiete VI. 5.
Der Muſtergatte.
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Morgen. Dienstag, wird
Hop=
woods amüſantes Luſtſpiel „Der Muſtergatte", das bei
jeder Wiederholung ſtürmiſchen Beifall fand, im Kleinen Haus
wiederholt. — Am Mittwoch, dem 21. Dezember, wird Flotows
komiſche Oper „Martha” zur Aufführung kommen. In den
Hauptrollen ſind beſchäftigt Fritzi Jokl. Dr. Allmeroth. Heinz
Schlüter. Heinrich Kuhn und Anna Jacobs. — „Jans
Wun=
derhündchen” das Weihnachtsmärchen des Landestheaters,
wird am Mittwoch, dem 21., und Freitag, dem 23. Dezember, im
Kleinen Haus wiederholt. Die Beſetzung iſt die der
Urauffüh=
rung. Da die Wiederholung des Märchens am Mittwoch
be=
reits ausverkauft iſt, empfiehlt es ſich, Karten für Freitag im
Vorverkauf zu ſichern, der geſtern begonnen hat.
Arbeitsplan des Schauſpiels. Gegenwärtig bereitet das
Schauſpiel eine völlige Neuinſzenierung von Schillers „Maria
Stuart” unter der Regie von Guſtav Hartung vor. — Im
Kleinen Haus wird eine der geiſtvollſten Komödien. B. Shaws
„Pygmalion” unter der Regie von Arthur Maria Rabenalt
vorbereitet.
Viel zu wenig bekannt iſt in der Oeffentlichkeit die Arbeit der
Alice=Eleonorenſchulé. Man muß einmal die Ausſtellung der
Weih=
nachtsarbeiten für die Winterhilfe geſehen haben, dann kann man
ſich einen Begriff machen von der ſtillen und ſegensreichen Arbeit,
die hier geleiſtet wird.
460 Kleidungs= und Wäſcheſtücke wurden angefertigt, 150
Spielſachen, 125 Pfund Backwaren. Dies alles iſt in zwei Räumen
der Schule, die durch luſtige Wandzeichnungen und Verſe
ge=
ſchmückt ſind. ausgeſtellt. Die Spielſachen ſind aus wertloſem
Material (Kiſtenholz und Obſtſteigen) hergeſtellt, und zwar z. T.
von Kindern des Kindergartens, z. T. von
Schüle=
rinnen des Kindergärtnerinnen=Seminars und der
Mütterſchule. Da ſieht man die herrlichſten Puppenbetten,
Kauf=
laden, Wohnzimmer, Schlafzimmer für die Püppchen und
Wä=
gelchen aller Art. An der Wand hängt eine große Tüte, aus ihr
hervor quillt ein Reichtum buntbemalter, kleiner Tüten, die
an=
gefüllt ſind mit Weihnachtsgebäck aller Art. Beſonders ſchön ſind
die Lebkuchenmänner, die bekannte Märchenfiguren darſtellen.
Der zweite große Saal zeigt Kleidungsſtücke, vom kleinſten
Hemdchen für den Säugling bis herauf zum Männerhemd. Dazu
Kleider und Anzüge für Mädels und Buben. Schülerinnen des
Handarbeitsſeminars haben das Material, aus dem ſie
dieſe Dinge anfertigten, meiſtens ſelbſt geſtellt. Sieben Paar derbe
Mancheſter=Hoſen gefielen mir beſonders gut. Ihre „
Lebens=
geſchichte” ließ ich mir erzählen. Einſt waren es zartgrüne
Vor=
hänge, die viele Jahre Freud und Leid einer Familie teilten; nun
wurden ſie der Schule geſchenkt, dort braun gefärbt und in ihrer
neuen Geſtalt werden ſieben kleine Jungens die Treppengeländer
damit herunterrutſchen.
Alles in allem: dieſe Schule atmet den Geiſt der Lebensnähe
Jo.
und der freudigen Lebensbejahung.
— Weihnachtsbeſcherung beim Polizeiſportverein Darmſtadt.
Wieder einmal ſteht das Weihnachtsfeſt vor der Tür und
wie=
der einmal warten unzählige Kinderherzen auf den Moment, wo
ſie ihre, vielleicht ſchon während des ganzen verfloſſenen Jahres
gehegten Wünſche in Erfüllung gehen ſehen. Sicher aber noch
mehr werden leider auch wieder in dieſem Jahre den
Weihnachts=
baum und die darunter liegenden Geſchenke vermiſſen. Die Not
der Zeit hat dies alles mit ſich gebracht. Aus dieſen
Erwägun=
gen heraus hat es ſich der Polizeiſportverein nicht nehmen laſſen.
auch in dieſem Jahre wieder ſeine Schüler= und Jugendabteilung
unter dem Chriſtbaum zu verſammeln und mit ihnen gemeinſam
das Feſt der Liebe zu feiern. Durch Spenden der Mitglieder
und nicht zuletzt durch Spenden Darmſtädter und auch
auswär=
tiger Geſchäftsleute iſt es möglich, jedem einzelnen ein ſeinem
Wunſche entſprechendes Geſchenk durch den Weihnachtsmann, der
in höchſteigener Perſon erſcheinen wird, zu überreichen. Die
Vor=
arbeiten ſind ſoweit gediehen, daß die Beſcherung am Mittwoch,
dem 21. Dezember 1932, im Speiſeſaal der Polizeiunterkunft,
Holzhofallee 25, ſtattfinden kann.
— Ausſchußſitzung der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe
Darm=
ſtadt=Stadt. Im Saale des Reſtaurant „Zur Krone” fand eine
Ausſchußſitzung der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt=
Stadt ſtatt. An Skelle des verhinderten Ausſchußvorſitzenden,
Herrn Direktors May leitete die Verſammlung Herr Reg.=
Baumeiſter Ganß. Ueber ſämtliche Punkte der Tagesordnung
referierte der Geſchäftsführer, Herr Heil. Die §§ 18. 22. 32.
53 der Satzung und § 4 der Krankenordnung erfahren
Verän=
derungen, die von beiden im Ausſchuß vertretenen Gruppen
an=
genommen werden. Von großer Bedeutung für die Verſicherten
ſind die Abänderung der §§ 22 und 32, indem ſie einen Zuſtand
wieder herſtellen, wie er vor der Verordnung vom 8. Dezember
1931 beſtanden hat. Nach dieſer Verordnung durften die Kaſſen
nur dann Mehrleiſtungen weiter gewähren, wenn der
Beitrags=
ſatz höchſtens 5 Prozent betrug. Da der Beitragsſatz der
Allge=
meinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt aber 6,3 Prozent vom
Grund=
ohn betrug, ſo mußte ſie die Leiſtungen des § 22 auf die
Regel=
leiſtung von 50 Prozent des Krankengeldes beſchränken. Die
Erhöhung des Hausgeldes und die Zubilligung von
Kranken=
hauspflege kann in der Familienhilfe nunmehr auch
vorgenom=
men werden, wenn der Höchſte Beitragsſatz höher als 5 Prozent
iſt. Für die Zukunft wird den Verſicherten, welche
Familien=
angehörige ganz oder teilweiſe unterhalten, bei
Krankenhaus=
behandlung wieder ein Hausgeld von 60 Prozent des
Kranken=
geldes gewährt. Daneben können auch noch Zuſchläge für ſolche
Verſicherte, welche mehr als einen Familienangehörigen zu
unter=
halten haben, in der Höhe von 5 Prozent und für jeden
weite=
ren Angehörigen weitere 5 Prozent des Grundlohnes gewährt
werden. Der Geſamtbetrag von Hausgeld und Zuſchlägen darf
aber das ſatzungsmäßige Krankengeld nicht überſteigen. Die
Kaſſe übernimmt bei Krankenhausbehandlung eines
Familien=
angehörigen in Zukunft einen Zuſchuß in der Höhe der Hälfte
der Verpflegungskoſten der dritten Klaſſe. Der Voranſchlag, der
unter äußerſter Beſchränkung der Ausgaben aufgeſtellt iſt und in
Einnahmen und Ausgaben in einer Höhe von 1 365 300 RM.
balanciert. fand einſtimmige Annahme. Ebenſo eine Aenderung
der Dienſtordnung und Verträge mit anderen Kaſſen zwecks
In=
anſpruchnahme der Eigenbetriebe der Allgemeinen
Ortskranken=
kaſſe Darmſtadt durch dieſelben. Mit Worten des Dankes ſchloß
der Vorſitzende die Ausſchußſitzung.
— Im Union=Theater läuft heute und folgende Tage ein
außergewöhnlich ſpannender Kriminaltonfilm „Nachtkolonne", der
in die Unterwelt einer modernen Großſtadt führt. Im tönenden
Bei=
programm die neueſte Ufa=Tonwoche.
— Die Palaſt=Lichtſpicle bringen heute zum letzten Male E. A.
Duvonts „Atlantik”, ein Filmwerk, das die Kataſtrophe des
Paſ=
ſagierdampfers „Titanic” zeigt, bei der Tauſende von Paſſagieren
ums Leben kamen. Dazu das gute Beiprogramm.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute Ramon Novarro,
den beliebten „Ben=Hur”=Darſteller, in dem neuen deutſchſprachigen
Tonfilm „Der Sohn des Rajah”. Jugendliche haben Zutritt.
Be=
ginn 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl),
19. Dezember an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht aufgeſtelll
1. Hans Burkhardt: Der raſſenhygieniſche Gedanke
ſeine Grundlagen. München 1930. 32/2421. 2. Bruno Alfred 5
ring: M. D. Pöppelmann. Der Meiſter des Dresdener Zwi
gers. Dresden 1930. 32/2248. 3. Hans Drieſch: Parapſycholn
München 1932. 32/2119. 4. Carl Dyrſſen: Die Botſchaft
Oſtens. Breslau 1932. 32/2027. 5. Ernſt Falck: Kommu
Wirtſchaftspolitik. Berlin 1932. 32/1763. 6. Hans
Fechners=
bensabend. Berlin 1932. 32/2289. 7. Handwörterbuch
Bankweſens Herausgegeben von Palyi und Quittner. Berlin A
32/2468. 8. Alfred Hugenberg: Die ſoziale Frage in Der
land. Berlin 1932. 32/2233. 9. Ludwig Juſti: Von Runge
Thoma. Berlin 1932. 32/2441. 10. Otto Klemm; Pädagog
Pſychologie. Breslau 1932. 32/2279. 11. Victor Klemper
Pierre Corneille. München 1933. 32/1727. 12. Friedrich Lutz
Konjunkturproblem in der Nationalökonomie. Jena 1932. 32/n
13. Wilhelm Michel: Wir heißen euch hoffen. Darmſtadt 1
32/1758. 14. Paula Moderſohn=Becker: Ein Lebensku
Herausgegeben von R. Hetſch. Berlin 1932. 32/2051. 15. Friezi
Muckermann; Goethe. Bonn 1931. 32/2440. 16. Otfried M
ler und Walter Parriſius: Die Blutdruckkrankheit.
S-
gart 1932. 32/1860. 17. Wilhelm Niederer: Der Ständeſſu
des Faſchismus. München 1932. 32/2443. 18. Guſtav Puhlman=
Kleiner homöopathiſcher Hausarzt. Leipzig 1932. 32/1578. 19. 2
helm Ruhl und Adolf Schild: Die Zwangsverſteigerungs=
Zwangsverwaltungspraxis. Berlin 1932. 32/2316. 20. Eber
Schmidt: Lehrbuch des deutſchen Strafrechts. Bd. 1. Bel
1932. 32/1458. 21. Georg C. L Schmidt: Der Schweizer B=0
im Zeitalter des Früh=Kapitalismus. Bd. 1—2. Bern 1932. 32/n
22. Georg Troeſcher: Claus Sluter und die burgund. Plct
Freiburg 1932. 32 A. 89. — Vom 2. Januar nächſten Jahres
verleihbar. Vormerkungen werden im Leſeſaal entgegengenompe
Der B9A. und die deukſch=amerikaniſche Preſſe.
Anläßlich der Wiederaufnahme der Vortragstätigkeit
Herrn Studiendirektors Treut, des Abgeſandten des Vereins
das Deutſchtum im Ausland, in den Vereinigten Staaten
ſchienen in einer Reihe führender deutſch=amerikaniſcher Zei=n
gen Hinweiſe, denen wir folgende Gedanken entnehmen:
„Alle hervorragenden Amerikaner deutſcher Herkunft,
Berlin beſuchten und Einblick in die Arbeit des VDA., des De
eins für das Deutſchtum im Auslande nahmen, wiſſen es,
hier nicht nur geredet ſondern wirklich gearbeitet wir
Wie Hindenburg, ſo dient der VDA. nur der Geſamtheit
deutſchen Volkes. Der VDA. will der deutſchen Jugend im 2.
lande die Mutterſprache erhalten. In der Heimat leiſtet
wertvolle Aufklärungsarbeit über Weſen und Bedeutung
Auslandsdeutſchtums. Seit 1923 hat Studiendirektor Ro
Treut die Vereinigten Staaten beſucht und das deutſch=amenk
niſche Element als Gaſt bei ſeinen Heimatabenden geſehen. —
kommt er wieder als Abgeſandter des VDA., und wieder kom
er nicht mit leeren Händen. Er hat einen Heimatfilm zuſamrn
geſtellt „Von der Waterkant bis zum Alpenrand‟. Der Zweck
Treutſchen Heimatabende bleibt der alte: Hilfewerbung für
bedrohte Grenzlanddeutſchtum, im alten Europa. Dazu konn
als neuer Zweck, auch etwas Hilfe zu ſchaffen für das no
dende Deutſchtum in den Vereinigten Staaten. Wer möchte
fehlen?”
— Deutſch=Evang. Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
als Adventsfeier gedachte, im Gemeindeſaal der Pauluskirche 7n
gehabte Mitgliederverſammlung wurde ihrer Aufgabe vollkom
gerecht. Adventsgedanken und Adventsſtimmung gaben uns die
grüßungsanſprache der Vorſitzenden Frau Präſident Berm
ebenſo wie die mit wohlklingender Stimme und ſchönem Emmi
den warm und vornehm vorgetragenen Weihnachtslieder Ot
Frl. Ingeborg von Selzam (beſonderer Dank der feinen Klan
begleitung) und der wunderbar aufgebaute, von tiefem religü
Empfinden getragene, von deutſchem Geiſte durchglühte Vor:
von Frl. Fröhlich ; Propheten, die das Kommen Chriſti ver
deten” Im Lichtbilde feſtgehalten, treffend durch die Redmct
gekennzeichnet, zogen ſie an unſerem Auge vorüber, die Proph=
vom ſilbernen Kölner Reliquienſchrein, vom Hauptportal
Straßburger Münſters, an beiden, in Anlehnung an die Myſtex
in Verbindung mit Apoſtelgeſtalten, Köpfe voll ſeeliſcher Verde
heit, Grübler, nach innen ſchauend, Prediger in der Wüſte.
dann wieder am Chorgeſtühl des Ulmer Münſters jene Köpfe
Geſtalten in der Auffaſſung und dem Gewand der bürgerlän
Kreiſe des 15. Jahrhunderts. Endlich die Propheten und Sibul
der Sixtiniſchen Kapelle von der Hand Michel Angelos charc
riſch und machtvoll geſchaffen. Zum Schluß verſenkten wir uns
der Vortragenden in den Anblick der Eliſabeth im Dom zu Br
berg, in der es dem deutſchen Künſtler gelungen iſt, in
Ausdruck der „Seherin des nahen Heils” feſtzuhalten, was ſie
heimnisvoll als ſolches ahnt. So gab uns dieſer Abend Adve
gedanken, Adventsſtimmung. Möchten wir ſie hüten in uns
weiter geben zum Segen für andere!
Rkl. Wiederaufnahme von Fernſprechanſchlüſſen. Fernſp
teilnehmern, welche die Kündigung ihres Anſchluſſes infolge
wirtſchaftlichen Notlage haben ausſprechen müſſen, iſt bekann!
die Möglichkeit gegeben, den Anſchluß ohne Zahlung des
Appa=
beitrags und der laufenden zwiſchenzeitlichen Gebühren wi
aufzunehmen, ſofern das vor Ablauf eines Jahres nach erfok
Kündigung geſchieht. Da ſich die wirtſchaftliche Lage inzwifn
nicht gebeſſert hat, beantragte der Reichsverband des deut50
Handwerks beim Reichspoſtminiſter, dieſe Friſt angemeſſen
verlängern. Auf dieſe Eingabe hat der Reichspoſtminiſter zu
mehr mitgeteilt, daß bereits in Ausſicht genommen iſt, die Fr.
für die erleichterte Wiedereinrichtung von Fernſprechanſchlükſ
die infolge wirtſchaftlicher Notlage gekündigt worden ſind
verlängern. Die Verordnung darüber wird demnächſt erſchei d
Großes Haus. — Sonntag, den 18. Dezember.
„Der Troubadour”
Oper von G. Verdi, Text von Piave.
An Stelle der erkrankten Elſe Kment ſang heute Roſe
Landwehr aushilfsweiſe die Leonore. Die bei uns
unver=
geſſene Künſtlerin erfreute wieder mit einer jener künſtleriſch
hochwertigen Leiſtungen, die wir von ihr gewohnt ſind. Sie
werden beſtimmt von ihrer großen Muſikalität, von ihrem
ſtarken Temperament und zeichnen ſich aus durch die perſönliche
Note, die ſie hineinzulegen imſtande iſt, und zwar jedesmal
ſpontan in wechſelnden Graden und Farben. Das iſt es, was
immer von Neuem intereſſant wirkt. Und an einer ſolchen
wahr=
haft intereſſanten Perſon, einem zündenden weiblichen
Tempera=
ment fehlt es heuer unſerem Opern=Enſemble. Ihr ſtimmliches
Material hat für ihre Aufgabe die Leichtigkeit und Süßigkeit,
ihre Erſcheinung die warme, vornehme Weiblichkeit, ihre
Dar=
ſtellung die dramatiſche Ausrduckskraft. Eine überzeugende,
er=
greifende Leonore von großem Erfolg.
v. H.
Advenks= und Weihnachtsmuſik in der Stadkkapelle,
welche die rühmlichſt bekannte Vereinigung Darmſtädter
Soli=
ſtimmen (Zehſcher Frauenkammerchor) unter Leitung von
Günther Simony und Mitwirkung von Anni Delp, Karl
Cauer (Violine), Kurt Eiſele (Cello), Ludwig
Born=
gäſſer (Orgel) zu Gehör brachte, geſtaltete ſich zu einer
innigen und feinen, religiöſen und muſikaliſchen Feierſtundc.
Der vortrefflich geſchulte Chor, die Namen der mitwirkenden
Künſtler und des Führers, die ſich längſt die Sporen verdient
haben, bürgten für die künſtleriſch hohe Stufe der Vorträge.
Eswar aber auch mit erleſenem Geſchmack eine vielleicht nur etwas
zu lange Vortragsfolge zuſammengeſtellt, die ſie zur Wirkung
kommen ließ. Perlen aus dem kirchenmuſikaliſchen Schaffen
bekannter und unbekannter Meiſter, etwa von 1500—1700, dem
Sondergebiet des konzertgebenden Vereins.
Von den 6 dreiſtimmigen A-Capella=Chören waren das
Pader=
borner Volkslied, der Kölner Pſalter, zwei Lieder aus dem
Straßburger und aus Beuttners Geſangbuch, alle von Walter
Nein geſetzt, harmoniſch feſſelnde Stücke.
Später folgten, ebenfalls dreiſtimmig, eine ſehr heitere
Choralmotette von Michael Praetorius, ein poetiſcher Satz von
Gumpelzhaimer. Die vierſtimmigen beſtanden aus einem
Witten=
berger Chor von Benedikt Ducis, in Reſponſorienform, einer
Choralmotette von Johann Ekkard, über die Maßen kunſtvoll,
und einem Satz von Walter Rein, dem intereſſanteſten Stück des
Abends. Zwiſchen hinein drei ſeltener gehörte Orgelſtücke von
Bach und Pachelbel, ein etwas allzuernſtes Trio für zwei
Violinen, Cello und Orgel von Adam Strunk, eine
Solo=
kantate für die gleichen Inſtrumente und Sopran (Frau S.
Horn=Stoll) und ein Chor mit Einzelſtimmen (Frau E. M.
Allmanritter) von W. Rein: zwei melodiöſe, dankbare Sätze,
Choräle zu Anfang und Schluß zogen die Gemeinde zu
teilnehmender Wirkung heran.
Allen Darbietungen gab die hohe geiſtige und muſikaliſche
Vor= und Ausbildung der Ausführenden eine Grundlage, auf
der eine techniſche Beherrſchung, eine Feinheit des Vortrags,
ein Reichtum klanglicher Farben ermöglicht wurde, wie dies
einem anderen Verein meiſt verſagt bleiben muß. Schade, daß
der Genuß durch die im Kirchlein herrſchende Kälte beeinträgtigt
wurde.
v.II.
Advenksfeier.
In der Chriſtbaumgeſchmückten Martinskirche fand geſtern
abend eine ſtimmungsvolle muſikaliſche Advents= und
Weih=
nachtsfeier ſtatt. Zur Aufführung kam eine Weihnachtskantate
nach Worten der heiligen Schrift, die Prof. Dr. Noack komponiert
hat, und die bereits im vergangenen Jahr am gleichen Ort zur
Erſtaufführung gelangt war.
Das Werk verdient eine Wiederholung. In knappſter Form
erzählt es von der Verkündigung Mariä und dem Geſchehen von
Chriſti Geburt; ihm ſchließt ſich an die Szene Simeons „Herr
nun läſſeſt Du Deinen Diener in Frieden fahren‟ Drei
Orgel=
choralvorſpiele „Aus tiefer Not ſchrei ich zu Dir” „Macht hoch
die Tür” und „Fröhlich ſoll mein Herze ſpringen” bilden mit
dem tiefernſten Eingangschor „Das Volk, daß im Finſtern
wandelt”, und dem freudigen Schlußchor „Alſo hat Gott die
Welt geliebt” die Umrahmung für das Myſterium. Dem Chor
iſt außerdem die intereſſante, aber ſchwere Aufgabe zugewieſen,
die harmoniſche Grundlage und ſtützende Begleitung für
Sologeſänge zu bilden; in dieſe Aufgabe teilen ſich mit
Stimmen des Chores eine Geige und ein Celo bald rest
tiviſch, bald in zarter Umſpielung. Dies das muſikaliſche Gel
der Kantate, die Noack mit kundiger Hand in ausdrucksſta
Klängen und ſtilſicherer Formgeſtaltung zu einer wertvol
Weihnachtsmuſik gemacht hat, bei der namentlich der kunſtk!
lebendige Aufbau der Chöre ungemein wirkt. Die Kantate
langt trotz ihrer verhältnismäßigen Einfachheit wohlgein
ſattelfeſte A=Sapella-Sänger; ſolche waren geſtern am Weſ
Nachdem zuvor drei kleine Chöre erklungen waren „Das Ch1
kind zieht zu Schiff ein” von Heinrich Weinreis, das wie
liebes Volkslied klingende „Hirtenlied” von Mar Reger, u
das bekannte zu Jubel ſich ſteigernde fünfſtimmige „Hcd
Christus natus est” von J. P. Sweelinck, dem holländiſd
Meiſter aus dem 16. Jahrhundert, vereinigte ſich Madri
vereinigung und Martinsgeſangverein in Gemeinſchaft mit
bewährten Soliſten: Frl. Betti Aßmuth. Heinrich Larl
zettel, zu einer höchſt wirkungsvollen Wiedergabe der Wſ
nachtskantate. Mit gutem Erfolge geſellte ſich zu dieſen
Baſſiſt Ludwig Herwig (Simeon),
Zum erſten Male hörten wir die junge Orgelſpielerin 7
Lieſel Jäger; ſie ſpielte zu Beginn eine Phantaſie in G=El
von J. S. Bach und dann die Choralvorſpiele der Kantate,
es ſich für jemanden gehört, der ſoeben die Organiſtenprüf 1
mit ausgezeichnetem Erfolg beſtanden hat. Auch die beiden,
dem Programm nicht erwähnten Streicher taten ihre Schul n
keit.
Der neue Roman Paul Berglar=Schroers „Menſche
gehen ins Licht” wird ab Januar in Weſtermanns Mon (.
heften erſcheinen. Die Buchausgabe dieſes Romans liegt wieln
in Händen der Deutſchen Vereinsdruckerei=A. G. Das neue
erſcheint als Abonnementsausgabe für die Buchgemeinſchaft .—
Berglandbuch” in einer einmaligen Ausgabe von 10 000 EE
plaren, als Buchhandelsausgabe im 1. bis 5. Tauſend. — Au Fl
dem wird der Verlag Hirt u. Sohn (Leipzig=Breslau) in
Bücherfolge „Deutſche Sammlung” im Laufe d. J 33 mit er?
Veröffentlichung novelliſtiſcher Arbeiten von Berglar=Schr‟
herauskommen. — Nachdem der erſte Roman. „Um den Heimil
hof”, der im Kamin=Verlag Varel=Oldenburg erſchien, mit 10
Exemplaren z. Zt. vergriffen iſt, aber neu bearbeitet und wien
aufgenommen werden ſoll, geht „Bergbauern” im Verlag
Deutſchen Vereinsdruckerei=A.G (Graz=Wien=Leipzig=Berlin) 20
zu Weihnachten ins 14. Tauſend.
* Die Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt hat geſtern zum erſten
wkale ihre Weihnachtsfeier in einem ganz neuen Rahmen
abgehal=
zen. Und, um es vorweg zu ſagen, der Verſuch iſt ausgezeichnet
csglückt. In Form eines bunten Unterhaltungsabends wurde im
(arpheum eine Vortragsfolge geboten, deren Einzelnummern
aus=
rahmslos von Mitgliedern der Turngeſellſchaft beſtritten wurden.
„as Haus war faſt voll beſetzt. Wie vorzüglich ſich die Teilnehmer
an dieſer Weihnachtsfeier unterhielten, bewies, daß man bei beſter
Stimmung von 7 Uhr bis nach Mitternacht den Darbietungen
frlgte. Die Mitglieder können ſtolz ſein, daß ſie in ihrer
Turn=
gsſellſchaft Organiſatoren haben, wie der Turner Oldendorf,
frrauenturnwart Schwarz und viele andere Helfer, die die
gu=
i.n Kräfte richtig einzuſetzen verſtehen und damit und durch
inten=
ſse Vorarbeiten einen harmoniſchen Verlauf einer Veranſtaltung
gewährleiſten. — Ein hoher Weihnachtsbaum mit bunten Lichtern
ſtand neben der Bühne, hier waren auch die vielen Gewinne der
Yerloſung, wie auf Gabentiſchen, ausgeſtellt.
Nach einem Feſtmarſch der Turngeſellſchaftkapelle — auch die
AXuſik wurde, wie alle anderen Darbietungen, von eigenen
Kräf=
tn beſtritten — und dem ſtimmungsvollen Chor „
Weihnachts=
gocken” ſprach eine kleine Turnerin einen ſinnigen Vorſpruch. Der
Sprecher, Turner Matthes begrüßte alle Mitglieder,
äreunde und Gönner der Turngeſellſchaft und wies auf das
bevor=
ſtehende Weihnachtsfeſt, das Feſt der Liebe und Freude hin, deſſen
nan bereits heute durch eine Feier gedenke. Es wurden dann
darch den Gauvertreter, Gymnaſialoberlehrer Roth, einige
Chrungen vorgenommen. Und zwar erhielten den Kreis=
(Hrenbrief für Unterſtützung der Turnſache zur Erreichung ihrer
iſealen Ziele Turner J. Joſeph, den Gau=Ehrenbrief die Tumer
Sochſtätter, Fritz und Jean Wehn. Zum Ehrenſprecher wurde Jean
Lehmann und zum Ehrenmitglied Fritz Huthmann ernannt.
Ter 1. Sprecher Matthes überreichte die Verdienſtnadel der
kurngeſellſchaft dem Turnwart Grönig und der Turnerin Marie
Amuth.
Die reichhaltige, abwechſlungsreiche Vortragsfolge, die
be=
ures, daß die Turner wirklich nicht „einſeitig” ſind, wickelte ſich
fflott ab. Die Freiübungen der Schüler und Schülerinnen wurden
eimkt durchgeführt. Ausgezeichnet waren die Chöre der
Turngeſell=
ich aft unter ſicherer Leitung des Chormeiſters Späth. Ergötzlich
war das luſtige Duett „Stadt und Land, der Turnerin A. Götz
urd der Schülerin M. Frank. Schwierige und vorbildlich ſchöne
ſeruhl= und Tiſchgruppen zeigte die Turnmannſchaft. Turner Heinr.
Mitſchdörfer erfreute durch Lieder für Bariton. Das
rhyth=
urſche Fahnen= und Keulenſchwingen der Turnerinnen=Abteilung
vrrriet eine intenſive Schulung und Vorarbeit. Die Sport=
Abtei=
lung führte vollendet gute, neuzeitliche Verwandlungsgruppen vor.
Ewas mehr aus der „alten Schule” brachten die Turner W. und
½Thier mit einem Duett „Zwei verlaſſene Italiener” — Ein
hlbſches Weihnachtsſpiel in 2 Bildern führten die Schülerinnen
urd Schüler auf, die ihre Rollen mit Liebe einſtudiert hatten und
mrt Begeiſterung bei der Sache waren.
Den zweiten Teil der Vortragsfolge eröffnete nach einem
9 uſikſtück die Schülerinnen=Abteilung mit einem Tanzreigen. Ein
CHor „Am fidelen Stammtiſch” folgte als gerne gehörte
Ab=
wechſlung. Originell war Turner Ettling in ſeinem Couplet:
Das nüchterne Mädchen” Geſangsdarbietungen der
Turnerſing=
rwellers fanden ebenſo begeiſterte Aufnahme, wie die
Geſangs=
derbietungen des Turners Fr. Thier, der über einen
angeneh=
men, jetzt ſchon ſehr geſchulten Tenor verfügt. Einen figurenreichen
Malzerreigen tanzten die Turnerinnen. Ein Muſikſtück leitete zu
dian abſchließenden heiteren Theaterſtück „Im Künſtler=Café
Kakadu” über, das von den Laienſpielern, den Turnerinnen
und Gr. Neutzſch, Gr. Weimar, den Turnern Deißroth, Dörner,
Etling, Grün, Lehmann und Traſer, erſtaunlich flott und lebendig
göpielt wurde. — Die Klavierbegleitung aller Vorführungen
hitte Turner Willi Schütz übernommen.
Wie geſagt, ein abwechſlungsreicher, unterhaltender Abend,
ſeine Weihnachtsfeier, die ſehr harmoniſch verlief, an dem ſich die
Teilnehmer köſtlich unterhielten und bei der , wohl der ſchönſte
Dank für Organiſation und Mitwirkende mit dankbarem
Bei=
fall nicht gekargt wurde.
— Das Bild des Todes in der neueren Malerei. In einem
Vortrag, den der Kunſthiſtoriker Dr. Rudolf Pérard im
le inen Hörſaal des Landesmuſeums hielt, hatten die zahlreichen
Zuhörer Gelegenheit, an Hand von mit großer Geſchicklichkeit
ausgewählten Beiſpielen ſich über das Thema „Der Tod in
der neueren Malerei” zu unterrichten. Ausgehend von
dein Problem, das den Kulturmenſchen und den Künſtler zur
Perſonifizierung des Todes drängt, gab der Redner einen
Rück=
dlick auf die namhaften Werke europäiſcher Maler und die Art,
vie ſie als Ausdruck ihres künſtleriſchen Wollens den Tod dem
eiben gegenüberſtellen. Eine eingehende Zergliederung und
Wür=
digung der Einzeldarſtellungen führte von den Totentänzen des
Mättelalters über Holbein, Michelangelo. Albrecht Dürer zu den
niederländiſchen Meiſtern und darüber hinaus zu den neueren
Malern Rethel, Böcklin, Rodin und Munch. Da es der
Vortra=
zeide bei der rein kunſthiſtoriſchen Auswertung nicht bewenden
ſiß, und auch die Geiſtesgeſchichte und den Hinweis auf
meta=
blwſiſche Blickpunkte nicht außer acht ließ, gelang es ihm, das
Problem von drei Seiten einkreiſend, ſeinen Zuhörern die über
10 Jahre gehende Entwicklung eindringlich vor Augen zu führen.
der ſtarke Eindruck, den der Vortrag Dr. Pérards hinterließ
und der nur aufbauend auf ein intenſives Studium der geſamten
Maiterie möglich war, wurde gefördert durch das vorzügliche
6Idmaterial, nicht zuletzt aber durch die umfaſſende
Beſchlagen=
ſeet des Kunſthiſtorikers auf den angrenzenden und verwandten
verſteswiſſenſchaftlichen Gebieten, wie Philoſophie und Literatur=
Fechichte. Die Zuhörer, die den Worten des Redners mit
ſtar=
ſem Intereſſe folgten, dankten mit warmem Beifall.
— Eine Notlandung infolge des dichten Bodennebels mußte
tuß dem hieſigen Flugplatz das Verkehrsflugzeug F 13
vor=
necmen. Da von der hieſigen Flugplatzleitung durch
Peilver=
tandigung verhältnismäßig gute Sicht an das Flugzeug
gemel=
der war, konnte das Flugzeug ſeinen Kurs nach Darmſtadt
necmen und hier glatt landen.
Weihnachts= und Neujahrsgeſpräche im Verkehr mit
Ueber=
ſee ländern. Im Funkfernſprechverkehr zwiſchen Deutſchland und
Nie=
derländiſch Indien, Siam ſowie Venezuela werden verſuchsweiſe
Weihnachts= und Neujahrsgeſpräche zu bedeutend
er=
häßigter Gebühr eingeführt. Solche Geſpräche können vom 21. bis
l. Dezember angemeldet werden. Die Dauer eines Geſprächs iſt
auf zwei Minuten begrenzt. Die Gebühr für das Geſpräch beträgt
ih Verkehr mit Niederländiſch=Indien (1 Zone) 44 RM., (2. Zone)
N RM. Siam 44 RM., Venezuela 54 RM. Für angemeldete
Ge=
präche, die ohne Verſchulden des Fernſprechbetriebs nicht
zuſtande=
larnmen, wird eine Benachrichtigungsgebühr von 12 RM. erhoben.
Tageskalender für Montag, den 19. Dezember 1932.
Anion=Theater: Nachtkolonne”; Helia=Lichtſpiele: Der Sohn des
Rajah”; Palaſt=Lichtſpiele: „Atlantik”, — Reſtaurant Sitte,
Karlsſtr., 16 und 20,15 Uhr: Vortrag über Naturheilverfahren.
Die bis ins Alltagsleben reichende giftige Hetze, die in Polen
gegen alles was deutſch iſt, getrieben wird, zeigt ſich wieder einmal
beſonders deutlich in der groben Verfälſchung eines deutſchen
Films. Der bekannte, dem Gedanken einer Verſöhnung der Völker
dienende Film von den deutſchen Bergleuten, die verſchütteten
fran=
zöſiſchen Grubenarbeitern Hilfe bringen, iſt von einem polniſchen
Verleihhaus ſo umgearbeitet worden, daß in den Tonſtreifen ein
paar polniſche Sätze eingeklebt, und den Schauſpielern, die die
deutſchen Retter ſpielten, antideutſche Aeußerungen in den Mund
gelegt wurden. So wurde aus der deutſchen Bergarbeitergruppe,
die den franzöſiſchen Grubenarbeitern Hilfe bringt, eine polniſche
Rettungsmannſchaft, die ſich über das feige Abſeitsſtehen der
deut=
ſchen Bergleute entrüſtet. Erfreulicherweiſe hat man auch in
pol=
niſchen Kreiſen ſelbſt die Ungeheuerlichkeit dieſer Fälſchung
emp=
funden. Der polniſchen Regierungskreiſen naheſtehende „Kurier
Polſki” wendet ſich ſehr ſcharf gegen die „unerhörte Frechheit der
polniſchen Filmbranche” und macht die Oeffentlichkeit darauf
auf=
merkſam, daß der Film „Die Brüderſchaft der Völker” in der
pol=
niſchen Faſſung nichts mit dem Original zu tun hat. Wenn es den
volniſchen Filmtheatern unangenehm iſt. anſtändige Taten und
Ge=
ſinnungen deutſcher Bergarbeiter der hiſtoriſchen Wahrheit
ent=
ſprechend der Oeffentlichkeit vorzuführen, ſo mögen ſie die Finger
überhaupt von ſolchen Filmen laſſen. Die deutſchen Herſteller und
Verleiher dieſes Films dürften über dieſen Mißbrauch nicht
unter=
richtet geweſen ſein.
V.D.A.
Verwaltungsgerichtshof.
p. Einwendungen gegen die
Beigeordneten=
wahl in der Gemeinde Ernſthofen.
Bei der Beigeordnetenwahl in Ernſthofen blieb der
ſeit=
herige Beigeordnete mit 91 Stimmen gegen 125 für den
Kon=
kurrenten in der Minderheit. Der unterlegene Kandidat
rekla=
mierte gegen die Wahl wegen vorgekommener
Unregelmäßig=
keiten. Der Kreisausſchuß Dieburg verwarf ſeinen Rekurs. Die
von ihm eingelegte Berufung hatte das gleiche Schickſal. Auch
die jetzt eingelegte Reviſion wird verworfen nachdem
der Vertreter des Staatsintereſſes betont hatte, der Reklamant
habe ſeine Einwendungen gegen die Wahl beim
Bürger=
meiſter nicht näher begründet, was in den
Vor=
inſtanzen nicht nachgeprüft worden ſei, im übrigen kämpfe der
Beſchwerdeführer in unzuläſſiger Weiſe gegen tatſächliche
Feſtſtellungen an. Bei Spendierung von Freibier habe der
Kreisdirektor die Pflicht, die Wahl zu beanſtanden; dieſer
Einwand hätte in der Vorinſtanz berückſichtigt werden müſſen.
In erſter Linie wurde vom Vertreter des Staatsintereſſes die
Verwerfung der Reviſion beantragt und erſt in zweiter Linie
um Zuruckweiſung der Sache in die Vorinſtanz gebeten.
In der Steuerſache des Kaufmanns Winkel hier
wegen Heranziehung zur Filialſteuer in Mainz, in der die
Ent=
ſcheidung ſeinerzeit ausgeſetzt worden war, wurde Urteil dahin
verkündet, daß die Rechtsbeſchwerde des Pflichtigen als
unbegründet verworfen wird.
rhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.
* Skeuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 31. Dezember 1932.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
20. Dezember: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 1. bis 15. Dezember 1932 erfolgten Lohnzahlungen im
Markenverfahren und im Ueberweiſungsverfahren: im
letz=
teren jedoch nur dann, wenn die in der erſten Hälfte des
Kalendermonats einbehaltenen Lohnſteuerbeträge für
ſämt=
liche in einem Betrieb beſchäftigten Arbeitnehmer den
Be=
trag von 200 RM. überſtiegen haben. (Keine Schonfriſt.)
20. Dezember: Abführung der im Steuerabzugsverfahren
einbehal=
tenen Ledigenſteuer.
20. Dezember: Entrichtung der Abgabe zur
Arbeitsloſen=
hilfe, ſoweit eine ſolche an die Finanzkaſſe zu zahlen iſt.
25. (27.) Dezember: Fünfte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut
gelbem Steuerbeſcheid über Vorauszahlungen auf die
ſtaat=
liche Grundſteuer Sondergebäudeſteuer und
Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr 1932. (Schonfriſt
bis 5. Januar 1933.)
31. Dezember: Entrichtung des Beitrags zur
Handwerks=
kammer, 3 Ziel für das Rechnungsjahr 1932/33. Zu
zah=
len an die Stadtkaſſe in Darmſtadt. (Keine Schonfriſt.)
— Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 17. Dezember 1932 in
Rpfg. per Pfund bzw. Stück. Gemüſe: Erdkohlraben 5—6.
gelbe Rüben 5—8, rote Rüben 6—7, weiße Rüben 6—7
Schwarz=
vurzeln 18—20, Spinat 18—20, Römiſchkohl 10—12. Rotkraut 8
bis 10, Weißkraut 6—8, Wirſing 6—8, Roſenkohl 18—20, Zwiebeln
3—10, Knoblauch 60—80, Tomaten 50—60, Kaſtanien 25. Feldſalat
(Lattich) 70—100, Endivienſalat 8—15, Blumenkohl 35—50, Ret=
40—45, Apfelſinen 8—15, Zitronen 5—10, Bananen 30—40. Eß
waren: Süßrahmbutter 160—180 Landbutter 120—130,
Weich=
käſe 25—30, Handkäſe 6—12, Eier (friſche) 13—15. Wild und
Geflügel: Gänſe 90—100. Hühner 70—80, Enten 90—100.
Tau=
ben 50—80, Haſen 65—100, Hahnen 110. Fleiſch= und
Wurſt=
waren; Rindfleiſch (friſch) 56—70, Kalbfleiſch 78,
Schweine=
fleiſch 70—90, Dörrfleiſch 110. Schinken 120. Wurſt 55—140,
Wurſt=
fett 50, Schmalz (ausgelaſſen) 70.
Briefkaſten.
N 11. Wir haben Ihnen ja ſeinerzeit ſchon in der Sache
teilweiſe geantwortet, ſind aber zu einer Rückſprache werktags
vorm. 8.30 auf der Schriftleitung bereit.
F. Eberſtadt, 19. Dez. Ihr Kinderlein kommet.
In der Kirche fand geſtern nachmittag die Weihnachtsfeier der
evang. Kleinkinderſchule ſtatt. Auch dieſes Jahr nahm die
Ge=
meinde an dieſer immer wieder anziehenden Feier regen Anteil,
ſo daß das Gotteshaus einen ſtarken Beſuch aufzuweiſen hatte.
Wie funkelten wieder die Augen der Kleinſten, die ſich, auf
Bän=
ken ſitzend, um den Altar herum gruppiert hatten, von dem herab
ein freudeſtrahlender Tannenbaum den Anbruch der fröhlichen,
gnadenbringenden Weihnachtszeit kündete. Sowohl die Buben
wie auch die Mädels hatten auch dieſes Jahr wieder fleißig
ge=
lernt. Wie warm wurde es ſo manchem um das Herz beim
Auf=
ſagen von Weihnachtsſprüchlein und dem Singen einſtudierter
Weihnachtslieder durch die zarten Kinderſtimmchen! Und zum
Schluſſe kam dann der Weihnachtsmann und teilte ſeine reichen
Gaben aus, für die die Leiterin der Schule, Schweſter Margarete,
in nicht ermüdendem Eifer geſorgt hatte. Ihr und ihrer treuen
Helferin, der Kinder lieben Tante Martha, gebührt öffentlicher
Dank. Dank aber auch der Schweſter Eliſe für den feinen
Solo=
geſang: „Hoch tut euch auf, ihr Tore der Welt” und allen denen,
die trotz dieſer Notzeit ihr Scherflein zu den zur Verteilung
ge=
langten Gaben beigetragen haben.
br. Büttelborn. 17. Dez. Bei der Handelskammerprüfung der
Stenographen erhielt in Abteilung 150 Silben Jakob Hamm
die Note Gut”, Willi Wehner in Abteilung 120 Silben „Sehr
gut” — Obſt= und Gartenbauverein. Hier fand eine
Obſtbaumbeſichtigung durch den Obſt= und Gartenbauverein ſtatt.
bei welcher der Kreis=Obſtbauinſpektor Surma. Groß=Gerau,
einen Vortrag hielt. Er behandelte ſämtliche Arbeiten, die nötig
ſind, um einen guten und ſchönen Baum zu erhalten. Erſte
Zuſammenkunft eines Evangeliſchen
Männek=
kreiſes. Herr Pfarrer Dörr hatte zu einer Ausſprache die
Kir=
chenvertreter und die evangeliſchen Männer in der „Friſchen
Quelle” eingeladen. Dem Rufe waren ungefähr 20 Männer
ge=
folgt. Der Pfarrer will, da er ſonſt keine Gelegenheit hat, ſich
mit den Männern über das kirchliche Leben zu unterhalten und
wichtige zeitgemäße Fragen zu beſprechen. einen Männerkreis ins
Leben rufen. Herr Dörr hielk einen Vortrag über das Thema
„Wozu Männerarbeit in der evangeliſchen Kirche?” Man kam
all=
gemein zur Anſicht, daß ſolche Abende nützlich ſeien und verſprach
auch in Zukunft ſie zu beſuchen. — Den Unterkiefer
zer=
trümmert. Das vierjährige Kind des Schloſſers Wilhelm
Klink ſpielte mit anderen Kindern an der Ecke der neuen Schule.
als es von einem Pferde, das ſcheute, mit einer ſolchen Wucht
wider den Unterkiefer geſchlagen wurde, daß die ſofortige
Ueber=
führung in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Groß=Gerau nötig
war. Hier ſtellte man feſt, daß der Unterkiefer an mehreren
Stel=
len zertrümmert war. Da man glaubte, daß das Kind in Groß=
Gerau nicht zu behandeln ſei, wurde es in fachärztliche
Behand=
lung nach Darmſtadt gebracht. Die erſte Hilfe leiſteten die
Arbeiterſamariter in Büttelborn. — Zu Weihnachten ſpielen
wieder, wie jedes Jahr, verſchiedene Vereine Theater.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 16. Dez. Weihnachtsfeier. Geſtern
abend fand im Vereinshaus der evangel, Gemeinſchaft die übliche
Weihnachtsfeier der Säuglings= und Mutterberatungs=Fürſorge
ſtatt, die einen ſchönen Verlauf nahm und zweifellos einen
nach=
haltigen Eindruck hinterließ. Die Kreisfürſorgerin, Schweſter
Waitz= Darmſtadt, ließ es ſich ſehr angelegen ſein, den Kleinen
und den Müttern durch Ueberreichung von Geſchenken eine Freude
zu bereiten, wenn ſie auch aus Mangel an größeren Mitteln
hier=
in Maß halten mußte. Der Dank der Eltern wird ihr aber
trotz=
dem gewiß ſein. Auch die Altveteranen, an Zahl noch 4 in
hieſi=
ger Gemeinde, wurden bedacht. Das Kreiswohlfahrtsamt ließ
einem jeden durch die Kreisfürſorgerin ein Geſchenk mit einer
kleinen Geldſpende überreichen. Geſangliche und muſikaliſche
Vor=
träge ſowie Anſprachen trugen zur Verſchönerung der Feier bei.
G. Ober=Ramſtadt. 17. Dez. Weihnachtsfeier. Der
Ge=
ſangverein „Germania” e. V. veranſtaltet am Sonntag, den 25.
Dezember. abends. im Saal „Zum Schützenhof” wieder eine
Weih=
nachtsfeier, bei der ein Theaterſtück zur Aufführung kommen wird.
f. Roßdorf, 18. Dez. Unfälle. Beim Ringen erlitt Adam
Poth, Kiesgaſſe, einen doppelten Bruch des linken Oberarms. Die
Verletzung dürfte den Verluſt des Armes zur Folge haben. Der
herbeigerufene Arzt Dr. Heck veranlaßte nach Anlegung eines
Notverbandes die ſofortige Ueberführung in ein Krankenhaus.
Der Anhänger eines Laſtzuges aus Frieſen (Rheinland) kam
infolge der Glätte ins Schleudern und fiel um. Der Sachſchaden
iſt gering. — Weihnachtsfeier. Die Jugendvereine
ver=
anſtalten am Mittwoch, den 21. Dezember, abends 8.30 Uhr, wie
alljährlich eine Weihnachtsfeier. — Hundeſteuer. Die vom
Gemeinderat feſtgeſetzte Hundeſteuer, und zwar für jeden Hund
5.— RM., wurde kreisamtlich genehmigt. —
Holzgeldzah=
lung. Bei Barzahlung des Holzgeldes bei Holzverſteigerungen
im Gemeindewald wird ein Rabattſatz von 5 Prozent gewährt.
L. Dreieichenhain. 17. Dez. Sitzung des örtlichen
Hilfsausſchuſſes. Am vergangenen Dienstag fand die erſte
Sitzung des örtlichen Hilfsausſchuſſes ſtatt. Der Rechner. Herr
Pfarrer Creter, erſtattete Bericht über die Hausſammlung. Der
Ertrag blieb weit hinter dem des Vorjahres zurück. Herzlichen
Dank denen, die von ihren begrenzten Mitteln immer noch etwas
erübrigten, für diejenigen, denen es noch ſchlechter geht. Die
Be=
ſchuldigungen gegen den örtlichen Hilfsausſchuß, er ſei parteiiſch
eingeſtellt und würde einer beſtimmten Gruppe von Einwohnern
nichts zukommen laſſen, werden zurückgewieſen. Der
Arbeitsaus=
ſchuß läßt mitteilen, daß er bereit iſt, den Beauftragten von
Wohl=
fahrtsorganiſationen und Parteien Einſicht in die Gabeliſten zu
gewähren, gleichzeitig iſt er aber auch entſchloſſen, die Verbreiter
unwahrer Gerüchte in Zukunft zur Verantwortung zu ziehen, und
ſie ſelbſt vor allen Dingen von der Unterſtützung auszuſchließen.
Die Rechnung des vergangenen Jahres wurde geprüft und dem
Rechner Entlaſtung erteilt. Leider muß darauf hingewieſen
wer=
den, daß in dieſem Jahre nicht alle Unterſtützungsgeſuche wie
ſeither berückſichtigt werden können. Der Ausſchuß wird ſich im
allgemeinen auf Gewährung von Gutſcheinen für Lebensmittel
begnügen müſſen. Kleider und Schuhe können nur in ganz
drin=
genden Fällen gewährt werden. Einzelne Mitglieder des
Aus=
ſchuſſes ſind zu Verſprechungen und Bewilligungen natürlich nicht
befugt. — Geſchichts= und Verkehrsverein. Die
Gene=
ralverſammlung findet am 5. Februar 1933 im Gaſthaus zur
Traube (Jakob Winkel) ſtatt.
Db. Urberach. 17. Dez. Gemeinderatsbericht. Der
ſeitherige Satz der Gemeindehundeſteuer von 4 RM. wird auch für
das kommende Jahr 1933 beibehalten — Auch dieſes Jahr ſetzt
die Gemeinde an ihre Bürger Chriſtbäume verbilligt ab. und
zwar das Stück zu 20 Pfg., während der Losholzpreis entgegen
dem Vorſchlag des Forſtamtes von 7.50 auf 7. RM. feſtgeſetzt
purde. Anſchließend wurden noch Wohlfahrtsangelegenheiten
be=
handelt.
Ba. Unter=Moſſau. 17. Dez. Der Obſtbauverein Moſſau
hielt in der Wirtſchaft „Zum Roß” (Beſ. Bär), Ober=Moſſau. eine
Verſammlung, in der der zweite Vorſitzende des
Kreisobſtbauver=
eins. Schloßgärtner Giebenhain=Fürſtenau, die neueſte
Obſt=
baumſpritze vorführte.
VierJahrzehnte
im Sinne des Goethewortes:
Seite 4 — Nr. 352
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 19. Dezember 1932
Bw. Langſtadt, 16. Dez. Der vom evangeliſchen Bund
ver=
anſtaltete Vortragsabend hatte zahlreichen Beſuch
aufzu=
weiſen. Als Redner war der auf dem Gebiete der
Geſchichts=
forſchung als Spezialiſt geltende Pfarrer, Herr Scheid aus
Alt=
heim, gewonnen, der in ſehr ausführlicher Weiſe über die
Ge=
ſchichte Langſtadts ſprach. Er behandelte zuerſt die Einführung der
Reformation in unſerer, damals zu Altdorf zählenden
Filial=
gemeinde im Jahre 1545 durch den damaligen Superindenten
Erasmus Alberus. Weiter berichtete der Redner von den
unſäg=
lichen Leiden und Plagen, welche der auch in unſerer Gegend
tobende ſchreckliche 30jährige Krieg den Bewohnern auferlegte.
Umrahmt war der Abend von Geſangs= und Muſikdarbietungen
des hieſigen Kirchen= und Poſaunenchors.
Dt. Hetzbach. 17. Dez. Freiwilliger Arbeitsdienſt.
Daß ſich die Einrichtung des Freiwilligen Arbeitsdienſtes auch für
die Kommunen ſegensreich auswirken kann, zeigt ſich beſonders
in hieſiger Gemeinde. Es wurden im laufenden Jahre folgende
Arbeiten im Freiwilligen Arbeitsdienſt erledigt: 11 Kilometer
neue Wegebauten innerhalb des Gemeinde= und Privatwaldes.
die Bachregulierung der Mümling, ſowie die weiteren Arbeiten
an einem Hauptweg der Gemeinde, infolge Höherlegung
desſel=
ben. Letzteres wird zurzeit als Notſtandsarbeit ausgeführt. Es
waren ſomit 25 bis 30 Arbeitsloſe damit beſchäftigt. Die Gemeinde
war durch dieſe Arbeiten erheblich entlaſtet, ſowohl in Bezahlung
ihres Anteils an Kriſenunterſtützung, als auch an
Wohlfahrts=
unterſtützung.
As. Erbach, 18. Dez. Kunſt und Wiſſenſchaft. Am
Freitag abend hielt in der Odenwälder Vereinigung für Kunſt
und Wiſſenſchaft Herr Pfarrer Dr. Kunze=Nieder=Modau einen
Lichtbildervortrag über unſere prächtigen Dome von Mainz,
Straßburg und Speyer. Durch die in den Jahren 1925/26
durch=
geführten Umbau= und Unterfangungsarbeiten hat man wertvolle
Kenntniſſe gewonnen über den Grundriß der früheren Bauten.
Durch eine vergleichende Betrachtung der drei Dome war es dem
Redner gelungen, die Einheitlichkeit des mittelalterlichen
Bau=
willens klar herauszuſtellen. — Gemeinderatsſitzung.
Am Dienstag, den 20. Dezember, findet im Rathaus eine
öffent=
liche Gemeinderatsſitzung ſtatt. — Vom Odenwaldklub.
Der Vorſtand des Odenwaldklubs befaßte ſich in ſeiner letzten
Sitzung eingehend mit der Frage der Aufſtellung einer Schutzhütte.
Herr Baumeiſter Glenz hatte die nötigen Vorarbeiten geleiſtet
und einen ausführlichen Voranſchlag ausgearbeitet. In
An=
betracht der Höhe der Bauſumme kam man zu dem Entſchluß, die
Ausführung dieſes Projektes zurückzuſtellen.
m. Beerfelden i. Odw., 17. Dez. Pferde= Fohlen=,
Zuchtvieh=. Schweine= und Ferkelmärkte im
Jahre 1933. Der Rat hat für das kommende Jahr die Daten
der Märkte wie folgt feſtgelegt: Vieh=, Schweine= und
Ferkel=
märkte ſind immer Montags, am 2 Januar, 6 Februar 6 März.
3. April, 1. Mai. 12. Juni. Der große Pferde=, Fohlen=. Zuchtvieh=.
Schweine= und Ferkelmarkt iſt vom 9. bis 11. Juli und damit
verbunden große Prämiierung und Verloſung. Am Sonntag, den
9. Juli. iſt Pferde=Rennen und Geländeritt. am Montag, den 10.
Juli, der Hauptmarkt, am Dienstag die Verloſung, an allen drei
Tagen großer Jahrmarkt mit Volksbeluſtigung. — Weitere Vieh=,
Schweine= und Ferkelmärkte ſind am 7. Auguſt. 4. September,
2. Oktober, 6. November und 4. Dezember. Die Auftriebszeiten
für die drei erſten und die drei letzten Märkte des Jahres ſind
auf halb 10 Uhr bis 10 Uhr. für die übrigen Märkte auf eine
Stunde früher feſtgeſetzt. Am 10. Juli. dem Hauptmarkttag.
be=
ginnt der Auftrieb um 7 Uhr und endet um halb 9 Uhr.
Bn Hirſchhorn. 16. Dez. Die den Kriegervereinen
angeſchloſ=
ſenen Schießabteilungen des Haſſiabezirks Neckartal tagten dahier
im Erbach=Fürſtenauer Hof, unter dem Vorſitz des Präſidenten
der Haſſia, Herrn General v. Oidtmann=Darmſtadt. Weiterhin
wohnten der Tagung bei der Schießleiter der Haſſia. Herr
Haupt=
mann Pohl aus Büdingen, ſowie Herr Lehrer Ihrig aus
Darm=
ſtadt und der Bezirksvorſteher des Bezirks Neckartal. Herr
Rech=
ner Helm=Gammelsbach i O. In dieſer Sitzung wurde auch die
Wiederaufnahme des hieſigen Kriegervereins zur Haſſia lebhaft
diskutiert.
e. Bad=Wimpfen. 16. Dez. Hauptverſammlung des
Odenwaldklubs. Nach Aufſtellung des Wanderkalenders
1933 verlas der Schriftführer. Poſtmeiſter Angelberger, ſeinen
Jahresbericht. Die Rechnungsablage wurde auf den 20. Dezember
1932 verſchoben. Der Vorſitzende vom Jung=Odenwaldklub. Lehrer
Will=Hohenſtadt, verlas ſeinen Jahresbericht. Anſchließend daran
wurde beſchloſſen, daß die diesjährige Wanderer=Ehrung am
28. Januar 1933 im Mathildenbad ſtattfindet. Nachdem der erſte
Vorſitzende, Kubach, noch einige Koſiproben aus dem neuen
Büchelchen „Oletz!” von Prof. Dr. Meiſinger verleſen hatte.
wurde die anregende Verſammlung mit einem kräftigen Friſchauf
in 1933 geſchloſſen.
Ee. Gadernheim i. Odw.. 17. Dez. Der älteſte
Gadern=
heimer geſtorben. Im Alter von 91 Jahren iſt der älteſte
Einwohner Herr Gottlieb Kaffenberger. geſtorben. Bis
vor zirka Jahresfriſt war der Hochbetagte noch im Stande, ohne
Brille zu leſen — Gemeinderatsbericht. Bezüglich der
Holzgeldentrichtung für 1933 ſind die Steigerer verpflichtet,
ſo=
weit nicht Barzahlung erfolgt, vor der Abfuhr aus dem Walde
Bürgen zu ſtellen. Erfolgt die Zahlung des Holzgeldes bis 1.
April 1933, ſo wird dies als Barzahlung angeſehen und ein
Ra=
batt von 4 Prozent bewilligt. — Die Gemeindehundeſteuer wird.
wie im Vorjahre, auf 4 Mk. pro Hund feſtgeſetzt. — Die
Bier=
ſteuer wird auf Grund der Ortsſatzung erhoben.
Ce Seeheim, 17. Dez. Altenfeier. Eine beſondere Freude
bereitete der Evangeliſche Frauenverein den Alten unſerer
Ge=
neinde durch eine Einladung zu Kaffee und Kuchen, in Liebe von
vielen Spendern geſtiftet. Aus allen Ständen war man der
Ein=
ladung gern gefolgt. Klänge des Poſaunenchors, gemeinſame
Lie=
der und Gedichtvorträge wechſelten miteinander. Muſikaliſche
Kräfte der Gemeinde hatten ſich ebenfalls in den Dienſt der
Stunde geſtellt. Den Höhepunkt der Feier bildete die Anſprache
des Herrn Pfarrer Reith. In herzlicher Weiſe ſprach er von der
Heilserwartung der weihnachtlichen Geſtalten Simeon und Hanna.
und daß wie jenen auch unſeren Alten das Heil in Chriſtus
be=
ſchieden ſein möge. Den Dank der Gäſte für die ſchönen Stunden
ſprach Herr Lehrer i. R Müller in bewegten Worten aus.
abend. Am Sonntag, den 18. Dezember, hält der hieſige Deutſche
Turnverein einen Theaterabend ab. wozu an dieſer Stelle alle
Freunde und Gönner noch einmal herzlichſt eingeladen werden.
Mukker und Kind kok aufgefunden.
Frankfurt. Als am Samstag abend zwei Männer
übe=
einen Feldweg am Ginnheimer Wäldchen gingen, fanden ſie i.
Bt. Auerbach. 16. Dez. Oeffentl. Vortragsabend. Da
in den weiteſten Kreiſen des Handwerks die Kenntnis über das
Verfahren für den Erwerb und die Verwendung der
Steuergut=
ſcheine nottut, hatte der Ortsgewerbeverein im
Bahnhofsreſtau=
rant einen öffentlichen Vortragsabend veranſtaltet, zu dem auf
ſeine Anregung hin das Finanzamt Bensheim Herrn
Oberſteuer=
ſekretär Grenz als Vortragenden beordert hatte. Seine
Aus=
führungen waren darauf gerichtet, dahingehend aufzuklären, daß
auch die kleineren Steuerzahler in den Vorteil der Rückvergütungen
in Form von Steuergutſcheinen treten können. Im weiteren
Verlauf des Abends ergriff Herr Architekt Roos noch das
Wort zu dem Thema: „Reichszuſchüſſe für Inſtandſetzung von
Wohnungen. Teilung von Wohnungen und den Umbau
gewerb=
licher Räume zu Wohnungen‟. Er teilte mit, daß bisher in drei
Fällen die Abrechnung ohne jeden Abſtrich erfolgt ſei und die
An=
tragſteller je ein Fünftel der aufgewendeten Koſten für
Haus=
reparaturen aus Reichsmitteln erſtattet bekommen hätten. Es
lägen bis jetzt für die Gemeinde Auerbach noch eine große
An=
zahl von Anträgen vor, für die bereits von der Behörde der
Vor=
beſcheid der Genehmigung ergangen ſei.
— Gernsheim. 17. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
16. Dezember: —0,74 Meter, am 17. Dezember: —0,75 Meter.
(Vorm. 5.30 Uhr.)
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Mainz, 17. Dez. Belohnung für einen
Lebens=
retter. Fritz Klein aus Mainz=Mombach hat mit Mut und
Entſchloſſenheit am 25. September 1932 den Hans Nöth zu Mainz=
Guſtavsburg vom Tode des Ertrinkens aus einer Mainſchleuſe
gerettet. In beſonderer Anerkennung ſeiner Tat gewährte das
Geſamtminiſterium dem Retter eine Geldbelohnung.
Oberheſſen.
— Friedberg. 17. Dez Eine römiſche Siedlung
wurde in der Gemarkung Obermörlen beim Roden des Bodens
und Anpflanzen von Obſtbäumen entdeckt. Die Feldbereinigung iſt
beendet, das Gelände zugeteilt und ſo begannen die neuen
Be=
ſitzer mit Kulturarbeiten. In geringer Tiefe ſtieß man auf
Mauer=
reſte, verſtändigte den Denkmalpfleger, Blecher=Friedberg, und
ſtellte eine Siedlung von etwa 30 Meter im Quadrat feſt. Auch
eine Urne und Skeletteile wurden gefunden.
Lpd. Gießen, 18. Dez. Autounglück in Oberheſſen.
Eine Tote, drei Verletzte. Auf der Fahrt nach dem
Hoherodskopf verunglückte in der Kurve bei Steinbach das Auto
des Gießener Fabrikanten Habenicht. Der Wagen kam ins
Schleu=
dern und überſchlug ſich. Dabei zog ſich Fabrikant H. eine ſchwere
Nierenquetſchung zu; ſeine Frau erlitt einen Wirbelſäulenbruch,
dem ſie nach kurzer Zeit erlag. Das Kind des Ehepaares erlitt
Abſchürfungen. Der Diplom=Volkswirt Sickworth, der an der
Fahrt teilgenommen hatte, erlitt ſchwere innere Verletzungen und
Knochenbrüche.
einer Blutlache eine junge Frau und ein kleines Kind liegen. De=
Frau ſowohl, als dem Kind waren die Pulsadern durchgeſchnittem
Die Rettungswache ſorgte für ſofortige Ueberführung der Fra=
und des Kindes in das Eliſabethenkrankenhaus. Da neben de=
Frau ein Taſchenmeſſer lag, muß ungenonmen werden, daß dii.
unge Mutter in einem Anfall von Verzweiflung ihrem noch nich.
zwei Jahre alten Kind und ſich die Pulsadern geöffnet hat, um
aus dem Leben zu ſcheiden. Bei der Lebensmüden handelt es ſi,é
um die 1914 geborene Ehefrau Anna W., die in der Praunheims
Landſtraße wohnte. Ueber das Motiv zur Tat konnte bisher no g
keine Klarheit geſchaffen werden.
Eiſenbahnunglick bei Zürich. — Drei Todesopfer.
FU. Baſel, 17. Dez. Kaum hat ſich das Entſetzen über der
Luzerner Eiſenbahnunglück einigermaßen gelegt, als auch ſchcr
wieder eine Nachricht von einem neuen ernſten Unglück auf de
ſchweizeriſchen Bundesbahnen eintrifft. Am Samstag kurz vu
18 Uhr fuhr dicht beim Bahnhof Oerlikon, etwa fünf Kil.,
meter von Zürich entfernt, ein Eilzug auf eine Lokomotive
voller Fahrt auf, die anſcheinend auf dem Gleis vergeſſen worde
war. Der Zug hält in Oerlikon nicht, ſo daß er ſeine Fahrt nic
vermindert hatte. Bei dem Zuſammenſtoß löſte ſich die elektriſcht,
Zuglokomotive von dem Packwagen los, verkeilte ſich in die Damw
lokomotive und ſauſte mit ihr bis faſt zum Bahnhof
Oerlike=
hinein. Der Packwagen des Zuges und der nachfolgende 3.=Klaſfſ=
Perſonenwagen wurden ganz ineinander verſchachtelt. Der
Pe=
ſonkenwagen hob den Packwagen in die Höhe, ſo daß dieſer te5
weiſe auf den Perſonenwagen ſelbſt fiel. Durch den Stoß und de
ſchwere Zertrümmerung des Wagens wurden 3 Fahrgäſte getötg.
etwa 20 mehr oder weniger ſchwer verletzt. Ein Fahrgaſt kam de
durch ums Leben, als etwa 10 Minuten ſpäter ein Rangierzug a.
einem Nebengleis dem quer über dem Gleis ſtehenden Perſone
wagen zu nahe kam. Der Heizer der Rangierlokomotive wur
durch glühende Kohlen, die aus der Feuerung auf ihn fielen,
ſchwer verbrannt, daß er an den Verletzungen ſtarb.
Ein Pekroleumdampfer in Flammen. — 5 Todesopſa
Paris. Im Hafen von Le Havre ereignete ſich am Sonnta
an Bord eines mit 100 000 Litern Petroleum beladenen Dampfe
eine Exploſion, die das Schiff im Nu in Flammen ſetzte. En
Segelkutter, der neben dem brennenden Schiff lag und mehre
hundert Liter Petroleum an Bord hatte, fing ebenfalls Feues
Die Frau des Beſitzers ſtürzte ſich mit ihrer Tochter ins Mes‟
Beide konten nur als Leichen geborgen werden. Die dreiköpfi=
Beſatzung des Petroleumdampfers wird vermißt.
Källewelle forderk 12 Todesopfer in Amerika.
EP. New York. Die Kältewelle, die gegenwärtig in den Ve= Staaten herrſcht, hat bis zum Sonntag abend zwSf
Todesopfer gefordert. In New York hat es während 24 Stunds
ununterbrochen geſchneit. 14 000 Arbeitsloſe ſind zur Beſeitigun
der Schneemaſſen aufgeboten.
Dr. Hector Maillart †.
WTB. Genf. Dr. med. Hector Maillart, der in den Jahr=
1916—1918 als Sanitätsoffizier in Genf und Umgebung für de
Kriegsinternierten ſegensreich gewirkt hat, iſt, 67 Jahre alt, g=
ſtorben. Er hatte von 1922 bis 1926 das Amt eines
Präſident=
der gemiſchten deutſch=franzöſiſchen Schiedskommiſſion für dr
Militärpenſionen der Elſäſſer und der Lothringer inne. Er wa
Inhaber der Deutſchen Rote=Kreuz=Medaille 1. Klaſſe.
Rennſtall durch Feuer zerſtört. — 21 wertvolle Pferde verbrann
EP. New York. In Libertyville wurde ein Rennſtall dur,
Feuer zerſtört. 21 Pferde die einen Wert von über 100 000 Do
lar hatten, kamen in den Flammen um.
Die Frau, die vierzehnmal verheiratet war, geſtorben.
EP. New York. Die durch ihre Schönheit und ihre Aben
teuer berühmt gewordene" frühere Filmſchauſpielerin Baronä
Eliſabeth Blanc, die ſich 14mal verheiratete, zum letzten Male i.
Jahre 1896, iſt im Alter von 68 Jahren in einem Krankenhaus 3
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lie drei Lehken: München 60, Kickers Stukkgark und Union Böckingen. — Erſtes Meiſterſchaftskreffen Waldhof-Fürkh 0:0.
Volles Programm der Endſpiele an Weihnachken.
Die Schlußſpiele um die Süddeutſche Fußball=Meiſterſchaft
innen pünktlich an den beiden Weihnachtstagen in beiden
Abtei=
ungen aufgenommen werden, denn die bislang noch fehlenden
er Endſpielteilnehmer ſind am 18. Dezember ermittelt worden.
ü dbayern nannte noch München 1860, nachdem die „Löwen”
SV. Ulm 2:0 geſchlagen und ſich damit die nötige Punktzahl
eſchert hatten. Württembergs Vertreter heißen Stuttgar=
* Kickers und Union Böckingen. Der VfB. Stuttgart büßte ſeine
hance durch ein 2:2 gegen den Stuttgarter SC. ein. Die Kickers
mnten zwar in Pforzheim auch nur unentſchieden ſpielen (3:3),
der ſie blieben damit doch wenigſtens auf dem erſten Platz.
lerdings müſſen ſie ihn nun mit Union Böckingen teilen.
Bök=
ngen gewann nämlich in Birkenfeld 5:3, und hat damit die
ſeiche Punktzahl wie die Kickers, 27:9, erzielt. Das
Entſchei=
ungsſpiel um die württembergiſche Meiſterſchaft wird
wahrſchein=
ch erſt nach Schluß der Endſpiele ausgetragen, da Kickers und
öckingen ſchon am erſten Feſttag gegen die Vertreter der Gruppe
in antreten.
Die ſüddeutſchen Endſpielteilnehmer
nd alſo jetzt wie folgt aufmarſchiert:
Abteilung 1: 1. FC. Nürnberg, Sp.Vg. Fürth, Bayern
klünchen, München 1860, SV. Waldhof, Phönix Ludwigshafen,
K. Pirmaſens und 1. FC. Kaiſerslautern.
Abteilung 2: Fußballverein Frankfurt, Eintracht
Frank=
irt, Mainz 05, Wormatia Worms, Karlsruher FV., Phönis
arlsruhe, Stuttgarter Kickers, Union Böckingen.
Das erſte Endſpiel
ind bereits am Sonntag in der Abteilung 1 ſtatt. Etwa 10000
zſchauer wohnten dem Treffen SV. Waldhof gegen Sp.Vg. Fürth
n Mannheimer Stadion bei. Ein ſtarker Nebel behinderte die
ſcht. Trotzdem gab es einen ſpannenden Kampf, der torlos
dete. Waldhof hatte etwas mehr Chancen, und Fürth konnte
en Glück ſagen, daß es wenigſtens einen Punkt gewann.
Noch zwei Gruppenmeiſter fehlen.
Die von Württemberg und Baden. Auf beide wird man noch
was warten müſſen. Die Situation in Württemberg iſt ſchon
ſchildert. In Baden liegt der KFV. zwar nach Schluß der
bſele einen Punkt hinter Phönix, aber er hat noch ein
Wieder=
klungsſpiel gegen Freiburger FC. in Freiburg gut und wenn
dies gewinnt, ſo iſt er doch wieder Meiſter. Aber mit dieſem
bſel wird man ſich gleichfalls noch Zeit laſſen. Die Hauptſache
daß die ſüddeutſchen Endſpiele beginnen können.
Die Abſtiegs=Frage
auch noch nicht in allen Gruppen endgültig geklärt. An der
ſar, in Baden und am Rhein muß man erſt noch, die beiden
rchſten Spieltage abwarten. In Südbayern iſt Landshut von
im böſen Geſchick betroffen worden, dagegen fehlt noch der zweite
bſteigende. Nordbayern ſieht nun zuſammen mit Erlangen auch
e Würzburger Kickers auf dem Weg, in die Kreisliga. —
Ueb=
gens machen ſich jetzt auch alle Abſteigenden die Hoffnung, daß
bei einer Aenderung des Spielſyſtems doch noch in der
Grup=
mliga bleiben können. Die Einrichtung einer Verbandsliga
lürde ja eine Auffüllung und Verbreiterung der Gruppenliga
ltomatiſch zur Folge haben.
Die Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Meiſterſchaft.
0:0
bteilung I: SV. Waldhof — SpVgg. Fürth . .
Süddeutſche Bezirksliga.
ſeuppe Main: 1. FC. Hanau 93 — Eintr. Frankfurt 1:2.
ſruppe Südbayern: 1860 München — SSV. Ulm 2:0.
Bayern München — SyVgg. Landshut 10:1. Ulmer FV. 94
— Teutonia München 4:2. Jahn Regensburg — Wacker
München 1:1.
ſruppe Nordbayern: V. f. R. Fürth — SpVgg. Erlangen
1:3. ASV. Nürnberg — FV. Würzburg 04 3:1. Würzburger
Kickers — FC. Bayreuth 0:2. FC. Schweinfurt — Germania
Bürnberg 1:0.
Fuppe Württemberg: 1. FC. Pforzheim — Kickers
Stutt=
dart 3:3. Stuttgarter SC. — V. f. B. Stuttgart 2:2. FC.
Birkenfeld — Union Böckingen 3:5. SV. Feuerbach —
Ger=
mania Brötzingen 3:3. SpVgg. Eßlingen — Norm. Gmünd 1:0.
ſeappe Baden: Karlsruher FV. — SC. Freiburg 6:1.
Phönix Karlsruhe — Frankonia Karlsruhe 5:0. FV. Raſtatt
—: FC. Mühlburg (in Mühlburg) 0:2. FV. Offenburg —
V. f. B. Karlsruhe 1:3.
Euppe Rhein: V. f. L. Neckarau — FC. Mannheim 08 3:2.
P. f. R. Kaiſerslautern — SpVgg. Sandhofen 2:2. Amicitia
Viernheim — SpVgg. Mundenheim 3:2.
Euppe Saar: SV. 05 Saarbrücken — Boruſſia Neunkirchen
lerlegt, 1. FC. Idar — SV. Völklingen 3:2.
Uebungsſpiel der deutſchen Studenten=Elf.
2:1 (1:1)
ſdt=Elf Saarbrücken — Studenten=Elf..
Geſellſchaftsſpiele.
9
FSV. Frankfurt — V. f. R. Mannheim 2:3. SV. Wiesbaden
Kickers Offenbach 6:1. Boruſſia Neunkirchen — V. f. L.
Neu=
enburg 2:4. SpVgg. 1900 Gießen — Union Niederrad 3:5.
A 05 Wetzlar — Rot=Weiß Frankfurt 33 V. f. B. Glauchau
1. FC. Nürnberg 0:4.
Berliner Fußball.
Verbandsſpiele: Poſt SV. — Adlershofer BC. 0:2
Viktoria 89 — Spandauer SV. 1:1. Wedding — Tennis=Boruſſia
1:1. Wacker 04 — Blau=Weiß 4:6. Hertha/BSC. — BV.
Lucken=
walde 7:1. Minerva 93 — BEWAG. 2:3. Berliner SV. 92 —
Norden=Nordweſt 4:2. Geſellſchaftsſpiele: V. f. B.
Pan=
kow — Union Oberſchöneweide 1 0. Spandauer BC. — SC.
Charlottenburg 1:4. Berolina/LSC. — Südſtern 5:2.
Fußball im Ausland.
Oeſterreich: Rapid — Auſtria Wien 6:3. Nicholſon — Criſana
(Rumänien) 4:3. Libertas — Vienna (Sa.) 1:4. Libertas
— Sportclub 4:5.
Schweiz: Grashoppers — FC. Zürich 7:2. Conkordia — Young
Fellows 1:2. Young Boys — Urania 5:2. Aarau — Carouge
Genf 2:2. Lauſanne — FC. Baſel 2:2 (abgebr.) Servette
Genf — Chaux de Fonds 3:1. FC. Biel — Nordſtern Baſel
3:1. Lugano — Blue Stars Zürich 1:0.
Italien: Neapel — AS. Rom 1:2. Lazio Rom — Trieſt 1:2.
Juventus Turin — Ambroſiana Mailand 3:0. Mailand —
Turin 4:3. Bari — Padua 1:0. Pro Vercelli — Genua 93
1:0. Palermo — Pro Patria 2:1. Florenz — Caſale 3:0.
Bologna — Aleſſandria 4:0.
Frankreich: Red Star Paris — Wiener AC. (Sa.) ausgefallen.
Olympique Lille — Wiener AC. ausgefallen. Club Francais=
Red Star — Oradea (Rumänien) 4:2.
Ungarn: Sämtliche Spiele ausgefallen.
Länderſpiel.
In Graz: Steiermark — Rumänien ..
„. 2:3 (0:1)
Das erſte Endſpiel.
SV. Waldhof — Spielvereinigung Fürth 0:0.
Das erſte Endſpiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft in dieſer
Saiſon hatte 9000 Zuſchauer ins Mannheimer Stadion gelockt.
Die beiden Gegner, der Rheinmeiſter SV. Waldhof und der
Zweite von Nordbayern, Spielvereinigung Fürth, lieferten ſich
bei ſtarkem Nebel einen hartnäckigen Kampf, der ſchließlich mit
einem für beide Teile verdienten Unentſchieden 0:0 endete. Das
Er=
gebnis kommt nicht ganz unerwartet, denn man hatte von
vorn=
herein den Ausgang des Spiels für offen bezeichnet und nur mit
einem äußerſt knappen Reſultat gerechnet. Der Kampf ſelbſt
er=
füllte nicht alle Erwartungen, denn es zeigte ſich bald, daß die
Fürther bei weitem nicht mehr die gute Mannſchaft der früheren
Jahre ſind. Techniſch waren ſie im Durchſchnitt zwar etwas beſſer
als die Mannheimer, aber dieſes Manko glich Waldhof durch einen
Rieſeneifer vollkommen aus. Der ſtarke Nebel, der — in
Mannheim ungewohnt — von Spielbeginn an über dem Stadion
lagerte und ſich im Verlauf der eineinhalb Stunden ſo
verdich=
tete, daß kurz vor Schluß der Spielleiter Schlemmer=Karlsruhe
die Mannſchaften fragte, ob ein Weiterſpielen möglich ſei, hat
natürlich im Verein mit dem äußerſt glatten Boden die
Voraus=
ſetzungen für ein einwandfreies Spiel erheblich gemindert.
Die beiden Mannſchaften
traten mit je einem Erſatz an. Während die Waldhof=Mannſchaft
immer noch Kiefer für Bretzing ſpielen laſſen mußte, hatten die
Fürther für Appis Zeiß in die Verteidigung geſtellt, der ſich recht
anſprechend ſchlug. Tormann und Verteidigung waren bei Fürth
überhaupt der beſte Mannſchaftsteil, auch die Läuferreihe konnte
zufriedenſtellen. Es wurde gut gedeckt und ſchön in den Sturm
zugeſpielt, aber dieſer Sturm war nur mehr ein Schatten der
ehemals ſo berühmten Fürther Angriffsreihe. Beſſer fand ſich
da=
gegen ſchon der Waldhofangriff mit ſeiner Aufgabe zurecht. Die
klareren Tormöglichkeiten hatten unbedingt die Einheimiſchen,
und nur eine ziemlich große Doſis Schußpech verhinderte Treffer.
Recht unſchön war, daß die Spieler beider Parteien den Nebel
ausnutzen zu müſſen glaubten, um durch Derbheiten und unſchöne
Mätzchen das Niveau des Kampfes ſehr zu ſenken. Der
Unpar=
teiſche Schlemmer hätte das Spiel trotz der Terminnot und der
gezahlten Eintrittsgelder ſpäteſtens bei der Pauſe abbrechen
müſſen.
um die füddeurſche Zußbal=meiſterſchaft.
Die Spiele der Abteilung II an Weihnachten.
Nachdem am Sonntag die beiden württembergiſchen Endſpiel=
Teilnehmer in Kickers Stuttgart und Union Böckingen ermittelt
wurden, konnte der Verbands=Fußball=Ausſchuß die Spiele für
Weihnachten nun wie folgt anſetzen:
25. Dezember: FSV. Frankfurt — Stuttgarter Kickers Union
Böckingen — Eintracht Frankfurt; FSV. Mainz 05 — Phöni=
Karlsruhe.
26. Dezember: Karlsruher FV. — Wormatia Worms.
Ueberraſchungen bei den Berliner Verbandsſpielen.
Allgemein waren am „Goldenen Sonntag” in ſieben Berliner
Spielen der Bezirksliga unerwartete Ergebniſſe an der
Tages=
ordnung. In der Abteilung 4 büßten die beiden
Tabellen=
erſten je einen Punkt ein; die Rangfolge bleibt jedoch
unverän=
dert, Viktoria führt weiter vor Tennisboruſſia. Viktoria erzielte
daheim gegen den Spandauer SV. nur ein 1:1. Nach torloſem
Kampf vor der Pauſe brachte Sienholz II ſeine Mannſchaft in
Führung, aber die Spandauer erzwangen kurz vor Schluß noch
den Ausgleich. Der beſte Mann auf dem Platze war der
Tor=
hüter Riehl. Das gleiche Ergebnis holte Tennisboruſſia gegen
Wedding heraus. Die Berliner Meiſterelf trat in einer unmög=
lichen Beſetzung an. Da Schröder und Claas fehlten, wirkte
Em=
merich als Mittelläufer, wo er glatt ausfiel. Wedding übernahm
bald die Führung und lag noch lange nach der Pauſe 1:0 in Front.
Erſt als die „Veilchen” den Verteidiger Brunke nach vorn holten,
gelang es ihrem beſten Mann, ein Unentſchieden zu erzielen. Die
härteſten Kämpfe lieferten ſich die Abſtiegskandidaten. Der
Poſt=
ſportverein unterlag auf eigenem Platze gegen den Adlershofer
BC. mit 0:2, und Blau=Weiß ſchlug mit dem nicht alltäglichen
Er=
gebnis von 6:4 (1:1) Wacker. — In der Abteilung B zeigte
ſich Hertha in großer Form und ſchlug vor 12000 Zuſchauern den
Luckenwalder BV. mit nicht weniger als 7:1 (2:0). Bis zur Pauſe
hatten Schulz und Sobeck zwei Treffer vorgelegt. Gleich nach
dem Wechſel machten die Provinzler noch ein Selbſttor, und damit
war ihr Widerſtand endgültig gebrochen. Durch Kirſey (2), Ruch
und Hahn, der einen Erlfmeter verwandelte, kam Hertha zu einem
in dieſer Höhe verdienten Siege. Minerva unterlag diesmal
ſo=
gar gegen den Tabellenletzten Bewag mit 2:3 (1:0) und fällt
immer mehr zurück. Der Berliner SV. 92 holte ſich gegen
Nor=
den Nordweſt ſicher mit 4:2 (2:1) die Punkte.
* Fußball im Kreis Skarkenburg.
Normale Ereigniſſe am 18. Dezember.
Polizei Darmſtadt — FV. Sprendlingen
0:0
SV. Mörfelden — Haſſia Dieburg.
3:2 (2:2)
..
Germania 03 Pfungſtadt — SpVgg. 04 Arheilgen . . 2:2 (2:0)
Viktoria Walldorf — Rot=Weiß Darmſtadt
1:0 (0:0)
Union Darmſtadt — Germania Oberroden
2:0 (1:0)
SV. 98 Darmſtadt — SV. Münſter ..
1:1 (0:1)
FC. 1903 Egelsbach — Germania Eberſtadt . .
3:1 (2:1)
Die geſtrigen Spiele brachten durchweg nur recht knappe
Tor=
zahlen bzw. in drei Treffen unentſchiedene Ergebniſſe, doch
ent=
ſprechen dieſe im allgemeinen den Erwartungen. Leider war das
kalte Wetter und der dadurch geſchaffene hartgefrorene Boden
ſowie vielfach ſtarker Nebel ſowohl den Spielen als auch dem
Beſuch nicht gerade zuträglich. Man plagte ſich recht und teilweiſe
auch mehr ſchlecht ab, währenddem die Zuſchauer draußen auch
nicht warm wurden.
Das wichtige Treffen zwiſchen der Polizei und Sprendlingen
brachte überraſchenderweiſe ein torloſes Ergebnis und damit eine
Punkteteilung. Im Polizeiangriff fehlt es ſeit der Sperrung
Müllers doch auf dem linken Flügel, und den agileren rechten
Flügel hielt die ausgezeichnete Sprendlinger Hintermannſchaft im
Schach. Jedenfalls hat ſich Sprendlingen den einen Punkt ehrlich
verdient. Der Polizei macht das nichts aus, denn ihr Vorſprung
bleibt der gleiche, und da zur gleichen Zeit Haſſia Dieburg in
Mörfelden mit 2:3 unterlag, ſo hat man die Dieburger ſogar noch
weiter hinter ſich gebracht. Die Dieburger Schlappe kommt nicht
unerwartet. — In Pfungſtadt ſah man die einheimiſchen
Ger=
manen bei der Pauſe mit 2:0 in Front liegen. Dann war aber
ihr Pulver verſchoſſen, und zum Schluß trennte man ſich mit 2:2
unentſchieden; im Vorjahr war es genau ſo. — Sehr gut hielt ſich
der Tabellenletzte in Walldorf; dort nur mit 0:1 zu verlieren, iſt
immerhin eine Leiſtung. Die drei anderen Spiele brachten etwa
die erwarteten Ergebniſſe. Münſter ließ ſich auch am
Böllenfall=
tor nicht ſchlagen, ſondern legte dort gleich ein Tor vor, das dann
auch verteidigt wurde; nur der Ausgleich glückte den 98ern. Beſſer
waren die Beſſunger dran, die ſich am Vormittag mit 2:0 an
Ober=Roden repanchieren konnten, trotzdem aber weiter in der
Gefahrenzone bleiben. In dieſe iſt auch Eberſtadt wieder
hinein=
gezogen worden, da Egelsbach mit 3:1 beide Punkte gegen die
Germanen ſicherte
Im großen Ganzen iſt die Lage der Tabelle faſt die gleiche
geblieben. Einzig Egelsbach kam ein ganzes Stück nach vorn,
während die anderen Mannſchaften ſich wohl zahlenmäßig, aber
nicht in der Placierung verbeſſerten. Dies gilt vor allem für
das Tabellenende, wo immer mehr Mannſchaften in die
Gefahren=
zone hineingezogen werden. Ob hier ſchon bei Ober=Roden die
Grenze einſetzt oder dieſe gar noch weiter gezogen werden muß,
iſt wirklich mit Sicherheit noch nicht abzuſeher.
Der neue Tabellenſtand
Polizei Darmſtadt — FV. Sprendlingen 0:0.
Der Favorit erlitt ſeinen erſten Punktverluſt auf heimiſchen
Gelände. Traditionsgemäß war auch heute wieder Polizei von
rieſigem Pech verfolgt. Was der Sturm in den 90 Minuten
Spiel=
zeit vermurkſte und vermaſſelte, iſt kaum denkbar. Torchancen auf
Torchancen wurden herausgearbeitet — Pech und Glück der
Sprendlinger verhinderten die Tore. Auch vermißte man bei
Poli=
zei die feinen Kombinationszüge und den kämpferiſchen Einſatz
eines jeden einzelnen. Ein Glück, daß die Verteidigung ſehr auf
Seite 6 — Nr. 352
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
der Hut war. M. Kaſper lieferte die beſte Partie und war
weit=
aus der Beſte auf dem Platze. Aber auch Bonſel und Klein taten
vollauf ihre Schuldigkeit. Die Läuferreihe ſchwamm im ganzen
Spiele. Nur ſelten wurden die Bälle flach zu den Stürmern
ge=
ſpielt, die aber ihrerſeits mit ihnen nichts anzufangen verſtanden.
Kaſper war in der Läuferreihe der beſte. Die Stürmer
kom=
binierten und kombinierten, aber im Strafraum war es mit der
Kunſt zu Ende. Seipp war gegen ſonſt nicht wiederzuerkennen und
bildete mit Kaltwaſſer die größte Enttäuſchung.
Die Sprendlinger haben ſich in den letzten Wochen als
ſchlag=
kräftiger Gegner entpuppt. Gut iſt vor allem die Verteidigung, an
der die meiſten Angriffe zerſchellten. Alle drei Läufer waren eifrig
bei der Sache. Der Sturm iſt das Schmerzenskind der Mannſchaft.
Außer einigen gefährlichen Angriffen zeigte er wenig.
Schieds=
richter Schehl (Pirmaſens) leitete zu großzügig. Auch hätte er
bei dem ſtark eintretenden Nebel das Spiel abbrechen müſſen
man ſah zum Schluß den Ball kaum mehr fliegen.
SV. 98 Darmſtadt — SV. Münſter 1:1 (0:1).
Wieder einmal langte es den 98ern nur zu einem
Unentſchie=
den, ohne daß man ſagen kann, daß die Einheimiſchen den Sieg
verdient hätten. Nachdem die Gäſteelf ſchon in der 2. Minute bei
einem flotten Durchbruch durch ihren Halblinken in Führung
ge=
gangen war, konnten die Lilienträger ihre Nervoſität während der
1. Halbzeit nicht überwinden. Sie ſpielten in der 1. Hälfte
reich=
lich planlos, während die Gäſte durch ihre ſchnelle und
ungekün=
ſtelte Spielweiſe recht energiſche Vorſtöße unternahmen. Es hätte
nicht viel gefehlt, und Münſter hätte während dieſer Spielperiode
ſeinen Vorſprung ſogar noch vergrößert. In der 2. Hälfte wurde
das Spiel der SV.=Elf beſſer, der Gegner kam nur noch ganz
ver=
einzelt zu Angriffen, und trotzdem konnten die 98er nur
aus=
gleichen. Zu mehr reichte es nicht, da der Angriff nicht überlegt
genug arbeitete, um die Verteidigung der Gäſte, in der ſich der
linke Verteidiger durch ſein wuchtiges Abwehrſpiel beſonders
aus=
zeichnete, klar überwinden zu können. Nur einmal gelang alſo ein
erfolgreicher Torſchuß, als in der 75. Minute Mahr mit einer
Teilvorlage, geſchickt nach hinten gelaufen war und aus kurzer
Entfernung den Ball einlenken konnte. Die geſteigerten
Anſtren=
gungen der 98er, im Endſpurt auch den 2. Punkt noch zu gewinnen,
halfen nichts, da die Gäſte durch Verſtärkung der Abwehr das
Un=
entſchieden halten konnten.
Schultz=Wiesbaden leitete mehr ſelbſtbewußt als gut.
Viktoria Walldorf — Rot=Weiß 1:0 (1:0).
Fußballpech! Mit dieſer Loſung mußten die Darmſtädter ohne
Punkte die Heimreiſe aus Walldorf antreten. Unter der
vorzüg=
lichen Leitung von Franz=Frankfurt lieferten ſich beide
Mann=
ſchaften einen prächtigen Kampf, in deſſen Verlauf Walldorf, vom
Glück ſtark begünſtigt, den Sieg erringen konnte. In der erſten
Hälfte ſah man ein gleichmäßig verteiltes Spiel, bei dem Walldorf
bereits in der 4. Minute ſeinen Treffer erzielte. Nach der Pauſe
lief Rot=Weiß zu einer Prachtform auf und ſchnürte ſeinen
Geg=
ner vollkommen ein, was über die geſamte 2. Halbzeit anhielt.
Walldorf verteidigte mit allen Mannen den knappen Vorſprung,
was ihm auch mit einer rieſigen Portion Glück gelang. Rot=Weiß
kombiniert und ſchießt, aber alles daneben oder an die Torlatte.
Bei dem Schlußpfiff atmeten Walldorfs Zuſchauer und Spieler
be=
freit auf, während Rot=Weiß, das der Leiſtung nach mit zwei
Unterſchiedtoren nicht zu hoch den Sieg verdient hatte, mit einer
Enttäuſchung reicher den Platz verließ. Fußballpech!
Union Darmſtadt — Germania Oberroden 2:0 (1:0).
Das erſte Treffen der Rückrunde, auf eigenem Gelände,
konn=
ten die Beſſunger durch aufopferndes Spiel zu einem
eindrucks=
vollen Sieg geſtalten. Wer der reichlich veränderten Mannſchaft
wenig zutraute, ſah ſich gründlich getäuſcht, die verjüngte Elf, mit
dem Innenſturm der Junioren, zeigte ein flüſſiges, dem Auge
ge=
fälliges Spiel. Mit ritterlichem Anſtande wurde das Treffen
durch=
geführt, das 2:0 iſt für die Gäſte noch ſchmeichelhaft. Endlich ſah
man einmal ſaftige Schüſſe aufs Tor, auch der Angriff war
ſchnel=
ler und ideenreicher. Schon die erſten Minuten zeigten deutlich
die Ueberlegenheit der Platzherren. Die Gäſte, die leichte Arbeit
erwartet hatten, werden nervös. Jedoch Uebereifer und Pech
ver=
eiteln vorläufig jeden Erfolg. In der Hälfte der Gäſte wird die
Luft immer dicker, ein ſicheres Tor wird in letzter Sekunde
ver=
eitelt, doch die 32. Minute bringt endlich das längſt fällige Goal.
Weiter liegt Unkon im Angriff. Man ſieht ſchnelles Zuſpiel,
über=
legten Flankenwechſel. Gleich nach dem Wechſel iſt Union zum
zweiten Male erfolgreich. Langſam wird das Spiel verteilter. Die
Gäſte kommen etwas auf. Unions Jungens ſind ausgepumpt,
können den Ball nicht mehr am Fuße halten. Jetzt kann die
Hin=
termannſchaft beweiſen, daß auch ſie nicht von Pappe iſt, immer
und immer wieder kommt der Ball nach vorn. Oberroden kann nie
ernſtlich gefährlich werden. Mit dem Schlußpfiff hat ein ſchöner,
fairer Kampf ſein Ende gefunden. Ob endlich die Pechſträhne
ge=
riſſen iſt, ob mit den Jungen ein neuer Geiſt einzog, oder ob die
Gäſte ſich verſchlechtert haben? Das wird die Zukunft erweiſen.
Eintracht Darmſtadt — SV. Weiterſtadt 0:0 (abgebr.)
Daß es bei obigem Zuſammentreffen zu einem harten Kampfe
kam, war im Voraus zu erwarten, daß es aber durch Verſchulden
von Weiterſtadt mit einem Spielabbruch endete, iſt mehr als
be=
dauerlich. Weiterſtadt wollte ſich unter allen Umſtänden
revan=
chieren, mußte aber überraſchenderweiſe die Feſtſtellung machen,
daß Eintracht durch großen Siegeswillen in blendender Form war
und das Spiel ganz überlegen geſtaltete. Weiterſtadt hatte
jeden=
falls wenig Ausſicht für einen Sieg und reklamierte ſtändig gegen
die Entſcheidungen des ſehr korrekten Schiedsrichters Herrn Klein=
Gonſenheim. Nach 20 Minuten Spielzeit ſtellte der Schiedsrichter
2 Mann von Weiterſtadt vom Spielfeld, worauf einer der
Heraus=
geſtellten gegen den Schiedsrichter tätlich wurde und den
Spiel=
abbruch veranlaßte. Nach dem Spiel wurde der Reiſebegleiter von
Eintracht von dem Torwächter der Gäſte ebenfalls ganz grundlos
geſchlagen. Auch der Leitung des SV. Weiterſtadt ſei in Zukunft
ein ſportlichereres Verhalten zu empfehlen, dann wäre dem
Schiedsrichter mancher unangenehme Zwiſchenfall nach dem Spiel
erſpart geblieben.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Dietzenbach 0:3.
Beide Mannſchaften zeigten im allgemeinen nicht das, was
man ſonſt von ihnen zu ſehen bekam. Vielleicht mag der
hart=
gefrorene Boden und der in der zweiten Hälfte aufkommende
Nebel einen großen Teil Schuld daran tragen. Dies alles änderte
jedoch nichts an der Tatſache, daß Dietzenbach als Tabellenführer
in ſpieleriſcher Hinſicht keine Meiſterleiſtung zeigte, die Elf kickte
luſtig drauf los. Die Darmſtädter Elf, die mit reichlichem Erſatz
den Kampf beſtreiten mußte, verſuchte unter allen Umſtänden,
ſich ehrenvoll zu ſchlagen, konnte aber nicht verhindern, daß die
Gäſte durch zwei vermeidbare Tore bis Halbzeit in Führung
gin=
gen. Man ſieht bei Darmſtadt immer wieder das alte Uebel, die
Elf iſt dem Gegner ebenbürtig, aber der Sturm, das
Schmerzens=
kind, findet das Tor nicht. Nach dem Wechſel ſetzt ein ſtarker Nebel
ein, und man kann die Geſchehniſſe auf dem Spielfeld zeitweiſe
nicht mehr ſehen. Bis zum Schluß iſt Dietzenbach noch einmal
er=
folgreich, das verdiente Ehrentor blieb Darmſtadt verſagt. Schiri
bis auf einige Fehlentſcheidungen gut. — Darmſtadts Reſ. gewann
gegen Dietzenbach 1b in überzeugender Weiſe verdient 4:2.
Kreisliga Südheſſen.
FV. Biblis — Starkbg. Heppenheim 0:0,
Spv. Weinsheim — Olympia Lampertheim 1:4,
07 Bensheim — Konkordia Gernsheim 3:1,
V. f. L. Lampertheim — Vikt. Neuhauſen 8:0,
Norm. Pfiffligheim — FV. Hofheim 2:1,
Sportv, Horchheim — Sportv, Hochheim 2:0.
Von den Handballfeldern.
SV. Waldhof Meiſter der Gruppe Rhein
klaren und überlegenen Sieg und ſicherte ſich die Meiſterſchaft,
obwohl er noch zwei Treffen auszutragen hat. In der Gruppe
Heſſen gewann Polizei Darmſtadt auch ihr letztes Spiel und
erreichte damit Punktgleichheit mit dem Sportverein 98
Darm=
ſtadt, ſo daß erſt ein Entſcheidungsſpiel am 26. Dezember den
Heſſenmeiſter ermitteln kann. Im zweiten Spiel der
Heſſen=
gruppe verlor der bereits zum Abſtieg verurteilte VfR. Rot=
Weiß Darmſtadt mit 3:7 gegen Polizei Worms, die ſich dadurch
hinter den beiden Darmſtädter Großvereinen den dritten Platz
ſichern dürfte; angeſichts der Tatſache, daß die Wormſer in ihrer
Mannſchaft ſechs Leute im Alter von mindeſtens 37 Jahren
haben, ein ganz hervorragender Erfolg, durch den alle übrigen
Mannſchaften der Gruppe beſchämt werden.
Auch im Oſtbezirk der Gruppe Südbayern iſt ein
Ent=
ſcheidungsſpiel zwiſchen den punktgleichen Tabellenerſten
Mün=
chen 1860 und FC. Fürſtenfeldbruck notwendig geworden. In
Nordbayern kam bereits das Vorſpiel um die
Gruppenmeiſter=
ſchaft zwiſchen den beiden Abteilungsmeiſtern Sprgg. Fürth und
Reichsbahn Nürnberg zum Austrag, das der ſüddeutſche Meiſter
überlegen mit 19:8 gewann. In Württemberg wurde erſt die
Vorrunde beendet.
Die Handball=Ergebniſſe.
Gruppe Heſſen: Polizei Darmſtadt — SpVgg. Arheilgen 11:0.
Rot=Weiß Darmſtadt — Polizei Worms 3:7.
Gruppe Main: TSV. Langen — FSV. Frankfurt 4:1. Eintracht
— Polizei Frankfurt 2:7. Poſt SV. — Rot=Weiß Frankfurt
10:1. V. f. L. Sachſenhauſen — V. f. R. Schwanheim 4:10.
Gruppe Südrhein: SV. Biebrich 1919 FSV. Mainz 05 2:1.
Polizei Wiesbaden — Haſſia Bingen 3:4. SV. Wiesbaden —
Poſt Wiesbaden 6:3. V. f. R. Wörrſtadt — Kreuznach 2:1.
Gruppe Nordbayern: Meiſterſchafts=Vorſpiel: SpVgg. Fürth —
Reichsbahn Nürnberg 19:8.
Gruppe Südbayern: Jahn München — Fürſtenfeldbruck 3:6.
Gruppe Württemberg: Sportfreunde Tübingen — Polizei
Stutt=
gart 6:5.
Gruppe Rhein: SV. Waldhof — ASV. Ludwigshafen 19:1.
MTG. Mannheim — Phönix Mannheim 4:2. V. f. R.
Mann=
heim — Frankenthal 6:3. Pfalz Ludwigshafen —
Mann=
heim 08 10:3. Polizei Mannheim — Ludwigshafen 03 6:6.
Das Entſcheidungsſpiel Sb. 98 — Polizei Darmſtadt
findet, wie nunmehr feſtſteht, entgegen den urſprünglichen
Abſich=
ten — das Treffen ſollte in Wiesbaden ſteigen — am 2.
Weih=
nachtsfeiertag, den 26. Dezember, nachmittags 2.30 Uhr, im
Hoch=
ſchulſtadion ſtatt.
Polizei Darmſtadt — Arheilgen 11:0 (5:0).
Die letzte Viertelſtunde war das Spiel ein Spiel der
per=
ſaßten Gelegenheiten. Acht bis zehn klare Chancen wurden
von den Poliziſten ausgelaſſen bzw. vermaſſelt.
Selbſtverſtänd=
lich trugen die kalten Finger auch einen Teil dazu bei, daß
vielfach dem Tormann in die Hände oder am Tor vorbei
ge=
ſchoſſen wurde. Die Arheilger hielten nicht das, was man von
ihnen erwartet hatte. Wohl waren ſie ſchnell und ſehr eifrig,
auch eine recht harte Note brachten ſie in das Spiel, aber ſehr
häufig gelangten ihre Angriffe nicht weit über die Mittellinie
hinaus. Ihr beſter Mann war der Tormann, der glänzende
Paraden zeigte und manch gefährlichen Ball unſchädlich machte.
Der Sturm war wohl ſchnell, aber es fehlte noch an nötigem
Zuſammenſpiel, dann mangelt es aber auch noch an Sicherheit
im Fangen und Zuſpiel.
Die Poliziſten zeigten in dem Spiel eine wechſelnde Form.
Einmal war das Verſtändnis und Zuſammenſpiel recht gut,
dann aber auch wieder recht zuſammenhanglos. Es wurden ſehr
viele Fehler im Zuſpiel, Ballabgabe und im Fangen gemacht.
Der beſte Mannſchaftsteil in dieſem Spiel war die
Hinter=
mannſchaft. Der Sturm muß beſſer und einheitlicher werden.
Mit dem Sieg über Arheilgen iſt nun ein
Entſchei=
dungsſpiel zwiſchen Sportverein 98 und
Poli=
zei notwendig geworden, das am 26. Dezember
ſtatt=
finden ſoll. Wenn die Poliziſten in dieſem Spiel ſiegen
wollen, müſſen ſie weit beſſere Leiſtungen zeigen, als dies geſtern
der Fall war. Wir wollen hoffen, daß ſich die Mannſchaft bei
dem Spiel in beſſerer Form befindet. — 3. Mannſchaft ſiegte
in Arheilgen gegen Arheilgen 2. 12:5.
Rol=Weiß Darmſtadt — Polizei Worms 3:7 (2:4).
Rot=Weiß verlor auch das letzte Verbandsſpiel. Es war
ein ſchnelles anſtändiges Spiel, das R.=W. mit nur 10 Mann
beſtritt und demzufolge keinen Sieg herausſpielen konnte. Die
Wormſer Poliziſten traten in ſtärkſter Aufſtellung an; konnten
aber nicht überzeugen. Der zuletzt herabſinkende Nebel machte
zudem ein einwandfreies Zuſpiel auf beiden Seiten unmöglich.
Rot=Weiß ſpielte und Worms ſchoß die Tore. Der Abſtieg für
R.=W. iſt mithin vollendete Tatſache; eine bedauerliche Tatſache,
da Rot=Weiß jahrelang zu dem Dreigeſtirn der Darmſtädter
Sonderklaſſe gehörte, und vor allem durch widrige Umſtände
diesmal die Ligaklaſſe verlaſſen muß. Schiedsrichter energiſch
und gut. — Reſerven gegen Sp.V. 3. 3:5.
Handball in der 2.T.
Kreisklaſſe: Bickenbach — Langen 7:1 (5:1), Bensheim
Arheilgen 3:2 (1:0).
Meiſterklaſſe 1: Tgſ. 1875 Darmſtadt — Seeheim 5:1 (1:0),
Hahn — Reichsbahn 7:2 (5:1), Lorſch — Heppenheim 7:1 (3:0).
Meiſterklaſſe 2: Wolfskehlen — Büttelborn 2:4 (1:1),
Nau=
heim — Groß=Gerau 8:3 (3:2), Tgde. 1846 — Wallerſtädten
8:2 (4:2), Erfelden — Walldorf 0:3.
A=Klaſſe: Stockſtadt — Nieder=Ramſtadt 2:4 (0:2), Eberſtadt
— Buchſchlag 10:6 (5:5).
Ein ereignisreicher Spieltag iſt vorbei. Jetzt hat auch die
Meiſterklaſſe ihre beiden Gruppenſieger in
Büttel=
born und Lorſch ermittelt. Dagegen iſt in der Kreisklaſſe
durch das Urteil im Falle Langen — Griesheim eine
neue Lage geſchaffen worden. Das Urteil ſelbſt iſt noch nicht
ver=
öffentlicht. Was aber ſo durchſickerte, dürfte ein harter Schlag für
die Turnerſchaft Griesheim ſein. Danach ſollen alle Spiele vom
Nichtantreten in Langen ab für den Gegner gewonnen ſein und
die Mannſchaft rückt in die nächſt niedere Klaſſe. Langen käme
dabei am beſten weg durch den Gewinn von vier Punkten, und
ihm wäre der Verbleib in der Kreisklaſſe geſichert. Auch die
Frage nach den beiden erſten Plätzen wäre gelöſt: Bickenbach als
Meiſter und Arheilgen als Zweiter.
Zu den Spielberichten: Bickenbach: Ein höchſt anſtändiges
Spiel, das von Ohl=Tgde. 1846 geleitet wurde. Die Platzelf in
Hochform. Schweickert beſter Torſchütze mit 6 Treffern, darunter
drei Strafwürfe. Langen ſpielte unproduktiv. Der Sturm war
auf Doll zugeſchnitten, und damit hatte Bickenbachs Abwehr ein
Leichtes, die gegneriſchen Angriffe abzuſtoppen. Irion verhinderte
durch ſeine glänzenden Paraden eine zweiſtellige Niederlage.
Bensheim: Ein anſtändiger und ſpannender Kampf, der die
Frage nach dem Sieger bis zum Schluſſe offen ließ. Die
Leiſtun=
gen konnten nicht überragen, da der glatte Boden die Spieler
ſtark behinderte. Bensheim ließ ſich beſſer an als Arheilgen un
hatte auch mehr vom Spiel. Verſchiedentlich rettete die Latty
ſonſt wäre der Sieg klarer ausgefallen. Wenner=Beſſungen gefie=
Meiſterklaſſe: Alle Augen richteten ſich auf das Wolf.
kehler Spiel, das einen dramatiſchen Verlauf nahm. „Der Hel)
unterlag.‟ Die Platzelf hatte vorteilhaft umgeſtellt und bedrängn
die Büttelborner ſtark. Kaum glaubliches Schlußpech, oft rette
die Lakte, brachte bis zur Pauſe nur 1:1 heraus. Dann kam
Büj=
telborn kurz nacheinander zweimal ſchön durch und ſtellte auf 3:-
Bis zum Schluß blieb jeder Partei noch ein Tor vorbehalten. Eft
gut beſuchter und ſpannender Kampf, der die Büttelborner em
mit dem Schlußpfiff aufatmen ließ. Ein höchſt anſtändiges Spi,
meldete auch Nauheim, wo auch der Gegner die einwandfre:
Leitung Jährlings=Bickenbach anerkannte. Regelverſtöße
brauch=
er kaum zu pfeifen. Bis zur Pauſe waren die Gäſte aus Groff
Gerau recht ſtandhaft. Später fielen ſie etwas ab. Hahn: Kaur
glaublich, daß es die Platzelf fertig brachte, der Reichsbahn
die=
deutliche Niederlage beizubringen. Der Löwenanteil gebührt dern
Sturm, der ſich in nie gezeigter Verfaſſung befand. Bei genauge
Betrachtung der Tabelle ſcheint es jedoch zu ſpät zu ſein. Lorſchh.
Ein harter und manchmal zu harter Kampf, demzufolge zwei Hern
penheimer und ein Lorſcher den Platz verlaſſen mußten. Dem
energiſchen Auftreten Happels von der Tgde. 1846 iſt es zu darn
ken, daß das Spiel unter Dach kam. Spieleriſch hatte Heppenheim
nicht viel zu beſtellen. Erſt beim Stande von 6:0 fiel der Ehrein
treffer.
4=Klaſſe: Eberſtadt: Die Buchſchlager Gäſte erwieſe= weit gefährlicher als im Vorſpiel. Beſonders ihr Sturm ſetzt
der Abwehr ſchwer zu, die einen auffallend ſchwachen Tag hatt
So hieß es bei der Pauſe 5:5. Wäre Eberſtadts Sturm nicht fi
ſo guter Verfaſſung geweſen, ſo hätte das Spiel leicht verlores,
gehen können. Ein famoſes, flüſſiges und äußerſt faires Treffeig
Odenwald-Gau.
Kreisklaſſe: Groß=Umſtadt — Groß=Zimmern 0:4 (0:1).
Ein unglücklicher Stern ſtand über dieſem letzten Meiſtern
ſchaftsſpiel. Groß=Umſtadt hatte Vorverlegung auf 2 Uhr beam
tragt, da die Weihnachtsfeier den regulären Beginn, nicht
g=
ſtattete. Die Gäſte erſchienen jedoch erſt zu dieſer Zeit, ſo dan
Groß=Umſtadt fünf Erſatzleute ſtellen mußte, und ſich
ſchließli=
zum Austrag des ordnungsmäßigen Treffens bewegeir ließ.
Ueber=
raſchend gut klappte es vor der Pauſe, ſo daß der Meiſter Groß
Zimmern nur ein Tor fertig brachte. Später fiel die Platze
mehr ab, ſo daß die Gäſte ſtets die Lage beherrſchten. — Für da
Entſcheidungsſpiel um den zweiten Platz wurde der 1. 1. 33 um
Erbach in Vorſchlag gebracht.
A=Klaſſe: Groß=Umſtadt 2. — Semd 3:3, Erbach 2. — König:
2:4.
Letzteres ein Freundſchaftsſpiel, da der Schiri ausgebliebe
war. Gauſpielwart Horn pfiff ſelbſt. „Theorie und Praxis.” Eif
amüſantes Spielchen.
Tgde. 46 Darmſtadt — TV. Wallerſtädten 8:2 (4:2),
Das vorletzte Pflichtſpiel der diesjährigen Spielrunde endes
nit einem überlegenen Siege der 46er. Hatte man ſich von de: 8100 der
Gäſten viel verſprochen, zumal das Vorſpiel 1:1 endete, un
wurde man etwas enttäuſcht. Allerdings konnte Wallerſtädte: n 7(6) 6
nach einigen Spielminuten mit 2 Toren in Führung gehen, dr u um 13.
aber die 46er bald ausglichen und mit zwei weiteren Treffern kei
das beſſere Halbzeitreſultat herſtellten. Nach der Pauſe legy
ſich ſtarker Nebel über das Spielfeld daher konnte man heun
auch nicht das gewohnte flüſſige Spiel der 46er ſehen. Troßt
dem konnten ſie noch vier Treffer anbringen. Die Wallerſtädts, ſwuſen
Elf ging leer aus, obwohl ſie zeitweiſe ſehr zügiges Kon/ ſte ſt. wie
binationsſpiel zeigten. Die 46er beſtritten das Spiel mit dru ſrßürder
Erſatzleuten, die aber doch ihr Beſtes gaben; man wird de 16l und in de
einen oder anderen in der 1. Mannſchaft verwenden könnem ſtem. Uebe
Schiedsrichter Fey=Pfungſtadt waltete ſeines Amtes ſicher, dau duiſchen M
ihm beide Mannſchaften durch ihr faires Spiel leicht machten. — Fehauer,
Die Jugend trennte ſich 2:2 (1:2) unentſchieden, was dem Spie /,aM erlauf
verlauf entſpricht.
Turngeſ. 1875 Darmſtadt 1. — TV. Seeheim 5:1 (1:0). mden drei
Unter der korrekten Leitung von Turner Hahn, Weiterſtad= rung 8
zeigten beide Mannſchaften einen feſſelnden, fairen Kampf. 2n ſahhochſp
flinken Gäſte — mangelnde Technik durch rieſigen Eifer en
ſetzend — verſtanden es beſonders in der erſten Hälfte, das
Spi-
offen zu halten. Beide Tore kamen hier gleichmäßig in Gefah
doch im Auslaſſen von Chancen und ungenauem Schuß üben
traf man ſich gegenſeitig. Nach dem Wechſel waren die
Platz=
herren ſtändig leicht überlegen. Vier Treffer gelangen nock 7 Natz hält
denen Seeheim im Endſpurt das wohlverdiente Ehrentor en- ſrg der Liſ
gegenſetzte.
Bei den 75ern paßte ſich der eingeſtellte Erſatz gut in da- ſ gch m
Mannſchaftsgefüge ein. Jeder Spieler gab ſein Beſtes; hervox ſc, hat
ſtark in
gehoben zu werden verdienen die Leiſtungen des Mittelläufer=
und des Torhüters. — Seeheim verdankt die geringe Toraus 147.N
im
Di=
beute der 75er in erſter Linie ſeinem Torwart, der eine Reils ünen 5
ſchwerſter Bälle meiſterte.
2y den 2
Rür erſt
TV. Hahn — Reichsbahn Darmſtadt 7:2 (4:1).
Stelle.
Recht eindeutig übte Hahn Revanche für die im Vorſpig Anerw
erlittene Niederlage. Allerdings war dies bei der ſchlechte
Spielweiſe der mit reichlich Erfatz angetretenen Reichsbah
pir
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kein Kunſtſtück, um ſo mehr noch, als ſich Hahn viel beſſer me
den miſerabelen Platzverhältniſſen abfand, als die Gäſte. Aug
der eine ſehr ſchlechte Figur abgebende, regelunſichere Schieds
richter, ein Herr aus Auerbach, half mit zu ſiegen. Er
häts=
unbedingt, als die Platzbeſitzer bei dem Stande 1:1 ihre
Aus=
ſichten zu gewinnen ſchwinden fahen und mit offener Rohhe
gegen ihre Gäſte vorgingen, durchgreifen müſſen. Kein
Wunde=
daß die Reichsbahn=Spieler ihren Gegnern meiſtens aus den
Wege gingen, um nicht verletzt zu werden. Es ſoll dies keils
Rechtfertigung der Niederlage ſein, denn, daß Hahn auf
Grun=
ſeines Eifers verdient gewonnen hat, ſoll nicht verkannt werdei-
Nur wünſchen wir uns in Zukunft beſſere Schiedsrichter, de
mit den Spielern, die Handball um des Handballs Wille.
ſpielen, nicht die Freude daran verdorben wird.
Die Hockey=Ergebniſſe.
SC. Frankfurt 1880 — Univerſität Freiburg 6:2. TV. Sachſen
hauſen 57 — JG.=Sportv. Frankfurt 0:2. Damen 0:0. Fran
furter TV. 1860 — FSV. Frankfurt 2:1. Damen: Frankfurte=
TV. 1860 — Poſt Frankfurt 2:2. Höchſter HC. — RV. Rüſſels
heim 4:1. Hanauer HTC. — Eintracht Frankfurt 1:1. RV. Offer.
bach — Stadt SV. Frankfurt 3:1. Damen 1:3. Kickers Offei
bach — TV. Fechenheim 1:4. Wiesbadener THC. — Grün=Wen
Biebrich 3:2. TV. 46 Mannheim — MTG. Mannheim 2:0. He
delberger HC. — V. f. R. Mannheim 3:1. TFC. Ludwigshafe
— TV. Frankenthal 2:0.
SV. 98 Darmſtadt — Ruderverein Offenbach 5:0 (4:0).
Dieſes Spiel fand erſtmalig auf dem ſpeziell für Hode!
neu hergerichteten Platz ſtatt, welcher dabei eine würdige Eil
weihung fand. Die gute und ebene Beſchaffenheit des
Bodell-
ermöglichte ein ſchnelles Spiel, wodurch beſonders die 98er /e*
im Vorteil waren. Die ganze Mannſchaft zeigte ſich in glänze.
der Verfaſſung, beſonders der Sturm befand ſich in vorzügliche
Schußlaune. Bereits in der 1. Halbzeit wurden 4 ſchöne Lbl.
erzielt, das 5. fiel in der zweiten Hälfte auf einen Durchbrügk.
Offenbach zeigte durchaus keine ſchlechten Leiſtungen. „
ſo=
geſtriger 3:0=Sieg über Stadt=SV. Frankfurt beweißt ihre Splen
ſtärke. Die vorzügliche Deckung des Sportvereins verhindels
jedoch das verdiente Ehrentor.
Rontag, 19. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 359 — Seite 7
„
une Buriftnst.
Die „Dreißig Beſten 1932” ſind ſoeben von der Deutſchen
gyrt=Behörde für Leichtathletik veröffentlicht worden. Namen
Deiſtungen dringen bei Betrachtung dieſer Beſtenliſte
zahlen=
öig auf uns ein. Für die Träger dieſer Namen iſt die
alljähr=
ſe Zuſammenſtellung der DSB. zweifellos eine Ehrenliſte in
tern Sinne. Die DSB. ſelbſt will durch die Veröffentlichung
ſer Liſte dokumentieren, daß die ihr angeſchloſſenen Vereine
ipnal eine Breitenarbeit leiſten, und daß ihre Leichtathleten
z: den Rahmen dieſer Arbeit hinaus Leiſtungen erzielen, die
gem internationalen Vergleich faſt durchweg ſtandhalten.
Ge=
v kann man nun das Zahlenmäßige der Liſte verwerten um
entſprechender Miene in den einzelnen leichtathletiſchen
Diſzi=
men einen Leiſtungsaufſtieg oder =niedergang feſtzuſtellen und
chr oder weniger laut zu verkünden. Der geſunde
Menſchenver=
md jedoch ſagt dem nachdenklicheren Betrachter, daß im rein
chlenmäßigen dieſer Liſte nur ein relativer Wert ſteckt. Die
Aativität beginnt im Grunde genommen ſchon damit, daß wohl
um alle dieſe Beſtleiſtungen auf Wunſch wiedererzielt werden
nen, denn ſie ſtellen ja perſönliche Beſtleiſtungen der Einzelnen
Laufe eines Jahres dar, die Leiſtungsform aber iſt und bleibt
m einmal ob unſeres Menſchſeins bei jedem ſchwankend. Es
n) daher auch außer dieſen „Beſten” beſtimmt in den einzelnen
gukampfarten noch viele andere geben, denen ſelbſt im Verlauf
es ganzen Jahres einfach die Gelegenheit nicht gegeben war,
je Beſtleiſtung „amtlich zu erzielen, denen vor allem auch die
äzeren Vorausſetzungen für die Erzielung der perſönlichen
Höchſt=
ſtang (gutes Wetter, gute Bahn, gute Konkurrenz) nicht
ge=
gen waren. Bei nachdenklicherer Betrachtung treten alſo die in
Zahlen ausgedrückten, gemeſſenen Leiſtungen
iden Hintergrund. Und dennnoch enthalten dieſe Zahlen einen
waltigen abſoluten Wert, den richtig zu würdigen leider oft
rgeſſen wird. Das iſt der ethiſch=ſeeliſche Wert! Wenn wir
ſon die Tauſende und Abertauſende deutſcher Sportler und
Tur=
zweifelsohne als bewußte (oder vielleicht auch unbewußte)
läger ſittlichen Strebens anſprechen dürfen, um wieviel eher
aſſen wir dann gerade den „Beſten” der deutſchen Leichtathletik
dſes hohe Streben zuerkennen, wiſſen wir doch, daß gerade heute
ſe guten Leiſtung ein gewaltiges Maß ethiſchen Strebens gehört.
Lnung, Selbſtbeherrſchung und Selbſtüberwindung in harter
ud durchgeiſtigter Körperarbeit. Mühen und Entſagungen, die
nederum vielen unſerer Mitmenſchen als Entbehrungen erſcheinen
ngen, ſtehen alſo hinter dieſen Zahlen der Beſtenliſte,
Voraus=
ſeungen alſo, die ſich als „Goldkörner der ſportlichen Erziehung”
Gaitzer) kennzeichnen und die dieſe ſportliche Schule zur
Willens=
ſale von hohem Ruf und beſonderer Bedeutung ſtempeln.
In der Beſtenliſte des Jahres 1932 nehmen wieder einmal
ahr die ſüddeutſchen (nach Verbandszugehörigkeit gerechnet) und
uter dieſen wieder die Darmſtädter Leichtathleten eine beachtliche
Eellung ein. Bei den Männern ſchwankt von Jahr zu Jahr
Zahl, die in den einzelnen Diſziplinen, auf die verſchiedenen
lroande fallen. So finden wir in dieſem Jahr über 100
Me=
unter den Beſten nur 3 Süddeutſche, während es 1931 noch
7Daten von 1931 nachſtehend immer in Klammer beigegeben)
uten. Ueber 200 Meter ſind es 5 (10) und über 400
Me=
tt wiederum 5 (6). Im 800=Meter=Laufen finden wir
uter den 7 (7) Süddeutſchen Helmut Stepp vom ASC.
Armſtadk, den mit 1:57,2 Min. (1:58,6) in der Beſtenliſte an 21.
L.) Stelle ſteht. Ueber 1500 Meter haben ſich ſogar von 10
Süddeutſchen allein 3 Darmſtädter eingetragen. Fritz
hilgen vom ASC. hält mit 3:59,6 Min. (3:59,2) den 2. Platz
) während ſein Clubkamerad Stepp mit 4:08,6 Min. (4:10)
722. (25.) Stelle ſteht, alſo um 3 Plätze von Arthur Blind=
V 1898, der ſich erſtmalig mit 4:09,6 Min. in Liſte eintragen
kinte. Die 5000 Meter ſehen wieder Fritz Schilgen von
m 3 (6) Süddeutſchen als Beſten und in 15:37,4 Min. (15:26)
af dem 13. (9.) Platz. Auch über 10 000 Meter ſtoßen wir
uter 7 (6) Süddeutſchen wieder auf einen Darmſtädter, und zwar
a Heinrich Haag=SV. 98, der erſtmals mit 34:11,2 Min
25. Stelle rangiert, während ſein Klubkamerad Heinz Lindner
t:23) um ganze 6 Sekunden hinter der Mindeſtleiſtung der Liſte
dieſem Jahr zurückbleibt. — Dann folgt eine Reihe von
Wett=
ſverben, in denen Süddeutſchland mehr oder weniger ſtark
ver=
hten iſt, wie im Marathonlauf mit 2 (2) über 110 Me=
*Hürden mit 6 (8), im 400=Meter=Hürdenlauf mit
6) und in der 4 mal 100 Meter=Staffel mit 6 (7)
Ver=
itern. Ueber 4 mal 400 Meter treffen wir dann unter 6
ddeutſchen Mannſchaften auf den SV. 98, der ſich mit Krauth,
ſſenhauer, Gunſt und Schupp den 22. (12.) Platz in 3:31 Min.
27,6) erlaufen hat. Auch über 4 mal 1500 Meter konnte
ſ der SV. 98 erſtmals in 17:38,4 Min. an die 20. Stelle ſetzen
drch Haag, Krauth, Lindner und Blind, womit er zugleich auch 4
m den 7 (6) ſüddeutſchen Mannſchaften hinter ſich laſſen konnte
hn den drei folgenden Wettbewerben, finden wir im
Weit=
rung 8 (10) Süddeutſche, im Hochſprung 8 (5) und im
ſtabhochſprung 6 (5). Im Dreiſprung ſind 9 (10)
ſüd=
dutſche Leichtathleten verzeichnet, darunter Deppenbrock vom
SC. der mit 12,88 Meter (12,80) die 18. (9.) Stelle einnimmt
us Kugelſtoßen führt unter 8 (9) Süddeutſchen auch 2
Darm=
ſidter auf: Wilhelm Schneider vom Polizei=SV. ſteht hier
nt 14.36 (15,39) Meter an 12. (3.) Stelle vor Ernſt
Söllin=
et=ASC., unſerem deutſchen Altmeiſter, der mit 13 80 Meter den
Platz hält. Daß übrigens auch Fehler bei der
Zuſammenſtel=
ing der Liſte unterlaufen können, beweiſt die Nennung des
gendlichen Hornfiſcher=SV. 98 hinter Söllinger mit 13,79 Meter,
d jedoch mit der 10er=Kugel erreicht wurden. Im
Stein=
ſßen hat ſich in dieſem Jahr Süddeutſchland mit 10 (2)
Ver=
etern ſtark in den Vordergrund geſchoben; darunter finden wir
uch Schneider=Polizei mit 8,87 Meter erſtmals an 22. Stelle.
uch im Diskuswerfen hat ſich Schneider zuſammen mit
eiteren 5 (7) Süddeutſchen mit einem Wurf von 40,90 Meter
(958) den 24. (30.) Platz erworfen. Im Speerwerfen
fin=
in wir erſtmals Neff=ASC. mit einem Wurf von 55,95 Meter
28. Stelle, als 7. von 8 (6) Süddeutſchen. Schließlich ſind im
ſammerwerfen noch 12 (11), im
Schleuderballwer=
en noch 8 (8) und im Zehnkampf 11 (8) Süddeutſche in der
keſtenliſte enthalten.
Bei den Frauen finden wir nur über 800 Meter unter
Süddeutſchen 2 98erinnen, und zwar Bebbi Stepp mit 2:33
2in. (2:32,2) an 16. (12.) Stelle und Bärhel von Nyven=
Lim mit 2:35 Min. erſtmals auf dem 19. Platz.
Intereſſant iſt ſchließlich noch die gleichzeitig veröffentlichte
SB.=Vereinsrangliſte 1932” in der diesmal bei den
ännern von insgeſamt erfaßten 186 (117) Vereinen 46 (29)
uf Süddeutſchland entfallen, während bei den Frauen dieſes
erhältnis 83:14 (67:12) lautet. Von den Darmſtädter Vereinen
effen wir darin den ASC. an 36 (20.) Stelle an, den SV. 98
eſtmals wieder an 63. und erſtmalig auch Polizei=SV. auf dem
13. Platz. Erwähnt ſei ſchließlich noch, daß die DSB. alljährlich
iren „Dreißig Beſten” als beſcheidenes äußeres Zeichen der
Ach=
ing und Aenerkennung die Goldene Ehrennadel” verleiht. Daß
uch 15 Darmſtädter Leichtathleten und =athletinnen aus 3
Ver=
inen dieſe Ehrennadel an dieſem Jahresende erhalten, freut uns
hr, zumal damit zugleich die beſondere Stellung unſerer
Vater=
not in der deutſchen Leichtathletik gut gekennzeichnet wird.
Neuer Weltrekord von Jenny Kaſtein.
Gelegentlich eines nationalen Schwimmfeſtes in Amſterdam
mnite Hollands beſte Bruſtſchwimmerin Jenny Kaſtein ihren
genen Weltrekord im 400 Meter=Bruſtſchwimmen von 6:38,4 um
ſ ahr weniger als ſieben Sekunden auf 6:31,4 Min. verbeſſern.
ſoi her hatte ſie über 200 Meter auch ihren Landesrekord um eine
elunde auf 3:07,6 Min. herabgedrückt. Am gleichen Abend gab
noch einen zweiten Landesrekord, und zwar im 100
Meter=
kuſtſchwimmen für Herren durch den Jugendlichen van Kalken
it 1:19,6 (bisher 1:20,4).
Die Deutſchen Hallen=
Tennismeiſterſchaf=
en, die auch in dieſem Jahre wieder international ausge=
Nreben wurden, kommen in der Zeit vom 23. bis 30. Januar
der Bremer Tennishalle zum Austrag.
Max Schmeling wohnte in Augsburg dem von 4000
Eſonen beſuchten Amateurboxkampf Augsburg—
Weſtdeutſch=
o bei und wurde ſtürmiſch gefeiert. Den Kampf gewannen
e ABeſtdeutſchen mit 11:5 Punkten, obwohl Augsburg durch
ge Kräfte aus München und Nürnberg verſtärkt war.
Auſtria Wien gaſtiert am 1. Weihnachtstag in
Wies=
nden beim SB.
1. Waldlauf=Staffelkag in Darmſtadt.
Nur wenige Zuſchauer erlebten geſtern die Durchführung des
1. Waldlauf=Staffeltags an welchem von den Darmſtädter
Ver=
einen ASC., SV. 98, Polizei, Merck und Rot=Weiß beteiligt
waren. Die Veranſtaltung als ſolche, für deren Idee und
Durch=
führung Sportwart Lindner=Darmſtadt verantwortlich zeichnete,
fand ſowohl bei den Teilnehmern, als auch bei den einzelnen
Vereinsführern der Leichtathletik eine durchaus freudige
Auf=
nahme. Die verſchiedenen Vorteile dieſer neuen
Wettkampfmög=
lichkeit für die Leichtathletikabteilungen der Vereine im
allge=
meinen und die Leichkathleten im beſonderen ſind recht
augen=
ſcheinlich und dürfen nicht zu gering eingeſchätzt werden, zumal
ſie durch Variationen der Austragungsart jeweils beſonders
her=
vorgehoben werden können.
In der Frauenklaſſe gab es den erwarteten Zweikampf
zwiſchen Polizei und SV. 98, der diesmal mit gut 300 Meter
Vorſprung von den Lilienträgerinnen gewonnen wurde. Die
an=
deren drei Klaſſen — die Aktiven und die Alten Herren und die
Jugend — ſtarteten anſchließend gemeinſam über die gleiche
Rund=
ſtrecke von etwa 3 Kilometer Länge. Dadurch und durch die
Ver=
legung des 2. und 4. Wechſels (außer Start und Ziel) auf die
Laufbahn des Platzes war der Verlauf des Rennens für die
Teil=
nehmer und Zuſchauer ſehr intereſſant. In der Aktivenklaſſe konnte
der ASC. beim erſten Wechſel als Erſter den Stab übergeben,
beim zweiten Wechſel hatte jedoch Habich=SV. 98 gegen Becker
wieder einen kleinen Vorſprung herausgelaufen, den Held
ver=
größern und Hebel dann halten konnte, bis Schilgen=ASC. gegen
Gellweiler=SV. 98 wieder aufholen und ſeinem Klubkameraden
Stepp mit Vorſprung den Stab übergeben konnte. Blind=SV. 98
konnte dann nur noch bis auf etwa 20 Meter an den Schlußmann
des ASC. herankommen, der damit den 1. Platz ſicher belegte. —
In der Jugend= und Alt=Herren=Klaſſe ſiegte der SV. 1898 recht
ſicher.
Ergebniſſe:
1. Aktive: 1. ASC. mit Hanſen, Martinaglia, Becker, Werner,
Schilgen, Stepp in 34:12 Minuten. — 2. SV. 98: Löwel, Habich,
Held, Hebel. Gellweiler, Blind in 34:25 Min. — 3. Merck: Menger,
Müller, Richter, Poth, Brücher, Waffenſchmidt in 36:06 Minuten.
— 4. Polizei 1.: Kolb, Bruder, Grauer, Dörſam, Schönig. Fuchs
in 36:30 Minuten. — 5. Polizei 2.: Radomiki, Braun, Treuſch,
Maaß, Hück, Becker in 37:28 Minuten.
2. Frauen: 1. SV. 98 mit Späth, Link, Starkloff, v.
Nyven=
heim, Stepp. — 2. Polizei mit Fuchs, Katzenmeier, Fey, Lorenz,
Walter.
3. Alte Herren: 1. SV. 98 mit Strauß, Krichel, Pfeil, Schröck,
Ditter, Maul in 40:50 Minuten.
4. Jugend: 1. SV. 98 mit Schrauth, Schulze, Boller, Hahn,
Weidemann, Raab in 37 Minuten. — 2. Polizei mit Schmalz,
Röth, Rieffel, Lücker, Seidel, Albus in 38:18 Minuten. — 3. SV.
98 mit Kleinſchmidt, Zimmermann, Vögler, Siebenwurſt, Ramm,
Stumpf in 38:19 Minuten. — 4. Polizei mit Aßmuth, Pfeifer,
Abt, Lorenz, Rettig, Heß in 43:21 Minuten.
für die inkernakionalen Ski-Rennen in Innsbruck.
Für das große Ereignis des Sportwinters, die
internatio=
nalen Skirennen, hat der Deutſche Ski=Verband jetzt ſeine
Ver=
treter beſtimmt, die in der Zeit vom 6. bis 13. Februar in
Inns=
bruck die deutſchen Farben vertreten ſollen. Die offizielle
Mann=
ſchaft des D.S.V. ſetzt ſich aus 18 Herren und vier Damen
zuſam=
men. Allerdings wird die deutſche Vertretung bei den FJS.=
Ren=
nen noch bedeutend ſtärker ausfallen, denn den Landesverbänden
iſt es unbenommen, weitere Teilnehmer auf eigene Koſten zu
ent=
ſenden. Der DSV. hat folgende Vertretung in Ausſicht
genom=
men: Motz=München und Ponn=Berchtesgaden für den 18 Klm.=
Langlauf; Wahl, Marx (Thüringen) und Wörndle (
Partenkir=
chen), für den 50 Klm.=Dauerlauf; Haeckel=Sachſen, Henkel=
Thü=
ringen, Dietl=München und Menzer=Schwarzwald für den
Sprung=
lauf; Leupold (Breslau), Warg (Sachſen), Bogner (München),
Stoll=Berchtesgaden und Reißer=Partenkirchen für den
kombinier=
ten Lauf; Däuber=Berchtesgaden, Schindl=Garmiſch, Martin
Neu=
ner 2. (München) und Höfling=Schwarzwald für den Abfahrts=
und Slalomlauf. Die Damen=Mannſchaft beſteht aus Frl. Schmidt
(München), Frau Dr. Bader, Frl. Chriſtl Kranz (Schwarzwald)
und Frl. Hilda Sturm (Arlberg). Die Zuſammenſtellung der
Staffel=Mannſchaft erfolgt erſt an Ort und Stelle, und zwar
wer=
den die vier beſten Teilnehmer an den Langläufen ausgeſucht.
Die offizielle deutſche Mannſchaft und die ſich noch hinzu
ge=
ſellenden Vertreter der Landesverbände werden in Innsbruck als
eine geſamte deutſche Vertretung unſere Intereſſen wahren.
Ein=
heitlich wird die Mannſchaft das DSV.=Abzeichen, den ſchwarzen
Adler auf weißem Grund, tragen und im „Hotel Tirol” in
Inns=
bruck wohnen.
Kraftſport.
Polizei Darmſtadt — Eiche Hanau 7:10.
Mit dieſem Reſultat trennten ſich beide Mannſchaften,
nach=
dem ſie dem zahlreich erſchienenen Publikum ſchönen,
einwand=
freien Ringſport zeigten. Jeder Kampf von Anfang bis Ende
war Klaſſe Kampfrichter Hubeler (Neu=Iſenburg) leitete bis auf
den Kampf im Leichtgewicht einwandfrei. Im Leichtgewicht lag
Liſt=Polizei gegen Dauth=Hanau weit in Führung und wäre auch
ſicherer Punktſieger geworden, wenn nicht der Kampfrichter eine
Schulterniederlage für Liſt gepfiffen hätte, die nach
einwand=
freien Ausſagen vieler bei weitem noch keine war. Durch dieſe
Fehlentſcheidung konnte oder mußte Hanau den Kampf gewinnen.
Die Polizei hat in dieſen Verbandskämpfen durch die vielen
Fehl=
entſcheidungen wahrlich Pech. Hanaus Mannſchaft iſt nicht ſchlecht,
doch ſteht ihr die Polizei nichts nach. Schultheiß im Mittelgewicht
konnte gegen Knapp nur einen knappen Punktſieg herausholen,
währenddeſſen Krauß im Halbſchwergewicht W. Nelde=Hanau
über=
raſchend ſchnell durch ſeinen Spezialgriff beſiegte. Für den
ver=
letzten Gg. Schanz mußte Polizei Erſatz einſtellen, der ſich aber
gegen ſeinen Gegner gut hielt. Einen ſchönen Kampf lieferten ſich
A. Schanz gegen Schlee=Hanau, bei dem Schlee als knapper
Punkt=
ſieger hervorging. Schnauber im Bantam iſt Klaſſe und beſiegte
den ehem. Meiſter Müller=Hanau einwandfrei nach Punkten.
Die 2. Mannſchaft verlor im Rückkampf in Nieder=
Ramſtadt 16:3.
Kegler-=Bereinigung Darmſtadt und Umgebung.
Ausſcheidungskämpfe.
Zum letzten Male in dieſem Jahre wurden am Samstag und
Sonntag auf den Bahnen „Zur deutſchen Flotte”
Ausſcheidungs=
kämpfe ausgetragen. Es fanden ſich 39 Teilnehmer ein, die ihren
4. Lauf beendeten. Die weſentlichſten Ergebniſſe ſind: I. Männer:
1. Scherer, Haſſia 1919, 567 Holz; 2. Bender, Einzelmitgl., 552;
3. Bangert, Kranz Darmſtadt, 549; 4. Pfeiffer, Zwölfer, 545;
5. Katzenmeier, Kranz Eb., 541; 6. Mees, Einzelmitgl., 539;
7. Berg, Lokälchen, 536; 8. Grün, D. K. 1911, B.=V., 535: 9.
Som=
mer, D. K. 1911, B.=V., 534; 10. Wenger, D. K. 23, 533; 11.
Dah=
lem, Einzelmitgl., 528; 12. Kern, Ad., Konkordia, 524; 13.
Wee=
ber, Muntere Dinger, 520; 14. Brunner, Kranz Darmſt., 520:
15. Bäumer, D. K. 1911, B.=V., 510; 16. Schrottmeier, Keglerluſt,
509 Holz. — II. Frauen: 1. Frau Schwinn, Gold. Kugel, 503;
2. Frau Pohl, Gold. Kugel, 492; 3. Frau Dietz, Gold. Kugel, 469;
4. Frau Reichert, Gold. Kugel, 454; 5. Frau Raab, Gold. Kugel,
450; 6. Frau Pfeiffer, Gold. Kugel, 437. — Zu Beginn des
nächſten Jahres wird das Kegeln fortgeſetzt und der 4, Lauf
be=
endet.
Der Deutſche Rugby=Fußball=Verband, eröffnete ſeine
dies=
jährigen internationalen Spiele mit der Begegnung einer
nord=
ſüddeutſchen Auswahlfünfzehn, die ſich in der Hauptſache aus
Frankfurter, Heidelberger und Hannoveraner „Ruggers”
zuſam=
menſetzte, gegen den franzöſiſchen Rugbymeiſter Lyon Olympique
Univerſitaire. Wenn zwar auch vor kurzem erſt norddeutſche
Mann=
ſchaften mit hohen Siegen aus Frankreich zurückkehrten, ſo muß
man doch berückſichtigen, daß dieſe dann zumeiſt gegen ſchwächere
Mannſchaften errungen wurden. Die erſtklaſſigen franzöſiſchen
Vereine ſind für unſere Clubs immer noch unſchlagbare Gegner,
Man ſah daher dem Spiel in Lyon mit einiger Beſorgnis
ent=
gegen, fürchtete man doch — zum Beweis ſeien die hohen
Nieder=
lagen unſerer Nationalmannſchaften gegen den franzöſiſchen
Ver=
band angeführt — eine eklatante Niederlage. Um ſo angenehmer
wurden daher die Rugby=Anhänger durch die verhältnismäßig
knappe 15:21 (6:4)=Niederlage der deutſchen Fünfzehn überraſcht.
Von Beginn an führten die Deutſchen ein ſchönes Spiel vor
und waren den Franzoſen ein ebenbürtiger Gegner. Bis zur Pauſe
war das Spiel vollkommen offen. Unſere Mannſchaft hatte ſich
bald gefunden und kam oft gut vor das franzöſiſche Mal, ſo daß
bei der Pauſe die deutſche Kombination zwei Verſuche gebucht
hatte, denen die Franzoſen nur einen ſchön getretenen Dropkick
entgegenſetzen konnten. Nach dem Wechſel änderte ſich das Bild.
Die Franzoſen kamen mehr und mehr auf und brillierten in
glän=
zenden Paſſings und Dreiviertelangriffen. Unſere Mannſchaft
wurde ſtark zurückgedrängt und hatte beſonders gegen Schluß große
Mühe, die dauernden Angriffe der wendigen franzöſiſchen
Dreivier=
tels und Stürmer, die ebenfalls im Handſpiel ganz hervorragend
waren, abzuwehren. Bis zum Schluß hatten die Franzoſen noch
17 Punkte gebucht, während unſere Spieler nur noch dreimal
ein=
laufen konnten. Alle deutſchen Verſuche blieben unerhöht. Die
zahlreichen Zuſchauer im Stadion Iris zollten den guten
Leiſtun=
gen und dem fairen Spiel der Deutſchen lebhaften Beifall.
In Eindhofen: Holland — Weſtdeutſchland , . 11:24
In Berlin wurde der Reichsbund für Deutſche Gymnaſtik
(Vorſ. Dr. Hans Kern=Berlin) gegründet. Er will alle Kräfte
zu=
ſammenfaſſen, welche die Kluft zwiſchen deutſcher Leibes=
Er=
ziehung und deutſcher Geiſtes=Erziehung überbrücken wollen.
Die Erneuerung der leiblichen Erziehung ſteht im Vordergrunde,
Nicht das fachliche Intereſſe iſt entſcheidend, ſondern der Wunſch,
mitzuwirken am Aufbau einer einheitlichen deutſchen Kultur.
Der 1. FC. Nürnberg machte am Sonntag einen
Ab=
ſtecher nach Glauchau, wo er den dortigen VfB. in einem
Freund=
ſchaftsſpiel mit 4:0 (3:0) ſchlug.
Der 9. Fußballkampf Baſel gegen Berlin wird
am Himmelfahrtstag, 25. Mai 1933. in Baſel ſtattfinden.
Pierre Charles der Europameiſter im
Schwergewichts=
boxen, ſchlug in Brüſſel den Argentinier Bianchi in der dritten
Runde durch techniſchen k. v.
Severgnini/Grimm gewannen das Rennen in
Phila=
delphia nach Punkten vor Spencer/Horan und Letourneur)
Debgets. Die deutſche Mannſchaft Dülberg/Wiſſel wurde am
letzten Tage aus dem Rennen genommen.
Küſters/Stüpp (Köln) gewannen in Stuttgart ein
Zweiſtunden=Mannſchaftsrennen der Amateure mit
Nundenvor=
ſprung vor Giebler/Göttmann (Stuttgart/Frankfurt).
Drei Schwimm=Länderkampfe hat Deutſchland im
kommenden Jahre abgeſchloſſen, und zwar alle im Ausland. Gegen
Frankreich kämpfen die deutſchen Schwimmer am 9. Juli in Paris.
während die Termine für die Kämpfe gegen England in London
und gegen die Tſchechſlowakei in Prag noch nicht feſtſtehen.
Die deutſche Eishockey=Nationalmannſchaft.
die am Montag und Dienstag dieſer Woche im Berliner
Sport=
valaſt gegen die kanadiſche Mannſchaft der Edmonton Suveriors
ſpielen wird, wurde wie folgt aufgeſtellt: Tor: Egginger (
Rieſſer=
ſee). Verteidigung: Obranowſki. Rommer (BSC.), Erſter Sturm:
Korff, R. Ball, Jänecke (alle BSC.). Sturm: Strobl., Lang.
Scheublein (alle Rieſſerſee).
Sonja Henie, die Weltmeiſterin und Olympia=Siegerin
im Eiskunſtlaufen, wurde vom Oslo=Schlittſchuh=Club zum
Ehren=
mitglied ernannt.
Gleim (VC. Frankfurt) ſicherte ſich auch den zweiten Lauf
der Wintermeiſterſchaft der Frankfurter Bundes=Amateure.
Einen neuen Weltrekord im Bruſtſchwimmen über
200 Yards ſtellte der franzöſiſche Meiſterſchwimmer und
Olympia=
teilnehmer Cartonnet auf. Cartonnets Suspendierung wurde erſt
vor kurzem aufgehoben. Seine Leiſtung von 2:28,6 Minuten
unter=
hat die alte, nun ſchon ſeit fünf Jahren beſtehende Weltbeſtleiſtung
des Amerikaners Spence um faſt drei Sekunden.
An den FJS.=Rennen werden ſich nun doch die
Nor=
weger beteiligen. Birger Ruud und Gröttumsbraaten haben
be=
reits feſt zugeſagt und werden auch ihr Abſchlußtraining in
Oeſter=
reich abſolvieren.
Das Silberſchild=Endſpiel des Deutſchen
Hockey=
bundes zwiſchen Norddeutſchland und Brandenburg findet am
12. März 1933 in Hamburg ſtatt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 19. Dezember
15.20: Mutter Erde, von Berta Schröder.
17.00: Freiburg: Selten gehörte Weihnachtsmuſik. Ausf.: Freibg,
Konzertorcheſter. Soliſt: H. Schulz (Tenor).
18.25: Vortrag.
18.50: Engliſch.
19.20: Weihnachtsratgeber für den Büchermarkt.
19.35: Konzert des Funkorcheſters. Mitw.; Adelheid Armhold (
So=
pran), E. J. Kahn (Klavier).
21.20: Die Jagd nach dem Gold des Kapitän Kid. Eine
aben=
teuerliche Geſchichte von R. Schneider=Scheide.
22.10: Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Kammermuſik. Ausf.: Amar=Quartett des Südweſtfunks,
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 19. Dezember
9.30: Dr. Heuß: Wirtſchaftliche Plaudereien zum Jahresende.
15.00: Kinderſtunde: Was Ihr wollt!
15.45: H. Starke: Stillebenfotografie — ein Zeitvertreib für die
Winterabende.
16.00: Pädagogiſche Bücherſtunde.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Saitſchick: Wotan und Brünhilde als Symbol.
18.00: Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
18.30: A. Schmidt: Spielzeug in Not.
19.00: Major a D. Brauer: Landwirtſchaft und deutſches Hoß=
19.25: Obering. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
19.45: Aus der St. Antoniuskirche in Graz: Alte Krippen und
Hirtenlieder.
20.30: Not in den Bergen — Not an der Grenze. Zwiegeſpräch.
20.45: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Barnabas von Geczy.
21.20: Stuttgart: Die Jagd nach dem Gold des Kapitän Kid.
Eine abenteuerliche Geſchichte von R. Schneider=Schelde,
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Ilia Livſchakoff.
Haupiſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politlk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feulſſeion, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ür den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilſch in Darmſſadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 352
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 19. Dezember 193.3
O M Ap dre WPUMPFE
Lopgright
W Goldmenn Vefſac.
58)
„Ich weiß, ich weiß” — der Kommiſſar trommelte nervös
auf der Tiſchplatte, „hier haben es alle eilig, wieder
heraus=
zukommen. Sie haben das Kellerlokal von Waldemar Kronach
aufgeſucht, das nur von notoriſchen Verbrechern frequentiert
wird
Ino Beß blickte auf ihre Uhr. Fünfzehn Minuten nach drei!
Sie war beinahe verdutzt über ihr Pech.
Im erſten Moment war ihr klar geworden, daß Barba
Goering allein nach Deſſau fahren mußte. Das Zuſammentreffen
mit dem Kriminalen machte die Benutzung des Perſonenzuges
unmöglich. Um 2,59 Uhr, als er ſich im Schleſiſchen Bahnhof
in Bewegung ſetzte, paſſierte Ino Beß gerade als verdächtige
Perſon das Portal der Polizeidirektion. Der Gedanke an das
junge Mädchen beunruhigte ſie — nein, er ſchmerzte ſie ſogar.
Die Erfahrung aus unzähligen Gemeinheiten des Lebens und
der Menſchen hatten ſie zwar hart und ſpröde gemacht, aber
keineswegs vermocht, ihr die Empfänglichkeit für den Hauch
eines reinen Herzens zu nehmen, wie er Barba Goering
um=
wehte. Barbas Vertrauen zu erringen, erſchien ihr ein ſeltener
Gewinn, und, mit dem Zweck aller Intrigen vertraut, hatte ſie
ſich gefreut, hier nebenbei — ein beſcheidenes, doch echtes Glück
retten zu können. Jetzt quälte der Gedanke, daß Barba aller
Wahrſcheinlichkeit nach ſich betrogen und verraten fühlte, ſie
beinahe mehr als der an ihre Miſſion, die ſie noch nicht
be=
droht ſah.
Erwägungen dieſer Art hielten ſie indes nicht ab, knapp und
logiſch an der Abwehr des unerwarteten Ueberfalls zu arbeiten.
Da der Zug weg war, blieb nur die Möglichkeit: Fünf Uhr
Prager Platz. Miller hatte ſeiner Inſtruktion gemäß zwanzig
Minuten auf die beſtellten „Frankfurter” zu warten und dann
direkten Kurs auf das weiße Haus vor Deſſaus Toren zu
nehmen. Ihn mußte ſie erreichen. Es galt alſo, ſo ſchnell wie
möglich aus dem unſympathiſchen Steinkaſten herauszukommen.
Beim Durchſchreiten des Portals richtete ſie es ſo ein,
niemandem von der Wache ihr Geſ.cht zu zeigen. Für alle Fälle!
Coué hilft, dachte ſie ſarkaſtiſch, doch nicht ganz überzeugt, und
konzentrierte ſich auf den einen Gedanken: Um ſünf Uhr muß ich
die Stadt verlaſſen!
Liebenswürdig und ſachlich verhandelte ſie mit dem
Be=
amten, dem die Leitung des Verhörs nach ſeinem bewährten
Rezept nicht recht gelingen wollte.
„Ich ſelbſt war lange Jahre hindurch Staatsbeamtin in
einem dem Ihren nicht ſehr fern ſtehenden Dienſtzweig”, äußerte
Ino. „Ich weiß, was Sie tun müſſen, und was Sie tun.
dürfen! Sie müſſen mich vernehmen — nun, bitte ſchön —,
aber Sie dürfen die Gelegenheit nicht verſäumen, einen
eventuellen Mißgriff Ihres Kollegen rechtzeitig gutzumachen
Freundlich ſah ſie den Maun an. „Wird Ihnen hier furcht=!
viel erzählt — ſtimmt, aber ein Anruf beim Polizei,
Dr. Obermayr.
„Der Herr Polizeirat befindet ſich bei einer Sitzung, es
unmöglich, ihn zu rufen.” Inos überlegene Ruhe begann Su
Beamten auf die Nerven zu gehen. Er erinnerte ſich ähnli 0d
Fälle, die ſich als Reinfälle ſchwerſten Kalibers entwickelt hat
kürzlich war erſt die Sache mit der Filmſchauſpielerin gewe
man mußte hölliſch aufpaſſen.
Ino ließ nicht locker. „Trotzdem, Herr Kommiſſar, muß
darauf beſtehen, ihn ſofort zu ſprechen! — Sie brauchen Ee
meinen Namen zu nennen —
Der Kommiſſar zwang ſich energiſch zu amtlicher Streag
„Sie ſind von der der Polizei bekannten Proſtituierten Pau
Mulicke auf den Kriminalbeamten aufmerkſam gemacht worſe
und haben verſucht, durch Vertauſchung der Mäntel und Su
als Paula Mulicke zu entkommen — ſtimmt das?"
„Es ſtimmt” antwortete Ino Beß unerſchüttert, „alleim
iſt unweſentlich gegenüber dem, was auf dem Spiele ſteht, we
Sie nicht ſofort meiner — — Bitte Folge leiſten, Herr Ko
miſſar —, nicht für mich allein auf dem Spiele ſteht!“
(Fortſetzung folgt.)
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glaubt’s nicht!
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