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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dschentich 2maligem Erſcheinen vom 1. Dezembei
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F1. Dezember 2.— Reichemark und 20 Pfennig
27 wm brelte Zeiie im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg
in gegebübr, abgeholt 2.— Reſchsmark, durch die
zu uren 2.20 Reſchsmark ſrei Haue. Poſtibezugspreis
9ez. ohne Beſſellgeld monatlich 2,60 Reſchömarl.
zmtwortichkeſt für Aufnahme von Anzeigen an
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gerien einzelner Nummern infolge höherer Gewall
ngtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
zrspreiſes. Beſſellungen und Abbeſtellungen durch
muuſ ohne Verbindſchkelt für uns. Poſiſcheclonio
Franifunt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebeuen Oriainal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 350
Samstag, den 12. Dezember 1932. 195. Jahrgang
FinanzeAnzelgen 38 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breit 2 Reichsmarl. Anzelgen von auewärte 3s Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 30 Reſchspfg. 92 mm breite
Nellame=
zelle 3.00 Reſchsmart. Aſſe preiſe in Reichemark
ſ4 Dollar — 420 Marl. — Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüſlung der
Anzeigen=
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konturt oder gerſchticher Beltreibung fäll jeder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Banl und Damm=
Kädter und Nationalbank.
Politiſche Weihnachtspauſe beginnt
Kommuniſten beankragen Reichskagseinbernfung. — Ablehnung durch den Aelkeſtenrak am Montag
bevorſtehend. — Der Haushaltsausſchuß krikt am 10. Januar zuſarimen.
Kommuniſtiſche Wühlarbeil.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
* Reichstagspräſident Goering hat ſeinen Aelteſtenrat für
kom=
mden Montag zuſammengebeten, um über den kommuniſtiſchen
Aitag zu entſcheiden, der die Einberufung des Reichstagsplenums
u vor Weihnachten fordert. Es iſt aber kaum anzunehmen, daß
Mübrigen Parteien dieſe kommuniſtiſche Demonſtration
ermög=
ſſen werden. Stimmenmäßig liegt die Entſcheidung bei den
Na=
inalſozialiſten, die aber tagtäglich in ihrer Preſſe betonen, daß
ſevor Weihnachten keine Kriſe wünſchen. Das iſt verſtändlich, da
ſir Hitler zurzeit mit der Reorganiſation ſeines Parteiapparates
gügend zu tun hat. Die Kommuniſten ihrerſeits gehen ſyſtematiſch
mauf aus, neue Unruhe zu ſtiften. Sie entfalten eine lebhafte
ſmerirdiſche Minierarbeit, wie das beim Eingreifen der Polizei
inden letzten Tagen und Wochen deutlich feſtgeſtellt wurde. In
diem Zuſammenhang kann, man die Worte des Kanzlers im
Andfunk nur mit gemiſchten Gefühlen aufnehmen, der glaubt,
c die ganzen Terrornotverordnungen verzichten zu können, aber
ml die Kommuniſten in ihrem „guten Willen” überſchätzt. Es
ükaum anzunehmen, daß im Aelteſtenrat die anderen Parteien
* Kommuniſten helfen, die Reichstagstribüne zum
Propaganda=
uß zu machen. Man kann alſo damit rechnen, daß es bei der
Ver=
uung des Reichstages bis in den Januar hinein bleibt.
Der Hauptausſchuß des Reichstages hat ſich bereits vertagt, und
4Auswärtige Ausſchuß wird ſeinem Beiſpiel am Samstag folgen,
Aaß Weihnachtsruhe eintritt und das Kabinett für ſeine ſachliche
ZaitZeit gewinnen kann.
Reichsregierung und Haushalksansſchuß.
Der Reichsfinanzminiſter hat dem Vorſitzenden des
Haus=
msausſchuſſes des Reichstags Abg. Torgler; (Kom.) mitgeteilt,
cer ebenſowenig wie der Reichsarbeits= und der
Reichswirt=
ſtftsminiſter in der Lage ſei, ſchon am 10. Januar ſich an einer
ſunzpolitiſchen Ausſprache im Haushaltsausſchuß zu beteiligen.
Elaſſe ſich noch nicht überſehen, wann die Beratung der
Regie=
ug über die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen abgeſchloſſen ſein
orde und für die finanzpolitiſche Ausſprache würde es von Wert
ſi, wenn die Vorbereitungen für den Haushaltsplan 1933 vor=
* abgeſchloſſen wären, die wiederum wegen der noch nicht
feſt=
ſtenden Einzelheiten der Arbeitsbeſchaffung hätten zurückgeſtellt
iuden müſſen. Miniſter Graf Schwerin v. Kroſigk ſieht deshalb
he Möglichkeit zu einer Beratung im Haushaltsausſchuß vor
* zweiten Januarhälfte. Wie das Nachrichtenbüro des Vdz.
ſt, hält jedoch Abg. Torgler an dem Ausſchußbeſchluß feſt, daß
a 10. Januar die finanzpolitiſche Debatte
ſtatt=
ſoen ſoll. Auf der Tagesordnung des Ausſchuſſes werden
außer=
i auch die Anträge auf Aufhebung der
Notver=
dnung vom 4. September, namentlich der Beſtimmun=
Füber die Steuergutſcheine ſtehen.
Der Auswärkige Ausſchuß zuſammengekreken.
Der Reichstagsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten hat
Lte unter dem Vorſitz des Abgeordneten Dr. Frick (Natſoz.)
ſe Sitzung abgehalten, um einen Bericht des Reichsaußen=
Diſters über die außenpolitiſche Lage, insbeſondere das
Lau=
dyer Abkommen und die Abrüſtungsfrage entgegenzunehmen.
1 der Sitzung waren u. a. auch Staatsſekretär von Bülow,
biſchafter von Nadolny, eine Reihe von Vertretern des
Aus=
brtigen Ausſchuſſes, der Reichsfinanzminiſter Graf
Schwerin=
bſigk und zahlreiche Ländervertreter erſchienen. Die
Verhand=
ugen wurden mit Ausführungen des Reichsaußenminiſters
keiherrn von Neurath eingeleitet.
Der Bericht des Reichsaußenminiſters wurde durch Erklärun=
In des Reichsfinanzminiſters ergänzt. Nach einer längeren
Er=
ſerung zur Geſchäftsordnung trat der Ausſchuß in die
Aus=
lache ein, die ſich in der Hauptſache zunächſt auf Lauſanne bezog.
Am Nachmittag wurde auch die Ausſprache über die
Ab=
ſtungsfrage zu Ende geführt, an der ſich Vertreter faſt aller
hiktionen beteiligten. Von Regierungsſeite wurden die gewünſch=
Auskünfte erteilt. Beſchlüſſe ſind nicht gefaßt worden.
Zur Beſprechung weiterer außenpolitiſcher Fragen,
insbeſon=
e zur Oſtfrage und handelspolitiſchen Angelegenheiten wurde
ſie weitere Sitzung im Januar in Ausſicht genommen.
Zörderung der Arbeiksbeſchaffung
und der ländlichen Siedlung.
CNB. Berlin, 16. Dezember.
Der „Reichsanzeiger” veröffentlicht eine auf Grund von
tikel 48 erlaſſene Verordnung des Reichspräſidenten über
laßnahmen zur Förderung der Arbeitsbeſchaffung und der
ſdllichen Siedlung. Danach wird zu einheitlicher und
beſchleu=
gter Förderung aller Maßnahmen auf dem Gebiet der Ar=
Asbeſchaffung ein Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung
be=
t. Der Reichskommiſſar wird vom Reichspräſidenten auf
örſchlag des Reichskanzlers ernannt.
Der Reichskommiſſar hat ſeine Aufgaben im Benehmen mit
2 b zuſtändigen Reichsminiſterien wahrzunehmen. Der
Reichs=
hiler ſetzt beim Reichskommiſſar einen Ausſchuß aus
Mit=
ledern der Reichsregierung ein. Der Ausſchuß iſt zuſtändig
E* Beſchlußfaſſung über 1. die Richtlinien zur Durchführung
* Arbeitsbeſchaffung 2. die Zulaſſung von Arbeiten, die
en=
der von den Richtlinien erheblich abweichen oder beſonders
ſchtig ſind.
Zur beratenden Mitwirkung an den Aufgaben des
Reichs=
kommiſſars kann ein Beirat gebildet werden.
Der Reichskommiſſar kann ſeine Befugniſſe Reichsbehörden
und Dienſtſtellen der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſenverſicherung ſowie im Benehmen mit der
Landes=
regierung, Landes= und Gemeindebehörden übertragen. Die
Reichs=, Landes= und Gemeindebehörden ſowie andere
Körper=
ſchaften des öffentlichen Rechts haben ihm jede zur
Wahrneh=
mung ſeiner Aufgaben dienliche Verwaltungshilfe unentgeltlich
zu leiſten.
Um die Vereinheitlichung der Ausgaben der ländlichen
Siedlung ſicherzuſtellen, ſetzt der Reichskanzler bei dem
Reichs=
miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft einen Ausſchuß
aus Mitglieder der Reichsregierung ein, deſſen Beſchlußfaſſung
der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft bei
grund=
ſätzlichen Entſcheidungen, insbeſondere über die Aufſtellung von
Richtlinien und über deren Durchführung einzuholen hat. Der
Reichskanzler kann den Vorſitz des Ausſchuſſes ſelbſt
überneh=
men. Seine Vertretung ſteht dem Reichskommiſſar für
Arbeits=
beſchaffung zu.
Die Reichsregierung kann zur Durchführung der
Arbeitsbe=
ſchaffung und der ländlichen Siedlung Rechtsverordnungen und
allgemeine Verwaltungsbeſtimmungen erlaſſen. Sie kann dabei
von den beſtehenden reichs= und landesrechtlichen Vorſchriften
abweichen.
800 009 Morgen Siedlungsland in ganz dentſchland.
Berlin, 16. Dezember.
Amtlich wird mitgeteilt: „In der geſtrigen Reichskanzlerrede
iſt folgender redaktioneller Fehler zu berichtigen: In der Provinz
Oſtpreußen werden der Siedlung 80 000 Morgen (nicht 800 000
Morgen) zugeführt.
Wie von zuſtändiger Stelle in Ergänzung der Ausführungen
des Kanzlers über die Siedlung mitgeteilt wird, wird außer in
den vom Kanzler genannten Siedlungsgebieten Oſtpreußen,
Grenzmark Poſen=Weſtpreußen, Pommern und den beiden
Meck=
lenburg auch in anderen Gebieten Deutſchlands, insbeſonder in
den beiden Schleſien, geſiedelt werden. Für die beiden Schleſien
kommen etwa 200 000 Morgen in Frage, ſo daß das insgeſamt zu
beſiedelnde Gebiet in Deutſchland auf etwa 800 000 Morgen
ge=
ſchätzt wird.
Beſprechungen Wormholds
mil Gewerkſchaften und Ankernehmern.
Berlin, 16. Dezember.
Heute vormittag fand im Reichswirtſchaftsminiſterium eine
Ausſprache zwiſchen Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold und
den Vertretern aller Gewerkſchaften ſtatt, bei der eine Reihe
ak=
tueller Fragen aus allen Gebieten der Wirtſchaftspolitik
ein=
gehend erörtert wurde. Weitere Beſprechungen mit den
Verbän=
den der Unternehmer finden in den nächſten Tagen ſtatt.
Wie wir zur heutigen Beſprechung im
Reichswirtſchaftsmini=
ſterium ergänzend erfahren, hatten die Gewerkſchaftsvertreter den
Wunſch geäußert, ſich über beſtimmte Fragen zu informieren
Dazu gehörten in erſter Linie die Probleme der
Arbeitsbe=
ſchaffung, ferner die Stellung der ſubventionierten
Betriebe und die Regelung der Spitzengehälter bei
ſolchen Firmen und ſchließlich die Einſtellung der Reichsregierung
zu den Fragen, die die kommende
Weltwirtſchaftskonfe=
renz beſchäftigen werden. Ueber all dieſe Dinge hat man ſich
eingehend ausgeſprochen. Sie werden auch in der Ausſprache mit
den Arbeitgebervertretern behandelt werden, die in den nächſten
Tagen ſtattfinden ſollen.
Beamkenverkreker beim Reichsinnenminiſter.
Reichsinnenminiſter Dr. Bracht empfing am Donnerstag die
Vertreter des Deutſchen Beamtenbundes. In der Unterredung
wurden alle in Frage kommenden aktuellen Beamtenprobleme
erörtert, wobei ſich der Reichsinnenminiſter erneut als Anhänger
des Berufsbeamtentums bekannte.
Beſchleunigte Durchführung der Notſtandsarbeiten
in der Reichswaſſerſtraßenverwalkung.
Berlin, 16. Dezember.
Um die Auswirkung des bisherigen
Arbeitsbeſchaffungspro=
gramms der Reichsregierung auf den Arbeitsmarkt auf das höchſt
erreichbare Maß zu ſteigern, hat der Reichsverkehrsminiſter die
nachgeordneten Stellen der Reichswaſſerſtraßenverwaltung
ange=
wieſen, die beſchleunigte Durchführung der Notſtandsarbeiten mit
äußerſtem Nachdruck zu betreiben. Vor allem ſoll geprüft werden,
wieweit ſich die Anzahl der gegenwärtig auf den Bauſtellen der
Reichswaſſerſtraßenverwaltung beſchäftigten Erwerbsloſen noch
erhöhen läßt, Sollten zur Erreichung dieſes Zieles beſondere
Maßnahmen, die die Geſamtkoſten des Unternehmens nicht
beein=
fluſſen, erforderlich werden, ſo ſind dieſe unverzüglich zu treffen.
In der Vorbereitung begriffene Maßnahmen ſind ſchnellſtens in
Angriff zu nehmen und zu fördern.
Auch während der ungünſtigen Witterung in den nächſten
Monaten ſind die Arbeiten, wenn irgend möglich,
weiterzufüh=
ren. Der Reichsverkehrsminiſter macht es allen Dienſtſtellen zur
Pflicht, bei der Prüfung von Anträgen der Unternehmer auf
Stillegung von Arbeiten im Winter den ſtrengſten Maßſtab
anzu=
legen und Unterbrechungen nur dann für möglichſt beſchränkte
Zeit zuzulaſſen, wenn beſondere Umſtände (Eisgang. Hochwaſſer
uſw.) es ynabweisbar notwendig machen.
* Der Konflikk mit Amerika.
Finanzpolitiſches Chaos in Frankreich. — Phantaſtiſche Pläne.
Rückzug Englands. — Das Rätſel der Weltwirtſchaftskonferenz.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Mitte Dezember 1932.
Die dramatiſche Nachtſitzung, die in der Kammer in der
Nacht vom 13. bis 14. Dezember ſtattgefunden hat, hinterläßt ein
finanzpolitiſches und außenpolitiſches, ja auch handelspolitiſches
Chaos. Für die ganze Welt beſteht kein Zweifel, daß der Sturz
Herriots eine Demonſtration gegen Amerika geweſen iſt, da man
die am 15. Dezember fällig geweſene Rate für die Kriegsſchulden
nicht bezahlen wollte. Man ſträubte ſich auch gegen ein
Kom=
promiß, wie es der Miniſterpräſident vorgeſchlagen hatte.
Das=
ſelbe Frankreich, das ſtets den Geſetzesparagraphen im Munde
führte, wenn es die Beſtimmungen des Verſailler Diktates galt,
wenn es ſich um die deutſchen Tributzahlungen handelte, hat für
Amerika nur ein glattes Nein. Es taucht aber nun die Frage
auf, ob Amerika ſich dieſe Haltung Frankreichs
widerſpruchslos gefallen laſſen wird, ob es gegen
Frankreich und Belgien, deſſen Zahlungsverweigerung noch
wäh=
rend der Nachtſitzung der Kammer bekannt wurde nicht
min=
deſtens handelspolitiſche Abwehr= oder Gegenmaßnahmen treffen
wird? Das iſt eine Frage, von deren Beantwortung ſo manches
abhängt, was über den franzöſiſch=belgiſch=amerikaniſchen
Rah=
men hinausgeht.
Ueberhaupt wäre es falſch, ſelbſt alle reinfranzöſiſchen
Hin=
weiſe auf die eigenen Schwierigkeiten nur im Lichte des
fran=
zöſiſch=amerikaniſchen Schuldenkonflikts zu betrachten. Es iſt
Tat=
ſache, daß das franzöſiſche Budget vorerſt nicht votiert werden
kann, weil die Kammer über die Erſparungsmaßnahmen nicht
einig iſt. Man wird alſo zu Aushilfsmaßnahmen, zu Proviſorien,
greifen müſſen. Das erhöht das Vertrauen nicht; die
Heraus=
bröckelung der Renten — mit Ausnahme der Goldrenten —
be=
ſagt genügend. Die Frage, wie Frankreich das Preisniveau
ins=
beſondere ſeiner Agrarprodukte, aufrecht erhalten ſoll, iſt
be=
unruhigend. Das „Office national du bles”, das nationale
Getreideamt, das zu dieſem Zwecke geſchaffen wurde, erinnert
gefährlich an das ähnliche Inſtitut, das in den Vereinigten
Staaten ſo jämmerlich verſagte. Wenn heute in Frankreich Pläne
für eine „Weizenwährung” auftauchen, und von ernſten Politikern
vertreten werden, ſo verrät das viel über die Konfuſion,
die in der franzöſiſchen Finanzpolitik herrſcht.
Der Konflikt mit Amerika hat ja nun vieles über den
Haufen geworfen. Aber ſo unſicher und nebelhaft auch alles
ge=
worden iſt, was man nun über die
Weltwirtſchafts=
konferenz hört, ſo beſchäftigt ſie doch ſtark die Geiſter in
Frankreich. Die Anſichten darüber, was man von ihr erwarten
kann, gehen ganz auseinander. Auf der einen Seite wird ſie als
eine unnütze Kundgebung dargeſtellt, die nur das Preſtige
Mac=
donalds erhöhen ſoll, auf der anderen erblickt man in ihr den
einzigen Hoffnungsſtrahl in der Weltwirtſchaftskriſe.
Die Haltung Englands der Weltwirtſchaftskonferenz
gegenüber erſcheint den Franzoſen einigermaßen unverſtändlich.
Es erleidet keinen Zweifel, daß die engliſche Diplomatie
ener=
giſch im Intereſſe der Konferenz arbeitet, und daß es
Mac=
donalds perſönlichſter Wunſch iſt, als Retter in der
Wirtſchafts=
not aufzutreten. Die Erſchütterung der engliſchen Währung hat
ja viele Beziehungen zu Europa zerſtört und finanzpolitiſch
ſchier unüberſehbare Folgen nach ſich gezogen. Lange Zeit galt
es in Frankreich als ein Axiom, daß eine finanzielle Geſundung
in Mittel= und Oſteuropa die vorherige Feſtigung der engliſchen
Währung zur Vorbedingung habe. Die Ausſichten auf eine
bal=
dige Stabiliſierung ſind aber trotz der großen Schwankungen
des Pfundes, die in letzter Zeit nach oben tendieren, äußerſt
gering. Jedenfalls wird ſie auf der Weltwirtſchaftskonferenz nicht
praktiſch in Erſcheinung treten. Man ſpricht davon, daß die
finanzpolitiſchen Zuſammenhänge zwiſchen
England und einer Reihe von europäiſchen
Kleinſtaaten ſich baldigſtlockern müſſen, und daß
mit der Wiederherſtellung des freien Deviſenverkehrs und der
Feſtigung der Währungen nicht auf die engliſche Stabiliſierung
gewartet werden kann.
Es ſcheint, daß dieſe Gedankengänge in London
volkstüm=
lich ſind. Es iſt allerdings nicht ganz leicht, ſich vorzuſtellen, wie
eine ſolche Sanierungsaktion, die die Trennung mehrerer
Wäh=
rungen von dem engliſchen Pfund bedeuten würde,
durchzufüh=
ren ſei, beſonders, wenn dieſer „Rückzug Englands vom
Kontinent” auch den Rückzug Englands von der
Sanie=
rungsaktion bedeuten ſollte.
Der franzöſiſche Generaldirektor der Bank für
Internatio=
nale Zahlungen, Pierre Quesnay, hat in einem Vortrag
auf der Sorbonne in Paris die Forderung aufgeſtellt, der
internationalen Wirtſchaftskonferenz eine übernationale
Autori=
tät zu geben. Henry Bérenger, der frühere Finanzminiſter,
einer der beachtetſten Finanzpolitiker in Frankreich, ſprach ſogar
den Satz aus, daß, wenn die
Weltwirtſchaftskonfe=
renz mißlingt, dasHeilnurvon revolutionären
Erſchütterungen kommen könne. Um die
Weltwirt=
ſchaftskonferenz vor dem Mißerfolg zu bewahren, ſieht Pierre
Quesnay nur einen Weg, ihre Entſcheidungen obligatoriſch zu
machen, und eine Art von übernationalem Direktorium aus den
Führern der Regierung zu machen, die die internationalen
Maß=
nahmen für die Bekämpfung der Kriſe endgültig feſtſtellen und
ſofort durchführen können. Uieberall alſo der Wunſch nach
Eut=
ſcheidung mit Stimmenmehrheit in zwiſchenſtaatlichen
Zuſammen=
künften. Das iſt nunmehr, nach dem offenen Konflikt mit
Amerika, alles mit umſo größerer Zurückhaltung zu betrachten.
Und es entſteht vor allem die Frage, ob Frankreich
wirk=
lich in der Lage iſt, bei einer europäiſchen
Sanierung die Rolle zu ſpielen, die viele von ihm erwarten.
Zu denken gibt auch, daß verſchiedene franzöſiſche Finanzpläne
durch die innerpolitiſche Kriſe zu Mißerfolg verurteilt ſind. Im
In= und Ausland hat man offenbar die finanziellen
Möglichkeiten des Pariſer Platzes überſchätzt.
Man weiß nicht, was man über die Anleihepläne der Regierung
denken ſoll. Selbſt wenn die brachliegenden Kapitalien in
Frank=
reich wirklich ſo groß ſind, wie man ſie ſchätzt, iſt es ehr als
fraglich, ob die Möglichkeit beſteht, ſie für Anleihen zu gewinnen.
Und damit wird die handelspolitiſche Zukunft Europas dunkler
als je zuvor.
Seite 2 — Nr. 350
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 17. Dezember 1932:
Zur Manzter ssebe.
Das Berliner Echo.
Berlin, 16. Dezember.
Zu der Rundfunkrede des Reichskanzlers v. Schleicher
neh=
men faſt alle Berliner Blätter ausführlich Stellung.
Die „DAZ” ſtellt als Geſamteindruck feſt, daß Herr von
Schleicher, der weder im Pathos des Parlamentariers noch im
rein militäriſchen Ton geſprochen habe, eine hochpolitiſche Rede
gehalten habe. Er habe überall das Trennende zurückgeſtellt,
das Gemeinſame hervorgehoben und ſich bemüht, als gerechter
Sachverwalter den Ausgleich zwiſchen den Intereſſen
vorzu=
bereiten.
Die „Deutſche Zeitung” hebt hervor, Schleicher habe
ſich in der Hauptſache auf die Andeutung einer wirtſchaftlichen
Linie beſchränkt, deren Durchführung nach wie vor unklar bleibe.
In dieſer allzuwohlwollenden Rede habe der innere Glaube und
darum auch der Wille zum Kampf gefehlt, aber auch die große
Linie, ja überhaupt ein geiſtiges Programm.
Der „Börſen=Conrier” hält den Wert für bezeichnend,
den der Reichskanzler nicht nur auf das richtige, ſondern auch
auf das pſychologiſche Vorgehen einer Regierung legte.
Die Kreuzzeitung” würde es für befremdlich halten,
wenn der Reichskanzler die von den ernſthafteren Politikern
aller Richtungen im Grunde als unvermeidlich erkannten
ver=
faſſungspolitiſchen Reformaufgaben in dem Grade in den
Hinter=
grund rücken ſollte, wie er es nach ſeiner Rede zu tun
be=
abſichtige,
Der „Lokalanzeiger” ſpricht die Hoffnung aus, daß
bei der Ausführung der zur Behebung der Wirtſchaftskriſe
ge=
planten Maßnahmen die Geſetze der wirtſchaftlichen Vernunft
doch weſentlich ſtrenger angewendet werden, als Herrn v.
Schlei=
chers Ausführungen, zu dieſem Punkt es könnten befürchten
laſſen.
Das „Berliner Tageblatt” ſagt, das offene
Bekennt=
nis Schleichers, daß die autoritäre Staatsführung der
Zuſam=
menarbeit mit dem Parlament bedürfe, laſſe vermuten, daß er
Wert darauf lege, einen anderen Kurs zu ſteuern, als Herr von
Papen.
Die „Germania” ſagt in ihrer „Ein anderer Ton”
über=
ſchriebenen Stellungnahme u. a., daß die geſtrige Kanzlerrede
die Entſpannung und Beruhigung unſerer Politik, die ſchon der
Kanzlerwechſel einleitete, weiter fördern werde.
Die „Tägliche Rundſchau” ſchreibt, man habe ſelten von
einem Chef der Regierung ſo offene und hart an die Grenze
des Brutalen gehende Worte gehört, wie aus dem Munde des
Soldaten. Die Wirtſchaft, das Parlament, der negative
Radika=
lismus und auch die Jugend hätten manches hören müſſen, was
vorher nicht geſagt worden ſei. Der General habe ausgeſprochen,
was heute jeder denke.
Der „Vorwärts” hebt hervor, die Veränderung
gegen=
über dem Papenprogramm liege im weſentlichen nur in der
Ver=
ſtärkung des Anteiles der öffentlichen Arbeitsbeſchaffung. Herr
v. Schleicher habe aus dem Papenprogramm die Teile
wegge=
laſſen, deren Verſagen heute ſchon hervorgetreten ſei. Das
Schleicherſche Wirtſchaftsprogramm ſei ein Programm des
Wiederaufbaues des Kapitalismus und ſtehe im ſtrikten
Gegen=
ſatz zu den Plänen der ſozialiſtiſchen Aktion.
Adolf Hikler ankworkek Schleicher.
Berlin, 16. Dezember.
Ueber die heutige Fraktionsſitzung der NSDAP. in Preußen
wird von der Reichspreſſeſtelle der NSDAP. ein Communigué
ausgegeben, in dem es u. a. heißt: Dem Empfinden der
geſam=
ten nationalſozialiſtiſchen Bewegung Ausdruck gebend, ſtellte ſich
der Führer einleitend vor den greiſen General Litzmann, dem
Sieger von Brcezny, den der Reichskanzler, General v.
Schlei=
cher, wegen ſeiner Mahnung an den Reichspräſidenten in ſeiner
geſtrige Rundfunkrede anzugreifen für richtig befunden hat,
Adolf Hitler verſicherte unter ſtürmiſcher Zuſtimmung General
Litzmann der Liebe und Verehrung der ganzen nationalſozialiſti.
ſchen Bewegung.
In ſeinen weiteren Ausführungen kam der Führer auf die
geſtrigen politiſchen und wirtſchaftlichen Auslaſſungen des
Reichskanzlers v. Schleicher zu ſprechen, die man vom
Standpunkt nationalſozialiſtiſchen Wollens und Wirkens für das
deutſche Volk nur durch die Frage charakteriſieren könne: Iſt das
alles? Schleicher offenbarte einzig, ſich für eine hoffentlich nur
kurze Notzeit als Kanzler und politiſchen Sachwalter zu ſehen;
dies ſcheine erkennen zu laſſen, daß er aus dem Schickſal der Vor=
gänger ſeiner Regierung Lehren gezogen habe. An dem
geſtri=
gen ſchwachen und lahmen Expoſé des Reichskanzlers v.
Schlei=
cher ſei bemerkenswert, daß jetzt, wo Herr v. Schleicher als
ver=
antwortlicher Kanzler auf offener Bühne ſtehe, von dem Elan,
den er hinter der Bühne entfaltet habe, nicht viel mehr übrig
geblieben ſei. Die Aera Schleicher werde ebenſo wie die
vorher=
gehenden eine kurze Epiſode für die Nation ſein. Auch dieſer
Kanzler glaube, von den Ideen, die der Nationalſozialismus in
dreizehnjährigem Kampf populär gemacht habe, leben zu können.
Gewiſſe Hoffnungen beſtimmter Kreiſe auf einen Zwieſpalt in
der NSDAP. ſeien bitter enttäuſcht worden. In das Jahr 1933
werde die NSDAP., die ſich in den zwölf Wahlkämpfen des
ver=
gangenen Jahres wunderbar geſchlagen habe, als eine
kampf=
erprobte und kampfkräftige Armee geſchloſſen hineinmarſchieren.
wurde. In einem politiſchen Vortrag beſchäftigte er ſich dann zu
den Vorgängen der letzten Wochen in Berlin, insbeſondere m
den Regierungsverhandlungen mit Hitler und den Hintergriku
den und Folgen des Kabinettswechſels. Er zog aus dieſen voo
tiſchen Ereigniſſen die Folgerung für die Haltung der DNV3/
Anſchließend ging Dr. Hugenberg auf die wirtſchaftspolitiſſo
Lage ein und hob dabei in längeren Ausführungen die N. hervor, die Landwirtſchaft, die ſonſt in Verzweiflur
gerate, in Ordnung zu bringen. Es ſei das oberſte politiſ.g
Gebot, die Bauernſchaft nicht in den Zuſtand einer beſinnung
loſen Wut kommen zu laſſen. Vor allem ſei eine ſchleunige Tu
ſatz= und Preisbeſſerung der bäuerlichen Veredelungserzeugni
nötig. Ebenſo wichtig ſei aber auch die Stärkung des ſtadtiſchy
Mittelſtandes. Zur Eindämmung der Arbeitsloſigkeit gehöre 3
nächſt einmal die Regelung der Schuldenfrage und eine beſſ.
Ordnung unſeres Kreditweſens.
Im Anſchluß an dieſen Vortrag wurde von der Parteileitw
ein ausführliches wirtſchafts=, finanz= und handelspolitiſch5
Programm vorgetragen, das auf den Vorſchlägen Hugenber.
und auf dem Freiheitsprogramm der DNVP. aufbaut und c
Teile des Wirtſchaftslebens umfaßt,
WTB. London, 16. Dezemöer.
Die Rundfunkrede des Reichskanzlers wird von den
maß=
gebenden konſervativen Blättern ausführlich wiedergegeben. Der
Berliner „Times”=Korreſpondent ſagt, die Rede ſei im
weſent=
lichen ein klarer Ausdruck der Empfindungen eines Soldaten und
glühenden Patrioten.
„Daily Telegraph” hebt als vier Hauptpunkte der
Rede hervor: die Bekundung friedlicher Abſichten, die Billigung
der Genfer Verſtändigung, die Ankündigung über die Beſchaffung
von Arbeit und die Zuſicherung, daß keine Inflation erfolgen ſoll.
Der Berliner Korreſpondent der „Morning Poſt” erklärt,
daß der Ton der Ausführungen des neuen Reichskanzlers ſich
be=
merkenswert von dem des Vorgängers unterſcheide. Daraus
ſpreche eine gewiſſe Würdigung der politiſchen Einſicht Dr.
Brü=
nings. Die Wirtſchaftspolitik, die der Reichskanzler entwickelte,
ſei die Politik des Papen=Kabinetts, aber durch Erfahrungen
ge=
ändert.
„News Chronicle” legt das Hauptgewicht auf die
Aus=
führungen über Arbeitsloſigkeit und Arbeitsdienſt für die
Jugend.
Preußiſcher Landkag auf 17. Januar verkagl.
Der Preußiſche Landtag vertagte ſich am Freitag abend n.ch
Abſchluß der Ausſprache über Rundfunk= und
Theaterangelege=
heiten auf Dienstag, den 17. Januar. Die für den bisher
ledigten Teil der Kulturausſprache vorliegenden Anträge wan
den teilweiſe dem Ausſchuß überwieſen, teils wurde ihre 2.
ſtimmung vertagt. Der Präſident I hielt ſich vor, den Landr
beim Vorliegen beſonderer politiſcher Verhältniſſe früher ein n
berufen.
14 Jahre Zuchkhaus gegen Jäger beankragl.
Leipzig, 16. Dezember.
In dem Verfahren gegen den Kraftwagenführer Auguſt Jäg
der des Kriegsverrats, begangen im April 1915 an der Lan g
marck=Front, beſchuldigt wird, hat der 4. Strafſenat am Freiag
die Verhandlungen wieder aufgenommen. Es wurden noch ein z
Pariſer Blälter zur Kanzlerrede.
WTB. Paris, 16. Dezember.
Der Rede des Reichskanzlers legen die Pariſer Zeitungen
beſondere Bedeutung bei und beſchäftigen ſich beſonders mit den
Ausführungen des Kanzlers über Abrüſtung, Gleichberechtigung
und den Völkerbund.
„Fournal des Débats” behauptet, Reichskanzler von
Schleicher wolle, daß Europa nach den Wünſchen Deutſchlands
umgebildet werde. Durch eine Art Erpreſſung gegenüber dem
Völkerbund habe die Berliner Regierung dem Völkerbund ſchon
das Fünfer=Abkommen aufgezwungen. Zu dem gleichen
Verfah=
ren werde man ſeine Zuflucht nehmen, um die territorialen
Klauſeln des Verſailler Vertrages abzuändern. Mit Hochmut
richte da Reichskanzler v. Schleicher ſchon eine Art von
Ultima=
tum an den Völkerbund; denn er ſpreche davon, daß die
Mit=
glieder des Völkerbundes auf den veralteten Stellungen
verharr=
ten, wenn ſie ſich den lebendigen Kräften der Nationen
entgegen=
ſtellten, ſtatt zu einer friedlichen Kombination zu gelangen. Dieſe
Bedrohung ſei klar. Sie enthalte eine Anſpielung auf den Krieg
für den Fall, daß man dem deutſchen Druck nicht nachgeben
werde.
Der offiziöſe „Temps” nennt die Rede geſchickt in Inhalt
und Form. Man gewinne den Eindruck, daß von Schleicher
ſich ſeiner Kraft bewußt ſei, ſich auf feſtem Boden fühle und
entſchloſſen ſei, ſeine Experimente bis zum Schluß
durchzufüh=
ren. Der neue deutſche Reichskanzler ſei ein Mann, der ein
Syſtem habe, deſſen Anwendung er hartnäckig verfolge, indem
er ſich gleichzeitig bemühe, ſich den Notwendigkeiten der Stunde
anzupaſſen, ohne jemals das Endziel aus den Augen zu
ver=
lieren. Man müſſe ſich daran bei den Verhandlungen erinnern,
die ſpäter mit den deutſchen Vertretern in Genf geführt werden
würden.
Dr. Hugenberg vor dem deutſchnakionalen
Berlin, 16. Dezember.
Der Vorſtand der DNVP. hielt am Freitag im Reichstag
eine Sitzung ab, die von dem Parteiführer Dr. Hugenberg
mit einem Nachruf für die tags zuvor geſtorbene
Reichstags=
abgeordnete Frau Profeſſor Rawengel=Saarbrücken eingeleitet
Zeugen gehört, und dann wurde mit den Schlußvorträgen beg o
nen. Der Vertreter des Oberreichsanwalts, Staatsanwalt 2u
Wagner, legte dar, daß keinerlei Zweifel darüber herrſchen kön.
daß der Angeklagte zum Feinde übergelaufen ſei. Der Angekla 4
habe beſtimmt die Vorſtellung gehabt, daß er infolge ſeines Uebr
laufens mit dem Gegner in Verhandlungen kommen müſſe, Lu
daß er durch Antworten auf Fragen, die an ihn geſtellt würden
den Franzoſen Vorſchub leiſte zum Nachteil der deutſchen Truppen
Er ſei auch übergelaufen, mit dem Gasſchutzpäckchen, das er we
weggeworfen noch vernichtet habe, wie er dies befehlsgemäß hät
tun müſſen. Mit Rückſicht darauf, daß durch dieſen Verrat der
deutſchen Heere nachweislich ein weſentlicher Schaden nicht ei
ſtanden ſei, wolle er, ſo erklärte der Staatsanwalt, davon abſehn
die Todesſtrafe zu beantragen. Dazu glaube er, daß man in Iiu
wägung ziehen müſſe, daß die Tat jetzt erſt nach 17 Jahren
Aburteilung gelangen könne. Er beantrage aber wegen Br
brechens gegen § 58 Abſatz 8 des Militärſtrafgeſetzbuches en
Strafe von 14 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrechtswe
luſt gegen den Angeklagten.
Die Entſcheidung des vierten Strafſenats wird im Laufe 1
Samstags gefällt werden.
5000 Zenkner Zucker für die Winkerhilfe.
Berlin, 16. Dezember, Womng gepl
u Beginn
niſon, de
In dieſen Tagen wurde die große Zuckerſpende; die der Deiſ eine
Mi=
ſchen Liga der freien Wohlfahrtpflege vom Verein der deutſchnA=leſcheinen la=
Zuckerinduſtrie für die Winterhilfe übergeben wurde, den Landsſk u), der he
und Provinzialarbeitsgemeinſchaften der Winterhilfe zur weie/f”, nahm vor
ren Verteilung zugewieſen. Die Spende umfaßt nahezu 5000 Zeud. Die verlaute
ner im Werte von über 150 000 Reichsmark. Der Zucker iſt vuß ſiiredun
nehmlich zur Verwendung in Volksſpeiſungen der Winterhiff lm Stim
Däidoch zal
beſtimmt.
3.,2prozenkiges Bier in Amerika.
TU. Waſhington, 16. Dezember
Der Haushaltsausſchuß des Abgeordnetenhauſes hat ſich
eine baldige geſetzliche Maßnahme ausgeſprochen, die die He
ſtellung und den Verkauf von 3,2prozentigem Bier geſtat
Ueber die Weinfrage iſt kein Beſchluß gefaßt worden. Di
Frage ſoll in einer am Freitag ſtattfindenden Sitzung des A.
chuſſes erörtert werden. Es iſt möglich, daß ſich das Abgeo
netenhaus noch vor Weihnachten mit der Biervorlage befaf
wwird.
2
Das Ende von „Covenk Garden
Londons Opernhaus wird Markthalle.
Ein berühmtes Opernhaus verſchwindet. — Die große Zeit von
Covent Garden. — Händel und Karl Maria von Weber als
Dirigenten. — Wo Caruſo ſang.
Londons berühmte Oper „Covent Garden” wird nach 200 Beſtehen verſchwinden. Der alte Kloſtergarten, nach dem
die Oper ihren Namen hat, wurde an eine Geſellſchaft im
Jahre 1733 vermietet, und hier wurde ein hübſches Theater
auf=
gebaut, das allerdings im Jahre 1856 abbrannte. Das
Opern=
haus, das jetzt zur Markthalle verwendet werden ſoll, wurde im
Jahre 1858 neu errichtet. Covent Garden iſt nicht das älteſte
Theater Londons, ſondern Drury Lane, das bereits im Jahre
1663 gegründet wurde, aber es war bisher die bedeutendſte
Kunſtſtätte. Hier wirkten die größten Dirigenten und die
her=
vorragendſten Sänger und Schauſpieler aus allen Ländern der
Welt, denn Covent Garden beſaß ein zahlkräftiges Publikum
und konnte beträchtliche Gagen bieten. Eine Premiere in Covent
Garden war ein geſellſchaftliches Ereignis erſten Ranges. Die
vornehmſten Familien hatten hier ihre Logen. Alle großen
Er=
eigniſſe der Oper ſpielten ſich in Covent Garden ab. An der
Wiege dieſes Opernhauſes ſtand gewiſſermaßen der berühmte
deutſche Komponiſt Händel, der ſchon im Jahre 1712 endgültig
auf Einladung der Königin Anna nach London übergeſiedelt
war. Im Jahre 1720 wurde ihm die Direktion der eben vom
hohen Adel errichteten Londoner Oper „Königliche Akademie
der Muſik” übertragen. Im Jahre 1721 eröffnete Händel die
Akademie im Haymarket=Theater mit ſeiner Oper „Radamiſtro”
Die Akademie mußte im Jahre 1728 wegen pekunjärer
Schwierig=
keiten geſchloſſen werden. Im Jahre 1733 entſtand der Covent
Garden, an dem auch Händel mitwirkte. Noch ein anderer
berühmter deutſcher Komponiſt ſtand mit Covent Garden in
innigſter Beziehung, nämlich Karl Maria von Weber. Hier
wurde am 12. April 1826 der „Oberon” zuerſt aufgeführt. Weber
reiſte nach London, da er hier ein glänzendes Angebot hatte
und ſeine Familie dadurch die Zukunft ſichern wollte. Aber er
wirkte hier nicht lange, denn ſein Lungenleiden war bereits
ſehr weit vorgeſchritten. Er ſtarb ſchon am 5. Juni desſelben
Jahres. Bis in die letzte Zeit hinein hat ſich es die Direktion
von Covent Garden angelegen ſein laſſen, als Pflegeſtätte großer
Opernkunſt angeſehen zu werden. Die größten europäiſchen
Dirigenten und Sänger wurden zu Gaſtſpielen verpflichtet. Der
Niedergang der Oper begann mit dem Ausbruch des Weltkrieges.
Nach dem Kriege konnte ſich das Theater nicht mehr erholen.
Die Wirtſchaftskriſe nahm allmählich auch in England ſehr
ſchweren Charakter an und erſtreckte ſich nicht nur auf die
Ge=
ſchäftshäuſer und das Handwerk, ſondern auch auf den alten
Beſitz, insbeſondere auf den Adel, der eine Hauptſtütze des
heaters war. Zahlreiche ſehr vermögende Familien verarmten
oder verloren einen großen Teil ihres Vermögens, ſo daß ſie
nicht mehr in der Lage waren, die erforderlichen Summen für
den regelmäßigen Beſuch der Oper aufzubringen. Je mehr die
Kriſe um ſich griff, deſto geringer wurden die Einnahmen dieſes
Die Londoner Oper in Covent Garden,
berühmten Opernhauſes, das zu den hervorragendſten
Kunſt=
ſtätten Europas gehört. Schon ſeit Jahren ſind Ueberſchüſſe nicht
mehr herauszuwirtſchaften. In der Nähe von Covent Garden
befindet ſich der Copent Garden Market, der große Gemüſe= und
Blumenmarkt, der ſich auch heute noch ausgezeichnet rentiert. Ja.
er hat ſogar in der letzten Zeit beträchtliche Erfolge aufzuweiſen,
daß eine Erweiterung in Ausſicht genommen werden mußte.
Eine große Markthalle ſollte an ihn angeſchloſſen werden. Da
nun im Jahre 1933 der Pachtvertrag für die Covent Gard
Oper abläuft und angeſichts der ſchlechten Wirtſchaftslage en
Verlängerung dieſes Vertrages wenig Erfolg verſpricht, ſo
die Covent Garden=Marketgeſellſchaft den Vertrag übernomne
und wird aus der berühmten Oper eine Markthalle machen.
Engländer ſind nüchterne Geſchäftsmenſchen, und ſie werden 9
durchaus nicht unangenehm empfinden, daß an der Stätte,
Caruſo ſang, in Zukunft Kohlköpfe verkauft werden.
„Jowie — auch.”
Eine rätſelhafte Sache.
„Zar Paul I. glaubte in den letzten Jahren ſeines Lebeil
bevor er ermordet wurde, allüberall Verſchwörer, Nihiliſten
ſehen. Eines Tages ſchreckte ihn aus ſeinem Nachmittagsſch.d
ein lautes Hilferufen auf. Er verlangte von ſeinem Adjutan 11
daß er ihm den Namen des Ruheſtörers nenne. Einer pL/
lichen Eingebung folgend, antwortete der Adjutant: „Leutn
Sowie=auch war es, Majeſtät”
Der unglückliche Leutnant wurde ſofort nach Sibirien
ſchickt. Und das war recht ſo, denn Leutnant „Sowie=auch” 4i
dankte ſein Daſein der Nachläfſigkeit eines Militärſchreibe
Und es war nur angenehm, daß dieſer nicht exiſtierende Lel
nant aus Petersburg verſchwand.
Eines Tages iſt dem Schreiber beim Abſchreiben ein
Regimentsbefehles folgender Lapſus unterlaufen: Er ſchril
„Leutnant Petrow, Seminow Sowie auch Jwanoff D
eben, er ſchrieb Sowie auch (ruſſiſch Takſchze) mit großen 2
angsbuchſtaben, und das war der Ausgangspunkt aller
rungen und Wirrungen. Der Fehler wurde zu ſpät bemerkt. 2
Schriftſtück mußte dem Zaren vorgelegt werden. Der Regimer
kommandeur verfügte alſo, daß der Name des Leutna
„Sowie=auch” ganz einfach in die Offiziersliſte eingetra
werde. So geſchah es auch.
Nun ſaß der Leutnant in Sibirien. Nach zwei Jahren
V=
bannung fiel es aber Paul ein, Gnade zu üben. Leutn!
„Sowie=auch” kehrte heim und wurde zum Protegé des Zan
Er avencierte mit unheimlicher Schnelle und wurde in wenie
Jahren General. Da wollte der Herrſcher ſeinen Günſtling E
perſönlich kennenlernen.
Die Umgebung war in höchſter Verlegenheit, wußte ni
was ſie tun ſollte, Bis endlich . . . der leuchtende Gedau
kam. Sie meldeten dem Zaren, daß General „Sowie=arg
plötzlich geſtorben ſei. Nun wurde ein pompöſes Begräb
veranſtaltet und ein leerer Sarg mit allen militäriſchen Eh
zu letzter Ruhe geſetzt. Sein Name kam aber in die Liſte
verſtorbenen Hochwürdenträger.
Das iſt die ſonderbare, nur in Rußland möglich gewelt
hag-
Geſchichte des Leutnants „Sowie=auch”.
äumstag, 17. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 350 — Seite 3
Die „Heiligkeik” der Verkräge.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 15. Dezember.
Serriot hat einen ſchönen Abſchied. Nach einer äußerſt
umatiſchen Sitzung, die zum Teil unter dem Eindruck der
ſun ifeſtationen auf der Straße ſtand, wurde er über eine
prin=
inle Frage geſtürzt. Seine Rede, in der er für die Zahlung
ſikerte, war eine großartige oratoriſche Leiſtung, und die
tiude war ſchön.
Es iſt aber Tatſache, daß er nichts unternahm, um den Sturz
Regierung zu vermeiden; er hat die Kammer vor die ganze
rantwortung geſtellt. Und die Kammer konnte nur ſo
reagie=
wie ſie es tat, nach all dem Hin und Her in der
Schulden=
zy. Sie wurde während der letzten Verhandlungen keineswegs
ctont, es wurde ihr eine unmögliche Rolle zugemutet. Es war
logiſch, daß ſie die Regierung ſtürzte. Sie tat es auf eine
pi ende Art, Herriots Politik erfuhr keinerlei Verurteilung.
an ſuchte nicht, ihr eine Verantwortung aufzubürden, die ſie
ver Geſchichte nicht trägt; ja man ging ſoweit in der
Scho=
ma Herriots, daß man auch über ſolche Verantwortungen die
ſhätten treffen können, ſchwieg. Herriot hat einen ſchönen
tmng.
Es iſt unleugbar, daß die amerikaniſche Außenpolitik in der
ſiſte der Schulden eine höchſt undiplomatiſche Starrheit zeigte,
wohl nur durch die beſonderen Umſtände des Interregnums
derſtehen ſind. Es iſt aber auch wahr, daß die franzöſiſche
mmer die Zahlung der Dezemberfälligkeiten
gelehnt hat. Das gibt über das Prinzip der
ligkeit der Verträge zu denken. Verträge ſind
tinnbar nur für den heilig, der ſie anbetet. Und ihre Anbetung
ſchon viel Unheil angerichtet. Verträge können mit
r Zeit ihren Sinn verlieren. Das iſt die
ein=
ge logiſche Folgerung, die man aus der
Hal=
ung der franzöſiſchen Kammer ziehen kann. Die
aße Rede Herriots — und das iſt ein Fehler, den man ihr
m franzöſiſcher Seite vorwerfen könnte — war ein einziger
ſweis auf dieſe Seite des Problems.
Was die praktiſchen Folgen der Haltung der Kammer
be=
ſuft, zeigt man ſich in Paris ziemlich kaltblütig. Man glaubt
wht, daß Amerika eine juriſtiſche Handhabe zu irgendwelchen
ſpreſſalien hat; außerdem iſt die Bewegungsfreiheit der
ameri=
ſeiſchen Politik gehemmt. Ebenſowenig will man die Iſolierung
zun kreichs von den übrigen Schuldnermächten — mit Ausnahme
Aſiens — tragiſch nehmen. Man meint vielmehr, daß
Frank=
ſichs Haltung überall Verſtändnis finden wird.
Die innenpolitiſchen Folgen der Regierungskriſe ſind,
wenig=
ns in der Theorie, ſehr kompliziert. Herriot wurde von rechts
u links mit einer erdrückenden Mehrheit geſtürzt. Das
Miß=
ruen der Kammer richtet ſich aber weder gegen ſeine Perſon
uh gegen die Regierung. Die innerpolitiſchen Fragen, die
beliot nicht löſen konnte, ſpielten bei der Abſtimmung
über=
hut keine Rolle. Bei der Löſung der Kriſe werden ſie aber
ltiſch eine Rolle ſpielen, denn das ausſchlaggebende bei der
Edung der neuen Regierung iſt letzten Endes die
Zuſammen=
urig der Kammer.
Lienmungsumſchwung in Waſhingkon?
WTB. Waſhington, 16. Dezember.
Zu Beginn der heutigen Senatsſitzung erklärte Senator
ſhiriſon, der eine Rede über die franzöſiſche
Zahlungsver=
hgerung geplant hatte, daß er vom
Staatsdeparte=
ert eine Mitteilung erhalten habe, die es ihm
ange=
iit erſcheinen laſſe, die Rede nicht zuhalten. Auch Senator
brah, der heute ebenfalls über die Schuldenfrage ſprechen
rllte, nahm von ſeiner Rede Abſtand.
Wie verlautet, hofft das Staatsdeuartement auf Grund einer
terredung zwiſchen dem franzöſiſchen Botſchafter
Clau=
l und Stimſon, die geſtern ſtattgefunden hat, daß
Frank=
dich doch zahlen werde. Aus dieſem Grunde will man
ge=
nwärtig ſcharfe Aeußerungen im Kongreß möglichſt vermeiden.
Phaukemps lehnk ab. — Paul=Boncour inoffiziell
befraul.
WTB. Paris, 16. Dezember.
Nach ſeiner Fühlungnahme mit den verſchiedenſten
Perſön=
ſikeiten um Herriot hat Chautemps heute abend dem Präſiden=
I6 der Republik das Mandat zur Regierungsbildung
zurückgege=
b. Anſchließend wurde Paul=Boncour vom Präſidenten
brun gebeten, ſich über die Möglichkeiten einer
Regierungs=
ſdung zu unterrichten.
Die Finanzlage Heſſens
Im laufenden Rechnungsjahre ein Defizik von 5.36 Millionen zu erwarken. — Rückgang der
Reichsftener=
überweiſungen mit 4,8 Millionen. — 1 Million Mindererkrag der Landesſteuern. — Berkauf von bäuerlichem
Pachkland an Landwirke. — Ausſchuß forderk Sondermikkel für beſonders bedrohte Eriſtenzen.
Ausfälle bringen werden, läßt ſich heute mit Sicherheit noch
nicht ſagen. Jedenfalls wird man auch hier mit einer Ver=
Zinanzminiſter Kirnberger
ſchlechterung von 0,5 Mill. rechnen können.
Ein Mehr an Einnahmen wird die inzwiſchen einge=
Vor dein Flhanzausſchuß des Landkags. führte Schlachtſteuer erbringen, die für das Jahr mit 2,5
Millionen veranſchlagt iſt. Für den Reſt des Haushaltsjahres
* Vor Eintritt in die Beratungen des Finanzausſchuſſes
gab Finanzminiſter Kirnberger Aufklärungen über die
Zinanz= und Kaſſenlage des Landes,
denen wir u. a. entnehmen:
Im Vorwort zum Staatsvoranſchlag 1932 iſt zum Ausdruck
gebracht worden, daß die Zahlen, die der Voranſchlag enthält,
gebildet worden ſind auf Grund gewiſſenhafter und ſorgfältiger
Prüfung nach den zur Zeit der Voranſchlagsaufſtellung
vorhan=
denen tatſächlichen Unterlagen. Es iſt aber auch darauf
hin=
gewieſen worden, daß der Voranſchlagsinhalt trotz ſeiner realen
Grundlage ſchon deswegen eine Unſicherheit in ſich tragen müſſe,
weil die Entwicklung der heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe
auf eine längere Zeitſpanne im voraus ſich auch nicht annähernd
überſehen laſſe.
Die Ausgabeſeite des Voranſchlags
hat, wie der bisherige Lauf des Haushaltsjahres zeigt, gehalten,
was man erwarten konnte. In allen Verwaltungszweigen iſt
größtmöglichſte Sparſamkeit geübt worden. Die in Kapitel 16
ein=
geſtellte ſummariſche Einſparung von 1,9 Millionen RM., der
gegenüber bei der ſeinerzeitigen Beratung im Finanzausſchuß
mancherlei Zweifel geltend gemacht worden ſind, wird in vollem
Maße erreicht werden Es beſteht heute ſogar begründete
Aus=
ſicht, daß vielleicht noch darüber hinaus Minderungen der
Aus=
gaben ſich werden erzielen laſſen. Dazu kommt, daß infolge des
Sinkens des Zinsfußes bei Kapitel 118 größere Einſparungen
ſich ergeben werden, ſo daß ſelbſt unter Berückſichtigung, daß bei
der Poſition Mietunterſtützungen in Kapitel 10, mehr
Aufwen=
dungen notwendig werden, noch im ganzen mit einer
Ausgabe=
verminderung von 500 000 RM. gerechnet werden kann.
Die Geſtaltung der
Einnahmeſeite
liegt ganz außerhalb der Willensſphäre der Regierung. Die
Ergiebigkeit der einzelnen Einnahmequellen iſt von Kräften
ab=
hängig, die die heſſiſche Regierung jedenfalls nicht zu beeinfluſſen
vermag.
Die Konjunkturabgleitung wird nach den neueſten
Feſtſtel=
lungen der Reichsregierung bei den
Reichsſteuerüberwei=
ſungen einen Ausfall von 4,7 bis 4,8 Mill. ergeben.
Die Landesſteuern haben zwar bis jetzt nur
ver=
hältnismäßig geringe Einbuße gezeigt; immerhin wird aber auch
hier — zumal der Not der Zeit Rechnung tragend, weitgehende
Steuererläſſe erfolgten, — mit einem Ausfall von
viel=
leicht über 1 Mill. zu rechnen ſein.
Die Sorge um die Lage der Landwirtſchaft hat die
Regierung weiter veranlaßt, weitgehende
Pachtnach=
läſſe zu gewähren, ſie werden das Jahr 1932 mit 260 000
Reichsmark belaſten. Ich darf hier beifügen, daß die
Re=
gierung bereit iſt, in gewiſſem umfange auch
Pachtland den Pächtern käuflich zu überlaſſen,
ſoweit das Land für den Staat entbehrlich iſt. Die Regierung
kommt mit dieſer Anregung einmal einem vom Landtag und
von der Oeffentlichkeit mehrfach geäußerten Wunſche entgegen.
Sie glaubt damit auch dem Staatsganzen zu dienen, weil der
Landwirt mit Eigentum mit ſeinem Betrieb viel enger
verbun=
den iſt als der Pächter, und viel mehr das Gefühl hat, auch
für ſeine Familie und Nachkommenſchaft zu arbeiten.
Dazu kommt weiter, daß die Erträgniſſe des
wer=
benden Vermögens eine rückläufige Bewegung
zeigen. Die Einnahmen aus Forſtdomänen laſſen einen
Rückgang von 200 000 R M. erwarten. Der Tiefpunkt der
Konjunktur bei der Forſtwirtſchaft iſt offenbar überwunden. Es
beſteht in dieſem Winter eine lebhaftere Nachfrage nach
Holz, ſo daß auch die Preiſe leicht angezogen haben.
Ob und inwieweit die Verwaltungsgebühren=
Beiträge zu den einzelnen ſtaatlichen Einrichtungen uſw.
kann mit 800 000 R M. gerechnet werden.
Das vorſtehende, in groben Umriſſen gezeichnete Bild der
Entwicklung würde alſo heute für den Abſchluß einen
Fehlbetrag von 5, 360 Mill. RM. erwarten laſſen.
Daß ſowohl der Haushalt, wie vor allem die Kaſſenlage
des Landes dadurch ungünſtig beeinflußt werden, daß viele
Gemeinden infolge ihrer ſchweren finanziellen Bedrängniſſe nicht
in der Lage ſind, ihre dem Lande ſchuldigen
Zahlungsverpflich=
tungen rechtzeitig abzutragen, iſt von mir bei anderer
Gelegen=
heit ſchon zum Ausdruck gebracht worden.
Die Verhältniſſe der Gemeinden
ſind ſo bekannt, daß ich mir erſparen darf, in dieſem
Zuſammen=
hang näher darauf einzugehen. Ich möchte aber im Intereſſe
einer erſchöpfenden Darſtellung der ſtaatlichen Finanzlage nicht
verſäumen, darauf hinzuweiſen, daß von den im Voranſchlag
vorgeſehenen Einnahmen rund 10 Millionen von den Gemeinden
zu leiſten ſind, und daß bis jetzt nur verhältnismäßig ein ſehr
geringer Teil davon eingegangen iſt, während die Leiſtungen des
Staates gegenüber den Gemeinden in der gleichen Zeit in
höhe=
rem Maße abgedeckt ſind, ſo daß ſich bei einem Clearing ein
weſentlich günſtigeres Bild für den Staat ergibt.
In dieſer unerfreulichen Entwicklung ſtehen wir in Heſſen
nicht allein. Alle anderen Länder ſind von derſelben Sorge
be=
drückt. Schon mehrfach ſind die Länder deswegen bei dem
Reichsfinanzminiſter vorſtellig geworden. Erſt in einer vor
wenigen Wochen ſtattgefundenen Miniſterkonferenz iſt an
den Reichsfinanzminiſter die dringende
For=
derung geſtellt worden, den Ländern für die
Aufrechterhaltung ihres Staatshaushaltes
er=
forderlichen Mittel zur Verfügung zu ſtellen,
zumal an dem Niedergang der Reichsſteuern die Länder in
viel größerem Maße betroffen worden ſind als das Reich ſelbſt.
Auch die Frage der noch rückſtändigen
Eiſenbahnabfin=
dungen ſpielt dabei immer wieder eine Rolle. Die
Verhand=
lungen ſchweben noch; zu welchem Abſchluß ſie gelangen, läßt
ſich heute nicht vorausſagen. Die geſtrige Rede des Herrn
Reichskanzlers berechtigt vielleicht zu gewiſſen Hoffnungen nach
dieſer Richtung.
Anſchließend beantragte das Zentrum, daß in den
Voran=
ſchlag 1933 Mittel zur Aufrechterhaltung der
Exiſtenz beſonders gefährdeter Perſonen
einzu=
ſtellen ſind. Der Ausſchuß ſtimmte dieſem Verlangen einmütig zu.
Zwei Anträge des Zentrums und der
Sozialdemokra=
ten, bei der Reichsregierung auf verſtärkte Oſtſiedlung
zu wirken, wurden gegen die Stimmen der Kommuniſten
ge=
billigt.
Einſtimmige Annahme fand ein nationalſozialiſtiſcher
An=
trag, gewerbliche Arbeiten in ſtaatlichen
Anſtal=
ten — Heil= und Pflegeanſtalten, Gefängnis uſw. — nicht von
den Inſaſſen ausſchließlich herſtellen, ſondern das ortsanſäſſige
Gewerbe mitwirken zu laſſen.
Ein Zentrumsantrag, die Stamm=Beiträge zur
Handwerks=
kammer entweder generell zu ſenken, oder eine Staffelung der
Beiträge nach Größe des Betriebes einzuführen, wurde
eben=
falls einmütig gebilligt.
Angenommen wurde ein Zentrumsantrag, die Regierung
möge eine Aufſtellung vorlegen, aus der ſich die
Bürgſchaf=
ten der Handwerkskammer und die Rückbürgſchaften
des Landes ergeben.
Der Ausſchuß ſetzt ſeine Beratungen am Donnerstag der
kommenden Woche fort.
Mandaksniederlegung des nakſoz. Abg. Lenz.
Der nationalſozialiſtiſche Fraktionsführer Karl Lenz hat
krankheitshalber ſein Landtagsmandat niedergelegt. Als
Nach=
folger auf der Kandidatenliſte zieht Rechtsanwalt
Klein, Darmſtadt, in den Landtag ein.
Ein neuer Rieſenſtern.
Von Dr. Erwin Kofſinna.
Wohl kaum eine Wiſſenſchaft hat durch Verbeſſerung der
ſſtrumente und Verfeinerung der Meßmethoden in den letzten
ſan zig Jahren ſo enorme Fortſchritte zu verzeichnen, wie die
2uronomie. Sternſyſteme und kosmiſche Nebel von unfaßbarer
kößze enthüllen ſich dem Blick des Forſchers wo das unbe=
Pfinete oder nur durch ein Fernglas unterſtützte Auge gar
s oder höchſtens einen ſchwachen Lichtſchimmer ſieht. Was
Ißte man noch vor einem Vierteljahrhundert von
Rieſen=
nen? Die Erkenntnis, daß insbeſondere die gelben und roten
eerne von außerordentlich verſchiedener Leuchtkraft ſind und
zwei Klaſſen — Rieſen und Zwerge — zerfallen, iſt noch nicht
Unter den Rieſenſternen aber gibt es einige, die durch ihre
urrme Größe auffallen und die durchſchnittlichen Maße dieſer
ſſſe von Sternen weit überragen. Es ſind die ſogenannten
ebergiganten, als deren typiſche Vertreter Beteigeuge im
Klion und Antares im Skorpion. Die Beſtimmung der Durch=
2ſſſer dieſer Sterne iſt freilich auch mit Hilfe der Interfero=
Ver=Meſſungen des Mount=Wilſon=Obſervatoriums (
Kali=
hien) nur angenähert möglich, da die größten Schwierigkeiten
ner noch in der Ermittlung der Entfernung liegen. Nur bei
ei Art von Doppelſternen, deren regelmäßiger Lichtwechſel
Durch hervorgerufen wird, daß der Begleiter bei ſeinem Um=
Wf um den Hauptſtern hinter demſelben verſchwindet, es iſt
Igl ich, auch ohne Kenntnis der Entfernung die Dimenſionen
berechnen. Ein ſolcher „Bedeckungsveränderlicher” iſt der
elſtern Zeta im Sternbild des Fuhrmanns.
Wohl wußte man ſchon ſeit langem, daß dieſer in der Nähe
hellſtrahlenden Kapella mit freiem Auge ſichtbare Stern
ſkeptroſkopiſcher Doppelſtern iſt, beſtehend aus einem ſehr
en roten Hauptſtern und einem kleineren, in höchſter
Weiß=
ſtrahlenden Begleiter. Die periodiſchen Aenderungen der
Wighkeit des Geſamtlichts ließen auf eine Umlaufszeit von
Pi Jahren acht Monaten ſchließen. Da aber die Entfernung
Gekannt, war man über die Größenverhältniſſe dieſes Doppel=
IS lediglich auf Vermutungen angewieſen. Erſt dem plan=
Gi ſchen Zuſammenarbeiten der Berliner Univerſitäts=
Stern=
e in Neubabelsberg und der Bamberger Sternwarte iſt es
dieſem Jahre gelungen, die Dimenſionen des
Doppelſtern=
ſems Zeta im Fuhrmann genauer feſtzulegen. Die ſcharfe Er=
FNrig des Lichtwechſels durch die photometriſchen Meſſungen
* Profeſſor Guthnick an der Neubabelsberger Sternwarte in
„indung mit den ſpektrofkopiſchen Ergebniſſen geſtattete den
iß auf die abſoluten Maße des Syſtems. Dabei ergab ſich,
1 der rote Hauptſtern zu den Uebergiganten gehört. Sein
7chmeſſer beträgt das 252fache des Sonnendurchmeſſers, ſo
daß er trotz ſeiner relativ niedrigen Temperatur von 3000 Grad
die Sonne an Leuchtkraft um das 2400fache übertrifft. Der
Be=
gleiter iſt zwar achtzigmal kleiner als der Hauptſtern, alſo im
Durchmeſſer „nur” dreimal ſo groß wie unſere Sonne, erſetzt
aber durch ſehr hohe Oberflächentemperatur, die bei 15 000 Grad
liegt und enorme Strahlung, was ihm an Größe abgeht. Er
iſt 420mal heller als die Sonne, deren Oberflächentemperatur
bekanntlich rund 6000 Grad beträgt. Sehr bedeutend iſt auch
die Maſſe, die das Doppelſternſyſtem in ſich vereinigt, da dem
Hauptſtern 29, dem Begleiter 12 Sonnenmaſſen zukommen.
Seine Entfernung beträgt 1100 Lichtjahre oder rund 10 000
Bil=
lionen Kilometer. Während es uns als Stern vierter Größe
erſcheint und mit freiem Auge ſichtbar iſt, würde die Sonne an
ſeiner Stelle nur ein Stern dreizehnter Größe ſein und nur in
den größten Fernrohren als winziges Lichtpünktchen erkennbar.
Zur Veranſchaulichung der Größenverhältniſſe dieſes
Doppel=
ſternſyſtems denke man ſich den Hauptſtern an Stelle der Sonne
im „Mittelpunkte unſeres Planetenſyſtems ſtehend. Daan
würde dieſer ſich über die Erdbahn hinaus erſtrecken, ſeine
Atmoſphäre reichte über die Marsbahn hinweg bis zum Ring
der Planetoiden, während der Begleiter zwiſchen Jupiter und
Saturn ſeine Bahn ziehen würde.
* Frankfurker Muſikbrief.
Die Frankfurter Oper iſt dem Beiſpiel der Darmſtädter
Nach=
barbühne gefolgt und hat den „Don Carlos” von Verdi und die
„Czardasfürſtin” in ihren Spielplan wieder aufgenommen.
Dieſer. „Don Carlos” iſt eines der bedeutſamſten Zeugniſſe
der Genialität ſeines Schöpfers. Die keineswegs einheitliche
Schillerſche Handlung iſt in dem Libretto auf einfache, faſt
primi=
tive Nenner gebracht. Dieſen eindeutig gezeichneten
Hauptmoti=
ven ſchließt ſich die Partitur an, die von dem in Moll gehaltenen
Freundſchaftsmotiv bis zu dem düſteren Inquiſitionsthema das
Streben nach Einheitlichkeit und Deutlichkeit erkennen läßt. Um
dieſes Erundgebäude gruppieren ſich die Arien und Szenen, von
denen eine — die dem König von Carlos vorgetragene Bitte, ihn
nach Flandern zu ſchicken — in eines der machtvollſten und
tyviſch=
ſten Verdiſchen Finalia endigt. In nur wenigen ſeiner Werke
zeigt ſich Verdi derart überzeugend als der nur aus der Melodie
und durch die Melodie gefühlsmäßig geſtaltende große
Opern=
dramatiker.
Die Auffführung hatte Niveau, nicht zuletzt durch das
har=
moniſche Zuſammenarbeiten des Regiſſeurs R. Scheel und des
Kapellmeiſters H. Seidelmann, die beide ihren klaren, vom
Konſtruktiven nicht beeinflußten Weg gingen. Der Weſensart
des Komponiſten kam im ſtimmlichen Ausdruck J. Gläſer als
Don Carlos am nächſten; er vermochte auch darſtelleriſch zu
feſ=
ſeln, während der Vertreter des Poſa, A. Permann, im
Gegen=
ſatz zu dem ausgezeichneten Vertreter dieſer Partie in der
Darm=
ſtädter Aufführung in der Opernſchablone ſtecken blieb. J. Stern
iſt ein intereſſant geſtalteter König; der Geſamteindruck wurde
weſentlich durch das bei dieſem Sänger häufig beobachtete Un=
reinſingen beeinträchtigt. E. Hainmüller iſt eine Königin
von — vielleicht klanglich zu zartem Format; die Größe der
Stimme M. Spiegels, die die Eboli ſang, ſprengte dieſe Rolle
faſt. — Die Bühnenbilder hielten ſich in Farbe und Form an das
Dunkel und die Abgeſchloſſenheit der Böcklinſchen Toteninſel.
Der Gedanke, die „Czardasfürſtin” neu einzuſtudieren, iſt
durchaus glücklich. Die Operette hat Schmiß und iſt von einem
geſunden, einfallsreichen Muſiker geſchrieben. Der Komponiſt E.
Kalman wohnte der Aufführung bei und dirigierte aus
Dank=
barkeit für die wohlgelungene Aufführung und die ihm
gebrach=
ten Ovationen das Vorſpiel zum dritten Akt. Auch dieſe
Neu=
einſtudierung wurde von Regiſſeur Scheel und Kapellmeiſter
Seidelmann geleitet; ſie gab in allem dem Werk, was ihm
gebührt. Die Titelrolle ſang als Gaſt Orjana Zimmermann,
darſtelleriſch unaufdringlich, nicht allzu ſentimental, ſtimmlich
durchaus anerkennenswert. Neben ihr zeigte unſer
Operetten=
enſemble ſein beachtliches Können: Karl Piſtorius als Prinz,
L. Juſtus, die ganz ausgezeichnet war und E.
Seiden=
ſpinner. Kleinere Rollen wurden einprägſam von J. Gareis,
E. Holl und B. Ziegler betreut.
Das diesjährige Weihnachtsmärchen heißt. Der geſtiefelte
Kater” von Emil Alfred Hermann, und der Regiſſeur Scheel
hat die neue Drehbühne und ſeine ganze, nicht gerade geringe
Phantaſie zuſammengenommen, um Weihnachtliches zu ſchaffen.
H. Hamann, der Bühnenbildner, hat ein herrliches Schloß, einen
zauberiſch ſchönen Saal, eine Mühle, und viele andere ſchöne
Dinge auf die Beine geſtellt, in denen dem geſtiefelten Kater
(E. Seidenſpinner) Gelegenheit zu ſeinen Taten gegeben iſt. —
E. Wolff gab am Pult den wechſelnden, einfallsreichen Vorgängen
das muſikaliſche Konterfei.
Dr. W. Kn.
Ein Tröſter in ſchwerer Zeit, iſt der treuherzige alte Lahrer
„Hinkende Bote”, der wie alle Jahre, auch dieſes Jahr
wieder in ſeinem alten Frack erſcheint und ſich zu den bedrückten
Leuten auf die Bank ſetzen will, um ihnen viele ſchöne Geſchichten
zu erzählen. Wenn man Geſchichten hört, die einem das Herz
ab=
gewinnen, vergißt man die Welt um ſich herum. Oder — was
noch beſſer iſt — man ſieht ſie mit anderen Augen an. Der große
Volkskalender” bringt eine merkwürdige Schatzgräbergeſchichte
von L. vom Vogelsberg und etwas ganz Famoſes: Eine Geſchichte
von klugen und törichten Wünſchen von Rudolf Kleinecke, und
ſchließlich ein liebliches Weihnachtsbild „Das Wunder des
Ad=
ventskranzes” aus dem Leben des Malers Spitzweg. Der Lahrer
Hinkende Bote für 1933 koſtet 50 Pfg., der „Große Volkskalender
des Lahrer Hinkenden Boten” in Leinwand gebunden RM. 1.20.
(Verlag Schauenburg, Lahr.)
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Rückſeiten der Karten: 50 Diagrammen, Tabellen, Statiſtiken
uſw. Taſchenformat 12 X 18 Zentimeter. Ganzleinenband 1,50
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E
Dr. Hugo Schimmel
Frauenarzt
Annegret Schimmel
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Darmstadt, 17. Dezember 1932
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Trauung: 3 Uhr
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Dipl.-Ing. Ludwig Buchhold
Marie Buchhold, geb. Buch
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17. Dez. 1932
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Dr. Ernst Paarmann
Suea Paarmann, geb. vanden Kerkhoff
Vermählte
Zoppot
Schetfierstr. 12
Düsseldorf-Oberk.
14.Dezember 1932 Mivelungenst, 8
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute früh
6 Uhr meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmuiter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Katharing Schäfer
geb. Bock
im Alter von 54 Jahren ſanft in die Ewigkeit zu rufen.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Valentin Schäfer.
Nieder=Ramſtadt, den 16. Dezember 1932. (17546
Ob.=Ramſtädterſtr. 119.
Die Beerdigung findet Montag nachmittag 3 Uhr
vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Nach kurzem Krankenlager entſchlief Donnerstag früh 4 Uhr
ſanft zu Gött meine geliebte Frau, unſere treuſorgende
Mutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Helene Kühn, geb. Storck
im Alter von 69 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Kühn, Bürgermeiſter.
Zeilhard b. 2., den 16. Oezember 1932. (17551
Die Beerdigung findet am Sonntag nachm. 2½ Uhr ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme beim Heimgang unſerer lieben
Entſchlafenen
Margarete Wenzel
ſagen wir allen auf dieſem Wege
un=
ſeren herzlichen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Chriſtian Wenzel.
Darmftadt, den 16. De ember 1932.
Dam.=Wintermant.
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Mit Dr. Willy Merck ist der Letzte einer Inhabergeneration dahingegangen,
unter deren Führung sich die großindustrielle Entwicklung der Firma
voll-
zogen hat. An dieser, auch durch die Errichtung der neuen Fabrikanlagen
gekennzeichneten Entwicklung hat der Verstorbene hervorragenden Anteil
gehabt. Ueber drei Jahrzehnte hindurch lag die Gesamtleitung der
Fabrik-
betriebe wie auch der wissenschaftlichen Einrichtungen in seinen Händen.
Als er im Jahre 1926 auf eine 40jährige Tätigkeit in der Firma zurückblicken
konnte, durfte er das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, die Fabrikation
auf eine den geschäftlichen Erfolg verbürgende Höhe gebracht und den von
seinen Vorfahren begründeten Ruf der Merck’schen Fabrik als einer
ernst-
haften Stätte pharmazeutisch-chemischer Arbeit nicht nur bewahrt, sondern
vermehrt zu haben.
Die Erinnerung an dieses große Verdienst lebendig zu erhalten, wird der
Firma allzeit tiefempfundene Pflicht sein.
E. MERCK
Darmstadt, den 16. Dezember 1952
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geſtern morgen mein innigſt geliebter Mann, unſer
herzensguterVater, Bruder, Schwager, Onkel,
Schwieger=
vater und Großvater
dett Mriedeic eäheloer II.
Schmiedemeiſfer
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im 59. Lebensjahre von unſerem Herrn in die
Ewig=
keit abberufen worden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Barbara Schneider, geb. Gieſſug
und Kinder.
Nieder=Ramſtadt, den 16. Dezember 1932. (17543
Die Beerdigung findet Sonntag, den 18. Dezember
1932, nachmittags 3 Uhr vom Trauerhauſe aus,
Kirch=
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Samstag, 17. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 350 — Seite 5
Darmſtadt, den 12. Dezember 1932.
— Ernannt wurde am 8. Dezember 1932: der
Gendarmerie=
gaptwachtmeiſter auf Probe Heinrich Palm zu Gau=Algesheim
urr Gendarmeriehauptwachtmeiſter mit Wirkung vom 1. Dezem=
1932 an.
Ausſtellung von Weihnachtsarbeiten für die Winterhilfe in
Alice=Eleonorenſchule, Darmſtadt, Friedrichſtr. 4. Es handelt
um Wäſche= und Kleidungsſtücke, Spielzeug und Bachwerk als
Veihnachtsſpende für bedürftige Kinder. Das Spielzeug iſt zum
nößten Teil aus wertloſem oder billigem Material hergeſtellt und
gan Eltern Anregungen zum Selbſtanfertigen geben. Beteiligt bei
er Herſtellung ſind Kinder aus den Kindergärten, Schülerinnen
orr Volksſchulen des freiwilligen und unentgeltlichen
Handarbeits=
uterrichts der Alice=Eleonorenſchule ſowie ſämtliche Seminar= und
karſusſchülerinnen der Schule. Die Ausſtellung iſt geöffnet:
Sonn=
ag, den 18. Dezember, von 10—19 Uhr, Montag, den 19. Dezember,
ort 10—1 Uhr.
— Weihnachtsmeſſe der bildenden Künſtler in der Kunſthalle
zu Rheintor. Die Weihnachtsmeſſe der bildenden Künſtler in
er Kunſthalle am Rheintor, an der alle in der Provinz
Star=
eburg lebenden Künſtler beteiligt ſind, erfreut ſich nach wie
or des ſtärkſten Intereſſes von ſeiten des kunſtliebenden
Publi=
ums Darmſtadts. Aber auch außerhalb Darmſtadts intereſſiert
ie Weihnachtsmeſſe ſtark, ſo ſind eine Reihe von Oelgemälden
ach Mainz und Worms verkauft worden. Es erfreut ganz
be=
inders, daß in dieſem Jahre das Publikum ſehr viel ſtärker als
n Vorjahre am Ankauf von Kunſtwerken heſſiſcher Künſtler
An=
eil nimmt; ſo iſt die Hälfte des Geſamtumſatzes, das ſind ſechs
delgemälde und eine Reihe von Aquarellen und Zeichnungen,
n Privatbeſitz übergegangen. In den letzten Tagen ſind wieder
erkauft worden: „Kaſtanienallee (Oelgemälde), „Blumenſtrauß”
Oelgemälde), „Winterlandſchaft” (Oelgemälde), ſowie einige
unſtgewerbliche Gegenſtände von Fritz Schwarzbeck, Frau
Federn=
staudinger, Ernſt Streckhardt und Fräulein Seibert. Die
Weih=
achtsmeſſe iſt noch bis zum 24. Dezember täglich von 11—1 Uhr
ormittags und von 3—6 Uhr nachmittags (auch Sonntags) bei
reiem Eintritt geöffnet.
voren,
Aie
henmeſt
— Advents= und Weihnachtsmuſik in der Stadtkapelle. Die
Fereinigung Darmſtädter Soliſtinnen (Zehſcher Frauen=Kammer=
Chor) veranſtaltet morgen Sonntag abend eine Abendmuſik,
wo=
ei alte und neue Weihnachtschöre, Orgel= und
Inſtrumental=
nuſik aufgeführt werden. Fräulein Anni Delp. Herr Karl Cauer,
herr Kurt Eiſele und Herr Ludwig Borngäſſer haben ihre
Die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden
Sonntag zur Beſichtigung von 10 bis 12.30 und von 3 bis 5 Uhr
eöffnet.
iebenswürdige Mitwirkung zugeſagt.
Heſſiſches Landestheater.
15—171 Uhr.
Jans Wunderhündchen. Preiſe 0.40—2 Mk.
Nontag,
26. Dezember 19½—22 Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
Der Muſtergatte.
— Heſſiſches Landestheater. „Im weißen Rößl” 30mal
im Heſſiſchen Landestheater. Schmiſſige Muſik und
eizende Tänze in einer entzückenden humoriſtiſchen Handlung
urachten der Revue=Operette „Im weißen Rößl” von Ralph
Benatzky einen ſolchen Erfolg, daß ſie heute abend zum 30. Male
n Darmſtadt zur Aufführung gelangt. — Im Kleinen Haus
indet heute Samstag und morgen Sonntag nachmittag eine
wei=
ere Wiederholung des Weihnachtsmärchens „Jans
Wunder=
ündchen” von Erika Mann ſtatt, das bei ſeinen beiden
Auf=
uhrungen helle Begeiſterung bei den kleinen Zuſchauern
aus=
ſote. — Morgen Sonntag geht Verdis populärſte Oper „Der
Troubadour” mit Elſe Kment. Inger Karen, Dr. Allmeroth
und Johannes Drath in Szene. Die muſikaliſche Leitung hat Karl
Naria Zwißler. — Am Sonntag abend wird das amüſante
euſtſpiel „Der Muſtergatte” von Hopwood wiederholt, das
n jeder Aufführung ſtärkſte Heiterkeit bei dem Publikum auslöſte.
A. Dſſtrnſee 19.30—22.30 Uhr. Außer Miete.
Im weißen Rößl. Kl. Preiſe 0.50—3.00 Mk. Sonntag,
18. Dezember 19—21.45 Uhr. D 9.
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Der Troubadour. Attwoch,
21. Dezember 19½—22 Uhr. B 9.
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
Katharina Kuie. donnerstag,
R. 50.6grnſſee 19½—22½ Uhr. Bühnenvolksbund H1 5. Vorſt.
Cavalleria Ruſticana, hierauf Der Bajazzo. 0.60—5 Mk. Sonntag,
25. Dezember Anf. 18½, Ende vor 22 Uhr. E 11.
Preiſe 0.90—6 Mk.
Der Freiſchütz. MNonrag,
26. Dezember Anf. 181. Ende n. 27 Uhr., Bühn.=Volksb. K,7
Preiſe 0.90—6 Mk.
Don Carlos. Oienstag,
27. Dezember 19½—22½ Uhr. Außer Miete.
Im weißen Rößl. Kleine Preiſe 0.50—3 Mk. Kleines Haus Samstag,
17. Dezember 20—22 Uhr.
Preiſe 0.60—0.90 Mk.
Der tolle Hund. Sonntag,
15—17 Uhr.
Jans Wunderhündchen. Preiſe 0.40—2.00 Mk.
18. Dezember 19—22½ Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
Der Muſtergatte. dienstag,
20. Dezember 19½—22 Uhr. Zuſatzmiete 1, 4
Mrtſte 3.503.30, 50
Der Muſtergatte. Rittwoch,
21. Dezember 15—171 Uhr.
Jans Wunderhündchen. Preiſe 0.40—2.00 Mk.
20—22½ Uhr. T Gr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8
Preiſe 0.80—4.50 Mk.
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22. Dezembei 19½—22 Uhr. Zuſatzmiete VI. 5.
Preiſe 0.70—3.80 Mr.
Der Muſtergatte. Feitag.
9. 5.6.37006 15—171 Uhr.
Jans Wunderhündchen. Preiſe 0.40—2 Mk. Sonntag,
25 Dezember
15— 171 Uhr.
Jans Wunderhündchen. Preiſe 0.40—2 Mk.
19½—22 Uhr. Außer Miete.
Jphigenie auf Tauris. Preiſe 0.50—2.50 Mk
Zr. Binih meia /.
Unerwartet iſt am Nachmittag des 15. Dezember Dr. Willy
Merck der älteſte Mitinhaber der Merckſchen Fabrik, aus
die=
ſem Leben geſchieden. 1860 in Darmſtadt geboren, hatte er ſich
nach Abſolvierung des hieſigen Gymnaſiums dem Studium der
Chemie in Heidelberg, Straßburg und Kiel gewidmet und war
nach beſtandenem philoſophiſchen Doktorexamen 1886 in die
Firma eingetreten. Es war die Zeit, in der die alte Fabrik an
der Mühlſtraße im Anfang einer von ihrem Gründer und ſeinen
nächſten Nachfolgern wohl kaum geahnten Entwicklung ſtand.
Eine Weltreiſe in den Jahren 1887 und 1888 machte den
jungen Willy Merck mit fremden Ländern, insbeſondere ſolchen
des fernen Oſtens, bekannt, die als Abſatzgebiete
chemiſch=
pharmazeutiſcher Erzeugniſſe von Bedeutung für ſeine Firma
waren oder noch werden konnten. In die Heimat zurückgekehrt,
beteiligte er ſich an der Leitung der Fabrik und übernahm ſchon
bald darauf die Geſamtleitung aller Fabrikbetriebe.
Außer=
ordentliche Verantwortung war ihm damit auferlegt. Was die
Firma bis dahin erreicht hatte, war durch die überlegene
Quali=
tät der in kleinerem Maßſtab hergeſtellten Erzeugniſſe erreicht
worden. Dieſen Stand auch unter den Bedingungen einer
viei=
fach vergrößerten Fabrikation zu behaupten, war die Aufgabe,
mit deren erfolgreicher Durchführung der junge Fabrikleiter zu
ſchneller Ausweitung und zunehmender Weltgeltung des
Unter=
nehmens beitrug.
Nicht geringer waren die Aufgaben, die Dr. Willy Merck
gleich ſeinen Vettern und ſeinem Bruder aus der Verlegung der
geſamten Fabrikanlagen um die Wende des Jahrhunderts
er=
wuchſen. Die in einem Zeitraum von kaum 3 Jahren gelungene
Durchführung des gewaltigen Projektes iſt für das weitere
Ge=
ſchick der Firma Merck von allergrößter Bedeutung geworden.
Nach dem Tod ſeines Bruders des 1923 verſtorbenen
Ge=
heimrat Dr. Em. Aug. Merck, war Dr. Willy Merck als einziger
ſeiner Generation zurückgeblieben. Mit ſeiner Führung, ſeinem
Rat und ſeiner reichen Erfahrung hat er dann den jüngeren
Inhabern zum beſten der Firma treulich zur Seite geſtanden,
ſoviel und ſolange ſeine durch wiederholte ſchwere Erkrankungen
geſchwächte Geſundheit es nur irgend ermöglichten, 46 Jahre
hat ſeine Arbeit im Dienſte ſeines Hauſes gewährt.
Die Trauer um den Toten iſt groß. Alle, die mit ihm und
unter ihm gearbeitet haben, gedenken in Wehmut und Verehrung
des Beiſpiels, das er ſeinen Werksangehörigen in Arbeit,
Zu=
ſammengehörigkeitsgefühl und Treue gab. Je länger ſich
Ange=
ſtellte oder Arbeiter im Dienſte der Firma bewährt hatten, deſto
mehr fühlte ſich ihnen der Verſtorbene verbunden, und als er
im Jahre 1926 auf eine eigene 40jährige Tätigkeit zurückblicken
konnte, gab er die Anregung zur Schaffung eines beſonderen
Erinnerungszeichens für alle diejenigen, die gleich ihm 40 Jahre
der Arbeit in der Firma verbracht hatten oder noch verbringen
würden.
Dr. Willy Mercks Wirken und Schaffen hat es nicht an
äußeren Anerkennungen gefehlt. Im Jahre 1905 verlieh ihm die
Mediziniſche Fakultät der Univerſität Halle „in Anerkennung
ſeiner Verdienſte um die mediziniſche Wiſſenſchaft” die
Ehren=
doktorwürde, und eine Reihe von gelehrten Körperſchaften
zähl=
ten ihn zu ihren Mitgliedern. Darunter die Kaiſerin=Friedrich=
Stiftung für das mediziniſche Fortbildungsweſen, die ihn vor
einigen Jahren in ihr Kuratorium berief. Hohe
Ordensauszeich=
nungen wurden ihm zuteil; darunter mag ihm die 1911 durch
ſeinen Landesherrn erfolgte Verleihung der „Goldenen
Ver=
dienſtmedaille für Kunſt und Wiſſenſchaft” beſonders teuer
ge=
weſen ſein. Anläßlich der 250=Jahrfeier der Firma Merck im
Jahre 1918 wurde Dr. Willy Merck zum Geheimen
Kommerzien=
rat ernannt.
Die Vornehmheit ſeiner Geſinnung, ſeine Liebenswürdigkeit,
ſeine tiefe Empfindung für alles Schöne und Edle in Kunſt und
Literatur, ſeine Hilfsbereitſchaft und ſein Wohltätigkeitsſinn
werden, weit über den Kreis ſeiner induſtriellen und
geſchäft=
lichen Tätigkeit hinaus, unvergeſſen bleiben.
I.
Der Weihnachtsbaum iſt für ſo manchen ſchon
verhängnis=
voll geworden, indem er nicht nur Gardinen= und größere Brände,
ſondern auch Schäden an Leben und Geſundheit verurſacht hat.
Man dulde deshalb nicht, daß Weihnachtsbäume neben Gardinen,
Vorhängen oder ſonſt leicht brennbaren Gegenſtänden Aufſtellung
finden. Man verwende beim Baumputz am beſten gar keine
ver=
brennbaren Sachen. Die Kerzen, ſoweit man keine elektriſchen
ver=
wendet, bringe man in der Weiſe an, daß ſie entzündbare
Gegen=
ſtände, vor allem aber auch die harzreichen Tannenzweige nicht
entflammen können. Wenn die Tannennadeln ſchon ſtark abfallen,
dann ſollte der Baum überhaupt nicht mehr angezündet werden.
Dann gerät er nämlich ſehr leicht, und zwar faſt exploſiv in Brand
und kann großes Unheil anrichten. Deshalb ſoll man gebrauchte
Weihnachtsbäume auch nicht in einem geſchloſſenen Ofen und nur
vorſichtig verbrennen, da ſich aus dem Harz ſtarke Gaſe entwickeln,
die in Verbindung mit Luft den Ofen zerſtören und Menſchenleben
gefährden können. Das Anzünden der Kerzen hat ſtets von oben
nach unten zu erfolgen. Gar häufig ſind die Fälle, in denen
Blu=
men, Spitzen uſw. beim Anzunden der oberen Kerzen durch die
bereits brennenden unteren zu Schaden gekommen ſind. Eine
Gieß=
kanne Waſſer oder beſſer ein Handfeuerlöſcher in der Nähe, iſt eine
Vorſichtsmaßnahme, die ſich oft gut bewährt hat.
Noch iſt es Zeit, ſichein Freiloszur
Weihnachts=
verloſung der Heag zu ſichern, wobei jedes zehnte Los
im Werte des gekauften Gegenſtandes gewinnt. Loſe erhält man
jedoch nur, wenn man elektriſche Haushaltungsgeräte
kauft, wie Tauchſieder, Bügeleiſen, Heizkiſſen,
Tee= oder Kaffeemaſchinen, elektriſche Herde
Heißwaſſerſpeicher uſw., die alle als wirklich
prak=
tiſche Geſchenke bezeichnet werden müſſen und in der
An=
ſchaffung oft billiger ſind als man denkt. Man verſäume daher nicht,
die reichhaltige Weihnachtsausſtellung der Heag zu beſichtigen;
ſelbſt für den verwöhnteſten Geſchmack wird ſich ein dankbares
Ge=
ſchenk finden. Beſonders ſei noch darauf hingewieſen, daß die
Aus=
ſtellung der Heag auch Samstags und Sonntags
nachmittags vor Weihnachten geöffnet iſt.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 — Weihnachtsfeier. Auf
die am morgigen Sonntag um 7 Uhr, im Orpheum
ſtattfindende Vereins=Weihnachtsfeier ſei nochmals hingewieſen.
auch in Gemeinſchaft mit ſeinem Bruder Willi. Eine luſtige
Sache bringt noch Emil Ettling, und wohl als ausgezeichneter
Schluß iſt die Operette „Im Künſtlercafé Kakadu” dargeſtellt von
altbewährten Theaterkräften, zu bezeichnen. Karten an der
Orpheumskaſſe. (Siehe Anzeige.)
durch Einführung der durchgehenden Arbeitszeit
in den Staatsbetrieben.
Uns wird geſchrieben:
Sparen, ſparen und allerorts ſparen, das iſt in der heutigen
Notzeit der beängſtigende und verzweifelte Ruf und Ausſpruch
derjenigen, die für Durchführung eines geordneten Haushalts die
ſchwere Verantwortung tragen, und die dazu berufen ſind, Sorge
dafür zu tragen, daß die Ausgaben mit den Einnahmen in
Ein=
klang ſtehen.
In Erkenntnis dieſer Sachlage iſt es ſchon immer bei einem
großen Teil der Beamtenſchaft und vorwiegend bei den kleinen
Beamten, die durch die fortgeſetzten, durch die Notverordnungen
veranlaßten Gehaltskürzungen ſchwer getroffen, ja ſo getroffen
worden ſind, daß ihre Teilnahme an den kulturellen Gütern des
Lebens illuſoriſch geworden iſt, die Pflicht geweſen, ernſtlich zu
prüfen und zu erwägen, wo bei ihren Lebensnotwendigkeiten
immer noch eine Beſchränkungsmöglichkeit gegeben ſein könnte,
um ſein Budget im Gleichgewicht halten zu können. Vergeblich
aber wird der ſo nach weiteren Sparmöglichkeiten Suchende
Um=
ſchau halten, ſolche Möglichkeiten ſind eben nach Aufgabe aller,
wenn auch noch ſo geringen Sonderausgaben, nicht mehr gegeben.
Anders dagegen in dem großen Haushalt „Staat”. Auch in
dieſem größten Haushalte der Ruf und der ernſte Wille zu
inten=
ſivſtem Sparen. Mit banger Sorge iſt der Blick der
Verantwort=
lichen auch hier auf die verhältnismäßig geringen Mittel und
die immer verminderter eingehenden Gelder gerichtet, welcher
Umſtand es mit zwingender Notwendigkeit gebietet, alle nicht
un=
bedingt erforderlichen Ausgaben zurückzuſtellen oder ganz zu
unterlaſſen. In beängſtigender Weiſe gleitet das Zünglein an
der Waage des Staates immer weiter vom Gleichgewicht ab.
Da=
gegen muß mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln Front gemacht
werden. Wie in dem kleinen Familienhaushalt ſo iſt es auch
beim Staatshaushalt die Pflicht der Haushaltungsvorſtände, nach
jeder Richtung hin Umſchau zu halten und ernſtlich zu prüfen,
auf welche Weiſe dem gefährlichen Abgleitungsmanöver
ent=
gegenzutreten iſt und auch welche Art Abhilfe geſchaffen
wer=
den kann. Die großen politiſchen Parteien drängen ja
fortge=
ſetzt auf Herabminderung der Staatsausgaben, und gewaltige
Summen haben dadurch das Staatsbudget entlaſtet, wobei in
her=
vorragender Weiſe der Beamtenſtand beteiligt war.
Jeder Staatsbürger iſt ein Glied in der großen
Staats=
kette — das Volk bildet ja den Staat — und es trägt jeder
aus dieſer großen Körperſchaft die Verpflichtung, ſeinem
Haus=
haltungsvorſtand „Staat” diejenigen Hinweiſe zu geben, die es
ermöglichen, irgendwelche Beſſerungen im Haushalt zu bringen.
Von gewiß noch mancherlei Möglichkeiten der Minderung der
Staatsausgaben und Einſparungen ſei eine gewiß wirkungsvolle
zur Beachtung hervorgekehrt, nämlich diejenige der Einſparung
von Licht und Brand in den Staatsbetrieben durch
Einführung der durchgehenden Arbeitszeit
in den Wintermonaten.
Dieſer Faktor war ja auch ſchon in den früheren Jahren oft
Gegenſtand von Erörterungen und Beratungen einzelner
Beam=
tenverbände bei den zuſtändigen höchſten Stellen, zu einer, Zeit
aber, in der die Staatsfinanzen noch nicht allzu bedrohliche
For=
men angenommen hatten, die es erfordert hätten, alle, auch die
entfernteſten Quellen der Einſparungen auszuſchöpfen. Heute
aber, in einer Zeit, in der auch der Vater Staat die bitterſte
Not leidet und ſchwer mit ſich zu kämpfen hat, iſt es ein Gebot
der Stunde, nunmehr auch die entfernteſt liegenden
Sparmög=
lichkeiten aufzugreifen, und dazu gehört die Einſparung von
Licht und Brand in den Staatsbetrieben in den Wintermonaten
Licht und Brand koſten ſchon im kleinen Familienhaushalt vieles
Geld, und mit Grauen ſieht die ſparſame Hausfrau den Winter
herankommen, deſſen Ausgaben für Licht und Brand große
Löcher in den Ausgabenetat reißen Und nun erſt in dem großen
Staatshaushalt! Ein beachtliches Sümmchen könnte erſpart
wer=
den bei Einführung der durchgehenden Arbeitszeit. Man braucht
keineswegs Mathematiker zu ſein, um hier eine Rechnung
aufzu=
machen und zu errechnen, was Licht und Brand im Staate koſten.
Bei ganz vorſichtiger Berechnung dürfte für die Monate des
Er=
forderniſſes von Licht und Brand in den Staatsbetrieben eine
Erſparnis von mindeſtens einhunderttauſend Reichsmark zu
er=
zielen ſein, eine Summe, an der man keineswegs achtlos
vorüber=
gehen kann.
Wir wiſſen ja durch die Preſſe, daß die Stadt Berlin
eben=
falls die durchgehende Arbeitszeit eingeführt hat, und dies gewiß
auch aus den gleichen Motiven. Nicht zuletzt ſei auch darauf
hin=
gewieſen, daß der praktiſche und geſchäftstüchtige Engländer ſchon
immer die durchgehende Arbeitszeit ſich zu eigen gemacht hat und
ſeine ganze Lebensweiſe danach einrichtete.
Es bedarf zweifellos nur dieſer Anregung, dem Vater Staat
Veranlaſſung zu geben, dieſe Erſparnismöglichkeit zu ergreifen.
B. E.
— Akademie=Konzerte — Weihnachtsmiete. Vielſeitigen
Wün=
ſchen entſprechend, legt auch in dieſem Jahre die Leitung der
Akademie=Konzerte wieder eine Weihnachtsmiete für die zweite
Hälfte dieſer Konzertreihe auf. An Soliſten werden auftreten:
Julius Patzak, einer der hervorragendſten lyriſchen
Tenöre Deutſchlands in einem Arien= und Liederabend mit
Kapellmeiſter Hans Rosbaud am Flügel (5. Januar); 2. der
hier allſeits geſchätzte Pianiſt Willy Hutter mit dem Grieg=
Konzert (26. Januar); 3. Duſolina Giannini, wohl die
bedeutendſte Vertreterin ihres Faches, in einem Arien= und
Lie=
derabend (13. Februar); 4. Hedwig Faßbaender, die vor
Jahren bereits im Rahmen dieſer Konzerte einen großen Erfolg
zu verzeichnen hatte, mit dem Violinkonzert A=Dur von Mozart:
5. Elſe Gohr, die ſich als Schülerin von James Kwaſt
be=
reits einen großen Namen gemacht hat, mit dem Klavier=
Kon=
zert C=Dur von Beethoven (6. April). Als Miete dieſer fünf
Abende kommt auf alle Plätze die Hälfte der Vollmiete (10
Kon=
zerte) in Anrechnung. Näheres ſiehe Anzeige und im
Sekreta=
riat der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36.
Fernſprecher 3500.
— Orpheum (Märchentheater). Morgen Sonntag, den 18.
Dezember, 3.30 Uhr, findet die letzte Märchenvorſtellung in
die=
ſem Jahre ſtatt. Zur Aufführung gelangt, mit beſonderer
Sorg=
falt einſtudiert und ausgeſtattet: „Wie klein Elschen das
Chriſt=
kind ſuchen ging”, ein deutſches Märchenſpiel in 6 Bildern.
Engel=
tänze ſowie das Erſcheinen des Knechtes Rupprecht und des
Chriſtkindes, welche in den Pauſen Gaben verteilen, bereichern
die ſehenswerte Vorſtellung. Die Eintrittspreiſe ſind nochmals
herabgeſetzt und gelten von 20—60 Pf. Karten nur Kiosk am
Ernſt=Ludwigsplatz und Sonntag vormittags an der
Orpheums=
kaſſe ab 11 Uhr und telephoniſch unter Nr. 389
— Vela, Vereinigung der leitenden Angeſtellten. Ortsgruppe
Darmſtadt. In der letzten Monatsverſammlung ſprach Herr Ober=
Ingenieur K. Roth über ſeine Erlebniſſe in Rußland. In
an=
ſchaulicher Weiſe ſchilderte Herr Roth die Verhältniſſe und
Lebensweiſe im heutigen Rußland. Lichtbilder begleiteten den
Vortrag. Dem Redner wurde für ſeine intereſſanten
Ausfüh=
rungen reicher Beifall zuteil.
dad ut em Weihnachbselchenk.!
Mesate
Machen Sie jeden Tag zum Festtag! mit einem
Radio-Apparat, wie es diese beiden TElEFUNKEN-
APPARATE sind. Trennscharf, klangrein und laut
bringen sie Sender nach Sender, aus ganz Europa.
Der Telefunken 231 nimmt
es bei richtiger Bedienung
mit dem größten auf.
Einschl. Röhrer RM 189,—
bei Gleichstrom RM 199,—
Der Telefunken 343 bringt
alle Sender durch den
„Selbst-Trenners getrennt.
Einschl. Röhren RM 248,—
(bei Gleichstrom RM 258,—
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht beſtrafte am
Frei=
tag einen jungen Melker wegen Diebſtahls in zwei Fällen
mit 8 Wochen Gefängnis, weil er zweien ſeiner
Arbeits=
kollegen auf einer Arbeitsſtelle in Groß=Umſtadt etliche
Klei=
dungsſtücke weggenommen hatte. Er war auch noch beſchuldigt,
70 Mk. aus einem verſchloſſenen Koffer geſtohlen zu haben, doch
konnte ihm dies nicht nachgewieſen werden, ſo daß er in dieſem
Falle freigeſprochen werden mußte.
Ein junger Kaufmann aus Alsbach, der um von
ſeiner Bank wieder Kredit zu bekommen. Wechſel gefälſcht hatte,
erhält wegen fortgeſetzter Urkundenfälſchung in Tateinheit mit
Betrug vier Monate Gefängnis, die mit einer früheren
Strafe von zwei Monaten zu fünf Monaten zuſammengezogen
werden. Das Urteil wird bei dieſem Angeklagten rechtskräftig.
Es wird dann gegen einen hieſigen, jetzt in Mainz
wohnenden Kaufmann verhandelt wegen Vergehens gegen
das Börſengeſetz. Er hatte von einer Mainzer Firma Waren
in Kommiſſion erhalten, mit der Bedingung, daß er den Erlös
nur in bar oder Wechſeln entgegennehme und in eine geſonderte
Kaſſe abführe. Das hatte er nicht getan, und ſo war die
Main=
zer Firma, als es zu einem Konkurs kam, um etwa
dreieinhalb=
tauſend Mark geſchädigt worden. Der Angeklagte behauptet, er
habe ſchon jahrelang in Verbindung geſtanden mit der Mainzer
Firma, und habe nicht gewußt, daß da plötzlich andere
Beſtim=
mungen eingetreten ſeien. Der Inhaber der Mainzer Firma
bekundet als Zeuge, daß er dem Angeklagten mit der
Koſtenauf=
rechnung dieſe neuen Bedingungen überſandt habe, und daß er
die Ware nur unter dieſen Bedingungen abgegeben habe, da die
Auskünfte nicht mehr erſtklaſſig geweſen ſeien. Das Gericht kam
zu der Anſicht, daß der Kaufmann zumindeſt bei den ſpäteren
Lieferungen genau Beſcheid gewußt habe als gewiegter
Kauf=
mann. Wegen der Höhe des Schadens komme eine Geldſtrafe
hier nicht in Betracht, und das Gericht erkennt auf drei
Mo=
nate Gefängnis und gleichzeitig auf eine fünfjährige
Be=
währungsfriſt für zwei Monate.
Die Große Strafkammer verurteilte zu gleicher Zeit
einen Kommuniſten aus Pfaffen=Beerfurth in
deſſen Beſitztum man eine Piſtole und Sprengkörper gefunden
hatte, wegen Vergehens gegen das Ablieferungsgeſetz von
Heeres=
gut und wegen Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz zu einem
Jahr und vier Monaten Gefängnis, abzüglich einem
Monat Unterſuchungshaft.
Die Weihnachtstage ſind kurz, und vielen iſt es in dieſem
Jahre nicht mehr möglich, einen längeren Urlaub zum Skilaufen
oder Wandern zu nehmen, teils durch die ſchlechte Wirtſchaftslage,
teils aus geſchäftlichen Gründen. Aus dieſem Anlaſſe ſieht die
Sonderfahrten=Abteilung der Heag von größeren und längeren
Fahrten ab und veranſtaltet über die Feiertage Wochenendfahrten
nach dem Ruhſtein im Schwarzwald. Die Fahrten werden in be=
quemen geheizten Großkraftwagen durchgeführt. Der Weg führt
über Bensheim, Heidelberg. Bruchſal, Raſtatt, Achern.
Otten=
höfen, Ruhſtein. Von dort bietet ſich die Möglichkeit, nach der
Darmſtädter Hütte oder zum Mummelſee zu gelangen. Bei
recht=
zeitiger Anmeldung wird auch für Unterkunft geſorgt. Schon am
Samstag, den 24. Dezember, nachmittags, iſt bei genügender
Be=
teiligung Gelegenheit vorhanden, nach dem Ruhſtein zu kommen.
In 4—5 Stunden iſt das Ziel bei jeder Witterung erreicht und
ohne umſteigen zu müſſen, bei geringer Geldausgabe iſt es dann
möglich, doch einige Tage dem weißen Sporte zu widmen. Auch
den=
jenigen, die den Heiligen Abend in ihrer Familie verbringen
wol=
len, iſt Gelegenheit gegeben, am Sonntag, 7 Uhr früh. den zweiten
Sonderwagen zu benützen. Auskunft über die Weihnachtsfahrten
der Heag jederzeit koſtenlos bei der Sonderfahrten=Abteilung im
Heaghaus, 1. Stock, Tel. 3390, dortſelbſt auch Wetterberichte.
— Volksbühne Als ſechſte Vorſtellung iſt für Gemeinde G eine
Oper im Großen Haus vorgeſehen. Auf vielſeitigen Wunſch der
Mitglieder wird aber die ſechſte Vorſtellung, die auch aus
tech=
niſchen Gründen in der Weihnachtswoche nicht angeſetzt werden
konnte, erſt zwiſchen den Jahren gegeben. — Die Mitglieder der
Volksbühne werden darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gutſcheine
der Volksbühne bis zum 30. Dezember 1932 Gültigkeit haben. Für
die Vorſtellungen am 25. und 26. Dezember und für „Jans
Wun=
derhündchen” werden ſie jedoch nicht zugelaſſen. Die komiſche Oper
„Martha” von Flotow wird in die Vorſtellungsreihen der
Volks=
bühne nicht aufgenommen. Die Verwendung der Gutſcheine für
dieſe Oper wird daher empfohlen.
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Heute abend 8 Uhr findet im
Kleinen Haus des Landestheaters die einmalige Wiederholung
von Niebergalls „Der tolle Hund” ſtatt, deſſen
Neueinſtudie=
rung bei Publikum und Preſſe gleich großen begeiſterten
Bei=
fall gefunden hat. Es gelten wieder die Einheitspreiſe
Der Flugverein „Sturmpogel” e. V., Darmſtadt, hatte ſeine
aktiven Mitglieder zum letzten Segelflugtag im alten Jahre nach dem
Roßberg bei Roßdorf eingeladen. Bei herrlichem Fluwetter
wur=
den bis abends etwa 45 Schul= und Uebungsflüge unter der
rüh=
rigen Leitung des Fluglehrers Pol.=Meiſter Keller, Darmſtadt,
abſolviert. Die jugendlichen Mitglieder Georg Krauß und
Lud=
wig Hartmann, Darmſtadt, 16 Jahre, legten dabei ihre A=
Prü=
fung im Segelflug ab. Nachdem der Gruppe von der Redaktion
der Grünen Poſt” zur Erbauung eines neuen Segelflugzeuges
in liebenswürdiger Weiſe ein entſprechender Baukoſtenzuſchuß
gewährt wurde, geht es nun mit vereinten Kräften an den Bau
der Maſchine „Grüne Poſt”, um auch im kommenden Jahre allen
Anforderungen gerecht zu werden.
— Im Union=Theater läuft ab heute ein außergewöhnlich
ſpannender Kriminaltonfilm „Nachtkolonne”, der in die
Unter=
welt einer modernen Großſtadt führt. In den Hauptrollen ſind
beſchäftigt Oskar, Homolka, Trude Berliner, Olga Tſchechowa,
Wladimir Gaidarow, der kleine Wolfgang Lohmeyer u. v. a.
Regie: James Bauer.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
den entzückenden Wiener Tonfilm „Johann Strauß, K. u. K.
Hofball=Muſikdirektor” mit Lee Parry. Michael Bohnen und Paul
Hörbiger. Dazu das erſtklaſſige Beiprogramm.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute eines der größten
Filmereigniſſe ſeit Beſtehen der Kinematographie in
Neuauffüh=
rung, nämlich E. A. Duponts „Atlantik”, ein Filmwerk, das die
Kataſtrophe des Paſſagierdampfers „Titanic” zeigt bei der
Tau=
ſende von Paſſagieren ums Leben kamen. Die Hauptdarſteller
ſind, Fritz Kortner, Elſa Wagner, Hermann Vallentin. Franz
Leeder, Theod. Loos, Julia Serda, Willi Forſt u v. a.
Reſi=Theater. Der Senſationsfilm „Autobanditen”, der ab
heute im „Reſi” läuft, bringt im Rahmen einer ſpannenden
krimi=
nellen Handlung Originalaufnahmen von Unglücksfällen auf
nord=
amerikaniſchen Rennbahnen. Dazu im Beiprogramm „Er und ſein
Diener” (Raffke wider Willen).
Brieſkaſten.
„Verfaſſung”, 1. und 2. Zweidrittelmehrheit war nicht
not=
wendig, doch muß bei Einſpruch des Reichsrats eine
Zweidrittel=
mehrheit des Reichstags das abgelehnte Geſetz erneut beſchließen.
3. Wie inzwiſchen mitgeteilt, hat die Reichsregierung die Ver=
ordnung über die Lohnkürzungen bereits aufgehoben und eine
kurzfriſtige Uebergangsregelung getroffen. Bezüglich der
übri=
gen Beſchlüſſe des Reichstags zur September=Verordnung iſt eine
neue Notverordnung in Arbeit; auch hat der Reichsrat ſich zu den
Reichstagsbeſchlüſſen noch nicht ausgeſprochen.
Aus den Gemeinderatssitzungen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 16. Dez. Ratsbericht. Antrag der
Erwerbsloſen auf Gewährung einer Winterhilfe. Schätzungsweiſe
beziffern ſich die Aufwendungen für dieſen Antrag auf rd. 17000
bis 18 000 Mk. Die Aufwendungen in der ſozialen Fürſorge
be=
frugen im Ri. 1931: 78 935 Mk., wovon zu Laſten der Gemeinde
gehen 55 225 Mk. In der Zeit vom 1. 4. 1932 bis jetzt wurden für
dieſen Zweck aufgewendet 78 616 Mk., wovon die Gemeinde
end=
gültig zu tragen hat 60 105 Mk. Trotz Anerkennung der Notlage
der Erwerbsloſen war es daher nicht möglich, dem Antrag
ſtatt=
zugeben. Dagegen fand ein Vermittlungsvorſchlag einſtimmig
Annahme, aus Mitteln, die aus anderen Fonds eingeſpart werden,
einen Betrag von 1000 Mark zur Verfügung zu ſtellen. — Das
anläßlich der Baulandumlegung „Lohberg” der Gemeinde
zu=
fallende Straßengelände ſoll, ſoweit es nicht für Straßenzwecke
Verwendung findet, zunächſt den Anliegern zum Preiſe von 2 Pfg.
pro Quadratmeter pachtweiſe überlaſſen werden. — Eine
Ver=
fügung des Kreisamtes über den Feuerſchutz in den Nieder=
Ram=
ſtädter Anſtalten wird, zur Kenntnis genommen. — Die
Weg=
benutzungsgebühr des P. Kercher wird auf ſeinen Antrag hin vom
Ri. 1933 ab von 10 Mk. auf 5 Mk. jährlich ermäßigt. — Im
Hin=
blick auf die ſchlechte Wirtſchaftslage wird beſchloſſen, die
Strom=
ableſung während der Wintermonate allmonatlich vorzunehmen.
— Sandbach, 14 Dezember. Ratsſitzung. Es werden
auch dieſes Jahr an etwa 40 Minderbemittelte Winterbrandmittel
gegen Selbſternte koſtenlos abgegeben. Ein Antrag um Abhebung
eines Fußpfades zwecks Trockenlegung eines zu tief gebauten
Hauſes, wird dahin entſchieden, daß der betreffende Fußpfad bis
zu einer entſprechenden Höhe des Hauſes abgehoben wird, jedoch
mit der Bedingung, daß die Nachbargrundſtücke der
Polizeiverord=
nung über die Entwäſſerung, von Grundſtucken gemäß entwäſſert
werden. Die Hundeſteuer für das Kalenderjahr 1933 und die
folgenden Jahre wird wie ſeither (6 — RM. pro Hund und Jahr)
weiter erhoben. Die vom Bürgermeiſter angekauften Kunſt=
Rand=
ſteine ſollen im Baublock 3 verwendet und dort das unbedingt
er=
forderliche Goſſenpflaſter errichtet werden. Der Voranſchlag iſt ohne
Bemerkung vom Kreisamt mit einer Entſchließung der Gemeinde
zugegangen. Der Rat iſt mit der Entſchließung einverſtanden und
erteilt gleichzeitig zu den vom Kreisamt vorgelegten
Ausſchlag=
ſätzen zur 1932er Umlage ſeine Zuſtimmung. Die Gemeinde
Sand=
bach erhält für ihre Minderbemittelten noch ein Quantum
Kar=
toffeln aus den Gemeinden Ober= und Nieder=Kainsbach. Der
Rat bewilligt die Koſten zum Abholen dieſer Kartoffeln. Zu den
Holzhauerarbeiten werden nur Arbeitsloſe, die keine Unterſtützung
erhalten und Wohlfahrtsempfänger zugelaſſen. Den Verheirateten
im Freiwilligen Arbeitsdienſt wird die Teilnahme an der
Holz=
hauerei mit Rückſicht auf die Unterhaltung ihrer Familie geſtattet.
Ed. Winterkaſten, 15. Dez. Aus dem Gemeinderat.
Die Hundeſteuer wurde um 2 Mk. ermäßigt, ſo daß ſie nunmehr
pro Hund ſtatt 18 Mk. 16 Mk. für Staat und Gemeinde beträgt.
Der Gemeinderat beſchäftigte ſich weiter mit der
Arbeitsbeſchaf=
fung für Wohlfahrtserwerbsloſe und mit verſchiedenen
Unter=
ſtützungsanträgen. Der Antrag der hieſigen Gaſtwirte um
wei=
tere Herabſetzung der Saalſteuer für öffentliche
Tanzbeluſtigun=
gen wurde abgelehnt.
Cd. Steinbach b. Michelſtadt. 16. Dez.
Gemeindeparla=
ment. Wie bei der Beratung der erſten Hälfte des Voranſchlags.
ſo wurden auch bei Fortſetzung der Beratungen faſt bei jeder
Rubrik Abſtriche vorgenommen. Die Geſamtabſtriche im
vorlie=
genden Voranſchlag betragen 6386 RM., während die Einnahmen
um 385 RM. erhöht wurden. — Dieſe Abſtriche und Erhöhungen
ließen ſich um ſo beſſer durchführen, als Dreiviertel des
Rech=
nungsjahres ja ſchon verſtrichen ſind, und man nur eben noch
mit Ueberraſchungen im letzten Vierteljahr rechnen mußte. —
Der Geſamtvoranſchlag ſchließt nunmehr in Einnahme mit
105 961.,71 RM. ab, denen als Ausgaben 141 450 71 RM.
gegen=
überſtehen, ſo daß ein Fehlbetrag von 35 489 RM. zu decken
bleibt. — Irgendwelche Beſchlüſſe zur Deckung dieſes Betrages
wurden nicht gefaßt, auch gehen hieran ja auch die Beträge für
die Gemeindeſteuern, wie Grundſteuer, Gewerbeſteur und
Sonder=
gebäudeſteuer ab.
Br. Seckmauern. 14. Dez. Gemeinderatsſitzung. An
Gemeindeumlagen ſtehen für das Rechnungsjahr 1931: 3384 Mk.
und an Waſſergeld noch etwa 1450 Mk. aus. Beſchloſſen wurde,
das Waſſergeld für Rj. 1933 von 3000 Mk. auf 2000 Mk. zu er:
mäßigen, da andere Gemeinden mit einem Pumpwerk wenige=
Waſſergeld als die Gemeinde Seckmauern mit einer Freilauff.
leitung haben. Die Hundeſteuer wird mit einem Satz von 18 Mn
für das Jahr, wie ſeither, feſtgeſetzt.
Cf. Birkenau, 15. Dez. Ratsſitzung. Der Rat
beſchloß=
für 1933 dieſelben Hundeſteuerſätze zu erheben wie im Vorjahr=
und zwar für den erſten Hund 6 Mk., den zweiten Hund 12 Mx
und für den dritten und weiteren Hund je 24 Mk. — Das vorn
der Firma Stumpf u. Heinzerling verlangte Skonto bei Bar:
zahlung für das zu liefernde Buchenſtammholz wird, unter derr
Bedingung gewährt, daß das Holz vor Beginn der
Holzmachere=
bezahlt wird, damit die Gemeinde die Mittel zur Durchführun=g
der Holzmacherei zur Verfügung hat. — Mit 7 gegen 6 Stimmen,
bei 1 Stimmenthaltung wurde beſchloſſen, das Straßenprojek:
am Binſenberg vorläufig nicht weiterzuführen, da der Gemeind.
jegliche Mittel zur Ausführung des geplanten Straßenprojekte=. — Der Antrag der Arbeitsloſen auf Belieferung mii
Brennmaterial und Bereitſtellung einer Barunterſtützung
wurd=
vom Gemeinderat in Anbetracht der außerordentlichen Notlage
als berechtigt anerkannt. Da der Gemeinde aber zur Beſchaffun
jegliche Mittel fehlen, ſoll Reich und Staat die erforderlichen
Mittel zur Verfügung ſtellen.
Dp. Zwingenberg, 14. Dezbr. Gemeinderatsberichn
Bei Barzahlung des Holzgeldes bei Holzverſteigerungen im Ge
meindewald Zwingenberg wird, der bei Holzverſteigerungen irn
Staatswald gültige Rabattſatz von 4 Prozent gewährt — Be‟
dem Geſuch der Landeskommunalbank—Girozentrale für Heſſen
in Darmſtadt um Abtretung der Dividende aus Gaswerksaktie
wird beſchloſſen, an die genannte Bank 1500 Mk. und an die Be
zirksſparkaſſe Zwingenberg für rückſtändige Zinſen 2500 Mk. ab
zutreten. — Auf das Beſchäftigungsgeſuch im freiwilligen
Arbeits=
dienſt wird beſchloſſen, mit dem Arbeitsamt Darmſtadt in Ver
bindung zu treten und einen nach den Plänen des Kulturbau= anzulegenden Weg im Weidental herſtellen zu laſſen. Nac
Beendigung dieſer Arbeiten ſoll noch ein Weg im Orbis angeles
werden. — Die Hundeſteuer im Jahre 1933 wird im gleichen Be
trage wie im Jahre 1932 erhoben werden. — Aus dem Gemeinde
walde ſollen in dieſem Winter 160 Feſtmeter Holz gemacht werden.
Dieſe Arbeit wird einigen Wohlfahrtserwerbsloſen zum Tari
lohn übertragen werden.
Bb. Bensheim, 14. Dez. Aus dem Stadtparlamen
Winterhilfe. Die kommuniſtiſchen Anträge müſſen aus Mange
an Mitteln abgelehnt werden. Bürgermeiſter Dr.
Angermeie=
richtete einen warmen Appell an die geſamte Bevölkerung zweck,
privater Nothilfe, die generell und offiziell gemeinſam einſetzte
Der 4. Nachtrag der Waſſerſatzung gibt als Mindeſtſatz des Waſſen
geldes den Preis von jährlich 24 Kubikmeter Waſſer an. Das i
für die Waſſerſparer, welche unter dieſem Minimum bleiben, eim
große Härte die zu erheblicher Verbitterung geführt hat. D5
Verwaltung beantragt, ab erſten Januar dieſen Nachtrag auße.!!
Kraft zu ſetzen, was beſchloſſen wurde. Der Voranſchlag de
Städt. Lyzeums wird gutgeheißen. Auf Antrag der Verwaltung wir) / rm
beſchloſſen, aus Billigkeitsgrunden für die kommunale Sonden
gebäudeſteuer dieſelben Erleichterungen eintreten zu laſſen, wie ſü/ ben i
für die Landesſteuer gelten. Auf Wunſch des evangeliſchet eie
uften würde
Biür
Kirchenvorſtandes ſollen vor der evangeliſchen Kirche Warnungs/I7
tafeln aufgeſtellt werden, da der ſtarke Autoverkehr den Gottes
dienſt ſtört. Aus Gründen der Verkehrsſicherheit müſſen lang zr.
rückgeſtellte Wünſche nach Verheſſerungen in der Straßenbeleuck
tung endlich erfüllt werden, ein Drittel der Koſten trägt dabaß üe
die Stadt die reſtlichen zwei Drittel werden von dem Gaswer
übernommen. In dieſem Winter ſollen 4050 Feſtmeter Holz ge
ſchlagen werden. Die Neufeſtſetzung der Ortslöhne erfolgt geger Un
über den vorjährigen Sätzen mit einer 12prozentigen Senkung
4a. Wolfskehlen. 16. Dez. Der Gemeinderat beſchloß
die Gewerbeſteuer für Gemeinde. Kreis und Provinz vom Jahr! / u8 g
1931 auf das Jahr 1932 in gleicher Höhe zu erſtrecken. Von de
Bürgerſteuer ſollen Haustöchter befreit ſein. Zur Holzmachere
ſollen die üblichen Arbeitskräfte herangezogen werden. Der Ver
kauf eines Ziegenbocks an die Gemeinde Klein=Winternheir
wurde genehmigt.
1.0
Paketzuſtellung. Am Sonntag, den 18. Dezember, findet
vormittags eine außergewöhnliche Paketzuſtellung ſtatt. Am
gleichen Tage ſind die Paketſchalter bei den Poſtämtern in der
Rheinſtraße 11/13 und am Bahnhof (Poſtſtraße 6) von 9.00 bis
12.00 Uhr und von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Das
Zweigpoſt=
amt in der Hermannſtraße und die Stadtpoſtagenturen bleiben,
wie ſonſt an Sonntagen, geſchloſſen.
— Unfall. In Hahn bei Pfungſtadt ſtürzte ein Landwirt
ſo unglücklich in der Scheuer, daß er mit erheblichen inneren
Ver=
letzungen in das Städtiſche Krankenhaus Darmſtadt übergeführt
werden mußte.
Aus den Barkeien.
— Deutſche Volkspartei,
FrauengruppeDarm=
ſtadt. Es wird nochmals auf die heute nachmittag 4,30 Uhr im
kleinen Saal des Hotels „Traube” ſtattfindende Adventsfeier
hin=
gewieſen. Klavier= und Geſangsvorträge werden die Feier
ver=
ſchönen Teekarten zu 60 Pfg. ſind auf der Geſchäftsſtelle,
Zimmer=
ſtraße 1, bis um 1 Uhr erhältlich.
Lokale Beranſtalkungen.
Die hernnter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betradhten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſſ.
— Jugendbund für E. C. Unſere Weihnachtsfeier
fin=
det am Sonntag, dem 18. Dezember abends 8.15 Uhr, im großen
Saale der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24, ſtatt. Die Anſprache
hält Herr Stadtmiſſionsinſpektor Bringmann. Die Veranſtaltung
iſt diesmal nur für die Jugend zugänglich, an die herzliche
Ein=
ladung ergeht. Der Eintrit iſt frei.
— Bayeriſcher Brauerei=Ausſchank Reſtaurant Bender,
Eliſabethenſtr. 23: Konzerte von vier Darmſtädter Künſtlern.
Samstag: im weißen Rößl, Sonntag: Weihnachtspotpourri. (Näh.
Anzeige.)
— Herrngarten=Café. Samstag und Sonntag nacht
durchgehend geöffnet.
— Hotel und Reſtaurant zur Poſt am
Hauptbahn=
hof überraſcht dieſen Samstag und Sonntag mit einer Neuheit: der
Tanz unterm Schneehimmel. (Siehe Anzeige.)
Aus Heſſen.
Dd. Arheilgen, 16. Dez. Vörtrag. Im Auftrag der Arbeits
gemeinſchaft der evangeliſchen Vereine hielt. Herr Pfarrer Li
Nieden aus Offenbach im Gemeindehaus einen gut beſuchte
Vortrag über das Thema: „Bolſchewismus als Weltanſchauung”
Ohne irgendwelche politiſche Tendenz verſtand es der Vortragend
die Idee und den geiſtigen Inhalt dieſer Bewegung darzuſtellen
— Weihnachtsfeier. Am kommenden Sonntag veranſtalte
der Geſangverein „Liederzweig” im Gaſthaus Zum weißen Schwo
nen und der Eiſenbahnverein in der Turnhalle ihre Weihnachts
feiern.
Griesheim. 16. Dez. Goldene Hochzeit. Herr Stre‟
ßenwart i. R. Jakob Schaaf 1. und ſeine Ehefrau Margareta, geb
Schaffner, begehen am heutigen Tage das Feſt der goldenen Hock
zeit. Herr Schaaf ſteht im 71. Lebensjahre und erfreut ſich eine
verhältnismäßig guten Geſundheit. Seine Lebensgefährtin, d5
im 70. Lebensjahre ſteht, iſt dagegen ſchon ſeit einigen Jahre),
kränklich.
F. Eberſtadt, 17. Dez. Neuer Glöckner. In der geſter
abend ſtattgefundenen Sitzung wählte der Kirchenvorſtand vo
14 Bewerbern den Erwerbsloſen Karl Geißler, wohnhaf
Neue Schwanenſtraße 3, zum Glöckner. Mit dieſem Amte ſin=
auch die Dienſtgeſchäfte des Kirchendieners der evangeliſchen Ge
meinde verbunden. Der derzeitige Glöckner, Meckel, tritt infolge
Tageskalender für Samstag, den 17. Dezember 1932.
Union=Theater: „Nachtkolonne‟; Helia=Lichtſpiele: „Johann
Strauß”; Palaſt=Lichtſpiele: „Atlantik‟. Reſi: „
Autobandi=
ten” — Orpheum, 15,30 Uhr: „Wie Klein=Elschen das
Chriſt=
kind ſuchen ging” — Konzerte: Schillereck Rheing. Weinſtube,
Reſt. Bender, Hotel=Reſt z. Poſt, Café Ernſt=Ludwig. —
Woogs=
turnhalle, 20 Uhr: Weihnachtsfeier d. Vergg. früh.
Leibgar=
diſten. — Feierabend, Stiftsſtr., 20,30 Uhr: Weihnachtsfeier
des Wanderklub „Falke‟.
Ereichung der Altersgrenze mit Ablauf des Monats Januar 193
in den dauernden Ruheſtand. — Fechtverein „Waiſen
ſchutz‟. Die übliche Weihnachtsbeſcherung im Fechtverein „Wai
ſenſchutz” (Zweigverein Eberſtadt) findet am Sonntag, dem 18
Dezember, nachmittags 5 Uhr beginnend, im Saale „Zum Schwa
ſen” ſtatt.
Cp. Pfungſtadt, 16. Dez. Für Gemeinderatsſitzun
gen werden jetzt, um unliebſame Vorkommniſſe, wie bei der letz
ten Sitzung. zu vermeiden. Einlaßkarten an die einzelnen Frak
tionen ausgegeben. — Lichtbildervortrag. Am Mittwoc
abend ſprach Profeſſor Kiſſinger=Darmſtadt in einem Lichtbilder
vortrag über ſeine diesjährigen Wanderungen durch Bayerr
Tirol und Kärnten. Zu dem intereſſanten Vortrag hatte der
Frauenverein eingeladen.
f. Roßdorf. 16. Dez. Filmvorführung. Der in de‟
Kirche vorgeführte Bethel=Jubiläumsfilm. der zum 100. Geburts
tage Vater Bodelſchwinghs hergeſtellt wurde, war gut beſucht.
Mit ausführlichen Erläuterungen wurde den Beſuchern ein Ein
blick in das alltägliche Leben in Bethel gezeigt, was großes In
tereſſe hervorrief. — Weihnachtsfeier. Einen vaterlän
diſchen Abend, verbunden mit Weihnachtsfeier, veranſtaltet de
Krieger= und Militärverein am Sonntag abend im Saale „Zur)
Darmſtädter Hof‟. Den muſikaliſchen Teil hat die beliebte Ka
velle Sauerwein übernommen.
Gliev Pfe
Ludenau,
4
*5
M0
„Samstag, 17. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Schuß den Telegraphenlinien!
Das Kreisamt Darmſtadt weiſt durch Bekanntmachung
er=
ent darauf hin, daß gemäß des § 4 des Telegraphengeſetzes vom
12. 1899 die Beſitzer von Baumpflanzungen längſt beſtehender
egraphenlinien verpflichtet ſind, gelegentlich, der im Herbſt
eſes und im Frühjahr kommenden Jahres ſtattfindenden
Aus=
ſtangen der an dieſen Linien vorhandenen Bäume dieſe ſo weit
uüickzuſchneiden, daß Berührungen mit den vorbeiführenden
ſe egraphen= und Fernſprechleitungen auch beim raſchen Wachſen
Bäume ausgeſchloſſen bleiben.
4n. Groß=Zimmern. 16. Dez. Die Verhandlungen zwiſchen
Holzhauerkommiſſion und dem hieſigen Bürgermeiſter, dem
ſreisamt und Forſtamt Dieburg wurden zum Abſchluß gebracht.
ſi rnach arbeitet jeder Holzhauer 10 Rm. Holz auf und erhält
Gegenleiſtung 2. Rm. Tannenknüppel und 1 Rm. Knüppel
ſartholz. Außerdem werden pro Raummeter 50 Pfg. vergütet,
ſe teils in bar, teils in Gutſcheinen ausbezahlt werden. Das
zfällen ſoll morgen beginnen.
k. Dieburg, 16. Dez. Tragiſcher Unglücksfall. Das
rährige Söhnchen des Gemeinderatsmitgliedes Kipp ſpielte
ſor gens, als es noch im Bette lag, mit dem geladenen
Revol=
ſer ſeines Vaters, den es aus dem Nachttiſchen entnommen
ltEe. Plötzlich ging die Waffe los, das Geſchoß drang dem Kinde
den Kopf und führte nach einigen Stunden den Tod des jungen
ndenbürgers herbei. Den ſchwer geprüften Eltern bringt man
er allſeitiges Mitleid entgegen. Doch mag auch dieſer tragiſche
mall wieder zur Warnung dienen. Geladene Schußwaffen,
it Waffen überhaupt, gehören nicht an Stellen, die Kindern
gänglich ſind.
Cp. Münſter, 16. Dez. Unfall beim Holzmachen. Im
ſeirgen Gemeindewald wurde ein bei der Holzmacherei
beſchäftig=
r Arbeiter beim Fällen einer Kiefer durch dieſe ſo unglücklich
etroffen, daß er einen ſchweren Beinbruch erlitt und nach der
An=
guung eines ärztlichen Verbandes in das Rochushoſpital Dieburg
ngeliefert werden mußte.
Le. Groß=Umſtadt, 16. Dez. Evg. Männervereinigung.
eir Pfarrer Becker Groß=Umſtadt, behandelte das Thema:
Volksaberglaube‟. Dabei zeigte der Redner an zahlreichen
Bei=
ſielen, wie der Aberglaube alle menſchlichen Ereigniſſe von der
ſiege bis zum Grabe begleitet. Er verbreitete ſich dabei über
i Urſprung und die Bedeutung des Wortes „Aberglaube” und
ſchte zu erklären, wie es kommt, daß gerade der Aberglaube bei
m Bewohner des flachen Landes, der ſo ſehr mit der Scholle
farwachſen iſt und ſich in ſteter Berührung mit der Natur, mit
ſr Pflanzen= und Tierwelt befindet, am häufigſten anzutreffen
Der zweite Punkt der Tagesordnung behandelte die
Errich=
ung einer Sterbekaſſe. Es wurden vorerſt keine bindenden
Be=
liſſe gefaßt. Allgemein hielt man aber den Beitritt zu der
m. der Inneren Miſſion ins Leben gerufenen Sterbekaſſe für
ußerſt vorteilhaft und empfehlenswert. Der nächſte
Vereins=
dend wurde auf den 18. Januar 1933 feſtgeſetzt.
Bz. Reinheim, 15. Dezbr. Bezirks= und 5. Allgem.
ſeflügelſchau, veranſtaltet vom Geflügelzuchtverein
Rein=
lim=Ueberau (B. D. G.). Der 1. Vorſitzende, Herr Gg. Friedrich
lolf=Ueberau, verſtand es, die Schau auf das beſte zu
organi=
eren. 1 und 2. Preiſe erhielten die Herren Stahl=Reinheim,
öſt=Reichelsheim. Nelius=Groß=Umſtadt. Treureb=Bockenrod,
lürdter=Reinheim, Arras=Fränkiſch=Crumbach und
Schuchmann=
ber=Modau. Tiere der allgem. Klaſſe. 39 Ehrenpreiſe kamen
euf nahezu an 300 Tiere zur Verteilung. Von den Reinheimer
litgliedern erhielten nachſtehende Herren die höchſten Preiſe:
tahl, Lehmann, Mürdter, Wolf, Appel und Schiemer
— Reinheim, 15. Dez. Eine ſchöne Adventsfeier hatte
½ Ortsgruppe Reinheim vom Bund Königin Luiſe. Ein
horal leitete die Feier ein. Ergreifende Worte über die
Ad=
utszeit, ernſte Worte über die Jetztzeit und den Kampf mit
in heutigen Sorgen ſprach die Ortsgruppenführerin. Als echte
miſten würde uns Gott den rechten Weg zeigen, der uns
der=
nſt wieder in beſſere Zeiten führen würde. Ein reizendes Stück,
Valdweihnacht”, erfreute alle und wurde flott geſpielt; alle
ſaben ihr Beſtes. Eine Tombola erfreute jung und alt. Der
veite Teil des Abends brachte uns ein Weihnachtsſpiel in 2
ldern. Auf der zu einem Wald verwandelten Bühne fanden
th Chriſtblume, Chriſtengel und Sternchen. Ein gemeinſames
ed „O Tannenbaum” war der Ausklang der ſo ſchönen Feier.
ſank gebührt der Ortsgruppenführerin, die mit unendlicher
ihe und Liebe zu dem guten Gelingen beigetragen hatte.
— Klein=Bieberau. 16. Dez. Der Schützenverein Klein=
Bie=
mu—Webern veranſtaltete einen Theaterabend. Bei
überfüll=
m Saale gelangten die Stücke „Das Erbe von Schnokelvitſch”
wie „Das gefährliche Alter” zur Aufführung. Spielerinnen und
vieler leiſteten unter der Leitung des Herrn Lehrers Hofmann
was ganz Hervorragendes. Auf wiederholten Wunſch gelangen
m Sonntag, den 18. d. M., beide Stücke nochmals zur
Auf=
hrung.
Ed. Winterkaſten. 16. Dez. Die Beſchwerde des bei der letzten
ſahl unterlegenen Bürgermeiſters Kaffenberger wurde
verwor=
n. Der bei der Wahl mit Mehrheit hervorgeangene Landwirt
hilipp Pfeifer iſt alſo zum Bürgermeiſter gewählt und ſoll in
i nächſten Tagen in ſein Amt eingeführt werden.
Ct Heubach i. O., 15. Dez. Geflügelſchau. Trotz
wirt=
aftlicher Notzeit konnte der rührige Geflügelzuchtverein Heu=
Ich mit einer wohl geordneten Geflügelausſtellung von über 140
ummern in die Oeffentlichkeit treten. In tadelloſer Ueberſicht
uren die Käfige mit Hühner, Tauben, Enten, Puten und Pfauen
n großen Rathausſaale aufgebaut. Das Preisgericht beſtehend
s Herrn Lehrer Friedmann, Seligenſtadt, und Gläſſer,
Groß=
utadt, hatte keine leichte Aufgabe. Mit „Sehr gut” und einem
hrenpreis bedacht wurden ein guter Stamm Khaki=
Camphell=
nten ſowie gelbe und braune Leiſtungsitaliener. Des weiteren
imen auf Hühner 8 Ehrenpreiſe ſowie 21 Sg. Auf Tauben, die
ichlich in Schönheits= und Reiſebrieftauben, ſowie einigen
Stein=
limer=Bagdetten= und Flügeltauben vertreten waren, entfielen
Ehrenpreiſe ſowie 16 Sg. In dieſer Klaſſe konnte auch der
undesehrenpreis und zwar für einen 32er rotgehämmerten
äüber von Hch. Schimpf, vergeben werden.
Laudenau, 15. Dez. Elternabend. Die hieſigen
Schul=
üder veranſtalten unter der Leitung ihres Lehrers Hartmann
kommenden Samstag= und Sonntagabend einen Elternabend.
bunter Folge hören wir Lieder und Gedichte, ſodann ein
ſchö=
ts Weihnachtsſpiel.
Cd. Steinbach, 16. Dez. Erwerbsloſenwerkſtätte.
m Sonntag, den 18. d. M., nachmittags von 2,30—4,30 Uhr,
Andet, wie im Vorjahre, ſo auch diesmal im Gaſthaus Zur Gerſte
me kleine Ausſtellung, der in der Erwerbsloſenwerkſtätte
den letzten Wochen hergeſtellten Spielſachen und kleinen
Ge=
tauchsgegenſtände (in Holz) ſtatt. Sind auch die angefertigten
bielſachen in erſter Linie für die Steinbacher Kleinkinderſchule
rgeſtellt, ſo iſt doch ein kleiner Ueberſchuß vorhanden, der zum
Lſten der Werkſtätte, d. h. der Erwerbslofen, im Rahmen der
linterhilfe zum Verkauf kommt.
Ci. Erbach, 15. Dez. Um das Bettelunweſen einzudämmen,
It ſich die Stadtverwaltung entſchloſſen, auch hier die
Verwen=
zus von Wohlfahrtsmarken einzuführen. Sie ſind im
Zeite von 2 und 3 Pfg. in Blocks zu je 25 Stück auf der Bürger=
Liſterei zu haben. — Landwirtſchaftliche Vorträge.
mmenden Montag, den 19. Dez., abends 8 Uhr, ſpricht Herr
undwirtſchaftslehrer Kunkel im benachbarten Günterfürſt bei
ſtiſtwirt Helm über „Wie ſollen wir in der heutigen Zeit dün=
und am Mittwoch, 21. Dez., um dieſelbe Zeit abends in
F=Erbach bei Gaſtwirt Dingeldey über „Winterſtallfütterung”
Odenwälder Vereinigung für Kunſt und
Wiſ=
üſchaft. Freitag, den 16. Dez., abends 8.30 Uhr, hält Herr
darrer Dr. Kunze aus Nieder=Modau einen
Lichtbildervor=
t9. über „Die Dome zu Speyer und Mainz”. —
Sittlich=
itsvergehen. Wegen unſittlicher Handlungen, begangen
ſchulpflichtigen Mädchen, wurde geſtern ein hieſiger verheirate=
Nr. 350 — Seite 7
Mann in Haft genommen. — Aerztlicher
Sonntags=
enſt. Bei vorkommenden plötzlichen Erkrankungen iſt kom=
7nden Sonntag bei Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. med.
luth=Michelſtadt zu deſſen Vertretung bereit.
Die Luge der Lundlontiſchaft i Mondt kouemvel.
Drückende Sorgen inſolge Steuerbelaſtung und Zinſendienſt. — Ungünſtige Preisgeſtallung.
Wenig Beſſerung
im landwirkſchaftlichen Geſamtbild.
(Nach Berichten deutſcher Landwirtſchaftskammern.)
Der Monat November iſt gekennzeichnet durch die
Regie=
rungskriſe. Der über zwei Wochen andauernde
Schwebezu=
ſtand und der nachfolgende Wechſel in der Führung der
Regie=
rung hat ſich nicht zuletzt auf die Grundlinie der Agrarpolitik und
damit auf die Lage der Landwirtſchaft auswirken müſſen. In der
Frage des Schutzes der Veredlungswirtſchaft durch
Kontingentie=
rung der Einfuhr iſt man im verfloſſenen Monat keinen Schritt
vorwärts gekommen. Wenn auch bei einer Anzahl
landwirtſchaft=
licher Erzeugniſſe die Bindungen in den Handelsverträgen mit den
Nieberlanden. Jugoſlawien, Frankreich und Schweden beſeitigt
werden können und dann die Möglichkeit zu Zollerhöhungen
ge=
geben iſt, ſo wird man doch auf die Kontingentierung nicht
ver=
zichten können, weil in anderen Verträgen, wie etwa bei Belgien.
Italien und Finnland wichtige Poſitionen der Viehwirtſchaft und
des Gartenbaues nach wie vor gebunden bleiben.
Angeſichts des fehlenden Schutzes der bäuerlichen
Veredlungs=
wirtſchaft wirkte ſich die Steuerbelaſtung und der
Zinſen=
dienſt beſonders drückend aus, ſo daß zahlreiche Anträge auf
Steuernachläſſe und Stundungen bei den Finanzämtern einliefen
Zum Teil konnten die Steuern überhaupt nicht mehr aufgebracht
werden. Die Rückſtände haben vor allem in den durch Unwetter
geſchädigten Gebieten Oſtpreußens zugenommen. Angeſichts der
kataſtrophal niedrigen Schlachtviehpreiſe ruſt die Schlachtſteuer in
den betroffenen Ländern immer ſtärkere Verbitterung hervor. Im
Weſten wird darüber geklagt, daß die vorgeſchlagenen neuen
Richt=
ſätze der Landesfinanzämter für die Umſatzſteuer 1933 den
ſtar=
ken Rückgang der Preiſe für Vieh und Vieherzeugniſſe nicht
ge=
nügend in Rechnung ſtellen. Auf dem Kapitalmarkt iſt keinerlei
Beſſerung eingetreten.
Beim Grundſtücksverkehr iſt im Oſten infolge Auflockerung
des Sicherungsſchutzes eine Zunahme der
Zwangsver=
ſteigerungen feſtzuſtellen. Im Weſten beſchränkt er ſich in der
Hauptſache auf Notverkäufe.
In einzelnen Gebieten wird über ein verſtärktes Auftreten
von Pflanzenſchädlingen und =krankheiten
berich=
tet. In Niederſchleſien haben z. B. die Feldmäuſe erheblich
zuge=
nommen. Auch die Ackerſchnecke verurſacht erheblichen Schaden, ſo
daß in der Provinz Hannover ganze Roggenfelder umgepflügt
wer=
den mußten. Daneben iſt bei Roggen und Weizen verſchiedentlich
der Getreidelaufkäfer aufgetreten. Bei den eingekellerten
Kartof=
feln hat ſich in der Rheinprovinz z. T. ſtarker Fäulnisbefall
ge=
zigt. Auch ſonſt wird überall über ſchlechte Haltbarkeit der
Kar=
toffeln geklagt.
Die Rübenernte, die im allgemeinen als mittelmäßig
bezeichnet wird, iſt im verfloſſenen Monat beendet worden. Ebenſo
konnten die Beſtellungsarbeiten faſt durchweg
ordnungs=
gemäß abgeſchloſſen werden. Nur aus der Provinz Hannover wird
berichtet, daß durch anhaltende Regenfälle vielfach eine
Verzöge=
rung der Feldarbeiten eintrat, ſo daß die Beſtellung des
Winter=
getreides noch nicht beendet werden konnte. Ueberall dort, wo es
die Bodenbeſchaffenheit zuließ, hat man mit der Winterfurche und
dem Ausfahren des Stalldüngers begonnen. Der Stand des
Rog=
gens, der Wintergerſte und des frühzeitig beſtellten Weizens wird
durchweg als gut bezeichnet.
Das Vieh iſt nunmehr überall aufgeſtallt worden. Auch in
dieſem Jahre iſt überall ein zunehmendes Intereſſe
für=
die Silage feſtzuſtellen. In der Provinz Oſtpreußen iſt man in
dieſem Jahre mehr zur Kartoffeleinſäuerung, wie überhaupt zum
Bau von Einſäuerungs=Anlagen übergegangen.
Die Preisgeſtaltung, der landwirtſchaftlichen
Erzeug=
niſſe läßt nach wie vor ſehr zu wünſchen übrig. Vor allem haben
die Preiſe für Veredlungserzeugniſſe einen kataſtrophalen
Tief=
ſtand erreicht. Demgegenüber hat ſich die Preisbildung bei den
landwirtſchaftlichen Betriebsmitteln nicht geändert. Von der
Ge=
treideernte iſt bereits ein großer Teil verkauft, und zwar Weizen
14 Mill. Tonnen, Roggen 1,9 Mill. Tonnen. Nachdem rund 9
Millionen Tonnen Kartoffeln verkauft ſind, befinden ſich noch
ver=
hältnismäßig große Vorräte in der Hand der Landwirte, zumal
das Einkellerungsgeſchäft in dieſem Jahre ſehr ſchleppend in Gang
kommt.
Aus allen Teilen des Reichs wird berichtet, daß trotz der
ſchlechten Wirtſchaftslage nach jungen Pferden. insbeſondere
nach Saugfohlen, eine lebhafte Nachfrage beſteht. Ueberhaupt ſind
gute Pferde ſehr geſucht, ſo daß ſich auch das Geſchäft mit
volljährigen und älteren Tieren etwas belebt hat. Dadurch
ſchen=
ken viele Landwirte der Pferdezucht wieder mehr Beachtung. Die
Zuchtviehpreiſe haben gelegentlich etwas angezogen, im
all=
gemeinen wird jedoch nach wie vor über den Tiefſtand der Preife
geklagt. Der Futterzuſtand des Rindviehs iſt befriedigend. Auch
in der Schweinehaltung hat ſich die ſchlechte Preis= und Abſatzlage
im verfloſſenen Monat nicht geändert. Wenn auch aus
Oſtfries=
land über eine lebhaftere Nachfrage nach oſtfrieſiſchen
Milchſchafen berichtet wird, ſo haben ſich im allgemeinen die
Verhältniſſe in der Schafzucht nicht gebeſſert. In der
Geflügelwirt=
ſchaft haben die verſchiedenen Aktionen verbilligter
Futterliefe=
rung eine kleine Entlaſtung auf die Produktionskoſtenſeite
ge=
bracht.
In der Forſtwirtſchaft iſt mit Beginn der
Einſchlags=
periode eine gewiſſe vorſichtige Nachfrage nach einigen
Holzſorti=
menten feſtzuſtellen. Aus Pommern wird berichtet, daß die Preiſe
etwas beſſer ſind als im Vorjahre, abgeſehen von den
Pavierholz=
preiſen, deren Tiefſtand Verkäufe völlig ausſchließt.
Grubenholz iſt nicht gefragt, auch am Brennholzmarkt iſt das
Geſchäft noch ruhig. Die Kulturvorarbeiten ſind nur dort
befriedi=
gend gefördert, wo der Freiwillige Arbeitsdienſt eingeſetzt werden
konnte.
Die Lage im Gemüſebau iſt auch weiterhin bedrohlich
ge=
blieben. Die ſchlechte Abſatzlage für alle Dauerkohlarten hat ſich
nicht gebeſſert. Nur vereinzelte Gemüſearten, z. B. Spinat haben
im Preiſe etwas angezogen. Trotz der nicht ſehr reichen Obſternte
iſt auf dem Obſtmarkt eine Abſatzſtockung eingetreten. Die Preiſe
werden vor allem durch die großen Mengen ruſſiſcher, ſteyeriſcher
und tiroler Früchte ungünſtig beeinflußt. Im Treibgemüſebau ſind
nur noch wenige in der Lage, die zur Kultur notwendigen
Heiz=
ſtoffe zu beſchaffen, ſo daß die Befürchtung beſteht, daß manche
Treibeinrichtungen in dieſem Winter ungenutzt bleiben. Im
Blumen= und Pflanzenbau herrſcht bei überreichem Angebot nur
eine geringe Nachfrage.
Die Ernte in der Teichwirtſchaft iſt allgemein dem
Ge=
wicht nach durch alle Jahrgänge zufriedenſtellend, jedoch haben
z. B. die Preiſe für Karpfen einen nie dageweſenen Tiefſtand
er=
reicht. Ebenſo iſt es bei Schleien. Ueber den Abſtrich in den
Forellenzuchtanſtalten wird nur Günſtiges gemeldet, auch die
Preiſe für Forellen halten ſich auf erträglicher Höhe. In der
Fluß=
fiſcherei iſt mit ſteigendem Waſſer ein Rückgang der Fänge
einge=
treten
An Arbeitskräften herrſcht nach wie vor ein
Ueber=
angebot, jedoch iſt eine Mehrbeſchäftigung in der Landwirtſchaft
kaum feſtzuſtellen. Die Steuergutſcheine konnten von den
Land=
wirten kaum in Anſpruch genommen werden. Die Einrichtung des
Freiwilligen Arbeitsdienſtes hat ſich nach übereinſtimmendem
Ur=
teil auch in der Landwirtſchaft ſehr günſtig ausgewirkt.
Cd. Michelſtadt, 16. Dez. Die Schützengeſellſchaft e. V.
1883 Michelſtadt beſchloß in einer Vorſtandsſitzung, wieder wie
in den letzten Jahren ein Saak=Preisſchießen, und zwar am 15.
und 18. Januar 1933, abzuhalten. Für den Jahresball mit
Preis=
verteilung iſt der 21. Januar vorgeſehen, wobei die 50jährige:
Gründungsfeier der Geſellſchaft feſtlich begangen werden ſoll.
Dk. Waldmichelbach. 16. Dez. Winterhilfe. Die
Win=
terhilfe in unſerer Gemeinde wurde, wie in den früheren Jahren
auf konfeſſioneller Grundlage ins Werk geſetzt und durchgeführt.
Die von beiden Konfeſſionen veranſtalteten Sammlungen
brach=
ten zufriedenſtellende Ergebniſſe: — Eine von der politiſchen
Ge=
meinde ins Werk geſetzte Sammlung für die Winterhilfe ergab
ebenfalls einen ſtattlichen Geldbetrag. Es iſt geplant, mit dieſem
Gelde armen Schulkindern Schuhe zu kaufen.
Erhältlich in Apotheken, Drogerien und wo Plakate ſichtbar
Jetzt Beutel 35 Pfg., Dose 40 Pfg. und 75 Pfg. (I St 14004
— Hirſchhorn, 16. Dezember. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 15. d. M.: 1.51 Meter, am 16. d. M.: 1,53 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
— Gernsheim, 16. Dezember. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 15. d. M.: —0,71 Meter, am 16. d. M.: —0,74 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Ca. Lorſch, 15. Dez. Winterſport. Günſtige
Gelegen=
heit zur Ausübung des Winterſports in nächſter Nähe hat die
Gemeinde hier geboten, indem ſie durch Stauung des
Landgra=
bens ein zirka 50 000 Quadratmeter großes Wieſengelände unter
Waſſer ſetzte. Durch die anhaltend kalte Witterung iſt das Waſſer
jetzt in eine glatte Eisfläche verwandelt, auf der ſich Tag für
Tag jung und alt fröhlich tummeln — Freiwilliger
Ar=
beitsdienſt. Der freiwillige Arbeitsdienſt in unſerer
Ge=
meinde muß infolge Mangel an Mitteln leider eine ſtarke
Ein=
ſchränkung erfahren, ſo daß eine große Anzahl aus dem
freiwil=
ligen Arbeitsdienſt ausſcheiden muß. Es bleibt nur ein kleiner
Teil der Dienſtwilligen übrig, bei denen wirklich Bedürftigkeit
vorliegt und die als Stammarbeiter Verwendung finden
wer=
den Außer den Stammarbeitern ſollen noch drei Pendelſchichten
eingeführt werden, ſo daß den jungen Leuten Gelegenheit
gebo=
ten iſt, doch einigermaßen Verdienſt zu erhalten. —
Jugend=
liche Diebe. Zwei junge Burſchen ſtahlen ſich in
unbewach=
ten Augenblicken in verſchiedene hieſige Verkaufsgeſchäfte ein,
öffneten mit mitgebrachten Nachſchlüſſeln die Ladenkaſſen und
entwendeten daraus kleine Beträge, die nachher vernaſcht
wur=
den. — Hohes Alter. Herr Franz Wenzel 2. feierte heute
ſeinen 82. Geburtstag.
Bm. Hofheim (Ried), 16. Dez. Unfall. Vom eigenen
Fuhr=
werk überfahren wurde geſtern der ledige Landwirtsſohn Philipp
Krück. Beim Jauchefahren ſchritt der junge Mann neben ſeinem
Fuhrwerk her, als er von der Zugvorrichtung eines in
entgegen=
geſetzter Richtung fahrenden Fuhrwerks, das nur ſpärlich
aus=
wich, erfaßt und zu Boden geworfen wurde, wobei ihm das
Hin=
terrad des beladenen Fuhrwerks über die Bruſt ging und ihn
er=
jeblich verletzte. — Brotabſchlag. Nachdem die hieſigen Bäcker
vor kurzer Zeit den Preis für gemiſchtes Brot von 80 auf 75 Pfg.,
für Kornbrot von 70 auf 65 Pfg. herabgeſetzt haben, trat nun
eine weitere Ermäßigung von 5 Pfg. pro Laib ein.
D. Biblis, 16. Dez. Bei der in unſerer Gemarkung
abgehal=
tenen Treibjagd konnten im Waldgebiet von der
Jagdgeſell=
ſchamt Clemm (Mannheim=Waldhof) 107 Haſen geſchoſſen werden.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be. Maiuz, 16. Dez. Die Sanierung des Mainzer
Rheinufers. Die ſtädtiſchen Körperſchaften befaſſen ſich zur=
Zeit mit einem Projekt, deſſen Verwirklichung die ſeit
Jahrzehn=
ten angeſtrebte Freimachung des Rheinufers von den die Ausſicht
auf den Rhein und den Taunus ſo empfindlich ſtörenden
Lager=
baracken bringen würde. Ein auswärtiges Schiffahrts= und
Spe=
ditionsunternehmen, von dem zwei Konzerngeſellſchaften als
hie=
ſige Filialen einen großen Teil der in Betracht kommenden
La=
gerräume inne haben, beabſichtigt, auf dem Ufergelände vor dem
Zollhafengebiet ein großes Lagergebäude zu errichten, nach deſſen.
Fertigſtellung und Bezug, die ſämtlichen zwiſchen Kaiſertor und
Straßenbrücke gelegenen Wellblechbaracken entbehrlich würden
und niedergelegt werden können. Auch wegen der alsdann noch
verbleibenden, meiſt in Eiſenbeton aufgeführten eingeſchoſſigen
Lagerhallen auf dieſem Teil des Rheinufers vor dem Kernſtück
der Stadt werden Verhandlungen geführt mit dem Ziel, daß
auch dieſes Gebäude, entweder in Kürze oder doch noch vor der
Er=
reichung des Endtermins bis zu dem ſie vertraglich zugelaſſen
ſind, entfernt werden. Allerdings ſind mit dem erwähnten
Unter=
nehmen auch Koſten für die Stadt verknüpft, insbeſondere durch
Einebnung der Uferſtraße vor dem Zollhafen, durch die
Gleisver=
legungen, Umpflaſterungen u. dgl. Die ſtädtiſche Verwaltung
glaubt jedoch verantworten zu können, den ſtädtiſchen
Körperſchaf=
ten die Tragung dieſer Koſten anzuempfehlen, weil eine vielleicht
in langen Jahren nicht wiederkommende Gelegenheit zur
Frei=
machung des vor dem Kernſtück der Stadt mit ſeinen Schlöſſern
ſich dahinziehenden Rheinufers ſonſt ungenützt vorübergehen
würde und weil die Errichtung des großen Lagergebäudes vor
dem Zollhafen einen weiteren Fortſchritt der Konzentration des
Waſſerumſchlagsverkehrs nach der hierfür beſtimmten Strecke des
Rheinufers bedeutet.
Be. Mainz, 16. Dez. Saardeutſche Kundgebung!
Am Sonntag, 18. d. M., vormittags 11 Uhr, ſpricht auf Einladung
der Frauenortsgruppe Mainz des V. D. A. (Verein
für das Deutſchtum im Ausland) im Ufapalaſt (Große Bleiche)
Frauvon Vopelius aus Sulzbach (Saarland) über „Deutſch
die Saar immerdar‟. Enge Schickſalsbande verknüpfen uns mit
dem Saargebiete. Wir alle im übrigen Deutſchland müſſen ihm
helfen, damit im Jahre 1935, wenn es darüber zur Abſtimmung
kommt, ob das Saarland deutſch bleiben ſoll, der Kampf unſerer
deutſchen Saarbrüder und =ſchweſtern nicht umſonſt geweſen iſt.
In vorderſter Front des Befreiungskampfes ihres Landes ſteht
Frau von Vopelius, der ſich unermüdlich und unerſchrocken für das
Deutſchtum des Saargebietes einſetzt Sie iſt als glänzende,
mit=
reißende Rednerin bekannt.
Stadttheater Mainz.
Wochenſpielplan für die Zeit vom 17.—26. Dezember 1932.
Samstag, 17. Dez., Anfang 20 Uhr (zur Feier des 100.
Geburts=
tags von Björnſtjerne Björnſon, einmaliges Gaſtſpiel Friedr.
Kayßler und Helene Fehdmer mit Enſemble): „Ueber
unſere Kraft”
Sonntag, 18. Dez., Anfang 15 Uhr: „Dornröschen”.
Anfang 19.30 Uhr: „Martha oder Der Markt zu
Rich=
mond”
Montag, 19. Dez., Anfang 19.30 Uhr: „Friedemann Bach”.
Dienstag, 20. Dez., Anfang 19.30 Uhr: „Martha oder Der
Markt zu Richmond”.
Mittwoch, 21. Dez., Anfang 19.30 Uhr: „Die heilige Ente‟
Donnerstag, 22. Dez., Anfang 19.30 Uhr: „Die Macht de=
Schickſals
Freitag, 23. Dez., Anfang 17.30 Uhr: „Dornröschen”.
Samstag, 24. Dezember, geſchloſſen.
Sonntag, 25. Dez. (1. Weihnachtsfeiertag), Anfang 17.30 Uhr:
„Triſtan und Iſolde‟.
Montag, 26. Dez. (2. Weihnachtsfeiertag), Anfang 15 Uhr:
„Dornröschen”
Anfang 19.30 Uhr: „Orpheus in der Unterwelt”.
Seite 8 — Nr. 350
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 17. Dezember 1932:
Nachrichken des Skandesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 10. September 1914: Joſt, Heinrich, Former,
Wehrmann der 8. Komp. Landwehr=Inf.=Regt. 118, 35 J.,
Lieb=
frauenſtr. 93. Am 8. Dezember 1932: Hübner, Katharina
Eliſa=
betha, geb. Braun, 62 J., Ehefrau des Schneidermeiſters,
Schul=
ſtraße 1. Am 9. Dezember: Rothſchild. Emma, geb. Mosheimer,
67 J., Witwe des Kaufmanns, Friedrichsſtr. 13. Koch, Antonie,
geb. Doemming, 74 J.. Witwe des Pfarrers, Dr., Jahnſtr. 109
Am 10. Dezember: Hohmann, Heinrich Ernſt Ludwig,
Büroge=
hilfe, 54 J., Rheinſtr. 41. Am 11. Dezember: Falter. Adam,
Land=
wirt, 45 J., Reichelsheim. Hock, Eva Katharina, geb. Bauer, 74
J., Witwe des Schmieds, Landwehrſtr. 64. Eller, Jakobine Klara,
geb. Berthes, 50 J.. Ehefrau des Reichsbahnoberſekretärs.
Tau=
nusſtraße 25. Heß, Margarete, 3 J.. Groß=Bieberau, hier,
Eliſa=
bethenſtift. Seyler, Adolf. Magazinverwalter i. R., 81 J.,
Mol=
denhauerweg 8. Am 12. Dezember: Volk. Katharina, geb. Hergo,
54 J., Illigweg 21. Am 11. Dezember: Zimmer, Heinrich,
Ar=
beiter, 38 J.. Grohberg 13d. Am 12. Dezember: Wenzel,
Marga=
retha, geb. Göriſch, 57 J., Inſelſtr. 19. Am 13. Dezember: Getroſt,
Dorothea. geb. Sturm, Witwe des Kaufmanns. 68 J., Wenck=
ſtraße 6. Freifrau Schenck zu Schweinsberg, geb. van der Capellen
von Berkenwoude Teteringen, 82 J. Witwe des Kammerherrn
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Funker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kindergottesdienſt der
Petrusgemeinde.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weiß. Nachm. 3,30 Uhr:
Weihnachtsfeier für den Kindergottesdienſt (Weſtbezirk). Pfarrer Irke. Nachm. 5,30 Uhr:
Weihnachtsfeier für den Kindergottesdienſt (Oſtbezirk). Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller, Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. — Nachm. 4 Uhr:
Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes.
Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt. luth. Kirche), im „Feierabend”, Stiftsſtr. 51,
Sonntag, 18. Dez., 4. Advent, 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Müller, Erbach.
Freitag (23. Dezember).
Stiftskirche. Nachm. 5 Uhr: Weihnachtsfeier der Stiftskinderſchule.
Samstag (24. Dezember): Heiliger Abend.
Stadtkirche. Nachm. 4 Uhr: Chriſtveſper. Pfarrer Vogel.
Fohanneskirche. Nachm. 3,30 Uht: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes.
Nachm. 5 Uhr: Chriſtabendgottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Nachm. 5 Uhr: Heiligabendfeier. Pfarrer
Weiß. Nachm. 5 Uhr: Heiligabendfeier in dem Saal der neuen Trainkaſerne. Pfarrer Frle.
Pauluskirche. Nachm. 4,30 Uhr: Heiligabendfeier. Pfarrer Wolf.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Köhler, Wenckſtr. 29. Tel. 2449.
Oberſtl. a. D., Frhr. Am 17. November: Müller, Hellmuth
Wil=
helm, 18 J., ledig, Bruſtſtr. 47. Am 13. Dezember: Zahn, Marie
Katharine, geb. Engel, 82 J., Witwe des Glaſermeiſters,
Guten=
bergſtraße 2. Becker, Richard Emil Paul, 6 J., Jahnſtr. 3. Am
14. Dezember: Treuſch, Luiſe Eliſabeth, ohne Beruf ledig, 29 J.
Pankratiusſtraße 65. Am 15. Dezmber: Hufnagel. Anna, geb.
Hoffmann, 66 J.. Ehefrau des Agenten, Wienerſtr. 78. Am 14.
Dezember: Wünning, Friedrich Georg Heinrich, Rechnungsrat
i. R., 86 J., Mathildenplatz 2. Becker. Eliſe, geb. Schwöbel, 54
J., Ehefrau des Stellwerkmeiſters i. R., Pfungſtadt, hier,
Stadt=
krankenhaus. Am 15. Dezember: Helfmann, Herbert. 2 J.,
Schuſtergaſſe 13. Am 14. Dezember: Lorenz, Margarete, geb.
Hörr, 67 J., Witwe des Weißbinders, Alexanderſtr 93. Blank,
Friedrich Wilhelm Paul, Kreisoberinſpektor i. R., Rechnungsrat,
67 J., Schützenſtr. 1.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (17. Dezember).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Sonntag, 4. Advent (18. Dezember).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. Nachm. 4 Uhr:
Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. Pfarrer Heß. Die Stadtkirche iſt wochentags
von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Vogel. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Nachm. 5 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes,
Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. Nachm. 5 Uhr:
Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. Dekan Zimmermann.
Martinskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Nachm. 3,30 Uhr:
Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes der Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler.
Nachm. 5,30 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes der Martinsgemeinde Weſt.
Pfärrer Dr. Bergér. Abends8 Uhr: Advents= und Weihnachtsmuſik des Kirchenchors unter
Mitwirkung von Soliſten und Leitung von Profeſſor Dr. Noack.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl und
Vorbereitung. Pfarrer Marx. Vorm. 11,45 Uhr: Kindergottesdienſt. Die Johanneskirche
iſt wochentags von 7,30 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 18. Dez., nachm. 3 Uhr:
Weihnachtsfeier des Kindergartens der Lukasgemeinde. Abends 8 Uhr:
Fugendvereini=
gung der Stadtgemeinde. — Montag, 19. Dez., abends 8 Uhr: Jugendbund der
Markus=
gemeinde. — Dienstag, 20. Dez., abends 8 Uhr:Kirchengeſangverein der Stadtkirche. —
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Reformations=
gemeinde. — Mittwoch, 21. Dez., abends 8 Uhr:Kirchengeſangverein der Stadtkapelle
und Schloßkirche. — Jugendbund der Lukasgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinde,
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 20. Dez., abenbs 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 21. Dez., nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier
der Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 22. Dez., abends 8 Udr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6), Sonntag, 18. Dez., nachm.
3 Uhr: Weihnachtsfeier der Kleinkinderſchule. — Dienstag, 20. Dez., abends 8 Uhr
Jugendvereinigung.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 20. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchpr.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26), Samstag, 17. Dez., nachm.
3,30 Uhr: Weihnachtsfeier der Strickſchule. — Sonntag, 18. Dez., nachm. 3,30 Uhr:
Weihnachtsfeier der Kinderſchule, Montag, 19. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchor und
Mütterabend. — Dienstag, 20. Dez., abends 8,30 Uhr: Weihnachtsfeier der Jigendbünde.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Mittwoch, 21. Dez., abends
3 Uhr: Weihnachtsfeier der Jugendbünde. — Donnerstag, 22. Dez., abends 8 Uhr:
Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Sonntag, 18. Dez., abends
13 Uhr: Gemeinſchaftliche Weihnachtsfeier der Jugendbünde. — Dienstag, 20. Dez.,
abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 21. Dez., nachm. 3 Uhr: Weihnachtsfeier
der Kinderſchule. Nachm. 5 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergartens des Weſtbezirks. —
Freitag, 23. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. —
Sams=
tag, 24. Dez., nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier im Frauenheim.
Saal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Str. 44). Donnerstag, 22. Dez.,
bends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 18. Dez., nachm.
4 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergartens. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung:
Weih=
nachtsfeier. Montag, 19. Dez., abends 8 Uhr: Jugendbund: Weihnachtsfeier. —
Diens=
tag, 20. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25): Ev. Sonntagsverein. Sonntag, 18. Dez.,
nachmittags: Weihnachtsfeier.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24), Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Nachm. 3 Uhr:
Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule.— Montag, nachm. 4Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. —
Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
Herr Markwort. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends
8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Freitag, abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier in
Beſſungen. Herr Bringmann.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntagnachmittag: Beteiligung an der
Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule. Abenbs 8,15 Uhr: Fugendbund=Weihnachtsfeier.
— Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen: Bibelbeſprechſtunde
Herr Bringmann. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für
Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer: Vortrag von Herrn
Bringmann. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Berein ſunger Männer e. B. (Eliſabethenſtr. 17, I. Ecke Wilhelminendrn
Sonntag, 18. Dez/, abends 8,15 Uhr: Weihnachtsfeier im Familtenkreis. — Dienst.3u
20. Dez., abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, 21. Dez., abends 8,15 Un.4.
Jungvolkabend. — Donnerstag, 22. Dez., abends 8,30 Uhr: Weihnachtsfeier im
Jum=
männerkreis.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr.
Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Jungenſchaft Darmſtadt (Eliſabethenſtr. 17. r
Samstag, 17. Dez., nachm. 4 Uhr: B.=K. im Heim. — Sonntag, 18. Dez.,
Weihnachcu=
feier. (Näheres im Heim.) — Donnerstag, 22. Dez.; abends 8 Uhr: Heimabend 1
„Heliand”, — Freitag, 23. Dez., abends 8,15 Uhr: Alterenkreis.
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe, Stiftsſtr. 9, Dienstag, 20. Dez., abem”
5,30—7 Uhr: Kreis II. — 8,30 Uhr: Leiterinnenkreis. — Mittwoch, 21. Dez., nachö=
4 Uhr: „Kleiſke Lichter”. — Abends 8 Uhr: Kreis I.
3. Gemeindeämker.
Ev. Bohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Spre.=”
ſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr,
Fern=
ſprecher 4584.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 28e /
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr.=
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eiß=
wieſenſtr. 8; neben der Paulustirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kir henſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr.
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis 5,0
Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kir hnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmemt
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunfzo
ſtelle, Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heinrichſtr. ). 4. Advenn
ſonntag, 18. Dez., 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Um 11,20 u:.
Linderſonntagshandlung. Um 16,30 Uhr: Offentliche Gemeindeveranſtaltung, — M.
woch, 21. Dez., vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 22. De/.
vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Lirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 18. Dez., 4. Advent:
Vormn=
tags 10 Uhr: Hauptguttesdienſt. Nachmittags. 1,30 Uhr: Chriſtbeſcherung der
Kleinkind=
ſchule in der Kirche. Nachmittags 5 Uhr: Adventsandacht. Abends 8 Uhr:
Abendmahs=
gottesdienſt in Waſchenbach. — Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Kirchen
chor. — Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche zu Traiſa, 4. Advent, 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Rind i.
gottesdienſt der Gr., 20 Uhr: Apventsandacht unter Mitwirkung der E. J. G. — Monto=
Jungvolk. — Dienstag: Jungſchar. — Mittwoch: Mädchengruppe. — Samstag, 16.,0
Uhr: Kurrendeſingen
Evangeliſche Kieche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 18. Dez., 4. Adpent: Born
10 Uhr: Gottesdienſt. 1,30 Uhr: Kindergottesdienſt. 4,30 Uhr: Weihnachtsfeier 7
Kleinkinderſchule. — Montag, 8,30 Uhr: Kirchenchor im „Löwen”. — Dienstag, 8,30 u-
Bibelſtunde. — Mittwoch, 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 24. Dez., 5,30 u
Thriſtfeier.
Evangeliſche Kirche zu Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdierr
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 4 Uhr: Chriſtbeſcherung der Kleinkinderſchtu
— Montag, 5 Uhr: Fungſchar Mädchen ält. Gruppe. 8 Uhr: Frauenverein. —
Die=
tag, 5 Uhr: Weihnachtsfeier der Jungſchar Mädchen ält. Gruppe. 8,30 Uhr: Kirchen u
fangverein. — Mittwoch, 5 Uhr: Weihnachtsfeier Jungſchar Buben. 8 Uhr: Weihnachp
feier der Jugendvereine.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdien
Prediger Veihelmann, Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 6,30 Uhr: Weihnack1
feier der Sonntagsſchule. — Mittwoch, nachm. 5 Uhr: Katech. Unterricht. —
Donnerst-
abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Methodiſtengemeinde ev. Freilirche, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, vorm. 11 u.,
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Adventsbetrachtung. Predigt.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 18. Dez., vorm. 4/
Uhr: Andacht. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr: Jugendbundſturz
Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger Kruſt., Dienstag, abends 8,15 u.
Bibelſtunde, Prediger Kruſt.
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten und Baptiſten., Mauerſtr. 17. Sonnt-
18. Dez., vorm. 10 Uhr; Predigt. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. um 4,30 U.:
Evangeliſation,„Religion und Nation”=Mittwoch, 21. Dez., abends 8,15 Uhr: Bibelft
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 350 — Seite 9
den Statelllsdr.
—Weltgeſchichte, in einem Band von Profeſſor Dr. J. Jaſtrow.
(Ullſtein=Verlag.)
Kindern und Enkeln erzählt und widmet der Berliner
Univer=
ntätsprofeſſor dieſe Weltgeſchichte in einem Band. Die
Rieſen=
rufgabe, aus der Weltgeſchichte alles Weſentliche
zuſammenzu=
ragen in einem Band, der nicht einmal ſonderlich umfangreich iſt,
und dieſe Weltgeſchichte ſo zu erzählen, daß ſie überzeugend
ver=
cändlich und ihr Leſen zur ſpannunggeladenen Lektüre wird, hat
wei Jahrzehnte Arbeit erfordert. Dieſe zwei Jahrzehnte aber
ſind lohnend geweſen. Das Reſultat iſt fabelhaft „Der Wechſel
im den Anſchauungen über den Entwicklungsgang der Menſchheit
rehört mit zu ihren Erlebniſſen”, ſagt Jaſtrow. Der
Geſchichts=
ſchreibung iſt es nicht vergönnt, jeweils einem Teile ihres Werkes
eine endgültige Darſtellung zu geben. Ihre Aufgabe, den
zurück=
gelegten Weg ſo zu beſchreiben, wie er ſich dem Auge darbietet,
rneuert ſich von Geſchlecht zu Geſchlecht, und die Pflicht, oft
Durch=
dachtes zu durchdenken, wiederholt ſich beſtändig. — Auf dieſe
rundſätzliche Linie baute der Verfaſſer, und der Weltkrieg
beein=
ſlußte ſein Geſchichtswerk, inſoweit er wieder neue Grundlagen des
Durchdenkenmüſſens ſchuf. Sein Abſchluß und ſeine Wirkungen
laben neue Völker in den Vordergrund geſtellt und die
Erfor=
ſchung ihrer Vorgeſchichte zur Pflicht gemacht. So iſt dieſe
Welt=
geſchichte, die den weiten Weg von der Urzeit bis zur Gegenwart
geht, ein in beſtem Sinne aktuelles Werk geworden.
Perſönlichkeitsvſycholggie. Entwurf einer biozentriſchen
Wirk=
lichkeitslehre vom Menſchen. Von Dr. Hans Prinzhorn. In
Sammlung Wiſſenſchaft und Bildung. Verlag von Quelle u.
Meyer in Leivzig.
Zwei großen Reichen verbunden iſt jeder Menſch: dem Reiche
des Geiſtes und dem Reiche des Lebens. Daß der
abend=
ländiſche Menſch das rein Geiſtige allzulange überbewertet und
das Lebendige ſelbſt allzuoft den „hohen Idealen” gegenüber
minderbewertet hat —, dieſe Erkenntnis bricht ſich immer mehr
Bahn. Einer der führenden Vorkämpfer der neuen Lehre iſt
Hans Prinzhorn. Vom einfachſten Organismus beginnend
zeich=
net der Verfaſſer hier die verſchiedenen Strukturen der
Lebe=
weſen bis zum Menſchen. Alle Schichten der naturhaften und der
geiſtigen Exiſtenz werden berückſichtigt, auch die
Umweltbeziehun=
gen und vor allem die beiden inneren Hauptrichtungen des Ich:
der Selbſtbehauptungsdrang und der entgegengeſetzte
Hingebungs=
drang. Durch dieſe ſorafältige Herausarbeitung der wichtigſten
Erkenntniſſe gibt das Buch eine leicht verſtändliche Einführung
in die neue Lehre vom Menſchen.
*
Geſchichte der Philoſophie von Kant bis Hegel. Von Profeſſor
Dr. A. Meſſer. In Sammlung Wiſſenſchaft und Bildung.
Ver=
lag von Quelle u. Mayer in Leipzig.
Ein Verſtändnis der modernen Philoſophie iſt ohne ein
tiefe=
res Eindringen in die Gedankenwelt eines Kant. Fichte.
Schel=
ling. Schleiermacher, Hegel undenkbar. Ihre Lehren haben auf
Wiſſenſchaft und Kunſt, auf das religiöſe und politiſche Leben
des neunzehnten Jahrhunderts tiefgehenden Einfluß geübt.
Meſ=
ſers Darſtellung der Philoſophie von Kant bis Hegel kommt
da=
her einer breiten Zeitſtrömung entgegen, zumal der Verfaſſer es
verſtanden hat. die Grundzüge der einzelnen Gedankengebäude
mit muſtergültiger Klarheit aufzuzeichnen und auch dem
philo=
ſophiſch nicht geſchulten Leſer das Verſtändnis der wichtigſten
*
Lehren zu ermöglichen.
* Paul Reboux: Die neue Lebensart. (Verlag R. Pieger u. Co.
München.)
Die Uebertragung aus dem franzöſiſchen Text, der den Titel
„Le nouveau ſavoir vivre” trägt, iſt flott und lebendig. Faſt
kännte man das Buch einen neuen Knigge nennen. Aber ſchon
hald ſtutzt man, lächelt amüſiert und begreift zuletzt, daß es eine
blutige Ironie auf „die neue Lebensart” darſtellt. Guter Ton
und gutes Benehmen ſind feſtſtehende Begriffe, welche in der
gan=
en Welt Gültigkeit haben. Präludiert und gewandelt von Raſſe.
Volk und Zeit. Die Elemente aber ſind gleich. Es iſt deswillen
doppelt amüſant, den Svötter Rebour am Werk zu ſehen, wie er
lalles mit weſtlichem Witz und vorzüglicher Formung ſpitzfinarig
erpflückt und — nebenbei noch etwas wie gutes Benehmen lehrt.
Aber auch er meink, daß gutes Benehmen Glücksſache ſei — und
die meiſten Menſchen haben kein Glück. Es iſt klar, daß man ſich
g benehmen muß, daß man nicht wünſcht, ſich „benommen” zu
haben. Ob aber die Zufälligkeiten einer Hochzeitsnacht, wie
Re=
boux meint, nun unbedingt zum guten Ton gehören. bzw. durch
ſihn erträglicher werden, wagen wir als ſchwerfälliger denkende
Deutſche nicht ohne weiteres zu entſcheiden. Das genannte Buch
biſt nett gemacht, amüſante Unterhaltungslektüre mit
pädagogi=
chem Schimmer und kein Standardwerk für Kränzchen und
ähn=
ihe Erholungsklubs.
Otto Ehrhardt=Dachau: Das grüne Jahr. Eine
Landſchaftsdich=
tung. Erlebniſſe eines Fiſchers und Jägers. (Geb. 4,80 RM.
Carl Schünemann, Verlag, Bremen.)
Das Land wird wieder entdeckt. Als fühle der Menſch, daß er
erſt zur Natur und zur Landſchaft ein richtiges Verhältnis
ge=
minnen müſſe, intereſſieren uns wieder die einfachen Dinge. Fiſche
angen, jagen, den Acker beſtellen. Darum kommt dieſe
Landſchafts=
dichtung von Otto Ehrhardt=Dachau wie von einem guten Schickſal
zerufen. Denn hier wird nicht die Natur von außen in ſchönen und
hempfindſamen Bildern geſchildert, nein. hier ſpricht einer, der
äglich im Kampf mit den Elementen ſteht, der mit Wind. Pflanze
und Getier als Naturgeſchöpf verbunden iſt. Dieſer ganze Kerl, der
Nächte hinter einem Bock gejagt, der Fuchs und Wieſel belauſcht
ſat, der den Wald kennt wie ſeinen Rock, kann dem Menſchen der
Ziviliſation die Sinne öffnen, kann ihn wieder zu der Einfachheit
ind Schlichtheit zurückführen, mit der man allein der Natur
nahe=
ornmt. Alle, die die Natur lieben und wieder mit der Natur als
Geſchöpf leben möchten, werden dieſes Buch von Herzen
liebge=
vinnen.
Rudolf Arnheim: Film als Kunſt. (Ernſt Rowohlt. Verlag,
Berlin.)
Auch wer nicht in allem mit dem jungen Autor dieſes
bedeut=
amen Werkes einig geht, wird gern die bewundernswerte Arbeit
ind die hervorragende Sachkenntnis anerkennen und beſtätigen.
daß es das ernſteſte und wertvollſte der bisherigen Filmliteratur
ſt. Arnheim formt tatſächlich eine klare umfaſſende Aeſthetik des
Hlms, läßt aus der Technik künſtleriſche Geſetze und Möglichkeiten
ewachſen, Technik zur Kunſt werden. Freilich iſt das bekanntlich in
der Praxis noch nicht immer erreicht. Aber daß die Ueberleitung
nöglich iſt, hat auch die Praxis erwieſen, und es wäre zu wünſchen,
daß Arnheims Werk befruchtender Einfluß eingeräumt würde. Das
zilt beſonders vom Tonfilm. Das Buch aber wendet ſich nicht etwa
in Fachwelt oder Film=Induſtrie allein. Jeder Freund des Films
ann und ſollte daraus lernen. Manch Erwarten, auch manche
Kritik würden revidiert und reformiert werden.
Hans Künkel; Anna Leun. Die Geſchichte einer langen Liebe.
Roman. Geh. 3 RM. (Verlag Philipp Reclam jun.)
Hans Künkel, der als Philoſoph mit eigenartigen und
bedeu=
enden Werken ſtarke Aufmerkſamkeit erregt hat, tritt mit einem
Froßen Roman als ausgereifter künſtleriſcher Geſtalter vor die
Oeffentlichkeit. Eine groß angelegte Frauengeſtalt, blutvoll
lei=
ſenſchaftlich, von düſterer, herber Größe: das Taglöhnermädchen
dein Königinnen gemacht ſind, aber als armſelige Doppelwaiſe im
eumpengewand muß ſie ſich mühſam und hart bei tyranniſchen
Hrotherren, mißgünſtigen, neidiſchen Frauen durchſchlagen, ſtändig
imloht und angefallen von der Gier der Männer. Durch
Ver=
trickungen und Wirren, durch Elend und Schuld trägt das Schickſal
ie und hebt ſie plötzlich hoch empor an die Seite des alternden
Schloßherrn. Aber dieſer Aufſtieg iſt teuer erkauft; er koſtet ſie
den einzigen Jugendgeliebten, er bringt Tod und Zerſtörung ins
keiherrliche Schloß. Und dann folgt die lange Buße. Ein
leiden=
haftliches Seelengemälde voll Spannung, Dramatik und Poeſie.
* Walter Flaig: „Arlberg — Ski und Schnee‟. 156 Bilder
und 1 Karte. F. Bruckmann Verlag. 4,80 RM.
Wer den Arlberg kennt oder das Zentrum des Alpenſkilaufs
kennen lernen will, findet hier die ſchönſten Bilder dieſes
Ski=
paradieſes. Anton. Stuben, Zürs und Lech, die Ulmer Hütte.
die Alm Rauz, die Valluga, Hannes Schneider und ſeine
Kum=
pane, alles wird hier feſtgehalten, was das Fluidum des Arlberges
für den Skifahrer ausmacht. Für die einen ſind es die ſchönſten
Erinnerungen, den anderen die Vorfreude auf herrliche Tage,
die aus dieſem Bilderbuch lebendig werden. Eine ſchönere
Winter=
bilderſammlung kann man ſich kaum denken. Man wünſcht nur,
recht bald wieder einmal dort auf den Brettern zu ſtehen. Dr. W.
—Nibelungenland. Ein Roman der deutſchen Weſtmark in zwei
Büchern. Von Max Braun. 560 Seiten. 4,25 RM. Ganzleinen.
(Verlag Julius Waldkirch u. Cie. m. b. H., Ludwigshafen a. Rh.)
Die deutſche Weſtmark hat endlich ihren großen Heimatroman!
— Den erſten Roman aus der rheiniſch=pfälziſchen Beſatzungszeit,
der das gewaltige Geſchehen am Rhein und in dieſem Rahmen
menſchliche Schickſale mit dichteriſcher Glut und in formvollendeter
Sprache ſchildert und wieder lebendig werden läßt. Der Verfaſſer
erzählt das große Epos der Pfalz am Rhein, die Tragik ihrer
Ge=
ſchichte und Leiden und von den Tagen heroiſchen Abwehrkampfes;
er beſchwört Bilder aus jenen Tagen wieder herauf, wie ſie
ein=
dringlicher und packender nicht gezeichnet werden können. Max
Braun (Kaiſerslautern) wurde ſchon durch ſeinen Schillerroman
„Der junge Schiller am Rhein” über ſeine Heimat hinaus bekannt,
ſein neues Werk aber, dieſen prachtvollen Roman der Txeue, ſollten
in dieſer Zeit alle die Tauſende, die einſt ſelbſt das Schickſal der
Ausgewieſenen tragen mußten — ſollten alle Deutſchen leſen!
Manfred Hausmann: Die Frühlingsfeier. Geſammelte Novellen.
264 Seit. (Geb. 2,85 RM. Carl Schünemann, Verlag. Bremen.)
Das Buch handelt von den kleinen Dingen des Lebens, vom
Wirken des Windes, von der Wunderkraft des Lichts, von der
Stille des Abends und dem Geheimnis der Nacht. Es ſchildert die
leiſe Begegnung zweier Herzen, eine Trennung, eine Freude oder
ein innerliches Erſchrecken — aber da ein Dichter es ſchrieb.
wer=
den die kleinen Dinge zu Senſationen, denen man atemlos folgt.
Der Kreis dieſer Dichtungen iſt freilich nicht ſo eng begrenzt, dazu
ſind ſie zu abſichtslos geſchaffen, zu ſehr vom Leben ſelber
einge=
geben. Sie geſtalten auch Aufruhr und Trotz in der Natur wie im
Menſchenleben. Sturmnächte und Kälte, Verzweiflung. Sünde
und Schuld. Dieſe Erzählungen, mit deren Erſcheinen Manfred
Hausmann alle Augen auf ſich lenkte, atmen den unvergänglichen
Zauber eines großen Beginns und ſind in ihrer Urſprünglichkeit
von keinem ſpäteren Werk übertroffen worden.
Wilh. Schäfer: Der Fabrikant Anton Beilharz und das Theresle.
Roman. (Albert Langen / Georg Müller, München.)
In Wilhelm Schäfers neuem Roman verbindet ſich die
Meiſter=
ſchaft des großen Dichters mit der verhaltenen Innigkeit eines
voll ausgereiften Lebens, das allem Menſchlichen zutiefſt
verbun=
den iſt. Sie greift ans Herz, dieſe Geſchichte von dem Fabrikanten
Beilharz, der, kleiner Leute Kind und geiſtig ein Mann
beſchei=
denen Durchſchnittsmaßes, durch ſeine Heirat ein wohlhabender,
behäbiger Bürger wird und ſich doch in der dem eigenen Weſen
innerlich fremd bleibenden Umgebung niemals richtig glücklich
fühlt. Seine zwei Kinder werden früh dahingerafft, und ſeine
Frau kehrt ſich auf dem Sterbebette haßvoll von ihm ab. Doch als
er dann verzweifelt ſelbſt ein Ende mit ſich machen will, begegnet
ihm das Theresle, eine Bekannte von früher her, die ihm einmal
in einer bitteren Stunde half. Er findet in ſein Jugendland
zu=
rück und fängt ſein Daſein gleichſam noch einmal, und jetzt an der
richtigen Stelle an.
Roſamond Lehmann: Mädchen auf der Suche . . . Ein weiblicher
Pubertätsroman. (Paul Liſt Verlag, Leipzig.)
Man hat ſelten eine ſo freie und ſchonungsloſe Offenbarung
über das Seelenleben eines Mädchens von früheſter Kindheit an
bis zum Erwachen der Frau geleſen. Reich in ſeiner
Menſchlich=
keit, ſeinem Verſtehen und in ſeiner körperlichen wie geiſtigen
Bildhäftigkeit zeugt dieſer Roman von der Jugend mit all ihrer
Grauſamkeit, ihrer Hoffnung, ihrer Furcht und ihrem Glauben.
Die moderne junge Frau wurde mit all ihrer Freiheit und
Pro=
blematik in der Welt unſerer Tage kaum je zuvor mit größerer
Ehrlichkeit und tieferem Verſtändnis gezeichnet. Auch in
Deutſch=
land wird der Roman der jungen Dichterin die Jugend für ſich
haben.
Hansgeorg Buchholtz: Liebe eines Kindes. Roman. (Paul Liſt
Verlag, Leipzig.)
Im deutſchen Oſten, an einem der tauſend blauen Seen liegt
die kleine Stadt, in der Irmgard aufwuchs, mutterlos, vaterlos.
Erſt war es Freundſchaft, die ſie mit dem Lehrer verband. Ihre
kleinen Füße ſchwangen in ſeinem großen Schritt wie das
Flat=
tern eines Vögelchens, wenn er ſie auf ſeinen Jagdgängen
mit=
nahm. Dann wurde es Liebe. Aus den Träumen des Kindes
er=
wachte eine Leidenſchaft, die unendliches Kämpfen bedeutete und
unerfüllbar ſchien; denn da war ſchon Maria, die Frau . . . S
erfüllt ſich das Schickſal der jungen Liebenden wie ein allzu früh
erſtrahlender Herbſt.
Peter Dörfler: Um das kommende Geſchlecht. Roman. (
Grote=
ſche Sammlung von Werken zeitgenöſſiſcher Schriftſteller, Band
196.) Geheftet 4,50 Mark.
Als Dörfler den erſten Band ſeiner Apollonia=Trilogie
vor=
legte, da wußte man, daß eine eigenwüchſige erzähleriſche Kraft
am Werke war, etwas Großes aufzubauen. Dieſe Kraft hat nicht
nur durchgehalten, ſie hat ſich auf das reichſte entfaltet. Die
Schick=
ſalskurve der ſchwäbiſchen Müllersfamilie, die fallenden und
ſtei=
genden Bögen und alle ihre Veräſtelungen ſind zu Ende gezeichnet
durch drei Generationen hindurch, ein mächtiges Epos vom
ſchaf=
fenden deutſchen Menſchen in den Stürmen des verfloſſenen
Jahr=
hunderts iſt daraus geworden. Dörflers Apollonia=Roman iſt eine
deutſche „Forſyte Saga” deutſch in ſeinem Glauben an das Leben
und an den Wert des perſönlichen Opfers, bejahend und aufbauend
in jedem Sinn, von epiſcher Ruhe und Gelaſſenheit, in ſatter,
bild=
hafter Sprache geformt — kein kurzlebiges Zeitdokument, ſondern
ein Spiegel jenes ewigen Deutſchtums, das heldiſch und ſtill im
Dienſte des Ganzen aufgeht.
Um einen Dukaten von A. D. Borum und andere geſchichtliche
Erzählungen, mit Bildern von Maler Ludwig Koch und Prof.
Anton Hoffmann heißt eine ungewöhnlich ſpannende und
inter=
eſſante Sammlung hiſtoriſcher Erzählungen. Wird in der
Erzäh=
lung „Um einen Dukaten” mit größter Anſchaulichkeit die wahre
Begebenheit einer tollkühnen Wette des ungariſchen Magnaten
Grafen Karoly, der während eines Aufſtandes in eine
Spionage=
angelegenheit verwickelt wird, geſchildert, ſo iſt die Erzählung
Fern im Oſten” ſehr feſſelnd geſchrieben, wie die erſten
preußi=
ſchen Ulanenregimenter entſtanden ſind. Die Verſchwörung um
„Die ſpaniſche Braut” Kaiſer Leopolds bildet den Inhalt der
drit=
ten Erzählung, während in „Frau Käte von Schwarzburg” in
un=
gemein packender Weiſe der Heldenmut einer wahrhaft deutſchen
Frau beſchrieben wird. Die vielen ſchönen Bilder von Ludwig
Koch und Anton Hoffmann geben dem Buche einen ganz beſonderen
Wert. (Johannes Lehrmann=Verlag, Leipzig.)
Axel Eggebrecht: Junge Mädchen. Mit 32 Bildnisſtudien von
Hedda Walther. Größe 17:25 Zentimeter. In Leinen 4.80
RM. (Verlag von Dietrich Reimer in Berlin.)
Es iſt eine eigenartige und reizvolle Aufgabe, die ſich der
Verfaſſer in dieſem Buch geſtellt hat. In einer Reihe von
kur=
zen Skizzen will er ein Bild des jungen Mädchens von heute
geben, zu Hauſe und auf der Straße, im Beruf und beim Sport.
Er fängt ſeine Haltung ein, ſeinen Blick, ſeine Träume und ſeine
Vorſtellungen. Verlebendigt wird das Buch durch ein ſehr ſchönes
Bildmaterial, das Hedda Walther in feiner Einfühlung in die
Gedankengänge des Verfaſſers beigeſteuert hat.
Kinderbücher und Spiele.
Der Verlag Gerhard Stalling. Oldenburg i. O., bringt auch
in dieſem Jahre wieder zwei reizend ausgeſtattete
Neuerſcheinun=
gen heraus: Hertha v. d. Kneſebeck. Weihnachten. Mit
vierfarbigen Offſetbildern nach Aquarellen von Elſe Wenz=Viétor.
(Preis 3,80 RM. Alter 5—9 Jahre.)
Das iſt die Geſchichte vom lieben, guten, alten
Weihnachts=
mann. Wer könnte das ſchöner erzählen als die bekannte
Dich=
terin Hertha von dem Kneſebeck, die ſchon viele Kinder durch ihre
heiteren und luſtigen Bücher erfreut hat. Wie der
Weihnachts=
mann durch den Wald ſtapft, jedem Vogel und Tier etwas ſchenkt.
wie Klein=Klaus und Lieschen mit glühenden Kinderbacken am
Schlüſſelloch lauſchen oder das Englein Pitt — ſo ein Schlingel
— die ſüßen Zuckerplätzchen im Himmel vergißt, das ſind ſo
be=
zaubernde Verſe, daß unſeren Kleinen die Herzen ſchneller
ſchla=
gen werden und all die herrlich=aufregende Vorweihnachtszeit
noch einmal wiederkehrt. Wie hier Elſe Wenz=Viétor die
Erden=
fahrt des Weihnachtsmannes mit entzückenden farbigen Bildern
begleitet, ſo erlebt ſie auch die Geſchichte des kleinen Männleins
auf dem Heuſchreck in Will Veſper: Des Wieſenmännchens
Brautfahrt. (Mit vierfarbigen Offſetbildern nach Aquarellen von
Elſe Wenz=Viétor. Preis 3,80 RM. Alter 6—11 Jahre.) mit. Das
Wieſenmännchen findet nach vielen, großen Abenteuern mit der
Spinne und dem Ohrwurm endlich ſeine Prinzeſſin auf dem
Schloß der Kröte. Und nach ſo viel Not und Sehnſucht nach der
Geliebten darf man wohl heiraten. Das gibt ein Feſt. wo die
Mäuſe, die guten Fröſche und ſelbſt Frau Eidechs zu Gaſt ſind.
Die Ravensburger Spiele, die alljährlich vom Verlag Otto
Maier, Ravensburg, herausgegeben werden, ſind längſt ſo
be=
kannt, daß ſie kaum noch der Empfehlung bedürfen. Gerade in
heutiger Zeit, die ſparſames Einkaufen dringend gebietet.
ſind dieſe ſchönen Spiele und Spielbücher angenehme
Geſchenk=
artikel, weil ſie billig ſind und doch beſte Ausführung. Wenn
wir nur wenig ſchenken können, müſſen wir das Wenige mit
um=
ſo mehr Sorgfalt wählen, beſonders wenn wir Kinder beſchenken.
Die „Ravensburger Spiele” halten eine zeitgemäße Linie ein.
Formgewordene Spielfreude und gute Idee.
Da iſt Tari (Nr. 468a 3 RM.. 468b 2 RM.) — ſchon das
luſtige Titelbild bringt Stimmung —, wo 4X4 Spielfiguren es
ſchrecklich eilig haben, nach Hauſe, d. h. nach verſchiedenen Zielen
zu kommen, Leider ſind nur 4 Taxis da. Wohl dem, der einen
erwiſcht! Eine neue, an Domino erinnernde Spielform. bringt
„Sternrupfen”. An 12eckige farbige Scheiben ſind die verdeckt
ge=
wählten Sternſtrahlen anzuſetzen. bis ein Stern fertig iſt. (Nr.
476 1.50 RM.) Eine neue Gruppe ſogen. Geſchicklichkeitsſpiele
ver=
tritt „Boccia auf dem Tiſch” (Nr. 471. 2 RM.), dem bekannten
italieniſchen Volksſpiel nachgebildet. Statt der Kugeln ſind
Schei=
ben gewählt, die mit einer einfachen Flachſchleuder bewegt
wer=
den. Auch das „Geduldſpiel”, d. h. das Unterhaltungsſpiel für
einen. iſt mit zwei „Schiebeſpielen mit bunten Steinen”
vertre=
ten, die in Anlehnung an das bekannte Fünfzehnerſpiel ſchon
durch die ſchönen bunten Steine verlocken. (Ausgabe mit
Quadra=
ten. Nr. 472. 1,50 RM.). mit verſchränkten Rechtecken Nr. 473.
1.50 RM. Für einen größeren Kinderkreis ſei noch beſonders
ein entzückendes Frag= und Antwortſpiel (Nr. 426. 2 RM.) mit
neuen Texten und Bildern erwähnt, fürs Vorſchulalter ein
text=
loſes Bilderquartett (Nr. 427. 1.80 RM.) mit kleinen bunten
Bildchen.
Eine notwendige Ergänzung des Unterhaltungsſpiels iſt das
ſogenannte Beſchäftigungsſpiel. Neben einer Reihe von
preis=
werten Neuausgaben klaſſiſcher Themen ſind beſonders die ſehr
beliebten Ausgaben Klebearbeiten mit Buntblättchen vertreten.
z. B. Poſtkartenkleben mit Blütenformen (Nr. 446 1 RM.) und
Weihnachtspoſtkarten (Nr. 447 1 RM.) Der Laubſägearbeit
werden neue Wege gewieſen durch die Hefte „Figuren fürs
Kin=
derſpiel” (Nr. 1913 0,75 RM.) mit Vorlagen für buntes
Spiel=
zeug und „Weihnachtsſchmuck” (Nr. 1912. 0.75 RM.), mit allerlei
Anregungen für Chriſtbaum und Weihnachtszimmer. Hierher
gehören auch die Krippenbogen „Weihnachtskrivpe” (Nr. 1809.
1 RM.) und „Die hl. drei Könige” (Nr. 1810. 1 RM.). mit
bunten Figuren zum Ausſchneiden und Aufſtellen nach Originalen
von Elſa Eisgruber. Die bunten Baubefte bringen neuen Stoff:
Autos (Nr. 1807. 0.50 RM.) zum Ausſchneiden und Modellieren.
mit einer Garage und Flugplatz (Nr. 1806. 0.50 RM.) mit neun
kleinen Flugzeugen. Halle und Stationsgebäude
Größere Geſchicklichkeit erfordern die „Techniſchen Baubogen”.
die — ebenfalls aus Karton — originalgetreue, bewegliche
Mo=
delle von Verkehrsmitteln entſtehen laſſen: „Rennwagen und
Laſtauto” (Nr. 1705. 1.75 RM.) und eine wuchtige ſechsachſige
Schnellzugslokomotive (Nr. 1706. 2,50 RM.) Alles erforderliche
Material wie Achſen. Räder uſw., iſt beigegeben. Die Modelle
werden durch einen kleinen Zugfedermotor betrieben.
Im Anſchluß daran darf noch die bekannte, um zirka acht
neue Bände erweiterte Sammlung „Spiel und Arbeit” erwähnt
werden. Band 134 bringt die neueſten ſchwanzloſen
Segelflug=
zeug= und Raketenmodelle (2 RM.), alle freifliegend. Elektriſche
Lakomotiven, und zwar die Modelle der Schweiz. Bundeshahnen
beſchreibt für Spur 1 E. Hager in Band 131 (2.25 RM.)
Schiffs=
modelle einfacher Bauart behandelt Band 140 (2.25 RM.). und
zwar einen Segelſchiff=Zweimaſtſchoner, einen Schnelldampfer und
einen Panzerkreuzer.
Eugen, der Wandelbare, heißt ein hübſches humoriſtiſches
Legeſpiel, das die Franckhſche Verlagshandlung. Stuttgart.
herausgebracht hat. Auf eine dem Spiel beigegebene Grundfläche
wird Eugens Geſicht, je nach Ausdruck und Laune, mit farbigen
Kartonausſchnitten gelegt. Sehr amüſant, unterhaltend und luſtig!
— „Blick ins Kinderland”. Ein Versbüchlein von Richard
Plat=
tenſteiner. Mit 8 farbigen Bildern v. Ernſt Kutzer, (Verlag
Heinrich Minden. Dresden und Leipzig. 1 RM.)
Ein fröhliches kleines Buch über Knaben und Mädchen,
zu=
gleich der Dank eines Dichters für die vielfachen Anregungen, die
ihm auf weitausgedehnten Vortragsreiſen durch ſeine jugendliche
Hörerſchaft zuteil wurden.
„Sechs Jungen tippeln zum Himalaja”, Erzählt von Hans
Que=
ling. Mit 32 Abbildungen. Gebunden 3,80 RM. Societäts=
Verlag, Frankfurt a. M. 1932.
Durch ſein Buch „Sechs Jungen tippeln nach Indien” iſt uns
der Rheinländer Hans Queling als ein beſonders feinfühliger
Interpret einer neuen Art von Welteroberung bekannt
gewor=
den Die alte deutſche Wanderluſt, die Sehnſucht. fremde Länder
und Völker kennen zu lernen, hat in neuer Form eine
Wieder=
auferſtehung erlebt. In ſeinem neuen Buch will Queling jungen
Menſchen die Welt eines in ſich geſchloſſenen Kulturkreiſes, den
unerſchöpflichen Reichtum Indiens, vor Augen führen. Was dieſe
ſechs Jungens in Dſchungel. Urwald. Wüſte und Gebirge erleben.
mutet faſt phantaſtiſch an. Gefahren mancher Art werden
über=
ſtanden. Wundervolle Naturſchilderungen machen die Lektüre
nicht nur für die Jugend zum Genuß.
Das Autobuch für Jungen Von Dipl.=Ing. Rolf Schur, Mit
vielen Photos. (Franckſche Verlagsbuchhandlung. Stuttgart.
Preis 3 RM.)
Das Autobuch für Jungen, ſo wie es ietzt Rolf Schur
heraus=
gibt, wünſcht ſich gewiß jeder Junge. Hier iſt alles zu finden.
was Jungen vom Auto wiſſen wollen, vom Kühler und den
Fabrikzeichen bis zu den Pedalen und Hebeln am Führerſitz, vom
Bau des Motors, von Karoſſerie, den verſchiedenen Wagentyven,
von Pneumatik. von Kühlerfiguren und Klubabzeichen. Hupe und
Scheinwerfer und den Verkehrsregeln. Man ſieht all das
deut=
lich vor ſich in den großen Photos, die in dem Band
wieder=
gegeben ſind. Photos von einer Deutlichkeit und Eindringlichkeit,
wie man ſie ſonſt wohl nirgends findet. Dann iſt aber auch von
der Geſchichte des Autos die Rede: Es iſt komiſch und recht
in=
tereſſant, Herrn und Frau Benz auf dem erſten hochbeinigen
Automobil neben einem flachen modernen Sportkabriolett zu
ſehen!
Der ehemalige Hauptbahnhof von Flensburg
wurde jetzt zum erſten Zentral=Omnibus=Bahnhof Deutſchlands umgebaut. Von hier findet die
Ab=
fertigung der zahlreichen Omnibuslinien ſtatt, die von Flensburg ins Schleswiger Land ausſtrahlen.
Das Kurhotel des Oſtſeebades Henkenhagen (Kreis Kolberg)
kam vor einiger Zeit zur Verſteigerung, wobei die Gemeinde Henkenhagen mit 50 Mark das höckt
Gebot abgab. Das Amtsgericht hatte daraufhin den Zuſchlag ausgeſetzt und einen neuen Verſt”
gerungstermin beſtimmt, aber auch diesmal wurden nicht mehr als 50 Mk. für das Hotel geboty
Ungbhän=
vom
Sender
das Programm!
nach eigener
AWchl......."
Reich und Ausland.
Gefährliche Einbrecherbande
unſchädlich gemachl.
Koblenz. In den letzten Wochen ereigneten
ſich faſt nächtlich ſchwere Einbruchsdiebſtähle in
Koblenz, die mit ſolchem auffälligen Geſchick und
Naffineſſe durchgeführt waren, daß die Polizei
zu der Ueberzeugung kam, daß es ſich um eine
gut organiſierte Einbrecherbande handeln müſſe.
Bei der Geſchäftswelt war durch die Zunahme
dieſer ſchweren Einbruchsdiebſtähle eine lebhafte
Beunruhigung eingetreten, um ſo mehr, als es
ſich in der Hauptſache um Konfektions= und
Le=
bensmittelgeſchäfte handelte, die von den
Ein=
brechern aufs ſchwerſte heimgeſucht wurden. Dem
beſonders verſtärkten nächtlichen Streifendienſt
der Polizei gelang es zunächſt, zwei Einbrecher
feſtzunehmen, die auf die Spur einer ganzei
Baude führte und die gleichfalls hinter Schloß
und Riegel gebracht werden konnte. Es handelt
ſich ausſchließlich um Koblenzer im Alter von
24 bis 39 Jahren, die bei ihren Diebesfahrten
ganz erhebliche Beute gemacht hatten. Bei den
Feſtgenommenen handelt es ſich meiſt um ſchwere
Jungen, diesviel auf dem Kerbholz haben, die
zum Teil mit langen Zuchthausſtrafen vorbeſtraft
ſind.
Eiſenbahnunglück im Würzburger Hauptbahnhof.
Sechs Leichtverletzte.
Würzburg. Der D=Zug 110 Breslau—
Saarbrücken fuhr am Freitag vormittug um 8,40
Uhr vor dem Einfahrtsſignal im Würzburger
Hauptbahnhof auf den Güterzug 7001 auf.
Meh=
rere Reiſende wurden leicht verletzt. Ins
Kran=
kenhaus hat keiner der Reiſenden überführt
wer=
den müſſen. Beide Gleiſe ſind vorausſichtlich bis
14 Uhr geſperrt. Die Schnellzüge D 54 u7d D 157
wurden über Ansbach umgeleitet.
Zum Tode verurteilt.
Mosbach. Das Schwurgericht verurteilte
vorgeſtern entſprechend dem Antrag des
Ober=
ſtaatsanwalts den 19jährigen ledigen Anton
Amend wegen Mordes zum Tode. Amend hatte
im September dieſes Jahres ſeine 19jährige
Ge=
liebte Roſa Hauk, mit der er ein Verhältnis
hatte, das nicht ohne Folgen blieb, von einem
Kahn aus in die Tauber geworfen und ſie
er=
tränkt.
Eine mittelalterliche Burgruine
droht einzuſtürzen.
Arzbach (Weſterwald). Die in der Nähe
unſeres Ortes gelegene Sporkenburg, ein aus
dem Mittelalter ſtammendes Bauwerk der
Gra=
fen von Helffenſtein und ſpäteres Jagdſchloß des
Erzbiſchofs von Trier, 1635 von den Franzoſen
zerſtört, weiſt bedenkliche Zeichen einer
Einſturz=
gefahr auf. Der Zugang zur Burg wurde
da=
her vorſichtshalber geſperrt. Die Ruine hat auch
dadurch beſondere Bedeutung erlangt, daß
Kai=
ſer Friedrich III. in den achtziger Jahren dort
Ausgrabungen vornehmen ließ, denen er ſelbſt
beiwohnte. In einer Gedenkplatte hat der
Tau=
nusklub dieſe Begebenheit feſtgehalten.
Der Tod des Haager Oberrichters van Slooten.
Am 14. Dezember d. J. iſt im Haag der
Ober=
richter am Gerichtshof im Haag, Dr. G. van
Slooten, nach kurzer Krankheit verſtorben. Mit
ihm iſt eine Perſönlichkeit aus dem Leben
ge=
ſchieden, die ſich um die Pflege und Vertiefung
der internationalen Rechtsbeziehungen große
Verdienſte erworben hat. Auf Grund ſeiner
lang=
jährigen hervorragenden Betätigung in der
Rot=
kreuz=Organiſation der Niederlande nahm van
Slooten als niederländiſcher Delegierter an der
internationalen Konferenz von 1929 zur
Revi=
ſion der Genfer Konvention teil.
Schwerer Verkehrsunfall in der Bukowina.
Czernowitz. Wie das deutſche Blait „Der
Tag” aus Lugoſch meldet, ſtieß dort ein Omnibus
mit einer Schnellzugslokomotive zuſammen. Es
ſind fünf Todesopfer zu beklagen.
Verheerendes Großfeuer in Tokio.
Schreckensſzenen bei einem Kaufhausbrand. — 14 Toke, zahlreiche Verlehte.
Der 300 auf dem Dache.
Tokio, 16. Dezember.
Eine furchtbare Brandkataſtrophe ereignete
ſich heute in einem hieſigen Warenhaus, wo eine
große Anzahl Perſonen ihre Einkäufe tätigte.
Aus bis jetzt unbekannter Urſache entſtand ein
Feuer, das auf die großen Zelluloid=Vorräte
übergriff und ſich in wenigen Minuten über das
ganze Gebäude ausbreitete. Zur Zeit der
Kata=
ſtrophe befanden ſich annähernd 2000 Menſchen,
hauptſächlich: Frauen und Kinder, in dem
Warenhaus. Es entſtand eine unbeſchreibliche
Panik, da angeſichts des raſch um ſich greifenden
Flammenmeeres die Menge verzweifelt nach den
Ausgängen drängte. Viele Perſonen wurden
ohnmächtig und von der Menge zu Boden
ge=
trampelt. — Nach den vorläufigen Feſtſtellungen
kamen vierzehn Perſonen in den Flammen ums
Leben, während über 100 Menſchen
Brandwun=
den erlitten und in die Krankenhäuſer
eingelie=
fert werdenmußten. — Ein wirkſames
Eingrei=
fen der Feuerwehren wurde dadurch ſtark
er=
ſchwert, daß bei der Kataſtrophe ein
tumultar=
tiges Durcheinander herrſchte und die Flammen
in den zahlreichen, leicht brennbaren
Warenvor=
räten gute Nahrung fanden.
Wie die „N.=A. aus Tokio meldet, ſind bei
dem Brand des Warenhauſes 14 Perſonen zu
Tode gekommen. Das Feuer fand reichliche
Nah=
rung in einer Abteilung, die mit großen
Orna=
menten aus Zelluloid verſehen war. Als die
Feuerwehrſignale ertönten, ballten ſich die Maſ=
ſen der Flüchtenden an den Ausgängen zu einem
unentwirrbaren Knäuel zuſammen. Alle
Trep=
penaufgänge waren bald in undurchdringlichen
Qualm gehüllt, was die Panik der Flüchtenden
noch erhöhte. Hinzu kam das Gebrüll von Löwen
und Bären, die auf dem Dach des Warenhauſes
in einem Zoologiſchen Garten, einer
Sehenswür=
digkeit Tokios, untergebracht ſind. Aus den
Fen=
ſtern des zweiten Stocks ſprangen einige Käufer
in ihrer Todesangſt aus den Fenſtern und
er=
litten ſchwere Brüche und innere Verletzungen.
Die Bekämpfung des Brandes wurde durch
Man=
gel an Leitern ſchwer behindert. Auch erwies ſich
der Waſſerdruck als ungenügend, ſo daß man
nicht bis in die höheren Stockwerke Waſſer geben
konnte. Als die Kataſtrophe immer größere
Aus=
maße annahm, wurden Flugzeuge eingeſetzt, die
Seile und Schaumlöſchapparate an Bord nahmen.
Unter Einſatz ihres Lebens warfen die
Flugzeug=
beſatzungen den Feuerwehrleuten, die ſich durch
die ungeheure Hitze mit Gasmasken und
feuer=
feſten Anzügen einen Weg auf das Dach gebahnt
hatten, die Seile und Löſchgeräte zu. Es war die
höchſte Zeit, denn auf das Dach hatten ſich
hun=
derte von Menſchen vor den Flammen geflüchtet,
da ihnen der Weg auf die Straße durch Qualm
und Flammen verſperrt war. Einige wurden
vor Angſt wahnſinnig und ſprangen in die Tieje,
wo ſie mit zerſchmetterten Gliedern liegen
blie=
ben. Die Beſonnenen ließen ſich mit Hilfe der
von den Flugzeugen abgeworfenen Seile vom
Dach herunter und retteten ſo ihr Leben. In der
Umgebung des Warenhauſes hatten ſich tauſende
von Zuſchauern eingefunden. Zur Abſperrung
waren mehrere Kompagnien Militär zur
Ver=
ſtärkung der Polizei eingeſetzt worden. Nach über
dreiſtündigen Bemühungen der Feuerwehr war
der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt.
Eigen=
artigerweiſe gelang es, alle Tiere des
Zoologi=
ſchen Gartens des Warenhauſes zu retten.
Flugſchülerſtaffel verunglück.
Zwei Flugzeuge zerſtört.
München. Drei Flugzeuge der Deutſch’n
Verkehrsfliegerſchule Schleißheim, die ſich ai
dem Rückflug von Augsburg nach Schleißheim
E=
fanden, konnten infolge dichten Nebels
Schleißheim nicht landen und verſuchten, zun
Münchener Flughafen zu gelangen. Beim Ueba/
fliegen des Städtiſchen Gaswerks im Weſten die
Stadt berührte ein Flugzeug eine Leitung u.d
ſtürzte in die Anlagen des Gaswerks ab. Du
Pilot, ein 19 Jahre alter Student, kam mit 9 Verletzungen davon. Ein zweites
Flu/=
zeug mußte im Südweſten der Stadt auf eini
Wieſe notlanden. Dabei bohrte ſich ein Laufral
in den Boden. Die Maſchine drehte ſich um Ei
eigene Achſe, und die rechte Tragfläche brach a
Das dritte Flugzeug ging unbeſchädigt bei Wo
pertshofen unweit Dachau nieder.
Trockenlegung der ponkiniſchen Sünp
Rom. Ein wichtiger Teilabſchnitt des vuß
Muſſolini beſonders geförderten Werks der 1*
barmachung von Oedländereien und
Sümpf=
geht jetzt ſeiner Vollendung entgegen. In de
bereits trockengelegten Teik der Pontiniſch,
Sümpfe ſteht die feierliche Einweihung der ne
gegründeten Gemeinde Littoria bevor. Es ha
delt ſich um ein mit Kirche, Poſtamt, Schulhau/
uſw. vollſtändig neu errichtetes Bauerndorf mi
500 Landgütern in den entſumpften Gebiete
Die Bevölkerung wird vollſtändig aus
Anſiedle-
beſtehen; erwerbsloſe Bauernfamilien ander
Provinzen werden nach dieſem Dorf gebracht. C5
liegt unweit der neuen Schnellzugslinie Rom
Neapel.
Schiffskataſtrophe im Karibiſchen Meer.
New York. Im Karibiſchen Meer iſt duß
kolumbiſche Dampfer „Atrato” infolge einer aiß
Bord ausgebrochenen Feuersbrunſt ſüdlich vor
Carthägena auf Kuba untergegangen. Nur
für=
zehn Perſonen konnten gerettet werden, währetol
die übrigen 70 Paſſagiere und Mannſchaften un=
Leben gekommen ſein dürften. Unter den
Ve=
mißten befindet ſich auch der bekannte
kolun=
biſche Finanzmann Lorenzo Llemas.
Banditen überfallen eine Bank.
Chicago. Eine hieſige Bank wurde an
lichten Tage von fünf Banditen ausgeraubt. Del
Banditen ſprangen mit vorgehaltenen Revolver.!
in das Gebäude ein, hielten die Angeſtellten i
Schach und raubten 10 000 Dollar, worauf ſie d
Flucht ergriffen.
Der Träger des Großen Sraalspreiel
der Preußiſchen Akademie.
Der Berliner Maler Alfred Kitzig
wurde mit dem diesjährigen Großen Staats”
preis der Preußiſchen Akademie der Künſte
ausgezeichnet.
Blick auf das Geſchäftsviertel von Tokio mit dem achtſtöckigen Warenhaus.
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[ ← ][ ][ → ]zuemstag, 17. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der Stolz des Frankfurter Zoo verendet.
Eigenheiten der Menſchenaffen. — Schwierige Pflege der Gorillas.— Das Rälſel um das freie Gorillaleben.
Toko iſt kol .!
„Toto iſt tot! Von Freitag auf Samstag iſt er einer Grippe
Tungenentzündung erlegen.” Mit dieſen traurigen Worten
ſifmig mich geſtern der ſympathiſche Meiſterpfleger Burkardt
Frankſurter Zoo. Seine Stimme hatte dabei einen
ſelt=
ſen, bewvegten Klang, und ich glaubte zu bemerken, daß ſeine
er feucht wurden. „Toto” der junge Gorilla, den ſeiner
ver Zeppelin von Marſeille nach Deutſchland gebracht hatte,
icht mehr! Toto, der Stolz des Frankfurter Zoo, der Freund
Bärter und der Wiſſenſchaftler des Gartens, die ihm mit
m zugetan waren, wie kaum einem anderen Tier der großen
nickie. Toto, dieſer prachtvolle ſchwarzgraue Menſchenaffe
den dunklen Urwäldern des Kongos, den man nicht langs
ſhruen konnte, ohne tief ergriffen zu werden von ſeiner
wriden, ſo kinderähnlichen, wie Hilfe und Zärtlichkeit
ſuchen=
y verkuliſch=plumpen Ungeſchicklichkeit.
Tuf dem hier wiedergegebenen Bild ſitzt Toto ſeinem
uurde Burkardt gegenüber. Iſt es nicht, als ob ſich aus dem
qüindigſten Unterbewußtſein dieſes gewaltigen Affenkopfes
yuf bar mühſam und qualvoll zugleich der Gedanke entringen
„ue- „Ich möchte Dir ja noch viel, viel näher kommen, aber
gſehſt es ja, ich bin halt doch nur ein armer hilfloſer Affe...
üſtſt mein Schickſal!" Ich muß geſtehen, daß mich
der=
hi „beſinnliche” Augenblicke des Gorillas „Toto”, in denen
ſi kein grober Unfug, keine Schelmereien, kein Schalkſtreich der
Schimpanſen Peter, Max und Fine ablenkten und
zer=
ſtzuten, manchmal ganz plötzlich tief erſchüttert haben.
Im Sommer war „Toto” noch voller Lebensluſt und
Ge=
ſtioſ eit. Der rauhe Herbſt hat ihn in kurzer Zeit hinweggerafft.
ſin hat ihm die allerbeſte Pflege angedeihen laſſen. Er wurde
ſiastet wie ein Menſch, aber er verfiel raſch und die
liebe=
hite Sorgfalt, die gewiſſenhafteſte ärztliche Behandlung waren
Metze umſonſt.
Auf den Bildern der letzten Krankheitstage Totos ſieht man
bali ch, wie furchtbar dieſer junge Gorilla, der kaum 4½ Jahre
ſutgeworden iſt, gelitten haben muß. Sein armes,
zuſammen=
ſhillenes Geſicht zeigt ſchmerzvollſtes Leiden in ergreifendem
ſtdruck. Unwillkürlich muß man dabei mit Abſcheu an mancke
fiſationsfilme denken, die dieſe hochſtehenden, unſerem Stamm
nen Menſchenaffen in widerlichen Fang= und Jagdſzenen dem
Blkum immer wieder vorführen.
Fetzt beſitzt in Deutſchland nur noch der Berliner Zoo
piu Gorilla. Dieſer iſt etwa 8 Jahre alt. Der Gorilla des
ogiſchen Gartens von Hannover iſt kürzlich eingegangen.
Gorillas die menſchenähnlichſten und hilfsbedürftigſten
Au, ſind im Widerſpruch zu ihrer herkuliſchen
Körpergeſtal=
uxhöchſt empfindliche Tiere. Allzu viel weiß man auch heure
)uy nicht über das Leben der Gorillas in freier Wildbahn.
laſſen ſich nur ſehr ſchwer angehen, denn ſie ſind ſcheu und
intelligent, ja, die intelligenteſten aller Affen, was auch bei
Erfahrungen mit „Toto” wieder feſtgeſtellt wurde, der ſich
ofamer” aber „weſentlich tiefer” (alſo ausgeſprochen menſchen=
Mlicher!) darſtellte und gebärdete als die anderen Arten
MMrnpanſen, Orang, Gibbons).
Die Bio=Pſychologen, die ſich mit ihnen in den zoologiſchen
Gärten mit ſo viel Sorgfalt, Liebe und Zuneigung befaſſen,
und ſie ohne jedes Vorurteil beobachten, ſtudieren und zu
ver=
ſtehen ſuchen, ſind ſich darüber einig, daß es wohl kaum
ge=
lingen dürfte, Gorillas weſentlich über das Alter der
Geſchlechts=
reife hinaus in Gefangenſchaft zu halten. Der Gorilla wird um
dieſe Zeit, wie andere Affenarten übrigens auch, gefährlicher,
unberechenbarer und brutaler in ſeinen Spielen mit ſeinem
Wärter, und wenn ſich dieſer dann aus begreiflicher perſönlicher
Vorſicht mehr und mehr zurückziehen muß, verfällt das Tier,
das es ſicherlich weder verſtehen noch ertragen kann, daß ſich
ſein Pfleger nicht mehr viel mit ihm abgibt, in eine Art
Trüb=
ſinn. Dieſe „ſeeliſche Depreſſion” bringt es aber mit ſich, daß
der Gorilla auch den Krankheiten, die ihn in dem ungeeigneten
Klima und den immerhin (im Vergleich zu dem unermeßlichen
Urwald Afrikas) engen Verhältniſſen der Gefangenſchaft ſo
viel=
fältig bedrohen, nicht den nötigen Widerſtand entgegenſetzt, und
dem erſten Anſturm erliegt. „Affenliebe” iſt dieſen hochſtehenden
Tieren jedenfalls ein viel lebenswichtigeres Bedürfnis, als
unſere Beobachtungen bis jetzt ergründen konnten.
Es iſt ſehr zu hoffen, daß Frankfurt für ſein in einigen
Monaten fertiges neues Affenhaus bald wieder einen ſo ſchönen
Vertreter der ſo überaus ſeltenen Gorillas wie „Toto” erhalten
wird, denn die prächtigen Familien der ſumatraniſchen Orang
Utans, der weſtafrikaniſchen Schimpanſen uſw., die der
Frank=
furter Zoo zur Zeit beſitzt, ſtellen die ſchönſte und intereſſanteſte
Schau dieſer Art in Deutſchland dar.
Adolf Ziegler.
Nr. 350 — Seite 11
Ungewöhnliche amerikaniſche Ehrung
Haupkmann Boelckes.
Der „Erſte Ritter der Luft”.
Amerikaniſche Kampfflieger gründen einen „Hauptmann=Boelcke=
Klub”. — Ehrung des ritterlichſten Gegners. — Ehemalige
deutſche Kampfflieger wollen Mitglieder des Klubs werden.
Der ehemalige amerikaniſche Kapitän Richard Saunders, der
Führer einer Flugſtaffel im Weltkriege, fordert ſeine früheren
Kameraden auf, den berühmten deutſchen Kampfflieger
Haupt=
mann Oswald Boelcke jetzt im Frieden noch nachträglich für
die große Ritterlichkeit zu ehren, die er ſtets im Luftkampfe
bewahrt hat, und die „bei allen deutſchen Fliegern Brauch
ge=
worden iſt”. Man erinnert ſich, daß auch Rittmeiſter von
Richt=
hofen, der „rote Teufel”, von ſeinen Feinden geehrt wurde, als
er am 21. April 1918 in einer Luftſchlacht gefallen war.
Feind=
liche Flieger warfen für ihn einen Kranz herab, der die
Auf=
ſchrift trug: „Dem Rittmeiſter von Richthofen, dem tapferen
und würdigen Feinde!” Vor ihm hatte ſchon Boelcke bei ſeinen
Gegnern nicht nur als tapferer Krieger, ſondern auch als ein
Mann von höchſten ritterlichen Eigenſchaften Ruhm und Ehre
erworben. Kapitän Saunders weiſt darauf hin, daß Boelcke
im Lager der Alliierten der „Erſte Ritter der Luft” hieß, denn
er hat niemals einen wehrloſen Feind geſchädigt. Nur im
glei=
chen Kampf hat er ſich mit ſeinem Gegner gemeſſen. Wenn er
fah, daß der Gegner keinen Schuß mehr zu verfeuern hatte, alſo
wehrlos war, grüßte er ihn und verſchwand. Der Name Boelcke
muß im feindlichen Lager eine große Macht geweſen ſein, denn
ſonſt erſcheint es ſeltſam, daß gerade amerikaniſche Kampfflieger
jetzt einen „Hauptmann=Boelcke=Klub” gründen wollen, zumal ſie
ſelbſt mit dem tapferen Flieger von Verdun nicht gekämpft
haben. Der Klub ſoll der Pflege freundſchaftlicher Beziehungen
mit dem ritterlichen deutſchen Volke dienen. Zu dieſem Zwecke
ſollen ehemalige deutſche Kampfflieger aufgefordert werden, dem
Klub als Mitglieder beizutreten, damit die Feinde von einſt hin
und wieder Gelegenheit haben, bei gemeinſamen Klubtagungen
einander kennen und ſchätzen zu lernen. So ſoll der Klub, der
den Namen des großen deutſchen Fliegers tragen wird, nicht
kriegeriſchen Zwecken dienen, ſondern dem Frieden und der
Ver=
ſöhnung zweier großer Völker, die voreinander Hochachtung
haben. Der Klub will es ſich fernerhin zur Aufgabe machen, die
großen Flugereigniſſe des Weltkrieges zu ſammeln und ein
Denkmal der Lufthelden zu ſchaffen. Auch engliſche und
fran=
zöſiſche Flieger ſollen an den Sitzungen des Klubs teilnehmen
dürfen, aber es iſt nicht beabſichtigt, ſie als aktive Mitglieder
aufzunehmen. Der „Hauptmann=Boelcke=Klub” ſoll in erſter
Reihe ein Mittelpunkt amerikaniſchen und deutſchen Lebens ſein.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polſtik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuiſſeion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bid und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratentel und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittſch — ſämilich in Darmſtiadt
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Seite 12 — Nr. 350
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Oddr Tater Tia Saeſient
Handball.
Rol=Weiß Darmſtadt — Polizei Worms.
Im letzten Verbandsſpiel ſtehen ſich am Sonntag genannte
Mannſchaften an der Rheinallee gegenüber. Der Ausgang dieſes
Treffens entſcheidet die Frage des Abſtiegs für Rot=Weiß.
Be=
dauerlich, aber nur zu ändern durch eine wünſchenswerte
Syſtem=
änderung, denn Rot=Weiß hat vielmals bewieſen, daß es Liga=
Klaſſe iſt und nur durch unglückliche Umſtände an das Ende der
Tabelle gezwungen wurde. Das Spiel wird ſicherlich einen
ſpannenden Verlauf nehmen. Beginn 14.30 Uhr.
Die Reſerven ſpielen um 10 Uhr auf dem Stadion gegen
SV. 3.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — Tv. Seeheim.
Das vorletzte Verbandsſpiel ſieht die 75er am kommenden
Sonntag, nachm. 3 Uhr. auf dem Spoxtplatz an der
Kranich=
ſteinerſtraße im Kampf gegen den Tv. Seeheim. Zwei alte
Be=
kannte ſtehen ſich hier gegenüber. Die Gäſte lagen anfänglich.
durch den Abgang von Spalt ſtark geſchwächt, ausſichtslos im
Nennen. Die letzten Ergebniſſe beweiſen jedoch, daß die Elf
an=
ſcheinend ihre alte Kampfkraft wieder erlangt hat und nicht
unterſchätzt werden darf. Da die Gefahr des Abſtiegs für die
Gäſte immer noch droht, wird Seeheim am Sonntag alles
daran=
ſetzen, um ſich durch einen Punktgewinn weiter vom Tabellenende
zu entfernen. Die 75er halten den dritten Platz ſicher, und ſie
ſollten normalerweiſe den Sieg an ſich bringen. Auf Grund der
Tatſache aber, daß beide Verteidiger und der rechte Läufer noch
an den im Spiel gegen Reichsbahn erlittenen Verletzungen
labo=
rieren und ebenſo wie der geſperrte Mittelläufer erſetzt werden
müſſen, iſt der Ausgang des Treffens als offen zu bezeichnen.
— 2. Mannſchaft ſpielfrei.
Tgde. Darmſtadt 46—TV. Wallerſtädten.
Kommenden Sonntag. 15 Uhr, empfangen die 46er zum
vor=
letzten Pflichtſpiel den TV. Wallerſtädten. Im Vorſpiel trennte
man ſich unentſchieden. Die 46er werden es verſuchen, das
Rück=
ſpiel für ſich zu entſcheiden, um ſo den 2. Tabellenplatz weiter
zu behalten. Auch die Wallerſtädter werden verſuchen, noch einen
günſtigen Mittelplatz in der Tabelle zu erringen. Schon aus
dieſen Gründen iſt mit einem abwechſelungsreichen Spiele zu
rechnen. — Vorher ſpielen die Jugendmannſchaften.
Tv. 1897 Bickenbach — Tv. Vorwärts Langen.
Im Verbandsrückſpiel kommt Vorwärts Langen am
kommen=
den Sonntag nach Bickenbach. Das Vorſpiel in Langen endete für
Bickenbach 5:1. Langen hängt am Schluß der Tabelle und wird
jedenfalls alles daranſetzen, um bei ſeinen noch ausſtehenden
Spie=
len durch Punktegewinn vom Tabellenende wegzukommen. Auf der
anderen Seite darf ſich Bickenbach keinen Punktverluſt mehr
lei=
ſten, um an der Spitze zu bleiben. Wenn Bickenbachs 1.
Handball=
elf die Langener Vorwärtsleute genau ſo ernſt nimmt. wie
Wor=
felden und Sprendlingen, dann kann der Erfolg nicht ausbleiben.
— Das Spiel der 2. Mannſchaften hat auf den Tabellenſtand
Bik=
kenbachs keinen Einfluß mehr. da die Meiſterſchaft bereits
ge=
ſichert iſt. — Die Spiele werden auf dem Jugenheimer Sportplatz
ausgetragen und beginnen: 13:45 Uhr: 2. Mannſchaften, 15 Uhr:
1. Mannſchaften.
Fußball.
SV 98 Darmſtadt — SV. Münſter.
Die Fußball=Liga der 98er hat am Sonntag 14.30 Uhr auf
eigenem Platze den SV. Münſter zum Gegner. Den 98ern iſt
Ge=
legenheit gegeben, durch einen Sieg ihre Lage am Tabellenende
nicht unweſentlich zu verbeſſern. Die beiden erſten Spielſonntage
der Rückrunde haben das Ergebnis gezeitigt, daß die in der zweiten
Tabellenhälfte placierten Vereine dicht zuſammengerückt, und daß
infolge des geringen Punktunterſchiedes nunmehr mindeſtens ſieben
Vereine in Abſtiegsgefahr geraten ſind. Bei dieſer Situation ſind
nun gerade die Spiele zwiſchen den ſich in Abſtiegsgefahr
befind=
lichen Vereinen von größter Bedeutung. Sowohl die 98er als die
Gäſteelf haben die Punkte bitter notwendig. Für die Lilienträger
insbeſondere gilt es, die Chance zur Verminderung der
Abſtiegs=
gefahr zu wahren, und damit auch die Niederlage des Vorſpieles
wettzumachen. Leicht wird dieſe Aufgabe nicht ſein, da ja auch die
Gäſte allen Anlaß haben, voll und ganz bei der Sache zu ſein.
Vorher trägt die Handball=Liga ein Uebungsſpiel aus.
Polizei Darmſtadt — FV. Sprendlingen.
Wohl das bedeutungsvollſte Spiel der Nachrunde wird am
kommenden Sonntag auf dem Polizeiſportplatz ſteigen. Die
Sprendlinger können in letzter Zeit auf eine ſchöne Erfolgſerie
zurückblicken. Es iſt aber auch eine bekannte Tatſache, daß die
Sprendlinger gerade in der Nachrunde zu einer ſehr guten Form
auflaufen. Das hohe Ergebnis über Eberſtadt iſt ſicher kein
Zu=
fallserfolg, ſondern ein Beweis der ſtetigen Formverbeſſerung der
Sprendlinger Polizei iſt bis jetzt immer noch ungeſchlagen
geblie=
ben. Ihren Punktevorſprung wird ſie auch in dieſem Spiel nicht
nur zu halten wiſſen, ſondern er kann ſich im Falle eines Sieges
inſofern noch vergrößern, als die Dieburger allem Anſchein nach
die gefährliche Klippe in Mörfelden nicht glücklich überwinden
werden. Jedenfalls bedarf es von ſeiten, der Polizei äußerſter
Kraftanſtrengung und eines unbeugſamen Siegeswillens, um zum
Siege zu kommen. Die Sprendlinger beſtreiten den Kampf nicht
ohne Hoffnungen. Die Chancen der Polizei ſcheinen uns auf
reale=
rer Baſis zu beruhen. Spielbeginn: 14.30 Uhr.
Rot=Weiß Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag muß Rot=Weiß mit Liga und
Re=
ſerve in Walldorf antreten. Die Walldörfer Elf iſt, nach den
letzten Reſultaten zu urteilen, zurzeit wieder in guter Verfaſſung.
Die Darmſtädter werden ſich gehörig anſtrengen müſſen, um mit
einem einigermaßen ehrenvollen Reſultat aus Walldorf
zurückzu=
kehren. Beide Mannſchaften fahren ver Omnibus ab Löffler=
Wald=
ſtraße um 11,30 Uhr! An der Fahrt können eine Anzahl
Schlach=
tenbummler zu niedrigem Fahrpreis teilnehmen.
Sportverein 1910 Weiterſtadt—Eintracht Darmſtadt.
Kommenden Sonntag hat Weiterſtadt die Eintracht
Darm=
ſtadt im Rückſpiel zu Gaſt. Die Gäſte ſpielen gerade in dieſem
Jahre in den Verbandsſpielen eine ſehr gute Rolle. Die
Ein=
heimiſchen müſſen ſich ſchon mächtig anſtrengen, um die im
Vor=
ſpiel erlittene 3:0=Niederlage zu korrigieren. Werden die
Spie=
ler mit dem gleichen Elan und der Hingabe, wie ſie es ſchon oft
gezeigt haben, am kommenden Sonntag ſpielen, dann dürfte ein
Sieg zu erwarten ſein. Will man den Anſchluß an die
Spitzen=
gruppe nicht verlieren, dann müſſen ſich ſchon die Einheimiſchen
reſtlos zur Verfügung ſtellen, denn nur mit vereinter Kraft kann
das geſteckte Ziel erreicht werden. Spielbeginn 14.30 Uhr.
Vor=
her 2. Mſch. (Beginn 12.30 Uhr).
Union Darmſtadt—Germania Oberroden.
In obigem Treffen ſtellt ſich Unions verjüngte Liga=Elf zum
erſten Male dem heimiſchen Publikum vor, und man iſt geſpannt,
wie ſie ſich auf eigenem Gelände ſchlägt. Nach den letzten
Miß=
erfolgen müßte endlich wieder einmal ein Sieg gelandet werden.
will die Mannſchaft nicht in Abſtiegsgefahr kommen. Das
Ta=
bellenende verdichtet ſich mehr und mehr, heiße Kämpfe ſtehen
noch bevor. Der Sonntag wird wohl einen typiſchen
Punkte=
kampf bringen. Die Gäſte, eine unſerer beſtändigſten
Mannſchaf=
ten, gaben ſchon manchem Gegner ein Rätſel zu löſen. Der
Kampf iſt offen. Spielbeginn 2.30 Uhr.
FK. Egelsbach—Germania Eberſtadt.
Im weiteren Verlauf der Rückrunde müſſen die Germanen
nach Egelsbach, das dritte Mal, daß die Elf hintereinander nach
auswärts muß. Das Vorſpiel haben die Egelsbacher 3:1
ver=
loren. Morgen werden ſie wohl den Spieß umdrehen. Durch
Verletzungen werden die Germanen immer noch ohne Schimpf,
Kaiſer und Seeh antreten müſſen. Ob die Erſatzleute ihren
Mann ſtellen, wird das Spiel zeigen. Reſerven—SpV.
Jugen=
heim 1.. 10.30 Uhr, Germaniaſportplatz. 3a Mannſchaft—SpV.
Jugenheim 2., 9 Uhr, Germaniaſportplatz.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Dietzenbach.
Dieſe Gegner ſtehen ſich am Sonntag nachmittag 2.30 Uhr am
Müllersteich gegenüber. Dietzenbach als Tabellenführer befindet
ſich zur Zeit in Hochform. Die Gäſte verfügen über eine äußerſt
ſtabile Mannſchaft, die in allen Teilen gut beſetzt, durch ihre
Schnelligkeit und Ausdauer angenehm auffällt. Die hieſige Elf
muß ſchon alle Regiſter ihres Könnens ziehen, um ehrenvoll zu
be=
ſtehen. Ein Sieg, notwendig, um den Anſchluß an die Mittelgruppe
zu gewinnen, iſt möglich, vorausgeſetzt, daß mit andern Leiſtungen
aufgewartet wird als im Spiel gegen Walldorf. Jedenfalls iſt ein
ſpannendes Treffen zu erwarten. Vorher, 12,50 Uhr, Reſerven. Die
3. Mſch. ſpielt um 13 Uhr in Eberſtadt.
Kreisliga Südheſſen.
Das dicke Ende des Gernsheimer Falles.
Nachdem dieſer Tage die Platzſperre des FV. Gernsheim ſehr
ſchnell wieder aufgehoben wurde, ſchlug nunmehr erneut eine
„Bombe” im Gernsheimer Fußballager ein. Nicht weniger als
ſechs Spieler der erſten Mannſchaft (Hillgärtner, Hüter,
Linde=
maier, Duch. Metha und Sams) ſind zum Teil bis auf acht
Mo=
nate disqualifizirt. Außerdem erwuchſen dem Verein über
hun=
dert Mark Unkoſten an Geldſtrafen uſw. Dieſe Strafen
reſul=
tieren aus dem Spiel gegen Horchheim und wurden vom
Gruppengericht verhängt,
Der letzte Sonntag der Punkteſpiele im alten Jahre bringt
nochmals ein volles Programm. Die Paarungen lauten:
FV. Biblis—Starkba. Heppenheim,
Spv. Weinsheim—Olympia Lampertheim,
07 Bensheim—Konk. Gernsheim.
VfL. Lampertheim—Vikt. Neuhauſen,
Norm. Pfiffligheim—FV. Hofheim,
Spv. Horchheim—Spv. Hochheim.
Der Tabellenführer geht einen ſchweren Gang, der ihm wohl
die erſte Niederlage bringen wird. Sollten die Bergſträßer
allerdings auch in Biblis ihren Siegeszug fortſetzen können,
dann iſt ihnen die Meiſterſchaft nicht mehr zu nehmen.
Olym=
pia Lampertheim wird ſich in Weinsheim, trotz ſeiner
Mann=
ſchaftsverſtärkung, vorſehen müſſen, denn der Neuling iſt auf
eigenem Gelände ein ſchwer zu ſchlagender Gegner. Bei den
übrigen vier Begegnungen darf man mit mehr oder weniger
deutlichen Siegen der Platzbeſitzer rechnen.
In der Gruppe 3 Ried ſind folgende Treffen vorgeſehen:
Fehlheim—Olympia Biebesheim,
Tv. Biebesheim-Zwingenberg,
Kleinhauſen—Tgde. Stockſtadt.
Von dieſen drei Punkteſpielen iſt der Ausgang der
Begeg=
nung in Biebesheim ziemlich offen, während in Fehlheim
ſicher=
lich der Tabellenführer genau ſo gut zu einem klaren Sieg kommt,
wie Kleinhauſen auf eigenem Platze gegen die Stockſtädter
Turner.
Krafſpork.
Polizei Darmſtadt—Eiche Hanau.
Großkampf! So darf man dieſen Kampf zweifelsohne
be=
zeichnen. Hanau hat es in dieſem Jahre verſtanden, durch
ge=
ſchickte Umſtellung innerhalb der Mannſchaft ſeine ſtärkſten
Riva=
len zu beſiegen und ſich an die Spitze der Tabelle zu ſetzen. Der
Kampf am Sonntag dürfte teilweiſe ſchon die Entſcheidung über
den diesjährigen Meiſter bringen. Teilweiſe inſofern, da bei
einem Siege von Hanau dieſes den Meiſtertitel ziemlich ſicher
haben dürfte, währenddeſſen im umgekehrten Falle die Chancen
wieder gleich ſind. Daß Hanau eine ſehr ſtarke Mannſchaft beſitzt,
beweiſt ihr letztſonntäglicher Sieg über den vorjährigen Meiſter
Groß=Zimmern. Die Poliziſten ſind ſich des Ernſtes der Lage
bewußt und werden mit äußerſter Energie zu kämpfen wiſſen.
Für die Anhänger des Kraftſports wird jedenfalls am Sonntag
vormittag 11 Uhr in der Polizeiſporthalle, Eſchollbrückerſtr. 24.
eine ſportliche Delikateſſe geboten. Niedrigſte Eintrittspreiſe.
Gegen Italien wird Deutſchland vorausſichtlich vom
kommenden Jahre ab einen regelmäßigen Leichtathletik=
Länder=
kampf austragen.
Die Adlerplakette des Deutſchen Reichsausſchuſſes für
Leibesübungen wurde dem Weltflieger Wolfgang v. Gronau
verliehen.
Im 20 Klm.=Gehen wird die neu eingeführte Deutſche
Meiſterſchaft erſtmals am 20. Auguſt 1933 in Erfurt ausgetragen.
Amerikaniſche Sechstagerennen laufen zurzeit
in Philadelphia und Milwaukee mit deutſcher Beteiligung. In
Philadelphia ſtehen Dülberg=Wiſſel drei Runden zurück an
neun=
ter Stelle, während Petri mit Manera neun Runden Rückſtand
beſitzt. Stübecke lag mit Croley, als Partner in Milwaukee an
zweiter Stelle.
Roman Najuch, der deutſche Tennis=Altmeiſter, wurde
auf drei Monate vom Schwediſchen Tennisverband als Trainer
verpflichtet.
Sporklikerakur.
Der Kalender der Sportfreunde.
Sie ſind ſelbſt Sportler? — Dann kennen Sie den
Bildabreiß=
kalender „Sport und Körperkultur” gewiß ſchon von früher hex und
werden es ſich nicht entgehen laſſen wollen, mit dem neuen
Jahr=
gang (1933) dieſes vorbildlich gedruckten Kalenders ſchönſte
Sport=
aufnahmen zu erwerben. Oder gehören Sie zu denen, die keinen
Sport treiben? — Nun, ich kann mir ſchon denken, Sie haben keine
Zeit dafür, halten ſich vielleicht auch nicht mehr für jung genug, um
damit anzufangen. Aber ich wette: Sie fühlen ſich jung,
ſobald Sie den Kalender „Sport und
Körperkul=
tur” durchblättern. Die Lebensfreude, die aus jedem
ein=
zelnen dieſer Bildblätter ſpricht, ſteckt an. Sieht Sie morgens beim
Frühſtück eins dieſer Bilder an, ſo haben Sie ſchon die Hälfte der
Morgengymnaſtik: friſchen Mut, neue Hoffnung. Sie ſpüren, ob
Sie wollen oder nicht: Das Leben iſt doch ſchön. — Von Fußball.
und Tennis, von Wandern, Schwimmen, Segeln, von Golf und
Ru=
dern erzählen die Bilder des Kalenders, Sport und Körperkultur”
(Franckhſche Verlagshandlung, Abt. Dieck=Verlag, Stuttgart. Preis
2.40 RM.). — Lebensfreude überall, Augenblicksaufnahmen von
Rekordleiſtungen ſtehen neben ſtimmungsvollen Bildern, wie ſie
der einfache Wanderer, der Faltboot=Touriſt ſieht — eine wirklich
erfreuliche Erſcheinung unter den Kalendern!
Sportverein 98—Ruderverein Offenbach.
Heute Samstag, 15 Uhr. empfängt SV. 98 die ſpfit
ſtarke Hockeymannſchaft des RV. Offenbach. Der Ausgang Oe
ſes Spieles iſt offen, zumal es die erſte Begegnung beider Marm
ſchaften iſt.
Geſchäftliches.
Pflegt die Hausmuſik —
und ſchenkt Electrola. Die Dezember=Neuerſcheinungen
möglichen die Zuſammenſtellung eines abwechſlungsreichen Pu
gramms unter Mitwirkung weltberühmter Künſtler. Das vou
läre Programm wird u. a. von Marek Weber und ſeinem
cheſter beſtritten. Aber auch die Jugend kommt zu ihrem Ra
durch faszinierende Tanzaufnahmen und Tonfilmſchlager.
autoriſierte Electrola=Verkaufsſtelle K. Jäger Georgenſtr.
ſpielt Ihnen dieſe Aufnahmen jederzeit unverbindlich vor,
Erholt ſich die Schneide einer Raſierklinge?
Eine Frage, die ſchon von vielen belächelt wurde. Und 2
— es iſt ſo! Fachleute auf dem Gebiete der Stahlinduſtrie
ſtätigen dieſe Tatſache. Die Firma Ed. Wüſthof, Dreizackwerr
Solingen ſtellt dieſe Natureigenſchaft des Stahles in den Di.
der Selbſtraſierer und bringt ihre neuen PacTroc=Raſierklime
in einer neuartigen Verpackung in den Handel. Eine ſiebentei.
Mappe reſerviert für jeden Wochentag eine beſondere Klinge.
daß jede Klinge eine volle Woche ruht, wodurch ſich die zage
Schneiden erholen. (Siehe Inſerat.)
Nicht der Preis beſtimmt den Wert eines Geſchenkes, ſondn
die perſönliche Note. Eine kleine Aufmerkſamkeit in gediegen
Ausführung ſpricht mehr zum Herzen des Beſchenkten als 3
barer Luxus. Kaffee Hag bringt zum diesjährigen Weihnact
feſt zwei Geſchenkpackungen heraus, die jedem Geſchmack Rechn=uf
tragen und es einem jeden ermöglichen, ohne großen Koſtenau
wand praktiſch und aufmerkſam zu ſchenken. (Siehe Anzeige.)
Gewinnauszug
3. Klaſſe 40. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterke.
Ohne Gewähr
Nachdruck verbokey
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
2. Ziehungstag
15. Dezember 1931
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 A
gezogen
2 Gewinne zu 50000 M. 152643
2 Gewinne zu 10000 M. 183466
2 Gewinne zu 5000 M. 20718
8 Gewinne zu 3000 M. 161977 196966 990610 346828
8 Gewinne zu 2000 M. 148971 258820 305645 360865
34 Gewinne zu 1000 M. 64143 70391 88013 96454 99343 143121
163510 182656 208717 212587 213326 221602 308229 328961 33927
339650 364454
50 Gewinne zu 800 M. 6519 15418 29868 32180 108597 1Bos9l
157042 172631 195458 204001 231599 344472 254174 266139 27015
287866 281371 292086 299326 302651 321684 332332 348854 377681
381438
42 Gewinne zu 500 M. 10285 29836 36219 66689 74393 7594/
96184 105821 107081 109909 127060 132650 148621 148857 162491
187801 205960 209221 234873 376632 396131
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400.M
gezogen
2 Gewinne zu 100000 m. 135845
4 Gewinne zu 5000 M. 37494 364220
8 Gewinne zu 3000 M. 3754 141003 289260 396548
8 Gewinne zu 2000 M. 6616 33732 137169 223327
26 Gewinne zu 1000 M. 16065 76712 85618 117402 137561 17171
173254 268229 294851 303716 339706 384647 367837
40 Gewinne zu 800 M. 7334 26478 51472 70617 88201 920c5
115815 116781 122487 124647 151316 165309 187061 201826 234681
267401 323482 34 1877 392500 8968
60 Gewinne zu 500 M. 20638 21787 23339 71877 88408 16s811
171108 173860 182127 185464 186423 240451 243861 951777 25350
271669 275213 078962 297269 303294 324721 330282 333647 3577C
363860 364110 380961 388367 397794 398106
Die Ziehung der 4. Klaſſe der 40. Preußiſch=Süddeutſcheil
(266. Preuß.) Staats=Lotterie findet am 11. und 12. Januar 19:3
ſtat.
Rundfunk=Programme.
10.10:
15.30:
Frankfurt a. M.
Samstag. 17. Dezember
Schulffunk: Die große Wunderſchau. Szenen aus der Theater
17.00:
18.25:
geſchichte.
Stunde der Jugend: Ergebnis des Wettbewerbs vom 19
November: Wer malt das ſchönſte Bild? — Elefantenjag)
in Oſtafrika.
München: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
Dr. Bähr: Reichsreform und Kirchenvereinigungsl
beſtrebur!
18.50:
19.20:
20.00:
22.00:
Anſchl.
22.30:
23.00;
gen.
5. Rosbaud: Zum muſikaliſchen Winterprogramm.
Die große Wunderſchau. Szenen aus der Theatergeſchichte
Berlin: Großes Funkpotpourri: Berlin ſingt — Oper.
Berlin: Tagesnachrichten.
Wetter, Sport.
Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Ring=Gathe.
Berlin: Großes Funkpotpourri: Berlin ſinigt —
Operett=
11.15:
15.00:
15.45:
16.00:
16.30:
17.30
17.50:
18.05:
19.00:
19.40:
20.00:
22.00:
22.30:
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 17. Dezember
Stunde der Unterhaltung.
Kinderbaſtelſtunde.
Frauenſtunde: Weihnachtsbäckereien.
Ernſt Wiechert lieſt aus eigenen Werken,
Hamburg: Nachmittagskonzert.
Prof, Dr. Leſchke: Macht übermäßiger Zuckergenuß zucker
krank?
Bücherſtunde.
23.00:
Prof, Dr. Moſer: Muſikaliſche Wochenſchau.
Franzöſiſch.
Paſtor Dr. Lilie: Chriſtus — Heros oder Heiland?
Berlin ſingt. Großes Funkpotpourri: Oper.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Tanzmuſik vom Ball des Deutſchen Segler=Verbandes.
Kapelle Ring—Gathé.
Berlin ſingt. Großes Funkpotpourri: Operette.
Velerberichl.
Das kontinentale Hoch hat weiter der Warmluft ſtandgele
ten und das meiſt trockene Wetter fortbeſtehen laſſen. An ſein
Nordſeite wird es von ozeaniſcher Luft umſpült, die das
kräftige Islandtief mit ſich führt. Infolgedeſſen kommt ſtär?
Nebel= und Wolkenbildung auf und die Milderung ſetzt ſich
zum Boden hin durch. Die Neigung zu Niederſchlägen und Neld
regen nimmt zu.
Ausſichten für Samstag, den 17. Dezember: Vielfach dunſtig u
bewölkt, ſtellenweiſe leichter Nebelregen.
Ausſichten für Sonntag, den 18. Dezember: Wechſelhaftes z1
im ganzen verhältnismäßig mildes Weter mit Neigung
Niederſchlägen.
Tüd dontältüd dau
Aüte Tadntlatagtäd
Die schönen neuen
Weihnachts-
Dosen gefüilt:
RM 1.50
Uberall ru haben!
G.
1M1
ien
[ ← ][ ][ → ]Rummer 350
Samstag, 17. Dezember
ueſte Nachrichten
Ruhige Lage an der Börſe.
Bereils Einwirkungen des bevorſtehenden Feſtes. — Feſte Grundſtimmung.
Die Verſchiebungen an den Märkken.
Transportaktien Hapag ½8 Prozent erhöht. Nebenwerte neigten
Das Niveau der Standardwerke.
eher zur Schäche. Hier war allerdings die Umſatztätigkeit äußerſt
Weihnachten, das Feſt des Friedens, ſteht vor der Tür und
wirft auch ſchon an der Börſe ſeine Schatten voraus! Nicht etwa.
deß nun die Effektenmärkte friedlich und verlaſſen daliegen,
ob=
wohl der von außen her geringe Ordereingang ohne die Hilfe der
Spekulation dies leicht hätte bewirken können, ſondern mehr in
der Richtung, daß die Tendendz aus ſich heraus zum Feſt feſt
uurrde. Auch das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſpricht von
einer horizontalen Wirtſchaftsentwicklung, doch iſt von dieſer an
der Börſe bisher noch wenig zu ſpüren. Es herrſcht zwar
allge=
mein eine feſte Grundſtimmung, doch iſt in den meiſten Pavieren
eifektiv nichts zu handeln, ohne die Kurſe größeren Schwankungen
geszuſetzen. Die wirklichen Umſätze finden immer nur auf
weni=
gin vorher von einem kleinen Kreiſe von Intereſſenten getivten
Gebieten ſtatt, ſo daß nachher die in dieſe angefachte Bewegung
himeinkommende Allgemeinheit gewöhnlich zu den höchſten Kurſen
auf dem gekauften Material ſitzen bleibt. Ob allerdings die ſeit
Wochen anhaltende Bewegung am Montanmarkt auch nur auf
ſolchen ſpekulativen Machenſchaften baſiert, iſt mehr als
zweifel=
haft. Einmal ſpricht die Dauer der Bewegung dagegen, außerdem
haben ſich nach allen aus dem Revier eintreffenden Berichten
Reutliche Anzeichen einer Geſchäftsbelebung erkennbar gemacht.
Hinzu kam eine Anregung in Form von Gerüchten, die von
rauſchtransaktionen im Stahlverein wiſſen wollten. Da
außer=
dm in der Pfundbewegung eine Beruhigung einzutreten ſcheint.
hafft man. mit keiner weiteren Verſchlechterung der
Exportmög=
ſichkeiten rechnen zu müſſen. Der faſt unveränderte Außenhandels=
Ausfuhrüberſchuß im November regte die Börſe daher auch von
dieſem Geſichtspunkt an. Nur die abgleitenden Rohſtoffpreiſe
wer=
den in ihrer Bedeutung vielleicht unterſchätzt. Ueber
Einzel=
bewegungen und ihre vermutlichen Hintergründe kann man in
den Tagesberichten ausführlichſt leſen, gar nichts, oder nur ſehr
venig, erfährt man aber über die Kursentwicklung der
einzel=
nen Märkte zueinander Vergleicht man beiſpielsweiſe die
Tages=
ſurſe mit denen vor einem Vierteliahr, ſo ergeben ſich recht
in=
ereſſante Verſchiebungen. Die Standardwerte, wie Farben.
Reichsbank und AEG., Paviere, die jahrelang an der Berliner
Börſe den Ton angegeben haben, ſind faſt unverändert. Siemens
blieben ſogar rund 10 Prozent unter ihrer damaligen Notiz
ſtehen, während einzelne Montanpaviere, wie Stahlverein. Hoeſch
und Phönix rund 50 Prozent ihres Kurswertes hinzugewonnen
haben. Dabei ergibt ſich außerdem noch folgende intereſſante
Ver=
ſchiebung, daß die Marge zwiſchen den Phönix= und den
Stahl=
verein=Aktien zugunſten der letzteren faſt geſchwunden iſt, und daß
der Kurs der Stahlvereins=Aktien kaum bemerkt den der AEG.
überflügelt hat.
Eine recht anſehnliche Sonderbewegung haben übrigens auch
Süddeutſche Zucker hinter ſich, die im Zuſammenhang mit einem
guten Abſchluß rund 25 Prozent in 3 Monaten gewonnen haben
Aehnliche Gründe dürften die Kursſteigerungen bei Rheiniſche
Braunkohlen. Maximilianshütte und Conti=Gummi gehabt haben.
Vortmunder Unionbrauerei, die auch in der letzten Woche durch
Feſtigkeit auffielen, haben ſeit dem Vergleichstermin rund 20
Pro=
znt gewonnen. Kursverluſte ſind demgegenüber äußerſt ſelten.
Erwähnenswert ſind eigentlich nur Chade=Aktien, die im
Zu=
ſammenhang mit den Schwierigkeiten in Argentinien rund 25
Mark einbüßten. Aber auch der Farbenmarkt lag anhaltend unter
Druck, ohne daß dies kursmäßig ſtärker zum Ausdruck kam.
Feſtverzinsliche Werte hatten ohne größere
Kursveränderun=
gen anhaltend freundliche Tendenz, da der näherrückende
Anlage=
termin zweifellos eine Anregung bietet. Von Auslandsrenten
fielen nur Liſſaboner Stadtanleihe durch eine ſtärkere
Abſchwä=
chung auf. anſcheinend ſind hier die Mitläufer der Bewegung
her=
ausgegangen. — Am Deviſenmarkt ſpielte bei den Bewegungen
der einzelnen Valuten der heutige Termin der
Kriegsſchulden=
zahlungen die ausſchlaggebende Rolle. Während das Pfund trotz
der Goldvexluſte an die USA. eine Erholung erfuhr, lag der
ſranzöſiſche Franc weiter recht ſchwach und gegenüber dem Dollar
am unteren Goldpunkt. Die Reichsmark blieb international
aus=
geſprochen feſt.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Entgegen den Erwartungen mußte der offizielle Berliner
Börſenbeginn geſtern enttäuſchen. Es lagen am Montanmarkte
überwiegend Kauforders vor, und man hatte damit gerechnet, daß
die Börſe durchweg feſter eröffnen würde. Zu den erſten Kurſen
kam dann aber an verſchiedenen Märkten doch Material heraus;
die Spekulation ſchritt an dieſen Märkten zu Glattſtellungen und
nahm auch Tauſchoperationen in Montan= und einigen
Elektro=
papieren vor. Die Grundſtimmung konnte aber trotzdem als
freundlich bezeichnet werden. Die Erhöhung der Roheiſen= und
Rohſtahlproduktion, die lebhaftere Tätigkeit in der
Maſchinen=
induſtrie, die höhere Ruhrkohlenförderung, das Anziehen der
deut=
ſchen Werte im Auslande, die Einigung in der Weltſchiffahrt uſw.
waren anregende Momente, die aber doch nicht die erhoffte
Wir=
kung erzielten. AEG.=Aktien lagen weiter ſchwach, auch Farben
waren angeboten und rückgängig, gleichfalls Kunſtſeidenwerte. Die
Umſätze am Montanmarkt waren ziemlich groß, die Kurſe zogen
aber nur bis 1½ Prozent an. Mannesmann waren ziemlich ſtark
gefragt, da Gerüchte von einem großen Ruſſenauftrag an das
Röhrenſyndikat ſtimulierten. Während Schultheiß faſt 2 Proz.
zurückgingen, zogen Dortmunder Union=Brauerei 4,5 Prozent an.
Die feſtverzinslichen Werte waren anfangs kaum behauptet, eher
etwas ſchwächer. Auch Induſtrieobligationen zeigten keine
ein=
heitliche Tendenz. Im Verlaufe gaben AEG. auf die alten
Zu=
ſammenlegungsgerüchte weiter nach, und hiervon ausgehend
er=
gaben ſich auch an faſt allen anderen Märkten Rückgänge bis zu
15 Proz. AEG. ſtellte ſich auf nur 29 Proz. Am Berliner
Geld=
markt blieb die Situation nach glatter Ueberwindung des Medios
unverändert leicht. Tagesgeld war an der unteren Grenze mit
42s bzw. 4,25 und vereinzelt 4½ Proz. erhältlich.
Die Frankfurter Börſe war zu Beginn ohne
weſent=
liche Veränderung, wurde aber durch den Druck von einzelnen
Spezialwerten im Verlaufe allgemein ſchwächer. Vor allem fehlt
der Börſe das Intereſſe des Publikums; jedenfalls lagen kaum
Aufträge vor, ſo daß auch die Spekulation keinerlei Anregung
benützte zu irgend welcher größeren Tätigkeit. Die Rede des
Reichskanzlers wurde an der Börſe zwar mit Befriedigung
auf=
genommen, doch ging keine größere Anregung für erhöhte
Ge=
ſchäftstätigkeit aus. Der Montanmarkt ſtand auch zu Beginn im
Mittelpunkt des Intereſſes, da man mit einem Anhalten der in
letzter Zeit beobachteten Intereſſenkäufe des Stahlvereinskonzerns
noch rechnete Sahlverein ſelbſt zogen bis 36.25 (35) Prozent an.
Bald nach Beginn des amtlichen Börſenverkehrs ſetzte ein
ſchar=
ier Kursdruck am AEG.=Markt ein. Eine ſachliche Begründung
war nicht erkennbar: man wollte wieder von
Sanierungsgerüch=
ten wiſſen. Der AEG.=Kurs fiel auf 29,75 (318) Proz, zurück,
daneben auch JG. Farben, in denen ſchon vor einiger Zeit größere
Verkäufe erfolgten, gedrückt, da auch hier wieder größeres
Ma=
terial zum Verkauf gelangte, deſſen Quelle unbekannt blieb. JG
auuf 95,5 (97) abgeſchwächt. Schließlich fiel noch der Kursdruck
ldungen über ſchlechte
klein. Am Rentenmarkt gaben die Kurſe gleichfalls nach. Im
übrigen war der Markt für feſtverzinsliche Werte eher
vernach=
läſſigt; ſowohl ſpäte Schuldbuchforderungen wie Altbeſitz um 0.25
Prozent ſchwächer.
Nach der im Verlaufe recht ſchwachen Tendenz der
Mittags=
börſe verzeichnete die Abendbörſe bei ſehr kleinem Geſchäft
meiſt behauptete Kurſe. Die Verkäufe in einigen führenden
Wer=
ten des Aktienmarktes ſcheinen abgeſtoppt zu ſein. Teilweiſe waren
ſogar leichte Kurserholungen zu verzeichnen, ſo gewannen Aku 0,5
Prozent. Von Montanwerten Stahlverein ½ Prozent höher, aber
Rheinſtahl 0.25 Prozent gedrückt. Auch AEG. lagen nur knapp
behauptet. JG. Farben gingen bei 94½ Proz. auf unveränderter
Baſis um. Der Rentenmarkt lag ſtill und kursmäßig wenig
ver=
ändert.
Wirkſchafkliche Rundſchau.
Daimler=Benz A.G., Berlin=Stuttgart. Die GV. der Daimler=
Benz A.G., Berlin=Stuttgart, ggenehmigte den Abſchluß für 1931
(8,43 Mill. RM. vorzutragender Verluſt) und beſchloß die
Herab=
ſetzung des A.K. i.e F. von 50.36 auf 43,62 Mill. RM. durch
Ein=
ziehung von nom. 6,74 Mill. RM. eigenen Stammaktien ſowie die nämlich Frankreich mit 19 261 452, Polen mit 4 427 970. Belgien
Auflöſung des Reſervefonds. Die Verwaltung führte aus, daß
das abgelaufene Geſchäftsjahr für die Automobilinduſtrie eine
große Verringerung der Abſatzmöglichkeiten infolge der ſtarken
ausländiſchen Konkurrenz gebracht habe, wozu noch der faſt völlige
Ausfall im Export komme. Am Inlandsmarkt, auf den die
Auto=
induſtrien angewieſen geweſen ſeien, haben die Steuern und die
Zölle, welche gegen 1929 eine Verdoppelung erfahren haben, zu
einer ſtarken Abſatzſchrumpfung geführt. Viel verſpreche ſich die
Geſellſchaft von dem ihr für Fahrzeuge geſchaffenen Dieſelmotor,
der ihr zu einer führenden Stellung verholfen habe. Zu der von
Aktionärſeite aufgeworfenen Frage nach Sanierung der Bilanz
wurde von der Verwaltung entgegnet, man habe eine
vernünf=
tige Fuſion immer befürwortet; dies ſei jetzt nicht mehr ratſam,
es könne nur noch eine Preisverſtändigung angeſtrebt werden.
Ueber die Bonität der Ruſſenwechſel, die außerdem vom Staat
garantiert ſeien, beſtehe kein Zweifel. Neu in den Aufſichtsrat
gewählt wurden: Direktor Blinzig=Stuttgart, Mar Schmid (DD.=
Bank) Berlin, Generaldirektor Joſef Popp=München.
Die Notlage der Pflaſterſtein= und Schotterinduſtrie. Der
Reichsverband der Pflaſterſtein= und Schotterinduſtrie weiſt auf
die Notlage dieſer Branche hin, die wegen Auftragsmangels
wie=
der vor der Stillegung ſteht. Die Beſchäftigung betrug im
Durch=
ſchnitt des laufenden Jahres kaum 20 Prozent der Kapazität.
Gegenüber dem Vorjahr iſt ein weiterer Rückgang von etwa 45
ſich nicht in zuſätzlicher Weiſe ausgewirkt, da die Behörden die
normalen laufenden Arbeiten anſcheinend bis zum Inkrafttreten
des Beſchaffungsprogramms zurückgeſtellt hatten. Hierzu kommt
aber noch, daß die vergebenen Aufträge größtenteils an
öffent=
liche Betriebe vergeben worden ſind.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Neue Vergleichsverfahren. Alzey: Kaufmann
Alfred Rodrian. Inhaber der gleichnamigen Firma, VglT. 22. 12.
R. Ihm, A.G., Lederfabrik. Raunheim bei Mainz. Dieſe
Lederfabrik (A.K. 1 Mill. RM.) ſchließt das Geſchäftsjahr 1931=
1932 mit einem Verluſt von 28 000 RM. (i. V. 4000 RM.
Rein=
gewinn) ab.
Badiſche Aſſekuranz=Geſellſchaft A.G., Mannheim. Nominell
1 860 000 auf den Namen lautende, mit 25 Prozent eingezahlte
Stammaktien (Interimsſcheine) der Geſellſchaft wurden an der
Mannheimer Börſe zugelaſſen. Im Proſpekt wird der
Geſchäfts=
gang im laufenden Jahr unter Berückſichtigung der allgemeinen
Wirtſchaftsverhältniſſe im In= und Ausland als befriedigend
be=
zeichnet.
Verein für Zellſtoff=Induſtrie AG. Die Geſellſchaft kündigt
die von der ehemaligen Koſtheimer Zelluloſe= und Papierfabrik
AG in Mainz=Koſtheim im Jahre 1920 ausgegebene Anleihe. Die
Fälligkeit tritt am 1. 4. 1933 ein. Eine Ausloſung erfolgt nicht
mehr. Gleichzeitig wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die noch
nicht vorgelegten Stücke der Anleihe der Koſtheimer Firma von
1909 und der Anleihe des Vereins für Zellſtoffinduſtrie von 1911
an den bekannten Stellen zur Rückzahlung gelangen.
Nachlaſſen der Geſchäftskäkigkeit am Saareiſenmarkk.
Ganz allgemein iſt auf allen Märkten ein gewiſſes Nachlaſſen
feſtzuſtellen. Mit Einſetzen des Froſtes hat auch die an und für
ſich ſchon geringe Bautätigkeit vollkommen aufgehört. Außerdem
haben Weihnachtszeit und die Inventurarbeiten ganz allgemein
ein ſtilles Geſchäft im Gefolge. Der franzöſiſche Markt iſt weiter
aufnahmefähig, jedoch iſt auch hier eine gewiſſe Verlangſamung
aus den eben angegebenen Gründen feſtzuſtellen. Der Saarmarkt
weiſt keine Veränderung auf. Die Verknappung des Schiffsraums
hält weiter an und gefährdet die Dispoſitionen der Werke ſehr.
Auch der deutſche Markt iſt ſtill, wenn auch die im Rahmen
des Arbeitsbeſchaffungsprogramms, der Reichsregierungg von der
Reichsbahn herausgegebenen Beſtellungen eine gewiſſe Entlaſtung
bringen. Auch die ungeklärte innerpolitiſche Lage hat zweifellos
lähmend gewirkt. Der weiteren wirtſchaftlichen Entwicklung wird
daher nur bei einer innerpolitiſchen Konſolidierung mit Vertrauen
entgegengeſehen werden können. Die auf dem Exportmarkt
vorhan=
dene günſtige Konjunktur iſt leider wieder rückläufig geworden:
der Exportpreis für Stabeiſen iſt weiter fallend und von 3 Lſtrl.
wieder auf ungefähr 2.15 Lſtrl. angelangt. Für das Geſchäft mit
Gußröhren iſt gleichfalls, vor Frühjahr keine Belebung zu
er=
warten.
Gold ſtrönt nach den Bereinigken Staaken.
Am Fälligkeitstage haben die Vereinigten Staaten, wie das
Schatzamt mitteilt, 98 722 675 Dollar erhalten, und zwar von
Eng=
land 95 550 000 der Tſchechoflowakei 1,5 Millionen, von Italien
1 245 437, Finnland 186 000, Lettland 148 852 und Litauen 92 386
Dollar. Fünf Staaten, die einen Geſamtbetrag von 26 211 531
Dollar hätten abführen ſollen, haben die Zahlung verweigert,
mit 2 125 000, Eſtland mit 356 370 und Ungarn mit 40 739 Doll.
Meiallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 16. Dezember ſtellten ſich für
Kupfer: Dezember 37,25 (38,50), Januar 38 (38,25). Februar
38,25 (38,50), März 38,25 (38,75), April 38,75 (39,25). Mai 39.25
(39,50), Juni 39,50 (40). Juli 39,75 (40,50), Auguſt 40,25 (40,75),
September 40,50 (41), Oktober 40,75 (41), November 41 (41,25).
Tendenz; feſter. Für Blei: Dezember 14,75 (15,50), Januar 14,75
(16), Februar März, 15 (16.50), April 15,25 (16,50), Mai 15,50
(16.75). Juni 15,75 (17), Juli Auguſt 15,75 (17,25),
Septem=
ber 16 (17,75), Oktober 16 (18), November 16,25 (18). Tendenz:
luſtlos. Für Zink: Dezember 20 (21), Januar 20,50 (21),
Fe=
bruar 20,75 (21,50), März 21 (22), April 21 (22,50), Mai 21,25
(22,75), Juni 21,50 (23,25). Juli 21,75 (23,25), Auguſt 21,75
(23,50), September 22,25 (23,50) Oktober 22,75 (23,50), November
23 (23,50). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld,
die in Klammern Brief.
Biehmärkke.
Ferkelmarkt in Groß=Gerau. Aufgetrieben waren 409 Tiere.
Es koſtete pro Stück 8—13 Mark. Der nächſte Ferkelmarkt findet
Prozent zu verzeichnen. Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm hat am Mittwoch, den 28. Dezember, vormittags 8,30 Uhr, auf dem
Marktplatz zu Groß=Gerau ſtatt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Zu Börſengerüchten, daß die AEG. eine
Kapitalzuſammen=
legung im Verhältnis 10:4 vornehmen werde, erklärt die
Verwal=
tung, daß irgendwelche Erwägungen in dieſer Richtung noch nicht
ſchweben und es überhaupt noch nicht feſtſteht, ob eine
Kapital=
zuſammenlegung und wenn, in welchem Verhältnis vorgenommen
werde.
Aus ſaiſonmäßigen Gründen iſt der Zementabſatz weiter
zu=
rückgegangen. Er ſtellte ſich auf 178 000 To. im November gegen
246 000 im Oktober. Das bedeutet eine Abnahme um nicht ganz
29 Prozent, während der Rückgang im gleichen Zeitraum des
Vor=
jahres 32 Prozent ausmachte.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 16. Dezember für eine
Unze Feingold 124 Schill. 9,5 Pence gleich 86,7926 RM. für ein
Gramm Feingold demnach 48,1457 Pence gleich 2,79 035 RM. Zu
dieſem Preis wurde nur der ungewöhnlich geringe Betrag von
5000 Pfund Gold gehandelt.
Die Geſellſchaft zur Hebung geſunkener Schiffe „Sorima” in
Genua, deren Taucherſchiffe an der Küſte von Breſt das Gold
des Dampfers „Egypt” heben, beſchloß die Verteilung einer
Vor=
ſchußdividende von 1000 Lire auf jede 1000 Lire=Aktie. Es gibt
gegenwärtig wohl wenig Geſellſchaften in der Welt, die über 100
Prozent Gewinn verteilen können.
Berliner Kursbericht
vom 16. Dezember 1932
Srutſche Bunr and Sibrontsr-Scfeafcafr
Deviſenmarkt
vom 16. Dezember 1932
M
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Damp."
Nordd. Llohzd
A.E. G.
Bayr. Motorenn.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumm 1
Deutſche Cont. Gas 1
fe
75.—
61.75
18.375
24.50
19.—
28.875
63.—
59.25
20.75
35.50
15.50
100.50
Me
Elektr. Lieſerung
7. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Bhil. Holzmann.
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Orenſtein & Koppel
Ne
23.75
95.375
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73.25
84.50
53.125
57.875
1111.—
48.75
61.625
43.—
46.25
37.25
Minanen
Rütgerswerke
Salzdetfurth &a
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerie
Weſteregeln Aka!i
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Wer
Lindes Eismaſch.
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M
43.75
170.—
40.25
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116.—
38.—
17.50
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12.50
26.875
72.375
31.25
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stocholm.
London
Buenos=Aires
New Yor!.
Belgien.
Italien
Paris
Währung 0
100 finn. M.
100 Schilling
100 Tſch. Kr. 12.465/*
100 Pengö
100 Leva
100 Kronen R1.43
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pap. Peio
Dollar 4.209
100 Lire ſ=
100 Franck 15.425/ 16.465
Foel
51.25 I5
3.057
100 Gulden 169.28 169.621
71.93
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399
100 Belge 68.22 156.34
21.54 21.,58
Brief
Sogs
52,05
2.ags
3.063
71.57
72.07
75.8
13.33
0.asgl 0.86ol
4.21.
Schweiz
Spanien 100 Peſetas
Danzig
Javan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien 1
Portugal
Aihen.
Iſtambu
Kairo.
11
Kanada
Uruguay
3sland.
11
Tallinn (Eſtl.)
Nigg
94.41 100 Gulden 61.69 81.s5 Yen (.379 0.881 Milre. 0.269 0.271 100 Dinar 5.604 5.616 100 Eseudos 312.76 12.78 100 Drachm 2.278 2.262 1 türk. 2 2.008 2.012 1ägypt. 2 14.27 14.31 1canad. Doll, 3.666 3.674 1 Goldpeſo 1.648 1.652 100 isl. Kr. 62.69 62.21 100 eſtl. Kr hi0.5o 110.1 100 Lat= 79.72 52.38
Durmſtüdter ans Katiokarbant Sariftaut, Wltiute br Atrioner Dunr
Frankfurter Kursbericht vom 16. Oezember 1932.
Meue
fällig 1. 4. 34...
„ 1. 4. 35 ...
1. 4. 36 ...
1. 4. 37...
„ 1. 4. 38 ...
6% Dtſch. Reichsan!
6%.
„ v.27
512% Intern.,
6%Baden ......"
6% Bahern ......"
9 Heſſen ...v. 29
68 Breuß. St. b. 28
6% Sachſen v. 21
6% Thüringen v. 27
i Sisfcipete Dder Fagter Die Gciteie Güſche, ſetz ei
den bevorzugten Werten des Montanmarktes traten Rückſchläge
ein. Stahlverein wieder 35,5 nach 36,25, Rheinſtahl um 0.5 und
Nannesmann um ½ Prozent ſchwächer; auch Harpener konnten
ihren Anfangsgewinn von 1. Gelſenkirchen von 1.5 Prozent nicht
voll behaupten. Am Elektromarkte war Siemens kaum verändert.
zu Beginn zogen Geſfürel 0,5, Lahmener 0,5 Prozent an. Auch
der Elektromarkt wurde von der rückläufigen AEG.=Bewegung
Ritgezogen. Zellſtoffaktien eine Kleinigkeit gebeſſert. Von den
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 42/,
Ab=
löſungsanl.. ....
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6% Berlin ...b. 24
6% Darmſtadt
6% Dresden. „v. 260
62 Mainz ....
6%Mannheimb. 27
6% München v. 29
6% Wiesbaden b. 28
6½ Heſſ. Landesbi.
6% „ Goldoblig.
½%0 Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
24% Kom.=Obl.
90.75
85
80
75.25
51
95.25
86.5
91.5
73.5
68
58.5
6.45
5.6705
57
62.75
55.25
53
70.25
s8"
67.5
60,5
79
83.75
74.3
Me
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.”
6% Landeskomm..
Bk. Girozentr. für
Heſſ. Goldobl. R. 11
R.12
6%
1 6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
16% Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
.. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Hyp. Bk.
5½%0 „ Liqu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
16% Frkf. Pfbr.=Bk
5½%Lig.=Pfbr
6% Mein. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp.B.
5½% Lig Pfbr.
6% „ Golboblig.
6% Südd. Bod.
Cred.=Bank.
5½% Lig. Pfbr.
32% Württ. Hhp.,B
2 Daimler=Benz
5%0 Dt. Linol. Werke
5% Mainkrw. v. 261
R
69.5
65
65-25
79.5
83
85
53.75
74
80
83.5
81:,
84.25
69.5
811.
87.5
81.5
84.5
34.5
8710
81.25
85:),
86.5
86.6
82
76.5
Chade
81.25 Contin.
D
82Ver. Stahlwerke
16% Boigt & Häffner
3. G. Farben Bondsl
5% Bosn. L. E.B
Inveſt.
5% Bulg. Tab. v.02
4½%0 Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½%0
42 Türk. Abmin
42.
1. Bagbadl
Zollanl.
2 Uungarn 19181
18
1e14
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtan!!
47 Liſſabon
42 Stockholm
Abtien
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Zellſtoff
Bemberg, J. P... / 60
Berl. Kraft u. Licht/110
Buderus Eiſen..
Eement Heidelbergl
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Chem.Werke Albert
Gummitv
Ra
38
95
„Sls
3.4
5.5
5.3
28.5
80
50.5
29
Aa
45.5
46.5
58.5
36.5
116
„Contin. Linoleum.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. .
Erböt
Dt. Gold= u. Silber
ſcheibe=Anſtalt 149.25
„ Linolweri. Ber
Dnckerhofl & Widml
Eichbaum=Werger.
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Faber & Schleiche
F. G. Farbeninduſtr.
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Felt. & Gui leaume
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Geſ.f.elektr. Untern.
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Grün c Bilfinger. .11
Hafenmühle Frkft. 53
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Kochtief Eſſen
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3iſe Berab. Stamm
Genüſſel 99
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Kali Chemie
Aſchersle
7e
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190
19.5
95.25
73.35
25
95
38
71.5
a1
11.5
78.25
57.
z11
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19‟ Rlöcknerwerke ....
Knorr C. H....
Lahmeher & Co. .
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5
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33.75
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5ö8
5525
3
180
146
54
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123
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26
4.
116.25
47
92aß
71.5
88
535
15
69
61.75
53.5
68
69
68
1301
90
43.5
68=
9311,
181,
18.5
32
92
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 17. Dezember 1937
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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1:0Er ladet eim G. Seviel
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[ ← ][ ][ → ]Samstag, 17. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 350 — Seite 15
Copyright
R O M AN dereW PUMPFE WSolmenn Ve
„Fahren Sie langſam durch die Nettelbeckſtraße”, ſprach
Phi=
inw Spoor zu dem Chauffeur Fritz aus der myſteriöſen Garage
unr Alois Dierlamm am Rande des modernen Flugplatzes, und
e Chauffeur Fritz wendete prompt den Wagen, der ſich in die
5 gend des unter Eis und Schnee begrabenen Botaniſchen
Gar=
ens zu Dahlem verirrt hatte, und fuhr in einem den
zugefro=
enen Straßen angepaßten Tempo zur Nettelbeckſtraße. Fuhr in
ie hinein, langſam bis zum Lützowplatz. Phil hatte in die
Schei=
ſern ein Loch gehaucht, blickte angeſtrengt hinaus, das Herz von un=
Heurer Sehnſucht bis zum Berſten gefüllt. Barba, dachte er,
irzig geliebter Menſch, wenn du nicht wärſt, hätte alles keinen
zweck mehr für mich. Barba, Liebe, Liebſte, wie konnte ich bloß
o gemein ſein, wie konnte ich dir weh tun? Ob du mich roch gern
oſt? — Ob wir uns wiederſehen? — Oder wirſt du niemals
wiſ=
en, daß mein letzter Gedanke dir gilt, daß meine Blicke hier durch
ir Scheiben eines Verbrecherautos einen Weg ſuchen, dich, dich
ſerh einmal zu ſehen, vielleicht zum letztenmal!
Das Haus Nettelbeckſtraße 13a näherte ſich, das lohe
Schau=
enſter mit der großen Ueberſchrift „Antiquitäten” und dem
klei=
ſeie Namen „Nathan Sommerfeld” war bis zur Hälfte aufgetaut
— Phil verſuchte hineinzuſpähen.
Der Willys Knight fuhr vorüber
Fritz, deſſen ſchlechte Laune durch die irrſinnige Querfahrerei
ſtiſcht verbeſſert wurde, blickte ſich wiederholt um — drinnen im
Vagen bemerkte er ſeinen eifrig hinausſtarrenden Gefangenen,
mußen einen Laden, in dem wegen der Dieſigkeit des
Februar=
an 4tags Licht brannte, mit ein paar alten Brocken im Fenſter —
ud das war genau ſo vi=” wie Phil Spoor bemerkte
Vorüber. Bis zum Lützowplatz. „Wenden!” befahl der
Fahr=
hißt des Willy Knight.
Und gerade, als der Wagen zum zweiten Male langſam
un=
m ttelbar, an die Ladentüre Nathan Sommerfelds heranglitt,
parde ſie von innen geöffnet, der Beſitzer, bis zu den Ohren in
ſinen altmodiſchen Pelzmantel eingepackt, trat heraus — einen
Moment lang, bis er den Lichtſchalter neben der Türe gefunden
und umgedreht hatte, blieb die Türe offenſtehen, geſtattete den
Kick hinein ins Innere, ſchöne, wertvolle alte Möbel, Bilder,
Porzellane, oftmals oberflächlich beſtaunt, nun faſt vertraut wie
ſreue Lebensgefährten, den Blick bis zum Schachtiſch Katharinas
der Großen, Barbas Eigentum, hinter dem ihr Platz war — dem
Schachtiſch mit dem bewußten höfiſch intriganten Geheimfach, wo
die unſentimentale Barba in einer kleinen, rührend verliebten
Anwandlung Phils Bild aufbewahrte und zwei, drei knappe
Lie=
besbriefe! Bis zum Schachtiſch Katharinas der Großen konnte der
Vorbeifahrende vier Atemzüge lang ſehen — der Sitz hinter dem
Tiſch war leer, Barba im ganzen Laden nicht zu erblicken, das
Licht erloſch, Herr Sommerfeld ſchloß die Türe von außen ab,
trot=
tete von dannen, etwas tatterich geworden, der alte Mann, das
Auto glitt weiter.
Alles das ging kaum ein in Philipp Spoors Gehirn, er ſah
und empfand es vielleicht nicht, denn er hatte nur, wie magnetiſch
angezogen, den Schachtiſch Katharinas geſehen, in deſſen
roman=
tiſchem Geheimfach Barba an jenem letzten von zornigen Worten
erfüllten Abend das gelbe Tüchlein geborgen hatte, eines von den
vieren, die den Fund aus dem Bankkeller umhüllten. Viele
häß=
liche Worte waren an jenem Abend geſagt worden, zu Recht oder
Unrecht, aber was wogen ſie gegen die Tatſache:
Der Schachtiſch Katharinas im Laden von Nathan
Sommer=
feld enthält ein Geheimfach, und das wäre, das iſt der einzige
Platz in der ganzen Stadt, wo eine Koſtbarkeit verſteckt ſein könnte,
von der kein Menſch etwas wiſſen darf!
Langſam rollte der Wagen zum Waterlooplatz, der Chauffeur
Fritz warf einen eigentümlichen Blick hinüber zum Eckhauſe
Klin=
gerſtraße, vor deſſen Herrſchaftseingang ein Bretterverſchlag ein
hochintereſſantes Loch im Bürgerſteig abdeckte — Phil ſaß im
Wagen wie betäubt, der Einfall, mit dem in dieſer erſten
Se=
kunde ja noch gar nichts anzufangen war, dünkte ihn ein ſolcher
Gewinn, daß er ſich bereits allen Schwierigkeiten enthoben fühlte.
Zum erſtenmal erfuhr er, daß es einen Rauſch gibt ohne einen
einzigen Tropfen Alkohol. Denn er war wie betrunken, als er den
Chauffeur Fritz antippte. „Umkehren!” ſagte er mit veränderter
Stimme, „dort in dem Laden, den der alte Mann eben abſchloß,
dort iſt das, was Miſter Vaugham gern haben möchte!”
Fritz ſtoppte und ſah ſeinen Fahrgaſt unfreundlich an. „In
welchem Laden?‟
„Wo wir gerade vorbeifuhren, Fritz! Nettelbeckſtraße 13a,
Antiquitätenhandlung von Nathan Sommerfeld, darin ſteht ein
Tiſch und in ihm .
Der andere unterbrach ihn grob. „Menſch, du weißt ja, wenn
du Makulatur quatſchſt, hier ..
Phil, in echter Entrüſtung: „Mecker nicht, ich weiß genau, was
los iſt. In dem Laden iſt das, was Vaugham haben will!“
„Wo der Olle eben rausging? — Aber es iſt ja kein Menſch
drin, er hat ja abgeſchloſſen”
Das war ein Gegenſchlag, ein Kontreball — Phil Spoor hatte
damit nicht gerechnet, doch ſeine
war ſo ſchnell nicht zu zerſtören.
ruckhaft verbeſſerte Stimmung
Sollte das ein Aufſchub ſein,
Rettung aus höherer Regie? — Nein! Keine Ausflüchte mehr,
kein Aufſchub. Jetzt hieß es, ran. Dieſe Idee war nicht umſonſt
gekommen
„Abgeſchloſſen?” machte er erſtaunt, „keiner im Laden? —
Das iſt ja ausgezeichnet, da müſſen wir eben hinten herein, das
iſt doch wohl für dich . . .‟ Er blickte ganz eindeutig in Nichtung
des in letzter Zeit vielgenannten Eckhauſes, aber er verſtummte
dann doch, als er in Fritzens Geſicht ſah. Es war dunkelrot
an=
gelaufen — wirkte es vorher nur unfreundlich, ſo konnte jetzt eine
wütende Feindſchaft nicht mißverſtanden werden. „Junge, Junge‟
ſagte Fritz heiſer, „ſieh dir bloß vor, verſtehſte, ſieh dir bloß vor!“
Phil ſetzte ſich betroffen zurück. Was hatte er dem nur getan?
Der Wagen umfuhr den Waterlooplatz und hielt an der Ecke
der Lutherſtraße. Fritz nahm eine Mappe unter den Arm, wie ein
Stadtreiſender ſah er jetzt aus. „Komm”, ſagte er.
Die folgenden zwanzig Minuten verlebte Phil wie in der
Spannung, die einſtmals in ſeiner unbeſchwerten Zeit ein tolles
Filmabenteuer in ihm auslöſte — perſönlich glaubte er ſich gar
nicht beteiligt.
Zwei Männer in dicken Mänteln, mit hochgeſchlagenen
Kra=
gen, Wollſchals bis zur Naſenſpitze, überzeugten ſich durch
flüch=
tiges Stehenbleiben vor dem aufgetauten Schaufenſter des Hauſes
Nettelbeckſtraße 13a, daß niemand im Laden war, und betraten es
durch den Privateingang. Sie durchſchritten den Hof zum
Rück=
gebäude und machten in einem dunklen Treppenflur halt vor der
Hintertüre von Nathan Sommerfelds Geſchäft. Einer ſuchte aus
der Taſche einen gabelförmig gebogenen Zinken, Schlüſſel klirrten,
das Schloß knackte unwillig — es ging tatſächlich viel zu ſchnell,
um wahr zu ſein. Fritz arbeitete mit der Verbiſſenheit eines
Zucht=
häuslers, keine Miene zuckte in ſeinem Geſicht, die Hintertüre von
Sommerfelds Geſchäft ſprang auf — in weniger als drei Minuten.
Selbſt wenn ſie durch das Sicherheitsſchloß verſperrt geweſen wäre,
hätte ſie der Wut des Dierlammſchen Chauffeurs kaum
ſtandge=
halten. Phil bekam allerhand Hochachtung vor dem Mann, mit
ein wenig Unbehagen verknüpft.
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