Ginzelnummer 10 Pfennige
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wöchentnich 7mallgem Erſcheinen vom 1. Dezember
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit / verſebenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 349
Freitag, den 16. Dezember 1932.
195. Jahrgang
2mm breite Zeie m Kreie Darmſtadt 23 Reichspig
FinanzAnzelgen 28 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
breit 2 Reiſchemart. Anzelgen von auswärte 3s Reſchspfg.
Fſnanzänzelgen 50 Reſchepfa. Rmm breite
Rellame=
zelle 200 Reiſchemarf. Alle Preiſe in Reichemart
4 Dola — 420 Makl — in Foſſe Bbherek
Gewalt, wie Krieg. Aufrnuhr. Strell vſw. erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
Anzeilgen=
aufträge und Leiſtung von Schabenerſatz. Del
Konkure oder gerſchtiſcher Beltreilbung „ſäſl jeder
Nabatt weg. Banfkonto Deutſche Banl und Darm=
Kädter und Natlonalbank.
Sclecet Kiograniiint, Hatden ſahaffen.
tbeitsbeſchaffung. Siedlung, Ankurbelung der Wirkſchaft unker beſonderer Bekonung des ſozialen, nakionalen und
Wehr=
gedankens.— Appell zur Mikarbeik an das nakionale Gewiſſen der Parkeien und Verbände.
ſchlecht auf der Spitze der Bajonette d. h.. man / für die Siedlungen im Haushaltsplan bereitgeſtellt worden, und
* Der Kanzler im Rundfunk.
kann auf die Dauer nicht ohne eine breite Volks= weitere 50 Millionen werden unter Mitwirkung der Reichsbank
Der Reichskanzler v.
Schlei=
cher hat jetzt endlich die Zone
des Schweigens verlaſſen und
ſich zum erſten Male über ſein
Programm ausgeſprochen und
dabei den Rundfunk benutzt.
Es läßt ſich im weſentlichen
1 in einen Satz zuſammenfaſſen:
Arbeit ſchaffen! Dieſem
Zwang ordnet Herr v.
Schlei=
cher alles andere unter.
Die=
ſem Zwang opfert er auch die
Verſuche des früheren
Kabi=
netts zu einer Reichsreform,
weil man davon „nicht ſatt
werden”, kann. Das
Wirt=
ſchaftsprogramm der früheren
Regierung aber will Herr von
Schleicher im weſentlichen
über=
nehmen. Wie er es freilich.
4 praktiſch durchführen will, da=
4 mit kommt er einſtweilen über
Andeutungen nicht hinaus.
Reichskanzler v. Schleicher. Vor allem die große Frage,
an der letzten Endes doch das
ſbinett Papen zerbrach — wie die Pflege des Binnenmarktes
1n der Landwirtſchaft ohne Droſſelung des Exportes durchgeführt
üden kann, läßt er unbeantwortet. Um ſo nachdrücklicher ſetzt er
aus ſozialen, nationalen und militäriſchen Gründen für eine
Abewußte Siedlung ein hauptſächlich im Oſten, wo über eine
Alion Hektar zur Verfügung ſtehen. Er iſt, ſich ällerdings klar
ſmüber, daß es der Arbeit einer Generation bedarf, um wieder
ſt iner geſunden Verteilung zwiſchen Stadt und Land zu kommen.
Herr von Schleicher hat offenbar mit ſeiner Rede die Abſicht
tabt, nicht nur ſich dem Volk vorzuſtellen, ſondern auch einer
Rhetzung entgegenzuarbeiten, die aus ihm einen „Bürgerſchreck”
ſchen will. Das dürfte er erreicht haben. Sein ſtarkes Bekennt=
9 zum ſozialen Gedanken war darauf berechnet, das Mißtrauen
/ Maſſenparteien zu beſeitigen. Sein Bekenntnis zum Wirt=
Aitsprogramm des früheren Kabinetts ſollte dazu dienen
Be=
ien zu beſeitigen, die aus den Kreiſen der Unternehmerſchift
inen ſeine Abſichten laut geworden waren. Aber das Schickſal
ger Regierung wird doch davon abhängen, wie raſch es ihm
lungt, den Worten die Tat folgen zu laſſen und wie weit ſein
ſchell an das nationale Gewiſſen der Parteien und Verbände
ſolg hat.
arückweiſeung der Angriffe General Liczmanns
i den Nieſcsenfſenfen.
Berlin, 15. Dezember.
Reichskanzler von Schleicher führte in ſeiner angekündigten
ſtdfunkrede, die von ſämtlichen Sendern des Reiches
übernom=
i wurde, u. a. aus:
giale. 4 Meine Damen und Herren, geſtatten Sie mir zunächſt einige
gu/ Mönliche Bemerkungen:
Der General Litzmann hat als Alterspräſident im Reichstage,
W in einem Augenblick, in dem er nur ſeiner eigenen Diſzipliu,
Hem eigenen Gewiſſen unterſtand. Bemerkungen über den Herrn
ſhspräſidenten gemacht, die auf das ſchärfſte zurückgewieſen
umfic
Aden müſſen. Wenn auch die hiſtoriſche Perſönlichkeit des Herrn
Whspräſidenten weit über derartigen Angriffen ſteht, ſo bleibt es
W lief bedauerlich, daß ein angeſehener General des Weltkrieges
„Udreſen Angriffen nicht nur gegen das Staaksoberhaupt, ſondern
2aa gegen den alten Kameraden und ſeinen großen Führer im
Atlriege Stellung genommen hat. Dies hier zum Ausdruck zu
Nigen, iſt mir Pflicht und Bedürfnis, ſowohl als Reichskanzler
Nals Soldat.
Ich habe gegen die Annahme des Kanzleramtes
allerſchwerſten Bedenken gehabt. Einmal, weil ich
der Nachfolger meines Freundes Papen, dieſes Ritters ohne
zcht und Tadel, ſein wollte, deſſen vom reinſten Wollen und
r Vaterlandsliebe getragenes Wirken erſt eine ſpätere Zeit
Aanerkennen wird, vor allen Dingen aber, weil der
Wehr=
niſter als Reichskanzler nach Militärdiktatur
Fucht und weil die Gefahr nicht von der Hand zu weiſen iſt, daß
4h eine Verbindung dieſer beiden Aemter die Wehrmacht zu
A n die Politik gezogen werden könnte. Nur die Ueberlegugg,
Aeine ſolche Maßnahme den Ernſt der Situation ſo ſcharf kenn=
F Anen und auf gewiſſe Unruheſtifter ſo abkühlend wirken würde,
Adadurch der tatſächliche Einſatz der Wehrmacht verhindert
wer=
ſann, hat mich zur Zurückſtellung meiner Bedenken veranlaßt.
Anöchte deshalb heute auch an alle Volksgenoſſen die Bitte
Nen, in mir nicht nur den Soldaten, ſondern den
überpar=
lichen
Tſachwalker der Inkereſſen aller Bevölkerungs=
„PAchichten für eine hoffenklich nur kurze Nokzeit
Nehen, der nicht gekommen iſt, das Schwert zu bringen, ſondern
Frieden. Ich glaube, das hier umſomehr ſagen zu dürſen, als
Ime Anſichten über Militärdiktatur nicht erſt von heute ſind
Algemein bekannt ſein dürften. Ich habe es ſchon verſchiedent=
Num Ausdruck gebracht und wiederhole es heute: Esſitztſich
ſtimmung hinter ſich regieren. Dieſe Stimmung in den
breiten Schichten der Bevölkerung wird ſich aber gerade eine
Re=
gierung wie die von mir geführte erſt durch ihre Taten erwerben
müſſen, und ich gebe mich über die Schwere dieſer Aufgabe keiner
Illuſion hin. Zunächſt werde ich ſchon zufrieden ſein, wenn die
Volksvertretung, der ich für dieſe Zeit gern eine ſtarke Doſis g= Mißtrauens zubillige, der Regierung ohne Hineinreden und
die hinlänglich bekannten parlamentariſchen Methoden Gelegenheit
gibt, ihr Programm durchzuführen. Dieſes Programm beſtehl aus
einem einzigen Punkt:
„Arbeit ſchaffen!”
Alle Maßnahmen, die die Reichsregierung in den nächſten
Mo=
naten durchführen wird, werden mehr oder weniger dieſem einen
Ziele dienen.
Ich habe mich in den letzten Wochen auf Fahrten durch die
deutſchen Lande davon überzeugen können, daß den Deutſchen.
aller Stände ausſchließlich der eine Gedanke
be=
herrſcht, „gebt uns Arbeit und damit die Hoff;
nung zum wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg!
Alles andere intereſſiert uns nicht, am wenigſten
Verfaſſungsänderungen und ſonſtige ſchöne Dinge, von denen wir
nicht ſatt werden.
Nach einem Hinweis auf das oberſte Geſetz jeder
Staatsführung, den Kampf des Volkes gegen die ſchweren
wirtſchaftlichen Nöte zu unterſtützen und einer Verzweiflungs= und
Kataſtrophenſtimmung vorzubeugen, erklärte der Kanzler, man
könne Menſchen, die der Verzweiflung nahe ſeien, nicht mit
Aus=
einanderſetzungen darüber tröſten, daß nach den Geſetzen
wirtſchaft=
licher Vernunft auf jedes wirtſchaftliche Tief ein Hoch zu folgen
pflege. Sie wollen alsbaldige tatſächliche Hilfe ſehen. Deshalb
müſſe man rechtzeitig Dämme einbauen, damit die Fluten nicht
über uns weggegangen ſind, bevor die wirtſchaftliche Erholung
ſichtbar wird, auch wenn dieſe Dämme nicht hunderiprozentig den
ſtrengſten Geſetzen der wirtſchaftlichen Vernunft eniſprechen.
Die Aufgaben des Arbeitsbeſchaffungs=Kommiſſars.
Der Kanzler fuhr dann fort: Ich habe deswegen dem Herrn
Reichspräſidenten die Ernennung eines
Reichskommiſ=
ſars für Arbeitsbeſchaffung vorgeſchlagen. Seine
Aufgabe wird es ſein, jeder Arbeitsmöglichkeit
nachzuſpüren, ein großzügiges
Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramm aufzuſtellen und ſeine
Durch=
führung zu überwachen, wobei er bürokratiſchen und
ſonſtigen Hemmungen gegenüber die Rolle des Schäferhundes
übernehmen muß. Fraglos iſt eine ſolche Arbeitsbeſchaffung,
volkswirtſchaftlich betrachtet, mit größeren Riſiken behaftet, als
eine auf natürlichem Wege eintretende Arbeitsvermehrung
Luxusaufwendungen hätten aus dem
Arbeitsbeſchaffungspro=
gramm vollkommen auszuſcheiden. Das Programm muß
in erſter Linie auf die Inſtandſetzung der
vor=
handenen Produktionsgüter und ihre
Ver=
beſſerung abgeſtellt werden, und die Vergebung
der Arbeiten an Unternehmer iſt der Ausführung in
eigener Regie vorzuziehen. Außerdem wird ſichergeſtellt
wer=
den, daß die bereitgeſtellten Geldmittel
aus=
ſchließlich für die Finanzierung der Arbeiten
verwendet werden. Entſcheidend wichtig war es, daß für dieſe
Finanzierung eine Löſung gefunden wurde, die
jede Inflation ausſchließt. Dafür bietet die
Mit=
arbeit des Reichsbankpräſidenten Luther, den man
wohl als den Gralshüter der Währung bezeichnen darf,
die ſicherſte Garantie, ebenſo wie es für eine allmähliche
Beſſe=
rung der immer noch ſehr geſpannten
Finanzlage des Reiches
keine beſſere Garantie gibt, als das berechtigte Vertrauen, das
dem derzeitigen Reichsfinanzminiſter aus allen Kreiſen des In=
und Auslandes entgegengebracht wird. In kurzen Sätzen kann
man dieſe Finanzlage folgendermaßen charakteriſieren:
1. Wir werden im laufenden Etatsjahr im Reiche
ohne neue Steuern und ohne weitere Kürzungen
der Perſonalausgaben auskommen, was immerhin einen
erheblichen Fortſchritt gegen die beiden letzten Kriſenjahre
be=
deutet.
2. Das Reich hilft Ländern und Gemeinden,
deren finanzielle Verhältniſſe zum Teil ſehr ſchwierig liegen,
durch organiſatoriſche und finanzielle
Maß=
nahmen.
Siedeln kuk nok!
Mit der Frage der Arbeitsbeſchaffung hängt die Siedlung
eng zuſammen. Ueber die Notwendigkeit zu ſiedeln, und zwar ſo
ſchnell und ſoviel wie möglic, ſind wir uns alle einig. Aber wir
wollen uns nichts vormachen Mit dem Vollbringen des Guten hat
es bislang arg gehapert. Gerade auch als Wehrminiſter
mußichaufBeſiedlung unſerer Oſtmark den
größ=
ten Wertlegen. Um in der Siedlungsfrage zukünftig ſchneller
vorwärts zu kommen, iſt innerhalb des Reichskabinetts dem
Reichskanzler und in ſeiner Vertretung dem
Reichs=
kommiſſar für die Arbeitsbeſchaffung ein
be=
ſonderer Einfluß auf das Siedlungsweſen
ein=
geräumt. Für das Jahr 1933 ſind zunächſt 50 Millionen RM.
vorfinanziert.
In den Landbezirken Oſtpreußen, Grenzmark, Pommern und
Mecklenburg wird der Siedlung folgendes Land zugeführt werden:
In Oſtpreußen etwa 800 000 Morgen, in der Grenzmark etwa
100 000 Morgen, in Pommern etwa 280 000 Morgen, in beiden
Mecklenburg etwa 120 000 Morgen. Es iſt damit zu rechnen, daß ſich
dieſe Zahlen in der weiteren Abwicklung des Oſthilfeverfahrens,
die aufs äußerſte beſchleunigt werden wird, noch ſehr erheblich
er=
höhen werden.
Der tiefere Grund für die Not Deutſchlands
und der Welt liegt darin, erklärte der Kanzler weiter,
daß zuviel Menſchen die Verbindung mit dem
Boden verloren haben, in Großſtädten
zuſam=
mengeballt leben und damit von jeder Wirtz
ſchaftsveränderungſtärkerbetroffenwerden als
der Mann aufeigener Scholle. Es wird der Arbeit einer
Generation bedürfen, die Fehler dieſer Entwicklung auszugleichen.
Der Kanzler forderte in dieſem Zuſammenhange die ſtärkere
Ausnützung des dünn bevölkerten Oſtens, ein
Auflockern der Großſtädte und ein Seßhaftmachen
eines möglichſt großen Teiles auch der ſtädtiſchen
Arbeiterſchaft im Sinne ſüdweſtdeutſcher
Bevöl=
kerungsſtruktur. Für den Chef einer Regierung, fuhr der
Kanzler fort, iſt es
nichl immer ganz leichtk, aus dem Wirrwarr der
uefſcienen Aifchien eie Kun zu inder.
die nach Möglichkeit allen Berufsſtänden gerecht wird. Ich habe
dazu das Mittel angewandt, den Herrn Reichswirtſchafts= und
Neichsernährungsminiſter in ein Konklave zu ſchließen, um die
richtige Mittellinie zu finden. Aus der Tatſache, daß die beiden
Herren heute friedlich und arbeitsfreudig im Kabinett
zuſam=
menſitzen, können Sie den Erfolg dieſes Verfahrens erſehen.
Ich bin ketzeriſch genug, einzugeſtehen, daß ich weder ein
Anhänger des Kapitalismus, noch des Sozialismus bin, daß für
mich Begriffe wie „Privat= oder Planwirtſchaft” ihre Schrecken
verloren haben, ganz einfach, weil es dieſe Begriffe in abſoluter
Neinheit im Wirtſchaftsleben gar nicht mehr gibt, auch gar nicht
mehr geben kann, und deshalb vertrete ich den Standpunkt,
man ſoll in der Wirtſchaft das tun, was im gegebenen Moment
vernünftig iſt und aller Wahrſcheinlichkeit nach zu den beſten
Neſultaten für Volk und Land führt und ſich nicht eines Dogmas
wegen die Köpfe einſchlagen.
In dieſem Sinne hält die Reichsregierung zurzeit folgende
wirtſchaftliche Richtlinien für vernünftig, was nicht
ausſchließt, daß nach Jahr und Tag die Situation andere
Maß=
nahmen erfordert. Es gilt, den erfreulich hohen Stand der
Erzeugung an Nahrungsmitteln zu erhalten und
der Landwirtſchaft geſunde
Erzeugungsbe=
dingungen zu verſchaffen. Die Arbeitsloſigkeit
kann auf die Dauer nur vermindert werden, wenn es
ge=
lingt, denumfang der gewerblichen und
induſtrie=
ellen Tätigkeit erheblich zu verbreitern. Die
Re=
gierung wird daher nach wie vor ihr Augenmerk in erſter
Linie auf eine Belebung des Binnenmarktes
rich=
ten, der die ſtärkſten Schrumpfungen aufweiſt. Sie iſt ſich aber
darüber klar, daß auch die größte Belebung des
Binnenmarktes nicht ausreicht, um für Brot
uud Arbeit zu ſorgen.
Forkführung des Papenſchen Wirtſchaftsprogramms.
Unſere Wirtſchaft kann nur gedeihen, wenn wir
nebenein=
ander ſowohl die Nutzung des eigenen Bodens, wie auch die
gewerbliche Tätigkeit für den Inlandsmarkt und ſchließlich den
Warenaustauſch mit dem Auslande im zweckmäßigen Verhältnis
zueinander pflegen. Von dieſer Grundeinſtellung aus hat die
frühere Regierung ihr bekanntes Wirtſchaftsprogramm aufgebaut.
Dieſes Wirtſchaftsprogramm hält auch die gegenwärtige
Regie=
rung in ſeinen weſentlichen Teilen für eine geeignete Grundlage
zur Löſung der wirtſchaftlichen Entwicklung. Sie iſt davon
über=
zeugt, daß dieſes Programm dazu beigetragen hat, die, wenn auch
zunächſt noch beſcheidene, Verbeſſerung unſerer wirtſchaftlichen
Lage herbeizuführen, wie ſie ſich in den Ziffern über die
Be=
lebung der gewerblichen Produktion, die Zunahme des Verkehrs
und den relativen Rückgang der Arbeitsloſigkeit kennzeichnet. Sie
iſt ſich aber ebenſo darüber klar, daß es noch einer größeren
Zeit=
ſpanne als der bisher vergangenen bedarf, um die vollen
Aus=
wirkungen jenes Programms feſtzuſtellen.
Schuß der Landwirtſchaft.
Traditionsgemäß beſteht zwiſchen dem Soldaten und der
land=
wirtſchaftlichen Bevölkerung ein ganz anderes Verhältnis, und
Sie werden es deshalb verſtehen, wenn ich als Reichskanzler
bemüht ſein werde, den Nöten der Landwirtſchaft
ſoweit als möglich abzuhelfen. Die Reichsregierung
wird bei dem Aufbau dieſes Schutzes die von den
vorher=
gehenden Regterungen eingeleiteten
Maß=
ahmen fortſetzen und ausbauen. Der Schutz der
Landwirtſchaft gegen Störungen vom
Welt=
markte her muß durch innerwirtſchaftliche
Maß=
nahmen ergänzt werden. Es muß insbeſondere dem für die
VLieh= und Milchwirtſchaft entſcheidenden Fettproblem be=
ſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt werden. Die
Reichsregie=
rung wird ſich noch vor Weihnachten mit den zur
Durchführung dieſer Grundſätze notwendigen
Maßnahmen beſchäftigen. Ihr ganz beſonderes
Augen=
merk wird die Reichsregierung auf die
Vom Tage.
Am Mittwoch abend kam es in mehreren Stadtteilen
Ham=
burgs zu Plünderungen von Lebensmittelgeſchäften durch Kom=
Beſeitigung der Bermiſchung von Stgats=
und Privatwirtſchaft
richten. Es geht nicht an, daß große Unternehmungen alle
Vor=
teile der Privatwirtſchaft genießen wollen, alle Nachteile aber,
vor allen Dingen alſo das Riſiko, auf den Staat abwälzen. Für
Betriebe, die in irgendeiner Form mit Staatsgeldern arbeiten,
dürfen in Zukunft nur die Grundſätze für Staatsbetriebe
Gel=
tung haben. Jede andere Regelung bedeutet eine nicht zu
rechtfertigende Bevorzugung Einzelner auf
Koſten der Allgemeinheit.
Ohne Berkrauen gehk es nicht.
Alle dieſe Maßnahmen; Arbeitsbeſchaffung.
Sied=
lung und Ankurbelung der Wirtſchaft müſſen aber erfolglos
verpuffen, wenn das Vertrauen auf ſtabile
Verhält=
niſſe und der Glaube an eine beſſere Zukunft
fehlen. Es iſt etwas viel verlangt, in dieſer ſchweren
Kriſen=
zeit freudige — ich unterſtreiche: freudige — Mitarbeit zu
verlangen, und doch weiß ich, daß beim deutſchen Volke auch dies
möglich iſt. Wenn bei allen notwendigen Anordnungen der
ſoziale Geſichtspunkt berückſichtigt wird. Alſo ein „
ſo=
zialer General”. Ja, meine Damen und Heren, es hat in der
Tat nichts Sozialeres gegeben, als die Armee der allgemeinen
Wehrpflicht, in der arm und reich, Offizier und Mann in Reih
und Glied zuſammenſtanden und in den Wundertaten des
Welt=
krieges eine Kameradſchaft und ein Zuſammengehörigkeitsgefühl
bewieſen haben, wie es die Geſchichte ſeinesgleichen nicht kennt.
Damals wie heute das Gefühl: Wir wollen
für Volk und Land die größken und ſchwerſten Opfer
bringen, aber nur, wenn dieſe Opfer allen
Bevölke=
rungskreiſen gleichmäßig auferlegt werden!
Das iſt die Zauberformel. Ich betrachte es daher im Sinne der
Neudecker Botſchaft des Reichspräſidenten als eine meiner
Haupt=
aufgaben, den ſozialen Geſichtspunkt bei allen
Regierungsmaß=
nahmen zur Geltung zu bringen. Auf dem Gebiete des
Sozial=
rechts iſt eine gewiſſe Entſpannung durch die Aufhebung der
weit=
gehenden Ermächtigung der Reichsregierung im Reichstag
einge=
treten. Die Verordnung zur Vermehrung und Erhaltung der
Ar=
beitsgelegenheit vom 5. September 1932 hat die Reichsregierung
geſtern bereits aufgehoben. Die ſchwierige Lage unſerer Wirtſchaft
und die weitverbreitete Kurzarbeit hat die Arbeitseinkommen tief
herabgedrückt. Eine weitere allgemeine Senkung iſt weder ſozial
erträglich noch wirtſchaftlich zweckmäßig.
Die Reichsregierung bekennk ſich zur
S0zialverſicherung.
Die gegenwärtige Organiſation der Arbeitsloſenhilfe kann nicht
befriedigen. Die Reichsregierung will die Spannungen beſeitigen,
die Beitragszähler zu ihrem Recht kommen laſſen und die
ver=
trauensvolle Zuſammenarbeit aller beteiligten Körperſchaften
her=
beiführen. Ich werde alle meine Kräfte einſetzen, um die Not
der Millionen von Arbeitsloſen, Sozialrentnern, Kleinrentnern
und Kriegsopfern im Rahmen des wirtſchaftlich Möglichen zu
mildern und namentlich unbillige Härten zu beſeitigen. Ich hoffe
dabei auf die Mithilfe und Opferbreitſchaft aller, die von der
ſchlimmſten Not bewahrt geblieben ſind. Als beſondere
Winkerhilfe
wird vor allem die Friſchfleiſchverbilligung verſtärkt und eine
weitere Verbilligung der Hausbrandkohle für die notleidende
Be=
völkerung auch auf Reichskoſten vorgenommen werden. Ferner
wird der Kreis der Empfänger auch auf die alleinſtehenden
Unter=
ſtützungsberechtigten, zu denen auch die Kleinrentner gehören,
ausgedehnt. Ob es nötig iſt, darüber hinaus auch Milch und Brot
zu verbilligen, hängt von den Verhandlungen ab, die in dieſen
Tagen gepflogen werden. In dieſem Zuſammenhang ein Wort
ernſter Mahnung an die Reichstagsausſchüſſe. Ich kann es nicht
mehr als verantwortungsbewußt bezeichnen, wenn man Entſchlüſſe
faſt, von denen man genau weiß, daß ſie bei der ernſten Lage der
Reichsfinanzen niemals durchgeführt werden können.
Aufhebung der Ausnahmebeſtimmungen.
Ich habe den Reichspräſidenten gebeten, die zweifellos
ein=
getretene Beruhigung zum Anlaß zu nehmen, um
Ausnayme=
beſtimmungen aufzuheben. Der Reichspräſident will
die=
ſem Vorſchlag in Vertrauen auf den geſunden Sinn der
ordnungs=
liebenden Bevölkerung entſprechen, hat aber dabei zum Ausdruck
gebracht, daß er nicht zögern würde, eine ſcharfe Verordnung
zum Schutze des deutſchen Volkes zu erlaſſen, falls er
muniſten.
Der ungariſche Miniſterrat beſchloß, die am 23. Dezember
ab=
laufende Verordnung über das Transfermoratorium vorläufig
unverändert bis Ende Januar zu verlängern.
Die franzöſiſche Handelsbilanz iſt in den erſten elf Monaten
des Jahres 1932 mit 9173 Mill. Fr. paſſiv, gegenüber 11000 Mill.
Fr. im gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Die Einfuhr betrug
27.1 Milliarde (minus 12,2 Milliarden), die Ausfuhr belief ſich
auf 18 Milliarden (minus 10,3 Milliarden).
Der bekannte engliſche Wirtſchaftsſachverſtändige Sir Walter
Layton verlangt in einem Artikel im „News Chronicle” eine enge
Zuſammenarbeit zwiſchen Frankreich und England in der
Kriegs=
ſchuldenfrage.
Der Präſident der amerikaniſchen außenpolitiſchen
Senatskom=
miſſion, Borah, hat ſich neuerdings als Anhänger der Anerkennung
Sowjetrußlands durch die Vereinigten Staaten erklärt. Dieſe
Anerkennung würde eine Verminderung der Arbeitsloſigkeit und
der nationalen ſowie internationalen Unruhe zur Folge haben.
In Honduras bemächtigten ſich Aufſtändiſche des Hafens von
Amapala, wo Genereal Reina ſich zum Präſidenten erklärt hat.
Die Revolutionäre verſuchten zur Geldbeſchaffung zwangsweiſe
Zollerhebungen. Die Regierung von Honduras iſt der Revolution
gegenüber machtlos; ſie hat den Hafen von Amapala geſchloſſen.
Die fremden Geſandtſchaften haben Maßnahmen zum Schutz ihrer
Staatsangehörigen ergriffen.
Die mexikaniſche Regierung hat dem Generalſekretär des
Völ=
kerbundes telegraphiſch mitgeteilt, daß ſie ſich angeſichts der
finan=
ziellen Notlage des Landes gezwungen ſehe, ihren Austritt aus
dem Völkerbund gemäß der ſatzungsmäßig vorgeſehenen 2jährigen
Friſt anzukündigen.
Die franzöſiſch=öſterreichiſchen Wirtſchaftsverhandlungen haben
zum Abſchluß eines Protokolls über die Kontingentierung geführt.
Die techniſchen Schwierigkeiten wegen des Kompenſierungsſyſtems
ſind behoben worden. Die Verhandlungen über einige Tariffragen
verlaufen ausſichtsreich.
Die Vereinigte ſchweizeriſche Bundesverſammlung wählte
heute für das Jahr 1932/33 den bisherigen Vizepräſidenten
Bun=
desrat Schulthes zum ſchweiz riſchen Präſidenten mit 165 von 174
gültigen Stimmen. Zum Vizepräſidenten wurde Bundesrat Pilet=
Golaz mit 156 von 171 gültigen Stimmen gewählt.
ſich in ſeinen Erwartungen getäuſcht ſieht. Den gewerbsmäßigen
Unruheſtiftern ebenſo wie einer gewiſſen auftretenden, die
At=
moſphäre vergiftenden Preſſe darf ich in dieſem Zuſammenhang
warnend zur Kenntnis bringen, daß eine ſolche Verordnung fertig
im Schubkaſten liegt und in der Tat in ihrer Lückenloſigkeit eine
ausgezeichnete Arbeit darſtellt. Ich hoffe, daß ihre Anwendung
ebenſo wenig nötig wird, wie der Einſatz der Wehrmacht. Ich
möchte aber auch die ſtaatsfeindliche kommuniſtiſche Bewegung nicht
in Zweifel darüber laſſen, daß die Reichsregierung auch vor
dra=
koniſchen Ausnahmebeſtimmungen gegen die KPD. nicht
zurück=
ſchrecken wird, falls ſie die Lockerung der Zügel zur vermehrten
Verhetzung der Bevölkerung mißbrauchen ſollte.
Ein Wort zur Preußenfrage: Eine Aufhebung des
Reichskommiſſariats kann nur in Frage kommen, wenn die
Ge=
fahrenlage des Dualismus Reich=Preußen nicht mehr beſteht, oder,
wenn anſtelle des Reichskommiſſars andere ausreichende
Garan=
tien für eine übereinſtimmende politiſche Führung in Reich und
Preußen geſchaffen ſind. Zur Frage der
Erküchkigung der Jugend:
„Ich gehöre nicht zu den Leuten, die der Jugend jeden Tag
ein=
mal erzählen, ſie ſei das Salz der Erde oder die Blüte der
Na=
tion. Es gibt keine beſſere Schule, um Selbſtdiſziplin, äußere und
innere Beſcheidenheit und Kameradſchaft zu lernen, als die
allge=
meine Wehrpflicht. Das iſt auch ein Hauptgrund, warum ich mich
für die allgemeine Wehrpflicht im Rahmen einer
Miliz einſetze. Solange das Diktat von Verſailles uns dieſe
wirk=
liche Löſung unmöglich machte, mußten andere Mittel gefunden
werden. Hier nannte der Reichskanzler das Kuratorium für
Ju=
gendertüchtigung und den Freiwilligen Arbeitsdienſt. Um der
Wintersnot der erwerbsloſen Jugend willen ruft die
Reichsre=
gierung zum Notwerk der deutſchen Jugend auf. Sie
wird allen geeigneten Einrichtungen, beſonders auch freiwilligen
Kameradſchaften jugendlicher Erwerbsloſer, öffentliche Mittel zur
Verfügung ſtellen, wenn ſie gewillt ſind, den Teilnehmern
gemein=
ſame Verpflegung, körperliche Uebung und geiſtige Fortbildung zu
verſchaffen.. Zwei weitere Dinge gedenkt die Reichsregierung im
Frühjahr in Angriff zu nehmen:
Das freiwillige werkshalbjahr der Abikurienken
und die freiwillige Bauernhilfe.
Die erſtgenannte Einrichtung im Zuſammenhang mit dem
freiwilligen Arbeitsdienſt, der Erntehilfe, dem Geländeſport und
dem Notwerk der deutſchen Jugend; die zweite ſoll jugendliche
ſtädtiſche Erwerbsloſe auf dem Lande in Bauernwirtſchaften,
die ſich bezahlte Arbeitskräfte nicht halten können, als
mitarbei=
tende Haus= und Familiengenoſſen unterbringen.
Die Reichsregierung bittet die Landesregierungen, mit dar
öffentliche Erziehungsweſen zu überprüfen, ob es die Juge:)
im Geiſte der Heimatliebe und der Verbundenheit mit Volk un
Staat zu erziehen geeignet iſt. In dieſem Zuſammenhang
II=
handelte der Reichskanzler u. a. die drohende Ueberalterung un
Vergreiſung unſeres Lehrerſtandes, die Planloſigkeit des
mitm=
ren und höheren Schulweſens, den Unfug des Berechtigunes
weſens. Als Aufgabe der Hochfchulen bleibt außer der
Pfln=
der Wiſſenſchaft die Erziehung zum Staat. Ich warne vor w.
Ueberſchätzung des Intellektuellen. Die geiſtige Erneuerung 7e
Nation wird mehr von unten als von oben geleiſtet werm,
müſſen. Ihre beſonderen Stätten werden der Arbeitsdienſt,
Verbände der Jugendertüchtigung, die berufsſtändiſchen Genoſſ
ſchaften und ähnliche Zellen ſein. — Zur
Abrüſtungsfrage
ſagte der Reichskanzler, man hat mir im Auslande vorgeworſi
daß ich in groben Militärſtiefeln marſchiere und von „A4u
rüſtung” geſprochen hätte. Was die grobe Methode anbetrifft.
hat ſie allein darin beſtanden, daß ich die Wahrheit offen hera-u
geſagt habe, weil ich das noch immer für die beſte Art halte, u
zu einer Verſtändigung zu kommen. Ich habe immer wie e
betont und tue das auch heute, daß wir bereit ſind, unſen
Wehrmacht mit Meſſern und Pappſchild auszit
rüſten, wenn unſere Nachbarn das gleiche tätee
Ich habe allerdings auch mit aller Deutlichkeit
ausgeſproch=
daß das deutſche Volk nicht gewillt ſei, ſich
wen=
los den Halsabſchneiden zulaſſen. Daß ihm ſe=n
Wehrmacht alſo dieſelbe Sicherheit garantieren müßte, wie jeSn
anderen. Ein Volk, das in der Wehrfrage unter Ausnahmerock
ſteht, iſt nicht ſouverän, und der italieniſche Regierungschef, .
unſeren Anſpruch auf Gleichberechtigung in jeder Verhandlunus
phaſe wärmſtens unterſtützt hat, wofür ihm das deutſche W
Dank ſage, hat ganz recht, wenn er einmal äußerte, das G
wehr ſei für den Deutſchen das Symbol d
freien Mannes auf freier Scholle. Ich bin
üE=
zeugt, daß wir durch die Genfer Vereinbarung einen grofe
Schritt vorwärts gemacht haben.
Das Schickſal der Abrüſtungsfrage wird auch für di
Schickſal des Völkerbundes und damik für unſete
weitere Mitarbeik im Völkerbund von
maßgebender Bedeukung ſein.
Vor allem wird es notwendig ſein, daß die im Völkerban
vertretenen Regierungen die Genfer Inſtitutionen über die —
malige geſchichtliche Konſtellation, wie ſie zur Zeit ihrer Gründau
gegeben war, hinauswachſen laſſen und ſie nicht benutzen, um au
an denjenigen aus der Vergangenheit herrührenden Poſitioy
ſtein u
Fon drei von i!
zu ſchaffen un
Wrrat zu verhind
n ſolcher Ein
un nach der Sch
Skusrat hat alſo
nach Ar
feſtzuhalten, die mit einer fortſchreitenden vernünftigen Entu.
Danke zu gedenken, zumal, wenn er an dieſen Dank die Mahnm
knüpft, nie den überparteilichen Standpunkt zu verlaſſen und
rade in dieſer Notzeit ein Freund und Helfer aller Bevölkerun
kreiſe zu ſein. In gleicher Richtung liegen die großen Auſpſcherlie
gus Impt
denn
gaben, des deutſchen Beamtenſtandes, deſſen hu
gebende Tätigkeit in den letzten Jahren nur wenig Dank in=
Oeffentlichkeit gefunden hat. Ich werde nicht aufhören, an B.
Zuſammenſchluß aller dienſtwilligen Kräfte zu arbeiten, die geri
einem Präſidialkabinett für ſeine Arbeit den Rückhalt und Wid/
hall im Volke geben müſſen. An Verbände, Gruppen und Piſ
teien möchte ich aber in dieſer Stunde die Mahnung richten, da
zu denken, daß ſie nicht Selbſtzweck ſind und ihre DaſeinsberectPLſchreiben die
gung verlieren, wenn ſie ſich der Mitarbeit am Staate entziele/!0 von Vorſchri
Denen aber, die eine Zuſammenarbeit mit meinem Kabinett Waren und
lehnen und die Regierung in einen Konflikt hineintreiben wole/,!4n und
ge=
möchte ich entgegenhalten, daß Wille und Mut zum ReA ſi begründ
gieren nicht genügen, ſondern auch Verſtändnim
für das Empfinden des Volkes und Erkennen bet.
pſychologiſchen Moments dazu gehören. Deshalb w7
im Onene
die von mir geführte Reichsregierung den beſten Moltke=SpxMunz und der g=
„Erſt wägen, dann wagen” zur Richtſchnur nehmen.
Ueber die Weihnachtsmeſſe in der Kunſthalle haben wir
mehrfach berichtet. Wer Freude an der Kunſt hat und mit guter
Kunſt anderen Freude bereiten kann, ſollte auch die beiden
Atelier=Ausſtellungen der Darmſtädter Künſtler Profeſſor Kröh
und Prof. Beyer beſichtigen. — Was
Die Weihnachtsausſtellung, die
Prof. Adolf Beyer
Profeſſor Heinrich R. Kröh,
der nun 91 jährige, in ſeinem Atelier, Kiesſtraße 58, zu
Weih=
nachten ausſtellt, muß den Beſucher und Kunſtfreund mit
Be=
wunderung und Staunen erfüllen. Das gilt ſowohl von der
Pro=
duktivität eines Künſtlers von einem Alter, in dem die meiſten
ſchon lange Pinſel und Palette aus der Hand gelegt haben, als
auch von der Treffſicherheit der Künſtleraugen und der
über=
legenen, ſicheren Pinſelführung. Wenn ein Maler, dem ſchon
unter Ludwig III. die höchſten Ehrungen zuteil wurden, uns
Menſchen der Nachkriegszeit in ſeinen Werken noch ſoviel Freude
und ſoviel ungetrübten Genuß bereiten kann, dann iſt das ein
Beweis für die Wertbeſtändigkeit wahrer Kunſt. Und es iſt
echte Kunſt, dieſe Landſchaften aus unſerer engeren und weiteren
Heimat, die Prof. Kröh auf der Leinwand feſtgehalten hat; das
iſt ein junges, ein wahres Künſtlerherz, das ſich mit ſoviel
Liebe in die Stimmungswelt ſeiner Motive verſenkt hat. Ob
wir den Meiſter bei ſeinen Arbeiten in die herbe
landſchaft=
liche Schönheit der Rhönberge begleiten, oder ob wir mit ihm
die Hänge des ſüdlichen Odenwaldes zum heiteren Neckartal
hinabſteigen, ob wir auf ſeinen Bildern die Riedbauern bei der
Ernte ſehen oder einſame Bauerngehöfte und alte Dorfſtraßen
bewundern, überall hat die feine Beobachtungsgabe des Malers
und ein ſtark ausgeprägtes künſtleriſches Fingerſpitzengefühl das
Bedeutende, ihren ewigen Gehalt aus den Motiven herausgeholt.
Unverfälſchte Natur mit all ihrem Zauber ſchaut uns in den
Gemälden an, und Miterleben und Verſenken in ihre Schönheit
wird uns zum Geſchenk, das unbeſchwerte Freude erweckt.
Wenn wir dabei voll Dankbarkeit des bejahrten Künſtlers
gedenken, dem unermüdliches Schaffen auch heute noch
Bedürf=
nis iſt, und den nicht Wind noch Wetter von der Arbeit in
(ottes freier Natur vertreibt, ſo wird es uns zu angenehmer
und gern geübter Pflicht, dem Dank an dieſer Stelle aufrichtigen
Ausdruck zu verleihen.
in den Räumen ſeines Ateliers, Saalbauſtraße 73, veranſtaltet,
vermittelt einen ſtarken Eindruck von dem Geſamtſchaffen des
Darmſtädter Künſtlers. Beſonderes Gefallen werden bei dem
Beſucher die im erſten Saal ausgeſtellten Landſchaften aus der
Umgebung der Landeshauptſtadt erwecken, die, in ihrer
Mehr=
zahl in den beiden vergangenen Jahren entſtanden, ein
leben=
diger Ausdruck tiefſter Naturverbundenheit ſind. Da erſteht dem
Naturfreund der Wald aus Darmſtadts Umgebung in mit großer
Liebe ausgewählten Motiven. Mit ſtärkſter künſtleriſcher Kraft
und bezwingendem Einfühlungsvermögen in die wechſelnden
Stimmungen, iſt die ganze farbenfrohe, ſonnendurchglühte Pracht
des Herbſtes, wie der leuchtende Hochſommer und der Zauber
eines Frühlingstages im Bilde eingefangen. Ohne ſich von dem
ſtets wechſelnden Geſchmack einer nach allerletztem „Stil”
ſuchen=
den Kunſtrichtung führen zu laſſen, abſeits von allen „ismen”
und abhold jeder Manieriertheit, geht Beyer ſeinen geraden
Weg, den Weg, den ihm die Natur und ſein Künſtlertum
vor=
ſchreiben, und der, wie dieſe Ausſtellung wieder klar
dokumen=
tiert, der rechte iſt. Das Erfreuliche an dieſer Kunſt, das
liebe=
volle Eingehen auf Details, das ſich vor allem bei der
Geſtal=
tung der verſchiedenen Baumtypen ſo wirkungsvoll erweiſt, dieſe
künſtleriſche Kleinarbeit wird bei Prof. Beyer nie kleinlich und
ordnet ſich dem großen Vorwurf willig, das Erlebnishafte
unterſtreichend, unter.
Das macht es, daß wir dem Künſtler gern auf ſeinem Wege
folgen, daß wir uns in ſeine Motive verlieben, die wir vielleicht
ſchon draußen ſahen und an denen wir achtlos vorüber gelaufen
ſind, weil wir ſie nicht mit den Augen des Künſtlers erlebten.
Und innerſtes Erlebnis ſind dieſe Landſchaften, ebenſo wie die
Stilleben, die wir in die verſchiedenen Räume verteilt ſehen.
Gerade bei dieſen fällt es angenehm auf, daß alles fehlt, was
den Eindruck des künſtlich zuſammengeholten hervorrufen könnte,
auch ſie ſind, wie die Landſchaften, entſtanden als Produkt und
künſtleriſcher Ausdruck einer Stimmung. Und ſo nur haben ſie
ja Anſpruch auf die Wertung als Kunſtwerk.
Beyers Stilleben erfüllen die Vorausſetzungen, weil er weiß,
daß Kunſt bei dem Weſen einer Blume nicht „gemacht” werden
kann und daß ſie ſich nicht einzwängen und preſſen laſſen in
etwas Gewolltes. Außer den Landſchaften und Stilleben fahen
wir neben verſchiedenen Porträts einige Akte, die in Auffaſſung
nud Ausführung ausgeprägtes Könnertum und größte
künſt=
leriſche Geſtaltungskraft atmen, und ſo den lebendigen Eindruck
vom Schaffen des Künſtlers Adolf Beyer wirkſam vertieften. —
Mannheimer Uraufführungen.
Tſchaikowſky: „Die goldenen Schuhe‟.
Mit der Uraufführung von Tſchaikowſkys „Die gul
denen Schuhe hat ſich das Mannheimer Nationalthecſ
einen ganz großen Tag bereitet. Eine erwartungsvolle Premil
renſtimmung lag von Anbeginn über dem gefüllten Haus, in T
ſich viele befanden, was in Deutſchland muſikaliſch intereſſiert
Am Schluß der Aufführung war die Frage, ob das einſtmals
ſeiner Heimat durchgefallene Opernwerk des ruſſiſchen Rom”
tikers, an dem er bekanntlich ſein Herzblut verſchrieb, in
Verdeutſchung und Neubearbeitung von Heinrich Burkge
uns heute anzuſprechen vermag, im poſitivſten Sinne gelöſt. 2u
einer zwangloſen Klarheit fließt der Text, der die phantaſtie
Erzählung von Gogols „Die Nacht vor Weihnachten” benutzt. Au
einer inneren Wahrheit ſtrömt die volltönende muſikali
Sprache Tſchaikowſkys, wie edles Metall einen koſtbaren S4‟
umrahmend. Sie nimmt durch ihre friſche, prickelnde Farbig
gefangen, bringt im Ballett und im Liebesduo, voll Iyriſo
Zartheit, die für alle Inſtinkte gemäße, richtig gewürzte Opé
koſt. Das Tſchaikowſy neben inſtrumentalen Feinheiten auch
Sängern das Ihrige bietet, ſo daß es eine Wonne iſt, ſch
Menſchenſtimmen an dem Melodienſtrom ſich erproben zu hön
wird der entdeckten Oper zweifellos einen erfolgreichen Zie
bahnen. — Die vom Intendanten Herbert Maiſch
ſe=
geleitete Uraufführung ließ es an Prunk und Pracht, an
Lekz=
digkeit nicht fehlen. Das Märchenhafte, das Phantaſtiſche,
Burleske in dem ruſſiſchen Volksſtück war wundervoll getrof!
Auch der Bühnenbildner Dr. Löffler bewies wiederum
außerordentliches Können, muſikaliſche Werte in farbige un
ſetzen. Joſeph Roſenſtock der muſikaliſche Leiter, gab
zuſamt ſeinem Orcheſter mit voller Liebe der Partitur hin. Hel.
rich Kuppinger als Dorfſchmied, Sidney de Vries
behender Teufel. Elice Illiard als launenhafte Dorfſchöne.
ſie alle glänzten mit ſtimmlich wie darſtelleriſch ungemein e
drucksvollen Leiſtungen.
Jean Cocteau: „Die geliebte Stimme‟.
In einer Nachtvorſtellung wurde Jean Cocteaus
Voix humaine”, in der deutſchen Ueberſetzung von Hc
Feiſt, dargeboten. In einem einzigen Akt, in einem Zimm
mit einer einzigen Perſon am Telephon wird vom franzöſiſche
Dichter ein Monodrama geformt, in dem wir die ganze Seel!
not einer Frau um die Trennung von ihrem Geliehten erleb,
mit allen Gefühlsſkalen bis zu ihrem Selbſtmord. Spannung
vorhanden, zweifellos, aber auch viel Unglaubhaftes für E
deutſche Zuhörerſchaft. Im übrigen bedarf die Durchführung
Rolle einer Schauſpielerin von großem Format. In El,
Widmann ſtand ſie der Spielleitung Alb. Schröders zur 2
fügung. Ihr iſt zu danken, daß auch dieſe Uraufführung zu eind
Dr. K. O.
nachhaltigen Erlebnis wurde.
lung nicht mehr vereinbar ſind. Im übrigen ſind ſich über die ZF(p
die wir in der Außenpolitik zu verfolgen haben, im Grunde A
Deutſchen einig. Das deutſche Volk will als freie, gleichgeachu.
Nation im Kreiſe der Völker den Platz einnehmen, auf dem:
nach ſeiner Größe, Vergangenheit und Leiſtungsfähigkeit Anſpm
hat. Um dieſen Anſpruch zu verwirklichen, wird die Reichsren
rung in ruhiger Entſchloſſenheit und Stetigkeit an die großen Zuß
gaben herangehen, die ſich aus der augenblicklichen Lage ergeEn
Sie weiß, daß den deutſchen Lebensintereſſen, die hierbei auf Li
Spiele ſtehen, nicht mit gewagten politiſchen Experimenten, md
mit abenteuerlichen politiſchen Kombinationen gedient ſein kau
In nüchterner Würdigung der politiſchen Realitäten, zugleich aſt
auch im Vertrauen auf die geſunde innere Kraft unſeres Vole
ſind wir bereit zur aufrichtigen freundlichen Zuſammenarbeit
allen den Regierungen, die auch ihrerſeits gewillt ſind, eine:
ſung der getroffenen internationalen Probleme auf dem Wege
rechter und williger Verſtändigung zu ſuchen.
Der Schluß der Kanzler=Rede galt der Wehrmacht. D.
wird es dem Wehrminiſter nicht verübeln, ihrer mit herzlich,
freitag, 16. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Das Schickſal der Amneſtie.
die Länder noch nichk alle über ihre Abſkimmung ſchlüfſig. — Die Ausſichten des Enkwurfes
im Reichsrak nach wie vor ungewiß.
müſſe, eine Steigerung der Preiſe zuzulaſſen, die nicht durch eine
Geringe Hoffnung
etwaige Erhöhung der Weltrohſtoffpreiſe oder der inländiſchen
Freilaſſung der Gefangenen zum Weihnachtsfeſt.
* Berlin, 15. Dez. (Priv.=Tel.)
Der Reichsrat, der am Donnerstag nachmittag zuſammentrat,
überraſchenderweiſe die vom Reichstag mit qualifizierter
irheit angenommene Vorlage über die Amneſtie noch nicht
be=
ger. Offiziell wird zur Begründung angegeben, daß die
Aus=
iſe des Reichsrats noch nicht zu einem abſchließenden
Ergeb=
gekommen ſeien, ſondern am kommenden Donnerstag noch
ſe zweite Leſung vornehmen wollen. Tatſächlich aber iſt die
ir tung im Ausſchuß wohl vertagt, weil die Länder ſich noch
ch alle über ihre Abſtimmung ſchlüſſig geworden ſind.
Das Schickſal der Amneſtie hängt alſo nach wie vor
voll=
nien in der Luft. Da es ſich um eine Verfaſſungsänderung
nlelt, muß auch im Reichsrat eine Zweidrittelmehrheit
vor=
nien ſein. Bei 66 Stimmen wären das 45. Zur Ablehnung
jaher ein Drittel erforderlich. Wenn alſo 23 Stimmen
da=
den abgegeben werden, iſt die Amneſtie geſcheitert. Das iſt
/a aus möglich.
Es iſt ſo gut wie ſicher, daß Bayern, Württemberg und
den mit Nein ſtimmen. Sie verfügen zuſammen über 18
ammen. Die Entſcheidung liegt alſo, wenn die übrigen Län=
Eeinen Widerſpruch erheben, bei den preußiſchen
Provinzial=
mmen, von denen Oſtpreußen und Pommern wohl ſicher auf
ſſen der ſüddeutſchen Länder ſind, während Brandenburg,
gleswig=Holſtein und Niederſchleſien zweifelhaft ſind. Der
Zu=
fut von drei von ihnen würde alſo genügen, um die
Sperrmino=
ml zu ſchaffen und dadurch die Annahme der Amneſtie im
ſichsrat zu verhindern.
Ein ſolcher Einſpruch des Reichsrats muß innerhalb zwei
chen nach der Schlußabſtimmung des Reichstags erfolgen. Der
ſichsrat hat alſo noch bis zum nächſten Freitag Zeit, und er
dann nach Artikel 74 der Reichsverfaſſung weitere zwei
9chen Zeit, um ſeinen Einſpruch ſchriftlich zu begründen. Erſt
über ᛋ5 ar, alſo — früheſtens anfangs Januar — müßte im Falle
rer 6wf. Ablehnung der Amneſtie durch den Reichsrat der Reichstag
utzen mh einmal zur Amneſtievorlage Stellung nehmen. Ergibt ſich
en 3 ½ von neuem die qualifizierte Mehrheit, dann muß der
Reichs=
bſſdent das Geſetz innerhälb dreier Monate verkünden, oder
tigen El
üher) ſeer Volksentſcheid anordnen. Die Hoffnung der Anhänger der
Rneſtie, daß ſie die Amneſtie noch vor Weihnachten durchdrücken
Da Gruu
gleichns en; iſt alſo ſchon zeitlich außerordentlich gering. Darauf iſt
ſn an Fbüe ohl auch zurückzuführen, wenn ſie jetzt auf dem Umwege über
Länderparlamente ihren Willen durchzuſetzen ſuchen.
eFeit 10
Rickl
ie gräin!
Skraffreiheit für Deviſenſchieber?
Lage uk
Der Reichsbankpräſident Dr. Luther hat, wie wir dem „
Deut=
erbe g/Xſn” entnehmen, an den Reichskanzler ein Schreiben gerichtet,
imenieh rrin er darauf hinweiſt, daß unter die Amneſtie in der vom
ent ſeh / lichstag angenommenen Form auch Perſonen fallen, die wegen
öude 1 wſenſchiebereien oder Effektenſchiebungen beſtraft worden ſind.
ſunſeres W94 Luther bemerkt mit Recht dazu, man ſolle dann doch lieber
menarne / 2 ſich die ganze Deviſengeſetzgebung aufheben, wenn die
Deviſen=
ſeber mit Strafloſigkeit rechnen könnten.
a9: Fum politiſche Frage geworden und zugleich ein lehrreiches
Bei=
el, wohin wir mit einer Gelegenheitsgeſetzgebung kommen, die
hr aus Impulſen heraus handelt, ohne die Folgen zu
über=
ſer. Denn gerade die Parteien, die hinter der Amneſtie ſtehen,
ben ſicherlich nicht die Abſicht gehabt, den Deviſenſchiebern für
ſi landesverräteriſches Treiben nachträglich noch durch
Straf=
ſgkeit eine Art Prämie zu gewähren.
Schärfere Ueberwachung der Preisverzeichniſſe.
Berlin, 15. Dezember.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat in einem
ündſchreiben die oberſten Landesbehörden erſucht, die
Befol=
dux von Vorſchriften über den Preisverzeichniszwang für
ge=
ſſe Waren und handwerkliche Leiſtungen ſchärfer zu
über=
ſchen und gegebenenfalls Geldſtrafen zu verhängen.
Er begründet dieſe Maßnahme damit, daß die Bevölkerung
dieſem Jahre mit einer gegenüber den Vorjahren noch
er=
blich mehr geſchwächten Kaufkraft in den Winter trete und daß
Nedaher im Intereſſe der Verbraucherſchaft, der Sicherung des
ſatzes und der Geſamtwirtſchaft unbedingt vermieden werden
Agrarpreiſe bedingt ſei.
Deukſchnakionale Abſage an Kerrl.
Berlin, 15. Dezember.
Der Vorſitzende der deutſchnationalen Landtagsfraktion Dr.
von Winterfeld hat heute, wie die Fraktion mitteilt, dem
Lano=
tagspräſidenten Kerrl, der im Auftrage Adolf Hitlers mit den
Deutſchnationalen über eine Beteiligung an der
Regierungs=
bildung verhandelt hat, folgende Mitteilung zugehen laſſen:
„Die deutſchnationale preußiſche Landtagsfraktion iſt aus
grundſätzlichen Erwägungen zu einer Beteiligung an der
vorge=
ſchlagenen Regierung in Preußen zurzeit nicht bereit. Die Frage
der Möglichkeit einer Zuſammenarbeit mit dem Zentrum, mit
dem Verhandlungen unſererſeits nicht ſtattgefunden haben,
braucht hier nicht erörtert zu werden, denn die Ablehnung der
Regierungsbeteiligung muß ſchon deshalb erfolgen, weil wegen
der grundſätzlichen Oppoſitionsſtellung der NSDAP. gegen das
Reichskabinett nicht die Gewähr dafür gegeben iſt, daß mit
Bil=
dung der geplanten preußiſchen Regierung kein neuer Gegenſatz
zwiſchen Reich und Preußen und kein neues verhängnisvolles
Gegeneinander der Reichsregierung und der preußiſchen
Regie=
rung wieder in Erſcheinung treten würden.”
Neue Anordnungen Hiklers
für die polikiſche Organiſakion der NSDAP.
München, 15. Dezember.
Der „Nationalſozialiſtiſchen Korreſpondenz” entnehmen wir
folgende Anordnungen Adolf Hitlers über den Neuaufbau der
politiſchen Organiſation der NSDAP.: Die Abteilung für
Volks=
bildung, bisher in der Hauptabteilung 3 der politiſchen
Organi=
ſation, wird von dieſer gelöſt und von jetzt ab der
Reichspropa=
gandaleitung unterſtellt. Die innerpolitiſche Abteilung, bisher in
der Hauptabteilung 3 der politiſchen Organiſation, wird aus
die=
ſer gelöſt und der Rechtsabteilung der Reichsleitung zugewieſen.
Der agrarpolitiſche Apparat der NSDAP. ſowie die ihm
ange=
ſchloſſenen Abteilungen der Reichsleitung der NSDAP. werden
aus der Reichsorganiſationsleitung herausgenommen und Adolf
Hitler unmittelbar unterſtellt. Mit der Leitung beauftragt dieſer
den Parteigenoſſen R. Walter Darre.
Planmäßige kommuniſtiſche Ladenplünderungen
in Hamburg.
Hamburg, 15. Dezember.
Am Mittwoch abend iſt es in mehreren Stadtteilen Hamburgs
zu Plünderungen von Lebensmittelgeſchäften durch Kommuniſten
gekommen. Der Polizeibericht meldet darüber folgendes:
„Gegen 19 Uhr wurden die Scheiben einer Schlachterei in der
Eimsbütteler Chauſſee zertrümmert. Bei den Tätern handelt es
Die ganze Amneſtie iſt ja heute, wie ſich auch aus den par= ſich um eine größere Anzahl jüngerer Leute, die kommuniſtiſche
Ab=
nentariſchen Kämpfen in den einzelnen Ländern zeigt, eine zeichen trugen. Sie raubten etwa 30 Schinken und für rund 200
Mark Wurſtwaren. In einer Schlachterei in der Flotowſtraße
raub=
ten etwa 15 Männer, die gleichfalls kommuniſtiſche Abzeichen
trugen, Lebensmittel im Werte von 100 Mark. Weiter wurden in
der Spaldingſtraße und in der Weideſtraße Wurſtwaren und
But=
ter aus Lebensmittelgeſchäften geraubt. Am Neuen Steinweg
konn=
ten Kriminalbeamte zwei Männer feſtnehmen, die gerade im
Be=
griff waren, die Scheiben eines Lebensmittelgeſchäfts einzuſchlagen.
Noch keine Entſcheidung in Paris.
Paris, 15. Dezember.
Der Präſident der Republik hat in den frühen Morgenſtunden
des Donnerstag ſeine Beſprechungen mit den Parteiführern und
den Vorſitzenden der großen Kommiſſionen fortgeſetzt. Die von ihm
um ihre Anſichten befragten Parlamentarier zeigten größte
Zurück=
haltung. Beſonders lang unterhielt ſich der Präſident mit den
Be=
richterſtattern der Finanzkommiſſionen des Senats und der
Kam=
mer woraus hervorgeht, daß die Budgetfrage wohl die größte
Rolle in dem Arbeitsplan der kommenden Regierung zu ſpielen
haben wird. Nachmittags nahm der Präſident ſeine Beſprechungen
wieder auf.
Konzerl.
Geſtern ſtellte ſich das neugegründete Kammerorcheſter des
uompfbundes für Deutſche Kultur zum erſten Male im Saalbau
uy, und, um es vorweg zu ſagen, mit bemerkenswertem Erfolge.
ſind da ein Dutzend Muſiker zuſammengekommen, und ihr
rigent iſt Hans Simon. Alles gute Bekannte; vom Orcheſter
Meuen wir faſt alle von den Konzerten der Städtiſchen Akademie
E; ſie ſind alſo durch eine glänzende Schule gegangen, und da
ſaſt alle als Schüler Goeſta Andreaſſons ſchon Proben viel=
Eſprechenden Könnens abgelegt haben, ſo bilden ſie ein
Inſtru=
eut, auf dem ſich gut ſpielen läßt.
Das hat denn auch Hans Simon geſtern abend vollauf ge=
N. Er iſt ein außergewöhnlich begabter Muſiker, als Komponiſt,
8 Klavierſpieler und ſeit geſtern auch — als Dirigent. Hier
ult nur noch die Routine, ſonſt nichts. Wer ein ſo eminent
ſveres Werk wie die „Muſik” von Rudi Stephan ohne
über=
bße handwerkliche Routine ſo überlegen und künſtleriſch
routi=
err zu geſtalten vermag, wie dies geſtern Hans Simon tat, für
iſt das Horoſkop leicht zu ſtellen.
Es gelang ihm, dieſes kraftgenialiſche von Gedanken und
mſällen erfüllte, ja geradezu überſchäumende Werk ſo klangſchön
d plaſtiſch aufzubauen, daß die Leidenſchaftlichkeit ſeiner
ſeigerungen ebenſo lebendig erſtand, wie die berückende
Schön=
ſit ſeiner verträumten Lyrik. Dieſe Nachtmuſik für 7
Saiten=
ſtumente mit einem Nachſpiel (zum Streichquintett kommen
ſch. Klavier und Harfe) übte dank der inneren Gewalt, die
eſem Werke eines Früh=, Zufrühentſchlafenen entſtrahlt, und
hu der liebevollen, bei genaueſter Kleinarbeit den großen Zug
Is wahrenden Wiedergabe, eine tiefe Wirkung auf die Hörer
2. Es war der Höhepunkt, der rauſchenden Beifall auslöſte. —
Mit gleicher Liebe und gleichem Erfolge nahmen ſich Leiter
9 Orcheſter der 4. Sinfonie an, die Friedrich der Große kom=
Mierte, und zum Schluſſe der 3. Symphonie von Phil. Em. Bach,
als „Erſtaufführung” erklang und ein Stück echter, geſunder
uizierfreude iſt. —
Der Celliſt des Kammerorcheſters iſt der ausgezeichnete junge
S Andrä. Er ſpielte ein Konzert für Gambe von J. G. Graun;
hat es für Cello frei bearbeitet, eine Kadenz dazu geſchrieben,
I2 damit ein Werk der Vergeſſenheit entriſſen, das wohl wert
Heute noch geſpielt zu werden, zumal die Literatur auf die=
M Gebiet nicht allzu groß iſt; dies im beſten Sinn des Wortes
ebare, durchaus wertvolle Stück wird ſicher „ſeinen Weg
ſcden”, — wenn es techniſch und muſikaliſch ſo überlegen
ge=
ſelt wird, wie geſtern abend, — beſtimmt. — Die beiden
„Hanſe” und das jugendfriſche, famoſe Orcheſter — nicht zu
ver=
geſſen die beiden Damen an Klavier und Harfe — wurden mit
K
Beifall überſchüttet.
„Das Märchenkor” von Amalie Diekerk=Mauter.
Der Eliſabethenſchule in Darmſtadt iſt zu ihrer
Jahrhundert=
feier ein Märchenſpiel beſchert worden, das nicht nur ihrer
Jugend zu einem ſehr hübſchen Bühnenerfolg verhalf, ſondern
vor allem als Dichtung mit Recht einen ſtarken Widerhall fand.
Hier ſpricht deutſches Gemüt, ein Menſch, der das Herz auf dem
rechten Fleck hat.
Ein ernſt=heiteres Spiel nennt es die Verfaſſerin ſelbſt. Dem
im Rationalismus gegen das Geheimnisvolle und Wunderbare
des Naturlebens blind und überheblich gewordenen Menſchen
ſchließt es in feinſinniger Weiſe das Tor zur Märchenwelt wieder
auf. Kinder ſprechen zu Erwachſenen. Sie ſprechen bald in
kind=
lich harmloſem Uebermut, bald mit feiner Ironie und halten, wie
etwa ein Oberländer in ſeinen charakteriſtiſchen Karikaturen, in
der Maske der Tiere des Waldes dem Menſchen ein Spieglein zum
Nachdenken vor. Das alles aber iſt kein lehrhaft ſäuerliches.
Moralin, kein nörgelnder Kampf gegen falſche Wextlehren,
ſon=
dern ſchlichtes, wahres echtes Gefühl für deutſche Sitte. Da iſt
Ehrfurcht ohne falſche Sentimentalität. Kennzeichnend für die
Grundhaltung das Wort, mit dem das „Märchen” den an den
Menſchen verzweifelnden kleinen eifernden Waldphiloſophen
„Wurzel” belehrt:
„Mich will bedünken, in ſolchen Sachen
Kann’s nichts als das gute Beiſpiel machen,
Das Beiſpiel der verſtehenden Andern
Muß wirken und wandern.”
Mit einer Fülle luſtiger Einfälle werden menſchliche Schwächen
in gutmütigem Spott gezeichnet. Alles in Allem darf man ſagen,
hier ſpricht eine Dichterin, von der man wünſchen könnte, daß ſie
deutſchen Kindern einmal das Theaterweihnachtsmärchen beſcheren
möchte, das naturhaft, einfach und ohne intellektualiſtiſch=
ratio=
naliſtiſche Künſteleien zu kindlichem Empfindungsleben ſpricht. —
Alle, die das „Märchentor” ſahen und miterleben durften,
aber darüber hinaus auch viele andere werden ſich freuen, daß
dieſes wertvolle Büchlein im Verlag von A. Bergſträßer (W.
Klein=
ſchmidt) gerade noch rechtzeitig für den Weihnachtstiſch er=
Dr. Th. Kr.
ſchienen iſt.
* Mainzer Stadttheaker.
3. Städt. Symphoniekonzert.
Die Taminoprüfungen für unſeren neuen Kapellmeiſter Hans
Schwieger nahmen ihren Fortgang mit einem erſten Konzert.
Hatte er nach zwei auswärtigen Prominenten ohnehin einen nicht
leichten Stand, ſo war die Anforderung doppelt ſchwer ſo kurz
Nr. 349 — Seite 3
Heſſche Polik.
Der nalionalſoz. Gauleiker Lenz zurückgekreken.
Der „Nationalſozialiſtiſchen Korreſpondenz entnehmen wir
folgende Anordnungen Adolf Hitlers über den
Neu=
aufbau der politiſchen Organiſation der NSDAP.:
Die Reichsinſpektionen I und II werden in ihrer derzeitigen
Form mit dem heutigen Tage aufgelöſt. Statt ihrer werden die
Landesinſpekteure und Gauleiter mit den Poften von
Kommiſſa=
ren größerer Gebiete betraut. Kommiſſar=Gauleiter
Jakob Sprenger übernimmt an Stelle des
wegen Krankheit zurückgetretenen Gauleiters
Lenz den Gau Heſſen in vorübergehende
kom=
miſſariſche Verwaltung. Walther Darré und Dr. Ley
werden zu Amtsleitern der NSDAP. ernannt.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landkags
behandelte in der Donnerstagsſitzung einen nationalſozialiſtiſchen
Antrag auf Aufhebung von Mietpfändungen wegen
Steuerrückſtänden. Der Antrag wurde wie folgt geändert: „Die
Regierung wird erſucht, unverzüglich bei der
Reichsregie=
rung eine Neuregelung der Steuervollſtreckung dahin zu
erwir=
ken, daß Mietpfändungen wegen Steuerrückſtänden dann
aufzu=
heben ſind, wenn die Mietbeträge zur Abwendung einer
Zwangs=
verſteigerung für die Zahlung geſchuldeter Zinſen benötigt
wer=
den”, und wurde bei Stimmenthaltung des Zentrums gegen die
Sozialdemokraten angenommen.
Nach eingehender Beratung, wie bedürftigen Mietern
in Neubauwohnungen ebenfalls Mietzuſchüſſe
aus der Sondergebäudeſtener gewährt werden können, wurde
dieſer Gemeinſchaftsantrag der DVP., Landvolk,
Nationalſozia=
liſten und Deutſchnationalen zu einer weiteren Beſprechung
zu=
rückgeſtellt, um inzwiſchen mit der Regierung einen gangbaren
Weg zu finden.
Einſtimmige Billigung fand der nationalſozialiſtiſche Antrag,
bei der Reichsregierung die Aufhebung der Salzſteuer
zu fordern.
Den Reſt der Verhandlungen füllten Eingaben aus.
Nach dem Pädagogiſchen Inſtikuk nun auch die
Aufbauſchulen.
Von evangeliſcher Seite wird uns geſchrieben:
Die Stadt Alzey iſt in erheblicher Aufregung. Man hört, daß
die Heſſiſche Regierung beſchloſſen habe, die Aufbauſchule Alzey
eingehen zu laſſen und die Schüler von dort nach Bensheim zu
überweiſen. Die Gründe, die dafür beſtimmend ſind, ſind ganz
klar, wenn ſie auch in der öffentlichen Debatte ebenſo ſchamhaft
übergangen werden wie ſeinerzeit diejenigen bei der Verlegung
des Pädagogiſchen Inſtituts von Darmſtadt nach Mainz. Alzey
iſt eine überwiegend evangeliſche Stadt in
einem überwiegend evangeliſchen Hinterland,
Bensheim iſt eine überwiegend katholiſche
Stadt mit Kloſter, katholiſchem Konvikt und
ausgeſprochen katholiſcher Geiſteshaltung. Die
Wunde, die man dem evangeliſchen Heſſen mit der Verlegung
des Inſtitutes geſchlagen hat, wird nicht eher vernarben, als
bis das Unrecht wieder gut gemacht iſt. Aber ſchon droht dieſer
neue Affront gegen die evangeliſche Bevölkerung Heſſens. Anders
kann die Sache nicht verſtanden werden. Vor wenigen Jahren
hatte man ähnliche Pläne mit der Taubſtummenanſtalt in
Fried=
berg und der Aufbauſchule Friedberg, die ebenfalls nach
Bens=
heim kommen ſollten. Es wird deutlich, daß ebenſo wie Mainz
zum Schaden der anderen heſſiſchen Städte bevorzugt wird, nun
auch das kleine katholiſche Bensheim an der Bergſtraße ein
konfeſſionelles Zentrum werden ſoll. Die Evangeliſchen würden
es als eine neue Herausforderung anſehen, wenn nunmehr auch
die Aufbauſchulen dem Zentrum geopfert werden ſollten. Sie
werden ſich mit aller Entſchiedenheit dagegen wehren und ſie
wiſſen, daß der neue Landtag nicht ſo leicht für dieſe
Zentrums=
pläne zu haben ſein wird, wie es der alte geweſen iſt.
Vorläufig keine Ausgleichsabgabe zur heſſiſchen
Schlachiſteuer für Schmalz.
Vom heſſiſchen Finanzminiſterium wird mitgeteilt, daß von
der Anmeldung der Einfuhr von Schmalz in das Gebiet des
Volksſtaates Heſſen und von der Feſtſetzung und Erhebung der
Ausgleichsabgabe bis auf weiteres abgeſehen wird. Dieſe
Maß=
nahme bedeutet zunächſt keine Abänderung der geſetzlichen
Vor=
ſchriften und Durchführungsbeſtimmungen, ſondern iſt nur
ge=
troffen, um beſondere Härten zu vermeiden. Sie ſtellt eine
vor=
läufige Regelung dar; die endgültige Entſchließung ſoll nach
Abſchluß der Verhandlungen it den übrigen Ländern wegen
gleichmäßiger Regelung der Ausgleichsabgabe erfolgen.
nach dem ſonntäglichen „Triſtan” Etwas uneinheitlich, doch
wohl durch den beſonderen Zweck des Konzerts bedingt, war das
Programm, das Mozart, Pfitzner und Beethoven vereinigte. Der
Geſamteindruck von Schwiegers Befähigung zur Konzertleitung
iſt durchaus günſtig. Wenn auch geiſtig noch nicht voll
ausge=
reift, beſitzt der junge Dirigent bereits eine erſtaunliche
Sicher=
heit in der Uebermittlung ſeines künſtleriſchen Willens. Seine
Zeichengebung iſt ſparſam, ohne alle Mätzchen, doch von ſtarker
Eindringlichkeit und innerer Hingabe an die Sache. Ueberaus
ſympathiſch wirkt die Beſcheidenheit mit der er den
ungewöhn=
lich lebhaften Beifall alsbald an ſeine Muſiker weitergab, die
unter ſeinem Stabe allerdings Ausgezeichnetes geleiſtet hatten.
Am beſten gelang ihm ſtiliſtiſch die Wiedergabe von Mozarts
köſtlicher Symphonie in D=Dur (K.V. 385) in ihrer ſonnigen,
problemloſen Heiterkeit und Muſizierfreudigkeit. In Beethovens
5. Symphonie in C=Moll fehlte dem erſten Satz die ſchickſalhafte
Wucht und Schwere, er blieb zu weich gerundet und kontraſtlos,
auch wohl ein wenig zu ſchnell genommen. Doch entſchädigten
für dieſen Mangel dann die anderen Sätze, beſonders das
herr=
lich geſpielte Melos des zweiten und die farbenprächtige
Stei=
gerung des Schluſſes. In der Mitte ſtand Hans Pfitzners
Kla=
vier=Konzert in Es=Dur. Ein Werk von echt Pfitznerſcher
Eigen=
willigkeit, die ſich keinem fremden Geſetz fügen will und
unbe=
irrt, des eigenen Könnens ſicher, auf eigener Spur geht. Herb
und eckig in der Melodieführung, kühne in der Harmonik wie in
der Miſchung der einzelnen Inſtrumente, als Ganzes ein
uner=
hört ſtarker Eindruck. Als Soliſtin lernen wir Maria
Koer=
fer kennen, in der der Meiſter ſelbſt die berufenſte Interpretin
ſeiner Klaviermuſik ſieht. Die noch ſehr junge Künſtlerin beſitzt
bereits eine ganz erſtaunliche Reife nicht nur der pianiſtiſchen
Technik, ſondern auch der geiſtigen Erfaſſung des ungemein
ſchwierigen Werkes. Sie ſpielt mit großem, oft herbem Anſchlag
(man hätte ihr ein Inſtrument von fülligerem Ton gewünſcht)
und hält ſich erfreulicherweiſe völlig frei von allen
Aeußerlich=
keiten. Es war eine reine Freude, wie ſie und Schwieger
ver=
ſtändnisvoll zuſammengingen und der machtvollen Tondichtung
zu einem großen Erfolg verhalfen. Es iſt gar kein Zweifel,
wir haben hier eine Pianiſtin mit ganz großer Zukunft kennen
gelernt, und möchten hoffen, ihr recht bald wieder einmal bei
Dr. B.
uns zu begegnen.
Badiſcher Kalender 1933, 17. Jahrgang. Herausgegeben von dem
Badiſchen Verkehrsverband, Karlsruhe. Verlag:
Central=
eiſenbahnbuchhandlung Carl Schmitt, Heidelberg. Preis 2,25
Reichsmark. Im 17. Jahrgang erſcheint die Neuausgabe des
Badi=
ſchen Kalenders für 1933. Das Titelbild deutet in ſymboliſcher
Form auf den reichen Inhalt hin. Es zeigt — als mehrfarbige
Reproduktion eines Gemäldes, von Erwin Pfefferle=Karlsruhe
— eine Glottertälerin in ſchmucker Tracht, wie ſie in der
Holz=
veranda eines Schwarzwaldhauſes ihre Blumen pflegt, hinter
denen die harmoniſche Landſchaft eines freundlichen
Schwarzwald=
tales lacht.
Seite 4 — Nr. 349
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 16. Dezember 1975
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Eine lunge Dome schreibt uns:
„ich wiege letzt 150 Pfund und war noch vor
einem Jahre, ols ich Tesano noch nicht kannte.
185 Pfund. Heute werde ich um meine gute
Figur beneidet, ich habe schon eine Unmange
anderer Pröparote versucht, keines außer Tesano
hot bisher geholfen. Meine Gesundheit ist nicht
Im geringsten angegriffen worden. Alles staum
mich on. u. z. w."
Betrelen auch Sie sich von löstiger Korpulenz
und mochen heute noch einen Versuch mit
asano-Toe mild, der wohlschmeckenden,
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lichen 21 Kräuterkombination oder nehmen
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Freitag, 16. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 349 — Seite 5
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſiadt, den 16. Oezember 1932.
Warnung!
Es durchziehen augenblicklich Hauſierer die hieſige Gegend,
unr uns mit ihren Artikeln — oft handelt es ſich um
auslän=
döche Fabrikate — zu beglücken. Die ortsanſäſſigen Geſchäfte
ſäden ſchwer darunter. Aber ſie haben nicht allein den Schaden,
unndern der Käufer ebenfalls: denn man bezahlt
erfahrungs=
unnäß dieſe durch den Hauſierhandel gekauften Gegenſtände und
eaſchinen oft viel teurer, als wenn man ſie bei den
ortsanſäſſi=
nim Geſchäften beſtellt. Die Hauſierer machen ihre Geſchäfte ja
oſelfach nur auf Grund ihrer manchmal fabelhaften
Ueber=
ſbungskunſt, und wenn nicht jemand ganz feſt iſt, wird er von
dier redegewandten Hauſierern faſt regelmäßig umgeworfen Man
ſlte nie einen Gegenſtand durch den Hauſierhandel kaufen, ehe
ninn ſich nicht vorher beim ortsanſäſſigen Handel darüber
unter=
ichtet hat, ob man in bezug auf den Preis nicht überfordert
urd und ob die Qualität auch dem Preiſe entſpricht. Die von
ſerr Hauſierern gebotenen Zahlungserleichterungen ſind vielfach
ve ſentlich ungünſtiger, als ſie vom einheimiſchen Handel gewährt
verden können, und müſſen zudem durch den viel höheren Preis
u teuer bezahlt werden. Das beſte Mittel, ſich gegen dieſe
Auf=
ſrenglichkeit der Hauſierer zu ſchützen, iſt, ſich überhaupt nicht in
Aicterhandlungen mit ihnen einzulaſſen, ſondern ihnen rund
ſeraus zu erklären, daß man nicht vom Hauſierer, ſondern beim
frchgeſchäft am Platze kauft. Hat man ſich nämlich mit ſolch
üirem redegewandten Herrn einmal eingelaſſen, dann wird man
hr nicht mehr los; und hat man ihm den kleinen Finger
ge=
eicht, dann hat er bald die ganze Hand. Es gibt heute faſt
kei=
en Verkaufsartikel, der nicht auch von Hauſierern angeboten
vird. Beſonders ſchlimm iſt es bei Nähmaſchinen, Radio=
Appa=
aren. Fahrrädern, Waſchmaſchinen, Staubſaugern, Bildern,
Tep=
üchen. Wäſche uſw. Mit Rückſicht auf die ſchwierige deutſche
irtſchaftslage ſollte jeder heute darauf achten, daß in erſter
lirnie deutſche Erzeugniſſe gekauft werden. Es iſt letzten Endes
ir Akt vaterländiſcher Klugheit, die deutſchen Produkte zu
ſevorzugen, beſonders auch dann, wenn ſie dem ausländiſchen
Er=
engniſſe nicht nur ebenbürtig, ſondern ſogar überlegen und
zu=
ein preiswerter ſind.
* Hohes Alter. Den 80. Geburtstag begeht in ſeltener Friſche
m 18. Dezember, Frau Geh. Juſtizrat, Dr. Kleinſchmidt,
ſier.
Greiner=Ausſtellung, Gewerbemuſeum Da der Beſuch der
lusſtellung immer noch recht befriedigend iſt, wird dieſelbe bis
inſchließlich 26. Dezember geöffnet bleiben. Eine Führung, die
Sonntag, den 11. Dezember, ſtattfand, fand ſo gute Aufnahme, daß
er Künſtler Sonntag, den 18. Dezember, um 11 Uhr vormittags,
ine weitere Führung abhalten wird, die jedermann gegen einen
leinen Unkoſtenbeitrag zugänglich iſt. Bei dieſer Gelegenheit ſei
grauf hingewieſen, daß der Künſtler für die Dauer der
Aus=
tellung eine weſentliche Preisermäßigung auf ſeine graphiſchen
lbeiten gibt. Außerdem hat der Felsbergverlag anläßlich des
0. Geburtstages des Künſtlers von der weithin bekannten
Grei=
erbibel eine Volksausgabe herausgebracht, die bei vorzüglicher
lusſtattung außerordentlich niedrig im Preiſe iſt.
EPH Der Verein evang. Lehrer und Lehrerinnen im
Volks=
gat Heſſen” hält ſeine Weihnachtskonferenz am Mittwoch, dem
2 Dezember ds. Js., im Saale der Stadtmiſſion in Darmſtadt,
Nühlſtraße 24. Anſchließend an eine kurze Morgenandacht
ge=
alten von Lehrer Spamer, die vormittags 10 Uhr beginnt,
indet um 11 Uhr ein Vortrag über ein bibliſches Thema ſtatt.
iedner iſt Rektor Weimar=Frankfurt a. M. Der zweite
eil der Konferenz beginnt nachmittags um 3 Uhr und umfaßt
inen pädagogiſchen Vortrag von Reallehrer Deggau über das
hema „Pädagogik aus Glauben”, an den ſich, ebenſo wie vormit=
„gs. eine Beſprechung anſchließt. Zu dieſer Tagung ſind alle
pangeliſchen Lehrer und Lehrerinnen Heſſens herzlich eingeladen.
— Martinskirche. Am nächſten Sonntag, den 18. Dezember,
bends 8 Uhr, veranſtaltet der Martinskirchenchor mit der
Ma=
rigalvereinigung eine Advents= und Weihnachtsmuſik zum Beſten
er Winterhilfe der Martinsgemeinde. Außer verſchiedenen
Weih=
achtsgeſängen ausgeführt von der Madrigalvereinigung, enthält
ie Vortragsfolge die Weihnachtskantate nach Worten der heiligen
ichrift von Profeſſor Dr. Friedrich Noack. Als Eintritt
berech=
ſigen die Vortragsfolgen, die Abends vor der Kirche erhältlich ſind.
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Die einmalige Wiederhölung
o Niebergalls Luſtſpiel „Der tolle Hund” findet am
mor=
igen Samstag (17. Dezember) 8 Uhr im Kleinen Haus des
andestheaters ſtatt; wiederum zu Einheihtspreiſen (60 und 90
öig.). Wer ſich eine Vorfreude für Weihnachten verſchaffen will
urch zwei Stunden herzlichen Lachens, verſäume nicht den Beſuch
jeſer Vorſtellung, zumal die von Publikum und Preſſe
gleicher=
raßen anerkannte vorzügliche Darſtellung des reizenden Stückes
eſonderen Anreiz dazu bietet.
— „Die Weihnachtsgans im elektriſchen Herd” betitelt ſich der
ute Abend um 8 Uhr im Heaghaus ſtattfindende
ſortrag, denn aus alter Ueberlieferung krönt an den
Weih=
achtstagen die ſogenannte Weihnachtsgans die Feſttafel. Daß die
ieittagsfreude noch durch ein gutes Gelingen des Bratens erhöht
uird, wird wohl niemand beſtreiten können, und ſie wird erhöht,
denn die Weihnachtsgans im elektriſchen Herd zubereitet wird.
bleichmäßige, milde Temperaturen verleihen dem
braten ſchönes Ausſehen und insbeſondere gute
ſchmackhaftigkeit und Bekömmlichkeit. Die
Haus=
au hat es infolge der genau einſtellbaren Temperatur nicht
ötig, den Braten dauernd zu überwachen, ſondern ſie richtet ſich
ur nach der Zeit. Durch dieſe Eigenſchaft des elektriſchen Herdes
uird der Hausfrau die Küchenarbeit beträchtlich
er=
eichtert, was ihr beſonders jetzt vor Weihnachten ſehr zuſtatten
omt. Wer ſich von den genannten Vorzügen der elektriſchen
tüche überzeugen will, der beſuche den heute Abend 8 Uhr
m Heaghaus ſtattfindenden Vortrag. Nach dem Vortrag
dird jede gewünſchte Auskunft gerne und unverbindlich gegeben.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
reitag.
16. Dezember
Anf. 19.30, Ende nach 23 Uhr. Dſt. Vb. F, Gr. 1—4
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Don Carlos.
Weandtac
17. Dezember
19.30—22.30 Uhr. Außer Miete.
Im weißen Nößl. Kl. Preiſe 0.50—3.00 Mr.
Anntag,
18. Dezember
19—21.45 Uhr. D 9.
Der Tronbadour.
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Kleines Haus
ſreitag,
16. Dezember
amstag,
15—17 Uhr.
Jans Wunderhündchen. Preiſe 0.40—2,00 Mr
19½—22 Uhr. Zuſatzmiete IV,
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
Der Muſtergatte.
20—22 Uhr.
Preiſe 0.60—0.90 Mk.
17. Dezember Der tolle Hund.
onntag,
15—17 Uhr.
Jans Wunderhündchen. Preiſe 0.40—2.00 Mk.
18. Dezember / 19—22 Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
Der Muſtergatte.
— „Im weißen Rößl” 30mal im Großen Haus. Morgen
larnstag wird die Revue=Operette „Im weißen Rößl” zum
). Male am Landestheater aufgeführt. Dieſe Aufführungszahl
eweiſt, wie ſehr dieſe Operette mit ihren ſchmiſſigen
Schlager=
elodien das Publikum erobert hat. — „Der Troubadour”
M Großen Haus. Verdis beliebte Oper „Der
Trouba=
dur”, die bei der letzten Aufführung vor ausverkauftem Hauſe
attfand, geht am Sonntag, dem 18. Dezember, in Szene. In
7 Hauptrollen ſind beſchäftigt Dr. Allmeroth. Elſa Kment,
uger Karen. Johannes Drath. Grete Bertholdt. Muſikaliſche
eitung hat Karl Maria Zwißler.
Dome zu Mainz, Speyer und Straßburg.
Einheitlichkeit des mitkelalterlichen Bauwillens. — Ergebniſſe der neueren Forſchung.
Die wiſſenſchaftlichen Anſichken über die frühromaniſche Bauperiode.
Lichtbildervorkrag
des Mtollſchen Bereing.
Herr Pfarrer Dr. Kunze=Nieder=Modau hielt im Rahmen der
Winterveranſtaltungen des Hiſtoriſchen Vereins einen
Lichtbil=
dervortrag über die älteſten romaniſchen Dombauten in Mainz,
Speyer und Straßburg. Die wiſſenſchaftlichen Anſichten über
dieſe Bauperiode haben ſich neuerdings ſtark gewandelt; denn
die Wiederherſtellungsarbeiten in Mainz und Speyer in den
letz=
ten Jahren haben unſere Kenntniſſe über die älteren
Funda=
mente weſentlich bereichert.
Die Einheitlichkeit des mittelalterlichen Bauwillens geſtattet
uns, ohne weiteres eine ſtarke Uebereinſtimmung der einzelnen
Bauten untereinander anzunehmen. Das bedeutendſte Ergebnis
der neueren Forſchung iſt der Nachweis der gleichen Länge von
Langhaus und Querſchiff, beide 200 römiſche Fuß lang. Damit
ändert ſich das Ausſehen der Dome freilich erheblich. Während
wir heute ein viel maleriſcheres, abwechſelungsreicheres Bild vor
uns haben durch die mancherlei Umbauten ſpäterer Zeiten, ſo iſt
es doch hauptſächlich die Verſchiedenheit der Silhouette, die in
uns heute kaum noch einen richtigen Eindruck von der
ungeheu=
ren Gewalt der Steinmaſſen frühromaniſcher Kirchenbauten zu
erwecken vermag. Wie ſtark kam doch die Würde der
Reichs=
kirche da zum Ausdruck!
Der im Jahre 975 unter Erzbiſchof Willigis begonnene
Mainzer Dom beſtand aus folgenden Gebäudeteilen: dem Chor
im Weſten, der im Obergeſchoß ſeines Turmes die Glockenſtube
enthielt, dem weſtlichen Querſchiff, dem Langhaus, der
doppel=
türmigen Oſtfaſſade — ähnlich der Weſtfaſſade der Kloſterruine
Limburg a. d. H. — mit den quadratiſchen Türmen, einer
drei=
teiligen Vorhalle und einem nahezu quadratiſchen Atrium an
deſſen Oſtſeite ſich die Liebfrauenkirche anſchloß (St. Maria
ad gradus). In Mainz ſind die älteren Fundamente kaum
be=
nutzt worden, vielfach ſogar beſeitigt worden. Nur ein Teil der
Nordwand des ehemaligen Weſtquerſchiffes iſt in der von
Adal=
bert errichteten St. Gotthardkapelle noch erhalten.
Die ältere Form des Straßburger Münſters läßt ſich leicht
aus der Limburger Kloſterruine konſtruieren, die im Grundriß
um ½ verkleinert iſt. Auch im Aufriß dürften ſtarke
Ueberein=
ſtimmungen beſtanden haben. So erweiſt eine andere
Nachbil=
dung des Straßburger Baues,, das Münſter in Mittelzell auf
der Reichenau, daß die Apſis nach außen viereckig, dagegen nach
innen rund war.
Für Speyer galt früher als Hauptbauperiode nach Konrad II.
die Friedrichs I., ſpäter dann die Heinrichs IV. Wenn auch jetzt
der ſtaufiſche Umbau etwas in ſeiner Bedeutung unterſchätzt wird,
ſo iſt doch die Bautätigkeit unter Heinrich II. richtunggebend
ge=
worden durch die Deckeneinwölbung.
Mainz iſt keineswegs die erſte Gewölbebaſilika. Nicht ganz
glaubwürdig erſcheinen uns die Nachrichten, daß Adalbert I. die
Decke habe wölben laſſen, und zwar in ſo primitiver Art, daß ſie
beim erſten Brand eingeſtürzt ſei. Vielmehr ſcheint der Bau
während der Regierungszeit Heinrichs IV. an der Oſtapſis
begon=
nen zu haben. Mit dem Tode des Kaiſers tritt ein plötzlicher
Stillſtand ein. Ein Chroniſt ſpricht voller Begeiſterung von den
bildneriſchen Arbeiten, die Mainz ſeinem großen Bauherrn zu
verdanken habe. Die Seitenſchiffwände ſollten urſprünglich
bei=
behalten werden. Das Mittelſchiff wurde zunächſt in Angriff
genommen. Aber nur langſam ſchritt die Bautätigkeit voran.
Brände, Kriege. Zwiſtigkeiten zwiſchen Erzbiſchof und Bürgern
hinderten den Fortgang des Werkes. 1190 baute man ein
Not=
dach darüber, man wollte den Bau endgültig für den
Gottes=
dienſt herrichten.
Dieſe frühe Bauperiode zeigt nur wenig fremde Einflüſſe.
Die deutſche Baukunſt bleibt führend. Wie der Speyerer Dom
Konrads II. mit ſeiner Gleichung: Langhaus=Querhaus in
An=
lehnung an die dritte Kirche zu Cluny in Deutſchland führend
wird, ſo übertrifft Heinrich IV, durch ſeinen neueingewölbten
Dom mit dem breiten Mittelſchiff die mit den ſaliſchen
Gottes=
häuſern in Wettbewerb getretene neue Kirche der Kluniazenſer.
Nicht deutlicher konnte ſich das Machtbewußtſein des Kaiſertums
gegenüber der erſtarkenden Kirche ausdrücken als in der
Bau=
kunſt
Wir hoffen, daß der Vortragende in Bälde ſeine neuen
For=
ſchungsergebniſſe, deren Einzelheiten hier übergangen werden
mußten, einem breiteren wiſſenſchaftlichen Publikum ſchriftlich
vorlegen wird.
Im Anſchluß daran fand eine außerordentliche
Hauptver=
ſammlung des Vereins ſtatt, die den Voranſchlag für das
lau=
fende Rechnungsjahr zu genehmigen hatte.
V Kn.
Die Rodelbahnen in Darmſtadk.
Mit Genehmigung der Heſſiſchen Oberförſterei und des
Heſ=
ſiſchen Polizeiamtes ſind nachſtehende Schneiſen zum Rodeln
her=
gerichtet, und zwar:
1. Vordere Wieſenſchneiſe von Kopfſchneiſe bis Kirchweg.
2. Dieſelbe Schneiſe von Kopfſchneiſe bis Ober=Ramſtädter Weg.
3. Teichſchneiſe vom Dommersberg bis Nd.=Ramſtädter Chauſſee.
4. Wieſelſchneiſe von Ludwigshöhweg bis Ludwigsweg imNorden.
5. Die alte Ludwigshöhbahn von Pelzſchneiſe bis alte
Bogen=
ſchneiſe.
6. Arheilger=Weg von Höhe bis Hartigdenkmal (Faſanerie).
Die Bahn Nr. 2 iſt nur für Kleinkinder.
Die Bahn Nr. 1, 3, 4, 5 nur für Erwachſene freigegeben.
Jedes Rodeln auf anderen Schneiſen und Wegen iſt verboten.
Als Aufſtieg zu den Bahnen iſt ſtets die rechte Seite von unten
nach oben zu benutzen. Wegkreuzungen ſind durch aufgehängte
Warnungstafeln gekennzeichnet. Das Rodeln iſt nur während der
Tagesſtunden geſtattet. Im übrigen gelten die polizeilichen
Be=
ſtimmungen betr. das Rodeln in Darmſtadt.
Handelsverkehr mit Perſien. Der kaiſerlich verſiſche
Gene=
ralkonſul für Süddeutſchland, Herr Karl Mayer=Darmſtadt,
beabſichtigt. Ende Dezember eine etwa dreimonatige Reiſe nach
Perſien anzutreten, wobei ſowohl Nord= als auch Südperſien
be=
ſucht werden ſoll. Herr Generalkonſul Mayer ſteht den am
Han=
delsverkehr mit Perſien intereſſierten Firmen zwecks perſönlicher
Rückſprache am Dienstag, dem 20. d. M., ab 9 Uhr, in
Darmſtadt, Hotel „Traube”, zu Verfügung.
Intereſſen=
ten wird anheimgeſtellt, dort vorzuſprechen.
— Volkshochſchule. Am Sonntag, den 18. Dezember, 11 Uhr,
findet eine Führung durch die Photo=Ausſtellung: „Natur und
Heimatkunde” ſtatt, die ſich in der Höh. Landesbauſchule,
Neckar=
ſtraße 3, befindet. Der Eintritt iſt frei.
— Beſuch auf der Säuglings= und Kinderſtation. Das
Stadt=
krankenhaus teilt uns mit, daß bei dem gehäuften Vorkommen von
Kinderkrankheiten der Beſuch auf der Säuglings= und
Kinder=
ſtation geſperrt werden muß, um — namentlich jetzt vor den
Weih=
nachtstagen — eine Einſchleppung der Krankheiten zu verhüten.
— Als Abſchluß der Märchenſpielzeit im Orpheum findet
Sonn=
tag, den 18. Dezember 3,30 Uhr, noch eine einmalige Aufführung
des reizendſten aller Weihnachtsmärchen ſtatt: „Wie klein Elschen
das Chriſtkind ſuchen ging” in 6 neu ausgeſtatteten Bildern und
Tanzeinlagen. Knecht Ruprecht wird in den Pauſen Gaben
ver=
teilen. Auf die nochmals herabgeſetzten Preiſe wird beſonders
hin=
gewieſen.
— Schenkt Bücher! Bis einſchließlich Sonntag, den 18. Dez.,
iſt der Büchertiſch den die Jugendvereinigung der
Petrus=
gemeinde veranſtaltet, geöffnet. Derſelbe findet im
Gemeinde=
haus. Eichwieſenſtraße 8, wochentags in der Zeit von 17—21 Uhr,
Sonntags von 11—18 Uhr ſtatt. Man findet hier Bücher der
verſchiedenſten Verfaſſer in großer Auswahl und in allen
Preis=
lagen. Gerade in der heutigen Notzeit gehören Bücher, und ſei
es auch nur ein beſcheidenes Büchlein, auf den
Weihnachts=
gabentiſch.
— Im Union=Theater ſieht man heute zum letzten Male den
reizenden Militärſchwank „Huſarenliebe‟. Hanſi Nieſe mit ihrem
köſtlichen Humor ſpielt die Hauptrolle.
— Im Helia=Theater ſieht man heute und folgende Tage den
entzückenden Wiener Tonfilm „Johann Strauß” mit Michael
Boh=
nen, Lee Parry, Paul Hörbiger und Gretl Theimer in den
Haupt=
rollen. Das Leben des Walzerkönigs, nach hiſtoriſchen Dokumenten.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch heute das
beachtens=
werte Doppelprogramm, und zwar Dolly Haas in ihrem beſten
Tonfilm „Scampolo, ein Kind der Straße” und im zweiten Teil zu
dem Jugendliche zugelaſſen ſind, den Wildweſt=Abenteuerfilm „Der
Sohn des goldenen Weſten”.
Das Weihnachksfeft der Alkvekeranen
im Rahmen einer Feier des Heſſiſchen
Landesvereins vom Roken Kreuz.
** Wieder ſteht das Chriſtfeſt, das Feſt der Liebe, vor der
Tür, und wieder drängt es jeden, ſeinen Mitmenſchen eine, wenn
auch nur beſcheidene Freude, zu bereiten. Wenn auch unſer
Vater=
land in ſchwerer Not ſchmachtet, ſo iſt doch die Dankbarkeit an die
im Herzen haften geblieben, die einſt ihr höchſtes einſetzten.
Deutſch=
land zu Glanz und Höhe zu führen. Ihnen wird alljährlich unter
ſtrahlendem Lichterbaum eine Weihnachtsfeier bereitet, deren
Durchführung der Heſſiſche Landesverein vom Roten Kreuz
über=
nimmt.
Geſtern hatten ſich, altem ſchönen Brauch folgend. im
Muſik=
vereinsſaale. Wilhelm=Gläſſingſtraße 24, dem durch einfache
ſin=
nige Dekoration ein ſtimmungsvolles weihnachtliches Gepräge
ge=
geben war, 40 Invaliden und Altpeteranen aus den Kriegen 1866
und 1870/71 und deren Angehörige verſammelt.
Nach einem Weihnachtsgeſang der Muſikantengilde, mit dem
echte Weihnachtsſtimmung in die Herzen einzog, begrüßte
Präſi=
dent Geheimrat von Hahn S. Kgl. Hoheit Großherzog Ernſt
Ludwig und dankte ihm beſonders, daß er an dieſer Feier
teil=
nahm. Ein herzliches Willkommen entbot er den erſchienenen
Alt=
veteranen. zu deren Ehren man dieſe Feier abhalte. Die
eindrucks=
volle Weiheanſprache hielt Pfarrer Lautenſchläger,
der auf den Sinn des Weihnachtsfeſtes, des Freudeſpendens
hin=
wies. In der heutigen Notzeit müſſe mit dem Geben der
Ge=
danke des Praktiſchen und Notwendigen verbunden ſein. Aber das
Weihnachtsfeſt wolle doch mehr, als nur Gaben verteilen, es wolle
Verbindungen herſtellen von Menſch zu Menſch. Wie ſich die
An=
gehörigen im trauten Familienkreiſe verbunden fühlen, ſo auch in
weiterem, übertragenem Sinne z. B. die Altveteranen mit dem
Roten Kreuz. Dieſe Verbindung brauche nicht „konſtruiert” zu
werden, ſie beſtehe ſeit damals, als das Rote Kreuz in den
Krie=
gen, die die Altveteranen miterlebten, in Erſcheinung trat. Das
Rote Kreuz gelte gewiſſermaßen als Vertreter des großen deutſchen
Vaterlandes, das denen ſeinen Dank abſtatten will, denen es
tie=
fen Dank ſchuldet. Trotz aller Not unſeres Vaterlandes haben wir
doch Grund, ſtolz zu ſein auf unſer Volkstum. in dem ungebrochene
Kraft liegt. Und jede Gelegenheit müſſe willkommen ſein, ſich auf
die Größe des Deutſchen Reiches zu beſinnen — Wir ſtehen vor
Weihnachten! Dieſes Feſt der Liebe nimmt ſeinen Glanz aus der
Höhe, die nicht irdiſch iſt, von dem allmächtigen Gott und ſeiner
Liebe. Wenn man im Roten Kreuz das Weihnachtsfeſt begehe.
habe man allen Grund, ſich dieſer Liebe zu erinnern, denn das
Rote Kreuz wolle das, wozu Gott auffordere: Sich untereinander
zu helfen und untereinander verbunden zu ſein. Liebe und Treue
müſſe im Herzen geweckt werden, damit wir in ſeinem Sinne einig
werden. So möge auch der Segen Gottes auf dieſer Feier ruhen.
Im Namen der Invaliden und Altveteranen dankte in
beweg=
ten warmen Worten Veteran Grein S. Kgl. Hoheit für die
Teilnahme an der Feier und dem Roten Kreuz für die ſchöne
Weihnachtsfreude. Präſident Geheimrat v. Hahn wünſchte im
Namen des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz ein frohes
Weihnachtsfeſt und ein glückliches neues Jahr.
Nach einem feierlichen Weihnachtsgeſang wurden die Gaben
verteilt, die auf langen mit Tannengrün geſchmückten Tafeln
aus=
gebreitet lagen. Zum Schluß trug der 88jährige Veteran
Lip=
pert, der gerade geſtern ſeinen Geburtstag feiern konnte, zwei
Gedichte vor. Damit war die Feier, für alle Teilnehmer ein
ſchöner Auftakt für das Feſt. beendet.
Im Heſſiſchen Landesmuſeum (Paradeplatz, Turmeingang)
ſpricht heute, Freitag, abends 8 Uhr, Dr. Rudolf Pérard mit
Licht=
bildern über: „Das Bild des Todes in der neueren Malerei‟.
Ein=
tritt frei.
— Gedok. Bis 18. Dezember, täglich von 11 bis 1 Uhr, findet
eine kunſthandwerkliche Ausſtellung, Wilhelminenſtraße 42, ſtatt.
Künſtleriſche Arbeiten werden die Damen Ilſe Pfaff. Irm
Ge=
troſt. Margarete v. Münſtermann Frl. Lang (
Elfenbeinmale=
reien), E. Plenk=Helferich (Bilder, Graphik) zeigen und zum
Ver=
kauf ausſtellen.
Weihnachtspakete. Die Poſt hat umfaſſende Vorkehrungen
für die ſchnelle und pünktliche Zuführung der Weihnachtsſendungen
an die Empfänger getroffen. Nach Möglichkeit werden die Pakete
auch außerhalb der Schalterſtunden ohne Einlieferungsgebühr
an=
genommen; unter Vermehrung der Betriebsmittel und
Zuſtel=
lungskräfte werden ſie mit gewohnter Pünklichkeit zugeſtellt. Bei
rechtzeitiger Auflieferung werden die Pakete ſtets zur gewünſchten
Zeit den Empfänger erreichen. Wenn man verhindert iſt, die
Pa=
kete ſelbſt beim Poſtamt einzuliefern gebe man ſie dem
Paketzu=
ſteller mit, und zwar kann das überall da geſchehen, wo die
Paket=
zuſtellung mit Fahrzeugen ausgeführt wird, die Schilder mit der
Aufſchrift „Annahme von Paketen” tragen. Die Abholung der
Pa=
kete, für die eine Gebühr von 20 Rpf. zu entrichten iſt, kann auch
durch Fernſprecher oder ſchriftlich beim Poſtamt beſtellt werden.
Poſtkarten oder einfache Zettel genügen hierfür; ſie können
un=
frankiert in die Briefkaſten gelegt oder den Zuſtellern mitgegeben
werden.
AAIAAteIeI0
schnell und
zuuenässig
Die evangeliſche Landeskirche in Heſſen.
Ein Noljahr für Kirche und Volk. — Erfreuliche Zortſchrikte der kirchlichen Arbeit.
Kirchliche Skakiſtik für 1931.
EPH. Das Landeskirchenamt veröffentlicht ſoeben die
kirch=
liche Statiſtik für das Jahr 1931, der wir das Folgende entnehmen:
Das abgelaufene Jahr 1931 war für Kirche und Volk ein
Notjahr. Das zeigt ſich zunächſt in der kirchlichen
Geſetz=
gebung, die ſich wiederholt mit Finanzſchwierigkeiten
beſchäf=
tigen mußte. Es zeigt ſich auch in der großen Zahl der in Heſſen
unbeſetzten evangeliſchen Pfarrſtellen. Endlich auch darin,
daß die Gaben und Kollekten für die evangeliſch=kirchliche
Liebes=
tätigkeit einen Rückgang aufzuweiſen haben. Trotzdem beträgt noch
immer die Geſamtſumme der in Heſſen freiwillig für
kirch=
liche Zwecke geopferten Gaben 1 447 871 Mark (1930: 1625 011).
In dieſer Zahl drückt ſich noch immer, gerade angeſichts der
ſteigen=
den wirtſchaftlichen Not, der ungebrochene Wille zur
Nächſtenliebe, der in der Kirche lebendig iſt, aus.
Die kirchliche Arbeit hat überall erfreuliche
Fort=
ſchritte gemacht. Zunächſt zeigt ſich, daß die Tendenz des
zu=
nehmenden Gottesdienſtbeſuches der letzten Jahre
anhält und ſich fortſetzt. Im Geſamtdurchſchnitt haben
wöchent=
lich in Heſſen den evangeliſchen Gottesdienſt beſucht: 47 598,50
Perſonen (gegen 43 732 im Vorjahr). Und zwar iſt die Tendenz
der Steigerung bei Männern, Frauen und Jugendlichen
gleich=
mäßig zu beobachten, wie ſie ſich auch auf alle drei Provinzen in
gleichem Verhältnis verteilt. Auch die Städte Offenbach. Gießen
und beſonders Mainz und Worms haben daran Teil, während
bei Darmſtadt ein kleiner Rückgang zu verzeichnen iſt.
Demgegen=
über iſt der Abendmahlsbeſuch überall etwas zurückgegangen, was
ſich z. T. aus der geringeren Zahl der Konfirmanden und der da=
mit verbundenen geringen Beteiligung an den großen
Oſter=
abendmahlen erklären mag.
Zur Laudeskirche übergetreten ſind 684 (373)
Per=
ſonen. Die Steigerung bezieht ſich namentlich auf die aus der
katholiſchen Kirche Kommenden, insbeſondere aber auf die
Rück=
tritte aus der Kirchenloſigkett. Die Zahl der
Ausgetre=
tenen hat leider ebenfalls zugenommen. Sie iſt 3223 (2490;
1929: 1975). Die Zahl bedeutet zwar keine ernſthafte Gefahr für
den Beſtand der Kirche, iſt auch weſentlich kleiner als die
auf=
gebauſchten Reden Intereſſierter vermuten ließen; ſie iſt dennoch
ernſt genug. Sie wird etwas gemildert durch die oben erwähnten
Rücktritte. Den 6330 Eheſchließungen Evangeliſcher ſtehen 5811
(91,80 Prozent) kirchliche Trauungen gegenüber. Hier erweiſt
ſich doch die chriſtliche Sitte ſtärker als alle Zerſtörungsverſuche.
Von den 257 Fällen der Eheſchließung Evangeliſcher mit
Diſſiden=
ten wurden immerhin 51 kirchlich getraut, von den 1878
Miſch=
ehen mit Katholiken 781. (Viele von dieſen werden ungetraut
bleiben.) Die Zahl der Geburten iſt auf 15 004
zurück=
gegangen (16 536). Davon wurde nur bei 69 (121) die Taufe
verweigert. Von den in Miſchehen mit Katholiken geborenen
Kindern wurden 172, mehr als die Hälfte, nämlich 1412
evan=
geliſch getauft, von den 298 aus Miſchehen mit Diſſidenten 248,
von 1158 unehelich Geborenen 1016. Von 9889 geſtorbenen
Evangeliſchen wurden 9312 kirchlich beerdigt, außerdem 222 Kinder
nach dem Herkommen ohne Mitwirkung des Geiſtlichen.
Die Einzelberichte der Superintendenturen weiſen eine Fülle
von kirchlichen Veranſtaltungen und Neueinrichtungen auf, die
unſer Urteil über das tätige Leben in der Landeskirche nur
beſtätigen.
Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei Darmſtadt. — In einer
trotz der Adventszeit zufriedenſtellend beſuchten
Mitgliederver=
ſammlung nahm die Darmſtädter DVP. Gelegenheit, den
neuge=
wählten Reichstagsabgeordneten Dr. Richard Merton=
Frank=
furt a. M.. kennen zu lernen. Er gab einen überaus feſſelnden
Ueberblick über die politiſche Konſtellation, wobei er von der
Re=
gierung von Papen ausging. Deren großes Verdienſt ſei es
ge=
weſen, daß ſie an Stelle des unſer ganzes politiſches und
wirt=
ſchaftliches Daſein beherrſchenden Kollektivismus wieder den
Per=
ſönlichkeitsgedanken zur Wertung gebracht habe und dadurch,
ob=
wohl der Sozialismus im Volk an Stärke gewonnen habe, ihn
zu=
rückgedrängt habe. An der Ueberſpannung der ſozialiſtiſchen
Dok=
trin ſeien wir in den Nachkriegsjahren heruntergekommen und es
ſei unverſtändlich, daß man daraus nichts lerne. Die Grundlage
einer jeden Sozialpolitik ſei die Wirtſchaftlichkeit: das werde
im=
mer noch nicht erkannt, denn ſonſt wäre es nicht möglich geweſen.
daß jetzt wieder in den Ausſchüſſen des Reichstages Anträge von
den drei ſozialiſtiſchen Parteien angenommen worden wären,
deren Verwirklichung eineinhalb Milliarden RM. erforderten.
Natürlich könnten dieſe nicht erfüllt werden, zumal auch die
Dek=
kungsvorſchläge undurchführbar oder gefährlich ſeien Sehr
nach=
drücklich warnte Dr. Merton vor allen Theorien, die auf eine
Kreditausweitung uſw. hinauslaufen; alle dieſe neuen
Kredit=
ſchöpfungen ſeien währungsgefährdend. Als Mann der Wirtſchaft.
der auf allen Märkten der Welt bekannt ſei, glaubt der Redner
feſtſtellen zu können, daß der Tiefpunkt der Weltkriſe und damit
auch der der deutſchen überſchritten worden ſei. Es wäre
kataſtro=
phal. wenn parteipolitiſcher Unverſtand uns im entſcheidenden
Augenblick zurückwerfen würde. Die Regierung wird an den
Grundgedanken des Papenſchen Programms feſthalten, vor allem
auch auf dem Gebiet der Innenpolitik. Eine Rückkehr zum
preu=
ßiſch=deutſchen Dualismus würde ſie nicht zulaſſen; auch die
Ne=
gierung Schleicher ſei als Präſidialkabinett zu betrachten. An eine
ſehr intereſſante Analyſe der Kriſis in der NSDAP. knüpfte Dr.
Merton die Bemerkung, daß er nicht an die bereits im Januar
er=
folgende Auflöſung des Reichstages glaube. Die NSDAP. habe
keine Veränlaſſung, jetzt einen Wahlkampf zu führen, womit die
Chance für eine längere gedeihliche Arbeit der Regierung von
Schleicher gegeben ſei. Allerdings ſoll man von der Vernunft
die=
ſes Reichstages ſehr wenig erwarten. Seine Unzulänglichkeit
mache für lange Zeit ein Präſidialkabinett zwangsläufig; als
liberaler Menſch müſſe man aber wünſchen, daß auch dieſe
Präſi=
diallöſung recht bald wieder durch einen vernünftigen
Parlamen=
tarismus abgelöſt werde. — An die Ausführungen, die lebhaften
Beifall fanden, knüpfte der Verſammlungsleiter,
Oberlandesge=
richtsrat Altendorf den Wunſch, Herrn Dr. Merton recht bald
wieder im Wahlkreis Heſſen=Darmſtadt zu hören.
— Der Wanderclub „Falke 1916” begeht am Samstag, dem
17. Dezember 1932, abends, im großen Saale des Feierabend,
Stiftsſtraße 51, ſeine Weihnachtsfeier, verbunden mit
Wanderer=
ehrung, die durch den Ehrenvorſitzenden des Clubs. Herrn
Ober=
reallehrer Schäfer, vorgenommen wird. Im Mittelpunkt des
Abends ſteht das Luſtſviel „Die Radiumquelle” von Herrn
Amts=
gerichtsrat Becker=Dieburg. Das geſamte Programm iſt mit
großer Sorgfalt. zuſammengeſetzt. (Siehe Anzeige vom Montag.)
— 100 000=Mark=Gewinn gezogen. Am Donnerstag
nachmit=
tag wurde in der 3. Klaſſe der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſen=
lotterie der 100 000=Mark=Gewinn gezogen. Er fiel auf das Los
Nr. 135 845.
— Mit den Rieſenſchnelldampfern „Bremen” und „Eurova”,
von Bremen nach New York. Ueber dieſes intereſſante Thema
ſprach geſtern abend in der 2. Winterverſammlung des
Orts=
gewerbevereins und Handwerkervereinigung
Darmſtadt. Herr Kavitän von Senden. an Hand einer
gro=
ßen Zahl vorzüglicher Lichtbilder. Der Vorſitzende des Vortrags=
Ausſchuſſes. Herr Profeſſor Dr. W Sonne, konnte eine ſtattliche
Beſucherzahl begrüßen, die den „Fürſtenſaal” bei Chriſt, bis zum
letzten Platz füllte. Der Redner, ſelbſt früher Kapitän beim
Nord=
deutſchen Lloyd, verſtand es, in ſeinem nahezu zweiſtündigen
Vor=
trage, in beſonders anſchaulicher und humorvoller Weiſe die
Zu=
hörer zu feſſeln. Er gab einleitend einen Ueberblick über die
Ent=
ſtehungsgeſchichte des Norddeutſchen Lloyd und berichtete in
die=
ſem Zuſammenhange über die romantiſche Zeit der Segelſchiffahrt.
die er noch ſelbſt mitgemacht hatte, und wie ſich daraus die
Dampf=
ſchiffahrt und der internationale Wettkampf um das „Blaue
Band” des Ozeans entwickelte. Mit berechtigtem Stolz dürfen wir
auf die hervorragenden Leiſtungen deutſcher Schiffsbaukunſt
zu=
rückblicken, die nach dem Kriege ihre Krönung in dem Bau der
beiden Rieſenſchnelldampfer „Bremen” und „Europa” gefunden
hat. Hochintereſſante Lichtbilder unterſtützten im Folgenden die
Ausführungen über die verſchiedenen Bauſtadien der beiden
Schnelldampfer, die ganz aus deutſchem Material hergeſtellt ſind.
Der Redner führte an Hand der Lichtbilder die Zuhörer durch
alle Räume der Rieſenſchiffe vom oberſten Maſtkorb bis hinunter
zu den gewaltigen Maſchinenanlagen. Herr Kapitän von Senden
ſchloß ſeine eindrucksvollen Ausführungen mit einem
warmherzi=
gen Appell, auch in der gegenwärtigen Notzeit die Hoffnung nicht
ſinken zu laſſen, ſondern ſich an ſolchen Großtaten deutſcher
Leiſtungsfähigkeit zu erbauen und an einen neuen Aufſtieg
unſe=
res Vaterlandes zuverſichtlich zu glauben. Dem reichen Beifall der
Verſammlung gab der Leiter, Herr Profeſſor Dr. W. Sonne mit
beſonders herzlichen Worten des Dankes Ausdruck. Zum Schluſſe
wurde noch auf die 3. Winterverſammlung des Vereins. am
Mitt=
woch, den 18. Januar 1933, hingewieſen, in der Herr
Handwerks=
kammer=Syndikus Dr. Kollbach über das Thema: „Die
Wirt=
ſchaftskriſe und die Möglichkeit ihrer Ueberwindung” in einem
Lichtbildervortrag ſprechen wird
Weihnachts= und Neujahrskarten. Gedruckte einfache
Weih=
nachts= und Neujahrskarten, die in Größe, Form und Papierſtärke
den Beſtimmungen für Poſtkarten entſprechen und ohne
Um=
ſchlagverſandt werden, unterliegen einer ermäßigten Gebühr. In
dieſen Karten dürfen außer den Abſenderangaben (Abſendungstag,
Name, Stand und Wohnort und Wohnung des Abſenders) noch
weitere 5 Wörter, die mit dem gedruckten Wortlaut im
Zuſammen=
hang ſtehen müſſen, handſchriftlich hinzugefügt werden. Als ſolche
zuläſſigen Nachtragungen gelten z. B. die üblichen Zuſätze „ſendet”,
„Ihre”. „Dein Freund”, „ſendet Dir”, „ſendet mit beſten Grüßen
Ihre” uſw. Die Gebühr beträgt ſowohl im Ortsbereich des
Auf=
gabeorts als auch im innerdeutſchen Fernverkehr ſowie im
Ver=
kehr mit der Freien Stadt Danzig, Litauen und Memelgebiet,
Luxemburg und Oeſterreich für einfache Karten (ohne
Um=
ſchlagverſandt) 3 Rpf., für Karten in offenem Umſchlag bis
20 Gramm 4 Rpf.
Schwurgerichl.
Aw. Eine ganz üble Sache verhandelte am Mittwoch und
Don=
nerstag das Schwurgericht in ſeiner letzten Sitzung. Hatte da
im Sommer 1931 ein hieſiger Kaufmann mit einem jungen Mäd=
Denn igend auddu ſich beſonders gern. Detetio betätgender
Techniker hatte gehört, daß er mit dem Mädchen um die Alimente
prozeſſiere, und, da er anſcheinend hier guten Verdienſt witterte,
bot er ihm ſeine Dienſte an, die auch akzeptiert wurden. Mit einer
Hartnäckigkeit ſondergleichen machte er ſich daran, das Leben des
Mädchens auszuforſchen, Zeugen zu finden, die ihr irgendetwas
Schlechtes nachſagen konnten, und brachte wirklich eines Tages
einen arbeitsloſen 45jährigen Tapezier bei, der
behaup=
tete, mit dem Mädchen während der Empfängniszeit ein kleines
Intermezzo im Herrngarten gehabt zu haben. Zum erſtenmal
er=
zählte er dieſes Abenteuer bei einem „zufälligen” Zuſammentreffen
mit dem beklagten Kaufmann in einer Wirtſchaft, und beſchwor es
auf deſſen Bitte hin bei dem nächſten Termin vor Gericht. Das
Mädchen behauptete zwar, es kenne ihn nicht, aber er blieb feſt.
Er ſei auch nicht von dem anderen dazu beſtimmt worden, und es
ſei ihm auch kein Geld angeboten worden. Die Entſcheidung fiel
nun natürlich zu Ungunſten des Mädchens aus
Durch Zufall erfuhr aber ein paar Tage ſpäter das Mädchen,
daß der Tapezier am Tag vor dem Termin in einer Wirtſchaft
er=
zählt habe, wenn alles klappe, verdiene er am nächſten Tag
50 Mark und werde dann die ganze Geſellſchaft freihalten, und
das Mädchen erſtattete nun Anzeige wegen Meineids. So kam es,
daß die beiden heute nebeneinander auf der Anklagebank ſitzen, der
Tapezierwegen Meineids und der Technikerwegen
Verleitung zum Meineid. Es ſtellt ſich heraus, daß die
ganze Szene in der Wirtſchaft von dem zweiten Angeklagten
in=
ſzeniert worden war. Es zeigt ſich auch, daß er ſchon vorher mittels
Alkohol und Geld verſucht hatte. Zeugen zu gewinnen Beide
ſtrei=
ten zwar heute alles ab. Der erſte Angeklagte will ſich nicht mehr
ſo ganz genau auf das Geſicht des Mädchens beſinnen können auf
jeden Fall habe ſie ihm aber den betreffenden Namen genannt ob.
es nun der richtige geweſen ſei, könne er ja nicht wiſſen. Die
über=
aus gründliche Beweisaufnahme ergibt ſo erdrückende Beweiſe, daß
das Gericht am Donnerstag zu einem Schuldig kommt und den
erſten Angeklagten wegen Meineids zu eineinhalb Jahren.
den Techniker wegen Anſtiftung zum Meineid zu
zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Gericht iſt der
An=
ſicht, daß zwar das Erlebnis des erſten Angeklagten auf Wahrheit
beruhen könne, daß er aber einen falſchen Namen angegeben habe.
Es iſt der Ueberzeugung, daß dem Mädchen voller Glauben zu
ſchenken ſei. Der erſte Angeklagte habe derart entehrend gehandelt,
er habe die Ehre des Mädchens in ſolch ſchamloſer Weiſe
ange=
griffen, daß das Gericht nicht auf die Mindeſtſtrafe erkennen könne.
Auch bei dem anderen Angeklagten gelte in verſchärftem Maß
das=
ſelbe. Bei ihm kommen noch die Vorſtrafen erſchwerend hinzu, und
wenn nicht das Gutachten des Sachverſtändigen ergeben hätte, daß
man es hier mit einem Pſychopathen zu tun habe, der nicht voll
verantwortlich zu machen ſei, ſo hätte das Gericht auf eine weit
höhere Strafe erkennen müſſen. Beiden werden auf die Dauer von
fünf Jahren die bürgerlichen Ehrenrechte abgeſprochen und auf
dauernde Eidesunfähigkeit erkannt. Gegen den zweiten
Angeklag=
ten, der bisher noch in Freiheit war, wird Haftbefehl erlaſſen.
Schöne weiße
Zähne=
erhalten Sie bei täglichem Gebrauch von Chloxodont, der Zahnpaſte von S
Iüchster Gmalitüt, Sparſam im Verbrauch. Tube 50 Pf. und 80 Pf.—
Verlangen Sie nur Chlorodont und weiſen Sie jeden Erſatz dafür zurück.
Steuerkarten 1933. Die Arbeitnehmer werden daran
erin=
nert, die auf der Steuerkarte enthaltenen Vermerke auf ihre
Rich=
tigkeit zu prüfen, da dieſelben für die Arbeitgeber bindend ſind
und eine eventuelle Lohnſteuererſtattung wegen eines unrichtigen
Eintrags auf der Steuerkarte geſetzlich nicht möglich iſt.
CVerwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, dem 17. Dezember 1932, vormittags 9.15
Uhr: Einwendungen gegen die Beigeordnetenwahl in der
Ge=
meinde Ernſthofen.
Slimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt bie Redaltion leinertei
Ver=
antwortung: für ſie bleibt auf Grund des 1 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfang:
der Einſender verantwertich.) — Einſendungen, die nicht verwendet warden, Unnen nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
Wo bleibt die Aufſicht?
Mein Weg führt mich jeden Tag um die Mittagszeit am
Herrngartenteich vorbei. Seit dem Froſtwetter tummelt ſich
täg=
lich eine Schar von Schulkindern auf der dünnen Eisfläche. Das
kleine Schild Betreten des Eiſes polizeilich verboten”, ſtört
natürlich die Kinder nicht. Eine Aufſicht iſt nicht da.
Eine Beſorgte.
Tageskalender für Freitag, den 16. Dezember 1932.
Union=Theater: Huſarenliebe‟; — Helia=Lichtſpiele: „Johann
Strauß”; Palaſt=Lichtſpiele: „Scampolo” und „Der Sohn des
goldenen Weſten”. — Krone, Schuſtergaſſe, 20 Uhr;
Hauptver=
ſammlung des Odenwaldklubs. — Heaghaus, 20 Uhr: Vortrag
„Die Weihnachtsgans im elektriſchen Herd”.
Gokkesdienſt der Iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, 16. Dezember: Vorabendgottesdienſt 4.30 Uhr.
Samstag. 17. Dezember: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr.
Sabbatausgang 5.15 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.30, abends 6.00 Uhr.
Gebekszeiten der Iſraelikiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 17. Dezember: Vorabend 4.00 Uhr. Morgens 8.00 Uhr.
Nachmittags 4.00 Uhr. Abends 5.15 Uhr.
Wochentags: Morgens 7.10 Uhr. Nachmittags 4.00 Uhr.
der einten
und
Aus Heſſen.
* Fuchsjagd der Odenwälder Reiter.
Ct. Seine erſte diesjährige Fuchsjagd hielt der Reit= un
Fahrverein des vorderen Odenwaldes, allerdings durch die vern
zögerte Herbſtbeſtellung etwas verſpätet, in der Gemarkung Lengg
feld ab. Bei zwar ein wenig rauher Witterung aber trockene=
Strecke und hellem Sonnenſchein hatten ſich die ländlichen
Reite=
der Umgebung bis gen Dieburg hin nachmittags 13,30 Uhr irt
ſtattlicher Zahl zuſammengefunden. Nach dem donnernden Reiterr
gruß Halli=Hallo, der auch von der zuſchauenden Menge wiederr
gegeben wurde, ging der Fuchs, zu welcher Charge Reiterkamera:
Peter Wolf=Heubach als Sieger der letztjährigen Fuchsjagd ber 9e Fßroßfeueral
ſtimmt war, 13,45 Uhr frohgemut auf die Reiſe und wurde von des 110 ſond das
Meute, unter der Führung des rotbefrackten Maſters, Reitlehre= M” Beguüſitenl
Maul=Groß=Umſtadt, verfolgt. Querfeldein über Gräben, auf Wie=/1 zor der II
ſen und Kleeäckern ging es dem verwaiſten Steinbruchgelände arn/ A0”, das raſet
Zipfen zu. Gut ausgeſuchte aber doch ſchwierige Kletterſtellen em ) üzſtauerraum
warteten hier die Reiter und mit ihnen auf hoher Anhöhe ſcham.
luſtiges, intereſſiertes Publikum. Nachdem alle beteiligten Reites ſo
ohne beſonderen Zwiſchenfall ihrer Aufgabe Herr waren, übenn /
raſchte Mitglied Otto Lutz Lengfeld die erhitzte Reiterſchar in ge
deckter Stellung mit einem kräftigen Satteltrunk. Dank dert
edlen Spender. Friſch geſtärkt ging es im ruhigen Jagdgalov”
bergauf dem Zipfex Wald zu, wo durch Unterſtützung und
En-
gegenkommen der Forſtbehörde auf begraſter Waldſchneiſe eitt
ladende natürliche Hinderniſſe aus Fichtengrün zum Springen auf”
forderten. Der Fuchs war verſchwunden, in einem zum Verſte
großartig geeigneten Dickicht von Tannenbäumen hatte er paſſem
den Unterſchlupf gefunden und bedurfte es eifrigen Suchens und
ein=
ger Zeit, bis der Fuchs von einem ſchneidigen Jungreiter aufgn”
ſtöbert das Weite ſuchen mußte. In der Hetze ging es nun deit
Fuchs nach querfeldein über ein Gelände, das eigentlich beeinträchtis
durch den Froſt ſchon etwas hart zum Reiten war, dem Jagdaus
lauf. dem Ortseingange Lengfeld zu. Die Jagd wurde durch de=
Maſter freigegeben und der Kampf um den Fuchsſchwanz beganm
Im ſcharfen Galopp ging es im Zickzack über das
Wieſengeländ=
voran der Fuchs, herausfordernd den Schweif ſchwingend, im Gee
folge die Meute. Der Fuchsſchwanz fällt, und Mitreiter Eiten
müller=Lengfeld iſt es vergönnt, auf ſeinem ſelbſtgezogenen Dre‟ / .
jährigen die Beute zu erhaſchen, um als Sieger des Tages der ſteſchei, aul 2
benm
Jagdgeſellſchaft voran in ſeinen Heimatort einzureiten. Der zwei=t
Vorſitzende, Karl Fritſch=Dilshofen, verteilte in humorvoller Reb. gruden Strobel
die Brüche, und nachdem die Pferde dank der Gaſtfreundſchaft Lens k. Bberrungson
felds, gut untergebracht waren blieb man bis zur einbrechende= 1 Perſügung ſtehe
Dunkelheit, und manche noch länger im Gaſthaus „Zum Löwem As die Sirenel
zue nächtlichen mon.
gemütlich in echter Reiterkameradſchaft beiſammen.
gen Durde.
ſtig beieiti
— Weiterſtadt, 15. Dez. Samstag, den 17. d. M., abend
hält Sankt Nikolaus im Vereinslokal der Turngemeind= uſten reiche Nal
1891 ſeinen Einzug, um den Kindern der Mitglieder zum Wei=”
nachtsfeſt eine kleine Freude zu bereiten. Zum Dank werden d
Kleinen in reizenden Tanzgruppen ſowie einem Weihnachtsmä
chen eine Probe ihres Könnens ablegen. Alle Mitglieder, Göm ſarſeuerwehren,
ner und Freunde des Vereins ſind zu dieſer Feier freundlick/ rith angegrifeg
eingeladen. — Am 2. Weihnachtstage, abends 8 Uhr, findet d
alljährliche Weihnachtsfeier, verbunden mit Chriſtbaum=Mez mit lgutem
verloſung und Tanz, im Vereinslokal ſtatt.
Aa. Nieder=Beerbach, 14. Dezember. 70 Jahre Nieden
Beerbacher Kirche. Unſere romantiſch auf einer Vorhöle,
des Frankenſteins liegende, allen Wanderfreunden beſtens
b=
kannte kleine Dorfkirche kann an Weihnachten ein Jubiläum b.
gehen. Im Jahre 1862 wurde nämlich die älteſte Nieder=Beerbachs
Kirche, die noch aus der Zeit vor der Reformation ſtammte, b54
auf den erhalten gebliebenen Turm abgeriſſen. An ihrer Stel.)/
wurde ein Kirchenneubau aufgeführt, der noch heute Pfarrki=cn. die Bekämpfung
iſt. Die neue Kirche wurde damals am 2. Weihnachtsfeiertag, al
an Weihnachten vor 70 Jahren, in feierlicher Weiſe eingeweikn
Die Kirche enthält bekanntlich außer anderen aus der alten Kirckt
übernommenen Grabmälern der Herren von Frankenſtein au /½ Zuſchaueraun
den Grabſtein des im Jahre 1531 verſtorbenen Ritters Geovg vch 4shydranten aus
Frankenſtein des „Drachentöters”, der der Sage nach einen d Axenigen Schade
mit dem Tode büßen mußte.
nächſten Sonntag nachmittag im Kronenſaal eine
Weihnacht=
feier der Schüler und Schülerinnen, wobei dieſe außer turner
ſchen Vorführungen das allerliebſte Märchenſpiel „Hänſel ur
Gretel” auf die Bühne bringen werden. Da zum Schluß auch de
Weihnachtsmann mit ſeinen Gaben kommt, wird man ſchön
ſaal, ein Weihnachtsball ſtatt.
G, Ober=Ramſtadt, 15. Dez. Auf die am Samstag, den 17
d. M., im Saalbau Eliſenbad” ſtattfindende Weihnachts De Feuerwehr
feier des Turnvereins 1877 D.T. wird hingewieſen. Ein au 8 Widen geweſen.
gezeichnetes Programm verſpricht allen Beſuchern angenehm Kälte haben
Unterhaltung. — Für 1933 beträgt die Gemeindehundeillen Leute, die
ſteuer, wenn der Hundebeſitz in die Zeit vor dem 1. Juli fäld, Men und im
6 RM., wenn er in die Zeit nach dem 1. Juli fällt, 3 RM. paſ/!t nehr konnte
Tier.
f. Roßdorf, 15. Dez. Die Weihnachtsfeier des Turcl“ Randherd vor.
vereins findet als Weihnachtsturnen am Samstag, 17. Des An erhalten blie
abends, im Saale „Zur Sonne” ſtatt. Im Scheine der Weiy/Meſ. Aber a
nachtskerzen werden alle Abteilungen, Buben und Mädchen, Ti //esLob.
Al=
nerinnen und Turner, Ausſchnitte aus ihren Uebungsgebietel” W ſetzten ſich mit
zeigen. Die Ehrung der Sieger wird ſich in den Rahmen der Ve
anſtaltung einpaſſen, zu der alle Mitglieder und die Freunde ds Aüſtskolonne.
Turnerei herzlich eingeladen ſind.
. Dieburg, 15 Dez. Mitteldeutſcher Bankverei/ Agemein
f. L. Im März 1931 ſtellte der „Mitteldeutſche Bankverein Di=/Me
burg” infolge einer größeren Unterſchlagung des Filiallgiters U74 Rguiſitenb
Langen ſeine Zahlungen ein. Die Gläuhigerverſammlung be M4i aus verker
ſchloß einen außergerichtlichen Vergleich. Die damals errechne F geſiochen w=
Quote betrug 60 Prozent. Bis heute ſind die Liquidatoren ab= ſire
noch nicht in die Lage gekommen, eine Abſchlagszahlung zu leiſte F/Mh
einge=
da infolge der Geldknappheit die gekündigten Hypotheken uſr.
nicht zurückgezahlt werden können. Nun iſt in den letzten Wochellin
verſucht worden, den Gläubigern die Hypotheken mit 40 Prozex” (tdn
als Abfindung ſelbſt zu übertragen: die kleinen Forderungen,
o=
len in bar mit 25 Prozent ausbezahlt werden. Ein juriſtiſche
Gutachten hat aber dieſe Vorauszahlung als unſtatthaft bezeich
net, ſo daß ſich die Angelegenheit, weiter in die Länge ziehe‟
wird. Am Freitag, den 16. Dez., findet nun im „Mainzer Ho
eine Gläubigerverſammlung ſtatt, die hierüber Aufklärung gebei
wird. Vom Aufſichtsrat des Bankvereins wurde bekanntgegebe
auf anderem Wege eine baldige Auszahlung ſtattfinden zu laſſe
Cd. Michelſtadt. 14. Dez. Aus dem Turnverein (D.T.
Die außerordentliche Generalverſammlung des Turnverein)
Michelſtadt hatte eine harte Nuß zu knacken. Es ſollte Beſchluß g”
faßt werden über das Verhältnis des Tennisklubs zum Turnve
ein. Der Tennisklub., der im Jahre 1924 gegründet wurde. wO)
ſeither dem Turnverein als Unterabteilung angegliedert, dafi)
hatte der Turnverein das Gelände für die Spielplätze zur Ve
fügung geſtellt, während andererſeits der Tennisklub für jede
ſeiner Mitglieder die Vereinsbeiträge an den Turnverein au
Hauptverein zu zahlen hatte. Um dieſen Mitgliedsbeitrag ware‟
nun Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Turnverein und Tenniskli4:
entſtanden, die ſchon das ganze Jahr die Ehe Turnverein=Tennis
klub gefährdeten. Nach langer Debatte bei der der Tennisklub
klären ließ, daß er die gemachten Feſtſtellungen zur Kenntn”
nehme im übrigen ſich aber weiter als Mitglied der D. T. betrachk
ten würde, kam man zur Abſtimmung über die einzelnen Anträg
Der Antrag des Tennisklubs. die Plätze zu dem Preiſe von 1
RM. pro Monat an den Tennisklub zu verpachten, wurde abg”
lehnt, und ſoll nun eine Kommiſſion aus den beiden Vorſtände‟
weiter über die Pachtfrage verhandeln. Damit war für heut
die Sache Tennisklub erledigt und wurde nun ein Vorſchlag der
Vorſtandes vorgebracht, der ſich mit der Senkung der Mitgliede?
beiträge befaßte und natürlich einſtimmig angenommen wurde. —
Der Jahresball ſoll wie immer am Neujahrstage (1. Januar). un
zwar diesmal im „Schmerkers Garten” ſtattfinden.
Bh. Beerfelden i. Odw., 15. Dez. Das hieſige Amtsgerich
verurteilte zwei Landwirte aus Unter=Sensbach, zu einer größ”
ren Geldſtrafe wegen Tierquälerei, der folgender Tatb”
ſtand zu Grunde lag: An einer ſchlechten Straßenſtelle konnte‟
die Pferde den beladenen Holzwagen nicht weiter bringen. Da.
eine Tier ſtellte ſich wohl etwas widerwillig, worauf ihm de
Kopf verhängt wurde, und beide Männer ſchlugen mit Holzſche
ten auf das Tier derart, daß es zuſammenbrach. Eine Schulklaſf
die auf ihrer Wanderung hier vorbeikam, mußte dieſe Quälere
mit anſehen, erſtattete aber Anzeige, derzufolge den beiden.Eie?
quälern eine beachtliche Strafe auferlegt wurde.
Htand des Feſthau
2us Feuer fand
der Brand
b. den Seiten h.
ſitt die leichte
kung der Feuerwe
Mn Sautz der groß
Müt der Feuerwe
beleuchtet we
die
der ?
itandig vergug
Müleudert wurde.
wdurch möglich.
Gegend unſicher machenden Lindwurm tötete, aber ſeine Heldental k, die auf dem
herumlagen.
— Traiſa, 15. Dez. Die Turngemeinde veranſtalt, tihen durch
lundes getroffen
Hlich, daß der
liet geſetzt w
muß noch
beletriſchen Le
Stunden im Kreiſe fröhlicher Jugend verbringen können. — Rſhdr Saal beſe
zweiten Weihnachtsfeiertag abends findet, ebenfalls im Kronen/. Im Zuſchauer
den hin und her,
in Notfalle hel
M Nund und
lählig und
LLennerer gekomm
Es
f eitag, 16. Dezemher 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 349 — Seite 7
Theaterbrand in Worms.
Die Arſache anſcheinend Brandſtiftung durch Einbrecher. — Glücklicherweiſe keine Perſonenverluſte.
Der Brandſchaden wird auf über 250 000 Mark geſchäht.
Großfeueralarm!
Worms. 15. Dezember.
Bon einem ſchweren Brandunglück wurde das Wormſer
Städ=
e Sviel= und Feſthaus betroffen. Gegen halb 10 Uhr abends
cöyte Großfeueralarm, und noch ehe die Feuerwehren angerückt
ver, ſtand das Bühnenhaus in hellen Flammen. Der Brand
wim Requiſitenhaus ausgebrochen und fraß ſich bis zum
Dach=
ul emvor, der krachend bald darauf einſtürzte. Die Feuerwehr
ſämpfte das raſende Element von allen vier Seiten und auch
u Zuſchauerraum aus, der durch das Waſſer ſtark in
Mitleiden=
ſft gezogen wurde Gegen halb 12 Uhr nachts konnte die Gefahr
uendgültig beſeitigt betrachtet werden.
Während das Bühnenhaus vollkommen ausgebrannt iſt, blieb
dgroße Theaterſaal vom eigentlichen Feuerſchaden bewahrt.
Ueber die Urſache des Brandes hört man, daß
Brand=
furig vorliegt. Es wurde feſtgeſtellt, daß in den Abendſtunden
MMittwoch ein Einbruch verübt worden war. Die Diebe hatten
eauf die Gelder abgeſehen, die aus dem Kartenvorverkauf am
Atvoch eingegangen waren. Sie fanden aber nichts, und allem
Achein nach haben ſie entweder aus Zorn hierüber abſichtlich den
And gelegt, oder aber er iſt durch eine weggeworfene Zigarette
agebrochen. Perſonen ſind bei dem Brande nicht zu Schaden
ge=
hmen. Die nächſte Vorſtellung ſollte am kommenden Samstag
— Neben dem Oberbürgermeiſter der Stadt Worms weilte
gu der Kreisdirektor an der Brandſtelle, die noch bis in die
ſuie: Nachtſtunden hinein von Neugierigen umlagert war.
Wir erhalten zu dem Großfeuer des Wormſer Feſthauſes noch
ſtende Einzelheiten: Die Stadt wurde plötzlich um 9 Uhr
uch Großfeueralarm in Schrecken verſetzt. Die Bevölkerung wurde
och den glutroten Himmel. hervorgerufen durch meterhohen
ſſerſchein, auf den Brand ihres Feſthauſes aufmerkſam.
Gewal=
ze Menſchenmaſſen ſtrömten zu dem brennenden Hauſe, alle
an=
arnzenden Straßen waren dicht belagert, die Polizei hielt
muſter=
im Abſverrungsordnung. In kürzeſter Friſt waren die ſämtlichen
zu Verfügung ſtehenden Feuerwehren am Brandort erſchienen.
Als die Sirenen heulten, lohten bereits gewaltige Flammen
u nächtlichen mondhellen Himmel emvor, und über der
Um=
pung des Feſthauſes ging ein ſtarker Funkenregen nieder.
Das Feuer fand in den vielen Kuliſſen und ſonſtigen
Re=
miſiten reiche Nahrung, und nur ſo iſt es zu verſtehen, daß
der Brand ſo ungeheuer ſchnell um ſich griff.
allen Seiten hatte die Feuerwehr, die Freiwillige und die
zerikfeuerwehren, Schlauchleitungen gelegt und den Brand
kon=
ſariſch angegriffen. Während der Bekämpfung des Brandes
ſüizie die leichte Decke und ſpäter auch das Dach des
Bühnen=
ſuſes mit lautem Krach ein. Das Hauptaugenmerk richtete die
ſteung der Feuerwehr neben der Niederringung des Feuers auf
e Schutz der großen Kuppel und den Theaterſaal ſelbſt. Und
m iſt der Feuerwehr auch gelungen. Der Garten des Feſthauſes.
hell beleuchtet war von den noch funktionierenden elektriſchen
Aaupen, war von einer großen Zahl von Schlauchleitungen
durch=
pen, durch die von der Rathenauſtraße ſowohl als auch von
Hydranten der Bahnhofſtraße Waſſer geleitet wurde, das vom
uſtändig verqualmten Zuſchauerraum in die brennende Bühne
ghleudert wurde.
Die Bekämpfung des Brandes vom Zuſchauerraum aus war
ſdadurch möglich, daß der eiſerne Vorhang nicht
herab=
gelaſſen war.
Zuſchaueraum, durch den auch Schlauchleitungen von den
zushydranten aus gelegt waren, hat durch das Waſſer wohl
m einigen Schaden abbekommen. Die Glasſplitter und
Mörtel=
te, die auf dem Boden und den Stühlen der vorderen
Sperr=
herumlagen, rührten von der hohen Kuppel her, deren
Fen=
cheiben durch den ſtarken Waſſerſtrahl beim Ablöſchen des
handes getroffen und zertrümmert wurden. Es iſt ſelbſtver=
Rdlich, daß der vordere Sperrſitzraum ziemlich ſtark unter
Aſſer geſetzt war. Ob der Waſſerſchaden im Theaterraum groß
muß noch feſtgeſtellt werden. Das wird möglich ſein, wenn
elektriſchen Leitungen wieder in Ordnung gebracht ſind,
da=
n der Saal beleuchtet werden kann.
Im Zuſchauerraum ging es recht lebhaft zu. Feuerwehrleute
den hin und her, und auch die wackeren Sanitäter fehlten nicht,
u im Notfalle helfend eingreifen zu können.
Die Feuerwehrleute waren um ihre ſchwere Arbeit nicht zu
ſteiden geweſen. Ihnen gebührt ganz beſonderes Lob. Näſſe
ub Kälte haben mauchen ganz unangenehm mitgeſpielt. Da
mren Leute, die eine Stunde und mehr: an den ſchwierigſten
Pten und im ſtarken Sprühregen ausgehalten haben, bis ſie
lumt mehr konnten. Mit poröſen Gummiſchwämmen vor Naſe
u Mund und mit Gasmasken gingen ſie immer wieder gegen
t Brandherd vor, und es iſt ihr Verdienſt, daß der
Zuſchauer=
um erhalten blieb. Man hatte ihn ſchon für verloren
ge=
lten. Aber auch ihre Kameraden von Heyl AG. verdienen
ues Lob. Als ſie gerufen wurden, waren ſie ſofort zur Stelle
P ſetzten ſich mit ihrer Motorſpritze ein.
Vollzählig und mit allen Apparaten war die Freiwillige
Snitätskolonne vom Roten Kreuz unter Leitung von Herrn
Immerer gekommen.
Allgemein nimmt man an, daß Einbrecher die Brandſtifter
yren. Es iſt ſchon wiederholt vorgekommen, daß Einbrecher
b Requiſitenhaus des Feſthauſes einen Beſuch abſtatteten und
kute aus verkauften Theaterkarten zu machen verſuchten. Und
gebrochen war auch vorgeſtern abend worden. Auf das Geld
lte man es abgeſehen, das aus dem Verkauf der
Abonnements=
tten eingegangen war. Davon wußten die Einbrecher. Der
E=bruch iſt feſtgeſtellt, denn man fand die Schränke
aufgebro=
in vor und im übrigen war alles durcheinandergeworfen. Geld
nden die Einbrecher nicht, denn der Hausmeiſter hatte es mit=
genommen. Man nimmt nun an, daß die Diebe aus Rache über
ihre Erfolgloſigkeit im Requiſitenraum Feuer angelegt haben,
oder aber, daß ſie bei ihrer „Arbeit” rauchten und achtlos eine
Zigarette weggeworfen haben, wodurch der Brand entſtanden iſt.
Auch hier wird die Unterſuchung Klarheit ſchaffen müſſen.
Das Feuer iſt im Requiſitenraum
ausgebro=
chen und hat ſich dann mit einer ungeheuren Schnelligkeit bis
in das Dach hindurchgefreſſen.
Gegen halb 12 Uhr war die Gefahr eines Uebergriffs des
Brandes auf den Theaterſaal vom Dach her gänzlich
beſei=
tigt und der Brand ſoweit abgelöſcht, daßs nichts
Schlim=
mes mehr zu befürchten war.
An den nach der Hofſeite zu gelegenen Fenſtern des
Bühnen=
hauſes glimmte das Feuer ab und zu wieder auf. ebenſo auch
an den gegenüberliegenden Fenſtern an der Bahnhofſtraße. Die
Brandſtätte, die ein Bild des Grauens bietet, war von
Schau=
luſtigen bis in die ſpäten Nachtſtunden hinein umlagert,
wäh=
rend die ganze Nacht hindurch eine größere Feuerwehrabteilung
Brandwache hielt. Perſonen ſind bei dem Brand erfreulicherweiſe
nicht zu Schaden gekommen.
*
Der an der Feſthalle durch Feuer und Waſſer entſtandene
Schaden wird jetzt höher eingeſchätzt. Verſchiedentlich beziffert
man ihn bereits auf 250 000 Mark, doch bedarf dieſe Angabe noch
der Nachprüfung. Bürgermeiſter Metzeler der mit
Oberbürger=
meiſter Rahn an der Brandſtelle war, teilte mit, daß aus den
Mitteln der Heſſiſchen Brandverſicherungskammer, bei der das
Ge=
bäude verſichert war, die Beträge zum Neuaufbau des Theaters
wieder hereinkommen werden. Auch die
Verſicherungsgeſellſchaf=
ten, die den Schaden an Mobiliar zu tragen haben, werden zum
Wiederaufbau des Theaters beiſteuern. Beſonders ſchmerzlich
wird von der Bevölkerung empfunden, daß das Theater gerade
zu Beginn der neuen Spielſaiſon abgebrannt iſt. Die Einbrecher
haben mit einem Nachſchlüſſel den Eingang zum Büro der
Theaterverwaltung geöffnet und dann alle Pulte und Schränke
aufgebrochen. Sie haben ſich dabei offenbar ſehr ſicher gefühlt
denn dicke Holzbretter wurden von ihnen weggeſprengt, ohne daß
es von außen bemerkt wurde.
Bg. Unter=Moſſau. 14. Dezbr. Hohes Alter. Der älteſte
Mann von Ober=Moſſau, Müller und Landwirt Georg Albrecht
Ihrig, wurde 81 Jahre alt; er iſt noch geſund und rüſtig. —
Obſtbauverein. Im Obſtbauverein Moſſau führte der zweite
Vorſitzende des Kreisobſtbauvereins, Schloßgärtner Giebenhain=
Schloß Fürſtenau, die neueſte Obſtbaumſpritze vor.
Dk. Waldmichelbach. 14. Dez. Handwerk und
Bau=
markt. Die Bautätigkeit in unſerer Gemeinde hat in dieſem
Jahr einen erſchreckenden Tiefſtand erreicht, wie noch nie in der
Nachkriegszeit. Die zwangsläufigen Folgen der ruhenden
Bau=
tätigkeit laſten beſonders ſchwer auf dem hieſigen Bau=, Zimmer=,
Schloſſer=, Tüncher= und Schreinergewerbe. Im Laufe des Jahres
wurden hier nur zwei Neubauten ausgeführt, deren
Fertig=
ſtellung weſentlich zur Verſchönerung des Ortsbildes beiträgt.
Die Neubauten des Apothekers Schaffnit in der Ludwigsſtraße
und des Dentiſten Nicklas in der Bahnhoftraße wurden vor
kurzer Zeit vollendet und bezogen. Die äußere Renovierung der
kath. Kirche brachte für einige Wochen dem einſchlägigen
Hand=
werk Beſchäftigung und Verdienſt. Hausreparaturen wurden nur
wenige und dieſe in beſcheidenem Umfang ausgeführt.
j. Schönau, 15. Dez. Hier kam ein 3½jähriges Kind in den
Beſitz von nicht ſorgfältig aufbewahrten Wurmkapſeln. Das
Verſchlucken einer Kapſel führte nach kurzer Zeit den Tod durch
Vergiftung herbei.
1 Viernheim, 15. Dez. Der Vergleich mit der Spar= und
Weihnachtskaſſe „Lampertheim, Zweigſtelle
Viern=
heim, iſt vom Amtsgericht Lampertheim angenommen worden.
Zur Abgeltung der Beitragsleiſtung der Mitglieder ſind pro
Mit=
glied 5 Mark zu zahlen.
— Gernsheim, 15. Dezbr. Waſſerſtand des Rbeins
(Pegel) am 14. d. M.: —0,65 Meter, am 15. d. M.: —0,71 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
— Hirſchhorn, 15. Dezbr. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 13. d. M.: 1,62 Meter, am 14. d. M.: 1,59 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Dm. Wolfskehlen, 15. Dez. Am kommenden Sonntag, dem
18. d. M., findet in der evangeliſchen Kirche die diesjährige
Chriſtbeſcherung, der hieſigen Kleinkinderſchule und der
Sonntagsſchule unter Mitwirkung des Ortsgeiſtlichen, Herrn Pfr.
Koch, und unter Leitung der Schweſter Kätchen Fertig ſtatt.
Cp. Ober=Roden, 14. Dez. Der Gemeinderat beſchloß,
die Gemeinde=Hundeſteuer für das Jahr 1933 mit 6 RM. für den
erſten Hund und 12 RM. für den zweiten Hund zu erheben. Als
endgültige Gewerbeſteuer für 1932 ſollen die vorläufigen Sätze
gelten. Die Verzugszinſen für Gemeinderückſtände wurden von
9 auf 5 Prozent herabgeſetzt. Den hochwaſſergeſchädigten
Land=
wirten ſollen bei den Gemeindeſteuern die gleichen Nachläſſe
ge=
währt werden, wie ſie der Staat gewährt. Es ſollen 300
Feſt=
meter Grubenholz geſchlagen werden. Die Erwerbsloſen ſollen
je nach den vorhandenen. Mitteln Kohlen, Holz und Kartoffeln
als Winterhilfe erhalten. Die Schulſpeiſungen werden nach
Weih=
nachten ihren Anfang nehmen.
Das wäre ein Weihnachtsgeſchenk — die neue Voigtländer
„Brillant”! Iſt Ihnen dieſe hübſche kleine Kamera, die ſo ganz
anders ausſieht als die üblichen Rollfilm=Apparate, in den Photo=
Schaufenſtern noch nicht aufgefallen? — Brillante Bilder gibt die
„Brillant”, ſpielend einfach iſt ſie zu bedienen, und — was heute
die Hauptſache iſt — man kann ſie erſchwingen, denn ſie koſtet
noch keine 20 Mark. Laſſen Sie ſich doch dieſes famoſe
Weih=
nachtsgeſchenik einmal ganz unverbindlich beim nächſten Photo=
(I.Bln. 4113
händler zeigen!
Mäliche Hauriberfäle auf der Hrue
FranfilfeMäfelen.
Für die Ergreifung der Täter gute Belohnung zugeſichert.
In der Nacht zum 11. Dezember 1932 (Samstag auf
Sonn=
tag), zwiſchen 2 und 3 Uhr. wurde ein Ingenieur aus Groß=
Gerau, der ſich mit ſeinem Kraftwagen auf der Heimfahrt
befand, auf der Straße Frankfurt a M.—Mörfelden etwa 300
Meter vor Mörfelden, von zwei Räubern überfallen und erpreßt.
Der Ueberfall hat ſich wie folgt abgeſpielt:
Der überfallene Ingenieur ſah plötzlich im Lichte ſeiner
Scheinwerfer einen Menſchen auf der Straße liegen und daneben
ein Fahrrad. Der Mann lag für den Fahrer auf der rechten
Seite der Fahrbahn mit dem Geſichte der Erde zugekehrt. Er
bremſte deshalb ſcharf ſeinen Wagen ab und ſtellte ihn auf kurze
Entfernung. Der Ingenieur und eine Frau entſtiegen ſofort
dem Wagen, um dem vermeintlich Verunglückten
erforderlichen=
falls Hilfe zu leiſten. Kaum hatte ihn aber der Wagenbeſitzer
berührt, als der Räuber plötzlich aufſprang, ihm eine Piſtole
vor die Bruſt hielt und rief: „Hände hoch, Geld her
Im ſelben Moment erſchien aus dem Dunkel hinter dem
Kraft=
wagen von der anderen Straßenſeite kommend ein zweiter
Räu=
ber, der die anweſende Frau, ebenfalls mit vorgehaltener Piſtole,
im Schach hielt. Die überfallenen Perſonen ſtanden der
un=
mittelbaren Gefahr gegenüber, von den Wegelagerern erſchoſſen
zu werden, weshalb ſich der Ingenieur zur Abwendung dieſer
Gefahr, genötigt ſah. dem einen Räuber einen Geldbetrag
aus=
zuhändigen. Anſchließend durften ſie ihre Fahrt fortſetzen.
Beſchreibung der beiden Räuber:
Der erſte, ein Mann von zirka 26 bis 30 Jahren etwa 1,772
Meter groß, kräftige Statur, wahrſcheinlich dunkle Augen,
dunkle, wahrſcheinlich ſchwarze dichte
Augen=
brauen. Im Munde hatte der Mann zur Entſtellung ſeines
Geſichts ein rötlich gemuſtertes Taſchentuch. Bekleidet war er
mit gräulicher Jacke, Kniehoſe von ähnlicher Farbe und
gleich=
farbigen Sportſtrümpfen mit oben hellerem Rand, auf dem Kopfe
eine Sportmütze.
Der zweite, zirka 25 Jahre alt, etwa 1 70 Meter groß, etwas
ſchwächer als der erſtere wahrſcheinlich blonde Haare. Dieſer
Mann hatte ein gräuliches Taſchentuch im Munde. Bekleidet
war dieſer mit dunkler langer Hoſe und einer etwas helleren
Jacke; auch er trug eine Sportmütze. An den Händen
grau=
geſtrickte ſchmutzige Handſchuhe, mit weißen Rändern an den
Armſtücken.
Ein ähnlicher Fall ereignete ſich in der Nacht zum 5.
Sep=
tember 1932 auf derſelben Straße unweit Walldorf. In
die=
ſer Nacht haben Täter einen vier Millimeter dicken Zinkdraht
gedoppelt als
Drahtſeil über die Straße geſpannt.
Dieſe Autofalle wurde damals einem Motorradfahrer aus
Wall=
dorf und deſſen Soziusfahrer, die in dieſer Nacht die Straße
paſ=
ſierten, zum Verhängnis. Der Fahrer ſtürzte, ohne beſonderen
Schaden zu nehmen, der Soziusfahrer blieb am
Draht=
ſeil hängen und zog ſich eine ſchwere Verletzung am Halſe
zu. Der Mann iſt heute noch nicht ganz wiederhergeſtellt.
Mit Rückſicht auf die Gemeingefährlichkeit ſolcher Elemente
erſcheint es angezeigt, das Intereſſe und die
Mithilfe der breiteſten Oeffentlichkeit aufzurufen.
die Behörden bei der Ermittelung und Ergreifung dieſer Täter
zu unterſtützen, damit ſie ihrer Beſtrafung zugeführt werden
können.
Unter Zuſicherung ſtrengſter Diskretion ſind, Mitteilungen
aller Art an jede Polizeiſtelle, insbeſondere an das
Landes=
kriminalpolizeiamt Darmſtadt. Telephon 3356,
Zim=
mer 65, zu richten. Auf die ausgeſetzte Belohnung wird
hingewieſen.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be. Mainz, 15. Dez. Akademiſche Ortsgruppe des
V. D. A. Die neugegründete akademiſche Ortsgruppe des VDA.
am Pädagogiſchen Inſtitut unter der Leitung des Herrn Prof.
Behn veranſtaltet eine Reihe von heimatkundlichen Vorträgen.
Auf den erſten Vortrag über Oberheſſen folgte nun ein ſehr
in=
ſtruktiver und aufſchlußreicher Lichtbildervortrag des Cand. med.
Eberl aus Innsbruck über „Kärnten, ein deutſches
Schickſalsland”. In lebendiger, anſchaulicher Weiſe
ver=
ſtand es der Redner, ein plaſtiſches. Bild von dem Kampf der
Kärntener um ihr Deutſchtum zu geben.
Be. Mainz, 15. Dez. Schwurgericht der Provinz
Rheinheſſen. Das Schwurgericht verurteilte den 23jährigen
Holzhauer und Dienſtknecht G. Schmerkerwegen Meineids
und Diebſtahls zu einem Jahr Gefängnis und 50 Mk. Geldſtrafe.
Die Mainzer Ranzengarde hielt bei gutem Beſuch
ihre Generalverſammlung ab. Es wurde beſchloſſen, trotz der
ſchweren Zeit, nach alter Tradition zur Erhaltung des Mainzer
vaterſtädtiſchen Feſtes dem „Mainzer Carneval”, beizutragen. —
Schadenfeuer. Nach einem laut hörbaren Knall ſtand
plötz=
lich eine 10 Meter lange und 8 Meter breite Holzhalle, einer
Dachpappen= und Aſphaltfabrik auf der Ingelheimer Aue in
hel=
len Flammen. Die in der Halle lagernden fertigen Dachpappen,
Papierrollen und mit Teer gefüllten Keſſel boten dem raſch um
ſich greifenden Feuer gute Nahrung. Die Feuerwehr mußte ſich
darauf beſchränken, ein Uebergreifen des Brandes auf
benach=
barte Gebäude zu verhüten. Der Schaden iſt durch Verſicherung
gedeckt.
Oberheſſen.
— Bad=Nauheim, 15. Dez. Ein intereſſanter Fund.
Der ſogenannte Reinigungsbau der Gradierwerke wird zur Zeit
neu bedornt, d. h. mit neuem Schwarzdorn verſehen. Bei dem
Abtragen des Dornſteins fand man zwei Vogelneſter, von denen
das eine leer war, während ſich in dem anderen fünf Eier
befan=
den. Das leere Neſt war vollſtändig verſteint. Beide Neſter
dürf=
ten ungefähr 20 Jahre alt ſein, da ſie vor Beginn des
Gradier=
prozeſſes im Jahre 1912 gebaut und dann von den Vögeln
ver=
laſſen wurden.
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Heute früh 7½ Uhr iſt meine liebe Frau,
unſere treuſorgende und herzensgute Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin
und Tante
Frau Anna Sufnagel
geb. Hoffmann
nach langem. ſchweren, mit großer Geduld
er=
tragenen Teiden im Alter von 67 Jahren
ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
K. Pius Hufnagel.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1932
Wienerſtr. 78 1
(17463
Die Einſegnung findet am Samstag, den 17. Dezember
1932, vormittags 10 Uhr, in der Kapelle des alten
Friedhofes Nieder=Ramſtädterſtraße) ſtatt. Die
Bei=
ſetzung erfolgt in Frankfurt a. M.
Am 14 Dezember, mittags 12 Uhr verſchied
nach langem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden unſere liebe Tochter, Schweſter, Schwä.
gerin, Tante und Nichte
Eliſabeth Treuſch
im Alter von 29 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen=
Johannes Treuſch und Frau
Willy Weber und Frau, geb. Treuſch
Willy Treuſch und Fran
Hans Ruths und Frau, geb. Treuſch
Hans Treuſch und Frau.
Die Beerdigung findet Freitag mittag, den 16. Dez.
um 2 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Statt Karten!
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe wohltuender Anteilnahme bei
dem Heimgange unſeres lieben Bruders
Herrn Geh. Regierungsrat, Profefſor
Dr. Georg Habich
Direktor der Staatlichen Münzſammlung
ſagen herzlichen Dank.
Die tieftrauernden Geſchwiſter:
Emma Rau, geb Habich
Profeſſor Ludwig Habich und Frau
Dr. med. Wilhelm Pöllot und Frau
Zahnarzt Ludwig Rau.
München, Mainz, Stuttgart, Darmſiadt, 14. Dez. 1932.
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Nachruf.
Am 10. Dezember
1932 verſchied nach
länger em Zeiden unſertreues Mitglied,
Kamerad
Louis Hohmann.
Opernſänger.
Wir werden” unſerem treuen
Kame=
raden allezeit ein ehrendes und
dank=
bares Andenken bewahren.
Der Vorſtand.
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[ ← ][ ][ → ]Freitag, 16. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 349 — Seite 9
dunnt Süatellssdt.
Kriegslikerakur.
Ueber Kriegsliteratur ſagte vor kurzem der Darmſtädter
Hoch=
z.alprofeſſor Geheimrat Dr. A. E. Berger in einem Vortrag
Journaliſtenverein über die „Kriſe der Gegenwart und ihr
iegelbild in der Literatur u. a. folgendes: In den erſten Jahren
uch dem Zuſammenbruch ſchien unſere Dichtung jede
Erinne=
urng an den Krieg verloren zu haben, und gegen das unfaßbar
ſtauenhafte ſeines Geſchehens gab es keine andere Rettung als
ſrie Verdrängung ins Unbewußte; damit es nie wiederkehre,
be=
nib man es in Schweigen und gab ſich um ſo lärmender und
herhitzter dem bis zur Bewunderung ſich ſteigernden Gefühl hin,
einem ungeheueren Druck und Zwang endlich entronnen zu ſein,
pebei pazifiſtiſche und kommuniſtiſche Loſungen antreibend
mit=
oſxkten, denen wieder nationaliſtiſche ſich hemmend
entgegenwar=
er und das vaterländiſche Ethos, das unermüdlich auf der
Klä=
unng der Schuldfrage und der Zerreißung aller zur Knebelung
un=
eies Volkes erſonnenen Lügengeſpinnſte beſtand. — Erſt ſpäter
ſegann ſich die Dichtung auf die verdrängten Wirklichkeiten
ſes Krieges wieder zu beſinnen. Aber keines der zahlreichen
8tiegsbücher der letzten Jahre iſt dieſer rieſigen Aufgabe
irgend=
ve gewachſen, keins wird ſeinen Tageserfolg überdauern. Alle
ſchen nur Vordergrundserlebniſſe, kleine Ausſchnitte eines
un=
iberſchaubar gewaltigen Geſchehens, oft nur vom Standpunkt des
Reporters geſehen, nicht ohne perſönliche „Reſſentiments” und
ten=
ſeriziöſe Färbungen, literatenhaft zugeſtutzt, im einzelne
t Wer Senif eMiebeint Fide und durm eigeish ene
ſeligkeit des Krieges durchdrungen ſind. Und doch werden dieſe
rotz ihres literariſchen Erfolges ſo unzulänglichen Bücher nicht
vergeblich geſchrieben ſein, ſie werden Nachfolge finden, ſie werden
as Gefühl, daß hier eine der allergrößten künſtleriſchen Aufgaben
ſer Löſung harrt, lebendig erhalten helfen und die Bauſteine
zu=
ihten, aus denen ein ſchöpferiſcher Genius der Zukunft das
gigan=
iſche Werk errichten mag, das als ragendes Denkmal den Abſchluß
dieſer unſeligen Weltepoche bilden und im heute noch
verſchlei=
aren Sinn erlöſend enthüllen wird: das ganz realiſtiſch
und doch zugleich ſymboliſch geformte Epos von
em größten Heldenkampfder Nation, von ihrem
ſiragiſchen Erliegen und ihrem ſtellvertretenden
Leiden für eine geiſtige Erneuerung des
Abend=
andes und ſeiner hinfällig gewordenen
Da=
tinsordnungen.
Nacht über Flandern von Erich Hoinkis (Brunnenverlag
Ber=
in) gehört in dieſem Sinne zu den wertvollſten Bauſteinen der
üngeren und jüngſten Kriegsliteratur, die in Deutſchland und im
Auusland nicht abebbt. Der Autor iſt jung in den Schlamm und den
Eiſenhagel von Flandern gekommen und wurde in der grauſamſten
Shmiede zum „alten” Kriegsmann gehämmert. Er hat Augen und
Sinne offen gehalten und iſt ſauberer Geſinnung geblieben und
reinen Herzens, dem auch die grauſamſten Kriegsſchickſale nicht den
Glauben an das Gute im Menſchen nehmen konnten. Nicht
Ka=
neradſchaft und nicht die Liebe zum Vaterland und nicht den
Glau=
den an unſer Volk. Einer, den der Tod von Flandern wunderſam
urſchont, der ihm aber tauſendmal ins Auge ſah, ihm ſtand hielt
ind den Herzblut trieb, zu ſchreiben! —
Taraknathdas: Indien in der Weltpolitik. Mit Geleitwort von
Profeſſor Dr. Karl Haushofer. 267 Seiten, kart., 4,80 Mk.
(Verlag Georg D. W. Callwey, München.)
Der zähe Kampf Indiens gegen engliſche Unterdrückung
ge=
hört zu den Problemen der Weltpolitik, die in ihrer Bedeutung
y Europa keineswegs immer richtig gewertet werden. Insbeſon=
dere dem Deutſchen fehlen bei aller Sympathie für das Volk
Mahatma Ghandis meiſtens die Kenntniſſe von der
Bevölkerungs=
ſtruktur, von den kulturellen und wirtſchaftlichen
Lebensbedin=
gungen der 353 Millionen Menſchen, welche die beiden großen
Halbinſeln bewohnen. Wir überſehen nur zu gern, wie
aus=
ſchlaggebend die engliſche Politik wieder und immer wieder ſeit
der Mitte des vorigen Jahrhunderts beſtimmt wird durch die
Rückſicht auf Indien. Um ſo wertvoller iſt dieſes Buch eines
in=
diſchen Emigranten, der ſeit vielen Jahren den Boden ſeines
Vaterlandes nicht mehr betreten darf, auch wenn es, von
leiden=
ſchaftlicher Liebe zum Vaterland getragen, ebenſo wenig sine irn
et studio geſchrieben iſt, wie die vielen engliſchen Bücher, die ſich
mit dem gleichen Thema befaſſen. „Mit glänzenden Griffen”, ſo
ſchreibt der bekannte Münchener Geopolitiker in dem Vorwort zu
dieſem Buch, „iſt in dem Bande eine Auswahl des beſten Stoffes
nicht nur zur Beurteilung, ſondern auch zur Behandlung indiſcher,
geſamtaſiatiſcher Politik zuſammengetragen. Zugleich aber
ent=
ſtand ein einwandfreies Beweismittel für Indiens weltpolitiſchen
Wert, das bei allen neutralen Richtern und ſelbſt bei ſeinen
weltpolitiſchen Gegnern in die Waagſchale fallen muß.”
Wir und Frankreich. Erbfeind? Bundesgenoſſe? Von E. Czech=
Jochberg. (Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O.)
Karton. 3,50 Mk., Leinenband 4,50 Mk.
„Deutſchland und Frankreich” heißt das europäiſche Problem
der Gegenwart, der nächſten Zukunft. Keines iſt aktueller.
Euro=
päiſche Not und Wirtſchaftskriſe haben hierin ihren Urſprung.
Keine europäiſche Konferenz kann dieſes Problem löſen. Der
ausgemergelte Kontinent wird weiter dahinſiechen, wenn
Deutſch=
land und Frankreich nicht lernen, ſich zu verſtehen. Es zeugt
zweifellos von Mut, daß der Verfaſſer es wagt, ſich mit dieſem
heiklen, aber brennenden Thema der notwendigen Verſtändigung
mit Frankreich auseinanderzuſetzen. Kann aus dem Erbfeind für
ein national ſich verſtraffendes Deutſchland ein Freund und
wert=
voller Bundesgenoſſe werden? Iſt es möglich, daß Frankreich
darauf verzichtet, ſeine Rolle als Sieger reſtlos auszukoſten? —
Tauſend Fragen, für und wider, beantwortet der Verfaſſer in
einer Weiſe, die den Leſer von der erſten bis zur letzten Zeile ganz
in ſeinen Bann ſchlägt. In plaſtiſcher Schilderung, ſtraffen
Dia=
logen, gut getroffenen Bildern ſteigt vor uns die Volksſeele
Frank=
reichs, die Geſchichte ſeines Imperialismus und Militarismus
empor.
„Bismarcks großes Spiel. Die geheimen Tagebücher Ludwig
Bam=
bergers”. Eingeleitet und herausgegeben von Dr. Ernſt Feder.
Ganzleinen 12,50 RM. (Societäts=Verlag, Frankfurt a. M.)
Mit den geheimen Tagebüchern Ludwig Bambergers, die,
nie=
mals für die Oeffentlichkeit beſtimmt, bisher unter ſtrengem
Verſchluß gehalten wurden, wird der Oeffentlichkeit eine
Dar=
ſtellung von ungewöhnlichem Intereſſe übergeben, die Aufſehen
erregen und viel Vorſtellungen und Urteile über die jüngſte
deut=
ſche Vergangenheit korrigieren wird. Ludwig Bamberger, der
große liberale Politiker, der die noch heute geltenden Grundlagen
für die Reichswährung und Reichsbank ſchaffen half, war im
Kriege 1870 Bismarcks publiziſtiſcher Mitarbeiter und weilte faſt
bis zum Tage der Kriegserklärung in dem fiebernden Paris. Die
Ereigniſſe dieſer Tage hält er in ſpannenden Aufzeichnungen feſt.
In intimen Verſailler Tiſchgeſprächen eröffnet Bismarck ſich ihm
faſt rückhaltlos. Die Tagebücher, die bis zum Jahre 1867
zurück=
reichen, ſind eine Geſchichtsquelle von beſonderem Wert. Die
ver=
ſönliche Sprache, die reizvolle Darſtellung, die oft humoriſtiſch
gefärbte Schilderung von Menſchen und Dingen machen das Buch
zu einer feſſelnden Lektüre und ſtellen dieſes zeitgeſchichtlich
be=
deutſame Quellenwerk den beſten hiſtoriſchen Publikationen an
die Seite.
Otto Johannſen, Adolf Groß: Das Wunderbuch. Mit Holzſchnitten
von Karl Mahr. Kart. 2,75 RM. (E. Matthes,
Verlagsbuch=
handlung GmbH., Leipzig.)
Dieſes merkwürdige Buch behandelt einen Stoff, den bisher.
noch kein Schriftſteller bearbeitet hat: die Technik des
Mittel=
alters. Die Erzählung rankt ſich um die Aufzeichnungen eines
großen deutſchen Meiſters der Gieß=, Bergwerks= und Kriegskunſt,
deſſen Namen nicht auf unſere Zeit überliefert iſt; in Fachkreiſen
und in der Kunſtwiſſenſchaft kennt man ihn als den Verfaſſer des
mittelalterlichen Hausbuches. Die beiden jungen Helden des
„Wanderbuches” beſtehen mit Hilfe dieſer Aufzeichnungen viele
gefährliche Abenteuer, erringen aber durch Ausdauer und Fleiß
überraſchende Erfolge. Daß die techniſchen Darſtellungen
ein=
wandfrei ſind (für den Freund techniſcher Geſchichte iſt dies von
größtem Wert) geht ſchon daraus hervor, daß die Verfaſſer
Tech=
niker ſind. (Dr. Johannſen iſt Leiter der weltberühmten
Röchling=
ſchen Werke in Völklingen an der Saar und Adolf Groß iſt
Gru=
benſteiger in Göttelborn.) Dr. Johannſen iſt bekannt als
Ver=
faſſer einer vorzüglichen „Geſchichte des Eiſens” und vieler
Schrif=
ten über die Geſchichte der Technik.
Jules Romains: Jemand ſtirbt. Roman. Deutſch von N. Collin.
Geh. 3,50 RM. (S. Fiſcher, Verlag.)
Jacques Godard, ein Irgendjemand in Paris, iſt geſtorben.
Wer wird den Tod dieſes unſcheinbaren, einſamen Menſchen
be=
merken? Aber ſein Tod gewinnt eine Wirkung wie nur das Leben.
Er erfüllt die Geſpräche und Erlebniſſe des Sterbehauſes, zieht
mit der Trauernachricht in das elterliche Dorſ und ſchafft bei dem
Leichenbegängnis aus den Teilnehmern eine engverbundene
Ge=
meinſchaft. Der Tod als gruppenbildende Macht iſt die eigentliche
Hauptgeſtalt dieſes Romans. Er ſchließt Häuſer und Menſchen,
Stadt und Land zu einer Gemeinſchaft zuſammen. Große
pſycho=
logiſche Kunſt und eindringliche Schilderung von Menſchen,
Land=
ſchaften und Erlebniſſen, zeichnen dieſes Buch aus.
Ap. Erlebtes Afrika. Eine Fahrt von Tanga nach Kairo.
Von Rudolf Brandt (Brunnen=Verlag Willi Biſhoff=
Ber=
lin). Während man früher die Reiſe durch Afrika mit
Träger=
kolonne machte, führen jetzt Kunſtſtraßen weithin durch das Land.
und das Auto iſt bereits in Gebiete vorgedrungen, die noch vor
kurzem faſt als unentdeckt galten. Die großen Bahnen von der
Küſte des Indiſchen Ozeans bis zum Viktoriaſee ſind
ausgezeich=
net, die Nildampfer auf dem Weißen Nil haben alle modernen
Einrichtungen, und die Raſthäuſer der engliſchen Regierung
bie=
ten ein erhebliches Maß von Annehmlichkeiten. Der Verfaſſer
des oben genannten Buches, eines Reiſebuches, gibt die
Ein=
drücke von dem Afrika wieder, wie es ſich um die Jahreswende
1930 darſtellt. Die viermonatige Reiſe begann in Daresſalam
und ging weiter über B. gamojo durch Uganda nach dem Sudan
bis Kairo, teils mit der Bahn, teils mit dem Nildampfer. Es
ſind lebendige Bilder, reich an intereſſanten Einzelſchilderungen,
die der Verfaſſer, der ſich bemüht hat, mit offenen Augen zu
ſehen, in dieſem leſenswerten Buche entwirft. Von beſonderem
Intereſſe ſind die Mitteilungen über die Deutſchen in dem
ehe=
maligen Deutſch=Oſtafrika und ihre Bemühungen um den
Wie=
deraufbau deutſcher Werte.
* Luis Trenker: „Berge im Schuee‟. Ein Winterbuch mit
190 Bildern in Kupfertiefdruck. Verlag Neufeld u. Henius,
Berlin. Geb. 4,80, RM.
Ein Bilderbuch von den ſchönſten Skigebieten der Alpen, von
der Pracht des Winters den Wundern des Schnees, der Gräſer,
Bäume und Zäune zu den phantaſtiſchſten Formen verwandelt.
Außerdem eine Auswahl der ſchönſten Schwung= und
Sprung=
bilder, die wir zum Teil als gute Bekannte aus den
Winterſport=
filmen begrüßen. Dazu erzählt der bekannte Verfaſſer uns
inter=
eſſante Einzelheiten von der Geſchichte und der Entwicklung des
Schneeſchuhlaufes, gibt eine kurze Anleitung, wie man ſich
vor=
teilhaft für den Winteraufenthalt und Skihochtouren ausrüſtet,
und fügt ein kurzes Lehrbuch des Skilaufes und ſeiner Schwünge
hinzu. Aber das Weſentliche ſind doch die ſchönen Bilder. Dr. W.
Gewinn=Nummern der
Ruppen-Verlosung
des Vereins der Freundinnenjunger Mädchen
Wbholung der Gewinne: Sandſtraße 24, im Freundinnenheim,
yon 10—12 Uhr und von 4—6 Uhr, außer Samstag nachmittag
und Sonntag
Die Gewinne, die bis Dienstag, den 20. Dezember, mittags
12 Uhr, nicht abgeholt ſind, verfallen.
Sewonnen haben die Nummern:
UASONST
12 28 29 30 34
103 110 111 115
195 198 — 214
276 277 278 280
341 345 355 358
404 405 411 416
— 500 504 506
593 — 603 604
641 648 656 662
735 736 739 741
43 44 59 67
139 150 154
222 229 231
297 298 —
374 375 377
450 452 458
522 523 528
615 621 622
— 700 708
747 752 754
69 76 81 83
159 167 182
232 234 245
306 309 320
379 380 384
467 469 472
529 536 552
626 628 631
709 718 720
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Seite 10 — Nr. 349
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 16. Dezember 1932
Kapikän Johnſons lekke Fahrk.
Erſtes Originalbild von der Eiſenbahnkakafkrophe bei Luzern.
Der Sarg verläßt die „Europa”.
Der deutſche Ozeanrieſe „Europa” brachte bei ſeiner letzten Landung in Bremen eine traurige
Fracht mit: den Sarg ihres in Amerika verſtorbenen Kapitäns Johnſon. Ein großes
Trauer=
gefolge gab dieſem verdienten Führer der deutſchen Handelsſchiffahrt das letzte Geleit.
Sanitäter bringen die erſten Opfer aus dem Tunnel ans Tageslicht.
Die Rettungsarbeiten im Gütſchtunnel geſtalteten ſich außerordentlich ſchwierig, da die ineinande
gefahrenen Züge ein ſolches Gewirr von Eiſen und Holz bilden, daß die Rettungskolonne nu
ſchrittweiſe vordringen konnte.
Reich und Ausland.
Die Poisdamer Schallmeßverſuche mit
Nowa-Semlig und Holland durchgeführt
Potsdam. Die zum Zwecke von
Schall=
meßverſuchen auf der Inſel Nowaja=Semlia
vor=
geſehenen Sprengungen von insgeſamt 2000 Kilo
Sprengſtoff wurden am Donnerstag früh um
7, 7.05 und 8,06 Uhr planmäßig ausgeführt. Zu
den gleichen Zeitpunkten wurden in Oldebroek
(Holland) insgeſamt 300 Kilo Sprengſtoff zur
Exploſion gebracht. Das Obſervatorium in
Pots=
dam konnte die Sprengungen aufzeichnen, jedoch
wird erſt die genauere Unterſuchung, deren
Er=
gebnis nicht vor Montag zu erwarten iſt, zeigen,
welche wiſſenſchaftliche Ausbeute gemacht wurde
und vor allem, ob es gelungen iſt, auch den Schall
der nordruſſiſchen Sprengung in Potsdam
aufzu=
zeichnen.
Lebendigen Leibes verbrannk.
Mannheim. Dienstag abend zwiſchen 6
und 7 Uhr hat die 42 Jahre alte Ehefrau eines
Matroſen in einer Wohnung in F. 7 mit einem
Gemiſch von Spiritus und Terpentinöl den
Fuß=
boden gereinigt, wobei ſie als Beleuchtung eine
Kerze verwendete. Vermutlich kam die Frau mit
ihren Kleidern dem Lichte zu nahe, ſo daß dieſe
Feuer fingen. Brennend und um Hilfe rufend
ſprang die Frau nach einer höher glegenen
Woh=
nung, wo das Feuer erſtickt werden konnte. Die
Verunglückte wurde mit ſchweren Brandwunden
in das nahegelegene Diakoniſſenhaus gebracht,
wo ſie geſtorben iſt.
Ein Kind lebendig verbrannt.
Dammersbach (Kr. Hünfeld). Vor
eini=
gen Tagen kam das neunjährige Töchterchen des
Landwirts Joſef Kircher dem Herdfeuer zu nahe,
ſo daß die Kleider des Kindes Feuer ſingen.
Das Kind lief in den Viehſtall, wo es der
Mut=
ter gelang, die Flammen zu erſticken. Die
Ver=
letzungen, die das Mädchen inzwiſchen erlitten
hatte, waren jedoch ſo ſchwer, daß es im
Eliſa=
bethkrankenhauſe in Hünfeld nach qualvollem
Leiden geſtorben iſt. Die Mutter hat ebenfalls
ſchwere Brandwunden an den Händen erlitten.
Der Plauener Raubmörder ermittelt
und feſtgenommen.
Plauen. Der Raubmord, der am
vergan=
genen Samstag an der 61jährigen Frau des
Lebensmittelhändlers Höfer verübt wurde, hat
ſeine Aufklärung gefunden. Als Täter wurde
der 21jährige erwerbsloſe Modelltiſchler
Grün=
beck, der in Plauen bei ſeinen Eltern wohnt,
verhaftet. Er geſtand die Tat ein.
Mit der Goldenen Paul=Ehrlich=
Medaille ausgezeichnef.
Prof. Dr. Uhlenhuth=Freiburg
erhielt in Anerkennung ſeiner Arbeiten über
Immunitätsforſchung und Chemotherapie die
Goldene Medaille der Paul=Ehrlich=Stiftung
verliehen.
Dieſer Schienenzeppelin wird auf einigen amerikaniſchen Strecken eingeführt werden und ſoll eine
Geſchwindigkeit von mehr als 110 Stundenkilometern erreichen. Der Wagen iſt 18 Meter lang
und bietet 42 Fahrgäſten Platz.
Der Spuk in der Grafengruft.
Natürliche Erklärung.
Zu einer verblüffenden Entdeckung führte
eine Maſſenhyſterie, von der die Bewohnerſchaft
der Ortſchaft Rakoskereſztur in der Nähe der
ungariſchen Hauptſtadt befallen wurde. Aus der
Familiengruft des uralten Geſchlechtes der
Gra=
fen von Vigyäzö hörten die Einwohner des
Dor=
fes mehrere Tage hindurch verdächtige Geräuſche,
verzweifeltes Stöhnen und dumpfe Wehrufe, wie
wenn die längſt verſtorbenen gräflichen Urahnen
zu neuem Leben erwacht wären. Man dichtete
phantaſtiſche Geſpenſtergeſchichten und mied die
Gegend der Gruft voller Schrecken, bis der Fall
ſchließlich auch zu Ohren der Gendarmerie kam,
die ſich zu einem energiſchen Schritt entſchloß.
Man öffnete die Gruft und fand darin ſechs
halbverhungerte bleiche Perſonen, die ſ hon nahe
an den Erſtickungs= und Hungertod waren. Es
ſtellte ſich heraus, daß die „Geſpenſter” Einbrecher
waren, die die Gruft ausplündern und die mit
den verſtorbenen Grafen begrabenen Schätze
er=
beuten wollten. Das Tor der Gruft, das nur von
außen her geöffnet werden kann, ſchloß ſich aber
automatiſch hinter ihnen, und ſo mußten ſie
ſechs Tage lang als Gefangene der Gruft in dem
engen finſteren und luftarmen Raum ſchmachten.
Alle ſechs waren ſo erſchöpft, daß ſie ins
Kran=
kenhaus gebracht werden mußten, um nach ihrer
Geneſung dem Gericht übergeben zu werden.
Warnung vor Auftragsſchwindlern.
Frankfurt a. M. In letzter Zeit haben
wiederholt Perſonen in verſchiedenen Orten ſich
als angeblich Beauftragte der Firma Joſef Witt,
Verſandgeſchäft, Weiden, ausgegeben und
Be=
ſtellungen auf Textil= und Leinenwaren
ent=
gegengenommen oder minderwertige Waren im
Umherziehen abgeſetzt. In mehreren Fällen haben
ſie auch Anzahlungen erſchwindelt. — Es handelt
ſich hier durchweg um Betrüger, da die Firma
Witt keine Reiſenden oder Vertreter angeſtellt
hat. Das Publikum ſei daher vor angeblichen
Vertretern obengenannter Firma gewarnt.
Der Mörder des erſchoſſenen Altonger Wächters
feſtgenommen.
Altona. Die Einbrecher, die in der Nacht
zum Montag in einer Villa am Philoſophenweg
den Wächter Godenſchwegen erſchoſſen hatten,
wurden Mittwoch feſtgenommen. Einer von
ihnen geſtand die Tat ein.
Harry Piel im Kampf mit einem
Geiſteskranken.
Berlin. Vor der Villa des
Filmſchauſpie=
lers Harry Piel im Weſtend kam es geſtern zu
einer Schreckensſzene. Ein 24 Jahre alter Paul
Hauck, der den bekannten Schauſpieler ſprechen
wollte, aber abgewieſen wurde, geriet darüber
ſo ſehr in Wut, daß er mit einem mitgebrachten
Beil Piels Auto faſt vollſtändig zertrümmerte
und ſich dann gegen den Sohn eines Nachbarn
Harry Piels ſowie" gegen dieſen ſelber warf.
Nach heftigem Kampf konnte der junge Burſche,
der offenbar geiſteskrank iſt, überwältigt
wer=
den. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß
man Hauck ſchon ein paar Tage zuvor vor der
Villa beobachtet hatte. Er war erſt vor 14 Tagen
aus Augsburg nach Berlin gekommen.
Oberſt a. D. v. Rohr geſtorben.
Berlin. Der Oberſt a. D. Karl v. Rohr,
der an dem deutſch=franzöſiſchen Kriege 1870/71,
teilgenommen hat und nach der Schlacht bei
Mars=la=Tour zum Offizier befördert wurde, iſt
auf Schloß Guhden bei Mohrin in der Neumark
im Alter von 84 Jahren geſtorben. Er war
zu=
letzt Kommandeur des Ulanenregiments Nr. 14
in St. Avold in Lothringen. Traue feier und
Beiſetzung finden am Sonntag auf Schloß
Guh=
den ſtatt.
Rigaer Dünabrücke zerſtört.
Riga. Die große Pontonbrücke, die einzige
Rigaer Verkehrsbrücke über die Düna, wurde
am Mittwoch von den Eismaſſen des Stromes
ſchwer beſchädigt. Die Ankerketten riſſen, worauf
ſich große Brückenteile löſten und etwa fünf
Kilo=
meter ſtromabwärts trieben. Der geſamte Auto=
und Straßenbahnverkehr über die Düna wird
vorausſichtlich für vier Tage unterbrochen ſein.
Amy Johnſon bei Oran gelandet.
London. Die Fliegerin Amy Johnſon, die
auf ihrem Rückflug von Kapſtadt nach London
am Mittwoch in Oran einzutreffen hoffte, mußte
infolge des ſchlechten Wetters in Beni Ounif an
der algeriſch=marokkaniſchen Grenze, 240 Meilen
von Oran entfernt, notlanden. Es gilt für
un=
möglich, daß die Fliegerin den Rückflug von dort
direkt nach Croydon antreten kann.
Deutſche Fliegerin durchquert
Südamerika im Kleinflugzeug.
Antonie Straßmann,
die bekannte Sportfliegerin, befindet ſich gege
wärtig auf einem Flug quer durch Südamerik
den ſie als Werbeflug für die deutſche Induſtr
unternahm. Antonie Straßmann, die als ei
zige Frau den Ozeanflug des „Do. K” mi
gemacht hatte, montierte im Hafen von Pel
nambuco eigenhändig ihr Flugzeug.
Mik einer Million in die Schweiz
geflüchkel.
Berlin. Nachdem im April dieſes Jahr
die Signalbau=AG. Dr. Huth zuſammengebrochoi
war, wurde von der Staatsanwaltſchaft I gegen
den Inhaber der Aktienmajorität und Direkt./
der Geſellſchaft Dr. Erich Franz Huth ein Veß
fahren wegen Konkursvergehens und handel
rechtlicher Untreue eingeleitet. Auch die Aru
ſichtsratsvorſitzende der Aktiengeſellſchaft, Fraul
Erika Neuner, wurde in das Verfahren vei
wickelt. Wie jetzt feſtgeſtellt wurde, hat Frad
Neuner Beträge von insgeſamt einer Milli=t
Mark aus dem Unternehmen herausgenommu
und iſt ſchließlich nach der Schweiz geflücht
Man vermutet, daß Frau Neuner dieſe von i in
entnommene Million bereits vorher nach di
Schweiz überwieſen hat. Die Staatsanwaltſchat
hat gegen Frau Neuner Steckbrief erlaſſen.
Adlerplakette für Wolfgaug von Gronau.
Berlin. Der Vorſtand des Deutſchen Reicht
ausſchüſſes für Leibesübungen hat beſchloſſe
dem Weltflieger Wolfgang von Gronau de
Adlerplakette zu verleihen.
Der Generalinkendant der Wiener
Staaksoper kritt zurück.
Dr. Schneiderhan,
der Generalintendant der öſterreichiſchen Bunde.
theater, tritt mit Ablauf des Jahres von ſeiner
Poſten zurück. Dieſer Entſchluß ſteht mit de‟
Plänen in Zuſammenhang, die auf eine An
gliederung der Theaterverwaltung an dei
Unterrichtsminiſterium abzielen.
Cyp des Schienenzeppelins.
Der
geschichten aus adler Welk
* Der don Juan der Poſt.
(s) Wien. Die oft beſungenen ſüßen Wiener Mädels gingen
Menſchengedenken gern zu einem beſtimmten Schalter der
geuptpoſt, um ihre nicht minder ſüßen poſtlagernden Liebesbriefe
guholen. Das war ſchon immer ſo und wird ewig ſo bleiben;
S aller neuen Sachlichkeit. Lediglich die Perſonalakten Nummer
673 der Wiener Oberpoſtdirektion verurſachten hierin eine
gme Strukturwandlung; die Abteilung „poſtlagernd” diente mit
ihem Male nicht mehr der Abhebung der Liebesbriefe, ſondern
amehr ihrer Abgabe. An den Schalterbeamten Alfred Hawel.
cimmt für ihn perſönlich. Die weibliche Kundſchaft kam darauf.
aß es wohl am einfachſten ſei, die Liebesbriefe nicht an dritte
ſerſonen, ſondern direkt an den ſchönen Alfred zu richten. Die
ſrequenz ſeines Schalters ſchlug alle diesbezüglichen Rekorde.
ſfred. der Don Juan der Hauptpoſt, verſtand ſich ausgezeichnet
u den ſogenannten Dienſt am Kunden; er war ſtets freundlich.
eis entzückend, bevorzugte weder Blonde noch Brünette, und
himkte ſein Herz nicht Einer, ſondern Allen. Allen, die gern die
eitlich hohen poſtlagernden Gebühren bezahlten, um ſich einige
enige Augenblicke vor dem ewiglächelnden „Schalter” ſonnen zu
ſunen.
Ein naſeweiſer Reporter wurde gelegentlich auf den geradezu
bensgefährlichen Andrang vor Alfreds Guckloch aufmerkſam,
hrieb eine entſprechend geſchmückte Reportage über den
Schalter=
mjenfreſſer und zerſtörte damit das ganze ſchöne Idyll. Die
zu=
ärdigen Herren der Oberpoſtdirektion hatten wohl ausnahmslos
eiße Bärte aber kein Verſtändnis für „Krankheiten der Jugend”
ſer ſchöne Alfred wurde ſtrafverſetzt und kam mit der Kundſchaft
keinerlei Berührung mehr. Er hatte eine maßloſe Wut auf den
oarnaliſten. Und doch ſollte gerade dieſer Alfreds
Goldgruben=
füber werden! Aufgefordert. Hawels Liebhaberbilder zu
beſich=
gen, entdeckte er den kaltgeſtellten Liebhaber nicht etwa als
Bild=
mmler, ſondern in ſeiner Eigenſchaft als Kunſtmaler.
Die „Kundſchaft” tauchte wieder auf. Diesmal nicht vor einem
ſüchternen Poſtſchalter, ſondern in Hawels Atelier. Und der
Viel=
itige entwickelte ſich ſozuſagen über nacht zum Van Dongen von
Zen. Der Pariſer Maler Van Dongen begann ſeine Laufbahn
Is Markthallendienſtmann. Hawel als kleiner Poſtbeamter Und
eute ſind beide die geſuchteſten und beſtbezahlten Porträtiſten
irer Stadt.
Der zerſtreuke Miniſter.
Bukareſt. Ein böſer Betriebsunfall iſt ſoeben dem
rumäni=
hen Miniſter Hatiegan — im Nebenberuf Profeſſor— unterlaufen:
Anfang Dezember hatte in Klauſenburg irgend eine
patrio=
ſche Kundgebung ſtattgefunden, auf der, wie überall üblich, gegen
rgend etwas” proteſtiert wurde. In ſolchen Fällen pflegt man
vei Telegramme abzuſchicken: eins an den Völkerbund als die
ge=
dene „Proteſt=Sammelſtelle”, das andere aus Gründen der
De=
ſotkon an das eigene Regierungsoberhaupt. Leider hat der Herr
rofeſſor=Miniſter mit ſeinen beiden Telegrammen Pech gehabt:
as „An den Generalſekretär des Völkerbundes, Herrn
Drum=
ond, in Genf” gerichtete Telegramm kam als „unbeſtellbar”
zu=
ſch, weil ein derartiger Generalſekretär dort „unbekannt” ſei.
Das ſtimmte auch, denn Herr Drummond hat ſeinen Poſten
ingſt verlaſſen und Gott weiß, wo er ſich jetzt nützlich macht. Aber
oher ſoll das ein Miniſter, der noch dazu Profeſſor und daher
ver=
ßlich iſt — wiſſen? — — Auch in dem anderen, an den König
tichteten Huldigungstelegramm verriet Herr Hatiegan eine
be=
nuerliche Unkenntnis jener Dinge, die er eigentlich als getreuer
ſtaatsbürger hätte wiſſen müſſen; er ſtempelte den Groß=Onkel
Königs zu deſſen Groß=Vater, und die Klauſenburger Patrioten
uben ihrem Chef deswegen ſchon ſo gründlich die Meinung geſagt,
wir es nicht mehr zu tun brauchen.
Nun . . . dieſer faur mus mag noch hingehen; aber daß ein
akti=
ht amtierender Miniſter nicht einmal weiß, wer gerade in Genf
eneralſekretär des Völkerbundes iſt, das ſtellt ihm — Pardon!
alt! Nein! — — das ſtellt doch dieſem Generalſekretär, ſeiner
ätigkeit und ſeiner Bedeutung ein wahrhaft beſchämendes
Zeug=
aus! Iſt es tatſächlich ein Blümlein, das ſo im Verborgenen
üht? Wir wagen das zu bezweifeln, weil wir ſeinen üblen Duft
hon allzu häufig gerochen haben .
den neuen Wachtmenſchen auf Nowaja Semlia, die dort nun ein
Jahr lang mit der übrigen Welt nur durch Radio verbunden ſein
und im übrigen allerlei Forſchungen betreiben werden, unter den
Expeditionsmitgliedern befindet ſich der deutſche Wiſſenſchaftler
Welken, alſo ſage und ſchreibe der nördlichſte Deutſche.
Ueber=
haupt ſind Deutſche ſchon immer rege beteiligt geweſen an der
Er=
ſchließung Rußlands und ſeiner Wege. Der Philoſoph Leibniz
bei=
ſpielsweiſe hat Peter dem Großen a) den Wolga=Don=Kanal
vor=
geſchlagen, der jetzt gebaut wird, b) die Umſchiffung Sibiriens
und den Durchſtoß durch die Beringſtraße. Und nicht gerade
un=
intereſſant iſt auch, daß die Verzweigung des Unterlaufes der
Wolga in der nordkaſpiſchen Steppe, wie man ſie jetzt durch
Ka=
näle und Staudämme beginnt, Urſprünglich von den deutſchen
Wolgakoloniſten geplant und vorgeſchlagen worden iſt, und zwar
ſchon vor 80 Jahren. Durch eine ſolche Verzweigung des Stromes
wird die Dürrezeit für den Getreidebau erträglicher gemacht. Und
hat nicht auch ein Dr. Eckener als Erſter im Luftſchiff Sibirien
überflogen und Nowaja Semlia? Der Beiſpiele gibt es viele. Aber
wir wollten nur vom nördlichſten Deutſchen berichten.
* Der wiedergefundene Kirchkurmshahn.
(r. G.) Paris. Der ſchöne Hahn, der die Kirche von Senlis
zierte und von ſeiner beträchtlichen Höhe weit in die Umgebung
der Stadt herabblickte, war etwa vor einem Monat eines Nachts
plötzlich verſchwunden. Eine große Unterſuchung wurde
eingelei=
tet: die Polizei, Kriminalbeamte, Unterſuchungsrichter traten in
Tätigkeit — aber es blieb ein Rätſel, wie der Dieb unbemerkt
die Höhe von 78 Metern erklommen und den Hahn geraubt hatte.
Allmählich geriet der Hahn in Vergeſſenheit. Um ſo größer war
die Ueberraſchung, als ſeine „Leiche” nun plötzlich entdeckt wurde.
Dem Gemeindetrommler, der an einem regneriſchen Tag Dienſt
getan hatte und ſeine Stiefel in dem Flüßchen Aunette von dem
Schmutz der Straße reinigen wollte, fiel im Waſſer unter einer
Brücke ein glänzender Gegenſtand auf. Er fiſchte ihn heraus und
erkannte in ihm die Ueberreſte des einſt ſo ſtolzen Kirchenhahns.
Er war zum Teil zerſtört und trug Spuren gewaltſamer
Hammer=
ſchläge.
Nun wird die Stadt Senlis beraten, was mit dem
wiederge=
fundenen Hahn geſchehen ſoll, denn es gibt verſchiedene
Verwen=
dungsmöglichkeiten: z. B. Wiedereinſtellung nach entſprechender
Verbeſſerung oder Aufbewahrung im Polizeiarchiv als Corpus
Delicti eines noch zu findenden Frevlers.
Der Karpfen für die Feſtkafel.
Der Tiy für Kolumbus.
Der nördlichſte Deutſche.
(n) Moskau. Von einer langen Polarfahrt iſt vor kurzem
ſowjetruſſiſcher Eisbrecher zurückgekehrt. Auf Nowaja Semlia
er eine Expedition ausgeſetzt und eine andere zurückgeholt.
Wachtablöſung am Nordpol” könnte man das nennen. Und unter
Madrid. Bisher nahm man an, Kolumbus wäre lediglich
auf Grund eigenen Grübelns, zu der Auffaſſung gekommen, es
müſſe ſich jenſeits des Ozeans Land befinden. Nun weiſt aber der
zur Zeit in Sevilla befindliche ehemalige Direktor der
Portugieſi=
ſchen Nationalbibliothek, Jaime Corteſao, nach, daß Kolumbus ſein
Wiſſen von anderer Seite bezogen habe. Auf Grund von
Schrif=
ten, die man in Tocubo (Portugal) gefunden hat, ſteht demnach
feſt, daß der Entdecker Amerikas von dem in Palos de la Frontera
geborenen Spanier Pedro Vazquez über die tatſächliche Exiſtenz
eines anderen Feſtlandes jenſeits des großen Waſſers unterrichtet
worden iſt. Dieſer Seemann ſtand lange Zeit, in Dienſten des
portugieſiſchen Schiffseigners Diego de Teibe, mit deſſen Carabela
er im Jahre 1452 eine Fahrt in die „Stockfiſchgewäſſer”
unter=
nahm, wobei er auf Grund der Strömungen und Winde das
Vor=
handenſein von nahem Land feſtſtellte, das er denn auch als erſter
betreten haben ſoll. Jedenfalls aber berichtete er über ſeine
Ent=
deckung dem Kolumbus, der dieſe Erfahrungen ſeiner Amerikafahrt
zu Grunde legte.
Tommy und der Schnurrbark.
London. Dem König Georg von England ſehen ſeine
Sol=
daten, insbeſondere die ſeiner Garde, nicht martialiſch genug aus.
Weil ſie, die Offiziere mit einbegriffen, glatt geſchoren und raſiert
umherlaufen. Nur unter den engliſchen Generälen gibt es noch
einige wenige, die einen kräftigen, mannhaften Schnurrbart
be=
ſitzen —, alles andere aber iſt um die Mundpartie kahl wie ein
Schauſpieler.
Der König hat daher, wenn auch nicht den Befehl erlaſſen, ſo
doch ſeinem Wunſche unmißverſtändlichen Ausdruck gegeben, daß
ſeine, Horſe=guards” den natürlichen männlichen Zierrat den nur
die Willkür beſeitigt hat, wieder wachſen laſſen, damit ſie ſozuſagen
vom Scheitel bis zur Sohle einen lückenloſen kriegeriſchen Eindruck
machen. Der König hat dieſer Verfügung handſchriftlich hinzu=
Ein Prachtkarpfen, wie ihn ſich jede Hausfrau zum
Weihnachts=
oder Silveſterabend auf ihrem Tiſch wünſcht.
gefügt: „Ich hoffe, daß mein Wunſch in der kürzeſtmöglichen Zeit
erfüllt wird und daß die Soldaten meiner übrigen Regimenter
die=
ſem Vorbilde ihrer Kameraden von der Garde bald nachfolgen
werden!“
Den Soldaten Seiner Majeſtät wird demnach nichts anderes
übrig bleiben, als ſich wieder die Haare unter der Naſe wachſen zu
laſſen. Mit höchſter Spannung jedoch wartet man in engliſchen
militäriſchen Kreiſen, und darüber hinaus auch innerhalb der
zivi=
liſtiſchen Menſchheit, wie ſich der Prinz von Wales zu dieſem
Wun=
ſche ſeines Herrn Vaters verhalten wird — der Prinz von Wales,
der bisher der unbeſtrittene Lehrer und Meiſter für alles das
ge=
weſen iſt, was mit männlicher Kleidung, Haltung, Barttracht uſw.
zu tun hat. Wird man ſich das „Schnurrbart=Diktat” gefallen
laſſen?
* Der verroſtete Engländer.
(G.2.) Windhuk. Kennen Sie ihn? — Nein! Alſo darf ich
bekannt machen: Herr von M. Ein naher geiſtiger Verwandter
jenes edlen Ritters von la Mancha. Gleich ihm. faßte er das
Le=
ben als romantiſche Naivität auf. Mit anderen Worten; er war
verrückt.
Lange Jahre vor dem Kriege ſchickten ihn ſeine deutſchen
Ver=
wandten nach Südweſt. Ausgeſtattet mit jenem ominöſen Pavier.
was ſich auf den Paragraphen 51 des BGB. aufbaut, landete er
eines Tages in Swakopmund. Während des Krieges, er konnte
natürlich nicht eingezogen werden — verulkte und vieſackte er die
Engländer, ſo gut es ging, was ihm ſchließlich die Ausweiſung
ein=
brachte. Und das kam ſo:
Südweſtafrika war ſchon den Engländern übergeben, und die
engliſchen Behörden tyranniſierten die deutſche Bevölkerung. Eines
Tages ſetzte der tolle M. ſeinen flinkſten Bambuſen auf ſein
ſchnellſtes Pferd, mit dem Auftrag, einen Brief in höchſter Eile
zum nächſten. 30 Klm. entfernt ſitzenden Magiſtrat zu bringen. Das
Pferd ſei ſo zu ſtrapazieren, daß es bei Ankunft umfällt. Der an
verrückte Aufträge gewöhnte Kaffer klemmt ſich auf den Gaul und
jagt in Karriere davon. Wunſchgemäß bricht das überanſtrengte
Tier vor dem Magiſtratsgebäude zuſammen, und atemlos
über=
reicht er ſeinen Brief. Schon ſoll der Eingeborene wegen
Tier=
quälerei in das Gefängnis abgeführt werden, als der Inhalt des
Briefes bekannt wird. „Engländer in meinen Brunnen gefallen.
Schnellſte Hilfe erbeten. M.” Im Karacho geht eine Patrouille
ab, hinaus zu M., um zu retten, wenn noch was zu retten iſt.
Schließlich angekommen, ſtellt es ſich heraus, daß es ſich um ein
ſimples Werkzeugſtück, einen alten verroſteten „Engländer”
han=
delt. Und das ging den wirklichen Engländern denn doch zu weit.
Südweſt hat aber über dieſen, ſeinen beſten Streich, herzlich
gelacht.
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Angebotsformulare ſind daſelbſt,
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lange Vorrat reicht, koſtenlos erhältlich.
Die Angebote ſind verſchloſſen, poſtfrei
mit der Aufſchrift: „Submiſſion
Zim=
merarbeiten Schloß” zum
Eröffnungs=
termin Mittwoch, den 28. Dezember
1932, vormittags 11 Uhr, ebenda
ein=
zureichen. Zuſchlagsfriſt 14 Tage.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1932.
V17451) Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.
Freiwillige Verſteigerung.
folgender gebrauchter Gegenſtände am
Samstag, 17 Dez. 1932. nachm. 2.30 Uhr,
Mühlſtr. 10, Eingang Toreinfahrt: Noten,
Holz für Baſtler, Nutzholz, Kiſten,
Brenn=
holz, Böcke, Holzſchrauben, Druckmaſchine,
Bohrmaſchinen. Elektromotore,
Politur=
präparate, Tafelklaviere u. a. m.
Karl Arnold & Sohn.
Georg Appfel
Aelefon 929, Ecke Aber= u. Schlosgaſſe.”
Der Außenhandel im November.
Der Ausſuhrüberſchuß mit 82 Millionen Mark gegen 84 Millionen des Bormonals wenig veränderk.
Rückgang der Eigfuhr um annäheend 7 Millionen Mark.
Das Bild der deutſchen Handelsbilanz.
Im November hat die Einfuhr (393 Mill. RM.) gegen=
Über dem Vormonat um 5 Mill. RM. abgenommen. Saiſonmäßig
hätte dagegen eine leichte Zunahme der Einfuhr erwartet werden
müſſen. Dieſe iſt auch bei der Rohſtoffeinfuhr, die um 8 Mill.
RM. geſtiegen iſt, eingetreten; ſie hat ſich aber in dem
Geſamt=
ergebnis der Einfuhr nicht ausgewirkt, weil die
Lebensmittelein=
fuhr um 12 Mill. RM. niedriger ausgewieſen iſt als im Oktober.
Der niedrigere Ausweis der Lebensmitteleinfuhr hängt damit
zu=
ſammen, daß der Oktoberausweis der Lebensmitteleinfuhr durch
nachträgliche Anmeldungen von Lagerabgängen während des
drit=
ten Vierteljahres eine Ueberhöhung erfahren hat, die annähernd
dem Minderausweis der Lebensmitteleinfuhr im November
ent=
ſpricht. Von den übrigen Warengruppen verzeichnen die lebenden
Tiere eine Abnahme der Einfuhr um 2 Mill. RM., die
Fertig=
waren eine Zunahme der Einfuhr um 1 Mill. RM. Die
Geſamt=
einfuhr, die dem Wert nach um 1 v. H. gegenüber dem Vormonat
zurückgegangen iſt, iſt der Menge nach um 0,5 v. H. geſtiegen; denn
mit Ausnahme der Durchſchnittswerte für die Rohſtoffe, welche
gegenüber denjenigen im Oktober ziemlich unverändert geblieben
ſind, ſind die Einfuhr=Durchſchnittswerte der übrigen
Waren=
gruppen gegenüber dem Vormonat leicht geſunken.
Bedeutſame Veränderungen der Einfuhr aus den einzelnen
Bezugsgebieten ſind, ſoweit es ſich ſchon überſehen läßt, nicht
ein=
getreten. Die Einfuhr aus den Niederlanden. Dänemark. China
und einigen anderen Ländern iſt geringer, die Einfuhr aus
Schwe=
den, den Vereinigten Staaten von Amerika, Britiſch=Indien und
Italien höher ausgewieſen als im Oktober.
Auch die Ausfuhr (475 Mill. RM.) verzeichnet gegenüber
dem Vormonat eine leichte Abnahme, und zwar um annähernd
7 Mill. RM. An dem Ausfuhrrückgang ſind jedoch die
Fertig=
waren nicht beteiligt, deren Abſatz ſich bei durchſchnittlich faſt
un=
verändertem Preisniveau auf der Höhe des Vormonats gehalten
hat. Die geringe Abnahme der Ausfuhr beruht vielmehr auf der
Minderausfuhr von Rohſtoffen und halbfertigen Waren um fünf
Mill. RM. und von Lebensmitteln um 1,5 Mill. RM. Daß ſich
die Fertiawarenausfuhr im November auf der Höhe ihrer
Aus=
fuhr im Oktober gehalten hat, iſt eine ganz beſonders
bemerkens=
werte Erſcheinung, weil nach den Beobachtungen in früheren
Jah=
ren die Fertigwarenausfuhr im November nach ihrem
Saiſon=
höchſtſtand im Oktober beträchtlich abzunehmen pflegt. So iſt die
Fertigwarenausfuhr im Jahre 1930 vom Oktober (817 Mill. RM.)
auf November (711 Mill. RM.) um 106 Mill. RM., im Jahre
1931 vom Oktober (691 Mill. RM.) auf November (589 Mill.
RM.) um 102 Mill. RM. geſunken. Allerdings liegt die
Fertig=
warenausfuhr im November 1932 wertmäßig immer noch um 37
v.H. unter der des gleichen Vorjahresmonats und um 48 v.H.
unter der von 1930, mengenmäßig jedoch nur um 30 v. H. bzw. 34
vom Hundert.
Eine geringe Abnahme verzeichnet gegenüber Oktober die
Ausfuhr nach den Niederlanden, der UdSSR., den Vereinigten
Staaten von Amerika, China und Großbritannien. Nach
zahl=
reichen anderen Ländern, darunter nach Italien, hat die Ausfuhr
eine kleine Zunahme erfahren.
Die Handelsbilanz ſchließt im November mit einem
Ausfuhrüberſchuß von 82 Mill. RM. (gegenüber 84 Mill. RM. im
Oktober) ab. Für die elf rückliegenden Monate dieſes Jahres
er=
gibt ſich ein Ausfuhrüberſchuß von 1012 Mill. RM. gegenüber
2624 Mill. RM. im Vorjahr.
Im einzelnen zeigt der Außenhandel im November gegenüber
dem Vormonat folgende Veränderungen:
Die Lebensmitteleinfuhr verzeichnet eine Zunahme
der Einfuhr von Südfrüchten um 3 Mill. RM. Um jeweils 2—3
Mill. RM. geringer ausgewieſen iſt die Einfuhr von Eiern, von
Kaffee, Schmalz und Oelomargarine, Käſe und Reis.
Die Zunahme der Rohſtoffeinfuhr beruht namentlich
auf vermehrten Bezügen an Wolle (plus 9 Mill. RM.)
Baum=
wolle (plus 2,5 Mill. RM.) und Eiſenerzen (plus 2 Mill. RM.).
Abgenommen hat die Einfuhr von Kupfer (minus 4 Mill. RM.),
Pelzwerkfellen (minus 2,5 Mill. RM.) Tierfett und Tran (minus
2 Mill. RM.), Kalbfellen und Rindshäuten (minus 2 Mill. RM.).
Unter den Fertigwaren hat die Einfuhr von
Textil=
erzeugniſſen um 2 Mill. RM. zugenommen.
Bei der Fertigwarenausfuhr ſteht einer Zunahme
der Ausfuhr von Blech und Draht (plus 2,5 Mill. RM.),
Werk=
zeugmaſchinen (plus 2 Mill. RM.), Farben, Firniſſen und Lacken
(plus 1 Mill. RM.), ſowie einiger anderer Erzeugniſſe eine
Ab=
nahme der Ausfuhr von Kleidung und Wäſche (minus 3 Mill.
RM.), Stab= und Formeiſen (minus 2 Mill. RM.), Röhren und
Walzen (minus 1 Mill. RM.), Pelzen und Pelzwaren (minus
1 Mill. RM.) gegenüber.
An dem Rückgang der Ausfuhr von Rohſtoffen und
halb=
fertigen Waren ſind mit einer Minderausfuhr um jeweils
1 Mill. RM. Baumwolle und ſchwefelſaures Ammoniak beteiligt.
Die Abnahme der Lebensmittelausfuhr beruht im
weſentlichen auf der 3 Mill. RM. geringeren Ausfuhr von Weizen.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Der wirtſchaftliche Optimismus, der in den Reden Profeſſor
Warmbolds und des Herrn von Krupp zum Ausdruck kam, hatte
ſchon in dem geſtrigen Vormittagsverkehr, unterſtützt durch den
feſten Verlauf der New Yorker Börſe und verſchiedene andere,
günſtige Wirtſchaftsnachrichten (Schultheiß=Dividende,
Gelſenkir=
chen G.V., gebeſſerte Rohſtahlerzeugung uſw.) eine freundliche
Stimmung an der Berliner Börſe hervorgerufen. Dieſe war
zwar auch noch zu Beginn des offiziellen Börſenverkehrs
vorhan=
den, kam aber kursmäßig nicht ſo ſtark, wie man erwartet hatte,
zum Ausdruck. Die Kursgeſtaltung war nämlich ziemlich
unein=
heitlich, und es verſtimmte in einigen Spezialwerten
herauskom=
mendes Material. So lagen Farben und AEG. unter Druck, Aku
büßten auf den ſchlechten Abſchlußbericht 1½ Prozent ein, und
Stöhr auf die Mitteilung in der Preſſe, daß auch für 1932, trotz
gebeſſerter Ergebniſſe keine Dividende zu erwarten ſei, 1,25 Proz.
Sonſt eröffneten noch Deutſche Atlanten, Südd. Zucker, Tietz.
Bu=
derus, Harburger Gummi uſw. bis zu 1,5 Proz. niedriger, Chade
verloren 2,25 RM. Andererſeits lag der Montanmarkt weiter
ziemlich beachtet. Rheiniſche Braunkohlen zogen erneut um 1,75
Prozent an; bei Dt. Waffen, Schleſ. Gas. Dortmunder Union,
Schultheiß und Hotelbetrieb gingen die Gewinne bis zu 3,5 Proz.
Maximilianshütte hielten mit einer Steigerung um 4 Proz. den
Rekord. Nach den erſten Kurſen ſetzten ſich aber ziemlich
allge=
mein Kursbeſſerungen durch, da die Spekulation unter dem
Ein=
druck guter Außenhandelsziffern für November verſchiedentlich
Käufe vornahm. Die Führung hatten auch geſtern wieder
Elektro=
werte. Die Engelhard=Brauerei wurde im Zuſammenhang mit
dem Rücktritt Bodenheimers im Verlauf 3,5 Prozent niedriger
zur Notiz gebracht. Am Rentenmarkt blieb der Grundton
freund=
lich. Im allgemeinen waren die Veränderungen gegen vorgeſtern
nicht ſehr groß, Induſtrieobligationen konnten aber im Verlaufe
doch bis zu 1 Prozent anziehen. Auch Reichsbahnvorzugsaktien
und Reichsſchuldbuchforderungen waren eher gebeſſert. Von
Aus=
landsrenten waren Bosnier nicht ganz preishaltend.
Nach anfänglich ſchwacher Kursbewegung war die
Frank=
furter Börſe im Verlaufe wieder recht freundlich. Die
Aus=
führung in der Gelſenkirchen=G.V. ſowie des
Reichswirtſchafts=
miniſters brachten einen gewiſſen ſachlichen Optimismus, wodurch
die Börſe eine Stütze zu ihrer feſten Bewegung fand. In gleicher
Richtung wirkte die freundliche New Yorker Börſe. Auch der
Divi=
dendenvorſchlag von Schultheiß regte etwas an. Weiterhin machen
ſich auch bereits Verkäufe ſeitens des Publikums bemerkbar aus
bevorſtehenden großen Zahlungen, des Zinstermins am 2. Jan.
Man erwartet von dieſem Termin ſehr hohe Beträge, die für neue
Anlagezwecke frei werden. Dies trifft beſonders für den
Renten=
markt zu. Da hier ſeit etwa zwei Jahren keine nennenswerten
Neu=Emiſſionen erfolgten, macht ſich Nachfrage nach beſtehenden
Rentenwerten bemerkbar. Hieraus erklärt ſich auch das
anhal=
tende Steigen der Kurſe von Induſtrieobligationen. Am
Chemie=
markt eröfneten JG. Farbeninduſtrie zunächſt unverändert, zogen
ſpäter aber um 0,75 Proz. an. Scheideanſtalt in Reaktion auf die
letzten Kursſteigerungen 2 Proz. abgeſchwächt, dagegen Erdöl und
Rütgers 0,5 Proz. freundlicher. Kunſtſeidewerte lagen im
Gegen=
ſatz dazu ſchwächer. Hier verſtimmten die Ausführungen über die
Geſchäftsentwicklung bei Aku. Aku 1,25, Bemberg 2,75 Prozent
niedriger. Zellſtoffwerte waren bis zu 1 Prozent freundlicher.
Transportaktien waren durchweg feſter. Schiffahrtswerte bis 0,25
Proz., AG. für Verkehrsweſen 0,5, Reichsbahnvorzüge ½ Prozent
höher. Am Elektromarkt zogen die Kurſe beſonders im ſpäteren
Verlauf an. Siemens 1,75, Schuckert 3, Lahmeyer 1,5. AEG. 0.75
Prozent gebeſſert. Bevorzugt blieben Montanaktien unter
Füh=
rung von Stahlverein, die bis 34,5 (32½ Prozent) anzogen.
Phö=
nix 1.25, Mannesmann 1, Gelſenkirchen 1,5, Rheinſtahl 0,75 Proz.
freundlicher. Kaliwerte weiterhin um 1—1,5 Prozent gebeſſert.
Ziemlich ruhig lagen ſämtliche Nebenwerte. Hier traten kaum
weſentliche Veränderungen ein. Die Grundtendenz blieb auch
hier freundlich. Am Anleihemarkt ſchwaches Geſchäft.
An der Abendbörſe blieb die Grundſtimmung bei
ruhi=
gem Geſchäft freundlich. Montanwerte lagen weiter feſt, wobei
die geſtiegene Eiſenerzeugung ſowie der GV.=Bericht von
Gelſen=
kirchen anregten. Auch die feſteren New Yorker Kurſe wirken
an=
regend. JG. Farben eröffneten unverändert bei 97 Prozent. Am
Montanmarkt gewannen Mannesmann 0,75. Stahlverein und
Phönix je ½, Gelſenkirchen und Rheinbraun 0,5, Rheinſtahl ½
Prozent. Elektrowerte waren meiſt behauptet. Von
Zellſtoff=
werten Aſchaffenburger 0.5 Prozent höher. Am Kunſtſeidemarkt
Aku 8 Prozent gedrückt. Am Rentenmarkt konnten von
Induſtrie=
obligationen Ver. Stahlwerke=Obligationen 0.25 Proz. weiter
an=
ziehen und erreichten einen Kurs von 68,75 Proz. Altbeſitz lagen
eine Kleinigkeit niedriger bei 58,5 Prozent.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der 5 Millionen
Goldmark 7proz. (ab 1. Jan. 1932 6 Proz.) auf den Inhaber
lau=
tende Gold=Hypothekenpfandbriefe Reihe 13 der Heſſiſchen
Landes=
bank—Staatsbank Darmſtadt, 1 Goldmark gleich ½/—oo Kilo
Fein=
gold, unkündbar bis 31. Dezember 1935, zum Handel und zur
No=
tierung an der Börſe zu Frankfurt a. M. wurde genehmigt.
Die Teilzahlung für die Frankfurter Schatzanweiſungen. Bei
den fortgeſetzten Verhandlungen über die Höhe einer Teilzahlung
für die 30 Millionen RM. Frankfurter Schatzanweiſungen konnte
bis zuletzt nur erreicht werden, daß ſeitens des Staates der
Stadt Frankfurt=M. mit Rückſicht auf ihr bekanntes Darlehen an
Breslau nur die Summe von 1,5 Mill. RM., alſo nur 5 Proz.,
Abſchlagszahlung eingeräumt werden. Selbſt an dieſe Zahlung
wird die Bedingung geknüpft, daß die reſtlichen 1,5 Mill. RM. von
der 10prozentigen Abſchlagszahlung von den drei
Bankenkonſor=
tien zur Verfügung geſtellt werden. An dieſen hängt es nunmehr,
ob die 2jährige Stundung bei 10 Proz. Vortilgung entſprechend
dem Vorſchlage des Gläubigervertreters erfolgen kann.
Andern=
falls will man zunächſt ein halbjähriges Moratorium mit
an=
ſchließender Fälligkeit der Geſamtſchuld von den Gläubigern
er=
reichen.
Ein Bankenvorſchlag zur Sanierung der Landesbank der
Rheinprovinz. Nach der Ablehnung durch die Bankengläubiger
der Landesbank der Rheinprovinz des Sanierungsvorſchlags —
weitere Abſchlagszahlung von 10 Prozent und Stundung des
Reſtes ihrer Forderungen bei 4 Prozent Zinſen auf vier Jahre —
hat jetzt der Ausſchuß der Bankengläubiger ſeinerſeits dem
Staats=
kommiſſar einen Vorſchlag unterbreitet. Danach ſoll die 4jährige
Stillhaltung wegfallen. Statt deſſen ſoll die Landesbank neben
den jetzt zugeſagten 10 Prozent etwa zweimal nach Ablauf je eines
Jahres weitere 10 Prozent der Forderungen an die
Bankengläu=
diger zahlen. Die weitere Regelung wird von der Geſtaltung der
wirtſchaftlichen Verhältniſſe abhängig gemacht. Nach dem Status
der Landesbank vom 30. September d. J. betragen die
Forderun=
gen der Bankengläubiger noch rund 146 Mill. RM., ſo daß der
Vorſchlag der Banken über die in dem Sanierungsvorſchlag
vor=
geſehenen Mittel für die nächſten Jahre 14,6 Mill. RM. mehr
er=
fordern würde.
Die Karkoffelpreiſe im Rhein=Main=Gebiek.
Die vor wenigen Tagen einſetzende winterliche Witterunghe
ſich noch nicht auf das Kartoffelgeſchäft ausgewirkt, wenn am
neuerdings ganz vereinzelt ſchon Preiserhöhungen gemeldet we=. Vorläufig bleibt das Geſchäft aber ſehr klein, und d
ſchwache Verſand erſtreckte ſich nur auf die nächſten
Verbrauche=
plätze, die außerdem vielfach durch die Landwirtſchaft unmittelb a
beliefert werden. Im ganzen geſehen, ſind die Umſätze in
Spä=
kartoffeln im Rhein=Maingebiet gegenüber dem Vorjahr
beder=
tend ſchwächer.
In den Preiſen ſind, kaum Veränderungen eingetreten; 5
Wetterau wurden für Böhms 1,50—1,55 RM., für Induſtre/ mi0
1,55 RM., ab Rheinheſſen für Induſtrie 1,55—1,60 je Z Hicshrato
gefordert. Der Preis für Induſtrie franko Verbraucherkeller ſte ſi fnu m Sch
ſich auf zirka 2,25—2,50 RM. je Zentner, während Julinieren m
3.75—4,50 RM., rote Mäuſe mit 5—6 RM.. gelbe Mäuſe mit 8—
RM. gehandelt werden. Auch hier ſind die Umſätze ſehr beſchrän!.
Metalinokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kilogramm mn
15. Dezember ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif
Han=
burg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung f.uſ
die Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 46,25 RM. — Die
Notöe=
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtades (Oe
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Liesſ=
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminig-
98 bis 99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 10/
RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 164 RA.
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus a.)
37—39 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 35—38,50 RM.
sütent
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Produkkenmärkke.
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ruft wurde
Mannheimer Produktenbericht vom 15. Dezember. Weizei.
inländiſcher, 76—77 Kilo, 20,60—20,75, Roggen, inländiſcher,
bis 73 Kilo, 17,00; Hafer inländiſcher, 13,50—14; Gerſte, in!
Sommergerſte 18,75.
20: Futtergerſte 17,75:
La Plata=Mas” vend die
18,50; Soyaſchrot 10,40; Biertreber 10,50—10,80; Trockenſchnitll /40 einen A
loſe 8,00; Wieſenheu, loſes 5—5,30, Rotkleeheu 5—5,20, Luzerrſt uswzeichnete
kleeheu 5—5,60, Stroh, Preßſtroh, Roggen=Weizen 2,70—2,9
Zunächſt
desgl. Hafer=Gerſte 2,40—2,80; Stroh, geb., Roggen=Weizen 2.1
bis 2,40, desgl. Hafer=Gerſte 2. 2 20; Weizenmehl. Spezial Nul/
uuerinnen=
mit Auslandsweizen 28,75—29: Roggenmehl, 60—70proz., Nor/,/ zunerinnen
Südd., 22—24,50; Weizenkleie 7,75: Erdnußkuchen 12,25. Tender; ir vor der
nd Beſchei
Ruhig.
Diehmärkke.
filtete, von
in hat ſich
„at
Ia
Darmſtädter Viehmarkt vom 15. Dezember. Aufgetriebe i.n
10 Ochſen, 16 Schweine, 156 Kälber, 8 Schafe. Die Preiſe ſtellt
ſich für Kälber a) auf 28—33, b) 23—27, c) 18—22 Pfg. pro P
Spitzentiere über Notiz. Marktverlauf: geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 15. Dezember: Aufgetriebe
Rinder ſeit dem letzten Markt 85 Kälber 1407. Schafe 32
Schweine 1318 darunter 180 Memelländer und 40 vor Mard
beginn ausgeführt. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewint
in RM.: Kälber b) 33—36. c) 29—32, d) 24—28: Schafe a) 1.
bis 25, b) 19—22, c) 15—18: Schweine b) 37—39, c) 36—S
d) 35—38. Marktverlauf: Kälber ſchleppend, Schafe mittelmäßz
geräumt; Schweine ſchleppend, ausverkauft. — Eingebracht war
860 Viertel Rinder, 140 Kälber, 52 Hämmel, 435 halbe
Schweir=
etn
— Der auf Montag, den 26. Dezember (2. Weihnachtsfeierta // ien Eit
fallende Hauptmarkt für Rinder und Schweine und Nebenmarn uſt ur
für Kälber und Schafe, ſowie Fleiſchgroßmarkt iſt auf Diensta, auf=, Schn
küten mit
den 27 12., verlegt.
Mannheimer Viehmarkt vom 15. Dezember. Aufgetriebe ’7 ziuen die
237 Kälber, 31 Schafe, 60 Schweine, 689 Ferkel=Läufer, 1.Ziec/ Uuer= und 9
Preiſe pro 50 Kilo Lebendgewicht in RM.; Kälber b) 36—F/y Men, daß ſi
() 34—36, d) 28—32: Schafe b) 16—24: Schweine nicht notier; iewinden
Ferkel bis vier Wochen 5—9 RM. das Stück, über vier Wochal in Abend
10—12 RM., Läufer 14—17 RM. Marktverlauf: Kälber, mittz, Aiverſchule
geräumt; Ferkel und Läufer ruhig.
in beurteile
Berliner Kursbericht
vom 15. Dezember 1932
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Lsbreitung
Im November 1932 belief ſich die Robeiſenerzeugung im der Aswirken m
ſchen Zollgebiet auf 370 532 To. gegen 332 444 To. im Vormonc.
Arbeitstäglich wurden im November durchſchnittlich 12 351 T.
erblaſen, d. h. 15,2 Proz. mehr als im Oktober 1932. Von 19
(155) Hochöfen waren 40 (39) in Betrieb und 45 (46) gedämpt=
Die deutſche Rohſtahlerzeugung (ohne Saargebiet) belief ſih
im November 1932 auf 545 872 To. gegen 522 484 To. im Oktobe,
Arbeitstäglich wurden im November durchſchnittlich 22 745 Ton.!” Am kon
hergeſtellt gegen 20 096 To. im Vormonat, d. h. 13,2 Proz. mekl, ictzten Verha
Sgenüber d
wieltärke d
Oeviſenmarkt
Rweis hierſi
wortverein 9
imteindruck
lönen und
Mee
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
bapag
Hanſa Damp
Nordd. Llohyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Me
75.—
61.75
18.50
19.—
32.375
63,625
61.75
21.50
36.—
117.—
100.625
Me
Elektr. Lieferung
F. G. Farben.
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
glöcknerwerle.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppel
3.5
24.75
96.75
49.50
75.—
84.50
52.75
57.875
110.—
48.25
61.75
44.—
45.25
37.25
Meee
Rütgerswerke 43.25
Salzdetfurth Ta
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb.Maſch, 38.—
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Aupfer
Hohenlohe=Wer
Lindes Eismaſch. 71.50
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werle
M
170.50
40.125
34.625
115.—
17.—
52.875
12.75
26.50
32.375
Helſir
Wien
Prag
Budap
Sofia.
Hollan!
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New Yor!
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn.M.,
100 Schilling!
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva 3.057
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 L=Sto.
Pap. Peſo
Dollar 4.209
100 Belga 59.24
100 Lire
100 Franes 16.425
Geid
6.074
51.25
12.465
59.39
71.18
71.53
n75.32
12,69
0.958
21.53
Brief
8.096
52.05
12.485
3.063
69.6.
71.27
71.67
15.49
13.86
0.362
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56.36
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vom 15. Dezember 1930 m Svielern
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Frankfurter Kursbericht vom 15. Dezember 1932.
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6% Dtſch. Reichsan!
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62 Baden ......
6%Bahern ......
6% Heſſen ..v. 29
6% Preuß. St. b. 28
6% Sachſen v. 2:
6% Thüringen v. 2:
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. P1/=
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Dtſche. Anl.
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Deutſche
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bietsanleihe ....
6% Baden=Baden
60Berlin ...v. 24
62 Darmſtadt .
6% Dresden. .v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze. v. 22
v. 26
62 Mainz
25 Mannheimv. 2
69 München b. 24
6%Biesbaden v.28
6½ Heſſ. Landesbl.
„ Goldoblig.
½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
47% „ Kom.=Obl.
90.75
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76.5
76.5
76.5
71.5
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6.55
5.8
57
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69.75
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55.2
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67.75
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74.25
Wee
Pfd.=Anſt. G. Pf.
z „ Goldoblig.
6% Landeskomm.,
Bk. Girozentr. für
Heſſ. Goldobl. R. 11
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krebit Goldpfbr.,
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Ob
Dt. Komm.
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mel=Ablöſ.-Anl.
+AuslSer.
„ „ Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Hyp.Bk.
%o „Ligu.=Pfbr
82 Frkf.Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr
„ Goldoblig
2 Frkf. Pfbr.Bk.
g .. Lig.=Pfbr.
6% Mein Hyp.=Bk.
2o „ Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
%o „ Lig. Pfbr.
6S Rhein, Hyp.Bl.
5½20 Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Südd. Bod.=
Cred.=Bank ..
5½% Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp.=T
5% Daimler=Benzl
% Dt. Linol. Werkel
6% Mainkrw. v. 26
79.75
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K
65.5
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84.5
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87.75
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84.5
84.75
6% Mitteld. Stahl.)
6%Ver. Stahlwerke
16% Voigt E Häffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. 2. E. B.
2. Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 02
% Oſt. Schätze
25 Oſt. Goldrente
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Zollanl.
ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
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42 Liſſabon
1425 Stockholm
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82
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Rig. KunſtziideUni
A. E. G. ..."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffba. Brauerei
Zelſtoff
Bemberg, J. P..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen..."
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. 6. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade ........."
Contin. Gummiw.
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Freitag, 16. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Soort, Spiel und Jurnen
Um den „Preis des Vakerlandes”
Berbündiſche Kleinkaliber=Schießſchule in Darmffadt
* Das Reichskuratorium für Jugendertüchtigung hat ſeine
lubeit im Stillen aufgenommen. Das Ausbildungsprogramm,
ins=
eſondere für die Jungmannen. liegt vor und der Reichsausſhuß
ür Leibesübungen hat ſeine angeſchloſſenen Verbände und Bünde
ereits unterrichtet, daß vom kommenden Jahre ab ein beſonderer
Preis des Vaterlandes”, ein Neunkampf für Mannſchaften
aus=
tragen werden ſoll. Eine der Hauptdiſziplinen dieſes
Mehr=
unrpfes iſt das Kleinkaliberſchießen, und die Verbände müſſen
da=
ihre Mitglieder auch in dieſem Sport ausbilden laſſen. Das
ſeichskurgtorium ſieht in ſeinen Richtlinen vor, daß die
Ausbil=
ung im Schießen möglichſt in den Fachperbänden für Schießen zu
iolgen hat. Die Gründe hierzu ſind einleuchtend. Die
vorhande=
en Anlagen und Kräfte ſollen eingeſetzt werden, ohne daß den
ſport= und Turn=Verbänden ihre Mitglieder „abſpenſtig” gemacht
verden.
Dieſer Tage hat nun in Anweſenheit zahlreicher gebetener
ſereinsvertreter eine informatoriſche Ausſprache mit den hieſigen
ſchützenvereinen unter Leitung des Landesverbandes Heſſen und
beſſen=Naſſau im Kartell für Jagd= und Sportſchießen. Abteilung
kleinkaliberſchießen, ſtattgefunden. Dabei wurde zum Ausdruck
ge=
racht, daß die Darmſtädter Schützenſchaft, ähnlich wie an anderen
ſiten, ſich in den Dienſt der Sache ſtellt und bereits eine
Schützen=
hule organiſiert hat, die allen Sportlern und Turnern zur
Ver=
igung ſteht. (Anſchrift H. K. Hoffmann. hier. Hügelſtr. 59) Die
eitung der Kurſe haben die beſten hieſigen Sportſchützen
über=
ommen. Dienſttheoretiſchen Unterricht übernimmt Pol.=
Ober=
eutnant Knapp unter Zuziehung einiger Waffenmeiſter. Die
ehrer arbeiten ehrenamtlich. Näheres über Beginn und
Be=
ingungen der Kurſe, die von den meiſten Vereinsvertretern
be=
rüßt wurden, folgen.
5 Jahre Frauenkurnen bei der Tgde. 46 Darmſtadt.
* Aus Anlaß ihres 35jährigen Beſtehens veranſtaltete geſtern
bend die Turnerinnen=Abteilung Biſchoff” der Turngemeinde
846 einen Werbeabend, der ſich nach der Reichskanzler=Rede eines
usgezeichneten Beſuches erfreute.
Zunächſt gedachte Turnbruder Maurer der Entſtehung der
urnerinnen=Abteilung im Jahre 1897. Damals ſchloſſen ſich 45
urnerinnen zu der Frauen=Abteilung zuſammen, ein Entſchluß.
er vor der Jahrhundertwende, als Frauenturnen von „Sitte‟
ind Beſcheidenheit eingeengt, ein ziemlich unbekanntes Daſein
riſtete, von beſonderer Tragweite war. In dieſen vier
Jahrzehn=
en hat ſich das Frauenturnen zu ſeiner heutigen vollkommenen
lit und impoſanten Ausdehnung im deutſchen Sprachgebiet
mporentwickelt. Beſte Köpfe der Deutſchen Turnerſchaft haben
em Frauenturnen wertvolle Anregungen und Bereicherungen
ge=
henkt, es zu ſeinem heutigen Formenreichtum — Gymnaſtik.
Ge=
äteturnen. Lauf. Sprung. Tanz und Kampfſpiel — geführt.
urnerin und Turnerſchaft ſind auf ihr Frauenturnen ſtolz und
vollen es nicht miſſen, wenn auch die heutige Not der Zeit hier
hre Schatten ausſtrahlt. Zum Schluß dankte der Sprecher dem
eiter der Turnerinnen=Abteilung. Turner Biſchoff. für ſeine
angjährige und erfolgreiche Tätigkeit in der Leitung der
Ab=
eilung. — Eine Turnerin überreichte ihrem Abteilungsleiter als
eichen der Dankbarkeit ein nettes Geſchenk.
In etwa zweiſtündigen Darbietungen gab Turner Biſchoff
inen Einhlick in die „Werktagsarbeit” ſeiner Abteilung, die mit
uſt und Freude den Abſichten Biſchoffs folgte. Nach einfachen
auf=, Schwung= und Sprungübungen ſteigerten ſich die
Schwierig=
eiten mit kombinierten Zug= und Stoßübungen. Anſchließend
eigten die Turnerinnen wechſelnde Uebungsfolgen an Barren.
zuer= und Längspferd und bewieſen in ihrem freudigen
Drauf=
ehen, daß ſie die Widerſtände der Geräte kannten und mutig zu
berwinden gelernt haben. Die anſchließenden Spiele rundeten
en Abend harmoniſch ab. Wenn man auch einzelne Folgen der
Lörperſchule in ihrem Nutzeffekt als ſinnvolle Gymnaſtik
verſchie=
en beurteilen kann, ſo bedeutete doch der Abend in ſeinem
Ge=
amteindruck für die Turngemeinde 46 und Turner Biſchoff einen
hönen und werbenden Erfolg, der ſich auch in einer fühlbaren
lusbreitung der Idee des deutſchen Frauenturnens und =Sportes
uswirken möge.
Handball.
Polizei Darmſtadt — Sppgg. Arheilgen.
Am kommenden Sonntag. 11 Uhr, empfängt die Polizei zum
etzten Verbandsſpiel die Spvgg. Arheilgen. Arheilgen hat ſich
egenüber dem Beginn der Verbandsrunde ſehr gefeſtigt. Die
Spielſtärke der Mannſchaft hat ſich ganz erheblich gebeſſert. Als
Zeweis hierfür dient das Spiel am letzten Sonntag gegen den
Sportverein 98. Insbeſondere iſt der Sturm durch Neueinſtellung
on Spielern weſentlich verſtärkt. Arheilgen war ſchon immer eine
ember !9
Zampfmannſchaft, und ſie iſt hierin nicht ſchlechter geworden. Das
Heſtreben der Gäſte wird ſein, zu zeigen, daß ſie unbedingt in
ſie Ligaklaſſe zu rechnen ſind. Die Poliziſten werden gut tun, das
Diel ernſt zu nehmen, damit ſie nicht in letzter Minute noch eine
Enttäuſchung erleben. Es wird aller Anſtrengung und Entfaltung
ſes ganzen Könnens bedürfen, um der Arheilger Herr zu werden.
Techn. Hochſchule Darmſtadt — Univ. Gießen 12:5 (5:3).
Auf dem Hochſchulſtadion ſtanden ſich geſtern die Mannſchaften
er Univerſität Gießen und der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt
n einem Kreisſpiel gegenüber. Die Darmſtädter traten in
folgen=
er Aufſtellung an: Meyer: Helfmann. Cäſar; Bethke. Leber
Fa=
ſian; Hantelmann, Becker, Werner. Becker, Deppenbrock. Wenn
ie Darmſtädter Mannſchaft in ihrem letzten Spiel gegen
Uni=
erſität Frankfurt ſehr enttäuſchte und eine hohe Niederlage
ein=
tecken mußte, ſo hat ſie geſtern angenehm überraſcht. Sie zeigte
utes planvolles Spiel. Sie war jederzeit überlegen, was ja auch
n dem Ergebnis zum Ausdruck kommt. Beide Mannſchaften
ſpiel=
en ſehr hart. Hier wurde vom Schiedsrichter leider nicht genügend
charf durchgegriffen.
Schwerakhlekik.
Deutſche Eiche Roßdorf — KSV. Werſau.
Im weiteren Verlauf der Gaumannſchaftskämpfe im Ringen
mpfängt der Kraftſportverein. Deutſche Eiche” Roßdorf am
kom=
genden Sonntag, nachm. 4.30 Uhr. im Gaſthaus. Zur Sonne” in
ſoßdorf den Sportverein Werſau. Roßdorf, das bei dem letzten
Kampf gegen Fürth eine Niederlage hinnehmen mußte, gegen die
noch ein Proteſt läuft, darf nun, um ſich an die Spitze zu ſetzen,
einen Kampf, daheim als auch auswärts, verlieren. Roßdorf muß.
a Werſau eine gute Mannſchaft ins Feld ſtellt, alles daran ſetzen.
im die beiden Punkte für ſich hereinzuholen, Roßdorf ſteht
dies=
nal, wie in der letzten Aufſtellung gegen Fürth. nur das
Feder=
ſewwicht dürfte diesmal durch Breitwieſer (der beim letzten Kampf
u ſchwer war), verſtärkt ſein, und auch in den oberen Klaſſen
bürfte eine Umſtellung am Platz ſein. Es wird daher mit
ſpan=
ſenden Kämpfen zu rechnen ſein. Die Pauſen werden ausgefüllt
nit Schüler= und Jugend=Kämpfen.
Fußball im Kreis Skarkenburg.
Das Spielprogramm der Kreisliga am „Goldenen Sonntag”:
Union Darmſtadt—Germania Ober=Roden (11 Uhr),
Polizei Darmſtadt—Fußballverein Sprendlingen.
Sportverein 98 Darmſtadt—Sportverein Münſter.
Viktoria Walldorf—Rot=Weiß Darmſtadt.
Germania 03 Pfungſtadt—Sportvgg. 04 Arheilgen.
Sportverein Mörfelden—Haſſia Dieburg,
FC. 03 Egelsbach—Germania Eberſtadt.
Der kommende Sonntag bringt in der Starkenburger
Kreis=
liga vorausſichtlich die letzten Punktkämpfe des alten Jahres,
da Weihnachten für Privatſpiele freigegeben worden iſt und
weiter auch am Neujahrstag die vom Süddeutſchen
Fußballver=
band angeordneten Spiele zugunſten der Winterhilfe ausgetragen
werden ſollen. Es iſt alſo mit einem Wiederbeginn der
Ver=
bandsſpiele erſt am 8. Januar 1933 zu rechnen.
Die Spiele des Sonntags verſprechen wieder recht
intereſſan=
ten Sport. Bereits vormittags um 11 Uhr tritt Germania Ober=
Roden auf der alten Radrennbahn an. Die Beſſunger verloren
das Vorſpiel mit 0:1 und haben die beſten Chancen, ſich hier
zu revanchieren. Auch der Nachmittag ſieht zwei Spiele, in
Darmſtadt. Der Sportverein 98 empfängt den Sportverein
Mün=
ſter zum Rückſpiel. Auch hier iſt eine Vorſpielniederlage
wett=
zumachen (0:3); ob es gelingt, iſt fraglich, aber nicht unmöglich.
Wenn die 98er nicht abſolut auf dem Damm ſind, kann ein Punkt
— wenn nicht gar beide — flöten gehen. Auf dem Platze des
Polizeiſportvereins ſteigt ein Großkampf: Polizei—Sprendlingen.
Es iſt kaum daran zu zweifeln, daß die „Grünen” ihren 3:0=Sieg
vom Vorſpiel wiederholen; die Frage iſt nur die, wie hoch das
Ergebnis ſein wird. Iſt alſo hier damit zu rechnen daß der
Fa=
vorit ſeinen Vorſprung aus eigener Kraft vergrößert, ſo kann
ihm auch noch aus Mörfelden Hilfe kommen, wo Haſſia Dieburg
antritt. Dieburg gewann zwar im Vorſpiel mit 3:0, aber in
Mörfelden hängen die Trauben bekanntlich ſehr hoch und eine
Dieburger Niederlage wäre keine Ueberraſchung. Jedenfalls iſt
gerade dieſes Spiel ſehr offen. Darmſtadts vierter Kreisligiſt,
Rot=Weiß, VfR., muß zu Viktoria Walldorf. Hier ich nach Lage
der Dinge mit einem klaren Walldorfer Erfolg zu rechnen Rot=
Weiß war die erſte Mannſchaft, welche dem Ex=Bezirksligiſten im
Vorſpiel einen Punkt abnahm (1:1), und das wird man in
Wall=
dorf beſtimmt nicht vergeſſen haben. In Pfungſtadt tritt die
Sportvag. Arheilgen an. Es iſt ſehr fraglich, ob die Germanen
ihren Vorſpielſieg (2:1) wiederholen können, denn gerade die
Spiele Pfungſtadt—Arheilgen tragen ein beſonderes Signum.
Das letzte Spiel des Sonntags ſteigt in Egelsbach. Hier iſt
Ger=
mania Eberſtadt der Gaſt. Es ſpricht diesmal alles für einen
Erfolg Egelsbachs, das im Vorſpiel mit 1:3 verloren hatte.
Trotz=
dem wäre bei der dieſes Jahr recht unberechenbaren Mannſchaft
der Gäſte auch ein anderes Ergebnis keine Senſation.
Die A=Klaſſe am 11. Dezember:
Odenwald: FSV. Groß=Zimmern—Snielvgg Groß=Umſtädt
3:0 (1:0); Sportverein Höchſt—VfL. Michelſtadt 0:2 (0:1)
wegen Platzſperre Höchſts in Michelſtadt ausgetragen: SC.
Ober=Ramſtadt—VfR. Erbach 1:2 (0:2); Germania
Baben=
hauſen—VfR. Beerfelden 5:0 (2:0): Sportverein Roßdorf—
Viktoria Kleeſtadt 10:3 (7:0); Viktoria Schaafheim—SV.
Lengfeld 3:1 (1:1) abgebrochen. Der Spielabbruch fällt
Leng=
feld zur Laſt.
Dreieich: Union Wixhauſen—Tgde. Sprendlingen. Die
ande=
ren beiden Ergebniſſe waren vom Klaſſenleiter noch nicht
ge=
meldet.
Bergſtraße. SV. Groß=Gerau — Reichsbahn Darmſtadt 0:0;
SV. Weiterſtadt — FSV. Jugenheim 8:1 (3:0); SV.
Geins=
heim — Boruſſia Dornheim 5:0 (1:0); Poſt Darmſtadt —
Ein=
tracht Darmſtadt 1:4 (0:2).
Die neue Tabelle der Gruppe Bergſtraße:
Die A=Klaſſe am 18. Dezember 1932:
Bergſtraße. SV. Groß=Gerau — Viktoria Griesheim; Reichs=
SV. Geinsheim; SV. Weiterſtadt —
Ein=
bahn Darmſtadt
tracht Darmſtadt; Boruſſia Dornheim — Poſt Darmſtidt. Ein
ſehr wichtiger Sonntag, da durchweg Mannſchaften der
Spitzen=
gruppe gegeneinander kämpfen.
Odenwald. Germania Babenhauſen — VfL Michelſtadt:
Sport=
verein Lengfeld — Sportverein Höchſt: Viktoria Schaafheim —
VfR. Erbach; Viktoria Kleeſtadt — VfR. Beerfelden. — Ueber
den Platz des VfR. Erbach iſt vom Verbandsſpielausſchuß die
Platzſperre verhängt worden.
Dreieich. TuSV. Meſſel — Sportverein Offenthal; SV.
Erz=
hauſen — FC. Langen Reſerve.
Union Darmſtadt — Germania Oberroden.
Im Rückkampf empfängt Union am Sonntag (11 Uhr) dieGermanen
aus Oberroden. Wenn auch das Vorſpiel, dank des damals
amtie=
renden Schiedsrichters für Oberroden knapp gewonnen wurde, ſo
werden die Beſſunger diesmal den Spieß herumdrehen und ihre
Spieltüchtigkeit mit neuem Elan unter Beweis ſtellen. Hoffen wir,
daß ein regelſicherer Schiri, als im Vorſpiel, das Treffen leitet.
Für die Spieler ſei hiermit geſagt, daß es endlich Zeit iſt, ſich zu
beſinnen und ihren Verein durch noch größeren Einſatz ihres
Kön=
nens endlich mal zum Sieg zu führen. Noch ſteht der Abſtieg
be=
vor — und nur durch eiſernen Zuſammenhalt iſt es möglich, dem
drohenden Fall in die A=Klaſſe zu entgehen. Nur durch eine
ge=
ſchloſſene Leiſtung kann man vorwärts kommen. — Vorher (9 Uhr)
ſpielt die Liga=Erſatz.
Tiſchkennis.
Reſultate der Verbandsſpiele der B=Klaſſe im Darmſtädter
Bezirk:
Blau=Weiß — Ping=Pong 14:1: TCl. Weiß=Blau 2.
Ping=Pong 9:6: TCl. Weiß=Blau 2. — Celluloidb. 2. 10:5:
Die=
bura — SV. 98 3 (Darmſt. nicht angetreten); Celluloidb. 1. —
SV 98 2. 5:10: Polizei — Tennis= u. Eisklub 15:2 (
Freund=
ſchaftsſviel).
In der letzten Woche gab es mit Ausnahme des Spieles
Cellu=
loidb gegen SV. 98 2., das für die inoffizielle Meiſterſchaft von
ausſchlaggebender Bedeutung war, keine beſonderen Spiele.
Sport=
verein behielt dank ſeiner größeren Turniererfahrung mit obigem
Reſultat die Oberhand. Die Leute vom „Celluloidbällchen” werden
bei richtiger Ausnutzung ihrer zum Teil ſehr guten Veranlagung
noch manchem guten Gegner das Nachſehen geben. Sehr verbeſſert
hat ſich der TTCl. Blau=Weiß, und wenn ſeine zurzeit gute
Sviel=
weiſe anhält, wird er bei der Vergebung der Meiſterſchaft noch
etwas mitzureden haben. In einem Freundſchaftsſpiel ſiegte
Poli=
zei überraſchend hoch gegen Tennis= u. Eisklub. deſſen Leute in
dieſer Saiſon ſcheinbar noch nicht das nötige Training gefunden
haben.
Hochſchulſpork. — Rugby.
Im Rahmen der Südweſtdeutſchen
Hochſchul=
meiſterſchaft treffen ſich Samstag, 14,30 Uhr, auf dem
Hoch=
ſchulſportplatz die Rugbymannſchaften der Techniſchen
Hoch=
ſchule Darmſtadt und Univerſität Frankfurt a. M.
In beiden Mannſchaften wirken bekannte ſüddeutſche
Rugby=
ſpieler mit. Es iſt daher mit einem feſſelnden Kampfe zu
rech=
nen, um ſo mehr, als die Univerſität Frankfurt es verſtand, im
den letzten Spielen gegen ſchlagkräſtige Rugbymannſchaften des
Mainkreiſes hervorragende Reſultate zu erzielen Eintritt 10 Pf.
Die Darmſtädter Mannſchaft ſpielt in der Aufſtellung:
Schwarz
Botzong
Maus Flinſch
Haux
Volz
Stein
Franklin
Faber
Leuchs
Vogts
v. Winning
Ellinghaus Kamm
Richter
Geſchäftliches.
Großvater erzählt: „Ihr wollt wiſſen, welches im Alter die
beſchwerlichſten Stunden ſind? Ich will es Euch ſagen: es ſind die
Stunden der Nacht. Ich weiß nicht, woher es kommt, aber mit den
Jahren immer mehr ſtellt ſich bei mir, und bei meinen
Altersgenoſ=
ſen wird es nicht anders ſein, dieſes unangenehme Gefühl der
Trockenheit in der Rachenhöhle ein. Das läßt mich in der Nacht
immer wieder aufwachen und häufig nicht mehr einſchlafen. Aber
jetzt habe ich ein probates Mittel dagegen. Seit ich bei ſolchen
An=
läſſen ein paar „Kaiſer’s Bruſt=Caramellen” nehme, hört der
trockene Gaumen auf und ich finde wieder den Schlaf. Seht. meine
Lieben, ſo kann man mit den richtigen Mitteln manche
Beſchwer=
den des Alters lindern.”
Gewinnauszug
3. Klaſſe 40. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Rummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
1. Ziehungstag
14. Dezember 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 98694
6 Gewinne zu 6000 M. 63912 177610 190708
4 Gewinne zu 3000 M. 313614 896469
10 Gewinne zu 2000 M. 140313 245529 264020 337266 386832
14 Gewinne zu 1000 M. 3139 62163 73116 83763 119678 214790
Ming6
22 Gewinne zu 800 M. 52901 84047 94001 127761 161200 218570
252999 267436 301411 318166 388486
54 Gewinne zu 500 M. 14604 16418 21159 49430 58997 100637
114202 126323 167674 209083 235350 250640 261030 281 180 289326
326964 331833 332878 336912 341284 344284 362864 355976 356732
360046 375270 380172
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 262463
4 Gewinne zu 2000 M. 48873 362309
26 Gewinne zu 1000 M. 15869 22609 32146 123864 145973 152302
189266 238123 248456 283045 306265 326275 398197
38 Gewinne zu 800 97. 29984 31529 38466 43383 123312 13215E
167421 167472 168600 228796 228279 230484 254940 262896 271685
280641 801849 944657 359806
44 Bewinne zu 500 M. 11017 21307 22243 27335 31063 41999
B4814 72441 86467 89273 125723 189670 224820 228887 228886
246208 281825 292244 296633 297923 305167 364603
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 16. Dezember
17.00: München: Opern=Geſtalten. Leitung: E. Kloß.
18.25: Wirtſchaftskriſe und Währungsform. Vortrag.
18.50: Aerztevortrag: Von geſunden Kindern, die nicht eſſen wollen.
19.30: Lichtſtuben Ein Kapitel von Hanf und Flachs, vom Spinnen
und Weben.
20.15: Variete für Orcheſter. Text und Muſik von S. Scheffler.
Ausf.: Philharm Orcheſter Stuttgart.
21.10: Senſenleute ziehen durch Deutſchland. Hörbild von
Wolf=
gang Weyrauch.
22.20: Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport mit Bericht: Vom Kampf
um den Gipfel der Welt.
22.45: Nachtmuſik des Funkorcheſters. Werke von Mozart, Haydn,
Gluck.
Anſchl. Alte Tanzmuſik.
Königswuſterbauſen.
Deutſche Welle: Freitag. 16. Dezember
11.30: Lehrgang für praktiſche Landwirte.
15.00: Jungmädchenſtunde: Vom richtigen Geben und Nehmen?
15.45: Jugendſtunde: Neue Winke für den Photobaſtler,
16.00: Pädagogiſcher Funk.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prot, Dr. Kluckhohn: Die Wendung in der Dichtung der
Gegenwart.
18.00: Muſik
18.30: Dr. Tiburtius: Das diesjährige Weihnachtsgeſchäft.
19.00: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
19.20: Bücherſtunde.
19.30: Zeitdienſt
20.00: Breslau: Muſikaliſche Kurioſitäten. Schlef. Phüharmonie.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Frankfurt: Senſenleute ziehen durch Deutſchland. Hörſitkel.
22.20: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Stettim: Abendunterhaltung des Notſtandsorcheſters.
Welterbericht.
Da ſich der hohe Druck über Deutſchland und Frankreich
wei=
ter aufgebaut hat, kommt die Islandſtörung bei uns vorerſt nicht
recht zur Auswirkung. Obwohl ſich ſehr warme Luft in der Höhe
befindet — die deutſchen Berge haben dabei Temperaturen von
über plus 5 Grad Celſius —, ſo wird der hohe Druck die
Wetter=
lage zumeiſt trocken erhalten. Da aber die Winde, beſonders im
nördlichen Teil des Reiches, ſich nach Norden zu bewegen, dürfte
ſich mehr Bewölkung einmiſchen
Ausſichten für Freitag, den 16. Dezember: Nur leichter Nachtfroſt,
dunſtig und bewölkt mit Aufklaren, meiſt trocken.
Ausſichten für Samstag, den 17. Dezember: Keine weſentliche
Aenderung.
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ür den Handel: Dr C. H. Quetſch; für den Schlußdienſ: Andrea” Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Rette;
Hauptſchriſtleltung: Rudolf Maupe
für den Inſeratentell und geſchäftliche Mittelungen: Wiliy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.
Die beutige Nummer hat 16 Seiten
Der ohonoptastische Jon
Gei. Lindstrim’s
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15561
er ist wirklichkeitsnahe und spiegelt die
Persönlichkeit. Lebenswahr hören Sie
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erhältlich in jedem guten Fachgeschäft
D DOT
[ ← ][ ][ → ]Seite 14 — Nr. 349
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 16. Dezember 1932
Heute und Tolgende Tage
Lee Parry, Michael Bohnen
und Phul Hörbiger
in dem entzückenden Wiener Tonfilm
sohränskrass
K. u. K. Hofball-Musikdirektor
Jagendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.45. 6.00 und 8 20 Uhr.
Heute letzter Tag
Im Doppelprogramm:
DOLLF HAAS
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Freitag, 16. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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gab es da myſteriöſe Verſtecke? Ganz abgeſehen von der
Schwie=
rigkeit, in der Maske des Camille Haas in Barbas Wohnung
ein=
zudringen. Aber ſelbſt wenn das möglich geweſen wäre, Barbas
Wohnung kam gar nicht in Frage, Barba überhaupt nicht! — Was
ich mir eingebrockt habe, muß ich allein ausfreſſen, niemand darf
mit in den Gewaltkreis dieſer verbrecheriſchen Bande gezogen
wer=
den — Barba am allerwenigſten. Warum zerſchlug er nicht
ein=
fach die Scheiben des Autofenſters, ſchrie um Hilfe, warum machte
er nicht Schluß mit dieſem quälenden Theater?
Es war zu ſpät, für dieſe Löſung war es unbedingt zu ſpät.
Und hatte er nicht verſprochen, auszuhalten, heute noch das Spiel
durchzuführen? — Kleine blaue Flamme! Natürlich konnte es
Falle ſein, alles abgekartet, aber ſie ſah nicht danach aus, dieſe
Frau, feſt, kühl, zwingend, nein, ſie hatte ihn nicht belogen.
Men=
ſchenleben ſtehen auf dem Spiel, hatte ſie geſagt — nun gut, man
hatte Unſinniges begonnen, man mußte es vollenden, unter
Um=
ſtänden ſich opfern, um Menſchenleben zu retten, die dieſer Frau
wertvoll erſchienen — dann hätte alles vielleicht noch einen Zweck
gehabt.
Dieſes Ergebnis ſeiner langen, durch tauſend Seitenſprünge
aufgehaltenen Ueberlegung richtete Phil Spoor wieder auf. Er
mußte jetzt dem Burſchen Fritz etwas vormachen. Wer tagelang
mit Mr. Vaugham und ſeinen Blicken — unbeirrbar und todſicher
wie die Sonden eines Chirurgen — fertig geworden war, würde
doch dieſen Kerl ausſchmieren können, der mit dem linken Fuß
zuerſt aufgeſtanden zu ſein ſchien! — Schluß jetzt mit der
zweck=
loſen Rumfahrerei! — Phil dachte ſich immer mehr in die Rollé
des Opferfreudigen hinein — gut, jetzt wird etwas gemacht — —
vorher aber —
Und dieſer Gedanke, von ſeiner Liebe zu Barba diktiert, die
er erſt jetzt richtig zu ſchätzen verſtand, wo er ſie faſt ſchon verloren
wähnte, dieſer Gedanke, ſentimentaliſch abweichend von dem, was
zu denken dringend notwendig war, brachte ihm ganz von ſelbſt
das, wonach er ſich umſonſt das Hirn zermarterte.
(Fortſetzung folgt.)
FFaſt dreiviertel drei zeigte die Uhr über dem Eingang zur
alterhalle, als ſie ausſtieg und haſtig die Taxe entlohnte. Im
griff, das Gebäude zu betreten, empfand ſie einen nicht zu
ver=
tienden harten Druck auf dem Unterarm, wandte ſich — wandte
. sum erſtenmal in dieſen ereignisreichen vierundzwanzig
Stun=
n die Farbe verlierend, und ſah ſich einem Herrn gegenüber,
ſie ſofort als den Zeitungsleſer aus dem Bebeka erkannte.
ſträhne, dachte ſie, elende Pechſträhne . . .!
„Auch ein echter Perſianer macht nicht blind”, ſagte der
Be=
t freundlich und zeigte ein Schildchen, „Sie haben ſich etwas
ichlich verdächtig benommen, meine Dame, bitte, folgen Sie
Gefahr entwickelt hatte. Das Fahrziel, das Haus, den Platz, wo
die Koſtbarkeit heute, nach den eigenen Angaben des
unrechtmäßi=
gen Beſitzers zu holen war — es gab keine Umſchweife, heute
mit=
tag mußte ſie geholt werden —, wenn der Fahrgaſt des Willys
Knight dieſen von ihm zu beſtimmenden Platz nur ſelbſt gekannt
hätte!!
Tauſend Möglichkeiten hatte er erwogen und immer wieder
verworfen — er wußte, daß Fritz ihn nicht aus den Augen laſſen
durfte, und zermürbt, wie er war an dieſem Morgen, traute er
ſich nicht zu, vor dieſen Raubvogelaugen eine lächerliche Komödie
aufzuführen vielleicht ein Taſchentuch, zuſammengeballt, aus
einem Kaminloch zu zaubern oder einen Klumpen Erde unter der
Schneedecke eines Grabhügels hervorzuholen — und womöglich
Fritz zu übergeben! Nein, blanker Unſinn war das, niemand konnte
da mittun.
Phil ahnte nicht, daß Fritz Weiſung hatte, auf keinen Fall
den Gegenſtand an ſich zu nehmen. Gerade, daß er ſich im Beſitz
des jungen Mannes befand, darauf kam es Vaugham an dieſem
kritiſchen Tage an, in Phils Kleidern mußte er ſtecken, ſo daß er
jederzeit bei ihm — — gefunden werden konnte, und Fritz beſaß
überdies noch eine prallgefüllte Mappe, die gleichfalls zu Philipp
Spoors Eigentum beſtimmt war.
Auch wenn Phil es gewußt hätte, wäre ſeine Ratloſigkeit
kaum weniger verzweifelt geweſen. Er hatte an ſeine Wohnung
Ritterſtraße 89 gedacht, aber wo exiſtierte in Frau Grebens
elen=
dem Mobiliar ein Verſteck, das die Wirtin niemals gefunden
hätte? — Denn damit ſtand ja die Poſition von Philipp Spoor —
ein Verſteck, das nur er allein kannte, das niemand entdecken
konnte —, ſo hatte er es Vaugham verſichert. Es iſt der
Auf=
regung der Nacht und des Morgens zuzuſchreiben, daß Phil ſelbſt
von dieſer lächerlichen Einſchränkung nicht loskam, da er plötzlich
nicht mehr die Autokratie in ſich fühlte, die ihn bisher mit all den
Schwierigkeiten hatte fertig werden laſſen. Dann dachte er an
Barba. Immer wieder umkreiſten ſeine Gedanken ihr ſchönes,
ruhiges Geſicht, das er ſich eigentümlicherweiſe nur von tiefer
Trauer beſchattet vorſtellen konnte — an ihr freundliches Zimmer
dachte er, mit einfachen Mitteln klar und ſchön eingerichtet —, wo
Die Spielerei einer Kaiſerin.
Unter ven 87 654 Autos, die ſich durch die von Froſt klirrenden
araßen Berlins bewegten, befand ſich an dieſem Mittag ein ruhig
sſehender Willys Knight von grüngrauer Farbe, und ohne
wertreibung kann geſagt werden, daß keines der 87 653 übrigen
utos der Hauptſtadt um dieſe Zeit einen Fahrgaſt beförderten,
pſich in ähnlicher Verfaſſung befand wie ſie in normalen Zeiten
e überaus komiſch gegolten hätte, und in einer ohnmächtigen
zut auf ſich ſelbſt und die Leute, die ſich auf ſeine eigene
Veran=
lſung mit ihm beſchäftigten, daß nur ein Mord ſie hätte
auf=
len können, der in dieſem Falle, wie man es auch drehte und
an=
ſ, nur als Selbſtmord ausgehen mußte. Philipp Spoor ſaß
bich, mit immer noch ſchmerzendem Schädel im Wagen, deſſen
inſter und Türen nur vom Führer geöffnet werden konnten.
lieberholt ſchon hatte der Chauffeur Fritz ſich fragend umgeſehen,
in gereizter Blick verhieß nichts Gutes, das Fahrziel wollte er
yſſen, die Adreſſe, die Straße, die Hausnummer, den Park oder
m Friedhof, wo es lag, das geheimnisvolle Päckchen, Hülle um
Myſterium, das gewiſſen Leuten Tauſende von Mark wert war,
plleicht auch einige Menſchenleben, ein gewiſſes Etwas —
ver=
ſicht ſei die Stunde, da man an zögernden Fingern die Kälte
ſei=
s Metalls fühlte, da zum erſtenmal aus einem ſeltſam blauen
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Seite 16 — Nr. 344
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