Ginzelnummer 15 Pfennige
idter *
Tatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſebenen Orioinal=Aufjätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 337
Sonntag, den 4. Dezember 1932.
195. Jahrgang.
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg
Finanz=Anzeigen 35 Reichspfg. Rellamezele (92 mm
breit 2 Reiſchsmark.Anzelgen von auswärte 3s Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 50 Reichspfg. 92 mm breite Rellamee
zelle 300 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſiung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fäalt jeder
Rabatt weg. Banfkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Naiionalbank.
nN0
Das neue Reichskabinett.
Das wirrſchafts- und Ernährungsminiſterium noch unbeſehl. — Landrak Gerecke wird
Arbeitsbeſchaffangs=
enmiſſar. — Preußenkommiſſar Brachk erſetzt Innenminiſter Freiherrn von Gayl. — Reichsarbeitsminiſter
igeffer ausgebookek. — Syrup, der bisherige Kommiſſar für Arbeitsdienſt und Präſidenk der Reichsanftalt
für Arbeitsloſenverſicherung, zum Reichsarbeitsminiſter ernannk.
Die amkliche Mikkeilung
über das neue Reichskabineft.
Berlin, 3. Dezember.
Reichspräſident von Hindenburg hat am Samstag abend die
Ariennung des Kabinetts von Schleicher bis auf die beiden Poſten
Reichsernährungs= und des Reichswirtſchaftsminiſters
voll=
ſaen. Die Miniſterliſte hat folgendes Ausſehen:
Reichskanzler und Reichswehrminiſter: von Schleicher;
Reichsaußenminiſter: von Neurath;
Reichsfinanzminiſter: Graf von Schwerin=Kroſigk;
Reichsverkehrsminiſter: Elz von Rübenach;
Reichsarbeitsminiſter: Präſident Syrup;
Reichsinnenminiſter: Dr. Bracht;
Reichskommiſſar für die Arbeitsbeſchaffung: Dr. Gereke;
Reichsminiſter ohne Geſchäftsbereich; Popitz;
Fnande)! Reichsjuſtizminiſter: Gürtner=
Amtlich wird hierzu mitgeteilt: Reichspräſident von
Hinden=
ſu g hat am Samstag den Reichsminiſter General d. J. a. D.
ſin Schleicher zum Reichskanzler ernannt und ihn bis
DeNeſw weiteres mit der Wahrnehmung der Geſchäfte
4 Uhr ’s Reichswehrminiſters beauftragt. Reichskanzler
ſan Schleicher iſt gleichzeitig für die Geltungsdauer der
Verord=
hnachtlklung vom 20. Juli 1932 zum Reichskommiffar für das
gzu. hind Preußen beſtellt worden.
Auf Vorſchlag des Reichskanzleus ernannte der
Reichspräſi=
eiſt den bisherigen Reichsminiſter ohne Geſchäftsbereich Dr.
Aüß acht zum Reichsminiſter des Innern, den
Präſiden=
ſei der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſen=
ſicherung und Reichskommiſſar für den Freiwilligen
Arbeits=
üinſt, Geheimen Regierungsrat Dr. Syrup, zum
Reichs=
lbeitsminiſter; ferner beſtätigte der Reichspräſident auf
ieſchlag des Reichskanzlers den Reichsminiſter Freiherrn von
ſeurath in ſeinem Amte als Reichsminiſter des Auswärtigen,
w. Rile Reichsminiſter Grafen von Schwerin=Kroſigk als
ſſichsminiſter der Finanzen, den Reichsminiſter Dr. Gürtner
häNAfA Reichsminiſter der Juſtiz, den Reichsminiſter Freiherrn Elz
„m Rübenach als Reichspoſt= und Reichsverkehrsminiſter,
ſo=
vi den Reichsminiſter Dr. Popitz als Reichsminiſter ohne
Ge=
nichüfftsbereich. Außerdem ernannte der Reichspräſident den Präſi=
Meiſten des Deutſchen Landgemeindetages, Landrat a. D. Dr.
DAhB reke, zum Reichskommiſſar für
Arbeitsbeſchaf=
zu um g.
Die Entſcheidung über die Beſetzung des
Reichswirtſchafts=
hiniſteriums und des Reichsminiſteriums für Ernährung und
ſandwirtſchaft bleibt noch vorbehalten.
kusi Bemühungen um eine Berſtändigung zwiſchen
Warmbold und Braun.
Der Reichswehrminiſter von Schleicher hatte noch am
Sams=
vormittag, als er dem Reichspräſidenten einen
Zwiſchen=
iecht über ſeine Bemühungen um die Kabinettsbildung
er=
ſkete, die Hoffnung gehabt, innerhalb weniger Stunden das
=umte Kabinett auf die Beine ſtellen zu können. Er hatte aber
Elle Rechnung ohne den Reichsernährungsminiſter von Braun
eracht, den er ebenſo wie den bisherigen Wirtſchaftsminiſter
geischeli feſſor Dr. Warmbold in ſein Kabinett mit hinübernehmen
Für die künftige Wirtfchaftspolitik hatte
Whe Boleicher bereits die weſentlichen Grundſätze
ausgearbeitet. Sämtliche Miniſter waren da=
5ſ0 At einverſtanden. Es galt lediglich die Gegen=
MSe zwiſchen Braun und Warmbold auszu=
Ue ichen und beide Miniſter darauf zu verpflichten, bei
küuf=
gn Entſcheidungen des Kabinetts Schleicher nicht mehr wie
ich lcher unter Papen aus der Reihe zu tanzen und an dem
e Rirnal vereinbarten wirtſchaftspolitiſchen Kurs feſtzuhalten. Die
Ewhen Herren haben bereits am Freitag abend ſtundenlang
zu=
ie2 Al mengeſeſſen. Sie haben auch den ganzen Samstag über bis
2ASen tiefen Abend hinein ihre Beſprechungen fortgeführt, ohne
De dings ein Einvernehmen erzielen zu können.
Angeſichts dieſer end= und ergebnisloſen Beſprechungen ſah
I9 ſchließlich Herr von Schleicher veranlaßt, den Reichspräſiden=
A zu bitten, das Kabinett, ſo wie er es bis 8 Uhr beiſammen
ae, zu beſtätigen. Reichspräſident von Hindenburg hat dann
die Ernennungsurkunden unterzeichnet. Die einzige neue
Wätiſche Perſönlichkeit auf der unvollſtändigen Miniſterliſte iſt
Aentlich der Landrat Gereke, der das Reichskommiſſariat für
Aeitsbeſchaffung erhielt. Dr. Syrup, der bisherige Präſident
Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung und jetzige Ar=
=Sminiſter, hat aber ſchon dem vorigen Kabinett als Kom=
VRar für den Arbeitsdienſt angehört. Der
Preußenkommiſſar=
etretet Dr. Bracht, der dem Kahinett Papen ſchon als
Mini=
ohne Portefeuille angehört hat, iſt an die Stelle des
Reichs=
euminiſters Freiherrn von Eanl getreten, während Gayl
DD ausſichtlich als Oberpräſidenk nach Oſtpreußen geht und der
D üige Oberpräſident Kutſcher in das preußiſche
IInnen=
inr uiſterium einzieht.
Ueber die unbeſetzten Miniſterien Wirtſchaft und Ernährung
chlen ſich Warmbold und Braun am Sonntag weiter aus=
Mchen. Da ſie das Nennen bisher noch nicht aufgegeben haben,
nte man zu der Annahme neigen, daß die Ausſichten für eine
Dem Reichskag enkgegen.
9ſtändigung durchaus vorhanden ſind.
Am Sonntag wird wahrſcheinlich Herr von Schleicher in
ſeiner Eigenſchaft als Reichskanzler mit dem
Reichstags=
präſidenten Goering in Verbindung treten, um
ſich mit ihm über die am Dienstag beginnenden
Reichstagsarbei=
ten zu unterhalten. Der neue Reichskanzler iſt gewillt, den
Reichspräſidenten von Hindenburg um die
Auflöſungsur=
kunde zu bitten, wenn der Reichstag
Schwierigkei=
ten macht,” alſo etwa einem kommuniſtiſchen oder anderem
Mißtrauensvotum ſeine Zuſtimmung erteilt oder die
Notverord=
nung aufhebt. Reichskanzler von Schleicher will
aber zunächſt alles daranſetzen, um zu einer
Ver=
ſtändigung mit dem Reichstag zu gelangen, die
ſich in der Richtung einer längeren freiwilligen
Vertagung des Reichstags bewegen ſoll. Alles
hängt dabei von den Nationalſozialiſten ab. Die
Nationalſozia=
liſten wollen aber wohl erſt einmal den Ausgang der Thüringer
Kommunalwahlen abwarten, um ſich dann endgültig auf einen
beſtimmten Kurs des Reichstags feſtzulegen.
Die letzte Sihung des Papen=Kabinekts.
Amtlich wird mitgeteilt:
Am Samstag mittag 12.30 Uhr fand die letzte Sitzung des
alten Reichskabinetts ſtatt, in der ſich Reichskanzler von Papen
von ſeinen bisherigen Mitarbeitern verabſchiedete und ihnen
herzlichſt für die treue Zuſammenarbeit dankte. In ſeiner
kur=
zen Anſprache bat er diejenigen Miniſter, die im Kabinett
ver=
bleiben, in der gleichen Weiſe, wie es ihm gegenüber der Fall
geweſen ſei; auch mit ſeinem Freunde und Nachfolger Herrn von
Schleicher zum Wohle des Vaterlandes zuſammenzuarbeiten. Als
Dienſtälteſter widmete Reichsminiſter von Neurath dem
ſcheiden=
den Kanzler herzliche Worte des Abſchieds. Sodann
verabſchie=
dete ſich Reichskanzler von Papen von den Beamten und
Ange=
ſtellten der Reichskanzlei, die er ſeinem Nachfolger vorſtellte.
Eine Kundgebung Papens.
Der am Samstag aus ſeinem Amt ſcheidende Reichskanzler
von Papen erläßt folgende Kundgebung:
„In dem Augenblick, wo ich das Kanzleramt, in das mich das
Vertrauen des Herrn Reichspräſidenten berufen hat, an meinen
Nachfolger abgebe, liegt es mir am Herzen, allen Freunden im
Lande zu danken, die in den verfloſſenen ſechs Monaten die
Ar=
beit der Reichsregierung um die Wiedergewinnung unſerer
äuße=
ren und inneren Freiheit, um die Grundlegung eines neuen und
beſſer konſtituierenden Lebens, um autoritäre Staatsführung
gegen Parteiherrſchaft, um Arbeit und Brot für alle, unterſtützt
haben. Meine Arbeit hatte nur ein Ziel: dem Zuſammenſchluß
aller wahrhaft vaterländiſchen Kräfte zu dienen. In ihm liegt
die Zukunft der Nation beſchloſſen, der wir alle heißen Herzens
dienen. Kämpfen wir weiter „mit Hindenburg für das
neue Vaterland”.
Hindenburg an den ſcheidenden Kanzler.
Reichspräſident v. Hindenburg hat an den ſcheidenden
Reichs=
kanzler v. Papen nachſtehendes Schreiben gerichtet:
Sehr geehrter Herr Reichskanzler!
Ihrem Antrage um Entlaſſung aus den Aemtern des
Reichs=
kanzlers und des Reichskommiſſars für das Land Preußen habe
ich durch die anliegende Urkunde entſprochen.
Schweren Herzens, und nur veranlaßt durch Ihre perſönlichen
Vorſtellungen, laſſe ich Sie in Würdigung der mir vorgetragenen
Gründe aus dieſen Aemtern ſcheiden; mein Vertrauen und meine
Achtung für Ihre Perſon und Ihr Wirken bleiben unvermindert.
Während Ihrer leider nur einhalbjährigen Tätigkeit als
Reichs=
kanzler und als Reichskommiſſar für Preußen habe ich Ihre
hin=
gebende und verantwortungsfreudige Arbeit. Ihre ſelbſtloſe
Vater=
landsliebe und Ihre vornehmen Charaktereigenſchaften
hoch=
ſchätzen gelernt. Ich werde die Zeit der Zuſammenarbeit mit
Ihnen nie vergeſſen. Für alles, was Sie in dieſen ſchweren
Mo=
naten für unſer Vaterland getan haben, ſpreche ich Ihnen im
Namen des Reiches wie in eigenem Namen meinen
tiefempfunde=
nen Dank aus.
Mit den beſten Wünſchen für Ihr Wohlergehen und mit
kame=
radſchaftlichen Grüßen verbleibe ich Ihr ſtets ergebener
(gez.) v. Hindenburg.
Reichsbankkredik weiter verlängert.
4 Millionen Dollar an die B33. zurückgezahll.
Baſel, 3. Dezember.
Die Reichsbank hat die Bank für Internationalen
Zahlungs=
ausgleich benachrichtigt, daß ſie auf den ausſtehenden
Notenbank=
kredit von 90 Millionen Dollar, welcher am 5. Dezember 1932
fällig wird, vier Millionen zurückzahlen wird. Die BJZ, die
Bank von Frankreich, die Bank von England und die Federa=
Neſerve Vank in New York haben zugeſtimmt, den ausſtehenden
Betrag von 86 Millionen Dollar in gleichen Beträgen für einen
Zeitraum von drei Monaten zu verlängern.
Die Woche.
Die Beauftragung des Herrn v. Schleichers mit der Bildung
eines Kabinetts hat eine Regierungskriſis beendigt, die
allmäh=
lich ſich verhängnisvoll auszuwirken drohte. Es hat wenig Wert,
rückſchauend nochmals all das Hin und Her, all die verſchiedenen
Quertreibereien zu erörtern. Wir hätten im Intereſſe des
deut=
ſchen Volkes gewünſcht, daß uns die Verhandlungen der letzten
Woche erſpart geblieben wären, auch wenn man noch ſo viel
Verſtändnis für den notwendigen Verſuch aufbringt, nach
Kraſ=
ten alle vorhandenen Möglichkeiten auszuſchöpfen. Dieſer Verſuch
iſt in der Tat ausgiebig gemacht worden, und man wird ganz
allgemein anerkennen müſſen, daß die Berufung Schleichers
unter den gegebenen Verhältniſſen ſicherlich die beſte mögliche
Löſung darſtellt. Ueber die Perſönlichkeit des neuen
Reichskanz=
lers iſt in den letzten Wochen und Monaten ſchon ſo viel geſprochen
und geſchrieben worden, daß es ſich erübrigt, über die
Charakter=
eigenſchaften und die zweifellos vorhandenen großen Fähigkeiten
dieſes Mannes nochmals viel zu ſagen. Ob er die Eigenſchaften
mitbringt, die nötig ſind, um das deutſche Staatsſchiff durch die
Stürme dieſes Kriſenwinters ſicher hindurchzuſteuern, wird erſt
ſeine Amtsführung erweiſen müſſen.
Noch am Vorabend der Berufung Schleichers rechneten auch
gut unterrichtete politiſche Kreiſe mit einer Wiederkehr Herin
v. Papens. Wenn man es begrüßt, daß ſich der Reichspräſident
ſchließlich doch anders entſchloſſen hat, heißt das keineswegs
ohne weiteres, daß man in den Chor all der Vielen einſtimmt,
für die die Perſönlichkeit des bisherigen Kanzlers ſo ungefähr
der Inbegriff alles politiſch Haſſenswerten war. Ueber die Aera
v. Papen wird erſt eine ſpätere Geſchichtsſchreibung gerechter
urteilen können. Aber auch heute ſchon wird man ſagen dürſen
und — wenn man Herrn v. Papen insbeſondere in den erſten
Wochen ſeiner Amtsführung ſo unmißverſtändlich kritiſiert hat
wie wir — auch lohaler Weiſe ſagen müſſen, daß der jerzt
zurückgetretene Reichskanzler perſönliche Eigenſchaften und
Fähigkeiten beſitzt, die ſeinen Rücktritt in mehr wie einer
Be=
ziehung bedauerlich erſcheinen laſfen. Herr v. Papen hat ſeine
Aufgabe darin geſehen, zunächſt einmal aus der politiſchen
Er=
ſtarrung herauszukommen, der wir verfallen ſchienen. Er hat
mit einer faſt beiſpielloſen Initiative und einem Mut, den auc
der erbittertſte Gegner anerkennen ſollte, die großen Probleme
unſeres ſtaatlichen Lebens tatkräftig und entſchloſſen angefaßt.
Das größte Aktivum dieſer Regierung war, daß ſie handelte.
Sicherlich ſind dabei manche Fehler unterlaufen, Fehler, die zum
Teil verhängnisvoll zu werden drohten. Trotzdem aber ſind die
unendlich vielen Gegner nicht im Recht, die nur das Negatide
ſehen wollen. Es iſt nun einmal immer leichter, zu kritiſieren,
als in verantwortlichſter Stellung ſtets richtig zu handeln. Daß die
Gegnerſchaft gegen Herrn v. Papen derartige Ausmaße
anneh=
men konnte, iſt letzten Endes wohl auch weniger auf die
tar=
ſächlich begangenen Fehler, als darauf zurückzuführen, daß Herr
v. Papen eben gar kein Taktiker iſt. Charakterlich iſt das die
Kehrſeite der Vorzüge, die wir weiter oben erörtert haben.
Pſychologiſch ohne weiteres verſtändlich und ſogar ſympathifch,
in der politiſchen Praxis aber doch recht bedenklich.
Große taktiſche Fähigkeiten aber beſitzt nach der allgemeinen
Auffaſſung der Menſchen, die ihn näher kennen, der neu
er=
nannte Kanzler. Und menſchlich ſpricht nichts ſo ſehr für Herin
v. Papen als die Tatſache, daß er ſich ſelbſt nachdrücklichſt für
die Berufung Herrn v. Schleichers eingeſetzt hat, allein aus der
ſach=
lichen Erwägung heraus, daß dieſer weniger Widerſtände finden
würde und daß dadurch möglicherweiſe dem deutſchen Volk
Kon=
flikte erſpart bleiben, die ſonſt unvermeidlich geweſen wären.
Trotzdem die Verhandlungen dieſer zwei Kriſenwochen
er=
geben haben, daß für eine wie auch immer geartete
Regierungs=
politik eine parlamentariſche Mehrheit in dem am 6. November
gewählten Reichstag nicht zu bekommen iſt, geht die allgemeine
Auffaſſung dahin, daß es der neuen Regierung gelingen wiro,
um einen offenen Konflikt mit dem Parlament herumzukommen.
Man glaubt, daß die Parteien zum Teil auch aus Angſt vor
etwvaigen Neuwahlen, der Regierung zunächſt Zeit geben werden,
ein ſachliches Programm auszuarbeiten, und man glaubt
insbe=
ſondere auch, daß die Zuſicherungen, die Herr v. Schleicher bei
ſeinen Verhandlungen mit den Parteien und Berufsgruppen
gemacht hat, den Gegenſätzen auf ſozialpolitiſchem Gebiet die
äußerſte Schärfe nehmen werden. Wir vermögen dieſe Auffaſſung
leider nicht zu teilen, aber wir werden uns im Intereſſe des
deutſchen Volkes von Herzen freuen, wenn ſie ſich als richtig
erweiſen ſollten.
Die neue Regierung beabſichtigt, eine Reihe von ernſten
Fragen, die im politiſchen Kampf der letzten Monate beſonders
umſtritten waren, zunächſt zurückzuſtellen. Aus taktiſchen
Grün=
den wird man das nur billigen können. Man kann ſich ſehr
wohl auf den Standpunkt ſtellen, daß die Maßnahmen zur
Behebung unſerer wirtſchaftlichen Nöte in dieſem Winter
wich=
tiger ſind als Fragen der Verfaſſungsreform. Das darf aber
natürlich nicht dazu führen, daß man vergißt, wie brennend
gerade dieſe Fragen ſind. Und auch die neue Regierung wiro
eutſchloſſen ſein müſſen, ſie ſo bald als nur irgend möglich in
Angriff zu nehmen.
Selbſtverſtändlich, daß die Fragen der Arbeitsbeſchaffung,
der Wiederankurbelung unſerer Wirtſchaft zunächſt im
Vorder=
grund ſtehen müſſen, und es zeugt für das Verſtändnis des
neuen Reichskanzlers, daß die Entſcheidung über die Beſetzung
der Wirtſchaftsminiſterien bis zur Stunde noch nicht gefallen iſt,
da zunächſt ein feſtes Wirtſchaftsprogramm in gemeinſamer
Be=
ratung aufgeſtellt werden ſoll. Es ſpricht ebenfalls für den
neuen Reichskanzler, daß zu all dieſen Verhandlungen auch der
Reichsbankpräſident Dr. Luther herangezogen worden iſt. Das iſt
umſo beruhigender, als ja bekanntlich gegen die Pläne des neuen
Kommiſſars für Arbeitsbeſchaffung gerade von wirtſchaftlicher
Seite ſehr ernſte Bedenken erhoben worden ſind, weil man von
ihnen ſchädliche Wirkungen ſür unſere Währung befürchtet.
Außerordentlich ſchwierig iſt die Stellung auch dieſer neuen
Regierung. Ueber die Notwendigkeiten der nächſten Wochen und
Monate beſtehen allerdings gar nicht einmal ſo große
Meinungs=
verſchiedenheiten. Sehr weite Kreiſe des deutſchen Volkes trauen
auch den neuen Männern durchaus die perſönlichen Fähigkeiten
zu, die notwendig ſind, um die Schwierigkeiten zu meiſtern
Für die Parteien unſeres Parlaments aber ſtehen nicht derartige
ſachliche und perſönliche Erwägungen im Vordergrund, ſondern
allein das Parteiintereſſe, das man mit dem Intereſſe der
Seite 2 — Nr. 337
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nation verwechſelt. Man ſpricht vom Volk und meint die eigene
Partei. Man freut ſich über Schwierigkeiten der Regierung und
vergißt ganz, daß es ſich dabei um das Wohl und Wehe des
deutſchen Volkes, der Nation, handelt, und man hat ſcheinbar
allmählich ganz das Gefühl dafür verloren, wie armſelig eine
ſolche Einſtellung iſt. Wir erſchöpfen uns in parteipolitiſchen
Diskuſſionen, während draußen um die Zukunftsmöglichkeiten
der Völker gerungen wird. In engem Zuſammenhang mit den
ernſten Ereigniſſen in Oſtaſien ſteht der Abſchluß des
ruſſiſch=
franzöſiſchen Nicht=Angriff=Paktes. Um die Liquidierung der
Kriegsſchulden ringen die europäiſchen Mächte mit den
Ver=
einigten Staaten, und auf der Genfer Abrüſtungskonferenz geht
es um die Zukunft der Welt. Ueberall iſt das deutſche Sechzig=
Millionen=Volk mit ſeinen ausgedehnten Wirtſchaftsintereſſen
mittelbar oder unmittelbar beteiligt. Wir aber erſchöpfen uns
in kleinlichem Parteihader und ſcheinen jedes Gefühl dafür
ver=
loren zu haben, um was es ſich eigentlich jetzt handelt. Dem
inneren Zerſetzungsprozeß gilt es endlich Einhalt zu gebieten.
Wir hoffen, daß der neue Reichskanzler ſich als der ſtarke Führer
erweiſen wird, den wir in dieſem Augenblick brauchen. M.
Das Ausland zur Berufung v. Schleichers
Befriedigung in Ikalien.
EP. Rom, 3. Dezember.
Die Ernennung des Generals von Schleicher zum
Reichs=
kanzler hat in Italien eine günſtige Aufnahme
ge=
funden, da man ſich von ſeiner energiſchen und zugleich
ver=
ſöhnlichen Regierungsführung eine Entſpannung und
Beruhigung der Lage in Deutſchland ſowie eine Beſſerung
der Wirtſchaftsverhältniſſe verſpricht, die Italien wegen ſeiner
Ausfuhr ſehr am Herzen liegen. General von Schleicher hat
daher hier eine gute Preſſe.
Starker Eindruck in Paris.
EP. Paris, 3. Dezember.
Die Perſönlichkeit des vom Reichspräſidenten v. Hindenburg
auf den Kanzlerpoſten berufenen Reichswehrminiſters General
von Schleicher übt auf die franzöſiſche Preſſe unverkennbar einen
ſtarken Eindruck aus. Die Blätter aller Richtungen ſind ſich einig
darüber, daß man es mit einem Mann von ganz
außergewöhn=
lichem Format zu tun habe — Der Berliner Korreſpondent des
„Matin” nennt v. Schleicher einen „militäriſchen
Streſemann” Unter Hinweis darauf, daß der neue
Kanz=
ler auch das Reichswehrminiſterium behalten und das
Reichs=
kommiſſariat für Preußen übernehmen wird, ſchreibt das Blatt,
noch niemals ſeit der Kaiſerzeit ſeien in Deutſchland derartige
Vollmachten in der Hand eines Mannes vereinigt geweſen. Dieſe
erſtaunliche Machtfülle werde General v. Schleicher ohne einen
Fehler anwenden.
Dem „Journal” berichtet ſein Berliner Berichterſtatter,
die neue Regierung werde eine Regierung der Beruhigung und
des inneren Friedens ſein, deren Ziel es ſei, Deutſchland unter
möglichſt geringen Schwierigkeiten durch den Winter zu bringen.
Im „Petit Pariſien” heißt es u. a., die Ernennung
von Schleichers zum Kanzler habe keine außenpolitiſche
Bedeutung. Die deutſche Diplomatie bleibe dem
Baron von Neurath anvertraut, und ihre
all=
gemeinen Richtlinien würden keine Aenderung
erfahren.
Nur ganz wenig Blätter, ſo daß „Petit Journal”, die
„Victoire” und der „Ami du Peuple” ſuchen die Regierung von
Schleicher als eine Militärdiktatur hinzuſtellen.
Der ſozialiſtiſche „Populaire” erklärt, die Diktatur von
Schleichers ſei eine „eiſerne Hand in einem
Samt=
handſchuh”.
London erwarkek Enkſpannung der inneren Lage
Deufſchlands.
EP. London, 3. Dezember.
Die Londoner Morgenblätter erwarten allgemein von
der Ernennung des Generäls v. Schleicher zum Reichskanzler
eine Entſpannung der inneren Lage
Deutſch=
lands. Die Ernennung v. Schleichers im Augenblick der
Gen=
fer Zuſammenkunft der europäiſchen Staatsmänner werde ihren
Eindruck auf das Ausland nicht verfehlen. Dieſe Anſicht kommt
übereinſtimmend in der „Times” der „Morning Poſt” und dem
„News=Chronicle” zum Ausdruck.
die ecſte „enſchenräteie .
Der erſte ernſthafte Verſuch einer Mondrakete.
In Magdeburg wird vorausſichtlich im nächſten Frühjahr eine
techniſche Senſation von größter Tragweite vor ſich gehen, nämlich
der erſte Aufſtieg einer mit einem Menſchen bemannten Rakete,
der von Dipl.=Ing. Rudolf Nebel, dem Leiter des
Raketenflug=
platzes Berlin, veranſtalten werden ſoll. Der Pilot wird in der
Rakete bis zu einer Höhe von 1000 Meter mitfliegen und ſich
dann mit einem Fallſchirm zur Erde niederlaſſen. Auch für die
Rakete iſt ein Fallſchirm vorgeſehen, damit Unglücksfälle bei
der Rückkehr der Rakete auf die Erde vermieden werden. Die
Nebelſche Rakete unterſcheidet ſich von den bisherigen
Konſtruk=
tionen dadurch, daß bei ihr die größten Sicherheiten gegen
Exploſionsgefahr gegeben ſind. Die Rakete wird hauptſächlich mit
flüſſigem Sauerſtoff getrieben. Es iſt dafür geſorgt, daß durch
Fehlen der Kühlwaſſertanks Kataſtrophen nicht eintreten können,
da dadurch das Platzen der Kühlwaſſertanks nicht möglich iſt.
Die Gefahr einer Exploſion droht alſo nach menſchlichem
Er=
meſſen dem erſten Raketenflieger nicht. Eine andere Frage iſt,
ob die ungeheure Geſchwindigkeit des Raketenfluges auf den
Paſſagier nicht ſchädigend einwirkt. Verſuche des
Raketenflug=
platzes haben ergeben, daß der Menſch einem gewaltigen Andruck
gewachſen iſt. Er hält ungefähr das Vierfache der
Erdbeſchleu=
nigung aus. Da die Erdbeſchleunigung in der Sekunde 29,7 Km.
beträgt, ſo kommen derartige Drücke für den Menſchen gar nicht
in Betracht, abgeſehen davon, daß die Hülle der Rakete auch in
dieſer Beziehung einen großen Schutz gewährt. Bei einer
Auf=
ſtiegshöhe von 1000 Meter können natürlich alle Möglichkeiten
der Nebelſchen Rakete noch nicht erprobt werden, da ſie erſt ihre
größten Geſchwindigkeiten nach mehreren Minuten Flugdauer
entfalten kann. Immerhin wird dieſer erſter Verſuch, einen
Menſchen in der Rakete in die Luft zu befördern, von größter
Bedeutung für die ganze Raketenfliegerei ſein, denn es wird ſich
dadurch zeigen müſſen, ob die Grundbedingungen für eine
wirk=
liche Weltraumrakete gegeben ſind. Die Nebelſche Rakete ſoll
nämlich eine Weltraumrakete werden. Nebel hat ſchon daran
ge=
dacht, ſogenannte „Außenſtationen” in einer Höhe von ungefähr
1000 Km. über der Erdoberfläche zu errichten. Es ſollen unbe=
Vom Tage.
Die Sicherungsmaßnahmen der Menſchenrakete gegen Exploſion.
Iſt der Menſch dem großen Andruck gewachſen?
Der Magiſtrat der Stadt Magdeburg will den
Aufſtieg der erſten „Menſchenrakete” des Dipl.=
Ing. Nebel unterſtützen.
Reichsaußenminiſter v. Neurath iſt am Samstag abend nach
Genf abgefahren. Er wird wahrſcheinlich am Dienstag wieder
zurückkehren, da der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot bereits
angekündigt hat, daß er am gleichen Tage nach Paris zurückkehrt.
In Berliner Abendblättern wird von einer angeblichen
deut=
ſchen Note an die Großmächte in der Abrüſtungsfrage berichtet.
Von zuſtändiger Seite wird hierzu feſtgeſtellt, daß keine Note
überreicht und auch kein ähnlicher Schritt getan worden iſt.
Die Marineleitung in Berlin hat der Werft von Blohm und
Voß in Hamburg den Bau des Segelſchulſchiffes Erſatz „Niobe‟
übertragen. Die Ablieferung ſoll am 1. Juli 1933 erfolgen.
Das Zentralkomitee der KPD. hat die kommuniſtiſche
Reichs=
tagsfraktion beauftragt, ſofort ein Mißtrauensvotum gegen die
Regierung von Schleicher im Reichstag einzubringen.
Am Freitag erfolgten bei der „Schwarzen Front”
Haus=
ſuchungen in Berlin, wobei Waffen und Schriftſtücke
beſchlag=
nahmt wurden.
Auf Grund eines Uebereinkommens zwiſchen der polniſchen
und der italieniſchen Regierung wird in dieſen Tagen eine
pol=
niſche Delegation in Rom eintreffen. Dieſe Delegation, die unter
dem Vorſitz des ſtellvertretenden Miniſters für Handel und
In=
duſtrie, Dolezal, ſteht, hat den Auftrag, Verhandlungen zwecks
Belebung und Entwickelung der Handelsbeziehungen zwiſchen
Italien und Polen aufzunehmen.
Muſſolini hat den Marineminiſter angewieſen, zwei Kreuzer
des Condottiere=Typs (7000 Tonnen) und zwei Torpedoboote in
Auftrag zu geben. Es handelt ſich hierbei um das bereits für das
Finanzjahr 1932/33 feſtgeſetzte Bauprogramm, das etwa 30000
Tonnen an Kriegsſchiffsbauten vorſieht. Die finanziellen Mittel
für dieſe Bauten ſind im normalen Budget enthalten.
Das Perſiſche Parlament hat die Kündigung der engliſchen
Oelkonzeſſion genehmigt. Rückwirkungen der Kündigung machen
ſich bereits im Irak bemerkbar,
Präſident Hoover hatte mit Staatsſekretär Stimſon und
Schatzſekretär Ogden Mills längere Beſprechungen, die ausſchließ=
der Nieſpuntt Averlsänven.
lich der Erörterung der engliſchen Note galten, Staatsſekretär
Stimſon erklärte, es ſei bisher noch kein Beſchluß darüber ge=
faßt worden.
Die Kämpfe an der chineſiſchen Oſtbahn nehmen nunmehr
immer heftigeren Charakter an. Der Verſuch der Japaner, die
chineſiſchen Stellungen im Chingangebirge zu nehmen, iſt
geſchei=
tert. Die Stellungen ſind ſo ſtark ausgebaut, daß den japaniſchen
Truppen der Durchbruch nicht gelang. Die Kämpfe dauern an.
Die chineſiſche Regierung hat der Regierung in Tokio
mit=
geteilt, daß China das beſtehende Zollabkommen mit Japan außer
Kraft geſetzt habe.
der Aeiegsverratsproten
um den Gasangriff bei Langemarck.
Leipzig, 3. Dezember.
In der heutigen Vormittagsverhandlung in dem
Kriegsver=
ratsprozeß gegen Kraftfahrer Auguſt Jäger wurden in
Gegen=
wart des Dolmetſchers die bereits mehrfach erwähnten
Aufzeich=
nungen in dem in deutſche Hände gefallenen Tagebuch eines
fran=
zöſiſchen Oberſten, ſowie die militärpolitiſchen Ausführungen des
Generals Ferry in der „Revue des Victoirs” verleſen. In beiden
Fällen iſt der Name des deutſchen Ueberläufers, der den
bevor=
ſtehenden Gasangriff verraten hat, mit Auguſt Jäger und
ge=
nauer Regimentsbezeichnung angegeben. Der Vorſitzende wies
den Angeklagten erneut darauf hin, daß nur er der Ueberläufer
geweſen ſein könne, zumal er nach den einwandfreien
Feſtſtellun=
gen der einzige geweſen ſei, der vom Regiment in der Nacht vom
13. zum 14. April abhandengekommen ſei. Der Angeklagte beſtritt
erneut, irgendwelche verräteriſche Angaben gemacht zu haben.
Sodann wurde dem Sachverſtändigen des
Reichswehrmini=
ſteriums das Wort zur Erſtattung ſeines Gutachtens erteilt. Die
Gegner, ſo erklärte der Sachverſtändige, ſeien durch den Verrat
gewarnt worden, wie auch aus den Ausführungen des Generals
Ferry hervorgehe. Sie hätten beſtimmte vorbereitende
Abwehr=
maßnahmen treffen können. So ſei die Beſatzung in den erſten
Gräben verringert worden, um größere Verluſte zu vermeiden;
Umgruppierungen in den Streitkräften ſeien vorgenommen und
die Nachbarabſchnitte gleichfalls über die bevorſtehende Gefahr
ver=
ſtändigt worden. Ferner wurden die im Graben liegenden Leute
gewarnt und über ihr Verhalten im Falle eines deutſchen
Gas=
angriffes belehrt. Damit wurde die Ueberraſchung und
Schreck=
wirkung eines ſolchen Ueberfalles weſentlich herabgemindert.
Be=
deutungsvoll ſei auch, daß der Ueberläufer nach den franzöſiſchen
Aufzeichnungen erklärt haben ſoll, daß die Gasflaſchen in den
er=
ſten Gräben eingebaut worden ſeien. Dadurch habe ſich die
Auf=
ſpürung der Gasbatterien für die Gegner erleichtert. Die
feind=
lichen Batterien brauchten nur das Feuer auf dieſe Gräben zu
legen, um die deutſchen Vorbereitungen zu durchkreuzen. Ohne
einen Verrat wären die deutſchen Verluſte wahrſcheinlich geringer
geweſen.
Die Verhandlungen wurden auf den 9. Dezember vertagt.
Bullerjahn freigeſprochen.
Leipzig, 3. Dezembe‟
Im Bullerjahn=Prozeß verkündete das Reichsgericht
Samstag mittag folgendes Urteil:
Der Angeklagte Bullerjahn wird unter Aufhebung des
teils des Vierten Strafſenats des Reichsgerichtes vom 11. Dex
ber 1925 auf Koſten der Reichskaſſe freigeſprochen. Der Staat=”
walt hatte 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrenrechtsve=ſ
beantragt.
Der Begründung ſtellte der Vorſitzende, Senatspräſident
Bünger, die Feſtſtellung voraus, daß die Freiſprechung des Au
klagten aus Mangel an ausreichenden Beweiſen erfolgte; der 4
geklagte bleibe aber in nicht unerheblichem Maße, verdächtig
mannte mit Brennſtoff verſehene Flugraketen, die gewiſſermaßen
als künſtliche Trabanten um die Erde kreiſen werden,
abge=
ſchoſſen werden. Die mit Menſchen bemannte Rakete größten
Kalibers wird die um die Erde kreiſenden Vorratsraketen zu
ſich heranholen und an die Menſchenrakete ankuppeln, ſo daß
ge=
wiſſermaßen ein ganzer D=Zug von Raketen weiter in den
Weltraum fliegen wird. Die „Menſchenrakete” kann nämlich in
ihrer Flugbahn von den Inſaſſen beeinflußt werden. Die
Steuerung erfolgt durch eingebaute Kreiſel, von denen jeder
39 000 Umdrehungen in der Minute macht. Das ſind natürlich
phantaſtiſche Pläne, die aber nach dem Stande der heutigen
Technik durchaus nicht unausführbar ſind. Es gehört nur viel
Geld und eine große Portion Mut dazu. Dann wird der
Ver=
ſuch unter allen Umſtänden durchgeführt werden können. Wie
ſieht nun dieſe beabſichtigte Mondrakete aus? Sie beſteht aus
einem Hauptteil und einem oder 2 Schubteilen, die der Rakete
zuerſt die Antriebkraft verleihen. Sobald in dieſen Schubraketen
der Brennſtoff verzehrt iſt, können ſie abgeworfen werden, und
die Hauptrakete fliegt nun mit eigenem Brennſtoff weiter, dem
Ziele entgegen, das ſie erreichen will. Durch die Lenkbarkeit der
Rakete iſt auch dieſes Ziel zu ſchaffen, zumal der
Himmels=
körper, dem ſie ſich nähert, auch durch ſeine Anziehungskraft
wirkt. Die Regierung, das Polizeipräſidium und andere
Behör=
den haben ſich mit dem Aufſtieg der erſten „Menſchenrakete” in
Magdeburg einverſtanden erklärt.
Kollekkivausſtellung E. Plenk=Helferich.
I. Ausſtellung der Gedok Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 42.
Frauen als Künſtlerinnen und Kunſtfreundinnen ſind in
der neugegründeten Darmſtädter Ortsgruppe der Gedok (
Gemein=
ſchaft deutſcher und öſterreichiſcher Künſtlerinnen)
zuſammen=
getreten. Sie wollen weibliche Arbeit auf allen Kunſtgebieten
zeigen und zugleich der Kunſt einen neuen Freundekreis ſchaffen.
Eine Künſtlerin von Bedeutung tritt uns in E. Plenk=
Helferich entgegen. Eine feine, weibliche Hand zeigt ſich in
allen Stücken, ein gebildeter, vornehmer Geiſt. Die Umgebung
von München, das Vorland der bayeriſchen Berge, das
Hoch=
gebirge liefern die landſchaftlichen Motive. Sanfte Wolken, ſchöne
Ferne, dichteriſche Freude am Beſonderen des landſchaftlichen
Ausſchnittes; etwa am Durcheinanderbrauen der gedämpften
Farben im Herzen eines Waldes, oder am Hinausfliehen der
Berglinien in ſilbrig ſchimmernde Horizonte. Ueberall eine
zucht=
volle Führung der Farbe, viel Ernſt der Haltung und des
Könnens. Leicht und überzeugend wird namentlich die
Aquarell=
technik gehandhabt, einerlei ob ſie zu dichterer maleriſcher Textur
ſtrebt, oder ſich auf friſche Ausrufe der Farbe beſchränkt. In
den Oelbildern treten Anknüpfungen an den poetiſchen S
impreſſionismus Albert Weißgerbers auf, dem man gern wi‟
begegnet. Sehr Geglücktes findet ſich unter den in Kohle
zeichneten Bildniſſen: Kinderköpfchen von einer tiefen müt
lichen Zartheit der Behorchung, Frauenköpfe, in denen
fremdes Menſchenweſen ſtill mitgefühlt, miterlitten iſt.
Beſte iſt: dieſe Arbeiten denken mit keiner ihrer Regunger;
den Markt oder auch nur an die Ausſtellung. Sie haben
Reiz von geflüſterten Selbſtgeſprächen, ſie bringen eine Keif
heit und Unſchuld mit, die bezwingt. Wilhelm Mic,
Frankfurker Muſikbrief.
Die ſtädtiſchen Bühnen in Frankfurt a. M. haben ihr
jähriges Beſtehen gefeiert. Im Jahre 1780 hat ſich der S
entſchloſſen, ein eigenes Theater zu errichten, das im Jahre
eingeweiht wurde. Man gab mit der auf zehn Jahre verp)
teten Großmannſchen Theatertruppe das Ritterſtück „Hanno, 2u
im Norden‟. Die Frankfurter konnten mit dem Bau, der „dau
haft und mit Geſchmack gebaut, mit Logen im Halbzirkel, in 0
Reihen, alle tapeziert, mit Spiegelleuchtern verſehen war”. (
einlegen, und die Frankfurter Buhne gehörte ſeitdem zu den
renden Bühnen in Deutſchland. Den feuergefährlichen Theal
buden auf dem Roßmarkt oder auf dem Liebfrauenberg war
mit ein Ende bereitet. — In der Zeit nach der Entſtehung
dieſes Theater nicht zuletzt durch das Intereſſe, das Goe
Mutter dem Inſtitut entgegenbrachte, die klaſſiſchen Werke
Schauſpiels und der Oper über ſeine Bretter gehen ſehen.
Briefe der Frau Aja wiſſen von Aufführungen und zahlre in
Wiederholungen der Werke ihres Sohnes und der Mozartſ0
Opern (die „Zauberflöte” iſt über 20mal gegeben worden.
„Die Jungen der Sachſenhäußer haben die Affen und Löwen
macht”) zu erzählen. — Das Haus am Theaterplatz beſteht
mehr. Die ſtädtiſchen Theater haben in prunkvolleren Rärun
Platz gefunden.
Die Intendanz hat im Schauſpiel und in der Oper 7
aufführungen veranſtaltet, deren Wahl — wenigſtens im Owf1
hauſe — nicht durchweg glücklich zu nennen iſt. Das Reperw
zeigt beſſere Aufführungen als die Zauberflöte” „Roſenkil
lier” und den „Fidelio‟. Eliſabeth Ohms vom Nationalther
in München, die kurze Zeit Mitglied unſeres Enſembles d
ſang den „Fidelio” darſtelleriſch groß und menſchlich erfühlt;
Stimme iſt nach der Höhe in Klang und Ausdruck zu begri
Auch Sterneck als Ochs von Lerchenau reicht nicht an den Wi‟
Mayr heran. Betrüblich iſt die immer wiederkehrende Fe)u
lung, daß Kapellmeiſter Steinberg den Aufgaben eines en
Kapellmeiſters unſerer Oper nicht gewachſen iſt. Zu Beethm
ſtiliſtiſches, künſtleriſches Thermometer. So blieb nur die Fro
an den einzelnen ſoliſtiſchen Leiſtungen, die an dieſer —
Dr. W. K
mehrfach gerühmt wurden.
Das Bild der deutſchen Volkswirtſchaft in dieſem Herl=ft
unterſcheidet ſich weſentlich von dem der Vorjahre. Seit 195
ſtanden die Herbſtmonate Jahr für Jahr wirtſchaftlich
un=
einem beſonders ungünſtigen Stern: bereits im Septemm
pflegte ſich der wirtſchaftliche Niedergang zu beſchleunigen
der abſinkenden Konjunktur traten ungünſtige Saiſoneinfluü
und verſtärkten den Druck, der auf den Erwerbsgruppen laſte
Dieſes Mal liegen die Dinge anders. Zwar wird auch der
koo=
mende Winter im Zeichen der Maſſennot ſtehen, zwar wertän
auch diesmal öffentliche Hand und private Fürſorge alle vu
fügbaren Mittel aufbieten müſſen, um dem bitterſten Elend
ſteuern. Die Kräfte aber, die die Wirtſchaft länger als 3
Jali=
in die Tiefe zogen und alle Gegenmaßnahmen zerſchlugen, z:mn
Teil noch ehe ſie ganz durchgeführt werden konnten — dii
ſtörenden Kräfte ſind heute nicht mehr ſo wie früher wirkſc
Faſt täglich werden neue Anzeichen dafür bekannt.
Beſonders aufſchlußreich iſt in dieſem Zuſammenhang
vom Inſtitut für Konjunkturforſchung laufend veröffentlied
Induſtrieberichterſtattung. Aufſchlußreich vor allem für 7)
Stand zweier volkswirtſchaftlicher Kernfragen: für die Lage e
induſtriellen Produktion und für die des Arbeit:)
marktes. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: das Geſa=n
bild, das ſich bietet, beſtätigt, was andere ſtatiſtiſche Barompe
bereits ankündigten, den Beginn einer Ueberwindung des kriffin
haften Tiefpunktes nämlich. Im einzelnen verſchafft die S
duſtrieberichterſtattung einen Ueberblick über die Beſchäftigums
lage der Arbeiter ſowohl wie der Angeſtellten.
Was zunächſt die Beſchäftigungslage der Arbeiter
trifft, ſo gibt die Induſtrieberichterſtattung Auskunft auf
Frage, wieviel der in der Induſtrie vorhandenen Arbeiterplut
beſetzt ſind. Im Auguſt 1932 waren es 41,3 Prozent, im Sn
tember 41,8 Prozent, im Oktober 42,8 Prozent. Alſo: eine au
ſteigende Linie trotz ungünſtiger Saifoneinflüſſe. Die
Zunac=
beträgt insgeſamt 3½ Prozent. Demgegenüber haben die Jahſt
1929, 1930, 1931, in den gleichen Monaten einen Rückgang
bracht, und zwar um 3½½, bzw. 4 Prozent, bzw. 4¾4 Prozem:
Eine weitere Ziffernreihe der Induſtrieberichterſtattung
Auskunft über die Zahl der Arbeiterſtunden, die ge
ſtet werden, und vergleicht ſie mit den Arbeiterſtunden, die g
leiſtet werden könnten, wenn die Betriebe voll beſchäftigt wä ri
Grundſätzlich zeigt ſich hier das gleiche Bild. Von Auguſt 1
bis Oktober 1932 ergibt ſich eine Zunahme der geleiſteten I
beiterſtunden von 34,8 auf 37,4 Prozent. (Die Zunahme der b
Vollbeſchäftigung der Betriebe möglichen Arbeiterſtunden
gleich 100 geſetzt.) Die tägliche Arbeitszeit iſt alſo im Geſon
durchſchnitt gewachſen, zahlreiche Betriebe beginnen zunächſt a
mal die Kurzarbeit einzuſchränken und gehen dann allmäß/
zur Einſtellung neuer Arbeitskräfte über. Im Herbſt der Ja)
1929—1931 hingegen nahm die Zahl der geleiſteten Arbeie
ſtunden jedesmak in beſchleunigtem Tempo ab.
Das bedeutet, um es zuſammenzufaſſen: langſam und umt
Hemmungen ſich durchſetzende Zunahme induſtrieller Beſcä
tigung, Anſätze zu allmählicher Produktionsbelebung, beginnen
Entſpannung auf dem induſtriellen Arbeitsmarkt.
Bei den Angeſtellten in der Induſtrie zeigt ſich le
noch keine Beſſerung in der Beſchäftigungslage. Trotzdem 7.
es auch, ſofern man nicht nur die induſtrielle Angeſtelltenſchaf
die Betrachtung einbezieht, auf dem Arbeitsmarkt für Angeſt 0
nicht ganz an erſten Zeichen der Entſpannung. Mitte Novems /Entl
berichtete beiſpielsweiſe der Gewerkſchaftliche Preſſedienſt.
der Arbeitsmarkt der Angeſtellten im Monat Oktober 1932 4
kennzeichnet ſei durch eine günſtigere Entwicklung im Stelle
auftragseingang. Es dürfte alſo angenommen werden, daß.
weit die Dinge im Augenblick beurteilt werden könnten, 140
andauernde Verſchlechterungstendenz auf dem Stellenmarkt 4
geklungen ſei.
Im ganzen alſo: der Tiefpunkt iſt in der deutſchen Bch4
wirtſchaft überwunden. Hemmungen und gelegentliche; R*
ſchläge auf Teilgebieten der Wirtſchaft können darüber y0
hinwegtäuſchen.
urü
[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 4. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Währung und ihre Stabilitäk eine Selbſtverftändlichkeil. — Betbeſſerung des vorhandenen Kredikfyſtens
ſie der wichligſten Aufgaben der nakionalen Kreditwirkſchaft. — Bedenken gegen jede Subvenkion der
nwakinduſtrie und der öffenklichen Körperſchaften. — In erſter Linie Deckung der dringendſten Bedürfniſſe.
über das Weſen der Steuergutſcheine.
München, 3. Dezember.
Auf der Jahrestagung des Bundes der Freunde der
Tech=
ſgen Hochſchule München hielt Reichsbankpräſident Dr. Luther
umstag vormittag eine Anſprache über das Thema „Wirtſchaft
d. Währung”. Eingangs erklärte Dr. Luther, wir müßten uns
e er daran gewöhnen, die Währung und ihre
Stabi=
ſtät als eine Selbſtverſtändlichkeit zu
betrach=
über die man keine Reden hält.
Auch in ſchweren Durchgangszeiten, ſagte der
Reichsbankprä=
ent, bleibt im Mittelpunkt kreditmäßiger Fürſorge die
Bereit=
uſtgkeit und Geeignetheit des Kreditorganismus beſtehen,
ge=
nde, von der Privatwirtſchaft begehrte Kredite ſo billig wie
iglich zu gewähren. Soweit nach dieſer Richtung
Verbeſſe=
iigen des vorhandenen Kreditſyſtems notwendig
d. iſt das eine wichtigſte Aufgabe der nationalen
reditwirtſchaft. Die Reichsbank hat im Laufe von 34
ihren ihren Diskontſatz von 8 auf 4 Prozent ermäßigt. Ebenſo
t der Reichsbankpräſident bald nach der Wiedereröffnung der
ſtiken kundgetan, daß die Reichsbank jeden reichsbankfähigen
echſel hereinnehmen würde. Darüber hinausgehend hat die
ſichsbank während der Kriſe Kreditrückhalte beſonderer Art in
ſv großer Höhe für Stützungs=, Sanierungs=, Mobiliſierungs=,
ſonders aber für Produktionsförderungszwecke eingeräumt.
die Mitwirkung der Reichsbank beim bisherigen
kroden
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Der Ein
enrechtst
In der zweiten Hälfte des Sommers iſt zu alledem als große
lagartige Maßnahme das mit der Reichsbank vereinbarte
Re=
euungsprogramm in Höhe von 2,7 Milliarden RM.
hinzugekom=
un nämlich 2,2 Milliarden Steuergutſcheine und 500 Millionen
ſeditzuſage für beſondere Arbeitsbeſchaffungswechſel. Dieſes
Ine Regierungsprogramm war möglich geworden,
eil in den tatſächlichen wirtſchaftlichen und politiſchen
Umſtän=
im eine weſentliche Aenderung eingetreten war, — der große
ültwirtſchaftliche Schrumpfungsprozeß hatte ſich ſeit Beginn des
n mers zum mindeſten erheblich verlangſamt, und durch
Lau=
nie war eine de facto=Beendigung der Reparationszahlungen
Ingetreten.
Viele von den leidenſchaftlichen Werbern für
ſſatgeſetzte Kreditausweitung der Reichsbank,
Dr. Luther fort, haben noch nicht einmal das
gentliche Problem geſehen, nämlich, daß es
ch dabei um Zeitpunkt und Ausmaß handelt.
us das Ausmaß anbetrifft, ſo bleibt die genannte Zahl von
Milliarden RM. nicht oder jedenfalls nicht weſentlich hinter
PIm zurück, was ſolche Anhänger der Kreditausweitungslehre for=
Imn, die das Problem des Ausmaßes kennen.
In dem Bewußtſein der Oeffentlichkeit iſt durch das
ununter=
ochene Drängen auf Kreditausweitung die Seltſamkeit entſtan=
Ltchen A7n, daß das beſtehende Regierungsprogramm trotz ſeiner
außer=
hentlichen Höhe und Tragweite vielfach vergeſſen zu ſein ſcheint.
Fiozdem iſt die naheliegende praktiſche Aufgabe die, im Rahmen
eſes Programms das Mögliche zu verwirklichen und auf dieſes
ei alle politiſche und wirtſchaftliche Kraftanſpannung zu
rich=
n. Denn ausgeführt iſt das Programm bisher nur zu einem
ringen Teil, ſo daß die erwarteten Wirkungen noch gar nicht
ntreten konnten. Das Regierungsprogramm gliedert ſich in drei
zile.
Der erſte Teil umfaßt die an Private im Laufe eines Jahres
aen Zahlung beſtimmter Steuern herauszugebenden
Steuer=
lürſcheine. Dieſer erſte Teil beläuft ſich auf 1,3
Milliar=
er RM. Wenn jetzt zu ſagen verſucht wird, daß ſich der
ſierin enthaltene privatwirtſchaftliche
Bele=
ungsgedanke überhaupt nicht bewähre, ſo iſt das ein
vor=
nelles und unbegründetes Urteil. Durch Beſchlüſſe der
leächsbank ſind die Steuergutſcheine zu einem
freditinſtrument von beſonders hoher, ja
ein=
artiger Ausnutzbarkeit gemacht worden.
Ver=
ſeier der Kreditgeber und Kreditnehmer arbeiten in einem unter
meinem Vorſitz gebildeten Ausſchuß zuſammen und ſtreben
ein=
mütig dem Ziele nach, die Nutzwirkung der
Steuer=
gutſcheine ſo groß wie nur möglich zu machen.
Zahlreiche Einzelfälle zeigen, daß der Gedanke ſich bewährt. Auf
der anderen Seite iſt richtig, daß
der Steuergukſcheingedanke noch nicht genug
in die breite Maſſe der bekeiligken
Sfeuerzahler eingedrungen
iſt. Hier muß noch nachgeholfen werden und wird nachgeholfen.
Ein Grund, dieſes privatwirtſchaftliche
Kern=
ſtück des Regierungsprogramms anzuzweifeln,
liegt nach den bisherigen Erfahrungen wirklich
nicht vor.
Der zweite Teil des Regierungsprogramms umfaßt die mit
700 Millionen RM. für öffentliche
Arbeits=
beſchaffung bereitgeſtellten Mittel. Obgleich nun dieſe 700
Millionen als Kredit ſchon lange bereitſtehen, iſt bis heute
nur ungefähr die Hälfte durch wirkliche
Auf=
tragserteilung verwerten worden. Die Reichsbank
hat auf die langſame Inanſpruchnahme einiger Kredite
hingewie=
ſen und angeregt, ob nicht gewiſſe, erſt im Frühjahr mögliche
Arbeiten zurückgeſtellt und die dadurch freiwerdenden Kredite für
alsbald ausführbare Arbeiten verwendet werden können. Eine
entſprechende Entwicklung für einen nicht unerheblichen
Teil=
betrag iſt jetzt in Gang gebracht.
Der dritte Teil des Regierungsprogramms umfaßt diejenigen
Steuergutſcheine, die bei Mehreinſtellung von
Arbei=
terninnerhalb derprivaten Wirtſchaft als
Lohn=
prämien gegeben werden ſollen: Es ſind dies ebenfalls 700
Millionen RM. Ohne zu wiſſen, wie die Reichsregierung
über eine Aenderung des Verwendungszwecks bei dieſen 700
Mil=
lionen denkt, und ohne einen Vorſchlag zu machen, würde es mir
möglich erſcheinen, dieſen Betrag oder einen Teil
da=
von für
öffenkliche Arbeitsbeſchaffung
zu verwenden. Die ausgeworfene Summe iſt noch ſo gut
wie unbelegt, da anſcheinend nur recht wenig
Neu=
einſtellungen, im Hinblick auf die
Prämien=
ſteuergutſcheine erfolgt ſind. Ich perſönlich hatte von
vornherein Bedenken gegen die Prämiengutſcheine, und
zwar auch grundſätzlicher Art, weil ſie mir eine
Subven=
tion privaten Geſchäftsbetriebes darzuſtellen
ſchei=
nen. Könnte das Reich jetzt Anleihen aufnehmen, ſo würde
un=
ter den obwaltenden Umſtänden niemand etwas dagegen
einwen=
den, daß in gewiſſem Umfang öffentliche Aufträge vergeben
würden.
Da jetzt in der Oeffentlichkeit gern möglichſt große Zahlen
für direkte Arbeitsbeſchaffung genannt werden, wie ja ganz
neuerdings die Zahl 134 Milliarden wieder erwähnt worden iſt,
ſo ſei darauf hingewieſen, daß, wenn man ſich entſchließen ſollte,
die für Prämienſteuergutſcheine vorgeſehenen 700 Millionen zu
einem großen Bruchteil der öffentlichen Arbeitsbeſchaffung
zuzu=
führen, wenn man die anderen bereits für dieſe Zwecke
beſtimm=
ten 700 Millionen hinzurechnet, daß dann das errechenbare
Ge=
ſamtergebnis ſchwerlich hinter der Zahl von 1½ Milliarden
zu=
rückbleibt. Dieſe Summe würde entſprechend der Laufzeit der
Steuergutſcheine und entſprechend der Dauer der vorgeſehenen
Arbeiten auf durchſchnittlich etwa ein Jahr anzuſetzen ſein.
Will man die großen, noch unausgeſchöpften Möglichkeiten
des beſtehenden Regierungsprogramms zum Teil auf neuen
Wegen ausnützen, ſei es auf dem von mir als gangbar
ange=
deuteten, ſei es auf einem anderen Wege, ſo wird man auf jeden
Fall einiges Grundſätzliche feſt im Auge behalten müſſen.
Be=
ſonders wird man bei aller Bereitwilligkeit, jetzt
zuhelfen, die Zukunft nichtvergeſſendürfen. Daß
der Kredikausweikung unüberſchreitbare Grenzen
von der Währungsſeite her geſetzt
ſind, iſt ſelbſtverſtändlich
rieſige Programm ſeine
Aber auch das Reich hat durch dieſes
zukünftigen Haushaltsjahre auf lange
Nr. 337 — Seite 3
hinaus ſchon ſo belaſtet, daß das ganze Programm nur
als ein einmaliger Brückenſchlag verſtanden
werden kann, nämlich zu dem Zeitpunkt hin, wo das
Wirt=
ſchaftsleben und auch das Finanzleben der öffentlichen Verbände,
wieder auf ſich ſelbſt ſteht und auf ſich ſelbſt ſtehen muß. Weiter
iſt es ſelbſtverſtändlich, daß auch bei einem geänderten
Verwen=
dungszweck der 700 Millionen RM. die Form der
Steuer=
gutſcheine beibehalten wird, da nur durch ſie die
Lebendigmachung der in der Wirtſchaft
vorhan=
denen privaten Kreditmöglichkeiten erreicht
werden kann, auf die es ankommt, will man große Leiſtungen
ermöglichen.
Warnung vor künſtlicher Preisbewegung.
Eine beſtimmte Aufgabe und Verantwortung der Reichsbank
iſt es, mit Sorgfalt Obacht zu geben, daß ſich nicht im
Zuſam=
menhang mit vergrößerter Arbeitsbeſchaffung eine künſtliche
Preisbewegung zeigt. Auch die Reichsregierung wirv
hierauf größte Aufmerkſamkeit zu verwenden haben. Niemals
darf vergeſſen werden, daß eine Preisentwicklung, die
ſich nur in Deutſchland vollzöge, mit Rückſicht
auf die ſchon ſehr beengten Möglichkeiten
deut=
ſchen /Exports völlig unerträglich ſein würde.
Sollte es dahin kommen, daß Steuergutſcheine
unter Aufhebung des bisherigen Verwendungszwecks zur
Finanzierung öffentlicher Aufträge verwendet
werden, ſo wird die Reichsregierung vor der
ſchwe=
ren Frage ſtehen, den Gemeinden die Bezahlung
dieſer Steuergutſcheine weitgehend
erleich=
tern zu müſſen. Je weiter das Reich hier entgegenkommt,
deſto mehr ergeben ſich alle Bedenken, die gegen eine
Subvention der Privatinduſtrie ſprechen, auch
gegen die beſondere Art einer Subvention an
öffentliche Körperſchaften.
Da Kreditmittel bei Beginn der Volkswirtſchaft nicht
un=
begrenzt zur Verfügung ſtehen, ſo iſt es vernünftig, die
drin=
gendſten Bedürfniſſe in erſter Linie zu decken,
und ihre Dringlichkeit iſt in der Regel nur an der Nachfrage,
und das wiederum bedeutet, nur an der Rentabilität zu meſſen.
Ohne hier auf die Frage einzugehen, ob und unter welchen
Vorausſetzungen es überhaupt die Möglichkeit einer
grundſätz=
lichen Planwirtſchaft geben kann oder wird, ſcheint mir das
Verhältnis zwiſchen Technik und Planwirtſchaft jedenfalls ſo zu
ſein, daß eine Verdrängung der Privatwirtſchaft
mit all ihren ſelbſttätigen Antriebskräften den
weiteren techniſchen Fortſchrittaufdasernſteſte
gefährden würde. Vom Standpunkt der deutſchen
Volks=
wirtſchaft aus iſt zu unterſtreichen, wie notwendig zur
Be=
hauptung unſerer Stellung in der Welt die
ge=
ſteigerte Hinwendung der deutſchen Wirtſchaſt
zur Qualitätsarbeit iſt. Die furchtbare Kriſe, die wir
durchlebt haben, ſo ſchloß Dr. Luther, würde an manchen und
wichtigen Punkten weniger ſchwer geweſen ſein, wenn die
deutſche Kreditwirtſchaft größere
Zurückhal=
tung geübt hätte.
Die Mixed=Claims=Kommiſſion entſcheidet
zugunſten Deutſchlands.
Waſhington, 3. Dezember.
Der gemiſchte deutſch=amerikaniſche Unterſuchungsausſchuß,
der ſeit geraumer Zeit die angeblich von deutſcher Seite
aus=
gegangenen oder veranlaßten Sabotageakte gegen die
Munitions=
lager in Blacktom in Kingsland geprüft hat, hat im
Wiederauf=
nahmeverfahren die amerikaniſchen Schadenserſatzanſprüche an
Deutſchland in Höhe von 40 Millionen Doll. nunmehr abgewieſen.
Die gemiſchte Kommiſſion, die aus zwei Amerikanern und dem
Hamburger Oberlandesgerichtspräſidenten Kieſelbach beſteht, hät
heute zugunſten Deutſchlands entſchieden.
In der Begründung des Urteils heißt es, daß das von
ameri=
kaniſcher Seite für Wiederaufnahme der Sabotageprozeſſe
vor=
gebrachte angeblich neue Beweismaterial unzulänglich ſei. Es
beſtehe teils aus Fälſchungen, denen die amerikaniſchen
Antrag=
ſteller zum Opfer gefallen ſeien, teils ſei es unerheblich. Daher
erübrige ſich ein Wiederaufnahmeverfahren. Die Entſcheidung
über den Antrag lautet zugunſten Deutſchlands und gegen die
amerikaniſche Regierung.
Damit ſind die beiden größten Fälle angeblicher Sabotage
zur Zeit des Weltkrieges nach jahrlangem Kampf um das Recht,
den die Vertreter der beiden Staaten geführt haben, endgültig
zugunſten Deutſchlands entſchieden; denn in keinem dieſer Fälle
iſt eine Verantwortung der deutſchen Regierung an den
angeb=
lichen Sabotageakten in Amerika feſtgeſtellt worden.
Die Sprache als Bildnerin der Völker.
Die Sprache iſt etwas Alltägliches, und ſo teilt ſie das
Schick=
alles Alltäglichen; ſie wird wenig beachtet, beobachtet und
her auch ſelten in ihrer wahren Bedeutung erkannt. Meiſt
ſid ſie nur als ein dienerhaftes Hilfsmittel gewertet, auf das
it zur Mitteilung unſerer Gedanken eben notgedrungen
an=
vieſen ſind. Die ſprachlichen Aeußerungen, die Worte, ſtehen
Gegenſatz zur Tat. Worte dienen dem Faulen und Feigen als
uflucht, dem Schwätzer zum Ausdruck ſeiner ſeichten Gedan=
Es kann daher nicht ausbleiben, daß gerade der Tätige,
r Gründliche, der Wahrheitsliebende mit Mißtrauen auf die
bache blickt, die wie ein auf Talleyrand zurückgeführtes, in
iklichkeit viel älteres Wort ſagt, dem Menſchen gegeben ſei,
ſn ſeine Gedanken zu verbergen.
Eine höhere Auffaſſung erblickt in der Sprache ein gleichſam
iverhaft gewordenes Fühlen und Wollen eines Volkes, ſie ſieht
hr den Ausdruck all unſerer Erlebniſſe als Einzelmenſchen,
s Familie, als Stamm. Volk, Staat. Die Sprache erſcheint
er als ein Spiegel des Volkstums.
Jedoch gibt ſich die neuere Sprachforſchung auch mit dieſer
uFaſſung nicht zufrieden. Sie weiſt der Sprache einen viel
eren Rang an. Darnach erhält das Fühlen und Wollen und
eſchehen eines Volkes von der Sprache, der Mutterſprache ſelbſt
r den entſcheidenden Anſtoß. Es iſt alſo nicht nur ſo, daß das
ar ſeine Sprache ſchafft, daß die Sprache das Spiegelbild des
Mkstums iſt „ſondern umgekehrt, die Sprache ſchafft
bſt Volk, Volkstum ſie iſt die in den
Men=
en wirkende gemeinſchaftsbildende Kraft.
„Dieſe Auffaſſung ſtellt geradezu eine „kovernikaniſche
Um=
gegenüber der Sprache dar. Schon bei Wilhelm von Hum=
24t und Fichte finden ſich Anſätze zu einer ſolchen Umkehr. In
Vihrſter Weiſe und mit überzeugender Begründung vollzieht ſie
der erſt Georg Schmidt=Rohr in ſeinem vor kurzem
er=
nenen Buche: „Die Sprache als Bildnerin der
Iker‟. Der Titel iſt für das Schickſal eines Buches oft von
e chlaggebender Bedeutung. Bei dem vorliegenden Werk gibt
Swar den Grundgedanken richtig wieder. Trotzdem iſt aber
Gefahr vorhanden, daß er eine zu einſeitige, allzu ſtark auf
* Sprachliche gerichtete Vorſtellung von dem Inhalt erweckt.
Shalb hat Schmidt=Rohr gut getan, noch den Untertitel: „Eine
ſelens= und Lebenskunde der Volkstümer” hinzuzufügen. Der
ertitel zeigt, daß ſich die Darſtellungen nicht auf das rein
Machliche beſchränken, ſondern daß die Sprache hier im engſten
immenhang mit allen Lebensäußerungen eines Volkes
be=
ſchtet wird. Mit all jenen Fragen, die uns heute aufs tiefte
negen; mit den Fragen der Politik, der Volkswirtſchaft, der
Renlehre, der Bevölkerungsbewegung (Wachstum und Ver=
Geburtenrückgang, Landflucht), der Geſundheitspflege, der
Leigion, des Auslandsdeutſchtums (Minderheiten, ſeeliſche Schä=
Mung durch die erzwungene Zweiſprachigkeit) uſw. Alle dieſe
T. das menſchliche Schickſal entſcheidenden Streitfragen werden
von Schmidt=Rohr unter dem einen großen Geſichtspunkt der
Sprache behandelt. So erſcheint hier die Rolle, die der Sprache
im Völkerleben zuerteilt wird, in einer ganz neuartigen, dem
Laien zunächſt befremdenden, für ihn kaum begreiflichen
Auf=
faſſung. Können wirklich Beziehungen beſtehen zwiſchen
Ge=
burtenrückgang und Sprache? Wird hier und anderwärts die
Bedeutung der Sprache nicht überſchätzt?
Jedoch ſind alle dieſe für die Gegenwart ſo brennenden
Fra=
gen nur zu verſtehen als Schickſal des Denkens, dieſe aber ſind
wieder Schickſale von Sprachbegriffen. Die Sprache gibt dem
Menſchen ein feſtes Gefüge von Denkmöglichkeiten, ſie zwingt den
Menſchen in ein ganz beſtimmtes Denken hinein. Dem
Angehö=
rigen eines jeden Volkes werden durch die ihm eigene Sprache
die Denkmöglichkeiten vorgeſchrieben, er iſt in ſeinem Denken
durch die Sprache gebunden. Die ſprachlichen Unterſchiede be= tiefen des Lebens Grieſe deutlich zu machen beſtrebt iſt, ſind
ge=
ſtehen nicht, wie es die landläufige Meinung iſt, vorwiegend in wiß nicht aus Erde gemacht”, ſie ſind mythiſche Geſtalten, von
lautlichen Unterſchieden. Es iſt nicht ſo, daß etwa franzöſiſches
ami und deutſches „Freund” nur durch ihre Laute ſich
unterſchei=
den, begrifflich aber ſich völlig entſprechen. Der ami kann alles
ſein was der „Freund” ſein ſoll, er braucht es aber nicht immer
Unterſchiede gelten nicht nur für die abſtrakten Begriffe des Beſitz eines Weibes mit den Mitteln einer ungeheuerlichen
Bru=
geiſtiſchen und ſeeliſchen Lebens, ſondern auch für die ſinnlich wahr= talität führt. Die Tragödie iſt das erkenntnisreiche Stück eines
nehmbaren alltäglichen Erſcheinungen für die wir eine
weit=
gehende Bedeutungsübereinſtimmung der Bezeichnungen in den
denartigkeit der Sprachbegriffe ruft aber unwei erlich auch Ver= gart fand viel Zuſtimmung und ehrliche Anteilnahme. Die
Spiel=
ſchiedenartigkeit der Denkweiſe hervor mit all ihren
Auswir=
kungen auf die Geſtaltung des menſchlichen Schickſals.
Das Werk iſt bei der Schwierigkeit der behandelten Fragen
an ſich und wegen der neuartigen Zuſammenhänge nicht leicht zu
leſen. Aber das Verſtändnis wird erleichtert durch die einfache
und klare Darſtellung. Eine außerordentlich glückliche
Bega=
bung in der Prägung neuer Worte auch für ſchwierigſte
Be=
griffsunterſcheidungen hilft dem Verfaſſer, dieſe Klarheit zu
er=
reichen. Dabei greift er nicht in den Bereich fremder Sprachen
hinüber, ſondern von wenigen Fällen abgeſehen gelingt es ihm,
innerhalb der deutſchen Sprache zu bleiben und dadurch den
Be=
weis zu erbringen, wie ſich auch das Schwierigſte deutſch ſagen
läßt. Neuartig ſind die Zeichnungen, mit denen der Verfaſſer
aufs glücklichſte ſprachliche Erſcheinungen veranſchaulicht. Es
wäre zu wünſchen, daß das Buch einen recht großen Leſerkreis
fände. Nicht nur unter den Sprachkundigen im engeren Sinne,
ſondern erſt recht unter den Politikern den Volkswirtſchaftlern,
den Raſſeforſchern, den Bevölkerungspolitikern, den Aerzten, den
Geiſtlichen, den Lehrern der Geſchichte, der Erdkunde. Sie alle
werden aus den Gedankengängen des Verfaſſers reichſte
An=
regung ſchöpfen, ſich mit ihnen auseinanderſetzen, vielfach mohl den Zweck, die Natur des Erdreiches, aus dem der Grund und
auch zu einer Nachprüfung ſeither als feſtſtehend geltender Mei= Boden der Meerenge ſich zuſammenſetzt, hinſichtlich der
mög=
nungen gelangen. Dem Buche von Schmidt=Rohr kommt eine
ganz beſondere Bedeutnng zu, weil es Kräfte und Rechte und
aus ihren Sprachen erwachſen, in ihrer ganzen Wucht erkennen verbinden ſoll, feſtzuſtel
läßt. Dieſe beſondere Bedeutung erhellt auch aus der Tatſache. Intereſſe.
daß das Werk in Verbindung mit der Notgemeinſchaft der
deut=
ſchen Wiſſenſchaft von der Deutſchen Akademie in München als
Nr. 12 ihrer Schriften im Verlage von Eugen Diederichs in Jena
Dr. Karl Bergmann.
herausgegeben worden iſt.
* Sluflgarfer Theaker.
Friedrich Grieſes neues Bühnenwerk „Menſch aus Erde
gemacht” iſt an den Württembergiſchen Landestheatern
urauf=
geführt worden. Grieſe bringt in dieſer Bauerntragödie ein
Stück niederdeutſchen Menſchentums zur Darſtellung. Aber er
tut es in einer Weiſe, an die man ſich erſt gewöhnen muß, denn
dieſe mecklenburgiſchen Bauern, deren Verwurzeltſein in den
Ur=
apokalyptiſchen Feuern dunkel durchglüht. Ihre Sprache iſt breit,
manchmal eviſch ausladend manchmal derb von unmittelbarer
Wucht. — Die Handlung der Tragödie verſetzt in die Zeit der
Leibeigenſchaft. „Sie hat den Kampf zum Gegenſtand, den ein
zu ſein; häufig iſt er weniger als unſer „Freund”. Und dieſe allmächtiger Großbauer gegen ſeinen hörigen Knecht um den
ſtarken Dichters geworden. Sie hat nur den Fehler, in der allzu
großen Unüberſichtlichkeit ihrer Vorgänge und Beziehungen nicht
einzelnen Sprachen anzunehmen geneigt ſind. Solche Verſchie= eigentlich bühnenwirkſam zu ſein. Die Aufführung in
Stutt=
leiſtung ſämtlicher Mitwirkenden war vorzüglich. —
Die zweite Neuerwerbung, die das Landestheater in Geſtalt
einer Erſtaufführung von Ludwig Zilahys Schauſpiel „Die
Nacht des 17. April” herausbrachte, war von gänzlich
an=
derer Art. Sie erwies ſich zwar — ein Ragout aus rührſeligen
Sentimentalitäten, kriminaliſtiſchen Raffinements und viel
unga=
riſchem Paprika — als recht lebensfähig, doch ließ ſie in Aufhau
und Durchführung des Themas gar manchen Wunſch offen. Der
Schluß, der das Kriminalſtück noch raſch zur großen Tragödie
eines Mutterherzens umbiegen will, iſt auch verlogen.
Immer=
hin, das Publikum klatſchte ſehr, und das war ſowohl den
Dar=
ſtellern wie auch dem Regiſſeur, Herrn Böhm, für ihre ausgezeich=
G. B.‟
neten Leiſtungen entſchieden zu gönnen.
Der Fels von Gibraltar.
p. „Le Quotidien” meldet: Beſonders wichtige
Erdbohrun=
gen werden an der ſpaniſchen und morokkaniſchen Küſte im
Raume von Ceuta und Tarifa ausgeführt. Die Arbeiten haben
lichen, wenn auch nicht nahe bevorſtehenden, Erbauung eines
Pflichten, die für die Völker wie für die Lenker ihrer Geſchicke unterirdiſchen Tunnels der Spanien und Marokko
Die Reſultate begegnen lebhafteſtem
Seite 4 — Nr. 337
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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ſchrift „Meſſeler Forſthaus”, ſind
zum 10. Januar 1933, vorm. 10 2.
dem Termin, an dem Oeffnung 9
Ifferten erfolgt, an die unterzeichne.
Stelle, die auch jede weitere Ausku
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erteilt, einzureichen.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1932
(Paradeplatz 4. Telefon 3178.)
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Die Gemeinde Arheilgen hat je ei
zur Zucht untauglichen gut genährt”
Faſelochſen und Faſeleber auf dem Su
miſſionswege zu verkaufen.
Verſchloſſene ſchriftliche Angebote. )
Pfund Lebendgewicht ſind bis ſpäteſte
Mittwoch, den 7. Dezember 1932. 20
mittags 11 Uhr, bei unterzeichn er
(16)
Stelle einzureichen.
Arheilgen, den 2. Dezember 1932.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Jung.
Sonntag, 4. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſiadt, den 4. Dezember 1932.
* Nächſtenliebe im Advenk.
Dämmerung ſpinnt uns ein, manchmal kommt die Sonne gar
icht hinter Nebeln und Wolken hervor, auch am hellen Mittag
Halblicht um uns und ſchläfert uns ein. Ein Traumzuſtand
berkommt unſere Gemüter, wir ſchicken unſere Gedanken auf die
Prnderſchaft und leben in Vergangenheit oder Zukunft. Auch
vil wir uns mit der Gegenwart nicht beſchäftigen mögen. Wir
aagen alle nach Weihnachten. Jeder von uns hat irgend eine
zuffnung und einen Stern, der ihm aufgehen wird, und wenn er
iſe Hoffnung nicht hat, ſo ſoll er verſuchen. jetzt in dieſen Wochen
ſei Adventszeit ſie in ſich aufzuwecken. Es iſt ja doch wie eine Zeit
Werdens. Schranken fallen, die für gewöhnlich unüberſteigbar
no und der Menſch kommt dem Menſchen näher. Auch der
Gleich=
ü tige denkt plötzlich daran, wie es einem anderen zu Mute ſein
ug, der nicht das Nötigſte für ſeine Tage hat, und der Wunſch.
aſchenken, wacht in ihm auf. Wir haben in Schränken und Tru=
„ doch ſicherlich viele, viele Sachen, die für uns nicht mehr
ötig ſind, ja, die ganz überflüſſig herumliegen und — ſeien wir
hrlich! — nur Platz wegnehmen. Suchen wir dieſes alles
zuſam=
neni und führen wir es Menſchen zu. denen auch die kleinſte
ſtleinigkeit eine Hilfe in dem ſchweren und oft ſo ausſichtsloſen
ſamnpf ums Daſein bedeutet. Standen in früheren Jahren in den
eitungen immer wieder und wieder die Mahnungen: Gedenket
er hungernden Vögel! ſo könnte man heute ſtatt deſſen dort
hin=
ten: Gedenket der hungernden und frierenden Menſchen!
Rührend bemüht ſich die Jugend. zu ihrem Teil zu helfen. Die
teiſten höheren Schulen haben Sammelſtellen eingerichtet; von
m Frühſtücksbroten an. bis zu Lebensmitteln. Kleidungsſtücken
nd Geld ſammeln ſie, ſoviel ſie nur können und liefern es an
;äulen ab. die von bedürftigen Kindern beſucht werden. Es iſt
in wahrer Wettſtreit ausgebrochen, wer die vollſten
Butterbrot=
ürbe abliefern kann. Und als eine Schuhzeugſammlung neulich
ebzig Paar gute Schuhe und Stiefel ergab, ſtrahlten die Augen.
In manchen Familien ſind jetzt wunderhübſche Adventsabende
ingerichtet worden: man kommt zuſammen, um aus Altem
eues zu machen. Kinderkleider werden genäht, Wäſcheſtücke
her=
ſeſtellt, und es iſt eine tiefe Befriedigung und ein Glück, wenn
us anſcheinend wertloſem Material noch gute, brauchbare Sachen
niſtehen, die für die Weihnachtsbeſcherung der Bedürftigen
be=
immt ſind. Das iſt viel praktiſcher, als wenn man einer Frau
wa ein altes Kleid ſchenkt und ihr ſagt: „Draus können Sie für
hr Kind noch ein Kleid machen!” denn ſehr oft verſteht die Frau
ch nicht darauf, ſo daß die gute Abſicht verloren iſt. — Das
Net=
eſte an dieſen neuen „Adventsabenden” iſt, daß auch die Männer
elfen und mitmachen. Sie baſteln und ſchnitzeln
Gebrauchsgegen=
ände und Spielſachen, und es iſt beglückend zu ſehen, wie das
ind i dem Manne bei dieſer Betätigung erwacht. Es iſt wie in
er arſchönſten Vorweihnachtszeit in der Kindheit, wenn man
Weihnachtsarbeiten” machte. Ein halbes Stündchen inzwiſchen
uird gefeiert: da ſteckt man den Adventskranz an, und in dem
nagiſchen Kerzenlicht ſingen ein paar und ſpielen Laute, und auf
mmal iſt er allen gegenwärtig: der Zauber der Adventszeit, den
uan in Worten nicht auszudrücken vermag, der aber ganz lebend
uird, wenn man ſich ſelbſt einſchaltet in dieſes beglückende Wol=
: andern ein Feſt bereiten zu helfen.
Nr. 337 — Seite 5
— Greiner=Ausſtellung, Gewerbemuſeum. Die
Ausſtellungs=
eitung macht nochmals auf den heute, Sonntag, den 4.
Dezem=
er, vormittags 11 Uhr, ſtattfindenden Vortrag des Künſtlers
auf=
ierkſam. Dr. D. Greiner wird ſprechen unter dem Thema „der
tünſtler als ſchöpferiſcher Menſch”. Der Vortrag wird ſchon allein
aum größtem Intereſſe begegnen, weil der Künſtler über ſich
nd ſein Werk unter beſonderer Stellungnahme zu mancherlei
tagen und kritiſchen Bemerkungen ſprechen wird. Als
Unkoſten=
etrag werden 0,50 RM. erhoben.
— Darmſtädter Journaliſten= und Schriftſteller=Verein. Der
9 literariſche Abend am nächſten Mittwoch, abends 8.15 Uhr,
In „Weißen Saale” der Reſtauration Chriſt wird dadurch ſein
usgezeichnetes Gepräge erhalten, daß Wilhelm Michel ſein
eieſtes Buch „Wir heißen euch hoffen” (Darmſtadt. 1932)
per=
onlich interpretiert. Dieſes Buch unternimmt es, „Hoffnung zu
iehen aus dem Zuſammenbruch einer Welt, den heutigen
Kul=
uzerfall zu deuten als Anprall an ewige Grenzen, dieſen
An=
rall zu leſen als die Wohltat einer großen Belehrung” in in
ieſer den Quellpunkt eines neuen, nicht mehr den Dingen
un=
eitänigen, ſondern aus der Mitte der Menſchlichkeit ſtammenden
denkens zu finden, zu dem der Deutſche vor andern berufen iſt
n der gegenwärtigen Weltſtunde. Das Buch wird in der
Oef=
entlichkeit zweifellos einen bedeutenden Widerhall wecken. Um
o dankbarer wird die Gelegenheit begrüßt werden den
Ver=
aſſer ſelbſt darüber ſprechen zu hören. Außer den Mitgliedern
ind ihren Familien ſteht auch Gäſten der Zutritt offen.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Anf. 19½, Ende gegen 2214 Uhr. C. 9.
Anntag.
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
4. Dezember Der Tronbadour.
Nontag.
Dezember
20—21¾ Uhr,
Drit es Sinfonie=Konzert.
Preiſe 0.80—4.50 Mk.
Denstag,
19½—22½ Uhr. B. 10.
6. Dezember Der fliegende Holländer, Preiſe 0.60—5 Mk.
Kleines Haus
19½—2214 Uhr. D.,Volksb., C, 5. Vorſt , Gr. 1—4
Sonntag.
Preiſe 0.60—3 50 Mk.
4. Dezember /Peripherie.
19½—22 Uhr. Bühnenvolksbund K 6. Vorſt
Mttwoch,
7. Dezember Die Entführung aus dem Serail. 0.80—4.50
Schauſpielpremiere im Kleinen Haus. Am Donnerstag,
denn 8. Dezember, wird das Luſtſpiel „Der Muſtergatte” von
Hopwood in der Inſzenierung von Arthur Maria Rabenalt —
Bühnenbild: Elli Büttner — in Szene gehen. In den
Haupt=
rollen ſind beſchäftigt: die Damen Beſſie Hoffart, Lilli Palmer,
M ine Corinth und die Herren Karl Paryla, Hermann Gallinger,
Granz Kutſchera und Hugo Keßler. — Durch eine
Nachmittags=
vrſtellung des „Wilhelm Tell” für die auswärtigen Schulen
an Mittwoch, den 7. Dezember, iſt eine Verlegung der Miete A.
n Dienstag auf Mittwoch und der Miete B von Mittwoch auf
Donnerstag notwendig geworden. Die Miete 4 wird am
Mitt=
ch „Katharina Knie”, die Miete B am Donnerstag
„Don Carlos” ſehen.
* Beim Nikolaus vom Roten Kreuz.
Wie man Kindern Märchen verlebendigen kann. — Eine vorbildliche Struwwelveler=Inſzenierung und
Aufführung. — Solokräfte des Landeskheakers unker Zwißler als Kabarekkiſten. — Ein ſchönes Feſt!
Der Nachmiktag.
Immer wieder erweiſt es ſich: Es iſt eine leichte und doch ſo
ſchwere Kunſt, heute ſchwerer als je und heute leichter als je,
Kindern das zu verlebendigen, was ſie mit dem Gehen= und
Sprechen=Lernen aufnehmen und was darum irgendwie fürs Leben
haften bleibt, welche Eindrücke ſeine ſpäteren Härten auch noch
vermitteln. Das ſchöne ſchlichte alte deutſche Märchen. Alle
Ver=
ſuche, es zu erſetzen, zu „moderniſieren” oder gar dem „Zeitgeiſt”
anzupaſſen, ſind dem Theater und dem Film fehlgeſchlagen.
Und es gehört ſo wenig dazu, Kindern kindliche Freude zu
vermitteln auch mit dem leicht erzieheriſch=ethiſchen Einſchlag, den
unſere Märchen ja doch in ſo köſtlicher Fülle haben. Ein wenig
Liebe und Verſtändnis für kindliche Anſprüche und für kindliches
Gemüt und Seele. Ein wenig ehrliches, nichts verleugnendes
Rückerinnern kann das vermitteln.
Wie leicht das iſt, wie wundervollen Erfolg das bringen kann,
hat das geſtrige Rote=Kreuz=Nikolausfeſt bewieſen. Man muß die
reudig erregten, Spannung und Verſtehen verratenden Geſichter,
muß das Strahlende in den Kinderaugen geſehen haben, will man
das Große und Schöne ganz erfaſſen, was darin liegt, Kindern
Freude zu bereiten.
Freude vor allem, die irgendwie ſchon fundiert iſt, die etwas
Bekanntes, Gehörtes oder Geleſenes in anderer lebendiger und
darum unerhört vergrößerter Weiſe erſtehen läßt, ohne daß
da=
durch das Bekannte und Geliebte (weil es bekannt iſt) etwa
geſchmälert oder ſo geändert iſt, daß es dem kritiſchen Blick der
Kinder ſich entgegenſtellt. Das Kind iſt kritiſch eingeſtellt. Was
es von der Mutter oder vom Lehrer oder der Lehrerin gehört was
es gedruckt geleſen und im Bild geſchaut hat, das hat es
feſtge=
halten und das läßt ſich nicht verſchieben, weil es wie geſagt, zu
dem echten gehört, was es „gelernt” hat, im Spiel oder
Ernſt. Daran darf man nicht drehen und deuteln, das darf man
nicht moderniſieren”, wenn man ſtatt Freude nicht Betrübnis
oder Kritik und damit Zweifel auslöſen will.
*
Frau Elli Bommersheim ſei es gern und aufrichtig
teſtiert, daß ſie das Kunſtſtück fertig gebracht hat, wirklich und
reſt=
los den kindlichen Ton, das kindliche Gemüt zu treffen und
da=
durch Freude auszulöſen, die nicht mehr übertroffen werden kann.
Weil ſie ſchlicht und wahr blieb. Weil ſie den Sinn des
Kinder=
märchens recht erfaßt und die Ausdrucksform fand, die einzig ge=
lern” zur großen Polonaiſe ordneten, der ſich alle kleinen
Feſtbeſucher anſchließen durften, die ſich unter Voranſchreiten des
Orcheſters durch alle Feſträume bewegte und die beim
Niko=
laus auf der Bühne endete, der aus ſeinem unerſchöpflichen Sack
alle beſchenkte — die große Rute hätte er nicht mitbringen
brauchen, denn die Kinder waren alle brav, die es nicht waren,
durften ja nicht zum Feſt —, auch für Frau Bommersheim, der
in der Leitung des Nachmittags Freiherr Heidi von
Schau=
roth zur Seite ſtand, hatte er ſchöne Blumen.
Der Abend.
Heute
Fortſetzung und Schluß des
Preis=Ausſchreibens
„Der Weihnachts=Feſtzug”
(Siehe auch Ausgabe von Freitag und Samstag).
Vordruck zur Einſendung der Töſung befindet ſich auf Seite 4.
geben iſt. Frau Elli Bommersheim hat ſich eines der echten,
popu=
lärſten, vielſeitigſten und erzieheriſchſten unſerer Märchen
aus=
gewählt für den Kindernachmittag, den Struwwelpeter!
Und ſie hat ihn ſo gegeben, lebendig darſtellen laſſen, wie die
tauſend Büchlein und Bilder ihn den Kindern Generationen
hin=
durch vermittelt haben. Sie hat an Vers und Text nichts geändert
und hat doch eine ganz neue Note gebracht. Hat den Kindern, die
das Märchen längſt in ſich aufgenommen haben, doch Neues und
Schönes geboten. Sie hat es verſtanden, das Primitive und Naive
des Erzählenden oder Geleſenen künſtleriſch zu erheben ohne
ihm im Geringſten etwas von dem „Kindhaften” zu nehmen.
All die bekannten Figuren aus dem Struwwelpeter treten
lebendig auf: der Peter ſelbſt mit ſeinem Struwwelkopf und der
böſe Friedrich, der Hund und Gretchen quält, Paulinchen, das
allein zu Haus war und trotz Warnung von Minz und Mauz mit
dem Feuer ſpielt, die Tintenbuben und den wilden Jäger, der
vor dem Häslein davonläuft, den Daumenlutſcher und den
Zappel=
philipp, den Hans=Guck=in=die=Luft, und der pudelnaß aus dem
Waſſer gezogen wird. Alle waren ſie da und mußten ihre böſen
Taten zeigen. Aber ſie ſprachen nicht. Im Märchenbuch ſprechen
die Bilder ja auch nicht, der Text aber wurde zur Begleitung und
Erläuterung der Szenen und des Spiels geſungen. Geſungen
von einem Chor kleiner Buben und Mädel, die hübſch und bunt
angezogen auf der Bühne bei der Muſik ſaßen und nach bekannten
fröhlich=friſchen Melodien ſangen, was der Struwwelpeter und all
die anderen taten und wie es ihnen erging.
Und Frau Elli Bommersheim verſtand es das
Leben=
dig=Freudige, die Muſik und den Geſang und vor allem die
Be=
wegung der Figuren auf der Bühne rhythmiſch ſtraff zu
bändi=
gen, ohne ihnen irgendwie Zwang anzutun oder das Natürlich=
Kindhafte zu nehmen.
Unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. O. Zima verſtand
das Orcheſter, (Frau Zima, Herren A. Weigand
A. Brück, R. Getroſt, H. Brunner und K. Kleiſt) mit
dem Sprecher Wolf Hubmann es trefflich, ſich den
Intentio=
nen und Abſichten der Leiterin einzufühlen. Und die Bilder der
Bühne und Soffitten, die Hans Ploch geſchaffen hatte, gaben
der Handlung ſchöne bunte Umrahmung.
Als Schlußbild, überleitend und Erwartung löſend für das
kommende Weihnachtsfeſt, erſchien das Chriſtkind in einem ganzen
reichen Reigen kleiner und großer Engel, die nach Tanz und
Ge=
ſang ſich mit all den vielen kleinen Sängern und „Bühnenkünſt=
War den Kleinen der Nachmittag zur Freude, gab der Abend
des Feſtes den Erwachſenen Gelegenheit zum — Opfern. Der
Ertrag des Feſtes geht zum Beſten des Heſſiſchen Roten Kreuzes
zu Darmſtadt (Landesverein vom Roten Kreuz und
Alicefrauen=
verein), und das hat große Aufgaben zu erfüllen. Aufgaben die
ſtändig wachſen mit der wachſenden Not, und das der Mittel
be=
darf, will es ſie erfüllen. Was iſt ſchöner, als in Feſtſtimmung
zu opfern!
Zahlloſe fleißige Hände waren in den letzten Wochen tätig,
das Feſt vorzubereiten Unter vorbildlicher Vermeidung
koſt=
ſpieliger Aufmachung war den Feſträumen mit einfachſten
Mit=
teln ein freudvoll feſtliches Gepräge gegeben. Aufopfernd
wirk=
ten die Damen des Roten Kreuzes an Erfriſchungsſtänden und
Büfetts, zahlreiche junge Mädchen boten Tombolaloſe feil, die
Ausſicht auf ſchöne und wertvolle Gewinne — hochherzige
Stif=
tungen — mit verkaufend.
Unter den vielen Sonderarrangements übte beſondere
An=
ziehungskraft aus die „Tankſtelle”, die von den Herren W.
Merck. Eugen Seibert und Beckhoff originell aufgemacht
war und in der die drei Herren im Tankanzug unermüdlich tätig
waren, ihren vielſeitig gegliederten „Brennſtoff” abzuſetzen, der
mit Benzin und Oel allerdings nur etwa den Preis gemeinſam
hatte, aber offenbar doch zu den notwendigen Bedürfniſſen der
Autofahrer und =fahrerinnen zählt, vielleicht auch noch ſeine
Heiz= bzw. Wärme=Energien.
Die Jugend gab ſich dem Tanze hin, zu dem
Obermuſikmei=
ſter Weber mit einem erweiterten, gut und wirkſam beſetzten
Jazz=Orcheſter im großen Saale temperamentvoll und
unermüd=
lich aufſpielte.
Tanzpauſen im Feſtſaal wurden ausgefüllt von künſtleriſchen
Darbietungen auf der Bühne, zu denen Herr Macke zuſammen
mit Herrn Metze und Frl. Garbe vom Landestheater ihre
gepflegte Tanzkunſt zur Verfügung ſtellten, die übrigens ſpäter
auch in die Kabarettvorſtellungen verpflanzt wurde und
herz=
lichſt und temperamentvoll beklatſcht wurde.
Das Tanz=Kabarett im oberen Theaterſaal, das der
Clou der künſtleriſch=unterhaltenden Darbietungen war, wurde
beſonders ſtark frequentiert. In ſeiner Art etwas ganz Neues
für Darmſtadt. Ein Kunſtkabarett mit Tanz. Man ſaß an
ein=
zelnen Tiſchen, und Pauſen der künſtleriſchen Darbietungen
wur=
den mit Tanz nach den Klängen eines Jazzband des
Stadt=
orcheſters unter Kapellmeiſter Schlupp ausgefüllt.
Die beſten und beliebteſten Solokräfte des Landestheaters
hatten ſich für das künſtleriſche Programm zur Verfügung
ge=
ſtellt. Anſager=Conferencier war Herr Ernſt Hartmann aus
Mainz, der einſtmals auch in Darmſtadt künſtleriſch wirkte. Er
führte ſich „politiſch” ein. Fand nicht ganz ohne Berechtigung
Gleichheit zwiſchen Kabinett und Kabarett und ſtellte als ſeinen
Außen= und Wehrminiſter den lyriſchen Tenor, Bariton und
Schauſpieler Herrn Kapellmſtr. Zwißler, ſich ſelbſt als
Zwiſchen=
mann und ſeine Künſtler als Miniſter vor. Als Außenminiſter
Herrn Palm. Die Vorſtellung des Miniſteriums eröffnete Frl.
von Georgi mit Vorträgen aus der „Gräfin Mariza‟ (Hör ich
Zigeunerweiſen). Frau Franziska Kinz brachte das Kunſtſtück
fertig, bayeriſche Vorträge in öſterreichiſchem und Tiroler Dialekr
zu bringen und errang ungeteilten Beifall, der das notwendige
Quantum Humor in den bunten Reigen brachte. — Regina
Harre, beſonders herzlich begrüßt, bewies, daß ſie eine „Frau
ohne Temperament” iſt, d. h. ſie bewies unter ſtürmiſchem
Bei=
fall das Gegenteil.
Einen entzückenden Foxtrott in ganz moderner Auffaſſung
und ſchönen harmoniſchen Figuren bot Herr Ballettmeiſter Macke
mit Frl. Woebke und Frau von Spengler ſang nicht vom
Untergang des Oberlandes, aber von etwas, das nie untergeht,
von der Liebe. Dann bot ſich der Conferencier Herr
Hart=
mann ſelbſt in Darmſtädter und Meenzer Dialektvorträgen und
Frl. Palmer brachte in fein nuanciertem Vortrag Chanſons,
in deren Rahmen ſogar Joachim Ringelnatz mit ſehr netten
An=
gelegenheiten ſeiner Dichtkunſt vertreten war. Jugend und Charme
feierten Triumphe.
Die Kabarett=Vorſtellungen wurden nicht wiederholt, ſie
fanden in den weiter vorgeſehenen Aufführungen Fortſetzung. Der
Zwang des Redaktionsſchluſſes läßt nur zu, noch die Namen der
übrigen Künſtler zu nennen. Es wirkten noch die Damen Beſſi
Hoffarth, Menz und die Herren Gallinger,
Gins=
berg, Hermann Kuhn Kutſchera, Sattler,
Lie=
ber Vogt und Walter. Die Namen allein genügen, zu
kon=
ſtatieren, daß wirklich hervorragende Kunſt geboten wurde. Und
zwar Kunſt in der durch Zweck und Rahmen gebotenen
Unter=
haltung von beſtem Niveau.
Während der Kabarett=Vorſtellungen — der Chroniſt kann ſich
beim beſten Willen nicht teilen — ſollen auf der Bühne des großen
Saales noch „Moritaten” nach „großem” Muſter (Wegner,
Leon=
cavallo etc, waren parodiſtiſch zu hören) aufgeführt worden ſein.
Ich höre, ſie haben ſehr gefallen. — Schade, ich ſah ſie nicht.
Wunſchgemäß ſoll erwähnt ſein die Bereitwilligkeit des
Saal=
bau=Verwalters Herrn Niemann zur Unterſtützung des Feſt=
Zweckes, dem in entgegenkommender Weiſe ſeine Spezialitäten,
vor allem ſein Siecherbier dienen konnte. —
Es war auf jeden Fall — ein ſchönes Feſt, von dem zu
hoffen iſt, daß ſeinem Hauptzweck, dem Wohltun zu dienen,
Er=
füllung ward.
M. St.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 6 — Nr. 337
*Portragsabend im Sprachverein.
Kampf für allgemeine Sprachgröße und Spracherhalkung.
Schöpferiſche Sprachgeftalkung
im jungen deutſchen Schriftkum.
Der Deutſche Sprachverein hielt am Donnerstag einen
Vor=
tragsabend ab, der von ſeinem Obmann, Oberſtudienrat
Pickert, geleitet wurde. Dieſer wies einleitend darauf hin,
daß der Sprachverein — entgegen einer oft gehörten falſchen
An=
ſicht — nicht nur Kampf gegen das Fremdwort führe, ſondern
deſſen Kampf vielmehr allgemeiner Sprachpflege gelte und für
Sprachreinheit, Sprachgröße, Spracherhaltung und
Sprachſchöpfer=
tum ausgefochten werde.
So gehörte der Vortrag des Abends durchaus zum
Aufgaben=
kreis des Vereins. Der Redner, Herr Studienaſſeſſor Dr.
Erck=
mann, führte etwa folgendes aus:
In der Wiſſenſchaft wird noch darüber geſtritten, ob auch
die Sprache teilhabe am geiſtigen Schickſal einer Zeit und ob und
inwiefern ſie dieſes Schickſal ſpiegele, das heißt, ob auch die
Sprache geiſtesgeſchichtlich bedingt ſei oder nicht
Eine Richtung hält daran feſt, das Leben der Sprache ſpeiſe
ſich zunächſt aus natürlichen Lebensbedingungen, die im
Stoff=
lich=Sachlichen wurzeln, ſodann aus Seeliſchem zweckhafter Art
und endlich — aber erſt in einer Bildungsoberſchicht — aus
gei=
ſtigen Kräften des Ichs.
Eine andere Richtung empfängt ihren Anſtoß von einer aus
den Feſſeln materialiſtiſcher Grundeinſtellung befreiten „
Geſell=
ſchaftslehre” und von der Ueberwindung des liberaliſtiſchen”
Zeitalters. Sie gibt wohl zu. daß ſich die Offenbarung des
Schöpfertums immer erſt in einer gewiſſen ſozialen Höhenlage
vollzieht. Aber ſie behauptet, daß allein aus dieſer
Ober=
ſchicht heraus das Wunder des Schöpfertums nicht entſprießt.
Das große Ich kann nicht aus ſich und als Vereinzeltes ſchaffen.
ſondern es muß getragen ſein von den geheimnisvollen Kräften
des Volkstums, die ſtumm in der breiten Maſſe weben und Mund
werden in großen Menſchen. Aus dem Reich der Mütter holen
die Genien das Werk ans Licht — Gehalt und Form.
Auch das Sprachſchöpfertum unterliegt — nach dieſer zweiten
geiſtesgeſchichtlich eingeſtellten Richtung — denſelben Geſetzen.
Keiner kann Sprachſchöpfer ſein, der in einer noch ſo breiten
Bildungswelt zu Hauſe iſt, wenn er nicht in der Sprache des
Volkes wurzelt. Was das Volkstum für das Schöpfertum
über=
haupt, das iſt die Volksſprache für das Sprachſchöpfertum: der
verborgene Quellgrund, aus dem allein die ſchöpfen können, die
tief genug hinunterreichen in ihre eigene Volkhaftigkeit. Mag
die Sprache des Volkes ſich vom Zweck her wandeln, die
ſprach=
ſchöpferiſche Leiſtung entſteht erſt durch die vom volkhaften Men=
ſchen emporgehobenen geiſtesgeſchichtlichen Mächte. Echte Sprache
kann nicht vom Ich und ſeinem Verſtand her gemacht werden in
bewußter Denkarbeit, ſondern ſie iſt wie das Kunſtwerk Abbild
ſchopferiſchen Volkstums.
Der Vortragende gibt zu. daß mit dieſer zweiten „Richtung”,
zu der er ſich bekennt, die größten Maßſtäbe angelegt werden.
Das aber muß ſein, damit wie wieder zu einer Aufwertung der
entwerteten Begriffe „Kultur und „Schöpfertum” gelangen.
Mit dieſen Maßſtäben trat der Vortragende an das
Schrift=
tum unſerer Tage heran. An beſonders ausgeprägten
Vertre=
tern beſonderer Artung und Gattung unterſuchte er dann die
ſchöpferiſche Sprachgeſtaltung des jungen deutſchen Schrifttums.
Dabei kamen viele anerkannte Großen ſchlecht weg, viele mit
vollem Recht, andere unſeres Erachtens nur unter Ueberſehung
ihrer wertvolleren Erzeugniſſe und der darin wirkenden
Geſtalte=
kräfte. Aber im ganzen war es erfriſchend, wie unbekümmert um
Tagesmeinungen und Allerweltsruhm der Maßſtab angelegt und
das gefundene Maß abgeleſen wurde. Es erwies ſich aus den
Proben und dem ganzen angewandten Teil, daß die Wertung der
Werke nicht ſo ſchwer iſt, wie der erwägende Teil hätte vermuten
laſſen können. Sprachſchöpfertum zeigt ſich nämlich nur da. wo
eine volle Seele ohne Schönheitelei, ohne gedankliche Spielerei,
ohne Haſchen nach Blendwirkung, ohne eitle Abſeitigkeit, ohne
Blaſiertheit und Vornehmtuerei — dagegen aber ſchlicht und
ein=
fach, unverwäſſert, bildhaft echt, verſtändlich, klar, aus glühendem
Innern heraus eine Form zu treiben verſteht, die dem Gehalt die
angemeſſenſte Geſtalt vermählt.
Formſpielerei. Volksferne. Ueberfremdung des Wortgutes.
aber auch Nur=Alltagsrede ohne Durchgeiſtigung, ebenſo wie die
vom Gefühl zerſprengte Form, wie die zur Dürre ausartende
„gewollte” Verknappung der Ausdrucksmittel, wie die
Vergewal=
tigung der Sprache, wie Wortgetändel, verkrampfte geſuchte
Bil=
derei — — all das wurde als unſchöpferiſch und klein entlarvt.
Daneben erſcheint die Sprache der Sprachſchöpfer als klar
und begreiflich, ganz gewachſen, durchpulſt von warmer
Innerlich=
keit, in herber Zucht der Form, als Spiegel einer tiefen Seele,
rein in der Wortwahl, rein und echt im Bilde volksverhaftet und
geiſtdurchglüht.
Solche Sprache wurde aufgezeigt — — hier ſollen die Namen
nicht fehlen — — an Werken von Stefan George (in ſeiner
ſpä=
teren Zeit), Kolbenheyer. Grieſe, Waggerl und Paul Ernſt.
Zum Schluß der Veranſtaltung dankte der Obmann des
Ver=
eins dem Vortragenden, den reicher Beifall gelohnt hatte, für
ſeine wertvollen Ausführungen. Er wies dann noch auf die
Ver=
anſtaltung der Heſſiſchen Vereinigung für Volkskunde
hin, bei der am Montag abend ein Vortrag über „Zeitliche,
räumliche, und ſchichtmäßige Betrachtung in der neueren Sprach=
Lck.
forſchung” gehalten wird.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Ausſtellung Lotti
Jochheim. Profeſſor Chriſtian Kleukens, der bekannte
und anerkannte Kunſtler und Fertiger der Kleukenspreſſe
er=
öffnet heute vormittag 11.45 Uhr die Filet=Ausſtellung der
Darm=
ſtädterin Lotti Jochheim. Der Eintritt zur Ausſtellung iſt
un=
entgeltlich.
— Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Auf Einladung
der Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft wird am Dienstag, den
13. Dezember, Manfred Hausmann, der ſeit kurzem ſtark
gefeierte, feine junge Poet, im Feſtſaal der Loge aus eigenen
Werken leſen. Hieran werden ſich am 18. Januar 1933 Frank
Thieß und am 11. Februar 1933 der Experimental=Vortrag von
W. Gubiſch über die geheimnisvollen Mächte des Hellſehens
und des Okkultismus anſchließen.
— Lichtbildervortrag: Das deutſche Volk. Da die Frage der
Kontingentierung landwirtſchaftlicher Produkte in der letzten Zeit
im Vordergrund der öffentlichen Ausſprache ſtand, dürfte der
Vortrag über die Entwicklung des deutſchen Volkes von größter
Bedeutung ſein. An Hand von Lichtbildern wird der
Entwicklungs=
gang unſeres Volkes den Beſuchern vor Augen geführt. Aus dem
urſprünglich landwirtſchaftlich organiſierten Volke iſt ein
In=
duſtrieſtaat geworden, der ſeine beſonderen Aufgaben zu erfüllen
hat. Der Vortrag findet im Rahmen des Winterprogramms des
GDA. am Mittwoch, den 7. Dezember, im GDA.=Heim ſtatt. Alles
Nähere in der noch folgenden Anzeige.
— Adventsmuſik. Es ſei nochmals auf die heute, Sonntag,
abends 8,15 Uhr, in der Stadtkirche ſtattfindende
Advents=
muſik hingewieſen, deren Ertrag der ſozialen Arbeit des „
Ver=
eins der Freundinnen junger Mädchen” zugute kommen ſoll. Die
in Ausſicht geſtellten künſtleriſchen Darbietungen laſſen genußreiche
Stunden erwarten. Eintrittskarten ab 7 Uhr in der Einhorn=
Apotheke, Kirchſtraße 10½, gegenüber der Stadtkirche.
— Sektion Starkenburg des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpenvereins e. V. Am Donnerstag, den 8. Dezember, hält im
Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule (Eingang Weſtportal) Herr
Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Albrecht aus Frankfurt (Main) einen
Lichtbildervortrag über „Totes Gebirge und Dachſtein‟. Der
Vor=
tragende iſt durch die heitere und packende Art der Schilderungen
von ſeinen früheren Vorträgen in der Sektion bekannt. Die
Mit=
glieder der Sektion Darmſtadt ſind freundlichſt eingeladen. Gäſte
ſind willkommen. (Siehe Anzeige.)
— Hausfrauen=Nachmittag bei Dajos Bela. Leſerinnen und
Leſer des Tagblatt erhalten Sonder=Preisvergünſtigung. Zu
dem ſenſationellen Gaſtſpiel Dajos Belas mit ſeinem
be=
rühmten Orcheſter erhalten Leſerinnen und Leſer des
„Darmſtädter Tagblatt” eine Sonder=
Preisver=
günſtigung zum Beſuch des am Dienstag nachmittag 3.30
Uhr ſtattfindenden Hausfrauen=Nachmittag. Die
Aus=
gabe der Karten erfolgt in unſerer Geſchäftsſtelle. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
— Die Liſten für die Skikurſe des Skiklubs Darmſtadt—
Oden=
wald, die in der Zeit von Weihnachten bis 2. Januar durchgeführt
werden liegen mit Preisangaben und Bedingungen im
Sport=
haus Adelmann (Rheinſtraße) und Sport=Kolb (
Wilhel=
minenſtraße 21) auf. Die Mitglieder und ſonſtigen Intereſſenten
werden um baldige Einzeichnung gebeten, da die Abſchlüſſe mit
den Kurſusplätzen in Breitnau=Steig. Neuglashütten.
Menzen=
ſchwandter Hütte und Darmſtädter Skihütte demnächſt gemacht
werden müſſen. Die Kurſe ſind den Zeitverhältniſſen entſprechend
äußerſt billig berechnet. Die Liſten für die großen Skikurſe im
Februar und März in den Gebieten von Tannheim. Ehrwald,
Riezlern und Gaſchurn (Silvretta) werden in den obigen
Sport=
geſchäften ebenfalls aufgelegt. (Siehe Anzeige.)
* Die 5. Weihngchlsmeſſe
der Jugendbünde der Johannesgemeinde.
die noch heute in den unteren Räumen des Gemeindehauſes,
Kahlertſtraße 26. gezeigt wird, erfreute ſich wie alljährlich,
be=
reits geſtern eines ſehr regen Beſuches. Wieder iſt eine reiche
Schau der verſchiedenſten, ſelbſtgefertigten Handarbeiten für
Kin=
der und Erwachſene ausgeſtellt und erfreulicherweiſe iſt der
Ver=
kauf der hübſchen Dinge — zu zeitgemäß billigen Preiſen — ſehr
ſtark, erfreulich deswegen, weil der Reinerlös zugunſten des
Land=
heimes der Jugendbünde der Johannesgemeinde verwandt wird.
Aus den zahlreichen Einzelſtücken, die die Jungens und Mädels
mit viel Liebe und Fleiß, und vor allem mit erſtaunlichem
Ge=
ſchick angefertigt haben, ſind die entzückenden Kinderkleidchen, die
handgearbeiteten Wäſcheſtücke. Deckchen. Schürzen uſw., ferner
Spielſachen, darunter buntbemalte Tierfiguren, weiter exakt
ge=
arbeitete Buchbinderarbeiten. Notizbücher, Arbeiten
kunſtgewerb=
licher Art, und vieles andere — nicht vergeſſen ſeien die
künſtle=
riſchen photographiſchen Poſtkarten — beſonders hervorzuheben.
Eine reichhaltige Tombola bringt vielen hübſche handgearbeitete
Gewinne. Der Meſſe iſt auch wieder eine hübſch dekorierte
gemüt=
liche Kaffeeſtube angegliedert. — Die Meſſe, deren Beſuch nur
empfohlen werden kann, iſt noch heute bis 19 Uhr geöffnet. Die
Märchenſpiele für Kinder beginnen heute nachmittag 15 Uhr.
— Die Jugendbünde der Johannes=Gemeinde bringen heute
abend, 8,15 Uhr, im Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26. „Das
Ad=
ventsſpiel” von Franz Herwig zur Aufführung, wozu unſere
El=
tern und Freunde herzlich eingeladen ſind. Der Erlös des
Spiel=
abends iſt für die Gemeinde=Nothilfe beſtimmt. Numerierte
Pro=
gramme zum Preiſe von 30 Pfg. ſind bei den Mitgliedern, dem
Kirchendiener und vor Beginn des Spieles erhältlich,
— Weihnachtskonzert des Muſikvereins. Das erſte Konzert
des Muſikvereins in dieſem Winter findet wie mitgeteilt, am
Dienstag, den 13. Dezember, in der Stadtkirche ſtatt und bringt
nach 16jähriger Pauſe das Weihnachtsoratorium von
Joh. Seb. Bach. Die ſorgfältige Einſtudierung der Chöre und
hervorragende Soliſten laſſen eine muſikaliſche Weihnachtsfeier
von hohem künſtleriſchen Range erwarten. Für die Solopartien
ſind gewonnen; Giſela Derpſch aus Frankfurt a. M., Eva
Jür=
gens aus Barmen. Hans=Jürgen Walter aus Berlin und Rudolf
Haym aus Elberfeld. Die Orgel hat Auguſt Niebergall, das
Cembalo Kapellmeiſter Erwin Palm übernommen. (Siehe
heu=
tige Anzeige.)
— Petrusgemeinde. „Das Hirtenſpiel” und „Das kleine
Weihnachtsſpiel” ſind die Spiele, die die Jugendbünde unſerer
Gemeinde heute abend (4. Dezember) 20.30 Uhr im
Gemeinde=
haus Eichwieſenſtraße 8 aufführen. Auf dieſen Abend ſei
noch=
mals empfehlend hingewieſen. Karten zu 30 Pfg. ſind an der
Abendkaſſe erhältlich.
Sonntag, 4. Dezember 1932
Bühnenſchaukurnen
des Reichsbahn-TSB. Darmſtadt
* Den Auftakt der diesjährigen Turn=Darbietungen währan
des Winterhalbjahres bildete das geſtern abend in der vollbeſit
ten Beſſunger Turnhalle ab
des Reichsbahn=Turn= und Sportvereins. Der Abend gab ein
aufſchlußreichen Querſchnitt der vielfältigen Arbeit der Tur ne
und Turnerinnen des Reichsbahn=TSV., dem es in der letz=
Zeit an ermunternden Erfolgen nicht gefehlt hat.
Unter der Regie von Turner Allgayer atmete der gar
Abend einen friſch=fröhlichen Geiſt der Deutſchen Turnerſchaft n.
brachte den Veranſtaltern wiederholt den lebhaften und verdän
ten Beifall der zahlreichen Gäſte.
Das gemeinſame Bundeslied „Wir lieben das Licht, wir
ben die Sonne”, das dem ſtarken Lebenswillen der Reichsba=h
ſportler und =Turnerinnen klingenden Ausdruck verlieh, eröffr.
den Abend. Der Vorſitzende, Turner Dietz, widmete darauf de
Gäſten und Mitgliedern des Vereins einen warmen Willkomm
gruß.
Sein beſonderer Gruß galt dem Präſidenten der Reichsba
direktion Mainz Dr. Schneider, dem Entſandten des Sta
ausſchuſſes für Leibesübungen ſowie den verſchiedenen Vertreny
der befreundeten D. T.= und Reichsbahn=Verbände. Der Aben
ſo betonte der Redner, wolle Zeugnis ablegen von dem Wo
und Streben des Vereins auf turneriſchem Gebiet, Einblick g.
ſtatten in die Breitenarbeit des Turnbodens. Die Darbietun/
ſollten jedoch auch werben, und heute noch der Leibesübung fer
ſtehende Alte und Junge zum Beſten des deutſchen Volkes
Turnen und Sport gewinnen.
Im erſten Teil des Schauturnens erſtanden einleitend zi
kungsvoll acht plaſtiſche Gruppen „Fahnenſchwur der Tur
der dem Wollen und Sein der Reichsbahn=Turner ſymboliſ0e
Ausdruck gab. Die Turner zeigten weiter am Barren recht er ch.
Uebungen. Ihre gute Schulung bekundeten die Turnerinnen
anmutigen Frei= und Ball=Uebungen, ſowie harmoniſch abgefu
ten Tanzformen. Kraftvoll die Turner=Freiübungen, von zügi
Schwüngen untermalt, die den zweiten Teil einleiteten.
brachte weiter Sprünge der Turner über das Pferd und we
ſelnde Folgen am Reck. Dazwiſchen tanzte Fräulein Neuma
als „Falter” beſchwingt und leichtfüßig über die Bretter,
mut und Leichte verſinnbildlichten die Kunſt=, Frei= und Keu/
Uebungen der Turnerinnen Koch-Neumann, flankiert m
Turner Roth. Einen hübſchen Ausſchnitt aus dem Uebung
betrieb der Jüngeren gaben die Turnerinnen Hamm
Schwärzel. Zum Schluß hatten ſich die Turnerinnen
Widerſtand den Barren auserwählt, deſſen vielfache Uebune
möglichkeiten geſchickt und abwechſelnd erprobt wurden.
Heiterkeit löſte der neckende Vorſpruch zwiſchen Bub und 20
del vor dem Kinderturnen aus: gemeinſame Freiübungen, du
die Buben Sprünge am Parterrebrett, die Mädchen Reigenty
Der vielfältige Beifall war die Anerkennung für die ſaub
Regie Allgayers und ſeiner Helfer und Mitwirkenden.
In würdigem Rahmen krönte die Siegerehrung das Scho
turnen, während geſchulte Turnerkehlen das Kampflied „T
ſche Recken kühn ſich ſtrecken” intonierten. Alt und jung hul)
ten dann in froher Feſtlaune bei flotten Klängen der Hauskaxe
gemeinſamer „Leibesübung”: alten und neuen Tänzen.
— Weihnachtsmeſſe der bildenden Künſtler. Die Weihnach
meſſe der bildenden Künſtler in der Kunſthalle am Rheintor
freut ſich auch weiterhin eines lebhaften Beſuches und Intereſt
Für die Tombola, die inzwiſchen in Betrieb genommen iſt, heb.
alle ausſtellenden Künſtler wertvolle Stiftungen gemacht, dau
ter größere Kollektionen von Aquarellen und Originalzeichry
gen von Gg. Breitwieſer, W. Hofferbert, Mth. Stegmeyer,
W. Richter, Richard Walter, Karl Deppert. H. Zernin. Aleze
der Poſch u. a. m., ſo daß die Gewinnchancen an künſtleriſtr
Wertobiekten weitaus größer ſind als im Vorjahre. Groß
Intereſſe finden auch die Porträtloſe. Es mag nochmals dau
hingewieſen ſein, daß bei den Porträtloſen, der glückliche
E=
winner ſein eigenes Porträt in einer Kreidezeichnung erhä,
bei eigener Auswahl des Künſtlers. Als weitere Verkäufe
zu verzeichnen: „Obſtkorb” (Oelgemälde). Waldweg”
gemälde), „Blumenſtrauß” (Oelgemälde) Winterabend”
gemälde). „Bodenſeelandſchaft”, (Aquarell), „Herbſtlandſcha”
(Aquarell), „Schlitz (Aquarell), „Schneebild bei Nieder=
Ra=
ſtadt” (Aquarell). „An der Modau” (Aquarell). Weitere
V=
käufe ſtehen vor dem Abſchluß. Die Weihnachtsmeſſe der bilſe
den Künſtler in der Kunſthalle am Rheintor iſt täglich von!
bis 1 Uhr vormittags und von 3 bis 5 Uhr nachmittags (a5
Sonntags) bei freiem Eintritt geöffnet.
— 1875er Turner=Weihnachtsfeſt im Orpheum. Mit dis
Veranſtaltung tritt am Sonntag, den 18. Dezember, 7.30 Uhr
Turngeſellſchaft 1875 vor die Oeffentlichkeit. Wenn auch die
ten, um größere Veranſtaltungen zu begehen, nicht gerade gün
ſind, ſo glaubt die Vereinsleitung doch, entgegen anderen
einen, eine Weihnachtsfeier vom Stapel laſſen zu ſollen.
Vortragsfolge ſetzt ſich aus Darbietungen aller Abteilungen
ſammen; ſo hören wir die Turnerſingmannſchaft unter der
währten Leitung von Herr Späth, die Turnmannſchaft,
Sportabteilung, die Turnerinnenabteilung mit drei Vorführe
gen, und nicht zuletzt die Kinderabteilung in einem netten Ale”
nachtsmärchen. Dazu kommt noch die Theatergruppe, die er
luſtige Operette aufführen wird, und ferner die bekannten
Sc=
kräfte — ein jeder auf ſeinem beſten Platz. Ein kleines Orchex
wird für den nötigen muſikaliſchen Stoff ſorgen. (S. Anz.)
Tierſchutzverein für Heſſen. Der Tierſchutzverein für Heſ:
lädt ſeine Mitglieder und Freunde für nächſten Donnerstag. /
8. Dezember, zu einer Verſammlung im Fürſtenſaale ein.
dieſer wird Herr Dr. Maſer=Darmſtadt, der als erſter in
ſen eine Pelztierfarm eingerichtet hat und der als Forſcher 1
reiche Erfahrungen auf dieſem Gebiete verfügt, einen
Lichtbild=
vortrag über Pelztierzucht und Naturſchutz halt=
Ferner wird Herr Lorz=Arheilgen den reizenden Film
Doolitle und die Tiere” vorführen. Der gleiche Fit
wird in der nächſten Woche in mehreren Vorſtellungen einm
Darmſtädter Volksſchulen und höheren Schulen bei freiem
E=
tritt gezeigt werden. (Vgl. Anzeige.)
— Orpheum. Heute, Sonntag, zwei große Vorſtellung=
Abends 8,20 Uhr das brillante Variets=Programm mit ſen
reichhaltigen bunten Darbietungen vermittelt dem
Beſug=
einen angenehmen unterhaltenden Abend bei billigen Preiſen.
Märchentheater: Nachmittags 3,30 Uhr: Erſtaufführus
„Des braven Kindes Weihnachtsfeſt” in 4 Bildern. Für große
kleine Kinder. Den Kindern wird das Märchen eine beſon)
Freude bereiten. Alles Nähere ſiehe heutige Anzeige,
Wenn wir dem Bericht über den letzten Pflichtappell der
Stahl=
m=Ortsgruppe Darmſtadt das Wort voranſetzen „Der Stahl
eim marſchiert!”, ſo dürfte das immer wiederholt werden.
Wie=
erum konnte am Freitag abend durch den Ortsgruppenführer
on Geldern eine Reihe von neuaufgenommenen Kameraden
ur den Stahlhelm verpflichtet werden. Wenn Zahlen ſprechen
ſörnen und überzeugender als anderes von der Bedeutung
organi=
ſatoriſchen Zuſammenſchluſſes zeugen, dann vielleicht die eine
Tat=
iche: Es konnte mitgeteilt werden, daß die geſamte aktive
Mit=
liedſchaft der SA. zahlenmäßig halb ſo ſtark iſt, wie die der
ᛋtiven Stahlhelmer.
Der Gau=Wehrſportleiter Volz hatte Gelegenheit, ſieben
ſäitgliedern der Ortsgruppe Darmſtadt erneut das
Wehr=
ſportabzeichen zu verleihen. Als erfreuliche Tatſache für
Kas Aufſtreben und für die Ausbildungstätigkeit gerade der
Orts=
rappe Darmſtadt mag gelten, daß von 42 bisher im Gau Heſſen
berliehenen Wehrſportabzeichen 28 Träger dieſes ſtolzen Abzeichens
ſur Ortsgruppe Darmſtadt gehören. Zu den zuletzt damit
Aus=
eſeichneten gehört u. a. auch der über 50 Jahre alte Kamerad
on Hiller, ein alter Afrikaner.
Im weiteren Verlauf des Abends hielt der Wehrſportführer
ei Ortsgruppe Scola einen ebenſo intereſſanten, wie von
köſt=
hicem Humor durchwürzten Vortrag über den letzten
Uebungs=
kuſus im Wehrſportlager Ohrdruf, an dem Scola teilgenommen
at. Vielleicht das Bedeutſamſte der Wochen in dieſem Lager war
vie einhellig anerkannte Tatſache, daß mit Recht in dieſen
Wehr=
ſrtlagern jegliche Politik unterbleibt. Doppelt
in=
ereſſant feſtzuſtellen, da es eines Verbotes politiſcher Betätigung
berhaupt nicht bedurft hat, überall herrſchte das Beſtreben, in
ſtei kameradſchaftlichem Geiſt zuſammenzuarbeiten zur eignen
rtüchtigung, und gab damit den beſten Beweis für die Ziele der
dann mſſztahlhelmerziehung, die ja nichts anderes bezweckt, als unter
veri
Ausſchaltung politiſcher oder geſellſchaftlicher und ſozialer
Gegen=
che UeſrAMſitze kameradſchaftlich zuſammenzuarbeiten an der Ertüchtigung
Enerer Jugend und dem wieder Wehrhaftmachen des deutſchen
Solkes.
Sehr ſtreng und ſehr anſpruchsvoll war der Dienſt und die
inforderungen, die im Wehrſportlager Ohrdruf geſtellt wurden.
Vom beginnenden Morgen bis zum ſinkenden Abend waren die
btunden ausgefüllt mit Uebungen und mit einem Dienſt, der ſich
hlbſtverſtändlich ſtreng an die Grundſätze anlebnen muß, die durch
her Verſailler Vertrag für uns gegeben ſind. Der Verſailler
Ver=
rag verbietet, was immer in Erinnerung zurückgerufen verdient,
die deutſche Jugend irgendwie militäriſch, namentlich an
Kriegs=
ung Mk Ahaffen auszubilden oder auch nur zu betätigen. Es beſteht aber
bausſtE)ein Verbot und kann nicht beſtehen, der deutſchen Jugend die
Grundeigenſchaften eines wehrhaften Mannes zu lehren und ſie
Karin zu erziehen. Eigenſchaften, auf die kein lebenswilliges Volk
ſerzichten kann, und auf die das deutſche Volk nie verzichten wird.
Wo erziehen dieſe Kurſe unſere deutſche Jugend körperlich und
Aeiſtig in mannigfaltiger Abwechſlung zur Wehrhaftigkeit
nd zu Opferbereitſchaft für die
Volksgemein=
nen ic. Uſſchaft. Von den Anforderungen, die in den Führerkurſen geſtellt
*ſerden, darf die Tatſache ſprechen, daß von 142 Teilnehmern
her 7 das Hilfslehrerexamen beſtanden haben
arunter erfreulicherweiſe der tüchtige Ortsgruppen=
Wehrſport=
ſührer Kamerad Scola. Dieſe Examen geben den 7 Kameraden
ie Berechtigung, an den Orten ihrer Wirkungstätigkeit Kurſe
nd Prüfungen abzuhalten. — Von den geſamten Teilnehmern im
Vehrſportlager Ohrdruf ſtellte der Stahlhelm 68. die NSDAP. 40,
während die übrigen ſich auf andere Verbände aller Schattierungen
eiteilten.
Mit einem Appell des Ortsgruppenführers von Geldern
In die aktive Wehrſportmannſchaft, pünktlich zum Dienſt und zu
hen Pflichtabenden zu erſcheinen, wurde der intereſſante Abend
eſchloſſen.
Nieder,
eitere
Im Union=Theater läuft bis auf weiteres der ſenſationelle
der 9e Frfolg „Tarzan, der Herr des Urwaldes”, Johnny Weißmüller,
ig I ſer frühere Schwimm=Weltmeiſter, ſpielt die Hauptrolle.
ags ſc.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
entzückende Lilian Harvey, zuſammen mit Willy Fritſch und
Eilli Forſt in dem neuen Ufa=Welterfolg „Ein blonder Traum".
. Mie Regie führt Paul Martin, und die melodienreichen Schlager
die Tſtanmen von Werner R. Heymann. Vorher das bekannt gute und
Inereſſante Beiprogramm. Jugendliche haben Zutritt.
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man heute zum letzten
llen. ſſlale Conrad Veidt und Olga Tſchechowa in dem ſpannenden
Ton=
ſiln „Die Nacht der Entſcheidung . Dazu das reichhaltige Bei=
Drogramm.
— Helia=Lichtſpiele. Im Rahmen einer der beliebten Film=
Vorſük MMorgenfeiern läuft heute, Sonntag, vorm. 11,15 Uhr, der
hervor=
enWelagende Kulturtonfilm der Ufa „Wunder der Tierwelt unter
*fVaſſer”, ein Film von den Lebeweſen der Weiher und Weltmeere,
eirome und Bäche, vom Werden und von der Wandlung
gewal=
ſiger Koloſſe von Erhabenem und Grauſigem, ein Dokument vom
Otſeinskampf im Waſſerreich. Jugendliche haben Zutritt.
* Reſi=Theater. Wieder zeigt das „Reſi” einen wundervollen
Großfilm „Der träumende Mund‟. Dazu das gute
Bei=
brogramm. — Frühvorſtellung des ſpannenden
Auswan=
hererfilms „Die große Fahrt”: 20 000 Mitwirkende, 1000
India=
ſter, rieſige Büffel= und Pferdeherden; der Film, der 8 000 000
Mark gekoſtet hat. Mittags Jugendvorſtellung mit Beiprogramm.
Morgen Dajos Bela=Konzert und — Tanz! Das
hochinter=
ſſante Gaſtſpiel der bekannteſten deutſchen Schallplatten=,
Tonfilm=
ſund Radiokapelle mit dem berühmten ungariſchen Primas Dajos
6ela als Dirigenten bildet das Geſpräch aller muſikverſtändigen
reiſe Darmſtadts. — Nach dem Konzert= und
Bühnenſchaupro=
kamm, das übrigens am 2. Abend vollſtändig neu iſt, findet
an=
cießend (ab 11 Uhr) Tanz ſtatt, der insbeſondere für die Ju=
Gend große Anziehungskraft haben dürfte. Konzertbeſucher haben
ur die Tanzveranſtaltungen Preisvergunſtigung, ebenſo Radio=
Arer und Studenten. — Heute, Sonntag, abend, überträgt der
Rankfurter Sender das Konzert von Karlsruhe. (Siehe Anzeige.)
Kaminbrand. In einem hieſigen Reſtaurant brach ein
Aminbrand aus, der durch die ſofort alarmierte Feuerwehr
als=
dar d gelöſcht werden konnte.
Der 1000. Flug.
Der M.F.C. (Motor=Flug=Sportclub) Darmſtadt konnte
ge=
ſtern das erfreuliche Jubiläum ſeines 1000 Fluges feiern. Es
iſt in Darmſtadt zum erſtenmal, daß neben der Akaflieg, die das
Fliegen nur wiſſenſchaftlich betreibt, ein Darmſtädter
Zivilver=
ein in ununterbrochener Folge ſo viel Flüge ausgeführt hat. Der
Art nach waren dieſe Flüge in der Mehrzahl Schulflüge Auch
dies iſt begrüßenswert, denn es kommen ſo die Flugſchüler, die
nicht nur Flugwiſſenſchaft ſtudieren, in Darmſtadt zum
regel=
mäßigen Fliegen, und die Stadt hat von dieſer Art
Vereins=
fliegerſchule einen unmittelbaren wirtſchaftlichen Vorteil. Die
Piloten brauchen ihr Geld nicht nach anderen Städten, die
bis=
her ein gutes ziviles Vereinsflugleben hatten, zu tragen. Der
Löwenanteil der Arbeit, die ein ſo ſchönes Jubilaum in 3
Jah=
ren des Beſtehens des M.F.C. ermöglichte, gebührt neben dem
Präſidenten des Clubs, Herrn Wilhelm Merck, in
hervorragen=
der Weiſe dem Vereinsfluglehrer, Graf Hagenburg. Das
Inter=
eſſe der Darmſtädter Jugend iſt auch an der motorflugſportlichen
Betätigung derart ſtark, daß ein zweites Sportflugzeug
notwen=
dig ware. In der Hoffnung, daß die Arbeit des M.F.C. in
har=
moniſcher Zuſammenarbeit mit allen flugſportlichen
Vereini=
gungen wie bisher weiter wächſt und gedeiht, wünſchen wir ein
herzliches „Hals= und Beinbruch!”
Was sollich meinen
Ciebenschenken?
Stets an
Shaosk.-Schuhd
denken!
Der tußgerechte elegante Schuh.
Sonntag, den 4. Dezember von 1—6 Uhr geöffnet.
Darmstadt, Rheinstr. 6 • Frankfurt a. M., Steinweg
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am
Frei=
tag vormittag gegen einen jungen, aus der Pfalz gebürtigen
Metzger wegen Fahrraddiebſtahls, und gegen einen
Fabrikarbeiter aus Lorſch und einen Landwirt aus
Lorſch wegen Hehlerei. Der erſte Angeklagte war Mitte
Juli aus dem Zuchthaus entlaſſen worden, wo er ebenfalls wegen
Fahrraddiebſtahls eine vierjährige Strafe verbüßt hatte. Etwa
150 RM. verdientes Geld hatte er innerhalb 14 Tagen
auf=
gebraucht, um ſich dann wieder ſeinem alten Beruf, dem
Fahrrad=
diebſtahl. zu widmen. Mit dem zweiten Angeklagten hatte er
ſchon einmal zuſammengearbeitet, der ihm half, die geſtohlenen
Räder unkenntlich zu machen und abzuſetzen Der erſte
An=
geklagte nahm im übrigen die Sache ſehr ernſt — er ſtahl nur
erſtklaſſige Räder —, und ſie verdienten infolgedeſſen ganz nett
dabei. Der dritte Angeklagte, der übrigens tatſächlich
ahnungs=
los ſchien, hatte ihnen ein Rad für den Preis von 35 RM. und
eine Ente abgekauft Zum Glück gelang es, den erſten
Angeklag=
ten ſchon nach etwa zweiwöchiger Tätigkeit dingfeſt zu machen.
Dieſe Zeit hatte ihm aber genugt, 17 Fahrräder an ſich zu
brin=
gen. Er erhält wegen Diebſtahls im wiederholten
Rückfall 5 Jahre und 6 Monate Zuchthaus und 5
Jahre Ehrverluſt. Da er geſtändig iſt, wird ihm die
Unter=
ſuchungshaft mit 3½ Monaten angerechnet. Der zweite
An=
geklagte erhält wegen Hehlerei 5 Monate
Gefäng=
nis, der dritte wird mangels Beweiſes freigeſprochen.
Es wird dann bis in die Abendſtunden gegen den
Hilfs=
arbeiter Auguſt Meidinger aus Eberſtadt wegen
unlauteren Wettbewerbs verhandelt. Der Angeklagte,
der ſchon wegen Amtsunterſchlagung — er war früher bei der
Poſt angeſtellt — erheblich vorbeſtraft iſt, hatte es verſtanden,
ſich bei Röhm u. Haas eine Vertrauensſtellung zu erwerben. Als
ſolcher war es ihm gelungen, einen Maſchinenzubehörteil, den die
Firma geheimzuhalten wünſchte, abzuzeichnen. Auch
Geheimkor=
reſpondenz und Reſervatanweiſung brachte er an ſich. Der
An=
geklagte war, da die Firma irgendeine Unredlichkeit bei ihm
entdeckt hatte, entlaſſen worden. Er hatte ſchon einen neuen
Ver=
trag mit einer ſpaniſchen Firma abgeſchloſſen, war ſchon im
Be=
ſitz des Auslandspaſſes und der Fahrkarte, als man ihm durch
Zufall auf die Spur kam. Er erhält wegen Vergehens
ge=
gen das Geſetz gegen unlauteren Wettbewerb in
zwei Fällen und wegen Unterſchlagung insgeſamt
7 Monate Gefängnis.
Billiger Verwaltungs= und Winterſport=Sonderzug nach
Oberbayern und Tirol. Winterſport im Mittelrheingebiet zu
treiben, iſt meiſt nur für kurze Zeit, in manchen Wintern kaum
möglich. Aber der Mittelrheiner will die Ungewißheit los ſein,
er will für ſeinen Winterſport beſtimmte Pläne" faſſen können.
Dieſem berechtigten Wunſche kommt die Reichsbahndirektion
Mainz inſofern entgegen, als ſie in der Zeit vom 25. Dezember
1932 bis einſchließlich 2. Januar 1933 einen
Verwaltungsſonder=
zug von Wiesbaden über Mainz, Darmſtadt, Aſchaffenburg.
Mün=
chen nach Innsbruck in Tirol fahren wird, zu dem
Sonderzugrück=
fahrkarten 2. und 3. Klaſſe mit 50 Prozent Ermäßigung nach
Munchen. Murnau (Oberammergau), Garmiſch=Partenkirchen,
Mittenwald und Innsbruck ausgegeben werden. Der in Ausſicht
genommene Zug wird aus bequemen. gut geheizten
Durchgangs=
wagen gebildet und mit größter Geſchwindigkeit durchgeführt.
Einzelheiten über die Fahrt ſind aus den Aushängen auf
Bahn=
höfen und bei den Mitteleuropäiſchen Reiſebüros zu erſehen.
* Sfenzer- und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 1. bis 15. Dezember 1932.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
(Fortſetzung.)
10. Dezember: Einkommenſteuervorauszahlung, 4.
Ziel für 1932. Das urſprünglich erſt am 10. Januar 1933
fällig geweſene 4. Ziel iſt durch Notverordnung um einen
Monat vorverlegt worden. (Keine Schonfriſt.)
10. Dezember: Körperſchaftsſteuervorauszahlung,
4. Ziel für 1932. Vergl. oben. (Keine Schonfriſt.)
10. Dezember: Ledigenſteuer für veranlagte Steuerpflichtige,
Zuſchlag für Aufſichtsratsmitglieder und
Entrichtung des Zuſchlags zur Einkommenſteuer.
Vergl. oben. (Keine Schonfriſt.)
— Evang. Männervereinigung der Petrusgemeinde. Alle
Heimatfreunde, insbeſondere unſere Mitglieder nebſt ihren
Ange=
hörigen, ſeien nochmals herzlichſt eingeladen zu dem intereſſanten
Lichtbildervortrag von Herrn Philipp Weber: „Hiſtoriſche
Stät=
ten in den Darmſtädter Wäldern”, der auf unſerer
Monatsver=
ſammlung, kommenden Dienstag, 6. Dezember, 8,15 Uhr, im
Ge=
meindehaus, Eichwieſenſtraße 8, ſtattfindet.
— Paulusgemeinde. Der Frauenverein der Paulusgemeinde
veranſtaltet am Donnerstag, den 8. Dezember, ſeine diesjährige
Adventsfeier. Pfarrer Eſchenröder=Frankfurt a. M.
wird einen Vortrag halten über: „Deutſche Weihnachtsſitten in
alter und neuer Zeit”. Teekarten zu 30 Pfg. ſind abends
erhält=
lich. Die Gemeindeglieder, auch Männer, ſind herzlichſt zu der
Feier eingeladen.
Jungdeutſcher Orden e. V. Der am Freitag ſtattgefundene
Ausſpracheabend nahm einen äußerſt ſachlichen Verlauf. Anerkannt
wurde von allen Sprechern in der Ausſprache, daß endlich ein
poſitiver Vorſchlag zur Behebung der Arbeitsloſigkeit gemacht ſei,
(Ausführlicher Bericht folgt.)
— Zur Erlernung von Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben
er=
öffnet der Gabelsbergerſche Stenographenverein von 1861 am
kommenden Dienstag in der Ballonſchule neue Anfängerkurſe.
Alle Intereſſenten werden gebeten, ſich im Saal 9 einzufinden.
Die Kurſe ſtehen unter der Leitung von geprüften Lehrkräften
und werden zu für jeden erſchwinglichen Gebühren durchgeführt.
Wir verweiſen auf die heutige Anzeige des Vereins.
CAerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunachſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonn=
tag, den 4. Dezember 1932, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
bereit: Dr. med Hof, Gervinusſtraße 46½, Telephon 48: Dr.
med. Schiffer, Theaterplatz 2 Telephon 1403: Frau Dr. med.
Dörr=Aſal, Heinrichſtraße 62. Telephon 3448.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 4. bis 11. Dezember die
Löwenapotheke, Ballonplatz 11, und die Adlerapotheke,
Wilhel=
minenplatz 17.
Lokale Veranſtalkungen.
— Sektion Darmſtadt des D. und Oe „
Alpen=
vereins. Freitag, den 9. Dezember, abends; in der Aula des
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums wird Herr Dr. G. Kretſchmer
über ſeine Wanderungen im öſtlichen Spanien berichten, die er
zur botaniſchen Durchforſchung dieſes Gebietes im Frühjahr
unternahm. Die Lichtbilder entſtammen der Kamera ſeines
Be=
gleiters, des Herrn Dr. med. Stroh. Die Mitglieder der
Sek=
tion Starkenburg und eingeführte Gäſte ſind zu der
Verſamm=
lung höflichſt eingeladen.
Tageskalender für Sonntag, den 4. Dezember 1932.
Helia=Lichtſpiele, vorm. 11,15 Uhr: „Wunder der Tierwelt unter
Waſſer”. — Union=Theater: Tarzan”; Helia=Lichtſpiele: „Ein
blonder Traum”; Palaſt=Lichtſpiele: „Die Nacht der
Entſchei=
dung”. — Orpheum. 15,30 Uhr: „Des braven Kindes
Weih=
nachtsfeſt: 20.15 Uhr: „Varieté. — Konzerte: Herrngarten=
Café, Café Ernſt=Ludwig, Café Oper, Reichshof. Hotel=Reſt.
z. Poſt. Schillereck, Café Monopol. Rummelbräu, Theater=Reſt.
Mathildenhöhſaal, Reſtaurant Bürgerhof. — Stadtkirche, 20,15
Uhr: Advents=Muſik.
Weikerbericht.
Durch die Südſeite der nördlichen Meeresſtrömung ſind wir
in eine etwas wärmere Luft gelangt, welche dieſiges und zu
Regen neigendes Wetter verurſacht. Von Weſten her iſt der
Nach=
ſchub wieder kühlerer, maritimer Luft zu erkennen, die auch bei
uns Einfluß gewinnt und vorerſt zu wechſelhaftem Wetter mit
Schauern führen wird. Da gleichzeitig eine Luftdruckzunahme im
Weſten zu erkennen iſt, wirkt ſich ſpäter die Wetterlage etwas
wärmer aus. Dabei ſtellt nächtlicher Bewölkungsrückgang
Froſt=
gefahr in Ausſicht.
Ausſichten für Sonntag, den 4. Dezember: Anfangs bedeckt
und Niederſchläge, wechſelnd wolkig mit vorübergehendem
Aufklaren, Temperaturen wieder zurückgehend einzelne
Schauer. Auf den Bergen Schnee. Weſtliche Winde.
Ausſichten für Montag, den 5. Dezember: Immer noch
weſt=
liches Wetter, doch etwas ruhiger. Bei Aufklaren
Nacht=
froſtgefahr
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlſch für Politit und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feuiſſeion, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ſir den Handel: Dr. E H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantſe der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 28 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 337
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 4. Dezember 193.
Aus Heſſen.
De. Arheilgen, 3. Dez. Adventsandachten. In der
evangeliſchen Kirche finden an den Adventsſonntagen jeweils
nachmittags um 5 Uhr liturgiſche Andachten ſtatt. Am
kommen=
den Sonntag werden bei der Andacht die Konfirmanden ſingen,
während am dritten Adventsſonntag der Poſaunenchor mitwirken
wird — Im Evang. Frauenverein wird am
kommen=
den Dienstag abend Schweſter Grete Quack vom
Landesjugend=
pfarramt über das Thema „Erziehung und Wirtſchaftsnot”
ſprechen
E Wixhauſen. 3. Dez. Am Sonntag, den 4. Dezember,
ver=
anſtaltet der Geſangverein Sängerluſt im Saale des Gaſthauſes
„Zur Krone” einen Liedertag. An dem Liedertag nehmen
Ver=
eine des Dirigenten, Herrn Gg. Jäger=Frankfurt. teil.
Griesheim, 4. Dez. Ihren 81. Geburtstag begeht am
Sonn=
tag, den 4. Dezember, Fräulein Eliſabethe Simmermacher,
Sterngaſſe 5, in körperlicher und geiſtiger Friſche. — In letzter
Zeit gelang es unſerem Feldſchutzperſonal, wiederum einige
Feld=
irevler bei der Tat zu ſtellen. In einem Falle waren es
meh=
rere Auswärtige, die aber, weil ſie falſche Namen angaben, jetzt
nicht mehr ausfindig gemacht werden konnten, während in einem
anderen Falle ein hieſiger Einwohner ſeiner ſtrafbaren Handlung
überführt werden konnte. — Junglandbund Griesheim.
Am Sonntag. 4. Dezember, findet eine große Fuchsjagd der
Reit=
abteilungen des Kreiſes Darmſtadt ſtatt. Die Jagd beginnt an der
Südoſtecke des Schießplatzes in der Nähe des Beckerweges.
An=
ſchließend auf dem Reitplatz der hieſigen Reitabteilung am
Eber=
ſtädterweg großes Jagdſpringen.
F Eberſtadt, 3. Dez. Kirchliches. Am 2. Advent findet
abends 8 Uhr in der evangeliſchen Kirche die Monatsandacht
für Dezember ſtatt. Dabei wird der Muſikverein 1904 und Pfarrer
Munk=Reichelsheim (Baß) mitwirken. — Abendſingewoche.
In der Zeit vom 7. bis 10. Dezember veranſtaltet die evangeliſche
Kirchengemeinde erſtmalig eine Abendſingewoche,
dieLandesjugend=
pfarrer Lic von der Au leiten wird. Gemeindeglieder, die ſich
daran beteiligen wollen, werden gebeten, ſich am Mittwoch, den
7. Dezember. abends um 8 Uhr, im Gemeindehaus einzufinden. —
Geſangverein „Sängerluſt‟. Der Verein veranſtaltet
ſein diesjähriges Herbſtkonzert am Sonntag, den 4
De=
zember, abends 8 Uhr beginnend, im Saale „Zum Bergſträßer
Hof” (Peter). — Holzhauerei. Die Holzhauerei im
Ge=
meindewald beginnt am Montag, den 5. Dezember. Nach einer
Bekanntmachung des Kreisamtes Darmſtadt vom 24. November
1932 iſt das Betreten der Arbeitsplätze von Holzhauereien durch
Unbefugte verboten.
Ak Nieder=Ramſtadt. 3 Dez. Betriebsſtillegung.
Die Odenwälder Hartſteininduſtrie hat ihren hieſigen Betrieb
nach einer Arbeitszeit von kaum drei Wochen abermals ſtillgelegt
und dadurch manchem Familienvater die Weihnachtsfreude
ver=
dorben Durch die Wirtſchaftsankurbelung hätte man gehofft, daß
auch eine Belebung der Steininduſtrie eintreten würde. Dieſe
Hoffnungen ſcheinen indeſſen nicht zu beſtehen.
( Ober=Ramſtadt, 3. Dez. Winterhilfe. In dieſem
Win=
ter ſoll eine Kinderſpeiſung von dem Ausſchuß für die
Winter=
hilfe durchgeführt werden. Es iſt daran gedacht, den 4—6jährigen.
noch nicht ſchulpflichtigen Kindern aller Erwerbsloſen ein warmes
Frühſtück zu verabreichen. Dieſe Speiſung ſoll im Anſchluß an
die Schulſpeiſung durchgeführt werden. Eventuell ſoll noch vor
Weihnachten damit begonnen werden. Beſtimmt aber wird dies
ſofort im neuen Jahre der Fall ſein und dieſe Speiſung dann bis
März durchgehalten werden. Wie dies ſich auch in anderen
Ge=
meinden bei Speiſungen bewährt hat, ſoll die Speiſung nicht ganz
frei ſein, ſondern der von den Eltern zu leiſtende Beitrag ſoll
pro Kind und Woche 10 Pfg. betragen. Die noch fehlenden
Un=
koſten werden von der Winterhilfe getragen. Die Anmeldung dazu
ſoll am Donnerstag, den 8. Dezember. von 2—5 Uhr, im Rathaus
ſtattfinden. Dabei werden auch die erſten Eſſenkarten ausgegeben.
Die Erwerbsloſen mit noch nicht ſchulpflichtigen 4—6jährigen
Kindern wollen ſich dort melden, und zwar mit
Anfangsbuch=
ſtaben A—H von 2—3 Uhr, J—P von 3—4 Uhr und Q—Z von
4—5 Uhr.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Dez. Die 10tägige
Evangeliſa=
tionswoche hat am Freitag in unſerer Kirche begonnen.
Red=
ner iſt Herr Volksmiſſionar Witzel aus Hamburg. Der erſte
Abend war gut beſucht. Jedem Gelegenheit zur Ausſprache mit
Herrn Volksmiſſionar Witzel zu geben, werden von Montag bis
Samstag nächſter Woche, vormittags von 9—11 Uhr, im
Pfarr=
haus und nachmittags von 5—6 Uhr in der Kinderſchule
Sprech=
ſtunden abgehalten.
k. Diehurg. 3. Dez. Freiw. Sanitätskolonne vom
Roten Kreuz. Die Kolonne veranſtaltet morgen abend im
„Mainzer Hof” ein Wohltätigkeitskonzert mit einem Schauſpiel
„Die erſte Hilfe‟. Dieſes Spiel ſoll die Daſeinsberechtigung des
Roten Kreuzes auch dem Fernſtehenden lebhaft vor Augen führen.
— Berufsſchuldirektor. Zum Direktor an der hieſigen
Berufsſchule wurde anſtelle des durch Erreichung der Altersgrenze
in den Ruheſtand tretenden Direktors Wagner Herr
Berufs=
ſchullehrer Ludwig Keller ernannt.
— Groß=Bieberau. 3. Dez. Die hieſige Volksſchule
veranſtal=
tet kommenden Sonntag nachmittag im Saalbau Ludwig Lortz
einen Elterntag mit Vorträgen und Darbietungen über
Heimat=
ſchutz und Heimatbilder. Den Hauptvortrag übernimmt Herr
Profeſſor Spilger aus Darmſtadt.
Ed. Winterkaſten. 3. Dez. Beſetzung der
Polizei=
dienerſtelle. Die Beſchwerde gegen die Wahl des Ludwig
Krichbaum zum Polizeidiener wurde zurückgewieſen, und Ludwig
Krichbaum, der die Stelle ſchon ein Jahr proviſoriſch verſah. iſt
ſomit zum Polizeidiener gewählt. Er wurde durch das Kreisamt
verpflichtet.
Dw. Lützelbach=Neunkirchen, 3. Dez. Die Gemeindekaſſen der
beiden Gemeinden wurden durch das Kreisamt Dieburg einer
Reviſion unterzogen, die zur Zufriedenheit der Behörde verlief.
— Ernennung zum Ehtenbürger. Herr Adolf Riehl
aus Darmſtadt. Inhaber des Feinvorzellanwarengeſchäftes Noack.
Eliſabethenſtraße, hält ſich ſchon ſeit über 32 Jahren alljährlich
mehrere Male in unſerem idylliſch gelegenen Odenwalddörfchen
Lützelbach auf, dabei hat er ſich ſehr oft um die Not unſerer
Orts=
armen geſorgt und dieſen ganz beſonders während des
Krie=
ges und der Inflationszeit unzählige Wohltaten erwieſen. Der
hieſige Ortsvorſtand verlieh Herrn Riehl für ſeine humane
Hand=
lungsweiſe und ſeine ſonſtigen Verdienſte das Ehrenbürgerrecht.
Anläßlich dieſes Ereigniſſes fand in dem Gaſthaus „Zur
Neun=
kircher Höhe” eine kleine Feier ſtatt. — Am 11. Dezember findet
in der Gemeinde Lützelbach Beigeordnetenwahl ſtatt.
Als Kandidaten ſind die Landwirte Georg Lortz und Peter
Roß=
mann 4. aufgeſtellt. Beide gehören der NSDAP. an.
Dk. Waldmichelbach, 3. Dez. Das evang. Pfarramt hat einen
Freiwilligen Arbeitsdienſt für Mädchen ins Leben gerufen. In
der letzten Woche haben 16 Mädchen aus verſchiedenen Dörfern
des Kirchſpieles hier ihren Arbeitsdienſt begonnen.
Die Sicherung des Winterluftverkehrs.
„Das Flugzeug ſucht im Rebel ſeinen Weg .. — Wekkerinformakionen vom Boden aus.
Bald kann man auch im Nebel landen.
Die Durchführung des Flugverkehrs im Winter ſtellt vor
beſondere Probleme. Man kann ſagen, daß die
Witterungsver=
hältniſſe in den Sommermonaten im allgemeinen beſtändiger ſind
als im Winter, und daß vor allen Dingen die großen Feinde
der Fliegerei. Nebel. Niederſchlag und Wolken, im Winter
häu=
figer auftreten, als in der ſchönen Jahreszeit. Es war deshalb
notwendig, für die Wintermonate beſondere Vorkehrungen zur
Durchführung der Regelmäßigkeit des Luftverkehrs zu treffen.
die ſoweit gediehen ſind, daß man bereits beute im Vergleich
zum Jahre 1927 eine Steigerung von 50 Prozent in bezug auf
die Regelmäßigkeit erzielen konnte, wobei die Anforderungen an
die Sicherheit der Flugdurchführung noch erhöht worden ſind.
Es galt, ſowohl für die über flaches Land führenden Strecken.
als auch für die Strecken über gebirgige Bodenformationen die
gleichen Sicherungen zu treffen, wenn natürlich auch im
allge=
meinen der Flug über Flachland weniger Schwierigkeiten bietet.
Dieſe Sicherungen beſtehen einmal in der Ausrüſtung der
Flug=
zeuge mit Blindflugapparaten, ein andermal in der
Durchorgani=
ſation und Vervollkommnung der Bodenſtationen. Jedes im
Winter fliegende Verkehrsflugzeug iſt mit den für den Flug ohne
Erdſicht notwendigen Geräten ausgeſtattet. Daß die Flugzeuge
auch mit Funkſender und Empfänger ausgerüſtet ſind, iſt
ſelbſt=
verſtändlich. Außerdem hat die Deutſche Lufthanſa ſchon ſeit
Jahren Winter für Winter ſowohl Flugzeugführer als auch
Fun=
ker im Blindflug ausgebildet, ſo daß ein hinreichendes Perſonal
für Flüge ohne Erdſicht vorhanden iſt.
Das Kernſtück der Sicherung des Flugverkehrs im Winter
bildet die Wetterberatung vom Boden aus. Die zahlreichen
Wetterbeobachtungsſtellen liefern das Material fur die
Wetter=
zettel, die jedem Flugzeugführer vor Antritt der Reiſe
ausge=
händigt werden, und aus denen er erſehen kann, welches Wetter
er auf ſeiner Strecke vorausſichtlich antrifft. Die Funkanlage
ermöglicht es dem bereits im Fluge befindlichen Flugzeug außer=
dem, alle nach dem Start eingetretenen
Wetterveränderun=
noch nachträglich mitzuteilen. Neben der Wetterberatung
drahtloſem Wege iſt aber auch die Ortsbeſtimmung für im Ne)
fliegende Flugzeuge vom Boden aus möglich. Zahlreiche FA.
häfen verfugen über eine Peilſtation, auf der mit Hilfe eün
Rahmenantenne die Richtung feſtgeſtellt werden kann, aus
die vom Flugzeug abgegebenen Funkzeichen kommen. Der Schmi
punkt zweier ſolcher Richtungswellen ergibt dann den
Stant=
des Flugzeugs, der ihm vom Boden mitgeteilt wird. Der Fi
ger iſt mit dieſer Einrichtung ſowohl von der Erdſicht aus,
auch von ſeinem Kartenmaterial unabhängig gemacht worden,
Der einzige Grund, warum heute ein Flug nicht angetreie
wird, iſt die Vernebelung des Zielflughafens, aber auch hier 9
beitet man an der Entwicklung von Geräten, um eine Land
ſelbſt bei dichteſtem Nebel zu ermöglichen. Es wird jedoch
geraume Zeit dauern bis dieſe Apparate ſoweit entwickelt Kn
daß ſie unter Berückſichtigung aller Sicherheitsfaktoren prak:
angewandt werden können.
Reine Nachtflüge werden während der vier Wintermony
nicht durchgeführt. Vorgeſehen iſt jedoch ein Befliegen der ime
nationalen Nachtpoſtſtrecken für den Winter 1933/34. Die für
ſommerlichen Nachtflugverkehr getroffenen Einrichtungen,
denen Drehſcheinwerfer in Abſtänden von rund 30 Kilome-
und Hilfslandeplätze in Abſtänden von 60 Kilometern gehöte
genügen vollauf um auch während des Winters Flugzeu= g
die einen Teil ihres Weges in der Dunkelheit zurücklegen mü ſ
zu dienen. Dadurch iſt es möglich geworden, zum Beiſpiel d
Strecke London-Berlin auch an Tagen mit kürzeſter Hellis/
zu befliegen.
Man ſieht alſo, daß auch für den Winter, den entſprech
anderen Anforderungen dieſer Jahreszeit gemäß, techniſche Ad
kehrungen getroffen ſind, die eine Durchführung des Luftverk=h
als ſicher gewährleiſten.
Claus Dohr.)
Aus den Gemeinderaksſikungen.
Le. Groß=Umſtadt. 3. Dez. Aus dem Gemeinderat.
Seitens der Kommuniſtiſchen Partei wurde beantragt, für alle
Erwerbsloſen, ausgeſteuerte Wohlfahrtserwerbsloſen,
Sozialrent=
ner. Ortsarme und ſonſtige Bedürftigen eine Winterbeihilfe in
Form von Bargeld zu gewähren. Da es der Gemeinde an
Mit=
teln hierzu fehlt, wurde der Vorſchlag gemacht. an Stelle des
Geldes Nahrungsmittel zu gewähren. Die Lieferanten könnten
bei dieſer Gelegenheit ihre rückſtändigen Steuern und ſonſtige
Stadtgelder verrechnen. Der Antrag wurde dem
Fürſorgeaus=
ſchuß überwieſen. Von landwirtſchaftlicher Seite wurde beantragt.
alle notleidenden Steuerzahler von einem Ziel Steuer für 1932 zu
befreien. Dieſer Antrag wurde der Hauptkommiſſion überwieſen.
Im Anſchluß hieran wurde der Bürgermeiſter beauftragt, das
Kreisamt Dieburg zu bitten, höheren Orts einen Zuſchuß zur
Winterbeihilfe zu erwirken. — Auf eine Verfügung des
Kreis=
amts Dieburg, betreffend die Gewerbeſteuer für Gemeinde, Kreis
und Provinz für 1932, ſoll nach der Verfügung verfahren
wer=
den. — Die Sätze für die Hundeſteuer ſind in 1933 dieſelben wie
in 1932. — Auf ein Schreiben des Forſtamts Lengfeld erklärt ſich
der Gemeinderat mit einem Hieb von 4000 Feſtmeter Holz für
die Wirtſchaftszeit von 1932—1941 einverſtanden. Die
Bedingun=
gen zur Holzverſteigerung in 1933 werden feſtgelegt.
P. Rüſſelsheim. 3. Dez. Gemeinderat. Im Rahmen der
Fürſorge für Hilfsbedürftige, Erwerbsloſe. Empfänger von Wohl=
fahrtsunterſtützung. Klein= und Sozialrentnern uſw. ſoll dadurch
Gelegenheit zur unentgeltlichen Beſchaffung von Brennholz ge=
geben werden, daß bei den diesjährigen Holzfällungsarbeiten im
Gemeindewald das Ausgraben und Aufarbeiten von Wurzelſtöcken
unterbleibt und das Stockholz den Hilfsbedürftigen ohne
Ver=
gütung überlaſſen wird, wenn ſie das Ausgraben ſelbſt
über=
nehmen.
Ck. Crumſtadt 3. Dez. Gemeinderat. Der Rat beſchloß,
Gelände für den Weg in den „Prauſchen” anzukaufen. Auch
wur=
den die Holzhauerarbeiten im Gemeindewald vergeben.
Aa Wolfskehlen, 3. Dez. Der Gemeinderat hat in
einer Dringlichkeitsſitzung den Ankauf eines Waggons
verbillig=
ter Briketts für arbeitsloſe und ſonſtige bedürftige Familien
be=
ſchloſſen.
Cf Birkenau, 3. Dez. Die frühere Oberin der hieſigen kath.
Schweſternſtation. Schweſter Jakobine, iſt in Mainz im
Mut=
terhauſe der Schweſtern von der hl. Vorſehung im Alter von 91
Jahren geſtorben. In den 44 Jahren ihres Wirkens in der
Ge=
meinde Birkenau hatte ſich Schweſter Jakobine die Liebe und die
Verehrung aller Bevölkerungskreiſe erworben, und mit tiefer
Trauer wird man die Nachricht von ihrem Heimgang aufnehmen.
Dreiſter Einbruch. Ein Dieb ſchlug am vorvergangenen
Abend gegen 11 Uhr die Scheiben eines an der Hauptſtraße
ange=
brachten Schaukaſtens des Manufakturwarengeſchäfts Hans Tief
ein und entwendete die Auslage. Anwohner ſahen den Dieb noch
flüchten, konnten aber zu deſſen Ergreifung nichts unternehmen.
— Seeheim. 3. Dez. Evangeliſcher
Wohlfahrts=
dienſt. Der im evangeliſchen Sonntagsblatt für den 6.
Dezem=
ber auf der Orbishöhe angeſagte Rüſttag für eine Frage der
Volksentartung und Volksgeſundung muß Umſtände halber auf
nächſtes Jahr verſchoben werden.
g. Gernsheim, 2. Dez. Zum Mitglied des Aufſichtsrats der
Bezirksſparkaſſe Zwingenberg wurde in der letzten
Mitgliederver=
ſammlung Herr Bürgermeiſter Lichtel gewählt. — Am 7. Dez.
findet im Kathol. Vereinshaus ein Vortrag für Erwerbsloſe
ſtatt. Leiter der Veranſtaltung iſt der Arbeiterſekretär der kath.
Arbeitervereine, Herr Johann Even aus Mainz.
— Gernsheim. 3. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
2. Dezember: 0.10 Meter, am 3. Dezember: —0,04 Meter. (Morg.
5.30 Uhr.)
D Biblis, 3. Dez. Bei der Holzverſteigerung dieſer Saiſon
wurden bereits recht hohe Preiſe für Brennholz aller Art erzielt,
obwohl es ſich um eine Verſteigerung gegen bar handelte. — Nach
dem Ausſcheiden von Herrn Lehrer Sahm wurde
Reichsbahnaſſi=
ſtent Herr P. Dölger zur Ergänzung des Ortsparlaments
her=
angezogen — Die Holzmacherarbeiten im hieſigen
Ge=
meindewald ſind bereits beendet; ebenſo der Bahnumbau an der
Strecke Biblis—Groß=Rohrheim. Dadurch erhöht ſich die Zahl der
Wohlfahrtsempfänger in unſerer Gemeinde wieder ganz erheblich.
Wimpfener Volksſage
von dem einſt im Kreuzgange der Stiftskirche zu Bad=Wim,
im Tal geſtandenen Weißdorn.
Herr Studienrat Dr. Betzendörfer, der die Geſchichte W7
fens zuſammengeſtellt und durchforſcht hat, ſchreibt, hierübe
ſeinem neu herausgegebenen Buch: „Der Kunſthiſtoriker Kuz
erwähnt in ſeinem Tagebuch vom Jahre 1827 die folgende
chichte, wie ſie ihm der Mesner der Stiftskirche, der ihn fül
erzählte: „Vor langen Jahren lebte hier ein Mesner, einer
ner Vorgänger, den der Himmel mit einer ſchönen und wackn
Tochter erfreut hatte. Aber welches Glas zerbricht nicht, m
man es nicht ſorgſam bewahrt? Das Mädchen ward Mutter.
mand wußte, wer Vater ihres Kindes ſei, und ſie blieb hartn!
bei dem Vorſatz, keinen zu nennen. Sie kenne ihre Schuld
ihre Strafe, ſagte ſie, und wolle alles allein erdulden. Sie
es wohl verdient, daß er ſie preisgebe. Derſelbe Mesner
klagte, ob aus begründetem Verdacht, weiß ich nicht, einen ju
Hirten an, und dieſer ward vorgeladen. „So wahr dieſe Sch
nimmer ein Baum werden wird, ſo wahr bin ich der Tat
ſchuldig!” Alſo rief er aus und ſtieß mit dieſen Worten die Sch
die er in der Hand trug, in den Boden. Aber ſiehe da! er
mochte nicht, ſie wieder herauszuziehen, das dürre Holz ſol
Wurzeln, begann zu grünen und iſt mit der Zeit ein mäch
Baum geworden. So hat der Herr den Schuldigen ſelbſt
deckt. Doch ein Blitzſtrahl zerſchmetterte jenen Baum im Gl
ſeines Wachstums und von ſeinen Zweigen habe ich das
genommen, aus dem dieſer Baum erwachſen iſt.” So lautete
Bericht des alten Mesners. Der Baum iſt jetzt nicht mehr.
handen.
Bt. Auerbach, 3. Dez. Freiwillige Winterhilfe
ter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters Blickensdörfer fan
Rathausſaale die Bildung des diesjährigen Winterhilfe=Ausſt
ſes ſtatt. Nachdem neuerdings auch Vertreter des Ortsgewer
vereins und der Freiwilligen Sanitätskolonne hinzugezogen. W
den ſind, ſetzt ſich nun der Ausſchuß aus Vertretern nachſteher
Körperſchaften zuſammen: Rotes Kreuz, evang Frauenve,
Alice=Frauenverein. Arbeiter=Wohlfahrt. Sanitätskolonne.
einigte Landwirte und Ortsgewerbeverein. Den Vorſitz in
neugebildeten Ausſchuß führt auch in dieſem Jahre Herr Rck
Meyer von der hieſigen Volksſchule. Als Schriftführer wit
Herr Lehrer Scherer der Vorſitzende des Ortsgewerbevereins
ſtimmt. Es wurde über die techniſche Durchführung des
werks eine eingehende Ausſprache geführt. Es wurde an 5 S
melbezirken, die beſtimmten Körperſchaften zugeteilt wurden
gehalten. Wegen der Verwendung der Spenden wird bei ſpätt
Sitzungen über den Verteilungsmodus geſprochen werden. E=
dabei in Ausſicht genommen, auch Vertreter der hilfsbedürft/
Kreiſe hinzuzuziehen. — Die Durchführung der Kinderſpeiſunᛋ,
in der Schule iſt in dieſem Jahre vorerſt nicht in Ausſicht
nommen.
Dm. Stockſtadt. 3. Dez. Hier wurden zwei junge Leute
geſtellt, die am nahen Altrhein Enten eingefangen und geſch
tet hatten. Die Beſitzer der Enten ſind arme Leute, die ſich d
das Aufziehen der Enten ein bißchen Geld verdienen wollen.
Entendiebe wurden angezeigt.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be Mainz, 3. Dez. Todesſprung aus dem Fenſ=
Nach einer kurzen Auseinanderſetzung mit ſeiner Schweſter ſpn”
der 28jährige Schneider J. Junker, anſcheinend in Geiſtesver
rung aus einem Fenſter ſeiner im vierten Stock gelegenen W
nung auf die Straße wo er ſchwer verletzt liegen blieb
wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht, woſelbſt nur noch
inzwiſchen eingetretene Tod konſtatiert werden konnte.
Ah. Oppenheim a. Rh., 3. Dez. Von der Bezirksſp!
kaſſe Oppenheim. Unter dem Vorſitz von Kreisdirektor
berg tagte die Generalverſammlung der Bezirksſparkaſſe
Op=
heim. der als Gäſte Juſtizrat Dr. Reh. Vorſ. des Heſſ. Sparka
und Giroverbandes, und Direktor Henkel von der Landeskonm
nalbank. Girozentrale für Heſſen. beiwohnten. Den Geſchaf
bericht 1931 trug Direktor Heilmann vor, der erkennen ließ.
gut gewirtſchaftet wurde, ſo daß die Kriſentage des Jahres
gut überſtanden wurden.
bantag, 4. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
*Die Schulden der Welt an Amerika.
Schulden der einzelnen Völker. — Die Höhe der zu zahlenden Beiräge. — Die jährlich fälligen Beiräge.
konnte darum Einzelheiten nicht mehr berichten. Er hatte ſich
kurze Zeit in Natal aufgehalten und war dann wieder nach
90d Mlanionen aus Weit Weitterdr. Fransbaal übergeſiebelt, wo er ſtarh, ohne daß das Geheimnis
Die Frage der Schuldenzahlung an Amerika gewinnt immer
ſgere Bedeutung. Darum wird es intereſſieren, einen
Ueber=
ſ über die Höhe der Summen zu erhalten, die Amerika den
pyführenden Mächten während des Weltkrieges geliehen hat,
pe über die Summen, die jetzt in jährlichen Beträgen gezahlt
oden ſollen. Die geſamte Verſchuldung Europas aus dem
Welt=
we an Amerika wird auf rund 12 Milliarden Dollar geſchätzt.
Löwenanteil an dieſer Summe erhielt England, das allein
en letzten drei Kriegsjahren durch Materiallieferungen und
geld ungefähr 4,5 Milliarden Dollar geliehen erhielt.
Frank=
s Bedarf war nicht ſo groß, da Frankreich zuerſt den Krieg
ſuit finanzierte. Immerhin betrugen ſeine Schulden an Amerika
Kriegsende die ſtattliche Summe von 3,5 Milliarden Mark.
tien hat „nur” 1,8 Milliarden erhalten. Belgien, Polen, Ser=
und andere kleinere Kreditnehmer, wie Rumänien.
Tſche=
ſſowakei, Griechenland, Jugoſlawien, Eſtland uſw., erhielten
Reſt, der zu der Geſamtſumme fehlt. Die erſten Abmachungen
gen dahin, daß die Schulden in 62 Jahren getilgt werden ſoll=
England hatte wieder ſeinerſeits an verſchiedene Länder grö=
Kredite gegeben, gleicherweiſe wie Frankreich, ſo daß eine
emeine Abmachung der endgültigen Zahlungen notwendig
ſnde. Bei den ungeheuren Beträgen ſpielen die Zinſen eine
be=
iſthtliche Rolle. Bei Herabſetzung der Zinsfuße mußten die
Sum=
h, die den Endwert der Schulden ausmachen, auch beträchtlich
ſebgeſetzt werden, ſo daß auf allen Seiten Nachläſſe der
Schul=
ſe gefordert wurden. Tatſächlich hat Amerika in größerem
Um=
inze eine Reduzierung der Schulden herbeigeführt, ſo daß ſich
ſre nach Abzahlung und Verzinſung größerer Beträge die
Ge=
mverſchuldung Europas an Amerika auf rund 2 220 Millionen
buar beläuft. Dieſe Summe ſoll in einzelnen Jahresraten
ge=
ſt werden, die ja nach der Höhe der Verſchuldung verſchieden
ſisz ſind. England muß jährlich an Zinſen und Amortiſation die
„Enme von 160 Millionen Dollar bezahlen, Frankreich 50
Mil=
been, Italien 15 Millionen, Polen 6 Millionen, die
Tſchechoſlo=
bei 3, Belgien 8, Rumänien ungefähr 1 Million, Jugoſlawien,
Mand und Finnland zwiſchen ½= und ½ Million, die anderen
griker /Küder noch etwas weniger. Aus dieſen Angaben erſieht man,
folgend Eih die Belaſtung der einzelnen Länder verhältnismäßig groß iſt.
der ihn i ſſin wird erſt jetzt aber richtig erkennen können, wie ungeheuer
er, ein PABelaſtung Deutſchlands durch die Reparationen genannt wer=
und m/ᛋ muß. Frankreich war bekanntlich immer ſehr energiſch dafür,
Deutſchland jeden Pfennig bezahlen muß. Die Heuchelei die=
Anſchauung geht daraus hervor, daß Frankreich ſelbſt nur
klich 50 Millionen Dollar zu zahlen hat, alſo nur einen
ge=
fen Bruchteil der Summe, die Deutſchland jährlich zahlen
und trotzdem erklärt, daß es nicht zahlen kann oder will.
dieſen Angaben kann man klarer als aus langatmigen Er=
ungen erkennen, wie die Verhältniſſe in Wirklichkeit liegen.
Berika muß nach den Abmachungen jährlich ungefähr 250
Mil=
hen Dollar von den verſchiedenen Ländern Europas als
Amor=
tion und Verzinſung der Kriegsſchulden erhalten. Es iſt alſo
runde Milliarde Goldmark, die von Europa nach Amerika
ſrlich wandern ſoll. Man kann verſtehen, daß Amerika nur
un=
m auf dieſe beträchtliche Summe verzichtet, zumal es mit Recht
hauf hinweiſt, daß die europäiſchen Staaten ungeheure Sum=
So lauteh lin für Rüſtungen ausgeben, alſo auch in der Lage ſein müſſen,
icht me 25 Kriegsſchulden zu bezahlen. Bei Frankreich kommt noch dazu,
Frankreich über ein ungeheures Golddepot verfügt. Trotzdem
d eine Regelung der Schuldenzahlung in der Richtung nach
ber Schuldenſtreichung notwendig ſein, wenn die wirtſchaftlichen
Phältniſſe Europas und Amerikas geſunden ſollen.
* Der Goldſchah der Buren.
Aufzeichnungen über den Verbleib des Schatzes gefunden.
„Oom Krüger” hat den Schatz nicht entführt.
Wo der Schatz geblieben iſt.
Der „Goldſchatz der Buren” hat die Oeffentlichkeit jahrelang
bhäftigt. Im Kriege der Buren gegen England iſt der Schatz
tſchwunden. Als die engliſchen Truppen einen Teil von
bei
Eunsvaal erobert hatten, übertrug bekanntlich der Präſident
ul Krüger die Regierung der Republik dem Vizepräſidenten
alk Burger und verließ ſelbſt Transvaal, um ſich nach
Propa zu begeben. Am 12. September 1900 fuhr er nach dem
tugieſiſchen Hafen Laurenzo Marquez, von wo aus er auf
In niederländiſchen Kriegsſchiff „Gelderland” am 19. Oktober
10 nach Europa fuhr. Seit dieſer Zeit iſt der große Goldſchatz
Buren verſchwunden, und es waren Stimmen laut
gewor=
ſt, daß Krüger dieſe ungeheuren Reichtümer mit ſich
genom=
hn habe, zumal über ihren Verbleib nicht das geringſte
be=
hint geworden iſt. Der Schatz beſtand aus 60 Kiſten, die mit
ſprägtem Goldgeld bis an den Rand angefüllt waren und ſollen
Fgeſamt 10 Millionen Mark betragen haben. Vor kurzer Zeit
rde nun nach Mitteilung englifcher Blätter in einer Farm in
tal ein Notizbuch des ehemaligen Burenkommandanten Mein=
Noome gefunden, durch das die Aufklärung über den
Gold=
ſatz erfolgte. Tatſächlich hat Oom Krüger weder den Schatz in
ansvaal vergraben, wie man hier und da annahm, noch hat
ihn für ſich verbraucht. Er hat ihn in dem Eiſenbahnzug
mit=
ſührt, mit dem er Transvaal verließ und dann das Geld
ſrch Vermittlung einer deutſchen Bank unter bedürftige
Buren=
milien verteilt. Kommandant Noome hat über dieſe Verwen=
Ang des Geldes Aufzeichnungen gemacht, da ihn Präſident
lüger beauftragt hatte, nach Ende des Krieges über den
Ver=
ib des Geldes einen Rechenſchaftsbericht zu veröffentlichen.
orne hat in der Nachkriegszeit ſein Notizbuch verloren und
des Goldſchatzes geklärt toorden war. Das Buch war inzwiſchen
verloren gegangen, und 32 Jahre lang war der Verbleib des
Goldſchatzes rätſelhaft. Jetzt endlich iſt die Aufklärung möglich
geweſen.
* Der erſchöpfke Kandidak.
„Herr Innenminiſter, nach den Erfahrungen der letzten Wahl
ſehe ich mich genötigt, meine Ambition, Parlamentsmitglied zu
werden, ein für allemal an den Nagel zu hängen. Ich möchte
weder nerplich noch materiell zugrunde gehen!
Anläßlich meiner letzten Kandidatur verbrauchte ich für das
Studium meiner Programmreden 1769 Stunden. Ich habe
wöchent=
lich drei= bis viermal in Verſammlungen geſprochen; der
dies=
bezügliche Zeitverluſt beträgt einſchließlich der Reiſen vier Monate
und 23 Tage. In Nahkämpfen mit Anhängern der Gegenpartei
verlor ich zwei Vorderzähne und eine Fauſtvoll Haare. Ich trug
die Speſen für Volksſpeiſungen, bei denen insgeſamt vier Ochſen,
drei Schweine, ſechs Hammel und etliche Dutzend Gänſe verzehrt
worden ſind. Verpumpen mußte ich, abgeſehen von Bargeld ſieben
Regenſchirme, 23 Bleiſtifte, 4 Bibeln, 6 Notizbücher. 5
Wörter=
bücher, eine geſtreifte Hoſe, eine rote Kravatte und einen faſt
un=
gebrauchten Staubſauger.
Ich habe etwa dreißigtauſend Hände gedrückt, 472 Babys
ge=
küßt und genau 2400 Witze erzählt.
So ganz nebenbei habe ich mich, wie auch nicht anders zu
er=
warten, mit meiner Familie überworfen, und auch meine Frau
lief mir davon,
Trotz dieſer nicht zu unterſchätzenden Opfer wurde mein
Gegen=
kandidat, dieſer indiskutable Emporkömmling, gewählt. Nach all
dem dürften Sie, Herr Innenminiſter, verſtehen, warum ich mich
von der Politik zurückziehen will!”
Um Irrtümer zu vermeiden, den Brief ſchrieb Miſter
Harney M. Mc. Geheet an den Innenminiſter der Vereinigten
Staaten von Amerika.
Immerhin: vielleicht hätte ihn auch ein anderer ſchreiben
können. In Amerika . . .
* Dölkerbund auf dem Breftl.
Er exiſtiert nunmehr ſeit dreizehn Jahren, der auf „
Gerechtig=
keit und Ehre” gegründete Bund, der — — Völkerbund.
Und hat eine recht aktive Tätigkeit entfaltet, ſo manches
Drama, aber auch manches Luſtſpiel in Szene geſetzt.
Trotz alledem gelang es dem Völkerbund bis heute nicht, den
notwendigen Grad der Volkstümlichkeit zu erreichen; er konnte
nicht im guten Sinne des Wortes zur Weltgeltung gelangen. Böſe
Leute haben ihn immer wieder — nicht ernſt genommen und gar
häufig als eine „internationale Ueberflüſſigkeit” bezeichnet.
Dem ſoll jetzt radikal abgeholfen werden.
Ehre dem Ehre gebührt: die oberſte Juſtizſtelle internationaler
Gerechtigkeit” möge in der ihrer enormen Bedeutung
entſprechen=
den Form allen Völkern der Erde vor Augen geführt werden. Auf
den Brettern, die die Welt bedeuten: auf der Bühne.
Eine begrüßenswerte Idee, die Weltgeltung des Völkerbundes
vom Theater aus zu propagieren. So bleibt der Völkerbund
wenigſtens für die Nachwelt erhalten!
In richtiger Erkenntnis der Sachlage wählten die
dramatur=
giſchen Bearbeiter eine geradezu klaſſiſche Form für ihr
epoche=
machendes Werk.
Zum Pech des Völkerbundes ſind aber die Librettiſten Wiener.
Und für das goldene Weaner Herz iſt nun einmal die —
Ope=
rette klaſſiſch. So entſtand die erſte Völkerbundsoperette. Noch
richtiger: die erſte Operette über dieſe wundervolle Einrichtung.
Sie wird in Kürze uraufgeführt. Tja: jede Organiſation
be=
kommt die Weltgeltung, die ihr gebührt. . . .
der rofe Handel.
Das war ſo: die Bürgerin Titowa fror unter ihrer alten
Schlafdecke immer ärger und beſchloß darum, ſich eine neue Decke zu
kaufen. Sie ging zum „Konſum” und ſagte: „Ich bitte um dieſe
Decke hier!”, und dabei wies ſie auf eine die 60 Rubel koſte. Sehr
ſchön”, erwiderte der Verkäufer, „aber Sie müſſen zu den 60
Ru=
beln noch ein getragenes Kleidungsſtück an uns geben, das iſt ſo
Vorſchrift bei uns” „Ei, ei” ſagte die Bürgerin Titowa, „was
tue ich nun? Ein getragenes Kleidungsſtück kann ich nicht zugeben,
brauche alles ſelber.” „Nun” tröſtetz der Verkäufer ſie, „das iſt
nicht ſo ſchlimm, dem iſt gleich abgeholfen. Hier, dieſe
Männer=
hoſe, kaufen Sie bei uns für 37 Rubel und verkaufen ſie uns gleich
wieder für 13 Rubel”. Und was wollte die Titowa machen? Sie
bezahlte für die Schlafdecke 60 Rubel, für die Männerhoſe 37
Ru=
bel, macht zuſammen 97 Rubel, abzüglich der 13 Rubel, macht
folg=
lich für die Schlafdecke 84 Rubel. Auf ſolche Art kommt der
Sowjet=
handel trotz amtlich feſtgeſetzter Preiſe auf ſeine Rechnung. Aber
da helfe ſich einer anders! Drei verſchiedene Rubelwerte gelten
überall. Zum Beiſpiel das Sonnenblumenöl, des Ruſſen Butter.
Es koſtet in ein und derſelben Stadt auf ein und derſelben Straße,
aber in drei verſchiedenen Geſchäften ſo viel: im Staatsmagazin
4 Rubel das Kilo, im Konſum 92 Kopeken das Kilo, im
Privat=
geſchäft oder auf dem Markt 14 Rubel. „Und ſo iſt es überall”.
klagen die Sowjetblätter. Salz koſtet hier acht gleich daneben 15
Kopeken das Kilo; Gummiſchuhe hier 9. daneben 11 Rubel das
Paar; eine Spule Zwirn koſtete in der Stadt 14, im Dorf daneben
30 Kopeken: Damenſchuhe hier 45, dort 53 Rubel das Paar;
Kin=
derſchuhe hier 12, dort 17. Nicht genug damit. Um bei den
vor=
geſchriebenen Staatspreiſen nicht mit Verluſt zu arbeiten, zwingen
die Staatsgeſchäfte ihren Kunden Waren auf, die ſie nicht
brau=
chen. Wenn in Mittelaſien ein turkmeniſcher Bauer ſich für zwei
Rubel Stiefeln kauft, kriegt er ſie nur dann, wenn er gleichzeitig
Bücher mit arabiſcher Schrift für fünf bis zehn Rubel nimmt. Und
in Charkow weiß der Käufer nicht einmal, was er unfreiwillig
mitkauft. Ein „geſchloſſenes Päckchen Ware” muß er mitkaufen,
und zu Hauſe hat er, ob er es braucht oder nicht: eine Spule Zwirn,
Knöpfe, Pomade und Zahnpulver. Amtlich heißt derlei Wucher.
In Wirklichkeit heißt es Staatskapitalismus plus Inflation. „In
der Buntheit der Preiſe verflüchtigen ſich die Preisnormen” ſtellen
die „Isweſtija” feſt, die auch die Geſchichte mit der Schlafdecke und
den „gebrauchten” Hoſen mitteilen.
Nr. 337 — Seite 9
Geſchäftliches.
Aus der Radio=Induſtrie.
Die Siemensgeräte finden ungeteilten Beifall, weil ſie das
halten, was ſie verſprechen; jedes Gerät iſt eine Spitzenleiſtung.
Siehe das heutige Inſerat der hieſigen Fa. Elektrobedarf.
Eingehende Statiſtiken haben gezeigt, daß bei uns in
Deutſch=
land durchſchnittlich die Radioröhren 4 Jahre benutzt werden, weil
ſie eben ſolange „halten”. Aber das iſt ein Trugſchluß. Man glaubt,
daß eine Radioröhre ſolange in Ordnung iſt, wie der Heizfaden
noch intakt iſt, da dann immer noch irgendein Empfang möglich
iſt. Trotzdem aber nimmt die Leiſtung einer Radioröhre während
des Betriebes allmählich gleichmäßig ab, nur der Radiohörer
merkt dies bei regelmäßiger Benutzung gewöhnlich nicht, da eben
der Leiſtungsabfall ſo langſam vor ſich geht.
Wenn man aber einmal die verbrauchten Röhren durch neue
erſetzt, dan merkt man plötzlich, ein wieviel verbeſſerter
Fern=
empfang oder wieviel beſſere Tonqualität mit einem Male
er=
reichbar iſt.
Es iſt deshalb zweckmäßig, nach etwa einjährigem Gebrauch
die Röhren auf ihre Brauchbarkeit prüfen zu laſſen. Im übrigen
iſt es zweckmäßig, für die Röhrenerneuerung wieder die
Röhren=
typen zu benutzen, die die Gebrauchsanweiſung des Empfängers
vorſchreibt. In Radiogeſchäften kann man in Zweifelsfällen aus
einer beſonderen Telefunken=Druckſchrift die von den Herſtellern
der deutſchen Rundfunkgeräte vorgeſchriebenen Röhrentypen
er=
fahren.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6.15: Wetter. Gymnaſtik.
o 6.45: Gymnaſtik. 7.15: Wetter. Nachrichten. — anſchl.:
Konzert O 8.20: Waſſerſtand O 11.45: Zeit Programm,
Nach=
richten, Wirtſchaftsmeldungen. Wetter. 6 12: Konzert 0 13.15:
Nachrichten. Wetter außer Mo.). o 13.30: Konzert. e 1400:
Nachrichten. O 1410: Werbefonzert, Sa 14.40). O 15: Gießener
Wetterbericht Sa. 15.20) 0 15.10: Zeit. Wirtſchaftsmeldungen
(Sa. 15.25) 0 16.50 und 18.15: Wirtſchaftsmeldungen. 0 19.15:
Zeit, Programm. Wetter. Wirtſchaftsmeldungen
Sonntag. 4. Dezember
6.35: Hamburger Hafenkonzert. Glocken vom Großen Michel.
8.15: Choralblaſen Ausf.: Bläſerchor des Wartburgvereins e. V.
8.30: Morgenfeier der Evangeliſchen Landeskirche.
9.30: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Arbeiter=Geſangverein
Völk=
lingen (Saar).
10.30: Aus einer Kanarien=Ausſtellung: Konzert der Preisträger.
10.45: Finniſche Muſik Ausf.: Koſti Vehanen (Klavier). Teddy
Björkman (Geſang).
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Meine Seele rühmt und preiſt.
12.05: München: Mittagskonzert Soliſt: C. Snoeck (Violine).
13.05: Konzert auf Schallplatten.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.10: Die ſaubere Milchgewinnung. Hörbericht. — Zweck und
Bedeutung der Leiſtungsprüfungen in der Schweinezucht.
15.05: Länder=Fußballlpie! Deutſchland—Holland.
15.40: Gedichte von Agnes Ernſt
16.00: Wiesbaden: Konzert des Städt, Kurorcheſters. Aus
Ope=
retten von Joh. Strauß bis Lehar.
18.00: Wie die Kinder in der Stadt und aut dem Lande der
Winterhilfe geholfen haben Geſpräch.
18.25: Vergnügliches, Zwiſchenſpiel, Klara Ebers und Heinz Schröter
ſingen und ſpielen Walzerlieder.
18.55: Dr. Hamburger: Europäiſche Denker: Edmund Huſſerl.
19.20: Sportnachrichten
19.30: Die Jagd nach dem neueſten Buch. Eine zeitgemäße
Be=
trachtung von R. Geck.
20.00: Saarbrücken: Funkfahrt ins Blaue. Zu Gunſten der
Winter=
hilfe
ſeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
3320:
22.45: Köln: Nachtmuſik Leitung: Enſoldt.
23.30: Köln: Hörbericht vom Sechstage=Rennen.
23.45: Köln: Fortſetzung der Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6.15:
Gymnaſtik. o 6.30: Wetter für die „Landwirtſchaft. — anſchl.:
Frühkonzert. o 10: Neueſte Nachrichten. o 11: Deutſcher See=
Wetterbericht. o 12: Wetter für den Landwirt. — anſchl.:
Kon=
zert. — Wiederholung des Wetterberichts. 0 12.55: Nauener Zeit.
O 13.35: Nachrichten. 14: Konzert. o 15.30: Wetter, Börſe.
O 18.55: Wetter für die Landwirtſchaft. — Kurzbericht des
Draht=
loſen Dienſtes. 0 22.45: Deutſcher See=Wetterbericht.
Deutſche Welle: Sonntag. 4. Dezember
6.15: Funkgymnaſtik.
6.35: Hamburger Hafenkonzert.
8.00: Für den Landwirt.
8.10: Aus dem Kornſpeicher: Lagerung und Pflege=Arbeiten.
Geſpräch.
8.35: Rückblick der Woche.
8.55: Morgenfeier.
Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage
11.00: Deutſcher See=Wetterbericht.
11.10: Th. W. Elbertzhagen lieſt aus eigenen Werken.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Meine Seele rühmt und preiſt.
12.00: O. L. Brandt: Zehn Minuten Lyrik.
12.15: Funk=Matinee.
14.00: Dr. Jeſerich: Soll der Abiturient ſtudieren?
14.30: Der Lebenskampf der Oſtmark. H. Kyſer: Sprache der
Burgen.
15.05: Düſſeldorf: Länder=Fußballſpiel Deutſchland — Holland.
Halbzeit
15.45: Populäres Orcheſterkonzert des Deutſchen Konzertorcheſters.
16.20: Würzburg: Würzburger Glöckli. Eine bunte Stunde.
17.25: Hilfe für den Oberharz. A. Meyer u. G. Sauerbrev
ſprechen über die Not ihrer Heimat.
17.35: Dr. Stapel: Reich und Preußentum.
18.00: Kammermuſik. Werke von Hoffmann. Weber.
18.45: Ausſprache über die Hörerbriefe zu dem Geſpräch: Sollen
wir noch Bücher leſen?.
19.30: Konzert am Kurpfälziſchen Hofe um 1750.
20.00: Saarbrücken: Zu Gunſten der Winterhilfe. Funkfahrt ins
Blaue!
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.45: Deutſcher See=Wetterbericht.
23.00: Weihnachtsmarkt der Berliner Künſtler: Die Fledermaus auf
dem Weihnachtsmarkt.
Seite 10 — Nr. 337
Därmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Gun Ssaotelbsdr.
Schriften an die Nakion
nennt der Verlag Gerhard Stalling. Oldenburg, eine Neuheit,
der er etwa folgendes mit auf den Weg gibt: Der nationale
Le=
benswille des Volkes verlangt eine Zielſetzung. Die Not der
Nation iſt die Gegebenheit, die Ueberwindung dieſer Not iſt
Ge=
ſamtaufgabe der Nation, an der Politik. Wirtſchaft. Kultur und
Erziehung gemeinſamen Anteil haben müſſen. Die neue Stalling=
Bücherei (jeder Band 1 Mk.) ſoll alle Gebiete nationalen Lebens und
deſſen bleibende Erſcheinungen umfaſſen. Das Wort „National”
das den „Schriften an die Nation, das ſelbſtverſtändliche Gepräge
gibt. iſt dabei im Sinne Moellers v. d. Bruck, d. h. konſervativ zu
verſtehen. Dieſe konſervative Anſchauung iſt im engeren Sinne
national, weil ſie von den organiſchen Lebensbedingungen der
Nation ausgeht. Sie iſt ſozial, weil ſie keine geſellſchaftlichen
Gegenſätze kennt, ſondern die Geſamtheit der Nation umfaſſen und
nach Leiſtung zur Geltung bringen will, und ſie iſt vom Staate
aus geſehen chriſtlich. Auf dieſe Weiſe will „Schriften an die
Na=
tion” auf die Geſamtheit der Nation, insbeſondere auf den „
ano=
nymen” und doch verantwortlichen nationalen Menſchen wirken,
ihm helfen in einer Welt, die in allem fragwürdig erſcheint.
Rich=
tung zu halten auf dem Wege, auf dem dieſer Menſch, geſchichtlich
und organiſch in ſeiner Zeit verankert das Sein, ſein Sein
inner=
halb der Nation, ergreifen und begreifen will,
Bisher liegen vor: Grote: „Der Hauptmann” von Taube:
„Baltiſcher Adel”. Bogner: „Die Bildung der politiſchen Elite‟,
Schauwecker: Brandenburgiſche Fahrt” Marlaux: „
Na=
tionale Außenpolitik”, Blank:„PreußiſcheOffiziere” Schreyer:
„Der Bamberger Reiter”, Euringer: „Der deutſche Görres”
Karſthans: „Die Weinsberger Oſtern”, Haken: „Die Ehe
des Arbeitsloſen Martin Krug”, Burckhardt: „Die
weltge=
ſchichtlichen Kriſen” Beumelburg: „Der Soldat von 1917‟
Bruck: „Jedes Volk hat ſeinen eigenen Sozialismus”. Bauer:
„Schwert im Oſten”. Veſper: „Die Weltenuhr”.
Carl C. von Loeſch: „Das Antlitz der Grenzlande‟: Der Nordoſten.
Quartformat 100 Seiten, 150 Abbildungen, Ueberſichtskarte.
In ſchönem Kartonband 5,50 Mk. Anfang 1933 erſcheinen die
Teile „Norden und Weſten” „Süden und Südoſten”, und die
Geſamtausgabe in einem Band. F. Bruckmann A. G., München.
Das Buch iſt ein Appell an alle Deutſchen. Jede ſeiner
ein=
drucksvoll illuſtrierten und mit vielſeitigem Wiſſen um die
Pro=
bleme der Grenzlande gefüllten Seiten hämmert ein, mit welcher
Willkür die von den deutſchen Kulturträgern in Jahrhunderten
geſchaffenen Kulturwerke vernichtet, wie hier deutſches Kulturland
zerſchnitten und zerſtört worden iſt. Der Verfaſſer enthält ſich
jeder Phraſe und läßt nur Tatſachen in Bildern aus unſerem
zer=
riſſenen Oſten ſprechen, die auch den Stumpfeſten aufrütteln
müſ=
ſen. Die Anlage des Werkes iſt in der Tat vorbildlich. Wir ſehen
im vorliegenden Teilband den Oſten von Ratibor über Poſen und
Danzig, über das Kuriſche Haff bis Nimmerſatt in Fern= und
Nahaufnahmen von vollendeter Schönheit und zwingender
Eigen=
art, und zwar Natur= und Kulturlandſchaft, die alte und die neue
Grenze; Geſchichte und Gegenwart, Stätten der Arbeit, ſterbende
Städte. Dieſem Bilderteil von größter Schönheit und
Vielſeitig=
keit fügt ſich, in neuartiger Verbindung jeder Aufnahme
beige=
geben, Bildbeſchreibung mit geſchichtlichem, wirtſchaftlichem und
politiſchem Inhalt ein, die die Eigenart, Schönheit. Geſchichte und
Volkstum der Grenzlande eindringlich vorführt. Eine
Ueberſichts=
karte erlaubt die müheloſe Auffindung jedes Punktes. Wenn das
Werk einmal vollſtändig vorliegt, ſoll dieſes Grenzlandbuch ein
wahrhaft deutſches Volksbuch ſein, dem im deutſchen Haus und in
der deutſchen Schule ein Platz geſichert werden muß.
Geſchichte des Weltkrieges. Von Max Schwarte, Generalleutn.
a. D. Mit 2 Karten, 14 Skizzen und 3 Regiſtern. Preis 2,85
RM. (E. C. Etthofen=Verlag, Berlin.)
Es iſt nicht zuviel geſagt, wenn der Verfaſſer ſein Werk im
Untertitel ein deutſches Volksbuch nennt. Eine ſtraffe
Zuſammen=
faſſung des ungeheuren Geſchehens in für jeden verſtändlicher
Form. Und dabei beſchränkt ſich das Werk nicht auf die
kriegeri=
ſchen Ereigniſſe, ſondern es ſtellt ſich in Zuſammenhang mit allen
anderen Geſchehniſſen während, dieſer viereinhalb Jahre. Es
kommt dem Verfaſſer nicht darauf an, Einzelheiten zu ſchildern; er
weiſt die großen Linien auf und es iſt ihm gelungen, den Geiſt,
die Seele des deutſchen Volkes in dem ihm aufgezwungenen
Ab=
wehrkampf gegen eine Welt von Feinden einzufangen. So wird
dieſes wertvolle Buch ſchließlich zum hohen Lied deutſcher
Tüchtig=
keit, deutſchen Opferwillens und heroiſcher Tat. Es iſt in dieſem
Sinne nicht ein Beitrag zu unſerer umfangreichen Kriegsliteratur,
ſondern in Wahrheit ein deutſches Volksbuch.
Diedrich Speckmann: Scholle der Väter. Martin Warneck, Verlag,
Berlin W 9. Leinenbd. 4,50 RM.
Speckmann ſchildert in ſeinem neuen Band die Rückwanderung
eines ſchon in deutſcher Auswandererkolonie geborenen Paares in
die Heimat der Väter, die Lüneburger Heide. Der prachtvolle
Heidebauer Jürgen Intemann, der ſeine drei Söhne im Felde
ver=
lor, beruft ſeinen Neffen aus Natal, um ihm den alten
Familien=
hof zu übergeben, damit er nicht im fremde Hände kommt. Auch
hier gibt es Schwierigkeiten, aber der geſunde Inſtinkt, die in der
Fremde gepflegte und auf den Sohn vererbte Kraft der Erinnerung
des Blutes gewiſſermaßen überwinden unter dem Beiſtand treuer
Freunde die Nöte der Eingewöhnung und ſtellen den Fremdling
wie in ein altes Zuhauſe, ſo daß er bald ein rechter Bauer wird,
bodenſtändig und wurzelecht, wie die Hofbeſitzer ſeit Jahrhundert.
Was Speckmanns Bücher ſonſt auszeichnet, das ſichere Gefühl für
Geſundheit der Seele, für Gediegenheit und innere Kraft, die
lebensmeiſternd ſich auswirkt, das lebt auch in dieſem jüngſten
Kind ſeiner Feder.
zwiſchen den Zeilen ſteht, dieſer unbeirrbare Glaube, dieſes ewige
Vorwarts= und Aufwärtsdringen, das macht das Buch ſo
wert=
voll. Kein roſiger Optimismus, aber ein beruhigendes Wiſſen
um die ſtarken Kräfte, die in unſerem Volke liegen und die nur
geweckt zu werden brauchen, das macht dieſes Lebensbuch zu einem
Zeitbuch in des Wortes wahrſter Bedeutung.
Die ſtrahlende Sonne und das gleißende Gold leuchten uns von
der Einbandzeichnung Erich Gruners zum neueſten Band (14)
der beliebten Sammlung „Alte Reiſen und Abenteuer” entgegen,
der ſoeben unter dem Titel „Francisco Pizarro: Der Sturz des
Inkareichs” bei F. A. Brockhaus, Leipzig, erſcheint.
Und mit Recht, denn das ſind die beiden Wahrzeichen, unter
denen das ſagenumwobene Land Peru zur Zeit des mächtigen
Kai=
ſers Karl V. ſtand. Es gibt nicht viel authentiſche Berichte über
dieſe Ereigniſſe, wie viele haben nur eine unklare Vorſtellung von
ſagenhaften Goldſchätzen und einem grauſamen Eroberer! So iſt es
auf wärmſte zu begrüßen, daß Dr. Bonte zwei ſehr geſchickt
ausge=
wählte und wünſchenswert von Längen befreite Berichte
zuſammen=
geſtellt hat, die, gerade weil ſie von entgegengeſetzter Seite aus —
ein Parteigänger und Abkömmling der Inkas und ein ſpaniſcher
Jeſuitenpater — den Gegenſtand beleuchten, ein packendes, höchſt
dramatiſches Geſamtbild liefern. Ein Buch, das ſich ſpannend lieſt
wie ein Abenteurerroman und doch ein höchſt ernſthaftes
Kultur=
dokument darſtellt.
Lebendige Gegenwart. — Lebendige Vergangenheit.
Unter dieſem Titel gibt der Lübecker Verlag Charles
Cole=
man eine Sammlung kleiner Biographien heraus, deren Endziel
weit geſteckt iſt: Heilige und Weltkinder, Herrſcher und Empörer,
Politiker und Künſtler. Denker und Erfinder, Staatsmänner und
Soldaten. — Sie betont die neueſte Zeit und ſcheut ſich nicht, auch
Männer darzuſtellen, deren Bild noch umſtritten iſt. Sich nur
auf dieſe zu beſchränken, hätte dem Charakter der Sammlung
widerſprochen. Sie will über der Gegenwart die lebendige
Ver=
gangenheit nicht überſehen, da die Gegenwart nicht verſteht, wer
dieſe Vergangenheit nicht kennt. Um dem Leſer die Möglichkeit
zu geben, noch tiefer in den Stoff einzudringen, ſind den
einzel=
nen Bändchen Literaturangaben beigefügt, die zwar in erſter
Linie für den Laien beſtimmt ſind, aber auch dem Gelehrten
dien=
lich ſein dürften. Sollte die Sammlung Anklang finden, werden
alljährlich etwa zwanzig neue Bändchen erſcheinen, auf daß im
Laufe einer abſehbaren Zeit entſtehe ein umfaſſendes Bild der
großen geſchichtlichen Menſchen.
Die erſten 12 Hefte bringen: Cäſar, Franz von Aſſiſi. Maria
Thereſia, York. Karl Marx, Wilhelm II., Cecile Rhodes, Gerhart
Hauptmann. Hindenburg. Muſſolini, Hitler, Stalin.
Ap. Liebe eines Kindes. Ein kleiner Roman von Hangeorg
Buchholz. (Verlag Paul Liſt, Leipzig C. 1. Preis gebd.
3,80 RM.)
Der Roman ſpielt in einer kleinen, landſchaftlich bevorzugten
Stadt im Oſten. Die kleine Irmgard hat ihre Mutter verloren
und ſteht verlaſſen da; der Vater, ein Trinker und Weiberjäger,
iſt dauernd auf Reiſen. In ihrer hilfloſen Lage nimmt ſich ihr
Lehrer ihrer liebevoll an. Aus der kindlichen Anhänglichkeit und
Schwärmerei für ihn und aus der Freundſchaft erwächſt, als das
Weib in ihr erwacht, eine bis zur Leidenſchaft ſich ſteigernde Liebe.
Er wird durch die Liebe des friſchen und jugendſchönen Mädchens
mit fortgeriſſen, und beide geben ſich ihrer Leidenſchaft hin.
Zwi=
ſchen ihnen ſteht die kluge Frau des Lehrers, die ſie, frei von
Eiferſucht und im Vertrauen auf die Treue ihres Mannes, betreut.
Beide kämpfen gegen ihre Leidenſchaft; er liebt trotz alledem ſeine
Frau, und Irmgard zweifelt zuletzt an ſeiner wahren Liebe. So
endet der tragiſche Konflikt mit ihrem Tode, den ſie im Waſſer
des Sees ſucht. „Sie verunglückte beim Rudern”", heißt es. Der
Roman iſt ſchlicht, ſchön und ſpannend geſchrieben. Eine innige
Verbundenheit und ſchöne Naturſchilderungen erhöhen ſeinen Reiz.
Bruder Lucifer. Roman von Stefan Paul Andres. (Verlag
Eugen Diederichs.)
Andres verfügt über ein friſches Erzählertalent, das die
ganze Sinnenfrohheit und Lebensfülle der Moſellandſchaft, ſeiner
eigenen Heimat, zum Ausdruck bringt. Sein Roman iſt aus den
Erlebniſſen eines heutigen Kloſterſchülers erwachſen, der aus
in=
nerſtem Drang den Weg zu Gott ſucht und dabei die Welt in
ihrem vielfältigen Sein entdeckt. — Wichtiger als alles äußere
Geſchehen iſt die Art, wie ſich die Menſchen mitſamt ihren
Freu=
den und Sorgen in den wachen und weltfrommen Augen dieſes
vom Künſtlertum begnadeten jungen Menſchen ſpiegeln. Ein
fei=
ner Humor quillt aus heiterem Gemüt und läßt einen von Herzen
froh werden.
* Der Teufel im Glas=Ei. Roman von Heinrich Tiaden. (
Enß=
lin u. Laiblin=Verlag. Reutlingen.)
Profeſſor Hamilton. Leiter einer amerikaniſchen
Nervenheil=
anſtalt, ſucht zehn Gramm reines Radium für einen
aufſehen=
erregenden Heilungsverſuch zu erwerben! Eine Gruppe Chineſen
greift in die Handlung ein. Jefferſon, die Hauptperſon des
Ro=
mans, muß um ſein Leben kämpfen; von New York geht das
er=
eignisreiche Spiel nach China hinüber. Erregende Fragen tauchen
auf. Fragen, deren Beantwortung dringend vom gehetzten Leſer
verlangt wird. Es iſt Tiaden, der erzählt! Das bedeutet aber,
daß es hier um mehr geht als um eine folgerichtige, ſinnvolle,
ſpannende Handlung. Das Weſentliche an dieſem Buch iſt die
in=
tereſſante ſeeliſche Aufwärtsentwicklung eines Abenteurers.
* Hermann Köhl: Bremsklötze weg! (Sieben Stäbe=Verlag,
Berlin NW. 7.)
In dieſem umfangreichen Buch gibt Hauptmann Köhl, der
erſte Ozeanbezwinger im Flugzeug, eine Geſchichte ſeines Lebens.
Es iſt wirklich ein buntes, abenteuerliches Leben, von dem er in
ſeiner friſchen, ehrlichen und unbekümmerten Art freimütig
be=
richtet. Ob er als Schüler bei der Schlußprüfung beharrlich
im=
mer wieder durchfällt, ob man ihn aus dem Kadettenkorps
hinaus=
wirft und ihm mangelnde Eignung für den militäriſchen Beruf
atteſtiert — er läßt ſich nicht unterkriegen. Im Gegenteil, die
Mißerfolge vervielfachen ſeinen Willen: er ſchafft das Abiturium,
er wird Offizier. Das Erleben des Krieges, ſeine Abenteuer in
der Gefangenſchaft nehmen einen breiten Raum ein in dem Buch,
Dann aber auch ſein Leben nach dem Kriege. Sein Ozeanflug,
ſeine Tätigkeit in der zivilen Luftfahrt. Aber noch mehr, was
Wir und die Oper, ein kritiſches und autobiographiſches
Bilder=
buch der Opernkünſtler. Preis 3.80 Mk. (F. Bruckmann A.=G.)
42 der bedeutendſten Perſönlichkeiten der Oper kommen hier
zu Wort und bezeichnen in eigenen Beiträgen ihre Stellungnahme
zur Oper. geben Anregungen zu ihrer Neubelebung, ſprechen über
ihre perſönliche Entwicklung und ihren Aufſtieg, über Ernſtes
und Heiteres aus ihrer Laufbahn. Nicht nur die großen
darſtelleriſchen Kräfte der Oper bringt dieſes Buch in
Wort und Bild ſondern auch ihre markanteſten
Füh=
rerperſönlichkeiten. Beteiligt ſind: Gitta Alpar. Michael
Bohnen. Willy Domgraf=Faßbender, Irene Eiſinger, Hans Fideſſer.
Ludwig Hofmann. Maria Jvogün, Herbert Janſſen Maria
Je=
ritza. Jan Kiepura, Lotte Lehmann. Frida Leider, Emanuel Liſt,
Lauritz Melchior. Maria Müller. Jermila Novotna, Sigrid
Oné=
gin. Tino Pattiera. Alfred Piccaver, Delia Reinhardt,s Hans
Reinmar. Wilhelm Rode. Helge Roswaenge, Theodor Scheidl.
Joſef Schmidt, Lotte Schöne. Eliſabeth Schumann. Vera Schwarz.
Leo Slezak. Richard Tauber. Luiſe Willer, Fritz Wolff und Leo
Blech. Fritz Buſch, Karl Ebert, Wilhelm Furtwangler. Guſtav
Gründgens Erich Kleiber, Otto Klemperer, Fritz Stiedry, Bruno
Walter. Alexander von Zemlinsky. Das Buch iſt ausgeſtattet mit
40 künſtleriſchen Kupfertiefdrucken.
Das Sklavenſchiff. Abenteuerroman von Emilio Salga
288 Seiten mit buntfarbigem Umſchlag= und Innenbild.
Ganzleinen geb. 3,90 RM. (Phönix=Verlag Carl Siwi.
Berlin SW. 11.)
Die Geſchichte zweier junger holländiſcher Matroſen, die
ein Sklavenſchiff geraten und erſt nach vielen Abenteuern
und=
ſäglichen Gefahren gerettet werden. Auch dies Buch des „ital
ſchen Carl May” iſt voll ſtarker Spannung und eignet ſich
trefflich für die reifere Jugend.
Doktor Dolittle auf dem Mond von Hugb Lofting. (Vell
Williams u. Co., G.m.b.H., Berlin=Grunewald.)
Abſchied von Dr. Dolittle? Er will für immer auf dem Me
bleiben, um die Geſchöpfe des Mondes zu heilen. Wenn ſich
bewahrheiten ſollte, wird es die große Gemeinde der Freunde
Freundinnen mit ſchmerzlicher Wehmut erfüllen. Mit um ſo
ßerem Intereſſe werden ſich dieſe auf dieſen neuen, jetzt erh
nenen Band ſturzen. Auch in ihm erweiſt ſich Lofting als
Dichter, der uns die Reiſe mit all ihren Unwahrſcheinlichkeiten-
Unmöglichkeiten ſo nahe bringt, als ob wir ſie ſelbſt mitgema
hätten. Mit leichter Hand zeigt er in unſerer Zeit der Sta
ſphärenflüge, wie man auf den Flügeln der Phantaſie und e
Rieſenfalters auf den Mond gelangen und dort exiſtieren k
Mit ſeinen acht Dolittle=Büchern hat ſich Lofting die Welu
obert. In Millionen von Exemplaren ſind ſie in allen Läm
verbreitet. Eine beſonders zahlreiche Gemeinde hat er in Den=
land, die ſich dieſen letzten Band ſicherlich nicht entgehen La
wird.
Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südſee von Erich Käſt
Schofför Weber und ſein Freund von Lotte Hanß
Poſt, Polizei, Hunde und Räuberei von Carl Capek (ſän
im Verlag Williams u. Co., G.m.b.H., Berlin=Grunewald)
Auch in dieſem Jahre wieder hat der Verlag Williams u.
einige ſeiner ſchnell bekannt gewordenen Kinderromane im
bekannten guten Ausſtattung und flott illuſtriert herausgebar
— Da iſt zunächſt der neue Käſtnerſche Kinderroman, der eb
wie ſeine bekannten Vorgänger jung und alt begeiſtern wird
Bub, der einen Aufſatz über die Südſee zu ſchreiben hat und
Einfachheit halber gleich dorthin reitet. Eine wunderbare 1
ſinngeſchichte, von künſtleriſcher Beſchwingtheit und viel Hrim
getragen.
Schofför Weber und ſein Freund iſt die Geſchichte von el
Autotaxe, die ſogar ſpäter noch verfilmt wird, und von e
Taxenſchofför, der den kleinen Peter mit luſtigen Verſen und ſt
Hilfsbereitſchaft aus allen Situationen rettet. Ein im beſten S
modernes Kinderbuch voller Humor und geſunder Lebensweish-
Poſt, Polizei, Hunde und Räuberei iſt der Titel eines
ſ=
luſtigen Buches des bekannten Dichters Capek, der die mode
Welt und ihre Einrichtungen mit der des Märchens aufs inriſt
verbindet. Der arme Trauminit muß dem ſiebenköpfigen
Drac=
laut Polizeivorſchrift um jeden Hals eine Hundemarke häng=
Herr Hitzleputz darf das Poſtgeheimnis nicht verraten; und
manches andere paſſiert in dieſem amüſanten Buch, das un
Kindern viel Freude machen wird.
Neue Jugendbücher
der Franckh’ſchen Verlagshandlung, Stuktgark.
Kaſchmir, der Zigeunerjunge. Von T. H. Johanſen. 12
mit vier Tafelbildern von Willy Planck. Preis in Gag
leinen gebunden 3,80 RM.
Mit dem Wind. Von Donald und Luiſe Peattie. 12
mit vier Tafelbildern. Preis in Ganzleinen geb. 3,80 RM
Wir fahren in die Welt. Von Viva Lütken. 127 S. mit
Tafelbildern. Preis in Ganzleinen geb. 3,80 RM.
Der rührige Verlag hat auch dieſes Jahr wieder neue Jug
bücher herausgebracht, die Unterhaltungslektüre beſter Art
unſere Jugend darſtellen.
Da iſt zunächſt „Kaſchmir, der Zigeunerjunge‟
dem Verfaſſer des Buches „Fabelhaft, Henrik”, das ſchon ſol
Begeiſterung erregt hat. Auch in dieſem Buche wieder gibe
Abenteuer, Ueberraſchungen genug, Streiche aller Art. Die
ſchilderte Romantik des Zigeunerlebens in Wald und Feld
jedes Bubenherz höher ſchlagen laſſen. Ein unglaublich ſpam
des Buch voll echten Humors.
„Wir fahren in die Welt” iſt ein köſtliches Buch
junge Mädchen, friſch und keck, durch und durch geſund, das ci0Met
von feinen Stimmungen und Empfindungen ſpricht, ohne jen
ſentimental zu werden. Ein Buch, in dem der Geiſt lebt, den iAsmt 90.
unſerer Jugend wünſchen.
„Mit dem Wind” nennt ſich eine Reihe von Tiergeſchicht
die, reich illuſtriert, mit zu dem Beſten gehören, was es in die
Art gibt.
Durch die weite Welt. Jahrbuch für Natur, Sport und Techl
10. Jahrgang. Mit zwei großen mehrfarbigen Beilagen,
bunten Tafeln, rund 400 Textbildern. Franckh’ſche Verls
handlung, Stuttgart. Preis in Ganzleinen geb. 5,60 RM=
Ein Jahrbuch, das ſich in ſeiner Reichhaltigkeit und Du9
arbeitung anderen derartigen Jahrbüchern würdig an die
ſtellt. Spannende Erzählungen, Reiſe= und Abenteuerbe
wechſeln mit lebendigen und anſchaulichen Erzählungen ausee
Welt der Technik; Sport, Baſteln und Experimentieren, Sple
und Scherze ſpielen eine große Rolle in dieſem Buch, das
Ans=
ung und Beſchäftigung für Wochen und Monate bietet. Der
hältnismäßig außerordentlich niedrige Preis wird das ſeinige
tragen zu weiteſter Verbreitung.
Tecumſeh und der Lederſtrumpf von Fritz Steuben. 191 37 Textbildern, acht einfarbigen und zwei mehrfarbe
Tafeln. Franckh’ſche Verlagshandlung, Stuttgart. Preisſ
Ganzleinen gebunden 4,80 RM.
Die rote Raſſe iſt durch die Ziviliſation vernichtet, und
kümmerliche Reſte leben noch hier und da in den Vereinign
Rettner=S.
Staaten. Lebendig geblieben aber iſt bis auf den heutigen Tagle
Romantik, die ſich um das Leben und Sterben des roten Mar=”
gewoben. Immer wieder wird ſie unſere Jugend begeiſtern, *
ſeſondere, wenn Indianerbücher ſo gut ſind wie das Steubs.
Sein neues Buch Tecumſeh und der Lederſtrumpf” iſt ſichech
das Beſte, was er bisher geſchrieben. Er erzählt diesmal von M
geſchichtlichen Vorbild zu Coopers „Lederſtrumpf” der wirch
gelebt und ſeiner Abſtammung nach ein Deutſcher war. Er
jählt ſo ſpannend, daß dieſes Buch bei unſeren Jungens helle?
geiſterung erwecken wird. Die gute Ausſtattung durch die Fran
ſche Verlagshandlung machen es zuſammen mit den leben)e
Illuſtrationen zu einem Weihnachtsgeſchenk, das viel Freude!
regen wird.
Seite 11
OAlsSts TaAdt
Die zehn beſten Leichkathleken.
Süddeutſchen Fußball= und Leichtathletik=Verband. — Faſt die
Hälfte der vorjährigen Uebungen verbeſſert.
Im Anſchluß an die Liſte der beſten Frauenleiſtungen dieſes
ſres wird jetzt auch die Placierung der zehn beſten ſüddeutſchen
chtathleten in den einzelnen Konkurrenzen bekannt. Wie bei
Frauen, ſo konnte auch hier die Liſte in ihren
Durchſchnitts=
ungen ſtark verbeſſert werden, doch ſchneiden die Männer
dies=
ungünſtiger ab, weil ſie von 26 Uebungen des Vorjahres
ſur” die Hälfte aufbeſſern konnten. Fünf Diſziplinen werden in
jetzigen Tabelle zum erſten Male geführt, und zwar 5000=Gehen, Steinſtoßen, Schleuderballwerfen, Dreikampf und
ſiikampf. Die hier erzielten Ergebniſſe ſind ebenfalls nicht
Bt.
Die Liſte der „zehn beſten Männer im SFu.LV.” hat im
zelnen folgendes Ausſehen: 100=Meter: 1. Geerling=
Ein=
fihr Frankfurt 10,4 (5. 6.); 2. Eldracher=Eintracht Frankfurt
(5. 5.); 3. De Parade=1. FC. Bamberg 10,8 (28. 8.); 4.
Uhrlein=Eintracht Frankfurt 10,9 (5. 6.); 5. Stumpp=Stuttgar=
Kickers 10.9 (10. 7.); 6. Neckarmann=Poſt Mannheim 10,9 (27,
7. Arpold=1 FC. Bamberg 109 (28. 8.); Hornberger=Pirma=
10.9 (4. 9.); 9. Drentwett=SSV. Schwaben Augsburg 10,9
9.); 10. Kurz=BSC. Offenbach 11,0 (5. 6.); außerdem
er=
ſichten die zehnte Beſtleiſtung von genau 11 Sekunden2 Gärtner=
G. Mannheim, Kopp=SC. Nürnberg, Gerber=FC. Freiburg,
ſthl=Rugby Pforzheim, Brodbeck=VfB. Stuttgart, Scheck=
Stutt=
ſſter Kickers, Rudel=ASV. Stuttgart, Bäumle=Ulm 94 König=
München. Dambacher=Stuttgarter Kickers, Hang=Göppingen,
Ve
Ba
ſtitt 1931: 10.89, 1932: 10,84
200 Meter: 1. Kurz=BSC. Offenbach 22,2 (18. 6.); 2.
brling=Eintracht Frankfurt 22,3 (21. 5.); 3. Stahl=Rugby
Arzheim 22,4 (3. 7.); 4. König=1860 München 22,5 (18. 6.); 5.
Ehrlein=Eintracht Frankfurt 22,5 (18. 6.); 6 Stumpp=Stuttgarter
(2. 7.); 4. Münzinger=Stuttgarter Kickers 49.3 (19. 6.); 5.
erten=JG. Frankfurt 49,8 (12. 6.): Helmle=JG. Frankfurt
(14. 8.); 7. Sauer=1860 München 51.2 (14. 8.); 8. Huſch=JG.
ſ=SSV. Schwaben Augsburg. Henn=Pirmaſens, Lachmann
Weil, Saar 05 Saarbrücken, Winter=ASV. München; Durch=
Hitt 1931: 22,16, 1932: 22,59.
400 Meter: 1. Metzner=Eintracht Frankfurt 47,8 (3. 7.) 2.
mann=MTG. Mannheim 48,9 (14. 6.); 3. Nehb=FV. Raſtatt
(nkfurt 51 4 (14. 8.), 9. Sannwald=Stuttgarter Kickers 51,5
6.): 10. Reimer=MTG. Mannheim 51,6 (5. 6.); Durchſchnitt
M: 50,50. 1932: 50,16.
800 Meter: 1. Paul=Stuttgarter Kickers 1.55,0 (3 7.): 2.
Gle=VfB. Stuttgart 1.56,2 (19. 6.); 3. Knöckel=SC. 80 Frankfurt
3 (12. 6.); 4. Abel=VfL. Neckarau 1.56,3 (19. 6.): 5. Deſſecker=
Etgarter Kickers 1.56,5 (10. 7.); 6 Stepp=ASC.
Darm=
ot 157,2 (19. 6.); 7. Veit=1860 München 1.58,5 (19. 6.): 8.
lgen=ASC. Darmſtadt 1.59,2 (14. 8.); 9. Reutelshöfer=
Nürnberg 1.59,6 (28 6.): 10 Böhm=FC. Nürnberg 2.00,6 (14.
Durchſchnitt 1931: 1.59,27. 1932: 1.57,54.
000 Meter: 1. Schilgen=ASC. Darmſtadt 2.30,8
10.); 2. Lang=VfR. Heilbronn 2.37,0 (29. 6.); 3. Ocker=VfR.
ronn 2.39,0 (29. 6.); 4. Paul=Stuttgarter Kickers 2.39,2 (20.
d. Schilling=Eintracht Frankfurt 2.39,2 (12. 6.); 6. Lohberger=
Atracht Frankfurt 2.40,0 (12. 6.); 7. Reutelshöfer=1. FC. Nürn=
2.40,2 (30. 5.): 8 Koch=Stuttgarter Kickers 2.40,6 (4. 9.);
U5eneberg=1860 München 2.42,0 (30. 6.) 10 Veit=1860 Mün=
2.42,2 (2. 10.): Durchſchnitt 1931: 2.43,50 1932: 2.39,02 Min.
1500 Meter: 1. Schilgen=ASC. Darmſtadt 3.59,6 (14.
2. Paul=Stuttgarter Kickers 4.04,6 (5. 6.), 3. Abel=VfL.
arau 4.05,2 (14. 8), 4. Hein=VfL. Neckarau 4.06.2 (4. 9.), 5.
Ndtler=FC. Freiburg 4.06,4 (12. 6.), 6. Bertſch=VfB. Stuttgart
(4. 9.), 7. Lang=VfR. Heilbronn 4.08,2 (19 6.), 8.
Stepp=
ſ. Darmſtadt 4.08,5 (30./31. 7). 9. Blind=SV. 98 Darmſtadt
6 (12. 6.), 10. Wiegand=Stuttgarter Kickers 4.10,0 (10. 7.):
Achſchnitt 1931: 4.06,6. 1932: 4.06,63.
3 000 Meter: 1. Schilgen=ASC. Darmſtadt 8.37.1 (10.
2. Kettner=Stuttgarter Kickers 9 010 (4. 9.), 3. Helber=RPSV.
Ait gart 9.01 8 (29. 5.), 4. Bertſch=VfB. Stuttgart 9 02.2 (29. 5.).
tlebt,
öaag=SV. 98 Darmſtadt 9.16.2 (10. 7), 6. Wöll=JG. Frank
t9.19,3 (10 7.), 7. Henrich=1. FC. Kaiſerslautern 9.19.4 (22.
Tiergeſchichd 8. Kapp=DSV. München 9.20.1 (21. 7.), 9. Habich=SV. 98
ses indiYtrmſtadt 9.23,8 (10 7.), 10. Lindner=SV. 98 Darmſtadt
3 (31. 7.); Durchſchnitt 1931: 9.16,49. 1932: 9.10,72.
5000 Meter: 1. Schilgen=ASC. Darmſtadt 15.37,4
9), 2. Helber I=RPSV. Stuttgart 15.40,6 (4. 6.), 3. Bertſch=
Stuttgart 15.42,2 (5. 6.), 4. Kettner=Stuttgarter Kickers
2 (27. 8.), 5. Haag=SV. 98 Darmſtadt 15.57,5 (24. 7.), 6.
g=VfR. Heilbronn 16.002 (22. 5.), 7. Werner=Raſtatt 16.05,0
6.), 8. Kapp=ESV. München 16.06,5 (19. 6.), 9. Habich=
98 Darmſtadt 16.06,2 (5. 6.), 10. Baumann=Stuttgarter Kickers
6,8 (27. 8): Durchſchnitt 1931: 15.47.46, 1932: 15.55,76.
10000 Meter: 1. Bertſch=VfB. Stuttgart 33,06,6 (2. 7.),
öelber I=RPSV. Stuttgart 33.26,0 (19. 6.), 3. Schwarz II=Ulm
933.59,0 (15. 10.), 4. Haag=SV. 98 Darmſtadt 34.11,1 (5. 6.),
Wötz=Ulm 94 34.11,3 (15. 10.), 6. Nickel=NSC. Nürnberg 34.16,0
6), 7. Kapp=ESV. München 34.17.4 (19. 6.). 8 Duppel=
Rutes=
un 34.20,0 (3. 7.), 9. Zoller=1860 München 34.20,0 (7. 8.), 10.
Undner=SV. 98 Darmſtadt 34,23,4 (5. 6.); Durchſchnitt 1931:
M1.96. 1932: 34,03. 8.
Welſcher=Eintracht Frankfurt
110 Meter Hürden.
(14. 7.), 2. Schwethelm=SV. Wiesbaden 15,2 (4. 9.), 3. Brod=
FPfB. Stuttgart 15,4 (10. 7.), 4. Scheck=Stuttgarter Kickers 15,8
7.), 5. Schönig=Stuttgarter Kickers 16.0 (4. 9.), 6. Barth=Stutt=
Eter Kickers 16,2 (5. 6.), 7. Kißling=Phönix Karlsruhe 16,4 (12.
8. Jakob=Jahn Regensburg 16,4 (30. 7.) 9. Gruber=1. FC.
gensbuxg 16,4 (27. 8.) 10. Koßbiel=Saar 05 Saarbrücken 16,5
Z. 6.): Durchſchnitt 1931: 16.14, 1932: 15.90.
*00 Meter Hürden: 1. Böhm=1. FC. Nürnberg 56,0
7.), 2. Schwethelm=SV. Wiesbaden 56,0 (3. 7.), 3. Bolch=VfR.
hlbronn 58.,8 (5. 6.), 4. Mott=JG. Frankfurt 589 (19. 6.). 5.
Fdl=SSV. Schwaben Augsburg 59,7 (19. 6), 6. Schönig=
Stutt=
ttr Kickers 60 4 (5 6.), 7. Dietl=Jahn München 60,4 (18 6.),
Mammerer=Phönix Karlsruhe 60 4 (11. 9.), 9. Weikmann=NSC.
ſtinberg 61,0 (5. 6.), 10. Reichl=PSV. München 61,1 (18. 6.);
ſtcſchnitt 1931: 59,57. 1932: 59,27.
Sportiglenger.
Sonntag, den 4. Dezember 1932.
Handball.
15.15 Uhr: Stadion: SV. 98 — Wormatia Worms.
Fußball.
11.00 Uhr: Stadion: SV. 98 —Union Darmſtadt.
11,00 Uhr: Feſthalle: Eintracht — Boruſſia Dornheim.
14,30 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß — Polizei Darmſtadt.
Hockey.
9,45 Uhr: Stadion: SV. 98 — Viktoria Aſchaffenburg.
4 mal 100 Meter=Staffel: 1. Eintracht Frankfurt
41,9 (3. 7.), 2. Stuttgarter Kickers 42,8 (10. 7.), 3. 1860 München
43,5 (19. 6.), 4. VfB. Stuttgart 43,6 (19. 6.). 5. Eintracht
Frank=
furt B. 44,0 (5. 5.), 6. JG. Frankfurt 44,0 (20. 7.), 7. Phönix
Karls=
ruhe 44,5 (23. 7.), 8. SSV. Schwaben Augusburg 44,5 (11. 9.),
9. PSV. Nürnberg 44,6 (28. 6.), 10. ASV. München 44,8 (12. 6.);
Durchſchnitt 1931: 43,43, 1932: 43.82.
4 mal 400 Meter=Staffel: 1. JG. Frankfurt 3.22,2
(3. 7.), 2. Stuttgarter Kickers 3.23,0 (3. 7.). 3 1860 München 3.29,0
(19. 6.), 4. SV. 98 Darmſtadt 3.31,0 (12. 6.). 5. VfR.
Heil=
bronn 3.32,0 (10. 7.), 6. VfB. Stuttgart 3.32.2 (10. 7.), 7. Saar
05 Saarbrücken 3.34,0 (10. 7.), 8. Stuttgarter Kickers II 3.34,8 (28.
8.), 9. JG. Frankfurt IT 3.35,3 (5. 6.), 10. FC. Nürnberg 3.35,9
(5. 6.): Durchſchnitt 1931: 3.29,53, 1932: 3.30,94.
4 mal 1500 Metex=Staffel: 1. Stuttgarter Kickers
17.16,4 (18. 6.), 2. VfB. Stuttgart 17.28,6 (5. 6.) 3. SV. 98
(5. 6.), 7. VfL. Neckarau 17.54,8 (5 6.), 8. Ulm 94 18.05,2 (19. 6.),
9. MTG. Mannheim 18.07,9, 10. Schwaben Augsbura 18.15,2 (28.
8.): Durchſchnitt 1931: 17.39, 1932: 17.48,65.
Schwedenſtaffel: 1. 1860 München 2.03,8 (4. 9.), 2. Saar
05 Saarbrücken 2.04,6 (24. 7.), 3. 1. FC. Regensburg 2.05,2 (12. 6.),
4. JG. Frankfurt 2 05,2 (23. 7.), 5. Phönix Karlsruhe 2.05,4 (23. 7.),
6. MTG. Mannheim 2.05,7 (22. 5.), 7. PSV. Nürnberg 2.06,0 (28.
6.), 8. Schwaben Augsburg 2.07.1 (14. 8.), 9. SV. 98
Darm=
ſtadt 2.07,3 (8, 5.), 10. Kickers Stuttgart II 2.07,4 (17. 9.),
Durch=
ſchnitt 1931: 2.10.05.
Olympiſche Staffel: 1 Stuttgarter Kickers 3:35.6 (29.
5.), 2. ASC. Darmſtadt 3:35,7 (23. 7.), 3. ASV. Botnang 3:44,0
(8.5), 4. V. f. B. Stuttgart 3:44,0 (29. 5.), 5. Stuttgarter Kickers?
3:45,0 (8. 5.), 6. Erſter FC. Nürnberg 3:46,5 (10. 7.), 7. Erſter FC.
Kaiſerslautern 3:47,5 (10. 7.), 8. SSV. Schwaben Augsburg 3:48,0
(14. 8.)., 9. SV. 98 Darmſtadt 3:49,4 (31. 7.), 10. Eintracht
Frank=
furt 3:48,8 (22. 5.), Durchſchnitt 1931: 3:45,63 1932: 3:44,55.
3 mal 1000 Meter=Staffel: 1. Stuttg Kickers 8:00,8
(30, 8.), 2. VfB. Stuttg. 8:07,0 (10. 9.), 3. Stuttg. Kickers 2. 8:09,0
(30 8.), 4. 1860 München 8:13,0 (21. 5.), 5. Erſter FC. Nürnberg
8:16,0 (11. 9.), 6. VfR. Heilbronn 8:19,0 (10. 7.), 7. SV. 98
Darm=
ſtadt 8:21,4 (10. 7.), 8. VfL. Neckarau 8:21,6 (10. 7.), 9. 1860
München 2. 8:26,0 (21. 5.), 10. Poſt=SV. München 8:23,0 (26. 6.),
Durchſchnitt 1931: 8:21934: 1932: 8:16,28 Min.
5000=Meter=Gehen: 1. Reichel=Bajuwaren, München
23:57,0 (29. 5.), 2. Ruhl=SCG. Arheilgen 24:52,0 (31 7.), 3. Reichel,
Karl. Bajuwaren München, 25:33,0 (29. 5.), 4. Wenniger, Groß=
Auheim 25:59,0 (31. 7.). 5. Emmerich, Bayer. Ver. Bk. München,
26:05 2 (29 5.) 6. Markus, 1. FC. Nürnberg, 26:05,3 (18. 6.),
7. Ertl. TSV. München, 26:05,6 (18 6.), 8. Ceynowa=Hota Frank=
furt 26:14,0 (31. 7.), 9. Stengel SV. Mühlhof 26:23,4 (5. 6.),
10. Llegel, Bajuwaren München, 26:45,0 (8. 5.), Durchſchnitt 1932:
25:36 95.
Weitſprung: 1. Scheck, Stuttgarter Kickers 7,31 (19. 6.).
2. Bäumle, Ulm 94, 7.09 (19, 6.), 3. Kopp. NSC. Nürnberg, 7.03
(5. 6.), 4. Ebner, 1. FC. Schweinfurt, 7.01 (19 6.) 5. Roth. 1. FC.
Nürnberg, 700 (18, 9.), 6. Bayh. VfB. Stuttg., 6,97 (19 6.),
7. Abele, Univ. Freiburg, 6.96 (26. 6.), 8. Wagenbauer. ASV.
München, 6,93 (19. 6.), 9. Schaber, Stuttg. Kickers. 6.90 (5. 6.),
10. Haſſinger. Eintracht Frankfurt, 6,82 (5. 5.), Durchſchnitt 1931:
7.036. 1932: 7.002.
Hochſprung: 1. Bonneder, Jahn Regensburg, 1,92 (6 8.),
2. Brodbeck, VfB Stuttgart, 1,86 (10. 7.), 3. Endres, VfL. Neuſtadt,
1,82 (29 5.), 4. Fliſter, Stuttgarter Kickers, 1.82 (10 7.). 5.
Buſſel=
meier, Phönix Karlsruhe, 1:82 (24. 7.), 6. Thiele, Saar 05
Saar=
brücken, 1.,80 (8. 5.), 7. Holbein, FSV. Frankfurt, 1,80 (10. 5.),
8. Jakob, Jahn Regensburg, 1,80 (30, 7.),9. Fuchs, Kreuznach, 1.79
(5. 6.), 10. Neuwohner, Univ. Freiburg, 1,79 (26. 6.); Durchſchnitt
1931: 1,783, 1932: 1.822.
Stabhochſprung: 1. Reeg, SV. Neu=Iſenburg 3,58 (3. 7.),
2. Demetz, Stuttg. Kickers, 3,50 (5. 6.) 3. Weibel, VfB. Stutta
3,50 (5. 6.), 4. Gerber, FC. Freiburg, 3,50 (3. 7.), 5. Kern, SV.
Wiesbaden 3,50 (7. 8.), 6. Merkersheimer, PSV. Karlsruhe, 3,40
(3. 7.), 7. Vogt, Ulm 94, 3,32 (31. 7.), 8. Schülein ESV. München,
3,30 (6. 7.), 9. Brunninger, TSV. Reichenhall, 3,30 (27 8.),
10. Gruber, 1. FC. Regensburg, 3,26 (10. 7.); Durchſchnitt 1931:
3,49, 1932: 3,416.
Dreiſprung: 1. Ebner, 1. FC. Schweinfurt, 13,59 (5.
2. Engelhardt, 1. FC. Nürnberg, 13,54 (19. 6.), 3. Haffner,
PSV. München, 13,42 (9. 10), 4. Sauer, 1860 München, 13,11 (27
8.), 5. Luber, 1860 München, 13,01 (19. 6.), 6. Deppenbrock. ASC.
Darmſtadt. 12,88 (5. 6.), 7. Witte, FSV. Frankfurt, 12,88 (5. 6.),
8. Weikmann, NSC. Nürnberg, 12.84 (14. 8.), 9. Dürr VfB.
Stuttgart, 12,80 (24. 7.), 10. Unger, Stuttg, Kickers, 12,72 (27. 8.),
Durchſchnitt 1931: 12,817 Meter, 1932 13,079 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Berg. JG. Frankfurt, 15.29 (7. 8.),
2. Lampert, FV. Karlsruhe, 14 79 (16 7.), 3. Vogel, FC. Paſſau,
14,52 (14. 8.), 4. Schneider, PSV. Darmſtadt, 14,36 (22. 5.)
5. Kißling, Phönix Karlsruhe, 14.11 (1. 7.), 6. Rödl. ESV.
München, 13.99 (14. 8.) 7. Eppenſteiner, SV. 03 Tübingen, 13.96
(7. 8.), 8. Kulzer, DSV. München, 13,85 (19. 6.) 9. Söllinger,
ASC. Darmſtadt, 13.80 (1. 6.), 10. Hornfiſcher, SV. 98
Darm=
ſtadt, 13,79 (8. 5.); Durchſchnitt 1931: 14,1275. 1932: 14,246.
Steinſtoßen: 1. Leupold, 1. FC. Nürnberg, 9,83 (9. 6.),
2. Dörrfuß, SV. Fürth. 9.29 (10. 7.), 3. Reil. MTG. Mannheim,
9,20 (22. 5.), 4. Kulzer, DSV. München. 9,17 (18, 6.), 5. Koch,
1. FC. Kaiſerslautern. 9,02 (22.-5.), 6. Kopp, NSC. Nürnberg,
8,99 (26 6), 7. Lampert. FV. Karlsruhe, 8,98 (10. 8.), 8.
Schnei=
der, Pol. Darmſtadt, 8,87 (28. 8.), 9. Stärker, Sppg. Fürth 8,86
(10. 7.), 10. Dörner, ASV. München, 8,85 (16. 10.), Durchſchnitt
1932: 9,106 Meter.
Diskuswerfen: 1. Lampert, FV. Karlsruhe, 44,49 (19.
, 2. Fiſcher. PSV. München 41,88 (14. 8.), 3. Rödl. ESV.
Munchen, 41.80 (18. 9.), 4. Buchgeiſter, Univ. Freiburg, 41,52
(11. 9.), 5. Vogl, FC. Paſſau, 41,11 (14. 8.), 6. Schneider, Pol.
Darmſtadt, 40.30 (24. 9.), 7. Kirſch, Saar 05 Saarbrücken, 40,51
(12. 6.), 8. Villinger, Sppg. Waldshut, 40,15 (12. 6.), 9
Meiſen=
berger Poſt München, 39,92 (14. 8.), 10. Schauffele, RC.
Cann=
ſtatt, 39,18 (5. 6.). Durchſchnitt 1931: 40,628: 1932: 41.146.
Speerwerfen: 1 Barth, Stuttg. Kickers. 61,61 (26. 6.),
2. Weyland. Weſtmark Trier, 59,12 (21. 8.), 3. Demetz, Stuttg.
Kickers, 57,34 (19. 6.), 4 Abel VfL Neckarau, 5690 (5. 6.),
5. Trautmann, Saar 05 Saabrücken, 56,85 (3. 7.). 6. Dr. Ehner,
Eintracht Frankfurt, 56.50 (7 8.), 7. Neff, ASC. Darmſtadt,
55.35 (1. 6.), 8. Liedl. Jahn München. 55,35 (19. 6.), 9. Kern,
SV. Wiesbaden 54,05 (10. 7.), 10. Knauer, Stuttg. Kickers, 53,85
(5. 6.), Durchſchnitt 1931: 55,982, 1932: 56,752.
Hammerwerfen: 1. Mang. Jahn Regensburg, 46,18
(12. 6.), 2. Steinberger, Jahn Regensburg, 43 43 (26. 6.), 3. Kurz.
1860 München, 42,07 (30 6.), 4. Villinger, SV. Waldshut, 41,80
(5. 6.), 5. Stärker, SV. Fürth, 40,83 (30. 7.). 6. Schülein, FSV.
München, 40,33 (18. 6.), 7. Meier, SV. Fürth. 37,13 (5. 6.),
8. Endres, 1. FC. Nürnberg, 36,30 (2. 10), 9. Lehnert, FK.
Pir=
maſens, 35,60 (7. 8.) 10. Hörl, Sppg. Hof, 35,10 (5. 6.),
Durch=
ſchnitt 1931: 42.03. 1932: 39,877.
Schleuderballwerfen: 1. Lampert, FV. Karlsruhe,
59,70 (16. 7.), 2. Jakobs, JG. Frankfurt, 59,60 (20. 7.) 3.
Eppen=
ſteiner, SV. 03 Tübingen. 59,30 (7. 8.), 4. Koch, 1. FC.
Kaiſers=
lautern 59,05 (22. 5.), 5. Holzſchuher, 59 00 (31. 7.) 5. Meier,
SV. Fürth 58,50 (10. 7.), 7. Stärker, SV. Fürth 56,06 (10. 7.),
8. Retzer, Reichsb. Regensburg 56,02 (7. 9.), 9. Völker,
Schwet=
zingen, 56,00 (5. 6.), 10. Neff. ASC. Darmſtadt, 55,95 (1. 6.),
Durchſchnitt 1932: 57,918 Meter.
Stahl. Rugby Pforzheim, 2175,70 (11.
Dreikampf:
8.), 2. Eiſenhofer, ESV. Munchen. 2147,95 (14. 8.), 3. Haſſinger,
Eintracht Frankfurt, 2110,50 (31. 7.), 4. Schuff. 1. FC.
Kaiſers=
lautern. 2038 (7. 8.), 5. Koch, 1. FC. Kaiſerslautern. 2037.00
(24. 7.), 6. Schneider, Pol. Darmſtadt, 2106,95 (10. 8.), 7 Schmidt,
1. FC. Nürnberg, 1933,60 (2)
Holler, SC. 80. Frankfurt,
1976 45 (31 7.), 9. Ebner, PSV. Stuttgart, 1926,40 (8. 5.),
10. Weber, Rugby Pforzheim, 1924,10 (14. 8.), Durchſchnitt 1932:
22034,665 Punkte.
Fünfkampf: 1. Weiß SSV. Schwwaben Augsburg, 3279,00
(1. 5.), 2. Eppenſteiner, SV. 03 Tübingen, 3161,62 (7. 8.),
3. Madl. SSV. Schwaben Augsburg, 3086,00 (1. 5.), 4. Dr.
Schregle, SSV. Schwaben Augsburg, 6027,0 (1. 5.). 5. Schuſter,
MTV. Roſenheim. 2809,58 (27. 8.). 6. Drentwetit. SV. Schwaben
Augsburg, 2799 (1. 5.), 7. Baumgärtner SSV. Schwaben
Augs=
burg, 27,87 (1. 5.). 8. Oberhuber, MTV. Roſenheim. 2785,78
(27. 8.) 9. Geier Jahn München, 2705,85 (12. 6.). 10. Schubert,
1860 München, 2698,55 (12. 6.), Durchſchnitt 1932: 2913,838 P.
Demetz, Stuttgarter Kickers 7065,230
Zehnkampf
(5. 6.), 2. Kopp, FC. Nürnberg, 6971,37 (24. 7.), 3.
Merkershei=
mer, PSV. Karlsruhe, 6325,32 (24. 7.), 4. Vogl, FC. Paſſau,
6305,28 (24. 7.), 5. Schwethelm. SV. Wiesbaden, 6218,00 (18.
9.), 6. Barth, Stuttg. Kickers, 6178,96 (24. 7.), 7. Dr. Münzinger,
Stuttg; Kickers 6149,08 (8./9. 10), 8. Ebner, PSV. Stuttgart,
6041 355 (5. 6.), 9. Strendl. ASV. München. 599,05 (4. 9.),
10. Hinterſcheidt, Stuttgarter Kickers 5944,92 (8./9. 10.).
Durch=
ſchnitt 1931: 5967,651: 1932: 6319,565 Punkte.
Handball.
Rot=Weiß Darmſtadt — TSV. Braunshardt.
Vorſtehende Mannſchaften treffen ſich heute zum
Verbands=
rückſpiel an der Rheinallee. Es wird das Beſtreben der
Brauns=
hardter ſein, ihren Vorſpielſieg über die damals erſatzgeſchwächten
Darmſtädter zu wiederholen. Andererſeits haben dieſe allen Grund.
das Spiel ſehr ernſt zu nehmen, da ſie in dieſer Saiſon durch
be=
ſonderes Pech ſtark ins Hintertreffen geraten ſind. Nach dieſen
Umſtänden gemeſſen, wird es zu einem ſchönen Treffen kommen. —
Mannſchaftsaufſtellung: Rettig, Benz, aus dem Bruch, Arnold,
Schäfer, Seiler, Hotz, Bernhard Lehr. Jöſt, Meyer. Spielbeginn
11 Uhr. Nachmittags 2,30 Uhr Spiel der Reſerven gegen
Arheil=
gen, Neſerven.
Polizei=Sportverein Darmſtadt e. V.
Das Handballſpiel Polizei — Königſtädten
findet nicht, wie in der Samstag=Ausgabe angegeben, um 11 Uhr,
ſondern um 14.,30 Uhr ſtatt.
Tgde. Stockſtadt.
Die Tgde. Stockſtadt empfängt am Sonntag den TV.
Gerns=
heim zum Rückſpiel. Das Vorſpiel endete 7:2 für Gernsheim. In
Stockſtadt jedoch werden ſie nicht ſo leicht zu Punkten kommen.
Stockſtadt ſteht in der Tabelle noch einen Punkt über Gernsheim
und iſt ſicher beſtrebt, ſeine Stellung zu behaupten.
Die Fußballer haben den TV. Biebesheim zu Gaſt. Da
die Spielſtärke beider Mannſchaften ziemlich gleichwertig iſt, iſt
mit einem offen Kampf zu rechnen. Spielbeginn 1 Uhr.
Zußball.
SV. Roßdorf.
Am heutigen Sonntag iſt Roßdorf in Erbach bei VfR. zum
Rückſpiel zu Gaſt. Obwohl Roßdorf das Vorſpiel 8:1 für ſich ent=
ſcheiden konnte, heißt es ſehr auf der Hut zu ſein, zumal Erbach
ſeine Mannſchaft inzwiſchen durch einige neue Spieler verſtärken
konnte. Iſt ſich die Roßdörfer Elf jedoch der Wichtigkeit dieſes
Spieles bewußt und ſpielt mit ihrem ganzen Können, ſo dürfte
ſie das Spiel für ſich entſcheiden können.
Vorm. 10. Uhr empfängt die 2. Mannſchaft zu Hauſe die
Junioren des SV. 1898 Darmſtadt zum Freundſchaftsſpiel.
Tiſchkennis.
Reichsbahn Darmſtadt — Tgde. Beſſungen:
Herren 15:0, Damen 7:3.
Im Verlauf der Gaurundenſpiele traf Reichsbahn auf Tgde.
Beſſungen und konnte klar und eindeutig gewinnen. Auch die
Damen, die in ihrer vorjährigen Aufſtellung ſpielen, gewannen.
wenn auch erſt nach harten, aber ſchönen Kämpfen.
Sonntag, 4. Dezember 195
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Nr. 337 — Seite 15
MAN dere H AUMPE
Phil vergaß den Mund zu ſchließen. Tangiert mich zwar
Hi. aber koloſſal myſtiſch. Was hatte ſie geſagt? — Eisdecke? —
„Verſtehe Sie zwar nicht”, lallte er, ſein Ausſehen war dabei
Fſerſchütternd blöde, daß Madame ihm augenblicklich glaubte,
der es iſt mir auch . . . Sie glauben nicht, wie gleichgültig mir
alles iſt, der ganze Schwindel. Haben Sie ine Ahnung, wo
heut abend war? Alles iſt mir Wurſt, auch das Dings, mit
g Sie da rumwirtſchaften, gnädige Frau, total. Brühwurſt,
ver=
den Sie? Ueberhaupt Amulett — das hab’ ich doch längſt nicht
hr, das wiſſen Sie nicht — Sie auch nicht? — Na ſchön.”
Das Geſicht der Dame wurde bleich, faſt grünlich; ihre
fun=
aden ſchwarzen Augen zogen ſich drohend zuſammen; tatſächlich
tte ihre Hand nach der Waffe. Dieſes Nichts, das ſich da
zwi=
in ihre Pläne geſchoben hatte! Daß es nicht möglich war, dieſes
ptiſche, proletariſche Nichts ſofort auszulöſchen! Sie zitterte vor
ſt, aber ſie zwang ſich zur Ruhe. Hier durfte kein Aufſehen
er=
ſtwerden.
„Ich bemerke, daß Sie ſcherzen, mein Beſter — das ſollten
nicht tun. So gut, wie es mir gelungen iſt, die Komödie
ſees Selbſtmordes zu durchſchauen und Sie hier aufzufinden,
au ſo gut bin ich in der Lage, mit Ihnen zu verfahren, wie
mir paßt. Zuvor aber will ich das Amulett haben, und ich
ſeee es, Sie .. . und wenn ich Ihnen . . .‟ Sie brach ab, es war
mätz, aufzuzählen, was ſie gerne mit dieſem Nichts angefangen
ſite, ſie wäre bis morgen früh gar nicht damit fertig geworden,
Hüils überſättigte Lauge ſchwabbelte leiſe in einem Gefäß, in
in ſich die ungelöſten Salze ſchon bedenklich anhäuften.
Selbſt=
ſurd ? — Komödie? — Wieviel Uhr war es eigentlich? —
Zag=
ſit bewegte er den Kopf von rechts nach links, ſchütteln wäre zu
erzhaft geweſen, ſchon dieſe Bewegung zeigte, daß die
Hirn=
ſiſſe gelockert war und ſelbſtändig hin und her wackelte. „Verſteh
mit Gewalt nicht, meine Beſte, aber Sie verſtehen mich
ſchein=
auch nicht! Ich habe das Ding nicht mehr, begreifen Sie doch!
Ra! Fort! Nicht mehr da! Ganz futſch! Nix, nix! Und wenn Sie
die Eingeweide bei lebendigem Leibe zentimeterweiſe
heraus=
den möchten, ich hab das Dings nicht mehr! Ich hab’s nicht,
hab’s nicht mehr!“
„Haben Sie es Vaugham gegeben?” fragte die Dame tonlos,
B. ſcharf, ſie hatte nun doch die Waffe erkrampft, an ſich
ge=
eßt, noch zeigte die zitternde Mündung ungewiß ins Zimmer.
Stück r die blutentleerte Raſierklingenſchneide von Madames Mund
delänſeß keinen Zweifel darüber, daß nur Sekundenbruchteile fehlten,
der ſchwarze Lauf totſicher ausgerichtet war.
rka
Phil konſtatierte, daß die Dame nicht abgeneigt ſchien, ſich
Tätlichkeiten hinreißen zu laſſen, und der Zuſtand der abſoluten
hiſtigkeit hinderte ihn nicht, ſich vorübergehend über dieſe
Per=
mächtig zu ärgern. Mit ihr hatte alles angefangen, ſie hatte
in blamabelſter Weiſe düpiert, jetzt ſtänkerte ſie hier herum
dließ ihn nicht ſchlafen und hörte obendrein nicht auf, ihn mit
Kater, ßer zweifellos echten Schießwaffe zu beläſtigen. Mit einem ihn
Wochen ſöſt und ſie höchſt überraſchenden plötzlichen Vornüberkippen
Aug er ihr klatſchend die Waffe aus der Hand, mehr erboſt als
bewußt. „Dummes Zeugs”, ſagte er ärgerlich, „jetzt langt’s
In ſchwungvollem Bogen flog, das gefährliche Spielzeug durch
Zimmer auf den Teppich, im Moment des Aufpralles löſte
ein Schuß, knallt gar nicht mal ſehr laut, ausgerechnet die
ſchttiſchkampe traf er, die klirrend zerſplitterte, was die At=
zſphäre in entſchiedener Weiſe veränderte.
Madame ſprang auf, raſend vor Wut, es ſah aus, als ob ſie
ſich auf Phil ſtürzen wollte, der ſich wieder niedergelaſſen hatte,
nicht im geringſten tangiert — nur ein Augenblick, dann wußte
ſie, daß es momentan wichtiger war, zu verſchwinden. Sie ziſchte
zur Korridortüre, im Fluge gewiſſermaßen ihre Waffe vom Boden
aufhaſchend
Jawoll, dachte Phil, wirſt dich täuſchen, ſchöne Frau, hier
muß alles durch Haas' Zimmer, weil die Türen von 218 ſtets
ver=
ſchloſſen ſind
Madame aber riß die Türen im Nu auf.
Da ſchlägt’s dreizehn, gar nicht verſperrt ſind ſie — natürlich,
irgendwo mußte ſie doch hereingekommen ſein!
Sie war ſchon draußen. „Wir ſprechen uns” — hatte ſie
ge=
rufen, heiſer vor lauter Wut, „du entgehſt wir nicht — —”,
drau=
ßen war ſie.
Einen Herzſchlag lang zögerte Phil, war dann mit jähem Satz
an der Badezimmertüre, hörte, wie Haas drüben aufſchloß, um
herüberzukommen — Phil ſchmiß den Riegel herum, warte man,
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Vati, und ſauſte, komme, was kommen mag, im Tempo eines
elektriſchen Haſen durch die offenſtehenden Zimmertüren hinaus,
hinter Madame her, in den Hotelkorridor.
Noch lag er ſtill, wenig beleuchtet, von Madame keine Spur
mehr — irgendwo erwachten unbeſtimmbare Geräuſche, Philipp
Spoor, ohne an ſein Ausſehen, ſeine Situation, ohne an
Vaug=
ham. Buddha und ihre Drohungen zu denken, ſetzte an, um in
Rie=
ſenſprüngen den langen Flur hinabzufliegen — — ſtockte jäh
riß die Augen auf — — ſtand —
Eine Tür ſpaltete ſich vor ihm, die nächſte neben ſeinem
Zim=
mer, Nummer 217 — eine Frau erſchien, in irgend etwas
Schim=
merndes gehüllt — an ihr vorbei konnte Phil in das Dunkel
ihres Zimmers ſehen
Eine kleine blaue Flamme glühte da im Dunkeln, genau ſo,
wie ſie zu Beginn dieſes zermürbenden Abends in einem finſteren
Auto aufgeglüht war, in der Nebenſtraße, an der Vaughams Auto
vorbeiſauſte.
„Kleine blaue Flamme”, ſagte die Frau ſchnell und deutlich,
dieſe volltönende Stimme — die vom Telephon? —, dann flehend,
eindringlich: „Einen Tag noch aushalten. Philipp Spoor, alles
wird gut, einen Tag noch weitermachen, auf alles eingehen
mor=
gen, ich flehe Sie an, es geht um Menſchenleben, man läßt Sie
nicht im Stich—
Türſchlöſſer klapperten, Geräuſche verdichteten ſich, noch war
keine Minute vergangen, ſeit der Schuß fiel, ſchon hörte man
Haas, der in ſein eigenes Zimmer zurückgelaufen war, die Türe
von 219 aufſperren.
Noch ſtand Phil wie feſtgenagelt —
Die Dame war bereits verſchwunden, ihre Türe geſchloſſen
— kleine blaue Flamme —! Philipp Spoor warf ſich auf dem
Ab=
ſatz herum, warf ſich in ſein Zimmer, gerade als Haas in den
Korridor ſtürzte. Philipp machte die Doppeltüren zu, warf ſich
aufs Bett, zog ſich aus — nein, das ging nun auf keine Kuhhaut
mehr. Haas kam herein, draußen gingen Türen, Stimmen erregt
und beſchwichtigend =
„Was iſt denn los?” fragte Haas, wütend vor Ratloſigkeit.
Unterhoſen von klaſſiſchem Faltenwurf umwallten ihn, ſein
Ge=
ſicht war aufgedunſen, gemein, verzerrt, „was machſt du denn?
Biſt du toll, wer war hier, wer hat geſchoſſen?” Er ſchnupperte,
allein der Qualm der Zigaretten erſchwerte die
Orientierungs=
möglichkeiten ſeiner Naſe.
„Frag nicht ſoviel”, ſagte Phil gähnend, zum zweitenmal von
einer Müdigkeit überfallen, gegen die es jetzt kein Wehren mehr
gab, „beruhigen draußen, Lampe kaputtgegangen, kleines
Mal=
heur gehabt, mach ſchon, Menſch, brauchſt keine Angſt zu haben,
Camille bleibt hier!“
Er ließ ſeine Kleider auf den Boden fallen, murmelte etwas
Unverſtändliches, kippte hintenüber — morgen war auch noch ein
Tag, und übermorgen erſt —
Zunächſt aber ſchlafen!
Es klopfte, ein Portier erſchien. Haas, liebenswürdig, ſelbſt
„furchtbar erſchreckt”, beruhigte, er hatte beim Eintritt des
An=
geſtellten geſehen, daß nicht viel Gäſte den Krach zu Notiz
ge=
nommen hatten, „kleines Mißgeſchick meines Sohnes — hat die
Lampe umgeworfen, er iſt nicht recht wohl — — ſehr
unange=
nehm —
„Vati, ich möchte ſchlafen”, rief Phil weinerlich vom Bett aus,
„ſchick doch die böſen Menſchen fort — Vati!”
„Gott ſei dank iſt ihm nichts paſſiert”, ſagte Haas
zähneknir=
ſchend vor Rührung und zückte, ein Fünfmarkſtück — der Portier
ſchob ab.
Der Straßburger Rektor verſperrte die Türen, deren Schlüſſel
nicht aus ſeinem Beſitz gekommen waren. Was mochte nur paſſiert
ſein? Er hätte den Burſchen umbringen können, kalten Blutes,
aber Vaugham hatte den Befehl gegeben, ihn in Ruhe zu laſſen,
und morgen hörte es ja ſowieſo auf. Suchend blickte er durch das
Zimmer. Das hatte doch wie ein Schuß geklungen, ſollte
tatſäch=
lich nur die Lampe umgefallen ſein? Es mußte doch jemand die
Türen geöffnet haben
„Haben mir doch was in den Kaffee getan”, lallte Phil,
„nacht, Vati!”
Haas dankte in wenig vornehmer Weiſe. Er holte Bettzeug
aus ſeinem Zimmer und legte ſich auf Phils Diwan ſchlafen. Die
letzte Nacht ſollte ihm der Burſche nicht entkommen.
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 4. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 337 — Seite 17
Der Mord an dem Briefträger.
Lokaltermin am Tatort.
Frankfurt a. M. Am Freitag mittag fand
dem Schauplatz der Untat in Bornheim ein
Faltermin ſtatt. Ein Polizeiauto mit 25
Be=
ſnten fuhr vor, um die nötigen Abſperrungen
o=zunehmen. Unter Führung des
Kriminal=
iiektors Hermann wurde dann der Mörder
tirſch nach Bornheim gebracht. Am Tatort gab
noch einmal eine eingehende Schilderung, wie
ſeine Großmutter unter einem Vorwand aus
ei Wohnung fortgeſchickt, den Briefträger dann
Häickgerufen und meuchlings erſchoſſen hat.
Während Knirſch am Abend der Tat, am
uinerstag, ein ziemlich gleichgültiges
Beneh=
er zur Schau trug, war er beim Lokaltermin
hr niedergeſchlagen. Die Nachbarn machten
er Erbitterung gegen den ruchloſen Mörder
iegt Luft und die Polizei hatte Mühe, die
ſinge vor Ausſchreitungen gegen Knirſch zu
dern.
Daß es der Polizei ſo auffallend raſch gelang,
u Briefträgermörder Knirſch zu faſſen, iſt
ſelen der Tüchtigkeit der Beamten verſchiedenen
ſläcksumſtänden zu verdanken. Allen
krimina=
tiſchen Regeln zum Trotz traf das „cherchez
Femme” bei dem Verhalten des Mörders nach
m Mord nicht zu. Wie er ausſagte, hatte er
ſider nicht die Abſicht gehabt, ſeine Braut in
Wiesbaden aufzuſuchen. Vielmehr wollte er auf
m Andreasmarkt noch einmal „einen tüchtigen
lug machen” und dann n ach Holland
ver=
winden.
Die Geldbriefträger erhalten Schußwaffen.
Frankfurt a. M. Unter dem Eindruck des
ſaubmordes an dem Geldbriefträger Hofmann
4nd am Freitag in der Oberpoſtdirektion
zwi=
hhen den zuſtändigen Dienſtſtellen hinſichtlich
ner Bewaffnung der Geldbriefträger eine
Be=
frechung ſtatt. — Bislang war es den
Geld=
iefträgern freigeſtellt, ob ſie Waffen mit ſich
ſhren wollten oder nicht. Man entſchied ſich für
Ausrüſtung der Beamten mit einer
Schuß=
fe. — Ob dieſe Maßnahme nun tatſächlich
in letzter Zeit ſo zahlreich gewordenen
Raub=
ſerfällen Einhalt tun wird, erſcheint ſehr frag=
9ch. denn in faſt allen Fällen ſind die Opfer in
ſinklen Hausfluren oder hinterrücks überfallen
ſtorden. Sie haben weder um Hilfe rufen,
ge=
hweige denn von einer Schußwaffe Gebrauch
achen können.
Scharfe Schüſſe
auf einen flüchtigen Heiratsſchwindler.
Frankfurt a. M. Am Samstag vormit=
9 wurde gegen die kürzlich wegen mehrfacher
heiratsſchwindeleien verhafteten Gebr. Schmidt
thandelt. Als einer der Angeklagten in ſeine
ſelle im Unterſuchungsgefängnis
zurücktranspor=
ſeit werden ſollte, riß er den ihn begleitenden
zolizeibeamten aus und flüchtete durch mehrere
ſttaßen, ohne daß ihn die Beamten zunächſt
Ipholen konnten. Auch durch mehrere
Schreck=
üſſe ließ ſich der flüchtende Schmidt von einer
jeiteren Flucht nicht abhalten Einer der Poli=
Mibeamten nahm ſchließlich mit dem Rad eines
zaſſanten die Verfolgung des Flüchtenden auf
ndskonnte ihn ſchließlich in der Friedberger
plage einholen und ihn wieder feſtnehmen.
Späte Aufdeckung eines Verbrechens?
Heidelberg. Auf einem Spielplatz, den
: TV. Kirchheim z. Zt. durch den freiwilligen
rbeitsdienſt, herſtellen läßt, ſtieß man in einer
iefe von etwa nur 20 Zentimetern auf ein
Ske=
tt. Da die Lage des Skeletts den Verdacht
aus=
ließt, daß es ſich um einen Begräbnisplatz
hndeln kann, wird angenommen, daß es ſich um
ſe ſpäte Aufdeckung eines Verbrechens handelt.
„Pahrſcheinlich kommt der Mord an dem ſeit dem
ſebruar 1876 aus Kirchheim verſchwundenen
ſandwirt Philipp Knauber in Frage. Der
hall wurde der Polizei übergeben, aber es
er=
heint ausgeſchloſſen, daß noch genauere
Feſt=
ſellungen möglich ſind.
Ein Jahr Zuchthaus wegen eines tätlichen
Angriffs auf Polizeibeamten.
Kaſſel. Die Große Strafkammer als erſte
Unſtanz verurteilte, vorgeſtern den 28 Jahre
Aten Kaufmann Alex Löber aus Kaſſel wegen
ſitlichen Angriffs auf einen Polizeibeamten auf
hrund der Notverordnung vom 9. Auguſt zur
Windeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus. Der
ſerurteilte hatte einen Polizeibeamten, der
(nen Motorradfahrer angehalten hatte,
gröb=
ſch beſchimpft und ins Geſicht geſchlagen und
hu gegen Knie und Oberſchenkel getreten.
Ein altdeutſcher Weihnachksmarkk
wird in den Berliner Meſſehallen aufgebauk.
Ein Fachwerkhaus wächſt empor.
In den Ausſtellungshallen auf dem Berliner Meſſegelände wird gegenwärtig ein altdeutſcher
Marktplatz naturgetreu aufgebaut, auf dem dann eine Weihnachtsmeſſe abgehalten werden ſoll.
Sicherlich wird der ſtilechte Rahmen beſonders viele Kaufluſtige anziehen.
Ein ſiebenfacher Skurz.
Inbekriebnahme des neuen Münchener
Groß=Henders.
München. Aus Anlaß der Inbetriebnahme
des neuen Münchener Groß=Senders fand am
Samstag auf Einladung des
Reichspoſtminiſte=
riums eine Eröffnungsfeier ſtatt.
Der Staatsſekretär im Reichspoſtminiſterium,
Abteilung München, Neumaier, gab dann eine
ausführliche Schilderung der Entwicklung des
Rundfunkweſens in Bayern und erklärte den
neuen 175 KW. ſtarken Sender für eröffnet.
Kultusminiſter Dr. Goldenberger betonte in
ſeiner Anſprache u. a., die bayeriſche
Staatsre=
gierung lege Wert darauf, daß die ſelbſtändige
Programmgeſtaltung bei allen Ländern gewahrt
werde.
11000 RN. poſtgelder
aus dem fahrenden Zuge geraubk.
Regensburg. Wie die
Reichsbahndirek=
tion Regensburg mitteilt, drang am Freitag
gegen 20 Uhr in der Nähe von Kehlheim ein
Räuber in den Poſtwagen eines Zuges der
Nebenbahnſtrecke Kehlheim—Saal an der Donau
ein und raubte eine Kaſſette mit über 11000
RM. Poſtgelder. Der Poſtbeamte wurde mit
vorgehaltenem Revolver bedroht. Der Täter
ſprang dann aus dem fahrenden Zuge ab. Der
ſofort mit Kraftwagen herbeigeholte Streifdienſt
der Reichsbahn hat mit der Gendarmerie und mit
Spürhunden die Suche nach dem Täter
auf=
genommen.
Schwerer Verkehrsunfall der Plauener
SS.=Kapelle.
Schwarzenberg (Sachſ.). Auf der
Staats=
ſtraße Schwarzenberg—Eibenſtock verunglückte
Freitag nachmittag ein Lieferkraftwagen aus
Plauen, auf dem ſich 25 Mann der Muſikkapelle
der 7. SS.=Standarte Plauen befanden. Bei dem
Unfall wurden 12 Inſaſſen verletzt, davon fünf
bis ſechs ſchwer; einer der Verletzten iſt bereits
geſtorben. Bei einem anderen b=ſieht:
Lebens=
gefahr. 13 Verletzte wurden ins Auer
Kranken=
haus eingeliefert. Sie haben zumeiſt
Gehirner=
ſchütterungen und Kopfverletzungen
davonge=
tragen. Der Unfall iſt nach den bisherigen
Er=
mittlungen darauf zurückzuführen, daß auf der
abſchüſſigen Straße plötzlich die Bremſen
ver=
ſagten.
Neuer Erdſtoß in Holland.
Amſterdam. Wie die Blätter berichten,
wurde vorgeſtern um 23,58 Uhr in der Stadt
Helmond (Provinz Nordbrabant) wiederum ein
Erdſtoß verſpürt. Man nahm nur einen ſehr
kur=
zen, aber ziemlich heftigen Erdſtoß wahr.
Berlins modernſte Kirche.
Sieben Hindernisreiter ſtürzen beim Nehmen einer Hürde übereinander.
Auf dem Londoner Rennplatz Sandown Park kamen bei einem Hindernisrennen an der erſten
Hürde ſieben dicht aufeinanderfolgende Reiter zu Fall. Einen Augenblick lang ſah es ſehr
gefähr=
lich aus. Dann aber erhoben ſich Reiter und Pferde, und nur ein Jockey hatte unbedeutende
Verletzungen davongetragen.
Eigenartiger Unfall
beim Kölner Sechstagerennen.
Köln. Die Filmſchauſpielerin Käte Nagy
erlitt am Freitag einen eigenartigen Unfall. Sie
feuerte den Srartſchuß zum Kölner
Sechstage=
rennen ab. Dabei hielt ſie unvorſichtigerweiſe
den Zeigefinger über die Piſtolenmündung, ſo
daß ſie nicht unerheblich verletzt wurde. Im
Krankenhaus wurde eine Hautübertragung
vor=
genommen. Die Filmdiva muß dort einige Tage
bleiben.
Fünf Kinder durch den Einſturz
eines Mauerpfeilers verletzt.
Weidenau (Weſtfalen). Auf dem Gelände
der im Abbruch ſtehenden Rolandhütte ſtürzte
ein Mauerreſt, der nebſt einem ſchweren Tor
noch ſtehengebliebenen Umfriedung ein. Fünf
Kinder, die ſich aus dem in ſeinen Angeln
be=
weglichen Torflügel eine Schaukel gemacht
hat=
ten, wurden unter dem Pfeiler begraben und
trugen zum Teil ſchwere Verletzungen davon.
Ein Kind erlitt einen doppelten Schädelbruch.
Die neue Kirche der evangeliſchen Gemeinde
in Berlin=Wilmersdorf,
eine Schöpfung des Architekten Fritz Höger, ſtellt
eines der modernſten Gotteshäuſer der Welt dar.
Der wirkungsvolle Bau umfaßt, nicht nur das
eigentliche Kirchengebäude, ſondern auch
Räum=
lichkeiten für kirchliche Verſammlungen, für
geiſt=
liche Konzerte und Theateraufführungen.
. .. tont es laut von Fern und nah ...
Welche Freude, wenn der TELEFUNKEN 2 31 unter dem Weihnachtsbaum
anfängt zu spielen! . . . und weiche Begeisterung, wenn man hört, wie er klingt, wie
er trennt, wie er Sender nach Sender bringt aus ganz Europa.
Der TELEFUNKEN 231 kostet einschl.
Röhren RM 189—, (bei Gleichstr. RM 199,-1
Seite 18 — Nr. 337
New York vor dem Bankerokt?
New York. Der Stadtkämmerer von New
York erklärte am Freitag, die Stadt müſſe am
15. Dezember den Bankerott erklären, wenn die
ihr gewährten Anleihen nicht erneuert oder
ver=
längert würden. Der Stellvertretende
Gouver=
neur Lehmann hat ſofort die geſetzgebende
Kör=
verſchaft zu einer außerördentlichen Sitzung am
Freitag einberufen, damit diejenigen
Geſetzes=
beſtimmungen außer Kraft geſetzt werden, die
eine ſofortige Herabſetzung der
Haushaltsaus=
gaben verhindern. Die Banken bleiben bisher
bei ihrer Weigerung, die der Stadt New York
gewährten Anleihen zu erneuern oder zu
verlän=
gern, ehe nicht erhebliche Abſtriche an den
Haus=
haltsabgaben gemacht worden ſind.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ein deukſches U-Boots=Schickſal im Film.
Zuſammenſtoß zwiſchen Laſtkraftwagen
und Straßenbahn in Wien. — Drei Tote.
Wien. Auf dem Währinger Gürtel ſtieß ein
Laſtkraftwagen gegen einen Straßenbahnzug.
Das Auto wurde vollſtändig zertrümmert. Drei
Inſaſſen kamen ums Leben. Eine Paſſantin
wurde ſchwer verletzt. Auch in dem
Straßenbahn=
zug gab es mehrere Verletzte.
Feuer im Unterhaus.
London. Im Unterhauſe ereignete ſich am
Freitag abend, als die Abgeordneten das Haus
verließen, ein Kurzſchluß in der
Deckenbeleuch=
tung. Mehrere Drähte fingen ſofort Feuer und
eine Lampe ſtürzte mit großem Getöſe in die
Abgeordnetenbänke, wo ſie zerſplitterte. Eine
Stichflamme ſchlug gegen die hölzerne Decke des
Hauſes. Sofort ſtiegen Mechaniker auf das Dach
und entfernten durch eine Oeffnung die
brennen=
den Drähte.
Die Bauten des Vatikans.
Rom. Die durch den Einſturz vom Dezember
1931 beſchädigte vatikaniſche Bibliothek iſt nun
wieder vollſtändig aufgebaut. Das eingeſtürzte
Gebäude des Sixtiniſchen Saales wurde
wieder=
hergeſtellt, und die Maler ſind mit der
Aus=
ſchmückung gemäß dem urſprünglichen Zuſtand
beſchäftigt. Der Boden wurde aus Eiſenbeton
hergeſtellt. — Auch die vatikaniſche
Eiſenbahn=
ſtation iſt nun vollſtändig fertiggeſtellt und wird
demnächſt dem Hl. Stuhl von der italieniſchen
Staatsbahnverwaltung, die ſie erbaut hat,
über=
geben werden.
Zwei Szenen aus dem neuen Ufa=Film „Morgenrot”:
Oben: Das deutſche U=Boot, deſſen Schickſal in dem Film gezeigt wird, taucht von der
Unterwaſſerfahrt auf. — Unten: Eine der typiſchen „U=Boot=Fallen”, ein als
Handels=
ſchiff getarntes Kriegsfahrzeug, feuert gegen das U=Boot.
In intereſſanten Aufnahmen ſchildert ein neuer Film „Morgenrot” den Kampf, den Sie
den Untergang eines deutſchen U=Bootes in den Weltkriegsjahren 1915/16.
und
Sonntag, 4. Dezember 193
Tſchechiſche Spionage=
Pſychoſe.
* Prag, 1. Dezembei
Nachdem erſt vor wenigen Tagen eine E
bahnbeamtin, die der Spionage zugurſ
Deutſchlands angeklagt war, von einem mi
riſchen Gerichte zu mehrjähriger Kerkerſtrafe
urteilt worden iſt, wurden am Monatsende.
Beamte Franz Kabela und der Schloſſer Fudl
Spoboda der Skodawerke in Pilſen von der zo
tiſchen Polizei unter dem Verdachte der A
ſpähung zugunſten eines ausländiſchen Stau
feſtgenommen. Bei einer Hausdurchſuchung wu
eine Mappe mit Schriftſtücken vorgefunden,
wie die tſchechiſche Preſſe zu melden weiß.
geblich ſtark belaſtendes Material enthalten.
Die Unterſuchung des Falles iſt noch nicht ab
ſchloſſen, aber ſchon ruft eine neue „Spiorw
affäre” in Prag beträchtliches Aufſehen hem
Diesmal handelt es ſich um den angeblichen 1
rat vertraulicher Mitteilungen und Pläne=
Verteidigungsminiſteriums, dieſe Pläne
zur größten Ueberraſchung tſchechiſch=militärig
Kreiſe im Auslande bekannt und ſogar von
ausländiſchen Fachpreſſe eingehend erörtert m
den. Die Angelegenheit hat eine außerorden4!
Nervoſität im Prager Verteidigungsminiſte zu
hervorgerufen, da man glaubt, es mit em
neuen „Fall Falout” zu tun zu haben. (Fell
iſt ein ehemaliger höherer tſchechiſcher
Offü=
der militäriſches Material der Tſchechoſlord
an das Ausland verraten hatte und gegenwan
eine mehrjährige Kerkerſtrafe abbüßt.)
In dieſem Zuſammenhang gewinnt eine
Blättern zugegangene halbamtliche Meldung
ſondere Bedeutung, nach welcher in der nächſt
Zeit eine ſtrenge Ueberprüfung aller in
Tſchechoſlowakei wohnhaften Ausländer
hini=
lich ihrer Exiſtenzgrundlage durchgeführt
wer=
ſoll. Insbeſondere ſoll feſtgeſtellt werden, wo
alle dieſe Ausländer ihren Lebensunterhal:
ſtreiten. Offenbar vermutet man in Prag.
ſich unter dieſen ausländiſchen Gäſten
Tſchechoſlowakei auch ſolche befinden, den
Aufenthalt hier von Stellen finanziert wird.
an gewiſſen Vorgängen innerhalb der Gren
des tſchechiſchen Staates ein beſonderes Interk
bekunden. . . Wozu lediglich zu bemerken iſt.
es ſich in allen bisher in der Tſchechoſlowakei d
gedeckten Ausſpähungsfällen um rein tſchechie
Angelegenheiten gehandelt hat, d. h., daß,
daran Beteiligten ausnahmslos Tſchechen A U,
weſen ſind!
Mä
Chicago im Ausſtellungsfieber.
Die fenſter= und frägerloſe Rieſenkuppel. — Slahlröhren-Glockenſpiel und Lama=Tempel.
Rakekenwagen mit Feuerſchweif.
Ein Jahrhunderk des Forkſchrikks.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
H. W. v. D. Chicago, im November.
Zum zweiten Male ſeit Beginn der zwiſchenſtaatlichen
Aus=
ſtellungen wird Chicago ſeine Tore einer Weltausſtellung öffnen.
1893 war es die berühmte „Columbus=Ausſtellung” die
erfolg=
reich verſuchte, durch eine vergleichende Zuſammenſtellung der
damaligen induſtriellen Anfänge Fingerzeige für die weitere
ungeheure wirtſchaftliche Ausweitung zu geben. Die
Welt=
ausſtellung von 1933 hat es ſich unter dem Wahlſpruch „Ein
Jahrhundert des Fortſchritts” zur Hauptaufgabe
ge=
ſtellt, rückblickend die bisherige Entwicklung in gedrängter
Form feſtzuhalten, um dadurch, wenn möglich, Anregungen zu
neuen wirtſchaftlichen Erzeugungsmitteln und =Wegen zu geben.
Das Ausſtellungsgelände iſt gut gewählt. Die Stadt
Chicago hat einen mehrere Kilometer langen Uferſtreifen am
Michiganſee, ſowie eine der ihr gehörigen Inſeln zur Verfügung
geſtellt, die durch drei neue Brücken mit dem Feſtlande
ver=
bunden iſt. Die Architektur der Gebäude bricht vollkommen
mit der Vergangenheit. Sie will weder durch Maſſivheit, noch
durch Einzelheiten oder dekorative Verſchnörkelungen wirken,
ſondern ſucht ihren wuchtigen Eindruck durch Flächen und
Far=
ben zu erzielen, wobei ihr die Verwendung neuartiger Bauſtoffe
und die neuartige Verwendung der bisher gebräuchlichen
erfolg=
reich zuhilfe kommt. Von den ſechzehn Hauptgebäuden, die
bis=
her mehr oder weniger fertiggeſtellt ſind, gibt das „
Verkehrs=
gebäude” weniger durch ſeine außerordentliche Länge von
325 Meter, als durch die neuartige Konſtruktion ſeines
Kuppel=
baus einen Begriff von den phantaſtiſchen Wegen
neu=
zeitlicher Architektur. Dieſe zwölf Stockwerke hohe
Kuppel von 68 Meter Durchmeſſer hat keinerlei Innenſtützen,
ſondern wird von oben= und außenher an Stahlkabeln von
krahnförmigen Stahlträgern getragen. Dieſe Träger ſind im
Kreis geordnet und in rieſigen Zementblöcken verankert. Mit
Rückſicht auf Winddruck, Schneelaſt und Kabeldehnung mußte
man den Stahlplatten, aus denen ſich die Kuppel zuſammenſetzt,
einen Spielraum von zwei Metern geben! Wie die meiſten
Gebäude der Ausſtellung, ſo iſt auch das „
Ver=
kehrsgebäude” fenſterlos, und zwar nicht nur, um die
Möglichkeit billigerer Konſtruktions=Methoden zu beweiſen,
ſon=
dern um durch künſtliche Beleuchtung eine gleichmäßige
Licht=
flut bei Tag und Nacht ſicherzuſtellen.
Die zweiſtöckige, U=förmige „Halle der Wiſſenſchaft”
beherbergt in einem 60 Meter hohen Turm ein Glockenſpiel aus
rieſigen, harmoniſch abgeſtimmten Stahlröhren, das jede volle
Stunde durch Lieder und Choräle anzeigt. Ihr gegenüber auf
der Nordinſel liegt in teraſſenförmiger Anordnung die „
Elek=
triſche” Gruppe. Dahinter erſtreckt ſich eine
Wandel=
halle mit hängenden Gärten, bunten Springbrunnen,
künſt=
lichen Bäumen und Pflanzen aus Stahl in modernſter Form. —
Neben dem „Hausder Landwirtſchaft” befindet ſich das
„USA.=Bundes=Gebäude”, ſowie die Gebäude der
ein=
zelnen Bundesſtaaten im Bau. Unmittelbar am Seeufer in
Höhe der 26. Straße iſt eine geſchichtsgetreue Nachbildung des
alten Forts Dearborn errichtet worden, aus dem ſich Chicago
entwickelt hat. Wohl das architektoniſch wertvollſte Stück der
Ausſtellung iſt die Nachbildung des berühmten chineſiſchen Lama=
Tempels, des „Pavillon von Jehol”, die in China angefertigt
und in Chicago wieder aufgebaut worden iſt. Der Tempel, ganz
in rotem Lack und Gold gehalten und mit einem vergoldeten
Kupferdach gedeckt, birgt eine Sammlung der koſtbarſten
chineſiſchen und buddhiſtiſchen Antiquitäten. Eigene
Ausſtel=
lungsgebäude großer amerikaniſcher Firmen, große
Ausſtellungs=
hallen für jede nur denkbare Art von Erzeugniſſen, ſowie eine
Modellgruppe moderner Wohnhäuſer werden Zeugnis von dem
heutigen Stand techniſcher und wiſſenſchaftlicher
Errungen=
ſchaften ablegen. Auch die Weltausſtellung von 1933 wird gleich
der von 1893 ihren berühmten „Midway” ihr
Ver=
gnügungsviertel haben, ein Begriff, der ſeiner
Volks=
tümlichkeit wegen inzwiſchen in den amerikaniſchen „slang”
über=
gegangen iſt.
Aber das iſt alles noch uichts. Auf der Nordinſel und dem
Feſtlande werden zwei 200 Meter hohe Türme errichtet, die mit
Expreßfahrſtühlen verſehen ſind und auf ihrer Spitze eine Aus=
ſichtsplattform tragen. Zwiſchen dieſen beiden Türmen, die
700 Meter auseinanderſtehen, laufen in 65 Meter Höhe an
Drahtſeilen acht ſogenannte „Raketenwagen” im Expreßten
die, um ihrem Namen gerecht zu werden, während der Ic
einen künſtlichen Feuerſchweif nach ſich zu ziehen ſcheinen .
von denen aus man einen Geſamtüberblick über die Ausſtel/
gewinnen ſoll.
Obwohl erklärlicherweiſe die Weltausſtellung vornehnd
eine amerikaniſche Angelegnheit iſt, und obwohl es ſich rht
wie 1893 darum handelt, die Erzeugniſſe und Errungenſchau
der einzelnen Nationen in Geſchäftskonkurrenz erſcheinen
laſſen, haben bisher Frankreich, Rumänien, Perſien, Tur
China, Honduras, Guatemala, Equador, Cuba und
Braſ=
die Errichtung eigener Ausſtellungs=Pavillons zugeſagt. Ur
ausſichtlich werden ihnen die meiſten anderen Länder folg
Ein Wettbewerb mit dem amerikaniſchen Teil der Ausſtellunſt
von vornherein ausgeſchloſſen. Um ſo dringender wäre
wünſchen, daß das Deutſche Reich einen Weg und die Mil
findet, um in angemeſſener Weiſe vertreten zu ſein, was duß
aus nicht mit dem Begriff des Koſtſpieligen gleichgeſetzt werd
muß".
* 39 000 Kilomeker im Rollſtuhl.
Rom. Der 45jährige Neapolitaner Giuſeppe Liſta hat dig
eigenartigen Rekord gewonnen. Nachdem er als Matroſe die 9
Welt befahren hatte, wurde er im Jahre 1920 das Opfer
Unglücksfalles: beim Fiſchen mit Dynamitpatronen wurde
durch eine unerwartet explodierende Patrone das Rückgraſ
ſchwer verletzt, daß er den Gebrauch ſeiner Beine für immer
büßte. Da aber ſeine Arme kräftig waren und ſeine Wandeuſt
nicht erloſchen war, machte er ſich nach dreijährigem Krankenlen
daran, ſich eigenhändig ein einfaches Dreirad zu bauen, das er
der rechten Hand durch einen Hebel in Bewegung ſetzen kon”
Mit dieſem Gefährt begann er im Jahre 1925 ſeine erſte
Fug=
reiſe durch Italien. Er berührte Rom, Florenz. Bologna. Geic
und viele andere Städte, und kehrte, nachdem er 4900 Kilone
zurückgelegt hatte, glücklich nach ſeiner Vaterſtadt Neapel zud.
Aehnliche Rundreiſen hat Liſta ſeitdem achtmal
wiederht=
er legt täglich 55 bis 70 Kilometer zurück und verdient ſich M
ſeinen Lebensunterhalt durch Spielen auf der Mandoline. e
Bevölkerung gibt ihm ſo viel Almoſen, daß er ſie mit den Bed‟
tigen teilen kann, denen er unterwegs begegnet. Wenn es M
wird, ſucht er den Schutz eines Baumes oder einer Mauer au
ſchläft ſitzend, in eine Decke gewickelt. Er erkältet ſich nie denn,
er ſagt, iſt er ein Anhänger der Theorie des Schlafens bei ofien
Fenſtern. Mehrere Male iſt er unterwegs faſt verunglückt.
noch immer mit einem blauen Auge davongekommen. Nun hoſſie
daß der Erbprinz Umberto ihm einen richtigen Rollſtuhl ſchern
wird, in dem er die Rundreiſe durch ganz Europa antreten imh
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Nr. 337 — Seite 19
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4. Dezember 1932
Nummer 49
—
OPrrrr
im Aether
ſender in Europa findet man da verzeichnet, jeden mit einer
Sahl hiuter dem Ortsnamen verſehen, von der heute ſchon jeder
Kuirps weiß, daß es ſich um die Wellenlänge des betreffenden
Senders handelt.
Sie iſt die eigentliche Erkennungsmarke einer Sendeſtation,
und genau ſo wie man durch Wählen einer beſtimmten Nummer
beim Celephonieren den gewünſchten Anſchluß erhält, ſo genügt
das Einſtellen der Wellenlänge am Radioapparat für die
Ver=
bindung mit dem Sender.
Aber nicht immer klappt das ſo reibungslos. Da ſitzt man
vor dem Apparat und glaubt durch gewiſſenhaftes Einſtellen
ſeine Schuldigkeit getan zu haben, man erwartet fiebernd die
Uebertragung eines Konzertſtückes oder die erſten Ergebniſſe
der Wahlen und wird geſtört. Nicht immer liegt das an der
Unzulänglichkeit des Empfangsapparates, oft auch iſt ein
an=
derer Konkurrent, ein anderer Sender in fremdes Gebiet
ein=
gedrungen, indem er die für ihn feſtgelegte Wellenlänge nicht
eingehalten hat.
Hier beginnt die Cätigkeit der Aetherpolizei.
Die Funküberwachungsstelle im Turm des Reichspost-
Zentralamts in Berlin-Tempelhof. Hier sind alle Sende-
Stationen der Erde zu hören.
Ueber den Dächern von Berlin. Mit Empfangsapparat,
Kopfhörern und Notizblock ausgerüstet gilt es hier, eine
Störung anzupeilen.
In Berlin=Tempelhof beim Reichspoſt=Sentralamt gibt es
eine Stelle für Funküberwachung. Die Beamten dieſer
Behörde ſind im wahrſten Sinne des Wortes die Schupo
der Wellen, nämlich der Nadiowellen. Dieſe
Sunküber=
wachungsſtelle iſt einzigartig auf dem Kontinent, ja auf der
ganzen Welt. Mit Hilfe der feinen Geräte und Apparate iſt
man hier imſtande, alle Sendeſtationen der Erde
zu hören und zu beachten.
Wenn ein Sender irgendwo in Deutſchland, in der Schweiz,
in Frankreich, in Nußland, in England, in Japan, in Amerika
oder ſonſtwo ſeine Wellenlänge nicht einhält und dadurch die
Wollen der auderen Sender ſtört, wird er von dieſer Stelle aus
ſofort benachrichtigt und zum richtigen Senden aufgefordert.
Alle Sender ſind dieſer Kontrolle unterworfen oder auf ſie
an=
gewieſen.
Swei Cürme auf dem Dach des Reichspoſt=
Sen=
tralamtes ſind für die Sunküberwachung eingerichtet. Der
eine arbeitet für lange Wellen, der andere für kurze. Alſo
praktiſch der eine für die Sunkſtationen, und der andere für
die entfernteſten Nadioſender.
Die Beamten dieſer Ueberwachungsſtelle ſind durch ihre
vorzügliche techniſche Ausbildung und die ihnen zur Verfügung
ſtehenden Apparate in der Lage, den kleinſten Sehler und die
kleinſte Unregelmäßigkeit im Aetherverkehr feſtzuſtellen und zu
beheben. Da auf dem Kontinent nur Deutſchland eine
der=
artige Ueberwachungsſtelle beſitzt, ſind alle europäiſchen,
aſia=
tiſchen und afrikaniſchen Sender auf die Arbeit dieſer Station
angewieſen. Sehr häufig kommt es vor, daß nicht nur ein
Balkanſonder, die Sunkſtelle aus Moskau oder eine japaniſche
Station hier um PPrüfung und Beobachtung ihrer
Sendetätig=
keit nachſuchen, ſondern auch weit entſegene Sender von den
Mit diesem komplizierten Apparat wird die
Größen-
ordnung der Wellen aufgestellt.
Sunda=Inſein, aus Auſtralien und den nordiſchen Ländern
melden ſich.
Die Sunküberwachungsbeamten, oder, wie man auch ſagen
könnte, die Wellenpoliziſten des Aethers, erledigen alle
Kon=
trollen ſofort und ſtellen erſtaunlich ſchnell, manchmal in
Minu=
ten, den Fehler feſt. Durch ſofortige funktelegraphiſche
Ver=
ſtändigung wird dann der ſtörende Sender benachrichtigt, und
die kleine Verkehrsſtörung auf den Wellenſtraßen des Aethers
iſt behoben.
Die Erfahrung hat weiter gelehrt,, daß bei Störungen
im Aether durch Nichteinhalten der Wellenlängen der
Sen=
der auch nicht immer techniſche Dinge den
An=
laß gaben, ſondern daß vielfach ganz andere Motive
maß=
gebend waren.
So ſind bewußte Störungen für
Agitations=
zwecke vorgekommen, die zum Ceil ſogar von
Privat=
ſendeſtationen ausgingen. Auch hier heißt es für die
Sunk=
überwachungsſtelle immer auf dem Poſten ſein, denn gerade
dieſe Arbeit geſtaltet ſich durch das Suchenmüſſen unbekannter
Standorte oft recht ſchwierig.
Quarzlampen des Kurzwellenmessers, die alle auf.
be-
stimmte Wellenlängen abgestimmt sind.
Die Aufgaben der Sunküberwachungsſtelle
Die ungeheure Verkehrsentwicklung in den letzten
Jahr=
zehnten hat es mit ſich gebracht, daß ſich faſt parallel mit ihr
auch beſtimmte Geſetze und Regeln entwickelten, die auf eine
möglichſt reibungs= und ſtörungsloſe Abwick=
Aung des Verkehrs an ſich zielten. Man macht ſich heute
wöhl käum noch Gedanken darüber, wenn der Schupomann
mitten im Sträßengeibühl leine Hand erhebt und gleichſam
als lebendiger Wegweiſer einer Gruppe von Sußgängern die
Straßenüberquerung freigibt und gleichzeitig den laufenden
Ver=
kehrsſtrom abſtoppt. Man hält es ganz für ſelbſtverſtändlich
und fordert es ſogar, denn Ordnung muß ſein. Für das
Be=
ſtreben, Naum und Seit zu überbrücken, gilt das
Ordnungs=
prinzip nach wie vor als eines der wichtigſten Helfer. Es dehnte
lich wie die Entwickhung des Verkehrs auf Waſſer, Erde und
Luft aus und forderte analog zu Erfindungen und Fortſchritten
und ihrer praltiſchen Wirkſamkeit einen immer komplizierteren
Apparat als Mittel zum Sweck. Begriffe wie Flugpolizei,
Luft=
polizei, Aether- oder Wellenpolizei ſind die jüngſten Etappen
in dieſer Entwicklungskette.
Wellenpolizei? Sie hat nichts mit Waſſerwellen zu tun,
ſon=
dern widmet ihre Cätigkeit, ſo merkwürdig das auch klingen
mag, dem Unſichtbaren. Man braucht nur einmal eine
Nund=
funkzeitſchrift aufzuſchlagen. Nicht weniger als 157 Nundfunk=
Beamte der Runküberwachung orientieren sich am Globus
über die Lage der Sender und ihre Entfernung von Berlin.
euts
cher Verkchrs=Klieger
TR BPePPPA!
ranga” bedeutet. Eben kam das Benzinboot an, halbnackte Neger führten
es und enterten ſchließlich unſeren Schwimmer. Sie trugen blecherne
Hallonen, in denen es gluckſte, und ſtachen ſie an: dann ließen ſie den
farbloſen Stoff in einen Trichter hineinſchäumen, der unter die Haut und
bis ins Herz des Vogels „Apiranga” führte . . . „Was heißt nun
eigent=
ich „Yprranga”?”, fragte ich den Mann aus Leder, der mit der
Sturz=
kappe von draußen in die offene Kabine hineinſah. Aber er war wohl zu
beſchäftigt um mir damals zu antworten.
„aber die Fremde hat Ihre Süge umgeprägt!”
Immer wieder habe ich die „Apiranga” an= oder eines ihrer raſchen Geſchwiſtem
in dieſen unvergeßbaren Wochen: auch wenn ic=)
es gar nicht erwartet hatte, ſtand das Slugzeug
ſtill neben einem Strand portugieſiſcher
Kolo=
nialvillen oder vor kleinen Palmblätterhütten:
(Bald waren ſeine Kufen umklettert von einer
ſchwarzen Krabbelſchar nackter, glänzender
Negerkinder, bald wurde in Hangars an ihnm
geputzt und jeder fremde Beſuch verſcheuchtt
Su jeder Cages= und Nachtſtunde habe ich in
dieſem Flugzeug geſeſſen, geſchlafen und
ge=
träumt. Bei langen, langen Küſtenflügen galt
es Aufbrüche um 2 Uhr nachts, um die ſchärfſt.
Hitze zu meiden — denn manchmal, im Sonnen= überm Meer, dachte ich wirklich an
Ika-
rus. Aber wir flogen ja nicht mit Wachs, wi:
der Knabe des Dädalus, dem die Sonne dii
Sedern wegſchmolz, ſondern mit feſtem
Crag=
werk, mit Streben, Nippen,
Verſpannungs=
ſeilen Als wir einmal in Alagoas — d5
Nacht war vor Hitze violett, dampfgeſättigt unu
glänzend wie Lack — eben das Boot
beſteige=
wollten, um uns zum Flugzeug rudern zu laſſen
ging ein rieſiger Skorpion vor dem Landungss
brett auf und ab, als erlaube er uns das Eim
as Waſſerflugzeug „Apiranga” iſt eines
der Condorflugzeuge, denen der Stafet=
D tendienſt zwiſchen Uruguag und dem
Nox=
den zufällt. Es fährt mit ſeinen wackeren
Ge=
ſchwiſtern die 4000-Kilometer=Strecke zwiſchen
der Südgrenze Braſiliens (wo das Land der
Cropenwunder ſchon faſt die gemäßigte Scne
er=
reicht) und der Hölle von Natal, wo zehn
Monate im Jahre die Flüſſe in der Erde
ver=
durſten. Die Atlantik=Fahrten des „Seppelin”
gehen meiſtens nur bis Pernambuco. Sie
wer=
den vielleicht in nächſter Seit öfters bis Nio
de Janeiro gehen. obwohl die Windverhältniſſe
im Berg= und Meereskeſſel der Hauptſtadt für
Großluftſchiffe nicht günſtig ſind . . .
Einſt=
weilen aber vermitteln noch die weißen
Waſſer=
flugzeuge des Condo r die Europäer nach dem
Süden, nach Porto Alegro und Buenos
Aires. Ganze drei Cage dauert der Flug —
zu=
nächſt kaum begreiflich, wenn man bedenkt, daß
man in drei bis viereinhalb Cagen aus dem
Herzen Deutſchlands herauffliegt, vom
Boden=
ſee bis nach Pernambuco. Aber Braſilien iſt
ſehr groß. Auch in ſeinen Längenmaßen iſt es
ja das Fabelreich, das gleich hinter Nußland
und China kommt.
Das Waſſerflugzeug „Apiranga‟! Als ich
es das erſtemal ſah, lag es gegen 5 Uhr
morgens in dem toten Waſſer von
Pernam=
buco. Sehr kleine Miniaturgeroplane,
Mos=
kitos, ſtiegen aus den Sümpfen, aus der naſſen
Niederung zwiſchen dem Hafen und der Stadt.
Es war der Morgen des Oſterſonntags, und
eine fürchterliche Hitze kündigte ſich flammend
an. Die ganze Atmoſphäre war ein Ofenloch,
in das hinein eine ſchürende Stange ſtieß. Selbſt
das Waſſer war widrig warm — und um den
Ekel an den Cropen noch beklemmender zu
ge=
ſtalten, lag dicht vor den Kufen der „
Api=
ranga” ein ertrunkener Neger im Baſſin. Er
hatte, wie dies dort üblich iſt, zur Feier des
kommenden Oſterfeſtes einiges über den Durſt
getrunken und war dabei ins Waſſer gefallen.
Crübe Ausſicht für einen Flug: Moskitos,
Sie=
ber und tote Neger! Doch kaum erklangen die
Propeller, und kaum entfernte ein gleitender
Schub die „Apiranga” von ihrem Ort, da
atmete die Lunge freier.
Die „Apiranga”! Vertrautes Geräuſch aus
dem Umſchwung von drei Motoren,
gewohn=
tes, leiſes Nervenzittern ihrer lufthungrigen
Cragflächen, lautloſes Sucken des Höhenmeſſers:
ſieben Wochen hat es mich nicht verlaſſen bis
in den innerſten Schlaf hinein . . . Damals, bei
dieſem erſten Flug, als wir auf den ſchnellen
Wellen des gelben Fao=Francisco hielten,
da-
mals wußte ich noch nicht, was der Name „Api=
Apiranga muß eine Frucht ſein, dachte ich
— denn ein zweites Boot kam eben mit großen
Früchten heran und belud uns mit Eßwaren:
Krebspaſteten, Bananenbüſchel,
Baumkür=
biſſe — all das halſten wollköpfige Kinder in
unſere Maſchine. Warum ſollte nicht
irgend=
eine dieſer fremden Nieſenfrüchte Apiranga
heißen? Als wir ſchon fünfhundert Meter hoch
über dem Sao=Francisco=Fluß ſchwebten,
be=
ſchloß ich, eine der Früchte zu öffnen. Ich ſtieß
ein Caſchenmeſſer hinein und brachte mein
Ge=
ſicht in die Nähe: Im nächſten Augenblick aber
ſpritzte ein Strom von Cerpentin mir in den
Mund, daßr ich ärgerlich die große, rotgelbe
Fruchtbombe durchs Fenſter in die Ciefe warf.
Der Slieger lachte von draußen herein.
„Das war eine Manga!” ſagte er. „Eſſen kann
man das ohnehin nicht. Doch wenn uns
ein=
mal das Benzin ausgeht, dann ſchütten wir den
Saft in den Crichter!”
„Und was iſt eigentlich Apiranga?”
„Apiranga, glaube ich, heißt eine Schlacht!”
Das ſtimmte nicht, wie ich ſpäter erfuhr
— doch machte es nichts; es begründete die
Neckgemeinſchaft zwiſchen uns beiden. Ich weiß
nicht, ob heute der Flieger ſchon weiß, wonach
ſein Flugzeug wirklich benannt iſt. Apiranga iſt
der Name einer braſilianiſchen Stadt, in der
vor hundert Jahren ſich das Land von
Portu=
gal losſagte. „O grito” der Schrei von
Api=
ranga: — eigentlich ein ſchöner Name für ein
Flugzeug, das ja nicht nur ein leichtes Schwe=
ben ſymboliſiert, ſondern mehr noch ein
Los=
reißen, ein Sichunaohängigmachen von der
Erde, vom Mutterland.
Der Führer der „Apiranga” iſt ein
Deut=
ſcher. Ehemals Infanterieoffizier, jetzt lange
ſchon Verkehrsflieger. Vor vierzehn Jahren
wanderte dieſer Günther Schuſter nach
Süd=
amerika aus; wie ſo viele. Ich glaube, daß
faſt alle Slieger beim „Condor” Deutſchgeborene.
ſind. Dreyer, von Clausbruck: das ſind deutſche
Namen. Jetzt ſtehen ſie in braſilianiſchen
Dien=
ſten — und alle ſind des Lobes voll über die
neuen Verhältniſſe und über ihre neuen Herren.
Die Braſilianer verſtehen es ja, ſich Cüchtige
ins Land zu ziehen. Das menſchenarme
Braſi=
lien — dieſer noch immer ſehr fremde Stern —
ſaugt mit langen gläſernen Nöhren an den
Menſchenreſervoiren Italiens, Deutſchlands,
Mitteleuropas. (Welche große Nolle zum
Bei=
ſpiel ſpielen Schweizer und Oſterreicher in
ge=
wiſſen Erwerbszweigen!) Aus Deutſchland
be=
zieht man Praktiker, Ingenieure, techniſche
Geiſter — Menſchen, bei denen die Intelligenz
ſich mit Handgeſchicklichem paart. Wer von
dort kommt, wird geſchätzt. In einem Lande
ohne Eiſenbahnen — oder doch nur mit
gerin=
gem Anſatz zu Bahnnetz und Schienenverkehr —
in einem Lande, an deſſen Küſte ſelbſt ſchnelle
Dampfer acht Cage fahren, bedeutet die
Ver=
kehrsfliegerei die einzige erträgliche
Sort=
bewegung.
Die ſchöne, kleine, vornehme Villa neben
dem Copacabana=Strand, die der Slieger
Schu=
ſter bewohnt, könnte ein in Deutſchland
geblie=
bener Pilot höchſtwahrſcheinlich nicht bezahlen.
Doch dafür waren die Strapazen, mit denen
Schuſter ſich dieſe Villa langſam „
zuſammen=
flog”, auch etwas ſchwerer. Er erzählt und
lacht dabei, daß er „ganz wie eine Schwalbe‟,
ſich das Geld für die Cäfelung aus ſchwarzem
Jacaranda=Holz durch einen Flug nach Natal
geholt hat, und jene indianiſchen Altertümer
durch einen Crip nach Montevideo . . .
Wäh=
renddeſſen betrachtete ich ſein Bild, das Bild
eines ſammetkrägigen Leutnants, das ſteif aus
gläſernem Nahmen blickt — und betrachte gleich
darauf des Sliegers heutiges Geſicht, das von
Wind und Menſchenkenntnis, von der
Diplo=
matie des Sliegens, gefurcht iſt. „Bin ich älter
geworden?” fragte er. „Nicht älter”, ſagte ich,
ten
ſteigen nicht. Wir mußten ihn erſt mit eine
Stock in das Hafenwaſſer ſtoßen, um auf de
„Ypiranga” zu kommen. Aber dann — ſteil 115
Morgenrot, und in den Wolkenkranz hinau/
den die Frühe lüftend durchbrach . . .
Unvergeſ=
bar! Andere Flüge ſtießen weit ins Innere
hir=
ein, von der ſchäumenden Borte des Ufers for,
von der roten Steilküſte fort oder der gelb u
Niederküſte, hinter der der Wald begann, d
wochentiefe Urwald Braſiliens. Unter uns
verzweifelter Enge rangen auf jedem Quadra
kilometer verzweifelte Baumweſen, umarmt al
und zerquetſchten einander, daß, ihnen das He3
und das ſchweißige Harz aus den pochendd
Rippen trat . . . Bis oben erkannte man 4c
Kampf an dem Aroma, das er verſprühte. Dieg
Paſte aus unſterblichem Duft: ſo war pielleicht
das Ambroſia der Alten, das den Göttern Ju
gend verlieh, eine Speiſe aus Euphorbiazeei
Vanille, Gummi und wildem Honig.
Heinrich Eduard JacolN
Luſtige Ecke.
Der kürzeſte Weg.
Fahrlehrer: Wie ſtellen Sie die Pferd A
ſtärke eines Motors am ſchnellſten feſt”
Schüler: „Ich ſehe im Katalog der Sirrnd
nach!"
Alles in Ordnung.
Von Hans Franck.
Das Cheater einer großen weſtdeutſchen
Stadt wollte anläßlich einer Matinee, in der ich
leſen ſollte, eine Szene aus einem meiner
Dra=
men ſpielen. Man bat mich um Vorſchlag von
Geeignetem. Ich nannte zur Auswahl mehrere
Szenen aus meinem „Klaus Michel” und wies
darauf hin, daß in dieſem beſonderen Sall die
Loslöſung möglich ſei, ohne daß dadurch das
Ganze gefährdet werde und die herausgeriſſene
Szene unverſtändlich bleibe, was bekanntlich im
allgemeinen — alſo bei Dramen mit einer
ge=
ſchloſſenen Einzelhandlung — durchaus nicht der
Fall wäre. Man war entzückt von dieſem
Vor=
ſchlag und ſtimmte meinem Hinweis als
Hervor=
hebung einer altbekannten Catſache zu.
Wenige Cage vor der Aufführung erhielt
ſrh einen Eilbrief, daß man aus „techniſchen”
S ünden keine der wundervollen Szenen aus
meinem herrlichen „Klaus Michel” ſpielen
könne; man habe ſich entſchließen müſſen, die
fünfte und ſiebente Szene aus meinem Friedrich=
Drama „Geſchlagen!” zu ſpielen und bäte um
meine Einwilligung. Sch war wütend. Ich war
des feſten Willens zu ſchreiben: wenn man
„Geſchlagen!” nicht ganz ſpielen könne oder
wolle, dann ſolle man es ganz ungeſpielt laſſen;
denn gerade bei dieſem geſchloſſenſten aller
meiner Stücke ſei die Loslöſung grober Unfug.
Aber es erging mir wie Hofmannsthal. Den
fragte einmal jemand: was ihm lieber wäre,
von einem ausgezeichneten Kritiker getadelt
oder von einem ſchlechten Kritiker gelobt zu
werden; worauf er antwortete: „Loben ſollen
ſie!‟ Der deutſche Dramatiker in mir, vor die
Wahl geſtellt, ob Unſinniges von ihm geſpielt
werden ſolle oder nichts, antwortete: „Spielen
ſollen ſie!” Ich ſchrieb alſo zurück, daß ich die
Programmänderung zwar lebhaft bedauere,
aber in Anbetracht der „techniſchen” Gründe,
die ich als langjähriger Dramaturg aus eigener
Erfahrung kenne, mit der Aufführung der
fünf=
ten und ſiebenten Szene von „Geſchlagen!”
ein=
verſtanden ſei.
Bei meiner Ankunft in der obengedachten
Stadt fragte ich die Cheaterleute: „Wie in aller
Welt ſeid ihr nur auf die blöde Idee gekommen,
ſtatt einer in ſich ſelbſt ruhenden Szene meines
„Klaus Michel”, zwei unſelbſtändige und noch
dazu zwei getrennte Szenen aus „Geſchlagen!”
herauszureißen?” Man blieb hartnäckig bei den
„techniſchen” Gründen. Am Abend lernte ich
eine Dame der Geſellſchaft kennen. Die
be=
kannte ſich freudeſtrahlend dazu, daß die
ſicher-
lich auch von mir als ausgezeichnet angeſehene
Sdee, zwei Szenen aus meinem Friedrich=Drama
zu ſpielen, im Grunde genommen auf ſie
zurück=
ginge. Natürlich fand ich die Idee ausgezeichnet,
war aber neugierig genug, zu erfahren, auf
welche Weiſe ſie zu ihrer ausgezeichneten Idee
gekommen wäre. Die Antwort lautete: „Ich
liebe Ihre „Tage des Königs” über alles.”
Worauf ich erwiderte: „Das freut mich
unge=
mein, gnädige Frau! Freut mich um ſo mehr, als
die „Tage des Königs” nicht von mir, ſondern
von Bruno Frank ſind.”
Am andern Cag mußte ich zu Beginn meiner
Vorleſung eine Anſprache halten, durch welche
den Suhörern das Verſtändnis der beiden
her=
ausgeriſſenen Szenen ermöglicht wurde. Ich
wies zur Vermeidung weiterer Mißverſtändniſſe
darauf hin, daß ich nicht der Frank wäre, der
die „Cage des Königs” und die „Zwölftauſend”
geſchrieben hätte, aber auch nicht der Frank,
von welchem die „Näuberhande” ſowie „Karl
und Anna” ſtammten. Die wären von meinen
beiden literariſchen Vettern, und zwar jene von
Bruno Frank, dieſe von Leonhard
Frank. Ich aber wäre Hans Franck, d
Franck alſo, welcher die „Godiva” und Oe
„Südſeeinſel” das „Pentagramm der Lieb
und den „Negenbogen” geſchaffen hätte.
Nach der Matinee kam die Dame, al
welche die Wahl der Szenen aus „Geſchlagen”
zurückging, auf mich zu. Sie hätte noch gu
nicht gewußt, daß ich mit Bruno und Leonha.!
Frank verwandt ſei. Aber wenn daſelnn
Blut in unſeren Adern rolle, ſei die klei Ia
Verwechſlung, die ihr am Cage vorher unte‟
laufen wäre, doch nicht ſooo ſchlimm. dan
eigentlich alles in Ordnung. Um mein Sähn
fletſchen zu verbergen, verbeugte ich mich 7"
ſtimmend, ſchob meine Geſichtszüge beim AF
wärtsſehen wieder zurecht und ſagte, nachderl
ich mich aufgerichtet hatte: „Alles in ſchönſtn
Ordnung, gnädige Frau!”.
Das Geſchenk.
Herr Soundſo erhielt eine Nechnung Vi
dem Arzt, der ſeine Cochter behandelt hatte,
blickte auf die unterſte Sahl und ſprach zu ſie
ſchter in Nebenberufen. Von FRANk
SMETANA.
chten und Geldverdienen, das ſind
eigent=
anter zwei gegenſätzliche Dinge geweſen.
ideell — der Gegenſatz des Dichters
taufmann — als auch materiell — das
als Broterwerb, der finanzielle Ertrag
Zedichtetem. Und zu keiner Seit iſt es
rn gut gegangen, ſie haben, zumindeſt im
als ſie unbekannt und unerkannt
gehungert oder zu einem Nebenberuf
wen. Die Vorſtellungen, die wir uns heute
en Klaſſikern machen, bedürfen mancher
von. Nicht alle waren ſo glückliche Börſen=
tied Keller.
tanten wie Voltaire, nicht alle bezogen
Tiniſter, Cheaterdirektor und in noch eini-
Tebenſtellen Gehälter und Honorare wie
Zeiſpiel Goethe.
con in alten iſlamiſchen Märchen, in
jahr=
hrtealten indiſchen Legenden klagen die
ſer, wie wenig gut es ihnen im Vergleich
m Händlern und Handwerken gehe, und
eian ſie um den gerechten Lohn prelle. Es
icht jeder wie Pietro Aretino, einer der
ſaſten Spötter ſeiner Seit, das Seug daz,
urch mehr oder minder gewagte
Er=
reien ein Leben in Luxus und Wohlſtand
ſtaffen, oder wie Moliére, ſich ins
Wohl=
ſn eines Königs einzuſchmeicheln, von deſſen
u ſich ganz gut leben ließ.
hnderte, Cauſende hervorragender
Schrift=
ſte. Dutzende großer Dichter haben
gehun=
twaren verzweifelt, verfluchten den
kauf=
mſchen Geiſt, der ſie um alles betrog, weil
n nicht beſaßen. Es blieb ihnen oft nichts
ſu als einen Nebenberuf zu ergreifen, um
deen in Caten umzuſetzen, um ihre Werke
rzügänglich zu machen.
eaumarchais (Sigaros Hochzeit) ſpekulierte
bkz, Balzac, das Arbeitsgenie, der von
Cheodor Sontan=
ſundertzwanzig Mark für drei Wochen
Reundlung, das iſt doch nicht teuer. Ein ſehr
ſenhafter Arzt. Ausgezeichneter Arzt. Man
ſagen: er hat mein Kind gerettet, heraus=
e aus den Krallen des Codes. Noch heute
ich ihm das Geld, und zwar die ganze
Ame auf einmal.
err Soundſo machte ſich eine Notiz — Gott
Ete, das Geldſenden nicht zu vergeſſen. Dann
ihm ein neuer Gedanke.
Varum ſoll ich dem guten Arzt kein Ge=
Pk machen? Falls er mit ſeiner Injektion
o raſch gekommen wäre — Gott weiß,
Ae8 heute mit meinem armen Kinde ſtehen
De. Mit Diphterie iſt nicht zu ſcherzen. Ja,
Pebe perſönlich zu ihm, bringe ein ſchönes
henk, zahle das Geld ein und bedanke mich
Mers herzlich. Herr Soundſo verließ ſein
0 und begab ſich nach der Wohnung des
ſes. Unterwegs betrachtete er mit großer
erkſamkeit die erleuchteten Schaufenſter
Geſchäfte.
Aas eigentlich konnte man einem Arzt zum
enken kaufen? Etwas. . na, wir wollen
Nehen.
betrat ein Bilder= und Nahmengeſchäft.
den „Mann mit dem Goldhelm” verlangte
Arbeitseifer beſeſſene, von Schuldnern gehetzte,
von tauſend wichtigen und grundlegenden Ideen
gepeinigte große Romandichter, war ſtets von
Geſchäftsideen angefüllt. Einmal galt es
Silber=
minen in Sardinien auszuwerten, einmal wollte
er große Wälder in Polen zu Geld machen,
ein=
mal fand er in Sibirien neue Möglichkeiten —
aber immer wurde er ausgebeutet, immer
miß=
langen ſeine koſtſpieligen Expeditionen, die
ſämtliche Erträgniſſe ſeiner Bücher fraßen.
Gottfried Keller war Stadtſchreiber in
Sürich, Schiller hatte eine Profeſſur, Leſſing
war Bibliothekar im Braunſchweigiſchen, allen
brachten dieſe Aemter wenig ein, aber ſie
ſchütz-
ten ſie vor Not und Elend. Und noch heute
kämpfen viele unſerer „Großen” mit
wirtſchaft=
lichen Sorgen.
Nichts liegt für angehende und werdende
Dichter näher, als in einer Redaktion im
An=
fang das Brot zu verdienen. Chomas Mann ſaß
mit vierundzwanzig Jahren, während er die
„Buddenbrooks” ſchrieb, im „Simpliciſſimus”.
und viele der jungen Generation haben, ohne
Schaden zu nehmen, manchen Nedaktionsſeſſel
gedrückt.
Wedekind war in jungen Jahren
Neklame=
chef bei der Suppenwürzefabrik Maggi, Guſtav
Meyrink, der Verfaſſer des „Golem” war
Bankier in Prag und wurde erſt nach ſeiner
Pleite Dichter.
Viele kommen aus dem Lehrerſtande:
Her=
mann Stehr, der ſich mit tiefen Romanen einen
Namen machte, Peter Noſegger, der bekannteſte
Hermann Stehr.
„Dorfſchulmeiſter”. Arnold Ulitz, der Dichter
großer und gehaltvoller Bücher, Georg von
der Vring, einer der Jüngſten und Beſten (
Sol=
dat Suhren), und Schwedens große Dichterin
Selma Lagerlöf iſt während vieler Jahre
Lehrerin geweſen.
Von den Paſtoren errangen ſich manche
literariſchen Nuhm, Guſtav Frenßen und Walter
Nithak=Stahn ſind hier zu nennen. Ernſt Sahn
iſt heute noch Gaſtwirt, in der Schweiz hat er
ſeinen Beſitz, wo er tagsüber ſchreibt und
abends liebenswürdig die Gäſte begrüßt.
Ein großes Kontingent hervorragender
Dichter; und Schriftſteller ſtellen die Aerzte:
Alfred Döblin und Gottfried Benn ſind noch
heute Spezialärzte in Berlin, Hans Caroſſa
praktiziert in München. Nichard Hülſenbeck war
Schiffsarzt und hat jetzt ſeine Praxis im
Ber=
liner Weſten. Der Dadaismus, den er zur Welt
gebracht, und der, wie er ſelber ſagt, in Japan
von größerer Bedeutung war als in Europa,
hat ihn ſchlecht ernährt.
Merkwürdig mutet vielleicht die Catſache
an, daß viele Dichter Apotheker im Nebenberuf
waren, hier wären anzuführen: Henrik Ibſen,
Cheodor, Fontane, Georg Crakl, Bechſtein,
Erich Mühſam.
Die Dichter, die in jungen Jahren die
Meere bereiſten und auf dem Waſſer heimiſch
waren, haben merkwürdige Lebensläufe und
ſtehen auch in der Literatur auf abſeitigen, aber
deswegen nicht zu unterſchätzendem Poſten.
Jack London war Auſternfiſcher,
Schmugg=
ler, halber Seeräuber. Joſeph Conrad fuhr
Jahrzehnte als Matroſe, Eugene O’Neill war
eigentlich alles: Viehhirt, Matroſe, Fabrik=
der Verkäufer 50 Mark. Beethovens Kopf
koſtete 40 Mark. Korallen aus der Frikiſchen
Bucht (wo befindet ſich eigentlich dieſe Bucht?)
65 Mark. Und wozu braucht eigentlich ein Arzt
Korallen?
Herr Soundſo verließ das Magazin, und eine
Minute ſpäter war er in einem großen Geſchäft
für Herrenartikel. Da gab es ſchon eine beſſere
Auswahl: Krawatten, Hemden, ſeidene
Pyja=
mas, goldene Manſchettenknöpfe. Aber du
lie=
ber Himmel, wie teuer ſind ſolche Sachen. Ja,
man konnte allerdings einen grünen Badeanzug
für einen ſehr ermäßigten Preis haben — aber
einen Badeanzug in dieſer Jahreszeit, wäre das
nicht unangebracht.
Nebenan war ein Magazin „japaniſcher
Kunſt”. Buddha mit ſechs Händen und
ſchielen=
den Augen war eigentlich ein ganz paſſendes
Geſchenk für einen Spezialarzt für innere
Krankheiten. Er koſtete zwölf Mark. Herr S.
dachte nach.
„Jeder Arzt, der ein an Diphterie erkranktes
Kind behandelt, macht ſofort eine Injektion. Es
iſt nichts Beſonderes daran. Und das Serum
iſt auch nicht von ihm erfunden! 12 Mark
das iſt heutzutage eine große Summe.”
wächter und Schmierenkomödiant (das iſt mr
eine kleine Ausleſe) und Joachim Ringelnatz iſt
die abſonderlichſte Geſtalt, ehemaliger Seemann,
klein, trinkwütig, im Ausſehen ſo grotesk und „Von Margot Kirchhoff.
merkwürdig wie im Schaffen.
Hermann Lint iſt Gelehrter, ſeinen
bürger=
lichen Namen ziert der Profeſſorentitel, er
doziert an der Berliner Cechniſchen Hochſchule.
Der jung verſtorbene Franz Kafka war zuletzt
juriſtiſcher und techniſcher Beamter einer
Ver=
ſicherungsgeſellſchaft. Max Brod, ſein Freund,
der glücklicherweiſe noch heute köſtliche Nomane
von Liebe und ſchönen Frauen ſchreibt, war
ehemals Poſtbeamter. Hans Friedrich Blunck
hat eine hohe Stellung im Hamburger Senat
inne.
Nobert Muſil war früher Ingenieur, die
Wiſſenſchaft verdankt ihm die Konſtruktion
eines Variationskreiſels. Julius Lewin iſt in
ſeinen Mußeſtunden Geigenbauer. Hans Hanny
Jahnu lebt als Orgelbauer in der Nähe
Ham=
burgs. Viele Rechtsanwälte, auch Herbert
Eulenburg, waren drauf und dran, unter die
Anwälte zu gehen, ſind zur Literatur
überge=
ſchwenkt oder teilen ihre Calente noch zwiſchen
beiden Berufen.
Es iſt merkwürdig, daß gerade die
Nechts=
anwälte zur leichteren Muſe neigen, die meiſten
(und nicht die ſchlechteſten der ſchreibenden
An=
wälte) ſind Verfaſſer bekannter Operetten,
Luſt=
ſpiele, Schwänke und verbreiteter Humorbücher.
Der Dichter bekannter Abenteuerromane, G. J.
Stevebſon, war Advokat.
James Joice lebte und lebt als Sprachlehrer,
teils in Irland, teils in Davos, Sürich, Italien,
am meiſten aber in Paris. Sein „Ulyſſes” war
das aufſehenerregendſte Buch des Jahres 1927.
Der Dichter Alfons Paquet iſt ein guter
Geo=
graph. Von Gorki weiß man, daß er mit
Schal=
japin zuſammen verſucht hat, Opernſänger zu
werden. Gorki prophezeite man eine Sukunft,
Schaljapin (heute einer der größten Sänger)
wurde für talentlos gehalten.
Von anderen jüngeren Dichtern wäre von
Hans Neimann zu berichten, daß er faſt zehn
Jahre lang für den Kurt=Wolff=Verlag
Buch=
einbände gezeichnet hat, ehe er ſeine
Schreib=
tiſchlerei begründete. Der katholiſche Dichter
Hans Noſelieb iſt der Herausgeber einer
Sei=
tungskorreſpondenz. Noda Noda war ſein hal=
Advent.
Jack London.
bes Leben lang ein forſcher Huſarenoffizier.
Gerhard Menzel war Kinobeſitzer.
Dieſe kleine Auswahl beweiſt alles und
nichts. Die Ciefgründigkeiten der dichteriſchen
Exiſtenz, das Problem des mangelnden
Ge=
ſchäftsſinns im künſtleriſch ſchaffenden
Men=
ſchen ſollte hier nicht erörtert werden. Mögen
dieſe Seilen den Leſer reizen, über
Zuſammen=
hänge zwiſchen Dichtung und Geldverdienen
nachzudenken. Er wird ſchnell auf die einfache
Löſung kommen: Der Dichter will nicht nur
produzieren, er will auch leben.
Die Bronze= (!) Seuerzange der verſtorbenen
Kaiſerin La=o=Li koſtete bloß 7 Mark. Das
wäre eigentlich am paſſendſten — eine
Seuer=
zange! Um die Seit ſollte man doch eigentlich am
brennenden Kamin ſitzen, Erinnerungen des alten
Oberſt oder des noch älteren Förſters zuhören
. . . Das Holz kniſtert, ein brennendes Scheit
fällt heraus — da kommt die Hange an.
— — —
Herr S. dachte weiter:
Es ſpricht ſich ſo leicht: Nettet das Leben
meines Kindes.” „Aus den Krallen des Codes
geriſſen.” Aber wir ſind doch nicht auf der
Bühne. Na, ein Mädel mit ſtarker Konſtitution
— und die hat ſie von mir — wird ſchon am
Leben bleiben. Alſo hat nicht er, ſondern ich
habe ſie gerettet. Er hat ſie nur behandelt.
ſieben Mark für ein altes Blech — Na, wiſſen
Sie.
„Vielleicht können Sie es billiger machen?”
fragte Herr S.
„Sechs Mark fünfzig — billiger geht’s
nicht”, antwortete der Verkäufer.
Drei Wochen Behandlung! Und dafür 120
Mark, das iſt ſehr anſtändig bezahlt. Wenn ich
jedem, der bei mir einige Male im Hauſe war,
Adventszeit — ſchönſte Seit für jedes Kind
für jede Mutter.
Es beginnen nun wieder die langen
heime-
ligen Abende, wo am Adventskranz leiſe
kni=
ſternd die Lichtlein brennen, wo ſchon
Cannen=
duft die Stuben durchſtreicht, und helle
Stimm=
chen die erſten Weihnachtslieder ſingen, wo die
Mutter Weihnachtsgeſchichten erzählt und mit
leiſen Händen die Herzen behutſam öffnet für
den unendlichen, innigen Hauber des
Weih=
nachtsfeſtes.
In meiner Jugendzeit war ich immer von
neuem entſetzt, und manche meiner Freundinnen
mit mir, daß man den Kindern immer wieder
derartige — „Lügen” — wie wir es nannten —
auftiſche. Oſterhaſel Klapperſtorch! Chriſtkind!
Manche Diskuſſion hatten wir darüber in
unſe=
rem Kreiſe. Erzählen ſollte man ihnen wohl
davon, darüber waren wir uns alle einig, denn
von der Schönheit gerade der Chriſtuslegenden,
die wir alle miteinander ſehr liebten, wußten
wir wohl; aber daß man ſie den Kindern als
lebendige, jetzt noch exiſtierende Weſen zeigte,
das hielten wir für grundverkehrt. Wie konnte
man von ſeinen Kindern ſpäterhin Glauben
verlangen, wenn man ihnen gleichzeitig geſtehen
mußte, daß man ſie in den erſten Jahren ihres
Lebens gründlich hinters Licht geführt hatte?
Daß die Kinder ja ſelber es ſind, die mit ihrer
gläubigen Seele dieſen Weſen erſt Blut und
Leben geben, bedachten wir nicht. Wir wußten
auch noch nichts von der ſtillen Behutſamkeit,
mit der eine Mutter dieſen Kinderglauben
hin=
übergleiten läßt in den Unglauben der
Flegel=
jahre, und die meiſten von uns hatten auch noch
nie mit vollem Bewußtſein das Glück erlebt,
das dieſe Seit mit ihrer ſeeligen Erwartung
über alle Kinderherzen breitet. Unſere eigene
Kinderfreude hatten wir, ſeltſamerweiſe, in
die=
ſer Seit der Empörung gegen alles von den
Eltern Stammende, Altüberlieferte vollkommen
vergeſſen.
Und vor allem wußten wir nicht, wie
un=
geheuerlich und ausſchlaggebend dieſe Seit und
dieſes Feſt erzieheriſch ausgewertet werden
kann. Das Bravſein um der Liebe willen, um
dem Chriſtkindchen, den anderen, eine Freude
zu machen, — wie leicht lernt es ſich in dieſer
lichterbeſtrahlten Weihnachtszeit. Schon allein
der Gedanke, daß die Lichter am
Weihnachts=
baum nicht erglänzen könnten, und ſonſt überall
das Chriſtkind ſein Bäumchen bringt und
lie-
ben Kindern die Lichter entzündet, während es
hier mit traurigem Herzen vorbeifliegen muß,
weil man nicht lieb und folgſam war, ſteigert
die Leiſtungen der Kinder ins Ungemeſſene.
Während man ſonſt für die Schulaufgaben zwei
Stunden brauchte, iſt man jetzt ſchon in einer
knappen Stunde fertig. Sonſt ſchrie man die
kleinen Geſchwiſter ungeduldig an, wenn ſie
nicht gleich kapierten — jetzt verſucht man ſie
liebreich zu belehren. Sogar die Allerkleinſten
leiſten Ungeahntes an Selbſtüberwindung und
beherrſchung: Gell, jetzt freut das Chriſtkind
ſich doch ſicherlich! Und das eben iſt die Kunſt
der guten Mutter, ihren Kindern unmerklich
klar zu machen, wie ſchön es iſt, friedlich und
ohne ſtändigen Krach und Sank mit den
Ge=
ſchwiſtern zu leben, ſo daß ſie ſich allmählich um
ihrer ſelbſt willen Mühe geben. Oder daß eald
nur noch ein kleiner Hinweis genügt: Weißt
du noch, wie das vor Weihnachten ſo ſchön war,
da haſt du dich ſo fein ſchnell angezogen, da hat
die Mama gar nicht ſchelten brauchen drum.
Und ſieh da — in fünf Minuten iſt der kleine
Mann fix und fertig und holt ſich, ſelber
glück-
lich, ſein Lob.
Ach, wie ſchwer wäre das Gehorchen, wie
ohne Klang, kalt und dunkel wären die
Win=
tertage ohne die holde Mär von dem heiligen
Kind, das ſo im wahrſten Sinne der Helfer
un=
ſerer Kinder wird. Darum, Mutter, erzähle,
erzähle immer wieder: vom Weihnachtsbaum
und vom kleinen Chriſtuskind, das ſo einſam im
Stall geboren wurde; um deſſentwillen wir das
Weihnachtsfeſt feiern, und das uns jedes Jahr
mit neuer Liebe umfängt; und laß ſie oft und oft
die alten ſchönen Lieder ſingen, und laß die
hellen, warmen Strahlen der Weihnachtskerzen
ihre kleinen Seelen durchleuchten.
teure Geſchenke machen wollte, dann wäre ich
in einem Monat pleite. „Danke, die Sange
ge=
fällt mir nicht."
Dicht neben dem Hauſe, in dem der Arzt
wohnte, erblickte Herr S. ein Cabakgeſchäft.
Na, jetzt haben wir’s — ſagte der dankbare
Vater zu ſich —: eine Kiſte guter Sigarren iſt
das beſte Geſchenk.
Er kaufte 25 gut eingepackter Sigarren
mittlerer Qualität. Gleich darauf läutete er
beim Arzt an der Wohnungstür — und da fiel
ihm zu ſeinem Schrecken ein, daß der gute,
be=
ſcheidene Netter ſeiner Cochter überhaupt kein
Naucher war.
„Macht nichts — beſchloß der Vater —
dann rauche ich ſie ſelber.”
Dieſer Gedanke brachte ihn in eine gute
Stimmung.
Als Herr S. den Arzt begrüßt hatte und
ihm das Geld überreichte, ſagte er:
„Ich komme ſelber zu Ihnen, lieber Herr
Doktor, um die Nechnung zu bezahlen. Hier
ſind 119 Mark und 60 Pfennig — 40 Pfennig
behalte ich für Celephongeſpräche, die Sie in
meiner Wohnung geführt haben. Sie erinnern
ſich wohl?”
Sunndags Koochmiddags=Bedrachdunge
Mir”
„Ich drage, wo ich gehe, ſtets eine Uhr bei
Mer kennt däß ſcheene Liedche, un waaß
aach, wie’s gemaant is. Dann nemlich, die Uhr,
die wo mir allmitnanner mit uns erumſchlebbe,
im Leib drinn, un die wo im große un ganze
aach gauz dadellos funkzioniert, wann ſe aach
in de meiſte Fäll kaa Schlagwärk hott, un kaan
Bermedickel, indem däß net needich is, weil
mer ſe aach net uffzuziehe brauch, dann ſie laaft
ganz vun ſällwer; un wann ſe ſchließlich un
endlich emol ſteh bleibt, noochher kann ſe kaaner
mehr räbbarriern, dann do is es aus, mausaus
un färdich.
Alſo, un die Uhr, die wo jeder Menſch in ſich
ſällwer drinn hott, däß is nadierlich nix
anner=
ſter, als wie — de Mage. Stimmts, odder
hab ich recht?
Dann unſer Mage, der hott in Wärklichkeid
e bißche was vun=eme Wecker an ſich. Wann er
raſſelt un knorrt, do zeicht er a, daß es, je
denooch, Friehſtickszeit, Middagseſſenszeit,
Ves=
berzeit odder Nachteſſenszeit is. Un mer kann
feſt druff geh, daß er die Zeide, alſo edwa
mor=
jends um neu, middags um zwölf, noochmiddags
um vier und owends um ſiwwe genau azeiche
dhut; net middeleiropbäiſch, ſondern
gutbärjer=
lich. Un wann aaner net grad verraaſe odder
pinktlich wo ſei muß, brauch er weiders
eichent=
lich kaa Uhr mehr, ſei Mage dhuts —
Außer=
dem hawwe aaniche aach noch e klaa Uhr in de
Gorjel, die wo azeicht, wann’s Zeit, is zu=eme
Värdelche, odder me Hallwe, odder me Ganze.
Un es ſoll alſo wärklich Leit gäwwe, die wo mit
däre Uhr, wo ſe im Leib odder in de Gorjel
hawwe, ganz gut auskumme
Freilich, die Mage= un Gorjeluhrn, die hawwe
ihr Noochdaale, dann wer aach außerhalb
vun dene Eſſens= un Drinkenszeide wiſſe will,
wie viel’s geſchlage hott, der kann ſich nooch
dene Uhrn, die wo er in ſich drinn hott, net
richte; dofor hott er kag Zeit, Dann nämlich
vun wäje warum?
Jano, bekanntlich ſeecht, mer, un es wärd
ſchun ſtimme: „Zeit is Geld!” Geld awwer
hawwe mer kaans, un infolgedeſſe hawwe mer
eichentlich aach kaa Zeit. Däß is es. Und es
geht uns alſo in däre Beziehung hoorſchaff
ge=
nau, wie alle Rechierunge, alle Stadt= un
Ge=
meindeverwaldunge, ja ſogar wie im
Völker=
bund, indem, wie ich mer hab ſage loſſe, der
aach kag Zeid, däß haaßt alſo; kaa Geld hott,
und äwenfalls noch net emol ſei Biamte
be=
zahle kann, un diddo ſchun ſoweit is, daß er es
Deffeſid mit m Manko decke muß".
Ja, un wann gam äwe unnerwähks en guder
Bekannter begäjend, un mer freegt en, ſo im
Vabeigeh: „Wie gehts?” — dann dhut der
ſorchtbar eilich un ſeecht bloß, er hett aach
kaans —
Iwwrichens iſt es jo äwe dadſächlich ſo, daß
alle feine Leit kaa Geld hawwe, un daß mer ſich
alſo ſozuſage in de beſte Geſellſchaft befinne
dhut, wann mer aach kaan’s hott. s geheert
gewiſſermaße zum gude Ton, daß mer kaa Geld
hott. Däßwäje ſage all die, wo noch zimmlich
Monede hawwe, wann mer ſe abumbe will, es
dhet en härzlich laad, awwer ſie hedde
unglick=
ſeelicherweis aach kaa Geld. Un domit wolle
ſe aam doch bloß weiß mache, ſie dhete aach
zur beſte Geſellſchaft geheern. Awwer do ſin ſe
ſchief gewiggelt
No, im Nodfall macht mer’s, wie mer’s in de
Schul gelärnt hott, beim Rächene: „Hab ich
kaans, ſo borg ich mer aans!“ — Un ſo hab ich
mer zwar kaa Geld geborcht, erſtens, weil
— ſiehe oben! — un zweidens, weil bei däre
Geldborjerei ſowieſo nix Geſcheides erauskimmt,
indem die, bei dene wo mer Geld borgt, die
ſaudumme Agewohnheit hawwe, daß ſe däß
Ge=
borgte widder zurickverlange.
Dohärngäje bin ich hergange, und hab mer
Zeit geborgt, indem daß ich mir geſagt hab:
„Hott mer kaa, ſo nimmt mer ſich aa!” — Un
ſo hab ich mer die Woch ganz afach emol Zeit
genumme un hab ſe dezu benitzt, daß ich emol
e bißche durch die Stadt ſchlenker, un guck, was
los is. Un do hab ich beiſpielsmeßich zu
meiner Fraad feſtſtelle kenne, daß jo an Uhrn
in unſerm Städtche kaan Mangel is. Wer ſich
alſo nooch ſeine Mage= un Gorjeluhr net richte
kann, der brauch bloß ärchendwohie zu gucke, un
do ſieht er ſchun, wieviel’s is. — Bis uffs
Hauptpoſtgebaide in de Rheiſtroß, do
brauch er net hiezugucke, dann do is kaa.
Sun=
dern mer muß ſich eichehendich devo iwwerzeiche,
ob ſchun uff, odder ſchun zu is. — Frieher, wo
ſe de Eigang reklamehallwer noch net ſo „
ge=
ſchmackvoll” verbaut hadde, do hott mer
wenich=
ſtens uff die Uhr im Poſthof blinzele kenne. Däß
is zwar e „Dienſtuhr” mit nor aam
Zif=
ferblatt, un mer hott aach do immer worde miſſe,
bis mer dro kumme is, indem meiſtens grad
zufellich aaner vor aam „dienſtlich” druffgeguckt
hott, un hott aam die Zeit vorweg genumme. . ..
Alſo, daß an unſerm Reichspoſtgebaide
auße=
rum kaa Uhr henkt, däß is endſchiede en Mangel.
Dohärngäje henkt wenichſtens a an de „
Städ=
tiſche Sparkaß”! — Un net bloß däß, ſundern
aach ſunſt in de Stadt, wie zum Exembel am
Verkehrshaische, dhut uns der ſtädtiſche
Spar=
kaſſediräckter zifferblattordich blauſiewel mache,
daß „Zeit — Geld is”, un daß mer alſo ſparn
ſolle nooch dem Moddo: „Spare in der Not, ſo
haſtu in der Zeit.” — (Er ſälbſt, unſer ſtädtiſcher
Sparkaſſediräckter, geht uns jo mit gudem
Bei=
ſpiel vora, un ſpart — vorerſt an de
Raſſier=
ſaaf, indem er ſich ½s Geſicht bloß hallwer
raſſiern leßt. Wenichſtens wie ich en ſo vor=e
wochener acht odder zehe ’s letztemol geſähe hab
— Gott, ich ſäh ſo Art Geldleit un
Bankdiräck=
ter ſällte, un nor per Zufall —, alſo, wie ich
en es letztemol geſähe hab, hatt=er noch e
end=
färnte Ehnlichkeid mit=em Franz Schubert; un
mehr kann mer eichendlich vun=eme ſtädtiſche
Sparkaſſe=Diräkter unner de heidiche
Verhält=
niſſe net gud verlange.)
Alſo, korz un gut, wann mer uff ſo e ſtädtiſch
Sparkaſſe=Uhr guckt, wärd mer zu gleicher Zeit
aach zum Sparn uffgeſtachelt. Awwer ich ſag
mir, zu dem Zweck braucht mer eichendlich kaa
Uhr, dann jeder Menſch, mit dem bißche
ortsieb=
liche geſunde Menſcheverſtand, der waaß ſchun
vun ſälbſt, wann’s Zeit is zum Sparn, un
wann’s Zeit is zum Geldausgäwwe.
Un jetzt is es nooch meiner Aſicht
aller=
heechſte Zeit zum Geldausgäwwe,
wenich=
ſtens for die die ſolches hawwe. Un
net nor, weil’s ſtack uff Weihnachte zugeht,
ſun=
dern iwwerhaubt un ſo. Dann ich ſag mir, for
jed Mack, die mer ſpart, kann e annerer
val=
leicht War fawriziern; awwer for jed Mack,
die mer ausgibt, kann mer die War umſetze.
Un do liggt de Has im Peffer. Wann ich awwer
jed Mack ſparn will, brauch mer aach nix zu
ſawriziern, däß is doch ſo klar wie Kleesbrieh.
Iwwerhaubt, wann däß mit däre ewiche
Sparerei emol uffheert, dann wärds aach bald
widder Arweit gäwwe. Awwer leider, grad die,
wo’s Geld hawwe, die kreiſche am ärgſte,
ſie mißte ſparn. Mit däre Sparerei wärd die
Wärtſchaft net a gekorwelt, ganz im Gäjedaal,
do wärd ſe noch vollichſter geliwwert.
Ganz annerſter is es nadierlich mit däre
War, wo vum Ausland kimmt, do ſoll un
muß mer ſparn, dann däß Geld, däß dofor
enausgeht, is futtſch. Zuerſt miſſe mer ſähe, daß
unſer eichene Leit im eichene Land was
zu dhu un zu ſchaffe hawwe. Awwer die ſau=
dumme Sparerei in unſerm eichene LanZ
is en Unſinn. Jeder, wo noch was hott,
unner die Leit bringe, ganz beſunners,
er’s gar aach noch im Ausland hott; danm
die Wärtſchaft un’s Geſchäft vun allaans.
Akorwele. Awwer uff de aane Seid
ſp=
un die Leit uff die Gaß ſchmeiße, un damf
de annere Seid Almoſe gäwwe, däß is de
am Schwanz uffgeſchärrt.
Däßhalb loßt eich vun dene Sparbredichem
Mießmacher net dorchenanner mache,
ſun=
kaaft, dann jed Mack, wo mer aus=
vergreeßert de Umſatz un verringert die Arn
loſigkeid. Kaaft eiheimiſch War, un vor
Kaaft am Platz!
So, däß weer’s widdermol for heit, zu
mußt widdermol geſagt wärrn, un dami
jeder, mit un ohne Uhr, waaß, wieviels
ſchlage hott, un daß es zum Eikaaf a n
heechſte Eiſebah’ is.
Bienche Bimmbern
Poſtſchkribbdumm: Noochdem alſd
die bollidiſche Denkſportuffgab, mehr odderm
cher, zur allgemeinen Befriedrichung gelee
un die „Fahrt ins Blaue” — odder Grau
beim Herr vun Schaleicheer vorerſt ihr „
ſtatzions gefunne hott, korzum, noochder
Kreizwortreedſel, wer’s wärd, endreedſen
kenne mer uns alſo jetzt ruhichen Gewiſſeh
die Kreizbuſchſtaawereedſelerei vun u
Weihnachtsbreisausſchreiwe mache, un
uns an dem freehliche „
Weihnacht=
zug” bedeiliche. Wos jedenfalls e ullgiſche
ſchäfdichung is, als wie die verflixte Re
raterei um de Reichskanzlerpoſte.
Der Weihnachtsfeſtzug mit dene gefl
Nackfröſch, der is alſo ſo quaſie e Fahrt
den ausgedehnte Annoſedaal vun
Blättche, un ſomit zu gleicher Zeit e
dorch die Darmſtädter Geſchäftsn
Un domit will mer uns noch emol, kord
Weihnachte, „eine letzte Schangſe” gäwwe
äwe in de Bolledick ſo ſchee haaße dhuy0
unſer Weihnachtsbittſchee uffzupäppele.
brauch zu dem Zweck bloß zu jedem Bildt0
baſſende Buſchſtawe und die baſſend
Ann=
ſuche, un — gewunne hott mer! — Did
haaßt alſo heit die Barohle un das Feldg
„Friſchauf zum fröhlichen Suchen!“ — —
dobei wärd mer finne, daß mer in Darnd
alles krieje kann, was mer brauch urg
wird
mer ſich effenduwäll zu Weihnachte ſchenke u
un daß unſer Darmſtädter Geſchäftswelt
Heeh is. Was mer eichendlich lengſt
ſollt!
jeid
ndes
Küchenzettel vom 5. bis 11. Dezember.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Porréſuppe, Fleiſchpudding (Reſte),
Reisrand, Salat.
Dienstag: Grießſuppe, Grünkohl mit
ge=
dämpften Kaſtanien und geröſteten kl.
Kar=
toffeln.
Mittwoch: Zwiebelſuppe, Lungenhaſchee,
Nudeln.
Donnerstag: Reisſuppe, Hammelfleiſch mit
weißen Rüben und Kartoffeln (
Eintopf=
gericht).
Freitag: Kartoffelſuppe, grüne Heringe,
ge=
backen, und Bechamellekartoffeln.
Samstag: Linſenſuppe, Nudelſchalet*).
Sonntag: Grünkernſuppe mit Sellerie=
Makronen. (Rezept vom 10. 4.) Dippehas,
Kartoffelklöße, Kompott (Vorrat),
*)Nudelſchalet. Man belegt eine
Spring=
form mit einem Mürbeteig, läßt den Rand hoch
heraufgehen; breite, abgekochte Nudeln gut
ab=
tropfen laſſen, davon eine Lage auf den
Mürbe=
teig geben, Zucker und Zimt, 1 bis 2 Eßlöffel
Fett, eine Lage eingezuckerte, klein geſchnittene
Aepfel und etwas Sultaninen, wieder eine Lage
Nudeln, wie oben, ebenſo Aepfel. Als Abſchluß
wieder eine Decke Mürbeteig. Schön braun
backen.
Schokoladentorte mit Füllung.
4 Eigelb, 180 Gr. Zucker, recht ſchaumig rühren,
mit 180 Gr. geriebenen ſüßen Mandeln, 3
Ta=
feln Schokolade, 2 Löffeln Mehl und dem Schnee
der Eiweiß gut miſchen und langſam im Dunſt
kochen. Fülle dazu: 70 Gr. Marillenmarmelade,
50 Gr. Zucker gut verrühren, den Schnee von
4 Eiern untermiſchen, in 3. Teile zerſchnittene
Torte damit beſtreichen und nicht mehr backen,
Zeitvertreib.
Wscat
Nummer 496.
Endſpielſtudie 62.
Alexei Troitzky in Penſa.
(Schachmatnoje Obozrenije, 1910.)
a b d e
g
Das Dezemberheft „die neue linie‟
iſt, der guten Tradition der vergangenen Jahre
folgend, wiederum das große Weihnachtsheft
geworden. Diesmal wirkt es ſchon durch ſeinen
beträchtlich verſtärkten Umfang beſonders feſt=
Die vorſtehenden 6 Quadrate enthalten
Wör=
ter die mit Röſſelſprung zu ſuchen ſind. Ihre
dritten und vierten Buchſtaben nennen zwei
Zeit=
vertreibe.
Drei deutſche Flüſſe.
z.N N N R R
Die Buchſtaben ſind ſo zu ordnen, daß die
3 Balken waagerecht und ſenkrecht 3 gleichlautende
deutſche Flüſſe enthalten. Das in der Mitte der
Figur ſtehende 1 bleibt ſtehen.
Carl Deubel.
„Menſch, warum hörſte immer auf zu
ten, wenn de mir wat erzählſt?”
„Na, der Meeſter ſagt doch, bei de
ſoll nicht geſprochen werden.”
lich. Die Schriftleitung hat wiederum großen
Wert darauf gelegt, ſchöne Geſchenke in
er=
ſchwinglichen Preislagen in Vorſchlag zu
bringen; für die Familie, für die Frau, für
den Mann und für das Kind. Hier kann ſich
wirklich jeder reiche Anregung für den
Gaben=
tiſch bolen. — Neben der wunderſchönen
Er=
zählung von Paul Alverdes über ein
ſelbſt=
erlebtes Weihnachten hoch oben in den Bergen
und einer kleinen Novelle von Felix
Timmer=
manns, iſt von beſonderem Intereſſe die erſte
Veröffeutlichung eines neuen Eſſays des
be=
deutenden ſpaniſchen Philoſophen Joſé Ortega
v Gaſſet: Ueber Scheu und Leidenſchaft eine
Betrachtung, die aufs Feinſte den tiefen
Weſens=
unterſchied der Geſchlechter enthüllt. (Verlag:
Otto Beyer, Leipzig.)
Eied alchelte.
Prüfſtellung: Kd3 Tc3 Sf4; Kb2 Ba2, a3.
Löſung der Endſpielſtudie 61.
H. Gamoluch. Kd1 Ld7, c1 Se5; Ka6 Ld8 Sbl1. Weiß
zieht und gewinnt.
1. Kd1—c21 Sa3+ 2. Kb3 Sb5 3. Lc8+ Kb6 (Ka7
4. Sc6+ Kb6 5. 6Xl. Kc7 6. La6 Sd4+ 7. Ke4 Sf3
8. La54) 4. La5+1 KX1. 5. Se4. Wenn 2.. . . Le7
3. Lf5 Sb5 (Kb6 4. Ld3 Ld6 5. Lf2+ Kc7 6. Sf7 Le7
oder 18 7. Ld4) 4. Ld3 Kb6 5. Lf2+ Lc5 6. Sd7+. Wenn
2. . . . Lc7 oder 16 3. Sd3 Sb5 (d6 4. Lb4) 4. Sb44
Kb6 5. Lf2+ Ka5 6. Sc0r Ka6 7. Lcs+. Wenn 1....
Lc7 2. Sc4. Das Läufer=Opfer iſt beſonders reizvoll!
Schachliteratur: Hedewigs
Mittei=
lungen über Schachliteratur und
Schachuten=
ſilien, 1932/33, Nr. 35, hat der Schachverlag
Hans Hedewigs Nachfolger, Curt Ronniger,
Leipzig C 1. Perthesſtraße 10, herausgegeben.
Der Katalog wird an Intereſſenten koſtenfrei
von dem Verlag zugeſandt.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 48.
Kreuzworträtſel.
Kinder!
Onkel Max hat Schulden Als er eines !9
zu Beſuch kommt, ruft Fritzchen ganz exſtihl
„Nanu, Onkel, du ſitzt ja auf einem Stuh!
„Na ja, warum denn nicht?”
„Papa hat doch geſagt, du ſitzt ganz
der Tinte!”
„Mutti, heute haben wir aber fein mig
geſchmiſſen!”
„Kind, du weißt doch, daß ihr das nide
Weun du den kleinen Max ins Auge getft
hätteſt, hätte es ihm ſehr weh getan.”
„Ich hab” ja gar nichts ins Auge gerfeln)?
Wie ein Haus zu Geld wird.
Saul, Glas, Lage.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei. Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fermſpr. 1. 2389—
nur an den Kopf!”
„Vater, ſieh mal, wie dick die Dame di
oooch!
„Aber, Junge, das ſagt man doch nich
„Wieſo, man ſieht es doch!”
„Siehſt du. Peter, da habe ich mich
gewogen!
Schöne Woge.”
„Das heißt nicht Woge, ſondern Wacs
„Papa, darf ich mich mal waagen?
„Peter, das heißt wiegen!“
„Die hat wirklich fein gewiegt, Papa!”
„Peter, ſie hat gewogen!“
„Alſo ſiehſte. Papa, ich habe doch gl.i
ſagt, daß es eine Woge iſt!“
2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. v2
bendkleider aus Stoff
d das Neueſte!
dene, die ſich gerne und eingehend mit
ſiſchen Fragen beſchäftigen, werden
zu=
in müſſen, daß es nichts
Intereſſante=
gibt, als zu beobachten, welch gewal=
Revolutionen auf dieſem Gebiete oft
ſehen, Umſtürze, von denen
Uneinge=
ſte vorher nicht die leiſeſte Ahnung
ſen, die alſo ſozuſagen „über Nacht”
Aſich gehen, da die verſchiedenen
Mode=
tler ihre „Ränke” hinter
wohlver=
ſſenen Türen ſchmieden und die Re=
geeignet iſt, alſo als „
Geſellſchafts=
kleid kleineren Stils” gute Dienſte
zu leiſten vermag.
Da die verſchiedenen Stoffe, die
hier zur Verarbeitung gelangen,
meiſt ſehr ſchön fallen, wird man
Ation ſehr ſorgfältig vorbereiten, ehe
entſcheidende Schlag geführt wird
ſpgar in allerletzter Zeit gab es einen
bedeutenden Umſturz, der von
Mode=
ſiſſenen mit größter Spannung
ver=
wurde und in nächſter Zeit ſogar
eſte Kreiſe des Publikums eingehend
häftigen wird. Der Fall iſt an ſich
einfach:
ſeir Jahr und Tag ſtellt man mit
un=
hößzlich erſcheinender
Selbſtverſtänd=
ſeit die Seide als einzig
richtung=
indes Material der Abendmode in
Vordergrund, und nicht nur das:
Hringt faſt täglich neue Varianten
den Markt: mal glänzende Seiden,
matte Sorten, dann ſolche mit
glat=
harz darauf andere mit rauher
Ober=
ſe aber immer Seide, Seide, Seide...
als vornehmſte Aufmachung der
mten Frau, als repräſentativſtes,
ge=
zu traditionelles Gewebe!
nd mit einem Male beſinnt man ſich
rs, ſtellt alles, was geſtern noch ge=
ſere Damen dürften denn auch nicht
ig überraſcht geweſen ſein, als ſie die
u Entwürfe dieſer Art zu ſehen
be=
ſet,, und es gab ſogar (was ja nicht
ders zu erwarten war) manchen Wider=
ch.
ſgt wurde, auf den Kopf, kehrt das
eiſte zu oberſt und diktiert: Stoff
kommendes Material der Abend=
ſald aber wird man ſich — wie dies
immer wieder der Fall iſt — mit die=
Nodeneuheit befreunden, wird dabei
rmancherlei Vorteile entdecken (nicht
tzt auch den, daß ein Abendmodell aus
praktiſcher und auch mit
geringe=
materiellen Opfern herzuſtellen ſei
ein Seidenkleid).
bgeſehen davon, wird das Abendkleid
Stoff die elegante Frau zu feſſeln
mögen; entſteht doch hier eine Mode,
ſich von allem bisher gebräuchlich
Ge=
ſſenen unterſcheidet, die in jeder Hin=
ſicht intereſſant und vielleicht ſogar den Erforderniſſen
unſerer Zeit angepaßt iſt, weil ſie das Schöne mit dem
Nützlichen verbindet.
Das neue abendliche Stoffkleid, das hauptſächlich für
Theater= und Konzertabende beſtimmt iſt, kann man ſehr
gut mit einem kleinen Jäckchen oder mit einem Cape
kombinieren und auf dieſe Weiſe ein vollkommen
verän=
dertes Garderobeſtück gewinnen, das dann auch für Beſuche
ſundarbeiten im Kinderzimmer
... manchmal kann man wahrlich in
Ver=
ſiflung geraten, wenn man beobachten muß,
das Kind — allen modernen
Erziehungs=
hrren zum Trotz — noch immer veranlaßt
4d die überflüſſigſten und geſchmackloſeſten
Marbeiten herzuſtellen, die — ſobald ſie fertig
— natürlich ſofort in der Verſenkung
ver=
dinden, da man beim allerbeſten Willen
da=
nicht das Geringſte anzufangen wüßte.
Eine kluge Mutter, eine vernünftige
Er=
herin und Pädagogin aber wird im Kinde ſo
0 als möglich den Sinn dafür wecken, daß
imn höchſten Maße unklug ſei, Arbeitskraft,
h” und guten Willen an eine überflüſſige Ar=
Handarbeiten in Angriff genommen
wer=
zu verſchwenden, und darauf ſehen, daß nur
— die brauchbar, im beſten Sinne „modern”
vor allen Dingen: kultiviert im Geſchmack
Seiſpielsweiſe wird es dem Kinde ſicherlich
es machen, Vorhänge und Tiſchtücher nebſt
Däzugehörigen Servietten zu beſticken. Es
en hier einerſeits ſtiliſierte Blüten, anderer=
ſeits aber auch „ſportliche” Motive und andere
Themen, die das Kind feſſeln, vorzuſchlagen.
Fußball=Motive pflegen im Kinderzimmer
immer gut zu gefallen, und auch — in buntem,
waſchechtem Garn ausgeführt — auf einem
der=
ben Rohleinengrunde ſehr nett auszuſehen.
(Skizze.)
Die Sachlichkeit des modernen
Kinderzim=
mers erhält auf dieſe Weiſe eine
phantaſievoll=
luſtige Note, und dem Kinde ſelbſt bietet ſich hier
eine einfache, raſch fortſchreitende und dabei
überaus dekorative Arbeit, an der es ſeine helle
Freude haben wird.
Willy Ungar.
Die neuen Keramik=Spiegel.
Auch die Mode der Spiegel hat während
der letzten Jahre bedeutende Veränderungen
mitgemacht.
Unſere Mütter erinnern ſich noch der
un=
ſchönen, holzgerahmten Spiegel der achtziger
Jahre, die ſchräg „vornübergeneigt” an die
Wand befeſtigt wurden und den
Wohnzim=
mern unſerer Großeltern ein etwas „
freud=
loſes” Gepräge gaben.
Im zweiten Jahrzehnt unſeres Jahrhunderts
gab es allerdings auf dieſem Gebiete
inſo=
fern einen ganz gewaltigen Umſchwung, als
der gerahmte Spiegel für vollkommen
un=
modern erklärt und nur der mit vier
Schrau=
ben an die Wand befeſtigte geſchliffene Spiegel
als elegant befunden wurde (im übrigen nichts
anderes, als einer der erſten Vorläufer der
ſachlichen Tendenz” moderner Einrichtung).
Nach und nach aber fand man, daß dieſe
Spiegel doch etwas zu glatt und phantaſielos
ſeien und im Wohnraume „kalt” ausſähen,
und ſchlug aus dieſem Grunde eigenartige in
Weiß= und Gelb=Metall gerahmte Modelle und
überdies aparte Spiegel in unaufdringlicher,
durchaus ſachlich=ſchlichter vergoldeter oder
ver=
ſilberter Holzfaſſung vor, während der
einge=
ſchraubte Spiegel ſich auf Vorräume,
Gar=
derobe= und Badezimmer beſchränken mußte.
Die allerneueſte kunſtgewerbliche Richtung
aber hat ſich auch des Spiegels wieder
be=
mächtigt und führt ſehr flotte Keramik=
Rahmen ins Treffen, die in ihrer modernen
Note, und vor allen Dingen in ihrem
farben=
frohen Kolorit, vielen ,außerordentlich
zu=
ſagen.
Die Friſierjacke
iſt keineswegs nur als Luxusſtück der
Wäſche=
ausſtattung zu werten, ſondern iſt inſofern
wich=
tig, als ſie ja an Stelle eines anderen
Morgen=
jäckchens während der kalten Jahreszeit getragen
werden kann. Die Erfahrung lehrt, daß ſie jedes
Nachthemd zu einem entzückenden Hauskleide
er=
gänzt, ſo daß ein oder das andere Stück dieſer
Art gerne angeſchafft und getragen werden wird.
Wiewohl man den Eindruck hat, als ob ein
derartiges Friſierjäckchen unendlich koſtſpielig in
ſeiner Herſtellung ſei, iſt es doch mit faſt
erſtaun=
lich geringen Mitteln zu arbeiten!
Vor allen Dingen kann es — ebenſo
wie das moderne Nachthemd — aus
Seiden=
milanaiſe verfertigt ſein, da dieſes Seiden=
ſich gerne an klare, ſchöne Linien halten,
alſo keine allzu komplizierten Faſſons
wählen, die ſicherlich der Geſamtwirkung
nicht förderlich wären, da das Stoff=
Abendkleid gerade ſeiner ſchlichten,
deut=
lich zu erfaſſenden Silhouette wegen ſchon
im Verlaufe von ein paar kurzen Wochen
ſo außerordentlich erfolgreich werden
konnte.
Um dieſe Mode genau zu erfaſſen,
iſt es notwendig, ſie auf Grund einiger
Skizzen, die wir in unſerem Bilde zeigen,
zu ſtudieren.
Beginnen wir mit einem in ſeiner
Linie faſt „klaſſiſch” anmutenden,
mittel=
farbigen Stoffabendkleide mit ſchönem,
fünfeckigem Ausſchnitt, breitem, originell
gebundenen Gürtel und fließender
Rock=
partie. (Figur 2.)
Dieſes Modell iſt durch ein Jäckchen
mit oben bauſchigen, unten engen
Aermeln — im Schluß und zum Halſe
gebunden — mit Leichtigkeit in ein
Beſuchskleid zu verwandeln. (Skizze 1.)
Aehnlich iſt die Metamorphoſe bei
unſeren Mittelbildern. Auch hier hat
man es wieder mit einem ſchönen
Stoff=
abendkleide zu tun, deſſen untere Partie
aus abgeſtuft=anſetzenden, unten
verbrei=
terten Glockenkeilen gebildet wird. Ein
ſchick ausgearbeitetes, mit einem Leiſtchen
verſehenes und oben geſäumtes Cape
macht aus dem eben beſprochenen
formel=
len Abendkleide ein Beſuchskleid für
Abendgeſellſchaften.
Wie gut ſich Schwarz=Weiß=Wirkungen
auch in dieſem Falle einführen, beweiſen
unſere letzten beiden Bilder; das ſchöne,
ſchwarze Stoffabendkleid, zu dem außer
einem ſchwarzen, weiß=abgefütterten Schal
auch noch weiße „Halbärmel” mit
Rüſchen=
randung (anſtelle der langen Handſchuhe)
vorgeſehen erſcheinen; überdies noch ein
ganz entzückendes, vorne gebundenes
Jäckchen mit weißen Aufſchlägen und
kurzen „Puffen”, wobei die früher
be=
ſprochenen, mit Gummizug gehaltenen
„Halbärmel” in dieſem Falle unter
den Ballonärmel des Jäckchens reichen
und ſo ausſehen, als ob ſie zum Jäckchen
ſelbſt gehörten!
Das Geſellſchaftskleid aus
Stoff iſt alſo — wie man
ſieht — allerletzte Mode.
Die Lämmlein auf der
Weide dürften demnach in
Hinkunft noch eifriger
ge=
ſchoren werden, als bisher,
während ſich die Seidenraupe
— wenigſtens für einige Zeit
— mit Kurzarbeit zu
be=
gnügen haben wird.
Willy Ungar.
Schulterflügeln (Mittelbild). Nicht weniger
ſchick die geraden Jäckchen mit einem
kimono=
artig=gehaltenen, vorne verknoteten Spitzenſattel
(links). Ungemein graziös ferner jene Stücke,
die vollkommen mit Spitze „gerahmt und mit
kelchförmig erweiterten Halbärmeln verſehen
ſind. (Letzte Figur.)
Sicherlich wird eine Dame, die ein ſolches
ſpitzenbeſetztes Seidentrikotjäckchen in Arbeit
nimmt, nicht nur an der Tätigkeit ſelbſt, ſondern
auch am gelungenen Reſultat viel Freude haben!
Lackierte hölzerne Hutſtänder
werden in ſehr phantaſievollen Formen erzeugt,
und es iſt ein wahres Vergnügen, ein oder das
andere dieſer Stücke im Kleiderſchrank zu haben,
jerſeygewebe außerordentlich billig und doch
effektvoll iſt und ſich — was vielleicht die
Haupt=
ſache iſt — ausgezeichnet waſchen läßt. Wenn
man ein derartiges Material in ſchöner
Paſtell=
farbe mit einer ſtrapazfähigen, naturfarbenen
Spitze kombiniert, erreicht man ganz
überra=
ſchend aparte Wirkungen.
Allerliebſt ſind beiſpielsweiſe die
ſpitzengeran=
deten Bolerojäckchen aus Milanaiſe, mit ihren
ebenfalls mit Spitze gekanteten, cape=ähnlichen
Nummer 337
TrrtrTag
Sonntag, 4. Oezemil
Die Lage am Geld= und Oeviſenmarkt.
Zunehmende Anſpannung am Tagesgeldmarkk zum Monaksulkimo, ſpäter wieder Enklaſtung.
Unker den Deviſen wieder beſondere Bewegung des engliſchen Pfundes: Rekordkiefſtand mit RM. 13.,20.
Die Reichsbahn im Okkober.
Die Wochenbekrachkung.
Am Tagesgeldmarkt machte ſich vom Dienstag an (Satz 3,75
nach 3,5 Prozent) eine zunehmende Anſpannung im Hinblick auf
den Monatsultimo bemerkbar, die den Satz am Mittwoch auf 4,5
Prozent ſteigen ließ und bis Freitag auf dieſer Höhe hielt.
Ob=
wohl ſich die Anſpannung durchaus in normalen Grenzen hielt,
konnte doch die Nachfrage gegen Mitte der Woche teilweiſe nicht
befriedigt werden, und vielfach wurden Lombardgelder in
An=
ſpruch genommen. Erſt am Samstag machte ſich wieder eine
Er=
leichterung bemerkbar. Geld über Ultimo koſtete etwa 4 Proz.
Monatsgeld wurde etwas teurer (4,5—6 Prozent je nach Adreſſe),
und zwar auf den Jah= hin; das Geſchäft blieb jedoch
ſehr ſtill, da ſich angeſichts der unſicheren Situation niemand
feſt=
legen will. Privatdiskonten lagen anfangs als Vorbereitung
zum Ultimo recht ſtark im Angebot bei geringer Nachfrage.
Da=
gegen hat das Angebot am Ultimo ſelbſt und an den Tagen
da=
nach weſentlich nachgelaſſen, und am Samstag lag eher wieder
Nachfrage vor. Der Abſatz von Reichsſchatzwechſeln und
Reichs=
ſchatzanweiſungen bei der Reichsbank war ſehr klein, der Satz
be=
trug für Wechſel per 5. 3. 33: 3½ Prozent in der Mitte; für
An=
weiſungen gilt der Privatdiskontſatz.
Auch in dieſer Woche verdiente die Bewegung des engliſchen
Pfundes wieder die größte Aufmerkſamkeit. Das Pfund erreichte
anfangs der Berichtszeit einen neuen Rekordtiefſtand mit 13.20
RM. Durch einſetzende Deckungskäufe, durch die glatte
Ueber=
windung des Ultimos und wohl auch durch Interventionen hat es
ſich jedoch ſtark erholt und konnte den Stand am Schluß der
Vor=
woche (13,50 RM. pro Pfund) wieder erreichen. Die
Norddevi=
ſen ſchloſſen ſich der Auf= und Abwärtsbewegung des Pfundes,
allerdings auch diesmal wieder im kleineren Ausmaß, an. Immer
noch zur Schwäche neigt der franzöſiſche Fr., was vielleicht mit
den Vorbereitungen für die heute noch nicht geklärte Frage der
Schuldenrückzahlung am 15. 12. in Zuſammenhang zu bringen iſt.
Die Schweizeriſche Nationalhank hat auch jetzt noch Deviſenbedarf
durch Goldabgaben zu befriedigen — wenn auch nur noch in
klei=
nerem Maße —, immerhin liegt hier wohl der Grund dafür, daß
ſich der Schweizer Fr. noch nicht erholen konnte. Der holländiſche
Gulden war bei geringem Geſchäft kaum verändert. Die Lira
tendiert zur Zeit etwas ſtärker als ſonſt nach unten,
möglicher=
weiſe ſpielt hier die Zahlungsverpflichtung am 15. Dezember als
Grund mit herein. Man konnte am Deviſenmarkt die
Wahrneh=
mung machen, daß der Dollar gegenüber den meiſten Deviſen —
mit geringen Ausnahmen — ſehr feſt iſt. Unter dieſem
Geſichts=
punkte iſt auch das erneute leichte Nachgeben von Yen, Peſo und
einigen anderen zu verſtehen. Die Reichsmark lag im Ausland
nach wie vor feſt und wurde über der inländiſchen Parität
be=
wertet.
Berliner und Frankfurker Effekkenhörſe.
Die günſtige Beurteilung, die das Kabinett Schleicher im
In= und Auslande findet, hatte zur Folge, daß auch geſtern zum
Wochenſchluß die freundliche Grundſtimmung an den
Aktienmärk=
ten der Berliner Börſe anhielt, obwohl die Auslandsbörſen
allgemein ſchwächer lagen und auch die Pfundbewegung für die
deutſchen Exportmöglichkeiten als nicht gerade fördernd
bezeich=
net werden kann. Das Hauptaugenmerk richtete ſich aber auf die
fortſchreitende innerpolitiſche Beruhigung, wobei man auf eine
Vertagung des Reichstages hofft und ein energiſches Anfaſſen
des Arbeitsbeſchaffungsprogramms erwartet Störend wirkte
allerdings der frühe Börſenbeginn, zu Wochenſchluß, denn die
Orders des Publikums, deſſen Kaufluſt im großen und ganzen
anzuhalten ſcheint, trafen nur zögernd ein. Die Spekulation, die
vorgeſtern vorgekauft hatte, ſchritt daher teilweiſe zu
Gewinnmit=
nahmen. Die hohen Kurſe von vorgeſtern behaupteten ſich nicht.
gegen vorgeſtern mittag geſehen, waren aber doch noch
überwie=
gend Beſſerungen bis zu 1 Prozent feſtzuſtellen. Spezialwerte
wie A.=G. für Verkehrsweſen, Allg. Lokal u. Kraft,
Akkumula=
toren,Aſchaffenburger Zellſtoff. Zellſtoff Waldhof Holzmann uſw.
waren 1 bis 2 Prozent geſteigert Eiſenbahnverkehrsmittel
zogen bei einem Umſatz von 4 Mille ſogar um 4½ Prozent an.
Der 2prozentige Rückgang der Siemensaktie trat auf ganz
ge=
ringes Angebot ein Es iſt im allgemeinen feſtzuſtellen, daß
Neigung beſteht, aus den im Kurs hochſtehenden Werten
heraus=
zugehen und die niedriger notierten zu kaufen. Aus dieſem
Ge=
ſichtspunkt heraus erklärt ſich vielleicht auch die geſtrige
Feſtig=
keit der Schiffahrtswerte. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe
dann infolge des geringen Geſchäftes zunächſt etwas ab, ſpäter
hatten aber eintreffende Orders doch wieder überwiegend
Kurs=
erholungen zur Folge. Störendes Moment blieb aber immer
wieder die ſchwache Haltung des Pfundes. Der Rentenmarkt lag
dagegen weiter vernachläſſigt, als Folge von Tauſchoperationen
gegen Aktien kam eher wieder Ware heraus,
Reichsſchuldbuch=
forderungen waren wenig verändert. Die Altbeſitzanleihe war
nach anfänglichem Verluſt ebenfalls behauptet. Induſtrie=
Obli=
gationen konnten ſich bis ½ Prozent beſſern.
Auch die Frankfurter Wochenſchlußbörſe bewahrte eine
recht feſte Grundtendenz, obwohl von der Kundſchaft keine
nennenswerten Kauforders eingetroffen waren, und auch die
er=
neute Pfundſchwäche, ſowie die matten Auslandsbörſen von
vor=
geſtern eher retardierende Momente waren. Wegen der noch
offe=
gen innen= und außenpolitiſchen Fragen beſtand anfangs gewiſſe
Zurückhaltung, und verſchiedentlich wurden auch kleine Abgaben
vorgenommen. Die Kursbildung war zunächſt nicht ganz
einheit=
lich, ſpäter ſetzte ſich aber, vom Montanmarkt ausgehend, wieder
eine allgemeine Befeſtigung durch. Die in Ausſicht genommene
Verwendung Dr. Gerekes als Reichskommiſſar für
Arbeitsbeſchaf=
fung fand beifällige Aufnahme. Niedriger eröffneten Siemens
mit minus 1,5 Proz., AEG., Licht u. Kraft, JG. Farben und die
Mehrzahl der Montanwerte gaben von 0.5—1 Proz. nach. Feſter
lagen ſchon von vornherein Gelſenkirchen Berg, Reichsbank,
Schuk=
kert und Schiffahrtswerte, die bis zu 0.75 Prozent anzogen. A. G.
für Verkehrsweſen und Zellſtoffaktien lagen darüber hinaus bis
zu 1,5 Prozent höher. Nach den erſten Notierungen konnte ſich
die Mehrzahl der Papiere um bis zu 1 Prozent befeſtigen, und die
Umſätze waren etwas lebhafter. Im Verlaufe unterlagen die
Kurſe mehrfachen Schwankungen. Zu den Kaſſakurſen lagen
ver=
ſchiedentlich Verkaufsorders vor anſcheinend von der Kundſchaft,
die in Verbindung mit Realiſationen der Kuliſſe Abſchwächungen
von 0,5—1. Prozent herbeiführten. Es zeigte ſich Verſtimmung
über den Kursrückgang von Siemens, die mit 123 nach 125,5
Pro=
zent recht matt lagen; ferner drückte die weitere Pfundſchwäche
auf die Stimmung. An der Nachbörſe trat jedoch auf
Rückdeckun=
gen eine Erholung ein, ſo daß ein Teil der Verluſte wieder
auf=
geholt wurde und darüber hinaus Gelſenkirchen, Stahlverein u. a.
noch 0,25—0.50 Prozent anzogen. Nur Siemens und auch Aku
(56—54,75) lagen matt. Von deutſchen Anleihen lag die
Altbeſitz=
anleihe zunächſt etwas feſter, bröckelte aber ſpäter wieder ab.
Späte Schuldbücher zogen zirka 0,5 Prozent an. Von fremden
Werten blieben Türken=Bagdad behauptet. Rumänen und
Zoll=
türken gingen leicht zurück. Induſtrie=Obligationen und Stadt=
Anleihen waren ſtill. Pfandbriefe lagen gleichfalls ruhig und
etwas niedriger (ca. 0,5—0.75 Prozent), wogegen
Liquidations=
pfandbriefe und Kommunal=Obligationen gut behauptet waren.
*
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 30. November. Die
om Statiſtiſchen Reichsamt für den 30. November 32 berechnete
oßhandelsinderziffer iſt mit 93,3 gegenüber der Vorwoche
3,8) um 0,5 v.H. geſunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen
uten: Agrarſtoffe 86,5 (minus 1,3 v. H.), Kolonialwaren 80,9
tinus 0,1 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 87,6
inus 0,2 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 113,8 (minus 0,2
Nach den Angaben der „Reichsbahn” über den Verkehr und
die Betriebsergebniſſe der Deutſchen Reichsbahn hat die im
Sep=
tember einſetzende vorwiegend ſaiſonmäßig begründete Belebung
des Güterverkehrs auch im Oktober angehalten. Der
Perſonenver=
kehr blieb im ganzen nur wenig hinter dem des Vormonats zurück,
doch war der Rückgang der Einnahmen, durch Herabſetzung der
Schnell= und Eilzugszuſchläge und die ermäßigten
Sommerurlaubs=
karten erheblich ſtärker.
Die Betriebseinnahmen betrugen im Oktober 1932 insgeſamt
258 260 000 RM. davon Perſonen= und Gepäckverkehr 70 250 000
RM., Güterverkehr 166 783 000 M., ſonſtige Einnahmen 21 227 000
Reichsmark.
Die Ausgaben betrugen insgeſamt 269 924 000 RM. darunter
Beitrag an das Reich für Reparationszwecke 5 833 000 RM. Die
Monatsrechnung ſchließt mit einer durch die Betriebseinnahmen
nicht gedeckten Mehrausgabe von 11,6 Mill. RM. ab.
Der Geſamteinnahmeausfall für die Monate Januar bis
Oktober betrug gegenüber 1931 26,6 v.H. und gegenüber 1929 46,5
v.H. — Der Perſonalſtand der Reichsbahn betrug im Oktober
507 043.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Das Geſchäft verlief in
der letzten Novemberwoche und auch zu Beginn des neuen
Mo=
nats trotz ermäßigter Preiſe außerordentlich ſchleppend, wobei
nicht nur der Konſum ſtarke Zurückhaltung bekundete, ſondern
auch Großabnehmer, wie Warenhäuſer, Bäckereigroßbetriebe und
verwandte Betriebe des Lebensmittelgewerbes, nur Käufe zur
Deckung des notwendigſten Bedarfs tätigten. Man beſchränkte ſich
hierbei meiſt auf die billigen Kühlhauseier, die zunächſt noch
leicht anzogen, ſpäter aber infolge der matten Allgemeintendenz
ihre Preiſe nicht immer behaupten konnten. Die Ausſichten für
die nächſten Tage werden infolge der nahenden
Weihnachtsfeier=
tage an ſich nicht ungünſtig beurteilt, doch hänge viel von den
weiteren Maßnahmen auf dem Gebiet der Kontingentierung bei
anderen Importländern ab. Infolge der Einfuhrſperre in
Frank=
reich, Italien, der Schweiz und Spanien kam verſtärktes Angebot
von holländiſchen und belgiſchen Eiern auf den deutſchen Markt.
Es notierten in Pfg. pro Stück loco Frankfurt a. M.: Bulgaren
9—9,5, Jugoſlawen 8,75—9,25, Rumänen 9—9,25 Polen 8,5—9,
Holländer 8—11,5, Flandern 9,75—10,5, deutſche Friſcheier 9—13,
—
Kühl=
in= und ausländiſche Mittel= und Schmutzeier 6,75—
hauseier: Rumänen 8. Jugoſlawen 7.75—8.25, Bulgaren 8—
8.25, Ruſſen 6.75—7, Holländer 8.5—9, Flandern 8.25—9.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die Tendenz war
aus=
geſprochen ſchwach, die Preiſe erlitten Einbußen von 5—8 Mark.
Der Abſatz war aus ähnlichen Gründen wie am Eiermarkt ſehr
ſchwach, und ſelbſt auf der ermäßigten Baſis trat keine
Kaufnei=
gung hervor. Das Angebot hat bisher noch keine nennenswerte
Verſtärkung erfahren. Die Verkaufspreiſe des Großhandels
lau=
ten (in 1 Ztr.=To.); holländiſche Butter 128—130, deutſche Butter
124—126 RM.
Wirtſchafkliche Rundſchau.
Deutſche Gold= und Silberſcheideanſtalt AG., vorm. H. Rößler.
Es iſt nunmehr als ziemlich ſicher anzunehmen, daß die Deutſche
Gold= und Silberſcheideanſtalt AG., vorm. H. Rößler, Frankfurt
am Main, für das Geſchäftsjahr 1931/32 eine Dividende von 9
(10) Prozent verteilen wird. Wie wir hören, verfügt die
Geſell=
ſchaft über beträchtliche liquide Mittel, insbeſondere ſollen, die
Barbeſtände eine erhebliche Höhe aufweiſen. Der Geſchäftsgang
der Firma ſoll im Vergleich zu der allgemein gedrückten Lage
recht befriedigend ſein.
Zellſtoff Waldhof. Mannheim=Berlin. Wie die Verwaltung
der Zellſtoffabrik Waldhof, Mannheim=Berlin, mitteilt, iſt Kom.=
Rat Deſſauer nach mehr als 50jähriger aktiver Tätigkeit auf
ſeinen Wunſch mit dem 1. Dezember 1932 aus dem Vorſtand der
Zellſtoffabrik Waldhof ausgetreten. Kommerzienrat Deſſauer
wird durch Beibehaltung verſchiedener Aufſichtsratsſtellen bei
Konzern=Geſellſchaften weiter mit der Zellſtoffabrik Waldhof
ver=
bunden bleiben.
Gelſenkirchener Bergwerks A. G., Eſſel,
7.5 Millionen RM. Sonderabſchreibungen.
6,73 (6.62) Millionen Gewinnvorkrag.
Nach dem der G.=V. am 14. Dezember vorzulegenden Jalke
abſchluß zum 31. März 1932 ſind die Ueberſchüſſe auf 12,760 (
21.,058) Mill. RM. zurückgegangen, ſo daß nach Abzug von g
(5.703) Mill. RM. Abſchreibungen auf Anlagen und 7,5
Mill. RM. auf Beteiligungen und Wertpaviere der Gewinr
trag von 6,734 (6,618) Mill. RM. ſich auf 6.286 Mill. RM‟
mäßigt, während i V. aus 21,973 Mill. RM. 6 Prozent Zi
dende auf 250 Mill. RM. Aktien verteilt wurden. Handlu
unkoſten erforderten 2,84. Zinſen 6.07 Sozialverſicherung
und Steuern und Abgaben 4,67 Mill. RM. Der Bruttoüber
wird mit 31,08 Mill. RM. angegeben Der Bericht betont, daß
verminderte Abſatz eine Steigerung der Umlage beim Rhein
Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat auf 10.5 Mill. RM. tragen m
Die Verkaufsbeteiligung in Kohle ab 1. 10. 1931 betrug 8 14-0
To., die Verbrauchsbeteiligung 460 000 To. Die Stillegung geuf
Zechenanlagen konnte vermieden werden. Förderung und En
gung betrugen (in Mill. To.): Kohle 3,848. (i. V. 4.785),
0.414 (0. 558). Briketts 0.460 (0.445). Nebenprodukte 0,029 (0.73/
während die Gasabgabe auf 52,26 (51.15) Mill Kubikmeter.
Die Haldenbeſtände betrugen am 31. 3. 1932 376 390 (i. V. 342 I
Tonnen Kohle und 73 075 (92 894) Tonnen Koks. Die Velegß
ſtellte ſich am Berichtsjahresſchluß auf 11 075 Mann: im
Jack=
durchſchnitt nahm ſie um 23 Prozent auf 12 182 gegenüber 191
Angeſtellte und Arbeiter im Vorjahre ab. Durchſchnittlich f-ü
55,6 (36) Arbeitstage aus.
In der Bilanz ſind Werksanlagen und Grundſtücke um
Millionen höher und mit rund 75 Mill. RM. verbucht, die
ſtände einſchl. Materialien mit 5.41 (5.46) Mill. RM. beweit
Beteiligungen und Wertpaviere haben ſich um rund 96 S
RM., insbeſondere durch Zugang von Aktien der Vereinäſt
Stahlwerke A.=G. und der Phoenix A.=G., die aus der Abe
nung eines Konſortialgeſchäftes übernommen wurden, erhöht. 9
Auflöſung dieſes Konſortiums konnte Gelſenkirchen einen dut
gebundenen und finanzierten Beſitz von rund 13.1 Mill.
Aktien der Rheiniſchen A.=G. für Braunkohlenbergbau und
kett=Fabrikation zu 200 Prozent verkaufen. Unter Berückſichtig
der erwähnten Abſchreibung von 7,5 Mill. RM. ſteht das Pr
feuille jetzt mit 366.1 Mill. RM. zu Buch. Im einzelnen ſetzte
der Beſitz aus 255,901 Mill. RM. Aktien der Vereinigte So
werke A.=G., d. ſ rund 33 Prozent des Stammkapitals. 90
Mill. RM. Aktien des Phoenix (Stammkapital nunmehr
Mill. RM.) zuſammen Erſterer Poſten ſteht mit 245,87, der
tere mit 90,55 Mill. RM. zu Buch. Aus dem Beſitz von rund
Mill. Sfr.=Aktien der Vereinigten Böhlerſtahlwerke. Zürich.
den 10 Prozent Dividende vereinnahmt. Die Kohlenhandelsa
ſchaften arbeiteten mit einem relativ noch befriedigenden Exy
nis. Im übrigen weiſt die Bilanz einen Rückgang der Schull
auf 48,85 (73. 73) Mill. RM. auf. Dabei ſind Bankguthaben
7,53 (26,51) Mill. RM. zurückgeangen. Die Paſſivſeite verzei
bei unv 250 Mill Stamm= und 13 Mill. Vorzugskapital ſ
76.26 Mill. geſetzlicher Reſerve und 73 Mill. RM. Gproz. Dol
anleihe von 1928 Hypotheken. Reſtkaufgelder und Kredite /kn
längere Friſten mit 61. 29 (71.,21) Mill. RM. Die Beamten 9/4t/o0 zu
guthaben ſind auf 291 (303) Mill. RM. zurückgegangen.
nicht abrechnungsfähige Verpflichtungen betragen 3.89 (*
R
in
Mill. RM., ſonſtige Verpflichtungen insgeſamt 19.21 (16.18) 20
RM. Das Wechſelobligo durch Giro betrug am Bilanzſtio
19,62 Mill. RM. Hier iſt zwiſchenzeitlich eine Erleichterung
folge des Stillhalteabkommens um 6,3 Mill. RM. eingetr
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Sitzung des Internationalen Zuckerrats iſt geſtern 1d
mittag, zum Abſchluß gekommen. Wie verlautet, iſt völlige Uch
M
Jrau
einſtimmung, insbeſondere über die Einführung der Oſte
Beſchlüſſe, erzielt worden. Damit können alle ſchwebenden
gen als endgültig gelöſt betrachtet werden.
Die Bank von Griechenland hat den Diskontſatz von 10 a
Prozent herabgeſetzt.
i. Weinheimer Schweinemarkt vom 3. Dezember. Zugefl
waren 381 Stück, verkauft wurden 276 Tiere und zwar Mill
ſchweine das Stück zu 6—10 Mk., Läufer das Stück zu 12—20
Marktverlauf: mittel.
Berliner Kursbericht
vom 3. Dezember 1932
Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft
Deviſenmarkt
vom 3. Dezember 193
Berl.,Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Damp ſich
Nordb. Llotzd
A. E.G.
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Mick
75.—
61.75
18.—
26.875
19.25
34.125
63.50
60.75
.20.75
35.375
16.25
98.75
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Salzdetfurth Ka
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Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
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Me
42.
172.—
44.50
28.875
114.875
40.—
17.—
48.625
12.125
23.25
74.50
30.125
32.—
Selſingio
Wien
Prag
Budape!
Sofia.
Holland
Hslo.
Lopenhagen
Stockholm.
London.
Buenos=Aires
New York.
Belgien.
Italien
Paris
Währung
100 finn. M.)
100 Schilling
100 Tſch.Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen 6
100 Kronen
100 Kronen
1 2. Stg.
1 Pap. Peio
1 Dollar
100 Belgo
100 Lire
100 Franes
5.924
l.gs
2.465
3.055
69.33/
68.93
69.93 I
R3.73 3
13.43
0.863
4.209
58.27
ei.36
16.45
„Brieft
5.936
52.05
12.485
3.oßs
169.67
69.07
70.07
73.87
13.47
0.867
4.217
58.39
21.40
16.49
Schweiz
Spanien.
Danzig
Japan
Rio deJaneiro
Jugoſlawien
Portugal
Athen.
Iſtambu
Kairo
Kanada
Uruguah
3sland
Tallinn (Eſtl.) 1
Rigg
Währung
100 Franken
100 Peſetas 84.30
00 Gulden ſ81.77
1 Yen
91 Milre!
100 Dinar
100 Escudos
100 Drachm.
türk. 2
1 ägypt. 4
canad. Doll.
1 Goldpeſo 1.599
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats 79.721
Ret
1g0.92
(.849
0.294
5.634
12.76
2.378
2.008
12.91
3.566
60.94
110.59
Durmſtäsrer und Wattokatbant Surifraot, Fihatt dir Aresoner Buit
Frankfurter Kursbericht vom 3. Dezember 1932.
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„ 1. 4. 35...
1. 4. 36 ..
„ 1. 4. 37..
1. 4. 38 ...
6%
6% Dtſch. Reichsanl
„ v.27
5½% Intern.,,
6% Baden ......"
6% Bahern.
6% beſſen ..v. 29
6% Preuß. St. v. 281
6% Sachſen v. 27
6% Thüringen v.2:
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4
Ab=
löſungsanl..
Otſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden.
6%Berlin .. . v. 24
6% Darmſtadt
6% Dresden. v. 2e
6% Frankfurt a. M.
Schätze. v. 29
6%
v. 26
6% Mainz
6%Mannheimv. 27
62 München „b. 2.
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
5½½ Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liguid.
4¾% „ Kom.=Obl.
90.
85
80
25.25
71
90.5
G8
101),
63.5
56‟.
6.4
5.8
57
56
53
68.5
56
66.25
78.5
65
8erl.
71.75
Mee e
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% „ Golboblig.
6‟ Landeskomm.
Bk. Girozentr. fürl
Heſſ. Goldobl. R. 11
6%
R.12
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
4AuslSer. I
„ „ Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl.(Neubeſitz).
Berl. Hyp. Bk.
5½%0 % Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
15½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
68 Pfälz,. Hyp.=Bk.
„ Lig. Pfbr.
62 Rhein. Hyp.Bl.
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Südd. Bod.=
Cred.=Bank.
½%0 „ Lig. Pfbr.
82 Würt. Hyp.=B.
Daimler=Ben=
9 Dt. Linol. Werke
5% Mainkrw. v. 26
78.5
70.5
Gorl,
61.
77.
54
79.5
84
zZr.
83.55
65,
80
87.75
80
83.5
82.5
86.5
79.5
84.5
85
86.25
80.75
61.75
78
D
83Ver. Stahlwerke
16% Voigt & Häffner
F. G. Farben Bonds
5% Bosn. L. E.B.
L.Inbeſt.
335 Bulg Tab. v.0s
4½% Oſt. Schätze
425 Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½%
4%o
4%0 Türk. Admin.
1. Bagbadl
„ Zollanl.
12%0 ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtan!
4% Liſſabon
42, Stockholm
Aktien
Alg. Kunſtzüidelniel
A. E. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffba. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
7. G. Chemie, Paſell=
Chem.Werke Abert
Chade .........
Contin. Gummiw.
Reke
96.5
13.5
10.25
9.75
9.25
6
10
3.3
3.55
29.5
80
33.75
30
28.75
63.5
109
44.5
47.5
56
139
37.5
117/.
Manin udec
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linolwerk. Berl
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhofi & Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwert. .II
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
F. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Gui legume
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwert.
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Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer..
Grüng=Bilfinger.
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Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer....
Sochtief Eſſen ..."
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamm
Genüſſel101.5
Junghans ..
Kali Chemie ...."
Aſchersleben .
38
145.25
18.5
43
99.75
190
18.25
35.3
25.5
29.5
46.5
29.5
30‟
17
110
Me Fuuce
lKlöcknerwerke ...
Knorr C. H......
Lahmeher & Co. .
Laurahütte ....."
WLech, Augsburg ...
Löwenbr. Münch.
Lutz,Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf:
Miag. Mühlenbau.
Monte atini Maild.
MotorenDarmſtadt
Sberbedar”
hönix Bergbau.
RReiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen. /
Elektr. Stamm
Stahlwerte
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Ka!
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind. /145
Schramm Lackfbr.
Schriftg. Stempel
Schuckert, Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr. 124.25
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.1
Tellus Bergbau.
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard
unterfranken .
Ber. Stahlwerke.
42
46
183
115.5
738
78.5
3
3
179
72
36.5
41:
173
150
53.75
54
140
57
29
Mie Me
Boigt & Haeffner.
Banß & Freytag.
Weſteregeln Kali.I
Zelſtoff Waldhof.
Memel.
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Badiſche Bank.
Br. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgei.
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Dt. Eff. u. Wechſel
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Hyp.=Bank.
Mein. Hyp.=Ban
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Seite 28 — Nr. 357
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Dr. Albrecht,
Frankfurt/M., über
„Totes Gebirge
und Dachſtein.”
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den 16. Dez. 1932,
abends 8 Uhr, im Klublokal „Krone‟
(Gr. Saal), Schuſtergaſſe.
Tagesordnung:
Feſtſetzung des Wanderplans.
2. Lichtbildervortrag des Herrn Muſik=
Oberlehrer Volz über Wimpfen.
3. Verſchiedenes.
Etwaige Anträge ſind bei Meidung
des Ausſchluſſes ſpäteſtens bis zum 10.
Dezember d. J. z. H. des ſtellv.
Vor=
ſitzenden, Direkt. Schrauth, einzureichen.
Der Vorſtand.
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Freitag, 2. Dez. 32,
abends 8½ Uhr,
in dem Feſtſaal des
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