Wmn 30 Hraaae
schentlich 7mallgem Erſcheinen vom 1. Oezember
x1. Dezember 2— Reichtmart und 20 Pfennig
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ſie nuren 2.20 Reichsmart frei Haus. Poſfbezugspreis
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſebenen Orlalnal=Aufjätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 334
Donnerstag, den 1. Dezember 1932. 195. Jahrgang
2I mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfs
FinanzAnzeigen 28 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
brein 2 Reſchsmarl.Anzelgen von auswärte 38 Reſchepfg.
Finanz=Anzeigen 30 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 3.00 Reichsmarl. Alle Preiſe in Reichsmart
(1 Oolſar — 4.20 Marf. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſehe Vewſiſchung auf Erfähung der
Anzeſgen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtliſcher Beitreibung fäll ſeder
Nabatt weg. Bankontio Deniſche Bant und Darme=
Kädter und Nationalbank.
Mttter Noc keie Biscerbung.
eneral v. Schleicher warket vergeblich auf die Ausſprache mit Adolf Hikler. — Hiler bei einer
Führer=
beſprechung in Weimar. — Hitlers Einkreffen in Berlin am Donnerskag noch ungewiß.
Die Löſung der Kriſe verkrägk keinen längeren Aufſchub mehr.
Doch Schleicher?
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Einen ganzen Tag lang hat Berlin auf Herrn Adolf
Hit=
e, von deſſen Eintreffen in der Reichshauptſtadt und der
Aus=
ſniche mit ihm die Entſcheidung über die Löſung der Regierungs=
liß zur Zeit abhängig iſt, vergeblich gewartet. Er hat ſich zwar
München in den Berliner Zug geſetzt, iſt aber von Jena aus
ſtun plötzlich nach Weimar abgeſchwenkt und hat dorthin ſeine
ſeikiner Vertrauensmänner zu einer Konferenz ge=
MAr etn, wobei ſie ihm vermutlich über ihre Befprechungen mit dem
ber, 0ſef eral berichten ſollten.
ſrche. /1 An amtlicher Stelle hatte man dann angenommen, daß Adolf
Raeſtus ſil er noch im Laufe des Mittwoch nachmittag nach Berlin kom=
„ef würde. Aber auch das iſt nicht geſchehen. Man erwartet
itler jetzt für Donnerstag früh in Berlin, ob=
01 von nationalſozialiſtiſcher Seite gefliſſentlich betont wird,
6 Hitler gar nicht daran denke, nach Berlin zu kommen, ſchon
heikl er nicht eingeladen ſei, und daß auch die Fahrt nach Weimar
in einem zufällig zeitlichen Zuſammenhang mit den Berliner
hgniſſen ſtehe, während ſie tatſächlich der Vorbereitung der
teingiſchen Kommunalwahlen gegolten habe. Das iſt aber eini=
Eraßen unwahrſcheinlich, denn ſchließlich war ja Hitler erſt am
ewgangenen Sonntag in Weimar, und Hitler wäre beſtimmt nicht
hiur wieder nach Weimar gefahren, wenn nicht eben im Hinter=
2
Einde die Beſprechungen in Berlin mitſpielten, die in der
Um=
eung des Generals von Schleicher übrigens immer noch für den
ſick ſ=Yſarnerstag vormittag erwartet werden, die aber für den Gang
: Entwicklung kaum noch von ausſchlaggebender Bedeutung ſein
ſeiden.
Was wollte Schleicher von Hitler?
As Herr von Schleicher von Adolf Hitler wollte, war eine Art
yperierter Oppoſition, die wenigſtens im Reichstag gewiſſe
ſunzen anerkennen ſollte, um dann mit Hilfe eines
innerpoli=
ſſchen Moratoriums über die nächſten Wochen oder Monate
pelllknvegzukommen. Dafür ſtellte Herr von Schleicher in
Aus=
ſh. daß er alle Pläne, für die ſich die
National=
biialiſten nicht hätten erwärmen können, zu=
Zückſtellen wollte. Er hat auch ein
Arbeits=
beſchaffungsprogramm in Vorbereitung und
docte vor allem auch Herrn Hitler den Poſten des
Mniſterpräſidenten in Preußen anbieten, der
leichzeitig im Kabinett Schleicher Sitz und
limme haben ſollte.
Kaum wahrſcheinlich, daß ein ſolches Zugeſtändnis Herrn
Pitler reizt, nachdem er ſich grundſätzlich bereits
Euf eine Oppoſition gegen General von
Schlei=
dr feſtgelegt hat. Ueber eine Temperierung der
Oppo=
ſiſen hätte ſich aber doch vielleicht mit Herrn Hitler reden laſ=
E ſo daß dieſes Kabinett eine Art Flankendeckung nach der
Pitſchaftlichen Seite erhalten hätte. Inzwiſchen iſt nun aber
in Berlin ein heilloſes Zurcheinander
Autanden, ſo daß eine Löſung der Kriſe unmöglich
janger hinausgeſchoben werden kann. Niemand
eßß eigentlich mehr ſo recht, was geſpielt wird. Niemand weiß
Meor, wer gegen wen verhandelt Und dieſes Durcheinander
leict ſchließlich auf Koſten der Autorität des Reichspräſidenten,
ſe nun wohl keine Luſt mehr zum Warten hat.
Herr von Schleicher dürfte am Mittwoch abend einen neuen
R iſchenbericht beim Reichspräſidenten erſtattet haben, dem dann
Donnerstag der Schlußbericht folgen ſoll, gleichgültig ob mit
„icker ſelbſt oder nicht. Eine große Wahrſcheinlichkeit
„Aricht dafür, daß ohne Rückſicht auf die
Aus=
rkung dieſes nationalſozialiſtiſchen
Zwiſchen=
hiels
er Reichspräſidenk jekzt General v. Schleicher mit
3i4 Bildung des neuen Kabinekls beauftragen wird.
gegen beſteht das Bedenken, daß darin indirekt eine Hinzu=
Hung der Reichswehr in der Politik liege. Für Schleicher
er ſpricht, daß er doch, wie ſich gerade während ſeiner Ver=
Mndlungen gezeigt hat, ſehr viel mehr perſönliche
hmpathien genießt als Herr von Papen, daß er
o weder von den Nationalſozialiſten noch von den
Gewerk=
haften als Kampfkanzler aufgefaßt würde und infolgedeſſen
Dch vielleicht noch die Möglichkeit hat, im Reichstag um die
ſcheidungsſchlacht herum zu kommen.
Gründe gegen Papen.
Bei Herrn von Papen dagegen liegen die Dinge
an=
rs. Er hat den Konflikt im Reichstag inner=
Ib 24 Stunden, zudem auch das Zentrum gegen
Sund hat auch nicht mehrdie unbedingte
Unter=
tung unter den Mitgliedern ſeines Kabinetts,
ohne die er völlig lahm gelegt iſt. Jedenfalls glauben
wir zu wiſſen, daß der Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von
Kroſigk ſich in dieſem Sinne geäußert hat, und daß auch der
Preu=
ßenkommiſſar Dr. Bracht wohl unter Herrn von Schleicher das
Reichsminiſterium des Innern übernehmen würde, kaum dagegen
unter Herrn von Papen.
Jedenfalls wurde am Mittwoch abend allgemein gerechnet,
daß der Reichspräſident vielleicht noch Herrn von Papen die
Ka=
binettsbildung anbieten würde, daß aber Herr von Papen dann
ablehnen würde, um den Weg für General von Schleicher
freizu=
machen, der nach dieſer Lesart dann ſchon am Donnerstag abend
dem Reichspräſidenten die fertige Miniſterliſte zur Unterſchrift
vorlegen würde.
Meinungskampf um Schleicher.
Viel beachtet wird in Berlin ein Vorſtoß, den die „Deutſche
Zeitung”, gegen den Reichswehrminiſter unternommen hat. Sie
verneint die Frage, ob von Schleicher als Reichskanzler die
Ret=
tung des Vaterlandes erwartet werde= da dieſer ſehr fähige
Offi=
zier längſt die Schranken überſchritten habe, die dem Hüter der
Reichswehr gezogen ſein ſollten.
In völligem Gegenſatz dazu ſetzt ſich die „DAZ.” für die
Kandi=
datur des Generals von Schleicher ein und meint, das verwirrende
Durcheinander und Gegeneinander der letzten 24 Stunden hätte
vielleicht das eine Gute gehabt, daß über die Unmöglichkeit einer
Rückkehr zum unveränderten alten Zuſtand weitgehende
Ueberein=
ſtimmung zwiſchen maßgebenden Kreiſen erzielt werden könnte.
Sollte es Donnerstag oder Freitag zur Ernennung eines
Ka=
binetts Schleicher kommen, ſo werde ſicher nach dem
Zuſammen=
tritt des Reichstages in der nächſten Woche das Kabinett eine
offene Entſcheidung der Parteien herbeiführen. Sollte es ein
Mißtrauensvotum erhalten, ſo werde es geſchäftsführend im Amt
bleiben. Sollten Notverordnungen aufgehoben werden, ſo ſei
eben=
falls damit zu rechnen, daß Maßregeln zu ihrer Wiederherſtellung
getroffen würden.
„Der Deutſche” ſagt, daß gegen die Löſung Schleichers mit
allen Mitteln die Kreiſe kämpften, die den Sturz Brüning
be=
trieben und den Kurs Papen beſtimmt hätten. Man wolle den
Reichspräſidenten in die Zwangslage bringen, entweder ſich über
die Verfaſſung hinwegzuſetzen oder zurückzutreten und es ſei kein
Geheimnis, daß Hindenburg am vergangenen Samstag ſich
ernſt=
lich mit dem Gedanken trug, ſein Amt mit einer Proklamation
an das deutſche Volk niederzulegen. (2 D. Red.) Das aber
wäre die Stunde, um den Plan der Einſetzung eines
Reichs=
verweſers durchzuführen. Der Kaiſer ſei dagegen, daß der
Kron=
prinz dieſe Rolle übernehme, aber die Kronprinzeſſin werbe für
ihren älteſten Sohn. Das Blatt benutzt dieſe Behauptungen zu
einer ernſten Mahnung an die Nationalſozialiſten. Hitler müſſe
begreifen, daß es dem Reichswehrminiſter in dieſem Augenblick
nicht um Tolerierung gehe, ſondern darum, eine Garantie zu
erhalten, daß die nationalſozialiſtiſch=kommuniſtiſche Mehrheit
die Notverordnung der Regierungen Papen und Brüning nicht
aufhebe.
Kombinakionen um den Reichstag.
In welcher Weiſe General v. Schleicher als Reichskanzler
vorgehen wird, darüber gibt es zwei Verſionen. Die eine
Rich=
tung geht dahin, daß Herr v. Schleicher ſich vor den Reichstag
ſtellen und von ihm ſtürzen laſſen werde. Dann werde ſein
Kabinett geſchäftsführend im Amte bleiben. Die Kriſe werde
über Weihnachten vertagt und ſchließlich zu Neuwahlen Ende
März führen. Die andere Auffaſſung rechnet damit, daß General
v. Schleicher alle für die nächſte Zeit notwendigen Maßnahmen
bereits bis zum 6. Dezember ergreifen dürfte. Das würde dem
entſprechen, was über die Anſichten Schleichers, recht
einleuch=
tend, ſchon früher bekannt geworden iſt.
All das iſt vorläufig aber Kombination, die wir nur
verzeich=
nen, um einen Eindruck von der heute abend in der
Reichshaupt=
ſtadt vorherrſchenden Stimmung zu vermitteln. Sicher iſt daran,
daß die maßgebenden Kreiſe zu der Anſicht gelangt ſind, daß
ſich die Kriſe jetzt nicht mehr hin und her zerren läßt, daß am
Donnerstag die Entſcheidung des Reichspräſidenten fallen muß,
und daß die allergrößte Wahrſcheinlichkeit für die Ernennung
des Generals v. Schleicher zum Reichskanzler ſpricht.
Die NSDAP. über die Weimarer Führerbeſprechung.
Weimar, 30. November.
Die Reichsleitung der NSDAP. in Weimar teilt mit: Adolf
Hitler, der zurzeit im thüringiſchen Kommunalwahlkampf weilt,
berief heute Gregor Straſſer, Dr. Frick, Reichstagspräſident
Goering und Dr. Goebbels zu einer Beſprechung der politiſchen
Lage nach Weimar. Die Beſprechungen trugen rein
informatori=
ſchen Charakter. Nähere Einzelheiten hierüber ſind nicht zu
er=
fahren geweſen.
Ruf nach allgemeiner Wehrpflicht.
CNB. München, 20. November.
Wie der Frontkriegerbund e. V., Reichsverband, Sitz
Mün=
chen, mitteilt, hat er ſtatt der laut Reichsgeſetz für die Zulaſſung
ſeines Antrages auf ein Volksbegehren für die Wiederherſtellung
einer deutſchen Wehrmacht auf der Grundlage einer allgemeinen
Wehrpflicht benötigten 5000 Unterſchriften heute rund 20 000 von
den Gemeinden als gültig beſtätigten Unterſchriften dem
Reichs=
innenminiſter überſandt, womit die geſetzlichen Vorausſetzungen
für die Zulaſſung des Volksbegehrens erfüllt ſind. Die
Entſchei=
dung liegt nun beim Reichsinnenminiſter.
Freiwilliger Arbeitsdienſt
der weiblichen Jugend.
Von
Profeſſor Dr. Erna Barſchak, Berlin.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß unter allen pädagogiſchen
Maßnahmen zur Betreuung der erwerbsloſen Jugendlichen der
„Freiwillige Arbeitsdienſt” an erſter Stelle ſteht. Das
beweiſt vor allem auch das überraſchende Anſteigen der Zahlen
der im FAD. Beſchäftigten. Denn während am 1. September
1931 im ganzen nur 106 Beſchäftigte gezählt wurden, ſtieg dieſe
Zahl bereits am 1. September 1932 auf 144 098 und iſt
gegen=
wärtig auf rund 250 000 angewachſen. Der weitaus größte
An=
teil an dieſer Zahl entfällt auf die männliche Jugend. Der
zahlenmäßige Anteil der weiblichen Jugendlichen dürfte im
Augenblick kaum mehr als 4 Prozent betragen und ſicherlich
höchſtens 10 000 Mädchen umfaſſen. Bei der großen
Erwerbs=
loſigkeit, die gerade unter den jüngeren Frauen anzutreffen iſt,
taucht nun die Frage auf, wie ſich dieſe geringere Erfaſſung der
Mädchen im FAD. erklären läßt. Verſchiedene Gründe werden
hierfür geltend gemacht. Zunächſt muß die Tatſache beachtet
werden, daß die Mädchen wohl eine Erwerbsloſigkeit, jedoch
nicht immer eine Arbeitsloſigkeit erfahren, denn in einer Familie
pflegt faſt immer Arbeit für die erwerbslos gewordenen
Fami=
lienmitglieder vorhanden zu ſein, ſo daß die geiſtig ſeeliſchen
Schädigungen der Erwerbsloſigkeit, die die erzwungene Muße
bei der männlichen Jugend auslöſt, bei der weiblichen nicht in
dem gleichen Grade auftreten. Dann aber ordnet ſich das junge
Mädchen weit weniger willig in eine Lebens= und
Arbeitsge=
meinſchaft ein, wie ſie ſich als Formen des FAD. herausgebildet
haben.
Der Erlaß des Herrn Reichskommiſſars für den „
Frei=
willigen Arbeitsdienſt der weiblichen Jugend”, der in dieſen
Tagen der Oeffentlichkeit bekannt geworden iſt, trifft nun unter
Berückſichtigung dieſer Tatſachen Beſtimmungen, die der
Aus=
geſtaltung des FAD. für Mädchen die Wege weiſen wollen. In
erfreulicher Klarheit hebt der Erlaß das Ziel des FAD. hervor,
das auch für die weibliche Jugend in ernſter
Arbeits=
leiſtung beſtehen muß. Dieſe muß es nach Arbeitszeit.
Inten=
ſität und objektivem Arbeitserfolg rechtfertigen, daß der
Arbeits=
gruppe aus öffentlichen Mitteln der Lebensunterhalt geboten
wird. Der Erlaß grenzt die Arbeit des weiblichen FAD. deutlich
nach zwei Seiten hin ab: einmal gegen die Bildungs= und
Schulungseinrichtungen für jugendliche Erwerbsloſe, die
vieler=
orts mit dem FAD. verwechſelt werden, jedoch völlig anderen
Aufgaben dienen, als ſie für die Durchführung des FAD.
vor=
geſehen ſind. Dann aber auch gegen die im männlichen FAD. zu
fordernde Arbeitsleiſtung. Für die jungen Männer hat ſich mehr
und mehr in der Praxis die Bearbeitung des Bodens
als Hauptgegenſtand des FAD. entwickelt, für die jungen
Mäd=
chen ſollen „Dienſtleiſtungen für Hilfsbedürftige‟
den Hauptinhalt des FAD. bilden. Dabei handelt es ſich vor
allem um das Erhalten und Pflegen von Sachgütern, das
Um=
wandeln alter Gegenſtände für neuen Gebrauch ſowie um
haus=
wirtſchaftliche Leiſtungen für Dienſtwillige und Notleidende. Als
Hauptformen der Arbeitsleiſtung werden im Erlaß genannt:
Wäſche= und Kleiderpflege für männliche Arbeitslager
Werk=
ſtattarbeit für die Winterhilfe, Küchendienſt für offene
Arbeits=
lager und Schaffung bzw. Bearbeitung von Kleingartenland.
Dieſe Formen der Arbeitsleiſtung entſprechen in gleicher Weiſe
den Bedingungen der Gemeinnützigkeit und Zuſätzlichkeit wie
auch der Leiſtungsfähigkeit und dem Intereſſengebiet der jungen
weiblichen Erwerbsloſen.
Das erſte und eigentliche Mittel zur körperlichen und
geiſtig=
ſittlichen Ertüchtigung im Rahmen des FAD. ſoll auch bei der
weiblichen Jugend die Arbeit ſelbſt ſein. Der FAD. alſo ſoll
auch für die Mädchen in jenen leeren Raum eintreten, den die
Schrumpfung des Lehr= und Arbeitsſtellenmarktes, für einen
großen Teil der deutſchen Jugend darſtellt. Er ſoll die Schäden
heilen helfen, die die brachliegenden Kräfte bedrohen. Dieſe
vor=
wiegend arbeitspädagogiſche Einſtellung des FAD. ſchließt nun
eine über dieſe Ziele hinausgehende pädagogiſche Betreuung
nicht nur in keiner Weiſe aus, ſondern verlangt ausdrücklich
eine ſolche. Der neue Erlaß über den „Freiwilligen
Arbeits=
dienſt der weiblichen Jugend” betont daher die Bedeutung einer
planvollen Freizeitgeſtaltung in Form von Fortbildung, von
Feierſtunden, von Sport, Spiel und Wandern, die die
Er=
ziehungsarbeit wirkſam abrunden ſoll. Gerade im Hinblick auf
die Aufgaben, die das junge Mädchen in der Familie zu löſen
hat, iſt es weſentlich, daß ſie im FAD. lernt, daß ernſte Arbeit
und ſinnvoll geſtaltete Freizeit erſt zuſammen den Alltag bilden.
Die pädagogiſchen Erfolge des FAD. werden nun in erſter
Linie von dem Führer abhängen, der die Leitung des
Arbeits=
dienſtes übernimmt, ſei es in Form einer „geſchloſſenen”
Lebens=
gemeinſchaft, ſei es in Form des „offenen” Arbeitsdienſtes. Die
Auswahl der Führerperſönlichkeit wird alſo weitgehend
aus=
ſchlaggebend ſein für die Möglichkeit, die im Erlaſſe
vorgezeich=
neten arbeitspädagogiſchen Ziele zu erreichen. Neben der
päda=
gogiſchen Eignung wird auch beſonders Gewicht auf das
fach=
liche Können der Führerinnen gelegt werden müſſen. Ohne
prak=
tiſche Ueberlegenheit der Führer wird weder ein wirtſchaftlicher
noch ein pädagogiſcher Erfolg erzielt werden können. Da die
weibliche Jugend hauptſächlich haus= und landwirtſchaftliche
Arbeit im FAD. leiſten wird, wird die Auswahl geeigneter
Führerinnen, die die Arbeit praktiſch und organiſatoriſch
be=
herrſchen und zugleich über pädagogiſche Fähigkeiten verfügen,
keine beſonderen Schwierigkeiten verurſachen. Neben
erwerbs=
loſen Praktikerinnen der Berufsgruppen, deren Arbeitsgebiet in
die Arbeitsleiſtung des FAD. fällt, werden ſich vor allem in
den Gewerbelehrerinnen und den landwirtſchaftlichen
Lehrerinnen geeignete Führerinnen finden. Sicherlich verfügen
aber auch andere ſozialpädagogiſchen Berufe über
Perſönlich=
keiten, die imſtand ſind, neben den pädagogiſchen Aufgaben auch
die fachlich=praktiſchen Leiſtungen zu erſtreben, die die
arbeits=
pädagogiſche Zielfetzung des FAD. erfordert.
Der von gründlicher Sachkenntnis und bohem ſozialethiſchem
Verantwortungsgefühl getragene Erlaß über den „Freiwilligen
Arbeitsdienſt der weiblichen Jugend” wird, der
arbeitspäda=
gogiſchen Seite des Erwerbsloſenproblems die wertvollſten
Dienſte leiſten können und iſt daher auf das wärmſte zu
be=
grüßen.
Seite 2 — Nr. 334
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 1. Dezember
Zunehmende Berftimmung
zwiſchen Patis und Waſhingkon.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 30. November.
Die Verhandlungen zwiſchen Herriot und Norman Davis
haben anſcheinend, nicht den erwünſchten Erfolg gehabt oder
wenigſtens nicht in allen Punkten. Anders iſt es ſchwer zu
er=
klären, daß die optimiſtiſche Pariſer Stimmung einer
peſſimiſti=
ſcheren Auffaſſung in der Abrüſtungsfrage gewichen iſt. Wayr
iſt jedenfalls, daß der Vertrauensmann der amerikaniſchen
Demokraten in ſeinen Pariſer Beſprechungen ein leichtes Spiel
gehabt hätte, wenn er in der Frage der interalliierten Schulden
über irgendwelche Vollmachten verfügt hätte. Herriot und
Nor=
man Davis konnten aber, offiziell wenigſtens, in ihrer
Be=
ſprechung die Frage der Schulden nicht anſchneiden. Das allein
ſchon genügte, um Frankreich zu verſtimmen, denn man hält es
hier für unannehmbar, daß Amerika einerſeits aus der
Ab=
rüſtung eine Vorbedingung für den Schuldennachlaß macht,
andererſeits aber nicht geneigt iſt, die beiden Fragen zuſammen
zu verhandeln. Doch bildet dieſe Lage der Dinge für die
fran=
zöſiſche Diplomatie keine Ueberraſchung. Die amerikaniſchen
Vorſchläge werden aber hier an und für ſich als nicht
befrie=
digend angeſehen. Man kann kaum den Eindruck unterdrücken,
daß der franzöſiſche Standpunkt in der Abrüſtungsfrage, ſpeziell
bei der Seeabrüſtung eine gewiſſe Umorientierung erfuhr. Man
denkt nicht mehr ſo großzügig als früher über die Parität mit
Italien. Ueberhaupt haben die Liebeswerbungen an die Adreſſe
Muſſolinis ein wenig nachgelaſſen. Und Italiens Haltung
Amerika gegenüber — bekanntlich hat ſich Italien als einzige
Schuldnermacht bereit erklärt, ſeine Schulden an Amerika zu
bezahlen — hat nicht dazu beigetragen, die Sympathien
Frank=
reichs zu ſtärken. Umſoweniger, da die Schuldenfrage ganz im
Vordergrunde ſteht.
Je mehr ſich die Situation klärt, deſto ungünſtiger erſcheint
die Poſition Frankreichs. Nicht allein, daß man in Amerika
Frankreich als den zahlungsfähigſten Schuldner anſieht, ſondern
weil England für den Fall, daß es Amerika bezahlen müßte,
ſeine Anſprüche Frankreich gegenüber geltend machen müßte.
Zweifellos ſind die wichtigſten Schuldnermächte in der Lage,
ihre Dezemberfälligkeiten zu bezahlen. Daß große internationale
Zahlungen ohne Gegenwert aber zu Kataſtrophen führen, iſt
ebenſo erwieſen; denn nicht aus Menſchlichkeit haben die
Alliier=
ten auf die deutſchen Tributzahlungen verzichtet. Die
Schuld=
ner Amerikas könnten aber eine Zeitlang
zah=
len, ebenſowie Deutſchland gezahlt hat.
Anderer=
ſeits würde das zur Vernichtung all der
Ver=
ſuche führen, Europa finanziell und
wirtſchaft=
lich zu ſanieren. Eine brüske Ablehnung der
Zahlungen an Amerika würde aber das Ende der
internationalen Rechtsſicherheit bedeuten. Die
Situation erſcheint wirklich unentwirrbar, und die politiſchen
Leidenſchaften ſpielen dabei eine immer größere Rolle. Nach
fran=
zöſiſcher Darſtellung war Hoovers Moratorium ebenſo wie ſeine
Beſprechungen mit Laval als eine indirekte Anerkennung des
Zuſammenhanges zwiſchen deutſchen Zahlungen an Frankreich und
franzöſiſchen an Amerika zu werten. In Waſhington will man
aber nichts davon wiſſen. Der Ton der Auseinanderſetzungen in
der franzöſiſchen Preſſe wird täglich heftiger und die Stimmung
in Paris immer gereizter.
Vom Tage.
Der ſtellvertretende bayeriſche Bevollmächtigte zum
Reichs=
rat, Miniſterialdirektor Sperr, iſt mit Wirkung vom 1. Dezember
dieſes Jahres bis auf weiteres mit der Führung der Geſchäfte der
Bayeriſchen Geſandſchaft in Berlin und der ſtellvertretenden
Füh=
rung der bayeriſchen Stimmen im Reichsrat betraut worden.
Der Sozialdemokratiſche Parteivorſtand hat beſchloſſen, dem
Parteiausſchuß vorzuſchlagen, daß der Parteitag in der Woche vom
12.—19. März — in die auch der 50. Todestag von Karl Marz
fällt — in Frankfurt a. M. ſtattfinden ſoll.
Der neue deutſche Untergeneralſekretär des Völkerbundes
Staatsſekretär z. D. Dr. Trendelenburg, iſt am Mittwoch in Genf
eingetroffen und hat ſein Amt übernommen. Untergeneralſekretär
Dr. Trendelenburg wird auf der zu Montag einberufenen Sitzung
des Völkerbundsrats offiziell in ſeinem Amte beſtätigt werden.
Vor der franzöfiſchen Ankwork an die
Vereinigken Stagken.
Miniſterpräſident Herriot hatte am Mittwoch einen
arbeits=
reichen Tag. Das Kriegsſchuldenproblem beherrſcht gegenwärtig
alle anderen Fragen außen= und innenpolitiſcher Natur.
Herriot begab ſich um 3 Uhr zunächſt vor die
Finanzkommiſ=
ſion der Kammer, wo der Entſchließungs=Antrag Marin auf
ſofor=
tige Debatte über die Frage der Kriegsſchulden=Zahlungen an die
Vereinigten Staaten zur Diskuſſion ſtand. Der Miniſterpräſident
erklärte eine Ausſprache über das Problem im gegenwärtigen
Augenblick für inopportun.
Darauf begab ſich der Miniſterpräſident vor die
Außenpoli=
tiſche Kammerkommiſſion, wo er ſeine eben abgegebene Erklärung
wiederholte. Um 4 Uhr fand ein Kabinettsrat ſtatt, in dem der
Miniſterpräſident die Ergebniſſe der von den verſchiedenen
Stel=
len angeſtellten Prüfungen und Unterſuchungen über die Frage
der Bezahlung der Schuldenrate vom 15. Dezember in einem
Be=
richt zuſammenſtellte und Kenntnis von dem Notenentwurf gab,
der am Donnerstag vormittag im Miniſterrat endgültig
ausge=
arbeitet werden ſoll.
Mit der Abſendung der Note iſt alſo für Donnerstag zu
rechnen.
Die Stadt Duisburg=Hamborn ſieht ſich bei den noch immer
ſteigenden Laſten der Wahlfahrtspflege zurzeit außerſtande, die
am 1. Dezember fälligen Zinsſcheine der Duisburger 7 Millionen=
Anleihe von 1928 einzulöſen. Die Stadtverwaltung hofft, dieſe
Verpflichtung in den nächſten Wochen nachholen zu können.
Der nationale Studentenverband Ungarns ließ an allen
Hochſchulen des Landes ein Memorandum an die Rektoren
über=
reichen, das gleichzeitig von einer Abordnung der Studenten auch
dem Kultusminiſter Homann überbracht wurde. Der
Studenten=
verband verlangt die Wiederherſtellung des Geſetzes über den
Numerus clausus.
Die polniſch=öſterreichiſchen Handelsvertragsverhandlungen ſind
bgeſchloſſen worden. Die öſterreichiſche Abordnung hat Warſchau
bereits verlaſſen. Ueber die Grundzüge und die Einzelheiten des
künftigen Vertrages wurde volle Uebereinſtimmung erzielt. Am
12. Dezember werden die Verhandlungen in Wien wieder
aufge=
nommen werden, um den Vertragstext endgültig zu formulieren.
Die am Sonntag bei den belgiſchen Senatswahlen gewählten
93 Senatoren verteilen ſich auf die Parteien wie folgt: Katholiken
42 (+ 1); Sozialiſten 39 (+ 3); Liberale 11 (— 2); Frontiſten
(flämiſche Nationaliſten) 1 (— 2).
In Cherbourg wurde ein neues franzöſiſches U=Boot „
Glo=
rieux” vom Stapel gelaſſen. Das Schiff hat bei einer
Waſſerver=
drängung von 1400 Tonnen über Waſſer und 2000 Tonnen unter
Waſſer eine Länge von 92 Metern und eine Breite von 8,16
Me=
tern. Zwei Diefelmotore von je 3500 Pferdeſtärken und zwei Elek=
Amerikgniſcher Vorſtoß in der
Abrüſtungsfrage.
Borläufiger Abſchluß der amerikaniſchen
Bemühungen.
tromotore von je 1000 Pferdeſtärken verleihen ihm eine
Geſchwin=
digkeit von 20 bzw. 10 Knoten.
In dem diesjährigen Bericht des amerikaniſchen Generalſtabes
wird eine Vergrößerung der regulären Landtruppen auf 14 000
Offiziere und 160 000 Mann zuzüglich 5000 Freiwillige empfohlen.
Der bisherige Sonderdelegierte Japans in der Mandſchurei.
General Muto, der die Intereſſen Japans in der Mandſchurei
wahrnimmt, hat jetzt den Titel eines japaniſchen Botſchafters in
der Mandſchurei erhalten.
Litwinow über den franzöſiſch=rufſiſchen
Nichtangriffspakk.
Moskau, 30. November.
In einem Interview mit dem Moskauer Vertreter des
„Petit Pariſien” äußerte ſich der Volkskommiſſar Litwinow über
den Nichtangriffspakt zwiſchen Sowjetrußland und Frankreich,
Die Unterzeichnung des Abkommens mit Frankreich, erklärte er,
erhöht die Bedeutung der Ratifizierung des Paktes mit Polen
und umgekehrt. In dem Abſchluß des Nichtangriffsvertrages
mit Frankreich ſehen wir einen bedeutenden Schritt vorwärts
auf dem Wege, das gegenſeitige Vertrauen zu erhöhen und
Miß=
verſtändniſſe und Vorurteile, die die Beziehungen zwiſchen den
beiden Völkern erſchwert und kompliziert haben, zu zerſtreuen.
Die wirklichen Intereſſen der franzöſiſchen Republik haben in
keiner Weiſe die Lage gerechtfertigt, die mit der Sowjetunion
bis zum Jahre 1924 — d. h. bis zu der formalen Anerkennung
der Sowjetunion und teilweiſe auch noch ſpäter — beſtand. Bei
der Solidarität der geſamten bürgerlichen Welt ſehen wir jedoch
nicht ein, daß ſpezifiſch nationale Intereſſen Frankreichs die
Be=
kämpfung der Sowjetunion erfordern würden. Litwinow wies
weiter darauf hin, daß die Vorurteile und die
Voreingenommen=
heit gegenüber Sowjetrußland auf die ſowjetfeindliche
Propa=
ganda zurückzuführen ſeien, die in Frankreich nicht allein von den
Franzoſen betrieben worden ſei, um die franzöſiſche Republik dem
ſowjetfeindlichen Block einzuverleiben. Der Pakt müſſe den Weg
zur Löſung der dringend notwendigen wirtſchaftlichen
Beziehun=
gen zwiſchen beiden Ländern freimachen. Es unterliegt keinem
Zweifel, ſo führte Litwinow weiter aus, daß die Idee des
Nicht=
angriffspaktes ſich auf der Linie der Beſtrebungen Herriots
be=
wege. Seine Idee von der Sicherheit iſt uns durchaus nicht fremd;
wir begrüßen ſeine letzte Erklärung, daß die Garantierung der
Sicherheit aller Staaten anzuſtreben ſei. Zum Schluß erklärte
Litwinow, daß die Sowjetunion, trotzdem ſie nicht Mitglied des
Völkerbundes ſei, jede Maßnahme unterſtützen werde, die ſich
gegen jeden Friedensſtörer richten würde.
Waſhington, 30. Novemb=
Im Staatsdepartement in Waſhington ſteht man den in ſy.
erörterten Plänen nicht ungünſtig gegenüber, die bisher der
die Abrüſtung erzielten Vereinbarungen in Vertragsfocuz
bringen und ſodann aus Erſparnisgründen die amerikorch=
Delegation auf ein kleines Büro von etwa zwei Delegierte un zſſenhan
beſchränken, die die reſtlichen Punkte bearbeiten ſoll.
Nachſie=
ſiger Auffaſſung ließe ſich ein ſolcher Vertrag in naher Zumt
ſchließen, da, wie Norman Davis berichtet hat, ſowohl änder
Frage der deutſchen Rückkehr zur Mitarbeit am Genfer!
é=
rüſtungswerk, als auch in der Frage des franzöſiſch=italieyihein
Flottenſtreites erhebliche Fortſchritte erzielt worden ſeien.
Zu dem amerikaniſchen Wunſch, das bisher auf der Abrüftge
konferenz Erreichte vertragsmäßig feſtzulegen, erfährt man inſe
ſigen unterrichteten Kreiſen, daß jede amerikaniſche
Stellungmem=
auf den Entſchluß hinauslaufe, keine weiteren Anſtrengungen ehr
in der Abrüſtungsfrage zu machen, ſobald die Rückkehr
Deſſ=
lands nach Genf und eine Einigung zwiſchen Frankreich undſte
lien erzielt worden ſei. Die hieſige Entſcheidung würde duräſr
gegenwärtige wenig freundliche Einſtellung Frankreichs beeiuſtß
das wegen des mangelnden amerikaniſchen Entgegenkommen in
der Schuldenfrage offenbar Amerikas Standpunkt zum Mandſchrei.=
Problem und in der Abrüſtung nicht mehr zu unterſtützen gerielt
iſt. Unter dieſen Umſtänden beſchloß Hoover, die bisherigen Gufex
Bemühungen Amerikas abzuſchließen und alle weiteren Schitte
ſeinem Nachfolger Rooſevelt für die Zeit nach dem 4. März95
zu überlaſſen.
de
Vor der Beröffenklichung der engliſchen Schuldenntt.
EP. London, 30. Novembr.
Der Text der engliſchen Antwortnote an Amerika inder
Frage der Kriegsſchulden wurde heute in einer zweiſtüngen
Sitzung des Kabinetts fertiggeſtellt. Im Unterhaus beſtägt?‟
Schatzkanzler Neville Chamberlain, daß die engliſche Mts
nunmehr feſtſtehe und morgen oder übermorgen
rrſ=
öffentlicht werde. Sie wird ſpäteſtens am
Donnenag=
übergeben. Präſident Hoover wird auf dieſe Weiſe Gelegefeit
haben, die Note noch vor der Eröffnung des Kongreſſes am Lon.
tag eingehend zu prüfen. Sicherem Vernehmen nach gelan s
Baldwin und Thomas, trotz der entſchiedenen Gegnerſchaftden
Sachverſtändigen des Schatzamts, das Kabinett davon zu
deu=
zeugen, daß England die Zahlung nicht verweigre
könne, falls die amerikaniſche Regierung danuft
beſtehen ſollte Eine endgültige Entſcheidung kann
naüu=
lich erſt nach dem Empfang der amerikaniſchen Antwort au die Bei der
Re
jetzt abgehende engliſche Note getroffen werden.
Wie zuverläſſig verlautet, wird die engliſche Note ungenhoc
lich ausführlich ſein und aus zwei Teilen beſtehen. Im eſten
Teil ſoll, wie es heißt, die Rückwirkung einer Zahlung an 19
Dezember auf die internationalen Deviſen= und Warenmitkt,
auf das Lauſanner Abkommen und nicht zuletzt auf die komritg
Weltwirtſchaftskonferenz hervorgehoben werden. Im zwitem
Reichs
Teil ſoll das geſamte Problem der Kriegsſchulden aufgslnt, mitgeteiſt
werden.
übe und d
Wie halbamtlich betont wird, legt man in RegierungskrieAfntſchädi=
Wert auf die Feſtſtellung, daß eine etwaige Bezahlung der
ſt beſtrei
Kriegsſchuldenrate am 15. Dezember keineswegs als eine
Ando=
der Reichs
rung der bekannten engliſchen Haltung in der Frage der Fye
rationen und Kriegsſchulden aufgefaßt werden dürfe. Das ſiemeſſung ga
der engliſchen Politik werde nach wie vor die gänzliche Srei=cic ſo übe
chung dieſer Schulden bleiben.
Iatshof
äts= un
werde ein
Heſſiſche Polikik.
Vor den parlamentariſchen Handwerkskammf aatsg
Unterſuchungsausſchuß iſt zum kommenden Dientag!” Ne letzten
nicht Handwerkskammer=Präſident Kunkel=Worms, ſonernſſchnen,
der Direktor der Handwerker=Zentral=Genoſſenſchaft, Neuel
als Zeuge geladen.
Wunſcenane leiege Dlamiele...
geheimnisvolle „Enkſtörungsapparat”.
Die „Reizſtreifen”-Pſychoſe.
Von Lothar Färber.
Zu den neueſten Unterſuchungen am
Kilo=
meterſtein 23,9, zwiſchen Bremen und
Bremer=
haven.
Die Internationale der Wünſchelrutenforſcher hat einen
ſchwarzen Tag hinter ſich. Das berühmte „Licht der Wiſſenſchaft”
hat ſich wieder einmal von der erbarmungsloſeſten Seite gezeigt.
Der berüchtigte Kilometerſtein 23,9 zwiſchen Bremen und
Bremer=
haven, der ſchon ſoviele Todesopfer und Verkehrsunfälle gefordert
hat, iſt in dieſen Tagen von der Wiſſenſchaft einer eingehenden
Unterſuchung unterzogen worden, d. h. natürlich nicht der
Kilo=
meterſtein ſelbſt, ſondern das Drum und Dran, die vermutliche
Urſache all der rätſelhaften Unglücke. Wie bekannt, hatten
Wün=
ſchelrutenforſcher von Ruf die Theorie aufgeſtellt, daß es ſich
da=
bei im Weſentlichen um Erdſtrahlen von ganz ungewohnter
In=
tenſität handle, um ſogenannte „Reizſtreifen”, die die Landſtraße
mehrfach über die ganze Breite überlagern. Dieſe Reizſtreifen
ſeien hauptſächlich die Folge von unterirdiſchen Waſſeradern. Um
nun dieſe Reizſtreifen unwirkſam zu machen, baute ein ganz
be=
ſonders prominenter Wünſchelrutenforſcher einen Apparat, der
angeblich imſtande geweſen ſein ſollte, die Unglücke auf der
Land=
ſtraße zu verhüten. Als er vorübergehend eingebaut war, ſollen
dem Vernehmen nach die Verkehrsunglücke unterbrochen
ge=
weſen ſein.
Eben dieſe famoſen Apparate ſind es nun, die ſchwer
kompro=
mittiert wurden. Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß ſie auf den
Ausſchlag der Wünſchelrute nicht den geringſten Einfluß haben.
Es iſt zweifelhaft, wer bei dieſen Verſuchen mehr kompromittiert
erſcheint: der „Entſtörungsapparat” oder die Wünſchelrute ſelbſt.
Vermutlich beide.
Aber die „Entlarvung” kam gerade rechtzeitig. Die famoſen
Reizſtreifen ſamt den dazu gehörigen „Entreizungsapparaten”
waren nämlich gerade auf dem beſten Wege, ſo etwas wie eine
„Mode” zu werden. Unter den Wünſchelrutengängern hatten ſich
ſchon Spezialiſten für die „Entreizung” von Wohnungen
ausgebil=
der, die gegen ein mehr oder minder mäßiges Honnorar eine
Woh=
nung genau daraufhin unterſuchten, ob nun das Bett gerade über
einem Reizſtreifen ſtand oder ſo ein gemeiner Streifen über die
Frühſtücksbutter lief.
Bei manchen beſorgten Familienvätern begannen ſich in
be=
zug auf die Reizſtreifen ſchon richtige Komplexe auszubilden, ja
es war faſt mit einer Proteſtverſammlung der Hausbeſitzer gegen
die Wünſchelrutengänger zu rechnen, die ihnen die ſchönſten
Woh=
nungen verekelten.
Das dürfte nun ziemlich raſch wieder abklingen. Es gibt zwar
bekanntlich, laut Horatio, allerhand Dinge zwiſchen Himmel und
Erde, die ſich nicht erklären laſſen. Auch die Wünſchelrute, die hier
durchaus nicht in Bauſch und Bogen verdammt werden ſoll,
ge=
hört zu dieſen unerklärlichen Dingen. Aber der Unſicherheitsfaktor
bei den Ausſchlägen dieſer Rute iſt ſo ungeheuer groß, daß
wirk=
lich kein Anlaß zur Beunruhigung vorliegt. So exiſtierten zum
Beiſpiel Waſſeradern, von denen im Zuſammenhang mit dem
verhexten Kilometerſtein die Rede war, nur in der Phantaſie der
Wünſchelrutengänger. Die Geologen haben einwandfrei
feſtge=
ſtellt, daß ſich dort, in einer der trockenſten Gegenden Deutſchlands,
überhaupt keine Waſſeradern in der Tiefe befinden.
Man möge alſo getroſt ſein Bett wieder über den
vermale=
deiten Reizſtreifen ſchieben, wenn es dort beſſer ſteht als in der
reizfreien Ecke. Der einzige reale Reiz, der übrig bleibt, iſt eine
gewiſſe Gereiztheit gegen die Herren Wünſchelrutengänger, die ſich
doch lieber auf das Auffinden von Waſſer und Gold beſchränken
ſollten.
Städkiſcher Saalban.
Dem zweiten Vortragsabend von Göſta Andreaſſons
Violin=
meiſterklaſſen war gleicher Erfolg beſchieden wie dem erſten.
Auch diesmal zeigten ſich die Früchte der auf klaſſiſcher Schule
fußenden, zielbewußt aufbauenden Erziehungsarbeit. Das iſt in
der Tat eine Schulung, die hohe Leiſtungen hervorbringt. Man
geht zu dieſen Abenden mit hohen Erwartungen, und man wird
nie enttäuſcht. Alix Graef und Heinrich Roß eröffneten die
Vertragsfolge mit dem Konzert für zwei Violinen und Klavier
in D=Moll von A. Vivaldi. Sie ſpielten techniſch gewandt mit
guter muſikaliſcher Einſtellung; dem Konzert folgten Kanons und
Fugen im alten Stil für zwei Soloviolinen von Max Reger.
Tilli Fiſcher und Annelieſe Gündner ſpielten die ſchweren,
ausdrucksſtarken Stücke in jeder Hinſicht ganz ausgezeichnet. Der
reiche Beifall, den die jungen Damen fanden, war wohlverdient
Es folgte das G=Moll=Konzert von Max Bruch, deſſen geigeriſcher
Wert ſich immer noch friſch erhält und das man immer wieder
gerne hört. Ernſt Opfermann ſpielte in einer Weiſe, daß
man ſich nur freuen kann über den Aufſtieg, den der junge
Künſt=
ler zu nehmen ſcheint. Klanglich, tontechniſch iſt alles ganz
tadellos, er ſtand bei der Wiedergabe des Werkes ganz über der
Aufgabe; wir wünſchen dem begabten Geiger eine Entwicklung
auf gleichem Wege und in gleicher Richtung. Den Abſchluß machte
das A=Moll=Violinkonzert von A. Dvorak, das der junge
Hein=
rich Müller in draufgängeriſchem Temperament und mit viel
virtuoſem Können ſpielte. Am Flügel begleitete Nelli
Bir=
renbach wie immer vorbildlich diskret und vorbildlich
an=
ſchmiegend. Der reiche Beifall rief ſchließlich neben den
Mit=
wirkenden auch Göſta Andreaſſon aufs Podium.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Mittwoch, den 30. November:
Madame Butterfly.
Oper von Puccini, Text von Illica und Giacoſa.
Heute ſang die Titelrolle Regina Harre, die Wr
wenig Beſchäftigung findet. Muß die Butterfly ihrem Charter
und Geſangsſtil nach in erſter Linie dem lyriſchen Fach zugeiche
net werden, ſo kann ſie ausnahmsweiſe auch einmal vonder
Soubrette geſungen werden, wenn dieſe über eine ſo tragede
ausgiebige Stimme verfügt, wie ſie Frau Harre beſitzt.
weſentlichen Seite ihrer Begabung entſpricht ſie nicht; abe
wollen ſie ja alle Sängerinnen einmal geſungen haben,
ſüßen ſangbaren, dankbaren Pucciniſchen Partien, möge
Mimi, Butterfly, Manon, Toska heißen. Das iſt einer
Gründe, weshalb ſich Puccini ſo lange über ernſtliches Veronl
auf deutſchen Bühnen hält, weil auf die Stimmen, auf die
ne=
diſche und klangliche Linie des Geſanges dieſer italieniſche Mcel
alle ſeine Opern aufgebaut hat, oft ohne Rückſicht, ob ein fyd
Muſizieren auch der Handlung, oder dem Textinhalt entſpml
Regina Harre bot eine durch ſtimmlichen Glanz, geſanig
fein ausgearbeitete Geſtaltung und eindrucksvolle Darſtelnd
ausgezeichnete Leiſtung, die um ſo anerkennenswerter iſt, al!”
ohne jede Probe zuſtande kam.
Heſiſche Spielgemeinſchaft.
Hebermehl & Co.
Dialektkomödie von Dr. Georg Büchner.
Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft wiederholt zurzeit das
gramm des vorigen Winters. Auf Rüthleins kräftigen Schuuk
ſchlager „Piſtole und Tabakspfeife” ließ ſie geſtern Dr. Gch
Büchners beſinnliches Luſtſpiel „Hebermehl & Co.” Fynn.
Es ruft keine ſtarken Wirkungen hervor; aber man folgtſe!;
gemütlichen Handlung mit ſtillem, behaglichen Lächeln.
Frau Maria Lamp=Welker erteilte als Muttere!
Firma Segen den Gerechten, Strafe den Böſen. Sie enthrbeſ
leichtſinnigen Söhne R. Hinz und Eg. Rodenhäuſeiin
Frau Lilli Neudecker ihrer Stellen und nahm das tü chle
junge Paar Elſe Schopp und W. Rittweger in die Ziſe
auf. Zugleich reichte ſie dem Jugendgeliebten Julius Ha 1/
die Hand zum ſtarkverſpäteten Ehebund. Dem Lekrig
A. Fritſch wurde für ſeine Streiche Verzeihung gewährt.d
das Dienſtmädchen Kätchen Welker erfreute als begabte !
erſcheinung in dem bewährten Kreiſe.
So verlief der Abend zur Befriedigung der Spieler wiet
Zuſchauer. Zu bedauern war nur der ſchwache Beſuch im .
blick auf die Winterhilfe, zu deren Beſten die Vorſtellurgf!
timmt war.
Bonnerskag, I. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Heuer Hmpfmmtvieehenbagnaufibangen
Bayern meldet ernenk ſeine Aufwerkungsanſprüche an.
Beſchleunigke Feſtſtellungsklage beim Skaatsgerichtshof angekündigt.
die Reichsſchuld im Sepkember 1932.
Eine alke Länderforderung.
Nr. 334 — Seite 3
Hruchungen über den Haufen. Nach Wiedereinführung
her feſten Währung wurden auch aus den Eiſenbahn=
s bei
Im Jahre 1920 gingen auf Grund der
Staats=
träge zwiſchen dem Reich und den ſogenann=
Eiſenbahnländern, alſo Preußen, Sachſen, Bayern,
atemberg und Baden, die Eiſenbahnen auf das
ch über. Damals wurde eine Entſchädigungsſumme feſt=
Act. Inzwiſchen warf aber die Inflation alle finanziellen
ihtern Aufwertungsanſprüche laut. Es kam zu
ein=
hirden Verhandlungen mit dem Reich, die ſchließlich zur
An=
ſſtahſ ung des Staatsgerichtshofes führten.
nar inß! Der Prozeß vor dem Staatsgerichtshof ſchwebt nun ſchon ſeit
ellunn h en, ohne daß er bisher einer Entſcheidung entgegengeführt
ungn „hiden wäre. Die Hinauszögerung iſt bisher im Einvernehmen
ſt ben Länderregierungen erfolgt, obwohl ſich das Reich
beharr=
en leih weigerte, Abſchlußzahlungen auf die Aufwertungsanſprüche
ſich ud ſeiſten. Noch die Regierung Brüning hat die Länderanſprüche
de mzpyllehnt, ebenſo auch die Regierung Papen.
bomr zuern beſtreikek dem Reichsfinanzminiſterium das
Man
Wel, jeglichen Aufwerkungs= und
Entſchädigungs=
ützen de
frigen Gu
anſpruch der Länder abzulehnen.
Fren Ea0 Jetzt hat Bayern zu einer Abfindungsoffenſive
März chieſetzt. Es will für eine beſchleunigte Abwicklung des vor
m Staatsgerichtshof ſchwebenden Verfahrens ſorgen. In die=
Sinne hat ſich der bayeriſche Staatsrat
Schaef=
üty vor dem Landtagsausſchuß, in München
ge=
ſſßixt. Schaeffer führte im einzelnen aus, daß zurzeit zwiſchen
emlahtern und dem Reich Verhandlungen über die Forderung
erika in ſteerns auf 15,1 Millionen RM. ſchwebten. Dieſe Summe bilde
weiſtünt/ Fehlbetrag, der durch die ſtarke Minderung an
Reichsſteuer=
us beſti elweiſungen im bayeriſchen Staatshaushalt verbleibe. Der
ſche Auſartsrat wies darauf hin, daß das Reich für Maßnahmen, über
rgen zurtn Zweckmäßigkeit man ſtreiten könne, Hunderte von Millio=
Dome u aufgebracht habe. Es müſſe daher auch möglich ſein, daß die
Gelegewertlichen Inſtitute, wie es Länder und Gemeinden ſeien,
die=
es am mihl. Gnade fänden wie gewiſſe wirtſchaftliche Großbetriebe.
h gelanſuu komme, daß die allgemeine Finanzpolitik eine Aenderung
nerſchaf ” Finanzausgleichs gebracht habe. Das Reich habe einzelne
hon zu wile der Einkommenſteuer mit beſonderen Namen belegt, die
rweießigenſteuer uſw., und damit dieſe Teile zu 100 vom 100 für
nadauß einbehalten, ſo daß Länder und Gemeinden heute tatſächlich
kann uuſcht mehr 75, ſondern nur mehr 50 v. H. der Einkommenſteuer
wort au ßigen. Bei der Reichsbahnabfindung forderten die Länder
ſch, daß das Reich den Kapitalbetrag auslege, weil das Mil=
„denbeträge wären. Das Reich habe aber 500 Millionen
ungen
eichsbahnvorzugsaktien, die nicht Vermögen des Reiches, ſon=
In chri gemeinſames Vermögen der früheren Eiſenbahnländer ſeien.
lung ar ſeie Vorzugsaktien brächten eine Dividende von 7 v. H., alſo
Narenmichl.35 Millionen RM. Das Reich habe ſich früher grundſätzlich
„Nirt erklärt, dieſe 35 Millionen als Abſchlagszahlung für die
ie kunn
ſw anſprüche der Eiſenbahnländer zur Verfügung zu ſtellen.
Im W
Das Reichsfinanzminiſterium habe nunmehr
uſgenyern mitgeteilt, daß es ſeine geſamte Rechtsanſchauung
geän=
habe und das Recht jeglichen
Aufwertungs=
erungsknind Entſchädigungsanſpruches der Länder
über=
fahlung htpt beſtreiten wolle. Staatsrat Schaeffer erklärte,
eine A0 ſabe der Reichsregierung nur geantwortet, daß ihm dieſe
di Puffaſſung ganz angenehm ſei, weil der Bogen
e. Dis
Rurch ſo überſpannt würde, daß der
Staats=
kiichtshof ohne weiteres einſehen müſſe, wo
) Rechts= und Billigkeitsanſprüche lägen. Die
biae werde eine beſchleunigte Feſtſtellungsklage
kim Staatsgerichtshof ſein müſſen. Für Bayern würde
für die letzten zwei Jahre daraus ein Betrag von 4,5
Millio=
verrechnen.
Es bleibt nun abzuwarten, wann der Staatsgerichtshof zur
Neu
echandlung ſchreitet und welche Entſcheidung er vor allem tref=
„wird.
Berlin, 30. November.
Im September wies die Reichsſchuld laut „Wirtſchaft und
Statiſtik” eine ſtärkere Abnahme auf, und zwar um 191,2 Mill.
RM. (1,7 Prozent), ſo daß der Geſamtſchuldenſtand ſich Ende
Sep=
tember auf 11,54 Mrd. RM. gegenüber 11,73 Mrd. RM. im
Vor=
monat belief. Dieſe Abnahme erklärt ſich in erſter Linie daraus,
daß in den letzten Monaten neue Stützungsaktionen für Banken
und andere Kreditinſtitute nicht erforderlich waren und die
Kaſſen=
lage des Reichs eine gewiſſe Verflüſſigung erfahren hat, die die
Abdeckungsmittel= und kurzfriſtiger Schulden geſtattete. Die
mittelfriſtigen Inlandsſchulden des Reichs haben durch Rückkauf
von Schatzanweiſungen vor allem aus den Rechnungsjahren 1929
und 1930 einen Rückgang von 36,5 Mill. RM. aufzuweiſen. Die
ge=
ſamte mittel= und langfriſtige Inlandsverſchuldung verminderte
ſich um 32,0 Mill. RM. auf 2573,5 Mill. RM. Stärker iſt die
Ab=
nahme bei der kurzfriſtigen Inlandsverſchuldung (— 147,8 Mill.
RM.), eine Inanſpruchnahme des Betriebskredits bei der
Reichs=
bank war auch im September nicht erforderlich.
Arbeitsbeſchaffung und Reichsbank.
Eine Erklärung des Reichsbankpräfidenken dDr. Luther.
Berlin, 30. November.
Gegenüber der in einer Berliner Mittagszeitung gebrachten
Nachricht, Landrat a. D. Gerecke habe am Dienstag in einer
Ver=
ſammlung erklärt, Reichsbankpräſident Dr. Luther habe ſich bei
Verhandlungen betreffend den ſogenannten Gereke=Plan auf
außenpolitiſche Bindungen der Reichsbank berufen, teilt
Reichs=
bankpräſident Dr. Luther mit, daß er bezweifele, daß eine
Aeuße=
rung Dr. Gerekes in dieſer Form gefallen ſei. Dr. Luther fügt
hinzu, daß er ſich niemals und bei keiner Gelegenheit auf
außen=
politiſche Bindungen der Reichsbank berufen hat, ſondern
umge=
kehrt ſtets betont hat, daß die Pflicht der Reichsbank, die deutſche
Währung zu ſchützen, auf einem deutſchen Reichsgeſetz beruht.
Daß die künftige autonome deutſche Geſetzgebung für die
Noten=
banken alle Garantien der Unabhängigkeit aufrecht erhalten wird,
um dadurch die Feſtigkeit der Währung gegenüber etwaigen
fehl=
gehenden Einflüſſen politiſcher Art zu gewährleiſten, hat Dr.
Luther ſtets als ſelbſtverſtändlich bezeichnet.
Wie uns hierzu vom Landgemeindeverband mitgeteilt wird,
iſt der Bericht des Präſidenten des Deutſchen Landgemeindetages,
Landrat a. D. Dr. Gereke, völlig ſinnentſtellend und tendenziös.
Dr. Gereke hat ſich mit keinem Wort „ganz offen als
unterrich=
tet ausgegeben über eine bevorſtehende Einſetzung des Kabinetts
v. Papen”. Dr. Gereke hat deshalb auch nichts über den Inhalt
des Regierungsprogramms im neuen Kabinet v. Papen ſagen
können. Er hat lediglich darauf hingewieſen, daß man in jedem
Falle von dem neuen Reichskabinett eine weſentlich verſtärkte
Förderung der Arbeitsbeſchaffung erwarten könne.
Wiedereinſtellungen bei der B. B. G.
* Berlin, 30. November. (Priv.=Tel.)
Von der Berliner Verkehrsgeſellſchaft ſind innerhalb der
letz=
ten Wochen wieder rund 500 Neueinſtellungen vorgenommen
wor=
den, ſo daß die Zahl der ſeinerzeit von der Perſonalverwaltung
der BVG. entlaſſenen Fahrer, Schaffner und Arbeiter nur noch
2000 beträgt. Dieſe Neueinſtellungen ſind nicht zuletzt auf
zahl=
reiche Eingaben zurückzuführen, die von allen Seiten der Berliner
Bevölkerung bei der BVG. eingingen. Allerdings ſcheinen auch
die Verhandlungen mit den entlaſſenen Leuten vor dem Berliner
Arbeitsgericht mit dazu beigetragen zu haben, daß ein Teil des
Fahrperſonals wieder eingeſtellt wurde. Vor dem Richter hatten
alle Entlaſſenen ausgeſagt, daß ſie ohne weiteres nach
Beendi=
gung des Streiks ihrer Arbeit nachgegangen wären, wenn man ſie
nicht durch Terrorakte daran gehindert hätte.
Beſchlüſſe des Schiffahrks-Ausſchufſes
dei J.h.R.
zur Behebung der Kriſe in der Schiffahrk.
EP. Paris, 30. November.
Der von der Internationalen Handelskammer einberufené
Sonder=Ausſchuß für Seeſchiffahrtsfragen im Zuſammenhang mit
der Wirtſchaftskriſe, dem Vertreter der großen
Schiffahrtsgeſell=
ſchaften aller Länder (für Deutſchland Dr. Albert vom Nord=
Lloyd und Dr. Kiep von der Hapag) angehören, hat hier unter
dem Vorſitz von Geheimrat Cuno, dem Generaldirektor der Hapag,
getagt. Geheimrat Cuno wies darauf hin, daß die Tonnage
der Handelsſchiffahrt unter Berückſichtigung
aller Faktoren ſeit 1913 um rund 50 Prozent
zu=
genommen habe, während der Welthandel heute
erheblich unter ſeinem Vorkriegsumfang liege
und die durchſchnittliche Frachtrate nur 39
Pro=
zent derjenigen von 1913 ausmache. Der Ausſchuß
faßte folgenden Beſchluß, der dem Verwaltungsrat der J.H.K.
vorgelegt wird:
1. Der Ausſchuß iſt überzeugt, daß, wenn die Bemühungen
der Regierungen und der Wirtſchaft, den Handel durch Beſeitigung
der Handelshemmniſſe wieder herzuſtellen, auf die Schiffahrt
wirklich belebend wirken ſollen, dieſe ſelbſt in einem ſtärkeren Maß
darauf hinarbeiten muß, um den vorhandenen Schiffsraum der
jeweiligen Nachfrage anzupaſſen.
2. Der Ausſchuß nimmt davon Kenntnis, daß in einigen
Staaten Schritte unternommen worden ſind, um den Schiffsraum
abzuwracken und ſtillzulegen. Er empfiehlt nachdrücklich allen
Schiffahrt treibenden Ländern unter gegenſeitiger Fühlungnahme
ſo ſchnell wie möglich Maßnahmen in dieſer Richtung zu treffen,
wobei den beſonderen Verhältniſſen der einzelnen Länder
Rech=
nung zu tragen iſt.
3. Solche Maßnahmen werden ihren vollen Zweck nicht
er=
reichen, wenn die Regierungen fortfahren, den Tonnage=Ueberſchuß
zu vergrößern oder aufrecht zu erhalten durch künſtliche Förderung
des Schiffsbaues oder durch ſtaatliche Beihilfe für den Betrieb
von Schiffen, die unter anderen Umſtänden keinen Gewinn
brin=
gen können.
4. Die Schiffahrt erwartet daher von den beteiligten Ländern,
daß ſie durch gegenſeitige Vereinharungen ſolchen künſtlichen
Unter=
ſtützungsmaßnahmen Einhalt gebieten.
Die in dieſem Beſchluß behandelten Fragen werden von
einem engeren Unter=Ausſchuß unter dem Vorſitz von Geheimrat
Cuno weiter behandelt werden, der die Aufgabe hat, praktiſche
Ausführungsvorſchläge zu machen.
Miniſterpräſident Herriot wohnte am Mittwoch abend dem
Diner bei, das der Vorſitzende der Internationalen
Handelskam=
mer, Abraham Frowein, gab.
Die Ausſichken der Fünfmächkekonferenz.
London, 30. November.
In einer Erörterung über die geplante Fünfmächtekonferenz
in Genf ſagt der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily
Tele=
graph”, wenn Herriot nicht teilnehme, ſei ein Fortſchritt nicht
wahrſcheinlich. Die Ausſichten auf eine vorherige Vereinbarung
zwiſchen Frankreich und den anderen Mächten über Deutſchlands
Forderung nach Gleichberechtigung ſei keineswegs roſig. Die
bri=
tiſchen Vorſchläge über Artillerie und Tanks ſeien zweifellos
an=
nehmbar für Deutſchland, und auch die vorgeſehenen
Einſchrän=
kungen auf dem Gebiete der Seerüſtungen würden ſchwerlich
Widerſpruch finden. Aber Deutſchland werde wahrſcheinlich mit
dem Verbot von Militärflugzeugen nicht einverſtanden ſein,
ſo=
lange andere Mächte Luftflotten beſäßen, und ebenſo würden ſich
Schwierigkeiten wegen Verringerung der Zahl der
Reichswehr=
ſoldaten ergeben, die notwendig werden würde, wenn
Deutſch=
land eine Miliz ausbilden dürfe. Den größten Stein des Anſtoßes
würden wohl die Sicherheitsforderungen der Franzoſen bilden,
die die britiſche Bedingung, eine Vertragsreviſion dürfe nicht mit
Gewalt durchgeführt werden, für ungenügend hielten.
Ende der badiſchen Regierungskoalikion.
Karlsruhe, 30. November.
Das Mitglied der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion,
Staatsrat Rückert, der zugleich vertretungsweiſe den Poſten des
Miniſters des Innern verſieht, hat am Mittwochvormittag vor
Beginn der Landtagsſitzung ſein Amt als Staatsrat und damit
auch ſeine Tätigkeit im Miniſterium des Innern niedergelegt.
Damit iſt der infolge der Streitigkeiten zwiſchen Zentrum und
Sozialdemokraten ſchon angekündigte Austritt der
Sozialdemo=
kratie aus der badiſchen Regierung jetzt auch nach außen hin
voll=
zogen worden.
Die Ausſtellung der Klaſſengruppen.
In dieſen Tagen feiern die Techniſchen Lehranſtalten Offen=
9 das vollendete erſte Jahrhundert ihres Beſtehens. „Den
ſeltverhältniſſen entſprechend beſcheiden.” Mit der Feier ver=
100 Jahre Techniſche Lehranfkalken
Offenbach.
ſtgewerbe und Kunſt Heſſens von Weltgelkung.
unden ſind Ausſtellungen, die von dem Schaffen und von
1n Erfolgen der Lehranſtalten zeugen ſollen: Der Leiter der
Ehranſtalten, Profeſſor Hugo Eberhardt, verbindet damit
9M Ausſtellung, die einen Ueberblick geben ſoll über 25 Jahre
heNE lihes eigenen architektoniſchen Schaffens, das ſeit
Jahren den Lehranſtalten angegliederte Ledermuſeum
hiut in einer Sonderſchau ſeine ſchönſten Stücke, und die Lehr=
Mtalten ſelbſt — Kunſtgewerbeſchule Höhere
Bau=
hule und Maſchinenbauſchule — zeigen die
Erzeug=
ſe ihrer verſchiedenen in einheitlichem Lehraufbau gegliederten
Eillieſengruppen.
Der heute erfolgenden Jubiläumsfeier vorausgehend, war
Eern der Preſſe Gelegenheit geboten, die Ausſtellung der
rſengruppen und die Architektur=Ausſtellung „vor” zu ſehen.
Die Ueberſicht über 25 Jahre architektoniſchen Schaffens von
M00 feſſor Eberhardt frappiert zunächſt durch die —
beneidens=
weh ſſike — Fülle der ausgeführten Arbeiten, die faſt alle Gebiete
eher Baukunſt umfaſſen und die ſo reichhaltig iſt, wie ſie kaum
90 Architekt zeigen kann.
Es iſt intereſſant auch für den Laien, das künſtleriſche
eheiffen eines Architekten in der Entwicklung von faſt drei
A rzehnten kennen zu lernen. Auch wenn, wie es hier der Fall
9 dieſer Architekt ſeine eigene perſönliche Note durch die viel=
WBlEgen Stilwandlungen durchaus gewahrt hat. Vor allem
ge=
jouhtt ort in der Klarheit der Grundrißlöſungen, die
viel=
ſſc 2ch an Beiſpiel und Gegenbeiſpiel zu ſehen ſind, aber auch,
Mus der Vielgeſtaltenheit der künſtleriſchen Aufgaben, in der
gſchislichitektur. Hier iſt es vor allem das überall zu Tage tretende
wöſtzſckreben, den Bau, ganz gleich welchen Zwecken er zu dienen
9 t, dem Landſchaftsbild oder dem Straßenbild, jeglicher Um=
INuung anzupaſſen und dieſer Einpaſſung auch das Material zu
ua* erſtellen.
Bauten Profeſſor Eberhardts ſtehen in faſt allen Gegenden
Reiches und auch im Ausland. Uer überall tragen ſie dem
Charakter des Landes und ihrer Zweckbeſtimmung Rechnung.
Im Aufbau, in der Architektur, im Material und im Grundriß
und im — Dach. In Photographien und im gezeichneten
Schau=
bild, im Modell und immer wieder in Grundriſſen ſind alle
aus=
geführten Bauten und zahlreiche Entwürfe aus Wettbewerben
oder freien Aufgaben zu ſehen. Die Fülle der Arbeiten
bean=
ſprucht eine ganze Flucht der Ausſtellungsräume. Von der
großen Werkbundhalle in Köln führt ſie über Einzelhäuſer und
Villen bis zur Entfaltung reichſten Prunks, über Krankenhäuſer
und Sanatorien, Fabrikbauten und Hallen über dem techniſch
intereſſanten „Haus Sonnenfang” bis zu Siedlungsbauten und
vielfältig und reizvoll geſtalteten „Anbauhäuſern”, die das
Pro=
blem des „wachſenden Hauſes” in bewundernswerter
Weiſe löſen.
Ganz gleich, ob es ſich um ein billiges Siedlungs= oder
wachſendes Haus, oder um den Millionen=Entwurf etwa des
deutſch=türkiſchen Hauſes in Konſtantinopel handelt, um
groß=
zügig=primitive Sachlichkeit von Kriegs= und Nachkriegsbauten,
oder um — bedingte — Prunkausſtattungen von
Inflations=
bauten handelt, die Milliarden und — nichts koſteten, überall
Stilreinheit, eigene künſtleriſche Handſchrift des Architekten. —
Profeſſor Hugo Eberhardt hat nicht nur die
Möglich=
keit, er hat den Auftrag, neben ſeiner Lehrtätigkeit
Privat=
arbeiten auszuführen. Er erreicht dadurch, daß der Name und
Ruf Heſſens in die Welt getragen wird und daß das heſſiſche
Bauhandwerk und Handwerk überhaupt, das heſſiſche
Kunſt=
gewerbe und tektoniſche Kunſt in die Welt getragen wird. Es
iſt ſo in gewiſſem Sinne und Umfang Träger der Tradition der
Darmſtädter Künſtlerkolonie. Dieſe Tatſache trägt
Intereſſe und Bedeutung der Ausſtellung weit über lokales
Offenbacher Intereſſe hinaus. —
Die Ausſtellung der Lehranſtalten, der
Klaſſengrup=
pen iſt ſo umfangreich und erſchöpfend, daß ſchon eine
Aufzäh=
lung von Einzelheiten hier viel zu weit führen dürfte.
Er=
ſchöpfend, weil die klar geſchichtete Ueberſicht einen
inſtruk=
tiven Ein= und Ueberblick gibt über Ziele der Lehranſtalten, wie
über die Wege, die zu dieſen Zielen führen ſollen und die ihre
Berechtigung und feſte, klare Fundierung durch die Tatſache
be=
weiſen, daß eine ſehr bemerkenswerte Reihe von heute nicht
nur in Deutſchland, ſondern auch im Ausland führenden
Künſtlern, Kunſtgewerblern und Lehrkräften aus der Schule der
Lehranſtalten Offenbach hervorgegangen ſind und heute überall
davon zeugen, daß deutſche Art, deutſcher Fleiß, deutſche
Schaf=
fenskraft und deutſches ſchöpferiſches Künſtlertum ſich trotz
allem und allem in der Welt behaupten.
Freilich auch hier wie in allem, was mit dem Deutſchtum
der letzten Jahre verknüpft iſt, nicht ohne Tragik. Es mußte
erſchüttern, wenn wir bei der kleinen Gedächtnisausſtellung des
urdeutſchen, in ſeiner Art ganz eigenen Künſtlers Heinrich
Holz, der zu Lebzeiten — hungern mußte und um deſſen zarte,
feine und doch in ſo überzeugender Weiſe für deutſche Kunſt
zeu=
gende Blätter heute ſich Muſeen auch des Auslandes reißen!
*
Ueberall in dieſen Klaſſengruppen=Darbietungen ſieht man,
daß neue eigene Wege zu künſtleriſcher Erziehung, die immer
das Schöpferiſche ſucht und zu fördern ſucht, die immer
vorhan=
denes Talent zunächſt erkennen und dann ſich — klar geführt —
entfalten läßt, beſchritten werden. Die Textilklaſſen zeichnen
nicht, ſie arbeiten ſogleich mit dem Material, paſſen ſo
Orna=
mentik und Farbe dieſem an und erreichen ganz ungeahnte
künſt=
leriſche Möglichkeiten, die nie Selbſtzweck, ſondern immer Mittel
zum Zweck ſind. Darum die Selbſtverſtändlichkeit künſtleriſcher
Wirkung in den Geweben für alle Zwecke.
Anders mit der Mode. Hier werden die Schülerinnen und
Schüler dazu erzogen, ſtatt vieler und ſchließlich doch
unzuläng=
licher Beſchreibungen in ſchneller, flotter Zeichnung Wirkung von
Stoff und Farbe und Schnitt zu zeigen.
Bekannt ſind und ſchon oft Gegenſtand der Beſprechung auch
an dieſer Stelle waren die Offenbacher Druck=, Schriften=
und Buchgewerbe=Erzeugniſſe. Namen wie Enders,
Koch und andere ſind unſeren Leſern längſt bekannt. Sie zeigen
Erzeugniſſe ihrer Klaſſen, die allerbeſtes ſehen laſſen. Die
große Sammlung von Plakatentwürfen und ſonſtiger gewerblicher
Drucke zeigt Namen von Weltruf, die alle von hier aus ihren
Weg machten.
Eine Sammlung von Gegenſtänden aus den unteren Klaſſen,
vor allem Krippen und Figuren aus freier Geſtaltung, zeigt, wie
die Schüler von vornherein mit dem für Offenbach beſonders
wichtigen Material, dem Leder, vertraut gemacht werden. Das
führt ſacht hinüber zu den Lederwaren überhaupt, aus deren
Bereich Dinge ausgeſtellt ſind, die das Entzücken der Damenwelt
ſein werden, die das eigenſte Reich der
Portefeuillerklaſ=
ſen ſind, denen eine Unterabteilung Gürtlerei angegliedert iſt.
Auch ſie hat den Zweck, die Schüler mit dem Material vertraut
zu machen. Silberſchmiedekunſt zeigt, wie man Schüler
je nach Begabung auch zu Künſtlern erzieht, deren letztes Ziel über
dem Kunſtgewerbe hinaus zur Führerſchaft liegt.
Heraldik, Lithographie ſtellen Sonderabteilungen, und die
ganz ins Techniſche übergehenden großen und umfangreichen
Ab=
teilungen der Bauſchule und der Maſchinenbaukunſt beſchließen
und runden das Bild des Tätigkeitsbereiches der Techniſchen
Lehranſtalten.
Art und Aufbau der Ausſtellung, die es erweiſen, daß ſie
wirklich allgemeines Intereſſe erwecken können, ſind vor=
U. 84.
bildlich.
Seite 4 — Nr. 334
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 1. Dezember 1.
Für die wohltuenden Beweiſe liebevoller
Teil=
nahme, die uns beim Heimgange unſerer lieben,
unvergeßlichen Entſchlafenen
Frau Marie Heß Bwe.
geb. Hinkel
zuteil wurden, ſprechen wir hiermit unſeren
herzlichſten Dank aus.
Johannes Heß
im Namen aller Hinterbliebenen.
Im November 1932.
Dankſagung.
Die Anteilnahme, voll
Liebe und Verehrung für
den Verſtorbenen, gab uns
Troſt.
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8. Febr. 1931; 75 125 Exempl.
Donnerskag, 1. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 334 — Seite 5
Aus der Lanveshanptktast.
Das Weihnachtsgebäck und ſeine Behandlung
Darmſtadt, den 1. Dezember 1932.
Preisverzeichniſſe für Schuhreparakuren.
Amtlich wird mitgeteilt: Gelegentlich von Reviſionen
i feſtgeſtellt worden, daß Inhaber von Schuhreparaturwerkſtätten
i Vorſchriften der Verordnung über die Preisverzeichniſſe für
zouhreparaturen vom 18. 1. 1932 nicht oder nicht in vollem
Imfange beachten.
Zum Teil ſind die vorgeſchriebenen Preisverzeichniſſe, im
ſſchäfts= oder Betriebsraum und außerhalb desſelben
über=
aupt nicht angebracht; zum Teil ſind Preisſchilder ausgehängt,
die vorgeſchriebenen. Angaber
Anf. 19½, Ende geg. 2234. B.=Vlksb. K. 5. Vorſt.
Were
Preiſe 0.54—4.50 Mk.
1. Dezember Roſe Bernd.
Anf. 19½, Ende gegen 2214 Uhr. D 7.
Mrae
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
2. Dezember Katharina Knie.
Furnstag.
3. Dezember
141—18 Uhr. Außer Miete.
Wilhelm Tell,
Preiſe 0.40—4.00 Mr
Anf. 20, Ende geg. 2234 Uhr. E 9
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
Katharina Knie.
Kleines Haus
120—23 Uhr
Wenean
1. Dezember ! 2ie Eſardasfürſtin.
Zuſatzmiete III,
Preiſe 0.80—4.50 Mk.
191½—32 Uhr. Außer Miete.
Wrtag,
2. Dezember Der Waffenſchmied von Worms. Pr. 0.50—3.00.
Anf 20 Ende geg. 22½- Zuſatzmiete VI..
Himstag.
3. Dezember Die Entführung aus dem Serail. Pr 0.80—4,50.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
ſeus eine weitere Aufführung der „Roſe Bernd” von Gerhart
uuptmann in der erfolgreichen Iſzenierung von Guſtav Hartung
n der Premierenbeſetzung ſtatt. — Im Kleinen Haus wird „Die
ardasfürſtin” von Kalman geſpielt. Muſikaliſche Leitung:
Hans Schmidt=Iſſerſtedt. — Morgen Premiere der
Katharina Knie” Morgen abend findet die
Erſtauffüh=
ung von Zuckmayers überall erfolgreichem Volksſtück „
Katha=
ima Knie” ſtatt, deſſen Fabel ſich mit dem Schickſal der
be=
ſoders in Heſſen und im Rheinland ſo populären
Seiltänzer=
gnilie Knie beſchäftigt. Den alten Knie ſpielt Joſef Sieber, ſeine
Eochter Katharina: Conſtanze Menz, in den übrigen Hauptrollen
ind beſchäftigt: Karl Paryla, Franz Kutſchera, Hermann
Gal=
linger, Hugo Keßler, Hans Baumeiſter, Joſef Keim, Käthe Gothe,
Martha Liebel, Paul Maletzki, Jenny Wiener, Walter Rießland,
Euard Göbel.
Drittes Sinfoniekonzert. Für das dritte Sinfoniekonzert am
Montag, den 5. Dezember, hat Karl Maria Zwißler ein
Pro=
ramm aufgeſtellt, das ſicher allen Muſikfreunden Freude bereiten
wird. Nur zwei Werke beherrſchen die Vortragsfolge: Schuberts
berrliche O=Dur=Sinfonie und Brahms erſte Sinfonie, die Hans
Bülow als die „zehnte Sinfonie” (nach den 9 Beethovenſchen)
be=
heichnete. Von den Tondichtern des 19. Jahrhunderts iſt Brahms
der Komponiſt, der den ſinfoniſchen Geiſt Beethovens am
vollkom=
nenſten in ſich aufnahm.
Die Pfefferkuchenbäckerei beginnt in der Familie. — Wie hält man das Weihnachtsgebäck
bis Weihnachten friſch? — Auch Marzipan muß richtig behandell werden.
altälsangabe. Es ſt. vorgekonnen, daß Preisſchibe
pihrend der Reviſion ausgehängt, einen Tag ſpäter aber wieder
ufernt worden ſind,
In den nächſten Tagen beginnen erneut Reviſionen. Gegen
de die Perſonen, die gegen die Verordnung verſtoßen, wird
nun=
ſaihr mit Anzeige vorgegangen und außerdem Antrag auf
Unter=
ſuung der Fortführung des Betriebes oder die Schließung von
triebs= und Geſchäftsräumen geſtellt werden
Unter die Verordnung fallen auch die Schuhhändler, die
ewerbsmäßig Schuhreparaturen vornehmen oder vornehmen
eſen.
Betreffs Nikolausfeſt des Roten Kreuzes am nächſten
Sams=
ſat erfahren wir noch, daß nach Beendigung der Kindervorſtellung
belegenheit gegeben iſt, die mitwirkenden und zuſchauenden
Kin=
ſei mit Kaffee und Kuchen und mit beſonders gerichtetem kaltem
liendeſſen zu bewirten. Sodann ſchließt ſich unmittelbar die
Unter=
ſal tungsmuſik an, und die Büfetts werden geöffnet, ſodaß niemand
um Abendeſſen nach Hauſe zu gehen braucht.
2 Weihnachtsſpiele gelangen am kommenden Sonntag, den
Dezember 20,30 Uhr, durch die Jugendbünde der
Petrusge=
tände im Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8. zur Aufführung. Es
und das „Das Hirtenſpiel” und „das kleine Weihnachtsſpiel‟. Das
Irke iſt ein weihnachtliches Bild, das zweite zeigt uns, wie bei uns
Nerte noch Tag für Tag Weihnacht ſein kann, wenn wir das Wort
ſſeu verwirklichen: Wer einen Bruder in meinem Namen
auf=
ſerommen, zu dem bin ich ſelber als Gaſt gekommen. —
Nume=
ierte Karten zu 30 Pfg. ſind bei Herrn Kirchendiener Kropp. in
Papierhandlung K. F. Bender und bei den Mitgliedern
er=
lältlich.
Bücherſtube Bodenheimer. Die Filet=Ausſtellung der
darmſtädterin Lotti Jochheim, die Herr Prof. Chriſtian
eukens am Sonntag vormittag um 11.45 Uhr im Rahmen
Veranſtaltungen der Bücherſtube Bodenheimer eröffnet,
ver=
bricht von beſonderem künſtleriſchen Intereſſe zu werden. Lotti
ſochheims Arbeiten ſtellen zum Teil Nacharbeiten alter
Wand=
elänge dar, die in Kirchen und Muſeen untergebracht ſind
Faſten= oder Hungertum aus dem 17. Jahrhundert. Original in
ei Kirche zu Grävenſtein i. W.; Saſanidiſcher Wandbehang aus
er erſten Hälfte des 7. Jahrhundert, für Filet bearbeitet:
Tier=
ſteis aus Lemouges u. v. a. m.). Der Eintritt zur Eröffnung iſt
nentgeltlich.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
In vielen Familien wird ſchon jetzt Pfefferkuchen gebacken,
denn erſtens ißt man ihn auch bereits in der Adventszeit gern
und zweitens drängen ſich kurz vor Weihnachten die Pflichten der
Hausfrauen derartig zuſammen, daß für die große
Weihnachts=
bäckerei nicht mehr viel Zeit übrig bleibt. Es iſt ja nicht nur der
Pfefferkuchen, der gebacken werden muß, nein, eine tüchtige
Haus=
frau hält es gerade jetzt in der Notzeit für ihre ſchöne Aufgabe,
ihre Künſte auf dem Gebiete der Herſtellung von Lebkuchen,
Stol=
len und Marzipan zu zeigen und mit den Erzeugniſſen ihrer Kunſt
ihre Familie zu überraſchen. Niemals im Jahr wird mit ſoviel
Liebe gebacken und gemiſcht, wie gerade jetzt. Nur die Sorge
be=
unruhigt viele Hausfrauengemüter, wie man die ſchönen
Pfeffer=
kuchen, Lebkuchen, Marzipanherzen und Marzipanſchweine ſo
auf=
hebt, daß ſie zum Feſt noch die nötige Friſche bewahrt haben. Es
iſt nicht ſo ſchwer, wie allgemein angenommen wird. Die
Haus=
frau muß wiſſen, daß die unangenehmen Veränderungen an dem
Gebäck und dem Konfekt durch die Luft herbeigeführt werden, die
die Erzeugniſſe der Backkunſt hart und unanſehnlich macht. Man
muß dafür ſorgen, daß möglichſt wenig Luft hinzutreten kann.
Darum ſoll man die Lebkuchen und Pfefferkuchen in großen
Ton=
töpfen aufbewahren, die gut verſchloſſen ſein müſſen oder in
Blechgefäßen, wo ſie auch der Konditor friſch erhält. Der Raum
ſoll möglichſt nicht zu warm ſein. Zimmer mit Zentralheizung ſind
ungeeignet, da die trockene Luft die Kuchen unangenehm
beein=
flußt. Iſt der Pfefferkuchen hart geworden, dann ſtelle man ihn
bei feuchtem Wetter in einen gur gelüfteten Raum, und er wird
ſeine alte Friſche wieder erhalten. Am beſten hält ſich der
Weih=
nachtsſtollen, wenn er richtig nach Vorſchrift zubereitet wird. Er
bleibt viele Wochen lang friſch. Die berühmten Dresdner Stollen
werden bekanntlich auf große Reiſen geſchickt und ſind wochenlang
unterwegs, bevor ſie den Adreſſaten erreichen. Aber ſie kommen
tadellos friſch an. Niemand merkt ihnen an, daß ſeit ihrer
Her=
ſtellung Wochen vergangen ſind. Das iſt nicht nur die beſondere
Kunſt des Verpackens, ſondern auch die Kunſt des Backens. Man
ſpare nicht an guten Zutaten, beſonders an Butter, denn je beſſer
er gebacken wird, deſto länger hält er ſich friſch. Pfefferkuchen,
Teegebäck, Weihnachtsſtollen werden häufig von den Bäckern in
Seidenpapierſchnitzel oder Papierhüllen gepackt. Das iſt ein
er=
probtes Mittel, die Bäckereien möglichſt lange im friſchen
Ori=
ginalzuſtand zu erhalten und Veränderungen zu verzögern. Eine
ganz beſondere Leckerei iſt zu Weihnachten das Marzipan. Es wird
die Hausfrau intereſſieren, ein einfaches und gutes Rezept zur
Herſtellung des Marzipans zu erhalten. Das Wichtigſte iſt die
Behandlung der ſüßen Mandeln. Sie müſſen mehrere Male durch
die Mandelmühle gedreht werden, damit allmählich eine Art ganz
feinen Mandelteigs entſteht. Von der Feinheit dieſer gemahlenen
Mandeln hängt nicht nur das Gelingen, ſondern auch der
Ge=
ſchmack des Marzipans ab. Wieviel Mandeln man nehmen muß,
das hängt von der Maſſe des Marzipans ab, die man herſtellen
will. Wichtig iſt nur die Tatſache, daß genau ſoviel Zucker
genom=
men werden muß, wie Mandeln. Alſo auf ein Kilogramm
Man=
deln kommt ein Kilogramm Zucker, und zwar Puderzucker. Die
gut durchgedrehte Mandelmaſſe wird nun auf Pergamentpapier
gelegt, zur Verfeinerung des Geſchmacks mit mehreren Eßlöffeln
voll Roſenöls übergoſſen und dann mit dem Zucker gut zu einer
Maſſe zuſammengeknetet. Nun wird aus der Maſſe eine Anzahl
verſchiedener Formen herausgeſtanzt oder gepreßt, ſo daß in
ver=
hältnismäßig kurzer Zeit eine Menge des ſchönſten Marzipans
in einer überraſchenden Formenmannigfaltigkeit hergeſtellt
wer=
den kann. Das Marzipan hat im allgemeinen die Neigung, friſch
zu bleiben, Immerhin tut man gut, die einzelnen Stücke in
Per=
gamentpapier oder Staniol einzupacken, damit ſie bis zu
Weih=
nachten friſch bleiben. Man vergeſſe nicht, daß Marzipan und
Stollen zwar gut ſchmecken, aber gerade deshalb ſchwer verdaulich
ſind, denn eine Ungerechtigkeit des Schickſals will es, daß, je beſſer
die Zutaten ſind, deſto ſchwerer das Gebäck verdaut wird. Darum
eſſe man nicht zuviel vor Weihnachten, da man ſonſt das Feſt mit
einem Magenkatarrh begehen muß.
Annemarie Zorn.
— Ueber die Erlebniſſe ſeiner Griechenlandfahrt ſpricht (mit
zahlreichen Lichtbildern) Herr Dr. Karl Kraft aus Büdingen
am Samstag nachmittag um 5.30 Uhr im Realgymnaſium
(Phyſikbau) im Rahmen einer Reihe von Veranſtaltungen des
Deutſchen Altphilologen=Verbandes. Der
Vor=
tragende gibt die Eindrücke ſeiner Reiſe von Olympia bis
Kreta. Es iſt zu erwarten, daß auch dieſes Mal, wie in der
vor einiger Zeit von dem Redner beſchriebenen Reiſe von Trieſt
bis Olympia, der tiefe Erlebnisgehalt, die wiſſenſchaftliche
Gründ=
lichkeit und der Eigenwert der Darbietung den Vortrag
beſon=
ders anziehend machen. Alt= und neugriechiſches Weſen,
Land=
ſchaft. Geſchichte, Kulturgeſchichte, Religionsgeſchichte, Sprach= und
Kunſtgeſchichte werden wechſelnd zur Geltung kommen, vor allem
auch die Eindrücke des neugriechiſchen Volkslebens. Bei ſeinem
allgemeinen Intereſſe wird der Vortrag öffentlich gehalten.
Kleiner Unkoſtenbeitrag.
eobe
16689)
Heute und morgen (Donnerstag und Freitag)
SoS
se uchragstafteas Wasmser.
Reichsverband Deutſcher Hausfrauenvereine. Eine Anzahl
Landesverbände und Vereine des Reichsverbandes Deutſcher
Haus=
frauenvereine haben im Anſchluß an eine Geſamtvorſtandsſitzung
des Reichsverbandes Deutſcher Hausfrauenvereine im
Einver=
nehmen mit ihm die Beteiligung an der Gründung einer
Arbeits=
gemeinſchaft „Familie und Frauenbewegung” beſchloſſen. Es ſind
das die Landesverbände und Vereine, die die Zuſammenarbeit mit
der im Bund Deutſcher Frauenvereine organiſierten
Frauenbe=
wegung auch nach dem Austritt des Reichsverbandes Deutſcher
Hausfrauenvereine aus dem Bund weiterpflegen wollen. Die
Ar=
beitsgemeinſchaft ſetzt ſich aus Verbänden, Vereinen und
Arbeits=
kreiſen zuſammen und ſchließt ſich dem Bund Deutſcher
Frauen=
vereine an, um den Aufgaben der Frau und Mutter den ihnen
an=
gemeſſenen Raum in der Frauenbewegung zu erhalten und zu
erweitern.
Hausfrauen=Nachmittag mit Dajos Bela=Konzert! Im
Rahmen des Dajos Bela=Gaſtſpiels am 5. und 6. Dezember im
Städt Saalbau iſt für Dienstag nachmittag ein ſogenannter
„Hausfrauen=Nachmittag” bei bedeutend ermäßigten
Eintritts=
preiſen vorgeſehen, wobei das ungekürzte Abendprogramm (
Kon=
zert und Bühnenſchau) zur Darbietung gelangt. Keine Darmſtädter
Hausfrau ſollte bei dieſer ungewöhnlichen und unvergleichlichen
Darbietung fehlen! Karten ſind ab heute im Verkehrsbüro und
bei Hugo de Waal erhältlich. (Siehe Anzeige.)
Die freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt hatte ihre
Mitglie=
der und ihre Freunde zu einer Gerhart=Hauptmann=Feier im
Mozartſaal eingeladen. Herr Dr. Pick, Prediger der Mainzer
Ge=
meinde, ſprach über „Gerhart Hauptmanns erdgeborene Myſtik”.
Er zeigte in einem kurzen Ueberblick über den Entwicklungsgang
des jungen Dichters, wie dieſer zu ſeiner naturverbundenen
Auf=
faſſung der Dinge kommen mußte. Dr. Pick las viele Stellen aus
den Werken des Dichters. Er zeigte die Menſchen hineingeſtellt in
eine feindliche Umwelt, ſich an ihr meſſend, unterliegend oder
ſiegend, je nach der Kraft, die in ihnen liegt und im Grunde
ge=
nommen jeder einſam. Die eindrucksvolle Rede des Herrn Dr. Pick
war von muſikaliſchen Darbietungen umrahmt und die lleine
Feier geſtaltete ſich für die zahlreichen Zuhörer zu Stunden, die
ſie über den Alltag hinaushoben.
5. Akademie=Konzert. Das 5. Akademie=Konzert, das
Don=
nerstag, den 8. Dezember ds. Js 17 und 20 Uhr, im Städt.
Saalbau ſtattfindet, bringt einen Soliſten, der bei ſeinem erſten
Auftreten in Berlin Anfang März ds. Is. ſenſationelle Erfolge
zu verzeichnen hatte und der ſicher bald zu den ganz großen
Pia=
niſten zählen wird. Beveridge Webſter, ein Schüler
Arthur Schnabels, wurde in Berlin von der geſamten Preſſe
als außergewöhnlicher Klavierſpieler gefeiert. Gleich ſtark war
der Erfolg in allen Städten, in denen der junge Künſtler ſeither
auftrat. Grazie auf der einen, Bravour auf der anderen Seite
bilden die Parole von Webſters tonſchönem Spiel. Der Künſtler
wird ſich hier mit dem Klavierkonzert B=Moll von Tſchaikowſky
vorſtellen. Der Inſtrumentalverein (Orcheſter der Städt.
Akademie für Tonkunſt) bringt unter Leitung des Städt.
Muſik=
direktors Profeſſor Wilhelm Schmitt neben der Begleitung
des Konzertes noch Schuberts tragiſche Symphonie C=Moll und
Bruckners Konzert=Ouvertüre G=Moll zum Vortrag. Karten im
Sekretariat der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße,
Telephon 3500.
— Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V. (Wanderabteilung).
Wieder ſteht das Feſt der Jugend vor der Türe und alles freut
ſich deſſen. Trotzdem will eine rechte Feſtfreude durch die
wirt=
ſchaftliche Not bedingt nicht aufkommen. Die Wanderabteilung will
aber trotzdem ihre Gepflogenheit hoch halten und ihren Jüngſten
bei der ſogenannten Nikolauswanderung eine Freude machen.
Auch dieſes Jahr ſoll wieder einer Anzahl von Zöglingen des
Aliceſtifts eine kleine Freude mitbereitet werden. Dieſe
Wande=
rung findet am Sonntag, den 4. Dezember, ſtatt. Zuſammenkunft
Ecke Goethe= und Landskronſtraße. Der Abmarſch erfolgt pünktlich
um 2 Uhr nachmittags. Nach der Feier iſt ein beſtimmtes
Marſch=
ziel nicht gegeben, weil die Wanderabteilung geſchloſſen abends in
der Turnhalle an dem Vortrag des Ehrenvorſitzenden Kiſſinger
teilnehmen will. — Der Wander=Ausſchuß bittet um zahlreiche
Be=
teiligung bei beiden Veranſtaltungen ſeitens der Mitglieder,
Gönner und Freunde.
— Bilder und Zeichnungen von E. Plenk=Helferich ſind
zur=
zeit Wilhelminenſtraße 42 ausgeſtellt und in der Zeit von 11
bis 1 Uhr frei zu beſichtigen. Die Ausſtellung kann nur bis
8. Dezember einſchließlich hängen bleiben, wird jedoch nach
vor=
heriger telephoniſcher Anmeldung (396) gern zu einer anderen
Tageslichtſtunde gezeigt
Das amtliche Fernſprechbuch für den
Oberpoſtdirektions=
bezirk Darmſtadt ausſchließlich Offenbach (Main) ſoll zu Anfang
1933 neu aufgelegt werden. Die Vorarbeiten hierzu werden am
5. Januar 1933 abgeſchloſſen. Bis dahin ſind Aenderungen der
Eintragungen bei der zuſtändigen Fernſprech=Vermittlungsſtelle
anzumelden. Der Tag des Abſchluſſes der Vorarbeiten iſt für
die Fälligkeiten der Gebühren für die koſtenpflichtigen
Eintra=
gungen in das Fernſprechbuch maßgebend. Sollen
gebührenpflich=
tige Eintragungen der jetzigen Auflage nicht in das neue Buch
übergehen, ſo iſt ihr Wegfall oder ihre Aenderung ſpäteſtens
zum 5. Januar 1933 zu beantragen. Andernfalls werden ſie in
die neue Auflage gegen Erhebung der beſtimmungsmäßigen
Ge=
bühr übernommen (vgl. S 14 der Fernſprechordnung vom 15.
Februar 1927). Bei der Ausgabe neuer Fernſprechbücher iſt für
jedes neue Buch ein Buch der unmittelbar vorhergegangenen
Auf=
lage zurückzuliefern. Bücher früherer Auflagen werden nicht
an=
genommen. Für die Reihenfolge der Eintragungen im
Fern=
ſprechbuche ſind die vom Ausſchuß für wirtſchaftliche Verwaltung
herausgegebenen Einheits=ABC=Regeln maßgebend. Die
Nach=
ſchlags=Regeln ſind in den Vorbemerkungen zum neuen Buche
abgedruckt.
SALAMANDER -OUALITAT
A
SALAMANDER - MODELLE
F
4.
SALAMANDER - PREISE
Breetg
Ludwigstraße 13
Sonntag, den 4. Dezember, nachmittags von 1—6 Uhr geöffnet,
Darmstadt
traße 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 334
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Einkragungen, beſchränkte Auskunft, Strafkilgung.
Seit nunmehr 50 Jahren werden im Deutſchen Reiche
Straf=
regiſter geführt. Welche Strafen in dieſe Regiſter einzutragen ſind,
beſtimmt die Strafregiſterverordnung. Seit dem 1. Mai 1930 ſind
dem Strafregiſter mitzuteilen:
Die in Freiheitsſtrafe umgewandelte Todesſtrafe. Zuchthaus=,
Gefängnis=, Feſtungs= und Haftſtrafen, alle Geldſtrafen wegen
Vergehen, diejenigen Geldſtrafen, die wegen einer Uebertretung
gegen §§ 361. 363 StGB. (Betteln: Landſtreichen, Verweigerung
der Unterhaltspflicht, Fälſchung von Legitimationspapieren)
verhängt ſind, alle wegen Straftaten, bei denen für den Rückfall
Strafſchärfungen vorgeſehen ſind, erkannten Geldſtrafen, alle
Nebenſtrafen (Ehrverluſt, Polizeiaufſicht, Arbeitshaus), alle vom
Ausland mitgeteilten Strafen, ohne Rückſicht auf Strafart und
Strafhöhe, die ſich auf Reichsdeutſche oder in Deutſchland Geborene
beziehen.
Der Kampf gegen das internationale Verbrechertum hat zu
Verträgen zwiſchen den meiſten Kulturſtaaten geführt, die den
Austauſch von Strafnachrichten gewährleiſten.
Im allgemeinen werden die Strafregiſter von den Staatsan
waltſchaften, in deren Bezirk der Beſtrafte geboren iſt, geführt. In
Sachſen und Baden führen die Amtsgerichte die Strafregiſter. Die
von Perſonen, die im Ausland oder in den auf Grund des
Ver=
ſailler Vertrags abgetretenen Gebieten geboren ſind, erlittenen
Verurteilungen werden in dem Strafregiſter des
Reichsjuſtiz=
miniſteriums in Berlin geführt.
Das Reichsgeſetz vom 9. April 1920 beſtimmt, von welchem
Zeitpunkt an über die im Strafregiſter eingetragenen Strafen
nur noch beſchränkt Auskunft zu erteilen iſt und von welchem
Zeit=
punkt an Strafen zu tilgen ſind. Die Erteilung der beſchränkten
Auskunft hat zur Folge, daß nur noch den Gerichten und der
Staatsanwaltſchaft Nachricht über die betr. Strafe zu geben iſt.
Derartige Strafen erſcheinen nicht mehr in den polizeilichen
Führungsliſten, wohl aber können ſie noch als Grundlage für
Verurteilungen wegen Rückfalls dienen. Iſt die Strafe im
Straf=
regiſter zu tilgen, ſo wird ſie aus dem Regiſter entfernt und
ver=
nichtet. Damit iſt jeder Rechtsnachteil ausgeſchloſſen.
Beſchränkte Auskunftserteilung oder Tilgung kommt bei
mehreren Verurteilungen einer Perſon nur zur Anwendung, wenn
für alle Verurteilungen die geſetzlichen Vorausſetzungen vorliegen.
Die Friſt, nach deren Ablauf beſchränkt Auskunft zu
erteilen iſt, beträgt bei Verweis, Geldſtrafen oder
Freiheits=
ſtrafen von höchſtens 3 Monaten 5 Jahre. Sie beginnt mit dem
Tage der Verurteilung. Die Friſt beträgt bei Verurteilungen über
3 Monate 10 Jahre und beginnt mit dem Tage, an dem die Strafe
vollſtreckt, verjährt, oder erlaſſen iſt.
Die Friſt, nach deren Ablauf ein Strafvermerk zu tilgen
iſt, beträgt bei Geldſtrafen oder Freiheitsſtrafen bis zu 1 Woche
5 Jahre, im übrigen 10 Jahre. Sie beginnt mit dem Tage, von
dem ab nur noch beſchränkte Auskunft zu erteilen iſt,
Bei Jugendlichen ſind die Friſten gekürzt.
Z. B.: Eine am 1. Oktober 1920 verhängte Gefängnisſtrafe
von 6 Monaten, die am 1. Oktober 1920 verbüßt iſt, unterliegt ab
1. Oktober 1930 der beſchränkten Auskunft, ſie wird am 1. Oktober
1940 im Strafregiſter getilgt.
In beſonderen Fällen kann die Landesjuſtizverwaltung, auch
ohne daß die erwähnten Vorausſetzungen vorliegen, beſchränkte
Auskunftserteilung oder Tilgung des Strafvermerks anordnen.
St.=A.=R. Dr. Knögel.
Jugendbünde der Johannesgemeinde Es wird uns
geſchrie=
ben: Zum fünften Male veranſtalten wir unſere große
Weih=
nachtsmeſſe, zu deren Beſuch wir alle Brüder und
Schwe=
ſtern vom Bund, deren Eltern ſowie die geſamte bündiſche
Jugend und unſere Freunde herzlichſt einladen. Die Meſſe
fin=
det am Samstag, den 3., und Sonntag, den 4. Dezember. in
ſämtlichen Räumen des Gemeindehauſes Kahlerſtraße 26 ſtatt.
Es werden nur handgearbeitete Gegenſtände wie Kinderkleider,
Schürzen, Kiſſen uſw. ſowie aus Holz geſägte und bemalte
Tier=
figuren, Spielzeug und anderes mehr verkauft, ſo daß hiernach
eine feine Gelegenheit gegeben iſt, ſchöne und doch nützliche
Gaben für den Weihnachtstiſch zu erwerben. Trotz der
mühe=
vollen Handarbeit, die auf jedes einzelne Stück verwandt werden
mußte, ſind die Preiſe der heutigen ſchweren Zeit angepaßt und
nicht zu hoch. Die Kaffeeſtube, die ſich ſtets einer großen
Beliebt=
heit erfreute, wird auch wieder ihre Pforte öffnen.
Märchen=
ſpiele werden unterdeſſen für die Unterhaltung der liebn Kleinen
Sorge tragen. Der Erlös ſoll wieder für unſer Landheim
be=
ſtimmt ſein. Wer es immer noch nicht kennt, das alte, liebe
Bauernhaus im Odenwald, der ſollte es bald mal anſehen und
darin einkehren! Er wird dann gern zum weiteren Ausbau
unſeres Heimes beitragen, indem er uns durch unſere Meſſe
unterſtützt.
— Großes Variets=Gaſtſpiel im Orpheum! Für Freitag,
Samstag und Sonntag iſt es gelungen, das Enſemble des
Mannheimer Apollo=Theaters, eine der bekannteſten
Varietébühnen Südweſtdeutſchlands, zu einem Gaſtſpiel zu
ge=
winnen. Ein abwechſlungs= und umfangreiches Programm der
„bunten Bühne” wird, bei zeitgemäßen Eintrittspreiſen, eine in
jeder Hinſicht intereſſante und anſprechende Darbietung vermitteln.
(Näheres ſiehe morgige Anzeige.)
— Weihnachtsſchauturnen der Schülerabteikungen der T. G.D.
1846. Für dieſe Veranſtaltung am 3. Advent (11. Dezember)
wer=
den Feſtfolgen, die zum Eintritt berechtigen, bereits am
kommen=
den Samstag beim Hausmeiſter, Herrn Heid, ausgegeben. Alle
Plätze ſind numeriert.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Helia.
„Ein blonder Traum” — wer kann es ſchon ſein, wenn
nicht Lilian Harvey ſpukt in dem gleichnamigen
Operetten=
film in den Köpfen zweier Willis — Fritſch heißt der eine,
Forſter der andere. Die beiden ſind bisher einträchtig und
in ſchönſter Freundſchaft ihrem (im Film mit viel Geträller und
Geſang verbundenen) Gewerbe als Fenſterputzer nachgegangen,
und wenn ſie ſich gelegentlich um irgendein kleines Mädel
prü=
gelten, ſo hatte das nicht viel zu ſagen. Nun aber taucht die
blonde Jou=Jou auf, die von Lilian Harvey mit allem Reiz
kindlicher Unſchuld und weiblicher Koketterie geſpielt wird, und
um die Freundſchaft der beiden iſt es geſchehen. Ihre Behauſung
— zwei alte Eiſenbahnwaggons auf einer Wieſe draußen vor
der Stadt — vergrößern ſie durch einen dritten Luxuswaggon,
in dem Jou=Jou wohnt, die von den beiden Willis eiferſüchtig
bewacht wird, damit keiner eine Minute allein mit ihr
zuſam=
men iſt. Da Jou=Jou außerdem von Hollywood träumt und ſich
für keinen ihrer Verehrer entſcheiden will, wäre die Situation
bald ungemütlich, wenn ſie nicht immer wieder durch muſikaliſch
mehr oder weniger originelle, textlich mehr oder weniger
geiſt=
reiche Schlager verſchönt würde. Daß das Ganze ein glückliches
und vergnügtes Ende gibt, liegt auf der Hand, doch gibt es
vorher noch einige ernſtliche Verwicklungen, damit die richtige
*
Operettenmiſchung zuſtande kommt.
— Im Union=Theater läuft heute und folgende Tage „
Tar=
zan, der Herr des Urwaldes” nach dem gleichnamigen Roman von
Edgar Rice Burroughs, mit Jonny Weißmüller, dem früheren
Schwimmweltmeiſter, in der Titelrolle. Seine Partnerin iſt
Maureen O’Sullivan, eine Neuentdeckung der Metro=Goldwyn=
Mayer. Regie führt W S. Van Dyke, der durch ſeine
Expedi=
tionsfilme, u. a. „Weiße Schatten und „Trader Horn”
be=
kannt iſt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute in Erſtaufführung
einen Paramount=Tonfilm, der den Titel „Die Nacht der
Ent=
ſcheidung” trägt und deſſen Hauptrolle Conrad Veidt
verkör=
pert. Dieſer Film wurde nach Ludwig Zilahys erfolgreichem
Bühnenſtück „Der General” gedreht. Veidt ſpielt einen wegen
ſeiner Strenge berüchtigten ruſſiſchen General. Regie führte
Dimitri Buchowetzki.
Reſi=Theater. Das „Reſi” zeigt heute letztmalig den luſtigen
Ufa=Tonfilm „Nie wieder Liebe‟. Dazu ein gutes Beiprogramm
Ab morgen auf vielfachen Wunſch den Film. mit dem Eliſabeth
Bergner den Höhepunkt ihres Schaffens erreicht: „Der träumende
Mund” mit Rudolf Forſter und Anton Edthofer.
— Epangel. Männervereinigung der Petrusgemeinde. Einer
unſerer beſten Kenner von „Alt=Darmſtadt” ſeiner Geſchichte, ſeiner
Bauten, und auch ſeiner — Wälder mit ihren hiſtoriſchen Stätten:
Herr Philipp Weber will uns davon erzählen. „Hiſtoriſche
Stät=
ten in Darmſtadts Wäldern”, ſo lautet ſein Thema. Jeden, der
ſich über ſeine Heimatgeſchichte unterrichten will, laden wir ein,
Dienstag, den 6. Dezember, abends 8,15 Uhr, zu uns ins
Gemeinde=
haus, Eichwieſenſtraße 8. zu kommen, um den geſchätzten Redner zu
hören und ſeine Lokal=Geſchichtskenntniſſe zu erweitern.
Insbeſon=
dere ſeien alle unſere geehrten Mitglieder nebſt Angehörigen
herz=
lichſt dazu eingeladen.
— Schöuferiſche Sprachgeſtaltung iſt eine Notwendigkeit, wenn
unſer Deutſch den hohen Rang unter den Weltſprachen behaupten
will. Den überlieferten Beſtand pflegen, das reicht nicht aus;
ver=
mehrte Beziehungen und ein reicheres Innenleben verlangen neue
Ausdrucksmittel. Wie dieſer Aufgabe die jüngſte Dichtung
genügt, iſt Gegenſtand des vom Sprachverein veranlaßten
Vortrages, den Dr Rudolf Erckmann heute (Donnerstag)
um 8 Uhr im Realgymnaſium halten wird. Der Zukritt iſt frei.
Zur Erlernung der Kurzſchrift und des Maſchinenſchreibens
(letzteres nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode) eröffnet der
Gabelsbergerſche Stenographenverein von 1861 morgen abend
8 Uhr in der Ballonſchule (Alexanderſtraße) neue Anfängerkurſe.
die unter der Leitung von erfahrenen, geprüften Lehrkräften
ſtehen. Auf die heutige Anzeige wird hingewieſen.
Mahnung. Das Schulgeld für den Monat November
1932 für die hieſigen höheren Schulen ſowie die ſtädt.
Maſchinen=
bau= Gewerbe=, Handels= und Haushaltungsſchulen iſt nach der
heutigen Bekanntmachung bei Meidung der Beitreibung und
Koſtenberechnung bis zum 10. Dezember 1932 an die Stadtkaſſe,
Grafenſtraße 28, zu zahlen,
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezussquitiung beizufügen. Anonyme Anfragen warden
nicht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
Wenn nach dem Wortlaut des Schuldſcheins die Rückzahlung
des Darlehns am 1. Oktober zu geſchehen hatte, müßten Sie da
zahlen. Eine Kündigung iſt nur dann nötig, wenn für
Rückzah=
lung eine beſtimmte Zeit nicht vereinbart war. Im übrigen
wären Sie für die mündliche Abmachung wegen der Befriſtung
beweispflichtig; immerhin könnte der Darleiher einwenden, es ſei
eine feſte Abmachung in der gedachten Hinſicht nicht getroffen
worden.
Ebus=Tee macht ſchlank!
ärztl. empfohl. Gewichtsabnahme v. 15-20 Pfd. in Kürze. Harnſäurelöſend.
M. 1.50 (verſtärkt M. 2.—) in Apoth. u. Drog. Verſuch überzeugt. (IV 87
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Ein junger Weißbinder aus Ober=Beerbod
beſchuldigt der fahrläſſigen Körperverletzung, wurd
am Mittwoch von dem Bezirksſchöffengericht fr
geſprochen. Er war in der Heidelberger Straße mit ſeir=
Motorrad mit einer alten Frau zuſammengeſtoßen, die beha.
tete, der Angeklagte ſei „direkt in ſie hineingefahren. Die
gen bekunden jedoch, daß im Gegenteil die Frau in das
Mo=
rad hineingelaufen ſei.
Es wurde danach gegen vier Heppenheimer ween
gefährlicher Körperverletzung aus politiſche
Beweggründen verhandelt. Am 26. Juli hatten die Na=
nalſozialiſten in Heppenheim eine Verſammlung, und nach di.
Verſammlung kam es, als die Nationalſozialiſten in ihr W.
lokal marſchierten, zu kleinen, an ſich harmloſen Zuſammenſtö
mit Andersdenkenden. Der erſte und der dritte Angeklagte ſo
dabei geſchlagen haben, die beiden anderen nur im Beſitze u
Hiebwaffen geweſen ſein. Dem vierten Angeklagtem
jedoch der Beſitz einer Waffe nicht einwandfrei nachzuweiſen,
wurden,
er wird mangels Beweiſes freigeſprochen. Die Dr
ganzel
anderen werden verurteilt, und zwar der erſte und dr
ar nich
wegen gefährlicher Körperverletzung aus politiſo
Motiven in Tateinheit mit Vergehen gegen Oe
Waffenmißbrauchsgeſetz zu je fünf Monaten C
fängnis, und der zweite nur wegen Vergehs
gegen das Waffenmißbrauchsgeſetz zu v
Wochen Gefängnis.
— Feſtnahme von Getreidedieben. Vor einiger Zeit wusd
nachts auf dem Bensheimer Hof bei Leeheim dem Pachter K
19 mit je zwei Zentner Getreide gefüllte Säcke geſtohlen. Die Die
waren im Laſtwagen mit kleinem Auto vorgefahren, ſtellten
Fahrzeug jedoch ſo ungeſchickt, daß es in das Licht eines and —
efähr 3
Wagens zu ſtehen kam, ſo daß ſein Nummernſchild erkannt won)
jeure W
iſt. Der Zuſammenarbeit des heſſiſchen Landeskriminalpol;
ſtsverle
amtes Darmſtadt mit der Frankfurter Polizei gelang am Wil
woch die Feſtnahme der Diebe. Es ſind der Händler Amendt 1f1 Leil dei. S
Frankfurt, Gerbermühlſtraße 8, und ſein 18jähriger Sohn Lud
Das Diebesgut, das bereits weitergeſchafft war, iſt ſichergeſt,k Uneier großen
Die Vernehmung der Feſtgenommenen ergab weiter, daß ſie
ausgeibt i
kurz vorher bei dem gleichen Beſitzer auf die gleiche Weiſe ein
Kartoffeldiebſtahl ausführten, wobei ſie, wie inzwiſchen feſtgeſie
wurde als dritten Beteiligten einen Paul Happel aus Offen
bei ſich hatten.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtr. 2. Oeffentlig
Sitzung am Freitag, den 2. Dezember 1932, vorm. 9,15 Liſ
Vorentſcheidung gegen den Polizeimeiſter Braun in Worms.
Lokale Veranſtallungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrad
in keinem Falſe irgendwie als Veſprechung oder Kriti.
— Jungdeutſcher Orden, Bruderſchaft Darmſtadt.
2. Dezember. 20.45 Uhr, findet bei Chriſt (Grafenſtraße)
Konvent ſtatt mit Vortrag: „Freiwilliger Arbeitsdienſt. S
lung und der Große Plan . Teilnahme iſt wegen der Notᛋ
ordnung nur den Mitgliedern der Jungdeutſchen Bewegung,
geladenen und durch Brüder und Schweſtern eingeführten Gät
geſtattet.
— Der, Verein ehem. Landwirtſchaftsſchü
Darmſtadt veranſtaltet am Sonntag, den 4. ds. Mts.,
„Rheiniſchen Hof” in Pfungſtadt einen Vortragsnachmittag.
ferate ſind: „Landwirtſchaftsſchule und Verein Ehemaliger
heutigen Exiſtenzkampf” von Dir Seeger=Darmſtadt und „S
williges Tuberkuloſetilgungsverfahren in Heſſen” von Oberre
rinärrat Dr. Roßkopf=Gießen. Anſchließend Vorführung des 5
mes „Die Tuberkuloſe des Rindes und ihre Bekämpfung”
— Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt. Eine beſon
Ueberraſchung bietet die Turngeſellſchaft Darmſt
1875 ihren Mitgliedern und Freunden als Abſchluß des Jakr
indem ſie ihre Weihnachtsfeier im Orpheum abhält. Der alljäh
ſtarke Beſuch dieſer Veranſtaltungen hat die Vereinsleituna *
wogen, da im Turnhaus eine ſolche Feier nicht ſtattfinden ky,
das Orpheum zu mieten. Trotz der höheren Ausgaben und der Fem. Redner
R. Arheilgen
der Verſamn
ibeſitzer erſchi
inden des Verel
sverbandes.
mnit verbundenen Mehrleiſtungen ſind die Eintrittspreiſe vi 1n Fragen,
höher, ja im Vorverkauf noch niedriger, als in den vergangen ihngen der Or
Jahren. Das Programm, das für dieſe Feſtveranſtaltung zu ſtrn Weiter
ve=
mengeſtellt wurde, reiht ſich würdig denen der verfloſſenen. Jue/sührungen übe
an, ja man kann ſagen, daß durch die beſſeren Einrichtungen 82 4üuſes für Inſte
Bühne noch mehr geboten werden dürfte. Aus allen Abteilung=/ Anſchluß an
heraus ſind Mitwirkende herangezogen worden, die neben den u 7 Steuergutſche
bewährten Kräften beweiſen werden, daß ein abwechſlungsreit:ᛋü, für die Gu
und nettes Programm auf die Beine zu bringen iſt. Auf die J=4,0uß gegenwa
verkaufsſtellen machen wir heute ſchon aufmerkſam, da an 1Jungebäudeſte
Abendkaſſe eine Erhöhung eintritt. Karten von 45 Pfg. an ſind kim
ſpra=
den Mitgliedern Chr. Wilhelm, Arheilgerſtraße V. Niebes,
heilgerſtraße. Ecke Ruthsſtraße, und bei Jak. Steinmann. Wer
ſtadtſtraße (Schuhmacherei) und im Turnhaus erhältlich. (
Näh=
folgt.)
Tageskalender für Donnerstag, den 1. Dezember 1932.
Union=Theater: „Tarzan” Helia=Lichtſpiele: Ein blo
Traum”; Palaſt=Lichtſpiele: „Der Schrei der Maſſe‟
Theater: „Nie wieder Liebe‟ — Vereinigte Geſellſchaft, 20
Lieder= und Arien=Abend Gudrun Steuer. — Vortragsſaal
Städt Gaswerks, 20 Uhr: Vortrag „Gasherd, Wild und
flügel”. — Städt Saalbau, 16 und 20,30 Uhr: Lichtbilder
trag „Kampf dem Krebs”
Ins Hochgebirge von Chineſiſch=Tibek.
Im Rahmen der Veranſtaltungen des China=Inſtituts
in Frankfurt ſprach am Dienstag abend Prof. Dr. Arnold
Heim über ſeine Expedition, die er im vergangenen Jahre ins
Hochgebirge von Chineſiſch=Tibet unternommen hat. Die
Expe=
dition beſtand aus 4 Europäern und 5 chineſiſchen Pſſiſten,
ſie wurde unterſtützt von der chineſiſchen Regierung und der
Sun=Yat=Sen=Univerſität Kanton. Prof. Heim iſt Geologe an
der Univerſität Zürich, die Aufgaben der Expedition lagen auf
geologiſchem und topographiſchem Gebiet. Da ſich der ſtattliche
Zuhörerkreis nur zum kleinſten Teil aus Fachleuten
zuſammen=
ſetzte, war der Abend natürlich keinem wiſſenſchaftlichem
For=
ſchungsbericht gewidmet, ſondern es war das Gegebene, daß
Prof. Heim in zwangloſer Weiſe von ſeinen Erlebniſſen und
Eindrücken erzählte und nur gelegentlich auf die geologiſchen,
botaniſchen und topographiſchen Ergebniſſe zu ſprechen kam. Der
Vortrag, der ſich durch eine Fülle bisher unbekannter
Einzel=
heiten und durch die ſympathiſche Schlichtheit, mit der ſie
gebo=
ten wurden, auszeichnete, wurde durch Lichtbilder anſchaulichſt
unterſtützt und gab neben lebhaften Eindrücken von Landſchaft
und Leuten des chineſiſch=tibetiſchen Hochlandes zugleich einen
Begriff von den außerordentlichen Leiſtungen, die die
Expedi=
tionsteilnehmer vollbracht haben. Dies letztere umſo mehr, als
ſie von dem Vortragenden in der ſachlichen Beſcheidenheit des
vorbildlichen Forſchers kaum und nur beiläufig erwähnt wurden.
Das in ſeinen höchſten Erhebungen über 7000 Meter hohe
Gebirgsland, deſſen Erforſchung das Unternehmen galt, liegt an
der Grenze der chineſiſchen Provinz Sze=tſchwan und des
Hoch=
landes von Tibet. Von den Schwierigkeiten, in dieſem Gelände
und in ſolchen Höhen vorzudringen, macht man ſich kaum einen
rechten Begriff, noch weniger von der Ungunſt des Klimas,
durch das die Arbeiten der Expedition immer wieder gehemmi
wurden, da neben ſtrenger Kälte oft wochenlanger Nebel jeden
Fortſchritt unmöglich machte. Dazu kommt die Gefährdung
durch Räuberhorden und die Schwierigkeit der Verſtändigung
mit den eingeborenen Führern, von deren Ungemütlichkeit Prof.
Heim draſtiſche Beiſpiele zu berichten wußte. Auf der anderen
Seite lobte er die unerſchütterliche Fröhlichkeit der tibetiſchen
Träger und Yaktreiber und =treiberinnen — gutartiger,
ſchön=
gewachſener Geſchöpfe, die bei kärglichſter Nahrung die ſchwerſten
Laſten über die Karawanenpäſſe tragen und auch bei grimmigſter
Kälte mit halbentblößtem Oberkörper herumlaufen. Den klanglich
für uns ſehr fremdartigen Jodler dieſer tibetiſchen Aelpler
ver=
ſtand Prof. Heim mit erſtaunlicher Lungenkraft naturgetreu
wiederzugeben.
Was der Vortrag ſonſt alles an intereſſanten Schilderungen
von Landſchaft, Volkscharakter, Nomaden, Lamaklöſtern und
ihren frommen Inſaſſen, die nicht einmal die Flöhe töten, er=
zählte, läßt ſich natürlich in kurzem Referat nicht wiedergeben.
Doch ſei ein beſonders eindrucksvolles Bild noch erwähnt, die
Aufnahme von einer Totenbeſtattung durch Lamaprieſter: man
ſieht eine Reihe dunkelbekutteter Mönche, die ihr Gebet
verrich=
ten und wenige Schritte dahinter ſitzt eine zweite Reihe von
Geiern, die auf den Augenblick warten, wo ihnen die Leiche
zum Fraß vorgeworfen wird.
Dr. N.
Hans Gals „Heilige Enke” am Mainzer Stadtkheater
Nur allzu oft haben wir es erleben müſſen, daß die Bedeutung
eines in Mainz anſäſſigen Muſikers erſt dann erkannt wurde,
wenn eine andere Stadt ihn uns fortgeholt hatte. Zur
Auffüh=
rung dieſer Oper am Stadttheater bedurfte es allerdings nicht
des äußeren Anſtoßes, daß ihr Komponiſt ſeit Jahren hier als
Direktor der Muſikhochſchule wirkt. Denn gerade für Gals
Be=
rufung nach Mainz war nicht zuletzt auch der gute Ruf
maß=
gebend, den er als Komponiſt beſaß. Der Erfolg der Aufführung
der Oper, die vorher ſchon über manche Bühne gegangen war, hat
dem Entſchluß der Theaterleitung durchaus recht gegeben, und
wir dürfen das Werk als wertvolle und bedeutſame Bereicherung
des diesjährigen Spielplanes wärmſtens begrüßen. Gals Muſik
will keine Himmel ſtürmen, keine Götter entthronen und die
Kunſt nicht von Grund auf revolutionieren. Sie iſt eklektiſch im
allerbeſten Sinne des Wortes. modern im poſitiven Sinne,
tech=
niſch hervorragend gekonnt, nicht nur in der Führung der
Sing=
ſtimmen, ſondern mehr noch in der Sprache der Inſtrumente.
Manchmal hat man den Eindruck, daß dieſe Muſik mehr durch den
Kopf als durch das Herz gegangen iſt, doch iſt ſie weit entfernt
von der Kühle kathedermäßiger Spekulation und weiß jeden
Augenblick zu intereſſieren. Daß der Komponiſt es vermieden hat,
das chineſiſche Lokalkolorit in ſeiner Muſik zu imitieren, iſt als
Plus zu buchen, denn jede Chinoiſerie muß äußerlich falſch und
innerlich kalt wirken. Die Handlung verlangt geradezu nach
Muſik, da nur ſie letzte ſeeliſche Vorgänge auszudrücken vermag.
Und um ſolche handelt es ſich hier im Gewande einer heiteren
Legende, in der Götter, Menſchen und Tiere zuſammenſpielen.
Die Aufführung ſteht auf ſehr beachtlichem Niveau. Mit
gleich ſtarkem Anteil haben ſich Dirigent. Spielleiter und
Büh=
nenbildner für die hier ganz beſonders ſchwierigen Fragen einer
ſtilſicheren Wiedergabe eingeſetzt. Heinz Berthold verſtand es
wiederum, aus der reichen Partitur alle Farben herauszuholen.
die in dieſem Werke maßgebend ſind, da die Muſik abweichend
von der ſtrengen Kontrapunktik von Gals anderen Tondichtungen
ganz auf flächenhaften Impreſſionismus geſtellt iſt. Paul
Weiß=
leders Regie wußte ausgezeichnet zu charakteriſieren und die
ernſten und heiteren Züge wirkungsvoll und ohne Uebertreibung
gegeneinander zu ſtellen. Dazu kommen ganz prachtvolle
Bühnen=
bilder von Cajo Kühnly, deſſen farbenfroher Stil gerade für
ſolche Aufgaben hervorragend geeignet iſt; beſonders
eindrucks=
voll iſt das zweite Bild im Tempel, das durch vortreffliche
Be=
leuchtungseffekte gut untermalt war. Auch die Koſtüme ſind ſehr
ſchön und fügen ſich dem Geſamtbilde reſtlos ein.
Es darf als ein beſonderer Gewinn unſeres diesjährg
Enſembles bezeichnet werden, daß unſere führenden Soliſten drn
weg auf gleicher Höhe ſtehen, wodurch eine ſtiliſtiſche Geſchloſ
heit geſichert iſt. Auch diesmal wurde jeder ſeiner beſond,
Aufgabe mit beſtem Gelingen gerecht. Hans Komregg iſt
hoheitsvoller Mandarin und weiß den ſeeliſchen Wandel
drucksvoll zu geſtalten. Hildegard Weigel macht aus ſe
Gattin eine überaus feine Seelenſtudie Cornelius Weich
ſtellt den philoſophierenden Kuli mit ſchöner Stimmgebung
guter Mimik dar. Edmund Eichinger iſt ein geſchwoll
Bonze. Friedrich Kempf ein zappeliger Haushofmeiſter. Gr
Goldau und Auguſt Stier ein durchtriebenes Gaunerri
Gut beſetzt auch die kleineren Rollen, ebenſo der durch Sänger
Muſikhochſchule verſtärkte Chor. Es iſt kein Zweifel, daß
Oper ſich in Mainz ebenſo einbürgern wird, wie an anderen 2
Dr.
nen, ſie würde es unter allen Umſtänden verdienen.
Die Jubelfeier des Stadltheaters Gießen
erhielt durch einen „Querſchnitt” durch „unſere markanteſ
Aufführungen”, wie es im Feſtprogramm ſteht, einen würd
Abſchluß. Die knappen Bretter mit Farbentopf und Ram)
licht, die ſonſt als Blickfang neuen Lebenswillens und vielfad
Weltgeſchehens dienen, waren bezaubert durch vielſeitige
ſtellungsarten, die feſtbeſchwingte Schauſpielkunſt der Mitwir.
den und die beſinnlich ſtimmende Aneinanderreihung von 2
blemen. In der erſten Wirtshausſzene von Ernſt E. Nieberge
Lokalpoſſe „Datterich” in der Regie von Heinrich Hub w.
die heitere Kunſt in dem haltloſen, aber ſorglos=unbekümme
Datterich aufgezeigt, den den verſpießten Bürgern manche As!
heit ſagte. Hub in der Titelrolle geſtaltete die menſchlichen
fen, und auc einer der älteſten Gießener Schauſpieler, Hern”
Stichel, kam zur Geltung Im zweiten Bild, der großen S‟
bei Höprecht aus Zuckmayers „Hauptmann von Köpenick” 1
der Spielleitung des Intendanten rührte Peter Faſſot als „2
helm Voigt” erſchütternd gegenſätzliche ſoziale Probleme au
Der Höhepunkt aus F. Bruckners Schauſpiel „Eliſabeth von 4
land, in der Kirchenſzene, wobei der engliſche und der ſpart
Kronrat in London und Madrid, gleichzeitig dargeſtellt, ge
ſätzliche Weltanſchauung plaſtiſch zum Ausdruck bringt, *
großes Können der Regie, die beim Intendanten lag. und
beiden Gegenſpieler Karl Heyſer als „Philipp von Spanien”
Maria Koch als „Eliſabeth von England‟. Es fügte ſich trer
ein die Straßenſzene aus Goethes „Egmont” mit Beatrice
ring als „Klärchen‟. Einem Orcheſtervorſpiel folgte als S
artiger Abſchluß die „Rütliſzene, aus Schillers „Wilhelm T
in der die älteſten Mitglieder Paul Schubert den greiſen
ding” und Karl Volk den „Walter Fürſt” gaben ſowie X.
Faſſot als „Stauffacher” und Gert Geiger als „Pfarrer Ro!
mann” wirkſamen Anteil hatten. Das Publikum ſpendete E
lichen Beifall. Den Ausklang bildete die freudig auskling
Egmont”=Ouvertüre Beethovens, vorgetragen durch den Die
ſterverein Gießen unter Leitung des Univerſitätsmuſikdirer?
A
Dr. Temesvary.
iunerstag, 1. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
*Die Rache des Planeten.
Rheinland-Erdbeben eine Folge der Trockenlegung der Zuiderſee?— Das große Sterben der Zuiderſee.
Die uralken Gewohnheiten der Aale.
Trockenlegung der Zuiderſee
bringt Erdbeben.
Die Erde rächt ſich anſcheinend für Mißhandlungen, die ihr
eefügt wurden, indem man die natürlichen und gegebenen
Be=
brgungen ganzer Landesteile künſtlich veränderte. Die Natur
t offenbar nicht mit ſich ſcherzen, und der Menſch kann mit
ner techniſchen Allmacht nicht auch die Folgen großer
Umwäl=
ſagen verhüten. Es wird gemeldet, daß die Herde der jüngſten
obeben im Rheinland in Holland gelegen haben. Nun nimmt
In an, daß die Trockenlegung der Zuiderſee angeblich an den
obeben ſchuld ſei. Beſonders von amerikaniſchen
Erdbeben=
ſchern iſt ſchon vor längerer Zeit darauf hingewieſen worden,
die Trockenlegung der Zuiderſee ſchwere Folgen für den Bau
umliegenden Erdſchichten haben muß. Bei einer Größe von
zefähr 5000 Quadratkilometern und bei einer mittleren Tiefe
In ungefähr 3,50 Metern befanden ſich in der trockengelegten
ſe ungeheure Waſſermaſſen. Durch die Abdämmung ſind
gewal=
e Gewichtsverlegungen hervorgerufen worden, wenn auch ein
ſoßer Teil der See noch erhalten geblieben iſt. Man darf nicht
ſrgeſſen, daß auf der Oberfläche eines mehrere tauſend
Quadrat=
ſometer großen Gebietes durch die Waſſermaſſen ein ſtarker
uck ausgeübt wird, der wohl notwendig war, um die Erdſchich=
ten bis zu einer beſtimmten Tiefe im Gleichgewicht zu halten.
Es hatte ſich im Laufe der Jahrtauſende in den Schollen der Erde
ein feſtes Gleichgewichtsverhältnis herausgebildet, das ſicherlich
nicht ohne ſchwere Erſchütterungen geſchaffen wurde. Man kann
annehmen, daß in den Zeiten, da ſich die Zuiderſee gebildet hat,
gleichfalls unerhörte Gewichtsverlagerungen vor ſich gegangen
ſind, die damals mit ſchweren Erdbeben verbunden waren. Nun
AMiasn‟
122,6t
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AMsFERS=
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Paartsrookr.
ILSOEN
Karte der Zuiderſee mit den trockengelegten Gebieten.
iſt ſeit Jahrtauſenden das feſte Gewichtsverhältnis beſtehen
ge=
blieben, und die Erde iſt wieder zur Ruhe gekommen. Wenn man
nun auf einem Teil des Gebietes die Gewichtsverteilung ſtark
ändert, ſo iſt als natürliche Folge anzuſehen, daß auch auf den
angrenzenden Schollen bzw. in den Tiefen der Erde der
angren=
zenden Gebiete, langſam ſtarke Verlagerungen vor ſich gehen, die
ſich als Erderſchütterungen bemerkbar machen. Wir haben ſchon
darauf hingewieſen, daß jede Urſache zu einem vulkaniſchen Beben
fehlt und haben das Erdbeben für ein tektoniſches erklärt. In
welcher Form nun dieſes tektoniſche Erdbeben ſich auslöſt, ob es
durch Faltungen und Stürze im Innern des Erdkörpers oder
durch Schrumpfung des alten Planeten entſtehen oder durch
Ver=
lagerungen, die durch neue Gewichtsverteilungen hervorgerufen
werden, das iſt für die Endwirkung gleichgültig. Das Weſentliche
iſt, daß ungeheure elementare Mächte am Werke ſind, die im
Bauch der Erde eine Revolution hervorrufen. Es iſt alſo die
An=
ſchauung des „Nieuve Rotterdamſche Courant”, daß das
Rhein=
landbeben mit der Abdämmung der Zuiderſee zuſammenhängt,
durchaus wröglich. Allerdings muß man wieder dem
entgegenhal=
ten, daß im Rheinland ſchon zahlreiche Erdbeben verzeichnet
wur=
den, als von einer Trockenlegung der Zuiderſee noch nicht die
Rede war. Dieſe Trockenlegung kann aber für die neuen Beben
ein auslöſendes Moment geweſen ſein, zumal nachweislich der
Herd des Bebens in der Gegend der Zuiderſee gelegen iſt. So
hat ſich der Planet gegen die Werke der Menſchen empört. Noch
eine andere Rache der mißhandelten Natur wird gemeldet. Die
Aale, die ſeit Jahrtauſenden den Inſtinkt erworben haben, ihren
Weg ins offene Meer zu nehmen, finden nun plötzlich den
Aus=
gang verſperrt. Sie haben ſich noch nicht umſtellen können, denn
hier wirken Jahrhunderttauſende alte Gewohnheiten mit. So kam
es zu einem großen Aalſterben, denn die Menſchen haben die
rät=
ſelhaften und geheimnisvollen Wege der Natur nicht bedacht, als
ſie mit ihrem techniſchen Geiſt ſich daran machten, das Antlitz des
Planeten umzugeſtalten. Man fand bisher ſchon ähnliche
Erſchei=
nungen vielfach, wo der Menſch den Verſuch gemacht hat, die
Natur zu verbeſſern oder zu beeinfluſſen.
Autoſtraße auf dem Neuland der Zuiderſee.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 29. Nov. Hausbeſitzer=Vereine V.
der Verſammlung des Hausbeſitzer=Vereins waren zahlreiche
usbeſitzer erſchienen. Nach der Begrüßung, durch den
Vor=
ſenden des Vereins erſtattete der Geſchäftsführer des heſſiſchen
ndesverbandes, Herr Ziegler=Darmſtadt, ein ausführliches
iferat. Redner ſprach über die den Hausbeſitzer heute bewe=
Inden Fragen, über die Sondergebäudeſteuer und über die
Be=
ſühungen der Organiſation zur Abſtellung der beſtehenden
Miß=
linde. Weiter verbreitete ſich der Redner in leichtverſtändlichen
sführungen über die Beſtimmungen zur Erlangung des
Reichs=
ſchuſſes für Inſtandſetzungsarbeiten und über den Zuſchuß ſelbſt.
in Anſchluß an eine Ausſprache erläuterte er die Benützung
i Steuergutſcheine machte mit den einzelnen Steuerarten
be=
nnt, für die Gutſcheine ausgeſtellt werden, und wies darauf
. daß gegenwärtig Verhandlungen über die Einbeziehung der
hndergebäudeſteuer in dieſe Vergünſtigung geführt werden.
Neugewonnenes Land auf dem Wieringer Polder.
leiter ſprach Redner über die verſchiedenen Möglichkeiten der
heuerermäßigung und machte darauf aufmerkſam, daß die hieſige
ſchäftsſtelle jederzeit zur Steuerberatung gerne bereit ſei. Mit
em Ueberblick über die Lage des Neuhausbeſitzes beſchloß er
ine belehrenden Ausführungen und wünſchte, daß die noch an
belen Stellen ſelbſt organiſierten Neuhausbeſitzer ſich bald mit
Organiſation der Althausbeſitzer zu geſchloſſener Front im
mpfe gegen, die zahlreichen Schwierigkeiten zuſammenfinden
bchten. Herr Bürgermeiſter a. D. Buxbaum=Darmſtadt, der
kenfalls in dieſer Verſammlung ſprechen wollte, war am
Erſchei=
n verhindert
be. Büttelborn. 28. Nov. Büttelborn bekommt einen
1a ießſtand. Bei der Mitgliederverſammlung des Krieger=
Freins „Haſſia” fand ein Antrag „Erbauung eines Schießſtandes”
yahme. Es wurde eine Kommiſſion gewählt, die die nötigen
orarbeiten erledigen und die Bauarbeiten übernehmen ſoll. In
nem Referat legte Herr Peter Kraus, auf Grund eingehender
kfahrungen, das Problem des Schützenſtandes ausführlich dar.
ie Arbeiten ſollen ſofort in Angriff genommen werden.
J. Griesheim. 30. Nov. Kunſtgerätekampf der
lurnerſchaft. Bei dem Mannſchaftskampf der drei Vereine
hn Nauheim. Walldorf und Griesheim wurde Walldorf mit
92½ Punkten 1. Sieger. Griesheim erreichte 398 und Nauheim
mN2½ Punkte. Der knappe Punktunterſchied zeigt, daß Walldorf
d Griesheim gleichwertige Mannſchaften hatten und lediglich
Mei kleine Verſager der Griesheimer, die etwa 6 bis 8
Verluſt=
mckmkte brachten, den Sieg entſchieden. Die Griesheimer Mann=
Ahaft hat, jedenfalls im letzten Jahr glänzende Fortſchritte
ge=
uhacht, die zu guten Hoffnungen berechtigen. Die Jugendturner
rnd Turnerinnen gaben durch ihre exakt vorgeführten Stab= und
4Areiübungen der ganzen Veranſtaltung ein abwechſelungsreiches
W ild.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 30. Nov. Motorradunfall. In
hr letzten Nacht ereignete ſich beim Ortseingang von Ober=
Ram=
ſot her ein Motorradunfall dadurch, daß ein auf dem Sozius
tzender Mitfahrer mit ſeinem Fuß in das Getriebe des Motors
riet und ſich hierbei erhebliche Verletzungen am Fuße zuzog.
ber: „Die Pflege des Obſtbaumes im Winter”; anſchließend fin=
Pt eine Preisverteilung für Blumenſchmuck an Fenſtern und für
lute Gartenpflege, ſowie eine Gratisverloſung ſtatt. Die
Mitglie=
werden hierzu eingeladen und um zahlreichen Beſuch gebeten.
häcte ſind willkommen!
U Ober=Ramſtadt, 29. Nov. Unter außerordentlich zahlreicher
eteiligung aller Kreiſe der Einwohnerſchaft und vieler
auswär=
ger Freunde des Verſtorbenen wurde Schloſſermeiſter Wilhelm
Rickert I. zu Grabe getragen. Rückert verſah 24 Jahre
ſaus das Amt eines Rohrmeiſters des Gemeindewaſſerwerks. Nach
e: Grabrede des Herrn Pfarrex Nürnberger widmeten die
Ge=
ſende, die Beamtenſchaft, die Freiwillige Feuerwehr und der
luenverein 1877 dem Verſtorbenen unter ehrenden Nachrufen
ranzſpenden.
ie
Ne
zu e
UU
-An. Groß=Zimmern, 30. Nov Freitod. Geſtern nachmit=
2 ſchied die 72jährige Witwe Marie Obmann von hier frei=
Dilig aus dem Leben. Was die in geordneten
Lebensverhältniſ=
u ſtehende Frau zu dieſer unglückſeligen Tat bewog, iſt uner=
Groß=Umſtadt, 29. Nov. Konzert des Volksbil=
Ungsvereins Frau Studienrat Hilsdorf trug mit edler
ge=
iegter Stimme Lieder von Schubert und Brahms vor Herr
ei nrich Müller (Schüler der Meiſterklaſſe Andreaſſon der
Darm=
lädter Tonkunſtakademie) gab in Konzertſtücken von Porpora,
ezart und Dvorak Proben ſeines Könnens. Die weiche und be=
Awingte Art Mozarts ſowohl wie das Schwerblütige und das
9thmiſch Straffe in der Muſik Dvoraks verſtand der junge.
auf=
ß bende Künſtler ausgezeichnet zum Ausdruck zu bringen. Der
rtrag des 4=Moll=Konzertes des böhmiſchen Meiſters war in
Beherrſchung der großen techniſchen Schwierigkeiten und in der
en Ausſchöpfung aller ſeiner Schönheiten eine ſehr gute
ei ſtung. Am Flügel ſaß Frau Selma Eidmann, die die zum Teil
ar ſchwierige Begleitung mit großem Geſchick und unermüdlicher
ASdauer meiſterte.
Cb. Hainſtadt (Kr. Erbach), 30. Nov. Freiwillige
Ar=
beitsdienſt. Wie man hört, ſoll der freiwillige Arbeitsdienſt
in den nächſten Tagen zum Abſchluß gebracht werden. Zurzeit ſind
die Arbeiten an der Mümling ſoweit gediehen, daß ſie an dem
Naturſchwimmbad angelangt ſind. Es wäre zu wünſchen, wenn
dieſe Arbeiten noch fortgeſetzt würden, ſo daß doch wenigſtens bis
an die Gemarkungsgrenze, die nicht mehr weit entfernt iſt, die
Ufer des Fluſſes in Ordnung gebracht werden, um dadurch dem
Gelände ein einheitliches Anſehen zu geben.
Ci Erbach=Michelſtadt, 30. Nov. Konzert fürdie
Win=
terhilfe. Veranſtaltungen, die die beiden Nachbarſtädte
Er=
bach und Michelſtadt gemeinſam angehen, finden ſeit einer Reihe
von Jahren mit beſtem Exfolg in dem „neutralen” Stockheim ſtatt;
ſo auch das Konzert der Oberrealſchule zugunſten der Winterhilfe,
das am Sonntag nachmittag den großen Saal im „Anker” mit
dankbaren Zuhörern bis auf den letzten Platz füllte. Außer dem
Orcheſter und dem Chor der Schule hatten ſich noch Frau Heyer
(Klavier), S. Erl. Graf Joſeph zu Erbach=Fürſtenau (
Vio=
line) und die Herren Barnewald (Cello) und Hegny (
Ba=
ritonſolo) hilfsbereit zur Verfügung geſtellt. Beſonderes Intereſſe
erweckte das Orcheſter, das erſt vor kurzem neu gegründet wurde,
bei dieſer Gelegenheit zum erſten Male auftrat, ſeine Aufgabe
meiſterhaft löſte und ſich ſofort einen dankbaren Freundeskreis
ſicherte. Aufrichtigen Dank für hingebenden Fleiß verdient neben
dem Leiter, Herrn Studienrat Dr. Eggert, auch die begeiſterte
junge Spielerſchar. Den nachhaltigſten Eindruck bei den
geſang=
lichen Darbietungen hinterließ Edward Griegs „Landerkennung”
in der Bearbeitung, von H. Römer für gemiſchten Chor. Herr
Hegny ſang mit ſeiner weichen klangſchönen Stimme die Soloſtelle;
Herr Barnewald erwies ſich als fein einfühlender Begleiter auf
ſeinem Cello. Der Reinerlös im Betrage von etwa 180 Mk. iſt
der Winterhilfe ein willkommener Zuſchuß.
Dp Zwingenberg. 29. Nov. In den Geſchäftsräumen der
Be=
zirksſparkaſſe Zwingenberg fand die diesjährige
Mit=
gliederverſammlung der Kaſſe ſtatt. Der Vorſitzende des
Aufſichtsrates. Herr Brauereibeſitzer Hildebrand=Pfungſtadt.
eröffnete mit Worten der Begrüßung die Verſammlung.
Insbe=
ſondere begrüßte er den Vertreter der Aufſichtsbehörde, Herrn
Oberinſpektor Hofmann vom Kkeisamt Bensheim und Herrn
Regierungsrat Schäfer vom Kreisamt Darmſtadt Ferner galt
ſein Gruß Herrn Direktor Henkel von der
Landeskommunal=
bank=Girozentrale für Heſſen in Darmſtadt, welcher auch
gleich=
zeitig für den Heſſiſchen Sparkaſſen= und Giroverband erſchienen
war. Es wurde dann des verſtorbenen Aufſichtsratsmitgliedes F.
C. Hofmann=Gernsheim und des gleichfalls verſtorbenen
Revi=
ſionsdirektors Kochendörfer=Darmſtadt gedacht, Rechnung und
Geſchäftsbericht für 1931 zeigten, daß die Bezirksſparkaſſe
Zwin=
genberg auch in dieſem Jahre trotz der Wirtſchaftskriſe ihren Platz
weiter behauptet hat. Durch eine Kommiſſion, beſtehend aus
Mit=
gliedern des Aufſichtsrates, wurde eine Prüfung der Kaſſe und
der Zweigſtelle Pfungſtadt vorgenommen, welche irgendwelche
An=
ſtände nicht ergab. Nach den neuen Beſtimmungen muß ein
Drit=
tel der Aufſichtsratsmitglieder durch die Aufſichtsbehörde ernannt
werden. Die Verſammlung wählte die ſeitherigen
Aufſichtsrats=
mitglieder wieder und als weiteres Aufſichtsratsmitglied Herrn
Bürgermeiſter Lichtel=Gernsheim Unter Verſchiedenes gab der
Rechner der Kaſſe über verſchiedene Kaſſenangelegenheiten,
haupt=
ſächlich die Aufwertung betreffend. Aufſchluß.
gildist eine schöne Eigenschaft.
Wenn aber eine Zigarette nur
mild ist, fehlt ihr das
Begeis=
ternde. an hat es jaber den
sogenannten nikotinarmen
Zigaretten erlebt:mehrund
mehr kommen ste ins Hinter
treffen. Ihre Mildheit hat etwas
Verwässertes, reizlos Fades.
Ahnlich ist es bei vielen billigen
MarkenZigaretten. Wer raucht.
um zu geniessen, verlangt von
einer Zigarette eben Milde und
Aroma. Und Aroma, das istes!
Teldtt
O D 2 17 O 1
die 3½ Pfg-Zigarette
bei der nach teurer carken O4rt
sich Milde mit AROMA paart.
Aoch einmal das Thema
Ud.
Seite 8 — Nr. 334
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 1. Dezember 123
Zugverkehr im Odenwald.
(Odw.) an 12.08 Uhr, wieder täglich.
A—t. Goddelau, 30. Nov. Gemeinderatsbericht. Nach
Feſtſtellungen des Bürgermeiſters hat die Gemeinde ſeit April über
12 000 Mk. für Wohlfahrtserwerbsloſe ausgegeben. Damit iſt der
ausgeſchlagene Betrag erſchöpft, da Rückerſtattung von Land und
Reich nicht erfolgt iſt. Ein Geſuch der NSDAP. wegen weiterer
Gemeinderat begrüßt die beabſichtigte koſtenloſe Aufſtellung eines
elektriſchen Kochherdes der Rheinelektra in der Kochſchule. Zu
amtlichen Viehſchätzern werden E. Müller und Heil gewählt. Die
Landwirtſchaftskammer beabſichtigt die Errichtung einer
Stamm=
bullenſtation in Goddelau. Auf dem Gelände der früheren Hallen
am Bahnhof ſind durch Arbeitsloſe wiederum 3½ Morgen gerodet
worden, die zu 5 Mk. pro 600 Quadratmeter verpachtet werden.
Ueber der Bürgermeiſterei iſt eine neue Wohnung eingerichtet
worden, die dem W. Schäfer, der im alten Schulhauſe eine
Not=
wohnung innehatte, zugeteilt wird. Drei Gartenſtücke hinter dem
Schulhofe erhalten die ſeitherigen Bepflanzer nach Vorſchlag des
Kreisſchulamts zum Preiſe von 3 Pfg. pro Quadratmeter Pacht.
— Die vorgeſchlagene Anſtellung des Schulverwalters Stepp im
Philippshoſpital wird wohl begrüßt, doch ſoll die
Schulverwalter=
ſtelle nicht zur definitiven Stelle werden. Lehrer König wird zum
Leiter der hieſigen Winterhilfe ernannt. Der Gemeinderat wendet
ſich an die Reichsbahn wegen einer geeigneten Anbringung der
Bahnhofsuhr, am beſten an der Ecke Eiſenbahnſtraße= Erfelder
Bahnübergang, da die jetzige Aufſtellung die Uhr, erſt beim
Be=
treten des Bahnhofsgebäudes erkennen läßt,
Dm. Goddelau. 30. Nov. Der hieſige Odenwaldklub hat am
Samstag, den 3. Dezember, eine Zuſammenkunft der
Theater=
ſpieler und ſonſtiger Mitwirkenden des Auszeichnungsfeſtes im
Café Ludwig Hill. — Im nahen Philippshoſpital werden
zur=
zeit Reparaturen an der Kanaliſation vorgenommen. Zu dieſem
Zwecke muß die Straße aufgeriſſen werden.
— Gernsheim, 30. Novbr. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 29. d. M.: 0,83 Meter, am 30. d. M.: 0,50 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
— Hirſchhorn, 30. Novbr. Waſſerſtand
s Neckars
(Pegel) am 29. d. M.: 1,90 Meter, am 30. d. M.: 1,74 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Stockſtadt a. Rh., 29. Nov. Die hieſige Turngemeinde e. V.
(D. T.) hielt ihren diesjährigen Theaterabend ab. Zur
Auf=
ſührung gelangten „Die Maus”, ein Luſtſpiel, und das
Odenwäl=
der Volksſtück „Bolezeidiener Strubbes und die Beſemgräit”
letz=
teres von dem bekannten Heimatdichter Löffler. Der beſetzte Saal
bewies, welches Intereſſe man allerſeits den Darbietungen der
Turngemeinde entgegenbringt und dies auch mit Recht. Der
Ver=
ein verfügt über eine vortreffliche Spielerſchar, die es meiſterhaft
verſteht, die einzelnen Rollen naturgetreu wiederzugeben. Dieſer
Abend übrtraf wieder alle Erwartungen. Mit ſehr großem Beifall
wurden beide Stücke aufgenommen. Die Ehrung der Sieger und
Siegerinnen vom letzten Jahre fand bei dieſer Gelegenheit
eben=
falls ſtatt. — Zahlreichen Wünſchen Rechnung tragend. beabſichtigt
die Turngemeinde, die Aufführung nochmals zu wiederholen.
Da. Egelsbach, 30. Nov. Der hieſige Gemeindeförſter
wurde dieſer Tage, als er im Gemeindewald in Ausübung ſeines
Dienſtes zwei auswärtige Perſonen wegen Holzfrevels ſtellte, von
dieſen angegriffen und verletzt, ſo daß er ins Langener
Kran=
kenhaus verbracht werden mußte — Ratsſitzung. Der
Ge=
meinderat genehmigte, daß aus Billigkeitsgründen
Gewerbeſteuer=
nachläſſe eintreten können, wenn beſtimmt nachgewieſen wird, daß
ſich das Gewerbekapital weſentlich gemindert oder der
Gewerbe=
ertrag bedeutend verringert hat. — Die Hundeſteuer für 1933
bleibt bei den ſeitherigen Sätzen. — Bei den Holzverſteigerungen
werden bei Barzahlung des Kaufbetrages 4 Prozent Nachlaß
ge=
währt. — Die Landes=Kommunalbank verlangt wegen der von
der Gemeinde nicht erfüllten Zinszahlungen und
Kapitaltil=
gungen einen Grundſchuldeintrag. Der Gemeinderat genehmigte
denſelben in Höhe von zirka 35 000 M. auf verſchiedene Gemeinde=
Hausgrundſtücke. — Das Baugeſuch des H. Lotz betr. Einfriedigung
wird auf Widerruf genehmigt. — Die Winterbekämpfung der
Schnaken ſoll den Hausbeſitzern übertragen werden. Die chemiſchen
Bekämpfungsmittel können durch die Gemeinde bezogen werden.
— Der Anſchaffung eines Gerätewagens als Erſatz für den alten
ſtimmt der Gemeinderat zu. — Das Kreisamt Offenbach hat die
Bürgerſteuer für 1933 auf das fünffache des Landesſatzes feſtgeſetzt
und die Ausſchlagſätze für die Grund= und Gebäudeſteuer ſowie die
Gewerbeſteuer vom Ertrag erhöht auf den Landesdurchſchnitt. —
Für die Kontrolle der Waſſergeldliſte und für die Prüfung der
Bürgſchaften der Holzſteigerer wird je eine Kommiſſion gebildet.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Bc. Mainz, 30. Nov. Bund ſüdweſtdeutſcher
Wein=
händlervereine. In der letzten Vertreterverſammlung des
Bundes, bei der 18 Vereine anweſend waren, wies der Vorſitzende
Hermann, Sichel auf den geringen Ausfall der diesjährigen
Weinernte hin, der in Verbindung mit den ſtark gelichtetern
gern zu einem ſtarken Anziehen der Preiſe geführt habe. Ob Di=
Anziehen andauere, ſei jedoch zweifelhaft. Die Ausſichten am
port nach Amerika müßten zunächſt mit großer Zurückhaltum,
Wöche Kiece eid zuda däffeee FeS
(Berlin) über die Beſeitigung der Gemeinde= (
tränkeſteuer, die eine außerordentliche Beläſtigung des 5
wirtsgewerbes und eine erhebliche Beeinträchtigung des
Or=
konſums bedeutet, dabet nach den neuen Feſtſtellungen nur e
25 Millionen Mark jährlich in ganz Deutſchland einbringtc
große Verwaltungskoſten verurſacht. Da einer einfachen Aufh=b
zolls für einige ausländiſche Genußmittel. — Herr Dr. M(/
mann berichtete über die Verhandlungen mit den
Weinbaur=
bänden wegen Abgrenzung der beiderſeitigen Arbeitsgebiete ſie
glieder der Genoſſenſchaften durch Gründung eigener Verkau f5t
len laufen. Durch das inzwiſchen erfolgte ſtarke Steigener
Inhaber: Jakob Lautenſchläger
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Salm, rotfleiſchig, i. Schn. .. . . . 1.40
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Rot=
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42.
SCHADE &
PreTASL
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(46), neu. zu verk.
(16677)
Neue Zither und
ſchw. Herrenmantel
z. verk. Fr. Haas,
Ww. Hochſtr. 10. (*
Preiſe und die Knappheit der Vorräte wird außerdem bewin,
daß der Hauptgrund, der für das Vorgehen des Weinbaues a
führt wurde, daß nämlich der Wein in den Kellern der Wie
liegen bleibe oder doch nur zu Spottpreiſen verkäuflich ſei, de
jedenfalls nicht mehr zutrifft. Weiter befaßte ſich die
Verſo=
lung noch mit der Auslegung einzelner Ausführungsbeſtimmun
zum neuen Weingeſetz, insbeſondere der Ausdrücke „benach9d
und „nahegelegen‟. Die Begriffe dürfen weder zu eng noch zu
gefaßt werden und müſſen auch unter dem Geſichtspunkt der
Eſch=
heit und Gleichwertigkeit beſtimmt werden.
Ad. Oſthofen, 30. Nov. Ehrung des Turnerfüh
Schill. An dem zu Ehren des Turnerführers Schill=Oſthe
anläßlich ſeines 70. Geburtstages veranſtalteten Stafellauf
ligten ſich aus den fünf Bezirken Rheinheſſens etwa 2500
nerinnen und Turner. Die Läufe, die für den 4. Bezirk in 7
gen, für den 5. Bezirk in Bodenheim, für den 3. Bezirk in W1 ſuhot,
ſtadt, für den 1. Bezirk in Mainz und für den 2. Bezirk in 2m
ſcht erl
pertheim begannen, waren alle gegen 10 Uhr vormittags beent
m. Saal
worauf Gauſportwart Roos=Uelversheim dem Turnvateres
B,I.
Gaues Rheinheſſen eine Ehrenurkunde überreichte und ein
faches „Gut Heil” auf den Jubilar ausbrachte. Hieran ſchlof!
die Ueberreichung weiterer Ehrenurkunden durch die Beüs
turnwarte Sauer=Undenheim, Obenauer=Mölsheim. Seitz=Ally
Rahm=Mainz und Dexheimer=Oſthofen.
ALIILUIIS
Rft
Angeb. u.
TOadr AaddeMläut
Das führende Fiſch-Spezialgeſchi
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Donnerstag, 1. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 334 — Seite 9
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Seite 10 — Nr. 334
Das erſte Bild von der ſchweren Drahtſeilbahn=Kakaſtrophe
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Die Unglücksſtelle mit dem abgeſtürzten Waggon der Drahtſeil=Schwebebahn.
Bilder vom modernen Skrafvollzug.
Aufnahmen aus der Hamburger Strafanſtalt Fuhlsbüttel,
in der der Strafvollzug nach den modernſten Prinzipien ausgeübt wird. So gehört die ſportliche
Uebung für Gefangene von guter Führung (oben links) zum Tagespenſum. Die Büroarbeiten wers
den von den Gefangenen ſelbſt erledigt (oben rechts). Es wird weitgehend für die Bildung und
geiſtige Beſchäftigung der Gefangenen geſorgt, wobei der Unterricht, wenn irgend möglich, im
Freien ſtattfindet (unten links). Für die dem Handwerkerſtand entſtammenden Gefangenen ſtehen
vorbildlich eingerichtete Werkſtätten zur Ausübung ihres Berufes zur Verfügung (unten rechts).
Reich und Ausland.
Myſteriöſer Tod eines jungen
Mädchens.
Oberurſel. Vorgeſtern morgen erkrankte
plötzlich ein junges Mädchen im Ortsteil
Bom=
mersheim unter „Vergiftungserſcheinungen. Als
der Arzt im Elternhaus erſchien, war das
Mäd=
chen bereits bewußtlos. Der Arzt ordnete ſofort
die Ueberführung des Mädchens ins Bad
Hom=
burger Krankenhaus an, wo es am Nachmittag
geſtorben iſt. Das Mädchen war noch am Abend
vorher in Begleitung ihres Bräutigams und
zweier Bekannter bei einer Feier geweſen. Die
Leiche iſt noch nicht freigegeben worden, und die
Staatsanwaltſchaft wird wahrſcheinlich die
Se=
zierung anordnen. Näheres über den Fall iſt
noch nicht bekannt.
Für 30000 Mark Schmuck aus dem Auko
eines Goldwarenhändlers geftohlen.
Berlin. Eine traurige Entdeckung mußte
geſtern abend ein Goldwarenhändler aus Leipzig
machen, der ſeinen Perſonenkraftwagen in einem
Torweg in der Krauſenſtraße unbeaufſichtigt
hatte ſtehen laſſen. Während der kurzen Zeit
ſei=
ner Abweſenheit waren aus dem verſchloſſenen
Wagen drei braune Lederkoffer geſtohlen
wor=
den, in denen ſich mehrere tauſend Ringe,
Ziga=
rettenetuis, Feuerzeuge und andere Gegenſtände
befanden. Der Geſamtwert der geſtohlenen Sachen
beträgt etwa 25 000—30 000 Mark.
Falſchmünzerei im Hühnerſtall.
Breyell (Niederrhein). Im Dorfe Bracht
hob die Kriminalpolizei eine
Falſchmünzerwerk=
ſtatt aus, die in einem Hühnerſtall
unterge=
bracht war. Die Beamten fanden fertige
Fünf=
markſtücke, Formen, Tiegel, Metall, überhaupt
alles, was zur Falſchmünzerei erforderlich iſt.
Mehrere Verdächtige wurden feſtgenommen.
Auf einem Jagdausflug tödlich verunglückt.
Saarbrücken. Der Kraftwagen dreier
Metzer Kaufleute, die am Sonntag einen
Jagd=
ausflug gemacht hatten, verunglückte in der Nähe
des Metzer Friedhofes. Der Wagen verbrannte.
Einer der Inſaſſen kam in den Flammen ums
Leben, ein zweiter Inſaſſe wurde
herausgeſchleu=
dert und ebenfalls tödlich verletzt. Der Dritte
ringt mit dem Tode.
Drei Fiſcher ertrunken.
Waxnemünde. Nordweſtlich von
Warne=
münde iſt ein Fiſchkutter geſunken. Drei
Per=
ſonen aus Ribnitz haben den Tod in den Wellen
gefunden. Zwei von ihnen waren Schiffsoffiziere
der Handelsmarine und ſeit längerer Zeit ohne
Anſtellung. Sie hatten ſich ein offenes Boot
ge=
kauft, um durch Fiſcherei einigen Verdienſt zu
finden.
Exploſion in einem Laibacher Bergwerk.
Belgrad. Wie aus Laibach gemeldet wird,
ereignete ſich am Dienstag im Ojſtro=Stollen des
Kohlenbergwerks Hraſtnigg ein ſchweres Unglück.
Eine Benzinlokomotive befand ſich im Stollen,
um die beladenen Hunde herauszuziehen.
Plötz=
lich explodierte der Benzinbehälter der
Lokomo=
tive. Die in der Nähe beſchäftigten Bergleute
ſtanden ſofort in Flammen und fielen
bewußt=
los zuſammen. Auch die aufgeſtapelten
Kohlen=
vorräte fingen Feuer. Es entwickelte ſich in
we=
nigen Minuten ein ausgedehnter Brandherd. Der
Feuerwache und der übrigen Arbeiterſchaft
ge=
lang es erſt nach langen Bemühungen, den
Brand zu löſchen. Ein herbeigerufener Arzt
konnte drei bewußtloſe Bergleute retten; ſechs
andere waren bereits geſtorben. Die
Entſtehungs=
urſache der Exploſion konnte noch nicht
feſtge=
ſtellt werden. Es ſcheint ſich um einen
unglück=
lichen Zufall handeln.
Eiſenbahnfähre Dover—Dünkirchen.
London. Die maßgebenden Stellen planen
die Einrichtugn eines Fährbetriebes zwiſchen
Dover und Dünkirchen für den Eiſenbahnverkehr,
ſo daß alſo die Paſſagiere vom und nach dem
Kontinent die Eiſenbahnwagen nicht zu verlaſſen
brauchen. Der Plan ſoll im Jahre 1934
verwirk=
licht werden. Man hofft in abſehbarer Zeit
zwi=
ſchen London, Paris und anderen Orten
Schlaf=
wagen verkehren laſſen zu können.
Vor 75 Jahren
ſtarb der Bildhauer Rauch.
Chriſtian Daniel Rauch,
der große klaſſiziſtiſche deutſche Bildhauer, deſſen
75. Todestag am 3. Dezember begangen wird.
Rauch, der 1777 in Arolſen geboren wurde, war
ein Schüler von Schadow. Seine Hauptwerke
ſind die unvergleichlich ſchöne Marmorbüſte der
Königin Luiſe für das Mauſoleum in
Charlot=
tenburg, die ſechs koloſſalen Viktorien für die
Walhalla und das Berliner Denkmal Friedrichs
des Großen, in dem er die Summe ſeines
Kön=
nens in monumentalem Aufbau und realiſtiſcher
—Bildniskunſt zuſammenfaßte.
Sanikäre Reformen in Albanien.
Aus Tirana wird gemeldet: In den
letzten Jahren ſind in Albanien bemerkenswerte
ſanitäre Reformen durchgeführt worden. Die
Reorganiſation des Geſundheitsweſens begann
nit einem energiſchen Kampf gegen
Wunder=
kuren und Kurpfuſcherei. Eine Anzahl Zivil=
und Militärkrankenhäuſer ſind errichtet worden,
vor kurzem wurde in Tirana das neue Zogu=
Spital eröffnet, das aus zwei Hauptgebäuden
und fünf Pavillons beſteht und den modernſten
Anforderungen entſpricht. Die Regierung hat
eine große Anzahl von im Ausland
ausgebil=
deten Staatsärzten und Hebammen angeſtellt,
ſtaatliche Wanderärzte bereiſen ſtändig die
Landbezirke. Der Kampf gegen die Malaria
wird unter Mithilfe des Rockefellerinſtitutes
ge=
führt. Im Zuge dieſer Aktion iſt mit den
Ar=
beiten zur Aſſanierung der Lagune von Durazzo
begonnen worden. Die Arbeiten der
Zentral=
ſtation zur Bekämpfung der Malaria werden
durch die Verbreitung einer populären Broſchüre
und ſyſtematiſche. Aufklärungsaxbeiten der Preſſe
unterſtützt. In Tirana fand eine Unterſuchung
aller Häuſer und die Anlegung einer Liſte aller
hygieniſchen Mißſtände in denſelben ſtatt. Eine
Unterſuchung der Schulkinder hat ergeben, daß
an chroniſcher Malaria erkrankt waren: in
Tirana im Jahre 1929 42 Prozent, im Jahre
1931 17 Prozent, in Durazzo im Jahre 1929
45 Prozent, im Jahre 1931 27 Prozent. Im
all=
gemeinen iſt eine 25prozentige Abnahme der
Malariafälle zu verzeichnen.
Belgien gibt eine Piccard=Marke
heraus.
Neue Briefmarke,
die den Piccard’ſchen Stratoſphären=Ballon
zeigt und die zugunſten des Fonds für
wiſſen=
ſchaftliche Unterſuchungen herausgegeben wird,
aus deſſen Mitteln die Koſten des diesjährigen
Stratoſphärenflugs beſtritten wurden.
Donnerstag, 1. Dezember 19
Dammbauken ſchüßen jetzt das oſſe
drohte Neuwied vor Überſchwemzrng
Ein Teil der Deichmauer mit dem Pegeluzn.
In Neuwied, das oft durch die Hochwaſſeides
Unterrheins bedroht wurde, ſtehen jetzt
dieunn=
fangreichen Deichbauten vor der Vollendun duie
die Bevölkerung für immer vor ſchwerer Gſur
bewahren ſollen.
Die Aufo=Greke.
Wiesbaden. Einen tollen Streich leſteke
ſich die aus Frankfurt a. M.=Bockenheim
gbür=
tige 20jährige Schloſſerstochter Marg. Srieigl
vor einiger Zeit in Wiesbaden. Sie kam hirhzer
und promenierte auf der Wilhelmſtraße, w ihr
ein ebenfalls zur Kur weilender
Kreisveternär=
arzt auffiel, der ſie anſprach. Man ſchloß ſmäll
Freundſchaft. Der Doktor ſchien gut funſeitt,
denn er hatte eine tadelloſe Limouſine be ſich.
Der Einladung des Wagenbeſitzers, eine ſähtrt
zu machen, folgte Fräulein Margarete gern. Nan
fuhr über die Stadtgrenzen hinaus, ſpeiſteund
ſchloß am ſchönen Rhein ſo innige Freundſſait,
daß man die Nacht zuſammen bleiben wiltz.
Das neugebackene Paar fuhr dann mit dem
Wagen wieder nach Wiesbaden vor einem otlel
vor. Der Herr Veterinär begab ſich in das Sotell,
um ein Zimmer zu beſtellen. Da überkan es
Margaretchen, welches einen Führerſchein bſahz;
ſie ſetzte ſich ans Steuer und ließ die Maſſine
anſpringen. Der Wagen gehorchte, und ſeine ſene
Lenkerin durchfuhr verſchiedene Straßen.
Aies=
badens und dann gab ſie Vollgas und raſtemit
Schwung und Schick, den Wandersmann
ſetö=
mend, gen Frankfurt. Hier ſtoppte ſie auf
Sadt=
tempo, aber mit 90 Klm. Geſchwindigkeit gugs.
als man die Stadtgrenze im Rücken hatte dne
Fahrt über Hanau nach Halle. Da das Beczin
ausging, ließ Margarete den Wagen auf dar
Landſtraße ſtehen, ſchloß ihn mit dem Schlſſel,
welchen der Kavalier in Wiesbaden in der
Seket=
taſche ſtecken hatte, ab, und überließ ihn mitdem
Gepäck des Veterinärarztes ſeinem Schickſalan.f
der Landſtraße. Ein Motorradfahrer ſprac ſiee
an, der eben einen freien Soziusſitz hatte. Deſen
war bereit, ſie als Sozia mit nach der
Rech=
hauptſtadt zu nehmen. Hier blieb Margareteſrif
Monate lang und fuhr dann, als das Geld
us=
gegangen war, wieder zu Muttern nach
Funſe=
furt. Dort wurde ſie polizeilich feſtgeſtellt. ſ
geſtern hatte ſie ſich vor dem Wiesbadener Sho
fengericht wegen Diebſtahls zu verantwofel,
Sie hatte Glück, daß ſie einige Tage vor Elaf
der ſchärferen Strafbeſtimmungen hinſichtlickder
Autodiebſtähle, das Wanderfieber bekam. So
konnte ſie nach dem alten milderen Geſetzesprn;
graphen beſtraft werden. Das Gericht
veuu=
teilte die Geſtändige zu einer
Gefängnisſaf=
von ſechs Wochen mit Strafaufſchub unterder
Bedingung, daß ſie ſich freiwillig in Franurt
unter Schutzaufſicht ſtellt, damit ſie nicht wider
ſolche Streiche begeht.
18 Schwerverletzte bei einem Fahrſtuhlungick
auf der Madrider U.=Bahn.
Madrid. Auf der Madrider Untergrnd
ahnſtation Granvia ſtürzte am Mittwoch or
ittag ein vollbeſetzter Fährſtuhl infolge Eil”
ruches 15 Meter tief. 18 Perſonen wuden:
hwer verletzt.
Ein Blinder
erwirbt das Sporkabzeichen.
Erich Oehm,
Mitglied des Berliner Blinden=Sportverſ”,
erwarb als erſter Blinder das Reichs=Jugi0””
abzeichen des Deutſchen Reichsausſchuſſes
Leibesübungen.
Donnerstag, 1. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 334 — Seite 11
Sänger, die ihr Publikum reiteten.
Slandhafkigkeit und Geiſtesgegenwart, durch die Kakaſkrophen vermieden wurden.
In Brocklyn gibt es in einem ſchönen Park ein großes,
vil=
lenartiges Haus, das den eigenartigen Namen „
Salvation=
eine ſeitfame Heiben chrentt.
Von Dr. Herbert Schmidt=Lamberg.
In Riga gaſtierte im Jahre 1902 der berühmte Moskauer
cariton Pawel Minchitch. Man gab „Rigoletto”, und ein
ztlich gekleidetes Publikum füllte das Theater. Plötzlich ſah
Rinchitch in einer Seitenloge des dritten Ranges einen hellen
Suerſchein. Dieſe Loge wurde wegen Baufälligkeit dieſes Teiles
ds Hauſes nicht mehr verkauft, und dem am Geſamtumſatz
betei=
mten Sänger war dieſer Umſtand bekannt. Der Feuerſchein wurde
ſ=ller, Minchitch ging ſchnell, aber unauffällig zur rechten Seiten=
½ liſſe und raunte dem dort ſtehenden Feuerwachbeamten ein paar
gendringliche Worte zu. Dann ſang er weiter, ſeine beſten
Lei=
gungen übertreffend. Niemand vom Publikum ſchaute in die
whe alles war von dem Sänger gebannt. Inzwiſchen fiel eben
m Aſbeſtvorhang, wie er zu jener Zeit die Logen bei
auftreten=
gen Gefahren abdeckte, denn es war erlaubt, in den Logen zu
nruchen. Der Rang wurde geräumt, dort hatte inzwiſchen einige
umruhe eingeſetzt. Auf der Bühne aber ging die Vorſtellung
wei=
ar, ſo daß kaum jemand etwas von der großen Gefahr über den
wöpfen des im Parkett und in den erſten beiden Rängen ſitzenden
mublikums bemerkte. Die Aufklärung des Brandausbruches war
ge ein neidiſcher Kollege wollte die Vorſtellung ſtören, um den
ſrfolg des berühmten Baritons zu ſchmälern!
Bombay beſitzt zwei prächtige Theater, die von den engliſchen
geſellſchaftsangehörigen, aber auch von vornehmen Indern beſucht
werden. Karman Yaildaman war im Jahre 1906 der erſte
ü diſche Tenor, der es wagte, die Vorurteile des Kaſtengeiſtes zu
rechen und in einem indiſchen Theater vor einem engliſchen
Pu=
ſtikum zu ſingen. Das trug ihm hunderttauſend Racheſchwüre ein.
di änes Abends ſang er den „Mikado”, und das Theater war zum
m, herſten gefüllt. Im zweiten Akt, als er vorn an der Rampe
ſehend ſein Hauptlied ſang, bemerkte er, wie unter der Rampe,
die die Lichtanlage verdeckt, etwas ſich bewegte. Schon bald darauf
ſuob ſich ein ſchuppiger, langer Leib durch die halb abgeblendeten
ſmmpenreihen: eine außergewöhnlich lange Viper. Halb geblendet
ſchte das Reptil zögernd zugleich nach einem Ausweg und nach
uem Opfer, an dem es ſeine Wut auslaſſen konnte. Unbeirrt
ſung Karman weiter, die Augen feſt auf die Schlange gerichtet. Es
annte ſein, daß die Beſtie in das Orcheſter und in das Publikum
aoß, wenn man ihr freien Lauf ließ. Der „Mikado” erfaßte — wie
fällig — einen der als Dekoration verwendeten Speere. Er ſang
neiter, ſo daß das Publikum von dieſen Vorgängen, die ſich ſchnell
wwickelten, nichts merkte. Im nächſten Augenblick ſchnellte die
äachlange aus der Rampenverkleidung empor und wirklich beinahe
wer die Rampe hinweg ins Orcheſter. Aber ſogleich hatte
Kar=
van ſeinen Speer in den Kopf des Reptils gebohrt: und in
dem=
fülben Augenblick, als ſich das Publikum der furchtbarſten Gefahr
nit einem entſetzten, tauſendſtimmigen Aufſchrei bewußt wurde,
var dieſe Gefahr auch ſchon vorbei. Karman hatte ſein Publikum
wahrſtem Sinne des Wortes aus Todesgefahr, durch ſeine
ſtandhaftigkeit errettet.
Die italieniſchen Provinztheater waren vor dem Beginn der
oßen Theater=Aera in Italien meiſtens ziemlich vernachläſſigt
ud auf dieſe Weiſe kam es oft zu Zwiſchenfällen. Als
Mas=
ſgni noch Kapellmeiſter einer mittleren Provinzbühne war,
mſtierte eines Tages bei ihm Bartiſtini, der damals ſeinen
uhmesweg erſt begann. Schon bei den Proben bemerkte
Batti=
ſini, daß der geſamte Bau des Theaters recht alt und riſſig war,
ud bei der Mittagstafel äußerte er ſeine Meinung zu dem
Ka=
ſellmeiſter. Mascagni meinte, daß auch er ſchon längſt irgendein
unglück befürchtete, und daß dieſes einmal ganz unverhofſt
kom=
den werde. Die Vorſtellung begann, das Haus war abends recht
Et beſucht und Battiſtini war offenſichtlich ganz bei der Sache.
Arotzdem ſchweiften ſeine Augen durch das Haus und bemerkten
llötzlich, daß ſich links neben den Proſzeniumslogen im erſten
Eang zwei große Riſſe gebildet hatten, die er nach ſeiner
Mei=
wng beſtimmt am Morgen noch nicht geſehen hatte. Obwohl er
ſch zwang die Augen wegzuwenden, mußte er immer häufiger
ſänſchauen. Dabei ſah er nun zu ſeinem Entſetzen, daß dieſe Riſſe
mterhalb des voll beſetzten Ranges größer und größer wurden.
Elsbald begann er, dem im Orcheſter wirkenden Mascagni
bedeu=
ungsvolle Geſten zu machen, die dieſer zunächſt nicht verſtand.
Enter allen Umſtänden wollte Battiſtini einen Aufſtand im
heater verhüten. Am Ende ſchaute auch Mascagni zum erſten
sGe
Kang hinauf und — verſtand. Er ließ das Orcheſter allein
wei=
erſpielen, ging unbemerkt ab, während oben Battiſtini ruhig
Geiter ſang. Auf Mascagnis dringende Vorſtellungen wurde der
Nang durch leiſe Aufforderungen, die unter einem anderen Vor=
Dand an das dort ſitzende Publikum gegeben wurden, geräumt
und in der nahen Pauſe die Vorſtellung abgebrochen. Das
Publi=
zum hat nur durch Gerüchte von der außerordentlichen Gefahr
ge=
ört, die ihm an jenem Abend drohte, als Battiſtini plötzlich
verkrankte” und die Vorſtellung ſo bedauerlicherweiſe unterbro=
Sen werden mußte.
Vor einigen Jahren ging in der Straße von Otranto der
ſtalieniſche Vergnügungsdampfer „Conteſſa Mafalda‟
känter. Es war einer jener Untergänge, bei denen keine Panik
9s Publikum erfaßte, wodurch das Rettungswerk natürlich
be=
eutend erleichtert wurde. Daß aber keine Panik entſtand, iſt
em heldenmütigen Verhalten des argentiniſchen Sängers Carlo
Santorro und der Pianiſtin Vera Montana zu
verdan=
ben. Beide hatten an jenem Abend eine große Soiree für die
Paſſagiere angeſagt, und alles war im großen Feſtſaal des
Schif=
des verſammelt. Da geſchah das Unglück. Zufällig war Santorro
für einen Augenblick in ſeine Kabine geeilt, als er das eindrin=
gende Waſſer in den unteren Räumen bemerkte. Der Kapitän
rſuchte ihn flehentlich, die Darbietungen etwa noch eine halbe
Stunde weiterzuführen, bis alle Rettungsboote klar gemacht
wer=
ven konnten. Santorro war noch niemals ſo freigebig geweſen
And ſo herrlich bei Stimme als an dieſem Tage. Seiner
Beglei=
derin machte er leiſe die Mitteilung von dem Unglück, und auch
dieſe überbot ſich in ihren Leiſtungen. Das Publikum war hin=
Geriſſen, es war ein „Bombenerfolg”. Aber wie eine Bombe
Glug dann die Nachricht ein, als Santorro auf ein Signal des
Rapitäns ſein Publikum nach 38 Minuten heldenhafter Selbſt=
Deherrſchung erſuchte, in kleinen Gruppen auf das Deck zu ſtei=
Den, um ſich dort in die Boote einzuſchiffen. Auch während der
Mäumung des Schiffes noch ſang er weiter und verließ erſt 1½
Stunden ſpäter den ſchnell ſinkenden Dampfer als einer der letzten.
Lifhouſe” führt, zu deutſch etwa „Rettungs= und Lebenshaus”.
Hierher werden aus allen Nordſtaaten hartnäckige Selbſtmörder
gebracht, oft auch von ihren eigenen Familien eingeliefert. Und
eine der beſten Methoden der Leitung des Rettungs= und
Le=
benshauſes beſteht darin, daß ſie mit der Direktion der
Metro=
politan=Oper und mit den Ziegfield=Theatern einen Vertrag hat,
nach dem in jeder Woche zweimal einige der beſten Sänger im
Rettungshaus gaſtieren müſſen. „Die Muſik”, ſagt uns der
hell=
äugige und lebensfrohe Direktor North, „iſt dasjenige Moment,
bei dem die Patienten hier entweder allmählich anfangen zu
be=
greifen, wie ſchön doch das Leben iſt oder wie unſinnig das
frei=
willige Verſinken in Nacht und Stille ſein muß. Die Sänger, die
hierher kommen, müßten alle das große Band der
Rettungs=
medaille haben, und hierher kamen ſchon faſt alle großen Sänger
der Welt, die eine Ehre darein ſetzen, uns in unſerer Arbeit zu
helfen!“
Vom Büchertisch.
verſitäts=Profeſſor Dr. Fritz Klute=Gießen unter Mitwirkung
der Profeſſoren Behrmann=Frankfurt. Brandt=Pag. Burchard=
Münſter. Dietrich=Wien, v. Drygalſki=München. Friederichſen=
Breslau. Geisler=Breslau. Haſſinger=Wien, Kanter=Hamburg. Der bekannte Heimatſchriftſteller hat in Verehrung Juſtinus
Berlin, Maull=Graz, Meinardus=Göttingen. Nußbaum=Bern.
Oberhummer=Wien. Prinz=Fünfkirchen. Scheu=Königsberg.
Schrepfer=Frankfurt. Schultz=Königsberg. Schulz=Hamburg.
ner=Kronſtadt. Wegener=Berlin und anderen Gelehrten. Etwa
4000 größere Textbilder und Kärtchen, gegen 300
Farbenbil=
der, viele Kartenbeilagen. In Lieferungen zu je 2.40 RM.
Akademiſche Verlagsgeſellſchaft Athenaion m. b. H. Potsdam.
Südamerika, dieſer Länder=Komplex von Erdteil=Größe, einer
der zukunftsreichſten und aufſtrebendſten Kontinente, hat jetzt im thek Nr. 7191. Geh. 35 Pfg., gebd. 75 Pfg.
Handbuch der geographiſchen Wiſſenſchaft ſeine große Darſtellung
erhalten. Mit einer bisher in länderkundlichen Werken kaum
ge=
übten Allgemeinverſtändlichkeit der Schilderung, dabei in jeder
Hinſicht wiſſenſchaftlich zuverläſſig, lebendig und feſſelnd, laſſen
die Autoren, die Profeſſoren Maull=Graz. Kühn=Kiel. Troll=
Ber=
lin und Dr. Knoche=Santiago de Chile dieſen Erdteil in Wort
und Bild erſtehen. Land und Leute. Natur, Kultur und Wirtſchaft,
die politiſchen Verhältniſſe und Entwicklungsmöglichkeiten. Flora
und Fauna. Klima Lage und Geſchichte, alles, was notwendig iſt,
um ein geographiſch erſchöpfendes Bild zu geben, findet eine
vor=
trefflich gegliederte, überſichtliche und überzeugende Darſtellung.
Der Umſtand, daß mehrere Autoren als wiſſenſchaftliche Pioniere
einen bedeutenden Anteil an der Entdeckung und Erſchließung
weiter ſüdamerikaniſcher Länderſtrecken haben, verleiht dem Werk
einen ganz beſonderen Wert. Einer der beſten Kenner
Südameri=
kas, Profeſſor Oskar Maull=Graz, gibt die allgemeine Ueberſicht
über Lage, Entdeckungsgeſchichte und Landſchaftscharakter mit
allen weſentlichen Hauptzügen und ſchildert ſelbſt das Rieſenland
Braſilien. Dr. Franz Kühn=Kiel, ſelbſt jahrelang in Argentinien
tätig geweſen, gibt eine eingehende Darſtellung der La=Platg=
Länder mit ihren weiten Ebenen, die ſpeziell in Argentinien jetzt
zum Teil ihre Umwandlung von endlos ausgedehnten
Graslän=
dern in modern bewirtſchaftetes Kulturland erleben. Walter
Knoche ſchildert die ſüdlichen und weſtlichen Küſtengebiete und
Dr. Karl Troll=Berlin die weſtlichen Gegenden und die trowiſchen
Andenländer Jeder Beitrag bedeutet eine ganz hervorragende
Leiſtung länderkundlicher Vertiefung und gibt dem Leſer auf
jeder Seite Genuß und Belehrung in reichem Maße. Was dieſen
Band, wie überhaupt das geſamte „Handbuch der geographiſchen Bezeichnung modern. Ohne irgend welche Stilkünſteleien gelingt
Wiſſenſchaft” aber über jedes andere länderkundliche Werk
her=
aushebt, das iſt ſeine ganz unvergleichliche Bebilderung. Da lebt
Wichtige und Intereſſante iſt in glänzenden Photographien
ein=
gefangen. Dazu die Landſchaftsgemälde, bunt und lebensvoll, in
vorzüglicher Wiedergabe nach Bildern erſter Künſtler, und ein
wiſſenſchaftliches Anſchauungsmaterial von ſeltener
Reichhaltig=
keit: Karten. Profile, Zeichnungen und Diagramme — Der
mo=
derne Menſch braucht zweckmäßige Bücher. Dieſes Werk über
Süd=
amerika vereint Zweckmäßigkeit und Schönheit. Es beſtätigt aufs
neue die großartige Leiſtung des „Handbuchs der geographiſchen
Wiſſenſchaft” das in ſeinem unübertrefflichen Einklang von Wort
und Bild eines der wichtigſten und ſchönſten Werke unſerer Zeit
Dr. C. K... . ..
darſtellt.
Verlag Philipp Reclam jun. in Leipzig.
Vier junge Werkſtudenten ſind die Helden dieſes Romans der
in der Inflationszeit, in jenem ſeltſamen und erregenden
Zwie=
licht zwiſchen dem Weltkrieg und einem neuen Morgen ſpielt. Alle
vier Kriegsteilnehmer, alle vier vor die ſchwere Aufgabe geſtellt, zwiſchen Staatsanwaltſchaft und prominenten Strafverteidigern.
ſich in die Nachkriegswelt einzufügen, ſich durchzuſchlagen und ſich
und dem großen Kameradſchaftserlebnis des Krieges treu zu
blei=
ben. Nicht alle beſtehen dieſe Aufgabe. Die Schickſalsfäden führen
in alle Schichten und Milieus des neuen Deutſchland — in die
Fabrik mit ihren Maſchinenſälen und Kontoren, in die Kleinſtadt
mit ihren Bürgerſtuhen, auf das bäuerliche Gut und auf die
end=
loſen Landſtraßen. Deutſchland lebt in dieſem Roman mit ſeinen
Landſchaften, Städten und Dörfern, und typiſch deutſch ſind ſeine
Menſchen in ihrer charakteriſtiſchen, reich geſtuften und
lebensvol=
len Mannigfaltigkeit.
Oſſiv Dymow: Das Kuckucksſpiel. Novelle. Deutſche Faſſung von
O. Gabrielli. Mit einem Nachwort. Reclams Univerſal=
Bibliothek Nr. 7195. Geh. 35 Pfg., geb. 75 Pfg.
Oſſip Dymow, der ruſſiſche Emigrant, iſt in Europa und in
Amerika durch ſeine vielſeitige literariſche Tätigkeit weithin
be=
bannten und ſchildert das Schickſal eines jungen Offiziers, der in
der grauenhaften Oede der Verbannung dem Spielwahnſinn ver= ſtellt einen Gipfelpunkt im Schaffen des Dichters und in unſerer,
fällt.
„Der Weg zum Erfolg” von Oscar Boßhardt. Verlag Schweize=
Cie., A.=G., Zürich. Leipzig. Stuttgart. Wien. 172 Seiten.
ge=
heftet 4,80 Fr. Ganzleinen 6.,80 Fr.
In humorvoller und doch ernſter, ungemein ſuggeſtiver,
über=
zeugender Sprache leuchtet ein im wirtſchaftlichen Kampf des
Lebens erprobter Fachmann hinter die Geheimniſſe des perſön= koko und doch von einer fabelhaften Modernität. Meiſterhaft iſt
lichen Erfolges auf allen Gebieten des menſchlichen Strebens. In
kurzen Kapiteln werden nicht nur ein, ſondern viele Wege ge= und Philoſoph, ſondern trotz aller Kämpfe und Sorgen auch als
zeigt zu den tauſend Formen erfolgreichen Strebens.
Dr. Max Apel: Einführung in die Philoſophie, Reclams Uni= Frauengeſtalten ihrer Zeit muß die volle Sympathie jedes Leſers
verſal=Bibliothek Nr. 7187—89. Geheftet 1,05 RM., in Ganz= gewinnen. Voltaire, der „unvergleichliche Kopf voller
Lebens=
leinen 1.45 RM.
Dieſe Einführung will nach einem Worte Kants nicht Philo= als Liebhaber zum Feigling, als Freund zum Verräter wird
er=
ſophie, ſondern philoſophieren lehren, indem die Grundgedanken, ſcheint trotzdem in jeder auch der komiſchſten Situation als
über=
der Welt= und Lebensanſchauungen an den großen Geſtalten der ragend, geiſtreicher Kopf.
Philoſophie lebendig zur Anſchauung gebracht werden. So
durch=
der alten Griechen bis zur Gegenwart und ſchärft ſeinen Blick für
das Weſentliche, der philoſophiſchen Probleme. Dabei iſt allzu
große Kürze vermieden worden und das Wichtigſte klar und aus= Fliegerleben, ſeinen ſchweren Sturz aus 1000 Meter Höhe und
führlich entwickelt. So erſcheint dieſe Einführung wohl geeignet, andere packende Begebenheiten, und führt mitten hinein in den
Zugang zu den großen Fragen der Philoſophie zu öffnen.
Handbuch der geographiſchen Wiſſenſchaft. Herausgegeben von Unf= Juſtinus Kerner und Johannes Lämmerer Zwei Dichter=
Lebens=
bilder vom Welzheimer Wald von Guſtav Ströhmfeld. Preis
1.80 RM. Süddeutſche Buchdruckerei= und Verlags=Geſellſchaft
m. b. H.. Stuttgart, Hauptſtätterſtr. 18.
Kretſchmer=Berlin, Kühn=Kiel. Machatſcheck=Pien. Mareus= Kerners und aus Liebe zum Welzheimer Wald ein Werk
geſchaf=
fen, welches das Leben des beliebten Romantikers in Welzheim
und Gaildorf ſchildert und zum Teil die Dichtungen wiedergibt.
die während dieſer Zeit entſtanden ſind. Die Arbeit bildet eine
Termer=Würzburg, Troll=Berlin, van Puuren=Utrecht. Wach= wertvolle Bereicherung der ſchwäbiſchen Heimatliteratur, da es
dem Forſcher gelungen iſt. Einzelheiten aus dem Leben Kerners
aus ſchwer auffindbaren Quellen zuſammenzufaſſen.
Dr. h. e. Raguar Berg: Die Nährſalze. Gemeinverſtändliche
Dar=
ſtellung des Mineralſtoffwechſels. Reclams Univerſal=Biblio=
Ueber Säuren und Baſen, über Kalkzufuhr, Aufbauſtoffe uſw.
iſt unendlich viel geſchrieben worden, Ragnar Berg, der Gelehrte
von internationalem Ruf auf dem Gebiete des
Mineralſtoffwech=
ſels, ſtellt hier in einer leicht lesbaren Plauderei die Ergebniſſe
ſeiner langjährigen Forſchungen zuſammen.
— Unſere Leſer erinnern ſich unſeres lebhaften Hinweiſes auf
die erſterſchienenen beiden Bände des feſſelnden Kulturwerkes
von Walther Siegfried (Schillerpreisträger) Aus dem
Bilderbuch eines Lebens”, das in ſo glänzender Anſchaulichkeit und
wechſelreicher Fülle die Zuſtände. Perſönlichkeiten und
Geſcheh=
niſſe der letztvergangenen Jahrzehnte vorüberführte. Dieſes Werk.
von der Kritik des geſamten deutſchen Sprachgebietes einhellig als
ein Kulturdokument von einziger Art bezeichnet, wird nun durch
den ſoeben vom Verlag Aſchmann u. Scheller in Zürich und
Leip=
zig in prachtvoller Ausſtattung herausgeſtellten abſchließenden
Band 3 zur Vollendung geführt. Dieſer Schlußteil krönt das
Ganze in nochmaliger hoher Steigerung. Intereſſante
Bilderbei=
gaben bereichern auch wieder dieſen Schlußband, der das
Sieg=
friedſche Geſamtwerk nun zu einem dauernden Wertſtück für jede
private und jede öffentliche Bibliothek macht. Preis des
Pracht=
werkes in Luxuseinband 8.70 RM.
— Guſtav Herrmann: Tragödie eines Tages. Roman. (
Ar=
tur Wolf=Verlag. Kartoniert 2,65 Mk.)
Das eigenartige Werk des jungen Wiener Autors Guſtav
Herrmann: Tragödie eines Tages, welches vor kurzem im Artur
Wolf=Verlag. Wien, erſchienen iſt, verdient im höchſten Maße die
es Guſtav Herrmann, die Wichtigkeit alltäglicher Vorkommniſſe zu
ihrer wahren Bedeutung zu erheben. Das Schickſal einer Familie
Südamerika wirklich auf. Die Landſchaft, die Menſchen, alles wird in den knappen Raum eines einzigen Tages zuſammengefaßt,
der nun die Spannung der angeſammelten Leidenſchaften aller
vorhergehenden Jahre in ſich trägt. Der eigenartige Vorwurf iſt
mit großer Kraft geſtaltet. Der Autor verliert ſich nicht in
piycho=
logiſche Diſſertationen, ſondern bleibt ſtets erzählend und
geſtal=
tend, ſo daß er ſeinen Stoff in vorbedachter Steigerung ungemein
ſpannend bis zum Ende führt.
Erich Ebermayer: Der Schritt ins Freie. Erzählung. Mit
einem autobiographiſchen Nachwort. Reclams Univerſal=
Bib=
liothek Nr. 7192. Geheftet 35 Pfg., gebunden 75 Pfg.
Erich Ebermayer, einer der ſympathiſchſten und erfolgreichſten
Wilhelm Stolzenbach: Zwiſchen Geſtern und Morgen. Ein Roman Erzähler der jungen Generation, von Haus aus Juriſt, greift mit
vier junger Werkſtudenten. Geh. 3 RM., Ganzleinen 4,80 RM. dieſer ſpannenden Erzählung einen ſchon faſt tragikomiſchen
Miß=
ſtand der Rechtspflege unſerer Tage an. Die „Monſtreprozeſſe‟
jene unſeligen wochen= monatelangen Strafprozeſſe, meiſt gegen
Angehörige der Großinduſtrie und des Handels, mit einem
Auf=
marſch von Hunderten von Zeugen und tagelangen Rededuellen
Verhandlungen, die dem Staat Hunderttauſende koſten, ohne daß
am Ende Weſentliches dabei herauskommt, werden heute
allge=
mein, auch von den offiziellen Stellen ſelbſt, als eine
Unmöglich=
keit empfunden, der man bereits im Wege der Notverordnung zu
ſteuern verſucht hat.
Franz Werfel: Das Geheimnis des Saverio. Novelle.
Rec=
lams Univerſal=Bibliothek Nr. 7184. Geheftet 35 Pfg.,
gebun=
den 75 Pfg.
Die Novelle „Das Geheimnis des Saverio” von Franz
Wer=
fel. eine der beſten novelliſtiſchen Leiſtungen des großen Dichters.
Sie läßt die Eigenart, abgründige Tiefe und unerhörte ſeeliſche
Intenſität Werfels in der Darſtellung eines geheimnisvollen, tief
erregenden Falles erleben, in deſſen Mittelpunkt ein genialer
Ma=
ler=Fälſcher ſteht. Dieſer Saverio, der Rembrandt und Cimabue
mit ſolcher grandioſer Einfühlung fälſcht und wie ein großer
rühmt geworden. Die vorliegende Novelle iſt ſein Meiſterwerk. Schauſpieler ſich mit ſeiner Rolle vermiſcht ſteht als Perſönlichkeit
Sie ſpielt in der Vorkriegszeit in Kreiſen der nach Sibirien Vex= ſo furchtbar zwiſchen Sein und Schein, daß er nicht mehr ein und
aus weiß und endlich im Wahnſinn verlöſchen muß. Die Novelle
zeitgenöſſiſchen Literatur dar.
riſche Handelsbörſe, Zürich 1. Kommiſſionsverlag Raſcher u. — Die göttliche Familie. Voltaire ihr Freund —
Fri=
derjcus ihr Feind. Ein Roman „um Fridericus” v. Anda
von Smelding. Kartoniert 3,80 Mk. Ganzleinen 4,80 Mk.
Schlief=
fen=Verlag. Berlin SW. 11.
Ein neuartiger Fridericusroman, amüſant galant, ganz
Ro=
der Einzige” gezeichnet, nicht nur als genialer Feldherr. Dichter
hochſtehender Lebenskünſtler inmitten erleſener Geiſter. Die
Titel=
heldin, eine der klügſten, originellſten und lebensſprühendſten
energien und Sarkasmus” der als Freiheitsfanatiker ein Held iſt.
wandert der Leſer die philoſophiſche Gedankenwelt von der Zeit / Flieger=Erinnerungen von G. Schmuttermayer. (Verlag
„Bayernland‟ Dachau.)
In feſſelnder Weiſe ſchildert der Verfaſſer Eniſoden aus dem
durch Darbietung eines überaus reichen Inhalts jedem Leſer den Bereich der jüngſten Waffe unſrer einſtmals ſo glänzenden
Wehr=
macht. Die Jugend vor allem lieſt das Buch mit Begeiſterung.
Am
Beamen der Kusgabe insorer Weibnachksbonbonssieren!
Für Nikolaus und Weihnachten kaufen Sie billig und gut bei Kaiser’s:
Schokoladen, Pralinen, Gebäck, Printen, Lebkuchen, Marzipan, Figuren aus eigenen Fabriken;
ferner Kaffee in besten Mischungen, Tee, Kakao, Getreidekaffee und alle Artikel zum Backen.
50/o Rabatt in Marken auf alle Waren (ausser Zucker),
dazu die Vorteile, die Kaiser’s Weihnachtssparbuch bietet.
K
[ ← ][ ][ → ]Seite 12 — Nr. 334
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
SdssSateeTtabadttett
der Spork des Sonntags.
Im Sportprogramm des letzten Novemberſonntags nimmt der
Fußball ſowobl nach der Zahl als auch der Bedeutung der
aufge=
führten Ereigniſſe den erſten Platz ein. Neben dem Länderſpiel
Deutſchland — Holland in Düſſeldorf und dem Spiel einer
ſüd=
deutſchen Auswahlelf gegen die Pariſer Berufsſpieler=Liga in der
Seineſtadt ſind die Verbandsſpiele der acht ſüddeutſchen Gruppen
von außerordentlicher Bedeutung. Auch in den übrigen
Landes=
verbänden des D.F.B. treten die Spiele langſam in ein
ent=
ſcheidendes Stadium. Auch in den übrigen Raſenſports ſtehen
wichtige Begegnungen auf dem Programm. In den Sporthallen
herrſcht wieder ein lebhafter Betrieb, vornehmlich im
Rad=
ſport. — Im
Fußball
ſteht das 13. Länderſpiel zwiſchen Deutſchland und Holland im
Düſſeldorfer Rheinſtadion im Vordergrund. Drei der bisherigen
Spiele gegen Holland wurden erſt von Deutſchland gewonnen,
während die Holländer allerdings auch erſt viermal ſiegten. Die
Mehrzahl der Spiele, fünf, endete unentſchieden Deutſchland hat
für den Düſſeldorfer Kampf folgende Mannſchaft aufgeſtellt:
Buchloh=Speldorf; Schütz, Stubb (beide Eintracht Frankfurt);
Knöpfle=FSV. Frankfurt, Leinberger=Sppg. Fürth. Mahlmann=
Hamburger SV.; Albrecht. Wigold (Fort. Düſſeldorf), Kuzorra=
Schalke 04. R. Hofmann=Dresden. Kobierſki=Fortung Düſſeldorf.
Man rechnet nach den bisherigen unglücklichen Spielen gegen
Holland mit einem Siege der deutſchen Mannſchaft. Ein zweites
Repräſentativſpiel geht in Paris in Szene, Lique de Paris gegen
Süddeutſchland lautet hier die Parole. Obwohl allein vier
ſüd=
deutſche Spieler in der deutſchen Elf gegen Holland ſtehen und
ob=
wohl die ſüddeutſchen Verbandsſpiele keine Unterbrechung
erfah=
ren ſollen, hat man noch eine recht ſtarke Mannſchaft
zuſammen=
geſtellt, deren Chancen gegen die franzöſiſchen Berufsſpieler,
deren Aufſtellung durchaus einer Nationalelf gleichkommt. ſchwer
zu beurteilen ſind. Es ſpielen: Köhl=1. FC. Nurnberg; Huber=
KFV., Munkert=1. FC. Nürnberg: Gramlich=Eintracht Frankf.,
Kraus=1 FC. Nürnberg. Mantel=Eintracht Frankfurt;
Langen=
bein=VfR. Mannheim. Fiſcher=Pforzheim. Panzer=Hof, Lindner=
Eintracht. Merz=Pforzheim. In der ſüddeutſchen Bezirksliga geht
es in allen Gruppen weiter. Der Sonntag wird von beſonderer
Bedeutung ſein, denn man kann faſt in allen Gruppen die
Ent=
ſcheidungen über die erſten beiden Plätze erwarten. Es iſt
anzu=
nehmen, daß zu dem zuerſt ermittelten Gruppenmeiſter, dem
1. FC. Nürnberg, am Sonntag einige weitere treten können. Das
Programm hat folgendes Ausſehen: Gruppe Main: Hanau 93
— Eintracht Frankfurt, FSV. Frankfurt — VfB. Friedberg.
Kik=
kers Offenbach — Rotweiß Frankfurt. Union Niederrad —
Ger=
mania Bieber, VfL. Neu=Iſenburg — Sportfreunde Frankfurt,
Gruppe Heſſen: SV. Wiesbaden — FSV. Mainz 05, FVg.
Mombach — Wormatia Worms, Alem /Olympia Worms —
Vik=
toria Urberach. FVg. 06 Kaſtel — VfR. Bürſtadt. 1. FC. Langen
— Olympia Lorſch; Gruppe Nordbayern: Würzburger
Kik=
kers — ASV Nürnberg Sppg. Fürth — Germania Nürnberg.
FC. Bayreuth — VfR. Furth. FC. Schweinfurt — FV.
Würz=
burg 04. 1. FC. Nürnberg — Spvg. Erlangen: Gruppe
Süd=
bayern: Wacker München — Jahn Regensburg. DSV.
Mün=
chen — FV. Ulm 94 SSV. Ulm — Bayern München. Schwaben
Augsburg — 1860 München; Gruppe Württemberg:
Stutt=
garter Kickers — Germania Brötzingen. FC. Pforzheim —
Nor=
mannia Gmünd. Union Böckingen — SC. Stuttgart, VfB.
Stutt=
gart — Sportfreunde Eßlingen. — Gruppe Baden: FC.
Mühl=
burg — Spvg. Schramberg. Freiburger FC. — FV. Offenburg.
Karlsruher FV. — VfB. Karlsruhe FV. Raſtatt — Frank.
Karlsruhe. Phönix Karlsruhe — SC. Freiburg; GruppeRhein:
Phönix Ludwigshafen — VfR Kaiſerslautern. VfL. Neckarau —
Spvg. Mundenheim. SV. Waldhof — VfR. Mannheim.
Germa=
nia Friedrichsfeld. Amicitia Viernheim: Gruppe Saar: FK.
Pirmaſens — 1. FC. Kaiſerslautern. 1. FC. Idar — Eintracht
Trier SV. Völklingen — SV. 05 Saarbrücken, Sportfreunde —
FV. Saarbrücken. Aus dem Reich iſt neben den
Meiſterſchafts=
ſpielen in den einzelnen Landesverbänden das Spiel Holſtein
Kiel gegen A. B. Kopenhagen zu erwähnen.
Handball.
Auch in den Handball=Verbandsſpielen können am Sonntag
Entſcheidungen fallen. Am nächſten liegt die in den Gruppen
Süd=
rhein, Nordbayern und Südbayern, wo unter Umſtänden SV.
Wiesbaden, 1. FC. Nürnberg oder Sppgg. Fürth und München
1860 ſich ihre Titel ſichern können. Es ſpielen: Gruppe Main
TSV. Langen — VfR. Schwanheim, VfL. Sachſenhauſen — FSV.
Frankfurt, Poſt SV. Frankfurt. TSG. Höchſt 01. Rot=Weiß
Frankfurt — Pol. Frankfurt: Gruppe Heſſen: SV. 98
Darm=
ſtadt — Wormatia Worms, Pol. Darmſtadt — TV. Königſtädten,
Rot=Weiß Darmſtadt — TSV. Braunshardt; Gruppe
Süd=
rhein: Siegfr. Wiesbaden — SV. Wiesbaden, Pol.
Wies=
baden — Kreuznach 02. Poſt Wiesbaden — Haſſia Bingen, VfR.
Wörrſtadt — FSV Mainz 05; Gruppe Rhein; Pol. Mannheim
— ASV. Ludwigshafen, Mannheim 08 — Frankenthal.
Ludwigs=
hafen 03 — Mannheim 07. Phönix Mannheim — SV. Waldhof,
VfR. Mannheim — Pfalz Ludwigshafen; Gruppe Südbayern
(Oſt): 1860 München — Fürſtenfeldbruck: Gruppe
Nord=
bayern (I): Sppgg. Fürth — 1. FC. Nürnberg, Würzburger
Kickers — ASV. Nürnberg.
Rugby.
Im Mainkreis treffen ſich Offenbach 99 und Eintracht
Frank=
furt zum Verbandsſpiel, während ſich im Neckarkreis Heidelberg
BC. und der Heidelberger TV. 46 den Punktekampf des Tages
liefern.
Hockey.
Im Hockeyſport gibt es eine Reihe wichtiger
Freundſchafts=
ſpiele, ſo in Frankfurt einen Lokalkampf zwiſchen TV.
Sachſen=
hauſen und Sportclub 80. VfR. Mannheim hat den HC.
Heidel=
berg zu Gaſt, während der TV. 46 Mannheim in Heidelberg bei
der Turngemeinde 78 gaſtiert.
Radſport.
Im internationalen Radſport herrſcht am Wochenende ein
lebhafter Betrieb. In der Kölner Rheinlandhalle läuft ſeit
Freitag abend das 2. deutſche Sechstagerennen der Saiſon,
beſetzt mit ſieben deutſchen und fünf ausländiſchen Mannſchaften,
darunter den Rivalen von Amſterdam, Rauſch=Hürtgen und van
Kempen=Piinenburg. Das New Yorker Sechstgerennen
geht am Samstag zu Ende. Einen Fliegerkampf Deutſchland
Bel=
gien mit Weltmeiſter Richter und Steffes einer=, Arlet und
De=
graeve andererſeits, zieht am gleichen Tage die Stuttgarter
Winterbahn auf. Auch in der Dortmunder
Weſtfalen=
halle iſt am Samstag Renntag. Für das „Goldene Rad” wurden
Metze, Schindler, Schäfer, Wißbröcker, Lohmann, Neckar, Conſtant
und Hopkins verpflichtet. Einen weiteren Länderkampf bringt
Baſel, und zwar Schweiz — Frankreich, während in Paris
eine Revanche für den Länderkampf Deutſchland — Frankreich mit
Möller und Sawall für Deutſchland, Maréchal und Lacquehay für
Frankreich in Szene geht. Ohne deutſche Beteiligung veranſtaltet
die Winterbahn in Brüſſel als letzte Sechstagevorprobe ein
Zweiſtunden=Mannſchaftsrennen.
Turnen.
Das „Schönheitsturnen” des MTV. 79 München mit den
Olympiaſiegern Pelle=Ungarn und Neri=Italien, den Schweizern
Mieſz und Steinemann und zahlreichen deutſchen Spitzenkönnern
mit den drei Erſten aus der Gerätemeiſterſchaft (Frey, Winter
und Steffens, durfte eine der bedeutendſten Turnveranſtaltungen
des Jahres werden. In Stettin, Kiel und Magdeburg gehen
gleichfalls Kunſtturnen in Szene.
Tennis.
Der Amerikaner Tilden kommt auf ſeiner Tournee am
Samstag und Sonntag nach Frankfurt, wo er in der
Feſt=
halle ſpielt. Teilnehmer ſind die Amerikaner Tilden und
Bar=
nes, die Deutſchen Nüßlein und Najuch, zu denen noch als nicht
ſtändige Teilnehmer der Tournee der Frankfurter Meſſerſchmidt
und der Wiesbadener Becker kommen.
Pferdeſport.
Die deutſche Galoppſaiſon iſt noch immer nicht beendet. In
Mülheim/Duisburg ſteigt am Sonntag wieder ein Rennen,
wäh=
rend die Bahn in Straußberg die am Mittwoch ausgefallenen
Rennen am Samstag nachholt. Das franzöſiſche Rennen des
Tages läuft in Auteuil.
Leichtathletik.
Das erſte deutſche Hallenſportfeſt geht am Sonntag in Berlin
in Szene. Das meiſte Intereſſe beanſprucht der Sprinter=
Drei=
kampf mit den Bochumern Jonath und Borchmeier und dem
Hol=
länder Berger. Im übrigen iſt faſt die geſamte deutſche Elite
am Start vertreten.
Verſchiedenes.
Deutſche Schwimmer und Springer weilen im Ausland. In
London trägt der Verein für volkstümliches Schwimmen München
einen Klubkampf im Kunſtſpringen mit einem Londoner Klub
aus, Flichter und Randerath vertreten die bayeriſchen Intereſſen.
In Wien nimmt der SV. Gleiwitz 1900 an einem internationalen
Feſt des 1. Wiener Amateur=SC. teil. In Poſen kommt ein
Boxländerkampf zwiſchen Schweden und Polen zum Austrag, und
in Stockholm geht ein Ring=Länderkampf zwiſchen Schweden und
Finnland in Szene.
Handball.
Polizei Worms — Polizei Darmſtadt 5:7 11:2).
Am Mittwoch trugen die Darmſtädter ihr Rückſpiel gegen
Polizei Worms in Worms aus und gewannen recht knapp. Die
Darmſtädter glaubten, ihre Wormſer Kollegen leicht überfahren
zu können, und nahmen das Spiel nicht ernſt. Es wurde erſt
getändelt und Mätzchen gemacht, während die Wormſer mit
allem Können in den Kampf gingen. Die alten Kämpen wuchſen
nun über ihre ſonſtigen Leiſtungen weit hinaus. Der Wormſer
Tormann Fries, die Spieler Götz Galm. Böhm und Stühler
ſpielten ſich in geradezu glänzende Form hinein und machten den
Darmſtädtern das Siegen recht ſchwer. Bei dieſen klappte es
aber auch gar nicht Es mangelte an allem. So viel
Fangfeh=
ler= Fuß= und Zuſpvielfehler ſah man in vielen Spielen vorher
zuſammen nicht. Zu ſpät hatte man erkannt daß Worms zu
ſpielen und kämpfen verſteht. Wenn die Polizeimannſchaft in
den kommenden Spielen keine beſſere Form zeigt, wird man ihr
für das in Ausſicht ſtehende Entſcheidungsſpiel kaum eine Chance
geben können. Schiedsrichter Perſon=Mannheim, war ſehr
klein=
lich, ein flüſſiges Spiel konnte bei ſeinen Entſcheidungen nicht
aufkommen. Von vier von den Darmſtädtern erzielten weiteren
Toren waren beſtimmt drei einwandfrei, weshalb dieſe drei nicht
gegeben wurden, entzieht ſich unſerer Kenntnis.
Am kommenden Sonntag ſpielt die Polizei um 11 Uhr gegen
Königſtädten. Das Spiel iſt vom 1. Januar 1933 vorverlegt auf
den 4. Dezember. Hoffentlich zeigt ſich am Sonntag die
Polizei=
mannſchaft in beſſerer Form.
Die deutſche Studentenelf, die in Catania (
Sizi=
lien) am 25. Dezember das akademiſche Fußball=Länderſpiel gegen
Italien beſtreitet, trägt am 17. Dezember in Worms und am 18.
Dezember in Saarbrücken Probeſpiele aus.
Auf unbeſtimmten Termin verlegt wurde der für den 4.
De=
zember in Heidelberg vorgeſehene Hockeykampf zwiſchen Süd= und
Weſtdeutſchland.
Neue Umbau=Pläne ſind jetzt für das Berliner
Olym=
viſche Stadion ausgearbeitet worden, und zwar ſoll eine 400 Mtr.
lange Laufbahn geſchaffen werden. Dieſer Plan geht auf eine
An=
regung des in Berlin weilenden Präſidenten des Interntionalen
Leichtathletikverbandes. Edſtröm. zurück.
Die Deutſche Eishockey=Meiſterſchaft iſt auf den
21. und 22. Januar vorverlegt worden; ſie findet an dieſen Tagen
auf der Münchener Glaspalaſt=Eisbahn, durchgeführt vom
Mün=
chener Eislaufverein, ſtatt.
Sportlikerakur.
Weihnachten rückt immer näher, das Feſt, von dem man ſich
viel wünſcht und zu dem man viel ſchenkt. Namentlich der
Kraft=
fahrer, jenes Stiefkind der Behörden, hat einen großen Sack voller
Wünſche. Sie ſind beſcheiden, denn ſie ſind gerechtfertigt. Die
be=
kannte Motorfachzeitſchrift „Motor und Sport”, das
Motor=
blatt für alle, gibt in ſeinem neuen Heft Nr. 49 der
Weihnachts=
ſondernummer, einen Querſchnitt durch die Weihnachtswünſche
des Kraftfahrers. Es iſt diesmal ein beſonders reichhaltiges Heft,
deſſen redaktioneller Teil um mehrere Seiten bereichert worden iſt.
Der ſchenkende Kraftfahrer erhält wertvolle Anregungen für die
Auswahl ſeiner Geſchenke in dem Aufſatz „Internationaler
Zube=
hörmarkt”. Vom Reiz des Winterfahrens erzählt ein netter
illu=
ſtrierter Artikel „Weihnachten im Auto‟. Ein überaus reicher,
techniſcher Teil weiß Neues und Wichtiges zu ſagen. Beſonders
hingewieſen ſei auf den wirtſchaftlichen Teil, wo Dir. Kiſſel in
einem aufſchlußreichen Brief über die Frage: „Wie beurteilen Sie
die Ausſichten für 1933, wenn endlich etwas zur
Laſtenerleichte=
rung der deutſchen Kraftverkehrswirtſchaft getan wird?”
Beacht=
liches zu ſagen hat. Dazu der umfangreiche Unterhaltungsteil.
Heft 49 in der nächſten Buchhandlung (50 Pfg.) oder direkt vom
Vogel=Verlag, Pößnick i. Thur.
Donnerstag, 1. Dezember 19
Fußball.
Sportclub „Hota” — Eintracht komb.
Heute Donnerstag nachmittag 2.30 Uhr treffen ſich
Gegner auf dem Platze am Böllenfalltor (Stadion) zu
Freundſchaftsſpiel. Ein fairer Kampf iſt zu erwarten. En
frei. Das Spiel am 10. 11. gegen Rot=Weiß Sondermamitf
wurde von Hota verdient mit 4:2 gewonnen.
In Berlin muß Süddeutſchland am 8. Jan u
der Zwiſchenrunde um den DFB.=Pokal gegen Brandenbur;
len. Südoſtdeutſchland ſpielt am gleichen Tage in Breslau geun
Norddeutſchland.
Ihren zweiten Sieg feierten die kanadiſchen
hockeyſpieler in Bradford, wo ſie eine engliſche Auswahlmarmgf ſt
mit 9:5 bezwangen
Geſchäfliches.
Kurſus für Stoffmalerei. Es gibt ſo viele Menſche
Freude an künſtleriſch hochwertigen Arbeiten haben, denen jo
der Mut fehlt, ſich ſelbſt ans Werk zu begeben. Die Stoffrna
bietet jedem Gelegenheit hierzu: ſie iſt leicht und ſchnell zu erſ
und eine Stoffmalerei iſt viel ſchneller fertigzuſtellen,
al=
andere Handarbeit. Die Firma Farben=Krauth hat
möglicht, dem hieſigen Publikum die Einführung in die
Technik dieſer entzückenden Hausarbeit zu erleichtern. Ein
liner Kunſtgewerbler iſt beauftragt, am 2. und 3. Dezemh
kurzen Vorträgen und im praktiſchen Unterricht gratis die
wendigen Anleitungen und Anregungen zu geben. Zugleich
den eine große Anzahl der reizenden Malereien gezeigt. Diee
anſtaltung findet im Fürſtenſaal ſtatt. Nach Schluß jeden
läuft ein Film „Ein Gang durch eine Großwäſcherei”. Im übze
wird auf die heutige Anzeige verwieſen.
Geſpannt ſieht man auf die Tür..
Wer tritt herein? Nikolaus? Das Chriſtkind? Nein,
nicht. Vorerſt iſt es der Weihnachtsmonat ſelbſt. Süß und bebait
duftet es vor ihm her. Er zeigt uns die heutige Anzeigewm
Kaiſer’s Kaffee=Geſchäft: „Am Donnerstag, den 1. Dezember!
ginn der Ausgabe unſerer Weihnachts=Bonbonnieren.” (el
Anzeige.)
Eine ganz beſondere Mahnung ergeht hiermit nochmal an
alle Hausfrauen und ſolche, die es werden wollen, jetzt bei Bazif
an Weißwaren und Ausſteuer=Artikeln im Total=Ausverkauf nzem
vollſtändiger Geſchäftsaufgabe bei der Firma J. Rehfeld u4ſ.
wigsſtraße 15, ſich einzudecken Sie ſparen jetzt eine große. Ma
Geld und große Beſtände ſind noch vorhanden. Zögern Sieich
lange, denn auch die größten Vorräte gehen ſchnell zu EndeJim
übrigen leſen Sie das heutige Inſerat der Firma.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag. 1. Dezember
15.30: Stunde der Jugend.
Ee e eſiſfeeſent de Fre eraif
19.25: Karlsruhe: Blasmuſik. Badiſche Polizeikapelle Karlsruhe.
20.00: Die Jagd nach dem Gold des Kapitän Kid. 1. Folge
Schneider=Schelde.
21.00: Unterhaltungskonzert. Lieder von R. Franz. A. Dvorak,
Schoedk. Ausf.: Luiſe Richartz (Alt), E. J. Kahn (Klavi
21.30: Das große Waßer=Potpourri des Südweſtfunks. Aus
Funkorcheſter.
22.20: Zeit. Nachrichten. Wetter. Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 1. Dezembei
10.10: Breslau: Schulfunk: Szenen aus: Hanneles Himmelfahrts,
Gerhart Hauptmann.
15.00: Wir feiern Advent mit Hortkindern aus Berlin=Schöneſo=
15.45: Margarete Preul: Weihnachtsvorfreuden.
16.00: Pädagogiſcher Funk.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: H. Meißner: Deutſchtum in Finnland.
18.00: Roſe Walter: Strawinſky als Liederkomponiſt. Am Flug:
F. Welter.
18.30: Oberreg.=Rat Korzendorfer: Die Erfindung der Briefmr=
19.00:
Stunde des Landwirts.
19.20: Dr. Pechel: Wegweiſer durch die Zeit.
19.40: Zeitdienſt.
20.00: Stuttgart: Die Jagd nach dem Gold des Kapitän
Eine abenteuerliche Geſchichte von R. Schneider=Schelde
21.00: Klavierkonzert D=Dur (Krönungs=Konzert) von Mozart)=
Ausf.: Berliner Philharm. Orcheſter. C. Hanſen (Flüy.
21.30; Wir ſtellen vor . .: Karl Anton Prinz Rohan.
21.40: Serenade op. 95 von Max Reger. Ausf.: Berlimer
Al=
harmoniſches Orcheſter.
22.25: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Hamburg: Tänze von 1900—1932.
Weiterbericht.
Abſinkende Luft des kontinentalen Hochdruckgebietes
zum Auflöſen der Wolkendecke und über Deutſchland vielfnz
leichten Strahlungsfröſten. Mit der Verlagerung des Hoch 4
den Balkanländern rücken wir aus ſeinem Bereich. und Ausſiſe
der im Norden vorüberziehenden Störungen dürfte es geln
wieder maritime Luft nach Deutſchland vorzutragen.
werden in der kommenden Nacht die Fröſte ſchon mehr lokal m
nur in gefährdeten Lagen auftreten, ſonſt wird ſich langſano!
Weſten her Milderung durchſetzen, der Eintrübung und auge
neute Niederſchläge nachfolgen.
Ausſichten für Donnerstag, den 1. Dezember: Leichter M
froſt, vielfach neblig und dunſtig, tagsüber aufkom ne.
Bewölkung, milder und Niederſchlagsmöglichkeit, ſütch
bis ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Freitag, den 2. Dezember: Milderes, woltel;
Wetter mit vereinzelten Niederſchlägen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polſtiſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Ridid
Ausland und Heſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Kari Böhn
ür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bau=”
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilich in Darmſladt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommer
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
Radio, 3 Röhren u.
Schirmgitter,
Laut=
ſprecher billigſt;
zu verk. Anzuſ. 20
bis 21 Uhr. Loew,
Heinheimerſt. 592.*
Faſt neu. Marengo=
Rock u. Weſte und
guterh. dkl.
Winter=
mantel, Grß. 46/48,
zu verkaufen.
Heinrichſtr. 110, III.
Zweirädrig. Feder=
Handwagen z. verk.
Kl. Kaplaneig. 5. (*
Wittmannſtr. 25, II.
2 Gashängelampen,
Spiegel, Uhr, Seſſel
u. Tiſch. Vorhäng”
Sofa, Kupfer, Rah
men, Tiſcht., Serv.
uſw. z. verk. (16678
Ab 1. Dezember
Nur 14täg. Gastspiel
ERICH DONNERHACK
spielt mit seinen Künstlern
AM LANDESTHEATER
A
RUF: 3072
16684
Damen=Reitſtiefel,
faſt neu. Gr. 38,
Zaumzeug, hellgelb
wß. Satt.=Decke, Stall
Decke f. Wint. u.
Sommer. Reitgerte,
Sporen, wß.
Ban=
dagen, neu z. vk.
An=
geb. u. S. 164 Gſch.*
2 f. n. Patent=Rahm.
St. 6 Mk., 1 ſchw.
Ofenſchirm, 3 Mk.,
1 ſchw.
Damentuch=
mantel, 10 Mk. (*
Viktoriaſtr. 25.
Morgen Freitag, 2. Dezember 1932,
nachmittags 4 Uhr, findet im
HEAGHAUS, Luisenstraße 12, ein
DoNO!
statt über das Thema
Singer=Nähmaſch.
ſpottbill. zu verkf.*
Wienerſtr. 49, I. r.
Mod, weiße Küche Photo, 98 12., f. Küchenherd, rechts, „Saba” 3
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Karls=
a.alt. Schlachthspl.* Rodenſteinweg 25 1 u. S. 167 Geſchſt. * ſtraße 21, I. lks. *
Fehpelz. f. D.=
Man=
telfutter geeignet.
Sitzbadew.,
Spar=
herd. Wringmaſch.
zu verk.
Kattrein=
ſtraße 20, I. links.
Das Weihnachtsgehäck im elektr. Kerd.
HesS. Elscndand-It.-h., darmStdat.
ſtammer 334
ad
Tdbalbbhſe
Donnerstag, 1. Oezember
Zut Belebung der engliſchen Eiſen= und Stahlinduſtrie.
Eine Transakkion mik Unkerſtühung der Bankers Induſtrial developmenk Corporakion in England.
Anfangreiche engliſche Bankkredike.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Bankers Induſtrial Development Company, zu der unter
erung der Bank von England die engliſchen Großbanken gehören,
bſichtigt, dem engliſchen Eiſen= und Stahlkonzern Stewarts u.
ſlyd einen Kredit in Höhe von 3,3 Millionen Pfund
einzuräu=
ſuei. Der Erlös ſoll auf die Ausbeutung eines Eiſenerzfundes
ar 26 000 Acres Ausdehnung und mit Erzlagern von 500 000 To.
ſewvandt werden. Es iſt beabſichtigt, auf dem Feld ſelbſt, das ſich
n Mord=Hamptonſhire befindet, das erſte engliſche Werk zur
Er=
eugung von baſiſchem Beſſemerſtahl zu errichten, der den bisher
wendeten ausländiſchen Beſſemerſtahl. bei der Herſtellung von
fhren erſetzen ſoll. Der Bau des Werkes und der dazu geplanten
dlungen dürfte 6000 Arbeiter beſchäftigen. Nach Fertigſtellung
bien etwa 1000 Arbeiter eingeſtellt werden. Der Plan für dieſes
ſickernehmen iſt bereits vor zwei Jahren gefaßt und daher nicht
ſuch die Zollpolitik der engliſchen Regierung beeinflußt worden.
0e Transaktion iſt die dritte, die von der Bankers Induſtrial
Eeselopment Corporation ſeit ihrer vor zweieinhalb Jahren er=
Uſisten Gründung unterſtützt wird. Bei dem erſten Plan handelte
slich um die Fuſion von einigen Kohlen= und Eiſenwerken in die
Siſaacaſhire Steel Corvoration, bei dem zweiten um die Bildung
ſei National Shinbuilder Securities Corporation, deren Aufgabe
ſn der Rationaliſierung der engliſchen Schiffbauinduſtrie beſteht.
Reuter erfährt von zuſtändiger Seite, daß die geſtern von der
bisſſe gemeldete Verſchiffung von 3 Millionen Pfund Sterling
bekd nach Amerika eine einfache geſchäftliche Transaktion für
Rech=
ſurg einer nicht genannten fremden Macht iſt, und nichts mit dem
ſi liſchen Kriegsſchuldenproblem zu tun hat.
wifenkonkingenke für Imporkeure im Jahre 1933.
Vor einigen Tagen hat der Reichswirtſchaftsminiſter den
dwiſenbewirtſchaftungsſtellen die erforderlichen Anweiſungen
ſü die Deviſenzuteilungen für das erſte Halbjahr 1933 zugehen
llafen. Die Anweiſungen bringen inſofern eine Neuerung, als
ſas Deviſenkontingent künftig nicht mehr für ein Viertel=,
ſon=
ſig 1 Mſan für ein halbes Jahr feſtgeſetzt werden ſoll. Bei der Berech=
9 mch ſtung der Kontingente ſoll ausgegangen werden von den in den
ſetten 12 Monaten vor Eintritt der Deviſenbewirtſchaftung, alſo
ern Zeitraum vom 1. Juli 1930 bis 30. Juni 1931 für unmittel=
Henſe ſase Wareneinfuhr geleiſtete Auslandszahlungen. Abzuſetzen von
fohe Bü ſe, ſo errechneten Summe ſind diejenigen Zahlungen, die auf
huund beſonderer Genehmigungen geleiſtet worden. In der
Aßigel wird ein Zwölftel der geſamten ſo feſtgeſtellten Zahlungen
ſn Vergleichsjahr als Ausgangszahl ermittelt. Doch kann
ſaiſon=
im ßigen Unterſchieden im Zahlungsbedarf durch eine verſchiedene
UFetſtellung der einzelnen Monatsbeträge Rechnung getragen
wer=
iar. Von der monatlichen Ausgangszahl iſt als
Minderungs=
ſoſtor ein Anteil abzuſetzen der dem mengen= und preismäßigen
Einfuhrrückgang ſeit der „Vergleichszeit entſpricht. In dieſem
Mnderungsfaktor finden auch etwaige Preisſteigerungen die für
üuſt zelne Warengattungen in den letzten Monaten eingetreten
ſiD ihre Berückſichtigung. Für die verſchiedenen Warengattungen
ſGyſurden die Handelskammern unter Berückſichtigung der inzwiſchen
i getretenen wert= und mengenmäßigen Einfuhrverſchiebungen
ſer Minderungsfaktor zu ermitteln haben. Auf dieſe Weiſe
er=
echnet ſich der Grundbetrag, der zunächſt für die Monate Januar
bis Juni 1933 feſtgeſetzt wird. Von dieſem ſind die vom
Reichs=
m üüc wrtſchaftsminiſter für jeden Monat angeordneten Kürzungen in
Azug zu bringen. Ueber die ſo gebildeten gekürzten
Höchſt=
nIb träge darf zu Auslandszahlungen verfügt werden. Der
m natliche Kürzungsſatz wird künftig ſpäteſtens am 15. jeden
onats für den nächſten Monat feſtgeſetzt und im Deutſchen
Mäichsanzeiger veröffentlicht werden.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Novem=
M. Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (
Ernäh=
rg, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und ſonſtiger
Gdarf”) iſt im Durchſchnitt des Monats November 1932 um 02
bb. auf 118,8 (gegenüber 119,0 im Vormonat) zurückgegangen. Es
sſgen nachgegeben die Indexziffern für Ernährung um 0.1 v.H.
au. 109,5, Wohnung um 0 2 v. H. auf 121.4, Bekleidung um 06 v.
H=
huF 113,2, ſonſtigen Bedarf um 0.1 v.H. auf 164,0. Die
Indexzif=
ſie für Heizung und Beleuchtung hat ſich um 0.3 v. H. auf 136,4
ſech öht.
Rexroth=Lynen A.=G.. Michelſtadt i. Odenwald. Die
Geſell=
äaft legt jetzt eine Zwiſchenbilanz per 31. Dezember 1931 vor.
e nur acht Monate umfaßt und mit einem neuen Verluſt von
420 RM. abſchließt, ſo daß 112 499 RM. Verluſt bei 500 000
MM. AK. vorgetragen werden. Der Bruttoüberſchuß ſtellte ſich
M7 73 137 (i. V. volles Geſchäftsjahr 193 593) RM. Aus der
Bi=
rz: Hypothek 115 000 (145 000), Verbindlichkeiten 30 002 (60230),
Andwarenſteuer 24 876 (16 320), Akzepte 4637 (—). Delkredere
0150 (4011), ſonſtige Rückſtellungen — (25 405), andererſeits
Grundſtücke 15 300 (32 300). Gebäude 217 926 (223 997). Holzvor= A.E.G.
Nre 55 777 (152 965), fertige und halbfertige Warenvorräte
255 (82 809), Wertpaviere 2220 (7658). Debitoren 87 113 E. P. Bemberg
(S 643) Bank 5363 (—). Anſchlußgleis 12 000 (1). Maſchinen
A069 105 712) RM. Der AR. beſteht aus Erbgraf Alexander zu
EeEwach=Erbach. Ernſt Franz=Erbach, Karl Heiſter=Erbach, Richard
9 xroth=Brünn und Hermann Weichſelbaum=Dettelbach.
Enzinger Unionwerke A.G., Pfeddersheim bei Worms. Das
Arch die Beſchlüſſe der GV. vom Juni und Juli 1932,auf
nun=
ſnchr 4,23 Mill. RM. herabgeſetzte Stammkavital der Geſellſchaft,
As für 1931 noch 4 Prozent Dividende erhielt, wurde jetzt an den
rſen Berlin, Frankfurt a. M. Mannheim zugelaſſen. Nach dem
Moſpekt betrug der Umſatz in 1931 3,97 Millionen gegenüber 6,44
1930 und 8,28 Millionen in 1929. Im laufenden Geſchäftsjahr
ſit der Abſatz weiter erheblich zurückgegangen. Von den drei
Be=
ſtebsſtätten arbeiten gegenwärtig die Werke Pfeddersheim und Steuerguiſcheine
Mallau. Immerhin ſei auch im laufenden Jahre ohne Verluſt
enrbeitet worden. Zurzeit iſt Beſchäftigung für etwa ein Viertel
Normalbelegſchaft für einige Wochen vorhanden.
Deutſche Gold= und Silberſcheideanſtalt vorm Gebr. Roeßler,
Muankfurt a. M. Die Bilanzſitzung des AR. für das Ende Sep= SooDtſch. Reichsanl
mber abgelaufene Geſchäftsjahr 1931/32 iſt zum 9. Dezember an= 62o
A etzt. Ueber die vorausſichtliche Dividendenentſcheidung (in den 5½4Intern.,
esten Jahren 10 Prozent) liegen Angaben nicht vor. Jedenfalls 6%Baden .......
rſte die Bilanz 1931/32 wieder ein recht befriedigendes Bild 6%Bahern ......
Ud eine erhöhte Liquidität der Geſellſchaft, die bekanntlich ſehr 6% Heſſen ...b. 29
che offene Reſerven bereits ausweiſt. bringen. Die
Börſen=
hützungen gehen auf unveränderte Dividendenausſchüttung, doch 8% Thüringen v.27
gen Anhaltspunkte für den tatſächlichen Dividendenſatz noch
icht vor.
Fuſionsbeſtrebungen in der britiſchen Filminduſtrie. Die
ſaſionsbeſtrebungen in der britiſchen Filminduſtrie machen wei= Diſche, Anl. Ablö=
— Fortſchritte. Von der Gaumont Britiſch Picture Corporation,
e kürzlich weſentlichen Einfluß auf die Moß Empires, einem Deutſche Schutzge
Zonzern mit 400 Lichtſpieltheatern, Varietes und Kaffeehäuſern in
roßbritannien, erwarb, werden zurzeit Verhandlungen für eine 6S Raden=Baben.
Intereſſengemeinſchaft mit den „Stoll” Companies geführt welche 8%Berlin ..,p. 24
e Stollpicture Produktions= Ltd., die Stollpicture Theatre 6 Darmſtadt .
Eingsway) Ltd. und Stoll Theatres Corporation mit einem Ge= 88 Dresden. v. 26
Mumtkapital von 2 785 810 Pfund umfaſſen. Das Kapital der Gau= 82 Frankfurt a.M.
Nwnt Britiſch Picture Corporation beträgt 3 750 000 Pfund..
Predukienmärkke.
Frankfurter Produktenbericht vom 30. November. Weizen 205 so Heſf Landesbr.
S 206,50, Roggen. 162,50, Sommergerſte 180—187,50, Hafer 135— 8%9. Goldoblig!
N8 Weizenmehl ſüdd Spezial Null 29—29,75, desgl niederrhein. 5½% Heſſ Landes=
R— 20,50. Roggenmehl 23,25— 24,50, Weizenkleie 8—8,10, Roggen=
Meie 8—8,50. Tendenz: ſchwach.
In der Burgſtraße in Berlin herrſchte geſtern eine etwas
überraſchende Feſtigkeit. Noch im Vormittagsverkehr war eine
gewiſſe Unſicherheit zu beobachten, doch ſchon die Eröffnungskurſe
hatten überwiegend kleine Beſſerungen aufzuweiſen. Lebhafter
ge=
fragt waren wieder Montane, von denen Hoeſch und Mansfelder
bis zu 188 Prozent gewannen. Aber auch Bankaktien, Schuckert
und Schubert u. Salzer befeſtigten ſich bis zu 2,5 Prozent.
Dem=
gegenüber waren nur verhältnismäßig ſelten Rückgänge bis zu
0,75 Prozent zu verzeichnen. Rheag und Weſteregeln waren bei
Mindeſtumſätzen bis zu 1,5 Prozent gedrückt. Aus der Wirtſchaft
lagen weiter günſtige Nachrichten vor; die Pfunderholung wirkte
ſich etwas aus. An verſchiedenen Märkten kamen wieder
Still=
haltegelder zur Anlage. Beachtung fand die Bilanz der Hoeſch
A. G., aus der die Einziehung von 40 Millionen RM. eigener
Aktien hervorgeht. Auch die Ankündigung Dr. Gereckes in Halle,
daß ſein Arbeitsbeſchaffungsprogramm ein weſentlicher
Beſtand=
teil des Wirtſchaftsprogramms der kommenden Regierung ſein
werde, wurde mit großem Intereſſe zur Kenntnis genommen. Im
Verlaufe wurde es vorübergehend ſehr ruhig. Dann ſetzte jedoch
eine neue Kaufwelle ein, ſo daß ſich das Niveau ganz allgemein
bis zu etwa 1 Prozent, bei führenden Werten bis zu 1,75 Prozent
über den Anfang hob. Renten lagen gleichfalls freundlich.
Deut=
ſche Anleihen hatten lebhafteres Geſchäft, doch gab Altbeſitz im
Verlaufe leicht nach, während Neubeſitz weiter etwas anzog.
Reichsſchuldbuchforderungen und Reichsbahnvorzugsaktien lagen
unverändert, nachdem erſtere vorbörslich noch ſchwächer taxiert
worden waren. Variable Induſtrieobligationen waren
uneinheit=
lich; Krupp 0,75 Prozent ſchwächer, Vereinigte Stahl 7 Prozent
höher. Pfandbriefe uſw. lagen überwiegend etwas freundlicher.
An der Frankfurter Börſe war die Stimmung nicht
un=
freundlich. Es überwogen Kurserholungen und Befeſtigungen.
Aktien fanden vielfach Meinungskäufe, als auf
Krediterweite=
rungspläne verwieſen wurde. Beachtung fand auch die Rede des
Reichsfinanzminiſters, der eine ſpürbare Beſſerung in der
geſam=
ten Wirtſchaft für das Frühjahr vorausſagte. Dagegen wird die
Pfundbewegung nach wie vor mit der notwendigen Zurückhaltung
beobachtet. Bei Montanwerten, die eine gewiſſe Spezialbewegung
erfuhren, regte der A.R.=Bericht an. Das Unternehmen hat in
den letzten Monaten eine merkliche Beſſerung zu verzeichnen.
Mannesmann zogen 0,5, Phönix 0,5, Stahlverein 0,75,
Gelſenkir=
chen 1,75, Buderus 0,5 Prozent an. JG. Farben nach einem
un=
veränderten Eröffnungskurs bald um 1,5 Prozent feſter.
Scheide=
anſtalt in Erwartung einer günſtigen Bilanzvorlage in der AR.=
Sitzung am 9. Dezember 0,5 Prozent höher; auch Erdöl 0,25 Proz.
gebeſſert. Reichsbankanteile zogen 1,25 Prozent an. Kunſtſeide
wieder leicht erholt, dagegen Zellſtoffwerte kaum verändert. Am
Schiffahrtsmarkt waren die Kurſe widerſtandsfähig und eine
Klei=
nigkeit höher. Ziemlich ruhig und kaum verändert waren
Elektro=
werte. Völlig unveränderten Kurs hatten Bekula, Lahmeyer und
Siemens ſowie AEG.: Schuckert 0,25 Prozent freundlicher.
Kali=
werte konnten bis 1 Prozent anziehen. Conti Gummi machten
wie=
der eine Sonderbewegung durch und bleiben als günſtiges
Divi=
dendenpapier geſucht. Am Rentenmarkte zogen die Kurſe durch
Rückdeckung der Spekulation an.
Bei ruhigem Geſchäft zeigte die Abendbörſe behauptete
Kurſe. Etwas verſtimmend wirkten die ſchwächeren New Yorker
Anfangskurſe. Montanaktien, die bereits an der Mittagsbörſe
ſtärker anzogen, blieben weiter beachtet und gut behauptet.
Stahl=
verein 0.25 Proz. höher, Conti Gummi gewannen im Verfolg der
letzten Aufwärtsbewegung 1 Proz. Von Kaliaktien Aſchersleben Preiſe (in RM. je 100 Kg.. für Abſchlüſſe auf 100 Kg.) bekannt:
0,25 Prozent freundlicher. Elektrowerte waren gehalten, Bekula Kupfer: Bleche 80 (bisher 81 Mk.) Rohre: 109,50 (109,75),
0,25 Prozent feſter. Am Chemiemarkt lagen JG. Farben ½ Proz. Drähte und Stangen 76 15 (76.40) Schalen: 170 (172). Die Preiſe
freundlicher. Sonſt notierten noch Badiſche Maſchinen bei 108 (pl.
2 Prozent.) Der Rentenmarkt lag gleichfalls ruhig.
Altbeſitzan=
leihe noch etwas gedrückt bis 57,8 Proz.; dagegen lagen Stahlver= durch die perſiſche Regierung hat ein ſtarkes Fallen der Aktien
ein=Obligationen 0,5 Prozent feſter. Von Pfandbriefen Rhein, dieſer Geſellſchaft an der Londoner Börſe zur Folge gehabt. Wie
Hyp. ½ Proz. höher. Die Börſe ſchloß gut behauptet. Man nannte es heißt beabſichtigt die engliſche Regierung, in dieſer Angelegen=
JG. Farben 95,75 Prozent.
Sinanzergebnis bei der Reichsbahn.
Berwalkungsraksſihung
der Deutſchen Reichsbahn=Geſelſchaft.
Vom 28. bis 30. November 1932 tagte der Verwaltungsrat
der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in Berlin. In den
Beratun=
gen über das Finanzergebnis wurde feſtgeſtellt, daß ſich in den
verfloſſenen zehn Monaten des Jahres 1932 der Rückgang der
Einnahmen gegenüber dem Vorjahre auf 26,6 v. H.. gegenüber
dem Jahre 1929 auf 46,5 v. H. beläuft. Dabei muß berückſichtigt
werden, daß der prozentuale Abfall aus Verkehrsrückgang mit
etwa 35 v. H. gegenüber 1929 angenommen werden kann. Die
darüber hinausgehende Einnahmeminderung erklärt ſich durch die
bekannten erheblichen Tarifermäßigungen, die beſonders im
Güterverkehr um die Jahreswende 1931/2 eingetreten ſind
Im Reiſeverkehr wurde trotz der vielen Erleichterungen, wie
Sommerurlaubskarte und Halbierung der Schnell= und
Eilzugs=
zuſchläge nicht einmal die während der Hauptreiſezeit ſonſt
üb=
liche Steigerung erreicht, ſo daß ſich die Einnahmeausfälle aus
dem Perſonen= und Gepäckverkehr von Juni bis Oktober 1932
ſtändig vergrößert und erſt im Oktober eine geringe Abminderung
gezeigt haben. Die Geſamteinnahmen aus dem Perſonen und
Ge=
ſchäftsverkehr blieben bisher gegenüber 1931 um 22,1 v. H.
gegen=
über 1929 um 36,5 v. H. zurück.
Die Geſamteinnahmen aus dem Güterverkehr ſind gegenüber
1931 um 27.7 v. H. gegenüber 1929 um 51,2 v. H. zurückgeblieben.
Sie laſſen ſeit September eine über die jahreszeitliche
Verkehrs=
ſteigerung hinausgehende leichte Belebung erkennen
Die Finanzierung der geſamten für die Arbeitsbeſchaffung
vorgeſehenen 280 Millionen RM. iſt nunmehr geſichert. Der
Ver=
waltungsrat verfügte, nachdem er in der Septemberſitzung über
die Verwendung der 180 Millionen RM. Beſchluß gefaßt hatte,
nunmehr auch über die Verteilung der noch reſtlichen 100
Mil=
lionen RM. Sie werden für Oberbau, ſonſtige bauliche Anlagen.
für Fahrzeuge. Maſchinen ſowie für Neubauten verwendet.
In der am Schluß der Verwaltungsratstagung abgehaltenen
Sitzung des techniſchen Ausſchuſſes wurden die Ziele der
Betriebs=
führung und die techniſchen Probleme der Lünftigen
Verkehrs=
bedienung erörtert.
Be. Mainzer Viehmarkt vom 30. November. Auftrieb: 21 Ochſen,
17 Bullen, 599 Kühe oder Färſen 320 Kälber, 950 Schweine.
Marktverlauf: Bei Schweinen mäßig belebt, langſam geräumt; bei
Großvieh ſchleppend, großer Ueberſtand; bei Kälbern ſchleppend.
langſam geräumt. Preis pro 50 Kilo Lebendgewicht in RM.:
Ochſen a) 25—29, b) 15—19: Bullen b) 18—22; Kühe a) 14—22.
b) 12—16, c) 10—14; Färſen a) 26—31; Kälber b) 24—28, c) 18
bis 24; Schweine b) 44—46, c) 43—45. c) 43—44.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 30. November ſtellten ſich
für Kupfer: Dezember 39,50 (40), Januar 39,75 (40.25),
Fe=
bruar 40,25 (40,75), März 40,50 (41.25) April 40,75 (41,25), Mai
41,25 (41,75), Juni 42 (42,25). Juli 42.25 (42,75), Auguſt 42,75
(43), September 42,75 (43.50), Oktober 43 (43,50). Tendenz: ſtetig.
Für Blei: Dezember Januar 15 (16), Februar 15,25 (16.25),
März 15,50 (16.50) April Mai 15,50 (16,75). Juni 15,75 (17)
Juli, Auguſt 16 (17,50), September 16,50 (17,75), Oktober 16.50
(18). Tendenz; luſtlos. Für Zink: Dezember 19 (19,75)
Ja=
nuar 19 (20) Februar 19,50 (20,50) März 19,75 (20,75) April
20,25 (21), Mai 20,25 (21,25) Juni 20,50 (24,75) Juli 20,75 (22),
Auguſt 21.25 (22,50) September 21,50 (22,75), Oktober 21,75 (23),
Tendenz; luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Klam=
mern beigefügten Brief.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Zentralverband der deutſchen Metall=Walzwerks= und
Hütten=Induſtrie e. V. gibt folgende ab 29. 11. geltenden neuen
für Aluminium= und Meſſing=Halbzeug blieben unverändert.
Die Kündigung, der Konzeſſion der Anglo=Perſian Oil Cy
heit zunächſt offiziell nicht einzugreifen.
Verliner Kursbericht
vom 30. November 1932
Oeviſenmarkt
vom 30. November 1932
Verl.Handels=Gei.
Deutſche Banku.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Damp ſſch
Nordd. Lloyd 17.75
Bayr. Motorenw.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 32.—
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Miecht
75.—
61.75
18.50
26.—
32.875
61.25
61.—
20.75
114.50
95.75
Me
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Goeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerie.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchlef. Kolsw.
Orenſtein & Koppell
Me
70.50
96.—
42.75
72.75
78.50
43.50
54.125
104.75
43.875
57.—
41.25
40.125
35.75
Mitee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerie
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Wer
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werle
Nage
40.25
168—
45.50
26.375
109.75
39.—
15.—
13.375
23.—
72.—
26.875
24.75
Helſingio
Wien
Prag
Budape
Sofia.
Holland
Salo.
Kopenhagen
Stocholm.
London
Buenos=Aires
New Yor).
Belgien.
Italien
Paris
Bährung
100 finn. M.,
100 Schilline
100 Tſch. gr.
100 Pengö
100 Leva.
100 Gulden
100 Kronen e
100 Kronen ſe
100 Kronen R3.08
1 2.Sta.
Pap. Peio
Dollar 4.209
100 Belgo
100 Lire ſei.48 2
100 Franes
S9i
151.95
12.465
3.057
169.331
69.03
69.53
13.35
0.863
58.27
u16.48
Brief
5.926
52.05
2.485
3.06:
169.87
69.17
69.67
73.22
13.39
0.867
277
58.39
21.50
6.50
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Währung
100 Frankeniso. 92
100 Peſetas
100 Gulden
Yen
Rio de Janetrolt Milre!
Jugoſlawien 100 Dinar
100 Escudos
Portugal
Athen
100 Drachm.
t türk. 2.
Iſtambu
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Kairo.
Kanada
teanad. Doll.
Uruguan
1 Goldpeſo.
ſ100 isl. Kr.
5sland.
Tallinn (Eſt.) ſt00 eſtl. Kr. h10.s9
100 Lats 72.721
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R
39.32
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0.294
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2.008
3.73
3.5361
1.698
6o.44
Brief
21.0s
29.48
82.00
0.941
C.226
5.646
12.79
2.502
2.012
3.77
3.544
1.702
60.58
1I0.et
79.78
Suritftädter und Häriokarbänr Surmtraut, Blhut Mr Fresoner Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 30. November 1932.
fällig 1. 4. 34...
„ 1. 4. 35 ...
„ 1. 4. 36 ...
1. 4. 37...
„ 1. 4. 38...
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6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen b. 27
Dtſch. Anl.
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68 Mainz .......
62 Mannheimp. 27
62 München „v. 29
6% Wiesbaden v.28
Hhp.=Bk.=Liquid.
4¾% „ Kom.=Obl.
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G
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Pfd.=Anſt. 8. Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr. für
Heſſ. Golbobl. R. 11
R.12
82 Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.,
62 Naſſ.Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. 1
„ „ Ser,II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
6% Berl. Hyp. Bk.
5½%„ Liqu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
513% Lia Pfbr.
Golboblig.
2 Frif. Pfbr.=Bk.
Lig.=Pfbr.
5½%
16% Mein. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bl.
5½%0 „ Lig. Pfbr..
Goldoblig.
16%
6% Südd. Bod.=
Ered.=Bank.
5½% „ Lig. Pfbr
62 Württ. Hyp.=B.
Daimler=Benz
Dt. Linol. Werke
½ Mainkrw. v. 26
78.5
70
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80.25
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54.5
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M Rue
82 Ver. Stahlwerke
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L.Inveſt.
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4½% ungarn 1913
1914
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Goldr.
1910
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4% Liſſabon
4 2, Stockholm
Antien
Aig. Kunſtzüdeunie
A. E.G.
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Zelſtoff
Bemberg, J. P..
Berl. Kraft u. Licht/108.75
Buberus Eiſen. ..1 40.75
Eement Heidelberg
Karlſtadt
3. G. Chemie, Baſell=
Chem.Werke Abert
Chade .........!1
Contin. Gummiw. 1
61.7
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3.30
3.n
5.75
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30.25
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55.25
32.75
70
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62.25
45.5
55
124
35
154.5
114
Contin. Linoleum
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl.
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linolwerl.Berll
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff& Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwert.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
F.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guileaume
Frankfurter Hof.
Geſſenk. Bergwerk=
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer.
Grün cBilfinger..11
Hafenmühle Frift.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Aupfer. ..
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
„ Genüſſe
Funghans ......"
Kali Chemie ..."
Aſchersleben
18.5
101.55
79.75
36
78.25
65
37.5
42.75
11
69
54.5
34.5 IKlein. Schanzlin.
Klöcknerwerke ..
Knorr C. b.....
Lahmeyer & Co. ..
Saurahütte ......
Sech, Augsburg.
Löwenbr Münch.
Lutz, Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf
Miag. Mühlenbau
Montecatini Maild.
Motoren Darmſtadt
lSberbedar) ..
Phönix Bergbau ..
Reiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen. 11
Elektr. Stamm
„ Stahlwerke".
Niebeck Montan..
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalr
Salzw. Heilbronn 1
Schöfferhof=Bind.. 1
Schramm Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert. Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Südd. Zucker=A. G./138
Tellus Bergbau.
Thür. Liefer.=Geſ.
rietz Leonhard
lunterfranken
Mie Mg
Voigt & Haeffner.
182 WBahß & Frentag.
112.75 Weſteregeln Kali.
15.25
199
78.5
56”,
34I,
26
10.5
36.5
40.5
167
175
144.25
16.
53.75
72.5
50
Zellſtoff Waldhof
Memel.
Allg. Dt. Creditanſt:
Badiſche Bank. ..
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgei.
Shpotherbr.
Comm. —. Privatb.
Dt. Bank und Dise.
Dt. Eff. u. Wechſell
Dresdner Ban).
Frankf. Bank. ..
Hyp.=Bank.
Mein. Hyp.=Ban!.
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbank=Ant. . .!.
Rhein. Hyp.=Bank
Südd, Bod.=Cr. Bk.
Bürttb. Notenbank
A..G. ſ. Veriehrsw.
Allg Loralb. Kraftw
7% Dt.Neichsb. Vzu
Hapag ......."
Nordd. Lloyd..
Südd Eiſenb.=Geſ
Allianz u. Stuttg.
1u8
Verſicherung
„Verein. Verſ.
Frankona Rück=u. M
56.25 Mannheim. Verſich.
taui Minen
43.5
18.5
62.75
91
63.25
89.5
53.5
69
61.75
53
64.5
63
129
63.5
89.5
60
91=
16.5
17.55
33
173s
16.5
[ ← ][ ][ → ] EINE WELT-ATTRAKTION
kommt nach
DARMSTADT •
Daios Bela spielt
mit selnem berühmten Orchester.
Abends 8½ Uhr:
Montag
Diensteg
Konzerk und Bühnenschau
u. a.: Gufseppe Morelto der
Ba Ibekannte ſtal. Tenor. / Wflklam / Bo
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Seite 1 — Nr. 331
Darmſtädker Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 1. Dezember 121
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Durch ihn erfuhr ich, daß Juliette Lequis einer Hochſtaplerin
hu licher ſah denn der Frau, die ein Sproſſe aus fürſtlichem Hauſe
Feinem Eheweib erwählt. Sie hatte — obſchon meine Gattin
Lwährend des gewaltigſten aller Kriege Spionagedienſte gelei=
I, immer dem Lande, das ſie am beſten bezahlte, aber daß ſie
ſu Zeit, da ich Vaijramakſa kennenlernte, in einer interntionalen
ſesüſchaft für Alkoholſchmuggel und den Vertrieb von
Rauſch=
ſien ( wenn nicht für Schlimmeres!) tätig war, verriet er mir
lſicht — aus dem einfachen Grunde, weil er mit ihr zuſammen=
Ileitete.
Mehr als das erfuhr ich ſpäter — er hatte in den zahlreichen
ſarmaten meiner Abweſenheit auch mit ihr zuſammen gelebt. Ich
hrgehe die Jahre der Qual des Doppellebens, da ich Euch und
hrnz Dikur ein treuer und heißliebender Diener war, glücklich
„Her reinen Luft Eures weißen Hauſes, wo ich den kleinen Ser
bi im Wiſſen ſeiner Ahnen erziehen durfte — glücklich bis zu
beir Moment, da meine Sehnſucht nach Juliette übermächtig
ſurde, nach Juliette und dem Abgott meines Herzens, unſerem
Iſaques Garoda. Sie hatte mir einen Sohn geſchenkt, ein Jahr
as der Vermählung, ſie wohnte mit ihm in einer kleinen
Woh=
ſurg zu Paris, dort erlebte ich innerhalb weniger Jahre alles,
as der Menſch im Verlauf eines ganzen langen Erdenwallens
ſuchkoſtet an weltlichem Jubel und Leid.
Die finſtere Macht der Aſuren ſoll mein Sterben und meinen
ſſor unendlich qualvoll geſtalten, ich will das Recht des
Zweimal=
beſorenen verwirkt haben, wenn ein Schatten von verräteriſcher
ticht meinen Schmerz trübte, als Prinz Dikur vor ſieben Jah=
Je) gramerfüllt das weiße Haus verließ, um in unſerem Lande
e- Thron ſeiner Väter zu beſteigen. Was er mir erlaubte, ihm
werſprechen, wollte ich halten, das Vertrauen, das er meiner
ei drigkeit ſchenkte, ſollte keinem Unwürdigen erwieſen ſein —
hrohl es mir faſt das Herz zerriß, beſchloß ich, für mich auf
ir=
ſiſches Glück und häuslichen Segen zu verzichten und nur für Euch
m Ser Biri zu leben, wie es der hochherzigſte und weiſeſte aller
ſtinnige befahl, Dikur, der Euch mehr liebte als das Land, in das
r surückkehren mußte. Ich ſchrieb Juliette, daß ich ſie nicht mehr
pi derſehen wollte, ich hatte ſie materiell ſichergeſtellt, ich hoffte,
hr wenigſtens in einem einzigen Punkte trauen zu dürfen, in der
fuge der Erziehung unſeres Sohnes, der an Würdigkeit um eine
mEIt, an Alter um zwei Jahre hinter Ser Biri zurück war.
Ob=
roisl ich mit übermenſchlicher Kraft meine Sehnſucht, beide zu
eſen, überwand, ließ ich nicht nach, an ſie zu ſchreiben.
Statt meine tauſend Qualen zu ſchildern, erlaubt mir,
Für=
ii, eine Strophe aus dem größten Gedicht aller Gedichte
anzu=
ſüren, die beſſer ausdrückt, was ich litt, als die kläglichen Worte,
ſir denen ich die Seiten eines Buches ausfüllen könnte.
Wie Wind Sonne, Feuer und Donnerſchlag auf Wolken,
Waſſer, dürres Gras und Felfen wirkt, ſo wirkt der
Kummer auf das Herz der Menſchen, indem er zerreißt,
austrocknet. ſengt und ſpaltet.
Zerriſſen war ich, ausgetrocknet, verſengt und zerſpalten, als
Mi Nachricht bei uns eintraf, die auch Euch in dieſen
bejammerns=
virten Zuſtand verſetzte: König Dikur hatte ſich durch das
Nörd=
ſitze Tor begeben, er hatte die Himmelsgegend aufgeſucht, die der
ſchwarze Elefant anzeigt — er war nicht mehr! Wohl ſagt der
Höchſte, daß den Menſchen die Trennung beſtimmt iſt vom
Mut=
terleibe an, und daß der Verſtändige darum ebenſowenig dem
Schmerz über den Verluſt eines Angehörigen nachgeben ſoll wie
der Reiſende, der von unterwegs getroffenen Gefährten fröhlich
ſcheidet und leichten Herzens, jedoch die Bewohner des
Abend=
landes vermögen kaum dieſen Ratſchlag zu befolgen, was ſelbſt
den Erleuchteten oftmals ſchwer fällt. Für Euch war Dikurs
Tod doppelt ſchmerzlich, hattet Ihr doch jetzt die Obhut und die
Sorge für Prinz Ser Biri allein zu tragen, den König Dikur
in ſeinem letzten Willen zum Nachfolger auf dem Thron ſeiner
Väter beſtimmte.
Von dieſem letzten Willen ſoll mein Brief handeln.
Der Höchſte möge die gerechten Menſchen davor ſchützen, daß
ihre letzten Beſtimmungen eine ſolche Wolke von Niedrigkeit und
Kummer aufwirbeln wie dieſe, ſchlimmer denn eine Wolke von
Unrat und Staub, mit denen der Monſun fröhliche, wohlgefällige
Anſiedlungen überſchüttet.
König Dikur hatte beſtimmt, daß Prinz Ser Biri bis zu
ſei=
nem achtzehnten Lebensjahre in Europa nach modernen
Grund=
ſätzen von den beſten Lehrern, jedoch unter Geheimhaltung ſeines
Standes, erzogen wurde, während mir die unverdiente Ehre
zu=
teil ward, ihn weiter im Wiſſen und der Religion unſeres Volkes
zu belehren. In ſeinem achtzehnten Jahre aber, das nach der
hieſigen Zeitrechnung mit dem dreizehnten Juni 1929 abläuft,
ſollte Ser Biri, ausgerüſtet mit dem uralten Wiſſen Pamai=Yams
und dem modernen des Abendlandes, in der Hauptſtadt Otakutar
eintreffen, um mit dem geheiligten Brauch des Haarſchneidefeſtes
zugleich das Feſt ſeiner Thronbeſteigung zu begehen. Nur ein
ein=
ziger Grund durfte Ser Biri hindern, bis zu dieſem Tage in
Ota=
kutar zu erſcheinen, da das Land nicht länger ohne König ſein
ſollte — verzeiht, Fürſtin —, der Tod! den König Dikur als
ſtärkſte Macht der Erde anerkannte. Falls die Hoffnung der Eltern
Wenn Ihr Kind
gedeihen soll,
so muß es regelmäßig Ovomaltine bekommen.
Ovo-
maltine besteht aus Ei, Malz, Milch und Kakao,
ent=
hält also alle wertvollen Nährstofte, die gerade Kinder
zum Hufbau des Körpers und zu Knochen. und
Muskel-
bildung brauchen. Ovomaltine schmeckt sehr gut, ist
leicht verdaulich wird von den Herzten sehr empfohlen
und die Kinder nehmen sie auch sehr gerne.
Lieber an etwas Anderem sparen,
aber Ovomaltine nehmen!
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(I. 3794
durch den bitteren Tod hinweggerafft und dem Regentſchaftsrat
von Pamai=Yam die beglaubigte Todeserklärung Ser Biris
vor=
gelegt wurde, ſollte die Herrſchaft auf das dem Königlichen Hauſe
an Rang, wenngleich nicht an innerer Verbundenheit
nächſt=
ſtehende fürſtliche Geſchlecht Nor übergeben. Unnötig iſt es, zu
erwähnen, daß König Dikurs Wünſche und Gebete dem Lebenden
galten, allein er kannte ſeine Feinde, und nicht umſonſt hatte er
ſich bemüht, Euren und Ser Biris Aufenthaltsort geheim zu
hal=
ten. Dieſes Gebot blieb auch nach ſeinem Tode beſtehen, und —
faſt verbieten mir Reue und Scham, es niederzuſchreiben — meine
elende und charakterloſe Niedrigkeit war dazu auserkoren, den
Abkömmling des Sonnengottes in das erhabenſte Land der Welt
zu geleiten! Mir waren nicht nur die koſtbaren Urkunden
anver=
traut, ſondern alles, was Prinz Ser Biri mitbringen mußte, um
von ſeinem Volke und den Prieſtern als rechtmäßiger Herrſcher
anerkannt zu werden. Dieſes, Fürſtin, verſchwieg ich Euch
an=
fangs aus Achtung vor Eurem Schmerz, den ich nicht durch den
Anblick all dieſer Dinge aus Dikurs' geweihten Händen
vergrö=
ßern wollte — ſpäter aber — —. Der wichtigſte und erhabenſte
Gegenſtand, den ich aufzubewahren hatte und der nur von den
Lenkern unſeres Landes direkt berührt werden darf, war die
Hälfte eines überaus koſtbaren, Jahrhunderte alten
Schlüſſel=
barrens, in vier Tücher von heiliger gelber Farbe eingehüllt,
deſſen andere Hälfte ſich in Pamai=Yam unter Aufſicht des
Re=
gentſchaftsrates befindet.
Erlaubet mir, zur Erklärung der Bedeutung dieſes
Gegen=
ſtandes einen Vers aus den hohen und geheiligten Geſetzen
von Pamai=Yam niederzuſchreiben!
Wenn die aus den Wolken herabſchwebenden Scharen
von ſilbernen Reihern dem Lotos=Aeugigen, der ven
Thron ſeiner Väter beſteigen ſoll, die rechte Seite zeigen —
So ſchreitet der von Schönheit wie der Mond in der
zweiten Hälfte Glänzende auf goldenen Schuhen, in
weißen Gewändern und unter vielen Verbeugungen ganz
allein durch die vier Höfe des Waſſerpalaſtes, den nur die
begnadeten Angehörigen des königlichen Hauſes und die
Prieſter betreten dürfen, zum Tore des goldenen Reliquien
Temepls, der das Wiſſen um Leben und Tod ſeiner
Ahnen hütet. —
Er öffnet es mit dem geheimnisvollen Schlüſſel, der vier
Kanten hat wie der Himmel über den vier Ecken der
Welt und aus zwei Hälften beſteht wie der Mond, bei
dem Rechts und Links erſt ein Ganzes ergeben. —
Nur der verehrungswürdige Sohn des Königs darf dieſen
Schlüſſel in die Oeffnung legen und den heiligften aller
Tempel betreten. —
So er ihn verläßt, umweht von den ſanften Winden des
Himmels. —
„Iſt ſeine Schönheit ſtrahlend geworden wie die der Sonne,
ſeine Weisheit allmächtig wie die des zehntauſendjährigen
weißen Elefanten, und er genießt die höchſten Ehren, mit
denen die Götter die Könige von Pamai=Yam beſchenkten. —
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