Darmstädter Tagblatt 1932


28. November 1932

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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B zuich 7maligem Erſchelnen vom 1. Novembel

tülsember 2. Reichemart und 20 Pfennig
geltühr, abgeholt 2. Reſchemart, durch die
m 2.20 Reſchemari ſrel Haus. Poſtbezugspreis
umhne Beſtellgeld monatiſch 2,60 Reſchömart.
euelichkelt ſür Aufnahme von Anzeigen an
M Tagen wird uicht übemommen. Nichte
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ben Drzſeher, nſcht zur Kürzung des
Aelet. Deſellungen und Abbeſtellngen duch
wotene Verbindlichtelt für uns. Poſtſcheckonio
Franfurt g. M. 450t.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſebenen Orlginal=Auffätze und eigeuev Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſfattet.
Nummer 331
Montag, den 28. November 1932. 195. Jahrgang

27 mm brelie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfa.
FinanzeAnzelgen 35 Reſchepfg. Reliamezelle (93 mm
breit)l2 Reichsmarſ=Anzeigen von auswärte 38 Reichepfg.
FinanzAlnzeigen 50 Reſchepig. 92mm breite Velſames
zeiſe 200 Reſchemar. Alle preiſe in Reſchemart
(4 Dollar 4.20 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streltl uſw., erſiſcht
ſede Verpſiſchung au Erfülung der Anzeigent
aufträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder geriſchtiſcher Beiteſbung ſa0l ſeder
Nabat weg. Banſonie Deuſche Bani und Darme
ſädter und Nationalbant.

Schleichers Bemühungen.
Reichswehrminiſter v. Schleicher mit der weikeren Klärung beaufkragl. Fühlungnahme des Geverals mit Karkeien,
Afchaftsverbänden und Gewerkſchaften. Keine Rückkehr Papens als Kanzler. Präſidialregierung mit
gaftgs=
programm
und parlamenkariſcher Tolerierung?
Wirtſchaftsprogramm von Dauer und Erfolg mit Energie in
Morn poilliſchen Bafſenjanftand. Angriff genommen werden kann. Aus dieſem Grunde dürſten auch
Unruhiger Wahltag in Belgien.

* ci. Berlin, 27. November. (Priv.=Tel.)
Wenn auch die amtlichen Stellen über die Verhandlungen zur
der Regierungskriſe außerordentlich zugeknöpft ſind, ſo
doch keinem Zweifel unterliegen, daß der Reichsprä=
Mit zunächſt dem Reichswehrminiſter v. Schleicher
Auftrag erteilt hat, zu verſuchen, ob es ihm möglich iſt,
räſidialregierung auf die Beine zu ſtellen, die ſo
Diut iſt, daß ſie von der Mehrheitder Reichstags=
ien
in den nächſten Monaten nichts zu be=
en
hat.
it ſer Auftrag iſt General v. Schleicher erteilt worden, nach=
keichskanzler
v. Papen den Reichspräſidenten am Sams=
kebeten
hat, von ſeiner Wiederbetrauung Ab=
Hzu nehmen. Der Kanzler hat angeführt, daß er nach
Rückehr mit den gleichen Schwierigkeiten wie vor ſeiner
ſon zu rechnen habe. Es ſcheint, als ob Prälat Dr. Kaas in
Unterhaltung mit dem Reichspräſidenten gewiſſe Redewen=
gebraucht
hat, die es dem Reichspräſidenten angezeigt er=
ließen
, den Wunſch des Kanzlers nicht abzuſchlagen und
Aeichswehrminiſter v. Schleicher zunächſt eine gewiſſe Be=
itsfreiheit
einzüräumen.
m Sonntag haben denn auch bereits Verhandlungen
den verſchiedenſten Richtungen ſtattgefunden=
für
das künftige Präſidialkabinett zu gewinnen oder ſie
u uhr u
ſiſtens zu einer Tolerierung zu beſtimmen, denn in der Ferne
nach wie vor die Gefahr eines Mißtrauensvotums. Die
heit im Reichstag ſetzt ſich aber in erſter Linie aus der Lin=
Knd den Nationalſozialiſten zuſammen, und es liegt daher auf
kuand, daß Schleicher nach der nationalſozialiſtiſchen Seite hin
Eſe Fühler ausgeſtreckt hat, um feſtzuſtellen, ob man dort unter
hſen Umſtänden über die Wintermonate hinweg Gewehr bei
ſtehen bleiben wird. Damit iſt die Frage des politiſchen
ſienſtillſtandes angeſchnitten, der dazu dienen ſoll, bis
e
nächſten Frühjahr jede Regierungskriſe unmöglich zu
hen und der neuen Regierung die Ueberwindung der Schwierig=
auf
finanz= und arbeitspolitiſchem Gebiet zu erleichtern.
weit Herr v. Schleicher bereits in ſeiner Fühlungnahme ge=
ſnen
iſt, läßt ſich nicht feſtſtellen, da über alles ein dichter
htI der Vertraulichkeit gebreitet wird. Soweit ſich feſtſtellen
hat ſich der General neben einer Unterredung mit dem Kanz=
Fereits mit den Führern der Deutſchnationalen und
Wolkspartei unterhalten. Es ſcheint, daß er am Sonntag
K) mit dem Prälaten Kaas zuſammen war. Soweit das
rum in Frage kommt, iſt als ſicher anzunehmen, daß nochmals
ſ wurde, v. Papen dürfe auf keinen Fall wiederkehren. Ob
Eits erfolgte, iſt im einzelnen nicht zu klären, da alle Stellen
uusſchweigen. Das gilt auch von gewiſſen Fäden, die zu den
Mgen wird, ſteht dahin. Breitſcheid wird ſich am Montag noch
al mit ſeinen engeren Freunden unterhalten. Sachlich iſt
dieſe Angelegenheit wohl erledigt, denn die Sozialdemo=
Hieren.
Bisher ſcheint General v. Schleicher unter allen Umſtän=
Aſen Poſten des Kanzlers abgelehnt zu haben, weil
Eich in dieſem Falle vom Wehrminiſterium trennen müßte, denn
WReichswehr ſoll nicht unnötig in den Vordergrund geſchoben
en. Wenn aber eine parlamentariſche Unter=
erung
an dem Widerſtand der Nationalſozialiſten und der
Aen ſcheitert, ſo iſt nach Anſicht politiſcher Kreiſe ſchließlich
Kabinett Schleicher die wahrſcheinlichſte =
Vikreten ſein, der die Verbindungen mit den Arbeitnehmer=
umiſationen
aufrecht erhalten ſoll. Auf der anderen Seite ſind
rere Führer der Wirtſchafts= und Arbeit=
herverbände
gebeten worden, ſich für die nächſten
ae in Berlin zur Verfügung zu halten, Bekannt iſt
aiß Herr Krupp v. Bohlen=Halbach als Präſident des Reichs=
i
Faundes der Deutſchen Induſtrie bereits in einem dringenden
Dell an die Politiker eine vernünftige und dauerhafte Löſung
Knrdert hat, damit endlich in Deutſchland Ruhe einkehrt und ein kann.

die Wirtſchaftsführer keine Begeiſterung für ein reines Ueber=
gangskabinett
aufbringen, das jetzt ſchon damit rechnen müßte,
daß es in 2 bis 3 Monaten wieder fällt. In dieſem Zuſammenhang
iſt noch von Intereſſe, daß der Reichs= und der Preußenvorſtand
des Zentruns am Sonntag vormittag beſchloſſen, in Zukunſt (ine weit bisher zu überſehen iſt, kam es am Sonntagmotgen zu allen.
engere Tuchfühlung zu halten, womit geſagt iſt, daß die Zeutrums=
führung
auch die preußiſchen Verhältniſſe ſtärker in den
größeren Rahmen der innerpolitiſchen Entwicklung im Reich ein=
beziehen
will. Am Montag abend iſt eine neue Sitzung des Zen=
trumsvorſtandes
einberufen.
Abſchließend bliebe noch zu regiſtrieren, daß eine Löſung der
Kriſe durch eine Kanzlerſchaft des Leipziger Oberbürgermeiſters
Dr. Goerdeler im Augenblick nicht mehr als akut an=
geſehen
wird. Vor Dienstag=Mittwoch wird mit Eutſcheidun=
gen
nicht gerechnet.
Vermulungen über die Löſung der Kriſe.
In den Betrachtungen zur Kabinettskriſe wird von den Ber=
liner
Blättern allgemein darauf hingewieſen, daß ſich die Frage
nach dem kommenden Kanzler allgemein auf die Namen p. Papen
und v. Schleicher zugeſpitzt habe. Die D. A. 3. hält es für denk=
bar
, daß Miniſter von Schleicher ſeine bisherige ablehnende Hal=
tung
unter dem Druck der außergewöhnlichen Gefahren dieſer
EBeſtreben Schleichers geht wohl dahin, eine Reihe von Par= Tage geändert habe. Seine Haltung werde wohl maßgebend da=
von
beeinflußt werden, wie die inoffiziellen Beſprechungen mit
den Parteien verliefen, die ſich auf den Winterwaffenſtilſtand
beziehen. Es ſei anzunehmen, daß Miniſter von Schleicher dem
Programm eines parlamentariſchen Moratoriums unter mög=
lichſt
weitgehender Vermeidung von Konfliktsfällen, nicht ſehr
fernſtehe. Es ſei weiter zu erwarten, daß er auch die Notwendig=
keit
einer gründlichen Reform des Kabinetts bejahe.
Der Börſencourier bezeichnet eine Berufung des
Reichswehrminiſters von Schleicher zum Reichskanzler, der zu=
gleich
ſein bisheriges Amt weiter zu verwalten hätte, als die =
ſung
, die den ſehr verwickelten innenpolitiſchen Umſtänden noch
am eheſten gerecht werden könnte.
Die Germania hofft, daß der Zeitgewinn im Sinne einer
politiſchen Entſpannung und nicht im Sinne einer Steigerung der
bisherigen Experimentalpolitik ausgenützt werde.
Neue Danziger Prokeſtnoke an Polen.
Danzig, 26. November. 1 Abgeordneten.
Der ſtellvertretende Danziger Senatspräſident hat an den
polniſchen diplomatiſchen Vertreter in Danzig eine neue Be=
ſchwerdenote
gerichtet, in der es u. a. heißt:
Seit längerer Zeit habe ich zu wiederholten Malen bei
Ihnen Beſchwerde, darüber geführt, daß ohne jeglichen Grund
Warenſendungen von Danzig nach Polen an der Grenze angehal=
ten
oder in Polen beſchlagnahmt worden ſind. Ich habe weiter
darüber Beſchwerde geführt, daß von Ihrem in Danzig befind=
Fühlungnahme mit Vertrauensleuten der Nationalſozialiſten lichen, Zoll=Inſpektorat, gezeichnetem Organ für Danziger
Waren nach Polen polniſche Einfuhrbewilligungen verlangt wer=
verkſchaften
und den Sozialdemokraten geſpon= ſich zu äußern, und auch nicht verſucht, eine Rechtfertigung der als
vertragswidrig beanſtandeten Maßnahme zu geben. Ich muß
ſein ſollten. Eine Beſprechung mit Dr. Breitſcheid iſt am daraus ſchließen, daß unter Ihrer Billigung und auf Ihre An=
An ag nicht zuſtandegekommen; ob ſie am Montag überhaupt, weiſung durchgeführte Maßnahmen von Ihnen ſelbſt als vertrags=
widrig
anerkannt werden. Dieſe Schlußfolgerung dürfte nunmehr
auch dadurch als richtig bezeichnet werden, daß der Hohe Kom=
miſſar
des Völkerbundes der Danziger Anſicht beigetreten iſt. Bei
en betonen auch heute wieder, daß ſie nicht daran denken, Hohen Kommiſſars muß ich dringend erſuchen, die vertragswidri= Grund für eine ſolche Maßnahme zu finden ſei.
Undein Rechtskabinett oder eine bürgerliche Regierung zu gen polniſchen Maßnahmen ſofort aufzuheben und den berechtigten
aller Hemmungswege ſich frei entwickeln zu laſſen.
Moskau zu den Verhandlungen mit Paris.
TU. Moskau, 27. November.
franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen wird mitgeteilt, daß
bisher noch keine näheren Vereinbarungen vorlägen. Die ruſſiſche
Regierung habe ſich bereit erklärt, über alle Fragen des ruſſiſch=
franzöſiſchen
Handelsverkehrs in Paris zu verhandeln. Der Zeit=
Ms. In einer ſolchen Regierung ſolle dann das Zentrum punkt für die Verhandlungen ſei noch nicht feſtgeſetzt worden. Ein ſterkollegen über das Kriegsſchuldenproblem gehabt. Man arbeitete
ruſſiſcher Sonderausſchuß ſolle Anfang oder Mitte Dezember nach an der engliſchen Antwort auf die amerikaniſche Note. Die Be=
My einen ſeiner bekannteſten Gewerkſchaftsführer Paris reiſen. Ihm würden mehrere Mitglieder des Handelskom= ſprechungen ſind am Sonntagabend fortgeſetzt worden. Am Mon=
ehemalige
ruſſiſche Botſchafter in London.

Brennſtoffkarken in Rußland.
TU. Moskau, 27. November.
In den großen Städten der Sowjetunion, darunter Moskau,
Leningrad und Charkow, wurden Brennſtoffkarten für Holz uſw.
eingeführt, da man wegen der großen Unordnung im Transport=
weſen
dieſe Städte nicht ausreichend mit Brennſtoffen verſorgen 9

Keine weſenklichen Veränderungen in der Kanner.
TU. Brüſſel, 27. November.
Der Wahltag in Belgien verlief nicht ohne Zwiſchenfälle. So=
möglichen
Zwiſchenfällen, die beſonders heftig im ehemaligen deut=
ſchen
Gebiet Eupen=Malmedy waren. In Eupen ſtießen deutſche
Sozialiſten und Anhänger der altbelgiſchen katholiſchen Union
aufeinander. Die Sozialiſten waren offenbar zum Zwecke der
Herausforderung aus den angrenzenden altbelgiſchen Gemeinden
herangezogen. Es kam zwiſchen den beiden Gruppen zu einer
heftigen Prügelei, die über eine Stunde dauerte und erſt durch
den Einſatz der Gendarmerie aus Verviers beendet werden konnte.
Bei den Zuſammenſtößen wurden ſechs Perſonen verletzt. Zwiſchen
Deutſchen und Altbelgiern kam es auch im Dorfe Kettenis zu Zu=
ſammenſtößen
. Auch hier mußte die Gendarmerie eingreifen. In
Antwerpen gerieten Katholiken und Sozialiſten aneinander. Elf
Perſonen wurden verletzt, vier darunter ſchwer; in Verviers, in
Mons und im Zechengebiet gab es Verletzte. In Muscron ( Weſt=
flandern
), einer Arbeiterſtadt, griff Rote Garde das Gewerkſchafts=
haus
der chriſtlichen Schachtverbände an, deſſen Faſſade völlig zer=
trümmert
wurde. Die Ortspolizei zeigte ſich machtlos. Erſt ein
Gegenſtoß katholiſcher Kampfverbände konnte die Rote Gatde zur
Vernunft bringen.
Nach den bis 1,30 Uhr nachts vorliegenden Meldungen rech=
nen
die Sozialiſten mit einem Nettogewinn von 3
Sitzen. Dieſe vorläufige Schätzung zeigt, daß die ſoz. Oppo=
ſitionspartei
, die im Parlament über 70 Plätze verfügt, nur
mäßige Fortſchritte gemacht hat und von ſich aus keinen Um=
ſturz
der parlamentariſchen Kräfteverhältniſſe herbeiführen kann.
Die Katholiſche Partei, die 1929 76 Mandate errang,
rechnet mit einem Plus von 56 Sitzen. Für die Libe=
ralen
war der Wahltag nicht günſtig, ſie werden 56 Man=
date
verlieren. Bisher verſügten ſie über 28 Mandate. Die
Frontpartei plämiſche Nationaliſten beſaß bisher
11 Plätze, von denen ſie 4 verliert. Die Kommuniſten
verzeichnen im allgemeinen einen Rückgang. Das auf Grund der
Kommunalwahlen vom 19. Oktober befürchtete Vorrücken der
Kommuniſten hat nicht ſtattgefunden. Sie werden auch im neuen
Parlament unwichtig ſein und verfügten bisher nur über
In Eupen=Malmedy lautet das Geſamtergebnis: Chriſt=
liche
Volkspartei 7456 Stimmen (1929: 7740 Stimmen), Sozialiſten
2886 (3165), Katholiſche Union 5054 (2622), Liberale 471 (671)
und Kommuniſten 338 (73) Stimmen. Abſtimmungsfreundlich ſind
Chr. Volkspartei und Sozialiſten, die zuſammen 10 342 (10 905)
Stimmen auf ſich vereinigen. Allerdings ſind auch die Kommuniſten
nicht gegen eine Abſtimmung. Den ſtarken Zuwachs der Katholi=
ſchen
Union führt man auf den Hirtenbrief des Biſchofs von
den. Sie haben es nicht für nötig befunden, auf dieſe Beſchwerden Lüttich zurück, der ſeinen Gläubigen Stimmabgabe für eine andere
Partei verboten hatte.
Auch Polen und die Tſchechoflowakei müſſen zahlen.
TU. Waſhington, 27. November.
Das Waſhingtoner Staatsdepartement hat jetzt an Polen und
an die Tſchechoſlowakei Noten geſandt, in denen zum Ausdruck
dieſer Sachlage und unter Berückſichtigung der Entſcheidung des gebracht wird, daß in den Geſuchen um Zahlungsauſchub kein
Ein Sonderausſchuß der Handelskammer der Vereinigten
freien Warenverkehr von Danzig nach Polen unter Beſeitigung Staaten ſprach ſich gegen jede Kriegsſchuldenſtreichung aus, trat
jedoch für eine vorübergehende Verlängerung des Schuldenmora=
toriums
ein. Eine Reviſion könnte nur vorgenommen werden,
falls die Allierten abrüſteten und beſondere Zollzugeſtändniſſe
machten.
Zu den Meldungen über die Wiederaufnahme der ruſſiſch= Beſprechungen über die engliſche Ankwork an USA.
EP. London, 27. November.
Premierminiſter Macdonald hat am Sonntag in der
Downingſtreet wichtige Beſprechungen mit einigen ſeiner Mini=
miſſariats
und der Staatsbank angehören, ferner Sokolnikow, der tag findet ein Miniſterrat ſtatt, in deſſen Verlauf möglicherweiſe
die engliſche Antwort endgültig fertiggeſtellt werden wird.
Ein Panzerzug enkgleiſt. Elf Tole.
TU. Peking, 27. November.
Nach einer Meldung aus Mukden wurde bei Kirin ein japa=
niſcher
Panzerzug zum Entgleiſen gebracht. Elf Soldaten wurden
getötet und mehrere andere verletzt. Die Urſache der Entgleiſung
foll auf etnen Anſchlag zurückzuführen ſein.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 2 Nr. 331

Aus der Landeshauptfkadk.
Darmſtadt, den 28. November 1932.
Lehrgang über Skraffälligenpflege u. Trinkerfürſorge
EPH. Am Donnerstag, dem 1. Dezember, vorm 9 Uhr begin=
uend
, veranſtaltet der Evangeliſche Wohlfahrtsdienſt Darmſtadt,
in Verbindung mit dem Heſſiſchen Landesverein für Innere Miſ=
ſibn
im Gemeindehaus in der Kiesſtraße 17 einen Lehrgang über
Straffälligenpflege und Trinkerfürſorge, zu dem hiermit herzlich
eingeladen wird.
Vorgeſehen ſind folgende Vorträge: Unſere Mitarbeit, in
der Straffälligenpflege (Ref.: Zuchthauspfarrer Dörmer= Rocken=
berg
). Die Soziale Gerichtshilfe, (Ref.: Wohlfahrtspfleger
Schott=Darmſtadt) Weſen und Behandlung der Trunkſucht
(Ref.: Dr. Georgi=Nieder=Ramſtadt) Was kann für Trunkſüch=
tige
und ihre Familien geſchehen? (Ref.: Wohlfahrtspfleger Gull=
Darmſtadt).

Hausfrauenbund. Am Dienstag, 4 Uhr, Hotel zur
Traube, Vortrag von Frau Lisl Schuckmann=Offenbach über
Pädagogiſches Spielzeug. mit Ausſtellung von Wal=
dorf
=Spielzeug durch die Firma Faix, Spielwaren, Ernſt= Lud=
wigsplatz
. Dem Waldorf=Spielzeug liegt der Gedanke zugrunde.
dem Kinde Dinge zu geben, die ſeinem Faſſungsvermögen ent=
ſprechen
, des Kindes Spieltrieb fördern und vor allem die Phan=
taſie
entwickeln. Kein durchaus fertiges Spielzeug, das trotz
mancherlei techniſcher Vervollkommnungen doch nur eine be=
ſchränkte
Zahl von Bewegungen und Handhabungen ermöglicht,
ſondern ein Spielzeug, das den werdenden Geiſt des Kindes
weckt, das Gemüt bildet, ein Anſchauungsmaterial darſtellt, die
geſtaltenden Kräfte anregt und die Sinne weckt. In dieſen be=
ſonderen
Eigenſchaften, in der Haltbarkeit und Einfachheit liegt
der erzieheriſche Wert der Waldorf=Spielzeuge. Weihnac ten
ſteht vor der Türe. Die Frage: Was ſoll ich den Kindern ſchen=
ken
? wird in dieſer Ausſtellung ſchnell beantwortet. Gäſte, be=
ſonders
junge Hausfrauen und Mütter, ſind herzlich willkommen!
Kaffee und Gebäck.
Dajos Bela kommt! Der von unzähligen Schallplatten,
Tonfilmen und Radioübertragungen bekannte und berühmte, in
Berlin anſäſſige ungariſche Zigeunerprimas Dajos Bela gibt,
auf der Durchreiſe von der Schweiz, am 5. und 6. Dezember.
abends mit ſeinem Soliſtenorcheſter ein zweitägiges Gaſtſpiel
im Städtiſchen Saalbau. Der Kartenverkauf beginnt ab Montag.
(Siehe geſtrige Anzeige.)
Die Gedok, Gemeinſchaft Deutſcher und Oeſterreichiſcher
Künſtlerinnen und Kunſtfreundinnen, hält am 1. Dez.. abends,
ihre Gründungsverſammlung der hieſigen Ortsgruppe der Gedok.
Intereſſenten ſind freundlich eingeladen. Einleitender Vortrag
von Frau Dr. Schmitt=Söder.
Lieder= und Arienabend Gudrun Steuer. Wir verweiſen
auf den am Donnerstag, den 1. Dezember, im Saal der Vereinig=
ten
Geſellſchaft ſtattfindenden Lieder= und Arienabend
von Gudrun Steuer (am Klavier Profeſſor Dr. Noack). Näheres
ſiehe Anzeige.
Tanzabend im Kleinen Haus. Auf den heute im Kleinen
Haus ſtattfindenden Tanzabend wird nochmals empfehlend hin=
gewieſen
. Die Mitwirkenden, Aenne Reiß. Milly Reiß und
Guſtav Blank, ſind durch ihre erfolgreiche künſtleriſche Tätig=
keit
in Darmſtadt beſtens bekannt. Kapellmeiſter Erwin Palm
als muſikaliſcher Leiter bürgt für ein erſtklaſſiges Programm
Auch an der Abendkaſſe ſind noch Eintrittskarten zu haben. Schü=
ler
der höheren Schulen und der Berufsſchulen erhalten an der
Abendkaſſe Schülerkarten.

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus Meac
0. mraſgerſßte Anf. 191 Ende geg. 2234 Uhr. 4 8.
Pre ſe 0.50 4 50 Mk
Roſe Bernd. Mittwoch,
30. November 14½18 Uhr. Außer Miete.
Wilhelm Tell.
Preiſe 0.404.00 Mk.
Anf. 20. Ende vor 22½ Uhr. B.=Volksb. H, 4. Vor=
ſtellung
. Gr. 14. Madame Butterfly. 0.605.00 Kleines Haus Me
28. November Anfang 20 Uhr.
Tanz=Abend.
Preiſe 0 502.50 Mk. Dienstag.
29 November Anf 20, Ende vor 23 Uhr. T, Gr. 18.
2.e Eſardasfürſtin Preiſe 0.804.50 Mk. Mie
30. November Anf. 20 Ende geg. 22 Uhr.
Hebermehl & Co. Preiſe 0.50, 1. u. 1.50 Mk.

Heſſiſches Landestheater. Zuckmayers Katharina
Knie im Großen Haus. Am Freitag, den 2. Dezember,
iſt die Erſtaufführung von Carl Zuckmayers Schauſpiel Ka=
tharina
Knie, das in Berlin, München und in allen großen
Städten des Reichs ſtärkſte Erfolge erlebte. Die Inſzenierung be=
ſorgt
Arthur Maria Rabenalt; Bühnenbild: Wilhelm Reinking.
Wiederholungen der Roſe Bernd‟. Die erfolg=
reiche
Inſzenierung der Roſe Bernd durch Guſtav Hartung
wird am Dienstag, den 29. November, und Donnerstag den
1. Dezember in der Premierenbeſetzung wiederholt. Am Sonn=
tag
, den 4. Dezember erſcheint nach langer Pauſe Verdis Trou=
badour
erneut im Spielplan des Großen Hauſes. In den
Hauptrollen: Elſa Kment, Inger Karen. Dr. Allmeroth, Johannes
Drath: muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler.

*
Heſſiſches Landeskheaker.
Kleines Haus. Sonntag, den 27. November.
Die Enkführung aus dem Serail.
Singſpiel von W. A. Mozart, Text nach Bretzuer.
Die erſte Mozart=Oper in dieſer Spielzeit kommt gerade
recht, um den etwas dünnen Spielplan aufzufüllen. An Neu=
inſzenierungen
war kein Mangel. Sie waren faſt alle vortreff=
lich
herausgebracht. Roſenkavalier und Don Carlos, ſino
große Erfolge, Butterfly und Cſardasfürſtin halten ſich gut.
Was fehlt, iſt eine Anzahl fextig ſtehender Werke, die den Spiel=
plan
weiterlaufen laſſen, während die Neu=Inſzenierungen vor=
bereitet
werden und der techniſche Apparat nachkommen kann.
Wenig beſchäftigte Kräfte ſind genug da. Das Publikum ver=
langt
nicht immer neue Inſzenierungen. Es verſteht ſehr wohl,
daß hierzu die Mittel fehlen. Es wünſcht eine mannigfaltigere
Zahl von Opern, deren Muſik es in guter Befetzung hören will,
auch in der alten oder einer Behelfsinſzenierung, die hier meiſt
noch beſſer iſt, als anderwärts.
Die Entſtehung der Entführung fällt in jene Zeit, als
Joſeph II., nicht aus eigenem muſikaliſchen Urteil, denn die
italieniſche Oper blieb ihm maßgebend, mehr aus kulturpoliti=
ſchen
Gründen, eine deutſche Bühne in Wien errichtete, die
durchzuhalten er aber nicht die Kraft beſaß. Die erſte Oper für
dieſes neue National=Hoftheater zu ſchreiben, wurde Mozart be=
auftragt
. Es ſollte an Stelle der mit Ballett verſehenen italieniſchen
Oper ein National=Singſpiel werden. Und in der Tat wurde die
erſte von Mozarts beiden einzigen deutſchen Opern ein Vorbild
dieſer Art von größter Bedeutung. Ohne den italieniſchen Ge=
ſangsſtil
ganz zu verleugnen, trägt es in ſeiner Melodik, in den
Enſembles und im Orcheſterſatz neue eigene, und zwar deutſche
Züge. Aber es ſteckt noch mehr in dieſem Jugendwerk. Es iſt
eine Zartheit der Empfindung, Innigkeit der Erfindung, Friſche
des Humors, die nur einmal im Leben eines Menſchen am Werk
iſt: es war die Zeit ſeiner Liebe und Verlobung mit Konſtanze
Weber, dem Urbild der Konſtanze des Stückes. Nach ſeinen klei=
nen
Bühnenſtückchen und dem Idomeneo hatte Mozart mit der
Entführung ſo ſagt K. M. v. Weber die Reife ſeiner
Kunſterfahrung erlangt; weiter ſchuf dann nur die Welterfah=
rung
. Ich erblicke darin, was jedem Menſchen ſeine frohen
Jünglingsjahre ſind, deren Blütezeit er nie wieder ſo erringen

Montag, 28. November 199

40jähr. Zubiläum der Darmſtädter Gärtnel
Feſtabend der Bezirksgruppe Darmſtadt des Landesverbandes Heſſen=Darmſtadt

im Reichsverband des
Im Reiche der Blumen.

deutſchen Garkenbaues.

* Die Bezirksgruppe Darmſtadt des Landes=
verbandes
Heſſen=Darmſtadt im Reichsverband
des deutſchen Gartenbaues feierte ihr 40jähriges
Jubiläum. Im wundervoll geſchmückten Fürſtenſaale hatten
ſich Mitglieder und Gäſte zahlreich eingefunden. Der Vorſitzende
der Bezirksgruppe, Herr Karl Schneider, begrüßte die Vertre=
ter
der Behörden und der benachbarten Bezirksgruppen und ver=
las
eine Reihe von Glückwunſchſchreiben. Indem er auf die Leiſtun=
gen
des Gartenbaues hinwies, die auch in der Ausſchmückung des
Saales ihren ſprechenden Ausdruck fanden, betonte er, wie das
dankbare Gedenken an die Gründer und ein nunmehr 40jähriges
Beſtehen, auch in ernſter Zeit allen Anlaß zum feſtlichen Begehen
des Tages gäben. Er wünſchte der Feſtverſammlung gemütliche
Stunden. Der Ehrenvorſitzende, Herr Schäfer, gedachte in
ehrenden Worten des Gründers der Gruppe, Herrn Heinrich
Henkel. deſſen Bild, geſchmackvoll von Blumen und Grün um=
rahmt
. von der Bühne grüßte, und mahnte, auch der übrigen
Gründer zu gedenken, die, wie Heinrich Henkel. nicht mehr unter
den Lebenden weilten. Die Verſammlung ehrte die Verſtorbenen
durch Erheben von den Sitzen. Der deutſche Gärtnerſtand kämpft
hart, führte der Redner weiter aus. und es bedarf des ganzen
Einſatzes aller Kräfte, um über dieſe ſchwere Zeit hinwegzukom=
men
. Jeder Einzelne, der dieſem ſchönen, idealen Stand angehört.
muß harte Arbeit eines ganzen Mannes einſetzen, um mitzuhel=
fen
am Aufbau einer beſſeren Zukunft. Das ſei vor allem eine
Mahnung an die junge Generation, die berufen ſei, das Wollen
der Gründer fortzuführen, an die Generation, auf der die Hoff=
nung
der Alten für ein unter einem günſtigeren Stern ſtehendes
Goldenes Jubiläum beruhe.
In einem groß angelegten Vortrag ſprach dann der Geſchäfts=
führer
des Landesverbandes. Herr Gartenbauinſpektor Dermer.
iber Zweck und Ziele der Berufsorganiſation in Vergangenheit
und Gegenwart, Sehr inſtruktive Ausführungen machten die in=
tereſſierten
Zuhörer mit der hiſtoriſchen Entwicklung des Gärtner=
berufes
bekannt und gaben einen intereſſanten Einblick in die
erſten Anfänge des beruflichen Zuſammenſchluſſes, der in die 80er
und 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts fällt. In warmen Wor=

ten gedachte der Redner der unvergeßlichen Verdienſte
Henkels und der übrigen Gründer um die Förderung und M
entwickelung des nun für Darmſtadt geeinten Berufsſtandes.
die erſten Beſtrebungen der Gruppe in wirtſchaftlichen und
rufsfragen ſich auswirkten, wie die Förderung des Abſatzes
gut gelungene Ausſtellungen unterſtützt wurde, war ebenſon
herausgearbeitet, wie der Ernſt, mit dem die junge Gruprp

um Schaffung von Normalpreisliſten um die Einrichtuns=

ſogenannten Pflanzenbörſen und um die Ausgeſtaltung der

mäßigen Monatsverſammlungen bemühte. Neben dieſen
organiſatoriſchen Angelegenheiten widmete man ſich mit
Erfolg den reinen Berufsfragen, wie der beruflichen Weitt
dung des Nachwuchſes u.a. Mit großem Nachdruck wies der
ner auf die Wichtigkeit einer reibungsloſen Arbeit mit der
hin, die weiter ausgebaut werdeg müſſe, wobei die Bedeutur
Anzeige als der Königin der Reklame beſonders betont y
Dieſer hiſtoriſche Ercurs wurde vervollſtändigt durch einen U9 über die Leiſtungen und Aufgaben, die der Gruvue
den Krieg und ſeine Folgen aufgegeben wurden, eine Uebo
die klar bewies, wie die Organiſation ſtets und vor allem i.
ſerer Zeit ihren Aufgaben gewachſen war und noch gewachſt
und wie ſie mit viel Anpaſſungsfähigkeit in ihren neuen ſch
Wirkungskreis ſich findet.
Anſchließend nahm der Landesverbandsvorſitzende. Herr
ſenberg=Laubenheim, die Ehrung verdienter Mitgliede
Mit herzlichen Worten würdigte er die Verdienſte der Mi
die 40 Jahre lang ihre Arbeitskraft der Gruppe gewidmet
und beglückwünſcht die Bezirksaruppe Darmſtadt, der es vemö
iſt, dieſe Männer bei ihrem Jubiläum zu ehren. Es waree
Herren: Heinrich Schäfer. Georg Horn. Adolf Schne=
und Heinrich Schneider denen eine ſehr geſchmackvolle Ur,
überreicht werden konnte. Im Auftrag der Geehrten dankte=
Schäfer mit kurzen markanten Worten.
Nach der Ehrung überbrachten die Vertreter der Behoimgeumt
darunter Herr Bürgemeiſter Delv im Namen der Stadt Jyuinder öientlic
ſtadt, und Herr Inſpektor Pfeiffer im Auftrag der Lan=mu ei Geſchtspun

ſchaftskammer, und die Vertreter der befreundeten Vereim
benachbarten Bezirksgruppen ihre Glückwünſche. Ein hübſches
Das Blumenwunder beſchloß den offiziellen Teil, dem ſich
einige gemütliche Stunden bei Muſik und Tanz anſchloſſen.

tfweit wie nur
gung dieſes le
Wrilich bezeichnet
mien Reichsreform
Lu Zungen und

Der Werdegang eines Bühnenbildes.

Wie ein Bühnenbild zuſtande kommt, davon weiß der Außen=
ſtehende
im allgemeinen wenig oder nichts, auch wenn er der
eifrigſte Theaterbeſucher iſt. Daß aber viele Theaterfreunde auch
darüber mehr wiſſen möchten, bewies der ſtarke Beſuch, den das
Große Haus geſtern morgen aufwies, als der Maſchinerie‟
direktor des Heſſiſchen Landestheaters. Herr Juljus Rich=
ter
, an Hand von Lichtbildern und anſchließend durch das prak=
tiſche
Beiſpiel eines Bühnenaufbaus erklärte, welchen Weg, ein
Bühnenbild von der künſtleriſchen Idee bis zur fertigen Szene
zurückzulegen hat. Wieviel Abſchnitte es dabei durchläuft und
welche Arbeit künſtleriſcher, handwerklicher, techniſcher Art dabei
zu leiſten iſt daß war wohl den meiſten Zuhörern neu und
ſicher für jeden intereſſant. Denn wer überlegt ſich, was im ein=
zelnen
dazu notwendig iſt, um am Abend auf der Bühne die ver=
ſchiedenſten
Szenerien entſtehen zu laſſen, Architekturen, Land=
ſchaften
mit weiten Hintergründen und in mannigfachſten Stim=
mungen
, vom Sonnenaufgang bis zur Gewitternacht. Herr Richter
gab die Geheimniſſe dieſer techniſchen Seite des Bühnenbetriebs
bis in die Einzelheiten preis; er ließ in die Ateliers und Werk=
ſtätten
der Schreiner, Schloſſer, Maler, Friſeure, Damen= und
Herrenſchneider blicken, zeigte die Beleuchtungstechnik in den ver=
ſchiedenſten
Anwendungen und gab ein inſtruktives Bild von dem
Fortſchreiten eines Bähnenbildes, angefangen vom techniſchen
Büro und vollendet in der Hauptprobe. Schließlich ließ er vor den
Zuſchauern das Bühnenbild zur erſten Szene des Wilhelm Tell
auf der Drehſcheibe aufbauen und gab mit all dem einen höchſt
anſchaulichen Begriff von der unſichtbaren Arbeit der Bühne, die

vielleicht mancher erſt jetzt richtig zu werten verſteht.
n.

Vortragsabend: Städt. Akademie für Tonkunſt. Nach dem
Erfolg des erſten Vortragsabends der Violin=Meiſterklaſſen von
Göſta Andreaſſon macht ſich auch für den Mittwoch, den
30. d. M., 20 Uhr. im Kleinen Saale des Städtiſchen Saalbaues
ſtattfindenden zweiten Abend großes Intereſſe geltend. Auch zu
dieſem Abend, der keine Wiederholung des erſten Abends be=
deutet
, erhalten die Mieter der Akademie=Konzerte Karten zu
halbem Preiſe im Sekretariat der Städtiſchen Akademie, Eliſa=
bethenſtraße
36.
Martinsgemeinde. Montag, den 28. Nov., abends 8 Uhr,
hält Pfarrer Dr. Bergér im Gemeindehaus Liebfrauenſtr. 6.
einen Vortrag über Das Apoſtolat der Preſſe Redner
iſt Geſchäftsführer des Evangeliſchen Preßperbandes für Heſſen.
Sein Vortrag ſoll zugleich die Werbewoche für die evangeliſche
Preſſe eröffnen, wofür in ganz Deutſchland die erſte Advents=
woche
beſtimmt iſt. Er hat daher Bedeutung auch über die Kreiſe
der Martinsgemeinde hinaus. Der Eintritt iſt frei. Mit dem
Vortragsabend iſt die geſchäftsordentliche Jahresverſammlung des
Frauenvereins verbunden.

kann. Opern wie Figaro und Don Juan war die Welt berech=
tigt
, mehrere von ihm zu erwärten. Eine Entführung konnte
er mit beſtem Willen nicht wieder ſchreiben.
Der Bretznerſche Text des übrigens auch mit Muſik ver=
ſehenen
Schauſpiels Belmonte und Konſtanze war für Mozart
nur nach ſehr gründlicher Bearbeitung durch den Wiener Drama=
turgen
Stephanie (Textverfaſſer vom Schauſpieldirektor und
Doktor und Apotheker) brauchbar, worüber ſich Bretzner frei=
lich
in der Zeitung beklagte. Dieſen gewiſſen Menſchen Mozart
hätte er aber von den epochemachenden Gaſtſpielreiſen des
Wunderkindes als Klavierſpieler, Improvifator und Komponiſt
füglich kennen können.
Ueber der heutigen Aufführung leuchtete ein glücklicher Stern.
Sie ſtand unter der Regie H. Adlers. Ein Kapellmeiſter wird
immer muſikaliſche Regie führen. Aber er wird ſeinen Abſichten
letztlich nur Ausdruck geben können, wenn er ſelbſt dirigiert.
Andernfalls liegt die Gefahr nahe, daß er dem Dirigent ins
Gehege kommt, wie denn auch Unklarheiten entſtehen, wem von
beiden Verdienſt und Verantwortung zukommt. Was auf und
vor der Bühne zu hören war, zeugte von außerordentlich
ſauberer, verſtändnisvoller Einſtudierung. Arien und Enſembles
erklangen wirkſam von richtiger Stelle, das Quartett war ſehr
nett geordnet. Die Bühnenbilder S. Sebbas waren zweck=
und reizvoll auf die Drehbühne geſtellt. Die Koſtüme ſind ge=
ſchmackvoll
und ſchlicht, die des Chors vielleicht in den Farben
etwas zu ernſt.

Von den Perſonen gebührt TheoHerrmann die Palme
für ſeinen köſtlich gegebenen, ideal geſungenen Osmin. Seit

langer Zeit zum erſtenmal hörte man die Konſtanze von Fritzi
Jokl ſo wie ſie geſungen werden muß, mit weicher, warmer
Stimme und überlegener Kunſtfertigkeit. Für den Belmonte iſt
der eben etwas überanſtrengte Dr. Allmeroth ein glänzen=
der
Vertreter. Der Pedrillo iſt eine von Eugen Vogts beſten
Rollen, auch ohne die weggelaſſene Arie. Das Blondchen gab
Sanne Heilmann zum erſten Male und errang einen vollen
Erfolg. Ihr hübſches Material klang fein und tragend, faßte
ſicher auch die hohen Töne und ſprach friſch an. Auch ihr Spiel
war erfreulich luſtig, gelockerter und freier als ſonſt. Für den
Baſſa konnte kein beſſerer gewählt werden, als Johannes
Biſchoff; er verſteht muſikaliſch zu ſprechen und iſt äußerſt
repräſentativ. Die Chöre gingen gut.
Die muſikaliſche Leitung Dr. Schmidt=Iſſerſtedts
hat mir ſehr gut gefallen. Klare durchſichtige Führung, Humor
und anmutige Eleganz beſtimmten ſein Weſen und ließen das
ſonnige Werk in ſeiner ewigen Jugend hell erſtrahlen. v. H.

Im Turnhauſe der Turngemeinde Darmſtadt 1846 tagkuppan verd

Verkrekertag der 2. T. in Darmſtadt.

geſtrigen Tage die Vereinsvertreter der dem Main=Rheingzuſliien für die
DT. angeſchloſſenen Vereine zu ihrem diesjährigen Vertret aMlungen hin aus
Zu Eingang der Verhandlungen gedachte der 2. Gauve-ß überdies d.
Hering der Toten des Weltkrieges und der im Laufe des Zam: Behörden
verſtorbenen Turnbruder, die in den Sielen der Arbeit firmRichtun=
deutſche
Turnerſchaft dahingingen. Ihr Ableben bedeute fürſih den örtlichen
Anweſenden ein Vorbild echter Turnertreue und ihnen mcn de endgülti
eifern ſei höchſtes Gebot. Nach internen Mitteilungen gin, mfu die Sach
zu der allgemeiner Art intereſſierenden Tagesordnung üb awoüung un
brachte die Abſtimmung über den Feſtort des 52. Gauturnfeſi=lin Städte ni
Wahl von Walldorf. Das Gau=Sportfeſt wurdgmwortet wer
Turnerſchaft Griesheim übertragen, während der Frühckutigdt, die
waldlauf zur Durchführung der Tgmde. Beſſungem Much den We
ſprochen wird. Das Gau=Stromſchwimmen führt wie alljährld4u ſe Verarm
Tv. Gernsheim durch. Für die verſchiedenen Kinterturmrtinn kaufkräf
werden Arheilgen, Nauheim und Heppenheim gewählt. A1 nhme
der im Jahre 1934 ſtattfindenden Winterwanderung des 9. Wkü tir
kreiſes wird der Melibokus in Vorſchlag gebracht. Im /1
ausgiebigen Ausſprache wird für das im nächſten Jahre in
gart ſtattfindende deutſche Turnfeſt geworben und dargr 7u den b.
gewieſen, daß die Vereine alle Mittel zum Beſuch desſelh 9 Mhnungen
Weneinhe
wenden möchten
Geſtreift wird die Frage des freiwilligen ArbeitsdienſtsM Möie
zur Errichtung von Turnſtätten in Anſpruch genommen
ſoll.

Ablehnend verhält man ſich gegen die in letzter Zeit
menden Auswüchſe auf den Spielfeldern, die Vereinslench

werden beſonders darauf aufmerkſam gemacht, alle Mittel dit
anzuwenden. Nicht zuletzt muß darauf hingewieſen werder
politiſche Beſtrebungen innerhalb der DT.=Vereine abzud
ſind, was auch einmütiger Beſchluß der anweſenden Veren
treter war. Die Verhandlungen, die Gauvertreter K. Roth, 9.
ſtadt, führte bewegten ſich in echt turneriſchem Geiſte und u
mit dem Abſingen des Deutſchlandliedes und einem dre
Gut Heil auf die Turnerſchaft geſchloſſen.

Naumbild
Shaufen
Lel für ein
un der
(a) aus. D
Siüten, der

L Jafter.
Winkerkurnier des Darmſtädker Reitervereit4

Her

Zweiter Tag.
Der zweite Tag des internen Turniers des Darmſtädter
vereins ſah eine dichtgedrängte Zuſchauermenge, die das 1
Intereſſe der weiteſten Kreiſe für den Darmſtädter Reitſpo/
lich bekundete.
Das ſportliche Programm brachte zwei Dreſſurprüfurg
Klaſſe A und Klaſſe I ſowie zwei Jagdſpringen in den
Klaſſen. In der Reitprüfung Klaſſe 4 kam Reitinſtitut
Schwalbe unter Herrn Stud. Reichert zu einem verdien
folg. In der Dreſſurprüfung Klaſſe I. triumphierte die
gleichmäßig ſichere und ausgeglichene Reitweiſe des
Schmunk auf Schotts Phantom. Im Jagdſpringen K
kam faſt alles fehlerlos über den Kurs. Erſt im Steche
Frl. M. Kleinſchmidt in einem lebhaft bejubelten ſchneidig=
Siegerin vor Herrn Rolf Müller, deſſen kapitaler Fuchsy
Roland zum erſten Male auf einem Turnier des Verel
ſchien und ſich namentlich als Springpferd von beachtlicke
lagen erwies. In allen dieſen Konkurrenzen trat wieder di
ſeitigkeit und ausgezeichnete Verfaſſung des Pferdemateri
Schottſchen Reitinſtituts, um das uns manch größere Stad
den kann, zutage. Und erneute, ins Auge ſpringende Forſ
des reiterlichen Könnens der Herren, des Reitervereins .
ſehr zahlreich vertretenen Akademiſchen Reitgruppe ließe
erfreulicherweiſe feſtſtellen. Das Jagdſpringen Klaſſe L be
die Herren der Schutzpolizei faſt unter ſich. Keinem gelt
den etwas heimtückiſchen Kurs fehlerlos zu überwinden,
Schluß blieb beim Stechen der Trakehner Schimmel
unter Polizeiwachtmeiſter Horn Sieger.
Die den Ablauf des Programms anregend unterbrd
Schaunummern brachten wieder zur allgemeinen Freude
Schuberts Kindervoltigierabteilung und den geſtern ſchon
hervorgehobenen Springreigen der Schutzpolizei. Außerdel
Polizeioberſt Freyer ſeinen Schimmel Quäker vor, der
nigfacher Gangart und zuletzt in der Hohen Schule immer
zur Bewunderung hinreißt.
Das Preisrichteramt der ſo an beiden Tagen wohlgel
Veranſtaltung hatten übernommen die Herren Polie
Freyer, Landesſtallmeiſter Hertel und Herr Scheld. Als=
richter
fungierten Herr Rechtsanwalt K. Neuſchäffer, Her
Th. Kleinſchmidt und Herr Gutsbeſitzer Müller.
Das letzte Wort der Anerkennung aber gebührt demi
deſſen mühevoller und zielbewußter Erziehungsarbeit an
und Pferd das hohe Durchſchnittskönnen der Mitglieder de
ſtädter Reitervereins wie der Akademiſchen Reitgruppe leit
danken iſt: ihrem Sportleiter, Herrn Polizeioberleutnan
Rettig.
Die genauen Reſultate der Konkurrenzeu=
I. Reitprüfung Kl. 4: 1. Stall Schotts Schwalbe‟ (Heiu
Reichert): 2. desgl. Polarſtern (Herr Stud. =
3 desgl. Pax (Herr Kand Mory).
II. Dreſſurprüfung Kl. L: 1. Stall Schotts Phantom
Schmunk); 2. Herrn A. Müllers Roland‟ (He
Müller) und Stall Schotts Ago (Herr Buchy.
3. Dr. Fr. Mercks Ritterſporn (Herr Bruns) un
Schotts, Polarſtern (Herr Zinſel).
III. Jagdſpringen Kl. 4: 1. Stall Schotts Phantom (
M. Kleinſchmidt) 0 F., 14 Sek.; 2. Herrn A.
Roland (Herr Rolf Müller) 0 F.,. 16 Sek.:
Schotts Ago (Herr Buchmann) 4 F., 14 Sek.
II. Jagdſpringen Kl. I.: 1. Heſſiſche Schutzpolizei Winte!.
wachtmeiſter Horn) 3 F., 39 Sek.: 2 desgl Veit,
oberwachtmeiſter Gehbauer) 7 F., 42 Sek.
Seppl (Pol.=Wachtmeiſter Krämer) 0 F., 28 S

weiter

i und der

[ ][  ][ ]

ſieutag, 28. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 331 Seite 3

Proteſt gegen oie Seinrgang von Meichsoeyororn and Surmkaut.
Akkuelle Fragen auf der 9. Jahresſihung der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
an 22. Novenber 1932

Jer dem Bericht über die Geſchäftsführung ſeit der letzten
gsung wurde ein Ueberblick über die Verhandlungen und Sitzun=
gugegeben
, an denen die Kammer teilgenommen hatte. U. a.
wdie Kammer vertreten bei der Eröffnungsfeier des neuen
Heſters der Werk=Hochſchule der Firma Adam Opel
/. in Rüſſelsheim. Der neue Studienplan der Hochſchule, die
ſiö greiflicherweiſe regſten Beſuches erfreut, bringt wiederum
ſivertige Vorträge und Veranſtaltungen aus den verſchiedenſten
esgebieten.
der Verkehrsausſchuß des Deutſchen Induſtrie=
Handelstages befaßte ſich u. a. mit der wichtigen Frage
Yaßerſonentarifreformder Reichsbahn. Der Ver=
ur
der Kammer konnte feſtſtellen, daß die in der von der Kam=
herausgegebenen
Denkſchrift Zeitgemäße Erwägungen zur
hrn der Perſonentarife der Reichsbahn vom September 1932
weigelegten Gedankengänge weithin Anklang und Billigung ge=
en
haben. Entgegen ſeiner früheren Stellungnahme entſchied
cher Verkehrsausſchuß des Handelstages für eine baldige grund=
gde
Reform der Perſonentarife.
Zu dem 50jährigen Jübiläum des Elektrotech=
hen
Inſtitutsſowie zu dem 25jährigen Jubiläum
nNaterialprüfungsanſtalt der Techniſchen Hoch=
gle
Darmſtadt hat die Kammer ihre Glückwunſche zum
Awruck gebracht.
Auf der Tagung des Südweſtdeutſchen Handels=
zſmerausſchuſſes
für Hotelgewerbe und Frem=
hperkehr
(Sitz Karlsruhe) in Mainz war die Kammer ver=
an
. Es gelangten wichtige, das Hotelgewerbe und das Frem=
1eerkehrsweſen betreffende Fragen zur Erörterung. U. a. wurde
aühier das Problem einer Neuregelung der Perſonentarife der
beysbahn als beſonders dringlich bezeichnet.
Einen breiten Raum in den Verhandlungen nahm die Erörte=
uüber
die Frage der drohenden Verlegung von Reichs=
b
0örden aus Darmſtadt ein. Die Kammer iſt mit
ugſamten deutſchen Wirtſchaft der Auffaſſung, daß die Organi=
zin
der öffentlichen Verwaltung in einer Weiſe zu erfolgen hat,
ien Geſichtspunkten der Zweckmäßigkeit und der Wirtſchaftlich=
ſoweit
wie nur immer möglich Rechnung trägt. Bei aller
urdigung dieſes leitenden Geſichtspunktes muß es aber als höchſt
Anklich bezeichnet werden, wenn unabhängig von der zu erwar=
men
Reichsreform eine Rationaliſierung auf dem Wege von
eill ſungen und unter einſeitiger Benachteiligung bisheriger
ſördenſitze vorgenommen wird. Anläßlich einer Aenderung im
ſwau einer Behördenorganiſation darf bei der Prüfung der
ſitſchaftlichkeit der Einrichtungen nicht einſeitig der fiskaliſche
ſehtspunkt allein ausſchlaggebend ſein; es muß vielmehr ab=
eogen
werden, in welcher Weiſe ſich eine Zuſammenlegung von
hötden für die betroffene Bevölkerung nach den verſchiedenſten
ütungen hin auswirkt. Eine allzu weitgehende Konzentration
hießt überdies die Gefahren eines übergroßen Umfanges ein=
eſer
Behörden mit allen ſich hieraus ergebenden Nachteilen in
eRichtung mangelnder Ueberſichtlichkeit und der Unmöglichkeit
inch den örtlichen Erforderniſſen ausreichend Rechnung zu tra=
z
. Die endgültige Feſtlegung der Behördenſitze kann ohne Scha=
1afür die Sache auch an den Geſichtspunkten der geſchichtlichen
mvicklung und des hieraus herrührenden Beſitzſtandes der ein=
z
Aen Städte nicht vorübergehen. Insbeſondere wird es nicht
antwortet werden können, eine Stadt wie die heſſiſche Landes=
wiſtadt
, die infolge des unglücklichen Kriegsausganges, nament=
üdurch
den Wegfall der großen Garniſon und der Reſidenz ſowie
ch die Verarmung des Rentnerſtandes in beſonders ſtarkem
maß kaufkräftige Verbraucherkreiſe, verloren hat, durch die
nahme wichtiger und umfangreicher Reichsbehörden erneut
hei zu treffen. Es müßte auch unverſtändlich erſcheinen, große
ſörden mit zahlreichen Beamten und Angeſtellten in ohnehin
Areichen Großſtädten einſeitig zu konzentrieren, zumal dann.
en an den bisherigen Behördenſitzen geeignete Dienſtgebäude
Wohnungen vorhanden ſind, die anderweitig unter neuen, der
Eemeinheit zur Laſt fallenden Aufwendungen erſt beſchafft wer=
müßten
. Was insbeſondere das Landesfinanzamt

Darmſtadt anlangt, ſo kommt hinzu, daß dieſe bedeutende Be=
hörde
wie die Finanzämter des Landes für die Verwaltung der
Landesſteuern ſchlechterdings unentbehrlich iſt, wobei dauernde
engſte Fühlungnahme zwiſchen den Landesbehörden und der füh=
renden
Reichsbehörde im Intereſſe reibungsloſen Zuſammenarbei=
tens
gewährleiſtet ſein muß. Alles in allem iſt die Kammer der
Auffaſſung, daß bei einer Neuordnung des Behördenaufbaues es
nicht auf Erſparniſſe ankommen kann, die rechnungsmäßig einſei=
tig
zugunſten des Haushaltes eines einzelnen Dienſtzweiges zum
Ausdruck kommen; es kommt vielmehr auf einen Aufbau an, der
zwar den praktiſchen Erforderniſſen weitgehender Sparſamkeit
Rechnung trägt, dabei jedoch die Belange der ſtets miteinander
verbunden bleibenden Geſamtheit aller Verwaltungszweige in den
beteiligten Städten und Landesteilen nicht aus dem Auge verliert.
Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag hat in
einer Denkſchrift das Problem Schule und Wirtſchaft
eingehend behandelt. Die Denkſchrift weiſt Wege eines engen Zu=
ſammenarbeitens
zwiſchen den Bildungsanſtalten ſowie Handel,
Induſtrie und Gewerbe. Es wird feſtgeſtellt, daß das Schulweſen
ſich in Deutſchland noch in einem Zuſtand einer gewiſſen inneren
und äußeren Unſicherheit befindet. Dieſe Erſcheinungen ſtünden
vielfach im Zuſammenhang mit der Ueberſpannung der Anforde=
rungen
an die Berufsvorbildung. Ein überſteigerter Zuſtrom zu
den höheren Schulen ſei die unliebſame Folge geweſen. Es gelte,
durch ein ſachgemäßes Zuſammenarbeiten der Schulbehörden und
der beteiligten Wirtſchaftskreiſe den Umfang der ſchulmäßigen
Vorbildung in einer Art feſtzulegen, die in gleicher Weiſe ethiſch=
erzieheriſchen
Geſichtspunkten wie den Erforderniſſen des prak=
tiſchen
Lebens entſpreche. Es wurde beſchloſſen, die wertvolle und
aufſchlußreiche Denkſchrift den größeren Schulen des Kammer=
bezirkes
zugänglich zu machen.
Die außerordentliche, auch im Laufe dieſes Jahres geſteigerte
Belaſtung des Kraftfahrverkehrs hat zu einer Proteſt=
bewegung
geführt, deren Auswirkungen noch nicht überſehen wer=
den
können. Die Gründe für dieſe Entwicklung der Dinge liegen
einmal in der Starrheit der beſtehenden Hubvolumenſteuer, zum
anderen aber auch in der durch verſchiedene Umſtände bedingten
Steigerung der auf dem Treibſtoff ruhenden Laſten. In der
Praxis wirken ſich beide Umſtände als eine Doppelbeſteuerung der
Kraftfahrzeughaltung aus, die unter den heutigen Wirtſchaftsver=
hältniſſen
notwendig zu einer Droſſelung der Kraftfahrzeughal=
tung
führen mußte. Neben einer ſofortigen Senkung der Kraft=
fahrzeugſteuer
iſt unbedingt geboten, durch eine Neuregelung
der Beſteuerungsgrundlagen die Tatſache dieſer Doppelbeſteuerung
wieder zu beſeitigen. Es wurde beſchloſſen, daß eine beſondere
Kommiſſion der Kammer ſich mit dieſen Fragen weiter befaſſen
ſoll. In dieſem Zuſammenhang wurden auch die Vorſchrif=
ten
der Kraftfahrzeugverordnung, über die Luft=
bereifung
von Kraftfahrzeugen erörtert. Die Ueber=
gangsbeſtimmungen
, die die Verwendung von Elaſticreifen noch
geſtatteten, treten mit Ende dieſes Jahres außer Kraft. Die Vor=
ſchriften
über die Ausſtattung der Kraftfahrzeuge mit Luftreifen
haben zweifellos für manche Kraftfahrzeugbeſitzer beſondere Un=
koſten
zur Folge. Bei Beurteilung dieſer Frage darf jedoch nicht
überſehen werden, daß die Durchführung der Vorſchriften über die
Luftbereifung im Hinblick auf die ungewöhnlich großen Schäden,
die durch eine andere Bereifungsart an Straßen und Gebäuden
entſtehen, vom geſamtvolkswirtſchaftlichen Standpunkt aus geboten
erſcheint. Unter Abwägung der widerſtreitenden Intereſſen kam
die Vollverſammlung daher zu dem Ergebnis, daß an der Durch=
führung
der Vorſchriften der Kraftfahrzeugverordnung mit Rück=
ſicht
auf die auf dem Spiele ſtehenden volkswirtſchaftlich ungleich
bedeutſameren Werte grundſätzlich feſtgehalten werden ſollte. Auch
mit dieſer Frage wird ſich die bereits erwähnte beſondere Kom=
miſſion
befaſſen.
Der Vorſitzende nahm Gelegenheit, auf die Bedeutung der auch
in dieſem Winter wieder eingerichteten Winterhilfe zugun=
ſten
der notleidenden Bevölkerung hinzuweiſen. Es ergeht auch
ſeitens der Kammer erneut die Bitte an alle Kreiſe, dieſes Werk
gemeinnütziger Nächſtenliebe nach beſten Kräften zu fördern.

Raumbild. Man ſchreibt uns: Seit einigen Tagen ſteht
ſuöchaufenſter der Autozentrale (Luiſenplatz 1) das
Aoell für ein der Natur nachgebildetes Landſchaftsbild, einen
A: von der Mathildenhöhe in Richtung Bismarckturm dar=
tend
, aus. Derartige Landſchaftsbilder findet man ſehr oft
Städten, deren Umgebung beſondere Naturſchönheiten auf=
ſet
Gerade für Darmſtadt mit ſeiner ſchönen Umgebung wären
iſte Raumbilder, die auf den Bahnſteigen des Hauptbahn;
ausgeſtellt werden ſollten, beſonders wichtig, weil der Bahn=
ſaußerhalb
der Stadt liegt und der Durchreiſende gar nichts
ſ der ſchönen Lage unſerer Stadt ſieht. Man muß dem jun=
Künſtler, Herrn R. Neudörfer, für ſeine Anregung, die natür=
M noch weiter auszubauen iſt, dankbar ſein. Die Stadtver=
ſhaung
und der Verkehrsverein könnten in dieſer Anregung ein
* lohnender Betätigung finden.
Der Lichtbildervortrag Wie ſiehts heute an der Weſtfront
ſu7 erfreute ſich auch bei ſeiner zweiten und dritten Wieder=
Ang eines ausgezeichneten Beſuches. In atemloſer Stille lauſch=
dre
Beſucher den Ausführungen des Redners, Herrn Direk=
Germann, und beſchauten mit geſpannteſtem Intereſſe die
eu guten Lichtbilder. Der zahlreiche Beſuch hat bewieſen.
m die Anteilnahme der Bevölkerung am Volksbund=Werk in
Rahme begriffen iſt, ſo daß man hoffen kann, daß die Orts=
Kope ihren Plan, den Soldatenfriedhof von Dun ſur Meuſe
ſtzubauen und ſpäterhin zu betreuen, recht bald in die Tat um=
ſtn
kann.
Vom Gabelsberger Stenographenverein 1861 wird uns ge=
beden
, daß er, allgemeinen Wünſchen entſprechend, am Frei=
A dem 2., und Dienstag, dem 6. Dezember, neue Anfänger=
de
in der heute von den Behörden, dem Handel und der In=
drie
verlangten Einheitskurzſchrift eröffnet. Die Kurſe begin=
in
der Ballonſchule (Alexanderſtraße). Auch das Maſchinen=
iben
nach der Zehnfinger=Blindſchreib=Methode wird von dem
Fein in eigener Schule gelehrt. Auf die geſtrige Anzeige wird
Rvieſen.

Petrusgemeinde. Am Sonntag, den 5. Dezember, abends
8.30 Uhr, bringen die Jugendbünde im Gemeindehaus, Eichwieſen=
ſtraße
8, zwei Weihnachtsſpiele zur Aufführung. Das erſte iſt ein
weihnachtliches Bild, das durch ſeine feine Sprache uns die Ver=
kündung
von der Geburt des Heilands nahe bringt. Das zweite
iſt ein Spiel aus dem Geiſt unſerer Zeit geſchrieben und zeigt uns:
Für den der immer hilfsbereit, für den iſt Weihnacht allezeit.
Karten ſind bei Herrn Kirchendiener Kropp, in der Papierhand=
lung
K. F. Bender und bei den Mitgliedern erhältlich.

Winter-Ausgabe 1932
Preis 70 Pfennig 9
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße 26.

Darmſtädter Winterhilfe Spielgemeinſchaft. In be=
kannter
ſelbſtloſer Bereitwilligkeit hat ſich die Spielgemeinſchaft
bereit erklärt, den geſamten Reinertrag einer ihrer Vorſtellungen
der Darmſtädter Winterhilfe reſtlos zur Verfügung zu ſtellen.
Dieſe Aufführung bringt am Mittwoch, 30. Nov., Dr. Georg
Büchners Dialektluſtſpiel in 3 Akten. Hebermehl u. Co.,
das am Ende der vorigen Spielzeit ſtärkſten Beifall gefunden
hat. Es gelten drei Einheitspreiſe und hat der Vorverkauf be=
reits
begonnen. (Vgl. auch heutige Anzeige.)

Erlebnis Afrika.
Von W. S. van Dyke.
W. S. van Dyke. der Regiſſeur des Afrika=Films
Trader Horn. hat einen neuen Film Tarzan.
der Herr des Urwalds fertiggeſtellt, der ab
Mittwoch in Darmſtadt läuft.
In Rom gibt es eine Sage von einem Brunnen: wer einmal
von ſeinem Waſſer getrunken hat, muß immer wieder nach Rom
zurückkehren.
In Afrika gibt es keinen, ſolchen Brunnen. Aber Afrika
braucht ihn auch nicht. Wen es einmal gepackt hat, den läßt es
nicht mehr los. Immer wieder muß er nach Afrika zurück. Der
Zauber dieſes geheimnisvollen, noch immer nicht erſchloſſenen
Landes, hält ihn für ſein ganzes Leben feſt.
Ich weiß, daß es nicht nur mir ſo geht. Viele Leute, die eine
Zeitlang in Afrika gelebt haben, haben es mir beſtätigt.
Ich könnte nicht ſagen, was dieſe unerklärliche Wirkung aus=
übt
. Iſt es die tropiſche, üppige Begetation, ſind es die Men=
ſchen
, die dort leben, die Tiere, denen man ſich ſo nah fühlt, die
unendliche Einſamkeit der Wüſte, die glühendheiße Sonne am
Tage oder die kalten, ſternklaren Nächte ich weiß es nicht. Die
Atmoſphäre dieſes Landes nimmt einen gefangen, man iſt ein
anderer Menſch als in anderen Erdteilen
Sicherlich kennen Sie die ſchwermütigen, getragenen Melo=
dien
der amerikaniſchen Neger, die jetzt in der ganzen Welt gehört
werden, weil man plötzlich ihre Schönheit entdeckt hat. Die ganze
Sehnſucht einer aus ihrer urſprünglichen Heimat vertriebenen
Raſſe kommt daxin zum Ausdruck, obwohl kaum einer der Neger,
die ſie heute ſingen, jemals Afrika zu Geſicht bekommen hat. Dieſe
Lieder haben ſie nicht aus Afrika mitgebracht, ſie entſtanden viel
ſpäter, im freinden Land. Durch viele Generationen hat ſich die=
ſes
Heimverlangen vererbt. Vielleicht ſind ſich viele Neger, die
bei ihren Gottesdienſten ſingen. Ach nimm mich heim ins gelobte
Land gar nicht bewußt, daß ſie damit nicht das Himmelreich mei=
nen
ſondern ihr Land, Afrika, und daß ſie ihre unerfüllbaren
Träume ins Religiöſe umgewandelt haben, weil ſie hoffen, dort,
in der Unendlichkeit, endlich ihre Heimat wiederzufinden.
Ganz verſchieden von denen ihrer Brüder in Amerika ſind die
Lieder der Afrika=Neger, wild. aufpeitſchend und kriegeriſch, und
faſt nur Begleitung zum Tanz.
Als ich Trader Horn drehte, lernte ich Afrika gründlich
kennen. Ich lernte was man braucht, um dort leben zu können,
wie man mit den Eingeborenen ſpricht und wie man auf ſchnell=
ſtem
Wege erreicht, was wan will. Aber das Fluidum Afrikas
bekam ich erſt zu ſpüren, als ich wieder fort und ſchon lange in
Hollywood war. Irgend etwas fehlte mir, ich wußte nicht, was.
Erſt als man mir die Regie des Tarzan=Films übertrug,
wußte ich: Afrika. Ich hatte den Roman ſchon vor Jahren mit
Intereſſe geleſen. Jetzt las ich ihn noch einmal aber vom an=
deren
Standpunkt aus. vom Standpunkt deſſen, der die ſeltſamen
Erlebniſſe des Tarzan in die Schein=Wirklichkeit umſetzen und die
Wunder Afrikas denen, die es nicht kennen, zeigen ſollte.
Und wieder: Erlebnis Afrika.
Wie der verlorene Sohn, der zum Vaterhaus zurückgetehrt
iſt, kam ich mir vor, als ich Afrikas Boden wieder unter meinen
Füßen fühlte. Afrika hat keinen ſagenhaften Brunnen. Es braucht
auch keinen.
Johnny Weißmüller.
der ſchnellſte Schwimmer der Welt und Inhaber vieler Rekorde,
ſpielt die Hauptrolle in dem Film Tarzan.

Aus den Darmſtädter Lichtſpielihealern.
Union=Theater.
* Schöne deutſche Heimat.
In knapp zwei Stunden führte geſtern die Kamera ein natur=
liebendes
Publikum in dem dicht beſetzten Union=Theater wie im
Fluge durch ſchönſte Gegenden unſeres Heimatlandes. Von der
Nordſee bis zum Bodenſee, vom Harz, dem Rieſengebirge, dem
Schwarzwald und den Bayeriſchen Alpen ſind die herrlichſten
Fleckchen in ausgezeichneten Bildern feſtgehalten. Der Film. ob=
wohl
er wie aus der Mode der Damen hervorgeht ſchon
vor einigen Jahren angefertigt iſt, bietet trotzdem ſo viel Neues
und Schönes daß ihn jeder anſehen ſollte, der nicht das Glück hat,
unſer Vaterland in Natur beſichtigen zu können. Und auch die
Reiſeluſtigen kommen auf ihre Rechnung, ſie finden altvertraute
Gegenden, die ſie im Sommer oder Winter aufgeſucht haben und
ſchöne Erinnerungen werden wach! Am lebendigſten und unter=
haltendſten
erſchien uns der Abſchnitt an der Nordſee mit Ham=
burg
, den Bildern von der deutſchen Felſeninſel Helgoland und
dem buntbewegten frohen Leben in verſchiedenen Nordſeebädern.
Ein Streifzug durch den Harz, ein Einblick in uralte deutſche Bau=
geſchichte
, eine Exkurſion ins Reich Rübezahls, das Rieſengebirge
mit ſeinen zauberhaften Winterbildern, eine Fahrt durch den uns
ſchon mehr bekannteren Schwarzwald und in die unvergleichlich
ſchönen bayeriſchen Alpen, all das vermittelt auch im Film Er=
lebniſſe
, die faſt zu wuchtig ſind, da ſie in kurzer Zeit auf den Be=
ſchauer
einwirken. Aber die Reiſe durch Deutſchland iſt nach=
haltig
und weckt die Sehnſucht, all die Naturſchönheiten des ſchönen
Heimatlandes wirklich kennen zu lernen. Während des Films
ſpielt ein vollbeſetztes gutes Orcheſter unter Stabführung des Diri=
genten
Seibert, der die Muſikbearbeitung zu dieſem Großbild=
ſtreifen
hatte.
Eine einmalige Wiederholung des Heimatfilmes findet heute
Nachmittag 2 Uhr im Union=Theater ſtatt.

Thue Kalt dauf nie müide aübsehen.
uich wenn Sie abgespannt sind nach einem anstrengenden Arbeitstag. Tragen Sie des-
halb
mehrtach am Tage, bestimmt aber vor dem Schlafengehen die belebende und
hautnährende Creme Mouson auf. Sie werden bemerken, wie Ihre Haut die
milde, sahnige Creme in sich aufnimmt wie Creme Mouson in jede Pore
eindringt, sorgtältig alle Unreinheiten beseitigt und die Haut strattt. Wie
A
seidenweich wie trisch und gesund sieht Ihre Haut aus bei dieser kurzen,
E1-
Antachen und billigen Schönheitspflege mit Creme Mouson.
Af
Lreme Mouson begnügt sich nicht damit,
De
Hie Hautoberkläche einzufetten-sondein
Ele dringt bis in die untersten Gewebe der Haut Meladtie
ein sie erneuernd und aufbauend.

Im Union=Theater ſieht man nur noch heute und morgen
die reizende muſikaliſche Komödie Schloß im Mond, ein Film,
der unter der Regie Rouben Mamoulians entſtanden iſt und in
dem der charmante Maurice Chevalier mit der entzückenden Jeanette
Mac Donald die Hauptrolle ſpielt. Dazu ein gutes Beiprogramm.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
die ganz wundervolle Komödie nach Bunbury von Oscar Wilde,
Liebe, Scherz und Ernſt mit Adele Sandrock, Georg Alexander,
Charlotte Ander, Gertrud Wolle und Harald Paulſen. Vorher das
reichhaltige Beiprogramm.
In den Palaſt=Lichtſpielen läuft ab heute ein atemberau=
bender
Senſationsfilm Der Schrei der Maſſe mit James Cag=
ney
und Ivan Blondel in den Hauptrollen. Der Film iſt ein mit=
reißendes
Erlebnis vom Kampf der Maſchinen und der Nerven.
Dazu das gute Beiprogramm.

Guten Rak kn
Solbstyasienen:
Nach erfolgtem Einsei-
fen
ein wenig Creme
Mouson auf den Pinsel
bringen und weiter
krättig einpinseln. Der
Schaum wird dadurch
besonders sahnig
macht den Bart in Se-
kunden
schnittfähig
undpflegt gleichzeitig
die Haut.
EinVersuch wird Sie an-
genehm
überraschen.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 331

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 28. November 19

Neuerung in der Ausübung der Schulzahnpflege.
Zu dieſem Thema ſandte uns der Reichsverband Deutſcher
Dentiſten eine Entgegnung. Von der Bezirksgruppe Darmſtadt
des Reichsverbandes der Zahnärzte Deutſchlands wird uns hierzu
der Wortlaut des Miniſterialerlaſſes übermittelt, nach welchem
nur approbierte Perſonen mit Aufgaben der gemeindlichen Ge=
ſundheitsfürſorge
betraut werden. Hierunter rechnet auch die
Schulzahnpflege. Der miniſterielle Erlaß lautet:
Der preußiſche Miniſter
Berlin, 31. Auguſt 1932.
für Volkswohlfahrt
Leipzigerſtr. 3.
I. M. V. 1412/32.
Betr.: Ausübung der Schulzahnpflege durch Zahntechniker.
Das preußiſche Oberverwaltungsgericht hat in ſeinem Ur=
teil
vom 7. Juni 1932 II B 3. 32 folgenden Rechtsſatz auf=
geſtellt
:
1. Der Begriff amtliche Funktionen in § 29 G.O. verlangt
weder, daß es ſich um hoheitliche Akte handelt, noch daß die mit
der Ausführung der Funktionen Beauftragten Beamte ſind, noch
daß es ſich um geſetzlich vorgeſchriebene Aufgaben handelt. Es
genügt, daß die Einrichtung, zu deren Durchführung die Funk
tionen übertragen werden, von dem Kommunalverband in ſei=
ner
Eigenſchaft als Selbſtverwaltungskörper ins Leben gerufen
ſind. Darunter fällt auch Schulzahnpflege
2. Die Anordnung, daß mit amtlichen Funktionen beauftragte
Heilperſonen eine Approbation beſitzen müſſen, verpflichtet auch
die amtlichen Stellen, nur approbierte Perſonen anzuſtellen. Der
Beſchluß eines Kreistags, auch geprüfte Dentiſten mit der Schul=
zahnpflege
zu betrauen, verſtößt daher gegen das Geſetz.
Die Gründe der Entſcheidung werden auszugsweiſe im Mini=
ſterialblatt
Volkswohlfahrt veröffentlicht.
Der mit der Wahrnehmung der Geſchäfte
des preußiſchen Miniſters für Volkswohlfahrt Beauftragte
gez. Scheidt. Staatsſekretär.

Alt=Darmſtadt. Verein für Ortsgeſchichte und Heimat=
kunde
. Am nächſten Vereinsabend. Donnerstag, abends
8.30 Uhr, im Furſtenſaal, Grafenſtraße, wird unſer Vorſitzender,
Herr Philipp Weber, einen Vortrag halten über das Thema;
Was uns eine alte Gaſſe alles erzählen kann
Es ſind Streiflichter aus der Ochſengaſſe und ihrer Geſchichte.
Einige Lichtbilder werden den Vortrag begleiten. Gäſte können
durch Mitglieder eingeführt werden.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 26. Nov.
(alles per Pfund oder Stück, in Rpfg.): Gemüſe: Erdkohlraben
810. Gelberüben 68 Roterüben 68, Weißerüben 810,
Schwarzwurzeln 2025, Spinat 810, Rotkraut 58, Weißkraut
36, Wirſing 68, Roſenkohl 1518, Zwiebeln 810, Knoblauch
6080, Tomaten 60, Kaſtanien 25, Feldſalat, Lattich 5060,
Endivienſalat 710, Kopfſalat 812. Blumenkohl 1060. Rettich
510, Meerrettich 5070. Kartoffeln: Spätkartoffeln
34. Obſt: Tafeläpfel 1525, Wirtſchaftsapfel 1020,
Tafelbirnen 1525. Wirtſchaftsbirnen 1020, Trauben 2535,
Nüſſe 3035, Apfelſinen 1015, Zitronen 510, Bananen 3040.
Eßwaren; Süßrahmbutter 160180, Landbutter 120130,
Weichkäſe 2530. Handkäſe 612, Eier, friſche 1315. Wild
und Geflügel: Gänſe 80100 Hühner 7080, Enten 90
bis 100 Tauben 5080, Haſen 65100, Hahnen 110 Fleiſch=
und Wurſtwaren; Rindfleiſch, friſch 5670, Kalbfleiſch 70,
Schweinefleiſch 7090, Dörrfleiſch 110, Schinken 120. Wurſt 55 bis
140. Wurſtfett 50, Schmalz. ausgelaſſen 70.

Kunſknokizen.

Ueber Werke, Künſtler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht, bebält ſich die Redaltion ihr Urteil vor.
Die junge Darmſtädter Konzertſängerin
Gudrun Steuer, die im letzten Jahre in verſchiedenen deut=
ſchen
Städten mit Erfolg konzertierte und die dem Darmſtädter
Publikum von einem Kirchenmuſikaliſchen Abend in der Paulus=
kirche
in Erinnerung iſt. gibt am 1. Dezember im Saale der Ver=
einigten
Geſellſchaft einen Lieder= und Arienabend. Am Klavier
Prof. Dr. F. Noack. Zur Aufführung gelangt eine der ſelten
gehörten weltlichen Kantaten von Bach, ſowie u a Lieder und
Arien des verſtorbenen Darmſtädter Komponiſten C. A. Man=
gold
, die von großem Intereſſe ſein dürften. Karten im Vor=
verkauf
bei Chr. Anold am Weißen Turm und an der Abendkaſſe.

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonzme Anfragen waden
nichi Seantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
H. H. Die erſte geſtellte Frage kann in dieſer Allge=
meinheit
nicht beantwortet werden. Es wird ſich weſentlich
fragen, aus welchen Beweggründen und zu welchem
Zweck die Handlung vorgenommen wurde. Iſt dieſer Punkt
klargeſtellt, dann iſt eher eine Beantwortung möglich. Nach § 1617
BGB. iſt das Kind, ſolange es dem elterlichen Hausſtand angehört
und von den Eltern erzogen oder erhalten wird, verpflichtet,
in einer ſeinen Kräften und ſeiner Lebensſtellung entſprechenden
Weiſe den Eltern in ihrem Hausweſen und Geſchäft Dienſte
zu leiſten. Das iſt zwingendes Recht. Andererſeits iſt
der Vater verpflichtet, der Tochter im Falle ihrer Ver=
heiratung
zur Einrichtung des Haushalts eine angemeſſene
Ausſteuer zu gewähren, ſoweit er bei Berückſichtigung ſeiner
ſonſtigen Verpflichtungen, ohne Gefährdung ſeines ſtandesmäßigen
Unterhalts, dazu imſtande iſt und nicht die Tochter ein zur Be=
ſchaffung
der Ausſteuer ausreichendes Vermögen hat. Der An=
ſpruch
verjährt in 1 Jahr von der Eingehung der Ehe an. Von
der elterlichen Nutznießung ausgeſchloſſen, iſt
das freie Vermögen des Kindes. Zu dieſem freien
Vermögen gehört auch, was das Kind durch ſeine Arbeit erwirbt,
und es wird ſein freies Vermögen auch dann, wenn das Kind
ohne Ermächtigung des Vaters in Dienſt oder Arbeit getreten iſt.
Deshalb wird die Tochter dieſes vom Vater ihr entzogene Geld zu
fordern berechtigt ſein.

Tageskalender für Montag, den 28. November 1932.
Union=Theater, 14 Uhr: Heimat Union=Theater: Schloß im
Helia=Lichtſpiele: Liebe, Scherz und Ernſt
Mond
Palaſt=Lichtſpiele: Der Schrei der Maſſe‟ Chriſtengemein=
ſchaft
, Heidelberger Straße 14, 20.15 Uhr: Vortrag Dr. R. Köh=
ler
, Wien.

* Tagung des ſüdweſtdeulſchen Handelskammer=
ausſchuſſes
für Holelgewerbe und Fremdenverkehr
in Mainz.
Ec. Mainz. 27. November.
Der Arbeitsausſchuß des ſüdweſtdeutſchen Handelskammer=
ausſchuſſes
für Hotelgewerbe und Fremdenverkehr hielt unter dem
Vorſitz des Präſidenten der Vorortskammer Karlsruhe, Herrn
Konſuls Nicolai, eine Sitzung in Mainz ab. Ueber die Ver=
kehrslage
der Stadt Mainz. vor allem über die Bedeu=
tung
des Rheins als Schiffahrtsſtraße für Mainz, und im An=
ſchluß
daran über die wirtſchaftliche Bedeutung des Handels=
kammerbezirkes
Mainz erſtattete Dr. Chariſſé einen intereſ=
ſanten
Bericht.
Ein Bericht des Herrn Hotelbeſitzers Gabler= Heidel=
berg
über
die wirtſchaftliche Lage des Hotelgewerbes
gab Veranlaſſung zu einer eingehenden Behandlung der zahl=
reichen
Probleme, die heute für das unter der Wirtſchaftskriſis
beſonders ſchwer leidende Fremdenverkehrsgewerbe von Bedeu
tung ſind. Im Vordergrund der Beratungen ſtand die Frage der
Angleichung der vorhandenen überhöhten Hypothekenzins= und
Tilgungslaſten an die ſtark geſunkenen Erträgniſſe der Hotel=
betriebe
durch einen erweiterten Vollſtreckungsſchutz
für Kapital= und Zinſenforderungen Zur Weiter=
behandlung
dieſer Frage wurde eine kleine Kommiſſion gebildet,
die demnächſt mit Vertretern der Hypothekenbanken die Ange=
legenheit
weiter klären ſoll. Als vordringliche Forderung des
Fremdenverkehrsgewerbes wurde ferner eine erweiterte Frei=
gabe
von in Deutſchland eingefrorenen Aus=
landsguthaben
für die Zwecke des Reiſeverkehrs von Aus=
ländern
nach Deutſchland bezeichnet. Von den weiteren wirtſchafts=
politiſchen
Forderungen, die zur Erörterung kamen und von deren
Erfüllung die Exiſtenzmöglichkeit der Hotelbetriebe weitgehend ab=
hängt
, ſind noch zu nennen: Ausdehnung der Konzeſſionspflicht
auf die gewerbsmäßige Zimmervermietung auf kurze Zeit, Auf=
hebung
der Steuerfreiheit für Betriebe der Erholungs= und Ge=
neſungsheime
. Befreiung von jeder Sonderbeſteuerung. Beſteue=
rung
nur im Verhältnis der tatſächlichen Beſetzung der Hotel=
betten
, Herausgabe eines allgemeinen Erlaſſes der Reichsregie=
rung
an alle Steuerſtellen des Reiches, der Länder und Gemein=
den
, daß Anträge auf Stundung und Niederſchlagung von Steuern
aus dem Gaſtſtätten= und Hotelgewerbe aus Billigkeitsgründen
entgegenkommend behandelt werden.
Die Frage der Einführung des Glücksſpieles für gewiſſe
deutſche Kurorte mit internationalem Charakter ſoll noch weiter
geklärt werden. Unter den mancherlei Vorſchlägen, die für eine
Perſonentarifsreform der Reichsbahn gemacht
worden ſind, verdienen auf Grund eines eingehenden Berichts,
den Herr Dr. jur. Roeſener. 1. Syndikus der Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt, über die Frage erſtattete, diejenigen
der Wiedereinführung der Rückfahrkarten, der verbilligten Rund=
fahrkarten
und des Kilometerheftes Anſpruch auf beſondere Be=
achtung
; aber auch die Verwirklichung anderer Vorſchläge, wie
derjenige der Halbkarte und der Gruppenkarte würde der Reichs=
bahn
nach Anſicht des Arbeitsausſchuſſes im Wettbewerb mit dem
Kraftwagen einen beſonders wirkſamen Auftrieb verleihen. So=
dann
wurden noch eine Reihe von Anregungen gegeben für die
Herſtellung einer größeren Freizügigkeit im inter=
nationalen
Kraftwagenverkehr, über die Herr Dr.
Kinzelbach=Stuttgart berichtete, und für die Inſtandſetzung
der vorhandenen Land= und Kreisſtraßen auf einer dem moder=
nen
Verkehr entſprechenden Durchſchnittsgüte.

Dg. Arheilgen, 26. Nov. Winterhilfe. Seitens des Kreis=
wohlfahrtsamtes
wird im Rahmen der Winterhilfe einer Anzahl
bedürftiger Schulkinder an 4 Tagen in der Woche bei den Früh=
ſtückspauſen
als Beigabe zu ihrem Frühſtück warme Vollmilch ab=
gegeben
. Des weiteren hat der örtliche Winterhilfsausſchuß be=
ſchloſſen
, an eine Anzahl Kinder unter zwei Jahren ab 1. Dezem=
ber
auf die Dauer eines Monats täglich ½ Liter Vollmilch zur
Verfügung zu ſtellen. Die Auswahl der Kinder erfolgt je nach
Bedürftigkeit durch den Winterhilfsausſchuß.
Db. Dieburg. 25. Nov. Neuer Sportplatz. Die Sport=
vereinigung
Haſſia. Dieburg, die ſeither unter ſchlechten Platz=
verhältniſſen
zu leiden hatte, hat nun dieſen Mangel behoben
durch Neuanſchaffung einer eigenen Sportſtätte. Für Dieburg iſt
damit eine Stätte entſtanden, die ſchon längſt erſehnt wurde, und
einer Kreisſtadt auch würdig iſt. Das hierzu benötigende Ge=
lände
wurde von dem rührigen Verein am Wolfsgangshäuschen
käuflich erworben und unter Leitung des Bauführers K. Hor=
nung
durch kräftige Mitarbeit und Tatkraft der Vereinsmitglie=
der
nach und nach planvoll geſchaffen. Die Einweihung. verbun=
den
mit Werbeſpielen, wurde auf nächſtes Frühjahr verlegt.
Ct. Heubach i. Odw.. 26. Nov. Gemeinderatsſitzung.
Ein Antrag auf Entfernung der Linden am neuen Kriegerdenk=
mal
, indem ſie den angrenzenden Nachbar ſchädigen, findet ſeine
Erledigung durch den Stimmenmehrheitsbeſchluß, zwei Linden in=
nerhalb
der Denkmalseinfriedigung zu fällen. Zur Erlangung
von Geldern zur Holzmacherei wird der Beſchluß gefaßt, die Auf=
forderung
an die Ortsbürger ergehen zu laſſen. Vorauszahlungen
an die Gemeindekaſſe zu leiſten, welche mit 6 Prozent verzinſt
werden. In nichtöffentlicher Sitzung finden noch Unterſtützungs=
und Steuerſtundungsanträge ihre Erledigung.
du. Jugenheim, 27. Nov. Bei der heutigen Bürgermeiſter=
wahl
ſtimmten von 1045 Wahlberechtigten 941 Perſonen ab
(gleich 90 Prozent). Es entfielen auf Ludwig Dreher, Kaufm.
(uberp)., 251 Stimmen (am 6. 11. 32 entfielen auf ſämtliche bür=
gerlichen
Parteien 207 Stimmen); Phil. Hofmeyer (überp.),
150 Stimmen; Wilh. Haſſenzahl, Gemeinderat, 135 Stim=
men
; Nik. Eberle, Phot. (Nat.=ſoz.), 133 (457) Stimmen; Karl
Heim, Landwirt, 109 Stimmen; Chriſt. Roth. Bademeiſter,
69 Stimmen; Paul Riedel, Gemeinderat (SPD.), 55 (177)
Stimmen); Odin Greiner (KPD.) 31 (94) Stimmen; Lehrer
Ludwig 0 Stimmen. Zwiſchen Dreher und Hofmeyer findet alſo
Stichwahl ſtatt
du. Jugenheim, 27. Nov. Der ſeit Samstag vermißte 60 jäh=
rige
Lehrer Luſt wurde heute morgen als Leiche im Natur=
ſchwimmbad
geborgen. Da Lehrer L. nervenleidend war, dürfte
Freitod vorliegen.

Stadtkheaker=Jubiläum in Gießen.
WSN. Gießen, 27. Novembaf
In Gegenwart des heſſiſchen Staatspräſidenten Dr. Adg= Finanzminiſters Kirnberger, des Landtagspräſidenten
Dr. Werner, vieler Vertreter der verſchiedenen Reichs=, S-
und Kommunalbehörden in Oberheſſen, auswärtiger Tho
leitungen, der Preſſe und eines größeren Kreiſes von Gig
Bürgern wurde Sonntag mittag im Gießener Stadttheate=
25jährige Beſtehen dieſes Kunſtinſtituts in dem vor 25
erſtellten neuen Theatergebäude feſtlich begangen. Nach
muſikaliſchen Vorſpiel ſprach als erſter Redner Oberbürgerr
Dr. Keller=Gießen, der herzliche Worte des Dankes a.,
richtete, die ſeinerzeit bei der Schaffung des neuen Kunſtts=
helfend
und beratend mitwirkten. Weiterhin dankte er der
ner Bürgerſchaft und den Stadtverordneten für die ſtets
bereite Förderung ihres Theaters. Sodann fand er herzliche
der Anerkennung und des Dankes für die beiden künſtle=
Leiter des Theaters in den verfloſſenen 25 Jahren, und zw
den mittlerweile verſtorbenen Intendanten Hofrat Stein==
und den jetzigen Intendanten Dr. Praſch, ſowie für das T
perſonal aller Grade. Er würdigte dann in kurzen Worky
hohe kulturelle Bedeutung des Theaters für die Provinziale
ſtadt und Univerſitätsſtadt Gießen für den Kreis Gießen zu
Provinz Oberheſſen. Er gedachte dabei auch der vielfachen
und Förderung der kulturellen Beſtrebungen aus der Gi
Bürgerſchaft und gab zum Schluß bekannt, daß der G
Stadtrat auf ſeinen Antrag beſchloſſen hat, den Herren G=
Profeſſor Dr. Behaghel, Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Fromrt
Geh. Kirchenrat Profeſſor D. Krüger die Ehrenplakette der
Gießen als Anerkennung für ire hervorragende Mitarb=
allen
Gebieten des Kultur= und Kunſtlebens, insbeſonde
für ihre Tätigkeit zum Beſten des Stadttheaters zu verlei
Hierauf überbrachte Staatspräſident Dr. Adelung Hin
Glückwünſche der beſſiſchen Regierung mit Worten aufr/
Anerkennung für die vom Gießener Stadttheater bisher geſ
Kulturarbeit und mit Worten der Ermunterung zu weite r
folgreichen Schaffen der Gießener Bühne im Dienſte der Ku
Intendant Dr. Praſch ſprach als letzter Redner über di=
leriſchen
Ziele und die kulturelle Bedeutung des Theaters
Kunſtleben in Heſſen. Hierauf folgte als Feſtvorſtellur
Wiedergabe einzelner Akte als Querſchnitt von den wicn
Aufführungen des Stadttheaters im Laufe der bisherige
jährigen Winterſpielzeit. Das Publikum bekundete ſein
Intereſſe an den Anſprachen und den nachfolgenden Auffüb.
auf der Bühne durch lebhaften Beifall.

Schwerer Unfall auf der Schauinslandbaht
Freiburg. Auf der nach dem Schauinsland führendei
ſchwebebahn iſt Samstag abend aus noch nicht geklärter
eine Kabine entgleiſt und abgeſtürzt. Von den Inſaſſen wui
Schaffner und ein Touriſt getötet. Ein zweiter Touriſ)
lebensgefährliche Verletzungen. Nach dem vorläufigen Be
erſichtlich, daß das Unglück auf Fahrläſſigkeit des tödlich
glückten Schaffners zurückzuführen iſt, der den Wagen u
Fahrt ins Tal nicht auf beide Zugſeile kuppelte und auch =
der
Fahrt bis zur Unfallſtelle dieſen Fehler nicht rechtzeit
merkte. Die Unterſuchung hat weiter ergeben, daß der Shn
von den verſchiedenen Möglichkeiten, beim Vorliegen von Fr
den Bahnbetrieb ſtillzulegen, keinen oder zu ſpäten Gebra
macht hat. Die Kabine iſt etwa drei Meter ziemlich ſenkre=
geſtürzt
. Der ſchwerverletzte Touriſt Kühlental wurde da
der Kabine geſchleudert, desgleichen der tödlich verunglückten
burger Chemiker. Techniſche oder Konſtruktionsfehler de
liegen nicht vor.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.

ber er
im

Montag, 28. November
10.10: Leipzig: Schulfunk: Im Kampf um die Schiene. Leſi
15.20: Ein rheiniſcher Weberjunge erzählt. Improviſationen vo9
Laven.
17.00: München: Konzert. Werke von Roſſini. Brahms,
Strauß, Fall, Kienzl, Lehar, Souſa.
18.25: W. G. Schmidt: Das Verdmgungsweſen als Kernfrag) Handwerks.

18.50: Engliſch.
19.30: Deutſche Studentenlieder.
20.00: Konzert des Funkorcheſters. Werke von Lehar, Fall
21.00: Der Götzenhof. Ein Hörſpiel von Auditor.
22.20: Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Unterhaltungsmuſik des Funkorcheſters. Mitw.; H.
Am Flügel: A. Haagen.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 28. November
9.30: Dr. phil. Marga Baganz: Menſchen in Not.
10.10: Leipzig: Schulfunk: Kampf um die Schiene. Lehrſpie
12.05: Schulfunk: Engliſch für Fortgeſchrittene.
15.00: Kinderſtunde: Was Ihr wollt!
15.45: H. Starke: Techniſche Bauten als Fotomotiv.
16.00: Pädagogiſche Bücherſtunde.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: H. Teßmer: Marktwert und Lebenswert des Buches.
18.00: Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
18.30: Camilla, Stiemer: Charakter und Schickſal.
19.00: Stunde des Landwirts.
19.25: Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.

19.40: Zeitdienſt
20.00: Bremen: Ausſchnitt aus dem Konzert zum Beſten
Bremer, Winterhilfe.
21.00: Frankfurt: Der Götzenhof. Ein Hörſpiel von Audito=
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Stuttgart: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters.

Die heutige Nummer hat 8 Geiten

Todes=Anzeige.
(Statt Karten.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und
Schwiegermutter
Mülle Sugenwag Lnwe
geb. Seebinger
nach lang ertragenem Leiden durch einen ſanften
Tod zu erlöſen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Konrad Lautermann
Familie Jakob Hugenſchütz
Familie Hans Hugenſchütz
Familie Georg Geyer
Frau Kätchen Hugenſchütz Witwe
nebſt 4 Enkeln und 1 Urenkel.
Darmſtadt, den 26. November 1932. (16502
Die Beerdigung findet ſtatt am Dienstag, nachm.
2 Uhr, auf dem alten Friedhof, Nd.=Ramſtädterſtr.

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige
Nachricht, daß mein lieber Mann, unſer guter Vater,
Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Wilhelm RückertI.
Schloſſermeiſter
heute nacht plötzlich und unerwartet entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Kath. Rückert und Kinder.
Ober=Ramſtadt, den 27. November 1932.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 29. November,
(16503
nachmittags 3 Uhr ſtatt.

Nur 5 Mark
koſten Dauerwellen
bei
Ludwig Lederer,
Zimmerſtraße Nr. 7.
(16283a)

Geſchäftsmann ſucht
auf kurze Zeit 500
M. z. leih. geg. gut.
Sicherh. u. Zinſ. Ang.
u. S. 57 Gſt. (*go

Hypoth.. Darl.
Günſt. Bedingung.
Bayer. Spar= und
Kreditgeſ. München.
Gen.=Vtr. (Beamt.
R.) Darmſtadt.
Ang. u. S. 84 Gſch.

Statt Karlen!
Als Gesellschafts-Spiel in diesem Jahr nur
Rrrunter vom Aock
Die Alten machen ebenso leidenschaftlich wie die Jungen
Preis RM. 1.50
immer noch eine Bockpartie
Zu haben in den Spiel- und Schreibwarengeschäften.
II Mch 16272)
Darmstadt: D. Faix & Söhne.

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Farl
D Wndethmt. 44

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Rheinſtraße 19.

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(16153a

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(16178)

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Viktoriaſtr. 42, II.
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Vorangeſchr. gedieg.
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u. Joppe f. 1213
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fenſtr. 4. Hi.

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Stumpen etwas Apartes an siel Vei
Ueberzeugen Sie sich aber selbst !e‟
suchen Sie einen Villiger zu 8, 17000e
15 Pfg. das Stück und vergleichd Ri
ihn kritisch mit der Marke, d
bisher rauchten. Dau R.
den Sie es selbst hrei0e
Stumpen und Stumpe ?
P zweierlei.
Villiger-Stumgel
sind etwas Besondeeß

Preislagen 8, 10 und

Ri

V.re4)

Fabr.-Lag. Frankfurt-Mah
Gr. Eschenheimerstr. 25

Ru

[ ][  ][ ]

g. 28. Noyember 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 331 Seite 5

W Ae Mi vr Va 9
Weitere Entſcheidungen im Süd=Fußball.
b ſchlägk Kleeblatt 1:9 und iſt nordbayeriſcher Meiſter. Bayern und 60 München 2:2.KSN. vom Lekzken, Fran=
K., 1:3 geſchlagen. Rainz und Wormakia Heſſen=Berkreker. Einkracht 55p. 3:1. Pirmaſens Saar=Meiſter.

Der 27. November

die großen Lokaltreffen in Nürnberg, Frankfurt und
hyi. Aber er war darüber hinaus noch durch andere zahl=
ei

Borentſcheidungen bedeutſam. Allerdings ſind nicht über=
e
ſchon für dieſen Tag erwarteten Entſcheidungen ge=
In verſchiedenen Fällen erlaubten ſich die Favoriten kurz
aluß noch Ueberraſchungen, die die endgültigen Entſchei=
u
, noch für einen oder zwei Sonntage hinausſchieben
Nordbayern hat ſich der 1. FC. Nürnberg durch
I:0Sieg über den alten Rivalen Sp.Vg. Fürth wieder
41Die Gruppenmeiſterſchaft erkämpft, und zwar geſchah das
=Ao mit einem beſonders großen Punktvorſprung. Die
blätter werden aber trotzdem als Gruppen=Zweiter an den
iſbſtslen teilnehmen. Das Spiel am Zabo wurde vor 15000
ſi
ſthurern durchgeführt. Der entſcheidende Treffer fiel ſchon in
vurde 4Ayren Minute durch Schmidt.
erung
1 Südbayern iſt die Lage nach dem unentſchiedenen
Apel zwiſchen den beiden Führenden, Bayern und 1860
hyrn, unverändert geblieben. Die Bayern führen weiter
Ari Punkten und werden wohl ſicher Gruppenmeiſter wer=
l
0äinchen 60 hat dafür den zweiten Platz ſicher. Bemerkens=
ſt
der ſtarke Formrückgang vom Ulmer FV. 94, der
hik auf eigenem Platz gegen Schwaben Augsburg 0:5
Hg.
n. Württemberg waren von den vier Mannſchaften
foülstitzengruppe Stuttgarter Kickers und Böckingen ſpielfrei.
oſiden anderen VfB. Stuttgart und FC. Pforzheim er=
überraſchende
Niederlagen. Pforzheim wurde in Feuerbach
9:B. Stuttgart in Birkenfeld 2:1 geſchlagen. Auf die end=
Klärung muß man alſo noch warten. Gmünd iſt nach
Eſchweren 8:1=Niederlage in Brötzingen zum Abſtieg ver=
Bnden meldete die Senſation einer 3:1=Niederlage des
Durch den Tabellenletzten Frankonia Karlsruhe, Phöni=
Euhe ſiegte in Raſtatt 2:1 und iſt nun nach Verluſtpunkten
uf einen Zähler an den KFV. herangekommen.
in der Gruppe Main ſtieg das große Frankfurter Lokal=
(y. Im Frankfurter Stadion ſchlug die ſtark verbeſſerte Ein=
vor
17 000 Zuſchauern den Fußballſportverein mit 3:1. Der
b führt aber immer noch mit einem Punkt. Da ſich die
ſtlracher Lickers von Niederrad 3:2 ſchlagen ließen, ſind ſie
h domm Wettbewerb um die beiden erſten Plätze ausgeſchieden,
ſtaht und FSV. werden wieder die Gruppe vertreten.
u 93 und VfB. Friedberg müſſen abſteigen.
Nminz 05 und Wormatia Worms ſind die Endſpielteilneh=
der
Gruppe Heſſen, denn Mainz 05 hat den dritten An=
e
: Alemannia/Olympia Worms durch einen 2:0=Sieg aus=
ſatet
. Mainz wird mit ſeinen zwei Punkten Vorſprung vor
Inatia auch wohl wieder Gruppenmeiſter werden.
in der Gruppe Rhein büßte der SV. Waldhof im 2:2 Mundenheim erneut einen Punkt ein, aber die
e ll öfer brauchen aus zwei noch ausſtehenden Spielen nur
ſinen Punkt, um Meiſter zu ſein. Phönix Ludwigshafen
alt Zweiter werden, er ſchlug diesmal den VfR. Mann=
ku
:0.
Ai der Saar ſteht im FK. Pirmaſens bereits ein End=
tälnehmer
feſt. Der zweite dürfte vorausſichtlich der 1. FC.
tislautern ſein. Pirmaſens ſchlug diesmal die Sportfreunde
ürücken 6:2. Auch Kaiſerslautern kam mit 2:1 über den FV.
ürrücken zu einem bemerkenswerten Sieg. Pirmaſens führt
Frei Punkten vor Kaiſerslautern und braucht aus zwei
felen nur noch zwei Punkte, um Meiſter zu ſein. Kaiſers=
Nem kann dagegen theoretiſch von Neunkirchen noch einge=

werden.

Die Zußball=Ergebniſſe.

aiſſentativſpiel in Berlin: Brandenburg Weſtdeutſchld. 2:4.
uerſpiel in Mailand: Italien Ungarn 4:2.
Verbandsſpiele in Süddeutſchland.
Iwpe Heſſen: Wormatia Worms 1. FC. Langen 5:0.
WSV. Mainz 05 Alemannia/Olympia Worms 2:0. Olym=
Nia Lorſch Fvag. Kaſtel 06 2:0. Viktoria Urberach Fvgg.
Mombach 03 6:4. SV. Wiesbaden VfR. Bürſtadt 5:0.
Dpe Main: Eintracht FSV. Frankfurt 3:1. Sportfr.
Frankfurt FC. Hanau 1893 2:0. VfB. Friedberg Ger=
rauia
Bieber 1:1. VfL. Neu=Iſenburg Rot=Weiß Frank=
urt
4:0. Kickers Offenbach Union Niederrad 2:3.
Appe Nordbayern: 1. FC. Nürnberg Sppgg. Fürth
:0. VfR. Fürth Schweinfurt 05 0:1. Würzburg 04
eust Sppgg. Erlangen 6:0.
8!7ppe Südbayern: 1860 München Bayern München
iebe 22. Wacker Teutonia München 0:2. FV. Ulm 94
ve8e 1 Schwaben Augsburg 0:5. Sppgg. Landshut Jahn Regens=
acße. turg 3:2.
De k ppe Württemberg: Stuttgarter SC. Sportfr. =
e
Wlingen 2i1. SV. Feuerbach 1. FC. Pforzheim 5i1. Ger=
Mania Brötzingen Normannia Gmünd 8i1. FC. Birken=
8o0 ſield VfB. Stuttgart 2:1.
AppeBaden: SC. Freiburg Freiburger FC. 1:0. Fran=
Konia Karlsruhe Karlsruher FV. 3:1. FV. Raſtatt 04
WT Whönis Karlsruhe 132. VfB. Karlsruhe FC. Mühlburg 255.
Mppe Rhein: Spppg. Mundenheim SV. Waldhof 2:2.
Dic. Mannheim Phönix Ludwigshafen 0:1. FC. Mann=

heim 08 PfL. Neckarau 2:3. Sppgg. Sandhfoen Ger=
mania
Friedrichsfeld 2:0.

Gruppe Saar: 1. FC. Kaiſerslautern FV. Saarbrücken 2:1.
SV. 05 Saarbrücken 1. FC. Idar 2:2. Saar 05 Saar=
brücken
Eintracht Trier 1:1. Boruſſia Neunkirchen SV.
Völklingen 5:3. FK. Pirmaſens Sportfr. Saarbrücken 6:2.
Rund um den Zußball=Sonnkag.
Berliner Verbandsſpiele.
Trotz des Repräſentativkampfes wurde in Berlin der Ver=
bandsſpielbetrieb
fortgeſetzt Allerdings waren in den fünf ange=
ſetzten
Spielen die vom Abſtieg bedrohten Vereine beſchäftigt. In
Gruppe A brachte der Tabellenletzte Adlershofer BC. ſogar das
Kunſtſtück fertig, Wacker 04 auf ſeinem eigenen Platz überlegen
mit 5:2 (1:1) zu ſchlagen. Union Oberſchöneweide konnte den Neu=
ling
VfB. Hermsdorf, der zur Pauſe mit 2:0 ſchon klar in Front
lag, zum Schluß noch knapp mit 3:2 bezwingen. In der
Gruppe B lieferten ſich der VfB. Pankow und Norden=Nordweſt
den intereſſanteſten Kampf. Die mächtig aufſtrebenden Pankower
gewannen mit 4:1 (2:0) unerwartet hoch. Der BV. Luckenwalde
vollbrachte daheim wieder eine große Leiſtung und fertigte Preu=
ßen
mit 4:0 ab. Der alte traditionsreiche Berliner Verein iſt
damit wieder in Abſtiegsgefahr geraten und die Adlerträger wer=
den
große Mühe haben, ſich in der Bezirksliga zu halten. Süd=
ſtern
gewann gegen Bewag 4:2, ſo daß in dieſer Abteilung die
Elektriker an die letzte Stelle in der Tabelle gerück ſind.
Um Pommerns Meiſterſchaft ..
Das Stettiner Fußball=Ereignis war am Sonntag das Zu=
ſammentreffen
der Spitzen=Mannſchaften Polizei und VfB. Stet=
tin
. Die Ordnungshüter gewannen nach beſſeren Leiſtungen ſicher
mit 6:3 (3:3). In der Tabelle führt nunmehr Polizei mit 16:2
Punkten.
Hindenburg Allenſtein Oſtpreußen=Meiſter.
In dem ziemlich verwickelten Stand der Oſtpreußen= Meiſter=
ſchaft
iſt am Sonntag die Lage wenigſtens ſoweit geklärt worden,
als in Hindenburg Allenſtein nunmehr der Titelhalter feſtſteht.
Die Allenſteiner, die zugleich den Titel eines Baltenmeiſters zu
verteidigen haben, ſchlugen auf eigenem Platz Pruſſia Samland
überlegen mit 4:0 (2:0).
Favoriten=Siege im Norden.
In der Hamburger Meiſterſchaft gab es mit einer Ausnahme
die erwarteten Ergebniſſe. Außer der Reihe tanzte Union, die ſich
von Viktoria 4:1 ſchlagen ließ. Erheblichen Anteil an dem Erfolg, ſchauern leitete Selzam=Heidelberg zufriedenſtellend.
ſeiner Mannſchaft hat der jetzt 40 Jahre alte Tull Harden. Ohne
Beier gewann der Hamburger SV. mit 4:2 (2:2) über St. Georg
ſehr ſicher. Der führende Altonger FC. 93 fand bei den Poliziſten
2:1 beide Punkte nach Hauſe bringen konnten. Der SC. St Pauli von Schuen=Stuttgart gut geleitete Spiel konnte gefallen. Die
Nordbezirk iſt die erſte Serie beendet. Holſtein Kiel ſteht mit
49:5 Toren und 14 Punkten noch ungeſchlagen an der Spitze der
Tabelle. Im Südbezirk behauptete Arminia Hannover knapp
mit einem 2:1 Sieg über den Altmeiſter Eintracht Braunſchweig
die Führung. Arminia hat jetzt 17 Punkte, während es Algermiſ=
ſen
und VfB. Peine bei gleichfalls neun Spielen bisher nur auf
12 Punkte brachten. Im Weſer/Jade=Bezirk iſt. Werder
Bremen nach ſeinem großen Siege über Bremer SV. mit 5:1
Herbſtmeiſter geworden.
Aus Weſtdeutſchland ...."
mannſchaft nach Berlin keine Verzögerung ein. Das Meiſterſchafts=
programm
wurde prompt abgewickelt. Fortung Düſſeldorf und
Schalke 04 trugen ihre Meiſterſchaftsſpiele ohne die in Berlin
weilenden Leute aus. Fortung ſpielte mit ſieben Erſatzleuten
gegen BV. 04 Düſſeldorf und ſiegte leicht mit 5:1. Zum erſten
Male ſeit dem Budapeſter Spiel wirkte wieder Kobierſki mit.
Schalke 04, das ohne Kuzorra und Rothardt antrat, konnte Eſſen

weiter die Spitze einnehmen.
Eintracht ſchlägt Sportverein 3:1 (1:1).
Mit genau 17000 Perſonen entſprach der Beſuch des großen
Frankfurter Derbys, das diesmal beſondere Bedeutung hatte,
nicht ganz den Erwartungen. Der allgemeine Geldmangel knapp
vor Ultimo machte ſich auch hier bemerkbar.
vorgenommen hatte Schweinhardt ſpielte für den verletzten
Knapp halbrechts trat die Eintracht mit einer neuen For=
mation
an, von der man ſich viel verſprach. Die Mannſchaft
ſpielte mit Schmidt; Schütz, Stubb; Dietrich, Gramlich. Mantel;
Berger II, Leis Behning, Möbs, Berger I. Dieſe Elf hat die nachſichtig. 5000 Zuſchauer.
Erwartungen erfüllt, ſie hat ein ganz ausgezeichnetes Spiel ge=
liefert
. Zwar,war hierfür in erſter Linie das überragende Spiel
der Läuferreihe entſcheidend, aber darüber hinaus ſah man, daß
der ſüddeutſche Meiſter endlich auch wieder einen Sturm beſitzt,
der dieſe Bezeichnung verdient. Hervorragend führte ſich vor
allem der neue Rechtsaußen, der noch nicht 18jährige Berger II
ein. Er und ſein etwas älterer Bruder Berger I geben zwei
Außenſtürmer ab, von denen man bald noch mehr hören wird.
Gut war auch das Innentrio. Zumal nach der zweiten Halbzeit
ſah man im Zuſammenſpiel von Läuferreihe und Sturm einfach
prachtvolle Kombinationen, denen der mit Fleiß und gutem Kön=
nen
ſpielende Gegner nicht mehr gewachſen war. Da auch das
Abwehrtrio der Eintracht wieder ſehr zuverläſſig war, ſo gewann

man von der Eintracht den Eindruck, daß ſie wieder mit den aller=
beſten
Ausſichten in die ſüddeutſchen Endſpiele geht. Die Kriſe
iſt jedenfalls überwunden.
Der Sportverein ſpielte nicht ſchlecht, er bot ſogar für ſeine
Verhältniſſe eine recht gute Leiſtung. Aber er wurde doch, vor
allem nach der Pauſe, meiſt in die Verteidigung gedrängt. Bei
Gegenangriffen hatte er einige Male ſtarkes Pech, ſo auch mit
einem Elfmeter. Die Bornheimer ſchoſſen durch Schlagbauer in
der 16. Minute den Führungstreffer. Möbs glich in der 26.
Minute aus. Nach feiner Vorarbeit von Berger II, der ſich
gegen Knöpfle energievoll durchſetzt, war Behning in der 9.
Minute nach der Pauſe der Schütze des zweiten Tores und durch
Verwandlung eines Elfmeters erhöhte Möbs ſechs Minuten
ſpäter auf 3:1. Kläger=Offenburg genügte als Schiedsrichter.
1. FC. Nürnberg Spvgg. Fürth 1:0 (1:0).
15 000 Zuſchauer waren im Zabo Zeugen des Großkampfes
zwiſchen dem 1. FC. Nürnberg und der Sppgg. Fürth. Der Klub
lieferte ein ſehr gutes Spiel. Im Sturm gefielen beſonders Frie=
del
in der Mitte und die linke Seite. Krauß überragte als Mittel=
läufer
ſein Gegenüber Leinberger beträchtlich. Von Krauß Neben=
leuten
war Weiß beſſer als Oehm. Die Hintermannſchaft mit Köhl
im Tor war ſehr gut in Form. Bei Fürth war der Eifer größer
als das Können. Die Mannſchaft ſpielte im Sturm reichlich un=
produktiv
, denn die techniſchen Leiſtungen der beiden Leupolds
endeten meiſt in zweckloſem Einzelſpiel. Gut waren die Flügel=
ſtürmer
Wolff und Full. In der Verteidigung überragte Hagen,
während Appis ſchwach war. Wenz im Tore war an dem einzigen
Treffer des 1. FCN. nicht ſchuldlos. Als Schiedsrichter amtierte
BeſtMannheim trotz einiger Abſeitsfehler in der 2. Halbzeit im
großen und ganzen gut. Der einzige Treffer des Tages fiel in der
8. Minute durch Schmidt, als Wenz einen Schuß von Kundt, an=
ſtatt
den Ball zu fangen, nur abgeſchlagen hatte.
Die Punkkekämpfe in der Gruppe Heſſen.
SV. Wiesbaden VfR. Bürſtadt 5:0 (3:0).
Wiesbaden überraſchte diesmal durch eine flüſſige Zuſammen=
arbeit
aller Reihen und durch eine ungewöhnliche Schußfreudig=
keit
. Da zudem das Schlußtrio auch ſehr zuverläſſig war, kam es
zu einem hohen 5:0 Sieg und das, obwohl Bürſtadt keine ſchlech=
ten
, ſondern im Feldſpiel ſogar ausgezeichnete Leiſtungen bot. In
die fünf Treffer für Wiesbaden teilten ſich die beiden Außen=
ſtürmer
Pichzek (zwei) und Schulmeyer (drei). Vor 2500 Zu=
Olympia Lorſch Kaſtel 2:0 (0:0).
Lorſch zeigte in ſeinem letzten Heimſpiel gute Leiſtungen und
großen Widerſtand und ſie können von Glück ſagen, daß ſie mit gewann nach meiſt überlegen geführtem Spiel auch verdient. Das
war auf eigenem Gelände über Eimsbüttel mit 2:0 ſiegreich. Im 1200 Zuſchauer waren jedenfalls in jeder Hinſicht zufrieden.
Beide Treffer fielen erſt nach der Pauſe, und zwar durch Schmidt
(56. Min.) und Wachtel (77. Min.).
Wormatia Worms FC. Langen 5:0 (1:0).
In der erſten Viertelſtunde dieſes Spieles gab es einige un=
ſchöne
Szenen, die zur Folge hatten, daß Immig (Langen) und
Gölz (Worms) verletzt den Platz verlaſſen mußten. Gölz kam
zwar ſpäter wieder, aber nur vorübergehend. Da außerdem Bit=
ter
(Worms) wegen Nachtretens vom Platz geſtellt wurde, ſo
ſpielten meiſt neun Wormſer gegen zehn Langener Spieler. Trotz=
dem
gewann Wormatia allmählich Oberhand und durch gute
Im weſtdeutſchen Fußball trat trotz der Reiſe der Verbands= Leiſtungen der Einheimiſchen kam das Treffen allmählich auch in
geregelte Bahnen. Die fünf Tore fielen durch Ludwig Müller,
Winkler ſie zwei) und Fahſt. Birk=Frankfurt war ein guter
Schiedsrichter. 2000 Zuſchauer.
Viktoria Urberach Mombach 6:4 (3:2).
Nur 150 Zuſchauer wohnten dieſem Spiel bei. Der Kampf
verlief meiſt ausgeglichen, die größere Schußfreudigkeit der Ein=
g
9 leicht mit 3:1 ſchlagen, ſo daß beide Vereine in ihren Tabellen heimiſchen verhalf ihnen zu einem verdienten Sieg. Die Treffer
für Urberach ſchoſſen Braun (zwei), Lotz (zwei), Würz und Wun=
derlich
, während Mombachs Tore durch Entemann (drei) und
Trommersheim fielen. Müllers=Griesheim leitete das Spiel gut.
Mainz 05 Al/Ol. Worms 2:0.
Beide Mannſchaften traten mit je zwei Erſatzleuten an. Mainz
war im Sturm, der ausgezeichnet ſpielte, beſſer, während beim
Gegner das Innentrio verſagte. Der Mainzer Sieg hätte ſogar
Während der Fußballſportverein lediglich eine Umſtellung noch höher ausfallen können, wäre nicht der Mittelſtürmer Engel=
hardt
durch eine Verletzung ſtark behindert worden. Die beiden
Treffer fielen durch Engelhardt (6. Minute) und durch Burkhardt
(40.) Ketterer=Hanau war als Schiedsrichter gut, aber etwas zu

pe Heſſen: Spiele Tore Punkte SV. 05 Mainz 16 53:17 28: 4 Wormatia Worms 16 53:19 26: 6 Alem./Olymp. Worms 16 33:16 21:11 SV. Wiesbaden 16. 22:15 16:16 VfR. Bürſtadt 16. 31.:40 16:16 Fpgg. Kaſtel 16 23:29 14:18 Fvgg. Mombach 32:42 13:19 Olympia Lorſch 19:30 10:23 1. FC. Langen 19:43 9:23 Viktoria Urberach 20:5 7:25 [ ][  ][ ]

Seike 6 Nr. 331

Fußball im Kreis Skarkenburg.
SV. Mörfelden Polizei Darmſtadt 1:3 (1:0).
Rot=Weiß Darmſtadt Spvgg. 04 Arheilgen 4:1 (3:1).
Union Darmſtadt FV. Sprendlingen 1:3 (1:1).
Germania Eberſtadt SV. 1898 Darmſtadt 4:0 (2:0).
Der geſtrige Sonntag hat in der Starkenburger Kreisliga
den Abſchluß der Vorrunde gebracht. Im allgemeinen gab es Fa=
voritenſiege
, nur an der Darmſtädter Rheinallee gab es eine
Ueberraſchung, da Arheilgen gegen die Rot=Weißen mit 1:4 ver=
lor
. In dem Ergebnis kommt einmal die ſich ſtets verbeſſernde
Form des derzeitigen Letzten zum Ausdruck, weiter verſagte aber
Arheilgen derart kataſtrophal, daß man ſich wundern muß, wie
ſchlecht die Elf überhaupt ſpielen konnte. Der Sieg der Rot=
Weißen geht vollkommen in Ordnung, und es ſcheint, daß an der
Rheinallee noch mehr Mannſchaften ſtraucheln werden. In
Mörfelden blieb die Senſation aus. Zwar lag Mörfelden ſofort
überraſchend in Führung und hielt ſeinen Vorſprung auch faſt
75 Minuten lang; aber dann ſetzte ſich das größere Stehvermögen
der Poliziſten durch und dieſe gewannen verdient. Auch der
Sieg Sprendlingens in Beſſungen geht in ſeiner Höhe in Ord=
nung
. Dagegen überraſcht das Verſagen des SV. 98 Darmſtadt in
Eberſtadt. Nicht die Niederlage, ſondern das klare 4:0 überraſcht
hier.
In der Tabelle hat ſich die Lage nur ſehr wenig verändert.
Wie erwartet, konnte die Polizei ihre bisher relativen fünf
Punkte Vorſprung nun auch abſolut geſtalten. Bis zum neunten
Platz iſt dann alles beim Alten geblieben, dagegen wurde der 10.
Platz neu beſetzt, da ſich Eberſtadt durch ſeinen Sieg über 98
Darmſtadt um zwei Plätze heraufſchaffen konnte. Die Darmſtädter
Vorortler haben ſich damit ein gutes Stück aus der Gefahrzone
geſchafft, dagegen wurde die Poſition des alten Darmſtädter Fuß=
ballpioniers
recht bedenklich. Rot=Weiß iſt ihm ebenfalls näher
gerückt, bleibt aber trotzdem Letzter. Jedenfalls ſcheint es, daß der
Kampf am Tebellen=Ende jetzt weit intereſſanter wird, als jener
an der Spitze. Intereſſant iſt der Abſtand der einzelnen Mann=
ſchaften
, der vom vierten Platz an jeweils ſtets immer einen
Punkt beträgt.
Das Pfungſtädter Privatſpiel ſah die Einheimiſchen wie
immer bei Freundſchaftsſpielen in großer Fahrt. Obwohl die
Wormſer Gäſte mit ſechs Spielern, die ſchon oft in der Liga
ſtanden, antraten, konnten ſie die 6:2 Niederlage nicht verhindera.
Man darf geſpannt ſein, ob auch die Verbandsſpiele die Ger=
manen
in dieſer Form ſehen werden.

Spiele Gew. Un. Verl. Tore Punkte Polizei Darmſtadt 14 12 38: 9 Haſſia Dieburg 14 10 32:15 FV. Sprendlingen 10 39:23 Viktoria Walldorf 31:27 17 Spvgg. 04 Arheilgen 35:28 16 FV. Eppertshauſen 14 31:29 15 Germania 03 Pfungſtadt 14 29:29 14 Germania Oberroden 14 23:34 13 SV. Mörfelden 32:32 12 Germania Eberſtadt 23:26 12 FC. 03 Egelsbach 11 33:43 11 Union Darmſtadt 14 21:30 10 SV. Münſter 18:26 SV. 98 Darmſtadt 14 14:31 Rot=Weiß Darmſtadt 14 10 15:32 Sp. V. Mörfelden Polizei Darmſtadt 1:3 (1:0).

Vor zirka 500 Zuſchauern holten ſich die Poliziſten einen hart
erkämpften Sieg. Das Spiel zerfiel in zwei grundverſchiedene
Hälften. In der erſten Hälfte entfalteten die Mörfelder eine auf=
opfernde
Spielweiſe, die auch gleich in der erſten Minute infolge
eines unreinen Abſchlages M. Kaſpars mit ihrem Ehrentor be=
lohnt
wurde. Die überraſchende 1:0=Führung fuhr den Gäſten ſo in
die Knochen, daß ſie ſich überhaupt nicht faſſen konnten. Es wurde
ſyſtemlos und zu hoch geſpielt, keiner wußte bzw verſuchte ſich frei=
zuſtellen
. Allerdings muß man berüchſichtigen, daß der linke Flügel
der Polizeimannſchaft erſetzt war, doch der eingeſtellte Erſatzflügel
hätte bis zur Halbzeit das Spiel unbedingt auf 1:1 ſchrauben
müſſen. Nach Halbzeit ſpielt der Polizeiſturm in folgender Be=
ſetzung
: Bückermann, Göbel, Seipp, Pfeiffer, Stephan. Jetzt drehten
allerdings die Poliziſten mit Volldampf auf. Nach einer wunder=
baren
Kombinationen Seipp=Pfeiffer erzielt letzterer unter großem
Beifall den Ausgleich, und fünf Minuten ſpäter aus unmöglichem
Winkel den zweiten Treffer. Kurz vor Schluß war es Stephan vor=
behalten
, noch einen dritten Treffer zu erzielen, der dem Spiel=
verlauf
gerecht wurde. Kritiſch iſt zu bemerken, daß Polizei ihre
beſten Leute in Brüſel, Scheuermann und Pfeiffer hatte. Was ins=
beſondere
Pfeiffer leiſtete, iſt wahre Fußballkunſt. Die übrigen
taten vollauf ihre Schuldigkeit. Die Mörfelder haben ihre Haupt=
ſtützen
im Torwächter, Rechtsaußen und ihrem Mittelſtürmer. Ueber
die Leiſtungen des Schiedsrichters Panger kann man geteilter
Meinung ſein. Reſerven 2:2. 1. Jugend Sp.V. 98 1. 4:2
(Fußball), 2. Jugend Mörfelden 7:1 (Handball),
Union Darmſtadt TV. Sprendlingen 1:3 (1:1).
Mit dieſem Treffen hat Union die Vorrunde beendet. Wenn
auch die Ausbeute an Punkten nicht ſo reichlich ausfiel, ſo muß
man, gegenüber dem Vorjahr, doch zufrieden ſein. Mehrere
Spiele gingen trotz Gleichwertigkeit der Gegner knapp verloren,
ſo auch heute wieder. Sprendlingen war nicht ſo überzeugend wie
das Reſultat beſagt, lediglich im blitzſchnellen Ausnützen jeder
Chance iſt der Sieg zu ſuchen. In der erſten Hälfte darf Union
ein geringes Plus für ſich beanſpruchen, kann es aber nicht in
Toren ausdrücken. Hoffnungsvoll beginnt die 2. Halbzeit. Union
dreht mächtig auf und wird ſchließlich das Opfer zu großen Selbſt=
bewußtſeins
. Der Halblinke der Gäſte kommt gut durch und erzielt
den Führungstreffer. Union wird, wie immer, nervös, und ſchon
ſitzt wieder ein Tor in den Maſchen. Jetzt wird Union bewußt,
um was es geht. Die Verteidigung klärt im richtigen Moment,
die Halfreihe wirft den Sturm immer wieder nach vorn, doch ver=
geblich
, die Gäſte verteidigen ſicher und ſpielen merkbar auf Zeit.
So endet das Spiel, das immer im Rahmen des Erlaubten blieb.
Schiri Keßler=Mainz war der gegebene Leiter und wurde beiden
Teilen gerecht. Das Spiel Sonderm. SV. 98 (alte Herren)
endete 4:2. Schilling=Union war der Beſte auf dem Felde und
müßte eigentlich in der Liga verwendet werden.
Rot=Weiß Darmſtadt Spvgg. 04 Arheilgen 4:1 (3:1).
Vor zirka 400 Zuſchauern brachten es die Rot=Weißen fertig,
den Arheilgern eine glatte Niederlage beizubringen. Der Sieg der
Darmſtädter war inſofern auch in dieſer Höhe vollauf verdient,
als Rot=Weiß den Gäſten, (die in bezug auf Körpergewicht über=
legen
waren) techniſch und taktiſch ein merkliches Plus voraus war.
Das Spiel ſelbſt war jederzeit offen mit zwei verſchiedenen Spiel=
weiſen
. Während Arheilgen verſuchte, mit Wucht Erfolge zu er=
zielen
, verlegte ſich Rot=Weiß auf flaches Kombinieren, was ſich
auch bald als beſſer und gefährlicher erwies. Es führte vor der
Pauſe zu drei Treffern, während Arheilgen nur durch einen Elf=
meter
zum Ehrentor gelangte. Nach dem Wechſel drängt Arheil=
gen
zwar einige Minuten, verliert aber den Zuſammenhang voll=
ſtändig
, als Rot=Weiß ſeinen vierten Treffer erzielt. Das Spiel
wurde manchmal hart, aber im großen ganzen anſtändig durchge=
führt
und hatte in Hümpfner=Aſchaffenburg einen guten Leiter.
Nach den Erfolgen an den beiden letzten Spielſonntagen darf man
geſpannt ſein, wie ſich Rot=Weiß am kommenden Sonntag auf
eigenem Platz gegen die Polizei hält. Bei dem Spiel der Reſerven
mußten die Darmſtädter eine 3:1=Niederlage einſtecken.
Sp.V. 1898 (Jugend).
14 Jgd. 1. Jgd. Polizei, dort, 2:4; 1b Jgd. 1. Jgd.
Eberſtadt, hier, 3:2; 2a Jgd. 1. Jgd. Pfungſtadt, hier, 2:2;
1. Schüler 1. Schüler Polizei 1:1; 2. Schüler: Gegner ver=
hindert
,

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 28. November

Bon den Sandbanfelbern.

Wieder ein Meiſter.

Unſere ſüddeutſche Handball=Rundſchau.

Durch einen 5:2=Sieg über Eintracht Frankfurt ſicherte ſich in
der Gruppe Main der V. f. R. Schwanheim auch in dieſem
Jahre wieder die im Vorjahre erſtmals errungene Meiſterſchaft.
In den übrigen Gruppen, in denen bisher noch kein Meiſter er=
mittelt
wurde, kann dies noch geraume Zeit in Anſpruch nehmen.
Lediglich in der Gruppe Südrhein iſt damit zu rechnen, daß ſich
der SV. Wiesbaden am kommenden Sonntag den Titel ſichert. In
der Gruppe Rhein werden darüber noch einige Wochen vergehen,
und beſonders in Württemberg, wo kaum die Vorrunde beendet
iſt, wird man noch lange warten können. In den Gruppen Heſſen,
Nordbayern 4 und Südbayern Oſt iſt zu erwarten, daß die Meiſter
erſt in Entſcheidungsſpielen feſtgeſtellt werden können. Die
bisherigen Meiſter ſind:
V. f. R. Schwanheim (Gruppe Main),
Ulmer FV. 94 (Gruppe Südbayern, Abteilung Weſt),
SV. Merzig (Gruppe Saar, Abteilung II),
V.f.R. Kaiſerslautern (Gruppe Saar, Abteilung I),
Reichsbahn TSV. Nürnberg (Gruppe Nordbayern, Abt. B).

Die Handball=Ergebniſſe.
Verbandsſpiele in Süddeutſchland.

Gruppe Heſſen: SV. 98 Darmſtadt Polizei Worms 15:6. Poli=
zei
Darmſtadt Wormatia Worms 23:0. TV. Königſtädten
Rot=Weiß Darmſtadt 9:8.
Gruppe Main: VfR. Schwanheim Eintracht Frankfurt 5:2.
TSV. Langen TSG. Höchſt 01 5:4. Rot=Weiß Frankfurt
VfL. Sachſenhauſen 5:1.
Gruppe Südrhein: Siegfried Polizei Wiesbaden 9:7. SV.
Wiesbaden VfR. Wörrſtadt 13:3. FSV. Mainz 05
Haſſia Bingen 5:2. Poſt Wiesbaden 1919 Biebrich 2:5.
Gruppe Rhein: FV. Frankenthal Pfalz Ludwigshafen 2:9.
Polizei Mannheim Mannheim 08 5:5. Phönix VfR.
Mannheim 4:7. SV. Waldhof Ludwigshafen 03 10:2.
Mannheim 07 MTG. Mannheim 1:7.
Gruppe Nordbayern: Polizei Nürnberg Spvgg. Fürth 3:16.
Barkochba Nürnberg Sppgg. Erlangen 7:7.
Gruppe Südbayern: Poſt München Fürſtenfeldbruck 2:4.
Gruppe Württemberg: KSV. Zuffenhauſen Polizei Stuttgart
1:3. Fellbach Sportfr. Tübingen 0:13.

5p. 98 Darmſtadt - Polizei Worms 15:6 (7:0).

Ueber das Spiel der 98er gegen die Wormſer Poliziſten iſt
nicht viel zu ſagen. Ein eigentlicher Kampf um Sieg und Punkte
konnte nicht entſtehen, da die Gäſteelf bei allem techniſchen Können
zu überaltert iſt, um einen wirklich ernſthaften Widerſtand leiſten
zu können. Zudem hatten die Wormſer das Pech, ihren Torwäch=
ter
erſetzen zu müſſen; trotz allem Wollen konnte Gollaſch dieſen
Poſten naturgemäß nicht voll ausfüllen. Da die 98er alſo um
die Punkte nicht zu bangen brauchten, nahmen ſie den Kampf nicht
ganz ernſt. Der Leichtſinn bei der Auswertung der Torchancen
war für das Publikum nicht gerade vergnüglich anzuſehen. Man
hätte beſtimmt mehr Tore werfen können, wenn man ganz bei der
Sache geweſen wäre. Und man hätte auch mehrere der Gegentore
vermeiden können, wenn man ſich in der zweiten Halbzeit in der
Deckung etwas ſtärker angeſtrengt hätte. Da man dies unterließ,
zeigte ſich auf einmal die Routine der alten Kämpen Götz, Böhm
und Galm, ſo daß Henß des öfteren ſtaunte, wie placiert dieſe
Spieler aus alten Tagen noch in die Torecken treffen konnten. Da=
für
ſprechen ja auch die 6 Gegentore der zweiten Halbzeit. Im
übrigen gilt als Fazit des Spieles: Solche Kämpfe, in denen die
Erfolge nicht erkämpft, ſondern nur erſpielt werden müſſen, ſind
denkbar ungeeignet, die Form einer Mannſchaft, die ſich um Mei=
ſterehren
bemüht, zu heben.

TP. Königſtädten Rol=Weiß Darmſtadt 9:8.

In dem überaus ſchnellen Spiel blieben die Königſtädter, die
ſich mit ihrem kurzen, tückiſchen Platz viel beſſer als die Darm=
ſtädter
abfanden, glückliche Sieger. Trotzdem konnte die Spiel=
weiſe
der Rot=Weißen durchaus gefallen, beſonders die Schuß=
leiſtungen
einzelner Stürmer fielen angenehm auf. Wenn auch
in dieſem Spiel das Pech die Mannſchaft nicht verlaſſen hat, ſo
läßt doch die heute gezeigte Spielſtärke, beſonders auch, weil alle
reſtlichen Spiele auf eigenem Platze ſtattfinden, eine baldige Beſ=
ſerung
des Tabellenſtandes erwarten.

Handball in der 9.T.

Kreisklaſſe: GriesheimArheilgen 5:3 (2:1), Bicken=
bach
-Worfelden 10:6 (6:3) PfungſtadtSprendlingen 6:3 (2:1).
Meiſterklaſſe I: ReichsbahnTgf. 1875 Darmſtadt 7:4
(6:3), Hahn-Befſungen 5:2 (5:2), LorſchEgelsbach 7:1 (2:0).
Meiſterklaſſe II: Tgde. 1846 Darmſtadt-Nauheim
8:5 (4:3), Wallerſtädten-Büttelborn 1:5 (0:2), Wolfskehlen
Erfelden 9:4 (3:1), WalldorfGroß=Gerau 8:2 (4:1).
A=Klaſſe I: Auerbach-Birkenau 3:2 (3:1), Kirſchhauſen
Zwingenberg 0:7, HüttenfeldZell (kampflos gew.)
A=Klaſſe II: Nieder=Ramſtadt Crumſtadt 4:2 (2:2),
Stockſtadt-Biebesheim (ausgefallen), Groß=HauſenGriesheim
(kampflos gew.)
A=Klaſſe III: WeiterſtadtUrberach (unbekanut), Mün=
ſter
Buchſchlag 6:3 (5:0), EberſtadtErzhauſen 6:0 (1:0).
Begünſtigt durch das freundliche Wetter, verzeichneten
manche Spiele Maſſenbeſuch, namentlich dort wo Entſcheidungen
zu erwarten waren. Lobenswert iſt, daß es nirgends zu Zwiſchen=
fällen
kam. Manche Vereine berichten von begeiſterten Spielen.
Kreisklaſſe: Zu dem abermaligen Treffen in der Tabellen=
führung
ſchreibt Griesheim: Von Anfang an ein ſchönes
und flottes Spiel. Der Platzverein geht nach geſchickter Täu=
ſchung
des Tormanns in Führung. Bald wird der Stand durch
Strafwurf auf 2:0 erhöht. Bis zur Pauſe verbeſſert Arheilgen
auf 2:1. Nach dem Wechſel dreht der Gaſt mächtig auf, kommt
zum Ausgleich und übernimmt durch Strafwurf mit 3:2 die
Führung. Griesheim geht jetzt voll aus ſich heraus und wird
leicht überlegen. Der Ausgleich läßt auch nicht mehr lange auf
ſich warten. Arheilgen trägt jetzt eine unnötige Härte ins Spiel.
Daher muß es auch viele Strafwürfe einſtecken, von denen
Griesheim zwei verwandeln konnte. Beim Stande von 5:3
wurde der Arheilger Mittelſtürmer vom Platze verwieſen. Die
letzten Spielminuten zeigten nichts ſchönes mehr. Unverſtändlich
bleibt das dauernde Reklamieren der Arheilger bei den Ent=
ſcheidungen
des gut amtierenden Schiri Tſchemberlein= Sachſen=
hauſen
. Bickenbach: Die Parteien lieferten ſich ein an=
ſtändiges
und gleichwertiges Spiel, das die Platzelf durch ge=
naueren
Schuß gewann. Die Gäſte bezeichneten ihre Leiſtung als
die beſte in der ganzen Runde. Rückert=Nieder=Ramſtadt leitete
korrekt, ſo daß das Treffen zu beiderſeitiger Zufriedenheit aus=
klang
. Pfungſtadt: Wegen ſeiner Platzſperre mußte
Sprendlingen abermals in Pfungſtadt antreten. Der ſichere Sieg
des Vorſpiels machte die Platzelf etwas ſorglos. Flinker im Lauf,
beſſer im Zuſpiel und ſehr ſicher in der Abwehr; aber ſehr
ungenau im Schuß. Daher kam es, daß es bei der Pauſe nur
2:1 hieß. Die nächſten zwanzig Minuten ſpielten meiſtens in
Sprendlingens Hälfte. Wohl zehn Bälle wurden auf den Mann
geſchoſſen, während Grunig ohne jegliche Beſchäftigung war.
Dann kam die erſte Wendung. Dr. Schmidt verwandelte einen
Strafwurf, und gleich darauf rutſchte ein unerwarteter Ball ins

Eck. Sprendlingen führte 3:2. Noch ſieben Minuten Soſfi=
Jetzt kam abermals eine Wendung. Pfungſtadts Sturm
jetzt beſſer und erzielte vier Tore zum 6:3. Ein gefälliges
unter guter Leitung von Budion=Aſchaffenburg.
Meiſterklaſſe: In der Oſtgruppe bleibt die Lage r.
ändert, da die führenden Mannſchaften von Lorſch und
bahn ſiegten. Leider gab es bei dem Lokalderby Reich=
gegen
Tgſ. 75 unliebſame Zwiſchenfälle, die ſich nach dem
noch fortſetzten. Hahn: Die Platzelf, verſtärkt dur
Spieler Steinmetz (früher Pfungſtadt) auf dem Poſte:
Sturmführers, legte vor der Pauſe ein Spiel hin, dem W
gen nicht beikommen konnte. Mit 5:2 bei der Pauſe war A.
e auf
gen noch gnädig weggekommen. Dann änderte ſich das:
Obwohl ein Beſſunger Stürmer nach Hauſe mußte, hielt,z wur me.
reſtlichen Spieler das Treffen jetzt offen und verteidigt,,s tpſei. S
großem Geſchick, ſo daß keine Tore mehr fielen. In de geſſedsSce
ſamtleiſtung fiel Hahns Sturm auf, bei Beſſungen nur 2/ ür die 304he
bach, während Holletſcheck etwas ängſtlich ſpielte. Lc,M Leutiſche
Vor der Pauſe gleichwertiges Spiel, da Egelsbach alles in hand 2"
mit 2:1 für die Platzelf. Dann fiel der nächſte Trefff us 2.
Lorfch, und von dieſem Augenblick an klappte Egelsbaucwymerihhel.
und nach zuſammen. Hahn=Weiterſtadt als Schiri gut. // und beſſalte
In der Weſtgruppe ſiegten die Favoriten: Tgdu/pclud das L
und Büttelborn, ſo daß man unter beiden den Meiſter 7 Hewerderh.
darf. Wallerſtädten: Den größten Eifer bracht,,6 und Reichst
Büttelborner Gäſte mit. Aber auch die Platzelf wehrte Fhzſu, ergänzt.

kräftig. Doch der beſſere Torſchuß entſchied das Spiel eindur drch die teghnl
als wir erwartet hatten zugunſten der Gäſte. W ſwullehrer 2

kehlen: Die Platzelf gab vor der Pauſe meiſtens deif agwichkelt.
an, ohne jedoch zu mehreren Erfolgen zu kommen, da der Len erſten. Pl
bei vielem Abſpielen das Schießen vergaß. Erfelden ſe=ze ſicherte ſich

heftig zur Wehr und holte nach der Pauſe auf 2:3 und Slwiß bei den
Die letzte Viertelſtunde erinnerte die Platzelf an ihre m und Turnel
zeit. Es fielen noch fünf Treffer. Walldorf: Zu ſſg dr Kräſte
ſich die Platzelf zuſammengefunden. Namentlich das Imi un und der P0
vollbringt jetzt Leiſtungen, die früher von Bedeutung bfüue Nennen.
Vergebung der Meiſterſchaft geweſen wären. So konnte dic Leuinen betru
Groß=Gerau nicht ſtandhalten und verlor recht hoch mit 8 2 Male ſtarten
A=Klaſſe: An der Bergſtraße ſind die Würfel Sſnih vorzügliche
Auerbach hat ſich die notwendigen Punkte geholt. Vor) diſſerenzen u
Zuſchauern bot Birkenau ein gleichwertiges Spiel, und be pufaſſel Klaſſe
der Hüter glänzte, ſo daß Auerbach nur knapp 3:2 ſiegen ibeſtleſtung.
Das Spiel wurde ſehr beifällig aufgenommen. In der Flſſe l, Herren
gruppe ging es ebenfalls ein großes Stück vorwärts. Wä/136 Min.);
ben ſogar, daß auch hier die Entſcheidung gefallen inüie, Richter, A
Groß=Hauſen kaum noch gefährlich werden wird. Der Grrzkungemeinde 46
in Nieder=Ramſtadt gegen Crumſtadt hatte 400 be gAn.). 1. J9.
Zuſchauer angelockt, die reſtlos auf ihre Koſten kamen. Shry Kalbfleiſch,
Tempo, gute Leiſtungen und die ausgezeichnete Leitu ſchme, K. und
Ohl=Tgde 1846. Größere Ausdauer und beſſere Technik deſw, Wucherpfe
elf führten zum Siege. Biebesheim ſagte am Vormit ſſche. 46 in 14:
Spiel in Stockſtadt ab und dürfte es verloren haben. Mnuten); 1. J.
heim kam zu ſpät nach Groß=Hauſen und brachte auc !. Mayer, Rie
7 Mann mit. Man trug ein Privatſpiel aus, das die W Orlemann
Iſe, K. Göth.
15:3 gewann.

Tade.
Zur Lage in der Kreisklaſſe hören wir, daß das RMeiß 248,8 P.;
holungsſpiel Griesheim-Bickenbach auf Einſpruch GriegA II; Herren;
hin nicht auf neutralem Platze (Urteil des Kreisſchiedsg i 75 in 5:30

ſondern in Griesheim wiederholt wird. Das Urteil chi, Treuſch,
Nichtantretens Griesheims in Langen ſteht noch aus. mLa
Main=Speſſart=Gau.
Es kam nur ein Spiel zum Austrag: Aſchaffenb
Wenig=Umſtadt 8:2 (4:1), während beide übrigen Y Min=
ausgefallen
ſind. Zur Lage iſt kurz zu ſagen, daß Aſchafg Pflichtzeit
nach anfänglich gutem Start etwas nachgelaſſen hat. Tgſ. Mochr. Müller

burg folgt mit zwei Punkten Abſtand und erwartet die A=g Min
burger noch daheim. Es beſteht daher die Möglichkeit,

n. mi
örfer, Peter,

zum Entſcheidungsſpiele auf neutralem Platze kommt.

Tgde. 46TV. Nauheim 8:5 (4:3).
Wie ſchon vorausgeſagt, kam es zu einem abwechſlungs
und hart, aber fair durchgeführten Treffen. Gleich zu Kw Loger
gingen die Nauheimer zweimal in Führung, die immerm Muder,
von dem 46er Sturm ausgeglichen wurde. Man ſah ſchonX Pfſlichtzeit
ſer kurzen Spielzeit, daß das Spiel erſt mit Schlußpfiff
den war. Die 46er konnten bis Halbzeit noch zweimal eriP, Neißel,
ſein, während die Nauheimer nur einen Treffer erzielten/ ie
das Spiel ſchon in der erſten Spielhälfte recht ſchnell, ſo ſteß. 42 P.,

185 Punkte.
M III: Damer
Nin4.
M 2.
AIin 6:31.4

beide Mannſchaften in der zweiten Hälfte das Tempo nocſl, Kahm
Jede verſuchte, einen Vorſprung zu holen, der aber immerſ 0e)

an den Hintermannſchaften ſcheiterte. Endlich gelingt
46ern, den Bann zu brechen, und konnten bis Schluß n9
Treffer erzielen. Der Gäſte=Sturm fand ſich ſehr gut
Platzverhältniſſen zurecht. Erſt in der zweiten Hälfte
der 46er Sturm ſeine alte Form. Beide Läuferreihen ware
gut in Aufbau und Zerſtörung. Die Verteidigungen ei
ihre Arbeit zur Zufriedenheit und ließen ſelten einen

frei zum Schuſſe kommen. Der 46er Torhüter hat viel dek,, 79d. 46
getragen, Sieg und Punkte in Darmſtadt zu behalten.

richter Geibel=Pfungſtadt leitete zur Zufriedenheit.
Die 46er haben kommenden Sonntag in Büttelborn zu
die Vereinsleitung hat zu dieſem Spiel einen Omnibus g
Anhänger der Mannſchaften wollen ſich in die Liſte bein
hallenwirt eintragen. 2. Mſch. 10:3 (6:1); N. hatte
Mann zur Stelle.
Reichsbahn DarmſtadtTgſ. 75 Darmſtadt 7:4 (6:3
Mit obigem Reſultat konnte die Reichsbahn als vel
Sieger aus dieſem Lokaltreffen hervorgehen. Reichsbaht
glatt überlegen ſpielte, ſchoß ihre Tore wieder aus allen
Der Gäſte=Torwächter war gegen dieſe Würfe machtlos, 1
zwei grobe Mißverſtändniſſe in der Reichsbahnverteidigud
halfen dem Gegner zu der hohen Gegenausbeute von Tord
Reſultat wäre zweifellos noch höher ausgefallen, wenn

Gäſte nicht zu Roheiten hätten hinreißen laſſen, die au
Ringplatz, aber nicht auf einen Sportplatz gehört hätten
taten ſich beſonders Fuchs, Merz und Fink hervor. Die
der Reichsbahn gingen zum Schluß nur noch bis an den
platz vor, um Verletzungen aus dem Wege zu gehen.
mann, Langen, gut.

TSV. TreburMerck Darmſtadt 2:7 (1:2).

Mit einem ſehr harten Treffen begann die Schlußrun
der erſten Halbzeit waren beide Mannſchaften gleichwertit
ſetzte ſich jedoch in der zweiten Spielhälfte durch, ſo daß!
Reſultat zuſtande kam. Trebur zeigte ein ſehr flüſſiges
Die Hintermannſchaft war ſehr hart. Merck war heute n
tig in Fahrt. Der Sturm ſpielte ſehr zerfahren. Tormd
Verteidigung waren, auf der Höhe. 2. Mſch. gegen
04 Arheilgen Reſ. nach hartem Spiel 5:1.

Heſſenkampf der Kunſtkurner.

Wieder iſt Rheinheſſen ſiegreich.
Der fünfte Kunſtturnkampf der drei heſſiſchen Tu
Rheinheſſen, Heſſen und Main=Rhein, hatte die 1300 P
faſſende ſtädtiſche Feſthalle in Worms bis auf den letzt
gefüllt. Wie in den letzten drei Jahren, ſo blieb auch
wieder die Vertretung des Gaues Rheinheſſen Sieger.
Punkten belegte Rheinheſſen vor Heſſen (834,5) und Rhei
(762,5) den erſten Platz. Mit Jakob Genß=Tgeſ. Kaſtel
und Nikolaus Krimmel=Tv. Koſtheim (107 P.) ſtellten die
heſſen auch die beſten Einzelturner,

Geſam

3. J9.

folgende
Min.;

[ ][  ][ ]

hutag, 28. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 331 Seite 7

MiavisSchwinmſtäſſeing i Bauenoav.
Eterfolgreicher Verſuch des Ausſchuſſes für Leibesübung. Ergebnis: Klaſſe 1: Jungdeutſchland vor
Ral=Weiß und Turngemeinde 46. Klaſſe 2: Turngeſellſchaft 75 vor Polizei und Jugendkraff.
Damenklaſſe: Jungdeutſchland vor Turngemeinde 46.

Schwimmſpork wirbk.

Der begrüßenswerte Verſuch des hieſigen Ausſchuſſes für
ge üzübungen, ähnlich wie jeden Sommer für Leichtathletik und
Schmerſpiele auch einen Sonntag dem Schwimmſport zu widmen,
pmdwar in der aufſchlußgebenden Form eines Staffelwettbewer=
beſ
= ſt geſtern erfolgreich geſtartet worden. Das Gelingen iſt im
Irzueſſe des Schwimmſports ſehr erfreulich und ſtimmt hoffnungs=
vodlür
die Zukunft, um ſo mehr, da ſich die beiden großen Ver=
böM
. Deutſcher Schwimmverband und Deutſche Turnerſchaft,
Hozu in Hand zur Verfügung ſtellen. So kämpften denn geſtern
mal als 250 erwartungs= und kampffrohe Schwimmer und
Semmmerinnen aller Altersklaſſen im Hallenbad vor einem zahl=
renc
und beifallsfreudigen Publikum. Beteiligt waren Jung=
demſland
, das etwa 90 Teilnehmer ſtellte, Turngemeinde 1846,
mint ) Bewerbern, Rotweiß, Tgſ. 75, Deutſche Jugendkraft, Polizei
Sr1 und Reichsbahn TSV. Die neun Wettkämpfe in den drei
KMun, ergänzt durch Staffeln für Mädchen und Knaben, wur=
ſeu
urch die techniſchen Leiter Gauſchwimmwart Bingel (DT.)
mu zportlehrer Bertling (DSV.) ſchnell und ohne Zwiſchen=
alll
ogewickelt.
en erſten Platz in den Hauptkonkurrenzen der Herren und
ſeſun ſicherte ſich erwartungsgemäß Jungdeutſchland, doch lag
ſokmiß bei den Herren ſtets dicht auf den Ferſen. Auch die
Aüur und Turnerinnen hielten das ſcharfe Tempo mit vollem
ſihißtz der Kräfte durch. In Klaſſe II gab es zwiſchen den 75er
ſänrn und der Polizei in zwei Staffeln erbitterte und wechſelnd
eirüte Rennen. Der Geſamtpunktunterſchied zwiſchen den bei=
ſu
ſereinen betrug denn auch knappe 18,5 Punkte. Die zum
ſue Male ſtartende DJK. repräſentierte in ihren Reihen einige
ich vorzügliche Schwimmer. Sämtliche Rennen verliefen
beDifferenzen und hielten in Spannung. In der 10X50 Meter=
ſtiſtaffel
Klaſſe II verbeſſerten die 75er ſogar die bisherige
weibeſtleſtung. Die Ergebniſſe:
Kaſſe I. Herren. Lagenſtaffel 2X100, 200, 100 Meter ( Pflicht=
t
3.36 Min.): 1. JD. in 11:36,9 Min. mit Heyne, Hermes,
kütr. Richter, Wolfsholz, Göth; 2. Rot=Weiß in 11:53,5 Min.;
rngemeinde 46 in 12:40,4. 20X50 Meter=Bruſt (Pflichtzeit
An.): 1. ID. in 13:37 Min. mit Schüßler, Schell, Kölner,
Lyr, Kalbfleiſch, Hemme, Klotz, Ober, Appfel, Lambert, Müller,
lögne, K. und A. Orlemann, Böttinger, Haury, G. Heyne,
rs. Wucherpfennig, Wolfsholz; 2. Rot=Weiß in 13:56,5;
tde. 46 in 14:37,3 Min. Kraul 20X50Meter (Pflichtzeit
UNnuten): 1. J.D. in 10:39,2 Min. mit Schüßler, Schell, Bran=
I. Mayer, Richter, Federlin, L. Göth, Klotz, Reichelt, Ober,
ſtſler, Orlemann, Lambert, Leyerzapf, O. Mayer, Hermes,
Ait. K. Göth. Weicker, Wolfsholz: 2. Rot=Weiß in 11:01,2
imen; 3. Tgde. 46 in 12:48. Geſamt: ID. 342,9 Punkte;
dus MVeiß 248,8 P.; Turngemeinde 120,3 P.
uch GuMf Al. II: Herren: 10X50 Meter=Kraul (Pflichtzeit 6:30 Min.):
isſchiedsczicj. 75 in 5:30 Min. (neue Kreisbeſtleiſtung!) mit
s Urteiſſüter, Treuſch, Leonhard, Langjahr, Mitſchdörfer, Dörner,
aus. Im Lautenſchläger, Weber, Peter; 2. Pol. in 5:30,7 Minuten;
GRK. 10X50 Meter Bruſt (Pflichtzeit 7:30 Min.): 1. Tgſ. 75
3,2 Min. mit Müller, Schäfer, Kochendörfer, Langjahr,
Adörfer, Peter, May, Weber, Lautenſchläger, Fuller; 2. Pol.
M Min.; 3. DJK. in 7:19 Min. Lagenſtaffel 100, 200, 100
W (Pflichtzeit 6:48 Min.): 1. Tgſ. 75 in 5:20,2 Minuten mit
naahr, Müller, Schuſter; 2. Pol. in 6:9,2 Min.; 3. DJK. in
Min. Geſamt: Tgſ. 75 139,6 Punkte, Pol. 121,1 Punkte,
48,5 Punkte.
(. III: Damen: 6X50 Meter Kraul (Pflichtzeit 5 Min.):
Ain 4:04,3 Min. mit Gebauer, Müller, Keller, Iven, Imhof,
pf: 2. Tgde. 46 4:32 Min.; 3. JD II in 4:47 Min. 2X50,
Meter Lagen (Pflichtzeit 7:30 Min.): 1. JD. in 6:17 Min.
Müller, Schneider, Imhof, Sulzmann, Gebauer, Nagel;
II in 6:31,4; 3. Tgde. 46 in 6:33,8 Min. 6X50 Meter
(Pflichtzeit 5:30 Min.): 1. JD 4:43,2 Min. mit A. Müller,
r. Reitzel, Schneider, Iven, Gebauer; 2. Tgde. 46 in 4:50
3. JD. II in 5:03,7 Min. Geſamt: ID. 175,1 Punkte,
446 1242 P.; 3. JD. II 97,9 P.
En den Rahmenkämpfen, die durch Kunſtſprünge der Herren
Tgde.), Mayer, Federlin, Kölner (JD.) bereichert wurden,
immeißs folgende Reſultate: 4X50 Meter Knaben=Kraul: 1. ID.
Min. mit Zorn, Brandis, Stürmer, Schell; 2. Tgde. 46 I
0.2 Min.; 3. DJK. in 3:13,3 Min.; 4. Tgde. 46 II in 3:32,3
3X50 Meter=Lagenſtaffel für Knaben: 1. JD. I in 2:05,2
mit Delp. Mayer, Schell; 2. JD. II in 2:14,6 Min.; 3. Tgd.
In 2:24,1 Min. 4X50 Meter=Knabenbruſt: 1. JD. I in 3:07

mit Zorn, Brandis, Delp. H. Mayer; 2. JD. II in 3:28

43. Tgd. 46 I in 3:34 Min.; 4. DJK. in 3:38,8 Minuten;
e. II in 3:40,2 Min.; 6. Reichsbahn 4:10 Min. 4X50
h=Mädchenbruſt: Tgde. 46 in 3:20,7 Min. diſt, wegen Früh=
1. JD. III in 3:21 Min. (JD. II in 3:39 Min. diſt. wegen
En Anſchlags); 2. Tgde. 46 II in 3:44 Min.; 3. JD. IV in
Nin.; 4. JD. I in 4:01 Min.
Unſchließend ſtand eine DT.=Waſſerballmannſchaft einer
=Auswahlmannſchaft gegenüber. Das ſehr flotte und ſchnelle
von Leyerzapf (JD.), nett geleitet, endete 1:8 (0:3) für die
Eichwimmer, deren beſſere Zuſammenarbeit im Sturm in der
en Hälfte den aufmerkſamen DT.=Torhüter Schmidt aus der
ing brachte. Die Tore warfen Wolfsholz (2), Hanſt (2),
Ver (2), Mayer (2), das Ehrentor der Turner Schneider. 6.
3. Goetz=Schwimmen der D.T. in Leipzig.
lum dritten Male führten die Leipziger Turnerſchwimmer am
Rnende im Weſtbad das reichsoffene Wettſchwimmen durch,
us dem Reich eine recht gute Beſetzung erhalten hatte. Die
Fämpfe waren an beiden Tagen recht gut beſucht und brach=
zerneſſen
an den D.T.=Beſtleiſtungen, anſprechende Zeiten.
dnierend waren beſonders die Aktiven von Eintracht
hzig, die drei neue D. T.=Höchſtleiſtungen auf=

Am Samstag verbeſſerten die Bruſtſchwimmer der Ein=

tracht die Beſtleiſtung in der 3 X200=Meter= Bruſtſtaf=
fel
und in der 4X200=Meter=Bruſtſtaffel auf 9.12.:
(früher 9.28,2) bzw. 12.20,2 (früher 12.24). Die einzige Höchſt=
leiſtung
des Sonntags wurde dann von der Eintracht in der
4X100=Meter=Bruſtſtaffel mit 5.33 im Alleingang erzielt. Der
deutſche Turnermeiſter Forwerk wurde am erſten Tage von ſeinem
Vereinskameraden Kluge über 200 Meter Bruſt an 3.01,7 glatt
geſchlagen; er holte ſich dafür am Sonntag aber das 100=Meter=
Bruſtſchwimmen in 1. 21,8 Minuten.
Leichkathlekik.
Jugend=Pflichtwaldläufe in Langen.
Für die Jugendlichen der Gruppe Dreieich des Kreiſes
Starkenburg wurden am Sonntag in Langen die Herbſt= Pflicht=
waldläufe
zum Austrag gebracht. Der 1. FC. Langen hatte die
Vorbereitungen aufs Beſte getroffen, ſo daß auch dieſe Wald=
läufe
unter Leitung von Sportwart Lindner=Darmſtadt raſch und
ſicher abgewickelt werden konnten. Zu wünſchen ließ lediglich
die Beteiligung der einzelnen Vereine, die in den 4 Altersklaſſen
nicht beſonders ſtark vertreten waren. Es waren daher auch nur
75 Jugendliche insgeſamt am Start, von denen SV. 98 Darm=
ſtadt
allein 12 geſtellt hatte, um einen Vergleich der Leiſtungen
in beiden Gruppen zu ermöglichen. Intereſſant iſt, daß dieſe
Jung=Leichtathleten des SV. 98 ohne Ausnahme in allen vier
Klaſſen jeweils außer Konkurrenz die erſten Plätze belegen
konnten. Im einzelnen lauten die Ergebniſſe:
Jugend A (1914/15): 1. Anthes=Egelsbach 11.40 Min.: 2.
Walter=Egelsbach 11.53 Min.; 3. L. Jourdan=Walldorf 12.15
Min.; 4. Becker=Walldorf 12.22 Min.; 5. Flick=SV. Mörfelden
13 Min. Außer Konkurrenz: 1. Held in 11.10 Min.; 2. Schulze
11.31 Min.; 3. Hahn 11.33 Min., alle SV. 98.) Jugend B
(1916/17): 1. Schulmeyer=TV. Mörfelden 8.51 Min.: 2. Eh= Egels=
bach
8.75 Min.; 3. Klein=Walldorf 9.21 Min.; 4 Dingeldein=
FV. Sprendlingen 9.28 Min.; 5. Scherer=TV. Mörfelden 9.33
Min. (Außer Konkurrenz: 1. Raab 8.22 Min.; 2. Schrauth 8.23
Min.; 3. Weidemann 8.40 Min.; 4. Kleinſchmidt 8.45 Min., alle
SV. 98.) Jugend C (1918/19): 1. L. Meffert=SV. Mörfelden
6.17 Min.; 2. Gg. Zwilling I=SV. Mörfelden 6:19 Min.; 3.
Schmidt=Langen 6:21 Min.; 4. Hüter=Sprendlingen 6.23 Min.
5. Bach=Sprendlingen 6:38 Min. (Außer Konkurrenz: 1. Storck
6.09 Min.; 2. Cloos 6.13 Min., beide SV. 98.) Mannſchafts=
lauf
: 1. FV. Sprendlingen mit 32 P. Jugend 0 2 (1920 ff.):
1. Müller=TV. Mörfelden 5. Min.; 2. Bärenz=Langen 5.01 Min.;
3. J. Bliemeiſter=Langen 5.09 Min.; 4 Heck=Egelsbach 5.11 Min.;
5. Schulmeyer=TV. Mörfelden 5.13 Min. (Außer Konkurrenz:
1. Ludwig 4.40 Min.; 2. Seitz 4.45 Min.; 3. Boßler 4.54 Min.,
alle SV. 98.) Mannſchaftslauf: 1. Turnverein Mörfelden mit
24 Punkten; 2. FV. Sprendlingen mit 67 Punkten; 3. FC. 03
Egelsbach mit 69 Punkten.
Kegler=Bereinigung Darmſtadt und Amgebung.
Ausſcheidungskegeln.
Am Samstag und Sonntag waren in der Turngemeinde und
dem Konkordiaſaale die letzten Starts der beiden erſten Läufe
angeſetzt. Es wurden dabei außerordentliche Ergebniſſe erzielt,
unter denen mehrere über dem Durchſchnitt 6 liegen. Die weſent=
lichen
Ergebniſſe:
Konkordiaſaal:
Männer, 100 Kugeln: 1. Belz=Konkordia 623, 2. Reichert=Zwölfer
609, 3. Schild=Konkordia 604, 4. Maier=Konkordia 591. 5. Pfeif=
fer
=Zwölfer 588, 6. Jöſt=Haſſia 581, 7. Pohl=Konkordia 570.
8. Erbes=L.L. 08 566, 9. Sattler=Zwölfer 559, 10. Schmitt=
Lokälchen 549.
Senioren, 100 Kugeln: 1. Luttermann=Konkordia 588, 2. Harres=
Keglerluſt 581, 3. Andres=Rau Holz 531.
Frauen, 100 Kugeln: 1. Frau Pohl=Goldene Kugel 585, 2. Frau
Reinhardt=Rollendes Glück 516.
Turnhalle:
Männer, 100 Kugeln: 1. Wenger=D.K. 23 604, 2. Riegler= Sport=
kegler
558, 3. Mohr=DK. 23 541, 4. M. Kern=Eberſt. Kranz 540,
5. Müller=Eb. Kranz 539, 6. Katzenmeier=Eb. Kranz 522,
7. Chriſt=D.K 23 521.
Senioren, 100 Kugeln: 1. Harres=Keglerluſt 576, 2. Schembs=
D.K. 1911=BV., 528.
Nach Beendigung der erſten zwei Läufe iſt der Tabellenſtand
hinſichtlich der Kampfmannſchaft, welche die 20 Beſten umfaßt,
folgender: 1. Mees 1245 Holz, 2. Rößler 1215, 3. Wenger 1205,
4. Reichert 1192, 5. Grün 1180, 6. Thümmel 1180, 7. Erbes 1149,
8. Bangert 1146, 9. Pohl 1146, 10. Belz 1145, 11. Sommer 1139,
12. Hahn 1137, 13. Schäfer 1134, 14. Riegler 1133, 15. Scherer
1128, 16. Schildt 1127, 17. Schüßler 1122, 18. Pfeiffer 1121,
19. Jöſt 1115, 20. Berg 1094.
Bei den Senioren führt Harres mit 1156 Holz, der
Zweitnächſte erzielt 1116 Holz.
Von den Frauen ſteht Frau Pohl mit der vorzüglichen
Leiſtung von 1146 Holz an der Spitze; ihr folgt Fräulein Bäu=
mer
mit 1099 Holz.
Der 3. Lauf beginnt am nächſten Samstag auf den Bahnen
der Deutſchen Flotte‟, Kiesſtraße.

Inder deutſchen Nationalelf gegen Holland ſpielen
am nächſten Sonntag in Düſſeldorf: Buchloh; Schütz Stubb;
Knöpfle, Leinberger, Mahlmann; Allbrecht, Wigold, Kuzorra,
R. Hofmann, Kobierski.
Die Pariſer Fußballelf für den Kampf gegen Süddeutſchland
am 4. Dezember in Paris wurde wie folgt aufgeſtellt: Thepot;
Diaz, Moireſſe; Finot, Gauteroux, Sharwarth; Aſton, Delfour,
Veinaute, Finamore, Sentubery. In der Elf befinden ſich zahl=
reiche
Internationale.

Happiverſammlung des M. v.9.
Der Motorclub von Deutſchland hielt in Berlin
ſeine fällige Generalverſammlung ab. Aus den Berichten des
Vorſitzenden Martin Grunewald konnte die erfreuliche Feſt=
ſtellung
entnommen werden, daß der Klub auch im Vorjahre an
Mitgliedern zugenommen hat und daß die Finanzlage als
außerordentlich günſtig bezeichnet werden darf. Beſonders erfolg=
reich
zeigten ſich die Mitglieder Stuck, Bullus, Kohlrauſch, Woenius,
v. Krohn, Brauchitſch, Oeſterreicher und Rüttchen. Der Vorſtand
wurde in der bisherigen Zuſammenſetzung mit M. Grunewald
als Vorſitzender wiedergewählt, zum erſten korreſpondierenden
Mitglied Chefredakteur G. Grüttefien, der Vorſitzende des Deut=
ſchen
Sportpreſſe=Verbandes, ernannt. Die Klubmeiſterſchaft er=
rang
bei den Motorradfahrern Tom Bullus, bei den Auto=
fahrern
W. Kohlrauſch vor Stuck. Das Sportprogramm
des nächſten Jahres ſieht neben der Beteiligung an den ver=
ſchiedenſten
Wettbewerben die große Zuverläſſigkeitsfahrt Rund
um Berlin vor, dagegen ſoll wegen der allgemeinen Wirt=
ſchaftslage
von der Durchführung der Winterfahrt nach Hirſch=
berg
abgeſehen werden.
Radſpork am Wochenende.
Eine Hochflut von Veranſtaltungen gab es am Wochenende im
internationalen Radſport. Faſt alle wichtigen Bahnen
traten mit gut beſetzten Rennen an die Oeffentlichkeit. Die ſport=
liche
Ausbeute war ausgezeichnet, in Münſter und Baſel
wurden ſogar die Bahnrekorde überboten. Schön= Bu=
ſchenhagen
gewannen in Genf das 100=Kilometer= Mann=
ſchaftsfahren
ſicher mit einer Runde Vorſprung in 2:14.00 Stunden.
Weniger glücklich waren Engel und Dederichs in Brüſ=
ſel
. Engel wurde in dem von Weltmeiſter Scherens vor Arlet und
Gerardin gewonnenen Fliegertreffen nur Sieger im Endlauf der
Dritten und Dederichs mußte ſich im Geſamtergebnis der Dauer=
rennen
mit dem zweiten Platz begnügen, Erſter wurde der Bel=
gier
Seynaeve. In Baſel holten ſich die Holländer Jan van
Kempen=Braspenning die 600 Runden (108 Klm.) in der
neuen Bahnrekordzeit von 2:27.14,6 mit 50 Punkten vor Kroll=
Bühler (54 P.). Schwere Stürze ereigneten ſich im 3=Stunden=
Rennen in Münſter; Schenk und Menegazzi mußten ins Kran=
kenhaus
überführt werden. Das deutſch=holländiſche Paar Göbel=
Wals ſiegte ſchließlich mit Rundenvorſprung und erhielten das
Bahnrekordergebnis von 142,320 Klm. In der Dortmunder
Weſtfalenhalle gab der Bochumer Lohmann ſein Debut als
Dauerfahrer. Ueber 25 Kilometer konnte er in 26.33,3 Min, mit
Schundler und Damerow zwei erprobte Steher hinter ſich laſſen.
Im zweiten Lauf wurde Wisbröcker in 25.45,2 Min. Sieger vor
Neckar und Schäfer.
Die Hockey=Ergebniſſe.
Geſellſchaftsſpiele in Süddeutſchland.
SC. Frankfurt 1880 HC. Heidelberg 1:0. Damen: SC.
Frankfurt 1880 HC. Heidelberg 4:0. FSV. Eintracht Frank=
furt
2:0. Offenbacher RV. TSG. Höchſt 01 3:2. Damen:
Offenbacher RV. TSG. Höchſt 01 1:2. Höchſter HC. THC.
Wiesbaden 6:3. Damen: Höchſter HC. THC. Wiesbaden 0:4.
TV. 46 Heidelberg TV. 46 Mannheim 1:7. Jahn MSC.
München 3:2. Wacker Rot=Weiß München 1:3. Jahn Bären
TSV. Paſing 3:0. Grau=Rot MTV. München 1:2. Stein
TV. 46 Nürnberg 1:4.
Süddeutſche Rugby=Verbandsſpiele.
Mainkreis: TV. 1860 Frankfurt SC. 1880 Frankfurt 0:18.
Eintracht Frankfurt Stadtſportverein Frankfurt 4:3. Neckar=
kreis
: Heidelberg Heidelberger BC. 15:0. Neuenheim Hei=
delberger
RK. 0:8. Südkreis=Meiſterſchaftsentſcheidung: Cann=
ſtatter
RC. RC. Pforzheim 3:6.
Bayerns Amateurboxer ſtanden am Freitag in München im
Kampf um den Amateurpokal der Staffel Südweſtdeutſchlands
gegenüber und gewannen den Kampf mit 11:5 Punkten.
In Köln gewann der Einheimiſche Hower den Ausſchei=
dungskampf
um die Deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft gegen
Gühring (Stuttgart) hoch nach Punkten.
Adolf Heuſer ſollte am Sonntag in Boſton mit George
Nichols um die Weltmeiſterſchaft im Halbſchwergewichtsboxen
kämpfen; der Kampf mußte jedoch verſchoben werden, da Nichols
immer noch an den Verletzungen laboriert, die er ſich in ſeinem
letzten Kampf gegen Heuſer zuzog.
Walter Neuſel ſchlug am Samstag abend in Frankfurt
den Engländer Daniels über zehn Runden hoch nach Punkten.
Horſt Hinzmann beſiegte den auſtraliſchen Schwergewichtsmeiſter
Jack O’Mally ebenfalls nach Punkten.
Das 1. Amſterdamer Sechstagerennen brachte mit
40 000 holl. Gulden einen unerwartet hohen und für die gegen=
wärtigen
Zeitverhältniſſe auch ungewöhnlichen Reingewinn.
Trollmann und Witt trennten ſich in Hamburg bei der
Endausſcheidung um die Deutſche Meiſterſchaft im Halbſchwerge=
wichtsboxen
mit einem Unentſchieden.

Die neue Störung liegt noch über dem Nordmeer. An ihrer
Rückſeite hat Kaltluftvorſtoß eingeſetzt, der unter auffriſchenden
Winden über die Britiſchen Inſeln vordringt. Auch bei uns wird
ſich die Luftzufuhr aus höheren Breiten durchſetzen, dabei ein
Sinken der Temperaturen und vorerſt noch ſchauerartige Nieder=
ſchläge
auf den Bergen als Schnee bewirken. Nachfolgend
ritt dann durch den gleichzeitig ſtattfindenden Luftdruckanſtieg
von Weſten her Beruhigung und Beſſerung ein. Die Bewölkung
geht zurück und Möglichkeit zu leichtem Nachtfroſt beſteht
Ausſichten für Montag, den 28. November: Temperaturrückgang,
noch wechſelnd wolkig mit Aufklaren, vorerſt Schauer, weſt=
liche
bis nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Dienstag, den 29. November: Beſtändiger, be=
wölkt
und Aufklaren, nachts Froſtgefahr, meiſt trocken.

Hauptſchriſtleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Behmann:
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Reite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Wittich ſämilſch in Darmſſadt.
Für unverlangte Manuſſripie wird Garantie der Rückſendung n icht übernemmen.

[ ][  ]

Seite 8 Nr. 331

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 28. November 114

Alarm, ſagt er, Alarm aus dem Schlauch, Buddha! Er
iſt ſo gelaufen, ganz außer Atem. Donnerkeil, Alarm aus dem
Schlauch, der fette Chinamann winkt ab, wütend und verſtört,
zeigt auf das bewußtloſe Bündel am Boden, ehemals Philipp
Spoor genannt, ſo bewußtlos wie nur möglich. Im Schlauch?
Vielleicht der ſchmalbrüſtige Gang natürlich, das war in
Schlauch, Gott, was Geheimniſſe! Wenn das Frau Greben
wüßte. Man kann die Augen ganz, ganz feſt ſchließen und doch
ſehen, wie der Chineſe, der dicke, wie heißt er? Buddha?
glänzend! einen Revolver irgendwo hernimmt. Gezaubert! Ift
Okito ſein älterer Bruder? Verdammt, wie die huſchen, unheim=
lich
, huſch, huſch, der Quadratſchädel am Tiſch mit der blauen
Lampe will auf einen Knopf drücken, ach, da lag ja ſo ine
großartige Klingeltafel, Buddha wackelt wütend mit dem Kopf.
gut, daß es nicht meiner iſt, laß man Karl. Der Große läßt ab,
rollt voran, der ſieht nach inem kleinen Mord aus, ſie gehen
durch die Wand, wie charmant, Wohnung ohne Türen, ja, was
einem ſo alles einfällt, Alarm im Schlauch meinſt du viel=
leicht
mir?
Kleine blaue Flamme . . .?
Halt, Menſch, Kopf zuſammen, kleine blaue Flamme vor=
hin
jetzt Alarm aus dem Schlauch wer da Alarm ver=
urſacht
, dem gehts dreckig, bei den Banditen, Buddha wollte
nicht haben, daß da an der Tafel operiert wurde, wie wär’s
denn, Phil, mal drücken, junger Mann?
Torkelnd rafft Phil ſich auf, dauert das wohl ſchon lange
der Alarm? Sein Kopf baumelt, als gehörte er nicht dazu,
Menſch unter Menſchen, nein, unter Beſtien, mal drücken
Buddha liebt das nicht, ſoll wohl gleich ſein, nützt es nicht
dann ſchad’t es nicht.
Mit blutunterlaufenen Augen ſtiert Phil auf das Klingel=
brett
auf Buddhas Tiſch, ein Stöpſel neben dem andern, kleine,
große, alle rot, einer weiß, Tafel blau, Buddhas Farben wo
ſchnarrt denn das ſo? verflucht drüben, über dem aparten
Bild, brennt ine Signallampe!
Alle Errungenſchaften der Technik, Quatſch, Knopf runter=
gedrückt
, weiß zieht an, weiß gewinnt, na ja, die dümmſten
Bauern, Schnarren hört auf, Signallicht aus ſchnell bewußt=
los
, gleiche Stelle, ſo bewußtlos wie nur möglich, vielleicht iſt
alles nur geträumt, Schnarren, Knopf, Chineſen, alles ge=
träumt
bloß der verdammte Brummſchädel, bißchen ſchwach
23.
Fritz und die Fremde.
Es kommt alles darauf an, die Situation zu erfaſſen.
Eine Dame, in einem geheimen Gang, wo ſie nicht die
kleinſte Bagatelle zu ſuchen hat, eingeſperrt, bißchen bekokſt,
hilflos in der Ecke am Boden ſitzend, im Dunkeln, was tut ſie,
wenn etwas Unerwartetes eintritt?

Noch hört ſie die Männer oben, Vaugham und Fritz, Fritz
mit dem anſtändigen Verbrecherherzen, aber im Bedarfsfalle
ſicher wenig poliert, auch Damen gegenüber, ſie haben eben
telephoniert, eine telephoniſche Weiſung empfangen, gerade rich=
ten
ſie ihre Tritte zur Türe da
Licht geht an! Schnarren oben aufgehört!
Die Frau, ohne die Dauer eines Wimperzuckens zu zögern
könnte ja Falle ſein, wenn ſchon, beſſer draußen als drin, hat
auf den Knopf links oben gedrückt, der eben noch geſperrt war,
er gibt nach, drückt ſich ein, die Mauer nun, hab ich’s
nicht gedacht? platzt auf, ſchiebt ein Stück vor, die Mauer=
türe
öffnet ſich, funktioniert, gleitet voran, fünf Zentimeter,
zehn, fünfzehn, dreißig, kleine Pechſträhne, wie? raus raus
die Frau iſt draußen.
Eiſige Kälte. Halbdunkel einer mondverdeckten Winter=
nacht
, drüben Ruinen, unvollendetes Haus, leere Fenſterhöhlen,
irgendwo ſcheppert ein Rohr, ſie ſteht auf dem weißen Boden
eines offenen Schuppens, trotz Dach liegt Schnee, komiſch ſie
ſteht nicht, ſie iſt mit Sätzen eines Panthertieres vorangeſchnellt
an einer verfallenen Bauhütte vorbei, aus der gewiß jede
Sekunde tödliche Schüſſe ſpringen können, mörderiſche Hände
greifen, ſie blickt ſich um, noch klafft die Mauer auf, durch die
ſie entwich, kommen da Geräuſche? Ach, nicht umſonſt iſt
man trainiert.
Sie ſchnellt unter dem Schuppendach heraus, an der Haus=
ruine
vorbei, plötzlich ſpürt ſie die Kälte des Schnees an ihren
Füßen, plötzlich hinterlaſſen die Schuhe große häßliche Spuren,
direkte Löcher in dem hartgefrorenen Guß der Schneedecke, ſchon
iſt ſie am Zaun, zerrt ein Stück Bohlenholz von verſchneitem
Stapel, Finger bluten, aber ſie zwingt es. Noch eins, da auf
das erſte geſchmiſſen, da liegt es, Anlauf, hoch, ſchon iſt ſie auf
dem Zaun, zwei Meter, Kinderſpiel, pfui Stacheldraht, ſie äugt,
Straße unter ihr, herrliche, agnenehme, nächtliche Straße, zur
Linken der Garagenbau daran müßte man ſchon vorbei ſein,
ekelhafte Stacheln, ſie äugt zurück, jetzt ſind Geräuſche nah, kein
Zweifel, aus der verdächtigen Bauhütte dringen ſie, aber die
Gegend, wo ſie herkam, unter dem halboffenen Schuppen, liegt
finſter, Türe ſchon wieder zu, nett, nicht?
Runter ſpringt die Frau, Kniebeuge, ritſch, iſt der Mantel
in zwei Teile zerriſſen, einer bleibt oben hängen, ſchön, ſchon
ſauſt ſie am Zaun entlang, an Dierlamms Garage, Fritz mit
Vaugham im Torweg der Ausfahrt, hinter der hermetiſch ver=
ſchloſſenen
Stahltüre des Garagenhofes, hört Schritte vorbei=
hetzen
, Herrgott nochmal, nur Dierlamm kann von ſeinem
Kontor aus die Türen öffnen, aber Dierlamm ſteht auch bereits
im Hof unten, vom Alarm gepackt.
Schnell, Menſch, Türe! Dierlamm ſauſt die Treppe hin=
auf
zum erſten Stock, ſo ſchnell das mit fünfzig geht, drückt,
Türen gleiten zurück, funktionieren tut alles ausgezeichnet in

dieſer G. m. b. H. Fritz iſt am flinkſten, er ſitzt ſchon auß
Motorrad, Pantoffel an den Füßen, ohne Hut, Jacke=
Hemd offenſtehend, eingehüllt, in ſibiriſche Kälte nu
wurſcht, aber der Maſchine nicht, Motor iſt zu kalt gewrr
ſpringt nicht an, verdammt, gib Gas, gib Gas. Fritz trith
Schweißperlen auf die Stirne, die ſofort geſrieren, runte
ſchiebt, ſpringt nicht an, das Aas, drei, fünf Minuten I
endlich pufft er, Fritz ſpritzt aus dem Torweg.
Aus dem Torweg ſpritzt er heraus, an dem ganz
harte Spuren vorbeilaufen in weitem gleichmäßigen Ab=
Haare hängen ihm wild ins Geſicht, er lenkt mit den Sir
knöpft mit beiden ſteifgefrorenen Händen Hemd und Jacle
Buddha weiß, was er an ihm hat.
Ha, Fritz ſieht den Penner, der bei Dierlamms ſpekuin
kam, ſchlecht beraten, mein Junge, unten läuft er, weit in
ſchon, kleines Pünktchen auf endloſer Fläche, ſchwarz auf n
iſt ſchon um die Biegung, auf der Straße, an der die Sa
gebäude liegen liegen noch weit, kriegen tut er ſie nich
Anſtändiges Tempo hat er und iſt nicht dumm, läuft
übers Feld, was jeder getan hätte, in der Meinung abzuk 1
wo jeder ſchon nach zwanzig Metern im tiefen Schnee
geſchoſſen wäre warte man, du Penner, Fritz kommt Ley=
geſpritzt
, nee, er ſchießt nicht, nur kein Mord, Blutſpurcym
Schnee, fehlte noch, die kriegen wir lebendig.
Fritz, nahgekommen wie ein Sturmwind, ſo ſchnell, ſie
es iſt kein Penner, iſt eine Frau der verdammt aufrezoe
Duft von vorhin das muß ſie ſein!
Was tut ſie? Sie ſtößt in eine Trillerpfeife, gehetzt,e
viermal, nützt nichts, Täubchen, Fritz iſt da, packt ſi/
Wickel
Nein, ſie ſchmeißt ſich hin, es geht kein Tartarenkurſtick
zu machen, ſo im Fahren hochreißen, übers Knie legernd
zurück. Fritz rutſcht mit der Maſchine einige dreißig Mete uir=
bei
, verfluchtes Weib, er ſpringt ab, was, die hat nen Resver
ach, Schnucki, du kennſt Fritzen nicht.
Schon hat er eine Fauſt voll Schnee geballt, pfeffert Suſie!
los, mitten ins Geſicht trifft er, überraſchend, ſchon iſt er er
ihr, im Wirbel des Anſpringens nichts hörend noch ſchd
die kleine, ſilbern ſchimmernde Waffe fliegt hoch im Bogein
den Schnee, er reißt die Frau hoch, an ſich der Duffer
tolle Duft ſteigt ihm in die Naſe , ſo muß man ſich ein Eihl=
erobern
, auf der Jagd, brutal, er hält ſie im Arm, blikin:
ein blaſſes Geſicht mit geſchloſſenen Augen, die ſich lauem
öffnen, glitzernd ſchmalen Lippen, die eine kleine zucke
Zunge haſtig anfeuchtet, und der Duft
(Fortſetzung folgt.)

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