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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſebenen Oriainal=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 330
Sonntag, den 27. November 1932. 195. Jahrgang
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Nabatt weg. Banklonto Deuiſche Bant und
Darm=
ſädter und Naionalbant.
Tnvenbngs eiſcelbnng verſcoven.
Aräfidialkabinert der einzige Ausweg. — Drei Möglichkeiten der Führung. — Verkrauliche
Fühlang=
nahme mit den Parkeiführern über den neuen Präſidialkanzler.
Hindenburgs Enkſchluß.
Berlin, 26. November.
eim Reichspräſidenten haben am Samstag vormittag ſchon
ſaich früh die Beratungen über den neuen Präſidialkanzler
ſuren. Beteiligt waren daran außer dem Reichspräſidenten
tusſekretär Meißner, Reichskanzler v. Papen und
Reichs=
miniſter v. Schleicher. In einem Berliner Morgenblatt
zu auch von der Zuziehung einiger anderer Perſönlichkeiten
huchen, die dem Reichspräſidenten naheſtehen, und zwar:
merherr v. Oldenburg=Januſchau, Herr v. Berg
herr von der Oſten. Von zuſtändiger Stelle werden
ſieGerüchte auf das energiſchſte dementiert. Es wird
hinzu=
ü, daß es doch wahrhaftig nicht die Art des Reichs=
Aöſenten iſt, ſich von Privatperſonen in ſeine Entſcheidungen
etreden zu laſſen.
ie Ueberraſchung dieſes Samstag vormittags war jedoch
achricht, daß die Entſcheidung des Reichspräſidenten über
18 eue Präſidialkabinett vertagt wurde. An amtlicher Stelle
Imnur die Auskunft gegeben, daß der Reichspräſident ſeine
Mließung bis zur Klärung verſchiedener Fragen
zurück=
det habe. Wie wir jedoch erfahren, iſt der Grund der
Ver=
kung darin zu ſuchen, daß erneut mit den Parteien Fühlung
mmien werden ſoll, um, nachdem die Mehrheitsbildung
ge=
grt iſt, feſtzuſtellen, welche Aufnahme ein neues
Präſidial=
bett in anderer Zuſammenſetzung bei ihnen finden würde.
Die Kardinalfrage. „
e Tatſache eines Präſidialkabinetts als
gen Ausweg aus der Kriſe ſteht feſt,
eben=
daß es eine andere Zuſammenſetzung als
bisherige Reichskabinett erfahren wird,
PPerſonalfragen treten aber zurück hinter dem Problem, von
Kdas neue Kabinett geführt werden ſoll. Die Verſion, daß
eabinett v. Neurath in Frage komme, ſcheidet nach
iſſen beſtimmten Informationen aus. Dasſelbe gilt
hein Kabinett Meißner, da der
Reichspräſi=
wihn nicht als engſten Mitarbeiter in ſeiner
ſäeren Umgebung entbehren will, und
Staats=
fär Meißner ſelbſt auch wenig Neigung haben dürfte, das
des Reichskanzlers zu übernehmen. Nach dem Ergebnis
nutigen Beratung beim Reichspräſidenten ſtehen
drei Möglichkeiten
Ein Kabinett v. Papen. Man weiß, daß
Reichs=
der v. Papen auch jetzt noch das volle Vertrauen des Reichs=
Foenten genießt. Wenn aber Herr v. Papen heute erneut
etten
bſtragt worden wäre, was geſtern abend noch als ſicher
Föhe Un konnte, ſo hätte er ſich auf alle Fälle Bedenkzeit bis
wereh Atag ausgebeten. Das läßt darauf ſchließen, daß auch Heri
e ve aben ſich über die ſtarken Widerſtände klar iſt, die
haus dem Zentrum entgegenwachſen. In der Tat hat
ligen
har Kaas während des geſtrigen Empfangs beim
Reichs=
olle Rdenten bei aller Sorgſamkeit der Formulierung ſeiner
Ferungen keine Zweifel darüber gelaſſen, daß ſich
einer Wiederkehr des Kabinetts v. Papen
ſh für die Zentrumspartei Konſequenzen
ßeben.
Arus dieſen Gründen heraus dürften dann in der heutigen
latang beim Reichspräſidenten auch noch andere Möglich=
Ien erwogen worden ſein, und das iſt neben der Möglichkeit
8 Kabinetts v. Papen:
2. Eine Reichsregierung unter Führung des
üziger Oberbürgermeiſters Dr. Goerdeler.
Goerdeler würde ſicher die Unterſtützung des Zentrums und
Bayeriſchen Volkspartei finden. Er gilt außerdem als der
Undidat der Deutſchnationalen. Das iſt um ſo
be=
enswerter, als die Aeußerungen der Scherl=Preſſe in den
ken Tagen und namentlich heute früh ein ſtarkes Abrücken der
Ytſchnationalen von der Perſönlichkeit des bisherigen
Neichs=
ers verraten. Ein Kabinett Goerdeler würde im
ſichstag auch keineswegs eine Mehrheit finden;
erhin würde es mit etwa 200 Abgeordneten, die es unter=
E/würden, eine breitere Baſis haben.
1. Kommt jetzt auch ein Kabinett Schleicher in Frage,
rlängs erſt als letzte Möglichkeit. Es iſt bekannt, daß
Mal v. Schleicher einer Kabinettsneubildung durch ihn bisher
ier ablehnend gegenübergeſtanden hat. Wenn aber die beiden
een hier behandelten Möglichkeiten erſchöpft wären, wird er
neich dem Verlauf der heutigen Konferenz beim Reichspräſi=
We einer Berufung nicht entziehen. Die jetzt beabſichtigte
Fühlungnahme mit den Parkeien
ſich auf dieſelben Gruppen erſtrecken, die während
Verhandlungen der letzten Tage im Vordergrund ſtanden,
Deibings mit Ausnahme der Nationalſozialiſten.
Führung der NSDAP. hat bereits erklärt,
ie jedes Kabinett aufs ſchärfſte bekämpfen
de, das nicht unter der Führung Hitlers ſteht.
wrechungen mit den Nationalſozialiſten erüb=
IEn ſich deshalb. Dafür iſt anzunehmen, daß auch mit den
omldemokraten geſprochen werden wird, um feſtzuſtellen, wie
I ſie in der Lage wären, ein Präſidialkabinett beſtimmter
Aekierung zu tolerieren, damit die Anſätze wirtſchaftlicher
Be=
ns in den nächſten Monaten nicht wieder durch die Heftigkeit
annerpolitiſchen Kämpfe, eine neue Reichstagsauflöſung und
ähnliches mehr, zerſtört werden. Es liegt in der Natur dieſer
umfangreichen Fühlungnahme, daß die Entſcheidung des
Reichspräſidenten auch noch nicht am Montag zu
erwarten iſt. Vielmehr rechnet man damit, daß es bis
zur Klärung der Kanzlerfrage ſicher Mittwoch
werden wird. Der Reichspräſident ſelbſt wird mit den Parteien
nicht Fühlung nehmen, ſondern es iſt beabſichtigt, das verſchiedene
Perſönlichkeiten, die an den heutigen Beratungen beteiligt waren,
dieſe Aufgabe übernehmen, d. h. alſo wohl in erſter Linie
Staats=
ſekretär Dr. Meißner und General v. Schleicher. Im ganzen iſt
dieſe Wendung der Dinge als ein Beweis dafür zu betrachten, wie
ernſt der Reichspräſident ſelbſt um die beſtmögliche
Löſung der augenblicklichen Kriſe bemüht iſt.
Drohende Zwangsverkagung des Reichstages!
* Berlin, 26. Nov. (Priv.=Tel.)
Die Erwartung, daß der Reichspräſident im Laufe des
Samstag einen entſcheidenden Schritt zur Ueberwindung der
Regierungskriſe unternehmen würde, hat ſich nicht erfüllt.
Warum hat Herr von Hindenburg es unterlaſſen, einer
Perſön=
lichkeit, die ſein beſonderes Vertrauen genießt, ſchon jetzt den
Auftrag zur Bildung einer Regierung zu erteilen?
Für den Reichspräſidenten kommt es jetzt darauf an, den
Weg zu finden, der um die vom Reichstag drohenden Gefahren
herumführt. Im günſtigſten Falle werden neue Verhandlungen
lediglich ergeben, daß etwa ein Drittel der Abgeordneten bereit
ſein wird, ein Präſidialkabinett zu tolerieren. Praktiſch iſt
da=
mit nichts erreicht. Es bleibt nur noch die andere
Mög=
lichkeit, mit Hilfe des Artikels 48 den
Reichs=
tag zwangsweiſe zu vertagen. Ein derartiger
Vor=
ſtoß gegen den Reichstag bedingt jedoch die Herausſtellung eines
Kanzlers, der alle Eigenſchaften eines „ſtarken Mannes” auf
ſich vereinigt. Und da wird nun ſchon ſehr eingehend über die
Ausſichten des Reichswehrminiſters von Schleicher geſprochen.
Wir wiſſen nicht, ob der Reichspräſident auf Herrn v. Schleicher
zurückgreifen wird. Es iſt uns auch unbekannt, ob. Schleicher
ſchon jetzt bereit ſein wird, die Reichswehr zu verlaſſen und
den Kanzlerpoſten anzunehmen. Von Schleicher läßt ſich aber
doch behaupten, daß er bei den Nationalſozialiſten gewiſſe
Sympathien beſitzt, und daß er auch andere Parteien für ſich
zu gewinnen vermag, zumal er ſchon ſeit langem daran arbeitet,
zu den Gewerkſchaften Brücken zu ſchlagen. Ueber
die neue Miniſterliſte
verlautet, daß das neue Kabinett manche
perſonel=
len Veränderungen aufweiſen wird. Die
Mini=
ſterien für Arbeit, Wirtſchaft, Ernährung und
viel=
leicht auch das Reichsinnenminiſterium werden neu
beſetzt, wobei dann das Reichsinnenminiſterium und das
preußiſche Innenminiſterium in einer Hand vereinigt werden
ſollen. Solange man aber noch nicht weiß, wer vom
Reichspräſi=
denten mit der Führung des Kabinetts beauftragt werden wird,
iſt es zwecklos, Kandidaten für die einzelnen Miniſterien zu
nen=
nen, weil es von der Perſon des neuen Kanzlers abhängt, aus
welchen Kreiſen er ſeine Mitarbeiter holen wird.
Nachdem aber die hinter uns liegenden zehn Tage und auch
die Schwierigkeiten des Kabinetts Papen den Beweis dafür
er=
bracht haben, daß die wirtſchaftliche Erholung aus dem
Schnecken=
tempo nicht herauskommt, wenn die Reichsregierung unausgeſetzt
im Brennpunkt parteipolitiſcher Angriffe von allen Seiten her
ſteht, muß auf jeden Fall dafür geſorgt werden, daß die neue
Reichsregierung nicht nur ein Notſtands= oder
Winterkabinett bleibt, ſondern ſo geſichert wird, daß ſie
ungeſtört die weſentlichen Aufgaben erfüllen kann, die in dem
Papenſchen Zwölf=Monats=Programm für die Wiederankurbelung
der Wirtſchaft und die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit
entſchei=
dend ſind.
Deutſchnakionale Erklärung gegen Zenkrum.
Berlin, 26. November.
Die DNVP. bemerkt zu der amtlichen Verlautbarung über
den Abſchluß der Beſprechungen zwiſchen dem Reichspräſidenten
und dem Prälaten Kaas:
Ueber die Beſprechung zwiſchen dem Prälaten Kaas und
Dr. Hugenberg iſt bereits eine Preſſemitteilung erſchienen, die
den Verlauf der Beſprechungen, ſoweit die Aeußerungen von
Dr. Hugenberg in Frage kommen, zutreffend wiedergibt.
So=
weit bekanntgegeben, handelte es ſich bei dem Auftrag des
Prälaten Kaas um die Frage der „Möglichkeit einer
Mehrheits=
bildung im Reichstage”. In der Unterredung mit Dr.
Hugen=
berg war von ſeiten des Prälaten Kaas weder von der „
Bil=
dung einer Not= und Arbeitsmehrheit” des Reichstages, noch
von einem „Not= und Arbeitsprogramm” die Rede, ſondern nur
von einem ſachlichen Programm für eine parlamentariſche
Mehr=
heitsbildung. Das wäre die Wiederholung der Vorgänge von
1927 geweſen als unter Zentrumsleitung die bekannten
Richt=
linien aufgeſtellt wurden, die damals die deutſchnationalen
Rechte lahmlegten. Das Spiel mit Worten, das anſcheinend in
der Berichterſtattung des Prälaten Kaas liegt, erweckt den
Ein=
druck, als ſolle den Deutſchnationalen für das Scheitern der
Verhandlungen eine Mitſchuld zugeſchoben werden. Die Haltung
der Deutſchnationalen in der ganzen Kriſenwoche zeigt klar ihr
Ziel, in Uebereinſtimmung mit dem Willen des Reichspräſidenten
eine ſtarke Staatsführung auf der Grundlage einer wirklichen
Zuſammenfaſſung aller nationalen Kräfte zu ermöglichen.
Die Woche.
„Wir brauchen eine tatkräftige Regierung, die entſchloſſen
iſt, die Löſung der brennenden politiſchen und wirtſchaftlichen
Probleme auch wirklich in Angriff zu nehmen, eine Regierung,
die nicht gehemmt iſt durch tauſend Rückſichten parteipolitiſcher
Art. Wir wünſchen von Herzen, daß es möglich iſt, eine ſolche
Regierung zu bilden, eine Regierung, die ſich gleichzeitig auf
eine Mehrheit im Deutſchen Reichstag ſtützen kann, aber wir
wagen nicht, an dieſe letzte Möglichkeit zu glauben.‟ Dieſe
Skepſis, der wir an dieſer Stelle vor einer Woche Ausdruck
gaben, hat ſich als nur allzu begründet erwieſen. Ueber eine
Woche hat nunmehr der Präſident des Deutſchen Reiches mit
den Parteiführern verhandelt, mit dem einen Ergebnis, daß
die Bildung einer Regierung, die ſich auf eine parlamentariſche
Mehrheit ſtützt, bei uns zur Zeit nicht möglich iſt. Für den
nüchtern Denkenden gewiß keine Ueberraſchung. In faſt allen
Kommentaren zu den Wahlen vom 6. November war bereits
dieſe Feſtſtellung getroffen. Vor zehn Tagen trat das Kabinett
Papen zurück, um den Weg frei zu machen für eine
Regierungs=
bildung, wie ſie von den Parteien des Reichstags immer wieder
verlangt wurde. Heute, wo ſich herausgeſtellt hat, daß eine
ſolche Regierungsbildung unmöglich, ſtehen wir wieder am
gleichen Fleck. War alſo dieſe Regierungskriſis nur ein
Zwiſchenſpiel? Sie iſt vielfach ſo aufgefaßt worden von
Men=
ſchen, die von vornherein nicht an die Möglichkeit einer
Mehr=
heitsregierung glaubten, und man hat ſie hin und wieder
viel=
leicht ſogar als ein nicht ganz unbedenkliches Zwiſchenſpiel
an=
geſehen, weil man der Auffaſſung war, daß die Linie unſerer
Regierungspolitik dadurch einen Bruch bekäme, und daß
not=
wendiges Handeln dadurch verzögert würde. Man kann über
derartige ſachliche Bedenken nicht ohne weiteres zur
Tages=
ordnung übergehen. Auf der anderen Seite aber kann man am
Ende dieſer ſo bewegten Woche doch wohl feſtſtellen, daß dieſes
Zwiſchenſpiel wenigſtens für alle ſachlich Denkenden eine
deut=
liche Klärung gebracht hat. Selbſtverſtändlich nur für die
ſach=
lich Denkenden. Der bei uns ſo verhängnisvoll verbreitete
Parteifanatismus verſchließt ſich nicht nur gegen ſachliche
Er=
wägungen, ſondern ſogar auch gegen objektive Feſtſtellungen.
Wenn Tatſachen nicht in das eigene Wunſchbild hineinpaſſen,
werden fie abgeleugnet, womit ſie dann in höchſt einfacher Weiſe
aus der Welt geſchafft ſind. Mit dieſem Parteifanatismus iſt
nicht zu rechten. Im Intereſſe des deutſchen Volkes bleibt nur
zu hoffen, daß der Deutſche dieſe Pſychoſe allmählich von innen
heraus überwindet.
Der Reichspräſident hat dem Führer der
Nationalſozia=
liſtiſchen Partei die Bildung einer Mehrheitsregierung
ange=
tragen. Das war ſachlich durchaus richtig, da gerade die
Füh=
rung der Nationalſozialiſtiſchen Partei immer und immer wieder
eine „im Volk verankerte Regierung”, alſo eine Regierung mit
parlamentariſcher Mehrheit verlangt hatte. Herrn Hitler konnie
alſo das Angebot des Reichspräſidenten nicht überraſchend
kommen. Trotzdem geriet er, wie man lohaler Weiſe zugeben
muß, durch dieſes Angebot in eine gewiſſe Verlegenheit. Er
mußte die Schwierigkeiten kennen, die einer ſolchen
Regierungs=
bildung entgegenſtanden. Er mußte ſich darüber klar ſein, daß
das Scheitern eines ſolchen Verſuchs die Propaganda der Partei
empfindlich ſtören mußte. Daß Herr Hitler den Verſuch praktiſch
gar nicht erſt unternahm, iſt eine nationale Tragödie. In weiten
Kreiſen des deutſchen Volkes hatte man den ernſthaften Verſuch
unſeres greiſen Reichspräſidenten, die Regierung in dieſen
Zeiten der Not auf eine möglichſt breite Grundlage zu ſtellen,
durchaus richtig verſtanden. Daß der Führer unſerer ſtärkſten
Partei, die ihre nationale Einſtellung ſtets in den Vordergrund
ſchiebt, ſich dieſem Verſuch von vornherein verſagte, wird von
einer ſpäteren Geſchichtsſchreibung als eine der vielen
Unbegreif=
lichkeiten der Gegenwart aufgefaßt werden. Daß der
Reichs=
präſident ſeinen Auftrag von vornherein feſt umſchrieb, war bei
der gegenwärtigen Lage doch nur eine Selbſtverſtändlichkeit, die
für die Sache ſelbſt um ſo weniger entſcheidend war, als ſich
ja der Reichspräſident von vornherein bereit erklärt hatte, über
jeden einzelnen von ihm gemachten Vorbehalt mit ſich reden zu
laſſen, falls daraus irgendwelche Schwierigkeiten erwachſen
ſollten. Wenn man das Ergebnis des ganzen Briefwechſels, der
dieſer Tage nach Abſchluß der Verhandlungen veröffentlicht
wurde, auf eine einfache Formel bringen will, ſo hat Herr Hitler
den ihm gemachten Vorſchlag mit den ſchon von früher her
be=
kannten Forderungen der Nationalſozialiſtiſchen Partei
beant=
wortet, die Nationalſozialiſtiſche Partei unter Führung Hitlers
ſollte die Regierung des Reiches übernehmen, und der
Reichs=
präſident ſollte dieſer Regierung die präſidialen Vollmachten zur
Verfügung ſtellen. Das geht nicht nur aus dem Briefwechſel
eindeutig hervor, ſondern auch aus dem inzwiſchen bekanut
gewordenen Inhalt der Unterredung, die Herr Hitler auf ſeinen
Wunſch noch vor dem Abſchluß der Verhandlungen mit dem
Reichswehrminiſter v. Schleicher hatte. In dieſer Unterredung
hat Hitler nicht nur die Unterſtützung etwa eines Kabinetis
Schacht oder die Tolerierung einer Regierung mit einer
neu=
tralen Spitze abgelehnt, ſondern ſogar die Unterſtützung eines
Kabinetts unter der Führung ſeines eigenen Parteifreundes
Gregor Straſſer. Der Reichspräſident hat die Forderungen
Hitlers abgelehnt mit dem Hinweis, „daß ein von Herrn Hitler
geführtes Präſidialkabinett ſich zwangsläufig zu einer
Partei=
diktatur mit allen ihren Folgen für eine außerordentliche
Ver=
ſchärfung der Gegenſätze im deutſchen Volk entwickeln würde,
die herbeigeführt zu haben er vor ſeinem Eid und ſeinem
Gewiſſen nicht verantworten könnte‟. An dieſer Erklärung des
Feldmarſchalls iſt nichts zu deuteln. Auch ihre Berechtigung
wird kaum jemand beſtreiten wollen. Die ausſchließliche
Herr=
ſchaft einer Partei mit betont radikalen Forderungen müßte mit
Naturnotwendigkeit die vorhandenen Gegenſätze im Volk
außer=
ordentlich verſchärfen, auch wenn ſie ſich auf eine Mehrheit des
Volkes ſtützen könnte. Sie müßte ſich zur nationalen Kataſtrophe
auswachſen, wenn ſie ſich nur auf eine Minderheit zu ſtützen
vermag.
Die Verhandlungen, die der Reichspräſident dann noch mit
Herrn Kaas geführt hat, waren naturgemäß nicht von ſo
aus=
ſchlaggebender Bedeutung. Der Verſuch einer parlamentariſchen
Regierungsbildung durch den Zeutrumsführer mußte ja ſchon
an der Haltung der Nationalſozialiſtiſchen Partei ſcheitern. Nach
zehn Tagen ſind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt.
Auf die Frage: was nun? gibt es eigentlich nur eine
Ant=
wort. Die Parteien haben ſich als unfähig erwieſen, eine par=
Seite 2 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
lamentariſche Regierung, die ſich auf eine Mehrheit im
Reichs=
tag ſtützen könnte, zu bilden. Jetzt bleibt nur noch die
Mög=
lichkeit, daß der Reichspräfident eine Regierung beruft, die ſich
auf ſein perſönliches Vertrauen ſtützt. Da der Reichspräſident
ja vom deutſchen Volk gewählt wird, und insbeſondere der
gegenwärtige Reichspräſident erſt vor wenigen Monaten mit
einer Mehrheit von vielen Millionen Stimmen gewählt worden
iſt, ſteht eine ſogenannte Präſidialregierung letzten Endes genau
ſo auf demokratiſchem Boden wie eine parlamentariſche
Regie=
rung. Niemand wird behaupten wollen, daß z. B. die
ameri=
kaniſchen Regierungsformen nicht demokratiſch ſeien. Das
Schlagwort, daß eine Regierung „Rückhalt im Volk” haben
müſſe, dürfte alſo unter den gegenwärtigen Umſtänden
einiger=
maßen abgenutzt ſein. Aber mit derartigen grundſätzlichen
Rede=
wendungen ſind natürlich die praktiſchen Schwierigkeiten noch
nicht aus dem Wege geräumt. Jede Regierung, die heute von
Hindenburg berufen wird, muß damit rechnen, daß der am
6. Dezember zuſammentretende neue Reichstag ihr möglichſt viele
Knüppel zwiſchen die Beine zu werfen verſuchen wird. Schon
unmittelbar nach dem Abſchluß ſeiner Verhandlungen mit dem
Reichspräſidenten hat ja Herr Hitler erklärt, daß er zu jeder
kommenden Regierung in ſchärfſte Oppoſition treten werde.
Jener viel zitierte Ausſpruch des Abgeordneten Kell in der
2. ſächſiſchen Kammer vom 12. Februar 1849 erlebt in der Politik
der Gegenwart ſeine Wiederauferſtehung: „Ich kenne die
Ab=
ſichten des Miniſters nicht, aber ich mißbillige ſie‟. Es gibt auch
Optimiſten, die heute noch glauben, daß ſchließlich doch nicht
alles ſo heiß gegeſſen wird, wie es gekocht wird, Optimiſten,
die daran glauben, daß es ſchließlich doch noch gelingen werde,
die Parteien des Reichstags wenigſtens zunächſt einmal zu
einer abwartenden Haltung zu beſtimmen. Wir können nur
wünſchen, daß dieſe Optimiſten recht behalten. Der Reichstag
hat es in der Hand, ob er ſich ſelbſt ausſchalten will oder nicht.
Ein abermaliger ſcharfer Konflikt zwiſchen Regierung und
Parlament in dieſem Kriſenwinter liegt jedenfalls ganz gewiß
nicht im Intereſſe der Nation. Verſpürt es nicht die deutſche
Wirtſchaft, verſpüren nicht wir alle es tagtäglich, wie lähmend
die Unſicherheit unſerer politiſchen Zuſtände wirkt? Wir brauchen
eine Regierung, die feſt im Sattel ſitzt und entſchloſſen zu
handeln bereit iſt.
Die am geſtrigen Samstag erfolgte Vertagung der
Ent=
ſcheidung über die Regierungsbildung hat natürlich eine Unzahl
von Kombinationen ausgelöſt. Müßig, auf ſie im einzelnen
ein=
zugehen. Die wichtigſten Reſſort=Miniſter werden ja ohnedies
bleiben, ſo daß es vielleicht gar nicht einmal von ſo
ausſchlag=
gebender Bedeutung iſt, ob Herr v. Papen wiederkehrt oder
durch eine Perſönlichkeit erſetzt wird, die auf einzelne Parteien
vielleicht weniger als Kampfanſage wirkt. Für die endgültige
Entſcheidung dürfte jedenfalls auch die Stimme Herrn v.
Neu=
raths ſchwer ins Gewicht fallen, der ſeinen Genfer
Aufent=
halt für kurze Zeit unterbrochen hat. Vielleicht ergibt ſich
während ſeines Berliner Aufenthaltes die Gelegenheit für ihn,
unſere ſogenannten politiſchen Kreiſe und insbeſondere die
Führer unſerer Parteien, auf den ganzen Ernſt unſerer
außen=
politiſchen Lage hinzuweiſen. Wir ſind zur Zeit ſo ſtark mit
unſeren innerpolitiſchen Streitereien beſchäftigt, daß wir
ſchein=
bar vergeſſen haben, was von der außenpolitiſchen Entwicklung
der nächſten Zukunft abhängt.
M.
Gegenerklärung des Zenkrums.
Die Preſſeſtelle der Deutſchen Zentrumspartei teilt mit:
„Die Deutſchnationale Volkspartei ſucht einen Gegenſatz
feſt=
zuſtellen zwiſchen dem offiziellen Bericht, den Herr Kaas dem
Herrn Reichspräſidenten über ſeine Fühlungnahme mit den
Par=
teiführern erſtattet hat, und dem tatſächlichen Verlauf der
Be=
ſprechung des Herrn Kaas mit Herrn Hugenberg. Wir ſtellen
hierzu folgendes feſt: Herr Prälat Kaas hat bei ſeinen
Sondie=
rungen mit den Parteiführern ſich zum Ziel geſetzt, alle
Per=
ſonenfragen beiſeite zu laſſen und die Sachberatung in den
Vordergrund zu ſtellen. Dieſe Methode war nach den Vorgängen
der vorhergegangenen Tage notwendig. Herr Kaas hat alſo die
Parteiführer zu Beratungen eines Sachprogramms aufgefordert,
mit dem ſelbſtverſtändlichen Ziel, eine Mehrheit für ein ſolches
Programm zu gewinnen. Ohne dieſes Ziel hätten ſeine
Be=
mühungen nur theoretiſche, aber keine realpolitiſche Bedeutung
ge=
habt. Bei Herrn Hugenberg hat Herr Kaas auf dieſe klare Frage
eine ablehnende Antwort bekommen, wie es auch in dem von der
Deutſchnationalen Volkspartei herausgegebenen Bericht über dieſe
Beſprechung mit aller Deutlichkeit ſelbſt feſtgeſtellt wird. Bei
der Ablehnung hat tatſächlich Herr Hugenberg auf die Vorgänge
des Jahres 1927 ſich berufen, ohne daß dazu eine ſachliche
Be=
rechtigung gegeben war. Herr Kaas hat das Nein Herrn
Hugen=
bergs in ſeinem Bericht an den Herrn Reichspräſidenten
pflicht=
gemäß feſtgeſtellt. Dieſe Feſtſtellung mag der DNVP.
unange=
nehm ſein, kann aber durch eine Spielerei mit Worten nicht aus
der Welt geſchafft werden.”
Die Künftler werben!
Weihnachtsmeſſe mit Verloſung der bildenden Künſtler Heſſens.
In den Räumen der Kunſthalle am Rheintor iſt ab heute
wieder die ſeit Jahren eingeführte Weihnachtsmeſſe zu ſehen.
Sie iſt veranſtaltet von dem Reichsverband bildender Künſtler
Deutſchlands, Gau Heſſen. Und faſt alle Mitglieder des Gaues
ſind mit Werken verſchiedenſten Wertes, aber durchweg guter
künſtleriſcher Qualität vertreten.
Dieſe Ausſtellung, abſichtlich Meſſe genannt, ſoll nicht
kritiſiert werden, obwohl ihr Geſamtniveau unbedingt jeder
Kritik ſtandhalten würde. Sie ſoll werben! Werben für
die Kunſt und werben für die Künſtler, die zu denen gehören,
die von der Not der Zeit am härteſten und am ſchwerſten
ge=
troffen werden. Wenn irgend jemand, der es noch kann, zu
irgendeiner Zeit ſich dazu entſchließen will, ſich ſelbſt oder
An=
gehörige zu beſchenken und gleichzeitig damit ein gutes Werk
zu tun, darüber hinaus aber im Geben ſowohl wie im Erwerben
ſich ſelbſt Freude zu bereiten, Freude, die nichts beſſer und ſchöner
vermitteln kann als die Kunſt, dann ſollte er dieſe
Weihnachts=
meſſe beſuchen. Er ſollte ſie nicht nur beſuchen, er ſollte dort
kaufen.
Es iſt keine angenehme Aufgabe und es iſt vielleicht der
Kunſt nicht würdig, in dieſer Art für ſie zu werben, vielleicht
gar zu bitten. Nur aus der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage
heraus iſt dieſe Art der Werbung gerechtfertigt. Möge ſie den
Erfolg haben, möge ſie die Hoffnungen erfüllen, die Kunſt und
Künſtler daran knüpfen.
Es wurde ſchon geſagt, daß das künſtleriſche Niveau der
Ausſtellung ſo iſt, daß ſie einen Beſuch unbedingt lohnt. Sie
iſt diesmal nach beſonders die Ueberſicht erleichterten Prinzipien
geordnet. Die Anordnung bringt Erleichterungen ſowohl für
den Beſucher, wie für den Käufer. In den unteren Räumen
hängen vornehmlich Zeichnungen, Radierungen, einige wenige
Aquarelle und Holzſchnitte. Paula Endner und Marietta
Merck ſind hier vertreten, Heiß mit ſeinen japaniſierten
Radierungen und Schwarzbeck mit einer Anzahl reizvoller
Studien in Röthel, nach Figuren am Bamberger Dom entſtanden.
Im Treppenhaus ſieht der Beſucher Aquarelle von Springer,
Deppert Ullmann, reizvolle Partien vom Altrhein, und
ſonſt aus der heſſiſchen Heimat. Bittorf, Hofferbert,
Scheld. Anna Vornemann Mathilde Stegmayer
Mathilde Sittmann, Breitwieſer, Hohmann und
Rettberg zeigen ausgezeichnete Aquarelle und Zeichnungen
der verſchiedenſten Vorwürfe und Formate, alſo auch der ver=
Vom Tage.
Reichsaußenminiſter von Neurath iſt am Samstag von Genf
abgereiſt und trifft am Sonntag morgen in Berlin ein. Die
Füh=
rung der deutſchen Abordnung bei den weiteren Verhandlungen
des Völkerbundsrats über die mandſchuriſche Frage, die Danziger
Frage und die deutſchen Agrarbeſchwerden in Polen übernimmt
Geſandter von Weizſäcker.
Das Preußiſche Staatsminiſterium (Regierung Braun) hat
jetzt Richtlinien für die Weiterführung der Geſchäfte beſchloſſen. in
denen u. a. feſtgeſtellt wird, daß nach der Entſcheidung des
Staats=
gerichtshofes allein Miniſterpräſident Braun und die preußiſchen
Staatsminiſter die preußiſche Staatsregierung, die preußiſche
Lan=
desregierung und das preußiſche Staatsminiſterium bildeten.
Der Preußiſche Landtag wurde am Samstag bei den
Abſtim=
mungen über die zur politiſchen Ausſprache geſtellten Anträge
durch Nichtbeteiligung der Nationalſozialiſten. Deutſchnationalen
und deutſchen Volkspartei beſchlußunfähig, nachdem ein Antrag auf
Rücktritt der Reichskommiſſare angenommen worden war. Nachſte
Sitzung vorausſichtlich am 13. Dezember.
Bei einer Hausſuchung in den Räumen der marriſtiſchen
Ar=
beiterſchule in Berlin waren am Freitag abend zehn Perſonen
feſt=
genommen worden. Während ſechs von ihnen inzwiſchen wieder
entlaſſen worden ſind, wurden die übrigen vier, bei denen man
Material fand, das auf beſtimmte ſtrafbare Handlungen hinweiſt,
zur weiteren Klärung des Sachverhalts in Haft behalten. Unter
ihnen befindet ſich der Schriftſteller Ludwig Renn.
Die Dienſtſtreitkammer hat den früheren Rektor der
Techni=
ſchen Hochſchule Braunſchweig, Prof. Dr. Schmitz, wegen
Dienſtver=
gehens zur Strafe der Dienſtentlaſſung verurteilt. Die
Begrün=
dung des Urteils erfolgte unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit.
Die Kommuniſten haben im Bayeriſchen Landtag die ſofortige
Auflöſung des Landtags und die Ausſchreibung von Neuwahlen
beantragt.
Deutſchland, England, die Vereinigten Staaten und Italien
haben ſich bereit erklärt, den auf die Gleichberechtigung bezüglichen
erſten Teil des Simon=Vorſchlages als Grundlage für die weiteren
Verhandlungen anzunehmen. Die Entſcheidung der franzöſiſchen
Regierung ſteht noch aus.
Zum neuen Generalgouverneur von Irland wurde auf
Vor=
ſchlag des iriſchen Präſidenten de Valera der frühere iriſche
Ab=
geordnete Donal Buckley ernannt. Dieſe Ernennung kommt völlig
überraſchend, da Buckley als radikaler Sinnfeiner bekannt iſt und
ſeit 1916 an allen iriſchen Aufſtänden teilgenommen hat.
Die republikaniſchen und demokratiſchen Führer des
amerika=
niſchen Repräſentantenhauſes haben beſchloſſen, die Abſtimmung
über die Aufhebung des Prohibitionsgeſetzes am 5. Dezember
ſtatt=
finden zu laſſen.
Der amerikaniſche Senator Borah hat ſich gegen das
Zu=
geſtändnis an die europäiſchen Schuldnerſtaaten gewendet, die am
15. Dezember fälligen Schuldenraten in der Währung ihrer
Län=
der bezahlen zu dürfen. Eine ſolche Form der Bezahlung würde
nach Borahs Meinung einem abgeſchwächten Moratorium
gleich=
kommen. Der Senator ſpricht ſich im übrigen für eine Verbindung
des Kriegsſchulden= mit dem Abrüſtungsproblem aus.
Von chineſiſchen Stellen wird mitgeteilt, daß eine Gruppe
japaniſcher Offiziere nach Tibet abgereiſt ſei, um dort Beziehungen
zum Dalai Lama aufzunehmen. Im Hinblick auf die geſpannte
politiſche Lage zwiſchen China und Tibet gewinnt dieſe Meldung
politiſche Bedeutung.
Verzicht auf die Einſührung der Zloly=Währung.
Genf, 26. November,
In unter dem Beiſtand des Völkerbundskommiſſars Roſting
abgehaltenen Verhandlungen zwiſchen Polen und
Danzig über die Zloty=Frage iſt am Samstag
nach=
mittag eine Einigung erfolgt. Polen hat ſich in einem
Abkommen, das um 16 Uhr von dem Präſidenten der Freien Stadt
Danzig, Dr. Ziehm, und dem polniſchen Außenminiſter Beck
unter=
zeichnet worden iſt und das vier Punkte umfaßt, verpflichtet,
von der angekündigten zwangsweiſen
Einfüh=
rung des Zloty im Gebiet der Danziger
Eiſen=
bahn Abſtand zu nehmen. Außerdem bezieht ſich die
Eini=
gung auf drei andere Punkte, die mit den Verhandlungen über
die Währungsfrage verknüpft worden waren.
Angeſichts dieſes Ergebniſſes hat das Juriſtenkomitee, das
vom Völkerbund den Auftrag erhalten hatte, im Falle des
Schei=
terns der direkten Verhandlungen die Rechtslage für eine
Ent=
ſcheidung des Rates zu prüfen, die für heute nachmittag
anbe=
raumte Sitzung wieder abgeſagt; das Ergebnis wurde aber dem
Komitee zur Kenntnis gebracht.
Das Verhandlungsergebnis zwiſchen den Parteien wird am
nächſten Montag vom Völkerbundsrat zum endgültigen Beſchluß
erhoben werden — Es verlautet, daß die Einigung, die ziemlich
überraſchend erfolgte, ſtark den Bemuhungen des
Völkerbunds=
kommiſſars Roſting zu verdanken ſei.
ſchiedenſten Preislagen, die es im Grunde genommen jedem
ermöglichen ſollten, ein gutes Kunſtwerk zu erſtehen.
In dem erſten kleinen Ausſtellungsraum links hängt
wieder=
um eine Kollektion von Aquarellen und Paſtellen in weſentlich
verſchiedener Auffaſſung. Krauß, Eckert Pfiſter=
Kauf=
mann u. a. ſind hier vertreten. Odin Greiner der Sohn
Dr. Daniel Greiners, zeigt eine intereſſante Holzplaſtik, einen
ſtiliſierten Goethekopf, den er Seher nennt. Techniſch und in der
Modellierung eine ausgezeichnete Arbeit.
In dem anſchließenden Raum beginnen dann die
Oel=
gemälde. Hier ſind in bemerkenswerter Auswahl Werke älterer
Künſtler zuſammengetragen, von denen wir Profeſſor
Lipp=
mann, Zernin; Büchner, Fuchs u. a. hervorheben
möchten. Tom Siegel, der Offenbacher Bildhauer iſt hier
auch mit einer guten Plaſtik vertreten.
Bevor der Beſucher den Hauptſaal betritt, der ihm einen
beſonders guten Eindruck der Geſamtkunſt der lebenden heſſiſchen
Generation vermittelt, hat er Gelegenheit, noch gute Bilder zu
ſchauen von Ferdinand Barth, von Kaufmann
Bieden=
bänder, deſſen Bilder beſonders intereſſieren, weil er
eigent=
lich Bildhauer iſt, ebenſo wie es intereſſieren dürfte, daß
um=
gekehrt Karl Scheld unter die Plaſtiker gegangen iſt; weiter
Mathilde Sittmann, Maria Sexd u. a. In Vitrinen ſtellt
Fritz Schwarzbeck einen ganz neuen Zweig ſeiner Kunſt
aus der beſonders das Entzücken der Damen erregen dürfte.
Reliefartige Anhänger in maſſivem Silber, künſtlich patiniert,
dazu Reliefplatten für Ringe und dergleichen mehr. Die Damen
dürfte auch die Vitrine intereſſieren, in der die Kunſtgewerblerin
Münſtermann reizvolle Filetarbeiten, Webereien uſw. zeigt.
Der große Saal vermittelt, wie geſagt, einen ſtarken
Ein=
druck freudiger Farbigkeit. Bilder in ganz moderner Technik
und Auffaſſung vertragen ſich gut mit denen des
Impreſſionis=
mus und des Naturalismus. Beſonders repräſentativ iſt die
Offenbacher Gruppe unter Führung von Arnoul, dem zarten
myſtiſchen Lyriker, vertreten. Ebenſo Bode Hofferbert u. a.
Alexander Poſch zeigt drei im Kolorit beſonders ſchöne, duftige
Stilleben und Blumen. Depperts „Singende Knaben”
klingen leiſe an das Weihnachtsfeſt an. Ausgezeichnete Bilder
von Marcel Richter, Anna Bornemann, Martha Velte,
Toller. Nadine von Enkevort (beſonders zart kolorierte
Blumen) vervollſtändigen die große Kollektion von Oelgemälden
im großen Oberlichtſaal.
Es ſoll, wie geſagt, nicht Zweck dieſer Zeilen ſein, einzelne
der Künſtler oder einzelne Werke beſonders hervorzuheben. Sie
ſollen zum Rundgang anreizen. Wer offenen Auges und guten
Willens mit künſtleriſchem Verſtändnis dieſen Rundgang durch
die gefüllten Räume der Kunſthalle unternimmt, wird ſeine
Freude an der Fülle des Guten und Schönen haben.
EP. Paris, 26. Novembem
Der franzöſiſch=ruſſiſche Nichtangriffspakt wird in aller Küu
unterzeichnet werden. Er iſt bereits vor Jahresfriſt paraph:;
worden. Seine Unterzeichnung wurde jedoch durch die
Verzch=
rungen in den Verhandlungen Rußlands mit Polen, den bo/
ſchen Staaten und insbeſondere mit Rumänien immer
wie=
hinausgeſchoben. Mit dem letzteren Staate konnte bekannn
eine Einigung nicht erzielt werden. Die Verhandlungen
darü=
haben ſogar zu einer Miniſterkriſe in Rumänien geführt.
franzöſiſche Regierung hat Kenntnis von dem Mißerfolg Be
rumäniſch =ruſſiſchen Verhandlungen genomnr
nunmehr aber trotzdem den Entſchluß gefaßt, den Nichtangrffſ
pakt mit Rußland zu, unterzeichnen. Es iſt zu erwarten,
Polen dieſem Schritt in aller Kürze folgen wird.
Der franzöſiſche Miniſterrat hat am Samstag den franzöß
ruſſiſchen Nichtangriffspakt einſtimmig gebilligt. Die Unterz0
nung wird am nächſten Dienstag im Quai d’Orſay vom Miniſ
präſidenten Herriot und dem ruſſiſchen Botſchafter Dowgale-9 „
eſe=
vorgenommen werden.
In der Präambel dieſes Vertrages wird betont, daß der
fähigt
liegende Pakt den Briand=Kellogg=Pakt beſtätige, aber in ke=Wzenirage
Weiſe den Völkerbunds=Pakt erſetze.
Im erſten Artikel wird feſtgelegt, daß beide Mächte in M3..
nem Fall gegeneinander zum Kriege ſchreiten dürfen. Durch 7d R Staatsdeba.
Klauſel werden franzöſiſcherſeits nicht nur das Mutterland uweung genelb.
die Kolonien, ſondern auch die Protektorate und Mandatsgenzun Pund Slk”
zu ermächtige.
gemeint.
Im zweiten Artikel wird beſtimmt, daß die eine oder ame
der vertragsſchließenden Mächte ſich einem Angreiferſtaat g yu Ma00NAM
die andere Macht in keiner Weiſe anſchließen dürfe.
Im dritten Artikel behält ſich Frankreich alle ſeine Verpß”
igte in
tungen und Rechte als Völkerbundsmitglied vor.
n der
Der Artikel 4 iſt auf handelspolitiſchem Gebiet das Aene
di
W
valent der Artikel 2 und 3.
Im Artikel 5 wird die politiſche Propaganda im Innerm Munt wiedeiNe
He
beiden vertragsſchließenden Mächte behandelt. Danach verpfi/Wdrnt
tet ſich die Sowjet=Union, ſich jeder Propagandatätigkeit in Fryzue n.94
reich, in den franzöſiſchen Kolonien und den Mandats= ſowie 3u0/bl0.Am5
tektoratsgebieten zu enthalten, ſei es, daß dieſe Tätigkeit in diet hAlIa5
betreffenden Ländern ſelbſt ausgeübt, oder von Rußland Muei ver Zokhan
Velt von di
organiſiert wird.
Ferner enthält der Vertrag ein gegenſeitiges Verbot, im 90n0 wie der h.
Gebieten der beiden Länder bewaffnete militäriſche Organif andnad bekomte
nen zu dulden, die im Kampfe gegen andere Teile ihrer Lauflneia jeinern
leute ſtehen. Wohltätigkeitsorganiſationen werden davon iſ ſohe, und 90
betroffen. Dem Vertrag iſt auch eine ſogenannte „Verſöhnuſ) 1tem 30II
Konvention” beigefügt, die notwendig wurde, da Rußland MeidenIon
Verfahren der Schiedsgerichtsbarkeit nicht anerkennt. Eine „9
ſöhnungs=Kommiſſion”, ähnlich wie ſie zwiſchen Deutſchland /
Rußland beſteht, wird noch gebildet werden.
In dieſem Zuſammenhang verdienen die Handelsvertrag.
handlungen Beachtung, die in Paris zwiſchen Frankreich
Rußland geführt werden, die jedoch bisher über die technick
Vorarbeiten nicht hinausgingen. Obgleich die franzöſiſche P
gierung mit äußerſter Vorſicht in dieſer Frage vorzugehen ſchn
beſteht doch kein Zweifel, daß die Handelsvertragsre
handlungen mit der Unterzeichnung des Nichtangriffs-d
in einen gewiſſen Zuſammenhang gebracht werden müſſen, in
Sinn, daß die franzöſiſche Regierung beſtrebt zu
ſcheint, die allgemeinen Beziehungen zu Rußl
zu verbeſſern.
Ner engliſche 2
Krtag, von Gel
Erörlerung der amerikaniſchen Roke
Fun am Sams
Mauler Neville
im franzöſiſchen Miniſterrak.
E1 ſendende No
Die amerikaniſche Antwortnote in der Kriegsſchulden zute der Gen
iſt heute im Miniſterrat zur Sprache gekommen. Miniſterpräſ- Melche Stell
Herriot hat jedoch darauf beſtanden, zunächſt einmal mit der hoover auch
ſtändigen Miniſtern und Stellen die Note und die franzöſſän
Antwort darauf in allen Einzelheiten durchzuarbeiten.
Konferenz, an der außer den zuſtändigen Miniſtern auch Ver/
ter des Finanzminiſteriums und der Bank von Frankreich
nahmen, fand Samstag nachmittag ſtatt. In großen Zügen um
die franzöſiſche Haltung feſtgelegt. Die endgültige Entſcheif
wird von einem Anfang nächſter Woche zuſammentretenden
binetts= und Miniſterrat gefällt werden. Die Regierung beod)
tigt, nach Klärung der Schuldenfrage vor der Abreiſe Her!
nach Genf, die Mittwoch oder Donnerstag erfolgen wird, au gß iman
ng
durch die Abrüſtungskonferenz aufgeworfenen Probleme zu
fen. Die Sicherheitsfrage und die Möglichkeit einer Fünfet
ferenz werden beſonders Gegenſtand der Regierungsberatu0
bilden. Miniſterpräſident Herriot beabſichtigt, eigens zu deſ
Zwecke einen Kabinetts= und einen Miniſterrat einzuberufer:
In Vitrinen ſtellt der Erbacher Elfenbeinſchnitzer G 10
eine kleine Kollektion entzückender Elfenbeinfiguren aus
anderen liegen ſelbſtgewebte Stoffe und aus dieſen hergeſt
Kinderkleider, Schals, Taſchen und viele Erzeugniſſe
Kunſtgewerbes mehr.
Der Vollſtändigkeit halber wollen wir erwähnen, daß
den genannten Künſtlern und Küſtnlerinnen noch ausg
haben: Wilhelm Engel, Iſe Freund, Offenbach, Hem
Hermann, Heppenheim, Fritz Gils, Eberſtadt, M. Grel
Gutgeſell, E. Heißt, Jenner, Julius Kaufme
Kirſchner, Offenbach, Vala Lamberger, Joſef Mü
Heppenheim, Marianne Müller, Darmſtadt, Otto Pü
Frl. Seibert, Roßdorf, H. Roſt, Marie Seip. Au
Söder, Schmidt, Alsbach, Ernſt Streckhardt
Brensbacher Kunſtgewerbler, Richard Walter. Heinrich
ber, Offenbach, Wermer, Offenbach, Fanny Wo
kehl u. a.
Mit der Weihnachtsmeſſe iſt, wie wir hören, wieder
Tombola verbunden, außerdem ſoll eine Porträtlotterie araug
werden, die es dem oder den glücklichen Gewinnern ermög
noch vor dem Feſt ſich oder Angehörige porträtieren zu 1in
Wie wir weiter erfahren, iſt diesmal auch die Möglichkei
geben zu erleichterten Zahlungsbedingungen beim Erwerb
Kunſtwerkes von höherem Wert. Es iſt alſo alles geſchel
um die Ausſtellung reizvoll zu geſtalten und die Beſucher
Käufer nach den verſchiedenſten Richtungen hin zu befriend
Die Weihnachtsmeſſe iſt ab heute, Sonntag, dem Pub!
zugänglich.
Arno Moyziſchewitz: Feſſeln fallen. Ein
deutſch=
zöſiſcher Roman. In Ganzleinen 4,80 RM. (Verlag Gei
Stalling. Oldenburg i. O.)
Im Straßburg der Vorkriegszeit wächſt Kühne, ein Xu
Elſäſſer, als preußiſcher Offiziersſohn auf. Dort, ſowie wär
der Studienzeit in Paris und Grenoble lernt er franzo
Weſen kennen. Leidenſchaftlich liebt er eine junge Franzöſi!
ihre Verlobung mit dem Deutſchen bei Kriegsausbruch löſt.
1918 erfährt Kühne von Raoul Fournier, einem kriegsgefan
Franzoſen, mit dem ihn nahe Freundſchaft aus Straßburger Cl
zeiten verbindet, daß das junge franzöſiſche Mädchen kurz nadl
Geburt eines Sohnes deſſen Vater er iſt, ſtarb. Kühne mul
der franzöſiſchen Familie ſeiner früheren Braut um Herau!
des unebelichen Kindes und um ſein Adoptionsrecht einen
wierigen Kampf führen. Dieſer dramatiſche perſönliche Stol
in eine politiſche Handlung hineingewebt. Der Verlag hiel
trotz des tieſen Mißtrauens, das die nationale Leſerwelt
Einignng mit Frankreich für die Zukunft entgegenbring!
ſeine Pflicht dieſem Buch in ſeiner Eigenſchaft als eine
Frankreich gerichteten Mahnung Gehör zu verſchaffen.
tag, 27. November 1932
Amerikas Nokenkrieg
der Schuldenfrage mit England, Frankreich
und Belgien.
Waſhington, 26. November.
us Staatsdepartement veröffentlicht die Texte der am 23.
ſoyoper den hieſigen Vertretern Englands Frankreichs und
Bellgs überreichten Antworten auf deren Verlangen um
Auf=
ſchutund Reviſion der Schuldenraten. Die Antworten an Polen
undn Tſchechoſlowakei werden morgen übergeben werden.
ge Antworten ſind ungefähr gleichlautend. Lediglich die
Rgſſan England iſt etwas milder abgefaßt; ſie enthält
bei=
vie tzeiſe nicht den Satz: „Ich glaube, es wäre unratſam, den
Veuw einer Einleitung von Verhandlungen auf anderem Wege
u zuernehmen, als auf dem in dem Schuldnerabkommen mit
Fhrau vereinbarten.‟ Dieſer Satz findet ſich in den Antworten
mn nögien und Frankreich. Die Antworten an dieſe beiden
ge=
jarzn Staaten betonen ferner, daß eine Bezugnahme auf
auf”auſanner Abkommen, ein ſchiefes
Argu=
zuſei während bei der Reparationsfrage
ſiſſaſeler Sachverſtändigenkommiſſion einen
ſungührlichen Bericht über Deutſchlands
Zah=
uinsunfähigkeit vorgelegt habe, liege in der
fazudenfrage kein Gutachten über Frankreichs
nu Belgiens Zahlungsunfähigkeit vor.
m Staatsdepartement wurde erklärt, daß die amerikaniſche
echieung geneigt ſei, England die Bezahlung der
Dezember=
jauen Pfund Sterling zu geſtatten, ſofern der Bundeskongreß
ihrzu ermächtige.
Macdonald über das Schuldenproblem.
hiniſterpräſident Macdonald, der geſtern abend in Retford
ſri verteidigte in ſeiner Rede das engliſche Verlangen nach
u undr Reviſion in der Kriegsſchuldenfrage mit der Notwendigkeit,
ſuchEinſtellung dieſer einſeitigen Kapitalabwanderungen, das
Imſe lnuen wiederherzuſtellen. Die Regierung glaube, ſo erklärte
ſich uk. ½z die gewünſchte Hinausſchiebung der
Zah=
eit nmigen ein gutes Geſchäft für jedes Land,
ein=
bſonchtlißlich Amerikas, ſei. Die Politik nicht nur der
igkeit ſtzro engliſchen Regierung, ſondern auch die ihrer
ußlaker der vier Vorgängerinnen ſei darauf gerichtet geweſen,
äſ=Velt von dieſem läſtigen Druck zu befreien,
erbot Frt eenſo wie der Krieg zum Ruin der Völker beigetragen habe.
Orynſikanald betonte ſchließlich, daß die gegenwärtige Diskuſſion
ihre Rit ierika keinerlei Verſtimmung zwiſchen den beiden Ländern
dava ſzrit habe, und daß bei gegenſeitigem Verſtändnis
Berſähitzutem Willen neue Vereinbarungen gefun=
Rutlwehwverden könnten.
maßgebenden politiſchen Kreiſen Brüſſels erklärt man,
Yee belgiſche Regierung der amerikaniſchen Regierung
mit=
svertnſilawerde, daß ſie außerſtande ſei, die am 15. Dezember fällige
Euenrate zu bezahlen. Die Regierung habe zu dem Problem
ebfhicht endgültig Stellung genommen, da ſie, wie zu erwarten
ch die Haltung der franzöſiſchen und der engliſchen Regierung
uarten beabſichtigte.
fierbeſprechungen in London über die
Kriegs=
ſchuldenfrage.
EP. London, 26. November.
er engliſche Außenminiſter Sir John Simon traf Samstag
wchittag, von Genf kommend, im Flugzeug von Croydon ein.
fü urd am Samstag und Sonntag mit Macdonald und dem
Fhrkanzler Neville Chamberlain über die neue, nach
Waſhing=
ieu ſendende Note beraten, ſowie ſeinen Kollegen über die
Auyritte der Genfer Abrüſtungsverhandlungen Bericht
erſtat=
rmiſtie Welche Stellung die engliſche Regierung einnehmen wird,
Na Hoover auch die neue Note ablehnend beantworten ſollte,
MMich heute noch nicht erkennen.
Usſprache zwiſchen Herriok und Norman Davis
über das Schuldenproblem.
EP. Paris, 26. November.
her amerikaniſche Delegierte auf der Genfer Abrüſtungskon=
R, Norman Davis, hatte am Nachmittag eine längere
erredung mit dem franzöſiſchen
Miniſterprä=
daken Herriot. Im Verlaufe der Beſprechung legte der
ſekaniſche Vertreter dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten die
yengungen dar, die er in Genf entfaltete, um eine Ausſprache
ünf Großmächte unter Einſchluß Deutſchlands über das Ab=
Eiasproblem zu erreichen.
Der Blick ins Erdinnere.
die Schätze, welche die Erde für uns in Bereitſchaft hält,
m tief in ihrem Schoße verborgen. Um einen Eindruck von
9 Art und Größe zu gewinnen, waren wir lange Zeit allein
iKlie Durchführung von Tiefbohrungen angewieſen, mit deren
es möglich iſt, Proben der unſeren Blicken entzogenen Erd=
Aen ans Licht zu bringen. Das Verfahren iſt nicht nur koſt=
ARg, ſondern in ſeinen Ergebniſſen auch weitgehend vom
Zu=
puhängig. Das Bedürfnis, noch auf anderen, geeigneteren
Rn zu den Geheimniſſen des Erdinneren vorzudringen, war
Klie gend.
0ie Geophyſik half. Dieſer Forſchungszweig, deſſen Aufgabe
unſer Wiſſen von den phyſikaliſchen Eigenſchaften des
Erd=
rs nach jeder Richtung hin zu fördern, konnte den Nachweis
mngen, daß die Erdkenntniſſe von der Beſchaffenheit des
Erd=
s von der Erdſchwere, vom Erdmagnetis u. v. a. zu viel=
Eſſter praktiſcher Bedeutung gelangen können. Ueberaus ſchnell
Eich aus der wiſſenſchaftlich orientierten „reinen” Geophyſik
weſentliche Verfeinerung und Weiterentwicklung ſowohl der
Ainrentellen Einrichtungen als auch der theoretiſchen
Grund=
ein neuer Zweig, die „angewandte‟ Geophyſik, herange=
.. Sie iſt gerade heute für den Bergmann ein unſchätzbares
Bmitel für rationelle Aufſchlußarbeiten, um ſehr
koſtſpie=
e Fehlbohrungen zu erſparen und im
Gruben=
eu das Anfahren gefährlicher Stellen zu vermeiden.
durch eingehende wiſſenſchaftliche Unterſuchungen iſt es in
ſetzten Jahrzehnten gelungen, ſelbſt ſehr geringe
Abweichun=
ia den phyſikaliſchen Größen zu finden, die ihren Urſprung
ir lichen Unregelmäßigkeiten der alleroberſten Erdſchichten
Es war möglich, aus ſolchen Feinſtrukturunterſuchungen
eE Erdoberfläche Schlüſſe auf die entſprechenden geologiſchen
eilingsverhältniſſe zu ziehen und Verfahren auszubilden, die
Art Wünſchelrute auf exakt phyſikaliſcher Grundlage
dar=
en und für den Bergmann ein weſentliches Hilfsmittel bilden.
Man kann heute die horizontale Aenderung der Schwerkraft
een Billionſtel ihres Wertes im Gelände feſtſtellen und
da=
ſchwerere und leichtere Maſſen im Untergrund finden. Die=
Eethode verdankt man die Erſchließung der
ten Zahl der Erdölfelder. Die in den letzten
en in der norddeutſchen Tiefebene ausgeführten Schweremeſ=
Vem bezwecken, aus der Kenntnis des tieferen Grundgebirges
Lagerſtätten (Kohle, Erdöl) zu erſchließen. Auch die
mag=
oen Feinvermeſſungen laſſen ſich in den Dienſt der
berg=
ichen Aufſchlußarbeiten ſtellen, wenn es gilt, magnetiſche
* Dder magnetiſche Eruptivgeſteine aufzufinden,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 330 — Seite 3
Es verſteht ſich von ſelbſt, daß im Verlaufe der heutigen
Be=
ſprechungen auch die Kriegsſchuldenfrage berührt wurde. Herriot
hat ein beſonderes Intereſſe daran, aus dem Munde Norman
Davis deſſen Anſichten über die Haltu.g der Vereinigten
Staa=
ten in der Kriegsſchuldenfrage zu hören, um ſo mehr, als Davis
in den politiſchen Kreiſen als der zukünftige Staatsſekretär für
Auswärtige Angelegenheiten betrachtet wird. Davis ſoll ſich,
wie verlautet, äußerſt zurückhaltend und vorſichtig
ausgedrückt und Herriot keinerlei Verſprechungen
gemacht haben. Dieſer ſoll ſeinerſeits den amerikaniſchen
Diplomaten auf die Schwierigkeiten zur Aufbringung der für die
Bezahlung der Schuldenraten nötigen Deviſen aufmerkſam ge=
macht haben, doch habe er dabei mehr für die anderen
euro=
päiſchen Länder, als direkt für Frankreich geſprochen, was er bei
dem großen Goldbeſtand der Bank von Frankreich nicht gut tun
konnte. Herriot habe auf die Rückwirkungen in Europa im
all=
gemeinen und dann insbeſondere auf die angeblichen
Verſpre=
chungen hingewieſen, die Präſident Hoover dem franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten Laval im vergangenen Jahre anläßlich deſſen
Reiſe nach Waſhington gemacht habe. Auch ſoll der franzöſiſche
Miniſterpräſident auf die feindliche Haltung hingewieſen haben,
die das franzöſiſche Parlament faſt ausnahmslos gegen eine
Be=
zahlung der Schuldenrate unter den gegenwärtigen Umſtänden
einnehme.
Dei Grelſnge Mdensvienſt in Tner.
Aufrechkerhaltung der Arbeitslager mit gemeinſamer Unkerbringung. — Aufruf zur Hilfe
für die arbeitsloſe Jugend.
Weitere Mikkel
für den Freiwilligen Arbeitsdienſt.
Berlin, 26. November.
In einem ausführlichen Erlaß an die Bezirkskommiſſare
be=
ſchäftigt ſich der Reichskommiſſar für den Freiwilligen
Arbeits=
dienſt mit der Durchführung des Arbeitsdienſtes im Winter.
Zu=
nächſt wird feſtgeſtellt, daß infolge der zahlenmäßigen
Entwick=
lung des Freiwilligen Arbeitsdienſtes die bisher zur
Ver=
fügung ſtehenden Mittel Anfang Dezember
ver=
braucht ſein werden. Auf Vorſchlag des Reichskommiſſars iſt
mit Zuſtimmung der Reichsregierung aus den Mitteln der
Reichsanſtalt ein weiterer Betrag zur
Ver=
fügung geſtellt worden. Aus der Natur der im
Freiwilli=
gen Arbeitsdienſt geleiſteten Außenarbeiten folgt zwar, daß ein
weſentlicher Teil der Maßnahmen in den
Winter=
monaten (Januar und Februar) zum Erliegen
kom=
men muß. Immerhin wird es möglich ſein mit den
zur Verfügung ſtehenden Mitteln den
Freiwil=
ligen Arbeitsdienſt auch in dieſen Monaten auf
ein Drittel des bisherigen Standes zu halten.
In erſter Linie, ſollen hierbei die geſchloſſenen
Arbeitslager (Arbeitslager mit gemeinſamer
Unterbrin=
gung) aufrechterhalten bleiben, denn es wird, wie der
Reichskom=
miſſar weiter feſtſtellt, erfahrungsgemäß bei den geſchloſſenen
Arbeitslagern der Gemeinſchaftsgedanke des Arbeitsdienſtes beſſer
verwirklicht als bei den offenen Maßnahmen. Der
Reichskommiſ=
ſar bezeichnet es als Ziel auf weite Sicht, nur ein Drittel aller
Maßnahmen als ſogenannte offene Maßnahmen zuzulaſſen.
Für die Durchhaltung der geſchloſſenen Lager im Winter
wird als Vorausſetzung bezeichnet, daß Unterkunft
und Bekleidung der Dienſtſtellen den
Bedürf=
niſſen des Winters angepaßt ſind. Dies wird in
manchen Fällen eine beſondere Herrichtung der Unterkunftsräume
und Ergänzung der Bekleidung der Dienſtwilligen notwendig
machen. Soweit erforderlich, kann bei beſchloſſenen Arbeitslagern
zu dieſem Zweck auch bei bisher niedrigerem Förderungsſatz auf
den Höchſtförderungsſatz von 2 RM. je Tagewerk und
Arbeits=
dienſtwilligen hinaufgegangen werden. Als weitere Vorausſetzung
für die Durchhaltung der geſchloſſenen Arbeitslager wird
gefor=
dert, daß die anerkannte Arbeit ſich auch als Winterarbeit eignet.
Jedoch wird als zuläſſig erklärt, falls Froſt oder Regenwetter die
Außenarbeit unmöglich machen, in geſchloſſenen Arbeitslagern
kürzere Zeiträume für die Herſtellung der Inneneinrichtung zu
verwenden. Bei den offenen Lagern wird hingegen ihre
Einſtel=
lung ſchon dann empfohlen, wenn eine Unterbrechung durch Froſt
oder Regenwetter eintreten muß.
Wie kann den im Winker ausſcheidenden
Arbeits=
dienſtwilligen geholfen werden?
Der Erlaß beſchäftigt ſich weiter mit der Frage, in welcher
Weiſe den im Winter ausſcheidenden Arbeitsdienſtwilligen
gehol=
fen werden kann. Hingewieſen wird zunächſt auf die von der
Reichsanſtalt im Winter vorgeſehenen beruflichen
Bildungsmaß=
nahmen, die durch Heraufſetzung der Altersgrenze auf 25 Jahre
und durch die Ermöglichung von entſprechender Freizeitgeſtaltung
dem Freiwilligen Arbeitsdienſt in mancher Beziehung angeglichen
und als Auffangvorrichtungen für die ausgeſchiedenen
Arbeits=
dienſtwilligen eingeſetzt werden ſollen. Darüber hinaus wird es
als erforderlich bezeichnet, den Willen der arbeitsloſen Jugend,
ſich in gemeinſchaftlicher Selbſthilfe über den Winter
hinwegzuhel=
fen, nach Kräften zu unterſtützen.
Allerdings ſoll es ſich hierbei nur darum handeln, die
Selbſt=
hilfe der Beteiligten zu ſtärken. Als Form einer derartigen
Selbſt=
hilfe werden genannt: gemeinſame Veranſtaltungen, gemeinſame
Herrichtung von Mahlzeiten, gemeinſame Tagesgeſtaltung unter
Benutzung von Heimen, Herrichtung und Ausſtattung von zur
Verfügung geſtellten leeren Räumen mit den einfachſten Mitteln
unter Benutzung von ebenfalls zur Verfügung geſtelltem
Ma=
terial. Im weſentlichen ſoll hierbei der Arbeitswille des
Ein=
zelnen in ähnlicher Form wie im Freiwilligen Arbeitsdienſt für
die Gemeinſchaft nutzbar gemacht werden.
Der Erlaß ſchließt mit einem Aufruf an die
Bezirkskommiſ=
ſare, zu prüfen, ob und in welcher Weiſe ein gemeinſames
Vor=
gehen aller an einer Hilfe für die arbeitsloſe Jugend
intereſſier=
ten Stellen unter Heranziehung der Träger des Dienſtes, der
Or=
gane der Jugendpflege, der Winterhilfe uſw. möglich erſcheint
und ſo den Arbeitsdienſtwilligen mit Rat und Tat geholfen
wer=
den kann.
Hausbeſik und Handwerk fordern
Bereitſtellung von weiteren Reichsmikkeln
für Inſtandſehungsarbeiten.
Berlin, 26. November.
Der Zentralverband Deutſcher Haus= und
Grundbeſitzerver=
eine und der Reichsverband des Deutſchen Handwerks haben in
einer gemeinſamen Eingabe an die Reichsregierung darauf
hin=
gewieſen, daß ſich die hinſichtlich der
Wiederinſtand=
ſetzungsaktion des Hausbeſitzes gehegten
Er=
wartungen reſtlos erfüllt hätten. Die von der
Reichsregierung bereitgeſtellten 50 Millionen
Reichsmark Reichszuſchüſſe ſeien bereits reſtlos
aufgebraucht. Dies bedeute, daß innerhalb weniger Wochen
für rund eine Viertelmilliarde Reichsmark Aufträge an das
Handwerk gegeben werden konnten. Die Erfahrung von nur
zwei Monaten habe gezeigt, daß beim leutſchen Hausbeſitz ein
nahezu unerſchöpfliches Arbeitsgebiet brach liegt, das bisher
wegen der ſteuerlichen Ueberlaſtung nicht erſchloſſen werden
konnte.
In der Eingabe wird beantragt, ſofort einen weiteren Betrag
von 200 Millionen Reichsmark für die Gewährung von
Reichs=
zuſchüſſen zu Inſtandſetzungen unter grundſätzlicher Beibehaltung.
der bisherigen Bedingungen bereitzuſtellen. Falls es jedoch
an=
geſichts der ſchwierigen Finanzlage des Reiches nicht möglich ſein
ſollte, den ganzen Betrag von 200 Millionen in bar zur
Ver=
fügung zu ſtellen, ſoll die Zuſchußgewährung auch zum Teil unter
Einbeziehung der Hauszinsſteuer in das Steuergutſcheinverfahren
erfolgen. Grundſätzlich vertritt der Hausbeſitz nach wie vor die
Auffaſſung, daß die Hauszinsſteuer beſchleunigt beſeitigt werden
muß.
Das Handwerk forderi außerdem Berbok
der Schwarzarbeit.
In der gemeinſamen Vorſtandsſitzung des Reichsverbandes
des Deutſchen Handwerks und des Deutſchen Handwerks= und
Gewerbekammertages wurde u. a. einſtimmig der Beſchluß gefaßt,
an den Herrn Reichspräſidenten ein Telegramm zu ſenden, das
die Errichtung eines beſonderen Reichsminiſteriums für den
gewerblichen Mittelſtand fordert. Schwarzarbeit ſoll
insbeſon=
dere wegen der pſychologiſchen Wirkungen ausdrücklich verboten
werden. Es ſoll in dieſem Falle nicht nur eine Beſtrafung des
Arbeitnehmers erfolgen, ſondern der Arbeitgeber ſoll
ſelbſtſchuld=
neriſch für die den Arbeitnehmer treffende Strafe haften.
Als weiteres Hilfsmittel der angewandten Geophyſik dient
die elektriſche Bodenforſchung. Die Ausbreitungsformen des
elek=
triſchen Stromes ermöglichen gleichfalls die Erkundung der
Unter=
grundverhältniſſe (Grundwaſſer, Erze) und z. B. im Salzbergbau
das rechtzeitige Erkennen drohender
Waſſerein=
brüche.
Wie man mit Hilfe der Erdbebenwellen das Erdinnere
er=
forſcht, kann man auch mit künſtlichen Exploſionswellen die
ein=
zelnen Schichten des Bodens „echoloten” und auf dieſe Weiſe mit
großem Erfolg zur Erſchließung nutzbarer Lagerſtätten gelangen.
Meſſungen der Radioaktivität der Bodenluft, Ermittlung des
Temperaturgefälles im Boden und ſonſt noch erfaßbare
phyſika=
liſche Eigenſchaften der Geſteine gehören heute gleichfalls mit zu
den Arbeitsweiſen der angewandten Geophyſik.
Die Entwicklung und Durchbildung der einzelnen Verfahren
iſt zum größten Teil in Deutſchland erfolgt. Dies war nur
mög=
lich, weil die Notgemeinſchaft der Deutſchen
Wiſſenſchaft dieſen Arbeiten in klarer Erkenntnis ihrer
gro=
ßen wiſſenſchaftlichen und wirtſchaftlichen Bedeutung ihre
tatkräf=
tige Unterſtützung zuteil werden ließ. Die Bedeutung, die
ſol=
chen Forſchungen zukommt, zeigt ſich in den Summen, die andere
Länder für derartige Unterſuchungen ausgeben (z. B. England,
Britiſh Marketing Board und Commonwealth Government allein
für Probemeſſungen in Auſtralien 1929 die Summe von 640000
Reichsmark). Es iſt daher ein dringendes Erfordernis,
daß unſere deutſchen Forſchungsſtätten auch weiterhin in der
Lage bleiben, den jetzigen Vorrang zu behaupten, damit ſie nicht
nur an der Weiterentwicklung führend mitwirken, ſondern auch
die Wege weiſen können, um die einzelnen Verfahren für
plan=
mäßige Landesvermeſſung zur geologiſchen Erſchließung des
tie=
feren Untergrundes Deutſchlands auszubauen und praktiſch anzu=
Privat=Dozent Dr. O. Meißer,
wenden.
Reichsanſtalt für Erdbebenforſchung, Jena.
(Aus der im Oktober erſcheinenden Druckſchrift „Bergbau und
Wiſſenſchaft”, 5. Heft der Schrifrenreihe „Forſchung tut not”.)
* Emil Ilgner: Kadekten-Erinnerungen.
Major Ilgners liebenswürdige, friſche Perſönlichkeit iſt im
Heſſenlande wohlbekannt. Die einen wiſſen von ihm als dem
guten Soldaten und Kameraden, andere kennen ihn als
fein=
ſinnigen Sammler und Kunſtfreund, wieder anderen iſt er als
gewaltiger Nimrod und Jagdfreund verbunden.
Auch als gewandter Schriftſteller und Erzähler ſchätzen ihn
viele, achten ihn vor allem die Kynologen, denen er ein aus=
*). Auguſt Scherl G. m. b. H.
gezeichnetes Buch „Kynologiſche Erinnerungen” ſchenkte. In
ihm plaudert er als kynologiſcher Globetrotter, der ganz Mittel=
und Nordeuropa durchreiſt hat, über tauſend Dinge, die unſeren
allgemein ſo geſchätzten „Mitmenſchen Herrn Hund” angehen, vor
allem gibt er in ihm aus eigenem Erleben ein geſchloſſenes und
daher wertvolles Bild vom Wachſen und Werden unſerer
deut=
ſchen Kynologie vom Jahre 1880 an.
Ilgners neueſtes Buch iſt wieder ein Erlebnisbuch, freilich
auf ganz anderem Gebiete wie ſein Vorgänger. Es behandelt
ſeine Erinnerungen an die Kadettencorps zu Kulm, Bensberg
und Groß=Lichterfelde, in denen er in den Jahren 1872—1879
zum Offizier herangebildet wurde. Lebendig und aus einer
urgeſunden Lebensauffaſſung heraus, ſchildert Ilgner Licht= und
Schattenſeiten des Kadettenlebens nach allen Richtungen hin,
angenehm zu leſen für jeden früheren Kadetten, aber auch
wert=
voll als Lektüre für Pädagogen und Erzieher und endlich für
unſere heranwachſende Jugend, die hier und da nicht recht
geneigt iſt, der militäriſchen Vergangenheit die Aufmerkſamkeit
zu ſchenken, die ſie nun doch einmal als Charakterbildnerin
und Erzieherin in allgemeingültigen Umgangsformen verdient.
In der Darſtellung und Verarbeitung des ſehr reichen
Kadettenhauslebens vom erſten Tage bis zur Entlaſſung ſind
viel intereſſante Einzelheiten, die gut zuſammengeſchloſſen,
lebendige Bilder abgeben und helle Streiflichter auf die Zeiten
unter Kaiſer Wilhelm I. werfen.
Das Buch ſchließt mit einer kleinen Epiſode, die die große
Sparſamkeit des ehrwürdigen Monarchen charakteriſiert und die
ſeltſamer Weiſe ihre Beſtätigung im Darmſtädter Schloßmuſeum
findet. Der alte Kaiſer pflegte die Kadetten nach vollendeter
Ausbildung in Berlin zu einer Abſchiedsaudienz zu empfangen.
Bei dieſer Gelegenheit trug er, wie Ilgner berichtet, einen Rock
mit den Abzeichen des Kadettenhauſes. Dieſer Rock ſtammte
aus den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts und hatte
urſprünglich einen ſogenannten Spiegelkragen gehabt, d. h. einen
Kragen, deſſen Rot nicht durchlaufend geweſen war, ſondern
hinten aus Erſparungsrückſichten durch ein Stück blauen Tuches
unterbrochen wurde. Als eine neue Bekleidungsvorſchrift den
Kragen ſpäter ganz rot gemacht hatte, ließ der Kaiſer das Stück
blauen Tuchs durch ein ſolches in Rot erſetzen, ſo daß man
deut=
lich die Applikation eines roten Flickens auf dem Kragen ſehen
konnte. Der jüngſte Leutnant hätte ſich bei einer ſolchen
Um=
änderung ſofort einen neuen Kragen machen laſſen, aber der
alte Kaiſer begnügte ſich mit der oben erwähnten, nicht gerade
eleganten Abänderung. Der Zufall will nun, daß gerade dieſer
Rock des alten Kaiſers auf ſeltſamen Umwegen in das
Schloß=
muſeum in Darmſtadt gelangt iſt, wo er neben den Röcken von
Bismarck und Moltke noch deutlich von altpreußiſcher Sparſam=
Graf Hardenberg.
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ſomntag, 27. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 330 — Seite 5
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 27. November 1932.
winterkurnier des Darmſtädker Reitervereins.
Ter erſte Tag des internen dieswinterlichen Turniers des
zatädter Reitervereins war der reiterlichen Jugend
Darm=
ſ os vorbehalten. Ihr Werden verfolgen alle hieſigen Freunde
Reiſports ſeit Jahren mit Freude und reger Anteilnahme.
Eein ſtellte ſie ſich in zwei Abteilungen — unter und über
Nahren — zur Prüfung für das Deutſche Jugendreiterabzeichen
z zbieſſur und Springen. All das, was wiederholt lobend her=
„uehoben worden iſt, war auch diesmal zu konſtatieren: Lockerer,
uuzwungener Sitz Vertrautheit mit dem Pferd und bei vielen
ſchon reſpektable Einwirkung auf nicht ganz leicht zu reitende
ürde. Und eine Freude war es, zuzuſehen, wie ſie alle über die
gcerniſſe im Jagdſpringen flitzten! Da war keiner der das
ſid ſtörte; keiner, der nicht feſt da oben ſaß und mit Schneid
ilweiſe überraſchend guter Zeit über den Kurs kam. Fehler
jgn faſt überhaupt nicht vor. Das ganze Ringen war nur auf
ſieſte Zeit abgeſtellt. Sieben Jugendliche über 14 Jahren und
munter 14 Jahren, damit alle, die angetreten waren, konnten
hAbzeichen mit nach Hauſe nehmen. Die Sieger im Springen
dr beſonders genannt ſein: a) über 14 Jahre: 1. Marie
ilte auf Stall Schotts Ceres” (0 Fehler, 26½ Sek.); 2.
Hein=
nuSchubert auf Stall Schotts, Phantom” (0 Fehler, 27 Sek.);
ſechtild Müller auf Hedw. Müllers „Tell” (0 Fehler. 28½
— b) unter 14 Jahren: 1. Wilfried Schubert auf Stall
ſtts „Ceres” (0 Fehlex, 28 Sek.); 2. Ewald Fuchs auf Stall
tis „Kronprinz” (0 Fehler 35 Sek.); 3. Bernhard Mayer
ſu Stall Schotts „Udo” (0 Fehler, 45 Sek.). Herr Oskar
Schu=
ſen der aufopferungsvolle Lehrer der jungen Schar, darf mit dem
ſaig zufrieden ſein. Und erſt recht mit den Fortſchritten ſeiner
ſchigierabteilung! Was iſt aus der in dieſem Jahr geworden!
6ſ präſentiert ſich in erfreulich gewachſener Zahl. bis zum ganz
ſeen Knirps, der noch weit davon entfernt iſt, übers Pferd
ſtcen zu können, erfüllt von einem Eifer, und einer ehrgeizigen
öſſude, es immer beſſer zu machen, daß man nur dankbar ſein
ihr, wenn in ſolcher Weiſe an der körperlichen Ertüchtigung
un=
ſue Jugend gearbeitet wird. Und die Leiſtungen ſind erſtaunlich
eachſen, von den Mädels, die auf dem Pferd ſtehen und Jo=Jo
men, bis zu den Buben, die da oben Pyramiden bauen.
en Abſchluß des wohlgelungenen erſten Tages, den ein
zahl=
ves =Publikum mit lebhaftem Beifall bedankte, bildete ein
reiz=
zr Springreigen, in dem die Darmſtädter Schutzpolizei einen
Pzeugenden Beweis ihres reiterlichen Könnens gab und für
bs hocherfreuliche Gaſtſpiel im Darmſtädter Reiterverein be=
Ewere Ovationen einheimſen durfte.
des nach wie vor tadelloſen Pferdematerials des Stalles
Eättt ſoll zum Ende noch mit beſonderer Anerkenmung gedacht
Sen.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
her Volksſchule in Selzen, Kreis Oppenheim. Die
Dienſt=
rung wird am 1. April 1933 frei.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Am Sonntag, den 4.
De=
ger d. J., eröffnet die Bücherſtube eine Ausſtellung der Darm=
sſterin Lotti Jochheim. Lotti Jochheim zeigt zum erſten
miag;
27. November
Mrag.
ihre künſtleriſch intereſſanten, mit erleſenem Geſchmack
ge=
ſten Filetarbeiten. Profeſſor Chriſtian Kleukens
zur Eröffnung am Sonntag vormittag ſprechen.
Hefſiſches Landestheater.
Großes Haus
NeNkrag.
11.15 Uhr. „Werdegang eines Bühnenbildes”.
Vortrag von Maſchinerie=Direktor Richter,
Unkoſtenbeitrag; Rm. 0.50, für Mieter: Rm. 0.20
14.30—18 Uhr. Außer Miete.
Wilhelm Tell.
Preiſe 0.40—4.00 Mk.
20—22.30 Uhr. Heſſenlandmiete IV, 3. Vorſt,
Preiſe 0 50—4.50 Mk.
Das Konzert.
29. November
Anf. 19½, Ende geg. 2274 Uhr. 4 8.
Preiſe 0.50 —4.50 Mk
Roſe Bernd.
Kleines Haus
mtag;
27. November
11½—1234 Uhr. Beethoven=Morgenfeier des
ſo=
zialiſtiſchen Kulturkartells. Pr. 0.30 u. 0.50.
Anf. 19 20 Ende geg. 22 Uhr. Zuſ.=Miete II, 4.
Die Entführung aus dem Serail. Pr. 0 80—4.50
ubrtag.
Anfang 20 Uhr.
28. Nobember Tanz=Abend.
Preiſe 0 50—2.50 Mk.
Anf. 20, Ende vor 23 Uhr. T, Gr. 1—8.
29 November Die Cſardasfürſtin.
Preiſe 0.80—4.50 Mk.
„Der Werdegang eines Bühnenbildes”. Maſchineriedirek=
Julius Richter hält heute vormittag 11.15 Uhr im Großen
s einen Vortrag mit Lichtbildern, in dem er über die Art
VHerſtellung und Geſtaltung des Bühnenbildes an Hand
prak=
her Beiſpiele ſprechen wird. An den Vortrag ſchließt ſich vor
Augen der Zuhörer der Aufbau des erſten Bildes zu „
Wil=
r Tell” an.
iche Tachmittagsaufführung „Wilhelm Tell”. Heute nachmittag
0 Uhr wird Schillers Schauſpiel „Wilhelm Tell” in der
ilgreichen Inſzenierung von Guſtav Hartung wiederholt. Zu
* Vorſtellung ſtehen noch gute Plätze aller Platzarten zum
ſcauf. — Um 20 Uhr geht im Großen Haus eine weitere
Wie=
holung des beliebten Luſtſpiels von Hermann Bahr „Das
Anzert” in Szene.
Beethoven=Morgenfeier im Kleinen Haus. In der von dem
bali ſtiſchen Kulturkartell veranſtalteten Beethoven=
Morgen=
die heute vormittag 11.30 Uhr im Kleinen Haus ſtattfindet,
bit das Orcheſter des Landestheaters unter Leitung von Kon=
Fneiſter Drumm die Egmont=Quvertüre und die 3. Sinfonie
Moica).
„Die Entführung aus dem Serail”, Mozarts komiſche Oper,
bmk heute abend in der Neuinſzenierung von Hermann Adler
unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Schmidt=Iſſerſtedt
AAufführung.
*„Schi —er 30 Jahre ſeid Ihr alt
M Surmſtäor und inn Soenwnie.
Feier des 30jähr. Beſtehens des Skiklubs Darmſtadi
„Sport” „und Wandern”, oder Sport oder Wandern?
Der Ski=Club Darmſtadt=Odenwald hat dieſe Frage gut gelöſt.
In einem entzückenden Zwiſchenſpiel, das geſtern abend die
um=
fangreiche, aber mit feſſelnden Bildern und Szenen geſchmückte
„Schau in 12 Bildern” vor dem Vorhang unterbrach, ließ er den
Sport (ſchneidiger junger Mann natürlich) und das
Wan=
dern (junges Mädchen natürlich, im Dirndlkleid und
unbe=
ſtrumpften Beinen, wettergebräunt und feſt) auftreten und
Zwie=
ſprache halten. Beide verteidigen ihre Rechte, bis die Wanderin
dann dem Sport ſein „vorbereitendes” Stadium zuerkennt. Beide
ſchließen dann alſo:
Wandern: Die Vorbereitung will ich anerkennen,
Doch muß man deshalb mit der Stoppuhr rennen?
Ich meine, ohne Wanderſtreben,
Blieb’ man mit dir auf Hang und Rennſtreck' kleben!
Sport: Du ahnſt nicht, wie die Menſchen mit mir wachſen,
Die Leiſtung hebt, ſie rüttelt auch die Laxen.
Wandern: Du machſt gewiß recht viele Buben tüchtig,
Doch nimmt man dich zuweilen gar zu wichtig!
Bei jedem Biſſen müſſen deine Jungen fragen
Bleib’ ich in Form werd’ ich das auch vertragen?
Sport: Wir wollen uns nicht nur im Zerrbild ſehen.
Im Grund ſind wir ja doch alle beide ſchön.
Wandern: Und wenn die Bretter ſauſen auf der Abfahrtsſpur,
Fragt niemand: Iſt das Sport, iſt’s Wandern nur.
Sport: So komm zum Ruhſtein mit hinauf,
Wo Hang und Höhe lockt zu freiem Lauf,
Wo Pulverſchnee in rauhen Mengen liegt
Und Darmſtadt=Odenwald im Gaukampf ſiegt!
Die Schau ſelbſt fand ihre muſikaliſche Einleitung durch
Variationen auf „Schier 30 Jahre bis du alt” und „Es ſteht ein
Baum im Odenwald”. In reizenden Bildern und heiter=ernſten
Zwiegeſprächen Geſang und Tanz rollte die Schau dann ab. Am
Verkehrshäuschen treffen ſich Ina, Annelieſe und Auguſt
und verabreden Teilnahme am Trockenſkikurs bis ein entzückender
Tanz der Schneeflocken ſie eines Beſſeren belehrt und ſie
hinaus=
zieht in die Winterpracht. Eine luſtige Schneeballſchlacht mit
dem Publikum beſchließt das Bild
Dann kommt doch der Trockenkurs mit Schülern und
Schülerinnen und Lehrern. In buntfarbenen, heiteren Bildern
wird gezeigt, wie mühſam, aber auch wie intereſſant die
Vor=
übungen ſind, bis ſo ein Ski=Haſerl es wagen darf, die Bretter
anzuſchnallen, um über wirklichen Schnee zu gleiten. Daß Georg
und Heiner dazu ihre Witze reißen, iſt ebenſo ſelbſtverſtändlich,
wie daß es auch ſonſt viel zu lachen gibt. — „Das gibt’s nur
ein=
mal” ſpielt die Muſik.
Im Kurpark zu Ottenhöfen wird’s ſchon ernſt.
Hier treten ſchon Ratsſchreiber, Gemeinderat und Bürgermeiſter
auf, denen die Hebung des Fremdenverkehrs am Herzen liegt und
die dazu natürlich die Skier brauchen. Mit Hilfe der
Darm=
ſtädter, die in Scharen kommen, gelingt das natürlich, wenn auch
nicht ſo, wie der Herr Bürgermeiſter es ſich gedacht hat, und erſt
nach allerlei heiteren, gut gemachten Zwiſchenfällen.
Bei Gießmanns aufder Hütte wird dann eine jener
köſtlich gemütlichen Stunden widerſpiegelt, deren Zauber eben
nur der ganz empfinden kann, der entweder im Vorgenuß
kom=
mender Skifreuden oder nach herrlicher Tagesſchneefahrt Abend
nud Nacht in der Hütte mit gleichgeſinnten und =geſtimmten
Freunden und — Freundinnen des Sports verbringt. Zupfgeigen=
und Harmonikaſpieler treten in Aktion, das „Zwei=Brettl=Lied”,
ſteigt und luſtige Unterhaltung, nicht frei natürlich vom „
Froz=
zeln” bis Papa Gießmann Feierabend befiehlt und das
Schluß=
lied geſungen wird:
Ade zur guten Nacht,
Jetzt wird der Schluß gemacht,
D4S SPAREN
MIT DEA
SPARUHR
MMACHT FREUDE
UND BRINGT
Städtische Sparkasse Darmstadt
Daß ich muß ſcheiden.
Im Sommer wächſt der Klee,
Im Winter ſchneit’s den Schnee,
Dann komm’ ich wieder.
Frühſtück in der Hüttenſtube heißt das nächſte Bild,
das nach einigen luſtigen Scherzen mit „Häschen” in einem
ent=
zückenden Tanz der Tanzgruppe (Bepegungschor: Käthe
Neu=
mann, Bertel Roth. Marianne Arnold. Ilſelore Wöbke,
Haury, Hubmann, Kern, Neumann) abſchließt.
Das 6. Bild hieß bezeichnend „Der Hang zum Hang‟
oder die Drei von der Hangſtelle. Humorvolle Szenen aus dem
Treiben und Tun der Anfänger. Neben dem „Angſthäschen”, das
am Hang klebt, und dem „Held” des Hanges, tritt der Skilehrer
in Aktion und eine Reihe der anderen, die ihre Freude daran
ha=
ben und die gerade das photographieren, was der Skier nicht
gern dem Bildalbum einverleibt. Bis der immer vorlaute Heiner
plötzlich weit hinten im Schnee etwas ſieht:
„Da tanze am Altſteigersköpke
Hubmann und Ilſelore Wöbke.
Is des net jetzt e Wahnidee
Ein Walzer mitte auf de Schnee!”
Das nächſte Bild „Start und Ziel der
Gauwett=
läufe” gibt wieder der Tanzgruppe Gelegenheit, ihr Können zu
entfalten. Der Tanz der Startnummern war reich an
choreo=
graphiſchen Erfindungen und Schönheit der Figuren, die im
näch=
ſten Bild „Die Skikanonen” zum Teil in geändertem
Rahmen wiederholt wurden.
Auf den Platz vor dem Peterſenhaus führt das 9. Bild:
„Alpiner Skikurs”. Im Geſang wird die Kameradſchaft
der Skier geprieſen, die immer hilfsbereit, wenn wer in Not
ge=
raten. Im übrigen iſt dies die Vorbereitung zum heiter=bunten
folgenden Bild, dem „Improviſierten Ski=
Karne=
val. Geſang und Tanz, Muſik und Scherz. Luſtiges Treiben in
harmloſer Freude füllen es aus. Sein Höhepunkt war der
künſt=
leriſch betonte, ausgezeichnete Solotanz Hubmann—
Ilſe=
lore Wöbke und die Darbietungen des Bewegungschors.
Die übliche Kursverlobung illuſtriert das 11. Bild
(„Ich hätte nie gedacht, daß Skifahren ſooo ſchön iſt”, ſagt ſie
beim — Verlobungskuß) und dann ſchließt das impoſante
Schluß=
bild „Schneeſchmelze und Abwachſen”, das faſt alle
Mitwirkende noch einmal auf die Bühne bringt:
„Wir Kameraden der Berge
Sehen von oben die Welt;
Leben auf ſonnigen Höhen,
Wie’s unſerm Herzen gefällt;
Es iſt kein Weg uns zu ſteil und zu weit,
Und keine Schlucht uns zu tief und zu breit;
Wir Kameraden der Berge
Sind gegen alles gefeit.”
In den Tanzſzenen der Bilder, die durchweg mehr als
herz=
lichen, oftmals ſpontanen Beifall auslöſten, trat eine junge
Tanz=
künſtlerin, die ſchon oft auf der Bühne zu ſehen war, zum erſten
Male auch mit eigenen choreographiſchen Leiſtungen an die
Oef=
fentlichkeit: Frl. Ilſelore Wöbke. Sie hatte nicht nur die
Tänze und Tanzſpiele, auch die Koſtüme ſelbſt entworfen und auch
darin eine ungewöhnliche Begabung, beſonders in der ſinnvollen
Schönheit des Tanzes offenbart, die Krönung fand in einem
künſtleriſch ſchlechthin vollendet gebotenen Tanz im Schnee
mit Herrn Hubmann. Einem Walzer in ganz moderner
Auf=
faſſung, im ſchwebenden Rhythmus und vollendeter Harmonie.
Den muſikaliſchen Teil des Abends hatte das Städtiſche
Orcheſter übernommen, das in den Bild=Spielen und der
Beglei=
tung, wie auch in Solodarbietungen Herrn A Sulzmann
un=
cerſtand und wirklich Gutes leiſtete. — Die Spielleitung lag bei
Herrn E. Göbel in beſten und bewährten Händen, die
originel=
len Bühnenbilder waren von Herrn Lud. H. Fasler erſtellt.
Der Textdichter war im Programm zurückhaltend
verſchwie=
gen. Vielleicht tippen wir richtig, wenn wir den verdienten
Vor=
ſitzenden, Herrn Oberregierungsrat Dr. Krebs, für die Dichtung
verantwoxtlich machen.
Die Ski= und Sportbekleidung war von der Firma Sport=
Kolb.
In der Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden. Herrn
Ober=
regierungsrat Dr. Krebs, wurde nach dem herzlichen
Will=
kommengruß an alle Ehrengäſte, Freunde und Mitglieder, ein
in=
tereſſanter, kurzer Rückblick auf die Geſchichte des Klubs und des
deutſchen Skiſports überhaupt geworfen. Man erfuhr, daß der
Skiklub Darmſtadt nur 7 Jahre jünger iſt als der Skiklub
Schwarzwald ſelbſt, und daß er ſchon ein Jahr alt war, als
der Schweizer Skiverband gegründet wurde und als der erſte
„anſtändige 19=Meter=Sprung” am Feldberg geſprungen wurde.
Man erfuhr, daß der Skilauf ſchon ſeit 770 bekannt iſt, und
daß Nanſens Grönlanddurchquerung und ſein Buch darüber den
Anſtoß zu dieſem Sport in Deutſchland gab. Von Intereſſe iſt
auch wohl, daß der Skiklub Darmſtadt ſeit 1913/14 40 eigene
Ski=
kurſe veranſtaltete, davon 13 in den Alpen und 16 auf der eigenen
Hütte. Die größere Anzahl dieſer Kurſe hat Herr Gießmann
durchgeführt. Heute zählt der Klub über 500 Mitglieder.
Der Vorſitzende ehrte dann eine ganze Anzahl verdienter
Mit=
glieder. Allen voran Herrn Gießmann, der als erſter die
neue Ehrennadel des Klubs erhielt. Das Goldene Ehrenzeichen
des S. C. D. erhielt Herr Oberlandesgerichtspräſident Dr.
Bit=
tel. Herr Rudolf Wittich und ſeine Gattin, die dem
Ver=
ein ſeit 25 Jahren angehören und denen der Verein mannigfache
Förderungen ſeiner Beſtrebungen dankt, wurden mit dem
Sil=
bernen Ehrenzeichen ausgezeichnet. — Die Ehrennadel erhielten
ferner die Herren Dr. Schwalm, Baron von Cancvin.
Lud=
wig Kolb.
Der Vorſitzende verlas ſchließlich eine Reihe von
Glückwün=
ſchen, u. a. von Staatspräſident Adelung Oberbürgermeiſter
Mueller, Miniſter des Innern uſw. — Ein dreifach Ski Heil
auf die Vaterſtadt Darmſtadt und den Odenwald ſchloß die Rede.
Eine reich beſchickte Tombola, Tanz und — ausgezeichnete
Stimmung füllten die Stunden des Feſtes im übrigen aus: das
einen ausgezeichneten, harmoniſchen Verlauf nahm. M. St.
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Seite 6— Nr. 330-
Darmſtädter Tagblatt / Heffiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. November 194
Im Dienſte der Allgemeinheit.
Hauplverſammlung des Hefſiſchen Landesvereins vom Roken Krenz md des Alice=Fragenverens.
** Die ordentliche Hauptverſammlung des Heſſiſchen
Landes=
vereins vom Roten Kreuz, die geſtern vormittag im Gartenſaal
der Vereinigten Geſellſchaft ſtattfand, war außerordentlich gut
beſucht. Präſident Geheimrat v. Hahn eröffnete mit herzlichen
Begrüßungsworten die Hauptverſammlung, insbeſondere hieß er
die Vertreter der Behörden, die Mitglieder, Aerzte. Vertreter
der Kolonnen uſw. willkommen. Er gedachte der im letzten Jahre
verſtorbenen tätigen Mitarbeiter, insbeſondere des Herrn
Ober=
bürgermeiſters a. D. Schäfer=Darmſtadt und des
Ehrenkolonnen=
führers Wenz=Groß=Gerau. Die Verſammlung erhob ſich zu Ehren
der Verſtorbenen von den Plätzen. Der
Geſchäftsbericht
des Vorſitzenden, der gedruckt vorlag wurde in großen Zügen
erläutert und auf die weſentlichſten Ereigniſſe hingewieſen.
In=
folge der ſchweren wirtſchaftlichen Not hat ſich die Mitgliederzahl
nicht unerheblich verringert. Der Austrit mehrerer Mitglieder
ſei ſehr bedauerlich. Es müſſe verſucht werden, dieſe Mitglieder
wieder zu werben und neue zu gewinnen. Der Wert der
aus=
gebildeten Truppe zur erſten Hilfe ſei erfreulicherweiſe immer
mehr erkannt worden, ſo daß eine Reihe neuer Sanitätskolonnen
entſtehen konnte. An Stelle des ausgeſchiedenen Schatzmeiſters,
Herrn Reichsbankdirektor, Müller, iſt Herr Bankdirektor Brink,
an Stelle des verſtorbenen Rechners iſt Herr Auguſtin getreten.
Im Verhältnis des Heſſiſchen Landesvereins zum Deutſchen Roten
Kreuz in Berlin hat ſich nichts geändert. Zahlreiche
Arbeits=
ſitzungen des Haupt= und Geſchäftsführenden Vorſtandes haben
ſtattgefunden. Mit dem Ehrenzeichen 2. Klaſſe wurde eine Reihe
von Mitgliedern ausgezeichnet. Der Vorſitzende erhielt das
Ehrenzeichen 1. Klaſſe. In den Zweigvereinen und
Sanitäts=
kolonnen wurde im letzten Jahre intenſive Arbeit geleiſtet. Im
Jahre 1931 waren 16 Krankenkraftwagen im Betrieb. Es
wur=
den 9767 Krankentransporte und 17310 Hilfeleiſtungen
ausge=
führt. Das Jahr 1932 brachte eine erhebliche Steigerung der
Leiſtungen. Es wurden von 19 zur Verfügung ſtehenden
Kran=
kenkraftwagen 10 379 Krankentransporte und 19 297
Hilfeleiſtun=
gen ausgeführt. — Eine große Anzahl neuer Kolonnen wurde
gegründet. Wertvolle Dienſte zur Durchführung ſtrafferer
Orga=
niſation in den Sanitätsformationen haben die
Provinzialinſpek=
teure geleiſtet. — Der Straßenhilfsdienſt wurde weiter ausge=
Waſſerrettungsdienſt. Ein Rettungsdienſt für
den Winterſport auf der Tromm und auf der Herchenhainer
Höhe wurde eingerichtet. Beſondere Sorgfalt wurde der
Aus=
bildung der Kolonnen im Gasſchutzdienſt
gewid=
met. 16 Freiw. Sanitätskolonnen wurden mit Gasmasken
aus=
gerüſtet. Der Gasſchutztrupp wurde in Kurſen ausgebildet. Auf
Ergänzung der Ausrüſtung wurde beſonders geachtet. Das
Zu=
ſammenwirken der Freiw Sanitätskolonnen mit den Freiw.
Feuerwehren hat ſich reibungslos vollzogen. Die finanzielle
Lei=
ſtungsfähigkeit, namentlich auch einzelner Kolonnen, wurde
ſchwer durch die wirtſchaftliche Not getroffen. Um ſo
anerken=
nenswerter iſt es, daß verſchiedene Kolonnen ſich, wenn auch mit
einfachſten Mitteln, eigene Heime geſchaffen haben. — Die Zahl
der Sanitätskolonnen, die Kolonnenhelferinnen ausgebildet und
eingeſtellt haben, hat zugenommen; leider hat aber die
Jugend=
abteilung ſeither nicht in dem gewünſchten Maße zugenommen.
Der Sicherung eines guten, richtigen Nachwuchſes muß beſondere
Aufmerkſamkeit zugewandt werden. Der Herr Berichterſtatter
wies auf die Möglichkeit der Ausbildung höherer Schüler in den
Städten und jüngerer Landwirte beſonders hin. Beſonderer
Dank wurde den Provinzialinſpekteuren für ihre aufopfernde
Tätigkeit ausgeſprochen. Führertagungen, Uebungen
Beſichtigun=
gen uſw. wurden mehrfach abgehalten. Der Heſſiſche
Landes=
verein hat zur Weiterbildung von Kolonnenführern durch
Lehr=
gänge noch ſein Uebriges getan. Es iſt beabſichtigt, im Jahre
1933 wieder einen Kolonnentag abzuhalten, und zwar entweder
in Darmſtadt oder Friedberg anläßlich der Gründung des
Lan=
desverbandes vor 25 Jahren.
An die Fürſorge= und Unterſtützungstätigkeit des
Landesver=
eins und der Zweigvereine wurden hohe Anforderungen geſtellt.
Anerkennenswertes konnte auf dem Gebiete der Winterhilfe
ge=
leiſtet werden. In üblicher Weiſe wurde die Gewährung von
Beihilfen an Alt=Invaliden und Veteranen durchgeführt. — Im
ganzen kann geſagt werden, daß ſich der Heſſiſche Landesverein
des Roten Kreuzes trotz des bedauerlichen Rückgangs der
Mit=
gliederzahlen nicht nur behauptet, ſondern noch zugenommen hat
Präſident von Hahn ſchloß ſeinen Bericht mit der Hoffnung, daß
das große Ziel, das ſich das Rote Kreuz geſteckt habe, in der
Zu=
kunft noch erreicht werde. Heute gelte allen Helfern herzlicher
und aufrichtiger Dank des Landesvereins.
Nach kurzer Ausſprache erſtattete Finanzdirektor
Linden=
ſtruthden Rechenſchaftsbericht des Schatzmeiſters.
Der Vermögensbeſtand konnte einerſeits erhöht werden,
anderer=
ſeits hat ſich allerdings die Notzeit namentlich dadurch
ausge=
wirkt, daß der Kreis der Spender zurückgegangen iſt. Der Heſſ.
Landesverein konnte Erſprießliches leiſten. Erhebliche
Aufwen=
dungen wurden für den Gasſchutz= und Rettungsdienſt gemacht.
Ein größerer Poſten wurde für Unterſtützungen aufgewandt. Die
Verwaltungskoſten haben ſich in geringen Grenzen gehalten. Die
Abſchlüſſe weiſen Ueberſchüſſe aus. Die Rechnungen wurden
ge=
prüft und für richtig befunden. Entlaſtung wurde dem
Vor=
ſtand, dem erweiterten Vorſtand und dem Schatzmeiſter erteilt.
Es wurden dann die Erſatzwahlen zum Hauptvorſtand
vor=
genommen, und zwar wurden einſtimmig die Herren
Oberkirchen=
rat Dr. Büchler, Generalkonſul Mayer Reg.=Rat Schäfer
Mini=
ſterialrat Heyl wiedergewählt. In den erweiterten Vorſtand
wurden für Dr. Simmet=Birkenau Kreisdirektor Pfeiffer für
Beig Ploch=Butzbach Kolonnenführer Bellinger=Alsfeld. für
Gene=
raldirektor Bonhard=Worms Major v. Guſted=Worms gewählt.
Der Voranſchlag 1932/33, den Präſident v. Hahn
erläutert, wurde einſtimmig angenommen. Es ſtand ein Antrag
der Kolonne Worms zur Beratung, eine Summe für größere
Uebungen in den Voranſchlag einzuſetzen. Es wird beſchloſſen,
daß größere Uebungen, die von den Herren Inſpekteuren für
notwendig erachtet werden, von dieſen vorher mit dem
Geſchäfts=
führenden Vorſtad des Landesvereins beſprochen werden ſollen,
um über die Koſtendeckung zu beraten. Eine
Zurverfügungſtel=
lung feſter Mittel kann infolge der finanziellen Not nicht
er=
folgen
Unter Punkt Anträge und Mitteilungen regt der Herr
Ver=
ſammlungsleiter u. g. an, daß eine enge Zuſammenarbeit
zwi=
ſchen Kolonnen und Zweigvereinen ſtattfinden möge.
Wünſchens=
wert ſei der Vertrieb der Wohlfahrtsbriefmarken. Die
Zweig=
vereine und Sanitätskolonnen mögen nach Möglichkeit die
Zeit=
ſchrift des Roten Kreuzes halten.
Miniſterialdirektor Dr. Kratz dankte im Namen der
Ver=
ſammlung dem Vorſtand, beſonders dem Vorſitzenden, Herrn
Prä=
ſidenten v. Hahn, für ſeine aufopfernde Tätigkeit.
Ksdt
Die Sihung des Landesausſchuſſes
des Heſſiſchen Rofen Kreuzes.
Die Landesausſchußſitzung des heſſiſchen Roten Kreuzes wurde
geſtern nachmittag im roten Saal der Vereinigten Geſellſchaft
ab=
gehalten und von dem Präſidenten, Geheimrat v. Hahn. geleitet.
Seine Begrüßung galt insbeſondere J. K. H. der Großherzogin
und den Mitgliedern des Ausſchuſſes. Nach einem ehrenden
Ge=
denken der im letzten Jahr Verſtorbenen erſtattete der
geſchäfts=
führende Vorſitzende den Geſchäftsbericht, der gedruckt
vor=
lag. Aus dieſem Bericht iſt zu entnehmen, daß die
Arbeitsge=
meinſchaft des Heſſ. Landesvereins vom Roten Kreuz mit dem
Alice=Frauenverein, der jetzt 9 Jahre beſteht, ſich auch in den
bei=
den letzten Jahren bewährt hat. Die Tätigkeit der Kreisverbände
muß noch intenſiver werden. Ueber das Weſen und die
Tä=
tigkeit des Roten Kreuzes müſſe in der Oeffentlichkeit
noch mehr Aufklärung gegeben werden. Das Nachrichtenblatt des
Heſſ. Roten Kreuzes ſowie die Blätter des Roten Kreuzes müßten
weitere Verbreitung finden. Neben der Aufklärungsarbeit in
jeder Form ſollten ſich die Kreisverbände eingehend mit der
or=
ganiſatoriſchen Vorbereitung der Rotkreuztage befaſſen. Die
Samm=
lungen müßten gemeinſam durchgeführt werden. Auch
geſellſchaft=
liche Veranſtaltungen, wie beiſpielsweiſe der Nikolaustag, ſeien
zweifellos von Vorteil. Infolge der ſchwierigen Finanzlage ſeien
die Ergebniſſe der Rotkreuztage zurückgegangen.
Im Jahre 1930 floſſen dem Heſſ. Roten Kreuz zu 16 300,76
RM., wovon 3548,29 RM. an das Deutſche Rote Kreuz nach
Ber=
lin abgeführt wurden. Im Jahre 1931 betrug der Anteil des
Heſſ. Roten Kreuzes 13 508,57 RM. und wurden 3001,93 RM.
nach Berlin geſendet. Im Jahre 1932 iſt die Einnahme weiter
zu=
rückgegangen, ſie betrug 11 428,81 RM., die Ablieferung nach
Ber=
lin 2616,11 RM.
Dabei muß bemerkt werden, daß die Mindereinnahme
haupt=
ſächlich bei den Städten hervorgetreten iſt, während die
Ergeb=
niſſe in den Landgemeinden im Jahre 1932 kaum hinter
denjeni=
gen von 1931 zurückbleiben.
Nach den angeführten Zahlen kann man annehmen, daß die
Geſamtſumme, die den Rotkreuzvereinen in Heſſen an den
Rot=
kreuztagen zugefloſſen iſt, im Jahre 1930 54 000 RM., im Jahre
1931 45 030 RM., im Jahre 1932 38 090 RM. betrug
Allen Vereinen und Sanitätskolonnen ſowie allen Helfern
ſpreche er Dank für die tätige Mithilfe bei der Sammlung des
Rotkreuztages aus. Zu wünſchen ſei, daß der Abſatz der
Rotkreuz=
loſe beſſer werde. Die Zuſammenarbeit mit den geſetzlichen
Für=
ſorgeorganen habe ſich reibungslos vollzogen. Auch in dieſem Jahr
werde die Winterhilfe mit den auf Anregung des Heſſ. Roten
Kreuzes 1930 zuſammengeſchloſſenen Landesverbände der freien
Wohlfahrtspflege durchgeführt. Im ganzen wurden in Heſſen bis
31. März 1932 Werte von zuſammen 571 500 Mark für die
Win=
terhilfe geſammelt. Der beſondere Dank für die geleiſtete Arbeit
gelte dem Leiter der geſamten Winterhilfsarbeit in Heſſen, Herrn
Oberſt Schröder. Im einzelnen ſchilderte der Herr Berichterſtatter
die Winterhilfeleiſtungen in den einzelnen Städten und Orten.
Weiterwies er hin aufdie ſtattgehabten Ausbildungskurſe für Frauen
und Mädchen in der erſten Hilfe bei Unglücksfällen und den
An=
fangsgründen der häuslichen Krankenpflege. Er empfahl die
ſo=
genannten „Pfundſammlungen”, durch die man Lebensmittel zur
Unterſtützung Bedürftiger in die Hände bekomme. Weiter wurde
berichtet über die Mittelſtandsfürſorge, über die vom Alice=
Frauenverein eingerichtete Studentenhilfe, über die Auszeichnung
an Hausangeſtellte, über die Erholungskuren der Kinder im
Kin=
derheim Bingenheim und über die ſegensreiche Tätigkeit der
Bahnhofsmiſſion am Hauptbahnhof. Das Deutſche Jugendrotkreuz
hat in Heſſen erfreuliche Fortſchritte gemacht. Aus dem
umfang=
reichen Bericht ergab ſich, daß das Heſſiſche Rote Kreuz in den
beiden letzten Jahren nicht geruht, ſondern ſich bemüht hat, das
Möglichſte zu leiſten, ſoweit ihm ſeine Mittel dies erlaubten.
Präſident v. Hahn ſchloß mit warmen Worten des Dankes an alle,
die ihre Kräfte zum Wohl der notleidenden Mitmenſchen
einge=
ſetzt haben.
In der folgenden Ausſprache berichtet Frau Prof Kxamer
über Winternothilfearbeit in Gießen, woran der Alice=
Frauen=
verein maßgebend beteiligt ſei.
Die Rechnungsablage erſtattete der Schatzmeiſter
Generalkon=
ſul Mayer. Er betonte, die Vermögensverhältniſſe des Roten
Kreuzes ſeien nicht ſo ungünſtig, wie man in dieſen Kriſenzeiten
vielleicht angenommen hatte. Der Vermögensſtand gegen 1929
habe ſich erheblich gehoben. Es wurde im Rahmen der
verfüg=
baren Mittel gearbeitet. Anfang 1930 beſtand ein Barvermögen
von ca. 2000 RM., Anfang 1931 ein Barvermögen von ca. 10 000
RM. — Die Abrechnungen und der Voranſchlag für 1932/33
wur=
den einſtimmig angenommen.
Es wurde dann die Erſatzwahl von Mitgliedern des
Landes=
ausſchuſſes vorgenommen. In den Alice=Frauenverein wird für
den verſtorbenen Dr. Darapſki=Mainz Dr. Müller=Mainz, für
Frau Kreisdirektor Draudt=Alzey Frau Baronin von
Gem=
mingen=Bingen gewählt.
In den Vorſtand des Landesausſchuſſes des Heſſiſchen Roten
Kreuzes wurde für Reichsbankdirektor Müller, Bankdirektor
Brink, für Kaufmann Stemmer Polizei=Oberſt Schröder, für
Beig. Ploch=Butzbach Pfarrer Laut=Nidda, für Direktor Bonhard
Fabrikant Valkenberg=Worms gewählt. — Ueber
die Beteiligung der Rot=Kreuz=Vereine am Gasſchutz
und zivilen Luftſchutz
ſprach dann Polizeioberſt Schröder. Gasſchutz ſei beſonders in
Städten nötig, wo oft hochexploſive Stoffe aufbewahrt würden,
darüber hinaus aber auch auf dem Lande. Der Gasſchutz müſſe
von einer ausgebildeten Gasſchutztruppe, die unter einem
ſachver=
ſtändigen Führer arbeite, durchgeführt werden. Mit
Behelfsmit=
teln könne Gasſchutzgerät nicht improviſiert werden. Es gibt
Gaſe, die auf die Lunge, auf das Blut und die Nerven wirken und
außerdem Stickgaſe. Redner verbreitete ſich dann über die
Gas=
ſchutzgeräte, und zwar über die Univerſalgeräte (Filtergasmasken)
und die Spezialapparate. Die Filtergeräte kann, man überall
verwerten. Gegen Kohlenoxyd nütze allerdings das Filtergerät
nichts hier gelte es, die Spezialgeräte, Kohlenſäureapparate,
Friſchluftapparate uſw. anzuwenden. Nach Erklärung der Art
der Gasſchutzapparate erläuterte der Redner die möglichen Nach=
Schenkt Bücher zu Weihnachten!
Bücher ſind ſchöne, billige Geſchenke von bleibendem Wert.
Reiche Auswahl und fachmänniſchen Rat bei Ihrem Buchhändler.
wirkungen der Gasvergiftung und die Vorſchriften der Beh5
lung eines Gaserkrankten. Die Bekämpfung des Gaſes
habe=
der Feuerwehr zu erfolgen. Es gelte vor allem, die Art des (
feſtzuſtellen. Die meiſten Gaſe könnten durch Waſſer beks
werden. Das Gas könnte alſo meiſt niedergeſpritzt werden.
derzeitige Tätigkeit in Heſſen gegen das Gas beruht in der
rüſtung und Ausbildung der Gaskolonnen und der Führer.
Hauptgasſchutzſtelle befinde ſich in Offenbach, in jeder Provingi
Gasſchutzſtellen eingerichtet. Im Unterrichtsbuch wurde
malig in Heſſen — das Reglement bei Gasgefahr aufgenon,
Weiter ſprach Oberſt Schröder über den zivilen Luftſchus
man eigentlich nur im Kriege brauche. Es ſei aber gut, ſich
den Luftangriff vorzubereiten, auch wenn er nicht kommt. um
Notfalle vorbereitet zu ſein. Bei der heutigen Entwicklunn
Technik iſt jeder Punkt in Deutſchland, von fremden Flugze
erreichbar. Man dürfe den Luftangriff nicht überſchätzen und=
n UnioneTk.
unterſchätzen. Ein Flieger könne Gas=, Exploſiv= oder B.
bomben mit ſich führen. Vor allem ſei wichtig für die
Be=
rung, im Notfalle einen vorbereiteten und eingerichteten S.
aufzuſuchen. Aktive Luftabwehr iſt bekanntlich nach dem Frie
vertrag nicht geſtattet, alſo bleibt uns nur die paſſive Ab=
Der zivile Luftſchutz iſt uns ausdrücklich durch Vertrag er
Unterſtände, Gasmasken, das Herrichten von Häuſern, der Mi
dienſt und die Verwendung gaszerſtörenden Apparate ſin
Hauptabwehrmittel gegen einen evtl. Luftangriff.
Jeder Einzelne im Haus, ſo fuhr der Referent fort,
durch Herrichten ſeines Kellers Vorbereitungen treffen. W
ſei die Aufklärung der Bevölkerung. Sie müſſe wiſſen, da
Mittel gegen das Gas gibt, und müſſe manche Schutzmitt
Haus bereithalten. Die Panik müſſe vor allem vermieden w.
Ein Zuſammengehen mit der Behörde ſei unerläßlich. In=
Stadt beſtehe heute ein Luftſchutzbeirat. Für die Werbung zu
halb der Bevölkerung iſt der Luftſchutzverband maßgebend.
in Darmſtadt ſeien am rückſtändigſten im Gasſchutz. Aber au
uns gelte es, für alle Eventualfälle Vorbereitungen zu treffe
Die Ausführungen wurden mit lebhaftem Beifall aufg
men. Mit Worten des Dankes ſchloß Geheimrat v. Hahn die
desausſchußſitzung.
— Der Sprachverein läßt an ſeinem nächſten öffent
Abend das Schickſal unſerer Sprache im Bereiche des jün
Schrifttums betrachten. Wie ſich in Satzbau und Wortwal
geiſtigen Strömungen der letzten Jahre widerſpiegeln, und 19
Ausſicht beſteht, daß die Verfallserſcheinungen überwunden
den und wieder eine volksnahe Dichterſprache die Herrſchat
ringt, das wird Studiengſſeſſor Dr. Rudolf Erckmann
nerstag, den 1. Dez., im Feſtſaal des Realgymnaſiums dar
Mit Proben aus den Werken von Thomas Mann, Stramm,
fel, Kolbenheyer, Ernſt. Grimm. Billinger, Grieſe, Wagger
anderen Dichtern der Gegenwart wird er zeigen, was ſchö
Trin uten
riſche Sprachgeſtaltung iſt. Mit dieſem Vortrag
der Sprachverein allen, denen die Dichtung der jüngſten
etwas bedeutet, einen willkommenen Dienſt zu leiſten. Der
tritt iſt frei. (Siehe die Anzeige.)
— Theateraufführung zugunſten der Winterhilfe. Am
woch, dem 30. Nov., um 8 Uhr abends, wird im Kleinen
ſchon
die bekannte und beliebte Darmſtädter Spielgemeinſchaft
Dialektluſtſpiel von Dr. Georg Büchner „Hebermehl u. Co.” 4m0. muſt
führen. Da der geſamte Reinertrag der Winterhilfe zufliezgl ” ultigen, vo
wäre der Stadtausſchuß der Winterhilfe ſehr dankbar, wernAlich vertvolle !
Darmſtädter Bevölkerung in Anbetracht des guten Zweckes M uſad eivas
lichſt zahlreich durch ihr Erſcheinen dazu beitragen würde Anu ſch ſehr v
edle Abſicht der Spielgemeinſchaft zu unterſtützen. Einne ge
preiſe 1,50, 1.00, 0,50 RM. Vorverkauf ab Sonntag, 27. /M0
* Nundfunkvortrag über Führerſchulung. Am Die unſie
dem 29. Nov., abends von 18,50 bis 19,15 Uhr ſpricht
ſchulrat Haſſinger im Südweſtdeutſchen Rundfunk A
Führerſchulung im Freiwilligen Arbeitsdiß
— Martinsgemeinde. Es wird nochmals auf die kircheMM
kaliſche Abendfeier in unſerer Martinskirche am 1. AM
27. Nov., abends 6 Uhr, hingewieſen. Außer Frau Aga Zeh
ſang) und Herrn Willy Hannewald (Violine), wirkt noch
Paul Paluczak mit. Der Eintritt iſt frei.
— Chriſtlicher Verein junger Männer. Darmſtadt, e. V
unſerer Adventsfeier, die heute abend, pünktlich 8.30 Uk
Heim. Eliſabethenſtraße 17. Ecke Wilhelminenſtraße, ſtatt 7M-0ch
ſind alle Freunde evangeliſcher Jugendarbeit herzlich eingeil7‟
— Blaues Kreuz. Am Montag, den 28 und Diensta=
29. November, hält der Reiſeſekretär vom Deutſchen Haupt!
des Blauen Kreuzes, Herr Munzlinger, abends, im
der Evang. Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24 zwei Vorträge
Blaukreuzarbeit (Trinkerrettung.) Der Eintritt iſt frei.
— Zionsgemeinde. Wer die Wahrheit über die
gemeinden wiſſen will, der komme Dienstag und Sonntag. Ol
8 Uhr, in die Stunden in Darmſtadt. Nieder=Ramſtädter Sn
Jedermann iſt herzlich eingeladen. Ab 4. Dezember im
Fiu
größeren Saal, Alexanderſtraße 6.
— Die Chriſtengemeinſchaft. Montag, 28 Nov., 20.15
ſpricht in den neuen Räumen Heidelberger Straße 14 Dr.
dolf Köhler=Wien, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft.
„Die Totenerweckungen des Chriſtus‟. Er wird dabei ausg
von dem Tod des Nünglings zu Nain, des Tochter des
und des Lazarus. (Vergl. a. d. Anzeige.)
— Hotel und Reſtaurant Poſt, am Hauptbahnhof. In der
ſetzung unſerer Sonderveranſtaltungen bringen wir dieſen
tag „Ein Abend im Grunewald” und zwar erlebel
ein Feſt im echten Berliner Milieu. Sämtliche Parterre
ſind feſtlich geſchmückt.
— Bunter Abend. Heute abend im Fürſtenſaal (Grafe
veranſtalten „Die Optimiſten”, Verein junger Theaterfret
einen Bunten Abend.
— Orpheum. Heute, Sonntag, 8.15 Uhr: Muſikaliſcher
dienabend. Lachende Bilder, bearbeitet von Dr. E. Fiſcher:
Herr Doktor” Muſik von Franz Schubert. „Die S
uhr” Muſik von Albert Lortzing, Roman in der Wo
küche” von Dittersdorf. — Muſikaliſche Leitung: Muſikdu
Kummer. Regie: Opernſänger Eugen Rau. Bühlenbilder
Hotz. Eigene, ſtilgerechte Bühnenausſtattung. Möbel, Koſtüme
— Märchentheater. Nachmittags ½4 Uhr, neu einſtud
„Tiſchlein deck dich”, Märchen für große und kleine Kil
mit Balletteinlagen. Karten: Zeitungskioſk am Verkehrsbüro
9—1 Uhr, Zeitungskioſk am Paradeplatz von 1—7 Uhr, Oxplef
kaſſe ab 11 Uhr, telphoniſch unter 389. (Siehe Anzeige.)
Nun kommt bald wieder der Tag, der von alters hel
der Tag der Freude betrachtet wird. Ganz ſicher iſt aber die
zu ſchenken, heute ſchwerer denn je zu erfüllen, und an Wefd
ten 1932 werden vorausſichtlich die praktiſchen Dinge des tä/d
Gebrauches die Führung haben. Hier ſtehen an der Spitl
elektriſchen Haushaltungsapparate, denn ſie machen, kurz 11
den Alltag leichter. Sie ſind im Gebrauch billiger als me
denkt, nur iſt es vielfach noch unbekannt, daß viele elektriſell
räte heute bereits mit geringen Aufwendungen erworben 1
können. Wie in früheren Jahren, ſo erhält man auch
dieſe=
zu jedem gekauften Gegenſtand ein Freilos zu einer
W=
nachtsverloſung, bei der jedes 10. Los im Werte de
kauften Gegenſtandes gewinnt. Man ſollte daher, will man
lich ein praktiſches und preiswertes Geſchenk erwerben, es
verſäumen, den Ausſtellungsraum der Heag.
ſtraße 12, zu beſuchen und ſich unverbindlich beraten laſſen. d
wird man jedem Wunſche Rechnung tragen.
inmer näher
K
P
für Deine Frau, wenn Du nicht mehr da biſt —
für Deinen Sohn, wenn Du ihm nicht mehr helfen kannſt —
für Deine Lochter, wenn Du nicht mehr für ſie ſorgen kannſt —
K
At
U
E
Sa
[ ← ][ ][ → ]Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Helia.
iebe, Scherz und Ernſt” iſt eine muſikaliſche
Ko=
wiſt nach Oskar Wildes „Bunbury . Ernſt iſt eigentlich nicht
hieſer Angelegenheit, wenigſtens nicht bei der, die der Film
au02skar Wildes Komödie geſtaltet hat. Eine überaus heitere
Ahlisenheit rollt in ſchönen, luſtigen Bildern, vor allem auch
in ausgeſucht ſchönen Szenen ab. Die Handlung empfängt die
rezule Komik aus einer Fülle von Verwechſelungen, die aber
ſeiſſirſtändlich alle Beteiligten irgendwie zum Ziele führen.
wegt im Intereſſe der Beſucher, wenn wir aus dem Inhalt
zur nichts verraten. Geſagt ſein ſoll noch, daß eine ganze
entzückender Schlagertexte geſungen werden und daß gute
das heitere Spiel begleitet. Es iſt wirklich einer der ſchön=
Laſtſpielfilme, die ſeit langem gedreht worden ſind. Eine
unſerer beſten Filmkünſtler wirken mit. Neben Adele
drock, der Unverwüſtlichen, nennen wir Charlotte Ander,
Korſeck, Georg Alexander und Harald Paulſen.
Im Union=Theater ſieht man heute und folgende Tage die
wde muſikaliſche Komödie „Schloß im Mond”, ein Film, der
an der Regie Rouben Mamoulians entſtanden iſt und in dem
harmante Maurice Chevalier mit der entzückenden Jeanette
APLonald die Hauptrolle ſpielt. Dazu ein gutes Beiprogramm.
In den Palaſt=Lichtſpielen läuft heute unwiderruflich zum
ſam Male das erſchütternde Tonfilmwerk „Die hölzernen
Amſe‟: (Jenſeits der deutſchen Gräben) „Jeder ſollte ſich dieſes
au=ſcender Menſchlichkeit und grandioſer Wirklichkeitsnähe
un=
ſroffene Werk wenigſtens einmal angeſehen haben, zumal die
fnittspreiſe äußerſt niedrig gehalten ſind. Jugendliche haben
ut. Die erſte Vorſtellung beginnt bereits um 1.30 Uhr.
Helia=Film=Morgenfeier. Heute Sonntag, vorm. 11.15 Uhr.
der mit ſo vielem Beifall aufgenommene Kulturfilm
iſchlands Flotte im Mittelmeer” zum letzten Male wieder=
Jugendliche haben Zutritt.
„Aus unſerer ſchönen deutſchen Heimat”, eine Film=
Sym=
zue in 5 Teilen mit beſonderer Muſikbearbeitung für den
Füü unter Mitwirkung des vollen Orcheſters unter Leitung
ſei=
jns angjährigen Dirigenten, Kapellmeiſters Georg Seibert,
ge=
ſo am Sonntag, dem 27. Nov vorm 11.15 Uhr, und Montag,
lein 3. Nov., nachm 2 Uhr, im Union=Theater zur Vorführung.
Reſitheater. Heute in der Frühvorſtellung der ſpannende
Aoandererfilm „Die große Fahrt”, gewaltige Menſchenmaſſen,
Hüuhner und Viehherden. Das gleiche Programm wird mittags
dr Jugendvorſtellung gezeigt. Anſchließend der luſtige
Sol=
ſpfilm „Aus einer kleinen Reſidenz”. Zu allen Filmen die
ſenten guten Beiprogramme.
* Orpheum.
Vir kennen die muſikaliſchen Hauskomödien von Dr. Erich
hüher ſchon geraume Zeit. Er hat es mit bemerkenswertem
ſck und muſikaliſchem Verſtändnis verſtanden, zu kleinen,
mlos luſtigen, von ihm erdachten Begebenheiten paſſende, zum
lrecht wertvolle Muſik von älteren Meiſtern zuſammenzuſtellen.
mſtand etwas recht Geſchmackvolles und Schmackhaftes, bei
mnan ſich ſehr wohl einige Stunden unterhalten kann. Vor
ien Jahren iſt, wenn wir uns recht erinnern, mit dieſen netten
wdien Dr. Fiſcher durch ganz Deutſchland gezogen, und
über=
linden ſie freundlichſten Beifall. Nun haben einige junge Sänger
Hoangerinnen ſich drei dieſer muſikaliſchen Luſtſpiele aus der
ſte alten Zeit herausgeſucht, wobei ſie eine recht glückliche Hand
ſy haben tüchtig geprobt, und ſo kam ein vergnügliches
Gan=
eraus, an dem ſich geſtern abend im Orpheum die Zuhörer
feuten. Die Stückchen heißen: „Der Herr Doktor” „Die
Spiel=
unnd „Ein Roman in der Waſchküche‟ Die ſehr anſprechende
zum erſten Einakter ſtammt von Schubert, die Muſik zum
hen iſt von Lortzing, und von Dittersdorf iſt die Muſik zum
ſitn Einakter. Wie geſagt, alles klingt einfach und nett,
ein=
nd nett ſind auch die Vorgänge auf der Bühne, die recht
ge=
hkvoll hergerichtet iſt. Die jungen Sänger und Sängerinnen
„Pnt ſichtlicher Freude am Werk. Da unverbrauchtes, junges
material und hübſches Spieltalent vorhanden iſt, ſo können
hile Mitwirkenden in gleicher Weiſe lobend erwähnen. Es
ſet mit die Damen Wiltrud Rohr. Guſtel Droll, Inge
g, Mathilde Kiefer und die Herren Chanie Penk
ſipo Raſp. Eugen Rau, der auch die Stücke recht geſchickt
hierte. Die muſikaliſche Leitung beſorgte Hans Kummer
6.
Archaus zufriedenſtellender Weiſe.
Immer näher heran rückt die Weihnachtszeit. Die tüchtige
irau iſt beſtrebt, ihren Küchenzettel der Jahreszeit anzu=
Um ſie in ihren Bemühungen zu unterſtützen, hält das
. Gaswerk am Donnerstag, dem 1. Dez. 1932, abends 8 Uhr,
inem Vortragsſaal, Eliſabethenſtraße 25½, einen Vortrag
das Thema: „Gasherd, Wild und Geflügel”
Ge=
asb der Gasherd eignet ſich beſonders zur Bereitung derartiger
des uſtte, da er vor allen Dingen hygieniſch einwandfrei arbeitet
Der Hausfrau jede Mühe der Bedienung erſpart. Daß er
nd We ſeiner feinen Regulierungsmöglichkeiten auf jeden
ge=
dieſen Sbihten Hitzegrad ihr die Möglichkeit gibt, auch an Fett ganz
erſtellche Erſparniſſe zu erzielen, dürfte wohl noch nicht ſo
all=
enechin bekannt ſein. Es ſei deshalb der Beſuch des Vortrags
Abeſonders empfohlen, zumal am Schluſſe der Ausführungen
ſüber die in der Anſchaffung und im Betrieb
außerordent=
hölligen Durchlauferhitzer geſprochen wird, die ſich vorzüg=
IIs Weihnachtsgeſchenk eignen, insbeſondere, da dieſe
Ge=
ir kleinen Raten, genau wie die Gasherde, zu erhalten
Nähere Auskunft im Stadtbüro des Gaswerks.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
Iifen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonn=
dem 27. Nov 1932, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
t: Dr. med Hammer, Karlſtraße 95, Tel 632; Dr. med.
Atſch. Riedeſelſtraße 37, Tel. 880; Dr. med. Vidal, Stifts=
25, Tel. 1110.
* verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
enden Woche den Nachtdienſt vom 27. November bis 3.
De=
er: die Merckſche Apotheke. Rheinſtraße 9, und die Beſſunger
hike. Wittmannſtraße 1.
Lokale Veranſtallungen.
umier erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſkt.
Im Heſſiſchen Haus heute Rheiniſcher Abend.
Tageskalender für Sonntag, den 27. November 1932.
MTheater, vormittags 11.15 Uhr: „Heimat” — Helia=Licht=
Ele, vorm. 11.15 Uhr: „Deutſchlands Flotte im Mittelmeer”.
nion=Theater: Schloß im Mond‟. — Helia=Lichtſpiele:
eve, Scherz und Ernſt”, — Palaſt=Lichtſpiele: „Die
höl=
ſchen Kreuze‟. — Reſi=Theater: Frühvorſtellung „Die große
it”; nachmittags: „Aus einer kleinen Reſidenz”,
ph eum. 15.30 Uhr: „Tiſchlein deck dich” 20.15 Uhr: „Drei
ſic aliſche Komödien”, — Freireligiöſe Gemeinde, 5 Uhr, im
Däartſaal: „Gerhart Hauptmanns ergebundene Myſtik”.
Merte: Café Ernſt=Ludwig, Reichshof. Herrngartencafs,
mmelbräu Hotel=Reſt. zur Poſt, Zum Heſſiſchen Haus, Wald=
Achen, Schillereck, Mathildenhöhſaal=Reſtaurant. Café
bnwopol.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
Lodſicher Motorrad-Unfau.
cT. Groß=Umſtadt, 26. November.
Am Samstag abend gegen 8 Uhr ereignete ſich auf der
Aſphaltſtraße Höchſt—Groß=Umſtadt ein tödlicher Unglücksfall.
Der mit ſeinem Motorrad aus Heubach kommende und von
dort ſtammende Schmied Otto Gruber ſtieß in Höhe des
Umſtädter Schwimmbades auf den Wagen des Mühlenbeſitzers
Heinrich Martin Hax. Der herbeigerufene Arzt, Dr.
Bött=
ſcher, konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Die auf dem Sozius
befindlichen zwei Mitfahrer kamen mit dem Schrecken davon.
Gendarmerie und Gericht nahmen ſofort an der Unfallſtelle
den Tatbeſtand auf.
Dg. Arheilgen. 26. Nov. Konzert. Unter Leitung ſeines
rührigen Dirigenten, Herrn A. Simmermacher=Darmſtadt,
veranſtaltet der Geſangverein „Frohſinn” am Sonntag abend im
Saale „Zum goldenen Löwen” einen Konzertabend mit
ab=
wechſlungsreichem Programm. — Viehzählung. Am 1.
De=
zember findet wiederum eine Viehzählung ſtatt. Damit
verbun=
den iſt die Feſtſtellung der nichtbeſchaupflichtigen
Hausſchlachtun=
gen in der Zeit vom 1. September bis 30. November d. J. —
Wandergewerbeſcheine. Anträge auf
Wandergewerbe=
ſcheine und Reiſelegitimationskarten für das Jahr 1933 müſſen
alsbald während der Amtstage auf Zimmer 8 der Bürgermeiſterei
geſtellt werden, wobei ein Paßbild aus letzter Zeit vorzulegen iſt.
Griesheim, 25 Nov. Flugſport. Im Reſtaurant „Zur
Traube” fand eine Flugſport=Intereſſenten=Verſammlung ſtatt. die
durch den guten Beſuch das Intereſſe der Griesheimer
Flugſport=
freunde zeigte. Es waren verſchiedene von hieſigen
Flugſporttrei=
benden ſelbſtgebaute Modelle, darunter auch ein Rieſen=Modell
von 3 Metern Spannweite, das bei einem kürzlich ſtattgefundenen
Modell=Wettbewerb den 1 Preis errungen hat. ausgeſtellt.
Hier=
bei wurden techniſche Erläuterungen durch Sachverſtändige
gege=
ben. Das Endreſultat dieſer Verſammlung war ein
Zuſammen=
ſchluß der hieſigen Flugſportfreunde. Zum Vorſitzenden wurde
Herr Apothekenbeſitzer Dr. Rauſch, zum Stellvertreter und
tech=
niſchen Leiter Herr Werkmeiſter Anders gewählt.
k. Dieburg, 26. Nov. Fahrradmarder. Einen ganz
ge=
riebenen Fahrraddieb konnte man hier auf friſcher Tat ertappen.
Dieſer befand ſich mit noch einem Gaſt in einer Wirtſchaft, der ſein
Fahrrad auf der Straße hatte ſtehen laſſen. Der Dieb verließ
zuerſt die Wirtſchaft und nahm das Rad mit. Man ſchöpfte
Ver=
dacht und hielt eine Hausſuchung ab, die das geſtohlene Rad und
noch einige andere zutage förderte. Die geſtohlenen Räder hatte
er anders zuſammengeſetzt und dann verkauft. Bei ſeiner
Verhaf=
tung hatte er noch weitere Fahrraddiebſtähle zugegeben.
K. Dieburg, 25. Nov. Hauptverſammlung der
Ortsgruppe des Odenwaldklubs. Nach einem kurzen
Bericht des Herrn Amtsgerichtsrats Becker über das vergangene
Jahr erfolgte die Neuwahl des Vorſtandes, die keine Aenderung
gegen ſeither ergab. Der Mitgliederbeitrag für 1933 blieb auf
der ſeitherigen Höhe von 4 RM. Der Wanderplan für 1933 wurde
dann feſtgeſetzt. Weitere Gegenſtände der Beſprechung waren die
Klampf=Kapelle und das Buch von Fr. Back „Ein Jahrtauſend
deutſcher Kunſt am Mittlerhein”, das der hiſtoriſche Verein
an=
bietet. — Der Evang. Männerverein hielt ſeine
Jah=
resverſammlung im Kaffee Meyer. Der Vorſitzende, Herr Lehrer
Geibel, hielt einen wiſſenſchaftlich gründlichen Vortrag „
Welt=
werden und Weltvergehen”, wofür die Verſammlung mit Beifall
dankte.
Db. Ober=Roden, 24. Nov. Geräte=Wettkampf.
Kom=
menden Sonntag, 27. November, veranſtaltet die Turngemeinde
Ober=Roden (D. T.) im Saale „Zum Löwen” einen Geräte=
Mann=
ſchafts=Wettkampf. Nach langer Zeit iſt dies wieder zum
erſten=
mal, daß die Turngemeinde im Geräteturnen in die Oeffentlichkeit
tritt. Die beiden Gegner, die ſie ſich hierzu auserwählt hat, ſind
Männer=Turnverein Urberach und Turnverein Münſter. Jede
Mannſchaft beſteht aus 6 Turnern. Der Wettkampf gilt
haupt=
ſächlich dem Geräteturnen.
Cg. Reinheim, 25. Nov. Winterhilfe Auf Anregung
der hieſigen Bürgermeiſterei hat ſich in den letzten Tagen auch
hier wieder ein Hilfsausſchuß gebildet, der in den nächſten Tagen
mit einem entſprechenden Aufruf an die hieſige Bevölkerung
her=
antreten wird. Es werden wieder Sammelbogen ausgegeben und
die Einwohner gebeten: ohne Rückſicht auf Partei=, Konfeſſions=
und Berufsgegenſätze ihre Spenden einzutragen. Die Spenden
werden innerhalb der Gemeinde zur Verteilung kommen.
Familienabend. Die hieſige Ortsgruppe des
Odenwald=
klubs veranſtaltet am kommenden Sonntag ihren erſten
diesjäh=
rigen Familienabend, an welchem Rektor Krapp einen
Licht=
bilder=Vortrag über das Thema: „Bei unſeren
Odenwäl=
der Vorfahren vor 100 Jahren” halten wird. — Hier
begann der Freiwillige Arbeitsdienſt mit etwa 70 Teilnehmern.
die mit den gleichen Gruppen aus anderen Gemeinden mit
Regu=
lierungsarbeiten an der Gerſprenz beſchäftigt werden. Die
gei=
ſtige Betreuung der Arbeitsdienſtwilligen des Bezirks liegt in der
Hand des hieſigen Bürgermeiſters Dr. Goebel.
Ae. Hammelbach, 24. Nov. Der von der Lufthanſa
A.=G. Mannheim veranſtaltete Vortrag war ſehr gut
beſucht. Herr Leutner als Vertreter, der Lufthanſa gab an
Hand von Bildern einen Ueberblick über die Entwicklung
der Luftfahrzeuge und zeigte ebenfalls im Bilde die erſten
Fahr=
zeuge in ihrer primitiven Bauart bis zu den modernſten Typs
unſerer Tage. Eine Luftreiſe durch das herrliche Neckartal, die
Bergſtraße und unſern ſchönen Odenwald, feſſelte das beſondere
Intereſſe der Anweſenden. Die Winterlandſchaftsbilder zeigten
klar und deutlich, wie ſehr gerade unſer engeres Heimatgebiet für
den Winterſport geeignet iſt.
i. Unter=Schönmattenwag, 26. Nov. Die Eheleute Karl
Schweitzer, Metzgermeiſter, und Frau Barbara, geb. Beutel,
beide aus Unter=Schönmattenwag, feierten in überaus geiſtiger
und körperlicher Friſche das Feſt der Goldenen Hochzeit.
Dk Gadern, 26 Nov. Einbruch. Hier wurde bei
Land=
wirt Arnold eingebrochen. Die Diebe ſtahlen aus dem Keller
ſämtliches Fleiſch eines friſchgeſchlachteten Schweines und noch
fünf Bauernbrote.
Bn. Hirſchhorn, 24. Nov. Ueberfall auf den
ſport=
lichen Gegner. Am vergangenen Sonntag unternahmen einige
Spieler des Fußballklubs Neckargemünd einen Autoausflug nach
dem benachbarten Neckarſteinach. Als dieſelben nach dem Beſuch
einiger Gaſtſtätten abends die Rückfahrt antreten wollten wurde
das Auto von einer größeren Anzahl Neckarſteinacher
Fußball=
ſpieler überfallen und die Inſaſſen mit Steinen beworfen, von
dem Auto heruntergeriſſen und in der roheſten Weiſe ſchwer
miß=
handelt. Selbſt als einige ſchon wehrlos im Straßengraben lagen,
ſchlugen die Raufbolde noch rückſichtslos auf ſie ein. Einigen
ge=
lang es durch die Flucht, ſich vor der wütenden Rotte in
Sicher=
heit zu bringen. Die Mißhandelten wieſen zum Teil recht
erheb=
liche Verletzungen auf und mußten ſich in ärztliche Behandlung
begeben. Auf dem Laſtwagen, deſſen Scheiben vollſtändig
zertrüm=
mert wurden, fand man beim Durchſuchen einen ſchweren
Pflaſter=
ſtein, der nach dem Auto geſchleudert worden war. Der Ueberfall,
welcher allem Anſcheine nach planmäßig ausgeführt wurde, dürfte
noch ein unangenehmes gerichtliches Nachſpiel haben, da von dem
Wagenbeſitzer bereits Strafantrag geſtellt iſt. — Auch in
Hirſch=
horn mußte das Verbandsſpiel am vergangenen Sonntag unter
polizeilicher Ueberwachung durchgeführt werden. Hoffentlich greift
die zuſtändige Sportbehörde gegen derartige Auswüchſe im
In=
tereſfe des Sports mit aller Strenge ein.
330 — Seite
Weihnachksbitke
der Nieder=Ramſtädter Anſtalten für Epileptiſche. Schwachſinnige
und Krüppel.
Im vergangenen Jahr haben uns ſo viele freundliche,
opfer=
willige Hände geholfen, unſeren Kranken eine Weihnachtsfreude
zu bereiten, daß unſere vorzeitige Sorge recht beſchämt worden
iſt. Es drängt uns. auch auf dieſem Wege dafür noch einmal recht
herzlich zu danken. Inzwiſchen ſind die wirtſchaftlichen Nöte
ge=
wachſen, dazu iſt unſere Aufgabe größer geworden, weil 60
Pflege=
befohlene mehr an unſerem Weihnachtstiſch ſitzen werden. Unſere
Erfahrung aber gibt uns die Freudigkeit von neuem zu bitten:
Helfen Sie uns wieder den Weihnachtstiſch decken für die
heſſiſchen Fallſüchtigen und Krüppel und alle anderen
Pfleg=
linge der Nieder=Ramſtädter Anſtalten!
Helfen Sie mit trotz aller eigenen Sorgen, daß die helle Sonne
der Weihnachtsbotſchaft, der Weihnachtsfreude und der
Weih=
nachtsliebe hell hineinſcheine, in das Leben von 400 Menſchen,
das von ſchwerem Leid verdunkelt und oft ſo einſam iſt.
Für jede, auch die kleinſte Gabe ſind wir dankbar und bitten.
ſie auf unſer Poſtſcheckkonto (Frankfurt a. M. Nr. 4992. Nieder=
Ramſtädter Anſtalten) einzuzahlen oder zu überweiſen.
Mit herzlichen Weihnachtsgrüßen
Pfarrer Schneider. Direktor.
Bo. Bensheim, 25. Nov. Die „Deutſche Baugemeinſchaft” Sitz
Leipzig, hat in Gemeinſchaft mit der Ortsgruppe Darmſtadt des
„Bundes Deutſcher Architekten” hier in den Sälen des Hotels
Deutſches Haus” eine reichhaltige Modell=Ausſtellung unter der
Bezeichnung „Eigenheim zu feſten Preiſen” eröffnet, die bis
Diens=
tag geöffnet bleibt. Zur Ausſtellung gelangten 30. Modelle im
Maßſtabe 1:50 in naturgetreuer farbiger Wiedergabe mit den
zu=
gehörigen Grundrißplänen nebſt einer großen Zahl Photos.
Da=
mit iſt die Möglichkeit dargeſtellt, im Rahmen der Bauſummen von
2000—20 000 RM. kleinſte Aufbauhäuſer bis zur komfortablen
3=Zimmer=Villa nach modernen Geſichtspunkten unter praktiſcher
Grundrißentwicklung und ſtrengſter Raumnutzung zu erſtellen. Die
Ausſtellung iſt verbunden mit einer lokalen Ausſtellung hieſiger
Induſtrieller, Gewerbetreibender, Handwerker und
Geſchäftsfir=
men zur Inneneinrichtung der Eigenheime. Dieſe letztere
Aus=
ſtellung legt Zeugnis ab von der großen Leiſtungsfähigkeit aller
Ausſteller. Als ausſtellende Architekten kommen in Betracht
Lisbeth Arnet. Reg.=Baum. a. D. Sixtus Großmann, Reg.=Bgum.
a. D. Keßler, Architekturbüro Bensheim, die Herren Jakob Krug,
Peter Müller, Karl Schembs und Studienrat Heinrich Stumpf=
Darmſtadt, der Vorſitzende der Darmſtädter Ortsgruppe des BDA.
Die ſehr gefällige reichhaltige und überſichtliche Ausſtellung
dürfte ſich regſten Intereſſes erfreuen. Die Eintrittskarte gilt
zu=
gleich als Los für eine mit der Ausſtellung verbundene Verloſung.
Bu. Lorſch. 26. Nov. Proteſtverſammlung. Die
Frei=
willigen vom Arbeitsdienſt trafen ſich in einer Verſammlung, um
gegen die geplante Maßnahme Stellung zu nehmen. auf Grund
derer zirka 200 Mann zur Entlaſſung kommen ſollen, während
nur 40 Mann weiterbeſchäftigt werden ſollen, um das noch zurzeit
vorhandene Arbeitsvenſum auf längere Zeit zu erſtrecken. Es
wurde eine Kommiſſion gewählt, die bei maßgebender Stelle
wegen Rücknahme dieſer Maßnahme vorſtellig werden ſoll.
P Groß=Gerau, 25. Nov. Amtsgericht. Bei einer durch
die Gendarmerie vorgenommenen Hausſuchung wurden 60 Schuß
Armeepiſtolenmunition gefunden, die aus deutſchem
Kriegsheeres=
gut ſtammte und nicht abgeliefert worden war. Das Gericht
ver=
urteilte den Beſitzer wegen Nichtablieferung von Heeresgut an das
Reich zu 20 Mk. Geldſtrafe evtl. 4 Tagen Gefängnis.
t. Gernsheim. 26. Nov. Bei den Rheinregulierungsarbeiten
„Am ſchwarzen Ort” wurden Funde von römiſchen Terra=
Sigil=
lata=Scherben gemacht, die der Sammlung der Realſchule
über=
wieſen wurden.
— Gernsheim, 26. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 25. November — 0,53 Meter, am 26. November — 0.12
Meter.
Oberheſſen.
b. Friedberg, 26. Nov. 25 Jahre Beigeordneter in
Friedberg. Sein 25jähriges Jubiläum als Beigeordneter
unſerer Kreisſtadt feierte Friedbergs Ehrenbürger, Geheimer
Ju=
ſtizrat Windecker. In beſonderer Stadtratsſitzung gedachte
Bürgermeiſter Dr. Seyd der großen Verdienſte Windeckers um ſeine
Heimatſtadt und überreichte ihm ein ſchönes Album mit Anſichten
der Stadt Friedberg. In bewegten Worten dankte Geheimrat
Windecker. Der Jubilar, der vor wenigen Tagen ſeinen 75.
Ge=
burtstag beging, erfreut ſich einer guten körperlichen und geiſtigen
Rüſtigkeit.
* Gießen, 25. Nov. Eine Proteſtverſammlung der
ländlichen Geldinſtitute Oberheſſens wurde im Hotel
Hopfeld unter ſtarkem Beſuch abgehalten. In einer einmütig
ge=
faßten Entſchließung wurde gegen die Heranziehung der
Geſchäfts=
guthaben zur Gemeindeſteuer Proteſt erhoben. Ferner wurde an
den Verband Heſſiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften die
dringende Bitte gerichtet, dahin zu wirken, daß die nachträgliche
Anforderung rückgängig gemacht werde. Eine Abänderung des
heſſiſchen Gewerbeſteuergeſetzes ſei herbeizuführen.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 26. Nov. Erſchoſſen aufgefunden wurde
unweit des Ortsausganges Dorn=Dürkheim die Leiche des 35
jäh=
rigen Schweinehändlers Ph. Hartmann von hier. Mit einem 6.35=
Millimeter=Browning hatte er ſich eine Kugel durch die Schläfe
gejagt. Die Waffe wurde am Tatort vorgefunden. Was den Mann
in den Tod trieb konnte noch nicht geklärt werden. —
Selbſt=
mord durch Erhängen. Eine 71jährige Einwohnerin von
hier hat in einem Anfall von Schwermut in ihrer Wohnung
ihrem Leben durch Erhängen ein Ende bereitet.
Wochenſpielplan des Mainzer Stadktheaters.
für die Zeit vom 27. November bis 4. Dezember 1932.
Sonntag, den 27. November. Anfang 11 Uhr. 2.
Morgenver=
anſtaltung. Werke von Hans Gäl und Einführung in ſeine
Oper „Die heilige Ente‟,
Sonntag, den 27. November. Anfang 15 Uhr. Zum 38. Male:
„Im weißen Rößl”
Sonntag, den 27. November. Anfang 20 Uhr. „Die endloſe
Straße‟
Montag, den 28. November. Anfang 19.30 Uhr. 6. Vorſtellung
für den Bühnenvolksbund: „Die Blume von Hawaii.
Dienstag, den 29. November. Anfang 19.30 Uhr. „Die heilige
Ente‟
Mittwoch, den 30. November. Anfang. 20 Uhr. „Der Mann,
der ſeinen Namen anderte‟.
Donnerstag, den 1. Dezember. Anfang 20 Uhr. Uraufführung:
Hoffmann in Bamberg” oder Lage 23” von K. G
Walter Beſt. Ein Spiel nach E. T. A. Hoffmanns Novelle
„Don Juan”. Vorher: „Der Tor und der Tod‟
Freitag, den 2. Dezember. Anfang 19.30 Uhr. „Die heilige
Ente‟,
Samstag, den 3. Dezember. Anfang 20 Uhr. „Katte‟.
Sonntag, den 4. Dezember. Anfang 15 Uhr. „Freie Bahn
dem Tüchtigen”.
Sonntag, den 4. Dezember. Anfang 19.30 Uhr. „Martha” oder
„Der Markt zu Richmond‟”.
Ua, Kelet
beursche-
Mehr als Sie von einem Gerät dieser Preislage erwarten können. Er ist mit allen Neuerungen
der Funktechnik ausgestattet, spielend leicht empfängt er alle maßgebenden Stationen Europas
— also kein Ortsempfänger —; und der eingebaute Selektionskreis ermöglicht die absolute
Ausschaltung des Ortssenders. Geeichte Skola. Alle diese Vorzüge und nicht zuletzt die
fabel-
hafte Tonfülle und Klangschönheit des dynamischen Lautsprechers begeistern seine Besitzer.
Sein Preis? Sie werden es kaum glauben -erkostet einschließl. Röhren und dynam. Lautsprecher
nur RM. 148.-, für Gleichstrom RM. 155.- Mende, die führenden Radiowerke, Belegschaft mehr als 2000 Personen
Seite 8 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. November
Erna Diecke
Bernhard Felmer
Verlobte
Hamburg /Blankenese
Scheenefelderlandstr. 88
Darmstadt
Hölgesstr. 8
Paula Guntrum
Walther Voigt
Verlobte
Darmſtadt, Holzhofallee 40, den 26. Nov. 1932.
Maria Schneider
Werner Dorn, Buchhändler
Verlobie
Darmſiadt
Baſel
Hohler Weg 19
Herrengrabenweg 59
November 1932
Schmerzerfüllt geben wir die traurſge Nachricht, daß
mein innigſigeliebter Mann, unſer treuſorgender Vater,
Schwiegervater, unſer guter Großvater, Schwager und
Onkel
Herr Heinrich Oröll
Bau=Inſpektor i. R.
am 22. November 1932 plötzlich im Alter von 62 Jahren
verſchieden iſf.
Frau Suſanna Dröll, geb. Werner
Familie Heinrich Dröll.
Darmſtadt, den 25. November 1932.
Die Beiſetzung fand auf Wunſch des Entſchlafenen in
aller Stille ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute Nacht entſchlief nach langem, ſchwerem Teiden
meine liebe Frau, unſere liebe Mutter,
Schwieger=
mutter, und Großmutter
Anna Tibs, geb. Hanfkein
nach zurückgelegtem 66. Lebensjahre.
Im Namen der Angehörigen:
Dr. E. H. Tips, Darmſiadt
Carlos Tips, Frankturt a. M.
Darmſtadt, den 25. November 1932.
Die Beerdigung findet Montag vormittag auf dem alten
Friedhofe in der Stille ſtatt.
Von Kranzſpenden und Beſleidsbeſuchen bitten wir
abſehen zu wollen.
Statt Karten.
Heute iſt mein lieber Mann, unſer treuforgender
Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Ludwig Friedrich
nach langem Leiden, an den Folgen ſeiner
Kriegs=
verletzung ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Philippine Friedrich, geb. Ammann
und Kinder Heinz und Paul
Paul Friedrich und Familie,
Roßdarf, Goddelau, am 26. November 1932.
(Erbacherſtraße 38).
Die Beerdigung findet am Montag, 28. Novemder,
nachmittags 3 Uhr, ſtatt.
(16301
Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher Teilnahme
die uns beim allzufrühen Heimgange unſerer lieben
unvergeßlichen Entſchlafenen
Frau Eva Koch
geb. Rauch
zuteil wurden, ſprechen wir hiermit unſeren innigſten
Dank aus. Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer
Sehrt für ſeine troſtreichen Worte am Grabe und
allen denen, die ihr die letzte Ehre erwieſen haben,
ſowie für die zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden.
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Koch.
(16452
Statt Karten.
Ihre Verlobung geben bekannt
Ruth Schreiner
Karl Karpenſtein
Darmſiadt
Heidelbergerſtr. 125
techn. Reichsbahnoberſekretär
1. Advent 1932.
Marnheim
(Pfalz)
Heute Mittag um 2 Uhr verſchied nach langem ſchweren, mit großer
Geduld ertragenen Leiden im 53. Lebensjahr meine liebe Frau, unſre
gute Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Mag. Rieber
geb. Born.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
A. Riedel und Kinder.
Darmſtadt, den 26. November 1932.
Rundeturmſtr. 3.
Die Beerdigung findet Dienstag Mittag um 3 Uhr auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
16484
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe der Teilnahme am Tode meines
lieben Mannes, des
Obermedizinalrafs Br. Angeft Drine
Direktor der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Heppenheim a. B.
ſage ich im Namen der Hinterbliebenen herzlichſten Dank,
ins=
beſondere auch für die den Verſtorbenen in auszeichnender Weiſe
ehrenden Nachrufe der Herrn Vertreter der Behörden, den
Be=
amten und Angeſtellten der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt,
ſo=
wie der Verbände und der Vereine.
Heppenheim a. B., 26. November 1932.
Eliſabeth Werner, geb. Runde.
16445
Für die wohltuenden Beweiſe liebevoller
Teil=
nahme, die uns beim Heimgange unſerer lieben,
unvergeßlichen Entſchlafenen
Frau
Margareihe Nauch asw.
zuteil wurden, ſprechen wir hiermit unſeren
herzlichſten Oank aus.
Georg Rauch und Frau
im Namen aller Hinterbliebenen.
Im November 1932.
Todes=Anzeige.
Am 23. November entſchlief
unerwartet unſer lieber Pater
Joſeph Schröck
Lehrer i. R.
im 82. Lebensjahre.
In Trauer:
Familie Schröck.
Darmſtadt, den 27. Nov. 1932.
Die Beerdſgung findet in aller
Stille ſtatt.
Empfehle zu
Weihnachks=
Geſchenken
preiswerte feine
Damen wäſche
Oldigs
Hölgesſtr. 11. Bitte
Schaufenſt. beacht.!
(16114a)
Sprechapparate
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der Preiſe.
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Blick auf die Stadt Glatz mit ihrer hochgelegenen Feſtung,
die von Friedrich dem Großen angelegt wurde. Da das Innere der alten Wehranlage mehr und
mehr in Verfall geraten iſt, ſoll die Feſtung jetzt einer gründlichen Erneuerung unterzogen und
unter dem Namen „Friedrichsfeſte” zu einem Wahrzeichen des Oſtens umgeſtaltet werden. Am
Geburts= und Sterbetag des großen Preußenkönigs ſollen Feſtſpiele auf der Burg veranſtaltet
werden.
Aus dem Wunderreich von „1001 Nacht” erzählt dieſes Bild,
das bei der Feier der Großjährigkeits=Erklärung des jungen Rajas Singh Bahadur (re
Vordergrund) aufgenommen wurde. Ganz ſtilecht ging es bei der Feier allerdings nicht zu
die Dame rechts im Hintergrund mit ihrer europäiſchen Kleidung beweiſt. Die Zeremonie, /heit und Ziele
nämlich nicht in der Heimat des Fürſten, ſondern in ſeiner Londoner Prunkwohnung ſtatwing immer Mel
Mich on
ſ9t.
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il ſeines L
h. den Heg
Reich und Ausland.
Der Brückeneinſturz in Koblenz.
Koblenz. Nach dem ſchweren
Brücken=
unglück vor zwei Jahren in Koblenz ſchloß ſich
die Mehrzahl der Hinterbliebenen zu einer
Ge=
meinſchaft zuſammen, um gegen Reich und Staat
Schadenserſatzanſprüche geltend zu machen. Vor
der zweiten Zivilkammer des Landgerichts in
Koblenz fand eine ſolche Klageſache am
Frei=
tag ihren Abſchluß, indem der Staat Preußen
wegen fehlender Beaufſichtigung durch Beamte
zum Schadenerſatz verurteilt wurde.
Zweifaches Todesurkeil.
Bielefeld. Das Sondergericht Bielefeld,
unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors Dr.
Maiwar, verhandelte am Donnerstag und
Frei=
tag gegen den Reiſenden Petri und den Melker
Upmeier, die beſchuldigt ſind, gemeinſam mit dem
inzwiſchen freiwillig aus dem Leben geſchiedenen
Paul Kniekamp in der Nacht zum 8. Oktober den
Oberlandjäger Tiemann, der ſie in Ummeln bei
einem Einbruch überraſchte, getötet zu haben.
Am Freitag, ſpät abends, wurde das Urteil
ge=
fällt und Petri und Upmeier zum Tode
verur=
teilt. Beide Verurteilte nahmen das Urteil ohne
Anzeichen einer Gemütsbewegung an.
Wütender Tanzbär überfällt ſeinen Treiber.
Trier. In der Nähe der Ortſchaft
Ferſch=
weiler wurde ein Bärentreiber, der ſeinen Bären
aus dem Ort in ein Nachbardorf führen wollte,
plötzlich auf der Landſtraße angefallen. Mann
und Tier rangen faſt eine halbe Stunde
mitein=
ander und wälzten ſich auf dem Boden. Auf die
Hilferufe des Bärentreibers eilten in der Nähe
beſchäftigte Holzarbeiter und Steinbrucharbeiter
hinzu und befreiten den von dem Bären übel
Zu=
gerichteten. Der in den Wald entkommene Bär
konnte von einem zweiten Bärentreiber wieder
eingefangen werden.
Schwerer Unglücksfall im phyſikaliſch=chemiſchen
Inſtitut der Göttinger Univerſität.
Göttingen. Im phyſikaliſch=chemiſchen
In=
ſtitut der Univerſität explodierte bei einem
Experiment eine dickwandige Retorte aus bisher
noch nicht aufgeklärter Urſache. Ein Aſſiſtent
und eine Aſſiſtentin erlitten durch die
umher=
fliegenden Glasſplitter ſchwere Verletzungen im
Geſicht und an den Händen.
Raubüberfall auf einen Kutſcher.
Berlin. Das Fuhrwerk des Kutſchers Kurt
Ebert wurde vorgeſtern in Borſigwalde von zwei
Männern angehalten. Der eine von ihnen
be=
ſtieg den Wagen und bemächtigte ſich der
Geld=
taſche des Kutſchers, die 500 bis 600 RM.
ent=
hielt. Die Räuber konnten unerkannt
ent=
kommen.
Börſenmakler Schröder verhaftet.
Düſſeldorf. Der Börſenmakler Schröder,
der bis zur Einleitung eines Verfahrens die
amtlichen Notierungen an der Düſſeldorfer und
Eſſener Börſe vornahm, iſt auf Betreiben der
Staatsanwaltſchaft verhaftet worden. Er wird
beſchuldigt, Effektenſchiebungen in Höhe von
4,5 Millionen RM. durchgeführt zu haben. Ein
Mittäter, der Kaufmann Simon Klein, iſt
flüchtig.
Autounglück bei Neumünſter.
Neumünſter. Bei dem Dorfe Wittorf, an
der Altonaer Chauſſee, fuhr geſtern nachmittag
infolge Reifenſchadens ein mit ſechs Perſonen
beſetzter Kraftwagen gegen einen Baum. Von
den Inſaſſen waren zwei ſofort tot, während
die übrigen verletzt wurden. Es handelt ſich
um eine italieniſche Familie, die in Camburg
anſäſſig ſein ſoll.
Deutſche Seekadekken beſtaunen New York.
Seekadetten des Schulkreuzers „Karlsruhe‟
bei ihrem Beſuch des zweithöchſten Wolkenkratzers der Welt, des Chrysler=Buildings. Der Sohn
des Automobilkönigs Chrysler erklärt ihnen den herrlichen Rundblick auf die markanteſten
Wahr=
zeichen New Yorks.
Die Bergungsarbeiten
auf den Delbrück=Schächken.
Noch einer der Verſchütteten am Leben.
Hindenburg. Ueber den Stand der
Ret=
tungsarbeiten auf den Delbrück=Schächten wird
mitgeteilt, daß einer der vier Eingeſchloſſenen
noch lebt, und zwar der Füller Woithowſky aus
Gleiwitz. Er arbeitet ſogar ſelbſt mit an ſeiner
Rettung, während auf der anderen Seite die
Rettungsmannſchaft ſich ganz in ſeiner Nähe
be=
finden muß. Sie muß allerdings mit äußerſter
Vorſicht vorgehen. Deshalb ſchreiten auch die
Ber=
gungsarbeiten nur ſehr langſam fort. Von den
drei übrigen Verſchütteten iſt teils ſeit geſtern,
teils ſchon ſeit vorgeſtern abend kein
Lebens=
zeichen mehr gegeben worden. — Geſtern, gegen
20 Uhr, wurde der Füller Woithowſky freigelegt,
jedoch iſt ſein Fuß unter einer mächtigen
Stein=
platte eingeklemmt. Die Steinplatte wird jetzt
zermeißelt. Woithowſky ließ ſich ſofort nach
ſei=
ner Freilegung eine Pfeife Tabak geben. In
ſeiner Nähe liegt der Häuer Wieduch, von dem
von Zeit zu Zeit Lebenszeichen zu vernehmen
ſind. Zwiſchen beiden liegt der Füller Kubitza,
der aber offenbar tot iſt.
Zehn bis zwölf Perſonen in einem Strohſchober
verbrannt.
Prag. An der Grenze Groß=Prags brannte,
wie erſt jetzt bekannt wird, in der Nacht zum
Montag ein rieſiger Strohſchober nieder. Bei
den Aufräumungsarbeiten wurden in der Aſche
verſchiedene menſchliche Knochen gefunden.
Per=
ſonen aus der Umgebung ſagten aus, daß am
Tage der Kataſtrophe zehn bis zwölf Perſonen in
dem Schober geſchlafen haben ſollen.
Likerakurpreis
für den Pſychoanalykiker Jung.
Bern. Der Stadtrat Zürich hat dem
Pſycho=
analytiker Karl Guſtav Jung in Zürich den
8000 Franken betragenden Literaturpreis der
Stadt Zürich verliehen. Jung iſt durch eine große
Reihe bedeutender Publikationen auf dem
Ge=
biete der Pſychologie weit über die Grenzen der
Schweiz hinaus bekannt.
Deutſcher Schoner mit Beſahung
geſunken.
Kopenhagen. Der kleine Hamburger
Schoner „Herta Grube” (121 Tonnen) iſt, wie
ſich jetzt herausſtellt, in der Nacht zum
Diens=
tag im Kalmar=Sund während eines heftigen
Sturmes geſunken. Zwei Leichen der Beſatzung,
ſowie ein leeres Rettungsboot wurden an der
Küſte der Inſel Oeland angeſchwemmt.
Wahr=
ſcheinlich befanden ſich noch vier oder fünf
an=
dere Beſatzungsmitglieder an Bord, die
zweifel=
los gleichfalls den Tod gefunden haben. Der
Schoner kam von Schweden und führte eine
Holzladung für Stettin an Bord.
Selbſtmord eines deutſchen Journaliſten in Rom.
Rom. Der langjährige Korreſpondent der
„Frankfurter Zeitung”, in Rom, Otto Kahn, hat
ſich in einem Anfall von Schwermut vom
Co=
loſſeum herabgeſtürzt und iſt ſeinen Verletzungen,
ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben,
kurz darauf erlegen. Der plötzliche Tod des
all=
gemein beliebten und hochgeſchätzten Mannes hat
in der deutſchen Kolonie Roms tiefes Bedauern
hervorgerufen.
Näglichkeit.
Dchen her bis
Aperden. Bei C
Aus dem Flugzeug geſprungein sufaie vorg
Selbſtmord eines jungen Mannes. isengeſandes
u Errichtung
Wien. Am Samstag vormittag erſchi
20jährige Wiener Praktikant Schweinbach
dem Flugfeld in Aſpern zu einem Flug
Brünn als einziger Fluggaſt. Zehn M;
nach dem Start ſpürte der Pilot eine I
Erſchütterung der Maſchine, und als er ſie
drehte, ſah er zu ſeinem Entſetzen, daß der
Mann die Tür geöffnet und aus einer
von 600 Metern in ſelbſtmörderiſcher
Abſ=
die Tiefe geſprungen war. Die Leiche des P
kanten wurde auf einem Felde aufgefunde
dem Abteil der Flugmaſchine wurde ein
ſchiedsbrief an die Eltern gefunden, in d= wr
Er
bittet, ſeine Leiche in Wien verbrennen Etwn beſct
ſen. Ueber die Urſache des Selbſtmordes Uc
durch
noch nichts Genaueres feſtgeſtellt werden /Mauſe und im
Eus Proie
Ein bekannkes Hotel.
Uüfd nelergekraff.
Salzburg. Am Samstag früh bre
dem Hotel „Scheidberg”, in den Radic
Tauern, das beſonders in Sportkreiſen bl
iſt, Feuer aus, das raſch um ſich griff. Aus
ganzen Umgebung eilten die Feuerwehre:
bei; es gelang aber nur einer einzigen
tels eines Raupenſchleppers an den Braug
heranzukommen. Alle übrigen Feuerne
konnten wegen des ſtarken Schneeſturmes)
Brandſtätte nicht erreichen. Das Hotel
auf die Grundmauern niedergebrannt. Es
ſo gut wie nichts gerettet werden. Die Bl
ner ſelbſt hatten Mühe und Not, ſich vorß
Flammen in Sicherheit zu bringen.
nimmt Brandſtiftung an.
3000 Zentner Getreide und etwa 500 T
verbrannt.
Anklam. Am Freitag nachmittag
durch Funkenflug aus der Dreſchmaſchine
Kornſcheune des Gutes Priemen (Kreis Arf!
Feuer aus, das in kurzer Zeit die ganze Sh
mit 3000 Zentner Getreide Inhalt in Flon
ſetzte. Der ſtarke Wind übertrug das
auf den etwa 150 Meter langen Viehſtall.
200 Schafe, 200 Lämmer und 100 Schweine /
in den Flammen um.
Schwarzfahrer verbrennt auf dem Dah
eines Eiſenbahnwagens.
Budapeſt. Auf dem Dach des Poſtugſ
des Nachtſchnellzuges Budapeſt—Wien fariß
Schwarzfahrer auf ſchreckliche Weiſe den
Kurz nach der Abfahrt des Schnellzuges
Budapeſter Oſtbahnhof bemerkte ein St
wärter, daß hohe Flamen aus dem Dach
Poſtwagens ſchlugen und brachte den
Zu=
aufhin zum Stehen. Man entdeckte nu
dem Waggondach die vollſtändig verkohlte?
des Schwarzfahrers, der nicht gewußt
dürfte, daß die Strecke Budapeſt—Wien ei
fiziert iſt. Er war offenbar mit der Hodl
nungsleitung in Berührung gekommen und
dem elektriſchen Strom getötet worden.
Feuer auf der Pariſer Flugzeugausſtell!
Paris. Bald nach Mitternacht brach
Internationalen Flugzeugausſtellung in
ein Brand aus, dem ein italieniſches Flug
zum Opfer fiel. Die Urſache des Brandes
bisher noch nicht feſtgeſtellt werden.
Wegen Spionage verurteilt
wurde vom Gericht in Straßburg,
Ausſchluß der Offentlichkeit ein Deutſcher 1
Lutz. Derſelbe war am 13. September aul
Grenze, bei der Kehler Rheinbrücke, ver
worden. Das Urteil lautet auf 2 Jahr
fängnis und 500 Fr. Geldbuße. („Quotidier
dann (unt
s und Bahn
in Richtu
hindung nat
nit die heſſiſ
jäher gerückt
d den Re
einſchließli
der Kanal
Kunſtes als au
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 10 — Nr. 330
Sonntag, 27. November
[ ← ][ ][ → ]Etag, 27. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 330 — Seite 11.
S4
Bleich- und Spölmſttel
für die Wäsche
Sibt ohne Reiben
und ohne Bleiche
frilch duftende
weiße Wäſche
Ohne Chlor
A.d budeldort
iekt eines Kanals von der Bergſtraßebis zur Mainſpitze
Gbsäſſerung der Bergſtraßen=Niederungen und des Riedes. — Bon Ginsheim bis kurz vor Darmſtadt
Die Advenkskage nahen.
ſchiffbar. — Skauſtuſe und Kraftwerk Griesheim.
wir bereits geſtern, in einer kurzen Notiz berichten
iſt in letzter Zeit ein neues, großzügiges
Kanalbaupro=
ur Entwäſſerung des Riedes aufgetaucht. Es handelt ſich
gbtwim einen von Kulturbauinſpektor Ritter vom Kultur=
Darmſtadt entworfenen und ausgearbeiteten Plan für
u eines Kanals von der badiſch=heſſiſchen Grenze an der
ſaße bis zur Mainſpitze. Ohne unſererſeits zunächſt zu dem
irgendwie Stellung zu nehmen, ſeien darüber rein
infor=
ſch folgende Einzelheiten mitgeteilt:
Kanal iſt in erſter Linie als Entwäſſerungskanal der
ergſtraßen=Niederungen gedacht. Er bezweckt daher,
ſämt=
om Odenwald kommenden Bäche aufzunehmen. Ungefähr
lometer von Weinheim an der badiſchen Bergſtraße
ent=
zeginnend, nimmt er zunächſt die Weſchnitz auf. Dann
be=
ſiar in ſeinem weiteren Lauf die Gemarkungen Laudenbach.
nechoheim. Bensheim. Auerbach. Rodau, Hähnlein und den
„auzuuer Hof bei Bickenbach. Bei der Hahnmühle, alſo zwiſchen
ſfuhnradt und Hahn, nimmt er die Modau auf. führt dann
weſt=
hty Eſchollbrücken vorbei, kreuzt die Sandbach und geht weſt=
Griesheim weiter, ohne, was für Darmſtadt von
Wichtig=
tiiden Waſſerſpiegel der Darmſtädter Waſſerwerke bei
Gries=
ſiyy=gendwie zu beeinfluſſen. Dann führt er weſtlich am
Wei=
bushund öſtlich von Wolfskehlen vorbei, geht durch das
Dorn=
ſie Wäldchen, kreuzt zwiſchen Dornheim und Dornberg die
jebſhn, ſchlägt um Groß=Gerau herum die Richtung auf
Wal=
ſrden ein, folgt dem Lauf des Landgrabens und mündet beim
ſihwerk der Hohenau in den Ginsheimer Altrhein. In dem
ßie Teil ſeines Laufes, nimmt er unter anderem auch die
hurzbach, den Hegbach, den Apfelbach, den Mühlbach und an=
Eü einere Riedgewäſſer auf.
keite und Tiefe des Kanals nehmen vom Anfang bis zur
ſütung immer mehr zu. Auf Grund des Profils beſteht durch=
) Möglichkeit, den Kanal auch zu Kraftzwecken auszunutzen.
bih (hein her bis nach Griesheim kann der Kanal ſchiffbar
ge=
nhiwtverden. Bei Griesheim iſt nach dem Projekt die Errichtung
netk Stauſtufe vorgeſehen, die ungefähr, in die Gegend des
„ſekwieſengeländes käme. Im Anſchluß daran iſt die
Möglich=
ttn Errichtung eines Kraftwerkes gegeben. Von Griesheim
eißkute dann (unter Benutzung des noch vorhandenen
Wald=
zäatres und Bahnkörpergeländes der ehemaligen Griesheimer
ſcherahn in Richtung Holzhofallee) die beſte Gelegenheit zu
irserbindung nach Darmſtadt gegeben. Aber auch ohne dieſe
jeamit die heſſiſche Landeshauptſtadt indirekt dem Rhein
be=
tzo näher gerückt, was von nicht zu unterſchätzender
Bedeu=
wäre.
e Geſamtkoſten für die Durchführung des Projektes
belau=
nach den Berechnungen des Verfaſſers auf ungefähr 8½
unen einſchließlich des Baues der Stauſtufe und des Kraft=
* Der Kanal könnte ſowohl im Wege des Freiwilligen Ar=
Großproiekt der Riedenkwäſſerung
in der Gemeinde Biblis.
35 000 Tagewerk vorgeſehen!
D, Biblis, 26. November.
Schon ſeit langen Jahren plant man in Biblis, ein großes
Projekt der Entwäſſerung und Feldbereinigung des Mörſch,
eines zirka 1500 Morgen großen Feld= und Wieſengeländes am
Rhein. Immer wieder zerſchlug ſich in den letzten Jahren dieſes
nützliche Großunternehmen für die Bibliſer Gemarkung, bis man
jetzt endlich der Ausführung ſehr nahe gekommen iſt. Im großen
Saale des Rathauſes fand eine ſehr intereſſante Sitzung des
Orts=
vorſtandes ſtatt, an der die Herren Miniſterialrat Heyl
Kreis=
direktor Reinhard, Regierungsbaurat Krauſe.
Regierungs=
rat Zimmermann. Miniſterialrat Berg und
Kreisamts=
aſſeſſor Nachtigall teilnahmen. Herr Bürgermeiſter
Kär=
cher, ein großer Förderer für die Entwäſſerung der Bibliſer
Gemarkung und zugleich beſtrebt, auf allen Wegen für die
Ar=
beitsbeſchaffung der Erwerbsloſen zu ſorgen, erteilte nach kurzer
Begrüßung Herrn Miniſterialrat Heyl das Wort. Er führte
unter anderem aus: Ein großer Teil der Arbeit, ſo die
Entwäſſe=
rung des Bruchs und die Regulierung durch das Pumpwerk
unmittelbar am Langengraben, ſei in der Bibliſer Gemarkung
bereits mit Erfolg durchgeführt. Nunmehr gelte es, dasMörſch
zu brauchbarem Ackerland herzurichten, dies um ſo mehr. als in
letzter Zeit öfters der Notſchrei der Gemeinde Biblis um Abhilfe
erklungen ſei. Nach Lage der Dinge iſt eine Entwäſſerung nur
möglich, wenn ſie nach dem Rheine hin durchgeführt wird. An
Hand von Karten legte Herr Miniſterialrat Heyl das Projekt
klar, deſſen Ausführung jetzt durch den Freiw
Arbeits=
dienſt und Notſtandsarbeiten möglich iſt, da die
Durch=
führung in der freien Arbeitsvergebung ſeither an der
Koſtenfrage ſcheiterte. Der Grundgedanke des Projekts
iſt ein großer, breiter Graben mit einer Schleuſe. quer
durchs Mörſch, direkt zum Rhein. Dadurch können zwei Fliegen
mit einer Klappe geſchlagen werden, nämlich die Ent= ſowohl
als auch im Notfalle die Bewäſſerung. Die Höhe der Auslagen
beläuft ſich auf zirka 50 000 bis 55 000 Mk. Dieſe Mittel werden
vom Reich zu 4½ Prozent Zinſen zur Verfügung geſtellt; die
Tilgung ſoll innerhalb 20 Jahren geſchehen. Eine Belaſtung der
Gemeinde ſchaltet dadurch aus, daß das Gelände als vorzügliches
Ackerland zum Verkauf gelangen kann.
Nach nochmaliger eingehender Ausführung des Herrn
Regie=
rungsbaurats Krauſe kommt der Bibliſer Ortsvorſtand zu dem
Entſchluß, nach dreitägiger Bedenkzeit die ſicherlich zu erwartende
Zuſicherung der Ausführung zu geben. Herr Bürgermeiſter
Kär=
cher ſchloß darauf mit gebührenden Worten des Dankes an die
Gäſte die wichtige Gemeinderatsſitzung.
Unterm Adventskranz.
Nach ſchöner alter Sitte ſchmückt das Heim in den letzten vier
Wochen vor dem Heiligen Abend der Adventskranz, der eine
ſtimmungsvolle Vorbereitung für, das große chriſtliche Feſt iſt.
Straßenbericht
tstenſtes als auch durch die produktive Arbeitsloſenfürſorge
zw werden. Er gliedert ſich in den bereits vom Heſſiſchen
tag beſchloſſenen Generalkulturplan für das Ried an.
Ins=
ſt könnten durch den Kanal rund 26 000 Hektar Land an der
ſtäkaße und im Ried entwäſſert werden.
4s Projekt liegt gegenwärtig dem Miniſterium als
Ma=
avor.
42.
für die Woche vom 27. November bis 3. Dezember 1932.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
40 Alzey—Mainz (zwiſchen Wörrſtadt und Ensheim, Km. 24,2 bis
25,9) vom 21. November bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Sviesheim.
40 Mainz—Frankfurt a. M. (zwiſchen Mainz=Kaſtel und
Hoch=
heim vom 28. 11., 7 Uhr, bis 30. 11., 8 Uhr, geſperrt.
Umlei=
tung: Erbenheim.
45 Heldenbergen—Windecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg,
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr: Eichen,
Oſtheim, Windecken.
49 Gießen—Fulda, 1. zwiſchen Alsfeld und Renzendorf, 2 zwiſchen
Alsfeld und Romrod bis auf weiteres geſperrt. Umleitung zu
1. über Eifa—Rainrod, zu 2. Zell—Angerod.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Hersfeld—Selters (zwiſchen Hartmannshain und Gedern) vom
8. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Richtung
Hart=
mannshain—Gedern über Volkartshain, Ober=Seemen,
Rich=
tung Schotten über Eichelſachſen—Glashütten bzw. Burkhards
—Sichenhauſen.
Ortenberg—Lißberg bis zum Abzweig nach Eckartsborn vom 7. 10.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bleichenbach-Bergz,
heim—Uſenborn—Hirzenhain.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Eberſtadt—Seeheim-Jugenheim-Zwingenberg (alte Bergſtraße)
vom 8. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Seeheimer=
Tanne, Bickenbach.
Langgöns—Holzheim vom Abzweig Grüningen bis Holzheim vom
22. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Grüningen.
Nieder=Weiſel—Oſtheim vom 24. 10. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Butzbach, Hoch=Weiſel.
Kirchgöns—Bahnhof vom 7. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Oert=
liche Umleitung.
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zu erleichtern und dabei die Wäsche noch frischer, noch
dufriger zu erhalten. Elier das Rezept: Erwas Sil kalt
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Seite 12 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27
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Städtiſcher Muſikdirektor (ſt. 16419
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Vortrag
des Herrn Studienrat Dr. Götz, Darmſtadt,
über: „Donaufahrt nach Wien und
Buda=
peſt.” — Mitglieder und Freunde des Klubs
nebſt Angehörigen ſind hierzu freundlichſt
Eintritt frei. (1645
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Donnerstag. 1. Dezember
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Karten: Zeitungsſtand a. Verk.=Büro 9—1 Uhr
Zeitungsſtand am Para eplatz 1—6 Uhr, Orpheum=Kaſſe von 11 Uhr an
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Sie Ihrem Chef eines Tages ges
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ſrtag, 27. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 330 — Seite 13
StssSas dagat
ſennis von drinnen und draußen.
Die Hallenſaiſon beginnt.
rlähzeitig iſt der Winter über die Berge gefallen, und für
ſſennisſpieler iſt die „Uebergangszeit” eingetreten. Der
Ter=
ſlender für die Veranſtaltungen auf gedeckten Plätzen iſt,
gwdeutſchland anbelangt, den ſchwierigen Zeiten entſprechend
zültg. In Hamburg hat ein lokales Turnier die Spielzeit in
ſarortigen Halle eröffnet. Bezirks= und Ortsturniere folgen
Guſtehen bevor. Die deutſchen Hallen=Meiſterſchaften fenden
zütszal eine Woche früher, nämlich vom 23. bis 29. Januar 1933
mllemen ſtatt.
ſer Bundestag des Deutſchen Tennisbundes wird am 19.
Fe=
aller Vorausſicht nach in Breslau abgehalten werden. Er
ſich diesmal nicht mit irgend welchen ſchwerwiegenden
Pro=
ii befaſſen, ſondern lediglich dankbar zu konſtaſtieren haben,
z mit dem deutſchen Tennis in dieſem Jahre bergauf ging.
Im Ausland
Spielbetrieb in den Hallen der großen Tenniszentren auf
unzen Linie in Gang. In Paris folgt eine Veranſtaltung
„nderen. Das Touſſaint=Turnier um die Coupe Albert Canet
Gſrotra Gelegenheit, in allen drei Konkurrenzen, und zwar
inzel in vier Sätzen über Merlin, im Doppel mit Bouſſus
enlls in vier Sätzen über Feret=Marcel Bernard und im
Ry mit Helen Moody=Wills über Colette Roſambert und über
M4 zu triumphieren.
as Queensclub=Turnier (die engliſchen Couvert
Court=
ſvionſhivs) gewann der „fliegende Baske” zum ſechſten Male
e bewies damit ſchlagend, daß man ihn nicht ganz ernſt
neh=
marf, wenn er immer wieder behauptet, er könne keine gro=
Natchs mehr durchſtehen. Als Merkwürdigkeit darf ferner
ntiert werden, daß die britiſche Damen=Doppelmeiſterſchaft auf
en Plätzen, diesmal von zwei Linkshänderinnen, der in
ſuchland bekannten Kathleen Stammers und der kleinen
Seri=
mewonnen wurde.
Neue Tennis=Beſtimmungen.
ie engliſche Lawn=Tennis=Aſſociation entwickelt in den letz=
Kenaten eine außerordentliche Rührigkeit. Sie war die erſte.
gen uffire Meldung zum Davis=Pokal abgab, und ſie iſt auch die
ſiezeweſen in dieſem Jahre, die die Amateurbeſtimmungen
er=
tadurch verſchärfte, daß ſie Spieler, die irgend welche
finan=
ſan Vorteile, aus Turnieren (alſo auch übertriebene
Gaſt=
wſchaft!) ziehen mit ſofortiger Disualifizierung bedroht. —
Faaußerordentlich wichtige Neubeſtimmung der
Wettſvielord=
agebt dahin, daß dem Schiedsrichter ein autoratives
Entſchei=
ſerecht über zweifelhafte Bälle verliehen wird, das er bis
Nricht hatte. Bisher mußten zweifelhafte Bälle, die der
Li=
nchter allein nicht zu entſcheiden wagte, wiederholt werden.
ſGlege des Schultennis widmete der engliſche Verband in
Jahre ſeine beſondere Aufmerkſamkeit; in nicht weniger
Schulen ließ er durch Tennislehrer Gratisunterricht er=
Tenniszugvöoel ſchwirren aus.
Zug nach Sonne und Wärme treibt in dieſem Winter
ſtiven derjenigen Nationen, die es ſich noch leiſten können,
ſätig in die Ferne. Eine aus Hughes. Lee Perry den
Da=
aPhittingſtall. Heeley und Nuthall beſtehende engliſche
Mann=
iſt nach Südafrika unterwegs. Die Italiener, die unter der
iniſchen Tennis=Diktatur eine ſehr rege
Auslandsprova=
betreiben, wollen de Stefani, del Bono und zwei andere
et nach Indien verfrachten, und die Amerikaner ſind
unmit=
nach ihren Meiſterſchaften mit einem Team, an deſſen
Weltmeiſter Vines ſteht. in Neuſeeland gelandet, wo ſie
s Tennislorbeeren einheimſen. Eine ander amerikaniſche
mſchaft ſpielt zurzeit in Argentinien. Nur unſere Spieler und
ſetinnen werden ſich in dieſem Jahre beſcheiden müſſen. Aber
„Beſcheidenheit” wird ihnen gut tun. Der übertriebene
und Tennisbetrieb im Winter hat noch nie zur Förderung
ligemeinen Form beigetragen. Das werden ſpeziell die Eng=
5 an ihren Leuten merken!
W. Bg.
Handball.
TV. Königſtädten — Rot=Weiß Darmſtadt.
u, Kaf
Achl. ſum letzten Verbandsſpiel auf fremdem Platze, fährt
Rot=
am kommenden Sonntag nach Königſtädten. Dieſes Treffen
jeschätt
eiden Tabellenletzten iſt für die Darmſtädter wohl eines der
num
Ueſten und ſchwerwiegendſten Spiele der ganzen Spielzeit. Nur
Uo nschlek dieſes Spiel gewonnen wird, hat Rot=Weiß noch einiger=
Iin Ausſicht, ſich den Verbleib in der Ligaklaſſe ſichern zu kön=
Da Königſtädten unter ganz ähnlichen Bedingungen das
beſtreitet und auf ſeinem Sandplatze ſchon immer ein
ge=
ittwe
id er Gegner war, wird es der ganzen Hingabe der Rot=
Wei=
dürfen, um erfolgreich abzuſchneiden.
Verbekt
TSV. Trebur — Merck Darmſtadt.
Stollen IIn Sonntag fährt Merck nach Trebur. Die Merckſche Elf.
it Vorrunde ohne Punktverluſt abgeſchloſſen hat, muß ſich
stellue h anſtrengen, um auch dieſes erſte Spiel für ſich zu entſcheiden
preise Kdie Punkte mit nach Hauſe zu bringen. — Merck 2 iſt um
Uhr Gaſt bei der Sportvereinigung 04 Arheilgen am Arheilger
wichen.
Kreisliga Südheſſen.
Beginn der Nachrunde.
ſEnd Nrch zweiwöchiger Pauſe beginnt in unſerem Kreiſe bereits
k chrunde mit vollem Programm. Es treffen ſich:
eiarkenburgia Heppenheim — VfL. Lampertheim; FV. Bib=
—FV. Hofheim; „Olympia Lampertheim — 07 Bensheim;
o dia Gernsheim — Spp Horchheim; Spp. Hochheim — Sov.
Wsheim; Viktoria Neuhauſen — Normannia Pfiffligheim
han wird wohl kaum ſehlgehen, wenn man bei ſämtlichen
dien mit mehr oder weniger klaren Siegen der Platzbeſitzer
Rei. Heppenheim führt immer noch ungeſchlagen; es folgen
AAbſtand Olympia Lampertheim und Biblis, denen man noch
he Chancen für den 1. Platz geben kann. Ereignisreich wird
E erſte Sonntag der Nachrunde jedenfalls nicht werden.
Ir der Gruppe 3. Ried, ſind diesmal ebenfalls keine
Deveracſali Ee Desein . Dliſf Betden=
Anfauſen — Zwingenberg.
Väährend man bei den zwei erſten Treffen mit einem Sieg
Matzbeſitzer rechnen muß, beſteht Ausſicht, daß Zwingenberg
leinhauſen vielleicht ein Remis erzwingt. Das Lokalderby
disbesheim wird natürlich für den Tabellenführer Olumpia
Meicht zu überwindendes Hindernis ſein.
Berichtigung. Turner Heinrich Fiedler=Tade. 46 hat bei
Leutſchen Gerätemeiſterſchaften der DT. in Berlin nicht den
ſondern den 25. Sieg errungen.
Sporikalender.
10.30 Uhr, 10.30 Uhr, 11.00 Uhr, 14.30 Uhr, 14.30 Uhr, 11.00 Uhr, 14.30 Uhr, 14.30 Uhr, 16.00 Uhr, 9.00 Uhr. Handball.
Woogswieſe: Tgde. 46 — Tv. Nauheim.
Dornh. Weg: Reichsbahn — Tgeſ. 75 Darmſtadt.
Hochſchulplatz: A. S. C. — SVgg. Arheilgen.
Stadion: SV. 98 — Polizei Worms.
Exerzierplatz: Polizei — Wormatia Worms.
Fußball.
Rheinallee; Rot=Weiß — Arheilgen 04.
Rennbahn: Union — SV. Sprendlingen.
Müllersteich: Fr. Tgde. — Fr. T. Walldorf.
Schwimmen.
Hallenbad:: D. T.=D. S. V.=Staffeltag.
Tiſchtennis.
Rummelbräu: Turnier, ab 18.00 Uhr:
Ent=
ſcheidungen
Dus Zurfahe 1934.
Erfolgreiche Blachtennpferde.
Es iſt nicht notwendig, bei jeder Gelegenheit auf die
ge=
drückte wirtſchaftliche Lage hinzuweiſen, unter der das
Renn=
jahr 1932 abgewickelt wurde. Wir haben uns bereits daran
ge=
wöhnt, alles mit kleinem Maßſtab zu meſſen, und können nicht
darüber erſtaunt ſein, daß das erfolgreichſte Pferd des Jahres
finanziell ſchlechter abſchnitt als ſeine Vorgänger — von einer
Ausnahme abgeſehen — ſeit der Jahrhundertwende. Der beſte
Verdiener des Jahres war der Derbyſieger Palaſtpage, der
ſeinem Beſitzer, dem bekannten rheiniſchen Großinduſtriellen und
Züchter P. Mühlens, 105 990 Mark zuſammengaloppierte. Daß
ein Dreijähriger die Liſte anführt, iſt beinahe ſelbſtverſtändlich,
bieten ſich doch den Vertretern des Derbyjahrganges die weitaus
größten Gewinnmöglichkeiten. Nur ſelten einmal wird ein
älte=
res Pferd das erfolgreichſte des Jahres ſein. Man muß ſchon
ganz große Klaſſe vorſtellen, wie ſeinerzeit Oleander, Wallenſtein
oder Traum. Noch ſeltener iſt natürlich ein Zweijähriger oben
zu finden. Bisher war dieſe Ehrenſtellung nur Fels (1905)
und Dolomit (1911) beſchieden. Doch zurück zu Palaſtpage. Der
Hengſt, gez. v. Prunus a. d. Palma, entſtammt der eigenen
Zucht ſeines Beſitzers. Er wurde in dieſem Jahre ſyſtematiſch
auf größere Prüfungen vorbereitet. Mit welchem Erfolg, iſt
bekannt. Auf Siege in drei kleineren Rennen folgten die
Triumphe im Dresdener Preis der Dreijährigen, Großen Hanſa=
Preis und Deutſchen Derby. Vor dem Großen Preis von
Ber=
lin fiel Palaſtpage lahm und konnte dann nicht mehr
heraus=
gebracht werden. Den zweiten Platz in der Liſte nimmt der
großartige Schlenderhaner Widerhall, der größte Rivale des
Derbyſiegers, ein. Widerhall, ebenfalls ein Prunusſohn, gewann
acht Rennen mit 83 825 Mark. Nach Siegen im Großen Stern,
Preis von Dahlwitz, Henckel=Rennen und Podbielsſki=Rennen
ging Widerhall als heißer Favorit an den Derbyſtart, um unter
einem ungewohnten Reiter kraß zu verſagen. Er rehabilierte
ſich aber im Großen Preis von Köln und krönte ſeine bisherige
Laufbahn mit dem großen Erfolg über den Franzoſen Henin im
Großen Preis von Baden=Baden. Der zunächſt disqualifizierte
und dann wieder in ſeine Ehren eingeſetzte St.=Leger=Sieger
Mio d’Arezzo gewann 49 870 Mark, wobei der zweite Platz
im Wiener Auſtria=Preis einbegriffen iſt. Der Stall M. J.
Oppenheimer hatte zunächſt an dem Hengſt in dieſem Jahre
wenig Freude. Erſt ſpät fand „Mio” ſeine als Zweijähriger
ge=
zeigte Form zurück. Nicht weit unter ſeinen vorgenannten
Alters=
gefährten ſtand auch der Graditzer Lord Nelſon, der
aller=
dings ein richtiges Pechpferd war. In allen großen Rennen
reichte es für ihn nur zu einem Platz. Er hätte ſieglos abtreten
müſſen, wäre ihm nicht zuletzt der Erfolg im Budapeſter Preis
des Jockei=Clubs beſchieden geweſen. Dadurch ſchraubte er ſeine
Gewinnſumme noch auf 31 625 Mark. Der Union=Sieger
Aven=
tin, Stallgefährte des großen Widerhall, gewann 30 170 Mark.
An Klaſſe ſtand der Hengſt etwas unter den Vorgenannten Mit
dem ſechsjährigen Tantris, der genau 30 000 Mark auf das
Gewinnkonto des Stalles Herzing brachte, folgt das erſte ältere
Pferd in der Liſte Der frühere Weiler brachte insgeſamt
ſieben Rennen, darunter den Preis der Stadt Baden, an ſich.
Erfolgreichſter Zweitähriger war der Weinberger Janitor.
Sie=
ger u. a. im Kölner Preis des Winterfavoriten und
Hoppegar=
tener Ratibor=Rennen. Der Hengſt gewann 29 740 Mark. Der
ſchnelle Laotſe, Gewinner des Hindenburg=Rennens und im
Herbſt beſonders populär geworden durch ſeinen, wenn auch
er=
folglos verlaufenen. Ausflug nach Paris, galoppierte 29 660 Mk.
zuſammen. Nachſtehend laſſen wir alle Pferde folgen die
wei=
terhin 12 000 Mark und mehr gewannen: Caſſius (2j. 27 710
Mark), Wolkenflug (4j. 25 570 Mk.), Arabeske (3i 25 120 Mk.),
Oſtermädel (3j. 23 220 Mk.) Roſenfürſt (3i. 22 100 Mk.)
Grolle=
nur (2f. 19 740 Mk.). Rochus (6f., 18 300 Mk). Wilderich (3f.
16 920 Mk.), Faienza (3j 16 390 Mk). Ausflucht (2f. 15 470
geno (6i. 13 145 Mk.), Enak (3i. 13 030 Mk.) Erika (51. 12350
Mark), Sopran (4i., 12570 Mk.), Pommernländer (3i 12325
Mark). Gryllos (Bj. 12 300 Mk.), Sextus (3j., 12 245 Mk.).
Welterbericht.
Ueber dem Nordmeer iſt ein neues Tiefdruckgebiet erſchienen,
das weiter ozeaniſche Luft zuführt, ſo daß mit einer Erhaltung
der Weſtwetterlage in den nächſten Tagen zu rechnen iſt. Die
zu wechſelt.
Ausſichten für Sonntag, den 27. November: Fortdauer des
ziem=
lich milden und meiſt bewölkten Wetters, weitere
Nieder=
ſchläge.
Ausſichten für Montag, den 28. November: Immer noch
Weſtwet=
ter, vorübergehend etwas kühler.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Manve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaff: Rudolf Mause; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Mas Streele; für Sport: Karl
Böhmann=
für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Btid und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſerafenteil und geſchäftlſche Mittellungen: Willy Kuhle:.
Druck und Verlag: C. C. Wlttich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtelpte wird Gakantlie der Rülckfendung nicht übermommen.
Die heutige Nummer hat 22 Geiten.
Geſchäftliches.
Die Firma Günther u. Haußner, A.=G
Chem=
nitz 16, veranſtaltet für ihre bekannte und beliebte Spezialität
„Holländerin” Buttermilchſeife ein großes Weihnachts=
Preisaus=
ſchreiben, für das wertvolle Preiſe im Geſamtwert von 3000 RM.
ausgeſetzt ſind. Die Bedingungen zu dieſem Preisausſchreiben
ſind aus dem Einwickler dieſer hervorragenden Feinſeife zu
er=
ſehen. (Siehe Anzeige.)
Aus der Radio=Induſtrie.
Die Firma Siemens bringt unter der Typenbezeichnung
„Siemens 23” einen Zweiröhren=Empfänger auf den Markt,
der außerordentlich viel zu leiſten vermag. Hierzu tragen neben
der ſehr optimal arbeitenden Schaltung die verwendeten Röhren
(Schirmgitter=Audion und Schutzgitter=Endröhre) und weiterhin
eine recht feinſtufige Antennenanpaſſung bei: Mittels des
ſieben=
ſtufigen Antennen=Raſtenſchalters, der mit Platin=Kontakten
aus=
gerüſtet iſt, iſt ein Empfang möglich, den man bisher — was
Selektivität und Lautſtärke anbetrifft — nur mit größeren
Appa=
raten erzielen konnte. Eine eingebaute Netzantenne vereinfacht
den Empfang. (Siehe Anzeige.)
Ein Rundfunkapparat muß nicht teuer ſein, um viel leiſten
zu können. Die moderne Rundfunktechnik ermöglicht uns heute,
mit wenig Röhren große Empfangsleiſtungen, die früher Vier=
und Fünfröhrengeräte nicht aufweiſen konnten. Durch Benutzung
der neuen Mende=Ultra=Kreiſe und ausſchließliche
Ver=
wendung von Schirmgitterröhren wurde im Mende 120 von
den erfolgreichen Mende=Konſtrukteuren ein Zweiröhren=Gerät
ge=
ſchaffen, das neben dem Ortsſender noch eine große Reihe von
fremden Stationen aufzunehmen und — was das Wichtigſte iſt —
auch zu trennen geſtattet. (Siehe Anzeige.)
Die von der bekannten Nora=Radio G.m. b. H,
Ber=
lin=Charlottenburg, entwickelten und jetzt in großen
Stückzahlen auf den Markt gebrachten Wechſelſtrom=Netzempfänger
Form 20 und Form 20 I. (mit eingebautem Freiſchwinger=
Lautſprecher) konnten durch rationellſte Maſſenherſtellung im
Fließverfahren in einer Qualität und zu einem Preiſe hergeſtellt
werden, wie dies bisher kaum möglich ſchien. Beachtenswert bei
dieſen Geräten iſt der zur Regelung der Trennſchärfe und zur
automatiſchen Antennenkopplung und Antennenanpaſſung dienende
Selektionsſchalter, der das Umlegen der einmal
ange=
ſchloſſenen Antenne unnötig mächt. Auch kann ſtatt einer
Außen=
oder Innen= (Zimmer=) Antenne durch einfache Bügelumſchaltung
das Lichtnetz als Antenne verwendet werden. (Siehe Anzeige.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge, 6.15: Wetter, Gymnaſtik. 0
6.45: Gymnaſtik. 2 7.15: Wetter, Nachrichten. — anſchl.: Konzert.
O 8.20: Waſſerſtand. 6 11.45: Zeit. Programm, Nachrichten,
Wirt=
ſchaftsmeldungen. Wetter. 12: Konzert. O 13.15: Nachrichten,
Wetter. O 18.30: Konzert. O 14: Nachrichten. O 14.10:
Werbe=
konzert (Sa. 14.40). 15: Gießener Wetterbericht (Sa. 15.20).
15.10: Zeit. Wirtſchaftsmeldungen (Sa. 15.25), o 16.50 und
18.15: Wirtſchaftsmeldungen. O 19.15: Zeit, Programm, Wetter.
Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 27. November
6.35: Bremer Hafenkonzert. Das gr. Geläute vom Bremer Dom.
Anſchl. Tagesnachrichten.
8.15: Trier: Katholiſche Morgenfeier
9.15: Stunde des Chorgeſangs Ausf.: Männer=Geſangverein
Liederkranz 1844. Grenzhauſen.
10.15: Erinnerungen an Künſtler im Krieg. Von Hans Frentz.
10.35:
r. Schömann: Gedanken zu Rudolf G. Bindings Moſelfahrt.
1100: Baskiſches Heimat=Lied. Vortrag mit Schallplatten von
W. Zieſemer Geſprochen von H. Andreae.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Schwingt freudig euch empor
12.10: München: Mittagskonzert des Funkorcheſters.
13.05: Mittagskonzert auf Schallplatten.
—14.00: Zehnminutendienſt” der Landwirtſchaftskammer: Wiesbaden.
14.10: Dr. Kummrow: Wieviel Vieh ſoll der Bauer halten? —
Der kreiwillige Arbeitsdienſt auf dem „Lande. Erfahrungen
und Anregungen von Reg=Rat Bertſche.
15.00: Stunde der Jugend: Stoffel fliegt übers Meer. Zeppelin=
Abenteuer.
16.00: Köln: Deutſches Gremzvolk in Not. Orgelvortrag, Anſprachen
und Männerchor.
17.30: London: Blas=Konzert.
18.00: Pforzheim: Unterhaltungskonzert des Symphonie=Orcheſters.
18.50: Sportnachrichten
19.00: Eine theatergeſchichtliche Hörfolge anläßlich des Frankfurter
150jährigen Theater=Jubiläums. Von Franz „Wallner.
20.00; Hamburg: Opernabend. Mitw.: Philharm. Orcheſter. —
Maria Huſſa und Matthieu Ahlersmeyer.
22.00: Deutſchland, der Völkerbund und die Minderheiten.
Bear=
beitet von Actualis.
22.20: Zeit. Nachrichten, Wetter Sport.
22.45: Nachtkonzert des Funkorcheſters. Soliſt: K. Utz (Orgel).
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6.15:
Gymnaſtik. 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft. — anſchl.:
Frühkonzert. o 10: Neueſte Nachrichten. o 11: Deutſcher See=
Wetterbericht. o 12: Wetter für den Landwirt. — anſchl.:
Kon=
zert. — Wiederholung des Wetterberichts. 0 12.55: Nauener Zeit=
S 13.35: Nachrichten. 14: Konzert. o 15.30: Wetter, Börſe.
S 18.55: Wetter für die Landwirtſchaft. — Kurzbericht des
Draht=
loſen Dienſtes. O 22.45: Deutſcher See=Wetterbericht (außer Di.).
Deutſche Welle: Sonntag, 27. November
6.15* Funkgymnaſtik.
6.35: Bremer Hafenkomzert.
8.00: Aus der Fachpreſſe.
8.10: Die deutſche Getreide=Ernte. Zwiegeſpräch.
8.35: W. Stauß: Rückblick der Woche.
8.55: Morgenfeier.
Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage
11.00: Ernſt Zahn lieſt Neues aus eigenem Schaffen.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Schwingt freudig Euch empor.
12.15: Breslau: Mittagskonzert der Schleſiſchen Philharmonie.
12.55: Nauener Zeitzeichen.
18.00: Achtung: Welle Berlin! Ausſchnitt aus zwei heiteren bunten
Stunden im Senderaum.
13.50: Kaete Foerder ſpricht Gedichte von Günther Eich.
14.00: Elternſtunde: Wie helfen wir unſeren Waiſen?
14.30: Aus der Gedankenwelt großer Philoſophen. Dr. Wyneken=
Spinoza.
15.00; H. Kyſer: Der Lebenskampt der Oſtmark.
15.25: Alte ſtalieniſche Violinſonaten.
16.00: Köln=Deutz: Deutſches Grenzvolk. in Not. Orgelſpiel.
An=
ſprachen. Männerchor.
17.30: Köln: Veſperkonzert der Kapelle Leo Eyſoldt.
18.15:
lunge Generation ſpricht: Sollen wir noch Bücher leſen?
19.00: Stunde des Landes.
20.00: Drei alte Schachteln. Operette von Walter Kollo,
ca. 20.55: Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.45: Deutſcher See=Wetterbericht.
23.00: Frankfurt: Nachtkonzert des Funkorcheſters.
KALODHRMA-RASIARSEIRE
W Mach besonderem
Verkah=
ren unter Zusatzs von Elnerin
hergestellt. Millionen Männer
machten die Erfahrung, daß
der dichte, sahnige,
glwzerin-
gesättigte Kaloderma-
Rasier-
schaum unvergleichlich
wirk-
samer und sparsamer im
Gebrauch ist. Wundervoll
leich-
tes, hautschonendes Rasieren:
Die Klinge schabt nicht —
sie gleitet. Das Stück 60 Pfg.
F. WOLFF&SOHN
KARLSRUHE
Nummer 330
att
Agttlggt9t
Sonntag, 27. Novembi
Erſte Wirkungen einer konjunkturellen Beſſerung.
Ausgeglichener Tagesgeldmarkk, aber im Scheckkauſch Berknappung. — Die Bewegung des engliſchen Pfundes
Die Lage am Geld= und Deviſenmarkk.
In der vergangenen Woche war der Tagesgeldmarkt
ziem=
lich ausgeglichen, wenn auch im Schecktauſch weder in Frankfurt,
noch in Berlin beſonders große Flüſſigkeit herrſchte, ſondern das
Material eher knapper als in der letzten Zeit war. Es iſt nicht
ganz klar, woraus ſich dieſe Situation erklären läßt,
möglicher=
weiſe ließe ſich an die erſten Wirkungen einer konjunkturellen
Beſſerung denken. Der Satz blieb mit 3½ Prozent unverändert,
ohne daß größere Ueberſtände verblieben. — Am
Privatdiskont=
markte mache ſich bereits das Herannahen des Ultimos in
verſtärk=
tem Angebot bemerkbar, eine weſentliche Nachfrage lag nicht vor.
Der Satz blieb mit 3½ Prozent unverändert.
In Reichsſchatzwechſeln und Reichsſchatzanweiſungen kamen
keine größeren Umſätze zuſtande, größtenteils wurden
Prolongatio=
nen vorgenommen. — Warenwechſel wurden zum Satze von 33
Prozent weiter geſucht. Der Markt lag weiter ruhig, eine
Be=
lebung iſt erſt wieder mit anſteigender Konjunktur zu erwarten.
— Auch der Termingeldmarkt lag weiter ſtill, es wurden reine
Taxen von 4—6 Prozent genannt.
Die wichtigſte Bewegung am Deviſenmarkte war in der
ab=
gelaufenen Woche die weitere, bedeutende Abſchwächung des
eng=
liſchen Pfundes, das gegen Ende einen neuen Rekordtiefſtand mit
ca. 13,50 RM. pro Pfund ſtreifte. Im Zuſammenhang hiermit
verzeichneten auch die Norddeviſen erneut eine Einbuße, die
aller=
dings nicht das gleiche Ausmaß wie beim Pfund aufwies. Der
franzöſiſche Franken war ebenfalls, weiterhin etwas ſchwächer,
konnte ſich aber gegen Wochenſchluß leicht beſſern. Die Deviſe
Schweiz lag immer noch unerholt, Holland dagegen etwas feſter.
Die Lira gab, wie faſt ſtets am Monatsſchluß, um eine Kleinigkeit
nach. — Die Reichsmark lag im Auslande auch weiterhin über der
inländiſchen Parität.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 23. November.
Die vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 23. November berechnete
Großhandelsindexziffer iſt mit 93,8 gegenüber der Vorwoche
(94,1) um 0,3 v. H geſunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen
lauten: Agrarſtoffe 87,6 (minus 0.7 v. H.), Kolonialwaren 81,0
(minus 0,5 v. H.), indduſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 87,8
(minus 0,1 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 114,0 (minus
02 v. H.),
Die Zink=Hüttenproduktion im Oktober. Nach den
Berech=
nungen des Statiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft. A.=G.,
Frankfurt a. M., betrug die Zink=Hüttenproduktion der Erde im
Oktober 1932 62 282 Tonnen gegen 58 428 Tonnen im September
1932 und 84 183 Tonnen im Jahresdurchſchnitt 1931. Für die
ein=
zelnen Erdteile ſtellen ſich die entſprechenden Ziffern wie folgt:
Amerika 22 221 (20 203 bzw 34 676) Tonnen. Auſtralien 6947 (d.
i. einſchl. England) (4184 bzw. 4417) Tonnen, Aſien 2500 (2500
bzw. 2517) Tonnen. Afrika nichts, gegen 586 Tonnen im
Monats=
durchſchnitt 1931, Europa 30 614 (d. i. ohne England) (31 541 bzw.
41987) Tonnen. Im Tagesdurchſchnitt betrug die Produktion
2009 (1948 bzw. bezogen auf das Jahr 1931 2768) Tonnen.
Von der Frankfurter Börſe. Nachdem die Zulaſſungsſtelle die
Zulaſſung zurückgenommen hat, wird die Notiz für Kurſe der
Ge=
werkſchaft Roßleben in Roßleben mit Wirkung vom 28. November
1932 ab an der hieſigen Börſe eingeſtellt.
Zweite Verſammlung der Inhaber, von Frankfurter
Schatz=
anweiſungen. Der Frankfurter Magiſtrat veröffentlicht mit der
Einladung zur 2. Verſammlung von Schatzanweiſungsinhabern,
die für dieſe Verſammlung vorgeſehene Tagesordnung. Nach dem
Bericht des Gläubigervertreters ſoll über die Gewährung einer
Stundung auf längſtens drei Jahre beſchloſſen und der
Gläubiger=
vertreter im Intereſſe ungeſtörter Fortführung der
Verhand=
lungen evtl. zu einer vorläufigen Stundung bis 31. 3. 1933
er=
mächtigt werden. Weiter ſieht die Tagesordnung evtl.
Ermäch=
tigung des Gläubigervertreters und Beſchlußfaſſung wegen
Gel=
tendmachung der Rechte gemäß 8 14. Abſ. 2 des Geſetzes von 1899
vor. Der Kreis der Hinterlegungsſtellen iſt weſentlich erweitert
worden.
Produkienmärkke.
Be Mainzer Produktenbericht. Großhandelspreis per 100 Kilo
loco Mainz: „Weizen (76 Kilo Hektolitergewicht) 20,50—20,75,
Roggen rheinh. 16,25—16,50, Hafer 13,50—14,50, Braugerſte 18,75
bis 19,25, Induſtriegerſte 17—17,75, Futtergerſte 15,75—16.
Malz=
keime 10—11, ſüdd. Weizenmehl Spezial 0 29,90—30,40,
Roggen=
mehl (60 Prozent) 23—24, feine Weizenkleie 8,25—8,40, grobe
Weizenkleie 9,40—9,65, Roggenkleie 9—9,50, Weizenfuttermehl 10
bis 10,50, Biertreber 10,75—11, Erdnußkuchen 12,75—13,
Kokos=
kuchen 12—12.25, Palmkuchen 8,75—9, Rapskuchen 8.75—9,
Soya=
ſchrot 10,80—11,25, Trockenſchnitzel 8—8,25, Kleeheu loſe 5,40, dito
geb. 5,80, Wieſenheu loſe 3,80, dito geb. 4,20. Maſchinenſtroh 2,50,
Drahtpreßſtroh 2,80. Tendenz ruhig.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Im Hinblick auf den
nahenden Ultimo hat ſich die an ſich ſchon ſchwache Kaufkraft des
Konſums weiter vermindert, ſo daß die Umſätze im Frankfurter
Eiergroßhandel in der abgelaufenen Woche äußerſt gering waren
und ſich in der Hauptſache auf die billigeren Kühlhauseier
be=
ſchränkten. Die Zufuhren von friſchen Eiern waren an der
ge=
ringen Nachfrage gemeſſen ausreichend. Schwere Qualitätseier
waren faſt unverkäuflich. Die Preiſe haben durchweg leichte
Rück=
gänge erfahren, mit Ausnahme von Kühlware, die ſich meiſt um
½—½ Pfg. erhöhen konnte. Es notierten in Pfg., per Stück, ab
loco Frankfurt a. M.: Bulgaren 9½—93” Jugoſlawen 9½—934,
Rumänien 9½—9½, Polen 9½—9½, Holländer 9—12½
Flan=
dern 11½—1134 deutſche Friſcheier 10—14½, in= und ausländiſche
Mittel= und Schmutzeier 7—7½. Kühlhauseier: Rumänen
8—8½ Ruſſen 7—7½, Jugoſlawen 734—8½, Bulgaren 8½—8¾,
Holländer 9—9½, Flandern 834—9.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die feſte Tendenz für
Bütter, hat während der ganzen Woche angehalten, wobei ſich
Mangel an geringeren Qualitäten für Backzwecke zeigte, was
dar=
auf zurückzuführen iſt, daß die Randſtaaten, die hierfür als
Lie=
feranten in Frage kamen, nur ein kleines Kontingent erhalten
haben und dieſe Ware meiſt ſchon in Norddeutſchland
aufgenom=
men wird. Hierdurch wurde der Abſatz für beſte Qualitäten
gün=
ſtig beeinflußt, ſo daß das Geſchäft etwas lebhafter als in der
Vorwoche war. Die Verkaufspreiſe des Großhandels lauten (in
1=Zentner=Tonnen); holländiſche Butter 128—135, deutſche Butter
128—135 RM.
Berliner Produktenbericht vom 26. November. Nach
ſchwäche=
rem Vormittagsverkehr machte ſich an der Wochenſchlußbörſe eine
Befeſtigung geltend die allerdings auf den handelsrechtlichen
Lie=
ferungsmarkt beſchränkt blieb und ihre Urſache faſt ausſchließlich in
beträchtlichen Käufen der Staatlichen Geſellſchaft hatte, die bei
den erſten Notierungen und im anſchließenden Freiverkehr etwa
3000 Tonnen Brotgetreide aufnahm. Die Preiſe lagen namentlich
in den ſpäteren Sichten bis 1 RM. über geſtrigem Schlußniveau,
wodurch ſich die Reports wieder erweitert haben. Vormittags
wurde dagegen billigeres Angebot von der Staatlichen Geſellſchaft
nicht berückſichtigt, ſo daß ſich in Kreiſen der freien Makler eine
gewiſſe Erregung geltend macht. Am Effektivmarkte iſt das
An=
gebot keineswegs dringlich, findet aber zu geſtrigen Preiſen nur
ſchwer Unterkunft, am freien Markte, und höhere Forderungen
bleiben völlig unbeachtet. Anregungen vom Mehlabſatz fehlen
weiterhin, obwohl die Mühlen beſonders für Weizenmehl heute zu
Preiskonzeſſionen bereit waren. Hafer und Gerſte lagen bei
ſteti=
ger Grundſtimmung, wie immer am Wochenſchluß, ruhig.
Biehmärkke.
1. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt waren 380 Stück;
verkauft wurden 275 Stück, und zwar Milchſchweine das Stück zu
6 bis 9 RM., Läufer das Stück zu 12—33 RM. Marktverlauf
mittel.
Beriiner and Hrunemtiet effetiensotfe.
Wie nicht anders zu erwarten, trat, auch zum Wochenſchluß
keine Geſchäftsbelebung an der Berliner Börſe ein. Die
Grundſtimmung war geſtern als nicht unfreundlich zu bezeichnen,
zumal man zunächſt mit der Ernennung eines Präſidialkabinetts
während der Börſenzeit rechnete; ſpäter ſtellte es ſich dann
aller=
dings heraus, daß die Entſcheidung erſt in der „nächſten Woche
fallen wird. In der Burgſtraße zeigt man übrigens weſentlich
weniger Intereſſe für die perſonellen Fragen, als dafür, ob die
Wirtſchaftspolitik ohne grundlegende Aenderungen fortgeführt
wird. Dieſer Geſichtspunkt wurde auch in der Wochenüberſicht der
Commerzbank hervorgehoben. Die Kursrückgänge in New York
und die Pfundſchwäche blieben auch weiterhin verſtimmende
Fak=
toren. Mit Veränderungen bis zu ½ Prozent, vereinzelt bis zu
1 Prozent, lagen die Märkte anfangs ziemlich unregelmäßig.
Nie=
derlauſitzer Kohle und Schultheiß gewannen bis zu 1½ Prozent,
während Schubert u. Salzer 2 Prozent niedriger einſetzten. Im
Verlauf blieb die Umſatztätigkeit gering; man ſprach über den
Bericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung, der eine
Herbſt=
belebung feſtſtellt, und erörterte den Vortrag Dr. Solmſſens über
die Zukunft des Kapitalismus. Für Montaner erhielt ſich einiges
Intereſſe. Ueberhaupt vermochten ſich verſchiedentlich kleinere
Beſſerungen durchzuſetzen. Renten tendierten geſtern ebenfalls
ruhig. Altbeſitz zogen um insgeſamt 1 Prozent an, auch Neubeſitz
und Schutzgebiete lagen etwas freundlicher. Reichsbahnvorzüge
und Reichsſchuldbuchforderungen gewannen, bis zu ½ Prozent.
Pfandbriefe, Induſtrieobligationen, Stadtſchaften uſw. konnten ſich
etwa im gleichen Ausmaß beſſern. Von Ausländern waren
Bos=
nier erneut zirka ½ Prozent feſter, während Liſſabonner
Stadt=
anleihe in Reaktion ½ Prozent zurückgingen.
Am Wochenſchluß zeigte die Frankfurter Börſe weiter
die nun ſchon gewohnte geringe Geſchäftstätigkeit, doch war die
Grundſtimmung durchweg freundlich. Anregend wirkten günſtige
Meldungen aus der Wirtſchaft. Die vom Inſtitut für
Konjunk=
turforſchung feſtgeſtellten Anſätze zur Belebung werden beachtet.
Auch der günſtige Reichsbankſtatus wirkt nach. So eröffneten JG.
Farbeninduſtrie 4 Prozent ſchwächer konnten dieſen Verluſt aber
raſch wieder ausgleichen. Deutſche Erdöl 1 Prozent höher. Von
Elektrowerten lagen AEG. ½, Licht u. Kraft 1, Lahmeyer ¼,
Schuckert 1 Prozent freundlicher. Schiffahrtswerte waren auf die
Preiserhöhung der Nordatlantikfahrten, etwas freundlicher und
½ bis ½ Prozent gebeſſert. Zellſtoffaktien lagen gut behauptet.
Kunſtſeidewerte waren nur knapp gehalten, Aku ½ Prozent
nach=
gebend. Am Montanmarkt war die Tendenz durchweg freundlich
bei etwas Nachfrage. Buderus und Gelſenkirchen je ½,
Stahlver=
ein 78 Prozent feſter. Kaliaktien waren ruhig und ohne
weſent=
liche Veränderung. Von Einzelwerten waren Holzmann ½
Pro=
zent freundlicher, dagegen Zement Heidelberg 2 Prozent unter
ihrem letzten Kurſe. Der Anleihemarkt war wie der Aktienmarkt
ausgeſprochen freundlich. Altbeſitzanleihe ½, ſpäte
Schuldbuchfor=
derungen ½ Prozent feſter, auch Pfandbriefe und
Liquidations=
pfandbriefe ſowie Reichsanleihen freundlicher. Im ſpäteren
Ver=
laufe der Börſe blieb das Geſchäft klein, doch lagen die Kurſe
be=
hauptet. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld leicht bei 3½ Prozent.
Die Nachbörſe war ſtill und ohne Veränderung. Farben
94½ Prozent.
Beſſerung in der Wollinduffrie.
In der Wollinduſtrie erwieſen ſich die erſten Stufen der
Pro=
duktion, insbeſondere, die Kammgarnſpinnereien, als beſonders
reaktionsfähig auf die leichte Allgemeinbelebung in der deutſchen
Wirtſchaft. In der Weberei kam die Saiſonbelebung während der
letzten Monate ebenfalls voll zum Durchbruch, da Handel und
Kon=
fektion eine etwas liberalere Einkaufspolitik betrieben. Auch das
Inſtitut für Konjunkturforſchung weiſt in ſeinem ſoeben
erſcheinen=
den Vierteljahresbericht auf deutliche Beſſerungsſymtome in der
Wollinduſtrie hin. Die Zahl der Vollbeſchäftigten ſtieg von 27,7
Prozent der organiſierten Facharbeiter im Auguſt auf 38,8 Prozent
im Oktober; der Einfuhrüberſchuß an Rohwolle, obzwar
ſaiſon=
üblich ſinkend, liegt beträchtlich über Vorjahreshöhe: die
Beſchäf=
tigung der Kammgarnſpinnereien ſtieg von rund 65 auf über 80
Prozent der Kapazität; die Vorräte an Fertigwaren, die ohnehin
nicht bedeutend waren, nahmen weiter ab. Freilich beſchränken
ſich die Beſſerungsſymptome ausſchließlich auf den Binnenmarkt.
Vom ſüddeukſchen Eiſenmarkk.
Die Lage am ſüddeutſchen Eiſenmarkt iſt im weſentlichen
verändert geblieben. Eine gewiſſe Belebung iſt unverkenn.
was ſich beſonders in einer größeren Zahl von Abrufen in Fcu f
eiſen äußert. Dagegen iſt das Stabeiſengeſchäft „ruhig und
Spezifikationseingang in dieſem Erzeugnis unbefriedigend
von dem Baugewerbe faſt kaum Aufträge hereinkommen, iſt ſo
Dauerzuſtand. Die Konſtruktionswerkſtätten konnten verſchiedon
lich größere Objekte vergeben, hauptſächlich in Trägern und B=u
flanſchträgern. Hierfür beſtand ſtets prompte
Lieferungsmög=
keit ab weſtlichen Werken, ſo daß die durchweg gut ſortierten Hai
lerläger für ganze Ladungen nur ganz vereinzelt in Anſwu ſm dir 200d
das einſ
genommen wurden. Das Gleiche gilt auch für Stabeiſen, obm
kleinere Mengen Stab= und Bandeiſen laufend vom Handwerk 7e zweimal
Spezialfabriken ab Lager bezogen werden. In Blechen und
Nu desz Miſtek.
verſaleiſen war das Geſchäft noch einigermaßen gut, obwohn)” zer die Geſ
Werke gerade in Blechen noch ſtarke Betriebseinſchränkungen
der Melodi”
rechterhalten mußten. Die Preiſe ſind unverändert. Geräf
über bevorſtehende Preiserhöhungen beruhen auf leeren Ko nd wißt u.
ſt zu benutzſt
nationen.
Bevorſtehende Bekeiligung Rumäniens ſteztn Eient”
am Pekroleum=Abkommen.
Wie wir erfahren, ſcheint ſich die Situation am intern Mu,d gehſt wiede
nalen Petroleummarkte, ſoweit ſie von Rumänien beeinflußt Dict ſoll ick den
nach der günſtigen Seite hin zu klären. Es waren in Rumär
das kleine
zunme Antwot
ner einem P
Apft die 19.
in den letzten Wochen durch die Erhöhung der
Tagesprodu=
von rund 17 000 Tonnen auf rund 24 000 Tonnen erhebſchie u 98 n0
Schwierigkeiten entſtanden. Nunmehr gelang es, eine Eini gM Raum hi
in der Weiſe herbeizuführen, daß man ſich auf eine Höchſtproyzu men keinen
tion von 17 500 Tonnen pro Tag geeinigt hat. Damit hat ma ſnd dam . .
wichtigſte Grundlage für die Beteiligung der Rumänen am i.üge ſüſterte ein
nationalen Petroleum=Abkommen geſchaffen. Es ſind noch
ſchiedene Fragen hinſichtlich, der Verteilung der Rohöl=Pr oc04 harte, wie
tionsquote zwiſchen den großen Geſellſchaften zu klären dim9chnen lir
einer am 29. November in Paris tagenden Konferenz entſch MA0ichutun. Si
werden ſollen. Man rechnet in Bukareſt mit dem Inkraft ihm mgebaßt,
des internationalen Erdöl=Abkommens mit Wirkung vom 1. Ru.
nuar 1933.
Zun lachte
dehen, das
Aaut
Zu den Beſchlüſſen der nordatlantiſchen Schiffahrtskonfaſſt
erfahren wir noch, daß dieſe Beſchlüſſe von deutſcher Seite
wärmſte begrüßt werden und daß ſie die Rentabilität gerad
großen Schiffe des Norddeutſchen Lloyd, der „Bremen” und
„Europa”, die, wie bekannt, auch die Kriſenzeit gut beſtenſſein
haben, weſentlich verbeſſern werden.
Der Aufſichtsrat der Bavaria= und St. Pauli=Bra
Altona, hat beſchloſſen, der vorausſichtlich im Januar ſtattfi dhre
den ordentlichen Generalverſammlung die Verteilung einer )wme
dende von 5 (8) Prozent vorzuſchlagen.
zu Ih
Am freien Goldmarkte in London wurden am 26. Novechlin, aber den
1932 60 000 Pfund Sterling Gold gehandelt, die für den Uſlſier alleine,
Rekordpreis von 127/11 s nach dem Kontinent gingen.
ſcnell."
Der Londoner Goldpreis beträgt am 26. November 193,uubams Erwil
eine Unze Feingold 127 sh 11 d — 86,7915 RM., für ein G=ü
Feingold demnach 49,3514 Pence — 2,79041 RM.
Die Generalverſammlung der Pfälziſchen Pulverfabriken /
St. Ingbert genehmigte den Abſchluß per 30. 6. 1932. Aus
nach (in 1000 Franken) 48,42 (67,83) Abſchreibungen ſich eral
den Reingewinn von 318,75 (434,46) Franken werden au
1,875 Millionen Franken betragende Aktienkapital 10 (15)
zent Dividende ausgeſchüttet.
Die Reichseinnahmen an Steuern und Zöllen betruge
Oktober 1932 insgeſamt 598,2 Millionen RM. Die Geſan
nahmen ſind danach gegenüber dem Oktober 1931 um 295,2
lionen RM. niedriger. Dieſe erhebliche Mindereinnahme b
hauptſächlich darauf, daß im Oktober 1931 noch Vorauszahl=/
auf die Einkommens= und Körperſchaftsſteuer zu entrichten w
die im Jahre 1931 bereits im September geleiſtet worden
Mit Ablauf des 30. November 1932 wird die Notiz für
Deutſche Wertbeſtändige Anleihe von 1923. 10—1000 Dollar,
1. 12. 1932, an der Frankfurter Börſe eingeſtellt.
Der in dem Konkursverfahren über das Vermögen der
Werke angeſetzte allgemeine Prüfungstermin wurde vom Get
auf den 13. Dezember ds. Js. neu feſtgeſetzt.
Die holländiſche Regierung hat, wie die Agence Econon
et Financiere aus Amſterdam meldet, die Einfuhr elektaf
Glühlampen bis zum 1. Januar 1933 kontingentiert, und zwar
der Baſis der mittleren Vierteljahreseinfuhr 1930/31. Dieſe N
nahme ſei vor allem gegen die japaniſche Konkurrenz gericht
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Verliner Kursbericht
vom 26. November 1932
Deviſenmarkt
vom 26. November 19
Meu
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban=
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E.G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Beromann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Mec
75.—
61.75
16.25
26.—
17.125
32.375
60.75
61.50
20.75
29.125
109.25
93.375
Meue
Elektr. Lieferung
7. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Goeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Sberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppell 35.—
Kns
94.625
40.—
71.—
77.375
39.50
56.—
105.25
40.375
55.
39.75
39.375
Mae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt ſt
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali 110.—
Agsb.=Nrnb.Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werie
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
39.125 Helſingfor” Währung
100 finn. Mk. Reitt
5. 934 Miet
d 5.946 Währung
Schweiz 100 Franken
100 Peſetas Gelt
80.92 167.—
Wien 100 Schilling 151.g5 54,05 Spanien 80.38 44.
Prag 100 Tſch.Nr. 12.38s 12.-485 Danzig 100 Gulden 31.g5 25.25 Budapeſt. 100 Pengö Fapan ſ. Yen (.s79 Sofig. 100 Leva 3,o55 3.06 Rio de Janeiro 1 Milrei 0.294 Holland 100 Gulden ſt 169.381 1 169 72 Portugal 100 Escudos Jugoſlawien 100 Dinar 5.634 Oslo. 100 Kronen 6 69.53 69.67 12.78 15.— Kopenhagen 100 Kronen H 70.58 70.72 Athen.
100 Drachm. 2.498 8 Stocholm ſ100 Kronen 73.18 73.32 Iſtambu türk. 2 2.008 12. London 1 2.Stg. 13.55 13.59 Kairo t äghpt. 2 3.33 20.50 Buenos=Aires 1 Pap. Beſo 0. 279 0.852
Kanada canad. Doll 3.58e New York. 1 Dollar 4.209 4.217 Uruguah n Goldpeſo 1.698 70.50 Belgien 100 Belga 5o.29 8.41 Fsland.
100 isl. Kr. 61.19 27.— Italien 100 Lire 21.52 21.58 Tallinn (Eſtl.) 1o0 eſtl. Kr. 10.5s 24.50
Paris 100 Franes 16.47 1 16.51 Riga
100 Lats 79.72
Reisauf
lessen Be
joder Po
M
Surmſtäbter une Kariondtount Suraftaer, Biliate ott Aressner Bu
Frankfurter Kursbericht vom 26. November 1932.
Mee
fällig 1. 4. 34...
„ 1. 4. 35...
„ 1. 4. 36 ...
„ 1. 4.37...
„ 1. 4. 38...
6 % Dtſch. Reichsanll
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„ b. 271
5½% Intern.,,
6½Baden ......."
8% Bayern ......!
6% Heſſen ...b. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 27
6% Thüringen v. 27
Dtſch. Anl.
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ſungsſch. 4=
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Dtſche. Anl.
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ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
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bietsanleihe ....
6% Baden=Baden.
6%Berlin ...b. 24
6% Darmſtadt ...!
6% Dresden. v. 26
6% Frankfurt a.M.
Schätze. v. 29
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6% Heſſt. Landesbk.
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5½a% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4½%„ Kom.,Obl.
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8 Preuß. Landes.
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
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6% Berl. Hyp. Bk.
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5½%6 Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
%o „ Lig=Pfbr.
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5½% „ Lig. Pfbr.
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A. E. 6. ....
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zelſtoff
Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
7. 6.Chemie, Baſell=
Chem.Werke Albert
Chade ........"
Eontin. Gummiw.
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45
55
124.5
35.
108,5
„Contin. Linoleum.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl ..."
Dt. Gold= u. Silber=
Linolwerk=Berl
Dortm. Ritterbräu
Oyckerhoffc Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof .
Gelſenk. Bergwerk.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger. 163
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Vergbau
Henninger Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.!
Hirſch Kupfer. ....
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
zlſe Bergb. Stamm
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Junghans .......
Kali Chemie ... . . / 70.5
„ Aſchersleben 1041,
19.2
ſcheide=Anſtalt /140.25 Lech, Augsburg ..
46
135
46
18
35
95
24.5
27
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28.5
291,
36
43
11.5
67.5
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18.,75
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Klöcknerwerke .
anorr C. H.
78.25 Lahmeyer & Co.
Laurahütte ...
Löwenbr. Münch.
Lutz, Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br. . ..
Mannesm.=Röhren
97.75 Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild.
MotorenDarmſtadt
Sberbedarf ......"
Bhönis Bergbau..
Reiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen.
„ Elektr. Stamm
„ Stahlwerke ..
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke
KSalzdetfurth Lali
Salzw. Heilbronn 1175
Schöfferhof=Bind. /141
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert, Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.
Eellus Bergbau...
Thür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ...
unterfranken .. . ..
Ber. Stahlwerke ..!
40.5
183
1112
16
196
Zo
10.75
28:1,
50
178
77.5
36.5
39.75
166
16
53.5
72.5
56
119.5
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ſtag, 27. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 330 — Seite 15
M AN dere W RUMPEE
A
bu
N. SoGdmemnn Wocad.
nder dritten Reihe von unten, in der dritten vom
Bie=
nguzuie war er — nur eine Schale, die ſich leicht zurückſchie= dem weißen Haus gefunden werden.”
dn u0”, eine kleine Kammer freigab, handgroß, drei Knöpfe
igty ngeordnet wie die Eckpulte eines gleichſchenkligen Drei=
13, di Meſſingknöpfe, einer wie der andere —
ſärlich mußte man ſie finden.
mſt war man ſchon ſozuſagen draußen, konnte noch ein= Weib.”
ar ſüſchen, was Vaugham da erzählte, der die Puppen nur
„dey leute genau ſo gut aufzuſpielen verſtanden.
jagham hatte gerade das Haus erwähnt, das Haus
ab=
itsy en der Landſtraße erbaut für ein großes Glück,
ver=
ſſey= ur, das einſame Haus, das man genau kannte, obwohl
unur zweimal drin geweſen war und das jetzt nach der
u9 des Miſter Vaugham widerhallen ſollte von dem
To=
ſccm, der die Geſchichte einer traurigen Liebe beſchloß.
0ch der Melodie des Miſter Vaugham!
9 weißt ja Beſcheid”, ſagte er ſoeben, „hier ſind die
hluſ”, du benutzſt dieſelbe Tür wie wir vorige Woche, direkt
behn das kleine Laboratorium, in dem ich war, mit einer
ißtaerten Eiſentüre, entſinnſt du dich?‟
*me Antwort.
uter einem Vorwand führſt du ihn dort hinein, legſt
e mppe, die ich dir mitgebe, auf den Schemel neben der
ſtiren nd gehſt wieder hinaus.”
„Ze ſoll ick denn det machen?” rief Fritz aufgebracht,
euſt, Vaugham, ick bin doch kein Schlächter —
„Be du das machſt, iſt deine Sache. Auf jeden Fall muß
nd en Raum hinein. Die Türe ſchlägſt du hinter ihm zu,
hutinnen keinen Griff, brauchſt ſie nicht einmal
abzuſper=
ſu dann . . ." — er machte eine Pauſe, ſenkte wieder die
ſniy, flüſterte ein paar Worte, ganz langſam, eindringlich.
ſinu hörte, wie Fritz in der grauenerfüllten Atmoſphäre
Zähnen knirſchte und ſie mußte ſich beherrſchen, es ihm
geichzutun. Sie hatte ſich aufgerichtet, jede Fiber zum
angepaßt, aber was Vaugham ſagte, konnte ſie nicht
lachte er rauh. „Aeußerſten Hebel rechts von links nach
rehen, das iſt alles. Mann, keine Angelegenheit für
Ruert keine halbe Minute die ganze Sache. Du läßt den
5ſ von innen in der Haustüre ſtecken und fährſt mit der
urück. Um ein Uhr kannſt du unter Umſtänden ſchon
ehier ſein.”
Aternd wurde ein Tiſch zurückgeſchoben, eine Hand
chwer auf die Platte. „Nein”, ſchrie Fritz, „nein, das
icht. Verſtehen Sie, Vaugham, das tu ich nicht! Machen
ar ſturflütre ſaubern Sachen alleine, Sie haben ja auch die
Vor=
ing eimſargen alleine getroffen, ick arbeite aufn anderet Revier.
ml Ihn’ am hellichten Tage von Leroy ſen Armband
26. Mktuen, aber den Jungen fertigmachen, das beſorgen Sie
ür dſtlber alleine. Könnt ihr hier genau ſo gut. Weggeſchafft
hnell.”
Vaghams Erwiderung klang gereizt. „Niemand wartet auf
deine Ratſchläge, verſtehſt du. — Der Burſche muß eben in
„Dann bringt ihn doch in Buddhas Flugzeug hin”, ſagte
Fritz hartnäckig, „iſt ine Kleinigkeit —‟
„Genug”, unterbrach Vaugham ſcharf, „dein Sträuben iſt
zwecklos, Befehl von Buddha! Du benimmſt dich wie ein altes
Fritz fuhr in die Höhe. „Vaugham”, ſagte er drohend,
ich Aſner Melodie tanzen ließ und überſah, der Herr, daß „reden Sie kenn: Zimt! Ich mache mir vor niſcht bange, aber
ich bin keen Gasmann, kapiert? Nehmen Sie doch einen von
den verfl . . ., von Ihren Kulis! die drehen einem den Hals
rum und eſſen ihre Stulle dabei, die könn’ ſo was viel
beſſer.”
Vaugham klopfte hart auf die Holzplatte. „Jede Diskuſſion
iſt überflüſſig. Du weißt, daß es hier keinen Widerſtand gibt.
Niemand außer dir kann das tun. Die Chineſen fallen überall
auf, ihnen würde der Burſche auch nicht trauen —”
Fritz fiel ſchwer auf einen Stuhl. „Menſch, Vaugham”
ſagte er verächtlich, „Sie können mir nicht drohen. Buddha
weiß, was ich wert bin, zufällig habe ich für ihn ine
ſym=
pathiſche Ausſtrahlung. Sie ſehen ja, daß er ſelbſt niſcht von
der Sache hält. — Ich paſſe gewiß längſt in keen Gefangbuch
mehr, aber inen grünen Jungen ſtieke mit Gas vollzupumpen,
dafür bin ich mir zu ſchade, das tut Fritz nicht, überläßt er
Leuten, die öfter ſo ne Touren reiten, verſtehnſe, Miſter
Vaijra=
makſa!”
Lähmende Stille folgte dieſem Wort.
So? dachte die Frau unten, der alte Name lebt noch —
aber drei Knöpfe ſind momentan wichtiger, es iſt höchſte Zeit.
Ob ſie ſich an die Gurgel ſpringen, eine Kugel in die Stirn
jagen oder nicht, man darf nicht länger warten, man weiß, wie
ſo was ausgeht, man hat das zu oft erlebt. Wer am
bieg=
ſamſten iſt, ſiegt — meiſtens iſt es die Niedertracht. Schnell,
drei Knöpfe. Es iſt Zeit für das Opalblau des Badezimmers —
welches nimmt man nun von den dreien? Zwei ſind oben, einer
unten mitten zwiſchen ihnen, ſchnelle Hand drückt den
freund=
lichen Knopf rechts oben —
Das Licht geht aus.
Ein Schlagwort der Saiſon fällt der Frau ein, Pechſträhne,
denkt ſie, kleine fatale Pechſträhne —
Drückt nochmals rechts oben, es wird wieder hell, nächſter
Knopf bitte, ſchnell, es wird Zeit.
Ueber ihr fällt krachend ein Stuhl um, Vaugham hat ſich
wohl von dem entzückenden Schrecken erholt. „Biſt du toll,
Menſch?” ſchreit er außer ſich.
Warum nicht den Knopf unten in der Mitte — ſchnelle
Hand drückt — —
Im ſelben Moment ſetzt im Zimmer oben leiſes Schnarren
ein, wie das nervenſchonende Signal eines Telephondämpfers,
aber ratternd, ratternd, ohne aufzuhören.
Reglos ſtehen die Männer, der erhobene Stuhl ſinkt, der
Revolver gleitet in die Taſche, die Mienen glätten ſich —
„Alarm”, flüſtert Fritz
Vaugham verſtändlich: „Alarm aus dem Schlauch. Iſt einer
unten drin. Den ganzen Abend hatt’ ich ſo ine Ahnung —
Auch ohne Fritzens erſtes Wort und ohne die Finſternis.
die plötzlich über ſie geſtürzt iſt, weiß die Frau im gleichen
Sekundenbruchteil, in dem das Schnarren einſetzt, was los iſt,
was geſpielt wird. Kleine boshafte Pechſträhne wird geſpielt,
ein aufregendes Stück, doch nicht übertrieben ſympathiſch. Sie
hat im Dunkeln ſofort, ſofort den dritten bisher nicht berührten
Knopf links oben gefunden, ſie drückt, das iſt der, der die Türe
öffnet, aber er rührt ſich nicht, es iſt geſperrt, es iſt Alarm,
auch der Lichtknopf ſteht unbeweglich und der Alarmknopf,
hinuntergedrückt, läßt ſich mit keiner Gewalt zurückziehen. Kleine
Pechſträhne. Wie weit ſoll das noch gehen?
Feſt hält ihre Hand den Revolver, der einem koſtbaren
Spielzeug ähnlicher ſieht als einer Waffe, ruhig bleibt die Dame
am Boden ſitzen, jede Bewegung kann jetzt gefährlich ſein, in
der Biegung bleibt ſie, neben den tückiſchen Knöpfen — nein,
brav ſind ſie, winzige brave Wachhündchen blank rund und
gehorſam, ihnen kann man nicht böſe ſein, ſie tun ihre Pflicht,
neben ihnen wird man warten — und das blaue Badezimmer —
nun, es wird auch noch ein Weilchen warten müſſen. Das
Signal rattert, Alarm, Alarm!
22.
Ein Tor beſiegt zehn Weife.
rrrrrrattatta . . . rrrrrattatta .
Weckuhr, ſchon? Aufſtehen, ſo früh, blödſinnig geſoffen, der
Kopfſchmerz, na, ich, danke.
rrrrattatta —
Laß man, Karl, wer iſt Karl, ein Chineſe, fett, mit
aus=
gefranſten Hemdärmeln, oh, der Kopf — am Boden liegt er,
gefeſſelt, blutbeſchmiert, was hat er denn der Kleine, ach,
Huſten, Hüſteken — mein Kopf, das war Vaugham, der
Ver=
brecher — — halt!
Die Augen auf!
rrrrrattatta — —
Ein dicker Mann, der hoch über mir ſteht, in blauſchwarzem
Kimono, über eine Tiſchplatte gebeugt. Ein Signal knarrt,
ſchnarrt, der lächelt doch immer — nein, jetzt ſieht er böſe aus,
verkniffen, ſehr böſe, ſehr verkniffen, lieber man ruhig liegen
bleiben, verdammt er ſieht hier rüber, das Geſicht iſt nicht
nett, wahrhaftig nicht, Ponem ſagt Salomon Kröſch, das war
ein Jude, und das iſt ein Chineſe und da kommt bei Gott
noch einer herein, Füße gehen einwärts, pfui Spinne, was ine
Bagage, was haben ſie denn? Sind aufgeregt, uffjereit, Menſch,
wa is’n los, mein Kopp, nee, darüber lieber nich reden, lieber
ruhig liegenbleiben, ſchönes Bild an der Wand. Das Signal
regt ſie auf regen Sie Ihnen doch nicht hinauf, die ſind mächtig
in Fahrt, ſollen ruhig denken, Bubi ſchläft noch, Türe tut ſich
auf, Kerl kommt herein, groß, quadratiſcher Schädel
gefähr=
lich, wo hat man den doch ſchon geſehen?
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 16 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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ſollen auf dem Wege des öffentlichen
Wettbewerbs zur Lieferung für die Zei
vom 1. Januar 1933 bis 31. März 1933
vergeben werden:
A. Mehlwaren:
18 000 Kilo Kornmehl, 4000 Kilo
Wei=
zenmehl I, 9500 Kilo Weizenmehl 00.
B. Verbrauchsgegenſtände.
4000 Stück Zigarren 200 Kilo
Rauch=
tabak (Fein= und Krullſchnitt), 1000
Rollen Kautabak. 300 Kilo weiße
Kern=
ſeife, 400 Kilo Seifenſchnitzel, 400 Kilo
gelbe Schmierſeife, 300 Kilo
kriſtalli=
ſierte Soda, 800 Kilo kalzinierte Soda,
600 Kilo Seifenpulver, 50 Kilo
Maſt=
kalbleder.
C. Verzehrungsgegenſtände.
750 Kilo Margarine 300 Kilo
Kokos=
fett, 500 Kilo Mohnöl, 300 Kilo
deut=
ſches Schweineſchmalz. 800 Kilo
Rinder=
fett. 500 Kilo Bohnen (handverleſen),
700 Kilo Viktoria=Erbſen ganze gelbe
(handverleſen), 300 Kilo Linſen (
hand=
verleſen) 500 Kilo Apfelringe. 1000
Kilo Miſchobſt, 2500 Kilo Marmelade,
800 Kilo Apfelgelee, 150 Kilo Kakao,
23 000 Stück Eier, 1300 Liter Eſſig. 300
Kilo geſchälte Gerſte. 300 Kilo Grüne
Kern, 150 Kilo Kaffee geröſtet. 100
Kilo Kaffee=Eſſenz, 1700 Kilo
Malz=
kaffee, 12 500 Stück Handkäſe, 700 Kilo
Limburger Käſe, 30 Kilo Edamer Käſe,
30 Kilo Schweizer Käſe, 800 Kilo
Ha=
ferflocken. 300 Kilo Suppennudeln
(Hörnchen und Faden) Hartgrießware
1000 Kilo Gemüſenudeln
Hartgrieß=
ware, 200 Kilo Maccaroni, 1500 Kilo
Reis. 1000 Kilo Hartweizengrieß, 1700
Kilo Kriſtallzucker fein, 100 Kilo Wür
felzucker. 10 Kilo Tee.
Die in dem Angebot anzuerkennenden
Lieferungsbedingungen liegen dahier
am 6., 7. und 8. Dezember 1932 offen.
Angebote und Muſter ſind bis zum Er
öffnungstermin, den 14. Dezember 1932
vormittags 10 Uhr, einzureichen. Die
Lieferung iſt ganz frei Station
God=
delau=Erfelden anzubieten. Von jeder
Gattung darf nur ein Muſter angeboten
werden. Die einzureichenden Muſter
müſſen getrennt von den Angeboten
verpackt, mit der Aufſchrift „
Muſte=
zum Angebot” verſehen werden.
An=
gebotsformulare können von der
An=
ſtalt bezogen werden.
(16434
Direktion
der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt
„Philippshoſpital” bei Goddelau.
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mit Ausſteuer w.
paſſ. Lebensgefährt.
(Witwer mti Kind
nicht ausgeſchl.) Nur
ausführl. Zuſchr 1
S. 33 Geſchäftsſt.
Vermögensübersicht der Bezirkssparkasse Groß-Bieberau
auf den 31. Dezember 1931.
Forderungen
1. Kassevorrat
2. Wertpabiere
3. Bankguthaben .
4. Wechsel .. . . . . .ℳ
5. Hypotheken u. Kaufgelder
6. Darlehen anGemeinden ...
7. Darlehen an Private geg.
Bürgschaft . . . . . . .."
8. Konto-Korrent-Schuldner
9. Aufwertungskonto . . . .
0. Immobilien . . . . . . . .
11. Mobilien ..
„
RMk.
17 236.50
194 596.47
31 479.97
11 164.97
1 210 662.62
597.301.57
300 426.00
419 510.37
58 033.79
26 000.00
1.00
2875 413.26
Verpflichtungen
1. Spareinlagen . . . . . .
2. Konto-Korrent-Gläubiger.
3. Bankschulden . . . . . .
4. Im voraus vereinnahmte
Zinsen . . .."
5. Rücklage einschl.
Zuwen-
dung aus dem Reingewinn
1931
RMk.
2 542 575.38
202 162.01
27 092.03
3 583.90
100000 00
2875 413.26
Groß=Bieberau, den 11. Januar 1932.
Bezirks-Sparkasse Groß-Bieberau
Der Rechner:
Der Di ektor:
Bermond.
Glenz.
16431)
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Freundin zw. 4=hd.
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ſehr einſam, da hier fremd wünſcht baldige
deirat m nett. Mädel, häusl. erz lebensluſt
u. etw Veim. (od. kompl Wohn.=Einr.) Nur
ernſtg. Zuſchr. m. näh. Angab u. Bild, welches
zurückgeſ w. unt, S 78 a. d. Geſchäftsſt. erbet.
Diskretion ſelbſtverſtändlich.
Katholische C
auhahr ung
P ertolgreich
Lu U seitt2Jahr.
Kirchliche Gufheidung.
Einheiraten.
Neuland-Bund 18
Franklurt ä. M. I. /
II Mch. 14264)
Einz. Tochter, 23J.
alt, kath., gute
Er=
ſcheinung, wünſcht,
da es an paſſ. Gel.
fehlt, edeldenkenden
Herrn in ſich. Stelle
zwecks ſpät. Heirat
kennen zu lernen.
Zuſchr. unter S. 49
a. d. Geſchäftsſt.
(16422)
Aelt. Herr,
Priva=
tier, n. rüſtig, w. ſ.
i. Frl. m. r
Vor=
leben oder Witwe
Anhang n. unt.
50 Jahr. z. verheir.
Off. m. Bild, w.
zu=
rückgeſ. wird a. d.
Exp. Verſchwiegenh.
zugeſichert. Ang. u.
S. 55 Geſchäftsſt.
Reelle Heiraten.
ſow. Einheir, ſtets
vorgemerkt. Büro
FrauG. Schuchmann
Darmſtadt.
Stifts=
ſtraße Nr. 46.
Fräulein
von Lande, evang.,
30 J., tadell. Ruf,
angen. Aeußere, m.
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Liegen=
ſchaft. RM. 9000.—
Wert, wünſcht
Hei=
rat mit kl. Beamt.
Zuſchr. erbitte
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trauensvoll unter
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Alleinſt. Dame
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angenehme
Erſchei=
nung. mit ſchönem
Haus u. gr.
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ſchul=
denfrei, ohne jede
Belaſtung, wünſcht
mit einem ſoliden,
netten Herrn gleich.
Alters. welch. Luſt
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pflege hat. zwecks
ſpäterer Heirat
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2x. Nobember 1932
Nummer 48
die eine Schallplatte entſteht
Von der Tonaufnahme bis zum Lautarchiv
ſdermann kennt ſie, die kleine ſchwarzglänzende Platte, die imſtande iſt,
ſchnell=
inigende Cöne und Stimmen in ſich aufzubewahren. Aber nur wenige kennen das
endieſes Wunders.
Koch immer kann die Schallplatte als Wunder betrachtet werden, wenn auch nicht
Sicine des Uebernatürlichen, wie es die primitiven Völker meinen oder ein aus
ver=
urten Jahrhunderten in unſere Epoche Verſetzter glauben könnte.
Se iſt ein Wunder der menſchlichen Erfindungsgabe, ein Wunder der
Vervollkomm=
der Technik. Cauſend und abertauſende nehmen es einfach zur Kenntnis, daß die
ſtplatte da iſt und denken ſelten darüber nach, wie es eigentlich kommt, daß ein
Lied, eine einſchmeichelnde Melodie, ein volltönendes Orcheſter oder eine einpräg=
Stimme, die man geſtern gehört hat, heute oder morgen bereits unwiderruflich
erigt wird. Denn die Schallplatte bedeutet in der Cat eine Verewigung der Cöne
letzten Endes liegt im Feſthalten des Akuſtiſchen, jetzt abgeſehen von der
Konſer=
hung eines ſchnellebigen Schlagers, ihr eigentlicher Wert.
der Hergang der Entſtehung einer Schallplatte von dem Moment an,
ent Cöne und Stimmen darin gefangen genommen, bis zum letzten Augenblick, in dem
n der ſchwarzen Maſſe lebenslänglich feſtgehalten werden, iſt intereſſant und einer
brachtung wert. Die eigentliche Feſtnahme der Stimme geſchieht im Studio der
hallplattenfabrik, wo das geſpielte und geſungene Lied auf präparierten
hoswalzen eingegraben wird. Dieſe Walzen ſind die Negative der ſpäteren
Schall=
ten. In der Werkſtatt für Schallplatten werden nun von dieſen Negativen die
Poſitiv=
ten auf Kupfer= und Stahlplatten übertragen. Eine Reihe von Feinmechanikern ſitzt
ihren Drehbänken, eine andere an ihren Ciſchen. Sie arbeiten mit dem
Vergrößerungs=
s des Uhrmachers, mit Notſtift, Ahle und feinen Feilen. Iſt einte Furche nicht tief
ſug, ſo um zirkelt man die beanſtandete Stelle mit Votſtift und vertieft ſie dann mit
ſeitzten Holzgriffeln.
Die Geburt der Schallplatte beginnt in der Mühle. Eine ſeltſame Mühle!
er den Mühlſteinen quillt rußig=ſchwarzes Mehl hervor. Der Müller und ſein Geſelle
chwarz wie die Schornſteinfeger. Das ſchwarze Mehl kommt in die glühende Walz=
Seſchmolzener Schallplattenkeig, der maſchinell geglättet und durch Walzen
auf die gewünſchte Stärke gebracht wird.
Arbeit an den Drehbänken.
maſchine: und je Arbeiter, die den
ſchwarzen heißen Ceig mit dicken
Handſchuhen unter den Walzen
her=
vorziehen, ballen, rollen und werfen
ihn auf rieſige Kuchenbleche wie der
Bäcker das Brot. Nun kommt er
unter eine Knetwalze und läuft,
dünn ausgewalzt, auf dem laufenden
Band. Nach wenigen Sekunden
ſtehen die Quadrate des
abgekühl=
ten Materials, die ſchwarzen
Schall=
platten=Biskuits, fertig da. In dem
Preßraum ſtehen einige Dutzend
von Maſchinen mit poſitiven
Druck=
platten; ſie ſchlucken in jeder Minute
eine Menge dieſer Biskuits ein und
ſpucken genau nach 6o Sekunden
eine fertige Platte aus. Dieſe
Platte muß noch an den Wänden
geſchliffen, dann in einer kleinen
Selle von einer Dame mit feinem
Gehör nachgeprüft werden. Wenn
dieſe Dame einen kleinen
muſika=
liſchen Fehler entdeckt, wird die
Platte unbarmherzig zerbrochen
und in der Mühle zerkleinert und
gemahlen. Es iſt keing geringe
Plage für dieſe Prüferinnen, tage-,
wochen= und monatelang „Das iſt
die Liebe der Matroſen” oder „Dein
iſt mein ganzes Herz” anzuhören.
Nicht einmal die Stimme eines
Caruſo oder eines Gigli erfreut,
wenn man ſie ſich tauſend= und
zehntauſendmal hintereinander
an=
hören muß. Aber Pflicht iſt Pflicht;
und wenn dieſe Dame nicht ſtreng
genug wäre, würden ſchon die
Packerinnen, die in den
Mittags=
ſtunden ſich bei den Cönen der neues
ſten Schallplatten vergnügen, ſofort
merken, daß die Platte einen
Schönheitsfehler hat.
Die ſtändige Verbeſſerung in
der Herſtellung der Schallplatten,
hat dazu geführt, daß man heute die
Conqualität der zur Aufnahme
be=
nutzten Schallquelle in all ihren
Ab=
ſtufungen bereits erreicht. Hand in
Hand damit hat ſich eine Induſtrie
entwickelt, die einen wichtigen
Fak=
tor des Wirtſchaftslebens darſtellt.
In alle Welt hinaus gehen die
ſchwarzen Platten. Kaum iſt ein
Confilm aus dem Atelier gezogen,
da treten ſeine Schlager bereits die.
Weltreiſe auf Schallplatten an und
werben für ihn. Außer dem
Selbſt=
zweck, konſervierte Muſik zu bieten,
iſt die Schallplatte gerade im
Hin=
blick auf die Silminduſtrie zu einer
wichtigen
Propagandahel=
ferin geworden. Darüber hinaus
liegt der Wert und die Bedeutung
der Schallplatte auf archivaliſchem
Gebiet. Es gibt heute ſchon
ſoge=
nannte Lautarchive, d. h.
In=
ſtitute, die Stimmen bedeutender
Perſönlichkeiten, auf die
Schall=
platte gebannt, aufbewahren. Aber
damit iſt die Aufgabe eines
Laut=
archivs noch längſt nicht erſchöpft.
Sie erſtreckt ſich auf tonliche
Auf=
nahmen ſchlechthin, ſoweit durch ſie
Ereigniſſe und Leiſtungen
dokumen=
tiert werden können und ihr Wert
ein ſolches Feſthalten rechtfertigt.
Es gibt da Conaufnahmen von
poli=
tiſch wichtigen Neden, die unter
Umſtänden ſpäteren Generatlonen,
wenn auch nicht ein umfaſſendes, ſo
doch ein ergänzendes Bild zu all
den ſchriftlich niedergelegten
Be=
richten geben. Außerdem exiſtieren
u. a. Schallplattenaufnahmen von
den vielfältigen Dialekten bisher
kaum bekannter Völkerſtämme, die
bei Expeditionen gemacht wurden.
Sie werden für vergleichende
Sprachforſchung benutzt.
Platten werden mit der Lupe nach Fehlern abgeſuchk.
In der Müllerei. Der „Müller” holt das ſchwarze Mehl
aus dem Sieb. Daraus werden die Platten gegoſſen
Ein Arbeitswinkel in der Schallplattenfabrik. Die
Atetall=
platten, auf die die Negative aufgeſetzt werden, müſſen
ſorgfältig geglättet werden.
Der Staatsbau der Araber in Europa:
UUDOA.
Cordoba war neben Granada das ſchönſte
mauriſche Königreich in Spanien. Die Stadt
Cordoba beſitzt aus dieſer Zeit noch ein
Welt=
wunder: eine der größten Moſchoen, die es gibt.
Aber auch ſonſt iſt Cordoba wunderbar. Es
iſt der heimliche Garten Spanions. Aber die
Gärten Cordobas ſind märchenhaft verborgen.
Sie ſind im Innern der Häuſer angelegt.
Die Häuſer dieſer engen, winkligen Gaſſen
ſind nach der mauriſchen Sitte gebaut, die Kühle
und Schatten will. Die Mauren haben alle
Häuſer um den Patio gebaut, einen inneren
Hof, in dem ſie Palmen und Blumen anlegten.
Hier leben die Frauen und die Vögel.
Abends atmen die Häuſer ihre Blumendüfte
aus, was ſo entzückend iſt, weil in der
Dämme=
rung auch noch die Slammen von dem Curm
der Moſchee zu brennen beginnen und die
Cürme um die „Mezquita” ihre Lampen
an=
zünden.
In. der Dämmerung öffnen ſich auch die
Cüron der Häuſer. Die Patios werden
ſicht=
bar, die Springbrunnen laufen. In Paläſten
und in den tauſend kleinen Häuſern der Gaſſen
ſtehen die Gärten und die Palmen unter den
mauriſchen Bogen der Hälle jetzt offen. Die
Cordoba mit der alten Römerbrücke.
Dämmerungsſtunde iſt deshalb einzigartig, weil
die Nacht ja dieſen kurzen Blumenzauber
wie=
der dunkel verſchließt.
In der Nacht aber erſcheinen auf den
ſchma=
len hohen Eiſengitterbalkonen die Mädchen
Andaluſiens. Sie betrachten ihre Straße, die
ihre Welt iſt, und atmen die balſamiſche Luft
ein, die der höchſte Genuß ihres Landes iſt.
Wie im Orient iſt man in der Einſamkeit
dieſer Gaſſen nie allein. Die Gaſſen ſind ſehr
hoch, und ſie leben von den tauſend Augen der
Frauen, die auf den Balkonen ſtehen.
Es gibt dabei eigentlich gar keine Nomantik.
Dieſe Mädchen haben nämlich Siguren, die oft
richtig unſchön ſind. Aber ſie haben Geſichter
und Augen, für die kein Sauberwort zu viel iſt.
Viele dieſer Augen ſind grün. Sie ſtehen zu dem
Ceint der Andaluſierinnen in dem Verhältnis,
in dem auf alten Bildern oft ein Smaragd zu
Spitzen ſteht. In einem altmodiſchen Sinne alſo
hinreißend ſchön!
Um dieſer Frauen willen kann man der
gro=
ßen ſpaniſchen Naſſe vieles nachſehen, ihre
Arroganz, ihre Läſſigkeit und ihren Hochmut.
So, in den Patios, und in der ſeidigch Luft,
lebte man hier bereits vor Jahrhunderten, als
alle Welt ſich in dieſe Stadt verliebte, wer auch
immer im Laufe der Weltgeſchichte ſich im
Süden des Kontinents herumtrieb und mit
ſeinem Herzen und ſeinen Armeen auf Eroberung
aus war.
Das Volk von Cordoba ſteht indeſſen
herum oder geht auf dem einzigen Boulevard
ſpazieren. Unter einer großartigen Brücke fließt
der Guadalquivir, der bei Cordoba ſich nach
ſeiner ſtürmiſchen Jugend jetzt zur männlichen
Sammlung vorbereitet, um in den Ozean zu
ſtrömen.
Was an Durchſichtigkeit der Atmoſphäre
und an glasklarer Craumſtärke des Lichts
ge=
dacht werden kann, ſchwebt jetzt über dem Sluß,
deſſen Waſſer weiß und manchmal purpurn iſt.
Die Männer von Cordoba tragen über den
tiefbraunen Geſichtern den „Cordobez” in allen
Sarben, einen Sulinder, der oben ſpitz wird und
einen flachen, breiten Nand hat.
Die Geſchichte des Cordobez iſt die
Ge=
ſchichte des Charakters der Andaluſier. An
dem Suſtand des Cordobez iſt der ganze Mann
erkennbar.
Die Männer ſitzen aber hier komiſcherweiſe
lieber in ſchmutzigen Cafés als im Freien.
Crotz=
dem merkt man, daß ſie in die Luft ihrer Gegend
verliebt ſind. Sie reiben ſich heimlich daran. Die
Frauen baden darin. Dies iſt auch eines der
Geheimniſſe Cordobas. Die Haut, nicht die
Seele empfindet hier alles Glück. Vielleicht iſt
Haut und Seele hier aber dasſelbe.
Die Hotels in Cordobe ſtehen nicht im beſten
Renommee, wie überhaupt die ſpaniſchen
Gaſt=
häuſer mit Unrecht verrufen ſind, ſie ſind gar
nicht ſchlecht. Im Gegenteil, es gibt allerdings
Wanzen, was man aber hier nicht wichtig
nimmt. Und wenn man Slit hat, iſt das auch nicht
ſchlimm.
Die engliſchen Couriſtinnen, die ſich in
ſpa=
niſche Provinzhotels verirren, ſperren allerdings
die Augen auf, wenn nach dem Eſſen in der
Halle gerade an ihren Ciſch — auch wenn
zwan=
zig andere Ciſche frei ſind, ſich ſeufzend
unge=
wöhnlich dicke ſpaniſche Damen ſetzen und
zwiſchen je zwei Sähne einen Sahnſtocher ſtecken
und dort ſtecken laſſen. Man geniert ſich
näm=
lich gar nicht. Man ſchläft auch in der offenen
Halle nach Ciſch. Man muß die heiße Seit über
Mittag doch irgendwie herumbringen. Cordoba
hat fünfundſechzigtauſend Einwohner, aber kein
Varieté und kein Cheater. Man ſchläft alſo in
der Halle und nicht allein. Und da man viele
Aus vielen Gesichtern spricht noch das alte
Maurenblut.
und ſeltſame Sachen ißt, ſo iſt die kühle Halle, in
der auch Bäume ſtehen, ein beinahe
träume=
riſcher Aufenthaltsort.
Das Eſſen in einem Hotel in Cordoba iſt
allerdings ungewöhnlich.
Man ißt nach der Suppe Merlan mit
Eſſig=
ſauce, in die dick Swiebeln geſchnitten ſind. Dann
warme Windbeutel, in Oel gebacken. Dann
Hammelbraten mit Vadieschen, dann Paſtote
mit Gulaſch gefüllt. Dann Bohnen in einer
braunen Sauce von Lorbeer. Darauf
Kuh=
roſtbeaf, ganz weiß, mit einem gekräuſelten
Salat. Dann Vanilleeis mit hineingeriebenen
grünen Sitronen. Siegenkäſe. Datteln aus der
Berberei, Miſpeln, Orangen. Dazu Nioja
Dia=
mant. Dies iſt ein Frühſtück. Das Abendeſſen iſt
aber noch einmal ſo lang.
Die ſüße Beute.
Eine heitere Geſchichte, die das Leben ſchrieb.
Von Nichard Wilde.
Bei einem Einbruch in eine Berliner
Apotheke gerieten zwei Einbrecher
an eine Krauſe mit Laxinkonfekt, das
ſie reſtlos und mit fürchterlichen
Folgen aufaßen.
„Sachte Fritze — immer mit der Ruhe! —
Nee, nich doch .. . ! — Menſch, du vermaſſelſt
uns ja die ganze Cour!”
Karl Weißer riß ſeinen Freund mit foſtem
Griff zurück, was nicht ganz einfach war, da
Sritz auf Karls Schultern gekniet hatte. Er ließ
den ſchmalſchultrigen, mageren jungen
Men=
ſchen zu Boden gleiten und flüſterte ihm ſcharf,
eindringlich ins Ohr: „Nun hab ich extra mit
dir jeübt, und denn benimmſte dir ſo doof wien
Neunauge . . . Iſt eben niſcht zu machen:
Koofmich bleibt Koofmich
Fritz ſtand ſchuldbewußt auf dem ſchmalen
dunklen Hof. Er ließ die Hand mit dem
Pech=
pflaſter ſinken und murmelte wie zur
Entſchul=
digung ſeines gerügten Verhaltens: „Ss doch
niemand im Haus — kein Menſch kann uns
hören .."
Karl leuchtete mit einer kleinen Blendlaterne
die Gegend ab. Der weiße Strahl verfing ſich
an einer Conne, in der Sarbe oder eine Droge
geweſen ſein mochten. Denn ſie zeigte da und
dort Spuren eines giftigen Grün.
„Det Ding is richtig”, bomerkte Karl. „Js
ja dumm, det du nicht mein Untermann ſein
kannſt, aber ſo’n mickriges Jeſtelle, als du biſt —
du würdeſt ja glatt aus de Pantinen kippen.. ."
„Ich bin eben unterernährt”, ſchaltete Fritz
bekümmert ein, während Karl bereits bei der
Conne gelandet war und ſich anſchickte, ſie
unter das Hoffenſter der Apotheke zu
beför=
dern. Sritz wollte helfen, aber Karl wehrte
ent=
ſchieden ab:
„Nee, nee, laß du man die Singer davon —
du haſt keene glückliche Hand.
„Sch hab’ überhaupt kein Glück..." ſagte
Sritz und unterdrückte einen Seufzer.
„Du, det hab’ ich janz beſonders jerne, det
du hier ooch noch unkſt!” verwies ihn Karl, der
unterdeſſen mit erſtaunlicher Leichtigkeit die
un=
gefüge Conne geſtemmt und unter das Fenſter
getragen hatte. Er ſetzte ſie behutſam, unhörbar
vieder, und ebenſo unhörbar erklomm er ſie.
„Det Pechpflaſter” herrſchte er Fritz au.
„Hier, halt’ mal de Latichte, daß de was lernſt..
Sritz richtete gehorſam die Laterne auf das
Senſter.
„Nicht doch — nich doch! Du ſchmeißt mir
ſa den janzen Schatten uff de Pfoten — wie
ſoll ick denn da arbeeten?! — Mehr nach rochts
rechts. Menſch! —
Und im ſchmalen Schein des Lichts legte
Karl kunſtgerecht, geübt und erfahren das
Pechpflaſter gegen die Scheibe. Ein leiſer Druck
ſie gab nach. Er fing ſie auf, reichte ſie Fritz
hinunter, griff durch die Oeffnung und drehte
den Wirbel des Fenſters. Dann ſchwang er ſich
hinein, ſtreckte die Arme aus und zog Sritz
empor . . .
Sie ſtanden in einem dunklen Naum, aus dem
ihnen ein betäubender Duft von Chemikalien,
Drogen, Eſſenzen entgegenſchlug. Fritz gab ſich
die größte Mühe, aber es half nichts, er mußte
nieſen. „Wenn du denkſt, ich werde „Proſt”
ſagen, biſte aber mächtig ſchief jewickelt”,
meinte Karl mißbilligend. „Du biſt’n rechtes
Paket Schlamaſſel — ooch noch nieſen!” Damit
entriß er Sritz die Blendlaterne und leuchtete
die Wände ab, an denen Regal ſich an Negal
reihte, alle gefüllt mit ſauber otikettierten
Schachteln, Slaſchen, Cüten. Retorten waren
da, Veagenzgläſer, Porzellanmörſer,
Glas=
ſchalen.
Fritz taſtete ſich vorwärts und rannte
un=
ſanft gegen einen harten Gegenſtand. Es war
ein Ladentiſch, auf dem ſich eine
Senteſimal=
waage befand.
„Das hier iſt die Offizin”, flüſterte er.
„Du merkſt ooch alles!” erwiderte Karl und
drückte auf die Klinke einer Cür, die zwiſchen
die Regale eingelaſſen war.
Sie war verſchloſſen — Karl ärgerte ſich
darüber. Wozu ſe det nu machen!” ſagte er
und kantelte das einfache Schloß mit zwei, drei
ſachlichen Griffen auf.
Dann traten die beiden in den
Verkaufs=
raum der Apotheke ein. Die Rolljalouſien vor
dom Fenſter und vor der Ladentür waren
heruntergelaſſen — Karl ſuchte nach dem
Schal=
ter und knipſte das elektriſche Licht an.
„Dot könn” wir uns leiſten”, ſagte er. „Du
loobſt jar nicht, um wieville das ſich boſſer
ar=
beetet, wenn man ſo’ne Seſtbeleuchtung hat .."
Der Galeriedirektor Juſti meint zum
ſpiel, die Mauren hätten überhaupt
architektoniſche Idee beſeſſen, und es ſei ug
lich ein wenig arm, daß ſie immer nun
Säulenſchiffe kreuz und güer angebaut
Das iſt aber ein befangenes europäiſches
Denn die Marokkaner folgten bei der E
ſchaft des Ausdehnens nur dem Prix-v
Ornaments, und das Ornament war 1.
Mauren dasſelbe wie die gotiſche Halle Ziu
Chriſtentum. Die Mauren taten im ün
indem ſie immer weiter bauten, nur dc
was viele Dombauer ebenfalls machten.
Kathedralen auch nicht fertig aus der
Gottes fielen.
Die Mauren bauten in Cordoba eb
ihre Welt und ihren Staat.
Wenn man um die Mauern der 2i
herumgeht, wird man verſtört durch die
bittliche Grandioſität der Maſſen. Es i
genau ſo erregend im Inneren zwiſch
Säulen hin und her zu gehen.
Achttauſend Lampen hingen zwiſch
Säulen, die man in Byzanz, in Arles, i
thago raubte. Neunzehn große Core
neben dem anderen, führten in den Orar
wo die Reihen der glühenden Bäum
Rhythmus der Säulenhallen weiter
Natur hinausführten.
Kinder ſpielen jetzt in dieſer Moſch
man ſieht ſie nicht. Dreißig Knaben
Reifen in einer Ecke des Säulenlab!
während in einem anderen Ceile die S
Spaniens ſtehen, um einen ihrer Leute
erdigen, und während im Patio de los N/
eine Militärmuſik muſiziert — und man
es nicht. Hundert Führer, die ſich
Spazierſtöcke das Anſehen von feinen Srl
geben, obwohl ſie keine Kragen tragen,
unauffällig und unaufhörlich in dem Dickſt
Urwalds von Säulenſchiffen herum . ..
fabelhafte Klarheit dieſes Naumes wird
nicht geſtört.
Dieſer Naum war nur einmal gefährd
die ſiegreichen Spanier vor der Frage
ob ſie das gigantiſchſte Gebäude der mau
Macht und der mauriſchen Politik ve
ſollten oder nicht.
Was kaum möglich ſchien, geſchah in
Woltaugenblick. Die Spanier vernichtat
Moſchee nicht, ſondern verwandten ihrd
deutendſten Architekten Hernan Ruiz aus
gos, um einen Dom in die Moſchee bitt
bauen. Der Architekt hat die Moſchee
toll, aber nirgends entſcheidend veränden
Es iſt lächerlich von einem künſt
Verbrechen zu reden, wo ein Akt
Staatsmänniſchkeit begangen wurde. Das
der Naſſen fordert oft Handlungen, die
ſam, aber in ihrer Art gerecht ſind.
„Aber wenn ſie von draußen .. .?
Sritz ängſtlich ein.
„Quatſch nicht, Krauſe! Die Schaluſt
doch dicht!” Und Karl trat energiſch
Patentkaſſe heran — ſie war leer.
„Det ſcheinen ja dufte Brüder zu ſeil
klärte er abfällig. „Ueberhaupt, det ick 4
deine duſſelige Idee einjelaſſen habe: „I4
theke, was kann da ſchon jroß bei rauskon
„Na, wir dachten doch, die Nauſchgi”
Karl erwiderte nichts — er hielt Mu
Hier vorne war eigentlich nichts, wal
Begehrlichkeit reizte. Doch — eine
Heneſſy Dreiſtern verſchwand in der Ein
uer unergründlichen Hoſentaſche.
Plötzlich nahm er eine der Krauſen hed
„Hier hab’ ick was!” rief er triumpls
„.das kricht man nicht alle Cage..."
nen, Menſch! Nun mal rin — Schokol!
Kraft . . .. und das wird wohl auch
ſchokolade ſein .."
Fritz, der ausgehungerte, abgebaute
halter, war hinzugetreten, und nun ſtop
ſich voll mit dem ſüßen Konfekt.
Und dann — Karls Augen wurde!
groß — kalter Schweiß trat ihm auf di-
— er lehnte ſich ſchwach gegen eine?
und proßte die Hände gegen den Unterl”
kämpfte einen harten Kampf gegen ein
ſichtbaren Feind — er unterlag. In jähl
der Flucht raſte er hinaus, ſprang an
Fenſter, gewann den Hof. Und hinter
Fritz, vom gleichen Ompuls getrieben, ſch
und bleich."
Ein Weilchen ſräter, auf der
Säulenwald in der Moschee.
So etwa iſt das Leben in Cordoba.
Cordoba beſitzt aber eine der größten
Moſcheen der Welt.
Die Mauren, welche kurz nach ſiebenhundert
ſich der Sberiſchen Halbinſel bemächtigten,
be=
ſaßen in Cordoba zuerſt nur die Hälfte einer
Kirche. Abderrahman der Erſte kaufte die
andere Hälfte hinzu, und nun begann eines der
Weltwunder ſich zu entwickeln. Sweihundert
Jahre bauten die Araber an dieſer Halle, die
ſie immer vergrößerten und erweiterten.
Dieſe Halle iſt eine der bedeutendſten
Ein=
drücke des Kontinents. Sie beſteht aus
acht=
hundert Säulen. Swiſchen ihnen brannten
bei=
nahe achttauſend ewige Lampen. Das
Balken=
werk der Decke glühte in allen Farben.
Mit Ceppichen und Seiden ausgeſchlagen,
war dies ein Irrgarten der mohammedaniſchen
Macht.
Die Moſchee iſt wie eine Burg von einer
hohen Mauer umgeben, ſie iſt eine Stadt für
ſich, die aus nichts als Säulen beſteht.
Die Mauren bauten für das Auge und
ent=
wickelten das Ornament bis ins Geniale. Was.
an Gold und Linienmalerei in den
Pinienapfel=
kuppeln der drei Gebetsniſchen, welche um das
Jahr tauſend herum weltberühmt waren, ſich
befand, brachte die Mauren zu der ihrem Weſen
entſprechenden nachdenklichen Verzückung, nicht
aber zur Ergriffenheit.
Dies ſagt alles, ſie wollten keine Dome.
Sie entwickelten die Verzierungen ihrer
Gebetniſchen ins Monumentale und erfanden
dieſe Moſcheehallen, welche in ihrer Weiſe auch
wirklich grandios ſind. Sie ſind genial, weil
ſie die einzigen Löſungen darſtellen, die möglich
ſind.
Es gibt daher keine Vergleiche, wie ſie
oft gemacht werden, etwa zwiſchen Neims und
Cordoba, weil es keinen Vergleich zwiſchen
einem Gedicht und einem Craum gibt.
Alte arabische Mühle im Guadalquivir.
[ ← ][ ][ → ] ie Frageſtellung war doch nur die, ob die=
Gau vernichtet werden müſſe, weil es der
ſüe natürlich nicht paßte, ihn ſtehen zu ſehen.
obwohl es verſtändiger geweſen wäre, den
gen kein Signal ihrer Größe zu laſſen,
om man einige Jahrhunderte gebraucht
ſie aus Europa zu werfen, beſchloſſen die
Siogeitelkeit keineswegs verrückten
Spa=
ane Handlung der überlegenſten Klugheit
nehmen. Sie ließen die Moſcheen ſtehen.
d ſie bauten faſt hundert Jahre an dem
der ſich wohl über die Moſcheehalle
er=
cuer im Innern ein Werk diskreter
Kühn=
pard. Die Spanier traten die Herrſchaft
i Maurenſtaaten an, indem ſie das
Ver=
ene in ſich eingliederten, ſtatt es zu
zer=
attern . . ., was ja alle klugen Nationen und
ders auch die Nömer getan haben.
achttauſend Lampen Abderrahmans, die
die Pracht der Marokkaner darſtellten,
hinter dem Weihrauch der Chriſten, ſtatt
ſöſchen, jetzt ein großer Craum geworden,
ſeiner Schönheit die Sieger von damals
ſtatt ſie anzuklagen. Der Dom kam wohl,
indie Moſchee blieb.
ordoba hat in ſeinen innigen Abenden
von der hingegebenen Nuhe von Bozen,
deſſen Atmoſphäre auch gleichzeitig die
Aende=
rung einer Mentalität bedeutet. In Bozen wird
das Deutſche voll tiefen Glückes, voll Grazie
und Süßigkeit.
Ebenſo beginnt bei Cordoba das Glück
Spaniens: Andaluſien.
In der Mantilla.
In Andaluſien hat ſich das harte nördliche
Weſen der kaſtiliſchen Spanier zu dem zarten
ſüdlichen Weſen Spaniens geſellt, wie nur das
Mittelmeerklima Bindungen und Miſchungen
zu Stande bringt, Vereinigungen, die zugleich
Kraft und Grazie beſitzen.
Dicht hinter den Schluchten von Roda ſtehen
die Pferdeherden in violetten Wieſen. Die
Ciere ſtehen mit der Endgültigkeit von
Denk=
mälern in der Luft, die über dem Purpurrot
der Flüſſe eine dunſtige Klaſſik bekommen hat.
In Cordoba beginnt der Süden mit jener
Milde, die vor Seligkeit Herzklopfen macht. Die
Luft hat die Seidigkeit und den Geruch, die
nie=
inand mehr verlaſſen will, der ſie einmal genoſſen
hat.
Das Schickſal dieſes Landes wurde deshalb
auch ganz und gar dadurch entſchieden, daß
ſeinerzeit die Goten wie die Mauren einfach die
Nüſtern einzogen, als ſie hierherkamen, ihre
Säbel in die Erde ſtockten und ſich zum Bleiben
und zur Verteidigung dieſes ſchönen Landes
ent=
ſchloſſen.
Die Vorſehung, welche ſich die Geſchicke der
Nationen ausdenkt, hat doch Geſchicke oft auf
ſehr einfache Urſachen geſtellt.
Kaſimir Edſchmid.
orgens aufwachen.
er Mann ſchläft. Cief und ruhig geht ſein
. Er liegt auf dem Nücken, hat die Hände
ſt dem Kopf gekreuzt. Hart iſt die Matratze,
Adas Eiſenbett, ſchwarz gelackt mit dünnen
Angknäufen. Die Nacht iſt lau. Die Fenſter
b auf. Der Mann hat die dünne Wolldecke
hlafend von der Bruſt geſchoben. Breit iſt
Bruſt, tiefatmend. Noch ſchläft er feſt.
ber vor den Fenſtern ſteht ſchon Dämme=
Von den Linden im Garten fällt der Cau.
iſt der Boden; er fängt die Cropfen wie
iffener Mund, ſaugt ſie wie ein Schwamm.
kann man den Boden kniſtern hören wie
beimlichen Brand.
ie Sonne iſt aufgegangen. Der Himmel im
wird blau, wird ganz Kriſtall,
durchſich=
ſief: Aguamarin.
ie Sonne ſteigt über den dunklen Streif
tlichen Wälder.
Gewegung kommt in die Luft: in leichten,
unden Sügen zieht der Morgenwind. Die
ſſter der Bäume zittern, blank von Näſſo.
EAetze der Spinnen ſcheinen ſilberne Ge=
er Caſchenſpteler.
Fred Dill.
er Schlaf des Mannes verliert an Ciefe;
hler geht ſein Atem, kleine Schauer der
genkühle laufen über ſeine Bruſt.
ie „Pflanzen erwachen: noch ſind ihre
ſſter gefaltet, ihre Blüten geſchloſſen und
ſtzt. Cräumend noch, ſchlaftrunken vom
hn Cau ſtehen ſie, aber die Berührung der
e weckt Selle auf Selle, und die Nachricht
Von Heinrich Hauſer.
pflanzt ſich fort bis in die tiefen Wurzeln: der
neue Cag iſt da, die Säfte beginnen zu kreiſen.
Da erwacht der Mann. Er offnet die Augen,
richtet ſie gegen das Licht: Da ſind die Sipfel
der Linden vorm Fenſter, grünes Gold. E
ſingt in ihnen wie in einem ſiedenden Keſſel: da
ſind die Bienen. Jede Blüte iſt eine ſtrahlende,
winzige Sonne. Er vernimmt, wie der Boden
leiſe zittert und die Wände. Es geht ein
rauſchender Rhythmus durch das Haus: das
Mühlrad. Dem Mann ſcheint es, als ob er
träumt: als wäre das Haus ein Wagen und
führe durch die Welt auf dieſem großen Nad.
Aber im nächſten Augenblick biegt ſich ſein Leib.
eine Naubtierfalle, die man ſpannt, und mit
einem Nuck ſchnellt er ſich aus dem Bett.
Mit nackten, tappenden Sohlen geht er über
den zitternden Boden. Es klirren die Gläſer,
die auf dem Waſchtiſch ſtehen. Er beugt ſich
hinaus, geblendet und gebadet in Licht. Ein
derber Körper, das Geſicht braun und
ver=
wittert.
Gekalkt ſind die Wände des Simmers, hell
ſind die Dielen, Kiefernbohlen ungebeizt. Kein
Ceppich. Waſchtiſch und Schränke aus dem
gleichen Kiefernholz, grobfaſerig, durchäſtet,
ge=
beizt wie helle Ninde.
In der Ecke ein Ding wie eine Litfaßſäule,
gelb und faltig. Ein Vorhang aus Oeltuch um
einen Ving geſpannt. Darin verſchwindet der
Mann. Man hört ihn tappen in der
Gummi=
wanne. Waſſer plätſchert: Ein hölzerner Eimer
iſt an einen Galgen gehängt mit einer Schnur
rte Karl verächtlich ſeinen Begleiter
ſwarber, Rizinus, det hab’ ick ja gekannt,
huir iſt ja auch ſonſt ſchon allerhand paſſiert.
Rdaß ich in Kompanie mit ſo’n Stück Malör
Kr ſon durchſchlagenden Erfolg haben
Re — ſiehſte, Menſch, das hab’ ick nich
hriet ..
Van laſſe ſich nicht mit dieſen Sauberkünſt=
Hen. Sie machen einem nichts als blauen
M vor und wenn man zuſieht, dann iſt es
mal blauer Durſt, ſondern klare Luft. Sch
Aien dieſer eleganten Vertreter mit
hoch=
zten Aermeln in einem Varieté arbeiten
er chloß, ihn zu entlarven. Suerſt ſetzte ich
i die erſte Reihe und paßte ganz genau
urd als er bat, es möchten einige Herren
Bühne kommen, war ich der erſte, der
der Stufen hinaufkletterte. Er gab uns
1e Hand und ſagte zu mir: Warum
Sie denn kein Caſchentuch?"
wies auf meine Bruſttaſche, wo das
weiß=
das mir Lulu geſchenkt hat Don=
Aicker, das Ding war nicht da. Der Sau=
Batte es mir bei dem Händedruck geſtoh=
Ne überreichte es mir jotzt unter dem Ge=
Na der Suſchauer. Dann ließ er eine Dame
Minden, nachdem er ſie vorher zerſägt
auberte aus einem Käſtchen, in dem
uich) nichts war als reine Luft, einige Cau=
2 Enten und Hühner, und dann kam die
Goſchichte mit den Geldſtücken. Der Hauberer
griff, obwohl wir danebenſtanden und ihn genau
kontrollierten, plötzlich in die Luft und holte
einen Caler aus dem Aether und noch einen
und noch drei und noch zwanzig und viele
hun=
dert. Ueberall, wohin er griff, kamen ihm
Geld=
ſtücke entgegen. Schließlich zog er ſie uns aus
Naſe und Ohren, aus Caſchen und Hoſen, bis
wir unter dem brauſenden Applaus der
Su=
ſchauer — der aber nicht uns galt — wieder die
vier Stufen hinabeilten und uns auf unſere
Plätze verfügten.
Nach der Vorſtellung ließ ich mich bei dem
Hauborer in der Garderobe melden, und er
empfing mich ſehr freundlich. Suerſt ſprach er
mit mir italieniſch, denn er nannte ſich
Cortini=
aber ſein Italieniſch war norh ſchlechter als
meines. Und ich ſpreche dieſe Sprache gar nicht.
Dann ſprach er mit mir franzöſiſch; aber auch
hier kamen wir nicht zuſammen, bis wir uns
dahin einigten, daß er in Neukölln geboren ſei
und einen herrlichen Berliner Dialekt ſpreche.
Natürlich hieß er auch nicht Cortini, ſondern
ganz anders. Lehmann glaube ich. Er ſaß in
ſeiner Garderobe vor dem Spiegel und ſchminkte
ſich ab, nur mit einer Frackhoſe und einem
Un=
terhemd bekleidot.
„Herr Cortini,” ſagte ich, „wie machen Sie
das mit dem Geld?”
„Sehr einfach. Ich hole es aus der Luft.”
Weiß ich. Aber es muß doch ein Crick
da=
bei ſein, und den möchte ich gerne wiſſen.”
Den möchten andere auch wiſſen. Aber ee
zum Kippen. Es pruſtet und platſcht kräftig mit
ſeifigen Händen auf naſſer Haut; es ſchrubbt
mit Bürſten, und auf einmal pfeift es. Während
os immer ſtärker aus dem Eimer brauſt,
ver=
nimmt man eine Art von Schlachtgeſang. Jetzt
ſteht der Eimer völlig Kopf; mit einem
Sprüh=
regen von Cropfen, ſich ſchüttelnd wie ein Hund
lange naſſe Sußtapfen hinterziehend, tappt der
Menſch nach ſeinem Badetuch: zieht ruppelnd
die körnige Fläche über ſeine Haut; das Blut
ſteigt herauf und rötet ſie mit Striemen.
Es bläht ſich das Hemd, ſinkt kühlluftig
über ſeinen Numpf zuſammen wie ein ſchlaffer
Ballon. Eilig wehen Hoſenbeine. Mit einen
leichten Stöhnen ſchnürt er die feſten Stiefe
zu: und während er noch den Gürtel feſtzieht,
hält er ſchon die Jacke an der Schlaufe
zwi=
ſchen den Hähnen: Kurz iſt der Cag und wird
voll Arbeit ſein.
Luſtige Ecke.
Der Steuermann Fohann kommt entrüſtet
zum Kaztein und ſagt: Denken’s bloß, Katztein,
der Hanſen, der freche Kerl, hat eben zu mir.
geſagt, ich ſoll ihm . . . . (die bekannte
unan=
ſtändige Sumutung)). Was raten Sie mir?"
Der Kaztein ſieht nachdenklich vor ſich hin und
ſagt dann langſam: „Weite Se, Johann, ick an
See ohr Stell deech (tät) dat nich!”
Kaztein Owarſmul wird abgefeiert, begeiſterte
Coaſte haben alle ordentlichen Cugenden an ihm
gefeiert; er will nun ſchließlich danken,
er=
hobt ſich und ſpricht unter lautloſer Stille, das
Glas mit gutem Notſpohn in der Hand: Meine
Herr’n. Ich bün ja zwarſt kein Nedner,
be=
ſtimmt nich, meine Herrin, aber Woohſſein,
Wohlſein, Wohlſein!”
Der Parkphotograph.
Von K. R. Neubert.”
Am Parkeingang hat ſich der
Schnellphoto=
graph poſtiert. Den ganzen Sommer über hatte
er ſich dieſen Platz geſichert, und auch jetzt
noch, da ſich der Park herbſtlich färbt, ſtellt er
vormittags ſeinen Apparat auf, um erſt bei
Anbruch der Dunkelheit zu verſchwinden. Sein
Platz iſt gut gewählt. Schule, Nathaus,
Go=
richt und Kirche befinden ſich in der Nähe.
Aus dieſen ſo verſchiedenen Regionen ſtammen
in der Mehrzahl die Kunden des
Parkphoto=
graphen.
„Wollen Sie nicht eine prima Aufnahme für
Ihre werte Braut?” fragte er mich, als ich
wieder einmal vorbeikomme. Ich bleibe ſtehen.
Er zeigt mir ein Album mit ſeinen Aufnahmen.
Der vergangene Sommer wird darin lebendig.
Sremde Menſchenſchickſale erſtehen in kleinen
Ausſchnitten. Ein buntes Bilderbuch des
Lebens.
Swei Eheleute, die vom Scheidungsrichter
kamen. In letzter Minute verſöhnten ſie ſich.
Als ſie ſtrahlend wie ein junges Brautpaar an
Parkphotographen vorbeikamen, brauchte der
keine langen Ueberredungskünſte. Nun lächeln
ſie hier im Album. Ob ſie in ihrer Ehe noch
immer ſo lächeln? fragt man unwillkürlich, ehe
man weiterblättert.
Es ſind nicht immer anonyme Menſchen und
Schickſale, die ſich dem Parkphotographen
ſtel=
len; dank ſeiner Beobachtungsgabe, ſeiner
Menſchenkenntnis weiß er dieſe Aufnahmen zu
kommentieren.
Dieſe beiden dicken Herren hier, die ſich
brü=
derlich umſchlungen haben, waren monatelang
erbitterte Prozeßgegner auf dem Amtsgericht
in der Nähe. Dann kam endlich der Vergleich
zuſtande. Indianer, rauchten in ſolchen Sällen
die Sriedenspfeife, dieſe beiden dicken Herren,
auf dem Wege zum nächſten Bierlokal, ließen
ſich photographieren. Man ſieht dem einen
beſonders an, wie erleichtert er ſich fühlt.
Eine ganze Caufgeſellſchaft, die aus der
Kirche kam, iſt hier zu ſehen. Einfache Leute,
die kein Geld für das Caxi übrig hatten.
Wie ſio alle lächeln, im komiſchen Bratonrock
die Männer, im billigen Seſtkleid die Frauen.
Aus dem Steckkiſſen reckt der kleine Bürger
beide Fäuſte. Lebendig wirkt dieſes Bild. Man
glaubt, die geziemenden Scherzworte der
Bra=
tenrock=aten zu hören.
„Dieſes Mädel hier.” ſagt der
Photo=
graph dann und weiſt auf die Aufnahme einer
vielleicht achtjährigen Schülerin. Ja, dieſes
kleine, ſo reſolut und glücklich blickende
Mäd=
chen hat ſich das Geld für die ſehnlichſt
ge=
wünſchte Aufnahme mit fünf Einſen im
deut=
ſchen Aufſatz verdient.
Auch Liebespaare, die ſich im Park trafen,
konnten manchmal dem Vorſchlag des
Photo=
graphen nicht widerſtehen: Nehmen Sie ine
ſchöne Erinnerung mit für’s Alter!” Wenn
Ihnen das Alter auch noch in ſagenhafter Serno
ſchien, ſie ſtellten ſich vor den Apparat, ſie ver=
iſt kein Crick. Es iſt weiter nichts als
Geſchick=
lichkeit. Sehen Sie die Lampe? Dort hängt
eine Mark dran.”
„Nein.”
Doch.”
Und er holte aus der Lampe eine Mark, aber
er hatte vorher keine in der Hand gehabt.
Das iſt doch unmöglich, aber es geht.”
Dann holte er mir zwei Mark aus der
Weſtentaſche. Dabei hatte ich nur ungefähr 60
Pfg. bei mir.
„Wo kommen die zwei Mark her?”
Die habe ich hineingezaubert.”
Aber Ihre Hand war doch ganz loor.”
Meine Hand iſt immer leer.”
Er zeigte mir die Hände, es war nichts drin.
Die linke ſchloß er zu einer Sauſt, drehte ſie
ein=
mal um ſich ſelbſt, und ſiehe da, es lagen drei
Caler auf der flachen Hand. Sch paßte ſchar
auf, denn meine Nerven fingen an zu vibrierei.
Cortini machte die Sauſt wieder zu, drehte ſie
einmal um, und es waren nur noch zwei
Geld=
ſtücke darin. Das dritte zog er mir aus dem
Schuh, dann verſchwanden auch die beiden
an=
deren Stücke auf rätſelhafte Weiſe.
„Sie können mich unterſuchen,” ſagte er
„über Sie werden kein Geldſtück bei mir finden,
denn alle drei Caler liegen in meinem
Schmink=
kaſten."
Catſächlich lagen ſie darin, und ich weiß, daß
der Kaſten vorher ganz leer geweſen war
Außerdem war der Deckel zu. Weiß der liebe
Himmel, wie ſie da hineingeraten wacen. Die
Kunſt des „Sauberns” iſt eine ganz eigene
Sache; ſie beruht in erſter Linie darauf, die Su
ſchämt lächelnd, er mit dem Siegerlächeln eines
Albers, einen blühenden Noſenſtrauch als
Hintergrund.
In welchen Schubladen mögen dieſe Bilder
jetzt ruhen? Bilder mit gefühlvollen
Widmun=
gen gewiß: „Meiner unvergeßlichen Wanda!
Ewig Dein Karl!” Oder „Noſen, Culpen,
Nel=
ken, alle Blumen welken, Stahl und Eiſen
bricht. Aber unſere Liebe nichr.”
In welchem Ofen hat die unvergeßliche Wanda
das Photo des ewig treuen Karl verbrannt,
weil er untreu wurde . . . Oder ſie?
Sch lächle noch über die Aufnahmen ewig
treuer Liebespaare, da bekommt der
Park=
photograph Arbeit. Swei Frauen haben im
Nollſtuhl einen Greis herangefahren. Seine
Hände zittern, aber auf ſeinem zerknitterten
Geſicht liegt ein fröhliches Lächeln. Erſt hat er
proteſtiert. Er denkt natürlich noch lange nicht
daran, dieſe ſchöne Welt — er ſagt ſchöne
Welt — zu verlaſſen. Er fühlt ſich wie ein
Junger. Aber die beiden Frauen haben ihn ſo
lange damit gequält, ſich von dem billigen
Schnellphotographen aufnehmen zu laſſen. „Alſo
los!” ſagt er jetzt, richtet ſich mühſam im
Noll=
ſtuhl auf und blickt mit ſeinem heiterſten Geſicht
in den Apparat.
Das ſcheint überhaupt eine Spezialität des
Parkphotographen zu ſein: alte Leute im
Noll=
ſtuhl! Ein paar Seiten des Albums füllen
ſolche Aufnahmen.
Manchmal gibt es dann Nachbeſtellungen!”
meint der Schnellphotograph. „Von der letzten
Aufnahme . .
Letzte Aufnahmen mag es mehrere geben in
dieſem Album, das der Parkphotograph zu
Neklamezwecken benutzt, das aber darüber
hin=
aus ein kleines Sammelwerk menſchlicher
Schickſale iſt, in Photographien feſtgehalten.
In der Spontaneität ſolcher Aufnahmen liegt
der Neiz.
Menſchen auf dem Wege zum Gericht, zur
Kirche, zur Schule, zum Nendezvous, zum
Fried=
hof — hier bleiben ſie einmal ſtehen und lächeln
alle faſt das gleiche Lächeln nach ſo
verſchie-
denen Gedanken ..."
ſchauer abzulenken, ſie mit irgendetwas zu ber
ſchäftigen, damit ſie diejenigen
Handbewegun=
gen, die wichtig ſind, nicht ſehen, m zweiter
Linie auf einer geradezu unwahrſcheinlichen
Go=
ſchicklichkeit.
„Sehen Sie,” ſagte Cortini, „ich ſchließe den
Schminkkaſten ab und die Geldſtücke ſind
darin. Würden Sie mir jetzt das Geld geben?”
Aus dem Kaſten?‟
Nein, aus Ihrer Manteltaſche.”
Sch faßte hinein, die drei Caler lagen dort,
vvo er geſagt hatte. Dann nahm ich den
Schlüſ-
ſel und ſchloß auf. Der Schminkkaſten war leer.
Wie machen Sie das?"
Weil Sie auf den Kaſten achtgeben und nicht
auf Ihren Mantel. Das iſt das ganze
Ge=
heimnis.”
Das kann ich auch, dachte ich, und ſteckte ihm,
während ich über die Caler ſprach, raſch eine
Schachtel Sigaretten in ſeinen am Stuhl hän=.
genden Nock.
„Haha” lachte ich. „Sie ſind überliſtet.”
„Ueberliſtet?”
Nun raten Sie mal, wo meine Sigaretten
ſind?"
„Keino Ahnung.”
„In Ihrom Nock.”
Das glaube ich nicht”, ſagte er und reichtg
ihn mir.
Sch faßte hiuein, der Rock war leer, die
Si=
garetten verſchwunden. Da gab ich es auf und
verabſchiedete mich. Aber gerade als ich die
Cür ſchloß, bemerkte ich, wie er die Schachtel
aus dem Schminkkaſten nahm und ſich behaglich,
jgarette anzündete.
LoGradte hait
Sunndags Noochmiddags=Bedrachdunge
Freilich, mer mag ſich die Sach a’gucke, vun
wellere Seid als mer will, ſie brauch aam net zu
gefalle. Un däß kimmt bloß doher, weil mer
dauernd in annern Umſtend ſin, un deßwäje aus
de Zuſtend gornet mehr eraus kumme. Un
in=
folchedäſſe dhut mer behaubte, un zwar mit Recht,
daß unſer ſemtliche zuſtendiche Stelle, un ſolche,
die ſich dofor halte, ſo langſam zu
Umſtands=
kremer worrn ſin, däß is logiſch. Un des
Fol=
cherichdiche vun däre Logick is, daß ſe for lauder
Umſtandskremerei, for lauder „Weſch mich,
aw=
wer mach mer de Belz net naß”, immer erſt de
Brunne zudecke, wann de Gaul geſtohle is: odder
vielmehr, ſie ſchidde net bloß des Kind mit=em
Bad aus, ſundern ſie haage=m hinnenooch aach
noch die Badbitt uff de Kobb ..."
Korzum, wie ſe’s mache, mer hott halt immer,
un öfters als bloß aamol de Eidruck, ſo weer’s
net ganz richdich, un der Eidruck is richdich.
Unner ſolchene Verhältniſſe bleibt aam
gott=
lob doch der aane Droſt, daß mer wenichſtens uff
alles un jedes, was ſo gemacht, gedho, geloſſe,
beſchloſſe un effenduäll gekuhverhannelt wärd, daß
mer alſo uff all „diejeniche welche wo”,
ausgie=
wich un nooch Härzensluſt ſchimbfe un ſchenne
kann. Un zu dem Zwäck hott mer jo aach ſein
Stammdiſch, odder ſei „Verkehrslogahl”, wo an
jedem Awend es Vadderland e paar mol gerettet
wärd. Bloß, es rett’s jeder uff e anner Art,
odder nooch ſeiner Art, a la Dockter
Eiſen=
bart —
Un däßhalb ſog ich noch emol, mer mag ſich
die Sach agucke, vun wellere Seid als mer will,
ſie brauch aam net zu gefalle.
Awwer drotzdem, mer kann doch aach
an=
nererſeiz widder vun Glick ſage, wann mer in
dere windſchiefe Verhältniſſe kaa anneres Amt
hott, als heechſtens des aane, daß mer Steiern
un Abgawe ſchwitzt. Was jo freilich unner de
heidiche Umſtend un Zuſtend aach grad kaa
agenehm Emtche is. Awwer immerhie, mer
mußwenichſtensnetreſchiern!
Dann nemlich, wie ich letzt ſchun emol ſo
bei=
laifich bemärkt hab, däß Reſchiern, däß is doch
e ſchwernots ſchwierich Ageläjenheit. Un es is
jedenfalls leichter, en Sack voll wilde Flöh hiede,
als wie all die gäjeſätzliche Gäjeſätz unner aam
Hut nunner zu jage, un nunner zu bugſiern.
Dann es gibt halt leider Gottes, drotz unſere
ganz emminend fortſchrittliche Däſchnick immer
noch kaan erfinderiſche Hutmacher, wo dodefor en
leidlich baſſende Hut perfäcktioniern un zurecht
ſchuſtern kann, der wo eme jede gut ſitzt un ſteht,
ganz aanerlaa, ob er nu’ de Rechts= odder de
Linksdrall hott, odder ſo middedorch
zenndral=
natzional konnzendriert un veralagt is.
Wie geſagt, ſolang der Unnifärſalhut noch net
erfunne is, is des Reſchiern doch e verdeiwelt
kitzelich un kommbliziert Sach, die wo die
neu=
mol Krenk im Leib hott. Un däßhalb kann mer
immer noch ſeim Schöbfer dankbar ſei, daß mer
net zu reſchiern brauch. Mer hott jo aach ſo ſchun
Sorje genuch un iwwergenuch, un kimmt aus de
Sorje gornet mehr eraus. Wie Staa lieje ſe vor
aam ſeiner Dier, ſodaß mer alle Hend voll zu
dhu hott, wann mer die verſchiedene Staa
fort=
ſchaffe, un freundnachbarlich eme annere vor ſei
Dier ſchmeiße will. Un dodebei hawwe mer doch
ſo audomobilleriſche Dreckfuhrleit, die als
gelä=
jendlich in de Stroße erumfahrn un dhun ſo im
Vabeiſurrn die Dreckahmer uffſchnabbe, un dhun
de Inhalt mit de neediche Wubbdizidhet ihrm
dickbauchiche Audo ei verleiwe. Do kennt, meines
Erachtens nooch, die Stadt doch hergeh, un kennt
dene nowele Dreckfuhrleit ſage, ſie ſolle net bloß
die Dreckahmer ausleern, ſundern aach aam ſei
Sorjeſtaa mitnemme, un ärjendwo en alde
Staa=
bruch mit ufffille. Awwer freilich, uff ſo=en
glo=
rioſe Gedanke kimmt nadierlich unſer
Stadtver=
waldung net, ſunſt hett ſe lengſt dafor geſorcht,
daß ſe wenichſtens ihr eichene zentnerſchwere
Sorjeſtaa ſich uff die bequem Art vum Hals
ſchafft. Awwer ganz im Gäjedaal, die leed ſe uns
arme un geſchlagene Briefdreecher aach noch uff.
die miſſe mir aach noch mitſchlebbe, ſamt unſere.
No un ſo dhun mer halt als weider worjele
un orjele, die Hibbedheke uffm Dach ſpiele die
Begleidung, die Mais in de Boddenkammer
macheKammermuſik, de Pandmaaſter ſingt die
Vergäldungs=, un de Hausherr die Rachearie,
daß mer die Engel im Himmel peife heert.
Un do ſeegt mer aach noch, mer ſollt die Haus=
muſik mehr fläje. Ich glaab die heiliche
Ze=
zillje kreecht vun däre Art Hausmuſik a
Gens=
haut iwwer die anner, ſälbſt wann mer noch es
Radio un es Grammofon dezu ſpiele dhet loſſe..
Awwer ſei dem, wie em ſei, mir ſin an den
Zuſtand gottlob ſo gewehnt, daß mer
wah’ſchein=
lich Zuſtend krieje deht, wann mer aanes
Mor=
jens ahnungslos uffwache, un zu ſeim Schrecke
märke dhet, daß mer vun däre ganze
Sorje=
ſimmfonie gornis mehr heern dhet. — Däß weer
en Schrecke!
Awwer ſo en Schrecke mecht ich ſpaßhallwer
ganz gärn emol erläwe; bloß, dofor is aam
gedho, un der Zuſtand, daß mer ſich däßwäje
Sorje mache mißt, weil mer kaa Sorje mehr hott,
is wunnerſälte, un kimmt eichentlich bloß bei
Leit vor, die vor lauder Gäſtern, un vor
lau=
der Morje, gornix vum Heit hawwe. Dann
die ſtehn bekanntlich mit aam Fuß im „
Bluß=
kwamperfäckdumm”, was, wie mer in de Schul
gelärnt hawwe, die vergangene
Vergan=
genheit bedeide duht, un mitem annere Fuß
ſtehn ſe midde im ärakte Fudurum, en Ausdruck,
wo mir äwenfalls in de Schul gelärnt hawwe,
un wo die iwwernext Zukunft bedeide
dhut. — Die bräſſante un brenzeliche
Gäjen=
wadd, die dhun ſe afach iwwerhibbele, vun
däre wolle ſe nix wiſſe, weils ſe’s immer ſo
bräſant hawwe, for lauder Rickwärts= un
Vor=
wärtsgucke. Unſeraaner awwer is froh, wann er
mit ſeine dagdägliche Sorje auskimmt, un die
lange aam ſoweit, daß mer grad genuch hott.
Wie geſagt, mit dene Sorje, däß hott rein
de Deiwel geſähe. Un däßhalb, wann ich wißt,
daß dadſächlich was dro weer, do gingt ich emol
e paar Dag zur Kuhr nooch — Roßdorf, zu de
Deiweilsausdreiwer. Dann ich ſag mir,
wann mer ſchun de Deiwel ausdreiwe kann,
wa=
rum ſoll mer do net aach die Sorje ausdreiwe
kenne.
Freilich, die Kuhrbehannlung, die is
aller=
dings net vun ſchlechte Eltern. Do is mei
Er=
läbnis im ſtädtiſche Dambfbad, wo ſe
domals bloß e Gribbe aus mer „rausgehaage‟
hawwe, ſcheinbar bloß e Kinnerſpiel degäje.
Annererſeiz ſag ich mir aach widder: wann
Schlee hälfe dhete, mißte die Menſche lengſt zu
Engel worrn ſei!
Awwer ſchließlich, browiert geht iwwer
ſtu=
diert. Ich wärr jedenfalls emol vorſichtshallwer
mei Endebärzelſen nooch Roßdorf, näxe. ion oder huben
Fahrt, hie= un zurick bezahl ich=err. Un wawie/lt hei einem 3
läwend devo, un ohne Sorje widder Spml ſelbſt felzu
kimmt, dann — noja, dann wärd mer jo wingentrückthei‟
ſähe.
üuden ſogar in
Vorerſt geh ich doch liwer widder ins ſtäriſt ines neuen
Dambfbad. Un wann ſe aam aach do nS inenen Maga=
Sorje aus de Ribbe rausklobbe un erauskmizm lugen und 7a
kenne, ſo is es aam hinnenooch doch allem— (ſiguen bewunde
zehe Pund leichter. Un däß is aach was mitld haben Sie
Bienche Bimmbernel Nde ſodſd
Bit. Sie düirſ
Poſtſchkribbdumm: ’s is waaß Goti nur der groß
agenehm Geſchäft, wann mer mit Dreck Ai Unregungen
nelt, un hott kaa Schibb, — will ſage, Uyenede der Stt
mer unner alle ſiwweunzwanzich Umſten. e wie man
mer was zu nörjele un zu mähgele haww=ymen könnte!
um exiſtiern zu kenne. — Un do dhurs (Kledoſtohaft
doppelt gut, wann mer aach emol was Gnfenode, blend
därf un kann. Un zwar is däß dißmol unſ a, und faſt verwi
Heſſelendche, däß wo ſich in dem Jol en Glauben Si
Heſſekallenner ganz beſunners, vo F ſticht ſich die
haft bräſſendiert. Freilich, ſpeed wie inſiſcht, den ma
awwer doch noch frieh genuch, is er erſchie emen und anzure
Heſſekallenner, um e ganz Johr lang for AMs iſt es nur,
engere Heimat zu wärwe; beſſer un vord rich ſympathiſ
ter, wie däß vun ſo manchem iwwereifrich= Und es die Na
kehrsmennetſcher un „Fremdefiſcher”, re Ayn Details? M
hallwer geſchieht.
Merſchaft geben,
An Hand vun zwaaunfuffzich hallwe 2A Ingezwungenh
odder hunnerdunzwaa Abreißblädder mace, Eleganz der
do en Gang dorch unſer Heſſeland un ſä die den große
ſchennſte un indräſſannſte Plätz un Orte. üſt heuer kei
alſo aach ſo e Art „Reiſe=Audarktie‟, U1he und keiner
kann for e Mackfuffzich wärklich net meh
für das
lange. Un vor allem zu lowe ſin die dräf
d und
korze Bemärkunge zu jedem Bild; mer kenn
en korzgefaßte Leitfaden dorch die heſſiſche 9w Verſaget
en inſofern
durgeſchichte nenne.
jede Farben
Jedenfalls, for all unſer Heſſe drauß / doch „ollgeme
weide Wäld, ſowohl wie for die dehaar,
aach for all die viele annern, is der Kals
die aregenſt Ageläjenheid eddabbewei
Scheenheide unſerer Heimat kenne zu
ndkl
Insbeſunnere awwer aach ſollt mer
Jugend ſosen Kallenner ans Bett henkel
däre mer heit leider mehr wie je ſage 90 Mrtſchaftlick
„Do wiſſe ſe, wo Moßgau leid, awwer 91dde nicht ohne
E ſch die verſt
eigene Gemackung kaan Beſcheid.
Küchenzettel vom 28. November bis 4. Dezember.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Rote Rübenſuppe,
Hammelfleiſch=
reſte mit Makkaroni als Croquettes*, Salat.
Dienstag: Weiße Mehlſuppe, Kartoffel=
Käſe=Auflauf, Salat.
Mittwoch: Windſor=Suppe —, Kalbsfrikaſſee
in Reisrand.
Donnerstag: Haferflockenſuppe.
Sauer=
kraut, gebratene Blut= und Leberwurſt,
Kümmelkartoffeln.
Freitag: Kartoffelſuppe, gekochten Fiſch,
Butter und Zwiebel. Kartoffeln.
Samstag: Graupen mit Pflaumen.
Sonntag: Reiscreme=Suppe, Schmorbaten
mit rohen Grießklößen, Salat, Obſtſalat.
Gefüllte Krautwickel. Große
Weiß=
krautblätter fülle man mit obiger Fleiſchmaſſe,
nachdem man ſie zuvor in Salzwaſſer halbweich
kochte. Darauf zuſammengerollte und mit Faden
umwunden, in Mehl gewendet, brate man ſie
mit Fett goldbraun an und dünſte ſie mit heißem
Waſſer bedeckt, weich. Die Brühe mache man mit
Kartoffelmehl ſchön ſämig.
Riten, mit ihren
Verhältniſſ
Aiten Endes do
Nun dem Zeit
Kreuzworträtſel.
Sein Ideal.
Nummer 495.
Aufgabe 692.
J. Paluzie in Barcelona.
(Ehrenpreisträger der „Schwalbe” im 2.
Quar=
tal 1931: Der beſte Dreizüger.)
z b d g
*)Hammelfleiſch=Croquettes.
Mak=
karoni in Salzwaſſer weich kochen,
Hammel=
fleiſchreſte ganz fein ſchneiden, in Butter und
Zwiebel durchdämpfen, Ei, Muskat, Salz mit
den feingehackten Makkaroni vermiſchen, zu
Cro=
quettes formen und in Fett braun braten.
Nechnung zu
Eich verſch
Er Peranſtal
Rauten Heifen
Mus üurs Theg
M eſtinnte g
R4t alo
og
Biz
Geräucherten Fiſch in Gelee. (Sehr
pikant.) Geräucherten Schellfiſch, Goldbarſch,
Bücklinge uſw. enthäute man und befreie ſie von
Gräten. Dann ordne man die Fiſchſtücke in eine
Schüſſel und übergieße ſie mit einer pikant ſauer
abgeſchmeckten Gelatinelöſung, die man aus zirka
½ Liter ſcharfem Eſſigwaſſer, Salz, Pfeffer, einer
Meſſerſpitze Zucker und 4 Blatt Gelatine
be=
reitete, und laſſe das Ganze erſtarren. Am
näch=
ſten Tage geſtürzt, mit Gurkenſcheibchen und
Peterſilie garniert, ergibt dieſe Räucherfiſch=
Sülze mit Bratkartoffeln und einer Schnittlauch=
Mayonnaiſe ein vorzügliches Abendbrot.
Hammelfleiſch=Taſchen. Zutaten zum
Teig: 1—2 Eier, 2 Eßlöffel Milch oder Waſſer,
1 Teelöffel Salz und Mehl nach Bedarf. Zur
Füllung: 34—1 Pfd. Hammelfleiſch 1 Ei, 50 Gr.
Butter, 1 mittelgroße Zwiebel, Salz und Pfeffer
nach Geſchmack, etwas Zitronenſaft. Zubereitung:
Eier, Waſſer und Mehl verarbeitet man zu
einem Nudelteig, den man in kuvertgroße Stücke
ſchneidet, in deren Mitte man von der
Fleiſch=
füllung, die man als Haſchee zubereitet, je 1
Eß=
löffel gibt. Taſchenartig aufeinandergeklappt
und feſtgedrückt, backe man dieſe entweder in
ſchwimmendem Fett lichtbraun, oder koche ſie in
ſiedendem Salzwaſſer.
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kg7 Dd8 Ta5, h4 Lbl, g3 Sc2 Bc6,
e3, e6, 13, 14, b2, h5; Kf5 Td3 Le5 Sd5, e4 Bc3, d6,
(6.
Aufgabe 693.
M. Marble und Dr. H. W. Bettmann.
(Gazette=Times. 1915.)
Weiß: Kc3 Dh8 Th6 Sd6 Bb6; (5).
Schwarz: K45 Be7; (2).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 690 und 691.
690. Dr. A. Chicco. 1. Dg47 BT51 1. Dh5? T oder
Le3!— 1. De2—e4: Groht 2. Dric) Le8 (Te3, 7b24
Bb5) 2.Td4 (rd3, T42, D:cH. Drei ſehr hübſche
Ab=
zugsmatte.
691. A. F. Mackenzie. 1. Le4—a2: Groht 2. Dd8)
Be4—e3 2. Dc7: 1. . .. Bg5 2. Kg7: 1. . .. Bh4 oder Sf4
2. 815.4; 1.... Kd4 2. Se4. Die ſtillen Abſpiele endigen mit
reinem Matt.
Die Wörter bedeuten von links nach rechts:
1 Blume 4 Gefäß aus Glas, 7 Wild. 9 deutſcher
Reichspräſident, 11 Geburtsort K. M. Webers,
13 Pelzwerk, 15 Feuersbrunſt. 16 Papageiart,
17 Fangvorrichtung bei der Jagd auf
Waſſer=
tiere 18 deutſcher Philoſoph.
Von oben nach unten: 2 Beginn eines
Ren=
nens, 3 Baum. 4 Nahrungsmittel, 5 erhöhter
Teil des Fußbodens, 6 Einſchnitt ins Holz,
8 Segen, 10 waagerechte Segelſtange 12
Zeit=
meſſer, 14 Nebenfluß der Seine. 15
Touriſten=
haus im Rieſengebirge.
Wie ein Haus zu Geld wird.
In dem Worte Haus iſt ein Buchſtabe zu
verändern, dann ſtelle man die Buchſtaben um.
worauf ein bibliſcher Männername entſteht;
dieſer wird auf dieſelbe Art zu einem täglichen
Gebrauchsgegenſtand, dieſer auf dieſelbe Art zu
einer Stadt in Lippe=Detmold und dieſe auf
die=
ſelbe Art zu Geld. Wie heißen die drei
Zwiſchen=
wörter?
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 47.
Streichholz=Rätſel.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—
„Paß’ mal auf, du, wenn du noch mall
Schweſterchen ſchlägſt, bekommſt du es mi
zu tun!”
„Pah, wenn ich nicht mal meine Scnf
verhauen darf, verzichte ich auf das
Familienleben!”
Gut erzogen.
„Vater — Vater, laß mich doch mell
deinem Wein trinken, ja?‟
„Gerne, mein Kind, aber wie ſagt man ?
„Proſt!”
Er muß es wiſſen.
Der Lehrer ſucht den Kindern die Zeit
formen klarzumachen. „Alſo — ich waſch
du wäſchſt dich, er wäſcht ſich, wir waſcher
ihr waſcht euch, ſie waſchen ſich... — welck”
iſt das?
„Sicher Samstagabend, Herr Lehrer!”
Nachhilfe notwendig.
„Soll ich einen Kurſus für Stärkung
Gedächtniſſes nehmen?” fragt, ein Leſt
Briefkaſten der Zeitung.
„Unbedingt” lautet die Antwort in der
ſten Nummer, „Sie haben ſogar vergeſſel
Brief an uns zu frankieren.”
Zeitgemäßes Mißverſtändnis.
„Minna”, ſagt die Dame des Hauſes
erwarten heute abend Gäſte Sie werde
vieren müſſen. Bitte, legen Sie keinen E
an!”
„Ich habe ja nicht viel Wertvolles, 9.
Frau”, entgegnete Minna höflich, „bin gnd
aber ſehr dankbar für die Warnung!”
2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. ve
[ ← ][ ][ → ] eim Seitungsſtand..
hben Sie ſchon einmal die eleganten Frauen
niner belebten Straßenecke beobachtet, haben
Shugeſehen, wie ſie ſich für dieſe oder jene
Auage, für das Getriebe der Straße und für
die lufmachung der anderen Paſſantinnen
inter=
eſſſteen, oder haben Sie ſich etwa eine kurze
Aei bei einem Zeitungsſtand aufgehalten, um
ehmrl ſelbſt feſtzuſtellen, mit welch begeiſterter
„„Mtentrücktheit” eine Frau ſich für ein paar
Hähden ſogar in den Anblick der
Umſchlags=
etteines neuen Modeblattes oder eines eben
eyigenenen Magazins vertiefen kann?! Mit
elne klugen und raſchen Erfaſſen, das ich ſo oft
am rauen bewundere!
ind haben Sie ſchon einmal verſucht, die
na Mode ſozuſagen „auf der Straße” zu ſtu=
Alein?
Aitte: Sie dürfen darüber nicht lächeln, denn
hut nur der große Modeſalon vermag
eigen=
aunſe Anregungen zu geben, ſondern auch das
Giriebe der Straße” iſt eine „Schule der
No”, wie man ſie ſich beſſer gar nicht
er=
rimen könnte!
faleidoſkophaft und bunt iſt das Moſaik der
Hürzenmode, blendend in ſeinem
Einfallsreich=
kund faſt verwirrend in der Vielfalt der
Le. Glauben Sie es mir: an der Straßen=
Fricht ſich die Welle der Mode, und ſelbſt
r Hiſcht, den man eilig erhaſcht, vermag zu
wuen und anzuregen. . . .
Las iſt es nur, das uns die neue Mode ſo
eolich ſympathiſch macht? Sind es die
Far=
tuſind es die Materialien, ſind es die
eigen=
enen Details? Man kann ſich darüber kaum
Finſchaft geben, doch ſcheint es faſt, als ob
ſit= „Ungezwungenheit” und die ſelbſtverſtänd=
Eleganz der neuen Modeſchöpfungen es
die den großen Beifall erringt!
I5 gibt heuer keine „krampfhaft” ausſehenden
ſolle und keinerlei modiſche Anregungen, die
bülich für das geduldige Zeichenpapier
be=
hmt ſind und — in die Praxis umgeſetzt
hiiche Verſager darſtellen würden. Heuer iſt
*den inſofern ganz anders, als jede Linie
u. jede Farbenkombination ſchick, originell
doch „allgemeingültig iſt, jeder neue
endkleid von heute.
die wirtſchaftliche Kriſe iſt natürlich auch auf
Node nicht ohne Einfluß geblieben, und
wie=
ſich die verſchiedenen Künſtler anfänglich
üten, mit ihren Entwürfen auf die
verän=
gun Verhältniſſe Rückſicht zu nehmen, waren
ltzten Endes doch gezwungen, ſich „
umzuſtel=
um dem Zeitgeiſt bis zur letzten Konſe=
Rechnung zu tragen.
n der Häuptſache handelt es ſich bei der
eu Einſtellung zur Mode darum, daß das
„größten Stils”, für das mun ja heute
üiltnismäßig ſelten Verwendung hat, faſt
ätlich verſchwindet oder beſſer geſagt: den
ſen Veranſtaltungen der kommenden Ballzeit
(pbhalten bleiben ſoll.
as fürs Theater und für ähnliche
Gelegen=
fü beſtimmte Abendkleid aber darf niemals
agt, alſo weder in der Farbe zu markant,
mauch allzuſehr ausgeſchnitten ſein, ſondern
uiſich in jeden Rahmen einfügen.
m Zuſammenhange damit iſt als charakteri=
Es Moment der neuen Entwürfe der
ze Aermel aufzufaſſen, der natürlich
bisher ganz unbekannt geweſenen Phan=
Feichtum zeigt. Dieſe neuen Aermel
präſen=
mn ſich nämlich in Ballonform, als bauſchige
Rn. als vollkommen in kleine Rüſchen aufge=
R „Lampion=Aermel” uſf.
Winter=Ausflugsgarnitur
uus einer turbanartigen Mütze, aus einem
nſten Schal und ſportlichen Socken be=
ird gerne aus leichter Wolle gearbeitet,
Mo ſehr weich, leicht und ſchmiegſam: ein
achtetes Moment iſt das ſchöne Kolorit,
1a gerade auf dieſem Gebiete große
Er=
zu verzeichnen hat.
Modegedanke als „Treffer ins Schwarze”
be=
zeichnet werden kann!
Und nichts anderes als das ſcheint das
Er=
folgsgeheimnis der Wintermode zu ſein.
Sehen Sie ſich doch einmal ein paar Frauen
an, die zur Mittagszeit eilig durch die Stadt
gehen! Sie werden zugeben müſſen, daß ſie
reizend wirkung und daß ſie ſich des Schicks der
neueſten Modelle durchaus bewußt ſind und die
aparten Entwürfe nicht nur mit Grazie,
ſon=
dern auch mit Ueberzeugung tragen.
Und nicht nur die einzelnen Garderobeſtücke
ſind eigenartig und geſchmackvoll: auch die
zahl=
loſen Details, die der Aufmachung erſt die
Voll=
endung geben, verraten höchſte modiſche Kultur.
Finden Sie es nicht zum Beiſpiel ganz
ene=
zückend, daß zu den neuen, geraden, mit einem
handbreiten Pelzſchal (aus Perſianer oder
Breit=
ſchwanz) garnierten Mänteln ein kleiner Fell=
Muff getragen wird, der zu beiden Seiten mit
Rüſchen aus dem Stoffe des Mantels abgekantet
iſt? Solche und ähnliche Motive bleiben aber
nicht etwa vereinzelt, ſondern fallen einem
ge=
rade bei einem Späziergang durch die Stadt
immer wieder auf. (Vorletzte Skizze.)
Sicherlich ſind auch Sie von den
kontraſt=
reichen Zuſammenſtellungen eines dunklen
Ma=
terials mit hellem Pelzwerk entzückt. Stellen Sie
ſich etwa ein weinrotes Samtkoſtüm mit einem
vorne gebundenen Gürtel vor (letztes Bild) und
dazu die ſchicke, einſeitige Fellverbrämung, die
eine ganz neue Linie ins Treffen führt! Wie
apart ſind zu dieſer Aufmachung hellgraue
Hand=
ſchuhe, deren Stulpen mit dem Fell der
Jacken=
verbrämung übereinſtimmen!
Daß das Pelzjäckchen zu den beliebteſten
Gar=
derobeſtücken der Saiſon gehört, iſt bekannt, und
man weiß auch, daß dieſe kleidſamen Umhüllen
gerne mit einem lebhaft=ſchattierten Stoffkleid
oder mit einem einfachen Bluſenrock in kräftiger
Farbe kombiniert werden. Das Hauptgewicht
wird allerdings auf die Kragenpartie und die
Aermel verlegt, da auf dieſe Weiſe eine neue
Silhouette betont werden ſoll. (Figur 2.)
Natürlich gibt es auch viele durchaus „
ſach=
lich” gehaltene Stücke, die aber nicht nur (wie
man vielleicht fälſchlich annehmen könnte) für
ſportliche Zwecke beſtimmt ſind, ſondern auch für
die Promenade in der Stadt in Frage kommen.
In erſter Linie ſind damit die einfachen Koſtüme
gemeint, die aus einem in ſich deſſinierten (oft
diagonal=geſtreiften) Material hergeſtellt und
mit einem ſchönen, langhaarigen Fellkragen und
mit (Wättelin=unterlegten) „Kugel=
Manſchet=
ten” verbrämt werden. Man arbeitet ſolche
Ko=
ſtüme (Modell 1) keineswegs nur aus
neutral=
farbigen Geweben, ſondern findet auch an den
zahlreichen Miſch=Schattierungen der neuen Mode
Gefallen, etwa an beige=grünen, grau=roten oder
blau=ſandfarbenen Streifenmuſtern, die ihre
Wirkung niemals verfehlen. WillyUngar.
Gelegentlich erſetzt man den kurzen Aermel
auch durch ein apartes, kurzes Cape, das
ab=
nehmbar ſein kann oder auch „fix” montiert
er=
ſcheint.
Die eigenartigſten Anregungen ſchöpft man
aus der Mode der Biedermeierzeit, die
ange=
ſichts ihrer entzückend=graziöſen Note jede Frau
von Geſchmack auf ihrer Seite hat.
Gekreuzte, fichu=artige Effekte,
Bauſchärmel=
chen, die unter einem Alt=Wiener Capekragen
hervorkommen, und manch andere Details
ge=
hören zu den beliebteſten Attributen des
heaterkleides.
Die Farben der neuen Abendmode ſind ſo
abwechſelungsreich, daß jeder Geſchmack
Berüdl=
ſichtigung finden kann. Neben den tyoiſchen
Schattierungen der neuen Saiſon (wie Weinrot,
Lila und Grau) gefallen auch die verſchiedenen
Mitteltöne (etwa Steingrün, Ziegelrot und
Goldbraun), daneben aber behaupten ſich auch
Paſtellfarben, die blondhaarige Frauen
entzük=
kend kleiden.
Gelegentlich bringt man ein Abendkleid
auch mit einer Umhülle in kontraſtierender Farbe
und aus abſtechendem Materiale in Verbinduns,
wobei aber auf beſonderen Phantaſiereichtum
der Aermel geſehen wird und es oft vorkommt,
daß ein ſolches Stück geradezu aus nichts
ande=
rem wie aus Halbärmeln und einem nach vorne
gebundenen Rückenteil beſteht. Ein Jäckchen aus
verſiſchrotem Seidenſamt wurde in unſerer
vor=
letzten Skizze feſtgehalten, und zwar in
Verbin=
dung mit einem hellen, langen Abendkleide aus
einer der wellig=gerippten, ſogenannten „
Baum=
rinden=Seiden”, die als vielbewunderte Neuheit
der Saiſon zu werten ſind.
In reizvollſtem Alt=Wiener=Stil iſt unſere
letzte Skizze gehalten. Das gekreuzte, doppelte
Capefichu mit dem kleinen Blumentuff und die
entzückenden Pluderärmelchen, die unter der
zweiten Capelage hervorkommen, ſichern mit dem
langen, fließenden Rock einen bildhaften Eindruck.
Die in Volants geteilten und kaum bis zum
Ellbogen reichenden „Lampion=Aermel”, führen
wir in unſerem erſten Bilde vor Augen und
zeigen gleichzeitig, daß man — um vom „großen
Abendkleide” abzuſchwenken und durch
mancher=
lei Kleinarbeit das Intereſſe für das „
Geſell=
ſchaftskleid größeren Stils” wachzurufen — nun
auch den Ausſchnitt mit Rüſchen zu kanten und
mit Blüten (oder an deren Stelle auch mit einer
Samtmaſche in einer vom Grundmateriale
ab=
ſtechenden Schattierung) abzuſchließen pflegt.
Bezauberndſte Anmut beſitzen außer den
früher beſchriebenen Aermeln, auch die vielen
kleinen Capes, die mit feinen Kunſtblumen oder
mit Rüſchen gekantet werden, wobei nicht nur
das Grundmaterial in Frage kommt, ſondern
auch die Rüſche aus einem abſtechenden
Ge=
webe entzückend zur Geltung kommt. Es gefallen
hier in erſter Linie Samtrüſchen ganz
aus=
gezeichnet, da ſie ſich von den neuen „matten”
Seiden ſehr kontraſtreich abheben. (Bild 2.)
Geſtreiftes Material
hat ſich zur Kombination mit einfärbigen
Stof=
fen als ganz hervorragend geeignet gezeigt, da
auf dieſe Weiſe jene Effekte entſtehen, die für
„kleine Kleider” ſehr beliebt ſind und in der
„halbſportlichen Mode” originell ausſehen.
Man ſcheut hier natürlich auch vor grellen
Schattierungen der Streifenmuſterung nicht zu=
rück, legt aber Wert darauf, daß ſich unter den
verſchiedenen Tönen auch die Grundfarbe des
für das Kleid verwendeten Stoffes wiederhole
Im allgemeinen ſind außer dem Schal auch
noch die intereſſanten „Pluderärmel” aus dem
geſtreiften Stoff geſchnitten.
Seite 22 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 27. November 1932
Voranzeige! • Ab Mittwoch!
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der nie einen andern Menschen gesehen hat, der
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König des Urwaldes, Herrscher und Freund,
unbeschränkter Herr und Beschützer aller
Tiere, die die Wildnis bevölkern.
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bat die unglaublichsten Kunststücke zu vollbringen:
mit Löwen zu kämpfen, Elefantenberden in den
Kampf gegen wilde Stämme zu führen, sich wie ein
Hffe auf turmhohen Lianen durch den Urwald
zu schwingen, mit Nilpferden um die Wette zu
schwimmen.
Johnny Weismüller
Schwimmweltmeister
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TARZAN
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Kampf und Gefahr
Hbenteuer von atemraubender Spannung!
Unvergleichlich! — Unvergeßlich!
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von grandioser und berrlicher Schönheit.
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wie ſie in gleicher Pracht noch nie gezeigt worden sind
TAREA
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Begeisterungs-
fähigkeit eines jungen Menschen haben, der die
atemraubendsten Abenteuer verschlingt, müssen
Sie diesen Film seben! Und wenn die Kämpfe, die
Tarzan zu bestehen bat, Ihnen den Htem rauben,
dann dürfen Sie wissen, daß alles, was Sie sehen,
nur auf der Leinwand lebt.
Johnny Weismüller
das menschliche Motorboot
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2
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