Darmstädter Tagblatt 1932


24. November 1932

[  ][ ]

Hrnetmummer 10 Mfengige

Trmſtädtt
* Tagblatt
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
entlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Novembei

.Movember 2 Reichsmart und 20 Pfennig
Rosgebühr, abgeholt
Reichsmark, durch die
ſaunen 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſibezugspreis
ohne Beſiellgeld monatlich 2,60 Reſchsmart.
nitsorlichkelt für Aufnahme von An=
R.
mcken Tagen wird nicht übernommen
Hmirn einzelner Nummern ir
herer Gewaltl
K
ſt den Bezſeher nich
Kürzung des
ſusreiſes. Beſtellungen und Abbeſfellungen dur
ohne Verbindlichlelt für uns. Poſiſchecklonto
Franffurt a. M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Oriainal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 327 Donnerstag, den 24. November 1932. 195. Jahrgang

21 mm breiie Zeile im Kreiſe Darmitadt 23 Reichsp
nanz=Anzelgen 35 Reichspfg. Reilamezeiite (92 m
eit) 2 Reicheinart. Anzeigen von auswärte 35 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 50 Reichspfg. 92 mm breite Rellame=
lie
3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichsmal
Dollar 420 Marl.
n Falle, höhere
Gewall, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
de Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
fung
von Schadenerſatz. Bei
und
*z oden
Beitrei
ſänt jede
Deutſche Bo
und Darm
Nabatz weg. Bon
ter und Nationabon.

Aa
Ober
seulkt
Weste
randbug
eter Orä
ad Bin
atter
elreiten

Ein Gegenvorſchlag Sitlers.

Die Bildung einer parlamenkariſchen Mehrheitsregierung als undurchführbar abgelehnt.
Gerüchke von einem Aebergangskabinetk. Die Enkſcheidung beim Reichspräſidenken.
Hitler mit den Beſchränkungen, die ihm auf=
erlegt
ſind, eine parlamentariſche Mehrheits=
Hillers Ankwork an Hindenburg.
regierung nicht bilden kann. Damit iſt alſo gleich=
zeitig
feſtgeſtellt, daß Hitler den Auftrag in der Form,
Die amkliche Mitkeilung.
wie er ihm angeboten wurde, ablehnt, und daß

Eaun
Kaisern
Un
Haldde
142 mi
al.
nistiegy
Hexentut
Strappe 4
er rausele:
Höhe 1I
Jas Bodelt

ge
ahls

miül
kzuf
2PPPA
11

9u

zeil

Berlin, 23. November.
Amtlich wird mitgeteilt:
Die Antwort Adolf Hitlers, auf das geſtrige Schreiben des
Hatsſekretärs Meißner wurde heute 18.30 Uhr nachmittags durch
Reichstagspräſidenten Göring dem Staatsſekretär, Meißner
egeben. Der ſiebeneinhalb Seiten umfaſſende Brief enthält
ausführlicher Begründung die Erklärung, daß Herr Hitler
vom Herrn Reichspräſidenten an ihn gerichteten Erſuchen,
ütellen, ob und unter welchen Bedingungen er eine ſichere ar=
sjähige
Mehrheit mit feſtem einheitlichen Arbeitsprogramm
e ue von ihm geführte Regierung finden würde, nicht entſpre=
ſönne
. Mit dieſer Abſage verbindet Herr Hitler einen Gegen=
ſchlag
, der zurzeit dem Herrn Reichspräſidenten zur Prüfung
gt.
die Verlgutbarung der RSDAP.
die Reichspreſſeſtelle der NSDAP. teilt mit: Am Mittwoch
mittag 18.30 Uhr wurde die Antwort Adolf Hitlers auf das
eige Schreiben des Herrn Staatsſekretärs Dr. Meißner über=
Die Antwort bringt unter eingehender Begründung zum
druck, daß Adolf Hitler den ihn vom Reichsprä=
kynſſiinten
übergebenen Auftrag einer rein par=
luner
kngntariſchen Löſung der Regierungskriſe
htübernehmen kann, weil er in Verbindung mit den
ſuchten Vorbehalten innerlich undurchführbar iſt.
Angeſichts der troſtloſen Lage unſeres Vaterlandes, der immer
ueniden Not und der Verpflichtung für jeden einzelnen Deut=
ſein
Letztes zu tun, damit Volk und Reich nicht im Chaos
hüken, hat Adolf Hitler dem Herrn Reichspräſidenten
klar umriſſenen Vorſchlag unterbreitet, durch
in kürzeſt fixierter Friſt die Regierungs=
ſe
gelöſt werden kann. Der Vorſchlag ſchließt mit dem
ſprechen Adolf Hitlers, bei ſeiner Annahme ſo=
ſeine
Perſon wie auch ſeine ganze Bewe=
ng
für die Löſung der Regierungskriſe und
nit für die Rettung des Vaterlandes einzu=
en
.
In politiſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß der Reichs=
ſäfident
ſeine Entſcheidung nicht bereits heute abend trifft,
zwar deshalb, weil er das ernſte Beſtreben hat, auch
weiteren Verhandlungen in aller Ruhe und
gfalt zu führen, damit, wenn irgend möglich, eine
tive Löſung erzielt wird. Dieſes Beſtreben wird
ſo ſtärker eingeſchätzt, als die Art, wie die Antwort
tlers in dem nationalſozialiſtiſchen Communiqué bekannt=
geben
wurde, außerordentlich ſtark befremdet
* Warun dieſe Berzögerung?
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
WVeit mehr als 24 Stunden hat Adolf Hitler gebraucht,
auf das Schreiben des Reichspräſidenten zu erwidern. Am
Estag abend ſollte Hitlers Antwort noch überreicht werden.
kaus wurde Mittwoch vormittag und Mittwoch mittag, und
dch am Mittwoch abend 18 Uhr waren die Beratungen ſo=
abgeſchloſſen
, daß der Brief unterzeichnet und vom
ſ chstagspräſidenten Goering in die Reichs=
zlei
gebracht werden konnte.
Welche Gründe für dieſe Verzögerung geſprochen
u, läßt ſich ſchwer ſagen. Der Tenor iſt jedenfalls im
ſmitlichen ſo geblieben, wie er ſchon am Dienstag abend
end. Die Umarbeitung hat ſich alſo offenbar nur auf die
undung beſchränkt. Jedenfalls wird niemand beſtreiten
en, daß in dieſer Hinauszögerung eine ſtarke Unſicherheit
Ausdruck kommt, die auf Meinungsverſchieden=
ten
im nationalſozialiſtiſchen Lager zurückzu=
en
iſt. Straſſer, Goebbels, Frick, Goering und Roehm haben
eine Loyalitätserklärung erlaſſen, in der ſie ihre Einig=
* in der unerſchütterlichen Gefolgstreue zu
ler bekunden, aber damit iſt noch nicht geſagt, daß ſie
rdie Wege, die Hitler einſchlagen ſoll, ſehr
ſchiedener Meinung geweſen ſind. Daß es infolge=
u
endloſer Beratungen bedurft hat, um ſo etwas wie eine
eitliche Marſchlinie zu gewinnen, wobei allerdings wohl
ſetzt mitſpielt, daß eine große Reihe von maßgeblichen
unmaßgeblichen Ratgebern ſich an Hitler herangedrängt und
ihre Ueberzeugung einzuimpfen verſucht haben, wodurch
m wieder neue Auslegungen und neue Verzögerungen be=
gt
waren.

Hiilers Brieſ.

der Brief Hitlers iſt übrigens nicht an den Reichs=
denten
, ſondern als unmittelbare Erwiderung auf deſſen
e5 Schreiben an Staatsſekretär Dr. Meißner gerichtet. Er
auf Wunſch der Nationalſozialiſten nicht
Eoffentlicht werden, jedenfalls nicht in ſei=
Poſitiven Teil. Die erſten ſechs Seiten dieſes
ibeus, das in ſeinem umfange ſchon faſt an eine Denk=
heranreicht
, ſind dem juriſtiſchen und ſtaatspolitiſchen
Fluch gewidmet, den Nachweis zuerbringen, daß

nun die Entſcheidung allein wieder beim Reichspräſidenten liegt.
Indeſſen haben die Natſoz. ſich nicht mit der Ablehnung be=
gnügt
, ſie haben gleichzeitig einen Gegenvorſchlag ge=
macht
, mit dem Hitler in kürzeſter Zeit die Regie=
rungskriſe
löſen zu können glaubt. Wichtig iſt die
Frage, wie dieſer Vorſchlag ausſieht, und gerade da verſagen die
Informationsquellen der Natſoz., wie auch die Reichskanzlei.
Man wird aber die Löſung in der Richtung ſuchen dür=
fen
, daß Hitler ſich ſtark gemacht hat, in Form
einer Präſidialregierung ein Kabinett Hitler
ſehr bald bilden zu können.
Hindenburgs Eniſcheidung
für Donnerstag zu erwarken.
Der Reichspräſident wird ſich darüber erſt am Donnerstag vor=
mittag
entſcheiden. Man hatte zunächſt angenommen, daß er, falls
Hitler ſcheiterte, dem Zentrumsführer Kaas den gleichen Auftrag
geben würde. Es iſt aber jetzt auch denkbar, daß Herr v. Hinden=
burg
dem von den Nationalſozialiſten ausdrücklich ausgeſproche=
nen
Wunſch entgegenkommt und die Fäden nicht abreißen läßt, ſo
daß auf das Schreiben Hitlers hin am Donnerstag neue Verhand=
lungen
notwendig würden.
Der Reichspräſident hat von Anfang an zwiſchen den beiden
Möglichkeiten einer von einer parlamentariſchen Mehrheit gedeck=
ten
Regierung und einer Präſidialregierung ſcharf unterſchieden.
Er hat auch die logiſche Schlußfolgerung daraus gezogen, daß an
die Spitze einer Mehrheitsregierung ein Parteiführer gehört, wäh=
rend
ein Präſidialkabinett nur von einem parteipolitiſch nicht ge=
bundenen
Kanzler geleitet werden kann. Es muß ſich jetzt ent=
ſcheiden
, ob er dieſe Differenzierung aufrecht erhält oder Hitler
auch noch eine Chance bei dem neuen Verſuch bieten will.
Die Entſcheidung wird ſelbſtverſtändlich maßgebend beein=
flußt
davon, ob die Nationalſozialiſten für eine Präſidialregierung
das Kanzleramt für Hitler als Vorausſetzung fordern oder ob ſie
vielleicht auch über einen anderen Kanzler mit ſich reden laſſen.
Ein Kabinekt der Harzburger Fronk?
In dieſem Zuſammenhang iſt intereſſant, daß die Be=
mühungen
zur Reaktivierung, der Harzburger
Front, won denen wir ſchon berichteten, jetzt ſehr ſtark einge=
ſetzt
haben. Nicht nur Dr. Schacht iſt auf dieſem Gebiet tätig,
ſtärker wohl noch, der Herzog von Koburg, der, wie es
ſcheint, auch ſchon gewiſſe Erfolge verzeichnen kann. Die früheren
Träger der Harzburger Front haben ſich perſönlich ſehr ſtark aus=
einander
geredet. Die Beziehungen zwiſchen Hitler und Hugen=
berg
ſind mehr als geſpannt, und Hitler, hat bisher auf dem
Standpunkt geſtanden, daß Hugenberg zu ihm kommen müßte. Das
hat Hugenberg abgelehnt. Dieſe Etikettenfrage iſt aber jetzt wohl
gelöſt, ſo daß eine unmittelbare Beſprechung zwiſchen
Hugenberg und Hitler für Donnerstag zu erwarten iſt.
Vielleicht auch in Gegenwart des Stahlhelmführers
Seldte. Nur daß damit noch nicht allzu viel ge=
wonnen
iſt, weil die ſachlichen Gegenſätze zwiſchen
den Deutſchnationalen und den Natſoz. gerade
auf wirtſchaftlichem Gebiet dann immer noch
den eigentlichen Gefahrenpunkt bedeuten. Wir
glauben allerdings auch annehmen zu müſſen, daß ein Kabi=
nett
der Harzburger Front nicht unbedingt, als
eine Regierung Hitler=Hugenberg gedacht iſt, daß
vielmehr mindeſtens für den Uebergang ein nicht partei=
politiſch
gebundenes Kabinett gebildet werden ſoll,
das ſich nur auf die inoffizielle Unterſtützung
beider Parteien verläßt und damit eine Ver=
tagungsmehrheit
im Reichstag, ſchaffen hilft,
für die ſich nun freilich auch wieder das Zentrum zur
Verfügung ſtellen müßte. Das iſt nicht ganz das, was
Hitler will, aber ein immerhin möglicher Ausweg, der vielleicht
inoffiziell weiterverfolgt wird, wenn offiziell noch die Beſpre=
chungen
mit Hitler über ſeine neuen Vorſchläge weitergehen.
Ergebenheikserklärung nakionalſozialiſtiſcher Führer

für Hikler.

Berlin, 23. November.

Die Abgeordneten Frick, Göbbels, Göring, Röhm und Straſſer
haben am Mittwoch die folgende Erklärung an Adolf Hitler über=
reicht
:
Wie ſeit Beſtehen der NSDAP., beſonders in politiſch er=
regten
Zeiten üblich, veröffentlicht die gegneriſche Preſſe auch jetzt
wieder in verſchiedenartiger Aufmachung aus der Luft gegriffene
Zweckmeldungen über angebliche Unſtimmigkeiten innerhalb der
nationalſozialiſtiſchen Führerſchaft. Um dieſem in ſeiner Abſicht
leicht erkennbaren Wunſchbild der Gegner Rechnung tragen=
den
Geſchwätz ein für allemal ein Ende zu machen, erklären die
Unterzeichneten, einig in unerſchütterlicher Gefolgſchaftstreue zum
Führer der Bewegung, daß ſie es für unter ihrer Würde halten,
in irgendeiner Form auf ſolche Lügen künftighin noch einmal
einzugehen.

* Es geht nicht nur um Danzig.
es gehl um den Völkerbund.
Von
Rolf Wingendorf, Danzig.
Nach all den vergeblichen Verſuchen, eine Verſtändigung
auf wirtſchaftlichem Gebiet zwiſchen Danzig und Polen herbei=
zuführen
, hat der Hohe Kommiſſar des Völkerbundes, der nur
einen Monat in Danzig amtiert, Leiter der Verwaltungs=
abteilung
im Völkerbundsſekretariat Helmer Roſting, eine
Entſcheidung gefällt, die faſt 100prozentig die Berechtigung des
Danziger Standpunktes anerkennt und dementſprechend die ver=
tragswidrige
illohale Haltung Polens gegenüber Danzig feſt=
nagelt
.
Dieſe Entſcheidung iſt dem Vertreter des Völkerbundes und
fanatiſchen Anhänger der Völkerbundsidee beſtimmt nicht leicht
geworden; denn ſein Ziel war es, an die Stelle der ſchieds=
richterlichen
Entſcheidung die direkte Verſtändigung zu ſetzen.
Mit großem Optimismus hat er vor drei Wochen ſich an die
Arbeit gemacht, mit noch größerem Peſſimismus wird er heute
auf dieſe Wochen zurückblicken können. Auch ſein letzter Verſuch,
anſtelle des Schiedsrichters die Rolle des ehrlichen Maklers zu
ſpielen und mit Hilfe eines Kompromißvorſchlages die Danzig=
polniſchen
Differenzen aus der Welt zu ſchaffen, ſcheiterte an
der ſchroffen Ablehnung Polens.
Ja, Polen tat noch ein Uebriges, um dem Hohen Kommiſſar
ſein Amt zu erſchweren: Es kündigte eine offenbare Vertrags=
verletzung
an durch eine Verordnung ſeines Miniſterrats, daß
bei der Eiſenbahn auf Danziger Gebiet ab 1. Dezember nicht
die Danziger, ſondern die polniſche Valuta als Zahlungsmittel
gelten ſoll. Selbſt eine polniſche Zeitung hat feſtſtellen müſſen,
daß Polen keinerlei rechtliche Grundlagen für dieſen Schritt hat,
daß es vertraglich gebunden iſt, an allen Kaſſen in Danzig die
Danziger Währung in Zahlung zu nehmen. Trotzdem hat Polen
es nicht ernmal für nötig befunden, auf das Erſuchen des Hohen
Kommiſſars, dieſe Maßnahme wenigſtens bis zur rechtlichen
Entſcheidung der Frage zurückzuſtellen, überhaupt einzugehen.
Man muß den Eindruck gewinnen, daß es ſich hier nicht
mehr um einen Streit zwiſchen Danzig und Polen, ſondern um
eine Kraftprobe Polens gegenüber dem Völkerbund geht. Der
Völkerbundsrat ſoll ſich noch in dieſer Woche mit dieſer Frage
beſchäftigen, d. h. er ſoll enitſcheiden, ob Polen eine vertrags=
widrige
Handlung, eine action directe d. h. eine Handlung
zur Schaffung vollendeter Tatſachen, um einer Entſcheidung
durch den Völkerbund aus dem Wege zu gehen begeht. Er
kann nur, wenn er entſcheidet, gegen Polen entſcheiden. Die
erſte Frage iſt daher, ob der Völkerbund entſcheidet. Es iſt
allerdings kein beſonders ermutigendes Vorzeichen, daß auf
derſelben Tagesordnung die mandſchuriſche Frage ſteht, wo der
Völkerbund den Mut zu einer Entſcheidung bis jetzt nicht ge=
habt
hat. Entſcheidet er aber jetzt nicht, ſo bedeutet das, daß er
nicht gewillt iſt, auch auf dem kleinen Danziger Gebiet ſeine ver=
trägliche
Pflicht des Schutzes der Freien Stadt zu erfüllen.
Dann iſt das ein Preſtigeverluſt, der noch größer iſt als der
in der mandſchuriſchen Frage.
Entſcheidet der Völkerbund gegen Polen, ſo erhebt ſich die
weite Frage, mit welchen Mitteln er in der Lage iſt, ſeiner
Entſcheidung auch die Ausführung durch Polen zu ſichern; denn
es muß für jeden, der die Haltung Polens in letzter Zeit auf
ihre Konſequenzen hin prüft, klar ſein, daß Polen nicht gewillt
iſt, ſich gutwillig einer Entſcheidung zu beugen. Es will einen
Konflikt erzwingen, nicht nur einen Konflikt mit Danzig, ſondern
auch einen Konflikt mit dem Völkerbundsrat, es wünſcht eine
Kraftprobe.
Auch die polniſchen Wirtſchaftsmaßnahmen der letzten Zeit,
die jetzt in der Entſcheidung des Hohen Kommiſſars als ver=
tragswidrig
feſtgeſtellt ſind, bezweckten nichts anderes. Dieſe
Maßnahmen bringen Polen in keiner Weiſe Vorteile, ihr prak=
tiſcher
Nutzen ſelbſt für die polniſche Induſtrie, die allein viel=
leicht
etwas durch die wirtſchaftliche Abſperrung gegen Danzig
gewinnen könnte, iſt verſchwindend gering. Es handelt ſich eben
um eine Erprobung, wie weit Polen mit brutaler Gewalt gegen
Danzig vorgehen kann, ohne daß der vertragliche Schutzherr der
Freien Stadt, der Völkerbund, einſchreitet.
Die Entſcheidung des Hohen Kommiſſars iſt jetzt ein erfreu=
licher
Beweis dafür, daß wenigſteus Herr Roſting nicht geneigt
iſt, einer Rechtsbeugung ſtillſchweigend zuzuſehen. Praktiſch
liegt aber die letzte Entſcheidung doch wieder beim Völkerbunds=
rat
. Daß Polen Berufung einlegt, iſt ſelbſtverſtändlich. Dann
kommt der ganze Fragenkomplex auf der Januartagung des
Völkerbundsrats zur Verhandlung. Die Eutſcheidung des
Völkerbundsrats kann auch in dieſem Fall immer nur gegen
Polen ausfallen, wenn der Völkerbundsrat den Mut zu einer
Entſcheidung aufbringt und es nicht etwa zu einer Verſchlep=
pung
kommen läßt. Man würde es in Danzig nicht begreifen
können, wenn eine ſolche Verſchleppung eintreten ſollte; denn
auch Deutſchland iſt ja Mitglied des Völkerbundsrates und
müßte als ſolches auf eine Entſcheidung dringen. Gerade die
Danziger Frage iſt ſtets einer der Gründe geweſen, den man
für ein Verbleiben Deutſchlands im Völkerbunde angeführt hat.
Darin liegt natürlich auch eine gewiſſe Verpflichtung.
Wenn es aber zur Entſcheidung kommt, ſo iſt in dem Wirt=
ſchaftskonflikt
die Frage der Ausführung der Entſcheidung faſt
noch ſchwieriger als im Falle der Eiſenbahngebühren. Während
es ſich nämlich in dieſem Fall immerhin noch um Maßnahmen
handelt, die auf Danziger Gebiet getroffen werden, ſo werden
die wirtſchaftlichen Uebergriffe Polens gegenüber Danzig auf
polniſchem Gebiet begangen, polniſche Behörden ordnen die
Grenzſteine an, polniſche Beamte beſchlagnahmen auf polniſchem
Staatsgebiet Danziger Waren. Der Völkerbund müßte alſo von
Polen erzwingen, daß es ſeine innerſtaatlichen Maßnahmen, die
ſich gegen Danzig auswirken und die einen Vertragsbruch dar=
ſtellen
, unterläßt.
Hat der Völkerbund dazu die Autorität und die Macht?
Vom deutſchen Geſichtspunkt aus geſehen, geht es mit dieſer
Frage um Sein oder Nichtſein der Inſtitution des Völkerbundes
überhaupt. Kann der Völkerbund ſeinen feierlich beſchworenen
Schutz des Schwachen gegenüber dem an Zahl und Macht
Stärkeren nicht erfüllen, ſo hat er ſeine Exiſtenzberechtigung
verloren. Daher kann man heute ſagen: In Danzig entſcheidet
ſich das Schickſal des Völkerbundes.

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 327

gehört auf die Seite des Staakes.
Reichshankpräſident Dr. Luther
vor dem Langngmperein.
Düſſeldorf, 23. Novemper.
Die 60, ordentliche Mitgliederverſammlung des Langnam=
vereins
wurde vom Vorſitzenden Dr.=Ing. F. Springorum= Dort=
mund
eröffnet, der als Hauptaufgabe der Tagung die Bekun=
dung
des Willens der Privatwirtſchaft zur
Mitarbeit am Wiederaufbau bezeichnete. Bei dem
Umbau des Verfaſſungswerkes, betonte der Redner, müßten zu=
nächſt
die Beſtimmungen über das Wahlrecht geändert und das
Fehlen einer Zweiten Kammer beſeitigt werden. Als Ziel einer
Verwaltungsreform bezeichnete Dr. Springorum den dezentrali
ſierten Einheitsſtaat unter Schonung ſtaatspolitiſcher und kultu=
veller
Eigenheiten einzelner Reichsteile. Hand in Hand mit der
Verwaltungsreform müſſe eine durchgreifende Finanzreform platz=
greifen
. Die Forderungen der Wirtſchaft mündeten in der Grund=
ſorderung
nach dem ſtarken Staat, der allein die großen wirt
ſchaftspolitiſchen Entſcheidungen der nächſten Zeit zu Löſungen
bringen könnte, die den Lebensbedingungen der Wirtſchaft ange=
paßt
ſeien.
Ueber das Thema. Geſunde Wirtſchaft im ſtarken
Staat ſprach Profeſſor Dr. Carl Schmitt=Berlin, der eine
deutliche Unterſcheidung der ſtaatlichen und der ſtaatsfreien
Lebensſphäre und Sachgebiete forderte.
In der Ausſprache übte Reichsbankpräſident Dr.
Luther, Kritik an einer Reihe von Ausführungen des Haupt=
redners
. Profeſſor Dr. Schmitt. Man könne bei der jetzt notwen=
digen
Neuordnung im Staat nicht darauf verzichten, das
reifen zu laſſen, was dem Willen der Bevölkerung und der Par=
teien
notwendig erſcheine. Dr. Luther führte in dieſem Zuſam=
menhang
die Unterſuchungen des Bundes zur Erneuerung des
Reiches an, in dem man nach Löſungen geſucht habe, die nicht par
tei= und regional gebunden ſeien. Was ſich jetzt allgemein voll=
ziehe
, laufe grundſätzlich in der gleichen Richtung. Den Kern
punkt einer Reichsreform müſſe man in der Ueber=
windung
des Dualismus von Reich und Preußen
erblicken. Nur ein beſſer durchgebildetes Staatsweſen als das
Reich ſeit 1918 werde imſtande ſein, uns davor zu ſchützen, daß
der Segen einer im Laufe der Zeit wiederkommenden Konjunktur
zum Unſegen ausſchlage, wie die Konjunktur der Vergangenheit
für Deutſchland in großem Maße zum Unſegen ausgeſchlagen ſei.
Es ſei damals, nicht gelungen, die Betätigung der öf=
fentlichen
Hand in den Grenzen zu halten, durch
die die Wirtſchaft nicht gelähmt werde. Ein ſtarker
Staat gebrauche ſeine Stärke nicht dazu, um ſich überall hinein=
zudrängen
, ſondern betätige ſich nur da, wo es nötig ſei. Komme
Deutſchland in die Periode eines ſolchen ſtarken Staats, werde es
in Zukunft kriſenfeſter als bisher ſein.
Dr. Luther ging dann zu dem großen Problem der
Steuergutſcheine und der Arbeitsbeſchaffung
der bisherigen Regierung über. Der geiſtige Umſchwung, der ſich
jetzt zu vollziehen ſcheine, finde ſeinen Ausdruck in dieſem Pro=
gramm
. Man dürfe jetzt nur nicht ſo tun, als ob dieſes Pro=
gramm
gar nicht exiſtiere und eine Reihe von weiteren Projek=
ten
herausbringen, bei denen nicht danach gefragt werde, in
welchem Maße ſie ſich auf das Regierungsprogramm ſtützen. Die
geſamte Entwicklung werde ſonſt gelähmt. Bei dem Thema
Geſunde Wirtſchaft im ſtarken Staat gehöre
die Reichsbank auf die Seite des Staates. Sie
könne ihre Aufgaben aber nur erfüllen, wenn
ſie gegen politiſche Einflüſſe vollkommen
ſichergeſtellt werde. Es würde ſonſt eine der feſteſten
Säulen, die das Dach der Wirtſchaft tragen, abgebrochen werden.
Andererſeits gehöre die Reichsbank natürlich vollkommen zur
Sphäre der Wirtſchaft. Zum Schluß betonte Dr. Luther, daß man
in der jetzigen Zeit niemals auseinandergehen ſolle, ohne zu
ſagen, daß wir Mut zum eigenen Mut, nämlich den Mut zum
Handeln haben müßten. Mit demſelben Wort. Mut zum Han=
deln
, ſchloß der Vorſitzende, Dr. Springorum, die Tagung.
Neue Gehaltskürzungen in Mecklenburg=Schwerin.
Im Hauptausſchuß des Landtags teilte ein Regierungsver=
treter
mit, daß ſich ein Geſamtfehlbetrag von 8 Millionen RM.
im Haushaltsplan ergebe. Dringend notwendig ſei die Herab=
ſetzung
der Koſten im Staatshaushalt. Eine Kürzung der ſach=
lichen
Ausgaben um 30 Prozent ſei bereits verfügt. Außerordent=
liche
große Einſchränkungen der Behörden, Herabſetzung der
Koſten für den Unterhalt von Staatsgebäuden und Kunſtſtraßen
ſeien nicht zu vermeiden. Die Regierung habe ſich deshalb ent=
ſchließen
müſſen, die Schlachtſteuer für Mecklenburg=Schwerin ein=
zuführen
, deren Jahresaufkommen auf 3 Millionen RM. geſchätzt
werde. Auch die Kürzung der Beamtengehälter ſei unvermeidlich.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Vom Tage.

Am Mittwoch abend kurz vor Uebergabe des Hitler=Briefes
durch den Reichstagspräſidenten kam es in der Nähe der Reichs=
kanzlei
zu kommuniſtiſchen Demonſtrationsverſuchen. Plötzlich er=
ſchienen
kleine Gruppen, die im Sprechchor in Rotfront= und
Niederrufe gegen den Reichspräſidenten und Hitler ausbrachen,
Die Polizei griff ſofort ein und verha tete einige der Schreier.
Im Monat September ereigneten ſich im Staatsgebiet Preu=
ßen
304 politiſche Zuſammenſtöße. Davon waren nach polizei=
lichen
Feſtſtellungen in 139 Fällen (45,7 v. H.) Kommuniſten die
Angreifer, in 100 Fällen (32.9 v. H.) die Nationalſozialiſten, in
21 Fällen (6. v. H.) Reichsbanner und ihm naheſtehende Gruppen.
In den übrigen Fällen konnte die Schuldfrage polizeilich nicht ge=
klärt
werden. An Toten gab es in der genannten Zeit bei die=
ſen
Zuſammenſtößen einen Kommuniſten, der von einem Polizei=
Perſonen.

In der Vollverſammlung der Induſtrie= und Handelskammer
am Dienstag teilte Prof. Dr h c. Duisherg mit, daß er Ende
des Jahres den Vorſitz in der Kammer niederlegen werde, nach=
dem
er ſchon vor einem Jahr alle übrigen wirtſchaftlichen Aemter
aufgegeben habe.

Im Potempaer Prozeß wegen der Erſchießung des Kommu=
niſten
Pietrzuch war von den damaligen Angeklagten und Ver=
urteilten
ein gewiſſer Golombek ſtark belaſtet worden. Golombek.
der geflohen war, iſt nun mit einem in der gleichen Angelegen=
heit
Beſchuldigten namens Dutzki verhaftet worden. Beide wer=
den
ſich vor dem Sondergericht zu verantworten haben.
Die evangeliſche Landesſynode Badens hat den Vertrag zwi=
ſchen
dem Freiſtaat Baden und der Evangeliſchen Landeskirche
Badens endgültig angenommen.
Bei den tſchechoſlowakiſchen Gerichten ſchweben 90 politiſche
Prozeſſe gegen Sudetendeutſche, durch die 402 Perſonen und 27
deutſche Verbände betroffen werden. Die Prozeſſe ſollen nach der
ſchriftlichen Ausfertigung des Urteils gegen die Angehörigen des
Deutſchen Nationalſozialiſtiſchen Volksſports durchgeführt werden.

Das Prager Tagblatt veröffentlicht mehrere Fälle ſchwerer
Schikanen der Steuerbehörden gegen die deutſche Induſtrie in
Böhmen und Mähren. Bei der Abſchreibung von rückſtändigen
Steuern in zahlreichen Unternehmungen ſeien die Lohngelder ge=
pfändet
. Büroeinrichtungen, Maſchinen, ſowie ganze Fabriken
verſteigert worden, ſo daß die betroffenen Betriebe zur Stillegung
gezwungen waren.

In Uebereinſtimmung mit dem jüngſt abgeſchloſſenen pol=
niſch
=ſowjetruſſiſchen Nichtangriffspakt iſt von dem polniſchen Ge=
ſandten
in Moskau, Patek, und dem Volkskommiſſar für Auswär=
tiges
, Litwinow, der Vorvertrag zu einem volniſch=ſowjetruſſiſchen
Schiedsgerichtsabkommen unterzeichnet worden.
Der Völkerbundsrat hat den engliſchen Außenminiſter als
Berichterſtatter für die Danziger Fragen beauftragt, in den näch=
ſten
Tagen einen Bericht über die Regelung der durch die Ein=
führung
der Zloty=Währung bei den Danziger Eiſenbahnen auf=
geworfenen
Frage zu unterbreiten.

Neue italieniſch-ſüdſlawiſche Spannung.
Rom, 23. November.
Die italieniſche Preſſe verfolgt an Hand von Nachrichten aus
Wien und Belgrad aufmerkſam die verwickelte politiſche Lage in
Südſlawien. Eine eigene Meldung aus Zara gibt erſt jetzt be=
kannt
, daß ſich vor einigen Tagen auf der dalmatiniſchen Inſel
Brazza, vor Spalato, ſchwere Gewalttaten gegenüber italieni=
ſchen
Einwohnern ereignet hätten. Danach haben im Ort San
Giovanni ſtarke Gruppen von Demonſtranten die Häuſer italieni=
ſcher
Bürger geſtürmt, während ſie anderwärts die Gräber italie=
niſcher
Familien zerſtörten und ſchändeten. Die Schäden an den
Häuſern der italieniſchen Bürger ſeien beträchtlich. Die ſüdſla=
wiſche
Polizei habe die Demonſtranten gewähren laſſen und erſt
auf Beſchwerde des italieniſchen Generalkonſuls in Split ( Spa=
lato
) eingegriffen, um einige Verhaftungen vorzunehmen,
Frankreich wirbt um Ikalien
EP. Paris, 23. November.
Miniſterpräſident Herriot hat am Dienstag den Vorſitzenden
der außenpolitiſchen Senatskommiſſion, Senator Bérenger, emp=
fangen
, der ihm über ſeinen Aufenthalt in Rom Bericht erſtattete
wo er Gelegenheit hatte, mit den führenden Perſönlichkeiten des
fasciſtiſchen Regimes, vor allem auch mit Muſſolini ſelbſt zu ſpre=
chen
. Wenn man auch von einer offiziellen Miſſion Bérengers im
Namen der franzöſiſchen Regierung nicht ſprechen kann, ſo kommt
dieſer Reiſe doch inſofern Bedeutung bei, als der Senator nicht
verfehlt haben dürfte, ſeinen Gaſtgebern die Neigung der fran=
zöſiſchen
Regierung kund zu tun, mit Italien über die die beiden
Länder angehenden Fragen ins Geſpräch zu kommen. Dieſer
Wunſch der franzöſiſchen Regierung, die Atmoſphäre zwiſchen den
beiden lateiniſchen Schweſtern zu bereinigen, iſt in der letzten Zeit
wiederholt von maßgebenden Stellen zum Ausdruck gebracht wor=
den
, hat jedoch in Italien kein großes Echo gefunden, ſondern eher
Mißtrauen erregt. Aber auch in franzöſiſchen Rechtskreiſen zeigt
man ſich über den Eifer, den die Linkskreiſe Frankreichs gegen=
wärtig
an den Tag legen, um zu einer Einigung mit Italien zu
kommen, nicht ſehr erbaut, da man in dieſen Kreiſen befürchtet,
daß eine Einigung auf Koſten Frankreichs gehen würde.

22.
* Raſende Sternmullargen.
Das verwandelte aſtronomiſche Weltbild.
Von der Stellung unſerer Sonne in der Milchſtraße. Moderne
Fernxohre entdecken 80 000 Spiralnebel. Der Flug der Stern=
wolken
im Weltenraum.
Von Bruno H. Bürgel.

Die Geſamtheit der Millionen Sterne rings um uns bildet,
wie heute allgemein bekannt ſein dürfte, einen in ſich abgeſchloſ=
ſenen
Körper, gewiſſermaßen eine Wolke von Millionen Sonnen,
die im Raum ſchwebt. Unſere eigene Sonne mit ihren Planet.n
ſteht ſelbſt in dieſer Wolke, ſie iſt ein den anderen Fixſternen
gleich zu achtendes Einzelweſen, wie ein Menſch, der innerhalb
einer großen Menſchenanſammlung dahinwandelt, Gleicher unter
Gleichen. Wir nennen dieſe gewaltige Sternwolke im Weltall un=
ſer
Milchſtraßenſyſtem, weil die Milchſtraße, jener zartleuch=
tende
Schleier, den uns die klare Nacht zeigt, den Hauptſtrom
dieſer Sterne zuſammenfaßt, und uns auch die ungefähre Geſtalt
der Wolke erkennen läßt.
Wäre es uns möglich, in die Unendlichkeit hinauszufliegen
aus weiter Ferne die Wolke zu betrachten, wir ſähen ſie als flache
Inſel. In ihrem Kern drängt ſich der Milliardenſtrom der Son=
nen
, in den Außenbezirken verliert er ſich in Armen und Aus=
läufern
und der ſchließliche Geſamteindruck wäre der einer aus
Sonnen gebildeten, flachen Spiralwolke.
Aus dieſer Entfernung, in die uns unſere Phantaſie trug,
würden wir natürlich von unſerer eigenen Heimat, der Erde,
nichts mehr wahrnehmen. Auch nichts mehr von der Sonne, der
dieſe Erde untertan iſt. Wir wiſſen nur denn das haben die
aſtronomiſchen Forſchungen nach einem Jahrhundert komplizierter
Forſchungen herausgebracht daß unſere eigene Sonne nicht
ſehr weit von den mittleren Partien der Wolke entfernt iſt. Der
Durchmeſſer der Wolke, die etwa acht bis zehn Milliarden Sonnen
enthält, iſt ſo rieſenhaft, daß alle menſchliche Vorſtellungskraft
hier zuſchanden wird. Man rechnet heute mit 60 000 Lichtjahren.
Der Lichtſtrahl, der Depeſchenbote des Weltalls, der in jeder
Sekunde 300 000 Kilometer durcheilt, iſt etwa 60 Jahr
tauſende unterwegs, um von einer Kante der Wolke bis zur
anderen zu gelangen.
Iſt es ſchon bewunderungswürdig, daß der Menſch, der Bewoh=
ger
eines untergeordneten Planeten einer der vielen Millionen

Sonnen der Milchſtraßenwolke, bis zu dieſen Erkenntniſſen vor=
dringen
konnte, die unſere Stellung im Weltall klarlegen, ſo
müſſen wir über neue Erkenntniſſe der modernen Aſtronomie
ſtaunen, die das Weltbild in ungeahnter Weiſe erweitern.
Es zeigt ſich, daß zarte, runde Lichtinſeln, die die großen
Fernrohre in den Tiefen des Raumes ſichtbar machen, ebenfalls
ſpiralige Wolken ſind, aus abermillionen Sonen gebildet. Der
Aſtronom nennt dieſe fernen Wolken wegen ihrer Form Spiral=
nebel‟
. Es iſt verblüffend, daß ſie ſo ausſehen, wie nach unſerem
heutigen Wiſſen unſere eigene Milchſtraßenwolke ausſehen müßte
könnten wir von einer jener fernen Inſeln nach ihr hinblicken.
Die nächſten dieſer Spiralnebel löſen die Rieſenfernrohre ameri=
kaniſcher
Sternwarten ſchon in einzelne Sternſtröme auf, und
wenn wir ihre Entfernungen und Größe in Betracht ziehen, die
man eben in neueſter Zeit mit Hilfe ſehr ſinnreicher Methoden
meſſen konnte, ſo wird es zweifellos, daß auch jene fernen Wolken
der Spiralnebel nichts anderes ſind als Milchſtraßeninſeln wie
unſere eigene.
Das moderne aſtronomiſche Weltbild läßt ſich alſo in kurzen
Worten ſo charakteriſieren: das Welkall iſt, ſo weit unſere In=
ſtrumente
reichen (wir kennen heute ſchon über 80 000 Spiral=
nebel
!) erfüllt von ſpiraligen Wolken, von denen jede aus Mil=
liarden
Sonnen beſteht. Jede dieſer Wolken iſt von der anderen
einhalb bis eine Million Lichtjahre entfernt und bildet gewiſſer=
maßen
ein Reich für ſich im Univerſum. In einer dieſer Wolken
befindet ſich unſer eigenes Sonnenſyſtem, und zu ihr gehören all
die Sterne, die wir als Einzelſterne rings am Himmel wahr=
nehmen
können.
Die Forſchung der letzten Jahre iſt nun abermals einen
Schritt vorangekommen, denn es iſt ihr gelungen, den Nachweis zu
führen, daß all dieſe mächtigen Wolken in Bewegung ſind, mit
großer Geſchwindigkeit durch das Weltall fliegen. Anzunehmen
war das immer. Es gibt nach unſerem Wiſſen kein Objekt im
Sternenraum, das ſtill ſteht. Der Mond wandert um die Erde,
die Erde mit ihren Geſchwiſtern, den anderen Planeten, um die
Sonne, die Sonne mit ihren Planeten fliegt mit einer Geſchwin=
digkeit
von etwa 20 Kilometern in der Sekunde nach einer Rich=
tung
im Raum weiter, wo ſich uns das Sternbild des Herkules
zeigt, und wir wiſſen, daß auch die anderen Sonnen unſeres
Milchſtraßenſyſtems nach den verſchiedenſten Richtungen weiter
eilen. Es ſind alſo die einzelnen Sternſtröme der großen Wolke
in planvoller Bewegung. Ohne Zweifel wied es bei den fernen
Wolken der Spiralnebel nicht anders ſein, wenn auch die For=
ſchung
heute noch nicht in der Lage iſt, Einzelheiten wahrzu=
nehmen
.

Donnerstag, 24. November

Appoſikionsmehrheik im Danzigen
Boltstag
für Aufhebung des Ermächtigungsgeſetzes
Danzig, 23. Noven;
Im Danziger Volkstag wurde am Mittwoch der nau
ſozialiſtiſche Antrag auf ſofortige Aufhebung des Ermächtig
geſetzes für die Regierung mit den Stimmen der Nau
ſozialiſten, Kommuniſten, Sozialdemokraten und Polen
genommen. Die Regierungsparteien beteiligten ſich nicht
Abſtimmung.
Vorher war über einen kommuniſtiſchen Geſetzentwu=
geſtimmt
worden, der die Aufhebung des Ermächtigungsg
zum 1. Dezember vorſieht. Dieſer Geſetzentwurf wur
1. und 2. Leſung angenommen. Die gleichfalls auf der
ordnung ſtehende 3. Beratung des kommuniſtiſchen
entwurfes mußte abgeſetzt werden, da dagegen von den
rungsparteien wegen Nichtwahrung der Friſten Einſpru
hoben wurde. Vor den Abſtimmungen gab der Vizepr
des Senats Dr. Wiereinſki=Keiſer eine Erklärung ab, in
heißt, für den Staat müſſe bei Annahme der Anträge
ſchwere Kriſe entſtehen. Die von Polen beabſichtigte Einfy=
des
Zloty bei den Danziger Eiſenbahnen, ſowie das Sch
der Wirtſchaftsverhandlungen mit Polen, werden von de
gierung in Kürze wichtigſte Maßnahmen geſetzgeberiſche
verlangen, deren Verzögerung infolge Aufhebung des (
tigungsgeſetzes die ſchwerſten Gefahren für die Exiſten
Freiſtaates bringen könnte. Die Regierung behalte ſich in
der Aufhebung des Ermächtigungsgeſetzes die Freihe
Handelns vor.
Der Senat hat nach der Annahme des nationalſoziali
Antrages, der nicht als Geſetzentwurf formuliert war,
Monate Zeit, ſich zu äußern. Bei einer Annahme des
muniſtiſchen Geſetzentwurfes in 3. Leſung würde ſich da
die Einſpruchsfriſt des Senats auf 14 Tage verkürzen. Fün
Senat würde ſchließlich nur die Einleitung eines Volksentſt
möglich ſein.
Die Reichsexekution gegen Preuße
Staatsrat verlangk neue Klage beim Staatsgericht
Berlin, 23. Novem=
Der Verfaſſungsausſchuß des Preußiſchen Staatsrats
tigte ſich am Mittwoch abſchließend mit der durch das Urte
Staatsgerichtshofes und die Maßnahmen des Reiches geſcha=
Lage in Preußen. Die Stellungnahme des Ausſchuſſes wur
einem Andrag niedergelegt, der dem Staatsrat in ſeiner
am Donnerstag zur Annahme empfohlen wird.
In dem Antrag wird zunächſt grundſätzlich erklärt, da
vom Staatsrat bekundete Auffaſſung, daß die Amtsenthebun/
preußiſchen Miniſter mit der Verfaſſung nicht in Einklang
durch das Leipziger Urteil in vollem Umfang beſtätigt wordt
Auch der Erlaß des Reichspräſidenten vom 18. November übe
Ausübung der Befugniſſe der Landesregierung und des 9
kommiſſars trage nach Auffaſſung des Staatsrats in weſenih
Punkten der Entſcheidung des Staatsgerichtshofes nicht Recu
und widerſpreche der Reichs= und Landesverfaſſung. Die ſr
nahmen des Reichspräſidenten griffen ſo tief in die dur
Reichsverfaſſung garantierten Rechte Preußens ein, daß die 7ch
ſtändigkeit des Landes Preußen und ſeine Stellung im Reidy
mehr gewahrt ſeien. Nach dem Urteil des Staatsgerichtshés
ausſchließlich die Landesregierung berechtigt und verpflichte‟
Staatsrat gegenüber die Befugniſſe und Obliegenheiten dei9
desregierung wahrzunehmen. Aus dieſer Rechtsauffaſſungv
dann in dem Antrag eine Reihe von Folgerungen gezogen
wird erklärt, daß alle nach dem 20. Juli vom Reichskommiſa
den Staatsrat gebrachten Verordnungen, die der Staatsratm
Rechtsverwahrung bereits erledigt habe, rechtswidrig eaſſt
ſeien. Die dem Staatsrat vom Reichskommiſſar zugeleiteten
noch nicht erledigten Vorlagen werde der Staatsrat nichtnd
erledigen. Ferner wird in dem Antrag betont, daß die va
Reichsregierung verfügte Vereinigung des preußiſchen Lanvill
ſchaftsminiſteriums mit dem Reichsernährungsminiſteriund
Artikel 17 der Reichsverfaſſung widerſpreche und ſomit verfaſi
widrig ſei. Für einen Teil der in dem Erlaß des Reichspräſien
vom 18. November getroffenen Maßnahmen wird zum Auduu
gebracht, daß ſie dem Urteil des Staatsgerichtshofs bzw. der peuſſit
ſchen Verfaſſung widerſprächen. Zum Schluß wird erklärt, di
Staatsrat zur Klarſtellung der durch die Verordnung des Rie
präſidenten vom 20. Juli und dem Erlaß vom 18. Novembe
vorgerufenen Streitpunkte eine Klage beim Staatsgerichtshi
notwendig halte.

Vor allen Dingen intereſſiert uns unſer Milchſtraßenſſtech
Auf Grund ſehr ſchwieriger Unterſuchungen hat der Direkte dei
Sternwarte zu Bordeaux ermittelt, daß ſich dieſer jeſchn
hafte Sternkomplex mit einer Geſchwindigkeit von 1650 Rihe
metern in der Sekunde im Weltall weiterbewegt. Das wil u
ganz unfaßbar erſcheinen. Wir müſſen eben unſere gewange
menſchlichen Maßſtäbe daheim laſſen, wenn wir die Verhätnfſ
der größten Sternverbände des Univerſums ſtudieren und karte
fen wollen. Vorſtellbar iſt es freilich nicht mehr, daß eine Vof!
im Weltall, die aus wenigſtens acht Milliarden Sonnen kſteſöl,
mit der tauſendfachen Geſchwindigkeit eines modernen Schfs0
ſchützes durch das Weltall raſt und daß auch wir auf derEr
(wie alle Geſtirne des Milchſtraßenſyſtems) dieſen Flug
machen!
Es iſt jedem Einſichtigen klar, daß die erſten Reſultt
ſchwieriger Arbeiten niemals den richtigen endgültigen Wet /
geben können.
Einen weit höheren Grad von Genauigkeit haben wol Rie
Unterſuchungen von Courvoiſier auf der Berlin=Neubabelseicel
Univerſitäts=Sternwarte, die auch noch für andere Zweig 9e/ Ung.

iMel
auffes
M
dei
culde
die ber!
Wof
Fe Zchlu
Fuch die W
zusſchuld
hube jedod
nis dar
z lein
Verſt
Schulde
bis
abgel
Mitt
mit dem n
ung, die
ndie er
ndung
ung dan
Mauf vert
Beginn be=
nen
übe
in müt
nſſierte
I worde
Noten
Mr Zahlu
uerſtaate
eſtatten
ſiem einz
nicht in
gen 1
wenn di
ien

ipt
den
e ſie
ung de
ISgegel
iner vo
Liſchur
enrat
ſame
auldne
7 hab
im Kal
Tobl

*

ba

Forſchung von höchſtem Wert ſind. Der Gelehrte kommt. z. 90m 4Mh.
Schluß, daß ſich unſere Sternwolke mit einer Geſchwindigkeiv0
nur 750 Kilometern in der Sekunde im All weiterbeweg vM
zwar nach einer Richtung im Raum, die für uns durch den ſtohd
des ſchönen hellen Sternes Capella im Bilde des Fuhrmans o0
gedeutet iſt. Das iſt immer noch die tauſendfache Geſchwinlgen
eines Infanteriegeſchoſſes, und dieſer kleinere Wert macht us ?0k
Unbegreiflichkeit nicht begreiflicher.
Inzwiſchen haben die Meſſungen verſchiedener Sternrudel
ergeben, daß nicht nur unſere Weltinſel, ſondern auch die avebt!
Wolken, die wir als Spiralnebel bezeichnen, mit großer Geſwon
digkeit weiterfliegen. Im allgemeinen eilen ſie, ſo will e vme
heute ſcheinen, mit einer Schnelligkeit, die nahe bei 800 KMd
meter in der Sekunde liegt, von unſerer eigenen Wolke ſ0 7
Manche Wolken ſcheinen Schnelläufer zu ſein, denn es esebe
ſich Werte bis zu 2000 Kilometer in einer einzigen Sekund
Wohin geht dieſer Flug? Wir wiſſen es nicht! Wir viſſe
nicht, ob auch dieſe Wolken kreisähnliche Bahnen beſchreibe o)e.
ob ſie immer geradeaus in die aſchgraue Unermeßlichkeit fegeen
Wohin mögen ſie nach Jahrtauſenden gelangt ſein? Woſtolſſe
unſer Milchſtraßenſyſtem zu der Zeit, als unſer Erdball ebrenſ
zu erkalten begann, ein Zeitpunkt, der nach den Anſchaunge)
der Geologen etwa 1500 Millionen Jahre hinter uns liegt
Von einer Unbegreiflichkeit taumeln wir in die ander
iſt menſchliche Welterkenntnis.

[ ][  ][ ]

gamnerstag, 24. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten

ſeber

umerikaniſchen Kongreßführer gegen jede Schuldenerleichkerung und gegen die Wiedereinſehung des
feeikaniſchen Kriegsſchulden=Ausſchuſſes. Rooſevelk lehnk jede Verankworkung vor ſeinem Amtsankrikk ab
Englands Standpunkt in der Kriegsſchuldenfrage.
Ergebnisloſe Ausſprache
EP. London, 23. November.
Schatzkanzler Neville Chamberlain hielt heute bei einem Feſt=
zwiſchen
Hoover und Rooſevell.
eſſen in der City eine Rede, in der er u. a. auch auf das Kriegs=
ſchuldenproblem
zu ſprechen kam. Er erklärte, es liege kein Grund
over verlängt nunmehr von den europäiſchen vor, wegen der Unſicherheit in der Kriegsſchuldenfrage Baiſſeſpe=
kulationen
mit dem engliſchen Pfund zu treiben. England
ſt uldnerſtaaken Zahlung der Dezember=Raken.
habe von Amerika eine Verlängerung ſeines Mo=

Waſhington, 23. November.
Präſident Hoover verhandelte am Mittwoch im Weißen
mehrere Stunden hindurch mit den Kongreßparteiführern.
hügte ihnen einen Plan zur Wiedereinſetzung der Kriegs=
As enſt zenkommiſſion oder Schaffung eines gleichartigen Kongreß=
bon
ſußſauſſes vor. Die Parteiführer lehnten beides ab, da die
ſtüäiſchen Schuldner hierin die Aufforderung zur Wieder=
ds
ieſſalung der Schuldenfrage erblicken könnten.
Lesgleichen verbrachte Rooſevelt zuſammen mit Präſident
uier den ganzen Tag in Verhandlungen mit den demo=
Freiſ
ſchen Parteiführern. Dieſe ſprachen ſich einſtimmig gegen
Schuldenerleichterung aus.
Aeöialit Sie verlautet, ſoll Hoover Rooſevelt dahin unterrichtet
jert var.
ne ds ix daß England die Dezemberrate zahlen, danach aber ſeine
e ſich jalleren Zahlungen einſtellen würde. Hoover habe bei der Kon=
Uirzen führ auch die Wiedereinſetzung des amerikaniſchen
Sollseihie gsſchuldenausſchuſſes vorgeſchlagen. Rooſe=
habe
jedoch eine Mitwirkung hierbei abgelehnt mit dem
zuhokneis darauf, daß er vor ſeinem Amtsantritt am
LAſsMärz keinerlei Verantwortung übernehmen möchte.
eich
Die Verſuche Englands, Frankreichs und verſchiedener an=
NovenRr Schuldnerländer, die am 15. Dezember fälligen Schulden=
zrats
i9ea bis auf weiteres aufzuſchieben, ſind vom Präſidenten
sUnſler abgelehnt worden.
Um Mittwoch hatte der Schatzſekretär Mills eine Unterhal=
s
wuhg mit dem neuen Präſidenten Rooſevelt. Nach einer Be=
iner
eſſa ung, die Hoover mit Führern des Kongreſſes gehabt hatte,
uftragte er den Schatzſekretär Mills, Rooſevelt zu einer neuen
erhärt, zee redung ins Weiße Haus einzuladen. Rooſevelt hat dieſe
genthehulte dung dann abgelehut.
Einklanz3 Darauf veröffentlichte Hoover ein Communiqug, indem
ſtigt wortczt. Beginn betont, daß die Beſtimmungen der Ab=
vember
zühüber die Kriegsſchulden eingehalten
den müßten bis eine Einigung unter den
ſund des ihttreſſierten Staaten über die Abänderung
in weſenſ, elt worden ſei. Die Schuldnerſtaaten hätten in ihren
nicht Retfgſten Noten keinerlei Argumente vorgebracht, die den Auf=
ng
. Die 1 der Zahlungen rechtfertigen könnten. Die Anſicht der
in die duuhükdnerſtaaten, daß ein Aufſchub der Dezember=Zahlungen
u daß di ger geſtatten würde, Verhandlungen über das geſamte Schul=
im
Bei/)oblem einzuleiten, fielen unter den gegenwärtigen Um=
den
nicht ins Gewicht. Im Gegenteil würden ſolche Ver=
gerichtssſtylungen
unter günſtigeren Bedingungen vor ſich gehen
pſlichtthen, wenn die Schuldnerſtagten vorher ihre Verpflichtungen
de glhalten hätten.
Engliſch=franzöſiſche Beſprechungen
in der Kriegsſchuldenfrage.
EP. Paris, 23. November.
geltiteteh! Miniſt. rpräſident Herriot empfing am Mittwoch vor=
nt
nchltng den engliſchen Botſchafter Lord Tyrrell,
die mi dem er ſich über das Kriegsſchuldenproblem unterhielt. Die
hen Lauftirredung dauerte drei Viertelſtunden. Ein Communiaué wurde
iniſterimhl ausgegeben. Wie anzunehmen iſt, dürften die beiden
mit veriaſch4 Smänner vor allem die Frage der Bezahlung oder
Aufſchubs der am 15. Dezember fälligen
eicheno hrldenraten, ſowie die Zweckmäßigkeit eines
dun Mn einſamen Vorgehens dieſer beiden größ=
hzo
, der Un Schuldnerſtaaten der Vereinigten Staaten
erlärt, ör tert haben.

ung des M Auch im Kabinettsrat, der heute nachmittag ſtattfand, kam
Novewbukſes Problem zur Sprache. Ein endgültiger Beſchluß iſt jedoch
isgerichtsſoſh nicht gefaßt worden. Ferner hat ſich die Außenpolitiſche
inmnerkommiſſion mit dem Problem der Schuldenzahlungen an
Vereinigten Staaten beſchäftigt.

jlchſtraß

ratoriums für die Dauer der Verhandlungen verlangt.
Das ſei keine unbillige Forderung. Die Antwort
Anierikgs ſei noch nicht eingetroffen, er hoffe jedoch, daß die ame=
rikaniſche
Regierung die gegebenen Umſtände berückſichtige, die
das Verlangen Englands rechtfertigten.

Unberechtigles Berlangen nach Priorikät
für den franzöſiſchen Plan.
EP. Genf, 23. November.
Die Verſuche, Deutſchland zur Rückkehr in die Abrüſtungs=
verhandlungen
zu bewegen, werden in den Genfer Beſprechungen
von franzöſiſcher Seite aus ganz offenſichtlich mit der
Abſicht geführt, Deutſchland, ſowie die übrigen
Mächte, dabei auf den franzöſiſchen Rüſtungs=
plan
für Kontinental=Europa feſtzulegen. Frank=
reich
hat ſich zu der grundſätzlichen Anerkennung der theoretiſchen
Gleichberechtigung Deutſchlands, wie ſie im erſten Teil der eng=
liſchen
Vorſchläge enthalten iſt, bisher ebenſo wenig geäußert
wie zu den techniſchen und politiſchen Beſtandteilen der eng=
liſchen
Regierungserklärung. Es verlangt vielmehr ſeinerſeits
in den Genfer Beſprechungen eine Art Priorität für den
franzöſiſchen Plan und zieht ſich taktiſch auf die Stel=
lung
zurück, daß erſt die übrigen Mächte, vor allem auch Deutſch=
land
, auf den franzöſiſchen Plan einzugehen hätten, der vor
dem engliſchen eingebracht ſei. In maßgebenden franzöſiſchen
Kreiſen erklärt man, die Haltung Frankreichs in dieſer Frage
ſei unabänderlich.
Nach einer franzöſiſchen Darſtellung hat Sir John
Simon ſeine Bemühungen dahin gerichtet, Frankreich zu
einem Eingehen auf die Löſung der Gleichberechtigungsfrage
im erſten Teil der engliſchen Vorſchläge zu gewinnen, und hat
Frankreich dafür in Ausſicht geſtellt, bei Deutſchland darauf
dringen zu wollen, daß mit der Gleichberechtigung keine Auf=
rüſtung
verbunden ſei, und Deutſchland ſich verpflichte, in keinem
Falle eines Konfliktes Gewalt anzuwenden. Dieſe Anregung,
die ſofort nach Paris mitgeteilt worden ſein ſoll, habe jedoch
Herriots Zuſtimmung nicht gefunden.
Es ſcheint demnach, daß Frankreich mit ſeinem Verhalten
in Genf und dem Vorſchieben des franzöſiſchen Planes nicht
nur den Zweck verfolgt, den übrigen Mächten die Verantwortung
für eine etwaige Ablehnung ſeines Planes zuzuſchieben, ſondern
auch im Auge hat, etwaige künftige Verhandlungen von vorn=
herein
auf den engen Rahmen des franzöſiſchen Planes feſt=
zulegen
, bei dem die praktifche Verwirklichung der Gleichberech=
tigung
auf unbeſtimmte Zeit hinausgeſchoben wird und die Ver=
handlungen
ganz im Zeichen der Sicherheit ſtehen müßten. Die
amerikaniſchen und italieniſchen Vertreter in Genf, die aus
politiſchen und propagandiſtiſchen Gründen vermeiden wollen,
den franzöſiſchen Plan abzulehnen, verſuchen, dem Druck Frank=
reichs
auszuweichen und den franzöſiſchen Plan zwar als einen
beachtenswerten Vorſchlag, jedoch nicht als eine sonditio sine
dua non zu behandeln.
Der Stand der Verhandlungen hat ſich am Mittwoch abend
kaum verändert, da die franzöſiſche Haltung in der
Hauptſache von Paris aus beſtimmt wird, und bis=
her
von Paris Weiſungen zu einem Eingehen auf die engliſchen
Vorſchläge nicht eingegangen ſind. In den Kreiſen der Groß=
mächte
rechnet man bei dieſer ganzen Lage mit ziemlich lang=
wierigen
Auseinanderſetzungen, und glaubt allgemein, daß die
Einberufung des Allgemeinen Ausſchuſſes der Konferenz vor=
läufig
nicht in Frage kommt, ſondern bis zum Januar, vielleicht
auch Februar, verſchoben werden muß.

ſch deſer
* Heſſiſches Landeskheater.
60
R
Roſe Bernd
eren und
Schauſpiel von Gerhart Hauptmann.
daß eint.
Sonnen.
Der Duft reifen Kornes ſtrömte von der Bühne, als der
enen 2 pang über dem Ernte=Aufzug ſich hob. In hohen Garben
die Frucht geſchichtet. Waſſer floß in den Brunnen, aus
Gie die Ernte=Arbeiter tranken. Man hörte das Stampfen der
Huge
In einem ausdrucksvollen Naturalismus hatte. Guſtav
enW
tung mit Uinterſtützung W. Reinkings Hauptmanns
ſe Bernd inſzeniert. Er traf mit Geſchick den Stil des
9
Denswarmen Dramas und füllte den dramatiſchen Ablauf mit
habels urvollem Leben.
WWr
Roſe Bernd iſt eine der ſchönſten weiblichen Geſtalten der

Das Vſty ßes Haus. Mittwoch, den 23. November.

i ägen deutſchen Bühne. Elſe Lehmann ſpielte ſie in
o Aigen, faſt herben, aber doch herrlichen Konturen. Käthe
eiterbebe Ir ſchs Roſe Bernd iſt das innige, deutſche Mädel, aus
duch de hau weichen Formen ſich ein wundervolles Weibtum entwickelt.
Fchrmal, ders wiederum Franziska Kinz, die in der geſtrigen Neu=
Geſchoie ienierung die Rolle trug.
Ihre Roſe Bernd iſt das Bauernmädchen, das feſt
rt md
Sterwe Dem bäuriſchen Boden wurzelt. Ihr Gefühl iſt verhalten,
ſtark, wenn es in ſeltenen Augenblicken ausbricht. Von
die c0 Männern verfolgt, gibt ſie ſich ihnen hin mehr aus Trieb
Gber Ve Shaus einem höheren Gefühl der Liebe. Aus der Primitivität
Sauernmädchens erwachſen ihre Empfindungen und ihr
Griedeln.
Auf dieſer Grundlage ſchuf Franziska Kinz eine packende
L eh alt; backend insbeſondere in dem Ausbruche gegenüber dem
Sthe 2e molger Streckmann bei der Ernte, packend in dem letzten
ſeammenbruch.
Noſe Bernd wird ein Opfer der ihr nachjagenden Männer,
derben, brutalen Streckmann zeichnet Joſef Keim vor=
lich
mit den Zügen des von ſeiner Veranlagung getriebenen
veriters, und gewann ihm bei aller Brutalität doch wieder
iocenliehen und Verzeihen. Schulze Flamm, der von der anderen
ſechleicte das Mädchen verfolgt, iſt in dem Drama die einzige Ge=
neß
hrit, die bisweilen einen literariſchen Anſtrich hat; letzterer
2 auch in der Darſtellung Erwin Fabers bei aller ſon=
deen
Qualität zu ſpüren,

Inmitten der Verwirrung trägt die gelähmte Frau Flamm
die Schale des Mitleides, die aus menſchlichem Verſtehen und
Verzeihen ſich ſpeiſt. Grete Jacobſen gab eine klarumriſſene
Geſtalt, der man nur eine noch wärmere Atmoſphäre gewünſcht
hätte.
Als ſchmaler, lebensabgewandter Bibelverkäufer war Emil
Lohkamp ausgezeichnet. Kurt Weſtermann gab. Roſe
Bernds Vater als einen unerbittlichen Meiſter Anton aus Heb=
bels
Blut. Sehr fein war Mine Corinth als Schweſter
Marthel.
Die Aufführung hinterließ eine ſtarke Erſchütterung. Das
gutbeſetzte Haus dankte mit warmem Beifall.
Das Herz eines Dichters voll Güte und Liebe hatte aus
der Dichtung geſprochen. Menſchenſehnſucht und Menſchenleid.
Ein Allererbarmen blieb dieſes Schauſpiels letzter Eindruck.
Z.

Die Zeen in Stukkgark.

Dem Erſtlingswerk Richard Wagners, den Feen das jetzt
faſt 100 Jahre nach ſeiner Vollendung in Stuttgart eine

feſtliche Erſtaufführung erfuhr, iſt es von je nicht eben gut er=
gangen
. Zuerſt galt die Oper nach zwei fehlgeſchlagenen, vom
Meiſter ſelbſt unternommenen Verſuchen, als unaufführbar und
geriet in Vergeſſenheit. Dann. 50 Jahre ſpäter, als ſie durch die
Münchener Uraufführung 1888 zu einem Scheindaſein erweckt
wurde, blieb ſie laut Schenkung der Familie Wagner für
immer an das Münchener Hoftheater gebunden. So mußten
alſo weitere Jahrzehnte vergehen, ehe für das Jugendwerk Wag=
ners
der Weg auf die deutſchen Bühnen frei wurde. Eine ge=
wiſſe
, durch mißglückte Aufführungsverſuche begründete Animoſi=
tät
der Theaterleitungen iſt ihm übrigens bis heute treu geblie=
ben
. Auch die Generalintendanz des Württembergiſchen Lan=
destheaters
hat ſich, nicht ganz leichten Herzens, dazu entſchloſſen,
die ſo oft totgeſagten Feen in den diesjährigen Spielplan auf=
zunehmen
. Aber, zu ihrem Lobe ſei es geſagt, nachdem der Ent=
ſchluß
gefaßt war, iſt die Intendanz mit intenſivſter Kraft daran=
gegangen
, der erſten Schöpfung des Meiſters von Bayreuth z
vollſter Geltung zu verhelfen. Und nun iſt es ein großer Er=
folg
geworden, ein Erfolg, der ſelbſt dann noch beſtehen bleibt,
wenn man den größten Teil des begeiſtert geſpendeten Applauſes
für die ungewöhnliche Güte der Aufführung in Anrechnung
Man hat die Feen hier grundſätzlich als Ausſtat=
bringt
.
tungsſtück gegeben. Dabei ſind zwar die mannigfachen Schwä=
chen
des Werkes gelegentlich ſchärfer hervorgetreten, doch konnte
andererſeits in der reſtloſen Heranziehung techniſcher Hilfsmittel
ein optiſcher Eindruck von ſtarken Graden erreicht werden. An
dem ſchönen Gelingen waren alle Mitwirkenden beteiligt. Zu=
vörderſt
das Orcheſter, das unter Prof. Leonhards Stabführung

Nr. 327 Seite 3

General Koiſcho über die milikäriſche Lage.
Tokio, 23. November.
Amtlich wird berichtet, daß der Chef der Kwantung=Armee,
General Koiſcho, eingetroffen iſt, um einen Bericht über die mili=
täriſche
Lage im Fernen Oſten zu erſtatten. Der General erklärte
der Preſſe, daß die Gerüchte, nach denen Rußland die Aufſtändiſchen
an der chineſiſchen Oſtbahn unterſtützt, unrichtig ſeien. Das japa=
niſche
Oberkommando müſſe, den Sowjetbehörden für alles das
dankbar ſein, was von ruſſiſcher Seite für die Befreiung der japa=
niſchen
Zivilgefangenen getan wurde. Weiter erklärt General
Koiſcho, die japaniſchen Unternehmen müßten ſchon in der näch=
ſten
Zeit mit der Inveſtierung von Kapital in der mandſchuriſchen
Wirtſchaft beginnen. Nach den Schätzungen des Generals Koiſcho
werden in der nächſten Zeit Inveſtierungen im Geſamtbetrage von
etwa 1½ Millionen Yen notwendig ſein.
Japaniſcher Großangriff in der Rordiandſchukei.
Chineſiſchen Berichten zufolge haben die japaniſchen Truppen
den ſeit Tagen vorbereiteten Großangriff gegen die Truppen des
chineſiſchen Generals Su in der Nordmandſchurei eröffnet. Die
Japaner rücken in Stärke von 10 000 Mann gleichzeitig von Tſitſi=
kar
und Hailun aus in weſtlicher Richtung gegen die Chineſen vor.
Neue Anklage Japans gegen China.
Genf, 23. November.
In der öffentlichen Ratsſitzung am Mittwoch gaben die Ver=
treter
von Japan und China erneut ſtundenlange Erklärungen
ab, die ſich in erſter Linie auf Fragen der Vergangenheit be=
ſchränkten
. Matſuoka trat beſonders ſcharf den chineſiſchen Er=
klärungen
entgegen, daß Japan ſeit Jahrhunderten planmäßig
eine Eroberungspolitik verfolge. Japan habe niemals an eine
Eroberung Chinas gedacht. Die angebliche Denkſchrift des frü=
heren
japaniſchen Miniſterpräſidenten Tanaka über weitgehende
japaniſche Eroberungspläne ſei eine bewußte Fälſchung. Die
Boykottbewegung Chinas gegen japaniſche Waren ſei eine ver=
ſchleierte
Fortſetzung des Krieges. Sie richte ſich keineswegs
allein gegen Japan, ſondern gegen alle ausländiſchen Mächte,
und bezwecke, Zugeſtändniſſe von den Mächten zu erhalten. Die
ausländerfeindliche Bewegung in China ſei gleichmäßig gegen
alle Mächte gerichtet. Der Völkerbund müſſe ſich jetzt mit dieſen
außerordentlich ernſten Fragen befaſſen. Eines Tages könnte
die chineſiſche Bewegung zu einer Weltgefahr werden.
Der chineſiſche Delegierte Wellington Koo wies die japani=
ſchen
Vorwürfe teils entſchieden, teils ironiſch zurück.
Unter Vorbehalten des japaniſchen Vertreters beſchloß der
Völkerbundsrat, die Lytton=Kommiſſion zu erſuchen, ſich darüber
ſchlüſſig zu werden, ob ſie nach den Erklärungen der chineſiſchen
und der japaniſchen Regierung Anlaß ſehe, ihren Bericht abzu=
ändern
oder zu ergänzen.
Churchill über die Abräſtung.
London, 23. November.
Churchill erklärte am Mittwoch mit Bezug auf die Abrü=
ſtungsfrage
: Frankreich ſpricht nicht nur für ſich. Es iſt der
Führer eines Syſtems von Staaten, die alle hinſichtlich ihrer
Grenzen von den gegenwärtig beſtehenden Friedensverträgen ab=
hängen
. Deutſchland fordere jetzt, daß ihm erlaubt werden ſollte,
ſich zu bewaffnen. Deutſchland würde weiter die Rückgabe der
verlorenen Gebiete und Kolonien fordern. England, ſo erklärte
Churchill unter Beifall, müſſe ſehr vorſichtig ſein, um nicht über
ſeine Stellung hinaus in die europäiſche Struktur verwickelt zu
werden.
Churchill erklärte im weiteren Verlauf ſeiner Rede, Frank=
reich
ſei zwar bis an die Zähne bewaffnet, aber bis ins Mark
pazifiſtiſch. Die Beſeitigung der gerechten Beſchwerden der beſieg=
ten
Staaten müſſe der Abrüſtung der Sieger vorangehen. Gleiche
Rüſtungen herbeizuführen, während dieſe Beſchwerden unverän=
dert
beſtehen blieben, würde einen neuen europäiſchen Krieg be=
deuten
. Es wäre viel ſicherer, Fragen wie den Danziger
Korridor und Transſylvaniens kaltblütig wieder zu eröffnen
und die Atmoſphäre zu beruhigen, ſolange die Siegerſtaaten noch
eine große Ueberlegenheit hätten. England würde weniger Ge=
fahr
laufen, wenn es für die Wiedergutmachung dieſer Uebel,
anſtatt für die Abrüſtung eintrete. Abrüſtung könne es nur bei
neuen Garantien fordern.

ſich ſelbſt übertraf und auch über die gelegentlichen Dürftigkeiten
der Partitur mit Schwung und geſteigertem Glanz hinwegſpielte.
Für die Hauptrollen ſetzten ſich Margarethe Teſchemacher (Ada)
und Eyvind Laholm (Arendal) mit glanzvollen ſtimmlichen und
darſtelleriſchen Leiſtungen ſo ſehr ein, daß ihre ſehr ſchwierigen
Partien eine ſchlechthin vollendete Verkörperung fanden. A B.

* Ledon=Horvath=Uraufführung in Leipzig.
Anſcheinend deshalb, weil Die Geſchichten aus dem Wiener
Wald des gleichen Autors in Berlin allerhand Skandal erlebt
haben, brachte das Berliner Aufricht=Enſemble die neueſte Ur=
aufführung
von Oedön Horvath Kaſimir und Ka=
roline‟

in 7 Bildern von dreiſtündiger Dauer am Leip=
ziger
Schauſpielhaus heraus.
Bei dieſem Abend auf
dem Münchener Oktoberfeſt unterhält der Dichter in der Haupt=
ſache
durch gut geſchaute Milieueinzelheiten um eine recht dumme
Handlung herum, daß ſo ein Münchener Büromädel ihrem ar=
beitsloſen
Chauffeur davonläuft, weil es etwas Beſſeres werden
will.
Die Regie Francesco von Mendelſohns ſtellte
In den Beifall zum Schluß.
ein auserleſenes Enſemble heraus.
zu dem der anweſende Autor auf der Bühne erſchien, miſchte ſich
merklicher Widerſpruch.
* Das ſchöne Hagen.
Ausſtellung einer heſſiſchen Künſtlerin.
Die heſſiſche Malerin Vala Lamberger veranſtaltet zur
Zeit in Hagen in Weſtfalen eine Ausſtellung von Tuſchzeichnungen
und Oelbildniſſen. Aus den Kritiken dortiger Zeitungen ent=
nehmen
wir u. a.: Weſtfäliſches Tageblatt
Die gegenwärtige
Ausſtellung ſtellt ihr temperamentvolles Schaffenkönnen, ihre
prachtvolle Lebensnähe, ihre künſtleriſche Unverbogenheit von
neuem unter Beweis. Zunächſt geht der ſtarke Eindruck dieſer
Schau vom Porträt aus:.
Hagener Zeitung
Schon
die Wahl der Motive zeugt von dem unbedingten Blick Vala Lam=
bergers
für das Maleriſche.
Dieſe Tuſchearbeiten wurden mit
äußerſt feinem Sinn für das Maleriſche aufgetragen..
Vala
Lamberger geſtaltet künſtleriſch und auch mit einem gewiſſen ge=
ſund
=romantiſchen Sinn für das, was ſich ihren Blicken bietet.. . .
Alles in allem: eine Ausſtellung von ausgeſprochener Qualität.. .
Weſtdeutſche Volkszeitung:
Dann das kraftvoll erfaßte
Bildnis Karl Zuckmayers, das ſofort die Verbindung zu ſeinem
blutvollen, erdgebundenen Werk herſtellt. Gegenſatz von Lyrik
und Drama ſozuſagen, und als Extrem das Gemälde des Boxers
Anaſtaſius Anglio. Erſchreckend faſt hier die Betonung des Bru=
talen
, nur Körperhaften, das Zurücktreten jeglicher Geiſtigkeit,
das ſchon in der Kopfbildung ſich ausdrückt. Als Ausgleich das
ſichere, frohe Daſeinsbewußtſein des Bergſteigers Poldi, deſſen
Eigenart maleriſch ſehr poſitiv unterſtrichen iſt. . . .

[ ][  ][ ]

Hypothek., Baugeld,
Kaufgeld, Darlehen.
Koſtenloſe Ausk.
Fa. F. H. Thyſſen,
Frankfurt a. M.,
Bahnhofsplatz 2.
Vertretung
vergeben. (Tv.93

Korsett-Spezialistin
empfiehlt ihre Maßanfertigung in Hüft=
mieder
, Korsetts. Büstenhalter in all. Preisl
Mustergültig in Form und Arbeit. (324a
Konstantine Schwaß
Wilhelminenplatz 2 (Ke in L aden)

Mrnch
iger*
halin
R
3
R
v.
bi
RADIOSGLERIA
In allen Apotheken erhältlich.

Prospekte u. Probetabletten kostenlos durch
Radiosclerin-Gesellschaft m. b. H., Berlin sWéu/ 104

bis 4000. Mk. zu
günſt. Bedingungen.
Keine Vorſpeſen.
Schnelle Auszahlg.
Anfrag. u. E. V. 260
a. d. Geſch. (15584a

Zugeteilter
od. zuteilungsreifer

zu kaufen geſucht.
Angeb. unt. R
a. d. Geſchäftsſtelle.
(16286b

V

Bhu

sagt der Japaner, wenn er das Haus gründlich ge-
reinigt
, die Wäsche schneeweiß und duftend hat. Lassen
Sie auch für sich den Schwan das Zeichen der Rein-
lichkeit
und Sauberkeit sein, verwenden Sie das
gute, sparsame und billige, vollkommen unschädliche
Dr. Thompson’s Seifenpulver Marke Schwan. Es gibt
nichts, was gründlicher und schonender die Wäsche
reinigt, den gröbsten Schmutz auch beim Schrubben
und Abseifen leichter beseitigt. Verwenden Sie vor
allem das besonders sparsame Doppel-Paket.

E
A.
Vim Baihenn Harzpilm der Wuche Seiti. Raktt i24

Veröftentlichungen der Presse
aus den einschlägigen Ge-
bieten
, wie Internationale Po-
litik
, Politik des deutschen
Reiches, der Länder und Ge=
meinden
, Parteipolitik,
Rechispflege, Kulturpolitik,
Frauenbewegung, Handel
Industrie, Handwerk und
Gewerbe, Bodenpolitik
Finanzwesen, Verkehrswes.,
Zollwesen,Sozialpolitik, Ver-
sicherungswesen
usw. erteilt
das
Lentral-Archiv für
Tonntik d. Haischäft
München, Ludwigstr. 11a
Telephon 33430 (11552a

Oie rasieren sich wundervoll mit der
neuen, hauchdünnen, 0.00 mm
Frauk=Rlingen
aus allerbestem Holzkohlenstahl
Rot-Weiß. . . . . 10 St. nur 0.95
Schwarz-Weiß 10 St nur 7.50
Sdelstahlklingen schon von 2 an
Farfumerie Zrank
nur Elisabethenstraße 9.

Moderne
Damen-Schals

Am Freitag, den 25. Nov. 1932,
vorm. 10 Uhr, ſollen in meinem Ver=
ſteigerungslokale
, Luiſenſtraße 32/34,
folgende Pfänder zwangsweiſe gegen Bar=
zahlung
verſteigert werden, insbeſondere:
1 Schreibtiſch, 1 Ladenkaſſe, 1 Chaiſe=
longue
mit Decke, 1 Theke, 3 Elektr.=
Motore, 1 Grammophon mit Platten
Lautſprecher. 1 Schreibmaſchine
(Odoma), 1 Bücherſchrank, 1 Adler=
ſchreibmaſchine
, 1 Eckſchrank, 1 große
Partie Wein, Likör, Sekt, Cognac,
20 kl. Fäßchen, 1 Schnellwaage, 22 Vor=
ſchlaghämmer
, 62 Beile, 4 Trumm=
ſägen
, 2 Schneidflupen, 3 Rohrab=
ſchneider
, 4 Engländer, 57 Dunggabeln,
26 Grabſchippen, 7 Steingabeln, 42
Schloſſerhämmer, 100 Kuhketten,
Kohlenkaſten, 1 Feldſchmiede, Möbel
(1630:
aller Art u. a. m.
Darmſtadt, den 23. November 1932.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Am Freitag, den 25. November 1932
nachmittags 3 Uhr, ſoilen in meinem
Verſteigerungslokal, Ludwigsplatz 8
zwangsweiſe gegen Barzahlung verſteigert
werden:
1 Regiſtrierkaſſe, 3 Klaviere, verſch. Woll=
waren
, 3 Kaſſenſchränke, mehrere Radio=
Geräte, 1 Eisſchrank, mehrere Ladentheker
und Ladenſchränke, 1 Grammophon,
3 Schreibmaſchinen, 100 Stück Heſſiſche
Gemeinde=Ordnungen, 1 Gasherd, verſch.
elektr. Lampen ſowie Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 23. November 1932.
Eißer,
Gerſchtsvollzieher fr. 2.
16235)

eln, u
ien Qrit
Wend ſteh
Zn
ſttesd
Aben
inlalſter
den Läufen
gkündet ſer
hott.
Stellen, die
olgt n
Worte den
Woll-Schals 05
reichs
in vielen Farben un
Engel gek
häbschen MusternStek. GU
tien
Eeder Unkoſter
Rtrusgemei
ud uns
haus verein
Bouclé-Schals
in
häbsche Karomust., i
rA
mod. Farbstellg, Stek. V0;0, ſt
he
Nadurch zu ei
Zeit auf eit
giunden ha
vorg von
Holl-Schlanchschals
ter erf.
in hübschen Streifen.
pp zu ha
mod. Sportschal, Stek 100u
berein Fre
Lehre
wird S
engemeit
übildern he
Orepe-Maroc- Schals
janſch
Kunstseide, nur mod.
Wd ein
Streifen-Dessins, Stos. 40UUſm i
Hammerschlag-Schals o Elshtw

2farbiger Schlauch-
Schal .. . . Stück‟

Verkauf
auf Extra-Tischt
im Parterre!

Darmstadt, Markt

Lichtbilder
Zeugnisabſchriftel
uſw. ſind für den Einſender wemul
u. werden in vielen Fällen drinen
benötigt. Unſere Auftraggeber W
den daher gebeten, Bewerbugt
Unterlagen jeweils ſchnellſtens zude
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine Oriege
zeugniſie einſenden.

Verſteigerungs=Anzeige.
Am Freitag, den 25. November 1932,
15 Uhr, verſteigere ich Hügelſtr. 27, ver=
ſchiedene
Gegenſtände öffentl. zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung. Vorausſichtlick
verſteigert wird: 1 Büfett. 1 Eisſchrank,
Möbel, Einrichtungsgegenſt., 1 iſ. Telefon=
zelle
, Herren=, Damen= u. Kinder=Pullover,
Kurzwaren, Trikotagen, 12 H.=Hemden, 8
H.=Kragen, Wolle, 2 Dtzd. Kinderunter
hoſen, 2 H.=Unterhemden, 2 H.=Unterhoſen,
Nähmaſch., 1 Elektr.=Motor, 1 kl. Röder=
Gasherd, 1 Schreibmaſch", 1
Pol=Motor,
Druckflügelventilator, 1 Spritzanlage
u a. m.
(16302
Darmſtadt, den 24 November 1932,
Cxaß, Gerichtsvollzieher,

Sonder-Angebot
bis einschl. Montag, den 28. November 1932
Deutscher Wermuthwein . . . . . . . 1 Liter 709
Citronat, la Oualität. . . . . . . . . . . 1/Pfd. 25
Orangeat, la Oualität. . . . . . . . . . 1/.Pfd. 20
Frische Centrifugen-Butter. . . . . ½Pfd. 553
Frisch geröstete Erdnüsse . . . . . 1 Pfd. 238
Saftige Citronen .. . . . . . . . . . . . 10 Stück 259
Thams & Garfst.
Karlstraße 7
Landwehrstraße
Telefon 4276
(16266
Telefon 3835

[ ][  ][ ]

24. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſſſche Neueſte Nachrichten

Nr. 327 Seite 3

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſiadt, den 24. November 1932.
frgänzungs- und Neuwahlen zur Indufrie=
und Handelskammer Darmftadt.
Bei den am Mittwoch, den 23. November 1932. ſtattgehab=
ſirgänzungs
= bzw. Neuwahlen im Kreiſe Darmſtadt wurden
Dauer von ſechs Jahren gewählt: Direktor H. Brink.
Klefenz, Generalkonſul K. Mayer, Direktor Phil.
ſſer, R. L. Wittich.
Ruheſtandsverſetzung. Auf Grund des § 1 des Geſetzes
ſie Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw.
zember 1923, in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober
Reg.=Bl. S. 249) tritt am 1. Januar 1933 der Oberſtudien=
der
Oberrealſchule Gießen Karl Michel in den Ruhe=
Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Für den
d. heſſiſcher Dichter
der heute Donnerstag.
im Feſtſaal der Loge ſtattfindet, iſt ein intereſſantes Pro=
aufgeſtellt
. Zunächſt wird Hans Dang eine humorvolle
Die Raupe am Sonntag leſen. Wichtige Probleme der
wart wird Karl Stork in ſeinem Schauſpiel Die Mann=
Anton Betzner, in ſeinem noch ungedruckten Roman
ſpiegeln, während Dr. Walter Beſt den Abend in ſeiner
vollen Lyrik ausklingen läßt. Ein intereſſanter und genuß=
Abend ſteht bevor. (Siehe Anzeige.)
Martinsgemeinde. Am 1. Advent, abends 6 Uhr, iſt mit
lbendgottesdienſt in unſerer Martinskirche eine kirchen=
liſche
Abendfeier verbunden, unter Mitwirkung von Aga
(Geſang) und Willy Hannewald (Violine). Neben Lie=
von
J. S. Bach wird von Dietrich Buxtehude eine Solokan=
eſungen
: Alſo hat Gott die Welt geliebt. Herr Hanne=
e

ſpielt eine Sonate von Biber (16441704), einem der größ=
ſiolinſoliſten
ſeiner Zeit. Der Sonate dient als Hintergrund
ſeuteſtamentliche Bild: Ankündigung der Geburt Chriſti. In
üAßſerden Läufen ſchwebt gleichſam der Engel Gabriel zu Maria
erkündet ſein: Fürchte dich nicht, Maria, du haſt Gnade ge=
bei
Gott. Die Läufe werden unterbrochen durch ruhige,
Stellen, die Marias Furcht, Freude und Demut wieder=
Es folgt nun ein ernſtes Thema mit Variationen, bei dem
ſdie Worte denken mag: Und er wird ein König ſein, und
Königreichs wird kein Ende ſein. Mit ähnlichen Figuren,
Engel gekommen, verabſchiedet er ſich. Die Feier wird von
ſtücken umrahmt. Der Eintritt iſt frei. Eine Kollekte zur
der Unkoſten wird erhoben.
Petrusgemeinde. Der erſte Gemeindeabend dieſes Win=
furd
uns am nächſten Sonntag, abends 7.30 Uhr, im Ge=
ehaus
vereinigen. Im Mittelpunkt der Darbietungen ſteht
ſortrag von Pfarrer Lic. Bohn=Berlin, des Direktors des
hen Sittlichkeitsvereins. Auf Grund reichſter Sachkenntnis
der geſchätzte Redner über die Frage ſprechen: Hat Deutſch=
ſeine
ſittliche Zukunft? Eine beſondere Note verſpricht der
dadurch zu erhalten, daß eine junge Künſtlerin, die vor
Zeit auf einem eigenen Liederabend die Beachtung weiter
gefunden hat, ihre Mitwirkung gütigſt in Ausſicht ſtellte.
ſngeborg von Selzam wird uns mit einigen Liedern klaſſi=
AhfMeiſter erfreuen. Teekarten ſind im Gemeindehaus bei
Muik Kropp zu haben.
Verein Freie Schule Darmſtadt (E. V.). Herr Ernſt
Lehrer für Kunſtunterricht an der Freien Waldorfſchule
gart, wird Samstag, 26. Nov. in den neuen Räumen
ſhriſtengemeinſchaft. Heidelberger Straße 14, einen Vortrag
lichtbildern halten über den erzieheriſchen Wert der
1
ſtanſchauung in der Pubertätszeit. Der Vor=
ſwrrd
eine Darlegung der Pädagogik Rudolf Steiners geben,
Hülſwar in ihrer allgemeinen, kulturellen Bedeutung von einem
amten Fach und einer beſtimmten Altersſtufe aus behan=
dier
wird ein zentrales und aktuelles Problem heutiger
ſung angeſchlagen, das aufs engſte mit den Schwierigkeiten
ſGefahren der heutigen Jugendentwicklung zuſammenhängt
geſſen Beleuchtung auch auf allgemeine kulturpädagogiſche
69 Ihhr Antwort bringen kann. (Siehe Anzeige.)
EIMS Darmſtädter Künſtler auswärts. Eduard Göbel las
im Dürerbund in Bensheim. Wir leſen darüber:
urd. Göbel vom Heſſiſchen Landestheater las Ernſtes und Hei=
aus
dem deutſchen Schrifttum. Goethes Zuneigung, mit
Wärme vorgetragen, eröffnete den Abend. Hier wie bei
Vortrag von Gedichten Hermann Heſſes, Karl Schäfers und
zeigte ſich des Künſtlers vollendete Geſtaltungskraft, die
Fischenlichteriſchen Inhalte, von ſeinem Menſchentum in ihrer gan=
jefe
ausgeſchöpft und aufgenommen, in beſeelter, aus der
Vre!
iſchen Form geborener Rhythmik wieder ausſtrömen ließ.
Yorleſung der ernſten Erzählung des heſſiſchen Dichters
imer Der Lump ließ die liebevoll gezeichnete Geſtalt des
ſtreichers in ihrer ganzen Lebenswahrheit erſtehen, wobei
mere Zerriſſenheit des Helden meiſterlich zum Ausdruck
Mit der gleichen Könnerſchaft bewältigte der Künſtler
entgegengeſetzte Stoffe. In ſprühender Lebendigkeit ſpiel=
die
Vorgänge der heiteren Skizzen von Hermann Rufer,
Ettlinger und dem Darmſtädter Mundartdichter Rohert
ſeider vor dem Hörer ab. An den geſamten Darbietungen
Schauſpielerei, kein falſch aufgetragenes Pathos gewahrte.
garbt ſah und hörte nur echtes Leben.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
ſiarstag,
Anf. 19. Ende gegen 23.45 Uhr. C 8
Preiſe 0.705 50 Mk.
24. November / Don Carlo8.
19.3022.41 Uhr Dſt Volksb. WGr. 11W 4.Vorſt.
aa,
Pr. 0.504.50
25. November Wilhelm Tell.
ifte

nender
Frälen

nuege
N

Aag,
19.3022.15 Uhr. B 8.
26. November Roſe Bernd.

Preiſe 0.504.50 Mk.

Kleines Haus

19 3022.15 Uhr. Zuſ.Miete V4.
Preiſe 0.703 80 Mk
24. November Peripherie.
19.3022.30 Uhr. Dſt. Volksb. G Gr. IIIu. V4. Vſt.
Nrag,
Preiſe 0.804.50 Mk.
26. November Die Cſardasfürſtin.

ſeiſte 2 * Heſſiſches Landestheater. Verdis Oper Don Carlos
heute abend im Großen Haus, in der Inſzenierung von
Strohbach (Bühnenbild: Wilhelm Reinking), wiederholt.
Fartie des König Philipp hat für den erkrankten Theo Herr=
wiederum
Karl Maria Zwißler übernommen, die muſi=
be
Leitung liegt in Händen von Beppo Geiger. Die üb=
Beſetzung iſt die der Premiere. Im Kleinen Haus findet
Wiederholung des Volksſtücks von Fr. Langer Periphe=
in
der Inſzenierung von Hermann Adler (Bühnenbild:
Büttner) ſtatt.
Die nächſte Wiederholung von Gerhart
4manns Roſe Bernd, die in der Inſzenierung von
tap Hartung bei Publikum und Preſſe ſtarken Beifall fand,
am Samstag, den 26. November, ſtatt.

Obermeiſtertag des Landesverbandes
der Friſeure von Heſſen und Naſſau e. V.
Der Notſchrei eines Handwerkerſtandes. Forderung auf Befreiung von einſeiligen wirtſchaftlichen Feſſeln.
Eine Mahnung an die Regierungen. Helbſthilfe im Rahmen des Möglichen.

Die Obermeiſter der heſſiſchen und naſſauiſchen Friſeurinnun=
gen
verſammelten ſich im Schneider=Innungsheim in Frankfurt
am Main um zu den drängendſten Tagesfragen Stellung zu
nehmen, Mittel und Wege zu ſuchen, das Friſeurhandwerk über
die Notzeit hinwegzubringen, aber auch, um ſeine gerechten For=
derungen
erneut zu erheben, damit es von ſeinen einſeitig auf=
erlegten
Feſſeln befreit wird.
Die einzelnen Berichte der Obermeiſter über die wirtſchaft=
liche
Lage des Friſeurberufes ergaben ein troſtloſes Bild. Nicht
allein, daß auch die allgemeine Not ſich im Friſeurhandwerk orga=
niſch
bemerkbar macht, haben noch die einſeitigen Notverordnun=
gen
allen unlauteren Machenſchaften Tür und Tor geöffnet und
den inneren Wirtſchaftskampf begünſtigt und gefördert.
Als Ergebnis dieſer Ausſprache fand eine Entſchließung An=
nahme
, worin in 8 Punkten die Forderungen des Friſeurhand=
werks
niedergelegt ſind. Grundſätzlich wird verlangt: Aufhebung
der für das Friſeurgewerbe einſeitig erlaſſenen Notverordnun=
gen
Schutz und Förderung des Handwerks gemäß § 164 der
Reichsverfaſſung, Entlaſtung desſelben von einſeitig auferlegten
Steuern und Abgaben, ſowie Senkung der ſozialen Laſten Auf=
hebung
der Hauszinsſteuer und damit Senkung der Mieten,
Zwangsvollſtreckungsſchutz auch für das Handwerk. Einführung
der Handwerkerkarte, größeres Verſtändnis der unteren Verwal=
tungsbehörden
gegenüber dem Handwerk Wiederherſtellung der
den Innungen zuſtehenden geſetzlichen Rechte. Ganz beſonders
aber fordert das Friſeurhandwerk Wiederherſtellung des Selbſt=
beſtimmungsrechts
für ſeiner Hände Arbeit, Wahrung der ver=
Die Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt veranſtaltet am
kommenden Sonntag einen Vortrag. Herr Dr. Pick=Mainz
ſpricht über Gerhart Hauptmanns erdgebundene
Myſtik.
Der Vortrag wird von muſikaliſchen Darbietungen
umrahmt. Jedermann iſt freundlich eingeladen. Der Eintritt iſt
frei. (Siehe Anzeige.)
Der Schriftſteller Anton Betzner wird an zwei Abenden
über die Entwicklung und Bedeutung des Hörſpiels als Kunſt=
form
ſprechen. Das Hörſpiel iſt zu einem wichtigen Beſtandteil
des Rundfunkprogramms geworden, ſo daß es wohl angebracht
iſt, mit ſeinen Beſonderheiten vertraut zu machen. Der erſte
Vortrag findet am Freitag, dem 25. November 20.15 Uhr, im
Saal 236 der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Anmeldungen ſind an
die Volkshochſchule Darmſtadt, Neckarſtraße 3, Zimmer 25. zu
richten.
Skiklub Darmſtadt. Täglich gehen von den Winterplätzen
im Odenwald, Schwarzwald, Bayern und Tirol, Glückwünſche
zum 30jährigen Stiftungsfeſt des Skiklubs Darmſtadt=Odenwald
am Samstag. dem 26. d. M., im Städtiſchen Saalbau ein. Dieſe
Glückwünſche ſind begleitet von Stiftungen freier, Aufenthalte,
Wochenend und dergleichen für die Tombola.
Herbſtfuchsjagd des Wanderklubs Falke 1916 Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag, 27. Nov., treffen ſich um 8 Uhr vor=
mittags
die Fuchsjäger am Tierbrunnen, von welchem die Muſter=
fuchsjagd
ihren Anfang nimmt. Den jetzigen Zeitverhältniſſen
entſprechend, iſt von Bahnfahrt Abſtand genommen worden, ſo
daß ſich jeder Wanderfreund daran beteiligen kann. Dieſe Fuchs=
oder
Schnitzeljagd führt auf ſchönen und ſeltenen Pfaden in ein
herrliches Wandergebiet, ſtellt keine zu großen ſportlichen An=
forderungen
, bietet verſchiedene Ueberraſchungen und die Ge=
währ
, daß man bei gemütlichem Marſchtempo auch einmal einen
Fuchs fangen kann. Frühſtück iſt mitzunehmen. Gäſte ſind herz=
lich
willkommen. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)

Winter-Ausgabe 1932

Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.

Lichtbildervortrag Die Leipziger Meſſe‟. Die Leipziger
Meſſe bietet eine ganz eigenartige Schau deutſcher Wertarbeit
und ſteht einzigartig in der Welt da. Wer gern einen Einblick
haben möchte in dieſes rieſenhafte Schaffen iſt zu dem Vortrag,
Kinſtlers war beſonders erfreulich, daß man keine unange= zu dem das Leipziger Meſſeamt 70 ſchöne Lichtbilder zur Ver=
fügung
geſtellt hat, eingeladen. Der Vortrag findet heute abend
8.30 Uhr, im Heim des C. V. J. M. Ecke Wilhelminen= und Eli=
ſabethenſtraße
(Eingang Eliſabethenſtraße 17), ſtatt. Eintritt frei.
Geflügelausſtellung. Der Geflügelzuchtverein E. V. Darm=
ſtadt
hat am Sonntag, dem 27. Nov., im Saale Bürgerhof. Eli=
ſabethenſtraße
, ſeine diesjährige Ausſtellung. Am Samstag dem
26. Nov., werden die ausgeſtellten Tiere von bewährten Preis=
richtern
gerichtet, und iſt, da ſich an dieſer Ausſtellung nur Darm=
ſtädter
Züchter beteiligen, allerbeſtes Material zu erwarten. Am
Samstag abend treffen ſich die Vereinsmitglieder mit ihren An=
gehörigen
und Gäſten zu einem gemütlichen Beiſammenſein im
Bürgerhof. Muſik= und andere Darbietungen werden den Abend
verſchönern helfen. Auf die reichhaltige Tombola während der
Ausſtellung wird beſonders aufmerkſam gemacht. (Siehe geſtrige
Anzeige.)
Im Union=Theater iſt heute die Premiere der reizenden
muſikaliſchen Komödie Schloß im Mond, ein Film, der unter
der Regie Rouben Mamoulians entſtanden iſt und in dem der
ſcharmante Maurice Chevalier mit der entzückenden Jeanette
Mac Donald die Hauptrolle ſpielt. Dazu ein gutes Beiprogramm.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
Felix Breſſart, über deſſen groteske Komik man wieder einmal
herzerfriſchend lachen kann, in der neuen Tonfilm=Burleske. Ich
bin ja ſo verliebt (Goldblondes Mädchen, ich ſchenk dir mein
Herz) mit Charlotte Ander, Oscar Sima, Adele Sandrock u. a.
Dazu das reichhaltige Beiprogramm.
In den Palaſt=Lichtſpielen, bringt das erſchütternde Ton=
filmwerk
Die hölzernen Kreuze. (Jenſeits der deutſchen Grä=
ben
) immer noch ausverkaufte Vorſtellungen. Jeder ſollte ſich
dieſes an packender Menſchlichkeit und grandioſer Wirklichkeits=
nähe
unübertroffene Werk wenigſtens einmal angeſehen haben.
Aus unſerer ſchönen deutſchen Heimat, eine Film= Sym=
phonie
in fünf Teilen, mit beſonderer Muſikbearbeitung für den
Film unter Mitwirkung des vollen Orcheſters unter Leitung ſei=
nes
langjährigen Dirigenten, Kapellmeiſters Georg Seibert, ge=
langt
am Sonntag. dem 27. Nov. vorm. 11.15 Uhr, und Montag,
den 28. Nov., nachm. 2 Uhr, im Union=Theater zur Vorführung

brieften Rechte, Schutz und gleiche Behandlung wie alle anderen
Volksgenoſſen.
Die Berichte über die höhere Fachſchule, ein ſolcher des Land=
tagsabgeordneten
Renz=Alzeg über ſeine Beratungen mit dem
Miniſterium bezüglich einer Reihe von Anträgen, ſowie der Be=
richt
des Vorſitzenden der Fachlehrer=Vereinigung werden ent=
gegengenommen
.
Die höhere Fachſchule ſoll mit Hilfe der zuſtändigen Stellen
erhalten und gefördert werden, die dem Miniſterium unterbrei=
teten
Anträge haben eine günſtigere Beurteilung gefunden, als
dies bisher der Fall war, und die Fachlehrer=Vereinigung iſt
ernſtlich beſtrebt, alles zu tun, um die Ausbildung des jungen
Nachwuchſes auf einer der Zeit entſprechenden Höhe zu halten.
Zur Lehrlingsfrage wurde erneut die Erbringung eines
ärztlichen Zeugniſſes und einer Eignungsprüfung bei Einſtellung
zur Pflicht gemacht und einheitliche Sätze für eine Erziehungs=
beihilfe
bzw. Koſtgeld, feſtgelegt. Aber auch die Notwendigkeit
einer ſcharfen Durchführung der einſchränkenden Lehrlingsvor=
ſchriften
wurde betont damit der Ueberfüllung des Berufes
Einhalt geboten und die Schwarzarbeit nicht noch weiter geför=
dert
wird.
Nach der Erledigung von einer Reihe interneren Angelegen=
heiten
und einer Erklärung des Vorſtandes, im Kampf um die
Ueberwindung der Notzeit nicht nachzulaſſen, aber auch mit einem
Appell an alle Berufskollegen, mehr als je einig und geſchloſſen
zuſammenzuſtehen und dadurch der Arbeit des Vorſtandes eine
wirkſame Stütze zu bieten, ſchloß der Verbandsvorſitzende Kiefer=
Darmſtadt den ſo wirkungsvoll verlaufenen Obermeiſtertag.

Aus dem Gerichtksſaal.

Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am Mitk=
woch
in zweiter Inſtanz gegen den Einnehmer des
Elektrizitätswerks Offenbach aus Heuſenſtamm,
wegen Unterſchlagung von eingenommenen Geldern. Der Ange=
klagte
hatte im Laufe eines Jahres etwa 1400 RM. unterſchlagen,
von denen er anfangs behauptete, ſeiner Frau ſeien ſie abhanden
gekommen. Das Gericht erhöht die Strafe von vier Monaten in
der erſten Inſtanz auf fünf Monate Gefängnis. mit einer
dreijährigen Bewährungsfriſt für zwei Monate.
Es ſitzen dann vier junge Burſchen von hier wegen
gemeinſchaftlicher Körperverletzung aus poli=
tiſchen
Motiven, Vergehens gegen die Terror=
notverordnung
, auf der Anklagebank. Sie hatten, als
Angehörige des Arbeiterſportvereins Fichte am 18 September
dieſes Jahres ein Sportfeſt in Hanau mitgemacht und daran an=
ſchließend
hier eine kleine Bierreiſe unternommen Gegen 6 Uhr
ſtießen ſie am Kapellplatz mit einem jungen Nationalſozialiſten
zuſammen. Die Anklage behauptet, ſie hätten alle zuſammen auf
den Nationalſozialiſten eingeſchlagen, doch ergibt die Beweisauf=
nahme
nichts Belaſtendes für die drei letzten Angeklagten. Ledig=
lich
der Erſte, der ſchon ſtark angetrunken war, hatte verſucht, ſeine
Kenntniſſe, die er ſich als begeiſterter Ringer angeeignet hatte,
an dem Nationalſozialiſten auszuprobieren. Das Gericht verur=
teilte
ihn infolgedeſſen wegen einfacher Körperver=
letzung
aus politiſchen Beweggründen. Ver=
gehens
gegen die Notverordnung vom Juli 1932
zu drei Monaten Gefängnis, abzüglich zwei Monaten
Unterſuchungshaft. Die drei anderen werden mangels Beweiſes
freigeſprochen. Der Haftbefehl wird bei allen Vieren aufgehoben.
Das Urteil wird rechtskräftig.

Märchen=Nachmittag der Volkshochſchule. Solch ein Ge=
wimmel
möcht ich immer im Theater ſehen! Um 2 Uhr ſtanden
ſie ſchon am Portal des Realgymnaſiums, um 3.30 Uhr war die
Aula ſchon dicht beſetzt, und was eine Viertelſtunde vor Beginn
erſchien, mußte abziehen und ſich auf eine Wiederholung ver=
tröſten
laſſen. Frau Joſie Jacob erzählte. Und wer die
Geſichter der Lauſchenden beobachtete, der konnte zu ſeiner Freude
feſtſtellen, daß nicht nur in den 412jährigen Kindern, ſondern
auch in den Großmüttern, Müttern, Tanten. Vätern und Onkels,
daß halt in Mann und Weib noch das Kind ſteckt, das ſpielen
will, das in dem irrſinnigen. chaotiſchen Lärm des Daſeins nach
der Melodie, dem reinen Klang, der Harmonie des Märchens ver=
langt
, deſſen ewige Motive von Erlöſung und Erfüllung, von
ewiger Sehnſucht der Menſchheit ſagen und ſingen. Frau Jacob
erzählte ein lettiſches Märchen von den ſieben Königsſöhnen, in
dem alle jene Themen vom kleinſten ſchlaueſten und tapferſten
Prinzen, von den geraubten Prinzeſſinnen, von den Wunſch=
dingern
geſchickt verwoben und verknüpft ſind und helles Ent=
zücken
bei den Kindern erweckten. Daß es die Erzählerin aber
auch verſtand, Brentanos Kunſtmärchen vom Witzelſpitzel, den
Kindern nahezubringen, daß ſie dem Märchen das gab, was der
romantiſch=ironiſche Ton des Dichters beim Leſen vermiſſen läßt.
Die Kindertümlichkeit, die echte Naivität, das beweiſt ein vor=
treffliches
Einfühlungsvermögen in die kindliche Seele. Den
größten Jubel löſte dann der von der Erzählerin erläuterte und
von Herrn Lehrer Lortz vorgeführte Film von Doktor Dolittle
und ſeinen Tieren aus, ein Meiſterwerk der Scherenſchnittkunſt,
die ſich hier in den Dienſt des Märchenſchattenſpiels ſtellt. Der
Beifall und der Dank, der der Erzählerin zuteil wurde, wird ſie
hoffentlich veranlaſſen, den Märchen=Nachmittag in einigen
Wochen zum Troſte aller zu kurz Gekommenen zu wiederholen.
Zwei heitere Abende aus der guten alten Zeit finden
nächſten Samstag, den 26., und Sonntag den 27 Novem=
ber
, abends, im Orpheum, unter der muſikaliſchen Leitung von
Muſikdirektor Hans Krumm und der Spielleitung von Opern=
ſänger
Eugen Rau, vom Stadttheater Würzburg, ſtatt. Zur Dar=
bietung
gelangen drei luſtige muſikaliſche Komödien mit Geſangs=
texten
von Dr. Erich Fiſcher: 1. Der Herr Doktor, Muſik von
Franz Schubert: 2. Die Spieluhr, Muſik von Albert Lortzing,
und 3. Ein Roman in der Waſchküche, mit Muſik von D. v. Dit=
Die Einakter ſpielen in Original=Biedermeier= Dekora=
tersdorf
.
tionen. (Siehe Anzeige.)
Briefkaffen.
nDede
Jeder Anfrage iſt dir ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfra
vortung erfolgt obne Rechtsverbindl
nicht beantwortet. Die Bean
G. M. Wenden Sie ſich an eine der Filmgeſellſchaften, z. B.
in Berlin.
Vereinskalender.
Kriegerverein Darmſtadt. Samstag, 26. Nov.,
abends 8.30 Uhr, im Vereinslokal Eintracht
Monatsverſamm=
lung
; Vortrag mit Lichtbildern Der deutſche Oſten, Kamerad
Lehmann.

Tageskalender für Donnerstag, den 24. November 1932.
Union=Theater:
Helia=Lichtſpiele: Ich bin ja ſo verliebt:
Schloß im Mond: Palaſt=Lichtſpiele: Die hölzernem
Kreuze‟.

Beim Macdiidlen von MaGGlWürze
Beulangen Sie von Ihzem Händeer auch.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 327

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 24. November 1955

*Sparen und doch nicht hungern.
Ernährung und Wirkſchaftsgeld. Die Kunſt, Speiſen ſchmackhaft zuzubereiten und einen abwechſlungs=
reichen
Miktagskiſch zu ſchaffen.

Billige Tagesſpeiſezekkel.
Unſere deutſchen Hausfrauen ſtehen vor einer faſt unlösbaren
Aufgabe. Das Wirtſchaftsgeld wird immer knapper und doch ſoll
die Familie kräftig ernährt werden. Das geht nur, wenn man auf
jeden Ernährungsluxus verzichtet und ausſchließlich ſolche Nah=
rungsmittel
verwendet, die bei billigſtem Preis möglichſt hohen
Nährwert haben. Es muß alſo nicht nur auf Kuchen und Schlag=
ſahne
, ſondern auch auf unentbehrlich erſcheinende Genußmittel
wie Kaffee und Tee verzichtet werden, denn dieſe haben ſo gut wie
gar keinen Nährwert. Dieſe weitgehende Einſchränkung kann nur
durch Abwechſlung in der Ernährung und beſonders ſchmackhafte
Zubereitung ausgeglichen werden. Die folgenden Tagesſpeiſezettel
mit Rezepten von Theodora Hoffmann ſind für vier ſchon einiger=
maßen
ſchwer arbeitende Menſchen, zwei Erwachſene und zwei
Kinder, beſtimmt. Der Nährwert der Nahrungsmittel iſt daher
genau nach Nährwerteinheiten ausgerechnet. Den Preiſen iſt die
Nährkraftpreisliſte der von der Deutſchen Zentrale für Geſund=
heitsdienſt
der Lebensverſicherung, Berlin=Zehlendorf, heraus=
gegebenen
kleinen Broſchüre Gute Koſt und doch ſparſam zu=
grunde
gelegt.
Zunächſt folgender Vorſchlag: Zum Frühſtück gibt es einen
Liter Vollmilch (590 Kalorien 25 Pfg.), 8 Scheiben Vollkornbrot,
zuſammen 400 Gramm (920 Kalorien, 15 Pfg.) dazu 60 Gramm
Margarine (456 Kalorien, 8 Pfg.) und 100 Gramm Marmelade
265 Kalorien, 5 Pfg.). Das Mittageſſen beſteht aus einem Wiener
Kreenfleiſch=Suppengericht. 1½ Pfund Rindsrippenſtück wird zu=
gleich
mit einer Anzahl geputzter, in Stücke geſchnittener Möhren,
Peterſilienwurzeln, Porree und Sellerie im Dämpftopf in reichlich
kochendem Waſſer mit etwas Salz und 1 Priſe Safran zugeſetzt
Nach 1 Stunde Kochen die Suppe beiſeite ſtellen. Unterdeſſen
Stange Meerrettich (in Wien Kreen genannt) ſchälen, reiben,
in 1. Liter Milch einmal aufwallen laſſen und mit etwas gerie=
bener
Semmel zu einem ſämigen Brei verrühren, Außerdem aus
1 Pfund Mehl, ½ Liter Milch. 1 Ei und 1 Priſe Salz einen Teig
kneten, dem man reichlich in Fett geröſtete Semmelwürfel beimiſcht
und von dem man Knödel abſticht; dieſe 10 Minnten in Salz=

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 23. Nov. Hausbeſitzer=Vereine V.
Ueber Erlangung von Reichszuſchuß für Inſtandſetzungsarbeiten,
von Steuergutſcheinen, Steuerermäßigungsmöglichkeiten und über
die Lage des Neuhausbeſitzes ſprechen in einer am kommenden
Samstag abend im Gaſthaus. Zur Sonne ſtattfindenden Ver=
ſammlung
des hieſigen Hausbeſitzer=Vereins der Vorſitzende des
Landesverbandes heſſiſcher Hausbeſitzer=Vereine, Herr Bürgermei=
ſter
a. D. Buxbaum=Darmſtadt, und der Geſchäftsführer des
Landesverbandes, Herr Ziegler=Darmſtadt.
F. Eberſtadt, 23. Nov. Gemeinderatsſitzung. Am
Donnerstag, dem 24. Nov., findet im Rathausſaal eine öffent=
liche
Gemeinderatsſitzung ſtatt.
Winterhilfsküche. Der
Winterhilfsausſchuß hält am kommenden Samstag nachmittag
von 2.30 bis 5 Uhr auf Zimmer 8 der Bürgermeiſterei, eine
Sprechſtunde ab.
dieſer Sprechſtunde werden Neuanmeldun=
gen
für die Winterhilfsküche entgegengenommen.
Muſik=
verein
1904. Das Herbſtkonzert des Muſikvereins 1904 fin=
det
am Samstag, dem 26. Nov., im Saale Zum Darmſtädter
Hof
(Laun) ſtatt. Als Soliſt für dieſes Konzert iſt Kammer=
muſiker
Fricke vom Landestheater Darmſtadt gewonnen worden.
Nieder=Ramſtadt, 23. Nov. Krieger= und Vete=
ranenverein
. Am kommenden Samstag (26 November) fin=
det
bei Kam. Bender im Löwen ein kameradſchaftlicher Abend
des Kriegervereins ſtatt. Kam. Oberleutnant a. D. Krömmelbein
aus Darmſtadt weilt in unſerer Mitte.
f. Roßdorf, 23. Nov. Obſt=und Gartenbauverein
Generalverſammlung. Der Vorſitzende Lehrer Zimmer=
mann
eröffnet die Verſammlung mit freundlichen Begrüßungs=
worten
. Seinem Rechenſchaftsbericht folgten der Bericht des
Schriftführers und die Rechnungsablage für 1931. Zu den ſeit=
Vor=
herigen
Vorſtandsmitgliedern wurde Johs. Stelzer als 2
Mit=
ſitzender
hinzugewählt. Der Vorſitzende teilt mit, daß 1.
glieder die Obſtbaumzählung in den nächſten Tagen unentgeltlich
durchführen. Bei einer Freiverloſung kamen recht wertvolle Gar=
tengeräte
, Obſtbäume uſw. zur Verloſung. An die Gemeindever=
tretung
wurde eine Eingabe gerichtet, von den ihr geſetzlich zu=
ſtehenden
Rechten zur Vertilgung der Obſtbaumſchädlinge ſofort
Gebrauch zu machen und mit der Beſpritzung der Obſtbäume zu be=
ginnen
. Von der Landwirtſchaftskammer kann wohl eine Motor=
ſpritze
geliehen werden. Die Verſammlung brachte ſehr viele An=
regungen
auf den Gebieten des Obſt= und Gartenbaues. Der
Verein zählt jetzt über 50 Mitglieder.
k. Dieburg, 23 Nov. Geflügel=Ausſte
llung. Der
Vereinigte Kaninchen= und Geflügelzuchtverein hält nächſten
Sonntag im Saale des Gaſthauſes Zur Ludwigshalle ſeine dies=
jährige
lokale Ausſtellung ab. Eine Prämiierung iſt damit nicht
verbunden, doch werden die ausgeſtellten Tiere von einem Preis=
richter
gewertet. Die Ausſtellung dient den Züchtern zur Orien=
tierung
, was am 18. Dezember bei der Kreisausſtellung in Groß=
Zimmern zur Prämiierung geeignet iſt. Daß trotzdem nur erſt=
klaſſige
Tiere zur Schau kommen, möge noch erwähnt werden, daß
der Verein bei der letzthin in Augsburg ſtattgefundenen bayeri=
ſchen
Geflügelſchau mit in die erſten Preisträger rücken konnte.
Die Bezirks=Geflügelſchau findet im Januar nächſten Jahres in
Groß=Umſtadt ſtatt.
Ct. Heubach i. Odw.. 22. Nov. Zur Feier ſeines zehnjährigen
Beſtehens hatte der Geſangverein Liederzweig ſeine Mitglieder.
Freunde ſowie die örtlichen Vereine in den Saal des Kurhauſes
Paldesruh geladen. Der 1 Vorſitzende, Volland, gab nach herz=
lichen
Begrüßungsworten einen Rückblick in der Vereinsgeſchichte
von der Gründung bis heute. Der Chor des Vereins, der über ein
ſehr gutes und geſchultes Stimmenmaterial verfügt, brachte unte
Leitung ſeines Dirigenten Gg. Kehrmann, Groß=Umſtadt, recht
ſchwere, aber wohlgelungene Lieder zu Gehör, die Anklang und
Beachtung fanden. Ganz beſonders waren die Leiſtungen der Heu=
bacher
Muſiker, die den Abend mit trefflichen muſikaliſchen Dar=
bietungen
, die die Zuhörer in Staunen verſetzten, verherrlichten.
Mitglied Nik. Seitz gab einen ausführlichen Bericht über die =
tigkeit
des Vereins der zurückliegenden zehn Jahre, vermiſcht mit
Freud und Leid.
Cd. Michelſtadt, 22. Nov. Geiſtliche Abendmuſik in
der Stadtkirche. Der evangeliſche Kirchengeſang=
verein
Michelſtadt veranſtaltete unter Mitwirkung von
Herrn Berufslehrer Knecht (Orgel) und Herrn Heinrich Möbus=
Darmſtadt (Tenor) einen Liederabend. Die geräumige Stadt=
kirche
war gut beſetzt, als Herr Knecht mit dem Vorſpiel über Bach
von Hans Fährmann den Abend eröffnete. Das übrige Programm
beſtand aus Chören, hauptſächlich von A. Mendelsſohn, geſungen
von dem Kirchengeſangverein, ſowie Tenorſolis, durch Herrn
Möbus. Herr Knecht beſchloß auf der Orgel mit: Motive aus der
Matthäuspaſſion von Bach. Der Abend war für alle Beſucher ein
tiefernſtes Erlebnis und ein weiteres Ruhmesblatt für die Ver=
anſtalter
, beſonders für den evangeliſchen Kirchengeſangverein un=
Stabführung von Herrn Rektor Lerch. D
Die Feier war dem
Wirken des
Kirchenmuſikmeiſters Arnold Mendelsſohn=Darmſtadt
gewidmet.
Der Winterſportklub 1926 hielt ſeine Ge=
neralverſammlung
ab. Aus der Verſammlung erſah man, daß
trotz der mäßigen Winter in den letzten Jahren das Intereſſe für
den Winterſport und auch die Mitgliederzahl des Vereins erheblich
geſtiegen ſind. Jedem Sportsfreund wird wohl noch das von
dem
Winterſportverein veranſtaltete Bobrennen im Winter 1928/29 in
Erinnerung ſein. Um auch den Skiſport möglichſt zu fördern, hat
der Verein für ſeine Mitglieder einige Paare Skis angeſchafft und
auch für einen Unterrichtslehrer geſorgt, ſo daß jetzt nur noch der
Schnee fehlt.
Cd. Michelſtadt. 23. Nov. Die Glocken von Michel=
ſtadt
ein Schauſpiel in 4 Akten von J. Würtenberger, kommt
am Samstag im Schmerkers Garten durch Mitglieder des Ge=
ſangvereins
Liederkranz
Michelſtadt zur Uraufführung. Be=
kanntlich
erhielt Michelſtadt kurz vor dem Weltkrieg als Stiftung
des in den Vereinigten Staaten von Amerika lebenden, in Michel=
ſtadt
geborenen Friedrich Braun das wundervolle Glockenſpiel der
Stadtkirche. Nach dem Kriege wollte Braun ſeine Vaterſtadt wie=

waſſer kochen, herausnehmen und in die Suppe einlegen. Vor dem
Auftragen das Fleiſch in Scheiben ſchneiden und den Kreenbrei
nebenher reichen. Dieſes Mittageſſen ſtellt ſich auf etwa 5560 Ka=
lorien
und koſtet 2,35 RM. Zum Abendeſſen werden vier Pfund
Schalkartoffeln, ein Pfund Quark und 90 Gramm Margarine
gereicht. Das gibt 2990 Kalorien und koſtet 55 Pfg.
Für einen anderen Tag wäre folgendes vorzuſchlagen: Zum
Frühſtück Haferflockenbrei von 200 Gramm Haferflocken mit Milch=
überguß
, dazu 100 Gramm Zucker und 4 Scheiben Vollkornbrot,
macht 2240 Kalorien und koſtet 47 Pfg., zum Mittageſſen Kürbis=
ſuppe
(935 Kalorien, 52 Pfg.) und eine Fiſchkäſeform mit Salz=
kartoffeln
(5400 Kalorien 1,36 RM.). Zur Kürbisſuppe werden
Pfund Kürbis und 1 Pfund Sellerie würflig geſchnitten zu
Brei gekocht und durchgeſtrichen, dann eine gehackte Zwiebel in
Margarine gelb anlaufen laſſen, den Brei ſowie Tomatenmark von
½ Pfund Tomaten mitſchwitzen laſſen, mit 1 Priſe Currypulver
würzen, mit Wurzelwerkbrühe, in der man Sago ausquellen ließ,
auffüllen, kurz aufkochen und anrichten. Zur Fiſchkäſeform häutet
man 2 Pfund Kabeljau entgrätet ihn und teilt ihn in Schreiben.
dieſe in 150 Gramm Margarine mit 4 Pfund gehackter Zwiebel
faſt gar gebraten, ſie dann lagenweiſe mit dazwiſchengeſtreutem
geriebenen Käſe (200 Gramm Schweizerkäſe) in eine gebutterte
Form geben. Ueber das Ganze ein achtel Liter Buttermilch, die
man mit 30 Gramm Mehl verquirlt, gießen und die Speiſe etwa
15 Minuten backen, dazu Saſlzkartoffeln (4 Pfund). Zum Abend=
eſſen
gibt es Speckkartoffeln mit Buttermilch (3239 Kalorien,
0,74 RM.).
Dieſe Koſtformen ſind praktiſch erprobt. Auf jedes Mitglied
der Familie fallen etwa 2700 Kalorien pro Tag. Das iſt die
Menge, die erfahrungsgemäß für einen arbeitenden Menſchen voll=
kommen
ausreicht. Das zweite Frühſtück fehlt in dieſer Berechnung.
Es iſt nur dann unbedingt nötig, wenn die Hauptmahlzeit ſehr
ſpät eingenommen wird. Dann verſchiebt ſich aber der ganze Tages=
ſpeiſezettel
. Frühſtücksbrote für Schulkinder müſſen beſonders be=
rechnet
werden. Die Preiſe ſchwanken natürlich je nach der
Jahreszeit und den örtlichen Verhältniſſen. Im allgemeinen wird
man wohl noch billiger einkaufen können, ſo daß noch ein kleiner
Dr. G. K.
Ueberſchuß für beſondere Genüſſe übrig bleibt.

der einmal aufſuchen, doch ereilte ihn der Tod, noch ehe er ſein
Vorhaben ausführen konnte. Das Schaupiel Die Glocken von
Mickelſtadt behandelt nun das ganze Leben, des hochherzigen
Stifters von ſeiner Jugend. Jugendliebe, ſeiner Weiterausbil=
dung
in der Schweiz als Gerbermeiſter an bis zu ſeiner ſpäteren
Tätigkeit in Amerika, die ihm dank ſeiner Tüchtigkeit Erfolge und
Reichtum brachte. In dem Stück ſind zahlreiche alte Odenwälder
Sitten und Gebräuche verwendet, ſo z. B. die Spinnſtube und
andere mehr. Ein Stück Heimatgeſchichte zieht an den Zuhörern
vorüber, und ſei jedem nur geraten, ſich dieſe Aufführung anzu=
ſehen
. Nach der Uraufführung am Samstag. 26. November iſt
Ein
eine Wiederholung am Sonntag. 27., abends, vorgeſehen,
Konzert zum Beſten der Winterhilfe veranſtaltet die
Oberrealſchule Michelſtadt am kommenden Sonntag. 27. Novem=
ber
, nachmittags 4 Uhr, im Anker in Stockheim.
As Erbach. 23. Nov. Gemeinderatsſitzung. Für die
bei der Gemeinde Zell beſchäftigten Notſtandsarbeiter wurde ſeit=
her
von der Stadt Erbach ein beſtimmter Zuſchuß geleiſtet. Da
aber neuerdings die Arbeitslöhne oft nicht an die gezahlten Un=
terſtützungsſätze
heranreichen, ſo hat der Wohlfahrtsausſchuß ein=
ſtimmig
beſchloſſen, die Zuſchüſſe zu ſperren. Der Rat gibt zu die=
ſer
Regelung ſeine Zuſtimmung. Unter dem Vorſitz des Herrn
Kolmer wird die Rechnung des Kreiskrankenhauſes für das
Rechnungsjahr 1931 vorgetragen. Sie ſchließt in Einnahme mit
41 795,98 RM. und in Ausgabe mit 33 370 RM. ab. Herr Kolmer
beantragt Entlaſtung der Kaſſe und der Verwaltung, vorbehalt=
lich
der Genehmigung durch die Oberrechnungskammer. Der Ver=
waltung
und der Wirtſchafterin wird für die vorbildliche Leitung
der Dank ausgeſprochen. Ueber die Beſtellung eines hauptamt=
lichen
Arztes im Kreiskrankenhaus konnte keine Einigung erzielt
Da die Standesherrſchaft auf wiederbolte Eingaben
werden.
hin an Paragraph 4 des Ueberbauungsvertrages für Notbauten
feſthält. beſchließt der Rat, das Grundſtück käuflich zu erwerben
gegen einen Kaufpreis, der von der Lokalkommiſſion feſtgeſetzt
wird Der Verwaltung wird Vollmacht erteilt, mit der Stan=
desherrſchaft
zu verhandeln zwecks Uebernahme, der beſtehenden
Fürſorgepflicht für Georg Friedrich Eich 2. Wtw. und Georg Wil=
helm
Jäger
Ba. Unter=Moſſau, 23. Nov. Vom Turnverein. Unſer
Turnverein hat ſich in dieſen Tagen wun daran gemacht, ſeinen am
neuen Schulhaus gelegenen Turnplatz einzuebnen. In freiwilliger
fleißiger Arbeit ſind die Turner dabei, die Erde zu planieren. Es
entſtehen nun zwei waagerechte Teile von ziemlich gleicher Größe,
Der erſte für die Geräte, Sprung und Wurf, der zweite als
Spielplatz. Mit Beendigung der umfangreichen Erdverſchiebungen
geht ein langgehegter Wunſch endlich in Erfüllung. Gemein=
deabende
. Das Pfarramt teilt mit daß in dieſem Winter die
Frauen= und Mädchenabende im 2. Schulhaus ſtattfinden, begin=
nend
Dienstag bzw. Donnerstag dieſer Woche.
Dk. Waldmichelbach, 23. Nov. Hohes Alter. Am Donners=
tag
feiert Frau Eliſabeth Reinhard in der Spechtbach in bewun=
dernswerter
geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 90. Geburts=
tag
. Die Jubilarin vermag noch ohne Brille zu leſen. Sie iſt die
zweitälteſte Einwohnerin Waldmichelbachs und beſitzt eine große
Nachkommenſchaft: 3 Kinder, 23 Enkel, 22 Urenkel und ein Ur=
urenkel
.
Waldmichelbach (Odw.), 23. Nov. Die Straßenwalz=
arbeiten
zwiſchen Hirſchhorn (Neckar) und Langen=
thal
ſind beendet. Vom 23. ab verkehrt die Kraftpoſt Wald=
Hirſchhorn (Neckar) wieder uneingeſchränkt
michelbach (Odw.)
nach dem ab 2. 10. gültigen Winterfahrplan.

Herbſtkagung des Reichsverbandes Deutſcher

Kaufrübenbauer.
An der Herbſttagung des Reichsverbands deutſcher Kaufris
bauer nahmen ſämtliche Rübenbauerverbände von Weſt=, SN
Mittel= und Oſtdeutſhland teil. Auf der Tagesordnung ſtang=
A S
Wahl eines engeren geſchäftsführenden Vorſtandes, zu dem
Hauptmitglieder beſtellt wurden: Gutsbeſitzer W.
Albig, Kamuerdirektor Dr. Müller=Bonn, Miniſteri.
Bauer=Darmſtadt. Als Stellvertreter: Freigutsbs
Bank=Schleſien. Gutsbeſitzer Görg=Mitteldeutſchland.
weiteren wurden zum Vizepräſidenten der Internationalen
einigung europäiſcher Zuckerrübenpflanzer Gutsbeſitzer W.,
Albig gewählt und zu deſſen Stellvertreter Kammerdirekton
Müller=Bonn.
Sehr eingehend wurden die in den verſchiedenen Gebieten
1e.
Reiches beſtehenden Rübenverträge und die erforderlichen
nahmen zur beſſeren Finanzierung der Rübenernte erörtert.
bei wurde feſtgeſtellt, daß die Rübenvertragsverhältniſſe insb
dere unter dem Einfluß der Kontingentierung ſich in Schleſien
Mitteldeutſchland äußerſt ſchwierig geſtalten und vor alle
Schleſien zu untragbaren Mißſtänden geführt haben. Im G
*
ſatz hierzu ſind die Vertragsverhältniſſe in der Rheinprovin.
Süddeutſchland durch Abſchluß von einheitlichen Rübenvert rllſiſer
70
und im Verfolg einer erſprießlichen Zuſammenarbeit zw
Rübenbauerverbänden und Zuckerinduſtrie im Großen und G=
geordnet
. Es wurde über die Maßnahmen zur Abſtellung
Vertragsſchwierigkeiten in Oſt= und Mitteldeutſchland eing
beraten.
Dr. Müller=Bonn beleuchtete in ſeinem Vortrag
deutſche Zuckermarkt und der Kaufrübenbau
1a)e Zurt
zuer
Lage der deutſchen Zuckerwirtſchaft und ihre vorausſichtlich
Giefen
ſtaltung. Er äußerte ſich u. a. wie folgt: Durch den im Bet:
jahr 1932/33 zu erwartenden weitgehenden Abbau der überböhlirtn. Ge
Lagerbeſtände iſt mit einer gewiſſen Ausdehnung des Rüben)rzn. Es M
R
im kommenden Betriebsjahr zu rechnen. Der Abbau der 20
beſtände wird die Liquidität der Zuckerinduſtrie weſentli
höhen. Demgegenüber ſteht jedoch die innere Verbrauchslage
wie vor unter den Auswirkungen der verdoppelten Zucker
10
ſ0 ion
und der geſunkenen Kaufkraft. Nach wie vor muß an der
derung einer nachdrücklichen Senkung der wirtſchaftsfeind
Zuckerſteuer feſtgehalten werden. Gleichzeitig müſſen die Fa
Lanfk
tionskoſten der Zuckererzeugung geſenkt werden, um insgeſamt
zuü 5
n Aunſch
inländiſchen Verbrauch, der für die Zukunft die Hauptgrun
ud wie
der deutſchen Zuckerwirtſchaft darſtellt, erneut zu beleben.
ſeſcht
in Hand hiermit iſt der Steigerung der Zuckerverfütterung e
Bedeutung beizumeſſen, vor allem als Erſatz für die unter ßwrden
Einfluß der Weltmarktentwicklung ſtark eingeſchränkten
ausfuhr. Insbeſondere den zuckerpolitiſchen Beſtrebungenß Mi Rüchicht
mit Wo
Reichsverbands deutſcher Kaufrübenbauer iſt es zu verdankeiKnſicen 3u/
die Fabrikation zuckerhaltiger Futtermittel in den letzten
eine ſtets ſteigende Tendenz aufweiſt. In einer möglichſt
gehenden Stärkung und Ausdehnung des Rübenbaues erblit
Reichsverband eine der Hauptnotwendigkeiten für die d
Landwirtſchaft, die des Rübenbaues, als ihres intenſivſteny 40b MI
triebszweiges, im Intereſſe einer rentablen Getreide= und
Lenfcher.
wirtſchaft nicht entbehren kann. Neben einer bewußter
politik iſt es notwendig, die organiſatoriſche Durchführune
Kontingentierung in geeigneter Weiſe zu untermauern.
Haiff
ſondere für den Kaufrübenbau in Mittel= und Oſtdeutſchlan
Nrun
ben ſich größte wirtſchaftliche Schädigungen dadurch ergebend: hung b
er durch die geſetzliche Beſeitigung der Freizügigkeit den Ei
auf die Geſtaltung der Rübenpreis= und Lieferungsbeding
wiren d
verloren hat. Zu dieſem Zweck ſind geſetzliche Maßnahme
werb geſ
forderlich, die dem Kaufrübenbau angemeſſene Rübenpreis
nV.
Lieferungsbedingungen ſichern.
I nrotzd
E5
Ae. Hammelbach, 22. Nov. Diebſtahl. Im Laufe deu

gangenen Woche bemerkte ein hieſiger Händler, daß ihm meln
Ans=Pr
Birnen und Aepfel in ſeinem Lager fehlten. Da er nicht
wie er den Dieb faſſen könnte, war er gezwungen, Wache zu
Ende voriger Woche hat ſich ein Dieb erlaubt, ſeine Tat am Müſaung fo
durchzuführen; dabei iſt er in die Hände des Händlers ger
Als er die Täterin ſtellte, ließ dieſe die Birnen fallen und v
in Eile den Tatort. Die Angelegenheit wird zurzeit dur
In der Nacht vom 1
hieſige Gendarmerie unterſucht.
20. ds. Mts. verſuchten Einbrecher in das Wohnhaus desd
Rothermel von hier einzudringen. Zu dieſem Zweck erbrachiluſ,
ein Kellerfenſter. Der oder die Täter wurden vermutlich
das laute Anſchlagen des in der Nähe liegenden Polizeihunde
ſcheucht und mußten von der Tat abſehen. Wahrſcheinlich he

Täter beabſichtigt, das Fleiſch eines friſch geſchlachteten Schw
das im Keller aufbewahrt war zu holen. Polizeiliche E
lungen nach dem Täter ſind im Gange.
* Erbach bei Heppenheim. 22. Nov. Eiſerne Hoch
Am 25. November 1932 feiern die Eheleute Adolf Leitn
und Frau Katharine in Erbach bei Heppenheim das Feſt de
tenen Eiſernen Hochzeit in geiſtiger Friſche.

m. Vom ſüdlichen Odenwald. 22 Nov. Schwarzw
plage. Immer wieder treten in hieſiger Gegend Wildſche
in größerer Zahl auf und ſchädigen den Landwirt, ob es (n
zeit iſt oder ob dieſe vorbei ſei. Gegenwärtig wühlen ſie dr
Korn beſtellten Felder, nach Kartoffeln durch, die etwa b:1I.
Ernte und auch dem ſpäteren Pflügen überſehen wurden N
vereinzelt treten dieſe Schädlinge auf, ſondern gleich in
von zehn und noch mehr Stück. Wenn die Erde zugefröre
eine Schneedecke ihre Schlupfwinkel kennzeichnete, dann würe
Treiben bald aufhören bzw. würden Treibjagden die Schu
kittel vor des Jägers Büchſe bringen oder ſie aus unſerer 7o
vertreiben.
Bn. Hirſchhorn, 23. Nov. Verkehrsunfall. Be
Durchfahrt durch das als Verkehrshindernis bekannte Mitt
kam vorgeſtern mittag ein in Richtung Eberbach fahrenderd
zug einer Mannheimer Firma ins Schleudern und fuhr in
Wucht gegen die dort befindliche Stützmauer, ſo daß die
maſchine ſtark beſchädigt wurde. Bis zur Beſeitigung des 5ol
niſſes, was längere Zeit in Anſpruch nahm, trat eine g2
Verkehrsſtörung ein, da zurzeit keinerlei Umleitung des9
kehrs möglich iſt.

Segelflugſport im Mümlinatal.
Pflegeftäkte des Segelflugzeugbaues an der Gewerbeſchule Michelſtadt. Auf dem Wege zum Volksſt
Da ſponnen ſich nun Fäden zur Gewerbeſchule Mcl
ſtadt, deren Lehrerkollegium unter Führung des Schuleit
Bor Grandang einer SgeiltageGrappe Gewerbelehrer Lehr beſchloſſen hatte, dem Segelflugzeug
ihrer Anſtalt eine Pflegeſtätte zu ſchaffen. Bald war ver
daß die Schule ebenfalls für ſich ein Flugzeug der eben g
in Michelſtadk.
2
ten Art bauen ſollte: die praktiſche Erfahrung der Könige

Ind

König i. O., 22. November.
Die Beſchränkungen im Motor=Flugzeugbau, die der Verſailler
Vertrag Deutſchland auferlegt, brachten uns den Segelflug. Aus
kleinen Anfängen heraus hat Deutſchlands Jugend in den letzten
10 Jahren etwas geſchaffen, das jetzt dabei iſt, ein wahrer Volks=
ſport
zu werden. Namen wie Groenhoff, Kronfeld, Hirth und viele
andere weiſen Erfolge, die die ganze Welt aufhorchen machten und
die beſonders in der deutſchen Jugend Begeiſterung erwecken.
Dieſer Bewegung darf ſich auch das Mümlingtal nicht ver=
ſchließen
. Schon vor etwas mehr als zwei Jahren gründete ſich in
König die erſte Fliegergruppe unſerer engeren Heimat; zuerſt
als Jungfliegergruppe der Heſſenflieger Darmſtadt und ſeit
Jahresfriſt als ſelbſtändiger eingetragener Verein. In den zwei
Jahren wurden zwei Flugzeuge erbaut das Schulungsflugzeug
Stahlbad König und dann ſpäter ein Hochleiſtungsflugzeug
Geneſungsheim Dr. Zimper. Mit erſterem war es möglich, eine
Reihe von A=Piloten heranzubilden. Die Geneſungsheim Dr.
Zimper
ſteht dem bekannten Segelflugpiloten Jachtmann (einem
Mitglied der Königer Segelfliegergruppe) zur Verfügung. Die
Erfolge,
je dieſer damit auf dem Gebiete des Autoſchleppſtartes
und de=
Windenſtartes errungen hat, konnten kürzlich anläßlich
einer
egelflugveranſtaltung in König beſprochen werden. Die
Königer Gruppe muß nun aber zur Weiterbildung ihren A= Pilo=
ten
ein weiteres Flugzeug, zu Ausbildungszwecken geeignet er=
baue

In ihre Pläne hinein kam ein Ausſchreiben der Grünen
Poſt, die koſtenlos Pläne zu einem derartigen Flugzeug von
dem Chefkonſtrukteur der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft ausgearbeitet
zur Verfügung ſtellt; ja u. U. darüber hinaus noch Zuſchüſſe
leiſten will!

Nen

flieger und die Lehrkräfte und die Einrichtungen der Ge
ſchule ſollten ſich zuſammenfinden, um dem kommenden Vo
Segelfliegerei im Mümlingtal die Wege zu ebnen. Die
tive des Lehrerkollegiums der Gewerbeſchule ging noche
einlt
Schritt weiter man erwog die Möglichkeit der Gründu
Segelfliegergruppe in Michelſtadt. In einer Beſprechung
halb eines engeren Kreiſes ſprach Herr Dr. Zimper, der Vors
der Königer Gruppe und der spiritus rector des bis jetzt in
Geſchaffenen, über die Vorbedingungen und Erforderniſſeel
ſolchen Gründung. Die Vorausſetzungen ſind in Michelſta
handen, eine größere Anzahl junger Leute wartet darauf. 9
Segelflug betätigen zu können, ſo daß eine in aller Kürz
indende Gründungsverſammlung ſicherlich eine Segelfliegerſche
Michelſtadt aus der Taufe heben wird. In der Vexſammlun
den zwei größere Referate über den Segelflugſport einehſe
unterrichten.
Mniae
Die neuzuſchaffende Gruppe wird es ſich zur Aufgabe 00
müſſen, ohne lokalvatriotiſche Rivalität im Sinne des
ſamen Zieles der Förderung des Segelflugſports als V
in enger Zuſammenarbeit mit den anderen bereits be
iier
und noch zu gründenden Gruppen des Mümlingtales zu
eit
Als ruhender Pol in dieſer Arbeit wird die Gewerbeſchule
ſtadt zu gelten haben; ſie will den Gruppen nicht nur mi 0he !
techniſchen Einrichtungen zur Verfügung ſtehen, ſie will a9 h
jungen Segelfliegern die theoretiſchen Kenntniſſe übermitt
notwendig ſind, um ſich dem Segelflugſport zu widmen. 20
40
nur der wird dort etwas leiſten können, der ſich dieſem Spt
aiffit

und ganz verſchreibt, der ohne Ablenkung von anderen

[ ][  ][ ]

Yonnerstag, 24. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 327 Seite 7

je Tätigkeit der Not=und Arbeitsgemeinſchaft
Haupkverſammlung des Bürgermeiſter-Bereins im Kreiſe Heppenheim A. d. B.

ach Begrüßung durch den Vorſitzenden Schäfer=Kirſchhauſen
ir man zur Tagesordnung, wobei der Rechenſchaftsbericht von
Herren Schäfer=Kirſchhauſen u. Lamberth=Viernheim über die
daufe des Sommers gegründete Not= und Arbeitsgemeinſchaft
Bürgermeiſter des Kreiſes Heppenheim a. d. B. und ein Be=
t
über die bereits geleiſteten Arbeiten gegeben wurden. Es
de beſchloſſen, die Not= und Arbeitsgemeinſchaft innerhalb des
ans als ein beſonderes Gremium, in welchem die in der Not=
ntſtandenen
Fragen bearbeitet und behandelt werden ſollen,
eten zu laſſen. Alle Bürgermeiſter können ihre beſonderen
ſniche bei der Not= und Arbeitsgemeinſchaft vorbringen, ihre
ſaxbeit iſt erwünſcht. Kollege Müller=Lörzenbach erſtattete
ſhrungsablage. Daran anſchließend wurde beſchloſſen, ſtatt 5
noch 4 RM. an den Landesverband abzuführen. Es wurden
Zuruf einſtimmig folgende Vorſtandsmitglieder gewählt:
rſitzender Lamberth=Viernheim, 2. Vorſitzender Schä=
Kirſchhauſen, Schriftführer Röth=Hammelbach, Rechner
ler=Lörzenbach, Beiſitzer: Schmidt=Neckarſteinach,
Hartenrod Schiffers=Heppenheim a. d. B. und
Efer=Rimbach. Kollege Lamberth referierte über ſeine
kahrungen, Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit durch zinsloſe Kre=
und empfahl. von dieſen Geldern keinen Gebrauch zu
ſhen. Anſchließend gab er den Schriftwechſel über die Dienſt=
ſige
der Bürgermeiſter bekannt, woraufhin beſchloſſen wurde,
en die Zurückſetzung der Bürgermeiter im Kreiſe Heppenheim
ſpruch zu erheben und zu verlangen, daß ſie den Kollegen im
iſe Gießen, ſowie den übrigen Gemeindebeamten gleichgeſtellt
den. Gegen das Stillhalteabkommen ſoll Einſpruch erhoben
den. Es wurde beſchloſſen, die Herabſetzung der Pflegegeld=
auf
den Friedenspreis, ebenſo die Herabſetzung der Forſt=
valtungskoſten
zu beantragen. Gegen die Doppeltſendung
Treisamtsblätter ſoll Einſpruch erhoben werden. Es folgte

ein reger Gedankenaustauſch. Die Zeit drängte zum Auf=
und ſo konnten noch viele Fragen, die gründlicher Erörte=
bedurften
, nur kurz behandelt werden. Der 1. Vorſitzende,
die ſr Lamberth=Viernheim, gab noch bekannt, daß die nächſte
mich
gung in Hammelbach ſtattfinde, und ſchloß die Verſammlung
dem Wunſche, daß unſere Arbeit auch Frucht bringen und der
famel bald wieder im Gemeinde= und Staatsweſen ein freund=
euu
FFeres Geſicht zeigen möge.
W E Es wurden folgende Entſchließungen gefaßt:
ten 2

rebunzn) Mit Rückſicht, daß die Reichsregierung zur Behebung der Not=
dauaſe
der mit Wohlfahrtslaſten ſtark bedrückten Gemeinden die
ten gbnatlichen Zuſchüſſe von 60 auf 75 Millionen Reichsmark mit
es eili4f
*
Aus der heſſiſchen Landespferdezucht.
ſe= un
Auch in dieſem Jahre konnte die Landwirtſchaftskammer
ußten 2
ſankenswerter Weiſe in allen heſſiſchen Provinzen die Reichs=
führmif

bands=Stutenprämiierungen mit Unterſtützung der Landwirt=
fskammer
=Ausſchüſſe und des Landespferdezuchtvereins zur
Erchführung bringen. Die Veranſtaltungen hatten bei den
ergee Cröezüchtervereinen lebhaften Widerhall gefunden. Auf allen
imniierungsplätzen, und zwar in Alzey. Darmſtadt. Berſtadt und
ſeld waren die beſten Tiere der Landeszucht zu friedlichem
ſüibenprisF bewerb geſtellt worden. Die Beteiligung fiel ſogar im Ver=
ſich
zum Vorjahre bedeutend ſtärker aus. Auch der Beſuch war
rall. trotzdem die Beſtellungsarbeiten vielerorts noch nicht
los erledigt waren, ein recht guter, gewiß ein Zeichen, daß an
Laufe deſß Pferdezucht in landwirtſchaftlichen Kreiſen das größte In=
ihm
mhkeſſe vorhanden iſt. Die geſtellten Anforderungen bei den Reichs=
er
nicht hands=Prämiierungen, ſind bekanntlich weſentlich höhere als
Nache ulb den kleinen Lokal= und Marktſchauen. Im Anſchluß an die
Tat amſlimiierung kamen an die höchſtbewerteſten Tiere wiederum vier
rs geck gerpreiſe zur Vergebung. Die Sieger= Ehrenyreis=
ſen
und =0ketten des Reichsminiſteriums für Ernährung un. Land=
urzeit
du gtiſchaft Berlin für die beſten dreijährigen Stuten wurden ver=
ſhyen
: a) bei Kaltblut auf die dreijährige Elite=Stute Gi=
v
. Blücher. Züchter und Beſitzer: O. Dettweiler= Lauben=
nhaus

ſeck erbnäßn. Kr Mainz; b) bei Warmblut: an die dreijährige Elite=
Kite Alma v. Wilderer. Züchter und Beſitzer Rudolf Koch,
mutl
zeihund uis=Münzenberg (Oberheſſen). Der Siegerpreis des Reichs=
heinlich
hübandes für die beſte Familie wurde verliehen: a) bei Kalt=
zien
Sähyhlut auf die Stute Odyſſee v. Punſch mit drei Nachkommen
ſizeiliche Gtzürer und Beſitzer: Karl Sprengel 3. Reichelsheim/W.: b) bei
armblut auf die Stute Halina v Tantalus mit zwei
gkommen, Züchter und Beſitzer: Gg. Heil. Habitzheim. Er=
neHochſſulicherweiſe
konnten in Verbindung mit den Prämiierungen
Leity
derum Zugleiſtungsprüfungen und Hufbeſchlag=
s
Feſt Lſtämiierungen abgehalten werden Die geſamten Ver=
taltungen
haben wiederum zur weiteren Förderung unſerer
arzyſſerdezucht, zur Belebung des Zuchtintereſſes beigetragen und
zſchſhen ſich den auf der DLG.=Ausſtellung Mannheim erzielten
ſiyen Erfolgen würdig an.
Ve
ſie del
etwa !) e. Bad Wimpfen, 23. Nov. Verkehrsſtatiſtik. Die dies=
ſuige
Verkehrsſtatiſtik weiſt für die Zeit vom 1. April bis
wurden
September 1932 2570 Kurfremde und 10 404 Uebernachtungen
ſeich in 9
Unter den Kurfremden waren 2043, die nur 1 bis 3 Tage
Be
dann wünemachteten (Vorjahr 2495). An Kaſſenkurgäſten waren an=
oſend
: 63 (Vorjahr 198). An Privatkurgäſten waren hier ge=
die

unſerer (en: 458 (Vorjahr 420). Die Zahl der Uebernachtungen von
remden im vorigen Jahre betrug 14 259. Die Saiſon hat in
zfſen Jahre etwas enttäuſcht. Die erwartete Abwanderung in
all
kleineren Bäder iſt nicht eingetreten, Bedauerlich vor allem
dear der Rückgang der Kaſſenpatienten, während ſich die Zahl der
ahre
ſuhr in Mien Kurgäſte erhöhte.
daß Du. Jugenheim, 23. Nov. Zur Wahl am kommenden Sonntag
na des hchen nun die Kandidaten zur Verfügung: 1. Ludwig Dreher,
e n u mann: 2. Karl Heim. Landwirt; 3. Nikolaus Eberle, Photo=

Wirkung vom 1. November 1932 erhöht hat, ohne daß die Gemein=
den
eine fühlbare Erleichterung bis jetzt verſpürt haben, hat die
Not= und Arbeitsgemeinſchaft der Bürgermeiſter des Kreiſes Hev=
penheim
in ihrer heutigen Sitzung beſchloſſen, eine Abordnung.
beſtehend aus dem 1. Vorſitzenden, Herrn Bürgermeiſter Lam=
berth
=Viernheim ſowie Herrn Bürgermeiſter Schiffers= Heppen=
heim
. in das Miniſterium zu entſenden, um dasſelbe zur entſpre=
chenden
Erhöhung der wöchentlichen Zuſchüſſe zu veranlaſſen.
Das Verlangen der Gemeinden iſt rechtlich begründet. Soll=
ten
höheren Orts die berechtigten Anſprüche der Gemeinden ab=
gelehnt
werden, dann ſoll Rechtsbeſchwerde an den Reichsfinanz=
miniſter
verfolgt werden. Die erhöhten Zuſchüſſe ſind notwendig.
um den Aermſten der Armen die längſt erſehnte Hilfe zur An=
ſchaffung
von Kleidern, Schuhen und Kohlen uſw. zu bringen.
Betr.: Ausgleichung der Voranſchläge Ri. 1932.
Die heute in Hambach ſtattgehabte Bürgermeiſterverſamm=
lung
hat ſich eingehend mit dieſer Angelegenheit befaßt und iſt
nach gründlicher Ausſprache einmütig zu der Auffaſſung gekom=
men
, daß eine Möglichkeit zur Ausgleichung des Voranſchlags von
1932 in allen denjenigen Gemeinden die mit Wohlfahrtslaſten
ſtark bedrückt ſind, nicht gegeben iſt. Es muß daher in erſter Linie
verlangt werden, daß die Regierung bzw. der Staat in Würdigung
des Ausſpruches: Keine Ausgaben ohne Deckung der Gemeinde
den Betrag erſetzt, der zur Ausgleichung notwendig iſt.
Eine Deckung des entſtandenen Defizits durch die Steuerzah=
ler
, die ohnehin in ſteuerlicher Hinſicht ſchon ausgepreßt ſind.
iſt ein müßiges Verlangen, das den gewünſchten Erfolg nicht zei=
tigt
. Wir verweiſen in dieſer Hinſicht auf die Bier= und Bürger=
ſteuer
.
In dieſem Zuſammenhang verfehlen wir nicht darauf hinzu=
weiſen
, daß die Pflegegeldſätze in den ſtaatlichen Anſtalten von
pro Tag 3,60 RM. immer noch entſchieden zu hoch ſind und den
derzeitigen Verhältniſſen in keiner Weiſe Rechnung tragen. Wenn
man bedenkt, daß die Pflegegeldſätze in der Vorkriegszeit pro Tag
nur 0.50 bzw. 1.10 RM. betragen haben, kann man wirklich nicht
verſtehen, wie dieſer erhöhte Satz zu rechtfertigen iſt. Hier hat
der Staat die vornehme Pflicht zur Ausgleichung der Voranſchläge
durch weſentliche Herabſetzung der Pflegegeldſätze beizutragen.
Wir verkennen durchaus nicht die Not des Staates und ſein Be=
ſtreben
, ſeine Kaſſe in Ordnung zu bringen, verlangen aber ganz
eindeutig, daß man die Notlage der Gemeinden gleichfalls nicht
unterſchätzt und deren Kaſſen nicht in Unordnung bringt durch
Kürzung der Reichsſteuern uſw. und Aufbürdung ſonſtiger Laſten.

der; 8. Wilhelm Haſenzahl, Gemeinderat. Die Wahlzeit iſt r
M.
mittags 9 bis nachmittags 6 Uhr unter den bekannten Be
mungen, Wahlvorſteher iſt Herr Bürgermeiſter Burkhardt. Die
ſtige Bürgerverſammlung betr. Bürgermeiſterwahl verlief ohne
ſörungen, es ſprachen fünf Kandidaten, welche ihr Programm
nickelten.
Dp. Zwingenberg, 23. Nov. Gemeinderat. Voranſchlag
933. Hierbei konnten nur die unumgänglichen Ausgaben wie
Voſ9RFltsbezüge uſw. bewilligt werden, da die Einnahmen immer
inger und die Wohlfahrtsleiſtungen größer werden.
B0 Bensheim, 21. Nov. Evangeliſche Arbeitsſchule.
ucht la ßlich der Fertigſtellung ihres Erweiterungsbaues im evan=
uad
ſchen Vereinshaus veranſtaltet die evangeliſche Frauen= Ar=
r
vericht ſchule eine reichhaltige Ausſtellung ſelbſtgefertigter Arbeiten
Derband damit eine Kleiderſchau. Der Beſuch der Veranſtaltung
gei
ti ſehr ſtark, ein Zeichen großer Beliebtheit dieſer gut organi=
er
Gdtiten gemeinnützigen Unterrichtung unſerer Mädchen und Frauen
Vom

Bereiche einer nutzbringenden Frauenbetätigung.
Eerbund. Im Rahmen eines Vortragsabends las Herr
ard Göbel vom Heſſiſchen Landestheater Ernſtes und Hei=
ollendete
Ge=

tugenen Goethes. Zuneigung und den Gedichten von Her=
Heſſe, Karl Schäfer und anderem. In Holzamers Der
mp zeichnete der Vortragende vortrefflich die Geſtalt des Land=
n
=

Lungeſetzte Stoffe, ſo daß der Abend ſich für alle Beteiligten zu
cinden ſchönſter Erholung und Auslöſung geſtaltete.
Fegelile6.
D. Gernsheim, 21. Nov. Für 25jährige Mitgliedſchaft ehrte am
ſten Sonntag nachmittag der Geſangverein Liederkranz ſein
9
im benachbarten Klein=Rohrheim durch
glied Michael E

rreichung des Ehrenbriefes. Die Sänger verweilten in den
ichen Räumen ihres Mitgliedes noch einige Stunden bei fröh=
Kommenden Sonntag veranſtaltet der
der Unterhaltung.
ungverein Sängerluſt in den Räumen des Roſengartenpalaſtes
an Theaterabend. Zur Aufführung gelangt das Singſpiel Der

die Vorbereitungen ſind bereits in vollem
üger aus Kurpfalz
Be. Die Leitung liegt in Händen des Vereinsdirigenten Herrn

0 Oner i. R. Wilhelm Müller Der Begründer der einſt ſo
Denden Korbinduſtrie am hieſigen Platze, Herr Korbwaren=
eikant
Wilhelm Sauer, iſt im Alter von 85 Jahren verſtorben.
Gernsheim. 23 Nov. Waſſerſtand des Rheins am
Weh e 98 :Nopember 055 Meter, am 23. November 059 Meter.

69

Ca. Lorſch, 22. Nov. Ueberfall. In vorletzter Nacht
wurde der Philipp Schleißmann von hier auf der Straße Bens=
heim
Lorſch von unbekannten Tätern überfallen und bewußtlos
geſchlagen. Dieſelben nahmen ihm ſeine aus kaſſierten Zeitungs=
geldern
beſtehende, nicht unbedeutende Barſchaft ab und ließen ihn
jegen. Ein des gleichen Weges kommendes Mitglied der hieſigen
janitätskolonne fand Schleißman auf und veranlaßte deſſen Ueber=
führung
nach Bensheim ins Krankenhaus und verſtändigte die Po=
lizei
. Schleißmann war bis geſtern nachmittag noch bewußtlos und
konnte noch keinen Bericht des Ueberfalles geben.
D. Biblis. 23. Nov. Am Freitag findet eine ſehr wichtige
Sitzung des Ortsvorſtandes über die Entwäſſerung der Mörſch=
wieſen
ſtatt, zu der verſchiedene Herren des Kulturbauamtes
Darmſtadt geladen ſind. Die Arbeiten des Freiw Arbeitsdienſtes
Biblis an den Weſchnitzufern wurden eingeſtellt. Dadurch wurden
zirka 200 Arbeiter aus Biblis und Umgegend erwerbslos. Ein
Antrag auf Winterhilfe, der ſeitens der hieſigen Arbeitsloſen ein=
gebracht
worden war, wurde vom Gemeindeparlament als nicht
erfüllbar abgelehnt.
a. Offenbach, 23. Nov. Diamantene Hochzeit eines
alten Kriegers. In aller Stille feierte der frühere Bäcker=
meiſter
Joſeph Gregor Hein, ein Mitkämpfer von 1870, das Feſt
der Diamantenen Hochzeit. In Nieder=Wallſtadt (Unterfranken)
geboren, kam er frühzeitig nach unſerer Stadt und machte den
deutſch=franzöſiſchen Feldzug im ſpäteren Großh. Heſſ. (Leibgarde=)
Inf.=Regt. 115 mit. Er iſt einer der Zeugen aus jener großen
Zeit, die im Jahre 1872 die hieſige Kriegerkameradſchaft Haſſia
gründen halfen, und ſteht im 85. Lebensjahre. Zu dem jetzigen
Familienfeſte ließ ihm Großherzog Ernſt=Ludwig ſein Lichtbild mit
eigenhändiger Unterſchrift überreichen. Von dem Herrn Reichs=
präſidenten
, deſſen Bildnis ihm bereits früher verehrt wurde, ging
ein beſonderes Glückwunſchſchreiben ein, und das Geſchenk der
heſſiſchen Staatsregierung wurde durch das hieſige Kreisamt aus=
gehändigt
. Unter den Glückwünſchenden befand ſich natürlich auch
die Kriegerkameradſchaft Haſſia, die er einſt aus der Taufe hatte
heben helfen. Fünf Kinder, 21 Enkel und 16 Urenkel ſind die Nach=
kommenſchaft
des Jubelpaares.

die erſehnle Hilſe für die durch die Windhoſe
in Laudenbach an der Bergſtraße Geſchädigken.
i. Laudenbach 23. Nov. Wie wir ausführlich berichteten. wurdé
der nahe der heſſiſchen Grenze gelegene Ort Laudenbach durch eine
Windhoſe ſchwer heimgeſucht. Dank der anerkennenswerten vor=
bildlichen
Arbeitsgemeinſchaft der Ortseinwohner ſind die Schä=
den
an den Gebäuden faſt reſtlos repariert. Die Ziegeleien aus den
Nachbargebieten haben das Material auf Kredit geliefert, denm
es iſt den Betroffenen teils Arbeitsloſe und kleine Land=
wirte
natürlich nicht möglich, die Barmittel auf einmal hin=
zulegen
. Die Gemeinde ſelbſt hat zu kämpfen, denn die wöchent=
lichen
Wohlfahrtslaſten betragen ungefähr tauſend Mark und
können durch die Steuerausfälle der Betroffenen kaum aufgebracht
werden. Nun iſt es glücklicherweiſe, den unausgeſetzten Be=
mühungen
und dringenden Vorſtellungen des Landrats Dr.
Pfaff=Weinheim und des Bürgermeiſters Eberle in Lau=
denbach
ſowie den der Notwendigkeit entſprechenden Zeitungs=
berichten
gelungen, daß von der Badiſchen Gebäudeverſicherungs=
anſtalt
der Betrag von 10 242 Mark für die entſtandenem
Gebäudeſchäden zur Verfügung geſtellt wurde. Durch freiwillige
Vereinbarung wurde in einer außerordentlichen Sitzung der Ba=
diſchen
Gebäudeverſicherungsanſtalt vor einigen Tagen die Summe
von 9075 Mark an 81 Geſchädigte und ein weiterer Betrag von
1167 Mark für zwei beſonders hart Betroffene genehmigt. Durch
dieſe Beiträge iſt es möglich, die ſachlichen Unkoſten der Geſchä=
digten
zu zirka 7075 v. H. zu decken. Wenn man erwägt, daß es
bis vor kurzem überhaupt noch völlig unſicher war, ob und in wel=
cher
Höhe die vom Unwetter Geſchädigten eine Hilfe vom Staat
oder der Gebäudeverſicherungsanſtalt zu erhoffen hatten, ſo nimmt
man an, daß die Geſchädigten mit den bewilligten Beträgen
immerhin zufrieden ſind. Es ſteht jetzt noch der ſehr beträcht=
liche
Schaden an Obſthäumen aus; derſelbe beträgt ſchätzungs=
weiſe
etwa 30 00040 000 Mark bei 190 vernichteten Obſtbäumen.
Es iſt zu erwarten, daß auch hier noch Hilfe geſchaffen wird.

i. Viernheim 23. Nov. In Anerkennung beſonders guter Lei=
ſtungen
in der Prüfung für das Lehramt an Volksſchulen wurde
dem Junglehrer Hans Knapp auf Vorſchlag der Prüfungskom=
miſſion
eine Goethe=Medaille verliehen.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Mainz, 21. Nov. Deutſcher Wehrwille. Kund=
gebung
des Stahlhelm in der Stadthalle. Um nun
breiten Schichten der Mainzer Bevölkerung Aufklärung über den
vom Stahlhelm gepflegten Wehrſport und Wehrwillen zu geben,
wird von der Mainzer Ortsgruppe am Sonntag, den 27.
November unter dem Motto Deutſcher Wehrwille eine
größere Kundgebung in der Mainzer Stadthalle
veranſtaltet werden. Als Redner des Abends iſt Ortsgruppen=
führer
Hauptmann a. D. Hauffe=Dresden gewonnen worden.
Gleichzeitig wird an dieſem Abend die Reichswehrſportinſpektion
Wie an Allerheiligen,
des Stahlhelm anweſend ſein.
ließ es ſich die Ortsgruppe Mainz des Stahlhelms auch am Toten=
ſonntag
nicht nehmen, der Gefallenen in einer würdigen Feier auf
dem Mainzer Ehrenfriedhofe zu gedenken. In recht ſtattlicher Zahl
hatten ſich die Mitglieder mit ihren trauerumflorten Fahnen in
den alten glorreichen Farben Schwarz=Weiß=Rot eingefunden, als
nach einem Choral der Stahlhelmkapelle unter Leitung von
Zapellmeiſter Holzapfel der evangeliſche Pfarrer Diebener das
Wort zu einer zu Herzen gehenden Gedächtnisanſprache ergriff=
Der Heldentod unſerer Krieger bedeute eine ſtete Mahnung an die
Lebenden, auch jetzt in der größten Not auszuhalten und die Flinte
nicht ins Korn zu werfen. Unter den Klängen des Liedes vom
guten Kameraden ſprach weiter Herr Keßler einen Gruß und
Treuſchwur der Lebenden an die Toten. Kreisführer Minthe
nahm die Kranzniederlegung vor, wobei er in eindringlichen Wor=
ten
zur Einigkeit mahnte. Mit dem Deutſchlandlied fand die
ſchlichte Feier, an der etwa 250 Stahlhelmer in Uniform teilge=
nommen
hatten, ihr Ende.
Ac. Worms, 21. Nov. Stahlhelm und Winternot
hilfe. Geſtern abend veranſtaltete die hieſige Stahlhelmkapelle
im Konzerthaus Karpfen ein großes Militärkonzert, deſſen Rein=
ertrag
der Winternothilfe zugute kommt. Weiterhin veranſtaltet
die hieſige Ortsgruppe des Stahlhelm eine großzügige Sammel=
aktion
, um den Aermſten der Armen im kommenden Winter zu
Razzia bei Schmugglern. Die hieſige Kri=
helfen
.
minalpolizei veranſtaltete dieſer Tage in Oſthofen ein Razzia nach
Schmugglern, die ſich dort aufhalten ſollten. Zwar konnte Schmug=
gelgut
beſchlagnahmt werden, jedoch waren die Täter bereits ent=
kommen
.
Oberheſſen.
h. Angersbach, 22. Nov. Ausgrabungen vorgeſchicht=
icher
Grabſtätten haben in letzter Zeit wiederum an dem
Ringberg zwiſchen hier und Willofs ſtattgefunden. Es wurden
mehrere Gräber angeſchnitten, die jedoch nur geringe Beute er=
gaben
. Die Gräber ſtammen aus der Zeit von 20003000 vor
Chriſti.

94
*

Die Zigaretten-Raucher
der billigeren cMarken
schätzten früher an
Ihrer Sorte eine gewis=
ge
Schärfe,während die
Freunde der Sund6 Pf-
Zigaretten das CMild-
aromatische
liebten.
O BERSI.
noch immer nach dem
Rezept einer 5Pf. Ziga=
rette
hergestellt, hat
nun mit grossem Erfolg
die mildaromatische
Richtung in die 3½Pf:
Preislage hineingetra=
gen
. Werden doch Ca.
165 MillionenOBERST
Im eMonat geraucht!
D D 1O
die 3½3 Pfg-Zigarette 3

bei der nach teurer cMarken CArt
GBAAS *
sich Milde mit AROMA paart.

[ ][  ][ ]

Seldte mit ſeinen Begleitern, geführt von dem italieniſchen General Ragioni,
beim Beſuch einer Milizkaſerne in Rom.

Anläßlich der internationalen politiſch=wiſſenſchaftlichen Tagung der Volta=Stiftung weilten
mehrere deutſche politiſche Perſönlichkeiten in der italieniſchen Hauptſtadt. Insbeſondere der
Bundesführer des Stahlhelms, Seldte, benützte die Gelegenheit, um die Einrichtung der fasciſtiſchen
Wehrverbände eingehend kennenzulernen.

Der Ausſchuß bei der Beſichtigung des Geländes für den Kolonial=Hain.
Von rechts nach links: Oberbürgermeiſter Dr. Janſon=Eiſenach, Major a. D. Schulz, Landgeriömfu ſeine Selte
Präſident Dr. Maultzſch. Exzellenz von Lindequiſt, Exzellenz von Epp, Forſtmeiſter Kallen b/ eila gewonne
Frau von Lekow, Oberforſtrat Reinhardt, Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg, Oberlilſom Penn
direktor Gurlitt, Geheimrat Schubert und von Ruckteſchell. Hervorragende Vertreter der de) ,, ſein Pater
ſchen Kolonialvereine beſtimmten jetzt ein Waldgelände bei Eiſenach am Fuße der Warthß en Staate
als Stätte des künftigen Kolonial=Ehrenhains.

ebſt ſchon w
geſchmacht
eitſchland gen
Frickt, und nut

MäN
Ech herrenloſen
um zum Leh
wen und Mi
Zuent, das ih
Beſitzer eines
ngland macht
ſigen den W
follte. Bekan,

Reich und Ausland.

Enklarvker Heiratsſchwindler.

Frankfurt a. M. Vor einigen Monaten
lernte ein junges Mädchen einen angeblichen
Manfred Otto von Hoheneck auf einem Tanz=
abend
kennen. Er erzählte dem Mädchen, er ſei
als Pilot auf dem hieſigen Flugplatz beſchäftigt.
Nach kurzer Bekanntſchaft verſprach er dem
Mädchen die Ehe. Er erzählte dem jungen
Mädchen, daß ſein Vater einige Güter bei Ber=
lin
beſitze. Er erbat mehrfach Geldbeträge, die
ihm von dem Mädchen jedoch nicht ausgehändigt
wurden. Eines Tages borgte er ſich das Fahr=
rad
ſeiner Braut, um eine Beſorgung zu er=
ledigen
und brachte das Rad auch am nächſten
Tage zurück. Kurze Zeit darauf erbat er noch=
mals
das Rad und ließ ſich dann nicht mehr
ſehen. Das Rad verſetzte er im Pfandhaus.
Nunmehr erſtattete das Mädchen gegen den an=
geblichen
v. Hoheneck Anzeige wegen Heirats=
ſchwindels
. Bei der polizeilichen Vernehmung
ſtellte es ſich heraus, daß der Mann Schloſſer
und verheiratet iſt; den angegebenen Namen
führte er zu Unrecht. Da er feſte Wohnung hat,
wurde er zunächſt nach ſeiner Vernehmung wie=
der
entlaſſen. Das Fahrrad hat er inzwiſchen
beim Pfandamt ausgelöſt und dem jungen
Mädchen zurückgegeben.

Zu den ſchweren Erdſtößen
in Weſtdentſchland.

Brüſſel. Die Erdſtöße in der Nacht zum
Mittwoch wurden auch diesmal wieder und
zwar um 3.08 Uhr und 4.20 Uhr in ver=
ſchiedenen
belgiſchen Gebieten wahrgenommen,
wie ſeinerzeit das Beben in der Nacht zum
21. November.

Auch im Gebiet Köln und Aachen, ſowie über
die Grenze hinweg hat man am Mittwoch mor=
gen
gegen 4.15 Uhr die Erdſtöße verſpürt. Wie
verſchiedene Mitteilungen aus Bevölkerungskrei=
ſen
beſagen, waren die Erdſtöße jedoch bedeutend
geringer als beim letztenmal, aber immerhin
deutlich vernehmbar.

Der Zlieger Klausmann
auf dem Wege nach Deutſchland.

Freiburg. Der Auſtralienflieger Klaus=
mann
, ein Sohn der Stadt Freiburg, der zu=
ſammen
mit dem Flieger Bertram auf dem
Flug von der Inſel Timor nach Port Darwin
(Nord=Auſtralien) von der Route abkam und an
der unbewohnten Küſte eine Notlandung vor=
nehmen
mußte, wobei er mit ſeinem Begleiter
erſt nach über 1½ Monaten völlig erſchöpft von
Auſtralnegern aufgefunden wurde, hat jetzt die
Heimreiſe angetreten. Klausmann, der an den
Folgen ſeiner Leidenszeit ſchwer erkrankt iſt, hat
ſich am 3. November in Begleitung eines Arztes
auf den Dampfer Neckar eingeſchifft und wird
für Mitte Dezember in Hamburg erwartet. Ob
er dann nach Deſſau zu den Junkerswerken oder
in ſeine Heimatſtadt Freiburg kommen wird, iſt
noch nicht geklärt. Das Schickſal des in ſeiner
Geſundheit, beſonders pſychiſch ſchwer geſchädig=
ten
Fliegers iſt um ſo bedauernswerter, als
auch ſeine materielle Lage völlig ungeklärt iſt,
da die Verſicherungsfragen bisher noch keine
befriedigende Löſung gefunden haben.

Wolfgang v. Gronau ſchließt den Kreis
um die Welt.
Weſterland (Sylt). Wolfgang v. Gronau
iſt mit den drei Gefährten, die ihn auf ſeinem
ganzen Flug begleiteten, kurz vor 16 Uhr im
Dornierwal wieder im Flughafen Liſt einge=
troffen
, wo ſein Flug um die Welt ſeinen Aus=
gang
genommen hatte. Die letzte Etappe vom
Süden nach dem Norden Deutſchlands hatte
ſechs Stunden gedauert. v. Gronau und ſeine
Begleiter wurden von einer begeiſterten Menge
begrüßt, die im Sonderzug aus Weſterland her=
beigekommen
war. Auch die Marineſtation Kiel
hatte eine Abordnung entſandt.

Eine neue monumenkale Brücke in Berlin.

Die Fahrt der erſten Straßenbahn über die außerordentlich maſſiv gehaltene neue Jannowitzbrücke
in Berlin, deren Errichtung 10 Millionen Mark koſtete.

Drahtſeilbahnunglück in Siebenbürgen

Klauſenburg. Fünf Perſonen wollten
auf einer ſonſt zu Transportzwecken dienenden
Drahtſeilbahn bei Kovaſzna einen Ausflug ins
Gebirge unternehmen. Der Maſchinenmeiſter
wurde jedoch von einem Unwohlſein befallen
und ſtürzte auf eine Bremsvorrichtung, wodurch
ſich ein mit Holz beladener Förderkorb bergab=
wärts
in Bewegung ſetzte. Ueber einem 1400
Meter tiefen Abgrund ſtießen beide Förder=
körbe
zuſammen und ſtürzten in die Tiefe. Alle
fünf Inſaſſen des bergwärts fahrenden Korbes
fanden den Tod.

Der Blanbark von Linz
zu lebenslänglichem Kerker verurkeilk.

Sprengſtoffexploſion in Marburg.
Marburg. Beim Abtragen eines Hanges
ereignete ſich hier eine ſchwere Sprengſtoffexplo=
ſion
. Als geſtern vormittag die Grabungen auf=
genommen
wurden, ſchlug ein Arbeiter mit der
Spitzhacke auf einen ſteckengebliebenen Spreng=
ſchuß
, der explodierte. Dabei wurde ein Arbei=
ter
auf der Stelle getötet und zwei weitere
ſchwer verletzt.
Bouilloux=Lafont verhaftet.
Paris. Der Generaldirektor der Luftfahrt=
geſellſchaft
Aéro Poſtale, André Bouilloux=
Lafont, iſt geſtern vormittag in ſeinem Büro
verhaftet worden. Die Anklage lautet auf Ver=
wendung
von gefälſchten Papieren und geht auf
die Dokumentenfälſchung zurück, in die ein ge=
ſchäftlicher
Gegner André Bouilloux=Lafonts, der
Leiter der Franzöſiſchen Luftfahrtgeſellſchaft
Cidna, Paul Weiller, die Deutſche Lufthanſa und
der Direktor des franzöſiſchen Luftfahrtminiſte=
riums
, Chaumier, hätten hineingezogen werden
ſollen. Dieſe Verhaftung kommt nicht überra=
ſchend
, nachdem ſelbſt der Luftfahrtminiſter
Painlevé in aller Oeffentlichkeit André Bouil=
loux
=Lafont der Mitwiſſerſchaft an den Fäl=
ſchungen
angeklagt hat.
Geſtändnis
des Brückenwächters von Winnemucca.
San Franzisko. Der Brückenwächter
der am amerikaniſchen Wahltag den Sonderzug
Hoovers bei Winnemucca (Newada) angehalten
hatte, indem er die Signale auf Halt ſtellte und
über die Gründe ſeines Verhaltens bisher
keinen Aufſchluß gab, geſtand nunmehr, daß er
den Vorfall nur hervorgerufen habe, um die
Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit auf ſich zu
lenken. Die 22 Dynamitpatronen, die in der
Umgebung des Ortes, wo ſich der Vorfall ab=
ſpielte
, aufgefunden wurden, will der Brücken=
wächter
ſich aus einem verlaſſenen Bergwerk ge=
holt
haben.

Nach der Urteilsverkündung ſpringt er aus dem
Fenſter.
Wien. Die Geſchworenen in Linz haben
den ſiebenfachen Frauenmörder Franz Leitgöb
einſtimmig zu lebenslänglichem Kerker verurteilt.
Nach der Verkündung des Urteilsſpruches ſollte
Leitgöb von zwei Gefängnisbeamten in ſeine
Zelle zurückgeführt werden. Auf dem Korridor
entriß ſich der herkuliſch gebaute Mann plötzlich
den Wächtern und ſprang aus einem Fenſter des
1. Stockwerks in die Tiefe, mitten in eine nach
vielen Hunderten zählende Menſchenmenge, die
vor dem Gerichtsgebäude auf die Verkündung
des Urteils wartete. Die verblüffte Menge wich
zurück, und der nur ganz leicht verletzte Ver=
brecher
ſuchte das Weite. Er wurde aber von
einem Polizeibeamten eingeholt, der ihn nach
einem minutenlangen Ringkampf überwältigen
und feſſeln konnte. Leitgöb wurde darauf ins
Gefängnis zurückgebracht.

Anfruhr imn einem norweglſchen
Gefängnis.

Oslo. In einem im Schloß von Akershus
untergebrachten Gefängnis brach geſtern ein
Aufruhr aus. Eine Anzahl Strafgefangener, die
ſich vor einiger Zeit an einer Gefängnisrevolte
beteiligt hatten, und deshalb zu Zuſatzſtrafen
verurteilt worden waren, ſteckten die im zweiten
Stockwerk des Gefängnisgebäudes gelegene Ma=
lerwerkſtatt
in Brand, ſchnitten die elektriſchen
Leitungen durch und griffen einige Gefängnis=
aufſeher
tätlich an. Bei dem ſich entſpinnenden
Handgemenge wurden einige Aufſeher leicht
verletzt. Polizei und königliche Wachſoldaten
ſtellten die Ruhe wieder her. Das Feuer, das
inzwiſchen auch auf das dritte Stockwerk über=
gegriffen
hatte, wurde von der Feuerwehr ge=
löſcht
. Einige Strafgefangene wurden in ein an=
deres
Gefängnis geſchafft.

Rieſiger Beſkechungsſkan

1,5 Millionen Mark verloren

Berlin. Die Oberpoſtdirektion Berliſung zutrugen

ie 1ä
Ind.

Kriminalpolizei und der Unterſuchungsr zbehielt,
am Landgericht III beſchäftigen ſich, wißems Frage:
N.=A. meldet, ſeit Tagen mit einem
Beſtechungsſkandal, an dem Politiker, Im das Haupt
ſtehende Beamte, zahlreiche Berliner Kauso Ankunft 1
und Inhaber großer Baufirmen beteiligtſtnen Gebiet
ſollen. In Zuſammenhang damit iſt in AſAn, denen dan
leben der Oberpoſtinſpektor Fromm, ein frigZoen des he
leitender Beamter der Bauabteilung der wer kamen v
liner Oberpoſtdirektion, feſtgenommen wo
ſiedlern, an
Er hat bereits ein Teilgeſtändnis abgelegAug, die Willi
Verfehlungen gehen zum Teil bis zum X unen Ve
1926 zurück. Fromm hatte durch ſeimX maa
ziehungen zwei Baugeſellſchaften große. K1
vermittelt, wofür er allein bis 1930
20 000 RM. Beſtechungsgelder erhalten he
wurde bereits einmal verhaftet, als man
Fachkreiſen über die Bevorzugung der bet
den Baugeſellſchaften durch die Oberpoſtdin
wunderte, und eine Hausſuchung
30 000 RM. zutage, die in einem Badeofer
ſteckt waren. Fromm wurde jedoch wiedeſ
gelaſſen und das Verfahren gegen ihn eing
weil ihm keinerlei ſtrafbare Handlungenw Mende
zuweiſen waren. Schließlich erſtattete ſei= 0bether
ſchiedene Frau Anzeige, und neue N9 Konder
ſchungen brachten ſchwere Verſäumniſſe de
4 Mrdſee
ſichtsrates und faſt unglaubliche Verfehln
des Vorſtandes zutage. Das Betrugsden
Hunt i Sch
der Berliner Kriminalpolizei ſtellte inz
1M
feſt, daß rund 1 650 000 RM. verloren ſin.
die nächſten Tage iſt in dieſer Angeleendiniche.
mit weiteren energiſchen Schritten der
*4
ſuchungsbehörde zu rechnen.

24 Todesfälle beim Baſeballſpiel in Ar
NewYork. In dieſem Jahr wurden

24 Baſeballſpieler auf den Spielfeldern
rohen Spiels getötet. Die amerikaniſche
tungen regiſtrieren ſogar mit einigem
dieſe Ziffern, indem ſie daran erinnern,
Jahre 1931 fünfzig Spieler getötet wurd

Wiener Skraßenbahnſchaffn.
zum Dokkor beider Rechte prome

Dreißig Fiſcher vermißt.
Reykjavik. Man befürchtet hier, daß
fünf Motorfiſcherboote, die am Samstag aus=
gefahren
ſind und eine Beſatzung von etwa
30 Mann an Bord haben, im Sturm, der am
Sonntag an der Küſte wütete, untergegangen
ſind. Motorſchiffe und Dampfer, die zur Suche
der verſchollenen Boote ausgefahren ſind, haben
keine Spur von den Booten finden können.

Der Straßenbahnſchaffner Franz Seit
beſtand jetzt an der Wiener Univerſitä
juriſtiſche Doktorprüfung. Seiller muß
ganze Studienzeit über tagsüber den
verſehen und konnte nur in den Nächté‟
Studium nachgehen.

Seite 8 Nr. 327

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichte

Donnerstag, 24. November 143

Skahlhelmführer Seldke in Rom.

nial=Ehrenhain errichkef werden.

[ ][  ][ ]

mrerstag, 24. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 327 Seite 9

din Pierteljahrtauſend Stadt Philadelphia.
mick auf die Anfänge europäiſcher Kulkur in Amerika. Aus dem Leben der erſten Anſiedler.
eingeborenen Bewohnern, Indianern vom Stamm der Leni
AAr Aeſchiehlnnn mernsarolge Hleolung Lenapen oder Delawaren abſchloß. Am 1. September 1682

Kall Aierika gewonnen.

unſerer Zeit, in der ſich die Augen des zerriſſenen und
groten Europas immer wieder Hilfe ſuchend nach Amerika
in der das Schwergewicht der Weltgeltung auf die
Seite des Ozeans verlegt iſt, iſt es intereſſant, von Zeit
einen Blick auf die Anfänge europäiſcher Kultur in
ikr zu werfen, einer Zeit zu gedenken, in der der Grund
wurde zu dem Staatstoeſen, das heute eines der mächtig=
er
Erde iſt. Eine der geſchichtlich merkwürdigſten unter
ſiſten Siedlungen in den neuen Kolonien Englands an der
Fartifchen Oſtküſte, aus denen ſpäter die Vereinigten Staa=
ſitſtanden
, iſt die der Quäker unter William Penn im nach=
hn
Staat Pennſylvanien und die nunmehr gerade 250
zurückliegende Gründung der Hauptſtadt Philadelphia.
bie Quäker, d. h. Zitterer (ſie ſelbſt nennen ſich Geſellſchaft
ſreunde), ſind eine religiöſe Sekte von ſtrengpuritaniſcher
ing. Sie verſchmähen Theater, Tanz, Gaſtmähler,
hſpiel als weltliche Vergnügungen, tragen eine geſucht
Kleidung, verweigern Eid und Kriegsdienſt, be=
keine
Titel und Höflichkeitsanreden, nennen jeden Men=
ſohne
Unterſchied Du und nehmen vor niemandem den Hut
be erlitten in der zweiten Hälfte des ſiebzehnten Jahrhun=
für
England ſchwere Verfolgungen ſeitens der Regierung
herrſchenden Kirche. Da faßte William Penn den Ge=
ihnen
eine Freiſtatt in den neuen Kolonien in Amerika.
ſchaffen. William Penn, ein ſchwärmeriſcher Menſch, aber
huterer Charaker, kluger Kopf und glänzender Organiſator,
ſelbſt ſchon wegen ſeiner religiöſen Ueberzeugung im Ge=
s
geſchmachtet. Er hatte auch große Reiſen in Holland
eutſchland gemacht und dort, beſonders in der Pfalz, viele
andgaE) für ſeine Sekte und auch für den Gedanken einer Siedlung

20 Flilliam Penn ſtammte aus einer vornehmen und reichen
e d hie; ſein Vater, ein verdienſtvoller Admiral, hatte ſeiner
* Ac Fem Staate große Summen zur Bezahlung von Truppen
treckt, und nun machte William Penn den Vorſchlag, ihm
ntſchädigung für dieſe Schuld von 16 000 Pfund Sterling
620 000 Mark, für die damalige Zeit eine Rieſenſumme)
och herrenloſen und wenig beſiedelten Landſtrich am Dela=
Mülbrrom zum Lehen zu geben. Nach vielen ſchwierigen Ver=
lugen
und Mühen erhielt er am 4. März 1681 das könig=
Patent, das ihn zum unumſchränkten Herrn und perſön=
Beſitzer eines Landes von etwa der gleichen Größe wie
England machte eines Landes, das auf Wunſch des Königs
gegen den Willen des beſcheidenen Penn) Pennſylvania
ſollte. Bekannt ſind die Begebenheiten, die ſich bei dieſer
mang zutrugen. Als Penn nach Sitte der Quäker ſeinen
ſufbehielt, nahm der König den ſeinen ab und antwortete
ſenns Frage: König Karl, warum behältſt du nicht deinen
uf? lächelnd: Es iſt Brauch an dieſem Ort, daß immer
iner das Haupt bedecken darf.
or Ankunft der Quäker hatten ſich in dem in Betracht
denden Gebiet nur einige hölländiſche Anſiedler nieder=
en
, denen dann eine Anzahl Schweden gefolgt waren, auf
Boden des heutigen Philadelphia ſtand noch kein Haus.
aber kamen verſchiedene Schiffe mit engliſchen und deut=
Anſiedlern, angelockt durch die günſtigen Bedingungen der
ung, die William Penn gewährte. Im April 1682 ſchickte
ſeinen Vetter, den Oberſten Markham, als ſeinen Stell=
ſer
nach Pennfylvanien, der vor allem Verträge mit den

ſchiffte ſich dann William Penn ſelbſt mit etwas über 100 Aus=
wanderern
an Bord der Welkome ein, am 27. Oktober, nach
faſt neunwöchiger äußerſt beſchwerlicher Seefahrt landete er an
den Ufern des Delaware. Die Hälfte aller Mitfahrer waren den
auf der Seereiſe ausgebrochene.. Blattern zum Opfer gefallen.
Während die übrigen Provinzen, oder richtiger geſagt
Lehensſtaaten Amerikas, denn das waren ſie durchaus, wie z. B.
Carolina oder das an Pennſylvanien angrenzende Maryland, der
Beſitz des Lord Baltimores, eine durchaus ſtändiſche der da=
maligen
Staatsordnung Europas entſprechende Verfaſſung hat=
ten
, gab Penn ſeinem Land eine überaus demokratiſche Ver=
faſſung
mit einer geſetzgebenden Verſammlung und einem voll=
ziehenden
Rat, beide nach allgemeinem gleichem Wahlrecht ge=
wählt
, ſowie mit gewählten Richtern, einem äußerſt milden
Strafgeſetz, ſowie dem Grundſatz politiſcher Freiheit und reli=
giöſer
Duldung. Er ſelbſt als, und zwar erblicher Gouver=
neur
, alſo dem Recht nach Monarch behielt ſich nur geringe
Rechte vor, hat aber nie an der Selbſtverſtändlichkeit der Erb=
lichkeit
für ſeine Gouverneurſchaft gezweifelt. Dieſe demokra=
tiſchen
Grundſätze ſtellten für die damalige Zeit eine ungeheuer=
liche
Neuerung dar. Auch die Politik gegenüber den Indianern
war entgegengeſetzt der, wie ſie die ſeitherigen Entdecker und
Eroberer, vor allem Cortez und Pizarro, aber auch die engliſchen
Siedler befolgt hatten, ſtatt Gewalt und Raub Verträge und
Vertrauen. Auch machte Pitt als erſter keinen Gebrauch von dem
Recht, Monopole und Privilegien zu verleihen, ein Syſtem, das
doch mit Zunftzwang und genau begrenztem Handelsrecht noch
die Grundlage aller Wirtſchaft in Europa bildete; er führte ſtatt
deſſen abſolute Handels= und Gewerbefreiheit ein. Schon bald
nach Penns Ankunft konnte das erſte Parlament zuſammen=
treten
; in nur dreitägiger Sitzung genehmigte es die Verfaſſung
und 40 von Penn vorgeſchlagene Geſetze, ſowie noch 21 neu dazu=
kommende
. In den folgenden Jahren mußte allerdings auch
Penn ſich davon überzeugen, daß eine durch keine andere Gewalt
gezügelte Demokratie auch ſchwere Gefahren in ſich birgt; er
hatte manche Schwierigkeiten und manchen Kummer mit der
Volksvertretung, die zu den ſo unendlich vielen Rechten, die er
ihr gegeben, noch mehr wollte und vor allem bei Bewilligung
notwendiger Geldmittel engherzig und kurzſichtig war, ja ſogar
ihn, ihren Wohltäter, als es ihm infolge der für die Kolonie ge=
brachten
Opfer ſchließlich pekunjär ſchlecht ging, völlig im Stich
ließ.
Beſonders erwähnenswert iſt, daß dieſe Verfaſſung für
Pennſylvanien das Vorbild wurde für die nach ihrer Unab=
hängigkeitserklärung
angenommene und heute noch in Kraft be=
findliche
Verfaſſung der Vereinigten Staaten von Amerika.
Merkwürdig erſcheint, daß dieſe Anſiedler, die ſo ſehr auf
ihre eigene Freiheit hielten, nichts Verwerfliches ſahen in der
Einrichtung der Negerſklaverei. Viele hielten ſich Sklaven. Wil=
liam
Penn ſelbſt wollte auch den Neger menſchlich behandelt
wiſſen und ihm auch nach treuer Dienſtzeit Gelegenheit ſchaffen,
ſich freizumachen, aber die Abfchaffung der Sklaverei hielt er
im Hinblick auf die Minderwertigkeit der ſchwarzen Raſſe nicht
für möglich. Er ſelbſt hielt zwar keine Sklaven, aber er lieh
ſich ſolche zu ſeiner Bedienung von ſklavenhaltenden Freunden!
Die anderen frommen Quäker hatten auch gegen dieſe Inſtitu=
tion
nichts einzuwenden. Anders die deutſchen Anſiedler. Dieſe
Pfälzer Bauern proteſtierten ſchon 1688 ſehr energiſch gegen die
Sklaverei, ohne jedoch etwas zu erreichen.
Schon bald nach ſeiner Ankunft begann Penn mit dem Bau
der zu gründenden Hauptſtadt. Als Platz wurde der Zuſammen=

fluß des Delaware und des Schunlkill gewählt, ein ganz ge=
nauer
Plan wurde ausgearbeitet. Philadelphia iſt alſo nicht wie
die meiſten Städte Amerikas, zufällig und planlos entſtanden,
ſondern nach genau vorher beſtimmten Entwürfen. Nicht weniger
als 23 Schiffe mit Auswanderern waren im Laufe des Jahres
1682 in den Delaware eingelaufen, und ſo konnte der Bau mit
Feuereifer in Angriff genommen und mit Erfolg fortgeführt
werden. An Stelle von Zelten, Blockhäuſern und Erdhütten der
erſten Notzeit traten ſteinerne Häuſer von ſtädtiſchem Charak=
ter
. Schon nach einem Jahre waren 100 ſolcher Häuſer an=
gelegt
, und in der Nähe der Stadt waren 300 Bauerngüter im
Betrieb. Zwei Jahre darauf zählte Philadelphia bereits 600
Häuſer. Sofort wurden auch Schulen gegründet, und noch im
Anfang 1683 eine Druckerpreſſe aufgeſtellt, während z. B. in
New York erſt 73 Jahre nach der Gründung eine ſolche in Be=
trieb
genommen wurde. Der Aufſtieg der Stadt ging in ſchnellem
Tempo weiter, ſo daß Philadelphia heute 2 040 000 Einwohner
zählt. Auch geſchichtlich iſt Philadelphia noch manchmal hervor=
getreten
. Am 5. September 1774 verſammelte ſich hier der erſte
Kongreß der Staaten, der über Maßregeln gegen die Willkür
Englands beriet, und am 4. Juli 1776 wurde hier die Unab=
hängigkeit
der amerikaniſchen Kolonien proklamiert. In dem
folgenden Krieg wurde Philadelphia am 26. September 1777 von
den Engländern unter Howe eingenommen und blieb bis 18.
Juni 1778 in deren Beſitz. Am 17. Mai 1787 verſammelte ſich
hier die Verſammlung, die ſich am 17. September über die
jetzige Verfaſſung der Vereinigten Staaten einigte. Bis 1800
war die Stadt der Sitz der Regierung des Staats Pennſyl=
vanien
, die jetzt in Harrisburg reſidiert; von 17901810 auch
Bundeshauptſtadt vor der Gründung der Stadt Waſhington.
Der Staat Pennſylvanien iſt heute einer der mächtigſten der
Union. Reiche Funde an Kohlen, Eiſen, Kupfer und Petroleum
haben beſonders im nordweſtlichen Teile des Staates bei Pitts=
burg
eines der gewaltigſten Induſtriegebiete der Welt ins Leben
gerufen. In den bäuerlichen Teilen des Staats ſpricht noch ein
großer Teil der Bevölkerung ein ſtark dialektiſches Deutſch, die
ſogenannten Palzers, d. h. Pfälzer, Nachkommen der erſten
Anſiedler, die ſich bis heute Sprache und Sitte der alten Heimat
bewahrt haben.
Sch.

Die Budapeſter Frau im Hermelin
Jean Gilbert hatte einmal vor vielen Jahren eine erfolg=
reiche
Operette Die Frau im Hermelin geſchrieben. Nun tauchte
in Budapeſt eine zweite Frau im Hermelin auf. Nicht auf der
Operettenbühne, ſondern in der Oper. Allerdings nicht an der
Rampe, ſondern im Zuſchauerraum, bei einer Erſtaufführung
von Richard Strauß. Aber einen gewiſſen Erfolg konnte auch
die Epigonin verbuchen . . . Sie kam zu ſpät, die Frau Gräfin
Parravicini. Und wurde genötigt, den erſten Akt der Oper
ſtehend über ſich ergehen zu laſſen. Richtiger: Sie ſollte es tun.
War jedoch muſikaliſch genügend gebildet und wußte, daß der
beſagte erſte Akt knappe fünfviertel Stunden dauert. Das ging
zu weit. Man kann von einer temperamentvollen italieniſchen
Gräfin nicht erwarten, daß ſie fünfviertel Stunden lang auf
ihren Sperrſitz wartet. Trotz aller Liebe zu Richard Strauß nicht.
Italiener warten nun einmal nicht gern. Und die Frau im
Hermelin in der Budapeſter Oper hat ſich deshalb ſchlicht hin=
geſetzt
.Auf das Parkett des Zuſchauerraums. Mit ihrem großen
Abendkleid und dem noch größeren Hermelinmantel. Eine Weile
ſpäter legte ſie ſich auf den ausgebreiteten Hermelinmantel. Und
erzielte einen nicht unanſehnlichen Heiterkeitserfolg. Die Gefahr
beſtand, daß die auf Hermelin gebettete Gräfin bald mehr Zu=
ſchauer
haben könnte als die Sänger auf der Bühne. Alſo wurde
der Frau im Hermelin ungeachtet der einſchlägigen Polizeivor=
ſchrift
doch ein Seſſel gebracht. Auf dieſe Weiſe erreichte man das
Idealziel: Im weiteren Verlauf der Opernvorſtellung iſt nichts
Intereſſantes geſchehen. Um nicht zu vergeſſen: Die Premiere
hatten trotz des ſeltſamen Hermelin=Zwiſchenſpiels keinen Erfolg!

adeofe
in ei fährende Fiſch=Spezial= Geſchäft.
zdlungen
ſtattete ſe k Bliſabethenſtraße 42, Telefon 367
neue M1 Sonder=Angebot:
nniſſe 2 hiſter Nordſee=Kabliau i. Schn. 0.55
Verfechl
Reilbutt i. Schn. 0.90, Rotzungen 0.80
Betrugsd
ftellte ins
hter Rhein=Salm . schn. 2.80
tloren
Aufelchen, Rhein=Zander, Seezungen
r Angel
n der Rilſch ..
i. Schn. 0.70
in W0 Küchenfertige Ausſchnittfiſche:
nurden Bluchs . . 0.451581, Kabliau)) 5
Fllets 0.50 Schellfiſch 0.30
Aus meiner Rheinfiſcherei:
inigen Le. Spiegel=Karpfen 0.95, Schleien,
ern, Aſemn, Back iſch 0.30, Räucherwaren,
Klinge, Sprotten, Seeaal, Flundern,
. Schellfiſch, Spickaal, Lachs uſw.
hafug Liter Marinaden . .. 0.68
andllseiſch=Salat A Pfd.
huße Portion Bering i. Gelee 0.10
ſings=Salat Krabben Mayon.
Fiſch=Salat.
Verven,Oelſardinen reichſte Auswahl,
weitere billigſie Preiſe. (16281
Seachten Sie meine Fenſter.

ſtichellfiſch 0 9ß Kabliau o. K. 0.30
ne Heringe 0. Be lSchellfiſch 0.32

Oe
eh. Metzgerei
hrenſtadt ſofort
zt. zu verm.
ausgeſchl. (*
K210 Gſchſt.
Eriſtenz!
u. bill. Haus
ensm.=Geſch.
Worms)
Bed. z. pkf.*
R224 Geſch. Zweifamilien=Haus
m. Gart., ſolid, all.
Komf., Ztr.=Heizg.,
freie ſonn. Lage, b.
6000 Anz. z. 1. 4.
33 od. früh. zu kauf.
geſ. Eine Wg. muß
rei w. Off. nur m.
Preis u. Lage unt
R 199 an Geſchſt. Tücht. Wirtsleute
ſuchen brauereifreie
Wirtſchaft z. pacht.
od. zu kaufen. Off.
u. R 218 a. d. Geſch.*

7

ſchelfiſch 1o Kabliauv.K. 28
Ine Heringe / &. S Schelfiſch, 30
herſch . . . 38 Fiſchſilets . 48
rchenfertige Ausſchnittſiſche!
Selelu chs.
40 Jsld. Kabliau 45
ſtü 9 BSchellſiſch 45 Nordſ.=Kablian 50
Meilbutt i Schn 85 Rotzungen 75
W Aeinbackfiſch .. 28 Breſem . 45

Marktplatz
gegenüber Roihſchild.

Enkirch & Rühl
16298)
Kiesstraße41 c Telefon 259o
Dieſe Woche ganz beſonders ſchöne lebendfriſche Seeſiſche
Lebendfriſche Nordſee=Bratſchellſiſche.
. . Pfd. nur 22 d
Kabliqu, ganz, ohne Kopf Pfd. 28 5, Schelfiſch Pfd. 35
Blutfriſche Srüne Heringe Pfd. 25 8, Bratſchollen Pfd. 35
Prachtvoller Goldbarſch Pfd. 40 , Rolzungen Pfd. 60 3
Feinſter Nordſee=Seelachs, geputzt, i. Schnitt . . . Pfd. 45
1 Sorte Kabliau, lebendfriſch, geputzt, i. Schnitt . Pfd. 50
1. Sorte Schellſiſch, lebendfriſch, geputzt, i. Schnitt, Pfd. 60 d
Feinſtes EdelFilet.
.. . . Pfd. 50 und 60 H
Gr. friſcher Heilbutt,
Sonder=Angebol: im Schnitt . . . . Pfd. 00 9
Feinſter W. Stöhr, wie Filet, v. Haut u. Gräten, Pfd. nur 60 3
Feinſier Fluß=Zander Pfd. 80 9, Friſche Muſcheln Pfd. 10 9
Friſch gebackene Fiſch=Koteletts, beiß aus der Pfanne Pfd. 50 8
Alle Räucherwaren, neue Marinaden, neue Salz= u. Matſesheringe

Neuzeitliches,
ſonderſteuerfreies
Einfamil.-Haus
8 Zim. u. Zub.,
Tintenviertel oder
Steinberg,, bei ſo=
fortiger
Zahlung
geſucht.
Übergabe erſt Herbſt
1933 nötig.
Angeb. mit genau.
Freis etc. direkt an
Prof. Dr. Voigt,
Darmſtadt.
Kekuléſtraße 5.
(16306b)

Wirtſchaftsanweſen
mit reichl. Invent.
Altbek. Geſchäft.
8000 Einw. Wegen
Todesfall für nur
14000. Anzahl.
5000, z. verkauf.
Näheres dch. Adolf
Dingeldein. Land=
wehrſtr
. 39. Tel. 2067.
(16285)

Lebensmittel=
Großhandlung
mit Auto u. Kund=
ſchaft
zu verkauf.
Käuf. w. angelernt.
Ang. R 202 Geſchſt.
Haus mit
Garken
nicht allzu weit v
d. Stadtmitte ent=
fernt
, gegen Bar=
zahlung
(2030 000
Mk.) zu kaufen ge=
ſucht
. Angebote m.
Preis u. näh. Be=
ſchreibg
. unt. R213
a. d. Geſchſt. erbet.
(16267)

Inhaber: Jakob Lautenſchläger
Eliſabethenſtraße 19 Telephon 543
Erſtklafiges Fiſchſpezialgeſchäft
In bekannt la Qualitäten:
nie zart wie Kalbfleiſch
Dlitn
Auppenſtor zuber. wie Rumſteack 0. 10
Nordſee=Heilbutt im Schnitt . . . nur 0.90
Nordſee=Heilbutt, 2=3pfündig . . . .0.65
Nordſee=Cabllau im Schnitt . . . nur 0.55
Fiſchfilet, tafelfertig, Pfund 0.50, 0.65
nur eigene Herſtellung, nicht in Paplerhnlle.
1a Salm, rotfleiſchig. im Schnitt. Pfd. 1.40
ſowie alle weitere Feinſiſche in großer Auswahl.

Vae

Pfund nur 1.40

Billige Konſumſiſche

Bratſchollen . . 0.40
0.40 Friſche Muſcheln 0.14

Bratſchellſiſche 0 95 Cabllau o. g. . . 0.30
Grüne Heringe U. Gd Schelſiſch o. K. . 0.32
Goldbarſch o g.
Makrelen
Nordſee=Seelachs, küchenfertig, Pfund 0.45
Fsland=Schellſiſch, küchenfertig, Pfund 0.50
Lebende Spiegelkarpfen i. all. Gr., Pfd. 0.95
Lebende Schleſen, Rheinhecht. Bärſche
Rheinbreſ. 0.50 u. 0 65, Rheinbackſiſche 0.35
Echter Rheinſalm im Schnitt billiger

(TT. 15863

Aarrast
negelt das Nima!
Auch wenn es draußen noch so kalt und unfreundlich ist, sorgt
Ihre Nase dafür, daß die Luft eines gemäßigten Klimas in Ihre
Bronchien gelangt. Die reichlich durchblutete Nasenschleim-
haut
hat nämlich die Fähigkeit, die zu kalte oder zu trockene
Atemluft zu erwärmen, zu durchfeuchten und von Staub und
Bakterien zu befreien. Darum soll man durch die Nase atmen.
Atmet man nämſich durch den Mund, so gelangt die Luft kalt,
trocken und unfiltriert in Rachen und Lungen. Es entsteht
jene abnorme Trockenheit des Rachens, die nicht nur lästig
ist, sondern auch die Widerstandsfähigkeit der Mund- und
Rachenschleimhäute herabsetzt und leicht zu Erkältung und
Infektion führt. Schnupfen, Halsentzündung, Heiserkeit, Kehl-
kopf
-und Rachenkatarrh oder noch Argeres sind die Folgen.
Bewahren Sie sich davor, indem Sie durch die Nase atmen
und WVBERT nehmen! Wybert-Pastillen regen die Speichel-
sekretion
an, wirken beruhigend und überziehen die Atem-
wege
mit einer erfrischenden, reizmildernden und schützenden
Schicht. Aus reinen Naturprodukten hergestellt, werden Wybert
auch vom empfindlichsten Magen ausgezeichnet vertragen.

Rheinzander (ietzt beſond, ſchön) 0.90 u. 1.00
Räucherwaren in allergrößter Auswahl.
la Sprotten, 1/. Pfd. 0.20, Kiſtchen nur 0.45
Echte Kleler=Marinaden friſch eingetroffen.
O00 Beachten Sie bitte unſere Auslagen ooo
Friedſiſhbäckerei täglich in Betrieb.
Prompter Stadt= und Fernverſand.

Große Dose mit ca. 400 Wybert . . . 90 Pf.
Kleinere Dose für die Tasche .. . . 45 Pf.

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 327

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Uun Saglelllsdr.

Frei von Jedermann und aller Knecht.

Mit wachſender Freude habe ich dies feine Buch geleſen, das
aus der Feder von Nincks älteſtem Sohn, Dr. Johannes Ninck, ge=
rade
recht zum 100. Geburtstag des ſeltenen Mannes erſcheint
Carl Ninck iſt in Naſſau nicht vergeſſen, in Hamburg und zwar
weit über ſeine St. Anſchar=Gemeinde hinaus
erſt recht nicht.
Durch dies treffliche Lebensbild gewinnt das Nicht=Vergeſſenſein
wieder Geſtalt und Wirklichkeit. Meiſt aus den eigenen Worten
Nincks wird ſeine naſſauiſche Heimat lebendig, ihre Berge und
Wälder, ihr Volkstum und ihr kirchliches Leben vor 100 Jahren.
Wir erleben, wie Ninck in ſeinen erſten Heimatgemeinden auf dem
Weſterwald und im Taunus zu ſeiner ſpäteren großen Aufgabe
heraureift, wie er als Feldprediger und Krankenpfleger in zwei
Kriegen ſeinen Blick weitet. Dann breitet ſich vor unſeren erſtaun=
ten
Augen die tiefgrabende und weitreichende Arbeit in Hamburg
aus: in ſeiner St. Anſchar=Kapelle, in den von ihm gegründeten
Anſtalten, in ſeiner Nachbar= und Kinderfreund‟=Gemeinde.
Eine Fülle von Bildern aus der Einzelſorge, ſein Ringen um die
Seele der Entkirchlichten geben auch heute noch fruchtbringende An=
regung
für unſere Aufgaben in der Gegenwart. So iſt das Buch
viel mehr als ein Lebensbild. Es iſt ein Lehrbuch der Inneren
Miſſion, der Gemeindepflege und der Evangeliſation, der Anſtalts=
arbeit
und des Preſſedienſtes. Es zeichnet uns mit liebevoller
Treue das Bild eines ganzen Mannes, den Gott reich geſegnet hat.
Ich wünſche das Buch auf den Weihnachtstiſch des deutſchen
evangeliſchen Pfarrhauſes und in die Hand aller Freunde der
einerel. Olce le us D. Kortheuer, Landesbiſchof von Naſſau.
*) Lebenswerk und Perſönlichkeit des Menſchenfreundes Carl
Ninck von Dr. Joh. Ninck (Verlag Guſtav Schloeßmann, Leipzig).

Prof. Dr. Friedrich Schönemann: Die Vereinigten
Staaten von Amerika. 1. Band: Von der Kolonie zum Welt=
Band: Die amerikaniſche Demokratie von heute‟
reich
(Deutſche Verlagsanſtalt Stuttgart und Berlin. Beide Bände
in Leinen geb. 21,60 Mk.)
Die mangelnde Kenntnis des Auslandes und beſonders auch
Amerikas hat uns vor, in und nach dem Kriege unendlich ge=
ſchadet
und verleitet uns auch heute noch dazu, gerade von Ame=
rika
Hilfe aus unſerer politiſchen Notlage zu erwarten. Wir
müſſen in die Mentalität des amerikaniſchen Volkes einzudringen
verſuchen, um nicht dauernd falſchen Höffnungen und Enttäu=
chungen
zum Opfer zu fallen. Wir müſſen das Werden der
Vereinigten Staaten von Amerika verfolgen um ihrem Sein
gerecht werden zu können; wir müſſen uns ſeine heutige Stel=
lung
in der Welt mit allen Möglichkeiten und Schwierigkeiten
klar machen und verſuchen, dem lebendigen Amerikanertum von
heute nahezukommen. Dieſe Aufgabe hat ſich der Verfaſſer ge=
ſtellt
, der wie kaum ein zweiter berufen iſt, ſie zu erfüllen; denn
er hat 9 Jahre ununterbrochen an der Havard=Univerſität gelehrt
und in dieſer Zeit in Gutem und Böſen unmittelbar das ame=
rikaniſche
Volk kennen gelernt.
Der 1. Band beſchäftigt ſich mit den geſchichtlichen Tatſachen;
hier intereſſieren beſonders das Kapitel über die Einwanderung
und das Raſſenproblem, die Neger= und Indianerfrage. Der
Band zeigt das heutige Amerika. Hier möchte ich folgenden
Satz beſonders hervorheben: daß nämlich alles freier und einzig=
artiger
klingt, als es in Wirklichkeit iſt. Denn das Gefühl der
Fre heit iſt bei den modernen Volksmaſſen wichtiger als die
Freiheit ſelber. Wenn die praktiſche Entwicklung dem anfäng=
lichen
Ideal zuwiderläuft oder es längſt nicht erreicht, nimmt er
(der Amerikaner) es nicht tragiſch. Deshalb hat er auch die
Scheu vor gründlich überlegten Grundſätzen im Blut. Von be=
ſonderem
Intereſſe ſind die Kapitel über Kulturtendenzen und
iber Amerikaniſche Lebensanſchauungen, die außerordentlich
guten Einblick gewähren und das Verſtändnis für die weitere
Entwicklung eröffnen. Durch die ſehr zahlreichen Hinweiſe auf
die moderne amerikaniſche Literatur wird es auch dem Leſer er=

möglicht, das hier gewonnene Bild noch weiter zu vertiefen und
ſich ein eigenes Urteil zu bilden
Das Buch ſteht dem bekannten Englandwerk von Dibelius im
gleichen Verlag ebenbürtig zur Seite. Es iſt klar und eindring=
ich
geſchrieben, und verſteht immer wieder neue Geſichtspunkte
hervorzuheben. Der Verfaſſer hält mit ſeiner Kritik, ſowohl
gegenüber Amerika als auch ſeinen deutſchen Landsleuten nicht
zurück und wird dadurch die Wege gegenſeitigen Verſtehens
ebnen. In unſerer heutigen Situation kann es uns ein wert=
voller
Helfer ſein, die Weltlage zu beurteilen, und uns von fal=
ſchen
Hoffnungen auf die Rettung von jenſeits des großen
Waſſers bewahren.
W.
Luftſchiff vorans Arbeit und Erleben am Werke Zeppelins von
Dr. h. c. Colsman. Mit 35 Bildern. Leinen 5,75 RM. (Deutſche
Verlags=Anſtalt, Stuttgart und Berlin.) Colsman kam zu
Zeppelin nach der Kataſtrophe von Echterdingen und hat einen
weſentlichen Anteil an der weiteren Verwirklichung der Pläne des
Hrafen. Er ſtand ihm als Organiſator und Berater zur Seite und
wurde der Gründer des Zeppelin=Konzerns dem er bis vor kurzem
als Generaldirektor angehört hat. Im Mittelpunkt ſeines Buches
teht das Luftſchiff und Graf Zeppelin ſelber, deſſen Perſönlichkeit
r auf Grund ſeiner dauernden engen Berührung mit ihm ſo zu
ſchildern vermag, wie es bisher noch niemand konnte. Sein Buch,
für jung und alt gleich geeignet, gehört zu denen, bei deren Lek=
türe
man gelegentlich nach dem Schluß ſieht, in der Hoffnung, es
möchte noch nicht ſo bald zu Ende ſein.
Zahlen für Jedermann, insbeſondere für den Phyſikunterricht. Von
Dr. Hermann von Baravalle. 148 Seiten Franckh’ſche Verlags=
handlung
, Stuttgart. Preis kart. 2,80 RM.
Das hab’ ich
nicht gewußt, daß Zahlen ſo intereſſant und wichtig ſind‟. Dem
Referenten ging es jedenfalls ſo, er hat das Buch faſt widerwillig
zur Hand genommen und ſah ſich mit einemmal gefeſſelt faſt wie
von einem Kriminalroman. Nein, dieſer Vergleich hinkt
aber haben Sie ſich ſchon einmal klar gemacht, wie hoch der Stuhl
iſt, auf dem Sie jetzt ſitzen, was ein Auto, das federleicht an Ihnen
vorbeiflitzt, wiegt, um wieviel friſchgefallener Schnee leichter iſt
als Papier. Ganz abgeſehen von den verblüffenden Zahlen der
Phyſik, der Aſtronomie! Es lohnt ſich ſchon, ſich dergleichen einmal
klarzumachen.
Erich Käſtner: Geſang zwiſchen den Stühlen. Gedichte. Mit Vig=
netten
von Erich Ohſer. Kart. 3.60 RM. (Deutſche Verlags=
Echt Käſtner! Bezeichnend für ſeine
Anſtalt. Stuttgart.)
Geiſteshaltung: zwiſchen den Stühlen! Ja, zwiſchen den Stuhl=
reihen
, zwiſchen Parteiungen und Meinungen mitten durch, und
gegen den Strich. Und das Sprichwort von dem Manne, der
Klingt ebenfalls durch.
zwiſchen zwei Stühlen zu ſitzen kommt?
Käſtner iſt nicht der Mann, der ſich nicht ſelbſt zum beſten halten
könnte.
Hermann Eris Buſſe: Hans Fram. Das deutſche Geſicht. (Paul
Liſt, Verlag, Leipzig.) Dieſes Buch umſchließt den Geiſt der
Gegenwart. Es gibt den verdichteten, den einmalig dargeſtell=
ten
, leidenſchaftlich geſpannten Bericht des Einbruchs der neuen
Zeit in die Ueberlieferung des Bürgertums. Den etwas ſtumpf ge=
vordenen
Frieden rund um den Altſtadtplatz einer ſüddeutſchen
mittelalterlichen Münſterſtadt ſprengt die Generation, deren Kind=
heit
um die Jahrhundertwende erwachte und deren ſchickſalhaftes
Erlebnis der Krieg war. Man muß ſich mit dieſem Buch ausein=
anderſetzen
, denn es gehört in die Reihe der künſtleriſchen Bil=
dungsromane
.
Bettina Levetzow: Helene Hill. Roman. (Müller u. Kiepenheuer,
Potsdam.) Hier ſpricht eine zart empfindende junge Frau
zur vorigen Generation von ihrer Freiheit, zur eignen von
ihrer Gebundenheit, in jener Miſchung von Nüchternheit und reſt=
licher
Romantik, die dieſem Jahrgang entſpricht. Ein Roman, der
den alten, ewig=neuen Kampf zwiſchen zwei Frauen um einen
Mann ſchildert, der miterleben laſſen will ihren Zwieſpalt und
ihre innere Nöte, muß nicht von Rivalität, von Zank und Haß
erzählen.

*
Donerstag, 24. Novemder
Hanns Heinz Ewers, Horſt Weſſel. Roman. Ganzleinenks,
N. 4,80. (J. G. Cotta’ſche Buchhandlung Nachf., Stuttgenu
Um ein junges, tragiſch vollendetes Leben geht Hanns Ho=
Ewers neues Buch. Um das Leben und Sterben des Sturmfühg=
Horſt Weſſel. Wenn ein Name aus dem unabſehbar weiten Hee=
ringenden
Jugend unſerer Tage Symbol geworden iſt für Sehn
1
nach einer neuerſtarkten deutſchen Heimat, dann iſt es der Su
Weſſels. Weit über das Beſondere ſeines kurzen. ſchweren, S
ſalsweges hinaus ſind ſein Leben und ſeine Sehnſucht Ausdruc
das, was Tauſende und aber Tauſende erſtreben. Wie
Weſſel aus der behüteten Enge des väterlichen Pfarrhauſes 5y
N
unberührt hinaustritt in das Leben, wie er, von den Stürmem
fortgeriſſen, ſelber zum Stürmer wird und wie er fällt d.
urzen Inhalt eines Lebens hat Hanns Heinz Ewers, dem
und Schweſter des Heimgegangenen eine Fülle beſonderer
6N
teilungen überließen, in ſeinem Schickſalsbuche zuſammengeferi/
Ne

9
Miäh
roße T.

Elſe Lasker=Schüler: Arthur Aronymus. Die Geſchichte ms
Vaters. (Rowohlt=Verlag, Berlin.) Die Wurzeln
Proſadichtung ſind weſtfäliſches Bauerntum, katholiſche A
und jüdiſche Tradition. Blutige Vergangenheit ragt hinein im
auf Verſöhnung geſtimmte Gegenwart. Chriſtenweihnacht
Judenpaſſah werden mit der gleichen Ehrfurcht und der gled y
Kunſt dargeſtellt. Wie ſich die wunderlichen Begebenheiten urn
Geſtalt des Vaters der Dichterin, meines kleinen Papas, ra.
janft e
daran wird ein Kind und ein Weiſer gleiche Freude haben.
Rudolf Huch: Die Familie Hellmann. (Paul Liſt Verlag, Lei=yſwor
Dieſer große Erziehungsromafi, einer der wertvollſten
ſein.
neueren deutſchen Literatur, darf als ſein Hauptwerk
*
ſprochen werden. Ich kenne wenige Bücher, die bei reich ben
äußerer Handlung eines ſo umfaſſenden geiſtigen Gehaltes
haftig wären, wie dieſer Roman des deutſchen bürgerlichen
Niet
ſchen. Der Roman gibt das Außerordentliche im Ordentliche
ſtellt den ſeltenen Fall dar, wo ein hohes Wollen und hervorr
Fad Kaſ
Ernſt Sand
des Können einander die Waage halten.
en-Vich
aGraui-S
Karl Hans Strobl: Goya und das Löwengeſicht. Roman. (L
g04
mann, Leipzig.) Im Jahre 1913 reiſte Strobl nach Spc
Bayern
um dieſen Roman zu ſchreiben. Faſt zwanzig Jahre lang
wal
der Stoff heran, ſo lange dauert es, bis er Form annimmt
ppe
Weltkrieg mußte kommen, die groteske Tragikomödie ſeiner
SV. Feu
ſetzung unter der Maske des Friedens, um deutlich zu macher
innia
und wie ſehr dieſe Welt Goyas ein Stück Gegenwart iſt.
Begreifliche ragt ins Reich des Unbegreiflichen; Schatten ſp
S.
Finſterniſſe des Okkulten überfallen die raumzeitlich geor Mrit-R
arls
Welt; die Wirklichkeit ringt mit Geſpenſtern und Fratzen, di
Träumen geſtiegen ſcheinen. Kein Künſtlerroman, ſondern Mkevsu,
WC. 4
nendes Erleben.
rant
Samoa. Von Robert J. Flaherty. 179 Seiten, Groß=Okta=ſ,
fa4
8 Kupfertiefdruckbildern. In Ganzleinen 6 RM. (R
Von den ewigen Schneegefilde
wen, FK Pi
Hobbing in Berlin.)
Nordens, von wo R. Flaherty, der große Filmſchöpfer ſeinen aſf nereſſe iſt au
mofilm Nanuk mitgebracht hat, iſt er nach dem ſonndurchglüſt ſchland in
Südſeepa adies Samoa gefahren, hat jahrelang unter den
lanern gelebt und dies Buch mitgebracht, das allein der
wegen ein unerhortes Dokument menſchlicher und landſchaf
Schönheit darſtellt. Mit den Augen eines Dichters hat Floh
Land und Leute, Sitte, Kunſt und Leben dort geſchaut, un ſt=vEſſen. Ku
der Sprache des Dichters gibt er ſeine Eindrücke wieder.
ſo verſchieden, alles, von dem Denken und Tun bei uns, daß
wie unter einem zauberhaften Bann in einem rätſelvoll=ſchMrrBSC.
Buch lieſt und blättert.

ei

Admiral Jacobſen: Frei iſt die See! (B. Behrs Verlag A‟
Der Verfaſſer, vor dem Krieg
Fedderſen, Leipzig.)
Jahre in höchſter Stellung als Inſpekteur der Schiffsartt
in Sonderburg, war während des Weltkrieges Kommandeuſ ud
Marine=Diviſion. Als ſolcher hat er die Küſte Flandern
In vorliegendem Werk gibt er=ei
jeſtigt und gehalten.
innerungsbuch über ſeine Kreuzerfahrten auf zwei Ozeanen
Seefahrt iſt Not!
Kommandant SM. Kreuzer Geier,
in dieſen Worten liegenden Seegeltungsgedanken will der
faſſer aufs eindringlichſte dem Leſer vor Augen führen.
ſchildert er in wundervollen Skizzen den Zauber der Seefah
große weite Welt, die prächtigen Seemannseigenſchaften
deutſchen Söhne: ihre Selbſtzucht, Ausdauer, Unerſchrockenhe
ihren Wagemut.

Haus-Standuhren
kauft man am besten da, wo sie
hergestellt werden. Schwenningen,
die größte Uhrenstadt der Welt,
bietet Ihnen Gelegenheit, dirokt

vom Herstellungsort zu kaufen.
Wir gewähren Ihnen:
Nehrlährige schriftl. Garantie.
Lieferung tranko Haus.
Jede Uhr wird durch unseren
Faohmann kostenl. nachgeprüft.
Angenehme Teilzahlung
44
Ueberzeugen Sie sich bitte selbst
und verlangen Sie heute noch per
Postkarte die kostenlose Zu-
Jsendung unsoros Ratalogs
G.1
Standahren-s-
WWenningen a.N.
Alleenstraße 11 (Schwarzwald)
II. St. 9082)

Prischerische.

Schellische o. Koptpia. 323
im Ausschnitt Prd. 942

FSl. Rischfilel

Pfd.

3

Frische Bückinge Pia.
Heute eintreffend:
Jung Bralhähnchenpra 96

16279

SorlAsE 4
UrlblAbL
Eilialen in
Ien Stadtteile

Raum m. Nebenr.,
heizbar, zu verm
Tannenſtr. 8, I. I

Heller Laden
mit Nebenräumen
ſof. zu verm. Eliſa
bethenſtr. 35, I.
Laden
mit Einrichtung,
zur Zeit Lebens.
mittelgeſch., mit
Entreſol=Zim. und
Küche f. mon. 60
u vermieten. Näh.
Wienerſtraße 82, I.
(15310a)

Ot
A

WElBLICH

3. 1. Dez. in fein.
Haus tüchtig., ält.
AMleinwädchen
das gut kocht und
Zeugn. aus fein. H
beſitzt, zu 2 Perſon.
t. Offerten u.
222 Geſchſt. (ds

Weg. Erkrank. des
Nädchens ein brav.
fleißiges Mädchen
ſucht.
Frau Direkt. Dörr,
Koßdörferſtr. 83.

Grdroßfilm
Mitspieler aus dem Publikum ge-
sucht
. Wer glaubt, Eianung zu
haben, sende Bewerbung mit Bild
und Fückporto unter R211 an
lie Gesc äftsst. ds. Bl. (IV.16271

Laden mit 2 Schau=
fenſtern
i. erſt. Lg.
Zentrum, alsbald
zu vermieten. Ang.
u. R 221 a.d. Geſch.*

A
V

Gr. freundl. Zim.
. St., Mitte de.
Stadt, eig. Eing.,
Büro zu verm. Au=
Wunſch 2. St. zwei
weitere kl. Zim.
Ang. unt. R 167 Gſt.
Im Zenkrum
zwei leere
Erdg.-Räume
für alle Zwecke
geeignet,
1 Ankogarage
per ſofort zu ver=
nieten
. Näheres
Büro des Einzel=
handels
, Ludwigs=
platz
8. Hof.
(16299)

Oe

7l. u. gr. einwand=
freie
leere Räume
Unterſt. v. Möb.
prsw. z. vm. Näh.
Kontor Saalbauſt. 4.
15323b)

Tücht. Haushälteriu
einz. Herr;
ſucht. Alter 27
ſ., evang. Off. mit
Bild u. Geh.=Anſp
u. R 229 a. d. Gſch.
(16304)

u
V

Wer tauſcht eine 3=
Zi.=Whg. geg. eine
=Zi.=W. (Neub.);
Ang. R 204 Gſchſt

6-Zim.-Wohng.
Wilhelminenſtr. 22
ſofort od. ſpäter.
Näh. weg. Beſichtig.
und Preis durch den
Darmſtädter
Hausbeſitzer=Verein
Telef. 560. (15966a

Herren=

LotebtrMratfeler
wie seit Jahrzehnten nur Garantie-Oualitäten
Lederol-Mäntel . . . . . . . 14.50
Lederol-Umhänge . . . . . . 1400
Die neuesten
geerrenz Wuters Nanter
jetzt enorm billig empfiehlt
Widlu Schwag.
Darmstadt / Ludwigsplatz

Heidelbergerſtr. 67,I.
neuherger. gr. 5=Z.=
Wohn., ev. m. Bad,
Linoleum, fr. Lage,
ſof.od. ſpät. Pr. 110
15126a)

Fu. 4-Zim.
Wohnungen
in Bahnhofspl. 23. I
u. Poſtſtraße 5, III
zu verm. Gehen u.
Umſt. auch als 3=Z.=
Wohng. Näh. Die
burgerſtr. 89. Ruf204.
(gidsg)

Möbl. Zimmer
1. 12. an berufst
Hrn. o. Da. bill. zu
(
verm. Näh. Gſt.

Neckarſtr. 18 pt.rechts
gut mbl. Zim. z. v.
Karlſtr. 117, II., kl.
einf. Zim. zu verm.
Todo)

Mauerſtr. 20 gut
mbl. 3., el. L., z. v.
d5)

Frankf. Str. 16½II.
frdl. mbl. Zim. in
gt. Hſe. bill. z. v.

Erbacherſtr. 48.
gr., ſch. mbl. Zim=
mer
zu verm. (*gid

Schön. Zi. ſof. bill.
zu v. Soderſtr. 4, II.*

Lndwigſtr. 20, II.
mb. Zi. m. Pſ. z. v
(16202a)

O

Beſchlagnahmefreie
2 Zimmer, Küche
geſ. 3035. ( Be=
amt
.) Näh. Dingel=
dein
. Landwehrſtr.
Nr. 39. Tel. 2067.
(16284)
23=Zim.=Wohng.
v. Ehep. m. 2 Kind.
. 1. 12. 32 zu miet.
geſ. Ang. m. Preis
u. R 205 an Gſt.

In Einfamil.=Haus
EI nbl. Zi, ſof. zu vm.
3 Zimmer u. Küche Eliſabethenſtr. 80.C
bill. zu vm. Trup=/Mühlſtr. 37, I. mb.
penübungspl. b. D.. Zim. m. Kochgeleg.
Beſſungerſtr. 187.
ds)

Berufst. Herr ſucht
ab 1.Dez. 2ſ. gt. mb.
Zi. m. aufm. Bed.
Nord bev. Ang. m.
Pr. R 208 Geſchſt.

Geſucht: Leere
2=Zimm.=Wohnung
m. Küche, Bad. Z.
Heizung, Garage.
dyll. geleg., mögl.
in Einfamil.=Haus,
ob. Stockwerk. oder
Gartenhaus. Ang. u.
R 164 Geſch. (Eids

Suche
4
Wohng. (3
Zi.
mit Werkſtatt,
Garten od. Lager,
(Ruh. Betr.) Miet=
ber
.=Kte. vorhand.
Nähere Angb. mit
Freis unt. R 200 a.
die Geſchäftsſt.

Gut möbl. Zimmer
Nähe Tech. Hochſch.
per ſofort geſucht.
Off. mit Preisang.
u. R 209 Geſchſt.

Junger Beamter
ſucht per ſofort
Zi=
guf
mobl. Zim.
Nähe Neckarſtr.
Heidelbergerſtr. be=
ff
. m. Preis
vorz.
u. R 226 a. d. Geſch.

Geſ. z. 1. 4. 33 od
früher moderne (*
6=Zim.=Wohng.
m. Zubh., Ztr.=Hz.
freie ſonnige Lage.
Ang. nur m. Preis
u. Lage R 198 Gſt.

Tageslicht enthäft 529
Elektrisches Licht 959
zum Sehen überflüssige
uitra - rote Strahlen.

URO-PUNKTAL
Augengläser
halten diese Strahlen zufück,
Dossen so künstliches Licht
dem notürlichen Togesicht en.
Sie schützen vor frähreitiger
Ermüdung der Ausen und er-
4
höhen die Leistunssfähiskeit.
NOOfA Berug durd Foch-Oetiker

Aufkfärence de
Hrift
kostenf
LZEIS.
orl Zeiss, Jeno, Berlin,
Kee
Hanburs, kSin, Wisn.

16278)

Fchnaus erng Telefond
Großer Fiſchverkauf! Billige Preit
Beſonders preiswe
Empfehle küchenfertiges
Fiſchfilet . Pfd. 0.650.50 Heilbutt i. Schn. . Pfd.
Schellfiſch I. Sorte Pfd. 0.60 Heilbutt i. a. Fiſch Pfd.
Schellfiſch II. Sorte Pfd. 0.50 Ia Klippenſtör, zart wie
Nordſee=Cabliau . Pfd. 0.55
Kalbfleiſch . . Pfd.
Seelachs 0.50 Goldbarfch 0.40 Leb. Spiegelkarpfen Pf.
Rotzungen 0.80 Schollen 0.65 Lebende Schleien Pfd.
Billige Konſumfiſche! Große Breſem . . Pfd.
Konfum=Cabllau . Pfd. 0.30 mittelgroße
Rheinbackſiſche . Pfd.
Konſum=Schelſiſche Pfd. 0.38 Flußhechte . . . Pfd.
Gräne geringe Pfd. / 0.25 Safelzander . . . Pfd
Bratſchellfiſche
Steinbutt . . . . Pfd.

1a Süßbücklinge
Ger. Schellſiſch
Kieler Sprotten

Pfd. 0.20
Pfd. 0.30
Pfd. 0.18

Markt
Karlſtr.
Pfd.
Salm i. Schn. . . Pfd.
Echtes Flderkraut Pfd.
Tafelbutter . . ½ Pfd.

[ ][  ][ ]

hymerstag, 24. November 1932

armſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 327 Seite 11

Sodds TaterAa Sadtleie

Der Sporl des Sonnkags.

Im Fußball

e der 34 angeſetzten Treffen haben eine große Bedeutung.
ein jedes von ihnen über Teilnahme an den End=
über
Verbleib in oder Abſtieg aus der Bezirksliga ent=
kann
. Dazu bringt der Sonntag noch eine ganze Reihe
okalkämpfen, wie das Frankfurter Derby Eintracht
il ſportverein, den Münchener Kampf Bayern gegen 1860
as große Treffen in Nordbayern zwiſchen dem Club und
Kleeblättern. Für viele der am Sonntag beſchäftigten 68
ſchaften ſteht außerordentlich viel auf dem Spiele; für viele
hren kann ein Punktverluſt die letzten Hoffnungen vernich=
in
Sieg zum ſehnlichſt erwarteten Ziele führen
Der 27.
mber kann alſo im ſüddeutſchen Fußball von entſcheidender

Ftafuf. Ve Jana. d hr ier- Germait.
VfL. Neu=IſenburgRot=Weiß Frankfurt, Kickers Offen=
Union Niederrad. Gruppe Heſſen; Wormatia Worms
Langen, FSV. Mainz 05Alem.=Ol. Worms, Olympf
hFVg. Kaſtel 06, Viktoria UrberachFVg. Mombach. S
wadenVfR. Bürſtadt Gruppe Nordbayern
dergSpvg. Fürth, VfR. FürthFC. Schweinfurt. FV.
hurg 04Spvg Erlangen Gruppe Südbayern: 1860
en-Bayern München, WackerTeutonia München. FV.
4Schwaben Augsburg, Sppg. Landshut-Jahn Regen=
Gruppe Württemberg:
Stuttgarter SC.Sportfr.
en, SV. Feuerbach1. FC. Pforzheim. Germanig Brötzin=
Normannia Gmünd. FC. BirkenfeldVfB. Stuttgart.
Baden: SC. FreiburgFreiburger FC., Frankonig
ruhe -Karlsruher FV., FV. Raſtatt-Phönix Karlsruhe,
KarlsruheFC. Mühlburg.
Gruppe .
Sppg.
* hei=
menheim
SV. Waldhof. VfR. MannheimPhönix Ludwigs=
FC. Mannheim 08VfL. Neckarau. Spielvg. Sandhofen
ſmania Friedrichsfeld. Gruppe Saar: 1. FC. Kaiſerslau=
FV. Saarbrücken. SV. 05 Saarbrücken-
FC. Idar, Saar
FaarbrückenEintracht Trier, Boruſſia NeunkirchenSV.
ngen, FK. PirmaſensSpfr. Saarbrücken.
Von beſonde=
ſntereſſe
iſt auch der Repräſentativkampf Berlin Weſt=
ſchland
in Berlin, der mit Rückſicht auf das Länderſpiel
Holland um acht Tage vorverlegt wurde. Weſtdeutſchland
Awahrſcheinlich in folgender Aufſtellung antreten: Buchloh=
Trautwein=Düſſeldorf. Hundt=Eſſen; Janes Bender
1
Düſſeldorf), Plate=Sülz; Albrecht. Hochgeſar
(Düſſeldorf),
jutrißen=Eſſen. Kuzorra=Schalke. Kobierſki=Düſſeldorf. Als Schieds=
des
Treffens wird der Nürnberger Maul wirken.
In
ſteigt die Pokal=Vorſchlußrunde n
dem Treffen
eiſng
BSC.Poſt und OberſchöneweideB
SV. 92. Aus dem
land iſt ein Länderſpiel ItalienUngarn in Mailand im
hick auf das Länderſpiel Deutſchland gegen Italien von be=
berlag
i
znut Ker Bedeutung.

will de
hreu

Handball.

lluch im Handball reifen die Entſcheidungen in Süddeutſch=

a
neſheran. Vier Gruppenmeiſter ſtehen bereits feſt, einige wei=
er
mbann u. U. ſchon der nächſte Sonntag bringen. Der Termin=
zeunnſter
verzeichnet u
folgende Treffen: Gruppe Main: Schwan=
SV.
Eintracht, F
Langen Höchſt,
Poſt Frankfurt.
Pol. Worms.
eiß Sachſenhauſen: Heſſen: Darmſtadt 98
armſtadt Wormatia. Königſtädten Rotweiß Darm=
Südrhein: Siegfried Wiesbaden Pol. Wiesbaden. SV.
haden VfR. Wörrſtadt. Mainz 05 Haſſia Bingen. Poſt
ſhaden Biebrich 1919.
Rugby.
die ſüddeutſchen Verbandsſpiele werden in allen drei Krei=
ſetgeſetzt
.
Boxen.
techt ſtattlich iſt die Zahl der Berufsboxkämpfe am Wochen=
Am bedeutendſten iſt dabei die Frankfurter Veran=
lng
am Samstag mit dem Hauptkampf Walter Neuſels gegen
Engländer Unwin. Der Engländer Gipſy Daniels trifft auf
Königsberger Hinzmann, während der Frankfurter Melzow
en Berliner Kölblin trifft. Hinz=Barmen klettert mit Rieth=
Zerlin durch die Seile. Am gleichen Tage ſteigt auch in
ein Kampfabend. bei dem Gühring in der Ausſcheidung
deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft auf den Kölner Hower
Die am Sonntag in Hamburg ſtattfindenden Kämpfe
ſen als Hauptkampf die Halbſchwergewichts= Meiſterſchaftsaus=
ung
zwiſchen Witt und Trollmann. In den Kämpfen um den
eur=Boxpokal begegnen ſich am Freitag in München Bayern
Südweſtdeutſchland, am Sonntag in Eſſen Weſtdeutſchland
Aittelrhein.
Turnen.
Vorms iſt der Schauplatz des ſogenannten Heſſenkampfes der
Rtrner zwiſchen den Gauen Main=Rhein. Oberheſſen und
eheſſen.
Radſport.
In. Deutſchland ſelbſt iſt es zwei Tage vor Beginn des Köl=
Sechstagerennens ruhig. Dafür ſtarten aber zahlreiche
ſtſche im Ausland.
Pferdeſport.
Die deutſche Galoppſaiſon iſt noch nicht beendet. Am Sonn=
eranſtaltet
die Bahn in Horſt=Emſcher ein Rennen, während
ranzöſiſche Rennen des Tages in Auteuil ſteigt.

Acht Tage Ski=Rennen.
Die FJS.=Wettkämpfe in Innsbruck.
der Geſchichte des Skiſports bedeuten die vom 6. bis 13.
ſor in Innsbruck ſtattfindenden FJS.=Rennen einen Mark=
Gemäß dem Pariſer Beſchluß des Internationalen Ski=
andes
werden die Wettbewerbe der alpinen Wettlaufdiſzipli=
ſerſtmals
mit jenen der klaſſiſchen nordiſchen Laufarten in
Giogramm einer gemeinſamen Veranſtaltung der Federation
nommen und einander gleichgeſetzt. Zweifellos eine bedeu=
vvolle
Tatſache in der Entwicklung des internationalen Ski=
der
ja heute in den nordiſchen Laufarten, aber ebenſo
in den beſonders in Mitteleuropa entwickelten alpinen
eli nen Hunderttauſende von Anhängern zählt.

S umfangreiche Programm umfaßt daher die Uebungen
EEſports mit allen ihren bedeutenden Unterſcheidungsmerk=
und ihren verſchiedenen Akteuren. Für die Abwicklung
ordiſchen Diſziplinen Langlauf. Dauerlauf und Springen
er Tage angeſetzt, drei Tage beanſpruchen die alvinen
derwverbe und Slalom, während ein Tag für den Staffellauf.
Marll Rilsige ausgeſprochene Mannſchaftskonkurrenz der Veranſtal=
vorbehalten
iſt
Karl
Zeleſee Aebenſo umfangreich wie das Programm wird auch die Be=
ung
ſein. Mehrere Hundert der beſten Skiläufer aus aller
970
derden ſich in Innsbruck ein Stelldichein geben. Deutſch=
ollein
entſendet eine 30köpfige Gruppe. Weiterhin haben
A ae
Lu7d, Norwegen, Schweden, England, Frankreich die Schweiz,
die Tſchechoſlowakei. Jugoſlawien. Ungarn. Polen, Japan
A. ihre Teilnahme beſtimmt in Ausſicht geſtellt, während
Verbände von Spanien, Rumänien. Bulgarien und
W
ſo noch nicht endgültig äußerten. Im Aufmarſch der Na=
die
naturgemäß ihre ſtärkſten Mannſchaften ſenden, wer=
Aso alle Wünſche reſtlos erfüllt ſein.
S umfaſſenden Organiſationsarbeiten haben inſofern ſchon
immtes Ziel erreicht, als die Sprungſchanze am
M.
Iel nach ihrem Umbau bereits völlig fertiggeſtellt iſt.
ribünenanlagen erlauben bequeme Unterbringung von
M
5 000 Zuſchauern, das Schanzenprofil iſt ſo gehalten, daß
A eiten von mehr als 70 Metern gerechnet werden kann.

*

Handball in der 9.T.

Kreisklaſſe: GriesheimArheilgen, BickenbachWorfelden,
PfungſtadtSprendlingen.
Meiſterklaſſe 1: ReichsbahnTgſ. 1875 Darmſtadt, Lorſch
Egelsbach, HahnBeſſungen.
Meiſterklaſſe 2: Tade. 1846 DarmſtadtNauheim, Waller=
ſtätten
-Büttelborn, WalldorfGroß=Gerau, Wolfskehlen Er=
felden
.
A=Klaſſe 1: Auerbach-Birkenau, HüttenfeldZell, Kirſch=
hauſen
-Zwingenberg.
=Klaſſe
Nieder=RamſtadtCrumſtadt. Groß=Hauſen
Griesheim, StockſtadtBiebesheim.
Klaſſe 3:
WeiterſtadtUrberach. EberſtadtErzhauſen,
MünſterBuchſchlag.
Wenn auch die endgültigen Entſcheidungen noch nicht fallen.
ſo geht es doch in allen Klaſſen ein gutes Stück vorwärts. Mit
größter Aufmerkſamkeit wird das Griesheimer Treffen gegen Ar=
heilgen
verfolgt. Iſt doch die Kreisklaſſe mit der Klärung am
weiteſten im Rückſtand. Die Arheilger führen mit einem Punkt
vor Bickenbach. Sie müſſen aber noch in Pfungſtadt und in Bens=
heim
ſpielen. Daher wird das Griesheimer Spiel zum ernſten
Prüfſtein. In der Abſtiegzone befinden ſich noch Worfelden und
Sprendlingen. An deren Lage wird ſich nichts ändern, da wir
mit Niederlagen beider Parteien rechnen.
In der Meiſterklaſſe wird die Lage am beſten durch unten=
ſtehende
Tabellen veranſchaulicht.
Zwei große Spiele in der Landeshauptſtadt. Der Reichs=
bahn
letzte Hoffnung bleibt eine Niederlage Lorſchs. Da die
Riedturner alle drei Spiele daheim austragen, iſt dieſe Hoff=
nung
aber ſehr gering, zumal das eigene Spiel gegen die
Tgſ. 1875 noch nicht gewonnen iſt. In der anderen Gruppe rech=
net
man mit einem ſehr guten Spiele am Oſtbahnhof gegen
Nauheim. Die beſſere Ausſicht beſteht für die Platzelf, wodurch
Nauheim aus dem engeren Wettbewerb ausgeſchaltet würde.
Ebenſolche Bedeutung meſſen wir dem Spiele in Wallerſtädten
gegen Büttelborn bei. Es iſt gewiß nicht ausgeſchloſſen, daß die
Gäſte ſtraucheln können. Lachender Dritter bleibt dann die
Tgde. 1846. Ebenfalls mit einzubeziehen wäre der Sieger in
Walldorf. Aber nur dann, wenn die 1846er verlieren ſollten.
Das Hauptgewicht dieſes Sonntags liegt alſo allein in dem Tref=
fen
der Tgde. 1846 gegen Nauheim. Die Abſtiegsfrage ſollte
ihre Erledigung finden, da wir mit einem Siege Wolfskehlens
rechnen, das dann 7 Punkte beſitzen würde und von Erfelden
(2 Punkte) nicht mehr bedroht werden kann.
A=Klaſſe: An der Bergſtraße hat Auerbach die letzte
Klippe zu nehmen. Ein Punkt genügt, um die Meiſterſchaft zu
ſichern. Auch in der Riedgruppe ſtehen ſich die beiden Tabellen=
erſten
in Nieder=Ramſtadt gegenüber, und mit einem Unentſchie=
den
bleibt die Platzelf erſter Sieger. Im Norden kann Ober=
Ramſtadt nur eingeholt werden, wenn es beide Spiele verliert
und Eberſtadt alle fünf gewinnt

aſſe Süd:
Spiele Tore Punkte Lorſch 65:35 Reichsbahy 74 19. Tgſ. 1875 Darmſtadt 44: Egelsbach. 10 49:46 Heppenheim
Beſſungen 45:4 44:45 Seeheim 18:40 Hahn
aſſe Weſt:
Büttelborn 10. 32:64 3 N Tgde. 1846 Darmſtadt 10 Groß=Gerau Nauheim 2 Walldorf 10 11 Wallerſtädten
Wolfskehlen 26:56 Erfelden 9. 12:60

Schwimmer=Skaffeltag
des Ausſchuſſes für Leibesübungen.
Das Meldeergebnis vor der am kommenden Sonntag im
Städtiſchen Hallenſchwimmbad vom Ausſchuß für Leibes=
übungen
zur Durchführung kommenden Schwimmveran=
ſtaltung
iſt, wie nicht anders erwartet wurde, äußerſt zahlreich.
Auch die Zuſammenſetzung der einzelnen Meldungen wird in ſport=
licher
Auswirkung ſich recht intereſſant geſtalten.
Zum erſtenmal treffen die in Darmſtadt im Schwimmſport
führenden Vereine aufeinander. In der Klaſſe 1 kämpfen die
beſten Schwimmer von der Turngemeinde 1846, vom VfR. Rot=
Weiß und vom Schwimmklub Jung=Deutſchland. Auch die
Klaſſe
wird ſich zu einem äußerſt intereſſanten Wettkampf
zwiſchen Polizei, der Tgſ. 1875 und der Deutſchen Jugendkraft ge=
ſtalten
. Die Klaſſe 3 (Damenklaſſe) verſpricht durch die Teil=
nahme
der beſten Schwimmerinnnen von Jung=Deutſchland und
Tgde. 46 ebenfalls hochintereſſante Wettkämpfe.
In jeder Klaſſe ſind drei Staffeln (Kraul=. Bruſt= und Lagen=
ſtaffel
) zu ſchwimmen. Sieger in einer Klaſſe kann nur der Verein
werden, der ſämtliche drei Staffeln vorſchriftsgemäß durch=
geſchwommen
hat. Für den Sieg entſcheidet die Höhe der erreich=
ten
Punktzahl.
Auch die Rahmenwettkämpfe ſind durch die zahlreich
eingegangenen Meldungen gut beſetzt. In der Alidchen=Bruſt=
und Knaben=Lagenſtaffel ſtarten je ſechs Mannſchaften. In der
Knaben=Kraul= und Knaben=Lagenſtaffel ſtarten je drei Mann=
ſchaften
. Bei den Rahmei impfen findet keine Geſamtwertung
ſtatt. Hier entſcheidet nur der Staffelſieg.
Kegler=Bereinigung Darmſtadt und Amgebung.
Ausſcheidungskegeln.
Im weiteren Verlauf des Ausſcheidungskegelns fanden ſich
am vergangenen Samstag auf der Bahn in der Turnhalle 15
Teilnehmer ein. Wiederum wurden außerordentlich gute Reſul=
tate
erzielt. Die weſentlichſten Ergebniſſe ſind
Frauen, 100 Kugeln: 1. Frau Pohl=Goldene Kugel 561, 2.
Frau Pfeiffer=Goldene Kugel 531. 3. Frau Dietz=Goldene Kugel
508, 3 Frau Raab=Goldene Kugel 507, 5. Frau Reichert= Gol=
dene
Kugel 495. Männer, 100 Kugeln:
Rößler=DK. 192.3
597, 2. Bäumer=Seni. DK 191.
BV. 562. 3
Sommer=DK. 1911.
BV. 558, 4. Grün=DK. 1911, BV. 552, 5. Joſt=LL. 08 544, 6. Wu=
cher
=DK. 1923 502.
Das Kegeln wird am nächſten Samstag und Sonntag in der
Turnhalle und dem Konkordiaſaal fortgeſetzt und der erſte und
zweite Lauf beendet.
Oeſterreichs Fußballelf, die am 7. Dezember in
London gegen England ſpielen ſoll, trug am Mittwoch in Wien
vor 4000 Zuſchauern ein Probeſpiel aus und ſchlug den Brigitten=
auer
AC. nur knapp 2:1.
Seinen 200. Traberſieg in dieſer Saiſon feierte am
Mittwoch, dem Tag ſeines 44. Geburtstages, der bekannte Traber=
fahrer
Charlie Mills, der bereits 14mal an der Spitze der er=
folgreichen
Fahrer ſtand.
Ungarns Waſſerball=Nachwuchs will im März
April 1933 eine Deutſchlandreiſe unternehmen. Die Ungarn
wollen u. g. in München. Nürnberg. Augsburg, Berlin, Leipzig,
Dresden ſpielen.
Ohne Turner muß das Magdeburger Hallenſportfeſt av
21. Januar in Szene gehen, da die DT. eine Beteiligung in der
bisher ſtets üblichen Weiſe offiziell abgeſagt hat.
Amerikas Leichtathleten haben jetzt gemäß den An=
regungen
euroväiſcher Sportführer gelegentlich der Olympiſchen
Spiele beſchloſſen, in Zukunft das metriſche Syſtem einzuführen,

Geſchäftliches.

Handballklub SchulSportabtlg. Scherkamp.
Nachdem die neugegründete Sportabtlg. Scherkamp in ihrem
erſten Auftreten gegen die 75er Turner ein 66=Reſultat erzielen
konnte, hat ſich die Elf für den kommenden Sonntag den Hand=
ballklub
Brauerei Schul zum Gegner rrpflichtet. Das Spiel
findet vormittags 10 Uhr auf dem Schulplatz an der Weiter=
ſtädter
Straße ſtatt.
Europäiſche Fußball=Rundſchau.

zum Abſchluß gebracht worden, ſo daß es ſich lohnen dürfte, einen
kleinen Rundgang über die europäiſchen Fußballfelder anzutreten.
Verſchiedentlich, wie z. B. in Holland, iſt ein Ueberblick noch nicht
möglich, da in einzelnen Gruppen geſpielt wird, deren Sieger erſt
im Frühjahr die eigentlichen Meiſterſchaftskämpfe austragen. Be=
ginnen
wir unſeren Rundgang mit einem Ausflug nach dem eng=
liſchen
Inſelreich.
In der 1. Liga Englandshat Aſton Villa am letzten Sams=
tag
vor 80 000 Zuſchauern durch einen 5:3=Sieg über Arſenal mit
den Londonern gleichziehen können. Beide Vereine haben nun=
mehr
24 Punkte aufzuweiſen, an dritter Stelle folgen Derby
County und Huddersfield Town mit je 21 Punkten vor Sheffield
Wednesday und Leeds United mit je 19 Punkten. Der Spitzen=
reiter
der 2. Liga iſt zurzeit Stoke City mit 23 Punkten vor Brad=
ford
City mit 21 ſowie Tottenham Hotſpurts und Bury mit je 19
Punkten. In Schottland hat der oftmalige Meiſter Ran=
gers
Glasgow mit 27 Punkten einen klaren Vorſprung vor Aber=
deen
und Celtic Glasgow mit je 25 Punkten, die zudem ein bzw.
zwei Spiele mehr ausgetragen haben.
Zurück zum Kontinent zunächſt nach Frankreich, wo die
erſte Profeſſional=Liga=Meiſterſchaft in zwei Gruppen ausgetragen
wird. In der Gruppe 4 hat ſich Olympic Lille mit 16 Punkten die
Führung geſichert vor Olympic Marſeille mit 13 Punkten ſowie
SC. Nimes, Racing Club Paris und O.G.C. Nizza mit je 10 Pkt.
Die Gruppe B ſieht derzeit AS. Cannes mit 13 Punkten an der
Spitze vor CA. Paris und Olympic Antibes mit 11 Punkten.
Reichlich ungeklärt iſt die Lage in Italien. Nach neun
Spieltagen hat AS. Neapel mit 15 Punkten eine ganz knappe
Führung vor dem vorjährigen Meiſter Juventus Turin mit 14
Punkten. FC. Turin mit 13. Genua 93 mit 12 und Ambroſiana
Mailand mit 11 Punkten.
Die beiden Herbſtmeiſter in der Nationalliga der Schwei=
ſind
Grashoppers Zürich (13 Punkte) und Young Boys Bern (13
Punkte). An zweiter Stelle liegen FC. Baſel (10 Punkte) bzw.
Servette Genf (11 Punkte).
In den Donauländern ſind ebenfalls die Herbſtmeiſter ſchon
zum größten Teil ermittelt. Bei den Profeſſionals Oeſter=
reichs
führt Vienna Wien nach Abſchluß der Herbſtſerie mit 17
Punkten klar vor Rapid und Auſtria mit je 14 Punkten, dichtauf
folgen Admira, WAC. und Wiener Sportclub mit je 13 Punkten.
Der Herbſtmeiſter der Tſchechoſlowakei heißt Sparta
Prag (14 Punkte), binter der überraſchend der Provinzperein
Viktoria Pilſen mit 12 P. an zweiter Stelle rangiert vor Slavia
Prag und Viktoria Zizkow mit je 11 P.
In Ungarn iſt man mit der Herbſtſerie noch nicht ganz fer=
tig
, die Führung hat Hungaria Budapeſt mit 16 P. vor Fereno=
paros
mit 15, Uiveſt mit 13 und Ofner Elf mit 12 P. Jugo
lawien und Polen haben in Concordia Agram und Krakovia
Krakau bereits ihre Meiſter feſtgeſtellt.
In den nordiſchen Ländern Schweden und Norwegen iſt
zurzeit Pauſe, der Spielbetrieb wird erſt wieder im Frühjahr,
wenn Schnee und Eis geſchmolzen ſind, aufgenommen. In Däne=
mark
führt augenblicklich Aarhaus mit 7 Punkten vor Frem Ko=
venhagen
. Kopenhagener Boldklubben und Boldklubben 1903 mit
je 6 Punkten. Wir beſchließen unſeren Rundgang über die euro=
päiſchen
Fußballfelder in Belgien, wo zurzeit der Brüſſeler
Verein Union St. Gilloiſe mit 18 Punkten eine klare Führung hat
vor dem Royal FC. Antwerpen mit 15 ſowie Standard Lüttich und
Beerſchot AC. mit je 12 Punkten.

Im Reſtaurant Bender, Eliſabethenſtraße 23, heute
abend Salm=, Has= und Gans=Eſſen, mit Tafel=
Konzert. Näheres ſiehe Anzeige.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 24. November
9.00: Hamburg: Schulfunk: Up ewig ungedeelt. Bei den Deutſchen
in Nordſchleswig.
15.30: Stunde der Jugend: Das Lied an der Donau. Eine lite=
rariſch
=muſikaliſche Hörfolge.
17.00: Köln: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.25: Dr. Wiſſel (M.d. R.): Der ſoziale Gedanke im alten Hand=
werk
.
18.50: Dr. Gebhardt: Spinoza und der deutſche Geiſt. Zum 200.
Geburtstag des Philoſophen.
19.30: Freiburg: Unterhaltungskonzert. Ausf.: Erſter Freiburger
Mandolinen= und Gitarrenverein.
20.05: Ludwigsburg: Symphoniekonzert des Philharm. Orcheſters
Stuttgart.
22.00: Mannheim: Alte Volkslieder in neuen Sätzen. Ausf.: Mann=
heimer
Kammerchor.
22.20: Zeit, Nachrichten, Wetter. Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle; Donnerstag, 24. November
9.00: Hamburg: Schulfunk: Up ewig ungedeelt.
10.10: Schulfunk: Quer durch Indien.
15.0
Muſikaliſche Kinderſtunde
15.45: Dr. Elſe Möbus: Bücher Aber Mutter und Kind.
16.00: Pädagogiſcher Funk
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Pro Schmid: Myriaden Seelchen (eine tierpſychologiſche
Betrachtung).
18.00: Eta Harich=Schneider: Zeitgenöſſiſche Cembalo=Muſik
18.30: Staatsſekretär a. D. Prof. Dr. Müller: Kaufkraftbelebung
und Kriſenüberwindung.
19.00:
Dr. Padberg: Buchführung und Wirtſchaftserfolg.
19.24
: Dr. Pechel: Wegweiſer durch die Zeit,
19.40: Zeitdienſt
20.00: Köln. Operettenmuſit. Kleines Orcheſter des Weſtdeutſchen
Rundfunks Leitung: L. Eyſoldt.
ca. 2.30. Intermezzo; Volk, wie es weint und lacht. Hörßzenen
von W. Schmidtbonn.
21.45: Budapeſt: Zigeunermuſik. Zigeunerkapelle Imre Magyari.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten
22.30: Budapeſt: Fortſetzung der Zigeunermuſik.
22.45: Deutſcher See=Wetterbericht.
Anſchl. Hamburg: Deutſcher Tanz von 1900 bis 1932.

Welkerbericht.

Das ausgedehnte Islandtief bewegt ſich öſtlich weiter, ſo daß

ſeine Rückſeite zur Geltung kommt. Kühlere Luftmaſſen fließen

ſüdwärts und werden auch bei uns Temperaturrückgang bewirken.
Dabei bleibt das Wetter ziemlich unfreundlich, neben wechſelnder
Bewölkung ſetzt zeitweiſe Aufklaren, ein, es treten weiterhin
ſchauerartige Niederſchläge auf, die auf den Bergen als Schnee
niedergehen.
Ausſichten für Donnerstag, den 24 November: Wechſelnd be=
wölkt
mit kurzem Aufklaren, kälter, noch Schauer, auf den
Bergen teils als Schnee.
Ausſichten für Freitag, den 25. November: Noch kein beſtändiges
Wetter, teils bewölkt, teils aufklarend, Nachtfroſtgefahr.

Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuiſſeten, Reich und
e; für e
ort: Karl Böhman:
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mas St
chlußdienſf:
ür den Handel: dr C 6. Quetſch; für d
Andreas Bauer; für

Die Gegenwart, Tagesſplegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy
z.
Oruck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſt
Für mverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.

Die heutige Nummer hat 14 Geiten

Hiard Andgt Prkädlängnn auß=
Artetzt.- Briitnn Eitz Aewöcen Walttoht
DASTALLEN

[ ][  ][ ]

Rummer 327

datte

Tdlllaggt

Donnerstag, 24. Novemt

Aufgaben im Dienſte der Wirtſchaftsbelebung
Die Darmſtädter Volksbank zu den Auswirkungen des Wirkſchaftsprogramms der Reichsregierung.

Kriſen=Ueberwindung.

Wirkſchaftliche Rundſchan.

Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 23. November ſtellten ſich
für Kupfer

November 40.75 (41.50), Dezember 41 (41.50),

Januar 41.50 (42) Februar 42 (42.50), März 42.50 (43), April 43
(43.50), Mai 43.50 (43.75), Juni 44 (44.25). Juli 44.50 (4½5),
Auguſt 45 (45.25), September 45.50 (45.75), Oktober 45.75 (46.25).
Te
denz ruhig. Für Blei; November 15 (16.50) Dezember
15.25 (16) Januar 15.50 (16.25) Februar 15.50 (16.50), März
15.75 (16.75),
April 16 (17), Mai 16.25 (17.25), Juni 16.50
(17.50), Juli 16.75 (17.75), Auguſt 17 (18), September 17.25
(18.25), Oktober 17.50 (18.50). Tendenz: luſtlos.
Für Zin
November 19.75 (20.50) Dezember
30,75 (819-2 50) Januar 2
Fr
ebruar 20.50 (21), März
5). April 21 (21.,75). Mai
21.25 (22), Juni 21
0 (22.50), Juli 21.75 (22.50) Auguſt 22
75), September 22.50 (23), Oktober 22,50 (23.25). Tendenz
luſtlos. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
Brief.

Produkkenmärkke.

Frankfurter Produktenbericht vom 23. November. Weizen 211
bis 212, Roggen 165164, Sommergerſte 180187,50 Hafer 137,50
bis 141,50, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 29,50
bis 30,50, dito niederrhein. 29,5030, Roggenmehl 23,5024,75,
Weizenkleie 8,108,25, Roggenkleie 8,50. Tendenz ruhig. In Han=
delsklaſſenware
fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt.
Süddeutſche Induſtrie= und Handelsbörſe. Baumwollgarne
Nr. 20 engl. Troſſells Warbs und Pincobs 1,281,32, dito Nr. 30

681,72, dito Nr. 36 1,731,77 RM.; Nr. 42 Pincobs 1,831,87
RM. je Kilogramm; Baumwollgewebe echte ſüddeutſche Qualität:

88 Zentimeter Cretonnes 18/18 pr. ¼ frz. Zoll aus 20/20 25,2
bis 26.2, 88 Zentimeter Renforce 18/18 pr. ½ frz. Zoll aus 30/30
24.725,7, 92 Zentimeter glait Kattune 19/18 pr. ½ frz. Zoll
aus 36/42 19.520,5 Pfg.
Die Tendenz war unverändert.
Nächſte Börſe am 7. Dezember.

* Mainzer Viehhof=Marktbericht. Auftrieb: 22 Ochſen, 1.
Bullen, 373 Kühe, 245 Kälber, 775 Schweine. Marktverlauf: Bei
Schweinen ſchleppend. Ueberſtand; bei Großvieh und Kälbern an=
fangs
mäßig belebt, ſpäter abflauend, ausverkauft. Preis pro 50
Kilogramm Lebendgewicht: Ochſen a) 3032, b) 2023: Bullen
2023; Kühe a) 1725, b) 1519,
) 1416: Färſen b) 2735.
2 2026: Schweine b) 4446, c) 4045, d) 4044.

Berliner und Fraukfurker Effekkenbörſe.

Die Arbeitsmarkklage
im Bezirk des Landesarbeiksamks Hhe
in der Zeit vom 1. bis 15. November 1931
Vorwiegend Belgſtung in allen Arbeitsamtsbes

Die Darmſtädter Volksbank ſchreibt uns: In dem Wirtſchafts=
programm
der Reichsregierung ſind 770 Mill. RM. für öffentliche
lrbeiten vorgeſehen, die nach den Ausführungen des letzten
Reichskanzlers auf der Obermeiſtertagung in Berlin am 24. Ok=
tober
zu einem Teil dem Klein= und Mittelgewerbe zufließen ſol=
len
. Nachdem die Reichsbank ihre Hilfe zu der Finanzierung die=
ſes
großen Arbeitsbeſchaffungsprogramms, zugeſagt hat, iſt mit
einer Abnahme der Beſchäftigungsloſenziffer zu rechnen, ſo daß
eine Erholung unſerer Wirtſchaft, wenn auch zunächſt in mäßigem
Ausmaß, zu erwarten iſt. Dieſe Erholung wird ſich auch in unſe=
ren
wirtſchaftlichen Kreiſen wohltuend bemerkbar machen. Es
wird aber Aufgabe, der berufsſtändiſchen Organiſationen des
Handwerks ſein, in ſteter Fühluuonahme mit den maßgebenden
Regierungsſtellen zu bleiben, um eine gerechte Verteilung der
Aufträge, insbeſondere derjenigen der Poſt und der Reichsbahn,
durchzuſetzen.
Was uns in dem Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung
weniger gut gefällt, iſt die unzulängliche Hilfe für den Hausbeſitz.
Der Forderung des organiſierten Hausbeſitzes, einen Teil der
Hauszinsſteuer für Hausreparaturen freizugeben, iſt leider noch
nicht entſprochen worden.
Eine weitere ſehr dringliche Aufgabe der Reichsregierung im
Dienſte der Wirtſchaftsbelebung iſt die Zurückführung des Haus=
halts
=Etats auf eine erträgliche Ziffer. Der reine Finanzbedarf
der öffentlichen Verwaltung war trotz des verkleinerten Reichs=
gebiets
in den Jahren 1928/30 dreimal ſo groß wie in der Vor=
kriegszeit
und betrug auch im abgelaufenen Etatsjahr noch mehr
als das Doppelte oder rund 30 Prozent des Volkseinkommens. Die
Fürſorge für die Kriegsinvaliden und Kriegerhinterbliebenen iſt
eine Ehrenpflicht des Staates, und es iſt ganz ſelbſtverſtändlich,
daß hieran nicht gerüttelt werden darf. Wohl aber könnten auf
anderen Gebieten Erſparniſſe erzielt werden. Ein Widerſinn iſt
es ferner wenn man der Großwirtſchaft in guten Zeiten ihre Pro=
fite
beläßt und in ſchlechten Zeiten ihre Verluſte ſozialiſiert, d. h.
ſie auf den Steuerzahler umlegt.
Mit der Wirtſchaftsbelebung, die uns das Wirtſchaftspro=
gramm
bringen ſoll, wird gleichzeitig die Frage ausreichender
Kreditverſorgung in den Vordergrund treten. Die Kreditgenoſſen=
ſchaften
, die in erſter Linie dazu berufen ſind, den gewerblichen
Klein= und Mittelkredit zur Verfügung zu ſtellen, erwarten ebenſo
wie alle anderen Banken mit Recht von der Bevölkerung, daß ſie
ihre nicht benötigten Gelder der Wirtſchaft nicht entziehen, ſondern
auf die Banken bringen. Es kommt in dem gegenwärtigen Augen=
blick
darauf an, daß die geſamte Bevölkerung dem Wirtſchaftspro=
gramm
volles Verſtändnis entgegenbringt und daß insbeſondere
mit der wirtſchaftsvernichtenden Geldhamſterei Schluß gemacht
wird. Es geht nicht an, daß diejenigen Kreiſe, die noch Erſpar=
niſſe
machen können, dieſe zu Hauſe behalten, anſtatt ſie über die
Banken der Wirtſchaft wieder zuzuführen.
Ein weiteres wichtiges Moment ſei in dieſem Zuſammenhang
erwähnt, nämlich das Wiedererwachen des deutſchen Unternehmer=
geiſtes
. Solange das deutſche Volk in der wirtſchaftlichen Erſtar=
rung
weiter verharrt, kann unſere Wirtſchaft nicht hochkommen.
Alle diejenigen, die heute noch in ſelbſtändigem Berufe ſtehen,
müſſen wieder neuen Mut faſſen und an Deutſchlands Zukunft
glauben.
Das gilt für den großen wie für den kleinen Unter=
nehmer
. Wer die Geſchichte der deutſche Volkswirtſchaft kennt,
weiß, daß es allein der deutſche Unternehmungsgeiſt geweſen iſt,
der Deutſchland zu dem gemacht hat, was es 1914 war zu dem
großen und wirtſchaftlich mächtigen Handelsſtaate der Welt. Durch
eine geſchickte Handelspolitik muß der ausländiſche Markt für
unſere Induſtrie zurückgewonnen werden. Während der Export
im Jahre 1929 noch rund 5 Millionen Menſchen das tägliche Brot
gab, werden es heute nur noch etwa 3 Millionen ſein. Dieſe 2
Millionen Menſchen fallen als Käufer landwirtſchaftlicher Ver=
edelungsprodukte
zum größten Teil aus. Hieraus erſieht man, wie
eng die Intereſſen der beiden hauptbeteiligten Parteien in der
Frage der deutſchen Wirtſchaftspolitik miteinander verbunden ſind.
Die Induſtrie muß in ihrer Handelspolitik die lebenswichtigen
Intereſſen der Landwirtſchaft reſpektieren, und die Landwirtſchaft
muß erkennen, daß die Erhaltung und Steigerung des deutſchen
Exports ihren eigenen Intereſſen dient.
Ein weiteres Abſinken unſerer deutſchen Wirtſchaft iſt kaum
zu befürchten, weil der Verbrauch an lebensnotwendigen, im In=
land
erzeugten Gütern, den unſer 64=Millionen=Volk in der Tat
hat, eine Produktion bedingt, die dem heutigen Stande unſerer
Wirtſchaft ungefähr entſpricht. Dabei iſt noch zu berückſichtigen,
daß die Konſumkraft des deutſchen Volkes ſich im Verhältnis zu
der erwarteten Mehrbeſchäftigung der Arbeitsloſen noch heben
kann. Vorausſetzung hierfür iſt aber, daß die Anſätze zu einer
Wirtſchaftsbelebung nicht durch außerwirtſchaftliche Ereigniſſe ge=
ſtört
und gehemmt werden.

Die Berliner Börſe zeigte auch geſtern wieder ein aus=
geſprochen
freundliches Ausſehen, zumal man die innerpolitiſche
Lage inſoweit für geklärt hält, als man allgemein annimmt, daß
nur ein Präſidialkabinett gebildet werden kann. Die Nachrichten
aus der Wirtſchaft lauteten nicht ganz einheitlich, ſo verſtimmten
vormittags die Zunahme der Arbeitsloſigkeit während der erſten

Novemberhälfte und der eher ſchwächere Schluß der vorgeſtrigen
Börſe. Andererſeits verwies man aber auf die ſtei=
New Yoxke

genden Stickſtoffabſatziffern, den günſtigen Stand der internatio=
nalen
Kunſtſeideverhandlungen und die Zunahme der Beſchäf=
tigung
im Ruhrgebiet. Beachtung fand auch die Erholung des
engliſchen Pfundes. Beſonders am Montanmarkt lagen wieder
kleine Kaufaufträge des Publikums vor. Das Kursniveau lag zu
Beginn des Verkehrs bis zu 1 Prozent, in Einzelfällen bis zu 1½
Prozent über dem vorgeſtrigen Schluß. Conti=Gummi ſetzten ihre
Aufwärtsbewegung um mehr als 2 Prozent fort. Nur aus zu=
fälligen
Gründen bemerkte man vereinzelte Rückgänge um Bruch=
teile
eines Prozentes. Bubiag und Hanſa Dampf waren bei
minimalen Umſätzen bis zu 1½ Prozent gedrückt. Im Verlaufe
blieb das Geſchäft ruhig, nichtsdeſtoweniger ergaben ſich erneut
Steigerungen bis zu 1 Prozent. Schubert u. Salzer holten 3 Pro=
zent
ihres geſtrigen Verluſtes wieder auf. Auch Renten tendier=
ten
heute feſt. Lebhafteres Geſchäft entwickelte ſich in Altbeſitz=
anleihe
, die insgeſamt beinahe 1 Prozent gewann. Neubeſitz und
Schutzgebiete zogen gleichfalls an; letztere hörte man vorübergehend
mit 6 Prozent nennen. Pfandbriefe, Induſtrieobligationen uſw.
hatten Beſſerungen bis zu 1 Prozent zu verzeichnen.

In der erſten Novemberhälfte hat die Belaſtung it
Arbeitsamtsbezirken des Landesarbeitsamtes Heſſen mi
nahme im Arbeitsamtsbezirk Kaſſel, wo noch eine Abnabn
1M
verzeichnen war, zugenommen. Die Erhöhung des Beſt
Nal
der verfügbaren Arbeitſuchenden betrug 4911 oder 1,6 v.
Standes von Ende Oktober ds. Is. Die Zahli der Arbei
nahm um 5488, alſo um 577 mehr als die der verfügbaren A.
ſuchenden, ab. Nach den vorläufigen Feſtſtellungen der A=
ämter
wurden Mitte November 317 870 Arbeitſuchende
307 631 Arbeitsloſe gezählt. Die Zunahme war in den A
amtsbezirken Darmſtadt und Treyſa mit 5 bis 5.1v
hältnismäßig am ſtärkſten, erheblich noch in den Bezirken F
imburg, Marburg und Niederlahnſtein.
wicklung innerhalb der einzelnen Berufsgruppen läßt ſich Millim Ant S

Schwarze
beiden
in des Gehl.
zblüre ſic
Mu berte
R e

Luu Gblehnen
überſehen, da eine Aufgliederung der Beſtandszahlen der

ſuchenden nach den einzelnen Berufsgruppen für den Sticht
15. November nicht erſtellt worden iſt. Da die Arbeitsäm
der Durchführung der Umſtellungsarbeiten vom alten zun
Berufsverzeichnis beſchäftigt ſind, entfällt zu ihrer Ent /un Shlobge

9ch in
Buref, die

Faltelen, eine
während der nächſten drei Monate die Auszählung nach

gruppen zu Monatsmitte. Das neue Berufsverzeichnis
Arbeitsmarktſtatiſtik wird mit dem Stichtag 1. Januar 1
Einführung gelangen. Die Aufgliederung der Beſtandszahl

iutſchiet

Arbeitſuchenden nach der Syſtematik des neuen Berufsr
nenuter ſt
niſſes wird erſtmalig für den Stichtag von Ende Januar 1

frü in ein g
Die Entlaſſungen haben auch während dieſer Ber=
folgen
.

in den

undhes vor
Außenberufen, alſo in der Landwirtſchaft und =
der
ſchüttel
der Induſtrie der Steine und Erden und im Baugewerbe

Zeuge die
hin ſtärker angehalten als in den übrigen Berufen, doch ſi

Die Frankfurter Börſe war wenig verändert. Sehr
ruhiges Geſchäft herrſchte an ſämtlichen Märkten bei gleichzeitig
freundlicher Grundſtimmung. Bevorzugt bleiben Renten und alle
feſtverzinslichen Werte, am Aktienmarkt herrſcht vor allem für
Dividendenpapiere Intereſſe. Die innerpolitiſche Situation veran=
laßt
zur Zurückhaltung. Tatſächlich bleibt die Bankenkundſchaft
der Börſe immer noch faſt völlig fern. Da die Märkte ziemlich
leer ſind, genügte ſchon eine geringe Tätigkeit der Spekulation, die
im allgemeinen etwas optimiſtiſcher geworden iſt, um Kurs=
rhöhungen
zu verurſachen. Man verweiſt auf die zuverſichtlichen
Berichte aus der Induſtrie und auf die amerikaniſche Auffaſſung in
der Stillhaltefrage, die ebenfalls der Tendenz eine Stütze bot. In
der Hauptſache waren am Aktienmarkte Nebenwerte freundlicher.
Conti Gummi 1½, Conti Linol. ½ Prozent feſter. JG. Farben=
induſtrie
eröffneten ½ Prozent höher, waren aber im ſpäteren
Verlaufe eher vernachläſſigt. Erdöl um ½ Prozent freundlicher,
Auf den günſtigen Stand der internationalen Verhandlungen
waren Kunſtſeidewerte beachtet. Bemberg 1½, Aku ½ Prozent
höher. Unverändert lagen Zellſtoffwerte. Schiffahrtsaktien gut
behauptet. Am Elektromarkte, überwogen die Kursſteigerungen,
beſonders Lahmeyer um 1½ Prozent Siemens um 1. Bekula
Licht u. Kraft ½, AEG. ½ Prozent feſter. Auch der Montanmarkt
lag freundlicher auf, die günſtigeren Auftragsziffern, Klöckner
zogen 8. Mannesmann 8. Ilſe Genüſſe 1, Rheinſtahl ½, Stahl=
verein
½ Prozent an. Am Anleihemarkt waren Altbeſitzanleihe
ziemlich lebhaft im Handel. Nach wie vor ſind Gerüchte eines Um=
tauſches
in eine neu aufzulegende feſtverzinsliche Reichsanleihe im
Umlauf. Altbeſitz 58, daneben ſpäte Schuldbücher um ½ Prozent
gebeſſert, auch Schutzgebietsanleihe um 0.15 Prozent höher. Der
Pfandbriefmarkt liegt ziemlich ruhig. Auch hier werden etwas
freundlichere Kurſe genannt. Im ſpäteren Verlaufe blieb die
Börſe bei ſtillem Geſchäft gegenüber den erſten Kurſen faſt unver=
ändert
. Die freundliche Grundſtimmung hielt weiter an. Am
Geldmarkt iſt Tagesgeld 3½ Prozent.
Nach den Befeſtigungen am Schluß der Mittagsbörſe war die
Abendbörſe weiter freundlich. Im Vordergrund ſtand der Ren=
tenmarkt
. Hier lagen Altbeſitz und ſpäte Schuldbuchforderungen
je ½ Prozent höher. Auch Pfandbriefe ſtärker geſucht und ½ Pro=
zent
höher. Beſondere Nachfrage beſtand nach Kommunal= Obli=
gationen
, die bis 1 Prozent höher geſucht waren, aber mangels
Material nicht notiert, werden konnten.
Auch der Aktienmarkt
zeigte eine durchaus freundliche Tendenz. JG. Farben ½, Mon=
tanwerte
teilweiſe bis ½ Prozent feſter. Elektrowerte ebenfalls
leicht befeſtigt. Im Verlaufe blieb die Börſenſtimmung freundlich,
wenn auch die noch ungeklärte innerpolitiſche Situation Zurück=
haltung
bewirkt.

tere Entlaſſungen beſonders auch noch im Gaſtwirtsgewerbkune er auf
im Holzgewerbe erfolgt. Infolge der zum Teil beendigten
Kampagne hat auch die Zahl der verfügbaren Arbeitſuchen
Nahrungs= und Genußmittelgewerbe zugenommen. Der B
gungsgrad in der chemiſchen ſowie in der Lederinduſtrie w
gegen weiterhin verhältnismäßig günſtig, was auch in de
ſchen durch Belebung der Wachswareninduſtrie, größtenteil
nur ſaiſonmäßig, bedingt iſt.
In der Arbeitloſenverſicherung wurden 30 724, in der
fürſorge 57 183 Hauptunterſtützungsempfänger gezählt.
über den Beſtandszahlen von Ende Oktober hat ſich danach
der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſi
um 173 erhöht, in der Kriſenfürſorge iſt ſie um 1802 zurüt
gen, ſo daß ſich in beiden Unterſtützungsarten zuſammen e
nahme um 1629 ergeben hat. Bei Notſtandsarbeiten wurde
Oktober ds. Is. insgeſamt 6687 Perſonen beſchäftigt; von
waren 512 Wohlfahrtserwerbsloſe. Die Zahl der aus Mit/
Arbeitsloſenverſicherung unterſtützten Kurzarbeiter iſt
gegangen; ſie betrug in der letzten Septemberwoche rund
der letzten Oktoberwoche nur noch 8100.

M Vierte w
Aaſſete her
zund auf den
verſchloſſener

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.

Die Bank für Deutſche Beamte e. G. m. b. H. i. Liquid
lin, teilt mit, daß ſie noch vor Weihnachten eine weitere Hpro
wird. Ein ausfü
Quote an ihre Gläubiger ausſchütter
Rundſchreiben wird der Gläubigerſchaft Anfang Dezember,
zugehen. Mit Einſchluß dieſer Quote ſind dann im ganzen
zent ausgeſchüttet worden.
Die in der Sitzung des Berliner Börſenvorſtandes. Ab)

Produktenbörſe, vom 1. September 1932 vorläufig feſtg
Hektolitergewichte für Weizen und Roggen ſind geſtern von

ſenvorſtand, Abteilung Produktenbörſe, als endgültig
Erntejahr 1932 erklärt worden.
Wie wir von der DD=Bank und der Dresdener Bank als
ſtellen erfahren, wurden der privilegierten öſterreich=unge
Staatseiſenbahn=Geſellſchaft ſeitens der Oeſterreichiſchen Nal
hank die für die Aufrechterhaltung des Einlöſungsdien
Deutſchland erforderlichen Markbeträge nicht zur Verfügu
ſtellt. Die Einlöſung kann daher bis auf weiteres nur in
reichiſchen Schilling erfolge
Die 1923 gegründete, mit einem Aktienkapital von
RM. ausgeſtattete Meßtro=Film=Verleih G. m. b. H., Berll
ihre Zahlungen eingeſtellt und ſtrebt einen gerichtlichen Ve
an. Die Verbindlichkeiten der Geſellſchaft werden auf ca. 19
RM. veranſchlagt.

Berliner Kursbericht
vom 23. November 1932

Oeviſenmarttl
vom 23. November

Neue Preiſe für Kupfer=Halbzeug. Der Zentralverband der
deutſchen Metall=Walzwerks= und Hütteninduſtrie gibt folgende
ab 22. November geltenden neuen Preiſe (in RM. je 100 Kilo=
gramm
, für Abſchlüſſe auf 100 Kilogramm) bekannt: Kupfer;
Rohre 110,75 (bisher 111.), Drähte und Stangen 77.47 (77,65).
Die Preiſe für Kupferbleche und =ſchalen ſowie Aluminium= und
Meſſing=Halbzeug blieben unverändert.

Berl.,Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A.E.G.
Bahr. Motorenw,
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas


75.

61.75
16.625

17.75
33.3
60.
62.50
20.75

111.25
94.125

Me
Elektr. Lieferung
f. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr.Uüntern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke.
Mannesm. Röhr.
Naſch.=Bau=Untn
berſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell

7.50
76.
96.25
*
78.625

39.375
54.75
104.75
39.75
3
35.50

Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werie
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werle

ife
40.
166.
z."
5
109.

15.875
49.625
11.75
20.
69.71
26.375

Helſingfor=
Wien
Prag
udape
Sofie
Solland
openhagen
m
zuenos Aires
ſew York
Belgien
Italien
Paris

Währung
100 finn.Mk.
100 Schilling!
100 Tſch. 9
100 T
PA
Gulde
100 Kro
00 Kr
100 Kronen
al
Bap. Peſo
ſ
1o0 Belgg
100 Lire
100 Franes

6.024
51.35
12.465

057

Rie

2.9
12.485

*
13
ie ges

3
13.
(
9e
15.50s

Schwetz
Spanie
hio deFanei.
Au
jortu
vu
e Di
1ru
Tallinn Eſtl.,
Riga

Zährung 6e1
100 Fran
1o0 Peſe
100
hl N
Milrei
ge
udos
Drachm
2.0N
äaypt.
Solle
i
100 191. Kr.
100 eſtl. Kr.
ie
100 Lats 79

Durmſtäster and Karionatoänt Sarmftadt, Gitlant die Frescher Din
Frankfurter Kursbericht vom 23. November 1932.

Mene
fällig 1. 4. 34..
1. 4. 35..
1.4.36 ..
1. 4. 37..
1. 4. 38..

6%6 Dtſch. Reichsan!
b.
6%0
tern.,,
Sier etl
ahern
deſſen . .b.
t. v.
Preuf
hien
v.
6S0 Thüringen v. 27

Dtſch. Anl. Auslo=
ungsſch
. 4/= Ab=
löſungsanl
..
ſtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
aden=Baden.
Berlin ..b. 24
adt .
den..b
Frankfurt g.
Schätze v.
Lainz .
JMannheimp.
6% München v.
6%Wiesbaden v.
23 beſſ. Landesbk.)
*3. Goldoblig,
Heſſ. Land
Hyp.=Bk.=Liqui
474% Kom.=Obl.

9GI,
=
71

89.5
z.
*
657.:
88
64.25

57.4

6.6

5.85

35
65

m
63.5

81-,

Weee
Pfd.= Anſt.
6% Goldoblig.

6% Landeskomm.=
Bk. Girozen
Leiber R.1

d.=
82 Kaſſeler Lan
kredit Goldpfbr.
6%Naſſ. Landes
5½% Ligu. Obl.

Dt. Kon
Rn
ſ.-Anl.
mel=Af
Auslse
erII
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).

Ber
7De7 9
3 Frkſi.Hyp. B
Py
Idpblig.
Pfbr.=Bk.
SS Rit go
3Mein=byp.=8.
2a Lig.Pfbr.
6% Pfäl=
*i
3Rheir
*L9
blig
* Südd.
d.
Eed. Dia
2a
8% Bürtt. Hhp.=B.
1% Daimler=Benzl
6% Dt. Linol. Werkel
16% Mainkrw. v. 26

77.:
68:25

78
79.7
77.25

52.75
75

O Mitt
Gerl
NVer.
22 Voigtkhäffner

3. G6. Farben Bouds

9.

83.4

4.2

58

77

5% Bosn. L. E. B.
L. Inveſt.
ab. b.
32 Bulg2g
Schä
1220
ſt. Goldrente
Rumän
2.
min
* Türf,
% ungar
1aus
1914
72
Gold
420
19.

Stadtan!
*½
Liſt
45,
8 Stockholm,

Aktien

Ig. Kunſtziide Unie
A. E. G. ..... ...
IndregeNoris Zahn
ereil
Aſchaffbg. B.
Zellſtoff
Bemberg, J. P...
Berl. Kraft u. Lie
Buderus Eiſen.
Eement Heidelk
Karlſtadt
F. 8. Chemie Baſel
m. Werke Abert
...
de ..."
mmiw.
Contin. G.

59,5
67.5

95.75

10
3.

29.5
80

62.5
iS
5
41.:
46

1424

111.25

Vani Hue
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. .
rdöl ..
Dt. Gold= u. S

e

Meie

Eſchw. Bergn

aif
Felt. & Guilleg
Frankfurt
verk.
k. Be

zoldſchmidt Th.
Gritzner
hſer..
rüngBilfinge
dafenmühle Frkft.
Hamm
n (Osn.
anauer Hofbrauh
Hanfwerke Füſſer
vener Bergba=
Henninge
empf
HilvertArmaturfr
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. . ...
bochtief Eſen ...
Holzmann, Phil.
3lſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans ......"
KaliChemie ..
Aſchersleben

Niir Mei H 0 18.75 glöcknerwerke .... 40 norr C. H... . . . 7.3 Lahmeher & Cp. ..
aurahütte
... 112.5
15:I, 141.5 Lech, Augsbur Löwenbr. Mün= 195.5 Lutz, Gebr. Darm ainkr.=W. Höe
Ar A. tannesn. 58 55.5 26 eſ. Frank 18.5 EEnK
1M 221. ſtadt 3 erbet
rfe.. 10.75 hönie Bergbau 28 Reiniger h. Braunkohlen UGn N Stahln
.. 68.25 Riebeck Montan. . 3 Roeder, Gel tütgerswerke. 4GI. falzdetfurth Kali. Salzw. Heilbron 17 rhof=Bind. Schramm. Mie Ndel.,
ſchriftg. St Sch
ucker
ſtr. * 45 Schwarz=S.
Siem. Gl 49 Z= Siemens & Ha 120.5 54 Süd
ucker A. G. Fellus Bergbau. 27,5 Thür. Liefer.=Geſ. 56 16.75 Tietz Leonhard .. 71.5 mnterfranken ..... 83 104.5 Ver. Stahlwerke.

Ver. Ukramarin.
igt & Haeffne=

Bahß
R
Zelſto
ldhof : 41
Memel.

Dt. Creditanſt.
jadiſche Bank.
rauint
r. Hyp. u.
(
Iybol
Comm. 4. Priv
t. Bankund Di
Dt. 0
u. Wechſel6N.
Drest
*
Frankf.
Mei=
byp
.Ba
Bfälz.
vp.Bo
eichsbank= An
Zan!. 6
Rhein. Hhp.
Südd. Bod.=Er
Würtb. Notenbanl

A..G. f. Vertehrsm. 414
Allg. Lokalb. Kraftv0!
Dt. Reichsb. V3
.!46
Hapag..
d....
Nordd. Lie
Südd. Eiſenb.=Geſ.5!

Allianz u. Stutte
Verſicherung.
Verein. Be
Frankona Rück=u.M
Mannheim. Verſich.

Otavi Minen ...."
Schantung Handers ?

[ ][  ][ ]

Verkauf durch alle Bäckereien und Lebensmittel-Geschäfte

erstag, 24. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 327 Seite 13

äe bringen eine kleine, aber ſichtlich wahnſinnig ſchwere
hrflaſche komprimierter Sauerſtoff? der Schwarz=
u
ge prüft fachmänniſch den Verſchluß. Sie verſchwinden,
err zurück mit zwei mäßig großen Coupskoffern, deren
zwei bis drei kleinere enthält, packen aus, Kabelteile,
ſeiseuge; Schneidebrenner einen kleinen, einen größeren
ſaſſortiert ſieht der Tiſch jetzt aus, wie in einer fort=
ſiſtlichen
Großklempnerei. Auch die Männer wirken in
glatten Werkanzügen ungefähr wie techniſche Arbeiter,
Aoſſer oder Monteure aber nur ungefähr. Alle tragen
mmhandſchuhe und an den Füßen dicke Filz= oder
aniſohlen. Sie machen einen abgeſpannten Eindruck,
dem ſind ihre Bewegungen flink, gleitend und ſicher.
Malgie ſchüttelt ſich, kalt iſt es, Schnapsflaſchen tauchen
er Schwarze führt den größeren Schneidebrenner rund
die beiden Schlöſſer des Faches 67, man vermeint das
ſen des Gebläſes zu hören, nach kurzem ſchon beginnt
Stahltüre ſich unter dem Grad der Flamme zu wellen.
er vierte man erkennt flüchtig kleine Augen in einem
ſreckigen Schädel ſchiebt ſich mit kurzſtieligem Hammer
einer Art Stemmeiſen an die gefährdete Wand heran,
ſtet ablehnend auf den Schneidebrenner, der erſt ein
nes Loch in Fach 67 gefreſſen hat, beginnt mit wuchtigen
hlägen, die das ganze Bild förmlich erſchüttern, auf die
den Schloßnieten eines der unteren Fächer Nr. 12
zukeilen, eine Minute lang zwei urplötzlich ſpringt

cotzdem Phil über die gewaltſame Oeffnung der Safes
unterrichtet war, hatte er angeſichts der ſtählernen
Be.
gBmauer faſt daran gezweifelt, daß ſie ſich je ergab. Jetzt
ſer Beſbuhr ihn ein glühender Schreck. Er konnte ſich das Gefühl
niumphes vorſtellen, das die Männer durchtobte, gleich=
und

werling aber ſchüttelte ihn eine fieberhafte Empörung, ohn=
jger
Zeuge dieſes brutalen Angriffes zu ſein
, den=
gemeEbnaßte
er auf das Bild ſtarren, wie gebannt.
der Vierte will aus dem aufgebrochenen Fach gierig die

er chee Kaſſette herausziehen, doch der Schwarze legt ihm hart
Hand auf den Arm und deutet befehlend auf die übrigen
ſtrie
verſchloſſenen Safereihen. Er ſelbſt ſtößt gerade mit
5I

einem abgeſtumpften Kauthaken das ellipſenförmig los=
geſchweißte
Stück der Fachtüre nach innen.
Alle vier arbeiten mit ſchweren, kleinen, ſtoffumwickelten
Hämmern und ſeltſam gebogenen Stahlmeißeln, regelmäßig,
als ſei es Präziſionsarbeit in einer beaufſichtigten Fabrik=
halle
, ihre Arme fliegen ein Kinderſpiel für ſie. Bereits
die Hälfte der Fachtüren ſteht auf
immer neue folgen
die Routine macht es, oft genügen wenige Schläge. Trotz
ſeiner Schmächtigkeit arbeitet der Malaie am ſchnellſten. Er
hat ſich an die unteren großen Fächer herangemacht.
Der Dritte er trägt ein karierte Mütze verſchwindet,
um einen Augenblick ſpäter haſtig zurückzukommen, alle
unterbrechen die Arbeit, lauſchen, ſtehen da auf der Lauer
wie wilde Tiere vor dem tötenden Sprung dann winkt
der Schwarze beruhigend, ſachte, ſachte die Flaſche kreiſt
Nun ſtehen alle Türen auf! Die Männer blicken ſich an
Geſichter verſchwitzt, verdreckt, mit blutigen Schrammen von
abſpringenden Stahlſtücken, Haare kleben in den Stirnen
ſie lachen, richten ihre Augen gierig und wie verhext auf
die eroberte Wand des Schrankes, der ihnen jetzt ſeine Schätze
ausliefern muß.
Der Schwarze befiehlt. Er ſelbſt zieht die Kaſſette aus
Fach 1 links oben, die andern folgen Bagatelle, mit den
kleinen Schlöſſern der Kaſſetten fertig zu werden, die erſte
iſt ſchon auf, der Malaie ſtülpt ſie auf den Tiſch, neben dem
die Koffer mit offenen Mäulern harren.
Phil mußte einen Moment die Augen ſchließen, ſo unerträg=
lich
quälte ihn der Gedanke an die Beſitzer dieſer Werte, die
da mit grauenhafter Rückſichtsloſigkeit ans Licht gezerrt wurden,
geraubt, zerfetzt, auseinandergeriſſen, und das aus einer nach
menſchlichem Ermeſſen größten Sicherheit heraus: Stahlkaſſette
in kompliziert verſchloſſenem Stahlfach in unterirdiſcher Stahl=
kammer
mit hypermoderner Treſortüre, Alarmſignalen, Siemens=
Notruf, Panzerplatten, hydrauliſchen Schlöſſern, die den win=
zigſten
Angriffsverſuch meldeten und dem raffinierteſten ge=
wachſen
waren. Aber dann riß er die Augen wieder auf, er=
ſchüttert
von der Einzigartigkeit des Vorganges
Der Schwarze ſortiert bereits. Seine Hände, in der
ſtumpfglänzenden Gummihaut aller Menſchlichkeit entkleidet,
ſind beängſtigend raſch und von aufregender Gier, Schmuck=

Ne Godenenin Wiechad Lensntc 1 Pit
A
etuis umkrallen ſie, eine Perlenkette wird kurz taxierend
hochgehalten, Papiere nach flüchtiger Prüfung weggeworfen,
Ringe ſtrahlen auf, rollen über die Tiſchplatte, die Hand
fängt ſie unnachſichtig alles gleitet in kleine Lederkäſtchen
die maſſenhaft in den Koffern liegen, eine Armbewegung
fegt die geleerten Etuis vom Tiſch herunter, die Kaſſette
fliegt hinterher, ſchon häufen ſich neue Papiere, Briefbündel,
Schmuckſchatullen am anderen Ende des Tiſches. Das heißt
fachmänniſche Arbeit. Die Männer kommen mit dem Auf=
brechen
der Stahlkaſſetten ſchneller voran als der Sichtende.
Seine Ruhe angeſichts der Koſtbarkeiten iſt unheimlich oder
bewundernswert! Die Schnapsflaſche kreiſt.
Banknoten tauchen auf, einzeln, zu Dutzenden, bündelweiſe,
gleiten in eine Mappe, die ſich raſend ſchnell füllt, im Koffer
verſchwindet, von einer neuen erſetzt wird Vorbereitet
ſind ſie! Hartgeld rollt auf die Tiſchplatte, groß, klein,
Silber, Goldſtücke, was kann man erkennen? Der Schwarz
wirft ein paar in die Luft, fängt ſie auf wie ein Jongleur,
Münze oder Krone? Alle lachen, jedem wirft er ein Stück
zu, da, ihr Brüder, ein Glückstaler, ſie ſchnappen, und
jeder ſpuckt auf das Geldſtück, ehe er es in die Taſche ſchiebi.
Jetzt grinſt der Schwarze wie über einen ſchlechten Witz, zeigt
dicke Packen großer Kaſſenſcheine ſicher braune Tauſender,
er pfeffert ſie in die Ecke, kein Intereſſe, k. J., die Herreu
ſweg damit. Jetzt zögert die Hand kurz, zwei Miniaturbildchen
ſchälen ſich aus ſteifen Seidentüchern, werden wieder ein=
gewickelt
, wieder in den Kaſten geſtopft, k. J., kein Juter=
eſſe
, fort, die nächſten bitte.
Erſter Koffer gefüllt, abgeſchloſſen, proſt, weiter, weiter.
Sie raſen, toller Rauſch ſcheint über ſie gekommen, fehlte nur,
daß ſie ſingen und gröhlen, grimmig lachen ſie, wie in Etſtaſe,
trunken aber der reichlich genoſſene Schnaps iſt beſtimmt
nicht die Urſache.
Was für ein Zeugs die Leute alles in Safes verwahren!
Nicht zu glauben. Bücher, rieſige Hefte, Alben keine
Sekunde Ueberlegung, fort, altmodiſche Rahmen, Blumen=
ſtäuße
, vertrocknet, tatſächlich vertrocknete Blumenſtäuße, Glä=
ſer
mit Präparaten oder ſonſt einem Miſt goldene Groß=
vateruhren
, dicke Bauernketten, ſteht nicht dafür, weg.
(Fortſetzung folgt.)

Achtung!

Es wird weiter enorm billig verkauft.
ſch muß das gesamte Lager sehr schnell räumen
Sie zahlen nur ein Bruchteil
der Früheren Preise!
Auch Sie sollten prüfen, wie tiefdie Preise in meinem
OalAusdef
A
wegen vollständiger Geschäfts-Aufgabe
herabgesetzt sind.
Biese Woche auf ExtrarFischen:
Aussteuer-Artikel, Damen- und Kinder-Wäsche,
Bett-Kolter, Steppdecken, Schlupfhosen u. Röcke

Benutzen Sie mögl. die Vormittagsstunden zum Einkauf

(16282


KLIAA

Darmstadt, Eudwigstraße 15

r5 Mark
Dauerwellen
vig Lederer.

erh. Mädchen=
Drmen=Rad zu
ſem geſucht. An=
jeuß
we J.u. R214 Gſt.

etlle Füt erbalten.
Fahrrad
Nt
ufen geſucht.
Ar. 99. Laden.

Zu kaufen geſucht
ein //4 Gel10
Ang. mit Preis u.
R 220 a. d. Geſch.*

Haare
ausgekämmte
und abgeſchnittene,
kauft laufend:
Kanzler,
Schulſtraße 12.
(14921a)

Wellbl. Garage
gebr., zu kauf. g
Ang. R 206 Gſt. (*

Gebrauchter
Kaſſenſchrank
Tiefe innen 3540
Breite 5060,
feuerſicher, zu kauf.
geſucht. Angeb. u
R 228 Geſch. (162
Kaufe
getragene Kleider
Schuhe, ſow. Boden
und Kellerkram,
auch Flaſchen.
M. Speier
Kl. Ochſengaſſe 4.
Poſtkarte genügt.

Schrank. 2tr., elfb.,
Schreibtiſch, nußb.,
Kd.=Bett. Auszieh=
tiſch
, 1 Ztl. Wollm.
Näh. Geſchäftsſt.

zu verkauf.: Sofa,
Waſchtiſch. Trüm
mit Spiegel etc.
Anzuſehen 24 U.
Waldſtr. 44, pt.

ju
Harmonams
preisw. u. günſtig
Ph. Wagner,
Nied.=Ramſtſtr. 62.

Sehr gut erhaltene
Wellbl.-Garage
Außenmaß 2X4 m
ſehr billig ab=
zugeb
. Beſichtigung
2 bis 4 Uhr bei
Lindner
Taunusſtraße 53.
(16287b)

Kleiderſchr., Spieg.=
Schrank, Kommode,
Bücherſchrk., Glas=
ſchrank
. Büchergeſt.,
Waſchtiſch. Vertiko,
Schreibtiſch. Teppich
Beleucht.=Körper,
Spiegel zu verkauf.
Karlſtr. 25, part.

Gebrauchte
Schreibmaſchine
Marke Ideal
billig zu verkaufen.
Waldſtraße 2, II.

Billig zu verkaufen
faſt neue Kinder=
wagen
=Remiſe aus
Holz, verſchließbar,
ehr prakt., ferner
5teiliger Gasofen.
Karlſtraße 76, I.
(16290)

Grammophon
m. ſch. Weihnachts=
u
. Künſtlerplatte
zu verkaufen. Anfr.
u. R 227 a. d. Geſch.*

T 15285

Bücherſchränke,
Dipl.=Schreibtiſche,
zekretär, Kleider=
ſchränke
, Büfetts.
Vertiko Trüm.=Sp.,
Pfeilerſchr. , Komm.,
Auszug=, runde
Küchentiſche. Eck=
vitrine
, Flurgard.,
Dielengarnit., Tep=
pich
. eleg. gut. gebr.
Wohnzimmer, beſt.
Schreibſchrank. rd.
eſſel,
Tiſch und 2
Kautſch. Seſſ., Stühle
ſchreibſeſſel, antike
Möbel aller Art zu
nur bill. Preiſen i.
Auktionshaus
rummeck,
1 Bleichſtraße 1.
16297)

1 Lange=Geräf
4=Röhren=Netz=
Empfäng. m. Laut=
ſprecher
, fabrikneu
zu 210 abzugeb.
Ang. R 169 Geſchſt.
(16235b)

Mod. Bücherſchrank
(Eiche) 180 br., da=
zu
paſſ. rund. Tiſch.
Durchm., u.
Stühle zu verkauf.
Heidenreichſtr. 29, I.

Fahrbare
Kl. Ausziehtiſch.
Schreibmaſch
Höhenſonne Stegtiſch, einf. Bett
gbr. 45 ℳabzg. Fried=
tadellos
, zu verkf. u. Nachtſchr. b. z. vk.
mann, Luiſenpl. 1.* Näheres Geſchſt. (* Herdweg 95, Gth.*

Rauchen!
Haben Sie eigentlich auch schon einen
Villiger versucht? Noch nicht? Gut,
dann sind wir an der richtigen Adresse.
Fragen Sie jetzt einmal nach Villiger‟
bei Ihrem Zigarrenhändler, Kaufen Sie
zur Probe einige Stücke zu 8, 10 oder,
15 Pfg. je nach Ihrem Geldbeutel. Ver-
suchen
Sie diese Stumpen mit
kritischer Einstellung einige
K

Tage lang. Dann wollen wir
Knng mannnde Ke
Villiger-Stumpen
sind etwas Besonderes!
Preislagen 8, 10 und 15 Pfg.
UI.,2t
Pabr.-Lag. Frankf. /Main
Gr. Eschenheimerstraße 25, Telephon 26615.

[ ][  ]

Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen na‟
8 152 des Genoſſenſchaftsgeſetzes ſtrafbar. Soweit wir Nichtmitglieder beim Einkauf
unſeren Verteilungsſtellen ermitieln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.

Neue Kurge
in Einheitskurzschrift
für Anfänger u Fortgeschrittene
beginne
16261b
Freitag, den 25 November, u.
Dienstag, den 29.November, im
Ludwig-Georgs-Gymnasium
(Karlsstrasse 2) abends 8 Uhr,
unt. Leitung staatl, gepr. Lehrer

nach der Zehnfinger- Blind-
schreibmethode
täglich von
1721 Uhr, Karlstr. 23, pt.

Priv.=Mitten
0 Pf. im
Einzeleſſen
Gut und re
Metzg. J.

Karlsſtr. 27

Seite 14 Nr. 327

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 24. November

Fr. Litk. Künſtl.
Geſelſchaft.
Heute Donnerstag
Uhr, im Feſtſaal
der Loge ( Sand=
ſtraße
10)
Vier heſſiſche
Dichter leſen:
Beſt, Betzner,
Dang, Stork.
u 1.50 M.
Karten
und 3. M. Stu=
denten
und Schüler
0,50 M. bei Buch=
handl
. Bergſträßer,
Wilhelminenſtr.
und an der Abend
(16307
kaſſe.

Nur noch heute und morgen

Wenn Sie einmal wieder
herzerfrischend lachen
wollen, besuchen Sie
FELIK BRESSART
in der neuen Tonfilm-Burleske:

HALlO, HlLle

und immer noch sind die
Vorstellungen ausverkauft!

neueſte M.
zu Vorzugs==

eh Bin ja
S0
werliebt

Wanderklub
Zalke 191

Darmſtadt.

FuM
Zuus)agd.

(Goldblondes Mädel, ich schenk Dir
mein Herz!) (V.16236
mit Charlotte Ander, Oscar Sima u. a.
Felix Bressart, ein Hans Hucke-
bein
der tausend Unglücksfälle, dessen
Name allein schon ein Begriff ist,
kann sich in diesem Iustigen Film
mal wieder richtig ausleben.
Dazu das
reichhaltige Beiprogramm.
Beginn: 3,45, 6.00 und 8.20 Uhr.

Heute Premiére?
Eine ganz reizende, musikalische Komödie,
das Schönste was je für die Leinwand geschaffen
wurde, um Millionen Menschen ein paar glückliche Stunden zu bereiten.

Sonntag,
7. Nov.
1932.
Treffpunkt: 8 Uhr
vorm. Tierbrunnen
Füchſe: F. Feigk,
Gander, Eymann.
Anmeld. z. Mittag=
eſſen
bis ſpäteſtens
Donnerstag, 24. 11.
(16291.

Preisabschlas!
jet
Täglich Deſſert.
Mitagtsch 60 einſchl. Bedienung.

Einzeleſſen 75
speisehaus
Fauldrath

23.) Ludwigsplatz 2, I,
w.! am Bismarck.
(163011

e
Hfd

Samstag, 26. und Sonntag, 27. Nov.
abends 8¼ Uhr
2 Heitere Abende
aus der guten aiten Zeit!

3 Instige musikal Komödien
von Dr. Erich Fischer.
Der Herr Doktor‟
Musikal. Biedermeier-Lustspiel
Musik von Franz Schubert.
Die Spieluhr‟
Musik von Albert Lortzing.
III.
Ein Roman in der
Waschküche""
Musikal. Schwank v. D. v. Dittersdort.
Musikal. Leitg.: Masikdirektor Hans
Krummer v. Stadttheater Kiel. Spiel-
leitung
: Opernsänger Eugen Rau vom
Stadttheater in Würzburg. Original-
Dekorationen.
Kl. Preige. Karten; Verk.-Büro u.

Tüten
und
Beutel

Beeilen Sie sich,
die erschütternde Tonfilm-Srmphonie
Pie
Höfzernen
Kreuze

Ofen= und
Spezial=G

kann

nur noch wenige Tage
gezeigt werden.

Jeder einmal in diesem, an gran-

dioser Wirklichkeitsnähe und

packender Menschlichkeit un=

übertroffenen Filmwerk.

Aufrüttelnd! Ergreifend!
Jugendliche zugelassen
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

Rheinſtr.
Große. Ausf
(15782=

Für Schüle
Zim. m. vol
Herdweg 72.

Chevrolet
Türen.
limouſ., in
ſtand, wege
ſchaff. eines
Wagens f
850.
Offe
R 194 a.
(162491

2R
14 Ime
nde

N
euitcht ie

Radi0!

DEANETTE

Sonderangebo
3= und 4=Röhren
Schirmgitter
Netzempfänger
mit Sender=Namen
ſehr billig zu verk.
Radio-Etage,
Grafenſtr. 12,I.
(16269

Herr.=Sohl. u. Fleck
. Dam.=Sohlen
und Fleck 2 .
Sohlen=Wagner,
Alexanderſtraße 10
(15564a)

Autoreif.
verkfl.
Blumentha

Suche Aut=
PS. geg. Di
(500 ccm) ni
zahlung. O
R 215 a. d.

Heute essen Sie in
Jungborn am Palz

Schuchardstraße 15, I., Ecke Lu

liefert billigſt:
Papier=Großhandlg.
kurnik=
Bleichſtr. 46, T. 1791.
16289

Hugo de Waal, Telephon 3 9.

Vorzüglichen,
preisw. Miktag=
u
. Abendkiſch
Abonnement 70 D
einzeln 75 D
Speiſehaus Göbert,
Eliſabethenſtr. 4
rühere Geſchäfts=
ihrerin
in d. Wein=
ſtube
Kaplan.
11508a

In dieser musikerfüllten Komödie singt Maurice Chevalier seine
Chansons und Lieder mit dem ihm eigenen Charme, der ihn weltbe-
rühmt
gemacht hat. Zusammen mit der reizend. Jeanette Mac Donald
wurde hier von dem neuen Regisseur Rouben Mamoulian ein Film ge-
schaffen
, der bei seiner Uraufführung im Mozartsaal in Berlin das
Publikum in helle Begeisterung versetzte.

Korbſeſſel
u. Tiſche

Karl Brückner
Holzſtr., a. Brunnen.
(16288a

Dazu das gute Beiprogram m.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

(V.16264

5000 Stück
hat abzuge
Georg Fornoff V.
Nd.=Kainsbach i. O.
(16268b)

Zu Mk. 1. Suppe oder Fri
Blumenkohl Petersilien-K=
Prager Pastete Gemischter9u
Tutti-Frutti mit Schlagsahne.
Zu Mk. ,80 Suppe oder Fri
Kartoffelklöße mit MeerrettichAr
Dessert oder Kompott.
Zu Mk. .65 Suppe oder Er
Rosenkohl und Kartoffeln
Zu Mk. -.40 Telleressen.
Fleischgericht zu Mk. 0.80
Suppe oder Frischkost gek
leber, Kartoffelpürree Ger
Salet Dessert.
Einzelgerichte in großer Ausv
Kalte und warme Getränke

Sonntag, 27. Nov., nachm. 5 Uhr.
im Mozartſaal ſpricht Dr. Pick über

Gerhark Haupkmanns
k.
erogevundene Ayfin".

Prima Tafeläpfel
handgepfl. verleſene
ſauerware in beſt.
Sorten: Stettiner,
verſchied. Renetten,
Welſchyſair. Eiſer=
apfel
p. Ztr. 10 .
Wirtſchaftsäpf. 7
froſtſich. Verpack.
verſend. per Nachn.
k!
Joſef
Obſtverſ., Alders=
bach
, Niederbayern.
Bahnſtat. ang.!)

Restaurant
R
Schloßgasse

Allein-
Ausschank

M
Mäuohnel Kagaslinel LiefU

Preiswer!
Bürge
162761

Restaurant Bender

Beiladung

Muſikal. Darbietungen Jedermann frdl.
eingeladen. Freireligiöſe Gemeinde

Verein Freie Schule Darmstad
(16191
(E. V.)

nach Mainz, Köln.
Witten a. d. Ruhr
Bensheim, Frankf.
u. zurück nimmt an
Kugler
Liebfrauenſtr. 33,
Tel. 1011.

Heute Donnerstag abend
Salm-, Has-u. Gans-Essen

reichlich, erstklassig
Tafel-Konzert.

Warenabgabe nar un Mitglieder
Wir bieten unſeren werten Mitgliedern an:

ff. Weizenmehl, Spez. 0, a. d. GEG=Mühle Mannheim, Pfd. 0.23
ff. Konfektmehl aus der GEG=Mühle Mannheim . Pfd. 0.25

Samstag, 26. November, 20.15 Uhr
in den Räumen
der Christengemeinschaft in Darm-
stadt
, Heidelbergerstraße 14, (nächst
Heinrichstraße).

Vortrag von
Ernst Uehli

(Freie Waldorfschule Stuttgart)
Der erzieherische Wert
der Kunstanschauung
In der Pubertälszeit.
Unkostenbeitrag erbet. Richtsatz1 .

Großes Haus 19 bis geg. 22,45
Hessisches
C 8

Landestheater

Donnerstac
24. November 1932

Don Carlos
Oper von Verdi
Preise 0.705.50 Mk.

Zusatz V, 4

KleinesHaus 19.302215 Uhr

Peripherie
Volksstück von F. Langer
Preise 0.703.80 Mk.

Morgen Freitag, den 25. Novbr. 1932,
abends 8 Uhr findet im Heaghaus,
Luisenstraße 12, ein

TORTRIK

Café-Restaurant
Goldene Rose
Telefon 2800
Schloßgasse 2

Im Ausschank:
Speziu Dunkel u. Hell Pilsner
Wormser Apostelbräu

Vereins-,Gesellschaftszlmmer, Billard
Nachts geöffnet

Citronat .
Orangeat
Süße Mandeln
Haſelnußkerne
Haſelnüſſe . .

Pfd. 1.10
Pfd. 1.00
Pfd. 1.10
Pfd. 0.70
Pfd. 0.40

Kokosnuß, geraſpelt, fein und mittelfein

Sultaninen . . . Pfd. 0.60
Pfd. O.42
Roſinen".
HirſchhornſalzGläschen 0.08
Backobladen Stück v. ¼ G an
Zitronen . . . Stück 0.00

Jahres=Verſammlung

der

Volksbühne

Donnerstag, den 8. Dezember 1932.
20.30 Uhr, im Kaiſerſaal
Tagesordnung:
a) Jahresbericht
b) Rechnungsbericht
Wahl des Vorſtandes
d) Verſchiedenes
Der Borſtand.
16277

Sigemälde

LANGHEINZ
Größtes Bilder- Spezial-
geschäft
am Platze
jetzt Schulstraße 10

statt über das Thema
Das Weihnachtsgebäck im elekteischen Herd!
Hess- Eisenbahn A. G. Darmstadt

DärmelGewürze
und sonstige Bedarfsartikel für
Haussohlachtungen
(16263
liefert
H. Wieseneck, Holzstrasse15
1 Minnte vom Marktplatz. Telefon 1323.

ff. Röſtkaffee, ½ Pfd.=Packung, in Cellophan 0.85, gelb 0.75
weiß 0.60, blau 0.55
Pfd. 6.50
ff. Tee, Ceylon orange Pekkoe=Miſchung
0.58, 0.68 und 0.58
ff. GEG=Tee, 50 gr=Paket .....
0.35, 0.30 und 0.25
20 gr-Beutel.
Schachtel 0.02
Ia Feinkoſt=Weichkäſe ohne Ninde

Ia Handkäſe Rheingold Staniolrolle mit 6 Stück 0.09
. Stück 0.10
Ia Kümmelkäe
..
Ia Rhein=Weißwein, in 5 Ltr.=Korbfl., 3 Ltr. ohne Glas 0.68
ff. 1930er Ingelh. Rotwein, in 5 Ltr.=Korbfl. a Ltr. p. Gl. 0.75
ff. Weinbrand, eigene Abfüllung
4 und 3 Stern, /. Flaſche einſchl. Glas . . . 4.00 und 3.40
. . 2.10 und 1.55

Aus unſeren 3 Fleiſchabgabeſtellen:
la Rindfleisch mit Beilage Pfd. 0.55
ff. Ochſenfleiſch
.. Pfo. 0.70
ff. Schweinefleiſch, zum Kochen und Braten . . . Pfd. 0.84

ff. Schweinekoteleit
. . . . . . Pfd. 0.94
. . Pfd. 0.70
Ia Bauchlappen, friſch und geſalzen . . .
Prima Kalbfleiſch ..
.... . . . . Pfd. von 0.75 ar
Ia Hammelfleiſch
... . . . . Pfd. von 0.70 an
Pfd. von 0.60 an
Ia Leber= und Blutwurſt
ff. Bierwurſt, Pfd. 0.90 Schinken, gekocht, Pfd. von 1.40 an

16300
Aus unſerer Großbäckerei:
4 Pfd.=Laib 0.64. 2 Pfd.=Laib 0.32
In Graubrot
ff. Miſchbrot, Schrotbrot, Vollkornbrot, Weißbrot, Roggen=
brot
, ff. Brötchen, Gebäck, Zwiebach, Kuchen.
ff. Butiergebackenes, Weihnachtsgebäck, Makronen.