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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenev Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 322
Samstag, den 19. November 1932. 195. Jahrgang
27 mm drelie Zeile im Kreiſe Darmſtadi 23 Reichspſg.
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Konkurz oder gerichtlicher Belirelbung jäll jeder
Nabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bani und
Darm=
ſädter und Nationalbant.
90
slin
Der Reichspräſident verhandelt.
Einzelbeſprechungen Hindenburgs mit den Parkeiführern ſollen heuke bereiks abgeſchloſſen werden.
Hikler in Berlin. — Hindenburg forderk gemeinſame Ausſprache der Parkeiführer unkereinander,
um die Nakionale Konzenkrakion vorzubereiken.
Die Skunde des Reichspräſidenken.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die Empfänge der Parteiführer durch den Reichspräſidenten
den am Freitag programmgemäß begonnen. Sie ſollen am
mstag bereits zu Ende geführt werden. Adolf Hitler iſt
Begleitung in einem Sonderflugzeug aus München in
erſt hrlin eingetroffen. Er hat die Abendſtunden des Freitag
h benutzt, um ſich mit ſeinen Freunden zu beraten. Reichs=
Vpräſident Goering iſt im Flugzeug aus Rom im Kommen
ossensct) wird am Samstag ebenfalls in der Reichshauptſtadt
an=
m Maiſend ſein. Tatſächlich liegt ja das beſtimmende Moment für
ganze weitere Entwicklung in der Unterhaltung zwiſchen dem
ſchspräſidenten und Hitler. Man hat hier in Berlin den
Ein=
eideiſſhu ck, daß die Nationalſozialiſten ſelbſt eine Wieder=
Adan Iſſlung des Fehlers vom 13. Auguſt vermeiden
Raſinoſtraß hlen, und daß deshalb von ihrer Seite alles verſucht wird, um
oſen u. 20 Bedenken, die der Reichspräſident bisher
von Ketten
Leparatur a0 chologiſch gegen Hitler hegte, auszuräumen.
Erleichterung wird es dabei empfunden, daß Herr v. Papen
nicht mehr einſchalten kann. Lediglich der Staatsſekretär des
ſchspräſidenten, Dr. Meißner, wird den Verhandlungen
wohnen, aber das Zimmer verlaſſen, falls von irgendeiner
hte der Wunſch nach einer Unterhaltung unter vier Augen
aus=
brochen werden ſollte.
Irgendwelche Berichte ſollen über die ganzen Empfänge nicht
61t
gegeben werden, nicht einmal nach der techniſchen Seite will
Reichskanzlei Auskunft erteilen, um möglichſt zu vermeiden,
von außen ſtörende Einwirkungen auftreten können.
Die Art, wie der Reichspräſident die Verhandlungen
dies=
führt, unterſcheiden ſich grundſätzlich von der Methode
Gerer Regierungsbildungen. Die Einzelbeſprechungen
s Feldmarſchalls am Freitag und Samstag haben
glich den Zweck, daß die Parteiführer ihm ihre Wünſche und
Ufaſſungen unterbreiten können, damit er ſich ſelbſt ein
Id von der Lage und den vorhandenen Möglichkeiten bilden
In. In der kommenden Woche will der
Reichs=
ſäſident dann die Parteiführer unmittelbar
kteinander in Verbindung bringen, vielleicht in
Form, daß Herr Hitler als Führer der größten Partei die
ſtung übernimmt. Dieſe Beſprechungen zu Fünfen hätten den
ſeck, die Wünſche der einzelnen Parteien
mit=
hnander zu vergleichen und zu verſuchen,
in=
keweit ſie ſich innerhalb eines Programms
ſihſammenbringen laſſen. Vom Standpunkt der
Par=
hen aus, alſo eine Art politiſchen Staatsexamens, in dem ſie
ſen Befähigungsnachweis zu erbringen haben, ob ſie bereit
4) fähig ſind, von ihren programmatiſchen
For=
hjungen ſoviel zu ſtreichen, oder zurückzuſtel=
In, um auch anderen Parteien eine Zuſtimmung
ermöglichen, und dadurch eine brauchbare
ſiterlage für die ſachliche Arbeit eines
Präſi=
alkabinettes zu ſchaffen.
Dieſe Verhandlungsführung hat darüber hinaus den
Vor=
daß die Perſonenfragen vollkommen in den
ſintergrund treten. Es wäre immerhin denkbar, daß
ir Hitler ſich dem Reichspräſidenten gegenüber in den erſten
hitzen wieder feſtfährt, falls er erneut mit dem Anſpruch auf
Poſten des Reichskanzlers für ſich ſelbſt und des
Reichs=
mnminiſters für einen ſeiner Parteifreunde beginnen ſollte.
ſenn der Reichspräſident ſich aber darauf zurückzieht, daß nach
Reichsverfaſſung die Ernennung des Kanzlers und der
kin iſter ausſchließlich ſein Recht iſt und daß er, bevor er an
wie ſolche Ernennung überhaupt denken könne, zunächſt erſt
ſtſtellen müſſe, welche Parteien für die Unterſtützung einer
ſichen Regierung in Frage kommen, dann iſt damit dieſer
Per=
menſtreit zunächſt zurückgeſtellt und der Weg für eine materielle
ſprache geöffnet.
Inwieweit allerdings in dieſem Verfahren
Erfolgsaus=
lcten liegen, darüber läßt ſich im Augenblick überhaupt noch
lots ſagen. Nationalſozialiſten und Zentrum haben
leh er über allerlei Mittelsmänner miteinander Verbindung ge=
Vt. Die Führer ſelbſt aber haben die Probe aufs Exempel
bee nicht gemacht. In dieſem Konklave, wie es der Reichspräſi=
Eſt jetzt für die Parteiführer gebildet hat, wird ihnen zum
Eſten Male Gelegenheit zu einer unmittelbaren Verſtändigung
F-ben, und es muß ſich zeigen, inwieweit tatſächlich die
Voraus=
klangen für eine Zuſammenarbeit geſchaffen werden können.
7 Deutſchnationalen, das ergibt ſich aus ihrer Preſſe,
Een dem ganzen Verſuch mit geringer Sympathie gegenüber.
” wollen den außerparlamentariſchen, oder beſſer noch geſagt, den
parlamentariſchen Charakter der neuen Regierung erhalten
Un und ſcheinen ziemlich rückſichtslos die Tatſache ausnutzen
wollen, daß ſie für eine Mehrheitsbildung im Reichstag
9e ntlich unentbehrlich ſind. Darüber ließe ſich aber am Ende
Navegkommen, wenn die Gleichung zwiſchen Kaas und Hitler
e Reſt aufgeht. Denn wenn wir die Abſicht des
Reichspräſi=
eſckten recht verſtehen, kommt es ihm nicht unbedingt auf eine
Brheit des Reichstages an, es würde ihm unter Umſtänden
De u genügen, wenn das künftige Kabinett wenigſtens von
uem Teil der Parteien, die zu der Negierung Papen in
Oppo=
wu ſtanden, unterſtützt, oder mindeſtens wohlwollend toleriert
emde. Das wäre dann allerdings kein Kabintet Hitler, ſondern
heues Präſidialkabinett, dem die großen Parteien
Waffen=
eſtand bis zum Frühjahr zuſichern müßten, um ihm zur
chſührung des Wirtſchaftsprogramms und der weiteren
ent=
oſſenen Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit freie Hand zu geben.
Artikel 16.
Die Empfänge beim Reichspräſidenken.
Amtlich wird mitgeteilt:
Der Herr Reichspräſident empfing heute vormittag den
Führer der Deutſchnationalen Volkspartei, Geheimrat
Hugen=
berg, und heute nachmittag den Führer der Zentrumspartei,
Prälat Kaas, ſowie den Führer der Deutſchen Volkspartei,
Dingeldey zu Einzelbeſprechungen über die politiſche Lage.
Die Skellungnahme der Deutſchnakionalen.
Von deutſchnationaler Seite wird zu den Ereigniſſen des 17.
November wie folgt Stellung genommen:
„Die von intereſſierter Seite künſtlich geſchaffene und
plan=
mäßig geſteigerte Erregung iſt unnötig. Eine Kriſe der Parteien,
die im Wahlkampf gegen die Regierung Papen und gegen das von
der DNVP. verfochtene antiparlamentariſche Prinzip ſtanden, iſt
in eine Kriſe der Regierung umgefälſcht worden. Das Angebot
der Geſamtdemiſſion des Kabinetts war nicht erforderlich. Es
handelte und handelt ſich um die Schaffung eines einheitlichen
Wirtſchaftsprogramms und die zu ſeiner Durchſetzung
notwendi=
gen, im Rahmen des Kabinetts lösbaren Perſonalmaßnahmen.
Das ſchwere Geſchütz der Geſamtdemiſſion brauchte für dieſen
Zweck um ſo weniger aufgefahren zu werden, als die gegen eine
antiparlamentariſche Staatsführung ſtehenden Kräfte nur in der
Verneinung einig ſind und weder in den großen politiſchen,
noch in den brennenden wirtſchaftlichen Fragen den Beweis der
Einigung und der Leiſtung erbracht haben. Sie werden ihn auch
nicht erbringen
Wir ſehen in dem Feldmarſchall von Hindenburg den
Garan=
ten dafür, daß der gegen den Verſailler Druck und den Weimarer
Mehrheitswahn beſchrittene Weg über alle Kabinettstaktik
hin=
weg zum Siege geführt wird.”
Skahlhelm für aukorikäre Sorm der Skaatsführung.
Die Reichspreſſeſtelle des Stahlhelm, Bund der
Frontſolda=
ten, teilt mit: „Die beiden Bundesführer des Stahlhelm, Bund
der Frontſoldaten, haben am frühen Freitag nachmittag an den
Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall von Hindenburg,
folgen=
des Telegramm gerichtet: „Im Namen des Stahlhelm, Bund der
Frontſoldaten, der ſich dabei eins weiß mit der Mehrheit der
arbeitswilligen und aufbaubereiten Deutſchen, bitten wir Ew.
Exzellenz inſtändig, die von den Parteien unabhängige
autori=
täre Form der Staatsführung zu erhalten. Die Unmöglichkeit
einer in ſich ehrlich zuſammenhaltenden parlamentariſchen
Mehr=
heit iſt durch das Ergebnis der Reichstagswahl am 5. November
erneut feſtgeſtellt worden. Das deutſche Volk will keine
irgend=
wie geartete Parteiherrſchaft mehr. Es will eine ſtarke, von den
Parteien wirklich unabhängige Staatsführung, um endlich die
friedliche Aufbauarbeit beginnen zu können. gez. Franz Seldte,
gez. Düſterberg.”
Burgfrieden bis 2. Januar 1933.
Die Geltungsdauer der Verordnung des Reichspräſidenten
zur Sicherung des inneren Friedens vom 2. November ds. Js.,
die bis zum 19. November befriſtet war, iſt durch eine
Ver=
ordnung des Reichspräſidenten vom Donnerstag bis zum Ablauf
des 2. Januar 1933 verlängert worden. Gleichzeitig iſt auch die
in der ergänzenden Verordnung vom 3. November ds. Js.
enthaltene Ermächtigung verlängert worden, wonach Ausnahmen
für Wahlverſammlungen zugelaſſen werden, ſofern dieſe Wahlen
bis zum 15. Januar 1933 einſchließlich ſtattfinden.
* Die nach den Wahlen zur Beruhigung der Gemüter und
zur Erholung für die Polizei erlaſſene Burgfrieden=Verordnung
wäre am kommenden Sonntag abgelaufen. Der Reichspräſident
hat bereits jetzt den Burgfrieden für den Chriſtmonat in Kraft
geſetzt, allerdings gewiſſe. Ausnahmen zugelaſſen. Offenbar
glaubte man in der Wilhelmſtraße, daß es das beſte iſt, für den
Reſt des Jahres das deutſche Volk vor neuer Beunruhigung
durch Partei=Agitatoren verſchonen zu ſollen, andererſeits um
auch die politiſchen Beſprechungen vor Belaſtungen von außen
zu ſchützen. Wir möchten annehmen, daß eine gleiche
Notver=
ordnung gegen große politiſche Demonſtrationen auch noch für
das erſte Viertel des neuen Jahres folgen wird.
Prinz Auguſt Wilhelm huldigk den Fasciſten.
EP. Rom, 18. November.
Der nationalſozialiſtiſche Abg. Prinz Auguſt Wilhelm hat am
Freitag mit einer Abordnung von Braunhemden am Denkmal für
die gefallenen Fasciſten in der Votiv=Kapelle, dem Zentralſitz der
Fasciſtiſchen Partei, im Namen des Reichstagspräſidenten Göring
und der NSDAP. einen Blumenkranz niedergelegt, während die
Miliz die Fasciſten=Hymne ſpielte und eine Miliz=Abteilung das
Gewehr präſentierte. Der Feier wohnten etwa hundert
fasci=
ſtiſche Abgeordnete bei. Darauf richtete Prinz Auguſt Wilhelm
im Hofe des Palazzo Littorio eine Huldigungsanſprache an den
Parteiſekretär Starace, in der er betonte, die Kranzniederlegung
bringe die Gefühle der Bewunderung zum Ausdruck, welche die
nationalſozialiſtiſche Bewegung für den italieniſchen Fascismus
hege. Der fasciſtiſche Parteiſekretär dankte für die Huldigung,
während die Verſammlung das Fasciſtenlied Giovinezza
an=
ſtimmte. — Reichstagspräſident Göring, deſſen Teilnahme an der
Huldigungsfeier ebenfalls vorgeſehen war, iſt heute morgen
wegen der Kabinettskriſe in Deutſchland im Flugzeug nach
Ber=
lin abgereiſt.
Von
Senator i. R. Dr. Nöldeke=Hamburg.
Nachdem es Frankreich, ſelbſt Herrn Briand nicht gelungen
iſt, ſeinen Sicherheitspakt auf dem Genfer Protokoll aufzubauen,
kommt man im gegenwärtigen Abrüſtungsvorſchlag auf den
Artikel 16 der Satzung des Völkerbundes zurück, der bekanntlich
vor dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund den
Gegen=
ſtand langwieriger Verhandlungen in Berlin, Paris, London,
Genf und Locarno gebildet und zur Aufſtellung einer Ausnahme
für Deutſchland geführt hat, die auch heute noch beſteht und bei
den bevorſtehenden Verhandlungen über den franzöſiſchen Plan
berückſichtigt werden muß.
Dieſer Artikel beſagt, daß, wenn ein Mitglied des
Völker=
bundes entgegen ſeinen durch den Eintritt in den Bund
über=
nommenen Verpflichtungen zum Kriege ſchreitet, es ohne weiteres
ſo angeſehen wird, als ob es eine Kriegshandlung gegen alle
anderen Bundesmitglieder begangen hätte. Dieſe ſind verpflichtet,
unverzüglich alle Handels= und Finanzbeziehungen zu ihm
ab=
zubrechen, ihren Staatsangehörigen jeden Verkehr mit den
An=
gehörigen des vertragsbrüchigen Staates zu unterſagen und alle
finanziellen, Handels= und perſönlichen Beziehungen zu den
An=
gehörigen dieſes Staates und jedes andern Staates, gleichviel
ob Bundesmitglied oder nicht, abzuſchneiden. In dieſem Falle
iſt der Rat verpflichtet, den verſchiedenen beteiligten Regierungen
vorzuſchlagen, mit welchen Land= und Seeſtreitkräften jedes
Bundesmitglied ſein Teil zu der bewaffneten Macht beizutragen
hat, die den Bundesverpflichtungen Achtung zu verſchaffen
be=
ſtimmt iſt. Die Bundesmitglieder ſagen ſich ferner wechſelſeitige
Unterſtützung bei Ausführung der auf Grund dieſes Artikels zu
ergreifenden wirtſchaftlichen und finanziellen Maßnahmen zu,
um die damit verbundenen Verluſte und Nachteile auf das
Min=
deſtmaß herabzuſetzen. Sie unterſtützen ſich gleichfalls
wechſel=
ſeitig in dem Widerſtand gegen jede Sondermaßnahme, die der
vertragsbrüchige Staat gegen eines von ihnen richtet. Sie
ver=
anlaſſen alles Erforderliche, um den Streitkräften eines jeden
Bundesmitgliedes, das an einem gemeinſamen Vorgehen zur
Wahrung der Bundesverpflichtungen teilnimmt, den
Durch=
zug durch ihr Gebiet zu ermöglichen.
Es war von vornherein klar, daß Deutſchland bei ſeinem
Eintritt in den Völkerbund eine ſolche Verpflichtung ohne
ſchwere Schädigung ſeiner Lebensintereſſen nicht übernehmen
konnte. Einmal mit Rückſicht auf unſere vollſtändige Abrüſtung,
die eine Beteiligung an einer Völkerbundsexekution von
vorne=
herein ausſchloß, und ſodann wegen unſeres Verhältniſſes zu
Rußland und der Gefahr eines ruſſiſch=polniſchen Krieges, in den
wir bei der Beteiligung an einer Exekution ſehr leicht
hinein=
gezogen werden könnten. Von Briand wurde gegenüber den
deutſchen Einwendungen darauf hingewieſen, daß ein
Exeku=
tionsbeſchluß des Völkerbundsrats mit Einſtimmigkeit gefaßt
werden müſſe, was übrigens nach dem jüngſten franzöſiſchen
Vorſchlag nicht mehr der Fall ſein ſoll, und daß es deshalb in
der Hand Deutſchlands liege, dem ein Sitz im Rate des Bundes
ſofort zugeſagt worden war, ihn zu verhindern. Darauf
er=
widerte Streſemann mit Recht, daß dieſes Recht politiſch eine
Belaſtung ſein könne, da es uns in die Lage bringen könnte, in
der ganzen Welt als Störer der Völkerbundseinheit angeſehen
zu werden. Auch der franzöſiſche Eintand, daß auch die Schwei;
erklärt habe, daß ſie ſich an einer militäriſchen Exekution nicht
beteiligen werde, wurde damit erledigt, daß nicht nur eine
mili=
täriſche ſondern auch ſchon eine wirtſchaftliche Exekution uns in
einen Krieg verwickeln könnte.
Schließlich verfiel man auf folgenden Ausweg, der auch in
die Schlußabmachungen von Locarno aufgenommen wurde und
uns den Eintritt in den Völkerbund ermöglichte. Da Briand
erklärte, es würden im Ernſtfalle kaum die Hälfte aller
Mit=
glieder des Völkerbundes ſich an einer Exekution beteiligen,
kam man zu der übereinſtimmenden Auffaſſung, für die
Frank=
reich, England, Belgien und Italien im Völkerbunde eintreten
zu wollen erklärten, daß Artikel 16 eine rechtliche Bindung für
ein Land überhaupt nicht beſitze, ſondern lediglich die moraliſche
Bindung, loyal und tatkräftig mitzuwirken bei der Durchführung
der Aufgaben des Völkerbundes. Das Maß dieſer Mitwirkung
könne auch gleich null ſein. Bei den Verhandlungen in Locarno
iſt geſagt worden, man werde froh ſein, wenn überhaupt der
größere Teil der Völkerbundsmitglieder dem Artikel 16
ent=
ſprechen werde. Auf dieſer Ablehnung mußte Deutſchland
be=
ſiehen, weil es ſich einmal vor ſehr gefährlichen und
bedenk=
lichen Eventualitäten und dann vor dem Vorwurf bewahren
mußte, daß wir zwar einen dauernden Sitz im Rate des Bundes
mit allen Rechten beanſprucht und erhalten, daß wir aber im
gegebenen Moment erklärt hätten, nicht mitmachen zu wollen.
Deshalb hat Streſemann in Locarno erklärt, daß im Falle eines
ruſſiſch=polniſchen Krieges und in allen Fällen, in denen wir
uns die Kriegserklärung einer Macht zuzögen, wir es ablehnten,
uns irgendwie zu beteiligen, ſei es durch militäriſche
Koopera=
tion, durch Geſtattung des Durchmarſches oder wirtſchaftlicher
Blockade.
Es ſteht zu hoffen, daß Herr Herriot aus den Akten ſeines
großen Vorgängers Briand das erſieht, was wir aus „
Streſe=
manns Vermächtnis” erſehen und daß er ſich deſſen bewußt iſt,
daß ſich in Locarno am 16. Oktober 1925 Briand, Chamberlain,
Vandervelde und Muſſolini für ihre Länder mit Streſemann
zuſammen auf dieſe Auffaſſung ausdrücklich feſtgelegt haben und
daß dies die Vorausſetzung für den Eintritt Deutſchlands in den
Völkerbund geweſen iſt. — Eine Aenderung dieſer Auslegung
nach der Richtung einer Verſchärfung der Verpflichtung zur
Teilnahme an der Bundesexekution, wie Herriot ſie wünſcht,
kann daher nur mit Zuſtimmung der Mächte, die ſich in Locarno
auf die obige Auslegung verpflichtet haben, vornehmlich
Deutſch=
lands erfolgen. Das müßte Herrn Herriot klar ſein, ebenſo wie
die Tatſache, daß wenn es ihm auch gelingen mag, von Hoovers
Nachfolger Rooſevelt den Eintritt der Vereinigten Staaten in
den Völkerbund zu erlangen, er niemals erreichen wird, daß die
Vereinigten Staaten ſich dem Artikel 16 ſeinem Wortlaut nach
unterwerfen werden. Denn ſie fürchten nichts mehr, als von
neuem in die europäiſchen Händel verſtrickt zu werden.
Seite 2 — Nr. 322
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Das Echo der Regierungskriſe.
Slimmen aus dem Reiche.
Berlin, 18. November.
Die Berliner Blätter nehmen ausführlich zu dem Rücktritt
der Regierung von Papen Stellung. Unter der Ueberſchrift „
Hit=
lers Betrauung notwendig” ſchreibt die „Deutſche
Allge=
meine Zeitung”, daß der Rücktrittsentſchluß des
Reichskabi=
netts trotz der Verſpätung zu begrüßen ſei. Die Betrauung
Hit=
lers mit der Regierungsbildung ſcheine der nächſtliegende und
dankbarſte Ausweg zur Entwirrung der Kriſe und zur Klärung
der politiſchen Möglichkeiten der Zukunft zu ſein. Ein Auftrag
an Hitler rufe grundſätzlich keine ſtaatspolitiſchen Bedenken
her=
vor. Auf jeden Fall müſſe man Hitler einmal die Chauce geben.
Die „Tägliche Rundſchau” ſagt, heute gebe es nur drei
Menſchen, die das Schickſal Deutſchlands beſtimmten. Beſtimmend
ſei der Reichspräſident von Hindenburg. Es gehe heute darum,
daß der enge Zuſammenhang zwiſchen dem alten Marſchall und
dem Volk gewahrt bleibe. Entſcheidend werde heute wieder die
Perſon des Generals von Schleicher. Heute, wo der Kurs eines
unbegründeten Optimismus vor der letzten unüberſteigbaren
Mauer angelangt ſei, werde auch General von Schleicher ſeine
Zurückhaltung aufgeben müſſen. Der dritte Faktor ſei Adolf
Hilter. Es ſei nunmehr der Augenblick gekommen, die Fäden da
wieder anzuknüpfen, wo ſie durch die Perſon des Herrn von Papen
zerriſſen worden ſeien. Der Führer der nationalſozialiſtiſchen
Be=
wegung dürfe ſich nicht länger draußen halten, denn die Dinge
trieben ſonſt in Deutſchland einem Chaos zu, dem niemand mehr
gewachſen ſein werde.
Das „Berliner Tageblatt” fordert nach dem Sturz
Papens vor allem den radikalen Bruch mit den Methoden, mit
denen unter dieſem Kabinett Deutſchland regiert worden ſei. Der
Nachfolger Papens werde nicht gegen die Parteien und gegen den
Reichstag und gegen die Länder zu regieren verſuchen dürfen,
ſondern er werde ſich bemühen müſſen, für eine ſachliche Politik
ohne gewagte Experimente alle die zu gewinnen, die eine ſolche
Politik mitzumachen bereit ſeien.
Die „Germania” ſchreibt, die Regierung von Papen habe
den Weg zu einer Neubildung der Reichsregierung und zu ihrer
engeren Verknüpfung mit dem Volke freigegeben und hat dem
Lande damit einen großen Dienſt erwieſen. Die Entſcheidung ſei
ernſt und folgenſchwer für alle diejenigen, an die der Ruf des
Reichspräſidenten mit der Bitte um Unterſtützung ergehen werde.
Für taktiſche Erwägungen, halbe Entſchlüſſe und primitive
Rück=
ſichten des Preſtiges ſei kein Raum, wo große, das Schickſal des
Landes beſtimmende Entſcheidungen getroffen werden müßten.
Nun ſei die Nationalſozialiſtiſche Partei vor aller Oeffent’ichkeit
und im Lichte des hellſten Tages vor die Entſcheidung geſtellt, ob
und unter welchen Bedingungen ſie ſich in den Staat einſchalten
und an ſeinen Aufgaben mitwirken wolle. Der Tag, an dem ihr
dieſe Frage von der höchſten Autorität des Reiches vorgelegt
wer=
den werde, entſcheide über mehr als nur über die Möglichkeit der
vom Reichspräſidenten angeſtrebten politiſchen
Kräftekonzen=
tration.
Die „Voſſiſche Zeitung” hebt hervor, daß es ſich
dies=
mal nicht nur um einen Perſonenwechſel, um eine Option von
Rechts oder Links oder der Mitte handele, ſondern um eine
Ent=
ſcheidung, durch die das deutſche Schickſal auf lange Zeit geſtaltet
werde. Dieſer ungewöhnlichen Bedeutung entſpreche auch das
un=
gewöhnliche Verfahren, das der Reichspräſident gewählt habe.
Die „Kreuzzeitung”, ſagt, eine ſchnelle Entſcheidung
dieſer Kriſe, die am beſten überhaunt vermieden worden wäre,
ſei aus zwingenden Gründen erforderlich.
Die „Deutſche Zeitung” betont, es müſſe unter allen
Umſtänden verhindert werden, daß nach dem Scheitern des eiſten
Verſuches einer Staatsführung auf autoritärer Grundlage die
Leute irgendeinen maßgehlichen Einfluß erhielten, die uns in
jahrelangem parlamentariſchen Kuhhandelsgeſchäft in den
Zu=
ſtand hineinregiert hätten, deſſen Liquidierung heute die Aufgabe
jeder Regierung ſei.
Der „Vorwärts” ſchreibt, die Haltung der
Sozialdemo=
kratie zu einer Papen ähnlichen Regierung werde genau dieſelbe
ſein, wie zu der Regierung Paven ſelbſt. Denn ſie fordere nicht
den Rücktritt dieſer oder jener Perſon, ſondern das Verſhwinden
eines Syſtems, des Syſtems des Klaſſenkampfes von oben.
*
Unter der Ueberſchrift „Keine halben Entſcheidungen!“
ſchreibt der „Völkiſche Beobachter” zum Rücktritt der
Regierung Papen: Der Entſchluß komme ſpät, aber immer noch
nicht zu ſpät, wenn er von dem Gedanken geleitet ſei, den Weg
„für eine grundſätzlich neue Staatsführung” wirklich und mit
allen Konſequenzen freizumachen. Dazu gehöre vor allem die
Einſicht, daß eine neue Zeit neue Maßnahmen und neue
Män=
ner erfordere. Eine Regierung, hinter der kein Volk ſtehe, ſei den
ſchweren Aufgaben nicht mehr gewachſen. Es ſei wahrlich nicht
zu viel verlang, wenn endlich auch an verantwortlicher Stelle
dem Willen und der Meinung des Volkes Rechnung getragen
werde und dieſe Meinung gehe dahin, daß nunmehr die Stunde
gekommen ſei, in der ohne Zwiſchenlöſung Adolf Hitler zum
Kanzler ernannt werden müſſe. Jede neue Zwiſchenlöſung
ver=
brauche unnötige Kräfte. Heute müſſe man Deutſchland
national=
ſozialiſtiſch führen, um zu verhindern, daß es bolſchewiſtiſch
werde. Erkenne man dieſe Gefahr nicht, dann werde
Deutſch=
land davor auch durch keine neue „Präſidial=Regierung”
ge=
rettet werden.
TU. Paris, 18. November.
Noch ehe die amtliche Mitteilung über den Rücktritt des
bis=
herigen Reichskanzlers von Papen vorlag, haben ſich einige
Pari=
ſer Abendblätter beeilt, ihm nicht gerade freundliche Nachrufe zu
widmen. Das einzige Verdienſt, das Herrn von Papen
zugeſtan=
den wird, ſehen die franzöſiſchen Blätter darin, daß es ihm
gelun=
gen ſei, die Welle des Nationalſozialismus aufzuhalten. Aber auch
dieſe Tat, meint z. B. der „Temps”, habe keine praktiſchen
Fol=
gen und ſonſt habe Papen nur Mißerfolge zu verzeichnen. Der
„Temps” ſieht voraus, daß Papen von der politiſchen Bühne
Deutſchlands endgültig abtreten, daß deshalb aber die unter der
ſogenannten Barone=Regierung begonnene Politik nicht
aufge=
geben werden würde. Es ſei zu befürchten, daß die allgemeine
Demoraliſierung, die dem gegenwärtigen politiſchen Chaos
zu=
grunde liege, ſich noch lange jenſeits des Reiches auswirke.
Die „Liberté” ſchreibt, die Zukunft ſei voller
Unſicherhei=
ten. Der Nationalſozialismus Hitlers, der Militarismus General
von Schleichers und der Kommunismus bedeuteten nur
verſchie=
dene Formen des Widerſtandes gegen den Vertrag von
Verſail=
les. Es heiße nun die Wahl unter dieſen Unerwünſchtheiten zu
treffen, wem nämlich die Gleichberechtigung, die Deutſchland als
Rüſtungsfreiheit auffaſſe, zuzugeſtehen ſein würde.
Das „Echo de Paris” meint, die verſchiedenen
Regierungs=
maßnahmen von Papen ſeien eine Herausforderung der
Oeffent=
lichkeit geweſen und hätten dazu beigetragen, ſeine Stellung zu
untergraben.
Das „Journal” ſagt, für Frankreich habe die ganze innere
Umwälzung in Deutſchland nur inſofern Intereſſe, als daraus
eine Aenderung der öffentlichen Meinung hervorgehen könne, die
jedoch kaum zu erwarten ſei. Wenn der Reichswehrminiſter ſich
auch hinter die Kuliſſen zurückgezogen habe, ſo bleibe er dennoch
der Hauptberater des Reichspräſidenten. Ein neues Kabinett
werde lediglich verſuchen, von Frankreich neue Zugeſtändniſſe
durchzudrücken. Das Schlimmſte wäre, wenn die neue Regierung
ſich nach Genf begeben würde, um dort Verhandlungen über die
Einzelheiten desjenigen Planes einzuleiten, den der engliſche
Außenminiſter am Donnerstag vor der Abrüſtungskonferenz
ent=
wickelte.
Der „Petit Pariſien” iſt der Auffaſſung, daß der
Rück=
tritt der Reichsregierung bewieſen habe, daß ein diktatoriſches
Regime in Deutſchland nicht möglich ſei, wenn man auch nicht
von ausgeſprochen demokratiſchen Tendenzen der Mehrheit
ſpre=
chen könne. Für Hitler habe die Stunde geſchlagen, ſeine Worte
in die Tat umzuſetzen.
Der ſozialiſtiſche „Populaire” ſieht in dem Rücktritt des
Reichskabinetts nur ein Manöver des Reichswehrminiſters, das
darauf hinausgehe, die Unmöglichkeit der Bildung einer
nationa=
len Einheitsfront zu beweiſen, um dann mit um ſo größerem
Nachdruck die bisherige Regierungsform, wenn auch ohne Papen,
fortzuſetzen.
Henſakion in Genſ.
Der Rücktritt des Kabinets von Papen hat in Genf
inſo=
fern eine gewiſſe Senſation hervorgerufen, als der Außenpolitiker
des „Journal de Geneve”, William Martin, der ſich zur
Teil=
nahme an einem Kongreß augenblicklich in Rom befindet, und
dort auch Muſſolini geſprochen hat, ſeinem Blatt aus Rom
mel=
dete, Hitler ſei zum Reichskanzler und Göring
zum Vizekanzler und Außenminiſter ernannt
worden, während von Schleicher Reichswerminiſter
bleiben ſolle. Dieſe Meldung, die in Genf in großer Aufmachung
veröffentlicht wurde, ſoll angeblich von Hitler in einem
Tele=
phongeſpräch am Donnerstag abend Göring mitgeteilt worden
ſein, der ſich ebenfalls zur Teilnahme an dem Kongreß in Rom
aufhielt. Angeblich habe Muſſolini daraufhin Göring ſofort ein
Flugzeug zur Rückkehr nach Berlin zur Verfügung geſtellt.
Tiere, Menſchen, Gökker.
Fünfzig Jahre Jagd nach den Geheimniſſen der Maya=Kultur.
Ungewöhnliche Abenteuer eines Forſcherlebens.
Von Fred Hagenmeyer.
Ob unſer Leben tatſächlich in den Urwäldern von Yucatan
mehr bedroht iſt als im „Dickicht” der großen Städte, dieſe Frage
läßt der liebenswürdige Forſcher Edward H. Thompſon
offen. Er ſcheint mehr von der Gefährlichkeit der Städte
über=
zeugt zu ſein, aber er muß zugeben, daß die fünfzig
Lebens=
jahre, die er der Erforſchung der verſunkenen Maya=Kultur im
mittelamerikaniſchen Jungle gewidmet hat, auch nicht ſpurlos
an ihm vorbeigegangen ſind. Faſt vollkommene Taubheit, ein
gelähmtes Bein, verfrühter Ausfall der Haare, eine zerquetſchte
Zehe — das ſind ſo die wichtigſten Narben auf dem
ehren=
vollen Feldzug, den er um die Ergründung der Geheimniſſe
einer der älteſten und wichtigſten Menſchheits=Kulturen geführt
hat. Thompſon aus Yucatan — unter dieſem Namen iſt der
Amerikaner unter den Gelehrten der ganzen Welt bekannt —
hat jetzt in einem hochintereſſanten Werk, das vor kurzem in
Amerika erſchienen iſt („Poeple of the ſerpent”) die Bilanz
feines Forſcherlebens gezogen. Ein paar ſeltſame Erlebniſſe und
Abenteuer ſeien hier wiedererzählt.
Ein unheimlicher Ueberfall.
Im alten Maya=Land, tief in den Urwäldern der
mexikani=
ſchen Halbinſel Yucatan leben zwar noch die gefährlichen
Sublevado=Indianer, von deren blutigen Taten ſich die
fried=
lichen indianiſchen Anſiedler erzählen. Aber ſie treten höchſt
ſel=
ten in Erſcheinung. Dagegen kann der Eindringling im Jungle
mit Tieren ſeine Ueberraſchungen erleben. Thompſon erzählt,
wie er mit einigen Indios eine Expedition nach der im Urwald
verlorenen Stadt Xkichmook unternahm. Eines Nachts, er war
gerade in ſeiner Hängematte eingeſchlummert und auch die
Indianer hatten ſich rund um das Lagerfeuer zur Ruhe
nieder=
gelegt, wurde er durch gellende Schreie aufgeſchreckt und erblickte
im Halbdunkel braune, halbnackte Geſtalten in wildem Tanz.
Unwillkürlich griff er zum Revolver. Als ſein nackter Fuß den
Boden berührte, fühlte er plötzlich Stiche wie von tauſend
glühenden Nadeln, und es blieb ihm nichts übrig, als ſich dem
wilden Tanz der Indios anzuſchließen. Was war los? Ein Zug
ſchwarzer Ameiſen, die einem ferneren Ziel zuſtrebten, hatte
ſeinen Weg über das Lager genommen und die Schlummernden
überfallen. Nach Ameiſenart begannen die Tiere ſofort alles
an=
zuknabbern. Der überraſchten Expedition blieb nichts übrig, als
die Flucht zu ergreifen und ſolange fernzubleiben, bis die
Amei=
ſen ſich zum Weiterziehen entſchloſſen hatten, was nach über
einer Stunde der Fall war.
Abenteuer mit Schlangen.
Ein andermal hatte Thompſon, nachdem er tagsüber die Ruinen
der einſtigen gewaltigen Maya=Hauptſtadt Shichen Itza
durch=
ſtreift hatte, in einer Kammer des ſogenannten „Nonnenhauſes”.
Nachtlager genommen. Seine Hängematte war quer durch den
Raum geſpannt und ſeine einzigen Schlafgefährten waren zwei
zahme Waldenten, die ihm ein Eingeborener geſchenkt hatte und
die ſich durch das Vertilgen von Tauſendfüßlern, Taranteln und
ähnlichem Viehzeug nützlich machten. Nichts ſchien den Frieden
zu ſtören, als Thompſon kurz nach Mitternacht plötzlich an dem
wilden Flügelſchlagen der Enten erwachte. Es war
ſtock=
dunkel. Als er aus der Hängematte ſprang, landete er auf dem
ſich krümmenden Leib eines rieſigen Reptils. Er verlor die
Blance, ſpürte beim Fallen noch mehr von dem Tierkörper und
ſchrie nun nach den Indios im benachbarten Raum um Licht.
Sie ſtürzten mit Fackeln und ſcharfen Machetes herein, gerade
zur rechten Zeit, um einer Rieſenboa („och ean” nennen ſie die
Indios), noch den Garaus machen zu können. Das Reptil hatte
gar keine böſen Abſichten auf Mr. Thompſon gehabt, aber es
hatte, vom Hunger getrieben, die Enten entdeckt. Erſt als ein
menſchlicher Körper auf ihren Leib fiel, hatte die erſchrockene
Schlange ihr Ziel geändert.
Gefährlicher war die Situation, als Thompſon ſich einmal
in eine tiefe Ziſterne der Ruinenſtadt Labna hatte
hinunter=
ſenken laſſen und ſich plötzlich unentrinnbar mit einer großen
Klapperſchlange eingeſchloſſen fand. Hätte er nicht im äußerſten
Moment ein Stück Mörtel erwiſcht und damit die Schlange für
einen Augenblick zurückſchrecken können, um ſie dann durch zwei
weitere Würfe zu betäuben, ſo hätte er ſich kaum mehr retten
können. — Seine Begleiter zogen ihn auf ſeinen Ruf ſo raſch
nach oben, daß ihm die Hand verletzt wurde und bis heute nicht
mehr voll gebrauchsfähig iſt.
Yucatan iſt die Heimat des Jaguars. Schlange und Je
ſind häufige Motive der bildenden Kunſt der alten Maya=Jr
ner. Der Jaguar iſt der Held des indianiſchen Jägerlatt
die Indios wiſſen von ihm nicht weniger tolle Dinge zu
len als die berüchtigten Löwenjäger von ihren afrikani
Beutetieren. Thompſon, der oft auf den Jaguar ſtieß,
einmal eine ſeltſame Begegnung. Sein Pferd ſcheute, und
erblickte auch der Reiter die Augen und den Kopf eines Jag
im Gras. Das Tier verſchwand, tauchte an derſelben
wieder auf, verſchwand und kam von neuem. Seine Augen h.
die Farbe eines merkwürdigen Flaſchengrüns, nicht jenes
Samstag, 19. November 19
Londoner Preſſeſtimmen.
TU. London, 18. Novemb
Das Intereſſe der Londoner Preſſe an der deutſchen R.a
rungskriſe ſpricht ſich durch weitgehende Wiedergabe der Ber=
Berichte aus.
„Financiell News” erklärt, daß man abwarten mu
ob die Parteien eine Regierung bilden könnten. Die Papen9
gierung habe nichts getan, was gefährlich oder ſchädlich ſein kEn
Die Nationalſozialiſten und die Zentrumspartei hätten vod
beweiſen, daß eine allgemeine Koalition der Rechten ebenßn
leiſten könne. Es ſei auf jeden Fall für einen unparteiiſchem
obachter klar, daß, wenn die Parteien bei ihren Forderung=,
hartköpfig ſeien und es nicht verſtehen ſollten, dem augemit
lichen Sieg ein Kompromiß folgen zu laſſen, ſie das Riſiko lau
eine Gelegenheit zu verpaſſen, die vielleicht nicht wiederkeh
werde.
Im Bericht der „Daily Mail” heißt es, daß Herr
Papen nicht aus Ehrgeiz, ſondern lediglich aus Pflichtgefül
handelt habe, als er den Kanzlerpoſten angenommen habe. A
die Koalitionsverhandlungen fehlſchlagen würden, ſo ſei Hindl
burg gezwungen, Deutſchland unter eine Art Diktatur zu 50
denn Deutſchland müſſe regiert werden.
„Daily Expreß” erklärt: Von Papens Nachfolger E
entweder von Papen oder Hitler ſein. Hindenburg habe Eit
immer ſein Vaterland vor ſeine eigene Perſon geſtellt. Werm
denke, daß Deutſchlands Wohl die Ernennung Hitlers zum Sid
ler verlange, ſo werde er ihn mit der Neubildung der
Regie=
beauftragen. Wenn Herr von Papen nur der Notwendigkeit /
politiſchen Abſchluſſes gedient habe, ſo habe er ihr zum minds
angemeſſen gedient.
eine
ch dem
reußiſt
Amerika vom Rückkritt überraſcht.
TU. New York, 18. Novemb=
Der Rücktritt der Reichsregierung kommt der amerikan.
Preſſe mehr oder weniger überraſchend. Die Blätter ziehen
Tatſache des Rücktitts groß auf, weil die Maßnahmen der Pg
Regierung oft als Senſationen in Amerika wirkten.
Die „Herald=Tribune” erklärt, daß der Reichspräſident
leicht Hugenberg oder Hitler mit der Bildung eines Koalit.=Undem Briel
käbinetts gegen die Zuſage von gewiſſen Verfaſſungsänderun/)seiner W.
beauftragen werde. Falls einer von beiden den Auftrag am=Mm Ant nicht
men ſollte, ſo würde Hindenburg auf dieſe Weiſe ſeinen Wia/ kuhmen Kenn
durchſetzen, oder aber den Reichstag wieder auflöſen und
„Junker=Kabinett” zurückrufen.
pranſaſt
in der Veron
das Rea
hreitung
zjume
vertretu,
gen Ver
und ſie hat
Das Anhaltiſche Staatsminiſterium hat beſchloſſen, die
herige Vorauszahlung der Beamtengehälter im Laufe vor ſ ce bringen.
Monaten in Nachzahlungen umzuwandeln.
uens die erſt
Vom Tage.
Der Vorſitzende des braunſchweigiſchen Staatsminiſteris un gege
hat auf eine ſozialdemokratiſche Anfrage wegen der Tätigkeit /=0m der Rei=
lers als Beamter wie folgt geantwortet: „Der Regierungn
Hitler hat dem Herrn braunſchweigiſchen Miniſter des Innern!
deſſen Mitteilung als Sonderberater in wirtſchaftlichen Fran wu in Preuf
insbeſondere in der Frage der Erhaltung des Unterharzer
Meuion
baues, wertvolle Dienſte geleiſtet.”
Das Reichsgericht verurteilte wegen Vorbereitung zum
verrat und wegen Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz
Schreiner Wilhelm Strack zu ſechs Jahren Zuchthaus, Ros
Strack und den 28jährigen Bauarbeiter Storcksdieck zu je
Jahren Zuchthaus. Alle drei ſind Kommuniſten; ſie hatten
einem Grundſtück in Hagen i. W. ein umfangreiches Spreng
lager angelegt, das im Januar d. J. entdeckt worden war.
Der polniſche Außenminiſter Oberſt Beck trifft heute in Beu
mit dem polniſchen Unterſtaatsſekretär Schembeck zuſammeme!
ſoeben von einer Informationsreiſe aus Paris und London zud
kehrt und dort in Beſprechungen mit den Regierungen die
ſ=
niſchen Poſtulate in der Abrüſtungsfrage geklärt hat.
Aun=
miniſter Oberſt Beck wird ſich nach der Unterredung mit Schen=d
und dem Berliner polniſchen Geſandten von Berlin nach 6y
begeben.
Die nationalſozialiſtiſche Fraktion hat im Bayeriſchen Lauy
einen Antrag eingebracht, wonach bei der Reichsregierung druf
hingewirkt werden ſoll, im Reichstag alsbald einen Geſetzenml
vorzulegen, der die Auflöſung aller Truſte. Konzerne und Sndi
kate zugunſten der freien Wirtſchaft und Preisbildung vorſieſ=
Der Bundesrat beſchloß, Dr. Koloman Buday, der anliichl
der letzten Völkerbundsſeſſion in Genf einen Piſtolenſchuß aufo=
Gebäude des Völkerbundsſekretariats abgab, aus dem Gebieten!
Eidgenoſſenſchaft auszuweiſen.
Der Verwaltungsrat der polniſch=franzöſiſchen Kohlenh=
Oberſchleſien—Gdingen beſchloß, den proviſoriſchen Verkeheab
1. Januar 1933 aufzunehmen. Da die Geſellſchaft über keinen
ſprechenden Wagenpark verfügt, ſollen Waggons bei den volnit!
Staatsbahnen entliehen werden.
kelnde Gelb, in dem die Jaguaraugen ſonſt leuchten. Thornön
erlegte die Katze und mußte dann feſtſtellen, daß er es offnar
mit einem wähnſinnig gewordenen Tier zu tun gehabt, Iie
Seit Tagen, vielleicht ſeit Monaten ſchon war es die gid
Strecke hin= und hergelaufen, ohne Nahrung oder Trank zuich
zu nehmen. Es war ein rieſiges Tier geweſen, aber abgeman
zum Skelett. Vermutlich hatte es im Kampf mit einem Gee
eine Schädelverletzung erlitten und war auf dieſe Weiſe irrſi
geworden.
Ein andermal tötete Thompſon einen Jaguar, der dieſ
ſiedler durch ſeine Räubereien beunruhigte, tief im Innern eie!
Höhle. Aber weder Schlange noch Jaguar vermochten ihm ſſel
anzuhaben wie eine vergiftete Falle, in die er durch Zufalle
riet. Ihr verdankte er die dauernde Lähmung eines Beine
Menſchenopfer im Heiligen Brunnen von Chichen Itza.
In jener Ruinen=Stadt Chichen Itza, die in der Blüuei
der Maha=Kultur zwiſchen 200 000 und 500 000 Einwohnerſe
habt haben muß, zog der Heilige Opferbrunnen Thompſons !
merkſamfkeit immer unwiderſtehlicher auf ſich. Es war übeie
fert, daß in den dunklen Waſſern dieſes teichartigen unerg5
d=
lich tiefen Brunnens einſt in feierlicher Zeremonie unter ſic
Klang dumpfer Trommeln und ſchriller Pfeifen und Fle‟
die fchönſten Mädchen und gefangene Krieger ertränkt wunſ
um die zornige Regengottheit zu verſöhnen. Die Wahrheit dies
Gerüchtes zu ergründen, das ſchien Thompfon, nachdem er ſ0l
viel von den verborgenen Geheimniſſen der alten Mahas
wek=
entdeckt hatte, die wichtigſte Aufgabe und der Höhepunkt ſees
Forſcherlebens. Er ſammelte in den Staaten die großen Sd
mittel, die er brauchte, ließ dann einen Bagger herbeiſche‟
und nahm ſelbſt Unterricht im Tiefſee=Tauchen. Nachdem erſhl
die Stelle errechnet hatte, wo allein die Menſchenopfer verfiel
ſein konnten, ließ er dort die Eimer des Baggers in die 9ſ
gleiten. Sie brachten Schlamm, eine Unendlichkeit lang nich sl
Schlamm. Schließlich kamen Scherben. Aber wegen ein Ae
Scherben brauchte man keine ſo großen Umſtände. Thoup!
berzweifelte langfam. Eines Tages waren in dem Schlamnſ
paar Harzbrocken, da erinnerte er ſich, daß ihm ein alter „Eck
Mann” erzählt hatte, daß man einſt bei den Opfern ein heiles
Harz zu Ehren der Götter verbrannt habe. Thompſon big.”
wieder an den Sinn ſeines Unternehmens zu glauben /
wirklich, von nun an kamen monatelang faſt täglich Gegenſe‟
von größtem wiſſenſchaftlichem Intereſſe aus dem Brunnen?
fäße, Waffen, Figuren von Gottheiten, Glocken, Perlen,
Unter den Funden aber waren die Skelette junger Fraueu
dickſchädeliger, niedrigſtirniger Männer. Die alten Ueben”
rungen von Menſchenopfern ſagten bis in alle Einzelheite)
Wahrheit.
Kamstag, 19. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten.
Aenpen elp des kielcsgräfidenen.
Regelung der Zuſtändigkeiken zwiſchen Reichskommiſſaren und Braun=Regierung.
Ausführung des Leipziger Urkeils auf Grund des Arkikels 48 Abſah 2.
ſein, die Beſeitigung der Handelshemmniſſe zu
fördern. Der alte Satz, „daß Verpflichtungen von Land zu Land
Der Reichspräſidenk ſicherk
nur durch Warenlieferungen und Dienſte, niemals aber durch
Geld ausgeglichen werden können”, müſſe zu ſeinem Recht kom=
Verwalkung und Ordnung in Preußen.
men. Das ſei beſonders wichtig für die Löſung der deutſchen
Nr. 322 — Seite 3
Berlin, 18. November.
Auf Grund des Artikels 48 Abſatz 2 hat der Reichspräſident
ute in einem Erlaß, der gleichzeitig an den Reichskanzler in
zuner Eigenſchaft als Reichskommiſſar gegangen iſt, und der in
oer beſonderen Begleitſchreiben dem preußiſchen
Miniſterpräſi=
nten Braun zugeſtellt wurde, durch Notverordnung eine Rege=
Ang für die Zuſtändigkeit in Preußen getroffen.
In der Begründung wird ausgeführt, daß der
Reichspräſi=
at aus den zwiſchen dem Lande Preußen und dem preußiſchen
ſin iſterpräſidenten geführten Verhandlungen habe entnehmen
lüſſen, daß eine Einigung über die Ausübung der Befugniſſe,
ſie ſie nach dem Urteil des Staatsgerichtshofes für das Deutſche
ich dem preußiſchen Miniſterpräſidenten und dem Reichskanzler
Reichskommiſſar zuſtanden, nicht erzielt worden ſei. Unter
eſen Umſtänden erſchien Verwaltung und ſtaatliche Ordnung des
ſindes Preußen in Frage geſtellt. Dies bedeute eine erhebliche
jährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Er ſehe ſich
sh alb veranlaßt, die nötigen Maßnahmen zu treffen.
In der Verordnung werden ſodann die Amtsbezeichnungen
regelt, das Recht der Verordnung, die Zuſtimmung zu
Haus=
iltsüberſchreitungen, die Beſchaffung von Geldmittel, das
Ver=
ſſetungsrecht gegenüber dem Reiche, das Recht der Begnadigung,
Amtsräume (Braun erhält die Räume im Preußiſchen
Wohl=
hitminiſterium), die Frage der Dienſtwohnungen, die Frage der
ſichsratsvertretung.
In dem Brief an Braun weiſt der Reichspräſident darauf hin,
es einer Wiedereinſetzung des preußiſchen Miniſterpräſidenten
ſein Amt nicht bedürfe und gibt Braun von den getroffenen
aßnahmen Kenntnis. Endlich bedauert der Reichspräſident, daß
ebisherigen Verhandlungen zu keinem Ergebnis geführt hätten.
* Der Preußenregierung paßt dieſe neue Notverordnung
ſicht und ſie hat am Freitag bereits im Reichsrat dagegen
ſroteſt angemeldet. Auch im Landtag will ſie den ganzen
ſen, de Fragenkomplex des 20. Juli und des Leipziger Urteils zur
hufe m /prache bringen. Die entſprechende Denkſchrift Otto Brauns iſt
ſrigens die erſte Vorlage an den Landtag ſeit der
Reichs=
emmiſticheluttion gegen Preußen.
Swhcre 9 In der Reichsratsſitzung iſt übrigens die Reſolution des
Regierng
önnen Feifaſſungsausſchuſſes gegen die Einſetzung des
Reichskom=
ſichen ſiolliſ ars in Preußen angenommen worden. Dabei haben ſich die
eharie Tſhn Nationalſozialiſten regierten Länder auffallenderweiſe
plötz=
der Stimme enthalten. Offenbar iſt ihnen von München aus
Parole zugegangen, Gewehr bei Fuß zu ſtehen und die
ein=
ſtoſ
iteten Verhandlungen im Reich nicht zu belaſten.
Gegenwärkige Wiekſchaftskriſe
und Abhilfemaßnahmen.
Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold
zur Lage der deutſchen Volkswirkſchaff.
Berlin, 18. November.
ſerung ſach Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold hielt geſtern abend landes iſt Deutſchland gezwungen, Schritte zu ergreifen, tie das
Geſeyutcht der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft einen Vortrag / Gleichgewicht ſeiner Zahlungs= und Handelsbilanz ſichern. Für
e und Fuffur den Charakter der gegenwärtigen Kriſe und über Abhilfe= ſeine Induſtrie aber, wie für ſeine Landwirtſchaft wird
Deutſch=
bag vorſiſt 1ußnahmen.
der mäl. Der Redner wies auf die beſchleunigten Fortſchritte in der und alles zu vermeiden, was ihn weiter einengen könnte. Daraus
nſchuß af Moduktionstechnik hin, die einen techniſchen Produktionsappa= ergibt ſich die Auffaſſung, daß eine Politik allgemeiner Preis= und
m Gehure99 aufgetürmt habe, der die Grundlage für eine ungeahnte Auf= Lohnſenkungen bei der jetzigen Konjunktur verfehlt wäre. Daraus
lürung der Wirtſchaft in allen Ländern bot. Die bedeutſamſte ergibt ſich ferner die Forderung, daß zweckmäßig angeſetzte, d. h.
ſchulden=, das Kreditproblem ſei zum Zentral= zogen ſind, gefördert werden ſollen.
Der Redner ſchloß mit dem Satz: Freiheit der Wirtſchaft, vor
ſoblem dieſer Kriſe geworden. Eine der
Haupt=
fgaben der Weltwirtſchaftskonferenz werde es, allem aber Beſchäftigung und Brot dem deutſchen Arbeiter.
Auslandsverſchuldung. Unſere Zahlungsfähigkeit, betonte der
Miniſter, iſt allein bedingt durch Warenmenge, die das Ausland
anzunehmen bereit iſt. Wir werden zahlen und können zahlen,
wenn man uns geſtattet zu zahlen.
Die Frage, ob ſich Deutſchland ohne ſchwere Schäden für den
Lebensſtandard des deutſchen Volkes aus der Weltwirtſchaft
her=
auslöſen könne, beantwortete der Miniſter dahin, daß als
berech=
tigter Kern des ſogenannten Autarkiebeſtrebens lediglich die
For=
derung übrig bleibe, die natürlichen Kräfte des heimiſchen Bodens
voll auszunützen. Dieſem Ziele habe ſich Deutſchland in den
letz=
ten Jahren weitgehend genähert, was beſonders die ſtarke
Zu=
nahme der landwirtſchaftlichen Produktion beweiſe. Die
Ent=
wicklung in Richtung auf völlige Selbſtverſorgung
werde weitergehen. Ernährungsnöte drohen Deutſchland daher
heute im Gegenſatz zu der Zeit 1918—24 nicht.
Im Intereſſe der Rentabilität der Landwirtſchaft muß vor
allen Dingen, ſo betonte der Redner mit Nachdruck, Koſtenſenkung
für die Landwirtſchaft erſtrebt werden. Iſt zu dem Zeitpunkt der
völligen Selbſtverſorgung, der heute nicht mehr fern iſt, die
Land=
wirtſchaft nicht ſo weit gediehen, daß ſie durch Koſtenſenkung die
Preiſe ihrer Erzeugniſſe der Kaufkraft der ſtädtiſchen Bevölkerung
anpaſſen kann, ſo muß ſie einer neuen ſchweren Kriſe verfallen.
Wenn dieſe Auffaſſung richtig iſt, ſo muß man ſich heute ſchon
kritiſch verhalten gegen alle Beſtrebungen, welche darauf
hinaus=
laufen, das Produktionsvolumen der Landwirtſchaft unter
Koſten=
erhöhung zu vergrößern. Es liegt daher auch kein Bedürfnis vor,
die vorhandene Kulturfläche ſchlechthin durch
Kapitalinveſtie=
rungen für Urbarmachung des Bodens uſw. zu vergrößern.
Viel=
mehr wird von Fall zu Fall ſowohl für einzelne ſchon vorhandene
Betriebe wie für ganze Gebietsteile geprüft werden müſſen, ob
Inveſtierungen von neuem Kapital eine Koſtenſenkung für die
Produktion herbeizuführen geeignet ſind. Die Landwirtſchaft iſt,
da ihr der Weltmarkt verſchloſſen iſt, mit der ſtädtiſchen
Induſtrie=
bevölkerung auf Gedeih und Verderb verbunden.
Während die Landwirtſchaft ihre Produktion vermehrt hat,
hat ſich die induſtrielle Werteproduktion von 1928 bis 1931 um
rund 40 Prozent vermindert. Da die Landwirtſchaft nur etwa
20 Prozent der induſtriellen Nettoproduktion abnimmt, die
übrigen 80 Prozent an die ſtädtiſche Wirtſchaft und das Ausland
gehen, ſo iſt der induſtrielle Abſatz durch Stärkung der
landwirt=
ſchaftlichen Kaufkraft nicht weſentlich zu verbeſſern.
Entſcheidend für den induſtriellen Abſatz iſt neben der
öffent=
lichen Hand, vor allem die Induſtrie ſelbſt und das Ausland.
Da=
bei iſt wichtig für ein ſolches Induſtrieland wie Deutſchland, daß
die Produktionsgüterausfuhr — anders als die
Konſumgüteraus=
fuhr — die eine gewiſſe Stabilität in Volumen und Richtung
wäh=
rend der Kriſe aufweiſt, erhalten bleibt.
Für die Entwicklung des Binnenmarktes iſt bedeutſam eine
liberale Kreditgewährung. Eine Lockerung der
Deviſenzwangs=
wirtſchaft kann erſt erwogen werden, wenn die internationalen
Schuldverflechtungen auf eine neue Baſis geſtellt ſind und der
Geld= und Deviſenbeſtand der Reichsbank gleichzeitig eine
Er=
höhung erfahren hat. Bei ſtrenger und lückenloſer
Deviſenbewirt=
ſchaftung kann unſere Währung von innen heraus kaum bedroht
werden. Wir ſind aber berechtigt und nach den gegebenen
Ver=
hältniſſen ſogar verpflichtet, unſere Kreditpolitik im Inneren ſo
einzurichten, daß jede Arbeitsmöglichkeit durch Banken und
Noten=
bank finanziert wird. Das gegenteilige Verhalten würde unſere
Lage und die Sicherheit der Währung beeinträchtigen.
Nur in der Abwehr ausfuhrdroſſelnder Maßregeln des
Aus=
land mit allen Mitteln beſtrebt ſein, den Binnenmarkt zu ſtärken
ge ſei die Beſchleunigung der Induſtrialiſierung geweſen die der Rentabilität und der Produktivität Nechnung tragende
Ar=
hſießlich zu ſchweren Wachstumsſtörungen geführt habe. Das beitsbeſchaffungen in den Grenzen, die durch die Deviſenlage ge=
Verkrauensvokum
für die franzöſiſche Regierung.
TU. Paris, 18. November.
Die Ausſprache in der franzöſiſchen Kammer über die
Land=
wirtſchaftskriſe iſt in einer Nachtſitzung beendet worden,
in deren Verlauf die Regierung eine gemeinſame
radikalſoziali=
ſtſche und ſozialiſtiſche Entſchließung annahm, die als
Hauptforde=
rung die ſofortige Schaffung eines
Preisfeſt=
ſetzungsbüros unter der Kontrolle des
Landwirtſchaftsmini=
ſters erhält. Dieſe Entſchließung, die mit dem Vertrauensvotum
für die Regierung verbunden war, wurde von der Kammer mitz
377 zu 212 Stimmen angenommen.
Skarke franzöſiſche Preſſekrikik an der Simon-Rede.
Die Ausführungen des engliſchen Außenminiſters in Genf
werden von der Pariſer Preſſe ſtark kritiſiert. Man wirft Simon
in erſter Linie vor, nur vom engliſchen Standpunkt aus geſprochen
zu haben, ohne der beſonderen Lage Frankreichs Rechnung zu
tra=
gen. Pertinax ſtellt im „Echo de Paris” feſt, daß die vom
Simon entwickelte Theſe derjenigen Frankreichs genau
gegenüber=
ſtehe. Simons Plan zeichne ſich jedoch im Gegenſatz zu dem
fran=
zöſiſchen durch eine Zahl von Unklarheiten aus. Die Vorſchläge
des engliſchen Außenminiſters gingen auf eine Schwächung der
franzöſiſchen Armee hinaus, die ſich durch einen ziffernmäßigen
Rückgang von etwa 100 000 Mann ausdrücken würde. Sie würde
außerdem der ſchweren Artillerie verluſtig gehen. Der größte
Feh=
ler des engliſchen Planes liege aber darin, daß er keinerlei
Ga=
rantien für den Fall vorſehe, daß die Lage eine unvorhergeſehene
Wendung nehme. Man kehre in die allgemeinen Verwickelungen
zurück, durch die ſich die erſten Wochen der Abrüſtungskonferenz
ausgezeichnet hätten.
Günſtige Aufnahme der Simon=Erklärungen in U5A.
EP. Waſhington, 18. November.
Die von dem engliſchen Außenminiſter Sir John Simon in
Genf hinterlegten Abrüſtungsvorſchläge haben hier einen ſehr
günſtigen Eindruck hinterlaſſen. Man iſt der Anſicht, daß ſie
die größte bisher gemachte Anſtrengung bedeuten, um
Deutſch=
land wieder an den Genfer Verhandlungstiſch zu bringen. —
Die Bildung einer neuen Regierung in Deutſchland kann nach
der Meinung, die in zahlreichen Kreiſen Waſhingtons herrſcht,
die Rückkehr Deutſchlands zur Abrüſtungskonferenz ebenfalls nur
begünſtigen.
Ankrikksbefuch Köſters bei Herriok.
WTB. Paris, 18. November.
Der deutſche Botſchafter Köſter ſtattete heute
Miniſterpräſi=
dent Herriot ſeinen Antrittsbeſuch ab. Im Anſchluß daran
wur=
den verſchiedene Deutſchland und Frankreich gemeinſam
inter=
eſſierende Fragen beſprochen. Die Unterredung dauerte faſt eine
Stunde. Im Laufe des Nachmittags hat Miniſterpräſident
Her=
riot dem deutſchen Botſchafter ſeinen Gegenbeſuch abgeſtattet.
Weitere Hinrichkungen in Kabul.
EP. Peſchawar, 18. November.
Afghaniſtan macht ſeit einiger Zeit wieder von ſich reden.
Nachdem bereits vor einigen Tagen der frühere Berliner
Botſchafter und Anhänger Aman Ullahs, Ghulam
Khan, wegen Hochverrats hingerichtet worden war, ſind jetzt
neuerdings drei Hinrichtungen, ebenfalls wegen Hochverrats, in
der afghaniſchen Hauptſtadt Kabul erfolgt. Außerdem nahm die
Polizei zahlreiche Verhaftungen vor.
Japaniſche Offenſive gegen General Su Pin=wen
in Mandſchuli.
EP. Schanghai, 18. November.
Um die nordweſtlichen Gebiete der Mandſchurei von der
Freiſchärler=Armee des Generals Su Pin=wen zu ſäubern,
haben die Japaner eine großzügige Offenſive gegen ſie in
An=
griff genommen. Zweck der erſten Operationen iſt die
Vertrei=
bung der Freiſchärler aus Mandſchuli und Hailar, wo viele
japaniſche Staatsbürger in Gefangenſchaft als Geiſeln gehalten
werden. Die Verwaltung der Oſtchineſiſchen Eiſenbahn hat zum
Abtransport der japaniſchen Truppen in der Richtung nach
Mandſchuli ihre Zuſtimmung erteilt, obwohl die Freiſchärler
damit drohten, den Tunnel bei Hſingan zu zerſtören. General
Su Pin=wen hat an den Völkerbund ein Telegramm gerichtet,
in dem er gegen die Kampfmethoden der japaniſchen Truppen
proteſtiert.
de Regengott fordert ein Opfer.
Als die Eimer nicht mehr die nötige Tiefe erreichten, begann
Eompſon zuſammen mit einem Berufstaucher unter Waſſer zu
ſehen. Sie machten weitere Funde. Aber vor Freude über einen
oichen Fund vergaß Thompſon einmal beim Aufſteigen aus der
ie-fe Luftventile zu öffnen. Dieſes Verſehen koſtete ihn ſein
Ge=
ſe Ein anderes Mal wäre er beinahe von einem ſinkenden
Gmumſtamm auf den Grund gedrückt worden und der
Regen=
tunt der Mahas hätte noch einmal ein Opfer erhalten. Doch er
Mnte ſich noch retten.
Aber der Regengott rächte ſich doch noch. Als er eines
Bes eine merkwürdige Figur aus dem Heiligen Brunnen ge=
Fücdert hatte, halb Menſch, halb Jaguar, bemerkte einer ſeiner
SIndios:
„Don Eduardo hätte vorſichtiger ſein müſſen. Er hat dem
Bengott einen ſeiner Diener weggenommen.”
Jahre ſpäter ließ Thompſon in ſeinem Privatmuſeum
Plade dieſe Figur umſtellen. Indios nahmen ſie am Kopf, er
SieSſt nahm den Sockel, da zerfiel die Statue in zwei Teile, und
Per davon zerſchmetterte Thompſons Zehen.
Ein Regengott läßt eben nicht mit ſich ſpaßen.
(it
F
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Freitag, den 18. November.
Der Roſenkavalier.
Oper von Richard Strauß, Text von Hoffmannsthal.
Deute gab Heinrich Kuhn den Ochs von Lerchenau. Er
e uns in dieſer Rolle aus früheren Jahren wohlbekannt. Seine
MSBezeichnete Leiſtung bewies aufs Neue das ſeltene Vorkommen,
W S wir für dieſe anſpruchsvolle, umfangreiche Rolle zwei vorzüg=
RMise Vertreter zu beſitzen das Glück haben. Seine Darſtellung iſt,
oge immer bei Kuhn, bis ins Kleinſte ſorgſam ausgearbeitet, da=
Wer ſehr beherrſcht, einheitlich und durchaus perſönlich, ſo daß ſie
Aide aus Eigenem behauptet, wie denn Vergleiche von Künſtlern
Leinander immer ſchief und ungerecht ausfallen. Kuhn verſteht
* Meiſterhaft, die wirkſamen Bühneneffekte zu finden und her=
Süuſtellen, und ſo geſtalteten ſich das Finale des zweiten und
eie im dritten Akt zu den größten Erfolgen. Den Faninal ſang
Ashilisweiſe Johannes Biſchoff und zeigte ſich wie immer als
I Meiſter der Geſtaltung.
Die heute ſehr beſchwingte muſikaliſche Leitung Dr.
Schmidt=
erſtedts hielt auch dieſe Vorſtellung, wiewohl das Werk
Non oſt wiederholt iſt, auf hoher Stufe.
FH.
Eine altchriftliche Baſilika
am See Genezarekh.
In den letzten Zeiten des römiſchen Weltreiches, als ſchon
die erſten Wellen der Völkerwanderung darüber hinbrauſten,
machte eine aquitaniſche (ſüdfranzöſiſche) Pilgerin Aetheria (um
390) eine Wallfahrt nach Paläſtina, aus deren Beſchreibung ein
mittelalterlicher Mönch, Petrus Diakonus, Bibliothekar von
Monte Caſſino, folgende Stelle überliefert hat: „Am Ufer des
Sees Genezareth liegt eine mit Gras und Palmen bedeckte
Ebene, in der ſieben ungemein waſſerreiche Quellen entſpringen.
Es iſt die Ebene wo der Herr die Menge mit fünf Broten und
zwei Fiſchen geſpeiſt hat. Ueber dem Stein, auf den er die Brote
legte, iſt eine Kirche erbaut worden, an der die Straße
vorbei=
führt, an der der Apoſtel Matthäus ſeine Zollſtelle hatte.‟ Diefe
Kirche iſt jetzt, wie „Forſchungen und Fortſchritte” im
laufen=
den Jahrgang Nr. 21, S. 265 f. berichten, von dem
verdienſt=
vollen Dr. A. E. Mader. Direktor des Orient. Inſtituts der
Görres=Geſellſchaft in Jeruſalem, in Gemeinſchaft mit Dr. A. M.
Schneider ausgegraben worden. Sie iſt die älteſte und
kunſt=
geſchichtlich wertvollſte in Galiläa. Genau nach Oſten gerichtet,
hat ſie mit Vorhalle (Narthex) und Atrium die ſtattliche Länge
von 51 Meter und ein Querſchiff von 20 Meter. In das
un=
regelmäßige Mauerwerk ſind Trümmer ſpätrömiſcher
Architektur=
ſtücke eingebaut, die vielleicht von einem Tempel oder
Brunnen=
haus bei den Sieben Quellen ſtammen. Im Innern war das
leicht erhöhte Presbyterium (Chor) mit drei kreuzgeſchmückten
Schranken abgeteilt. In ihm fand ſich unter dem Hauptaltar der
heilige Stein, auf dem Chriſtus nach der Ueberlieferung ſein
erſtes Brotwunder vollbracht hat. Zwiſchen ihm und der Apſis
fand ſich ein koſtbares Moſaik, das einen Korb mit vier
kreuz=
gezeichneten Broten und zwei Fiſche darſtellt. — Aber nicht nur
dieſe Stelle, auch das ganze Innere war mit Fußbodenmoſaiken
geſchmückt, das Mittelſchiff mit ſolchen aus hunderten von
Kreuz=
zeichen. Von überragender, in Galiläa einzig daſtehender
Schön=
heit aber ſind die Moſaiken im Querſchiff und zwiſchen den
Säulenſtellungen des Hauptſchiffes. Sie ſtellen Oleanderbüſche,
Schilf, Lotus= und Papyrusſtauden dar, zwiſchen denen ſich alle
möglichen Waſſervögel und Pfauen tummeln. Ueber ihnen
wie=
gen ſich kleinere Vögel in den Zweigen oder putzten ſich das
Gefieder, u. a. ein ſich ſchnäbelndes Vogelpaar auf einer
Lotos=
blume und ein Truthahn, der eine mit einem Halsband
ge=
ſchmückte Katze neckt. Mitten in dieſe farbenfrohe und
natur=
wahre Tier= und Pflanzenwelt, die eine maleriſch und plaſtiſche
Wirkung ausübt, ſind Gebäude hineingeſtellt, Türme und Zin=
nen, ein Kaſtelltor und ein Rundtempel, der Abglanz heidniſcher
Umgebung. Aber auch dieſe Moſaiken ſelbſt atmen noch den
Geiſt der ſterbenden Antike; ſie wären in einem Gotteshaus
verwunderlich, wenn wir hier nicht an der Scheidegrenze zweier
Weltalter ſtänden. — Nicht lange hat dieſe Schönheit beſtanden.
Schon zu Beginn des 7. Jahrhunderts von den Perſern und
Arabern zerſtört, die die Säulen und koſtbares Baumaterial
ver=
ſchleppten, wurde die Kirche notdürftig wieder aufgebaut, in dem
ſchlechten Material, das ſich bei ihrer Ausgrabung fand; auch die
Moſaiken wurden nochmals ausgeflickt. Später iſt ſie wohl durch
Erdbeben ganz in ſich zuſammengeſunken. Ihre Ausgrabung iſt
für die frühchriftliche Geſchichte und Kunſtgeſchichte von hoher
Bedeutung.
* Ein Eiſenbahnerſtück in Dorkmund.
Nachdem die Lehrer, Juriſten, Aerzte und die Welt der
Pro=
letarier längſt ihr Spezialtheaterſtück haben, können nun auch die
Eiſenbahner ihr Drama vorweiſen; es heißt: „Menſchen am
Schienenſtrang”, und der äußere Erfolg, den es bei der
Ur=
aufführung am Dortmunder Stadttheater errang, bewies
bei=
den Autoren Wilhelm Krug und Max Frank, daß ihnen ein
handfeſtes und bühnenwirkſames Stück gelungen iſt. Man wird
daran gleichwohl nur den theatraliſchen, nicht den dichteriſchen
Maßſtab anlegen dürfen denn der in die realiſtiſche Umwelt
zwiſchen Rangiergleis Magazinſchuppen und Kneipe
hineinkon=
ſtruierte Konflikt entſteht nicht ſchickſalhaft und berufsgebunden,
ſondern iſt ein mit dem Ziel, des bühnenmäßigen Effekts erſonnener
Einzelfall. Wie der Stoff eher filmiſch zu nennen iſt, war auch
die Aufführung unter der kräftigen Regie von Dr. Preß filmhaft
bis in alle techniſchen Kleinigkeiten zugeſchnitten, ſo daß das
natu=
raliſtiſche Theater in den zehn aieinandergereihten, teilweiſe nicht
übel gebauten Szenen voll zu ſeinem Recht kam. Unter den
Haupt=
darſtellern ragten die beiden Gegenſpieler der Herren Juſt und
Weſſels neben gut erfaßten, charakteriſtiſchen Nebenfiguren
hervor.
f—en
Der Heſſenkalender des Heſſiſchen Verkehrs=Verbandes Darmſtadt
für das Jahr 1933 iſt erſchienen. Die oberheſſiſche Bäuerin,
ſein ausdrucksvolles Titelbild, fällt im Schaufenſter jeder guten
Buchhandlung auf. Der Kalender bringt wieder eine ſtattliche
Reihe Bilder von kaum bekannten reizvollen Ausſchnitten aus
unſerer engeren Heimat; bekannte Motive zeigt er in neuer
An=
ſicht. Landſchaftsaufnahmen wechſeln mit Darſtellung alter und
neuer Bauten und Denkmäler. An die Stelle des hiſtoriſchen
Ka=
lenders ſind kurze Erläuterungen des Bildſchmucks getreten.
Da=
mit erfüllt, der Kalender, die lohnende Aufgabe, dem Heſſen die
Schönheit ſeiner Heimat nahezubringen und den Fremden zum
Beſuch unſeres Landes anzuregen. Der neue Jahrgang wird ſich
zu ſeinen alten Freunden weitere Anhänger erwerben. Die ſchöne
Ausſtattung macht ihn zu einem rechten Weihnachtsgeſchenk. (Preis
RM. 1,50.).
Seite 4 — Nr. 322
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 19. November 192)
K
OM
Die glückliche Geburt
ihrer Tochter Inge
zeigen hocherfreut an
Darmſtadt,
18. November 1932.
Arthur Fleiſchmann u. Frau
Frieda, geb. Keitel.
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten hiermit die trgurige
Mitteilung, daß heute mittag 4 Uhr nach
mehr=
wöchiger Krankheit
Sert deotg Germann !!
im Alter von 76 Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Nieder=Beerbach, den 17. November 1932.
Die Beerdigung findet am Sonntag vormittag
11 Uhr ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſeren guten Vater,
Bruder, Schwiegervater und Großvater
(16083
Herrn
Adolf Weber
im Alter von 72 Jahren nach langem mit
Geduld ertragenem Leiden zu ſich in die
Ewigkeit abzurufen.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Ottilie Weber und Kinder.
Darmſtadt, Frankturt a. M,Berlin, 18 11. 32.
Heinheimerſtr. 80, III.
Die Beiſetzung erfolgt am Montag, 21. November,
nach=
mittags 3½ Uhr, vom Portale des Waldfriedhofs aus.
Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige Pflicht,
ſeine EM. E.M. A.H. A. H., AM. A M und
Bb. Bb. von dem Ableben ſeines Bundesbruders
Heimut Muner
stud. techn. phys.
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Sein Andenken werden wir ſiets in hohen
Ehren halten.
16080
Darmſtadt, den 18. November 1932.
DerAkademiſche VereinDarmſtadt i. W.P.
Bachmann XXX
Rumpf X
Dankſagung.
Statt Karten Die Verlobung unserer Tochter Meine Verlobung mit Fräulein Emma Marie Luise mit Herrn Emma Marie Luise Spiess Mr. Bernard Moret beehren sich beehre ich mich anzuzeigen. anzuzeigen Reichsbahndirektor Dr. Walter H. Spiess und Mr. Bernard Moret Frau Hanna Dora Spiess geb. Bonte Potsdam Rotterdam Mauritsweg 11Seestraße 33
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Blumen Bossa
Grabschmuck
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Kranz-Spezialgeschäft
Am alten Friedhof
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
während ſeiner langen Leidenszeit, ſowie bei dem
Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen, ſprechen wir
hiermit unſeren innigſten Dank aus. Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer Heß für ſeine troſtreichen
Worte, der Buchbinder=Vereinigung, der Vereinigung
früherer Leibgardiſten, dem Bayern=Verein und allen
denen, die ihm die letzte Ehre erwieſen haben,
ſo=
wie für die zahlreichen Blumen= und Kranzſpenden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Nübling und Kinder.
Darmſtadt, den 19. November 1932. (16082
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ag, den 24. November 1932, vormitags
10 Uhr, bei uns einzureichen.
Angebolsvordrucke ſind zum Preiſe
von 0.50 RM. erhältlich.
Darmſtadt, den 12. November 1932
16088) Heſſ. Kulturbauamt.
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und d
Bekanntmachungen des Polizeian=
Darmſtadt.
Gefunden: Verſchiedene Paketen
Zuckerwaren. 1 Fuchspelz. 1 Brille
Etui. 2 Roſenkränze. 1 Baskennt
Pelzkragen. 1 leeres Portemonnt
1 Bund Schlüſſel.
Zugelaufen: 1 Hühnerhund. 1 29
hund. 1 Schäferhund. 1 jg. Dobernm
Zugeflogen: 1 Wellenſittich.
Wir machen wiederholt daraufg
merkſam, daß auch noch Fundgen
ſtände vorhanden ſind, die in früln
Bekanntmachungen verzeichnet wien
Intereſſenten können die Fundgen
ſtände während, der Büroſtundenau
Zimmer Nr. 11 beſichtigen.
Verſteigerung
im ſtädtiſchen Leihamt, Kirchſ.0
Mittwoch, den 23. November uſ
Donnersiag, den 24. Novembeidsh
Js. nachm. von 3—5 Uhr,
Verſigk=
rung der bis Ende Oktober d8. Js.nn
fallenen Pfänder: Brillanten, Gofdund
Silberwaren, Uhren, Herren= u. Deueſl
kleider, Mäntel, Wäſche uſw. (st.00
Darmſiadt, den 18. November 1932
Städt. Leihamt.
Sahlen
zur Heſſiſchen Induſtrie= nſ
Handelskammer. Darmſtdl
Die Ergänzungs= bzw. Erſatzrhl
zur Heſſiſchen Induſtrie= und Hanl‟
kammer Darmſtadt finden am M.uog
den 23. November d8. Js. in dem h.
mergebäude Wilhelminenſtraße 320
folgt ſtatt:
1.) Für die Erwerbsgruppeill
duſtrie in der Zeit von 1-N4
Uhr. (2 Ergänzungswahlerund
1 Erſatzwahl).
2.) Für die Erwerbsgruppe 00)
handel in der Zeit von 1-0
Uhr. (2 Ergänzungswahler
Wahlberechtigt ſind alle in die 20
liſte des Kreiſes Darmſtadt eingetroin
Firmen, die in der Zeit vom 9
29. Oktober 1932 zur Einſichtnahmeiſſ
gelegen hat. Die Vertretung des
verechtigten kann nur durch eine
ihn im Handelsregiſter einget reeſſe
Prokuriſten oder, wenn ein ſolcher)
vorhanden iſt, durch einen volljä”
aufmänniſchen oder techniſchen
ſtellten ſeines Geſchäftes erfolga?
Angeſtellte bedarf hierzu ſchtiftlicheß0.”
macht. Die Wahlzeitel dürfen die
9 mal 12 cm nicht überſteigen.
Heſſiſche Induſtrie=und Handeiskacl ek.
RAI
Darmſtadt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 322 — Seite 5
mustag, 19. November 1932
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 19. November 1932.
Spenden für die Winkerhilfskächen.
Die für die Winterhilfsküchen gezeichneten monatlichen
Bei=
ze und noch nicht erhobene einmalige Beiträge, die in der
Ayung abgeholt werden ſollen, werden in dieſen Tagen
ein=
ſert. Wir bitten, die gezeichneten Beiträge bereitzulegen,
da=
ſwy den Sammlern die Arbeit erleichtert wird. Beiträge, die
nach dem 15. November mitgeteilt werden, laſſen wir in den
n Tagen des Dezember abholen.
Wir danken allen Spendern herzlich für die Unterſtützung
wes Hilfswerkes; die Not iſt groß und viele Eſſensbewerber
ſpeten gerne noch zugelaſſen werden.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die
Kirchenregie=
wurde dem Pfarrer Dr. Wilhelm Boudriot zu Asbach
ſinprovinz) die franzöſiſch=reformierte Pfarrſtelle zu Offenz
a. M., Dekanat Offenbach a. M., übertragen
Goldenes Geſchäfts=Jubiläum. Für ein gewerbliches
Unter=
enen iſt ein fünfzigjähriges Jubiläum an ſich keine Seltenheit,
zl aber, wenn es der Gründer miterlebt und ſogar noch darin
Fy iſt. Ein ſolches Jubiläum begeht am 20. November 1932 die
5. Benderſche Buchdruckerei in Darmſtadt. An dieſem
Mpunkt frommt es. eine Raſt zu machen und auf die Entſtehung
Entwicklung dieſes Unternehmens zurückzuſchauen. Die
cilie des Gründers ſtammt aus Eberſtadt in Oberheſſen, Karl
6odrich Bender war das einzige Kind ſeiner Eltern. Nach
ber Konfirmation im Jahre 1864 trat er als Lehrling in die
Bdruckerei von Chriſtian Kichler ein. Zu Anfang des Jahres
endete Benders Lehrzeit. Er arbeitete nun zunächſt noch
ue Zeit in der Druckerei ſeines Lehrherrn, dann begab er ſich,
Handwerksbrauch folgend, auf die Wanderſchaft. Als
Offen=
er Jäger nahm er im deutſch=franzöſiſchen Kriege u. a an der
acht bei Gravelotte und an der Belagerung von Metz teil.
4, 1, ſyſy ſeiner Entlaſſung aus dem Heere wandte er ſich wieder ſei=
Buchdruckerberufe zu. der ihn neun Jahre lang bei der
Buch=
kerei Otto in Darmſtadt feſthielt. Am 20. November 1882
fü
Ffrete er im Hauſe Niederſtraße 19 ſeinen eigenen Betrieb. —
Unternehmen, das ſich anfangs in den beſcheidenſten
Ver=
ſniſſen bewegte, gewann von Jahr zu Jahr an Anſehen. Neben
ßr Reihe von Zeitſchriften wie „Der deutſche Gaſtwirt”, das
ſtan des Rhein=Main=Gaſtwirte=Verbandes. „Der heſſiſche
Kame=
das Organ der Kriegerkameradſchaft „Haſſia”, und „Das
hngeliſche Darmſtadt”, die in ſeiner Druckerei gedruckt wurden.
noch heute gedruckt werden, hat die Druckerei nicht minder
Werkſatz gepflegt. Wir erwähnen hier nur die Werke des
ſiſchen Dichters und Naturforſchers Chriſtoph Ruths und
helm Hammanns „Ahnentafeln des Prinzen. Wilhelm
k1 von Iſenburg”, nicht zu vergeſſen eine ſtattliche Reihe von
torarbeiten aus allen Wiſſensgebieten. Im Jahre 1913 über=
Bender das Geſchäft ſeinen beiden Söhnen Georg und
Ktl. Nach Kriegsſchluß und dem kurz darauf erfolgten Tode
ſls führte Georg die Druckerei, deren Leitung der Vater wäh=
0 des Krieges noch einmal übernommen hatte, weiter.
In=
ſchen ſind die beiden Söhne Georg Benders. Guſtav und
org. Jünger Gutenbergs geworden und arbeiten in der
väter=
ſen Offizin, in der noch heute ihr Großvater die Korrekturen
Das fünfzigjährige Jubiläum der Benderſchen
Buch=
ickerei iſt ein ebenſo ſchönes wie ſeltenes Feſt und in einer ſo
ben Zeit wie die Gegenwart ein doppelt erfreuliches Ereignis.
ſcte ſie in abermals fünfzig Jahren wiederum ein Jubiläum
m können, das zugleich ein Feſt der Familie Bender iſt.
Heſſiſches Landestheater.
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Großes Haus
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tſtadt ud *
Anf. 18½—22½ Uhr. D6.
. Boliteirfmtag.
20. November/ on Carlos
Pakte twoch.
Mf. 9n Ende Rei. 1.15 D.
Brille 9 2. November Roſe Bernd.
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Bosken
R
24. November
Movenber artag,
Novenie 1 — 20. November
5 Uhr. 2e Prstag.
ten, 60 P
ine 1 Awoch.
Ztag,
18. November
14½—18 Uhr. Außer Miete.
Wilhelm Tell.
Pr. 0.40—4.00
0—22½ Uhr. C. Miete Nr. 7.
Das Konzert.
Pr 0 50—4.50
Pr. 0.70—5 50
Anf. 19. Ende gegen 23.45 Uhr. C.8
Preiſe 0.70—5 50 Mk.
Lon Carlos
Ve
25. November
drauf chBStag.
Funda/4 — 26. November
in frü
et Wint tag,
die Fundasl 27. Nobember
Büroſtunden
trung (stag
mi, Kircſtl 19. November
ver d8.341 22. November
23. November
19.30—22.4 Uhr Dſt Volksb. WGr. I—1V 4.Vorſt.
Pr. 0.50—4.50
Wilhelm Tell.
19.30—22.75 Uhr. B. 8.
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
Roſe Zernd.
14.30—18 Uhr. Außer Mete.
Preiſe 0 50—4.00 Mk.
Wilhelm Tell,
20—22.30 Uhr. Heſſenlandmiete IV, 3. Vorſt.
Preiſe 0 40—4.50 Mk.
Das Konzert.
2Nowert.
An 19½, Ende ge1 22½s Uhr Außer Miete.
Pr. 0.80—4.50.
Die Cſardasfürſtin.
Anf 19½—22½ Uhr. Außer Miete.
Pripherie
Pr. 0.70—3.80
19.30—20.30 Uhr. Zuſatzmiete 1, 3.
Di= Cſardasfürſtin.
Pr. 0.80—4.50.
mber 1
ſamt.
fyrerstag,
24. November
Instag,
26. November
19.30—=2.30 Uhr Dſt. Volks . G Gr.I u. II4. Vorſt.
Pleiſe 0 80—4.50 Mk.
De Cſardastürſtin.
1930—22.15 Utr. Zuſ.=Miete V4.
Preiſe 0.70—3 80 Mk
Pcripherie.
19.30—22.30 Uhr. Dſt. Volksb. G Gr. III u. 10 4. Vſt.
Tie Cſardasfü ſtin. P eiſe 0——4.50 Mk
11½—12¾ Uhr. Beethoven=Morgenfeier des
ſo=
zialiſtiſchen Kulturka tells. Pr. 0.30 u. 0.50.
27. November Anf. 19.30 Ende geg. 22 Uhr. Zuſ.=Miete II, 4.
Die Entf. hrung aus dem Serail. Pr. 080—4.50
Iurtag,
hduſtrie
Darmſt
— Heute Vorſtellung der Miete C. Heute abend wird im Gr.
us das amüſante Luſtſpiel „Das Konzert” von Hermann
ſtir in der erfolgreichen Neuinſzenierung von Arthur Maria
enalt gegeben. Bühnenbild: Lothar Schenck v. Trapp. Die
Rikellung iſt ausnahmsweiſe der Miete C zugeteilt. — „Die
rdasfürſtin” im Kleinen Haus. Im Kleinen Haus
1 heute abend außer Miete die erfolgreiche Revue=Operette
EeCſardasfürſtin” in neuer Inſzenierung von Rabenalt
grube 49 Reinking wiederholt. — Entgegen anders lautenden Mittei=
Ihgen finden morgen, Sonntag, in beiden Häuſern die an=
Nurdigten Vorſtellungen ſtatt, nämlich im Großen Haus eine
Sverholung von Verdis Oper „Don Carlos”, im Kl.
S Langers Schauſpiel „Peripherie‟. — Roſe
Pri Aeand” wird als Feſtaufführung zum 70. Geburtstage Gerhart
ASotmanns Mittwoch, den 23. November, im Großen Haus auf=
Rüchrt werden. Dies zu den bedeutendſten Hauptmann=Stücken
ende Werk iſt ſoeben auch in Berlin mit ſehr großem Erfolg
Deutſchen Theater in Anweſenheit des Dichters als Feſtvor=
Flung gegeben worden. Franziska Kinz ſpielt die Titelrolle;
Dreaut Flamm: Grete Jacobſen; Flamm: Erwin Faber; Streck=
Aus dem Reich der Hausfrau.
Ein Schaukochen der Alice=Eleonoren=Schule als Abſchluß der Deukſchen Woche. — Kunſt= und Preiskochen.
die gründliche Ausbildung, die unter Leitung von Fräulein H.
Meyer ſteht, informieren. Gleichzeitig wurde auch das Ziel
Frauen am Herd.
der Veranſtaltung in vollem Umfange erreicht, nämlich die Gäſte
Als letzte Veranſtaltung innerhalb der Deutſchen Woche fand
am Mittwoch, den 16. Nov., ein Schaukochen der Alice=
Eleonoren=
ſchule im Heaghaus ſtatt. Die Vorführung wurde veranſtaltet
vom Hausfrauenbund Darmſtadt und von den
länd=
lichen Hausfrauenvereinen. Frau Weiſe, ſtellvertretende
Vor=
ſitzende des Hausfrauenbundes Darmſtadt, begrüßte die zahlreichen
Gäſte und dankte für das große Intereſſe, das allen
Veranſtaltun=
gen der Deutſchen Woche entgegengebracht wurde. Fräulein
Bopp ſprach dann ausführlich über die Bedeutung der Hammel=
und Schafzucht für die deutſche Landwirtſchaft. Sie verſtand es
ausgezeichnet, für den Verbrauch von Schaf= und Hammelfleiſch zu
werben, indem ſie die Vorzüge dieſes Fleiſches — das insbeſondere
auch eine bedeutende Rolle in der Entfettungsdiät und bei
Krebs=
erkrankungen pielt — und ſeine vielſeitige Verwendbarkeit
ſchil=
derte. Zum Schluß ihrer Ausführungen legte Fräulein Bopp in
bewegten Worten die Not der Frauen in der Landwirtſchaft dar.
Sie forderte die ſtädtiſchen Hausfrauen auf, durch Einkauf von
einheimiſchen Erzeugniſſen dieſer Not ſteuern zu helfen. Sie
ver=
langt den Verbrauch einheimiſcher Erzeugniſſe nicht als
Ent=
gegenkommen für die Landfrau, ſondern als ſelbſtverſtändliche
Hilfsmaßnahme der Stadtfrauen in deren eigenſtem Intereſſe,
denn mit der deutſchen Landwirtſchaft iſt das Schickſal aller
Be=
rufsgruppen aufs engſte verknüpft. — Frau Direktorin Thiele=
Deutgen ſtellte die in der Vorführungsküche tätigen jungen
Mädchen als Schülerinnen des hauswirtſchaftlichen Seminars der
Alice=Eleonorenſchule vor. Sie erklärte den Gäſten Ausbildung
und Zielſetzung im Hauswirtſchafts= reſp. Handarbeits=Seminar.
Der Beruf der techniſchen Lehrerin würde auch heute noch von einer
großen Anzahl junger Mädchen erſtrebt, da er neben der
eigent=
lichen Berufsausbildung eine gründliche hauswirtſchaftliche
Schu=
lung vermittelt. Dieſe Schulung ſei aber nur möglich, weil die
praktiſche Arbeit den größten Teil des Unterrichts einnehme (in
der Woche etwa 18—20 Stunden) und die Praxis Kernpunkt des
Unterrichts ſei. Der Beruf der techniſchen Lehrerin bietet auch
heute noch Ausſicht, insbeſondere werden ſich im freiwilligen
Ar=
beitsdienſt Möglichkeiten für techniſche Junglehrerinnen
erſchlie=
ßen, da ſie die für den weiblichen Arbeitsdienſt notwendigen
Kenntniſſe in Nadelarbeit, Hauswirtſchaft und Gartenbau beſitzen
und die geforderte vädagogiſche Schulung aufweiſen können. Ihre
Verwendung als Führerinnen im Arbeitsdienſt wird
allenthal=
ben begrüßt; ſie iſt auch an vielen Stellen bereits erfolgt.
In verhältnismäßig kurzer Zeit hatten die neun Schülerinnen
neun verſchiedene vollſtändige Gerichte unter Verwendung von
Hammelfleiſch auf den elektriſchen Herden hergeſtellt. Es war eine
Freude, dem ruhigen und ſicheren Arbeiten dieſer jungen
Mäd=
chen in ihrer kleidſamen, einheitlichen Küchentracht zuzuſehen. Die
ſämtlichen Speiſen waren ganz vorzüglich geraten und wurden,
von der vielfältigen Verwendungsfähigkeit und von der
Schmack=
haftigkeit des Hammelfleiſches zu überzeugen. — Beſonderer
Dank gebührt der Heag für die Ueberlaſſung des
Vorführungs=
raums, der Fleiſcherinnung für die Stiftung des Hammefleiſches
und den ländlichen Hausfrauen für die Ueberlaſſung von
Gemü=
ſen, Kartoffeln uſw. durch deren Entgegenkommen die
Verap=
ſtaltung erſt ermöglicht wurde.
Der Hausfrauenbund hatte in Verbindung mit dem Städt.
Gaswerk im Konkordialſaal Schülerinnen der Städt.
Haushal=
tungsſchule zu einem Preiskochen eingeladen. Die
Ehren=
vorſitzende des Hausfrauenbundes, Frl. de Weerth, begrüßte
die Anweſenden und richtete ganz beſonders liebevolle Worte an
die Schülerinnen, die nun ins Leben hinaus gehen und zeigen
wollen, was ſie unter der treuen Obhut ihrer Lehrerinnen
ge=
lernt haben. Sie betonte, daß in einer zurückliegenden Zeit die
jungen Mädchen es nicht ſo gut gehabt hätten, in Schulen durch
eigens dafür eingerichtete Kurſe für den Haushalt vorbereitet zu
werden. Heute iſt es anders, die ſchulentlaſſenen Mädchen werden
von hauswirtſchaftlichen Lehrerinnen liebevoll für den Haushalt
vorgebildet, um entweder im elterlichen oder fremden Haushalt
eine Stütze der heute ſehr belaſteten Hausfrau zu ſein. Wieviel
kleine Kümmerniſſe werden doch einem jungen Mädchen erſpart,
wenn es mit ſchon erworbenen Kenntniſſen in ſeinen
Wirkungs=
kreis treten kann. Für die Städtiſchen Betriebe fand Herr
Direk=
tor Nuß verbindliche Worte der Begrußung und gab ſeiner
Freude über die große Beteiligung Ausdruck. Herr Direktor
Schäfer gab einen kurzen Ueberblick über Zweck und Ziel der
Städtiſchen Haushaltungsſchule. Unter den Klängen „Auf in den
Kampf” traten die Schülerinnen in den mit friſchem Grün
ge=
ſchmückten Saal, wo acht Gasherde für ſie bereit ſtanden. Jede
Schülerin hatte die Aufgabe, für je 4 Perſonen ein vollſtändiges
Mittageſſen „Zeitgemäße Hausmannskoſt” zu bereiten, deſſen
Koſten genau berechnet waren. Es war eine Freude zu
beob=
achten, wie ſicher und flott nun die jungen Mädels hantierten
Schöne Klavier= und Violinſtücke begleiteten das Kochen, Backen
und Braten. Nach geraumer Zeit waren acht ganz vortreffliche
Gerichte hergeſtellt, die durch ein Preisrichterkollegium gewertet
wurden. Es erhielten: 1 Preis Margarete Stein; 2. Preis
Elfriede Germann: 3. Preis Eliſabeth Edelmann. Herta
Wille=
mann, Eliſabeth Meiſel. Suſi Prozeller. Marie Trumpfheller,
Eliſabeth Lorz erhielten für ihre ebenfalls guten Leiſtungen
kleine Preiſe. Den Lehrerinnen der Städt. Schule gereicht es zur
Ehre, daß ihre Schülerinnen ein Zeugnis von ſolch gutem Können
ablegten. Ein gemeinſamer Geſang der Schülerinnen, mit Klavier
von Herrn Direktor Schäfer begleitet, beſchloß die harmoniſch
verlaufene Veranſtaltung. Der Direktion der Städt. Betriebe iſt
für ihr freundliches Entgegenkommen und die Bereitſtellung des
tadellos ſerviert, herumgereicht, und die Gäſte konnten ſich über, ſchön geſchmückten Saales herzlich zu danken.
* Hiſtoriſcher Verein für Heſſen.
Am letzten Vortragsabend berichtete Herr Privatdozent
Dr. Röder über ſeine Eindrücke, die ihm ein
mehr=
monatiger Aufenthalt in Kairo geboten hat. Nicht von dem
wiſſenſchaftlichen Ergebnis ſeiner Reiſe, die dem Studium der
alt=
ägyptiſchen Keramik galt war die Rede ſondern von dem
heutigen Kairo, der Hauptſtadt des ſeit 10 Jahren unabhängigen
Königreichs Aegypten, ſeinen Denkmälern, ſeinen europäiſchen
und einheimiſchen Bewohnern und ihrem Leben und Treiben.
Das eindrucksvollſte Denkmal. zugleich der Mittelpunkt der
Ausgrabungen, ſind die Pyramiden von Gizeh. die man heute
nicht mehr wie zu Max Eyths Zeiten („Der Kamf um die
Chopspyramide!”) mit einer Kamel=Expedition, ſondern mit der
e ropäiſch=unromantiſchen elektriſchen Straßenbahn erreicht; leider
iſt Deutſchland hier von der wiſſenſchaftlichen Forſchungsarbeit
ausgeſchloſſen, ſeitdem man in Berlin auf den Austauſch der
be=
rühmten Nofretete=Büſte nicht eingegangen iſt. Sonſtige
alt=
ägyptiſch Denkmäler ſind ſehr ſelten. Aus der römiſchen Zeit
ſind beſonders die St. Georgskirche und die St. Barbarakirche,
letztere an der Stelle, wo Maria mit dem Kinde geruht haben
ſoll. zu nennen; beide ſind Koptenkirchen. Die Mehrzahl der
Denkmäler ſind arabiſchen Urſprungs, ſo die Amru=Moſchee an
der Stelle, an der der arabiſche Feldherr Amru 640 ſein Zelt nach
der Eroberung der byzantiniſchen Stadt aufgeſchlagen hat, ferner
die ſehr ſchöne Haſſan=Moſchee. Eine impoſante Anlage iſt die
Citadelle, noch aus der Zeit Saladins (1176) ſtammend, mit der
rieſigen Alabaſter=Moſchee, dem Ausgangs= und Endpunkt der
Karawane nach Mekka.
Kairo, eine Stadt von 1,2 Millionen Einwohnern, wird, neben
einer ausgedehnten europäiſchen Niederlaſſung, vorwiegend von
Aegyptern (Fellachen, Koopten, Arabern) bewohnt. Die Fremden
erfahren neuerdings eine Art Ablehnung; das letzte Jahrzehnt
hat den ägyptiſchen Nationalſinn mächtig gefördert, wenig
be=
merkt von den europäiſchen Mitbewohnern, obgleich dieſe
Tat=
ſache künftig zu Verwicklungen führen kann. Gerne hörte man,
daß das Deutſchtum Anſehen genießt; es iſt dies eine Folge der
Tätigkeit des derzeitigen deutſchen Geſandten, aber auch der
Standhaftigkeit Deutſchlands gegen die feindliche Uebermacht im
Weltkrieg. Im ganzen ſchätzt aber der Aegypter das Europa der
Ziviliſation und des Kapitalismus als weſensfremd und ſchädlich
ſehr wenig. Europäer= und Aegypterviertel liegen nebeneinander,
und doch trennt eine Welt beide; in den Hauptſtraßen, wie der
Muski mit ihren Bazaren und ihren vielen Kunſthändlern, oder
der Straße der Pantoffelmacher herrſcht orientaliſches Leben in
ſinnverwirrender Fülle. Intereſſante Bilder entwarf der
Vor=
tragende dann von dem Leben in Monat Ramadan, dem
Faſten=
monat, von der weitgehenden Gaſtlichkeit des Aegypters, von der
Stellung der Frau, die entgegen mancher Auffaſſung eine günſtige
iſt; freilich bildet die Anvaſſung an die Lebensformen des
Aegypters die Vorausſetzung, die ſolche Beobachtungen erſt er=
CI.
möglicht.
Ansere Inserenten werden gebeten, nach
Möglichkeit die Aufgabe der Anseigen
bis ½6 Uhr vorzunehmen. Größere
Anseigen erbitten wir bis 4 Uhr.
Der Verlag.
15262a
Der Verein der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters
macht noch einmal auf den am kommenden Montag, dem 21
No=
vember, abends 8.30 Uhr, am Saale des Muſikvereins ſtattfin=
Lich Se duefcailt Haſfſe dene e Seen e
ters. Gäſte ſind zu dieſem Vortrag herzlich willkommen.
— Heſſiſcher Singkreis. Auf die geiſtliche Abendmuſik morgen
abend 8.30 Uhr in der Stadtkirche wird nochmals hingewieſen.
Es wird vom Chor aus geſungen. Der Eintritt iſt frei.
— Die Sonder=Märchenvorſtellung des Darmſtädter Tagblatt
„Das Aſchenbrödel” findet heute nachmittag im Orpheum ſtatt.
Die Kinder unſerer Leſer werden bei dieſem entzückenden Märchen
ihre helle Freude haben.
Heſſiſche familiengeſchichtliche Vereinigung. In der
Novemberverſammlung ſprach der Vorſitzende der Vereinigung,
Regierungsrat Rudolf Schäfer, über „die Darmſtädter
Familie Schleiermacher und ihre Ahnenkreiſe‟
Er begann mit einer Darſtellung der Familie vom 15. bis 17.
Jahrhundert in dem waldeckiſchen Städtchen Wildungen, wo die
Schleiermacher damals als angeſehene Handwerker lebten. Es
folgten Ausführungen über den Wildunger Pfarrer Johannes
Schleiermacher (1583—1658), deſſen Frau während ſeiner
ſeel=
ſorgeriſchen Tätigkeit als Hexe verbrannnt wurde. Sein Sohn.
Johann Bartholomäus Schleiermacher, kam 1656 als Phyſicus
nach Alsfeld. Er war ein für ſeine Zeit bedeutender Arzt, was
die Landgräfin Eliſabeth Dorothea veranlaßte, ihn 1681 als
Leib=
arzt nach Darmſtadt zu holen. Auch ein Sohn und ein Enkel von
ihm waren als Leibärzte in Darmſtadt am landgräflichen Hof
tätig. Der hervorragendſte aus der Familie aber war der
ge=
heime Cabinetsſekretär des Großherzogs Ludewig I. Ernſt
Schleiermacher. Er war der vertraute Freund ſeines Herrn, der
in allen kulturellen Fragen des Landes den maßgeblichſten
Ein=
fluß hatte. Das Muſeum haben nach ihm noch zwei Söhne und
ein Enkel in feinſinniger Weiſe im Sinne ihres Ahnen
neben=
amtlich verwaltet, bis die Familie Schleiermacher mit dem 1892
verſtorbenen Präſidenten des Finanzminiſteriums. Exzellenz Aug=ſt
Schleiermacher, in Darmſtadt im Mannesſtamm ausſtarb. Sie
blüht aber außerhalb noch weiter. — Zahlreiche Bilder von
Per=
ſonen und Orten erläuterten den Vortrag.
— Naturwiſſenſchaftlicher Verein zu Darmſtadt (369. Sitzung).
Privatdozent Dr. G. Reutlinger ſprach über: „
Phyſi=
kaliſche Grundlage und Methoden des Tonfilms”
Nach kurzen einführenden Bemerkungen über die Begriffe Ton,
Tonfarbe, Klang, Klangfarbe, wurde der akuſtiſche Umfang des
Schwingungsbereiches der Töne bei Muſik und Sprache behandelt
und gezeigt, welche außerordentliche Anforderungen an die
Auf=
nahme= und Wiedergabe=Apparatur zu ſtellen ſind, um die jedem
Muſikinſtrument eigene Klangfarbe und die Verſtändlichkeit der
Sprache ſicher zu ſtellen. Eine geſchichtliche Entwicklung der
Ton=
filmtechnik zeigte die Schwierigkenten der verſchiedenſten Art und
leitete über zu den heute angewandten elektro=optiſchen
Ver=
fahren, die das Nadeltonverfahren verdrängt habe. Die beiden
Arten des elektro=optiſchen Verfahrens, das Amplituden (Schwarz=
Weiß) Verfahren und das Schwärzungsverfahren (Tobis=
Klang=
film) wurden ausführlich behandelt. Den Abſchluß des Vortrages
bildeten Hinweiſe auf die für Tonfilmreportage und Ton=
Spielfilm notwendigen umfangreichen Apparate und
Einrich=
tungen. Der Vortrag wurde durch zahlreiche Lichtbilder erläutert.
— Gartenbauverein Darmſtadt e. V. In der
Monatsverſamm=
lung berichtete Herr Grimm über die verſchiedenen
Veranſtal=
tungen während der Sommermonate. Sodann referierte er über
einen Vortrag, den Herr Profeſſor Schindler von der
Pill=
nitzer Höheren Lehranſtalt f. O. und G. über „
Obſtunter=
lagen” gehalten hatte. Aus dem Inhalt ſei nur das wichtigſte
wiedergegeben. Die höher entwickelten Pflanzen laſſen ſich
ge=
ſchlechtlich durch Samen und ungeſchlechtlich durch Ableger,
Wurzel=
ſchoſſe, Stecklinge, Veredelungen uſw. vermehren. Unſere meiſten
Obſtſorten laſſen ſich aber durch Ausſaaten nicht echt erhalten.
Die Samenvermehrung iſt zu unbeſtändig und würde ein buntes
Gemiſch mit ganz verſchiedenen Eigenſchaften ergeben. Man iſt
darum auf die ungeſchlechtliche Vermehrung durch Veredelung
angewieſen, und zwar wird ein Edelreis oder nur ein Edelauge
auf eine andere Pflanze gebracht, die man Unterlage nennt.
Unterlage und Edeling gehen eine Lebensgemeinſchaft mit
ein=
ander ein, bei dem jeder Teil ſeine beſonderen Aufgaben im
ſpäteren Leben und Wachstum der Pflanze zu erfüllen hat. Wenn
ſich nun auch bei dieſer Vermehrungsmethode die Eigenſchaften
der Ausgangspflanze im edlen Teile treu vererben, ſo übt doch
die Unterlage, je nachdem man die eine oder andere wählt, einen
tiefgehenden Einfluß auf die geſamte Pflanze aus. und zwar
hinſichtlich der Bewurzelung, der Größe, der Lebensdauer, der
Widerſtandsfähigkeit gegen Krankheiten, der Fruchterträge und
der Güte des Obſtes. Obwohl derartige Unterſuchungen äußerſt
zeitraubend ſind (ein Menſchenalter reicht dafür kaum aus), ſo
hat man doch ſchon in Pillnitz durch beſonders gute Ausleſe und
Zuchtwahl gute Unterlagspflanzen erzielt, die einen guten Erfolg
im Obſtbau verſprechen. Im weiteren Verlauf des Vereinsabends
entrollte Herr Grimm ein Bild über die Kreuznacher Roſenſchau.
die vom Verein Deutſcher Roſenfreunde im Juni d. J. abgehalten
wurde. Aus der damit verbundenen Hauptverſammlung ſei
mit=
geteilt, daß beſchloſſen wurde, aus Anlaß des hundertjährigen
Be=
ſtehens des hieſigen Gartenbauvereins im Jahre 1935 an einer
geplanten Gartenbauausſtellung eine Roſenſchnittblumen= —
viel=
leicht auch eine Freilandausſtellung — anzugliedern Zuletzt
wurde noch ein Streifzug durch die D. L.G.=Ausſtellung in
Mann=
heim gegeben, und hauptſächlich dasjenige hervorgehoben, was mit
Obſt= und Gartenbau in engerer Beziehung ſtand.
uns um . . . .
und tanzen zu Hause!
Tanzmusik- nafürlich
ELECTROTA
294
Waheette
Lutef
My woman s.lll ssssstssasssss... ia 25az So elne Nacht wle heute.. .. . ...
Im Gasthaus zum goldenen Storn)ya 2sag
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lch will nicht wissen, wor du bist?
Too manp tvers „....000h00 000
Der klelne Zolsig spricht ...... !
Die Sache, dle man Llebe nonnt.. Jp6 261z Ein Tag ohne dich . ... . . . . . . . . . . 1 g6 2631 B
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Jode Frau he: irgondelne Sohnsucht?
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Seite 6 — Nr. 322
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 19. November 195
Tokengedenkfeiern.
Tokenfeiern auf den Friedhöfen.
Zum ehrenden Gedächtnis der Verſtorbenen, insbeſondere der
im Krieg Gefallenen, werden am Totenſonntag nachmittag von
2.45 bis 3 Uhr die Glocken ſämtlicher evangeliſcher Kirchen unſerer
Stadt läuten. Um 3 Uhr finden kirchliche Feiern auf beiden
Fried=
höfen ſtatt, und zwar beide am Friedhofseingang. An die Feier
auf dem Waldfriedhof ſchließt ſich die Einweihung des Ehrenmals
für die Gefallenen an. Dieſe beginnt erſt dann, wenn ſich die
Teil=
nehmer an der kirchlichen Feier zu dem Ehrenfriedhof, wo das
Ehrenmal errichtet iſt, begeben und hier verſammelt haben.
mitzuwirken. Um dieſen Ehrenpflichten vollauf genügen zu können,
werden die Mitglieder gebeten, zu den angegebenen Zeiten mit
Inſtrument pünktlich zur Stelle zu ſein.
— Toten=Gedenkfeier. Wie alljährlich, ſo veranſtalten auch
in dieſem Jahre alle republikaniſchen Vereine und
Organiſatio=
nen Darmſtadts auf dem Waldfriedhof eine Totengedenkfeier.
Die Feier findet am Sonntag, dem 20. November, vormittags
11 Uhr im Vorhofe des Waldfriedhofs ſtatt. Alle Vereine und
Organiſationen treffen ſich zum gemeinſamen Abmarſch pünktlich
10 Uhr am Paradeplatz. Auf dem Waldfriedhof wird Herr
Land=
tagsabgeordneter Karl Storck die Gedenkrede halten.
Anſchlie=
ßend Kranzniederlegungen an den deutſchen und fremden
Krieger=
gräbern
— Toten=Gedenkfeier der Stadtmiſſion. Wie in den
vorher=
gehenden Jahren, wird die Stadtmiſſion auch am kommenden
Totenſonntag wieder eine ſchlichte Toten=Gedenkfeiex auf
dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Str. abhalten. Die Feier
wird um ½12 Uhr vormittags ſtattfinden, und zwar auf dem
freien Platz am Eingang des Friedhofes vor der Kapelle. Die
Gedenkrede hält, Herr Stadtmiſſionsinſpektor Bringmann.
Außerdem werden der Poſaunenchor, wie auch der Gemiſchte Chor
der Stadtmiſſion bei der Gedenkfeier mitwirken. Die
Gebet=
ſtunde in der Stadtmiſſion am Sonntag vormittag fällt
dieſer=
halb aus, und werden die Mitglieder und Freunde der
Stadt=
miſſionsarbeit, aber auch ſonſt jedermann, zu der Gedenkfeier
auf dem Friedhof ſehr herzlich eingeladen. Am Sonntag
nach=
mittag um ½4 Uhr ſpricht im großen Stadtmiſſionsſaal Herr
Miſſionar D. A. Löwy=Frankfurt a M. Auch hierzu iſt
jeder=
mann freundlichſt eingeladen.
— Der Kirchenchor der Johannesgemeinde wirkt am
Toten=
ſonntag, nachm. 5 Uhr, im liturgiſchen Gottesdienſt durch zwei
Chöre von Melchior Vulpius und Joh. Seb. Bach mit Außerdem
trägt Frau Studienrat Allmanritter zwei Arien von Bach
mit obligater Violine vor. — Der Kirchenchor wird ferner eine
beſondere Totengedenkfeier am Dienstag, dem 22. Nov. abends
8 Uhr, in der Johanneskirche veranſtalten. Dabei werden drei
Bach; Kantaten zur Aufführung kommen: „Chriſtus der iſt mein
Leben,; „Schlage doch gewünſchte Stunde”, „Wachet, betet, ſeid
bereit”. Als Soliſten wirken mit: Frau Kuhn=Liebel, Frau
Suſannne Horn=Stoll, Herr Heinrich Landzettel, Herr
Ritzhaupt, Herr Auguſt Niebergall (Cembalo). Herr
Wilhelm Borngäſſer (Orgel) und Mitglieder des
Landes=
theaterorcheſters. Der Eintritt iſt wie bei unſerem Konzert der
Chorſchule grundſätzlich für jedermann frei, beſonders für unſere
Erwerbsloſen, von allen andern erwarten wir, daß ſie ein
Pro=
gramm für 30 Pfg. erwerben, damit wir wenigſtens
einiger=
maßen die bedeutenden Unkoſten einer ſolchen Aufführung decken
können.
— Evangeliſche Markusgemeinde. Der Erinnerung an
reli=
giöſes Erleben in eigener Jugendzeit galt zunächſt am kürzlichen
Gemeindeabend der angekündigte Vortrag unſeres Herrn
Stadt=
pfarrers Vogel „Ueber das apoſtoliſche Glaubensbekenntnis und
Luther” Wieder war es eine umfangreiche geſchichtliche Vorarbeit,
auf der ſich die Darſtellung des Vortrags und der Glaubensſätze
nach Luthers weltbekanntem Katechismus aufbaute. Wie
ur=
ſprünglich bei der erſten römiſchen Chriſtengemeinde das
Glau=
bensbekenntnis ein Taufbekenntnis der Erwachſenen war, wie
die Form vom 2. zum 9. Jahrhundert zum fränkiſchen
Be=
kenntnis wechſelte, wie Luther ſchließlich im apoſtoliſchen
Glaubensbekenntnis eine neue Symbolbildung ſchuf, die durch den
Opfermut und die Tapferkeit vieler Tauſende Gläubiger und
Märtyrer ſeit dem erſten Chriſtentum geweiht war, das alles zog in
großer lebendiger Friſche an den dankbaren Zuhörern vorüber.
Vorzüglich war der Vergleich unſeres alten hehren
Glaubensbe=
kenntniſſes in ſeinen drei Hauptſtufen mit einem Quaderbau, der
in wuchtiger, gewaltiger Maſſe das Hauptſtück alles evangeliſchen
Glaubens und chriſtlichen Lebens in der Dreifaltigkeitslehre
um=
ſchließt. Gleichzeitig bildet das Bekenntnis ein ragendes Denkmal
für den Inbegriff des Evangeliums gegenüber der
Unbußfertig=
keit der Heiden mit dem neuen Glauben an die werkloſe
Begna=
digung durch Gott, an die Vergebung der Sünden durch den
eini=
gen Mittler Jeſus Chriſtus und an die erlöſende Kraft in dem
unſagbar Ueberweltlichen, dem Heiligen Geiſt. Es erfüllte uns bei
ſolchem Hören — wohl in Erinnerung an den Gottesdienſt unſerer
Studenten, die tags zuvor die Stadtkirche in ihrem Bekenninis
zum Evangelium ſo erfreulich zahlreich füllten — der heiße Wunſch,
dieſes alte Glaubensbekenntnis mit ſeinem tiefen Sinn möchte auch
das jetzt heranwachſende Geſchlecht in den kommenden Jahrzehnten
als treue opfermutige Wächter und Schildhalter vorfinden, daß
ſich die heutige Jugend in ihrer Geſamtheit als Kern und Stern
des Schriftwortes bewußt bleibe: „Es iſt in keinem Anderen
Heil .... — Herr Studienrat Gräber als Vorſitzender des
Ge=
meindevereins wußte als Einleitung und zum Schluß der
Empfin=
dung der Verſammlung warm empfundenen, würdigen Ausdruck
zu geben.
— Volkshochſchule. Der nächſte Vortragsabend der
Ein=
führung in das Gebiet der Geſundheitspflege
iſt am Montag, dem 21. November. Der Präſident der
Landes=
verſicherungsanſtalt Heſſen. Dr. h. c. Neumann, ſpricht über die
Bedeutungder Sozialverſicherung für die
Volks=
geſundheit. Der Vortrag beginnt um 20.15 Uhr im Saal
Nr. 48. Neckarſtraße 3.
Freie, Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Vier junge
heſſiſche Dichter werden am nächſten Donnerstag, den
24. November, 8 Uhr, im Feſtſaal der Loge aus eigenen Werken
leſen: Dr. Walter Beſt. Anton Betzner. Hans Dang und
Karl Stork haben zugeſagt, ſo daß ein intereſſanter und
reiz=
voller Abend bevorſteht. Der Kartenverkauf bei Buchhandlung
Bergſträßer iſt eröffnet.
Der Nieder=Liebersbacher Gattenmordproze
Erſter Verhandlungstag vor dem Schwurgerichk. — Wie Peker Jöff von ſeiner Frau erhängt wurde.
Widerſprechende Ausſagen der Angeklagken.
Beginn der Beweisaufnahme.
nun geſchieden, und ſie wolle am Sonntag hinaufgehen, um
nach ihren Möbeln umzuſehen. Die beiden jungen Leute ſon
— Kam. Vereinigung ehem. heſſ. Garde=Drag 23. Zum
Gefallenen=Gotttesdienſt am Totenſonntag ſammeln ſich die
Mit=
glieder um 7.30 Uhr am Realgymnaſium. Zur Weihe des
Ehren=
mals um 2,45 Uhr am Eingang zum Waldfriedhof. Um 6 Uhr
am Dragoner=Denkmal. Zahlreiche Beteiligung erbeten.
— Verein ehem. Heſſ. Leibdragoner Nr. 24. Darmſtadt. Heute,
Samstag abend, 7.30 Uhr, im „Gutenberg” Zuſammenkunft mit
Herrn Rittmeiſter Frhr. v. Lersner. — Morgen, Totenſonntag,
vorm. 7,50 Uhr Gottesdienſt in der Stadtkirche (Polizeirevier
antreten). Nachmittags 2,45 Uhr Waldfriedhof am Eingang,
zur Weihefeier des Ehrenmals ehem Kriegsgefangener.
— Vereinigung ehem. 116er Darmſtadt. Sonntag, 20. Nov.,
8 Uhr, Totengedenkfeier in der Stadtkirche. Nachmittags 3 Uhr
auf dem Waldfriedhof Weihefeier der Reichsvereinigung ehem.
Kriegsgefangener.
— Kam. Vereinigung ehem. 118er Sonntag, 8 Uhr,
Toten=
gedenkfeier in der Stadtkirche. 15 Uhr Weihe des Ehrenmals
ehem Kriegsgefangener auf dem Waldfriedhof; Zuſammenkunft
14,40 Uhr am Portal des Friedhofs.
— Verein der Pioniere und Verkehrstruppen Darmſtadt und
Umgegend. Sonntag, 20. Nov. Totengedenkfeier in der
Stadt=
kirche. Antreten 7½ Uhr am Schloßeingang Marktplatz Blauer
Anzug. Mütze. Nachmittags 3 Uhr Teilnahme an der Weihefeier
der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener auf dem
Waldfriedhof. Aufſtellung 2½ Uhr am Portal des Friedhofs.
Abends 8 Uhr im Saalbau Totengedächtnisfeier der ehem.
Kriegsgefangenen.
— Trainvereinigung 18. Darmſtadt Die Kameraden werden
gebeten, zum Gottesdienſt am Totenſonntag vollzählig zu
er=
ſcheinen. Antreten 7.30 Uhr, pünktlich, am Vereinslokal. Hotel
„Prinz Carl”. Nach dem Gottesdienſt ſammeln ſich die Kameraden
erneut am Vereinslokal, zum gemeinſamen Abmarſch nach dem
Traindenkmal (Orangeriegarten), zwecks Kranzniederlegung.
— Der Stahlhelm B. d. F., Ortsgruppe Darmſtadt. Die
Orts=
gruppe nimmt am Gottesdienſt in der Stadtkirche, am
Toten=
ſonntag, 8 Uhr vorm., teil. Verſammlung hierzu 7 40 Uhr Ecke
Kirch= und Kapellſtraße, Anzug: Kluft. Fahne zur Stelle.
— Reichsbund ehem. Militärmuſiker E. V., Ortsverein
Darm=
ſtadt. Wir ſind gebeten worden, am Sonntag, dem 20. Nov vorm.
8 Uhr. bei der Totengedenkfeier in der Staotkirche und
nachm. 3 Uhr auf dem Waldfriedhof bei der Enthüllung
des Denkmals der Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener
Aw. Auf der erſten Angeklagtenbank ſieht man zunächſt
nie=
manden. Erſt bei genauerem Hinſehen entdeckt man etwas
Dunk=
les, Zuſammengekauertes, das ſich ſpäter beim Hereinkommen des
Gerichts als eine kleine, ſchwarzgelockte, recht energiſch ausſehende
Frau entpuppt. Es iſt die 31jährige Frau Georgine Jöſt,
eine gebürtige Mainzerin aus Nieder=Liebersbach, die
am 9. Mai dieſes Jahres ihren Mann, den Steinhauer Peter Jöſt,
im Speicher ihres Hauſes mit einer Wäſcheleine an einem
Dach=
balken aufhängte. Auf der hinteren Bank ſitzen zwei junge Leute,
der erſte, ihr Liebhaber, der um 9 Jahre jüngere
Fabrik=
arbeiter Georg Kochendörfer, und deſſen Freund, der
22jährige Taglöhner Peter Keßler, beide aus
Wein=
heim. Frau Jöſt ſteht unter der Anklage des Mordes, die
beiden Männer wegen Mitwiſſerſchaft. Die Anklage
ver=
tritt Oberſtaatsanwalt Dr. May.
Der Vormittag und die Hälfte des Nachmittags vergeht mit
der Vernehmung der Frau Jöſt. Sie ſitzt ſtets mit geſenktem
Kopf, ſie geht mit langſamen, gemeſſenen Bewegungen; jedes
Wort muß ihr der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor
Weiß, abliſten. Manchmal wird ſie eifrig, und dann werden
ihre Sprache und ihre Kopfbewegungen lebhaft und energiſch.
Man kann ſich des beſtimmten Gefühls nicht erwehren, daß Frau
Jöſt gut Theater zu ſpielen verſteht. Und der Eindruck verſtärkt
ſich im Laufe des Tages. Wir hören zunächſt ihren bisherigen
Lebenslauf, der ſie ſchon früh von ihren Eltern fort, zu
Pflege=
eltern nach Bensheim brachte. Bis zur Schulentlaſſung blieb ſie
dort, und hatte es anſcheinend gut. Dann aber kam ſie fort und
in Stellung und wechſelte häufig ihren Wohnort. Im Jahre 1926
lernte ſie in Reiſen ihren ſpäteren Mann kennen. Sie verlobte
ſich auch mit ihm, löſte die Verlobung jedoch bald wieder, weil ſie
— ſo behauptet ſie — von allen Mädchen immer mit ihm verlacht
worden ſei. Zufällig trifft ſie ihn ſpäter wieder, und er läßt ſie
nun nicht mehr, ſo daß ſie ſich ſchließlich entſchließt, ihn zu
heira=
ten; ſie betont aber ausdrücklich, nicht aus Liebe, ſondern weil ſie
auf dieſe Weiſe hoffte, mit ihrem unehelichen, 1926 geborenen
Söhnchen verſorgt zu ſein. Anfänglich ging alles ſo weit gut. Der
Mann hatte Arbeit, und ſie mieteten ſich in einem Häuschen bei
Nieder=Liebersbach auf der ſogenannten Kühruh ein. Der Mann
wurde zeitweilig durch Unfälle arbeitslos. Aber es ging doch
noch ſoweit gut, bis er im Jahre 1930 plötzlich erkrankte. Er kam
eine zeitlang nach der Pſychiatriſchen Klinik in Heidelberg und
ſollte nach Heppenheim kommen; auf Zureden des Bürgermeiſters
habe ſie ihn jedoch wieder nach Hauſe genommen. Er blieb aber
vollkommen arbeitsunfähig und war zeitweiſe nicht ganz bei ſich.
Sie habe immer nach beſtem Vermögen für den Mann und die
Kinder — im Juni 1929 wurde das 2. Kind geboren — geſorgt.
Auf einem Maskenball im Februar dieſes Jahres lernte ſie
in Weinheim den Peter Kochendörfer kennen. Sie gab ihm ihren
Mädchennamen an und behauptete, ſie ſei ledig. Dem Mann
ge=
fiel ſie. Man traf ſich ein zweites Mal, und der junge Mann kam
dann auch des öfteren ins Haus. Er hatte nun natürlich auch
rausbekommen, nachdem ſie ihm alles mögliche vorgeſchwindelt
hatte, daß ſie verheiratet war. Sie verſuchte daraufhin, eine
Ehe=
ſcheidung einzuleiten, die ſie merkwürdigerweiſe von ihrem Mann
ausgehen ließ. Aber dieſe endete mit dem Sühnetermin. Im April
ging ſie dann von ihrem Mann fort, zu ihrem Liebhaber nach
Weinheim. In der Woche vor der Tat erzählte ſie dieſem, ſie ſei
dann am Montag hinaufkommen, und ihr helfen beim Umzug
Pr Arheilt
Anklage behauptet allerdings, daß die Frau ſchon hier die
tungsabſicht gehabt und den beiden gegenüber auch ausgeſprichtdr Mc *
habe. Peter Keßler hatte das in der Vorunterſuchung auch
gegeben. Die Frau und ihr Liebhaber beſtreiten das jedoch.
delferinn
Jöſt behauptet, ihr ſei der Gedanke erſt in der Nacht von Sonn
auf Montag gekommen, als ſie mit ihrem Mann zuſammenſ Gſche.
dem halb ausgeräumten Hauſe geſchlafen habe. Sie habe dicſ ich weitert
Gedanken aber doch wieder ganz energiſch von ſich gewieſen, kunt am koll
Montag gingen ſie dann, Mann, Frau und die beiden Kuſ’smöglich. ”
nach Laudenbach, wo die Schweſter der Frau wohnte, die Füche ein
Mann und das jüngſte Kind während der Abweſenheit der ,=Peiterſtal
aufgenommen hatte. Frau Jöſt wollte die letzte Invaliden
ltete
dort holen. Man erreichte jedoch dort nichts, und ſie gingen.
der nach der Kühruh zurück. Kurz vor dem Haus hielt die
ihren Mann zurück und ging ſelber vor. Sie holte ſich in
Waſchküche ein Waſchſeil, richtete auf dem Speicher an
Dachbalken die Schlinge und ging dann wieder hinunter, urn
Mann zu holen. Als ſie dann beide wieder hineingingen, haf
zu dem ſechsjährigen Georg geſagt — ſo ſagte ſpäter das Kir
„Jetzt wird der Vater aufgehängt”. Sie ſchickte den Man
den Speicher, angeblich, um Holz zu holen, ging ihm aber
dem Ve
und dirigierte ihn recht geſchickt, durch einen vom Zaune OAymeiſters Bit
chenen Streit, unter die Schlinge, die ſie ihm dann um den
legte und zuzog. Dabei ſagte ſie: „Du haſt die Familie ins1 I. Cberſtadt
glück gebracht, jetzt mußt du das büßen.‟ Dann ſchickte ſie das Mt plant
fort zu dem in der Nähe wohnenden Hauswirt: Der Vater Pureſtgurant
ſich erhängt. Bei dieſer Behauptung blieb ſie bis zum nächumnlung de=
Morgen. Da geſtand ſie dann in Gegenwart des Bürgermeiſlertretende A
Fü der Belan
und des Gendarmen, daß ſie ihren Mann erhängt habe.
Soweit die Vernehmung der Frau, die über fünf Stundeſpiegunden. S
Anſpruch nahm. Von den Vernehmungen der jungen Leute M9e20014
viel wichtig, daß ſie im voraus von der Tat nichts wiſſen molte in2.0
Der nicht ſehr intelligente Peter Keßler ſetzt ſich dabei natürſils und
erheblichen Widerſpruch mit ſeinen früheren Ausſagen. Eſlung, de
hauptet, dazu ſei er gezwungen worden. Als der Vorſitzendeſlsanſ”
aber fragte, ob er denn überhaupt über ſo viel Phantaſie ver)”.
um ſich das, was er früher angab, einfach auszudenken, vern
er das.
in Ausſit
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Reſi=Theater.
„Das Lied einer Nacht‟. Dieſes luſtige Abenteuer
fängt damit an, daß der berühmte Tenor, der ewigen Hatz der
Tourneen ſatt, ſeinem energiſchen Imreſario durchbrennt. Was
ſich aus dieſem übereilten, aber, wie ſich ſpäter herausſtellt, nicht
unglücklichen Schritt entwickelt, gibt einer Reihe bekannter und
beliebter Tonfilmgrößen mannigfach Gelegenheit zur Entfaltung
all ihrer Vorzüge. Als Hauptdarſteller allen voran Jan
Kie=
pura, deſſen glänzender Tenor, dieſen Tonfilm weit über den
Durchſchnitt ähnlicher Filme erhebt. Neben ihm ſein
Gegen=
ſpieler Fritz Schulz, nie unterzukriegen, und ulkig wie immer.
Zu dieſem fröhlichen Geſchehen hat die Regie eine
romantiſch=
heitere Landſchaft ausgeſucht die als würdiger Rahmen die
Handlung wirkungsvoll unterſtreicht.
— Das Union=Theater bringt ab heute in Erſtaufführung den
Brigitte=Helm=Film. Eine von uns” nach dem Erfolgsroman
von Irmgard Keun „Gilgi, eine von uns”, heraus. Brigitte Helm
verkörpert in dieſem Film nicht den von ihr ſo oft dargeſtellten
Vamp=Typ ſondern völlig abwegig von ihrem bisherigen
Rollen=
fach ein Mädchen aus dem Volke. Ihre Partner ſind Guſtav
Dießl. Ernſt Buſch und Jeſſie Vihrog.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage Mady Chriſtians, Hans ,Heinz Bollmann u. a. in Franz
Lehärs Meiſterwerk „Friederike‟
— In den Palaſt=Lichtſpielen bringt das erſchütternde
Ton=
filmwerk. Hölzerne Kreuze‟ (Jenſeits der deutſchen Gräben)
täg=
lich ausverkaufte Vorſtellungen. Der Film bleibt noch einige Tage
auf dem Spielplan.
— Film=Morgenfeier in den Helia=Lichtſpielen. „Deutſchlands
Flotte im Mittelmeer” heißt der Großfilm der am Sonntag.
vorm. 11.15 Uhr, erſtmalig läuft. Wir begleiten unſere blauen
Jungens auf ihren Auslandsxeiſen, und ſehen herrliche und
lehr=
reiche Bilder von Spanien, Italien und Griechenland.
Jugend=
liche haben Zutritt. Vorverkauf an der Heliakaſſe.
— Greiner=Ausſtellung, Gewerbemuſeum. Infolge des ſtarken
Intereſſes und der täglich hohen Beſucherzahl (3000 ſind
über=
ſchritten), bleibt die Ausſtellung vorläufig noch geöffnet, und iſt
Werktags von 11—1 und 2—½5 Uhr, Sonntags von 10—1 und
2—4 Uhr bei freiem Eintritt weiterhin geöffnet. Auch von aus=
wärts iſt eine erhebliche Beſucherzahl zu vermerken, da zahlreiche
große Tageszeitungen intcereſſante Berichte über die Ausſtelllung
brachten. Der für Sonntag angeſagte Vortrag kann leider noch
nicht ſtattfinden, da der Künſtler noch nicht genügend wieder
hergeſtellt iſt.
EPH. Die weibliche Jugend im Kampf der Gegenwart (eine
lehrreiche Reife). Am Samstag, dem 19 Nov., abends 8 Uhr, hält
im Saal des „Feierabend”, Stiftsſtraße 51 Herr Pfarrer Lic.
Bohn, Berlin=Plötzenſee, einen Vortrag über „Die weibliche
Jugend im Kampf der Gegenwart (eine lehrreiche Reiſe). Herr
Pfarrer Lic Bohn iſt ein Fachmann auf dem Gebiet der
Sittlich=
keits= und Rettungsarbeit, und dürfte ſein Vortrag von größtem
Intereſſe ſein. Der Eintritt iſt frei. Insbeſondere werden die
evangeliſchen Mädchenvereine von Darmſtadt und Umgebung auf
dieſen Vortrag hingewieſen.
— Verlorene Gebiete! Herr Inſpektor Chr. Jahreiß=
Nürn=
berg, der im Sommer 1931 das frühere Deutſch=Oſtafrika bereiſte.
wird am Montag, dem 21. November 1932 abends 8 Uhr im
Saale der Methodiſten=Gemeinde (Evangeliſche Freikirche)
Wen=
delſtadtſtraße 38 einen Lichtbildervortrag halten und darüber
berichten, was einſt vor dem Kriege an vorbildlicher
Kolonial=
arbeit geleiſtet worden iſt, zugleich den Blick dafür öffnen, welch
große Miſſionsarbeit die chriſtliche Kirche heute noch hat. Der
Eintritt iſt frei.
— Tierſchutzverein für Heſſen. Erſt vor einigen Tagen hat
die Feuerwehr eine Katze aus ihrer bedrängten Lage befreit.
Geſtern nachmittag war ſie auf Anregung des Tierſchutzvereins
wiederum bereit, einen verwegenen Kater, der ſich einen
Auf=
ſtieg auf eine 20 Meter hohe Platane in der Clemensſtraße
ge=
leiſtet hatte, aus ſchwindelnder Höhe zu befreien. Erwünſcht iſt,
ſchreibt der Tierſchutzverein, daß die Katzenbeſitzer dafür Sorge
tra=
gen, daß ihre Tiere ſolche verwegene, Aufſtiege” unterlaſſen, die
der Feuerwehr durch den Transport der hohen Leiter unnötige
Benzinkoſten verurſachen. Noch empfehlenswerter wäre es, meinen
wir, die Feuerwehr nicht derart zu „mißbrauchen”, Katzen, die
auf einen Baum klettern, kommen auch ohne Feuerwehr wieder
herunter. Es iſt noch keine Katze auf einem Baum verhungert.
Im Städtiſchen Leihamt findet am Mittwoch, den 23., und
Donnerstag, den 24. November, nachmittags von 3—5 Uhr
Ver=
ſteigerung verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe heutige
Bekannt=
machung.)
Gegen 6 Uhr abends beginnt dann die Zeugenvernehmhnahme der
Ihr behandelnder Arzt ihr Rechtsanwalt und der Amtsrichd eine gute
der den Sühnetermin leitete. Kriminalkommiſſar Rießling
ein Modell des Dachbalkens, an dem er den Vorgang des Er
gens vorführt, wie es ihnen die Frau im Haus gezeigt hattel
Bürgermeiſter Emich von Nieder=Liebersbach bekundet, daß =Nieder50
Frau allgemein als liederlich gegolten habe, und da zum erſtehLezember,
fließen bei der Frau Tränen, und ſie zeigt ſich heftig erreatbin
empört. Der Bürgermeiſter ſchildert, wie ſie an jenem Moczuren Pauſe
abend ins Haus kamen. Unten ſchlief das Kind. Oben aufbnengeſtelltes
Speicher lag der tote Mann, und die Frau war nicht da. neuere Kom
Kind fing an zu weinen. Man fragte nach der Mutter; dillc was au
nach Nieder=Liehersbach gegangen und der Vater wäre obenben gut diſzü
hätte ſich aufgehängt. Auf die Frage, ob die Mutter dabef erfäahrenen
Foor
weſen ſei,
ſagte es: „das darf ich net ſagen.”
Mit dieſer Vernehmung ſchließt der Vorſitzende gegen
die Verhandlung und vertagt ſie auf Samstagvormittag, 9.15)
T Wahlen zur Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskau
Darmſtadt: Wie aus der heutigen Bekanntmachung hervor
finden in dem Handelskammergebäude. Wilhelminenſtraße 32
Mittwoch, dem 23. Nov., von 10—12 Uhr. für die Erwerbsgt
Induſtrie zwei Ergänzungswahlen und eine Erſatzwahl.
von 15—17 Uhr für die Erwerbsgruppe Großhandel zwei
gänzungswahlen ſtatt.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darm
Wir werden gebeten, unſere Mitglieder darauf aufmerkſod”
verben
ka=
machen, daß die Reichsvereinigung zur Förderung des Kolo
gedankens am Samstag, den 19. November in Darmſtadt
Vortrag von Herrn W. von Roy=Quadendorf über „Oſtafrika
anſtaltet. — Näheres iſt aus der Tagespreſſe erſichtlich.
Wohlfahrtsbriefmarken 1932. Auch in dieſem Jahr v1
Heftchenbogen mit Wohlfahrtsbriefmarken, die von der Hel
lung der Markenheftchen übrig geblieben ſind, zum Verkau
Verfügung geſtellt. Zur Ausgabe kommen wiederum zwei S
Heftchenbogen. Der erſte Bogen enthält 50 Marken
4 Pfg. und 50 Marken zu 6 Pfg. Der zweite Bogenl
hält 80 Marken zu 12 Pfg., ſowie zwei freie Markenf!
von denen das eine mit einem Andreaskreuz, das andere
einem Werbetext für die Wohlfahrtspoſtkarte bedruckt iſt.
lungen auf Heftchenbogen werden bei der örtlichen Verty’lior
ſtelle im Stadthaus, Zimmer 24, entgegen genommk ?n
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeff
liche Sitzung am Samstag, dem 19. Nov vorm 11.30
Einwendungen des Gendarmeriemeiſters Nikolaus Hinke
Heldenbergen gegen ſeine Verſetzung in den Ruheſtand.
— Kreisausſchußſitzung. Am Montag, dem 21. Nov.
mittags 3.30 Uhr, findet im Kreisamtsgebäude, Neckarſtra
dahier, eine öffentliche Kreisausſchuß=Sitzung ſtatt mit folgl
Tagesordnung: 1. Klage des Peter Wilhelm zu
Ober=
ſtadt gegen die Gemeinde Ober=Ramſtadt wegen Aufwertung
Einzugs= und Einkaufsgeld. 2. Baulandumlegung „Die Poſel
der Gemarkung Griesheim; hier: Beſchwerde des Alfred Le
ohr zu Griesheim. 3. Klage des Joſef Dütſch in Darnd
gegen den Beſchluß des Kreisamts Darmſtadt vom 8. Novecl
wegen Verſagung des Führerſcheins.
Eltern achtet auf eure Kinder! Am 16. November
gegen 12,15 Uhr, hat in den Rathenquanlagen, in der Näh
Speſſartrings, ein vermutlich in den mittleren Jahren ſteld
Mann einen Jungen im Alter von 6½ Jahren angeſprochen
ſich mit dieſem über Sachen unterhalten, die darauf ſchließen !0
daß es ſich um einen ſittlich nicht ganz einwandfreien Mer
handelt. Der Mann ſoll mit einer braunen Jacke bekleidet
ge=
ſein, ein rotes Geſicht gehabt und ein Fahrrad mit einer A
mappe bei ſich geführt haben.
Diebſtähle. In der Nacht zum 11. November 1932
aus dem Milchwagenpark am Oſtbahnhof ein vierräderiger
wagen entwendet. Der Wagen iſt blaugrau geſtrichen, au
einen Seite fehlt die eiſerne Stütze. An der Deichſel ſind die
ſtaben K. W. eingebrannt. — Weiter wird vor Ankauf eined
handen gekommenen wertvollen Hundes gewarnt. Es handel
um einen Airedale Terrier (Kriegshund), etwa. 60 Zentie!
hoch, ſtrohgelb mit braunem Sattel, behaarten Füßen, und
auf den Namen, Lord” — Perſonen, die in vorſtehenden
irgendwelche Wahrnehmungen gemacht haben, werden erſuch
der Kriminalpolizei, Hügelſtraße Nr. 31/33, vorzuſprechen.
Wunſch werden die Mitteilungen vertraulich behandelt.
Lokale Beranſtalkungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Amzeigen zu behilt
im keinem Falle irgendwie ale Beſprechunu oder Kriti.
Am Samstag, dem 19. Nov., veranſtaltet das Hotel
Reſtaurant zur Poſt (am Hauptbahnhof) einen modc
Tanzabend mit Preistanzen. Sonntag, 20. Nov ab 8
Konzert. Die gute Hauskavelle wird die verehrten Gäſte‟
an dieſem Abend mit ernſten Stücken angenehm unterhalten.
unſere preiswerten Wildſpezialitäten ſei auch an dieſen Tage?
ſonders hingewieſen. (Siehe morgige Anzeige.)
— Im Reſtaurant Reichshof ſpielt heute abend !
muſikmeiſter a. D. Matthias Weber mit ſeinem Orh”
(Siehe Anzeige.)
Herrengarten=Café. Stets Samstags
geöffnet.
Tageskalender für Samstag, den 19. November 1932.
Union=Theater: Eine von uns”; Helia=Lichtſpiele: „Frieder
Palaſt=Lichtſpiele: „Die hölzernen Kreuze‟ — Orpheum.
mittags 16 Uhr: Sonder=Märchen=Vorſtellung des Darmt
Tagblatts. Das Aſchenbrödel”. — Konzerte: Cafs
Ernſt=
wig, Reichshof, Hotel=Reſtaurant zur Poſt. Reſtaurant
(Heidelbergerſtr.), Schillereck. — Turnhalle am Woogse
20 Uhr: Vortrag über Oſtafrika.
famstag, 19. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 322 — Seite 7
Aus Heſſen.
Goldenes Dokkor=Jubiläum.
Am 21. November begeht Herr Geheimrat Dr. Wallau
50jähriges Doktor=Jubiläum. Herr Geheimrat Dr. Wallau
eſich während ſeiner mehr als 40jährigen Tätigkeit im heſſiſchen
Awaltungsdienſt, als Reichstagsabgeordneter, insbeſondere als
ſagjähriger Kreisdirektor des Kreiſes Groß=Gerau beſondere
Pdienſte um unſer Heſſenland und unſere engere Heimat
er=
wben.
Dg. Arheilgen, 18. Nov. Kinderſpeiſung. Die
gelegent=
der kürzlich durchgeführten Hausſammlung eingegangenen
hrungsmittel und Barmittel werden auf Beſchluß des
Orts=
gſchuſſes für die Winterhilfe zu einer Kinderſpeiſung verwen=
Helferinnen der freien Wohlfahrtsverbände haben ſich, wie
„Vorjahre, uneigennützig in den Dienſt der guten Sache geſtellt.
ſodaß weitere Betriebsunkoſten nicht entſtehen. Die Speiſung
mnnt am kommenden Montag in der Schule. Auf dieſe Weiſe
zues möglich, etwa 100 bedürftigen Kindern an vier Tagen in
ſe Woche ein warmes, kräftigendes Mittageſſen zu reichen.
— Weiterſtadt, 17. Novbr. Die Sängervereinigung
hanſtaltete ein ſehr gut beſuchtes Konzert. Durch die
Mit=
ſplkung der „Liedertafel” Mainz=Koſtheim nahm der Abend einen
mit erfolgreichen Verlauf. Beide Vereine boten unter der
be=
ſpörten Leitung von Herrn Muſikdirektor Müller=Mainz
Hervor=
wendes in ſchwierigen ſowie volkstümlichen Chören. Sehr gut
hurde das „Volk” von der „Liedertafel” vorgetragen. Der
Höhe=
ſeukt des Abends war der bekannte Straußwalzer „An der ſchönen
Buten Donau”, der von dem vortrefflichen Orcheſter Carl Weſp
ſarmſtadt) wirkungsvoll begleitet wurde. Eine große Ehre
ſorde dem Verein durch die Anweſenheit des Herrn
Bundes=
ſätzmeiſters Bitter=Darmſtadt zuteil.
F Eberſtadt, 18. Nov. Ortsgewerbeverein
Eber=
ſedt plant große Jubiläumsausſtellung. Im
Winreſtaurant Jacob Jacob fand eine gut beſuchte
Mitglieder=
eammlung des hieſigen Ortsgewerbevereins ſtatt, in der der
Eüvertretende Vorſitzende, Geſchäftsführer Jakob Dächert,
ſy der Bekanntgabe geſchäftlicher Mitteilungen über die
Vor=
ſrechungen wegen einer im Sommer nächſten Jahres aus
An=
u des 50jährigen Beſtehens des
Ortsgewerbe=
hir eins zu veranſtaltenden großen Jubiläums=
Hand=
urks= und Gewerbeausſtellung berichtete. Die Aus=
Eſlung, bei der die handwerklichen Erzeugniſſe des
musanſäſſigen Handwerks im Vordergrunde ſtehen
hen, ſoll nach einem Beſchluß der Verſammlung in der Zeit vom
bis 18. Juni 1933 ſtattfinden. Als Ausſtellungslokal iſt die
Zeit im Bau begriffene Turnhalle des Turnvereins 1876
f. in Ausſicht genommen, die ſich dank ihrer Geräumigkeit zur
mnahme der geſamten Ausſtellung hervorragend eignen und da=
„uch eine gute Ueberſicht über die Ausſtellung bieten wird.
Nicht=
eſiglieder werden als Ausſteller nur inſoweit zugelaſſen, als es
M Raumverhältniſſe geſtatten.
ezeit
kundet, da8 — Nieder=Ramſtadt, 17. Nov. Mit einem am Sonntag, den
zum eiſte dezember, abends im Gaſthaus „Zum Darmſtädter, Hof” ſtatt=
Uitig errnſenden Konzert tritt der Geſangverein. Harmonie” nach einer
ſenem Mohigeren Pauſe wieder an die Oeffentlichkeit. Ein ſorgfältig zu=
Oben quimmengeſtelltes Programm, das außer Werken alter Meiſter auch
nicht da. neuere Kompoſition zu Worte kommen läßt, ſtellt unter
Be=
duls, was auf dem Gebiete des deutſchen Männergeſanges von
wäre oberſiem gut diſziplinierten Chor unter der Leitung eines
zielbewuß=
ſuter dahch erfahrenen Dirigenten geleiſtet wird. Tenor= und Violinſoli
vvorragender auswärtiger Kräfte tragen weſentlich zu einer
ſchönerung des Abends bei.
— Ober=Ramſtadt. 16. Nov. Brieftaubenſport. Nach
ſendigung der Wettflüge beginnen die Brieftaubenzüchter=
Ver=
ſe mit ihren Winterveranſtaltungen in Form von Sieger=
Aus=
ſtungen. Dieſelben geben weiteſten Kreiſen der Bevölkerung
begenheit, die in dieſem Jahre in ſchweren Flügen bis Debre=
(1000 Km.) ſiegreichen Tauben zu bewundern. Solche Tauben
bei der am Sonntag, den 20. November, im „Schützenhof” zu
er=Ramſtadt durch den an erſter Stelle ſtehenden Verein
imatliebe” zu veranſtaltenden Sieger=Schau in großer Anzahl
Ageſtellt. Die Erfolge dieſes Vereins ſind in Züchterkreiſen
breichend bekannt, ſo daß auch die Nachfrage nach Ober=
Ram=
bter Tauben groß iſt. Bei obiger Veranſtaltung iſt eine Ver=
Afsklaſſe gebildet, aus der jeder Züchter paſſendes Zuchtmaterial
erben kann. Die Ausſtellung iſt geöffnet von 9 bis 19 Uhr mit
hem geringen Eintrittspreis von 20 Pfg., ſo daß jedem
Gelegen=
geboten iſt, die Schau zu beſuchen.
. Roßdorf, 16. Novbr. Generalverſammlung. Im
Jahr yhale „Zur Sonne” fand die diesjährige Generalverſammlung
der h6 Verbandes der Obſts und Gartenbauvereine des
m Verkaß iſes Darmſtadt ſtatt. Die Verſammlung war verhältnismäßig
beſucht, nur vier Vereine hatten keine Vertreter entſandt;
Ortsverein Roßdorf war mit mehr als 30 Mitgliedern ver=
Narießen. Der Vorſitzende des Kreisverbandes Herr Regierungsrat
Bog
käfer, eröffnete die Verſammlung mit Worten herzlicher Be=
Nßung. Er begrüßte beſonders den Vertreter des Vorſtandes
Landesverbandes, Herrn Brohm=Darmſtadt, Herrn
Obſthau=
n Vertb ektor Behne von der Landwirtſchaftskammer und den
Vor=
hnden des Roßdörfer Bauernbundes, Herrn Ewald. Er verlas
Jahresbericht, der ebenſo wie die Rechnung von 1931 und
Voranſchlag von 1932 einſtimmig und ohne Debatte
angenom=
h wurde. Alsdann hielt Herr Obſtbauinſpektor Behne, ein
hiniunſeren Vereinen hochgeſchätzter Kenner des Obſtbaues, einen
r eine Stunde dauernden Vortrag: „Obſtbau im Hausgarten”.
de ausführliche Debatte mit vielen, fruchtbaren Anregungen
oß ſich dem Vortrag an.
— Roßdorf. 17. Nov. Wie alljährlich, ſo hält auch in dieſem
hre wieder das Arbeiter=Sportkartell Roßdorf ſeine
Toten=
ſenkfeier ab. Die Feier findet ſtatt am Sonntag, den 20.
No=
hber mittags 2 Uhr, auf dem Friedhof. Alle Vereine und
Or=
ſiſationen treffen ſich um halb 2 Uhr am Lokal Rapp.
An. Groß=Zimmern, 16 Nov. Vortrag. Geſtern
nachmit=
bielt vor der verſammelten Lehrerſchaft Groß=Zimmerns Herr
ſrrer Lebrecht von hier einen lehrreichen pſychologiſch=
päda=
iſchen Vortrag. Der Redner, ein Vertreter und Förderer der
Rividualpſychologie, hatte in letzter Zeit Gelegenheit, eine
bener individualvſychologiſche Verſuchsſchule zu beſuchen.
An=
tulich und intereſſant verſtand er es. ſeine Erlebniſſe und
Ein=
ce von der Wiener Schule darzuſtellen. Ausgehend von der In=
Ridualpſychologie und Pſychoanalyſe eines Siegmund Freund,
er ein Bild von dem inneren und organiſatoriſchen Aufbau
der Schule. Die Stellung zur Gemeinſchaft iſt für den
Charak=
entſcheidend. Dem Redner wurde für ſeine lehrreichen und vor=
Aiflichen Ausführungen der Dank der Verſammelten zuteil.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw.. 16. Nov. Vom 15. November
Ende d. M. wird in der hieſigen Gemeinde eine Obſtbaum=
klung durchgeführt. Es ſind hierbei die Obſtbäume aller Arten
hau anzugeben.
Cd. Michelſtadt. 17 Nov. Aus der
Pfadfinder=
wegung. Die Chriſtliche Pfadfinderſchaft Michelſtadt. Stamm
illonen, hatte mit ihrem „Bündiſchen Abend” wiederum einen
en Erfolg zu verzeichnen, was der bis auf den letzten Platz
etzte Saal bewies. Nach einem Jungenlied begrüßte der Führer
Stammes Odonen die Anweſenden, insbeſondere die Vertreter
Jugendverbände von König, Erbach und Michelſtadt. Nach
em weiteren Lied und einem Gedicht ſprach der Führer des
ues Rheinheſſen, ſtud. theol. Walter Hotz, über die
Oſtergroß=
crt 10 Wormſer Jungens in das Kampfgebiet der Weſtfront
er die Vogeſen; Hartmannsweilerkopf, nach Verdun und
ſchließ=
als Endziel Reims. 450 Kilometer wurden auf 10tägiger
„Ahit zurückgelegt. Eine Glanzleiſtung deutſcher Jugend! Das
Mie Geſchehen des Weltkrieges entrollte ſich vor den Augen der
Angens angeſichts des gewaltigen Trichterfeldes und der zer=
Mſenen Panzerforts. Gute Lichtbilder und paſſende Lieder um=
Mten wirkungsvoll den begeiſtert aufgenommenen Vortrag, der
Bilang in dem Wunſche, daß ſich die deutſchen Jugendverbände
Ut bekämpfen ſollten, ſondern daß alle mitarbeiten müßten, ein
Dies Deutſchland zu ſchaffen. Im zweiten Teil des Abends wurde
beitere Seite des Pfadfinderlebens gezeigt.
Of. Birkenau, 18. Nov. Altveteran. In weitem Umkreis
er der wenigen noch lebenden Mitkämpfer des deutſchen Eini=
Auskrieges 1870/71, Herr Johann Michael Jochim von hier,
Hect in körverlicher Rüſtigkeit heute ſeinen 85. Geburtstag.
Be=
kis geſtern hat der Herr Reichspräſident mit einem Glückwunſch=
Ariben und einer kleinen Ehrengabe dem alten Veteranen und
Mm. Mitkämpfer zu ſeinem Geburtstag gratuliert — Auch dem
„Adenen Jubelpaare Herrn Oherpoſtſchaffner i. R. Joh. Adam
A lich 2. und Gemahlin Kath., geb. Geiß, ließ der Herr Reichs=
Nö dent zu dieſem ſeltenen Hochzeitsfeſt eine Glückwunſchurkunde
Mften
Vom Leben in einer Tier=Penſion.
Im „Kurhaus” für ruhe- und wärmebedürffige Tiere. — Eine eigenarkige Stadt im Kleinen.
Die Siedlung der ſtummen Kreatur.
Paul Eipper.
Zwiſchen Fluß und bewaldeten Bergen liegt irgendwo in
Deutſchland eine Siedlung, in der zu gewiſſen Zeiten Tiere „
ein=
geſtellt” werden, eine ganze Arche Noah. Wenige Menſchen wiſſen
davon, die Tiere ſind dort nicht Schauobjekte, ſie ruhen ſich aus
von Reiſen und Strapazen, kommen aus Menagerien oder
Zir=
kuſſen, andere unmittelbar aus tropiſchen Ländern, und bevölkern
dann ſpäter die zoologiſchen Gärten.
Ich fahre manchmal an dieſen verwunſchenen Ort, weil ich
dort ganz unabgelenkt die Tiere anſehen kann, weil dieſe „Stadt
im Kleinen” oft wie ein Traumparadies wirkt, und weil die
menſchlichen Bewohner wirklich „Diener der ſtummen Kreatur”
ſind, Menſchen mit praktiſchem Tierverſtand.
Einmal bin ich dort geweſen, als eine Haube von Schnee das
Tal bedeckte, die Straßen und Gäßchen, jeden Häuſergiebel und
das Brunnenrohr, ein neuer Tiertransport kam eben vom
Güter=
bahnhof, und die Pforten der einzelnen Häuſer taten ſich auf,
ſchluckten in ihre Wärme und Abgeſchloſſenheit die fremden Gäſte
ein.
Obwohl viele und ſchwere Axbeit zu verrichten war, hörte
man eigentlich faſt keinen Lärm. Selbſt das Knirſchen der Räder
unter den ſchweren. Wagen dämpfte das weiße Polſter des
Schnees. Und wenn es überhaupt Zuſchauer gegeben hätte, ſie
würden wenig geſehen haben, denn dicke Strohmatten waren um
die Transportkäſten gewickelt, wurden erſt drinnen im Stall
ent=
fernt.
Einiges Getier blieb allerdings in der winterlichen Freiluft.
Die Eisbären fühlten ſich in dem langen Außenkäfig rechtſchaffen
wohl, wälzten ihre gelblichen Felldecken im Schnee und
brumm=
ten behaglich; ihre ſchwarzen Zungen leckten immer wieder an
den gefrorenen Waſſerkriſtallen. Durchs Nachbargehege trabten
ein paar Wölfe; ſie verwünſchten gewiß die trennenden Stäbe,
weil nach der anderen Seite zu das Wieſenſtück mit Hunderten
von winterharten Gänſen und Enten bevölkert war.
Die Tage vergingen raſch. Nicht nur deshalb, weil ſie ja
kurz ſind in dieſer Jahreszeit, ſondern weil ein Laſtauto hinter
dem andern auf den Hof rumpelte und vom erſten Frühlicht an
immer neue Kiſten ausgepackt ſein wollten, immer noch irgendwo
Platz geſchaffen werden mußte für ein ruhe= und
wärmebdürf=
tiges Tier.
Das geht nicht ſo einfach, wie der Laie denkt, Allerhand
Vor=
ſichtsmaßregeln ſind zu treffen; die Transportkäſten müſſen mit
Eiſenklammern und Ketten an den Innenkäfigen verankert
wer=
den, und auch dann genügt es nicht, einfach den Schieber
hochzu=
ziehen ud zu ſagen: Bitte, Frau Löwin, ſpazieren Sie mit Ihren
fünf Kindern in die neue Wohnung! Manchmal will ſolch ein
Tier nicht aus der Dunkelheit heraus; mit Gewalt iſt wenig zu
machen. Man verſucht es durch gütliches Zureden, baut aus
Fleiſchſtückchen eine Lockbahn, und letzten Endes hilft nur Geduld
und Warten. Wenn auch neue Arbeit auf den Nägeln brennt.
Noch ſchlimmer iſt es, wenn ein Tier aufgeregt und
tumult=
haft in ſeinem Stall toſt, ſich an der Witterung des Nachbarn
er=
ſchreckt und in dauernder Gefahr iſt, ſich die Knochen zu brechen
oder den Schädel einzurennen. Bewunderungswürdig ſind die
alten Wärter und Pfleger, wie ſie unmerklich faſt, mit ein paar
Ziſch= Summ= oder Schnalzgeräuſchen, mit einem herzhaften
An=
ruf, durch Zwiſchenbretter Beruhigung ſchaffen. So ſehr und ſo
gründlich, daß ſie bald darauf den Heißſporn anfaſſen können; ja,
das eben noch tobſüchtige Geſchöpf drängt ſich von ſelbſt zur
zärt=
lich ſtreichelnden Hand.
Wenn die Abenddämmerung gekommen iſt, beginnt das
Sau=
bermachen der Käfige, das Strohaufſchütten zur Nacht, das
Füt=
tern und Tränken. Beinahe geſpenſtiſch erſcheinen im rötlichen
Laternenlicht die hin= und herhuſchenden Menſchen, hier
heube=
laden, dort mit einer langen Eiſengabel in der Hand, auf deren
Zinken ein zwölfpfündiges, blutrotes Stück Fleiſch geſpießt iſt.
Doppelt unheimlich ſind die kratzenden, brummenden
ſchraufen=
den und maunzenden Tierſchatten, deren helle, dunkle, gefleckte
und geſtreifte Körper ſich zuweilen auflöſen im Zwielicht, ſo daß
die glühenden Augenſterne gleichſam weſenlos irrlichtern.
Es wird Nacht, und ſchließlich haben auch die Menſchen Ruhe.
Der Oberwärter geht ſeinen letzten Rundgang, prüft überall die
Verſchlüſſe, damit nicht ein beſonders gefährlicher Tierpenſionär
ausrücken kann, ſieht die Oefen nach und die Ventilationsklappen
und gibt dem Mann, der Nachtwache hat, noch dieſen oder jenen
Rat.
Aber ehe wir uns ſchlafen legen, verlangt auch der innere
Menſch” ſeine Stärkung. Auf dem Ofen der Mannſchaftsſtube
ſummt der Waſſerkeſſel, und das Grogbrauen verſteht jeder in
dieſem Kreis. Man raucht ſeine Pfeife ſnakt ein bißchen und
„entſpannt ſich” (obwohl niemand hier dieſen modernen Ausdruck
der Körperpflege kennt!).
Landvolk und Reichsbahn.
Auf die in verſchiedenen Tageszeitungen unter
Wald=
michelbach mit den Ueberſchriften „Landvolk und Reichsbahn”
uſw. erſchienenen Artikel teilt uns die Reichsbahndirektion
Mainz mit:
Es werden zurzeit Erhebungen darüber angeſtellt, ob unter
Beibehaltung der jetzigen Beförderungsmöglichkeiten eine
ratio=
nellere Betriebsführung dadurch erreicht werden kann, daß die
weniger ſtark belaſteten Perſonenzüge auf der Strecke
Mörlen=
bach-Wahlen durch Kraftwagen erſetzt werden. Entſcheidung
hierüber ſteht noch aus; ſie wird aber nicht ohne Fühlungnahme
mit den intereſſierten Kreiſen getroffen werden.
unübertroffen bei
Rheuma • Gicht
Koptschmerzen
Ischias,Hexenschußu. Erkältungskrankheiten.
Stark harnsäurelösend, bakterientötendl
Ab-
solut unschädlich! Ein Versuch überzeugt!
Du. Jugenheim. 16. Nov. Verſchiedenes. Die
Auffüh=
rung der Operette. Im weißen Rößl” am letzten Samstag und
Sonntag hatte für den Geſangverein „Sängerluſt” guten Erfolg.
Zum Beſten der Winterhilfe wird der Verein am 19. d. M. die
Aufführung wiederholen. — Beim Abkehren eines Vordaches,
ſtürzte eine Wirtsfrau von Balkhauſen in einer Höhe von drei
Metern ab. Glücklicherweiſe hatte der Fall keine ſchlimmen
Fol=
gen. — In dieſen Tagen findet eine Zählung der Obſtbäume und
=Sorten ſtatt, von amtlicher Seite wird darauf aufmerkſam
ge=
macht, daß wiſſentlich falſche Angaben beſtraft werden. — Ab
Sonntag findet der Kindergottesdienſt wieder nach dem
Haupt=
gottesdienſt ſtatt. — Für den Bürgermeiſterpoſten haben ſich bis
jetzt erſt 9 Bürger gemeldet. — Im Gegenſatz zum vergangenen
Jahre wird das ſtaatliche Kurhotel „Krone” ſeinen Betrieb
offen=
halten, es werden lediglich die Tanzabende über Winter
aus=
fallen.
W. Heppenheim a. d. B., 14. Nov. Gefallenen=
Gedenk=
feier. In einfacher, ſchlichter und doch ſo erhebender Weiſe
ge=
dachte unſere Stadtgemeinde der im Weltkriege gefallenen
Kame=
raden. Väter, Söhne und Brüder, die ihr Beſtes gaben im
toben=
den Ringen gegen eine Welt von Feinden. Halbmaſtflaggung
be=
kundete überall die tiefe Anteilnahme der hieſigen Bevölkerung
an der Ehrung unſerer Gefallenen. Zur offiziellen Feier
verſam=
melten ſich die Vertreter der Stadt, der katholiſchen und
proteſtan=
tiſchen Kirchenbehörde, die hieſige Bevölkerung unter Teilnahme
zahlreicher Vereine, in der der Bedeutung des Tages entſprechend
einfach geſchmückten Feſthalle. Die Fahnen der Vereine ziert n das
ſymboliſch aufgeſtellte Heldengrab. Die Feuerwehrkapelle und die
vereinigten G. ſangvereine gaben unter bewährter Stabführung
der Gedenkfeier ein feierliches Gepräge. Eine kurze, eindrucksvolle
Feſtrede hielt der katholiſche Geiſtliche. Herr Kaplan Nikodemus.
Die feierliche Stille des Saales wurde unterbrochen durch eine
Arie aus der Oper „Rinaldo” von Händel. Hierauf legte Herr
Bürgermeiſter Schiffers im Namen der Stadtgemeinde, der
Kriegerverein, der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und
Kriegs=
hinterhliebenen und der Volksbund deutſcher
Kriegsgräberfür=
ſorge in treuer Erinnerung und Dankbarkeit an die gefallenen
Kameraden Kränze am Grabe nieder. Die erhebende Feier ſchloß
mit dem Maſſenchor der Heppenheimer Geſangvereine.
— Heppenheim a. d. B., 17. Nov. Valentin Bulgakov der
ehemalige Privatſekretär Tolſtois, ſpricht hier im Evangeliſchen
Gemeindehaus am Montag, den 21. November, über das Thema
„Tolſtoi. Lenin. Gandhi‟. Ein ſehr aktuelles Thema.
j. Viernheim. 17. Nov. Der heſſiſche Staat hat die
Rezeß=
bauholzrente, in Höhe von 5078,80 RM., für andere
Schul=
digkeit ſeitens der Gemeinde an den Staat beſchlagnahmt. Die
Gemeinde betrachtet das Vorgehen des Staates als ungeſetzlich,
da die Rezeßbauholzrente nicht der Geſamtgemeinde, ſondern nur
den Bürgern gehört. Die Gemeinde hat einen Prozeß angeſtrengt.
Der Gemeinderat billigt das Vorgehen der Verwaltung.
Gl Gernsheim. 17. Nov. Die Stadt Gernsheim hat nach dem
Vorbild ſo vieler anderer Städte und Gemeinden jetzt auch die
Wohltätigkeitsmarken eingeführt, die als Gaben für die Bettler
uſw. verwandt werden können. Die Marken haben einen Wert
von 2 Pfg. und ſind in Bündeln zu 50 Stück bei der Stadtkaſſe
erhältlich. Der Vorteil der Marken liegt darin, daß dieſe dem
Inhaber viel leichter zur Hand ſind und nur in hieſigen
Geſchäf=
ten gegen Waren eingetauſcht werden können. Die Einlöſung
durch die Geſchäftsleute erfolgt bei der Stadtkaſſe Gernsheim. Es
wird empfohlen, von dieſem Markenſyſtem, das ſich überall gut
eingeführt hat. Gebrauch zu machen. — Die Leiche der ſeit drei
Wochen vermißten Hausangeſtellten Haßmuth aus Zwingenberg
konnte jetzt bei Nackenheim geländet werden. Bekanntlich war das
junge Mädchen mit einem jungen Mann auf der Kirchweihe in
Rodau begab ſich dann an den Rhein bei Gernsheim, wo man
auch Fahrrad, Schuhe und Mantel gefunden hatte, und verübte
Selbſtmord.
— Gernsheim, 18. Nov. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 17. d. M.: —0,28 Meter, am 18. d. M.: —0,36 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Ck. Biebesheim, 16 Nov. Einweihung der
Klein=
kinderſchule. Die Feier wurde mit einem Muſikſtück des
hie=
ſigen Bläſerchors eingeleitet. Anſchließend ſang der
Kirchengeſang=
verein das Lied. Die Arbeit an den Kindern”, worauf
Ober=
kirchenrat Dr. Müller=Darmſtadt die Weiherede hielt. Er gab
dem Wunſche Ausdruck, daß die neue Schule der Gemeinde zum
Segen aller Generationen gereichen möge, zum Wohle für Volk
und Vaterland. Außerdem dankte er allen denen, die durch
frei=
willige Spenden eine Erweiterung des Baues ermöglichten.
Pfarrer Hickel=Darmſtadt ſchilderte den Zweck der
Kleinkinder=
ſchule für die Gemeinden. Zum Schluß dankte der hieſige
Seel=
ſorger, Pfarrverwalter Hübſch ſeinen Vorrednern und
über=
nahm dann den Anbau mit dem Wunſch, daß er ſeinen Zweck nicht
verfehlen möge. Mit einem gemeinſchaftlich geſungenen Lied
ſo=
wie noch einem Muſikſruck des evangel. Bläſerchors wurde die
ein=
drucksvolle Einweihung beendet.
Db. Urberach, 16 Nov. Silbernes Jubiläum. Am
Sonntag konnte die Marianiſche Jungfrauen=
Kongre=
gation auf ihr 25jähriges Beſtehen zurückblicken. Zu den
Haupt=
feierlichkeiten, die in der Kirche ſtattfanden, hatte dieſe reichen
Feſtſchmuck angelegt. Um halb 10 Uhr zog der feſtgebende
Ver=
ein vom Vereinshaus durch die geſchmückten Ortsſtraßen zu dem
feierlichen Levitenamt in die faſt überfullte Kirche. Nach der
General=Kommunion des Vereins ging es wieder unter den
Klängen der Muſik zum Vereinshaus zurück. Um 2 Uhr
nachmit=
tags war die Feſtandacht und am Abend im Kathol. Vereinshaus
eine Kundgebung. Das Programm hierzu war ſehr reichhaltig.
Der Präſes, Herr Dekan Becker, gab einen kurzen Rückblick auf
die verfloſſenen 25 Jahre. Bürgermeiſter Wagner nahm die
Gelegenheit wahr, den Präſes als Gründer der Kongregation und
eifrigen Förderer bis zum heutigen Tage beſonders zu ehren.
Als=
dann vervollſtändigten religiöſe und luſtige Theaterſtücke, ſowie
Prolog und Geſangseinlagen das Programm. Am Montagmorgen
bildete die Meſſe für die verſtorbenen Mitglieder des Vereins
ſo=
dann den Abſchluß.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
* Mainz, 18. Nov. Selbſtmord. Der Inhaber der Firma
Krieg u. Schwarzer, Werkſtätten für kirchliche Kunſt, der in den
50er Jahren ſtehende verheiratete Kaufmann Alfr Schwarzer,
hat ſich in ſeiner Wohnung erſchoſſen. Die Tat geſchah aus
finan=
ziellen Gründen. — Die Stadt verkauft den
Windhäu=
ſer Hof. Das Gut „Windhäuſer Hof” bei Elsheim, das
Eigen=
tum der Stadt Mainz iſt, rund 260 Morgen umfaßt und als ein
Muſtergut bezeichnet werden kann, muß aus finanziellen Grunden
verkauft werden. Als Käufer kommt ein Herr Schleußner aus
Frankfurt a. M. in Frage der rd. 140 000 Mk. geboten hat.
Weinfälſchung. In dem Weinbaugebiet Rheinheſſens gilt
Eſſenheim nicht nur als derjenige Ort, woſelbſt die ſauerſten
Trauben wachſen, ſondern auch die meiſten Weine fabrikmäßig
hergeſtellt werden. Eſſenheim hat in der letzten Zeit in bezug auf
Weinfälſchungen viel von ſich reden gemacht, denn zahlreiche Stücke
von nachgemachten Weinen gingen von dort aus ins Land und
konnten größtenteils nicht mehr ermittelt werden. Jetzt
verur=
teilte wieder das Bezirksſchöffengericht Mainz einen Poſthalter
aus Eſſenheim wegen Weinfälſchung. Inverkehrbringen gefälſchten
Weines und falſcher Buchführung zu 440 RM. Geldſtrafe.
Andert=
halb Stück „Portugieſer Rotwein”, die bei einer Kellerkontrolle
beſchlagnahmt worden waren, wurden für eingezogen erklärt.
* Mainz, 18. Nov Albertusfeier im
kurfürſt=
lichen Schloß. An der Stätte beſter Mainzer kultureller
Tra=
dition, im Akademieſaal des kurfürſtlichen Schloſſes, hatte im
Rahmen der Diözeſanfeier zu Ehren des großen Kirchenlehrers
Albertus Magnus das biſchöfliche Prieſterſeminar und die
Orts=
gruppe Mainz, des katholiſchen Akademikerverbandes zu einem
Akademiſchen Feſtakt eingeladen, zu dem auch der Mainzer Biſchof
Dr. Hugo und der heſſiſche Miniſter Kirnberger erſchienen
waren. Im Mittelpunkt der Feier, die von Darbietungen des
Mainzer Domchors unter Leitung von Domkavellmeiſter Vogt
um=
rahmt war, ſtand der Feſtvortrag von Profeſſor, Dr. Stohr:
Probleme der Schöpfungslehre Alberts des Großen”. Auch Dr.
Hugo ergriff im Laufe der Veranſtaltung das Wort zu einer
Würdigung der menſchlichen Haltung des Kirchenlehrers, der erſt
jetzt, nach ſechs Jahrhunderten, heilig geſprochen wurde. — Der
75. Jahrestag der Pulverexploſion in Mainz. Am
18. November jährte ſich zum 75. Mal der Tag, an dem die
Main=
zer Bevölkerung durch die Exploſion des Pulverturms in Angſt
und Schrecken, Leid und Trauer verſetzt wurde. Der als
Pulver=
turm benutzte Martinsturm am Gautor, in dem ſich 200 Ztr
Pul=
ver 700 gefüllte Granaten und 240 Zünder befanden, war in die
Luft geflogen. Die Urſache der Exploſion, die man einem
Rache=
akt eines öſterreichiſchen Korvorals zuſchrieb, iſt nie ganz
auf=
geklärt worden. 57 Wohnhäuſer waren auf dem Käſtrich
vollſtän=
dig zerſtört, 64 teilweiſe eingeſtürzt. Ueber 50 Perſonen waren
ſofort tot, nahezu 1000 wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt.
Die Erinnerung an dieſes ſchreckliche Unglück des Jahres 1857 iſt
in der Mainzer Bevölkerung noch ſehr lebendig.
Oberheſſen.
Schotten, 18. Nov. Heſſiſcher
Landesfeuerwehr=
tag 1933. Der Heſſiſche Landesfeuerwehrtag 1933 die größte
Veranſtaltung der heſſiſchen Feuerwehren, iſt der Freiwilligen
Feuerwehr in Schotten übertragen worden und findet vom 22.
zum 24. Juli nächſten Jahres ſtatt. Zu dieſer Tagung werden
die Vertreter von über 500 heſſiſchen Feuerwehren erſcheinen.
Den Ehrenvorſitz hat der Kreisdirektor Dr. Jann übernommen.
Als Feſtplatz wurde der Startplatz des Motorradrennens „Rund
um Schotten” gewählt. Mit der Tagung wird eine Ausſtellung
neuzeitlicher Feuerlöſchgeräte verbunden ſein.
Seite 8 — Nr. 322
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 19. November 143
Nachrichken des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 11. November: Preß, Magdalene, geb. Kern,
Ehefrau des Schreiners, 75 J., Darmſtadt, Arheilger Straße 27.
Am 7. November: Heidinger, Wilhelm, Seifenſieder, 70 J.,
Darm=
ſtadt, Lauteſchlägerſtraße 5½. Am 11. November: Kohlmann,
Beate, geb. Lohfink. Ehefrau des Schloſſers, 28 J.. Darmſtadt,
Landwehrſtraße 2. Ehrhardt, Philippine, geb. Kohl, Witwe des
Fabrikdirektors, 75 J., Bacharach (Rh.), Martinspfad 72. Erdmann,
Emil Heinrich Verw.=Oberſekretär i. R., 46 J., Darmſtadt,
Tan=
nenſtraße 4. Am 13. November: Nübling, Chriſtian,
Buchbinder=
meiſter, 49 J., Lauteſchlägerſtr. 6. Trapp, Heinrich, 9 Mon.,
Hoch=
ſtraße 35. Am 12. November: Haag, Nikolaus, Ziegeleiverwalter,
82 J. Arheilger Straße 167. Reiner. Paul, Kaufmann, 66 J.,
Kirchſtraße 21. Am 14. November: Duchardt, Johannes,
Ver=
brauchsabgabe=Erheber i. R., 84 J., Frankfurter Straße 61 Bauch,
Marie, geb. Rexhauſen, 58 J.. Ehefrau des Kaufmanns,
Alexan=
derſtraße 17½. Am 13. November: Keil Dorothea, geb. Roth, 77
J. Witwe des Drehers, Neue Niederſtraße 17. Am 14 November:
Klaus, Margarethe, geb. Burger, 54 J., Ehefrau des
Oberamtsge=
hilfen, Grafenſtr. 30. Am 15. November: Benda, Rudolf Guſtav
Maria, Kaufmann, 52 J.. Darmſtadt, Liebigſtraße 48. Wenzel,
Dorothea, geb. Oppermann, 7 J., Witwe des Kaminfegermeiſters,
Darmſtadt, Karlsſtraße 19. Am 16. November: Auer, Marie,
Köchin, ledig, 28 J., Heinrichsſtr. 23. Am 17. November: Weber,
Friedrich, Landestheaterportier i. R., 77 J., Kranichſteiner Str. 4.
Hotz, Chriſtian, Margarete, geb. Engel, 68 J., Witwe des
Privat=
manns, Schloßgartenſtr. (.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (19. November ).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
26, Sonntag nach Trinitatis (20. November):
Totenſonntag.
(Nachm. 2,45 bis 3 Uhr: Trauergeläute auf allen Kirchen.)
Stadtkirche. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Gedenkfeier für die Gefallenen.
Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 5 Uhr:
Abendgottes=
dienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 8,30 Uhr: Heſſ. Singkreis: Geiſtliche
Abend=
muſik zum Totenſonntag 1932‟ Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm, 11,15 Ihr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schlußkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. Borm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann. In Stadtkirche, Stadtkapelle und
Schloß=
kirche Kollekte für die Gefallenenehrung.
Martinskirche. (Kollekte für Kriegshinterbliebene.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Landeskirchenrat D. Waitz. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martinsge=
meinde Oſt. Pfarrer Beringer. — Abends 6 Uhr: Liturgiſcher Gottesdienſt unter
Mit=
wirkung des Kirchenchors mit Anſprache. Pfarrer Köhler,
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Abends 5 Uhr: Liturgiſcher Gottesdienſt. Pfarrer Goethe. Die
Johanneskirche iſt wochentags von 7.30 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarreraſſiſtent Junker. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde), (Kollekte für den Kirchenneubaufonds der
Petrusgemeinde.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß. — Nachm. 3 Uhr:
Friedhofs=
feier auf dem Beſſunger Friedhof. Pfarrer Wolf. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Irle.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Feier des
heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmrldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei.
— Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller. — Abends 5 Uhr:
Kirchen=
muſikaliſche=liturgiſche Totengedächtnisfeier. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Waldfriedhof. Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer IIc. von der Au.
Alter Friedhof. Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Beringer.
Dienstag (22. November).
Fohanneskirche. Abends 8 Uhr: Aufführung der drei Bach=Kantaten durch den
Kirchenchor.
Donnerstag (24. November).
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer: Heinheimerſtr. 41. Tel. 2477.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, 20. Nov., abends 8 Uhr.
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 21. Nov., abends 8 Uhr: Jugend=
bund der Lukasgemeinde. — Dienstag, 22. Nov., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein
der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinde. — Mittwoch, 23. Nov., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der
Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde. —
Mädchen=
vereinigung der Reformationsgemeinde. — Donnerstag, 24. Nop., abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Pfarrer Lautenſchläger. — Freitag, 25. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend der
Stadtgemeinde, — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 22. Nov., abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schloßgemeinde. — Donnerstag, 24. Nov., abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 26. Nov., abends 8 Uhr:
Jugendver=
einigung der Stadtgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtraße 6). Dienstag, 22. Nov.
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Mittſuoch, 23. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. —
Donnerstag, 24. Nov., abends 8 Uihr: Mädchenvereinigung (Weſt). — Freitag, 25. Nov.,
abends 8 Uhr: Mütterabend (Weſt). — Jugenbvereinigung, ältere Abtlg.
Martinsſtift (Müllerſtraße 28). Dienstag, 22. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Mittwoch, 23. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde (Offenb. Joh. 2, 12—17). —
Donners=
tag, 24. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt). — Freitag, 25. Nov., abends
8 Uhr: Mütterabend (Oſt).
Johaunesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtraße 26). Montag, 21. Nov.
abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. — Mittwoch, 23. Nov., abends 8 Uhr
Bibelſtunde. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Dienstag, 22. Nov.,
abends 8,15 Uhr: Männerabend. — Donnerstag, 24. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtraße 8). Montag, 21. Nov., abends
8,15 Uhr: Mädchenvereinigung. — Abends 8,15 Uhr: Alterenkreis der
Jugendvereini=
gung. — Dienstag, 22. Nob., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 23. Nov.,
nachm. 3,30 Uhr: Mädchenjungſchar. — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk
über „Feſaias”, Pfarrer Weiß. — Donnerstag, 24. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend
— Freitag, 25, Nov., abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. —
Samstag, 26. Nov., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Saal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Straße 44). Mittwoch, 23. Nov.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk über: „Die großen Propheten”. Pfarrer
Irle. — Donnerstag, 24. Nov., abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 20. Nov., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, 21. Nov., abends 8 Uhr: Jugendbund. —
Diens=
tag, 22. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 23. Nov., abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Pfarrer A. Müller. — Samstag, 26. Nov., nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. — Abends
8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Die Gebetsſtunde fällt aus. —
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Vorm. 11,30 Uhr: Totengedenkfeier auf dem
Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße, Anſprache: Herr Stadtmiſſionsinſpektor
Bringmann. Mitwirkung der Stadtmiſſionschöre. — Nachm. 3,30 Uhr: Totenfeſt=
Bibelſtunde. Herr Miſſionar D. A. Löſy. Thema: „Wie bereite ich mich vor, dem König
Jeſus zu begegnen?” Kollekte für die Witwen und Waiſen der Reichsgottesarbeiter. —
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauen=
bibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Blaukrenz=Bibelſtunde. Herr Weimer. — Donnerstag,
abends 8,30 Uhr: Familien=Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Freitag, abends 8,30 Uhr:
Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule (Werkunterrichtsraum). Prediger Menne.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr Zuſammenkunft.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Fungenſchaft Darmſtadt (Eliſabethenſtr. 17, I).
Sams=
tag, 19. Nov., nachm. 5 Uhr: Pflichtkreis. — Dienstag, 22. Nov., abends 8,15 Uhr:
Alterenkreis. — Donnerstag, 24. Nov., abends 8 Uhr: Heimabend für „Heliand‟. —
Samstag, 26. Nov., nachm. 4,30 Uhr: Adventsfeier.
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe, Stiftsſtr. 9. Dienstag, 22. Nov., abends
5,30 bis 7 Uhr: Kreis II. — Mittwoch, 23. Nov., nachm. 4 Uhr: „Kleine Lichter”.
Abends 8—10 Uhr: Kreis I. — Freitag, 25. Nov., nachm. 5—6 Uhr: Kreis III.
3. Gemeindeämter.
Ev. Bohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr.
Fern=
ſprecher 4584.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21.
Fern=
ſprecher 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtraße 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6; Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26; Gemeindehaus,
Eichwieſenſtraße 8; neben der Paulustirche, Ohlyſtraße.
Gemeindeamt für Xirchenſtenerangelegenheiten: Gemeindehaus, Lievs
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von
5,30 Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Bim—
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): RechtsausE
ſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr: Fernſpr. 2288.
Die Chriſtengemeinſchaft. In den neuen Räumen, Heidelberger Stra;
(Nähe Heinrichſtraße): 1. Veranſtaltung: Samstag, 19. Nov., 20,15 Uhr: Pfarrer 25
mann: Feierſtunde. — Sonntag, 20. Nov., 10 Uhr: Erſte Menſchenweihehandl
den neuen Räumen, Heidelberger Straße 14. Vorm. 11,20 Uhr: Kinderſonntags
lung. — Mittwoch, 23. Nov., 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 2
vember 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Auswärtige Gemeinden.
Evaugeliſche Gemeinde Eberſtadt. Totenfeſt. Vorm. 9,45 Uhr: Hauptgottess
Kirchenchor. 3 lihr: Friedhofsfeier, Kirchenchor, Poſaunenchor, oberſte Schunn
8 Uhr: Feier des Heil. Abendmahls. — Montag, 5,30 Uhr: MF. 2.; 8 Uhr: Kircher
— Dienstag: 8 Uhr: Frauenabend. — Mittwoch, 8 Uhr: Kirchenchor. — Freitag
Uhr: BJ. 2: BF. 4: 8 Uhr: Kirchengemeindevertretung.
Prov. Pflegeanſtalt. Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 20. Nov., Totenſonntag: 10 Uhr S
dienſt. — 11 Uhr: Feier am Ehrenmal der Gefallenen, danach Friedhofsfeier. — 1.3
Kindergottesdienſt der Kl., 20 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. — Montag Jungo.
Donnerstag: Singeabend der EJG.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 20. Nov., Totenſo=
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für den
meindehausbaufonds. — Nachmittags 2,30 Uhr: Totengedenkfeier auf dem Fri
Mitwirkung des Poſaunenchors der ev. Gemeinſchaft. Abends 8 Uhr: Feier de/
Abendmahls. — Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Kirchenchor. — Fr
Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 20. Nov., Totenſonntag: 10
Gottesdienſt. Mitwirkung von Kirchen= und Poſaunenchor. Kollekte. 11 Uhr: Se
feier am Gefallenendenkmal, 4,30 Uhr: Totengedenktag=Schlußfeier. — Montag,
Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Jugendverein. — Dienstag, 6 bis 7 Uhr: Bücheraug
8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, 5 Uhr: Mädſchenjungſchar. 8,30 Uhr: Kirche
— Donnerstag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Poſaunenchor. Helferinnen im 4
haus. — Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des Poſaunenchores. Nachm. 3 Uhr:
hofsfeier. Abends 8 Uhr: liturgiſcher Gottesdienſt mit Feier des hl. Abendmahl
Montag, 5 Uhr: Jungſchar Mädchen ält. Gruppe. Halb 8 Uhr: Frauenverein. —
tag, halb 9 Uhr: Kirchengeſangverein. — Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädcher
Gruppe, 5 Uhr: Jungſchar Knaben. Halb 9 Uhr: Jugendbund Wartburg. — Fr
Mädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: B4
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 3†
Gemeindefeier mit hl. Abendmahl. Prediger Killinger (Frankfurt). — Montag, a0
8 Uhr: Singübung. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Katech. Unterricht. Abends 5
Kinderchor. — Donnerstag, nachm. 3 Uhr: Miſſionsarbeitsverein. Abends 8
Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17. Sonlſwferer
20. Nov., vorm. 10 Uhr: Predigt. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8,15
links nach
Totengedenkfeier mit Geſangsgottesdienſt. — Mittwoch, 23. Nov., abends 8,15 Mſten, wutz"
Bibelſtunde.
Methodiſten=Gemeinde (Evgl. Freikirche), Bendelſtadtſtraße 33. Sonntag,
11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Totengedächtnisfeier. — Mittwoch, a
8 Uhr: Bibelſtunde. (Gebet des Herrn. Schlußwort). — Freitag, abends 8 Uhr: Fr
Miſſions=Verein.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, 20. Nov.,
9,30 Uhr: Andacht. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr: Jugend
ſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abends 8,15
Bibelſtunde.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Scienee Society) in Darmſ
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 20. November: Seele und
Goldener Text: Pſalm 130:5.
Chriſtl. Gemeinſchaft „Zionsgemeinde‟, Darmſtadt, Nieder=Ramſtädter=Strul
Sonntag, 20. Nov., vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt; abends 8 Uhr: Wortbetracht
mit Liedern des Lautenchors. — Dienstag, 22. Nov., abends 8 Uhr: Wortbetrach
mit Liedern des Lautenchors. — Freitag, 25. Nov., abends 8 Uhr: Gebetſtunde.
Ehriſtl. Gemeinſchaft „Zionsgemeinde‟, Roßdorf, Zionsberg. Jeden Vorm
10 Uhr: Andacht. Jeden Nachmittag, 4 Uhr: (außer Samstags): Andacht. — Don
tag, 24. Nov., abends 8,30 Uhr: Wortbetrachtung mit Gebetsgemeinſchaft.
Chriſtl. Gemeinſchaft „Zionsgemeinde” Arheilgen. Verſammlungen oder Telegraph
Hundsgaſſe 1. Sonntag, 20. Nov., nachm. 3,30 Uhr: Wortbetrachtung mit Lieden), ſa
Lautenchors. — Freitag, 25. Nov., abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
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19. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 322 — Seite 9
Weltflieger v. Gronau beim Reichspräſidenken.
Kriegsſchiff=Skapellauf am laufenden Band.
Gronau und ſeine Begleiter vor der Reichskanzlei.
links nach rechts: Funker Albrecht, Pilot Roth, Wolfgang von Gronau und von Hack.
„apferen Inſaſſen des Dornier=Wals „D 2053” die als erſte Deutſche die Welt im Flugzeug
eiſten, wurden jetzt vom Reichspräſidenten in Audienz empfangen, wobei Hindenburg den
Fliegern ſeine Anerkennung über ihre Leiſtungen ausſprach.
Eine impoſante Aufnahme des neuen engliſchen U=Boots „Seahorſe”, das in Chatham vom Stapel
lief. Nach ſeiner Fertigſtellung wird das Boot mit einem 7,5=Zentimeter=Geſchütz und einer
Flugzeng=Abwehr=Kanone ausgerüſtet ſein.
Keine Woche vergeht, in der nicht die großen Seemächte irgendeine Kriegsſchiffeinheit vom Stapel
laſſen, und inzwiſchen wird von Rüſtungs=Einſchränkungen und Abrüſtungen weiter geredet,
unaufhörlich, wie die Zahl der Stapelläufe.
Die dunklen Wege einer Geheimagentin.
Der „Krieg im Kleinen”. — Mühevolle Aufklärung einer ſelkſamen Affäre.
Den ganzen Tag lief Cosmo mit wirrem Kopf umher, und
*Spionage.
ſchließlich kam er zur Erkenntnis: „Das Hundevieh muß etwas
Von Per Boll.
dr Telegraph klapperte am Schreibtiſch. Es war eine
ver=
mlange Depeſche. Willard riß ſie ab und las. Dann rief
PPoſtenkommandanten: „Es iſt eben der Befehl gekommen,
af allen Straßen genau Ausſchau zu halten iſt. Ein hell=
* Packard=Wagen mit lederbrauner Rückwand iſt unbedingt
halten und darf nicht über die Grenze. Es dürfte eine
ſchauffieren und ſie wird ſich mit einem Paß, auf den
Sibilla Jouhoux lautend, ausweiſen. Ihr iſt jede
Aus=
zu verweigern und nur mitzuteilen, daß ſie nicht über
benze dürfe. — Alſo, aufgepaßt!“
iigefähr eine Stunde ſpäter wurde an der Grenze, die
hneben dem kleinen Ort verläuft, ein hellgrüner
Packard=
angehalten, der von einer Dame chauffiert wurde. Sie
ßeinen Paß vor und er wies tatſächlich den Namen Sibilla
hux auf. Als ihr der Grenzpoſten den Befehl mitteilte,
ſie anfangs flammende Empörung, doch dann ging dieſe
ßes Lachen über. Neben ihr ſtand, die Vorderpfoten auf
olant geſtellt, ein reizender King Charles, der leiſe
Aſite. Und ehe Grenzſoldat und Dame es verhindern konnten,
her kleine King Charles vom Wagen herabgeſprungen und
hll die Landſtraße entlang gelaufen. Schon war er über
enze und verſchwand im jenſeitigen Dorf.
8ibi! .. . Bibi! ..." ſchrie die Dame, doch alles war
blich. „Wie komme ich jetzt zu meinem Hund? Er hat ein
wgen gekoſtet und nun iſt er über der Grenze!”
ſtütend drehte ſie den Wagen, fuhr in das Dorf zurück,
de das einzige bewohnbare Zimmer und verhandelte ſofort
inem Mann, der über die Grenze ſöllte, um Bibi zu
Eine große Banknote wanderte als Vorauszahlung in
9Hand. Dann begab ſich die Frau auf ihr Zimmer und
lunſichtbar.
in Motorrad fuhr vor, ein Mann ſtürzte ins Büro. Es
bder Kommiſſar der Spionageabteilung Cosmo. „Iſt ſie
halten worden?”
aut Inſtruktion” antwortete Willard. „Sie iſt im
Gaſt=
bes Dorfes abgeſtiegen, da ſich ihr kleiner Hund verlaufen
Er iſt zu ihrem Pech über die Grenze hinüber, wo er
Feſucht wird. Er ſoll ſchweres Geld gekoſtet haben. Sie
di den Erfolg ab.”
osmo nickte verſtändnislos. „Was kann da wieder
da=
ſtecken? — Egal. Wenigſtens ſitzt ſie feſt und kann nicht
Ver. Falls ſie ſpazieren gehen ſollte, muß ſie beobachtet
ſen. Wer mit ihr ſpricht und ortsfremd iſt, muß nachher
ihr Wiſſen verhaftet und hierher gebracht werden. Ich
ſelbſt die Viſitierung durchführen.”
osmo war ſchon wieder draußen, ſprang aufs Motorrad
agte ins Dorf zurück. Im letzten Hauſe ſtieg er ab und
Awand. Die Dorfſtraße lag verödet.
inige Stunden ſpäter unternahm Sibilla Jouhoux einen
sAiergang durchs Dorf. Sie zeigte ſich beſorgt um das
Schick=
es Hundes, kaufte eine verſtaubte und ausgeblichene An=
Marte, die ſie in die Hauptſtadt ſandte, unterſuchte dann
das Auto — ſcheinbar, um ſich die Zeit zu vertreiben —
ehrte wieder in ihr Zimmer zurück.
Ich habe es erwartet”, ſagte Cosmo zu Willard. „Alle
e iſt vergeblich. Ich habe ihr Zimmer unterſucht, während
oeg war: nichts. Und nur ſie kann den Chiffreſchlüſſel
der uns abhanden gekommen iſt. Dieſes Weib muß mit
Teufel im Bunde ſein.” Fluchend ſtapfte der Kommiſſär
Sen Raum.
9a kam ein Mann auf der Landſtraße über die Grenze.
aug einen Hund am Arm, einen King Charles. Es war
AOh. mein ſoviel ſchlimmer Hund! Und ſoviel geſorgt habe
ich um ihn!“
Bald wäre ich zu ſpät gekommen”, erzählte der Mann.
har einem Reiſenden zugelaufen, der ihn mitnehmen wollte,
ihm ſo gut gefiel. Er war ſehr ungehalten, als ich ihm
1Mhund wegnahm.”
Are Belohnung war hoch. Zehn Minuten ſpäter ſprang
Avtor des Packard an und Sibilla Jouhoux, an ihrer Seite
Meftbare King Charles, fuhr in die Hauptſtadt zurück, woher
Mewmmen war.
Diesmal iſt ihr nichts gelungen!” murmelte triumphierend
AS und ſauſte mit einer Vier=Kilometer=Diſtanz hinterdrein.
i9 ien über dieſen Teilerfolg ſehr befriedigt. —
Acht Tage ſpäter wurde Cosmo zum Leiter der Spionage=
Aing berufen. „Wir ſind ihr wieder auf den Leim gegangen.
Faben drüben die Schlüſſelzeichen zu den Geheimziffern.
Neu Tag ſpäter, als Sibilla Jouhoux an der Grenze auf=
A en wurde, fingen ſie unſere Telegramme ab und
M rierten ſie. Was ſagen Sie dazu, Cosmo?‟
osmo machte das dümmſte Geſicht von der Welt. „Der
al ſoll mich holen, aber ich weiß nicht, wie ſie das gemacht
7n. kann!”
zu bedeuten haben! Aber was nur, zum Teufel!”
Wieder fuhr ein hellgrüner Packard=Wagen mit lederbrauner
Rückwand der Grenze zu. Wer ſollte ihn lenken, als Sibilla
Jouhoux? Wer ſollte neben ihr ſitzen als ein King Charles,
ein ſehr wertvoller Hund, der auf den Namen Bibi hört?
Es nähert ſich das Dorf. Die Grenzbarriere kommt in Sicht.
Da bremſt Jouhoux raſch den Wagen ab, denn ſonſt käme es
zu einem Zuſammenſtoß. Es ftellt ſich nämlich ein Motorrad
quer über den Weg.
Der Fahrer grüßt. „Guten Tag, Fräulein Jouhoux!
Wohin fahren Sie?"
„Sie hier, Herr Kommiſſär? — Ich mache einen kleinen
Ausflug.”
„Dann würde ich Sie um eine Liebenswürdigkeit erſuchen:
könnten Sie nicht gleich umkehren? Es wäre mir lieber. Sie
ſind ohnehin ſchon am Ziele angelangt”, meinte Cosmo.
„Aber mit Vergnügen!” lacht Sibilla zurück.
Bibi beginnt zu winſeln. Und, ehe ſie verhindern können,
iſt er vom Wagen geſprungen und läuft der Grenze zu.
„Bibi! . .. Bibi! . . ." ruft die Dame.
„Dieſes verdammte Bibi!” ſchreit Cosmo, ſpringt wieder
auf ſein Motorrad und jagt dem Hund nach. Er hätte ihn
wohl in wenigen Augenblicken erreicht, wenn Bibi nicht den
Weg über die Wieſen eingeſchlagen hätte. Fluchend ſpringt
Cosmo vom Rad und nimmt die Verfolgung über die Wieſen
auf. Er iſt knapp hinter dem Hunde her, doch bevor er ihn
erreichen könnte, dürfte das Tier ſchon über der Grenze ſein,
und dann iſt die Verfolgung unmöglich.
„Du entkommſt mir nicht!” brüllt Cosmo, zieht den Revolver
und ſchießt. Er verfehlt, aber der Hund macht einen gewaltigen
Seitenſprung und entwiſcht über die Grenze. Gleichzeitig merkt
Cosmo einen ſchillernden Gegenſtand, der ins Gras rollt. Er
bückt ſich und hebt ihn auf, betrachtet ihn verwundert, dreyf
ihn nach allen Seiten und ſteckt ihn behutſam in die Taſche. Als
er zurückkehrt, findet er den Packard und deſſen Lenkerin nicht
wieder. Als der Schuß dröhnte, war der Wagen mit ſchnellſtem
Tempo zurückgeraſt.
„Was bringen Sie?” fragt der Leiter der Geheimabteilung.
„Ein künſtliches Hundeauge!” Und Cosmo greift in die
Weſtentaſche und legt den kleinen Gegenſtand auf den Tiſch.
„Sind Sie verrückt? Was ſoll ich damit?”
„Was Sie ſollen? Es unterſuchen. Es zerſchneiden —.”
Und Cosmo macht ſich an die Arbeit, während er den Vorfall
erzählt. „Es iſt aus Glas, muß aber irgendwo eine Feder .
Ha!‟ Die Meſſerſpitze war in die Pupille eingedrungen und
das Auge war aufgeſprungen. Es war hohl und man fand
darin einen kleinen Zettel, der in minuziöſer Schrift die
wich=
tigſten Mitteilungen enthielt. „Ich wußte, daß mit dem
Hunde=
vieh etwas los iſt!” ruft triumphierend Cosmo. „Der Hund
war abgerichtet, über die Grenze zu laufen, wo er von ſeinem
ehemaligen Herrn in Empfang genommen wurde. Dieſer
ver=
tauſchte das präparierte Auge mit einem andern und der
ver=
lorene Hund wurde wieder zurückgebracht. Die Spionage hat
ihm ein Auge gekoſtet ..
Als der Papſt Soldak geweſen ...
(A. D.) Rom. Die katholiſche Hochſchule des Sacro Cuoro in
Mailand bezieht gegenwärtig ihre neuen Räume im ehemaligen
Kloſter am Platze Sant Ambrogio.
Dieſes Gebäude war einſtmals von einem Militärlazarett
ein=
genommen, und hier diente der junge Gieſtliche Achille Ratti bald
nach ſeiner Prieſterordination ſeine 15 Tage als Soldat ab. Dieſe
Erinnerung iſt nun durch eine Gedächtnistafel in einem der
ſchön=
ſten Säle des Gebäudes verewigt worden. Die Inſhrift lautet:
„In dieſen Sälen, die einſt in Zellen geteilt und dem Gebet
und dem Studium gelehrter Mönche geheiligt waren, und die
dann in Säle zur Pflege von Soldaten des neuerſtandenen und
geeinten Italiens verwandelt, aber noch nicht einer hohen
reli=
giöſen Beſtimmung wiedergeweiht waren, verbrachte die wenigen
Tage ſeines militäriſchen Lebens der junge Prieſter Achille Ratti,
der dann den päpſtlichen Thron beſtiegen, die Reſtauration
Italiens vollendet und durch die Lateranverträge das Land ſeinem
Gott zurückgegeben hat.”
In italieniſcher Sprache iſt dieſer Satz ein Meiſterwerk der
Kunſt, mit wenig Worten viel zu ſagen.
Minerva im Schlafrock.
(a) New York. Das akademiſche Leben der Zukunft wird
ſich dank der Entſchlußkraft der Studenten der Yale=Univerſität
einer intereſſanten Neuerung erfreuen. Es fragt ſich nur, ob die
Gelehrtenwelt und die Wiſſenſchaft gerade ſtolz auf dieſe
Neue=
rung ſein werden.
Die Hauskommiſſion der Studierenden nämlich — die ja
be=
kanntlich faſt ohne Ausnahme im Alumnat wohnen — hat in einer
ihrer letzten Sitzungen einſtimmig beſchloſſen, daß der Beſuch der
Hörſäle künftighin auch im — Pyjama geſtattet ſei. Die
Wiſſen=
ſchaft ſtehe über allen kleinlichen Bekleidungs= und
Modevorſchrif=
ten, überdies ſei der junge Menſch erfahrungsgemäß in den erſten
Vormittagsſtunden geiſtig am aufnahmefähigſten — warum ſolle
er da vor Beginn des täglichen Studiums auch noch durch das
langweilige und zeitraubende Anziehen, das infolge der
berühm=
ten Tücke des Objekts auch noch verärgere und reizbar mache,
koſt=
bare Zeit verlieren?
Minerva, die Göttin der Weisheit, alſo im Schlafrock. Ob die
Studierenden der Yale=Univerſität tatſächlich nur den Zeitgewinn
im Intereſſe der Wiſſenſchaft im Auge hatten, als ſie dieſen
merk=
würdigen Beſchluß faßten — oder aber nicht doch noch mehr das
Bedürfnis, wieder einmal von ſich reden zu machen?
Verſprechen und Halken.
Ein paar Bemerkungen zum 10. Band des „Großen Brockhaus”.
(Kat—Kz, 800 Seiten, in Ganzleinen 23,40 RM.; bei Rückgabe
eines alten Lexikons nach den feſtgeſetzten Bedingungen 21.15 RM.)
Mit dieſem Band, der trotz aller Nöte und Schwierigkeiten der
Gegenwart pünktlich zum angeſetzten Zeitpunkt erſchienen iſt, liegt
die Hälfte des großen Werkes vor. Dies mag Veranlaſſung ſein,
einmal rückblickend zu betrachten, was bisher geleiſtet worden iſt,
um daran zu ermeſſen, was uns der „Große Brockhaus” nach ſeiner
Vollendung bieten wird. Der Verlag hatte beim Erſcheinen des
erſten Bandes ein Werk verſprochen, das ganz auf die
Erforder=
niſſe des Menſchen von heute eingeſtellt iſt. Wenn wir die
ſtatt=
liche Reihe der vorliegenden zehn Bände daraufhin durchſehen,
müſſen wir rückhaltlos eingeſtehen, daß er damit nicht zuviel
ver=
ſprochen hat. Die Vorzüge früherer Auflagen des Brockhaus —
gewiſſenhafte objektive Berichterſtattung über alle Gebiete und
dauerhafte Ausſtattung — ſind heute in glücklichſter Weiſe dadurch
ergänzt worden, daß man ſich bewußt auf die praktiſche
Verwend=
barkeit des Werkes im täglichen Leben eingeſtellt hat. „Der Große
Brockhaus” iſt ja nicht zur Belaſtung unſeres Gehirns mit
unge=
heurem Wiſſensſtoff da — man ſoll ihn gewiß nicht auwendig
ler=
nen! —, ſondern gerade zur Entlaſtung: der Deutſche von
heute wird darin nachſchlagen können, was ihm irgend von Nutzen
ſein kann. Sei es, daß er Tatſachen wiſſen will: den Erreger
und die Bekämpfung einer Krankheit das Leben eines
Nobel=
preisträgers, den Verlauf der Marneſchlacht, einen ihm
unbekann=
ten Fachausdruck, die Ausſprache eines Namens wie etwa Los
Angeles, Grevenbroich, Kuklux=Klan. Oder daß er praktiſche Hilfe
wünſcht: bei Vergiftungen zum Beiſpiel werden nicht nur kurz und
treffend Symptome und Gegenmittel angegeben, ſondern auch
Ratſchläge für erſte Hilfe. Durch Umrandung hervorgehoben,
können wir ſie auf den erſten Blick finden. Das ſieht dann ſo aus:
Erſte Hilfe bei Vergiftungen mit Knollenblätterpilz.
Erregen von Erbrechen, Abführmittel, Trinken von
viel Flüſſigkeit, Wärmezufuhr.
Die Artikel über die einzelnen Berufe (Kindergärtnerin, Kellner,
Krankenpfleger uſw.), gleichfalls durch Umrandung hervorgehoben,
bringen genaue Angabe über körperliche und geiſtige
Voraus=
ſetzungen, Ausbildung, Berufsorganiſationen, Fachzeitſchriften
uſw., ſo daß ſich Eltern ein genaues Bild über die Berufswahl
ihrer Kinder machen können. Dann etwa die rechtlichen Artikel;
für jeden Laien verſtändlich, bilden ſie einen ſicheren Führer durch
die Geſetzbücher, für unſere Zeit gewiß nicht von zu
unterſchätzen=
dem Wert (Beiſpiele aus dem 10. Band: Konkurs, Kursbetrug,
Kirchenrecht uſw.). Unſere Aufmerkſamkeit ſei auch den
Karten=
beigaben geſchenkt: das ganze Werk wird etwa 220 bunte
Haupt=
karten und Stadtpläne und zahlloſe Nebenkarten und Textkarten
bringen, die einen vollſtändigen Weltatlas bilden. Ihre
prak=
tiſche Benutzbarkeit wird dadurch weſentlich erhöht, daß am
An=
fang der Artikel über Orte, Flüſſe. Gebirge ſowohl die Karte wie
auch das Planquadrat angegeben ſind, in dem der gewünſchte Ort
oder Fluß liegt; das findet man ſonſt in keinem anderen Lexikon
— eine große Hilfe für den Leſer! Aus all dieſen Einzelheiten,
die nur willkürlich herausgegriffen ſind, ergibt ſich das Geſamtbild
eines Nachſchlagewerks, das uns jeden Tag in tauſenderlei Dingen
beraten kann. Dazu kommt etwas, das uns von
ausſchlaggeben=
der Bedeutung erſcheint: die unbeſtechliche Sachlichkeit, mit der
Der Große Brockhaus” über alles berichtet. Hierzu ſeien einige
Worte erlaubt. Die Objektivität des „Großen Brockhaus” bedeutet
nicht etwa Standpunktloſigkeit nicht eine verwaſchene Syntheſe‟,
wie ſie Unentſchiedene lieben, ſondern in vielen Fällen gerade die
Feſtſtellung der Unvereinbarkeit abweichender Anſichten und
Lehr=
ſätze. Seine Sachlichkeit iſt keine Lauheit, ſie iſt unbeirrbarer
Wille zur Gerechtigkeit. Nicht durch Verfechten
einſeiti=
ger Standpunkte die in unſerem Volke leider zur Genüge
beſtehen=
den Gegenſätze vertiefen, ſondern durch gerechtes Abwägen des
Für und Wider gegenſeitiges Verſtändnis wecken, das iſt eine der
großen nationalen Aufgaben des „Großen Brockhaus”, die man
wahrhaft „Dienſt am Volk” nennen kann. Die Bildung einer
Weltanſchauung bleibe jedem überlaſſen, im „Großen Brockhaus”,
erhält er unbeſtechlichen Bericht über Tatſachen und Begriffe aller
Art. Dieſes hohe Ziel ſpricht aus jedem der vorliegenden zehn
Bände. Allein unter dieſem Geſichtspunkt möchte man wünſchen,
daß der Brockhaus” ſeinen Einzug in jede deutſche Familie hält.
Und da ſind vielleicht noch ein paar Worte am Platze zum Thema
Wirtſchaftsnot. Gewiß, die Zeiten ſind ſchwer, und der Große
Brockhaus” iſt ein umfangreiches Werk, aber der Deutſche hat
ge=
rade in Notzeiten immer wieder bewieſen, daß es kulturelle Werte
gibt, die er ſich nicht nehmen läßt, ſich nicht nehmen laſſen darf.
Zu dieſen Werten rechnen wir den „Großen Brockhaus”. Wenn
ſich auch die wenigſten alle bereits erſchienenen Bände auf einmal
werden anſchaffen können, ſo kann das Werk ja auch bandweiſe
nach und nach erworben werden. Daß wir im redaktionellen Teil
hierauf beſonders hinweiſen, mag ein Zeichen dafür ſein, als
welche bedeutſame Kulturtat wir den „Großen Brockhaus”
ein=
ſchätzen.
Site 10 — Nr. 322
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ke
mann.
Die preußiſche Skaaksregierung ehrt Gerhark g
Die Feier im Staatlichen Schauſpielhaus zu Berlin,
bei der der Reichskommiſſar Dr. Bracht dem Jubilar zu ſeinem 70. Geburtstag die Goldene
Medaille der Preußiſchen Staatsregierung überreichte. Von rechts nach links:: Werner Krauß
als Gabriei Schillings, Gerhart Hauptmann, Eliſabeth Bergner in ihrem Bühnenkoſtüm,
Dr. Bracht (hinten), Freiherr von Gayl und die ebenfalls bei der Aufführung von „Gabriel
Schillings Flucht” Mitwirkende Trude Moos.
Blick auf die Sitzung der Volta=Stiftung der Königlich italieniſchen Akademie im Senator
Palaſt auf dem Capitol zu Rom. Im Vordergrund der ungariſche Vertreter beim Völkerbol
Graf Apponyi.
In Anweſenheit Muſſolinis wurde jetzt die große internationale wiſſenſchaftlich=politiſche Tag
der Volta=Stiftung eröffnet. Deutſchland iſt auf der Tagung neben den Profeſſoren Helly
Sombart und von Beckerath durch den Stahlhelmführer Seldte, den früheren Reichsboß
präſidenten Dr. Schacht und dem Präſidenten des letzten Reichstags, Hauptmann Göring, vertre
Reich und Ausland.
Shafen
Die neu
Die Polizei geht gegen raſende
Krafffahrer energiſch vor.
Frankfurt a. M. Das Polizeipräſidium
hat zwei Kraftfahrern, einem Motorradfahrer
und einem Autofahrer, mit ſofortiger Wirkung
den Führerſchein für dauernd entzogen. Beide
haben durch ihre unverantwortlich raſche
Fahr=
weiſe zwei Menſchenleben auf dem Gewiſſen. Der
eine riß in der Mainzerlandſtraße einen
Rad=
fahrer um, der ſeinen Verletzungen erlag, der
andere überfuhr gleichfalls eine Perſon auf dem
Rade, die ebenfalls ihr Leben dabei einbüßte.
Ein Geſchäftsboke von Aukobanditen
überfallen.
Ueber 10 000 Mark geraubt.
Hamburg. Am Freitag kurz nach mittag
wurde in der Repſoldſtraße ein außerordentlich
frecher Raubüberfall auf einen Geſchäftsboten
ausgeführt, wobei den Tätern über 10 000 Mark
in die Hände fielen, die der 50jährige Bote zur
Bank bringen wollte. Er trug das Geld in einer
Aktentaſche bei ſich. Plötzlich fuhr eine Limouſine
dicht an den Bürgerſteig heran, dem Wagen
ent=
ſtieg ein maskierter Mann, der ſofort auf den
Boten zuſprang und ihm unter Bedrohung mit
einem Revolver die Aktentaſche mit dem Geld
entriß. Der Räuber ſprang dann wieder in den
Wagen, der darauf in ſchnellſter Fahrt
davon=
fuhr. Der Räuber trug eine grauſchwarze Maske.
Die Täter konnten bisher noch nicht ermittelt
werden.
„hert Regierungspräſidenk.
Sie ſind verhafkek!”
Köslin. Wie jetzt bekannt wird, klingelte
am Donnerstag früh ein gutgekleideter Herr den
Pförtner an dem Eingang der Privatwohnung
des Regierungspräſidenten Cronau heraus und
ſtürzte an ihm vorbei die Treppe hinauf. Das
Dienſtmädchen, das ihm entgegentrat, ſtieß er
mit der Bemerkung beiſeite, der Präſident
er=
warte ihn bereits zu einer Beſprechung.
Unange=
fochten drang er dann in die Wohnung und fand
die Familie des Regierungspräſidenten am
Kaffeetiſch. Er trat auf den Präſidenten zu mit
den Worten: „Herr Regierungspräſident, Sie
ſind verhaftet!“ Der Präſident verlor jedoch ſeine
Faſſung nicht, ſondern erſuchte den
Eindring=
ling, ihm in die Büroräume zu folgen. Dort
wie=
derholte dieſer: „Herr Regierungspräſident, Sie
ſind verhaftet, weil Sie im Verdacht ſtehen,
Spritſchiebungen mit einer Kösliner Firma
ver=
übt zu haben‟. Der Regierungspräſident hatte
inzwiſchen durch ein Klingelzeichen Beamte
hin=
einrufen laſſen, um den Eindringling feſtnehmen
zu laſſen. Dieſer flüchtete und verſteckte ſich in
den Bodenräumen des Regierungsgebäudes, wo
er von Kriminalbeamten ſchließlich entdeckt und
feſtgenommen wurde. Wie wir erfahren, handelt
es ſich um einen geiſteskranken früheren
Krimi=
nalaſſiſtenten, der inzwiſchen in die
Provinzial=
heilanſtalt Lauenburg gebracht wurde.
Blick auf die erweiterte Rheinbrücke, von Ludwigshafen aus geſehen.
Die Brücke muß den geſamten, gewaltigen Verkehr zwiſchen den Großſtädten Mannheim und
Ludwigshafen vermitteln. Sie dient ſowohl dem Straßenbahn= und Eiſenbahn=, wie dem Auto=
und Fußgängerverkehr. Die Einweihung der umgebauten Brücke erfolgt heute in
Gegen=
wart von Vertretern der Reichsregierung, ſowie des bayeriſchen und badiſchen
Staats=
miniſteriums.
Ein deutſches Heldengrab an der afrikaniſchen Küſte.
Ein Gutsbeſitzer ermordet.
Dresden. In Doberzeit bei Pirna wurde
in der Nacht zum Freitag der Gutsbeſitzer
Ar=
thur Müller mit einer klaffenden Kopfwunde tot
vor ſeinem Grundſtück aufgefunden. Nach den
bisherigen kriminalpolizeilichen Feſtſtellungen
muß angenommen werden, daß Müller einem
Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Es beſteht der
Verdacht, daß die Tat von einem Menſchen
aus=
geführt wurde, mit dem Müller heimlich
Ge=
ſchäfte machte, nachdem er ſein Gut verkauft
hatte.
Das Wrack des Kreuzers „Königsberg”,
der im Juli 1915 im Rufidſchi=Delta bei Daresſalam von einer gewaltigen Uebermacht zerſtört
und dann von der eigenen Mannſchaft verſenkt wurde.
Ein ungetreuer Konkursverwalter.
Nürnberg. Ein hieſiger Anwalt hatte zwei
Konkurſe übertragen erhalten. Dicſelben wurden
wei: über die Zeit hinaus ausgedehnt, o daß das
Konkursgericht ſich veranlaßt ſah, den Anwalt zu
mahnen. Schließlich nahmen ſich Mitgtieder des
Gläubigerausſchuſſes der Suche an, und bei einer
Kontrolle wurde feſtgeſtellt, daß die
Konkurs=
maſſe in Höhe von 16 000 Mark nicht mehr
vor=
handen war. Es ſteht noch nicht feſt, wohin der
Betrag gekommen iſt.
Die Hamburger Paddlerin Müller gerettet.
Hamburg. Vor etwa elf Tagen hatte die
Hamburger Sportlerin Müller von Calais aus
ten Verſuch unternommen, den Aermelkanal mit
einem Paddelboot zu durchqueren. Da ſie ſeit
ihrer Abfahrt vermißt wurde, befürchtete man
das Schlimmſte. Jetzt wird bekannt, daß der in
Dünkirchen ſtationierte Hamburger
Schlepp=
dampfer „Fairplay V” die Paddlerin aus
ſchwerer Seenot gerettet und in Dünkirchen an
Land geſetzt hat.
Amy Johnſon verbeſſert den Reide der in !
flug London-Kapſtadk um 11 Skund uch ein Wel
Kapſtadt. Die engliſche Fliegerin 4 Der Ne
Johnſon iſt Freitag mittag 13,34 Uhr auf en war und
hieſigen Flugplatz glatt gelandet. Es iſt ih:
gelungen, den von ihrem Gatten, dem Rekot
ger Molliſon, aufgeſtellten Schnelligkeitsrg goben
Deter=Lauf ur
Aus Journaliſt
Berung iſt auc
Unruhen d
Arend
Uut, der G
London—Kapſtadt um elf Stunden zu verbeß loger=Kom
Amy Johnſon ſtieg, wie beka ut, am MMuch auf dem
morgen um 6,35 Uhr in London auf und legRzgangen, de
Sirecke London-Kapſtadi in 103 Stunden zu= bekannt wo
Die Fliegerin wurde von einer rieſigen ALubert von
ſchenmenge ſeit Mitternacht erwartet. Der ℳ1 Alfred vo
zei gelang es nur mit größter Mühe, die YM 00 Sportar
Tamen
von dem angekommenen Flugzeug fernzuhd
Amy Johnſon wurde vom Bürgermeiſter
Kapſtadt begrüßt. Die Fliegerin machte troßl
überſtandenen Anſtrengungen einen überraf
friſchen Eindruck.
Uugſport:
zaun
Der Rekordflieger Smith verſcholdlieger Gra
ſePolen.
London. Der 19jährige ſüdafrikaniſche Mo0port:
ger Viktor Smith, der bekanntlich einen Rech iFrankfur
flug von Kapſtadt nach London ausführen wuſſ.eh Na
iſt ſeit ſeinem Abflug von Duala (Kamd
nach Gao am Montag abend verſchollen.
Amerikaniſcher Filmmagnat mit dem Flu=
fr im eiſtel
uf Anregung
tie Leichtath
der 1908
Das fidele Gefängnis.
abgeſtürzt.
Viktoria Falls. Das Flugzeug
amerikaniſchen Filmmagnaten Arthur
„Spirit of Fun”, angeblich der ſchnellſte Ein
der Welt, ſtürzte hier ab. Der Pilot wurd
tötet, Arthur Loew und ſein Rechtsanwalt
verletzt. Loew hatte den Flug von Auſtrid.
nach Südamerika in kürzeſter Zeit zurückg=
Er wollte nach Beendigung der Geſchäfte
Rekordflug von Kapſtadt nach England anm
Loew iſt Vizepräſident der Loews Incorpoy
die den Metro=Goldwyn=Konzern kontrolli,
(C.R.) Athen. In der ſchönen griech!
Kleinſtadt Lamick gibt es ein Gefängnis
Gefängnis hat einen Direktor, Beamte unG
fangene. Und es begab ſich, daß in
beſagtenG=
fängnis „ſchwere” Jungens ſaßen, die ein
ſondere Fertigkeit im Einbrechen hatten.
chiſche Beamte wiederum ſind nicht gerade /
mäßig beſoldet, was beſonders peinlich iſt.
man eine Leidenſchaft für ebenſo ſchöne
„leichte” Frauen hat. Alſo mußten die „ſchwe
Jungens für die „leichten‟ Damen ſorgen.?
für gab ihnen Herr Direktor „Nachturlg
Das Geſchäft ſchien ſehr gut zu gehen, in Eue
Zeit ſchon ſollen die „Erträgniſſe” ſich in dien
fidelen Gefängnis auf eine Million Drac
belaufen haben. Die „eingebrachten” geſtohne
Gegenſtände wurden verkauft und der i
„ehrlich” geteilt, wobei der Herr Direktoſ”
ſein „Entgegenkommen” den Löwenanteil0
ſteckte und ſeinen Damenbekanntſchaften feſg
Gelage anbieten konnte. Doch ſchließlich, urd
die Sache ruchbar, und wie alles „Schöne
Erden, nahm auch dieſe „Herrlichkeit” einmigel
Ende, und zwar ziemlich jäh. Der Direktor!
einige Gefängnisbeamte, die dieſen Betriebe!
leichterten” wurden feſtgenommen. Dem Le
tor jedoch bleibt der ſüße Troſt, daß er an des‟
liebten Stätte ſeiner Arbeit weiter verble‟
kann, es erfolgt nur eine kleine, unbeden
Umſtellung: Vom Direktionsbüro des Ge‟
niſſes überſiedelt er nur in die Zelle, ſonſte
verbleibt er innerhalb der trauten Mauern
hat genügend Zeit, um über die Vergäng!i
alles Irdiſchen nachzudenken.
Todesopfer der Kälte.
Stendal. In der Nähe von Oſter”
(Altmark) wurde die Leiche eines Manne?
funden, der nach dem ärztlichen Befund erie.
iſt. Der Tote war gut gekleidet und unge
5) Jahre alt. Seine Perſonalien ſind nochſ
bekannt.
zmstag, 19. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 322 — Seite 11.
1Sülst da gdt
Die Token des Sporks.
Zum Tokenſonnlag 1932.
der Totenſonntag gemahnt uns auch der vielen Sportsleute
denken, die im Laufe des Jahres von uns gegangen ſind.
reiche Ernte hat der Tod in den Reihen der Sportsleute
en Wenn auch die Zahl der in Ausübung ihres Sports
Verunglückten erfreulicherweiſe geringer iſt als in ſonſtigen
zn, ſo ſind doch eine ganze Reihe von Männern dahin
ge=
in, die ſeit Jahrzehnten in der deutſchen Turn= und
Sport=
bung einen Namen hatten
ſon den tödlichen Unglücksfällen berühren uns in
Süddeutſch=
in erſter Linie die der beiden Segelflieger Günther Groen=
und Polizeihauptmann Jans. Günther Groenhoff, der
hngen Jahren ſeine Liebe zum Sport mit ſeinem Leben
be=
nmußte, war ein r der bekannteſten Segelflieger der Welt.
ollkühner und unerſchrockener Junge, dem man die größte
niſt prophezeite. An der Stätte ſeiner größten Triumphe,
Nähe des Fliegerlagers auf der Waſſerkuppe, erreichte ihn
Schickſal. Der Darmſtädter Polizeihauptmann Jans.
ſeiner Heimat Lindenfels i. O. zu Tode ſtürzte, war als
ſflieger weniger bekannt. Seine Hauptverdienſte um den
erwarb er ſich in den erſten Jahren nach dem Kriege in
eichtathletik und dann im Handballſport, der gerade in
ſſtadt ſein ſtarkes Aufblühen in erſter Linie ſeiner
Perſön=
t verdankt. Der Automobilſport beklagt in Fürſt
Lob=
ſitz, der beim Berliner Avusrennen tödlich verunglückte, und
Berliner Rennfahrer Joachim von Morgen, der ſich
Training auf dem Nürburgring zu Tode ſtürzte, zwei ſeiner
Fahrer, deren Namen in der ganzen Automobilwelt einen
Klang hatten
nvergeſſen iſt Eduard Kaxtini, der langjährige Führer
Süddeutſchen Fußball= und Leichtathletik=Verbandes, der
Senauyhwartet einer tuckiſchen Krankheit erlag. Kartini war einer
ſeſten und bewährteſten Organiſatoren, die je in der deut=
Sportbewegung gearbeitet haben, deſſen Tod eine ſchmerz=
Lücke in den Reihen der alten Fußballer riß. Ebenfalls
der Fußballbewegung ſtammte der Hamburger
Weſten=
ſo, einer der älteſten repräſentativen Spieler, der auch
Teil=
er am erſten deutſch=franzöſiſchen Fußballkampfe war, der
auf Anregung von Walter Benſemann in Paris zuſtande kam.
ung, venrif die Leichtathletik beklagt den Verluſt von Arthur
Hoff=
n der 1908 in Berlin die deutſchen Meiſterſchaften im
Meter=Lauf und Weitſprung gewann, und zuletzt in
Ham=
als Journaliſt und Sportlehrer tätig war. Noch in friſcher
herung iſt auch der tragiſche Tod des Bremer Zehnkämpfers
le, der in Ausübung ſeines Berufes als Poliziſt bei
poli=
n Unruhen den Tod fand.
luch ein Weltmeiſter. Major Taylor, der große Rivale
Willy Arend, iſt im beſten Mannesalter in Amerika
ge=
n. Der Neger der auch ein häufiger Gaſt auf deutſchen
Fußball.
Eintracht Darmſtadt — SC. Ober=Ramſtadt.
Heute, Samstag, nachm. 2.30 Uhr, empfängt Eintracht den
vorjährigen A=Meiſter der Gruppe Odenwald, den SC. Ober=
Ramſtadt. Die Gäſte, die zurzeit unter gutem Training des
be=
kannten Müllmerſtadt (98 Darmſtadt) ſtehen, haben in letzter
Zeit ſehr beachtenswerte Reſultate erzielt. Der gute Ruf, der den
Gäſten voraus geht bürgt für ein anſtändiges und ſpannendes
Spiel. Eintracht wird in der Aufſtellung antreten, mit der die
Mannſchaft in der Rückrunde der Verbandsſpiele antritt.
Reichsbahn Darmſtadt — FC. Union Darmſtadt. Junioren.
Heute, Samstag, 2.30 Uhr, treffen ſich auf dem
Reichs=
bahn=Sportplatz obige Gegner zu einem Freundſchaftsderby. Man
wird geſpannt ſein, wie die Junioren, die zwar in letzter Zeit
beachtliche Erfolge verbuchen konnten, gegen die ſpielſtarke
Mann=
ſchaft der Reichsbahn abſchneiden werden.
Egelsbach — Fr. Tgde. Darmſtadt.
Im Kampf um die Punkte begeben ſich die 1. und 2. Elf der
Fr. Tgde nach Egelsbach. Das Vorſpiel endete ſeinerzeit nach
beiderſeitig ſchnellem, ſpannenden Spiel 1:1. Egelsbachs Elf hatte
in letzter Zeit einen Formrückgang aufzuweiſen, doch ſcheint mit
dem Sieg am vergangenen Sonntag die Kriſe behoben zu ſein,
Gegen Darmſtadt hat ſich der Gaſtgeber zumal immer in Hochform
hineingeſpielt. Es liegt nun an den Rot=Weißen, in den letzten
Spielen zu zeigen, daß ſie trotz des ſchlechten Tabellenſtandes ein
würdiger Vertreter der Kreisklaſſe ſind. Vorausſetzung iſt, daß
ſich jeder Spieler bis zum Schlußpfiff voll und ganz für ſeine
Farben einſetzt. Spielbeginn 2.30 Uhr. Abfahrt per Rad 1 Uhr
ab Gaswerk. Vorher 12.50 Uhr die Reſerven heider Vereine.
7” itere Spiele; Pfungſtadt A. H. — Darmſtadt A. H.;
Darm=
ſtadt Jgd. — Egelbach Jgd., 11 Uhr: Ober=Ramſtadt Sch. —
Darmſtadt 2. Sch., 9.30 Uhr.
Viktoria Griesheim — F. Sp.V. Groß=Zimmern.
Griesheim empfängt am Sonntag im Privatſpiel ſeinen
früheren Kollegen aus der Kreisliga, den FSV. Groß=Zimmern.
Beide Gegner ſind Tabellenführer der A=Klaſſe und haben bis
jetzt eine gute Klinge geſchlagen. Es iſt deshalb mit einem recht
ſpannenden Spiel zu rechnen, deſſen Ausgang als offen zu
be=
zeichnen iſt. Hat ſich auch die Umſtellung in der Griesheimer
Mannſchaft am letzten Sonntag bewährt, ſo ſteht es noch nicht
feſt, daß dies auch diesmal wieder der Fall ſein wird. Hoffen
wir jedoch daß die Mannſchaft ihren Anhängern keine
unan=
genehme Enttäuſchung bereitet. Spielbeginn 14,30 Uhr, vorher
2. Mannſchaften.
Handball.
Uhr auſten war und über einen Antritt verfügte wie nur wenige
fahrer, ſtand viele Jahre im Mittelpunkt des allgemeinen
ten überm=Notorradſport: Elsmann. Mazapitſchi (Luxemburg), Fritz
dem Reiokreſſes. Eng mit dem Radſport verbunden waren auch die
hn großen Induſtriellen Geheimrat Sachs=Schweinfurt, der
hellager=König”, und Kommerzienrat Heinrich
Kleyer=
kfurt, der Gründer der weltbekannten „Adler=Werke‟
Auch auf dem Gebiet des Pferdeſports ſind zwei Männer
und
gegangen, deren Namen weit über Deutſchlands Grenzen
us bekannt waren, und zwar der Präſident des Union=Clubs.
rieſigen Y Lubert von Weſtphalen, und der bekannte Züchter
eivn Alfred von Oppenheim.,
Nach Sportarten geordnet, weiſt die Liſte der toten Sportler
inde Namen auf:
ſerniu ᛋAutomobilſport: Walter Andrae=Frankfurt Gründel=
Godes=
rgermeiſtek Fürſt Lobkowitz=Prag. Maſerati=Italien, H. J. v.
Morgen=
nachte tr.ſin, Chr. Werner=Stuttgart.
Ve=Breslau.
Klugſport: Santos Dumont=Braſilien. Günther
Groenhoff=
hkfurt. Hauptmann Jans=Darmſtadt, H. W. Krauſe=Berlin.
tllieger Graf Schaumburg. Sieger des Europa=Rundflugs,
ko=Polen.
Radſport: Conelli=Italien. Fenn=Amerika. Kommerzienrat
ſer=Frankfurt, Losna=Schweiz. Major, Taylor=Amerika,
Meyer=
ſen. Naujokat=Berlin. Nickel=Breslau Stoltze=Erfurt. Geheim=
Sachs=Schweinfurt, Terront=Frankreich.
Pferdeſport: Geza Janek=Ungarn. F. H. Martin=New Yoxk,
ſberturfmann Wieſener Jockey W. Winkler, Freiherr v. Oppen=
=Köln, Graf von Weſtphalen=Berlin.
t dem Fluck Leichtathletik: Kurzſtreckenläufer Arthur Hoffmann=Hamburg.
ſrkämpfer Talle=Bremen. Reſzo Bauer=Ungarn (Olympia=
Fußball: Süddeutſcher Verbandsvorſitzender Kartini=Nürn=
Arthur 4 Ludwig Frey=Frankfurt (früher Mannheim). Joſef
Hof=
nellſte Einſter=München. Eymers (holl Schiedsrichter) Peter Meis=
Pilot wurd zburg. Geſchäftsführer Albert Stahl=Offenbach. Adolf
Schneider=
nwalt /ürshof, Karl Thurner=Ingolſtadt. Reginald Weſtendarp=
Ham=
mn Auſtil
Handball: Internationaler Hptm. Jans=Darmſtadt.
zurug /Hockey: Lichtſchein=Wien. Seibert=Nürnberg, Hafner=München.
beſchäfte ABoxen: Kaul=Berlin, Völkner=Berlin.
gland at Ringen: Beeskow=Berlin.
Incomo Rudern: Ruderlehrer Pagels=Berlin. Sauerwein=Frankfurt.
ntrollicl Segeln: Prof. Dr. Schilling=Bremen, John Thomas Weitz=
En=Hamburg.
Kanu: Franz Reinicke=Köln
Turnen: Prof. Dr. Carl Partſch=Breslau. Philipp Röbig=
M5. hkurt a. M., Carl Schultze=Berlin, Robert Thiede= Berlin.
Fechten: Andreas Herrman=Berlin, Max Thomas=Dresden.
Golf: Otto Bock=Hamburg.
Apinismus: Toni Schmid=München.
Journaliſten: Frantz Reichel=Paris.
ſagter Frauenſport: Herriot (Olympiaſiegerin im Segeln).
Eis=
kerin Elli Winter=Berlin.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Groß=Bieberau, 3 Uhr; Fr. Tgde.
1b. — Dreieichenhain, 1.45 Uhr; Fr. Tgde. 2. — Ober=Ramſtadt.
10 Uhr; Fr. Tgde. Jgd. in Sprendlingen um die Bez.=Meiſterſchaft.
Freie Turngemeinde Darmſtadt — Gr.=Bieberau.
Am Sonntag, 15 Uhr, treffen am Müllersteich nach einer
Pauſe von faſt zwei Jahren erſtmalig obige Gegner aufeinander.
Intereſſant iſt dieſes Treffen inſofern, als die Gr.=Bieberauer am
Anfang der Serie längere Zeit die Tabellenführung innehatten
und von Darmſtadt erſt ſpäter abgelöſt wurden. Der
Odenwald=
meiſter hat in den Kreisklaſſenſpielen ſehr viel gelernt und man
iſt allgemein geſpannt, wie die Mannſchaft in der Reſidenz
auf=
wartet. Wer Gelegenheit hatte, die Gr.=Bieberauer Mannſchaft
noch vor zwei Jahren ſpielen zu ſehen, wird ſie beſtimmt nicht
wiedererkennen. Beſonders ihre Stürmerreihe iſt durch ihr
eminent ſchnelles und unerſchrockenes Draufgängertum ſehr
ge=
fürchtet. Auch ihre Hintermannſchaft ſteht im Vergleich zu anderen
Kreisklaſſenmannſchaften in nichts zurück. Der Darmſtädter Elf
ſteht keine ſo leichke Aufgabe bevor, und nur ihr beſtes Können
kann ſie vor einer Ueberraſchung ſchützen. Das Spiel verſpricht
eine äußerſt intereſſante Begegnung zu werden. — Vorher,
13.45 Uhr. ſpielen die Reſerven gegen Dreieichenhain. Vormittags.
10 Uhr. Darmſtadt 2. — Ob.=Ramſtadt 2. Jugend fährt um
12 Uhr mit Auto nach Sprendlingen, dort 13 Uhr
Bezirksmeiſter=
ſchaftsſviel gegen Sprendlingens Jugend. Wir erwarten von der
Darmſtädter Jugend, daß ſie in Sprendlingen ihr Beſtes hergibt,
damit endlich wieder der Bezirksmeiſtertitel der Jugend nach
Darmſtadt kommt.
Kraffſport.
Polizei Darmſtadt — Germania Hösbach.
Hösbach, das erſtmals auf hieſiger Matte kämpft, hat ſich in
der Oberliga ſehr gut eingeführt. Daß die Mannſchaft beſonders
auf eigener Matte zu kämpfen verſteht, beweiſen ihre Siege über
alte Oberligamannſchaften, u. a. auch über Vorwärts Groß=
Zimmern. Auch die Poliziſten mußten im Vorkampf eine knappe
Niederlage hinnehmen. Ob die Hösbacher Mannſchaft auch
außer=
halb beſtehen kann, muß ſie am Sonntag beweiſen. Jedenfalls
wird die Polizeimannſchaft beſtrebt ſein, Revanche zu nehmen.
Ob es gelingt, wird von der Tagesform der einzelnen Ringer
abhängen, da die Hösbacher ſicher ihren guten Tabellenſtand
be=
halten wollen. Kampfbeginn vorm. 10 Uhr. Polizeiſporthalle,
Eſchollbrücker Str. 24.
Darmſtadt 1910 — „Vorwärts” 05 Groß=Zimmern.
Die Turnhalle in der Soderſtraße iſt am Sonntag,
nach=
mittags ab 3 Uhr, der Schauplatz zweier intereſſanter
Mann=
ſchafts=Treffen im Ringen. Den erſten Teil der Veranſtaltung
beſtreiten die Reſervemannſchaften obengenannter Vereine. Schon
hier wird es zu einer ſpannenden Begegnung kommen, tragen
ſich doch die Darmſtädter mit Revanche=Gedanken. Anſchließend
ſtehen ſich dann die erſten Garnituren gegenüber. Auch hier haben
die Gaſthalter eine Vorkampfſchlappe wettzumachen. Dieſes Tref=
fen wird zweifellos härtere Kämpfe bringen, wie das erſtere, denn
für beide Mannſchaften ſteht viel auf dem Spiel „Vorwärts”
braucht die Punkte für die Anwartſchaft auf die
Bezirksmeiſter=
ſchaft, während ſie die Darmſtädter benötigen, um den ominöſen
letzten Tabellenplatz zu verlaſſen, und die damit verbundene
Ab=
ſtiegsgefahr zu mildern. Gerade dieſe beiden ſehr wichtigen
Momente dürften die morgigen Kampfhandlungen ganz beſonders
beeinfluſſen. Die Platzherren ſtehen alſo vor einer ſchweren
Luf=
gabe, deren Löſung für ſie nur durch Anſpannung aller
verfüg=
baren Kräfte möglich ſein wird. Saalöffnung 14,30 Uhr,
Ein=
trittspreiſe nicht erhöht
Henry Cochet und Mme. Mathien führen die jetzt
veröffentlichte Rangliſte des franzöſiſchen Tennisverbandes an.
Seinen 50. Geburtstag feiert am 20. November
Felix Linnemann, der 1. Vorſitzende des Deutſchen Fußball=
Bundes.
Sporkliterakur.
„Perſönliche Leiſtungsſteigerung” Von Diplom=Turn= und
Sportlehrer Fritz Strube. 10 illuſtr. Lehrbriefe mit
Uebungs=
anleitungen und praktiſchen Ratſchlägen. Brief 2.— RM.
Fritz Strube, einer der beſten deutſchen Sportſchriftſteller und
Praktiker, behandelt in ſeinem neueſten Werke — es ſind bisher
ungefähr 25 Bücher von ihm erſchienen — ein Gebiet, das in
die=
ſer Notzeit mehr denn je Bedeutung finden wird. Jeder findet
den Weg, ſeine Lebensweiſe nach individuellen Möglichkeiten zu
formen und zur perſönlichen Leiſtungsſteigerung emporzulaufen.
Die monatlichen Lehrbriefe bilden ein in ſich abgeſchloſſenes Werk.
Gefchäfliches.
Im Reſtaurant Rehberger heute abend Reheſſen.
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Ewigkeitswerte
der Elektrola=Hausmuſik bieten die November=Neuerſcheinungen.
Neben den großen Künſtlern wie Yehudi Menuhin. Leop.
Sto=
kowſki, Marcel Wittriſch und Aufnahmen vom 11. Deutſchen
Sän=
gerbundfeſt in Frankfurt a. M. etc, ſind auch Unterhaltungsmuſik.
ſowie Tanz= und Tonfilmſchlager nicht vergeſſen worden. Die
Autoriſierte Electrola=Verkaufsſtelle Karl Jäger. Darmſtadt.
Ge=
orgenſtraße 11, ſpielt Ihnen die Elektrola=November=
Neuerſchei=
nungen jederzeit unverbindlich vor.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag. 19. November
10.10: Schulfunk: Das Meiſterſingerſpiel.
15.30: Stunde der Jugend: Plauderei über das Theater. — Wer
malt das ſchönſte Bild? Eine neue Anregung mit einem
Wettbewerb
17.00: Freiburg: Nachmittagstonzert Werke von Bach, Händel.
Ausf.: Freiburger Konzertorcheſter Soliſtin: Paula Roth=
Kaſtner Klavier).
18.25: Dr. Schüller: Betrachtungen zum Programm.
18.50: ſtud theol Neuburg: Sinn und Aufgabe der Weſtdeutſchen
Studentenſchaft im Rahmen der Geſamtnation.
19.15: Zeit Programmänderungen. Wetter. Wirtſchaftsmeldungen.
19.30: Wiesbaden: Hoffmanns Erzählungen.
22.20: Zeit Nachrichten. Wetter. Sport
22.45: München: Nachtmuſik der Kapelle Max Pfahler,
Königswyſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend. 19. November
10.10: Königsberg: Schulfunk: Wir beſuchen den Kbg. Dom.
11.00: Stunde der Unterhaltung.
15.00: Kinderbaſtelſtunde Der Bau der Wartburg.
15.45: Dr. Elſa Matz: Hemmniſſe im Berufsleben der Fran.
16.00: Camilla Stiemer: Charakter und Schickſal
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert
17.30: Dr. Kanſer: Viertelſtunde für die Geſundheit.
17.50: Pfarrer Tönies: Totenſonntag 1918 in Deutſch=Südweſt=
Afrika.
18.05: Muſikleben m Großſtadt und Provinz. Zwiegeſpräch.
18.30: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche (Anfangsgründe).
19.00: Franzöſiſch
19.40: Stille Stunde: Heiliges Leben — Heiltger Tod.
20.00: Hamburg: Abendkonzert des Norag=Orcheſters.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Alte geiſtliche Muſik
Welkerbericht.
Ein Hochdruckrücken erſtreckte ſich heute morgen in nordſüdlicher
Richtung über Zentraleuropa mit einem Kern über Skandinavien
und einem zweiten über Oſtdeutſchland. Der Einfluß des hohen
Druckes wird zunächſt noch kurzes Aufklaren veranlaſſen, wobei
in der Nacht Froſt auftritt. Kräftige Störungstätigkeit im
Nord=
weſten wird aber wieder milde Ozeanluft nach dem Feſtland
vor=
treiben, ſo daß der hohe Druck allmählich abgebaut wird und
ver=
breitete Nebel= und Dunſtbildung aufkommt. Dabei iſt
ſpäter=
hin auch mit Niederſchlägen zu rechnen, die auf den Bergen teils
als Schnee niedergehen dürften.
Ausſichten für Samstag, den 19. November: Nach kurzem
Auf=
klaren und Nachtfroſt tagsüber wieder mehr neblig=trübe und
langſame Milderung; vorerſt noch trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 20. November: Düſiges Wetter, auch
nachts milder, Neigung zu Niederſchlägen, auf den Bergen
teils als Schnee.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Poliilk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ür den Handel: Dr C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr Herbert Neite;
fär den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die beutige Nummer bat 14 Geiten
Sollen bei viel Schnee und Pegen
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O
[ ← ][ ][ → ]Nummer 322
Atbablattgn
Oebiſenabgänge durch Teilrückzahlung des Reichskredits
Neuer Pfundſkurz.
Geringe Enklaſtung der Reichsbank. — Abnahme der Gold= und Deviſenbeſtände
infolge der Rückzahlung an Amerika.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. November hat ſich
in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der
Bank in Wechſeln und Schecks. Lombards und Effekten um 108,5
Millionen auf 3147,8 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben
die Beſtände an Handelswechſeln und =ſchecks um 153,3 Millionen
auf 2630,1 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um 3,8 Millionen
auf 95,3 Mill. RM. abgenommen. Die Beſtände an
Reichsſchatz=
wechſeln haben um 161 Millionen auf 27,5 Mill. RM. und die
Effektenbeſtände um 32,5 Millionen auf 394,9 Mill. RM.
zuge=
nommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
84,9 Millionen in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen und
zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 88,7 Millionen
auf 3413,6 Mill. RM. verringert derjenige an Rentenbankſcheinen
um 3,8 Millionen auf 398,0 Mill. RM. erhöht. Dementſprechend
haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf
291 Millionen ermäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 357,6
Millionen eine Abnahme um 8,6 Millionen.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 9,4 Millionen auf 929,7 Millionen verringert. Im einzelnen
haben die Goldbeſtände um 7.9 Millionen auf 825,2 Mill. RM.
zugenommen und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um
17,3 auf 104,5 Millionen abgenommen. Die Deckung der Noten
durch Gold und deckungsfähige Deviſen betrug am 15. November
d. J. 27,2 Prozent gegen 26,8 Prozent am Ende der Vorwoche.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Fünfte Verordnung zur Durchführung der Vorſchriften über
die Kapitalherabſetzung in erleichterter Form. Im Reichsgeſetz=
blatt vom 17. November iſt unter dem Datum vom 5. November
2 Js. die Fünfte Verordnung zur Durchführung der Vorſchriften
über die Kapitalherabſetzung in erleichterter Form veröffentlicht
worden. Danach wird auf Grund der Verordnung des
Reichsprä=
ſidenten vom 6. Oktober 1931 verordnet, daß die Friſten, bis zu
deren Ablauf die Kapitalherabſetzung in erleichterter Form
be=
ſchloſſen werden kann, bis zum 30. Juni 1933 verlängert werden.
Aus der Gemeinſchaftsgruppe deutſchen Hypothekenbanken. In
einer Aufſichtsratsſitzung der Sächſiſchen Bodenkreditanſtalt wurde
berichtet, daß in den erſten neun Monaten 1932 die
Rückzahlun=
gen und Tilgungen im Darlehnsgeſchäft, die zum größten Teil in
Pfandbriefen erfolgte, rund 7,5 Millionen betrugen, ſo daß der
Die Tatſache, daß das Pfund Sterling geſtern mittag.
Verhältnis zum Dollar einen neuen Tiefſtand von 3,27 errit
hat (ſeinen niedrigſten Stand ſeit Beginn dieſes Jahres), rig
City=Kreiſen große Aufregung hervor. In maßgebenden Kre
der City wird außer dem Einfluß der ſaiſonmäßigen Zahlun
hauptſächlich die Unſicherheit in der Kriegsſchuldenfrage als
ſachen des ſchwachen Pfundkurſes angeſehen.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kilogramn=
18. November ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif s
burg. Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereiniguns
ſchen
die Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 52,25 RM. — Die 27/
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes ſ lehnte,
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte QAgommen Sie
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenalumirunzil erwartet
98 bis 99 Prozent, in Blöcken= Walz= oder Drahtbarren, au 1n an den ſich
RM., desgleichen in Walz oder Drahtbarren 99 Prozent, ſehäudeteil anz)
164 RM., Reinnickel. 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Anti.
Regulus auf 37—39 RM., Feinſilber (1 Kilogramm fein) auf zhütpb Spol.
m Luft in ſict
bis 40,50 RM.
Hypothekenſtand auf 323 Mill. RM. und der Kommunale
Dar=
lehnsbeſtand auf 40,3 Mill. RM. zurückging. Die Umlaufminde=
In der vergangenen Woche war die Entwicklung des
Reichs=
bankausweiſes verſchiedenen Beeinfluſſungen ausgeſetzt. Obwohl
Wechſel= und Scheckbeſtand um 153 auf 2630 und die
Lombardfor=
derungen um 4 auf 95 Millionen zurückgingen, hat die geſamte
Kapitalanlage nur eine Erleichterung um 108,5 Millionen
erfah=
ren. Dies iſt darauf zurückzuführen, daß einmal der Beſtand an
Reichsſchatzwechſeln um 16 auf 27,5 Millionen und dann die
Effek=
ten um 32,50 auf 395 Millionen geſtiegen ſind. Letzteres hängt
damit zuſammen, daß die Reichsbank in Verbindung mit dem
Entſchuldungsverfahren der Oſthilfe Schatzanweiſungen
herein=
genommen und hierfür Wechſel, die unter ſonſtigen Aktien
ver=
bucht waren, abgegeben hat. Die ſonſtigen Aktiven, die nicht zur
Kapitalanlage gerechnet werden, weiſen infolgedeſſen einen
Rück=
gang um 53 Millionen aus. Der Betrag der umlaufenden Noten
iſt um 89 auf 3414 Millionen geſunken, während in die Bank
52 Millionen an Scheidemünzen zurückgefloſſen ſind.
Wie zu erwarten war, hat der Deviſenbeſtand infolge der
bereits gemeldeten Teilrückzahlung auf den Lee Higginſon=Kredit
des Reiches, die einſchließlich Zinſen einen Betrag von etwa ſechs
Millionen Dollar ausmachte, einen Rückgang um 17 Millionen
auf 104,5 Millionen erfahren. Auf der anderen Seite ſtieg aber
im Saldo der Goldbeſtand um 7,8 auf 825 Millionen. Es iſt
ſo=
wohl Ruſſengold wie auch Gold von anderen Ländern
herein=
gefloſſen, aber auch Gold abgegeben worden. Insgeſamt iſt alſo
das Deckungsmaterial um rd. 10 Millionen zurückgegangen. Das
Deckungsverhältnis ſtieg von 26,8 auf 27.2 v.H. Der
Geſamtzah=
lungsumlauf beträgt 5426 Mill. RM. gegen 6180 Millionen zur
gleichen Zeit des Vorjahres und 5561 Millionen im Vormonat.
rung betrug 8 Millionen, im Verkehr befanden ſich danach 314
Millionen Pfandbriefe und 36,3 Mill. RM.
Kommunalſchuld=
verſchreibungen. Am 16. November waren 3½/ Prozent der
fäl=
ligen Zinſen rückſtändig. Durchgeführt wurden 87
Zwangsver=
ſteigerungen bei 3,5 Mill. RM. Hypotheken mit 5,3 Mill. RM.
Erſtehungspreiſen. Zwei übernommene Grundſtücke konnten
wie=
der verkauft werden.
Umtauſch preußiſcher Schatzanweiſungen. In den nächſten
Tagen wird ein Umtauſchangebot des preußiſchen Staates auf
ſeine am 20 Januar 1933 mit 102 Prozent rückzahlbaren 130
Mil=
lionen RM. 6prozent. (ehemals 7proz.) Schatzanweiſungen
ver=
öffentlicht werden. Es ſoll der Umtauſch in neue 6proz,
preußi=
ſche Schatzanweiſungen angeboten werden. Die Rückzahlung der
neuen Schatzanweiſungen wird je zur Hälfte des Nennwertes am
20. Januar 1935 mit 100 Prozent und am 20. Januar 1936 mit
102 Prozent erfolgen. Die neuen Schatzanweiſungen werden beim
Umtauſch zum Kurs von 94 Prozent angerechnet. Zum gleichen
Kurs werden die Schatzanweiſungen auf dem Wege des
freihändi=
gen Verkaufs an Neuerwerber abgegeben. Der freihändige
Ver=
kauf wird vorgenommen, da man nicht damit rechnen kann, daß
alle Schatzanweiſungen umgetauſcht werden. Das Tauſchangebot
iſt recht günſtig. Die Rendite der neuen Schätze ſtellt ſich auf 9.05
Prozent. Man bietet dieſe guten Bedingungen, um dem Staat
bare Auszahlung zu erſparen. Andererſeits erwartet man kaum
eine Ueberzeichnung. Man würde wohl in dieſem Falle mit
Rück=
ſicht auf die hohe Zinsbelaſtung nicht über den erforderlichen
Be=
trag hinausgehen.
Größere Seidenproduktion 1932. Trotz anſehnlicher
Vermin=
derung der Kunſtſeidenerzeugung der Vereinigten Staaten wird
die Weltproduktion, in den erſten neun Monaten 1932 auf 352,05
Millionen lbs. gegen 345,47 Millionen lbs, im gleichen Zeitraum
1931 geſchätzt. Die Zunahme iſt eine Folge der
Produktionsſtei=
gerung in Großbritannien und Japan, wo 54,08 (im Vorj. 36,98)
bzw. 46,06 (35) Millionen lbs. fabriziert wurden. Die Produktion
der Vereinigten Staaten betrug rd. 80,895 (103,345) Millionen
lbs., die italieniſche 54,45 (56,01) Mill. Ibs., und die deutſche
40,01 (41,05) Millionen lbs.
Die Berliner Metalltermine vom 18. November ſtelltey
für Kupfer: November 41 (41,75), Dezember 41 (41,25)
nuar 41,25 (41,50), Februar 41,50 (42) März 42 (42,50),
42,25 (43) Mai 42,75 (43,25), Juni 43 (43,25), Juli 43,25 (41
Auguſt 43,50 (44.25), September 44 (44,75). Oktober 44,50 (4,
aus
Tendenz: flau. Für Blei: November 15 (16,50), Dezember
uf Straf
(16,25). Januar 15,50 (16,50), Februar 16 (16,50) März 16 (4
April 16 (17). Mai 16,25 (17.25), Juni. Juli 16,50 (17,50) Abnten Häuſern
16,75 (17,75), September 17,50 (18), Oktober 17,75 (18,50). M üh im Ni
denz: ſchwach. Für Zink: November 20,25 (20,75), Deze
20,50 (21) Januar 20,75 (21,25), Februar 21 (21,50). Mäd
(21.25). April 21 (21,50), Mai 21,25 (22). Juni 21.50 (2
Juli 22 (23), Auguſt 22,25 (23,25), September 23 (23,25),
ber 23,25 (23,75), Tendenz: unregelmäßig. — Die erſten Z
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenchelt
Metalltechnik” ſtellte ſich am 15. November d. J. auf 51.1
51,3 am 9. Nov. (Durchſchnitt 1909—13: 100), fiel alſo u
Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Prei
vom 15. Nov 1932 folgende Einzelindexziffern errechnet: K
40,1 (am 9. Nov.: 40,3), Blei unv. 53,1, Zink 44,1 (44,7),
60,7 (59,9), Aluminium unv. 111,1, Nickel unv. 107,7, Antimo
dter 4o
verändert 56,8.
Der Zentralverband der deutſchen Metallwalzwerks
Hütten=Induſtrie gibt folgende ab 17. November geltenden 1
Preiſe in RM. je 100 Kilo für Abſchlüſſe auf 100 Kilo) beig
Kupfer: Rohre 112.25 (bisher 112,50), Drähte und Stangen
(79,15). Die Preiſe für Kupferbleche und =Schalen ſow
Aluminium= und Meſſing=Halbzeug blieben unverändert.
Nach dem Bericht der Intereſſengemeinſchaft Deutſcher
Induſtrieller G.m.b.H., Berlin, tendierte der Rohjutemarkt
Firſts koſten neue Ernte: Oktober—November= Nov.—
Dez=
ſchiffung 16.10. Pfd. Sterl. je Tonne. Dezember—Janua
Produkkenmärkke.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Im Gegenſatz zu der eher etwas ſchwächeren Vorbörſe zeigte
der offizielle Berliner Börſenbeginn eine gut behauptete Ten=
denz. Zwar lagen vom Publikum kaum Orders vor, ſo daß die
Kurſe meiſt bei Mindeſtumſätzen notiert wurden, doch ſchien bei
der Spekulation eher das Beſtreben zu herrſchen, kleine
Deckungs=
käufe zu tätigen. Die Ungewißheit über die innerpolitiſche
Ent=
wicklung übte keinen ſtärkeren Eindruck auf die Börſe aus, da man
der Anſicht iſt, daß ſich auch bei einer zukünftigen Regierung —
ob ſie nun ein Präſidal= oder Parteikabinett ſein möge — die
Wirtſchaftspolitik nicht weſentlich von der augenblicklichen
unter=
ſcheiden wird. Der ſchwächeren Tendenz der vorgeſtrigen New
Yorker Börſe und dem Rückgang des Auslandsgeſchäftes in der
Maſchineninduſtrie ſtand als ausgleichendes Moment eine recht
beträchtliche Erhöhung der Roheiſen= und Rohſtahlproduktion im
Monat Oktober gegenüber. Der Reichsbankausweis per Medio
November wurde verhältnismäßig günſtig betrachtet. Die
Kurs=
veränderungen betrugen meiſt nur 0.25—0,50 Prozent nach beiden
Seiten, wobei aber doch die Beſſerungen überwogen. Einige
Werte konnten 1—2 Prozent anziehen. Im Gegenſatz zum
Aktien=
markt war die Stimmung am Rentenmarkt als ſchwächer zu
be=
zeichnen. Reichsſchuldbuchforderungen wieſen Rückgänge um 0,5
Prozent auf: Schutzgebiete waren ſehr ſchwach, auch
Induſtrieobli=
gationen und Pfandbriefe lagen im Angebot. Im Verlauf wurde
die Stimmung an den variablen Märkten allgemein freundlicher,
ausgehend von Farben ſetzte ſich eine Aufwärtsbewegung um 0,5
bis 1 Prozent, bei Harpener ſogar um 2 Prozent, durch. Da
Ma=
terial auch im Verlaufe von der Kundſchaft nicht herauskam, nahm
die Spekulation an faſt allen Märkten Deckungen vor.
zur Effektenbörſe war die Stimmung im Produktenverkehr auch
nach dem nunmehr erfolgten Rücktritt des Reichskabinetts weiter
ſchwächer. Die rein marktmäßigen Faktoren ſind jedenfalls von
ſtärkerem Einfluß als irgend welche Stimmungsmomente, zumal
man offenbar mit einſchneidenden Veränderungen in der
Agrar=
politik nicht rechnet. Das Inlandsangebot überſteigt weiterhin
die Nachfrage, und obwohl die niedrigſten Vorbörſenpreiſe bei
Börſenbeginn wieder überſchritten wurden, waren gegen geſtern
Preisverluſte zu verzeichnen. Das Mehlgeſchäft geht nicht über
die Deckung des laufenden Bedarfs hinaus, und der Export leidet
unter den Einfuhrerſchwerungen für deutſchen Weizen in
Eng=
land. Die Gebote lauteten für Weizen und Roggen am
Prompt=
markte wieder bis 1,5 Mk. niedriger, und auch im
Lieferungsge=
ſchäft traten Preisrückgänge bis 1,75 RM. ein, obwohl die
Staat=
liche Geſellſchaft weiter Material aufnahm. Nur Mairoggen war
weniger ſtark gedrückt.
ſchiffung 16.12/6 Pfd. Sterl. je To. Der Fabrikatemarkt im Dd
hatte vorübergehend etwas mehr Geſchäft. Das Heſſiiangge
iſt gut. — Am deutſchen Markt herrſchte beſſere Nachfrage.
Die Geſellſchaft Braunkohlen=Schwelwerk Hefrag in Woll
heim hat ihren Tagebau=Abraumbetrieb ſtillgelegt und 140 M
tern das Arbeitsverhältnis gekündigt. 120 Leute wurden
reits entlaſſen.
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat ihre
mit Wirkung vom 18. Nov. um 3 Prozent ermäßigt, nachd
am 14. d. M. um 1.5 Prozent erhöht worden waren.
Um eine Schließung der größten polniſchen Textilfabrik.
Firma Scheibler=Grohmann in Lodz, zu vermeiden, iſt eine
ſammlung nach Warſchäu einberufen worden, an der Ver) 0.5
der Regierung und der Gläubiger teilnehmen werden. Dun
Schließung der Werke würden 6000 Arbeiter brotlos werden
haben alle bereits ihre vorſorgliche Kündigung erhalten, die
in Kraft treten würde.
In der Sitzung des Internationalen Zinkkartells wurdel
Bedingungen für die Durchführung des vom 1. Januar ab aul
Jahr zu verlängernden internationalen Zinkabkommen !
chen. Nach Beſchlußfaſſung der einzelnen Gruppen wird. †
Dezemberſitzung das endgültige Abkommen unterzeichnet wei
77
Berliner Kursbericht
vom 18. November 1932
Deviſenmarkt
vom 18. November 1
Die Bewegung an der Frankfurter Börſe ſteht
haupt=
ſächlich unter dem Druck der innerpolitiſchen Unſicherheit. Weder
die Bankenkunden noch die Spekulation können ſich bei der
augen=
blicklichen politiſchen Lage zu größeren Geſchäftsabſchlüſſen
ent=
ſchließen, wodurch der ganze Börſenverlauf ruhig und ſtill liegt.
Wirtſchaftliche Momente lagen eher in günſtigem Sinne vor; vor
allem wird auf die faſt 33prozentige Steigerung der
Stahlerzeu=
gung im Oktober und die Zunahme der Eiſenerzeugung um
acht=
zehn Prozent verwieſen, wodurch Montanwerte eine gewiſſe
An=
regung erzielten. Der Rentenmarkt, der bis in die jüngſte Zeit
hinein immer noch bevorzugt war, und bemerkenswerte Umſätze
verzeichnet hatte, liegt plötzlich ſtärker vernachläſſigt. Die
Pro=
longation bzw. das Umtauſchangebot über die preußiſche
Schatz=
anweiſung, die allerdings nach Lage der Dinge erwartet werden
mußte, verſtimmte. Immerhin ſetzte ſich nach anfänglich
ſchwäche=
ren Kurſen auch am Rentenmarkt eine leichte Befeſtigung durch.
So lagen Altbeſitz 3 Prozent feſter. Neubeſitz waren behauptet,
ſpäte Schuldbücher zogen auf 69,5 nach 69,25 wieder an. Sehr
ſchwach lagen dagegen Schutzgebietsanleihe, die auf 5,6 nach
vor=
geſtern 6,3 Prozent zurückfielen. Hier liegen Exekutionen eines
ſpekulativen Großpaketes vor. Der Pfandbriefmarkt bleibt ſehr
ſtell; es kommt nur geringes Material heraus, ſo daß die Kurſe
ziemlich ſtabil blieben. Am Aktienmarkte zogen J.G.
Farbenindu=
ſtrie bei geringen Umſätzen bis auf 95,5 Prozent nach vorgeſtern
94.25 Prozent an. Scheideanſtalt und Erdöl lagen je 0,5 Prozent
höher. Kunſtſeide gut gehalten. Von Zellſtoffwerten Waldhof
0.25, Aſchaffenburger 1 Prozent feſter. Schiffahrtsaktien bis 0,25
Prözent freundlicher. Am Elektromarkt waren die
Kreisſteige=
rungen nur gering; es gewannen AEG. 0,25, Licht u. Kraft 0.50,
Siemens 1. Lahmeyer 0.25. Schuckert ſogar 0,5 Proz, ſchwächer.
Am Montanmarkt waren vorübergehend die Umſätze etwas
an=
geregter. Rheinſtahl und Stahlverein je 1 Proz. Harpener 1.
Mannesmann 0,75. Phönix 0.25 Prozent freundlicher.
Unver=
ändert waren Gelſenkirchen und Buderus. Am Kalimarkt waren
Aſchersleben 1,5 Prozent höher, Weſteregelen unverändert. Der
Markt für Einzelwerte zeigte kaum Umſätze.
Infolge der Unſicherheit über den Ausgang der Verhandlungen
über eine Kabinettsildung herrſchte auch an der Abendbörſe
weiter Zurückhaltung, doch waren die Kurſe an den Aktienmärkten
feſter, wobei auch die feſteren New Yorker Anfangskurſe anregten.
So eröffneten JG. Farben bei kleinſtem Geſchäft 0.75 Proz. feſter.
Sonſt waren Montanwerte weiter bevorzugt auf günſtige
Mel=
dungen aus der Induſtrie. Die Kurſe lagen meiſt 0.25—0.5 Proz.
höher. Auch Elektrowerte freundlicher. Am Rentenmarkt war
gleichfalls ein freundlicher Grundton feſtzuſtellen. Altbeſitz 0.25
Proz., ſpäte Schuldbücher ½ Proz. höher. Schutzgebiete waren bei
5.80 geſucht. Pfandbriefe / bis ¼ Prozent gebeſſert.
Berl. Gandels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A.E.8.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Nct
75.—
61.75
16.375
25.25
17.125
31.50
57.25
59.75
20.75
30.—
104.—
92.125
Me
Elektr. Lieferung
F. G. Farben.
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.eleltr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell
Rae
68.50
95.25.
38.—
71.375
36.75
52.—
101.50
36.—
52.125
38.—
38.875
34.—
Mne
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Berke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Banderer=Werke
Nar
38.50
163.50
43.125
23.875
108.—
36.25
16.25
46.25
11.50
19.75
71.—
26.25
24.75
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia.
Holland
Hslo.
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.)
1o0 Schillingls
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva 3.057
100 Gulden 189.18
100 gronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar.
100 Belga
100 Lire ai.s8 2
100 Franes 116.49 1
edt
6.024
.95
12.48511
0.33 7
1.83
n3.26
13.80
0.30g
4.209
56.36
Brieft
S.ose
52.05
2.49s
3.0gs
169.52
30.7
71.95
73.42
13.84
0.212
4.275
58.48
21.60
6.53
vio SiM
79.73
Darmftaster and Katlonaloanr Barnftadt, Bilat orr Areioher Bu
Frankfurter Kursbericht vom 18. November 1932.
Steuergutſcheine
fällig 1. 4. 34...
„ 1. 4. 35...
„ 1. 4. 36 ...
„ 1. 4. 37...
„ 1. 4. 38...
6%Dtſch. Reichsanl
„ b. 27
6%.
5½% Intern.,,
6%Baden ....."
6%Bahern ....
68 Heſſen ...v. 29
6% Preuß. St. b. 28
690 Sachſen v. 271
62 Thüringen .23
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4ſ,
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löſungsanl.. . . ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden.
6%Berlin ...v. 24
68 Darmſtadt ..
6% Dresden. . v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
„ v. 28
82 Mainz uuseas
6% Mannheimp. 27
6% München .b. 291
6% Wiesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbk.
6 „ Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
43% „ Kom.=Obl.
90l,
85
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75.25
71
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77.5
65.75
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Wee
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
62 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſ. Goldobl. R.11
R.1s
6% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
*AuslSer. I
„ .„ Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Hyp.Bk.
5 ½%„ Ligu.=Pfbr.
835 Frkf.Hyp.=Bk.,
5½% „ Lig. Pfbr.
Goldoblig.
6%
16% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hyp.=Bk.
5½% u Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% „ Goldoblig.
6% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....!
5½% Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B
6% Daimler=Benz
% Dt. Linol. Werkel
16% Mainkrw. v. 261
88
57.25
RJ
59.5
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S0),
75.25
78
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81.5
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85.75
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82
84
86
81.25
57.5
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Mitteld. Stahl.
„Ver. Stahlwerke
5% Voigte Häffner
F. 6. Farben Bondsl
5% Bosn. L. E.B
2.Inveſt.
% Bulg. Tab.v.02
4½,2 Oſt. Schätze
4%0 Oſt. Goldrente
vereinh. Rumän
4½%
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„ 1. Bagdadl
43
Zollanl.
4½% Ungarn 1913/
41% „ 1914
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1910
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4% Liſſabon
420 Stockholm,,
Aktien
Ala. Kunſtzüdeunie
A. E. 6. ....
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg. Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, F. P..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
F. 6. Chemie, Baſel
Chem. Werke Abert
Chade .........."
Sontim. Gummiw.
68.55
R
69.5
95.5
10.75
10
10.5
8.9
PI.
34
6.1
6.1
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54r.
31.5
29.5
59
104.75
44.5
51.75
126.5
34
46
„Contin. Linoleum.)
Daimler=Benz ....
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl ......"
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
„ Linolwerk.Ber
Dortm. Ritterbräu
Oyckerhoffe Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
F. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenk. Bergwerk.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner=Kahſer.
Grünc Bilfinger. 11
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger Kempf.
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.. ..
Sochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamml
„ Genüſſe
Junghans .......
Kali Chemie .....
3
139
3
3.
46
68
94.75
18
34.5
95.5
25
38.25
71.25
R
168
52
93
36.5
34.5
33.5
6is
53
94.5
16
Aſchersleben 108
Me He
glöcknerwerke ...
gnorr C. H...
Lahmeher & Co.
Laurahütte ......"
Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch.
Butz, Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br...
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild.
MotorenDarmſtadt
Sberbedarf ....."
Bhönix Bergbau ..
Reiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen.
„ Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan.
(Roeder, Gebr. . ..
Rütgerswerke ..
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackſbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert, Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G./134
KEellus Bergbau...
Thſir. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard .
lunterfranken ....
Ver, Stahlwerke ..
36.5
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70.5
193
58
20.5
33.25
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37
38.75
164.5
172
835
49
119.5
56
31
Ver. Ultramarin.21
Boigt & Haeffner.
Bahß & Frehtag:
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Memel.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. .
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Hypotherbk.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bankund Dise.
Dt. Eff. u. Bechſel
Dresdner Bank...
Frankf. Bank..
Syp.=Bank.
Mein. Hyp.=Bank.
Pfälz. Hhp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbank
A.=G. f. Verkehrsw.
Alla. Lokalb. Kraftw
720 Dt. Reichsb. Vze
Hapag ......"
Nordd. Llohzd...
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung ...
. . Verein. Verſ.
Frankons Rücku.Ml
Mannheim. Verſich.
Otavi Minen...
SchantungHandels”
tag, 19. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 322 — Seite 13
R O M AN dere
vant
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ud dann ſchob ſich faſt geſpenſtiſch ein Gebäude heran,
das izige weit und breit, in der trüben Helligkeit der
ſchnee=
bedachen Ebene ein dunkler Komplex, flach, grau und
ver=
hyeomen, finſter bis auf das Reklametransparent über einer
Toreinfahrt, die endlich erreicht wurde. Hinein ging es,
Umdrehungen noch, man war angelangt. Vaugham ſtieg
zus ſhil folgte ſchnell, froh, der ſüßlichen Schwüle des Coupés
untwomen zu ſein. Wieder ein Garagenhof, diesmal von allen
Heſre begrenzt. Aufmerkſam blickte er ſich um und verſuchte
ſeim ſpärlichen Licht einer einzigen ſchlechten Birne ſich zu
früſtuteren. Mäßig großer viereckiger Hof, an drei Seiten
ſieuige Boxenbauten, an der vierten, der Straßenſeite, das
ſaus flach, einſtöckig, ſchwarz, zwei Torwege, Einfahrt links
om ſof, Ausfahrt rechts, in dem etwa ſechs, acht Meter breiten.
unestil zwiſchen beiden nur die Haustüre, an der eine dunkle
zeſrat lehnte.
Fommen Sie” befahl Vaugham halblaut und eilte, nicht
hik erwartet hatte, zur Haustüre, ſondern zum
Ausfahrt=
ſrwe, an den ſich, im Dunkel der Nacht nur angedeutet, noch
Abäudeteil anzuſchließen ſchien.
Rilipp Spoor ſog mit beiden Lungen tief die Reinheit der
e Luft in ſich hinein und folgte.
Die Peripherie der großen Städte.
gibt nichts Troſtloſeres als ſie, zumal im Winter.
Ze Wege aus dem Lichtmeer menſchenbelebter Plätze hören
flch auf, Straßen, verwahrloſt und ſchmutzig, mit müden,
ntzten Häuſern, deren riſſiges Mauerwerk abbröckelt
ver=
jäh im Nichts. Eine Schutthalde frißt ſie auf, ein
17.
ſturzaun zerſchneidet ſie Stapelplätze legen ſich erdrückend
ſber, Lager von vergeſſenen Firmen, die nichts mehr zu
oder zu transportieren haben, das Ende ſind
Schreber=
jei verlaſſen wie ausrangierte Friedhöfe, mit Lauben aus
Fenſterläden oder verſchliſſenen Karoſſerien, rührſelig und
einlich zugleich. Und über der ganzen ſchmieriggrauen Zone
Stadt, nicht Land, die Verlaſſenheit der Wüſte, die
Troſt=
zuit der Verbannung und die Ahnung von finſteren
Ge=
ſnſſen, die ſich hier in ungefährdeten Schlupfwinkeln
ge=
zmlt haben. Zuweilen ein verfrühter Vortrupp der Kultur,
moderne Baublocks, farbig, hygieniſch, manchmal auch ſchön,
liden, Wirtſchaften und kleinen Raſen, eine Welt für ſich,
telbar der Wüſte gegenüberliegend — zuweilen nur
Bau=
ße die ſich zu weit in die Oede hineingewagt haben und von
Antnſſſertickt worden ſind, ewig unvollendete Prachthäuſer, Ruinen
Fſrhter Konſortien oder der Inflation —, ein, zwei
halb=
kleinen Hädchen
grösste Freude
sind die hübschen Mäntelchen
bei Rehfeld und die reizenden
ausgemauerte Stockwerke hoch und eingefriedigt von
beſchmier=
ten Lattenzäunen, die nichts mehr zu ſchützen haben.
Eine ſolche Bauſtelle lag am Oſtrand des rieſigen Flugfeldes.
Mitten in der Wüſte war ſie einſt angelegt worden an
einer Straße, die damals nur in der Einbildung des
Flur=
planes beſtand, vor Jahren, als noch niemand an eine weitere
Ausdehnung des Flughafens dachte. Bis zur Höhe des erſten
Stockwerkes hatte das Geld gereicht, dann war der Bau verlaſſen
worden, und auch, nachdem vor längerer Zeit ein Wechſel des
Eigentümers im Grundbuch eingetragen war, blieb lediglich
der fortſchreitende Verfall die einzige Veränderung. Immer
grauer und unanſehnlicher wurden die roten Backſteine. Bei
einem Unwetter war die ſchwächſte der morſchen Außenwände
eingeſtürzt, es ſah aus wie ein Haus aus Baukaſtenſteinen,
wenn das Kind die Luſt am Spiel verloren hat — nur der
Zaun, der das Grundſtück umgab, hatte ſtandgehalten. Seinen
Bohlen, über mannshoch und mehrere Zoll ſtark, mit der
vier=
maligen Warnung „Betreten lebensgefährlich!” ſchien weder die
Zeit noch die Neugier der Menſchen etwas anhaben zu können,
denn es war eine merkwürdige, wenn auch nirgendwo regiſtrierte
Tatſache, daß nicht nur die Behörden, ſondern auch die Trupps
ſtrolchender Straßenjungens den ganzen Komplex vergeſſen
hatten. Die mit der Brandmauer eines wenig benutzten
Schup=
pens an den Bauzaun anſchließende Garage und Fahrſchule von
Alois Dierlamm, die zur ſelben Zeit entſtanden, aber
fertig=
geſtellt worden war, das einzige Anweſen weit und breit,
ein=
ſam am Rande des ungeheuren Flugplatzes liegend, kümmerte
ſich auch nicht um die traurige Nachbarſchaft. Fragte einer der
wenigen Kunden, die ihren Wagen hier untergeſtellt hatten,
Herrn Dierlamm nach dem Nebengrundſtück, begann er zu
feixen: „ne Irabſtelle”, ſagte er, „ſeit fünf Jahren nicht
er=
neuert. Wenn die Würmer alles verdaut haben, werd’ ich ſie
übernehmen”, Vorhaltungen, daß ſeine 22 Boxen dem durch die
Frequenz des nahen Flugplatzes geſteigerten Anſpruch bei weitem
nicht mehr genügten, pflegte er abzuwimmeln. „Ich kenne das,
Herrſchaften. Schneller wie das Haus wachſen die Schulden.
Nee, mir langt’s ſo.”
Uebrigens war Herr Dierlamm ſelbſt wenig zu ſehen,
Ver=
handlungen mußten meiſtens mit Fritz, dem Garagenmeiſter,
geführt werden, der in ſchwarzem Lederanzug und hohen
Gamaſchen, mit dem verſchmitzten Lächeln kohlſchwarzer Augen
unter verwilderter Mähne genau ſo ausſah, als ob er mit allen
Dingen fertig würde, die von ihm verlangt wurden, und noch)
mit ein paar mehr. Auch Fritz war oft abweſend, tagelang,
manchmal einige Wochen. Mitſamt dem Auto wurde er an
Fremde vermietet — die letzte Zeit hatte er hauptſächlich in
Miſter Vaughams Dienſten geſtanden und auch an dieſem Abend
die Limouſine aus der Stadt herausgeſteuert.
Kaum waren Vaugham und Philipp Spoor im Dunkel des
Ausfahrttores verſchwunden, als durch die Einfahrt unerwartet
ein Wagen in den Garagenhof rollte. Fritz, der den Plymouth
haſtig in einer Box untergebracht hatte, noch im Fahrdreß,
ſchaltete nach prüfendem Blick auf die Torwege Licht ein.
Helligkeit blendete über den leeren Platz, alle Boxen waren
ge=
ſchloſſen, nicht die Spur eines Wagens und, außer Fritz, kein
Menſch zu ſehen. Mürriſch näherte er ſich dem Ankömmling,
einem Lincolncabriolet von fabelhaftem Profil, dem ein
Fach=
mann auch um zwölf Uhr nachts bei 15 Grad Kälte ſeine
An=
erkennung nicht verfagen konnte.
„Wünſchen?” fragte Fritz und muſterte das Junere des
Wagens. Ein jüngerer Mann in herrſchaftlicher
Chauffeurs=
uniform mit offenem Geſicht und gewinnender Freundlichkeit
ſprang heraus. „Stoff”, ſagte er, „mein Kapitän, wat’n ſonſt?"
Aus der geöffneten Türe des leeren Vierercoupés drang
eine feine Duftwolke. Fritz fchnupperte. Parfüm war ſeine
Spezialität. Als Freund vieler Zofen und mancher Gnädigen
kannte er ſich gewiſſermaßen auch von Berufs wegen in den
verſchiedenen Wohlgerichen aus — dieſe Miſchung von
Herb=
heit und Süße, die etwas vom Aroma reifer Früchte beſaß,
war ihm noch nicht begegnet. „Wo kommſtenn du her,” knurrte
er mißtrauiſch, indem er den Hebel der Shellpumpe
herunter=
drückte, „wohl ſchwarz, wat?‟ Der andere lachte. „Haſt du ein
Auge, Menſch!” machte er mit ſpöttiſcher Anerkennung, „iſt
ſchon aus, leider. Um zwölf Uhr fünfzig kommt meine Olle
angeflogen. Direkt aus Moskau. Gott ſei Dank ine Stunde
Verſpätung, da kann ich nochmal eben über den Wagen polieren.
Eener ſagte mir, bei euch ginge das am beſten!“
„Wat is los? — Willſt du vielleicht noch die Karre hier
ſpaſchen?” — Fritz trat dicht an den anderen heran und ſah
ihm ſcharf in die Augen: „Sag mal, deine Kleine hat aber
iu=
verdammt penetrantet Parfüm. Ich kenn mir dadrin aus. Da
koſt” een Fingerhut voll mehr als in Ballong Brennſtoff bei
Dierlamm. Kannſten du dir det leiſten?”
Der Schwarzfahrer klopfte ihm ſchällend auf den Rücken,
und Fritz bemerkte erſtaunt, daß da die Handſchrift nicht ganz
mit der blonden Harmloſigkeit übereinſtimmte. „Donnerwetter”,
lachte der Fremde, „du ſcheinſt wirklich Fachmann zu ſein! —
Ob ich mir das leiſten kann? — Heut leider nicht mehr. Vor
vierzehn Tagen noch aktiv im Treſorraum am Waterlooplatz,
Menſch, aber jetzt haben mir die verdammten Penner det janze
Moos ausgekratzt, vielleicht habt ihr hier hinter Kottbus auch
was davon gehört!“
(Fortſetzung folgt.)
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Samstag, 19. November, ½9 Uhr: Strelch-Orchester-Konzert
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Sonntag, 20. November, ½9 Uhr: Klassischer Konzert-Abend
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Die verkaufte Braut
Nach der bekannten komischen Oper
von Friedrich Smetana.
Die beiden großen Stars der Berliner Staatsoper
Jarmila Novotna und Willi Domgraf - Faßbaender
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zum erstenmal im Tonfilm.
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