Einzetnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Elch 2maligem Erſcheinen vom 1. Novembei
urmaber 2.— Reichtmark und 20 Pfennig
gühr abgebolt 2.— Reſchsmark, durch die
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigeuev Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 319
Mittwoch, den 16. November 1932. 195. Jahrgang
21 mm brelte Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 35 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breit/2 Reichsmarl Anzelgen von auswärts 3s Reſchepfg.
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zelle 300 Reſchsmari. Alle Preiſe in Reichsmark
( Dollar — 4.20 Marf). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
ede Verpflſchtung gut Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlſcher Beitrelbung ſäll jeder
Nabatt weg. Banſkonto Deutſche Bani und Darm
ſtädter und Nationalbant.
eatſchland und der franzöſiſche Plan
rüſtungsplan, ſondern Wiederauferſtehung des Genfer Prokokolls zur Sicherung der europäiſchen
Vormachtſtellung Frankreichs und des kerrikorialen Status gud.
Ein unmöglicher Plan.
* Berlin, 15. Nov. (Priv.=Tel.)
Bo von den Franzoſen am Montag abend in Genf
ver=
entlite Abrüſtungs= und Sicherheitsplan iſt erſt am Dienstag
ih inAuswärtigen Amt eingetroffen. Schon eine flüchtige
Prü=
ng in ergeben, daß er nichts enthält, was geeignet ſein könnte,
Akiſtungskonferenz neuen Auftrieb zu geben. Er hält ſich
Mihen der jüngſten Ausführungen Herriots und der
zahl=
en ſsmmentare der franzöſiſchen Preſſe, ſcheint allerdings
in=
iſchie noch eine Verſchlechterung erfahren zu haben. Für die
ſichierung ſtellt er eine hundertprozentige Enttäuſchung dar.
fizürzverlautet darüber:
Sergeſtern veröffentlichte franzöſiſche Plan charakteriſiert ſich
rch uen Aufbau von vornherein nicht als ein Abrüſtungsplan,
ide ails ein Plan zur politiſchen Organiſierung Europas nach
ᛋl annten franzöſiſchen Geſichtspunkten. Es ſind in neuer
umid alten Gedanken des Genfer Protokolls, die hier wieder
ſenamen werden, und die ſchließlich auf die Sicherung des
zalen status auo hinauslaufen.
ei enthält der Plan zwei weſentliche logiſche
Konſtruk=
zeher. Er verbindet einmal Maßnahmen, die ſofort ver=
„rllſc werden könnten und müßten, mit ſolchen, deren
Durch=
ruät lange Zeit erfordern würde. Ferner macht er
Sicher=
ſtsnahläge, die eine bereits vollzogene allgemeine Abrüſtung
dofnn gewiſſen Rüſtungsausgleich zwiſchen allen Staaten zur
varſtzung haben müßten. Die Frage der deutſchen
Gleich=
rechryung wird in dem franzöſiſchen Plan vollſtändig offen
Die Verwirklichung unſerer Anſprüche wird in eine
Zukunft verſchoben, wenn auch eine Art Rahmen dafür
r Beſtimmung geſchaffen iſt, daß in allen Staaten
die=
ſſtesorgauiſation zur Durchführung gelangen ſoll.
Deulſche Bedenken
ggen Erweikerung des Sankkionsſyſtems und
elopäiſchen konkinenkalen Richkangriffspakk.
udn einzelnen Punkten des Plans iſt folgendes zu
be=
eikehn Soweit das Kapitel I des franzöſiſchen Plans in Frage
unt ind hier nach wie vor die in Anlage E zum
Locarno=
rlng feſtgelegten Vorbehalte von Bedeutung,
ich auf die beſondere militäriſche und
geo=
awliſche Lage Deutſchlands beziehen und die
Rihüeem Jahr viele Staaten zu eigen gemacht haben.
Tſtvorauszuſehende engliſche Ablehnung einer Erweiterung
5 SAtionsſyſtems hat die franzöſiſche Regierung dazu geführt,
im 9enpunkt ihres Sicherheitsſyſtems den europäiſchen
kon=
tengin Nichtangriffspakt zu machen. Hier erheben ſich alle die
edeugſe, die deutſcherſeits ſeit Jahren gegen ein ſolches Syſtem
Uten)yemacht worden ſind.
Derewigung der polikiſchen Hegemonie
Ninzelner Skaaken und Stagkengruppen.
DAolitiſche Hegemonie, gegründet auf militäriſche
Ueber=
lelsheit einzelner Staaten und Staatengruppen wird hier
it pe higt. Das franzöſiſche Bündnisſyſtem wird in
Völker=
bundsform ſanktioniert,
„obek as ganze Syſtem von demjenigen Staat als bequemes
ſeſtvſwent gehandhabt werden kann, der ſich mit ſeinen
Tra=
hantich im Völkerbundsrat eine einfache Mehrheit zu ſchaffen
Im Beſonders charakteriſtiſch für die franzöſiſche Einſtellung
* dch die Einzelbeſtimmung über beſtehende beſondere
Ver=
nbgſiagen, womit natürlich die Demilitariſierung des
Rhein=
ndes gerneint iſt, die mit allen ſich daran knüpfenden
mili=
friſek Konſequenzen in Geltung bleiben ſoll.
Bk Vereinheitlichung oder Standardiſierung der euro=
PSſen Feſtlandarmeen iſt wohl der einzige geſunde Ge=
DeA, den der franzöſiſche Plan enthält. Deutſcherſeits
be=
ſtihte in Grund, dieſen Punkt und den damit verknüpften
Bhclag einer beſonderen Völkerbundsarmee abzulehnen.
Zweideukig und grokesk.
hr zweideutig ſind die Ausführungen des
Msshen Plans über die Sonderrechte und Son=
Ilung der Kolonialmächte, die anſcheinend ihre
lenmeen nicht oder nicht weſentlich abzurüſten brauchen.
* bſcke Teil der franzöſiſchen Kolonialarmee von 250 000
AhMlanggedienter Truppen iſt nur wenige Dampferſtunden
9 Franzöſiſchen Mutterland entfernt, zum Teil iſt er ſogar
7 Afueich garniſoniert.
Nia groiesk mutet der Vorſchlag an, das den Milizarmeen
Seh ende ſchwere Material unter einer nominellen Völker=
NEytrolle in den einzelnen Ländern ſelbſt zu lagern und
2faat nach ſeinem Ermeſſen, falls er ſich angegriffen fühlt,
* ur Verfügung zu ſtellen. Daß auch andere angegriffene
S 2 Euf dieſes Material zurückgreifen können, iſt utopiſch, da
D Ddie Angehörigen einer Milizarmee mit ſchwerer Artillerie,
Iſe nicht ausgebildet wurden, und mit Flugzeugen nichts
3Mgen wüßten.
Neſe Weiſe will Frankreich es vermeiden, ſeine
unge=
vm Mengen ſchweren Materials durch Zerſtörung, die
Deutſchland hundertprozentig durchführen mußte, auch nur
zu reduzieren. Es ſichert ſich damit eine Ueberlegenheit auf
dem Gebiet der qualitativen Rüſtungen, die dazu führen
muß, die Ungleichheit, die wir bekämpfen, zu verewigen.
Unklar formuliert iſt die an ſich durchaus
be=
grüßenswerte Forderung nach einer
internatio=
nalen Kontrolle der Waffenfabrikation. Was
die Kontrolle mit Inveſtigationsrecht anlangt, die
der Plan fordert, ſo wird dieſe deutſcherſeits nicht grundſätzlich
abgelehnt, wohl aber auch deutſcherſeits gefordert,
daß eine ſolche Kontrolle gleiches Recht, gleiche
Beſchränkungen und gleiche Pflichten zur
Vor=
ausſetzung hat.
Alle Geſichtspunkte einer durchgreifenden und radikalen
Abrüſtung fehlen völlig.
Es iſt keine Rede von einer Abſchaffung der Schiffe über 10000
Tonnen und der U.=Boote. Zur Abrüſtung der Luftſtreitkräfte
wird nur Bekanntes wiederholt.
Auswirkungen des franzöfiſchen Plans.
Verkagung der effektiven Abrüſtung auf längere Zeik.
Gleichberechkigung und Sicherheit nur für
Frankreich und ſeine Trabanken.
Aus dem Geſagten ergibt ſich, daß die Abrüſtungswirkung des
franzöſiſchen Plans, wenn er angewandt würde, recht geringfügig
ſein müßte. Die nächſte Wirkung wäre jedenfalls eine Vertagung
der effektiven Abrüſtung auf längere Zeit. Der Plan iſt auch in
ſeinem beſcheidenen militäriſchen Teil vollkommen auf die
franzö=
ſiſchen Bedürfniſſe und die Entwickelung des franzöſiſchen Heeres
zugeſchnitten, das auf dem Wege einer fortſchreitenden Verkürzung
der Dienſtzeit nunmehr an der Milizgrenze angelangt iſt. Der
Plan ſieht vor, daß andere Staaten dem franzöſiſchen Beiſpiel
fol=
gen ſollen, um den Abſtand, der zwiſchen dem franzöſiſchen und
an=
deren Heeren beſteht, aufrecht zu erhalten. Tatſächliche
Gleich=
berechtigung und die Sicherheit, die aus der allgemeinen
Ab=
rüſtung entſpringt, wird anderen Staaten nicht gewährt. Dieſe
werden auf juriſtiſche Sicherungen verwieſen ſowie auf den Schutz,
den ihnen die franzöſiſchen Armeen auf Grund des Artikels 16
zu=
teil werden laſſen würden. Damit ſoll die politiſche Suprematie,
die ſich aus der militäriſchen Wehrmacht ergibt, verewigt werden.
Das Fehlen von konkreien Borſchlägen
für die Berminderung der milikäriſchen Kräfte
muß auf das ſchwerſte enkkänſchen.
Es iſt vorauszuſehen, daß bei Befolgung des
franzö=
ſiſchen Vorſchlags eine fünfjährige
Abrüſtungs=
konferenz anſtelle einer fünfjährigen
Ab=
rüſtungsetappe treten würde. In Paris hat man,
offenbar im Gegenſatz zu London, noch immer nicht Sinn und
Zweck der Abrüſtungskonferenz erkannt. Es bleibt abzuwarten,
was die amerikaniſche Regierung, die das heute ſo brennend
ge=
wordene Problem der interalliierten Schulden mit der Abrüſtung
in Zuſammenhang gebracht hat, hierzu zu ſagen haben wird. An
der Frage der Regelung der interalliierten Verſchuldung iſt aber
die ganze Welt nicht weniger intereſſiert wie an der Abrüſtung
ſelbſt.
Kühle Aufnahme des Planes
bei den Genfer Delegakionen.
Genf, 15. November.
Der franzöſiſche Plan iſt in Genf, das hat ſich im Laufe des
Dienstag mehr und mehr ergeben, von allen Seiten ſehr kühl und
ſehr ſkeptiſch aufgenommen worden. Die Bedenken, die gegen den
Plan geäußert werden, erſtrecken ſich auf ſeine Geſamtheit, ſowie
auf zahlreiche Einzelheiten des Planes, wobei vor allem ſein
widerſpruchsvoller und unklarer Aufbau gerügt wird.
In amerikaniſchen Kreiſen fragt man ſich, ob eine
Umwand=
lung des Kriegsächtungspaktes in einen Konſultativ=Pakt mit der
Möglichkeit paſſiver Sanktionen durchführbar ſei, während man
auf engliſcher Seite die in Genf in mehrfacher Geſtalt
auftauchen=
den Sanktions=Ideen aus grundſätzlichen Erwägungen ablehnt,
und auch Bedenken gegen die kontinental=europäiſche gegenſeitige
Waffenhilfe äußerſt, da man der Anſicht iſt, daß ein derartiges
Abkommen nicht nur innerhalb der kontinental=europäiſchen
Staaten, ſondern auch von der kontinental=europäiſchen Staaten=
Gruppe gegen außenſtehende Länder wirkſam gemacht werden
könne. Auf engliſcher Seite ſind es auch gerade die Vorſchläge
über die Schaffung einer internationalen Luftflotte, die
Wider=
ſpruch hervorrufen, beſonders, da in dieſem Teil des Planes die
Möglichkeit offen gelaſſen worden iſt, eine kontinentale Luftflotte
zu ſchaffen, falls England ſich nicht an einem derartigen
Luft=
rüſtungs=Abkommen beteiligen ſollte.
Der Plan hat, wie in engliſchen Kreiſen, die ihn vorher
ſchon teilweiſe kannten, behauptet wird, in letzter Stunde
ſtarke Abänderungen erfahren, und ſtellt
des=
halb nicht mehr denjenigen Plan dar, den man
nach den Erklärungen Herriots und Paul=
Boncours erwarten konnte, ſondern umfaßt
durchaus neue Vorſchläge, denen der Einfluß des
franzöſiſchen Generalſtabs anzumerken iſt
Ehrlichkeit in der Abrüſtungsfrage.
Von
Kapitän zur See a. D. von Waldeyer=Hartz.
Der britiſche Außenminiſter Simon hat in ſeinen
bedeutungs=
vollen Ausführungen vom 10. November ds Js. die Auffaſſung
vertreten, Frankreichs jüngſter Rüſtungsplan ſtelle eine
end=
gültige Bemühung dar, der deutſchen Forderung auf
Gleich=
berechtigung entgegen zu kommen. Dem Buchſtaben nach mag
Herr Simon recht haben. Es fragt ſich nur, wo bleibt die
Ehr=
lichkeit?
Auch in dem neuen franzöſiſchen Entwurf iſt mit dem beſten
Willen nicht mehr als eine Stimmungsmache zu erkennen, die
ausgeſprochen Frankreichs Vorteile zu wahren ſucht. Man treibt
unentwegt franzöſiſche Politik und hintertreibt dadurch das
Ab=
rüſtungsbegehren der Völker. Wenn es jemals eine einfach zu
löſende Frage gegeben hat, ſo iſt es die der Abrüſtung. Man
muß nur ehrlichen Willens an ſie herangehen und nicht
ſelbſt=
ſüchtig mit verdeckten Karten ſpielen. Iſt es ehrliche
Abrüſtungs=
bereitſchaft, wenn ein Pazifiſt wie Herriot am 3. November in
Touloſe in alter Halsſtarrigkeit den Standpunkt vertritt, an
Frankreichs Führerſtellung in Europa dürfe nicht gerüttelt
wer=
den? Für Frankreich käme eine Abſchaffung der ſchweren
Artil=
lerie, der Kampfwagen, der Flugzeuge, ja ſeines geſamten
Rieſenheeres nicht in Betracht, während Deutſchlands kleiner
Armee nicht einmal eine zeitgemäße Bewaffnung zugeſtanden
wird? Es iſt auch nichts damit gewonnen, wenn Frankreich ſeine
Stellungnahme in all dieſen Dingen nach wie vor ſtark einnebelt.
Im Gegenteil, die Abrüſtungsfrage iſt nur nach ſimpelſten
For=
meln lösbar, nicht aber mit Ueberlegungen, die ſich im Reiche
der Hypotheſen verlieren und an Spitzfindigkeit ihres Inhalts
kaum noch überboten werden können. Eine gute Grundlage für
eine gerechte Abrüſtung bot der Hoover=Plan, der ſich auf die
Bevölkerungszahl ſtützte. Frankreich will hiervon nichts wiſſen.
Es lehnt jedes Zugeſtändnis ab, das ſtark bevölkerten Ländern
eine ſtärkere Wehrmacht als ſchwachbevölkerten zuſpricht, und
verrät damit, daß es der Frage der Gleichberechtigung völlig
ver=
ſtändnislos gegenüberſteht.
Man kann ſich des Gedankens nicht erwehren, daß es
Frank=
reichs militärpolitiſches Ziel iſt, durch geſchickt betriebene
Ver=
handlungen Deutſchland auf einen Weg zu treiben, der zur
Zer=
ſchlagung unſerer zahlenmäßig ſchwachen Reichswehr führt. Es
iſt doch ſehr eigenartig, daß Herriot auf die Unteilbarkeit der
Land=, Luft= und Seerüſtung hingewieſen hat, während Paul=
Boncour ſich über die Seeabrüſtung völlig ausſchweigt. Wer die
franzöſiſche Taktik kennt, weiß, daß der franzöſiſche
Kriegs=
miniſter bewußt ſo und nicht anders verfährt, um zunächſt
ein=
mal Deutſchland auf einen beſtimmten Wehrzuſtand ſeiner
Landſtreitkräfte feſtzulegen. Die anderen Fragen beſchäftigen
Paul=Boncour zunächſt nicht. Ihre Regelung wird ſpäterhin, ſo
hofft er, ganz von ſelbſt zu Frankreichs Gunſten erfolgen, wenn
erſt einmal das 100 000=Mann=Heer in ſeinem innerſten Kern
geſchwächt ſein wird.
Der Gipfel der Unaufrichtigkeit wird jedoch erreicht, wenn
Herriot und ſeine Gefolgsleute unentwegt davon reden,
Deutſch=
land verfolge bei ſeinen Forderungen nach Gleichberechtigung
letzten Endes die Wiederaufnahme des unſeligen Wettrüſtens.
Der Widerſinn dieſer Darſtellung iſt ſo offenkundig, daß es ſich
ſtreng genommen erübrigt, auch nur ein einziges Wort der
Ent=
gegnung zu verlieren. Immerhin ſei feſtgeſtellt, daß ein Staat,
der über Tauſende von ſchweren Geſchützen, Tanks und
Flug=
zeugen verfügt und ſie nicht abſchaffen will, nicht das Recht hat,
einem fremden Staat, der ſolche Waffen überhaupt nicht beſitzt,
den Vorwurf zu machen, er beginne ein neues Wettrüſten, wenn
er dieſen Zuſtand der Wehrloſigkeit nicht mehr länger ertragen
will!
Der gefährlichſte Punkt des neuen franzöſiſchen
Abrüſtungs=
programms iſt in der Frage der Beibehaltung von
Sonderſtreit=
kräften für die Ueberſeegebiete zu erblicken. Wir haben im
Welt=
kriege nicht nur das geſamte franzöſiſche Aufgebot von Farbigen,
ſondern auch farbige engliſche Truppen auf dem europäiſchen
Kriegsſchauplatz auftauchen ſehen und dadurch zur Genüge
er=
fahren, welchem Nebenzweck Kolonialtruppen gegebenenfalls
die=
nen können. Nicht genug damit, die farbigen Franzoſen ſind auch
zur Beſetzung des Rheinlandes in ausgiebigſtem Maße verwandt
worden. Wenn Sonderſtreitkräfte für Ueberſeegebiete beibehalten
werden ſollten, dann müßte in irgendeiner Weiſe die Gewähr
dafür geboten werden, daß dieſe Sonderſtreitkräfte unter keinen
Umſtänden zur Verwendung im Heimatgebiet herangezogen
werden dürfen. Für Belgien beſteht ein ſolches Geſetz. Es iſt
auch durch Artikel 22 des Völkerbundspaktes für die
Mandats=
gebiete feſtgelegt worden. Darüber darf man ſich jedoch nicht
im Zweifel ſein, daß alle ſolche Abmachungen letzten Endes nur
auf dem Papier ſtehen. Frankreichs bisher in Fragen der
Ab=
rüſtung bewieſene Ehrlichkeit iſt jedenfalls kein Garant, dem
man trauen könnte. Sonderſtreitkräfte für Ueberſee werden von
ihm unter allen Umſtänden als eine weſentliche Stärkung der
Heimatſtreitkräfte angeſehen werden; ſolange jedenfalls, als die
Möglichkeit beſteht, ſie auf dem Transportwege heranzuſchaffen.
Der franzöſiſche Kolonialbeſitz in Nordafrika liegt nun aber als
Nachbar zum Heimatland. Es ſcheint demnach ſo gut wie
aus=
geſchloſſen, daß Frankreich aus dieſer Lage keinen Nutzen ziehen
würde, wenn es jemals wieder auf europäiſchem Boden um
ſein Daſein kämpfen müßte.
Seite 2 — Nr. 319
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vor den Parkeiführer=Beſprechungen.
Sondierungen des Kanzlers.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Herr v. Papen iſt ein Mann der Ueberraſchungen, ſehr zum
Entſetzen der Bürokratie. So iſt er, als das Leipziger Urteil
fiel, auf die Jagd gefahren. So iſt er am vorigen Samstag,
während der Verfaſſungsausſchuß des Reichsrates und der
Land=
gemeindetag ihn erwarteten, während er doch nur an einer
Stelle ſein konnte, einfach nach Schleſien gefahren. Offiziell, um
dort ein Arbeitslager zu beſuchen, tatſächlich aber wohl, um
möglichſt unauffällig Gelegenheit zu politiſchen Unterhaltungen
zu finden, die ihn bei ſeinen Verhandlungen mit den Parteien
unterſtützen können. Auch auf der Rückfahrt von Dresden iſt er
nicht, wie erwartet wurde, am Montag abend nach Berlin
zu=
rückgekehrt, ſondern hat in Halle plötzlich den Zug verlaſſen und
iſt im Kraftwagen zu dem Grafen Wuthenau auf Schloß
Hohen=
turm gefahren, wo er die Nacht verbrachte. An amtlicher Stelle
wird dieſer Beſuch als eine rein freundſchaftliche Angelegenheit
bezeichnet, doch wird man kaum fehlgehen in der Annahme, daß
es ſich um eine politiſche Vorbereitung handelt, offenbar, um
auf dem Umweg über den Grafen Wuthenau und deſſen
Verbin=
dungen die Beziehungen zu München anzuknüpfen und Adolf
Hitler zu veranlaſſen, daß er die Reichskanzlei nicht boykottiert,
ſondern mindeſtens einen Vertreter ſchickt. Inwieweit das
ge=
lingt, wird ſich erſt am Donnerstag zeigen.
Die Ausſichten für Papens Berhandlungen.
Die für Dienstag vorgeſehenen Parteiführerbeſuche ſind
ſämtlich auf Mittwoch verſchoben worden. Kaas vom Zentrum,
Schäffer von den Bayern und Dingeldey von der Volkspartei.
Am Donerstag folgt vielleicht, wenn die auf Umwegen geführten
Verhandlungen mit den Nationalſozialiſten Erfolg haben, eine
Beſprechung mit Adolf Hitler oder ſeinem Erſatzmann. Im
An=
ſchluß daran findet eine Kabinettsſitzung und ein vorläufiger
Bericht an den Reichspräſidenten ſtatt. Das iſt das Programm,
das der Kanzler ſich aufgeſtellt hat.
Was er dem Reichspräſidenten für Vorſchläge unterbreiten
wird, hängt naturgemäß davon ab, welche Anregungen ihm die
Parteien geben. Man wird annehmen dürfen, daß Zentrum und
Bayeriſche Volkspartei zu klug ſind, um ſich rein negativ zu
äußern. Sie werden, wie aus den Andeutungen ihrer Preſſe
hervorgeht, ſicherlich das gegenwärtige Syſtem und auch den
Kanzler ablehnen, werden aber darüber hinaus Vorſchläge
ent=
wickeln, wie eine nationale Konzentration ihrer Auffaſſung nach
auf anderer Grundlage zu erreichen ſein wird, wobei ſie
aus=
ſchlaggebendes Gewicht darauf legen dürften, daß das
ver=
faſſungsmäßige Gleichgewicht zwiſchen Reichspräſident, Reichsrat
und Reichstag aufrechterhalten bleibt, ohne freilich die
Notwen=
digkeit einer Löſung der Regierung vom Parlament zu leugnen.
Daß Herr Kaas ſehr tief in die Einzelheiten hineinſteigen wird,
iſt kaum anzunehmen.
Die Parteien haben alle, ſoweit ſie zur Oppoſition
gehören, ein Intereſſe daran, den Reichskanzler
als Unterhändler auszuſchalten und
unmittel=
bar dem Reichspräſidenten ihre Sorgen und
Vorſchläge zu entwickeln. Wenn die Nachrichten aus
München zutreffen, daß die Bayeriſche Volkspartei ebenfalls mit
den Nationalſozialiſten liebäugelt, um mit ihnen gemeinſam
eine Regierung zu bilden, ſo würde dadurch auch der Gegenſatz
zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten verringert, die
Mög=
lichkeit einer ſachlichen Verſtändigung im Reich alſo erhöht und
die Einheitsfront gegen Papen verſtärkt. Die Ausſichten für
Papens Verhandlungen ſind alſo nicht gerade groß. Ihm bleibt
zunächſt nur der Trumpf, daß die Oppoſitionsparteien den
Nachweis erbringen müſſen, daß ſie ſich im Reichstag auch auf
ein ſachliches Arbeitsprogramm geeinigt haben, ehe ſie den
Generalangriff auf ihn eröffnen können.
Abſage der Sozialdemokraken.
Der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion hat
am Dienstag nachmittag in einer mehrſtündigen Sitzung über die
Einladung des Kanzlers zu einer Unterhaltung mit Herrn Wels
und Breitſcheid beraten. Der Fraktionsvorſtand hat in einer
Ent=
ſchließung ſich ſehr ſcharf von der Regierung Papen abgeſetzt und
einſtimmig beſchloſſen, der Einladung des Kanzlers keine Folge zu
leiſten.
Ueber dieſen Beſchluß wird Herr v. Papen zur Tagesordnung
übergehen. Er hat entſprechend dem Wunſche des
Reichspräſiden=
ten, den Verſuch zur Bildung einer möglichſt umfaſſenden
Volks=
gemeinſchaft zu machen, auch die Meinung der Sozialdemokraten
hören wollen. Das iſt ihm von rechts her bereits verübelt
wor=
den, ſcheint aber ſachlich doch gerechtfertigt.
* Zu Gerhark Haupkmanns Geburkskag.
Feier im Heſſiſchen Landestheater.
Früheſte Jugend=Erinnerung. Erſtes Berliner Semeſter
Man lebte von 80 Mark Monatswechſel, und doch war man faſt
jeden Abend im Theater. In den höchſten Höhen ſelbſtverſtändlich!
Ein glanzvoller Theater=Winter! Ende November hatte
Eleonore Duſe im Neuen Theater die Magda in der „Heimat”
erſchütternd geſpielt. Ich fuhr mit Sudermann in der
Stadt=
bahn nach Hauſe. Man ſtand noch unter dem Eindruck des
wundervollen Spieles und ſah doch ſchon voll Spannung der
kommenden Woche entgegen: Doppel=Premiere von
Wilden=
bruch und Hauptmann!
Kampfſtimmung lag in der literariſchen Luft. Der
Ausſchuß für Vergebung des Schillerpreiſes hatte Kaiſer
Wil=
helm II. für das vergangene Jahr Wildenbruch und Hauptmann
vorgeſchlagen. Der Kaiſer ſtrich den Namen Hauptmanns und
wandte den Doppelpreis Wildenbruch zu. Nun ſollten die beiden
Dichter mit ihren neueſten Dramen an zwei aufeinanderfolgenden
Tagen konkurrieren.
Der Dienstag brachte die Uraufführung von
Wilden=
bruchs Tragödie „Kaiſer Heinrich”. Kaiſer und
Kaiſerin erſchienen mit Gefolge im Erſten Rang; zahlreiche
Offiziere waren anweſend. An Beifall fehlte es nicht; ſieben Mal
konnte Wildenbruchs ſympathiſche Geſtalt des wohlwollenden,
älteren Beamten ſich an der Rampe verbeugen.
Anders das Bild im Deutſchen Theater am nächſten Abend,
der die Premiere von Hauptmanns „Verſunkener Glocke‟
brachte. Kein höfiſcher Prunk, nachdem der Kaiſer wegen der
„Weber” die Hofloge gekündigt hatte. Dagegen viel Literatur:
im Parkett die ſchmale, feine Geſtalt Theodor Fontanes, die
hohe Stirn von Erich Schmidt, der junge Georg Hirſchfeld, der
als „Ganz=Moderner” erſchienen war, Sudermanns ſchwarzer
Bart, Ludwig Fulda mit der jungen, hübſchen Frau, die kritiſchen
Brüder Heinrich und Julius Hart, Paul Schlenther und wie die
einſtigen literariſchen Größen alle hießen.
Niemand wußte Näheres über das angekündigte „Deutſche
Märchendrama‟. Die Spannung war auf das Höchſte geſtiegen
als der Vorhang ſich hob. Nach dem erſten Aufzug hielt ſich der
Beifall noch in mäßigen Grenzen. Doch immer mehr wurde das
Haus von der Dichtung hingeriſſen und jubelte Hauptmann
an die Rampe. Mehr als 25 Mal mußte der bleiche, ſchmächtige
Dichter mit dem bartloſen Geſicht und den ſchwärmeriſchen Augen
erſcheinen! Mit ihm Agnes Sorma und Kainz, die
unver=
gleichlichen Darſteller von Rautendelein und Glockengießer. Von
der oberſten Galerie jubelten wir mit; es war einer meiner
herrlichſten Theater=Abende!
Vom Tage.
Das preußiſche Staatsminiſterium Braun hat Gerhart
Haupt=
mann die Verleihungsurkunde zur Großen preußiſchen
Staats=
medaille überreicht. Eine zweite Verleihungsurkunde zugleich mit
der Medaille wird Dr. Brecht am Abend bei der Feier im
Schau=
ſpielhaus von der kommiſſariſchen Preußenregierung übergeben
Die Miniſter der Regierung Braun nehmen an der Feſtaufführung
nicht teil.
Im Rahmen der Sparmaßnahmen ſollen von den 45
Oberpoſt=
direktionen allmählich im Laufe der nächſten Jahre 13
Oberpoſt=
direktionen eingezogen werden. Es finden gegenwärtig über dieſe
Frage Verhandlungen mit den Ländern ſtatt. Entſcheidungen über
die Zuſammenlegung und die neuen Abgrenzungen der
Oberpoſt=
direktionen ſind daher noch nicht erfolgt,
Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ihren Bericht über das
zweite Viertel (Juli bis September) des Rechnungsjahres 1932.
Gegenüber dem Vorjahr iſt der Verkehr in faſt allen
Verkehrs=
zweigen zurückgegangen. Gegenüber dem erſten Viertel (April bis
Juni) des laufenden Rechnungsjahres hat ſich die
Verkehrsentwick=
lung etwas günſtiger geſtaltet.
In dem Prozeß wegen Erſchießung des Chemnitzer Dentiſten
Krebeck in einem Verkehrslokal der NSDAP. in der Nacht zum
5. Auguſt fällte das Gericht entſprechend dem Antrag des Staats
anwaltes gegen den Angeklagten Ferdinand Bartl wegen gemein=
Das engliſche Unterhaus billigte mit 202 gegen 42 Stimmen
die am 21. Oktober vom Schatzamt verfügte und ab 25. Oktober
gültige Verlängerung der bisherigen Eiſen= und Stahlzölle auf
zwei Jahre.
Das engliſche Oberhaus hat geſtern die Ottawa=Abkommen
ohne Debatte in dritter Leſung verabſchiedet. Die Genehmigung
durch den engliſchen König wird demnächſt erfolgen.
Die öſterreichiſche Regierung hat die Ratifikationsurkunde des
öſterreichiſchen Anleibenuotokolls vom 15. Juni 1932 geſtern im
Völkerbundsſekretariat überreichen laſſen.
Bei Radoſzkowice wurden 15 Bauern, die von Sowjetrußland
über die Grenze nach Polen gelangen wollten, von ruſſiſchen
Grenz=
wächtern angeſchoſſen und acht Bauern getötet.
Die Entſchließung des ſozialdemokratiſchen
Fraktionsvorſtan=
des iſt ſicherlich mit Rückſicht auf den linken Flügel der Fraktion
gefaßt worden. Innerhalb der SPD. beſtehen ſeit langem lebhafte
Meinungsverſchiedenheiten über den Kurs der Partei. Durch den
Ausfall der letzten Wahlen iſt ein Teil der Parteifunktionäre ganz
aus dem Häuschen geraten. Ihre Oppoſition führte am Montag
abend dazu, daß ernſthaft Gerüchte herumgereicht wurden, die
ſozialdemokratiſche Fraktion wolle im Reichstag den Antrag auf
Amtsentſetzung des Reichspräſidenten einbringen. Die Gerüchte
ſind von Herrn von Breitſcheid ſofort dementiert worden,
trotz=
dem ſpiegeln ſie die Stimmung innerhalb der Partei wider. Dem
Fraktionsvorſtand iſt es unzweifelhaft gelungen, durch den neuen
Beſchluß eine Palaſtrevolution innerhalb der SPD. zu
verhin=
dern. Trotzdem wird es noch zu ſcharfen Auseinanderſetzungen
zwiſchen Fraktionsführung und den Mitgliedern der
Partei=
leitung kommen. Wie ſtark der linke Flügel ſich vorwagt, geht aus
einer Rede des früheren Reichstagspräſidenten Loebe hervor, der
für den Zuſammenſchluß mit den Kommuniſten die Werbetrommel
rührt.
Der Berkrag des Landes Baden
mit der Evangeliſchen Kitche.
Karlsruhe, 15. November.
Am Montag wurde der Vertrag des Landes Baden mit der
Evangeliſchen Kirche unterzeichnet. Der Vertrag enthält zehn
Artikel. In Artikel 1 ſichert der badiſche Staat der Freiheit des
Bekenntniſſes und der Ausübung der evangeliſchen Religion den
geſetzlichen Schutz zu, während Art. 2 die Kirche ihre
Angelegen=
heiten frei und ſelbſtändig verwalten läßt. Vor der Beſtellung des
Kirchenpräſidenten durch das zuſtändige kirchliche Organ wird dieſes
beimStaatsminiſterium ſich darüber vergewiſſern, ob gegen die Perſon
des zu Beſtellenden ſeitens der Staatsregierung irgendwelche
Be=
denken beſtehen. Art, 3 ſichert der Landeskirche das Eigentums=
und Vermögensrecht nach Maßgabe der Reichsverfaſſung zu. Art. 4
regelt die Staatsleiſtungen an die Kirche. Danach wird die
Staatsleiſtung an die evangelſche Kirche auf jährlich 240 000 Mk.
feſtgeſetzt. Art. 5 befaßt ſich mit der Beſtellung von Mitgliedern
der Kirchenregierung. Art. 6 mit der Benachrichtigung der
zu=
ſtändigen Stellen der Staatsregierung von der erfolgten
Beſtel=
lung, und in Art. 7 wird die wiſſenſchaftliche Ausbildung der
Geiſtlichen behandelt. Nach Art. 8 beſteht unter den
Vertrags=
ſchließenden Einverſtändnis darüber, daß der evangeliſche
Unter=
richt an den Schulen ein ordentliches Lehrfach iſt. Nach Art. 9
ſollen Meinungsverſchiedenheiten auf freundſchaftliche Weiſe
be=
ſeitigt werden, während nach Art. 10 der Vertrag möglichſt bald
ratifiziert und ausgetauſcht werden ſoll.
Im folgenden Herbſt feierten wir die Darmſtädter
Premiere der „Verſunkenen Glocke”; feierten ſie in der
Rhein=
gauer Weinſtube ſo intenſiv, daß wir unſere Kunſtbegeiſterung
mit Strafbefehlen wegen Störung der Ruhe und Gefährdung des
Verkehrs auf dem Luiſenplatz („nächtlicher Verkehr auf dem
Luiſenplatz”; welche Theorie!) büßen mußten
Seit dieſen beſtimmenden Jugend=Eindrücken war man mit
Gerhart Hauptmann innerlich verbunden, erlebte jedes neue
Werk mit und liebte ihn. Liebte ihn als zarteſten Lyriker und
naturnahen Dramatiker, als den Dichter menſchlichen Leides und
menſchlicher Sehnſucht, als den Träger eines gütigen,
menſch=
lichen Herzens.
Wohl verkannte man nicht die Schwächen manchen
Alters=
werkes. Aber die Jugendliebe blieb.
In Wort und Ton feierte das Heſſiſche
Landes=
theater geſtern Hauptmanns ſiebzigſten Geburtstag.
Oberbürgermeiſter Mueller ſprach in klugen Worten die
Glückwünſche der Stadt aus. Die Bevölkerung Darmſtadts habe
einen aufgeſchloſſenen Sinn für das Weſentliche in Kunſt und
Wiſſenſchaft; ſie ſei früh und in ſchönen Darbietungen für
Haupt=
mann eingetreten. Eine Straße wird demnächſt den Namen
Gerhart Hauptmanns tragen.
Rezitationen folgten. Meiſter der Vortragskunſt iſt Kurt
Weſtermann. In ſeinem Munde formte ſich ein Aufſatz Kerrs
über „Roſe Bernd” zu einem plaſtiſchen Bilde des Dramas und
ſeiner leidenden Heldin.
Aus Hauptmanns Werk waren ſozialanklägeriſche Stücke
ge=
wählt: aus den Kindheits=Erinnerungen der Gegenſatz zwiſchen
dem Elend der Bergleute und dem Glanz der Fürſten Pleß, aus
„Emanuel Quint” der kraſſe Zuſammenſtoß zwiſchen Quint und
dem Gefängnis=Geiſtlichen und Quints trauriges Ende, — das
Erſtere von Franziska Kinz, das Letztere von Ernſt
Gins=
berg geleſen.
Emil Lohkamp trug einen gekürzten Geburtstagsgruß von
R. Binding ſchlicht und eindrucksvoll vor; Beſſie Hoffarth ließ
die Geſtalten aus Hauptmanns Dramen in einer anſpruchsloſen
Dichtung von M. H. Neiße vorüberziehen.
Stimmungsvoll umrahmte das Schnurrbuſch=Quartett
mit der ausgezeichneten Wiedergabe eines Quartetts von
Beet=
hoven und einer Sonate von Vivaldi die Feier.
Kammermuſikabend Anni Delp — Hedwig Skein.
Städt. Saalbau, Kleiner Saal. — Dienstag, den 15. November.
Es ſind Jahre her, ſeitdem ich Anni Delp zum letzten Male
im Konzert hörte. Eine Erkrankung des Armes hatte ſie lange
gezwungen, mit dem Spielen außerordentlich vorſichtig zu ſein.
Um ſo mehr durfte man erfrent ſein, ſie wieder im Vollbeſitz
Mittwoch, 16. November
20 Millionen Reichs=Baudarlehe
Hreigenheime.
Die näheren Beſtimmungen.
Berlin, 15. Nove
Im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der
regierung iſt bekanntlich auch die Förderung des Eigenhei.
vorgeſehen. Die näheren Beſtimmungen darüber ſind nunn
gangen und im „Deutſchen Reichsanzeiger” veröffentlicht
Danach wird die Reichsregierung in den Haushalt der Reck,
jahre 1933 und 1934 20 Millionen RM. einſetzen, aus
kleine Hypotheken für Eigenheime begeben werden ſollen.
Berückſichtigt werden nur Bewerber
Eigenkapital in Höhe von mindeſtens 30v
Bau= und Bodenwertes nachweiſen könne
Fardit verd
Baukoſten der Häuſer ohne Wert des Grundſtücks ſollen
Regel zwiſchen vier und ſechs tauſend RM. liegen. Im
eſſe der Arbeitsbeſchaffung iſt aber auch die Berückſichtigt
Häuſern im Bauwerte bis zu höchſtets 10 000 RM. un
eine zweite Wohnung eingebaut iſt, bis zu 12 000 RM. ni
geſchloſſen. Die Reichsbaudarlehen dürfen im allg=
1500 RM. nicht überſteigen; in beſonderen Fällen köng
bis zu 2000 RM. betragen; wenn eine zweite Wohnu niendich i.0
gebaut iſt, können ſie bis zu 3000 RM. erhöht werdel
keinem Fall jedoch darf das Reichsbaudar camenhen
25 v. H. des Bau= und Bodenwertes überſchr Arinſchmt
Nur Kinderreiche genießen eine beſondere Vergünſtigung ſen Lände
ihnen ein Zuſatzdarlehen bis zum Betrage von 500 RM.4 Deß eiſten
halb dieſer Grenze gewährt werden 1 irf.
Wird das Reichsbaudarlehen innerhalb der Rangſte‟
getragen, in der im allgemeinen die erſten Hypot
ſtehen, ſo ſind vier vom Hundert Zinſen zu zahler,
das Darlehen ganz oder teilweiſe außerhalb dieſer Mmrmn
be=
ſtelle, ſo beläuft ſich der Zinsfuß auf fünf v. H., danzt ſchon vor
in beiden Fällen eine Tilgung von 1 Prozent uyciſſeiung
laufende Verwaltungsgebühr von ½ Prihltrnit gewiſſ
jährlich zu entrichten. Die Zuteilung der Reichsbaudditer ewas u
bird nicht an die zahlreichen Vorausſetzungen geknüpft, ſienNachdruck !
der Vergebung der Hauszinsſteuerhypotheken vielfach der Tafäache
wären. Für die übrige Finanzierung, insbeſondere für Seſde Rohſtoffp=
Hypothek muß der Bauherr ſelbſt ſorgen. Das Gleiche Allei darauf ihn
die Zwiſchenfinanzierung.
luicht meh.
Die Durchführung der ganzen Aktion iſt den Länder Igung und
tragen. Die Auszahlung findet in jedem Falllſſgſoher
nach Fertigſtellung des Baues ſtatt.
Der Biſchof von Lülkich verbieket Skimmabg
für die deukſche Liſte in Eupen-Malmedy
Brüſſel, 15. Nove=
Der Biſchof von Lüttich hat in einer Kundgebung
Kanzeln der Dekanate Eupen=Malmedy und St. Vith
laſſen, daß der Katholik einzig und allein für die Liſte der
liſchen Union zu ſtimmen habe; die Liſte der Chriſtlichen
artei, d. h. die deutſche Liſte zu wählen, ſei dem
katholiſch=
viſſen verboten. Auch habe ſich der Katholik jeder Unter
dieſer Partei zu enthalten.
In der katholiſchen Bevölkerung Eupens und Malmel
dieſer biſchöfliche Uebergriff eine grenzenloſe Empörung
gerufen. Man kann nur annehmen, daß der Biſchof ſich a
Druck belgiſcher Regierungsſtellen zu dieſer Erklärung
h=
reißen laſſen, um den Sieg eines deutſchen Kandidaten
hindern, nachdem die Gemeindewahlen vom Oktober die
ines deutſchen Kammermitgliedes ſchon zur Gewißheit
hatten. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſich nun der päpſtlicky
tius in Brüſſel mit der Angelegenheit befaſſen wird.
Kammerwahlen finden am 27. November ſtatt.
rftsge
bitkt
eich
Vor der Bekannkgabe der engliſchen Abrüfte
vorſchläge.
Die Veröffentlichung des franzöſiſchen Abrüſtungsvor)cünden wir
hat gewiſſe Korrekturen in den engliſchen Abrüſtungsplärmknchots
wendig gemacht, die heute vorgenommen wurden. Daraus /Mduß
ge=
ſich die Ankündigung der engliſchen Delegation in Genf, Peſitzen
Bekanntgabe der engliſchen Vorſchläge durch den Außen mliſſe
Sir John Simon in dem Abrüſtungsbureau um 24 Stun 71 ürn
Donnerstag verſchoben werde. Am Donnerstag wird be=
Gelegenheit England öffentlich zu den franzöſiſchen Vor Mime
Stellung nehmen. — Im Mittelpunkt der engliſchen Abrä/k/ Nah
vorſchläge ſteht, wie man hört, nach wie vor die Abſchaffaf
Luftkrieges.
ihres techniſchen und künſtleriſchen Könnens zu ſehen.
hört man eine Geigerin mit ſo energiſchem, faſt män
Strich, mit derart klarem Kunſtwillen und folgerichtiger
tungskraft. Als ehemalige Schülerin von Guſtav Havemen
ſie ihm künſtleriſch unſtreitig viel zu verdanken. Aber ſie Me
einem ſo ſelbſtändigen Menſchen herangereift, daß ſie vök AMS
ſich aus zu arbeiten und geſtalten vermag. Die künſtleriſce NM.
ſtung war ſo bedeutend, daß man es bedauern muß, delſeſne
Können, ſolche Qualität in Darmſtadt faſt verborgen blei.!
nicht breitere Gelegenheit findet, im Dienſte der Kus/
wirken.
Mit ihr konzertiert Hedwig Stein, die Tochter des
Generalmuſikdirektors, der zuerſt durch die von ihm ger!
und veröffentlichte Jenaer Sinfonie von Beethoven
wurde und mit dem ſich für mich ein ſtarkes Kriegserlebt
knüpft, als ich in Laon ſeinen ausgezeichneten dort zuſen
geſtellten Männerchor nach langen muſikloſen Monaten er?
hören durfte. Hedwig Stein ſteht Anni Delp in nichts r
ſpielt ausgezeichnet, weniger herb, aber mit hervorreln
rhythmiſcher und dynamiſcher Geſtaltung und liebenswin
Vortragstalent. Ihre perlende Technik und ihre ausgez
Einfühlungsgabe kam ihr für das Zuſammenſpiel glänz”
ſtatten, wenn ſie wohl auch in erſter Linie als Soliſtin aſe
Klavier ausgebildet iſt.
Das Zuſammenwirken zweier derart eigenartiger, in
ſehr verſchiedener Künſtlerinnen, die anſcheinend ſehr 8:
einander eingearbeitet ſind, war natürlich überaus inte
zumal eine ſehr wertvolle und abwechſlungsreiche Vortrak
geboten wurde. Die prachtvolle A=Moll=Suite Op. 103a be
Reger feſſelte ſchon ſtark durch den feinen Vortrag i
Herausarbeitung aller harmoniſchen und kontrapunktiſcher,
heiten trotz des ſchwelgeriſchen Klanges, ſie gab beiden
in gleicher Weiſe Gelegenheit, hervorzutreten Es folg2"
Sonaten in G=Dur von J. S. Bach und die bekannte in
von Tartini, in denen die Solovioline durchaus führe‟
Hier brachte Anni Delp den ſehr verſchiedenen Charaktel
Werke ausgezeichnet zur Geltung, und Hedwig Stein
en Bach in klarer Herausarbeitung der ſelbſtändigen S‟
führung, den Tartini als zurückhaltende Generalbaßbege”
Dafür war ſie in der Beethovenſonate in A=Dur, Op. 3
die Führende, da Beethoven zweifellos noch von der —
Mozartſchen Klavierſonate mit Violinbegleitung beeinl”
Hier herrſchte in den Außenſätzen ſtarkes Temperamen!",
reiche Wechſel ſubjektiven Nachſchaffens, während das
ausdruckstief und warm beſeelt geſpielt wurde. Erfreu.
der recht gute Beſuch des Konzertes, voll berechtigt Pe.
ſpontane Beifall.
16. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 7
frermngsgescen Mach jahrelänger Stfe.
Anziehen der Rohſkoffpreiſe. — Anſteigen der Welklagervorräte unkerbrochen.
Verfläfſigung der Geldmärkke. — Belebung der Kapikalmärkte.
fügen, daß die Reichsregierung und die Reichsbank
Aeufenier aderſcheilten.
an dem Grundſatz feſthalten, an der Währung
iaife Promnofen des Reichswirſchafsninſfers
vor dem Einzelhandel.
Berlin, 15. November.
Rſtiswirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold hielt am Dienstag
mrug vor der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels
Bſe, in der er nach einer Begrüßung der Verſammlung als
rentt der Reichsregierung u. a. ausführte:
Fln Tagung fällt in einen Zeitpunkt, in dem wir die
emlnzeichen einer gewiſſen Beſſerung nach
rſelinger Kriſe beobachten können. Man darf daher die
huige Hoffnung haben, daß dieſe
Beſſerungs=
ſe auch in den nächſten Monaten anhalten werden, und
uer keine beſonderen Ereigniſſe eintreten,
alym enden Frühjahr ein noch deutlicher
ſicht=
eſeimſchwung in der Wirtſchaftslageder wich=
Anzeichen der Beſſerung
fhnLänder und auch Deutſchlands eintreten
d)deſe erſten Keime der Hoffnung müßten aber ſehr
pfleg=
ſeindelt werden. Welche
mn ut nun beobachten? Es iſt keine Frage, daß auf dem
mrut ſchon vor einigen Monaten die Rohſtoffpreiſe
9ſſerung erfuhren. Die Peſſimiſten können in dieſem
iamimit gewiſſem Recht darauf hinweiſen, daß der Höchſtſtand
müieer etwas unterſchritten iſt; aber demgegenüber muß doch
Ilen Nachdruck betont werden, daß dieſe Auslegung der Peſſi=
7ſdr Tatſachen nicht gerecht wird, weil der gegenwärtige
ühr Rohſtoffpreiſe noch immer bedeutend höher liegt. Es
bmudarauf ihnzuweiſen, daß die Lagervorräte in der
tiucht mehr anſteigen, ſondern daß zum mindeſten
ung und Verbrauch zum Ausgleich gebracht
ſnddaher die Lagervorräte das erreichte Niveau bewahren
nu ſon nicht geringerer Bedeutung iſt die außerordentliche
üüſigung der Geldmärkte in den wichigſten
ſthuaftsgebieten der Welt. Die Verflüſſigung der
ſtaue hat außerhalb unſerer Grenzen bereits begonnen, auf
imekatziualmärkte überzugreifen. Das muß als ein weiteres
Zei=
ſet. Teſſerung gewertet werden. Die Beſſerungdes
nie=
eir Reichsbankdiskonts auf den Kapital=
„F) lt ſich auch in letzter Zeit bemerkbar gemacht. Die Kurſe
bſuuzinslichen Papiere ſind geſtiegen, und das iſt ja das
Blien dafür, daß auch der Kapitalmarkt eine
Be=
figerfährt, die die Vorbereitung für den
lcftlichen Aufſchwung darſtellt.
ſthallen dieſen Anzeichen dürfen wir auch für unſer Land
ſüwrunkt vertreten, daß die Kriſe den Tiefpunkt
ſifh hat, und daß wir erwarten dürfen, daß — wenn keine
Fſchaftlichen Störungen den Verlauf der Dinge
beein=
ce — in den kommenden Monaten eine langſame
Beſſe=
türtr Verhältniſſe eintritt.
oder K Alſchaftsprogranm der Reichsregierung hak,
vo 1üt 5 ſich heuke überſehzen läßt, den richtigen
Durt für Erleichtkerungen in den Belaſtungen, für
„ug auf den Kredikgebieken und für das
Wach=
ainer neuen Wirkſchafts=Inikiakive gefunden.
mr infolgedeſſen alles darauf an, die bereits aus
natür=
nden wirkſamen Kräfte und die Stärkung, die ſie durch
Wlichaftsprogramm erfahren haben, durch den Willen und
Fräüluß gerade in den Kreiſen der ſelbſtändigen Exiſtenzen
„ftpfützen und zu fördern. Das iſt das ſicherſte Mittel der
Aukhüß, das in dieſem Augenblick jedem einzelnen empfohlen
ehnt Inn. Die Tatſache, daß die Rentenkurſe verhältnismäßig
win X ha die Aktienkurſe geſtiegen ſind, läßt mit aller
Deutlich=
enterckmen, daß das Vertrauen in die Stabilität
Währungsverhältniſſe ſich fortſchreitend
ver=
ſaſh. Ich darf auch an dieſer Stelle die Verſicherung hinzu=
nichtzurütteln und alleszutun, umdie Währung
ſtabil zu halten. Auf dieſer Grundlage beſteht auch
für den Einzelhandel keinerlei Rifiko, ſich in das
allgemeine Belebungsprogramm der Reichsregierung
auf der ganzen Linie einzuſchalten.
Das wirkſamſte Mittel, die Kreditbereitſchaft der Banken zu
er=
höhen, ſcheint mir auf dem Gebiet der Selbſthilfe zu liegen.
Es iſt mir bekannt, daß die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen
Ein=
zelhandels in rechtzeitiger Erkenntnis der hohen Bedeutung der
Selbſthilfe gerade für die mittelſtändiſchen Kreiſe hier wertvolle
Arbeiten aufgenommen hat, die auf den Gebieten der
Be=
triebskontrolle, der Betriebsberatung und der
Buchführung liegen. Ich bin überzeugt, daß die energiſche
Fortſetzung dieſer Arbeiten und ihr Uebergreifen auf die breiten
Schichten des Einzelhandels auf dem Gebiet des
Per=
ſonalkredits eine völlig neue Lage zu ſchaffen vermögen.
Es iſt mir bekannt, daß Sie die ſchon lange in Ausſicht
ſtehen=
den Aenderungen der Gewerbeordnung mit
Unge=
duld erwarten. Ich darf Ihnen hierzu mitteilen, daß die Novelle,
in der eine wirkſamere Bekämpfung der Auswüchſe im Hauſier=
und Wandergewerbe vorgeſehen iſt, ſich ſchon ſeit einiger Zeit im
Reichsrat befindet. Ich hoffe und wünſche, daß ſie dort alsbald
be=
raten und verabſchiedet werden möge. Zu dieſer Novelle iſt in
jüngſter Zeit noch eine Ergänzung vorgeſchlagen und von der
Reichsregierung angenommen worden, die die Möglichkeit geben
ſoll, unzuverläſſige Elemente des Handels durch Entziehung der
Handelserlaubnis auszuſcheiden.
Durch die Notverordnung vom 9. März iſt endlich die
reichs=
rechtliche Grundlage für die Errichtung von
Einigungs=
ämtern geſchaffen worden. Sie werden die Möglichkeit geben,
die wertvollen Erfahrungen, welche in Ihren Kreiſen gemacht
werden, in der Praxis bei den Verwaltungsbehörden und den
Ge=
richten zur Geltung zu bringen und damit über den Rahmen des
Vorgeſchriebenen Rechts hinaus die beſten Sitten und Gebräuche
des Kaufmanns wirkſam zu machen. Zuſammenfaſſend darf ich
ſagen, daß
wichtige Forderungen des Einzelhandels keils in
den lehzken Monaken ihre Erfüllung gefunden haben,
daß keils ihre Erfüllung binnen kurzem bevorſtehl.
Ich weiß, daß viele Wünſche des Einzelhandels noch nicht befriedigt
ſind; ich darf Ihnen die Verſicherung geben, daß das
Reichswirt=
ſchaftsminiſterium gerne bereit ſein wird, alle dieſe noch
offen=
ſtehenden Wünſche mit Ihnen zu erörtern und ſie eingehend zu
prüfen. Die Reichsregierung wird ſich, bei allem was ſie tut, einzig
von dem Geſichtspunkt leiten laſſen, alles für einen einzelnen
Wirt=
ſchaftszweig zu tun, was dieſem nutzt und dabei gleichzeitig das
Wohl des Ganzen fördert.
Ausſcheiden der Großbekriebsverbände aus der
Haupkgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels?
Die Mitgliederverſammlung der Hauptgemeinſchaft des
Deut=
ſchen Einzelhandels beſchloß im weiteren Verlauf ihrer
Verhand=
lung mit 134 gegen 71 Stimmen (nach Ablehnung des
Ausſchluß=
antrages gegen Warenhaus= und Lebensmittelfilialverbände) die
vereinigten Steuerausſchüſſe der Hauptgemeinſchaft zu
beauftra=
gen, auf der Grundlage einer Warenhaus= und Filialſteuer
An=
träge auszuarbeiten und der Mitgliederverſammlung der
Haupt=
gemeinſchaft im nächſten Jahre vorzulegen. Sie beſchloß ferner,
den Steuerausſchuß mit der Prüfung zu beauftragen, ob außerdem
noch eine allgemeine Großbetriebsſteuer im Einzelhandel
zweck=
mäßig erſcheint und auch hierüber der nächſten
Mitgliederverſamm=
lung zu berichten. Wie der „Deutſche Handelsdienſt” hierzu noch
hört, haben die Vertreter der beiden Großbetriebsverbände, des
Verbandes Deutſcher Waren= und Kaufhäuſer und des
Reichsver=
bandes Deutſcher Nahrungsmittelfilialbetriebe, auf Grund dieſes
Abſtimmungsergebniſſes die Verſammlung verlaſſen und dabei
er=
klärt, daß ſie ſich ihre weitere Entſchließung vorbehalten.
* Das europäiſche Morakoriums=
Berlängen.
Ametika vor eine überaus erſte Enkſcheidung geſtellk.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 15. November.
In Paris will man den Aeußerungen der öffentlichen
Mei=
nung in Amerika über die Frage der interalliierten Schulden nur
eine beſchränkte Bedeutung beimeſſen. In Wirklichkeit aber iſt
dieſe öffentliche Meinung in der Schuldenfrage trotz dem Sieg der
Demokraten keineswegs ſo europafreundlich, als man es
anneh=
men könnte. Die Aeußerungen des Senators Robinſon, des
Füh=
rers der Demokraten im Waſhingtoner Senat, ſind in dieſer
Be=
ziehung keineswegs erfreulich. Es geht aus ihnen unter anderem
hervor, daß Amerika entſchloſſen iſt, zwiſchen den verſchiedenen
Schuldnern in Europa Unterſchiede zu machen. Solche Unterſchiede
könnten keineswegs zugunſten Frankreichs ausfallen. Man betont
in Amerika auch, daß Frankreich von dem Verkauf der
amerikani=
ſchen Warenvorräte („Stocks”) mehr erhielt, als es bis jetzt
über=
haupt an Amerika bezahlt hat.
Die Demarche der europäiſchen Mächte in Waſhington iſt
offiziell geſondert erfolgt — wohl nur aus formalen Gründen
— denn in Wirklichkeit hält die geſamt öffentliche europäiſche
Meinung eine Reviſion der interalliierten Schulden für
unum=
gänglich. In Paris vertritt man nach wie vor den Standpunkt,
daß Hoover ſeinerzeit mit ſeinem Moratoriumsvorſchlag den
Zu=
ſammenhang zwiſchen den deutſchen Zahlungen an die Alliierten
und den interalliierten Schulden indirekt anerkannt habe. Man
ſpricht hier darum jetzt von einer moraliſchen, wenn auch nicht
rechtlichen Verpflichtung Amerikas zu einer Reviſion. Dieſe
Re=
viſion verträgt keinen Aufſchub. Sie muß erfolgen, denn — ganz
abgeſehen von der Gefährdung des Lauſanner Abkommens — ſchon
der Transfer der von Amerika verlangten Goldmengen würde
finanzielle Erſchütterungen der ganzen Welt, namentlich aber auch
Amerikas nach ſich ziehen, Erſchütterungen, die ſich in der jetzigen
Kriſenzeit doppelt kataſtrophal auswirken müßten.
Man hat ſelbſtverſtändlich in Paris wie in London betonk,
daß in dem Schritt der europäiſchen Schuldnermächte keinerlei
Preſſionsverſuche auf Waſhington geſehen werden darf. Politiſch
trifft das auch vollkommen zu. Die wirtſchaftliche und
finanz=
politiſche Lage übt aber, trotz aller Courtoiſie der europäiſchen
Regierungen auf Waſhington eine Preſſion aus. Die politiſchen
und wirtſchaftlichen Fragen, die zwiſchen den einzelnen
europä=
iſchen Schuldnerländern, insbeſondere Frankreich und Amerika,
noch offenſtehen, ſind äußerſt zahlreich. Sie alle werden in den
Verhandlungen, die eben darum ſehr kompliziert ſein werden,
eine Rolle ſpielen. Man vermag ſich daher kaum vorzuſtellen, wie
die Lage ohne ein vorheriges Moratorium geklärt werden könnte.
Aber gerade eine ſolche Löſung würde kaum allgemeine Billigung
in Waſhington finden.
Rooſevelt nimmt Hoovers Einladung an.
New York, 15. November.
Rooſevelt hat die Einladung Hoovers zu einer Beſprechung über
die Schuldenfrage angenommen, betonte aber, indem er den
in=
offiziellen Charakter des Beſuches hervorhob, daß die
Verant=
wortung auf der jetzigen Regierung ruhe. Für den Beſuch iſt
noch kein Datum feſtgeſetzt.
In der Umgebung des Weißen Hauſes hat man den
Ein=
druck, daß Präſident Hoover eine Verſchiebung dar
Schulden=
zahlungen über den 15. Dezember hinaus befürworten werde,
doch werde ihm angeſichts der parlamentariſchen Lage die nötige
Autorität fehlen, um in der Frage einer Verminderung dieſer
Schulden in dieſem oder jenem Sinne eine Entſcheidung zu
treſfen. Ohne vorherige Rückſprache und grundſätzliche
Zuſtim=
mung ſeines Nachfolgers Rooſevelt dürfte jedoch Präſident
Hoo=
ver nichts unternehmen.
Intereſſant iſt, daß die großen New Yorker Zeitungen ſich
für eine Verminderung oder gar Annullierung der
Kriegsſchul=
den einſetzen. „New York Herald=Tribune” ſieht nur zwei
Aus=
wege: entweder ſich über eine Reviſion dieſer Schulden mit den
Schuldnerländern zu einigen, oder aber es auf eine
Zahlungs=
einſtellung ankommen zu laſſen. Im letzteren Falle würden die
Vereinigten Staaten nicht nur dieſe Summen verlieren,
ſon=
dern ſogar noch mehr, denn die ſich daraus ergebende
Ver=
ſchärfung der Kriſe würde auf Amerika zurückfallen.
Für die „Waſhington Poſt”, die zu den Reviſionsgegnern
gehört, ſtellt ſich als Hauptproblem die Frage, was die
Ver=
einigten Staaten als Gegenleiſtung bei einer Verminderung
oder Annullierung der Kriegsſchulden von den Schuldnerländern
erhalten würden.
Hölzerne Kreuze.
Jenſeiks der deutſchen Gräben.
Ritesliteratur und Kriegsfilme nehmen kein Ende. Man
his ſagen, daß das ein Fehler ſei. Es kann nicht ſchaden,
ſehwen und nach uns kommenden Generation immer
wie=
än le Erinnerung zurückzurufen, was geweſen iſt. Was
ſoütz hüben und drüben erdulden mußten. Welche
Un=
mee n Heroismus und Entſagung hüben und drüben er=
).i.
Kſkndloſer Straße marſchieren franzöſiſche Soldaten an die
MRuſere Weſtfront. Sie waren alle, wie auch wir,
kriegs=
wüſte wurden alle, gleich uns, in den Tagen der
Mobil=
uMülhbe im Abſchied aus der Heimat mit Blumen beworfen
M Liebesgaben überſchüttet. Aus der endloſen Reihe
9 fur Front marſchieren, im nächtlichen Dunkel, wird
Rehtf! eine unendliche Reihe hölzerner Kreuze. So endlos
A7 Reihen, ſo breit die Felder, auf denen ſie gradlinig
Engß ihre Zahl nicht zu ſchätzen iſt.
Sslieginnt der Film, den die alles, bis ins allerletzte
ſiſtenhe Regie von Raymond Bernards nach dem Roman
Tehlzernen Kreuze” von Roland Dorgelés ge=
EerEnt. Nach dem ſo gleich einem furchtbaren Symbol mit
mA Sio netträger, der in den vorderen Gräben geführt wird,
TyeAdas hölzerne Kreuz einherwandert, finden wir uns in
Ne9 laſieren und in den Gräben der franzöſiſchen Front.
N9/ rächtige Typen, treten beſonders hervor. In keiner
Raem 5o, daß ſie irgendwie aus dem Rahmen fallen. Auf
en Murndlung, die nicht engſt mit dem Kriegsgeſchehen ver=
DeßAſt verzichtet. Es iſt ein reines ſachliches, bis zur letz=
Di ück durchdachtes und geſtaltetes Wiederaufleben
furcht=
ite Arabenkampfes, wie wir ihn alle nicht einmal und
N A inmal, vielleicht hundertmal erlebten. Und gleich uns
2Yorüüben, die unſere Feinde waren.
2 Su ſtes Leben, das kaum noch Leben genannt werden
aAymterſtänden und Gräben, unterbrochen von Dingen,
29 We vohnheit wurden: Grabenüberfälle, Patrouillengänge,
ey-iſtren von Unterſtänden, die mit allen, die darin Schutz
Nerc : Die Luft gingen. Im Rahmen des großen Geſchehens
i Aaien, die aber alle die Zahl der hölzernen Kreuze
ver=
ehr” harlfen.
M :Offenſive! — Abwehr einer ſolchen von drüben, d. h.
ſcher Seite. Mehrfach eine Offenſive von der — gleich
Mrem, heldenmütigen, in beſtem Sinne des Wortes, d. h.
utſchloſſen erbittert, mit der einzig ſicheren Ausſicht
*2 uu werden — franzöſiſchen Infanterie.
Was in keinem bisherigen Kriegsfilm war, iſt hier zu einer
Wirkung gebracht, deren techniſche Rekonſtruktion unbegreiflich
ſcheint. Gräben und Unterſtände werden zerſchoſſen. Soldaten
werden verſchüttet, andere kriechen durch Drahtverhaue und
fallen. In zerſchoſſenen Häuſern irgendeines Dorfes, das aus
ſtrategiſchen Gründen unbedingt genommen werden mußte,
endend in einem furchtbaren Kampf in zerſchoſſenen Gräbern
eines Friedhofes wird Mann gegen Mann gekämpft, fallen
Kameraden, die Dürſtende laben wollen am einzigen Brunnen,
werden kleine erſchütternde Szenen, tauſendmal erlebt und
tauſendmal vergeſſen, lebendig.
Und dann zum Höhepunkt: Ein Trommelfeuer vor dem
letz=
ten Angriff. In unerhörter Sachlichkeit, bis zur Grenze des
Erträglichen geſteigert immer das Gleiche. Aus tauſend
Schlün=
den werden Millionen von Kilogramm Stahl und Eiſen, Blei
und Gas über Menſchen, die zu Tieren wurden, geworfen,
furchtbare Lücken reißend, die Situationen ſchufen, die heute
ſelbſt dem, der ſie erleben mußte, unmöglich erſcheinen. Die aber
ertragen wurden, ſtunden= und tagelang. 10 furchtbare Tage
lang! und deren erſte Pauſe immer noch Hunderte und
Tau=
ſende zaus Löchern und Schlamm, aus Gräben, die keine mehr
waren, aufſpringen ließen und den Anſtürmenden ſich
entgegen=
warfen.
Das iſt eine Kriegsſymphonie geworden, wie ſie in gleicher
furchtbarer Sachlichkeit noch nicht war. Vielfach wird der
Ein=
druck erweckt, als ſeien tatſächlich die Kriegserlebniſſe ſelbſt
gefilmt worden und dieſer Rekonſtruktion einverleibt.
Inhaltlich und regielich iſt alles vermieden worden um
dieſem Film eine Tendenz zu geben, außer der einen, deren
ethiſche Berechtigung nicht zu bezweifeln iſt: Zu zeigen, wie
furchtbar dieſer Weltkrieg war. Keine Sentiments, kein
Herab=
ſetzen etwa des Gegners, kalte Wahrheit untereinander und dem
eigenen Volk gegenüber, das in Paris während dieſes
Ge=
ſchehens tanzte. In der ſachlichen Verlebendigung des Geweſenen
aber von einer unerhörten tiefen Wirkung. —
M. St.
Der Film läuft in den Palaſt=Lichtſpielen.
* Ausſtellung Wilhelminenſtraße 42:
Keramik von Gret Wenzel=Gottſchalk,
Paſtelle und Handzeichnungen von Auguſte von Bellersheim.
Handwerk und Induſtriewerk ſind Pole geſtaltender Arbeit.
Handwerk individualiſiert, Induſtriewerk normaliſiert, Handwerk
beſeelt. Induſtriewerk rationaliſiert. Handwerk und
Induſtrie=
werk ſind in der inneren Logik des Arbeitsprozeſſes gleichwertige
Arbeitskategorien, Handwerk wird minderwertig, wenn es die
rationale Exaktheit des Induſtriewerks erreichen will,
Induſtrie=
werk wird minderwertig, wenn es die individuelle Beſeelung des
Handwerks vortäuſcht. Handwerk iſt keineswegs abgetane Arbeits=
form. Fehl am Platz iſt Handwerk dort, wo es unwahr iſt,
be=
wußt altertümlich. Geſtaltet der Bauerntöpfer gemäß ſeiner Art
ſeiner Geiſtigkeit, ſeiner Ueberlieferung, ſo wird ſein Handwerk
auch heute noch gut ſein. Gutes Handwerk iſt wie alle gute
Kunſt geiſtgebunden. Geſtaltet der kultivierte Handwerker
kul=
tiviert, ſo wird ſein Werk gut ſein. Die im Hauſe „von
Bellers=
heim” ausgeſtellten Töpfereien Gret Wenzel=Gottſchalk”, ſind
Schöpfungen eines kultivierten Menſchen. Altertümelnde
Mätz=
chen, unwahre Bäuerlichkeit, bewußt primitive Technik ſind
ver=
mieden. Technik und Formen ſind verfeinert, ohne ſpieleriſch zu
ſein, Schalen=Profile laden in muſikaliſcher Schwingung aus, als
wären ſie wie Glockenkurvaturen ausgerechnet. In ſtandſicherer
Haltung, in energiſch geführtem, rhythmiſchem Empordrehen
ſtreben ſtattliche Vaſen in die Höhe. Meiſterlich iſt das Handwerk
der Drehſcheibe beherrſcht. Das Kolorit der faſt durchweg matten
Glaſuren iſt fein abwägend. Es beſtricken moderne Mollakkorde
von Grau und Manganviolett. Ein mehrfach abgeſtuftes Grün,
ein leuchtendes Blau bereichern die Skala. Einige Schalen
ver=
lieren durch intarſien= und maſerartige Muſterung an keramiſcher
Echtheit. Mit um ſo ſtärkerer Materialurſprünglichkeit ſpricht
eine orangefarbig glaſierte, energiſch geformte Vaſe an. Ein
Edelſtück! Ein halbkugeliges Väschen mit eierſchäliger
gelb=
bräunlicher Hochglanzglaſur, wohl von manchem Beſucher
über=
ſehen, eine größere, in beſeeltem Schwung aufgedrehte
tief=
grundige Schale mit weißer, ins Gelbgrünliche ſpielender Glaſur
ſind reife Sammlerſtücke. Aber wer ſammelt moderne Keramik!
Und wäre doch ein Sammeln, das ſich mit beſcheidenſten Mitteln
zu höchſtſtehendem Geſchmacksurteil entwickeln könnte! Doch der
weißglaſierten, blaßrot ſtaffierten Wallfahrtsmadonna im
breit=
aucladenden, ſteif ſtehenden Brokatmantel wollten wir lieber
einen würdigeren Platz auf Prozeſſionsſchautiſchen wünſchen. Nicht
überſehen ſollte man noch einige ausliegende, durch konzentrierte
Schwarz=Weiß=Wirkung feſſelnde Federzeichnungen.
Gegenüber der zurückhaltenden Koloriſtik der Schalen und
Vaſen wirken die ſizilianiſchen und oberitalieniſchen Paſtelle des
Fräulein von Bellersheim um ſo ſprühender in ihrer fröhlichen
gobelinartigen Buntheit. Hier ragt eine Pflanzenkuliſſe, hingeſetzt
mit ſelbſtverſtändlicher Sicherheit wie eine vielfarbige
Volks=
kunſtſtickerei, gliedernd in den Bildraum hinein, dort fügen ſich
Berg, Wald und Stadt wie zu einem vor blauendem Meer
zurück=
geſchlagenen Vorhang zuſammen. Erſichtlich iſt die
Weiterentwick=
lung der letzten Paſtelle zur bildmäßigen Geſchloſſenheit auf den
Veduten von Cannero am Lago Maggiore mit der
beherrſchen=
den Kirche: kein farbiger Fleck und Strich zu viel oder zu wenig,
zu aufdringlich oder zu ſchwach. Dieſe Blätter ſind reif zum
Um=
druck auf den Stein. An den Szenen aus dem oberitalieniſchen
Volksleben erfreut eine unbeſchwerte bumorvolle Beobachtung.
Wie das auf den Blättern dudelt, flötet, wirbelt! Ein Tanz
am See Köſtliche Volkstypen. Wie in ſchärfſter Phyſiognomik
der dämoniſche Geiſt der ewig mit dem Beſen umgehenden Hexe
von Cannero getroffen iſt! Pfeifer, Dudelſackbläſer, Blinde in
einer finſteren Gaſſe ein Volksfeſt am Strand auf der Inſel
eines einſamen verlaſſenen Caſtells im Lago Maggiore. Man
muß die Zeichnerin von allem noch erzählen hören! In ſelbſtloſer
Gaſtfreundſchaft iſt die Ausſtellung jedermann ohne Kaufzwang
Dr. 2.
geöffnet.
Seite 4 — Nr. 319
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 16. Novembe=
OM
O
Herr Otto Eimmerer und Frau Maria, geb. Kafka
Waldſtraße 38, feiern am 17. November 1932
das Feſt der Silbernen Hochzeit. (*
Stati Karten. Für die uns zur Vermählung erwieſenen
Aufmerkſamkeiten danken wir herzlichſt.
Toby Valentien und Frau
Elſe, geb Luſit.
Weener=Ems, Oſtfriesland, im November 1932.. (*
Es hat Gott gefallen, meine geliebte Gattin, unſere
gute Mutter, Tochter, Schweſter und Schwägerin
Eindbelg Schmst
geb. Rettberg
im Alter von39 Jahren heute abend zu ſich zu nehmen.
Im Namen der Trauernden:
Auguſt Schmidt
Auguſt Rettberg und Frau
geb. Drott.
Midda, Darmſtadt (Kiesſtr. 122), Sofia, Breslau,
den 14. November 1932.
(15914
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Der Herr über Leben und Tod hat nach einem
Leben treuſorgender Arbeit und Liebe am 14.
No=
vember um die Mittagsſtunde meine treubeſorgte
liebe Gattin, meine unvergleichlich gute Mutter,
unſere gute Schweſter und Schwägerin
Oran Sbanr Sru, geo. Ont
im 55. Lebensjahr zur ewigen Heimat gerufen. Ihr
Leben war unermüdliche Aufopferung für die Ihren.
Um ſtille Teilnahme für die liebe Verſtorbene bitten:
Die in tiefer Trauer Hinterbliebenen
Fritz Bechk und Tochter Luiſe.
Mainz, den 15. November 1932.
Die Beiſetzung auf dem Mainzer Friedhof findet
ſtatt am Donnerstag, 17. November, um 2.15 Uhr
nachmittags, von der Leichenhalle des Friedhofs aus.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen zu wollen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Hinſcheiden meiner lieb. Tochter, meiner guten Schweſter
Maria Werner
ſagen wir auf dieſem Wege wärmſten Dank. Ganz
beſonders herzlichen Dank Herrn Geiſtl. Rat Dekan
Kaſtell, Herrn Oberſtaatsanwalt Dr. May für die
tief empfundenen Worte, dem Kathol, kaufm.
Beam=
tinnenverein für die Kranzniederlegung, den Schweſtern
des Marienhoſpitals und Barmherzigen Schweſtern
(Niederramſtädterſtr.) für die liebevolle Pflege, der
Jungfrauen=Kongregation St. Ludwig, den
Kollegin=
nen und Kollegen und allen denen, die unſerer lieben
Verſtorbenen die letzte Ehre erwieſen haben.
Georg Werner
Eliſabeih Werner
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Drüſen dringen und dadurch den Organismus aufs ſwmſit
ſchädigen. Vorzeitiges Altern. Nachlaſſen der geiſtign lover
körperlichen Kräfte, ja ſelbſt früher Tod ſind die —ſſu in
dieſer Selbſtvergiftung. Der Tod ſitzt im Darm. 4m Zerl
wurzeln ſind ein Naturgewächs. Wer Geſundheit, Le Hugu
fähigkeit und langes Leben ſchätzt, der trinke tägl.).5
ſarantiert echten Gebirgs=Enzian. Ein Vorbeugungnut 5.
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[ ← ][ ][ → ]forch, 16. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Muy der Bandeshäuprfiadt.
Darmſtadt, den 16. November 1932.
Im Tode Geheimerak Ludwig Hoffmanns.
das Ableben des langjährigen Berliner Stadtbaurates
ſerzmark Dr. Ludwig Hoffmann hat in Berlin, wie in
m=ſieſten Kreiſen, warme Teilnahme hervorgerufen. Die
Ein=
uur fand vorgeſtern in Berlin ſtatt; Oberbürgermeiſter
Escrn gab der tiefen Trauer der Stadt Berlin bewegten
duu. Die Urne wird heute auf dem Darmſtädter Friedhofe
entſprechend einem letzten Wunſche des Verſtorbenen,
Aſche in der heimatlichen Erde des alten Friedhofes,
un uch ſeine Vorfahren ruhen, ihre Stätte finden möge.
Fühlißrung des Hochſchulsfarters in Darmſtadt.
Amvergangenen Sonntag vormittag um 11 Uhr ſah die
tüite ein ſeltenes und eigenartiges Bild: die Kirche war
wie 500 Studenten, davon der größte Teil in Couleur,
Dazu geſellten ſich recht zahlreiche Vertreter der
Pro=
eumſaft mit ihren Familien und einige Hundert ſonſtige
enwglieder. In feierlichem Gottesdienſt wurde ein
aka=
ſn Akt vollzogen: die Einführung des neuernannten
Hoch=
pſaers für Darmſtadt, Lic Dr. Schlinck Sohn des
Darm=
ochſchulprofeſſors ein Darmſtädter Kind. Die Dienſt=
Hmg des erſten Hochſchulpfarrers in Darmſtadt geſchah durch
werintendenten der Provinz, Oberkirchenrat Dr. Müller.
) Predigt des neuen Hochſchulpfarrers hielt Prälat
. Diehl eine Anſprache. Wir glauben, daß es einem
unten Bedürfnis der Zeit entſpricht, daß auch die
evan=
weiStudenten unſerer Stadt in einer ihrer Notwendigkeit
panden Form geiſtliche Verſorgung erhalten. Denn es
ſyüt nur die Aufgabe des neuen Studentenpfarrers ſein,
uſte Gottesdienſte, die wahrſcheinlich regelmäßig in der
ſſuhhe, jeweils etwa um 11 Uhr, nach Beendigung des
Ge=
dhattesdienſtes ſein werden, abzuhalten ſondern auch in
ſürſtnde. Ausſprache und Vortrag den Studenten zu
ſeel=
riiem Dienſt und religiöſer Vertiefung zur Verfügung zu
Tuch die evangeliſchen Gemeinden Darmſtadts haben durch
ulreichen Vertreter beim Einführungsgottesdienſt ihr
iſſean dem neuen Amt bekundet. Der nächſte akademiſche
Fünſt wird am dritten Advent in der Schloßkirche gehalten.
tberbürgermeiſter Mueller hat an Gerhart
Haupt=
hriolgendes Feſttelegramm gerichtet: „Die Stadt
Darm=
ſo ſich durch ihre geiſtig=künſtleriſche Tradition und ihre
Buhne dem Lebenswerk des großen deutſchen Dichters
brunden fühlt, ſpricht ihm zum 70. Geburtstag herzlichſte
ſtüſche aus. Sie wird einer ſchönen Straße ſeinen Namen
ſerwaltungsgerichtshof. Am 3. November 1932 wurde
Ihnesgerichtsrat Gauf in Darmſtadt für die Dauer des
on ihm bekleideten Amtes mit Wirkung vom 1. Novem=
AZzum Mitglied des Verwaltungsgerichtshofes ernannt.
4Alt=Darmſtadt” Verein für Ortsgeſchichte und
Heimat=
mm Donnerstag abend, 8,30 Uhr, ſpricht im Fürſten=
(rfenſtr., Herr Maler Heinz Hohmann über das
Schaf=
un Wirken von Hermann Pfeiffer. Wertvolle
Licht=
gurden den Vortrag erläutern. Hermann Pfeiffers Eigen=
Die Fülle ſeiner feinen Schattenriſſe, wovon auch viele in
Merck=Goethe=Ausſtellung zu ſehen waren, verbürgen
mtvollen Beitrag zur Goethe= und Wertherzeit in Darm=
=Gäſte ſind durch Mitglieder einzuführen!
zr. E. Gürſter ſpricht in ſeinem nächſten Vortrag, am
über Wedekind, Strindberg und das Drama des
eymismus. Der Vortrag beginnt um 17 30 Uhr im Saal
Teckarſtraße 3. Es werden auch Einzelkarten zum Beſuch
/örtrages am Saaleingang ausgegeben
*ufführung einer Schuloper im Ludwig=Georgs=Gymnaſium.
Sia den 22. November, findet anläßlich des „Tages der
uſik= im Ludwig=Georgs=Gymnaſium eine Aufführung
hoper „Dex Reiſekamerad” ſtatt, die textlich im
lpan ein Märchen von Anderſſen aus der Feder des
be=
cBerliner Muſikgelehrten und auch hier an einer
Ton=
längung als Komponiſt erfolgreich hervorgetretenen Pro=
½IJ Moſer ſtammt. Die muſikaliſche Leitung hat
hut H. Kaiſer, ſämtliche Mitwirkende ſind Schüler. —
Anertrag iſt für das Landheim des Gymnaſiums be=
Nr. 319 — Seite 5
Akademie=Konzert. Aus Anlaß des „Tages der
iſten Hausmuſik” veranſtaltet die Städt. Akademie
runſt im Rahmen der Akademie=Konzerte am Montag.
21Nov., 20 Uhr, im Großen Saale des Städt Saalsbaues
niämmermuſik=Abend für den das bekannte
Wendling=
utett aus Stuttgart gewonnen wurde. Die Künſtler
nan dieſem Abend die Streich=Quartette von Brahms
Mpus 51 Nr. 2. Mozart G=Dur (Köch. Verz. 387) und
ertI=Dur Opus 109 zum Vortrag. — Bezaubernder Wohl=
„usgefeilte dynamiſche Präziſion und feinſinnigſte
Aus=
tinz im Einzelnen werden dieſer bedeutenden
Quartett=
änkiang nachgerühmt.
* liſtole und Tabakspfeife, Wiederholung Auf die
noch=
vorläufig wohl letzte Aufführung von Rüthleins Lokal=
* ſtole und Tabakspfeife morgen, Donners=
1Uhr, im Kleinen Haus, ſei hiermit nochmals beſonders
eſtien. Die letzte Aufführung konnte wahre Lachſalven bei
eiſterten Zuſchauern auslöſen und allen, die einmal zwei
inin lang herzlich lachen wollen, ſei der Beſuch empfohlen,
jaun te geringen Einheitspreiſe (60 und 90 Pfg.) jedem den
uEr =möglichen. Rechtzeitige Kartenbeſchaffung iſt anzuraten.
Hefſiſches Landestheater.
Großes Haus
19—22½ Uhr. Bühnen=Volksbund k13.
Krkalg.
Pr. 0.50—4.50
—5. Nobember Wilhelm Tell.
19½—23 Uhr. Dſt. Volksb. F, 3. Vorſt. Gr. 1—4,
inweag,
Pr 0.50—4.50
— Nobember T. Gr. 5—8. Wiſhelm Tell.
Anf. 19½, Ende geg. 23 Uhr. Bühnen= Volksb. K4
Pr. 0.70—5.50
Ter Moſenkavalier.
Novembe
Kleines Haus
Anf. 20. Ende geg. 22½ Uhr. Zuſ.=Miete II 3.
Vr. 0.80—4.50
November Der Barbier von Sevilla
20—22 Uhr Außer Miete.
November / Piſtole und Tabaksp eife
Anf. 19½, Ende geg. 22½ Uhr. Zuſatzmiete lVy=
Pr. 0.70—3.80
November Peripherie.
Pr. 0.60—0.90
enpxtag, 17. November: In Gießen: Sinfonie=Konzert.
Wilhelm Tell” im Großen Haus. Heute abend findet
itere Wiederholung der mit beſonderem Intereſſe des
S aufgenommenen Neuinſzenierung des Schauſpiels
eum Tell” von Friedrich von Schiller durch Guſtay
Pſtatt.
Der Barbier von Sevilla” im Kleinen Haus. Nach
e Pauſe wird heute abend Roſſinis komiſche Oper
Zarbier von Sevilla” in der erfolgreichen Bear=
und Inſzenierung von Hermann Adler, der auch die
ich e Leitung hat, wieder in den Spielplan aufgenommen.
ee Kleiſtpreisträgerin Elſe Lasker=Schüler im Heſſiſchen
Meſtheater. Von Elſe Lasker=Schüler die zuſammen mit
Billinger (dem Darmſtädter Publikum bekannt durch die
ung der „Rauhnacht”) den Kleiſtpreis für dieſes Jahr
hat, bringt das Heſſiſche Landestheater die Urauffüh=
Komödie „Arthur Aronymus und ſeine
Boffennicr onnder Trarn.
Zu den Gerüchken über die Verlegung von Reichsbehörden aus Darmſtadt.
In Heſſen, insbeſondere in Darmſtadt, haben die Nachrichten,
die über eine angeblich geplante Verlegung von Reichsbehörden
nach Frankfurt durchgeſickert ſind, begreiflicherweiſe
außerordent=
liche Erregung hervorgerufen. Denn diesmal handelt es ſich nicht
nur um die Mainzer Eiſenbahndirektion, die ja ſtets bei ſolchen
Gelegenheiten auftaucht, ſondern auch um das Landesfinanzamt
und die Oberpoſtdirektion in Darmſtadt. Was der Fortzug von
einigen Hundert Beamten mit ihren Familien für eine Stadt von
der Größe Darmſtadts bedeuten würde, iſt ſo klar, daß darüber
überhaupt kein Wort zu verlieren iſt. Und es iſt daher nur
ver=
ſtändlich, wenn derartige Pläne außerordentliche Erbitterung
aus=
löſen. Tatſächlich ſcheint man in Berlin in einzelnen Miniſterien,
in denen es natürlich auch Leute gibt, die gern mit dem Zirkel
arbeiten, mit dem Gedanken zu ſpielen, die Darmſtädter
Oberpoſt=
direktion nach Frankfurt zu verlegen und ebenſo die
Landesfinanz=
ämter Darmſtadt und Kaſſel nach Frankfurt zuſammenzulegen.
Trotzdem ſcheinen erfreulicherweiſe die Beſorgniſſe insbeſondere
der Darmſtädter Bevölkerung wenigſtens vorerſt noch nicht ganz
berechtigt.
Es iſt ja keineswegs ſo, daß die angeblich geplanten
Maß=
nahmen tatſächlich irgendwelche Erſparniſſe bedeuten würden,
gegen die ſich nun wie üblich die intereſſierten und betroffenen
Kreiſe wenden. Das heſſiſche Landesfinanzamt verwaltet
bekannt=
lich, wie ja auch der heſſiſche Staatspräſident letzthin betont hat,
den weitaus überwiegenden Teil der Landeseinnahmen und
be=
ſorgt faſt ſeine ganzen Kaſſengeſchäfte, während früher Heſſen
einen eigenen ſehr gut funktionierenden Apparat für die
Er=
hebung der Landesſteuern beſaß. Selbſt wenn alſo eine
Zuſammen=
legung der Landesfinanzämter Kaſſel und Darmſtadt nach
Frank=
furt für das Reich eine kleine Erſparnis bringen würde, ſo würde
dieſe Erſparnis auf der anderen Seite durch neue erhebliche
Aus=
gaben, die dem Land Heſſen erwachſen wurden, mehr wie
aus=
geglichen.
Die Reichsregierung hat nun aber bei jeder Gelegenheit
be=
tont, daß ſie auf Grund ihrer föderaliſtiſchen Einſtellung alle
Ein=
griffe in die Rechte, insbeſondere der ſüddeutſchen Länder, pein=
lichſt vermeiden werde. Man kann ſich unter dieſen Umſtänden
alſo kaum vorſtellen, daß gerade dieſe Reichsregierung ernſthaft
Maßnahmen plane, die bei ihren verhängnisvollen Auswirkungen
für Heſſen nicht nur einen Eingriff in die Rechte des Landes,
ſondern geradezu eine Kriegserklärung bedeuten würden. Hinzu
kommt, daß die gegenwärtige Reichsregierung nach all ihren
pro=
grammatiſchen Erklärungen Verſtändnis haben müßte für die
Be=
denken wirtſchaftlicher und ſozialer Art, die gegen die immer
ſtärkere Konzentration der Bevölkerung in wenigen Großſtädten
beſtehen, und es wäre daher mehr wie unlogiſch, wenn ſie jetzt in
der Praxis genau im entgegengeſetzten Sinn verfahren würde.
Alle ſachlichen Gründe ſprechen ſomit unbedingt für eine
Be=
laſſung der in Frage kommenden Behörden an ihrem bisherigen
Sitz, alſo ſoweit es uns angeht in Darmſtadt und in Mainz. und
man darf wohl hoffen, daß dieſe ſachlichen Gründe letzten Endes
entſcheiden.
Falſch wäre allerdings, wenn man deswegen derartige Pläne
zu leicht nehmen würde, umſomehr, als man ja in Frankfurt ſchon
davon zu berichten weiß, daß die Dinge ſo gut wie entſchieden
wären, wobei allerdings wohl mehr der Wunſch der Vater des
Gedankens ſein dürfte. Die heſſiſche Bevölkerung, und insbeſondere
die Stadt Darmſtadt, die es in dieſem Fall am meiſten angeht,
er=
warten mit Recht von der heſſiſchen Regierung ſchärfſten
Wider=
ſtand gegen alle Verſuche, Heſſen allmählich auszuhöhlen. Daß dieſe
für die Bedürfniſſe des Landes Verſtändnis hat und gewillt iſt,
mit allen Mitteln derartigen Verſuchen
ent=
gegenzutreten, iſt uns erfreulicherweiſe von
maßgeblichſter Seite nachdrücklichſt verſichert
worden. Im übrigen wird ja auch der Beſuch des Reichskanzlers
in Darmſtadt am kommenden Sonntag Gelegenheit geben, dem
Reichskanzler perſönlich die berechtigten Wünſche des Heſſenlandes
vorzutragen. Wir haben Anlaß zu der Annahme, daß dies in der
geeigneten Form unmißverſtändlich geſchehen wird, und wir
glau=
ben auch hoffen zu dürfen, daß die Reichsregierung ſich nicht
ver=
anlaßt ſehen wird, ohne jeden ſachlichen Grund einen Konflikt
vom Zaun zu brechen.
II.
50 Jahre Gaſtwirke=Innung Heſſen, Sit Darmſtadk.
*
Der Bußkag und ſeine Geſchichte.
Das 50jährige Jubiläum begeht die Gaſtwirte=Innung Heſſen,
Sitz Darmſtadt, am heutigen Tage. Gegründet im Jahre 1882,
unter Führung des Grunders und damaligen Vorſitzenden,
C Reinemer, erlebte die Innung zur damaligen Zeit einen ſehr
ſchnellen Aufſchwung, C. Reinemer ſpielte im Gaſtwirtsgewerbe
eine bedeutende Rolle. Ueber die Gründung des Darmſtädter
Vereins hinaus organiſierte er auch das geſamte heſſiſche
Gaſt=
wirtsgewerbe, desgleichen war er auch Mitglied und Förderer
des ſuddeutſchen Gaſtwirtebundes. Er war derjenige, der mit der
Gründung des Heſſiſchen Landesverbandes die Brücke zwiſchen
Nord= und Süddeutſchland ſchuf. Die Gründung der
Haftpflicht=
ſowie der Sterbekaſſe Deutſcher Gaſtwirte und des Selters=
Sprudels Auguſta=Victoria, Löhnberg a. d. L., ſind ebenfalls
ſeine Schöpfungen.
Die Gaſtwirte=Innung wird ihr 50jähriges Beſtehen durch
eine würdige, den Zeitverhältniſſen entſprechend ſchlichte Feier
heute „Mittwoch, den 16. Nov., 8 Uhr abends, im Städtiſchen
Saalbau begehen.
* Märchenabend im Bund Königin Luiſe.
Als der moderne Verkehr den Abſtand zwiſchen Stadt und
Land in immer ſich verſtärkendem Tempo verkürzte als die
gleich=
machende Mechaniſierung im Dorf ihren Einzug hielt, da wich auch
das, was die Romantiker verherrlicht hatten, was als deren
Nach=
folger die erwachende Wiſſenſchaft der Volkskunde, freilich aus
andern Gründen, eifrig zu ſammeln ſich bemühte in die
entfern=
teſten Winkel einſamer Gebirgsgegenden. Deutſche Bolkskunſt und
Brauchtum, Volkstracht und Volkspoeſie verloren ihren ſicherſten
Boden und ihre Heimat mit dem allmählichen Ausſterben der
Spinnſtube und der Flucht der Beſchaulichkeit aus der
Dorfgemein=
ſchaft. Heimatmuſeum und ſtädtiſche Sammler gewährten alter
Bauernkunſt eine neue ſichere Zufluchtsſtätte, und was von Mund
zu Mund an Poeſie und Proſa, an Volksliedern, Märchen und
Sagen ſich weitergeſprochen und erhalten hatte, zog konſerviert in
dicken Bänden in Bibliotheken und germaniſtiſche Seminare ein.
In unſern Tagen rinnen die Quellen für den Forſcher auf dem
Gebiet der Volkskunſt nur noch ſehr ſpärlich, und es bedarf ſchon
großer Ausdauer und ernſter Liebe zur Sache, wenn man die
Sammlung an Ort und Stelle treiben und Unbekanntes aufſpüren
will. —
So iſt es dem Bund Königin Luiſe beſonders zu
dan=
ken, daß er es unternommen hat, ſeine Mitglieder und Freunde
für ein ſehr intereſſantes Teilgebiet volkstümlicher Ueberlieferung
zu gewinnen. Frau Steinecke, die ſich für die Veranſtaltung
zur Verfügung geſtellt hatte, verſtand es, mit wenigen
ausgewähl=
ten Märchen die dankbaren Zuhörer in den Bann der Zauberwelt
zu zwingen, der uns auch dann feſſelt, wenn es ſich in dieſem Fall
um Märchenmotive handelt, denen eine künſtleriſche Form gegeben
wurde, die modernem Denken mehr entſpricht und ſich mehr an den
Intellekt als an das Gemüt wendet.
Den ohne falſches Pathos mit ſympathiſchem Ausdruck
vorge=
tragenen Märchen folgte im 2. Teil eine Reihe künſtleriſch ſehr
bedeutſamer flott gezeichneter und gemalter Märchenmotive in
Form von Lichtbildern, die den Beifall der Zuſchauer und das
Entzücken der Kinder erregten. Frau Mazer Stieler, die den
Abend mit kurzen markanten Worten eingeleitet, ſprach der
Künſt=
lerin den Dank der Verfammlung aus.
Schaukochen der Alice=Eleonorenſchule im Heaghaus. Heute
nachmittag um 3 Uhr findet im Heaghaus ein Schaukochen von
Schülerinnen des Hauswirtſchafts=Seminars ſtatt, um die
viel=
ſeitige und preiswerte Verwendung von Hammelfleiſch
vorzu=
führen. Koſtproben werden verabreicht, Rezepte zu den Gerichten
ſind im Heaghaus erhältlich. Eintritt frei.
— Hausfrauenbund. Es wird nochmals darauf hingewieſen,
daß heute, Mittwoch, nachmittags 3 Uhr, im Saale des
Heag=
hauſes, Luiſenſtraße ein Schaukochen für Hammelfleiſch mit
deutſchen Gemüſen ſtattfindet, das im Intereſſe unſerer
Land=
wirtſchaft für den Mehrverbrauch von Hammelfleiſch werben ſoll.
Das Schaukochen wird ausgeführt von angehenden jungen
Lehrerinnen des Hauswirtſchaftsſeminars des Alicevereins für
Frauenbildung und Erwerb. Alle Hausfrauen ſind herzlich
ein=
geladen. Es werden Koſtproben verabreicht. Eintritt frei. Karten
im Heaghaus erhältlich.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung
Darm=
ſtadt: Se on jetzt machen wir unſere Mitglieder und deren
An=
gehörige darauf aufmerkſam, daß unſere diesjährigen
Winter=
vorträge am Mittwoch, dem 23. Nov., abends um 8 Uhr, im
„Fürſtenſaal” beginnen. Es handelt ſich dabei um einen
außer=
ordentlich intereſſanten und aktuellen Vortrag. Die Herren Reg.=
Baumeiſter Hilsdorf und Volkswirt Schreiber=Stoltze
aus Frankfurt a. M. ſprechen über das Thema „Ziviler Luftſchutz
und Kataſtrophenabwehr durch die Techniſche Nothilfe‟. Es
handelt ſich dabei um einen Lichtbildervortrag mit
Film=
vorführung.
— Geſellſchaft Heſſiſcher Bücherfreunde. Die ordentliche
Haupt=
verſammlung der Geſellſchaft Heſſiſcher Bücherfreunde findet am
Samstag, dem 3. Dezember, vormittags 10 Uhr, in den
Geſchäfts=
räumen der Geſellſchaft im Schloß (vom Markt aus links) ſtatt.
Auf der Tagesordnung ſteht: Bericht über die Arbeit und die
Vermögenslage im verfloſſenen Jahre; die Erteilung der
Ent=
laſtung für den Vorſtand: Vorſtandswahlen; beſondere Anträge
des Vorſtandes oder einzelner Mitglieder. Anträge der Mitglieder
müſſen mindeſtens zwei Wochen vorher beim Vorſtand ſchriftlich
im Wortlaut angemeldet werden.
Bußtage bei den alten Römern. — Unterſchiede zwiſchen
heid=
niſchen und chriſtlichen Bußtagen. — Die erſten chriſtlichen
Buß=
tage. — Außerordentliche Bet= und Bußtage. — Seit wann in
Deutſchland der Bußtag gefeiert wird.
Die Menſchheit hat ſchon ſeit frühen Zeiten das Bedürfnis
empfunden, an beſtimmten Tagen Buße zu tun. Es waren Tage,
die durch Gebet und religiöſe Uebungen ausgezeichnet waren.
Die früheſten Bußtage kennt man aus der Geſchichte der Römer
und Juden. Die Bußtage der Römer waren allerdings nicht an
einen beſtimmten Tag gebunden und kehrten auch wie unſere
heutigen Bußtage nicht regelmäßig wieder, ſondern ſie wurden
bei beſonderen Gelegenheiten abgehalten, wenn große Uebel=
Staat und Volk bedrohten. Zum Unterſchiede von dem heutigen
Charakter der Bußtage dienten die römiſchen Bußtage in erſter
Reihe dazu, die zürnenden Götter zu verſöhnen, denn die Römer
gingen von der Anſchauung aus, daß die Gotter an der Kaſteiung
der Menſchen und am Gebet Wohlgefallen haben. Die heutige
religioſe Auffaſſung dagegen geht dahin, daß der Menſch des
Ge=
botes und der Buße zu ſeiner eigenen inneren Läuterung und
zur Erkenntnis ſeiner Sünden bedarf, ohne daß dadurch der
prak=
tiſche Wert der Verſöhnung Gottes berührt wird. Während alſo
die früheren Bußtage Nützlichkeitserſcheinungen
materiell=
religiöſer Art waren, ſind die heutigen Bußtage fern von jeder
Nützlichkeit nur Tage der Erbauung und der religiöſen Stärkung.
alſo Tage der ſeeliſchen Wiedergeburt. Dieſer bedeutſame
Unter=
ſchied des inneren Wertes der Bet= und Bußtage iſt durch den
Unterſchied der heidniſchen und chriſtlichen Religion begründet.
Aus dieſem Grunde zeigten auch bereits die fruheſten Bußtage
der chriſtlichen Kirchen denſelben innerlichen Charakter, den ſie
bereits heute haben. Auch die chriſtlichen Bußtage für beſondere
Notfälle, die ſogenannten „dies Supplicationum”, die bis in die
früheſten Zeiten des Chriſtentums zurückreichen und auch aus
An=
laß von beſonderen Unglücksfällen eingerichtet worden waren, ſind
ihrem inneren Weſen nach von den heidniſchen Bußtagen
unter=
ſchieden, obwohl ſie anſcheinend auch zur Abwendung von Unglück
eingerichtet wurden. Aber auch in dieſen Fällen haben ſie nicht
den praktiſchen Zweck der Verſöhnung Gottes, ſondern den
mo=
raliſchen Zweck der Beſſerung und der Erlöſung von den Sünden.
die als die Urſache menſchlicher Not angeſehen werden. Derartige
Bußtage wurden bereits von Kaiſer Theodoſius bei Gelegenheit
eines Erdbebens in Konſtantinopel und von Biſchof Memortus
zu Vienne im Jahre 432 zur Abwendung einer furchtbaren
Heu=
ſchreckenplage angeordnet. In der evangeliſchen Kirche gibt es
auch eine Anzahl außerordentlicher Bet= und Bußtage. So wurde
z. B. in Sachſen im Jahre 1547 während der Belagerung von
Leipzig ein Bußtag angeordnet und im Jahre 1633 zur
Ab=
wendung der Not des 30jährigen Krieges. Auch in den
furcht=
baren Jahren der Not von 1770—1772 wurden in vielen deutſchen
Ländern Bußtage abgehalten. In Preußen gab es bis zu Friedrich
dem Großen alljährlich vier feſtſtehende Bußtage, die von
Fried=
rich dem Großen zuerſt auf zwei, dann auf einen herabgemindert
wurden, der am Mittwoch nach Jubilate ſtattfand. In Sachſen
ordnete der Kurfürſt Johann Georg II. im Jahre 1664 aus
Ver=
anlaſſung des Türkenkrieges einen Bußtag an. Seit 1710 wurden
dort drei Bußtage gefeiert und ſeit 1830 nur zwei. Seit 1893
wurde in ganz Deutſchland ein Bußtag abgehalten, und zwar
in Preußen iſt es der Mittwoch vor dem letzten Trinitatis=
Sonntag, in Heſſen der Palmſonntag, in Baden der letzte
Trini=
tatis=Sonntag, in Bayern und Württemberg der Sonntag
Invo=
cavit geweſen. Im Gegenſatz dazu feierte Sachſen zwei Bußtage,
die Mittwoche vor Okuli und vor dem Trinitatis=Sonntag. Di=
Bußtage ſind von der Landesobrigkeit feſtgeſetzte Tage und
wer=
den jetzt in den meiſten evangeliſchen Landeskirchen Deutſchlands
am Mittwoch vor dem letzten Trinitatis=Sonntag gefeiert. Die
katholiſche Kirche kennt ſeit alter Zeit eine Anzahl von
Buß=
tagen, die z. T. in der öſterlichen Faſtenzeit, z. T. in den Herbſt,
z. T. in die Adventszeit fallen.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Ernſt=M.=Engert=
Scheren=
ſchnitt=Ausſtellung. In rund 100 entzückenden Blättern beweiſt
Engert, welche reifen künſtleriſchen Geſtaltungsmöglichkeiten
die=
ſem lange Zeit aus der Mode gekommenen Ausdrucksmittel
inne=
wohnen. Gerade der, der die Silhouettenkunſt etwas über die
Achſel anſieht, ſollte ſich Engerts Arbeiten anſehen, um zu
er=
kennen, welch ein geheimnisvolles Reich ein wirklicher Künſtler
hier erſchließen kann. Die Ausſtellung iſt nur noch wenige Tage
geöffnet.
— Heſſiſcher Singkreis. Am Sonntag, dem 20. Nov., abends
8.30 Uhr, findet in der Stadtkirche eine geiſtliche Abendmuſik
ſtatt. Die Feier wird eingeleitet durch ein Vorſpiel von Strunk
über den Choral „Nun will ſich ſcheiden Nacht und Tag”, den der
Chor in einem Satz von Heinrich Schütz ſingt. Im Mittelpunkt
des Abends ſteht Leonhard Lechners bedeutendes nachgelaſſenes
Werk. die 15 „Sprüche von Leben und Tod”, mit denen der
Künſtler ſein eigenes „Requiem” geſchrieben hat. Nach einer
Riccercar von Pachelbel ſchließt der Abend mit der Kantate
Befiehl dem Engel, daß er komm” von Dietrich Buxtehude. Der
Eintritt iſt frei. Texte ſind am Eingang zu haben.
— Evangeliſche Stadtmiſſion E. V., Mühlſtr 24. Die
Mit=
glieder und Freunde der Stadtmiſſionsarbeit werden darauf
auf=
merkſam gemacht, daß am Donnerstag, dem 17. Nov., abends
8,30 Uhr, wieder ein gemeinſamer Vortragsabend mit der
kirch=
lich=poſitiven Vereinigung ſtattfindet. Den Vortrag hat
dies=
mal Herr Pfarrer Waldeck=Darmſtadt übernommen, und wird
zu dieſer Veranſtaltung herzlichſt eingeladen. Der Eintritt iſt frei
für jedermann.
Seite 6 — Nr. 319
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
Der Handlung des Films „Der Mann, den ſein
Ge=
wiſſen trieb” erinnert man ſich vielleicht noch von der
Auf=
führung des gleichnamigen Schauſpiels von Roſtand im hieſigen
Landestheater vor zwei Jahren. — Ein junger Franzoſe wird
nach dem Kriege von furchtbaren Gewiſſenskämpfen befallen,
weil er im Nahkampf einen deutſchen Soldaten getötet hat. Er
fühlt ſich als Mörder und begibt ſich, da er anders keine Ruhe
findet, nach Deutſchland zu der Familie des Gefallenen, um ſich
durch ein Bekenntnis zu erleichtern. Angeſichts der Eltern und
der Braut findet er nicht den Mut zu ſeiner Beichte, er ſtellt
ſich als Freund des Verſtorbenen aus deſſen Pariſer Studienzeit
vor, wird als ſolcher herzlich aufgenommen und zwiſchen der
Braut des Gefallenen und ihm entwickelt ſich eine tiefe Liebe. All
dies ſteigert ſeine Qual und Unruhe, von der er erſt erlöſt wird,
als er der Geliebten die Wahrheit ſagt und durch ihre Verzeihung
ſich mit ſeiner Schuld ausgeſöhnt fühlt.
Daß hinter dieſer Handlung und leider ſtellenweiſe in ihr
eine Tendenz durchkommt, die den Unterſchied zwiſchen Mord und
Krieg verwiſchen will, iſt ſchade; denn es kann den Eindruck des
reinen Willens zur Verſtändigung und zur Erhaltung des
Friedens, von dem der Autor beſeelt iſt, nur trüben. Daneben
kann man nicht umhin, die pſychologiſche Wahrſcheinlichkeit der
Handlung mit einem Fragezeichen zu verſehen. Doch muß man
zum Lob des Films ſagen, daß er ſich ernſtlich bemüht, aus den
einzelnen Rollen ſchauſpieleriſch das Mögliche herauszuholen, und
zumal die Rolle des jungen Franzoſen wie des Vaters liegen
in guten Händen. Außerdem hat die Regiekunſt von Ernſt
Lubitſch hinſichtlich der Milieugeſtaltung Vorzügliches geleiſtet.
ſo daß der Film in jedem Fall über den Durchſchnitt ſich durch
den Ernſt der Abſicht und der künſtleriſchen Durchführung
*
erhebt.
Helia=Lichtſpiele.
Friederike. Lehär hat mit dieſer Operette die bekannte
Epiſode aus Goethes Straßburger Zeit aus den olympiſchen
Re=
gionen in eine uns nähere Sphäre gerückt. Unter der Regie Fritz
Friedmann=Frederichs iſt der gleichnamige Tonfilm
ähnliche Wege gegangen. Man hat Zuſammenhänge zwiſchen dem
nunmehr abgelaufene Goethe=Jahr und dieſer Operette konſtruiert.
Man muß den Künſtler ſeine Motive herholen laſſen, wo er es
für gut findet, Und warum ſollte nicht auch einmal ein großer
Dichter Held einer Operette ſein, vor allem wenn das Ganze mit
ſoviel Liebe und geſcheiter Zurückhaltung gemacht iſt, wie in
die=
ſem Film. — Die Regie hat ſich für eine große Sache natürlich
ein glänzendes Enſemble zuſammengeſtellt. Mit herrlichen
Natur=
aufnahmen als Hintergrund entrollt ſich lyriſches Geſchehen in
be=
haglicher aber keineswegs langweilender Breite. Mit großem
Verſtändnis iſt die heitere und beſchauliche Ruhe des Seſenheimer
Pfarrhauſes gezeichnet, Ida Wüſt als polternde „Madame Brion,
wirkt ebenſo überzeugend wie Paul Hörbiger als „Pfarrer”.
Otto Wallburg glaubt man gern den genießeriſchen
Wein=
kenner und ewigen Studenten, für den Elſe Elſter als „
Sa=
lomea” eine Partnerin von bezauberndem Frohſinn darſtellt.
In=
mitten dieſer prominenten „Nebenperſonen”, ſind. Hans=Heinz
Bollmann und Mady Chriſtians als „Goethe” und „
Frie=
derike” ihren Rollen vollkommen gewachſen, auch da, wo gegen
Ende der Handlung größte Anforderung an Takt und kluge
Be=
ſcheidung geſtellt werden. Die einſchmeichelnde Muſik und die
ge=
winnenden Stimmen der Darſteller geben der Operette den letzten
Schliff und machen das Spiel zu einer unterhaltenden
Angelegen=
heit, wobei wiederholt betont werden mag daß das Motiv und
die Handlung nicht mit goetheſchem Maßſtab gemeſſen werden
B.
wollen.
* Orpheum.
Tegernſeer=Gaſtſpiel.
* Es iſt ſchade, daß die urwüchſigen, unterhaltenden Gaſtſpiele
der Tegernſeer keinen ſtärkeren Zuſpruch finden; ſchade um
des=
willen, weil, die Tegernſeer in der ihnen eigenen Lebendigkeit
Volks= und Dialektſtücke von beſtem Niveau geben. Es mag an
der allgemeinen Finanzmiſere liegen, daß ſich viele von dem
Be=
ſuch der Gaſtſpiele abhalten laſſen, aber diejenigen, die das geſtern
aufgeführte Volksſtück Almenrauſch und Edelweiß”
beſuchten, bereuten nicht, ſich dieſen Genuß geleiſtet zu haben. Das
ausgezeichnet eingeſpielte Enſemble, das über eine ganze Reihe
beſter ſchauſpieleriſcher Käfte verfügt, brachte das menſchliche
Schick=
ſal einer Bauernfamilie tief ergreifend zur Aufführung. Die
typi=
ſchen Einzelfiguren wurden von Anderl Schultes als
Bühel=
bauer, von Marie Tiſchler, ſeiner Frau, Joſef Liebl, beider
Sohn, und den übrigen Mitwirkenden, namentlich den bayeriſchen
Dirndeln Sefferl Höſer, H. Wirth und T. Pilgram
hervor=
ragend gut gezeichnet. Die Aufführung erntete verdienten
dank=
baren Beifall.
— Orpheum. Die Tegernſeer bringen heute, Mittwoch, den
für Darmſtadt neuen Schlager „Der Dorftrottel” eine ergötzliche
Geſchichte aus Oberbayern. — Donnerstag und Freitag, die beiden
letzten diesmaligen Gaſtſpiele. Der Pfarrer von Kirchfeld” und
„Der Meineidbauer”. (Siehe Anzeige.)
Eine originelle und geſchickte Werbung
für modernen Ikora=Edelſchmuck
veranſtaltete geſtern nachmittag und abend die Württembergiſche
Metallwarenfabrik in ihren Schaufenſtern. — Auch der Schmuck iſt
heute weitgehendſt der Mode unterworfen, und die Vorliebe für
den aparten, kunſthandwerklichen Edelſchmuck hat ſich ſchnell
ver=
breitet. Zwar nicht erſtaunlich, denn die vielſeitigen Möglichkeiten
der Form= und Farbengeſtaltung, die ſich in phantaſievoller
Ver=
ſchiedenheit bis ins Bizarre ſteigern können machen dieſen
modernen Schmuck, der auch wegen ſeiner Preiswürdigkeit in
mehr=
facher Ausfertigung zu den einzelnen Kleidungsſtücken paſſend von
den Damen gehalten wird, ſo begehrenswert. Die Technik zur
Veredlung von Metallen und zum Erzeugen von farbig
inkruſtier=
ten Kriſtallen ſind auf dem kunſtgewerblichen Schmuck in
Anwen=
dung gebracht, und es ergab ſich eine Fülle aparteſter, bisher noch
kaum erzielter Wirkungen. Der Schmuck für das Straßen=
Nach=
mittags=, Sport= und Abendkleid der mondaine Tanzſchmuck iſt in
ſo reichen Variationen und in ſo vielſeitiger Nuancierung
her=
geſtellt, daß durch die Auswahl der Schmuckart die perſönliche
Note der Trägerin ſchon rein äußerlich gezeigt wird. In
Verbin=
dung mit dem Modehaus Giſſinger, von dem die verſchiedenſten
Stoffarten ſtammten, veranſtaltete die Württembergiſche
Metallwarenfabrik. Niederlaſſung Darmſtadt, in der
Rheinſtraße ſeine „Modenſchau”, in der reichhaltige Kollektionen
der Ikora=Edelſchmuckſtücke von einer jungen Dame gezeigt
wur=
den. Die Einzelſtücke waren aufs ſorgfältigſte ausgewählt und in
Farbe und Form zu der Stoff= und Kleiderart abgeſtimmt. Die
Vorführung erregte das lebhafteſte Intereſſe der Paſſanten.
— Die kirchlich=poſitive Vereinigung erwartet ihre Mitglieder
und Freunde Donnerstag, abends 8,30 Uhr, im Saale der
Stadt=
miſſion, Mühlſtraße 24 zum Vortrage von Pfarrer Waldeck über
allerlei Wege zu den Herzen von Kranken und Alten.
Brieſkaſſen.
Jedr Anfrage iſt dit ſetzte Dezugsguſttung beizufügen. Knonyme Anſragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkelt.
W. J., D. Wenn der Nachbar den Brand fahrläſſigerweiſe
herbeigeführt hat, durch den Sie in Mitleidenſchaft gezogen
wur=
den wird er für den Schaden von Ihnen verantwortlich gemacht
werden können. Sie werden ſich deshalb zunächſt bei der Staats=
anwaltſchaft erkundigen müſſen, ob ein Strafverfahren anhängig
iſt. Aber Sie können dieſen Schaden nicht im Strafverfahren
geltend machen, ſondern werden gut daran tun, geſtützt auf
die Strafakten den Schaden im Zivilprozeſſe beim
Amts=
gericht geltend zu machen.
Lokale Beranſtaltungen.
Vereinskalender.
— Der Stahlhel.
d. F. Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Freitag, den 18 Nov., 8.30 Uhr abends bei Sitte
Karl=
ſtraße 15, Pflichtgppell, Verpflichtungsfeier, Vortrag. Anzug:
Kluft; Fahne zur Stelle.
Tageskalender für Mittwoch, den 16. November 1932.
Union=Theater: Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb‟: Helia=
Lichtſpiele: „Friederike”; Palaſt=Lichtſpiele: Die hölzernen
Kreuze‟. — Rheingauer Weinſtube: Schlachtfeſt mit Konzert.
Ertegte Szenen im Pfungſtädter Gemeinderat!
beſchloſſen, den Radfahrerweg nach Darmſtadt demnächſt
ſern zu laſſen. Die Arbeiten am neuen Radfahrerweg, de
Abbruch der Sikung.
teilweiſe befahren werden kann, ſollen ſoviel wie möglich
Cp. Pfungſtadt, 15. Novbr.
In der am Montagabend abgehaltenen Gemeinderatsſitzung
kam es bei der Beſprechung der Anträge des Gewerkſchaftskartells
und des Erwerbsloſen=Ausſchuſſes auf Gewährung von
Winter=
beihilfe zu erregten Auseinanderſetzungen. Der weitgehendſte
An=
trag war derjenige des Erwerbsloſenausſchuſſes, der auf Grund
mehrerer in einer kürzlich abgehaltenen Erwerbsloſenverſammlung
aufgeſtellten Forderungen die Lieferung von Brennmaterialien
aller Art, von Winterkartoffeln uſw. auf Koſten der Gemeinde
verlangt. Außerdem ſollten die Invalidenverſicherungsbeiträge
ſowie die Koſten für die Arztausweiſe für Familienmitglieder
und die Koſten für Medikamente von der Gemeinde übernommen
werden. Weiterhin wurde zur Beſchaffung von Winterkleidung,
Schuhmaterial und Wäſche Barunterſtützung für Alleinſtehende,
Ehepaare, Kinder und ledige Unterſtützungsempfänger verlangt.
Außerdem ſollten Mietunterſtützungen gewährt werden.
Bürger=
meiſter Schwinn gab zu Beginn der Ausſprache beſonders über
den Antrag des Erwerbsloſenausſchuſſes bekannt, daß die
Ge=
meinde Pfungſtadt 1070 Hauptunterſtützung
semp=
fänger zu betreuen habe. Wenn der Antrag des
Erwerbs=
loſenausſchuſſes durchgeführt werden ſollte, benötigte die Gemeinde
nach ſeiner Berechnung mindeſtens 46 000 RM. für Kohlen und
29 000 RM. für Kartoffeln, 26 700 RM. für Barunterſtützungen,
zuſammen alſo rund 102 000 RM., ganz abgeſehen von der
bean=
tragten Uebernahme der Invalidenverſicherungsbeiträge, ſowie
der Koſten für die Arztausweiſe und Medikamente. Dabei habe
die Gemeinde zu Beginn des Monats 197 446,95 RM. an
rück=
ſtändigen Schulden gehabt, die in Kapitalzinſen, Steuern.
Bei=
trägen an öffentlichen Anſtalten, an Krankenhäuſer uſw. beſtehen.
Für den Antrag des Erwerbsloſenausſchuſſes ſetzte ſich
vornehm=
lich der kommuniſtiſche Vertreter ein. Gemeinderat Wälke ſprach
für den Antrag des Gewerkſchaftskartells, der im Rahmen des
Möglichen gehalten ſei. Gemeinderat Martin von der
bürger=
lichen Gemeinderatsfraktion erklärte, daß man an und für ſich zur
Gewährung von Winterhilfe bereit ſei, ſoweit die Gemeinde die
Laſten tragen könne. Im Laufe der Ausſprache kam es dann zu
erregten Auseinanderſetzungen beſonders zwiſchen den
ſozialdemo=
kratiſchen und kommuniſtiſchen Gemeinderatsmitgliedern. Auch Bürgerſteuerverordnung vom 22. September 1932 mit
nigt werden. Im Jahre 1933 ſoll die Gemeindehundeſteu
Höhe des Vorjahres (6 RM. für den erſten Hund und
mehr für jeden weiteren Hund) erhoben werden. Die
gebühr an Wiegegeldern wurde von 30 auf 20 Pfg. her
Zwecks Schaffung eines Durchgangs von der Melibokusſtn
Seeheimer Straße bzw. von der Wieſen= bis zur Seeheimer
wurde der Ankauf eines Ackers von 356 Quadratmetern
migt. Ein Antrag der bürgerlichen Gemeinderatsfrak
Herabſetzung des Lichtſtrompreiſes auf 30 Pfg. je Kilorn
Einführung eines Sondertarifs für den Lichtſtromverbra
gewerblichen Verbrauchern und um Aenderung der
der Kraftſtrompreiſe wurde zwecks näherer Prüfung auf di
Sitzung vertagt.
1M
die mit
des
vieder vo
Le. Groß=Umſtadt, 15. Nov. Gemeinderat. D
hauerei ſoll Montag, 21. d. M., beginnen. Nach einem ſozck ies Rich
kratiſchen Antrag ſoll das Holzmachen nicht früher begimeſa hiden 0e
die Frage des Tarifs geklärt ſei. Auch ſolle das Holz
ſeither 1 Meter, ſondern 1,25 Meter lang geſchnitten werſſer hundt 9.
letzte Antrag wurde angenommen. — Da ſich für die zweſt sunſ” Mit
teilung des freiwilligen Arbeitsdienſtes etwa 20 Arbeiter // Zeitheim,
haben, wurde beſchloſſen, die Feldwege zu chauſſieren un/ uldtlubt
Auc
reits chauſſierten mit Kleinſchlag einzudecken. Dazu ſind ei
Kubikmeter Kleinſchlag erforderlich. — Da auch in dieſer füis Gerieſel a
eine Sammlung für die Winternothilfe veranſtaltet we ihneu, wrhei
ſo ſoll ein Ausſchuß ſofort gebildet werden. — Die Jag)y kim bei beſt
hieſigen Gemarkung ſoll auf 6 Jahre verpachtet werden.
zu vo der
Gemeinderat hat wiederholt die Einführung der Bürgerſuß une die
500 Prozent abgelehnt. Dieſelbe muß nun doch in dieſer ößy=ihe verlie
kreisamtliche Verfügung erhoben werden. Den Haushaltuſa, niben an
ſtänden der Ortsarmen. Kriſenunterſtützungsempfänge,, Muſtadt mit
fahrtserwerbsloſen und Wohlfahrtsempfängern wurden anſ 7ud. Die
tag auf der Bürgermeiſterei je ſieben Pfund Mehl für d
weihe ausgegeben.
d. Rimbach i. Odw., 14. Nov. Gemeinderatsſ
Das heſſiſche Kreisamt Heppenheim hat für die hieſige d
die Erhebung der Bürgerſteuer im Kj. 1933 nach Maß
wurden von den Zuſchauern Zwiſchenrufe ſtörender Art gemacht.
des Landesſatzes verfügt, nachdem der Gemeinderat dieſe
Als die Auseinanderſetzungen in Tätlichkeiten auszuarten
droh=
rung abgelehnt hatte. — Auf Grund des 8 2 der Verord
ten, ſchloß Bürgermeiſter Schwinn die Sitzung, ohne daß über die
Anträge abgeſtimmt wurde.
Im erſten Teil der Sitzung, der durchaus ruhig verlief,
wur=
den die Arbeiten zur Herſtellung von je einer Wohnung in zwei
Gemeindehäuſern in der Lindenſtraße vergeben. Außerdem
wur=
den die Arbeiten zur Erweiterung des Friedhofs beſchloſſen. Die
Lieferung der Steine wurde an drei einheimiſche Backſteinfabriken
vergeben. Die Maurerarbeiten für die benötigte Verlängerung
der Friedhofsmauer wurde den Vereinigten Maurermeiſtern (12
Unternehmern) vergeben. Dabei wurde gleichzeitig geſtattet, daß
von jedem Maurergeſchäft ein Familienmitglied, entweder Vater
oder Sohn mitarbeiten darf. Die Hilfskräfte ſind in erſter Linie
aus der Reihe der wohlfahrtserwerbsloſen Bauarbeiter zu
ent=
nehmen. Auch die Mauerabdeckung wurde an hieſige Unternehmer
vergeben. Zur Regelung der Koſten der Friedhofserweiterung
wurde die Gemeindeverwaltung ermächtigt, ein Schulddarlehen in
Höhe von vorläufig 6000 RM. aufzunehmen. Schließlich wurde
Sicherung der Haushalte der Gemeinden uſw. vom 25. S
hat das Kreisamt Heppenheim die Steuerausſchlagsſätze
gieſige Gemeinde für das Rj. 1932 unter Berückſichtigur
der Notverordnung vorgeſehenen Senkung, feſtgeſetzt. 20
ſänſtem
vei „Fürſter
tie, nach der
rienlat
Ne ſeh
mchtsberg
erd an letzter
nd die Schäd
wurde
FNN
ſetzung der Steuerausſchlagſätze war vom Rat ebenfalls au lzſlaung ſ04
— Auf Grund der gleichen Verordnung hat das Kreiso
penheim verfügt, daß die Gemeinddebierſteuer in Rimbe
das Ende des Monats hinaus, in dem die miniſterielle d
gung der Realſteuerſätze 1932 erfolgt, bis zum Ablauf der
mit den ſeitherigen Sätzen weitererhoben wird, nachdem Mruden. Her
meinderat die Einführung einer Ortsſatzung betr. Bierſygug des Wan
lehnte.— Unter Anwendung der gleichen Verordnung hat d
amt Heppenheim den Voranſchlag der Gemeinde Rimback
Ri. 1932 mit verſchiedenen Aenderungen feſtgeſetzt.
De=
ſchlag wurde von dem Rat in einer früheren Sitzung a
Bemerkenswert hierzu iſt, daß der Voranſchlag nach
ſetzung des Kreisamts ausgeglichen iſt.
Aus Heſſen.
Dd. Arheilgen. 15. Nov. Theaterabend. Der
Geſangver=
ein „Liederzweig” brachte im Gaſthaus „Zum weißen Schwanen”
einen Schwank. „Die gepumpte Frau”, von Carl Sieber zur
Auf=
führung. Für den Verein war dieſer Abend ein großer Erfolg.
Annähernd 500 Zuſchauer hatten ſich eingefunden, die bei den
ur=
komiſchen Verwirrungen und Verwechſelungen des Stückes kaum
aus dem Lachen herauskamen. Der Spielleiter, Wilhelm
Erz=
gräber, und ſeine Spielerſchar verdienen für dieſe Aufführung
ein volles Lob.
E. Wixhauſen, 14. Nov. Bunter Abend der
Horn=
bacher Spielſchar. Am Sonntag abend gaſtierte die
Horn=
bacher Spielſchar im Saal des Gaſthauſes „Zur Krone‟. Der große
Saal war bis zum letzten Platz beſetzt. Lieder und Märchenſpiele
bildeten das Programm. Ueber das urwüchſige Spiel der Kleinen
waren die Beſucher in einer Begeiſterung, wie man ſie ſelten
wahrnimmt. Herr Lehrer Becker=Hornbach, der Leiter dieſer
Spielſchar, erklärte unter anderem, daß auf der Schweizerfahrt
und überall die Spielſchar durch ihr echtes und munteres luſtige
Spiel bei allen Beſuchern große Freude ausgelöſt hätte.
Cp. Pfungſtadt. 15. Nov. Theaterabend. Der
Geſang=
verein „Sängerluſt” hielt ſowohl am Samstag als auch am
Sonn=
tag im Saale des „Rheiniſchen Hof” einen Theaterabend ab. Beide
Vorſtellungen — es gelangte der dreiaktige Schwank „Unter
Ge=
ſchäftsaufſicht” zur Aufführung — erfreuten ſich eines guten
Be=
ſuches.
Cp. Eſchollbrücken, 15. Nov. Der älteſte Einwohner.
Georg Hechler 3. kann am Mittwoch ſeinen 89. Geburtstag
begehen.
Tentehleimtg
Fay’s echte Sodener Mineral Pastillen lözen,
Ak. Nieder=Ramſtadt. 15. Nov. Konzert. Der
konzert=
gebende Verein, der Geſangperein „Eintracht=
Freund=
ſchaft” dahier hat ſich ſeine Stellung unter den
Männerchorver=
einigungen unſerer Gemeinde ſchon lange geſichert. Sein Leiter,
Herr Jakob Kehr=Darmſtadt, iſt ein erfahrener Chordirigent,
dem ſeine Sänger in muſterhafter Diſziplin folgen. Die
Chor=
geſänge zeigen denn auch eingehende Durcharbeitung So ergibt
ſich geſchmackvolle Geſangsarbeit, die ihren Lohn ſtets finden wird.
Als Soliſten waren gewonnen. Herr Theo Ritzhaupt,
Mit=
glied des Heſſiſchen Landestheaters, der bei dem Nieder=
Ram=
ſtädter Konzertpublikum in gutem Anſehen ſteht. Sein gutes
Or=
gan, ſeine ſorgfältig ausgewählten Sologeſänge, wovon beſonders
guten Anklang fanden das wunderſchöne „Keine Ruh bei Tag
und Nacht” aus. Don Juan” von Mozart. „Erlkönig” von
Schu=
bert und das „Torerolied aus „Carmen” von Bizet, eroberten
ſich bald wieder die Gunſt des Publikums, und reicher nicht
enden=
wollender Beifall war der verdiente Lohn, den der Künſtler mit
reichlichen Zugaben dankte. Als Inſtrumentalſoliſt wirkte Herr
Ludwig Wilk aus Darmſtadt (Flöte) mit. Auch er iſt in den
Kreiſen des konzertgebenden Vereins kein Fremdling mehr. Das
Signum ſeines Spieles war Wärme im Klang, muſtergültige
Ruhe bei allem Temperament und beſonders die ſich überall
doku=
mentierende Achtung vor ſeinem Inſtrument, mit dem er
voll=
kommen verwachſen dünkt. Ein abſolut ſicherer und ſich jeder Lage
anpaſſender Begleiter war Herr Dipl.=Ing. Karl Schrof von
hier, der immer wieder neuen Beweis ſeines vorzüglichen
viani=
ſtiſchen Könnens wie ſeiner feinen Muſikalität erbringt.
Insge=
ſamt ergab ſich an dem Abend überall das Bild edlen
Muſizie=
rens, wofür denn auch der ſchon erwähnte Beifall ſich einſtellte,
der die Soliſten, den Dirigenten und den Chor verdientermaßen
ehrte.
Roßdorf. 15. Nov. Mütterberatungsſtunde. Die
nächſte Mütterberatungsſtunde findet am Donnerstag, den 17.
d. M. nachm. von 2—3 Uhr, in der Kleinkinderſchule durch die
Kreisfürſorgerin, Schweſter Emma Wecker, in Anweſenheit des
Herrn Dr. med. Heck ſtatt.
Summelbach,
Me re feierte
jachur eit. Im ſch.
zeiren Mitglie
Mken und ach.
wuen Wimpel
Femat zu du
knierten
Kut ige, humo
Riz var es ei
Muf Die evg
Eit sſaus zum
Mr im Ernte
An. Groß=Zimmern, 15. Nov. Theaterabend. 2(üte vom Ki
Jugend= und Jungmännerverein veranſtaltete im Saas ) Gemeinde
Linde” einen wohlgelungenen Theaterabend. Zur Auffüh. n ſotesdien
langte unter der umſichtigen Leitung von Herrn Fr.
SttzAilitär=
das Volksſchauſpiel „Eine Mutter verzeiht immer”, ein / Uſcheßen ſt
des Volksſtück, wie es ſelten gezeigt wird. Szenen von 0 keinahm
ſcher Wucht ranken ſich um alles Geſchehen. Die Aufführu
auf beachtenswerter Höhe.
* Lindenfels, 14. Nov. Wir erhalten folgende Zuſch.
wir ſehr gerne Raum geben: Unſer EhrenbürgerM
leutnant Baur feiert am 16. d. M. ſeinen 75. Gem
nach alter Gewohnheit bei fröhlichem Weidwerk auf heind
Boden. — Wir Alten im Ort erinnern uns noch gerne d.
digen, allzeit fröhlichen ſchwarzen Braunſchweiger Jägerle
der ſchon vor 55 Jahren zu Fuß und zu Roß ſeine geliebe
wälder Berge durchſtreifte. Eine reiche militäriſche Vergal
im alten Reich, bei der Truppe und im Generalſtab im Ke
im Frieden, liegt hinter ihm, die durch eine mehrjährige*
zeit bei einem benachbarten Fürſten unterbrochen wur
wiſſen, daß es nicht im Sinne des Jubilars iſt, wenn
Verdienſte für unſeren Ort feiern Die Worte „Kleinkind
und „Bethesda” ſagen genug. Wir wünſchen dem liebnt
Herrn, dem deutſchen Mann, dem tapferen Soldaten un
Kameraden ein geſundes, friedliches und geſegnetes
Alt=
ihm ſein goldener Frohſinn erhalten bleiben. Wir ſeine
felſer Freunde, nicht nur fröhliche Jagdgenoſſen, alte Kch
und junge Segelflieger, werden allzeit treu und dankba
halten.
— Hirſchhorn. 15 Nov. Waſſerſtand des Neckh
14. November: 1.52 Meter; am 15. November: 1.52 Mete!
Stichorn.
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Ca. Lorſch, 15. Nov. 50jähriges Ehejubiläun
Philipp Levaſier 1. und Frau Anna. geb. Witzenbacher,
feierten am Sonntag bei beiderſeitigem Wohlbefinden
dene Hochzeit.
Bm. Hofheim (Ried), 14. Nov. Goldene Hochz
Eheleute, Rangiermeiſter i. R. Konrad Niederhöfe
Frau Barbara, geb. Olf. Kirchſtraße 34. feierten das Feſt
denen Hochzeit. Dem Jubelpaare wurden zahlreiche Glü
und Ehrungen zuteil. — In ſeinem Lokal „Zum Löwen”
Männergeſangverein (Leitung Herr Lehrer
Bensheim) einen gutbeſuchten Familienabend, der bei
Muſik. Theater uſw. einen harmoniſchen Verlauf nahm
Gemeinderechnung für 1929, ſowie ein Nachtrag zur F
ordnung liegen bis einſchl. 19. d. M. auf der Bürgermeiſ
Einſicht offen. — In guter Friſche feierte geſtern Frau E‟
Witwe ihren 75. Geburtstag. — Der hieſige Volkschor”
Adlerſaal” einen gutbeſuchten Herbſtball, bei welchem
rufsorcheſter Worms zum Tanz ſpielte.
Gernsheim. 15. Nov. Waſſerſtand des Rhe
14. November: —0.06 Meter; am 15. November: —0.12
C Ober=Ramſtadt. 15. Nov. Liedertag. Im großen Saal
des „Schützenhof” fand der Liedertag der Geſangvereine ſtatt. zu
dem der Geſangverein „Sängerluſt” eingeladen hatte. Zur
Eröff=
nung ſpielte der Poſaunenchor den Marſch „Traute Heimat”,
Nach dem Begrüßungschor des Geſangvereins „Sängerluſt”,
„Hymne an die Kunſt”, begrüßte als zweiter Vorſitzender dieſes
Vereins Herr Schuhmachermeiſter Friedrich Vierheller die
Er=
ſchienenen und dankte für den zahlreichen Beſuch. Im erſten Teil
des Programms brachten die Geſanavereine, Germania”, „
Tur=
ner=Singmannſchaft” „Vorwärts”, Sängerluſt”. „Eintracht” und
„Konkordia”, im zweiten Teil die gleichen Vereine, in
umgekehr=
ter Reihenfolge, je einen Chor zum Vortrag, während die Pauſe
vom Poſaunenchor durch Muſikvorträge ausgefüllt wurde.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
* Mainzer Stadttheater. 1. Morgenfeier: Hd
Lerſch. Zur erſten Morgenfeier im Stadttheater war
beiterdichter Heinrich Lerſch gewonnen worden, deſſen
in dieſem Jahre zum erſtenmal mit dem Rheiniſchen Dict
ausgezeichnet wurde. Heinrich Lerſch las aus ſeinen eiger
ken, denen er ein eindrucksvoller, plaſtiſch geſtaltender 2‟
war. Seine Induſtrie=Gedichte und =Romane ſind aus
lebnis der Arbeit geſtaltet, zeigen die Welt und das Erls
Welt vom Blickpunkt der Schaffenden. Leider war 1
außerordentlich ſchlecht beſucht. Die kleine Schar geiſti
eſſierter ſpendete lebhaften Beifall. — Soll das löblich
fangen der Intendanz von Beſtand ſein, ſo muß bei den T.
menden Feiern weit mehr Intereſſe ſeitens der Mainzer
rung gezeigt werden. — Cello= und Lieder=
Kammermuſiker Richard Lenzer veranſtaltete in Gem
mit der 1. Altiſtin des Mainzer Stadttheaters, Luiſe ,
einen Cello= und Lieder=Abend. Herr Lenzer ſpielte W=
Schubert, Haydn und Popper. Man gewann die beſten O
von ihm. Hier iſt ein Celliſt am Werke, bei dem ſich die
Technik mit gediegener Muſikalität und ſtarker Einfühlu=,
keit verbindet. Er weiß ſeinem Inſtrument runde, volle,
Töne zu entlocken. Luiſe Strauß ſteuerte je drei Li.
Schubert und Strauß bei, die ſie mit ihrem prachtvoller
das im Konzertſaal beſonders zur Geltung kommt, voller
und Empfindung vortrug. Die Schönheit, die Klangfülg
Wohllaut ihrer höchſt kultivierten Stimme ſtempeln Frl.
zu einer Liederſängerin von Format, die man imme
gerne im Konzertſaal hört. Kapellmeiſter Hans Len
gleitete anſchmiegſam. Das zahlreiche Publikum wa*
begeiſtert.
* Mainz. 14. Nov. Kunſt gegen Ware im 2
heimer Hof. Infolge des immer mehr zunehmender
eſſes des Mainzer Publikums und immer neuen Nachfrag.”
ſich die ausſtellenden Künſtler entſchloſſen die eigentlic
14 Tage beabſichtigte Ausſtellung noch weiter zu verläng.”
uch, 16. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 7
nder= und Dekorierungsfeſte des Odenwaldklubs im Lande.
ſrniſa, 14. Nov. Odenwaldklub=
Dekorierungs=
ſach einem von Fräulein Bock ausdrucksvoll vorgetragenen
werfaßt von Herrn Lehrer Meier, begrüßte der 1.
Vor=
gerr Beigeordneter Brehm, in ſchlichten, trefflichen
Wor=
nſachlreich erſchienenen Gäſte und Mitglieder, insbeſondere
ſtieter des Hauptausſchuſſes, Herrn Direktor Schrauth,
hienmitglied Herrn Oberreallehrer Schaefer, ſowie den
eluab Falke Darmſtadt. Herr Direktor Schrauth überbrachte
ſiſe und Glückwünſche des Hauptausſchuſſes. In kerniger
ſae verſtand er es, den Anweſenden den Wert des
Wan=
ireier Gottesnatur vor Augen zu führen. Er nahm dann
gend die Wanderer=Ehrung vor und wußte dabei jedem
jenten einen ſchönen Wanderſpruch mit auf den Weg zu
Wenn auch die Notzeit das Wandern erſchwerte und ſo
treuen Wanderer nicht die Pflichtzahl der Wanderungen
ließ, ſo waren es doch wieder 9 der Getreuen und ſechs
inſche, die mit dem Goldenen ausgezeichnet werden konnten.
üſitzende des Wanderklubs Falke überbrachte ebenfalls die
ſe ines Klubs. Die geſamte Feier umrahmten
Geſangsvor=
n beiden Geſangvereine Eintracht und Sängerluſt, die auch
niu wieder von ihrem reichen Können Zeugnis ablegten. Um
ſe Humor Rechnung zu tragen, waren die Zwiſchenpauſen
Yüuramms mit Duetten und Couplets ausgefüllt.
0=Reinheim, 15. Nov. Die letzte Wanderung des
zualdklubs war anfänglich von Regen etwas geſtört,
ſude trotzdem der Weg gewagt, und kurz vor Rodau hörte
fleie Gerieſel auf. Ueber Klein=Bieberau gings durchs kleine
zer, vorbei am Waldfrauhaus nach Lützelbach, wo bei
m ſöhm bei beſter Bewirtung Raſt gehalten wurde. Ueber
eyerg, wo der größere Teil der Wanderer noch kurze Raſt
ᛋsuurde die Rückwanderung angetreten. — Die
Nach=
zveihe verlief unter nur mäßiger Beteiligung, von dem
in Treiben an dieſem Tag war nicht viel zu merken.
=Neuſtadt mit Burg Breuberg (D. J.H.), 15. Nov.
Oden=
fol u b. Die dritte Wanderung der hieſigen Ortsgruppe
Fei ſchönſtem Herbſtwetter nach dem Granitſteinbruch,
vor=
un der „Fürſtenbrücke”, aufwärts durch eine wunderbare
wurtie, nach dem „Ludwigsbrunnen”, und dann hinüber nach
„uienbacher Schlößchen”, von dem man noch ſehr deutliche
nſte ſieht. Der Rückmarſch erfolgte über die „Kühruhe‟
„Inchesberg”, — Obſtbauverein. Die
Monatsbeſpre=
ad am letzten Sonntag im „Schwanen” ſtatt. Im Mittel=
Hind die Schädlingsbekämpfung im Winter Lehrer Schmitt
Unn Ausſchnitt über dieſes wichtige Kapitel des Obſtbaues.
nig wurde beſchloſſen, von der Landwirtſchaftskammer
tbaumſpritze zu leihen, um in dieſer Sache aktiv vorgehen
inn. Die nächſte Verſammlung wird, in dieſer Richtung
ufklärung ſchaffen.
Hammelbach. 15. Nov. Odenwaldklub. Die hieſige
cwne feierte im Klublokal „Zum Ochſen” ihr
Wanderer=
hufeſt. Im ſchönen Grün prangten die Plätze der zahlreich
yen Mitglieder, die vom Vorſitzenden, Herrn Schwinn,
ſüztwurden. Herr Pfarrer Lohfink ſprach über Sinn und
nutug des Wanderns, nahm die Auszeichnung von ſechs
ylcen und achtzehn Erwachſenen vor und ermahnte, treu
ſpen Wimpel folgend, auch im kommenden Jahre unſere
eimat zu durchwandern. Fritz Röth hatte wieder für
bforierten einen markanten Knittelvers verfaßt. Durch
uträge, humoriſtiſche Darbietungen und alte Odenwälder
ze war es ein gemütlicher Abend geworden. — Ernte=
V7*. Die evangeliſche Gemeinde hatte ſich recht zahlreich
oeshaus zum Erntedankfeſt eingefunden. Herrlich prangte
ſat im Ernteſchmuck. Ein Erntedankfeſtſpiel der Kinder,
ſite vom Kirchengeſangverein, ſowie die liturgiſchen Ge=
N Gemeinde bewirkten im Rahmen der Feſtpredigt einen
ön Gottesdienſt. — Am Sonntag fand auf den Schießſtän=
AieMilitär= und Veteranen=Vereins das dies=
Abſchießen ſtatt. Trotz ungünſtiger Witterung war eine
** Teilnahme zu verzeichnen und wurden gute Reſultate
EHirſchhorn. 15. Nov. Vom Odenwaldklub. Zu der
anäßigen Wanderung der hieſigen Ortsgruppe des
Oden=
ihs fanden ſich 24 Wanderinnen und Wanderer zur
feſtge=
tunde ein. Nach einem kurzen Aufſtieg zum Schloßberg
F½e Wanderung durch die im farbigen Herbſtkleid prangen=
Alder nach dem auf luftiger Höhe gelegenen benachbarten
bag, wo im Gaſthaus „Zur friſchen Quelle” bei
Wander=
glik Irto Siefert Einkehr gehalten wurde. Nach Stärkung
ien ligen gemütlichen Stunden wurde der Heimweg über
Hain=
miit ngetreten, wo man gegen 7 Uhr wieder wohlbehalten am
ſamspunkt der Wanderung anlangte.
vlſt Neckarſteinach, 15. Nov. Wanderfeſt. Nach dem
mar=
mrtkrpruch „Der deutſche Wald” konnte der Vorſitzende, Herr
mitt, zwei Mitglieder des Hauptausſchuſſes den 2.
Vor=
ſilna des Geſamtklubs, Herrn Rektor Weißert=Mannheim und
ſeäftsführenden Vorſitzenden, Herrn Dr. Götz, unter den
lrtien Beſuchern beſonders begrüßen. Beide betonten in ihrer
ſegtzuung, das geſundheitsfördernde Wandern und das
Gegen=
lörb rückende Einheitsbeſtreben zu pflegen. Recht flott ward
ligiere Luſtſpielchen „Das Hemdenknöpfchen” gegeben. Große
etät erregte das zum erſtenmal hier gebotene Miniaturquar=
Eic „Luſtige kleine Sänger”. Faſt ebenſo reichen Beifall fand
ſ ſe Reigen „Die Tulpenmädchen aus Haarlem”, Reizend
mt ach in ihrem Holländerkoſtüm die vier Darſtellerinnen aus.
5 kiem heiteren Vortrag erfolgte dann die Wandererauszeich=
9ſt das „Goldene” erhielten 14 Erwachſene und eine Jugend=
4drr Dr. Götz fand recht anerkennende Worte für die eifrigen
muer. Zwiſchendurch unterhielt die Hauskapelle recht gut mit
imt ſtten Weiſen. — Am Sonntag fand eine Beſprechung über
lachitt onsfragen zur Durchführung der nächſten
Hauptver=
mültg in Neckarſteinach ſtatt. Am Nachmittag waren die bei=
8ſen des Hauptausſchuſſes und der Vorſtand der Ortsgruppe
kiſt Heidelberger Klubfreunden zuſammen, deren Endziel der
ech banderung Neckarſteinach war.
9Bärkenau. 15. Nov. Wanderer=Ehrungsfeier.
1: beſetzten Saal „Zum Birkenauer Tal” veranſtaltete die
5äaone Birkenau des O.W.K. ihre 11. Wanderer=Ehrung.
ei em Hinweis auf das hohe Ziel des Klubs begrüßte der
Varzemde, Herr Albert Zimmermann, die Erſchienenen,
huedes den Vertreter des Hauptausſchuſſes. Herrn Rektor Dr.
zuſammengeſtellt und fand ſtarken Beifall. Die Grüße des
Haupt=
ausſchuſſes überbrachte Herr Dr. Hinrichs, welcher zum
Aus=
druck brachte, daß es ihm immer eine ganz beſondere Freude ſei,
im Kreiſe der Ortsgruppe Birkenau zu weilen. Perlen im
Pro=
gramm bildeten die Vorträge der Wanderkapelle unter Leitung
ihres Dirigenten Hans Bräumer. Die Wandererehrung wurde
von dem Vertreter des Hauptausſchuſſes, Herrn Dr. Hinrichs,
vor=
genommen. Wiederum konnte eine Reihe Wanderfreunde mit dem
„Goldenen” oder Ehrenſtock ausgezeichnet werden. Zwei
Unent=
wgte wurden ſogar zum elftenmale dekoriert. —
Familien=
abend. Der Evangeliſche Kirchenchor veranſtaltete im Saale
„Zum Birkenauer Tal” ſeinen Familienabend. Der Beſuch war
außerordentlich gut und der große Saal dicht beſetzt. Nach dem
Vortrag einiger Chöre und einer Begrüßung durch den
Dirigen=
ten, Herrn Lehrer Glaſer, ergriff Herr Pfarrer Storck das
Wort, um des großen Schwedenkönigs Guſtav Adolf zu gedenken.
Der gemeinſam geſungene Choral „Eine feſte Burg iſt unſer
Gott” beendete den erſten Teil des Abends. Im zweiten Teil
ge=
langte der Einakter „Die Maibowle” zur Aufführung, welche
große Heiterkeit verurſachte. Nach weiteren Geſangsvorträgen und
ſchneidigen Weiſen des Poſaunenchors war der in jeder Hinſicht
ſehr gut verlaufene Familienabend beendet.
Landvolk und Reichsbahn.
Gefahren für den Odenwald durch Berkehrseinſchränkungen. — Nächſte Folgen: Lahmlegung des
Fremden=
verkehrs, Ausſchalkung eines Wirkſchaftsgebiekes.
Warum werden Einſchränkungen
im Beriehe deusſtahtigt!
Dk. Waldmichelbach. 15. Nov. Die Reichsbahndirektion
Mainz ſtellt zurzeit im oberen Ulfenbachtal geheimnisvolle
Er=
hebungen an und trifft Vorbereitungen, die darauf hinauslaufen,
den geſamten Bahnverkehr Mörlenbach—Waldmichelbach-
Wah=
len ſo gut wie vollſtändig einzuſtellen. Man höre und ſtaune! —
Es iſt geplant, mit Beginn des Sommerfahrplans täglich nur
noch den Frühzug 5,01 Uhr ab Wahlen nach Weinheim. und
nach=
mittags den Arbeiterzug 16.36 Uhr ab Weinheim nach Wahlen
verkehren zu laſſen. Alle übrigen fahrplanmäßigen Züge ſollen
eingeſtellt werden. Um aber der Bevölkerung zu zeigen, wie groß
das Intereſſe (!) der Reichsbahn am reiſenden Publikum iſt,
werden hier zwei Poſtautos ſtationiert, welche die
Perſonenbeför=
derung zu den Zügen nach Mörlenbach übernehmen ſollen. — Zu
dem Bahngebiet Mörlenbach—Wahlen gehören 19 Orte mit über
10 000 Einwohnern. Der Mittelpunkt dieſes Gebietes iſt
Wald=
michelbach, der Sitz verſchiedener Behörden. Die Bevölkerung ſetzt
ſich zum größten Teil aus kleinbäuerlichen und kleingewerblichen
Kreiſen zuſammen, die ſchwer um ihre Exiſtenz ringen. Dank der
Einſicht weiter Bevölkerungskreiſe entſtand eine blühende
Frem=
den=Induſtrie, zum Teil auch als Folge der guten
Verkehrsver=
hältniſſe. Aber nicht nur im Sommer, ſondern auch im Winter
wird unſere Gegend mit dem Tromm=Maſſiv von vielen Fremden
beſucht. So wurden in vier bis fünf ſchneereichen Wochen des
letz=
ten Winters nach Angaben der Bahnverwaltung mehr als 10 000
Skifahrer von Weinheim nach Waldmichelbach und zurück
beför=
dert. Auch in den verkehrsruhigen Wochen iſt der Verkehr nicht ſo
minimal, daß die Einſtellung aller Zugpaare — bis auf 1 — vom
betriebswirtſchaftlichen Standpunkt aus notwendig wäre. Der
Zug 6.10 Uhr ab Wahlen wird durchſchnittlich von 120—140, der
Zug 11.40 Uhr ab Wahlen von 70—80, der Zug 18.30 Uhr ab
Mörlenbach von über hundert Perſonen benutzt. Bei den anderen
Zügen liegen die Verhältniſſe ähnlich. — Nun muß man ſich
fra=
gen, warum ſoll eigentlich der Zugverkehr ſo eingeſchränkt
wer=
den, denn ein Bahngebiet mit über 10 000 Einwohnern und einem
bedeutenden Fremdenverkehr ſichert doch auch der Bahnverwaltung
noch einen rentablen Betrieb? Das Argument der Sparſamkeit
verliert hier inſofern ſeine Beweiskraft, denn u. W. verteilt die
Reichsbahn jährlich noch 80 Millionen Reichsmark
Leiſtungszu=
lagen an ihre leitenden Beamten. Es ſcheint, daß hier ein
Büro=
kratismus am Werke iſt, der die hier vorhandenen Verhältniſſe
nicht kennt und ſich über die Durchführung und die Auswirkungen
dieſes Planes noch nicht im Klaren iſt. Aber geſetzt den Fall, die
Maßnahme fände infolge der Verkehrsſchrumpfung und aus
Er=
ſparnisgründen eine ſtichhaltige Motivierung, dann wäre doch
das eine eklatante Zurückſetzung der Landbevölkerung, die
ohne=
dies ſchon kulturell und wirtſchaftlich gegenüber der ſtädtiſchen
und ſtadtnahen Bevölkerung im Nachteil iſt. Sogar die techniſche
Durchführung dieſes Planes muß von Kennern unſerer
Verhält=
niſſe in Frage geſtellt werden; zum Beiſpiel: das Poſtauto
Wein=
heim—Waldmichelbach fand ſchon manchmal infolge Glatteis,
Schneefall. Nebel uſw. ſeinen Weg gar nicht, oder mit viel
Ver=
ſpätung, hierher. Nicht unerwähnt darf hier bleiben, daß die an
der Bahnſtrecke Mörlenbach-—Wahlen intereſſierten Orte
erheb=
liche Beträge für den Bahnbau aufgebracht haben:
Waldmichel=
bach hat zum Bahnbau über 300 000 RM. beigeſteuert — Von
den Unannehmlichkeiten und den nicht überſehbaren Folgen —
Lahmlegung des Fremdenverkehrs. Ausſchaltung aus dem
rheini=
ſchen Wirtſchaftsgebiet uſw. — ſoll in dieſen Zeilen noch nicht die
Rede ſein. Wir hoffen, daß die Reichsbahndirektion Mainz in
dieſer Angelegenheit noch keine Entſcheidung gefällt hat, und daß
es entweder bei den alten Verkehrsverhältniſſen bleibt oder eine
Löſung gefunden wird, die dem Charakter des oberen
Ulfenbach=
tales als geographiſche, wirtſchaftliche und nicht zuletzt als
fremdeninduſtrielle Einheit Rechnung trägt.
FErwerbsloſendeutſchland am Amazongs?
mAchs, ſowie die auswärtigen Gäſte. Das Programm. das
ſe4s 7al nur von der Jugend beſtritten wurde, war ſehr gut
H. W.r. D. New York, im November 1932.
Aus Rio de Janeiro kommt die Kunde, daß der frühere
deutſche General Hans Kundt, ſpäter Organiſator und
Generalſtabschef der bolivianiſchen Armee, wenigſtens auf dem
Papier den phantaſtiſch anmutenden Plan ausgearbeitet hat,
einen Teil des Tales am Amazonenſtrom mit
Hilfe von einer Million deutſcher
Erwerbé=
loſer zu koloniſieren. General Kundt hoffe, zur
Durch=
führung ſeines Planes in Deutſchland die Transportkoſten für
dieſes Millionenheer aufzubringen und läßt ſich weder durch
das mörderiſche Klima im Amazonastal, noch durch die
Mos=
kito= und Fiebergefahr abſchrecken. Wenn es möglich geweſen iſt,
die früher fieberverſeuchte Panamazone zu koloniſieren, ſo
argu=
mentiert der General, ſo werde dies mit Hilfe der
fortgeſchrit=
tenen Wiſſenſchaft heute auch im Amazonasgebiet möglich ſein.
Und wenn der Kampf gegen gelbes Fieber und Malaria (d. h.
der Kampf gegen den Moskito) in Panama 30 Jahre gedauert
hat, ſo werde dies am Amazonas durch Flugzeuge und
inſektentötende Giftgaſe in kürzeſter Zeit
mög=
lich ſein..
General Kundt ſelbſt macht zweierlei zur Vorausſetzung für
das Gelingen ſeines Planes: Erſtens die Beſchaffung des
erforderlichen Betriebskapitals, d. h. der Kleinigkeit von
2 500 000 000.— Mark, auf den europäiſchen Geldmärkten, und
zweitens die Zuſtimmung der fünf Regierungen, denen das
Aamazonasgebiet gehört, nämlich Braſiliens, Columbiens,
Equadors, Perus und Venezuelas.
Die Einzelheiten dieſes gigantiſchen Planes ſind von dem
deutſchen Ingenieur Walter Boehmer ausgearbeitet worden, der
eine führende Rolle beim Entwurf des ruſſiſchen Fünf=Jahres=
Plans geſpielt haben ſoll, und zwar ſieht dieſer Boehmerſche
Plan die unmittelbare Entſendung von zunächſt 250 000
deut=
ſchen Erwerbsloſen vor.
General Kundt, der mit ſüdamerikaniſchen Verhältniſſen
beſtens vertraut iſt, führt aus, daß der Kreuzzug dieſes
Mil=
lionenheeres ebenſo im Bereich des Möglichen liegt wie die
Ent=
ſendung der amerikaniſchen Expeditonsarmee von ſogar drei
Millionen Mann, mit dem einzigen Unterſchiede, daß ſeine
„Kreuzzügler” anſtelle von Kampfflugzeugen,
Gas=
granaten, Kanonen und Maſchinengewehren
friedliche Kulturwaffen in Geſtalt von
Eiſen=
bahnen, Radio und Pflugſcharen mit ſich füh=
KöNlGIN
ren würden. Beſondere Aufmerkſamkeit iſt natürlich der
ſani=
tären Frage gewidmet. Im Geiſte ſieht General Kundt die
ärm=
lichen Caboclo=Hütten von modern angelegten Städten
ver=
drängt, in denen ſich die Koloniſten der Errungenſchaften
neu=
zeitlicher Technik und Hygiene erfreuen ſollen. Bevorzugt ſollen
etwa 30jährige Erwerbsloſe mit techniſchen Kenntniſſen
wer=
den, da die Bodenkultivierung in dem vorgeſehenen
Rieſenmaß=
ſtabe gewiſſe mechaniſche Kenntniſſe erfordert. Die Koloniſten
ſollen das Bürgerrecht ihres Gaſtlandes erwerben, ſich jedoch
verpflichten, deutſche Sprache und Gebräuche beizubehalten.
Höhe und Tiefe des Reiches der Mikke.
Für europäiſche Begriffe war das Reich der Mitte mit ſeinen
ewigen Wirren ſchon immer reichlich ſeltſam. Ein geſchäftstüchtiger
Schaubudenbeſitzer in Schanghai kam aber jetzt auf die ſelbſt für
Chineſen ſeltſame Idee, den kleinſten und größten Bürger der
Republik aufzuſtöbern, um ſo die „Höhe und Tiefe” des Landes an
leibhaftigen Exemplaren zu demonſtrieren. Der kleinſte
China=
mann weiſt die Länge, vielmehr die Kürze von 91 Zentimeter auf,
der gelbe Rieſe hingegen dürfte mit 2,87 Metern jedem Grenadier
alle Ehre machen. Somit ſind unſere Kenntniſſe über China
er=
weitert. Mit Erkenntniſſen hat das allerdings nichts zu tun ...
Lehrgang in Alkohol.
Mit dem Steigen der demokratiſchen Wahlausſichten mehren
ſich die Vorbereitungen für die Wiederkehr von Wein und Bier.
So hat dieſer Tage in Chicago ſeit 17 Jahren zum erſten Male
wieder die alte „Wahl=Henius=Brauſchule” ihre Tätigkeit
aufge=
nommen. In ſeiner Wiedereröffnungsanſprache erklärte der
Schulleiter, Dr. Max Henius, den 19 jungen Leuten, die, faſt alle
deutſchen Urſprungs, den erſten nachprohibitioniſtiſchen Lehrgang
abſolvieren wollen:
„Wir ſind Bürger eines Landes, das, obwohl im Geiſte
wahrer Freiheit geſchaffen, unter der Laſt eines abſurden
Ge=
ſetzes leidet, das ſich die perſönlichen Freiheiten freigeborener
Männer und Frauen zu regulieren anmaßt. — Wir eröffnen
dieſen neuen Lehrgang, weil wir mit Millionen unſerer
Mit=
bürger der Anſicht ſind, daß das Prohibitionsgeſetz in den
Ver=
einigten Staaten in nächſter Zeit widerrufen werden wird.”
Die 19 angehenden Braumeiſter wurden auf das ſorgfältigſte
nach ihrer Vorbildung aus mehreren hundert Anwärtern
aus=
geſucht und ſind aus den verſchiedenſten Teilen der USA. gebürtig.
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Geld.
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Seite 8 — Nr. 319
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 16. Novembe=
Berlins Studenken gedenken der Helden von Langemarck.
Blick auf die Langemarck=Gedächtnisfeier in den Wilmersdorfer Tennishallen in Berlin.
Die Fahnen=Abordnungen der Regiments=Vereinigungen des alten Heeres und Hunderte
von Chargierten umſäumen die Stirnwand der rieſigen Halle.
Die Berliner Studenten gedachten wie alljährlich in einer eindrucksvollen Feier der akademiſchen
Kriegsfreiwilligen, die im Herbſt 1914 mit dem Geſang „Deutſchland, Deutſchland über alles” auf
den Lippen in den Tod für ihr Vaterland gingen.
Der Waffenſtillſkandskag in London.
Blick auf die Feier am Cenotaph, dem Gefallenen=Denkmal in London.
Alljährlich wird der Tag des Waffenſtillſtandes in ganz England in einer ſehr würdige
begangen. Die Feierlichkeiten ſind ausſchließlich dem Gedenken der Toten gewidmet, „uM. Die
zu den
Ehren der König und ſeine Familie, eine große Anzahl von Würdenträgern ſowie Hundert4 zu dem um
aus allen Bevölkerungsſchichten an dieſem Tage dem Gefallenen=Denkmal einen Beſuch cöh förpeis.
Reich und Ausland.
Die Goldene Staaksmedaille
für Gerhart Haupkmann.
Berlin Wie das Nachrichtenbüro des Vdz.
meldet, begab ſich am Dienstag vormittag der
preußiſche Kultusminiſter Grimme in
Beglei=
tung von Miniſterialdirektor Dr. Brecht zu
Ger=
hart Hauptmann und überreichte ihm die
Ver=
leihungsurkunde für die Große preußiſche
Staats=
medaille. Die Urkunde hat folgenden Wortlaut:
Verleihungsurkunde.
Die preußiſche Staatsregierung hat auf
Vor=
ſchlag des preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft,
Kunſt und Volksbildung einſtimmig beſchloſſen,
Deutſchlands und Preußens großem Sohne
Ger=
hart Hauptmann als Dank für ſein Lebenswerk.
in dem ſich das Recht Bahn bricht gegen die
Ge=
walt, der Geiſt gegen Hochmut und die Seele
gegen alles, was die Seele tötet, zu ſeinem
70. Geburtstag die Große preußiſche
Staatsme=
daille für Verdienſte um den preußiſchen Staat
zu verleihen.
Berlin, den 15. November 1932.
Das Staatsminiſterium.
Braun, Grimme.
Gerhart Hauptmann dankte der preußiſchen
Staatsregierung mit bewegten Worten für
dieſe Ehrung.
Marianne Winkelſtern freigeſprochen.
Berlin. Am 16. März d. J. war im
Ber=
liner Weſten der Oberingenieur Rudloff von
einem von der Tänzerin Marianne Winkelſtern
geſteuerten Auto überfahren und ſo ſchwer
ver=
letzt worden, daß er während der Ueberführung
auf die Rettungsſtelle verſtarb. Das
Verkehrs=
gericht hatte Marianne Winkelſtern wegen
fahr=
läſſiger Tötung zu drei Monaten Gefängnis
ver=
urteilt und ihr eine Bewährungsfriſt gegen
Zah=
lung einer Buße von 5000 Mark zugebilligt. Das
Landgericht hob geſtern dieſes Urteil auf und
ſprach die Angeklagte auf Koſten der
Staats=
kaſſe frei, da die letzte Verhandlung einen
we=
ſentlich anderen Sachverhalt ergeben habe.
Vom Olympia=Stadion zur
Filmleinwand.
Die Haff= Siſcher wollen zur Selbſthilfe gegen die Haffkrankheit greiſen.
Die Zellſtoff=Fabrik in Königsberg,
deren Abwäſſer die Vergiftung des Haffbodens
herbeigeführt haben ſollen.
Der Stichkanal,
durch den die Abwäſſer der Fabrik
in das Friſche Haff gelangen.
Die Fiſcher des Friſchen Haffs leiden ſchon ſeit Jahren unter einer rätſelhaften Krankheit, die als
Haff=Peſt bezeichnet wird. Da dieſe Krankheit auch durch Fiſche verbreitet wird, die im Friſchen
Haff gefangen werden, iſt es den Fiſchern unmöglich geworden, ihre Fänge auf den Markt zu
brin=
gen. Die verzweifelten Fiſcher haben jetzt den Behörden ein Ultimatum geſtellt, in dem ſie drohen,
den Stichkanal der Königsberger Zellſtoff=Fabrik zuzuſchütten, durch den ſich angeblich giftige
Ab=
wäſſer in das Haff ergießen.
Manſardendieb flüchkek über Dächer.
Eleanor Holm,
die 18jährige Olympia=Siegerin im
Rücken=
ſchwimmen, mit ihrem Filmkontrakt, der ihr
zu=
nächſt. 5000 Mark monatlich und ſpäter nicht
weniger als 35 000 Mark im Monat garantiert.
Wie man ſieht: Der Olympiaſieg hat ſich
„rentiert”.
Frankfurt a. M. Am Montag abend
drang ein Einbrecher in zwei Manſarden in der
Wolfgangſtraße. Als er von einer
Hausangeſtell=
ten überraſcht wurde, flüchtete er durch ein
Fen=
ſter über die Dächer und entkam unerkannt.
In den letzten Tagen macht ſich eine ſtarke
Zunahme von Einbrüchen bemerkbar. So wurde
in der Nacht zum Dienstag ein Einbruch in ein
Büro einer Baugeſellſchaft in der Hellerhofſtraße
verübt und eine „Erika”=Schreibmaſchine (Nr.
141 135) geſtohlen.
Bei einem Wirtſchaftseinbruch in der
Rückert=
traße erbeuteten die Diebe einen wertvollen
„Owin”=Radioapparat. — Ferner fanden
Ein=
brüche in ein Café in der Taunusſtraße und in
ein Café in der Windeckſtraße ſtatt. In beiden
Fällen wurden Schokoladen, Zigarren und
Ziga=
retten im Werte von einigen hundert Mark
ge=
ſtohlen.
In der Weidmannſtraße wurde von
Ein=
brechern eine Manſarde aufgebrochen und
Klei=
der und Geld entwendet. Die Kleider wurden im
Pfandhaus wiedergefunden und der Geſchädigten
ausgehändigt. Ein weiterer Manſardeneinbruch
wurde in der Cronſtetterſtraße ausgeführt. Hier
wurde Wäſche, Geld, eine Armbanduhr und ein
goldener Ring entwendet.
In der Leerbachſtraße wurde aus einer
Wohnung ein wertvoller Pelzmantel im Werte
von zirka 2000 Mark geſtohlen. — Kleider im
Werte von etwa 400 Mark wurden aus einer
Wohnung in der Purnitzſtraße geſtohlen.
Die Polizei warnt vor Ankauf geſtohlener
Sachen.
Eine Krankenſchweſter folgk ihrem
Pakienken in den Tod.
Schwerer Unfall auf einer Hamburger Werft.
Hamburg. Im Dock 5 der Werft von Blom
u. Voß ereignete ſich geſtern vormittag ein
ſchwerer Unfall. Aus noch nicht geklärter
Ur=
ſache brach ein Gerüſt zuſammen, auf dem ſich
mehrere Arbeiter befanden, die mit dem
Ab=
heben von Schiffsplatten an dem Dampfer „
Bis=
caya” beſchäftigt waren. Die Leute ſtürzten zehn
Meter in die Tiefe. Der 39jährige Schmied
Kuplin und der 46jährige Arbeiter Kühn
wur=
den ſofort getötet.
Berlin. Profeſſor Dr. Paul Ritter, der
Mitſchöpfer der deutſchen Schulzahnpflege, war
71 Jahre alt in der Nacht zum Sonntag nach
einem langen Zuckerleiden geſtorben. Die
Kran=
kenſchweſter Elſe Berger, die ihn ſechs Monate
lang betreute, iſt ihm, wie die „B. Z.” meldet,
in den Tod gefolgt. Sie hat ſich das Hinſcheiden
des Mannes, den ſie ein halbes Jahr mit
Auf=
opferung, aber vergebens, pflegte, ſo zu Herzen
genommen, daß ſie ſich in der darauffolgenden
Nacht mit Leuchtgas vergiftete.
Profeſſor Dr. Ritter gehörte zu den
berühm=
teſten Zahnärzten Berlins. In den 80er Jahren
waren die Patienten in einem Maße zu ihm
ge=
ſtrömt, daß die Hauswirte ihm wegen zu
ſchnel=
ler Abnutzung der Treppen Schwierigkeiten
mach=
ten. Elſe Berger war Ende der 30er Jahre. Sie
hatte gehofft, den geiſtig hochſtehenden Mann,
für den ſie ſich aufopferte, der Beſſerung
entge=
genführen zu können.
Typhusfälle in Düren.
Düren. In Düren ſind jetzt mehrere Fälle
von Typhus vorgekommen. Einzelne
Erkrankun=
gen erfolgten vor einiger Zeit nach und nach in
der Heil= und Pflegeanſtalt, von denen einige
Fälle tödlich verliefen. Dann erkrankten auch in
Nord=Düren in einem Hauſe ſieben Perſonen an
Typhus, von denen eine ſtarb. Neuerdings ſind
ſechs Perſonen aus zwei Papierfabriken von
Typhus befallen worden. Sie haben nicht zum
Trinken beſtimmtes Waſſer zu ſich genommen.
„Graf Zeppelin” legt ſeinen Betrieb
den Winter über ſtill.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” hat ſeine letzte Probefahrt gemacht.
Der Fahrbetrieb iſt mit dem geſtrigen Tage
ſtill=
gelegt worden. Die Fahrten werden im Frühjahr
nächſten Jahres wieder aufgenommen.
Der enkſprungene Zuchkhäus
als Fahrradhändler.
ubi der 9.
hlbeit
Wechk
Auft gel
Marburg. Im Sommer vorigen um ſei
wurde die Umgegend von Frankenberg nrug die Nie
denkopf oft von Fahrraddieben heimgeſzdhe aufel
Bemühungen der Landjägerei gelang W Loteil.
Ainete de
Diebſtähle aufzuklären und die Diebe Fſtſh= Eh.
men. Es handelte ſich um den 32jährige ſſe, waren
Heinrich Landau aus Kaſſel und den 2SAStroſheim
Bäcker Arthur Bollmann aus Frankfunbie erſte Nied
Landau iſt wegen Diebſtahls und Totſclk er Torman=
1923 erdolchte er in Kaſſel, gelegentläſf ſei Tormant
Streites einen Menſchen — bereits vie ſchene, beſonder
Gefängnis und Zuchthaus vorbeſtraft.?” Leoegneten
konnte er fliehen, wurde erſt nach TArZenſurth trie
Jahren wieder ergriffen und kniff danu e mit einem
aus. Er wanderte mit falſchen Papier I Tutenſonntag
dem Namen Witrum, wurde im Frühj
von einem Frankenberger Kaufmann al XGf9. Buchſch.
der in Bohnerwachs angeſtellt und lernt /Kd dieſes Spie
lich während dieſer Tätigkeit in einer Eſhnd) ſom
der waren die
Herberge den Berufskollegen Bollmannt/
der auf dem Gebiete des Diebſtahls agibr)
ganz unerfahren war. Beide kauften — / ude d
ſie wenigſtens vor dem Schöffengericht a / ſ0) verhinde
herumreiſenden Handwerksburſchen Fc)
deren Herkunft auch zweifelhaft war, MiBerliner
kauften ſie wieder mit Gewinn. Landau gunittagswertr
auf dieſe Weiſe etwa 12 bis 15 Fahrrädf! Nunde Vo
„Pehen wurden
geſetzt” zu haben, in Wirklichkeit dürfte
doch mehr ſein. Nach umfangreicher Be// Liet aufga
Manage
nahme erkannte das Gericht für Landa; /ü ſen Rochur
Hehlerei auf 1½ Jahre Zuchthaus, fiülhuguen Neben
mann wegen Diebſtahls, den er auch ſMel gdenkt
zugegeben hatte, auf ein Jahr vier Mo= un Feine vielen
fängnis.
Schwere Taifunverwüſtungen in
Tokio An der ganzen Küſte des
Ozeans wütet ein Taifun, der große Ve R)
gen angerichtet hat. Die Schiffsverbindur
unterbrochen. Die Zahl der Todesopfer Pü
funverheerungen in Japan wird auf
üEn=
die der zerſtörten Häuſer auf 30000
Genaue Feſtſtellungen liegen noch nicht.
die meiſten Verbindungen zwiſchen TcF,
der Küſte abgeſchnitten ſind. Das öſt
Schuzuoka liegende Dorf Kaſchiwabara n
durch einen Brand, der durch den Wir)
verurſacht wurde, vollkommen zerſtört.
Numazu ſind 500 Häuſer durch Feuer vil.
worden. Tokio wurde durch den Sturm
in Dunkel gehüllt. Viele Eiſenbahnlin
die von Tokio nach Oſaka, ſind unterbro d
Der Brand des Kinderheims in Wäk!
Wädenswil (Kanton Zürich), Dea4
Schwachſinnige Karl Widmer, der als
licher Brandſtifter des Brandes im Kirn
Bühl (Schweiz), bei dem 12 Perſonen u
geſucht wurde, iſt am Montag abend rI.
und ins Gefängnis eingeliefert worden.
haftete, der ſei; ſeinem 4. Lebensjahr mir / Aſſ
Unterbrechungen in der Anſtalt unter Em
war, muß als unzurechnungsfähig bWAA
werden. Er hat zugegeben, den Brand //, R,
zu haben.
Sturzſee reißt Kommandobrücke mit K30t.
über Bord.
Kopenhagen. Der norwegiſche 41
große Frachtdampfer „Ingerto” aus Be2)
riet auf der Fahrt von Gdingen nach 9
45 Seemeilen ſüdlich von Reykjavik 1
furchtbaren Orkan, wobei eine Sturzſee d
mandobrücke über Bord ſpülte und den S”
den erſten Steuermann und einen 27
ebenfalls mit ſich riß. Alle drei ſind 19
men. Das Schiff befand ſich in größter
20 Verletzte bei einem Autobus=Ung!
Paris. In der Nähe von Tarbes ?
Montag in dichtem Nebel ein Autobus mT.
Privatwagen zuſammen. Beide Wagen
erheblich beſchädigt. 20 Inſaſſen des Au!
wurden dabei ſchwer verletzt.
arch, 16. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 9
ort, Spiel und Surnen
Handball im Odenwaldgau der 2.T.
TMErgebniſſe vom 13. November:
ſätl aſſe: Erbach — König 1:5 (1:3); Kirch=Brombach
ſaß=Umſtadt 9:5 (5:3)
iſhrklaſſe: Nieder=Klingen — Lengfeld 6:10 (1:4);
Rein=
hin — Groß=Bieberau 1:8 (0:4);
Büſſe=Süd: Erbach 2. — Steinbach 3:4; Kirch=Brombach
Michelſtadt 4:4.
hſe=Nord 1: Altheim
ſoß=Umſtadt 2. 15:2.
Semd 8:1: Spachbrücken —
Rüſſe=Nord 2: Richen — Hergershauſen 6:2;
Schaaf=
him — Schlierbach 6:1.
Wlſſe: Beerfelden — Mümling=Grumbach 9:3.
KFlſſe: Fränkiſch=Grumbach — Reichelsheim 1:4.
ZAſodſchaftsſpiele: Fränkiſch=Grumbach 2. — Pfaffen=
Ferfurth 1. 2:0
t Kreisklaſſe ſteht der Beſte im Tv. Groß=Zimmern
Wir beglückwünſchen ihn hierzu! Bis jetzt weiſt
Groß=
keine Verluſtpunkte auf und es iſt anzunehmen, daß es
letzten Sviele, obwohl ſie auswärts liegen, auch ſiegreich
Der 2. Platz kann ſowohl vom Tv. König als auch vom
dich Brombach belegt werden.
Iner Meiſterklaſſe hat Lengfeld das Rennen gemacht.
hens ſchwere Niederlage auf eigenem Platze gegen
Groß=
err am vergangenen Sonntag hat dieſen ernſtlichen
Mitbe=
cm den Gaumeiſtertitel ausgeſchaltet Reinheim muß ſich
zweiten Platz begnügen
nder A=Klaſſe=Süd ſtehen Steinbach und Steinbuch
füpunktgleich und haben auch die gleiche Anzahl Spiele
uch. Es wird hier womöglich ein Entſcheidungsſpiel nötig
Ea Ob in A=Nord1 Altheim an der Spitze bleibt, iſt noch nicht
in entſchieden. Es iſt theoretiſch von Spachbrücken und
zumern einzuholen. Ganz ungeklärt iſt die Sache in A=
2 Schaafheim Richen und Langſtadt können die Spitze noch
ann. Die meiſte Ausſicht ſprechen wir Schaafheim zu.
in zu den Spielen: In Klingen gab es ein hartes
Ihi dem um den Ball oft gerungen wurde mit Einſatz des
wörpers. Die Angriffe wechſelten raſch, das Tempo war
a. Lengfelds Sturm entſchied das Treffen. Neinheim ließ
iigenem Platz von Groß=Bieberau in Grund und Boden
es brachte vor den Toren einfach nichts zuſtande,
Leng=
wbei der Partie der lachende Dritte. Nach einer ſchönen
albzeit folgte in Erbach eine harte zweite. Hätte Erbach
de Wechſel die harte Note vermieden, wäre ihm
wahrſchein=
ſinn dunkt geblieben. Altheim wurde auf eigenem Platze
über=
ſenr Sieger. Für Semd wäre das Ergebnis günſtiger
ausge=
renn ſeine Verteidigung nicht ſo weit vorgegangen wäre.
rrug die Niederlage anſtändig. Zwei harte Gegner trafen
Uör aufeinander. Richen war in der zweiten Halbzeit
im=
mVorteil. Schaafheim fing Schlierbachs Anwurf ab und
odete der Ball im Netz. Halbzeitſtand: 3:0 für Schaafheim.
uchs Ehrentreffer fiel zu Beginn der zweiten Hälfte. Die
+ waren jederzeit ihren Gäſten überlegen. Beſter Mann
Saafheims Torhüter. Mümling=Grumbach mußte ſeine
ſnge erſte Niederlage einſtecken. Das Zuſammenſpiel klappte
h. er Tormann verſagte ſo vollſtändig, daß man bis zum
rei Tormannwechſel vornahm. Bei Beerfelden glänzten
Xiner, beſonders aber der Spieler Friedrich. In
Fränkiſch=
mih begegneten ſich zwei ziemlich gleichſtarke Mannſchaften.
mn waren die Gäſte im Sturm durchſchlagskräftiger,
AnZeerfurth tritt neu in unſeren Handballkreis. Wir
be=
ehr’s mit einem herzlichen „Gut Heil!”
ATotenſonntag herrſcht Spielverbot.
.I.L. Buchſchlag — Tgeſ. Ober=Ramſtadt 2:9. (1:7).
Au dieſes Spiel konnte Ober=Ramſtadt verdient für ſich
ent=
ſituind ſomit zwei wertvolle Punkte ſich ſichern. Gleich von
„utgin entwickelte ſich ein lebhaftes Spiel. Bis zur Halbzeit
Per=Ramſtadt mit 7:1 in Führung gehen. Nach dem
urde das Spiel etwas ausgeglichener, jedoch verſchiedene
Fkſüſſe verhinderten eine höhere Niederlage der Gäſte.
vBerliner Sechstagerennen lagen nach der letz=
„Pumittagswertung die Franzoſen Broccardo=Guimbretiere
1eir Runde Vorſprung vor Funda=Schön an der Spitze,
dAcchön wurden neu zuſammengeſtellt, da ihre Partner
Mai=
im Tietz aufgaben.
R. Manager Max Schmelings Joe Jakobs, will
tau den Bochumer Schwergewichtler Walter Neuſel in
Ame=
fumagen. Neben ihm will Jakobs noch Marcel Thil verpflich=
2keſel gedenkt aber noch einige Zeit in Deutſchland zu
blei=
im ſeine vielen Chancen auszunützen.
* Kreisliga Südheſſen.
Gruppe 3 Ried.
Nachdem Biebesheim erneut ſein Können durch einen glatten
Sieg unter Beweis ſtellen konnte und außerdem der ſtärkſte Rivale
des Meiſterſchaftsanwärters in Bobſtadt verlor, iſt der Weg zur
Kreisliga für Olympia Biebesheim nun ziemlich geebnet. Die
Re=
ſultate des letzten Sonntags lauten: Tade. Stockſtadt—Olympia
Biebesheim 0:8; Bobſtadt—Groß=Rohrheim 1:0; Zwingenberg—
Fehlheim 0:1; Tv. Biebesheim-Hüttenfeld ausgef. (da
Hütten=
feld nicht antrat).
Die Stockſtädter Turner waren dem ausgefeilten Spiel ihres
Gegners bei weitem nicht gewachſen und verloren demgemäß hoch.
Das Spiel in Bobſtadt war hart, aber fair. Der einzige Treffer
fiel bereits in der erſten Halbzeit. Eine überraſchende
Nieder=
lage mußten die Zwingenberger auf, eigenem Platze einſtecken;
das ausgefallene Spiel in Biebesheim iſt für die Turner
ge=
wonnen. — Die Tabelle:
Olympia Biebesheim
Alemannia Gr.=Rohrheim
Bobſtadt
Zwingenberg
Kleinhauſen
Turnverein Biebesheim
Turnggemeinde Bobſtadt.
Fehlheim .
Hüttenfeld . ..
Spvgg. Groß=Umſtadt — VfL. Michelſtadt 2:4 (1:1).
Diesmal galt es zu zeigen, wie Michelſtadt eigentlich ſpielen
kann, denn das Vorſpiel konnte Groß=Umſtadt mit piel Glück und
infolge Indispoſition einiger Michelſtädter Spieles für ſich
ent=
ſcheiden. Michelſtadt fand ſich zunächſt auf dem ungewohnt kleinen
und harten Platz nicht ſo recht; trotzdem ließ der erſte Treffer
vom Linksaußen Dingeldein ſchön geſchoſſen, nicht lange auf ſich
warten. Aber noch vor Seitenwechſel gleicht Umſtadt aus. Bald
nach der Pauſe gelingt ihm. infolge einer Unachtſamkeit des
Michelſtädter Tormanns, der Führungstreffer. Die Siegesfreude
war kurz, denn etwas ſpäter verurſacht Kuſch, im Anſchluß an
einen Strafſtoß, den Ausgleich. Von nun an ſpielt Michelſtadt
zügig, und Breimer ſchießt, elanvoll durchbrechend, den dritten
und vierten Treffer. Die Mannſchaft zeigte in allen Teilen
ein=
mal wieder, daß ſie einen gepflegten Fußball ſpielen kann, ſie
braucht nur ernſtlich zu wollen. Das Spiel verlief anſtändig, nur
der Groß=Umſtädter Mittelläufer fiel verſchiedentlich unangenehm
auf und man ſollte gerade von einem Pädagogen etwas mehr
Vorbildlichkeit in bezug auf Fairneß erwarten
Tiſchkennis.
Die Ergebniſſe der 2. und 3. Spielwoche:
TCl. Wciß=Blau 2. — SV 98 2. 0:15: Dieburg — Blau=
Weiß 12:3: SV 98 3. — Ping Vong 13:2: Polizei — Jüngl.=Ver.
Arheilgen 6:9: Jung=Heſſen — Dieburg 1:14: SV 98 3. — Singer
15:0; Celluloidbällchen — TC. Weiß=Blau 2. 14:1; Blau=Weiß —
Polizei 6:9; Weiß=Blau — Jung=Heſſen 9:6.
Arheilgen Celluloidbällchen. Dieburg und die beiden
Sport=
vereinsmannſchaften ſcheinen, nach den bis jetzt vorliegenden
Er=
gebniſſen zu urteilen, die ſtärkſten Mannſchaften zu ſein. Die
üb=
rigen Vereine ſind zweifellos ſchwächer, jedoch kann ſich die eine
oder andere Mannſchaft, wenn ſchwache Stellen ausgeglichen
wer=
den, im Laufe der Zeit mehr in den Vordergrund ſchieben. Der
Tennis= und Eisklub greift erſt dieſe Woche in die Verbandsrunde
ein. Wenn es ihm möglich ſein wird, ſeine beſte Mannſchaft zu
ſtellen, wird natürlich ſehr mit ihm zu rechnen ſein.
Al. Brown. der ſchwarze Bantamgewichtsweltmeiſter,
vertei=
digte am Montag im Pariſer Sportvalaſt erneut ſeinen Titel
gegen den Franzoſen Emile Pladner. Der Kampf war nur ſehr
kurz. denn ſchon in der zweiten Runde ſchlug Brown ſeinen
Geg=
ner k. o.
Ein Damen=Hockeykampf England—Deutſchland ſoll
Ende des Jahres in Wiesbaden zum Austrag kommen.
Geſchäftliches.
Trinkt Fachinger Wie die Erfahrung lehrt, wird bei
Ent=
fettungskuren die diätetiſch=phyſikaliſche Behandlung durch
Heil=
quellenkuren häufig wirkſam unterſtützt. Trinkkuren mit dem
alt=
bewährten rein natürlichen Heil= und Geſundheitswaſſer „Staatl.
Fachingen” ſind daher auch in dieſer Hinſicht beſonders
empfehlens=
wert.
Nur noch wenige Wochen trennen uns vom Weihnachtsfeſt.
Da wird es Zeit zu überlegen, mit welchem Geſchenk man ſeine
Angehörigen erfreuen kann. „Oel=Porträts” von Hans Schramm
ſtellen gerade für Weihnachten geeignete Geſchenke dar. Was
Aus=
führung und abſolute Aehnlichkeit betrifft, ſind dieſe Oelporträts
nicht zu übertreffen. Eine reichhaltige Ausſtellung von
Leiſtungs=
proben mit Angabe der Preiſe zeigen die 13 Ausſtellkäſten der
Schauhalle, Nieder=Ramſtädter Str. 33. (Siehe heutige Anzeige.)
Die Kochvorführungen mit dem Schnellkochtopf Kochfix
finden von Mittwoch, den 16. November, bis Mittwoch den
23. November (außer Sonntag), im Reſtaurant „Bürgerhof”.
Eli=
ſabethenſtraße 2, ſtatt, (Siehe heutige Anzeige.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 16. November
7.05: Frühkonzert. (Schallplatten)
8.15: Choralblaſen. Bläſerchor des Wartburgvereins e. V.
8.30: Evangeliſche Morgenfeier
9.30: Künſtler im Kriege Erinnerungen von Hans Frentz.
10.00: Stunde des Chorgeſangs Ausf.: Kaſſeler Singvereinigung.
11.00: Zwiſchen Königsberg und Rom. Lange Bußfahrt Zacharias
Werners. Hörfolge von Paul Laven.
12.00: Stunde der Kammermuſik. Ausf.: Amar=Quartett.
12.45: Mittagskonzert auf Schallplatten.
15.00: Stunde der Jugend: Der Mann, der die Sprache der
Vögel verſteht. — Märchen von Anderſen.
16.00: Konzert. Werke von Beethoven. (Schallplatten)
17.00: St Georgs Stellvertreter. Eine Legende der Zeit, von
R. G. Binding.
17.20: Kammermuſik. Werte von Joſeph Haydn.
18.30: Abſchied vom Lederſtrumpf. Von Paul Laven.
19.00: Merks Wien: Eine Volkspredigt des Abraham a Sancta
Clara m bedrängter Zeit.
19.35: Miſſa ſolemnis für 4 Soloſtimmen, Chor, Orcheſter und
Orgel. D=dur op. 123, von Beethoven.
21.05: Notwende. von Bernhard Rehſe.
22.30: Zeit. Nachrichten. Wetter. Sport.
22.45: Saarbrücken: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 16. November
6.15: Funkgymnaſtik.
8.55: Morgenfeier.
Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.30: Johannes Baptiſt Wags lieſt aus eigenem Schaffen.
12.00: Leipzig: Mittagskonzert des Sinfonie=Orcheſters.
15.00: Orgelchoräle. Ausf.: W. Drwenski.
15.30: Jugendbühne: Chriſtofferus. Legendenſptel von O. Bruder,
16.15: Königsberg: Nachmittagskonzert des kl. Orag=Orcheſters.
17.45: Prof. Dr. v. Hauff: Das Alter als Schatzkammer.
18.15: Herr, wir ſind ärmer denn die armen Tiere. Mitw.; Vilma
Mönckeberg. Lili Kroeber=Aſche.
19.00: H. v. Hülſen: Gerhart Hauptmann als Menſch und Freund.
19.30: Pfarrer D. Koehler: Das moderne Weltbild und der Geiſt
des Glaubens.
20.15: Leipzig: Reauiem von Verdt. Totenmeſſe für Solt, Chor
und Orcheſter.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.45: Saarbrücken; Sonaten des 17. und 18. Jahrhunderts,
Weiterbericht.
Das Polenhoch iſt einerſeits durch die Störungstätigkeit über
Nordſkandinavien, andrerſeits durch das Biskayatief weſentlich
abgeſchwächt und mehr ſüdöſtlich verdrängt worden. Dabei iſt
be=
ſonders in höheren Schichten milde Luft nach Deutſchland
vorge=
drungen, die eine geſchloſſene Nebeldecke bildete. Da mit dem
Vor=
ſchub weiterer Warmluft zu rechnen iſt, wird das Wetter zunächſt
dieſig bleiben und vereinzelt dürfte auch etwas Nebelregen
auf=
treten.
Ausſichten, für Mittwoch, den 16. November: Neblig=bewölkt und
vorübergehend nachts milder, vereinzelt auch geringer
Nebel=
regen.
Ausſichten für Donnerstag, den 17. November: Im weſentlichen
trockenes und wieder mehr aufklarendes Wetter mit leichtem
Nachtfroſt.
Hauptſchriffleitung: RudolfMaupe
Verantwortlſch für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr C H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteſlungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen,
Die heutige Nummer hat 12 Geiten
Fhntung ohne
Marwrang.
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Der deutſche Außenhandel im Oktober.
Unveränderker Ausfuhrüberſchuß mit 84 Millionen RM. gegenüber Hepkember. — Ein befriedigendes Bild.
Die Frankfurter Börſe lag außerordentlich ſtill und
zeigte keinerlei Unternehmungsluſt. Die innerpolitiſche Spannung
Gleichmäßige Einfuhr= und
und Unſicherheit wirkt ſich ſowohl in der Zurückhaltung des Publi=
Ausfuhr=Zunahme.
Im Oktober haben Einfuhr (398 Mill. RM.) und Ausfuhr
(482 Mill. RM.) um den gleichen Betrag von 38 Mill. RM.
zu=
genommen. Dem Wert nach bedeutet dies für die Einfuhr eine
Zunahne um 10,5 Prozent, für die Ausfuhr um 8,5 Prozent. Der
Menge nach hat die Ausfuhr nur um etwas mehr als 7 v.H.
zu=
genommen, die Einfuhr dagegen um 11 v.H.; denn
bemerkens=
werterweiſe iſt der Durchſchnittswert der Geſamtausfuhr (in
Uebereinſtimmung mit demjenigen der Fertigwarenausfuhr), um
1 v.H. geſtiegen, während der Durchſchnittswert für die
Geſamt=
einfuhr (in Uebereinſtimmung mit demjenigen für die
Rohſtoff=
einfuhr) im Oktober um etwa 0,5 v. H. geſunken. Infolge der
Zu=
nahme von Ein= und Ausfuhr um den gleichen Betrag beträgt
der Ausfuhrüberſchuß wie im September 84 Mill. RM. und
be=
ziffert ſich für die rückliegenden 10 Monate dieſes Jahres auf 930
Millionen Reichsmark.
An der Zunahme der Einfuhr ſind wie im Vormonat die
ſämtlichen Warengruppen beteiligt, doch haben im Oktober die
Lebensmittel mit 21 Mill. RM. einen ſtärkeren Anteil an der
Mehreinfuhr als die Rohſtoffe, deren Einfuhr um 13 Mill. RM.
geſtiegen iſt. Mengenmäßig haben die Lebensmittel um 18. v. H.,
dem Wert nach jedoch um 20 v.H. zugenommen, da der
Durch=
ſchnittswert für die im Oktober eingeführten Lebensmittel um
etwa 2 v.H. geſtiegen iſt. Infolge des erwähnten leichten
Ab=
ſinkens des Durchſchnittswertes für die eingeführten Rohſtoffe,
wobei es ſich nicht um eine allgemeine Erſcheinung handelt, da
zahlreiche wichtige Rohſtoffe, wie ſämtliche Textilrohſtoffe.
Kalb=
felle, Oelfrüchte, Bau= und Nutzholz. Steinkohlen und
Mineral=
öle, eine weitere Zunahme ihrer Durchſchnittswerte aufweiſen,
beträgt die Wertzunahme der Rohſtoffeinfuhr nur etwa 6,.5 v. H.
gegenüber einer mengenmäßigen Mehreinfuhr um 7 v.H. Weiter
in ſtärkerem Umfange, und zwar um faſt 4,5 v. H., iſt der
Durch=
ſchnittswert der eingeführten Fertigwaren geſunken, deren
mengenmäßige Mehreinfuhr um 10 v.H. daher nur einer
Wert=
zunahme um 5 v. H. (gleich 3 Mill RM.) entſpricht. Die Einfuhr
von lebenden Tieren iſt dem Wert und der Menge nach um mehr
als ein Drittel gegenüber dem Vormonat geſtiegen; die
Mehr=
einfuhr entfällt überwiegend auf die Sammelpoſition „ſonſtige
lebende Tiere”.
Soweit ſchon vorliegende Zahlen es erkennen laſſen, haben
ſich die einzelnen Bezugsländer, und zwar in Europa und
Ueber=
ſee, nahezu ſämtlich an den vermehrten Warenlieferungen, nach
Deutſchland beteiligt. Zurückgegangen iſt nur die Einfuhr aus
der UdSSR. und in geringem Umfange auch die Einfuhr über
Argentinien.
Die Zunahme der Ausfuhr geht ſowohl dem Wert wie
der Menge nach über die Steigerung hinaus die ſaiſonmäßig zu
erwarten geweſen wäre. An der Mehrausfuhr ſind mit 31 Mill.
RM. ausſchlaggebend die Fertigwaren beteiligt. Die Zunahme
der Fertigwarenausfuhr beträgt dem Wert nach 9 v. H., der Menge
nach nur 8 v. H., da der Durchſchnittswert der Fertigwarenausfuhr
um 1 v.H. geſtiegen iſt. Dieſe Steigerung des Durchſchnittswertes
ſcheint aber nur auf der Einwirkung weniger Waren,
insbeſon=
dere der Werkzeugmaſchinen (Qualitätsverſchiebung) zu beruhen;
ſchaltet man dieſe aus der Durchſchnittswertberechnung aus, ſo
ergibt ſich für die große Maſſe der Fertigwarenausfuhr ein
Durch=
ſchnittswert, der im Einklang mit der zu erwartenden
Entwick=
lung ein leichtes weiteres Abſinken zeiat. Die Zunahme der
Aus=
fuhr von Rohſtoffen und halbfertigen Waren, auf die 6 Millionen
RM. entfallen, hat bei ſinkendem Durchſchnittswert
ſtattgefun=
den, ſo daß die Mehrausfuhr der Menge nach 8 v. H.. dem Wert
nach nur 7,5 v.H. ausmacht. Die leichte Zunahme der
Lebens=
mittelausfuhr um 1 Mill. RM. gleich 6 v. H. erweiſt ſich lediglich
als preismäßig bedingt, da die Lebensmittelausfuhr der Menge
nach um etwa 0,5 v. H. zurückgegangen iſt.
Der Auslandsabſatz deutſcher Waren konnte im Oktober
be=
merkenswerterweiſe nach faſt allen Abſatzgebieten geſteigert
wer=
den, insbeſondere auch nach den überſeeiſchen Ländern, ſodaß deren
Ausfuhrüberſchuß gegenüber Deutſchland teilweiſe eine
Verringe=
rung erfahren hat.
Im einzelnen zeigt die Warenbewegung im Oktober folgende
Veränderungen:
Die Lebensmitteleinfuhr iſt namentlich infolge
ver=
mehrter Einfuhr von Obſt. Südfrüchten (je plus 6 Mill. RM.)
und Schmalz (plus 4 Mill. RM.) geſtiegen. Abgenommen hat
die Einfuhr von Mais und Dari (minus 1,5 Mill. RM.), ſowie
Roggen (minus 1 Mill. RM.).
Die Zunahme der Rohſtoffeinfuhr beruht im weſentlichen
auf der Steigerung der Bezüge an Baumwolle (plus 17 Millionen
RM.), Kupfer (plus 2 Mill. RM.), Kalbfellen und Rindshäuten
(plus 1 Mill. RM.).Zurückgegangen iſt die Einfuhr von
Mineral=
ölen (minus 6 Mill. RM.). Rohtabak (minus 2 Mill. RM.) und
Pelzwerkfellen (minus 1 Mill. RM.).
Unter den „Fertigwaren, verzeichnet die Einfuhr von
Leder und Textilien eine Zunahme um je 1 Mill. RM.
In der Ausfuhr haben, insbeſondere die nachſtehenden
Fertigwaren, einen vermehrten Abſatz gefunden: chemiſche
und pharmazeutiſche Erzeugniſſe einſchließlich der Farben und
Farbwaren (plus 9 Mill. RM.), Eiſenwaren (plus 7 Mill. RM.),
elektrotechniſche Erzeugniſſe (plus 4 Mill. RM.). Kinderſpielzeuge
und Pavierwaren (ie 2 Mill. RM.), Baumwollgewebe,
Kupfer=
waren (je plus 1 Mill. RM.). Zurückgegangen iſt unter den
Fer=
tigwaren unter anderem die Ausfuhr von Kleidung und Wäſche
(min. 2,5 Mill. RM.), Werkzeugmaſchinen (min. 2 Mill. RM.).
An der vermehrten Ausfuhr von Rohſtoffen ſind
Stein=
kohlen und Kupfer (ie plus 2 Mill RM.) beteiligt. Die Ausfuhr
von Kaliſalzen hat ſich um 1,3 Mill. RM. vermindert.
Die Lebensmittelausfuhr verzeichnet einen
Minder=
abſatz an Weizen um 1 Mill. RM.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe zeigte geſtern ein außerordentlich
ruhiges Ausſehen. Die Kurſe bröckelten allgemein etwas ab, doch
gingen die Verluſte nur in ganz ſeltenen Fällen geringfügig über
1 Prozent hinaus. Die Spekulation bekundete wenig
Unterneh=
mungsluſt. Es beſtanden Befürchtungen hinſichtlich der
inner=
politiſchen Weiterentwicklung. In Börſenkreiſen glaubte, man
verſchiedentlich, daß weitere Exekutionen drohen. Etwas ſtärker
angeboten waren Farben die 1,25 Prozent einbüßten, während
Bemberg und Ilſe=Genußſcheine bei ganz geringen Umſätzen bis
zu 1,75 Prozent nachgaben. Einige Elektrowerte fielen heute
durch freundlichere Veranlagung auf. Unter anderem waren
Sie=
mens 1 Prozent und Rheag 1,25 Proz, höher. Bremer. Wolle
konnten heute 2 Prozent ihres geſtrigen Verluſtes aufholen, doch
betrug der Umſatz nur 2 Mille. Im Verlauf ergaben ſich bei
an=
haltend kleinſtem Geſchäft geringfügige Abweichungen nach beiden
Seiten. Die Rentenmärkte lagen heute gleichfalls ziemlich ruhig
und kursmäßig unregelmäßig, eher aber ſchwächer. Deutſche
An=
leihen hatten kleine Abbröcklungen aufzuweiſen, nur
Schutzgebiets=
anleihe waren eher freundlicher Reichsſchuldbuchforderungen
gaben bis zu 0,5 Prozent nach, Reichsbahn=Vorzugsaktien verloren,
0.25 Prozent. Am Markt der variabel, gehandelten
Induſtrieobli=
gationen kam es zu einem ſtärkeren Rückſchlag, von dem
insbeſon=
dere Hoeſch, die insgeſamt beinahe 2 Prozent, und Krupp, welche
etwa 1 Prozent einbüßten, betroffen wurden. Pfandbriefe,
Kom=
munalobligationen, Induſtrieobligationen uſw. waren zu den
Kaſſakurſen allgemein etwas angeboten. Ausländer tendierten bei
ganz geringfügigen Veränderungen nicht einheitlich. Am Berliner
Geldmarkt machte ſich am geſtrigen Medio natürlich eine
Verſtei=
fung bemerkbar. Tagesgeld war an der unteren Grenze mit 438
Prozent, teilweiſe mit 4,25 Prozent erhältlich. Der
Monatsgeld=
ſatz blieb unverändert.
kums als auch der Spekulation aus, ſo daß an den Börſenmärkten
keinerlei Anregung und Bewegung vorlag. Auch die
Unterbre=
chung des Börſenverkehrs durch den Bußtag ſowie die matte New=
Yorker Börſe beeinträchtigte die Stimmung. Infolge der
Ge=
ſchäftsſtille am Aktienmarkt und geringen Abgaben lagen die
Kurſe durchweg ſchwächer, ohne daß der Kursrückgang ein
größe=
res Ausmaß annahm. J.G. Farben, Scheideanſtalt und Erdöl je
0,5 Proz. ſchwächer. Kunſtſeide= und Zellſtoffwerte bis 0,25 Proz.
niedriger. Am Schiffahrtsmarkt verloren Hapag ½, Nordd. Lloyd
1½ Prozent. Gut gehalten waren wieder
Reichsbahnvorzugs=
aktien. Am Elektromarkt erholten ſich Siemens um 1. Licht und
Kraft um 0,5, Geſfürel um 0.25 Prozent, dagegen verloren Bekula
0,75, AEG. 7. Schuckert, Lahmeyer 0,25 Prozent. Am
Montan=
markt gaben Rheinſtahl 1, Gelſenkirchen 0.5, Buderus 0,25 Proz.
nach; doch Klöckner folgten heute der Allgemeinbewegung und
verloren 0,5 Proz. Unverändert waren Stahlverein und Otavi.
Auch Kaliwerte waren behauptet. Von Einzelwerten verloren
Deutſche Linol 58, Junghans 1 Prozent. Das Hauptintereſſe der
Börſe war wieder auf den Rentenmarkt gerichtet. Vor allem
wur=
den Altbeſitzanleihe infolge der bekannten Vorſchläge der
Com=
merzbank gehandelt, wobei ſich aber durch Glattſtellungen der
letz=
ten Spekulationsengagements ein Kursrückgang von 0,25 Proz.
ergab. Späte Schuldbücher 0,25 Proz. niedriger. Gut gehalten
waren Schutzgebiete. Die Wien—Warſchauer=
Eiſenbahnprioritä=
ten, in Erwartung von Aufwertungsmöglichkeiten, erneut 0,5
Pro=
zent höher, wobei der Kurs gegenüber Samstag verdoppelt iſt.
Am Pfandbriefmarkt kam etwas Material heraus. Rhein. Hyp.
nur knapp gehalten, Frankfurter Pfandbriefbankwerte bis 0,5
Pro=
zent ſchwächer. Im ſpäteren Börſenverlauf blieb der Aktienmarkt
ohne Anregung und zu den abgeſchwächten Anfangskurſen
gehal=
ten. Auch am Rentenmarkt traten keine weſentlichen
Kursver=
ſchiebungen ein. Hier blieb allerdings das Geſchäft lebhafter.
Tagesgeld iſt leicht bei 3,75 Prozent.
Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: Auf den Holzverkaufste,
der Staatsforſten geht es ſoweit wertvolles Starkholz an.
wird, recht hoch her. Lebhafte Beteiligung aus den Krei
Sägewerksinduſtrie, wobei in Oſtpreußen auch Bieter au==)od
deutſchland und Sachſen erſcheinen, beſondere Bevorzugt)
guten Reviere und Preiſe, die 2—3 Mark je Feſtmeter ü.
vorjährigen liegen. Bedauerlich iſt dabei nur, daß nicht
Preiſe für Schnittholz mitgehen, was unbedingt nötig wär
die Sägewerke wenigſtens mit einer geringen Rentabilitä
Angeſichts der morgigen Börſenruhe und mangelnder
An=
regungen verlief die Abendbörſe faſt vollkommen geſchäftslos.
Die Kurſe waren infolge weiterer kleinerer Glattſtellungen meiſt
eher etwas ſchwächer, doch nahmen die Kursabſchläge kein großes
Ausmaß an. Am Aktienmarkt waren JG. Farben 0.25 Prozent
niedriger. Elektro= und Montanwerte knapp gehalten. Daimler
lagen auf den Verluſtabſchluß hin 0.75 Prozent ſchwächer. — Am
Rentenmarkt waren ſpäte Schuldbuchforderungen 0,5 Proz.
ſchwä=
cher, auch Altbeſitz nach dem Rückgang am Schluß der Mittagsbörſe
erneut etwas gedrückt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Martin May Lederwerke A. G., Frankfurt a. M. Die Martin
May Lederwerke A.G., Frankfurt a. M., ſtrebt bekanntlich einen
außergerichtlichen Vergleich an. Wie wir erfahren, ſtehen die
dies=
bezüglichen Verhandlungen dicht vor dem Abſchluß. Es iſt
beab=
ſichtigt, das Umlaufsvermögen zu liquidieren. Da die
Großgläu=
biger ſich auf ihre Sicherheiten beſchränken und keine Anſprüche
an die freie Maſſe ſtellen, können bei Vollbefriedigung der
Gläu=
biger bis zu 300 RM. die mittleren Gläubiger — die insgeſamt
55 000 RM. zu fordern haben — mit einer Quote von 30—40
Pro=
zent rechnen. Es ſteht noch nicht feſt, ob und in welcher Form
der Betrieb weitergeführt werden wird, ob etwa das
Unterneh=
men zu verpachten iſt und die Firma als Immobiliengeſellſchaft
wei=
terbeſteht, oder ob eine Liquidation in Frage kommt.
Um die Neugründung der javaniſchen Zuckerproduzenten=
Ver=
einigung. Nach Meldungen aus Niederländiſch=Indien ſoll die neue
Vereinigung der javaniſchen Zuckerproduzenten, die an die Stelle
der Ende dieſes Jahres abgelaufenen bisherigen Organiſation
der V.J.S.P. treten ſoll, den Namen N. J. N. A.S. (Nederlandſch=
Indiſch Vereeniging tot Afzet van Zuiker) tragen. Sie ſoll eine
Vereinigung der Produzenten ſein, der das Monopol für den
Zuk=
kerverkauf eingeräumt wird. Dem Vorſtand der neuen
Organiſa=
tion wird auch ein Regierungskommiſſar angehören, der über ein
Vetorecht gegen alle Beſchlüſſe verfügt. Sitz der Vereinigung
wird Surabaja ſein. Die Satzungen der N. J. N. A.S. ſind noch nicht
endgültig feſtgeſtellt. Sie werden noch den Gegenſtand
eingehen=
der Erörterungen in einem größeren Arbeitsausſchuß bilden, der
ich aus Vertretern der Zuckerinduſtrie zuſammenſetzt und am
kom=
menden Mittwoch mit ſeinen Beratungen beginnt.
ten ſollen. In Oſterode, wo die „Kronhölzer” Oſtpreußs
ſich in ganz Deutſchland ſo beſonderer Wertſchätzung erfreu.
kauft werden, wurden je Feſtmeter bis 24,5 RM. gezahlt. A
Mecklenburg wurde gutes Starkholz um 10 Prozent teurer
als 1931. In dieſer Erſcheinung, die für die
Waldwirtſchaf=
nötig wie geſund iſt, kommt die Tatſache zur Auswirkung,
Schnittholzläger auf den Sägemühlen ebenſo knapp ſind w
vor der
Platzholzhandel und bei den Fabriken, die Holz verarbeiter
dem der Geſchäftsgang in der Maſchinenbauinduſtrie nicht=/ 4oſt hau
roſig iſt, erſcheint es doch angebracht, daß Rotbuchen, vosd Eipbierel
Beſchaffenheit, geſägt nur 50—53 RM. je Kubikmeter brirngredige
Eine Enttäuſchung hat in dieſen Tagen eine Entſchließty einzige
Eiſenbahnzentralamts gebracht, wonach nur die Hälfte derU ms dart
Mengen an Bahnſchwellen zur Lieferung vergeben werden 9n db ſ
1931 ausgeſchrieben war. Auch für die Forſtverwaltungen
Hiobsnachricht geeignet, die Einſchlagsdispoſitionen, die Oiſtick der ver
trieb ergiebiger Mengen von Schwellenholz vorſahen, ür=ſt luſchte,
Haufen zu werfen. — In den letzten Tagen haben einige de — ider N
gebendſten Sperrholzinduſtrien, Unternehmungen in Bademſiſe —in d
und Potsdam, den Beſchluß gefaßt, zur Bekämpfung ung
Konkurrenz im Ein= und Verkauf von Sperrlatten eine Eignehen. 20
Arbeitsgemeinſchaft, die auch zu einer Arbeitsteilung führ:k Metwürd
zu begründen. Man begrüßt dieſe Maßnahme auch in V.cuſicktig geö
cherkreiſen, die an der Beſeitigung von Schleuderangeboteriſienen Gewel
eſſiert ſind.
F ron unten
Zulaſſungen von Bauſparkaſſen.
Von den Bauſparkaſſen, die nach dem Geſetz vom 26. —
das ſogenannte Depot= und Depoſitenrecht beſaßen, ſind nan
dem Mund
Eint
Abſatz 1 V.A.G — alſo nicht durch beſonderen Verwaltzſe Done
des Reichsaufſichtsamts für Privatverſicherung — u. a. die
den zum Geſchäftsbetrieb berechtigt:
Deutſche Eigenheim=Geſellſchaft und Siedlungsgenoſſenſchaf=
Frankfurt a. M.;
Gemeinnützige Deutſche Hypotheken=Entſchuldungsbank eid
Koblenz;
Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot”, Eſſe
nützige GmbH., Ludwigsburg;
Bau= und Siedlungsperein Oberurſel eGmbH., Oberurſel.
Ferner hat der Senat des Reichsaufſichtsamtes mehren
ſparkaſſen zum Geſchäftsbetrieb zugelaſſen; in der nächſtel
wird eine größere Anzahl weiterer Zulaſſungsverfahren
geführt werden.
Rieie
jian des 2
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Das Oeſterreichiſche Handelsminiſterium gibt halbamt.
kannt, daß die Wünſche nach einer Erhöhung der Goldzidleorgelte
Ausmaße der durchſchnittlichen Schillingentwertung nicht auſſole
wirklichung rechnen können.
Die G.V. der C. D. Magirus AG., Ulm, genehmigte 1
kannten Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1931 und beſchloß die geſt
abſetzung des AK. i. e. F. von 5,005 auf 0,352 Mill. RM
picht sich.
die Wiedererhöhung des Stammaktienkapitals auf 2 Mill.
Der Zentralverband der deutſchen Metall=Walzwerk. A ſchneid
Hütteninduſtrie gibt folgende ab 14. Nov. geltenden neuer
(in RM. je 100 Kilo für Abſchlüſſe ab 100 Kilo) bekannt: SA
Bleche 84.00 (bisher 83,00) Rohre 112,75 (112,50), Drähe 19119
Stangen 79,40 (79.15), Schalen 174,00 (173,00). Die Pre
Aluminium= und Meſſing=Halbzeug blieben unverändert.
Die deutſch=ſchwediſchen Handelsvertragsverhandlunge//0/)/K
men heute ihren Anfang im Miniſterium des Aeußern. Mitn” deutſchen Delegation, die ſchon in Stockholm eingetroffe Mtoſ-Etag
ſind Geheimrat Waldeck vom Reichswirtſchaftsminiſteriu=„Auuigst. 12
Regierungsrat Ratte vom Reichsernährungsminiſterium.
Der A.R. der Elektriſche Licht= und Kraftanlagen A.G
lin, hat beſchloſſen, der am 7. Dezember ſtattfindenden GV. RM9ienlse
am 30. Juni 32 beendete Geſchäftsjahr die Verteilung von
6 Prozent Dividende auf das dividendenberechtigte A.K.
ſchlagen.
Die deutſche Rohzinkproduktion einſchließlich Zinkſtaub Md dul
ich nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Bureaus der
geſellſchaft AG., Frankfurt a. M., im Monat Oktober 19/0
3796 To. gegen 3608 To im Monat September 1932.
Berliner Kursbericht
vom 15. November 1932
Oeviſenmarts
vom 15. November
ümeri
Me
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Lloyzd
A.E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl.Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Mef
75.—
61.75
16.25
17.25
32.125
55.75
59.75
20.75
29.25
10475
93.25
Me
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben
Gelf. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Goeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen.
Phil, Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
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68,62E
94.—
35.
70.25
Denstraße
36.25
52.—
102.—
35.625
51.62s
37.25
39.125
33.75
Mnee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke/ 23.75
Weſteregeln Akali
Agsb.= Nrnb.Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke 21.25
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.
a0e
38.375
163.—
43.50
107.—
36.25
18.50
47.125
12.50
71.50
26.875
25.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia.
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn.Mk.
100 Schillingls
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen 70.93
100 Kronen
ſ100 Kronen
1 2. Stg.
1 Pap. Peſo
Dollar.
100 Belga 59.39
100 Lire
100 Franes
6.084
1.95 s
2,gssl:
3.057
169.23
72.73
74.08
13.98
0.30g
4.309
2i.56
18.50
Brief
6.096
2.05
2.495
3.0gs
169.57
71.07
72.87
74.22
14.02
0. 212
4.217
58.51
21.60
1g.54
Schweiz
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Athen
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Uruguah
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100 Franken
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100 Gulden
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100 Dinar
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100 Drachm.
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1ägypt. 2
teanad. Doll.
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100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
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St
is
32.7
2.4-
M12s
6zus
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19
Durmſtäster und Kariokatoane Buriftade, Bittäte ort Orrssher Or
Frankfurter Kursbericht vom 15. November 1932.
Megnee
rällig 1. 4. 34...
„ 1. 4. 35.
„ 1. 4. 36 ...
„ 1. 4. 37 ...
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6%Dtſch. Reichsanl
„ v.27
6%
5½%Intern.,,
62Baden ......
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68 Heſſen ..v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 2‟
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5½% Heſſ. Landes=
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85
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75.25
71
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71
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Pfb.=Anſt. G. Pf
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60 Landeskomm.=
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82 Mainkrw. b. 26
85
58.25
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25.4
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1067),
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 11
Mimſaß in der großen, mit aſiatiſchem Prunk ausgeſtatteten
z unglos um den Flügel herum, die Fürſtin hatte ihren
yuen der Gattin eines bekannten Reichsminiſters. Sie
die intereſſanten Kopf ſanft geneigt, in Gedanken
ver=
gn ſur dem fremden Kunſtgenuß hingegeben, vielleicht auch
(ueſpannt von den Vorbereitungen für dieſes offizielle
mäftnrtionsfeſt, das in ihrer Heimat ungleich prunkvoller
dcſchweniger auſtrengend für ſie geweſen wäre. Zufällig
ihüe Zlick hinauf zur Galerie, die ſich mit unſchätzbar
wert=
n ſwißgrünen Porzellangeländer chineſiſchen Urſprungs in
dieerſten Stockwerkes um die ganze Halle herumzog und
ve ielen koſtbaren inkruſtierten Fayenceplatten und den
nistiglſe alten Stoffen immer aufs neue die Beſucher in
Be=
laruem verſetzte. Dem Platz der Fürſtin gerade gegenüber
ſef meidige Geſtalt ihres Gatten verſchwinden ſehen; ſie hatte die Sängerin geendet; kurzer herzlicher Beifall, den die
ſtee 13 einzige Perſon, die er in ſeinem Zimmer traf, ſie kleine Fürſtin mit ſtrahlendem Lächeln unterſtützte, zwang die
weſs, us dort beſprochen wurde, und es war nicht aus= Künſtlerin, zu einer Zugabe. „Traum durch die Dämmerung”
uneoſſie, daß ſie im Innern mehr den unhörbaren Worten wählte ſie. Die erſten Akkorde zitterten durch den hohen Raum,
ſhjur der verſchwiegenen Türe, als der ſüßen Stimme der
euni lauſchte.
* über Nacht kommt ſtill das Leid —” ſang die
Künſt=
na 107 — in dieſem Augenblick bemerkte die Fürſtin, und bei
eialüigineinen Intereſſe für die Muſik wahrſcheinlich ſie allein
wwasNerkwürdiges. Die Türe auf der Galerie ihr gegenüber
surſichtig geöffnet, das ſanfte Vibrieren des metalliſch
norden Gewebes verriet eine äußerſt behutſame Bewegung,
nno on unten hätte darauf achten können.
I. (m en Mund der Fürſtin lag ein weltentrücktes Lächeln, ſie
aſcharlachrote Gerieſel des großen Straußenfächers
ſelbſt=
ſind ſſein vor die Augen, um ihr Spähen zu verbergen, und ſah —
ſein=iſteDame in ſchwarzer Toilette ſchob leiſe den Vorhang
bei=
waf einen ganz ſchnellen Blick über und durch die Bogen
„dexäders hinunter in die Halle, wo alle andachtsvoll dem
Ge=
laluſßten, — unmöglich konnte ſie den Blick der Fürſtin
anf ziße ſemerken, — ſie wandte das Geſicht, ſchien nach rückwärts
rärtz, dann huſchte ſie mit unwahrſcheinlicher Geſchwindigkeit
nrot haugte hinab in Richtung der breiten verlmuttumrahmten
büüre des Wintergartens. Die Fürſtin, das ſüße Lächeln für
1Bweise meiner Leistungs-
Flühigkeit:
mattzn . . . p. Meter 18
G lit keorgette
nit e iülle ... p. Meter 2.40
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eis reit .. p. Meter 3.50
„Fucht sich immer weiter:
„4MA Schneider!)
15
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N dere 2 AUMPFE
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die Muſik auf den ſanft geſchwungenen Lippen, vermochte ihr mit
den Augen zu folgen, faſt ohne den Kopf zu drehen. Dabei ließ
ſie in ihrem Gedächtnis ſämtliche einhundertzwanzig Gäſte des
heutigen Abends Revue paſſieren, die ſie perſönlich begrüßt hatte.
Sie beſaß eine für Aſiaten erſtaunliche Routine, die vielen
euro=
päiſchen Geſichter auseinanderzuhalten, und war gewiß, daß die
Dame von der Galerie — ſoweit erkennbar ſchwarzhaarig, ſchlank,
in tief ausgeſchnittenem ſchwarzen Geſellſchaftskleid — ſich nicht
unter den von ihr Empfangenen befunden hatte. Wer war ſie?
Was tat ſie in Privaträumen? Wie war ſie ins Haus gelangt?
Schneller als die Gedanken hinter Pchouzee Nors
elfenbeinfar=
bener Stirn jagte die Dame oben über die Längsſeite der Galerie,
ſtockte aber kurz vor der Wintergartentür und war mit eleganter
Drehung durch eine Portiere von Perlſchnüren in einen der klei=
eſm Decke aus mehreren goldbeſtickten betelroten Samt= nen Salons geſchlüpft, die mit dem Wintergarten in indirekter
nasvor der Türe zu den Privaträumen des Geſandten= Verbindung ſtanden,
8.7ſort hatte Pchouzee Nor über das Gewühl der ſich zum
Pchouzee Nor klappte mechaniſch den Fächer zuſammen, gerade
ern ruppierenden Gäſte hinweg vor einer Viertelſtunde
unter dem roten Gekräuſel ſpähte die Fürſtin wieder hinauf zur
Galerie, und die unerklärliche Tradition ihres Volkes, das in
Jahrtauſenden gelernt hat, ſeine wahren Empfindungen unter
einem höflichen Lächeln zu verbergen, ermöglichte es, daß kein
Nerv in ihrem feinen, melancholiſchen Geſicht zuckte, als ſie oben
in der Türe mit dem goldglänzenden Vorhang den Fürſten
ent=
deckte. Er blickte die leere Galerie hinab, dann in die Halle
hinun=
ter, unter hundert Augenpaaren traf er ſofort das ſeiner Frau,
ſie neigte unmerklich den graziöſen Kopf zur Seite, ihre
mandel=
förmigen Augen wanderten bis zum Eingang des kleinen Salons,
nicht weiter
„..Durch Dämmergrau in der Liebe Land — —” ſang die
Künſtlerin, und Pchouzee Nor ſenkte die Augen, der Fürſt hatte
ſie nicht begriffen, er eilte, von niemandem bemerkt, über die
Ga=
lerie und verſchwand in der Türe zum Wintergarten, — warum
erleuchtete ihn Rama nicht? Die Sängerin, endete mit leichtem
Schluchzen. Pchouzee Nor, in ihrem ſilbernen Schuppenkleid einem
Tänzer aus den myſtiſchen Tempeln ihrer Heimat ähnlich, eilte
auf ſie zu, dankte ihr innig. Sie beſaß die bezauberndſten Pariſer
Manieren, die Gruppen löſten ſich auf, verteilten ſich, ſchimmernde
Gewänder verloren ſich in den Nebenräumen, erſtiegen die breiten
Treppen zur Galerie. Die Fürſtin ſah ihren Mann, korrekt wie
ſtets, lächelnd aus, der unteren Wintergartentüre treten, er
be=
grüßte die Gräfin Schlettau, die ein ſchwarzes Kleid trug, aber
rotharig war, üppig, langſam in ihren Bewegungen. Sein Blick
irrte an ihrem fleiſchigen Hals vorbei in die Halle, traf Pchouzee,
ſie verſtand den Befehl, löſte ſich gewandt vom Arm der
geſprächi=
gen Mrs. Edgeware, ſchlenderte lächelnd und nickend, durch die
Gäſte zur Galerietreppe, langſam ſchritt ſie hinauf, der rote Fächer
wogte um den ſchwarzblauen Haarhelm, und die zarte lächelnde
Fürſtin Pchouzee Nor betrat den kleinen Salon neben der
Winter=
gartentüre, in dem vor drei Minuten eine Unbekannte in
ſchwar=
zer Abendrobe verſchwunden war, eine Frau, die nur in einer
Ab=
ſicht ſich in die Privaträume geſchlichen haben konnte, in der
feind=
lichen Abſicht, zu lauſchen, etwas von dem Geheimnis zu erlauſchen,
das die Seelen dieſes diplomatiſch glatten, entzückend kultivierten
Aſiatenpaares bis zum Sprengen ausfüllte.
Der kleine Salon war leer, der angrenzende gleichfalls, und
auch der dritte, deſſen Glastüre unmittelbar dem tropiſch feuchten
Duft des Wintergartens ſich öffnete — leer, Pchouzee Nor glitt
zwiſchen den zierlichen Möbeln einer fremden Welt einher, immer
noch lächelnd, ihre Augen ſuchten, fanden ſchließlich —
Im dritten Salon, unter einem weißroſablumigen
Louis=
quinzeſeſſel vor dem vergoldeten Kamin, in dem hinter künſtlichen
Holzſcheiten elektriſches Feuer glühte, lag etwas Schwarzes, ein
häßlicher dunkler Fleck auf der fröhlichen Helligkeit des Teppichs
— Pchouzee entfaltete es — ein Stück Stoff, ſchwarze Chinaſeide.
zwei Agraffen — ein Abendkleid, federleicht, winzig
zuſammenzu=
falten, wie Pchouzee es mit kalten Händen jetzt tat, ſo winzig, daß
eine kleine Geſellſchaftstaſche es bergen konnte. Und noch etwas
lag da, eine Haube, moderne Perücke aus geflochtenen ſchwarzen
Seidenfäden, halb ſo ſchwer wie eine Zigarrenſchachtel — ein
Ko=
ſtüm, mit dem ſich jede ſchlanke Dame in zwei Minuten vollſtändig
verändern konnte —, niemand hätte es in den Händen der Fürſtin
Pchouzee vermutet, die ſüß lächelnd aus dem kleinen Salon kam
und an ihren Gäſten vorbeiſchritt bis zur herrlichen alten Decke
über dem Eingang zu den Privaträumen. „. . ein wundervolles
Kunſtwerk, dieſe Porzellangalerie, Fürſtin!“ — — „Mylady, ich
bin glücklich über Ihr Urteil, ſie ſtammt aus einem verfallenen
Tempel achtzig Meilen von Otokutar, mitten im Urwald, mein
Mann entdeckte ſie zufällig auf einer Tigerjagd—
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Seite 12 — Nr. 319
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 16. November 19
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Sie haben Lubitsch’s „Patriot” bewundert,
sie waren hingerissen von „Liebesparade‟ —
„Der Mann, den sein Gewissen trieb” wird alles
übertreffen.
An grandioser Wirklichkeitenähe und
Packender Menschlichkeit übertrilft
dieser Meisterfilm alles, was bisher an
Schilderungen des großen Ringens
gezeigt worden ist.
Mit der Originalmusik des Meisters Franz Lehar.
In den Hauptrollen:
Hans Heinz Bollmann, Mady Christians.
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