Darmstädter Tagblatt 1932


11. November 1932

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten,
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe Darmſi. Tagbl. geſiattet.
Nummer 314
Freitag, den 11. November 1932. 195. Jahrgang

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Gewalt, wie Krleg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
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Konlurs oder gerſchticher Beltrelbung ſällt, ſeber
Nabatt weg. Dankkonto Deuiſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbank.

Saffenftiitftane in Reicsrg.
Reichskanzler bei Hindenburg. Papen ſoll Verhandlungen mit den Parkeiführern aufnehmen
zur Schaffung einer Nalionalen Konzenkrakion
Sekundanten der preußiſchen Regierung aufzutreten, keinen Ge=
brauch
gemacht. Am Freitag wird nun der Kanzler mit den
Hindenburgs zenkrale Idee.
Miniſterpräſidenten der ſüddeutſchen Länder verhandeln. Freitag

Berlin, 10. November.
Bimlich wird mitgeteilt: Reichspräſident von Hindenburg
ſzm kute den Vortrag des Reichskanzlers von Papen über
Auufaſſung des Kabinetts zur innerpolitiſchen Lage ent=
em Der Herr Reichspräſident betonte, daß er an dem der

dunn der Regierung von Papen zugrundeliegenden Gedanken
erjntionalen Konzentration auch weiterhin feſthalte. Dem=
ſpuuend
beauftragte er den Reichskanzler, in Beſprechungen
dc Führern der einzelnen in Frage kommenden Parteien
Zunaten, ob und inwieweit ſie gewillt ſeien, die Regierung
der Durchführung des in Angriff genommenen politiſchen
ptſchaftlichen Programms zu unterſtützen.
Des Kanzlers Aufkrag.
ln unſerer Berliner Schriftleitung.
Rehskanzler v. Papen hat am Donnerstag nachmittag vom
höhäſidenten den erwarteten Auftrag zu Verhandlungen mit
Wateiführern erhalten. Allerdings iſt dieſer Auftrag dar=
Lehränkt, feſtzuſtellen, ob und inwieweit die in Frage
mven Parteien bereit ſind, die Regierung in der Durch=
ſuty
des in Angriff genommenen Programms auf poli=
ſen
ind wirtſchaftlichem Gebiet zu unterſtützen.
Bi Formulierung ſcheint ſehr ſorgfältig abgewogen zu
w keinen Zweifel darüber zu laſſen, daß der Reichs=
ſiche
die Linie innehalten will, die er bei der Berufung
Amwärtigen Regierung verfolgte, und daß vor allem der
keund das Kabinett nach wie vor ſein uneingeſchränktes
tmnn genießen. Deshalb wird auch zunächſt von einer
bütung des Kabinettes nicht geſprochen.
AaKanzler wird nun daran gehen, den Parteiführern die
ie ſſat der Reichsregierung mitzuteilen und dann die ge=
eihl
Wünſche entgegenzunehmen. Dadurch iſt theoretiſch die
glteit zu weiteren Verhandlungen geöffnet, die in einem
ete Stadium dann auch zum Empfang der Parteiführer
iAichspräſidenten führen könnten.
Eſes allerdings ſoweit kommen wird, iſt nach wie vor
fülaft und beinahe eine pſychologiſche Frage. Die National=
aMſtn
ſchießen nach wie vor ſcharf gegen den Kanzler und
mdr ſein Vorgehen eine Komödie und naive Zumutung.
ſwern erneut die Macht für Herrn Hitler als Reichs=
7: Das könnte darauf ſchließen laſſen, daß Adolf Hitler
lhandlung mit dem Kanzler überhaupt ablehnen würde.
ch)hm Zentrum her wird die Vermutung ausgeſprochen,
pr v. Papen gar nicht ernſthaft eine Verſtändigung an=
bei
ondern die Verhandlungen ſo führen wolle, daß ſie
bebnt ſcheitern müßten. Für dieſe Annahme ſpielen aber
h ohm Zentrum in erſter Linie perſönliche Momente eine
lel enn die ſachlichen Geſichtspunkte ſind doch keineswegs
gyöf daß nicht mindeſtens eine ſtarke Annäherung möglich
ikent as Zentrum hätte die Möglichkeit gehabt, dem Kanzler
Hſtiative ganz aus der Hand zu nehmen, wenn die Ver=
ndſtung
Zentrum=Nationalſozialiſten zuſtande gekommen wäre.
* Bin, den Kanzler durch eine ſofortige Einberufung des
Nclätges unter Druck zu nehmen, iſt ebenfalls wieder auf=
gebg
worden, weil die Führer des Zentrums nachträglich
Fihr einer perſönlichen Iſolierung klar geſehen haben.
inmetzt die Kommuniſten mit der gleichen Anregung, ge=
ſckm
ut den üblichen Mißtrauensanträgen, an den Reichs=
1S/denten herantreten, ſo iſt das kaum eine Demonſtration.
Awelchem Tempo ſich alſo die weitere Entwicklung ab=
Mwird, hängt in erſter Linie bei den Parteien. Der
Wwill noch in dieſer Woche mit den erſten Unterhaltungen
Ayar und bereits am Dienstag oder Mittwoch dem Reichs=
ſiihten
berichten.

Papen und die Länder.

Berhandlungen hinker den Kuliſſen.
* Berlin, 10. Nov. (Priv.=Tel.)
erſte Sitzung im Reichsrat ſeit Monaten hätte zu einer
2B4EAuseinanderſetzung zwiſchen der alten preußiſchen Re=
erue
und der Reichsregierung führen können, und deshalb
ra8 Intereſſe für dieſe Beratungen außerordentlich ſtark.
. aſt tion verpuffte durch kurze Erklärungen, aus denen ent=
em
an werden muß, daß hinter den Kuliſſen zwiſchen den feind=
Derllächten noch verhandelt wird. Die Hoffnungen auf ein
eBthEß ſind noch nicht aufgegeben worden.
Proteſt der Preußenregierung im Reichsrat gleicht mehr
nem itlomatiſchen Note, auf die vom Reichsinnenminiſter
Di Jal ſehr vorſichtig erwidert wurde. Wie allerdings der
uS5 5 ausſehen ſoll, iſt noch unklar, namentlich wenn es dabei
EIANA6 die Braun=Regierung die Vertretung des Landes
LEi Em Reichsrat energiſch ausübt und die von der preußi=
Nern an en=Regierung ausgearbeiteten Vorlagen mit ablehnen
Rilft!
Braun hatte ſich vor einigen Tagen in einem Brief
Sic deführend an den Reichspräſidenten gewandt, daß den
Le hminiſtern die nach dem Leipziger Urteil zuſtehenden

Weg Yy renthalten würden. Herr von Hindenburg hat dieſes
D n n, ſofort dem Kanzler zur Aeußerung weitergeleitet, der
Sen m Preußiſchen Miniſterpräſidenten den Vorſchlag macht,
L L J mündlichen Auseinanderſetzung die Schwierigkeiten un=
mitſklyr
zu erörtern.
rigen Länder hielten ſich, was feſtgeſtellt zu werden
Der Iik ehr zurück, und haben von der Möglichkeit, als treue

und Samstag treten die Ausſchüſſe des Reichsrats erneut zuſam=
men
. Es wird abzuwarten bleiben, ob es dem Kanzler gelingt,
namentlich mit Bayern die Fühlung wieder aufzunehmen und
ſich im Reichsrat dadurch eine Rückendeckung zu verſchaffen.
In Erledigung der umfangreichen Tagesordnung wurden vom
Reichsrat den Vorſchlägen für die Beſetzung von Mitgliedsſtellen
beim Reichsverſicherungsamt verſchiedenen Reichsdiſziplinarkam=
mern
im Verwaltungsrat der Reichspoſt und anderen Behörden
zugeſtimmt, ebenſo Satzungsänderungen des Verbandes der land=
wirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften der Provinz Weſtfalen, des Re=
viſionsverbandes
gemeinnütziger Wohnungsbauvereinigungen in
Köln, der deutſchen Realkreditbank in Deſſau und der Mecklen=
burg
=Strelitzſchen Hypothekenbank. Ebenſo wurde eine Novelle
zur Verordnung über Krankenfürſorge auf Kauffahrteiſchiffen ge=
billigt
. Dem Bäckerinnungsverband Rhein=Main=
Nahe in Mainz wurde die Rechtsfähigkeit verliehen.
Verfaſſungsreform
im Rahmen des Möglichen.
Abänderung des Bolksenkſcheids und Reichstags=
wahlverfahrens
durch Arkikel 48.
Berlin, 10. November.
Der bekannte Staatsrechtslehrer Profeſſor Dr. Walter Jelli=
nek
veröffentlicht in der Zeitſchrift Reich und Länder einen
Artikel Verfaſſungsreform im Rahmen des Möglichen, in dem
er ſich vor allem mit der Frage beſchäftigt, aus der Volksgeſetz=
gebung
, dem Volksentſcheid, ein brauchbares Inſtrument zur Ver=
faſſungsreform
zu machen.
Profeſſor Jellinek vertritt die Anſicht, daß der Reichs=
präſident
auf Grund des Art, 48 das Volksent=
ſcheidungsgeſetz
dahin ergänzen könne, daß bei
Verfaſſungsänderungen auf Volksbegehren
immer oder dann, wenn Regierung oder Reichs=
rat
den Geſetzentwurf befürworten, Fernblei=
ben
von der Abſtimmung als Zuſtimmung zum
Entwurf gilt: Zwei Punkte habe die Volksgeſetzgebung
heute noch: Die Nötigung zur vorgänglichen Befaſſung des Reichs=
tags
mit dem Volksbegehren nach Art. 73 Abſ. 3 RV. und die
Unterwerfung des Volksentſcheids unter die Entſcheidung des
überwiegend mit Reichstagsabgeordneten beſetzten Wahlprü=
fungsgerichts
. Aber auch hier erweiſe ſich der Reichsprä=
ſident
als der Stärkere.
Beſeitigen könne er den Volksentſcheidungszwang natürlich
nicht, da dieſer verfaſſungsmäßig feſtliegt. Wohl aber könne er
in Ergänzung des Volksentſcheidungsgeſetzes beſtimmen, daß eine
ungebührliche Verzögerung des Reichstags=
beſchluſſes
um mehr als z. B. drei Monate nach
Unterbreitung des volksbegehrten Entwurfs
an den Reichstag als Ablehnung durch den Reichs=
tag
gelte. Der Reichspräſident könnte auch durch Diktaturver=
ordnung
den Staatsgerichtshof mit der Prüfung des Volksent=
ſcheids
betrauen, eine Maßnahme, durch die ſicher jeder Verdacht
einer politiſchen Einwirkung auf die Entſcheidung genommen
würde.
Nimmt man an, ſo ſagt Profeſſor Jellinek weiter, daß der
Reichspräſident das Reichstagswahlgeſetz durch Dik=
taturverordnung
ändern kann, und dieſe Annahme iſt
mangels innerer Gegengründe berechtigt, ſo kann er alles anord=
nen
, was den Wahlgrundſätzen der Verfaſſung nicht widerſpricht.
Statt des automatiſchen Liſtenverfahrens kann er proportio=
nale
Einerwahl einführen, alſo etwa das engliſche Wahl=
verfahren
, bei dem in jedem Wahlkreis ein einziger Abgeordneter
nach der relativen Mehrheit gewählt wird, oder das Wahl=
verfahren
des Kaiſerreichs bei dem die abſolute
Mehrheit, nötigenfalls Stichwahl entſchied, das dem Verhältnis=
wahlverfahren
aber dadurch angepaßt wird, daß den durch Zahlen=
ungunſt
zu kurz gekommenen Parteien im Wahlkreis oder auf
einer Reichsliſte Ergänzungsſitze zugewieſen werden. Ferner ließe
ſich der Gedanke einer Mobiliſierung der Nichtwäh=
ler
auch hier dadurch verwirklichen, daß der Reichsregierung an=
heimgegeben
wird, im Einvernehmen mit gewiſſen Organiſatio=
nen
eine möglichſt dem Parteigetriebe entrückte
Liſte von führenden Männern, etwa der Wiſſenſchaft,
der Kunſt, des Beamtentums und der Wirtſchaft, aufzuſtellen, auf
die die Stimmen aller derer fallen, die von der Wahl fernbleiben.
Die dauernde enge Verbindung Preußens mit
dem Reich ſchreit zwar nach einem verfaſſungs=
ändernden
Geſetz, doch läßt ſich auch hier man=
ches
im Rahmen der Reichsverfaſ ſung geſtalten.
Man ändere, ſei es unter dem Druck des Reiches auf landes=
geſetzlichem
Wege, ſei es auf dem Wege über Reichsverfaſſung
Artikel 48 die preußiſche Verfaſſung dahin, daß Preußen einen
über dem Staatsminiſterium ſtehenden Landespräſidenten erhält
und daß der Reichspräſident immer zugleich preu=
ßiſcher
Landespräſident ſein muß. Einen ſolchen vom
Vertrauen des Landtags unabhängigen Landespräſidenten ver=
bietet
Reichsverfaſſung Art. 17 nicht. Da die Landtagsauf=
löſung
zu den Befugniſſen des neugeſchaffenen
Landespräſidenten gehören müßte, würde eine
Stürzung der preußiſchen Regierung nicht ſo

leicht ſein.

* Scherben am Balkan.
Und die Einkreiſung Deutſchlands im Oſten.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
H. T. Bukareſt, Anfang November.
Das Ereignis des Tages iſt die Unterredung des
polniſchen Geſandten in Bukareſt, Grafen
Szoembeck, mit dem Außenminiſter Titulesku
geweſen, im Verlauf derer der polniſche Geſandte eine Er=
klärung
abgegeben hat, die der neutrale Beobachter der Ereig=
niſſe
eigentlich ſchon vor einigen Wochen erwartet hatte: Graf
Szoembeck hat Herrn Titulesku in dürren Worten mitgeteilt,
daß Polen ſich den weiteren ruſſiſch=rumäniſchen Paktverhand=
lungen
gegenüber desintereſſiert verhalten würde, weil es in
der Vergangenheit als Vermittler zwiſchen beiden Staaten
immer wieder bis an die Grenze des Möglichen gegangen ſei,
ohne daß aber Rumänien zu irgendwelchen poſitiven Ent=
ſchlüſſen
gekommen wäre. Heute könne Polen leider
nicht länger warten und würde ſchon in einer der erſten,
für Mitte November feſtgeſetzten Seim=Sitzungen die Rati=
fizierung
des polniſch=ruſſiſchen Vertrages allein vornehmen.
Rumänien habe infolgedeſſen ſeine Handlungsfreiheit wieder=
gewonnen
und ſei Herr ſeiner eigenen Entſchlüſſe . ..
Um die außerordentliche Tragweite dieſer unverhüllten Ab=
ſage
, die angeblich durch eine gewollte Indiskretion des pol=
niſchen
Geſandten in der Oeffentlichkeit bekannt geworden iſt,
verſtehen zu können, muß man ſich folgendes ins Gedächtnis
zurückrufen: Herr Vaida hatte bekanntlich auf Anregung Frank=
reichs
, das ſein gegen Deutſchland gerichtetes Oſt=Pakt=Syſtem
möglichſt bald unter Dach und Fach bekommen wollte, direkte
Verhandlungen mit Rußland, zwecks Abſchluß eines Nicht=
angriffspaktes
, begonnen gehabt, die aber dann von Titulesku
ſabotiert wurden und zum Sturz des Kabinetts Vaida führten.
Titulesku übernahm im Anſchluß daran das Außenminiſterium
und allgemein erwartete man, daß er ſofort die von Vaida
halb geöffnete Rußland=Tür wieder knallend ins
Schloß werfen würde. Die Ueberraſchung der Oeffentlichkeit
war daher verſtändlich, als ſie erfahren mußte, daß auf dem
letzten Miniſterrat das Gegenteil beſchloſſen worden war: man
wollte dieſe Verhandlungen unter Tituleskus Führung, aber
im Geiſte und im Sinne Vaidas unter polniſcher Vermitt=
lung
wieder aufnehmen!
Noch war die Druckerſchwärze, die dieſen aufſehenerregenden
Beſchluß vermeldete, nicht trocken geworden, als die zweite
Bombe platzte. Graf Szoembeck erſchien im Außenminiſterium
und gab ſeine erwähnten Erklärungen ab, durch die im Süd=
oſten
eine ganz neue, aber längſt vermutete Lage geſchaffen wird.
Denn es iſt natürlich völlig ausgeſchloſſen, daß Polen allein
vorgegangen und die Brücken zu Rumänien auf eigene Veraut=
wortung
abgebrochen hat. Alles deutet vielmehr darauf hin,
daß dieſer Schritt im engſten Einvernehmen mit
Frankreich erfolgt iſt, das ſeinen Verbündeten im Oſten
vorgeſchoben hat, um ſelber die Dehors zu wahren. Denn
unmittelbar nach dem polniſchen Geſandten ſprach auch der
franzöſiſche Botſchafter im Außenminiſterium vor, um dort die
gleichen allerdings weſentlich verklauſulierteren Erklärungen
in der höflichſten und verbindlichſten Form abzugeben.
Nun ſind die Meinungen über die Tragweite und die Be=
deutung
dieſes Schrittes in Bukareſt zur Stunde noch geteilt:
die ganz wenigen Optimiſten wollen darin eine letzte Drohung
ſehen, einen letzten Verſuch, Rumänien zum Abſchluß des
Nichtangriffspaktes mit Rußland zu zwingen während die
überwiegende Mehrzahl der ſachlich=nüchtern Denkenden ganz
unverhohlen von einem offenen Bruch zwiſchen Frank=
reich
- Polen auf der einen und Rumänien auf
der anderen Seite ſprechen. Auch die Preſſe nimmt
kein Blatt vor den Mund, ſpricht bereits von der unvermeid=
lichen
Iſolierung am Dnjeſter und gibt mit dürren Worten,
wenn auch ſchmerzlich berührt, die befremdliche Tatſache zu,
daß die Alliierten des Großen Krieges offenſichtlich entſchloſſen
ſeien, über Rumänien zur Tagesordnung überzugehen.
Aus dieſer Sackgaſſe gibt es heute nur noch einen ein=
zigen
Ausweg: macht Rumänien den Sowjets alle jene
Zugeſtändniſſe, die es bisher von Moskau verlangte dann ſteht
dem Abſchluß eines Nichtangriffspaktes nichts mehr entgegen
und Rumänien kann wieder Anſchluß an ſeine Verbündeten ge=
winnen
. Aber gerade dieſen Ausweg haben ſich Regierung und
Volk ſeit Jahren durch ihre fortgeſetzten Non=Poſſumus=
Erklärungen von ſelbſt verbaut. Den Ausſchlag dürfte jedoch
Tituleskus gegeben haben, der ſowohl für Herriot als für
Litwinow als Verhandlungspartner untragbar iſt.
Aus dieſer Erkenntnis heraus hat Frankreich die Fol=
gerungen
gezogen, und in ſeinen Entſchlüſſen dürfte es durch
die troſtloſe rumäniſche Wirtſchafts= und
Finanzlage weiterhin beſtärkt worden ſein. Das von
Frankreich geforderte finanzielle Reformprogramm kann Ru=
mänien
nicht durchführen, es kann nur in Angriff genommen
werden, wenn Frankreich vorher noch einmal einen
Goldſtrom in das durchlöcherte Faß leitet.. . ."
dazu iſt aber Paris nicht bereit und der Entſchluß,
das rumäniſche Verluſtgeſchäft zu liquidieren, wird verſtändlich.
Infolgedeſſen wird man damit zu rechnen haben, daß der
ruſſiſch=polniſch=franzöſiſche Pakt binnem
kurzem ohne Teilnahme Rumäniens ratifiziert
werden wird, wodurch die Einkreiſung Deutſch=
lands
im Oſten eine vollendete Tatſache wird.
Nur läuft dann die Oſtmauer nicht, wie urſprünglich geplaut,
von der Oſtſee bis zum Schwarzen Meer, ſondern biegt bei
Polen über die Tſchechei nach Südſlawien ab, während
Rumänien, ſich ſelbſt überlaſſen, im Vorfelde bleibt. Auf alle
Fälle iſt aber auch aus der Kleinen Entente die ſchon ſeit
Jahren ein Schemen iſt jetzt ein Stein herausgebrochen
worden und man muß abwarten, wo und wie er wieder in
irgendein anderes Syſtem eingemauert werden wird. Solange
Deutſchland ſein Geſicht unverändert nach Weſten gerichtet hält,
kann von einer außenpolitiſchen Neuorientierung Numäniens
natürlich keine Rede ſein, dies Thema würde erſt dann akut,
wenn das Reich deutlich erkennbar einen Frontwechſel vor=
nehmen
würde. Ein ſolcher Frontwechſel würde es dann auch
Rumänien erlauben, neue Wege zu geben.

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Bordeinger Haaunt Hodoels.

TU. New York, 10. November.
Präſident Hoover hat für nächſte Woche eine Zuſammenkunft
der Führer der Republikaniſchen Partei nach Waſhington einbe=
rufen
, um, wie verlautet, mit ihnen die Möglichkeit ſeines Rück=
tritts
vor Ablauf des Amtstermins am 3. März 1933 zu beſpre=
chen
. In dieſem Falle würde ebenfalls Staatsſekretär Stimſon
und Vizepräſident Curtis zurücktreten, während Rooſevelt den
Poſten des Staatsſekretärs übernimmt. Dadurch würde Rooſevelt
ſchon vor dem Termin verfaſſungsgemäß Staatsoberhaupt werden.

Keine engliſche Schuldenrückzahlung
am 15. dezember?
TU. London, 10. November.
Ein Teil der engliſchen Preſſe rechnet damit, daß England in

abſehbarer Zeit die Vereinigten Staaten in einer Mitteilung auf
de Umſtände aufmerkſam machen werde, die die Kriegsſchulden=
zahlungen
ganz außerordentlich erſchwerten. Der Daily Mail
zufolge ſoll in dieſer Mitteilung auch auf das Lauſanner Abkom=
men
hingewieſen werden. Tatſächlich, ſo ſchreibt das Blatt, dürfte
die Schuldenfrage ſchon gelegentlich der Anweſenheit von Nor=
man
Davis in London eingehend, erörtert worden ſein. Das
Blatt hält eine Zahlung am 15. Dezember für unwahrſcheinlich.
Die Schuldenhöhe ſolle herabgeſetzt und danach
eine große internationale Anleihe zu niedrige=
rem
Zinsſatz in London, Paris und New York zur
Befriedigung der amerikani ſchen Anſprüche
ausgegeben werden. Schatzkanzler Chamberlain lege auf
jeden Fall den größten Wert darauf, die Schuldenzahlung aus
ſeinem Haushalt entfernt zu ſehen.
Der britiſche Botſchafter in Waſhington übergab am
Donnerstag Staatsſekretär Stimſon eine Note der eng=
liſchen
Regierung in der Kriegsſchuldenfrage.

Kommuniſtiſche Wühlarbeit
in der auſtraliſchen Marine.

TU. Melbourne, 10. November.
In der auſtraliſchen Marine haben in den letzten Tagen auf=
ſehenerregende
kommuniſtiſche Zerſetzungsverſuche ſtattgefunden,
die am Mittwoch vom auſtraliſchen Kriegsminiſter Sir John
Pearce vor dem Senat zur Sprache gebracht wurden. Am Diens=
tag
veranſtalteten 2000 Matroſen auf der Reede von Melbourne
eine Proteſtkundgebung gegen die Soldkürzungen. Der Kriegs=
miniſter
erhielt ein Schreiben, in dem erklärt wurde, daß die
Matroſen den Dienſt verweigern wurden, wenn man ihren For=
derungen
nicht nachkomme. Die Mitteilung war von einem Bild
begleitet, auf dem Matroſen mit Gewehren und Seitengewehren
abgebildet waren. In der Beſchriftung des Bildes war die Mög=
lichkeit
einer Meuterei angedeutet. Gleichzeitig wurden auf den
Kriegsſchiffen Hetzſchriften verteilt, in denen die Meuterei in der
engliſchen Marine im vergangenen Jahr geſchildert und als Vor=
bild
hingeſtellt wurde. Die Aufrührer wurden von den Schiffen
entfernt. Sie riefen telephoniſch mehrfach den Admiral Hyde und
die Schriftleitungen der Zeitungen an und erklärten, daß die
Flotte am Mittwoch nicht in See gehen werde. Als Nachfor=
ſchungen
angeſtellt wurden, weigerten ſich die Telephonangeſtell=
ten
, Namen zu nennen. Schließlich erklärten ſich die Matroſen
bereit, die Entſcheidung über ihre Forderungen dem Marine=
Schlichtungsausſchuß zu überlaſſen.
Die Flotte ging am Montagmorgen ohne Zwiſchenfälle nach
Jervis=Bucht in See.
Am Mittwoch kam es in Sidney trotz der Vorſichtsmaßnah=
men
der Regierung zu einer neuen Meuterei in der auſtraliſchen
Marine. Hunderr Mann von dem Depotſchiff Pinguin verwei=
gerten
eine halbe Stunde lang den Dienſt. Sie erklärten ihre
Sympathie mit den 3000 Matroſen, die am Dienstag auf einer
Maſſenkundgebung in Melbourne gegen die Soldkürzungen Ein=
ſpruch
erhoben hatten.

Seeſchlacht im Arwald

TU. Buenos Aires, 10. November.
Die Beſitzergreifung der kolumbiſchen Grenzſtadt Leticia durch
peruaniſche Siedler hat jetzt zu dem erſten blutigen Zuſammen=
ſtoß
zwiſchen peruaniſchen und kolumbiſchen Marineſtreitkräften
geführt. Es kam im Urwaldgebiet auf dem Fluß Putumayo,
einem Nebenfluß des Amazonas, zu einem erbitterten Gefecht
zwiſchen vier peruaniſchen und mehreren kolumbiſchen Kriegs=
ſchiffen
. Es iſt den Peruanern gelungen, das kolumbiſche Ka=
nonenboot
Karthagena zu verſenken und das andere St. Ma=
ria
zu erobern. Als die Siegesnachricht eintraf, wurden in Le=
ticia
große peruaniſche Kundgebungen veranſtaltet.

Vom Tage.

Im engliſchen Unterhaus begann geſtern die außen=
politiſche
Ausſprache, in der Außenminiſter Simon von der Oppo=
ſition
wegen ſeiner Antwort an Deutſchland angegriffen wurde.
Simon forderte eine offene Ausſprache mit Deutſchland und lehnte
engliſche Garantien über den Locarnovertrag hinaus ab.

Das Blatt des Chriſtlichen Metallarbeiterverbandes fordert
ein Zuſammengehen von NSDAP., Zentrum, Chriſtlich=Sozialen
und Sozialiſten, um den wahrhaft nationalen Gedanken und die
wahrhaft ſoziale Idee dem deutſchen Volke zu retten.

Wie das 8=Uhr=Abendblatt berichtet, hat die Staatsanwalt=
ſchaft
I in Berlin das Verfahren, das gegen den BVG.=Direktor
Brolat wegen angeblicher Begünſtigung der Sklareks geführt
wurde, eingeſtellt.

Nach Beendigung einer von der SPD. veranſtalteten Revolu=
tionsfeier
in Chemnitz ereigneten ſich geſtern gegen Mitter=
nacht
an mehreren Stellen der Stadt Zuſammenſtöße zwi=
ſchen
Nationalſozialiſten und Sozialdemokraten. Durch Schuß=
und Stichwaffen wurden etwa 20 Perſonen verletzt, von denen 7
uins Krankenhaus eingeliefert werden mußten.

Die Antrittsvorleſung des neuernannten Rechtslehrers und
Univerſitätsprofeſſors Dr. Cohn in Breslau wurde wiederholt
durch die Studenten geſtört, ſo daß die Polizei zweimal ein=
ſchreiten
mußte.

Der Vorſtand des Geſamtverbandes der chriſtlichen Gewerk=
ſchaften
erklärt zum Wahlergebnis. Volksurteil und Verfaſſung
ließen der Regierung nur eine Möglichkeit: Rücktritt zugunſten
einer verfaſſungsmäßigen, volksverbundenen Regierung.

Die Nachricht von einem bereits erfolgten Generalſtreik=
beſchluß
in Genf wurde von dem Schweizeriſchen Gewerkſchafts=
bund
als unrichtig bezeichnet. Die Beſchlußfaſſung über einen
Streik wird erſt heute erfolgen.

Die Univerſität Warſchau war wieder der Schauplatz
von Ausſchreitungen zwiſchen nationaldemokratiſchen und regie=
rungstreuen
Studenten, die den Rektor zur Schließung der Hoch=
ſchule
auf drei Tage veranlaßten.

Huntreig su ei Bayen.
Von unſerem A=Korreſpondenten,

Paris, 10. November.
Man folgert hier aus den deutſchen Wahlen, daß in
Berlin politiſche Ueberraſchungen auf längere Zeit ausgeſchloſſen
ſind. Das genügt, um die deutſch=franzöſiſche Frage wieder in
den Vordergrund zu ſtellen. Man konſtatiert mit Befriedigung
die erſten Zeichen einer diplomatiſchen Entſpannung zwiſchen
Paris und Berlin. Es heißt in den politiſchen Kreiſen, daß in
der Abrüſtungsfrage bereits durch den franzöſiſchen Plan eine
moraliſche Annäherung zuſtande kam. Herriots Außenpolitik iſt
ganz entſchieden elaſtiſcher, als die ſeiner Vorgänger. Es fiel
ihm nicht ſchwer, in der Frage der Gleichberechtigung den erſten
Schritt zu unternehmen. In Toulouſe hat er ein anderes Bei=
ſpiel
dafür geliefert; ſeine Liebeserklärung an Ita=
lien
löſte an manchen Stellen eine gelinde Ueberraſchung aus.
Nach den Reden des Duce, der ſogar Napoleon für Italien, rekla=
mierte
, nach der ſpaniſchen Reiſe, die man überall als
einen Wink mit dem Zaunpfahl an die Adreſſe Italiens empfand,
kam die Toulouſer Kußhand. All dieſe Unſtetigkeiten werden
aber verſtändlicher, wenn man bedenkt, daß ſie gewöhnlich dem
augenblicklichen Stand der Abrüſtungsverhandlungen entſprechen.
Man hält es in Frankreich nicht für ausgeſchloſſen, daß in
Amerika die politiſche Klärung ſchnellex erfolgen wird, als
dies ſonſt traditionellerweiſe der Fall zu ſein pflegt. Das außen=
politiſche
Terrain muß alſo in aller Eile für die kommenden Ent=
ſcheidungen
vorbereitet werden. Auch mit Rückſicht auf die Welt=
wirtſchaftskonferenz
.
Ueberhaupt ſcheint Herriot es jetzt für angebracht zu halten,
die Löſung der außenpolitiſchen Fragen in den Mittelpunkt des
Intereſſes zu rücken. Er verfügt jetzt, nach dem Toulouſer Kon=
greß
, der ihm unableugbar einen Erfolg brachte, über eine ver=
ſtärkte
Autorität gerade auf dieſem Gebiete. Viele in Frankreich
würden es ganz gerne ſehen, wenn durch das Intereſſe an der
Außenpolitik die inneren Sorgen und Streitigkeiten etwas in den
Hintergrund gedrängt würden. Das wird aber kaum ſo ſtark der
Fall ſein können, wie man es wünſcht. Gerade auf innerpoliti=
ſchem
Gebiete war der Toulouſer Kongreß äußerſt vorſichtig, man
bewegte ſich in Allgemeinheiten und ging den großen Entſchei=
dungen
aus dem Wege, angeblich, um die Lage der Regierung
nicht zu erſchweren.
In der Innenpolitik handelt es ſich aber um höchſt
reale Probleme, um die unerträgliche Teuerung, die
mit der Zollpolitik und der Unterſtützung der Land=
wirtſchaft
zuſammenhängt, um die Finanzfragen, um
die Gegenſätze in der Kammer. Man ſah in Toulouſe noch nicht,
welchen Weg die Regierung in der Innenpolitik einſchlagen will.
Darüber wird man erſt urteilen können, wenn der Kontakt mit
der Kammer wirklich hergeſtellt ſein wird.

440desopre.
der Genfer Zamnimenftoge.
Die Arſache der blukigen Zwiſchenfälle

Genf, 10. Nobe
Die Zahl der Todesopfer, die in den ſpäten AbenM
des Mittwoch noch mit drei angegeben war, hat ſich im=
auf
14 erhöht.
Die blutigen Zwiſchenfälle haben
tieferen Grund in der ungeheueren Span
die ſeit längerer Zeit latent zwiſche
bürgerlichen Gruppen und der ſozial

kommuniſtiſchen Bewegung in Genf beſte
Niederlage, die kürzlich die ſozialiſtiſch=kommuniſtiſche Be

in einer von ihnen beantragten Volksabſtimmung über
befreiung aller Einkommen unter 7000 Franken erli
und die Angriffe, die Nicole in letzter Zeit in immer
Maße in dem Arbeiterblatt Travail gegen die Ver
und das Bürgertum richtete, hatten eine Gegenſtrömung
gerufen, die ſchließlich zur Einberufung einer ge
öffentlichen Verſammlung unter Führun
konſervativ=bürgerlichen Bewegung, der
Nationale am Mittwoch abend führte. Nicole hatte zur
die Behörden die Aufforderung gerichtet, dieſe Verſa=
nicht
zuzulaſſen, eine Aufforderung, der der Staatsr,
nachkommen zu können glaubte. Die Veröffentlicht
Traivail in den letzten Tagen ließen keinen Zweift
darüber, daß die unter Führung Nicoles ſte
Bewegung entſchloſſen war, entweder da
ſtandekommen der Verſammlung der Ubiefieiſtiſt
Nationale zu verhindern oder Gegendiℳſie auswa.
Wverfelgt, a
ſtrationen zu veranſtalten.
Die zuſtändigen Genfer Behörden hatten, rechtzeityeir weiſch
ſorge getroffen, um allen Eventualitäten begegnen zu ſpi ſind, Eil
Außer einem großen Aufgebot von Poliziſten, das ſchyſzunde Grun
früh Abſperrmaßnahmen vornahm, wurden im Laufin Fortiul
geſtrigen nachmittags 600 Mann aus der Rekrutenſch iumer groß
Lauſanne nach Genf geführt. Während die von der Aumeine
Nationale einberufene Verſammlung ohne größere Zwifyy Zuver
ſtande
verlief, entwickelten ſich auf der Straße
eiuzinal

ſchon vor Beginn der Verſammlung
größere Tumulke.

Der anarchiftiſche Führer Tronchet hielt auf den Shefür d
ſeiner Kameraden eine Anſprache, in der er erklärte, der M
mus hole zu einem Schlag gegen die Genfer Arbeiterſch)ſ.
Eine ungeheuere Erregung entſtand unter den Teilnehn
Gegenkundgebung, als Nicole, der offizielle Führer der
Sozialiſten, in den Straßen erſchien. Er wurde mi
ungeheueren Beifall empfangen. Nicole hielt eine An
worin er erklärte daß die Stunde für die
lution geſchlagen habe. Er forderte die Maſ
nicht von der Straße zu weichen. Nach der Rede Nicole
der zur Abſperrung aufgeſtellte Polizeikordon in immer ſ.
Maße bedrängt. Verſchiedene Polizeibeamte wurden verle
die Lage für die Polizei immer bedrohlia

wurde, forderte der Polizeikommandant Verſtärkung an/
daraufhin eingeſetzte Rekrutenkompagnie, die mit Mol
gewehren anrückte, wurde von der Menge mit feindſeligen
empfangen. Die Truppen hatten größte Mühe, ſich ihrn
durch die Straßen zu bahnen. Soldaten und Offiziere’
von der Menge beſchimpft und angegriffen, einzelne mit 04
knüppeln mißhandelt, andere durch Meſſerſtiche verlet=
Soldaten wurden Gewehre und Stahlhelme entriſſen u
Teil auf dem Pflaſter zertrümmert. Auch ein leichtes Mache
gewehr wurde den Soldaten entriſſen und demolien
Kompagnie wurde ſchließlich von der Menge gegen das
ſtellungsgebäude zurückgedrängt. Angeſichts der drohendk
tung ließ der kommandierende Major ankündigen, daß er G=
laſſe
, wenn ſich die Demonſtranten nicht zurückziehen vh
Als auch dies fruchtlos blieb, ließ er laden. Die Men/
jedoch nicht zurück, ſondern bedrohte die Truppe mehr un)
ſo daß der Kommandant ſchließlich Befehl gab, auf di
der Demonſtranten eine Salve abzugeben. Die Meng
nach den erſten Schüſſen noch weiter vor, zog ſich dan
fluchtartig zurück. Als die 3. Kompagnie der 1. zur Hile
wurde ſie von den umliegenden Dächern beſchoſſen. Die ſ=
Garniſon befindet ſich ſeit heute früh in Alarmzuſtand.
Der Vorſteher des Juſtiz= und Finanzdepartemenl
Kantons Genf hat heute vormittag gegen den Chefredak
ſozialdemokratiſchen Zeitung Le Travail, Léon Nicol/
befehl erlaſſen. Die Feſtnahme Nicoles erfolgte um
vormittags. Er wurde ſofort ins Gefängnis gebracht.

jaabe
Italien
Seien
in dieſer
Umfange
WIhr
ung
ziel
nu Eurt
echligkeit
gefunde
dn die g
anten We
Mrheit
Ei derade

Die Zeonlden lommen.

Ein 1000jähriges himmliſches Feuerwerk im November.
Alle 33 Jahre kehrt es wieder. Im Jahre 1899 zum erſten
Male nach 1000 Jahren ausgeblieben. In einer Stunde 5000
Sternſchnuppen. Zuſammenhang des Sternſchnuppenſchwarms
mit einem Kometen.

Ein wunderbares himmliſches Schauſpiel, das ſeit 1000
Jahren alle 33 Jahre wiederkehrt, ſteht uns in den Nächten um
den 12. November herum bevor, nämlich der große Ster=
ſchnuppenſchwarm
der Leoniden‟ Dieſer Sternſchnuppenſchwarm
gehört nach ſeinem Urſprung und ſeiner ungeheuren Fülle zu den
intereſſanteſten Erſcheinungen des Himmels. Den Namen haben die
Leoniden daher, weil ſie ihren Ausſtrahlungspunkt im Stern=
bild
des Löwen haben. Nun heißt Löwe auf lateiniſch Leo,
ſo daß die Sternſchnuppen ſeit Jahrhunderten Leoniden ge=
nannt
werden. Newton hat dieſes ſtrahlende Himmelsereignis
bis zum Jahre 902 zurückverfolgt, ſein Alter alſo auf rund 1000
Jahre feſtſtellen können. Die letzten Beobachtungen von wahren
Sternſchnuppenregen erfolgten in den Jahren 1799, 1833, 1866,
woraus auch hervorgeht, daß die Periode der Wiederkehr der
Leoniden einen Umfang von 33 Jahren hat. Mit großer
Pünktlichkeit trat das himmliſche Schauſpiel alle 33 Jahre in
den Nächten um den 12. und 13. November ein. Von den u l=
geheuren
Mengen an Sternſchnuppen, die an dieſen denkwür=
digen
Nächten am Himmel ſichtbar waren, kann man ſich nur
ſcſwer eine Vorſtellung machen. In Berlin wurden ungefähr
3500 in der Stunde gezählt, in London ſogar 5000. Die wahre
Anzahl iſt naturgemäß noch erheblich größer geweſen, ſo daß
man mit Recht von einem Sternſchnuppenregen ſprechen kann:.
Von dem ſtrahlenden Ereignis im Jahre 1799 berichtet bereits
Alexander von Humboldt. Bilder, die von jenen Sternſchnuppen=
nächten
angefertigt wurden, machen den Eindruck, als ob es ſich
nicht um die ziemlich ſeltenen Sternſchnuppen, ſondern um einen
feurigen Regen handelte. Die Aſtronomen ſahen darum alle 33
Jahre den Ereigniſſen in den Novembernächten mit größtem
Intereſſe entgegen und machten die umfangreichſten Vorberei=
tungen
, um das Ereignis im Bilde aufzunehmen. Beſonders
1899, als die photographiſche Technik bereits ſehr entwickelt war,
ſollte auf allen Teilen der Erde der Leonidenſchwarm, wo
er in Erſcheinung treten ſollte, zum erſten Male in große:
Uimfange auf der photographiſchen Platte feſtgehalten werde:i.
Aber der Himmel enttäuſchte die Aſtronomen, das

himmliſche Feuerwerk, das ſeit 1000 Jahren getreulich alle 33
Jahre am Himmel erſchienen war, blieb aus. Wo war es ge=
blieben
? Aus den Bahnen der Leoniden konnte man feſt=
ſtellen
, daß dieſer Sternſchnuppenſchwarm offenbar mit dem Kome=
ten
1866 I identiſch ſei, der eine Umlaufszeit von 33 Jahren hat.
Die Aſtronomen nahmen ſchon ſeit längerer Zeit an, daß zwi=
ſchen
den Sternſchnuppenſchwärmen und den Kometen innere
Beziehungen beſtehen. Es gibt einige Kometen, die Sternſchnup=
penſchwärme
erzeugen, wie der große Aſtronom Schiaparelli, der
Erforſcher des Marsplaneten nachwies. Wenn die Bahn des
Kometen die Erdbahn kreuzt, dann erfolgt ein gewaltiger Sterri=
ſchnuppenfall
, und man kann annehmen, daß die Sternſchnuppen
die Auflöſungsprodukte eines Kometen darſtellen. Man hat ſchon
feſtgeſtellt, daß Kometen ſich auflöſen und allmählich aus einen
leuchtenden Einheitsbild zu zwei auseinanderfallenden Gebilden
werden. Die Tatſache, daß die Leoniden im Jahre 1899 aus=
geblieben
ſind, kann nur auf zweierlei Weiſe erklärt werden. Ent=
weder
iſt der Auflöſungsprozeß des Kometen 1866 I zu Ende,
ſo daß beim Durchgang der Erde durch die Maſſe dieſes Kome=
ten
keine erheblichen Wahrnehmungen mehr gemacht werden
können, oder der Komet iſt noch vorhanden, aber er iſt aus ſeiner
bisherigen Bahn abgelenkt worden. Wenn er in die Nähe des
Jupiter oder des Saturn gekommen iſt, konnte er von dieſen
Planeten eingefangen werden, ſo daß wir auch in dieſem Jahre
wahrſcheinlich keinen Leonidenſchwarm mehr ſehen werden.
Jedenfalls ſind die Aſtronomen gerüſtet, um dem großen Ereig=
nis
des Jahres 1932 begegnen zu können. Karl Anders.

Das Rätſel der Haffkrankheik gelöft!

Vor dem Ende einer geheimnisvollen Epidemie.
Drei Fiſcherdörfer am Rande der Verzweiflung.

Ein furchtbares Geſpenſt ging in den letzten Monaten in
den Fiſcherdörfern am Friſchen Haff um. Männer, die eben
noch friſch bei ihrer Arbeit waren, ſanken plötzlich in ihren
Booten um, konnten ſich kaum mehr rühren und waren wie
gelähmt. Nachbarn mußten ſie nach Hauſe tragen, und auch ſie
ſchienen keinen Augenblick vor der Gefahr, ein ähnliches Schick=
ſal
zu erleiden, ſicher. Es ging um Tod und Leben. Die Aerzte
waren hilflos, die Wiſſenſchaft ſtand vor einem Rätſel, denn
die plötzlich aufgetretene Epidemie beſchränkte ſich in der Haupt=
ſache
auf die Dörfer Zimmerbude, Groß=Heydekrug
und Peyſe. Und auch in dieſen Dörfern wurde niemand krank,

außer den Fiſchern. Selbſt die Baggerarbeiter, die 2.
gleichen Gewäſſer mit den Fiſchern arbeiteten, blieben 1
geſpenſtiſchen Seuche, die unter dem Namen Haffkrankbit
kannt wurde, verſchont.
Die Not der Fiſcher ſteigerte ſich in den letzten AdN
zur Verzweiflung und Hoffnungsloſigkeit. Es wurden
tungen laut, daß die Fiſcher des Haff durch die Abwäſc
Pregel vergiftet ſeien. Die Königsberger Bevölkerung 10
ſich, obwohl in ganz Königsberg kein Fall der Haffkrank/
kannt wurde, weiterhin den Fiſchern ihre Ware abzuvel
Das bedeutete für die von Krankheit geſchlagenen Lern
dazu den wirtſchaftlichen Ruin. Mit Schrecken erinnerte M
Fiſcherei=Bevölkerung an die Jahre 1925 und 1926, Eaal
ſolche heimtückiſche Seuche ſchon einmal gewütet hatte. Eil
dann plötzlich gewichen, aber die Erinnerung an dieſ Sh
Auftreten der Haffkrankheit lag doch noch wie ein Alpda
den Menſchen.
Unheimlich war die Haffkrankheit, weil man ihre U7N
nicht kannte. Obwohl das Uebel bis heute noch nicht deA
iſt, wirkt es doch in Königsberg und in den Fiſcherdörf 0n
eine Erlöſung, daß jetzt von den Königsberger Profeſ.
Stoeltzner, Kaiſerling und anderen Wiſſenſch
das Reſultat einer wiſſenſchaftlichen Unterſuchung m
werden konnte, nach der das Rätſel der Haffkrankheit al.
betrachtet werden kann. Es wurde ermittelt, daß die Am
der Königsberger Zellſtoff=Fabriken eine Harzſäu
halten, die ſich durch Fäulnis in Harzſalze verwande
ſes Hieffgift ſinkt vor allem in den ruhigen Teilen de
in den Bodenſchlamm, wird dort von den Aalen, aber au
anderen Fiſchen aufgenommen und durch den Genuß
Fiſche auf den Menſchen übertragen. Krank werden abnſch,
ſolche Menſchen, die fortgeſetzt und übermäßig von deſſ
gifteten Fiſchen eſſen, und dieſe auch nur dann, wenn *
durch den Fiſchereiberuf gegebene Umſtände dazu komme=
Es iſt alſo bewieſen, daß die Haffkrankheit keine anf
Krankheit iſt, wie bisher von manchen vermutet wurde
entſteht ſie nicht, wie ebenfalls angenommen wurde, ou
Einatmen giftiger Gaſe. Schließlich betonten die Wiſſen)
daß für die Königsberger kein Grund vorliege, ſich eis
Fiſchgenuſſes zu enthalten.
Man wird nun daran gehen, die Urſache des Uebe
Abwäſſer der Fichtenholz verarbeitenden Zellſtoff=ie

vollends ganz unſchädlich zu machen. Außerdem muſſ
Fiſcher der Haffdörfer ſofort ihre bisherige Ernähruns
ändern. Man hofft, daß damit die Epidemie endgülin
hE
Ausſterben verurteilt iſt.

[ ][  ][ ]

11. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 314 Seite 3

Cerruti bei Hindenburg.
eue italieniſche Botſchafter für enge Zuſammenarbeit mit Deufſchland zur Sicherung einer beſſeren
friedlichen Zukunfk. Gemeinſame Anfkrengungen zur Beſeitigung der Wirtſchaftsfeſſeln.

Hindenburg
verſpricht volle Unkerſkükung.
Berlin, 10. November.
ſhspräſident von Hindenburg empfing heute den neuer=
königlich
=italieniſchen Botſchafter, Vittorio Cerruti,
ſergegennahme ſeines Beglaubigungsſchreibens. An dem
ſu nahm außer den Herren der Umgebung des Reichsprä=
der
Reichsminiſter des Auswärtigen, Freiherr von Neu=
tI
.
Botſchafter hielt etwa folgende Anſprache:
her Präſident! Die erhabene Aufgabe, die mir anvertraut
mir in hohem Maße erleichtert werden, wenn wie
½bhaft hoffe Eure Exzellenz, die Sie alle glänzenden
hiſtaften Ihres Volkes verkörpern und mit ſolcher Tatkraft
ſüſicht die Geſchicke Deutſchlands leiten, ſowie die Reichs=
eug
mir jene Hilfe zuteil werden laſſen, die ſtets unent=
esuMüiſt
und ganz beſonders zu einer Zeit von ſo großer poli=
edeutung
, wie es die jetzige iſt.
fasciſtiſche Regierung, die ich zu vertreten die Ehre habe,
ktſie auswärtige Politik, welche ſie mit Zähigkeit ſeit zehn
FKverfolgt, auf Grundſätze, die durch Berückſichtigung der
eer verſchiedenen Staaten und ihrer gerechten Beſtrebungen
umu ſind, Europa und der ganzen Welt eine den Frieden
ſiütunde Grundlage zu geben. Von der Ueberzeugung geleitet,
hi Fortführung der gegenwärtigen Wirtſchaftspolitik mit
ruten imer größeren Störungen, für den Handel dazu beiträgt,
von dwülſepreine Lage zu verſchärfen, erhofft die fasciſtiſche Regie=
Zwfänt Zuverſicht, daß Vorkehrungen getroffen werden, die dem
ſhnZuſtande ein Ende bereiten und eine raſche und kräftige
Auufnahme des Welthandels ermöglichen.
Eäſpreche die Hoffnung aus, daß bei dem politiſchen und
ſtzillen Wiederaufbau der Welt beide Regierungen und beide
ſär, das deutſche wie das italieniſche, deren Geſchichte Kultur
löndel ſo reich an Traditionen ſind, mit gegenſeitigem Ver=
hi
für das Wohl der beiden Staaten, beſonders aber auch
i Sicherung einer beſſeren friedlichen Zukunft der ganzen
heit zuſammenarbeiten werden.
7hitte Sie Herr Präſident, davon überzeugt ſein zu wollen,
zverſönlich alles tun werde, was in meinen Kräften ſteht,
ih ie ſo guten politiſchen, wirtſchaftlichen und kulturellen
mgen zwiſchen Deutſchland und Italien noch enger geſtaltet
uund ich bitte, mir erlauben zu wollen, dieſe Gelegenheit

tzu und die aller aufrichtigſten Wünſche für das Glück und
gehen Eurer Exzellenz, der Reichsregierung und des deut=

Alkes ausſprechen zu dürfen.
Reichspräſident, erwiderte etwa mit folgenden
err Botſchafter! Ich freue mich, daß Ew. Exzellenz Ihre
ung =Afgabe darin ſehen, die erfreulicherweiſe zwiſchen Deutſch=
mit
M44d Italien beſtehenden guten Beziehungen noch enger zu
ndſelintt.) Seien Sie überzeugt, Herr Botſchafter, daß Ihre
ſich üa in dieſer Richtung von mir und der Reichsregierung im
fizienK=hfange geteilt werden, und daß ſie daher bei der Er=
ine
muilug Ihrer Aufgabe aufmeine und der Reichs=
eung
volle Unterſtützung rechnen können.
riſfen Iax zielbewußte Eintreten der italieniſchen Politik für eine
ſchtes Rtang Europas und der Welt auf der Grundlage von Recht
demoll /Grechtigkeit hat in Deutſchland tiefes und dankbares Ver=
begen
ſEim gefunden. Auch darin ſtimme ich mit Eurer Exzellenz
drohnr an daß die großen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, die heute
daß 0c anzen Welt beſtehen, nur in enger und vertrauensvoller
ziehen wiz enarbeit aller Nationen überwunden werden können, und
die M ſwei gerade der deutſch=italieniſchen Zuſammenarbeit, eine
mehr butdee Bedeutung zukommt.
0 freundlichen Wünſche, die Se. Majeſtät der König in
Metz Handſchreiben für das Gedeihen Deutſchlands zum Aus=
ſich
at zor acht hat, nehme ich mit beſtem Dank entgegen. Ich er=
zur
elsie aufrichtig und heiße Sie, Herr Botſchafter, im Namen
ſAtſchen Reiches bei uns herzlich willkommen.

9e Reichspräſident empfing weiter den neuernannten
niezeriſchen Geſandten Paul Dinichert, ſo=
ze
mneuernannten Geſandten der Vereinigten Staaten von
Lio, Javier Sanchez Mejorada, zur Entgegen=
eihrer
Beglaubigungsſchreiben.

Die neuen polniſchenGewalkmaßnahmen
gegen Danzig
im November vor dem Raf.
TU. Genf. 10. November.
Auf Antrag des Danziger Völkerbundskommiſſars Roſting
hat der Generalſekretär des Völkerbundes auf die Tagesordnung
der am 21. November beginnenden Ratstagung die Stellung=
nahme
zu den neuen gegen Danzig gerichteten eigenmächtigen
Maßnahmen der polniſchen Regierung wegen der Leiſtung aller
Eiſenbahnkoſten in Zloty geſetzt.
Die polniſche Regierung ſoll ſich, wie hier verlautet, infolge
des energiſchen Proteſtes des Danziger Völkerbundskommiſſars
entſchloſſen haben, die Verordnung, die urſprünglich ab ſofort
gelten ſollte, erſt mit dem 1. Dezember in Kraft treten zu laſſen,
offenbar in Erwägung der Tatſache, daß das Mandat des gegen=
wärtigen
Völkerbundskommiſſars Roſting am 1. Dezember erliſcht.
Der Völkerbundskommiſſar hat jedoch ſeinerſeits mit dem ſofor=
tigen
Antrag beim Generalſekretär des Völkerbundes geant=
wortet
. Es iſt vom deutſchen Standpunkt entſchieden zu begrüßen,
daß Roſting ſofort energiſch zu dem Vorgehen der polniſchen Re=
gierung
Stellung genommen hat.
Verordnung über die Jugendwohlfahrt.
Die geſtern veröffentlichte Verordnung über die Jugendwohl=
fahrt
geht auf Vereinbarungen zurück, die zwiſchen dem Reich
und den Ländern getroffen wurden und denen der Wunſch der
Länder zugrunde lag, Erſparniſſe bei der Durchführung der Für=
ſorgeerziehung
zu machen. Die Fürſorgeerziehung iſt im weſent=
lichen
Angelegenheit der Länder. Dieſe haben ſich aber außer=
ſtande
erklärt, die Mittel für die Durchführung noch weiter auf=
zubringen
. Bisher war nach dem Reichsgeſetz beſtimmt, daß Ju=
gendliche
nur bis zum 18. Lebensjahr, in Ausnahmefällen auch
bis zum 20. Lebensjahr der Jugendfürſorge überwieſen werden
konnten. Dieſe Altersgrenze iſt jetzt auf 18, allerhöchſtens 19
Jahre herabgeſetzt worden. Dadurch hofft man erhebliche Erſpar=
niſſe
zu erzielen. Allerdings ſind dieſe Beſtimmungen nicht ſtarr
gefaßt. Es ſoll den Ländern überlaſſen bleiben, entweder im Ge=
ſamtrahmen
oder in Einzelfällen auch bei der bisherigen Uebung
zu bleiben. Eine weitere Neuerung gegenüber dem bisherigen
Reichsgeſetz beſteht darin, daß in Zukunft auch ſchulpflichtige Ju=
gendliche
und vorſchulpflichtige Kinder, der Fürſorge überwieſen
werden können, wenn die allgemeinen Vorausſetzungen dafür ge=
geben
ſind.
Nach der Wahl.
Der Parteiführer der Deutſchen Volkspartei, Abg. Dingeldey,
erläßt folgende Erklärung:
Die Deutſche Volkspartei hat einen ſtarken politiſchen Erfolg
errungen! Die Zeit der Depreſſion iſt überwunden!
Ich danke allen Freunden, die in hingebender Ar=
beit
und ſtandhafter Treue in dieſer ſchweren Zeit gekämpft haben.
Sie haben mit mir das Bewußtſein, daß die Kraft des nationalen
Liberalismus lebendig iſt. Das legt uns die Verpflichtung
auf, keinen Augenblick zu ruhen, ſondern die Breſche zu erweitern,
die jetzt für Einſicht und Beſonnenheit geſchlagen worden iſt.
Der Kampf um die feſte Staatsführung dauert an. Wenn
auch die ſchwarzbraune Mehrheit gebrochen iſt, ſo beſteht nach
wie vor die Gefahr des wirtſchaftlichen und politiſchen Radikalis=
mus
. Ihm wollen wir mit den lebendigen Kräften der politiſchen
Gedankenwelt unſerer nationalliberalen Anſchauungen entgegen=
treten
.
Die Deutſche Volkspartei antwortet auf das Vertrauen der
Wähler mit der Verpflichtung, in großzügiger Aufnahmebereit=
ſchaft
mit allen in einer Gemeinſchaft zuſammenzuwirken, die
unter Abwehr des Radikalismus, aber auch unter Ablehnung
bloßer reaktionärer Gelüſte, für den wahrhaften Aus=
gleich
von Autorität und Freiheit kämpfen wollen.
Hohe Zuchkhausſtrafen im Bremer Sprengſtoffprozeß
Im Bremer Sprengſtoff=Prozeß wurden verurteilt wegen
Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz der Angeklagte Förſter zu
einer Geſamtzuchthausſtrafe von 8 Jahren, der Angeklagte Fried=
richſen
zu 6 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, der Angeklagte Ha=

mann zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von 5 Jahren 6 Monaten,
der Angeklagte Köſter zu 5 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, der
Angeklagte Omolarczyk zu einer Zuchthausſtrafe von 1 Jahr, der
Angeklagte Helvogt zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus. Die An=
geklagten
werden auch zu den Koſten des Verfahrens verurteilt.
Die Angeklagten Förſter, Friedrichſen, Hamann, Köſter und Hel=
vogt
wurden ferner zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte
auf 5 Jahre verurteilt. Daneben wird auch Zuläſſigkeit der
Stellung unter Polizeiaufſicht erkannt. Drei Angeklagte wurden
freigeſprochen.
Bei den Verurteilten handelt es ſich um Kommuniſten, die
am 10. Juli 1932 in der Nähe von Bremen mit Bomben ange=
troffen
wurden, die ſie auf vorbeikommende Nationalſozialiſten
werfen wollten. Durch eine der Bomben wurde ein Polizeibeam=
ter
getötet.

Heſſiſche Polikik.

Der Petitions= (3.) Ausſchuß des Heſſiſchen
Landtags befaßte ſich geſtern nachmittag mit einem national=
ſozialiſtiſchen
Antrag, der Einſchränkungen in der Verarbeitung
ausländiſcher Häute in der Offenbacher Lederinduſtrie
wünſcht. Nach den Darlegungen der Regierung wurde der An=
trag
einſtimmig für erledigt erklärt, mit dem Erſuchen, die Re=
gierung
möge die möglichen und notwendigen Schritte unter=
nehmen
. Einſtimmige Annahme fanden zwei ſozialdemokra=
tiſche
Anträge, die ſich gegen die Abbaumaßnahmen der Reichs=
poſt
= und Reichsbahnverwaltung richteten. Dann
beſchäftigte ſich der Ausſchuß noch mit einer ganzen Reihe von
Eingaben, die auch am Freitag noch den Ausſchuß beſchäftigen
werden.
Inkernakionale Rheinſchiffahrts-Berhandlungen.
Duisburg, 9. November.
Bei der am Donnerstag in Duisburg ſtattgefundenen
Sitzung der Internationalen Studienkommiſſion zur Kriſen=
bekämpfung
in der Rheinſchiffahrt wurden in erſter Linie die
von der Partikulierſchiffervertretern vorgebrachten Aenderungs=
wünſche
zum Jäger=Plan behandelt. Soweit es die Reederei=
verbände
für möglich hielten, haben ſie Berückſichtigung zu=
geſagt
, die Forderungen gingen jedoch z. T. ſoweit, daß eine
vollſtändige Uebereinſtimmung nicht zu erzielen war. In der
anſchließenden Verſammlung der Rheinreedereien wurde die
Haltung der Vertreter in der Kommiſſion gebilligt. Es wurde
beſchloſſen, den Plan der Selbſthilfe auf Grund des Ergeb=
niſſes
der Beſprechungen ſowie unter möglicher Berückſichtigung
der Wünſche der Partikulierſchiffervertreter nochmals in einigen
Punkten zu ändern und ihn ſodann den Reedereien zur end=
gültigen
Erklärung ihrer Mitwirkung vorzulegen.
59S=-Ruf aus Deutſch=Südweft.
TU. Windhuk, 10. November.
Die Deutſchen im ehemaligen Deutſchſüdweſt ſind in großer
Sorge um das Schickſal des Mandatsgebietes. Sie befürchten,
daß Deutſchſüdweſt, wenn nicht bald das Reich ſie im Kampfe
gegen die ſüdafrikaniſche Union unterſtützt, ſeinen Mendats=
charakter
verlieren könnte. Der Begriff des Mandats iſt be=
kanntlich
durch das Verſailler Friedensdiktat geſchaffen worden.
Die deutſchen Schutzgebiete erhielt nicht eine einzelne Macht zum
Eigentum zugewieſen, ſondern ſie wurden vom Völkerbund als
Mandate einzelnen Mächten zur Verwaltung zugewieſen, bis
ſie reif wären, das Selbſtbeſtimmungsrecht für ſich in Anſpruch
zu nehmen. Die Buren verſuchen nun ſeit Jahren mit Erfolg,
die Mandatsform in Südweſt zu untergraben. Die Taktik be=
ſtand
vor allem in einer wirtſchaftlichen Ausbeutungspolitik.
Sie haben einen großen Teil der wirtſchaftlichen Betriebe
monopoliſiert und dadurch Südweſt in wirtſchaftliche Abhängig=
keit
von der ſüdafrikaniſchen Union gebracht.
Der Mandatshalter glaubt nun die Zeit für gekommen, die
politiſche Einverleibung Südweſtafrikas in Angriff nehmen zu
können. Dies beweiſt eine Rede des ſüdafrikaniſchen
Miniſters Niehaus, der u. a. erklärte: Die Zeit ſei
gekommen, um ein für allemal über des Mandates Zukunft und
Beſtimmung zu entſcheiden. Südafrika müſſe dieſes Land vom
Standpunkt des Geldgebers rehabilitieren. Es würde dadurch
in die Lage kommen, ſich in vollem Maße die Vorteile zu ſichern,
die aus einer Beſſerung der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage
entſtänden. Das könne aber nur durch Aufgabe des Mandates
und durch Schaffung einer engeren Verbindung mit der Union
von Südafrika geſchehen. Es kann kein Zweifel darüber
beſtehen, daß der Miniſter mit dem Ausdruck engere Ver=
bindung
die Einverleibung des Mandatsgebietes gemeint hat.
Die Union will die Entſcheidung durch eine Abſtimmung er=
zielen
, ein Unterfangen, das jeder juriſtiſchen Grundlage ent=
behrt
. Eine Aenderung des Statuts kann nur eintreten, wenn
dieſelben Staaten, die ihn geſchaffen haben, ihre Zuſtimmung
dazu geben, oder wenn der Völkerbund eine ſolche Entſcheidung
fällt. Nur eine Form für die Beendigung des Mandates iſt
vorgeſehen, und zwar die Anerkennung der völligen Unabhängig=
keit
. Das Schickſal Südweſts liegt nicht bei einer Abſtimmung,
ſondern im Schoße der großen europäiſchen Politik.

Heſſiſches Landestheater.
s Haus. Donnerstag, den 10. November.
Don Carlos
Aſie Oper von G. Verdi, deutſcher Text von C. Nieſe.
Oper, die ſeit etwa 60 Jahren hier nicht mehr erſchien,
Nich ſchon ſeit 10 Jahren wiederholt aufmerkſam machte,
ihin einer muſikaliſch, in Regie und Inſzenierung liebe=
AAbereiteten Aufführung endlich wieder geſchenkt worden.
un der Tat verwunderlich, weshalb dieſes an unvergleich=
eichönheiten
reiche Werk ſo lange geruht hat. Die Rollen=
17g verlangt viele erſte Kräfte. Aufführungsſchwierig=
KeAnfolge häufiger Szenenwechſel treten hinzu; auch früher
ſen ſmiſſe Trägheit der Spielpläne und die Scheu, den
hialſ ch en Stoff veropert zu ſehen. Wir ſind heute weit=
Nau geworden und haben zur Bewertung der Verdiſchen
Reilderke eine ganz neue Stellung gewonnen. Nun hat es ſich
8e5A daß der Don Carlos mehr als andere in letzter Zeit

Euchor geholte Opern Verdis der Wiederaufnahme wert iſt.
miderſtehlicher Macht ſchlug ſie die damit Befaßten in
ane der ſtarke Erfolg, die warme Teilnahme des Publikums

ſaDen es. Allen Mitwirkenden war die Freude anzumerken,
eine große Aufgabe einſetzen zu dürfen.
Dieſige ſzeniſche Einrichtung, für die ſich H. Stroh=
NS W. Reinking mit fachmänniſchem Geſchick über=
2D bietätvoll bemühten, hat ſich i. A. bewährt. Aber ſie kann
a Jih als abgeſchloſſen gelten: erſt eine längere Praxis wird
Ei.e Form ergeben. Das Stück dauert zu lang (4 Stunden).
B berſucht werden, weitere Kürzungen vorzunehmen, ohne
Fne izen zu ſchaden. Die Szenenteilung des erſten Bildes
Nea ) richt für gut (der den Anfang und Schluß beſtimmende
Niw Ait der Gruft Karls V. muß bleibend ſein), während die
S2 leiten Bildes ſich dramaturgiſch gerechtfertigt hat. Die
EaNſenen haben Anmut, die großen Enſembles packende
Erge! Das ſiebente Bild, das gehaltvolſte, beſtimmt über=
Mauclye den Eindruck des ganzen Abends, beginnend mit dem
Lepps Philipps, dem die Großinquiſitor=Szene folgt, mit den
an iketenden Perſonen zum Quartett ſich ſteigernd, bis zur
Nen Wekeiſcden Ebolt=Arie am Schluß. Das Enſemble des achten
Snbirz musklingende Lyrik des neunten Bildes fallen nicht ab,
Sundis Bertiefen die Wirkung auf anderen Ebenen. Regie=
Werund alſo die Grundlagen gut und geſchickt gelegt. Der

nicht leichte Aufbau der durchweg glücklichen genial auf die
Drehbühne geſetzten Bilder, von zum Teil ſehr ſtarken Ein=
drücken
, iſt gelungen. In ſolcher Umrahmung hat ſich die durch
anſtrengende Proben mühevolle, muſikaliſche Arbeit belohnt, die
Kapellmeiſter Zwißler und ſeine Helfer mit allen Bühnen=
künſtlern
dem Werk gewidmet haben.
Der Rollenbeſetzung iſt unſer heuriges Enſemble beſonders
günſtig; ſoviele ſchöne Stimmen hatten wir ſelten zuſammen. Im
Mittelpunkt ſteht der Philipp, eine der ſchönſten ſeriöſen Baßpar=
tien
, die je geſchrieben wurden. Theo Herrmann hat in ihr
eine Aufgabe gefunden, die ihm auf den Leib paßt, für die ihn
ſein dunkles, herrliches Material vorherbeſtimmt, und die er ge=
ſanglich
meiſterlich beherrſcht. Darüber hinaus, geſtützt auf dieſe
Mittel, gab er aus innerſtem Erleben eine Schilderung dieſes
fanatiſchen, zerriſſenen Charakters von erſchütternder Wirkung.
Man iſt verſucht, ihm die Krone des Abends zuzuerkennen, ſtän=
den
nicht neben ihm die prachtvollen Leiſtungen Anderer, jede in
ihrer Art ausgezeichnet. Die gewaltige Geſtalt des Großinqui=
ſitors
, verkörpert von dem aus dem Vollen reifſter Geſtaltungs=
braft
ſchöpfenden, unerreichten und unvergeßlichen Joh. Biſchoff.
Die jugendliche, blendende Erſcheinung H. Allmeroths in
ritterlichem Auftreten, Stimmfarbe und temperamentvollem Aus=
druck
ein gradezu idealer Karlos. Der Poſa Joh. Drahts, in
vornehmer Darſtellung und ſtimmlichem Glanz ſeines gleichen
ſuchend. Die edle, lyriſch=warme repräſentative Königin Elſa
Kments und nicht zuletzt die hinreißend geſtaltete Eboli
unſerer ſtimmgewaltigen Inger Karens. Ernſt und lobens=
wert
, noch nicht voll im Format, ſang der junge H. Schlüter
den geheimnisvollen Mönch der erſten und letzten Szene. In die=
ſer
muß er aber nach Verdis Vorſchrift durch die Krone als Kaiſer
gekennzeichnet ſein. In kleinen Rollen gut der Page Sanny
Heilmanns, der Lerma Ritzhaupts, die Stimme Fritzi
Jokls und die ſtumme Gräfin Aremberg der Grete Bert=
holdt
. Lebendig die Chöre kleinen und großen Formats und
die Statiſterie. Kein Wunder, daß bei dieſer Darſtellung mit
ſolchen Stimmen Szene auf Szene zu ſtärkſter Wirkung kam.
Größtes Verdienſt hat die muſikaliſche Leitung K. M. Zwiß=
lers
, der ſich bewundernswert vertraut mit dem Werk erwies,
ſein ſtraff und ſchön ſpielendes Orcheſter überlegen führend, fein=
fühlig
, anregend und temperamentvoll über dem Ganzen ſtehend.
Die Begeiſterung des vollbeſetzten Hauſes wollte kein Ende
I.
nehmen; das Theater hatte einen großen Tag.

Konzerk im Feſtſaal des Realgymnaſiums.
Donnerstag, den 10. November.
Zum Beſten des Landheims veranſtaltete das Realgymnaſium
mit ſeinem Schülerorcheſter und einigen Soliſten ein Konzert,
das ſehr gut beſucht war und recht guten Erfolg hatte. Ein
ſehr umfangreiches Programm, großenteils aus Tänzen be=
ſtehend
, im erſten Teil mehr die höhere Kunſt, im zweiten mehr
die Unterhaltungsmuſik berückſichtigend, brachte viel Abwechſlung
und errang reichen Beifall. Das Schülerorcheſter ſpielte unter
der Leitung des jungen Kurt Reiber ſehr ſauber mit gutem
Rhythmus und anſprechendem Ausdruck. Beſonders ſorgfältig
war, die Ballettmuſik Nr. 2 aus Schuberts Roſamunde ein=
ſtudiert
, flott und mit merkbarem Vergnügen wurde Polka
und Furiant von Smetana geſpielt mit hübſcher Flöten= Solo=
ſtelle
, ebenſo gut fand man ſich in den Stil des Straußſchen
Walzers hinein, hier üiberraſchten die recht gut klingenden Bläſer.
Auch die Vorträge im zweiten Teil ließen nichts an Friſche zu
wünſchen übrig, wenn ſich auch bei der langen Dauer der
Aufführung allmählich die Tonreinheit etwas verringerte. Viel
Spaß machte ein kleines Jazz=Orcheſter, das die rhythmiſche
Gewandtheit der jungen Spieler bewundern ließ. Dazwiſchen
gab es Solovorträge, Fräulein Annelieſe Blumenfeld ſang mit
liebenswürdigem Vortrag Lieder aus Walzertraum Fleder=
maus
und eine Anzahl Wiener Lieder, die ſich gut den
inſtrumentalen Vorträgen einfügten. Werner Hauck ſpielte mit
ſehr beachtenswerter Technik, großer Muſikalität und ſtarkem
Temperament die Zigeunerweiſen für Violine von Saraſate und
die Carmenphantaſie desſelben Komponiſten, alſo richtige Vir=
tuoſenſtücke
. In Meinhardt Becker hatte er einen ſehr guten
und muſikaliſchen Begleiter, der das ſchwierige Rondo Capriccioso
von F. Mendelsſohn und die As=Dur Polonaiſe von Chopin
mit größtem Beifall ſpielte. Er gab noch die Berceuſe von
Chopin, Werner Hauck das Avemaria von Schubert zu. Dann
trat noch ein Geſangsquartett auf, Ernſt Wagner, Carl Hauck,
Walter May, Rudolf Simon, am Flügel Werner Schlippe, das
einen Schlager von Kalman und einen Niggerſong recht ſchmiſſig
und ſtimmlich gar nicht übel vortrug. Ueber den Schluß des
Konzertes kann ich nicht berichten, da nach über 2 Stunden ſelbſt
ein großer Enthuſiasmus des Kritikers ermattet. Man merkte
bei allen Vorträgen, wie ſehr die jungen Leute bei der Sache
waren, und wie ſehr ſie ſich freuten, einmal der leichteren Muſe
recht huldigen zu können. Beſonders geſchickt war Kurt Reiber
als Dirigent, dirigierte er doch alles auswendig und hielt dabei
R. A.
ſeine zahlreichen Spieler gut in Ordnung.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 314

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Glückauf zum neuen Lebensjahr!

Am Sonntag, 13. November 1932, feiern die Eheleute
Ph. Wilh. Werner aus Reichelsheim i. O.
das Feſt ihrer Silbernen Hochzeit.
(15708
Glückauf zur Goldenen!

Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet verſchied geſtern abend
6 Uhr, nach arbeitsreichem Leben und langem Leiden,
mein guter Mann, unſer treuſorgender Vater,
Schwiegervater und Großvater
deri Grorg Ganter H.
im Alter von 76 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marg. Gunkel, geb. Heinz
Familie Georg Gunkel III.
Familie Aug. Gunkel
Familie Anton Göckel
Familie Heinrich Hanſtein.
Gundernhauſen, den 10. November 1932.
Die Beerdigung findet ſtatt am Samstag, den
12. November 1932, nachmittags 3 Uhr. (15696

Am 8. November wurde mein lieber Mann, mein guter und
treuer, Lebenskamerad, unſer lieber Bruder, Schwager
und Onkel
Ludwig Steitz
von ſeinem ſchweren Leiden durch den Tod erlöſi.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Jenny Steitz=Brand
Darmſtadt, den 9. November 1932
(
Herdweg 41.
Die Einäſcherung findet in aller Stille ſtatt. Bitte keine Blumenſpenden.

Nach kurzem ſchweren Leiden verſchied unſere liebe
Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwägerin
und Tante
Frau Roſiene Neuzeit Witwe
geb. Rodemich
im 83. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Familie Franz Bührmann
Frau Leny Gebauer, geb. Neuzeit.
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Die Beerdigung findet Samstag, 12. Nov. 1932,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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ſeitag, 11. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 314 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt, den 11. November 1932.
Dr.=Daniel=Greiner=Ausſtellung.
os Intereſſe an der Greiner=Ausſtellung im ehemaligen
nidemuſeum. Neckarſtraße 3, wächſt und vertieft ſich immer
was ſich einerſeits ausdrückt in der täglich höher werden=
äucherzahl
, und andererſeits, daß Beſucher immer wieder
um dieſe in ihrer Art ſehr bemerkenswerte und eigen=
Schau eingehender zu ſtudieren, tritt doch dem Beſucher
ier Ausſtellung eine ganz andere Welt entgegen, die zur
ſten Auseinanderſetzung auffordert. Großes Intereſſe fin=
ſuc
die Abteilung Grabdenkmäler und Friedhofskunſt. Be=
ſich
hat Daniel Greiner ſchon vor dem Kriege eine führende
geſpielt mit ſeiner Werkſtätte für Grabmalkunſt, aus der
rre von Denkmälern ſolideſter handwerklicher Arbeit und
hnglicher künſtleriſcher Geſtaltung hervorgegangen und in
Gegenden Deutſchlands aufgeſtellt worden ſind. Es wur=
Fuch jetzt eine Reihe Aufträge von Grabdenkmälern erteilt;
m wurden in letzter Woche wieder eine Reihe kleiner
uand Graphik verkauft. Die Greiner=Ausſtellung iſt täglich.
Sonntags, bei freiem Eintritt geöffnet. In allen Fragen
Noort ſtets und gerne Auskunft erteilt.
Heſſiſches Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen.
digt iſt eine Schulſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
Fulksſchule zu Lützel=Wiebelsbach, Kreis Erbach.
kwohnung iſt vorhanden.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregie=
hwurde
dem Pfarrer Lic. Dr. Franz Stumpf zu Merlau
tangeliſche Pfarrſtelle zu Gernsheim, Dekanat Eberſtadt, und
Parrer Karl Lantelme zu Hartershauſen die evange=
Pfarrſtelle zu Groß=Winternheim, Dekanat Mainz, über=
FHohes Alter. Fräulein Lina Rouhe, hier, im Kath. Schwe=
kuus
, Nieder=Ramſtädter Straße, begeht heute, den 11. Nov.,
77. Geburtstag.
Zwei Vortragsabende der Städtiſchen Akademie. Für den
t November hat die Städt. Akademie für Tonkunſt zwei Vor=
bende
der Violin=Meiſterklaſſen von Göſta Andreaſſon
ſehen. Der erſte Abend findet Montag, den 14. November,
Ar. im Kleinen Saale des Städt. Saalbaues, ſtatt. Hilde
ſenberg, Helen Cropp Willi Hannewald, Carl Cauer und
Nüller bringen, am Flügel begleitet von Nelly Birrenbach,
bite von Vivaldi, Boccherini, Mozart und Paganini zum
. Karten im Sekretariat der Städt. Akademie für Ton=
Eliſabethenſtraße 36. Die Schüler der Akademie, ſowie die
der Akademiekonzerte erhalten 50 Prozent Ermäßigung.

Bu un gBeatſce Tocen.
Die Aualikäk deutſcher Erzeugniſſe, neuzeitlicher Anzucht und Kullurmethoden
ſoll eindringlich vor Augen geführt werden.

die

Orpheum. Die Tegernſeer bringen am Samstag und
ag, abends 8½ Uhr, eines ihrer beſten Repertoire=Stücke
hnenrauſch und Edelweiß Volksſtück in 5 Auf=

von Neubert, zur Aufführung. Sonntag. nachmittags
78. Mhr, in Neuaufführung das reizende Kindermärchen
enbrödel, bei kleinſten Preiſen.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Anf. 30 Ende gegen 22,30 Uhr. D 5
u. November Eugen Luegin.
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19.30 22.30 Uhr. Außer Miete.
2. Nobember Im weißen Mößl.
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1921.45 Uhr Heſſenlandmiete IV 2. Vorſt.
18. November / T, Gr. 11. Madame Butterfly. Pr. 0.705.50
Kleines Haus
10.30 Uhr. Morgenfeier des Landesverbandes
Heſſen im Reichsverband deutſcher Preſſe anläß=
12Ngbember 1 ich ſeines 25jährigen Beſtehens.
Anf. 19.30, Ende gegen 22.30.
Preiſe 0.502 Mk.
Guſtav Adolf=

Ausſkellung einheimiſcher Erzeugniſſe.
Die in Darmſtadt, in den Tagen vom 11. bis 13. November,
in den Räumen der Vereinigten Geſellſchaft ſtattfindende
Deutſche Woche, trägt als Kernſtück eine Ausſtellung ein=
heimiſcher
Erzeugniſſe darunter auch des Obſt=, Wein=
Gemüſe= und Gartenbaues. Mit der Veranſtaltung der Woche
ſelbſt und der Ausſtellung im beſonderen, will die heſſiſche und
deutſche landwirtſchaftliche Erzeugerſchaft, einſchließlich des Obſt=,
Gemüſe= und Gartenbaues, insbeſondere auch der Blumengärt=
ner
, der Maſſe der Verbraucher zeigen, was Deutſchland hervor=
bringt
und in welcher Güte, um kundzutun, daß der deutſche Ver=
braucher
ſehr wohl von vielen Auslandserzeugniſſen heutzutage
Abſtand nehmen kann.
Deutſches Obſt, insbeſondere Winteräpfel, ſind in den
wichtigſten Handelsſorten, ſodann in zwei Sortierungen und
außerdem in zwei verſchiedenen Verpackungsbehältern ausgeſtellt.
An die Güte und den Wohlgeſchmack dieſer deutſchen Aepfel reicht
kein Auslandserzeugnis heran, es ſei denn in ähnlichem Klima
gewachſen, wie hier.
Deutſches Gemüſe heute in hochwertigen Sorten und
tadelloſer Sortierung überall zu haben, ſtellt eine Spitzenleiſtung
neuzeitlicher Anzucht und Kulturmethoden dar. Vom einfachſten
Weißkraut angefangen, bis zur rotbäckigen Tomate in glattrun=
der
Form ſind heute hochwertige neue Sorten überall im Anbau.
Das kommt in der Güte des aus den hochwertigen Dauerſorten
bereiteten Sauerkrautes, wie in dem aromatiſchen, ſäurearmen
und reifſüßen Geſchmack der zum Rohgenuß und zur Gemüſekoſt
geeigneten neuzeitlichen Tomatenfrucht zum Ausdruck. Was heute
deutſche Gärtner an Treibgemüſe erzeugen, an ſchlanken Gurken,
herrlichen Tomaten, leckeren Rettichen und Radieschen im Win=
ter
, an ſchmalzweichem Kohlrabi und knuſprigem Kopfſalat, das
iſt allererſte Güte, beſſer noch wie Auslandsware.
Blumen im Winter, Blattpflanzen und Dekorationen
iſt Wirkungskreis unſerer Gärtner, die heute große Meiſter der
Kulturen ſind, ausgeklügelt, aufs Kleinſte, im Beſitze neueſter
Sorten, Formen und Farben in Blüten= und Blattpflanzen, und
die im großen Saal der Ausſtellungsräume ſchätzenswerte Be=
weiſe
ihres Könnens geben.
Aber auch im engen Kleide, in der Konſervendoſe der
Saft= und Weinflaſche, im Behälter für alkoholfreie
Getränke, wird deutſches Obſt dem Beſchauer gezeigt und teil=
weiſe
auch zur Probe gereicht. Die in Doſen konſervierte Obſt=
frucht
, das in haltbare Form übergeführte Gemüſe, ſind beides
Erzeugniſſe leiſtungsfähiger deutſcher Konſervenfabriken, Wein=

und Saftkeltereien uſw. Heſſiſche Winzer ſtifteten Weine, die für
den Abſatz deutſcher, heſſiſcher Weine werben ſollen und als Gra=
tisgaben
an zte Beſucher auch praktiſch werben können.
Zum Schluß aber noch ein ernſtes Wort an unſere Frauen
und Töchter. Jede Arbeit muß ſich lohnen, ſonſt geht der Betrieb
zugrunde. Damit ein Betrieb lohnend, alſo rentabel bleibt, muß
er einen gewiſſen, geſicherten Abſatz haben. Abnehmer ſehr vie=
ler
landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe aber iſt die deutſche Frau und
ſtärkſter Weiterleiter an die Verbraucher, in die Familie, iſt die
Hausfrau. Kaufen Frauen und Männer, Menſchen aller Stände
und jeden Alters vorwiegend, ja ausſchließlich
deutſche Erzeugniſſe, verlangen ſie überall gewohn=
heitsgemäß
und unaufgefordert nach
deutſchem Erzeugnis, deutſcher Ware,
dann wird auch der deutſche Erzeuger alle, aber auch alle
zum Leben notwendigen Dinge, einſchl. von Feinkoſtarti=
keln
, in Mengen erzeugen, welche für den Bedarf völlig
ausreichen. Dann werden auch weitaus größere Mengen
deutſcher Winter= und Tafeläpfel in obſtarmen Jahren, wie 1932,
am Markte ſein, weil dann der intenſive Obſtbau lohnend wer=
den
wird, ſo wie ihn das Ausland betreibt.
Wer deutſche Waren kauft,
gibt Deutſchen Arbeit und Brot.
Die Ausſtellung Deutſche Woche in Darm=
ſtadt
, geöffnet Freitag, den 11. November, von 10 bis
19 Uhr, Samstag, den 12., und Sonntag, den 13. Novem=
ber
, von 8 bis 19 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt, den Zeitver=
hältniſſen
entſprechend, nur 20 Pfg. Jeder 100. Beſucher erhält
außerdem ein Geſchenk. jeder 500. und 1000. Beſucher ein größeres
Geſchenk verſchiedener deutſcher Qualitätswaren. Sonntags=
Rückfahrkarten 3. Klaſſe nach Darmſtadt auch am Freitag an allen
Bahnſtationen im Umkreis von 35 Kilometern von Darmſtadt,
ſowie ſämtlichen Odenwaldbahnen erhältlich.
Es wird nochmals auf den Filmvortrag Volksernäh=
rung
und Landwirtſchaft der am Sonntag den 13. Novem=
ber
, nachmittags 3½ Uhr, im Gartenſaal der Vereinigten Geſell=
ſchaft
, ſtattfindet und nachmittags 5 Uhr nochmals wiederholt
wird, aufmerkſam gemacht. Die Beſucher der in den oberen Räu=
men
der Vereinigten Geſellſchaft ſtattfindenden Ausſtellung ha=
ben
Gelegenheit, in der angegebenen Zeit ſich auch den Filmvor=
trag
anzuhören.

Anf 14 30, Ende gegen 17 30 Uhr.
Guſtav Adolf. Preiſe 0.50, 1.00 u. 1.50 Mk.
1.November Anf. 19, Ende gegen 22 Uhr.
Preiſe 0.502 Mk.
Buſtav Adolf.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend wird nach längerer
Tſchaikowſkys Oper Eugen Onegin in der Inſze=
vg
von Rabenalt und Reinking aufgeführt. Die muſikaliſche
g hat Karl Maria Zwißler. In den Hauptrollen Sieg=
lias
. Charlotte Krauß, Joachim Sattler, Grete Bertholdt.
a Liebel und Anna Jacobs.
Fzum 70. Geburtstag Gerhart Hauptmanns geben die Blät=
bs
Heſſiſchen Landestheaters eine Sondernummer
4, an der ſich aus Heſſen ſtammende und in Heſſen lebende
: Schriftſteller und Gelehrte vereinigen, um ein Bekennt=
Gerhart Hauptmann abzulegen. Einleitend ſchreibt Guſtav
nia über den Dichter, Regiſſeur und Menſchen Hauptmann.
ſgen dann Beiträge von Rudolf G. Binding. Hans Schie=
h
. Carl Zuckmayer. Kaſimir Edſchmid, Wilhelm Michel,
P Betzner. Nikolaus Schwarzkopf. Geheimerat Heck ( Direk=
s
Berliner Zoologiſchen Gartens, ein geborener Darm=
und ordentlicher Profeſſor für Germaniſtik an der Uni=
Gießen, Karl Viétor,
. Die Cſardasfürſtin im Kleinen Haus. Kalmans Ope=
Oie Cſardasfürſtin wird am Montag, dem 14.
Fher, im Kleinen Haus in der Premierenbeſetzung wieder=
Ter Vorverkauf beginnt heute an der Tageskaſſe des Gro=
auſes
.
Die Techniſche Hochſchule in Berlin=Charlottenburg veran=
einen
Vortrags=Zyklus über das Theater.
hlintendant Guſtav Hartung und der Bühnenbildner
m Reinking ſind aufgefordert worden in dieſem
zu ſprechen. Guſtav Hartung über Das Theater vom
unkt des Regiſſeurs. Wilhelm Reinking über Das Thea=
m
. Standpunkt des Bühnenbildners. Ueber den Schau=
wird
innerhalb dieſes Zyklus Paul Wegener, über
Fonnatiker Diebold und über den Muſiker Max v. Schil=
s
ſprechen.

Die Wahl des Präſidenken der Handwerkskammer.
In der geſtrigen Handwerkskammerſitzung wurde der frühere
Landtagsabgeordnete der DVP., Bäckerobermeiſter Kunkel=
Worms, mit 26:25 Stimmen vor Metzgermeiſter Falk=Mainz zum
Präſidenten der Heſſiſchen Handwerkskammer gewählt. In den
Vorſtand wurden weiter Zimmermeiſter Hartmann= Darm=
ſtadt
und Schuhmachermeiſter Richter=Offenbach gewählt.

Kunſthalle am Rheintor. Die derzeitige Ausſtellung der
Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler erfreut ſich nach wie
vor eines beſonders guten Beſuches. So ſteht zu erwarten, daß
auch der kommende Sonntag, der letzte Tag der Ausſtellung, zahl=
reiche
Kunſtfreunde in die Kunſthalle führen wird. Um auch den
Darmſtädter Kreiſen, für die das gewöhnliche Eintrittsgeld von
1 RM. zu hoch iſt, die Möglichkeit zu geben, ſich die anſprechende
Schau anzuſehen, hat ſich der Vorſtand des Kunſtvereins entſchloſ=
ſen
am nächſten Sonntag den Beſuch für 50 Rpfg. zu geſtatten.
Hoffentlich machen recht viele von dieſer Vergünſtigung Gebrauch.
Es ſei noch mitgeteilt, daß der Kunſtverein die nachſtehenden Ar=
beiten
für ſeine Weihnachtsverloſung erworben hat: Von Prof.
Adolf Beyer eine Partie am ehemaligen Amoſenteich Der Ruth=
ſenbach
, von Bialla Blick von der Ruine Landskrone, von
Prof. Joh. Lippmann das Oelbild Dorfſtraße im Winter, von
Hans Vielmetter Auf dem Kühkopf. Jedes Mitglied des Ver=
eins
, das ſich dieſe ſehr ſympathiſchen Bilder anſieht, wird den
Wunſch haben, ſie bei der Weihnachtsverloſung zu gewinnen.

154

Schmerzloses Rasieren

Hausfrauengemeinſchaft der evangeliſchen Frauenvereine.
Wir machen nochmals auf den heute Freitag, 8 Uhr, im Ge=
meindehaus
, Kiesſtraße 17, ſtattfindenden Abend im Rahmen der
Deutſchen Woche aufmerkſam. Der Referent für Volkswirtſchaft
bei der Landwirtſchaftskammer, Herr Dr. Pebler, wird ſpre=
chen
über: Stadt und Land, Hand in Hand‟. Der Frauenchor
der Petrusgemeinde unter Leitung von Frau Pfarrer Weiß
wirkt mit. Ferner kommt ein reizendes Werbeſpiel zur Auffüh=
rung
. Eintritt frei.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffent=
liche
Sitzung am Samstag, den 12. Nov., vormittags 9.15
Uhr: Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Kreis Darmſtadt ge=
gen
Chriſtine Hof Wwe., zu Eberſtadt, wegen Rückerſtattung von
Sozialrentnerunterſtützung.

Preſſefeſt 1932.
Wichtige Mitteilung!
Die Eintrittskarten zum Feſtakt im Kleinen Haus mit
der Kammerſpielaufführung von Schnitzlers Literatur
(ſiehe geſtrige Nummer) müſſen im Laufe des heutigen
(Freitag) Vormittag abgeholt werden. (Gegen Vor=
zeigen
der Eintrittskarte zum Preſſefeſt an den Schaltern des
Darmſtädter Tagblatts, Rheinſtraße 23.) Die bis 2 Uhr nicht
abgeholten Karten werden zum Verkauf zurückgegeben. In dem
entzückenden Spiel wirken u. a. mit: Beſſie Hoffart, Franz
Kutſchera, Hermann Gallinger. Kurt Hirſchfeld hat
die Regie und Elli Büttner ſtellt das Bühnenbild. Das
Landestheater=Orcheſter unter Leitung von Herrn Dr. Schmidt=
Iſſerſtedt wird u. a. das Vorſpiel zu Iphjgenie in
Aulis bringen.
Auf vielfache Anfragen wird mitgeteilt, daß für den Geſell=
ſchaftsabend
in der Traube Erſcheinen im Geſellſchafts=
anzug
ſelbſtverſtändlich iſt.
Gelegenheit zum Abendeſſen (zwanglos!) in der Traube
iſt ab 6.30 Uhr abends gegeben. Das Feſt beginnt um 9 Uhr.
Infolge des ſtarken Andranges mußten die Sonderver=
anſtaltungen
(Kunſttanz und Tanzſpiele) zum größten Teil
in den grünen Saal und in die Halle verlegt werden.
Die Tiſchanordnung nach ausliegendem Plan wird dadurch nicht
berührt.
Zu den in dankenswerter Weiſe zahlreich geſtifteten Prei=
ſen
, wie zwei Gasherde, Staubſauger, wertvolle
Stehlampe zahlreiche koſtbare Kunſtgegenſtände, Fahrrad,
Geſellſchaftskleider, Reiſen mit der Europa oder einem ande=
ren
Salondampfer nach Southampton, eine Rheinreiſe, Freiflüge
mit der Lufthanſa u. v. a., ſind in letzter Stunde noch ein Paar
Skier geſtiftet worden.
Märchentheater Chauſſeehaus. All den kleinen Theater=
freunden
, die gern einmal ſo recht lachen wollen, iſt am Sonntag
Gelegenheit dazu geboten.: Das Volkstheater gibt nämlich das
iberaus luſtige Märchen Rumpelſtilzchen und der
böſe Zwerg, in dem der luſtige Baron von Müller unſere
Kleinen durch ſeine Späße ergötzt. (Vergleiche Anzeige.)
Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V. (Wanderabteilung).
Kommenden Sonntag, den 13. November, findet die 12. Wande=
rung
ſtatt, und zwar durch den Oberwald nach Gundernhauſen.
Die Führer, Turner W. Wolf und Frau, haben es ſo eingerichtet,
daß um 12.30 Uhr pünktlich Ecke Jahn= und Martinſtraße abmar=
ſchiert
wird. Große Anforderungen werden an die Teilnehmer
nicht geſtellt, zumal alles darauf eingeſtellt iſt, daß jedermann
bends in der Turnhalle ſein kann.
Kraftpoſt DarmſtadtSeeheim-Jugenheim. Vom 14 Nov.
ab fällt die Fahrt 2 der Kraftpoſt DarmſtadtSeeheim- Jugen=
heim
(7.20 Uhr ab Darmſtadt) weg; außerdem verkehrt die
Fahrt 25 (17.30 Uhr ab Jugenheim) nur Sonntags.

Groß war der Erfolg!
Wir verlängern deshalb unsere
Sondertage bis zum 21. Nogember

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[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 314

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 11. November

Aus den Gerichtsſälen.

Beginn der Schwurgerichtsperiode. Der Pfungſtädter Aufruhr vor der Strafkammer.

Aw. Die fünfte diesjährige Schwurgerichtsperiode
beginnt unter Vorſitz von Landgerichtsdirektor Weiß am

Donnerstag, wie üblich, mit einer Meineidsanklage. Auf
der Anklagebank ſitzt ein hieſiger 57jähriger Kaufmann, der
im Jahre 1929 vor dem hieſigen Amtsgericht einen Offenbarungs=
eid
wiſſentlich falſch geleiſtet haben ſoll, indem er Schmuckgegen=
ſtände
ſeiner verſtorbenen Frau, Waren, eine Forderung über
Möbel und etwa 800 RM. nicht angegeben haben ſoll. Der
Staatsanwalt beantragt nach 5ſtündiger Beweisaufnahme ein
Jahr Zuchthaus, eventuell wegen fahrläſſigen Falſcheides neun
Monate Gefängnis. Das Gericht hält jedoch, obwohl nach wie
vor ein ſtarker Verdacht beſtehen bleibe, die Schuld des Angeklag=
ten
nicht für einwandfrei bewieſen und ſpricht ihn deshalb
frei.
Vor dem Richtertiſch der Großen Strafkammer ſteht
am gleichen Tag ein Ober=Ramſtädter Kammacher, der
am 12. Auguſt ds. Is. einen 15jährigen Nationalſozialiſten aus
politiſcher Gegnerſchaft mißhandelt haben ſoll. Der Angeklagte gikt
wohl zu, daß er den Jungen geſchlagen habe, aber nur, weil der
ihn auf der Straße in frechſter Weiſe gehänſelt habe. Er habe ihn
nicht gekannt, infolgedeſſen auch von ſeiner politiſchen Einſtellung
keine Ahnung gehabt. In dieſem Falle mußte der Angeklagte
nämlich nach der Terrornotverordnung Mindeſtſtrafe
1 Jahr Zuchthaus beſtraft werden. Der junge Burſche behaup=
tet
, der Angeklagte habe ihn und ſeine Parteizugehörigkeit ganz
genau gekannt. Es wird dem Jungen jedoch von ſeinen Lehrern
und dem Pfarrer ein derart ungünſtiges Zeugnis ausgeſtellt, daß
das Gericht auf ſeine alleinige Ausſage hin den Angeklagten nicht
zu verurteilen vermag und ihn infolgedeſſen lediglich nach ſeiner
eigenen Zugabe wegen gefährlicher Körperverletzung
zu einer Geldſtrafe von 100 RM. hilfsweiſe 10 Tagen Ge=
fängnis
und einer Geldbuße von 47 RM. an den Verletzten
verurteilt.
Ein Lampertheimer Arbeitsloſer, der durch ſeine
Trunkſucht mit ſeiner 5köpfigen Familie im größten Elend in
einem alten Eiſenbahnwaggon hauſt, wird zu zwei Jahren
und elf Monaten Gefängnis verurteilt, weil er in drei ver=

ſchiedenen Fällen, in der Abweſenheit ſeiner Frau, mit ſeiner zehn=
jährigen
Tochter unzüchtige Handlungen vornahm.

ſanmlung der Redner die Leute aufgefordert, ſich die Kürzung der
Unterſtützung, die nach der Notverordnung am nächſten Tag zum
erſten Male vorgenommen werden ſollte, nicht gefallen zu laſſen,
und es herrſchte natürlich demzufolge am nächſten Tag eine recht
aufgeregte Stimmung vor dem Arbeitsamt in Pfungſtadt. Die
Beamten, denen das ſelbſtverſtändlich nicht entging, riefen zu
ihrem Schutz das Ueberfallkommando aus Darmſtadt herbei, das
chon mit Entrüſtungsrufen von der Menge empfangen wurde. Die
Polizei verſuchte alsdann die Straße zu räumen, und bei der Ge=
legenheit
gingen einige aus der Menge tätlich gegen die Polizei
vor, ſo daß dieſe vom Gummiknüppel Gebrauch machen mußte.
Einer der Polizeibeamten wurde dabei recht erheblich am Kopf
verletzt von dem dritten Angeklagten, der noch von Glück ſagen
kann, daß der Tſchako des Beamten dieſen vor Schlimmerem be=
hütete
. Der erſte Angeklagte ſoll als Rädelsführer vorgegangen
ſein, indem er den tätlichen Widerſtand der anderen durch ſeine
unverſchämten und widerſetzlichen Redensarten herbeiführte. Der
Zweite verſetzte einem Beamten einen Tritt in den Unterleib,
der Dritte ſchlug, wie ſchon erwähnt, mit einer Spiralfeder einem
Beamten auf den Kopf, und der Letzte ſoll mit einem Stein ge=
worfen
haben. Die Angeklagten geben wohl zu, dabei geweſen zu
ſein das können ſie nicht gut anders, da ſie ſämtlich vom Fleck
weg verhaftet wurden , alles übrige leugnen oder ſchwächen ſie
ab. Die Beweisaufnahme ergibt jedoch einwandfrei ihre Schuld,
und das Gericht verurteilt den erſten Angeklagten als Rädels=
führer
zu einem Jahr Gefängnis, die vier übrigen
wegen Aufruhrs in Tateinheit mit gefährlicher Kör=
perverletzung
: drei zu je ſechs Monaten Gefäng=
nis
und den dritten, weil er mit derartiger Brutalität vor=
ging
, zu zehn Monaten Gefängnis. Es werden ſämt=
lichen
Angeklagten mildernde Umſtände zugebilligt, da das Gericht
ihre Not und Verzweiflung, aufgehetzt, wie ſie waren, zu wür=
digen
weiß.

Aus den Darmſkädker Lichkſpieltheakern.

* Palaſt=Lichſpiele: Marco, der Clown.

Dieſer Paramount=Film iſt eine gute amerikaniſche Leiſtung.
Er enttäuſcht vor allem deshalb angenehm, weil er alles vermei=
det
, was uns die amerikaniſchen Filme ſonſt oft ungenießbar
macht. Dazu iſt es dem Regiſſeur Max Reichmann gelun=
gen
, eine Reihe wirklich guter Darſteller zu einem vollwertigen
Zuſammenſpiel zu vereinen. Wir erwähnen nur den Marco
des Iwan Kowal=Samborſki der ebenſo in der Rolle
des Clown als in der des Zirkusdirektors durch vornehm zurück=
haltendes
Spiel zu wirken verſteht. Seine Partnerin, Berthe
Lemonnier, als Gloria iſt das echte Zirkuskind und ge=
fällt
um ſo mehr, als ſie gar nicht die amerikaniſche Puppe‟
ſein will. Wenn man zu den guten ſchauſpieleriſchen Leiſtungen
noch die ausgezeichnete Geſtaltung des Zirkusmilieus hinzurech=
net
, die in bezug auf Aufwand und Technik nur drüben er=
reicht
wird, ſo kann man dieſen Film als eine rühmliche Aus=
nahme
aus dem üblichen amerikaniſchen Import bezeichnen.
Unter dieſen Umſtänden kann man es auch verzeihen, daß das
Happy end ein wenig unmotiviert erſcheint Viel. Spaß
machte ein Beifilm, in dem der zeitgenöſſiſche Tonfilm ſich ganz
pietätlos über die Anfänge des Stummfilms mokiert.

* Helia.

Harry Liedtke gefällt ſich immer noch in Liebe, allerdings
jetzt in Liebe, die nicht mehr ganz in der Jugend Maienblüte
fällt; aber immer noch iſt er der Unwiderſtehliche. Liedtke=
filme
ſind von jeher Geſchmackſache, ſie grenzen oft an Edelkitſch.
haben aber dabei recht viel Amüſantes. Liebe in Uniform
iſt ſo ein Zwiſchending. Die Handlung iſt nicht neu, ja in man=
cherlei
Phaſen ſelbſt für öſterreichiſche Militärverhältniſſe zu un=
glaubhaft
. Ery Bos, feſch und temperamentvoll, gibt eine recht gute
Partnerin ab, die ſchließlich, wie vorauszuſehen, ihren Rittmeiſter
angelt. Von der militäriſchen Welt iſt im Film, abgeſehen von
den Uniformen und einigen Aeußerlichkeiten, nicht mehr viel zu
ſehen, das Erlebnis des Rittmeiſters=Liedtke ſpielt ſich vielmehr
auf geſellſchaftlichem Boden ſelbſt bei der Rekrutenausbildung
uſw. ab. Im reichhaltigen Beiprogramm wird u. a. ein ſehr
guter Kulturfilm gezeigt.

Das Union=Theater zeigt heute und folgende Tage die
queckſilbrige Anny Ondra und den ſympathiſchen Hermann Thimig
in dem tollen Luſtſpiel Kiki, der Werdegang einer keſſen Ber=
liner
Range in Paris, der Stadt der Abenteuer. Dazu die neueſte
Ufa=Tonwoche und das erſtklaſſige Beiprogramm.
Helia=Morgenfeier. Am kommenden Sonntag den 13. Nov.,
wird im Rahmen einer der beliebten Film=Morgenfeiern der her=
vorragende
Kulturfilm der Ufa Ewiges Hellas, ein Film von
Griechenlands Vergangenheit und Gegenwart, zum letzten Male
wiederholt. Weitere Vorführungen dieſes herrlichen Filmwerkes
können anderweitiger Dispoſitionen halber nicht ermöglicht wer=
den
. Jugendliche haben Zutritt. Vorverkauf an der Heliakaſſe.
Kleine Preiſe.

Ueber Werke, Künſiler oder fünſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchſeht, behält ſich die Redakion ihr Urtell vor.

Zum Kammermuſik=Abend Anni Delp
Hedwig Stein, am 15. November, im kleinen Saalbau,
abends 8 Uhr. Kritiken: Anni Delp ſpielt techniſch vollendet. Die
Leichtigkeit und Glätte ihrer Bogenführung ſucht ihresgleichen,
die Reinheit der Intonation iſt bewundernswert. (Darmſt. Tag=
blatt
.) Seit Jahren meldete ſich kein pianiſtiſcher Nachwuchs
mit ſolch ſtarken Anzeichen zu höchſten Zielen und Möglichkeiten.
In dieſem Sinne iſt wohl Hedwig Stein zweifellos die wertvollſte
neue Bekanntſchaft dieſes Muſikjahres. (Heidelberger Tageblatt.)
... ſie ſpielte nicht nur mit durchaus ſolid fundamentierter,
ausgereifter Technik, nicht nur mit virtuoſem Einſchlag ſondern
vor allem auch mit allen untrüglichen Anzeichen feiner Vortrags=
kultur
und ſchöpferiſcher Geſtaltungskraft. (Hamburger Fremden=
blatt
.)

Der heutige Zuſtand der Ueberbeanſpruchung der Hausſrau
durch aufreibende Alltagsarbeit iſt unhaltbar. Es iſt daher um

ſo mehr erforderlich, immer wieder auf Mittel und Wege zu
ſinnen, wie dieſer Zuſtand gebeſſert werden kann. Gelegentlich
wurde wohl die Tatſache hervorgehoben, daß heute die Technik
wirkſame Mittel an Hand gibt, um hier helfend einzugreifen.
Nicht genügend wird aber die Tatſache gewürdigt, daß gerade die
Elektrizität dazu berufen iſt, durch Verwendung im Haus=
halt
hier gründlichen Wandel zu ſchaffen. Einen weſentlichen
Fortſchritt in dieſer Richtung brachte bereits die Einführung von
Staubſauger, Küchenmotor uſw. Aber ſo bedeutſam auch die Er=
leichterung
von mechaniſcher Arbeit iſt, die dieſe Maſchinen der
Hausfrau bieten, ſo ſoll doch in dieſem Zuſammenhang nur von
dem Schwerpunkt der Hausfrauenarbeit, dem Kochen, die Rede
ſein. Gerade auf dieſem Gebiet finden wir die erweiterten An=
wendungsmöglichkeiten
der Elektrizität, und zwar bei der
Speiſen= und Heißwaſſerbereitung. Wie ſauber,
hygieniſch einwandfrei und billig eine elektriſch eingerichtete Küche
arbeitet, insbeſondere wie angehnem das müheloſe Braten und
Backen im elektriſchen Brat= und Backofen vor ſich geht, wird
heute abend. 8 Uhr im Heaghaus ein Vortrag
zeigen, deſſen Beſuch jeder Hausfrau beſtens zu empfehlen iſt.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes am
19. November 1932, vormittags 9 Uhr: 1. Klage des Heſſ. Be=
zirksfürſorgeverbandes
Stadt Darmſtadt gegen den Heſſ. Bezirks=
fürſorgeverband
Kreis Darmſtadt wegen Erſatzes von Anſtalts=
pflegekoſten
für die Eliſabeth Hofmann. 2. Klage der Stadt
Offenbach a. M. gegen die Landwirtsſchaftskammer für Heſſen in
Darmſtadt wegen Heranziehung zur Umlage der Landwirtſchafts=
kammer
für das Jahr 1931. 3. Klage der Heſſ. Handwerkskam=
mer
in Darmſtadt gegen den Beſcheid des Kreisamts Bensheim
vom 12. September 1932 wegen Eintragung der Firma Quarz=
werk
L. Dude u. Co zu Reichenbach Kreis Bensheim, in die
Handwerksrolle, 4. Antrag des heſſiſchen Kreisamts Offenbach
auf Feſtſetzung einer Vergütung für den unbeſoldeten Beigeord=
neten
Luft zu Neu=Iſenburg.

Das Zugabeweſen.

CAmtlich wird mitgeteilt: Es ſind in letzter Zeit in Ge=
ſchäftsanpreiſungen
in den Zeitungen und auch durch Anſchlag in
den Auslagefenſtern der Geſchäftslokale Gratiszugaben (Ware
und Leiſtung) in Ausſicht geſtellt worden.
Nach der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze der
Wirtſchaft vom 9. März 1932, erſter Teil, Zugabeweſen, § 1. iſt
verboten, im geſchäftlichen Verkehr neben einer Ware oder Lei=
ſtung
eine Zugabe (Ware oder Leiſtung) anzubieten, anzukun=
digen
oder zu gewähren. Eine Zugabe liegt auch dann vor, wenn
die Zuwendung nur gegen ein geringfügiges, zum Schein ver=
langtes
Entgelt gewährt wird.
Die Vorſchriften gelten nicht:
a) Wenn lediglich Reklamegegenſtände von geringem Werte, die

als ſolche durch eine dauerhafte und deutlich ſichtbare Bezeich=
nung
der reklametreibenden Firma gekennzeichnet ſind, oder
geringwertige Kleinigkeiten gewährt werden;
b) wenn die Zugabe in einem beſtimmten oder auf beſtimmte
Art zu berechnenden Geldbetrage beſteht;
c) wenn die Zugabe zu Waren in einer beſtimmten oder auf
beſtimmte Art zu berechnenden Menge gleicher Ware beſteht;
0) wenn die Zugabe nur in handelsüblichem Zubehör zur Ware
oder in handelsüblichen Nebenleiſtungen beſteht;
e) wenn der die Zugabe Gewährende ſich erbietet, an Stelle der
Zugabe einen feſten, von ihm ziffernmäßig zu bezeichnenden
Geldbetrag bar auszuzahlen, der nicht geringer als der Ein=
ſtandspreis
der Zugabe ſein darf. Bei dem Angebot oder der
Ankündigung einer ſolchen Zugabe iſt auf das Recht, an
Stelle der Zugabe den Barbetrag zu verlangen, hinzuwei=
ſen
, ſowie hinſichtlich jeder Zugabe der für ſie zu zahlende
Barbetrag anzugeben;
I) wenn die Zugabe in der Erteilung von Auskünften oder Rat=
ſchlägen
beſteht;
g) wenn zugunſten der Bezieher einer Zeitung oder Zeitſchrift
Verſicherungen bei beaufſichtigten Verſicherungsunternehmun=
gen
oder Verſicherungsanſtalten abgeſchloſſen werden.

Ebus=Tee macht ſchlank!

ärztl. empfohl. Gewichtsabnahme v. 15-20 Pfd. in Kürze. Harnſäurelöſend.
M. 1.50 (verſtärkt M. 2.) in Apoth. u. Drog. Verſuch überzeugt. (lV78

Der Wetterbericht für Samstag, den 12 November. Zum
Fußballſpiel Bühne gegen Preſſe wird die Sonne ſeit langen
Wochen wieder lachen! Der Abtransport ozeaniſcher Luftmaſſen
durch die Firma Alters Transportgeſellſchaft hat ſchon begonnen.
Ein Import beſtgekühlter nördlicher Polarluft iſt durch eine
Importgroßhandlung in ſichere Ausſicht geſtellt. Der damit ver=
bundene
Barometeranſtieg iſt ſo ungeheuer, daß die Glasröhren.
bzw. die Stahlſpiralen um das Doppelte ihrer Ausdehnung ver=
größert
werden müſſen. Zuſammenfaſſend im Diktattempo: Es
wird kalt, aber beſtimmt ſchön!

Rot=Weiß, V. f. R., Verein für Leibes=
übungen
. Am kommenden Samstag veranſtalten die Waſſer=
ſportler
des Vereins (Paddler und Schwimmer) ihren tradi=
tionsgemäßen
Herbſt=Tanzabend, im großen Saal der Krone‟,
Schuſtergaſſe. Am darauffolgenden Tage unternimmt der Ge=
ſamtverein
einen Spaziergang nach Traiſa, zu Gaſtwirt Scheerer,
mit anſchließendem Tanz. Der Treffpunkt iſt um 3 Uhr, am
Tierbrunnen. Gäſte ſind willkommen. (Siehe heutige Anzeige.)
Was bieten die beiden Gaſtſtätten Hotel Bender,
Georgenſtraße 1½, und Reſtaurant Bender, Eliſabethen=
ſtraße
23? Näheres erſichtlich im Anzeigenteil.
Hotel und Reſtaurant zur Poſt (am Hauptbahn=
hof
). Um unſeren Gäſten trotz der ſchlechten Zeiten einige frohe
Stunden zu bereiten, eröffnen wir die diesjährige Faſtnachts=
Saiſon am Samstag, um 8.11 Uhr, mit luſtigem Faſchings=
treiben
. Die bunte Dekoration, Luftballons Luftſchlangen und
Lampions geben dem Abend ein karnevaliſtiſches Gepräge. Für
echte Faſtnachtsſtimmung ſorgt eine närriſche Kapelle. Preis=
und Ballon=Tänze. (Siehe morgige Anzeige.)

Vereinskalender.

Vereinigung früherer Leibgardiſten. Wir
verweiſen nochmals auf die am Sonntag ſtattfindende Wanderung
nach Nieder=Ramſtadt. Abmarſch 13.20 Uhr, Jahnſtraße, Ecke Mar=
tinspfad

Deutſcher Offizierbund Ausreichende Zuſagen
an mich zu dem Tanzabend am 26. November, 8 Uhr. in der
Traube, ſofort erforderlich, da ſonſt der Abend ausfallen muß.

Tageskalender für Freitag, den 11. November 1932.
Union=Theater: Kiki. Helia=Lichtſpiele: Liebe in Uniform.
Palaſt=Lichtſpiele: Marco, der Clown.
Heaghaus,
20 Uhr, Vortrag: Die neuzeitliche Küche. Vortragsſaal des
Gaswerks, Eliſabethenſtr., 20 Uhr: Vortrag: Die Kartoffel
und ihre Verwertung Ludwig=Georgs=Gymnaſium, 16.30 u.
20 Uhr: Aufklärungsvorträge über Heilverfahren.

Gebelszeiken der Iſraelitiſchen Religionsgeſelſchaft.

Samstag, 12. November: Vorabend 4,20 Uhr. Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr. Abends 5,35 Uhr.
Wochentags: Morgens 6,45 Uhr. Nachmittags 4,15 Uhr.

Gokkesdienft der Iſrgelitiſchen Religionsgemeinde.

Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, 11. November: Vorabendgottesdienſt 4,45 Uhr.
Saustag, 12. November: Morgengottesdienſt 8,45 Uhr. Sabbat=
ausgang
5.35 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.15, abends 6.00 Uhr.

Odenwald-Gau 2.T. Herbſtkurnkag.

Als Abſchluß der diesjährigen Gauveranſtaltungen fin)
kommenden Sonntag in Werſau der Herbſtturntag des Ode
gaues ſtatt. Da ſolche Turntage, auf denen letzten End=
das
Wohl und Wehe des Gaues entſchieden wird, ſowohl
Gau als auch für die Gauvereine von weittragender Be/
ſind, wird ihnen immer größtes Intereſſe entgegengebracht
ſchau wird gehalten über alle Gauveranſtaltungen des Jabe
gewiſſermaßen Rechenſchaft gefordert von Tun und Laſe
Fachwarte und der Gauleitung. Begangene Fehler wen
turnbrüderlichem Geiſte erörtert und Verbeſſerungsvorſch !
macht. Neben den immer wiederkehrenden Punkten der
ordnung werden dieſes Mal, auch Ergänzungswahlen de
ausſchuſſes getätigt. Außerdem werden die Gauveranſtal
für das Jahr 1933 (Gaufeſt, Gauvolksturnen und Gauſchy
und Jugendfeſte) vergehen. In Anbetracht der Wichtig
Tagesordnung iſt mit einer zahlreichen Beteiligung der
vereine zu rechnen.

Dg. Arheilgen, 10. Nov. Nachkirchweihe. Nach
Vorkirchweihe wegen der Reichstagswahl um 8 Tage vor
worden war, findet die Orheljer Noochkerb am konn
Sonntag ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 10. Nov. Hohes Alter. Am
vember kann Frau Heinrich Zimmermann Witwe, Kirchſt
ihren 78. Geburtstag feiern. Kirchliches. Am
den 13. ds. Mts, nachmittags 5 Uhr, findet in unſerer Kin
Gottesdienſt ſtatt, in welchem Herr cand. theol. Vetter im
eines Vertreters des Landeskirchenamtes ſeine Examen
halten wird.
* Roßdorf, 10. Nov. Uraufführung in Ro
Der Odenwalddichter Georg Löffler iſt weit über die
des Heſſenlandes hinaus kein Unbekannter mehr. Nicht
ſeiner engeren Heimat, ſondern auch in Oberheſſen und
heſſen ſind ſeine Volksſtücke ſeither ſtets mit größtem Erfogly0
geführt worden. Für alle Freunde einer guten Mundart
wird es deshalb eine Freude ſein, zu erfahren, daß am
den Sonntag, den 13. November ſeine neueſte Volksdich
Roßdorf ihre Uraufführung erlebt. Sein Erntekranz",
tiſche Dichtung aus dem Odenwälder Volksleben, iſt wi
reifſtes Werk. Er trifft darin den rechten Volkston un
zeichnet äußerſt treffend Volk und Bräuche des Odenwalg
um. de

Seine Geſtalten aus dem Marbachtale ſind echt und tief im ſitſen wo
leben wurzelnd. Der Geſangverein Concordia mit ſein n den Ko
Spielerſchar iſt mit der Uraufführung betraut. Auswärt!ſzu einer u
tereſſenten iſt Gelegenheit gegeben, die um 3 Uhr beA/s.ſe eintrat
Nachmittagsvorſtellung zu beſuchen.
rinter den
Cp. Münſter bei Dieburg, 10. Nov. Der Gemeint
hat beſchloſſen, die Herſtellung des Gerſprenzufers im Freu
Arbeitsdienſt unter Aufſicht des Kulturbauamtes vornem
laſſen. Die Gemeinde behält ſich jedoch die Prüfung der
fragen vor Die diesjährige Holzfällung ſoll durch ausge
Erwerbsloſe vorgenommen werden. Ausgeſteuerte Pf
ſollen die Borngaſſe, die Mühlgaſſe und die Hintergaſſe
ſtern. Wie im Vorjahre, ſoll auch in dieſem Winter eine a= Kreiskr
kinderſpeiſung (Milch und Brötchen) durchgeführt werder
Db. Urberach. 10. Nov. Silbernes Jubiläun
tag, den 13. November, kann die Marianniſche
frauen=Kongregation auf ihr 25jähriges Beſt
rückblicken. Aus dieſem Anlaß begeht der Verein in würd
ſchlichter Form ſeine Feier in den Gedankengängen ſeines
lichen Strebens. Am Sonntag vormittag iſt nach der Me
liches Levitenamt mit Feſtpredigt und Generalkommunig
Mitglieder, und am Nachmittag Feſtandacht. Am Aben)
im katholiſchen Vereinshaus eine weltliche Kundgebung
Ausſtellung. Von ſeiten des Wandervereins Naturn

findet kommenden Sonntag im Saale Hanauer Hof ein
ſtellung Urberach im letzten Jahrhundert ſtu
ausſtellende Verein hat ſich hier die mühevolle Aufgabe
Urberach vom 18. Jahrhundert bis heute den Beſuchern
ſchiedenen Objekten zu zeigen.
41 Höchſt i. Odw.. 10. Nov. Gemeinderatsſt
Ein Antrag des Gewerkſchaftskartells um Gewährung ein
terbeihilfe an alle Wohlfahrts= und Erwerbsloſenunterſuch
empfänger und Fürſorgearbeiter will jeder Familie bis
Perſonen pro Monar ½ Zentner und Familien über di
ſonen 1 Zentner Kartoffeln und 2 Zentner Briketts geh
Außerdem ſollen die Invalidenverſicherungsbeiträge durch
meinde getragen werden. Dem Antrag des Ratsmitgliedd
felſchneider, auch den Sozial= und Kleinrentnern Winterh
gewähren, wurde zugeſtimmt. Die Geſamtkoſten würden
für die erforderlichen 220 Zentner Kartoffeln und 500
Briketts auf zirka 1300 Mark belaufen. Ueber die Be
der erforderlichen Mittel, ſoll jedoch die Finanzkommiſſſo
einmal beraten.
Ci Erbach. 10. Nov. Aus dem Gewerbe. Der
verband der Ortsgewerbevereine der hieſigen Gegend h
menden Sonntag, den 13. November, nachmittags um 1.
im Gaſthaus Zum Hirſch, ſeine Hauptverſammlung
Tagesordnung ſieht neben einem Vortrage des Herrn
meier aus Offenbach über Das Handwerk und die Wi
politik, noch die Beratung eingegangener Anträge der
und Innungen und die Neuwahl des Vorſtandes vor, ſo
einer zahlreichen Beteiligung zu rechnen iſt. Verhältr
gut beſchäftigt ſind hier die in der Elfenbeinind
tätigen Arbeiter. Die Kaufliebhaber verlangen meiſt al
lige Maſſenware. Um die Bevölkerung aber auch wiede
auf elfenbeinerne Kunſtgegenſtände hinzulenken, veran
Herr Otto Glenz, der bekannte hieſige Elfenbein=Bildho
Verbindung mit der am Samstagabend in der Krone zu
ſtadt abgehaltenen diesjährigen Hubertusfeier des Heſſiſchn
klubs eine viel beachtete Ausſtellung ſchöner Elfenbeinſchrit
in künſtleriſcher Ausführung. Hoffentlich folgt der Mühe
ſehnte Erfolg. Vom Odenwaldklub. Die hieſige
gruppe des Odenwaldklubs macht kommenden Sonntag
Jahreswanderung. Sie führt durch den Brudergrund üb
bach und Ernsbach und Erbach zurück. Führerinnen ſird
Baſel und Frau Krämer. Der Abmarſch erfolgt um 1
der Fachſchule.
Ed. Winterkaſten. 10. Nov. Aus dem Gemein
Eine Anzahl Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger ſollen .
Holzmacherarbeiten Beſchäftigung finden. Der Gemeinde
ſchloß den Hieb von zirka 1000 Chriſtbäumen im Gemein
Bürgermeiſterwahl. In Sachen der hieſigen
meiſterwahl, iſt immer noch keine Entſcheidung gefall
Gründe der von ſeiten des Bürgermeiſters Kaffenberge‟
legten Beſchwerde gegen die Wahl ſollen dieſer Tage gepr
den und eine Unterſuchung der ganzen Wahlangelegenhen
das Kreisamt vorgenommen werden.
Cr. Fürth i. Odw., 10. Nov. Goldene Hochze
Eheleute Balthaſar Unger dahier feiern am Sonntag,
ds. Mts., das Feſt der Goldenen Hochzeit. Unglud
Der Land= und Gaſtwirt Emig in Lörzenbach war mit B
ſeines Ackers beſchäftigt. Er kam hierbei unter ſein Kuld
und zog ſich Verletzungen zu, die den alsbaldigen Tod zu
hatten.
Bn. Hirſchhorn, 10. Nov. Brand an der Sta
Geſtern abend gegen 9 Uhr ertönte Feueralarm auf der A
jenſeits des Neckars. In einer der Streckenbauleitung geh=
Bauhütte war, vermutlich durch Ueberhitzen des Ofens,
ausgebrochen, das in dem leichtbrennbaren Material
Nahrung fand. Die Hütte, in welcher ſich Inſtrumente,
und ſonſtige Materialien befanden, brannte vollſtändig
Die hieſige Freiwillige Feuerwehr, die ſofort auf der Bru
erſchienen war, dämmte mit Hilfe der anweſenden Nachtſch
Feuer ein, ſo daß die umliegenden Hütten verſchont blie?e
Du. Jugenheim a. B., 10. Nov. Gemeinderatsſit
Die Bierſteuer ſoll in der ſeitherigen Höhe weitererhobe
den. Die Verbreiterung der Hauptſtraße an dem Gard
Prf. Schwebel ſoll ohne Randſteine vorgenommen werd!
Verbreiterung iſt erforderlich, da der jetzige Zuſtand ſoh
kehrshindernd wirkt In der nichtöffentlichen Sitzung
Wohnungsangelegenheiten behandelt.
Dm. Wolfskehlen, 10. Nov. Am Sonntag, den 13. V
feiert die Gemeinde Wolfskehlen das Erntedankfeſt. De
jährigen Konfirmanden waren dieſe Woche ſchon bem!
Kirche mit Früchten uſw. auszuſchmücken.
Ck. Stockſtadt. 10. Nov. Goldene Hochzeit. De
leute W. Schneider und Frau Magd., geb. Graulich, könd
kommenden Samstag das Feſt ihrer Goldenen Hochzeit fei
Gernsheim, 10. Nov. Waſſerſtand des Rheiſ
9. November 0,36 Meter, am 10. November 0,24 Meter.

[ ][  ][ ]

Der mächtige Ruf
Wir wollen werben!

findet in allen Bevölkerungskreisen
stärkstes Echo! Die Zahl der Steg-
müller
-Kunden wächst von Tag zu
Tagl Kein Wunder allerdings bei
solchen
Leistungen
Herren-Ulster zu 16.75 29.50 38. 45. 58. u. hör
Herren-Paletots zu 19.50 26. 35. 45. 52. u. höh
Lodenmäntel zu 8.75 16. 24. 29. 38. u. höf
Sakko-Anzüge zu 16.75 28. 38. 48. 58. u. höh
Herren-Hosen zu 1.95 4.50 7.50 11. 15. u. höh
Herren-Hüte zu 1.45 2.95 3.75 4.50 6. u. höh
Knaben-Anzüge zu 295 4.50 6. 9. 13.50 u. höf
Knaben-Mäntel zu 2.95 4.75 6.50 8.75 12. u. hör

15688

DARMSTADTER SCHLOSS-SCHLOSSGRABEN

HINTERM

Aftegg, 11.(November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 314 Seite 7.

Aus Mainz und Rheinheſſen.
10ainz, 10. Nov. Mainzer Hilfswerk für Ar=
lSſe. Im Sitzungsſaal des Stadtrates wurde im Beiſein
SFrage kommenden öffentlichen Stellen und privater Or=
na
=unien die Gründung des Mainzer Hilfswerkes für Arbeits=
ſrweitsgemeinſchaft
zur beruflichen, geiſtigen und körper=
würderung
von Arbeitsloſen, insbeſondere von Jugendlichen
. Jahren, vollzogen. Bürgermeiſter Dr. Kraus hat die
g zu dieſem Hilfswerk gegeben, weil er erfahren mußte,
Mainz zwar recht viel auf dem fraglichen Gebiet geſchieht,
it vlr wie in mancher anderen Stadt, daß die Arbeit aber zu
rſtert iſt und darum manche Kräfte nicht voll ausgewertet
Aufgabe des Mainzer Hilfswerkes iſt die Vereinheit=
maller
von Behörden oder privaten Organiſationen aus=
on
Maßnahmen zur Betreuung der Arbeitsloſen. Der Be=
üchrier
des Arbeitsamtes Mainz. Dr. Rohe, ſprach eingehend
oſundlagen und Aufgaben des Hilfswerkes. In Mainz wer=
ueit für 1300 Erwerbsloſe Kurſe durchgeführt in kaufmän=
techniſchen
und hauswirtſchaftlichen Fächern. Die Volks=
Fchle unterweiſt 400 Jugendliche unentgeltlich, und an der
wizwerbeſchule erhalten 95 Jugendliche eine koſtenloſe Aus=
In der Jugendherberge Neumühle bei Gonſenheim ſoll
ührerſchule errichtet werden, in der die für die Arbeits=
es
Freiwilligen Arbeitsdienſtes notwendigen Lehrer aus=
üwerden
. Auch für die Jungakademiker wird in beſonderer
iſeeorgt werden.
Alzey (Rhh.), 10. Nov. Ein Laſtkraftwagen um=
zt
. Der Chauffeur tot. eine Mitfahrerin
ſtzt. Auf der Straße von Alzey nach Albig ereignete ſich
Nähe von Albig ein ſchweres Autounglück, wobei leider
ker und eine Verletzte zu beklagen ſind. Der tötlich Ver=
Uhr mit dem großen Vorführungslaſtwagen des Rheinheſſi=
ilektrizitätswerkes
. Worms, dieſe Straße, die jedoch ſeit
Zeit wegen Pflaſterarbeiten geſperrt iſt. Zwei Wörr=
taFrauen
hatte der Chauffeur auf Wunſch als Mitfahrerin=
tuch
einſteigen laſſen. Als der Chauffeur nun an den Um=
husweg
kam. muß er dieſen zu ſpät erkannt haben (das Un=
Aeeignete ſich bei Dunkelheit, außerdem ſollen auch die Wege=
Beungen zu wünſchen übrig laſſen). Er ſtoppte den Wagen
klab und verſuchte die rechtwinklige Kurpe des Umleitungs=
noch
zu erreichen. Hierbei geriet der Wagen aber rechts
Straßengraben und blieb an einer etwa einen halben
atiefen Böſchung hängen. Die Mitfahrerinnen ſtiegen aus
inen auch, ohne Schaden zu nehmen, in Sicherheit. Als nun
ſähuffeur ebenfalls nach rechts ausſtieg, verlor der ſtark nach
ſsängende Wagen das Gleichgewicht und ſtürzte im gleichen
felick um. den Chauffeur und die Frau. die dem Manne noch
ſich ſein wollte, unter ſich begrabend. Der Wagenführer ge=
lnt
dem Kopf zwiſchen Türrahmen und Wagen, der Schädel
ſezu einer unförmigen Maſſe zerquetſcht, ſo daß der Tod auf
Eelle eintrat. Die Frau geriet glücklicher mit dem Ober=
ſerunter
den Motorteil des Wagens, der den Boden nicht be=
i
Dagegen erlitt ſie Verletzungen an Beinen und Schen=
uf
denen ein Teil des umgeſtürzten Wagens ruhte. Das
han, das mit dem Schrecken davongekommen war, hielt ein
Ages kommendes Auto an, ſo daß bald Hilfe und Feuerwehr
Ubig zur Stelle waren. Der inzwiſchen mit der alarmierten
Sanitätskolonne eingetroffene Arzt konnte nur noch den
d s Chauffeurs feſtſtellen, die verletzte Frau wurde nach
us Kreiskrankenhaus gebracht.

Eiſenbahn=Anglück bei Gießen.
Perſonenzug fährt auf Gükerzug auf. 16 Verletke.

Gießen, 10. November.
Am Donnerstag vormittag um 7.23 Uhr fuhr im Bahnhof
Saaſen auf der Strecke GießenFulda ein von Fulda nach Gießen
fahrender Perſonenzug auf einen haltenden Güterzug auf. Hier=
bei
wurde eine Anzahl Reiſender verletzt. Die Verletzten wur=
den
mit einem Hilfszug nach Gießen gebracht.
Zu dem Eiſenbahnunfall bei Gießen gibt die Reichsbahn=
direktion
Frankfurt folgenden amtlichen Bericht heraus:
Am Donnerstag vormittag gegen 7.30 Uhr fuhr im Bahn=
hof
Saaſen ein Perſonenzug auf einen dort haltenden Güter=
zug
auf. Hierbei entgleiſten fünf Wagen. Durch den Anprall
wurden 16 Reiſende verletzt. Vier der Verunglückten wurden
mit einem Auto von der Unfallſtelle aus nach der Gießener Kli=
nik
gebracht. Zwölf weitere Verletzte fuhren mit dem Hilfszug
nach Gießen, wo ſie in ärztliche Behandlung genommen wurden.
Von Mitfahrern des verunglückten Zuges wird berichtet:
Der Morgenzug nach Gießen iſt regelmäßig ſtark beſetzt. Als wir
in Saaſen in bereits verlangſamtem Tempo einfuhren, gab
es plötzlich einen lauten Knall, der ſich wie ein Bombeneinſchlag
anhörte. Die Abteilinſaſſen wurden gegeneinander und zurück

an die Wand geſchleudert, Fenſterſplitter flogen um uns herum
und das Gepäck fiel uns aus den Netzen auf die Köpfe. Alles
ſchrie furchtbar durcheinander. Einige von uns bluteten ſtark
infolge Prellungen oder Schnittwunden. Auch eine Anzahl von
Ohnmachten und Nervenanfällen war zu verzeichnen. Nach dem
erſten Schrecken ſtürzte ſofort alles ins Freie. Ueber die Zahl
der Verletzten gehen die Meldungen auseinander, da eine große
Anzahl von Paſſagieren, die nur leichte Prellungen oder Wun=
den
erlitten hatten, mit der nächſten Gelegenheit heimkehrten.
Unter den vier ſchwerer Verletzten, die in die Gießener Klinik
kamen, erlitt ein Mann eine Gehirnerſchütterung und eine Frau
Hüftquetſchungen und Kinnverletzungen. Die beiden Lokomotiv=
führer
ſind nur leicht verletzt.
Soweit bisher feſtſteht, hielt der Güterzug, der von Gießen
gekommen war, auf dem zweiten Gleis der Station Saaſen, das
als Ausweichſtelle benutzt wird, und wartete den um dieſe Zeit
aus Richtung Fulda eintreffenden Perſonenzug ab. Aus noch
ungeklärter Urſache fuhr der Perſonenzug auf den Güter=
zug
auf. Hierbei wurde ein Güterwagen zertrümmert, während
von dem Perſonenzug der letzte Wagen entgleiſte.

* Raubüberfälle in Mginz.
Als Täter kommen zwei ſchwere Jungen, Johann Theißen
und Paul Pätzold, in Frage.
Mainz, 11. November.
Aehnlich wie in Steele, Duisburg und Düſſeldorf, wurden auch
hier zwei Raubüberfalle ausgeführt, wobei den beiden Räubern
in einem Falle 35 RM. in die Hände fielen. Angetan mit Halb=
maske
und im Anſchlag befindlichem Revolver drang am Dienstag
abend gegen 10 Uhr ein Unbekannter an der Bahnunterführung
Bebelring=Oſteinſtraße in das dort eingebaute Verkaufshäuschen
und raubte dem Verkäufer eine Kaſſette mit 35 RM. Inhalt. Der
Täter verſchwand mit einem Komplizen, der Schmiere geſtanden,
in der Dunkelheit und konnte nicht mehr eingeholt werden. Der
zweite Raubüberfall ſpielte ſich am Mittwoch abend gegen 11 Uhr
in der Herberge Zur Stadt Worms in der Roten Kopfgaſſe ab.
Anſcheinend dieſelben Täter, die Halblarven und Revolver tru=
gen
, betraten die Wirtſchaft und riefen Hände hoch!. In der
Wirtſchaft war niemand mehr anweſend als ein älterer Haus=
burſche
und der Wirt. Letzterer lief ſofort in gebückter Haltung in
die Küche, um ſich dort mit einem Schlachtmeſſer zu bewaffnen. In
dieſem Augenblick ſchoß der größere der Räuber nach dem Wirt,
und die Kugel flog dieſem am Kopfe vorbei in die Wand. Der
Wirt kehrte trotzdem mit dem Schlachtmeſſer zurück, doch waren
die beiden Unbekannten bereits verſchwunden. Sie waren in der
Richtung nach dem Markt davongelaufen und konnten nicht mehr
eingeholt werden. Es wird angenommen, daß als Täter die glei=
chen
Perſonen in Betracht kommen, die in der Nacht vorher den
Raubüberfall auf das Verkaufshäuschen ausgeführt hatten.

Die mutmaßlichen Täter. Am Donnerstag vormR=
tag
, nach dem zweiten Raubüberfall, meldete ſich der Beſitzer eines
Kaffees Ecke Löhrſtraße, der die Meldung machte, daß am Nach=
mittag
des vorhergehenden Tages, zwei Unbekannte in ſeinem
Lokal ſich längere Zeit aufgehalten hätten, die er auf Grund der
Photographien in der Mittwochsbeilage des Mittag als die=
jenigen
erkenne, die in der letzten Zeit in auswärtigen Städten
Autodiebſtähle und ſchwere Raubüberfälle begangen hätten. Er
vermutete, daß es die beiden Räuber ſeien, die das Verkaufshäus=
chen
und den Wirt in der Herberge überfallen hätten. Die Photo=
graphien
der beiden Räuber im Mittag wurden den Ueber=
fallenen
vorgezeigt, und wollen dieſelben die beiden Räuber als
die Täter wiedererkennen. Es handelt ſich um den 25jährigen
Schloſſer Johann Theißen aus Duisburg und den 28jährigen
Arbeiter Paul Pätzold aus Bittendorf, die von verſchiedenen
Staatsanwaltſchaften wegen ſchweren Raubüberfalls und Auto=
diebſtahls
ſeit einiger Zeit geſucht werden.

Ah. Heidesheim (Rhh.), 10. Nov. 91. Geburtstag. Am
11. November kann der hieſige Einwohner Jakob Kirſch 4. in
verhältnismäßig guter Rüſtigkeit ſeinen 91. Geburtstag feiern.
Der Jubilar betrieb in den 70er Jahren des vergangenen Jahr=
hunderts
in Bingen a. Rh. eine Hut= und Filzfabrik.
Ah. Nieder=Ingelheim (Rhh.) 10 Nov. Die Ladenkaſſe
geraubt. Ein Bettler nutzte die günſtige Gelegenheit in einem
hieſigen Lebensmittelgeſchäft, als niemand anweſend war, aus
und entwendete aus der Ladenkaſſe einen größeren Geldbetrag.
Leider konnte der Dieb entwiſchen und auch bis jetzt noch nicht
feſtgenommen werden.

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[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 314

Reich und Ausland.
Bayern erbt
eine werkvolle Sammlung.
München. Der bayeriſche Staat iſt durch
ein Vermächtnis in den Beſitz überaus wertvol=
ler
und reicher Sammlungen gekommen. Der
am 9. Oktober d. J. in München verſtorbene
Profeſſor Dr. Ernſt von Baſſermann=Jordan hit
durch Teſtament letztwillig verfügt, daß der baye=
riſche
Staat Eigentümer ſeiner Sammlungen
werden ſoll. Das Hauptſtück dieſer Sammlung
iſt die große, umfaſſende Sammlung von Uhren,
Zeitmeßinſtrumenten, die geſchloſſen an das
Bayeriſche Nationalmuſeum kommen. Die Samm=
lung
findet ihre Ergänzung in der dazu gehö=
rigen
Bibliothek= und Medaillenſammlung und
einer großen Anzahl von Inkunabeln und Ein=
zelſtücken
von höher Seltenheit, die in dieſer
Vollſtändigkeit heute kaum mehr vereinigt wer=
den
könnten. Der bayeriſche Staat hat das
Vermächtnis angenommen. Zum Andenken an
den Stifter wird in der Vorhalle des Bayeri=
ſchen
Nalionalmuſeums eine Bronzeplakette mit
ſeinem Bild angebracht werden.

Mord in der Sennhütte.
Roſenheim. In dem an der bayeriſch=
öſterreichiſchen
Grenze liegenden Gebirgsort
Unken ſtellte ſich, von Gewiſſensbiſſen gefoltert,
ein Dienſtknecht der Gendarmerie, mit der An=
gabe
, daß er vor einem Jahr auf der Loferer
Alm, in den Loferer Steinbergen, eine Senne=
rin
erſchlagen habe. Er hatte dann die Senn=
hütte
angezündet, um den Anſchein zu erwecken,
daß der Blitz eingeſchlagen habe. Die Hütte war
damals mit dem Vieh verbrannt. Die Sennerin
wurde tot aufgefunden.
Zwei Todesopfer der Berge.
München. Seit dem 30. Oktober wurden
im Zugſpitzengebiet zwei 18jährige Tapezierer
aus München, Schindler und Pichler, vermißt.
Sie wurden nunmehr am Mittwoch in der Nähe
des Höllentales tot aufgefunden. Wahrſcheinlich
ſind ſie abgeſtürzt. Die Leichen wurden ins Tal
gebracht.
Von Schlammkohlenmaſſen verſchüttet.
Wanne=Eickel. Auf der Zeche Unſer
Fritz hatten ſich in den frühen Morgenſtunden
des Donnerstag mehrere Perſonen mit Handkar=
ren
zur Schlammkohlenhalde begeben, um dort
Schlammkohle zu ſtehlen. Plötzlich brachen von
der unterwühlten Halde von oben größere
Mengen Schlammkohle herab, die fünf Perſonen
begruben. Zechenarbeiter und Feuerwehr konn=
ten
ſämtliche Perſonen befreien. Bei einem
Mann war der Tod ſchon eingetreten, ſeine
Frau und ein weiterer Mann erlagen im Kran=
kenhaus
ihren Verletzungen. Ferner wurde
eine Frau mit ſchweren Verletzungen dem Kran=
kenhaus
zugeführt, eine Perſon konnte mit
leichteren Verletzungen ihre Wohnung aufſuchen.
Vier Gasarbeiter verunglückt.
Stettin. Am Donnerstag vormittag, kurz
nach 8 Uhr, waren vier Arbeiter der Städtiſchen
Werke in einem vier Meter tiefen Gasſchacht
beſchäftigt. Plötzlich ertönten aus dem Schacht
Hilferufe. Vorübergehende konnten zwei Arbei=
ter
in bewußtloſem Zuſtand aus dem Schacht
herausziehen. Die anderen beiden Arbeiter, die
auf der Sohle des Schachtes lagen, konnten erſt
von der Feuerwehr geborgen werden. Im Kran=
kenhaus
ſind zwei der Verunglückten inzwiſchen
geſtorben, und zwar die Arbeiter Otto Lüdtke
und Georg Heye. Die beiden anderen Arbeiter,
Gerhard Kroll und Karl Lüdtke, der Vater des
Geſtorbenen, konnten, ins Leben zurückgerufen
werden. Der Unfall iſt wahrſcheinlich dadurch
entſtanden, daß aus einem undicht gewordenen
Nohr Gas ausſtrömte.
Brandkataſtrophe in einem Kinderheim.
Waedenswil (Kanton Zürich). Geſtern
früh brannte hier ein Heim ab, das 80 ſchwer
erziehbare Kinder beherbergte. Drei der jungen
Bewohner wurden bisher als Leichen geborgen,
neun werden noch vermißt. Die Urſache des
Brandes konnte noch nicht geklärt werden.

Die Dresdener Frauenkirche
witd neu geweiht.

Der herrliche Barockbau der Dresdener Frauen=

kirche (17261743 von G. Bähr erbaut),
die jetzt, nach 9 Jahre dauernden umfangreichen
und ſchwierigen Renovierungsarbeiten neu
geweiht wird.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

der Schrein des Heiligen Alberk in Brüſſel.

Dominikaner=Mönche empfangen den Schrein Alberts des Großen nach ſeiner Ankunft

in der belgiſchen Hauptſtadt.

Anläßlich der Heiligſprechung Alberts des Großen (Albertus Magnus), des bedeutendſten
Scholaſtikers des 13. Jahrhunderts, wurde der Reliquien=Schrein mit den Gebeinen des
Heiligen von Köln zur vorübergehenden Aufſtellung nach Brüſſel übergeführt. Brüſſel gehörte
einſt zu dem Gebiet, das Albertus Magnus als Ordens=Provincial verwaltete.

Wieder ein neuer Ozeanrieſe.

Der italieniſche Luxusdampfer Conte de Savoia bei ſeiner Probefahrt.

Italien hat jetzt das Schweſterſchiff des erſt vor kurzem von der Jungfernfahrt heimgekehrten
Ozeanrieſen Rex fertiggeſtellt. Der neue Dampfer iſt 48500 Tonnen groß und iſt als erſtes
Großſchiff mit einem Sperryſchen Rieſenkreiſel zur Beſeitigung der Schlingerbewegungen
ausgerüſtet. Die Italiener hoffen, daß es dem neuen Ozeanrieſen gelingen wird, die Strecke
GenuaNew York in neuer Rekordzeit zu ſchaffen, nachdem die Rex an dieſer Aufgabe ſcheiterte.

Die Beiſehung Gerkrud Bindernagels.

Berlin. Auf dem Friedhof an der Heer=
Straße, auf dem ſchon eine Reihe von bekannten
Muſikkünſtlern, unter ihnen Konrad Anſorge und
Leo Schützendorf, zur letzten Ruhe gebettet lie=
gen
, wurde am Donnerstag nachmittag die
Opernſängerin Gertrud Bindernagel beigeſetzt.
Inter den Trauergäſten bemerkte man Vertre=
ter
der Reichs=, Staats= und ſtädtiſchen Behör=
den
, der Berliner Bühnen, des Rundfunks und
der Berufsverbände. Viele hundert Berliner
hatten ſich eingefunden, um der toten Sängerin,
an deren hoher Kunſt ſie ſich erfreuen durften,
ihren letzten, ſtillen Dank abzuſtatten. Nachdem
der Geiſtliche, Pfarrer Richter=Reichelm, der To=
ten
als Menſchen und Künſtlerin gedacht hatte,
ſprach Intendant Ebert von der Städtiſchen
Oper, zugleich für das Stadttheater Mannheim,
an deren Bühne die Künſtlerin viele Jahre ge=
ſungen
hatte. Worte des Gedenkens an die ver=
ſtorbene
Kollegin wurden ferner von den Ver=
tretern
der Künſtlerſchaft der Städtiſchen Oper
und vom Vorſtand der Genoſſenſchaft deutſcher
Bühnenangehöriger geſprochen. Unter den
Klängen des Pilgerchors aus Wagners Tann=
häuſer
, geſpielt und geſungen vom Orcheſter
und Chor der Städtiſchen Oper, wurde der Sarg
dann zu Grabe getragen, wo viele koſtbare
Kränze und auch Blumenſpenden unbekannter
Anhänger der heimgegangenen Künſtlerin nie=
dergelegt
worden waren.

Galsworthy erhält den Nobelpreis
für Literatur.
Stockholm. Der literariſche Nobelpreis
für 1932 wurde von der ſchwediſchen Akademie
dem bekannten engliſchen Schriftſteller John
Halsworthy zugeſprochen. Galsworthy, der
65 Jahre alt iſt, ſtand bereits ſeit mehreren
Jahren auf der Vorſchlagsliſte, ſo daß ſeine Aus=
zeichnung
in Schweden nicht als Ueberraſchung
angeſehen wird. Faſt alle ſeine Werke ſind auch
in das Schwediſche überſetzt worden.
Auto mit vier Inſaſſen im Kleinen Belt
verſunken.

Kopenhagen. Nach einer Meldung v.
der Inſel Fuenen wurde am Donnerstagmorge
zwiſchen Middlefard und Fredericia aus de
Kleinen Belt ein Auto geborgen, das ſeit etv
14 Tagen vermißt wurde. Der Wagen war vo
Herning in Südweſt=Jütland mit dem Zi
Fuenen abgefahren. Die vier Inſaſſen wurde
tot aus dem Auto geborgen.

Auf einer Probefahrk ermordel.
Leipzig. In der Nacht zum Donnerstag
wurde in einem Walde bei Leipzig der Vertreter
einer Kraftwagenfirma, Willi S. aus Leipzig,
ermordet. Bei einer Polizeiſtreife meldete ſich
der Führer eines Lieferkraftwagens und teilte
mit, daß er und der Vertreter einer Kraft=
wagenfirma
bei einer Probefahrt von einem
Unbekannten überfallen und beſchoſſen worden
ſeien. Dabei ſei ihm eine Brieftaſche mit
6400 RM. Bargeld abhanden gekommen. Die
Polizei nahm ſofort die Ermittlungen auf. Der
Vertreter der Kraftwagenfirma wurde tot auf=
geſunden
. Im Laufe der Unterſuchung richtete
ſich der Verdacht gegen den Führer des Kraft=
wagens
, der feſtgenommen wurde. Er war am
Mittwoch in der Leipziger Verkaufsſtelle einer
Autofirma vorſtellig geworden und wollte einen
Lieferkraftwagen kaufen. Der Vertreter der
Verkaufsſtelle unternahm darauf mit dem an=
geblich
Kaufluſtigen eine Probefahrt. Zwiſchen
dem Mörder und ſeinem Opfer muß ein ſchwerer
Kampf ſtattgefunden haben. Der Verhaftete hat
dabei einen Steckſchuß in den Oberſchenkel da=
vongetragen
. Die Mordwaffe konnte noch nicht
gefunden werden.
Dr. Eckener in Barcelona.
Begeiſterter Empfang.
Madrid. Dr. Eckener und Kapitän Leh=
mann
ſind am Donnerstag in Barcelona einge=
troffen
, wo ſie wegen Anlage eines Luftſchiff=
hafens
Verhandlungen führen. Sie wurden mit
allgemeiner, großer Begeiſterung empfangen und
ſind Ehrengäſte der Stadt. Von Barcelona aus
werden ſie ſich nach Sevilla begeben.
16 Millionen Blumenzwiebeln ſollen vernichtet
werden.
Amſterdam. Die holländiſchen Blumen=
züchter
haben ein Uebereinkommen getroffen,
wonach je Hektar mit Blumenzwiebeln beſtelltes
Land, rund 2000 Kilogramm Blumenzwiebeln
vernichtet werden ſollen, um die Vorräte zu
vermindern. Die Vorräte ſollen in Gruben ge=
worfen
und mit ungelöſchtem Kalk bedeckt wer=
den
. Auf dieſe Weiſe werden etwa 1500 Tonnen
Blumenzwiebeln vernichtet werden. Der Wert
dieſer Zwiebelmenge dürfte weit über 200 000
holländiſche Gulden betragen. Ihre Stückzahl
wird auf mindeſtens 16 Millionen geſchätzt.

Freitag, 11. November

Gronaus feierlicher Emp
in Friedrichshafen.

Friedrichshafen, 10. Nov

Von Altenrhein kommend, hat der
Weltflieger Wolfgang v. Gronau am T
tag, um 14.40 Uhr, mit ſeinem alten Gri IMMl
wal D. 1422 bei den Dornierwerken i
zell bei Friedrichshafen eine glatte Wſ
polit

vollzogen, nachdem er zuvor eine Ehr0 nitte
über der Stadt Friedrichshafen geflogen) sN. Ep=
Die Maſchine rollte dann vor das Werf=
der
Dornier=Werke, von wo aus ſie, ein
lich der geſamten Beſatzung, mit Hilfe
ſot=We
Hebekrans direkt in eine Flugzeughalle
in großer Anzahl verſammelten Feſtgäſ
das Rednerpult geſetzt wurde. Zum Eypcbei nan
der Weltflieger hatten ſich u. a. eingen ewarten
Wirtſchaftsminiſter Dr. Mayer als Vceung 0.
ren
der württembergiſchen Staats= und der
regierung, Miniſterialrat Mühlig=Hofma ſen Wgern
Reichsverkehrsminiſterium, der Präſide
Reichsverbands der Luftfahrtinduſtrie,
Lahs. Namens der württembergiſchen
regierung und der Reichsregierung ſprach
ſter Dr. Mayer, der
den Dank des Bakerlandes
für die wagemutige, aber erfolgreichd
überbrachte. Weiter führte der Miniſt
Von Ihnen müſſen wir lernen, daß ma
ger in Deutſchland national reden, ab
mehr national handeln muß. Das ſche
das Gebot der Stunde zu ſein. Und das
Gebot aus Ihrem Weltflug: Wir Deutſ.
len drinnen bleiben im Weltverkehr,
Weltwirtſchaft, im Weltmarkt. Je me
Ausland ſich bemüht, den deutſchen Wet=
niederzuzwingen
, deſto mehr müſſen uN Odenwal
Ramſta
dem Plan ſein und unſere Gegenanſtrer
verdoppeln. Im Namen von ganz Deu)ſe Mich
im Namen der Regierung des Reiches M Weieſich=
Ver
Landes, in dieſem Sinne Dank, nochmal
Gruß und Glückwunſch der Beſatzung des
landwals.
Gronaus Dank.

Den Dank der Beſatzung für den h.
Empfang faßte ſchließlich Wolfgang v.
etwa in folgenden Worten zuſammen Ns
dritten Male ſei es ihm vergönnt, ſein
fühlen Ausdruck zu verleihen, beim
deutſchen Heimatbodens. Aber noch, nie ia Sck
ſo ſtark geweſen. In einem ſolchen Au0Beerfelden
habe man das Bedürfnis, Dank zu ſagiia Kleeſtat
zwar in erſter Linie dem Schöpfer des Flu
und ſeiner ausgezeichneten Motoren, wei l Pollzei
allen Regierungen der Länder, die im
des Fluges paſſiert worden ſeien und beſſtadt
man überall Hochachtung genoſſen hättel
Schluß richtete von Gronau angeſichts der

ſein

politiſchen Kämpfe der letzten Zeit ein
nung zur Einigkeit an das deutſche Volänpfe

Beſſeres zu tun habe, als ſich gegenſeitig) gebannt.
kämpfen. Er ſchloß mit einem herzliche)wjahres an
an das deutſche Väterland, dem ſchönſten denn je he
das man ſich wünſchen könne und auf
ein dreifaches, von der Menge mit Bege
aufgenommenes Hurrah ausbrachte.
Ne
Eu

Orkan und Skurmfluk auf Jamiſe

rile

Kingston (Jamaika). Ein Orkch.
allenthalben gewaltigen Schaden verurſad
die halbe Bananenernte der Inſel ver
In der Monte=Negro=Bai wurde eine
bahnlinie von einer Springflut zerſtört. n
dungen über tödliche Unfälle ſind bishe
eingelaufen.
Dreißig Tote und Hunderte von Verl6
in Kuba.
New York. Wie aus Havanna g
wird, werden in Kuba nach dem gerl
Sturm bisher 30 Tote und viele Hunde
Verletzten und Obdachloſen gezählt. De
ſchaden iſt bedeutend ſchwerer, als bishe
nommen wurde. Der Sturm zieht mit 1d
dageweſener Geſchwindigkeit in der Richt:0
die Bahamainſeln weiter. Der ſchwer gefl
ritiſche Dampfer Phemius iſt in Siol

Dem Andenken des erſten deu t
Mokorfliegers.

Der Gedenkſtein für Hans Grade,

der in dieſen Tagen auf dem Krakauer
in Magdeburg enthüllt wurde, wo dieſer
des Flugweſens vor nun 32 Jahren miß
ſelbſtkonſtruierten Flugzeug den erſten
flug über deutſchem Boden zurückles9 R0

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichte
ülr Ahss de SAtt

Fußball im Kreis Skarkenburg.

13. November finden folgende Spiele ſtatt:
Polizei Darmſtadt Germania Eberſtadt,
Viktoria Walldorf FV. Sprendlingen.
FV. Eppertshauſen Haſſia Dieburg,
Sportvgg. 04 Arheilgen SV. Mörfelden.
SV. Münſter Germania Ober=Roden.
SV. 1898 Darmſtadt FC. 03 Egelsbach,
Rot=Weiß Darmſtadt Union Darmſtadt (11 Uhr).
bſen 7 Spielen finden nicht weniger als 3 in Darmſtadt
wbei man vor allem den Tabellenführer gegen Eberſtadt in
mtrwarten darf. Die beiden anderen Spiele ſind für die
hueung am Tahellenende ſehr wichtig, da hier Mannſchaften
luteren Region zuſammentreffen. Dabei iſt das Vormit=
foil
an der Rheinallee abſolut offen im Ausgang, während
ſam 988ern am Nachmittag ſchon einen Sieg über Egelsbach
wun darf. Allerdings gehört dazu Einſatz aller Kräfte
Aheilger Mühlchen erwartet man Mörfelden. Arheilgen
biChance des eigenen Platzes, aber es iſt noch nicht unter=
ſon
, daß nun das Spiel auch gewonnen wird. Knapp wird
fille Fälle hergehen. In Münſter hat Germania Ober=Roden
auen. Nach den letzten Ergebniſſen kann man damit rech=
ſoiz
ein knapper Sieg der Einheimiſchen herauskommt. Alle
üsher genannten Spiele treten aber zurück gegen die Begeg=
in
Eppertshauſen und Walldorf. Hier ſtoßen Mannſchaf=
e
Spitzengruppe aufeinander und der Ausgang der Spiele
üir die Geſtaltung der Tabellenſpitze von großer Bedeutung
ſewinnen nämlich Dieburg und Sprendlingen, ſo bleibt der
Mtand von dem Tabellenführer gewahrt, kommt es aber zu
ugen dieſer beiden Mannſchaften, ſo hat die Polizei ſechs
teVorſprung, und an ihrer neuen Meiſterſchaft iſt kaum noch
wwefeln. In Walldorf könnte eine Sprendlinger Niederlage
ür Tatſache werden als jene Dieburgs in Eppertshauſen;
Ele meinen aber ſind beide Spiele offen.
Spiele der A=Klaſſe am 13. November.
ue Odenwald: FSV. Groß=Zimmern VfR. Erbach. SC.
=Ramſtadt VfR. Beerfelden. Spielvgg. Groß=Umſtadt
FfL. Michelſtadt.
yu Dreieich. SV. Offenthal SC. Dietzenbach, Union Wix=
zuen
SV. Erzhauſen, Tgde. Sprendlingen TuSV. Meſ=
AFC. Langen Reſerve FC. 02 Dreieichenhain.

Halbzeit=Tabellenſtand der Gruppe Odenwald:

Groß=Zimmern
fyrein Roßdorf
Xlub Ober=Ramſtadt
(rbach
Nichelſtadt
Eog. Groß=Umſtadt
Fuia Babenhauſen
ſurein Lengfeld
ſtorein Höchſt.
17:26
u Schaafheim
Zeerfelden .
*
11:70
i Kleeſtadt . . 11
Polizei Darmſtadt FV. Germania Eberſtadt.

55:15 60:15 30:12 33:23 33:22 19:24 23:30 21:29 17:24 9:38

diſes Spiel der beiden Kontrahenten wird nicht nur in
aſtdt, ſondern auch in Eberſtadt mit größtem Intereſſe ver=
ſurden
. In der diesjährigen Saiſon iſt die Platzverteilung
4rTabelle verſchiedenartiger, als es im vorigen Jahre der
ſwr. Während die tapferen Mannen um Kaiſer einen gün=
kabellenplatz
belegten, haben ſie diesmal noch bedeutungs=
hämpfe
ausſtehen. Noch iſt die Abſtiegsgefahr nicht end=
ebannt
. Die Polizei knüpfte nicht nur an die Leiſtungen
Fajahres an, ſondern verbeſſerte ſie noch weſentlich. Sie iſt
enn je heißeſter Favorit für die Meiſterſchaft. Der Aus=
Spieler Müller und Matthes wird inſofern verſchmerzt
Geoben, als der eingeſtellte Erſatz nicht nur einen Notbehelf
4u ſondern als Verſtarkung angeſprochen werden kann. Die=
Oeby verſpricht jedenfalls intereſſanten Sport, zumal wir
beite von der Bergſtraße immer ſchon als faire, einwand=
Sortler ſchätzen. Der Papierform nach müßte ein glatter
dr Poliziſten herausſpringen, aber man darf nicht außer
gen, daß Eberſtadt eine Ueberraſchung bringen kann. Spiel=
u
14.30 Uhr, auf dem Polizeiſportplatz. Vormittags um
e Reſerven Spvg. 03 Arheilgen.

SV. 1910 Weiterſtadt SV. Roßdorf.

molge des ſpäteren Beginns der Rückrunde empfängt SV.
ſentadt am kommenden Sonntag ſeinen Namensvetter aus
Zu zu einem Privatſpiel. Roßdorf ſteht auch in dieſem Jahr
4iGruppe Odenwald an führender Stelle. Die Gäſte haben
(äelen gegen die Einheimiſchen durch ihre gute Spielweiſe
nmer gefallen. Der Ausgang dieſes Treffens, das als eine
eür die Rückrunde gedacht iſt, dürfte daher vollkommen
ein Spielbeginn 1. Mſch. 14.30 Uhr. Um 13 Uhr:
Lunſchaften.

Herbſt-Waldläufe in Darmſtadk.

Am kommenden Sonntag wird die Wettkampfpauſe der
Leichtathleten zum erſtenmal unterbrochen. Der Kreis Starken=
burg
des Süddeutſchen Fußball= und Leichtathletik=Verbandes
trägt an dieſem Tage ſeine Herbſtwaldläufe in Darmſtadt aus.
Die Laufſtrecken der verſchiedenen Klaſſen führen wieder einmal
mehr durch die herrlichen Wälder am Böllenfalltor, ſo daß auch
in dieſem Herbſt Start und Ziel ſich auf dem Platz des Sport=
Vereins 1898 befinden. In den Vormittagsſtunden des Sonn=
ags
wird alſo dort ein reges Treiben herrſchen, zumal mit den
Läufen, der Aktiven, der Frauen und Alten Herren, noch die
Pflichtwaldläufe der Jugend verbunden ſind.
In der Klaſſe I ſtarten diesmal alle Aktiven, ohne Rück=
ſicht
auf deren Leiſtungsklaſſenzugehörigkeit. Da aber der SV. 98
an dieſem Sonntag nicht mit ſeinen bekannten Langläufern, ſon=
dern
mit ſeinem Nachwuchs auftritt, iſt gerade der Kampf über
die 6,5 Kilometer lange Strecke als durchaus offen anzuſprechen.
Die Sportvereinler haben hier im weſentlichen mit Waffen=
ſchmied
Merck und den guten Polizeiläufern zu tun. Auch der
Mannſchaftslauf in dieſer Klaſſe verſpricht in Anbetracht der ge=
ſchilderten
Umſtände ſehr intereſſant zu werden.
In der Frauenklaſſe kämpfen vier ausgezeichnete
Lilienträgerinnen mit einem zahlreichen Aufgebot der Polizei.
Auch hier läßt ſich über den Ausgang des Einzel= und Damen=
ſchaftslaufes
nichts beſtimmtes vorausſagen.
In der Alt=Herrenklaſſe dagegen ſollte der SV. 98
im Einzellauf den Sieger nach Kampf mit Schröck, Rot=Weiß,
ſtellen.
Die Pflichtwaldläufe der Jugend werden auch
diesmal wieder in drei Altersklaſſen durchgeführt. Ueber 200
Jugendliche werden ſich dabei ſowohl im Einzel=, als auch im
Mannſchaftslauf ſchöne ſpannende Kämpfe liefern. Hier tref=
fen
die Jung=Leichtathleten des SV. 98 auf die Jugendlichen der
Polizei vor allem aber auch auf die Jungens aus Eberſtadt. Die=
burg
, Meſſel, Eppertshauſen. Arheilgen uſw., ſo daß es unmöglich
iſt, bei der großen Zahl der Teilnehmer den einen oder anderen
für den Sieg zu tippen.
Die Veranſtaltung beginnt unter Leitung von Sportwart
Lindner=Darmſtadt pünktlich um 9 Uhr, mit dem Start der Jüng=
ſten
, denen dann die C=l=Jugend die A= und B=Jugendlichen, die
Frauen, Alten Herren und ſchließlich die Aktiven folgen. Der
Eintritt iſt frei.

Handball.
Polizei Darmſtadt Rot=Weiß Darmſtadt.

Am Sonntag, 11 Uhr, treffen obige Mannſchaften in
der diesjährigen Verbandsrunde zum erſten Male aufeinander.
Rot=Weiß hat ſeither mit wechſelndem Glück gekämpft. In recht
guter Form waren die Rot=Weißen im Spiel gegen 98 Darm=
ſtadt
. Es iſt eine Mannſchaft, die gegen ſtärkere Mannſchaften
weit über ihre ſonſtige Form hinauswächſt. Bisher gingen die
Spiele zwiſchen Rot=Weiß und Polizei immer ſehr knapp aus.
Auch das Spiel am kommenden Sonntag wird kaum eine Aus=
nahme
machen. Polizei wird gut tun, ihr ganzes Können zu=
ſammenzunehmen
, um keine Enttäuſchung zu erleben. Die Po=
lizei
hat Meiſterſchaftsausſichten, aber nur für den Fall, daß alle
noch ausſtehenden Spiele gewonnen werden. Aus dieſem Grund
muß die Polizei alles daranſetzen, das Spiel für ſich zu ent=
ſcheiden
.

TV. Groß=ZimmernTV. Kirch=Brombach 8:4 (4:3).
Dieſes Spiel iſt fälſchlicherweiſe als 8:6 beendet mitgeteilt

worden. Ne
die Seiten.
beſſerte das

ich ausgeglichener erſter Halbzeit wechſelte man 4:3
Dann drehte Groß=Zimmern mächtig auf und ver=
Ergebnis auf 8:4.

Ringen.
Arb.=Athl.=SV. 91 Darmſtadt.

Nach längerer Zeit hat der Arbeiter=Athletik=SV. 1891 Darm=
ſtadt
für Samstag abend 20 Uhr im Rummelbräu einen Sport=
werbeabend
arrangiert. Das Programm wird beſtritten von
hieſigen und auswärtigen Mannſchaften im Ringen. Stemmen
und Expanderziehen, ſowie von der Turnerinnen=Abteilung der
Fr. Tgde. Darmſtadt. Um allen Freunden der Sportbewegung
Gelegenheit zum Beſuch dieſer Veranſtaltung zu geben, ſind die
Eintrittspreiſe äußerſt ermäßigt.

KSV. Bensheim,Deutſche Eiche Roßdorf.

Am Sonntag iſt Roßdorf Gaſt beim Kraft=SV. Bensheim
und trägt dort den erſten diesjährigen Verbandskampf der
A=Klaſſe aus. Es iſt dies ein beſonders ſchwerer Gang, konnte
doch Bensheim im vorigen Jahre die Meiſterſchaft erringen Roß=
dorfs
Mannſchaft, die in ſtärkſter Aufſtellung antritt, muß alles
aufbieten, um bei dieſem intereſſanten Treffen ehrenvoll abzu=
ſchneiden
. Freunde können die Mannſchaft per Auto begleiten.
Fahrpreis ſehr niedrig. Abfahrt 13.30 Uhr Gaſthaus zur Sonne.

SV. Darmſtadt 1898.
Zum Spiel Bühne gegen Preſſe: In der Pauſe des Samstag
nachmittag ½3 Uhr, auf dem Platz am Böllenfalltor, ſtattfinden=
den
Fußballſpiels Bühne-Preſſe zeigen die Damenabteilung
und die Jungathleten Ausſchnitte aus ihrem Trainingsbetrieb
(Medizinballgymnaſtik, Laufſchule uſw.). Die Mitglieder der
beiden Abteilungen werden daher nochmals aufgefordert, ſich
rechtzeitig zu der Veranſtaltung einzufinden.
Mitgliederverſammlung: Heute abend 8.15 Uhr
findet im Gaſthaus zur Krone Schuſtergaſſe, eine Mitglieder=
verſammlung
über allgemeine Vereinsfragen ſtatt.

Geſchäftliches.

Dorndorf, den edlen deutſchen Herrenſchuh, bringt auch
jetzt die Firma Bottina=Schuhgeſ. m .b. H., Darmſtadt,
Eliſabethenſtr. 34. Dorndorf=Schuhe ſind auch jetzt den heutigen
Preiſen angepaßt, während die Qualitäten die gleichen geblieben
ſind. Die Paßform und Eleganz ſind erſtklaſſig, man kann wohl
ſagen, daß es Qualitätsſchuhe von Ruf ſind. Beſichtigen Sie bitte
das Dörndorf=Fenſter bei der Firma Bottina, Darmſtadt, Eliſa=
bethenſtraße
34.

Wer mit jedem Pfennig rechnen muß, der benutze
die großen Sparmöglichkeiten im Total=Ausverkauf wegen voll=
ſtändiger
Geſchäftsaufgabe bei der Firma J. Rehfeld, Lud=
wigsſtraße
. Die Vorteile, die geboten werden, ſind ganz kolloſſal.
Es wird auf das heutige Inſerat der Firma verwieſen.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.

17.00:

18.20:
18.55:
19.30:
20.00:
20.50:

22.20:
22.45:

Freitag, 11. November
München: Nachmittagskonzert. Werke von Roſſini, Gounod,
Lanner, Lehar, Smetana u. a.
Dr. Buß: Geſpräch mit einem jungen Kaufmann.
Dr. Schleußner: Großbetrieb, Mittelbetrieb und Kleinbetrieb.
Dr. Preſtlengsgockel. Schwäbiſcher Schwank von R. Bader,
Barbaroſſa.
Reutlingen: Opern=Abend des Philharm. Orcheſters Stutt=
gart
. Soliſten: Moie Forbach (Sopran), L. Graveur
(Tenor).
Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport=
Langenberg: Nachtmuſik.

Königswuſterhauſen.

10.10:
15.00:
15.45:
16.00:
16.30:
17.30:

18.00:

18.30:
19.00:

19.20:
19.40:
20.00:

21.00:
21.10:

22.15:
22.30:
Anſchl.

Deutſche Welle: Freitag, 11. November
Leipzig: Schulfunk: Guſtav, Adolf in Erfurt. Lehrſpiel. V
Jungmädchenſtunde: Johann Strauß, der Walzerkönig.
Jugendſtunde: Praktiſches Naturforſchen.
Pädagogiſcher Funk.
Leipzig: Nachmittagskonzert.
Landgerichtsdirektor Dr. Lehmann: Deutſche und fremde Erb=
maſſe
im deutſchen Recht.
Alte deutſche Violinſonaten. Ausf.: Marie Luiſe Kömig.
Charlotte Kaufmann CCembalo).
M. Müller=Jabuſch: Weltpolitiſche Stunde.
F. G. Schmidt: Raubtiere und Dickhäuter vor Kamera
und Büchſe.
Dr. med. Scheumann: Die Schulfürſorge.
Zeitdienſt.
Köln=Deutz: Ausſchnitt aus dem Bunten Abend zu Gunſten
der Winterhilfe.
Tages= und Sportnachrichten.
Reutlingen: Opern=Abend. Philharm. Orcheſter Stuttgart.
Soliſten: Moje Forbach (Sopran), L. Graveur (Tenor).
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Waſhington: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht.
Tanzmuſik der Kapelle Barnabas v. Gecy.

Weikerbericht.

Der hohe Druck im Oſten hat ſich keilförmig über Deutſch=
land
ausgebreitet und hält die Störungstätigkeit im Weſten noch
von dem Feſtland zurück. Durch die in der Höhe vordringende
Warmluft kommt es zwar weiterhin zu verbreiteten Nebelbil=
dungen
, doch treten Niederſchläge vorerſt kaum auf, und zeitweife
wird der Himmel aufklaren. Die Temperaturen ſchwanken nachts
um den Gefrierpunkt.
Ausſichten für Freitag, den 11. November: Weiterhin neblig=
wolkig
, zeitweiſe auch aufklarend, trocken, Temperaturen wenig
verändert.
Ausſichten für Samstag, den 12. November: Fortdauer der herr=
ſchenden
Wetterlage.

Hauptſchrifileitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wiriſchaff: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Btild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Witiich ſämilich in Darmſſadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

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[ ][  ][ ]

Das deutſch=ſchweizeriſche Abkommen.
Sicherung gegenſeitiger Meiſtbegünſtigung durch verkragliche Abmachungen. Neutegelung der Zölle,
des Warenauskauſches und des Deviſenverkehrs.
Yorker Meldung, wonach Hoover beabſichtigt, ſeinen Nachfolger
bereits jetzt zur Mitarbeit heranzuziehen, wovon man ſich eine
Unſere Wirkſchaftsbeziehungen
Förderung der Löſung der großen außenpolitiſchen Fragen ver=

Zur Suldeld.

Das ſoeben in Bern abgeſchloſſene deutſch=ſchweizeriſche Ab=
kommen
über den gegenſeitigen Warenverkehr will die deutſch=
ſchweizeriſchen
Wirtſchaftsbeziehungen wieder auf eine geſicherte
Grundlage ſtellen, nachdem ſeit der Kündigung des deutſch= ſchwei=
zeriſchen
Handelsvertrages mit Wirkung vom 1. Februar d. J.
ein vertragsloſer Zuſtand zwiſchen beiden Staaten herrſchte. Das
Abkommen ſichert die bisher zwiſchen den Staaten noch beſtehende
Meiſtbegünſtigung durch vertragliche Abmachung. Das Ab=
kommen
ſieht weiter Zollherabſetzungen im deut=
ſchen
Tarif vor, die im weſentlichen die Herabſetzung des Zolles
für Schokolade auf den früheren Vertragsſatz, weiter Zollherab=
ſetzung
für Spachtelſpitzen, für Stickereien aller Art und für be=
ſtickte
Putzwaren, wie Kragen. Manſchetten uſw betreffen.
Weiter ſind u. a. die Zölle für Taſchenuhren, Uhrgehäuſe,
Uhrwerke und Uhren aller Art herabgeſetzt worden. Für Auto=
mobilteile
iſt die Verzollung als roh ſichergeſtellt, wenn ſie ledig=
lich
geglüht oder mit dem Sandſtrahlgebläſe gereinigt ſind. Die
ſchweizeriſchen Zugeſtändniſſe umfaſſen die Tarifierung von licht=
empfindlichen
Poſtkarten, von Werkzeugen, von pavierverſtärkten
Baumwollgeweben. Ferner iſt die Tarifierung von gerichtetem
Faſſoneiſen geregelt worden. Weiter ſind eine Reihe von Fahr=
radteilen
im Zoll herabgeſetzt worden und die Zölle für Wand=
und Standuhren, für Stiluhren und für Uhrgehäuſe neu geregelt
worden. Gleichzeitig mit dem vorliegenden Ab=
kommen
über den gegenſeitigen Warenaustauſch
ſind die früheren Vereinbarungen über den De=
viſenverkehr
für Waren und für Reiſen neu gere=
gelt
worden. Danach werden künftig neben der vorherigen
Genehmigung der Deviſenbewirtſchaftungsſtelle zur Verbringung
von Reichsmark bis zur Höhe von insgeſamt 700 RM. in die
Schweiz für Reiſezwecke auch Reiſeſchecks und Hotelgutſcheine des
Mitteleuropäiſchen Reiſebüros und des Schweizeriſchen Reiſe=
büros
ohne vorherige Genehmigung der Deviſenbewirtſchaftungs=
ſtelle
bis zur Höhe von 700 Mark zugelaſſen werden. Die Be=
ſtimmungen
über den erleichterten Deviſenverkehr für Waren ſind
im weſentlichen eine Wiederaufnahme der bisherigen Beſtimmun=
gen
. Danach wird der Schweizeriſchen Nationalbank ein Sonder=
konto
bei der Reichsbank eingeräumt, auf das deutſche Impor=
teure
, ſoweit ihr Deviſenkontingent zur Bezahlung von Einfuhren
aus der Schweiz nicht ausreicht, in Reichsmark bezahlen können.
Weiter ſind Vereinbarungen über die Kontingentierung deutſcher
Waren bei der Einfuhr nach der Schweiz getroffen worden, die
für eine ganze Reihe von Warengruppen insbeſondere für Möbel,
Wirkwaren, Poſamentierwaren Eiſenblechwaren, Kupferwaren,
Nähmaſchinen und Bleiſtifte nicht unerhebliche Erhöhungen der
Kontingente vorſehen. Das Abkommen tritt am 17. Novemher
vorläufig in Kraft. Seine Dauer iſt vorläufig bis zum 31. März
1933 begrenzt, es läuft jedoch von da ab im Falle der Nichtkün=
digung
automatiſch weiter. Das Abkommen wird dazu beitragen.
auf der einen Seite die Einfuhr ſchweizeriſcher Waren nach
Deutſchland, die durch die autonomen Zölle weſentlich gehemmt
war, erleichtern zu helfen. Andererſeits wird es namentlich durch
die Kontingentierungserleichterungen bewirken, daß ſich auch die
deutſche Einfuhr nach der Schweiz etwas freier bewegen kann.

Betliner und Frankfurker Effekkenhörſe.

In der Burgſtraße ſtand man geſtern recht ſtark unter dem

Eindruck des Verlaufes der vorgeſtrigen New Yorker Börſe. In

Europa hatte man allgemein damit gerechnet, daß der überwäl=
tigende
Sieg Rooſevelts von der Stock Exchange mit einer Hauſſe
beantwortet werden würde. Geſtern ſuchte man nach einer Be=
gründung
für die ſchwächere Tendenz Wallſtreets und neigte ver=
ſchiedentlich
zu der Annahme, daß die Tendenz von ſeiten der Ne=
publikaner
künſtlich beeinflußt worden ſei. Tatſächlich dürfte der
bevorſtehende Syſtemwechſel in den USA. allgemein zur Zurück=
haltung
gemahnt haben, ſo daß die durchaus natürlichen Glatt=
ſtellungen
nach den vorangegangenen drei feſten Börſen eben zu
einem Rückgang führen mußten. Das gleiche techniſche Moment
bewirkte auch in Berlin einen gewiſſen Rückſchlag, denn die Ver=
kaufsorders
des Publikums und der Spekulation waren keines=
wegs
beſonders umfangreich, und aus der deutſchen Wirtſchaft mel=
dete
man keine irgendwie ungünſtigen Entwicklungen. Trotz der
unverkennbaren Enttäuſchung und der im allgemeinen bis zu 2
Prozent, vereinzelt bis zu 3 Prozent niedrigeren Anfangsnotie=
rungen
war die Grundſtimmung nicht eigentlich ſchwach. Aller=
dings
löſten auch die Unruhen in Genf und Lauſanne und die da=
mit
zuſammenhängende Schwächeneigung in Zürich, die ſich hier
am Platze in einem Rückgang der Chade=Aktien um 6,50 RM. aus=
wirkte
Verſtimmung aus. Das Angebot in dieſem Papier belief
ſich allerdings nur auf 5000 Peſeten. Im Verlauf traten bei ſehr
ruhigem Geſchäft geringfügige Abweichungen nach oben oder unten
ein, deren Ausmaß nur bis zu ½ Prozent betrug. Auch am An=
lagemarkt
iſt die Kaufbewegung zum Stillſtand gekommen. Alt=
beſitzanleihe
, Reichsſchuldbuchforderungen, Induſtrieobligationen
und Pfandbriefe verloren bis zu 1 Prozent. Neubeſitzanleihe und
Schutzgebiete waren etwas beſſer gehalten, für Kommunalobliga=
tionen
und Reichsbahnvorzugsaktien waren ſogar anfangs noch
kleine Beſſerungen feſtzuſtellen. Später wurde es auch hier etwas
ſchwächer. Ausländer lagen weiter ſehr ruhig.

Die Frankfurter Börſe verlief ziemlich ruhig. Im all=
gemeinen
waren auch gegenüber der ſchon etwas abgeſchwächten
letzten Abendbörſe noch Kursrückgänge zu verzeichnen. Der Rück=

ſchlag wird als natürliche Reaktion auf die große Steigerung in
den letzten Tagen angeſehen. Das Publikum trat vielfach als
Verkäufer auf, auch die Spekulation ſtellte die in den Vortagen
genommene Ware wieder glatt. Trotz der matten New Yorker
Börſe und der vorliegenden Verkaufsaufträge war die Börſe zwar
ſchwächer, aber nicht nervös. Das Hauptintereſſe liegt am Renten=
markt
konzentriert, wo die verſchiedenartigen Gerüchte für eine

Halteeifeneide dis d Krgent Gbeichigs deren de Un=
ſätze
hier ziemlich gering. Für Kommunglobligationen beſteht
nach wie vor auch zu erhöhter Baſis noch Nachfrage. Offenbar iſt
man durch die Vorfälle in Frankfurt a. M. und Köln in der
Nichteinlöſung der Schatzanweiſungen geneigt, ſehr bald mit der
großen kommunalen Umſchuldung zu beginnen. Am Aktienmarkte
lagen JG. Farben 1 Prozent, Erdöl 7 Prozent ſchwächer, Scheide=

anſtalt blieben behauptet, Reichsbankanteile verloren ½ Prozent.
Stärker gedrückt Zellſtoff= und Kunſtſeidewerte, ſo verloren Wald=
hof
3½, Bemberg 2½. Aku 1 Prozent. Von Transportwerten
Reichsbahnvorzüge unverändert Hapag um 3. Nordlloyd 1½ Pro=
zent
ſchwächer. Am Elektromarkte verloren Siemens 1½ Schuckert
18, Lahmeyer 2½, Gesfürel 1½, Licht u. Kraft 1½, AEG. ½ Pro=
rent
. Am Montanmarkte büßten ein Buderus 1½, Gelſenkirchen
73. Mannesmann ½, Phönix ½, Rheinſtahl 1½, Stahlverein nach
unfänglich 8 Prozent Erholung wieder 1 Prozent. Kaliwerte
itwa 1 Prozent ſchwächer. Von Einzelwerten waren Brauerei=
ktien
immer noch geſucht, ſo waren Brauhaus Nürnberg plus=
plus
angeſchrieben. Südd. Zucker 1 Prozent höher, dagegen ver=
yren
Daimler 1, Holzmann 1½ Prozent. Im ſpäteren Verlaufe
er Börſe blieb der Aktienmarkt auf den ermäßigten Anfangs=
kurſen
behauptet. Der Umſatz am Rentenmarkt war ziemlich leb=
ſaft
bei gleichfalls widerſtandsfähigen Kurſen. Tagesgeld 3½
Prozent.
Bei nachlaſſender Geſchäftstätigkeit waren die Kurſe an der
Abendbörſe meiſt gut behauptet. Stark beachtet wird eine New

ſpricht. JG. Farbeninduſtrie eröffneten 8 Prozent höher. Elektro=
werte
lagen gut behauptet, desgleichen Montanaktien. Am Kunſt=
ſeidemarkt
waren Aku und Bemberg ½ Prozent feſter. Der Ren=
tenmarkt
war ebenfalls ruhig. Pfandbriefe und Liquidations=
pfandbriefe
etwas geſucht. Altbeſitzanleihe und ſpäte Schuldbuch=
forderungen
eine Kleinigkeit nachgebend. Im Verlaufe der Börſe
blieben die Kurſe meiſt knapp gehalten. JG. Farben ſchloſſen
95½ nach vorübergehend 96½ Prozent.

Von der Frankfurter Börſe. Vom 14. November 1932 ab
werden an Stelle der bisherigen Notiz für die 4prozentige Tür=
kiſche
konſ. Anleihe von 1890 mit Zinsſchein 1. 3. 1928 zwei No=
tizen
im amtlichen Börſen=Kursblatt eingerichtet: 4 Prozent Tür=
kiſche
konſ. Anleihe von 1820 einſchl. Erneuerungsſchein 1./14. 9.
1927, 4 Prozent Türkiſche konſ. Anleihe von 1890 einſchl. Er=
neuerungsſchein
1./14. 3. 1928.

Wirtſchafkliche Rundſchau.

Forderungen der Bankangeſtellten. Vertreter aus allen ſüd=
weſtdeutſchen
Bankplätzen waren dieſer Tage auf Einladung des
Deutſchen Bankbeamten=Vereins zu einer Schulungswoche in
Frankfurt a. M. verſammelt. Wichtige Fragen aus der Sozial=
verſicherung
und dem Arbeitsrecht wurden behandelt. Am letzten
Tage befaßte ſich die ſehr anregend verlaufene Konferenz mit
organiſatoriſchen und ſozialen Zeitfragen. Das einleitende Refe=
rat
hielt der Leiter der Schulungswoche, Gauvorſteher Decker,
deſſen richtunggebende Ausführungen großen Beifall fanden. In
der ſehr lebhaften Diskuſſion wurde u. a. verlangt, daß mit dem
Abbau im Bankgewerbe nunmehr Schluß gemacht werden müſſe.
Auch gegen das nervenzerrüttende Arbeitstempo, wurde prote=
ſtiert
. Die auch in den letzten Monaten vom Gau= und Zentral=
vorſtand
bewieſene Aktivität fand wärmſte Anerkennung. In
einer Entſchließung wurde eine Reihe von Forderungen erhoben.
U. a. wird ausreichende Unterſtützung aller Arbeitsloſen und
Heraufſetzung der Zeitdauer in der Arbeitsloſenverſicherung oder
Herabſetzung der Beiträge gefordert. Verlangt wird weiter Auf=
hebung
der durch Notverordnung in Kraft geſetzten lohnpoliti=
ſchen
Maßnahmen. Proteſt wird ſchließlich auch dagegen eingelegt,
daß die Bürgerſteuer nicht nur für 1933 fort erhoben wird, ſondern
darüber hinaus auch untragbare Prozentſätze feſtgelegt werden.
Auf das ſchärfſte müſſe eine Politik bekämpft werden, die den Er=

forderniſſen ſozialer Steuergerechtigkeit nicht Rechnung trage.
Ein neuer Plan zur Entlaſtung der Landesbank der Rhein=

provinz. Um die Landesbank der Rheinprovinz zu entlaſten und
wieder flüſſig zu machen, ſind bereits eine größere Zahl von Plä=
nen
ausgearbeitet und beſprochen worden. Ein neuer, von Staats=
kommiſſar
Weltzien entwickelter Plan unter Mitwirkung der Rhei=
niſchen
Sparkaſſen wurde geſtern in Köln in Anweſenheit des
Staatskommiſſars informatoriſch diskutiert. Es handelte ſich da=
bei
lediglich um eine Fühlungnahme. Beſchlüſſe wurden nicht ge=
faßt
. Nach dem vorliegenden Plan ſollen, die Sparkaſſen die
Schulden der Gemeinden gegen ihre Forderungen an die Landes=
bank
aufrechnen. Eine gewiſſe Ungleichheit ergibt ſich hierbei aber
dadurch, daß die Sparkaſſen teils geringere, teils höhere Forde=
rungen
an die Landesbank haben, als die Landesbank an die zu=

gehörigen Gemeinden, ſo daß die Vorausſetzungen für eine Eini=
gung
auf den Plan durchaus verſchiedenartig liegen. Im allge=

meinen neigt man aber zu der Auffaſſung, daß der Verrechnungs=
plan
angenommen werden dürfte. Vorerſt will man die Löſung
der übrigen mit der Sanierung der Landesbank zuſammenhängen=
den
Fragen abwarten.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darm=
ſtadt
. Neue Vergleichsverfahren. Oppenheim: Peter
Georg Friedrich gen. Fritz Reichardt jr., Kaufmann und Wein=
gutsbeſitzer
in Nierſtein. Vergleichstermin 29. November. Gießen:
Schaftſtepperei Bernhardt Süß. Vergleichstermin 28. November.
Offenbach a. M.: Fa. Richard Semüller Nachf., Inh. Auguſt Adam,
Fabrik feiner Ledertaſchen. Vergleichstermin 17. November. Seli=
genſtadt
: Kaufmannsfrau Johann Waag Ehefrau Margarete, ged.
Walter. Vergleichstermin 24. November.

Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 10. November 1932
ſich für Kupfer: November 41.75 (42.25), Dezember
(42,75), Januar 42.50 (43) Februar 43 (43.50), Mär
(43.75), April 44 (44.25), Mai 44.50 (44.75), Juni 45
Juli 45.25 (45.75) Auguſt 45.75 (46.25), September 46
Oktober 46.50 (47.25). Tendenz: ſchwach. Für Bleil

15.75 (16.50), Dez. 16 (16.50). Januar 16 (16.75). Februg
(17), März 16.50 (17.25), April 1675 (17.50). Mai 17
Juni 17.25 (18), Juli 17.50 (18.25), Auguſt 17.50 (18.50),
ber 18 (18.75), Oktober 18 (19). Tendenz: luſtlos. Für
frin d
November 21 (21.50) Dezember 21 (21.25) Januar 21.2
Februar 21.50 (22) März 21,50 (22.25), Apkil 21 75 (22.
hus des
22.25 (22.50), Juni 22.25 (22,75), Juli 22,50 (23). Augzuf en einas
(23.25), September 23 (23.50) Oktober 23.25 (23.75).
und drei
ſtetig. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Kle
Brief.
Produkienmärkke.
Mannheimer Produktenbericht vom 10. November.
inländ. (7677 Kilo) 21,7522, Roggen inländ. (72
17,2517,50, Hafer inländ. 1414,75, Sommergerſte inl
Nend
bis 20, Futtergerſte 17,5017 75, gelber La=Plata=Mais
zugsſchein mit Sack 17,5017,75, Soyaſchrot (Mannheimer gich die Tür
kat) prompt 10.5010,60, Biertreber mit Sack 10,7511, IAs unders
ſchnitzel loſe 8, Wieſenheu loſe 55,30, Rotkleeheu 55,30,
tte,
kleeheu 55,60, Stroh: Preßſtroh Roggen=Weizen
rmlich
Hafer=Gerſte 2,402,80 geb. Stroh Roggen=Weizen 2
Hafer=Gerſte 22,20, Weizenmehl Spezial 0 (neue Mahlat
Sack Nov.=Dez. 3030,50, Roggenmehl (6070 prozentig
mahlung je nach Fabrikat) mit Sack 22,7524 25 feine
kleie mit Sack 8 Erdnußkuchen 12. Tendenz: Während de
Getreide im Preiſe befeſtigt iſt, ſind die Offerten im Ausland0n
weiſe ermäßigt. Bei kleinem Verkehr verlief die Börſe in M Frau
Haltung.

Berliner Produktenbericht vom 10. November. Bei u
Geſchäft zeigte die Produktenbörſe heute wieder ein feſtere
ſehen. Die Landwirtſchaft iſt mit Angebot von Brotgetr/
genwärtig ſehr vorſichtig, ſo daß die Mühlen bei auftre
Bedarf für Weizen etwa 2 RM. höhere Preiſe bewilligen
auch am Promptmarkt iſt das Offertenmaterial mäßig,
die Staatliche Geſellſchaft nach wie vor Ware aufnimmt ve
ſich das Preisniveau um etwa 1 RM. zu beſſern. Am Lie
markt eröffnete Weizen bis 3,50 RM., Roggen bis 1,75 RM
die Verringerung der Reports für die ſpäteren Sichten iſt

Rialichte

auf das knappe Offertenmaterial in prompter Ware zurüchſr

ren. Für Weizen= und Roggenexportſcheine waren auch ſtgewillt, ſich

Preiſe zu erzielen, dagegen fehlt es am Mehlmarkte an ne

werten Anregungen. Die Forderungen für Weizenmehle ſi
verſchiedentlich erhöht, bleiben aber ſchwer durchzuholen,
mehl wird zu unveränderten Preiſen angeboten. Das Geſt
ſchränkt ſich in der Hauptſache auf die Deckung des Tagesh
Hafer liegt bei mäßigem Offertenmaterial ziemlich ſtetig
Gerſtenmarkt hat ſich die Situation nicht verändert. Ab
ſcheitern zumeiſt an der zu großen Spanne zwiſchen Forde
und Geboten.

56

Piehmärkke.

Darmſtädter Viehmarkt vom 10. November. Aufg
waren 11 Ochſen 16 Schweine, 146 Kälber, 8 Schafe. Die VeBlIcK
ſtellten ſich für Kälber auf a) 3539, b) 3034, c) 24
pro Pfund: Spitzentiere über Notiz. Marktverlauf: gekeupſ, ſich i
Frankfurter Viehmarkt vom 10 November. Aufgelſl v Herren
waren: Seit dem letzten Markt 105 Rinder, darunter 21 goe inu. auß
17 Bullen 52 Kühe und 15 Färſen, ferner 1016 Kälber, 450
und 600 Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendocha ) Gſchſt.
Kälber b) 3842, () 3437, d) 2833: Schafe al) 22
bis 21. c) 1417: Schweine b) 4144, c) 4044, d) Milklicn
Marktverlauf: Kälber ruhig; Schafe rege, geräumt: S
ſchleppend, ausverkauft. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfl Geſch.
5056, dito 2 4550: Bullenfleiſch 4652: Kuhfleiſch 2

dito 3 2535: Kalbfleiſch 2 5566: Hammelfleiſch
Schweinefleiſch 5962. Marktverlauf ruhig. Eingebracht
835 Viertel Rinder, 132 Kälber, 44 Hämmel und 39
Schweine.
Mannheimer Viehmarkt vom 10. November. Zufuh
Kälber, 14 Schafe, 27 Schweine, 944 Ferkel und Läufer.
für 50 Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Kälber b)
2) 3236, d) 2832; Schafe a2) 2227: Schweine nicht
Ferkel bis 4 Wochen 610, dito über 4 Wochen 1114,
1518 RM. pro Stück. Marktverlauf: Mit Kälbern flau,
ſtand: Schweine nicht notiert; Ferkel und Läufer mittel.

Berliner Kursbericht.
vom 10.November 1932

Deviſenmark
vom 10. November

Berl.Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban1

Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A.E.g.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Gektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt.
Deutſche Cont. Gas

75.

61.75
17.25
25.50
17.875
32.75

Reie
20.75

104.75
93.50

Me
Elektr. Lieſerung
f. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſtf.elektr. Untern
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Nöhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppe

e
68.50
95.
38.25
69.50
75.

37.875
55.25
02.
33.
54.50
37.625
40.50
35.

Kee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali /.
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

42.375
40.50
163.50
44.375
24.
105.
40.
18.
47.875
14.50
23.25
72.50
27.25
24.50

Helſingfor ?
Wien

Prag
Budapeſt
Sofigl
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yorl.
Belgien
Italien
Paris

Währung
00 finn. Mk.)
1o0 Schilling!
100 Tſch. Kr.
to0 Bengö
105 Leva
100 Gulden
1o0 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
S.Sta.
Pav. Peſo
Dollar
100 Belgo
100 Lire
100 Francs

224
51.95
12.465

2,057
169.23
70o.43
72,03
73.18
13.82
0.908
4.209
55.42
21.55
18.51

Rie

S.oss
Has
12,4as

3.083
169.57
70.55
72.17
73.32
13.36
0.9121
4.21
58.54
2u.59
16.55

Schweiz
Danzig
Japan
Rio de Janetrolt
Jugoſlawien
Portugal
Athen

Iſtambu
Kairo
Kanada

urugnah
Fsland.
Tallinn (Eſtl.)
Rigu

Währung
100 Frankenle
Soanien 100 Peſetas
100 Gulden
Yen
1 Milreis
100 Dinar
100 Escudos
100 Drachm.
türk. 4
L ägypt. 2
teanad. 2o 11.
1 Golopeſo
100 isl. Kr.
00 eſtl. Kr.
100 Lats

Ge
81. 6
34.8
81.959
(HillEd
42
12.31

Durmſtädter und Hariokarbane Surmfftaut, Iilane dee Brescner On
Frankfurter Kursbericht vom 10. November 1932.

Me
fülig 1. 4.34.
1. 4. 35 ...
1. 4. 36 ..
1.4 37..
1.4. 38...

6% Otich. Reichsan!
b.27
68
5½%Intern.,
6% Baden.. .....
6% Bahern.....
68 Heſſen ...b.29
6% Preuß. St. v. 2
62 Sachſen . v.27
6% Thüringenv.2,

Diſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4I= Ab=
löſungsanl
.. ...
Ltſche. Anl. Ablö.
ſungsſch. (Neub.

Deutſche Schuuge
bietsanleihe ....

6% Baden=Baden
6%Berlin. ...v. 2.
68 Darmſtadt . ..
3% Dresden .b.26
6%0 Frankfurt a. M.
Schätze, v. 29
6%
v. 26
6% Mainz .......
6% Mannheim v. 2
62 München: v. 29
6% Wiesbaden v.2
6% Heſſ. Landesbl.
6% Goldoblig
5½% Seſſ. Landes=
Ohp.=Bk.=Liquid.
4½% Kom.=Obl

90I.
85
86
75.25
71

90.5
75.25
74.75
78

8971,
68.5
66.5

54.75

6.6

6.5
58
62.5
55.5

69),

58.5
75.25
62.5

82.5
71.5

We
Pf.-Anſt. G. Pf.
6% Geldoblig.!

60 Landeskomm.=
Bk.Girozentr. für
HeſſGldobl. R.11
R.12
69 Kaſſeler Land.:
kredit Goldpfbr.
6% Naſ. Landesbk.
5½% -Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
4AuslSer.
Ser. 11
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..

6% Berl. Syp. Bi.
5½%nLiau.=Pfbr.
6% Frlf. Hyp.=Bk..
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
2 Frkf. Pfbr.=Bl.
5½% Lig. Pfbr.
6% Mein. Hyp.=Bk.
Lig. Pſbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bi.
5½% Lig. Pfbr.
6% Rhein. Htzp. Bk.
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblig
6% Südd. Bod.
Cred.=Bant ..
5½% Lig. Pfbr
6% Württ. Ohb.=B.

6% Dammler=Ben=
Ot. Linol. Werke
6 Mainkrw. v. 26

78.5

58).
60

78.5
81.5
79.25

52.5
73

80.75
84.25
66
80.5
86.5
79.5
82.75
83.75
89.5
80.5
86

87.5
88.5
81.25

60
79.5
78

Mitteld. Stahl
829 Ber. Stahlwerf
6% VoigteHäffner

J. G. Farben Bond=

5% Bocn. L.E.B.
L.Inveſt.!
5% Bula. Tab. b. 02
41,7 Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½½
420
4% Türk. Admin.
4% 1. Bagdad
4% Zollanl.
41% ungarn 1913
4½% 19141
420
Goldr.,
42
1910

4½Budp Stadtanl.
42Liſſabon .
42 Stockholm,

Aktien

Alg. Kunſtzüdeunie
A. E. 6. . ......
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauereil
Zelſtoff
Bemberg, J. P...
Berl. Kraft u. Licht!
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt
F. G.Chemie, Baſell
Chem.Werke Abert!
Chade ........."
Contin. Gummiw.

68.5
56.
69.25

96.5

10.25
10‟‟
10.75
5.6

2s

6.25
6.25
6.55
6.15

33.5
26
80

S6el,
33.25
73

29.75
55
107
40
49.5
53.75
129

104

Contin. Linoleum
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
Erböl
Di. Gold= n. Silber=
ſcheide
=Anſtalt
Linolwerk. Berl.
Dortm: Ritterbräu
Dyckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertAlrmaturfrb.
Hindrichs=Auffetm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Slamm
Genüſſe
Junghans ..
Kali Chemie. . ...
Aſchersleben

36
36.s
98

141.75
47.75
84
18.5
47

38
96I.

25
37.75
704.
28
26.5
168.5
52.5

37.5

65.5

12.75
Ay

97.75
16.5
102

Min Keneeh
glöcknerwerke ...
Knorr C. H.
Lahmeher & Co.
Laurahütte ....
Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt:
Mainz.Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansield Bergb.
Metallgeſ. Franki.
Miag, Mühlenbau.
Montecatini Maild.
MotorenDarmſtadt
Oberbedarf.
Bhönix Bergbau..
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen.
Elettr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan:
Roeder Gebr.
Rütgerswerte
Salzdetfurth Kall
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eiektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halste.
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard.
unterfranken.
Ber. Stahlwerke

32.75

195

54

357),

u

22,

168
75.5
672-

36.5
40.25

I6e
140.5
16
53.5
49

122
1135

80.75
24

We Miegnche
Boigt & Haeffner
Bahs & Freytag
Weſteregeln Kali.
Zelſtoff Waldhof=
Memel.

Allg. Dt. Credttanſt.
Badiſche Banl...
Bk. f. Brauinduſt.
Baher, Hyp. u. B.
Berl. Handelsgeſ.
Gypotherbl.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bank und Dise
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresoner Bant
Frankſ. Ban: ..
Hyp.=Ban!
Mein. Hhp. Ban!:
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Banl.
Südd. Bod.-Cr. Bk.
Württb. Notenbant!

A.-G. ſ. Vertehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. B3g
Hapag".
Nordo. Lloyzd.
Südd. Eiſenb.=Gei

Alltanz. u. Stuttg=
Verſicherung
.Verein. Verſt.
FrankonaRück u.M
Mannheim. Verſich=

Otavi Minen
Schantung Handel

[ ][  ][ ]

11. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 314 Seite 11

je beſaß den untrüglich ſicheren Blick dafür, ein
lämiſches Büfett von einem jüngeren Vierländer
Nwerſcheiden, oder ein zwar hübſche, aber künſtlich
ſurerfcheiden, oder eine zwar hübſche, aber künſtlich
udertjährigen Ulmer Madonna, und Herr Sommerfeld
ſtaßz des nicht gerade unmäßigen Gehaltes, das er gab, ſehr
ſteun mit ſeiner Gehilfin. Uebrigens waren ihre Kragen
o ſchmal geblieben, ſaßen auf netten, einfachen Woll=
zu
und es lag an Barbas innerem Gleichgewicht, daß ſie
4af ſeidenen oder halbſeidenen ſaßen. Dieſes Gleichgewicht
uch beſtehen, als ſich ihr Herz für Philipp Spoor ent=
er
auf ſeiner Wanderung durch die Berliner Büros ein
6jahr in der Nettelbeckſtraße 4 bei Gebrüder Grah, Kom=
ſohaus
des Weſtens, haltgemacht hatte. Wohl erkannte
fiaden etwas oberflächlichen Charakter, tollpatſchig, egoiſtiſch,
zhlärnt und dreiſt zugleich, aber dieſe Miſchung, durch innere
ſtigkeit gebunden, gefiel ihr gerade, und hätte Philipp
ſa:s verſtanden, ſtatt der mangelnden Erwerbsloſenunter=
Meine Firma mit kontinuierlichen Aſpekten für ſich zu ge=
ſe
ſo wäre Barba auch in gefühlsmäßiger Hinſicht mit
ndaſein nicht unzufrieden geweſen.
598 alles traf natürlich nur auf die Zeit vor jenem ſturm=
s
Abend in Sommerfelds Geſchäft zu. Von der Minute
Aich die Türe hinter Philipp Spoor hart geſchloſſen hatte,
Yales anders geworden.
zerſt hatte, ſo ſehr ſie ſich dagegen ſträubte, maßloſe Eifer=
/1 förmlich überrumpelt.
Fetſucht!
s lag näher? Was für einen Grund ſollte ein junger
haben, ſich vor ſeiner Geliebten ſo aufzuführen, einen
slank om Zaune zu brechen, die Türe hinter ſich zuzuknallen?
ſte Frau mußte dahinter ſtecken. Anderes war überhaupt
tnkbar! Das ſeltſam nach Abenteuern und verliebtem
eimuftende Tuch beſtätigte beinahe dieſe Annahme.
ie längerer ruhiger Ueberlegung begann Barba zu zwei=
licht
daß ſie daran ging, das Gefühl analyſieren zu
das im Zeitalter des Schlagwortes von der Freiheit
hlechter den etwas komiſchen Beigeſchmack erhalten hatte

zunühwer geſucht!
auc ü gewillt, ſich
ne 1002000
le ſyum Wein=Ge=
Mbeteiligen?
Re41P. 25 Gſch.*
A-Gukhab.

ſie gab es vielmehr unumwunden zu fand ſogar, daß es zur
bedingungsloſen gegenſeitigen Liebe gehöre , nein, ſie zwang
ſich einfach, es als unberechtigt abzutun. Nie bisher hatte ſie
Urſache dazu gehabt, nie Unruhe oder Verlegenheit oder Inter=
eſſeloſigkeit
bei Phil bemerkt, der ſich ſo ſchlecht verſtellen konnte,
nein, es mußte etwas anderes ſein. Warum ſofort mit aller=
weiblichſter
Logik ſich auf dieſe allzu naheliegende landläufige
Erklärung zu ſtürzen, warum gleich aus einem ſoliden Krach
eine Tragödie machen? Es war doch alles ſo entſchuldbar.
Phil war unglücklich über die dauernde Erwerbsloſigkeit, irgend=
eine
neue Enttäuſchung aus der Kette, die nicht abreißen wollte,
hatte plötzlich ſeine ſchlechte und gereizte Laune zum Platzen
gebracht. Gerade weil er niemals im Ernſt Worte dieſer Schärfe
gebrauchte, durften ſie nicht ſo ſchwer genommen werden, aber
ſtatt zu beruhigen, hatte ſie ihn noch geärgert mit dieſem alber=
nen
Tüchlein, das viel zu unwichtig war, um darüber zu dis=
putieren
. Selbſt wenn Sommerfeld es zehnmal als hochkünſt=
leriſche
Wachszeichenarbeit aus einer ſüdindiſchen Kulturepoche,
Siam oder Pamai=Yam erkannt und auf mindeſtens fünf bis
ſechs Jahrhunderte und ziemlichen Wert eingeſchätzt hatte! Welch
einfache Erklärung würde Phil dafür bereit haben, wenn ſie
ruhig darüber ſprachen, und wie nebenſächlich war es für ihre
Beziehungen, auf die ſo ein dummes Gezanke nicht den gering=
ſten
Einfluß haben konnte.
Schon am nächſten Morgen war Barba bereit geweſen, zu
vergeſſen oder wenigſtens zu verzeihen, nachtragen konnte ſie
ſowieſo nicht lange. Sie ſehnte den Abend herbei, da Phil, wie
immer kommen mußte und mit einem lauſefrechen Wort alles
wieder ins Geleiſe brachte. Der Abend kam Phil kam nicht.
Sie wartete den ganzen zweiten Tag, quälende Unruhe im
Herzen, wartete auf einen Brief, eine Karte, ein Wort durchs
Telephon der zweite Abend verging, nichts kam, kein Phil,
kein Brief, kein Wort.
An dieſem Abend erſt erlitt Barba den bitterſten Schmerz
ihres Lebens.
Wie ſie nach Hauſe gekommen war, wußte ſie kaum. Die
halbe Nacht ſaß ſie im dunklen Zimmer, tränenlos, ratlos. Auch
als ſie endlich ins Bett ſank, fand ſie keinen Schlaf über der
unabläſſig bohrenden Frage: Wie konnte Phil in dieſem ver=

ächtlichen, herzloſen Schweigen verharren?! Stundenlang dachte
ſie darüber nach, ob ſie ihn vielleicht zwei Jahre lang anders
geſehen hatte, als er in Wirklichkeit war, ob etwas Fremdes
in ihm exiſtierte, das ſie bisher nicht erfaßt hatte. Sie weigerte
ſich, es zu glauben, aber was blieb ſchließlich anders übrig?
Als der Morgen kam, dunkel und kalt, änderte ſich ihre
Stimmung. Den Gedanken, einfach zu ihm hinzugehen, wies
ſie ſchroff zurück. Nein, er hatte ſie grundlos beleidigt er
mußte zu ihr kommen. Langſam ſtieg ſchwerer, zäher Groll
in ihr auf, nicht frei von Wehmut, überſchwemmte ihr ganzes
Denken und machte ihr über Nacht ſchmal gewordenes Geſicht hart.
Sie ging ins Geſchäft, erledigte ihre Aufgaben wie ſonſt.
Herr Sommerfeld ſollte nichts merken, aber ſie war nicht bei
der Sache uneingeſtanden, aber unaufhörlich durchzittert von
entnervender Erwartung , etwas mußte kommen von ihm,
wenn nicht heute, dann morgen, ſo kann er nicht ſein, zum
Unrecht noch die Niedertracht fügen, etwas muß kommen, er
ſelbſt, ein Brief, ein Wort durchs Telephon zwei, drei, vier
Tage wartete ſie , und dann kam etwas!
Herr Sommerfeld, ein zerknitterter Sechziger, dem der
Staub von uralten Goldrahmen und zerſchliſſenen Gobelins den
Blick für andere als geſchäftliche Taxierungen getrübt hatte, und
deſſen Gehör vom ſtändigen Bohren des Holzwurms in dem
alten Kaſten ſtumpf geworden war, ſtellte am Morgen des
ſechſten Februartages feſt, daß ſeine Augen und Ohren doch
noch beſſer funktionierten, als er gewußt hatte. Er war noch
nicht von der Ladentüre bis zum Schachtiſch aus Zedernholz
und kaukaſiſchem Marmor gekommen, an dem einſt die große
Katharina vergebens die Soldaten und Offiziere zu meiſtern
verſuchte, mit denen ſie im Leben ſo glänzend fertig wurde,
als er ſtutzte. Wie ſah denn Barba Goering heute aus? Ihr
Geſicht war grau, wie zerfallen, ihre Augenlider rot und ge=
ſchwollen
, der Mund farblos und auch das Zittern ihrer
Stimme entging ihm nicht als ſie ſeinen Morgengruß erwiderte.
Was iſt denn mit Ihnen geſchehen? fragte er halb ärger=
lich
, halb erſchrocken, wie ſehen Sie denn aus?
(Fortſetzung folgt.)

gen. Anfr. u.
d. Gſchſt.

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Sonntag vorm. 11.15 Uhr Film-Morgenſeier . Unwiderrnflich letzte Wiederholung
Ein Film von Grie eben lan d=
Versansepbet und Geuennar. MEUICES AELIAS
Ein herrlicher Ufa-Kulturfilm von den Stätten der Antike u. dem Hellas von heute mit all geinen bunten romantischen Reizen
Vorverkanf an der Heliakasse.
Jugendliche zugelassen.

Hente und folgende Tage

Das ganze Theater drölnt vor
Lachsalven über die entz üekende

und kolzende Taxe

ANNV ONDRA

und den charmanten
Hermann Thimig

Ein Sensations-Tonfilm aus dem

Zirkus-Leben

AA Ne

Der Werdegang einer Berliner
Range in Paris, der Stadt der
Abenteuer.

Regie: Carl Lamae.
Anny Ondra mit der Tücke des Objekts

und den 1000 Widerwärtigkeiten des
Lebens im dauernden Streit ....."

Regie: Max Reichmann.
Der Film zeigt in sensationellen
Bildern das wechselvolle Schick-
sal
eines Zirkus-Clowns und
bietet in bewegter Handlung
einen interessanten Einblick in
die Welt der Manege.

LIEBE

UMIRORM

mit Ery Bos. Fritz Kampers,
Paul Heidemann,
Hans Jnnkermann u. v. a.

Alles verkehrt - und -doch rlchtig.
Im Beiprogramm:
Die neueste Uſa-Woche.

Dazu das reichhaltige
Beiprogramm.

Beginn: 3.45, 6.00, und 8.20 Uhr.

Beginn:
3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

Eine freudige Ueberraschung
ist dieser köstliche Militärschwank,
weil Harry Liedtke in seinem
bezaubernden unvacbahmlichen Charme
die Hauptrolle darin so entzückend spielt,
daß alles begeistert ist.
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Karten: Sonntag ab 11 Uhr an der
Kaſſe. Chauſſeehaus.

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Hessisches
D5

Landestheater

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11. November 1932

Kleines Haus

Eugen Onegin
Oper von Tschaikowsky
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Keine Vorstellung.

Samstag und Sonntag

am Woogsplatz.
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Metzelſuppe
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Was bieten die beiden Gaststätten
Hetel Bender
Georgenstraße 1½ und
Restaurant Bender

Elisabethenstraße 23

Miltagessen van 70 Pfg. an
in 6 bis 8facher Wahl.

Abend-Skammessen
von 60 Pfg. an
Abend-Tellergerichte:

(in
dert
orm u

erderSosser

Der schönste Großfilm aus dem son-
nigen
Süden der je gezeigt wurde.
Aus vlelen Presse-Urteilen:

Düsseldorfer Tageblatt: Wohl noch nie ist in
Dentschland ein Film gezeigt worden, der die
Wunder und Schrecken dieses lieblichen Paradieses
s0 zum Ausdruck gebracht hat. .

Zum ersten Mal in Darmstadt

FestAufführung:
am 12. und 13. November in der
Turnhalle am Woogsplatz.

Aufführungszeiten: 4, 6.15 und 8.30 Uhr.
Volkstümliche Preise.
(15673b

Festspiel Gustau Adoet

im Kleinen Haus des Hessischen Bandestheaters
am Samstag, 12. Nov., 19:50 Ahr und Sonntag,
den 15. November, 15.00 Ahr, und 19.30 Ahr.

Narten: Christian Arnold, am weißen TCurm, Cartus, Schul-
straße
, (0aitz, Glisabethenstraße.
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