Darmstädter Tagblatt 1932


10. November 1932

[  ][ ]

Ginzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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chentlich 2maligem Erſchelnen vom 1. Novembei

Jovember 2. Reichsmark und 20 Pfennig
Aiuegbühr, abgeholt 2. Reichsmark, durch die
wen. 2.20 Reichemart frei Haus. Poſibezugspreis
nich. ohne Beſtellgeld monatlich 2.,60 Reichemart.
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vien Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
En einzelner Nummern infolge höherer Gewall

den Bezieher nſcht zur Kürzung des
oriſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
ahne Verbindlichkeit für uns. Poſtiſcheckonto

demokratiſcher Wahlſieg in d. S.A.
Vernichkende Niederlage des bisherigen Präſidenken Hoover.
Ueberwälkigender Sieg des demokraten Rooſevelk. Vor dem Ende der Prohibikion.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenev Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 313 Donnerstag, den 10. November 1932. 195. Jah gang

21 mm dreite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 35 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmart Anzeigen von auswärte 35 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 50 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame=
zelle
3,00 Reiſchemarl. Alle Preiſe in Reichemart
1 Dollar 420 Mark. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strel uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Kabatt weg. Bankionto Deuſche Bani und Dorm=
ſtädter
und Nationalbant.

Rooſevelt gewählt.

New York, 9. November.
Hie geſtrigen Präſidentſchaftswahlen in Amerika haben dem
ſeigen Präſidenten Hoover, der ſeinerzeit unter der Parole
perity! Proſperity! gewählt worden war, eine ver=

hinde Niederlage gebracht. Sein Gegen=
dut
, der demokratiſche Gouverneur Frank=
). Rooſevelt, iſt als Sieger aus der
ſiichlacht hervorgegangen, an der ſich von
Billionen Wahlberechtigten nicht weniger
F2 Millionen Wähler beteiligt haben.
bſamt wurden 531 Wahlmänner gewählt,
enen allein 472 auf Rooſevelt und nur
ſi Hoover entfielen. Die Wahl Rooſe=
bedeutet
zugleich einen Sieg der Naſſen
ein eindrucksvolles Mißtrauensvotum
die Republikaniſche Partei, die Hoover=
rung
, und die Prohibition, unter deren
das Verbrecher= und Korruptions=
Hen in Amerika Triumphe feiern konnte.
Eimerikaniſche Volk in ſeiner überwiegen=
Nehrheit hat ſeiner Unzufriedenheit mit
Ferrſchenden Syſtem durch die Wahl Roo=
Fs ſpontan Ausdruck verliehen.
ver beglückwünſcht ſeinen ſeg=
reichen
Gegner.
Guver, der das Ergebnis der Wahl in
Heimatſtadt Palo Alto in Kalifornien
biete, hat unmittelbar nach der Be=
gabe
des Wahlſieges Rooſevelts an die=
lgendes
Glückwunſchtelegramm geſandt:
Eich beglückwünſche Sie zu der Gelegen=
Adie Ihnen geboten wird, dem Lande
hn zu können und wünſche erfolgreichſte
brungszeit.
Foo ſevelt, der die Wahlnacht mit ſeinen
iden im Hotel Baltimore verbrachte, und
en Wahlausgang abwartete, wurde, als
Sieg feſtſtand, von ſeinen Anhängern ſtür=
begrüßt
. Vor dem Hotel hatte ſich eine
Ae Menſchenmenge angeſammelt, die durch
nde Zurufe den neuen Präſidenten
Erſcheinen aufforderte. Bei ſeinem Erſcheinen wurden
Aevelt lebhafte Ovationen dargebracht. Als ſein Erfolg ein=
Yfrei feſtſtand, begab er ſich zur Ruhe.
der aus den amerikaniſchen Präſidentſchaftswahlen als
ei hervorgegangene Franklin Delano Rooſevelt iſt am
ſanuar 1882 in Hyde=Park im Staate New York geboren.
tein Neffe des ehemaligen Präſidenten Theodore Rooſevelt.
Koim er auf der Harvard=Univerſität ſtudiert hatte, beſuchte
er Jahre lang die Columbia Law School und wurde 1907
ehktsanwalt in New York. Schon früh wandte er ſich der
biik zu; im Jahre 1910 wurde er in den New Yorker Diſtrikt=
eit
gewählt. 1913 trat er aus dieſem aus, als er Aſſiſtent
Feiary im Marineamt wurde. In dieſer Stellung blieb er
Aend des Krieges und gehörte zu Ende des Krieges von
is September 1918 der Inſpektion der USA.=Streitkräfte
en europäiſchen Gewäſſern an. Vom Januar bis Februar
leitete er die amerikaniſche Demobiliſierung in Europa.
Fahre 1920 wurde er von den Demokraten als Vizepräſident
We reinigten Staaten nominiert. Seit 1928 iſt er Gouverneur
Sraates New York.
Vor 20 Jahren wurde Rooſevelt von einer Krankheit be=
N, die Lähmung an beiden Füßen im Gefolge hatte. Seine
ſind noch heute geſchient, ſo daß er ſich nur mit Mühe
ewegen kann. Trotz dieſer körperlichen Behinderung iſt
oex auf dem Gebiete des Sports außerordentlich aktiv. Er
Hach heute ein beachtlicher Schwimmer und betreibt mit
eoung den Segelſport. Daß er die außerordentlichen
nzen des Wahlkampfes trotz ſeiner ungünſtigen Geſund=
Ferhältniſſe ſo glatt durchgehalten hat, kann als ein Be=
ür
außerordentliche Energie gelten.

demokratiſch. Nach dem abſchließenden Ergebnis der Wahl er=
hält
die Wahlmänner=Verſammlung, die Anfang Januar den
Präſidenten endgültig wählt, 472 Anhänger Rooſevelts gegen=
über
59 Hooverleuten. Für den ſozialiſtiſchen Kandidaten
Thomas wurden etwa 350 000 Stimmen gezählt; die Zahl der
kommuniſtiſchen Stimmen iſt nicht nennenswert. Die Mehr=
heit
der Wähler gaben ihre Stimmen für Rooſevelt ab.

Demokratiſche Mehrheit auch im Senak
und im Repräſenkankenhaus.
are Republikauer haben eine der ſchwerſten Niederlagen
Mic, die ſie in der parteipolitiſchen Geſchichte der Ver=
e
u Staaten zu verzeichnen haben. Sowohl im Repräſen=
chaus
als auch im Senat werden die Demokraten über
autſolute Mehrheit verfügen.
em Gouverneur des Staates New York iſt
emokratiſche Kandidat Oberſt Lehmann erkoren
. Als Nachfolger Jimmy Walkers wurde
Lew Yorker Richter O=Brien zum Bürgermeiſter
N ew York gewählt.
Aid endgülige Verkeilung der Wahlmänner.
ſit fortſchreitender Veröffentlichung des Wahlergebniſſes
A der Sieg Rooſevelts in der geſtrigen Präſidentenwahl
her überwäl=
en
ſind nur ſechs Staaten

Franklin D. Rooſevelt.
Die demokratiſche Preſſe begrüßt den Sieg Rooſevelts und
betont, die Republikaner hätten ihre Niederlage verdient. Die
republikaniſchen Blätter bezeichnen das Ergebnis der Wahlen
als einen blinden Proteſt gegen die Wirtſchaftskriſe, die nur
durch die Zeit behoben werden könne. Der Wahlſieg Rooſevelts
führte auf dem Effektenmarkt zu Kursgewinnen bei allen
führenden Induſtrie=Werten.
Die Rückwirkungen der Wahl Rooſevells.
EP. New York, 9. November.
Der Sieg Roſevelts wird höchſtwahrſcheinlich eine radikale
Schwenkung der amerikaniſchen Politik zur Folge haben. Zunächſt
wird zweifellos die Prohibition aufgehoben werden, ſo daß zu=
mindeſt
der Verkauf von Bier und Wein wieder geſtattet ſein
wird. Neben radikalen Sparmaßnahmen in der
Verwaltung, beabſichtigt Rooſevelt durch eine Steuer
auf alkoholiſche Getränke, die 300 Millionen Dollar
einbringen könnte, einen Teil des beängſtigenden, Budgetfehlbe=
trages
der Vereinigten Staaten auszugleichen. Außerdem denkt
Rooſevelt daran, eine Umſatzſteuer vom Kleinhandel
zu erheben. Ein Problem, daß die größte Aufmerkſamkeit des
Präſidenten Rooſevelt finden wird, iſt die Arbeitsbeſchaf=
fung
für die 11 Millionen Arbeitsloſen.
Auf außenpolitiſchem Gebiet wird Rooſevelt die
von Hoover begonnene Abrüſtungspolitik fortſetzen. Wenn Rooſe=
velt
in der Zuſammenarbeit mit Europa auch nicht ſo weit gehen
dürfte, wie ſeinerzeit der Präſident Wilſon, ſo tritt er doch für
eine Verſtändigung mit den europäiſchen Ländern ein, unter der
Bedingung, daß die Vereinigten Staaten keine allzu engen Bin=
dungen
eingehen. Rooſevelt iſt ein Anhänger des freien
Warenaustauſchs zwiſchen den Völkern. Er denkt
ſicherlich nicht an einen vollſtändigen Abbau der Schutzzölle, aber
er wird vorausſichtlich verſuchen, auf dem Wege gegenſeitiger
Zugeſtändniſſe mit dem Ausland zu einer Ermäßigung gewiſſer
Zolltarife zu gelangen.
Von großer Bedeutung iſt der Sieg Rooſevelts im Hinblick auf
die kommende Weltwirtſchaftskonferenz. Rooſevelt wird wahr=
ſcheinlich
durch die Bedingung des Präſidenten Hoover, daß auf
dieſer Konferenz über die Zolltarife und Kriegsſchulden nicht ge=
ſprochen
werden dürfe, ſich keineswegs gebunden fühlen und ſich
bereit finden, an der Erörterung aller Fragen teilzunehmen, die
nun immer mit der Geſundung der Weltwirtſchaft unlösbar ver=
knüpft
ſind. Er hat ſich zwar in ſeinen Wahlreden gegen die voll=
ſtändige
Annullierung der Kriegsſchulden ausgeſprochen, aber er
hat ſtets betont, daß einer Reviſion dieſer Schulden die Tür ge=
öffnet
bleibe.

* Bürgerſteuer 1933.
Von
Dr. Gauß, Darmſtadt.
Die ſchon vor Jahresfriſt an dieſer Stelle vorausgeſagte
Fortentwicklung der Bürgerſteuer zur Gemeindeeinkommenſteuer
hat ſich beſtätigt. Mit dem Anwachſen der zur Hebung ge=
langenden
Steuerſätze iſt auch die ſteuerrechtliche Anpaſſung an
die Einkommenſteuer Hand in Hand gegangen. Das zeigt ſich
im Fortfall der Beſteuerung der Ehefrau und der Einführung
der Ermäßigungsvorſchriften zwecks Berückſichtigung der Lei=
ſtungsfähigkeit
der Steuerpflichtigen. Man wird ſich damit ab=
finden
müſſen, daß die Bürgerſteuer als ſtändiger Zuſchlag zur
Einkommenſteuer beibehalten wird. Es iſt hier nicht der Platz,
über die Art der Einführung der Steuer für 1933 zu ſprechen.
Das Reichsdiktat der Verfünffachung der Steuer, andernfalls
keine Wohlfahrtshilfe gewährt wird, vor allem aber die Ver=
ſechsfachung
, wie in Frankfurt, Köln, Koblenz, Düſſeldorf, oder
die Verſiebenfachung, wie in Leipzig und Dresden, oder gar
die Anordnung der Erhebung von 1100 Prozent, wie in
Ludwigshafen ſeitens der Kommunalaufſichtsbehörden wird ge=
wiß
zur Steigerung der Beliebtheit der Steuer nicht beitragen.
Die für das Recht der Bürgerſteuer 1933 maßgebenden Vor=
ſchriften
ſind enthalten in der Bürgerſteuerverordnung 1933
(Reichsgeſetzblatt S. 449) und in den dazu ergangenen Durch=
führungsbeſtimmungen
(Reichsgeſetzblatt S. 451). Es gilt
Folgendes:
Steuerpflichtig ſind alle am Stichtag, dem 10. Oktober
1932, im Gemeindebezirk wohnenden natürlichen Perſonen, die
am Stichtag das 18. Lebensjahr vollendet haben. Bisher mußte
das 20. Lebensjahr vollendet ſein. Bei Minderjährigen iſt jedoch
nur das ſelbſtändig zur Einkommenſteuer heranzuziehende Ein=
kommen
anzuſetzen, alſo eigenes Arbeitseinkommen. Etwaiges
ſonſtiges Einkommen wird mit dem Einkommen des Haus=
haltungsvorſtands
zuſammen veranlagt. Hausſöhne und Haus=
töchter
können ſteuerpflichtig ſein, wenn ſie im Betrieb oder
Haushalt eine Arbeitskraft erſetzen. Der Wert der gewährten
freien Station, von Kleidung, Taſchengeld uſw. wird dann
allerdings nur zur Hälfte als Arbeitseinkommen angeſehen.
Natürlich muß die unter Ziffer 6 aufgeführte Einkommens=
freigrenze
überſchritten ſein. Hausangeſtellte ſind gleichfalls
ſteuerpflichtig, wenn die Einkommensberechnung ergibt, daß die
Freigrenze überſchritten iſt. Ehegatten, ſoweit ſie nicht
getrennt leben, werden zuſammen mit demſelben Satz wie
Unverheiratete herangezogen.
II.
Befreit von der Steuer ſind Perſonen,
1. die am Stichtag vom Wahlrecht ausgeſchlofſen ſind oder
bei denen das Wahlrecht ruht. Ausgeſchloſſen ſind Perſonen,
die am Stichtag entmündigt waren oder unter vorläufiger Vor=
mundſchaft
ſtanden oder durch Richterſpruch die bürgerlichen
Ehrenrechte verloren haben. Wegen ruhenden Wahlrechts ſind
ſteuerfrei Mannſchaften und Offiziere der Wehrmacht, dagegen
nicht Militärbeamte.
2. Die am Fälligkeitstage Arbeitsloſenunterſtützung oder
Kriſenunterſtützung empfangen.
3. Die am Fälligkeitstage laufend öffentliche Fürſorge ge=
nießen
, insbeſondere Kleinrentner.
4. Die am Fälligkeitstage Renten aus der Sozialverſicherung
(Sozialrentner) beziehen, wenn ihr geſamtes Jahreseinkommen
900 RM. nicht überſteigt.
5. Die am Fälligkeitstage Zuſatzrenten nach § 88 Reichs=
verſorgungsgeſetz
erhalten, insbeſondere Schwerkriegsbeſchädigte.
6. Von denen anzunehmen iſt, nach den Verhältniſſen am
Fälligkeitstage, daß ihre geſamten Jahreseinkünfte im Er=
hebungsjahr
den Betrag nicht überſteigen, den der Steuer=
pflichtige
nach ſeinem Familienſtand im Falle der Hilfsbedürftig=
keit
als Wohlfahrtsunterſtützung in einem Jahr erhalten würde,
es ſei denn, daß ſie über 5000 RM. landwirtſchaftliches, Gruno=
oder
Betriebsvermögen haben.
7. Die laut Völkerrecht oder Staatsvertrag Anſpruch auf
Befreiung von perſönlichen Steuern haben. Ausländer zahlen
im übrigen Bürgerſteuer.
Hinſichtlich der Befreiungsvorſchrift, Ziffer 6, galt bisher
der feſte Betrag von 500 RM. Die neue Freigrenze iſt ver=
änderlich
, und es iſt anzunehmen, daß die Gemeinden die in
Frage kommenden Unterſtützungsſätze irgendwie veröffentlichen
werden. Für Lohnempfänger iſt auf alle Fälle vorgeſchrieven,
daß in den Steuerkarten der Betrag vermerkt werden muß, der
für den betreffenden Arbeitnehmer nach ſeinem Familienſtand
in Frage kommt.
Ermäßigt wird auf Antrag die Steuer bei Perſonen,
von denen anzunehmen iſt, daß ſie für das Kalenderjahr 1933
einkommenſteuerfrei ſein werden, auf den der Hälfte des niedrig=
ſten
Landesſatzes entſprechenden Betrag. Wer 1931 ſchon ein=
kommenſteuerfrei
war, von dem wird ohne Antrag nur der halbe
Bürgerſteuerbetrag angefordert, es ſei denn, daß landwiri=
ſchaftliches
, Grund= oder Betriebsvermögen über 10 000 RM.
vorhanden iſt. Ermäßigt wird die Steuer auf Antrag auch bei
Perſonen mit einem Einkommensrückgang 1932 zu 1931 von
mehr als 50 Prozent. Die Steuer wird um den Prozentſatz des
Rückgangs ermäßigt, allerdings bleiben 50 Prozent des Rück=
gangs
außer Betracht. Alſo bei 70 Prozent Rückgang wird die
Steuer nur um 20 Prozent geſenkt.
III.
Was die Steuerhöhe anlangt, ſo iſt der Landesmindeſt=
ſatz
unverändert. Bei der für Darmſtadt in Frage kommenden
Verfünffachung des Landesſatzes ergibt ſich folgende Staffelung:
Bis 4 500 RM. Einkommen
30 RM. Steuer
von 4501
bis 6 000 RM. 45
von 6 001
bis 8 000
60
von 8 001
bis 12000
90

12001 bis 16 000 120 16 001 bis 20000 150 20 001 bis 25 000 250 25 001 A bis 50 000 375 50 001 bis 75 000 750 75 001 bis 100 000 1500 100 001 bis 250 000 2500 250 001 bis 500 000 5 000 500 001 an 10000 [ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 313

Zugrunde gelegt wird das Einkommen des
Jahres 1931, weil die Veranlagung der Bürgerſteuer davon
hängig iſt, daß die Einkommenſteuerbeſcheide vorliegen. Das iſt
ein ſchwerer Nachteil der Steuer, zumal unter den heutigen
Kriſenverhältniſſen. Die unter II. am Ende aufgeführte Er=
mäßigungsmöglichkeit
iſt kein genügender Ausgleich für dieſe
Härte.
Bei der Feſtſtellung des Einkommens zum Zwecke der Ein=
ſtufung
in die genannten Steuerklaſſen ſind Werbungskoſten,
Sonderleiſtungen und ſteuerfreier Einkommensteil abzuziehen,
nicht dagegen Familienermäßigungen.
TV.
Die Erhebungsformen der Steuer ſind ähnlich wie
1931. Steuerpflichtigen, die 1931 Arbeitslohn erhalten haben
und daneben kein ſonſtiges Einkommen oder nicht mehr als
500 RM. gehabt haben, wird der geſamte Steuerbetrag auf
der Steuerkarte, alſo durch Lohnabzug angefordert. Ein Be=
ſcheid
kommt nicht in Frage. Pflichtige, die 1931 keinen Arbeits=
lohn
erhielten, die aber veranlagt worden ſind, erhalten einen
beſonderen Beſcheid. Steuerpflichtige, die neben Arbeitslohn
ſonſtiges Einkommen von mehr als 500 RM. gehabt haben
ſofern infolge des ſonſtigen Einkommens eine höhere Steuer,
als ſich aus dem Arbeitslohn allein ergeben würde, begründet
wird zahlen die Steuer ſowohl auf dem Wege des Lohn=
abzugs
als auf Grund eines zuſätzlichen Beſcheids. Von den
nicht genannten Pflichtigen wird die Steuer durch öffentliche
Bekanntmachung angefordert.
Berechtigte Klagen hinſichtlich der Zuſtellung der Steuer=
karten
ſind inſofern erhoben worden, als die Karten ſehr oft
nicht den Pflichtigen ſelbſt, ſondern dritten Perſonen, etwa
dem Hausperſonal ausgehändigt worden ſind. Mit der den
Gemeinden auferlegten Wahrung des Steuergeheimniſſes iſt
dieſes Verfahren nicht vereinbar. Denn aus der Steuerkarte
iſt die Höhe des Einkommens unſchwer zu errechnen. Bedauer=
licherweiſe
beſtimmen die Durchführungsbeſtimmungen, daß es
einer verſchloſſenen Zuſtellung der Karten nicht bedarf. Hier
wird am verkehrten Platz geſpart.
V.
Während die Bürgerſteuer 1930 in zwei, die Steuer 1931 in
ſechs, bzw. 12 Zahlungsterminen zu entrichten war,
ſind die Ziele der Steuer 1933 auf das ganze Jahr ausgedehni.
Soweit die Steuer durch Lohnabzug erhoben wird, iſt ſie bei
Monatslohnempfängern am 10. jedes Monats fällig und bei
der nächſten Zahlung einzubehalten. Bei Wochenlohnempfängern
iſt ſie am 10. und 24. fällig (im Dezember am 28.) und bei der
nächſten Zahlung einzubehalten. Soweit die Steuer in ihrem
Geſamtbetrag auf Grund eines Beſcheids erhoben wird, ſind
die Steuertermine der 10. Februar, Mai, Auguſt und November,
ſoweit ſie auf Grund zuſätzlichen Beſcheids erhoben wird, ſind
die Termine für dieſe Zahlungen der 10. Februar und der
10. Mai. Wo die Steuer durch öffentliche Bekanntmachung er=
hoben
wird, ſind die Termine wiederum 10. Februar, Mai,
Auguſt und November.
VI.
Empfangsberechtigt iſt die Gemeinde, in deren
Bezirk der Pflichtige am 10. Oktober 1932 gewohnt bzw. ſeinen
gewöhnlichen Aufenthalt gehabt hat.
Die Arbeitgeber haben die einbehaltenen Beträge binnen
folgender Friſten an die Gemeindekaſſen abzuführen. Wenn die
Gemeinde der Betriebsſtätte die Steuer anfordert, für Lohn=
zahlungen
zwiſchen dem 1. und 15. des Monats bis zum 20. des
Monats, für Lohnzahlungen vom 16. bis Ende am 5. des nächſten
Monats. Sind in der erſten Hälfte nicht mehr als 200 RM.
einbehalten worden, ſo iſt ebenfalls erſt am 5. des nächſten
Monats abzuliefern. Das Gleiche gilt, wenn eine andere Ge=
meinde
als die der Betriebsſtätte die Steuer zu erhalten hai.
Bezüglich der ſtrafrechtlichen Vorſchriften und der Haft=
barkeit
des Arbeitgebers gilt dasſelbe wie bisher. Desgleichen
hinſichtlich der Mitwirkung der Finanzämter bei der Lieferung
der Steuerunterlagen und bei der Außenkontrolle.

Die Aufnahme des Bahlergebniſſes in Berlin.
Im Auswärtigen Amt hat man ſich am Mittwoch vormittag
ſehr eingehend über die Präſidentſchaftswahl in den Vereinigten
Staaten unterhalten. Der erſte Eindruck in der Wilhelmſtraße
geht dahin, daß der außenpolitiſche Kurs der nordamerikaniſchen
Union kaum weſentlichen Aenderungen unterworfen werden
dürfte. Die Wahlprogramme Rooſevelts und Hoovers haben ſich
auf den Gebieten des Schuldenproblems, der Abrüſtung und des
Kelloggpakts nahezu gedrängt. Auch Rooſevelt iſt Gegner der
Schuldenſtreichung. Es verdient vor allem unterſtrichen zu wer=
den
, daß Hoover ſchon ſeit langer Zeit mit einem Mann des
neuen Präſidenten, mit Normann Davis, einem Demokraten, auf
das engſte zuſammenarbeitet, der die Vereinigten Staaten auf
der Genfer Abrüſtungskonferenz vertritt. Man muß natürlich
abwarten, ob Hoover überhaupt die Abſicht hat, noch außenpoli=
tiſche
Entſcheidungen zu fällen.

Die Zeit der bunken Bäume.
Von Wilhelm Michel.
Man ſollte immer mit den Jahreszeiten gehen; nicht nur in
der Kleidung und im Eſſen, ſondern mit dem ganzen inneren
Menſchen. Man ſollte auf den Takt der Jahreszeiten horchen,
wie man beim Tanz auf die Muſik horcht, nicht allein mit dem
Ohr, ſondern mit dem ganzen Körper. Man ſollte im Sommer
unbekümmert und wolkenhoch daherleben, weit in die langen
ſchönen Abende hinein. Man ſollte im Herbſt transparent wer=
den
für eine ſpäte Heiterkeit; man ſollte etwas ſchwermütig ſein,
man ſollte ſelbſt ein bißchen verwelken und verzweifeln, weil
doch rund herum die Blätter verwelken und von den Bäumen
fallen. Im Winter ſollte man nach innen gehen und herzhaft
mit dem Geiſte leben, weil er ja das Einzige iſt, was uns
bleibt, wenn uns die Natur zurückſcheucht. Dann im Frühling
ſollte man wieder hervorgehen wie ein junger Gott und ſich in
Himmelsbläue und Erdweite hinaus verſchwenden, daß es eine
Art hat.
Ein bißchen verzweifeln ſollte man im Herbſt, habe ich ge=
ſagt
aber damit iſt freilich die wunderbarſte Art von Ver=
zweiflung
gemeint, die es gibt. Eine Verzweiflung mit fröh=
lichem
Herzen, die im Kern nichts anderes iſt als das vollſte
und reichſte Gefühl des Lebens. Es regnet welke Blätter. Aber
welch ein Schwall des Entzückens flirrt von ihnen in die Welt!
Unter den Ulmbäumen, unter den Linden geht man wie durch
einen umhergeſtreuten Nibelungenhort, durch lauter Gold und
Rot. Man geht durch heruntergefallenes Sonnenlicht, und oft
kann man ſehen, wie dieſes am Boden liegende Licht die Men=
ſchengeſichter
von unten her anleuchtet und einen warmen Schein
über ſie wirft. Ahornblätter kann man ſehen, die rot geflammt
oder getigert ſind; andere, die ſchwarz gefleckt ſind wie ein
Pantherfell, und die ſchönſten ſind die, die vorn die Farbe alten
Goldes tragen und auf der Rückſeite ein Altroſa, das fein wie
mit Paſtellkreide aufgemalt iſt.
An den Kaſtanienbäumen ſind die dicken Stämme grasgrün
bebilzt, die Aeſte ſteigen ſchwarz wie Ofenrohre hinauf in die
gebauſchten, goldenen Laubwolken. Es gibt Bäume in ſchwarz
und Gold, Bäume in grün und rot, und auch ihre Formen
haben ſich verändert; einige ſind mächtig volle, ſtarrende Geſtal=
ten
geworden, andere haben ſich zu zarten, rauchigen Geſpenſtern
verflüchtigt. Ueber die Wälder, die man von den Höhen über=
blickt
, iſt es hingefahren wie eine ſengende Flamme und hat
die meilenweiten Buchenforſte in braun, in rot und gelb ver=
zaubert
. Ein Gedicht für ſich ſind die herbſtlichen Birken weri,
um die jetzt goldene Geſpinſte hängen; auch die Kirſchbäume in
den iriſierenden Glasfarben ihrer Blätter; auch die Lärchen,

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 10. November 19/

Vom Tage.

Die Oberſtaatsanwaltſchaft Lübeck hat in Verfolg des gegen
den Regierungspräſidenten Boehmcker anhängigen Strafverfahrens
wegen Amtsmißbrauchs am 8. ds. Mts. beim Oldenburgiſchen
Landtag die Aufhebung der Immunität des nationalſozialiſtiſchen
Abgeordneten Regierungspräſident Boehmcker beantragt.
Wegen Differenzen mit ſeiner Kammerfraktion iſt der natio=
nalſozialiſtiſche
Präſident der Landwirtſchaftskammer Oſtpreußen.
v. Buttlar, zurückgetreten.
Der frühere ſozialdemokratiſche Reichstagspräſident Löbe hielt
geſtern auf dem holländiſchen Sender Hilverſum eine Rundfunk=
anſprache
über das Thema: Der 9. November und die Arbeiter=
klaſſe
, in der er ſich darüber beſchwerte, daß ſein Vortrag von der
Deutſchen Welle in Anbetracht der geſpannten politiſchen Lage
als nicht opportun abgelehnt worden ſei.
Der Landwirtsſohn Stilo aus Bomſt war an einer unüber=
ſichtlichen
Grenzſtelle bei Bomſt vor einiger Zeit auf volniſches Ge=.
biet geraten und von den Polen feſtgenommen worden. Man be=
ſchuldigte
ihn der Spionage. Das Poſener Standgericht verurteilte
Stilo zu fünf Jahren Zuchthaus.
Die Rede des Reichskanzlers findet in allen Pariſer Morgen=
blättern
größte Beachtung und wird nach ausführlicher Wieder=
gabe
größtenteils wohlwollend beſprochen, und zwar beſonders von
der Ere Nouvelle, dem Blatt Herriots.
Lord Rothermere fordert in der Daily Mail die Reviſion
der Friedensverträge und tritt beſonders für eine Rückgabe des
Korridors an Deutſchland ein.
Die Gattin Stalins, Nadia Alliluiewa, iſt geſtern geſtorben.
Sie war die zweite Frau des Sowjetdiktators.

Die Borbereikung der Welkwirtſchaftskonferenz.

EP. Genf, 9. November.
Der Vorſitzende des Vorbereitungs=Ausſchuſſes für die

Londoner Weltwirtſchafts= und Finanz=Konferenz, der Holländer
Trip, erklärte heute vor der internationalen Preſſe, das Ge=
ſpräch
über die zahlreichen internationalen Wirtſchafts= und
Finanzprobleme werde eine wertvolle Grundlage ſchaffen, auf
welcher die Sachverſtändigen der verſchiedenen Länder in den
nächſten Monaten weiterarbeiten könnten. Man hoffe, daß bis
zur zweiten Tagung des Ausſchuſſes, deren Zeitpunkt erſt ſpäter
vom Völkerbundsrat feſtgeſetzt werde, gewiſſe, beſonders wichtige
Probleme der Weltwirtſchaft einer Regelung nähergebracht
ſeien. Auch auf deutſcher Sekte beurteilt man
das Ergebnis der Beratungen nicht ungünſttg,
da einige Staaten ihren bisherigen intranſigenten Standpunkt
weitgehend gemäßigt haben.
Die beiden Berichte über die finanziellen und wirtſchaft=
lichen
Fragen, mit denen der Ausſchuß den erſten Teil ſeiner
Beratungen abſchließt, werden nunmehr den Regierungen zur
näheren Prüfung übergeben.
Das Büro der Abrüſtungskonferenz beſchäftigte
ſich heute mit dem Verbot des chemiſchen und des bakteriolo=
giſchen
Krieges, das in der Entſchließung vom 23. Juli d. J.
ausgeſprochen wurde. Es kam dabei zu einer ergebnisloſen
Auseinanderſetzung über die Frage, ob auch die Verteidigungs=
mittel
gegen chemiſche Waffen, d. h. alſo die Gasmasken, ver=
boten
werden ſollten. Man kam ſchließlich überein, die gange
Frage noch einmal an den Berichterſtatter zurückzuverweiſen.

im Greifswalder Landfriedensbruchprozeß. ſiestu
Greifswald, 9. NovemEit
Nach 14tägiger Verhandlung wurde im Greifswalder 2
friedensbruchprozeß das Urteil gefällt. Der Verhandlung
die Zuſammenſtöße zwiſchen Kommuniſten
Nationalſozialiſten am 17. Juli vor den Baracken an
Loitzer Landſtraße zugrunde, bei denen drei Natioy
ſozialiſten getötet und mehrere verletzt m
den. Das Schwurgericht verurteilte die Hauptangeklagten.
beiter Peters und Behrens, wegen ſchweren LandfriedensEu
in Tateinheit mit Gewalttätigkeiten und Waffenmißbrauch
10 Jahren Zuchthaus, den Barackenbewohner Simſch zu acht
ren Zuchthaus und die Arbeiter Dreſpe und Tennert zu ſechs
fünf Jahren Zuchthaus. Zehn Angeklagte erhielten Gefän

ſtrafen von einem Jahr ſechs Monaten bis herab zu drei
ten. Sieben Angeklagte wurden freigeſprochen.

Beginn des Bremer Sprengſtoffprozeſſes

hei der
bad

Vor dem Bremer Schwurgericht begann die auf mecazt in unte
Tage berechnete Verhandlung gegen die Kommuniſten, di/ koßzuert gelter

10. Juli dieſes Jahres im Vorort Grambke das Bombenat un Begebung
gegen Nationalſozialiſten ausführten, bei dem der Polize=ſehäſtigut
wachtmeiſter Talle getötet wurde. Der Hauptangeklagte Fiznder letzt
gibt die Tat zu. Er will im Mai d. J. einen anonymen Aup.
mit einem Bombenherſtellungsrezept erhalten haben, wonah gie ieht vorl
mehrere Bomben anfertigte. Die Bombenexploſion will eiſa Voche ger
probeweiſe veranſtaltet haben, während nach den Ausſage erm 600 M
übrigen Angeklagten in Grambke eine Aktion geplant. w Uhn duch die

Blulige Zuſammenſtöße in Genf.
in Milikär. Bisher 3 Toke, 45 Berleßte.

Die Union Nationale, eine erſt vor kurzem in Genf ge=
gründete
bürgerliche Partei, veranſtaltete am Mittwoch abend in
den Sälen des Plain=Palais eine Verſammlung, um öffentlich
Beſchwerde zu führen gegen die Nationalräte Nickel und Dicker.
Unterdeſſen ſprachen auf der Straße die Nationalräte Nickel und
Trorchet zu einer großen Menge. Gegen 21 Uhr wurde von der
Menge die Abſperrung durchbrochen, ſo daß die Polizei ein=
griff
. Die Demonſtration artete in einen kleinen Aufſtand aus.
Als eine Kompagnie der Infanterie=Rekrutenſchule auf Erſuchen
der Polizei eintraf, wurden die Soldaten angegriffen. Zahl=
reiche
Rekruten wurden in die Menge hineingeriſſen und ge=
ſchlagen
. Die Gewehre wurden ihnen abgenommen und auf dem
Boden zerſchlagen. Die Soldaten zogen ſich nach dem Boulevard
Pont d Arve zurück und ſchoſſen, als ſie ſich umzingelt ſahen,
mit Maſchinengewehren. Die Erregung ſteigert ſich immer noch
und Laſtwagen mit Maſchinengewehrabteilungen werden heran=
geführt
. Die Sanitäter bringen zurzeit die Verletzten in die
Krankenhäuſer. Bis jetzt ſind 3 Tote und 30 Verletzte, unter ihnen
viele Schwerverletzte, feſtgeſtellt. 15 verletzte Soldaten wurden in
das Militärlazarett eingeliefert.

Weinen langf
Zwei Jahre Zuchkhaus für Transportgefährdihen Gemeind
Mahrtsunterſt
Berlin, 9. Novemb /
Irs Thema
Das Berliner Sondergericht verhandelt ſeit Dienstag ½ Pechſelinat
Straftaten, die beim Berliner Verkehrsſtreik begangen wuika der Arbei
Am Mittwoch nachmittag hatten ſich die Schloſſer der BVG. fm Program=
fred
Zander und W. Löſche ſowie der Arbeiter Paul Bratergſe, n Arbeit
dafür zu verantworten, daß ſie in der Nähe des Treptowerſon Unfang
pots am 4. November vorüberfahrende Straßenbahnwagen =lionen=Ak=
Steinen beworfen hätten. Zander und Löſche waren geſtän, on den ört
Bratengeier beſtritt ſeine Mitwirkung. Polizeibeamte bektzon die ſch.
ten aber, daß ſie ihn werfen geſehen hätten. Sämtliche Ange 1sn mtürlich
erhielten wegen vollendeter Transportgefährdung je zwei M auch für
ſechs Monate Zuchthaus. Auch der 27 Jahre alte Packer
Hoffmann erhielt wegen des gleichen Delikts zwei Jahre
gewinnt
haus.
Ko
Bombenfund am Kieler Gerichtsgefängnis
hon
Kiel, 9. Novemb A/lue noch recht
In den frühen Morgenſtunden nahmen Polizeibeamte iuße, wie ſich
Umgebung des hieſigen Gerichtsgefängniſſes einen Mann feſ,/iiais ber
ſich durch ſein Verhalten verdächtig gemacht hatte. Bei de
ſuchung des Geländes fanden die Beamten einen Sprengki
der fertig zur Zündung war. Seine Exploſion hätte wegerMll A0500
beſonderen Gefährlichkeit des verwendeten Sprengſtoffes or
Unglück verurſacht.

Anſchlag auf die Fernleikung der Reichselekkront

Der Berliner Polizeipräſident teilt mit: In der Wuhlhc lieſe Vierte
längs der Bahn Karlshorſt-Köpenick, wurde am Dienstag weil. Sie
mittag ein Anſchlag auf die den Reichselektrowerken geſchin zu bauer
Fernleitung entdeckt. Durch eine Sprengſtoffladung wollte A e: Froſt
den Maſt dieſer Leitung umlegen, um dadurch den Verkebeßir
der Bahn und die Lichtverſorgung unmöglich zu machen. die
Anlage läßt klar erkennen, daß als Täter nur fachkundige Mn
in Frage kommen können.

Der Eukiner Bürgermeiſter Dr. Skoffregen

Unter Führung des Staatsminiſters Päkuly traf am Dien
abend eine oldenburgiſche Regierungskommiſſion in Euti
die längere Zeit mit dem ſeines Amtes enthobenen B
meiſter Dr. Stoffregen verhandelte. Zum Schluß der
ſprechung wurde dem Bürgermeiſter mitgeteilt, daß die
fügung der Amtsenthebung vom oldenburgiſchen Miniſt
aufgehoben ſei. Bürgermeiſter Dr. Stoffregen bleibt
im Amt.

d

die in ſattem Gelb ſchraffiert an den Hängen ſtehen und
ſprechender verwelken als jeder andere Baum.
Faſt noch beſſer als im freien Land verſteht man den Herbſt
in den großen alten Parken, etwa im Kranichſteiner Park bei
Darmſtadt, oder im Schwetzinger Schloßgarten oder im
Nymphenburger Park bei München. Da liegen Waſſerbecken, in
Stein gefaßt, und alte Kaſtanien hängen ihre Zweige in die
Flut. Himmel und Laubwerk ſpiegeln ſich im Waſſer, und eine
weiße Bank ſteht bereit, daß man verweilen und im Träumen
ein wenig zum Dichter werden kann. Die Marmorbilder von
verſchollenen Göttern und Helden zeigen erſt im Herbſt ihren
Sinn. Sie ziehen die Gedanken ins Vergangene und laſſen die
Bewegung zum Verklingen und Verdämmern, die in der Natur
draußen iſt, auch im Geiſt widerhallen.
Was iſt es mit dieſer herbſtlichen Schwermut? Man ge=
ſtattet
ſich einen erlauchten Lebensverdruß. Man gaukelt ſich vor,
wie ſchön es wäre, irgendwie auf muſikaliſche Weiſe in der Welt
zu verſchwinden, ſich vom fallenden Laub einer Linde zudecken
zu laſſen, wie es Eichendorff in einem Gedicht ſich erträumt,
oder mit den Wolken auszuwandern ins Nirgendwo, ins Jugeno=
land
, weit in eine zeitloſe, goldene Fülle, die ebenſo viel Aehn=
lichkeit
mit dem Paradies wie mit dem Tode hat. Aber mitten
in dieſer Schwermut ſchmeckt einem das Leben beſſer als je.
Man iſt ſo gut in ihr aufgehoben wie in einem warmen, dunk=
len
Mantel. Denn in dieſer Herbſtſchwermut ſteckt als Kern
der goldenſte Leichtſinn. Man kann aus Eichendorffs Liedern
hören, wie gerade das dichteſte Lebensgefühl ſich als Schwermut
verkleiden kann, und ebenſo bei Clemens Brentano, der aus
ſeinem echt rheinländiſchen, romantiſchen Herzen heraus den
Vers geſchrieben hat: Freude ſingt, was Leid gelitten / Schweres
Herz hat leichten Sinn.
In der Tat, dieſe Herbſtſtimmung iſt nichts anderes als das
Durchſcheinendwerden des Menſchen für das größere Leben der
Natur. Die Wolken jagen warum ſollten wir nicht mit ihnen
ziehen? Die Blätter fallen, es duftet welk aus jedem Garten
und von jedem Waldweg warum ſollen wir nicht an die
ſchönen Dinge denken, die vergangen ſind, an die Kindheit oder
an frühe Liebe? Und warum ſollen wir dabei nicht leichtſinnig
ſein wie der Wind, der unbekümmert daherfährt, und wie die
Bäume, die ihren ganzen Schmuck fliegen laſſen?
Der Herbſt iſt die Jahreszeit einer großen Durchleuchtung.
Die klaren Herbſttage bei hoher Luft und voller Sonne bringen
die Stunden der höchſten Fülle im Jahr aber einer Fülle,
durch die geheim ſchon etwas Höheres und Geiſtiges glänzt, wie
in den Shakeſpeareſchen Märchenſpielen, wo alles ſchwermütig
und doch leichtſinnig iſt und wo ein Weltheimatgefühl ſich aus=
ſpricht
, das die vorangegangenen Tragödien nicht gekannt haben.
Wenn es im Herbſt Himmelsbläue gibt, ſo iſt ſie das Schim=

merndſte, das Unwahrſcheinlichſte an Licht, was ſich im On
Jahr am Himmel ereignet hat.
Aber auch die Sturmtage und die Regentage im Herb!
ein Feſt für ſich. Umſauſt, umbrauſt geht man durch die Wäh
kalt und rot ſind die Wangen, aber im Herzen iſt ein riſſt
Mut. Der Herbſtſturm meint es ernſt, er faßt uns im Ni
daß wir wie mit Segeln vor ihm daherfahren. Er rauſch!
durch die Wipfel mit und ruft ein ſtarkes, weitgewann)ſt
Wort in die Welt. Darin iſt eine Kühnheit und ein taſſt
männlicher Sinn. Wie ſchön geht es ſich mit dieſem Wüg=
die
Herbſtabende, die am Himmel geſchmolzenes Gold aus?
ten und weite grüne Glasſcheiben zwiſchen rotglüle
Wolkenrändern! Da kann der Mond als ein ſilbernes
Heraldik über einem ausgezackten Tannenwäldchen im Spü
hängen, ein Glanzding von kindlicher Heiterkeit. Das 6
einer Schutzhütte kann ſich ſchwarz vom klaren Weſthimne
heben wie ein Pavillon auf einer chineſiſchen Zeichnung.
die Täler, an den Berglehnen hin ziehen die zarten
zellanigen Farbhauche, die der Nebel bringt, und alles iſt ni
ſpäten Verdunkeln bunt bis ins Herz. Schön ſind im Herb
nur die jubelnden Aufſchreie von beſonntem Gelb und
nicht nur das Dröhnen von Rot, Purpur und Braun, ſun
auch die langen, hingedehnten Verwitterungen aller Far!0
die Walddämmerung und in die Abende hinein, wo ſio
verflüſtert, was die Sonne mit Braus und Jubel begann.
Es kommt wirklich nicht ſo ſehr auf gutes oder ſch)
Wetter an für den, der ſich dem Herbſt aufzuſchließen
Natur hat wie die Muſik eine Kraft, aus allem eine Fre
zu machen. Wie oft iſt die Freude eines ſchönen Liedes aué
ter Schmerz und Sehnſucht gemacht! Auch der Regen kann
Geſang in ſich haben. Ein ernſter, leidenſchaftlicher Sturmt
die Alleen hin, ein kalter, fremder Herbſtabend am hochgel!
Waldrand, wo die letzten Buchen ſtreng und dunkel übe
Ebene ſtehen und vor der hereinbrechenden Nacht alle
ihren Namen verlieren das kann mehr Welt, meh
Anſprache enthalten als manches Liebliche und Gelinde
etlichen Tagen geriet ich auf einer der Höhen um Darl
unvermutet in eine Wolke. Es fing beim Anſtieg auf
Höhe an zu rieſeln und zu ſprühen, und droben ſtarn
einmal zwiſchen den hohen Buchenſtämmen ein weißes,
haftes Leuchten. Das verzauberte den ganzen Wald.
zuvor hatte ich von dieſer Höhe fern eine Wolke geſehel
am Melibokus hängen geblieben war. Der Berg hatte ihr
ſpitzen Turm in den Bauch gebohrt, der Wind zauſte
herum, aber ſie kam nicht los, und ſo ſchwelte ſie mit unn
Drachenlaune um den Gipfel und ringelte den Schwer
die Halden hinunter. Iſt es nicht herrlich, daß man jeſ
Wanderer im Herbſtwald in die Wolken hinaufſteigen ke0
wenn ſie auch ein bißchen naß ſind.

[ ][  ][ ]

Austag, 8. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Remänhte Ardensbeſcaffang.
nndt Zukunftshoffnungen. Arbeitsbeſchaffung für 400 000 Wohlfahrtsempfänger. Die Arbeitslager
bütichen auch den Winker über offen. Ausbau des Freiwilligen Arbeilsdienſtes im kommenden Frühjahr.
nicht für einen Monat reichen, ſondern über einen möglichſt gro=
Ein 600-Millionen=Proiekt.
ßen Zeitraum geſtreckt werden. Man wird alſo noch größere

Nr. 313 Seite 3

Skeuergukſcheine.
1auch für die Werke der öffenklichen Hand.
BB. Berlin, 9. Nov. (Priv.=Tel.)
ie recht günſtige Entwicklung des Arbeitsmarktes im Okto=
ie
gegenüber einer Zunahme der Arbeitsloſenziffer in der
ſwien Zeit des Vorjahres von mehr als 260 000 faſt ſtabil ge=
lißteln
iſt, wird der Reichsregierung neue Initiative geben, auf
eig inmal beſchrittenen Wege der Ankurbelungspolitik fortzu=
füün
: Widerſtände, die gegen die Pläne der Regierung gel=
ſnyd
gemacht wurden, haben durch dieſe Entwicklung, wie man
etgt bei der Frage des Kommunalen Arbeitsbeſchaffungspro=
cnuis
beobachten kann, erheblich an Kraft verloren. Denn es
rltet in unterrichteten Kreiſen, daß dieſes Programm jetzt
=oſichert gelten kann. Auch alle Schwierigkeiten, die der Plan
rſaBegebung von Steueranrechnungsſcheinen auf Grund der
1übeſchäftigungsprämie für die Werke der öffentlichen Hand
ſſtan der letzten Woche erfahren hatten, ſind nunmehr über=
Unn.
die jetzt vorliegenden Pläne, die vom Reichskabinett noch in
eiſ Woche genehmigt werden dürften, ſehen eine Aktion von
Stgamt 600 Millionen Mark vor, von denen 200 Millionen
hu durch die Steueranrechnungsſcheine, 200 Millionen Mark
Mgeinen langfriſtigen Kredit und weitere 200 Millionen Mark
er Gemeinden ſelbſt, teilweiſe auch durch Erſparungen von
ſtahrtsunterſtützungen aufgebracht werden ſollen.
s Thema iſt nicht ſtarr gehalten, denn es kommt auch
tWechſelfinanzierung in Frage, wie ſie ſchon bei anderen
der Arbeitsbeſchaffung durchgeführt werden konnte. Mit
Programm könnten etwa 400 000 Wohlfahrtsempfänger
ſar in Arbeit kommen. Doch läßt ſich ſchwer überſehen, in
Yam Umfange die Gemeinden von den Möglichkeiten der
Aillionen=Aktion Gebrauch machen wollen. Dies wird

kvon den örtlichen Verhältniſſen abhängen. So werden Ge=
Auen, die ſchon eine relativ bohe kurzfriſtige Verſchuldung
natürlich wenig Neigung zeigen, dieſe Verſchuldung und
auch für die Arbeitsbeſchaffung jetzt noch weiter zu
n.
6 gewinnt in dieſem Zuſammenhang das wenig erfreuliche
bel der Kommunalen Umſchuldung wieder größere
ſtchtiche Bedeutung. Doch ſind die Ausſichten, wie wir hören,
iſt an ſchon hier zu umfaſſenden Maßnahmen kommt, einſt=
Au noch recht gering. Die Reichsregierung wird zunächſt ab=
beamt
hetn, wie ſich der neue Plan, wenn er beſchloſſen wird, in
Mann iühte raxis bewährt, um dann eventuell noch Zuſatzmaßnahmen
Bei ) wägen.

Spren

der Mu
dien
erken
iig woll
in Veit
machel

Lie w 191 Ausbau des Freiwilligen Arbeitsdienſtes.
* Berlin, 9. Nov. (Priv.=Tel.)
ach den neueſten Feſtſtellungen werden gegenwärtig im
ſceen des Freiwilligen Arbeitsdienſtes rund 250 000 Perſonen
hitzi gt. Im Augenblick läßt ſich noch nicht überſehen, wie
ieſe Viertelmillion Menſchen über den Winter hinwegbrin=
ill
. Sie ſind zum größten Teil eingeſetzt worden, um
gen zu bauen, oder Bach= und Flußläufe zu regulieren. So=
dr
Froſt eintritt, verſchwinden alle Arbeitsmöglichkeiten.
Fräſident des Freiwilligen Arbeitsdienſtes, Syrup, will ver=
die
Arbeitsdienſtlager während der Wintermonate vor
ASchließung zu bewahren und die Arbeitsfreiwilligen mit
en Arbeiten zu betrauen. Zurzeit wird überlegt, ob es
elh iſt, die Zahl der Arbeitsdienſtlager im kommenden Früh=
u
vermehren. Der Andrang von Freiwilligen zum Ar=
Eienſt iſt außerordentlich ſtark. Da der Rahmen des Arbeits=
hſes
ſehr weit gezogen iſt, können in der Theorie mehrere
Anen Menſchen darin aufgenommen werden. In der Pra=
Ei das natürlich nicht möglich, weil ſich einer vermehrten
ſſſilluung von Freiwilligen ſofort finanzielle Schwierigkeiten
7 Weg ſtellen. Infolge des Rückgangs der Arbeitsloſen=
it
aber die Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung in
age verſetzt worden, weitere 30 Millionen Reichsmark flüſſig
ſachen. Da die einzelnen Freiwilligen pro Tag etwa 2 RM.
en, können im Monat noch weitere 500 000 Freiwillige auf=
mnen
werden. Die 30 Millionen Reichsmark ſollen aber

Mittel bereitſtellen müſſen, um die Zahl der zurzeit beſchäftigten
Freiwilligen zu verdoppeln oder zu verdreifachen. Präſident Syrup
hat übrigens dem Reichskabinett über ſeine Erfahrungen im
Freiwilligen Arbeitsdienſt und die Ausbaumöglichkeit Bericht
erſtattet. Das Reichskabinett hat daraufhin beſchloſſen, den Frei=
willigen
Arbeitsdienſt auch über den Winter weiter beſtehen zu
laſſen.
Der Städteiag forderk dringliche Beſeitigung
der kakaſtrophalen Zinanznok der Gemeinden.
Der Reichskanzler empfing am Mittwoch in Anweſenheit des
Reichsarbeitsminiſters, des Reichsfinanzminiſters und des Reichs=
innenminiſters
die Vertreter des Vorſtandes des Deutſchen
Städtetags, Oberbürgermeiſter Dr. Sahm=Berlin, Präſident Dr.
Mulert, Oberbürgermeiſter Dr. Scharnagl=München und Ober=
bürgermeiſter
Dr. Goerdeler=Leipzig. Die Vertreter des Deut=
ſchen
Städtetages wieſen eindringlich auf die Zuſammen=
hänge
zwiſchen der Finanzlage der Gemeinden
und dem Aufbauprogrgramm der Reichsregie=
rung
hin; ohne geordnete Gemeindefinanzen ſei der Wieder=
aufbau
der Wirtſchaft ſchlechterdings unmöglich. Die Reichs=
regierung
habe durch ihre bisherigen Maßnahmen gezeigt, daß
ſie gewillt ſei, die Arbeitsloſenhilfe als eine gemeinſame An=
gelegenheit
von Reich und Gemeinden zu behandeln und habe
die Geſundung der Finanzen der Gemeinden als vordringliche
Maßnahme bezeichnet. Die Hilfsmaßnahmen der Reichsregie=
rung
vom 14. Juni und 3. November ſeien aber nicht aus=
reichend
, um die kataſtrophale Finanznot der Gemeinden zu be=
heben
, da die großen Kommunalfragen, insbeſondere die ein=
heitliche
Finanzierung und Organiſation der Arbeitsloſenhilfe,
das kommunale Arbeitsbeſchaffungsprogramm und die Regelung
des kommunalen Schuldenweſens noch immer ungelöſt ſeien.
Nach eingehender Erörterung dieſer Fragen ſagte der Reichs=
kanzler
eine baldige ſorgfältige Prüfung der kommunalen
Geſamtlage durch die Reichsregierung zu.
6,6 Millionen RM. Fehlbekrag in Mecklenburg=
Schwerin.
Schwerin, 9. November.
In der Mittwochs=Sitzung des Mecklenburgiſchen Landtags
gab der nationalſozialiſtiſche Fraktionsführer Hilde=
brand
Aufſchluß über die finanzielle Lage des Landes. Es ſei
mit einem Fehlbetrag von insgeſamt 6,6 Millio=
nen
Reichsmark zu rechnen. Weiter wurde während der Land=
tagsſitzung
bekannt gegeben, daß die Regierung binnen kurzer
Zeit die Schlachtſteuer auch in Mecklenburg einzufüh=
ren
gedenkt. Auch mit einer Gehaltskürzungs= Vor=
lage
iſt demnächſt zu rechnen. Miniſterpräſident Granzow hat
ſich heute nach Berlin begeben, um mit den zuſtändigen Stellen
der Reichsregierung über die finanzielle Lage des Landes Meck=
lenburg
zu verhandeln.
Verwerkung der Steuergulſcheine
über Beträge von 50 RM.
Berlin, 9. November.
Seit dem 1. November d. J. ſind die Steuergutſcheine mit
den Nennbeträgen über 100 RM. und darüber an der Börſe ein=
geführt
. Um den Beſitzern von Steuergutſcheinen über 50 RM.
die Verwertung zu ermöglichen, iſt Vorſorge getroffen, daß dieſe
Steuergutſcheine von den Eigentümern zum Durchſchnittskurs
für Fünfjahresfälligkeiten der an der Börſe eingeführten Steuer=
gutſcheine
, der am Tage vorher notiert iſt, veräußert werden
können. Auf Veranlaſſung des Reichsminiſters der Finanzen
haben die Banken, die Sparkaſſen und die Genoſſenſchaften zuge=
ſagt
, den ihnen angeſchloſſenen Inſtituten den Ankauf der kleinen
Steuergutſcheine dringend zu empfehlen. Danach wird alſo jeder
Beſitzer von Steuergutſcheinen über 50 RM. in der Lage ſein,
dieſe Stücke zu verwerten.

2as Kabinekk Papen bleibt.
Bemühungen um eine Verwirklichung der nakionalen
Konzenkralion.
* Berlin, 9. Nov. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett hat ſich am Mittwoch in mehrſtündiger
Sitzung über die politiſche Lage unterhalten und iſt dabei, wie
offiziös gemeldet wird, zu einer vollen Einigkeit der Auffaſſun=
gen
gekommen. Es denkt, wie uns verſichert wird, nicht an einen
Rücktritt, weder als Ganzes, noch in ſeinen Teilen, und iſt ent=
ſchloſſen
, ſeine Aufgaben entſprechend dem Auftrag des Reichs=
präſidenten
weiter durchzuführen, jedenfalls ſo lange, bis ein
neues Kabinett mit einem neuen Programm fertiggeſtellt iſt. Es
ſcheint auch gelungen zu ſein, über die innerhalb der einzelnen
Miniſterien beſtehenden Meinungsverſchiedenheiten inſofern ein
Kompromiß zu finden, als dieſe Punkte, wie z. B. die Kontin=
gente
, an die nächſtbeteiligten Reſſorts verwieſen worden ſind,
die verſuchen ſollen, zu einem Ausgleich zu kommen, und darüver
dann dem Reichskabinett in der kommenden Woche Bericht zu
erſtatten, ſo daß mindeſtens für den Augenblick die Gefahr eines
Bruchs innerhalb der Regierung überwunden iſt.
Der Reichskanzler hat ſich zum Donnerstag beim Reichs=
präſidenten
zum Vortrag angemeldet. Er will von Herrn v. Hin=
denburg
die Ermächtigung erbitten, den Verſuch einer na=
tionalen
Konzentration jetzt ernſthaft in Angriff zu
nehmen und ſich zu dieſem Zweck mit den in Frage kommenden
Parteien ausſprechen zu können. Das iſt praktiſch wohl ſo ge=
dacht
, daß Herr von Papen zunächſt die Nationalſozialiſten, das
Zentrum und die Deutſchnationalen zu ſich bittet, um ihnen dann
das Regierungsprogramm im einzelnen zu entwickeln und die
Frage an ſie zu richten, inwieweit die Reichsregierung auf ihre
Unterſtützung rechnen kann, evtl. welche Wünſche ſie im einzel=
nen
haben. Möglicherweiſe wird die Einladung an die Natio=
nalſozialiſten
noch in dieſer Woche erfolgen. Man rechnet aber
damit, daß der Kanzler auch in der nächſten Woche die Beſpre=
chungen
mit den Parteiführern noch fortſetzt, wenn nicht eine
Ablehnung Hitlers, zu ſolchen Beſprechungen überhaupt zu er=
ſcheinen
, den Verſuch ſchon in ſeinen Anfängen zum Scheitern
bringen ſollte.
Staglsbeſuche des Kanzlers.
* Berlin, 9. Nov. (Priv.=Tel.)
In der kommenden Woche wird der Reichskanzler nun die
ſeit langem ſchon vorgeſehenen Staatsbeſuche machen. Er will
anfangs der kommenden Woche bei der ſächſiſchen Regierung ſeine
Karte abgeben und am Freitag in Stuttgart erſcheinen, am
Samstag aber ſchon in Karlsruhe ſeine Aufwartung machen und
von dort aus der Eröffnung der neuen Rheinbrücke Mannheim=
Ludwigshaben beiwohnen und dann am Sonntag nach Darm=
ſtadt
kommen, von wo er ſich wieder nach Berlin zurück be=
gibt
. Es ſcheint der Wunſch zu beſtehen, die politiſchen Ent=
ſcheidungen
des Reichsrats ſolange zu vertagen. Man rechnet
daher damit, daß die erſte Vollſitzung des Reichsrats, die für
Donnerstag angeſetzt iſt und die eigentlich ſchon die Senſation
der Auseinanderſetzung mit Preußen bringen ſollte, ohne ſonder=
liche
Ueberraſchungen verläuft. Ende dieſer Woche ſollen dann
der Finanzausſchuß und der Verfaſſungsausſchuß des Reichsrats
zuſammentreten. Zu der Reichsratsſitzung am Donnerstag wer=
den
übrigens die Miniſterpräſidenten der meiſten Länder in Ber=
lin
erwartet. Der Kanzler hat die Abſicht, ſie am Freitag in die
Reichskanzlei zu bitten, um bei dieſer Gelegenheit mit ihnen
über die politiſchen Pläne der Reichsregierung einſchließlich der
Verwaltungsreform Fühlung zu nehmen.
Miniſterpräfidenkenbeſprechung in würzburg.
Gewiſſermaßen als Auftakt zu der Reichsratsſitzung am Don=
nerstag
und zu dem Empfang der Miniſterpräſidenten der Län=
der
in der Reichskanzlei am Freitag darf man eine Beſprechung
der Miniſterpräſidenten der ſüddeutſchen Länder in Würzburg an=
ſehen
, zu der der bayeriſche Miniſterpräſident eingeladen hatte.
An dieſer Beſprechung nahm auch der heſſiſche Staatsprä=
ſident
Dr Adelung teil. Die alte preußiſche Regierung
Braun=Severing war zu dieſer Beſprechung nicht hinzugezogen
worden, dagegen nahmen an dieſer Beſprechung Vertreter des
Freiſtaates Sachſen teil. Einzelheiten dieſer Beſprechung wur=
den
nicht bekannt. Man geht jedoch nicht fehl in der Annahme,
daß ſich die Ausſprache in der Hauptſache um Fragen der Reichs=
reform
gedreht hat.

wei, drei Wochen ſpäter; wenn unten in der Rhein= Main=
be
die Nebel lagern, wird man das Umgekehrte erleben
. Da geht man im Nebel von zuhauſe fort, die Welt
Mut klatſchnaſſen Leintüchern verdeckt, die Bäume wanken
nach dem andern aus dem Ungewiſſen heran und ver=
Mern im dichten Geſpinſt; und die ſchöne Ausſicht vom
Rorus iſt ganz wie die Ausſicht im Hof, wenn die Hausfrau
Qundum mit Wäſche zugehängt hat. Aber eine Turmhöhe
Dm Gipfel ſpringen plötzlich Farben aus dem Grau, Kupfer,
Aund Tannengrün erwachen in der rauchenden Wildnis.
einmal wandert der Schatten wieder auf dem Pfad mit.
Kuar Schritte weiter, und man kann in ſtrahlend warmer
erbſtſonne am Wegränd ſitzen und in das endloſe Nebel=
* Linausblicken, in dem der Rhein und der Main, der
M Ludwig und die Paulskirche ertrunken ſind. Iſt es nicht
9 daß man über die Nebel herauf in die Sonne gehen
Aunid in ein volles, ſüdliches Himmelsblau?
*öir wollen dem Herbſt ſein Lob zurufen in dem Wort,
Par die Jahreszeit iſt, wo das Außen und das Innen, das
Diesſeits und irgend etwas an geiſtigem Jenſeits wunder=
zu
ſammenwohnen. Die Kartoffelfeuer rauchen auf den
hrn, die Nüſſe praſſeln von den Bäumen, die Aepfel, die
an und vor allem die Trauben reifen den Menſchen in
* uund Faß. Die Pflüge gehen hinter prallen Gäulen über
ecker, es iſt alles greifbar, blank und feſt, was man ſieht.
Jarben ſind nahrhaft wie goldbraunes Brot, die Luft
Avor Lebensluſt, man iſt nie wärmer auf der Erde zuhauſe
Im Herbſt. Aber zugleich iſt alles geiſtig überglänzt. Man
Micht nur Leben und üppige Geſtalt, ſondern man bekommt
A ſhren Sinn zu faſſen. Man bekommt unentgeltlich zu
was man ſieht die tiefere Bedeutung, die geiſtigen
isründe hinzugeſchenkt. Es ſchimmert aus allen Dingen
2 Seelenhaftes hervor. Der Traum iſt wie Wirklichkeit,
0e Wirklichkeit iſt wie Traum, wie Sage und Gedicht.
heerbſt bringt eine letzte, höchſte Erfüllung, die vom
Neren bis tief ins Geiſtige geht und darin liegt der ge=
Sinn ſeiner Freude, dieſer warmen, herzhaften Herbſt=
S die ſich jeder im Ueberfluß gönnen ſollte, der es gui
Aich meint.
Hans Kohn: Der Nationalismus in der Sowjetunion.
tsverlag Frankfurt a. M. 2,70 RM. Der Verfaſſer, der
beſte Kenner der nationalen Bewegung des Orients be=
ſt
, gibt uns die Darſtellung der Minderheitenpolitik des
Rußland. Die Beobachtung des gigantiſchen Fünfjahresplans
2e Aufmerkſamkeit von dieſem Problem abgelenkt. Zu Unrecht,
Moskau geht hier den entgegengeſetzten Weg wie Europa,
eS gewährt ſeinen 185 Nationen die höchſtmögliche Freiheit.
Studie verdient großes Intereſſe, zumal ſie durch zahlreiche
ente außerordentlich aufſchlußreich für die kommuniſtiſche
Atil iſt,
Dr. W.

Likerakur
Luſtſpiel von Arthur Schnitzler.
Aufführung im Feſtakt des Preſſefeſtes
am Samstag, den 12. November, vormittags 10½ Uhr.
Die reizvolle Luft des geſellſchaftlichen Wien um 1900 wird
lebendig.
Literatur und Leben, Boheme und Weltmänniſchkeit be=
rühren
ſich, bekämpfen, locken und lieben ſich.
Im Mittelpunkt ſteht Margarethe; groß, ſchlank. Dich=
terin
, junggeſchieden. Sie kommt aus München, aus einer Mi=
ſchung
von Boheme und Kaufmannstum. In Klemens, dem ele=
ganten
Wiener, erſchien ihr der Held, der Ariſtokrat, die beſon=
dere
Raſſe! Ihm folgte ſie nach Wien, um die Zukunft mit ihm
zu teilen. Die Hochzeit ſteht bevor, als Gilbert, der Poet, der
Freund, aus früherer Zeit, auftaucht. Groteske Verwicklungen
drohen. Jedes von beiden will einen Bekenntnis=Roman ver=
öffentlichen
! Mit Briefen! Gefahren, humorvoll furchtbare Ge=
fahren
tauchen am Horizont auf. Aber Schnitzler wendet ſie
mit überlegener Hand und verblüffenden Mitteln ab und lenkt
weiſe, lächelnd alles in ein gefälliges Gleis.
Ein reizendes, munteres Spiel, in dem Schnitzlers Eleganz
und Zartheit, Ironie und Innigkeit köſtlich ſich ſpiegeln

Das neue deutſche Wörterbuch. Unter beſonderer Berückſichtigung
der Rechtſchreibung ſowie der Herkunft, Bedeutung und Fügung
der Wörter, auch der Lehn= und Fremdwörter. Von Dr. Th.
Matthias. 6., neubearbeitete Auflage, bearbeitet von Joſ.
Lammertz und Karl Quenzel. Leipzig 1932, Heſſe u.
Becker Verlag. In Leinen 2,85 RM.
Die neue Auflage dieſes Wörterbuchs iſt ſorgfältig durch=
geſehen
und um viele Wörter bereichert worden. Eine praktiſche
Umgeſtaltung hat Anhang II (Verzeichnis der gebräuchlichen Ab=
kürzungen
) erfahren: die Abkürzungen ſind nicht mehr nach Ab=
teilungen
geordnet, ſondern werden ſämtlich in alphabetiſcher
Reihenfolge geboten, was das Auffinden einer beſtimmten Ab=
kürzung
weſentlich erleichtert. Das Wörterbuch hat ſich in der
neuen Bearbeitung durch Joſeph Lammertz und Karl Quenzel ſo
ſchnell eingebürgert, daß man kaum noch etwas zu ſeinem Lobe
zu ſagen braucht. Immerhin ſei nochmals hervorgehoben, daß das
Buch nicht bloß in Fragen der Rechtſchreibung und der Formen=
lehre
Auskunft gibt, ſondern daß es auch über die Herkunft und
Bedeutung der Lehn= und Fremdwörter unterrichtet und unzählige
Kunſtausdrücke erklärt.
Stürmer in Grau und Blau. (Pour le Mérite Band II). Von
Ernſt Schäffer. Mit 18 Abbildungen auf Tafeln. Karton.
6,80 RM. (Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Berlin SW. 19.)
Dies graue Frontkämpferbuch eines deutſchen Frontſoldaten
eine in ſich abgeſchloſſene neue Folge des erfolgreichen erſten

Pour le Mérite=Buches Flieger im Feuer gilt dem klaſſiſchen
Geiſte der Stürmer von Douaumont und der Panzerfeſte Vaux,
den Kämpfern vom Iſonzo und den unvergleichlichen Führern
unſerer U.=Boote und Hilfskreuzer, die alle in vorderſter Linie,
aber erſt nach übermenſchlichen Leiſtungen mit dem höchſten deut=
ſchen
Kriegsorden ausgezeichnet wurden. Es feiert den ritterlich=
nationalen
Geiſt, der einſt als Selbſtverſtändlichkeit alle Front=
kämpfer
zuſammenſchloß, ſie über Stand und Partei hinweghob
und ſie unbeſiegbar machte. Möge der dieſem Front=Buche inne=
wohnende
, Deutſchland ſo bitter notwendige ritterlich=nationale
Geiſt der Front mit dieſem Buche in alle Familien einziehen,
denen das Wohl unſeres Vaterlandes am Herzen liegt.
Auf dem Wege zur amerikaniſchen Botſchaft und andere Erzäh=
lungen
von Anna Seghers. (Guſtav Kipenheuer Verlag,
Berlin.)
Ap. Es ſind vier in den Jahren 19261930 geſchriebene Novel=
len
, nach deren zweiter das Buch betitelt iſt. Die Novellen ver=
lieren
ſich ganz in Beſchreibungen ohne Spannung und ohne einen
eigentlichen Schluß. Die reifſte unter ihnen iſt die letzte, eine
Bauerntragödie aus dem Karpathenland, während man bei der
zweiten im Zweifel bleibt, was die Verfaſſerin damit beabſichtigt.
Geſchrieben ſind die erſteren mit einer ſkizzenhaften Nonchanlance,
z. B. beginnen in einem Abſatz von 15 Zeilen 6 Sätze mit Er.
Die Ausdrucksweiſe iſt oft grotesk und unklar, z. B. Leere Stühle
ſchnappten nach ſeinen Liedern, denn er war ſehr müde‟ Er
bekam ein Mädchen ſo mager, daß es ihn ſtach und juckte‟ Die
Gaſſen reichten ihn von ſelbſt einander weiter Das war zu
kurz für Worte, die in einen angenagelt waren und ſchwer und
zugeſchüttet uſw uſw. Die Verfaſſerin hat für ihre Erzählung
Aufſtand der Fiſcher von St. Babara den Kleiſtpreis 1928 er=
halten
. Da uns die Erzählung unbekannt iſt, können wir nicht
beurteilen, womit die Erteilung dieſes Preiſes begründet wor=
den
iſt.
Zeitſchrift für Pilzkunde. Organ der Deutſchen Geſellſchaft für
Pilzkunde und der Heſſiſchen Landesſtelle für Pilz= und Haus=
ſchwamm
=Beratung. Darmſtadt. Redigiert, herausgegeben und
verlegt von Fr. Kallenbach=Darmſtadt, unter Mitwirkung
von Hochſchulprofeſſor Dr. Killermann. 16. Band, Hefte 2
und 3, je 32 Seiten Text und zuſammen 9 Kunſtdrucktafeln;
jährlich 8,50 Mk. Druck: Hofbuchdruckerei L. C. Wittich.
Die neuen Hefte bringen wiederum wichtige Merkblätter zur
Aufklärung und zur Verhütung von Pilzvergiftungen. Tafel 7
zeigt, wie notwendig der Naturſchutz auch in bezug auf die bunten
Kinder des Waldes iſt. Im neuen Literatur=Verzeichnis wird
unter anderem auf gute Lichtbilder und auf ein vorzügliches neues
Champignonbuch verwieſen. Die übrigen Aufſätze, Notizen und
Kunſttafeln befriedigen die Intereſſen der volkstümlichen und wiſ=
ſenſchaftlichen
Pilzfreunde in der verſchiedenſten Richtung. Von
beſonderer praktiſcher Bedeutung ſind die Berichte über eine Reihe
von Pilzberatungsſtellen in Deutſchland, über den Marktkontroll=
dienſt
, über verſchiedene Pilzvergiftungen uſw. Für die heimat=
kundliche
Forſchung ſei bemerkt, daß von dem Herausgeber in die=
ſen
Heften wieder eine ſeltene Pilzart abgebildet wurde, die bei
Darmſtadt zum erſtenmal in ganz Deutſchland feſtgeſtellt wurde.

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pr nerstag, 10. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 313 Seite 5

Aus der Landeshänprftabt.
Darmſtadt, den 10. November 1932.
Fſnanzierung der Hausinſktandſehungsarbeiken.
Hr. Nach den Beſtimmungen über die Gewährung eines
ſuisz uſchuſſes für die Inſtandſetzung von Wohnungen, die Tei=
ton
Wohnungen und den Umbau gewerblicher Räume zu
ungen vom 17. September d. J. wird ein Reichszuſchuß in
von einem Fünftel der Koſten gewährt, wenn die Koſten
as einzelne Grundſtück mindeſtens 250 RM. betragen. Dieſe
unig bleibt inſofern unzulänglich, als ſie offen läßt, woher
aſusbeſitzer die übrigen 80 Prozent der Koſten nehmen ſoll.
ſer Praxis ſcheitert nun die Ausführung notwendiger In=
etz
ungsarbeiten zu einem erheblichen Teil daran, daß dem
gölſitzer die Beſchaffung der anteilsmäßigen Koſten nicht ge=
Der Reichsverband des deutſchen Handwerks hat daher
Reichsarbeitsminiſter, unbeſchadet der weitergehenden For=
ug
wegen Einbeziehung Hauszinsſteuer in das Steuergut=
orfahren
, erneut eine Vorfinanzierung der Steuergutſcheine
ſörundſteuerzahlungen angeregt, um ſo die Beſchaffung der
uden Mittel zu erreichen. Augenblicklich können nur die
oſitzer von den Reichszuſchüſſen Gebrauch machen, die ent=
noch
über eigene Mittel oder über Sicherheiten zur Auf=
von
Darlehen verfügen, während die notleidenden Haus=
davon
ausgeſchloſſen ſind und ihre Häuſer noch weiter
flin laſſen müſſen. Der Reichsverband des deutſchen Hand=
bezeichnet
in ſeiner Eingabe eine baldige Regelung dieſer
u als dringend notwendig,
ſleichzeitig fragt der Reichsverband an, wie es mit einer
tugen Fortſetzung der Aktion nach dem 1. April 1933 ſteht.
fühierüber wird eine baldige Stellungnahme für erwünſcht
yret, damit die Inſtandſetzungsarbeiten nach dieſem Zeit=
nichts
ins Stocken geraten.

frnannt wurde am 28. Oktober der Kanzleigehilfe Ver=
ſyigsanwärter
Auguſt Brauer aus Offenbach a. M. vom
Wtober 1932 an zum Kanzleiaſſiſtenten.
Ausſtellung: Gemälde und Keramik. In den Parterre=
önen
des Hauſes Wilhelminenſtraße 42 wurde eine Ausſtellung
hemälden und Keramik eröffnet. Fräulein v. Bellers=
u
zeigt eine Sammlung von Paſtell=Landſchaften und Motive
em ſüditalieniſchen Volksleben. Die moderne Kunſtkeramik
vi teichhaltiger Auswahl durch Arbeiten von Frau Wenzel=
chalt
vertreten. Die Ausſtellungsräume ſind der Lef=
ckeit
täglich von 11 bis 1 Uhr zugänglich.
Guſtav=Adolf=Feſtſpiel. Es ſei hiermit nochmals beſonders
ie Aufführungen dieſes hiſtoriſchen Charakterbildes hinge=
hür
. Die Aufführungen finden im Kleinen Haus des Heſſiſchen
mstheaters, am kommenden Samstag, um 19.30 Uhr, am kom=
gen
Sonntag, um 15 Uhr und um 19.30 Uhr. ſtatt. Karten
ni Chriſtian Arnold, Muſikalienhandlung, am Weißen
a, den Buchhandlungen Carius Schulſtraße. Waitz, Eliſa=
ſchrſtrraße
, ſowie an der Tageskaſſe Kleines Haus erhältlich.
Stadtkirche. Berichtigung. Die feierliche Einfüh=
des
neuernannten Hochſchulpfarrers Lic. Dr. Schlink am
den Sonntag, dem 13. November in der Stadtkirche findet
zwie geſtern gemeldet, um 11 Uhr, ſondern erſt 11.15 Uhr
tnach Beendigung des Hauptgottesdienſtes.
Nerother filmen Südamerika, ein Film deutſcher Jugend.
tinnern nochmals an die heutige Veranſtaltung. Der Film
im Hörſaal 234 der Techniſchen Hochſchule abends 8 Uhr.
Behördenangeſtellte! In dieſer Zeit der Verwaltungs=
cn
ſind die Angeſtellten beſonders bedroht, da ſie, obwohl ſie
Aun gen Jahren in der Verwaltung tätig ſind, einen Kündi=
wſchutz
wie die Beamtenſchaft nicht genießen. Während ſie
gngeſtellte in der Sozialverſicherung wie die Angeſtellten der
Re Wirtſchaft mit den Beiträgen belaſtet ſind, wurden ſie
hm bei den Gehaltskürzungen beamtenähnlich behandelt.
öamstag, nachmittags 5.30 Uhr, ſpricht der Verbandsleiter
erufsorganiſation der Behördenangeſtellten, Herr Dr. Im=
y
Berlin, in der Geſellſchaft Eintracht über: Ein Not=
ch
= I der Behördenangeſtellten an Regie=
auz
und Volk‟ Die Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsver=
2us der Büroangeſtellten und Beamten lädt hierzu alle Be=
Aunngeſtellten ein. (Siehe heutige Anzeige.)
Jetzt kann keiner mehr helfen! Alle Vorbereitungen für
44fußballſpiel Bühne Preſſe ſind abgeſchloſſen! Die Mann=
Egen ſtehen ſich, zitternd vor Kampfesluſt. gegenüber und kön=
ie
Stunde nicht erwarten, in der Herr Generalmuſikdirektor
75ſiock den Ball freigeben wird. Am Samstag um 14.30 Uhr
FAdas Fußballſpiel anheben und wird eineinhalbe Stunde
Fütz, Was wird übrigbleiben? Kommen Sie zeitig, denn der
Bſcerkauf war glänzend. Sie bekommen noch Platz, denn es ſind
biſſrechende Vorkehrungen getroffen. Aber wenn Sie frühzeitig
bſaen, dann brauchen Sie nicht ſolange an der Kaſſe zu ſtehen.
ſitt: Tribüne 1 Mk. Stehplatz 50 Pfg. Kinder und Erwerbs=
BR5 Pfg.
Volkshochſchule. Für den kommenden Winter iſt eine
von Vorträgen geplant, die einführen ſoll in das Gebiet
eir ſeſundheitspflege. Eine Reihe von Fachleuten hat in ent=
Sſskommender Weiſe ihre Mitarbeit zugeſagt, ſo daß aus den
Elſiedenen Fachgebieten das Wiſſenswerteſte behandelt werden
Die Vorträge werden im allgemeinen durch Lichtbilder er=
Geplant ſind ferner einige Führungen durch Anſtalten,
n das Gebiet der Anſtaltspflege einzuführen. Der erſte
rag iſt am Montag, dem 14. November, 20 Uhr Neckarſtr 3,
GNr. 48. Die Gebühr beträgt für acht Vorträge 2 RM.,
mrdsloſe 50 Pf. Einzelvortrag 50 Pf. Karten ſind in der
bikäftsſtelle der Volkshochſchule, Neckarſtr. 3, und am Saalein=
0M zu haben.
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Zur Oeutſchen Woche in Darmſtadt.
Vor der Ausſtellungs=Eröffnung. Eine akluelles Thema: Die Bedenkung der Karkoffel für die dentſche
Volksernährung. Die vieſſache Verwendungsmöglichkeif.
Kartoffelmehl wird in den deutſchen Haushaltungen noch viel zu
wenig verwandt. Das Kartoffelſtärkemehl hat einen ſehr großen
Die Ausſkellung Deutſche Woche‟.
Nährwert. 100 Gramm enthalten 417 Kalorien d. i. doppelt ſo

Mtag,

10.30 Uhr. Morgenfeier des Landesverbandes
Heſſen im Reichsverband deutſcher Preſſe anläß=
42. November lich ſeines 25jährigen Beſtehens.
Anf. 19.30, Ende gegen 22.30.
Preiſe 0.502 Mk.
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Seſſiſches Landestheater. Heute abend findet die erſte Auf=
ux
von Verdis Oper. Don Carlos in der Neuinſzenie=
m
Hans Strohbach (Bühnenbild: Wilhelm Reinking),
Die muſikaliſche Leitung hat Karl Maria Zwißler. Der

e e, im Kleinen Haus. Im Kleinen Haus wird das Volks=
n
Nban Fr. Langer, Peripherie heute abend zum erſten Male
betholt Tſchaikowſkys Oper Eugen Onegin, wird
m en ſeit längerer Pauſe wieder in den Spielplan aufgenom=
Regie: Rabenalt=Reinking; muſikaliſche Leitung; Karl
4 Zwißler. Den Eugen Onegin ſingt Siegfried Urias die
ya: Charlotte Kraus, Lenſki: Joachim Sattler, Olga Grete
Holdt, Larine: Martha Liebel, Filiviewna: Anna Jacobs.

(1113. November 1932).
Die Aufbauarbeiten der Ausſtellung in den oberen Räumen
der Vereinigten Geſellſchaft, Rheinſtraße 36 nähern ſich ihrem
Ende. Fleißige Hände bauen die Erzeugniſſe der einheimiſchen
Produktion aus Landwirtſchaft, Obſt= und Gartenbau, Bienen=
zucht
und Weinbau, Handwerk. Handel und Induſtrie auf um
der geſamten Bevölkerung von Darmſtadt und ſeiner Umgebung
zu zeigen, was ſtädtiſcher und ländlicher Fleiß hervorzubringen
verſtehen, und welch enge Zuſammenhänge zwiſchen Stadt und
Land auf faſt allen Gebieten der einheimiſchen Wirtſchaft be=
ſtehen
.
Nach einer für Freitag, den 11 Nov vorm. 9 Uhr, in den
oberen Räumen der Vereinigten Geſellſchaft vorgeſehenen Er=
öffnungsfeier
wird die Ausſtellung gegen 10 Uhr vormittags für
den allgemeinen Beſuch geöffnet werden.
Die Eintrittskarte koſtet 20 Pf., Schulen unter Führung der
Lehrer haben freien Eintritt. Auf jede 100 Eintrittskarte ent=
fällt
ein ſchönes Geſchenk. Ab Freitag hat die Reichsbahn Sonn=
tagsrückfahrkarten
nach Darmſtadt gewährt, die bis Montag ein=
ſchließlich
ausgegeben werden und für jeweils einen Tag Gültig=
keit
haben.
Ferner ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß am Sonntag
nachmittag um 3.30 Uhr und nochmals um 5 Uhr nachmittags
im Gartenſaal der Vereinigten Geſellſchaft der Film Volks=
ernährung
und Landwirtſchaft gezeigt wird.
Wiſſenswerkes für die Ernährung
mik Karkoffeln.
Bei den ſich wirtſchaftlich immer mehr verſchlechternden Zei=
ten
und den Beſtrebungen auf Umſtellung unſerer Ernährung iſt
die vor einigen Jahren ſtark als Stiefkind behandelte deutſche
Speiſekartoffel wieder mehr in den Vordergrund getreten. Für
die Beurteilung einer guten Speiſekartoffel ſind wichtig: Das
Ausſehen, die Sortierung, der Geſchmack die Kocheigenſchaften
und die gute Lagerfähigkeit. Die Anſprüche des Verbrauchers bei
uns in Südweſtdeutſchland an das Ausſehen, den Geſchmack und
die Kocheigenſchaften der Kartoffel laſſen ſich dahingehend zuſam=
menfaſſen
, daß eine rund=ovale flachäugige dünnſchalige, ſchön
gelbfleiſchige, beim Kochen ziemlich feſt bleibende, ſich nicht ver=
färbende
, etwas mehlige Kartoffel von gutem Geſchmack gewünſcht
wird. Die Landwirtſchaft, insbeſondere die Kartoffelzüchter, ſind
bemüht, durch Heranzüchtung und den Anbau von Sorten, die
dieſe Eigenſchaften aufweiſen, die Verbraucherſchaft zufriedenzu=
ſtellen
. Wir haben zurzeit eine ganze Reihe ausgezeichneter
Speiſekartoffelſorten. Die Verbraucherſchaft iſt vielfach hierüber
viel zu wenig unterrichtet. Unter den frühen, ab Juni auf den
Markt kommenden deutſchen Kartoffelſorten, verlange man vor
allem Goldniere‟, Erſtlinge‟. Böhms Allerfrüheſte Gelbe und
Zwickauer frühe Gelbe‟. Unter den ſpäteren Sorten für die Win=
tereinlagerung
ſind als hervorragend und im Geſchmack ſehr gut
zu nennen: Induſtrie. Edeltraut, Ackerſegen, Preußen
und Erdgold‟. Wer von dieſen Sorten in richtiger Sortierung
bezieht, wird ſicher ſowohl geſchmacklich als auch hinſichtlich der
Haltharkeit zufrieden ſein.
Die Verwendungsmöglichkeit der Kartoffel iſt eine außer=
ordentlich
vielſeitige. Sie bildet vor allen Dingen infolge ihres
Reichtums an Stärke und Alkalien ein wichtiges Gegenmittel
gegen Säurebildung bei einſeitiger Eiweiß=Fleiſchernährung. Sie
ſollte daher als Beikoſt in Form von Salz= Brat=, Pellkartoffeln
oder auch als Kartoffelſalat auf keinem Tiſch fehlen. Daneben iſt
ihre Verwendungsmöglichkeit als Hauptgericht in Form von Klö=
ßen
. Puffern, Auflauf uſw. eine außerordentlich vielſeitige.
Noch viel weniger bekannt iſt die Bedeutung des aus den
Kartoffeln hergeſtellten Mehles für unſere Volksernährung. Das

hoch wie der Nährwert des Brotes und fünfmal ſo hoch wie der
des Reisbreis. Es iſt daher unverſtändlich, wie das Kartoffel=
ſtärkemehl
immer noch gegenüber der Verwendung von auslän=
diſchem
Weizenmehl und Maisprodukten ſtark zurückſtehen muß.
Jede deutſche Hausfrau ſollte ſich gerade in der heutigen Zeit be=
mühen
, den hohen Wert dieſes rein deutſchen Erzeugniſſes kennen
zu lernen. Kartoffelmehl kann ferner Verwendung finden z. B.
bei der Herſtellung von Tomatentunke. Es bildet ein wichtiges
Bindemittel bei der Puddingherſtellung, der Eierkuchenbereitung
uſw. Auch bei der Tortenherſtellung ſollte man einen Teil des
Weizenmehles durch gutes Kartoffelmehl erſetzen u. a. m. Von
Reichs wegen beſteht heute ein Verwendungszwang von Kartof=
felſtärkemehl
zu Backzwecken bei den Bäckereien. Desgleichen haben
die Bäckereien gute Erfahrungen mit der Verwendung von 35
Prozent Kartoffelwalzmehl bei der Roggenbrotherſtellung ge=
macht
. Auch für die Wäſche. Zuſatz zur Stärkeflüſſigkeit, zur Klei=
ſterherſtellung
, als Reinigungsmittel und ferner als Linderungs=
mittel
bei Brandwunden iſt das Kartoffelmehl notwendig und
wertvoll.
Aus dieſen kurzen Ausführungen iſt ohne weiteres zu ent=
nehmen
, daß der Kartoffel und ihren Veredelungsprodukten eine
viel größere Bedeutung zukommt, als dies in der Allgemeinheit
bekannt iſt. Dabei darf aber nicht verſchwiegen werden, daß die
Verwendung der Kartoffel noch eine viel größere ſein könnte, als
dies zurzeit in Deutſchland der Fall iſt. Der Boden iſt in weiten
Teilen unſeres Vaterlandes vor allem für die Kartoffelerzeugung
geeignet. Der deutſche Landwirt hat Mühe, zu einigermaßen be=
friedigenden
Preiſen ſeine Kartoffeln unterzubringen und daher
ſollte jeder deutſche Verbraucher, ſoweit ihm dies irgend möglich
iſt, dieſes Produkt bei ſeiner Ernährung verwenden. Er ſollte
vor allen Dingen auch ausländiſche Kartoffeln, darunter die in
großen Mengen im Vorſommer hereinkommenden ausländiſchen
Frühkartoffeln zurückweiſen. Durch eine richtige Lagerung über
Winter halten ſich die obengenannten deutſchen Speiſekartoffel=
ſorten
ausgezeichnet, bis im Juni der einheimiſche Frühkartoffel=
bau
mit der neuen Ernte auf den Markt kommt.
Wenn die Kartoffel auch im Frühjahr ſchmackhaft bleiben
ſoll, dann iſt ſie entſprechend über Winter zu lagern. Für die
Einlagerung iſt zu beachten, daß die ſcheinbar tote Knolle ein
lebendes Weſen iſt. Sie braucht infolgedeſſen gute Luft und muß
zu dieſem Zweck im Keller kühl, aber froſtfrei aufbewahrt werden.
Feuchtigkeit iſt ein guter Nährboden für Schädlinge aller Art.
Die Kartoffel muß daher in einem trockenen Raum zur Winter=
lagerung
kommen. Falls ſie direkt auf den Kellerboden geſchüttet
wird, ſoll derſelbe vorher mit Stroh oder Brettern, ausgelegt
werden. Bei dieſer Lagerung iſt es nicht gut, wenn die Kartoffeln
höher als 60 Zentimeter aufgeſchüttet werden, da ſonſt der Hau=
fen
zu wenig durchlüftet wird. Weit beſſer iſt die Lagerung in
hochgeſtellte Nudel= oder Eierkiſten, oder in Lattengeſtellen. Das
Hochſtellen der Kiſten ermöglicht den Luftzutritt auch zu den Kar=
toffeln
am Kiſtenhoden und erhält ſie dadurch friſch. Notwendig
iſt ferner die Aufbewahrung in einem möglichſt dunklen Keller.
da bei Licht die Kartoffeln leicht zu keimen beginnen, ſich ver=
färben
und infolgedeſſen an Nährwerten und Geſchmack verlieren.
Ein Aufbewahren in zu warmem Keller iſt noch nachteiliger, da,
wie geſagt, die Kartoffelknolle lebt und beim Atmen Stärke
ihren wichtigſten Nährſtoff veratmet. Bei warmen Tempera=
turen
wird die Veratmung beſchleunigt, während ſie bei gleich=
mäßiger
kühler Temperatur (nicht unter 0 Grad) ſtark verlang=
ſamt
wird. Von Zeit zu Zeit müſſen die Kartoffeln, falls fie auf
dem Boden lagern, umgeſchaufelt und damit friſch durchlüftet
werden. Desgleichen iſt es im Frühjahr notwendig, ſie ein= bis
zweimal abzukeimen, um größere Nährſtoffverluſte zu vermeiden.
Eine ſo im Winterlager behandelte Kartoffel bleibt auch im
Frühjahr ſchmackhaft und verhältnismäßig friſch, ſo daß ſich der
Verbraucher den Ankauf der teueren ausländiſchen Frühkartoffeln.
die unſerer einheimiſchen Landwirtſchaft Abtrag tun, erſparen
kann.

Die Kleiderſammlung der Winkerhilſe
iſt beendet. In Sturm und Regen ſammelten Schupobeamte,
Sanitätsleute vom Roten Kreuz und Arbeiterſamariter die Pa=
kete
, die warmherzige Frauen gepackt hatten! Der Erfolg war
ſehr erfreulich; ungefähr 2100 Herren= Frauen= und Kinder=
kleider
und =mäntel, nahezu 800 Paar Schuhe, 6000 Wäſcheſtücke
wurden gegeben. In gleiche Teile geteilt, ſind dieſe Sachen in
die Nähſtuben der Liga Rotes Kreuz. Arbeiterwohlfahrt.
Caritasverband, 5. Wohlfahrtsverband jüdiſche Frauenvereine,
Innere Miſſion und Chriſtl. Arbeiterhilfe gebracht, um hier
aufgefriſcht und verändert zu werden. In Kürze wird damit
mancher Not abgeholfen werden können, und dieſes Bewußtſein
iſt wohl der beſte Dank für Spender und Helfer!

Zu der Notiz über die Geldſammlung der Winterhilfe iſt
zu bemerken, daß die Sammler befugt ſind, Geld unmittel=
bar
anzunehmen und zu quittieren

Prefſefeft 1932.

Ws
OM

TDr. 00N

Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Unſere Mitglieder und
Freunde machen wir auf die am Samstag, den 12. November,
8 Uhr, ſtattfindende Siegerfeier mit Tanz auf dem Heilig
Kreuz aufmerkſam. Es gilt, einen Rückblick zu halten über die
Erfolge der Aktiven, und es wäre erfreulich, wenn ſich recht viele
ältere Mitglieder an dieſem Ehrentage einfinden würden. Zur
Verſchönerung des Abends haben ſich die Turnerſingmannſchaft
und eiwige Mitglieder bereit erklärt. Wir bitten daher um zahl=
reichen
Beſuch, und weiſen nochmals auf die Verlegung Heilig
Kreuz. Dieburger Straße, hin.
Verbilligte Winterſportfahrt nach Innsbruck und ins
Stubaital. Die Darmſtädter Reiſevereinigung und
der Speſſartbund Aſchaffenburg haben dank dem
überaus großen Entgegenkommen der Eiſenbahndirektion in
Mainz in der Zeit vom 25. Dezember 1932 bis 2. Januar 1933
einen verbilligten Winterſport=Sonderzug nach Innsbruck vor=
bereitet
. Es ſoll durch die überaus billigen Preiſe vielen Winter=
ſportfreunden
Gelegenheit geboten werden, die Weihnachtstage
ſorgenfrei bei unbedingter Schneeſicherheit in der Landeshaupt=
ſtadt
Innsbruck (Tirol) oder an der Eingangspforte des Stubai=
tals
in Mutters zu verleben. Die billigen Sonderpreiſe ein=
ſchließlich
voller Verpflegung und Skiſchule Innsbruck durch den
Leiter Sepp Ramersdorfer werden viele Winterſportler und
Freunde veranlaſſen, das überaus günſtige Angebot anzunehmen.
Der Sonderzug wird von der Reichsbahndirektion Mainz als
Verwaltungs=Sonderzug gefahren. Bequeme 2.= und 3.=Klaſſe=
Wagen. Skiwack= und Verpflegungswagen werden mitgeführt.
Sportgeräte werden koſtenlos transportiert. Für jugendliche
Teilnehmer iſt eine ſtändige Aufſicht mit beigegeben. Die Lei=
tung
des Zuges hat der Geſchäftsführer der Darmſtädter Reiſe=
vereinigung
. Herr von Oelhaven ſelbſt übernommen. (Alles
nähere in der heutigen Anzeige erſichtlich.)

Wichtige Mitteilung!
Zu dem Feſtakt am Vormittag des Samstag im Kleinen
Haus des Landestheaters, in dem u. a. das reizende Luſtſpiel
Literatur von Arthur Schnitzler zur Aufführung gelangt,
haben alle Inhaber von Eintrittskarten zum Preſſefeſt
(in der Traube zu löſen!) freien Eintritt. Zur Sicherſtellung
der Plätze Logen und vorderer Sperrſitz iſt es jedoch not=
wendig
, daß die Eintrittskarten für das Kleine Haus gegen
Vorzeigen der Karten zum Preſſefeſt an den
Schaltern des Darmſtädter Tagblatts, Rhein=
traße
23, in Empfang genommen werden. Die Ausgabe der
Karten erfolgt ab heute vormittag ½11 Uhr.
Für die übrigen Plätze zum Feſtakt hat die Kaſſe des Kleinen
Hauſes den Verkauf. Es gelten die Preiſe von 1 bis 3 RM.
Das Programm des Feſtakts ſieht, wie ſchon mitgeteilt, außer
der Kammerſpielaufführung (hierüber ſiehe auch Feuilleton),
künſtleriſche Darbietungen des Landestheaterorcheſters unter
Leitung des Herrn Schmidt=Iſſerſtedt, eine Kundgebung
der Preſſe von allgemeiner Bedeutung (Chefredakteur Ackermann,
Berlin) und anderes mehr vor.
Es ſei nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß alle
Plätze in den Feſträumen der Traube gleichwertig ſind.
In allen Räumen wird alles zu ſehen und zu hören ſein.
Die von der Firma Nora=Radio, G. m. b. H., in Verbindung
mit der Firma K. Genton, Darmſtadt, freundlichſt zur Ver=
fügung
geſtellte Lautſprecheranlage wird ſämtliche Feſt=
räume
umfaſſen.

Chriſtlicher Verein Junger Männer e. V. Heute nachmittag
5 Uhr ſpricht Herr Herm. Mettel im Heim (Eliſabethenſtraße 17,
Ecke Wilbelminenſtraße) über: Das Hoheprieſterliche Brurſch 1d"
Herr Mettel kommt aus der Gegend der Edelſteininduſtrie Kirn=
Oberſtein und wird in ſeinem Vortrag rechte Edelſteine zeigen und
über Edelſteinſchleifen berichten, ſo daß der Vortrag ſehr inter=
eſſante
Aufſchlüſſe gibt. Am Abend um 8.30 Uhr ſpricht der gleiche
Redner über: Die Frage um Chriſtus, eine Frage, die jedermann
angeht. Wer Intereſſe hat, komme!
Eliſabethenſtift. Freitag abend 8 Uhr ſpricht in der
Stiftskirche, die geheizt iſt, Herr Miſſionar Guth, von
der Leipziger, Miſſion, über ſeine Erlebniſſe im Pare=Gebirge
(Oſtafrika). Die Miſſionsfreunde und Freunde des ehemaligen
Deutſch=Oſtafrika werden darauf hingewieſen. Die Donnerstags=
Betſtunde fällt deshalb diesmal aus.
Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund. Ortsgruppe Darm=
ſtadt
. Wir erinnern an den Vortrag von Frau Luiſe Langer=
Mannheim am Freitag, dem 11. November 1932, nachmittags
1.30 Uhr, im Heylshof, Weyprechtſtraße 6: Mütter ſind das
Schickſal ihres Volkes. Gäſte ſind willkommen, Teekarten 40 Pf.
Orpheum. Vielfachen Wünſchen entſprechend, tinden näch=
ſten
Samstag und Sonntag noch zwei Gaſtſpiele der Tegernſeer
ſtatt und zwar gelangen die trefflichen Gebirgsſtücke Almen=
rauſch
und Edelweiß und am Dienstag, 14. Nov einmalig Der
Merneidbauer zur Aufführung. (Siehe Anzeige.)

Eur Bereitung vorzüglicher Fleischbrühe nimmt man

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 313

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 10. November 19

Ausklang der Hubertusfeier.

Die Ehrungen der Mitglieder des Heſſiſchen Jagdklubs.

Aus Heſſen.
Aus den Gemeinderalsſikungen.

Treue Klubangehörige.

Herr Direktor Fritz Treuſch, Offenbach. Diplom für die Meiſter=
ſchaft
im Kugelſchießen für 1932/33: Herr Gg. Schwarz, Offenbach.

Einen breiten Rahmen nahmen die Ehrungen der Mit=
glieder
des Heſſ. Jagdklubs ein, die dem Klub ſeit 25
Jahren angehören, die ſich beſondere Verdienſte um die Klub=
intereſſen
, um den Wiederaufbau unſerer Wildbeſtände, um den
Jagdſchutz kurz, um die Belange des Weidwerks erworben
haben.

Es konnten durch den geſchäftsführenden Vorſitzenden, Herrn
Vonderheit, ausgezeichnet werden:
Für 25jährige treue Mitgliedſchaft mit dem Ehren= Hutab=
zeichen
: Förſter Albus, Viernheim; Förſter Hch Appel, Fhs Geh=
ſpitz
bei Neu=Iſenburg; Franz Beuer, Darmſtadt; Förſter Diehl,
Rüſſelsheim; Förſter Engel, Meſſel; Förſter Falter, Oberſchön=
mattenwag
; Förſter Hamann. Etzean: Förſter Kaiſer, Bremhof:
Förſter Klipſtein, Baierse:; Gutspächter Peter Kraft Hof Grä=
benbruch
; Gaſtwirt Laumann. Meſſel; Förſter Luley, Fhs. Niko=
lauspforte
bei Mörfelden; Revierjäger L. Moter, Biblis; Ober=
jäger
Nagelſchmitt, Urberach; Förſter Olff, Oberes Königſtädter
Forſthaus b. Raunheim a. M.; Förſter Prott, Vilbel; Förſter
Stoltz, Fhs. Jägerluſt b. Wonsheim Rheinheſſen; Förſter Ernſt
Vöglin, Unteres Königſtädter Forſthaus bei Königſtädten; För=
ſter
Wex, Meſſel, und Förſter Zimmermann, Wildbahn bei Lam=
pertheim
.
Mit der Goldenen Klubmedaille für große Verdienſte um den
Klub und für über 20jährige Mitarbeit im Vorſtand: Herr Franz
Beuer Darmſtadt.
Mit der Ehrenmitgliedſchaft für die tatkräftige, unter großen
perſönlichen Opfern gebrachte Unterſtützung der Beſtrebungen um
die Erhaltung und Verbeſſerung der Rotwildbeſtände im Oden=
wald
die Herren Karl Henkell und Konſul Hermann A. Hommel,
Wiesbaden.
Mit Ehrenplakette und Diplom für die Verwiklichung der
Idee der Einbürgerung des Muffelwildes in unſeren heimiſchen
Jagdrevieren: Herr Walter Freudenberg, Weinheim.
Mit der Silbernen Klubmedaille für ganz beſondere Verdienſte
um die Belange des deutſchen Weidwerks: Herr Bankdirektor H.

H. Hauck, Frankfurt

Die Silberne Klubmedaille für Verdienſte um die internen
Klubintereſſen wurde ferner verliehen an die Herren: Prof.
Ruppel, Frankfurt; Phil. Schweiger jr., Frankfurt, und Inſpektor
Beckerle, Offenbach.
Die Goldene Ehrennadel erhielten aus dem gleichen Anlaß
die Herren: Polizeihauptmann Reichardt, Frankfurt; von Sooſten.
Frankfurt; Alfred Hippe, Frankfurt; Willi Barth, Carl Nagel
und Direktor Nothnagel, Frankfurt; Gottfried Rind, Neu= Iſen=
burg
; Apotheker Wollweber, Mainz; Otto und Kurt Hofmann,
Dr. Herzberger und Aug. Schöberle, Mainz; Otto Luibrand,
Herm. Stock und E. Zeiß. Hanau a. M.; Chriſtoph Müller Sprend=
lingen
. Einen Kriſtall=Römer: Herr Philipp Huppe, Offenbach.
Auto=Klubwimpel: Herr Gg. Schwarz, Offenbach. Auto=Klubſchild:

Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.

Union=Theater.

Kiki, der Lebensweg einer kleinen Choriſtin, iſt eine
ungemein liebenswürdige und ſonnig heitere Angelegenheit, wenn
man davon abſieht, daß auch dieſer Film wie ſo viele andere,
das Weltbild der Wirklichkeit verzerrt. Man muß ihn gleich den
anderen als ſchönes Märchen oder als ſchönen ſonnigen Traum
nehmen. Und auch ſo erfüllt er ja ſeinen Zweck weil er Sonne
in das Grau des Alltags trägt und man ja allgemach daran ge=
wohnt
iſt, durch den Film Dinge zu ſehen, die eben Märchen
ſind oder nur im Film Möglichkeit werden.

Kiki, die kleine Choriſtin, erlebt dieſes Märchen. Sie
verliebt ſich gleich in den allgewaltigen, den liebenswerten Direk=
tor
des Theaters, wo ſie anſtatt Engagement nur Anſtellung als
Garderobiere findet. Und ſie erreicht ihr Ziel! Wenn auch erſt
nach einer unendlichen Reihe von Verwicklungen und Kämpfen,
die bis zum glücklichen Ausgang durchzuführen allerdings eine
Künſtlerin vom Range der quechſilbrigen Anny Ondra erfor=
dert
. Dieſe entzückende, ſchelmiſch=charmante Anny darf ſich die
ausgefallenſten Dinge erlauben, ſie führt ſie mit ſo viel Humor,
der oft das Groteske ſtreift, durch, mit ſoviel artiſtiſcher Beweg=
lichkeit
und ſo ſonniger Heiterkeit, die nur ganz vorübergehend.
manchmal durch leichten Tränenſchleier, getrübt wird, daß man ſich
immer nur mit ihr freuen kann und ihr den ſchwer errungenen
Endſieg über ihre ſchöne Rivalin von Herzen gönnt. Her=
mann
Thiemigs vornehme Darſtellungskunſt und ſein ver=
halten
komiſches Spiel ſind vorzügliche Partnerſchaft. Köſtlich iſt
die Fülle der Bilder im Heim und im Varieté.
Im Beiprogramm läuft u. a. ein hochintereſſanter Lehr=
Tonfilm, der feſſelnde Bilder entrollt aus dem Leben der Klein=
tierwelt
im Waſſerglas und anderswo.
A A

Helia=Lichtſpiele. Harry Liedtke, der unvergeſſene Schwarm
vieler Kinobeſucher, filmt wieder und zwar ſieht man ihn ab
heute in dem köſtlichen Militär=Schwank Liebe in Uniform, mit
Ery Bos, Fritz Kampers, Paul Heidemann, Hans Junkermann
u. a. in weiteren Hauptrollen.

Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute in Erſtaufführung
den Senſationstonfilm aus dem Zirkusleben Marco der Clown",

mit Berthe Oſtyn, Jvan Kowal=Samborſki, Robert Ley u. a.
Regie: Max Reichmann. Der Film bietet in bewegter Handlung
einen intereſſanten Einblick in die bunte Welt der Manege.
Reſi=Theater. Der ſchöne, ſpannende Fliegerfilm Gloria
(Liebe und Weltrekord), der im Reſi läuft, zeigt ein inter=
eſſantes
Filmliebespaar: Brigitte Helm und Guſtav Fröhlich.
Herrliche Flugzeugaufnahmen wechſeln mit Bildern aus der ele=
ganten
Geſellſchaft.
Kunſtnokizen.

Ueber Werke, Künſſier oder künſfleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Er
geſchieht behält ſich die Redaktion ihr (rtell vor.
Konzert Suſanne Horn=Stoll. Am Donners=
tag
, dem 17. November, veranſtaltet die bekannte Sopraniſtin
mit ihrem Gatten im kleinen Saalbauſaal einen Lieder= und
Sonatenabend. In dem abwechſelungsreichen Programm dürften
wohl eine Suite von Stamitz und 2 Arien von Arioſti und Scar=
latti
mit Viola d'amour beſonders intereſſieren. Aeußerſt reiz=
voll
iſt der Zuſammenklang dieſes Inſtruments mit der Sing=
ſtimme
, während in der folgenden Suite alle Einzelheiten der
Viola d'amour voll zur Entfaltung kommen. Nach dieſer Muſik
aus dem Zeitalter des Barock kommen Werke neuerer Meiſter
zu Gehör, und zwar: 3 Liedergruppen von M. Reger. Bodo Wolf
und W. Braunfels. Dazwiſchen ſpielt Willy Horn mit der Be=
gleiterin
des Abends, Frl. Eliſabeth Klauß, eine Sonate für
Bratſche von W. Rinkens (Erſtaufführung). Karten bei Chr.
Arnold. Ernſt=Ludwig=Straße.

Wie ſiehts jetzt an der ehemaligen Weſtfront aus? Am
Donnerstag, dem 17. d. M. abends 8.15 Uhr, ſpricht Direktor
Germann in einem von mehr als 60 guten Lichtbildern illu=
ſtrierten
Vortrag im Feſtſaal des Realgymnaſiums, Kirchſtr 22.
über das Thema: Wie ſiehts jetzt an der ehemaligen Weſtfront
aus? Der Eintritt iſt frei. Jedermann iſt herzlich willkommen.

Vereinskalender.

Reichsbund der Zivildienſtberechtigten.
Mitgliederverſammlung heute 8.15 Uhr Stadt Coburg Vor=
trag
des Kameraden Lautenſchläger über Ich klage im
Armenrecht. Zahlreicher Beſuch wird erwartet.

Tageskalender für Donnerstag, den 16. November.
Union=Theater: Kiki. Helia=Lichtſpiele: Liebe in Uniform.
Palaſt=Lichtſpiele: Marco der Clown. Reſi=Theater:
Gloria, Liebe und Weltrekord, Ludwig=Georgs=Gymnaſium,
20 Uhr: Aufklärungsvortrag über Heilverfahren. Krone‟,
Großer Saal, 20.15 Uhr: Ski=Lichtbilder=Filmvortrag.

Diplom für errungene Tontaubenmeiſterſchaft der Ortsgruppe
Offenbach: Herr Gg. Schelbert, Offenbach.
Für hervorragende Werbetätigkeit ſeit 10 Jahren konnte Herr
Chr. Reich, Darmſtadt, mit dem Goldenen Auto=Klubſchild aus=
gezeichnet
werden.
Mit einem Geſchenk für hervorragende Leiſtungen im Jagd=
ſchutz
wurden bedacht die Herren Revierjäger Schubert, Seehof.
und Hilfsförſter Winter, Babenhauſen. Aus dem gleichen Anlaß
erhielten je ein Ehrendiplom die Herren Gendarmeriekommiſſar
Galm und Gendarmerie=Hauptwachtmeiſter Mehling zu Stadtpro=
zelten
, Herr Gendarmerie=Oberwachtmeiſter Kreß zu Langen und
Jagdaufſeher Hch. Reitz zu Offenthal.
Schließlich kam noch die Kleine Silberne Schnepfenmünze für
die in verſchiedenen Bezirken im Frühjahr ds. Js. auf dem Strich
erlegte Erſte zur Verteilung, und zwar an die Herren: Jagd=
auffeher
Joſ. Speckhardt 3., Brandau i. Odw= Viktor Klotz, Frank=
furt
a. M.; Jagdaufſeher K. Hartmann. Bellnhauſen; Gaſtwirt
Adam Mager 5., Nieder=Modau; Förſter Brück, Auerbach a. d. B.;
Jakob Corell, Wonsheim: Willy Franz, Hanau a. M.; Förſter
Lehr 1. Gammelsbach; Förſter Lehr 4. Raubach; A. Bergheg=
ger
, Weinheim: Direktor Zorn, Bad=Nauheim; Carl Ruthe.
Wiesbaden: Förſter Benker, Saſſen bei Schlitz, und Jagdaufſeher
Lotz. Weiskirchen.
Eine heitere Note in die erhebende Freude des Abends brachte
Herr Karl Schaffnit durch die Verleſung eines mit goldenem
Humor von Herrn Prof, Heuß, Darmſtadt, verfaßten Gedichtes,
das die Erlebniſſe der Teilnehmer bei der vorjährigen Parkfahrt
zur Beobachtung der Hirſchbrunft in köſtlicher Weiſe ſchilderte.
Der Bericht über die Trophäenausſtellung wäre unvollſtändig.
wenn nicht erwähnt ſei, daß außer echten Hirſchgeweihen, Reh=
gehörnen
uſw. auch künſtliche, zu ſehen waren. Dieſe befanden
ſich in einer unter Glas äufgeſtellten, ganz reizenden Puppen=
Jägerſtube von Herrn Rechtsanwalt H. Kalbhenn, Darmſtadt,
in Mußeſtunden mit Sorgfalt und viel Geſchicklichkeit hergeſtellt.
Eine Klubmedaille winkte dem Ausſteller als Lohn für ſeine vor=
treffliche
Arbeit. Es verdient hervorgehoben zu werden, daß dieſe

Puppen=Jägerſtube bei der Grünen Woche im Frühjahr d. J. in
Berlin ausgeſtellt war und dort viel Anklang gefunden hat.

Zum Schluß ſei noch des Elfenbein=Bildhauers Herrn Otto
Glenz Erbach i. Odw., gedacht, der den Teilnehmern an der
Hubertusfeier mit einer Ausſtellung von aus ſeiner Kur ſtwerk=
ſtätte
ſtammenden Elfenbein=Bildhauer=Arbeiten aufwartete, die
hochintereſſant war und das Entzücken jedes Natur= und Kunſt=
freundes
hervorrief. Herr Glenz gilt in Kunſtkreiſen als Kapa=
zität
in der Elfenbein=Bildhauerei, und ſeine Kunſtwerkſtätte in
Erbach i. Odw iſt weit und breit bekannt. Es wäre außeror=
dentlich
zu wünſchen, daß ſeine hervorragenden Arbeiten immer
noch mehr Anerkennung und Intereſſe in der Jäger= und Kunſt=
welt
finden. Durch den H. J. K. wurde Meiſter Glenz mit der
Klub=Medaille ausgezeichnet.

Aus dem Gerichtsſaal.

Monat erhält er eine dreijährige Bewährungsfriſt zugebilligt.
Das Gericht iſt überzeugt, daß der Einbruch fingiert war und der
Verurteilte in die eigene Taſche gearbeitet habe. Wer die Ur=
kunden
beiſeite brachte, konnte nicht feſtgeſtellt werden und des=
halb
auch keine Verurteilung erfolgen. Es werden dem Verur=
teilten
weitgehende mildernde Umſtände zugebilligt, da er in
ſeinem hohen Alter noch nicht vorbeſtraft iſt.
Das Bezirksſchöffengericht verurteilte am Vormit=
tag
einen Kommuniſten aus Bickenbach wegen Teil=
nahme
an einer polizeilich verbotenen Ver=
ſammlung
zu einer Geldſtrafe von 40 Mark, hilfs=
weiſe
10 Tage Gefängnis.
Ein junger Schloſſer aus Griesbeim erhält
wegen gefährlicher Körperverletzung er hatte be
einer Balgerei einen anderen mit dem Meſſer geſtochen zwei
Wochen Gefängnis mit dreijähriger Bewährungsfriſt.

Zwei Nationalſozialiſten, die wegen verbotenen
Waffentragens zu politiſchen Zwecken angeklagt ſind, werden
freigeſprochen, da ſich die Waffen lediglich als ganz unge=
fährliche
Schreckſchußpiſtolen erweiſen.

A

(T 1298

Brlefkaſten.

Ihre Frage geht wohl dahin, ob Sie berechtigt ſind, als
früherer Beſitzer die genannten Sachen wegzunehmen. Dazu iſt

zu ſagen: Bei der Zwangsverſteigerung des Grundſtücks erwirbt
der Erſteher (Steigerer) durch den Zuſchlagsbeſcheid das Eigen=
tum
notwendig auch an den weſentlichen Beſtandteilen des
Grundſtücks. Eine Pflanze (Strauch oder Baum) wird mit dem
Einpflanzen weſentlicher Beſtandteil des Grundſtücks. Wäre die
Einfriedigung nur zu vorübergehendem Zwechk mit dem
Grund und Boden verbunden worden, ſo könnte bezüglich ihrer
geſagt werden, daß ſie nicht Beſtandteil des Grundſtücks gewor=
den
ſei. Wir möchten aber die Frage auch nach dieſer Richtung,
weil wohl dauernde Zweckbeſtimmung vorlag, verneinen. Eine
perſönliche Herausgabepflicht beſtimmter Gegenſtände ſeitens des
Erſtehers wäre nur dann möglich, wenn ſie im Zuſchllagsbeſcheid
zum Ausdruck gekommen wäre. Die Ausſchließung eines weſent=
lichen
Beſtandteils im Zuſchlag gäbe Ihnen aber nur einen
obligatoriſchen Anſpruch gegen den Erſteher.

K. Sch. Der auch nur mündlich geſchloſſene Mietvertrag
unterſteht in der Auslegung den Grundſätzen von Treu und Glau=
ben
und denen der Verkehrsſitte. Der Zugang zum Innern des
Hauſes iſt ſolange offenzuhalten, als ein Verkehr im Hauſe nach
außen ſtattfindet. Sie können nicht die Anbringung einer Klingel
verlangen, wenn der Gebrauch einer beſtehenden Klingelanlage
nicht zugeſagt war; wohl aber können Sie verlangen, daß im
Klagewege der Vermieter verurteilt werde, die Haustüre in=
nerhalb
vom Richter für Winter und Sommer zu beſtimmen=
der
Verkehrszeit offen gehalten werde. Kündigen Sie dem Ver=
mieter
dieſen Schritt an.

3. M. Es empfiehlt ſich, angeſichts der Eigenart des Ver=
trags
mündliche Rückſprache werktags vorm. 8.30 Uhr auf der

Schriftleitung. Wir behalten die Anfrage zurück.

C Ober=Ramſtadt. 9. Nov Gemeinderatsſitzung.
Geſuche des Ph. Stuckert 3. um Erlaubnis zum Betrieb einer Sch
wirtſchaft unddesOttoDorn um Erlaubnis zum Betrieb einer Ko
und Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank werden befür
tet. In beiden Fällen handelt es ſich um ſeit Jahrzehnter
ſtehende Gaſtſtätten. Die im Baulandgebiet Schachenmüüd
weg neu eröffneten Straßen werden wie folgt benannt
Straße von der Roßdörfer Straße nach dem Wald: Waldſtr.
die Parallelſtraße hierzu: Schillerſtraße die Parallelſtraße
Schillerſtraße: Annaſtraße, die Querſtraße von der Wald=
der
Annaſtraße: Mühlſtraße und diejenige von der Mühlſ
nach der Modau: Wieſenſtraße‟. Die Gemeinde=Hundeſt
für 1933 wird, wenn der Beginn des Hundebeſitzes in die
vor dem 1. Juli fällt. auf 6 RM., wenn er in die Zeit nach
1. Juli fällt auf 3 RM. für jeden Hund feſtgeſetzt Für die
der Gemeindeobſtbaumſchule abzugebenden Obſtbäume wird
Preis von 2 RM. vro Stück feſtgeſetzt. Zur Bekämpfung
Bettlerunweſens wird die Einführung von Bettlergutſcheinen
ſchloſſen.
Ce. Mümling=Grumbach, 7 Nov. Voranſchlag. Der
Gemeinderat genehmigte neue Voranſchlag ſchließt mit einem
nahme= und Ausggbebetrag von 36 150 Mk. ab, gegenüber 2
Mk. im Jahre 1914, was eine Steigerung von rund 80 Pro
bedeutet. Dieſe wird bedingt durch geringere Einnahmen
dem 118 Hektar umfaſſenden Gemeindewald, der 1914 bei
Mk. Einnahmen und rund 3000 Mk. Ausgaben über 3000 Mi
winn abwarf heuite aber mit 5288 Einnahme und ebenſoviel
gaben keine Rente mehr bringt. Die Einnahmen aus Jagd
Fiſcherei ſind gegeen 1914 von 1045 auf 700 Mk. gefallen. Be
tend geſtiegen ſind die Ausgaben für Armenpflege, von 290
2160 Mk. (1931: 5248 Mk.), ſoziale Fürſorge, die gegen 100
im Jahre 1914 jetzt 5587 Mk. erfordert, worin 2000 Mk. für
Unterſtützung der Kriſenempfänger enthalten ſind. Die Loy
wirtſchaft erfordert 2210 Mk. gegen 1734 Mk., die allgemeine W De, ic
waltung 3716 Mk. gegen 2144 Mk. Aehnliche Steigerungen 5
ſen alle übrigen Kapitel, ausgenommen die Schule, auf. I.
läßt ſich gegen das Vorjahr eine ſtarke Senkung aller Ausgum as Nach
zum Teil bis 50 Prozent und mehr. feſtſtellen.
Cr. Fürth i. Odw., 9. Nov. Gemeinderatsber
Unter Punkt 1. Mitteilungen, gab der Vorſitzende dem Rat
meindeangelegenheiten bekannt. Der Rat nahm davon Kenn)
daß durch Verfügung des Heſſ. Kreisamts Heppenheim die
führung der Bürgerſteuer für Rj. 1933 auf den 500fachen Be
des Landesſatzes eingeführt wird. Nicht genehmigt wurde
Verkauf vot 300 Rm. Fichtenholz (Röller), da der Verkaufs:
dem Rat zu niedrig iſt. Für eine 12prozentige Herabſetzung
Ortslohns ritt der Rat nicht ein, weil er die Auffaſſung
tritt, daß der zurzeit geltende Ortslohn nicht zu boch iſt.
Wohlfahrtserwerbsloſen wird auf Antrag außer ihrer Umß
ſtützung eine Zulage von einer Reichsmark pro Tag zugeſprrc
ſoweit dieſe Pflichtarbeiten für die Gemeinde erfüllen. En
Antrag auf Abgabe von Steinen aus den Gemeindewaldund
ſtimmt der Rat zu.

2e

Aw. Ein 72jähriger Landwirt von der Bergſtraße.
ſein Schwiegerſohn und ſeine Tochter ſitzen am Mitt=

woch auf der Anklagebank der Großen Strafkammer
wegen Unterſchlagung von Geld und Waren, wegen Ur=
kundenvernichtung
, und der erſte Angeklagte wegen eines
Betrugsverſuchs. Die Angeklagten bezogen die Waren,
Futtermittel, Saatgut Düngemittel uſw. von einer Genoſſen=
ſchaft
und verkauften ſie dann an die Mitglieder einer Genoſſen=
ſchaft
weiter. Eines Tages erſchien der alte Mann bei der Ge=
noſſenſchaft
und behauptete, er ſei um mehrere Geldbeträge von
der Genoſſenſchaft betrogen worden. Belege hatte man keine, ſo
beſchloß der Direktor, einen Reviſor hinzuſchicken und die Bücher
und Belege des Angeklagten daraufhin nachzuprüfen. Ehe es
jedoch dazu kam, melde der Angeklagte einen Einbruch an, bei
dem ein Kaſſenbuch und zwei Scheckhefte geſtohlen worden ſein
ſollten. Die Angeklagten werden nach der Prüfung der Bücher
beſchuldigt, ſchon jahrelang Gelder und Waren unterſchlagen und
deshalb den Diebſtahl fingiert zu haben. Die Angeklagten be=
ſtreiten
das heute, wie von Anfang an.
Das Gericht ſpricht das Ehepaar mangels Bewei=
ſes
frei. Der alte Mann erhält wegen fortgeſetzter Untreue
in Tateinheit mit fortgeſetzter Unterſchlagung und wegen Be=
trugsverſuchs
drei Monate Gefängnis abzüglich 14
Tagen Unterſuchungshaft, und Geldſtrafen von 300 und
100 Mark hilfsweiſe 30 und 10 Tage Gefängnis. Für einen

I. Dreieichenhain, 7 Nov. Ratsſitzung. Eine A, NSchsi
Anträge der Erwerbsloſen und Kommuniſten, die ſämtlich
Unterſtüßungen uſw. hinausgehen, wurden einſtimmig anget9
men. Betreffs Reinigung des Weihers bei den Geiswieſe/Meſe war
ſchließt der Gemeinderat, dieſelbe im Freiwilligen Arbeitsdicl eiſ, ging
zu beantragen. Die weitere Ausarbeitung wird der Barl
miſſion übertragen. Die Herſtellung eines Schwimmbades in
ſelben Weiher wird vorläufig zurückgeſtellt. Durch Verfün

des Heſſ. Kreisamts wird für das Rechnungsjahr 1933 die M peine. Au
hebung der Bürgerſteuer verfügt. Der Gemeinderat nimmt MMeunſten Al
von Kenntnis und beſchließt, hiergegen Proteſt zu erheben.ſſſmer Ver
Ueber die Bekämpfung der Schnakenplage beſchließt der Rat, / Hyeinema
dieſe von den Hausbeſitzern ſelbſt vorzunehmen iſt.
Gm. Wallerſtädten, 7. Nov. Gemeinderatsſitzun/Aun weide
der Gemeinderatsſitzung, die unter Vorſitz des Bürgerme ſt0 weniger,
Gerhard im Rathaus ſtattfand, wurde die Hundeſteuer 4ir
Jahx 1933 auf 16 Mark feſtgeſetzt. Abgelehnt wurde erneu:
Profekt: Reinigung des Landgrabens. Zum Voranſchlag roſf7/ Anm
ſeitens des Kirchenvorſtandes und des Schulvorſtandes Einy.) Nove
dungen gegen Kürzungen erhoben worden. Der Gemeinderat 2 Mi prak
ſprach dem Antrag des Kirchenvorſtandes durch Erhöhung W uiden a
Organiſtengehaltes auf 175 Mark, wogegen der Antrag des Sc4, I0en auf
vorſtandes erneut der Ablehnung verfiel und ſomit den Kf
ausſchuß beſchäftigen wird.

das grel

Veſchnitz
let mit

wrckuft nicht

iel aus

Unter:

Da. Arheilgen, 9. Nov. Von der Gemeindekaſſe.
erner Neueinteilung ſind die Zahlſtunden der hieſigen Gemem!ſ zu faſ
kaſſe auf täglich vormittags von 812 Uhr feſtgeſetzt word
nachmittags iſt die Kaſſe nunmehr für das Publikum geſchl n iuſten M
Beſitzer von Spargelanlagen ſeien, um unni ſion
Weiterungen zu vermeiden, darauf aufmerkſam gemacht, daß m
Spargelkraut von den Anlagen bis ſpäteſtens 15. Dezembex.
fernt werden muß. Erntedankfeſt. Am kommenden Sul
tag wird das Erntedankfeſt in der hieſigen evang. Kirche beoA
gen. An den Vormittagsgottesdienſt, bei dem der Poſaunen
mitwirken wird, ſchließt ſich eine Feier des heiligen Ake/
mahls an
Weiterſtadt, 9. Nov. Die Sängervereinig
Weiterſtadt veranſtaltet kommenden Sonntag abend im 5
haus Zum Schwanen ein Konzert, unter gütiger Mitwixg
der Liedertafel Mainz=Koſtheim. Beide Vereine ſtehen unte
bewährten Leitung von Herrn Muſikdirektor Müller=Mn
Keinem Anhänger der edlen Sangeskunſt darf es entgehen, de
genußreichen Abend beizuwohnen.
Griesheim. 9. Nov. Der Gemeinderat hat die Einfüh.
der Bürgerſteuer abgelehnt. Das Kreisamt Darmſtadt hat hig
für die hieſige Gemeinde die Erhebung der Bürgerſteuer 19:0
Höhe von 500 Prozent des Landesſatzes angeordnet. Die
meinde Griesheim führt bekanntlich mit der Heag wegen Heu
zahlung des aus dem Zuſchlagstarif (5 Pfg.=Tarif) eingegangeß
Erträgniſſes einen Prozeß. Nachdem die von der Gemeinde anß
ſtrengte Klage in erſter und zweiter Inſtanz vom Landg ch
und Oberlandesgericht in Darmſtadt koſtenpflichtig abgen
worden iſt, hat die Gemeinde Reviſion beim Reichsgericht in
zig eingelegt Das Reichsgericht hat nach vorausgegan
mündlicher Verhandlung am 5. November d. J. das Urtei!
Berufungsgerichts aufgehoben und die Sache zur anderw
Verhandlung und Entſcheidung an den zweiten Zivilſena:
Oberlandesgerichts in Darmſtadt zurückverwieſen.
M. Dornheim (Ried) 9. Nov. Am 11. Nov. begeht in
perlicher und geiſtiger Friſche Frau Jak. Volz Ww. das
ihres 80. Geburtstags. Die Jubilarin geht trotz ihre=
ters
den gewohnten Arbeiten in Haus und Hof in jugend!
Friſche nach.
s. Traiſa. 9. Nov. Obſt= und Gartenbauverein.
Hauptverſammlung des Obſt= und Gartenbauvereins für
Kreis Darmſtadt findet am Sonntag, den 13. d. M., in Ro/
b. D. ſtatt: die Mitglieder werden hierzu eingeladen und
zahlreiche Beteiligung gebeten. Abmarſch 14 Uhr am Rathaus
In den nächſten Tagen werden durch die Bürgermeiſterei 30
Zählung der Obſtbäume Fragebogen zugeſtellt, die ſpäter
ehrenamtliche Zähler des Obſt= und Gartenbauvereins wiede
geholt werden. Zur Ausfüllung der Formulare iſt jeder
baumbeſitzer, auch ſolche, die Obſtbäume auf einem gevacknſn
Grundſtück gepflanzt haben. verpflichtet. Die Zählung dien:
zu ſtatiſtiſchen Zwecken. Die Prämiierung der Mitglieder
Nichtmitglieder des Vereins, deren Fenſter durch Blumenſch
und deren Gärten im laufenden Jahre am beſten gepflegt W
wird in der Dezember=Monatsverſammlung vorgenommen.
Traiſa, 9. Nov. Die hieſige Ortsgruppe des Odenwe
klubs feiert am kommenden Samstag abend, im Saale
Krone (K. Scheerer) ihr 11. Dekorierungsfeſt. Die Geſanave‟
Eintracht und Sängerluſt werden auch diesmal dem Feſt
ihre Mitwirkung ein beſonderes Gepräge geben. Den bumt
ſchen Teil des Abends haben Herr L. Bock. Traiſa, ſowie Her?
Frau Merker. Griesheim, übernommen.
In Brensbach i Odw.. 9. Nov. Volk unterm Kr‟
ſo betitelt ſich das Laienſpiel, welches eine Brensbacher Spie
unter Leitung des Herrn Pfarrers Blankerts ſchon in 2
bach, wie in der Umgebung aufführte. Wie oft auch das
zur Aufführung gelangt, immer wieder rüttelt es mächtig d"
hörer auf, und der tiefe Ernſt von Wort und Handlung laſt 0
klar erkennen, daß dieſes Spiel nichts anderes als ein Bilk
der großen Seelennot unſeres Volkes geben und eine Mar
und Loſung zugleich für uns Chriſten ſein will. Wahrlic
tiefdurchdachte Volksſtück verdiene es, daß es allen deutſchen 2
gezeigt werde, um allüberall ſeine Wirkung als Mahnung
Loſung zugleich zu tun.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Zterstag,

10. November 1932

Nr. 313 Seite 7

Deutſches Formgefüht in der Kunſt.
Die Geſehmäßigkeik deukſcher Bildkunſt im Werk des Makhias Grünewald.
ſolche Art der Naheführung aber konnte er nur von neuem Trauer
Borkragsabend Dr. Ernſt Zeh.
um dieſen Verluſt und ein Bewußterwerden der Gründe ſeiner

er dem Hörenden und Schauenden im Vortrag ein Kunſt=
aus
vergangenen Hochzeiten ſchöpferiſcher Kultur nahe=

Ergriffenheit von dieſem deutſcheſten Meiſterwerk gewinnen.
Durch vergleichende Wiedergaben von Bildern deutſcher und ita=
lieniſcher
Meiſter gleicher Zeit wuchs einleuchtend die ſeeliſch be=
n
will und kann ihn nicht unmittelbar in deſſen Genuß ſtimmte Kraft deutſchen Kunſtſchaffens auf neben dem monumen=

der muß ſchon ſelbſt etwas von der Art ſeines Schöpfers haben tal äſthetiſch formenden der Bilder ſüdlicher Meiſter. Auch wenn
och von ihr bis ins tiefſte Innere ergriffen ſein, um ſeine es nicht gerade eine Kreuzigung des Berogino geweſen wäre oder
de ganz erfüllen zu können. Der Kunſthiſtoriker allein kann, das Abendmahl des Leonardo aus der St. Maria della Gracie,
ſwiſſenſchaftliche Arbeit wohl erforſchen, daß der perſönlich ſondern eine Gruppe Boticellis, Filipino, Lippis, Girlandaios,
ndekannte Meiſter Mathias Grünewald identiſch ſei, mit ja etwa noch die Sixtina Raphaels, die neben dieſem Iſenheimer
urmainziſchen Hofmaler Mathis Gothard Niedhart er Myſterium gezeigt worden wären, mußte jeder erkennen und emp=

ſomit ein und demſelben Meiſter mehr Werke zuzählen, finden, wie anders deutſcher Formwille zum Werke ſtrebt, als
ihn ſtiliſtiſch einreihen in ſeine Epoche und dies formanaly= der mittelländiſcher Meiſter. Hier Seele und Glaube nordiſche
egründen um aber den tiefen deutſchen Genius des Tiefe und Muſikalität dort Weltbeinhung und Formbewußt=
ſeis
des Iſenheimer Altars ſich und anderen in Ehrfurcht heit als erſtes plaſtiſche Anordnung und Repräſentation. Wir

u bringen, bedarf es mehr als des Wiſſenſchaftlers allein, münden vom Innern her in die Form, ſie von außen Uns iſt
arf des tiefgründigen deutſchen, religiöſen und nachſchöpfe= die Form letzte Begrenzung, ihnen erſtes Erfordernis. Oder,
Geiſtes.
wie der Redner es auch in muſikaliſchem Vergleiche verdeutlichte,
s ſolcher ergriff der uns ſchon aus früheren Vorträgen indem er das gleiche ſchöpferiſche Agens auch im geſamten deut=
geiſtigen
Freunde gewordene Kunſthiſtoriker Dr. Ernſt Zeh= ſchen Schaffen anderer Künſte nachwies: Der Schöpfer des Iſen=
mdeim
die Hörer der Geſellſchaft für Kunſt und Wiſſenſchaft heimer Altars führt gleich J. S. Bach in kontrapunktiſcher Zu=
ſie den Verluſt dieſes Heiligtums deutſcher Kunſt durch ordnung die in ſich ſelbſtändig lebendigen Einzelmelodien der
ſebot des Verſailler Vertrages für unſere Nation um ſo Dominante entgegen, wie die Figuration der Kreuzigungsgruppe
empfinden Er geſtaltete den Abend durch die Wucht zum Haupte des Erlöſers ſtrebt, während die mittelländiſchen
iefe ſeiner Ausführungen zu einer andachtsvollen Gedenk= Meiſter die Formelemente in homophoner Harmonie einander
indem er deutſches Formgefühl, das auch nach der Auffaſ= beiordnen. So auch in der Architektur: Unſer Formſtreben bricht
ſöe inrich Wölfflins unmittelbar auf Stimmung und Aus= durch den Stein hindurch der nur dienendes Material iſt, das
und nicht auf monumentale Plaſtik hinzielt wie das mittel= die Dynamik unſeres Seelendranges nicht hemmen darf. Ueber=
ſihe
, zugleich in allen wachzurufen wußte durch die Art ſei= ſchneidungen, Rankenwerk. Durchlebung allenthalben und doch
zortrages, und indem er es nachwies an der Struktur dieſes Formſtreben zu größerer Einheit, wie etwa in der Capella myſtika
wverkes. Nicht Formloſigkeit, wie die formerſtarrten Fran= Grünewalds oder in der Geburt Chriſti von Altendorfer. Der
uus nachweiſen wollen, ſondern Formbeſeeltheit iſt das Be= italieniſche Meiſter geht vom Stein aus, der ihm die Geſetz=
ande
dieſes myſtiſchen Wunderwerkes der Malerei aus dem mäßigkeit ſeines Formens von pornherein gebietet, es diſzipli=
ug
des 16 Jahrhunderts, der Zeit reformatoriſcher Glau= niert und zum Monumentalen ſtreben läßt. Mag die Renaiſſance
gende im Norden Eurovas.
im Süden zuerſt geſchehen ſein urſchöpferiſche nordiſche Beſeelt=
prächtig
klaren Lichtbildern zeigte Ernſt Zeh das Tripty= heit war ſtärker. Meiſter, wie Coreggio und Tintoretto und
gnit der gleichfalls formſtützend gemalten Predella ganz und andere ſpätere haben ſich von ihr zu barocker Formgebung beſtim=
ne
lebendigen Ausführungen ſtützenden Ausſchnitten. Wer men laſſen, zu gleicher ſchöpferiſcher Haltung, wie ſie Mathis Got=
e
der Berichtende bei der Ausſtellung vor der Auslieferung hart Niethart beſeelte im Sinne des Goetheſchen Erkennens:
fankreich noch einmal ſelbſt ſehen durfte, hätte fürchten kön=
Wie alles ſich zum Ganzen webt.
das grelle Licht analytiſcher Kritik gerückt zu bekommen,
hr einſt von innerſter Seele her ergriffen hatte. Durch
Eins in dem andern wirkt und lebt!

lende Komitee wird vor ernſten Aufgaben ſtehen, hat es doch vor
allem zu entſcheiden, ob im Intereſſe der Verkehrswerbung im
Jahre 1933 karnevaliſtiſche Veranſtaltungen ſtattfinden ſollen oder
ob ein traditionelles Volksfeſt langſam aufhören ſoll zu beſtehen,
Schwurgericht. Der verheiratete 28jährige Arbeiter Joſef
Spreng aus Mainz=Weiſenau drang wegen einer nicht erfüllten
finanziellen Forderung in das Anweſen ſeines Arbeitgebers ge=
waltſam
ein und verletzte die anweſende Frau des Arbeitgebers
durch Fußtritte. Würgen am Hals und Schläge mit einem Bügel=
eiſen
lebensgefährlich. Er hatte ſich deswegen vor dem Schwur=
gericht
der Provinz Rheinheſſen wegen Totſchlagsverſuchs zu ver=
antworten
. Das Gericht kam zu der Auffaſſung, daß ſchwere, im
Affekt begangene Körperverletzung vorliege, und verurteilte ihn
wegen der außerordentlichen Roheit der Tat zu 2½ Jahren Ge=
fängnis
.
Ae Worms. 9. Nov. Spurlos verſchwunden. Ein
16jähriger Bäckerlehrling aus Wöllſtein, iſt ſeit einigen Tagen
ſpurlos verſchwunden. Die bisherigen Nachforſchungen nach dem
Verbleib des Vermißten waren bis jetzt ohne Erfolg. Eine ſtraf=
bare
Handlung liegt nicht vor; wahrſcheinlich wurde der junge
Mann von einem Unglück betroffen Ausſtellung der
Wormſer Künſtlergruppe. Seit Sonntag vormittag iſt
eine Kunſtausſtellung Die ſchöne Heimat eröffnet, die vom
Volksbildungsverein, der Wormſer Künſtlergruppe. dem Wormſer
Bund zur Pflege der bildenden Kunſt und dem Verkehrsverein
veranſtaltet wird. Bereits in den erſten Tagen zeigte die Aus=
ſtellung
einen vollen Erfolg.
Ad. Dienheim, 9. Nov. Die Beerdigung des Lehrers i. R=
Heinrich Göttmann war eine Kundgebung ſchmerzlichen Ver=
luſtes
um den verdienten Jugendbildner, der durch vier Jahr=
zehnte
ſehr ſegensreich in der Gemeinde gewirkt hat. Seinem
Sarge folgten viele Leidtragende, unter ihnen viele Lehrer des
Kreiſes.
Ab Bingen. 9 Nov. Gelegentlich der Herbſttagung des
Ausſchuſſes für Schädlingsbekämpfung des Deut=
ſchen
Weinbauverbandes, die am 24. und 25 November
in Bingen a. Rh. abgehalten wird, werden auch einige Fochvor=
träge
gehalten werden. Der Regierungsbotaniker Dr. Geßner=
Freiburg wird einen Vortrag über das Auftreten von Krankhei=
ten
und Schädlingen in den deutſchen Weinbaugebieten im Jahre
1932 halten, und Regierungsrat Dr. Zillig von der Zweigſtelle
der Biologiſchen Reichsanſtalt in Bernkaſtel=Cues wird über den
Einfluß der Witterung auf das Auftreten von Krankheiten und
Schädlingen an der Rebe vor allem im Jahre 1932 ſprechen. Es
handelt ſich demnach um zwei überaus aktuelle, wichtige Themen,
die in allen deutſchen Weinbaugebieten, in denen ja ſämtlich die
Krankheiten und die Schädlinge, beſonders der Traubenwickler
mit ſeinen verſchiedenen Generationen, eine große Rolle in die=
ſem
Jahre geſpielt haben, beſonderes Intereſſe wachrufen werden.

Voerhenen.

Lehrkurſe für Schweinezuchk.

h der letzten Woche fand für die diesjährige Winterperiode
ſte Sechstage=Kurſus für Schweinezucht und =haltung auf
tannten Lehr= und Verſuchsanſtalt für Schweinezucht und
ing Weſchnitzmühle i. Odw. ſtatt. Der Kurſus, der wiederum
ſeſetzt war und an dem ſich u. a. auch zwei Landwirtstöchter
igten, ging am Samstag zu Ende. Die Lehr= und Verſuchs=
Weſchnitzmühle, die nunmehr ſeit 1½ Jahren in Betrieb
jetzt mit zahlreichem und erſtklaſſigem Tiermaterial voll
Gezüchtet werden veredelte Landſchweine und deutſche
Aweine. Außerdem laufen fortgeſetzt Fütterungsverſuche der
edenſten Art ſowie Verſuche über Stallbaufragen uſw. Ein
gſenter Verſuch über die Verwendung von Futterzucker in
ſchweinemaſt geht jetzt zu Ende mit dem Ergebnis, daß im
nanitt nicht über 20 Prozent Futterzucker in der Maſtration
andet werden können, zu Beginn der Maſt an die Läufer
weniger, gegen Ende der Maſt etwas mehr. Wie aus
bekanntmachung der Heſſ. Landw. Zeitſchrift hervorgeht, fin=
nächſte
Lehrkurſus ab Montag, den 21. d. M.,
Der Anmeldeſchluß iſt auf kommenden Dienstag,
15 November, feſtgelegt. Neben Ausbildung in allen
a der praktiſchen Schweinezucht, haltung =fütterung und
L werden an allen Tagen des Lehrkurſes Vorträge gehalten
orden auf jeden Fall intereſſante und lehrreiche Tage ge=
Pfaffen=Beerfurth i. O., 9. Nov. In dem Jahre 1933 ſollen
vei Ziele Waſſerzins erhoben werden. Der Vorſtand
Baſſerverbands ſah ſich in der letzten Sitzung gezwungen, den
cuß zu faſſen, gegen alle ſäumigen Zahler, die noch mit dem
Ziel aus dem laufenden Geſchäftsjahr im Rückſtand ſind,
ärfſten Maße vorzugehen, und zwar wird denſelben nach
mnaligen fruchtloſen Mahnungen die Waſſerleitung abge=

Hen.

Unter=Moſſau 9. Nov. Aus der Kirche. Das kirch=

hemeindeleben iſt in dieſen Tagen recht lebhaft. Es fanden
n der letzten Woche ein Reformationsgottesdienſt der Schu=
Sonntag in der Kirche ein Lichtbildervortrag des Leh=
Vbeling. am Montag im Schulhaus ein ſolcher des Lehrers
ml. die alle im Zeichen des 300 Todestages Guſtav Adolfs
un. Am 12. d. M. feiert die Unter=Moſſauer Mädchengruppe
nähriges Beſtehen mit einem Abend. Am 15. d. M. läuft
Kirche ein Film Bodelſchwingh und ſein Werk aus An=
ines
100 Geburtstages.
i Erbach, 9. Nov. Vortrag über Deutſch= Oſt=
ka
. Der vorgeſtern abend im dicht gefüllten Gemeindehaus=
vm
Herrn Miſſionar Gut über unſere ehemalige Kolonie
h=Oſtafrika gehaltene Vortrag wurde der zahlreich erſchiene=
zuhörerſchaft
zu einem tiefen Erlebnis. Der Vortragende
tiicht nur heldenmütiger Mitſtreiter in den ruhmreichen
Anfen unſerer Schutztruppen im Weltkriege, ſondern iſt nun
BAchon jahrelang als Miſſionar in dem jetzt unter engliſcher
kaltung ſtehenden Gebiete tätig. So verfügt er über ein
FAus reiches Maß von Kenntniſſen über die Verhältniſſe des
BAlatur ſo verſchwenderiſch bedachten Landes. Sein Vortrag
BA= uns nicht nur mit den Lebensbedingungen, den kulturellen
Poprtſchaftlichen Bedürfniſſen und Belangen der Bewohner
Elni, ſondern er zeigte uns auch, wie deutſche Arbeit ſeinerzeit
PMande zum Segen wurde und wie noch heute die Eingebore=
hier
deutſchen Schutzherrſchaft in Achtung und Ehrfurcht ge=
*n. Die in formvollendeter Sprache gebotenen Ausführungen
nicht nur ein Werben um Anerkennung für die Miſſions=
ſondern
ein mindeſtens ebenſo eindrucksvoller Ruf für die
Hendigkeit deutſcher Kolonialbetätigung. Eine ſorgfältig und
And ig zuſammengeſtellte Lichtbilderreihe im 2. Teile der Dar=
ltgen
zeigte noch einmal anſchaulich und eindringlich, was
Nch= Oſtafrika iſt und was uns gerade durch den Verluſt dieſes
M8 geraubt wurde. Kunſt und Wiſſenſchaft. Die
älder Voreinigung für Kunſt und Wiſſenſchaft führt ihre
t am Freitag abend durch den Vortrag des Herrn Stadt=
ih
eksrats Dr. Beer aus Frankfurt: Die junge Generation
uch von heute im Saale des Gaſthauſes Zum Anker in
ſchei m weiter.
Neckarſteinach. 7. Nov. Vom Odenwaldklub. Mit
anderung am Sonntag von Pleutersbach nach Ersheim fand
anderjahr 1932 ſeinen Abſchluß. Vergleicht man nach der
ſik die Beteiligung des letzten Jahres mit der des vorher=
den
, ſo iſt ein merklicher Rückgang zu verzeichnen. Um aber
Tatſache nicht gar zu ſtark auswirken zu laſſen, hatte der
ard beſchloſſen, die feſtgelegte Punktzahl zur Erreichung der
Leichnung herabzuſetzen. Damit war den eifrigen Wanderern
Nanderinnen, durch Teilnahme an der Schlußwanderung es
ch, mit der Wandererehrung bedacht zu werden. Dieſelbe
e in ganz neuer Art vorgenommen. Der Veranſtaltung
der geſchäftsführende Vorſtand des Geſamtodenwaldklubs.
Dr. Götz=Darmſtadt. bei.
Hirſchborn, 9. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
Wam 8. November 1.60 Meter, am 9. November 1.60 Meter.
Groß=Gerau. 9. Nov. Eine Vereinigung der ehemaligen
rurde jetzt hier ins Leben gerufen. Der Gründungsver=
Dang wohnien auch Oberſtleutnant Henrici und Zahlmeiſter
Sofmann=Kleining bei. Der Verein trägt den Namen
eir ehem. 117er von Groß=Gerau und Umgegend‟
Berkach (Kr. Gr.=Gerau) 9. Noy Lehrer Georg Trink=
enn
heute auf eine 30jährige Tätigkeit, an der hieſigen
Sſchule zurückblicken. Lehrer Trinkaus, der vor kurzem ſein
ges Dienſtiubläum beging, wurde am 6. Juli 1871 zu Nie=
Hungen i. 2 geboren. Er wurde nach kürzerer Tätigkeit in
etheim. Erbach i O. Albersheim. Rh. und Ober=Finken=
Rr Erbach) im November 1902 an die hieſige Volksſchule
Lehrer Trinkaus darf ſich nach 30jähriger hieſiger Tätig=

P. Haßloch (Ried), 9. Nov. Hier wurde ein neues Kinder=
ſchulheim
ſeiner Beſtimmung übergeben. Profeſſor Kaufmann
von der Marienſchule in Mainz nahm die kirchliche Einweihung
vor. Ihren 88. Geburtstag feierte hier Frl. Anna Bredel.
Gernsheim, 9 Nov. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 8. November 0,54 Meter, am 9. November 0.36 Meter.
P. Rüſſelsheim, 7. Nov. Unſere Gemeindeverwaltung
hat durch Notſtandsarbeit die ſeither unbenützte Fohlenweide, etwa
fünf Morgen Gelände, am Sommerdamm, durch Wohlfahrts=
erwerbsloſe
umroden laſſen, um das Gelände zu landwirtſchaft=
lichen
Zwecken zu verpachten. Auch das von der Gemeinde zur
Errichtung eines Stadions angekaufte Gelände unterhalb der
Opelbrücke wurde zu landwirtſchaftlichen Zwecken weiter verpach=
tet
, weil die Mittel zur Anlage des Stadions auf unabſehbare
Zeit nicht vorhanden ſind und vorausſichtlich für das Stadion ein
anderer am Waldrande gelegener Platz in Ausſicht genommen iſt.
Ein Teil des Stadiongeländes ſoll dem Ruderverein zur Anlage
eines Sportplatzes pachtweiſe überlaſſen werden. Ein Teil des
Städtiſchen Spiel= und Feſtplatzes an der Feſtung iſt zu Sport=
zwecken
freigegeben.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
* Mainz, 9. Nov. Stadttheater. Donnerstag, den 10.
November, 20 Uhr, Vorſtellung im Abonnement Reihe C. Erſtauf=
führung
des Schauſpiels Der Mann, der ſeinen Namen änderte‟
von Edgar Wallace in der Regie von Siegfried Nürnberger.
Ungetreuer Vereinskaſſierer. Ein Zufall brachte es
an den Tag, daß das langjährige Mitglied und Kaſſierer eines
hieſigen Männergeſangvereins, der 47jährige Verwaltungsinſpek=
tor
i. R. F. B. Schneider, nicht allein ſich der Urkundenfäl=
ſchung
, ſondern auch der Unterſchlagung zum Nachteil des Vereins
in Höhe von 2000 RM. ſchuldig gemacht hatte. Ferner ſtellte ſich
heraus, daß er in einem weiteren Fall die Heſſiſche Beamtenkaſſe
durch ein gefälſchtes Schriftſtück um 270. RM. betrogen hatte.
Das Bezirksſchöffengericht verurteilte den ungetreuen Vereins=
kaſſierer
und Urkundenfälſcher zu 11 Monaten Gefängnis.
Generalverſammlung des Mainzer Carneval=
Vereins. Am 11. 11. findet traditionsgemäß die Generalver=
ſammlung
des Mainzer Carneval=Vereins ſtatt. Das neuzuwäh=

Friedberg, 9. Nov. Ein altfränkiſches Grab ent=
deckt
. In der Gemarkung Steinfurth ſtieß ein Landwirt bei
Herſtellung einer Rübengrube auf ein altes Grab, in dem ein
Dolch und ein Schwert lagen. Der Archäologe Prof Dreher=
Friedberg ſtellte feſt, daß es ſich um ein altfränkiſches Grab aus
dem 6. Jahrhundert handelt. Der Fund wird dem Wetterauer
Muſeum in Friedberg einverleibt.

Geſchäftliches.

Sie gehen entſchieden zu weit., Herr Hageſtolz,
wenn Sie behaupten, ſolche Prachthausfrauen wie früher gebe es
heute nicht mehr ſagte Frau Lotte zu ihrem Tiſchgaſt, der ſich
eben einen zweiten Teller von der ihm offenbar herrlich ſchmecken=
den
Suppe erbat. Herr Hageſtolz verneigte ſich es gibt
Ausnahmen. Wie z. B. bringen Sie es nur fertig, dieſe delikate
Suppe um 1 Uhr auf den Tiſch zu ſtellen, wenn Ihr Gatte um
12.20 Uhr anruft, ob er noch mich, den verwöhnten Junggeſellen,
mitbringen könne? Der Hausherr lächelt zufrieden: Meine Frau
könnte Ihnen jeden Tag im Monat eine andere, ebenſo ſchmack=
hafte
und ebenſo ſchnell zubereitete Suppe vorſetzen. Sie ſehen
mich ungläubig an, Herr Hageſtolz? Lotte, ſag Du das Zauber=
wort
! Und Lotte flüſterte: Maggi’s Suppen.

Welterbericht.

Kaltluft hat ſich weiter über dem Feſtland behauptet, ſo
daß in der letzten Nacht vielerorts Temperaturrückgang bis unter
den Gefrierpunkt ſtattgefunden hat. Da ſich allerdings wärmere
Luft darüber ſchichtet, hat ſich nach kurzem Aufklaren wieder eine
dichte Nebelſchicht gebildet. Das Wetterkartenbild zeigt im gan=
zen
keine weſentlichen Verſchiebungen, es wird alſo der gegen=
wärtige
Witterungscharakter fortdauern. Bei meiſt bedecktem
Himmel bleibt es, abgeſehen von leichtem Nebelregen, trocken,
und die Temperaturen kommen nachts noch unter den Gefrier=
nunkt
zu liegen.
Ausſichten für Donnerstag, den 10. November: Neblig und be=
wölkt
, nachts Temperaturen um den Gefrierpunkt und auch
darunter, meiſt trocken.
Ausſichten für Freitag, den 11. November: Keine weſentliche
Aenderung.

Es ist soviel die Rede von
milden Zigaretten.Als ob.
es eine besondere Kunst
wäre, eine milde Zigarette
herzustellen! Wennehnen
Ihre Marke bei allerMilde
nicht mehr schmeckt, dann
liegts daran, dass sie kein
Aromahat. DerOBERST.
Raucher hat die Gewissheit,
eine 3½ Pfg-Zigarette
nach dem bewährten
Rezept einer aromatischen
5bfs Mauſte zurauchen.

Ka
Tar

OBERST
die 3½3 Pfg-Zigarette

iner großen Beliebtheit und Wertſchätzung erfreuen.

PAIAIPTI
8.
Sisb

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 313

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Der Deutſchnakionale Handlungsgehilſenverband übernimmt die Pakenſchaft
eines dentſchen Kriegerfriedhofs.

Das Ehrenmal des deutſchen Kriegerfriedhofs Caudry (Nordfrankreich),
der jetzt von dem Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverband in Patenſchaft genommen wurde,
um der eindrucksvollen Totenſtätte eine würdige Pflege angedeihen zu laſſen.

November

Donnerstag, 10

Der Guſkav=Adolf=Tag in Skockholm.

Offiziere bringen die Fahnen aus dem Dreißigjährigen Krieg in das Schloß von Stockholu
Auch in Schweden wurde der Todestag des Löwen aus Mitternacht, des Königs Guſtav
feierlich begangen. Verehrt doch Schweden in Guſtav Adolf den Herrſcher, unter dem e=
europäiſchen
Großmacht wurde, und der es während ſeiner kurzen Regierungszeit verſtanden
Landvolk, Bürger und Adel zu einer wahren Volksgemeinſchaft zuſammenzuſchließen.

Reich und Ausland.

Generalleuknank v. Müller F.

Wiesbaden. Generalleutnant Eduard v.
Müller iſt nach längerer Krankheit im Alter von
91 Jahren geſtorben. Er war der erſte Regi=
mentsadjutant
des Regiments Nr. 80. Als Oberſt
führte er das Infanterie=Regiment 82, im Jahre
1892 wurde er mit der Wahrnehmung der Ge=
ſchäfte
als Inſpekteur der Infanterieſchulen be=
auftragt
. Am 29. März 1892 wurde er Gene=
ralmajor
. Als ſolcher im Frühjahr 1893 Kom=
mandeur
der 4. Infanterie=Brigade, 1895 zum
Generalleutnant befördert und 1898 zur Dispoſi=
tion
geſtellt. 1901 iſt ihm die Uniform des Füſi=
lier
=Regiments 80 verliehen worden, in Anerken=
nung
der großen Verdienſte um das Wiesba=
dener
Hausregiment. Die Errichtung des Ehren=
mals
der 80er auf dem Neroberg iſt hauptſäch=
lich
das Verdienſt Exz. v. Müllers.

Die Ausbeukung der Trak=Oelquellen.

Berlin. Zu den in der Oeffentlichkeit auf=
getauchten
Mitteilungen über die Gründung
eines induſtriellen Konſortiums zur Ausbeutung
der Irak=Oelquellen und einer Reichsbeteiligung
an dieſem Geſchäft, erfahren wir von unterrich=
teter
Seite, daß es ſich bei der Aktion des Reichs
lediglich um die Gewährung einer Garantie im
Rahmen der zur Verfügung ſtehenden Garantie=
nittel
zur Förderung der Ausfuhr handelt. Das
Reich verfolgt dabei das Ziel, der deutſchen
Wirtſchaft die ſich aus dieſer Beteiligung des
induſtriellen Konſortiums ergebenden, ſehr um=
fangreichen
Beſchäftigungsmöglichkeiten ſicherzu=
ſtellen
. An der deutſchen Beteiligung hängt das
Recht, von den insgeſamt auf 100 Millionen
veranſchlagten induſtriellen Bezügen 38 Prozent
nach Deutſchland zu nehmen. Die Firma F.
Schichau in Elbing iſt an dem induſtriellen
Konſortium nicht beteiligt.

Freilegung von Kriegergräbern an der Weſtfront

Paris. Im Gebiet des ehemaligen Front=
abſchnittes
bei Arras wurden im Laufe des Ok=
tober
192 Leichen gefallener Soldaten ausge=
graben
, und zwar 103 Deutſche und 89 Franzo=
ſen
. Von den Deutſchen konnten nur 15 iden=
tifiziert
werden.

Schrechenstaten eines anſcheinend Geiſteskranken.

Paris. Vor vier Tagen wurde aus dem
Waſſer des Hafenbeckens in St. Nazaire die
Leiche eines Eiſenbahnbeamten geborgen. Man
nahm an, daß es ſich um einen Unfall handelte.
Am nächſten Tage fand man jedoch die Leiche
eines zweiten Eiſenbahnbeamten, und 24 Stun=
den
ſpäter die Leiche eines Matroſen. Dieſe
Folge von Unfällen erſchien äußerſt verdächtig,
und die merkwürdigſten Gerüchte gingen um.
Am Dienstag wurde am gleichen Ort ein ſchwer=
verletzter
Arbeiter aufgefunden. Er ſagte aus,
daß er nachts bei der Arbeit auf dem Kai vor.
einem Unbekannten angefallen und von der
Kaimauer ins Waſſer geſtoßen worden ſei. Man
nimmt an, daß es ſich um einen Geiſtesgeſtörten
handelt, der ſeinen Opfern auf dem Kai auf=
lauert
, um ſie in die Fluten zu ſtoßen.

Döberik

uuzten, dent
v. Gronau in Alkenrhein gelarigzz m 6i

Altenrhein bei Rorſchach. Der daßle Spanſer
Weltflieger Wolfgang v. Gronau iſt geſtemeit hüchende.
16.10 Uhr bei den Dornierwerken in Altenk3, 9s
glatt gelandet. Er wurde von dem Ex0l zmas
ſeines Flugzeuges, dem bekannten Ing eul chwiede, 2
Dr. Claude Dornier, und anderen Herreieu Neſſein
tienten mit

zun zwei
rid der Ir
entlich bed
breiligen K.
Ber, höchſt
tand ein 2
und das letz

Ein ſchwerer dreiachſiger Laſtwagen beim Herabfahren eines ſteilen Hanges.
Auf dem Truppenübungsplatz Döberitz bei Berlin fanden intereſſante Geſchicklichkeitsübungen
der Kraftfahrtruppe ſtatt, bei denen die Wagen über außerordentlich ſteiles und ſandiges Gelände
geführt werden mußten.

Eine ganze deukſche Schiffsflokke an Sowjekrußland verkauft

Ein Sohn Kindersleys tödlich verunglückt.
London. Richard, Kindersley, ein Sohn
des bekannten engliſchen Finanzmanns Sir Ro=
bert
Kindersley, wurde geſtern von Bahnbeam=
ten
auf dem Dach eines Eiſenbahnwaggons in
der Station Farnham (Surey) tot aufgefunden.
Blutſpuren auf dem Trittbrett und der Tür=
klinke
führten zu der Entdeckung. Man glaubt
nicht, daß ein Verbrechen vorliegt. Der Verun=
glückte
war nach einem Autounfall mit dem Zug
nach Hauſe gefahren. Es wird angenommen,
daß er in einem Zuſtand der Verirrung, infolge
einer erlittenen Gehirnerſchütterung, auf das
Dach geklettert iſt. Der Verunglückte war
27 Jahr alt.
Eiſenbahn fährt in eine Gruppe von Strecken=
Arbeitern.

Ein Teil des Schiffsparks, der an die Sowjetunion verkauft wurde.

Der Norddeutſche Lloyd hat jetzt ſieben ſeiner Frachtdampfer an das ruſſiſche Transportkommiſſariat
verkauft. Die ſchlechte Frachtlage lockt die Reeder, die Angebote der Ruſſen anzunehmen. Alle die
verkauften Schiffe werden ſchon in wenigen Tagen die Sowjet=Fahne hiſſen.

Schwerer Skurm im Karibiſchen Meer.

Fünf Tote.
London. Auf der Strecke TringLondon
fuhr ein Zug bei Watford in eine Gruppe von
Streckenarbeitern hinein. Fünf Arbeiter wurden
getötet, zwei verletzt.

New York. Wie aus Panamr gemeldet
wird, wütet der ſchwere Sturm im Karibiſchen
Meer mit unverminderter Stärke weiter. Der
engliſche Dampfer Phemius iſt verſchollen.
Der amerikaniſche Dampfer San Simeon
ſandte erneut S.O.S.=Rufe aus. Zwe: andere
amerikaniſche Dampfer ſtehen ihm vei. Der
amerikaniſche Armeetransportdampfer Studing=
ton
ſowie der Dampfer Hobro Jenſen mel=

deten ſchwere Havarie. Da von zahlreichen an=
deren
Dampfern jegliche Nachrichten fehlen, iſt
man wegen der außerordentlichen Stärke des
Sturmes in größter Beſorgnis.

Blnkrache auf ofſener Straße.

16 Perſonen getötet.
Buenos Aires. In der argentiniſchen
Hauptſtadt hat ſich auf offener Straße ein Akt
jurchtbarer Blutrache ereignet, wobei nicht we=
niger
als 16 Perſonen getötet wurden. Die
Mitglieder von zwei Familien, die ſich auf
Grund der Blutrache heftig bekämpften, eröff=
neten
plötzlich ein regelrechtes Revolvergefecht
mitten in der Stadt. In 10 Minuten waren
alle tot oder ſterbend, mit Ausnahme eines ſech=
ſehnjährigen
Mädchens, das in einen Haus=
eingang
geflüchtet war. Dreißig kleine Kinder
blieben als Vollwaiſen zurück.

Dornierwerke begrüßt.

S hernadeln
Hun und dar
ſnir hochſtehe

Probeflug eines neuen franzöſiſchen Maiß, äillen. Gel
Luftſchiffes.
Paris. Geſtern nachmittag iſt auf fauſeute;
Flugplatz von Orly ein neues halbſtarres Mianſandel,
neluftſchiff von 15 000 Kubikmeter Raung eint Famil
drängung, mit zwei Motoren von je 35/m für Kran
erprobt worden. Der erſte Probeflug mit n mitbeſte
zehn Mann Beſatzung dauerte 40 Minute M genaue L
Luftſchiff hat einen Aktionsradius von A begehaumei
350 Kilom, und iſt für die Marineſtatio/ Maden; an
1P fein, jede
Rochefort=ſur=Mer beſtimmt.
zute dieſe
Amy Johnſon verſchiebt ihren Südafrikau, de von den
London. Die bekannte Fliegerin ſoye; dies
Johnſon hat den für geſtern früh vorgeſwiknetde Pfa
Start zu ihrem Südafrikaflug um 24 S1.4wurden i
verſchoben, da ihre Maſchine noch nicht velA eſitt und
dig inſtandgeſetzt iſt.
Aut tauſend
tauſend E
Der Schoner Clara Louiſe gefunden
13 die Nach
Kopenhagen. Das Wrack des Hanzuin die
ger Schoners Clara Louiſe iſt am Die au Ton=
eine
Seemeile ſüdweſtlich von dem ſchwe dſhiagn wie
Feuerſchiff Svenſka Björn, in der Näk/ Mau die ein
Oeſterſund, gefunden worden. Das Schif
am 3. November, auf der Fahrt nach Ge
ſunken. Damals ertrank der Kapitän
Steuermann und zwei Mann der Beſatzu /g

Deutſche Expedition beſteigt den Aconcau
Buenos Aires. In Puente Inca !
deutſche wiſſenſchaftliche Expedition, unten
rung von Prof. Borchers, eingetroffen.
Expedition hat das Aconcagua=Gebirge
einer Höhe von 7000 Metern erſtiegen. In
Höhe von 5000 Meter fanden die Exped
mitglieder Ausrüſtungsgegenſtände der
Jahren verſchollenen Forſcher Pelamott
Ramſay, ſowie den Ruckſack des vor einige
ren tödlich verunglückten engliſchen Fo
Marden.
25 Perſonen bei einem Gewitter auf Cch
getötet.
Havanna. Bei einem heftigen Gel
in den Provinzen Santa Clara und Can
ſind 25 Perſonen ums Leben gekommer;
viele verletzt worden.

Wunderkinder unker ſich.

Ruggiero Ricci verteilt an ſeine Rive
Autogramme.
Der neunjährige amerikaniſche Violin=43
Ruggiero Ricci iſt auf ſeiner Europa=2
in Budapeſt eingetroffen. In ſeinem
zimmer erhielt er den Beſuch von einer
ungariſcher Konkurenten die alle ſchon
öffentlich konzertiert haben.

[ ][  ][ ]

nerstag, 10. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 313 Seite 9

Der Schatz des Inkas.
ider hohen Kulkur der Inkas. Glück und Ende eines einſt mächligen Volkes nach der Eroberung
durch Verral.
von der anderen Tonne in der Ferne aufgefangen wurden. Als
Auseru SaheiBtzarros ode 4o0 Jähren Pizarra davon erfuhr, wunderte er ſich nicht mehr, daß die
Inkas über ſein Vorrücken in das Innere des Landes ſo gur

Von Hans Walther.
Ziel der beiden großen Kolonialmächte des ſechzehnten
ſu derts, Spanien und Portugal, waren die bunten Ge=
ſeIn
in dem weiten Meere an den Grenzen der Erde‟,
inr einem alten Seefahrerbericht heißt. Viele Expeditionen
von den beiden Ländern in öſtlicher und weſtlicher Rich=
fusgeſandt
, um den für die damalige Zeit ſo koſtbaren
u erhalten und neue Gebiete hinzu zu erwerben. Dieſe
Mhlaftspolitiſchen Intereſſen gaben den Anlaß zu den erſten
uiſeglungsfahrten und trugen ſomit zur weiteren Er=
ſſietng
der damals bekannten Welt bei. Als Magellan im
aſſtzgye Karls V. einen neuen Seeweg vom Weſten nach den
vtuen ſuchte durchfuhr er im Oktober 1520 die ſpäter nach
mannte Meerenge zwiſchen Patagonien und dem Feuer=
jüu
ſie Magellanſtraße, und entdeckte im November ein bis
Munbekanntes Meer, das er, verſchont von unliebſamen
ſuurnn, Mare Pacifico (Stiller Ozean) nannte. Durch
ſy intdeckerfahrten angeregt, unternahm auch der ſpaniſche
mmſtador und Glücksritter Francisco Pizarro Eroberungs=
ſeh
die neuentdeckten Länder und wurde 1529 von Karl V.
m ſeneralkapitän von Peru ernannt. Im Januar 1531 lan=
zum
zweiten Male an der ſüdamerikaniſchen Küſte, um
ond der Inkas zu erobern.
Fzentlich bedeutet das Wort Inka nur die Bezeichnung für
hieneiligen König dieſes hochentwickelten Volkes, der oberſter
füzeher, höchſter Richter und der große Gott zugleich war.
b ſand ein Drittel des Landes zu, dem Volke das andere
iteund das letzte Drittel den Prieſtern, die es für den Sonnen=
Hen Mondgott und den Gott der elf Sterne verwalteten,
ſK utzten, denn dieſe Gottheiten zogen ſchließlich auch ohne
nucſitz am Himmel ihre ewige Bahnen. So dachten wenig=
Der ſu te Spanier und gingen daran, das im Schatten der Cor=
iſt
geſeſn blühende Land zu unterjochen und die hohe Kultur die=
in
A ſbikes, das ſie die Inkas nannten, zu nutzen.
19= Inkas hatten Maler, Schauſpieler, Köche, Wegebauer,
yſttuchmiede, Töpfer, Barbiere, die mit Kämmen Haaraus=
ſhn Meſſern und Schminktigeln hantierten Zahnärzte die
4tenten mit Kokain narkotiſierten, den Nerv mit glühen=
elbernadeln
töteten, das ausgefeilte Loch mit Aetzwaſſer
ſeren und dann mit flüſſigem Gold oder mit einer Legie=
üllten
, Gelehrte, die Aſtronomie, Geographie und die
Eein hochſtehenden Kulturen des Landes ſtudierten, doch
ſt mt Rufleute; ſie kamen ohne Geld aus, ohne Handel und
ſtarn)kſenhandel, auch kannten ſie ſchon damals die Kleinſied=
eter
R)uh ede Familie beſaß ihr Haus auf eigenem Grund und
je iſtte für Kranke und Krüppel wurde das Land von den
flug Eüdrn mitbeſtellt. Ueber die Geborenen und Geſtorbenen
muiritee genaue Liſten geführt. Erſtaunlich ſind die Leiſtungen
wer Jegebaumeiſter, deren gut gepflaſterte Straßen noch heute
ᛋzwerden; an manchen ſcheint viele Jahrzehnte gebaut wor=
14) ſein, jeder Herrſcher fügte ein neues Stück hinzu, das
ſ3 annte dieſe großen Straßen Königswege. Dann gab es
Ute von den Lamas benutzten Karawanenwege und die
ſtvge; dies waren eigentlich nur ſchmale und meiſtens
Mtnerade Pfade zwiſchen den größeren Städten. Die Nach=
Aita wurden in Form von Knotenbriefen in einen hohlen
al eſteckt und einem laufenden Boten mitgegeben, der den
atz ach tauſend Schritten einem anderen und dieſer ihn nach
eibe tauſend Schritten einem dritten aushändigte, und ſo
gefugtzt fs die Nachricht an ihrem Ziele war. Kurze Nachrichten
des ſtioten die Inkas noch ſchneller weiterzugeben, und zwur
am richwei Tonnen, gewöhnliche, ausgehöhlte Baumſtämme mit
ſa=fftungen wie Stundengläſer; man ſchlug mit kurzen Holz=
bLnauf
die eine der Tonnen, deren hohltönende Schallwellen

unterrichtet waren. Merkwürdigerweiſe legten ſie ihm kein Hin=
dernis
in den Weg, und ſelbſt nachdem Pizarro im September
1532 den Bruder des Königs gefangen und deſſen Hauptſtadt
erobert hatten, dachte dieſer nicht daran, dem kleinen ſpaniſchen
Häuflein bewaffnet entgegenzutreten, ſondern lagerte mit ſeinem
Heer ruhig bei Caxamarca und gebrauchte fleißig die heilſamen
warmen Schwefelquellen von Pultamarca. Da ihn die Fremden
intereſſierten, ſchickte er Geſandte zu ihnen und ließ ihnen ſagen,
daß er ſie in Caxamarca erwarte. Pizarro rückte in die Stadt
ein, fand ſie jedoch leer; vor den Toren lagerten die Inkas in
etwa vierzigtauſend Zelten. Er beſetzte den Marktplatz und ließ
dem Inkaherrſcher melden, er freue ſich auf eine Begegnung in
Caxamarca. Arglos folgte Atahualpe dem Vorſchlag und erſchien
an einem Novemberabend in einer goldenen Sänfte, von ſeinem
Gefolge ohne Waffen begleitet, auf dem Marktplatz der Stadt.
Eben trat der Dominikaner Vincente de Valverde auf den
König zu, um ihn zu begrüßen und mit dem Chriſtenglauben
bekannt zu machen, da ſtürzten die Spanier aus dem Hinter=
halt
, richteten unter dem Gefolge ein furchtbares Blutbad an
und nahmen Atahualpa gefangen. Am anderen Tage zerſtreuten
ſie das führerloſe Heer, machten die Vornehmen zu Geiſeln und
zerſtörten die herrlichen Inkabäder und Heiligtümer und viele
andere wunderſame Kulturgüter dieſes durch ſo ruchloſen Ver=
rat
gebrochenen Volkes.
Atahualpa, der ſein engſtes Gefolge behalten durfte, er=
kannte
bald die Gier der Eroberer nach Gold und verſuchte ſich
durch ein ungeheures Löſegeld loszukaufen. Er verſprach, in
einer Friſt von ſechszig Tagen den etwa ſieben Meter langen
und mehr als fünf Meter breiten Raum, in dem er gefangen
gehalten wurde, mit Goldmünzen, edlen Steinen und koſtbarem
Zierrat und Gerät für Pizarro bis zur halben Höhe auffüllen
zu laſſen. Daß der König noch in engſter Fühlung mit ſeinem
Volke ſtand, beweiſt die Herbeiſchaffung dieſer Schätze aus den
über das ganze Land verſtreuten Sonnentempeln; auch ließ
Atahualpa ſeinen gefangenen Bruder Huascar, weil er ſich
wegen Thronſtreites an Pizarro gewandt hatte, ermorden. Als
das Löſegeld, wenigſtens der größere Teil, zuſammengebracht
worden war, erhielt der Gefangene von Pizarro zwar die nota=
rielle
Beſtätigung, aller Verpflichtungen ledig zu ſein, nicht aber
ſeine Freiheit. Es wurde ihm vielmehr auf ganz nichtige und
unzutreffende Anſchuldigungen hin der Prozeß gemacht, und
das Urteil lautete: demzufolge ſoll der Inka (König) auf dem
Marktplatz von Caxcamarca lebendig verbrannt werden. Noch
in derſelben Nacht ſollte das Urteil vollſtreckt werden. Schon
war Atahualpa auf dem Scheiterhaufen an den Pfahl gebunden,
da wurde, weil er ſich zum Chriſtentum bekannte, die qualvolle
Verbrennung in die mildere Todesart durch den Strick um=
gewandelt
.
Nun zog Pizarro ungehindert nach der Inkahauptſtadt
Cuzco, die er, da der von ihm zum König eingeſetzte Bruder
Atahualpas plötzlich einige Tage vorher ſtarb, kampflos beſetzte.
Hier bat der junge Prinz Manco die Spanier, ihm, dem Bruder
des unglücklichen Huascar als dem rechtmäßigen Thronerben
bei der Verwirklichung ſeiner Anſprüche zu helfen. Pizarro er=
füllte
ſeine Bitte, aber der junge König mußte die Oberhoheit
der kaſtiliſchen Krone anerkennen und eine aus Spaniern be=
ſtehende
Verwaltung dulden. Noch gab es viele Anhänger Ata=
hualpas
, die unter deſſen letztem treuem Offizier Quizquiz die
Spanier bekämpften. Erſt als dieſer von einigen Leuten ſeiner
Leibwache, die Pizarro gedungen hatte, ermordet worden war,
galten die Eroberer als die Beherrſcher des reichen Landes und
des einſt ſo mächtigen Volkes, das durch eine Schar von kaum
zweihundert Abenteurern vor vierhundert Jahren in einen tra=
giſchen
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Schweden Jarl Hemmer preisgekrönt. Der= Ver=
faſſer
dieſes Buches, das in deutſcher Sprache im Al=
bert
Langen/Georg Müller Verlag,
München, erſchien, ſchildert auf dem Hintergrund
von Finnlands Befreiungskampf gegen den Bolſche=
wismus
das Schickſal eines aus dem Gleis geratenen
Geiſtlichen, der ſein ſchuldhaft verfehltes Leben durch
einen freiwilligen Opfertod ſühnt. Im folgenden
bringen wir mit Erlaubnis des Verlages einen kur=
zen
Abſchnitt aus dem intereſſanten Werk zum Ab=
druck
.
Auf dem Wege unter dem Hügel kommt der Kommandant
Palſta von Guſtafsſpärd her. Er iſt dort geweſen, um zu kon=
trollieren
, ob alles für die Exekution in Ordnung ſei. Als er den
Doktor ſieht, ſteigt er etwas erſtaunt zu ihm hinauf.
So früh auf den Beinen! grüßt er. Aber es iſt auch ein
herrlicher Morgen, nicht?"
Ohne ſich umzuwenden, bleibt der Doktor ſtehen und ſchaut
aufs Meer hinaus.
Der Kommandant fühlt ſich gekränkt.
Wonach ſchauen Sie denn aus? fragt er,
Ein Segel! Ein weißes Segel!
Wie poetiſch!"
Es iſt ganz weit draußen. Noch ſieht man ſeine Spitze, ſo
groß wie ein Flöckchen, aber in wenigen Augenblicken iſt es auf
der anderen Seite des Horizonts. Und was iſt dort? Was iſt
jenſeits des Horizonts?
Sie ſcheinen heute philoſophiſch aufgelegt zu ſein, Herr Dok=
tor
.
Ja. Es gibt ſo viel, was außerhalb unſerer Reichweite iſt..."
Es gibt Rätſelfragen es gibt ſonderbare Notwendigkeiten,
die wir nicht begreifen, weder ich noch Sie, Sie Sieger!
Von Guſtafsſpärd her rollt eine Salve, die zwiſchen den alten
Wällen und Baſtionen widerhallt. Der Doktor fährt zuſammen,
einen Augenblick ſtarrt er zu Boden, und ein Schauer läuft ihm
über den Körper. Dann geht er mit ſchweren Schritten ruhelos
auf dem Wall umher.
Was iſt denn mit Ihnen los? fragt der Kommandant.
Der Doktor bleibt ſtehen und ſchluckt einmal.
Was mit mir los iſt? Sie haben ja die Salve gehört.
Wiſſen Sie, daß dieſe Salve Paſtor Bro getötet hat?
Der Kommandant denkt einen Augenblick nach.
Paſtor Bro, ſagen Sie? Unmöglich! Der Mann hat ja ſein
Ehrenwort gebrochen und iſt geflüchtet.
Nein, er hat ſein Wort nicht gebrochen. Er iſt allerdings
geflüchtet, aber nicht hinaus. Hinein iſt er geflüchtet.
Ganz beſtürzt gräbt der Kommandant in ſeiner Erinnerung.
Einer von den Verurteilten heute nacht, der eine, der mit dem
Geſicht im Stroh lag und es nicht zeigen wollte . . . Einer von
denen, die heute morgen an die Mauer geführt worden waren
ja, ſonderbar, da war eine gewiſſe Aehnlichkeit.
Was ſoll das heißen! ſchreit er beinahe. Wenn das wahr
iſt, dann muß die Sache totgeſchwiegen werden, unbedingt! Sonſt
gibt es ja einen Skandal!
Mit Leuten, wie der einer war, gibt es hier auf Erden im=
mer
Skandal. Aber vielleicht wer weiß ..
Der Doktor zieht plötzlich ſeinen Hut, wie er ſo daſteht und
nach Guſtafsſvärd hinüberſchaut. Aber der Kommandant hört
nicht, daß er leiſe vor ſich hin ſagt:
Ich gehe zu deinem Begräbnis, Bro.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſt und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ür den Handel: Dr C H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; ſch
Die Gegenwart, Tagesſplegel in Bild und Wort: Or Herbert Nette;
für den Inſeratentell und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuble;
Druck und Verlag: C. C. Wlttich ſämilich in Darmſtade.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t Übernommen.

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Telephon 33430

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erstag, 10. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

EorrsSaterlid Saeliehe

Der Spork des Sonnkags.
Gegenſatz zum vergangenen Sonntag, der neben dem lau=
PProgramm der Raſenſpiele nur wenig beſondere Veran=
ſen
brachte, zeichnet ſich der zweite Novemberſonntag neben
Spielen durch einige ſportliche Ereigniſſe aus. Im
Fußball
die ſüddeutſchen Punktekämpfe in ein entſcheidendes Sta=
Bereits an dieſem Sonntag kann man in einigen Gruppen
braitſcheidungen und wahrſcheinlich auch die erſten Endſpiel=
hurer
erwarten. Daß die Spiele unter dieſen Umſtänden
eim Publikum weſentlich mehr Intereſſe als bisher finden,
eirverſtändlich. In allen acht Gruppen ſtehen ſpannende
auf dem Programm, das im einzelnen folgendes Aus=
what
: Gruppe Main: VfB. Friedberg Hanau 1893. FSV.
Furt Kickers Offenbach, Sportfreunde Frankfurt Ein=
ſärankfurt
. Rot=Weiß Frankfurt Union Niederrad. Ger=
Bieber VfL. Neu=Iſenburg: Grupve Heſſen: F.Va. 06
Alem.=Olympia Worms. VfR. Bürſtadt F.Vg. Mom=
ſC
. Langen FSV. Mainz 05, Wormatia Worms SV.
eiden. Olympia Lorſch Viktoria Urberach; Gruppe Nord=
: VfR. Fürth Germania Nürnherg. ASV. Nürnberg
Nürnberg. FC. Schweinfurt Spvg. Fürth. FV. Würz=
Würzburger Kickers. Sppg. Erlangen FC. Bay=
ℳGrupne Südbayern: Bayern München Wacker München.
ſeia München DSV. München. Jahn Regensburg
bun Augsburg. SSV. Ulm Spvg. Landshut; Gruppe
memberg: Kickers Stuttgart Germania Brötzingen. SV.
Vrach FC. Birkenfeld. FC. Pforzheim Normannia
ſo. Union Böckingen Stuttgarter SC.; Gruppe Baden:
fienburg Karlsruher FV., SC. Freiburg FC. Mühl=
Frankonia Karlsruhe Freiburger FC.. Phönix Karls=
Spvg. Schramberg. VfB. Karlsruhe FV. Raſtatt;
Rhein: Spva. Mundenheim Phönix Ludwigshafen,
Mannheim VfL. Neckarau. Spvg. Sandhoben SV.
ſoi. Germania Friedrichsfeld FC. Mannheim 08. Ami=
Ziernheim VfR. Kaiſerslautern: Gruppe Saar: 1. FC.
blautern SV. 05 Saarbrücken. Saar Saarbrücken 1.
dar. SV. Völklingen Eintracht Trier, Boruſſia Neun=
Spfr. Saarbrücken, FV. Saarbrücken FK. Pirmaſens.
Handball.
nd d7 ch im Handball ſtehen in den einzelnen Gruppen die Ent=
hngen
dicht bevor. In dem Ulmer FV. 94 und SV. Merzig
bereits zwei Meiſter feſt. Die Terminliſte brinat u. a. fol=
glaarungen
: Gruppe Main: TSG. Höchſt 01 FSV. Frank=
SV. Langen VfL. Sachſenhauſen. Rot=Weiß Eintracht
rt. VfR. Schwanheim Polizei Frankfurt; Grunye Heſ=
EV. Königſtädten Wormatia Worms. Polizei Rotweiß
adt. Polizei Worms Spvg. Arheilgen. TSV. Brauns=
SV. 1898 Darmſtadt: Gruppe Südrhein: Polizei Wies=
SV. Wieshaden, FSV. Mainz 05. Poſt Wieshaden.
Bingen SV. Biebrich, Siegfried Wiesbaden Kreuz=
Hockey.
den ſüddeutſchen Hockey=Zentren gibt es zahlreiche Privat=

Rugby.
Main= und Neckarkreis werden die Punktekämpfe fort=
Turnen.
Erlin iſt der Austragungsort der Deutſchen Geräte=Meiſter=
9 an denen ſich aus dem ganen Gebiet der D. T. 141
uner beteiligen. Auch die ſüddeutſchen Turnkreiſe ſind
Meiſterſchaften recht zahlreich vertreten. Die Wettkämpfe
ſn 12 Uebungen und beginnen bereits am Samstag. Die
Ben der Ausſcheidungen ſtehen ſich am Sonntag im End=
Ngegenüber.
Boxen.
e Dortmunder Weſtfalenhalle iſt am Sonntag der Schau=
es
vierten Boxländerkampfes zwiſchen Deutſchland und
In den bisherigen drei Kämpfen gab es zwei deutſche
emit je 10:6, während der dritte Kampf, unter allerdings

ſlichen Umſtänden, mit dem gleichen Ergebnis von den Po=
420dvonnen wurde. Es iſt anzunehmen, daß die deutſche Staf=
mal
einen ſicheren Sieg erreicht. In München und
Aig gehen am Freitag und Samstag Amateur=Schwer=
Fs-Turniere, im Hamburger Punching Berufsboxkämpfe
Schwimmen.
At einer glanzvollen Beſetzung wartet das Internationale
ſhumfeſt der Berliner Intereſſengemeinſchaft am Samstag
ſonntag im Berliner Wellenbad auf. Faſt die geſamte
Spitzenklaſſe gibt ſich dort ein Stelldichein.
Radſport.
Berliner Sportpalaſt rollt ſeit Mittwoch abend das erſte
Sechstagerennen dieſer Saiſon über die Bretter. Drei=
Mannſchaften, darunter die Beſten Europas, haben am
zbod abend die lange Reiſe aufgenommen.
Pferdeſport.
Frankfurter Hipodrom findet das große Süddeutſchland=
Amer, das am Donnerstag begann, ſeinen Abſchluß. Die
Klaſſe der deutſchen Turnierreiter gibt ſich hier ein letz=
Elldichtein für dieſes Jahr. Galopprennen gibt es nur in
und und Auteuil.

Fußball.

Rot=Weiß (So.=M.) Hota.
ute, nachmittags 3. 20 Uhr, findet auf dem Rot=
blatz
das Rückſpiel beider obiger Mannſchaften ſtatt. Das
hil hatte die Rot=Weißen mit 5:2 ſiegreich geſehen. Eintritt
Rot=Weiß Darmſtadt Union Darmſtadt.
im nächſten Verbandsſpiel erwartet Rot=Weiß am kom=
en
Sonntag. vormittags 11 Uhr, auf dem Platze
Rheinallee ſeinen Lokalrivalen FC. Union. Da beide
Fihre Mannſchaften vorteilhaft umgeſtellt haben, wird es
weifel zu einem intereſſanten Treffen kommen. Das Hal=
ing
für die Leichtathleten findet ab Mittwoch nicht wie
ix der Feſthalle, ſondern in der Turnhalle der Liebigs=
olſchule
ſtatt.

2as Fußbalſpiel Bühne-Preſſe
am Samstag, dem 12. November, nachmittags 2,30 Uhr,
Stadion des SV. 98 am Böllenfalltor.

Drath.

Fiſcher
Roſenſtock
Scherkamp
Wie Hartmuth Pfeil ſie im Training ſah.
Die Preſſe hat keine Veranlaſſung, zu früh
zu triumphieren! Halblinks wird Jago=
Drath einherbrauſen. Wenn erſt die
ſchauerlichen Klänge des Credos erklingen,
dann ſteht alles gebannt und dann kann
Drath glauben, daß es ein Tor gibt.
So wenig maſſig von Figur unſer beliebter
Johannes Drath iſt, ſo ſchnell und wendig
iſt er Drath und Sieber ſind ein ſehr ge=
fährlicher
linker Flügel, und nach den Trai=
ningsleiſtungen
zu urteilen werden von da
die meiſten Tore fallen.
Scherkamp iſt nicht einer der ſchwäch=
ſten
in der langen Reihe der Recken
man kann hier auch ſchreiben in der Reihe
der langen Recken. Infolge ſeiner außer=
ordentlichen
Körpergröße hat er den Vor=
teil
, daß hohe Bälle für ihn die gegebenen
ſind. Als Verteidiger wird er der Turm in der Schlacht ſein. Seine
Balltechnik vervollkommnete er ſchon als Junge im Training mit
gefüllten Schweinsblaſen. Seine enorme Schnelligkeit, ſeine phan=
taſtiſche
Ballſicherheit machen ihn zu einem ſchwer umzulegenden
Hindernis. Der einzigſte Nachteil. den Scherkamp hat. iſt der, daß
ſich die ſehr langen Beine gelegentlich ineinander=verwirren kön=
nen
. Es dauert dann immer geraume Zeit, bis alles wieder ſeine
Ordnung hat.
Im Tor der Bühnenmannſchaft ſpielt ein Regie=
rungskommiſſar
namens Ritzhaupt. Lange hat die Preſſe ge=
ſchwankt
, ob ſie den Start von R. überhaupt zulaſſen könnte. Denn
er ſpielte in Mailand und war dort Mitglied des bekannten Fuß=
ballklubs
Milano. Beſonders auffällig iſt ſeine Schnelligkeit.
Er wirft ſich ſchneller als der Ball da iſt, und oft muß er ſo ſein
Temperament mit Toren büßen!
Rechter Verteidiger der Preſſemannſchaft iſt Herr Hebling.
Sein freundlich lächelndes Geſicht iſt das Schafsfell, in welches
der Wolf eingewickelt iſt. Keep smiling der Gegner weint!
Ueber jeden Zweifel erhaben ſind ſeine weiten und auch bisweilen
hohen Abſchläge. Manchesmal iſt die Gefahr nicht von der Hand
zu weiſen, daß Hebling mit Hilfe ſeiner Routine ſich ſelbſt den
Ball abnimmt das kommt ſchon mal vor, aber dann iſt er
um ſo gefährlicher.
Herr Kaiſer ſpielt in der Preſſemannſchaft rechter Läufer.
Kaiſer iſt ein eminent ſchneller Mann. Sehr oft ſchneller als ſein
eigener Ball, auf den er dann warten muß. Sein Zuſammen=
ſpiel
mit ſeinem Außenſtürmer iſt klaſſiſch einfach und primitiv.
Das aber kommt dem Zug der Zeit entgegen. Man kann alſo
ſagen, daß Kaiſer ein moderner Fußballſpieler iſt.
Halbrechts ſpielt Herr Fiſcher. Seine nach kommunal=
politiſchen
Geſichtspunkten zuſammengeſtellten Vorlagen wird der
Innenſturm ſchon verwenden können. Beſonders iſt auf das harte
Spiel des Innenſtürmers zu achten. Er verlangt und gibt keine
Schonung. Wenn er ſeine Brille abſetzt, dann wird es Zeit,
daß man ihm Platz macht. Die größte Gefahr für den Torwächter
beſteht darin, daß Fiſcher nur ſehr ſelten ſelbſt ſchießt. Meiſtens
gibt er noch an den beſſer ſtehenden Mann ab. Man weiß bei
ihm nie, was im nächſten Moment paſſiert. Seinem Läufer, der
ihn bewachen ſoll, iſt dringend zu empfehlen, unausgeſetzt am
Mann zu bleiben. Allerdings muß er ſehr, ſehr ſchnell ſein.
Schiedsrichter des großen Fußballſpiels iſt Herr General=
muſikdirektor
Roſenſtock. Beide Parteien waren ſich einig,
daß niemand anderes den Taktſtock ſchwingen, bzw. die Pfeife in
Betätigung ſetzen dürfe. Von Roſenſtock weiß man, daß er ein
ebenſoguter Fußballer, wie Muſiker iſt. Die Preſſe hält Roſenſtock
für ihre letzte Hoffnung, denn nur durch ihn und ſeine für ſie
günſtigen Entſcheidungen iſt das Fußballſpiel zu gewinnen. Zwar
wollen wir ihn nicht allzu ſehr loben, man könnte ſonſt die Abſicht
merken .. y. aber vergeſſen ſei hienieden alles . . . . wenn er
nur recht pkeift!
Boxabend.
S.=V. 98 Eintracht Frankfurt a. M. 3:2.
* Im faſt ausverkauften Rummelbräuſaal ſah man geſtern
abend im Klubkampf des S=V. 98 gegen die vorzügliche Ein=
tracht
=Boxſtaffel ganz netten Sport, der allerdings durch den Aus=
fall
des Schwergewichtskampfes nicht vollſtändig war. Die Gäſte
verfügten über körperlich ſehr gute, boxeriſch ſauber trainierte
Geſtalten, die faſt durchweg auch eminent ſchnell ſind und im
Nehmen eine gute Portion vertragen.
Im einleitenden Federgewichtkampf traf der ſeit längerer
Zeit wieder im Ring ſtehende Wilh. Rügner auf den erfahrenen
Mühlmeyer, der in der 3. Runde durch Aufgabe Rügners ſiegte.
Im Leichgewicht lieferte Morgenroth gegen den Eintrachtler
Fiſcher einen ſehr ausgeglichenen Kampf. In der 2. Runde nutzte
der 98er durch Nachgehen ſeine Chancen nicht aus. In der
3. Runde ſammelt der gedrungene Eintrachtler durch ſeine
trockenen Schläge die zu ſeinem knappen Sieg nötigen Punkte.
Den ſchönſten Kampf des Abends boten im Halbſchwergewicht
der jugendliche Schmidt und der aktive Eintrachtler Jäger. Die
1. Runde ging trotz energiſchen Angriffen des Darmſtädters an
den Gaſt. In der 2. Runde ſiegte Schmidt, der ſeinen Gegner
regelgemäß auf die Bretter ſchicken konnte.

Nr. 313 Seite 11.
Einen harten Gang hatte der 98er Leichtgewichtler Zickler
gegen den 2. ſüdweſtdeutſchen Meiſter Claus zu beſtehen. Die
1. Runde geht hoch an den tapfer angreifenden Darmſtädter, deſ=
ſen
ſauber deckender Gegner vorſichtig erwidert. In der folgenden
Runde revanchiert ſich der im Nahkampf beſſere Frankfurter. Nach
ſehr hartem aufgeregten Schlagwechſel weiſt der Eintrachtler
noch mehr Reſerven auf und wird Punktſieger in der 3. Runde.
Einen Darmſtädter Sieg gab es im Weltergewicht zwiſchen
Bock und dem Frankfurter Vogt. In der ſehr ſchnellen 1. Runde
greift B. ungeſtüm und fintenreich an, ſeinen Gegner in die De=
fenſive
drängend. Die 2. Runde ſieht den Frankfurter im Vor=
teil
, der trockene Schläge und Schwinger am Kopf Bocks landet.
Sehr hart beginnt die letzte Runde, in der Bock noch einmal alles
auf eine Karte ſetzt. Der noch recht friſche Frankfurter unterliegt
ihm denn auch knapp nach Punkten.
Im Abſchlußkampf (Mittelgewicht) Heß=98 gegen Krieger=
Eintracht, muß der Gaſt ſchon kurz nach Beginn bis 6 zu Boden.
Heß erhält eine Verwarnung wegen Nachſchlagens. Noch zwei=
mal
geht K. auf die Bretter, und die Runde fällt klar an Heß.
In der 2. Runde wird K. ebenfalls verwarnt. Er ſucht jetzt viel=
fach
zu halten, tippt allerdings H. an. Unter dem Tumult der
Zuſchauer bricht dann der ſchwache und energieloſe Ringrichter
Zeller=Offenbach, durch Disqualifikation der beiden Gegner
wegen Nichtbeachtens des Kommandos das Gefecht ab, das
vorausſichtlich nach Punkten an Heß gefallen wäre.
Handball im Odenwaldgau der 9.T.
Die Ergebniſſe vom 6. November:
Kreisklaſſe: Groß=UmſtadtErbach 1:6 (1:3), Groß= Zim=
mern
1.Kirch=Brombach 8:6 (4:3).
Meiſterklaſſe: Groß=Bieberau-Nieder=Klingen 7:4 (4:1),
MomartReinheim 3:4 (2:2).
A=Klaſſe: König 2.Kirch=Brombach 2. 6:1. Klein= Zim=
mern
1.Groß=Zimmern 2. 14:5, AltheimSpachbrücken 5:2,
Klein=UmſtadtSchaafheim 5:5, LangſtadtRichen 7:2.
B=Klaſſe: Momart 2.Reinheim 2. 1:3, Steinbach 2. Beer=
felden
1. 2:5 (abgebr.).
C=Klaſſe: Reichelsheim 1.Reinheim 3. 11:0 ( Freundſchafts=
ſpiel
).
Freundſchaftsſpiele: Mümling=GrumbachMichelſtadt 2.
8:2, Böllſtein-Zell 2. 11:2.
Das Treffen in Groß=Umſtadt endete mit einer überraſchend
hohen Niederlage des Platzvereins. Der Kampf wurde durch=
weg
ritterlich ausgetragen. Die Gäſte errangen ihren verdien=
ten
Sieg auf Grund der beſſeren Stürmerleiſtung. Bei Groß=
Umſtadt ſpielte die Verteidigung zu offen bei Erbach ſoll das
Gegenteil der Fall geweſen ſein. Ueber Groß=Zimmern-Kirch=
Brombach wurde bereits berichtet. Die Sache in Groß=Bieberau
nahm durchweg einen ſpannenden Verlauf. Groß=Bieberau fand
ſich ſofort zuſammen. Nieder=Klingens Hüter ſchlug drei Bälle
ab, aber ſo unglücklich, daß ſie doch noch ins Tor rollten. Löff=
ler
im Sturm hatte ebenfalls einen ſchwarzen Tag. Das Spiel
der 2. Mannſchaften in Momart war rauhbeinig und ohne jede
Schönheit. Der Platzverein hatte keine volle Mannſchaft zur
Stelle, dafür aber in der Mannſchaft etliche Spieler, deren
Mundwerk und Leiſtung in umgekehrtem Verhältnis ſtanden,
Wohltuend hob ſich hiergegen das Treffen der 1. Mannſchaften
ab, obwohl hier hart um die Punkte gerungen wurde. Rein=
heim
ging 2:0 in Führung. Momart glich bis zur Pauſe aus.
Nach dem Wechſel weiter verteiltes Feldſpiel, wobei Momart vom
Schußpech werfolgt war. Reinheims Sturm zeigte ſich wendiger
und lieferte das geſchloſſenere Spiel bei Momart ſtanden gute
Leiſtungen neben ſchwachen, ſonſt hätte das Spiel eine andere
Wendung nehmen können. Die Zuſchauer verhielten ſich ſehr
anſtändig: zur Nachahmung überall empfohlen! König ſtellte
die techniſch beſſere und ſchußkräftigere Elf ins Feld Kirch= Brom=
bach
holte nur Durchbrüche heraus. Die erſte Hälfte der Spiel=
zeit
verlief ſchön, die zweite hätte auch ſo verlaufen können.
In Altheim kämpften zwei gleichwertige Gegner um den Sieg,
beſonders in der erſten Halbzeit, in der die Angriffe ſchnell wech=
ſelten
. In der zweiten Halbzeit ließ Spachbrücken etwas nach,
hatte auch Schußpech; Altheim ſetzte ſich allmählich durch und
ſchoß noch drei Tore. Richen fuhr nach Langſtadt mit den Punk=
ten
in der Taſche. Wie ſo oft, verlief auch hier die Partie an=
ders
Langſtadt ſpielte einen guten Handball und führte bei
Halbzeit 2:0. Nach der Pauſe erhöhte es auf 3:0. Damit war
Richens Kraft erſchöpft, auch die harte Note, die es jetzt ins
Treffen trug half nichts mehr, brachte ihm aber einen Platzver=
weis
. Nach 55 Minuten Spieldauer brach der Schiri das
Spiel Steinbach 2.Beerfelden beim Stande 2:5 für Beerfelden
ab. Der Fall wird die Behörde beſchäftigen. Reinheims 3. trat
in Reichelsheim mit 8 Mann an. ſchenkte dem Gaſtgeber die
Punkte und trug dann ein Freundſchaftsſviel mit dieſem aus
Der Platz war grundlos, die körverlich ſchwachen Reinheimer
machtlos gegen die kräftigen Reichelsheimer. Trotzdem anſtän=
diges
Spiel! Hätte Michelſtadt ſeine Flanken beſſer bedient,
wäre der hohe Sieg Mümling=Grumbachs nicht herausgekommen.

Rundfunk=Programme.

9.00:
15.30:
17.00:
18.25:
18.50:
19.25:
20.00:
21.00:
21.30:
22.20:

9.00:
10.10:
15.00:
15.45:
16.00:
16.30:
17.30:
18.00:
18.30:
19.00:
19.30:
20.30:
21.00:
22.00:
Anſchl.

Frankfurt a. M.
Donnerstag, 10. November
Berli: Schulfunk: Sansſouci. Ein Hörbericht.
Stunde der Jugend: Geſchichten und Märchen von H. F.
Blungk. Vogelſchutz im Winter.
Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Soliſt: O. Drum
(Violine).
Zeitfragen.
H. Kayſer: Bilden Waren= und Deviſen=Verrechnung eine
neue Wirtſchaftsform?
Bericht über die Ergebniſſe des Vortragswettbewerbs.
Expanſion Ein Hörſtück von L. Lorenz.
Fideles Wien. Ausf.: Schrammeltrio H. Mönch, F. Höger.
Klarinetten=Trio. Werke von Bruch, Mozart.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag. 10. November
Schulfunk: Sansſouci. Hörbericht.
Schulfunk: Ein Beſuch beim deutſchen Robinſon auf der
Vogelinſel Memmert.
Muſikaliſche Kinderſtunde.
Olly Boeheim: Das Geſicht des Alters.
Pädagogiſcher Funk.
Berlin: Nachmittagskonzert.
Prof, Althaus: Luthers Erbe und die Gegenwart.
Giſela Springer: Volkstum in zeitgenöſſiſcher Klaviermuſik.
Dr. Feinberg: Urſprünge von Staat und Kultur im alten
Rußland.
Stunde des Landwirts.
Leipzig: Militärkonzert.
Aber Menſchenskind; wohin? Lehrſpiel von W. Hermanns.
Köln: Sinfoniekonzert des Funkorcheſters.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Hamburg: Deutſcher Tanz von 1900 bis 1932.

er

(15642b

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marckſtraße
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SCHADE &
TanlkAse
Filielen in silen

[ ][  ][ ]

Der deutſche Außenhandel im 3. Vierteljahr.
Rückläufige Bewegung der Einfuhr. Wertmäßiger Rückgang, mengenmäßige Skeigerung der Ausfuhr.

Die rückläufige Bewegung der Einfuhr hat auch im dritten
Vierteljahr angehalten. Mengenmäßig beträgt die Abnahme der
Einfuhr gegenüber dem vorangegangenen zweiten Vierteljahr
rund 3 v. H. Da die Durchſchnittswerte für die Geſamteinfuhr
um etwa 4½ v. H. geſunken ſind, ergibt ſich für den Wert der Ge=
ſamteinfuhr
eine Abnahme von faſt 7½ v. H. Dieſem Prozentſatz
entſpricht ein Rückgang um 85 Mill. RM., von denen 47 Mill.
RM. auf die Einfuhr von Lebensmitteln, 24 Mill. RM. auf die
Rohſtoffeinfuhr und 15 Mill. RM. auf die Fertigwareneinfuhr
entfallen. In bezug auf die Preisbewegung iſt bemerkenswert,
daß die Durchſchnittswerte für eingeführte Rohſtoffe nur um an=
nähernd
3 v. H. geſunken ſind, während die Durchſchnittswerte für
eingeführte Lebensmittel um 6½ v. H. und für die Fertigwaren
um 5½ v. H. niedriger liegen als im zweiten Vierteljahr.
Der Einfuhrrückgang entfällt überwiegend auf die Waren=
bezüge
aus Ueberſee, die um 62 Mill. RM. abgenommen
haben. Insbeſondere iſt die Einfuhr aus den Vereinigten Staa=
ten
von Amerika ( 39 Mill. RM.), dem Auſtraliſchen Bund
( 11 Mill. RM.) und Aegypten ( 9 Mill. RM.) zurückgegan=
gen
. Aus einigen überſeeiſchen Ländern hat die Einfuhr zuge=
nommen
, ſo aus China und Niederländiſch=Indien.
Der Rückgang der Einfuhr aus Europa beträgt nur 22 Mill.
RM. und zeigt ſich in erſter Linie bei den Warenbezügen aus
Spanien ( 12 Mill. RM.), der UdSSR. ( 11 Mill. RM.).
den Niederlanden ( 7 Mill. RM.) und Großbritannien ( 6
Mill. RM.). Aus einer Reihe anderer europäiſcher Bezugsgebiete
hat die Einfuhr zugenommen, ſo insbeſondere aus Italien, deſſen
Warenlieferungen nach Deutſchland um 14 Mill. RM. geſtiegen
ſind.
Die Ausfuhr iſt vom zweiten zum dritten Vierteljahr der
Menge nach um ½ v. H. geſtiegen. Da jedoch die Durchſchnitts=
werte
der Geſamtausfuhr um 6 v. H. (der Fertigwaren allein um
5 v. H.) geſunken ſind, ergibt ſich dem Wert nach ein Ausfuhrrück=
gang
um rund 5½ v. H. (bei den Fertigwaren, die der Menge nach
um faſt 2 v. H. abgenommen haben, um 7 v. H.). Die mengen=
mäßig
leichte Zunahme der Geſamtausfuhr iſt durch die Lebens=
mittelausfuhr
bedingt, die dem Volumen nach erheblich geſtie=
gen
iſt.
Von dem Geſamtrückgang der Ausfuhr um 79 Mill. RM. ent=
fallen
74 Mill. RM. auf die Warenlieferungen nach den euro=
päiſchen
Ländern. Insbeſondere hat die Ausfuhr nach der
UdSSR. ( 46 Mill. RM.), nach Frankreich ( 25 Mill. RM.)
und nach der Tſchechoſlowakei ( 8 Mill. RM.) abgenommen.
Nach einigen Ländern hat die Ausfuhr eine leichte Zunahme er=
fahren
; in bedeutenderem Umfang hat der Warenabſatz nach Groß=
britannien
( 21 Mill. RM.) zugenommen.
Die geringe Abnahme der Ausfuhr nach Ueberſee ( 5
Mill. RM.) beruht auf verminderten Warenlieferungen nach den
Vereinigten Staaten und Japan, denen vermehrte Warenliefe=
rungen
nach Südafrika und dem Auſtraliſchen Bund gegenüber=
ſtehen
.
Die Handelsbilanz ſchließt im dritten Vierteljahr mit
einem Ausfuhrüberſchuß von 245 Mill. RM. gegenüber 240 Mill.
RM. im zweiten und 363 Mill. RM. im erſten Vierteljahr ab.
Im Verkehr mit den europäiſchen Ländern iſt der Ausfuhrüber=
ſchuß
, der im erſten Vierteliahr 636 Mill. RM. und im zweiten
Vierteljahr 525 Mill. RM. betragen hatte, auf 473 Mill. RM. im
dritten Vierteljahr zurückgegangen. Vom zweiten zum dritten
Vierteliahr hat ſich insbeſondere der Ausfuhrüberſchuß im Ver=
kehr
mit der UdSSR. ( 35 Mill. RM.), mit Frankreich ( 23
Mill. RM.) und mit der Tſchechoſlowakei ( 6 Mill. RM.) ver=
mindert
. Im Verkehr mit Italien zeigt das dritte Vierteljahr
einen Einfuhrüberſchuß von 0,6 Mill. RM., während das zweite
Vierteljahr einen Ausfuhrüberſchuß von 17 Mill. RM. zugunſten
Deutſchlands aufwies. Im Handelsverkehr mit Spanien ſchließt
die Handelsbilanz im dritten Vierteljahr mit einem Ausfuhrüber=
ſchuß
von 11 Mill. RM. ab, während ſie im zweiten Vierteljahr
um 2 Mill. RM. paſſiv geweſen iſt. Eine bedeutende Steigerung,
und zwar um 27 Mill. RM., hat der Ausfuhrüberſchuß im Han=
delsverkehr
mit Großbritannien erfahren. Der Einfuhrüberſchuß
aus dem Handelsverkehr mit den überſeeiſchen Ländern (ohne
Eismeer und nicht ermittelten Ländern) iſt von 276 Mill. RM. im
zweiten Vierteljahr (269 Mill. RM. im erſten Vierteljahr) auf
220 Mill. RM. im dritten Vierteljahr zurückgegangen. Nament=
lich
hat ſich der Einfuhrüberſchuß im Außenhandel mit den Ver=
einigten
Staaten von Amerika ( 34 Mill. RM.) vermindert.
Für den Zeitraum JanuarSeptember 1932 (1931) ſchließt
die Handelsbilanz mit einem Ausfuhrüberſchuß in Höhe von 847
Mill. RM. (1962 Mill. RM.) ab. Es beträgt der Ausfuhrüber=
ſchuß
im Warenverkehr mit Europa 1634 Mill. RM. (2886 Mill.
RM.), der Einfuhrüberſchuß im Handelsverkehr, mit Ueberſee
765 Mill. RM. (896 Mill. RM.).

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Erhöhung der Kunſtſeidenpreiſe. Von gut unterrichteter
Seite wird bekannt, daß der Abſatz in Acetatkunſtſeide, die in
Deutſchland von der Acetat G m. b. H. in Lichtenberg (JG. Far=
benkonzern
) und von der Rhodiaſeta in Freiburg i. Br. hergeſtellt
wird, ſtark geſtiegen iſt. Die Acetat G. m. b. H. arbeitet gegen=
wärtig
mit voller Leiſtungsfähigkeit und war in der Lage, ihre
Beſtände zum größten Teil abzuſtoßen. Die ſtändig zunehmende
Nachfrage ermöglichte der Acetat und der Rhodiaſeta eine Er=
höhung
ſämtlicher Garnpreiſe um etwa 5 Prozent.
Bing=Werke vorm. Gebr. Bing A.=G., Nürnberg. Der Kon=
kursverwalter
teilt mit, daß die Abteilung Gasbadeöfen mit Wir=
kung
vom 1. November 1932 an den Fabrikanten Fritz Hintermayr,
Nürnberg, veräußert worden ſei, der ſie in Form einer unter
Mitwirkung des Konkursverwalters gegründeten Geſellſchaft m.
b. H. in vollem Umfang weiterführen werde.
Kataſtrophale Entwicklung der Arbeitsloſigkeit in der Tſchecho=
ſlowakei
. Im Oktober iſt eine weitere Verſchlechterung auf dem
Arbeitsmarkt eingetreten, die an Ausdehnung die Befürchtung
weit übertrifft, die man angeſichts der bisherigen Entwicklung
hegte. Nach den vorläufigen Erhebungen hat ſich die Zahl der
Arbeitsloſen um 44 000 auf 524 000 erhöht. In der gleichen Zeit
des Vorjahres war nur eine Zunahme um 26 000 auf 254 000 zu
verzeichnen. Da die vorläufigen Ziffern hinter den endgültigen
gewöhnlich zurückhleihen, iſt mit einer
zahl von mindeſtens 530 000 für Ende Oktober zu rechnen, das iſt
doppelt ſo viel wie in der gleichen Zeit des Vorjahres und mehr
als viermal ſo viel als im Jahre 1930.

Frankfurter Produktenbericht vom 9. November. Weizen 212
bis 212,50, Roggen 165, Sommergerſte 180187,50 Hafer 140 bis

145, Weizenmehl ſüdd 29,2530,50, dito niederrhein. 29,7530,
Roggenmehl 23,5025. Weizenkleie 7,75, Roggenkleie 7.758,00.

Tendenz ſtetig. In Handelsklaſſenware fanden Abſchlüſſe nicht
ſtatt.
Süddeutſche Induſtrie= und Handelsbörſe. Baumwollgarne

Nr. 20 engl. Troſſels, Warbs und Pincobs 1,281,32, dito Nr. 30
1,681.72 RM. Nr. 36 dito 1,731,77 Nr. 42 Pincobs 1,83 bis
1.,87 RM. je Kilogramm; Baumwollgewebe, echte ſüddeutſche
Qualität: 88 Zentimeter Cretonnes 18/18 pr. ¼ frz. Zoll aus
20/30 25,226,2 Pfg., 88 Zentimeter Renforce 18/18 pr. ¼
frz. Zoll aus 30/30 24,725,7 Pfg., 92 Zentimeter glatt Kattune
19/18 pr. ¼ frz. Zoll aus 36/42 19,520,5 Pfg. Nächſte Börſe
am 23. November.

Diehmärkke.

* Mainzer Viehmarkt vom 9. November. Auftrieb: Tatſäch=
lich
auf dem Markte zum Verkauf: 34 Ochſen, 13 Bullen, 538 Kühe
oder Färſen, 360 Kälber 7 Schafe, 850 Schweine. Marktverlauf:
Bei Schweinen mäßig belebt, kleiner Ueberſtand; bei Großvieh
und Kälbern flau, Großvieh Ueberſtand, Kälber geräumt. Preiſe:
Ochſen 3032, 2024: Bullen 2024: Kühe 1624, 1418, 12
bis 14: Färſen 2632: Kälber 3440, 2530; Schweine 4446,
4345, 4344 RM. pro Zentner.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

Die Wahl Rooſevelts zum Präſidenten der USA brachte für
die Berliner Börſe zwar keine Ueberraſchung, dafür aber die
Beſtätigung, daß die Vorausſetzungen für die von dieſem Syſtem=
wechſel
in Amerika erwartete internationale Wirtſchaftsbelebung
nunmehr tatſächlich geſchaffen ſind. Die Tatſache, daß die ſaiſon=
mäßig
zu erwartende Vergrößerung der Arbeitsloſenzahl im Mo=
nat
Oktober faſt ganz ausgeblieben iſt, wurde als Anzeichen ſtei=
gender
Konjunktur gewertet. Im gleichen Sinne wirkten Arbei=
tereinſtellungen
in der Kaliinduſtrie Verlautbarungen, daß die
Regierung von der urſprünglich beabſichtigten Kontingentspolitik
abgehen würde und Gleitzölle einzuführen gedenke, fanden in der
Burgſtraße ein freundliches Echo. Obwohl verſchiedentlich kleine
Verkaufsorders auf dem höheren Niveau vorlagen, genügte die
Nachfrage vollkommen, um weitere Gewinne bis zu 2 Prozent
eintreten zu laſſen. Darüber hinaus gewannen Spezialpapiere
bis zu 6 Prozent. Mansfelder und Kaliwerte profitierten von
den Preisſteigerungen für Kupfer. Erſt im Verlaufe kom es hier
und da zu Glattſtellungen und Gewinnmitnahmen, die bei nach=
laſſendem
Geſchäft Abbröckelungen zur Folge hatten, die jedoch in
keinem Verhältnis zu den Steigerungen der letzten beiden Tage
ſtanden. Renten lagen wieder ſehr feſt, doch wurden die Kurſe
ſpäter nicht ganz ſo hoch, wie man angenommen hatte, da doch
ſchon etwas Ware herauskam. Beſſerungen zeigten Altbeſitz=
anleihe
, Reichsſchuldbuchforderungen, Pfandbriefe und Kommunal=
obligationen
. Lebhaftes Geſchäft hatten variable Induſtrie=
obligationen
, bei denen die Gewinne bis zu 2½ Prozent betru=
gen
. Dies war auch etwa die obere Grenze der Beſſerungen bei
den per Kaſſe gehandelten feſtverzinslichen Werten. Ausländer
lagen vielfach 10 bis 20 Pfg. feſter, Bosnier bröckelten allerdings
leicht ab. Am Berliner Geldmarkt blieb die Situation unverän=
dert
leicht, Tagesgeld ſtellte ſich auf 4½ Prozent, vereinzelt wohl
auch ſchon auf 4 Prozent. Der herauskommenden Ware am Pri=
vatdiskontmarkt
ſtand im gleichen Umfange auch Nachfrage gegen=
über
, während in Reichswechſeln und Reichsſchatzanweiſungen nur
in ganz geringem Maße Umſätze zuſtande kamen,

Bei anhaltender ſtarker Publikumsbeteiligung war die Ten=
denz
der Frankfurter Börſe wieder ausgeſprochechn feſt. Das
amerikaniſche Ergebnis der Wahlen, das den Erwartungen der
Börſe entſprach, regte ſtark an, beſonders aber wird auf die Lage
des Arbeitsmarktes hingewieſen, die zu weiteren Hoffnungen auf
eine Wirtſchaftsbelebung Anlaß gibt. Im Vordergrund der Bör=
ſenbewegung
ſtanden feſtverzinsliche Werte, die erhebliche Kurs=
ſteigerungen
zu verzeichnen hatten, wobei ſich angeſichts der größe=
ren
Kaufaufträge die Materialknappheit ſehr, ſtark bemerkbar
machte, ſo daß die Zuteilungen teilweiſe erheblich rationiert wer=
den
mußten. Beſonders geſucht waren Liquidationspfandbriefe,
ferner Kommunalobligationen ſowie Pfandbriefe. Altbeſitzanleihe
knapp behauptet. Neubeſitz eine Kleinigkeit freundlicher. Größe=
ues
Geſchäft war in ſpäten Schuldbüchern, die bereits zu Börſen=
beginn
1 Prozent anzogen. Für die Steueranrechnungsſcheine
hörte man anfangs gut behauptete Kurſe. Auch an den Aktien=
märkten
war das Börſengeſchäft lebhaft unter weiterer Bevor=
zugung
von Montanwerten, die bereits an der vorgeſtrigen Abend=
börſe
erheblich feſter lagen. So gewannen Buderus ½, Gelſen=
kirchen
½, Rheinſtahl ½, Stahlverein ½ Prozent, Mannesmann
und Phönix waren zu behaupteten Kurſen geſucht. Ilſe Genüſſe
erheblich befeſtigt um 3 Prozent. Am Chemiemarkt eröffneten
JG. Farbeninduſtrie ½ Prozent höher bei 99 Prozent. Scheide=
anſtalt
1½, Erdöl 1½ Prozent befeſtigt. Sehr ſtark gebeſſert
waren Kunſtſeidewerte.
Nach der lebhaften und feſten Mittagsbörſe zeigte die Abend=
börſe
wieder nachgebende Tendenz. Man hielt vielfach die mit=
täglichen
Befeſtigungen für zu groß und ſchritt zu Glattſtellungen.
Ferner veranlaſſen die bevorſtehenden Entſcheidungen in der Kon=
tingentsfrage
zur Zurückhaltung. JG. Farben gaben 8 Prozenr
nach. Montanwerte lagen teilweiſe bis ½ Prozent ſchwächer. Am
Elektromarkt verloren Bekula ½, Siemens ½, Licht u. Kraft ½
Prozent. Kunſtſeideaktien lagen auf Baſis der ermäßigten Ber=
liner
Schlußkurſe behauptet. Metallgeſellſchaft ½ Prozent ſchwä=
cher
. Der Rentenmarkt war verhältnismäßig widerſtandsfähig.
Altbeſitz Z, ſpäte Schuldbücher ½ Prozent niedriger. Pfandbriefe
etwa behauptet. Von Liquidationspfandbriefen lagen Rhein. Hyp.
Liqu. 9 Prozent niedriger.

Der Ausweis der Reichsbank.
Enklaſtung um 200 Millionen RM.

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Novembel
hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapita
der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effek
200,3 Millionen auf 3256,4 Millionen RM. verringert.
zelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und =ſchel
73,7 Millionen auf 2783 4 Millionen RM. die Beſtände an
ſchatzwechſeln um 28,0 Millionen auf 11.,5 Millionen RM.
Lombardbeſtände um 98,6 Millionen auf 99,1 Millionen R
genommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammaße
131,1 Millionen RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgeit
und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 117,8
nen auf 3502,2 Millionen, derjenige an Rentenbankſcheineſealel.
13,3 Mill. auf 394,1 Mill. RM. verringert. Dementſprechend h0te verzot
ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen au gſen. M
Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 366.2U muz ung
RM. eine Abnahme um 23,3 Mill RM.
Gen muß
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen hal
um 1,2 Mill. auf 939,1 Mill. RM. vermindert. Im eim al. un
haben die Goldbeſtände um 31 000 RM. und die Beſtärfveiſchwut
deckungsfähigen Deviſen um 1.2 Mill. auf 121,8 Mill. RMaue an de
genommen.
brient. In
Die Deckung der Noten durch Gold und deckunsfähige eſchrär
ſen betrug am 7. November 26,8 gegen 26,0 Prozent am Münden hier
Oktober ds. Js.
iſt gerd

Münzprägung im Okkober.

Im Oktober 1932 ſind in den deutſchen Münzſtätten an Suitie ſchn
münzen 1 430 000 RM. 5=Mark=Stücke, an Aluminiumbror,dtig auf.
zen 107 254.50 RM. 10=Pfg.=Stücke, an Kupfermünzen 33. 000/ Was
4=Pfg.=Stücke und 33 627,40 RM. 1=Pfg.=Stücke geprägt uHl biſt unat
Unter Berückſichtigung der früher geprägten Münzen und nubcler erreg
zug der wieder eingezogenen Münzen von der Geſamtprägt
Die Poliz
gibt ſich für Ende Oktober 1932 folgender Münzumlauf: 758
RM. 5=Mark=Stücke, 268 862 145 RM. 3=Mark=Stücke, 213 Wu ſogen u
RM. 2=Mark=Stücke, 250 304 900 RM. 1=Mark=Stücke 73 280F die
RM. 50=Pfg.=Stücke (Nickel), 65 335 609,10 RM. 10=Pfg.=Stidſ.
28 047 614,55 RM. 5=Pfg.=Stücke (Aluminium=Bronze), 1 94/ Rdon
RM. 4=Pfg.=Stücke, 4 997 930,14 RM. 2=Pfg.=Stücke und 5 441ſwſchen den

RM. 1=Pfg.=Stücke (Kupfer).

Kleine Wirlſchaftsnachrichten.

Müick auf Ju
Hiet nichts
biolut nie
pur das
Jundeutig ſtr

Der A.R. der Deutſchen Zuckerbank A.=G. Berlin.
ſchloſſen, der auf den 8. 12. 1932 einberufenen G.V. aus der
gewinn des Geſchäftsjahres 1931/32 in Höhe von 132 80/00, Vol
gegen 132 500 i. V. bei angemeſſenen Rückſtellungen die Khirlich nidh
lung einer Dividende von wieder 15 Prozent vorzuſchlager)ch brauche
In der bis in die ſpäten Abendſtunden des Dienston uoch Verb
dauernden Gläubigerverſammlung im Vergleichsverfahmmgeheuer
Kompler Profeſſor Junkers in Deſſau wurde der Vergle
ſchlag Profeſſor Junkers, der bekanntlich verſchiedene Siche
zur Durchführung des Vergleichs bereits enthält, angen
Die Wünſche der Oppoſition, die u. a. die Sicherheit in
zog, wurden in weitgehendem Maße berückſichtigt.
Eine ſtatiſtiſche Feſtſtellung des Pirmaſenſer, Iduſtr 40l
Handelsgremiums hat ergeben, daß innerhalb Jahresfrit
150 ſogenannte kleine Schuhfabrikbetriebe in Pirmaſens nMeſag, den
ſtanden ſind. Die Inhaber dieſer Betriebe ſind meiſt A=l Uhr,
die arbeitslos geworden ſind, ſowie Abſolventen der Duuslofal,
Fachſchule für die Schuhinduſtrie.
Begen
Nach Pariſer Verlautbarungen, die jedoch mit VorſigynVarz

eRadio=

zunehmen ſind, ſoll die franzöſiſche Regierung beabſichtis mden:
Kontingentierung der Eiſeneinfuhr ab 1. Januar 1933 gaut
teilweiſe einzuſtellen. Die franzöſiſchen Eiſenverbände ſon
reits Vorbereitungen treffen, ihrerſeits hiergegen vorzugſichielaunen
Das Vorſtandsmitglied der Dresdner Bank. Henry OAlbher,
iſt am Mittwoch früh 6.30 Uhr geſtorben. Nathan, der Willeiotap
des Zentralausſchuſſes der Reichsbank war und mehr als 2Mmteiec
ſichtsratsmandate innehatte, ſtammte aus Hamburg, 1895, Mum 4Stü
in die Dresdner Bank ein, wo er 1897 zum ſtellvertreten1h/hederſch
rektor und 1903 zum ordentlichen Vorſtandsmitglied aufr!
Wie verlautet, beabſichtigt der Gouverneur der Federy Oüſelt, 1
ſerve Board Eugen Meyer, wegen MeinungsverſchiedenheiW Felkeläre
dem Sekretär des Schatzamtes zurückzutreten. Sein NagdlAderſchr
wird wahrſcheinlich nicht vor dem 4. März nächſten JahreiM (änator
Tag des Amtsantrittes des neugewählten Präſidenten, E 1Klavi
werden.
MAür Art n.

Berliner Kursbericht
vom 9. November 1932

Oeviſenmark?
vom 9. November

Mdu
Deutſche Bank u.
Disconto= Geſ.
Dresdner Ban 61.75
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gasl

Me
75.

18.
28.
19.125
34.50
61.625
62.75
20.75
31.
106.
94.25

Me
Elektr. Lieſerung
7. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe

Nec
72.
Kaste
39.25
72.
76.

38.75
57.
104.
35.
56.125
38.75
42.125
36.50

Knnee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Berein. Stahlwerte
Beſteregeln Alkali =
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

N
42.375
166.
46.75
24.875
109.
46.
17.75
50.50
12.75
24.
75.
29.
25.625

Helſinator
Wien
Prag
Budapeß
Sofig

Holland
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New Yorl
Belgien
Italien


Paris

Bährung
100 finn. Mk
1o0 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Bengö
100 Levo
100 Gulden 1
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2. Sta.
1 Pav. Peio
t Dollar.
100 Belgo
100 Lire 3
100 Franes

Raid
S.os4l
51.95
12.465

3.057
169.281
70.78 7
72.43
73.53
13.81
0.308
4.209
58.49
21.56 2
16.515

Brieſ
6.07
52.05
12.485

3.063
169.62
70.92
72.57
73.57
13.95
0.912
4.211
58.61
21.60
18.55.

Schweiz

Spanien
Danzig

Japan
Rio de Janetrolt
Jugoſlawien.
Portugal.
Athen
Zſtambu
!
Kairo.
Kanada

urugnan
3sland.
1
Tallinn (Eſtl.)
Rigd

eran in
vriaufen=
tmenjahr

Mut den 9

Durmftädter anb Kariohatbane Buriſtast, Dlane der Fresoner O

Frankfurter Kursbericht vom 9. November 1932.

Hege
fällig 1. 4. 34..
1. 4. 35 ..
1. 4. 36...
1.4 37...
1. 4. 38..

6% Dtſch. Reichsanl
v.27
5½%Inter.,
6% Baden.. ...
6% Bahern...."
6% Heſſen ..v.29
6%0 Preuß. St. b. 28
62 Sachſen . v. 27
6% Thüringen v. 27

Dtſche. Anl. Auslo.
ſungsſch. 4i/= Ab=
löſungsanl
.. ..
Ltſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.)

Deutſche Schutzge=
hietsanleihe

6% Baden=Baden.
6%Berlin. . b. 24
6% Darmſtadt . ...
620 Dresden v.26
68 Frankfurt a. M.
Schätze. v.28
6%
v. 26
68Mainz .......
68 Mannheimv. 27
6% München. v. 29
6% Wiesbaden v. 28
O% Heſt. Landesbt.
6% Goldoblig.
5½% Heſi. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾% Kom.=Obl.

90.5
85
80
75.25
R.

90
75
75.25
79.5
69"

69

55.

6.775
58.5

55.5

67.75
58.5
56.5

76.5

83

Ke
Pf.-Anſt. G. Pf.
Gelboblig.
6%

6% Landeskomm.=
Br. Girozentr. für
HeſſGldobl. R.11
R.12
69 Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
.. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).

5% Berl. Hyp. Bt.
5½%,Liau.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig.Pfbr.
Goldoblig.
82 Frif. Pfbr.=Bk.
5½
%0 Lig. Pfbr.
J5 Mein. Hyp.=Bk.
Lig. Pſbr.
25 Pfälz. Syp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bk.
0o Lig. Pfbr.,
8 Goldoblig
6% Südd. Bod=
Cred.=Bant ....
5½% Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhb.=B

6% Datmler=Benz
68 Ot. LinolBBerke
6% Mainkrw. v. 28

78.5

60
60

*

53
73.5

82.5
81.25
85
6'
80
84.575
85.25
90
81.5
86.75

79.5

59.5
59
7811.

Me Ruch
K2Ver. Stahlwerke
68 VoigtckHäffner

J. G. Farben Bonds

5% Bocn. L.E. B.
L.Inveſt.
52 Bula. Tab. v. 62
41/,% Oſt. Schätze
4%0 Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumänl
4½%
425 Türk. Admin.
4½
1. Bagdad
42 Zollanl.
4½% Ungarn 1918
19141
4½%
Goldr.
42.
49
1910

4½Budp Stadtanl.
4½Liſſabon .
42Stockholm,

Aktien

Alg. Kunſtzideumt
A. E. 6.
...
AndreaeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſteff
Bemberg, F. P...
Berl. Kraft u. Licht)=
Buderus Eiſen..
Cement Heidelberg
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſel
Chem.Werke Abert
Chade ........"
Contin. Gummiw.

Ga5
76

96.25

10.25
16
10.75
5.5

4.5
2:1.

6.25
6*-

6.15

80

Ad
35.25
73

65
109
41:,
51.5
51.75
128
37.75

1o8

D
Daimier=Henz.
Dt. Atl. Telegr.
Erdzl.
Dt. Gold= u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt
Linolwerk. Beri.
Dortm. Ritterbräu
Dhckerhoffu. Bidm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter))
Felt. S Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſent. Bergwerk
Geſ. f.elettr. Untern
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer
Grün & Bilfinger
dafenmühle Frrft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Hennuger, Lempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer,
Hochtief Eſen
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamm
Genuſſe
Junghans.
LaliChemie. ....

Mes
3.5
26.5

142
46.5
84
18.25
44
93.5
193
21
38
98
26

25
40.25

30
26.5
168.25
52.5

90

Ri
66

37.5
13
67
56.5

17
721

Aſchersleben 104

Miein Kuc
glöcknerwerke
Knorr C. 6.
Lahmener & Co.
Laurahütte ..
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mäinkr.=W. Höchſt.
Maunz.Akt.=Br. ..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Met=llgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motoren Darmſtadt!
Oberbedarf..
Bhönix Bergbau ..
Reiniger. Gebberi
Ry. Brauntohlen .11
Elettr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerte .
Salzdetfurth Kalt •/M
Salzw. Heilbronn 1172
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schucker: Elektr.
Schwarz=Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halste.11
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau .
Thür. Liefer.=Geſ.=
Tietz Leonhard.
Anterfranfen
Ber, Stahlwverke

35.5

70.5
00

54.5
84.5

m
29.25
26

10.75
28.75

170
74.75
69.75

36.5
42.25
166

122

25.25

D
Voigt & Sgefner
Bayß & Frebtag
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhot=
Memel.

Allg. Di. erebitanſt.
Badiſche Bant....
Bt. f. Brauinduſtr.
Bayer. Hyp. u. B.
Berl. Handelsgei.
öypothelbl
omm. u. Privatb.=
Dt. Banl und Disc
Di. Eff. u. Bechſe!
Dresdner Ban:
Franki. Ban:
byp.=Ban!
Mein. Hyp.Bant
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbant=Ani.

Bürttb. Notenbenk

A..G. , Bertehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Bzg/;
Hapag
Nordd. Lloyd.
Südd. Eiſenb.=Gei=

Alltanz. u. Stutzg-
Berſicherung ...
Verein. Verſ=
FrankonaRücku.c.
Mannheim. Verſich.

Otavi Minen
Schantung Han=e

[ ][  ][ ]

istag, 10. Noyember 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 313 Seite 13

O M AN dere V PUMPF

Hiette folgte ins Ankleidezimmer, das wie das Innere
iſtbaren Holzſchachtel ausfah und weder Fenſter noch
nieigte. In einem weiten Morgenrock aus blau und gelb

veoiter Japanſeide ſaß Ino vor dem Spiegel, eine Hand
ſöiverbad, die andere in der des eifrig manikürenden
zhrs. Kann ich dich bald allein ſprechen? fragte Juliette
ſiürlichem Seitenblick.
9b kſch machte Ino, und Luzie, auf den Ton ihrer
horachtvoll eingeſchult, ſprang aufgeſcheucht empor und
ginen Schrank hinein, der ſich als Türe zur Diele erwies.
iſt ſprichwörtlich bekannt, daß ſie nicht lauſcht, ſagte
ſetzte die Maniküre ſelbſt fort, was iſt los?
mußt mir helfen!
Mann?
hatſch, Mann ein Schnöſel, ein dummer Junge!
ſo ſchlimmer. Uebrigens, für ſo alt hätte ich dich doch
galten."
uette verzog das Geſicht. Möchteſt du nicht die blöden
Maſſen. Man hat mir etwas geſtohlen, dieſer Bengel tar
Twas ungeheuer Wertvolles, das ich um jeden Preis
chben muß: Sie ſtockte und erblaßte, was Ino durch den
Jelſah. Um jeden Preis, wiederholte Juliette. Aber der
ſüverſchwunden, wie vom Erdboden verſchluckt, ich habe
eute an der Hand, die aufzupaſſen verſtehen er iſt
ſehext. In der ganzen Stadt nicht aufzufinden. Ein
eſchränkter Allerweltsburſche, ein Büroſekretär, wie ſie
uenden hier rumlaufen
f98 iſt gerade das Schwierigſte, meinte Ino nach einer
Mifrig polierend, dann obenhin: Was hat die Polizei
ſtelt!
Zuſette ſchwieg und blickte die Fragerin wütend an. Ino
füctig auf. Finſter und bleich, meine Liebe? Iſt es ſo
Was ſagte denn die Polizei?
biſt unausſtehlich. Die Lequis ſprang auf und ſchob
bcker erregt zurück. Unausſtehlich, wenn du auf naiv
Die Polizei ſagt nichts und ſtellt nichts feſt, weil ſie
+ ſagen und nichts feſtzuſtellen hat. Du kannſt dir gut
daß die Polizei mit dieſer Sache nichts zu tun
II."
zürdon Ino hielt prüfend ihre Hände in die Höhe und
Amſchen den zartroſa Nägeln hindurch einen ganz ſchnellen
ſhick auf Juliette. Pardon, ma chére, Dinge, die mit
fſolzei nichts zu tun haben dürfen, kann ich mir ſeit vielen
mabſolut nicht mehr vorſtellen.
swar das erſte Mal, daß ſie Vergangenheit und Gegen=
imdeutig
ſtreifte, und Juliette kniff nervös die Augen
ſimn. Vor mir brauchſt du deine kriminelle Unantaſt=
ſtvirklich
nicht zu betonen, mein Herz, ſagte ſie gereizt,
5 brauche keine Beleuchtung zu ſcheuen. Trotzdem ich
noch Verbindungen aufrecht erhalte, die in gewiſſen
gungeheuer wertvoll ſein können, ohne Mitwirkung der

Ino erhob ſich. Und? Sie ließ ein Stück Wand zurück=
gleiten
und ſuchte aus Dutzenden von Kleidern ein einfaches
roſtbraunes Straßenkoſtüm heraus. Und? wiederholte ſie.
Und? Juliette war zornig. Und die ganzen, die beſten,
allerbeſten Verbindungen verſagen in dieſem Falle. Nicht die
geringſte Spur dieſes elenden Schreibers konnte gefunden
werden.
Vielleicht iſt er gar nicht ſo blöde, wie du denkſt, ſagte
Ino halb in den nächſten Schrank hinein, in dem ſie ſorgfältig
einen paſſenden Pullover wählte, jedenfalls nicht ſo blöde, daß
er nicht ſpurlos verſchwinden kann.
Juliette lachte kurz. Das iſt es ja, was ich nicht begreife.
Ino gähnte oſtentativ und ſtreifte den Pullover über. Hör
mal, findeſt du das eigentlich ein intereſſantes Morgengebet?
Willſt du mich informieren, oder iſt es dir inzwiſchen wieder
leid geworden? Ich bin nicht für die alte Teelöffelweis. Und
was ſoll die kleine Ino bei dem Film ſpielen?
Du ſollſt in ſeine Wohnung gehen, du ſollſt mit ſeinem
Mädel ſprechen, mit ſeinen Freunden, ſo was hängt doch zu=
ſammen
wie die Kletten. Er hat etwas gefunden, was was
ich verloren habe, aber er will es nicht herausgeben, ver=
ſtehſt
du?"
So ein Bieſt, ſagte Ino beinahe anerkennend, Erwachen
der Pſyche. Vielleicht wird mal was aus ihm. Polizei iſt doch
das Einfachſte in ſolchem Falle, begreif dich nicht. Ach ſo
ja, warum geht denn Madame nicht ſelbſt in die Wohnung?
Unmöglich. Ich war ſchon mal da, als er ſich noch nicht
verdrückt hatte, die Wirtin hat mich geſehen, das könnte läſtig
werden
Sachlich intereſſiert, blickte Ino voll in das Geſicht der an=
deren
. Tatſächlich, etwas mitgenommen ſiehſt du aus, ſcheint eine
ſchwere Sache, was? Gut, ich will hingehen. Wie heißt er denn,
der Bubi, wo wohnt er, wenn liebt er, wen betrügt er?
Juliette ſchrieb haſtig etwas auf einen Zettel. Das iſt die
Adreſſe. Nett, daß du mir helfen willſt. Ich muß dir noch verſchie=
denes
ſagen, ſie unterbrach ſich, da Ino mit dem Zettel, den ſie
überflogen hatte, ins Schlafzimmer eilte. Komm mal, Molli,
rief Ino, und es war gut, daß die andere ihren Geſichtsausdruck
in dieſem Moment nicht ſehen konnte, mir ſchwant etwas!
Juliette folgte erſtaunt und benuruhigt.
Auf ihrem rieſig breiten, matt verſilberten Bett, das in der
Mitte des mit zitronengelben Holzplatten getäfelten Schlafrau=
mes
ſtand, hockte Ino und durchblätterte ſcheinbar aufmerkſam
einen Berg Morgenzeitungen.
Plötzlich glitt ſie herunter, kam auf Juliette zu, die unſicher
im Türrahmen ſtehen geblieben war, und fixierte ſie mit rätſel=
haftem
Geſichtsausdruck.
Haſt du Pech oder Glück, Juliette Lequis?, ſagte ſie rheto=
riſch
, der Kerl kann dir nicht mehr entgehen, den haſt du ſicher.
Sie ſtieß Juliettes Hand zurück, die nach dem Zeitungsblatt grei=
fen
wollte. Laß dich doch mal genau anſehen, mein Liebling,

Kaage
E ei Soldmenn
fuhr ſie gedehnt fort, früher ſprach man nicht zu Unrecht von
deinen etwas zu flinken Händen wie heißt dein kleiner Erpreſ=
ſer
? Philipp Spoor? SO, Ritterſtraße 892 Er wird dir
nichts mehr tun, Herzchen, nichts nehmen und nichts geben
er iſt tot!
Ganz genau, gleichſam auskoſtend, beobachtete ſie die Wirkung
ihrer Worte.
Ungeheurer Schreck weitete Juliettes Augen, ſie riß Ino das
Blatt aus der Hand las, taumelte zurück, las nochmals und
ſank ächzend auf das Bett, während Zittern ihren Körper erſchüt=
terte
. Ihre in vielen anſtrengenden Situationen geſtählte Beherr=
ſchungskraft
verzagte plötzlich, hier konnte ſie ſich unbeſorgt gehen
laſſen. Er hat ihn umgebracht ſchrie ſie außer ſich, beide Hände
vor die Augen ſchlagend, ſie ſtöhnte und warf ſich von maßloſem
trockenem Schluchzen geſchüttelt in die Kiſſen. Alles verloren,
wimmerte ſie, alles verloren
Ino Beß blickte auf die Frau, die ſich ſo ungern in die Karten
ſehen ließ in ihrem Geſicht war weder Erſtaunen noch Mitleid,
ſondern ein ganz kleines, kühles, ſpöttiſches Lächeln.
13.
Barba wartet nicht umſonſt.
Es iſt nun an der Zeit, uns nach Barba Goering umzu=
ſehen
, die mit ihren beiden ſchweren Zöpfen die letzte Silbe.
ihres Vornamens energiſch abgeſchnitten hatte, als Verkürzun=
gen
noch längſt nicht in der Mode waren. Ihre Eltern, der
frühzeitigen Emanzipation der einzigen Tochter ſeufzend gegen=
überſtehend
waren geſtorben zu Danzig, der Freien Stadt, noch
bevor der Wandel der allgemeinen Anſchauungen ſie über Bar=
bas
Geſchmack beruhigen konnte. Leider verabſäumten ſie, ein
Vermögen zu hinterlaſſen, das die Kultivierung dieſer ſeltenen
Eigenſchaft geſtattet hätte, und die zarte, nervige Studentin der
Kunſtgeſchichte, die ebenfalls als Vorläuferin mit Leidenſchaft
jede Art Sport betrieb und dünne Hemdbluſen mit raffiniert
kleinen Kragen trug, hatte ſich zu einer berufstätigen jungen
Dame entwickelt, deren ernſte Augen von mancherlei Verzichten
ein wenig traurig geworden waren. Ihre ſportliche Betätigung
beſchränkte ſich nunmehr auf Sonntagsausflüge zu möglichſt ein=
ſamen
Plätzen der Seen und Wälder im Umkreis der großen
Stadt, denen ſelbſt die Wochenendmode nichts anhaben konnte,
und es hatte ſich nicht vermeiden laſſen, daß auch die anderen
Anſprüche ihrer neunzehn Jahre bedeutend verkürzt wurden.
Zum Glück hatte ſie den Beruf gefunden, den ſie lieben konnte.
Sie freute ſich über die Arbeit in der gutfundierten Antiquitäten=
handlung
Nettelbeckſtraße 13, und ihr ganzer Ehrgeiz hatte ſich
in den Willen konzentriert, das Geſchäft ebenſo leiten zu kön=
nen
wie Nathan Sommerfeld ſelbſt. Nicht alles war Tinnef, was
angeboten oder verkauft wurde.
(Fortſetzung folgt.)

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DI Wer 1932 hier verſtorbenen Max
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74 Pferdehandlung. Darmſtadt.
Uee ſoweit noch nicht geſchehen. bei
Ag des Ausſchluſſes bis ſpäteſtens
Zember 1932 bei dem Unterzeich=
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[ ][  ]

Donnerstag, 10. November 194

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