Darmstädter Tagblatt 1932


09. November 1932

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Einzelnummer 10 Pfennige

W1

Armſtädte
Sagbla
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſebenen Orlainal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 312 Mittwoch, den 9. November 1932.
195. Jahrgang

zeile im Kreiſe Darmſtadt 23
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FinanzAnzeigen 35 Reichspfg. Reilamezel
elt)2 Reichtmarl.-Anzelgen von auewärte 35 Reſchspf
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Preiſe 11
Reichsmari.
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erliſcht
Gewal, wie Krieg, Auffuhr, Strell
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Unzelgen=
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Verpflichtung auf Erfüllung d
aufräge und Teiſung von Schadener
z. Bei
Nere
mkurs oder gerichtlicher Beſtrelbung /4
und Darm
Nabatt weg. Bannonio Deutſche Be
ſtädter und Nationalbank.

Fair plag für Deutſchland!
eher Ruhe und Frieden in Europa, bis man dem deutſchen Volke die lebensnotwendigen Boraus=
ſehungen
zugeftanden hak. Deukſchland verlangk auf allen Gebieken die gleichen Rechte wie
die anderen Völker, nicht als Gnade oder Wohlkak, ſondern als ſeinen unverzicht=
baren
Anſpruch. Der Berſailler Berkrag muß revidiert werden.
unmittelbarer Demokratie mit der geſchichtlichen Autorität
ſeiner Perſon vereinigt. Damit iſt der ruhende Pol geſchaffen,
Bapen vor der Auslandspreſſe.
von dem aus auch die verſchiedenartigſten Bewegungen unſeres
politiſchen Lebens gemeiſtert werden können. Den Entſchei=
Deukſchlands europäiſche Sendung.
dungen, die von ihr ausgehen werden, können wir mit Ver=
trauen
und Zuverſicht entgegenſehen.
Gine ernſte Mahnung für die Staatsmänner.
Berlin, 8. November. Durchſekung der für das Leben der deukſchen Nakion

uf dem Frühſtück des Vereins der Ausländiſchen Preſſe hielt
tanzler v. Papen am Dienstag vormittag eine Rede, in der
jächſt ſeinen Geſamteindruck der Reichstagswahl ſchilderte
ſine erfreuliche Zunahme des Verſtändniſſes für die Regie=
jgebeit
iſt feſtzuſtellen, betonte der Kanzler. Keine Partei
noch Berechtigung zu der Annahme haben, daß ſie die Allein=
ußaft
in Deutſchland ausüben kann. Dagegen glaube ich die
fung hegen zu dürfen, daß es nunmehr zu einer wirklichen
inſh Eralen Konzentration kommt; möge die erfreuliche Einigkeit,
lA hs deutſche Volk heute in den großen Fragen der auswärtigen
ikdurch alle Parteien hindurch beſeelt, jetzt auch der Führung
eſamtpolitik die notwendige breite Grundkage ſchaffen. Per=
ſeagen
ſpielen hierbei, ich habe es ſchon immer betont keine
ſachlichen Ziele der Regierung, die Sie kennen, werden
beiſte‟ ſeindert verfolgt werden. Der Kanzler wies auf die große
garrengt
ſverantwortungsvolle Aufgabe der Vertre=
xausländiſchen
Preſſe hin und erklärte:
ſon dem Grad der Einfühlung in unſere individuellen
verhältniſſe, den Sie, meine Herren, aufbringen, wird es
gen; ob Ihre Nation uns mit den richtigen Augen ſieht.
Volk iſt mehr in der Gefahr, mißverſtanden zu werden, als
Heutſche. Man muß uns mißverſtehen, wenn man die Ver=
üſe
anderer Völker auf uns übertragen will; denn unſere
hte iſt eine andere als die ihrige. Deutſchland iſt von jeher
ſchlachtfeld der Ideen geweſen.
Deutſchland bildet das Kampffeld
wiſchen dem Rakionalismus des Weſtens
und dem Irralionalismus des Oſtens.
hiſcher Kampf iſt bei uns zugleich ein Kampf der Weltan=
ng
. Schöpferiſch kann deshalb in Deutſchland heute mehr
ce nur eine Politik ſein, die aus dem Glauben kommt. Die=
eien
Grunde entſtammt allerdings auch größtenteils die das
d oft befremdende Schärfe unſerer politiſchen Gegner.
Lage als Mittelland Europas und unſere geſchicht=
Eitwicklung haben uns einen unermeßlichen Reichtum kul=
Geſtaltung in den verſchiedenen deutſchen Ländern und
den beſchert, deſſen Pflege und Förderung die große Auf=
er
deutſchen Kulturpolitik ſein muß. Aber nach außen ſtellt
Bebenſo zwingend vor das Problem kultureller und politi=
PSelbſtbehauptung. Vornehmlich in politiſcher Be=
nig
iſt unſere Mittellage voller Gefahren.
ſortſchreikende Radikaliſierung in Deukſchland
eine Folge der Polikik der Siegermächke
gegenüber Deukſchland.
hiere heutige politiſche Lage iſt nur verſtändlich aus jener
ſigen Verflechtung von Innen= und Außenpolitik in den
0 Jahren. Mancher, der heute im Ausland die Stärke
radikalen Strömungen mit Beſorgnis verfolgt, wird
ſehen müſſen, daß dieſe ihre ſtärkſten Antriebe aus den
gen Methoden erhalten haben, die man ſeit 1918 von
er gegen uns gewandt hat. Die lange Reihe der Inter=
hen
der Siegermächte, welche den deutſchen Regierungen
meue Demütigungen zumuteten, trägt ein großes Maß
uld an der allgemeinen Raditaliſierung und der Ver=
fei
P Rung der innerpolitiſchen Lage.
azk ſchickſalhafte Aufgabe des deutſchen Volkes.
S dieſem geſchichtlichen Zuſammenhang von Innen= und
S ArAiswlitik ergibt ſich für das deutſche Bolk die ſchickſalhafte
09
eine Geſtalt für ſeine Staatsführung zu finden, welche
uernden Notwendigkeiten ſeiner Lage in Mitteleuropa
ea beſonderen Schwierigkeiten ſeiner heutigen Situation
er Weiſe entſpricht. Die erſte Vorbedingung hierzu iſt
00
ederherſtellung der vollen Hoheit des Staats und die
ung einer ſtetigen, machtvollen Regierungsgewalt. Eine
utoritäre Staatsführung, meine Herren, ſteht nicht in
ruc) zu dem Grundſatz der Demokratie, der wie in
Slagten der Welt auch die Grundlage unſerer Verfaſſung
10
DDemokratie und Autorität ſind keine Gegenſätze, ſondern
nwige Ergänzungen.
Augen der Welt ſind heute auf die Vereinigten Staaten
merika gerichtet, wo ein großes Volk ſeine Staatsführung

nächſten vier Jahre in die Hände eines Mannes legt.
denn undemokratiſch, frage ich. dem Lande einen ver=
Atlichen Staatschef zu wählen? Dann kann es nicht
Demokratiſch ſein, als die anonymen Mächte der Partei=
E ten die ſich zwiſchen Regierung und Volk geſchoben
ASzuſchalten. In unſerem deutſchen Reichspräſidenten
A . die Wahl durch die Mehrheit des Volkes, alſo ein Ait

elemenkaren Bedingungen.
Der Kanzler betonte, daß die Herſtellung einer ſtarken deut=
ſchen
Staatsgewalt nicht nur eine Lebensnotwendigkeit für
Deutſchland, ſondern das zentrale Problem Europas ſei, und un=
terſtrich
nochmals mit Nachdruck, daß nicht eher Ruhe und Friede
in Europa herrſchen werde, bis man dem deutſchen Volk die
lebensnotwendigen Vorausſetzungen zugeſtanden hat, die ihm eine
friedliche und ſichere Entwickelung gewährleiſten. Deutſchlands
auswärtige Politik ſeit dem Krieg, iſt ſtets darauf gerichtet ge=
weſen
, die Anerkennung jener für das Leben der deutſchen Nation
elementaren Bedingungen durchzuſetzen.
Deutſchland kann nicht heute, 14 Jahre nach der Beendigung
des Kriegs, noch immer in der Rolle des Beſiegten feſtge=
halten
werden. Wir verlangen die Gewährung der gleichen
Rechte, die für alle anderen gelten, nicht als eine Gnade
oder eine Wohltat, ſondern als unſeren unverzichtbaren
Anſpruch. Ich ſtelle hier nichts Neues feſt, wenn ich aus=
ſpreche
: Der Vertrag von Verſailles hat keinen wahren
Frieden gebracht. Er hat es offenbar ſelbſt nicht gewollt,
denn er trägt nicht einmal den Namen eines Friedensver=
trags
. Und in ſeiner Einleitung fehlt die ſonſt übliche Ver=
heißung
, daß von nun an Friede und Freundſchaft zwiſchen
den bisherigen Kriegführenden herrſchen ſolle. Er iſt ur=
ſprünglich
nur als Präliminarvertrag gedacht geweſen, und
er enthält eine Reviſionsklauſel, die für alle ſeine Beſtim=
mungen
gilt. Es muß das Ziel nicht allein der deutſchen,
ſondern der europäiſchen Politik ſein, die Beſtimmungen,
die durch Zwang auferlegt wurden, durch Löſungen zu er=
ſetzen
, die dem freien Ermeſſen aller Beteiligten entſpringen
und darüber hinaus uns helfen und unſeren Beſtrebungen
Verſtändnis entgegenbringen; denn weder durch Liſten noch
durch Drohungen werden wir uns für alle Zukunft an =
ſungen
binden laſſen, die uns mit Gewalt aufgezwungen
wurden. Unſer Weg wird der Weg friedlicher Verſtändigung
ſein. Wir haben dieſen Weg in Locarno beſchritten und in
Lauſanne fortgeſetzt, und wir werden ihn weitergehen, um
jenen großen Grundſätzen, auf die vertrauend wir 1918
die Waffe niederlegten, die Herrſchaft über Europa zu ver=
ſchaffen
.
Die Weltwirtſchaftskriſe hat den kataſtrophalen Charakter
nur annehmen können, weil die internationale Verſchuldung
und Hemmniſſe des Warenverkehrs ſich gegenſeitig in ihren
kriſenhaften Wirkungen ſteigerten. Die Konferenz von Lauſanne
hat ohne Zweifel einen Ausſchnitt aus dieſem Problemkreis auf
feſten Boden geſtellt und dadurch beruhigend und reinigend ge=
wirkt
. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der heute nuch
zu löſende Reſt der internationalen Probleme vielleicht noch
größer iſt als der Anteil, der in Lauſanne eine Bereinigung
erfahren hat. Unter dieſem Geſichtspunkt kann die Aufgabe und
Bedeutung der Weltwirtſchaftskonferenz nicht hoch und ent=
ſcheidend
genug für eine weitere Erholung der Wirtſchaftslage
der Welt eingeſchätzt werden.
Dieſer Berankworkung müſſen ſich die führenden
Staaksmänner bewuhk ſein.
Ich zweifle nicht, daß hierdurch der Wirtſchaft ein neuer
Antrieb gegeben werden würde, aber die letzten Gründe
für die Wirtſchaft, für ihr Auf und Ab, ihr Ge=
deihen
oder Schrumpfen liegen ſchließlich nicht
im Wirtſchaftlichen, ſondern im Politiſchen.
Niemals wird die europäiſche Wirtſchaft zur Ruhe kommen,
niemals wird ſie die für ihr Gedeihen ſicheren Grundlagen er=
halten
, wenn nicht jene Konzeption einer einigen und fried=
lichen
Völkergemeinſchaft Wirklichkeit wird, die ich als das End=
ziel
der deutſchen Politik bezeichnet habe, und niemals wird
dieſes Endziel erreicht werden, wenn nicht die großen Grund=
ſätze
der Gleichberechtigung und des Selbſtbeſtimmungsrechts
der Völker auf allen Gebieten anerkannt und durchgeführt
werden. Unſer Anſpruch auf die allgemeine Abrüſtung gibt uns
die unerſchütterliche Grundlage für unſer Handeln. Von dieſer
Grundlage aus werden wir alle Pläne beurteilen, die uns
vorgelegt werden.
Meine Herren, Sie würden enttäuſcht ſein, wenn ich mich
heute nicht zu dem neuen franzöſiſchen Plan für Sicherheit und
Abrüſtung äußerte. Aber ich kann dazu heute nur wenig ſagen,
und es kann ſich hierbei nur um erſte Eindrücke handeln, denn
bisher iſt über dieſen Plan zu wenig bekannt.
Der franzöſiſche Plan eine Verhandlungsgrundlage.
Der franzöſiſche Plan ſetzt anſcheinend voraus, daß alle euro=
päiſchen
Feſtlandſtaaten gleichartige Heere erhalten. Das erſcheint
vom deutſchen Standpunkt aus durchaus diskutabel. Wir haben
zurzeit eine Heeresverfaſſung, die uns durch Diktat aufgezwun=
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)

*

Bearfctäne il Weißen Haus.

Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Die nachſtehenden Ausführungen unſeres
Korreſpondenten dürften gerade im Hinblick auf
die geſtrige Wahl in den Vereinigten Staaten
von beſonderem Intereſſe ſein.
H. W. v. D. New York, Anfang November.
Die bevorſtehenden amerikaniſchen Präſidentſchaftswahlen
finden in dem wahlmüden Deutſchland ein größeres Intereſſe,
als man in Amerika annehmen ſollte. Aus Preſſeauslaſſungen
und amtlichen Verlautbarungen ſpricht dabei eine Hoover=
freundliche
Haltung, die ihre Begründung wahrſcheinlich in der
deutſchen Denkungsart hat, die aber nach der Lage der Dinge
nichtdeſtoweniger gefährlich iſt.
Dieſe deutſche Auffaſſung hat der amerikaniſche Bot=
chafter
in Berlin, Sackett, der ſich zur Zeit auf einem
Wahl=Urlaub in den USA. aufhält, durchaus richtig erkannt.
Mr. Sackett war vor einigen Tagen als Ehrengaſt zu einem
Frühſtück geladen, das die Deutſch=Amerikaniſche Handels=
kammer
dem aus Deutſchland zurückgekehrten Generalkonſul
Dr. Kiep gab. Er erkannte die treffliche Gelegenheit, im Inter=
eſſe
ſeines Präſidenten an Stelle der erwarteten Tiſchrede eine
flammende republikaniſche Wahlrede vom Stapel zu laſſen, die
auf den Fang der deutſch=amerikaniſchen Stim=
men
angelegt war. Wahrſcheinlich iſt es ihm auch durch
ſeine Rede gelungen, einige Hundert oder Tauſend urteilsloſer
deutſch=amerikaniſcher Stimmen für die Republikaniſche Partei
einzufangen.
Wenn der Botſchafter Sackett eine Einladung als Ehren=
gaſt
in einer deutſch=amerikaniſchen Organiſation zu inner=
politiſcher
amerikaniſcher Propaganda mißbraucht, ſo iſt das
ſeine Sache. Unſere Aufgabe dagegen iſt es, vom deutſchen
Standpunkt aus die Frage Hoover oder
Rooſevelt? unter Ausſchaltung aller Sen=
timentalitäten
und vom Standpunkt der reinen
Zweckmäßigkeit zu beleuchten. Nämlich: Was hat
Deutſchland wirtſchaftlich und außenpolitiſch
von einer Hooverregierung oder von einer
Rooſeveltregierung zu erwarten?
Unter einer Hoover=Regierung werden die amerikaniſchen
Schutzzollmauern (unter dem Hawley=Smoot=Tariff=Geſetz) nicht
nur ebenſo hoch bleiben wie bisher, ſondern Präſident Hoover
hat (während des Wahlkampfes!) die Schutzzoll=Kommiſſion in
Waſhington angewieſen, angeſichts einer weiteren Entwertung
verſchiedener europäiſcher Valuten die Schutzzolliſte einer er=
neuten
Prüfung zu unterziehen. Damit iſt eine weitere Er=
höhung
der Schutzzölle trotz allen europäiſchen
Bemühungen, die zwiſchenſtaatlichen Zoll=
mauern
im Intereſſe der wirtſchaftlichen
Wiederbelebung abzubauen, in greifbare Nähe
gerückt, und zwar zum weiteren Schaden der
deutſchen Ausfuhr. Außerdem wird das von dem
franzoſen=freundlichen amerikaniſchen Botſchafter in Paris,
Walter Edge, betriebene franzöſiſch=amerikaniſche Handels=
abkommen
, das Frankreich allerdings nur gegen Zugeſtändniſſe
in der Kriegsſchuldenfrage unterzeichnen dürfte, dem deutſchen
Handel weiteren Abbruch tun.
Außenpolitiſch iſt Stimſon durch ſeine geliebte
Fernoſt=Politik offenſichtlich wieder in das
franzöſiſche Fahrwaſſer gezogen worden. Seine
Hoover=Doktrin für China und die Mandſchurei (Briand=
Kellogg=Pakt, Heiligkeit der Verträge) hat ſich inſofern als
Bumerang erwieſen, als er durch ſie gezwungen iſt, den fran=
zöſiſchen
Standpunkt Deutſchland gegenüber (Heiligkeit des
Verſailler Diktats) zu unterſtützen, um ſich hierdurch Frank=
reichs
Hilfe zu ſichern, wenn die mandſchuriſche Frage im
Völkerbund aufgerollt wird. Auch in der Abrüſtungsfrage iſt die
Hooververwaltung mehr als je auf Frankreichs guten Willen
angewieſen, um dem Hooverſchen Abrüſtungsvorfchlag wenig=
ſtens
durch deſſen grundſätzliche Annahme durch die Großmächte
zu einem Achtungserfolg zu verhelfen. Es iſt jedoch ein offenes
Geheimnis, daß man ſich in Waſhington hinſichtlich des Ab=
rüſtungsvorſchlages
ebenſo wenig leeren Hoffnungen hingibt
wie hinſichtlich des Hooverſchen Wahlverſprechens, eine Herab=
ſetzung
der Kriegsſchulden nur im Austauſch gegen Abſatz=
erleichterung
für amerikaniſche Produkte in den Gläubiger=
ländern
zu gewähren.
Der Hooverſchen Schutzzollmauer ſtellt Rooſevelt das
Syſtem gegenſeitiger Handelsverträge gegen=
über
, weil Amerika nicht Schuldenzahlungen verlangen kann,
ohne den Schuldnerländern gewiſſe Abſatzmöglichkeiten zu ge=
währen
. Wirtſchaftlich ſollte Deutſchland die Wahl zwiſchen
Hoover und Rooſevelt eigentlich nicht ſchwer fallen, da es nur
zwiſchen einer ſich ins endloſe erhöhenden Zollmauer zu wählen
hat, die die deutſche Ausfuhr trotz aller Lohnſenkungen aufs
ſchwerſte trifft und einem Gegenſeitigkeitsvertrage, durch den
ſich die Erſchließung neuer Märkte für deutſche Spezialwaren
ermöglichen läßt.
Außenpolitiſch wird ſich auch unter einer demokratiſchen
Regierung nicht viel ändern. Immerhin läßt die Erwähnung
wenigſtens des Wortes Monroe Doktrin in der demokratiſchen
Plattform erhoffen, daß die ſchon zur Regel ge=
wordene
Einmiſchung des Staatsdepartements
in die Privatangelegenheiten anderer Länder
aufhört.
Den Deutſchen, die dieſe Tatſachen nicht gelten laſſen, und
die nur ihrer Auffaſſung freien Lauf laſſen wollen, ſei auch
in Erinnerung gebracht, daß Rooſevelt er iſt übrigens
nicht der bekannte Deutſchenfreſſer, ſondern ein weit entferni
Verwandter von ihm durch eine mehrjährige
deutſche Erziehung (er ſpricht ein fließendes Deutſch)
deutſchen Lebensfragen ſehr viel verſtändnis=
voller
gegenüber ſteht als Präſident Hoover,
dem man dieſen Vorwurf nicht machen kann.
Die amerikaniſchen Wahlen ſind eine amerikaniſche An=
gelegenheit
, in die ſich einzumiſchen nicht im deutſchen Intereſſe
liegt. Wenn aber deutſche Stellen oder Zeitungen ſich ſchon
mit dieſer Frage befaſſen wollen, dann ſollten ſie wenigſtens
nicht aufs falſche Pferd ſetzen. Und die Wallſtreet=Wetten ſtehen
13:5 für Rooſevelt!

[ ][  ][ ]

(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)

gen wurde, und führen Klage darüber, daß unſere Soldaten nicht
mit denen anderer Länder gleichwertig ſind, weil ſie nicht die
gleichwertige Bewaffnung wie dieſe führen dürfen. Die franzö=
ſiſche
Regierung geht anſcheinend davon aus, daß erſt gleichartige
Wehrverfaſſung und gleichartige Bewaffnung die Heere der ver=
ſchiedenen
Länder wirklich vergleichbar macht. Dieſen Standpunkt
erachte ich als einen großen Fortſchritt.
Es iſt unbeſtreitbar, daß, wenn es gelingt, allen Heeren den
Chaxakter reiner Defenſivmittel zu geben, wir einen entſcheiden=
den
Schritt in der moraliſchen Abrüſtung und Befriedung der
Welt vorwärts gekommen ſein werden. Nur durch gleiches
Wehrſyſtem mit gleicher Bewaffnung, deren Po=
tential
der Länge und Verwundbarkeit der
Grenzen, wie der Zahl der Nachbarn angepaßt
ſein muß, läßt ſich auch gleiche Sicherheit für
alle Völker erzielen.

Papen forderk Einlöſung des in Lauſanne
ausgeſtellten Wechſels.

Die deutſche Regierung, die den Frieden wünſcht, weil ſie wie
keine andere Nation der Welt der Segnungen des Friedens be=
darf
, hält ihre Politik unter dem Geſichtspunkt wirklicher, allge=
meiner
Abrüſtung. Sie wird jede Maßnahme begrüßen, welche die
Devenſivkraft im Gegenſatz zur Angriffskraft ſtärkt, und Deutſch=
lands
Anſpruch auf gleiches Recht und gleiche Sicherheit verwirk
licht. Aber wir werden nicht an einer Abrüſtungskonvention mit=
arbeiten
, ſolange wir nicht wiſſen, ob ſie in ihrem ganzen Umfang
für uns ſelbſt Geltung haben ſoll. Meine Herren, in Lauſanne
haben ſich die Staatsmänner, die den Vertrag über das Ende der
Reparationen abſchloſſen, verpflichtet, auch die übrigen zwiſchen
den Völkern ſchwebenden Fragen im Geiſte dieſes Vertrages zu
behandeln. Deutſchland erwartet, daß ſie dieſem Vorſatz treu blei
ben werden. Und an Sie, als die Vertreter der öffentlichen Mei=
nung
Ihrer Völker, richte ich die Bitte, an dem großen Werk der
Verſöhnung der Völker auf den Grundlagen der ewigen Geſetze der
Gerechtigkeit zum Beſten der Welt mitzuarbeiten!

Ein Kanzler=Inkerview: Kuts unveränderk.

In einem Interview mit dem Chefredakteur der Transozean=
Nachrichtendienſte gab der Reichskanzler v. Papen ſeiner unver=
minderten
Zuverſicht hinſichtlich der durch den Wahlausfall ge=
ſchaffenen
Lage Ausdruck, indem er erklärte:
Abgeſehen von gewiſſen parteipolitiſchen Kräfteverſchie=
bungen
, die mehr oder weniger den Erwartungen entſprechen, iſt
die Lgae nur wenig verändert.
Ich betrachte die Verſchiebungen nicht als
ausreichenden Grund, den Kurs zu ändern,
den die Regierung unbeirrbar geſteuert hat, ſeit ich das Amt
übernahm. Das Kabinett wird, geſtützt auf das Ver
trauen des Reichspräſidenten, vor allem am Grund
ſatz der Ueberparteilichkeit feſthalten und ſich weiter vorwiegent
der Aufrechterhaltung der Ordnung, der Wieder
herſtellung des wirtſchaftlichen Wohlſtandes
und der Achtung vor dem Geſetz widmen. Auf dem Ge=
biete
der Außenpolitik wird es ſeine Aufgabe in der Verwirk=
lichung
der wohlbegründeten Anſprüche Deutſch=
lands
auf kair play, ſowie in der Forderung des Frie=
dens
und der Abrüſtung ſehen.
Ich kann nur die Hoffnung ausdräcken, daß ſich im neuen
Reichstag eine genügende Anzahl von Männern finden möge, die
von dem gleichen Wunſch beſeelt und bereit ſind, an dieſen Auf=
gaben
wirkſam und einmütig mitzuarbeiten. Ich kann nur wie=
derholen
, was ich in meiner letzten Rundfunkrede ſagte, nämlich,
daß die Regierung gerne bereit iſt, ihre Hand jedem Einzelnen
und jeder Parteigruppe zu reichen, die guten Willens iſt, loyal
mit uns an der Löſung der nationalen Frage mitzuarbeiten.

Die Länderminiſter in Berlin.

Berlin, 8. November. (Priv.=Tel.)
Dieſe Woche ſteht im Zeichen des Reichsrates. Am
Dienstag hat eine Ausſchußſitzung über die neuen Rundfunk=
Richtlinien ſtattgefunden. Dabei hat ſich ergeben, daß die
Länder mit der jetzigen Faſſung nicht einverſtanden waren und
eine Umarbeitung verlangten. Wahrſcheinlich wird man darüber
gegen Wochenende noch einmal im Ausſchuß beraten. Am Don=
nerstag
tritt das Reichstagsplenum zuſammen, um ſich mit allen
möglichen Dingen zu befaſſen, die politiſch weniger bedeutſam ſind
Für Freitag iſt eine Sitzung des Reichsratsausſchuſſes für Verfaſ=
ſung
und Geſchäftsordnung vorgeſehen, zu der faſt ſämtliche Län=
derminiſter
kommen werden, weil man ſich auch über den Streit
Reich Preußen unterhalten will. Die Anweſenheit der
Länderminiſter wird ſehr wahrſcheinlich Gelegenheit geben, zwi=
ſchen
einigen Herren und dem Kanzler eine Ausſprache über
aktuelle Probleme herbeizuführen.

Vorſchau auf den Weihnachts=Spielzeugmarkk.

Franken
Auf Grund einer Berichtigung der im Wahlkreis 7.,o/g um
abgegebenen Stimmen, iſt die Zahl der Mandate der 9
eins auf 196 und die Geſamtzahl der Reichstagsabgeordneten auf
583 erhöht worden.

Wegen des Artikels Herr v. Papen hält eine von Verun=
glimpfungen
gegen Adolf Hitler ſtrotzende Rundfunkrede, in der
Nr. vom 6./7. Nov., wurde der Völkiſche Beobachter bis 14. Nov.
verboten.

Die Berliner Verkehrs=A.=G. hat außer den bereits gemeldeten
1000 Arbeitern weitere 1500 Arbeiter entlaſſen, die nicht rechtzeitig
zur Wiederaufnahme der Arbeit erſchienen ſind.

Im Allenſteiner Bombenwerferprozeß wurden Bethke, Franz
Weiß, Quaſſek und Klimmek zu je 5 Jahren Zuchthaus verurteilt
Wilhelm Weiß und Hellwich zu je 1 Jahr Zuchthaus. Demkowſki
zu 1 Jahr Gefängnis, Pernack zu 15 Monaten Zuchthaus und
Juſchka zu 9 Monaten Gefängnis. Sieben Angeklagte wurden
freigeſprochen.
In Schweidnitz kam es im Laufe des Dienstags wiederholt zu
uſammenſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten,
=A.=Leuten und Reichsbannerangehörigen und ſchließlich auch zwi=
ſchen
Nationalſozialiſten und der Polizei, ſo daß am Nachmittag
aus Waldenburg weitere Polizeiverſtärkung herangezogen wurde.

Die engliſche Regierung hat die gegen Irland gerichteten
Kampfzölle verdoppelt. Dadurch wird die Einfuhr von lebendem
Vieh mit 40 Prozent des Wertes, die von Butter, Eiern, Geflü=
geln
, geſchlachtetem Vieh uſw. mit 2030prozentigen Zöllen be=
legt
. Dieſe Zölle müſſen durchaus als Prohibitiv=Zölle betrach=
tet
werden.

als im vergangenen Jahr.

* Berlin, 8. Nov. (Priv.=Tel.)
Die Reichsregierung hat unmittelbar vor
den Wahlen eine geradezu groteske und unverſtändliche
Unterlaſſungsſünde begangen. Sie hat die neuen
Ziffern der Arbeitsloſigkeit nicht veröffentlicht. Dafür kommt
ſie jetzt damit heraus, obwohl dieſe Zahlen ſo ungewöhnlich gün=
ſtig
ſind, daß ſie damit ihrer Sache im Wahlkampf ſicherlich
außerordentlichen Nutzen bereitet hätte.
Die Arbeitsloſigkeit, die im vorigen Oktober auf durchſchnitt
lich 4,6 Millionen ſtand und im Dezember auf 5,6 Millionen, im
Februar d. J. ſogar auf 6,128 Millionen geſtiegen war, iſt jetzt
um mehr als 1 Million wieder heruntergedrückt worden. Bis
Ende Oktober haben die Arbeitsämter insgeſamt 5,109 Millionen
Arbeitsloſe gezählt. Gegenüber dem letzten Stichtag am 15. Okto=
ber
iſt eine Abnahme um 41000 Perſonen zu verzeichnen. Am
gleichen Tage des Vorjahres wurde jedoch eine Zunahme von
269 000 Arbeitsloſen regiſtriert.
Die Entlaſtung des Arbeitsmarktes, iſt inſofern bedeutungs=
voll
, als in dieſem Monat die Saiſonaußenberufe, alſo Landwirt=
ſchaft
und Baugewerbe, weitere Entlaſſungen vorgenommen
haben. Man nimmt an, daß der größte Teil der Neu=
einſtellungen
in den letzten Wochen auf Konto
einer langſam anziehenden Konjunktur zu
etzen iſt. Die Reichsregierung hatte anfangs des Jahres mit
einer durchſchnittlichen Erwerbsloſigkeit von 5,950 Mill. monat=
lich
gerechnet, ſie hat dieſe Zahl vor kurzem auf 5,53 Millionen
herabſetzen können, und wenn die Entwicklung weiter ſo anhält,
ſo wird ſie vielleicht die Durchſchnittszahl noch mehr ſenken kön=
nen
. Durch die vermehrten Neueinſtellungen wird in erſter Linie
die Arbeitsloſenverſicherungsanſtalt entlaſtet. Je mehr aber auch
die Erwerbsloſen wieder in Stellung kommen, deſto fühlbarer
muß auch die Erleichterung auf die Gemeindefinanzen werden.
(Siehe auch Handelsteil.)

Der Eufiner Bürgermeiſter=Konflikk.

Oldenburg, 8. November.
Nach Meldungen, die den Nachrichten für Stadt und Land‟
aus Eutin zugegangen ſind, hatte Bürgermeiſter Dr. Stoffregen
dem oldenburgiſchen Miniſterium ein Ultimatum geſtellt, daß er
bis Montag abend die Zuſage des Miniſteriums wünſche, daß er
ſein Amt umgehend wieder übernehmen dürfe, andernfalls er
heute das Reichsinnenminiſterium aufſuchen würde. Das olden=
burgiſche
Staatsminiſterium hat daraufhin geſtern abend, dem ge=
nannten
Blatt zufolge, mitgeteilt, es ſei bereit, die Forderungen
Dr. Stoffregens zu erfüllen, vorher ſolle aber noch eine weitere
Ausſprache im Laufe des heutigen Tages ſtattfinden.
Weiter verlautet, daß die oldenburgiſche Regierung aus den ihr
erſtatteten Rechtsgutachten erſehen habe, daß die Amtsenthebung
Dr. Stoffregens durch den Regierungspräſidenten nicht hätte er=
folgen
dürfen, und daß die von dem Regierungspräſidenten ange=
führten
Gründe nicht einmal für ein Diſziplinarverfahren, aus=
reichen
würden.

Raupenſchlepper und Traktoren. Alles wird elektriſch.
Flugzeugbaukäſten für 24 verſchiedene Modelle. Rück=
kehr
zum Geſellſchaftsſpiel. Der Handwebeapparat.
Von Otto Kühbacher.
Spielen iſt eine ernſthafte Angelegenheit. Kinder ſpielen
immern ernſt. Erwachſene ſpielen unernſt, z. B. mit zu=
ſammenſetzbaren
bunten Rollen, Kugeln, Knöpfen, Stäbchen,
aus denen ſie Pritzelpuppen machen, groteske Figuren. Er=
wachſene
tun das, Kinder nicht
Heute erleben wir bei der Jugend eine Begeiſterung für
techniſches Pioniertum, wie ſie noch nie dageweſen iſt. Dieſe
Jugend iſt ganz unromantiſch.
Der Raupenſchlepper iſt eines der begehrteſten Spiel=
zeuge
, überhaupt jede Art von Traktor. Hiſtoriſche Bleiſoldaten
dagegen werden zwar viel verlangt, aber faſt ausſchließlich von
Sammlern.
Ganz bezeichnend iſt die faſt reſtloſe Elektrifizierung
des alten Spielzeugs. So ſind u. a. auch die Metall=
baukäſten
in den Stromkreis eines geiſtigen Dnjeproſtroj ge=
raten
. Man baut damit: Waagen, Klingelanlagen, Elektro=
motoren
, Morſeapparate, Signaleinrichtungen für die ſchon lange
elektrifizierte Eiſenbahn, mit der man der Entwicklung bereits
um Jahre voraus iſt. Es iſt ſeltſam, daß das moderne Spiel=
zeug
in die Zukunft gerichtet iſt, ſtatt in die Vergangenheit.
Es gibt bereits jetzt Lokomotiven, deren Modelle noch in den
Werkſtätten der Reichsbahnlieferanten in Arbeit ſind, u. a. den
elektriſchen Triebwagen Nachfolger des Schienenzepps , der
erſt im Frühjahr auf der Strecke Berlin-Hamburg eingeſetzt
wird. Es muß alles der Wirklichkeit entſprechen. Phantaſie=
gebilde
werden abgelehnt. Das neueſte ſind daher maſſive
Schienen mit Laſchen und Schwellen in den Maß=
verhältniſſen
der Reichsbahn.
Natürlich iſt überall Vorſorge getroffen, daß nichts paſſieren
kann. Die Elektrifizierung geht nicht über 20 Volt Schwach=
ſtrom
, auch nicht bei den vorzüglichen Experimentier=
kaſten
, die es andererſeits auch für chemiſche und optiſche
Verſuche gibt. In letzteren hat man vollſtändige Labo=
ratorien
, die von Jungens im 11. und 12. Lebensjahr heiß
begehrt werden. Dazu gehören auch Flugzeugbaukaſten
mit denen man bis zu 24 verſchiedene Modelle modernſter
Typen konſtruieren kann, und die ſehr gefragt ſind.
Ueberhaupt, alles was mit Bauen zuſammenhängt. Früher
klagte man immer darüber, daß wertvolles Spielzeug leicht ein

Opfer der jugendlichen Wißbegierde und Zerſtörungsluſt
wurde. Heute weiß man, daß der junge Menſch nichts lieber
pielt, als Konſtruieren und Aufbauen. Vielleicht liegt es
im Zuge einer Zeit, die dem Siedlungsgedanken anhängt und
zur Stadtflucht neigt, wenn Baukaſten mit bemalten Steinen,
aus denen man ganze Dörfer und kleine Städtchen zuſammen=
bauen
kann, anderen vorgezogen werden. Auf der anderen
Seite aber iſt auch hier der elektriſche Baukaſten, ein
Magnetbaukaſten, bei dem die einzelnen Stahlteile auf einer
magnetiſchen Grundplatte aufgebaut werden, dernier eri auf
dieſem Gebiete.
Das iſt der Zeitgeiſt im Spielwarengeſchäft heute, oder
was man frei nach Goethe ſo heißt: Der Herren eigener
Geiſt, in dem die Zeiten ſich beſpiegeln. Armut, techniſcher
Realismus ſind zwei ſeiner Kennzeichen. Das dritte iſt der
Zug zu Heim und Familie. Menſch ärgere dich nicht
geht nach wie vor, aber ein ähnliches Würfelſpiel iſt auch
ſchon elektrifiziert. Tiſchſport kommt nicht aus der Mode. Die
Armut zwingt zum Zuhauſebleiben. Die geſellſchaftliche Zer=
ſtreuung
von 1930, 1929, 1928 noch, kann ſich niemand mehr
leiſten. Eine neue Geſelligkeit iſt im Entſtehen, und
ſo werden neben ſogenanntem Spielzeug die eigentlichen Spiele‟
beſonders auch für die Erwachſenen den Hauptanziehungspunkt
des diesjährigen Weihnachtsmarktes darſtellen bis zu dem
Glücksautomat, den man vor Jahren noch als Bajazzo‟
in Gaſtwirtſchaften fand, und der jetzt den Weg in die ſolide
Häuslichkeit findet.
In dieſer neuen Häuslichkeit regiert wieder die Frau,
das heißt die andere Frau, die auf Vermännlichung oder Ver=
vampierung
keinen Wert mehr legt. Die Puppe, das alte
Spielzeug des kleinen Mädchens, erſcheint in ganz neuem
Glorienſchein, ganz beſonders Käthe Kruſes Puppen. Dazu ge=
hört
jede andere Art hausfraulicher Betätigung. Kaſten für
Baſtflechtereien und Perlarbeiten will das Mädchen von heute
haben und vor allem einen Handwebeapparat. Hier be=
kommt
das Spielzeug eine ganz neue und ernſte Bedeutung.
Es iſt ſchon mehr als Spielzeug. Was damit gearbeitet werden
kann, findet wie übrigens auch etwa die Klingel
anlagen, die Jungens mit dem elektriſchen Experimentier=
kaſten
herſtellen unter Umſtänden im Haushalt dauernde Ver
wendung, wie etwa Tellerunterſetzer, die man aus Perlen oder
Baſt herſtellen kann. Was unter dieſem Geſichtspunkt gar das
Geſchenk eines Handwebeapparates bedeutet, kann man ſich
denken, wenn man erfährt, daß man mit ſolchen Apparaten
ganz tragbare Kleidungsſtücke ſich zuſammenweben kann, die
meiſt aus Wolle hergeſtellt werden.
Dieſe Apparate heute noch ein Spielzeug ſind faſt ſo
unheimlich wie die viel gefragten Tanks und Traktoren,
für die die Jungens ſich begeiſtern, und die morgen oder
übermorgen Wirklichkeit und Alltag werden können.

Widerſkände bei den Nakionalſozigliſten
und beim Zenkrum.

uf Mu
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Der Kanzler hat in ſeiner Rede vor der ausländiſch
Preſſe die Innenpolitik nur kurz geſtreift, doch darf man 7
wenigen Sätze wohl als die Richtlinien betrachten, nach den
Herr v. Papen auf Grund ſeiner Unterredung mit dem Reick=
präſidenten
die Entwicklung weiterzutreiben beabſichtigt. Aru
bei dieſer Gelegenheit hat Herr v. Papen wieder unterſtrich=
Verei=
daß
Perſonenfragen keine Rolle ſpielen, daß er alſo bereit /. Mäſde
zurückzutreten, ſobald ſich das als notwendig erweiſt,
Wenn die Verhandlungen zum Ziele führen, dann w in0n
ſein Rücktritt in parlamentariſchen Kreiſen als unvermeid // 0 M.**
bezeichnet, daß die Nationalſozialiſten ebenſo wie das Zentrayf M.2."
den Kanzler über die Klinge ſpringen laſſen wollen. Fragt mmund Deb
nur, ob die Sympathien der beiden Parteien noch über die= ür ME=
Negative hinausgehen, ob alſo, ohne die Macht wieder an wai nut. Me
Parlament auszuliefern, die Bildung einer Regierung Ke Mla
Wiederaufbaues mit Unterſtützung durch die parlamentariſct, nit einlat
Parteien möglich iſt. v. Papen hat den Gedanken der wirklick,/nch 30 94
nationalen Konzentration wieder in die Debatte geworfen, au45M
der Zentrumsführer, Prälat Kaas, vor den Wahlen hat razu Miſſiol
klingen laſſen, der allerdings auf allen Seiten eine durch Par==üu heute
verwilderung nicht beeinflußte nationale Diſziplin und im ſann ſi0
ſinn
m
ſtarkes Verantwortungsbewußtſein dem Staat gegenüber
Präſidente

ausſetzt.
Die dazu aus den Parteilagern vorliegenden Aeußerungnnſiche. d
ſind freilich nicht ſehr vertrauenerweckend. Die Nationauſeo heute
ſozialiſten erheben erneut die Forderung nagdem Pion=
der
Führung, alſo nach dem Kanzleramt, wobei ſie hochſta
bereit ſind, einige Fachminiſterien an andere Parteien
zugeben. Das Zentrum verlangt die Beſeitigu gu gewähl
des gegenwärtigen Syſtems, worunter vielleicht a.,uſtarkes
auch nur die Perſönlichkeit Papens verſtanden werden ka./ürfen wed
Die Deutſchnationalen denken bereits wied ir ſein.
an Neuwahlen, nehmen alſo die erſt zu erweiſe=d dr Vizepr
Arbeitsunfähigkeit des Reichstages vorweg in der Erwartisy der Präſid
daß die widerſpenſtigen Parteien nur auf dieſe Weiſe mür-Mſdent und
zu machen ſeien. Auch die taktiſche Behandlung der weite mfolge der
Entwicklung erfordert größte Vorſicht, da die Gefahr beſt Anigten St
daß das Kabinett über die Kontingentpolitik noch auseinanderplc
n.
Eine ſolche Kriſe möchte jedoch der Kanzler vermeiden, weill g verlünde
bis zum Abſchluß der Verhandlungen mit den Parteien
K.
P
Begriff der Einheitlichkeit dieſes Kabinettes wahren will,
Be

illt ei
f Grun

dann in voller Freiheit dem Reichspräſidenten Vorſchl.),
ührt m
machen zu können, die entweder auf den Rücktritt des Kabin=

oder auf die Auswechſelung einzelner Miniſter, unter Umſtän. ℳo
auch des Kanzlers, hinauslaufen.
M
Vorzeitige Einberufung des Reichskages?
Ein neue

Zur Klärung der Lage aber gehört Zeit. Der Kanzeſe heute

könnte indes eine Ueberraſchung erleben, wenn die Gerü
recht behalten, die von einer Initiative des neuen Reichsta
wiſſen wollen. Es ſcheint, als ob dem Reichstagspräſidem
Goering nahegelegt worden iſt, mit der Einberufung des Rei=xunit auf d
tages nicht bis zum 6. Dezember zu warten, ſondern vor
aus eigener Machtvollkommenheit, die ihm nach der Geſchä. gien und
ordnung zuſteht, den Reichstag einzuberufen.

Verbot der S5- und SA-Organiſakionen
im Saargebiel.

züode ( Ne=
ſute
Perſo
us, in dem
Arſchlag
Präſident
M. Das
Spur ei
Mätung
un Hein

Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat beſchloſſſſ
ſämtliche militärähnlichen Organiſationen der NSDAP., insbeſ) .
dere Sturmabteilungen (SA.), die Schutzſtaffeln (SS.) und /1 Ncdem
ſtige Einrichtungen einſchließlich der SA.=Beobachter, SA.=Reehüoten
ven, Motorſtürme des nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrkorps,
nationalſozialiſtiſchen Sanitätskorps, der Führerſchulen, der Schſnis
Kaſernen und der Zeugmeiſterei mit ſofortiger Wirkung au
löſen.
Zur Begründdung wird von der Regierungskommiſſion nüs i. au
Anſtimm
geteilt: In der Nacht zum 2. November, wurde in der S
Saarbrücken ein Flugblatt verbreitet, das einen Wahlaufruf ., hia
die Nationalſozialiſten enthielt, zugleich auch die Bevölker, 0 9
beſt
gegen die Polizeiorgane aufzuwiegeln ſuchte. Das Flugblatt Adie kali
ſprach auch nicht den Vorſchriften des Preſſegeſetzes. Um den D

t hab=
der

faſſer zu ermitteln, fand am 3. November in Ausführung des

ſchluſſes der Regierungskommiſſion des Saargebietes in den Nia=
ſchäftsräumen
der NSDAP. eine Durchſuchung ſtatt. Bei ſſder
Durchſuchung wurden unwiderlegliche Beweiſe dafür gefunden,
Man de
gewiſſe Organiſationen der NSDAP. im Saargebiet eine Täißll Alle M
keit entfalten, die in flagrantem Widerſpruch zu den Beſtimmt ke weilen
gen der Verordnung vom 12. 9. 1928 ſtehen.

Neue Grieben:

Meran, Band 70, 1932, 96 Seiten und 4 Karten Preis 1,35 ines
in neuer (11.) Auflage erſchienen. Anordnung und In n
dieſer Auflage ſind im großen und ganzen gegenüber der frühe

unverändert geblieben, doch wurden ſelbſtverſtändlich alle
gaben ſorgfältig geprüft und Text und Kartenmaterial, ſoweit!

ſorderlich, auf den neueſten Stand gebracht. An die italien a
Wts
Riviera führt uns ein weiterer Band, der zum erſten Male in.)
Sammlung der Grieben=Reiſeführer unter dem Titel
Genua mit Pegli, NeNrvi, Sta, Margherita, Ravallo Band 7y),
1932, 36 Seiten und 3 Karten, Preis 1,50 RM., erſchien.

Band iſt ein erweiterter Auszug aus dem gleichfalls in dic
Jahre in neuer Auflage erſchienenen Geſamtführer durch die
viera (19:
RM. 6,00) und wird von denjenigen Beſuchern
Riviera bevorzugt werden, die für ihren Aufenthalt einen de
der Nähe von Genua gelegenen Kurorte gewählt haben.

Peter Supf Das neue Welterlebnis. Ein Buch vom Flie
Mit 103 Abb. Verlag von Dietrich Reimer, Berlin. In
nen 4,80 RM.
Das Flugzeug erſchließt dem Menſchen eine ganz neue A
Seither war der Menſch ein Flächenweſen, er lebte in zwei
tungen. Nun iſt er zum Raumweſen geworden. Eine ganz

Welt tut ſich für uns auf; ein zweites Weltbild hat ſich der Mel
erobert, das mit dem erſten zwar übereinſtimmt, aber ſich
gends deckt. Flieger und Wanderer aber ſollten nicht darüber /
ten, wer von beiden die Erde ſchöner ſieht, die Grundlage
55
Sehens iſt ſo verſchieden, daß ſie einen Vergleich nur ſelten zul
Die Erde hat von oben ein anderes Geſicht, der Luftraum
ſeinen Wolken und Nebeln, Gewittern und Stürmen iſt ein 1.
kanntes Gebiet mit ungeahnten Schönheiten. Die Tierwel
der Wildnis überraſcht, zeigt eine neue Geſtalt; ſogar der Me.
T
vom Flugzeug geſehen, nimmt neue Werte an. Der Ver
dieſes neue Weltbild in Worte zu bannen und gibt die Sch.!
rungen bekannter Flieger wie Mittelholzer, v. Gr nau, Uder T
wieder, die dem gleichen Erlebnis ſchon Ausdruck verliehen hee
Das Buch iſt mit einer überraſchenden Fülle ganz ausged
neter Bilder verſehen, die das, was Worte nur mangelhaft. .
zudrücken vermögen, blitzartig zum Bewußtſein bringen. Her
heben möchte ich den muſtergültigen Druck dieſes Buches.

Friis, Achton: Wilde weite Arktis. Aus den Aufzeichr)
gen eines Malers und Jägers. Aus dem Däniſchen überſe5!

Fr. Stichert. 14 Bogen. Kartoniert 3.50 RM.. in Leinen gebur 3
4,80 RM. In der Reihe Lebendige Welt, (Erzählungen,
Der Verf.
kenntniſſe, Berichte). (J. Engelhorn, Verlag.)
hat zuſammen mit dem berühmten deutſchen, im Jahr 1930 de
glückten Polarforſcher Wegener die von Mylius=Erichſen geſt.
Grönland=Expedition der Danmark vor dem Krieg mitgemacht
ſchildert hier auf Grund ſeiner Tagebücher ſeine Jagd= und Nc.*
erlebniſſe, männlich geſehene Bilder aus dem hohen Norden, he
jemals iſt die Farbenpracht und Intenſität der weißen Wüſ.
packend wiedergegeben worden.

[ ][  ][ ]

ſittwoch, 9. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

TäNdentſchaffswahlen in Amerika.
Die Wahl der Wahlmänner. Imperakive Miſſion der Wahlmänner. Die Bundeshauptſtadk
darf nicht wählen. Borabſtimmungen über Beibehaltung oder Abſchaffung der Prohibikion.
Hoover oder Rooſevelk?
Rom-Reiſe

EP. New York, 8. November.
die Vereinigten Staaten wählen heute im erſten Wahlgang
Präſidenten. Rund 47 Millionen Wähler, d. h. 3,5 Mil=
iun
mehr als 1928, ſind wahlberechtigt. Man ſchätzt, daß zwi=
40 und 42 Millionen Bürger ihr Stimmrecht ausüben wer=
Um 8 Uhr heute morgen (14 Uhr MEZ.) wird die Ab=
mung
beginnen, die ziemlich kompliziert iſt und bis 18 Uhr
hr MEZ.) dauern wird. Der amerikaniſche Wähler wird
nur die 531 Wahldelegierten zu wählen haben, die am
Mittwoch im Januar 1933 den 32. Präſidenten der Repu=
nit
einfacher Mehrheit zu ernennen haben werden, ſondern
och 35 Gouverneure, 32 Senatoren (ein Drittel des Senats)
Abgeordnete. Die 531 Wahldelegierten haben eine impe=
Miſſion, d. h. ein demokratiſcher Delegierter, dem die
ider heute das Mandat gegeben haben, für Rooſevelt zu ſtim=
kann
ſich nicht bis zum Januar des nächſten Jahres eines
geen beſinnen und plötzlich für Hoover ſtimmen. Die Wahl
Fräſidenten durch die Wahlmänner iſt daher eine reine
näche. Der neue Präſident der Vereinigten Staaten wird
ſto heute gewählt. Von den 531 Wahlmännern werden 435
dem Proportionalſyſtem gewählt. Auf je 280 760 Einwoh=
ntfällt
ein Wahlmann. Die 96 reſtlichen Wahlmänner wer=
uf
Grund der einfachen Mehrheit, und zwar je zwei pro
gewählt, um zu verhindern, daß die volkreichen Staaten
ſtarkes Uebergewicht erhalten. Die Wahlmännerkandida=
ürfen
weder Abgeordnete noch Senatoren noch Parteifunk=
guke
ſein.
er Vizepräſident wird ebenfalls nach dem gleichen Syſtem
er Präſident gewählt. Am 4. März 1933 übernehmen der
iſſent und der Vizepräſident ihre Aemter.
infolge der Zeitunterſchiede in den verſchiedenen Teilen der
nigten Staaten wird der Wahlbeginn nicht überall gleich=
ſein
. In manchen Staaten wird man bereits das Ergeb=
erkünden
, während in den anderen noch gewählt wird.
rſchiedenen Staaten werden gleichzeitig Vorabſtimmungen
die Beibehaltung der Prohibition oder ihre Abſchaffung
ſeführt werden, ſo in Arizona, Colorado, Connecticut, Michi=
Dregon und Wyoming.
Mißglückker Anſchlag auf Hoover.
ſin neuer Attentatsplan gegen den Präſidenten Hoover
heute entdeckt und rechtzeitig vereitelt. In der Nähe von
de (Nevada) überraſchte ein Streckenwärter zwei unbe=
Perſonen, die einige Minuten vor der Durchfahrt des
in dem Hoover nach Kalifornien reiſte, große Mengen von
mit auf das Gleis legen wollten. Dem Wärter gelang es,
Anſchlag zu vereiteln. Er wurde von den Unbekannten an=
ſuifen
und ſchwer verletzt. Die Angreifer entflohen. Der Zug
Präſident Hoover wurde an dieſer Stelle zum Halten ge=
ſa
. Das Zugperſonal durchſuchte die Umgebung, konnte jedoch
Spur entdecken. Hoover ſetzte dann ſeine Reiſe mit einer
ſätung von 40 Minuten fort. Er wird die Wahlergebniſſe in
Heim in Palo Alto in Kalifornien erwarten.

Die Wahlausſichken.

achdem geſtern die Republikaner einen 2½ſtündigen und die
kraten einen halbſtündigen Rundfunkappell an ihre Wähler
iſtet haben, herrſcht heute in der Preſſe über das Wahl=
Abnis eine gewiſſe Unſicherheit, obwohl bisher
der Ueberzeugung Ausdruck gegeben worden war, daß
ſoſvelt aus dem Wahlkampf als Sieger hervorgehen würde.
Aebeinſtimmend iſt man der Anſicht, daß Hoover verlieren muß,
er nicht die 47 Wahlſtimmen New Yorks erhält. Da zwi=
auteſchb
iNew York und Kalifornien ein Zeitunterſchied, von drei
beu Stäuſen beſteht, kann der Wahlausgang bereits entſchieden ſein,
a0l beſyt die kaliforniſchen Wahllokale überhaupt geſchloſſen worden
mPſtrig Mit einem einigermaßen ſicheren Ergebnis aus dem ganzen
ung Lelnd iſt kaum vor Mittwoch früh zu rechnen.
n der Bundeshauptſtadt, die als einziger Ort in Amerika
ſiäh ucht an den Wahlen beteiligen darf, herrſcht heute abſolute
Alle Miniſter haben die Stadt verlaſſen und die meiſten
Phſiker weilen in den Hauptquartieren ihrer Partei.

* Heſſiſches Landeskheater.

eines Haus. Dienstag, den 8. November.
Peripherie‟
Volksſtück von F. Langer.
dſieſes Volksſtück, deſſen zwölf Bilder in einer mehr als
dn Kündigen Aufführung vorüberzogen, ſpielt an der Peripherie
d9 roßſtadt, behandelt die Peripherie der Menſchheit und ſteht
rhn Peripherie von F. Langers Werk.
dr. Franziſek Langer 1888 in Prag geboren hatte
ſchechoſlowakiſcher Stabsarzt Möglichkeit und Anregung,
Eigenart aller Schichten der Bevölkerung, ihr Denken und
mpfinden einzudringen. Vor drei Jahren als Dramaturg
Is Tſchechiſche Theater in Prag berufen, ſchärfte er ſeinen
*Mfür dramatiſche Geſtaltung. Die Komödie Die Bekehrung
D8frdy Piſtora mit der das Frankfurter Schauſpielhaus
MAgaſtierte, führte ihn in Darmſtadt ein; ſie iſt Langers
roſſs und gehaltvollſtes Werk.
D0s Volksſtück Peripherie iſt früher 1925 ent=
1 Beſ. Zwölf Bilder aus dem Leben der Vorſtadt. Im
* hup unkt Franzi, der leichtſinnige Vorſtadtburſche: aus
*Sſinn und Unbeherrſchtheit Einbrecher, Zuhälter, Totſchläger!
* Berbüßung der Einbruchsſtrafe aus dem Gefängnis enr=
2A wird er Zuhälter eines Straßenmädchens erſchlägt in
Nisſirkegung deren Freier, bringt die Leiche auf einen Bau=
A tuft als Finder der Leiche die Polizei, und bezieht noch
Shhauung von der Witwe des Getöteten! (Eine Wendung,
Aikböter in Piſtoras Bekehrung wiederkehrt.) Als er ſpäter
A9ewiſſensbiſſen ſich der Polizei ſtellt, findet ſeine Selbſt=
Misung keinen Glauben und er wird fortgeſchickt.
Lahl ſind einzelne Bilder nett und naturgetreu gezeichnet,
)em Ganzen fehlt der dramatiſche Antrieb. Die

SS des Stabsarztes Dr. Langer, die ſich allzu oft äußert, läßt
Tinnere Teilnahme an den menſchlichen Schickſalen aufkom=
2 Man ſchwebt zwiſchen etwas Heiterkeit, etwas Neugierde,
Sentimentalität; jede Einzeldoſierung iſt jedoch zu ſchwach.
bie Geſtalt eines entlaſſenen Richters, die gegenüber dem
Glichen Mechanismus des Amtsgerichts die wahre Gerechtig=
Iprkörpert, ſucht Langer dem Geſchehen einen höheren, ethi=
a
Bhintergrund zu geben.
T der Aufführung, die Hermann Adler leitete, war es wie
em Werke ſelbſt; einzelne Szenen waren recht fein und ein=
dic

a ausgearbeitet, aber dem Ganzen fehlte der feſſelnde und
cende Zug, ſo daß die Zuſchauer die meiſten Bilder ſtill=
end
entgegennahmen und erſt am Schluſſe den Mitwirken=
T ift lebhafterem Beifall für ihre Mühe dankten,

des ungariſchen Miniſterpräſidenken.
Budapeſt, 8. November.
Der neue ungariſche Miniſterpräſident, Gömbös, iſt nach Rom
abgereiſt. Die an die Reiſe geknüpften Vermutungen über den
Abſchluß neuer Vereinbarungen mit Italien werden als unbe=
gründet
bezeichnet. Wie es heißt, will Gömbös mit Muſſolini die
allgemeine internationale Lage ſowie die Ungarn und Italien be=
rührenden
politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen beſprechen.
In einer Sitzung der Einheitspartei erklärte Miniſterprä=
ſident
Gombös vor ſeiner Reiſe nach Rom, er unternehme dieſe
Reiſe, um als neuer verantwortlicher Regierungschef Ungarns
ſofort nach ſeinem Regierungsantritt dem beſonderen Dank Aus=
druck
zu verleihen, zu dem ſich die ungariſche Nation Italien ge=
genüber
verpflichtet fühle. Anläßlich dieſes Beſuches werde er
mit Muſſolini auch Beſprechungen über die Förderung des un=
gariſchen
landwirtſchaftlichen Exports nach Italien pflegen.
Die Mitglieder der Einheitspartei nahmen die Ausführungen des
Miniſterpräſidenten mit Hochrufen auf Gömbös und Muſſolini
entgegen.
Die römiſchen Abendblätter widmen dem nach Rom abge=
reiſten
ungariſchen Miniſterpräſidenten Gömbös freundliche Ar=
tikel
. In politiſchen Kreiſen erwartet man von Gömbös Beſuch
in Rom hauptſächlich eine Erweiterung der italieniſch=ungariſchen
Handels= und Wirtſchaftsbeziehungen auf Grund von Präferenz=
abkommen
über den gegenſeitigen Warenaustauſch und Zahlungs=
verkehr
. Die politiſchen Verhandlungen zwiſchen Gömbös und
Muſſolini werden vertraulich geführt werden, ſo daß man über
ihre Tragweite erſt auf Grund ſpäterer Rückwirkungen in den
gegenſeitigen Beziehungen und der Stellungnahme der beiden
Regierungen zu den oſt= und mitteleuropäiſchen Fragen Näheres
erfahren wird.
Das Echo der Erklärungen Herrioks in Italien.
Rom, 8. November.
Die Erklärungen Herriots auf dem Radikalen Parteitag in
Toulouſe über das Verhältnis zwiſchen Frankreich und Italien
werden in der italieniſchen Preſſe zwar mit Intereſſe aufgenom=
men
, aber bis jetzt nur in Pariſer Korreſpondenzen gewürdigt.
Die Tribuna ſtellt mit Genugtuung feſt, daß mit dieſen Erklä=
rungen
das italieniſch=franzöſiſche Problem endlich auf das eigent=
liche
, vorwiegend moraliſche Gebiet geſtellt worden ſei. Gior=
nale
d’Italia erinnert in einer ſehr ſkeptiſch eingeſtellten Pariſer
Korreſpondenz, daß bis jetzt allen freundſchaftlich gehaltenen Er=
klärungen
, die von Paris im Laufe der letzten Jahre an Italien
gerichtet worden ſeien, niemals Taten folgten, daß vielmehr im
Gegenteil die Intranſigenz Frankreichs gegenüber Italien ſich
nur verſteift habe. Auch im vorliegenden Falle werde man ſich
darüber, ob Frankreich gegenüber Italien eine neue Politik tat=
ſächlich
beginnen wolle, erſt ein Urteil bilden können, wenn man
Taten ſehe.
Neue Skandalaffäre in Frankreich.
EP. Paris, 8. November.
Der=ſozialiſtiſche Populaire, dem wir die Verantwortung
für ſeine Enthüllungen überlaſſen, berichtet von einer neuen
Skandalaffäre. Es handelt ſich um zahlreiche Fälle von Steuer=
hinterziehung
, in die hohe Perſönlichkeiten verwickelt ſeien. Der
ſozialiſtiſche Abgeordnete Albertin habe bereits eine Interpel=
lation
darüber eingebracht.. Eine Baſeler Bank habe dieſen
Perſönlichkeiten die Steuerhinterziehung, bzw. Flucht da=
durch
erleichtert, daß ſie Wertpapiere uſw. pro Forma auf=
kaufte
und ſie ſpäter ihren Beſitzern wieder zuführte. Dieſe
Wertpapiere werden nämlich mit 18 Prozent Kapitalſteuer be=
legt
. Barone, Generale und ein Senator, der ein Freund
Tardieus ſei, hätten auf dieſe Weile viele Millionen Franken
geſpart. Seit 1924 dauere dieſer Skandal. Der Direktor der
Baſeler Bank habe in einem Hotel im Zentrum von Paris
ſeine Kunden empfangen. Als das Finanzminiſterium dahinter=
kam
, habe es eines Tages einen Vertrauensmann zu dem
Baſeler Bankier direkt in deſſen Hotel geſchickt, der nach einigem
Handeln Zweitauſend Franken Renten übernommen habe. Der

Der Dank war wohlverdient.
Karl Paryla war ausgezeichnet als Franzi; nerven=
haft
zerfahren, unbeherrſcht, bis zum Verbrechertum leichtſinnig,
und doch wieder durch eine gewiſſe Gutmütigkeit verſöhnend.
Paryla hat für ſolche Geſtalten den Nerv, und mehr als den Nerv:
den inneren Fluß, der feſſelt und ſich mitteilt.
Grete Jacobſen zeichnete das Straßenmädchen ſehr klar,
ſauber, verſtändlich; wenn auch eine letzte Erſchütterung noch nicht
zum Durchbruch kommt, ſo doch im Spiel ſympathiſch und über=
zeugend
.
Zwei amüſante Kumpane hatte der Franzi: Erwin Faber,
der als böhmiſcher Hundeſcherer ſich als ausgezeichneter künftiger
Zawadil ankündigte, und Hugo Keßler, der für einen ver=
unglückten
böhmiſchen Caruſo alle Sympathien ſammelte. Die
ſinnbildliche Geſtalt des entlaſſenen Richters wurde von Ernſt
Ginsberg eindringlich herausgebracht. Franz Kutſchera,
Hans Baumeiſter und Jenny Wiener ſeien in kleineren
Rollen noch hervorgehoben.
Beſondere Anerkennung gebührt den geſchmackvollen und ſug=
Z.
geſtiven Bühnenbildern von Elli Büttner.

Zur Aufführung von Verdis Don Carlos.
Fünf Jahre nach ſeiner Oper Die Macht des Schickſals
ſchrieb Verdi den Don Carlos. Er hat in ſeinen Opernſtoffen
die Dramen Shakeſpeares (Macbeth, Lear, Othello, Falſtaff)
und Schillers (Räuber, Luiſe Miller Fiesko) bevorzugt.
Don Carlos iſt für die Pariſer Große Oper geſchrieben. Zwei
Librettiſten Mery und du Locle hatten ſehr frei nach Schiller
ein langatmiges Textbuch in franzöſiſcher Sprache verfaßt, das
mit häufigen Szenenwechſeln, breiten lyriſchen Epiſoden und
reicher Perſonenzahl wohl muſikaliſch, nicht aber dramatiſch
wirkſam ſein konnte. Die fünfaktige Oper fand in ihrer Urauf=
führung
im März 1867 nicht die erwartete Aufnahme. Erſt
17 Jahre ſpäter, im Jahre 1884, entſchloß ſich der Meiſter zu
einer Umarbeitung, wie berichtet wird, nachdem er in Köln eine
Schiller=Aufführung der Meininger geſehen hatte. Dieſe Neu=
bearbeitung
iſt ſehr durchgreifend. Ein neuer italieniſcher Text
von Zanardini und die Straffung der Handlung auf 4 Akte
ſind die äußeren Merkmale. Aber noch mehr floß in das neue
Werk über. Denn inzwiſchen war ja 1871 die Aida entſtanden,
und der Othello ſtand nur drei Jahre vor ſeiner Vollendung.
Die Nähe dieſer beiden größten Werke des Meiſters ſpiegelt
die neue Partitur deutlich wider. Als Vorſtufe zur Aida iſt
die Melodik das Bezeichnende, als Vorſtufe zum Othello die
Dramatik. Aber nicht nur ſtiliſtiſch, auch inſtrumental hat
Don Carlos beſondere Bedeutung, hier ſogar für Verdi

Nr. 312 Seite 3

Vertrauensmann habe ferner in Notizbüchern die Namen von
2000 Steuerhinterziehern gefunden. Die Summe, um die der
Staat geſchädigt worden ſei, betrage viele Millionen Franken.
Angeſichts der hohen Namen, die in die Affäre verwickelt ſeien,
zögere man an verantwortlicher Stelle, die Gerichte damit zu
befaſſen.
Im heutigen Miniſterrat hat Finanzminiſter Germain
Martin die Miniſter über den Steuerhinterziehungsſkandai
unterrichtet, den heute morgen der ſozialiſtiſche. Populair ent=
hüllte
. Der Miniſter verſicherte, daß die Unterſuchung darüber
mit größter Beſchleunigung und Energie durchgeführt werden
würde.
Ikalieniſche Anleihe für die Tütkei.
Die Verhandlungen über ein türkiſch=italieniſches Finanz=
abkommen
werden fortgeſetzt. Ein Projekt wird gegenwärtig
vom Miniſterrat geprüft. Italien gewährt dieſem Plan zufolge
der Türkei eine Anleihe von 30 Millionen Pfund Sterling zu
einem Zinsſatz von 7½ Prozent und rückzahlbar in zwanzig
Jahren. Die eine Hälfte dieſer Anleihe ſoll für die Rückzahlung
eines Teiles der türkiſchen Staatsſchulden an die italieniſchen
Gläubiger verwendet werden; die andere Hälfte erhält die
türkiſche Regierung zu eigener Verwendung.
Heſſiſche Polikik.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landkages
befaßte ſich am Dienstag nachmittag zunächſt mit der Nachwei=
fung
über die Staatsausgaben und =einnahmen für das Rech=
nungsjahr
1927, die gegen die Stimmen der Kommuniſten gebilligt
wurde.
Der Antrag der Deutſchnationalen und des Zentrums, den
Kirchen wieder wie in früheren Jahren Darlehen bis zum
Betrage von 600 000 Mark zu gewähren, wurde mit den Stim=
men
der Natſoz. und des Zentrums gegen Soz. und Komm. an=
genommen
.
Der kommuniſtiſche Proteſt gegen die Bürgerſteuer wurde, da
er gegen die Reichsgeſetze verſtößt, vom Ausſchuß nicht zur Be=
ratung
zugelaſſen.
Eine längere Ausſprache entſpann ſich über zahlreiche Ein=
gaben
von Staatsbaudarlehenempfängern, ſowie einen ſoz. und
einen natſoz. Antrag, in denen Stundung für die Zinſen und die
Tilgung von Staatsbaudarlehen gewünſcht wird. Die
Regierung teilte mit, daß ſie bereit ſei, in wohlwollender Weiſe
alle Darlehensverträge zu prüfen, eine generelle Stundung der
Zinſen und des Kapitals könne ſie jedoch nicht durchführen. Auch
der Forderung, daß eingeleitete Zwangsvollſtreckungen auch für
Beträge, die im Jahre 1931 fällig geweſen ſind, eingeſtellt wer=
den
ſollen, könne ſie jedoch nicht zuſtimmen; wegen rückſtändiger
ſtaatlicher Baudarlehen allein ſeien in keinem Fall Zwangsvoll=
ſtreckungen
eingeleitet worden. Wenn dies jedoch von anderer
Seite geſchehe, ſo müſſe ſich der Staat zur Wahrung ſeiner Inter=
eſſen
anſchließen. Die Anträge und die zahlreichen Eingaben
werden durch die Antwort der Regierung für erledigt erklärt.
Durch die zuſagende Regierungsantwort, daß, wie im vergan=
genen
Jahre, auch im neuen Rechnungsjahre ein Nachlaß bei
Fiſchpachtverträgen im Einzelfall erfolgen werde, wird
ein natſoz. Antrag für erledigt erklärt. Von der Regierung
wurde mitgeteilt, daß nur in ganz wenigen Fällen von Fiſch=
pächtern
das Pachteinigungsamt angerufen worden ſei.
Gegen die kommuniſtiſchen Stimmen wird ein Zentrums=
antrag
angenommen, der die Reichsregierung erſucht eine der
Oſthilfeaktion ähnliche Hilfe auch für den Weſten des
Reiches zu ſchaffen unter Erſtreckung auch auf das Handwerk
und das Gewerbe.
Ein natſoz. Verlangen, der Reichsernährungsmini=
ſter
möge Heſſen beſuchen und ſich mit den landwirt=
ſchaftlichen
Kreiſen ausſprechen, wird einſtimmig gebilligt.
Einſtimmige Annahme findet auch ein natſoz. Antrag, die
Regierung möge die gewerbliche Arbeit in den Straf=
anſtalten
einſchränken, damit nach Möglichkeit jede
Schädigung des freien Gewerbes vermieden werde.
Der Ausſchuß erledigte noch zahlreiche Eingaben.
Der Unkerſuchungsausſchuß
zur Nachprüfung der Verwendung der Weſt= und Ruhrhilfegelder
durch die Handwerkskammer wird am Dienstag, dem 22.
November, zuſammentreten.
Man darf damit rechnen, daß das Plenum des Land=
tags
Ende November zu einer Tagung zuſammentreten
wird.
Nach dem Ergebnis der Reichstagswahl würden
die Parteien im Heſſen=Landtag wie folgt vertreten ſein:
Natſoz. 29 (jetzt 32), Soz. 16 (17), Zentrum 10 (10), Komm. 10
(8), Deutſchnationale 2 (1) und Nationale Einheitsliſte 3 (2)
Sitze.
einzigartig in der Verwendung der Bläſer, einzeln und in
Gruppen.
Es gibt neuerdings noch eine dritte Faſſung des Werks, die
von Werfel herrührt und bei den letzten Aufführungen in
Berlin und Wien benutzt wurde. Werfel hat geglaubt, den von
Verdi geſtrichenen 1. Akt in Form eines Traumvorſpiels wieder=
herſtellen
zu ſollen. Er hat als Vorſpiel zur Eboli=Szene einen
aus dem von Verdi gleichfalls geſtrichenen Ballabile geholten
Tanz geſetzt, anſtatt dem Carlos Liebesmelodie paraphra=
ſierenden
Inſtrumentalſatz, der viel gehaltvoller iſt. Er hat die
geheimnisvolle Figur des Mönches, der Carlos vor der Grab=
kapelle
Karls V. anſpricht, in die leibhaftige Perſon des
Kaiſers umgedeutet. Werfel läßt Don Carlos ſich ſelbſt entleiben,
wodurch die Vermittlung des Kaiſers hinfällig und die ihres
Zaubers entkleidete Mönchsfigur weſenlos wird. Verdi fand
gerade die wahrhaft muſikaliſche Löſung darin, daß dieſer Mönch
in der Schlußſzene den Prinzen der Inquiſition entzieht, indem
er ihn in einen myſtiſchen Raum entführt.
Die Darmſtädter Aufführung hat die Werfelſche Verſchlimm=
beſſerung
nicht angenommen, ſondern iſt richtigerweiſe der
zweiten Originalfaſſung Verdis gefolgt, die der reife Meiſter
nach ſorgfältiger Ueberlegung aus reicher Bühnenerfahrung
ſelbſt geſchaffen hat.
Der muſikaliſche Leiter K. M. Zwißler hat nur an zwei
Stellen unweſentliche Striche gemacht, im Uebrigen das Original
unberührt gelaſſen. Die Rollenbeſetzung iſt ſchwierig, da drei
erſte Bäſſe benötigt werden (Philipp, Großinquiſitor Mönch).
Die Inſzenierung Hans Strohbachs hat die Szenen=
folge
des Textüberſetzers Nieſe beibehalten, unter allerdings
mehrfacher Korrektur dieſes Textes ſelbſt. An zwei Stellen ſind
neue Bilder hinzugefügt. So iſt die erſte Szene in zwei Bilder
zerlegt worden: das Innere der Krypta für die Totenmeſſe
Karls V., und ein außen gelegener Gang vor der Krypta für
das Duett Carlos=Poſa, um durch eine ſichtbare Trennung einer
Verwirrung dieſer dramatiſchen Vorgänge vorzubeugen. Im
2. Bild umrahmt den Chor und Kanzone der Eboli, als ein=
zigen
Lichtblick des düſteren Stückes, eine freundliche Landſchaft,
während das darauffolgende Duett Philipp=Poſa in einen
Innenraum verlegt wird, weil die Erzählung von den Schrecken
der Inquiſition in dem heiteren Gartenbild ihre Wirkung ver=
lieren
würde. Die hierdurch vermehrte, an ſich ſchon große Zahl
der Szenen auf der Drehbühne aufzubauen, iſt die Aufgabe
H. Reinkings.
Der Don Carlos hat nicht die Süße der Aida, nicht die
dramatiſche Geſchloſſenheit des Othello. Er iſt und bleibt eine
Nummer=Oper. Aber jede Nummer iſt muſikaliſch wertvoll, von
ſeltener Vornehmheit und eigenwüſiger Erfindung. Die Wieder=
aufnahme
des Werks, deſſen Schönheiten unſere Muſikfreunve
überraſchen wird, iſt in vollem Maße gerechtfertigt und wird
aufrichtig begrüßt.
F. H.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 312

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 9. November 19

HHHHIT

Statt Karten.
Für die uns anläßlich unserer Vermählung er

wiesene Aufmerksamkeit danken wir herzlich
Carl Wilheim Herdt und Frau
He ene, geb. Söhnchen.
Darmstadt, den 8 November 1932.
(15607
Geruſnusstraße 5t.

Donnerstag feiern die Eheleute philipp Ziedel, Poſtſchaffner,
und Frau Sophie, geb. Kropp, Darmſtadt, Kranſchſteiner=
ſtraße
66, das Feſt der Silbernen Hochzeit.

Heute früh entſchlief ſanft nach langem, ſchwerem,
mit großer Geduld ertragenem Leiden meine liebe
Frau, unſere treuſorgende Mutter, unſere gute
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwä=
gerin
und Tante

Hrau KaicenKräulet

im 64, Lebensjahre.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Georg Kräuter
Familie Fritz Kräuter
Familie Richard Kräuter
Otto Dude und Frau Elſe, geb. Kräuter
Hans Kräuter
und 3 Enkelkinder.
(15601

Darmſtadt, Rhönring 125 p., Pfungſtadt, Arheilgen,
den 8. November 1932,

Die Beerdigung findet Donnerstag. 10. November,
nachmittags 2½ Uhr, von der Kapelle des alten
Friedhofes, Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſtatt.

Todes= /. Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe
treuſorgende Tochter, meine unvergeßliche Schweſter

Kräuen Maria Seiner

nach kurzem, ſchweren Leiden, wohlverſehen mit den
heiligen Sterbeſakramenten, im Alter von 40 Jahren
zu ſich in die Ewvigkeit abzurufen.

Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Werner
Eliſabeth Werner.
Darmſtadt, Frankfurt a. M., den 8. November 1932.
Schleiermacherſtraße 46.

Die Beerdigung findet Mittwoch, den 9. November,
nachmittags 2½ Uhr, von der Kapelle des Friedhofs
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt,
Requiem: Freitag, den 11. November, 8½ Uhr,
St. Ludwigs=Kirche.
(15611

Todes=Anzeige.

Nach kurzem Leiden verſchied heute ſanft im
Alter von 28 Jahren mein lieber, treuſorgen=
der
Mann, unſer guter Großvater und
Schwiegervater

Heinrich Hirſch

Bürgermeiſterei=Sekretär i. R.

In tlefer Trauer:
Marie Hirſch, geb. Benz
Peter Roß und Kinder:
Eliſabeth, Otto, Friedrich
Auguſie Kern.
Arheilgen, den 7. November 1932.

Die Beerdigung findet Donnerstag, 10. Nov.,
nachmittags 3 Uhr, ſtatt.

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Dankſagung.

Allen, die unſeres lieben Entſchlafenen gedachten
und in wohltuender Weiſe an unſerer tiefen Trauer
teilnahmen, danken wir herzlich.

Familie Bekrmann.

Darmſtadt, den 8. November 1932.
Schützenſtraße 10.

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[ ][  ][ ]

Mittwoch, 9. November 1932

Aus der Landeshaupkſtadk.
SGrer
Darmſiadt, den 9. November 1932.
Die Geldſammlung für die Winkerhilfe
begonnen. Der Stadthilfsausſchuß bittet um reichliche Gaben.
falſchen Sammlern wird gewarnt. Die Sammelliſten tragen
der 1. Innenſeite den Aufruf des Stadthilfsausſchuſſes, den
14m den Namen des Sammlers ausgeſtellten Ausweis mit der
05 Uerſchrift des Vorſitzenden, Polizeioberſt a. D. Schröder, und
Liſte der von dem Sammler zu begehenden Straßen. Die
1.4
Immler dürfen keine Geldſpenden annehmen.
0 0,5
Geldſpenden können abgeliefert werden: Bar bei der Ge=
ſitsſtelle
des Heſſiſchen Roten Kreuzes. Darmſtadt. Parade=
13 10
oder auf Konto 5600 des Stadthilfsausſchuſſes Winter=
D0A
1932/33 der freien Wohlfahrtspflege, in der Stadt Darm=
bei
der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt, oder durch Ein=
ſung
auf Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. Nr. 70 190 (Konto
*0 0Ig
thilfsausſchuß Darmſtadt).
die Sammler haben auch Ver=
eh
0,2 htungsſcheine bei ſich zur Eintragung von fortlaufenden
lungen.
. 1.00
90 0,5
ginn der Oſterferien in den Jahren 19331937.
22 025 An den heſſiſchen Schulen beginnen die Oſterferien

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 312 Seite 5

035
Dral 0,50
Ver 1.,00/
25 075
15 2.7
50 0,45,
9em0, 75
.048

tis !

im Jahre 1933 am Sonntag, dem 2. April 1933.
im Jahre 1934 am Sonntag, dem 25.
März 1934.
im Jahre 1935 am Sonntag, dem
April 1935.
im Jahre 1936 am Sonntag, dem 2
März 1936.
im Jahre 1937 am Sonntag, dem 21. März 1937.

Hohes Alter. Als älteſtes Mitglied der Petrusgemeinde
ungen feiert in voller Rüſtigkeit am 12. November Herr Georg
ſiger, Landwirt, Beſſunger Straße 13, ſeinen 90. Geburtstag.
ge es dem Jubilar vergönnt ſein, noch einige Jahre in der Ge=
nde
tätig zu ſein.

22 0r BPH. Theologiſche Vorleſungen an der Techniſchen Hochſchule.
25 L00h Wunſch der Hörer von Privatdozent D. Matthes ſind
Vorleſungen auf folgende Stunden gelegt: die Vorleſung
Evangeliſche Ethik auf Donnerstag, 5.15 bis 6 Uhr, die
geſung über Die großen chriſtlichen Perſönlichkeiten
auf
LIn
erstag. 6 bis 6.45 Uhr, die Uebungen zur Leſung und Be=
hung
ausgewählter Abſchnitte aus dem Römerbrief auf
2hnerstag, 4.30 bis 5 Uhr. Dieſe Vorleſungen und Uebungen
nicht theologiſche Vorkenntniſſe, ſondern Intereſſe für die
505ſjöſen Probleme der Gegenwart voraus. Sie ſind unentgelt=
2y5hund finden im Hörſaal 305 ſtatt.
Dr. Eugen Gürſter, der Dramaturg des Heſſiſchen Landes=
ers
, wird am Mittwoch, um 17.30 Uhr, ſeine Vorleſungen
Zſöſſetzen und Arthur Schnitzler, Wedekind, die Neuromantik und
end 195/ Symboliſten behandeln. Die Vorleſungen finden in der
Mshochſchule. Neckarſtraße 3, Saal Nr. 32. ſtatt.
DeUEPH. Ein evangeliſch=akademiſcher Semeſtereröffnungsgottes=
2éöſtit mit feierlicher Einführung des neu ernannten Hochſchul=
4u5ürers Lic. Dr. Schlink wird am kommenden Sonntag, dem
November, vormittags pünktlich 11 Uhr, in der Stadtkirche
1/5/darmſtadt ſein. Die Einführung des Hochſchulpfarrers ge=
durch
den Superintendenten der Provinz. Oberkirchenrat
sener mAMüller. Nach der Predigt des neuen Hochſchulpfarrers
Dr. Schlink wird Prälat D. Dr. Dr. Diehl eine Anſprache
Nn.
Die Gemeinde iſt zu der Feier aufs herzlichſte einge=
Dr. Auf den Wunſch ſtudentiſcher Kreiſe iſt vom Landes=
wenamt
für die Hochſchule Darmſtadt ein Studentenpfarramt
zhtet worden. Damit iſt auch für Darmſtadt eine Einrichtung
dffen, die an den meiſten deutſchen Hochſchulen und Univer=
bereits
ſeit Jahren beſtand. Wir hoffen daß das neue
uchulpfarramt, dem die Aufgabe zukommt. neben der Studen=
ſtßwielſorge
auch durch Vorträge in den Korporationen und bei
brechungen der weltanſchaulichen Klärung zu dienen, zum
für die Hochſchule und der Stadt ſich entwickelt.
Feſtſpiel. Höhepunkt und Abſchluß zugleich der Darmſtädter
Ltmnſtaltungen zum Guſtav=Adolf=Jahr ſoll die Darſtellung des
ſndſit,s ientſchen Feſtſpiels bilden. Feiern in der ganzen evangeliſchen
und Bücher von wiſſenſchaftlichem Ernſt haben jener unver=
chen
Taten des nordiſchen Königs gedacht nun wird noch
Dichter zu Wort kommen und die Geſtalt des Löwen aus=
iernacht
inmitten ſeiner Freunde und Gegner lebendig wer=
Die Aufführungen durch die erprobte Spielſchar des Evange=
ſtn
Bundes, die am kommenden Samstag, den 12., und Sonn=
den
13. d. M., im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landesthea=
Wtß ſtattfinden, ſollen noch einmal ein offenes und ſtarkes Be=
nis
zu Glaube und Tat des Schwedenkönigs ſein. Karten
der Muſikalienhandlung Chriſtian Arnold am Weißen
den Buchhandlungen Waitz und Carius, ſowie an der
FüN
Gskaſſe des Kleinen Hauſes erhältlich.
Lichtbildervortrag über Guſtav Adolf in der Stadtmiſſion.
donnerstag, den 10. November, abends 8.30 Uhr, findet im
Saal der Stadtmiſſion ein zeitgemäßer Lichtbildervortrag
über Guſtav Adolf, den großen Schwedenkönig, deſſen
chtnis der 6. November in deutſchen Landen aufs neue wach=
mn
hat. Dankbar gedenkt das evangeliſche Deutſchtum in
Landen der Rettertat Guſtav Adolfs, die unſerem Volk
Heil und unberechenbaren Segen geworden iſt. Der Licht=
rrortrag
will den evangeliſchen Kreiſen unſerer Stadt die
ſwwürdige Tat Guſtav Adolfs aufs neue vor Augen führen.
Eintritt iſt frei für jedermann. Alle Mitglieder und Freunde
Sradtmiſſionsarbeit ſind herzlich dazu eingeladen. Um 5.30
hobends, am ſelben Tage, werden die Lichtbilder dem Kin=
eis
der Stadtmiſſion gezeigt, wozu alle Kinder bis zum 14.
ſs jahr eingeladen ſind. Auch hier iſt der Eintritt frei.
Aus friſcher Kehl und froher Bruſt. Alle Buben, die gern
riſchfrohem Geſang dabei ſein wollen, ſind für heute nach=
4 Uhr im Heim des Chriſtlichen Vereins junger Männer,
bethenſtr. 17. zu einer frohen Geſangsſtunde eingeladen.
Eine Frankreichfahrt Chriſtlicher Pfadfinder auf einem
ſtreifen feſtgehalten. Bilder aus dem Kampfgebiet des gro=
Krieges werden uns am Sonntag, den 13. November, im
indehaus der Petrusgemeinde, Eichwieſen=
8, gezeigt. Beginn pünktlich 20.15 Uhr.
Städtiſche Akademie für Tonkunſt Opernſchule. Vin=
reſer
, ein früherer Schüler der Opernſchule (Geſangs=
Profeſſor Beines) hatte in Berlin, wie die Preſſe ſchreibt.
heater am Schiffsbauerdamm als Lyonel in Martha guten
Ferner hatten aus der Geſangsſchule von Profeſſor
große Erfolge: Gotthelf Piſtor (früherer Heldentenor
ſigen Landestheater als Siegfried, Rienzi in Ber=
Köln, bei der Fürſtenhochzeit in Koburg und bei einem
ne
r
Konzert in Baden=Baden. Hans Decke=
und licher Heldentenor Landestheater Koburg) als Walter
in Meiſterſinger, Helmut Ehrhardt (lyr. Tenor am
fkheater Oldenburg) als Prinz in Land des Lächelns von
Greta Pohl (Landestheater Altenburg) als Cſardas=
904

Karl Roth=Gedächtnis=Ausſtellung.
Ein Einblick in die Arbeiten und die Tähigkeit eines hervorragenden deutſchen Baukünſtlers.
fielen in die Zeit wo die Ausläufer von Klaſſizismus und Roman=
*
tik die Kunſt beherrſchten. Er fand ſich durch den Stilwirrwarr
Anvergängliche Werke.
einer folgenden irrenden Zeit mit vielfach mehr, oder weniger

Landestheater.

Großes Haus Ndoch,
U 2. Nobewber Anf. 19.30 Ende vor 23 Uhr. B 6
Preiſe 0.504.50 Mk.
Wilheſm Tell. NeiStag,
70 Nobember Anf. 19.30. Ende gegen 23 Uhr. E. 7
Preiſe 0.705 50 Mk.
Don Carlos. 1.1. November Anf. 20 Ende gegen 22,33 Uhr. D 5
Preiſe 0.605 Mk.
Eugen Quegin. Kleines Haus NaStag.
1 0. November Zuſ.=Miete III,2
Anf. 20, Ende gegen 22.30,
Preiſe 0.703,80 Mk.
Peripherie.

Seſſiſches Landesheater. Schillers Geburtstag im
chen Landestheater. Heute abend, am Vorabend
hillers Geburtstag, kommt das Schauſpiel Wilhelm
in der neuen Inſzenierung von Guſtav Hartung zur Auf=
(Bühnenbild: Sigfrid Sebba.) Auch die Samstags=
Dürung, zu der zahlreiche Beſucher aus der Umgebung von
Morgen abend. an
ſindt eintrafen, war ausverkauft.
S Geburtstag geht Verdis Oper Don Carlos unter
Zwißler in Szene
nuſikaliſchen Leitung von Karl Marie
Eert Verdi nach dem gleichnamigen Schauſpiel Friedrich
Di Allers geſtaltet hat. Die Inſzenierung beſorgt Hans Stroh=
Bäühnenbild: Wilhelm Reinking.

In der Aula der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt wurde
geſtern vormittag eine von der Abteilung für Architektur ver=
anſtaltete
Gedächtnisausſtellung von Werken des ordent=
lichen
Profeſſors der Baukunſt und Bauwiſſenſchaften Karl Roth
feierlich eröffnet. An dem ſchlichten Feſtakt, der von dem akademi=
ſchen
Chor mit einem Chorgeſang eingeleitet wurde, nahmen außer
der Familie Roth Vertreter der Regierung und der
Städte, die
mit dem Verſtorbenen durch ſeine Werke und ſeine Tätigkeit eng
verbunden ſind u. a. für Darmſtadt Oberbürgermeiſter Mueller
ferner zahlreiche Hochſchulprofeſſoren. Vertreter der Künſtler=
und Architektenvereine und eine große Anzahl Studierender teil.
Die Gedächtnisanſprache hielt Profeſſor Hummel, der
zunächſt einen Abriß aus dem Leben K. Roths gab, der am 9. Fe=
bruar
dieſes Jahres verſtarb. Mit ihm war ein Mann dahin=
gegangen
, deſſen wertvolle Tätigkeit heute ganz beſonders fehlt.
Geboren am 17. Auguſt 1875 in Mannheim ſtudierte er in Karls=
ruhe
und München. Nach Abſchluß ſeiner Prüfung und nach etwa
2½jähriger Tätigkeit auf den Stadtbauämtern in Pforzheim,
Dresden und Mannheim wurde er Aſſiſtent an der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt, wo er, der erſt 26=Jährige, bereits eine
ſtarke perſönliche Wirkung auf die Studenten ausübte.
Damals fertigte K. Roth ſeine erfolgreichen Wettbewerbsent=
würfe
für die großen Rathäuſer in Kaſſel, Dresden und Bremen
an, die in die Jahre 190203 fielen und ſeine ſtarke Künſtlerper=
ſönlichkeit
erkennen ließen. Nachdem er im Wettbewerb als Erſter
anerkannt war, wurden die Rathäuſer Kaſſel und Dresden, Ob=
jekte
von damals 2½ und 9 Mill. Mark, ausgeführt.
Innere
und äußere Kämpfe hatte K. Roth zu beſtehen, aber er focht ſie
erfolgreich durch, ja er wuchs noch im Kampfe gegen irrige Auf=
faſſung
und Minderwertigkeit. 1913 wurde er von Barmen mit
dem Entwurf und den Ausführungsarbeiten für den Rathaus=
neubau
beauftragt. 1918 erhielt er den ehrenvollen Ruf als
Stadtbaurat in ſeine Vaterſtadt Mannheim, für die er die Ent=
würfe
der Siedlung , Wohnſtadt Waldhof und die an der Hoch=
uferſtraße
entwarf. 1920 erfolgte der Ruf an die Techniſche
Hochſchule Darmſtadt als ordentlicher Profeſſor der Baukunſt und
Bauwiſſenſchaften.
Redner ſchilderte dann die äußerſt anregende und erſprieß=
liche
Lehrtätigkeit des Verſtorbenen, der unter vielen anderen
Bauten das Rathaus in Bochum und das Kurhaus in Kreuznach
und für die Hochſchule die Otto=Berndt=Halle und das Stadion
baute. Raſtlos war ſeine Tätigkeit, ſelten klar ſein Entwicklungs=
lauf
. Mit überlegener Einſicht lehnte ſein klarer Verſtand alle
falſchen Wege ab. Die Studien= und Entwicklungsjahre Roths

dilettantiſcher Kunſtauffaſſung. Er gehörte zu dem Kreis von
Künſtlern, die unbeeinflußt von Schlagwort und Mode bemüht
waren, wieder echte Kunſt zu ſchaffen. Er eignete ſich die Er=
kenntnis
ſeines großen Lehrers K. Schäfer an, in deſſen Sinne er
weiterarbeitete. Die ſchöpferiſche Schaffenskraft K. Roths wurde
durch tiefe Bildung und gründliches Wiſſen ergänzt. Es ſtand
für ihn feſt, daß die räumliche Geſtaltung die Grundlage alles
Bauens bildet. Die Forderung des Zweckmäßigen und der Sach=
lichkeit
war für ihn ſelbſtverſtändlich. Seine Werke laſſen ſeine
alleinige Geſtaltungskraft erkennen. Roth beſaß eine große ſtädte
bauliche Ueberlegenheit, die überall zu erkennen war, ſo z. B. auch
in dem von ihm vorgelegten Wettbewerbsentwurf für den Neu=
bau
des Kaſſeler Landesmuſeums. Auf hoher Warte iſt der Mei=
ſter
zu finden bei ſeiner letzten großen Arbeit, dem Bochumer Rat=
haus
, bei dem mit bewundernswerter Sicherheit Material. Form
und Farbe zu einer künſtleriſchen Einheit zuſammengefaßt ſind.
Der Stil iſt ſchlicht und vermeidet alle laute Art, trotz der Ver=
wendung
edelſten Materials und metalliſcher Farben, wie Mar=
mor
, Bronze, Gold, techniſch und künſtleriſch ein ſelten hochſtehen=
des
Werk.
So hat K. Roth als Künſtler Werke geſchaffen von höchſter
Qualität, war Anreger, Mehrer und Führer. Selten hat zwiſchen
Menſch und Künſtler eine ſolche Harmonie beſtanden wie bei ihm.
Aus ſeinen Werken ſind die weſentlichſten Züge ſeines Lebens zu
erkennen: Wahrhaftigkeit und Treue. Sein Name wird mit der
Geſchichte der Hochſchule unvergeßlich verbunden bleiben. Seinen
Schülern hat er Grundlage und einen Weg gegeben, worauf ſie
erfolgreich arbeiten, aufbauen und ſich entfalten konnten. Sein
Geiſt leht in ſeinen Schülern und in ſeinen Werken fort.
Nach ſeiner Anſprache eröffnete Prof. Hummel die Ausſtel=
lung
, nachdem er einen Kranz an der Büſte des Verſtorbenen
niedergelegt hatte. Es folgte dann eine
Beſichtigung der Ausſtellung,

die zwar deshalb kein vollſtändiges Bild von den Arbeiten Roths
gibt, weil einige von Roth ſelbſt vernichtete wertvolle Wett=
bewerbsentwürfe
fehlen, die aber im weſentlichen den Werdegang
Roths klar zeigt und vor allem ſeine überragende Bedeutung auf
dem Gebiete der deutſchen Baukunſt vor Augen führt. Es ſind
Skizzen, Umriſſe, Zeichnungen und Entwürfe, weiter Darſtellun=
gen
von Gebäuden ausgeſtellt, die von dem hervorragenden Archi=
tekten
und Baumeiſter ſtammen und ſein meiſterliches Können zei=
gen
. Die Ausſtellung iſt vom 8. bis 22. November in der Aula
geöffnet.

Fußballſpiel Bühne-Preſſe.
Schluß des Einſendetermins für das Preisausſchreiben
Wer gewinnt das Fußballſpiel Bühne Preſſe iſt morgen,
Donnerstag! 1 Frage: Wer gewinnt; 2. Frage: Endreſultat;
3. Frage: Halbzeitreſultat. Einſendungen an Herrn Redakteur
Streeſe. Darmſtadt, Kaſinoſtraße 22. Wertvolle Preiſe winken!
Das Spiel findet am 12. November 1932, nachmittags 14,30 Uhr,
auf dem Sportplatz des Sportvereins 1898 e. V. ſtatt.
Die Beteiligung an dem Preisausſchreiben, wer das Fuß=
ballſpiel
gewinnt, iſt ungeheuer!
Haben Sie ſchon Eintrittskarten für das Fußballſpiel? Für
wenig Geld können Sie allerlei ſehen! Am Samstag, dem 12. No=
vember
, nachm. 14.30 Uhr, auf dem Sportplatz des SV. 1898 e. V.
am Böllenfalltor! Vorverkauf im Verkehrsbüro auf dem Ernſt=
Ludwigsplatz.

*

Die Deutſche Woche in Darmſtadt

Winter-Ausgabe 1932
Preis 70 pfennig 4
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.

EPH. Martinsgemeinde. Am kommenden Sonntag, dem 13.
November, begeht die Martinsgemeinde wie alljährlich ihren
Martinsgemeindetag. Auch dieſes Jahr wird er im Gemeinde=
haus
, Liebfrauenſtraße 6, abgehalten werden, und zwar ſowohl
nachmittags um 3 Uhr wie abends 8 Uhr. Im Vormittagsfeſt=
gottesdienſt
wirkt der Poſaunenchor der Martinsgemeinde mit.
Die Nachmittags= und Abendveranſtaltung wird durch Soliſten
für Geſang. Violine, Cello und Klavier bereichert. Außerdem
wird ein Lichtbildervortrag über Guſtav Adolf gehalten und ein
Guſtav=Adolf=Spiel in vier Bildern aufgeführt. In den Pauſen
findet eine Verloſung geſtifteter Gegenſtände ſtatt. Der geſamte
Reinertrag kommt der Winterhilfe der Martinsgemeinde zugute.
Eintrittskarten zu 30 Pf. ſind am Samstag nachmittag zu haben,
und zwar gelten die weißen Karten für den Nachmittag und die
roten für den Abend. Die Gemeinde wird zu dem herkömmlichen
Martinsgemeindefeſt herzlich eingeladen.
Evangel.=kirchl. Frauenverein der Petrusgemeinde. Der
Frauenabend dieſes Monats wird morgen, Donnerstag, im Ge=
meindehaus
ſtattfinden. Da er mit dem Geburtstag Martin
Luthers zuſammenfällt wird im Mittelpunkt ein Lichtbildervor=
trag
über Leben und Wirken des Reformators ſtehen. Wir weiſen
unſere Mitglieder beſonders herzlich darauf hin.
In der Sektion Starkenburg des Deutſchen und Oeſterrei=
chiſchen
Alpenvereins hielt Herr Hans Evelbauer aus Wies=
baden
im gut beſetzten Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule
einen Lichtbildervortrag über Bilder aus dem Zillertal‟. Der
Vorſitzende der Sektion. Herr Miniſterialrat Guntrum
begrüßte die Anweſenden herzlich und hob hervor, daß der zahl=
reiche
Beſuch beweiſe, daß den Vorträgen des Alpenvereins gro=
ßes
Intereſſe entgegengebracht werde. Der Vortragende erklärte
an Hand einer Landkarte die ausgeführten Touren in den Ziller=
taler
Alpen. Von dem bekannten Mayerhofen erreicht man nach
verſchiedenen Richtungen romantiſche Täler mit wilden Schluch=
ten
und Klammen mit Waſſerfällen. Von Mayerhofen führt das
Zemmtal nach Ginzling mit Ausſicht auf den Triſtner (2763
Meter). Durch das Zamſertal wurde über die Zamſex Schneide
die Dominikushütte, und durch das Schlegeiſental das Futſchagel=
haus
der AVS. Berlin erreicht. Auf beſchwerlichem Gletſcher=
weg
wird der Mößle (3486 Meter) beſtiegen, von wo der Blick
auf die umliegenden mächtigen Gletſcher bis zum Hochferner
ſchweift. Von hier geht die Tour über die Schönbichlerſcharte,
an der Granathütte vorbei, zur ſchön gelegenen Berliner Hütte.
In der Nähe der Hütte iſt den im Weltkriege gefallenen Mit=
gliedern
der AVS. Berlin ein Denkmal errichtet worden. Der
Schwarzſee und der Schwarzenſtein (3370 Meter), über den die
italieniſche Grenze zieht, werden beſucht. Der Weg führt nun
zurück an der Granathüte vorbei durch den Zemmgrund nach
Breitlahner. Die nächſte Tour wird von Grinzling durch das
maleriſche Floitental zur Greizer Hütte ausgeführt. Die letzte
Tour führt über Lamersbach nach dem bekannten Bad Hintertur,
das am Ende der Welt zu liegen ſcheint, mit den Tuxer Waſſer=
fällen
, weiter zu dem großartig gelegenen Spannagelhaus. von
wo der Olperer (3476 Meter) beſtiegen wird. Der Vortrag war
begleitet von 120, meiſt farbigen, Lichtbildern, die der Vortra=
gende
ſelbſt gefertigt hat und die von künſtleriſchem Blick des
Herrn Evelbauer zeugen, der mit warmem Herzen und gutem
Humor ſeine ſchönen Touren ſchilderte und deshalb reichen Beifall
Die Frage um Satan beſchäftigt die Menſchheit von An=
fang
an ſchon Auch der moderne Menſch kann ſich dieſer Frage,
wie ja das Goethejahr mit ſeiner Fauſtaufführung zur Genüge
bewieſen hat, nicht entziehen. In ſeinem dritten Vortragsaben
wird Herm. Mettel heute abend 8.30 Uhr im Heim des CVJM.
Eliſabethenſtraße 17. über die Frage um Satan ſprechen. Wer
Intereſſe hat, komme.

hat geſtern ihren Anfang genommen mit einem Fachreferat, das
auf Einladung des Hausfrauenbundes Darmſtadt Fräulein Dr.
Nathilde v. Biegeleben, vom volkswirtſchaftlichen Auf=
klärungsdienſt
, e. V., Berlin, im Hotel zur Traube hielt. Erfreu=
licherweiſe
waren die Hausfrauen, die bekanntlich ausſchlaggebend
für den Konſum einheimiſcher Waren ſind, ſo zahlreich erſchienen,
daß der große Saal ſtark beſetzt war. Das Intereſſe gerade der
Darmſtädter Hausfrauen an dem Eröffnungsvortrag der Deutſchen
Woche möge für dieſe ein gutes Omen ſein!
Nach einleitenden Begrüßungsworten durch die ſtellvertre=
tende
Vorſitzende Frau Weiſe, ſprach Frl. Dr. v. Biegele=
ben
über Wirtſchaftliche Selbſthilfe eine Auf=
gabe
der Hausfrau!
In klaren, eindringlichen Zügen
zeichnete ſie die Möglichkeit des Einfluſſes auf die Wirtſchaſts=
geſtaltung
, die gerade den Hausfrauen gegeben ſei, da zwei Drit=
tel
des deutſchen Volksvermögens durch ihre Hände fließen. Die
freiwillige, tätige Mitarbeit der Hausfrau müſſe ſich vor allem
auf den Verbrauch von Waren aus deutſcher Induſtrie und Land=
wirtſchaft
erſtrecken. In der Frühſaiſon könne man beiſpielsweiſe
güt auf teures ausländiſches Gemüſe verzichten. Mit Hilfe der
Kältetechnik verſuche man die Friſchwarenverbrauchszeit um einige
Monate zu verlängern. Diesbezügliche Verſuche ſeien bereits ſehr
erfolgreich geweſen. Wie weſentlich der Verbrauch deutſcher Gar=
tenerzeugniſſe
ſei, gehe ſchon daraus hervor, daß 350 000 Arbeits=
kräfte
im Gartenbau beſchäftigt ſind. Der genoſſenſchaftliche Ab=
ſatz
und die Standardiſierung müſſe noch umfangreicher durchge=
führt
werden. Der deutſche Gartenbau ſei bemüht, den Erforder=
niſſen
der Hausfrau gerecht zu werden. Erfreulich ſei, daß die
Weizenanbaufläche gegenüber der Roggenanbaufläche ſo zugenom=
men
habe, daß Deutſchland in Weizenverſorgung unabhängig ſei.
Die erſtklaſſigen deutſchen Markenbutter=, Friſchei= und Obſt=
Erzeugniſſe haben ſich bereits durchgeſetzt.
Weitere Berückſichtigung müßten die deutſchen Schuh= und
Textilerzeugniſſe finden, die in Deutſchland ebenſogut, wenn nicht
beſſer hergeſtellt würden, wie im Ausland Deutſche Mode
deutſche Stoffe müſſe die Parole lauten. Die deutſche Frau ſoll
aber nicht nur deutſche Waren kaufen, ſondern auch für ſie wer=
ben
. In Deutſchland müſſe die Propaganda für heimiſche Waren
genau ſo durchgeführt werden, wie im Auslande, in England, Ita=
lien
uſw. Rednerin erklärte dann die Ziele des volkswirtſchaft=
lichen
Aufklärungsdienſtes dem alle großen Verbände angeſchloſ=
ſen
ſeien, und betonte, daß man keineswegs den internationalen
Warenaustauſch bekämpfe oder für Autarkie eintrete, ſondern le=
diglich
gegen den unnötigen Verbrauch ausländiſcher Waren Stel=
lung
nehme, die in Deutſchland genau ſo gut oder beſſer zu haben
ſind. Nur in dieſem Sinne wolle die Deutſche Woche werben für
deutſche Erezugniſſe.
Dem lebhaften Beifall verlieh die ſtellv. Vorſitzende nochmals
beredten Ausdruck. Es folgte eine lebhafte Ausſprache in der noch
von der Referentin mitgeteilt wurde, daß zurzeit Projekte zur
Einführung eines einheitlichen deutſchen Warenerkennungszeichens
ventiliert werden.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Um Mißverſtänd=
niſſen
vorzubeugen, machen wir nochmals unſere Mitglieder dar=
auf
aufmerkſam, daß die Abfahrt am 13. November, ab Haupt=
bahnhof
, mit Sonntagskarte nach Groß=Gerau, um 7.48 Uhr, er=
folgt
.
Die Comedian Harmoniſts ſingen! Dieſe 4 Worte, die
allerorts Tauſende faſzinieren, bedeuten auch für die Darmſtädter
zahlreichen Freunde ein Ereignis, das durchaus geeignet iſt, ein
paar Stunden der Alltagsſorgen enthoben zu ſein. In der Tat
haben es dieſe 6 Künſtler verſtanden, in einem rapiden Aufſtieg
ſich die Herzen aller zu erobern! Aus kleinſten Anfängen
heraus, verſtand es Harry Frommermann, das weltberühmte
Sextett zuſammenzuſchweißen ohne zu ahnen, welcher unerhörte
Aufſtieg dem Unternehmen beſchieden ſein ſollte. Aſta Niel=
ſens
ſicherem Blick gebührt das Verdienſt, die Jungens entdeckt
und protegiert zu haben. Einer der erſten, die ſich auf From=
mermanns
Inſerat: Talentierte Sänger geſucht, ſtattliches
meldeten, war Robert Biberti; der
Aeußere Bedingung,
Baſſiſt. Ihm folgte der ehemalige bulgariſche Leutnant Arz
Leſchnikoff als erſter Tenor, ferner Erwin Bootz, der vor=
zügliche
Flügelmann, Roman Cycowſki (Bariton) und Erich
A. Collin als 2. Tenor. Für das Konzert am 13. November
im Saalbau herrſcht bereits ſtärke Nachfrage, und es ſei noch=
mals
frühzeitige Kartenentnahme in den Vorverkaufsſtellen
empfohlen.
Verein ehem. Kaufmannsſchüler, Darmſtadt. In einer ſehr
gut beſuchten Verſammlung ſprach Herr Handelsſtudienrat Dr.
Witzel über Goethe und der Kaufmannsſtand. Im erſten Teil
befaßte ſich der Vortragende mit der Frage: Aus welchen Quel=
len
muß man Goethes Eintreten für den Kaufmannsſtand begrün=
den
?
Im zweiten Teil ſeines Vortrages wird der Redner in
aller Kürze die Frage behandeln, was Goethe dem Kaufmann
von heute zu ſagen hat. Einige Deklamationen umrahmten den
Vortrag.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Am 18. und 19. No=
vember
findet die Ziehung der 2. Klaſſe ſtatt, wobei neben vie=
len
anderen größeren Treffern wieder zwei Hauvtgewinne von
je 100 000 Reichsmark zur Ausſpielung kommen. Die Er neue=
rung
der Loſe zur 2. Klaſſe hat planmäßig ſpäteſtens bis
zum 14
November, 18 Uhr, bei Verluſt des Anrechts in
der zuſtändigen Lotterie=Einnahme zu geſchehen. Die Beachtung
dieſer Friſt wird zur Vermeidung von Nachteilen dringend emp=
fohlen
. Für neue Spieler ſind Kaufloſe in allen Abſchnitten zu
amtlichen Preiſen bei den Staatlichen Lotterie=Einnehmern zu
haben.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 312

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

* Vorbereikende Sihung
für den Tag der deutſchen Hausmuſik

am 22. November 1932.

Auf Anregungen, die von der Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher
Berufsverbände zur Förderung der Muſikpflege mit dem Sitz in
Berlin an alle deutſchen Einzelverbände und deren Ortsgruppen
ergingen, hatten die Herren Oberbürgermeiſter Mueller für die
Stadt Darmſtadt und die Akademie für Tonkunſt, Prof. Wilhelm
Schmitt, für die hieſige Ortsgruppe des Reichsverbandes Deut=
ſcher
Tonkünſtler und Muſiklehrer und die Vertreter der Ver=
bände
deutſcher Klavierhändler und Muſtkalienhändler zu einer
Beſprechung im Rathausſaal die Behörden, die Vertreter der
Schulmuſik, der Privatmuſiklehrer, der Geſangvereine und die
Preſſe eingeladen, um darüber zu beraten, wie der Tag, der in
ganz Deutſchland begangen werden ſoll, in Darmſtadt und Star=
kenburg
als Werbung für die Sache der Hausmuſik ausgenutzt
werden konne.
Die Feier des Cäcilientages iſt an ſich nichts Neues, als
Schutzpatronin der Muſik wird ſie ſeit Jahrhunderten in England
alljährlich durch Aufführungen und Muſikfeſte verherrlicht, und
auch in Deutſchland wurde früher vielerorts der Cäcilientag
feſtlich begangen, ein Brauch, dem auch der Darmſtädter Muſik=
verein
in früherer Zeit huldigte. So iſt es eine Anregung, die
entſchieden begrüßt werden muß, in der Zeit größter Gefahr für
Kultur, Familie und Kunſt, dieſen Tag als einen Tag der Be=
ſinnung
auf die edle, alle einende Muſik, und beſonders ihre
Pflege in Haus, Familie und Geſelligkeit hervorzuheben und zu
geſtalten. Nur kommt leider dieſer Vorſchlag ſo ſpät, daß es kaum
mehr möglich iſt. an den Stellen, die für eine ſolche Feier beſon=
ders
in Frage kommen, in Schulen und Muſikſchulen, die Vorberei=
tungen
zu treffen, die zum glücklichen Gelingen einer Veranſtal=
tung
, die Schüler, Eltern und Lehrer durch die Muſik zuſammen=
faßt
, notwendig ſind. Das war auch der Grund, warum der Lei=
ter
der Verſammlung, Herr Profeſſor Wilhelm Schmitt, in der
vorausgegangenen vorbereitenden Beratung nur wenige, aller=
dings
weiteſte Kreiſe berührende Vorſchläge als zweckmäßig an=
geſehen
hatte, die er in ſeiner Begrüßungsanſprache den zahl=
reichen
Anweſenden empfahl. Er ſchlug vor, in einem Werbe=
blatt
, das am 22. November allen Schülern der Provinz Star=
kenburg
auf Vorſchlag von Kreisſchulrat Storck wurden noch
die Berufsſchulen einbezogen ausgehändigt werden ſolle, zur
Pflege der Hausmuſik in geſchickter Weiſe anzuregen, ferner all=
gemein
auf die Sendung des Rundfunks am Vorabend des Cäci=
lientages
hinzuweiſen, die über alle Sender Deutſchlands geleiter
werden ſoll. Er bat die Preſſe dem Zweck des Tages einen
möglichſt umfangreichen Platz in ihrem Feuilleton zu widmen, die
Nuſikfirmen und die Buchhandlungen, in den Auslagen die
Hausmuſik und die volkstümliche Muſikbücherei beſonders in Er=
ſcheinung
treten zu laſſen, damit nicht nur an dem Tage ſelbſt,
ſondern in der ihn umgebenden Woche dieſe Werbungsabſicht für
das Publikum möglichſt ſtark in Erſcheinung träte. Den Quartett=
abend
des Wendlingquartetts im Saalbau wollte der Redner
ebenfalls in erheblichem Maße der Jugend zugänglich machen.
*5 wurde ferner darauf aufmerkſam gemacht, daß am 22. im

Gymnaſium eine Schüleraufführung geplant ſei, und daß von der
Ortsgruppe des Reichsverbandes Deutſcher Tonkünſtler und

Muſiklehrer für die Woche ein Schülervorſpiel geplant ſei.
Als aus der Verſammlung heraus der Wunſch laut wurde.
man ſolle doch verſuchen, für die Woche vom 21. bis 27. noch
mehr wirklich volkstümliche, vokale und inſtrumentale. Haus=
muſik
vorführende Veranſtaltungen, und wenn irgend möglich
auch Elternabende in den Schulen veranſtalten, wurde darüber
beraten, auf welche Weiſe man mit entſprechenden Muſikauffüh=
rungen
an Kreiſe des Publikums herangelangen könne, die ſonſt
wenig an Haus= und Kammermuſik teilnehmen. Aber auch hier
wurde es als ſtarke Hemmung empfunden, daß erſt ſo ſpät an die
Vorbereitungen herangegangen werden kann. Einige allgemein
gut geheißene Vorſchläge wurden dann für die genannte Woche
ins Auge gefaßt, ferner beſchloſſen, man möge verſuchen, aus die=
ſem
einmaligen Tag der deutſchen Hausmuſik einen alljährlich
wiederkehrenden der Haus= und Jugendmuſik gewidmeten Cäci=
lientag
zu geſtalten, da von einer nur einmaligen Veranſtaltung
ein Vorteil kaum zu erwarten ſei. Dann könnten die Vor=
bereitungen
lange vorher getroffen werden, und dadurch nicht
nur in der Stadt, ſondern vor allem auf dem Lande eine viel
tiefere Wirkung erzielt werden. Mit Dank für die rege Be=
teiligung
an der Ausſprache ſchloß Profeſſor Schmitt die Ver=
ſammlung
.
F. N.

* Sage mir, wie du ſprichſt . . .". Zu dem Aufſatze über
Charakterologie der Stimme von Dr. Werner Wolff
Berlin, in Nr. 311 des Darmſtädter Tagblatts verdient bemerkt
zu werden, daß unſer Elektromuſikforſcher Jörg Mager ſchon vor
zwei Jahren an gleicher Stelle eine Phonologie=Forſchung an=
geregt
hat. Anläßlich des Falles Kurten machte Mager auf ſpe=
zielle
Anwendungsfälle für die Kriminalpſychologie aufmerkſam.
Da eine Charakterologie aus der Stimme ähnlich der Graphologie
vor Mager nur auf der Univerſität Mancheſter betrieben wurde,
dürfte für Deutſchland die Priorität Jörg Magers auf dieſem jetzt
ſchon bedeutungsvoll gewordenen neuen Gebiete der Pſychologie
unbeſtritten ſein.
W. K.D.=Heſſenſkikurs. Zu dem morgen ſtattfindenden Licht=
bildervortrag
ſind alle Freunde und Liebhaber des weißen Sports
herzlichſt eingeladen. Gleichzeitig findet eine Winterſportaus=
ſtellung
ſtatt, damit auch diejenigen, die mit dem Skilauf beginnen
wollen, ſich über das wichtigſte einer Ausrüſtung informieren
können. (Siehe Anzeige.
m Union=Theater iſt heute die große Luſtſpiel=Premiere,
und zwar ſieht man die queckſilbrige Anny Ondra, die originellſte
deutſche Grotesk=Komikerin, in dem luſtigen Tonfilm Kiki, der
Lebensweg einer kleinen Choriſtin. In weiteren Hauptrollen:
Hermann Thimig, Berthe Oſtyn, Paul Otto u. v. a.
die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute Käthe v. Nagy
und Wolf Albach=Retty in dem reizenden Ufa=Luſtſpiel Das ſchöne
Abenteuer mit Otto Wallburg, Alfred Abel, Blandine Ebinger
und anderen.
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute Buſter
Keaton in ſeinem neueſten deutſchſprachigen Film Buſter hat
nichts zu lachen. Jugendliche haben Zutritt.
Krebs und Krebsmittel! Hilft Radium?! So lautete das
Thema der geſtern abend im Fürſtenſaak in Darmſtadt abgehal=
tenen
Lichtbilder=Aufklärungs=Vorträge der Reichs=Radium= Geſell=
ſchaft
, e. V., Berlin. Mit Recht betonte der Referent, daß die
Menſchen immer wieder auf die krebsverdächtigen Vorzeichen auf=
merkſam
gemacht werden müßten, um gegebenenfalls bei Krebs
und Krebsverdacht frühzeitig den Weg zum Arzt zu finden und ſich
nicht durch Selbſtbehandlung der größten Lebensgefahr auszu=
ſetzen
. Selbſtbehandlung mit ſogenannten Radium= Schwachpräpa=
raten
ſei nur bei ſolchen Leiden angebracht, die auf Grund der
nachgewieſenen Heilanzeigen damit günſtig beeinflußt, zum Teil
geheilt, gelindert und gebeſſert werden können. Bei der An=
ſchaffung
von Radiumpräparaten ſoll man vorſichtig ſein, und nur
ſolchen den Vorzug geben, die regelmäßig amtlich nachgeprüft
(ſtichprobenweiſe) werden und welchen die erforderlichen Doku=
mente
, wie Garantie und Prüfungsſchein beigegeben ſind. Die
Deutſche Radium=A.=G. veranſtaltet heute und morgen im Alpen=
zimmer
des Kaiſerſaals, Grafenſtraße 18, von 10 bis 19 Uhr eine
hygieniſche Ausſtellung, zu der jedermann freien Eintritt hat.
Die Vorträge der Reichs=Radium=Geſellſchaft werden heute nach=
mittag
und abends im Fürſtenſaal wiederholt.
Vermietung von Tennisplätzen in der ſtädtiſchen Feſthalle.
Wie uns von der Stadtverwaltung mitgeteilt wird, findet, wie
in den vergangenen Jahren, auch in dieſem Winter eine Ver=
mietung
von Tennisplätzen in der ſtädtiſchen Feſthalle ſtatt, und
zwar ſtehen die Plätze ab 10. November I
. zur Verfügung.
(Näheres durch den Hausmeiſter der ſtädtiſchen Feſthalle.)

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsauittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht Seantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.

J. Sch. in St. Nach § 39 des Verſorgungsgeſetzes (Faſſung
vom 22. Dezember 1927) erhält die Witwe im Falle der Wieder=
verheiratung
mit einem Deutſchen anſtelle der Witwenrente eine
Abfindung in Höhe des dreifachen Jahresbetrages, der ihr
bei Erwerbsunfähigkeit zuſtehenden Witwenrente. Da hiernach
eine Abfindung geleiſtet war, geht ſchon aus dem Worte
Abfindung hervor, daß weitere Anſprüche nicht mehr
entſtehen können.
H. H. Im Sommer 1925.

Tageskalender für Mittwoch, den 9. November 1932.
Union=Theater Theodor Körner.
Helia=Lichtſpiele: Das
Palaſt=Lichtſviele; Buſter hat nichts
ſchöne Abenteuer.
zu lachen.
Fürſtenſaal, 16 und 20 Uhr: Lichtbildervorträge
der Reichs=Radium=Geſellſchaft, Berlin.

Menſchen auf Zrrwegen.

Mittwoch, 9. November 1932

Diebftähle, Sachbeſchädigungen, Befrügereien und Schlägereien in jeder Form.

Verbrechen und Sühne.

Unterſtützungsbetrüger feſtgenommen. Wer wurde noch
Am 3. November 1932 wurde der mehrfach vor=
geſchädigt
?
beſtrafte Fritz Reetz, geb. am 5. Oktober 1902 zu Eberswalde,
jetzt in Wiesbaden wohnhaft, wegen verſuchten Unterſtützungs=
betrugs
feſtgenommen. Reetz telephonierte von einer Wirtſchaft
an ein hieſiges Krankenhaus und gab ſich als Direktor Schäfer
vom Finanzamt Darmſtadt aus. Er bat, für einen verheirateten
Beamten, der aus dem Elſaß käme und am 1. November beim
Finanzamt in Stellung getreten ſei, um eine Geldunterſtützung in
Höhe von 20 RM. Er gab weiter an, daß ſich die Familie dieſes
Beamten in großer Not befinde. Reetz ging dann perſönlich in
das fragliche Krankenhaus und gab ſich als Finanzbeamter aus,
der von Finanzdirektor Schäfer geſchickt worden ſei. Die Kranken=
hausverwaltung
fand ſich bereit, ihn ſowie ſeine Familie täglich
mit Eſſen zu verſorgen. Dies lehnte der Schwindler ab und bat
um einen Geldbetrag von 20 RM. Zur Bekräftigung ſagte er, daß
die Finanzbeamten zu ſeiner Unterſtützung eine Sammlung ver=
anſtaltet
hätten. Direktor Schäfer würde für dieſen Geldbetrag
bürgen.
Feſtgenommener Fahrraddieb. Der Hilfsarbeiter Joſef
Adam Gärtner, geb. am 26. Januar 1915, wurde am 2. No=
vember
1932 wegen Fahrraddiebſtahls feſtgenommen. Gärtner
wurde dem Richter zugeführt und kam in Unterſuchungshaft.
Sittlichkeitsverbrecher. Zeugen geſucht. Am 11. Ok=
tober
1932, gegen 13 Uhr, hat ſich ein Unbekannter in braunem
Mantel und braunem Hut in den Anlagen am Exerzierplatz an
einem 12jährigen Mädchen vergangen. Der Täter trug einen
Spazierſtock, an dem unten ein Gummiklotz befeſtigt war. Der
Unbekannte iſt von einem Herrn und einer Dame beobachtet wor=
den
. Der fragliche Herr hat den Täter zur Rede geſtellt und das
Kind zu ſeinen Eltern verbracht, welche in der Nachbarſchaft woh=
nen
Es iſt von großer Wichtigkeit, daß ſich dieſer Herr auf dem
Polizeiamt, Hügelſtraße Nr. 31/33, Zimmer Nr. 4,
meldet. Die
Angaben werden auf Wunſch vertraulich behandelt.
Vorſicht, Manteldiebe! Alle Schulen werden er=
neut
zur Vorſichtermahnt. Der Manteldieb, der in ver=
gangener
Woche in verſchiedenen Schulen Darmſtadts Mäntel ge=
ſtohlen
hat, iſt etwa 4050 Jahre alt, etwa 1,60 Meter groß,
ſchmale Statur, ſchmales Geſicht. Er trug einen hellen Regen=
oder
Uebergangsmantel. Höchſtwahrſcheinlich trägt er für ge=
wöhnlich
oder bei Ausführung der Diebſtähle eine Brille.
Diebſtahl eines Telephonhörers. Aus einer Telephonzelle
einer hieſigen Wirtſchaft wurde der Hörer abgeſchnitten und ent=
wendet
. Vor Ankauf wird gewarnt. Sachdienliche Mitteilungen
ſind an die Kriminalpolizei zu richten
Sachbeſchädigungen. In der Nacht zum 1. November 1932
wurde an dem Hauſe Friedrichſtraße Nr. 22 und bei der Orts=
krankenkaſſe
, Blumenthalſtraße Nr. 7, je eine Fenſterſcheibe mit
einem Blumentopf eingeworfen. Der oder die Täter ſind mit
einem grauen, geſchloſſenen Auto weiter gefahren. Die gleichen
Beſchädigungen wurden auch in der Saalbauſtraße vorgenommen.
Wem gehört das Fahrzeug? Sachdienliche Angaben ſind an die
Kriminalpolizei zu richten. Am Sonntag, den 30. Oktober 1932,
gegen 5.30 Uhr, wurde an dem Kaffee Ganßmann. Arheilger
Straße, eine Schaufenſterſcheibe eingeſchlagen. Als Täter kom=
men
mehrere junge Leute in Frage, die um die fragliche Zeit Ein=
laß
begehrten, aber von dem Beſitzer zurückgewieſen wurden.

Verhaftung von Nakionglſozialiſten im Odenwald.

Vom LKP.=Amt wird mitgeteilt:
Am 3. November 1932 wurden im Anſchluß an eine SPD.=
Verſammlung in Rimbach i. O. zwei Laſtkraftwagen mit Reichs=
bannerangehörigen
auf der Straße zwiſchen Rimbach und Mör=
lenbach
von politiſchen Gegnern mit Steinen beworfen. Dabei
wurden die Laſtkraftwagen beſchädigt. Durch die Gendarmerie

Aus Heſſen.

Großſener in Ernſthoſen.

Dx. Ernſthofen, 8. November.
Am Dienstag nachmittag gegen 5 Uhr brach in der Hofreite
des Gaſt= und Landwirts Ludwig Roßmann in Ernſthofen ein
großes Schadenfeuer aus, dem die gefüllte Scheuer und der Gaſt=
hausſaal
vollſtändig zum Opfer fielen. Nur den Bemühungen der
hieſigen und Ober=Modauer Feuerwehr gelang es, noch rechtzeitig
das Wohnhaus zu retten. Auch das Vieh konnte noch gerettet
werden. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht bekannt.

Dg. Arheilgen, 8. Nov. Beſchäftigung der Wohl=
fahrtserwerbsloſen
. Gegenwärtig betreut unſere Ge=
meinde
430 Wohlfahrtserwerbsloſe, für die monatlich ein Betrag
von rund 18 000 RM. an Unterſtützungen aufzubringen iſt. Als
Gegenleiſtung wurden die Wohlfahrtserwerbsloſen zu Arbeiten
innerhalb der Gemeinde herangezogen. So wurden den Sommer
über die Unterſtützungsempfänger mit der Reinigung der Ent=
wäſſerungsgräben
in der Gemarkung beſchäftigt und ſonſtige Ar=
beiten
verrichtet. Im Wege des Freiwilligen Arbeitsdienſtes
wurden die Hochwaſſerſchäden beſeitigt. Wenn auch die auf dieſe
ſeiſe Beſchäftigten von beſtimmter Seite aufgefordert wurden,
für den Unterſtützungsſatz keine Arbeiten zu verrichten, ſo daß es
beinahe zum Streik der Wohlfahrtserwerbsloſen, gekommen
wäre, ſo drang doch die beſſere Einſicht durch, und die Unter=
ſtützungsempfänger
ſtellten ſich geſchloſſen in den Dienſt der Ge=
meinde
. Mit Eintritt des Winters müſſen die Arbeiten einge=
ſtellt
werden.
Todesfall.
Im Alter von 78 Jahren ver=
ſtarb
geſtern nach kurzer Krankheit Herr Bürgermeiſtereiſekretär
R Heinrich Hirſch. 40 Jahre im Dienſte der Gemeinde und
im Jahre 1920 in den Ruheſtand verſetzt, bekleidete der Verſtor=
bene
zahlreiche Ehrenämter und war eine allſeits bekannte und
geachtete Perſönlichkeit.

lch habl kein Geld-
und doch kaufe ich mir für Rm. 1.- Fay’s Sodenen
Mineral Pastillen, wenn ich erkältet bin.

Ak. Nieder=Ramſtadt. 8. Nov. Geſangverein Ein=
tracht
=Freundſchaft. Für das am kommenden Sonntag.
den 13. d. M., im Gaſthaus Zur Poſt ſtattfindende Konzert hat
der muſikaliſche Leiter des Vereins. Herr J. Kehr=Darmſtadt.
ein ſorgfältig ausgewähltes Programm zuſammengeſtellt. Der
aktive Chor wartet mit nicht weniger als 10 Chören, darunter
6 neu einſtudierten, auf. Der Soliſt, Herr Theo Ritzhaupt
vom Heſſ. Landestheater Darmſtadt, bringt acht Sologeſänge von
Wagner, Mozart. Bizet und anderen Komponiſten. Nicht weniger
reichhaltig iſt das Programm des Flötiſten. Herrn Wilk aus
Darmſtadt.
Rohrbach b. Ober=Ramſtadt, 8. Nov. 40jähriges
Schweſternjubiläum Unſere Gemeindeſchweſter Sophie,
Klenk. übt jetzt 40 Jahre den Schweſternberuf aus. Am 1. No
vember 1892 in den Alice=Frauenverein in Darmſtadt eingetre=
ten
wurde ſie nach vollkommener beruflicher Ausbildung vom
Mutterhaus an die mediziniſche Klinik der Univerſität Gießen
überwieſen. Nach 15jähriger, geſegneter Arbeit dort wurde ſie
nach Bad=Nauheim. hiernach zur Gründung einer Schweſtern=
ſtation
nach Neuſtadt . Odw. verſetzt. Vertretungsweiſe übernahm
ſie dann die Stelle einer Dekanatsſchweſter in Alzey. Nach dieſem
wirkte ſie als Oberſchweſter der Stadtgemeinde Alsfeld bis zum
erſten Mobilmachungstag. Nach drerjähriger Tätigkeit im Felde
mußte ſie infolge einer Gallenſteinoperation in die Heimat ent=
laſſen
werden. Nach Geneſung trat ſie als Schweſter in den Dienſt
ihrer Heimatgemeinde, welchen Dienſt ſie heute noch verſieht. Es
brauchen die Verdienſte nicht beſonders hervorgehoben zu werden.
Das ſoll aber geſagt ſein, daß höchſte Anerkennung und tiefſter
Dank für alle Hilfsbereitſchaft und Pflege ſeitens der Gemeinde
beſteht

Zeilhard, 8. Nov. Herr Schreinermeiſter Gg. Wentz feierte
geſtern ſeinen 83. Geburtstag, in voller körperlicher und geiſtiger
Rüſtigkeit.

wurden 13 Nationalſozialiſten feſtgenommen, da ſie in dring
dem Verdacht ſtehen, ſich an dem Ueberfall beteiligt zu hab

Sie kamen in Unterſuchungshaft.
im Gange.

Weitere Ermittelungen 50

Politiſche Schlägerei. Am Wahltage kam es gegen 20
in der Hauptſtraße in Ober=Ramſtadt zwiſchen politiſc
Gegnern, die ſich. Heil Hitler, Freiheit und Rot Front
riefen, zu einer Schlägerei, in deren Verlauf auch zwei un
teiligte Frauen geſchlagen wurden. Eine dieſer Fra,

ſeſt
19.

W er
Frau Kleber aus Ober=Ramſtadt erhielt mit einem harMuen
Gegenſtand Schläge auf den Kopf und den Rücken, ſo daß ſie
und Obet

ſammenſtürzte. Als ſich ihr Ehemann um ſie bemühte, wurde
W r
von hinten in das Geſäß geſtochen. Wegen dringen
derte
Tatverdachts wurde der nationalſozialiſtiſche Sturmführer
G. feſtgenommen und dem Amtsgericht Darmſtadt vorgeführt. ſ9ieus 40
de, un
Haftbefehl gegen ihn erließ. Die Ermittlungen der Krat
jie ſie
nalpolizei nehmen ihren Fortgang.

Aus dem Gerichksfagl.

Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am Dis
tag den ganzen Tag gegen 5 Seeheimer Angeklagte, en
jungen Schloſſer und ſeine Frau, einen Taglu
ner und ſeine Frau und einen 30jährigen Schloſfi
Die beiden erſten Angeklagten ſollen drei gemeinſame Einbrutz
diebſtähle in Seeheim und Bickenbach ausgeführt haben. und
erſte noch ein paar Diebſtähle allein. Weiter ſollen die
Männer gemeinſam gewildert haben, und im Beſitz der be=
erſten
Angeklagten fand man auch bei der Durchſuchung tat t
lich Jagdwaffen. Die beiden Frauen werden der Hehlerei
ſchuldigt und außerdem der erſte Angeklagte und ſeine S
der verſuchten Abtreibung. Im Mai erſtattete dieſe Frau,
damals nach nahezu 10jähriger, anſcheinend glücklicher Ehe,
ihrem Manne ging, über alles heute unter Anklage Stehrl
Anzeige. Ihr Mann leugnet durchweg und bezeichnet alles.
die Frau ſagt als gemeine Lüge. Mit einer Schamloſigg
ſondergleichen ſpricht er über ſeine Frau und zieht ſich ſchlie
wegen Ungebühr vor Gericht eine Haftſtrafe von 3 Tagen

nitzl Kei
int z
hnuck, der
liant
rn und
ADdruck.
unf
m B

Alles, was bei ihm gefunden wurde, will er im Walde oden
Müllabladeſtellen ſogar ein Sofa gefunden haben. Nu
zweite Angeklagte gibt einen Einbruchsdiebſtahl zu. Die

unſer
geuten W
ſpr
je
Ge De

Nam
dieberei leugnen alle, und die bei ihnen gefundenen W

inſter
Bſtrebe
Eaifenen
doch ein
der He

dienten zum Schießſport. Nach ſehr ausgiebiger Beweisaufna
beantragt der Staatsanwalt gegen den erſten Angeklagten,
dem mildernde Umſtände nicht zu finden ſeien, insgeſamt
Jahre Zuchthaus, gegen die beiden anderen Männer Gefäng/
ſtrafen von 1 Jahr 9 Monaten und 5 Monaten. Um 7.30
verkündet der Vorſitzende das Urteil: Der erſte Angekla
erhält wegen ſchweren Diebſtahls in drei Fällen, wegen
geſetzten einfachen Diebſtahls in zwei Fällen, wegen fortge
gemeinſchaftlicher Wilddieberei in Tateinheit wegen Verge
gegen das Schußwaffengeſetz und wegen zweier verſuchter Ab
bungen unter Zubilligung mildernder Umſtände insge
2 Jahre und 6 Monate Gefängnis. Er habe nicht
unbedingter Not, ſondern aus verbrecheriſcher Neigung ge
FRuilich begr
Die 1
delt und müſſe deshalb ſo hoch beſtraft werden.
ier heut
ſuchungshaft kann ihm ob ſeines Leugnens und Benehmens
beit
Gericht nicht angerechnet werden. Der zweite Angekla
erhält wegen ſchweren Diebſtahls in zwei Fällen und

fortgeſetzter gemeinſchaftlicher Wilddieberei in Tateinheit
Vergehen gegen das Schußwaffengeſetz 1 Jahr und 5 Mon
Gefängnis, abzüglich 5 Monate Unterſuchungshaft. Der S
n M
befehl gegen ihn wird aufgehoben. Der dritte Angekle
Rubs. d
erhält wegen fortgeſetzter gemeinſchaftlicher Wilddieberei 2
G.
finde.
nate Gefängnis. Die Frau des erſten Angek
ten al=
ten
erhält wegen verſuchter Abtreibung in zwei Fälſe
Wil
3 Wochen Gefängnis mit 5jähriger Bewährungsfriſt. en
übrigen werden beide Frauen freigeſprochen.


en Ru
uir den

Cg. Reinheim. 8. Nov. Kreiskartell Dieburg
Das Kreiskartell Dien
Deutſchen Beamtenbundes.
hielt hier im Darmſtädter Hof eine Mitgliederverſammlun
die aus allen Teilen des Kreiſes und von den verſchiedenſten
amtengruppen gut beſucht war. Nach der Eröffnung durch
Vorſitzenden, Rektor Krapp zu Reinheim, und der Verleſung;
Berichts über die Tätigkeit des Kreiskartells in den 10 Jg
ſeines Beſtehens durch den Schriftführer, Lehrer Bangert zu?
es eine
au, ſprach der Vorſitzende des Landeskartells Heſſen. Hert
und
Claß aus Darmſtadt, in vortrefflicher Weiſe über den VerA wer gelie
des Bundestages des Deutſchen Beamtenbundes, der die imel
da
Geſchloſſenheir der deutſchen Beamtenſchaft erneut vor
SS
Er A
Oeffentlichkeit bekundete. Seine weiteren Ausführungen ge
Msred
der gegenwärtigen beamtenpolitiſchen Lage und zeigten vor a
ce
volles Verſtändnis für die beſonderen Sorgen und Nöte der L.
beamtenſchaft. In der regen Ausſprache, die dem Vortrag fo
lelſen

kam die durch kürzlich vorgenommene Erhebungen erneut

Einl.

wandfrei bewieſene Tatſache zum Ausdruck, daß die Verſorg

Aeich

mit vielen Dingen des täglichen Bedarfs, die Ausbildung
0. Obe
Kinder, die ärztliche Verſorgung und die Befriedigung kultur
Din
Bedürfniſſe den Landbeamten in erhöhtem Maße belaſten um
D
keiner Weiſe die ſtärkere Heranziehung der Beamten der
FEausehun
klaſſen B. C und D zu den durch die Notverordnungen auferle
Opfern rechtfertigen. Unter allgemeiner Zuſtimmung wurde
letaſen
Rückkehr der Deutſchen Reichsbahn zum Reiche gefordert une ?.
Schickſalsverbundenheit der geſamten Beamtenſchaft im Hir/4/ Güu
auf die Zerſetzungsabſichten gewiſſer Kreiſe nachdrücklich be.
Die einmütig verlaufene Tagung ergab volles Vertrauen ir hM
Mder
zielbewußte Tätigkeit der Leitung des Landeskartells Heſſen m:
zeigte den feſten Willen, auch künftig an der feſtgefügten Orsimieſe für
ation des Deutſchen Beamtenbundes auf ſtreng überparteinn
Grundlage entſchloſſen feſtzuhalten.

Br. Seckmauern, 8. Nov. Das Reformationsfeſt nahm eif
würdigen Verlauf. Pfarrer Heldman wies die Gemeinde auf
Wert und die Bedeutung des Reformationstages hin und
dachte gleichzeitig des 6 November als Todestag Guſtav AE‟
Der gemiſchte Chor verſchönerte die Feier.
Dk. Wald=Michelbach 8. Nov. Singwoche. Landesjux
pfarrer von der Au=Darmſtadt hielt in der letzten Woch=
evang
. Gemeindeſaale eine Singwoche im Geiſte Walter He
ab. An den Nachmittagen traf ſich die Jugend zu frohem
und klingendem Spiel. Die Abende erfreuten ſich eines guten?
ſuchs. Alt und jung aus allen Ständen fanden ſich zuſammem
zu ſingen; alte, unverfälſchte Volkslieder und Kanons. Der
ſchluß der an Anxegungen und Erlebtem ſo reichen Singe
bildete ein Feſtgottesdienſt. ausgeſchmückt durch Kanons des
gendchores und der Singgemeinde.
Bad Wimpfen. 8. Nov. Die Hauptverſamm!
des Ruderklubs fand bei Weidemann ſtatt. Herr Wie
Vorſitzender, begrüßte die Erſchienenen und gab einen L.
blick über das verfloſſene Vereinsjahr. Es ſei erfreulich zu b5
ten, daß ſich der Ruderklub in dieſem Jahre ſtark vergrößert
Zum Beiſpiel die Neugründung zweier Damen=Rudermann.
ten. Erwerbung des Vierer=Rennbootes, Kauf eines Dreiers
delbootes. Bootshausvergrößerung und verſchiedenes and‟
Der Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt.
Ca. Lorſch, 8 Nov. Verhaftung. Nachdem vor fu
der Kaufmann E. von hier wegen Konkursvergehens verb)
worden iſt, wurden nunmehr auch deſſen Frau und Sohn
angeblicher Beihilfe in Haft genommen und nach Vernehmur
das Gerichtsgefängnis nach Darmſtadt verbracht.

De So
Sechor

Gernsheim, 8. Nov. Waſſerſtand des Rheins
7. November 0.72 Meter, am 8. November 0,54 Meter.
Hirſchhorn, 8. Nov. Waſſerſtand des NeckarS
7. November 1,57 Meter, am 8. November 1,60 Meter.
Hofheim i. Ried. 8 Nov. Am Sonntag, den 6. Noven!
beging die evangeliſche Gemeinde das Reformationsfeſt
feierlichen Gottesdienſt in der Simultankirche. Hierbei ſtel
der Superintendent der Provinz Starkenburg. Herr Obertik
rat Dr. Müller, der Gemeinde einen Beſuch ab. an die
nach der Predigt des Ortsgeiſtlichen in einer Anſprache we
Die Feier wurde durch zwei Chöre des Kirchengeſangvere,
wie durch einen Orgel= und Violinvortrag verſchönt. Am 9.
fand um 8 Uhr im Saal zum Schwarzen Adler ein Gem'
abend ſtatt. bei welchem Guſtav Adolf, ein Spiel von der K
Not und Rettung von Julius Schieder, aufgeführt wurde.

[ ][  ][ ]

Mwoch, 9. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Hubertusfeier und Trophäen=Ausſtellung.
ie kradikionelle Zeier des Heſſiſchen Jagzklubs, des Schüters des edlen deutſchen Weidwerks.
Belange des deutſchen Weidwerks und beſonders innerhalb der
weiß=roten Grenzpfähle.
Horrido!
Sein Horrido galt der heſſiſchen Jäge=

Nr. 312 Seite 7

Ds Feſt war ein gewaltiges Bekenntnis zum Heſſiſchen
ſaa züb und zu deſſen Zielen, denn nie war die Beteiligung
de hiteſn der Mitglieder und Freunde des Klubs auch einige
nu die dem Weidwerk obliegen, hatten ſich eingefunden
imwältigend wie in dieſem Jahre. Der große Saal des
ageiausſchanks Zur goldenen Krone konnte die Teilnehmer
cheue faſſen und viele mußten das Hubertuseſſen in den unte=
üalitäten
des Hauſes einnehmen. Die Regierung war durch
ſeren Landforſtmeiſter Staatsrat Heſſe, Miniſterialrat Dr.

und Oberforſtrat Eckhard von der Miniſterialforſtabtei=
ertreten
, die der Einladung des Klubs in liebenswürdiger
hnkenswerter Weiſe gefolgt waren.
Breits um 5 Uhr nachmittags waren die erſten Teilnehmer
Selle, um die Trophäenſchau zu beſichtigen eine Aus=
wie
ſie nach Zahl und Güte noch niemals bei den
ubleusfeiern des HJK. zu ſehen war. Staunenswert die Menge
mizka 200 Rehgehörnen und die große Anzahl der ſich darun=
ſindlichen
, ganz kapitalen Trophäen. Ueberaus wuchtig die
ſnteweihe. Damſchaufler und Auerhähne. Zahlreich auch
mskickel. Keilerwaffen, Birkhähne
und beſonders bemer=
rt
zwei prächtige präparierte, Mufflonböcke mit ihrem
ſtmuck, den ſogen Schnecken. Das Ganze war überſichtlich
üindern und Bezirken geordnet und machte einen impoſan=
Etdruck.

titungenimn der Feifer. Nach Derkly Schlup, Der zohls
rſchienenen Teilnehmer durch den 1. Vorſitzenden Herrn
jorſtrat Ebel, folgte die Hubertusrede des geſchäftsfüh=
Vorſitzenden des Klubs, Herrn Vonderheit, aus der
eendes feſtgehalten ſei
Gefühl der Wehmut muß uns durchziehen, wenn wir
Jahr zurückverſetzen; ſtand doch damals an dieſer Stelle
inſer lieber und verdienter Profeſſor Zimmer. um zu uns
dten Worten über Wild und Weidwerk, über unſer Huber=
zu
ſprechen. Es iſt die erſte Hubertusfeier ſeit faſt 30
die der HJK. ohne ihn begeht, und ich möchte dieſe
nicht vorübergehen laſſen, ohne des Verſtorbenen und
roßen Verdienſte um den Klub nochmals zu gedenken.
Namen des Vorſtandes begrüße ich Sie alle, die ſich

geisu=uür o zahlreich hier eingefunden haben, mit einem herzlichen
punnsheil.
beſonderer Freude begrüße ich ehrerbietiſtgſt als Ver=
Regierung die Herren Landforſtmeiſter Staatsrat
Miniſterialrat.
Weber und Oberforſtrat Eckhard von
F Aniſterialforſtabteilung in der angenehmen Hoffnung, auch
das fördernde Intereſſe der Hohen Forſtbehörde bei
Beſtrebungen zu finden wie ſeither. Wenn auch die Not
hrall fühlbar macht und beſonders hohe Anforderungen an
ufenen Schützer unſeres Wildes und unſerer Wälder ſtellt,
doch ein Blick in unſere Ausſtellung, daß es aufwärts
der Hegearbeit, trotz der ſchweren Zeit, in der wir uns

rei. der gemeinſamen Arbeit und Einigkeit.
Die Preisträger.
Nach dem Urteil des Preisgerichts, das von Herrn Direktor
Hildebrandt verkündet wurde erhielten:
Rothirſche aus freier Wildbahn (Odenwald): Goldene Me=
daille
: ein Zwölfender, erlegt von Carl Ruthe, Wiesbaden;
Silberne Medaille: Zehnender (Otto Gaſtell, Mainz) unger.
Zehnender. (Carl Hommel, Wiesbaden); Bronzene Medaille:
Achter (Otto Gaſtell, Mainz), Zehner Nr. 6. Achter (Carl Hom=
mel
, Wiesbaden), Zwölfer (Direktor Otto Clemm. Mannheim).
Rothirſche aus freier Wildbahn (Sauerland): Gold. Medaille
für Zehnender (Konſul H. A. Hommel, Wiesbaden). Rothirſche
aus freier Wildbahn (Rhön): Silberne Medaille: Zehner (Frau
Pfarr. Darmſtadt); Brozene Medaille: Zehner (Fritz Eichhorn,
Offenbach) Rothirſche aus freier Wildbahn (Bayeriſche Alpen):
Goldene Medaille Zwölfer (Freiherr Dr. Cornelius von Heyl
zu Herrnsheim, Worms), Zwölfer (Fritz Hildebrandt, Pfungſtadt),
Zehner (Freih. Max v. Heyl zu Herrnsheim, Rennhof); Silberne
Medaille: Achter Freih. Max v. Heyl zu
Herrnsheim. Rennhof

Groß war die Freude der Erbeuter der prämiierten Stücke,
und die Stimmung unter den Teilnehmern wuchs von Minute zu
Minute. Die flotten Jägerweiſen der Stadtkapelle taten ihr
Beſtes dazu.
Herr Theodor Bauer, Gernsheim, dankte namens der Preis=
träger
mit herzlichen Worten für das wohlgelungene Arrange=
ment
der Ausſtellung und brachte ein Horrido auf die Herren des
Preisgerichts aus.
(Schluß folgt.)

Fzlich begrüße ich die Vereine und Ortsgruppen, deren
heute unter uns weilen und mit denen uns gemein=
irbeit
für Wild und Weidwerk verbinden. Ich begrüße
Herrn Baron Wolfram Freiherrn Riedeſel zu Eiſenbach
treter der dem Klub angehörenden Freiherrlich Riedeſel=
ſtandesherren
und der Freiherrlich Riedeſelſchen Forſt=
Unſer beſonderer Gruß gilt Hern Major Ilgner= Ber=
dm
Mitbegründer und ſtets tätigen hilfsbereiten Freund
Kubs, der immer wieder den Weg zu ſeinen Darmſtädter
unden findet. Herzliches Willkomm allen Forſt= und Jagd=
umten
als den berufenen Hütern und Pflegern unſerer
ſiſten Wildſtände, deren Tätigkeit in dieſer ſchweren Zeit
4)rs hoch zu werten iſt.
ictermund ſchildert treffend die Stimmung die den empfind=
Jäger und Naturfreund in dieſen Herbſttagen durchzieht.
doch die Zeit, da die Natur ſich rüſtet für die kommende
und Erholung, die Zeit, welche den Gedanken des Ver=
und Hinſterbens in uns wach werden läßt. Für uns
redoch überwiegt ein frohes Empfinden, denn die Zeit der
nichen Ruhe draußen bedeutet für uns eine weidfrohe Zeit,
wir den Lohn für unſere Hegearbeit zu finden hoffen.
ſeiern wir Jäger auch in dieſer Zeit unſer höchſtes Feſt,
hbertusfeſt! Immer wieder ſoll uns das Kreuz des Huber=
thes
eine ernſte Mahnung ſein, den Schöpfer im Geſchöpfe
hn und weidgerecht zu jagen. Unſer deutſches Weidwerk
ſer geliebtes deutſches Vaterland: Horrido! Das Deutſch=
in
das alle Teilnehmer begeiſtert einſtimmten, war ein
eder Abſchluß der mit großem Beifall aufgenommenen
usrede.
her Landforſtmeiſter Staatsrat Heſſe erwiderte ſodann
ig
Seit Jahren habe ich den Vorzug, im Heſſ. Jagdklub
deſſen Hubertusfeſten zu ſein. Auch in dieſem Jahre
der Einladung gerne und freudig gefolgt, und ich darf
zugleich auch im Namen der Herren Miniſterialrat Dr.
und Oberforſtrat Eckhard meinen herzlichſten Dank zum
bringen. Auf die Ausſtellung 1932 mußte man ge=
ſein
. Daß ſie gut werden würde, war zu erwarten. Trotz
ſorausſetzungen bin ich überraſcht über das, was von den
zu uns herunterſchaut. Meine kühnſten Erwartungen
ertroffen worden durch die reichhaltige Schau und die
no man darf dem Heſſ. Jagdklub von ganzem Herzen auf=
Glück wünſchen zu dieſer Sehenswürdigkeit. Ziel der
ſſin Jägerei iſt aber nicht allein die Erbeutung ſtarker
koltſen, ſondern für uns Jäger iſt die Jagd und alles, was
zuſammenhängt eine Kraftquelle. Ich ſehe darin eine
kaffuelle für viele, die der Alltag in ſeinen Bann ſchlägt, denn
ußen im grünen Wald iſt Gelegenheit, ſich zu erholen und
räfte zu ſammeln für den Kampf gegen das Widerwärtige
4tags. Unſer deutſches Weidwerk und ſein Schützer, der
eſt
JJagdklub; Horrido!
Vorſitzende des Landesvereins Heſſen des ADJV., Herr
erkalrat Kutſch, dankte ſodann für die Einladung zu dem
beNund gab ſeiner Freude Ausdruck über die Zuſammenarbeit
in Vereinigung mit dem Heſſ. Jagdklub zur Förderung der

hirſche Gatter: Goldene Medaille: Vierzehnender aus dem
Kranichſteiner Wildpark (Landforſtmeiſter Staatsrat Heſſe, Darm=
ſtadt
), Zwölfer (Landforſtmeiſter Staatsrat Heſſe. Darmſtadt)
Silberne Medaille: Zwölfer aus dem Kranichſteiner Wildpark)
(Oberforſtmeiſter Strack, Darmſtadt).
Rehböcke: Vorderer Odenwald: Goldene Medaille für einen
ganz kapitalen Bock (Nr. 5)
Karl Weisbrod. Weinheim; Th.
Stemmer, Darmſtadt; Gold. Med. für eine Kollektion von acht
Rehgehörnen
(Nr. 18); Silb. Med. für das Rehgehörn Nr. 6
und Nr. 7"
Bronzene Med.: Prof. Dr. Schmieden, Frankfurt
I. M.; für Rehgehörn Nr. 3. Hinterer Odenwald: Silb.
Med.: Forſtrat Koch, Michelſtadt: Bronzene Medaillen: Karl
Hommel, Wiesbaden, zweimal
Burkhardt, Frankfurt, a. M.;
Förſter Kochhafen, Fhs. Seidenbuch b. Lindenfels i. O.;
Silb.
Ned. als Kollektionspreis, für 12 Rehgehörne an Karl Bauer,
Darmſtadt Heſſiſches Ried: Gold. Med.: Th. Bauer. Gerns=
heim
; Silberne Medaillen: Th. Bauer Gernsheim W. Böttiger,
Biebesheim (zweimal), Georg Merck, Darmſtadt, Friedr. Becker,
Griesheim b. Darmſtadt: Direktor Dr. Otto Clemm, Mannheim;
Th. Bauer, Gernsheim; Bronzene Medaillen: Freih Max von
Heyl zu Herrnsheim, Rennhof, zweimal; Dipl.=Ing. Aug. Treuſch,
Darmſtadt; Oberregierungsrat Dr. Bernheim, Darmſtadt: Chriſt.
Görlich 10
Büttelborn. Rheinheſſen: Bronzene Medaille: Dr.
Nentwig, Wallertheim. Oberheſſen: Goldene Medaillen: Baron
Wolfram Freih. Riedeſel zu Eiſenbach, Altenſchlirf; Förſter
Butteron, Röthges; Silberne Medaillen: Dr. Bach, Bad= Nau=
heim
; Dr. Engeland, Kirtorf;
Dr. Buſch, Frankfurt a. M., zwei=
mal
; Bronzene Medaillen: Reichwein, Bad=Nauheim; Karl
Schmidt, Groß=Eichen; Frau Anni Freifrau Riedeſel zu Eiſen=
bach
, Altenſchlirf; Baron Wolfram Frhr. Riedeſel zu Eiſenbach,
Altenſchlirf, zweimal; Martin Kimm, Alsfeld; Goldene Med.:
als Kollektionspreis für vier Rehgehörne an Baron Wolfram
Freih. Riedeſel zu Eiſenbach. Taunus: Silberne Med.: Paul
Soherr, Mainz; Carl Ruthe Wiesbaden: Bronzene Med.: Paul
Soherr, Mainz, zweimal; Silb. Med. als Kollektionspreis für
12 Rehgehörne an Paul Soherr, Mainz. Heſſen=Naſſau;
Silb.
Medaillen: Förſter Grusdorf. Dernbach; Reg.=Baumeiſter Schulz,
Gladenbach; Förſter Herrmann, Gladenbach; Hauptmann a. D.
W Theis, Gladenbach. Bronzene Medaillen: Oberförſter Poens=
gen
, Gladenbach: Landesoberwegemeiſter Gernand. Gladenbach.
Bronzene Medaille als Kollektionspreis an Oberförſter Poensgen,
Gladenbach Rhön: Bronzene Medaillen; Frau Baronin von
Thüngen, Thüngen (Unterfranken), zweimal: Freih. Hilldolf von
Thüngen, Thüngen: Stark. Offenbach a M.
Jul. Lichtenfels,
Offenbach a. M. Silberne Medaille als Kollektionspreis für zehn
Rehgehörne an Freih. Hildolf von Thüngen, Thüngen (Unterfr.).
Speſſart: Silb. Med.: Dyroff, Miltenberg; Bronz. Medaillen:
Chr. Reich, Darmſtadt: Direktor Mamroth. Offenbach. Huns=
rück
: Silberne Medaille: Carl Ruthe, Wiesbaden. Unter=
franken
: Silberne Medaille: Apotheker Rollenhagen, Königshofen.
Schwarzwald: Bronz Med.: Fr. Reinhart, Bensheim a. d. B.
Lüneburger Heide: Gold, Med: Ludw. Meyer, Darmſtadt.
Provinz Sachſen: Gold. u. Silb. Med.: Dipl.=Ing. Ulrich, Darm=
ſtadt
. Tirol: Silb u. Bronz. Med.: Direktor Mamroth. Offen=
bach
a. 2
Kärnten: Gold. Med.: Frau, von Weinberg, Frank=
furt
a. A
Gamsböcke, Bayer. Alpen: Gold Med.: Freih. Max von Heyl
zu Herrnsheim, Rennhof, beſter Gams der Ausſtellung. Gold.
Med.u. 2 Silb. Med.: Fritz Hildebrandt, Pfungſtadt; Paul Sei=
del
. Pfungſtadt; Frhr. Max v. Heyl zu Herrnsheim, Rennhof;
Frhr. Dr. Cornelius v. Heyl zu Herrnsheim, Worms, zweimal;
Bronz. Med.: Fritz Hildebrandt, Pfungſtadt; Frhr. Dr. Corn.
v. Heyl zu Herrnsheim, Worms.
eilerwaffen: Gold, Med.: Gg. Baumann, Alsberg; Silb.
Med.: Andreas Rupp, Offenbach; Bronz. Med.: Förſter Happel,
Rüſſelsheim a. M.
Damſchaufler
Silb. Med.: Förſter Wex, Meſſel.
Auerhähne: Bronz. Med.: Dr. Winkelmann. Offenbach;
H. Ulenberg, Bensheim.
Birkhähne:
Bronz. Med.: Walter Freudenberg, Weinheim;
Dr. Nentwig, Wallertheim.
Muffelwild: Silb. Med.: Walter Freudenberg, Weinheim.
Außerdem wurden ausgezeichnet mit der großen goldenen
Klubmedaille für den beſten Hirſch der Ausſtellung: der Vierzehn=
ender
aus dem Kranichſteiner Wildpark des Herrn Landforſt=
meiſters
Staatsrat Heſſe, Darmſtadt; für den beſten Inlandshirſch
aus freier Wildbahn: der Zwölfender aus den Bayer. Alpen des
Herrn Baron Cornelius Dr. Freiherr v. Heyl zu Herrnsheim,
Worms; mit einem goldenen Schild für den beſten Hirſch aus
heſſiſcher Freiwildbahn: der Zwölfender aus dem Odenwald des
Herrn Carl Ruthe, Wiesbaden; mit der großen goldenen Klub=
medaille
für den beſten Bock der Ausſtellung: das Rehgehörn aus
dem vorderen Odenwald (Nr. 5). Ferner erhielt den Chriſtian=
Ulrich=Becher: Herr Th. Bauer, Gernsheim, für die beſte Geſamt=
ſtrecke
des Jahres 1932 aus einem Revier.

* Freiwilliger Arbeilsdienſt.
* Aus dem Mümlingtal. 7. Nov. Der Freiwillige Ar=
beitsdienſt
findet immer mehr Anklang, ſo daß ſich von Woche
zu Woche neue junge Leute melden. Dadurch, daß andere wieder
in den regelmäßigen Arbeitsprozeß eingegliedert werden, können
neue Bewerber angenommen werden. Die Arbeiten an der Müm=
ling
wurden dieſe Woche nicht ſo ſehr durch Regenwetter beein=
trächtigt
, wie in der vorausgegangenen Woche. Andererſeits
konnte man bei dem aufgetretenen Hochwaſſer deutlich beobachten,
wie nützlich ſich die Arbeiten auswirken. Durch den ungehemm=
ten
Waſſerabfluß werden Ueberſchwemmungen und Verſumpfur= der Wieſen mehr als ſeither verhindert. Auch die gei=
ſtige
Arbeit, die mit dem Freiw. Arbeitsdienſt verbunden iſt.
ſchreitet rüſtig vorwärts. In der vergangenen Woche ſprachen zur
Vorbereitung des Muſeumsbeſuchs, der für Samstag, den 19. No=
vember
, in Ausſicht genommen iſt, zwei Herren des Landes=
muſeums
. Dr. Amberger in Höchſt und König über das Thema:
Der Odenwald in Vor= und Frühgeſchichte, beſonders in der =
merzeit‟
. Dr. Heldmann in Stockheim für die Arbeitsfreiwilligen
von Hetzbach bis Steinbach über Bienen und Weſpen. In
der nächſten Woche werden an allen Orten Vorträge über Fried=
rich
Schiller und ſein Wilhelm Tell auf den Theaterbeſuch
vorbereiten, der am 19. November mit dem Muſeumsbeſuch ver=
bunden
werden ſoll und zu dem ſich bereits über 300 junge Men=
ſchen
gemeldet haben. Dank dem Entgegenkommen der Reichs=
bahndirektion
Mainz und der Generaldirektion des Landes=
theaters
iſt der Beſuch zu erträglichen Preiſen möglich und wird
noch dadurch erleichtert, daß ſich ein großer Teil der Arbeitsfreiwilli=
gen
ſeit Wochen einen kleinen Betrag von der Wochenvergütung
freiwillig einbehalten läßt. Andererſeits iſt aber in einigen Ge=
meinden
durch die allgemeine Arbeitsloſigkeit die wirtſchaftliche
Lage ſo drückend, daß die Arbeitsfreiwilligen ihre Vergütung un=
gekürzt
zum Lebensunterhalt der Familie beiſteuern müſſen, ſo
daß ein Teil der Arbietskameraden zum allgemeinen Bedauern,
trotz der Fahrtermäßigung auf die Hälfte und der Theaterkarten=
ermäßigung
auf den ſechſten Teil des normalen Preiſes, nicht an
der Darmſtadtfahrt teilnehmen kann.
* Reichelsheim. 7. Nov. Im Rahmen der geiſtigen Arbeit
des Freiw. Arbeitsdienſtes ſprach Handelsoberſtudiendixektor Dr.
diehl aus Darmſtadt am letzten Donnerstag über Die Steine des
Odenwalds‟. Der Redner wußte ſeinen Stoff geſchickt zu ent=
wickeln
und ſo allen Zuhörern verſtändlich zu machen. Lichtbil=
der
dienten noch der weiteren Veranſchaulichung. So dürften in
den Zuhörern manche neuen Einſichten über die eigene Heimat
geweckt worden ſein Heute wird Dr. Rindfuß aus Erbach ſpre=
chen
über: Friedrich Schiller und ſein Wilhelm Tell, und damit
auf den Theaterbeſuch am Samstag, den 19. d. M., vorbereiten.

At. Goddelau, 7. Nov. Turnverein (D. T.) Turn=
und Werbeabend. Nach der Begrüßung durch den 1. Vor=
ſitzenden
E. Horſt ſprach derſelbe über die Bedeutung und den
weck unſeres Turnens, das dem deutſchen Volke ein geſundes,
tüchtiges Geſchlecht heranbilden wolle, fern von jeder Politik.
Anſchließend berichtete er über das 1933 in Stuttgart ſtattfindende
Deutſche Turnfeſt und die hierfür bereits im Gange befindlichen
Vorbereitungen. Darauf lief der hierzu geſchaffene Werbefilm
der D.T. für Stuttgart. Gegen 9 Uhr begann das eigentliche Tur=
nen
, das von den Kleinſten mit ihren Reigen, Bodenübungen und
Neckſpielen bis zu den Spitzenleiſtungen der Turner und Turnerin=
nen
die im vergangenen Jahre geleiſtete Turnarbeit zeigte. Mit
ſehr großem Beifall wurden, die beiden Reigentänze der Tur=
nerinnen
aufgenommen. Es iſt ſchwer, einzelne Gruppen beſon=
ders
hervorzuheben, da alle Abteilungen ihre Sache ſehr gut ge=
macht
haben. So dauerten die Vorführungen bis gegen 12 Uhr.
Gern hätte man noch den Darbietungen länger zugeſchaut. Auch
das Philharmoniſche Orcheſter Griesheim hat durch Konzertſtücke
und Begleitung, wie auch Bruno Schellenberg, ſehr zum Gelingen
des Abends mitgeholfen. Der große Beifall am Schluſſe der Vor=
führungen
hat alle Mitwirkenden für ihre Leiſtungen reichlich be=
Har=
lohnt
. Beſonderer Dank gebührt den Turnwarten Diehl,
tung, K. Kolb, Lehrer Stepp. Dorothea Veith, Helene Metzger,
Kath. König und Marie Bernd, die das ganze, 34 Nummern um=
faſſende
Turnprogramm ſehr geſchickt, zuſammengeſtellt und vor=
geführt
haben.
Dornheim. 8. Nov. Am 11. d. M. begeht Frau Marie Volz.
geb. Hornung, in voller körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ihren
30. Geburtstag. Nie krank geweſen, verſieht ſie unermüdlich von
früh morgens bis ſpät abends die recht beträchtliche Haushaltung.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
* Mainz. 8. Nov. Serie von Selbſtmorden und
Selbſtmordverſuchen. Aus Schwermut über ſeine Arbeits=
loſigkeit
iſt ein 27jähriger landwirtſchaftlicher Arbeiter aus Main=
Biſchofsheim in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Mainzer Zoll=
hafen
geſprungen und ertrunken. Kurze Zeit nach dem Selbſt=
mord
konnte die Leiche geländet werden. Der 42jährige ſtädtiſche
Fahrbeamte Karl Hofmann hat ſich in Abweſenheit ſeiner Fa=
milie
in ſeiner Wohnung aus Lebensüberdruß erhängt. Wieder=
belebungsverſuche
blieben ohne Erfolg. Ein 55jähriger Kammer=
muſiker
verſuchte durch Einnahme einer größeren Partie Schlaf=
zulver
aus dem Leben zu ſcheiden. Der Lebensmüde kam ins
tädtiſche Krankenhaus, ebenſo eine 22jährige Arbeiterin aus Rüſ=
ſelsheim
. die aus Liebeskummer gleichfalls Schlafpulver in grö=
ßeren
Mengen genommen hatte. Seinen Verletzungen
erlegen. Als der 27jährige Kraftfahrer Georg Brunk von
hier vor einigen Tagen abends auf der Kaiſerſtraße an einer
Gruppe ſtreitender Perſonen vorbeiging, die er beſchwichtigen
wollte, erhielt er plötzlich von einem der Streitenden einen Stoß
wurde ſofort in das
mit der Schirmſpitze in das eine Auge. B
ſtädtiſche Krankenhaus gebracht, woſelbſt feſtgeſtellt wurde, daß
die Schirmſpitze das Gehirn verletzt hatte. Nunmehr iſt B. infolge
der ſchweren Verletzung geſtorben. Die Leiche wurde vorläufig
von der Staatsanwaltſchaft bis zur Aufklärung des Falles be=
ſchlagnahmt
.

IV 15188

[ ][  ][ ]

Reich und Ausland.
Zeuerüberfall auf einen Geldkranspork
Düſſeldorf. Am Montag abend, gegen
21.30 Uhr, ſollte vom Schlachthof aus ein Geld=
transport
in Höhe von 48 000 RM. zur Haupt=
poſt
geſchafft werden. Als Begleiter des Geld=
transports
hatten fünf Perſonen in einer
Kraftdroſchke Platz genommen. Beim Ausfahren
des Wagens fuhr ein zweiter Kraftwagen an,
aus dem etwa 10 Schüſſe auf die Inſaſſen des
erſten Wagens abgefeuert wurden. Vier Per=
ſonen
wurden durch Kopf=, Arm= und Bein=
ſchüſſe
verletzt. Auch der Kraftwagenführer er=
hielt
einen Unterarmſchuß, verlor jedoch nicht
die Geiſtesgegenwart, ſondern gab Vollgas.
Nachdem er das Geld auf der in der Nähe be=
findlichen
Polizeiwache abgeliefert hatte, be=
gaben
ſich die Verletzten in ärztliche Behandlung.
Ein Verletzter mußte im Krankenhaus verblei=
ben
. Zur Tat benutzten die Räuber, die flüchten
konnten, einen Perſonenkraftwagen, der zwiſchen
19 und 21 Uhr vor einem Weinhaus geſtohlen
worden war."
Das geſtohlene Auto aufgefunden.
Wie zu dem mißglückten Raubüberfall auf
einen Geldtransport des Schlachthofes noch ge=
meldet
wird, wurde das zur Tat von den Räu=
bern
benutzte Auto bereits vorgeſtern abend, ge=
gen
22 Uhr, vor dem Apollotheater, in der Reihe
der dort parkenden Autos abgeſtellt. Als man
es geſtern morgen gegen 8 Uhr mit brennenden
Lampen dort ſtehen ſah, unterſuchte man es und
fand darin noch eine Anzahl Patronenhülſen
vor. Danach zu urteilen, haben ſämtliche Inſaſſen
des Autos geſchoſſen. Bei den Banditen handelt
es ſich um eine der Polizei ſeit langem bekannte
Verbrecherbande, die bereits in Duisburg, Eſſen
und Bochum Ueberfälle mit geſtohlenen Autos
und ſchwere Einbruchsdiebſtähle ausgeführt hat.
Der Regierungspräſident hat auf die Ergrei=
fung
der Täter 1000 RM. Belohnung ausgeſetzt.

Mutter und Sohn von Gärgaſen im Weinkeller
getötet.
Koblenz. Abends wollte in Hatzenport
ein in den 40er Jahren ſtehender Winzer aus
ſeinem Keller zum Abendbrot Wein holen. Als
er nach längerer Zeit noch nicht zurück war,
ſuchte die 70 Jahre alte Mutter nach ihm. Als
ſie in den Keller kam, fand ſie ihren Sohn am
Boden liegend bewußtlos vor; die am Boden
ruhenden Gärgaſe hatten ihn betäubt. Die Mut=
ter
wollte den Vergifteten ins Freie ſchaffen,
bei dieſem Verſuch iſt ſie aber offenbar auch von
den Gaſen betäubt worden, denn als am nächſten
Morgen im Hauſe des Winzers noch Licht
brannte, fand man Mutter und Sohn tot im
Keller auf.
Elberth wieder auf freiem Fuß.
Duisburg. Der Kaufmann Elberth, der
nach ſeiner Feſtnahme wegen eines vorbereiteten
Raubüberfalles auf einen Geldbriefträger mit
dem Kölner Doppelmord in Verbindung gebracht
wurde und nach Köln übergeführt worden war,
iſt geſtern von der Kölner Kriminalpolizei auf
freien Fuß geſetzt worden. Elberth vermochte
für die in Frage kommende Zeit, in der die
Kölner Mordtat geſchah, ſein Alibi nachzuweiſen.
Frecher Raubüberfall.
Berlin. Am Dienstag vormittag 9 Uhr
vertraten auf dem Verbindungsweg Rotpfuhl der
Chauſſee Bergfelde Hohenneuendorf plötzlich
zwei Männer mit vorgehaltenen Piſtolen den bei=
den
auf Fahrrädern ankommenden Kaſſenboten
der Gemeinde Bergfelde den Weg, zwangen ſie
zum Abſteigen und fuhren ihrerſeits mit den
Rädern davon. Da die Geldtaſchen der Boten
an den Rädern befeſtigt waren, fielen den =
tern
auch 1800 RM. Unterſtützungsgelder in die
Hände. Die Räuber konnten unerkannt ent=
kommen
.
200 000 RM. unterſchlagen.
Potsdam. Der Kaufmann Ernſt Wer=
nicke
in Bornim (Mark) hat als Leiter der
Spar= und Darlehnskaſſe des Kreiſes Oſthavel=
land
200 000 RM. veruntreut. Wernicke hat bei
der bieſigen Staatsanwaltſchaft ein Geſtändnis
abgelegt und die Unterſchlagung eingeſtanden.

de1
Schwere Skurmſchäden in Mikkelar
raar Kope
New York. Wie aus Panama g

wird, wütet ein ſchwerer Sturm über derdg W
biſchen Meer und gane Mittelamerika/ ereitet hat
ſe der D
amerikaniſche Dampfer San Simeon z
aener Kcu/
britiſche Dampfer Phemius, der einigeſſtzi
W WN
ſagiere an Bord hat, ſandten S. O.S.=Ru/kſüneuern
Man befürchtet, daß der britiſche Damxſtin
ein
zwiſchen geſunken iſt. Große Schäden
Und ia
in Jamaika, Honduras und Nikaragug
Ao
richtet. Man befürchtet, daß die Hafen a u
in Curacao ſchwer beſchädigt worden ſind, en mit.

Schwere Zuchthausurteile für eine Räub=

Oppeln. Das Sondergericht verſA A, der
den Arbeiter Rockſtein zu acht Jahren, deßſnd wieder
beiter Krzizyk und den Verſicherungsaceinders aus
ten
nert
Skotarczak zu je ſieben Jahren Zuchtha
Verurteilten waren in der Nacht zum 6. S0 plützlich ſei
s d
ber in das Schlafzimmer der Eheleute Ziurk
in Cobolin, eingedrungen, hatten die EßMiAy und
aus den Betten gezerrt und ſolange miß. us, um ſie
bis ſie den Aufbewahrungsort des GelAimu
gaben. Da ſie aber nur 50 RM. erb
drangen ſie noch in die im 1. StockwN
Hauſes gelegene Wohnung der Witwe T
und raubten ihr 250 RM. Das erbeute
haben ſie in einem Sektgelage verpraß=
Die Goethe=Medaille für André Gi
Paris. Der deutſche Geſchäftsträge//2
ſchaftsrat Dr. Forſter, hat geſtern im Nar
Reichspxäſidenten dem franzöſiſchen Schr
Gide die Goethe=Medaille überreicht.
Eine junge Hamburgerin im Kanal vc
Paris. In Calais zeigt man ſich
unruhigt über das Schickſal einer junge
ſchen, Frau Müller, die in einem Klex
den Aermelkanal überqueren wollte. Frau
ler war, von Hamburg kommend, am En
in Calais eingetroffen und hatte am Ed
ihre Reiſe nach Dover fortgeſetzt. Seih/ Sſole
man über ihren Verbleib ohne jede Nach
450 Kilogramm Opium beſchlagnah
Paris. An Bord des aus dem
.50
Orient in Marſeille eingetroffenen Du
Lamartine wurden 430 Kilogramm Alüchen!
entdeckt und beſchlagnahmt. Dieſer bedn
Fang iſt dadurch ermöglicht worden, des ie Anſel
der Rauſchgifthändler mit ſeinen Kone-er
Streit bekam und ſie bei der Polizei anf
Ein neuer Robinſon.
Paris. Das Journal berichtet au
tiago de Chile, daß die Mannſchaft des
die
ſiſchen Schoners Toloſa auf der einſan
genen Inſel Rinca, die ungefähr 100
Me
vom Meerbuſen von Magelan entfernt
einen neuen Robinſon entdeckt habe.
Hppel
Mann, der den Gebrauch der Sprache völ
loren habe, ſei mit Ziegenfellen beklei?
gerade dabei geweſen, ſich Fleiſch zu brae
Miih
Mannſchaft habe ihn durch Zeichen aufgel
an Bord zu kommen. Der Einſiedler h
aber abgelehnt und ſei im Wald verſchu=
Man glaubt, daß man es mit einem 2e
ſkandinaviſcher Herkunft zu tun hat.
Der D=Zug ParisAmſterdam entg?
Brüſſel. Der D=Zug, ParisAmtl
iſt am Dienstag früh auf der Strecke
Brüſſel, auf dem Bahnhof Buyſinghen E
entgleiſt. Die Lokomotive ſprang be
Weichenkreuzung aus den Schienen und
Zug nach ſich. Perſonen wurden nicht

Erdſtöße in Mexiko.
Mexiko City. Mehrere ſchwere (
wurden in der vorvergangenen Nacht im
Vera Cruz verſpürt. Nach den bisher vo
den Meldungen wurde ziemlich bedeutend‟
ſchaden angerichtet.
Bolivinaniſches Militärflugzeug abgeſ
Drei Generale und zehn Off7
getötet.
Aſuncion (Paraguay). Wie die
guayaniſche oberſte Heeresleitung mitteil
Chaco ein dreimotoriges bolivianiſches 2
flugzeug abgeſtürzt. Drei Generale ur
Offiziere fanden dabei den Tod.

Rom weiht das neue Spork=Forum ein.

e Feier in dem neuen Muſſolini=Stadion
lich des 10. Jahrestages des Marſches auf Rom eingeweiht wurde. Bekanntlich
das
at
italieniſche Sport den außerordentlichen Aufſchwung, den er in den letzten Jahren nahm, der In imKwelle in
des Duce mitzuverdanken.

Romempfängk den heimkehrenden Welkflieger von Gtonau

Die letzte Fütterung der Opfer des Martinstages.
Nach altem Brauch gehört am 10. November, dem Martinstag, eine leckere Gans in den Bratof
Wie viele aber, die ſich ſonſt ſo gern dieſer alten Sitte anſchloſſen, werden in dieſem Notjah
die Schüſſel nicht mehr mit ſo appetitlichen Leckerbiſſen füllen können.

Seite 8 Nr. 312

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die Alkenburger Tagung der Freunde des Skaks.

Kongreßtagung der Skatfreunde aus aller Welt,
f di
hen Städtchen Altenburg, wo jetzt der 13. Skatkongreß feierlich
im Preußiſchen Hof
abgehalten wurde. Dieſes Kartenſpiel hat bekanntlich von hier aus ſeinen Siegeszug durch die Welt
angetreten.

Der italieniſche Luftfahrtminiſter Balbo begrüßt als Erſter den deutſchen Ozeanflieger
bei ſeiner Ankunft in Rom.
Nur noch eine kurze Flugſtrecke trennt jetzt den kühnen Weltumfahrer vom Bodenſee, der Heimat
ſeines ſturmerprobten Dornier=Wals, wo Gronau ſeine zirka 60 000 Em lange Reiſe beenden will.

Empfang von Gronaus durch den Reichs=
präſidenten
.
Berlin. Der Leiter der Zweigſtelle Warne=
münde
der Deutſchen Verkehrsfliegerſchule, von
Gronau, wird nach ſeinem Weltflug mit einem
Dornier=Wal=Flugboot in Friedrichshafen, wo
er in Deutſchland ſeine erſte Landung beabſich=
tigt
, im Namen der Reichsregierung und der
württembergiſchen Staatsregierung vom würt=

tembergiſchen Staatspräſidenten begrüßt werden.
Von Friedrichshafen wird er ſein Flugzeug an
den Heimatort Liſt, den Ausgangspunkt des
Weltfluges, überführen. Von einer Landung in
Berlin wird in Anbetracht des unſicheren Novem=
berwetters
abgeſehen. Von Gronau wird von
Liſt aus mit ſeiner Beſatzung nach Berlin reiſen
und hier vom Reichspräſidenten von Hindenburg
empfungen.

Der Markinskag macht vielen Gänſen den Garaus.

Mittwoch, 9. November

[ ][  ][ ]

T
ſichen
Kunkel
Hichseng.
A. A

Kappelflint.
Drillinge
245.
zparaturen.

gwach, 9. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 312 Seite 9

Die 300 Jahr=Gedenkfeier der Schlacht bei Lützen.

Blick auf die Feier am Guſtav=Adolf=Stein,
eKapelle in Lützen, während der Anſprache des Kronprinzen Guſtav Adolf von Schweden.

Die Ehrengäſte beim Abſchreiten der Ehrenkompagnie.
In der vorderſten Reihe von links nach rechts: General Mannerheim, der Führer der Weißen Armee
im finniſchen Freiheitskrieg, General von Hammerſtein, Chef der deutſchen Heeresleitung, und
Kronprinz Guſtav Adolf von Schweden.

Namg
iber 19

Die Schokten, die Schokfen ...
paar Kopenhagener Militärmuſikanten hatten mit einem
ſchottiſchen Dudelſackpfeifern, der Gordon Highlanders,
Wochen lang den geduldigen Dänen zweifelhafte Muſik=
bereitet
hatten. Kameradſchaft geſchloſſen. Einen Tag vor

meon Aeiſe der Dudelſackpfeifer ſchlugen nun die beiden netten

gener Kollegen dem Schottenfreund vor, abends ein klei=
ſchiedsfeſt
zu veranſtalten, wozu jeder von ihnen dann
iſteuern ſollte.
nehme eine Flaſche Whiſky mit, erklärte der eine Kopen=
Und ich nehme einen Korb mit Smörrebröd mit, 10
jeden erklärte der andere Kopenhagener.
Ha
Ud ich, ſchloß der Schotte, ich nehme einen von meinen
rden ſrMfir en mit.
iFFäf
* Löwenjagd am Mihuſippi.
ne
ticht M W., der große Lederwarenhändler aus St. Louis, hatte
ihren tand wieder einmal Reklame nötig. Da aber ſchon eine
icherum onders ausgefallene Idee dazu gehört, um in den Senſa=
Zucſ==uten amerikaniſcher Zeitungen zu erſcheinen, entdeckte
n/Mplötzlich ſein Weidmannsherz, kaufte ſich von einem durch=
Zirkus die beiden zehn Monate alten Löwinnen Beß
en die /=Ly und ſetzte ſie auf einer der zahlreichen Miſſiſſippi=
uus
, um ſie auf weidgerechte Art zu töten. Beß und
trauten zwar zunächſt dem Schwindel nicht und ließen
einmal durch den Köder in Geſtalt eines lebenden fetten
s, das ihnen der tierfreundliche Mr. W. vorſetzte, ver=

leiten, ihre angeſtammten Käfige mit der ungewohnten Freiheit
zu vertauſchen. Aber ſchließlich trollten ſie ſich doch, ohne das
Schwein oder Mr. W. eines Blickes zu würdigen, und ließen ſich
behaglich an den Ufern des Miſſiſſippi nieder.
Mr. W. hatte eingedenk ſeines angeborenen Sportgeiſtes be=
ſchloſſen
, den beiden Löwinnen einen vierſtündigen Vorſprung zu
geben, und benutzte dieſe Gnadenfriſt, um ſich und ſeine Weid=
genoſſen
in der nächſtliegenden Dorfſchänke auf die gefährliche
Löwenjagd vorzubereiten.
Der große Augenblick war gekommen. In Booten ſetzte die
Jagdpartei nach der kleinen Inſel im Miſſiſſippi über, um die
Dſchungel mit Schweißhunden und Feuerwaffen zu durchdringen.
Aber wie ſorgfältig und wie oft ſie auch die Inſel abſuchten
Beß und Nelly waren von der Bildfläche verſchwunden.
Mr. W. ahnte Schreckliches. Was, wenn die Löwinnen den Fluß
durchſchwommen haben und ſich auf die ahnungsloſe Bevölkerung
ſtürzen? Das würde Mr. W. teurer zu ſtehen kommen, als die
Löwenjagd=Reklame einbringen würde! Fieberhaft und ſtunden=
lang
wurden daher die Uferſtreifen nach den Ausbrechern abge=
ſucht
, und während ein Teil der Jagdgeſellſchaft die umliegenden
Anweſen alarmierte, eilte Mr. W., um den Vorfall zu Protokoll /
zu geben, zu der nächſterreichbaren Amtsperſon, dem Sheriff des
nächſten Dorfes.
Der aber iſt beſchäftigt, und zwar derartig beſchäftigt, daß
Mr. W. zunächſt ſeinen Augen nicht traut. Der Sheriff ſitzt
nämlich auf den Stufen vor ſeiner Amtswohnung und iſt gerade=
dabei
, zwei Löwen das Fell abzuziehen.

Die Löſung des Rätſels findet ſich ſchneller, als Mr. W.
lieb iſt. Während ſich nämlich die Jagdgeſellſchaft nach Frei=
laſſung
der beiden Löwinnen in der Schänke gütlich getan hat,
war der Sheriff, bar jeden Verſtändniſſes für Mr. W.s Dſchun=
gelpoeſie
, mit einem Gehilfen und einem Reporter (woher der
plötzlich kam, iſt nicht ganz erſichtlich) nach der Miſſiſſippi=Inſel
hinübergerudert und hatte die ahnungsloſe Beß und Nelly
mit einigen Runden aus ſeiner Maſchinenpiſtole ins Löwenpara=
dies
befördert, um einer weiteren Gefährdung der öffentlichen
Sicherheit vorzubeugen.
Mr. W. ſoll über den unvorhergeſehenen Ausgang ſeiner
Löwenjagd ſehr böſe geweſen ſein, aber ſeinen gewünſchten
Reklamezweck hat er trotzdem erreicht.
Die Eiscreme und der Mörder.
New York. Mit Unterſuchungen und Prozeſſen bemüht
man ſich, die Anwendung des dritten Grades gegenüber Verhaf=
teten
, die nicht geſtehen wollen, in Amerika abzuſchaffen. Den
einfachſten Weg ſcheint die Polizei in Detroit gefunden zu haben.
Sie verhörte zwei Tage hindurch einen jungen Mann, Joſeph
Lark, der im Verdacht ſtand, eine Frau umgebracht zu haben. Er
leugnete hartnäckig und energiſch, bis ihn einer der Beamten
fragte, auf was er Appetit habe. Man brachte ihm eine Por=
tion
Eiscreme, und noch eine zweite. Als er die zweite gegeſſen
hatte, lehnte ſich der 16 Jahre alte Mörder ſatt zurück und
meinte: Mir gehts jetzt wieder ganz gut alſo, ich lege ein
Geſtändnis ab. Ich habs getan!

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[ ][  ][ ]

Sport., Solel und Jucnen

* Kreisliga Südheſſen.
Heppenheim in klarer Führung!
Die Pauſe zwiſchen der Vor= und Rückrunde dieſer Saiſon
wird ausgefüllt durch das einzige noch rückſtändige Vorſpiel: Hoch=
heim
Biblis. Das Spiel Heppenheim Hochheim, das ſeiner=
zeit
wegen Tätlichkeit eines Hochheimer Spielers vom Schieds=
richter
abgebrochen wurde, iſt für die führenden Bergſträßer ge=
wonnen
. Der letzte Sonntag der Vorrunde brachte folgende Er=
gebniſſe
:
Starkenburgia Heppenheim FC. 07 Bensheim 3:2,
FV. Hofheim FV. Biblis ..
. 4:2.
Spv. Weinsheim VfL. Lampertheim . . . . 1:2.
Vor über tauſend Zuſchauern lieferten ſich die beiden Bergſträßer
Lokalrivalen einen ebenſo harten wie erbitterten Kampf, den die
Platzbeſitzer mit Glück letzten Endes noch recht knapp für ſich ent=
ſcheiden
konnten, nachdem ſie zu Beginn bereits klar 3:0 in Füh=
rung
lagen. Die Bibliſer ſind durch die Niederlage in Hofheim
auf dem dritten Platze ſitzen geblieben; es müßte ſchon einen ge=
waltigen
Umſchwung geben, wenn die Riedleute ſich vorerſt wie=
der
an die Ferſen des Tabellenerſten heften könnten. Die VfL.=
Mannſchaft konnte unter dem Aufgebot aller Spielkunſt in Weins=
heim
ſchließlich doch noch einen Sieg erringen, nachdem bis in die
zweite Halbzeit das Spiel unentſchieden (1:1) ſtand. Die Tabelle:

Spiele gew. un. verl. Punkte Starkenburgia Heppenheim 11 O 21 Olympia Lampertheim .. V. Biblis Sportverein Horchheim= VfL. Lampertheim . = FV. Hofheim.
* * *
FC. 07 Bensheim". Concordia Gernsheim 3 Sportverein Hochheim .= 11 Viktoria Neuhauſen Sportverein Weinsheim .. Normannia Pfiffligheim 11

In der Gruppe 3 Ried kam es zu den erwarteten Ergeb=
Bobſtadt 3:01 Groß=Rohrheim
niſſen: Olympia Biebesheim
T.
Zwingenberg 2:4 abgebrochen,
v. Biebesheim 6:0, Hüttenfeld
Tgde. Stockſtadt 6:3. Die Biebesheimer ſind durch
Fehlheim
g über ihren gefährlichſten Rivalen der Meiſter=
den
glatten
ſchaft ein beträchtliches Stück nähergerückt.

V.f. R. Fehlheim Tgd. Stockſtadt 6:3 (3:2).

Stockſtadt weilte zum 1. Spiel der Nachrunde in Fehlheim.
Gleich vom Anſtoß weg entwickelte ſich ein ſpannendes Spiel, das
die Gäſte leicht im Vorteil ſah. War das Treffen in der 1. Hälfte
noch einigermaßen im Rahmen des Erlaubten, ſo artete es nach
dem Wechſel von ſeiten der Platzbeſitzer derart aus, daß die Tur=
ner
noch ſehr verhalten ſpielten und ihre geſunden Knochen einem
Siege vorzogen. Der Schiri ſtand unter dem Bann der fanatiſchen
Nſchft 2:6. Schüler
Viktoria Schüler Gries=
Zuſchauer. 2..
heim 0:2: Handball: Schüler Tſcht. Griesheim Schüler 1:7.

Heute Boxabend.

SV. 98 Eintracht Frankfurt.

SV. 98 Darmſtadt hat es ſich von jeher zum Prinzip gemacht,
in allen von ihm betriebenen Sportarten ſeiner Anhängerſchaft
nur qualitativ Einwandfreies zu bieten. So auch bei dem heute
abend 20 Uhr im Rummelbräuſaal ſtattfindenden Klubkampf ſei=
ner
Boxabteilung gegen Eintracht Frankfurt a. M. Die Frank=
furter
ſtellen den Lilienträgern eine techniſch famos durchgebildete
Kampfſtaffel gegenüber, die ſich dank ihrer jüngſten Mannſchafts=
und Einzel=Siege weit über die Grenzen des engeren Bezirks
inen ausgezeichneten Namen verſchafft hat. Es ſteht alſo ein
Boxabend mit gediegenem, genußreichem Programm bevor.

Schwerakhlekik.
Bericht aus dem 2. Kreis des DASV.

Oberliga, 2. Bezirk: Hanau Hösbach 13:3.
Kreisliga, 2. Bezirk: Arheilgen Biſchofsheim 14:5.

Gut beſuchte Veranſtaltung und guter Kampfverlauf wird
von dieſem Kampf berichtet. Arheilgen ſicherte ſich hier ſeine
erſten Punkte, die es ſich durch Schunk durch Ueberwurf. Beck durch
Schleuder, König durch Armfeſſelung am Boden und Andres durch
Aufreißer errang. Anthes ſiegte nach Punkten. Von Biſchofs=
heim
ſiegte Haberberger durch Armzug am Boden in der 13. Mi=
nute
, nachdem ſein Gegner bis dahin die Führung hatte und

Schneider nach Punkten, die er ſich durch Aufreißer am Boden
ſicherte. Tabelle der Kreisliga, 2. Bezirk:
Nieder=Ramſtadt: 3 Kämpfe 3 gew. 0 verl. 6:0; Eckenheim:
gew., 0 verl. 2:0: Mainz=Weiſenau: 2 Kämpfe, 1 gew.,
1 Kampf.
verl., 2:2; Polizei 2: 3 Kämpfe, 1 gew., 2 verl., 2:4; Arheilgen:
Kämpfe, 1 gew.. 3 verl., 2:6: Mainz=Biſchofsheim: 3 Kämpfe,
3 gew., 2 verl.. 2:4.

Vorwärts 05 Groß=Zimmern 2. Darmſtadt 1910 2. 12:8.
Am vergangenen Sonntag ſtanden ſich in Gr.=Zimmern oben=
genannte
Mannſchaften gegenüber. Den gezeigten Leiſtungen nach
hätte das Reſultat umgekehrt lauten müſſen, denn nur dem Ver=
ſagen
ihres Bantamgewichtlers haben es die Gäſte zu verdanken,
daß der Gaſtgeber glücklicher Geſamtſieger wurde. Beſonders her=
vorzuheben
iſt das gute Abſchneiden des Gäſte=Leichtgewichtlers,
der die alte Oberligakanone‟ Weidner zweimal überzeugend ab=
fertigte
. Im übrigen tat jeder ſeine Pflicht, und der Kampfver=
lauf
war ein ſehr fairer.
Eiche Hanau Darmſtadt 1910.

Ihr erſtes Rückrunde=Treffen müſſen die Darmſtädter am
kommenden Sonntag morgen auswärts abſolvieren, und zwar
gegen Sportklub Eiche Hanau. Der Gaſtgeber iſt zurzeit der
beſte Verein des 2. Bezirks im Kreis Mittelrhein und ausſichts=
reichſter
Kandidat für den Meiſtertitel. Den Darmſtädtern winkt
alſo eine ſchwere Aufgabe, denn dem Tabellenerſten auf eigener
Matte erfolgreich zu begegnen, iſt bis jetzt noch keiner Mannſchaft
gelungen. Es bleibt deshalb nur zu erwarten, daß die Einhei=
miſchen
alles aufbieten, das unglückliche Vorkampfreſultat zu ver=
beſſern
. Dazu dürften ſie voll und ganz in der Lage ſein. Für
Anhänger läuft ein Kraftwagen (Polſterſitze). Preis 80 Pfg., für
Hin= und Rückfahrt, Abfahrt vorm 9 Uhr. Reſtaurant Krone‟.
Anmeldungen morgen abend von 910 Uhr in der Turnhalle,
Soderſtraße, erbeten.
Handball.
TGS. Ober=Ramſtadt TGM. Weiterſtadt 7:3.

In dieſem harten Punkteſpiel konnte Ober=Ramſtadt als ver=
dienter
Sieger den Platz verlaſſen. Gleich von Anfang an drückt
Ober=Ramſtadt gewaltig aufs Tempo und führte innerhalb 20
Min. 3:0. Mit 4:1 wurden die Seiten gewechſelt. Nach dem
Wechſel wurde das Spiel ziemlich rauh. Trotzdem konnte Ober=
Ramſtadt durch ſchöne Durchbrüche noch 3 Tore erzielen, Schieds=
richter
=Obmann Zeunert=Langen hätte nach dem Wechſel etwas
mehr durchgreifen müſſen. Trotzdem iſt es anerkennungswert, daß
er das Spiel noch fertig leiten konnte.

Schießſpork.
Südweſtdeutſcher Sportverband für Kleinkaliberſchießen e. V.

Zu den um die ſüddeutſche KKS.=Meiſterſchaft angeſetzten
Wettkämpfen 1932 des Südweſtdeutſchen Sportverbandes für
KKS., die in einer Vorrunde, den Gauſchießen und dem Ent=
ſcheidungskampf
, dem Verbandsſchießen, ausgetragen wurden,
führte der Bezirk 1 zwölf heſſiſche und zwei ihm angeliederte
nordbadiſche Gaue ins Treffen. Dieſer Wettkampf gipfelt letzter
Endes nicht in der Höchſtleiſtung einer Gruppe, ſondern ſoll den
volks= und wehrſportlichen Grundſätzen des Verbandes entſpre=
chend
neben der Endmeiſterſchaft den Wert der Durchſchnitts=
leiſtung
aller Schützen des Verbandes bzw. des Bezirkes nach=
weiſen
. In dieſem Sinne war das Schießjahr 1932 wieder ein
gewaltiger Leiſtungserfolg auf ſchießſportlichem Gebiete und ein
hervorragender Erfolg der heſſiſchen Schützen.
Nicht weniger als 1036 Schützen und Jungſchützen
gingen aus den Gauſchießen als Gauſieger hervor und konn=
ten
mit der Verbandsehrennadel ausgezeichnet werden, während
auf Grund hervoragender Meiſterleiſtungen 156 Wettkämp
Südweſtdeutſcher Meiſter im Kleinkaliber=
ern
der Titel
ſchießen und die Verbandsplakette verliehen werden konnte.
Bemerkenswert iſt ferner, daß erſtmalig zwei rheinheſſiſche
die übrigen befinden ſich noch in der Stufe der Vor=
Gaue
ausbildung der Schützen am Wettkampf mit vielverſprechen=
den
Anfangserfolgen teilnahmen. Das Schießjahr 1933 wird die
geſamten rheinheſſiſchen Gaue in die Wettkampffront eingliedern
und ſo dem Ganzen eine erhöhte volksſportliche Bedeutung ver=
leihen
.

Der FC. Hanau 93 hat eine Einladung des franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten Herriot für ein Wettſpiel in Lyon gegen eine
Auswahlmannſchaft des Diſtriktes Rhone angenommen. Das
Spiel wird am 11. November (Tag des Waffenſtillſtandes) zum
Austrag kommen. Das am 13. November fällige Verbandsſpiel
der Hanauer gegen Friedberg wurde mit Rückſicht darauf auf einen
ſpäteren Termin verlegt.

Frankfurt. Alex Steinberger, gegen den Süddeutſchen 5
und Leichtathletik=Verband, der am Dienstag vormittag in
furt ſtattfand, wurde nach kurzer Verhandlungsdauer au
Dezember vertagt.
Aus Amerika kommt die Meldung, daß der Welw
ſchaftskampf im Halbſchwergewichtsboxen zwiſchen Adolf He
Maxie Roſenbloom für den 15. November perfekt gemacht

Geſchäftliches.

Der Anſturm im Total=Ausverkauf wegen vollſtändi
ſchäftsaufgabe bei der Firma J. Rehfeld. Ludwigsſtn

noch gerade ſo wie in den erſten Tagen; es empfiehlt ſich
möglichſt die Vormittagsſtunden zum Einkauf zu benutzen.
Poſten Waren ſind vorrätig, die zu unerhört billigen
verkauft werden. Im übrigen wird auf das heutige Inſer
wieſen.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.

10.10:
15.15:

17.00,

Mittwoch. 9. November
Schulfunk: Eine halbe Stunde auf dem Reiſebüro.
Der Singkreis eines Jungenbundes auf Fahrt und
Altdeutſche Lieder für Feier und Feſt.
Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Werke von

18.25:
18.50
19.20
19.30:

Nicolai, Mozart. Lortzing. Mitw.: W. Holtz (Baß
Prof. Dr. Vatter: Geſellſchaftsleben der primitiven

Af
21.00:
21.30:
22.20
22.45.

Prof. Schmitt: Die Wiederbelebung der deutſchen Wit
Prof. Dr. Behrmann: Neues aus aller Welt.
Freiburg: Unſer Volkslied. Oberbaden. Ausf.: Eine
gruppe.
Quellen, die die Wirtſchaft ſpeiſen: Oel.
leltere Tanzmuſik des Funkorcheſters. Leitung: G.
Die Entwicklung des deutſchen Streichquartetts.
Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
München: Nachtmuſik der Kapelle Ludwig Wörthmäl

oe

9.00.

9.30:
10.10:
15.00:

15.45:

16.00

16.30:
17.30.

18.00:
18.30
18.55
18.3.

Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 9. November
Schulfunk: Aus der Geſchichte der Berliner Stady
Neukölln.
Beſchäftigungsſtunde für Unbeſchäftigte.
Hamburg: Schulfunk: Tom Sawyer. Radio=Sketch.
Jugendſtunde: In der Wüſte auf Kamelen am
Meer.
Olga Keiſer: Erlaubtes und Unerlaubtes auf dem
mittelmarkt.
Stud.=Rat Dr. Hedicke: Vom volksorganiſchen Denke
Schulreform.
Hamburg:
Nachmittagskonzert,
Landgerichtsdirektor Dr. Lehmann: Deutſche und frem)
maſſe im deutſchen Recht.
Dr. Panoff: Oeſtliche Volksmuſik (mit Schallplatten),
Prof. Kern: Volk und Raſſe.

20.00
21.00:
21.10:

Min=Rat a. D. Falkenberg: Entſtehung und We
Bürokratie.
Leipzig: Unterhaltungsſtunde.
Tages= und Sportnachrichten.

22.20:
Anſchl.

Königsberg: Turandot, Prinzeſſin von China. Ein
komiſches Märchen nach Gozzi, von Friedrich v. Schil
Muſik von Carl Maria v. Weber.

Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Wien: Abendkonzert. Orcheſter Ludwig Payr.

1
Welkerbericht.
Ueber Norddeutſchland hat ſich eine flache Störung e
ſo daß die kontinentale Luftzufuhr bei uns nicht durchgref
Auswirkung kommt. Der hohe Druck wird abgebaut, de
Island iſt ein neues kräftiges Tiefdruckgebiet erſchienen un

ſehr warme Luft mit ſich. Sie wird ſich auch bis über 1
land ausbreiten und ſpäter wieder milderes und. regt

Wetter herbeiführen.
Ausſichten für Mittwoch, den 9. November: Neblig und
mit einzelnen Niederſchlägen, im ganzen milder.
Ausſichten für Donnerstag, den 10. November: Verhältn
mildes und teils regneriſches Wetter.

Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Pollilk und Wirtſchafft: Rudolf:
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Ausland und Heſſiſche Nachrichten:
t: Karl 2
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Die heutige Nummer hat 12 Geiten

18) Vaugham ſtand wie hingeweht am Apparat, die Hörmuſchel
am Ohr, lauſchte ſchweigend. Keine zwanzig Sekunden waren
vergangen ſeit dem letzten Wort, das Phil hörte trotzdem
ſchien die plötzliche Gefahr eine drohende Welle bis ans andere
Ende des Drahtes geſandt zu haben. Vaugham verbarg müh=
ſam
ſeine ärgerliche Enttäuſchung. Hier iſt Zimmer 218,
ſagte er widerwillig und hing ein, um ſofort wieder die Zen=
trale
anzurufen. Ich hatte doch gewünſcht, daß hier, Zim=
mer
218, nicht angeläutet wird, verſuchen Sie doch feſtzuſtellen,
von wo aus der Anruf erfolgte!"
Phil lauſchte ſchwer atmend. Wieſo ſollte die Zentrale den
Anrufenden feſtſtellen können? Die Antwort des Telephon=
fräuleins
mußte natürlich unverſtändlich bleiben, und aus
Vaughams Geſicht ging nichts hervor, es war wieder ſo undurch=
dringlich
wie ſtets. Danke, ſagte er kurz, bitte, laſſen Sie
den Apparat hier ſofort entfernen, das darf nicht noch einmal
vorkommen, Herr Haas könnte die ſchwerſten Folgen davon
haben!
Er hing ein, hob ſeinen Hut auf, der bei dem ſchnellen Ein=
tritt
zu Boden gefallen war. Loslaſſen, ſagte er zu Haas, dem
es ſcheinbar Vergnügen machte, den Revolver an Phils Schläfe
feſtzuhalten. Er riß Phil mit einer Kraft empor, die niemand
in ihm vermuten konnte. Hüten Sie ſich drohte er leiſe und
tonlos, kein doppeltes Spiel, ich warne Sie!
Ehe Phil ein Wort entgegnen konnte, war er aus dem
Zimmer.
Haas blickte ſeinen Sohn gehäſſig an. Würde dir ſchlecht
bekommen Bürſchchen, kann ich dir ſagen, du haſt keine Ahnung,
wie ſchlecht!
Er verſperrte die Türen zum Korridor, nahm die Schlüſſel
an ſich und verließ das Zimmer, um den ganzen Abend nicht
mehr zum Vorſchein zu kommen.

Madame Hautgout.
Ino Beß entſtieg dem teichgroßen Oval ihres Badebeckens
das die tiefblauen Kacheln der Wände ſchimmernd wieder=
ſpiegelte
, und auf ihrer roſigen geſunden Haut glitzerten die
Waſſertropfen wie durchſichtige Perlen. Mit einer graziöſen
und theatraliſchen Bewegung ſchmiegte ſie ſich in den zarten
Flauſch des Bademantels, den die Zofe Luzie bereit hielt, ließ
ſich von ihr frottieren und begann dann die rhythmiſchen
Uebungen mit der eleganten und ſchönen Sicherheit, die ihr
ganzes Weſen ausſtrömte.

Nach einiger Zeit trat Juliette Lequis aus dem Schlaf=
zimmer
herein, wo ihr das Warten zu lange dauerte. Unter
gerunzelten Brauen ſah ſie zu, wie Ino gerade nur mit den
Armen die in die Wand eingebaute ſchwediſche Leiter empor=
kletterte
, oben die Füße einhakte und kopfunten hängen blieb,
um den Oberkörper mehrere Male aus der Schwebe auf=
zurichten
und ſinken zu laſſen. Genau kontrollierte Ino die
langſame Exaktheit der Uebung, ſie zeigte keine Spur von An=
ſtrengung
, und es ſah aus wie eine Spielerei. Stärkt die
Nerven, iſt gut gegen Gicht und Rheumatismus, rief ſie ſpöt=
tiſch
und ſprang federnd von der Leiter herunter. Sie maſſierre
mit leiſe klatſchenden Strichen die um eine Idee zu langen
Oberſchenkel, verhindert beſtimmt überflüſſigen Faltenwurf,
meine Dame, fügte ſie etwas boshaft hinzu.
Die Augen der Lequis umfaßten, ohne zu wollen, in dem
großen Wandſpiegel gegenüber die eigene Figur, und ſie mußte
ſich geſtehen, daß ſie unbekleidet ſich nicht mit dieſer beneidens=
werten
Unbekümmertheit den prüfenden Blicken guter Freun=
dinnen
preisgeben durfte. Daß du das nie leid wirſt,
murmelte ſie.
Ino Beß, auf dem großen gelben Gummiteppich liegend
ſchüttelte den Kopf. Ich will noch recht lange jung bleiben,
meine Taube, und das gehört dazu. Sie blieb mit dem Rücken
am Boden, wirbelte mit den Füßen einen Cancan in der Luft
und erhob ſich geſchmeidig, ohne Hilfe von Knien und Händen.
Zwanzigmal hintereinander jeden Morgen das müßteſt du
tun, Molli, ſie beſtäubte den ganzen Körper mit der herb=
duftenden
Eſſenz aus einem rieſigen Yeardleyflakon, die an das
köſtliche Aroma reifer Früchte erinnerte, einſtweilen iſt voll=
ſchlank
noch nicht modern!
Leichtfüßig eilte ſie ins Nebenzimmer, und Juliette hörte ſie
mit Luzie die Kleiderfrage beſprechen, in ihrer natürlichen
ſpöttiſchen Art, wie mit einer Freundin. Dieſe Art war es
hauptſächlich, die Ino Beß Sympathien erwarb, überall, ſelbſt
da, wo man an ſich geneigt war, über ihren fatalen Spitz=
namen
hinwegzuſehen. Die geſchiedene Frau eines längſt ver=
ſchollenen
Automobilfabrikanten, nicht gerade ſchön, dazu war
das Geſicht zu eckig und die Stirne zu hoch, nicht gerade jung,
die aus unbeſtimmten Mitteln ein luxuriöſes Leben und ganz
in der Stille den ſeltſamen Beinamen Madame Hautgout
führte wirklich, ſie mußte über ungewöhnliche Talente ver=
fügen
, um ſich jahrelang mit der gleichen Beliebtheit in der
großen, wenn auch nicht gerade exkluſivſten Geſellſchaft be=
haupten
zu können.

Juliette Lequis wußte ebenſowenig wie alle ande
ſie aus Inos Gegenwart machen ſollte, obwohl ſie mehr
andern, doch nicht umfaſſend, über die Vergangenheit de
den Frau unterrichtet war, Kenntniſſe, die weiterzuleiten
natürlich hütete. Sie ſowohl wie Ino Beß hatten
gewöhnt, von der Vergangenheit zu ſprechen, ſelbſt beim
ſein! Eigentlich waren ſie nie Freundinnen geweſen, in
teil, der raſende Ehrgeiz der Lequis hatte früher Inos
Erfolge nie verzeihen können, ſo daß Ino ſchon damall
mit Unrecht von ihrer beſtgehaßten Freundin ſprach.
ſie ſich wieder getroffen hatten, beinahe ein Dutzend Jah
ihrer gemeinſamen Tätigkeit im Züricher Büro für
nationalen Nachrichtenaustauſch, der berüchtigtſten Sy4
zentrale von ganz Europa, konnte ihr loſer Verkehr au / A
freundſchaftlich genannt werden, obwohl man ſie häuf,
einander ſah. Vielleicht war es nur das Wiſſen un
Abenteuerlichkeit, deren Duft andere nur ahnten, das ihn
größte Hemmungsloſigkeit voreinander geſtattete, viellern
es gerade der innere Gegenſatz, vielleicht auch lediglt
äußere, der ſie locker verband und oberflächlich als Freun
erſcheinen ließ. Ino Beß war ſchlank und ſpröde wie ſchn
Sportgirls, die ſie an Jahren zwar ſtark überrundet hat
an Elaſtizität hinter ihnen zurückzubleiben, was ſich in
ſtraffen Körper und den ſchönen Beinen deutlich auspräſn
Farbe ihres Haares, das ſie in einer einzigen Welle bis
zum Halsanſatz trug, gemahnte an das verſchleierte
reifer Weizenfelder, ihre Naſe verriet Keckheit und
männlich geſchnittene Mund, deſſen feſte, weiße, etwas zu
Zähne ſie gerne zeigte, Energie und Spottluſt. Juliette ?
die vor einiger Zeit aus ihrer Heimatſtadt Paris gekoman
und eine kleine Luxuswohnung im Weſten innehatte, ſtel‟
Typus der Romanin dar, dunkel, weich, verführeriſch,
noch von intereſſanter, etwas katzenhafter Schönheit, obp
leider ſchon ein wenig aus dem Leim geraten war 1u,
regelmäßigen Züge in unkontrollierten Momenten die 2
verrieten, ſich baldigſt zu ſchärfen. Uebrigens hatte ſie
das Haar tizianrot getragen, war aber, als der Teint nich=
mitkam
, vor kurzem zu ihrem natürlichen Schwarz zurüde
Sie galt als die geſchiedene Frau eines Bankiers, ſoll,
Zeitlang auch beim Film geweſen ſein, aber trotz ihre
lich pariſeriſchen Eleganz waren ihr die meiſten Türn
ſchloſſen, die Ino Beß täglich offen ſtanden. In jeder
erinnerte ſie mehr an Boudoir als an Stadion.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 9. November

uch dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung
eitsloſenverſicherung vom 16. bis einſchließlich 31. Okto=
ergeben
die Meldungen der Arbeitsämter für Ende Ok=
büro
,
7932 eine Geſamtzahl von rund 5 109 000 Arbeitsloſen. Da=
die
Steigerung der Arbeitsloſigkeit, die der Bericht über
M
Hälfte dieſes Monats aufwies, faſt völlig ausgleichend.
Don
ſider Ende September mit einer Arbeitsloſenzahl von
ergibt ſich nur eine ganz geringfügige Zunahme.

mitist

ſch itsmarktpolitiſche Bedeutung der Zahlen wird, wie es in
ſericht weiter heißt, durch die Gegenüberſtellung der Ent=
g
in den Saiſonaußenberufen und derjenigen in den übri=
ſrufsgruppen
etwas aufgehellt. Während nämlich in den
Lußenberufen die Zahl der Arbeitsloſen in der zweiten
Lurthnil o ktober weiter, und zwar um rund 25 000, zugenommen hat,
in den überwiegend von der Konjunktur abhängigen Be=
upen
um rund 66 000 gefallen. In der Vergleichszeit des
ſres dagegen ſtieg die Arbeitsloſigkeit in allen Berufs=
Staſtſbe, da ſich mit einer weſentlich ſtärkeren ſaiſonmäßigen Ver=
btrung
noch ein konjunkturelles Abſinken verband.
Freiwilligen Arbeitsdienſt waren Ende Oktober etwa
junge Menſchen beſchäftigt, alſo noch um etwa 40 000 mehr
September. Ihre Zahl iſt in der angegebenen Geſamt=
Arbeitsloſen enthalten. Die Zahl der Notſtandsarbeiter
Ne
ſchätzungsweiſe 90 000 Ende Oktober den Stand vom Vor=
noch
etwas überſchritten.

1is

Daf

Die Arbeitsmarktlage im Reich.
Po0 Arbeitsloſe. Eine wefenlliche Beſſerung des Beſchäfkigungsgrades im Vergleich zum Vorjahr
der allgemeinen innerpolitiſchen Spannung nach der Wahl regte
auch die feſte Haltung Wallſtreets an, ebenſo die Aufwärtsbewe=
Anziehende Konjunkkur.
gung der deutſchen Werte an verſchiedenen Auslandsbörſen. Fer=

Borjahr war die Zahl der Arbeitsloſen zwiſchen den
n Ar ſſoen Stichtagen von Ende September und Ende Oktober
im ganzen um rund 269 000 geſtiegen.

Der Stand der Kriſenfürſorge.

mehlt der Arbeitloſenverſicherung wurden am 31. Oktober rund
latte. in der Kriſenfürſorge rund 1 139 000 Arbeitsloſe betreut.
enüber dem letzten Stichtag hat ſich nur die Zahl der
ſienunterſtützten verändert. Sie iſt um rund 36000
zurückgegangen.
offentlichen Fürſorge wurden rund 2 141 000 Wohlfahrts=
sloſe
unterſtützt, die von den Arbeitsämtern als ſolche bis
na. En lichtag anerkannt waren, d. h. rund 94 000 mehr als bei der
v. Schib Ende September durchgeführten Zählung. Vier Landes=
ämter
hatten entgegen der allgemeinen Tendenz in der
Oktoberhälfte ein Anwachſen der Arbeitsloſigkeit haupt=
in
folge des Rückganges der Beſchäftigung in der Landwirt=
verzeichnen
, und zwar Oſtpreußen, Brandenburg, Pom=
und im geringeren Maße Heſſen. Die Beſſerung des Beſchäf=
grades
, die in den anderen Bezirken bemerkbar war, war
urs beachtlich in Mitteldeutſchland, Sachſen, Rheinland und
ſen. (Vergleiche auch Politik.)
örung

ant Abeismarklage in Heſen und Hefſen Rafau.
5über 9Aher die Arbeitsmarktlage in Heſſen und Heſſen=Naſſau be=
rs
Landesarbeitsamt Heſſen: Die Zahl der bei den Ar=
ern
gemeldeten Arbeitſuchenden hat in der zweiten Ok=
üilite
weiterhin, und zwar um 1300, zugenommen. Die Zu=
war
alſo geringer als in der erſten Oktoberhälfte, in der
3500 betrug. Die Geſamtzahl der Arbeitſuchenden hat
Verhältn
Bezirk des Landesarbeitsamts Heſſen einen Stand von
3 000 erreicht. Die erneute Belaſtung des Arbeitsmarktes
ſchſt rein ſaiſonmäßig bedingt; ſie wäre ſtärker geweſen,
icht auf der anderen Seite durch eine Entlaſtung, beſonders
zaulteie, 1 lu fnahme der Verbrauchsgüter=Induſtrien, ein gewiſſer
Kaff 20
ſtattgefunden hätte. In der Berufsgruppe Landwirt=

de (forſtwirtſchaft und Gärtnerei war eine Zunahme der Ar=
enden
um 389, in der Berufsgruppe Baugewerbe um 1237
der Gruppe Lohnarbeit wechſelnder Art um rund 800 zu
nen. Im Gaſtwirtsgewerbe und ebenſo im Holzgewerbe
H1 übermn
)ereits in den letzten Berichtszeiten eingeſetzte rückläufige
ung, jedoch in abgeſchwächtem Tempo, angehalten. Die
ten Lmefähigkeit der Lederinduſtrie iſt ſaiſonmäßig bedingt.
im efähig waren beſonders auch noch das Spinnſtoffgewerbe
um Teil die Tabakinduſtrie. Dieſe Beſſerung der Arbeits=
ge
in den vorgenannten Berufsgruppen wird auf die Aus=
gem
der letzten Notverordnung und die Maßnahmen der
4
erierung zurückzuführen ſein. Nach den Berichten des
sfür den Bezirk Südweſtdeutſchland ſind im Bezirk des
4ſba beitsamts Heſſen bis Ende Oktober rund 4700 Arbeiter
geſtellte auf Grund der Notverordnung vom 4. September
ngeſtellt worden, darunter rund 700 von der Metallindu=
1000 vom Spinnſtoffgewerbe und über 1500 vom Ver=
werbe
und über 400 von der Lederinduſtrie. Drei Arbeits=
gätzen
die auf Grund der vorgenannten Verordnung und
as Arbeitsbeſchaffungsprogramm bis Ende Oktober in Ar=
fanmenen
Perſonen auf rund 5500 In der Arbeitsloſen=
trung
wurden am 31. Oktober 30 551, in der Kriſenfürſorge
nuptunterſtützungsempfänger gezählt, was gegenüber dem
Stichtag eine Abnahme von insgeſamt 2192 Hauptunter=
zempfängern
in beiden Unterſtützungseinrichtungen zuſam=
kleutet
. Die Zahl der anerkannten Wohlfalrtserwerbs=
rug
nach der vorläufigen Meldung der Arbeitsämter rund
die Zunahme gegenüber dem vorhergehenden Stichtag
kutember rund 121 000) alſo rund 4000. Von 313 000 Ar=
ſenden
am 31. Oktober 1932 erhielten 9,8 Prozent Arbeits=
.8 Prozent Kriſen= und 39.9 Prozent Wohlfahrtsunter=
Die Zahl der im Freiwilligen Arbeitsdienſt beſchäftig=
beitſuchenden
betrug Ende Oktober ſchätzungsweiſe 28 300
5. 800 am 30. September 1932.

mer und Frankfurker Effekkenbörſe.

ier dem Eindruck der nach der Wahl eingetretenen politi=
beruhigung
und der weiter einlaufenden günſtigen Nach=
Is der Induſtrie blieb die Stimmung auch an der geſtrigen
Ter Börſe durchaus freundlich. Die Tatſache, daß die
erv Yorker Börſe vor der Präſidentenwahl geſtern feſt ver=
4 und daß an der Wahl Rooſevelts kaum noch zu zweifeln
De günſtig aufgenommen, da man in dieſem Zuſammenhang
rärkten Anſtrengungen zur Behebung der internationalen
ſtskriſe rechnet. Auch in der Frage der Kontingente iſt
Wwas zuverſichtlicher geſtimmt. Bei ziemlich kleinem Ge=
Zaben ſich Beſſerungen bis zu 1½ Prözent, in Sonder=
Skeigerungen bis zu 23 Prozent, was jedoch meiſtens auf
olknappheit zurückzuführen war. So gingen Rhein. Braun=
uf
eine Nachfrage von 9 Mille, Salzdetfurth auf eine
Otavi
er von 3 Mille um 5 bzw. 4½ Prozent herauf.
waren auf die anziehenden Kupferpreiſe um 1½ RM. er=
Montane gewannen auf Gerüchte von neuen Ruſſenauf=
in
bei lebhafterem Geſchäft bis zu 1½ Prozent. Auch der
n veröffentlichte Stahlwerksverbandsbericht für Oktober
Derhältnismäßig günſtig, wirkte ſich aber erſt geſtern ſtär=
2a man am Vortage mit der Beurteilung des Wahlergeb=
Sſchäftigt war. Im Verlaufe konnten ſich weitere kleine
gen durchſetzen. Ausgeſprochen hauſſierend lag der Ren=
ii
: Gerüchte von einer Ablöſung der Alt= und Neubeſitz=
durch
eine neue Reichsanleihe ſowie über den Plan einer
en Ausloſung der Altbeſitzanleihe in jedem Jahre wurden
kritten, regten aber die Kauftätigkeit ſehr ſtark an. Alt=
ewannen
beinahe 1 Prozent, und auch Neubeſitz lag höher.
*
Leich aus dem Publikum keine nennenswerten Aufträge
IItgung ſtanden, ſetzten ſich die Kursbeſſerungen an der
Dur Frankfurter Börſe auf der ganzen Linie fort. Neben

ner machte man ſich, nachdem die Wahl Rooſevelts geſichert
ſein ſcheint, Hoffnungen auf eine Konſolidierung der zwiſchen
Amerika und Europa beſtehenden wirtſchaftspolitiſchen Beziehun=
gen
. Bei verhältnismäßig kleinen Umſätzen ſtellten ſich gegen
die vorgeſtrige Abendbörſe Erhöhungen von 11½ Prozent ein.
Stark befeſtigt, aber ohne nennenswerten Umſatz, waren Kali
Salzdetfurth mit plus 5½ Prozent. Sehr feſt lagen auch Elektro=
werte
, die faſt durchweg von 1134 Prozent anzogen. Am
Chemiemarkt blieben J. G. Farben zunächſt nur knapp gehalten,
während Deutſche Erdöl. Rütgerswerke, Goldſchmidt und Metall=
geſellſchaft
von 1
Prozent befeſtigt waren. Am Montan=
markt
eröffneten Gelſenkirchen. Rheinſtahl und Mannesmann bis
zu 1½ Prozent feſter, aber auch die übrigen Werte dieſes Mark=
tes
verzeichneten Erhöhungen von
Prozent. Feſt lagen
ferner Reichsbahn (plus 1½ Prozent), Aku (plus 1½ Prozent)
und A.G. für Verkehrsweſen mit plus 2 Prozent. Nordd Lloyd,
Conti Gummi. Junghans. Aſchaffenburger Zellſtoff und Deutſch=
Atlanten=Telegraph gewannen bis zu 1 Prozent. Holzmann ſetz=
ten
unverändert ein.
An den Aktienmärkten war ſpäter nur noch wenig Geſchäft.
die Kurſe blieben meiſt behauptet, teilweiſe bröckelten, ſie auch
etwas ab. So J. G. Farben, die nach vorübergehender Erholung
Prozent nachgaben. Gegen Schluß der Börſe ſetzte ſich bei leb=
haften
Umſätzen innerhalb der Kuliſſe plötzlich eine ſtarke Auf=
wärtsbewegung
durch. Unter Führung von J. G. Farben und
Elektroaktien, die 2 bzw. bis zu 3 Prozent höher ſchloſſen, waren
auch die übrigen Marktgebiete meiſt bis zu 1 Prozent über den
Anfangsſtand erhöht.
Das Intereſſe am Rentenmarkt hat ſich vornehmlich den
Reichstiteln zugewandt. Altbeſitz. Neubeſitz. Schutzgebiete und
Reichsſchuldbuchforderungen lagen weiter ſehr feſt bei lebhafte
Umſätzen. Am feſtverzinslichen Markt ſtanden Kommunal= Obli=
gationen
im Mittelpunkt des Intereſſes, doch lagen auch Gold=
pfandbriefe
teilweiſe 23 Prozent und Liquidationspfandbriefe
¼
Prozent feſter. Stadt=Anleihen und Induſtrie= Obligatio=
nen
ſchloſſen ſich der allgemeinen Aufwärtsbewegung entſprechend
an. Steuergutſcheine hatten nur kleines Geſchäft bei kaum ver=
änderten
Kurſen. Ausländer ſehr ſtill.
Tagesgeld war zum Satz von unverändert 3½ Prozent ſtark
angeboten
Im Anſchluß an den feſten Schluß der Mittagsbörſe war die
Abendbörſe weiter ausgeſprochen feſt. Das Geſchäft war lebhaft,
beſonders am Montanmarkt infolge ſtärkerer Käufe des Frankfur=
ter
Platzes. JG. Farbeninduſtrie eröffneten 3 Prozent höher.
Von Montanwerten Mannesmann 1½, Phönix und Rheinſtahl je
2, Stahlverein ½ Prozent feſter. Auch Elektrowerte teilweiſe /
bis 1 Prozent feſter. Am Zellſtoffmarkt waren Aſchaffenburger
½. Waldhof ½ Prozent befeſtigt. Aku zogen um 1 Prozent an.
Von Frankfurter Werten Hafenmühle 1 Prozent höher. Am
Rentenmarkt eröffneten von deutſchen Renten Altbeſitz bei 55½,
Neubeſitz bei 7 und ſpäte Schuldbücher bei 71½ gut behauptet. In
Pfandbriefen war noch verſchiedentlich etwas Materialmangel.
Prozent höher. Auch Stadt=
Die Kurſe lagen hier meiſt ½=
anleihen
weiter befeſtigt Frankfurter Schätze plus 1 Prozent.
Im Verlaufe der Börſe blieben die höchſten Kurſe nicht ganz be=
hauptet
.

Mekallnokierungen.

Die Berliner Metalltermine vom 8. November ſtellten ſich für
Kupfer: November 43,50 (44.50) Dezember 44 (44.25), Jan.
44.50 (44.75), Februar 45 (45.25), März 45.50 (45.75), April 46
(46.25), Mai 46.50 (46.75), Juni 47 (47.25) Juli 47.2
(47.75),
Auguſt 47.75 (48.25). September 48 (48.50), Oktober 48.50 (48.75),
Für Blei: November 15.50 (16.50) Dezember
Tendenz feſt,
15.50 (17), Januar 16 (17), Februar 16 (17.25), März 16.25
(17.50). April 16.50 (17.75), Mai 16.75 (18), Juni 17 (18.25),
(18.75),
Juli 17.25 (18.50), Auguſt 17.50 (19), September 17.
November
iſtlos. 7
Oktober 18 (19). Tendenz:
ir Zi.
4250
). Januar 21.75
Februar
21.75), Dezember 21.50 (2
21 (2
5 (23). April und Mai 22.50 (23), Juni
2.50) März 2
(24.25) September
22.75 (23.50), Juli 23 (23.75), Auguſt 22
75 (24.50). Tendenz: feſter.
Oktober
Die
23.50 (24.25),
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Verſammlung der Inhaber der Frankfurker
Schakanweiſungen.
Die Stadt Frankfurt a. M. hatte eine Verſammlung der In=
haber
ihrer Schatzanweiſungen von 1929 einberufen, deren Fällig=
keit
proviſoriſch vom 1. Oktober auf den 1. Januar 1933 ver=
ſchoben
worden iſt, um in der Zwiſchenzeit der Stadt und ihren
Gläubigern Gelegenheit zur einer Auseinanderſetzung über eine
Neuregelung zu geben. Nach den Ausführungen des Stadtkäm=
merers
Dr. Lehmann ſind die rund 27,78 Mill. RM., die aus der
30=Millionen=Anleihe bar erlöſt wurden, für Bauten verſchiede=
ner
Art, auch für den Schlacht= und Viehhof, verwendet worden,
alſo durchweg für Daueranlagen. Die Rückzahlung der Anleihe
ſollte durch die Aufnahme neuer Kredite erfolgen, die aber in=
folge
der veränderten Lage nicht zu erhalten waren. Gegen=
wärtig
iſt eine Treuhandgeſellſchaft mit der Aufſtellung einer
Vermögensüberſicht der Stadt beſchäftigt. Nach dem Stande vom
April 1932 ſtanden einem Vermögen von 764 Mill. RM. etwa
303 Mill. RM. Schulden gegenüber. Von dieſen ſind etwa 140
Millionen Reichsmark langfriſtige und zirka 160 Mill. RM. kurz=
friſtige
Schulden. Sämtliche kurzfriſtigen Gläubiger haben das
Recht gleicher Behandlung, die Schatzanweiſungsinhaber können
alſo nicht ohne weiteres vorweg befriedigt werden. Die Stadt
ſei aus eigenen Mitteln nicht in der Lage die Schatzanweiſun=
gen
zurückzuzahlen oder auch nur einen Teilbetrag zur Ver=
fügung
zu ſtellen.
Nach dem Bericht des Kämmerers ſprachen ſich die Führer
der Intereſſentenverbände zunächſt dahin aus, daß nicht, wie
vorgeſehen, ein einziger Gläubigervertreter, ſondern ein mehr=
gliedriger
Ausſchuß gewählt werde, zumal der vorgeſchlagene
Min=Dir. Bail den Großbanken naheſtehe. Ferner müſſe eine
Abſchlagszahlung auf jeden Fall geleiſtet werden, und zwar bis
Ende 1932. Wie weit eine Stundung für den Reſt zu gewähren
ſei es kann ſich nach den geſetzlichen Vorſchriften nur um eine
Stundung, nicht aber um eine Herabſetzung des zurückzuzahlen=
den
Betrages handeln , müſſe der Prüfung durch den Ausſchuß
überlaſſen bleiben. Demgegenüber wurde ein Antrag der bei
den Banken und Sparkaſſen vereinigten Schatzanweiſungsinhaber,
als alleinigen Gläubigervertreter Min.=Dir. Bail zu wählen und
ihm einen fünfgliedrigen Beirat mit beratender Stimme beizu=
geben
, mit 14,20 Mill., RM. bei 18.,36 Mill. RM. vertretenen
Schatzanweiſungen angenommen. Dieſes Gremium wird ſich nun
mit der Prüfung der Finanzlage der Stadt und mit den Mög=
lichkeiten
der Neuregelung zu befaſſen haben und wird in einer
neuen Verſammlung dementſprechende Vorſchläge unterbreiten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit Wir=
kung
vom 8. November 1932 ihre Preiſe um etwa 1½ Prozent
erhöht.
Mit dem 1. November iſt eine weitere Einſchränkung der Devi=
ſenzuteilung
in Oeſterreich erfolgt, die einer völligen Sperre der
Zuteilungen nahekommt. Nur in ganz beſonderen Fällen werden
noch Zuteilungen gemacht.
Die gegenwärtigen Eingänge an De=
viſen
bzw. der verfügbare Beſtand werden für beſondere Zwecke
des Staates verwendet.
In Frankfurt a. M. finden 1933 an folgenden Terminen
Häuteauktionen ſtatt: 24. Januar, 22. Februar 21. März, 25. April,
23. Mai, 20. Juni, 18. Juli, 15. Auguſt, 18. September, 25. Okto=
ber
, 21. November, 19. Dezember.
Nach langer und zum Teil heftiger Debatte iſt der bereits ge=
meldete
Vergleichsvorſchlag im Verfahren des Komplexes Prof.
Junkers in ſpäter Abendſtunde angenommen worden. Die Wünſche
der Oppoſition, die vor allem auf Sicherung der beſtrittenen For=
derungen
hinausliefen, wurden in weitgehendem Maße berück=
ſichtigt
.
Bei einer unveränderten offiziellen Elektrolytkupfer=Notiz
von 6½ Dollarcents per lb cif Hamburg iſt der Spezialpreis
geſtern und heute geſtrichen, nachdem vorgeſtern noch ein ſolcher
von 5½ Dollarcents per lb genannt wurde.
Die Internationale Warenclearing G. m. b. H., Bremen, die
bereits ſeit mehreren Monaten in beträchtlicher Menge Tauſch=
geſchäfte
durch Henry Rothſchild, Frankfurt a. M., vermittelt, hat
ich nunmehr entſchloſſen, unter dem Namen Internationale
Warenclearing G. m. b. H. für Heſſen=Naſſau, Freiſtaat Heſſen
und Nordbaden den Verkehr mit den genannten Bezirken weiter
auszudehnen. Die Leitung der Vertrauensſtelle liegt nach wie
vor in den Händen von Henry Rothſchild.

Deutſche Bank und Disconto=Geſellichaft

Berliner Kursbericht
vom 8. November 1932

Oeviſenmarkt
vom 8. November 1932

Me
Deutſche Bank u.
Dsconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Mororenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Contt=Gummi.
Deutſche Cont. Gasl

aifce
75.
61.75
17.
18.
33.25
60.87:
61.25
20.75
30.
94.5c
91.

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63. Ke
Rütgerswerke ae ingtor Mie ſGe 9.
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.oe hweiz Bährung
00 Franker Rrd
181.07 Brie‟ . 9. Fe 95.875 Salzoetfurth Kalt 163. hilli 52.05 Spa 10 Beſetas 34.5. 51. Gelf. Be Leonh. Tiet 44.75 100 Tfh. 12.48 R ben
2. 32.1 Geſtfelektrüntern.
Harpener Bergbaul
boeſch Eiſen u.
göln=Neueſen 73.
76.625 Verein. Stahlwerte 245 dapell
fia Javan
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n." 2ie 0.2. 9 37. Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch. 5o
105.
39.75 ollan
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De 100 Sseubosl 12. 646
12.74 Phil. Holzmann Baſalt Lin 17.
Berl. Karlsr. nd 49. openhe agen 189 10 Drag 55.25 olm Kafo. Kali Aſchersleben 102. Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte 10.75 Lon 12. gypt. 4 * Rlöcknerwerke
Lannesm. Nöh= 22.25 tenos-Atres
ſew York ſeio 20o mada
rugue
g9 teang
Goldp 676 aſch.=Bau=Untn. . Lindes Eismaſch. 63.50 jen 62 58,84 Fland M sa.9 ss. berſchie 45.375 Vogel Telegr. Draht 23. IFtalien 215 21.60 Te
allinn (Eſtl.) dr
3. 0.59 10.31 Loope
Srenſtein 34.875 Wanderer=Verke 24.75 Baris 100 France 1.52 16.58 Rigo 1i9 79.721 79.39

Durmſtäster und Kariokardant Durmktast, onidte di Presoher Bunr

Frankfurter Kursbericht vom 8. November 1932.

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1.4.
1.4.5
1.4 37...
1.4.381.
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2%Intern.,
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Bayern.
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ß. St.
Sachſen, v.23
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Dlſche Anl. Auslo=
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.
Ltſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schußge=
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.
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armſtadt . . . .
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Schätze
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2 Mannheim v.2
München. v. 2
6% Wiesbaden v. 28
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Shp.=Bk.=Liquid.
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