Darmstädter Tagblatt 1932


01. November 1932

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Eingelnmmmer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 304
Dienstag, den 1. November 1932.
195. Jahrgang

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Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung jäll jeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und Darm=
ſtädter
und Natſonalbank.

Oas Kabinett der Reichskommiſſare

Papen denkk nicht mehr an Aufhebung der Reichs verwalkung in Preußen. Ernennung der neuen
Reichskommiſſare. Der Bruch mit der allen Preußen=Regierung vollſtändig.

Einberufung des Reichsraks zum 11. November.

Doppelregierung in Preußen.

Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die am Samstag noch in letzter Stunde hinausgezögerten
eſonalveränderungen in Preußen ſind jetzt erfolgt. Der Reichs=
miler
hat aus Reichskommiſſaren ein neues preußiſches Kabinett
n ſich gebildet, das, wie ja ſchon bekannt war, einen früheren
aatsſekretär an der Spitze des Finanzminiſteriums ſieht, und
/war den Staatsſekretär Popitz, während Profeſſor Kaehler das
AMhtusminiſterium übernimmt und der Reichsernährungsminiſter
ferherr v. Braun das Landwirtſchaftsminiſterium im Nebenamt
ſtwaltet. Da gleichzeitig der kommiſſariſche Innenminiſter Dr.
eicht und Dr. Popitz zu Reichsminiſtern ohne Portefeuille er=
iumt
worden ſind, gehören mit dem Reichskanzler zugleich vier
Uſeaßiſche Miniſter dem Reichskabinett an.
Die Einheitlichkeit in der politiſchen Willensbildung iſt da=
ft
ſichergeſtellt. Im übrigen hat ſich aber Herr von Papen das
ſabinett der Reichskommiſſare doch etwas anders
ſweſtellt. Vor allem dürfte es für ihn eine Enttäuſchung ſein,
ſ6 es ihm nicht gelungen iſt, für das Juſtizminiſterium einen
mmiſſariſchen Miniſter zu finden. Nach dem Kammergerichts=
NSIT. 4Iicidenten hat nun auch der Kaſſeler Oberlandesgerichtspräſident
ſzelehnt. So mußte denn der Staatsſekretär Dr. Hoelſcher als
itenbüßer bleiben.
Vedienan
Geſcheiterker Ausgleich.
XXR4 Mit dieſen Ernennungen dürften wohl die Verſuche des
sgleichs zwiſchen dem alten Preußenkabinett
taun und dem Reichskahinett Papen als endgültig
deſ cheitert betrachtet werden. Jedenfalls hat Herr Braun zu
urgg ſinnen gegeben, daß er ſchon den Umbau innerhalb der Mini=
rnschrift
, eiken als einen Eingriff in die ihm vorbehaltenen Hoheitsrechte
gschrittenetrachten müſſe. Er wird ſich alſo mit der Ernennung der neuen
(512/ſeinchskommiſſare noch weniger abfinden, weil ja daraus hervor=
ovemder
, ehE, daß Papen an eine Aufhebung der Reichsverwaltung in
ſovenbel, ſx ußen nicht mehr denkt.
Euma

6a 1un gUh.
gept.lehel

Einberufung des Reichstals.

Inzwiſchen hat Reichsinnenminiſter von Gayl den Reichsrat
KAuaun 10. November einberufen. Die Tagesordnung iſt zwar ſehr
ger=Blud: mFangreich, enthält aber keinerlei politiſche Dinge. Der preußi=
jglich
v00 Miniſterpräſident hat aber gegen den Termin ſofort Einſpruch
str. 2,P kloben. Es hat dann in den ſpäten Nachmittagsſtunden des Mon=
4 eine Beſprechung zwiſchen Brecht und dem Reichsinnenmini=
Sei ſtattgefunden, die ſchließlich, mit einem Kompromiß endigte.
ſer von Gayl hat ſich damit einverſtanden erklärt, daß der Ver=
aſlungs
= und der Geſchäftsordnungsausſchuß des Reichsrats ſchon
M 3. November zu einer vertraulichen Beratung zuſammentreten.
Durnit iſt eine Einberufung des Reichsratsplenums vor den Wah=
en
verhindert worden. In dieſer Sitzung wird man ſich dann über
ziſ tliche Fragen, die ſich im Zuſammenhang mit dem Leipziger
2ineil und der neuen Verwaltungsreform in Preußen ergeben
ſoen, ausgiebig unterhalten können.

Schuß

Papen klärt Süddeukſchland auf.

zleidl Gleichzeitig hat dann auch eine Unterhaltung zwiſchen Brecht
70 Bracht ſtattgefunden, die aber im weſentlichen den Arbeiten
AM. Büro zu Büro galten. Da die Gefahr beſtand, daß von Preu=
her der Verſuch gemacht werden dürfte, mit den Bayern ein

9 NuA Avereinkommen dergeſtalt zu erzielen, daß Bayern ſeine Reichs=
nſen
beidellAsſtimme Preußen zur Verfügung ſtellte, damit das erforderliche
Menhach A ttel der Reichsratsſtimmen für die ſofortige Einberufung vor=
8 L0den iſt, hat Herr von Papen ein längeres Telephongeſpräch
M München geführt. Er hat gleichzeitig Herrn von Lersner,
ren Vertrauensmann, nach Stuttgart geſchickt, wo er mit den
miſterpräſidenten von Bayern, Württemberg und Baden Rück=
Sache genommen hat, um ſie über die Bedeutung der Verwal=
9sreform in Preußen aufzuklären. Inzwiſchen iſt aber das
ſe npromiß erzielt worden, ſo daß

die Gefahr einer vorzeiligen Reichsrals=
einberufung
beſeitigt
n 3 iein ſcheint. Dabei iſt das Lächerliche der ganzen Lage, daß ja
ia däeßlich das Kabinett Braun nur geſchäftsführend iſt, daß auch
Nach der preußiſchen Verfaſſung ſeine Rechte ſich nur auf die Er=
Mer. 2 Kägung der laufenden Angelegenheiten beſchränkt. Dieſes Ka=
(156i0 et dürfte in demſelben Augenblick von der Bildfläche ver=
Meinden, wenn im preußiſchen Landtag ein Miniſterpräſident
Wewählt iſt, der ſich dann wieder ſeine Mitarbeiter ernennt. Da=
wäre
freilich der Konflikt zwiſchen Reich und Preußen noch
SLeIct aus der Welt geſchafft. Dieſes neue Kabinett würde nur die
eil lung beziehen, die heute das Kabinett Braun innehat, wäh=
TI.2 der Reichspräſident ſich darüber zu entſcheiden hätte, ob er in
igem neuen Kabinett die nötige Vorausſetzung für die Aufrecht=

Eihaltung der Ruhe und Ordnung gegeben ſähe ... Erſt dann

Mr2e ſich Herr von Hindenburg zu einer Zurückziehung ſeiner
o kverordnung entſchließen können, mit der automatiſch die ge=
mte
Regierungsgewalt an den gewählten preußiſchen Miniſter=
Waer Hansn He e en de e Hee i ce
Medric, obwohl er ſchon ſeit länger als einem halben Jahr be=
e
We3t, noch nicht einmal den Verſuch einer Wahl gemacht.
2s bleibt alſo bis auf weiteres dabei, daß wir bis zur =
ang
des Dualismus zwiſchen Reich und Preußen nun glücklich
A) Wei, ſondern drei Regierungen in Berlin haben,

von denen freilich das Kabinett Papen und die preußiſche Re=
gierung
, der Reichskommiſſar an einem Strang ziehen, während
die Regierung Braun das Daſein eines Mauerblümchens führt.
Bayern gegen Papens Verwaltungsreform.
In einer Wahlkundgebung in Würzburg hielt Miniſterpräſi=
dent
Dr. Held am Sonntag eine Rede. Nach dem Regensbur=
ger
Anzeiger hat Dr. Held erklärt, die Aushöhlung der Länder=
rechte
ſchaffe dieſelbe verderbliche innenpolitiſche Spannung, wie
eine Verpreußung des Reiches. Der Reichskommiſſar habe mit
der Beſetzung von preußiſchen Miniſterien die Grenze ſeiner Be=
fugniſſe
nach der Entſcheidung des Staatsgerichtshofes bereits
überſchritten. Als erſte und vordringliche Notwendigkeit einer
Verfaſſungsreform ſei feſtzuſtellen, welche Grenze der Artikel 48
in ſeiner Anwendung habe.
die Bayeriſche Skaakszeilung zum Prokeſtſchritt
der bayeriſchen Regierung.
Die Bayeriſche Staatszeitung ſchreibt u. a.: Die aus
Berlin vorliegenden Meldungen beſagten, daß die Entwickluns,
die Reichskanzler von Papen bei der Uebernahme der politi=
ſchen
Macht in Preußen angebahnt habe, trotz des Proteſtes
des bayeriſchen Geſamtminiſteriums bei dem Reichspräſidenten
weiter gehe. Die Zeitung erinnert daran, daß ſich Bayern recht=
zeitig
in den ganzen Fragenkomplex des Dualismus zwiſchen
Reich und Preußen und Reich und Reichsreform überhaupt
eingeſchaltet habe, und daß das Proteſttelegramm des bayeri=
ſchen
Geſamtkabinetts an den Reichspräſidenten nichts anderes
gewollt habe, als noch einmal zum Ausdruck zu bringen, daß
nach der Auffaſſung Bayerns die Regelung des Dualismus
zwiſchen Reich und Preußen ohne gleichzeitige Sicherſtellung
der Rechte und der Eigenſtaatlichkeit der Länder nicht erfolgen
könne. Bayern kämpfe in dieſen Tagen um ſein eigenes ſtaat=
liches
Leben. Die Gefahr, die heute Bayern bedrohe, erwachſe
daraus, daß durch die Zuſammenfaſſung der Staatsgewalt des
Reiches mit der Preußens in einem ſo weitgehenden Umfang
wie das in den Plänen der Reichsregierung vorgeſehen ſei, die
Stellung Preußens innerhalb des Reiches vollkommen ver=
ſchoben
worden ſei. Durch die Maßnahmen des Kabinetts
Papen baue ſich eine Hegemonial=Stellung Norddeutſchlands
auf, die von den übrigen Ländern nie und nimmer gleichgültig
genommen werden könne.
Kabinekksſihung am Mittwoch.
Beralung der Wirkſchaftsprobleme.
* Berlin, 31. Oktober. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett wird wenige Tage vor den Wahlen,
und zwar am Mittwoch, erneut zuſammentreten, um eine ganze
Reihe wirtſchaftspolitiſcher Fragen zu klären, die in den letzten
Wochen wiederholt zurückgeſtellt werden mußten. Es dreht ſich
dabei einmal um die Behandlung der ſubventionierten Be=
triebe
. Hier iſt in der Hauptſache bisher von den Gehältern
geſprochen worden. Man wird aber wohl Beſchlüſſe zu faſſen
haben, die ganz grundſätzlich das Verhältnis zwiſchen dem
Reich und dem von ihm unterſtützten Unternehmungen zu klä=
ren
haben, und welche Werke in dieſen Rahmen nicht hinein=
gehören
. Gerade darüber hat es in letzter Zeit eingehende Ver=
handlungen
mit dem Reichsverband der Deutſchen Induſtrie
gegeben, wobei die Beobachtung zu machen war, daß die Mehr=
zahl
aller ſubventionierten Betriebe beſtritt, zu dieſer Gruppe
zu gehören.
Es iſt dann weiter über die erweiterten Befugniſſe des
Bankenkommiſſars zu ſprechen, wie überhaupt über die Ein=
ſetzung
eines Kommiſſars für das Bankgewerbe und die Schul=
denregelung
. Schachts Name iſt wiederholt in dieſem Zuſam=
menhang
genannt worden. Doch wird an unterrichteter Stelle
verſichert, daß Schachts Kandidatur ſtark in den Hintergrund
getreten iſt, weil er Zuſtändigkeiten für ſich in Anſpruch nahm.
die ſehr ſtark in die des Reichsbankpräſidenten eingriffen.
Auch das zuſätzliche Arbeitsbeſchaffungsprogramm, von dem
in den letzten Tagen viel die Rede war, ſcheint auf der Tages=
ordnung
zu ſtehen. Hierbei handelt es ſich um ein Projekt das
darauf hinausläuft, die Gemeinden in die Lage zu verſetzen,
weiter Aufträge zu erteilen, die dann aber ausſchließlich die
Anſtellung von Wohlfahrtserwerbsloſen bezwecken ſollen. Da=
durch
würden die Gemeinden Einſparungen auf dem Unter=
ſtützungskonto
erzielen.
Der Ernährungsminiſter wird in dieſer Kabinettsſitzung
vorausſichtlich auch noch zu Wort kommen. Ob die Kontingente
zur Debatte geſtellt werden, iſt noch nicht klar. Man will vor
dem 6. November eine Klärung herbeigeführt wiſſen, während
das Wirtſchaftsminiſterium etwas abſtoppt und beſonders ein=
mal
abwarten will, was die nach Kopenhagen entſandte Kom=
miſſion
zurückbringt. Dabei wird man ſich über die Getreide=
preiſe
unterhalten. Der Reichsernährungsminiſter will die Ge=
treidehandelsgeſellſchaft
einſchalten, damit ſie Brotgetreide in z
großen Mengen magaziniert. Auf dieſe Weiſe ſoll dem Ueber=
angebot
entgegengearbeitet und für ein leichbleibendes An=
gebot
im Intereſſe gleichbleibender Preiſe geſorgt werden. Na=
türlich
wird die Menge, die geheim einzulagern iſt, geheim ge=
halten
, um zu verhindern, daß ſich die Spekulation herausrech=
net
, wann die magazinierten Mengen verausgabt ſind. Denn
dann würde ſie Gelegenheit haben, zu dieſem Zeitpunkt wieder

zum Sturm auf die Preiſe anzuſetzen.

Skeigende Beſchäfkigung
erſte zahlenmäßige Angaben.
Seit einigen Monaten ſchon ſind immer mehr Anzeichen
dafür aufgetreten, daß die deutſche Wirtſchaft dem konjunk=
turellen
Tiefpunkt der Beſchäftigung ſehr nahe ſei. Noch bis
Auguſt konnte man zwar nicht eindeutig feſtſtellen, daß die
Beſchäftigung konjunkturell überhaupt nicht mehr zurückgehe:
doch hatte ſich bis zu dieſer Zeit das Tempo des Rückganges
im Beſchäftigungsgrad ganz erheblich verlangſamt. Belebungs=
erſcheinungen
in der Wirtſchaft ſind bisher nur an Einzel=
ſymptomen
feſtgeſtellt worden, während genaue Angaben und
Nachweiſungen über den tatſächlichen Umfang der Belebung
gefehlt hatten. So kam es auch, daß man aus der Entwick=
lung
der Arbeitsloſenziffern eine Verbeſſerung des Beſchäf=
tigungsgrades
der deutſchen Wirtſchaft nicht ohne weiteres ab=
leſen
zu können glaubte, weil dieſe Statiſtik eine Reihe von
Fehlerquellen enthält und vor allem keine Auskunft über die
unſichtbare Arbeitsloſigkeit, d. h. diejenigen, die keine Unter=
ſtützung
beziehen, gibt. Die Frage, ob tatſächlich ein Um=
ſchwung
zum Beſſeren eingetreten iſt und die deutſche In=
duſtrie
nicht mehr auf dem Tiefpunkt der Depreſſion verharrt,
kann jetzt eindeutig bejahend beantwortet werden auf Grund
der zahlenmäßigen Angaben, die über die Beſchäftigungslage
für den Monat September von dem Inſtitut für Konjunktur=
forſchung
in ſeinem neueſten Wochenbericht gemacht werden.
Dabei iſt es intereſſant, daß ſich dieſe Angaben auf die Sta=
tiſtik
der Gewerkſchaften und die Ergebniſſe der Induſtrie=
berichterſtattung
des Inſtituts ſelbſt ſtützen. Ein Zweifel an
ihrer Richtigkeit iſt alſo ſo gut wie ausgeſchloſſen. Gewiß
bringt jede ſtatiſtiſche Erfaſſung, zumal, wenn ſie ſich nur auf
eine ſo kurze Zeit wie einen Monat bezieht, immer Zufällig=
keiten
mit ſich, aber ſolche Zufälligkeiten ſpielen in dieſem
Falle keine große Rolle, da die beiden voneinander völlig un=
abhängenden
ſtatiſtiſchen Quellen, die über die Beſchäftigung
der Induſtrie Aufſchluß geben, die Statiftik der Gewerkſchaf=
ten
und die Induſtrieberichterſtattung, übereinſtimmend das
gleiche ausſagen.
Nach den angeſtellten Berechnungen auf Grund der An=
gaben
der Gewerkſchaften waren von je 100 Mitgliedern Ende
Auguſt 46,3, Ende September 47,5 voll beſchäftigt. Die Zahl
der geleiſteten Arbeitsſtunden hat nach der Gewerkſchaftsſtati=
ſtik
von Ende Auguſt bis Ende September um 2,6 Prozent zu=
genommen
. Nach der gleichen Quelle iſt die Zahl der in der
Induſtrie beſchäftigten Arbeiter in derſelben Zeit um 1,1 Pro=
zent
geſtiegen. Die Ergebniſſe der Induſtrieberichterſtattung
lauten im gleichen Sinne. Auch nach dieſen Zahlen war im
Monat September die Zahl der in der Induſtrie geleiſteten
Arbeitsſtunden größer als im Auguſt. Sie iſt von 34,8 Pro=
zent
der Kapazität auf 35,9 Prozent geſtiegen. Das bedeuter,
von Auguſt aus gerechnet, eine Steigerung um 3,2 Prozent.
Ebenſo wie die Gewerkſchaftsſtatiſtik dies andeutet, hat ſich
auch nach den Angaben der Induſtrieberichterſtattung die Zahl
Beſchäftigten weniger ſtark als die Zahl der geleiſteten
beiterſtunden erhöht, indem ſie nur um 1,2 Prozent geſtie=
iſt
. Man wird alſo demnach in der Steigerung der Be=
ſchäftigung
von Auguſt zu September tatſächlich die erſten An=
zeichen
einer konjunkturellen Beſſerung erblicken dürfen. Zwar
iſt die Beſſerung der Beſchäftigung nicht gleichmäßig bei allen
Induſtriezweigen da, trotzdem iſt ſie aber, wenn man berück=
ſichtigt
, daß in den letzten Jahren die Beſchäftigung von
Auguſt auf September ſtets geſunken iſt, bedeutſam und auf=
ſchlußreich
. Denn die jahreszeitlichen Kräfte, die den Gang
der Beſchäftigung beſtimmen, drängen vom September an zum
Rückgang. Somit muß die tatſächliche Beſſerung in dieſer
Jahreszeit konjunkturell um ſo höher gewertet werden. In
welchem Maße nun die von der größere Widerſtandskraft der
Nohſtoffmärkte ausgehenden Anregungen für die Produktions=
wirtſchaft
oder die Einflüſſe der Notverordnung zur Bekämp=
fung
der Arbeitsloſigkeit, die bekanntlich am 15. September
in Kraft getreten iſt, wirkſam geworden ſind, iſt eine ſchwer=
lich
ohne weiteres zu beantwortende Frage. Daß die rein
konjunkturellen Kräfte außerordentlich ſtark am Werke geweſen
ſind, ergibt ſich aus der übereinſtimmenden Feſtſtellung der
beiden genannten Statiſtiken über die Zunahme der Arbeits=
zeit
. Zunehmende Arbeitszeit aber bzw. abnehmende Zahl
der Kurzarbeiter iſt immer das erſte Zeichen einer konjunk=
turellen
Beſſerung der Beſchäftigung. Denn die Betriebe gehen
unter normalen Verhältniſſen zunächſt dazu über, die vor=
handenen
Arbeitskräfte länger zu beſchäftigen, bevor ſie neue
einſtellen, weil in vielen Fällen die Koſten mit zunehmender
Arbeitszeit relativ ſinken. Erſt die nächſten Monate werden
zeigen, wie ſtark hier die Wirkungen der Notverordnung zu=
ſammen
mit den Steuergutſcheinen für Mehrbeſchäftigung (dies
erſt ab 1. Oktober) dem entgegenwirken. Mit Recht weiſt das
Inſtitut für Konjunkturforſchung darauf hin, man dürfe bei
den Erwartungen für die kommenden Monate nicht außer Acht
laſſen, daß ſchon im Oktober, dor allem aber gegen Ende des
Jahres, allein aus Gründen der Jahreszeit, z. B. im Bau=
gewerbe
, die Beſchäftigung zu ſinken pflegt. Auch über die
Wirkungen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms kann u. E. auf
Grund der Ergebniſſe eines Monats, kein endgültiges Urteil
gefällt werden, zumal aus den gemachten Feſtſtellungen ein=
wandfrei
hervorgeht, daß die Zunahme der Beſchäftigung bis=
her
mehr zu einer Verlängerung der Arbeitszeit, alſo weniger
zur Neueinſtellung von Arbeitern, geführt hat. Jedenfalls
kann die konjunkturelle Beſſerung in den nächſten Monaten
nur noch inſofern wirkſam werden, als ſie den ſaiſonmäßigen
Abſtieg bzw. das ſaiſonmäßige Steigen der Arbeitsloſigkeit
mehr oder weniger ſtark bremſt. Deswegen haben wir auch in
einem unſerer letzter Artikel betont, daß mit ziemlicher Sicher=
heit
für den Winter ein Anſchwellen der Arbeitsloſenzahl bis
zu 6 Millionen angenommen werden kann, aber ausdrücklich
hervorgehoben, daß noch im Sommer mit einer Arbeitsloſig=
keit
bis zu 8 Millionen gerechnet worden war. Außerdem wird
man bei dem Verſuch, die Geſamtbeſchäftigung der Wirtſchaft
zu erfaſſen, ſich nicht nur auf die Induſtrie beſchränken dürfen,
vie es das Inſtitut in ſeiner neuen Unterſuchung getan hat,
vielmehr muß auch der nichtinduſtrielle Teil der Geſamtwirt=
ſchaft
, alſo die Landwirtſchaft, das Verkehrsgewerbe uſw., mit=
erfaßt
werden, weil ſich erſt dann das Auf und Ab der ge=

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Seite 2 Nr. 304

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 1. November 193

ſamten Arbeitsloſigkeit beſtimmen läßt. Dabei iſt zu berück=
ſichtigen
, daß gerade dieſe Wirtſchaftszweige beſonders ſtark
von Saiſoneinflüſſen abhängig ſind.
Wie ſieht nun das Bild der Beſchäftigung branchenmäßig
aus? Hierzu gibt die Unterſuchung des Inſtituts vier Tat=
ſachen
an, nämlich daß in den Produktionsgüterinduſtrien die
Beſchäftigung im September nicht weiter zurückgegangen iſt,
in der Bauwirtſchaft die Saiſonbelebung länger als in den
Vorjahren andauert, in den Verbrauchsgüterinduſtrien die Be=
ſchäftigung
zum Teil nicht unbeträchtlich geſtiegen iſt, in einer
Reihe von Induſtriezweigen die tatſächliche Arbeitszeit erhöht
worden iſt oder die Zahl der Arbeiter zugenommen hat. Da=
bei
zeigt ſich eine unterſchiedliche Entwicklung bei den Pro=
duktionsgüter
= und den Verbrauchsgüter=Induſtrien. In den
Produktionsgüterinduſtrien, bei denen die Saiſonbewegung
keine oder nur eine geringe Rolle ſpielt, iſt in erſter Linie die
Zahl der geleiſteten Arbeitsſtunden geſtiegen, während ſich die
Zahl der beſchäftigten Arbeiter im ganzen auf dem bisherigen
Stande gehalten hat. In den Eiſengießereien, in der Eiſen=
und Stahlwaren=Induſtrie, in den Metallhütten und = walz=
werken
ſowie in der Leder= und Papiererzeugung hat die Be=
ſchäftigung
leicht zugenommen. Das gleiche gilt von der
Elektroinduſtrie, deren Beſchäftigung noch bis April ſehr ſtark
zurückgegangen war. Im Waggon= und Schiffbau, in der Fein=
mechanik
und Optik ſowie in den Zeitungsdruckereien iſt die
Beſchäftigung noch weiter geſunken. Im Baugewerbe dagegen
haben ſich die Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaffung bisher wohl
am meiſten bemerkbar gemacht. Die Zahl der beſchäftigten Ar=
beiter
hat im September noch zugenommen, und die jahres=
zeitliche
Belebung dauerte in dieſem Jahre länger an als in
den Jahren 1930 und 1931, in denen im Juni der Höhepunkt
der Bautätigkeit erreicht wurde. Was nun die Verbrauchs=
güterinduſtrien
anbelangt, ſo haben ſich dieſe bekanntlich durch
ſtarke Droſſelung auf den geſchrumpften Bedarf eingeſtellt,
wie er durch Einkommenminderung und Erſchwerung der
Ausfuhr bedingt war. Inzwiſchen haben ſich die Voraus=
ſetzungen
für den Geſchäftsgang der Verbrauchsgüterinduſtrien
etwas gebeſſert. Der Einzelhandel, der ſich im erſten Halbjahr
bei der Wiederauffüllung ſeiner Lager ſtark zurückhielt, dürfte
nunmehr zu Eindeckungen gezwungen ſein. Außerdem hat die
widerſtandsfähige Haltung der Rohſtoffmärkte, die Käufer viel=
fach
veranlaßt, ihre bisherige Zurückhaltung aufzugeben. Dies
und die Vorbereitungen auf das Herbſt= und Weihnachtsge=
ſchäft
ließen den Auftragseingang in den Verbrauchsgüter=
induſtrien
ſteigen. Bereits im Juli und Auguſt hatte ſich bei
ihnen der Rückgang der Beſchäftigung beträchtlich verlangſamt.
Im September iſt ſie nun verhältnismäßig ſtark geſtiegen, zum
Teil ſogar ſtärker als im Vorjahr, obwohl damals durch die
Flucht in die Sachwerte als Folge der Bankenkriſis die Be=
ſchäftigung
der Verbrauchsgüterinduſtrien geſtützt worden war.
An dieſer Belebung iſt nach den Feſtſtellungen des Inſtituts
für Konjunkturforſchung vor allem die Textilinduſtrie betei=
ligt
. In den Zweigen der Verbrauchsgüterinduſtrien, die
Hausrat ſowie Gegenſtände für Wohn= und Kulturbedarf her=
ſtellen
, iſt die Beſchäftigung ebenfalls geſtiegen. Das gleiche
gilt für die Nahrungsmittel= und die Genußmittelinduſtrien.
Alles in allem ergibt ſich demnach das Bild einer zumin=
deſt
ſtetigen Entwicklung mit der Ausſicht auf eine zuneh=
mende
Feſtigung der Beſchäftigungsverhältniſſe der deutſchen
Wirtſchaft. Auf jeden Fall aber iſt der Kurs der wirtſchafts=
politiſch
in erſter Linie zur Entlaſtung der Produktion einge=
ſchlagen
worden iſt, um ſie von ihren Hemmungen zu befreien,
der richtige; es muß nur unbeirrbar, an ihnen feſtgehalten
werden, ſoll das erſtrebte Ziel einer Mehrbeſchäftigung von
1,5 Millionen bis 2 Millionen erreicht werden.

Bor dem Abſchluß der Berhandlungen über die
Einführung der Skeuergutſcheine.
Berlin, 31. Oktober.
Die Verhandlungen zwiſchen den maßgebenden Stellen über
die Kurspflege der Steuergutſcheine, ihre Lombardierung und
die Aufnahme an der Börſe ſtehen, wie wir erfahren, unmittel=
bar
vor dem Abſchluß. Es ſoll unter Führung der Reichsbank
ein Auffangkonſortium, beſtehend aus den maßgebenden Kredit=
inſtituten
, gebildet werden, um diejenigen Beträge von Steuer=
gutſcheinen
, die gegebenenfalls an den Markt gelangen, aufzu= nachdem dieſes im vergangenen Jahre von der Völkerbundsver=
nehmen
. Man rechnet allerdings zunächſt nicht mit größeren Be=
trägen
. Bei der Finanzierung der Steuergutſcheine ſoll auf die
im Beſitz des Reiches befindliche Reichsanleihe AG. zurückgegrif=
fen
werden, indem die Banken des Konſortiums ermächtigt wer=
den
, Wechſel auf dieſe Geſellſchaft zu ziehen, die dann bei der
Rediskontzuſage der Reichsbank läßt ſich nichts Genaues ſagen;
ſie dürfte aber 100 Millionen Reichsmark überſchreiten.

Don Tage.

Der mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des preußiſchen Mini=
ſters
des Junern beauftragte Reichskommiſſar Dr. Bracht hat durch
Verfügung vom 22 Oktober 1932 die Auflöſung und das Verbot
des Bundes Oberlande. V. aufgehoben. Einer Neugründung der
Vereinigung in Preußen ſtehen damit keine Hinderniſſe mehr ent=
gegen
.
Die in der Oeffentlichkeit erhobenen Vorwürfe gegen den frü=
heren
Staatsſckretär Dr. Weißmann ſind auf Anweiſung der kom=
miſſariſchen
preußiſchen Staatsregierung nachgeprüft worden. Ein
Diſziplinarverfahren gegen Weißmann kann, wie feſtgeſtellt worden
iſt, ſchon aus dem Grunde nicht eingeleitet werden, weil ſämtliche
Vorwürfe ſich auſ Vorgänge beziehen, die in rechtsverjährter Zeit
liegen.
Der Wahlkampf hat am Sonntag in Hamburg elf Schwer= und
über 40 Leichtverletzte gefordert.
An der Unterführung der Hüttenbahn der Vereinigten Stahl=
werke
in Meiderich wurde bei einem politiſchen Zuſammenſtoß
zwiſchen Nationalſozialiſten und dem Arbeiter Flesken der 13 jäh=
rige
Schüler Hoffmann durch einen Revolverſchuß verletzt, an
deſſen Folgen der Knabe kurz darauf geſtorben iſt. Der tödliche
Schuß ſoll von den Nationalſozialiſten abgegeben worden ſein.
Der Arbeiter Flesken und 18 Nationalſozialiſten wurden feſtge=
nommen
.
Angehörige der in Vegeſack ſeit einigen Tagen zu Beſuch wei=
lenden
Schnellboothalbflottille der deutſchen Reichsmarine wur=
den
in der Nacht zum Sonntag von einer größeren Anzahl Kom=
muniſten
ohne irgendwelchen Anlaß tätlich angeriffen und nicht
unerheblich verletzt. Der Polizei gelang es, zwei von den Tätern,
darunter den Rädelsführer, feſtzunehmen.

Auf Grund der öſterreichiſchen Abbauvorſchriften traten ge=
ſtern
mehrere Sektionschefs und zahlreiche Miniſterialräte in den
Ruheſtand, unter ihnen der Kabinettschef im Außenminiſterium.
Geſandter Junkar.
Nach Ablehnung des vorläufigen Lohnabkommens iſt in Lan=
caſhire
ein neuer Streik der Baumwollſpinner ausgebrochen. Etwa
60 v. H. der Baumwollſpinnereien iſt ſtillgelegt.

Die Regierung Venizelos iſt zurückgetreten. Mit der Bildung
der neuen Regierung wurde Tſaldaris beauftragt, der dabei auf
die Unterſtützung durch einige kleinere Parteien rechnet.

Für die ſchlechte Finanzlage der Stadt New York iſt es be=
zeichnend
, daß die Ultimo=Verpflichtungen der Stadtverwaltung
nur mit Hilfe eines Ueberbrückungskredites in Höhe von 21,5 Mil=
lionen
Dollar (etwa 90 Millionen RM.) erfüllt werden konnten.
Den Kredit ſtellten New Yorker Bankiers unter der Bedingung
bereit, daß künftighin Einſparungen und Gehaltskürzungen von
der Stadtverwaltung vorgenommen werden.

In Vorausſicht der Aufhebung der Prohibition in USA. hat
ſich die Großhandelsfirma Geo Borgfeldt u. Co. in New York den
Vertrieb des Coburger Hofbräu auf Grund eines Vertreter=
vertrags
geſichert und bei der Brauerei eine namhafte Beſtellung
auf Faßbier getätigt, die zur Ausführung gelangen ſoll, ſobald
die Prohibition in den USA. gefallen iſt.
Am Sonntag fanden in Chile Präſidentenwahlen ſtatt. Nach
dem vorliegenden Wahlergebnis ſind 60 v. H. der Stimmen für
Aleſſandri abgegeben worden.
Auf Kuba hat ſich ſchon wieder ein neuer politiſcher Mord er=
eignet
. Der kubaniſche Staatsmann Hernandez wurde am Sonntag
durch mehrere Schüſſe niedergeſtreckt in ſeiner Wohnung im
Guayabal tot aufgefunden.

110 Japaner, die ſeit über einem Monat von chineſiſchen Frei=
ſchärlern
bedroht und in der Stadt Mandſchuli eingeſchloſſen
waren, konnten ſich jetzt auf ruſſiſches Gebiet begeben.

Deutſchland und das Rüſtungsfeierjahr.
Keine Ankwork Deukſchlands an den Völkerbund.
Berlin, 31. Oktober.
Zu dem morgen am 1. November ablaufenden Abkommen über
einen einjährigen Rüſtungsſtillſtand, das von der Völkerbunds=
verſammlung
im vergangenen Jahre auf die Initiative Grandis
abgeſchloſſen wurde, erfahren wir von zuſtändiger Seite, daß die
deutſche Regierung die kürzlich erhaltene Umfrage des General=
ſekretärs
des Völkerbundes, ob die beteiligten Regierungen mit
einer Verlängerung dieſes Abkommens um weitere vier Monate
einverſtanden ſeien, nicht beantwortet hat und auch nicht beant=
worten
wird, bevor die Frage der deutſchen Gleichberechtigung ge=
klärt
iſt.
Maßgebend für die Haltung Deutſchlands iſt die Tatſache, daß,
ſammlung beſchloſſene Abkommen in den Zuſtändigkeitsbereich
der Abrüſtungskonferenz übergegangen iſt, Deutſchland mit einer
Antwort zu Maßnahmen der Abrüſtungskonferenz Stellung neh=
men
würde. Das will aber Deutſchland nicht, ſo lange die Frage
der Gleichberechtigung nicht geklärt iſt. Dieſe Haltung Deutſch=
Reichsbank rediskontiert werden können. Ueber die Höhe der lands iſt auch in dem Schreiben der deutſchen Regierung an den
Präſidenten der Abrüſtungskonferenz Henderſon vom 14. Septem=
ber
zum Ausdruck gekommen.

Dus Geſichr Anfter Jen.
Von Dr. Alfred Löwenſtein, München.
Immer wieder lieſt man hört man und ſpricht man vom
Zeitgeiſt. Der Dichter, der Philoſoph, der Politiker fühlen ſich
ihm unterworfen und wollen ihn doch gleichzeitig beherrſchen!
Aber dieſem Zeitgeiſt begegnet man auch auf Schritt und Tritt
im Leben des Alltags und wir empfinden, daß das Leben in
tauſendfältiger Weiſe in den Zeitgeiſt verwoben iſt. Und zwar
nicht nur das gehobene Leben Weniger, Auserwählter und Er=
leſener
, ſondern der banale Ablauf der Tage jedes Einzelnen.
Was uns als Zeitgeiſt entgegentritt, heißt bald Aktualität und
Aktivität, bald Mode, Neues und Neueſtes. Wir ſpüren es im
Zuſchnitt des Lebens, der Bedarfsverſorgung, in Kleidung, in
Wohnung, in den Kunſtformen und Kunſtwerken, in den bewußt
flüchtigen Meinungen des Tages, in der Zeitung, die wir kaufen,
leſen und wegwerfen.
Gibt es dieſen Zeitgeiſt wirklich und wie ſieht er aus?
Wie läßt er ſich faſſen und feſthalten, einſchmiegen, einordnen
und fügſam machen in unſer Ich und in das Ich der Menſchen,
das doch eine gewordene, entwickelte, naturgeſetzlich und ge=
ſchichtlich
bedingte Gegebenheit und Beſonderheit iſt? Zum Er=
faſſen
der Zeit gehört zunächſt einmal ein Zeitbewußt=
ſein
. Dies iſt einmal ein geſchichtliches Bewußtſein, weil wir
uns nicht nur als Mitglieder einer Gegenwart, ſondern als
Träger und Fortzeuger der Vergangenheit und der Ueberliefe=
rungen
empfinden. Aber andererſeits handelt es ſich nicht nur
um ein Erkennen und Nacherleben der Vergangenheit mit all
ihren Werten und Wertungen, ihren Kämpfen und Problemen,
ihren Hoffnungen und Enttäuſchungen. Dieſes Bewußtſein er=
fordert
auch die Erkenntnis von der Situation der Zeit, deren
Erforſchung für jeden denkenden Menſchen gleichermaßen ein
Rätſel und eine Aufgabe bedeutet. Dieſes Zeitbewußtſein ver=
ſucht
ſich in der Gegenwart auszukennen, um in ihr einen feſten
Standort zu gewinnen, und weil es ſozuſagen bereits mit einem
Auge in eine nahe und ferne Zukunft blickt. Alle große
Geiſter haben ſich immer wieder mit der Situation ihrer Zeit
beſchäftigt. Goethe z. B. hat nicht nur im Taſſo und im
Fauſt dieſes Problem in einer dichteriſchen Form gebändigt, er
hat ſich bis in ſeine ſpäteſten Lebensjahre hinein ſtets aufs neue
über die Zeit, in der er lebte, und ihre Anforderungen Rechen=
ſchaft
zu geben verſucht. Hegel hat in ſeiner Dialektik ſogar den
Verſuch gewagt, das Zeitbewußtſein zum Sprechen zu bringen.
Die Philoſophie Nietzſches iſt ein einziges großes Horoſkop, das
der Zeit geſtellt wird. In unſeren Tagen haben Oswald Speng=
ler
und Carl Jaſpers, der Heidelberger Philoſoph, ſolche Horo=
ſkope
geſtellt. Beide Denker handeln nicht nur im objektiven
Wollen von der Zeitlage, ſie kritiſieren die Zeit ſubjektiv, ja
ſie kritiſieren auch das Zeitbewußtſein ſelbſt.

Zu einer ſolchen Kritik gehört aber noch mehr als bloßes
Zeitbewußtſein. Es gehört auch Zeitgefühl dazu! Der nur ge=
ſchichtlich
eingeſtellten Betrachtungsweiſe, fehlt es meiſtens an
einem ſolchen Zeitgefühl oder ſie neigt allzu heftig dazu, Situa=
tion
und Geiſt der Zeit als das ausſchließliche Produkt einer
Entwicklung zu betrachten, die ſich nach unentrinnbaren Geſetzen
vollziehen ſoll und der der einzelne Menſch machtlos gegenüber
ſteht. Sie ſieht dann entweder die lebendige Gegenwart mit
jenem Optimismus an, der einen Ulrich von Hutten ausrufen
ließ, daß es eine Luſt ſei, in einer ſolchen Zeit zu leben, Rufe,
die heute ſelten an unſer Ohr klingen! Oder aber die Kritik der
Zeit führt zu einem Peſſimismus, der behauptet, die Entwick=
lung
der Dinge ſei an einem Punkt des Verfalls, des Nieder=
gangs
, der kulturellen oder ziviliſatoriſchen Erſchlaffung gelangt
oder werde demnächſt dahin kommen. Eine derartige Kritik iſt
aber eine Verſündigung gegen den Geiſt des Ewig=Menſchlichen,
der unverſieglichen Kraft des Erlebniſſes und des Schöpferiſchen,
ohne den die Menſchheit tatſächlich zugrunde gehen müßte. Ein
rein peſſimiſtiſches Zeitgefühl verneint in ſeinem Grunde jede
geiſtige und ſittliche Freiheit. Durch dieſe aber hat es jeder ein=
zelne
Menſch, die Geſellſchaft, das Vlk und die geſamte zivili=
ſierte
Welt in der Hand, ihr Schickſal zu ändern. Denn ſo, wie
es uns gelungen iſt, die Mächte der Natur uns dienſtbar zu
machen, ſo beſitzt der menſchliche Geiſt die Möglichkeit und die
Freiheit, ſich immer wieder aufs neue in lebendigen und friſchen,
nie dageweſenen Formen zu gebären. Ein feines Zeitgefühl
lauſcht auf die Regungen des menſchlichen Geiſtes, die ſich gerade
nach dieſer Richtung hin bemerkbar machen und ſchöpft daraus
neue Impulſe, Deutungen und Hoffnungen.
Freilich darf dem Zeitgefühl auch keine übertriebene Be=
deutung
beigemeſſen werden. Es will nicht als ein abſoluter
Wert aufgefaßt ſein und es mögen nicht einem nur oberfläch=
lich
und nicht in der Tiefe geſchauten Zeitgeiſt Huldigungen dar=
gebracht
werden, die tatſächlich Verfallsmomente in ſich bergen.
So betrachtet man gerne die heutige Jugend als den bewußten
und lebenswahren Träger des Zeitgeiſtes. Man freut ſich dieſer
unbekümmerten, untraditionell und ſachlich intuitiv eingeſtellten
Jugend. Man verlangt von ihr weder Achtung vor der Ver=
gangenheit
noch Pietät gegenüber der Gegenwart. Dieſe Jugend
wird zur Idee und zum Idol. Ihre Meinungen und Aeußerun=
gen
werden als perſönlicher Ausdruck des Zeitgeiſtes gewertet
und in das Daſein der Aelteren und Lebenserfahreneren ein=
gefügt
. Hier obwaltet ein falſches Zeitgefühl. Jugend war und
iſt immer zeitlos. Die Jugend ſelbſt iſt keine Idealität, ſondern
eine Realität. Sie muß mit einem Geiſte ausgefüllt ſein, welcher
Bewußtſeinsinhalten entſtrömt, die mit ſchöpferiſchen Leiſtungen
und Taten filtriert ſind. Die Kraft als Kraft beſitzt auch das
Tier und der Waſſerfall. Um höherer Zwecke und Aufgaben
willen iſt menſchliche Kraft vorhanden und wirkſam.
Durch unſere Zeit läuft ein ſtarkes Bewußtſein und auch
die Ueberſchätzung der Jugendkraft und der ſog. Sachlichkeit

arbeiten

für die Welkwittſchaftskonferenz.
EP. Genf, 31. Oktobe
Der Vorbereitungsausſchuß für die Londoner Weltwirtſcha
und Finanzkonferenz trat am Montag vosmittag in Genf zuſ
men und wählte den Gouverneur der Golländiſchen Staatsbe
Trip, zum Vorſitzenden. Dem Ausſchuß gehören etwa 30 S
verſtändige der Großmächte, des Völkerbundes, der B.J.3.,,
Internationalen Handelskammer und des Landwirtſchaftsinſtig
in Rom an, darunter für Deutſchland Miniſterialdirektor 19
und Reichsbankdirektor Vocke, für Frankreich Parmentier und 9
feſſor Riſt, Francqui=Belgien, Beneduce=Italien, Leith=Roß=C
land, Muſy=Schweiz und zwei amerikaniſche Sachverſtändige, m
lich Prof. John Williams von der Harvard=Univerſität und M
Edmund Day vom Rockefeller=Inſtitut.
In der Eröffnungsſitzung verlangte der deut
Vertreter, Miniſterialdirektor Poſſe, die Pre
zu den Verhandlungen zuzulaſſen, damit die Oeff
lichkeit der Welt, die über die Fehlſchläge der bisherigen Ku
renzen ſehr beunruhigt ſei, auf das genaueſte über den Gangg
Verhandlungen unterrichtet werden könnte. Der Ausſo
beſchloß jedoch, nicht öffentlich zu tagen. Der
ſchuß ſoll

eine Tagesordnung für die Londoner Konferen

aufſtellen. Als Ausgangspunkt dienen dabei die Beſchlüſſe
Lauſanne, doch iſt der Ausſchuß nicht an eine feſte Marſchn
gebunden, ſondern kann alle Probleme aufgreifen, die
zu einer internationalen Behandlung reif erſcheinen. Auf
ſchaftspolitiſchem Gebiet wird er ſich hauptſächlich mit den
blemen der Zölle, der Handelshinderniſſe und
Frage der Wiederherſtellung des Freihandelsi
mit der Meiſtbegünſtigungsklauſel befaſſen. Auf
finanzpolitiſchen Gebiet ſtehen die Fragen des Kapin
und Deviſenverkehrs, der Währungsſtabili
rungen und der Weltmarktpreiſe zur Behandlun
Die amerikaniſchen Sachverſt ändigen hach
allerdings den Auftrag, an keiner Auseinanderi.
zung über Reparationen und politiſche Schulg.
teilzunehmen; doch wird ſich auch dieſes Problem au=)
Ausſprache nicht vollkommen ausſchalten laſſen. Der Ausſ=
wird
, ſofern er zu einer Einigung gelangt, das Ergeb.
ſeiner Beratungen Mitte November den Reſt
rungen zur Stellungnahme unterbreiten undſt
fang Dezember zu einer zweiten Tagung zuſe
mentreten, in der dann die endgültige Auffl
lung der Tagesordnung für London erfolgenſt
Die Tagesordnung, die der Ausſchuß ausarbeiten wird9,
darf der Zuſtimmung der Hauptmächte und des Völkerbundsal
der in ſeiner Novembertagung wahrſcheinlich das genaue Dau
für die Londoner Konferenz feſtſetzen wird.
nimmt an, daß die Konferenz auf den 1 3. Februar einbeuf
wird.
Die Zufakſtimmen der Wahlreforn
Eine Erklärung des Reichsinnenminiſteriums
Berlin, 31. Okton.

Hinſichtlich der Zuſatzſtimmen, die der Reichsinnenmiiſt
dieſer Tage in ſeinen Ausführungen über die Wahlreforn /
gekündigt hat, ſind Auffaſſungen aufgetaucht, die wie vi
ſtändiger Stelle mitgeteilt wird nicht mit den Tatſachen !0
einſtimmen. So iſt u. a. gefragt worden, ob beabſichtig
die Arbeitsloſen zu entrechten. Das Reichsinnenminiſteriur
klärt ausdrücklich, daß von einer derartigen Abſicht nich
Rede ſein könne. Die Zuſatzſtimme, die die Familie erhalte,
iſt für denjenigen gedacht, der für die Familie zu ſorgenh
Das iſt im allgemeinen der Mann. Wenn der Mann tt
geht dieſe Zuſatzſtimme ohne weiteres auf die Frau über. Inſ
Familie wird im Zuſammenhang hiermit Mann und Fra,
mindeſtens ein Kind verſtanden. Wenn die Kinder heranmch
und Selbſtverdiener werden, wird trotzdem die Stimme nich ent
zogen werden. Der Begriff des Kriegsteilnehmers Kriest
nehmer erhalten bekanntlich ebenfalls eine Zuſatzſtimme vi
ſpäter noch näher umriſſen. Es wird aher ſchon jetzt anelüt
digt, daß der Begriff Kriegsteilnehmer nicht kleinlich ausell
werden ſoll. Ein Kriegsteilnehmer, der gleichfalls Famliſſt
vater iſt, ſoll zwei Zuſatzſtimmen erhalten.

zeugt davon, daß ſich ganz Neues und bislang nicht Dagetvienſk.
vorbereitet. Es ſcheint ſo, als ob wir uns ſelbſt immer mel W
die Umſchichtung aller Werte präparieren und auf ſie einzuelle
verſuchen. Das Gefühl eines Bruches gegenüber aller bisheg
Geſchichte ill allgemein, ſo meint auch Carl Jaſpers. Die (ü
bedarfsdeckung vollzieht ſich heute in Rieſenbetrieben und in
Apparate, in dem die Dispoſition und die ökonomiſche Krat
Einzelnen nur mehr eine untergeordnete Rolle zu ſpieler!

mögen. Die humaniſtiſche Bildung, in welcher die geiſtige 7k

ſchicht aller Kulturnationen groß geworden iſt, und aus u
Kenntnis und Kunſt der Lebensbeherrſchung und Lebensvcwl
tung ſchöpfte, iſt vielfach bereits durch die ſog. realiſtiſche
ſoweit man nicht überhaupt anderen Bildungsidealen zure
Unſere Gegenwart iſt irreligiös, wenn auch keineswegs areg
d. h. die meiſten Menſchen auf der Welt beharren zwar)

noch in den überlieferten religiöſen Syſtemen, aber die Reig
wird von dieſen Menſchen mehr als eine geſchichtliche
ſoziale Notwendigkeit empfunden, als täglich aufs neue gehöf
und erlebt, wie es ſein ſollte. Trotzdem iſt die Zeit keinend
voll Unglauben. Im Gegenteil, ein tiefes metaphyſiſches Boiſt
nis macht ſich in den breiten Maſſen ebenſo geltend, wie bi9e
erleuchteten Geiſtern. Dies lehrt ein Blick auf die gegenmrn
Situation der Philoſophie und auf gewiſſe literariſche Strömngt=
Freilich muß man erklären, daß dieſes Neue das if
leicht das Charakteriſtiſchſte an unſerer Zeit einſtweile
viel mehr gefühlt und geahnt als gekonnt iſt. Dieſes
beſagt, daß es irgendwie ſo nicht weitergeht. Daß neu ?
ſeinsmöglichkeiten und Kulturformen gefunden werden riſſt
daß man durch eine neue Freiheit zu neuen Bindungenv
gelangen müſſen! Man fühlt aber auch, daß das Alte und
Geglaubte und Gekonnte ſolange nicht zerſetzt und zerſtör!
den darf, bis das Neue und Erſehnte gewiſſermaßen ein ihe
Beſitz geworden iſt. Hier ſcheint mir der Punkt zu ſein, i.
unſer Zeitgefühl, ſo wenig es ängſtlich zu ſein braucht
vorſichtig und taſtend zu ſein hat. Wo wir dem zu mißil
haben, was ſich uns allzu eifrig als Zeitgeiſt anbiete
wollen die Zeit, in der wir leben, wirken und ſterben riſ
nicht allzu begeiſtert und nicht allzu widerwillig empfind)
aber auch nicht als bloßes Fatum, als unwiderſtehliche 0
ſalsfügung ertragen!. Aus der erprobten Kraft und der I
ten Kunſt unſerer ſchöpferiſchen Perſönlichkeit, ihres Erleiſ
und ihrer Leiſtung heraus wollen und ſollen wir der Ze.
dem Schickſal unſere Gläubigkeit und unſere Hoffnunge‟
prägen und nicht umgekehrt uns von einem Zeitgeiſte bez/ug e
und meiſtern und in Feſſeln ſchlagen laſſen. Dann werde ne
nur die Philoſophen und Dichter, von denen es Schit
ausſagte, ſondern wir alle, jeder einzelne in ſeiner Lebense
und ſeinem Pflichtenkreis zwar dem Leibe nach Bürger ſehſ.
Zeit ſein und bleiben, dem Geiſte nach aber zu keinem!
und zu keiner Zeit gehören, ſondern im eigentlichen Sin
Wortes Zeitgenoſſen aller Zeiten ſein!

[ ][  ][ ]

nnenm

Dienstag, 1. Rovember 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 304 Seite 3

Bertlois mageles Uigebis.

Franzöſiſcher Rückzug in der Abrüſtungsfrage.
eine leere Manifeſtakion
Die Abrechnung ſteht noch bevor.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 31. Oktober.
Die innerpolitiſche Lage in Frankreich iſt recht konfus. Nach=
m
die agrariſch eingeſtellten Deputierten es durchgedrück!
ben, daß zuerſt die Sorgen der Landwirtſchaft vor der der
ſußenpolitik gehen ſollen, iſt man dann doch noch auf die
ſußenpolitik zurückgekommen. Der Regierung wurde die Ge=
ſgenheit
gegeben, ſich über die Abrüſtungsfrage zu äußern.
ſſor dem Kongreß der Radikalen Partei in Toulouſe hat ſie
ſis anſcheinend für nötig gehalten. Es ſteht aber ſchon heute
ſſt, daß die Rede Herriots und die ſpäteren Erklärungen Paul
ſſoncours keine außen= oder innenpolitiſche Klärung gebracht
ben.
Das Vertrauensvotum, das Herriot in der Kammer er=
ſelre
, ſo maſſiv es auch ausgefallen iſt, hat keine innenpoli=
leAliche
Bedeutung. Ebenſowenig kann man auch von einer
üßenpolitiſchen Debatte in der franzöſiſchen Kammer reden;
hur die Ausſprache war weder erſchöpfend, noch alles um=
iſſend
. Es handelte ſich nur darum, Herriot zu einer Erklä=
ung
in der Abrüſtungsfrage Gelegenheit zu geben und for=
hell
die Einheitlichkeit der Kammer in der Außenpolitik zu
mit d
ſanifeſtieren. Die Aufnahme in Frankreich war dementſpre=
ſend
kühl, die innenpolitiſche Abrechnung ſteht
ndelsſoch bevor.
ſſen. A.
Kayi/4 Ueber die Bedeutung des franzöſiſchen Vorſchlages in der
sſtabiliſbrüſtungsfrage gehen die Meinungen auseinander. Die Frage,
Behandlug üüberhaupt die franzöſiſchen Vorſchläge praktiſch durchführbar
igen hachd, ſteht noch offen. Davon abgeſehen, ſteht aber feſt, daß die
nanderkanzöſiſche Außenpolitik an mehreren Punk=
he
Schul
n einen Rückzug angekündigt hat. Jetzt erweiſt
roblem au=
Der Ausfü ſich, welch ein kataſtrophaler Fehler es war, die direkten

s Ergeſherhandlungen mit Berlin abzulehnen. Es weht aber trotzdem
den Reiſn optimiſtiſcheres Lüftchen in Genf. Der Umſtand, daß
iten und
rankreich eine mehr kontinentale Orientierung
gung zu
ige Aufiſt der Abrüſtungsfrage anſtrebt Stetigkeit und
erfolgeiſolgerichtigkeit ſpielen eine recht beſchränkte Rolle in der Außen=
beiten
wirl /utik Herriots wird für günſtig gehalten.
ölkerbund=1
naue 9ab Ueber die Londoner Verhandlungen Norman

Zavis kommen recht peſſimiſtiſch klingende Nachrichten. Nor=
vird
.
einhoyſan Davis, der als der zukünftige Sekretär des auswärtigen

ſebartements unter Rooſevelt gilt, ſoll mit ſeinen Verhand=
tngen
wenig Glück gehabt haben. Bis jetzt war die Seeab=
Mſtung nur von einer Seite gefährdet; durch die franzöſiſch=
ſelkeniſche
Rivalität. Jetzt ſoll, aber die Uneinigkeit zwiſchen
Inerika, England und Japan die Zukunft verdüſtern. Angeb=
ſe/h
verſtand es Amerika viel zu wenig und Japan viel zu gut,
ekMaus den Ergebniſſen der Seeabrüſtung Nutzen zu ziehen. Jetzt
z1 Oftch/ll die Abrüſtungsfrage den Rahmen für die Behandlung der
gen des Stillen Ozeans abgeben. Es iſt Tatſache, daß Ja=

rnſtls Politik in der Mandſchurei und in China ſyſtematiſch
rpärts dringt und den Staatsmännern der Welt immer
Nr. Fragen zu löſen aufgibt. Das wirkt auch auf die Ab=
uſtungsfrage. Bei all dieſen Gedankengängen muß man ſich
der vorſichtig zeigen, denn es iſt ſehr leicht möglich, daß die
zbſerüchte, die um die Reiſe von Norman Davis ausgeſtreut
ſerden, einem propagandiſtiſchen Zwecke dienen.
Anders verhält es ſich mit der ſpaniſechn Reiſe Herriots.
zſie iſt zwar nicht in dem Sinne politiſch, als, ob man von ihr
Miſcheidende Entſchlüſſe erwartet. Die Entſcheidungen ſind be=
raßits
gefallen. Auch wenn man romantiſchen Gerüchten kein
nuche ör ſchenkt, ſo muß man doch einſehen, daß es ſich um eine
niateler dings ſehr diskrete Gegenmanifeſtation auf
Kriectuſſolinis Reden handelt.

Trotz der franzöſiſchen Erklärung in der Abrüſtungsfrage
jetzt anch) trotz der ſpaniſchen Reiſe wird Herriot mit einem viel zu
ich auglageren Gepäck in Toulouſe auf dem Kongreß der Radikalen
fanſfartei erſcheinen. Was noch gar nicht ausſchließt, daß auch
ſe Rechtsparteien durch gewiſſe prinzipielle Konzeſſionen, die
dem franzöſiſchen Abrüſtungsvorſchlag enthalten ſind, grollen.

Herriols demonſtrakive Reiſe nach Spanien
gegen Muſſolinis Reden.
Herriok in Madrid.
EP. Madrid, 31. Oktober.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Heriot traf am Montag
um 9.15 Uhr hier ein. Das geſamte Kabinett mit dem Miniſter=
präſidenten
Azana an der Spitze war zu dem Empfang des fran=
zöſiſchen
Staatsmannes auf dem Bahnhof erſchienen. Die Gegen=
wart
zahlreicher Perſönlichkeiten der Politik und Wirtſchaft, von
Vertretern der Behörden uſw. gaben dem Empfang einen glän=
zenden
Rahmen. Herriot wurde mit den Rufen: Hoch Frank=
reich
!, Hoch Herriot! Hoch die Republik! begrüßt. Die
Hauptſtraßen der Stadt, durch die Herriot im Kraftwagen fuhr,
waren mit Fahnen der franzöſiſchen und der ſpaniſchen Repu=
blik
reichlich geſchmückt.
Nach einer kurzen Erholungspauſe in der franzöſiſchen Bot=
ſchaft
begab ſich Herriot ſofort in den Palaſt des Präſidenten der
Republik, der den franzöſiſchen Staatsmann punkt 11 Uhr emp=
fing
. Nach einigen Begrüßungsporten überreichte der franzöſiſche
Miniſterpräſident dem Präſidenten Alcala Zamora das Groß=
kreuz
der Ehrenlegion. Darauf führten die beiden Staatsmänner
ein zwangloſes Geſpräch, in dem ſie perſönliche Erinnerungen
austauſchten. Zwanzig Minuten nach ſeiner Ankunft verließ
Herriot das Präſidentſchaftsgebäude und begab ſich zum Präſi=
denten
der Cortes, Beſteiro, und darauf zum Miniſterpräſiden=
ten
Azana. In einer Preſſeerklärung des Präſidenten der
Cortes heißt es, daß Herriot über die allgemeine politiſche Lage
ſich mit ihm beſprochen habe. Seiner Reiſe komme keinerlei ge=
heimes
Ziel zu. Es handele ſich vielmehr um einen freund=
ſchaftlichen
Beſuch und eine romantiſche Reiſe‟ Der franzö=
ſiſche
Miniſterpräſident habe die herzlichen Beziehungen zwiſchen
den beiden Ländern, die ſich täglich noch enger geſtalten müßten,
unterſtrichen.
Herriot ſpeiſte mit dem ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Azana
zu Mittag. Demonſtrationsverſuche der Kommuniſten wurden
von der Polizei im Keime erſtickt.
Engliſche Abrüſtungshoffnungen.
Der franzöſiſche Abrüſtungsplan bildete den Gegenſtand einer
Sonderſitzung des engliſchen Kabinetts, die heute in der Downing
Street abgehalten wurde. Im Zuſammenhang mit der Abrü=
ſtungsfrage
erörterte das Kabinett auch die politiſche Lage in
Eurpa. Die Einzelheiten des franzöſiſchen Planes werden voraus=
ſichtlich
auch am kommenden Mittwoch in der wöchentlichen
Sitzung des Kabinetts noch zur Sprache kommen, ſo daß der eng=
liſche
Standpunkt in dieſer Frage noch vor der nächſten Sitzung
des Büros der Abrüſtungskonferenz geklärt ſein wird.
In einem Leitartikel zu dem franzöſiſchen Abrüſtungsplan
betont der Mancheſter Guardian, man müſſe Deutſchland die
Gleichberechtigung gewähren. Man müſſe daher einen Plan
ſchaffen, der die Aufrüſtung der bereits abgerüſteten Staaten
ſolange verhindere, bis die Friedensbewegung in der ganzen
Welt ſich erneut verſtärkt habe. England werde den Plan Her=
riots
vom neutralen Standpunkt aus, aber mit gutem Willen
prüfen.
Amerika lehnt jede Einmiſchung in europäiſche
Angelegenheiten ab.
EP. Waſhington, 31. Oktober.
Der neue franzöſiſche Abrüſtungsplan hat in amerikaniſchen
offiziellen Kreiſen einen günſtigen Eindruck gemacht. Man glaubt,
daß dieſer Plan mit dem Vorſchlag des Präſidenten Hoover, die
Rüſtungen allgemein um ein Drittel herabzuſetzen, in Ueberein=
ſtimmung
gebracht werden könne, etwa in der Weiſe, daß der fran=
zöſiſche
Plan auf die Landrüſtungen, der amerikaniſche Plan auf
die Seerüſtungen Anwendung fände.
Allerdings ſteht man dem Gedanken, daß die Vereinigten
Staaten an einem Konſultatippakt teilnehmen ſollen, mit
kühler Ablehnung gegenüber und wiederholt, daß jede Ver=
wicklung
Amerikas in europäiſche Angelegenheiten vermie=
den
werden müſſe.
Man weiſt andererſeits auf das Zuſammengehen der Vereinigten
Staaten mit dem Völkerbund im mandſchuriſchen Konflikt hin und

betont, daß dieſe Aktion unter dem Briand=Kellogg=Pakt vor ſich
gegangen ſei, genau ſo, als ob ein Konſultatippakt bereits beſtan=
den
hätte. In offiziellen Kreiſen wird in dieſem Zuſammenhange
bemerkt, daß Frankreich bisher niemals an die Vereinigten Staa=
ten
mit dem Wunſch nach einer ſolchen Sicherheitsgarantie heran=
getreten
ſei.
Man erwartet daher, daß Frankreich nicht darauf beſtehen
werde, daß amerikaniſche Truppen bei einem europäiſchen Konflikt
verwendet werden ſollen, ſondern daß es ſich mit der Anwendung
des Kelloggpaktes begnügen werde, ſo wie er kürzlich von Staats=
ſekretär
Stimſon definiert worden iſt.
Einen Vorzug des franzöſiſchen Planes glaubt man auch darin
erblicken zu dürfen, daß er den deutſch=franzöſiſchen Konflikt in der
Abrüſtungsfrage beſeitige, indem er Deutſchland der Notwendig=
keit
enthebe, eine koſtſpielige Berufsarmee zu unterhalten und ihm
ſtatt deſſen ein Heer auf der Grundlage der allgemeinen Wehr=
pflicht
mit höheren Effektivbeſtänden, aber weſentlich billigeren
Unterhaltskoſten zugeſtehe.
Reichskanzler von Papen über deutſch=-franzöſiſche
Berſtändigungsmöglichkeiten.
Paris, 31. Oktober.
Die Agentur Havas veröffentlicht den Inhalt einer Unter=
redung
, die Reichskanzler von Papen dem europäiſchen Vertre=
ter
der in Buenos Aires erſcheinenden Nacion gewährte. Der
Reichskanzler bezeichnete die franzöſiſch=deutſche Annäherungs=
politik
als den Hauptpfeiler des Weltfriedens. Die Beunruhi=
gungen
Frankreichs angeſichts der angeblichen militäriſchen Vor=
bereitungen
der deutſchen Jugend ſeien unbegründet, denn die
deutſchen militäriſchen Organiſationen ſeien nichts anderes, als
die amerikaniſche Legion oder die franzöſiſche Vereinigung ehe=
maliger
Kriegsteilnehmer. Er halte eine deutſch=franzöſiſche Ver=
ſtändigung
für wünſchenswert und möglich. Während der letzten
Jahre ſei es gelungen, eine ganze Reihe ſehr heikler Fragen, wie
die Rheinlandräumung und die Reparationen, zu löſen, und er
ſehe nicht ein, weshalb man nicht auch zu einer Regelung der
Gleichberechtigungsforderungen Deutſchlands gelangen ſollte. Er
könne nicht glauben, daß Frankreich, das immer wieder von
Menſchenrechten ſpreche, Deutſchland die gleichen Rechte verwei=
gern
werde. Eine Verſtändigung mit Frankreich über dieſe
grundſätzlichen Fragen könne nicht unmöglich ſein.
Polen an den rumäniſch-ruſſiſchen Richkangriffs=
Verhandlungen uninkereſſierk.
Bukareſt, 31. Oktober.
Wie die Dimineata aus zuverläſſiger Quelle meldet, hatte
Titulescu die Warſchauer Regierung von ſeiner Abſicht, die Ver=
handlungen
über den Nichtangriffsvertrag mit Rußland wieder
aufzunehmen, verſtändigt und gleichzeitig die Hoffnung auf Ver=
mittlung
ausgeſprochen. Daraufhin hat, dem Blatt zufolge, am
Samstag der polniſche Vertreter in Bukareſt eine Note über=
reicht
, die beſagt, Polen habe ſich zum Abſchluß eines Nicht=
angriffsvertrages
mit Rußland verpflichtet. Dieſen Vertrag
müſſe es bereits in der erſten Seim=Sitzung ratifizieren. Die.
Eröffnung des Seim findet in Kürze ſtatt. Polen müſſe ſich da=
her
an den Buchſtaben des Vertrages halten. Es habe ſich in
letzter Zeit bemüht eine Verſtändigung zwiſchen Rußland und
Rumänien herbeizuführen, und könne ſich nicht mehr in die Ver=
handlungen
einmiſchen, an denen es völlig unintereſſiert ſei.
Da dieſe überraſchende Antwort zweifellos nur im Einver=
ſtändnis
mit Frankreich äbgegeben worden iſt, hat ſie in allen
politiſchen Kreiſen einen ungünſtigen Eindruck gemacht.
Trendelenburg zum Unkergeneralſekrefär
beim Völkerbund ernannk.
EP. Genf, 31. Oktober
Der neue Untergeneralſekretär Deutſchlands beim Völkerbund,
Dr. Trendelenburg, der lange Jahre Unterſtaatsſekretär im Reichs=
witſchaftsminiſterium
war, iſt heute offiziell durch den General=
ſekretär
des Völkerbundes, Sir Eric Drummond, ernannt worden.
Die Ernennung dürfte vom Völkerbundsrat gemäß den beſtehenden
Gebräuchen in ſeiner außerordentlichen Sitzung Mitte November
beſtätigt werden Trendelenburg, der ſeinen Poſten nach der Be=
ſtätigung
durch den Völkerbund antritt, wird die Leitung der
Finanz= und Wirtſchaftsabteilungen des Völkerbundsſekretariates
übernehmen.

Liederabend Ingeborg von Selzam.
i tenſaal des Städt. Saalbaus. Montag, den 31. Oktober 1932.
Ingeborg von Selzam gab in einem eigenen Liederabend einer
griſl) reichen Zuhörerſchaft Gelegenheit, ihre ſchöne, ſorgſam gebil=
ſpielekt
Stimme und ihre liebenswürdige Vertragskunſt zu bewun=
ige
Ri. Die wohlklingende, nicht ſehr große Stimme ſpricht beſon=
d
aus eis gut im Piano an, vermag aber auch im Affekt viel Kraft
ebensnRhugeben, die tiefe Lage iſt wohl von Natur etwas klanglos,
ſtiſche man hört, daß viel Aufmerkſamkeit darauf verwendet wurde,
zue Elingend zu machen. Die ſchwächſte Seite ſchien uns die Atem=
gs
ureRchrrik, denn ſelbſt wenn man berückſichtigt, daß die große Auf=
zwat
*gung beim erſten eigenen Konzert und die Anweſenheit zahl=
vie
Rüicher Hörer gerade der Ruhe der Atemführung viel rauben,
ſchlich2 war zuweilen das Zerteilen einzelner Phraſen in allzuviele
ue gMei ie Abſchnitte, wie in Stille Tränen von Schumann ein wenig
keie orend, auch kam es vor, daß der ruhige Verlauf des ſchon ange=
ches
ſhen Tones durch unregelmäßigen Atem geſtört wurde. Dies war
wie * Merdings nur in getragenen Liedern der Fall, während bei denen,
gegele 1e mehr auf Deklamation geſtellt waren, die Stimme ausnahms=
25 gehorchte. Beſonders ſympathiſch iſt bei der jungen Sängerin
N worzügliche deutliche Ausſprache und der lebensvolle ſehr natür=
9 erlebte und wirkungsvoll geſtaltete Ausdruck. Am beſten liegen
W Lieder heiteren Inhalts, feiner Humor, ſchelmiſche und neckiſche
4M alte, bei denen ſie ganz aus ſich herausgeht und unmittelbar
ckt. So waren die Höhenpunkte des Konzertes Lachen und
Veenen von Schubert, Die Soldatenbraut von Schumann, die
Vox ſelten ſo fein pointiert zu hören bekommt, dann von Hugo
Kokf In dem Schatten meiner Locken aus dem ſpaniſchen, Du
en keckſt an einem Fädchen mich zu fangen aus dem italieniſchen
zu ſeih Fiederbuch, letzteres eine der Zugaben, ſchließlich die beiden rei=
vio
Feio geſungenen Frühlieder von Pfitzner. Aber auch getragene
1 Je te Lieder gelangen ſehr gut, ebenſo dramatiſche Steigerung,
Söhele nge ſie nicht ans Tragiſche oder Großpathetiſche heranreicht.
I waren die beiden Wiegenlieder von Richard Strauß, die wei=
Nei. Folge der Hugo=Wolf=Lieder, Schumanns Sehnſucht, Schuberts
ve.xnymed‟ Gaben feiner Vortragskunſt, ſtarker Muſikalität und
echſicthen Könnens. Dagegen wurde Schumanns Stille Tränen
9* völlig ſeinem Gehalt nach ausgeſchöpft, bei dem erſten Schu=
ML Nack Lied überwog noch die Unruhe der Aufregung, und bei
M0 2i auß Wie ſollten wir geheim ſie halten gab die Stimme nicht
eiMeDr den Ueberſchwang der Seligkeit her, der im Vortrag ſehr gut
8id troffen war. Die große Vortragsfolge ſtellte aber auch an die
* ae Stimme der Sängerin höchſte Anforderungen, und dazu ſang
Die ſämtlichen zum Teil recht ſchwierigen Lieder auswendig
e faſt ohne Gedächtnisfehler. So durfte Ingeborg von Selzam
A, mit Recht des ſtarken Erfolges erfreuen, den ſie mit ihrem
ſein derabend erzielte, denn ſie wußte durch ihren impulſiven Vor=
99 ihre Zuhörer wirklich zu feſſeln.

Ihr Begleiter war Kapellmeiſter Karl Hauf, der pianiſtiſch
vorzüglich und auch ſehr rückſichtsvoll ſpielte, der aber beſſer den
Deckel des Flügels geſchloſſen gelaſſen hätte, um die feine Wir=
kung
der Stimme nicht zu beeinträchtigen. An dem ſtarken Beifall
nahm er berechtigten Anteil.
F.N.

Frankfurker Theaker.

I.
Die endloſe Straße‟.
Das Frankfurter Schauſpielhaus ſetzt erſt ſpät
ein. Infolge der ſommerlichen Feſtſpiele auf dem Römerberg
hatte es bis Mitte Oktober Ferien und brachte jetzt ſeine erſte
Premiere: das Frontſtück Die endloſe Straße, das
bereits im vorigen Winter in Darmſtadt in einer ausgezeich=
neten
Aufführung herausgekommen iſt.
Als Oberregiſſeur hat das Schauſpielhaus Jakob Geis
gewonnen, der ſeinerzeit bei uns die rechte Hand Legals war
und mit der Inſzenierung der Endloſen Straße ſich in Frank=
furt
vorſtellte.
Wie in Darmſtadt, geſtaltete ſich auch in Frankfurt die Auf=
führung
zu einem ſtarken künſtleriſchen Erfolg. Die ernſte, an=
ſtändige
Geſinnung, die hinter dem Stücke ſteht, die packende,
ſachliche Zeichnung, die erſchütternden Geſchehniſſe, das ſchwere
Erleben und Erleiden des einſamen, müden Kämpfers der letz=
ten
Kriegsjahre löſen unwiderſtehlich eine tiefe innere Ergrif=
fenheit
aus.
Jakob Geis inſzenierte ſehr eindrucksvoll. Die Kom=
pagnie
war der kämpfende und leidende Held, der ſich mit
dem Krieg auseinanderſetzt und ihn letzten Endes meiſtert. Im
Rahmen der Gemeinſchaft traten die Einzelſchickſale lebendig
hervor. Zwiſchen dem Ernſt des Kampfes ließ Geis die Lichter
des Humors farbig aufleuchten.
Nobert Taube hatte für den Hauptmann von Natur die
rechte verhaltene Güte. Vollrath von Klippſtein war ein
Leutnant von geſtraffter Männlichkeit, Willfried Seyferth
als Fähnrich ein liebes Kind. Aus dem Kollektiv der Soldaten
traten Franz Schneider und Kurt Katſch darſtelleriſch
hervor.
II.
Allerlei.
Die wirtſchaftliche Not ſpiegelt ſich auch in den Erſchei=
nungen
des Frankfurter Lebens. Theater und Kinos kämpfen.
Mut zeigt das Schumann=Theater. Es hat ſeine In=
nenräume
mit Geſchmack moderniſiert. Klare, helle Wände und
Decken, einfache, wirkungsvolle Beleuchtung. Es iſt jetzt das
größte Kino in Frankfurt und bringt mit ſchöner, neuer Appa=
ratur
die Tonfilm=Operette Ich will nicht wiſſen, wer du

biſt Indem Liane Haid märkenhafte Kleider im eleganten
Kabriolet durch eine märchenhafte italieniſche Landſchaft trägt
und Guſtav Fröhlich, der Prinz (oder iſt er Millionär? ich
weiß es nicht mehr), als Kraftwagenführer eine humorvolle
Verkleidungsrolle ſpielt, tragen ſie dem Bedürfnis der Kino=
beſucher
Rechnung, aus Not und Bitterkeit der Zeit in eine
Fabelwelt verſetzt zu werden. Zuvor ſpielt nettes Varieté.
Bitter ſieht’s in der Künſtler=Klauſe aus. Noch
im vorigen Winter Schauplatz witziger Revuen, führt jetzt
Guſtav Heppner, mit einer kleinen mäßigen Truppe ebenſo
mäßige Sketſchs auf. Etwa 50 Beſucher waren in der Vor=
ſtellung
, die ich ſah. Sie war wie die Börſe: klein der Umſatz,
luſtlos die Aufführung, und die Stimmung der Beſucher bröf=
kelte
gegen Schluß mehr und mehr ab. Da iſt’s ſchöner in
den kleinen, alten Apfelwein=Kneipen Sachſenhauſens, in den
jetzt Süßer und Rauſcher ihre Feſte feiern!

Frankfurker Muſikbrief.

Gute Menſchen haben dem Frankfurter Opernhaus eine Dreh=
bühne
geſchenkt. Weniger gute Menſchen haben die neue Dreh=
bühne
mit Mozarts Entführung aus dem Serail heraus=
geſtellt‟
. Eine Mozartoper iſt keine Harlekinade, und eine Dreh=
bühne
kein Karuſſel. Der Opernregiſſeur Dr. Graf iſt nicht
dieſer Anſicht. Die Ruhe eines Kunſtwerks wie der Entführung
wird durch andauernden Szenenwechſel die neue Drehbühne
muß doch zeigen, wie ſchnell ſie ſich drehen kann unterbrochen;
die Marterarie wird in einem beſonders hergerichteten Zimmer
der Konſtanze geſungen, ebenſo wie weiland im Tannhäuſer die
Eliſabeth die Hallenarie in einer Kemenate ſingt. Das ſind grobe
Stilwidrigkeiten. Ein richtig Ding zu drehen, iſt nicht ſo leicht.
Dazu kommt: Mozart will in erſter Linie geſungen ſein.. Der
Osmin kommt nur dann für den Baßbuffo in Frage, wenn dieſer
über den nötigen Stimmumfang die Partie verlangt bekannt=
lich
das tiefe D verfügt. A. Griebel mag ein darſtelleriſch aus=
gezeichneter
Buffo ſein; aber ein Sänger, der kaum das tiefe A.
erfaßt und deſſen techniſches Können nicht einwandfrei iſt, darf
nimmermehr den Osmin ſingen. Auch die Beſetzung der übrigen
Partien ſtößt auf Bedenken: W. Wörle iſt kein Belmonte; ihm
fehlt die Beherrſchung der Kantilene; die Frankfurter Oper beſitzt
einen Tenor, der die italieniſche Kantilene virtuos ſtimmlich nach=
zeichnet
. P. Reinecke fehlt für den Pedrillo der Humor. C. Ebers
fand ſich mit der ſchwierigen Rolle der Konſtanze in anerkennens=
werter
Weiſe ab. Ausgezeichnewaber in Geſang und Spiel war
das Blondchen G. Riedingers. H. W. Steinberg gab der ſtili=
ſtiſch
verdrehten Aufführung ein verwirrend ſchnelles muſikaliſches
Tempo. Die Bühnenbilder L. Siewerts konnten gefallen.
Es iſt wohltuend, neben dieſen Aufführungen der Aera
Graf/Steinberg ſolche der Aera Krauß/Wallerſtein zu hören,
deren höhere Qualität immer mehr in die Erſcheinung tritt. Man
kann z. B. Hoffmanns Erzählungen mit Gläſer und v. Scheidt
und vor allem den Othello mit Gläſer, und der vorzüglichen
E Hainmüller als Desdemona in Wiedergaben erleben, die
ſtiliſtiſch in ihrer Geſamtheit vorbildlich ſind. Dr. W. Kn.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 304

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 1. November 1932

Termin: Mittwoch, den 14. Dezember 1932, vorm. 9 Uhr,
im Sitzungsſaal 118 des neuen Gerichtsgebäudes.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 5, Bd. 29, Bl. 1927.
Fl. 18. Nr. 7, Grasgarten, Eſchollbrückerſtr., 431 qm.
Schätzung: 4500. RM.
Fl. 18. Nr. 8, Grasgarten daſelbſt, 905 qm.
Schätzung: 9000. RM.
Fl. 182/o, Grasgarten daſelbſt, 35 qm.
Schätzung: 100. RM.
Fl. 18, Nr. 9, Hofreite Nr. 12 daſelbſt. 1273 qm.
Schätzung: 64 000. RM.
Fl. 18. Nr. 92/zo, Hofraum mit Teilſtall daſelbſt, 76 qm.
Schätzung: 400. RM.
Eigentümer: Frauenarzt Dr. med. Alfred Altſchüler in
Darmſtadt.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangs=
vollſtreckung
.
(V15180
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

Termin: Freitag, den 25. November 1932, nachmittags 3½
Uhr, in Nieder=Ramſtadt auf dem Ortsgericht.
Grundſtücke: Gemarkung Nieder=Ramſtadt. Band 5, Bl. 489
Fl. 5, Nr. 1232½ 0oo, Grabgarten links der Traiſaer
Hohl. 74 qm. Schätzung: 74. RM.
Fl. 5. Nr. 1232 ooo, Hofreite daſelbſt, 254 qm.
Schätzung: 15 000. RM.
Fl. 3, Nr. 54, Acker auf der Hohlert, 1787 qm.
Schätzung: 270. RM.
Eigentümer: Kindinger, Karl, Händler in Nieder=
Ramſtadt.
(V. 15179
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

Termin: Mittwoch, den 9. November 1932, vormittags 9 Uhr
im Sitzungsſaal Zimmer 118 des Neuen Gerichts=
gebäudes
in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 1. Bd. 21. Bl. 1049
Flur 1 Nr. 1546, Hofreite Nr. 93 Gervinusſtraße
208 qm. Schätzung: 24 750. RM.
Flur 1 Nr. 1546, Grasgarten (Vorgarten) daſelbſt.
26 qm. Schätzung: 250. RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft
in Freiburg i. Br.
Darmſtadt, den 31. Mai 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
(12702a

Termin: Mittwoch, den 9. November 1932, vormittags 9¾
Uhr, im Neuen Gerichtsgebäude zu Darmſtadt, Zim=
mer
118.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt. Bez. 4, Bd. 8. Bl. 442
Flur 4 Nr. 1088 Hofreite Nr. 43 Wilhelminenſtraße.
1186 qm. Schätzung: 87 000. RM.
Flur 4 Nr. 1089, Grabgarten daſelbſt, 211 qm.
Schätzung: 2000. RM.
Flur 4 Nr. 1089o, Gewächshaus daſelbſt, 71 qm.
Schätzung: 1000. RM.
Flur 4 Nr. 1090, Grabgarten (Luſtgarten) daſelbſt.
3898 qm. Schätzung: 30 000. RM.
Eigentümer: Auguſte von Roeder=Diersburg, geb. Heyer.
Witwe des Majors Freiherrn Bernhard von Roeder=
Diesburg, zu ſu, und der Guſtel Sander geb. Flinſch
Ehefrau des Kaufmanns Ferdinand Sander in Auer=
bach
a. d. Bergſtraße, zu P/us.
Darmſtadt, den 30. Juni 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
(13381a

Termin: Mittwoch, den 16. November 1932, vormittags 9½
Uhr, im Sitzungsſaal 118 des Neuen Gerichtsgebäu=
des
in Darmſtadt.
Grundſtück: Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk V. Band 35,
Blatt 2266. Fl. VI. Nr. 3414/v, Hofreite Nr. 34,
Kiesbergſtraße, 144 qm. Schätzung: 10 000. RM.
Grasgarten, 75 qm. Schätzung: 500. RM.
Eigentümer: Eheleute Johannes Sauerwein und Marga=
rethe
geb. Reinheimer in Darmſtadt, Kiesbergſtr. 34,
zu je ½.
(13045a
Darmſtadt den 16. Juni 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Wungsoerfteigerang.
Termin: Mittwoch, den 16. November 1932, vormittags
9 Uhr, im Sitzungsſaal 118 des Neuen Gerichts=
gebäudes
.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. V. Bd. 15. Bl. 1020.
Fl. VI. Nr. 522. Grasgarten (Vorgarten) Franken=
ſteinſtraße
, 26 qm. Schätzung: 300. RM.
Fl. VI. Nr., 5222/zo, Hof=
te
Nr. 68 daſelbſt, 380 qm.
Schätzung: 17 700. RM.
Eigentümer: Ehefrau des Majors a. D. Moritz Freiherr
von Gall Marie Luiſe Eliſabeth geb. Schnorr in

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Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß
die im Bereiche des Betriebes der Elek=
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am Samstag, den 5. November 1932,
vormittags 9½ Uhr, im Heaghaus
Luiſenſtraße 14, III. Stock, Zimmer 10,
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Darmſtadt.
Darmſtadt, den 10. Juni 1932
Heſſiſches Amtsgericht.

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des Nürnberger und fränk. Hausbeſitzes, des Gaſt=
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=Gewerbes, des ſelbſtändigen Handwerkes und
Gewerbes wie überhaupt des geſamten Mittelſtandes.
Die wöchentlich erſcheinenden Beilagen Nürnberger
Hausbeſitzer=Zeitung, Fränk. Gaſtwirte=Zeitung
und Süddeutſche Mittelſtands=Zeitung erfreuen
ſich an Hand ihrer wertvollen redaktionellen Beiträge
größter Beachtung, ſtets ſteigender Beliebtheit und
ſtempeln die Nürnberger Bürger=Zeitung zur
größten deutſchen Mittelſtandszeitung im Sinne
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Zinſſer=Tee Nr. 40 gebrauche, fühl
ich mich mit meinen 86 Jahren um
20 Jahre jünger.
65077 Julie Main, Hindenburg=Zaborn
Zinſſer=Knoblauchſaß
iſt apetitanregend, reinigt das Blut un.
den Darm, ſchafft geſunde Säfte un
leiſtet bei Arterienverkalkung, z hoher.
Alutdruck, Magen=, Darm=, Leber= um
Gallenleiden, bei Aſthma, Rheumatis
mus und allen Stof wechſelſtörunge
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Karl Eiſele, Fritz Eiſele, Alfred E
und Kurt Eiſele, alle Kaufleute
Darmſtadt als perſönlich haftende
ſellſchafter übergegangen. Der Ue
ns(
gang der in dem Betriebe des Geſch.
begründeten Verbindlichkeiten und
derungen iſt bei dem Erwerbe des
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Fritz Eiſele und Alfred Eiſele ſind yſ ſiellten Ge
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der Generalverſammlung vom 28.
tember 1932 ſind die durch die Akn
rechtsnovelle vom 19. September
außer Kraft geſetzten Beſtimmungen
Geſellſchaftsvertrags über Zuſamn
ſetzung und Beſtellung des Aufſichtst
und die Vergütung ſeiner Mitgl
(88 10 und 11) wiederhergeſtellt wor
Darmſtadt, den 29. Oktober 1932
15208)
Amtsgericht Darmſtik

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Zim. zu vm. Nied.=
Ramſt.=Str. 3, II.

Termin: Mittwoch, den 16. November 1932, vormitd
9u Uhr, im Sitzungsſaal Zimmer 118 des Nihz
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. III. Bd. 3, Bl.
Fl. 3. Nr. 113, Grabgarten, Schwanenſtraße, 443
Schätzung: 3000. RM.
Fl. 3, Nr. 114, Hofreite Nr. 1a und 3 daſelbſt, 365
Schätzung: 7000. RM.
Eigentümer: Eheleute Althändler Andreas Failer
Eliſe geb. Schneider in Darmſtadt, Schwanenſtr.
Darmſtadt den 16. Juni 1932.
(12
Heſſiſches Amtsgericht.

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ſemstag, 1. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 304 Sefte 5

Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſiadt, den 1. November 1932.
Preisausſchreiben.
für das Fußballſpiel Bühne gegen Preſſe am
ſovember 1932. nachmittags 14.30 Uhr, im Stadion des
1898 ſind von dem Heſſiſchen Landestheater und der Aka=
für
Tonkunſt die Preiſe für ein Preisausſchreiben geſtiftet
ſen.
fragen: 1. Wer gewinnt? Bühne oder Preſſe?
2. Mit viel Toren Unterſchied? 3. Halbzeit=
reſultat
?
dieſe Fragen ſind einzeln zu beantworten.
B.: Preſſe. Mit 8:2 Toren. Halbzeit 0:2.
ſie Antworten müſſen bis ſpäteſtens den 10. November
iner Poſtkarte an den Vorſitzenden des Landesverbandes
hi im Reichsverband deutſcher Redakteure, Herrn M. Streeſe,
Foſtraße 22. gelangt ſein. Gewinner iſt, wer alle Fragen
üig beantwortet. Bei mehreren richtigen Löſungen entſcheidet
Kos. Die Entſcheidung des Preisgerichts iſt endgültig. Spie=
er
Bühnen= oder Preſſeelf und deren Angehörige ſind von
zeteiligung ausgeſchloſſen.
Preis: Ein Theaterſcheckheft im Preiſe von 15 RM.
Preis: Ein Theaterſcheckheft im Preiſe von 10 RM.
Preis: Ein Theaterſcheckheft im Preiſe von 5 RM.
und 5. Preis: Ein Freiabonnement der Städt. Aka=
demie
für Tonkunſt für die reſtlichen Konzerte.
Nit einem Theaterſcheck kann man bis zur Höhe des an=
enen
Betrages Karten für beliebige Vorſtellungen kaufen!
möchte da nicht mitmachen?
etzter Termin: Poſtſtempel des 10. November 1932.

Blumentag. Am Wahlſonntag findet ein Blumentag zum
ain für das zurzeit im Bau befindliche Ehrenmal für Heſſen
ie in Kriegsgefangenſchaft verſtorbenen und umgekommenen
uysgefangenen ſtatt. Die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegs=
egener
e. V., Ortsgruppe Darmſtadt, hat dieſen Blumentag
ngiert und hofft, bei der Bevölkerung das nötige Verſtändnis
ſi ieſe uneigennützige Sache zu finden.
Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Bei dem hiſto=
iſhen
Konzert Sixt und Bettina, das die Freie Lite=
ih
=Künſtleriſche Geſellſchaft heute, Dienstag, 8 Uhr, im Feſt=
der
Loge (Sandſtraße 10) veranſtaltet, werden die bisher un=
ſennten
Lieder und Tänze des ſeither verſchollenen Komponiſten
ſann Auguſt Sixt, eines Zeitgenoſſen von Mozart, zum
hihr Male in Darmſtadt aufgeführt. Die junge Sängerin Char=
an
der Heiden hatte als Darſtellerin der Bettina in
ſn, München, Dresden wie in der Schweiz ſtarken Erfolg.
Erich Fiſcher, der Entdecker der vergeſſenen Muſik, wird
uitende Worte ſprechen und am Flügel begleiten. (S. Anz.)
* Martinsgemeinde. Sonntag abend veranſtaltete der Stamm
emarck (Jugendvereinigung) einen Elternabend. Nach eini=
geinleitenden
Liedern und dem grüßenden Stammesruf ergriff
Pfarrer Dr. Bergér das Wort und ging auf das Verhältnis
Jugend und Gemeinde näher ein. Trotz ihrer Verſchiedenheit
den die organiſierte Gemeinde und die unruhig vorwärts ſtür=
be
Jugend zuſammen. Wenn auch ein großer Teil der Jugend
ſur Vern Yeue keine Verbindung mehr zur Gemeinde hat, ſo können wir
Geſeut MEdaneben das Aufwachen eines neuen Verſtändniſſes bemerken:
nd gauP m freiwilligen Gehorſam im Dienſte Gottes, ein Zurückfinden
eirche und Glauben. Nach dieſen Ausführungen hob ſich der
ae Ehyang zu dem Spiel., Bergen op Zoom von Wilhelm Schöttler.
nderen ächt und ohne alle theaterhafte Kunſt war dieſe Aufführung,
Geſell Phltrotzdem packte ſie die Zuhörer durch die innere Dramatik des
ſele ſiy Fmeſtellten Geſchehens und den Geiſt der Hingabe, der die Ge=
fertreiunkwſchaft
der Spielenden beſeelte. Es ſei nochmals auf die
Werholung des Spiels heute, Dienstag, abends 8.30 Uhr, ver=
en
. (Näheres auf den Anſchlägen und in den ſchon erfolgten
Euntmachungen.)
Kampfbund für Deutſche Kultur. Karl Heinrich
ggerl mußte wegen plötzlicher Erkrankung ſeine Vortrags=
abbrechen
. Der für Dienstag angeſetzte Dichterabend des
K. kann infolgedeſſen nicht ſtattfinden. Bereits gelöſte Kar=
pbehalten
ihre Gültigkeit für den folgenden Abend.

Hefſiſches Landestheater.

Großes Haus

Unf. 19 30, Ende nach 23 Uhr 4 6, T Gr. 14
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1. November ! Wilhelm Tell.

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Anf. 20. Ende vor 22.30 Uhr. Zuſ.=Miete II 2
2. November La Traviata.
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2022.30 Uhr. Außer Miete.
Inerstag,
3. November Veiter für morgen: veränderlich. Pr. 0.603.50
* Heſſiſches Landestheater. Nach längerer Pauſe wird Ver=
Oper La Traviata in den Spielplan des Kleinen
s aufgenommen. In der morgigen Aufführung ſingt die
Ailyartie erſtmalig Fritzi Jokl; die übrigen Hauptrollen ſind
Ezt mit Dr. Allmeroth. Johannes Drath., Eugen Vogt, Sanny
mann, Charlotte Krauß. Heinz Schlüter. Curt Theo Ritz=
t
. Muſikaliſche Leitung: Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt.
mit ungewöhnlichem Preſſe= und Publikumserfolg am Sams=
geſpielte
Revue=Operette Die Cſardasfürſtin wird
Greitag, dem 4. November, im Kleinen Haus wiederholt
Veiter für morgen; veränderlich, In dieſer Woche
dei am Donnerstag, dem 3. November, eine Wiederholung
er Komödie von Eugen Gürſter, dem Dramaturgen des Lan=
heaters
ſtatt, die ſich alle weſentlichen Bühnen des ganzen
ches erobert hat. Gerade in dieſer Woche vor den Wahlen
ſte dieſes Stück, in deſſen Mittelpunkt die Wahlen zur Kam=
tehen
, allgemeinem Intereſſe begnen.
* Zweites Sinfoniekonzert im Landestheater. Montag, den
ſvember, findet das 2. Sinfoniekonzert unter Leitung von
bans Schmidt=Iſſerſtedt ſtatt. Soliſt des Abends
der bekannte Geiger Georg Kulenkampff, der ein Violin=
hert
von Wilhelm Kempff ſpielt, das hier ſeine Urauffüh=
erlebt
. Der Künſtler bringt außerdem das Rondo Ca=
aio
von Saint=Saens zu Gehör. An Orcheſterwerken kommen
L=Moll=Sinfonie von Ceſar Frank und die Luſtſpiel= Ouver=
von
Reznicek zum Vortrag; beide Werke wurden kier län=
Jahre nicht mehr gehört.
* Schnurrbuſch=Quartett im Kleinen Haus. Das Schnurr=
uartett
ſpielt an ſeinem erſten dieswinterlichen Kammer=
ilnbend
(Samstag, den 5. November, 20 Uhr, im Kleinen
2, zwei der markanteſten Werke der Kammermuſikliteratur.
ehovens Cis=Moll=Streichquartett Op. 131. ein gewaltig
em herkömmlichen Rahmen der Quartettform heraustreten=
Werk beſteht aus 7 direkt miteinander zuſammenhängenden
Zen. Das Quartett dürfte auch heute noch die problema=
De Schöpfung des Meiſters bleiben. Der zweite Teil des
Nbs bringt Schuberts unvergleichliches Streichquintett
: deſſen 2. Satz ſich durch beſtrickende Klangſchönheit aus=
et
. Die Beſetzung eines zweiten Cellos verleiht dem präch=
27 Stück ein beſonders eigenes Gepräge.

Darmſtädter Juriſtiſche Geſellſchaft.
Ethiſche Geſichtspunkke in Stenergeſekgebung und Steuerverwalkung.

Am 38. Vortragsabend der Geſellſchaft, der die dieswinter=
liche
Vortragsreihe einleitete, referierte Miniſterialrat Dr. Dr.
Grabower vom Reichsfinanzminiſterium in Berlin über das
Thema: Ethiſche Geſichtspunkte in Steuergeſetzgebung und
Steuerverwaltung
Der Redner begann mit der Feſtſtellung, daß er ſich bewußt
ſei, daß von den verſchiedenſten Gedankengängen aus gegen die
Wahl dieſes Themas, überhaupt gegen die Möglichkeit der Feſt=
ſtellung
von Verbindungslinien zwiſchen Ethik und Steuerweſen
die verſchiedenſten Einwendungen erhoben werden könnten. Aber
die Entwicklung in Geſchichte, wiſſenſchaftlicher Meinung und
praktiſcher Staatsführung bewieſe, daß die Steuergeſetzgebung
von ethiſchen Momenten ſehr erheblich beeinflußt, die Steuerver=
waltung
von ihnen entſcheidend beſtimmt ſei und ſein müſſe. Die
Wirkſamkeit ethiſcher Grundſätze in der ſteuerlichen Rechtſprechung
vollends ſei eine Selbſtverſtändlichkeit.
Das Problem des Verhältniſſes von Wirtſchaft, Menſch,
Staat und Steuer zueinander ſei nie zur Ruhe gekommen. Die
Frage ſei zunächſt aufzuwerfen, wie ſolle die Steuer überhaupt
beſchaffen ſein? Als Frage des Seinſollens ſei die Möglichkeit
ihrer wiſſenſchaftlichen Beantwortung zweifelhaft. In der Volks=
wirtſchaftslehre
klängen ethiſche Momente ſeit den Humaniſten
ſtets wieder an. Auch die Betriebswirtſchaftslehre deren weſent=
liche
Vertreter jeden Zuſammenhang mit der Ethik oſtentativ
ablehnten, käme gelegentlich darauf zurück. Die ausländiſche
Betriebswirtſchaftslehre, inſonderheit die amerikaniſche habe den
Gedanken der Betriebsethik weitgehend aus= und durchgebildet.
In der Steuerrechtswiſſenſchaft träte in den Unterſuchungen über
die Grundprinzipien der Beſteuerung überhaupt, ihrer praktiſchen
Einzelgeſtaltung in den Grundſätzen der Gleichmäßigkeit, der Ge=
rechtigkeit
uſw., das gleiche zutage.
Intereſſante Ergebniſſe würden bei dem Verſuch erzielt, von den
verſchiedenſten Momenten her an die Frage heranzugehen. Von der
wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Seite aus laſſe ſich nachweiſen, daß jede
beſtimmte Art der Wirtſchaftsform das ihr gemäße Steuerſyſtem
habe. Nicht anders zeige ſich der Zuſammenhang mit der Ein=
ſtellung
der politiſchen Weltanſchauungen: Der Konſervative
habe ſchon 1906 die Erbſchaftsſteuer als den Familiengedanken
beeinträchtigend abgelehnt. Der Liberale ſuche die Grundſätze

der Freiheit und Gleichheit auch im Steuerweſen zu verwirk=
lichen
. Aehnlich zeigten ſich deutlich Zuſammenhänge zwiſchen den
jeweiligen wiſſenſchaftlichen Anſchauungen und den ſteuerlichen
Fragen: Adolf Wagner habe in einem in Darmſtadt auf dem
evangeliſchen Kirchenkongreß gehaltenen Referat die Notwendig=
keit
ethiſcher Einſtellung des Steuerweſens ebenſo betont, wie
neuerdings Teſchemacher Popitz und andere darauf hingewieſen
hätten. Aus dem Wechſel des Staatsgedankens heraus ließen
ſich ähnliche Verbindungslinien aufzeigen. Der Ständeſtaat habe
das Steuerzahlen dem Bürger zuweiſen wollen während der
Adel den Kriegsdienſt leiſten ſollte; der moderne Staat verlange,
daß jeder beitrage.
In der derzeitigen Steuergeſetzgebung ſeien ethiſche Gedanken=
gänge
deutlich nachweisbar: In der Berückſichtigung der perſön=
lichen
Verhältniſſe, in den direkten Steuergeſetzen oder in den
Abſtufungen des Erbſchaftsſteuergeſetzes. Gleiche Geſichtspunkte
ergäben ſich in weitem Umfang aus der Rechtſprechung des
Reichsfinanzhofs in der dort entwickelten Bedeutung des s 11
RAO., der Betonung der Gültigkeit des Grundſatzes von Treu
und Glauben auch im Steuerrechtsverhältnis.
Die Steuerverwaltung ſei ohne ethiſche Grundſätze über=
haupt
nicht denkbar. Ihr richtiges Funktionieren verlange einen
fachlich gründlich vorgebildeten Beamten und ebenſo ſehr eine
ethiſch hochſtehende Grundeinſtellung dieſer Beamten bei der
Ausübung ihrer Tätigkeit. Verſtändnisvolles Eingehen auf die
Notwendigkeit des Steuerpflichtigen ſei nötig, ebenſo ſehr aber
auch auf ſeiten des Steuerpflichtigen gleiches Vorgehen gegen=
über
dem Fiskus. Der Wirtſchaftler muſſe ſich darauf einſtellen,
daß der Staat heute zu hohem Prozentſatz quaſi ſtiller Teilhaber
ſeines Geſchäfts geworden ſei.
Die Ausführungen des Redners wurden mit beſonders ſtar=
kem
Beifall bedankt. Mit Recht. Denn ſeine Ausführungen
mußten als Ergebnis beſonders eingehender Studien auf den
verſchiedenſten wiſſenſchaftlichen Gebieten in ihrer Zuſammen=
faſſung
der hiſtoriſchen, philoſophiſchen, juriſtiſchen und national=
ökonomiſchen
Elemente beſonders überzeugen. Ebenſo ſehr über=
zeugend
wie die darauf aufgebaute eindringliche Förderung ethiſch
gründlich fundierter Einſtellung zur ſteuerlichen Praxis.

Gedok. Im dichtbeſetzten Saale des Hotels zur Traube
fand die Gründungsverſammlung der Gedok, Ortsgruppe
Darmſtadt, ſtatt. Frau Gret Wenzel=Gottſchalk erteilte nach ein=
leitenden
Worten der Vorſitzenden der Geſamtbewegung, Frau
Ida Dehmel, der Gattin des verſtorbenen Dichters, das Wort
zu einem Vortrag über die Entwicklung und die Ziele der Ver=
einigung
. Die Gedok (Gemeinſchaft deutſcher und öſterreichiſcher
Künſtlerinnen und Kunſtfreundinnen) hat ſich zum Ziel geſetzt,
eine enge Verbindung herzuſtellen zwiſchen Künſtlerinnen iller
Kunſtgattungen und Kunſtfreundinnen, um dadurch den Künſtle=
rinnen
und den Kunſtfreundinnen eine gegenſeitige Anregung zu
gewähren. Die Gedok geht dabei von dem Grundſatz aus. nur
hochwertige Künſtlerarbeit der Oeffentlichkeit zu vermitteln. Frl.
Stegmayer, die Vorſitzende des Drei=Städte=Bundes, betonte, daß
in der Gedok Platz ſei für alle künſtleriſchen Beſtrebungen, ohne
Unterſchied der Richtung. Mit der einſtweiligen Führung der
Vorſtandsgeſchäfte wurde Frau Wenzel beauftragt, die es ver=
ſtanden
hat, in ganz kurzer Zeit die Gründung der Ortsgrupp=
Darmſtadt vorzubereiten.

Beſucht die Ausſtellung

Mit

Die Bogeiwent and ihr Sihnt
im Ausſtellungsgebäude auf der Künſiler=Kolonie. W Neuß

Das 1 Darmſtädter Mundharmonika=Quartett Konzer=
tia
, geführt von ſeinem rührigen 1. Vorſitzenden. Herrn M.
Poth. iſt am Sonntag vormittag im Stadtkrankenhauſe erſchienen.
Flotte Weiſen wurden vom Quartett auf verſchiedenen Gängen
des Hauſes unter perſönlicher Leitung des Herrn Heinrich Pull=
mann
zu Gehör gebracht. Allſeits war man erſtaunt, wie aus
dieſen einfachen Inſtrumenten ſolche Stücke in tadelloſer Weiſe
zum Vortrag gebracht wurden. Man zollte den Herren unein=
geſchränkten
Beifall für ihr Können.
Orpheum. Die Tegernſeer=Lachbühne gaſtiert noch bis
einſchließlich Sonntag, den 6. November. Heute Dienstag ein=
malige
Wiederholung des ſtürmiſchen Lacherfolges. Der Ehe=
ſtandskandidat
, eine luſtige Dorfbegebenheit. Wer einmal herz=
lich
lachen will, der verſäume nicht, die luſtigen Tegernſeer zu
beſuchen. Ein Abend bei den Oberbayern bringt Stimmung und
Humor.
Unentgeltliche Tageskurſe für Jedermann. Im Auftrage
des Herrn Staatspräſidenten hat Herr Oberſchulrat Haſſinger auch
in dieſem Winter folgende fünf Lehrgänge eingerichtet: 1. Vor=
leſungen
und Uebungen über Innenarchitektur 2. Materialien=
und Maſchinenkunde für das Holzgewerbe. 3. Was jeder Laie von
techniſchen Vorgängen und Gegenſtänden wiſſen muß. 4. Das
Kraftfahrzeug. 5. Politiſche Grundſchule. Während die beiden
erſten Lehrgänge beſonders für Fachleute gedacht ſind, wird an
die Beteiligung an den anderen Lehrgängen keine Vorausſetzung
geknüpft. Alle Lehrgänge finden in den Tagesſtunden ſtatt, denn
ſie ſollen in erſter Linie den Erwerbsloſen dienen. Die Lehrgänge
beginnen am Montag, den 7. November. Ihre Einrichtung und
Leitung wurde der Volkshochſchule übertragen, deshalb ſind
alle Anfragen und Anmeldungen zu richten nach Neckarſtr. 3,
Zimmer 25.

K W ch

Nacht

Schlacht Feſt in Barth’s Weinſtuben

Das Union=Theater zeigt ab heute Karin Hardt in dem
Jungmädchen=Gemeinſchaftsfilm Mädels im Boot, ein Film
der Jugend und Kameradſchaft. Karin Hardt, eine echt deutſche
Schönheit, hat ſich mit dieſem Film über Nacht in die vorderſte
Reihe der Stars geſtellt. Die Regie führte Erich Waſchneck. und
in weiteren Hauptrollen ſind Theodor Loos, Helmuth Kionka,
Heinz Goedecke, Ali Ghito, Martha Ziegler u. a. beſchäftigt.
Die Helia=Lichtſpiele bringen ab heute im Doppelpro=
gramm
den köſtlichen Luſtſpieltonfilm in deutſcher Sprache Wenn
du noch eine Tante haſt mit Maria Dreßler, Amerikas belieb=
teſter
und originellſter Filmkomikerin, in der Hauptrolle. Als
zweiten Schlager ſieht man ein entzückendes Filmwerk Sport
und Liebe‟
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man noch einige Tage,
der anhaltenden Nachfrage wegen und um jedermann Gelegen=
heit
zu geben, dieſes grandioſe Filmwerk zu ſehen. Greta Garbo
in Mata Hari.
Reſi=Theater. Der gewaltige tönende Großfilm Mutter,
der zurzeit im Rahmen einer Feſtwoche im Reſi=Theater ſeine
Erſtaufführung erlebt, iſt nicht zu verwechſeln mit dem früheren
ſtummen Mutterfilm. Dieſes herrliche Werk, das jedes Menſchen=
herz
ergreift wurde erſt kürzlich für den Tonfilm mit beſten
Schauſpielkräften gedreht.

Wandererfürſorge unſerer Zeit.
Der Ortsverein der Freundinnen junger Mädchen hatte ſeine
Mitglieder eingeladen zu einem Vortrag über Wandererfürſorge
unſerer Zeit. Leider war der Kreis der Erſchienenen nicht ſehr
groß um ſo dankbarer dürfen die Wenigen ſein, daß ihnen aus
ſolch berufenem Munde ein Einblick gegeben wurde in dies ſchwere
Gebiet der Wandererfürſorge.
Nach einleitenden Worten der Begrüßung durch die Vorſitzende
des Ortsvereins, Frau Generalleutnant Krauſe. Exzellenz, er=
griff
die Rednerin des Abends, Fräulein, M. Dittmer, Re=
ferentin
für Wandererfürſorge im Berliner Polizeipräſidium, das
Wort.
Sie erzählte aus ihrer nun 23jährigen Arbeit welche
Spanne Zeit! Vor 23 Jahren als dies Arbeitsgebiet gerade
aufgenommen worden war zählte man in einem Jahr 79 Wan=
derer
Es ſoll damals, zum Beginn dieſer Arbeit, eine ſtölze Zahl
geweſen ſein! Kriegsjahre, Regierungsumſturz. Inflation, zu=
nehmende
Arbeitsloſigkeit alle dieſe Tatſachen brachten ein ſtän=
diges
Zunehmen der jugendlichen Wanderer. Im Jahre 1931 hat
die Abteilung Wandererfürſorge des Berliner Polizeipräſidiums
über 20 000 Wanderern Rat und Hilfe erteilt.
Frl. Dittmer erzählte in vielen Einzelbeiſpielen von den ver=
ſchiedenen
Typen, die auf Wanderſchaft ſind; von den vielen, die
heute die Not der Zeit zur Wanderſchaft zwingt. Da iſt der durch=
gebrannte
Lehrjunge, der ſtellenloſe Kaufmann, der arbeitsſcheue,
aber auch der arbeitsſuchende Handwerker; da iſt der Landarbeiter,
der auf der Suche nach Saiſonarbeit iſt, da iſt mancher mittelloſe
Student, nicht zuletzt der hungrige Wandervogel. Auch gar man=
ches
Mädchen, das ſich Arbeit zu ſuchen auf die Wanderſchaft ge=
macht
hat, klopft heute an.
Wie manches junge Menſchenkind iſt in der Fremde in die
Irre geraten warme Herzen der Wandererfürſorge ſorgen nicht
nur für ein kräftiges Eſſen oder ein neues Kleidungsſtuck, nicht
nur für die Möglichkeit der Weiter= oder gar Heimreiſe, ſondern
ſie helfen dem jungen Menſchen auch durch warme Teilnahme und
herzlichen Zuſpruch.
Berlin beſitzt ein geradezu vorbildliches Heim für Wanderer,
wo dieſen Raſt und Ruhe, in vielen Fällen aber auch Arbeits=
möglichkeit
gegeben wird.
Die Ausführungen ſchärften unſer Verantwortungsgefühl
gegenüber dem Bruder der Landſtraße. Mehr denn je heißt es
heute: offene Augen haben und verſuchen, richtig zu helfen, ſoweit
dieſe ſchwere Zeit es uns erlaubt.
Habt lieb die Fremden mit dieſem ſchlichten Wort ſchloß
die Referentin die Ausführungen, hinter denen nicht etwa die
Beamtin hervortrat, ſondern das warme, mütterliche Herz eines
Menſchen, der ſchon Tauſenden junger Wanderer Wege weiſen und
Hilfe geben durfte.
Die Vorſitzende des Ortsvereins, Frau Exz. Krauſe, ſprach
zum Schluß das aus was alle Zuhörer bewegte; herzlichen Dank
für das, was der Abend allen gegeben innigſte Segenswünſche
für das Weitergedeihen der großen Werkes der Wandererfürſorge.

Deutſcher Rentnerbund, Ortsgruppe Darmſtadt. Don=
nerstag
, 3. November, nachmitags 4.30 Uhr, findet im Kaiſer=
ſaal
, Grafenſtraße unſere Monats=Verſammlung ſtatt.
Alle Inflationsgeſchädigten, die noch nicht Mitglied ſind, ſollten
durch Beitrag die Reihen der Kämpfer ſtärken. Anmeldungen
werden nach Schluß der Verſammlung entgegengenommen. (Näh.
ſiehe Anzeige.)
Evangeliſche Jugendgemeinſchaft. Wir weiſen auch unſe=
rerſeits
auf das Spiel Bergen op Zoom von Wilhelm Schött=
ler
hin, das Dienstag abend 8.30 Uhr im Gemeindehaus, Lieb=
frauenſtraße
6, wiederholt wird. Es wird an dieſem Abend auch
der Reichsmeiſter der BDJ.=Jungenſchaft. Willi
Obländer=Frankfurt, ſprechen. Mitglieder der Evangeliſchen
Jugendgemeinſchaft bezahlen den ermäßigten Eintrittspreis.
p. Bürgerſteuer 1932. Es erſcheint angemeſſen, darauf hinzu=
weiſen
, daß gegen die Veranlagung zur Bürgerſteuer in erſter
Linie der Einſpruch gegeben iſt, über den in Gemeinden mit einer
Einwohnerzahl bis zu 2000 das Kreisamt, und in Gemeinden mit
mehr als 2000 Einwohnern die Bürgermeiſterei entſcheidet. Wird
der Einſpruch verworfen, ſo hat der Pflichtige Klage im Verwal=
tungsſtreitverfahren
zu erheben, die in Städten beim Provinzial=
ausſchuſſe
zu erheben iſt, ſonſt beim Kreisausſchuſſe. Nach Artikel 39
des Verwaltungsrechtspflegegeſetzes vom 8. Juli 1911 erfolgt die
Erhebung der Klage durch Einreichung eines Schriftſatzes bei dem
genannten Verwaltungsgericht. Der Schriftſatz wird zweckmäßig
in doppelter Ausfertigung eingereicht. Wichtig iſt, daß das er=
wähnte
Geſetz ein Armenrecht gewährt. Der unterliegende Teil
kann, falls er durch Vorlage eines Armutszeugniſſes ſein Unver=
mögen
beſcheinigt, von der Zahlung der Gerichtskoſten inſolange
befreit werden, als er ohne Beeinträchtigung des für ihn und
ſeine Familie notwendigen Unterhalts nicht imſtande iſt, die
Gerichtskoſten zu beſtreiten. Ein Armenanwalt wird nicht beige=
rdnet
. Es wäre ſchließlich erwünſcht, daß den Steuerpflichtigen
eine ſchriftliche Belehrung über das zuläſſige Rechtsmittel erteilt
vürde.

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[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 304

Wahlverſammlung
der Deutſchnakionglen Volksparkei.
Exz. Hergk über die Rolle des kommenden Reichskags.
* In einer weiteren Wahlkundgebung der Deutſchnationalen
Volkspartei im großen Saale der Krone ſprach geſtern abend
vor zahlreichen und begeiſternd mitgehenden Zuhörern Staats=
miniſter
a. D. Exz. Dr. Hergt über das Thema: Die Rolle des
kommenden Reichstages
In der Begrüßung durch den Vorſitzenden. Prof Krämer,
weiſt dieſer Unwahrheiten zurück, die in nationalſozialiſtiſchen
Verſammlungen über die DNVP. in Darmſtadt verbreitet wor=
den
ſeien.
Dr. Hergt betont eingangs ſeiner Ausführungen, daß der ver=
gangene
Reichstag zum erſten Male neue Mehrheiten ermöglicht
hatte, die in höchſtem Grade politiſch gefährlich waren. Die
oppoſitionelle Mehrheit von Natſozialiſten und Kommuniſten
habe z. B. im Preußiſchen Landtag in den Amneſtie= und Steuer=
Fragen ihre verhängnisvolle proletariſch=revolutionäre Rolle er=
wieſen
. Das Fluktuieren dieſer egoiſtiſch=zentrierten Maſſen vom
linken und rechtsradikalen Extrem werde beim Eintritt der gro=
ßen
Enttäuſchung im natſoz. Lager ſchwere revolutionäre Ge=
fahren
heraufbeſchwören. Aufgabe des 6. November ſei es, die
kommuniſtiſch=natſoz. Mehrheit zu zerſchlagen ebenſo wie die
Mehrheit von Nationalſozialiſten und Zentrum. Hitler habe
am 13. Auguſt ſeine Stunde verſäumt; er habe vom Baum des
parlamentariſchen Syſtems gegeſſen und ſich aus dem Paradies
der nationalen Einheitsfront ausgeſchloſſen. Die Maſſen der
natſoz. Jugend lehnten die Koalition Natſoz. und Zentrum ab,
das in 13 Jahren ſeinen verhängnisvollen parteipolitiſchen Egois=
mus
ſkrupellos befriedigt habe. Leider werde es am 6 Novem=
ber
nicht gelingen, die im Reichstag vorhandenen gewerkſchaft=
liche
Zweidrittel=Mehrheit zu brechen. Die DNVP. lehne nicht
das Gewerkſchaftsſyſtem als ſolches ab, es dürfe jedoch nicht poli=
tiſiert
und monopoliſtiſch geführt werden. Unter der ſtraffen
Führung Hugenbergs befinde ſich die DNVP. erneut im Auf=
ſtieg
. Seit den letzten 3 Monaten träten die ſtarken ſachlichen
Gegenſätze zwiſchen NSDAP. und DNVP. immer mehr in den
Vordergrund, und die Scheidung der Geiſter ſetze ein. Die jetzt
bekannt werdenden Vereinbarungen zwiſchen Zentrum und
Natſoz. bewieſen, daß zwiſchen den beiden Parteien doch das
Waſſer zu tief war, und die ſchwarz=braune Koalition nur ein
Phantom war. Angeſichts dieſer Tatſache würde den Natſoz.
nur die Tolerierung, in vielleicht verſchiedener Form eines Prä=
ſidialkabinetts
übrig bleiben. Bei der kommenden Reichsreform
hätten die Länder ein gewichtiges Wort mitzureden. Durch das
Leipziger Urteil ſei Klarheit über die Gewaltenverteilung zwi=
ſchen
Reich und Ländern geſchaffen. Die Stärke der Reichsregie=
rung
und ihre Anerkennung im Volke beruhe in der Initiative
der Männer, die jetzt auf dem Boden des Staatsgerichtshof=
urteils
weiterſchreiten müßten. Die DNVP. erſtrebe in Preußen
die Einſchaltung der Natſoz, ohne Zentrum in ein Präſidial=
kabinett
. Wenn der kommende Reichstag ſich in ſeiner Lethargie
oder Sabotageſtimmung der Nation verſage erſtehe der Ar=
tikel
48 und ein Staatsnotrecht. Die traurigſte Rolle ſpielten
die Natſoz, in außenpolitiſcher Hinſicht auf dem Gebiete der
Wehrhoheit. Genau dem Harzburger Programm entſprechend, ſei
die Regierung in der Wehrfrage vorgegangen. Das deutſche
Nein in Genf habe wie ein Blitz eingeſchlagen. Der deutſche
Rüſtungsſchutz ermögliche erſt planmäßige Oſtſiedlung. Gerade an=
geſichts
unſerer außenpolitiſchen Iſolierung durch Frankreich und
ſeine Trabanten verdiene die Schuldenfrage von Hugenberg
aufgenommen, ernſteſte Bedeutung. Um ſo verwerflicher ſei es,
daß ſich hinter der kämpfenden Regierung, die ausſehen möge, wie
ſie wolle, keine nationale Einheitsfront ſtelle. Hitler dagegen
erkläre dem Ausland, hinter der Regierung ſtehe außenpolitiſch
niemand. Das noch im Gange befindliche Wirtſchaftsprogramm
Papens bedeute im Vergleich mit Brünings Taten und den
natſoz. Erperimentalverſuchen den Anfang eines neuen Werdens,
neuen Aufſtieges. 22 Staaten hätten Kontingentverträge
abgeſchloſſen, und der innenpolitiſche Kampf um die Kontingent=
politik
werde vorübergehen, da kein Schaden eintreten dürfte. In
der Arbeitsbeſchaffung entſcheiden Produktivität der Maßnahmen
und Sicherheit der Währung. Das kühne Vorgehen der Regie=
rung
in der notwendigen Verfaſſungsreform finde mit Recht den

Aic nSecheite Hraf id Seſic Snder ide in
die Volksgemeinſchaft zu ſchaffen. Wenn das deutſche Volk ſich
ſelbſt überwinde, dann ſtehe Reich und Volk politiſch und wirt=
ſchaftlich
vor ungeahnten Möglichkeiten, zu denen am 6. Novem=
ber
der Grund gelegt werden müſſe.

Dienstag, 1. November 193
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Gegen die Perlegung von Reichsbehörden
der Verkehrsverein verweiſt in einer Hauptausſchußſihung auf die ſchweren Schäden für Darmſtadk
bei Verlegung der Oberpoſtdirekkion.

Kundgebung der Rakionalſozigliſten
in der Feſthalle.
Alfred Roſenberg und J. Wagner=Bochun ſprechen.
* Geſtern abend hatte die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Ar=
beiterpartei
zu einer Wahlkundgebung in die Feſthalle, die voll
beſetzt war, aufgerufen. Nach der üblichen Einleitung durch Muſik=
vorträge
, dem Einzug der Stürme und der Hitlerjugend eröffnete
Kreisleiter Heß die Kundgebung und betonte den ungebrochenen
Siegeswillen der N. S.D.A.P.
Alfred Roſenberg, M.d.R., der Hauptſchriftleiter des
Völkiſchen Beobachter, ging aus von den Zerfallserſcheinungen
in Deutſchland nach 1918 und erklärte, daß damals das deutſche Volk
unter dem Ringen verſchiedener Weltanſchauungsſyſteme zerriſſen
war. Dazu ſeien, als Ausfluß eines ganz beſtimmten wirtſchaft=
lichen
Denkens, Korruptionserſcheinungen getreten, mit deren ge=
richtlicher
Abwicklung wir noch jahrlang zu tun hätten. All dieſe
Dinge könnten auch heute nicht geheilt werden durch rein techni=
ſche
Maßnahmen wie Ankurbelung der Wirtſchaft uſf. Außerdem
ſei es ein unſinniger Gedanke, die Sanierung durch die Kräfte
gerade vornehmen zu wollen, die den wirtſchaftlichen Zuſammen=
bruch
verſchuldet hätten. Jetzt handele es ſich um eine geiſtige
Erneuerung, es müſſe den Deutſchen eine neue Wirtſchaftsethik
gegeben werden. Inmitten des großen Zerſetzungs= und Erneue=
rungsprozeſſes
unſerer Tage müßten wir bedenken, daß es nicht
darauf ankomme, jeden Tag dem Volke neue Gedanken zu geben,
ſondern ein neuer, großer, fundamentaler Gedanke müſſe gegeben
werden. Ein beſtimmtes Blut ſtehe in gewiſſem Zuſammenhang
mit dem Boden, den der Menſch bewohnt, und deshalb ſei es erſte
Lebensaufgabe eines Volkes, den Boden, der ihm die Heimat
bedeute, zu verteidigen. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſtehe
im Kampfe mit all den alten Mächten, die das Unglück Deutſch=
lands
verſchuldet hätten. Vom Geſichtspunkte des Bodens und
Blutes aus ſei die deutſche Geſchichte zu werten, und da ſei nicht
Karl der Große, der das Werk der römiſchen Legionen fortführte,
als der Gründer Deutſchlands zu betrachten, ſondern ſein Gegner,
der Sachſenherzog Widukind, der das Werk des Arminius weiter=
führte
. Der Redner führte für dieſe ſeine Anſicht noch eine Reihe
von Geſtalten und Erſcheinungen aus der deutſchen Geſchichte
an und bezeichnete die Bauernkriege als die erſte deutſche Revolu=
tion
, nach der leider keine zweite gekommen ſei. Die große Auf=
wallung
der Freiheitskriege ſei untergegangen in den Fangarmen
eines Pſeudonationalismus unter der Herrſchaft Metternichs.
Aehnlich ſei es nach 1870 unter dem Einfluß des Börſentums ge=
kommen
. Der Kampf der N.S.D.A.P. richte ſich gegen die Grund=
anſchauungen
des Marxismus.
Was jetzt in Berlin vor ſich gehe, ſeien nur die letzten Aus=
wirkungen
und Zuckungen eines überholten Syſtems. Die Sozial=
demokratien
, die kein Blut und keine Perſönlichkeiten kenne, kenne
nur die unterſchiedsloſe Maſſe. Die Wiedergeburt eines Volkes in
allen ſeinen Ständen habe zur Vorausſetzung, daß der Marxismus
weltanſchaulich überwunden und reſtlos vernichtet werde. Die
letzten 13 Jahre Kampf der Nationalſozialiſten ſeien ein Prüf=

Ein einmükiger Prokeft.
Greifbare Nachrichten ſprechen von der in Ausſicht geſtellten
Verlegung von Reichsbehörden aus Darmſtadt. Gegen eine ſolche
Abſicht iſt ſchärfſtens Front zu machen denn die Verlegung ſchon
einer Behörde aus unſerer Stadt würde ſchwere Schädigungen
für alle Gewerbezweige uſw. mit ſich bringen.
Der Hauprausſchuß des Verkehrsvereins kam vornehmlich aus
dieſem Grunde geſtern abend zu einer Sitzung zuſammen, in der
er ſich mit der drohenden Möglichkeit der Verlegung von Reichs=
behörden
aus Darmſtadt beſchäftigte. In der Tat wäre die Ver=
wirklichung
der Pläne für Darmſtadt von außerordentlich ſchwe=
rem
Schaden verbunden. Die Landeshauptſtadt könne auf keine der
Reichsbehörden verzichten, ſo führte der Vorſitzende, Herr Schmidt,
aus, und müſſe mit allem Nachdruck fordern, daß die Oberpoſt=
direktion
in Darmſtadt verbleibt, ja darüber hinaus, verlange
man, wie der Präſident des Verkehrsvereins ausführte, daß wir
nicht nur unſere Oberpoſtdirektion behalten, ſondern daß dieſe mit
der bisher in Frankfurt beſtehenden hier verbunden werde. Er
freue ſich, daß
der Herr Staatspräſident mit allem Nachdruck verſichert
habe, daß die Zuſammenhänge zwiſchen dem Staatsgebiet
und ſeinen zentralen Stellen einerſeits und dieſen wichtigen
Reichsbehörden andererſeits nicht zerriſſen werden dürfen.
Auch gegen eine etwa in Ausſicht genommene Verlegung des
Landesfinanzamtes müſſe man ſchärfſtens Stellung nehmen.
Provinzialrat Dr. Volz verlas folgende nach einigen Ab=
änderungen
in der Hauptausſchußſitzung des Verkehrsvereins ein=
ſtimmig
angenommene.
Entſchließung:
Trotz aller beruhigenden Erklärungen ſchwebt nach wie vor
über unſerer Landeshauptſtadt die ſchwere Gefahr der Verlegung
zweier wichtiger und umfangreicher Reichsbehörden. Dieſe Gefahr
iſt nach der Erklärung des Reichsinnenminiſters Freiherrn v. Gail
vor dem Verein Berliner Preſſe in unmittelbarſte Nähe gerückt.
da dort erklärt wurde, daß die Vorarbeiten für die Aufhebung
entbehrlich werdender Reichsbehörden abgeſchloſſen ſeien. In Kürze
würden die Aenderungen bekannt gegeben werden können. Sie
ſollen ſich zunächſt auf einen Abbau angeblich entbehrlicher Be=
hörden
der Finanz= und Poſtverwaltung beziehen.
Nach dieſen von zuſtändiger Stelle gegebenen Erklärungen er=
ſcheint
es an der Zeit, die Oeffentlichkeit in weiteſtem Maße über
die Bedeutung des etwaigen Verluſtes zweier wichtiger Reichs=
behörden
in Darmſtadt aufzuklären. Es liegt klar auf der Hand,
daß nach dem Verluſt der Reſidenz, angeſichts der Verarmung des
früher ſehr wohlhabenden Renterſtandes und vor allem nach dem
Wegfall der großen Garniſon (zirka 6000 Mann)
jede weitere Einbuße an lebenswichtigen Faktoren den
Lebensnerv unſeres Gemeinweſens tödlich treffen würde.
Der Verluſt des Landesfinanzamtes und der Oberpoſtdirektion
würde unmittelbar eine Minderung der Einwohnerzahl um 1000
Köpfe bedeuten, und zwar ſolche Einwohner, von denen die Ein=
kommensbezieher
zu den Feſtbeſoldeten, ſomit wirtſchaftlich beſon=
ders
wertvollen Teilen der Bevölkerung zählen. Ein Ausfall dieſer
Kopfzahl mit einem Geſamteinkommen allein an Gehältern und
Löhnen von ſchätzungsweiſe 1,5 Millionen RM., dem ein Geſamt=
umſatz
von mindeſtens 2 Millionen Reichsmark entſpricht, kann
einfach nicht geduldet werden. Zu dieſen unmittelbaren in Zahlen
erfaßbaren Verluſten, die ſich gleichmäßig auf alle Erwerbszweige
des Handels, des Handwerks, der Induſtrie, der Landwirtſchaft
der näheren und weiteren Umgebung und der Verkehrsgewerbe
verteilen, kämen die ſchweren erneuten Gefahren, die ſämtlichen
kulturellen Einrichtungen unſerer Stadt drohen würden. Ein
weſentlicher Teil der Beſucher unſeres weitberühmten Landes=
theaters
, der vortrefflichen Akademie für Tonkunſt, der vielfachen
ſonſtigen muſikaliſchen und künſtleriſch hochbedeutenden Veranſtal=
tungen
wird von der zahlreichen Beamtenſchaft der in ihrem Be=
ſtand
gefährdeten großen Behörden geſtellt. Ein Wegfall dieſer Be=
hörden
würde die Lebensfähigkeit der genannten Inſtitute und
Unternehmungen noch weſentlich erſchweren. Ebenſo würde die
durch die Zeitverhältniſſe ohnehin ſtark notleidende bildende Kunſt
noch mehr als bisher an materieller Lebensgrundlage verlieren.
Der Wegfall einer ſo großen Anzahl verhältnismäßig zahlungs=
kräftiger
Familien müßte ſich auch auf den Hausbeſitzer, ſowie den
ohnehin darniederliegenden Grundſtücksmarkt verheerend auswir=
ken
und auch nicht ohne Einfluß auf die Beſchäftigung von Haus=
angeſtellten
bleiben.
Vom Standpunkt einer geſunden Bevölkerungs= und Sied=
lungspolitik
kann es in der heutigen Zeit weniger als je von
den maßgeblichen Stellen verantwortet werden, zahlreiche
große Behörden in wenigen übervölkerten Großſtädten zu
konzentrieren. Mehr denn je iſt es ein Gebot ſtaatspolitiſcher
Klugheit, die Exiſtenzfähigkeit und das Eigenleben geſchicht=
lich
gewordener Kulturzentren, wie es unſere deutſchen
Mittelſtädte und unter ihnen namentlich die früheren
Reſidenzſtädte darſtellen, auf das ſorgſamſte und pfleglichſte
zu ſchützen und zu fördern.
Im Namen der Geſamtbevölkerung der Stadt verlangt der Ver=
kehrsverein
von der Tatkraft der berufenen Stellen in Reich,
Land und Stadtverwaltung, daß die unſerer Stadt und nicht min=
der
unſerem Lande drohenden Gefahren gebannt bleiben und von
jeglicher Verlegung von Reichsbehörden Abſtand genommen wird.
Es folgte eine lebhafte, angeregte Debatte, in der Architekt
Schembs zunächſt betonte, es ſei höchſte Zeit, daß man ener=

ſtein dafür geweſen, daß ſie in den Grundanſchauungen auf dem
rechten Wege geweſen ſeien. Roſenberg ſchilderte dann den Kampf
gegen Brüning, kam auf die Harzburger Front zu ſprechen und
erklärte, daß die Notverordnungen, insbeſondere gegen die Kriegs=
invaliden
, die Stellungnahme der NSDAP. gegen Papen er=
geben
hätten. Es ſei eine Irreführung, wenn man jetzt behaupte,
Hitler ſei die ganze Macht angeboten worden und er habe dies
abgelehnt. Der Redner polemiſierte dann in längeren Ausfüh=
rungen
gegen den Reichskanzler v. Papen, der nicht einmal eine
Parteiherrſchaft wolle, ſondern nur die Herrſchaft eines kleinen
Klüngels. Nie NSDAP. habe mit dem Zentrum nur unverbind=
liche
Beſprechungen geführt, die Deutſchnationalen dagegen z. B.
hätten in Württemberg und Bayern mit dem Zentrum in einer
Regierung geſeſſen. Um die große deutſche Reform und Revolution
zum Durchbruch zu bringen, müſſe die ganze Nation dies als
Lebensaufgabe empfinden. Der Opfergeiſt ſei der ſtärkſte Impuls,
der die Nationalſozialiſten in den letzten 13 Jahren angetrieben
hätte. Endlich einmal müſſe nach 1918 und den Jahren des Nie=
derbruchs
ein deutſches Reich der Ehre und Freiheit kommen.
Nach kurzer Pauſe ſprach als zweiter Redner des Abends
Joſ. Wagner=Bochum, der ebenfalls gegen Papen Stellung nahm
und erklärte, daß zwiſchen den Nationalſozialiſten und der
jetzigen Reichsregierung kein Paktieren möglich, und daß in einem
Vierteljahr die reaktionäre Regierung hinweggefegt ſei. An den
Eiſenſchädeln der Nationalſozialiſten würden ſich alle Gegner die
Köpfe einrennen. Die deutſche Problematik ſei innenpolitiſcher,
außenpolitiſcher und wirtſchaftlicher Natur und es gehe nicht an,
wie die Reichsregierung wolle, die innenpolitiſche Löſung zurück=
zuſtellen
. Es ſei nicht der Inbegriff deutſchen Soldatentums,
eine Palaſtwache für einen kleinen Klüngel zu bilden. Die Sehn=
ſucht
der Maſſe gehe dahin, aus dem proletariſchen Zuſtand heraus=
zuwachſen
zum bewußten Bürger deutſcher Zukunft und Freiheit.
Die NSDAP wolle die Macht und die Führung die Voraus=
ſetzungen
, um die Macht zu verdienen, habe ſie in Deutſchland ge=
ſchaffen
.
Die Verſammlung, die ohne Zwiſchenfälle verlief, nahm mit
dem Geſang des Deutſchland=Liedes ihr Ende.

giſch gegen die beabſichtigte Verlegung proteſtiere. Unmö
halte er, wegen der Folgen eine ſolche Verlegung einer wichti
Reichsbehörde aus Darmſtadt. Geh. Rat Berndt hält die
ſolution in Anbetracht der ſchweren Schädigungen für Darm
bei weitem zu ſchwach. Herr Mund machte ebenfalls nachdt
lich auf die ſchweren wirtſchaftlichen Schädigungen aufmer
die mit der Verlegung der Reichsbehörden eintreten würde.
feſſor Schmitt von der Akademie für Tonkunſt iſt der Ar
daß auch perſönliche Rückſprache mit maßgebenden Stellen, ne
dem offiziellen Einſpruch erfolgen möge Präſident Schmitt
nochmals bekannt, daß bereits Staatspräſident Dr. Adelung
Oberbürgermeiſter Mueller energiſche Schritte gegen die
legung der Reichsbehörden in die Wege geleitet haben
Nach Abſchluß dieſer Spezialdebatte wurde in die Allgen
ausſprache eingetreten. Dabei wurde u. a. von Herrn 2
darauf hingewieſen, daß Sonderfahrten der Heag ins Aus
nicht gutgeheißen werden könnten. Oberingenieur Rauſch

klärte, daß dieſe Auslandsfahrten nicht in ſeinem Sinne I
Geh. Rat Berndt betonte, als Mitglied des AR. der Heg
auch er wiederholt gegen die Auslandsfahrten eingetreten.
Fiſcher gab Mitteilungen über die Bei= ung des Frem
verkehrs in Darmſtadt. Infolge der Wenigerzurverfügungſtel

von Mitteln ſei der Fremdenverkehr ſtark zurückgegangen.

Hotelgewerbe werde zuſammenbrechen, wenn der Fremdenve
nicht gehoben werden könne und zu dieſem Zweck mehr. M

zur Verfügung geſtellt würden. Direktor Prof. Schmitt
auf die Schönheiten Darmſtadts hin, die für Auspärtige
anziehend ſind. Der Vorſtand wird ſich im nächſten Jahre
mühen, Sonderzüge nach Darmſtadt zu bringen. Herr St

mer betonte, daß der Verkehrsverein ſich bereits früher be

habe, Sonderzüge nach Darmſtadt zu bringen. Uebrigens
in anderen Städten, z. B. in Mainz, der Bürgerſinn und
aktive Beteiligung an Veranſtaltungen viel ſtärker.
Der Bericht des Vorſitzenden über die Tätigkeit des
ſtandes wurde mit Befriedigung entgegengenommen, zumal
Intereſſe der Stadt einige Verbeſſerungen durchgeführt und
in Ausſicht genommen ſind. Mit Worten des Dankes an
Verſammlung und mit der Hoffnung, der ernſte Proteſt
Verlegung der Reichsbehörden aus Darmſtadt möge von Er
gekrönt ſein, ſchloß der Vorſitzende die Sitzung.

Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. Wie jeden
Dienstag im Monat, ſo findet auch heute abend 8.30 Uhr wil
Familienbibelſtunde im neuen Heim. Eliſabethenſtraße 17,
die Herr Studienrat Knöpp halten wird. Wie ja nicht an
möglich, wird diesmal die Bibelſtunde im Zeichen der Refd
tion ſtehen und dem Andenken der großen Männer geweiht
die im Auftrag und in der Vollmacht Gottes ſtanden und
ſelbſtlos für die heilige Sache opferten. Alle Freunde des
eins ſind eingeladen. Gäſte ſind herzlich willkommen.
Auf dem Bunten Abend der Darmſtädter Reiſe=Vereinig
zeigte Sport=Kolb bei der Herren=Modeſchau eine kompf
Ski=Ausrüſtung. Uebrigens wurden wir darauf verwieſen,
der Beſuch unſeres nahen Odenwaldes nachdrücklichſt prova
war u. a. durch eine originelle aus Rinderfett modellierte. 9
bildung des Kurkauſes Nonrod.
Fahrplanänderung. Vom 1. November an verk
die mit Beginn des Winterfahrplanes eingeſtellten Nebenb
züge 20 (Höchſt, Odenwald ab 9 40. Mömlingen Bf. an
und 19 (Mömlingen ab 11,44, Höchſt Odenwald an 12080
Sonn= und Feiertagen wieder regelmäßig ferner an Allerk!
gen (1. November), Buß= und Bettag (16. November) undd
Drei König (6. Januar).

Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
Fär die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinervl
antwortung; für ſie bleibt auf Brund des 8 24 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Lund
der Einſender verantworſich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, Uönn
zurlckgeſandt, die Ablehnung gicht begründet werden.
Das neue Adreßbuch ſoll dankenswerterweiſe not

November d. J. herausgebracht werden. Im Intereſſe des Pul

kums iſt es aber gelegen, daß ein Nachtrag für 1933 vorbert
wird, der die inzwiſchen eingetretenen Veränderungen berückſit
Hierauf möge der Verlag bedacht ſein.
Briefkaſten.
Jede Anfrage iff die ſetzte Bezugsaulltung beizufügen. Anonyme Anfragen wei
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkeit.

Hei
kie zur we
liſtei
Ober=R
e des

Nach M. Die Notverordnung vom 9. Dezember 1931 bd
nur Grundſchulden, deren regelmäßige Fälligkeit nicht frühert
1 Jahr nach ihrem Entſtehen eintritt; ſie iſt alſo wegen der 4n
digung hier nicht heranzuziehen. Auch die Herabſetzung des 7i
ſatzes gilt im Fragefalle nicht. Die Anſicht Ihres Rechtsbeiſtn
iſt hiernach richtig. Man ſollte des Riſikos halber derartige u
einbarungen nicht ſchließen, ſchon im Falle einer vereinbeel
Unterwerfung unter ſofortige Zwangsvollſtreckung. Der Umſe
daß eine 4wöchige Reſpektfriſt geſetzt wurde, ändert an di
fortigen Fälligkeit nach Vereinbarung nichte
Mindeſte.

Tageskalender für Dienstag, den 1. November 1932.
Union=Theater: Acht Mädels im Boot; Helia=Lichtſpiele:
du noch eine Tante haſt und Sport und Liebe; Palaſt*8/
ſpiele: Mata Hari Orpheum: Der Eheſtandskandik
Krone, Schuſtergaſſe, 20.15 Uhr: Lichtbildervortrag
flotten Ski in 3500 Meter Höhe‟. Loge, Sandſtr. 10, 20
Hiſtoriſches Konzert.

Sag mal, Lissy,
Du hast in diesem Herbst tatsächlich die Meisterscha
Tennisklub gewonnen? Stimmt denn das?"
Ja, gewiß, Hilde.
Wie ist denn das bloß möglich? Du konntest doch v
Deines hartnäckigen Leidens den ganzen Sommer über kaume
dem Hause geschweige denn überhaupt ernsthaft trainiel
Aber, liebes Kind, diese lästige Geschichte mit den 5
rhoiden ist doch schon längst vergessen. Die Aerztin verscn
mir ein fabelhaftes Mittel: Posterisan, Schon nach 2 W/e
konnte ich wieder laufen und springen und wurde ein ?
anderer Mensch.
In allen Apotheken: Posterisan-Salbe für RM. 1,59, 70
risan-Zäpfchen für RM. 2,37.

[ ][  ][ ]

F Eberſtadt, 31. Okt. Feierliche Ueberreichungder
ſeſellenbriefe an die Junggeſellen. Im Saale des
ſaſthauſes Zum Darmſtädter Hof (Laun) verſammelte ſich am
ſionntag vor dem Geſellen=Prüfungsausſchuß 17 Junggeſellen zur
iint gegennahme ihrer Geſellenbriefe. Der Vorſitzende des Prü=
ings
=Ausſchuſſes. Weißbindermeiſter Karl Kolb, begrüßte die
Turggeſellen zu ihrem Ehrentage, ferner als Gäſte der Feier Ver=
ßeter
der Gemeinde und des Schulvorſtandes ſowie die anweſen=
ein
Lehrmeiſter und Angehörige der Junggeſellen. Er richtete an
die Junggeſellen ernſte Worte der Mahnung, dabei auf die ernſte
ſeit und die Notwendigkeit weiterer Ausbildung im Beruf hin=
ſeiſend
, Syndikus Dr. Kollbach überbrachte die Glückwünſche
r Heſſiſchen Handwerkskammer und fügte dieſen ſeine eigenen
Mückwünſche an. Redner führte aus, daß ſo beſtimmt wie dem

Dienstag, 1. November 1932

Teirmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 304 Seite 7

Aus Heſſen.

edner fort ſtrecken heie ihre Arme nach Arbeit aus Daraus
ſtennen wir, daß ſie der große Segensbringer iſt, den unſer Volk
nd Staat braucht, um wieder zu geſunden. Wenn es wieder auf=
ſäirtsgeht
, ſtehen auch Euch Ihr Jungeſellen, die Tore wieder
ſſen, denn dann wird es auch im Handwerk wieder aufwärtsgehen.
dner ſchloß mit dem Ruf: Glückauf dem deutſchen Handwerk!
Sodann ſprach Kaufmann Jakob Dächert als Vorſitzender
Handwerkervereinigung den Junggeſellen die herzlichſten Glück=
ünſche
der Vereinigung und des Ortsgewerbevereins aus, wün=
end
, daß jeder einzelne von ihnen draußen im Leben ſeinen
ſann ſtellen möge. Hierauf erfolgte die feierliche Uebergabe
Geſellenbriefe. Mit der Feier war eine Ausſtellung der

eſellen=Prüfungsarbeiten verbunden.

ſerbſt und Winter das Frühjahr und auf Regen wieder Sonnen=
ein
folge ſo beſtimmt auch dem troſtloſen Niedergang im
Aundwerk wieder der Aufſtieg folgen werde. Millionen fuhr der

Cp. Pfungſtadt, 31. Okt. Konzert. Am geſtrigen Sonn=
abend
veranſtalteten im Evangeliſchen Gemeindehaus vier
ge Künſtler ein Soliſtenkonzert. Es ſpielten Adam Wein=
irtner
(1. Violine) Fredi Hoch aus Auerbach (2. Violine),
Nolf Engel=Eberſtadt (Cello) und Ludwig Bergauer
blügel). Weingärtner und Bergauer ſind Pfungſtädter. Zu
hör kamen Werke von Beethoven, Mozart. Bruch, Haydn,
fhumann uſw. Am meiſten gefielen Träumerei von Schu=
unn
. Mozarts Serenade und Brahms Ungariſche Tänze‟
gens Fe Leiſtungen der jungen Künſtler waren recht vielverſprechend.
r Ak. Nieder=Ramſtadt. 31. Okt. Feuerwehr= Schluß=
dung
. Zu der Schlußübung der hieſigen Feuerwehr waren
e Mannſchaften der Freiwilligen; und Pflichtfeuerwehr ange=
ten
. Die Uebungen beſ anden in Fuß= und Geräteübungen,
alle exakt und einwandfrei durchgeführt wurden. Feuer=
ahrkommandant
Wendel hat es verſtanden, im Verlaufe der
ihre aus der hieſigen Feuerwehr ein Inſtrument zu ſchaffen,
bs allen Anforderungen gerecht wird, wie ſich dies auch ſchon
den verſchiedenſten Urſachen (Fabrikbrände, Hochwaſſer und
ngleichen) gezeigt hat. Im Anſchluß an die Schauübung fand
we Probeübung mit der Motorſpritze von ſeiten der Darm=
ſdrer
Berufsfeuerwehr unter Leitung des ſtellvertretenden
keisfeuerwehrinſpektors bei den Nieder=Ramſtädter Anſtalten
ſtt. zu der auch die hieſige Wehr zugezogen wurde. Die Be=
ſiechtung
, daß im Falle eines Brandes die Anſtaltsgebäude nicht
huügend mit Waſſer verſehen werden könnten, trifft nicht zu.
m Schluß dankte Herr Regierungsaſſeſſor Dr. Eckſtein vom
ersamt Darmſtadt den Mannſchaften für das Geleiſtete und er=
huhnte
zur weiteren Pflichterfüllung im Dienſte der Allge=
einheit
.
C Ober=Ramſtadt, 31. Okt. Kunſtturnen. Im großen
ral des Schützenhof in Ober=Ramſtadt fand der erſte Rück=
kmpf
im Kunſtwetturnen der Turnerſchaft Griesheim b. D.
d. der Turnvereine Babenhauſen und Ober=Ramſtadt
7 D.2. ſtatt. Die ſehr gut beſuchte Veranſtaltung wurde mit
ſner Begrüßungsanſprache des erſten Vorſitzenden des Turnver=
Uns 1877 Ober=Ramſtadt, Bürgermeiſter Rückert, und mit
nm unter bewährter Stabführung des Herrn Lehrer Adel=
rger
gut vorgetragenen Turnerlied der Singmannſchaft er=
fnet
. Im erſten Teil zeigten zunächſt die Turnerinnen des Turn=
hreins
Ober=Ramſtadt ein ſehr beifällig aufgenommenes Fahnen=
uingen
, worauf die Kampfmannſchaften (jeder der drei Ver=
Ine ſtellte hierzu 5 Turner und 2 Jugendturner) den Wettkampf
in Barren begannen. An dieſem Gerät zeigte Ober=Ramſtadt eine
eberlegenheit von 6 bzw. 9 Punkten. Das anſchließende Pferd=
ſirnen
brachte für Babenhauſen einen Gewinn von 2½ Punkten,
ährend bei den Freiübungen die drei Vereine ein gleiche Punkt=
h
erreichten Bei dem nun folgenden Reckturnen konnte Ober=
ſoniſtadt
ſeinen Vorſprung um ½ Punkt, Griesheim ſeine Punkt=
ihl
um 1 erhöhen. Der unter Leitung des Gaumännerturnwartes
ſeurg =Plößer=Traiſa in allen Teilen äußerſt ſpannend ver=
üuſene
Wettkampf entſchied im Endergebnis mit 359 Punkten
ſganſten des Turnvereins Ober=Ramſtadt 1877, Griesheim folgte
it 352½ und Babenhauſen mit 351½ Punkten. Nach der Sieger=
rang
fand der von den Turnerinnen unter Mitwirkung der
ſunerſänger graziös aufgeführte Donauwalzer ebenſo beifällige
uumahme wie die übrigen Tanzreigen und Bewegungsformen.
chre frohe Turnerſtimmung hielt die Teilnehmer noch bis zur
ückfahrt der Griesheimer Gäſte gemütlich zuſammen, während
)e Turnbrüder von Babenbauſen Ober=Ramſtadt erſt am Sonn=
ia
verließen.
E. Ober=Ramſtadt. 31. Okt. Am Mittwoch, den 2. d. M., voll=
indet
Herr Friedrich Schuchmann 5 in der Brückengaſſe wohnhaft,
ſeltener Rüſtigkeit ſein 89. Lebensjahr. Herr Schuchmann iſt
reit der älteſte Einwohner unſeres Ortes.
An. Groß=Zimmern, 31. Okt. Liedertag. Hier fand im
harmonieſaale ein Liedertag ſtatt. Veranſtalter des Liedertages
ar der dem Deutſchen Arbeiter=Sängerbund angehörende Arb. Einigkeit Groß=Zimmern. Außer den drei Geſang=
ereinen
von hier und dem feſtgebenden Verein nahmen noch drei
swärtige Arbeiter=Geſangvereine von Roßdorf, Dieburg und
vachbrücken teil. Es kamen Chöre von Uthmann, Grimm, Grell,
hen dvai, Göhler und Bruckner zum Vortrag. In ſeiner Be=
rißungsanſprache
wies der Vorſitzende des Arbeiter= Geſangver=
ns
auf die Bedeutung des Männergeſanges für unſer Volk hin.
Der Liedertag nahm unter reger Anteilnahme der Groß= Zimmer=
ei
Einwohnerſchaft einen ſchönen Verlauf.
Dz. Fränkiſch=Crumhach. 31. Okt Theaterabend. Die hie=
Ortsgruppe der NSDAP. veranſtaltete geſtern abend hier im
a thaus Zur Linde einen Theaterabend. Zur Aufführung kamen
En Hoch der deutſchen Arbeit und der Einakter Horſt=Weſſel.
Dee Saal war vollbeſetzt.

DX. Ernſthofen, 31. Okt. Es ſind Gerüchte im Umlauf,
wonach die ſeit Jahrzehnten beſtehende Untererhebſtelle in Ernſt=
hofen
eingezogen werden ſoll. Andererſeits hort man, daß die
Untererhebſtelle Rodau und Nieder=Modau beſtehen bleibt. Wa=
rum
das? In der Gemeinde Ernſthofen wird an fiskaliſchem
Pachtgeld faſt 5000 Mark eingezahlt, ohne die übrigen Gefälle,
Steuern uſw. Sollen wir künftig den weiten Weg nach Nieder=
Modau haben, während doch gerade Ernſthofen der Mittelpunkt
zahlreicher naheliegender Gemeinden iſt. Ueberhaupt iſt es un=
begreiflich
, daß man gerade Rodau auserſieht, wo doch in Nie=
dernhauſen
. 20 Minuten von Rodau, eine Untererhebſtelle iſt.
Cd. Michelſtadt, 31. Okt. Ausdem Gaſtwirtsgewerbe.
Der Odenwälder Gaſtwirteverband beſchäftigte ſich in ſeiner letz=
ten
Verſammlung mit Fragen, die das Verhältnis des Tonſetzer=
Schutzverbandes zu dem Gaſtwirtsgewerbe betrafen. Nach Erledi=
gung
einiger interner Fragen wurde am Schluſſe der Verſamm=
lung
noch eine Eingabe an die Stadtverwaltung verfaßt, in der
dringend die Ermäßigung der Licht= und Waſſerpreiſe gefordert
wird. Freiwillige Feuerwehr. Die Freiwillige Feuer=
wehr
Michelſtadt feierte im Saalbau ihr Jahresfeſt. Schon lange
vor Beginn der Veranſtaltung war der geräumige Saal bis auf
den letzten Platz beſetzt. Mit einem ſchneidigen Marſch eröffnete
dann die Kapelle der Wehr den Abend, worauf Vorſitzender Hch.
Pfaff die Anweſenden beſonders auch die Vertreter der Wehren
von Erbach und Steinbach ſowie der Freiwilligen Sanitäts=
kolonne
Michelſtadt, mit herzlichen Worten begrüßte. Pfaff gab
einen kurzen Rückblick über die Tätigkeit der Wehr im letzten
Jahre, worauf dann der erſte Brandmeiſter Burger die Aus=
gabe
der Silberlitzen als Auszeichnung für langjährige aktive
Dienſtzeit vornahm. Es erhielten dieſe Auszeichnung: Peter
Schwöbel und der zweite Brandmeiſter Joh. Kaffenberger für
40jährige aktive Dienſtzeit, Leonhard Striffler für 30jährige, Fritz
Baureis für 20jährige und Hch. Faatz und Georg Nieratzky für 10 Dienſtzeit. Brandmeiſter Burger hat ebenfalls eine 30 aktive Dienſtzeit als Feuerwehrmann hinter ſich und er=
hielt
dafür die Silberſchnüre vom Vorſitzenden überreicht der
gleichzeitig darauf hinwies, daß Burger auch nunmehr 29 Jahre
dem Vorſtande der Wehr angehört. Gleichzeitig gab der Vorſitzende,
Kamerad Hch. Pfaff, bekannt, daß der einzige noch lebende Grün=
der
der Wehr, Schmiedemeiſter E. Rexroth, leider infolge ſeines
Alters. die Veranſtaltung nicht beſuchen könne, weshalb ihm vom
Vorſtand eine Flaſche Wein überbracht wurde. Zu Ehren der
Ausgezeichneten ſpielte die Kapelle dann den Marſch In Treue
feſt‟. Das übrige Programm des Abends brachte dann noch luſtige
Terzette, Duette ſowie einen Solovortrag. Auch die Kapelle unter
Stabführung ihres verdienten Kapellmeiſters Reubold zeigte, was
ſie leiſten kann. Nach Schluß des offiziellen Programms kamen auch
die Tanzluſtigen zu ihrem Recht.

Auch Herz-, Herven-,
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leidende
trinken ihn
nach eigenen Angaben
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Ci. Erbach, 31. Okt. Schlußübung der Freiwilli=
gen
Feuerwehr. Geſtern nachmittag fand in Anweſenheit des
Herrn Regierungsrates Dr. Eibach, des Herrn Bürgermeiſters
Dengler und einer Abordnung des Gemeinderates die Schluß=
übung
der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Muſtergültig
durchgeführte Uebungen im Marſch und an den verſchiedenen
Feuergeräten zeigten von einer grundlichen Schulung der nahezu
vollzählig angetretenen Mannſchaft. Leider konnte infolge eines
ſtark einſetzenden Regens der vorgeſehene Brandangriff auf das
Elektrizitätswerk nicht durchgeführt werden. Der Uebung ging ein
Werbeumzug durch die Stadt unter Vorantritt eines Spielmanns=
zuges
und der Freiwilligen Feuerwehrkapelle Michelſtadt voraus.
Reiche Liebestätigkeit. Im Laufe der vergangenen
Woche wurden durch eine freiwillige Sammlung im hieſigen Kirch=
ſpiel
nahezu 100 Zentner Kartoffeln, 18 Zentner Gemüſe, 30 Pfd.
Obſt, 50 Liter Eſſig und weitere Lebensmittel aller Art an das
Eliſabethenſtift Darmſtadt abgeführt; gleichzeitig ging an die An=
ſtalt
in Nieder=Ramſtadt ein Barbetrag von 168,70 Mark ab.
Außerdem lief nebenher die Sammlung für die Winterhilfe. Die
erſt vor einigen Tagen abgeſchloſſene Sammlung für die Geiſtes=
kranken
in Heſſen ergab 90,50 Mark. Fällige Gutſcheine.
Auf der Bürgermeiſterei können die Gutſcheine für Sondergebäude=
ſteuerermäßigung
und Mietunterſtützung abgeholt werden.
m. Beerfelden, 31 Okt. Schnee. In den Morgenſtunden des
geſtrigen Tages herrſchte auf unſeren Höhen gelindes Schnee=
treiben
; infolge der Näſſe konnte ſich keine Schneedecke bilden,
nur da und dort auf einer Waldblöße ſchimmerte es weiß.
Bn. Hirſchhorn, 31. Okt. Autobrand. Geſtern vormittag
geriet auf der Provinzialſtraße nach Eberbach beim Bahnwart=
haus
am Eingang des Feuerbergtunnels der mit Zigaretten be=
ladene
Anhängerwagen der Firma F. A. Währmann aus Dres=
den
A. 1 durch Heißlaufen der Achſe in Brand. Der Anhänger
brannte vollſtändig aus, ungefähr 100 000 Stück Zigaretten wur=
den
vernichtet.
A. Schlierbach, 31. Okt. Im hieſigen Gemeindewald wurde
eine Frauensperſon im Alter von ungefähr 30 Jahren beobachtet,
die trotz des ungünſtigen Wetters mehrere Nächte ohne jeglichen
Schutz in einem Fichtenſchlag übernachtete. Nur mit
Mühe konnte ihr Name und Geburtsort feſtgeſtellt werden. Sie
war bereits vor ſechs Wochen aus ihrer württembergiſchen Hei=
mat
wegen Zerwürfniſſes mit ihrer Familie entwichen und hatte
ſich bettelnd bis hierher durchgeſchlagen, meiſtens im Freien über=
nachtend
. Die hieſige Bürgermeiſterei ſetzte ſich mit der Heimat=
behörde
der Vermißten in Verbindung, auf deren Veranlaſſung
die Vermißte wieder heimgeholt wurde. Das älteſte
Kirch ſpielmitglied geſtorben. Das bisher älteſte
Kirchſpielmitglied, die Witwe Katzenmeier von Seidenbuch,
verſtarb im 90. Lebensjahre und wurde auf dem hieſigen Friedhof
beſtattet
Hirſchhorn, 31. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
30. Oktober: 1,64 Meter, am 31. Oktober: 1,68 Meter.

Jugenheim, 31. Okt. In einer öffentlichen Verſammlung
des Ortsgewerbevereins am 27. Oktober ſprach Schmiedemeiſter
Nothnagel=Griesheim über das Wirtſchaftsprogramm der
Reichsregierung. Seine ſachlichen und klaren Ausführungen über
die Durchführungsbeſtimmungen und die Erläuterungen an prak=
tiſchen
Beiſpielen fanden lebhaften Beifall.
Bb. Bensheim, 31. Okt. Auf Betreiben der hieſigen Polizei
wurde in Heppenheim eine mehrfach wegen Diebſtahls vorbeſtrafte
53 Jahre alte Frau aus Ludwigshafen feſtgenommen und
dem Amtsgericht Lorſch zugeführt. Sie hat hier einen Poſten
Bettvorleger geſtohlen und in Heppenheim im Hauſierhandel teil=
weiſe
wieder abgeſetzt. Anläßlich des heutigen, auch durch be=
ſonderen
Gottesdienſt gefeierten Reformationsfeſtes fand
geſtern abend in der evangeliſchen Kirche ein Lutherabend
ſtatt. An der Durchführung der reichen und inhaltlich ernſt= er=
baulichen
Vortragsfolge beteiligten ſich in beſonders dankenswer=
ter
und künſtleriſch durchaus anſprechender Weiſe Frau Marie
Pfuhl=Flöring (Geige) Herr Studienaſſeſſor Borngäſſer (Orgel),
Herr Pfarrer Fr. Müller, alle aus Darmſtadt, und der unter Lei=
tung
des Herrn Reallehrers Nickel ſtehende evangeliſche Kirchen=
geſangverein
.
Cz. Lorſch, 31. Okt. Herbſtwaldläufe. Die diesjährigen
Herbſtwaldlaufe des Gaues Ried ſind der ſchlechten Witterung zum
Opfer gefallen. Erſchienen waren nur eine kleine Anzahl Läufer
aus Bensheim, Klein=Hauſen und Lorſch, während Bürſtadt, Lam=
pertheim
, Hofheim und Heppenheim überhaupt keine Vertreter
entſandt hatten. Man beſchrankte ſich deshalb darauf, die Sportler.
in drei Klaſſen einige Runden um das Spielfeld laufen zu laſſen,
wobei die Lorſcher Läufer, die die Mehrzahl bildeten, überall über=
legene
Sieger blieben. Kinderturnen. Der Turnverein
Lorſch, der ſeit Jahren ſchon intenſiv das Kinderturnen betreibt,
veranſtaltete einen Eltern=Nachmittag, bei dem das neuzeitliche
Kinderturnen in der Deutſchen Turnerſchaft in verſchiedenen Ab=
teilungen
gezeigt wurde. Der Unterhaltungsabend der Turn=
gemeinde
kann als gelungen bezeichnet werden. Ein erſtklaſſiges
Programm aus turneriſchen und theatraliſchen Darbietungen fand
vielen Beifall. Einen ſehr guten Beſuch hatte der Elternabend
des Kath. Jungmängervereins im Gaſthaus Zum Lagerhaus auf=
zuweiſen
. Zur Auff. grung gelangte das 5aktige Schauſpiel Eine
Mutter verzeiht immer Brieftaubenſport. Der Brief=
taubenverein
Heimatliebe macht heute ſchon auf ſeine am 4. De=
zember
ſtattfindende Ausſtellung aufmerkſam, bei der Flieger und
Sieger, die bis zu 1050 Km. gereiſt ſind, zur Ausſtellung kommen.
Bm Hofheim (Ried), 31. Okt. Unfall im Viehſtall.
Einen bedauerlichen Unfall erlitt ein hieſiger, verheirateter Bahn=
arbeiter
, der einem Landwirt beim Kalben einer Kuh in deſſen
Stall bebilflich war. Die kalbende Kuh legte ſich plötzlich um. und
der Helfer kam unter das Tier zu liegen. Mit einem ſchweren
Beinbruch überführte der hieſige Arzt den Verunglückten ins
Wormſer Krankenhaus. Hohes Alter Herr Martin Ihle,
Bahnwärter i. R. und Altveteran von 1870/71 feierte vorgeſtern
in ziemlicher Friſche ſeinen 63. Geburtstag Deutſcher
Abend. Die hieſige Ortsgruppe der NSDAP. veranſtaltete am
Sonntag im Kaiſerhof einen Deutſchen Abend, der bei Muſik,
Deklamation, Anſprache und Theater einen wohlgelungenen Ver=
lauf
nahm. Am gleichen Abend hatten die bieſigen Artiſten ihre
Herbſt=Sportveranſtaltung im Schwarzen Adler welche unter
Mitwirkung eines Streichorcheſters und zweier Geſangvereine
ebenfalls ſehr ſchön verlaufen konnte.
Ck. Biebesheim, 31. Okt. Vermißt. Ein junges Mädel von
hier verließ am Dienstag das Elternhaus und iſt bis heute noch
nicht zurückgekehrt.
Gernsheim, 31 Okt. Waſſerſtand des Rhein=
(Pegel) am 29. d. M.: 0,76 Meter, am 30. d. M.: 0,98 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Ck. Erfelden, 31. Okt. Gemeinderatsſitzung. Zwecks
Fortſetzung der Feldbereinigungsarbeiten ſoll ein Kapital in Höhe
von 7500 RM. im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogrammes
der Reichsregierung aufgenommen werden. Der Gemeindevoran=
ſchlag
wurde anſchließend durchberaten. Er ſchließt in Einnahmen
und Ausgaben mit 70 703,70 RM. ab, darunter ein ungedeckter
Fehlbetrag von 10 000 RM.
Ad. Gimbsheim, 31. Okt. Eine freudige Ueber=
raſchung
bereiteten die hieſigen Bäcker der Gemeinde, indem ſie
den Preis des Vierpfund=Kornbrotes von 70 auf 60 Pfg. herab=
ſetzten
.
A)1. Seligenſtadt, 30. Okt. Auf dem Dienſtgang vom
Tode ereilt. Der hieſige langjährige ſtädtiſche Nachtwächter
Balthaſar Bodenſohn wurde während eines nächtlichen
Dienſtganges von einem Herzſchlag getroffen. Paſſanten fanden
ihn in der Frühe des Tages in der Großen Rathausgaſſe tot auf.
Aus Mainz und Rheinheffen.
* Mainz, 31. Okt. Die Mainzer Entfeſtigungs=
arbeiten
. Die Durchführung der Mainzer Entfeſtigungsarbei=
ten
iſt mit den gleichen Schwierigkeiten verknüpft, wie ſie ſich über=
all
in den Reichsbetrieben bei der ſchwierigen finanziellen Lage
bemerkbar machen. Eine ganze Anzahl von Kaſernen= und anderen
Bauten iſt bereits beſeitigt. Demnächſt wird der Abbruch der Neu=
tor
=Kaſerne in Angriff genommen. Es ſteht ietzt auch mit Sicher=
heit
feſt, daß die große Militärkonſervenfabrik in abſehbarer Zeit
abgebrochen wird. Dagegen iſt der Abbruch des Proviantamtes an
der Schillerſtraße einſtweilen noch zurückgeſtellt worden. Bei den
bieſigen Aufräumungsarbeiten wurden intereſſante Funde aus der
Römerzeit gemacht, u. a. ein Steinſarg mit etwa 15 römiſchen
Gläſern. Die Funde wurden dem römſich=germaniſchen Muſeum
überwieſen. Wahrſcheinlich werden auch im Wege des freiwilligen
Arbeitsdienſtes einige der alten Feſtungswerke proviſoriſch als
eine Art Freilicht=Muſeum alter Feſtungsbaukunſt hergerichtet
werden. Skelettfund. Beim Roden des Bodens ſtießen am
Landgrabenweg Arbeiter auf ein Skelett. Es befand ſich 45 Zenti=
meter
tief im Erdboden und muß nach Schätzung der Sachverſtän=
digen
mindeſtens 20 Jahre gelegen haben. Es handelt ſich um eine
weibliche Perſon, die ein Alter von 25 bis 30 Jahren erreicht
hatte. Bei dem Skelett ſind keinerlei Gegenſtände gefunden wor=
den
, ſo daß ſich über die Herkunft nichts feſtſtellen läßt.
Ad. Oppenheim, 31. Okt. Gasfernverſorgung. Wegen
der kommunalen Gasfernverſorgung der Orte Oppenheim, Nier=
ſtein
. Nackenheim und Bodenheim fand am Donnerstag eine un=
verbindliche
Beſprechung der Bürgermeiſter dieſer Gemeinden
ſtatt. Auch ein Vertreter der Hekoga Darmſtadt war anweſend.
Zunächſt ſoll feſtgeſtellt werden, ob es möglich iſt, dieſes Projekt
auf dem Wege der Notſtandsarbeit, verbunden mit dem Freiwil=
ligen
Arbeitsdienſt, durchzuführen.

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Dienstag, 1. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Einweihung der römiſchen Skraße des Imperiums. Das Einſchwimmen der neuen Elbebricke bei Tangermündt

Der Zug der faſchiſtiſchen Bataillone über die neue Straße.
Am 10. Jahrestag des Marſches auf Rom wurde die neue Prunkallee eingeweiht, die den Palazzo
Venezia (den Sitz Muſſolinis) und das Nationaldenkmal Viktor Emanuels (auf unſerem Bilde
im Hintergrund) mit dem Koloſſeum verbindet. Der neue Prunkweg trägt den ſtolzen Namen
Straße des Imperiums.

Blick auf die intereſſanten Arbeiten an der neuen Eiſenbahnbrücke,
die bei Tangermünde über die Elbe führen wird. Vom hinteren Ufer wird der 1100
ſchwere Mittelbogen auf zwei Prähmen langſam über den Fluß gezogen.

Ton

Reich und Ausland.
Weitere Schneefälle im Schwarzwald.
Freiburg. Die Schneefälle im Schwarz=
wald
haben auch in der vergangenen Nacht an=
gehalten
und dauern auch jetzt noch fort. Es wer=
den
zwiſchen 1 und 4 Grad Kälte gemeldet. Eine
geſchloſſene Schneedecke bedeckt die Höhen bis zu
800 Meter herab. Auf dem Feldberg hat die
Schneedecke bereits eine Mächtigkeit von 30 Zen=
timeter
erreicht. Mit weiterem Anhalten der
Schneefälle iſt zu rechnen.

Frankfurt hebt einen Großfilm aus der Taufe.
Während bisher alle deutſchen Großfilme in
Berlin ihre Uraufführung erlebten, wird als
erſter deutſcher Großfilm die Verfilmung der
Lehar=Operette Friederike heute Dienstag,
den 1. November, im Schumann=Theater vor
Berlin ihre Welturaufführung erleben.
Das Schumann=Theater macht dieſe Premiere
zu einem beſonders feſtlichen Ereignis. Der Re=
giſſeur
des Films Friederike‟, Fritz Friedmann=
Frederich, ſowie der Hauptdarſteller des Films,
Hans Heinz Bollmann, kommen im eigenen Flug=
zeug
zur Welturaufführung ihres Film am
Dienstag nach Frankfurt.
Mißglückter Einbruch eines Faſſadenkletterers.
Frankfurt a. M. In eine Villa in der
Guiolettſtraße drang ein Faſſadenkletterer, nach=
dem
er von der Veranda im Garten in den erſten
Stock geturnt war. Er ſtieg dann in ein Fenſter
und wurde in dieſem Augenblick von einer Haus=
angeſtellten
überraſcht. Der Dieb hatte zuvor
ſeine Schuhe ausgezogen, die er bei ſeiner Flucht
im Zimmer zurückließ. Ehe das Ueberfallkom=
mado
eintreffen konnte, war der Täter ver=
ſchwunden
und konnte nicht mehr gefaßt werden.
Es handelte ſich bei dem Dieb um einen anfangs
der 20er Jahre ſtehenden Mann von mittlerer
Größe, der mit einer blauen Arbeitshoſe und
einem grauweißgeſprenkeltem Sweater bekleidet
war.
Die Berliner Ausſtellung von der
Anfsfäf des.- Gi zemelfe.

Eine Hoſenboje, der Fahrſtuhl des Zeppelin,
der eine Verbindung vom ſchwebenden Luftſchiff
mit dem Eis oder Waſſer ermöglichte.
Die Internationale Geſellſchaft zur Erforſchung
der Arktis mit Luftſchiffen eröffnet im Aus=
ſtellungsgebäude
der Techniſchen Hochſchule in
Berlin eine Ausſtellung über die wiſſenſchaft=
lichen
Ergebniſſe der vorjährigen Arktisfahrt
des Graf Zeppelin.

Don den Täkern und Inſaſen ſehl jede Spur.

Die Reſte eines verbrannten Autos,
das auf einer Berliner Ausfallſtraße aufgefunden wurde. Das Auto ſtammt, wie das Nummern=
ſchild
beweiſt, aus Stettin. Da der Wagen nicht ausgeſchlachtet iſt, kann es ſich kaum um ein
geſtohlenes Auto handeln. Die Polizei ſteht einem Rätſel gegenüber.

Drei Kinder verbrannk.
Altenſteig. In einem als Armenwohnung
bewohnten Eiſenbahnwagen eines Arbeitsloſen
brach vorgeſtern Feuer aus. Drei Kinder im
Alter von ſechs, zwei und einem Jahr waren in
Abweſenheit der Eltern im Wagen eingeſchloſſen.
In wenigen Minuten verbranate der ganze Wg=
gen
. Die drei Kinder wurden auf einem Sofa
zuſammengekauert tot aufgefunden.

Grubenbrand auf Conſtantin der Große‟.
Bochum. Auf der Schachtanlage 1/2 der
Gewerkſchaft Conſtantin, der Große entſtand
ein Grubenbrand. Die Brandſchwaden ſind bis
zur Schachtanlage 6,7 vorgedrungen. 21 Berg=
leute
mußten mit Vergiftungen ins Kranken=
haus
gebracht werden. Die Schachtanlage 112
iſt ſeit langer Zeit ſtillgelegt und wird nur für
die Einfahrt benutzt. Dagegen iſt auf der
Schachtanlage 6/7 die Förderung im Betrieb.
Die Belegſchaften der Schachtanlage 6/7 und 8/9
mußten heute feiern. Gegenwärtig iſt man mit
der Abmauerung der Brandſtätte beſchäftigt:
Mauereinſturz bei einem Brande.
Sechs Feuerwehrleute verletzt.
Stettin. Auf dem Grundſtücke der ehe=
maligen
Züllchower Anſtalten in Warſow brach
geſtern abend in einer Scheune Feuer aus, zu
deſſen Bekämpfung auch die Stettiner Feuerwehr
erſchienen war. Kurz nach 21 Uhr ſtürzte eine
Mauer des vom Brande erfaßten Maſchinen=
hauſes
ein und begrub ſechs Stettiner Feuer=
wehrleute
unter ſich. Die Verletzten, unter denen
ſich auch der Stettiner Branddirektor und der
Oberbrandinſpektor befinden, mußten ins Kran=
kenhaus
gebracht werden.
Vorunterſuchung gegen den Bankier Hintze
wegen verſuchten Mordes.
Berlin. Der Unterſuchungsrichter beim
Landgericht III hat ſoeben die Vorunterſuchung
gegen den früheren Bankier Hintze, der ſeine
Frau, die Kammerſängerin Gertrud Binder=
nagel
=Hintze, in der Städtiſchen Oper durch
einen Schuß ſchwer verletzt hat, wegen verſuchten
Mordes eröffnet.
D. 2500 von Holtenau geſtartet.
Kiel. Das Junkersrieſenflugzeug D. 2500, das
am vergangenen Freitag bei der Landung auf
dem Flugplatz Holtenau eingeſackt war, iſt
geſtern vormittag mit güuſtigen Winden glatt
geſtartet.

Skurmſchäden in Frankreich.
Paris. Auch an der franzöſiſchen Nord= und
Weſtküſte hat der ſeit über 24 Stunden tobende
ſtarke Sturm in den Hafenſtädten großen Scha=
den
angerichtet. Eine Reihe von Fiſchdampfern,
die ſich auf See befanden, lief mit ſchweren Be=
ſchädigungen
in die verſchiedenen Häfen ein. Die
neuen Deicharbeiten in Le Hapre ſind durch die
hohe Brandung völlig zerſtört worden.

Rüdersdorfer Mühlenwerke durch Großfeuer
eingeäſchert.
Kalkberge. Sonntag abend 22 Uhr brach
aus noch unbekannter Urſache in den Rüders=
dorfer
Mühlenwerken Feuer aus, das mit raſen=
der
Schnelligkeit um ſich griff. In ganz kurzer
Zeit ſtand die geſamte moderne Mühlenanlage
in hellen Flammen. Auf dringenden Alarm
waren ſofort alle Feuerwehren und Motorſpritzen
der ganzen Umgegend zur Stelle. Von der Mühle
ſelbſt und dem Getreideſilo war nichts zu retten.
Die Wehren mußten ſich darauf beſchränken, die
umliegenden Gehöfte und Wohnhäuſer zu ſchützen.
Schwere Gasexploſion
in einem teſchoſlowakiſchen Eiſenwerk.
Prag. In den Staatlichen Eiſenwerken in
Podbrezova ereignete ſich eine Gasexploöon.
29 Arbeiter erlitten dabei ſchwere Brandwunden.
Der Zuſtand von acht der Verletzten iſt außer=
ordentlich
ernſt.
Ein Todesurteil im Moskauer Eiſenbahnprozeß.
Moskau. In dem Prozeß gegen mehrere
Angeſtellte der Kursker Eiſenbahnlinie wegen
des Eiſenbahnunglücks bei Lublino am. 16. Okto=
ber
wurde vorgeſtern abend vom Oberſten Ge=
richtshof
das Urteil gefällt. Der Stationsvor=
ſteher
von Lublino, Bulakoff, wurde zum Tode
verurteilt. Zwei Angeklagte erhielten Freiheits=
ſtrafen
von acht bzw. ſechs Jahren. Der Signaliſt
wurde zu Zwangsarbeit mit 15prozentiger Lohn=
kürzung
verurteilt, während der fünfte Ange=
klagte
freigeſprochen wurde. Das Urteil iſt end=
gültig
.
Bei dem Eiſenbahnunglück waren, wie jetzt
bekannt wird, 36 Perſonen getötet und 51 ver=
letzt
worden.
Munitionslager in die Luft geflogen.
Riode Janeiro. In Sao Paulo iſt ein
Munitionslager der Militärverwaltung in die
Luft geflogen. Zwei Perſonen wurden getötet
und viele verletzt.

Raubüberfall in Erfurk.
Ein Bankinſpektor erſchoſſen.
Erfurt. Vor dem Gebäude der Deutſch
Bank und Disconto=Geſellſchaft wurde geſt=
morgen
ein ſchwerer Raubüberfall verübt. M

rere Perſonen, die in einem Kraftwagen von
fahren waren, überfielen einen Lohngeldträl

und raubten ihm 50 000 Mark. Eine Inſpell
der Bank wurde erſchoſſen. Die Polizei noil
mit Motorrädern die Verfolgung der Täter

und ſchoß nach ihnen; einer der Täter ſoll
wundet worden ſein.

Zu dem Raubüberfall werden folgende Eind
heiten mitgeteilt:
Zwei Boten der hieſigen Filiale der Dd

ſchen Bank und Disconto=Geſellſchaft hatten
der Reichsbank 50 000 Mark abgeholt und
fanden ſich auf dem Wege zur Deutſchen B9
Kurz vor deren Eingang ſprangen plötzlich

einem vor dem Bankgebäude haltende Kulin dtern

wagen mehrere Männer heraus und gaben M.

irgendeinen Anruf auf die Bankboten zahlrectzu Kruſt

Schüſſe ab. Einer der Boten ſank ſofort zu
den, der andere erhielt einen ſchweren Bac
ſchuß. Die 50 000 Mark waren in einer Kiſte
packt, die zur Erde fiel. Die Räuber wollten!
der Kiſte bemächtigen, wurden jedoch durch
Dazwiſchenſpringen eines Verkehrspoliziſten
ran gehindert. Die Räuber beſtiegen ſchleunk
ihr Auto, das eine Hamburger Nummer zeit
und fuhren im ſchnellſten Tempo davon. Mrütyſſe.
Polizeibeamte feuerte aus ſeiner Piſtole ſieleie Meſſe,
Schüſſe hinter dem Kraftwagen her und verlillzuor M. ſn

Dm

iem A

R4

in Beliecke
dabei den Beifahrer. Die anderen Schüſſe hoec
den Wagen getroffen. Der Polizeibeamte ZAhn

eNdien

die Geiſtesgegenwart, ein auf der Straße ſteihich im brlvot

des Motorrad ſofort anzutreten und den I0
bern nachzujagen. Er verlor aber das ſcte
fahrende Auto bald aus den Augen.

Meche d4 An
Raursr

ſtellte des Wohlfahrtsamtes wollten 7000 Au4
1i9

Schwerer Raubüberfall in München.
München. In Schwabing wurde geſall
eins ſchwerer Raubüberfall verübt. Zwei Anll

in einer Taſche beim Wohlfahrtsamt ablieill) leieever
Als ſie das Wohlfahrtsamt betreten wolell
ſprangen zwei Burſchen aus einem Auto, dasdtlit Mult
Angeſtellten verfolgt hatte, ſchlugen die Bentl

ten mit Gummiknüpeln nieder, raubten
Geldbetrag und entflohen im Kraftwagen,
erkannt zu werden. Das Auto iſt kurz vorhentl
ſtohlen worden.

Vier Arbeiter durch Geſteinsmaſſen getöt.
Algier. Sechs eingeborene Arbeiter 50
Sonntag abend in einem Steinbruch verſchtdf
worden. Vier Arbeiter kamen ums Leben;
wurden ſchwer verletzt.
Der Berliner Stadkkommifſar
ir de AMiſchen Hdfe 9s

Obermagiſtratsrat Dr. Liebrecht
wurde als Berliner Stadtkommiſſar fürſt
Olympia 1936, die in Berlin ſtattfindei
nannt. Der neue Kommiſſar wird gemein
mit den Vertretern der Sportbehörder
gewaltigen organiſatoriſchen Aufgaben,
dieſes rieſige Sportfeſt ſtellt, zu löſen 10

[ ][  ][ ]

Dienstag, 1. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 304 Seite 9

Deutſchlands Zukunft im Oſten.
Ein Polen bis zur Elbe‟? Nein! Niemals! Die Kennknis des deulſchen Oſtens die beſte Abwehr
gegen polniſche Erpanſionspläne. Eine neue polniſche Lüge enklarvk.
Von den größeren Städten des Ermelandes iſt das betrieb=
Das Ermeland.
ſame Braunsberg die ehemals bedeutendſte Stadt des Erme=

ein Polen bis zur Elbe‟!
Unter der Deviſe Freier Zugang zum Meere und voll= lichen Lebens des Ermelandes.
hntener Beſitz der Weichſel ſind die Grundlagen der Exiſtenz
hen bewohnt ſei. Betreffs Maſuren iſt dieſe Lüge an dieſer der Mitte zwiſchen Kirche und Schloß der Markt, an dem noch
n ſüdlich, d. h. jenſeits der oſtpreußiſchen Grenze lag; das anſchließend die Neuſtadt im modernen Stile,
Ineland haben die Polen im zweiten Thorner Frieden im
hre 1466 widerrechtlich dem Deutſchen Orden entriſſen, bei der
10 Pontige Oſtpreußen ſeit der Reformation als rein evangeliſch Allenſtein, Rößel und Heilsberg iſt das Heilsberger Biſchofs=
beſprochen
werden kann.
Riga; er bewahrte ſich ſeine Selbſtändigkeit dem Deutſchen gründer.
den gegenüber; im Jahre 1354 trat der Biſchof von Ermeland
ohen, ſer die unmittelbare Hoheit des Papſtes und wurde zum die hochgelegene Stadt Nößel mit ihrem ſtattlichen Kirchturm
der Deutſg
grden!
wurde ge Der Name Ermeland oder Ermland leitet ſich ab von der ſtarken Steigungen zur Stadt Rößel empor. Das in den Jahren
verübt. 2heichnung Warmia in der älteſten einheimiſchen Urkunde vom 1353 bis 1375 erbaute Rößeler Biſchofsſchloß, deſſen einer Flüge!
dugen Uhre 1238; urkundlich wird im Jahre 1292 der Landesherr durch einen umbau im Jahre 1822 leider gröblich verunſtaltet
Lohngebitibiscopus de Ermeland genannt, während eine Urkunde von und das ſeiner Hofumgänge und äußeren Wehrmauer mit dem
eine Inſpe/s wieder von Warmeland ſpricht; neben Warmeland und prächtigen Haupttore beraubt worden iſt, liegt maleriſch ſchön
der Täter Armeland bzw. Warmia iſt aber unzweifelhaft germaniſchen riſchen Burg wird von einer Brücke überſpannt, unter deren
ilgende Eirhthenſtadt bedeutet.
ale der O4lsberg, Rößel und Allenſtein umfaßt, iſt eine anmutige an Chauſſee etwa 6 Meter hohe, aus Stein gemauerte Bet= Kapell=
uft
hatten ſldern, Seen und tiefeingeſchnittenen Flußtälern reiche Hügel= chen. Unbeſchreiblich ſchön wie die Lage der Wallfahrtskirche
lehoſt und dſchaft; nirgends in Oſtpreußen gibt es ſo wenig große Güter Heiligelinde zwiſchen zwei Seen, mit einem Walde im Hinter=
heutſchen
Bie hier, dafür deſto mehr Bauerndörfer; neben dem Getreide= grunde, iſt dieſe im Spätrenaiſſanceſtile erbaute Kirche ſelbſt:
nylözlich 9 wird hier der Flachsbau ſehr gepflegt. Die anmutig ge= ſchon ſeit Jahrhunderten iſt dort alljährlich eine nach vielen 1
gchenen, altertümlichen Städte des Ermelandes mit ihren ragen= Taufenden zählende Menſchenmenge aus Preußen, Polen und

landes, als Mitglied der Hanſa im Zuge der großen Handels=
Weite Bevölkerungskreiſe im deutſchen Vaterlande ſind ſich ſtraße von der Weichſelniederung zur Pregelmündung liegend
immer nicht bewußt, daß Deutſchlands Zukunft im Oſten und auf der Oſtſee einen unmittelbaren Verkehr unterhaltend,
hi; ſie unterſchätzen die Gefährlichkeit der polniſchen Pläne, in neueſter Zeit von dem aufſtrebenden Allenſtein überflügelt
der Pole ja unverhüllt ausſpricht: Erfüllung des Teſtaments worden. Hat ſich der Ausbau des Eiſenbahnnetzes in Oſtpreußen
hniſlaws des Kühnen! Dieſes bedeutet aber nichts weniger für die ehemalige Hanſeſtadt Braunsberg auch nachteilig aus=
gewirkt
, ſo bildet ſie dennoch den Mittelpunkt des wiſſenſchaft=
Die in reizvoller Lage an der Alle gelegene Regierungs=
hans
, bildet der Kampf Polens um Danzia lediglich das hauptſtadt Allenſtein hat im letzten Viertel des neunzehnten
Frgefecht zur Verwirklichung der polniſchen Pläne auf den Jahrhunderts eine Entwicklung genommen, die in Rückſicht auf
lniſchen Geſamtbeſitz des deutſchen Oſtens öſtlich der Elbe! die Verhältniſſe geradezu amerikaniſch genannt werden muß,
lſt wenn es Polen nur gelingen ſollte, das deutſche Oſtland, denn die Einwohnerzahl hat ſich in dieſer Zeit vervierfacht, und
E Königsberg und Danzig bis zur Oder mit Breslau zu ers= in den erſten dreißig Jahren des zwanzigſten Jahrhunderts
tn, dann würde Deutſchland zur Ohnmacht verurteilt ſein, wiederum verdoppelt! In der vom Domkapitel zu Frauenburg
Planmäßig arbeitet Polen an ſeinem nächſten Ziele: Oſt= bereits im Jahre 1334 gegründeten Burg hat der Aſtronom
ußen dem polniſchen Reiche einzuverleiben; zu dieſem Zweck Kopernikus als Statthalter von 1516 bis 1524 gewohnt; in jüng=
ben
die Polen die Lüge erſonnen, daß inſonderheit Maſuren, ſter Zeit iſt diefes Domkapitelſchloß als Muſeum eingerichtet
Ermeland urpolniſches Gebiet und in der Hauptſache von worden. Allenſtein wird die Stadt der Gegenſätze genannt: in
Ele bereits entlarvt worden, es ſei hier nur kurz wiederholt, einige Laubenhäuſer an die alte Zeit erinnern; um den Markt
das alte Maſovien gar nicht das heutige Maſuren iſt, ſon= herum die Straßen der Altſtadt mit den einfachen Häuſern,
Die im Jahre 1240 erbaute Deutſchordensburg Heilsberg
biten Teilung Polens im Jahre 1772 kam das Ermeland wie= wurde im Jahre 1306 Reſidenz des Biſchofs von Ermeland; ſie
in den Verband des preußiſchen Staates zurück; eine Folge wurde in den Jahren 1350 bis 1401 zu dem prachtvollen
ſſer polniſchen Herrſchaft über das Ermeland iſt es, daß das Biſchofsſchloß ausgebaut, in dem auch der Domherr Kopernikus
eland beim Katholizismus erhalten wurde, während das einige Jahre gewohnt hat. Von den drei biſchöflichen Burgen
ſchloß mit ſeinen prächtigen Innenräumen mit Sterngewölben
Das Ermeland war urſprünglich eine der elf Landſchaften und Hof mit doppeltem Kreuzgang als die ſchönſte und beſt=
alten
Pruzzenlandes, das nach der Eroberung durch die erhaltene Anlage des Landes, der ſehenswerteſte mittelalterliche
ſuſchordensritter eins der vier Bistümer des Ordenslandes Schloßbau in Oſtpreußen; das Hohe Tor der Stadt Heilsberg
bete. Der Biſchof von Ermeland ſtand unter dem Erzbiſchof kündet noch heute von der Energie der mittelalterlichen Städte=
Von der Thorn=Inſterburger Eiſenbahn aus geſehen, bietet
liſchen Reichsfürſten erhoben: Ermeland war Fürſtbistum ge= einen impoſanten Anblick; von der Niederung des Rheinfluſſes
und der Zaine windet ſich die Chauſſee von Molditten ab in
Bolizei tneland kommt auch die Form Vermland vor. Das Wort auf hohem Bergrande; die Schlucht im Oſten dieſer alten hiſto=
läter
ſol Fprungs, und die alte Stadt Guttſtadt im Ermeland wird in. Fahrbahn ſich Wohnungen befinden; ſie führt auf die Chauſſee boden abgetrennt. Die Polen, die zur Befriedigung ihres Ehr=
En Urkunden Guthinſtadt genannt, was nichts anderes als nach dem Hauptwallfahrtsorte Oſtpreußens: der Heiligenlinde, geizes der Beherrſchung der Oſtſee ihrem Staate Oſtpreußen
An der etwa fünf Kilometer langen Straße Rößel=Heiligelinde
Das Ermeland, das heute die vier Landkreiſe Braunsberg, ſtehen alle paar hundert Meter abwechſelnd rechts und links der
Domen, Schlöſſern und Rathäuſern zeugen von der ſchöpfe= Litauen zuſammengeſtrömt, und Könige, Fürſten und Biſchöfe
oten zbluohen Kraft und dem Kunſtſinn des Deutſchen Ordens und haben nicht ſelten dorthin Wallfahrten unternommen; der heilige lenkt und ihr zum Bewußtſein gebracht, daß der Deutſchen
Wald bei der Heiligenlinde iſt der Pötſchendorfer Wald, in dem 9
Nſofort zu R. dem Wohlſtande des Landes.
weren Biks

die unter Denkmalsſchutz ſtehende zweibeinige Eiche oder Doppel=
eiche
ſteht, von der es in ganz Oſtpreußen nur noch ein zweites
Exemplar gibt, das ſich im Wald von Schlodien befindet.
Bildet wie bereits erwähnt Braunsberg den Mittel=
punkt
des wiſſenſchaftlichen Lebens des Ermlandes, ſo liegt die
Bedeutung Frauenburgs beſonders in dem Umſtande, daß es
ſeit 1772 als Reſidenz des Biſchofs von Ermeland der geiſtige,
Mittelpunkt des ermeländiſchen Bistums geworden iſt.
Das kleine Städtchen Frauenburg nur 2500 Einwohner
liegt in reizender Landſchaft auf den letzten Ausläufern einer
Höhe, die ziemlich ſteil zum Friſchen Haff abfällt; der Domberg,
an deſſen Fuße die Stadt liegt, bietet freien Ausblick auf die
nahen waldbekränzten Höhenzüge und auf die weite blaue
Waſſerfläche des Haffes mit ſeinen Schiffen, die das Holz nach
Pillau bringen, von wo es in die weite Welt geht zuweilen
nach Aegypten, ja ſelbſt nach Oſtindien, denn die Eiſenbahn=
ſchwellen
aus oſtpreußiſchem Kiefernholz ſind dort hochgeſchätzt.
Die Frauenburger Kathedrale hat eine Lage, mit der ſich nach
dem Urteil der beſten Kenner an Schönheit und Großartigkeit
keine andere in ganz Deutſchland meſſen kann: das weltver=
laſſene
Städtchen Frauenburg beanſprucht den Ruhm, dreiund=
dreißig
Jahre dieſe Zahl erſcheint aber zu hoch gegriffen
Heimat des Mannes geweſen zu ſein, dem die Welt die größte
wiſſenſchaftliche Entdeckung verdankt: des Domherrn Nikolaus
Kopernikus oder wie er ſich ſelbſt ſchrieb Coppernieus.
Nach Art der öffentlichen Bauten der Ordenszeit war der
Frauenburger Dom zu gleicher Zeit Burg, Kirche und Kloſter;
fordern ſeine hohen Tore auch zum Eintritt auf, ſo wehrt eine,
feſte Ringmauer mit Türmen den Unberufenen ab. Die eurig
sopernicana, auch turris oder turrieula genannt, jetzt neu aus=
gebaut
, befand ſich unzweifelhaft an der Nordweſtecke der
oblongen Domeinſchließung: hier hat der große Mann von
einer kleinen Galerie mit den allereinfachſten Inſtrumenten den
Himmel beobachtet und ſein großes Werk über die Umdrehungen
der Himmelskörper geſchrieben. Hier iſt Kopernikus auch geſtor=
ben
; in den herrlichen Hallen des Frauenburger Domes, neben
dem Bartholomäus=Altar, an dem er ſpeziell fungierte, iſt der
Domherr Kopernikus begraben worden.
Das Ermeland, dieſer alte Pruzzengau Oſtpreußens, kann
mit vollem Recht in Anſpruch nehmen, daß der große Sohn der
oſtdeutſchen Stadt Thorn, Nikolaus Kopernikus, den weitaus
größten Teil ſeines Lebens im ermeländiſchen Gebiet, und zwar
in den biſchöflichen Burgen zu Heilsberg. Allenſtein und haupt=
ſächlich
in Frauenburg gewirkt und hier das Werk ſeines
Lebens ſein neues Weltſyſtem durchgeführt hat, durch das
er die Erde von ihrem Wolkenthron ſtürzte und ſie zu einem
Planeten machte, der die auf ihren freigewordenen Sitz er=
hobene
Sonne umkreiſt.
Der Biſchof von Ermeland hat durch die von Papſt Pius VII.
am 16. Juli 1821 erläſſene Bulle, durch König Friedrich Wil=
helm
III. am 23. Auguſt 1821 beſtätigt, eine bedeutende Ver=
größerung
ſeines Gebietes erhalten: das exemte, d. h. unmittel=
bar
dem Heiligen Stuhle unterſtellte Bistum Ermeland umfaßt
nunmehr die ganze Provinz Oſtpreußen mit Ausnahme
kleiner Gebiete, die zum Bistum Kulm gehören und von
Weſtpreußen den nördlichen Teil öſtlich der Weichſel.
Seit des Weltkrieges Ende iſt das kerndeutſche Ermeland
wie ja überhaupt ganz Oſtpreußen durch den polniſchen
Korridor, dieſes Pulverfaß Europas, vom deutſchen Mutter=
mit
Ermeland einverleiben wollen, ſind aber nie ein eigentlich
ſeefahrendes Volk geweſen, weil ihnen das Salz in den Knochen
fehlt.
In Alldeutſchlands Not bildet die deutſche Oſtnot einen
beſonderen Markſtein: Das Schickſal der deutſchen Oſtmark iſt
das Schickſal der deutſchen Nation! Der Verteidigungs=Ausbau
des Heilsberger Dreiecks im Ermeland hat der Welt Blicke
auf den deutſchen Weichſelſtrom, auf die geraubten Gebiete des
deutſchen Oſtens und auf Oſtpreußen mit dem Ermeland ge=
Vaterland das ganze Deutſchland iſt!
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Seite 10 Nr. 304

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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ienstag, 1. November 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 304 Seite 11

SSAs.bTstdAat

und Hi

Tel. 2

Techniſche Tagung der 2SB.
führung obligatoriſcher Klubkämpfe? Europameiſterſchaften.
ſſinderkampf mit England 1933. Die wichtigſten Termine.
Unter dem Vorſitz des Sportwartes Dr. Ritter von Halt
un am Samstag nachmittag in München die techniſche Sitzung
SB. Außerdem war der ſtellvertretende Vorſitzende Buſch=
un
anweſend. Die Verbände waren wie folgt vertreten:
durch Peck, Mittel durch eniger, Weſt durch Bedarff und
Berlin durch Auſt, der Baltenverband durch Baßke, Südoſt
Machek, der Süden durch Klein (Frankfurt) und Ritzen
In). Der Bericht des Sportwartes lag ſchon im Jahresbericht
fuckt vor, wurde aber noch durch perſönliche Ausführungen von
s wertvoll ergänzt. Anſchließend berichteten die Sportwarte
ſLandesverbände ausführlich über das verfloſſene Jahr. Die
ſptpunkte bezogen ſich auf die Weiterarbeit der Leichtathletik,
beiondere im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele
16 in Berlin. Es wurde daran feſtgehalten, daß als eine
wichtigſten Olympiaarbeiten die Erziehung der Leichtathleten
ſohl in ideeller Hinſicht ausgebaut als auch in ſportlicher Hin=
ſchärfer
als bisher angefaßt werden müſſe. Man hält den
sbau von Clubkämpfen im ganzen Gebiet für drin=
Pwichtig. Dieſe Clubkämpfe ſollen ſchon im kommenden
ſar obligatoriſch durchgeführt werden, die auf Grund
Erfahrungen von Los Angeles auch freigegeben werden kön=
Die Leiſtungsklaſſen haben ſich bewährt und können in der
lerigen Form bleiben. Beſonders betont wurde die Notwen=
Spezialhzleit der Förderung der Spitzenarbeit. Zunächſt iſt eine
hmlung der jugendlichen Talente unbedingt erforderlich. Es
n Verbindungen mit den Schulen, beſonders mit den Mit=
hulen
und Hochſchulen, nach dieſer Richtung aufgenommen
en. Die Verbände ſollen die Jugendarbeit ſtärker för=
als
bisher. Für 1933 ſind olympiſche Kurſe in den
ſelnen Ausbildungsarten vorgeſehen, die aber im Gegenſatz zu
Jer nur 2 bis 3 Tage dauern ſollen. Auslandsſtarts
in ſtärker gefördert werden. Außerdem tritt die DSB. für die
ſropameiſterſchaften ein. Bei den Wettkämpfen im
ſnen Land ſollen die bisher vernachläſſigten
ſbungen wie Dreiſprung. Gehen, Hammexwerfen und Hinder=
ſaufen
unbedingt ſtark gefördert werden. Für das Länder=
upfprogramm
ſteht feſt, daß der Kampf mit England
hächſten Jahr ſtattfindet, allerdings in etwas geänderter Form.
en Schweden wird der erſte Kampf 1934 ſtattfinden. Der
upf mit Frankreich und der Schweiz bleibt beſtehen.
ſerdem ſind auf Vorſchlag des finniſchen Leichtathletik=
ters
Skekkonen Verbindungen im Gange, um einen Kampf mit
bland anzuſtreben. Die Europameiſterſchaften wer=
insbeſondere
von Italien gefördert. Eine europäiſche
hmiſſion wird noch in dieſem Jahre verhandeln, ob dieſe Mei=
ſchaften
ſchon 193.3 oder 1934, und zwar vermutlich zuerſt in
lien, durchgeführt werden ſollen. Termine für 1933 lie=
wie
folgt vor: 12. März: Endſpiel um den Handballvokal
DSB.: 9. April: Waldlaufmeiſterſchaften der Verbände;
April: Deutſche Waldlaufmeiſterſchaften in Berlin, Vor=
de
um die Handballmeiſterſchaften der DSB.: 7. Mai: Zwi=
niunde
der Handballmeiſterſchaft der DSB.; r4. Mai;
inſtaffel in Düſſeldorf: 2 1. Mai: Vorſchlußrunde der Heud=
meiſterſchaft
der DSB: 28. Mai: Jugendtagung der DSB.;
uni: Große Staffelläufe: 11 Juni; Endſpiele der Hand=
meiſterſchaft
der DSB.; 25. Juni: Vierverbändekampf in
lin; 2. Juli: Gau= Kreis=, Bezirksmeiſterſchaften; 2 3.
Verbandsmeiſterſchaften für Süddeutſchland in Stutt=
21.30. Juli: Deutſches Turnfeſt in Stuttgart: 1 3. Aug.:
ſtſche Meiſterſchaften der Männer in Köln; 20 Auguſt:
uenmeiſterſchaften in Erfurt; 26. Auguſt: Länderkampf
AtchlandSchweiz in der Schweiz gegen England in London;
September: Länderkampf gegen Frankreich in Paris;
tober: Deutſche Meiſterſchaft im 50=Kilometer=Gehen in
durg; 8. Oktober: Querfeldeinläufen.

Hellenen gewannen den Kampf mit 121 zu 10½ Punkten.
ſem Klubkampf nahmen beiderſeits alle Abteilungen, von den
faben bis zu den Alten Herren, teil.
Max Schmeling wird auch in dieſem Jahre wieder am

Der Sportpreſſe in der Frankfurter Feſthalle teilnehmen, das
12. November ſtattfindet.

Neuer Diskus=Rekord von Sievert.
Der Hamburger wirft beidarmig 81,33 Meter.
wei Trotz der ſchlechten Jahreszeit und des ungünſtigen Wetters
ſtete der Hamburger Olympiakämpfer Hans Heinz Sievert am
rZelhnrag bei einem internationalen Sportfeſt von Eimsbüttel mit
menaß hervorragenden Leiſtungen auf. Im Kugelſtoßen erreichte
* Mhert 15,325 Meter und kam damit auf ſeine Jahres= Beſt=
ſung
. Von beſtem Erfolg gekrönt war ſodann ſein Rekordver=
im
beidarmigen Diskuswerfen. Er ſchleuderte die Scheibe
EBuRel
tsarmig 48,23 Meter und linksarmig 33,10 Meter, ſo daß Sie=
mit
einer Geſamtleiſtung von 81,33 Metern den ſeit 1928
Ehenden deutſchen Rekord von Hänchen=Berlin mit 80,37 Mtr.
faſt einen Meter überbot.
Süddeutſchlands Leichtathletik= Meiſterſchaf=
können
nicht an dem vorgeſehenen Termin in Stuttgart abge=
MK. 2:0 leſt werden, da zu dieſer Zeit dort das Deutſche Turnfeſt ſtatt=
er
. Die Meiſterſchaften werden jetzt am 9. Juli in Stuttgart
199be alten.
Deutſche Ringerſiege in Schweden gab es durch
Münchener Olympiateilnehmer Ehrl. der in Göteborg die
ſweden H. und C. Carlſſon beſiegte, während der Hamburger
fünscak durch den ausgezeichneten Schweden Cadier eine neue
derlage erlitt.

Fußball.
Germania EberſtadtSpV. Mörfelden 0:0 (0:0).
700 Zuſchauer waren trotz des ſchlechten Wetters nach dem
Germaniaſportplatz gekommen, deſſen Spielgrund trotz des nieder=
gegangenen
Regens ſich in ſehr guter Verfaſſung befand. Das
Spiel ſelbſt, das den Leuten von der Bergſtraße auf eigenem Ge=
filde
wieder Punktverluſte brachte, ſtand auf keiner hohen Stufe.
Bei den Germanen machte ſich das Fehlen Kaiſers doch ſtark be=
merkbar
. In der Zuſammenarbeit, ſowie auch techniſch waren ſie
den Gäſten überlegen. Die einzige Schwäche war das ſchwache
Schußvermögen der Stürmerreihe, das ſie auch den einen Punkt
koſtete. Beſonders Schimpf vergab vor und nach dem Wechſel
zwei ganz klare Gelegenheiten. Die Germanen führten das
Spiel ſtets leicht überlegen durch. Auch nach dem Wechſelt hielt
dieſe Ueberlegenheit an, wenn auch hin und wieder die Gäſte
recht gefährlich wurden. Aber die blaue Verteidigung war auch
heute wieder ohne Tadel. Nur der ſehr ſchwachen Stürmerreihe,
die es verſchiedene Male in der Hand hatte, das Spiel zu ent=
ſcheiden
, verdankt Mörfelden den Punktgewinn. Kurz vor Schluß
wäre ums Haar die Entſcheidung gefallen, aber Weizenmüller
hatte mit ſeinem Strafſtoß wirklich Pech, als er mit unheim=
licher
Wucht an die Innenkante des Torpfoſtens klatſchte und
von da ins Aus ſprang. Schiedsrichter ausgezeichnet. Reſerven
4:2 für E. 1. Schüler1. Schüler Arheilgen 9:0.
Viktoria GriesheimUnion Wixhauſen 3:2 (2:1).
In Griesheim trafen ſich zwei ehemalige Ligagegner zu
einem fairen Privatſpiel, welches der Gaſtgeber knapp für ſich
entſcheiden konnte. Griesheim mit zwei Mann Erſatz konnte
trotz des Sieges nicht gefallen, die Mannſchaft ſpielte ſehr zer=
fahren
und fand ſich nie zurecht. Wixhauſen ſtellte eine ſchnelle
und eifrige Mannſchaft, doch war der Sturm vor dem Tore nicht
ſchußkräftig genug. Nachdem Griesheim zwei Tore vorgelegt
hatte, das erſte war eine Prachtleiſtung des Mittelſtürmers, ge=
lingt
es Union, nach Ueberlaufen der Verteidigung ein Tor auf=
zuholen
. Gegen Mitte der zweiten Halbzeit erhöhte Griesheim
auf 3:1, etwas ſpäter kommt Wixhauſen in gleicher Weiſe zum
zweiten Gegentor. Bei rechtzeitigem Herauslaufen des Tor=
wächters
hätte dieſes Tor verhindert werden können. Das Spiel
hatte in Betſche=Sprendlingen einen guten Leiter.
Spielvgg. Groß=UmſtadtFSp. Groß=Zimmern 1:4 (1:2).
Beide Mannſchaften lieferten ſich beſonders bis zur Halb=
zeit
, ein recht temperamentvolles, ſchnelles faires Spiel. Die
Gäſte als Mannſchaftsganzes hatten gegenüber den Einheimiſchen
ein deutliches Plus, auch zeigten ſie die reifere und taktiſch
beſſere Spielweiſe. Die Umſtädter ſetzten, obwohl ſie in der
zweiten Halbzeit infolge Verletzung nur mit 10 Mann ſpielten,
dem Tabellenführer ſtarken Widerſtand entgegen. Nur die in
den Schlußminuten ſich immer mehr bemerkbar machende Nervo=
ſität
und Uneinigkeit des Gaſtgebers verhalf das Torreſultat
weſentlich erhöhen.
* Kreisliga Südheſſen.
Saftige Senſationen!
Man rechnete diesmal mit einem normalen Spielſonntag;
keinerlei Umſchwung war zu erwarten. Wohl war ſchon im Vor=
aus
erſichtlich, daß Olympia Lampertheim und der FV. Biblis
einen ſchweren Strauß auszufechten haben würden, doch daran, daß
Biblis an die Pfiffligheimer auch nur einen Punkt abtreten
würde, glaubte ernſtlich kein Kenner der Verhältniſſe. Nun, die
beiden Kämpfe in Biblis und Lampertheim haben gezeigt, daß
auch die Vereine vom Tabellenende recht ſpieltüchtig ſind. Obwohl
die Pfiffligheimer in Biblis nur mit zehn Mann antraten, wehr=
ten
ſie ſich doch ſo tapfer, daß trotz drückender Ueberlegenheit die
Riedleute froh ſein konnten, wenigſtens einen Punkt gerettet zu
haben. Auch die Hofheimer hielten ſich bei Olympia Lampertheim
ſehr wacker, was ſchon aus dem knappen Sieg der Platzbeſitzer her=
vorgeht
. In Neuhauſen hatte Gernsheim wenig zu beſtellen; da=
gegen
endeten die ſpannungsreichen Spiele in Bensheim und Hoch=
heim
nur mit einem knappen Sieg der Platzbeſitzer, da VfL. Lam=
pertheim
und Weinsheim ganz beachtliche Leiſtungen aufbrachten.
Heppenheim führt weiterhin ungeſchlagen mit glattem Vorſprung.
Die Tabelle:

Spiele gew. un. verl. Punkt Starkenburgia Heppenheim 9 Olympia Lampertheim 11 1. F.V. Biblis
Spp. Horchheim 14 V.f.L. Lampertheim 10 F. Cl. 07 Bensheim 1 F.V. Hofheim Konkordia Gernsheim Spv. Hochheim Spp. Weinsheim Viktoria Neuhauſen Normannia Pfiffligheim 11 3

Hellas Magdeburg trug am Sonntag abend nach jahre=
V9er Pauſe wieder einen Klubkampf gegen Magdeburg 96 aus.

Sächſiſcher Feiertags=Fußball.
In üblicher Weiſe wurden am Reformationstag (31. Oktober),
der ja in Sachſen als geſetzlicher Feiertag gehalten wird, wieder
zahlreiche ſportliche Veranſtaltungen durchgeführt. Im Vorder=
grund
ſtanden verſchiedene intereſſante Fußballtreffen.
In Dresden ſpielte der Dresdener SC. gegen den DFC. Prag
2:2. Der DSC. hat gegen die Deutſchböhmen noch nie gewinnen
können und auch diesmal mußte er ſich mit einem Teilerfolg be=
gnügen
. Allerdings fehlte Richard Hofmann, der noch nicht aus
Budapeſt zurückgekehrt war. Vor 6000 Zuſchauern verlief das Spiel
bis zur Pauſe torlos. Dann ging der DSC. durch Treffer von
Claus 2. und Sackenheim 2:0 in Führung. Die ſehr eindrucksvoll
ſpielenden Prager holten aber noch durch Treffer von Truntſchka
den Ausgleich.
Guts Muts Dresden erreichte beim SC. Zwickau ebenfalls nur
ein 2:2 (2:1). Brandenburg Dresden beſiegte in Freiberg die dor=

Spielvereinigung 1:0 (0:0) und der Rieſaer SV. konnte den
SV. Döbeln 2:0 (0:0) ſchlagen.
Im Städteſpiel Chemnitz Leipzig kam die Leipziger Städte=
elf
, die kürzlich erſt den überraſchenden Sieg über Dresden gefeiert
hatte, zu einem neuen Erfolg, ſie ſiegte verdient mit 2:0 (1:0).
Außerdem brachte der Tag noch einige Repräſentatipſpiele
zwiſchen Gaumannſchaften, die aber eine breitere Oeffentlichkeit
weniger intereſſierten.
Der deutſche Handballmeiſter, Polizei Weißenfels,
ſpielte am Montag, dem Reformationstag in Leipzig gegen eine
dortige Städtemannſchaft und gewann überlegen mit 12:7.
Der Dresdener Sportklub ſpielte am Reformations=
tag
gegen den Deutſchen Fußballklub Prag Vor 6000 Zuſchauern
mußte ſich der DSC., der noch nie gegen die Deutſchböhmen gewin=
nen
konnte, mit einem Unentſchieden von 2:2 zufrieden geben.
Der erſte Handball=Verbandsmeiſter der DSB.
wurde in Polizei Königsberg ermittelt, die vor 1500 Zuſchauern
in Köslin die Elf der dortigen Preußen 7:4 ſchlug und Meiſter des
Baltenverbandes wurde

Geſchäftliches.

Unſerer heutigen Auflage liegt ein Flugblatt der Deutſchen
Volkspartei bei.
(15211
Beachten Sie bitte das heutige Inſerat der Firma J. Reh=
feld
. Die Firma, die ſeit 25 Jahren dies Geſchäft betrieben hat,
wird reſtlos aufgelöſt, der Total=Ausverkauf wegen vollſtändiger
Aufgabe beginnt heute, Dienstag, früh um 9 Uhr. Gehen Sie ſo=
fort
zur Ludwigsſtr., ein kurzer Blick in die Schaufenſter wird Sie
überzeugen, wie unerhört billig verkauft wird. Sie haben jetzt
Gelegenheit, gute Qualitätswaren ſpottbillig zu kaufen.
Zähne ſind Werkzeuge. Es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit für
uns, daß wir unſere Werkzeuge pfleglich behandeln. Gutes Hand=
werkszeug
iſt halbe Arbeit. Nur bei unſeren Zähnen machen wir
eine Ausnahme, ihre Pflege ſcheint uns weniger wichtig. Die Fol=
gen
dieſer Vernachläſſigung ſind meiſtens ſehr unangenehm: Zahn=
ſchmerzen
, Verdauungsſtörungen, Unluſt bei der Arbeit, vermin=
derte
Leiſtungen, weniger Einnahmen. Das alles iſt leicht zu ver=
hindern
, wenn man ſeine Zähne regelmäßig unterſuchen läßt, auch
dann, wenn ſie nicht ſchmerzen, und wenn man ſie täglich mit der
eigenen Zahnbürſte und einer guten Zahnpaſte putzt. Chlorodont
iſt die Zahnpaſte von höchſter Qualität und ſparſam im Verbrauch.

Rundfunk=Programme.

10.10:
15.20:
15.50
17.00:
18.25:
18.50:
A
20.30:
21.30:
22.15:
22.45:

10.10:
15.00:
15.45:
16.30
17.30:
18.00:
18.30:
19.00:
19.30:
20.00:
21.00:
22.10
Anſchl.

Frankfurt a. M.
Dienstag, 1. November
Hamburg: Schulfunk: Auf einem deutſchen Kreuzer.
Hausfrauen=Nachmittag.
Dr. Emm: Caro: Ein neuer Hausfrauenberuf.
Mannheim: Mendelsſohn=Konzert. Ausf.: Philharmoniſches
Orcheſter. Leitung: M. Sinzheimer.
Dr. Knöpp: Das Handwerk und die Berufs= u. Fachſchule.
Prof Sittig: Werden die November=Meteore das fällige
Brillant=Feuerwerk geben?
Türkei. Hörbild.
Konzert des Funkorcheſters. Werke von Schubert, Goldmark,
Liſzt Soliſtin: Nora Ehlert (Violine).
Der Philoſoph am Fenſter. Hörſpiel von H. A. Joachim.
Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
Orgelkonzert.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 1. Novembe.
Hamburg: Schulfunk. Auf einem deutſchen Kreuzer.
Kinder erzählen Geſchichten für Kinder.
Künſtleriſche Handarbeiten: Die fahrbare Blumenkrippe.
Leipzig: Nachmittagskonzert.
Prof. Dr. Klein: Deutſche Männer im außerdeutſchen Süd=
oſten
: Bekenner.
Neue Muſikpädagogik: Hochſchulklaſſe von Paul Hindemith.
Dr. Haſenack: Die Ueberwindung der Kriſe und das Unter=
nehmertum
.
Prof. Dr. Dietrich: Philoſophiſche Leſeſtunde.
Zeitdienſt.
Freie Straßen freies Land. Eine muſikaliſch=literariſche
Hörfolge. Ausf.: Norag=Orcheſter und Norag=Chor.
Hamburg: Konzert des Norag=Orcheſters.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Flensburg: Nordmark=Konzert des Städt. Orcheſters.

Unter Abflachung hat ſich der Nordſeewirbel nach Deutſch=
land
hin verlagert und verurſacht unfreundliches Wetter. Durch
ſeine Rückſeite wird mit dem Heranholen kühler Ozeanluft der
unbeſtändige Witterungscharakter vorerſt aufrecht erhalten, ſo
daß noch einzelne Regenſchauer auftreten. Allerdings ſteigt von
Weſten und Südweſten her der Luftdruck kräftig an, wodurch
eine Berubigung in Ausſicht ſteht. Bei Aufklaren werden in der
Nacht die Temperaturen Gefrierpunktsnähe erreichen. Ob ſich die
Beſſerung längere Zeit durchſetzen wird, läßt ſich noch nicht
ſagen, zumal nördlich der Britiſchen Inſeln bereits Anzeichen
für das Herannahen einer neuen Störung zu erkennen ſind.
Ausſichten für Dienstag, den 1. November: Noch wechſelhaftes
Wetter, bewölkt mit Aufklaren, einzelne Schauer, nachts
Temperaturrückgang bis in Gefrierpunktsnähe.
Ausſichten für Mittwoch, den 2. November: Ruhiger, neblig= wol=
kig
und aufklarend, leichter Nachtfroſt, meiſt trocken.

Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltit und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuiſſeton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe: für Sport: Karl Böhmanp;

ür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſkt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittelungen: Wiliy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittſch ſämilich in Darmſſadt
Für unverlangte Manuſſripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten

79
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[ ][  ][ ]

Nummer 304

adterCaablatte

K
Tagwsſ
Tarräg

Dienstag, den 1. Novent

Die Börſe zu Wochenbeginn
Leichte Befeſtigung der Kurſe bei kleinem Geſchäft.

Tie Tendenz zu Beginn der neuen Woche an der Berliner
Jörſe enttäuſchte ein wenig, wenngleich ſie nicht als Schwäche zu
bezeichnen war. Die Abſchwächung der New Yorker Wochenſchluß=
zörſe
, die neue Verflauung am Chicagoer Weizenmarkt und die
unſichere Haltung der übrigen internationalen Rohſtoffmärkte,
jangelnde Neuanregungen und die politiſche Unſicherheit hielten
die Spekulation, die ohnedies eher übrig zu haben ſchien, ſtärker
zurück. Kleine Publikumskäufe waren auf die Erwartung einer
leichsbankdiskontſenkung für den Donnerstag zurückzuführen ge=
nügten
aber nicht, um der Börſe einen ſtärkeren Auftrieb zu
geben. Jedenfalls iſt aber das Publikum wegen der immer kleiner
verdenden Verzinſung der Bankguthaben jetzt offenbar eher ge=
neigt
, Geld an der Börſe anzulegen. Die Anfangsnotierungen
lagen nicht ganz einheitlich. Vielfach bis zu 1 Prozent, in weni=
gen
Ausnahmefällen bis zu 2,25 Prozent höher. Chadeaktien
waren bei ſehr kleinem Umſatz 5 Mark gebeſſert. Verſchiedent=
lich
waren auch Abſchwächungen um Bruchteile eines Prozent=
ſatzes
zu beobachten; ganz vereinzelt betrugen die Verluſte bis zu
2 Prozent. Das Ende des Streiks bei den B.M.W. blieb ohne
ſtärkeren Eindruck. Schiffahrtswerte lagen etwas freundlicher,
da die Verluſte bei den einzelnen Reedereien, nicht ſo groß ſein
ſollen, wie urſprünglich befürchtet. Nach den erſten Kurſen
tagnierte das Geſchäft, doch ergaben ſich teilweiſe kleine Abbröcke=
lungen
. Renten lagen zum Teil lebhaft und feſt. Beſonders Alt=
beſitzanleihe
und Reichsſchuldbuchfarderungen waren bis zu 1 Pro=
zent
geſteigert. Neubeſitz und Reichsbahnvorzüge zeigten dagegen
nur behauptete Kurſe. Pfandbriefe, Induſtrieobligationen uſw.
konnten ſich leicht beſſern. Die morgige Einführung der Steuer=
gutſcheine
dürfte keine Ueberraſchungen bringen. Vorerſt iſt noch
recht wenig Material vorhanden. Schutzgebietsanleihe war ge=
fkagt
und freundlicher. Ausländer lagen bei kleinen Verände=
rungen
nicht einheitlich. Am Berliner Geldmarkt war am geſtri=
gen
Ultimo Tagesgeld ziemlich knapp; man kann aber doch den
Ultimo im großen und ganzen für überwunden halten.

Die Frankfurter Börſe war zum Wochenbeginn zunächſt
recht feſt, worin ſich die optimiſtiſche Auffaſſung der gegenwärti=
gen
innerpolitiſchen Lage ausdrücken dürfte. Die leichte Situation
zum Ultimo begünſtigte die Tendenz und das Geſchäft nahm zeit=
weiſe
lebhafte Formen an. Im allgemeinen gingen die Beſſerun=
gen
bis zu 1,5 Proz. Am Chemiemarkt lagen JG. Farben Metall=
geſellſchaft
und Scheideanſtalt gut behauptet, Deutſche Erdöl 1,5
Prozent feſter. Bei den Montanwerten ſtanden den Abſchwächun=
gen
von Gelſenkirchen und Mannesmann um bis zu 0,5 Proz. die
Erhöhungen von Rheinſtahl= und Stahlverein=Aktien im gleichen
Ausmaße gegenüber. Der Elektromarkt zeigte faſt durchweg Kurs=
beſſerungen
, ſo gewannen Bekula, Licht u. Kraft und Schuckert bis
zu 1 Prozent, Geffürel 1,5 Prozent. Eine Ausnahme machten
Siemens mit minus 0,5 Proz. Am Schiffahrtsmarkte waren Be=
feſtigungen
von bis zu 1,25 Proz zu verzeichnen. Von ſonſtigen
Werten gewannen Daimler 0,5 Prozent, Conti Linoleum=Zürich
0,5 Proz. und Deutſche Linoleum 1 Prozent. Am Rentenmarkt
war die Lage gleichfalls befeſtigt, wobei Diskonthoffnungen mit=
gewirkt
haben. Die Umſätze waren anfangs recht rege, um bald
einer Zurückhaltung Platz zu machen. Reichs=Alt= und Neubeſitz
ſowie Reichsſchuldbuchforderungen lagen bei recht lebhaftem Ge=
ſchäft
bis zu 1.25 Proz. feſter. Auch Staatsanleihen waren wie=
der
geſucht, bei Kursbeſſerungen von 13 Proz. Von Auslands=
renten
lagen Rumänien etwas niedriger. In Steuergutſcheinen
war das Geſchäft klein. 1934er nannte mit 90,5 bis 91. 1935er mit
84,25 bis 84,75. Im Verlaufe zeigte der Aktienmarkt ein unein=
heitliches
Ausſehen, und die Veränderungen betrugen für einige
Spezialwerte bis zu 0,5 Proz. Tagesgeld auf anhaltende Ultimo=
nachfrage
geſucht. Satz 4,5 Prozent (4 Prozent).
Trotz der ſchwächeren New Yorker Anfangshaltung war die
Frankfurter Abendbörſe weiter befeſtigt, da verſchiedene kleine
Orders vorlagen. Das Geſchäft nahm indeſſen keine größeren
Ausmaße an. Bemberg notierten 0,5 Proz., Rütgerswerke und
Nordd. Llond je 0,25 Proz, höher, während A.E. G. unverändert
einſetzten. JG. Farben lagen 0,25 Proz. niedriger. Im Verlaufe
blieb die Haltung ruhig und die Kurſe wieſen keine weiteren Ver=
änderungen
auf. Der Rentenmarkt war gut gehalten, bei kleinem
Geſchäft zogen Deutſche Anleihen gegen den Berliner Schluß /
Prozent an. Reichsſchuldbuchforderungen blieben unverändert
Neubeſitzanleihe 6,5. Altbeſitz 51½, Schutzgebiete 5.70, Bayer. Hyp.
und Wechſelbank 57. Reichsbank 129. Harpener 73. Weſteregeln
104,5. Mannesmann 52½, Phönix 27,25, Rheinſtahl 67 Stahlver=
ein
24, Aku 57. A.E.G. 33, Bekula 114,5, Bemberg 57,25. Conti
Gummi 105, Deutſch=Linoleum 45,25, Licht u. Kraft 87,5, Geſfürel
71,75. Holzmann 54,75, Rütgerswerke 41,25, Reichsbahn=Vorzüge
89, Allg. Lokal= und Kraftwerke 60, Hapag 17,25, Nordd. Lloyd 18.

Produkkenmärkke.

Frankfurter Produktenbericht vom 31. Oktober. Die Tendenz
für Brotgeteide iſt etwas feſter. Futtermittel liegen im allge=
meinen
freundlicher. Es notierten: Weizen 206208. Roggen
162,50 Sommergereſte 185187,50, Hafer 140145. Weizenmehl
ſüdd. ſpez. 0 29,7530,65, dto. niederrh. 29,7530,40, Roggenmehl
2324, Weizenkleine 7.357,45, Roggenkleie 7,607,70. Erbſen
2535, Linſen 3255, Heu ſüdd. 4,504,75, Weizen= und Roggen=
ſtroh
drahtgepr. 2,252,50, dto. gebündelt 2,252,50, Treber 10,75.
Tendenz: leicht anziehend. Am Kartoffelmarkt notierten bei
ruhiger Tendenz Induſtriekartoffel hieſiger Gegend 1,801,85
RM je 50 Kilogramm.
Mannheimer Produktenbericht vom 31. Oktober. Die Preiſe
verſtehen ſich p. 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack:
Weizen, inländ, 7677 Kilo, 2121,25; Roggen, inländ., 7273
Kilo, 16,5016,75: Hafer, inländ.. 1414,75; Gerſte, Juli= Som=
mergerſte
1920; Futtergerſte 17,5017,75; Mais, La Plata,
16,25: Soyaſchrot 10,25: Biertreber 10,7511; Trockenſchnitzel,
loſe 7 758: Wieſenheu, loſes 55,30, Rotkleeheu 55,30, Lu=
zernekleeheu
55,60; Stroh. Preßſtroh, Roggen=Weizen 2 70
2,90, desgl. Hafer=Gerſte 2.402,80, desgl. geb. Roggen=Weizen
2 20 2,40 desgl. Hafer=Gerſte 22,20; Weizenmehl. Spezial Null,
OktoberDezember 29,40, desgl. mit Auslandsweizen 30,40; Rog=
genmehl
, m. Sack, 6070proz., 22,2524: Weizenkleie, feine 7,50;
Erdnußkuchen 12,00. Tendenz: ſtetig. Die Forderungen für In=
landsweizen
und =roggen ſind weſentlich erhöht während die
Preiſe für Auslandsware unverändert blieben. Der Konſum iſt
noch immer ſehr zurückhaltend. Die Börſe verkehrte in ruhiger
Haltung.
Berliner Produktenbericht vom 31. Oktober. Zu Beginn der
neuen Berichtsperiode zeigte die Produktenbörſe nach den ſprung=
haften
Preisſteigerungen am Wochenende ein ruhigeres Ausſehen.
Wie immer nach ſtarken Preisſchwankungen macht ſich allgemein
eine gewiſſe Zurückhaltung geltend, und das Geſchäft hielt ſich in
mäßigen Grenzen. Die Möglichkeit neuer Regierungsmaßnahmen
wird weiter erörtert, jedoch wird dabei die Frage der Finanzie=
rung
in den Mittelpunkt der Betrachtungen geſtellt. Das In=
landsangebot
aus der erſten Hand bleibt nach wie vor gering,
vereinzelt ſtellt die zweite Hand Kahnware zum Verkauf. Das 68 Darmſtadt. .

Wirtſchaftliche Rundfchau.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Okto=
ber
. Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten ( Ernäh=
rung
, Wohnung, Heizung, Beleuchtung Bekleidung und ſonſti=
ger
Bedarf) beläuft ſich für den Durchſchnitt des Monats Okto=
ber
1932 auf 119,0 gegenüber 119,5 im Vormonat; der Rückgang
beträgt ſomit 0,4 v. H. An dem Rückgang ſind die Bedarfs=
gruppen
Ernährung, Bekleidung und ſonſtiger Bedarf beteiligt,
Es ſind zurückgegangen die Indexziffern für Ernährung um 0,8
v. H. auf 109,6, Bekleidung um 08 v. H. auf 113,9, ſonſtiger
Bedarf um 0.4 v. H. auf 164,1. Die Indexziffer für die Woh=
nung
iſt infolge der Erhöhung der ſtädtiſchen Gebühren in einer
Erhebungsgemeinde etwas (auf 121,6) geſtiegen; die Indexziffer
für Heizung und Beleuchtung hat ſich infolge des weiteren Ab=
baues
der Sommerpreisabſchläge um 0,6 v. H. auf 136,0 erhöht.
Neuer Ruſſenauftrag für die Eiſeninduſtrie. Der Stahlwerks=
verband
hat am 28. Okt, einen weiteren Auftrag von den Ruſſen
von 15 000 To. Stabeiſen erhalten. Die Beſtellungen erfolgen
zur kurzfriſtigen Lieferung, und zwar bis zum 15. November Ein=
ſchließlich
des noch nicht ganz abgewickelten Abſchluſſes in Quali=
tätsmaterial
und der Anfangs Oktober erteilten Beſtellung von
40 000 To. Stabeiſen und 15 000 To. Halbzeug und Formeiſen hat
die Eiſeninduſtrie im Oktober Aufträge von rund 100 000 To. von
den Ruſſen erhalten. Außer dem zuletzt erteilten Auftrag haben
die Ruſſen auch bei der engliſchen Eiſeninduſtrie beſtellt, und zwar
am 27. Oktober 25 000 To. hauptſächlich Bleche; im weſentlichen zu
den gleichen Bedingungen wie bei der deutſchen Eiſeninduſtrie.
Frankfurter, Maſchinenbau A.=G. Pokorny u. Widdekind,
Frankfurt a. M. Wie wir aus der Aufſichtsratsſitzung vom 28.
ds. Mts. hören, haben die fortgeſetzten Bemühungen der Zuſam=
menfaſſung
des Betriebes zu dem erwarteten günſtigen Ergeb=
niſſe
geführt. Die Betriebsverluſte haben im zweiten Semeſter
1932 aufgehört. Es iſt gelungen, die Aufwendungen und Unkoſten
in ein erträgliches Verhältnis zu bringen. Die Abwicklung der
Verpflichtungen aus dem inzwiſchen eingeſtellten Großmaſchinen=
bau
ſind ſoweit fortgeſchritten, daß nach beſtem Ermeſſen daraus
keine Verluſte mehr entſtehen können. Der Auftragseingang hat
ſich 1932 bisher annähernd konſtant gehalten.
Holländiſche Oppoſition gegen eine Zinsermäßigung für die
Kölner und Frankfurter Schatzanweiſungen. Die holländiſche Ver=
einigung
Effektenſchutz, die ihren Sitz im Haag hat, gibt bekannt,
daß ſie auf Grund der Zeitungsmeldungen, wonach die Städte
Köln und Frankfurt a. M. Verſammlungen der Inhaber der
Schatzanweiſungen der Städte Köln und Frankfurt a. M. ein=
berufen
haben, um über eine Zinsermäßigung zu verhandeln, bei
beiden Städten Auskünfte zu dieſer Angelegenheit eingeholt habe.
Aus den eingelaufenen Antworten ergebe ſich, daß die beantragte
Zinsermäßigung ſich auch auf die in ausländiſchem Beſitz befind=
lichen
Schatzanweiſungen erſtrecken ſolle. Ferner ſei mitgeteilt
worden, daß alle Unkoſten, die ſich aus der Entſendung von Ver=
tretern
der holländiſchen Schatzanweiſungsinhaber ergeben wür=
den
, zu deren Laſten gehen müßten. Die genannte Vereinigung
betont hierzu, daß dieſen Antworten deutlich die Abſicht entnom=
men
werden könne, den ausländigen Gläubigern die Vertretung
ihrer Intereſſen auf der bevorſtehenden Gläubigerverſammlung
praktiſch unmöglich zu machen. Auf dieſe Weiſe hätten die beiden
Städte die Möglichkeit, in den Verſammlungen, jede beantragte
Zinsermäßigung durchzuſetzen und dann mit einem gewiſſen Schein
des Rechts zu behaupten, daß die Schatzanweiſungsinhaber der
Zinsermäßigung freiwillig zugeſtimmt hätten. Gegen eine ſolche
Behandlung der Angelegenheit habe die Vereinigung daher bei
den beiden deutſchen Städten ernſtlich Proteſt erhoben. Sie habe
ihnen mitgeteilt, daß ſie ſich mit den Beſchlüſſen, die in Frankfurt
und in Köln gefaßt werden ſollen, nicht abfinden werde und daß
ſie ſich im Intereſſe der holländiſchen Gläubiger alle Rechte vor=
behalte
.
Abnahme der Arbeitsloſigkeit in den U. S.A. Wie das Ar=
beitsminiſterium
am Sonntag bekanntgab, iſt für den vergan=
genen
Monat ein allgemeines Abnehmen der Arbeitsloſigkeit in
den Vereinigten Staaten feſtzuſtellen. Die Arbeitereinſtellungen
in den Fabriken, vor allem in der Textilinduſtrie, der Schuhindu=
ſtrie
, den Kohlenbergwerken, den Eiſenbahnwerkſtätten, den Ge=
treidemühlen
und in der ſonſtigen landwirtſchaftlichen Induſtrie
hätten zugenommen. Nur in der Eiſen= und Stahlinduſtrie ſei
noch keine nachweisbare Beſſerung eingetreten, doch hätten ſich
auch dort die Ausſichten ganz offenbar gebeſſert, 33 Staaten hät=
ten
berichtet daß ſie insgeſamt über 260 000 Mann im Wegebau
beſchäftigen.

Vom Holzmarkk.

Mekallnokierungen.

Die Berliner Metalltermine vom 31. Oktober ſtellten ſc
Kupfer: Nov. 38,75 (39), Dez. 39,50 (39,75) Januarl
(40,50) Februar 40,75 (41), März 41,50 (41,75), April 42 LeFF) hu
Mai 42,75 (43), Juni 43,25 (43.50), Juli 43,50 (44). Auuſſ ku der
(44,50), September 44,75 (45). Tendenz: feſter. Für BleſR=
vember
15,50 (16,25). Dezember 15,50 (16,50), Januan
letzten,
(16,75), Februar 16 (17,25), März 16,25 (17,50). April 16lm ſaſt aus
(17,50). Mai 16,50 (17,75), Juni 16,75 (18), Juli 17
Auguſt 17,25 (18,50), September 17,50 (18,50) Tendenz:
Für Zink: November 20 (21) Dezember 20,25 (21,25),
n verlan
20,25 (21.50), Februar 20,50 (21,50), März 20.50 (21,75),
21 (22), Mai 21.25 (22,25), Juni 21,50 (22,50), Juli 21.,50 bhl iſes Talt
Auguſt 21.75 (23), September 22 (23,50). Tendenz: ſtetig.
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

das wat

Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: Mit beſonderem Inn
beobachtet man in Fachkreiſen die Entwicklung der Rohholm
in den jetzt beim ſtaatlichen Forſtbeſitz ſtattfindenden Rohhdz
kaufsterminen, die in kurzer Aufeinanderfolge, entſprechend in
Erlaß des Landwirtſchaftsminiſteriums, anberaumt ſind. Ur
den vorjährigen Preiſen darf kein Rohholz abgegeben werde,
einigen Terminen, beſonders dort, wo wertvolles Materialu=
boten
wurde, war eine Preisſteigerung um 1015 v.H. feſtu
len. Beſonders war das in Oſtpreußen, Oſteroder und Allenei
Bezirk, der Fall. Andere Termine brachten dagegen die vonäl
gen Preiſe, und es wurde oft kein Zuſchlag erteilt. Grundit
will der Staat gern freihändig verkaufen, aber zunächſt ſol
möglichſt große Zahl von Submiſſionen ſtattfinden, deren Gie
nis eine gewiſſe Grundlage bieten wird. Daß leichte Preisnh
ungen angebracht wären, iſt ſicher. Man kann aber verſchide
Anſicht darüber ſein, ob zuerſt die Schnittholzpreiſe und dam
des Rundholzes ſich beſſern müßten, oder ob die Entwicklug
zweckmäßig in umgekehrter Richtung vollziehen ſollte. In ne
Kreiſen iſt man der Anſicht, daß zuerſt eine Aufbeſſerug
Schnittholzbewertung kommen ſollte, weil zunächſt durch Rid
zur Rentabilität in der Sägeinduſtrie ein zahlungsfähige
nehmerkreis geſchaffen werden müßte. Im Bretterhandel?
teldeutſchlands iſt es etwas lebhafter geworden. Großverbuuf
ſtellten ſich zu Abſchlüſſen in Bauware. Auch das Stammbetz
geſchäft wurde reger. Zu Preiſen von 7678 Mk. wurder /read
ſchlüſſe nach Dresden, Leipzig, Zwickau und zu 78 Mk. nach 7hh) werdel=
nitz
im Großhandel getätigt. Wie gemeldet wird, planen z
reiche Sägewerke in Mecklenburg und im Elbegebiet einen zſ
menſchluß zum gemeinſchaftlichen Verkauf und zur Erzelſt
gleichmäßiger Preiſe. Bisher haben ſolche Organiſationen vec
der Verſchiedenartigkeit der Intereſſen und Qualitäten am
markt keinen rechten Erfolg gehabt,

über den

Biebmärkke.

Viehmarkt vom 31. Oktober. Aufgetrieben waren: 137.
der, darunter 74 ſeit dem letzten Markt, 320 Ochſen, 119 Zule
473 Kühe und 458 Färſen, ferner 433 Kälber, 81 Schafe un 2
Schweine, ſowie 283 vor Marktbeginn ausgeführt. Bezahltwt
pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen a1) 2932, a2) 2528

bis 24, Bullen a) 2729, b) 2226, Kühe a) 2426, b) 1,
c) 1719, d) 1416, Färſen a) 3032, b) 2629, c) 232

ber b) 4044, c) 3639. d) 3035, Schafe nicht notiert Sow=
b
) 4245. c) 4145, d) 3943 e) 3540, Marktverkauf: Aino
Kälber und Schafe ruhig geräumt, Schweine ſchleppend, jau
ausverkauft. Der Schweinemarkt war ſchwächer als /
Vorwoche beſchickt. Die Preiſe gaben gegenüber dem vorwichtg
Hauptmarkt leicht nach. Bei ſchleppendem Geſchäft wurde jal
ausverkauft. Kälber und Schafe wurden bei ruhigem (eſtöd
geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 31. Oktober. Zufuhr: 21200
177. Bullen, 279 Kühe, 369 Färſen, 564 Kälber, 64 Schaf 29
Schweine und 2 Ziegen, zuſammen 4480 Stück. Marktvrm
Großvieh ruhig, Ueberſtand; Weidevieh unter Notiz; Käller un
tel, geräumt: Schweine mittel, geräumt. Preiſe für 7
Lebendgewicht in RM.: Rinder a) 1. 3133, 2. 2427, I
bis 28: Bullen: a) 2325, b) 2022, c) 1820; Kühe
c) 1316, d) 1013: Färſen a) 3133.
b) 20-
29, c) 2426: Kälber b) 4245, c) 3640, d) 3236. e)
Schafe b) 2127: Schweine c) 4546, d) 4345, e) 404 10
bis 39; Ziegen koſteten pro Stück 1015 RM.

Berliner Kursbericht
vom 31. Oktober 1932

Deviſenmarf
vom 31. Oktober 969

Mete
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Eont. Gas

Me
75.

31.75
16.875
27.75
17.50
33.
60.50
57.

30.25
104.75
96.

Mee
Elektr. Lieſerung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen u.
eöin=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kalt Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe

7773
68.50
98.75
38.75
71.375
72.50

35.875
54.875
99.75
32.
51.75
37.53
40.75
34.75

Maeee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ino.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Banderer=Werke

Macch
41.
165.
45.75
23.625
104.50
40.
16.75
48.875
10.
24.
67.
27.50
25.

Helſingtor?
Wien

Prag
Budapeß
Sofia
Holland
Oslo
Kovenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New York
Belgien.
Italien
Paris

Bährung
ſuoo finn.mr.
100 Schilling
100 Tſch. gr.
100 Beng3
109 Leva
1o0 Gulden
109 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
2. Sta.
1 Pav. Beio
Dollar
100 Belgo
100 Dire
100 Francs

Coo
51.95
12.455

3.057
182.43
70.48
71.93
72.23
13.83
0.91s
4.303
59.52 s
21.56
15.525

6. 036
52.05
12.485

3.06:
189.7
70.8:
72.07
72.37
13.87
1.92
4.27,
58.64
21.,60
6.565

Schweiz
Spanien
Danzig

Japan
Rio de Fanerrolt
Jugoſlawien 1
Portugal
Athen

Iſtambu

Kairo.

Kanada

Uruguan
Fsland

Tallinn (Eſtl.)

Rigd

Mite
100 Tranken
190 Beſetas
100 Gulden
Yen
Milreis
00 Dinar
100 Eseudo
100 Drachm.
1 türk. 4
ägypt.
teanad. 3o 1.
1 Goldpeſo
100 isl. Kr. e
100 eſtl. Kr.
100 Lats

65
81.
345
82.0
(.29
0.3
5.64
12.7
2.50
209 1
14.2
3.8
52.0
14

durmſtäuter und Kariongtbune Burmfraut, Bmlaie dei Bresöner Oan
Frankfurſer Kursbericht vom 31. Oktober 1932.

63 Dtch. Reichsan
5.27
69%Inter.,
6% Baden.. ..
6% Bahern...
6% Heſſen ...v.29
6% Preuß. St. v. 28
62 Sachſen . v. 27
6%0 Thüringenv.2

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4 :ſ.Ab
ſöſungsanl.
Liſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.)

Deutſche Schutzge
bietsanleihe

6% Baden=Baden
6%Berlin ...v.24

Mehlgeſchäft zeigt Anſätze zu einer Belebung; allerdings kaufen 6% Dresden .v.26
die rheiniſchen Mühlen heute, infolge der Verhandlungen über

die Verlängerung der Konpention und angeſichts des morgigen
Feiertags, zunächſt noch vorſichtig. Am Promktmarkte waren die
Preiſe für Weizen und Roggen behauptet. Waggonmaterial in
Roggen wird in der Hauptſache von der DGH. aufgenommen. Am
Lieferungsmarkte zeigte ſich für den heute zu Ende gehenden Lie=
fermonat
bei Weizen noch einige Deckungsnachfrage, ſo daß der
Preis 1,5 Mark höher lag. Roggen iſt anſcheinend bereits abge=
wickelt
, zumal heute noch 570 Tonnen angedient wurden. In den
ſpäteren Sichten war Weizen nicht ganz behauptet. Roggen gab
ſogar trotz einiger Interventionen um 1 Mark nach. Der Weizen=
mehlabſatz
hat ſich gebeſſert, jedoch ſind höhere Forderungen ſchwer
durchzuſetzen: Roggenmehl hat bei erhöhten Preiſen laufendes
Konſumgeſchäft. Hafer und Gerſte liegen weiter ruhig, gemeſſen
an der vorſichtigen Nachfrage iſt das Angebot ausreichend.

6% Frankfurt a. M.
Schätze, v. 29
v. 20
82 Main=
6% Mannheimv. 27
69 München. b. 29
6% Wiesbaden v. 28

% Heſſ. Lannesbt
Goldoblig.
5½% Geſi. Laudes=
Shp.=Bk.=Liquid.
43% Kom.=Ohl
Preußi. Landes
Pf.-Anſt G. Pf.
6% Geldoblig.

Re
71.5
71.25
76.25
66.75
87,
67.75
62

50.5

6.4

5.7

56
60
55.25

69.5
59.75
55.25

61.5

73.5

79.75
67.5

83.s

Wie Keee
Bk. Girozentr. für
HeſſGldobl. R.11
R12
6 Kaſſeler Land. Goldpfbr..
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).

6% Berl. Eyp.Bt
5½% Liau.-Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½%0 Lig. Pſbr.
6% Goldoblig.
6% Frkf. Pfbr.=Bk
5½%0 n Lig. Pfbr.
6%0 Mein. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Bſbr..
62 Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%0 Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hnp.Bk
5½%0 Lig. Pfbr.
6 Goldoblig
6% Südd. Bod.=
Cred.=Ban ...
5½%0 Lig. Pfbr
6% Württ. Hhyb.=B.

6% Daimler=Benz
6%0 Dt. Linol. Werke
Mainkrw. v. 26
Mitteld. Stahl.
%Ver. Stahlwerkel

58s

76.5
76.75
82

68

65

75

76.75
82
62.5
83.25
75.25
80.5
79.25
84
76.5
82

80.5
83.5
78.5

77.5
36.7
63.75
521.

Ande
3. G. Farben Bond.

5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 02
41/,% Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
5½vereinh. Rumän
4½2
4%
4% Tütrk. Admin.

1. Bagdad
Bollanl.
z ungarn 1913
1914
Goldr.
1910

4½Budp Stadtanl
4½Liſſabon.
42 Stockholm.
Aktien

Aig. KunſtzüideUlnie
A. E. G.
AndreaeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſteff
Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. G. Chemie, Baſell=
Chem.Werke Abert
Chade ...
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz ...

Re
95.25

10

11.25
5.15
8.2
Pl.

61).
6.25
6).
6.15

33.5
33

32.3
74

30.25
56
114.25
39.75
50
497
128.5

105.3

zas

Miift ecce
Erböl
Dt Gold= u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt
Linolwerk.Berl.
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Zieferg.=Ge
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwert..
Eßling. Maſchinen
Faber & Schieicher
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Fetter)
Felt. E Guilleaume
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f.elertr. Untern
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer
Grün 8 Bilfinger
Hafenmühle Frrft
Hammerſen Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergkau
Henninger, Kempt
HilpertArmaturfrd
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſen
Holzmann. Phil.
3lſe Bergb. Slamm
Genüſſe
Junghans
Rali Chemie
Aſchersleben .
glein. Schanzlin

74.25

141
45.25
84

69
87.5
191
19.25
36
96.7

25
39
71.75
25
163.25
52.5

83

63
23
35
67.5
55.25

97.25
15.5
72
105.5
60

Miee
Knorr C. 6
Lahmeyer E Co.
Laurahütte ..
Lech, Augsburg:
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt
Mainkr.=W. Höchſt:
Mainz=Akt.=Dr.
Mannesm.=Röhren
Mans;eld Bergb.
Met llgeſ. Franki.
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motoren Darmſtadt
Oberbedarf..
Bhönix Bergbau.
Neiniger. Gebbert
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Ultramarin

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180

52.75
77.5
52.25

35
25
23

10.75
27.5
50
166
75.5
67

36.75
41
165
175
137

545
71.5

55

77

83


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[ ][  ][ ]

nanſch

Jetzt fährt Phil empor. Endlich hat es geſchnappt. Hert
ſugham, ſagt er, plötzlich wütend, nich habe eine Dummheit
Intnaucht, das iſt meine Sache, aber jedenfalls beſitze ich einſt=
olyſüen
etwas, das Ihnen und Ihrem Herrun Chef ſehr am Her=
Tiegt. Ich habe es an einem Platz gefunden der momeutan
=Polizei ſtark intereſſiert, und es kommt mir ſo vor, als ob
dieſen Umweg ſcheuen. Ich ſcheu ihn nicht, Herr, was hab

enn zu verlieren. Scheint ne üble Geſchichte zu ſein, Herr.

gprohen und befehlen ſtundenlang, lieber Gott, aber Sie ver=
züuehen
einen Quark. Ich ſage Ihnen, nicht eher erfahren Sie
ncht mir wvo das verdammte Dings ſich befindet, ehe ich in

terheit bin und mindeſtens . .." na, wieviel denn?
rtauſend hat Madame ſchon geboten mindeſtens zwan=

ſelſtr uſend Mark von Ihnen erhalten habe!
So das war heraus. Nun iſt doch alles egal. Wird wohl
ſchte Nr. 4s übrig bleiben, als die Anordnungen dieſes merkwürdigen
ihnliers zu befolgen. Dem Beſitzer des Amuletts kann ſowieſo
ſs paſſieren. Und das ſteckt drüben in der Manteltaſche.
e und duſiſtweilen immer noch, Herr. In der Taſche des Mantels, den

t. Vaugham poſtwendend anziehen möchte. Wenn das nicht
mtickt iſt! Phil ſtaunt über ſeine plötzliche Ruhe. Damit muß
ſelingen, auf dem Weg vom Café zum Auto das Dings in
t duch M innere Hofentaſche zu praktizieren, und von da eventuell
ugsähigeſer. Man muß Vaugham einfach vongehen laſſen. Er blickt
eterlandel ueham an, erſchrickt.
Großverbru Vaughams Augen und Lippen haben ſich zu meſſerſcharfen
Stomnbt ifen zuſammengezogen, das Aſiatiſche ſeines Geſichts tritt
Mi. wurdenner deutlicher hervor, und noch etwas anderes ſcheint deut=
M. nach Ne zu werden: Hinter der Brille wandern Vaughams Blicke
4), planen /ſam zum Mantelſtänder, kehren langſan zurück, mit grau=
et
einen 3i ſpöttiſchen Ausdruck kehren ſie zurück. Phil atmet ſchwer.
zur Exzuſit kühner Anlauf iſt jäh unterbrochen. Kann das ſein? Täuſcht
uüſationen ſch nicht? Mit aller Kraft bewahrt er die äußere Ruhe.
lütäten an he. Pauſe entſteht, in der man die ſchrille Stimme der auf=
dinnerten
Dame vom Nebentiſch hört, die den Kellner ruft.
ſt zählt mechaniſch die Lampenroſetten, die einen runden
ten über den Wandſpiegel ziehen, fünfzehn Stück ſind es.
ſantlich ein altmodiſches Lokal, dieſes Künſtlereafé eiſerne
ghirtelſtänder und Lichtröschen, iſt ja bei Aſchinger ſchicker.
Jomar Waugham beginnt wieder. Er ſpricht ſchnell. glatt, ohne
April 49 gerr zu holen zwiſchen den Worten, abgehackt, doch ohne Unter=
(4 Augegung der Sätze, korrekt wie nur Ausländer deutſch
Für Bleitthen, monoton durch das exakte Betonen ſämtlicher Silben,

Fanua
Amiſt
zuft 1.

der letzten, aber beileibe nicht einſchläfernd, die Worte
fingen faſt aus den Zähnen hervor kaum daß die Lippen ſich
gegen, es wirkt ſehr unſympathiſch.
Sie ſind zu beſcheiden, mein Lieber, ſagt er ſpöttiſch,

dirum verlangen Sie nicht fünfzigtauſend? Solange Sie im
d gütz dieſes Talismans ſind, kann Ihnen nichts geſchehen, Sie
ſtetig n vollkommen recht mit Ihrer ſchlauen Ueberlegung. Viel=
ſat
können Sie Bedingungen ſtellen, vielleicht werden ſie er=
U, aber glauben Sie wirklich, daß es für uns unmöglich

wäre, hinter IIhr tleines Geheimnis zu kommen? Wir ſind
mit anderen Dingen fertig geworden, mit Leuten, die nicht auf
Drehſchemeln groß geworden ſind. Warum ſoll ich überhaupt
glauben, daß Sie den Gegenſtand irgendwo verſteckt haben? Sie
hatten doch gar keine Veranlaſſung dazu! Warum ſoll ich nicht
glauben, daß Sie ihn in Ihrem Kommodenfach verbergen, oder,
was viel natürlicher iſt, da‟ er tippt mit dem Finger gegen
Phils Bruſttaſche, oder meinetwegen auch in Ihrer Mantel=
taſche
? Erklären Sie doch das bitte! Schwitzt Blut.
Der Kerl hat ihn längſt durchſchaut, das iſt einmal heraus.
Trotzdem werde ich mich ſteif halten. Ganz von geſtern ſind wir
nun auch nicht. Er nimmt ſeine ganze Keßheit zuſammen.
Auch ein idiotiſcher Kommis kann einen lichten Moment haben,
verehrter Herr, ſagt er mit ſchwachem Verſuch zur Fronie, der
nicht ganz gelingt, als ich das Dings im Keller der ..
Räuſpern warnt ihn.
.. Eh ich das Dings fand, dachte ich mir gleich, daß es
bei mir zu Hauſe nicht gut genug aufgehoben wäre, ich ver=
ſteckte
es an einem Platz, den außer mir kein Menſch finden
kann, da dürfen Sie Gift drauf nehmen.
Böſe lächelte Vaugham ihn an. Werde ich lieber nicht tun,
mein Beſter. Für einen Jüngling wie Sie iſt das nämlich eine
recht unwahrſcheinliche Geſchichte. Aber laſſen wir es. Wird ſich
herausſtellen. Einſtweilen bin ich mit Ihren Salonbedingungen
einverſtanden. Ich bringe Sie an einen Platz, wohin Madame
Ihnen ſo ſchnell nicht folgen dürfte, Sie übergeben den Talis=
man
, erhalten das viele ſchöne Geld, und Ihr Glück iſt gemacht,
Ein ſchönes Programm, nicht wahr? Eine Frage noch, Haupt=
Wenn Ihr Mann
abgespannt und nervös ist,
wenn ihn der Beruf autreibt und wenn er müde und
blaß aussiebt, so geben Sie ihm regelmäßig als Früh=
stücksgetränk
und zu den Zwischenmahlzeiten Ovo=
maltine
. Sie enthält die wertvollsten Nährstoffe für
Körper und Verven und steigert in kürzester Zeit
die Körperliche und geistige Leistungstähigkeit auf
gesunde, natürliche Weise. Ovomaltine schmeckt sehr
gut und ist leicht verdaulich. Kuch Ihnen selbst
wird sie gut tun.
Lieber an etwas Anderem sparen.
aber Ovomaltine nehmen!
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allen Apotbeken und Drogerien. Ein Gratlsmuster
erhalten Sie von der Fabrik Dr H. Wander G. m.bH.,
Abt. 78 Osthofen Rheinh.
(I.3754

frage: Wer weiß von dem Verſteck, von dem Gegenſtand über=
haupt
?
Niemand.
Ihre Freunde wiſſen nichts?
Sie hören doch, niemand!
Vaughams Methode iſt die Hartnäckigkeit. Alſo die Freun=
din
Barba, um ſo ſchlimmer Phil erhebt ſich halb. in neuer
Erregung. Aber ſo hören Sie doch! Ich ſchwöre Ihnen, daß
Barba Goering von der ganzen Sache nicht den Schimmer einer
Ahnung hat. Das Dings iſt nicht bei ihr, es iſt ..
Baugham beugt ſich vor. Iſt?
Phil ſchluckt. Iſt wo anders vollendet er machen Sie,
was Sie wollen, aber laſſen Sie das Mädel in Ruhe!
Sie ſind alſo einverſtanden, ſagt Vaugham nur. Gehen
wir! Ober zahlen!
Die folgenden Minuten durchlebt Philipp Spoor in nie er=
lebter
Geſpanntheit. Er beißt die Zähne aufeinander, weil ſie
ſonſt vor innerem Froſt geklappert hätten, obwohl Schweiß
auf ſeiner Stirn ſteht. Mechaniſch erhebt er ſich, macht beinahe
Anſtalten, Vaugham in den ſchweren Autopelz zu helfen, geht
langſam um den Tiſch herum, zum Kleiderſtänder, jetzt heißt es
handeln. Der Kellner hält den Mantel bereit, ohne das zer=
riſſene
Futter zu beachten, in dieſem Milieu kommt das öfter
vor, Phil ſchlüpft hinein. Vaugham wartet ſchon. Gehen Sie
vor, flüſtert er ungeduldig, ſieht Phil an, ſtutzt.
Das Geſicht des jungen Mannes iſt verſteinert, jeder Bluts=
tropfen
daraus entſchwunden; haltſuchend taſtet er nach der
nächſten Stuhllehne, reißt ſich dann hoch und ſtiert ſeinen Be=
gleiter
an, unheimlich entſetzt und vollkommen faſſungslos.
Vaughams Mienen verfinſtern ſich. Nehmen Sie ſich doch zu=
ſammen
ziſcht er ſcharf, es paſſiert ja nichts gehen Sie vor!
Paſſiert nichts, denkt Phil iſt ſchon paſſiert, Herr! Auto=
matiſch
wendet er ſich um Hände in den Taſchen verkrampft,
ſtößt unſanft gegen die aufgetakelte Dame, Kurhausgeſpenſt vom
Nebentiſch, die ſich gerade ein fanatiſch gefärbtes Dobermann=
cape
umhängen läßt, er entſchuldigt ſich nicht, hört nicht, was
ſie witend hinter ihm herruft, automatiſch ſetzt er einen Fuß vor
den andern, dem Ausgang zu, wo an einem Tiſch zwei Herren
ihn finſter betrachten. Philipp Spoor verläßt das behaglich
lärmende Café, den ſicheren Hort inmitten hundert Menſchen.
Sein Arm wird gepackt. Vaugham ſtößt ihn voran. Los, ſie
kommen ſchon! Ein Auto taucht auf, mächtiger Achtzylinder,
der Schlag wird aufgeriſſen, Phil ſtolpert hinein. In der
Sekunde, da Vaugham folgt, ſpringt ſchon die Maſchine an,
ſpringt mit rieſigem Anſatz in das Gewühl des großen Dammes,
Lichter ziſchen vorbei, bunt grell, Phil glaubt, zu träumen. Gibt
es denn kein Erwachen?
Nun, mein Lieber, ziehen wir uns ſchnell um! Eine
hohnerfüllte Stimme ſchlägt aus weiter Ferne an ſein Ohr,
geben Sie mir zunächſt einmal Ihren Mantel!
(Fortſetzung folgt.)

De
Dr
V
S
Total= Ausverkauf wegen vodlständiger Aufgabe meines Geschäfts.

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geräumt werden; daher ist das gesamte Warenlager
im Preise ganz bedeutend herabgesetzt!
Aabb
*
der auf dem Kaſſenzettel in Abzug gebracht wird. / Nur mit Blauſtift gezeichnete Waren ſind Netto.
Heute Pienstag
Früh ab 9 Uhr gehts los! 1 Sie werden staunen!

[ ][  ]

Seite 14 Nr. 304

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Städl. Akadewie für Tonkuns!

Dienstag, 1. November 19

Donrerstag, den 3. Rovember 1932,
20 Uhr, im Großen Saale des Städt
Saalbaues

Heute Dienstag Erstaufiührung

Eine blonde,verträumte Schönheit,

Klavier-Abend
Claudio Arrau
Der Bläthner-KonzertHügelist aus dem
Lager der Fa. A. W. Zimmermann
(Inh. Ludwig Schweisgut/Grafenstr 21.
Kartenverkauf und Mieten im Sekre-
tariat
der Städt. Akademie für Ton-
kunst
, Elisabethenstr. 36, Fernspr. 3500
(st.15200
(Stadtverwaltung)

die sich über Nacht in die vor-
dlerste
Reihe der Stars gestellt
und die HIerzen der Menschen
Crobert hat.

Heute Dienstag zum ersten Mal!

BE. -LA.-NACHMIFTAG
üür Hausfrauen und Hausherren

KARIN HARDT
in dem Jungmädchen-Gemeinschafts-Film

Schloßkeller
Alexanderstr. 5

Ab heute Dienstag, den 1. Nor,
Neue Kapelle

8 Kölner
lastige lung s

Im ersikiass. Doppelprogramm:
Ein köstliches Lustspiel
in dem man alle Sorgen vergißt!
Amerikas beliebteste und originellste
Filmkomikerin
MARIE DRESSLER
in dem urwüchsigen deutschsprachig. Schwank

Mittwoch, den 2. Nov. 1932, 15 Uhr
im Saalbau Darmstadt

KUNTERBUNI

mit VON GEORGT
und 1OACHIM SATTLER
vom Landestheater Darmstadt.
Cilli Bauer, Wiener Vortragskünstlerin
Anni Marks, Solotänzerin
Zwei Falderos, Akrobaten
Lonny Böhme u. a. m.
Musikalische Leitung: Willi Brucker
MODENSCHAU
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Mäntel. Kleider, Pelze, Morgenröcke und Hüte
Firma Karl Jordan, Schirme; Firma Koffer-Koll
Handtaschen; Speier’s Schuhwaren. Inh Pau
Wildau. Schuhe; Württemb. Metallw.-Fabrik
Schmuck.

Mädels m Boot

Die Pracht des Herbstes Anden Sie heute
in den Räumen des

Unf

(Ein Film derersten Mädchenliebe)
Regie: Erich Waschneck.
In weiteren Rollen:
Theodor Loos, Helmuth Kionka, Ali Ghito,
Martha Ziegler, Heinz Goedecke u. a.

Seeheim beim Tanzabend.
Zobby. Simon mit seinen
Red Boys in Originaldreß.
Str. Eberst.-Seeh. f. Autofrei.

Acht Mädels im Boot, das ist der Film
der Jugend, der Kameradschaft, in dem
einfach und stark das Verbältnis junger
Menschen zueinander geschildert wird.

Im erstklassigen Beiprogramm:
Die neueste Emelk a-Tonwoche.

Eintrittspreise: Mk. 1.20 f. Gäste, 0. 85 f. Rundfunkhöre
und Be-La-Abonnenten, Kinder 0.50. Vorverkaufd
stellen: Buchhandlg. Karl Herzberger, Karlstr. 39, Ven
kehrsverein. Schloßplatz, Radiohaus Boßler, E-Ludwig
stiaße 14, Deutsche Rundfunkvermittleng, Mathilden
platz, Hugo de Waal, Rheinstr., Ecke Grafenstr. (
Große hauswirtschaftl. Ausstellung

Verne Hrnee

mit Polly Moran u. Anita Page
Ein lustiges Intermezzo um die
Iiebe Verwandschaft.

Verwandschaft ist ganz schön, doch weit
weg muß sie wohnen (V.15201

Dazu als II. Schlager:

Sport und Liebe

mit William Haines, Jack Holt u. Alice Day.
Dazu idas gute Beiprogramm.

Donnerstag, 3. Novbr., 4 30 nachm.
findet im Kaiſerſaal. Grafen=
ſtraße
unſere‟

Beginn: 3.45, 6,00 und 8.20 Uhr

Beginn 3.45, letzte Vorstellung 8.20.

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ſtatt. Alle Inflationsgeſchä=
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, die noch nicht Mitglied
ſind, ſollten durch Beitritt die
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Geſellſchaft.
2. Vereinsabend.

Wir sind

umgezogen
nach
Alexanderstr. 15

Heute
Dienstag, 8 Uhr,
im Feſtſaal d. Loge
(Sandſtraße 10):

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an der Heiden.
Am Flügel:
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Karten zu 1.50
u. 3. . Studen=
ten
u. Schüler 0.50
. bei Buchhandlg.
Bergſträßer. Wil=
helminenſtr
. 29. u.
Abendkaſſe. (15228

Badner-Berein

Man muß dabei
gewesen sein
im

nst

Denn joder Spricht von der Fest=
Woche des Preisausschreihens.
Die Liste der Preisträger ist
am Theater ausgehängt, wir
bitten um Abholung der Ge-
winne
und danken für das
rege Interesse.

ERsrauFFünnung
Der gewaltige neue Großfilm,
der bei der Eröffnung des

Schumann-Theaters Frankfurt
ungeheueren Erfolg hatte

Auttef

Monatsverſammlg.
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nerstag
im Monat
im Alpenvereins=
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der Reſtau=
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