Darmstädter Tagblatt 1932


21. Oktober 1932

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31. Oitober 2 Reſchsmart und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 293
Freitag, den 21. Oktober 1932.
195. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiie Darmſtadt 23 Reichspig.
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und Leſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtiſcher Beltreibung täll jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bant und Darm=
ſtädter
und Nationalbant.

Seffelt und die Reiafsieſolnt.
Erklärungen des Skaakspräſidenken Dr. Adelung: Heſſens Skandpunkk zur Reichsreform unverändert.
Keine Aufkeilung heſſiſchen Gebiekes. Pflicht des Reiches, die Beſahungsſchäden mikzukragen.
Gegen die Auflöſung von Reichsmitkelbehörden in Darmſtadk und Mainz.
teil richtig zu ſein. Verwaltungsmäßig betrachtet, iſt es bei den
Beiahren der ueinen Reichskeſorm .. heutigen Verkehrsverhältniſſen nicht beſonders wichtig, ob die Be=
hörde
gerade in der größten Stadt ihren Sitz hat. Entſcheidend

In einer Unterredung des Staatspräſidenten Dr. Adelung
m dem Vertreter des WTB., in der einige mit der Reichs=
ſoform
zuſammenhängende Fragen erörtert wurden, führte Dr.
Aelung geſtern u. a. aus:
Aus den Reden des Herrn Reichskanzlers und des Reichs=
inenminiſters
geht nicht mit vollkommener Klarheit hervor, wie
0 Reform=Vorſchläge der Reichsregierung ausſehen werden.
Durch Notverordnungen laſſen ſich jedenfalls keine verfaſ=
ſungsändernden
Neuregelungen durchführen.
9 Reichsregierung hat aber auch erklärt, daß ſie an ihre Pläne
ſu im engſten Einvernehmen mit den Länderregierungen heran=
Inen werde und ſie dann dem Reichstag zuleiten wolle. Mit
Yüem Hinweis ließe ſich auch alles eifrige Geſchreibe und Gerede
belſkurer Kreiſe abtun, die ſtets bemüht ſind, mit dem Zirkel
iſ deutſche Welt neu einzuteilen und die neuerdings die heſ=
che
Provinz Oberheſſen nach Kaſſel einver=
ben
wollen. Dazu kann ich nur eindeutig und beſtimmt
nären, daß
die Heſſiſche Regierung und ich darf wohl ſagen, die ge=
amte
heſſiſche Bevölkerung nicht daran denkt, heſſiſches
Gebiet aufteilen zu laſſen.
bei allen früheren Verhandlungen im Ausſchuß des Reichs=
4s iſt eine derartige Frage nie und von keiner Seite zur Er=
rung
geſtellt worden. Heſſen wird im Intereſſe
Mamtdeutſchlands in jeder Umgruppierung
Ɨn Eigenleben als Land behalten müſſen, wie
tner ſeine Grenzziehung auch verlaufen möge.
Pen kann und muß bei ſeiner Lage diesſeits und jenſeits des
hins und des Mains, gleichſam als Klammer zwiſchen Nord
Süd, mit ſeinen kulturellen Leiſtungen in der Vergangenheit
aller Not zum Trotz auch in der Gegenwart, den An=
och
erheben, als wichtiges Glied des deutſchen Reiches und
Als Kernſtück jedes etwa im Rhein=Main=Gebiet entſtehen=
den
neuen ſtaatlichen Gebildes erhalten zu bleiben.
Eir werden auch in der Lage ſein, die großen Schwie=
ikeiten
auf finanziellem Gebiete zuüberwin=
*A, und zwar insbeſondere dann, wenn unſerem Anſpruch aus=
r
end Rechnung getragen wird, daß wir die Laſten, die uns
LüBeſatzungszeit beſonders aufbürdete, nicht allein
zistragen haben. Es iſt bekannt, daß Heſſen vor dem Kriege
eils der ſteuerkräftigſten deutſchen Länder war, und es iſt eben=
ſ
0rhlenmäßig nachweisbar, daß wir weit mehr als alle übrigen
Aychen Länder in unſeren finanziellen und wirtſchaftlichen
Küten Not gelitten haben, weil wir eben am ſtärkſten durch

flüde Beſetzung und Ruhrkampf in Mitleidenſchaft gezogen
mſſen. Wenn infolge dieſer ſchweren Schädigungen das Land in
Bindere finanzielle Not geraten iſt, ſo ergibt ſich daraus
ie Pflicht des Reiches, die Schädigungen die Heſſen für
as ganze Reich hat auf ſich nehmen müſſen, auch in Zu=
kunft
zu berückſichtigen.
An dem heſſiſchen Standpunkt, wie ich ihn in der Länder=
klntenz
vertreten habe, hat ſich nichts geändert, wobei ich be=
FANers hervorheben möchte, daß ein überbetonter Föderalismus,
Aher gegenwärtig hie und da zutage tritt, etwa mit verſchiede=
1M Perfaſſungsgrundlagen oder unterſchiedlichem Wahlrecht,
M1 gefahrdrohend wäre, wie ein übertriebener Zentralismus,
9Müu einer Verkümmerung und Verödung führt.
Mein taucht die Frage einer
kleinen Reichsreform
d90 Zuſammenlegung von Reichsmittelbehör=
D0cauf. In Darmſtadt befindet ſich der Sitz eines Landes=
Iminzamts und einer Oberpoſtdirektion, in Mainz
bᛋfüre Reichsbahndirektion ihren Sitz.
ir werden mit allem Nachdruck an unſerem Standpunkt
ſſtyalten, daß die Zuſammenhänge zwiſchen dem Staats=
thret
und ſeinen zentralen Stellen einerſeits und dieſen
ſichtigen Reichsbehörden andererſeits nicht zerriſſen werden
dürfen.
Gseit nicht an, ſchematiſch, gewiſſermaßen mit dem Zirkel, Be=
ziEE
ſär die Reichsbehörden neu zu ſchaffen, ohne auf die ſtaat=
1i94 Zuſammenhänge zu achten. Die Verbindungen zwiſchen der
LKyesregierung und den Reichsmittelbehörden ſind ſo eng, die
behrſeitigen Spitzenbehörden gegenſeitig ſo dringend auf eine
lelldige Zuſammenarbeit angewieſen, daß ſchwere Schädigungen
zue Ifürchten ſind, ſollte man darauf keine Rückſicht nehmen. Dies
Auean beſonderem Maße von dem Landesfinanzamt, weil
2aA Behörde bekanntlich den weitaus überwiegenden Teil der
Lacheseinnahmen verwaltet und faſt ſeine ganzen Kaſſengeſchäfte
beicht.
1die Auswirkungen einer verfehlten Neuorganiſa=
Mzeigen ſich leider bei der vor einigen Jahren erfolgten Neu=
Drlihiſſation der Reichsarbeitsämter, die keinerlei Rück=
Ne Aru f die ſtaatliche und kommunale Verbundenheit ihrer Auf=
gcch
)t rrimmt.
ſit die Frage wo die großen Reichsbehörden ihren
Sr)haben ſollen, iſt eine andere Ueberlegung von überragen=
Lewbebeutung. Man findet immer wieder die Meinung, daß die
Wenden, die in den größten Städten ſitzen, eher erhalten werden
Mh- als die in den kleineren Städten. Mir ſcheint das Gegen=

erſcheint mir, welche Bedeutung die Behörde für
die betreffende Stadt hat. Wenn man einer ausgeſpro=
chenen
Beamtenſtadt wie z. B. Darmſtadt, das Landesfinanz=
amt
oder die Oberpoſtdirektion nimmt, ſo iſt das für Drmſtadt
ein ganz ſchwerer Schlag. Aehnliches gilt bezüglich der Reichsbahn=
direktion
für Mainz, das in der Nachkriegszeit bekanntlich in
ganz beſonderem Maße gelitten hat. Verliert dagegen eine große
Induſtrie= oder Handelsſtadt eine ſolche Behörde, ſo bedeutet das
für ſie nicht annähernd das Gleiche. Mir ſcheint dieſe Ueberlegung
in der heutigen Notzeit ganz beſondere Beachtung zu verdienen.
Zuſammenfaſſend möchte ich ſagen, daß jede Reform ſorgſam
den wirtſchaftlichen und kulturellen Intereſſen des Volkes Rech=
nung
tragen muß und nicht nach ſtarrem Schema erfolgen darf.
Reichs=u. Skaakszuſchüſſe an Gemeinden
erſt nach Erhebung der Durchſchnitksſteuerſähe.
Das heſſiſche Geſamtminiſterium hat an ſämtliche Bürger=
meiſtereien
, Kreis= und Provinzialverwaltungen im Auftrag des
Reichsfinanzminiſters ein Rundſchreiben gerichtet, daß alle Geſuche
von Städten und Landgemeinden um Reichs= und Staatszuſchüſſe
zu den Wohlfahrtslaſten ohne Erfolg bleiben, wenn die kommu=
nalen
Sätze der Realſteuern unter dem heſſiſchen Landesdurch=
ſchnittsſatze
liegen, der vom heſſiſchen Finanzminiſterium auf 34
Pfg. von 100 Mk. Steuerwert vom bebauten, 55,5 Pfg. vom land=
und forſtwirtſchaftlich benützten Grundbeſitz, 63 Pfg. vom Gewerbe=
kapital
und 2,86 Mk. vom Gewerbeertrag feſtgeſtellt worden iſt.
Infolgedeſſen haben diele Landgemeinden, deren Steuerausſchläge
ſeither unter den Landesdurchſchnittsſätzen lagen, ihre Real=
ſteuern
auf dieſe Sätze erhöht, ebenſo die Bürgerſteuern für das
Jahr 1932 auf die vom heſſiſchen Finanzminiſterium vorgeſchrie=
bene
Höhe von 500 Prozent der Richtſätze des Reichsfinanz=
miniſters
. Die Ablehnung der Bürgerſteuern in fünffacher Höhe
des Reichsrichtſatzes hat zur Folge, daß die betreffende Gemeinde
in dem laufenden Steuerjahr keine Reichszuſchüſſe erhält.
Das Ende des Zalles Boxheim.
Dr. Beſt außer Verfolgung geſekzl.
Leipzig, 20. Oktober.
Durch einen nach nichtöffentlicher Beratung gefaßten Beſchluß
des Vierten Strafſenats des Reichsgerichts vom 12. Oktober iſt der
Verfaſſer des bekannten Boxheimer Dokumentes, Dr. Beſt, aus
tatſächlichen Gründen wegen mangelnden Beweiſes hinſichtlich der
Anſchuldigung des verſuchten Hochverrates außer Verfolgung ge=
ſetzt
worden. Die Angelegenheit Dr. Beſt iſt damit reſtlos erledigt.
Wir haben ſchon damals bei der erſten Veröffentlichung ſtarke
Zweifel zum Ausdruck gebracht, ob das Vergehen von Herrn Dr.
Beſt unter den Hochverratsparagraphen falle. Die Bedeutung ſei=
nes
ſogenannten Boxheimer Dokumentes lag unſerer Auffaſſung
nach von vornherein auf politiſchem Gebiet.
Die Reichswehr=Ehrenwache in Koburg.
Berlin, 20. Oktober.
Auf die Frage, wie die Reichswehr dazu komme, eine Ehren=
wache
zur Hochzeit in Koburg zu ſtellen, wird von zuſtändige:
Stelle erklärt, die Ehrenwache von 30 Mann ſei im Einverſtänd=
nis
mit dem Auswärtigen Amt auf der Veſte Koburg ſtationiert
worden, weil zurzeit dort der Sohn eines ausländiſchen Staats=
oberhauptes
, nämlich der Kronprinz vor Schweden, anweſend ſei.
Reichskurakorium für Jugenderküchtigung
plank Waſſerſportſchulen.
Das Reichskuratorium für Jugendertüchtigung wird ſeine
Aufgaben auch auf den Waſſerſport ausdehnen. Neben den Ge=
ländeſportſchulen
werden daher auch Waſſerſportſchulen in Betrieb
genommen werden. Außer Leibes= und Ordnungsübungen und
Kleinkaliberſchießen werden in dieſen Waſſerſportſchulen ſeemän=
niſche
Kenntniſſe vermittelt werden, z. B. ſeemänniſche Ausdrücke
und Begriffe, Rudern und Steuern von Booten, ſeemänniſche Sig=
nale
, der Gebrauch der Seekarten und des Kompaſſes und die
Fahrwaſſerbezeichnungen.
Keine Subvenkionen des Reichswehrminiſkeriums
an Zeikungen.
CNB. Berlin, 20. Oktober.
Zu den geſtrigen Aeußerungen des kommuniſtiſchen Abgeord=
neten
Rau im Unterſuchungsausſchuß des Preußiſchen Landtags
über angebliche Subventionszahlungen des Reichswehrminiſte=
riums
an Zeitungen, erklärt das Reichswehrminiſterium, daß
aus Mitteln des Miniſteriums keinerlei Unterſtützungen an Zei=
tungen
gezahlt worden ſind, bzw. gezahlt werden, auch nicht an
die Tägliche Rundſchau und die ,Berliner Börſenzeitung,
Ebenſo unzutreffend ſind die Behauptungen über irgendwelche
Beteiligungen des Reichswehrminiſteriums an Zeitungen.

Kriſenwende-Kriſenende?
Von
Profeſſor Julius Wolf.
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin.
Nachdruck und Ueberſetzung, auch auszugs=
weiſe
, verboten!
Die Schwankungen an den Waren= und Effektenbörſen
während der letzten Wochen haben den Wirtſchaftsoptimismus
international wieder etwas gedämpft. Wie weit hatte man ſich

ſtanden . . ." Dieſen Optimismus ſtrafte bis Anfang September
die Preisentwicklung keineswegs Lügen. An der Effektenbörſe
lagen die Kurſe bereits über dem Stand zu Beginn des Jahres.

Dann kam aber ein unerwarteter Rückſchlag. Die Stimmung
wurde unſicher, die Kurſe gaben nach Für die Warenmärkte
galt ähnliches. Hier konnte eine Marktüberſicht Mitte September
feſtſtellen, daß von den Stapelartikeln ſteigend allein Wolle ſei,
behauptet Reis, Zucker und Kaffee, ſinkend‟ Getreide Baum=
wolle
, Jute, Seide, Metalle, Kautſchuk. Selbſtverſtändlich war
die Ueberſicht nicht vollſtändig. Aber die Rubrik ſinkend über=
wog
in ihrer Bedeutung weitaus die Rubrik behauptet, und
als ſteigend war von den Stapelartikeln ein einziger bezeich=
net
. Für die führenden Artikel Weizen, Baumwolle und Kupfer
waren die Preiſe (in Cents):

Mitte Sept. Höchſtpreis Tiefſtpreis 1932 1932 1932 Weizen, p. Buſhel . 48,75 60,87 44,50 Baumwolle, p. Pfund. 725 9,20 5,00 Kupfer, p. Pfund . 6,25 7,50 5,25

Auf dem Niveau des Höchſtpreiſes 1932 konnten ſich Weizen,
Baumwolle und Kupfer fürs erſte nicht halten, obſchon dieſer
Hochſtand noch weit, ſehr weit hinter dem des Jahres 1930
zurückgeblieben war. In der Kulmination notierten Weizen
130,87 Cents, Baumwolle 17,37 Cents, Kupfer 18 Cents. Von
dieſen Preiſen machen die gegenwärtigen etwa ein Drittel aus.
Welcher Schluß iſt aus den Bewegungen der
letzten Zeit zu ziehen? Frühere Wirtſchaftskriſen haben
ſich ſehr einfach ſo abgewickelt, daß die Preiſe ſchneller und
beträchtlicher zurückgingen als die Einkommen, und dadurch die
Maſſe kaufkräftiger wurde. Das iſt diesmal nicht der Fall
gewefen, und das bezeichnet den Ausnahmecharakter
dieſer Kriſe. Wodurch iſt er entſtanden? Die Rationali=
ſierung
und Techniſierung iſt zu raſch vor ſich gegangen, Leihgeld
hat zu gewagter Vergrößerung geführt. Andererſeits hat der
Krieg einen ungeheuren Lohnfonds denn immer noch iſt
Kapital auch Lohnfonds aufgezehrt und mit ſeinen ökonomi=
ſchen
Nachwirkungen den Mittelſtand pauperiſiert. Kartelle und
Valoriſationen haben die Preiſe aber längere Zeit über Gebühr
hochgehalten. Das wirtſchaftliche Gleichgewicht war um ſo
ſchwerer wieder herzuſtellen, als die durch den Krieg geſchafſe=
nen
Schuldenverflechtungen der Staaten zu einer Verlagerung
des Goldes und damit zu Währungszuſammenbrüchen führten.
Die Aufrichtung und Erhöhung von Zollſchranken hat ein
übriges getan. Und ſchließlich ſind den Ländern der weißen
Raſſe die Märkte der gelben und braunen infolge Aneignung
der weſtlichen Technik bei billigeren Arbeitskräften zu großem
Teil verloren gegangen und ähnlich Rußland infolge der Wirt=
ſchaftsverfaſſung
, die es ſich gab. Die Verkrampfung
wird ſich nur allmählich löſen. Die nationalen In=
duſtrien
in Indien und Japan werden weiter beſtehen bleiben,
Rußland kann das Neſſushemd der Sowjetherrſchaft nicht ab=
ſtreifen
. Auch daß es jetzt mit der zollpolitiſchen Aufrüſtung ein
Ende habe, iſt keineswegs geſichert. Aber die Valori=
ſierungspolitik
der Staaten und der privaten
Verbände hat endgültig Fiasko gemacht. Zu
hoffen iſt auch, daß die internationalen Schuldenverflechtungen
nicht allzu lange mehr den Kreislauf ſtören. Ebenſo hat ſich
Neukapital vielfach angeſammelt, vor allem in den Vereinigten
Staaten und in Frankreich. Hoover ſchätzt das in erſterem
gehortete Gold auf 1½ Milliarden Dollar, und Herriot ſagt uns,
daß in den Depots der franzöſiſchen Großbanken und Spar=
kaſſen
nahe an hundert Milliarden Franken liegen. Tatſachen
wie dieſe machen es verſtändlich, daß ein Bankier und Wirt=
ſchaftsſachverſtändiger
von Rang kürzlich meinte erklären zu
können, Frankreich allein ſei imſtande, den Kontinent zu finan=
zieren
. Indes bedeutet Hilfsmöglichkeit noch nicht Hilfsbereit=
ſchaft
, und die Hilfsbereitſchaft wird ſich ſo lange nicht ein=
ſtellen
, als die inner= und außenpolitiſchen Verhältniſſe der
Schuldnerſtaaten keine Klärung erfahren haben. Nicht zu=
letzt
ſind dem überraſchen Abbau der Kriſe
die Warenvorräte entgegen, die in faſt allen
Stapelartikeln heute noch aufgehäuft ſind,
ohne daß doch die Produktionseinſchränkung, zu der ſie auf=
fordern
durchgreifend wäre. Die ſchweizeriſche Kohjunktur=
ſtatiſtikerin
Frau Dr. Elſa F. Gaſſer hat vor kurzem die Rolle
der Uebervorräte in der Weltwirtſchaftskriſe in einer Feſt=
ſchrift
behandelt. (Der internationale Kapitalismus und die
Kriſe, Verlag Ferdinand Enke, Stuttgart). Kein Wort meigt
ſie daſelbſt, iſt ſtark genug, um den kumulierten materiellen
und moraliſchen, wirtſchaftlichen und politiſchen Einfluß der
Vorratsſtauung auf die Verſchärfung der Weltkriſe auszudrücken
Frau Gaſſer ſtellt eine Statiſtik auf, wonach die ſichtbaren
Weltvorräte ungefähr waren:

Weizen
Braſilkaffee
Zucker.
..
Kupfer
Amerika=Baumwolle
Gummi
..."
Wie mangelhaft aber auch auf ſeiten der Produzenten der
Kriſenregulierungs=Mechanismus funktionieren mag, wobei die
techniſchen und materiellen Schwierigkeiten der Regulierung
nicht verkannt werden ſollen, ſo hat doch die Wirtſchafts=
politik
der meiſtbetroffenen Staaten ſich be=
müht
, zur Behebung der Kriſe in ihrem Bereiche
einiges und vielleicht Entſcheidendes vorzu=
kehren
. Die Wege und Mittel der amerikaniſchen Kredit=
politik
, der engliſchen Währungspolitik, der franzöſiſchen Zins=

Ende Anfang 1925 1932 Mill. Tonnen 3,5 17,0 Sack 5.1 35,0 Tonnen 3,7 90 Tonnen 3,4 8,5 Ballen 29 16,0 Tonnen 1,8 6,5 [ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 2 Nr. 293
ſenkungspolitik und nicht zuletzt der deutſchen An=
kurbelungspolitik
ſind als bekannt vorauszuſetzen. Sie haben
auch dank der pſychologiſchen Wirkung, die von ihnen ausging
dazu geholfen, das weitere Sinken der Preiſe in die Tiefe
zu hemmen. Der Grundgedanke der amerikaniſchen Comodities
Finance Corporation iſt ſicherlich ſo geſund wie jener der deut=
ſchen
Kriſenabbaupolitik. Hat ſich jene die Aufgabe geſetzt, einen
großen Teil der Rohſtoffüberſchüſſe durch Gewährung von An=
leihen
an die Verbraucher zur Verwendung zu bringen, ſo dieſe
durch bedingte Zahlung von Arbeitsloſenunterſtützung an die
Unternehmer, Arbeiter in die Produktion zu ziehen. Jedenfalls
iſt weiterer Vermehrung der Arbeitsloſenzahl gewehrt und
werden die düſteren Prognoſen, die für den kommenden Winter
an die 8 Millionen Arbeitsloſer in Deutſchland prophezeiten,
ſich als gefehlt erweiſen.
Kriſenwende? Mit dieſem Worte werden nach dem Voraus=
geſagten
vielleicht zu weitgehende Hoffnungen verknüpft. Aber
der Abbau der Kriſe hat eingeſetzt. Man beginnt
wieder feſten Boden unter den Füßen zu fühlen. Das Ver=
trauen
zum Kapitalismus iſt, ſehr zum Mißvergnügen jener,
die in der Endkriſe der kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsordnung zu
leben wähnten, zurückgekehrt. Sicher bedarf es zuſätzlicher An=
ſtrengungen
, bevor wir das Stadium der wirtſchaftlichen Er=
holung
erreichen. Keiner der betroffenen Staaten iſt aber gewillt,
die Hände in den Schoß zu legen. Amerika wird ſich zu einer
endgültigen Liquidation der Kriegsſchulden verſtehen. England
rüſtet zur Weltwirtſchaftskonferenz. Und auch die deutſche Re=
gierung
kann noch lange nicht zum deutſchen Volke ſagen: Jch
habe ſchon ſo viel für dich getan, daß mir zu tun faſt nichts
mehr übrig bleibt.
Keine Wahlreden im Rundfunk.
CNB. Berlin, 20. Oktober.
Nach den neuen Leitſätzen für den Rundfunk ſollen bekannt=
lich
die Rundfunkſendungen von parteipolitiſchen Darbietungen
freigehalten werden. In Verfolg dieſer Leitſätze hat das Reichs=
miniſterium
des Innern beſchloſſen, den politiſchen Parteien den
Rundfunk im gegenwärtigen Wahlkampf für Wahlreden nicht
mehr zur Verfügung zu ſtellen. Vor dem letzten Wahlkampf war
den großen Parteien der Rundfunk je eine halbe Stunde frei=
gegeben
worden.

Vom Tage.
Angeſichts der geſunkenen Getreide= und Mehlpreiſe iſt damit
zu rechnen, daß im geſamten Reichsgebiet eine Senkung der Brot=
preiſe
veranlaßt wird. Die Senkung in Berlin beträgt ab kom=
menden
Montag 2 Pfg.
Adolf Hitler veröffentlicht im Völkiſchen Beobachter einen
faſt vierſeitigen Offenen Brief an den Reichskanzler, in dem er
auf die Münchener Rede Papens antwortet
Die ſchwebende Schuld des Deutſchen Reiches betrug am 30.
September 1932 1 757,1 Millionen RM. gegenüber 1 908.8 Mil=
lionen
RM. am 31. Auguſt 1932.
Der bei einem kommuniſtiſchen Ueberfall auf Nationalſoziali=
ſten
am 19. Mai durch Meſſerſtiche ſchwer verletzte 19jährige SA.=
Mann Karl Heinzelmann iſt am Donnerstag früh im Kranken=
haus
geſtorben.
Von der Großen Strafkammer Stolp wurde der am Mittwoch
dort verhaftete natſoz. Landtagsabg. Czinock zu einer Geſamt=
ſtrafe
von 3 Monaten Zuchthaus verurteilt, die in 4 Monaten zwei
Wochen Gefängnis umgewandelt wurde. Czinock hatte in einer
deutſchnationalen Wahlverſammlung nach dem Redner eine
Selterswaſſerflaſche geſchleudert.
Der Feuerüberſall in Eſſen=Oſt, dem ein Angehöriger der
Eiſernen Front zum Opfer fiel, iſt aufgeklärt. Der 18 Jahre alte
Nationalſozialiſt Ditthardt aus Eſſen hat ein volles Geſtändnis
abgelegt. Er und 6 Kameraden wurden dem Richter vorgeführt.
Der Preußiſche Staatsrat beſchäftigte ſich heute mit der Ver=
waltungsreform
, die wie von maßgebender Seite erklärt wurde
unabhängig von der geplanten Reichsreform durchgeführt wird.
Der Klepper=Unterſuchungsausſchuß wurde bis nach den
Reichstagswahlen vertagt, nachdem u. a. beſchloſſen worden war,
den Reichswehrminiſter von Schleicher wegen der angeblichen Sub=
ventionierung
von Zeitungen zu vernehmen
Reichsarbeitsminiſter Dr. Schäffer ſtattete am Donnerstag der
ſächſiſchen Regierung einen Beſuch ab und beſichtigte anſchließend
mehrere Arbeitsdienſtlager.
Der König von Belgien hat den ehemaligen Kriegsminiſter
de Broqueville mit der Neubildung der belgiſchen Regierung be=
auſtragt
.
Der britiſche Miniſterpräſident Macdonald und Außenminiſter
Simon empfingen die Führer der amerikaniſchen und der ſchotti=
ſcheu
Kirche ſowie Vertreter der Freikirchen und der Heilsarmee,
die ihre Abrüſtungswünſche zum Ausdruck brachten.

*
die miieſte Heitnag ver Beir geſanden.
Eine Zeitungsnachricht über die Stiftung
der Trajans=Säule.
(Eine Senſation bei der Ausgrabung von Oſtia. Eine Zeitung
auf Marmor. Wer war der Redakteur dieſer Zeitung. Was
alles in der Zictung ſteht.)
Am vergangenen Sonntag wurde bei den Ausgrabungen in
Oſtia, der Hafenſtadt des alten Roms am ſüdlichen Ufer der Tiber=
mündung
, ein Fund von höchſter geſchichtlicher Bedeutung gemacht,
nämlich Profeſſor Guido Calza, der Leiter der Ausgrabungen,
fand bei ſeinen Arbeiten einen Marmorſtein, der von ihm wohl
mit Recht als die älteſte Zeitung der Welt angeſehen wird. Die=
ſer
Marmor iſt nämlich eine offizielle Amtszeitung, die unter der
Herrſchaft des Kaiſers Trajan regelmäßig herausgegeben worden
iſt. Die Zeitung, die auch acta urbis (Bericht der Stdt Rom)
genannt wird, hat eine Größe von 160 Zentimeter und eine Breite
von 60 Zentimetern. Sie behandelt die Zeit von 108 bis 113 und
vermerkt alle Arbeiten, die Trajan in Rom ausführen ließ. Der
Kaiſer war bekanntlich ein großer Förderer, der Schönheit der
Stadt Rom und ließ von ſeinem berühmten Baumeiſter Apollo=
dorus
aus Damaskus zahlreiche prächtige Bauten ausführen. Be=
rühmt
iſt beſonders die Trajans=Säule, deren Stiftung in dieſer
Zeitung erwähnt wird. Die Trajans=Säule auf dem Tranjans=
Forum, ein Werk von Apollodoros, iſt im Jahre 113 erbaut wor=
den
. Sie hat eine Höhe von 39 Metern einſchließlich dem 5 Meter
hohen Poſtament. Der untere Durchmeſſer beträgt 4 Meter.
Prachtvolle Reliefs, die die Feldzüge des Kaiſers gegen die Dacier
darſtellen und 2500 menſchliche Figuren zeigen, ſchmücken dieſe
prächtige Säule, auf deren Plattform im Innern eine Treppe von
184 Stufen führt. Außerdem wird in der Zeitung die berühmte
Waſſerleitung erwähnt, die von Kaiſer Trajan erbaut worden iſt,
ferner der Tod der Schweſter des Kaiſers Marcella und andere
Ereigniſſe, die mit dem Kaiſer und ſeinem Hauſe in Beziehung
ſtehen. Der Redakteur dieſer Zeitung war der Preſſechef des
Kaiſers, der den Rang eines Prokurators hatte. Dieſe Zeitungen
wurden nicht nur in Rom veröffentlicht, ſondern auch in anderen
Städten des gewaltigen Reiches, wohin ſie in Form von Wachs=
tafeln
geſchickt wurden. Wie im alten Aegypten, wurden dann
die Inhalte dieſer Mitteilungen, die die Arbeit der Kaiſer be=
trafen
, durch Inſchriften auf Stein verewigt. Die Zeitungen er=
ſchienen
aber auch periodiſch und behandelten ganz beſtimmte Ab=
ſchnitte
aus den Regierungszeiten der verſchiedenen Kaiſer. Die
Zeitung des Kaiſers Trajan, die auf Marmor hergeſtellt iſt, wurde
nur durch einen Zufall entdeckt. Man grub in Oſtia einen ſpäten
Tempel aus, der lange nach der Regierungszeit des Kaiſers Tra=
jan
erbaut worden war. Dabei fand man als Treppenſtufe vor

Vor enkſcheidenden Danzig=polniſchen
Berhandlängen.

TU. Danzig, 20. Oktober.
Wie wir erfahren, iſt in Genf, zwiſchen dem Präſidenten
des Danziger Senats Dr. Ziehm und dem Vertreter des polni=
ſchen
Außenminiſters eine Abmachung zur friedlichen Beilegung
der ſchwebenden großen Danzig=polniſchen Wirtſchaftsfragen ge=
troffen
worden, die allerdings noch der Ueberprüfung und Zu=
ſtimmung
beider Regierungen in Schlußverhandlungen bedarf.
Ueber dieſe Abmachung äußerte ſich der aus Genf zurückgekehrte
Präſident Dr.sZiehm vor der Preſſe. Danach handele es ſich bei
dieſer Abmachung um die Verarbeitung der von den Völker=
bundsſachverſtändigen
in ihren Gutachten aufgeſtellten Grund=
ſätze
. Die Sachverſtändigen unterſtrichen bekanntlich darin die
wirtſchaftliche Selbſtändigkeit Danzigs. Präſident Ziehm erklärte,
daß die Verhandlungen, die er in Geuf mit dem Außenminiſter
Zaleſki und einem anderen polniſchen Regierungsvertreter ge=
habt
habe, nicht zu einem Abſchluß geführt hätten. Immerhin ſei
ein Entwurf aufgeſtellt für die Beſeitigung der Schwierigkeiten,
vor allem über die Aufhebung der polniſchen Grenzſperre für
Danziger Waren, eine Regelung der Kontingentsfrage uſw.
Miniſter Zaleſki habe ihm dem Präſidenten Ziehm, in Genf er=
klärt
, er wünſche eine ſchnelle Regelung der Streitfragen im
Wege der Abmachung und wiſſe, daß dieſe Regelung auch den
Wünſchen der polniſchen Regierung eitſpräche. Die Verhand=
lungen
über die Abmachung, die in den nächſten Tagen in Dan=
zig
aufgenommen werden ſollen, würden von entſcheidender Be=
deutung
für die zukünftigen Beziehungen zwiſchen Danzig und
Polen ſein.

Der Däne Helmer Roſting
Der neuernannte vorläufige Kommiſſar des Völkerbundes,
Helmer Roſting, trifft am Freitag in Danzig ein.

Fünfjahresplan zur Ausrokkung der Religion.
Berlin, 20. Oktober.
Aus der Sowjetunion kommen Nachrichten über einen neuen
Erlaß des Rates der Volkskommiſſare. Der Erlaß enthält einen
Fünfjahresplan für die reſtloſe Ausrottung der Religion und
vollſtändige Vernichtung der Kirche, über den u. a. die Times
nähere Mitteilungen macht. Im erſten Jahre (1932/33) ſoll ein
genauer Plan für die Schließung aller Kirchen und Gebetshäuſer
aufgeſtellt werden, die praktiſch bis zum Frühjahr 1937 vollendet
ſein ſoll. Im zweiten Jahr (1933/34) ſollen alle religiöſen
Zellen innerhalb der Familien liquidiert
und gleichzeitig alle religiös geſinnten Perſonen
aus den ſtaatlichen Aemtern und Betrieben
entfernt werden. Die geſamte religiöſe Litera
tur und alle religiöſen Kulte ſollen verboten
werden. Das dritte Jahre (1934/35) dient der Aktivierung der
Gottloſenzellen. Bis dahin ſollen mindeſtens 150 religions=
feindliche
Filme hergeſtellt ſein, die beſonders zur Vor=
führung
in den Schulen beſtimmt ſind. Alle Diener reli=
giöſer
Kulte, die ſich weigern, ihr geiſtliches Amt
aufzugeben, ſollen aus der Sowjetunion ver=
bannt
werden. Im vierten Jahr (1935/36) ſoll die Uebergave
aller Kirchengebäude, Synagogen und Kapellen an die Ortsbe=
hörden
und ihre Umwandlung in Lichtſpielhäuſer, Klubhäuſer
uſw. durchgeführt werden. Das letzte Jahr (1936/37) ſoll den
Gottloſen=Fünfjahresplan zum Abſchluß bringen, mit dem erhoff=
ten
Ergebnis, daß jeder Gottesbegriff aus dem Herzen des Vol=
kes
ausgelöſcht iſt.

dem Eingang des Tempels einen großen, ſehr ſchönen Stein, der
eigenartige Schriftzeichen aufwies, die nicht aus der Zeit der Er=
richtung
des Tempels ſtammten. Prof. Calza unterſuchte nun die
Schrift und konnte mit leichter Mühe feſtſtellen, daß der Stein
mehrere Jahrhunderte früher bearbeitet worden war. Zu ſeinem
größten Erſtaunen fand er darauf die oben erwähnten journaliſti=
ſchen
Mitteilungen, die es ihm ermöglichten, die Geſchichte und
den Charakter dieſes eigenartigen Fundes feſtzuſtellen. Nach ſei=
ner
Meinung iſt es die erſte Probe römiſcher Kaiſer, wichtige Er=
eigniſſe
aus ihrer Regierung in dieſer Form feſtzuhalten und im
Volke zu verbreiten. Dadurch iſt dieſer Nachrichtendienſt auf Mar=
mor
tatſächlich die Urform unſerer heutigen Zeitung, die ſpäter
von den Nachfolgern Trajans übernommen und ausgebaut wurde.

2. Akademie=Konzerk.
Städt. Saalbau. Donnerstag, den 20. Oktober 1932.
Einen Violin=Virtuoſen allererſten Ranges hatte Profeſſor
Wilhelm Schmitt für das zweite Akademie=Konzert gewonnen,
Juan Manen, dem viele Darmſtädter Konzertbeſucher aus der
Vorkriegszeit dankbare Erinnerung bewahrten, und den ſie
herzlich begrüßten. Trotzdem eine Spanne von über 2 Jahr=
zehnten
zwiſchen ſeinem damaligen Auftreten wenn wir nicht
irren, im Richard=Wagner=Verein und heute liegt, iſt Manen
als Virtuoſe und Künſtler ganz derſelbe geblieben wie damals.
Ein außerordentliches Können wird ſo verwertet, daß die dar=
gebotenen
Werke bis in die geringſten Kleinigkeiten der Technik
und des Vortrages ſo durchgearbeitet ſind, daß ſie unfehlbar
genau, rein und vollendet wirken, virtuos in jeder Beziehung.
Darum liebt Manen auch die ausgeſprochenen Virtuoſenſtücke
und leiſtet darin ſo Hervorragendes, daß ſeine wirkliche Eigen=
art
erſt im zweiten Teil des Konzertes zum Vorſchein kam, in
den Stücken mit Klavierbegleitung: Bach=Manen: Rondeau und
Badinerie war das erſte Kabinettsſtück, die Badinerie, die wie
ein ungariſcher Tanz von Brahms=Joachim geſpielt wurde,
allerdings mehr Manen wie Bach. Dann kam mit Sordine,
fabelhaft virtuos geſummt, Die Biene die ein Franz Schu=
bert
, aber nicht der Wiener Franzl, ſondern wohl der Dresdener
Konzertmeiſter komponiert hat, der ſich vor 100 Jahren bitter
darüber beklagt hat, daß ſo ein Wiener Schulmeiſter ſeinen
Namen als Komponiſten mißbrauchte. Sie wurde ſtürmifch
da capo begehrt. Ein ſehr gefühlvolles, intereſſantes Lied von
Manen ſelbſt klang wundervoll in der herrlichen dynamiſchen
Abtönung und dem weichen, beſeelten Ton. Das Aeußerſte
an violiniſtiſcher Artiſtik brachten dann i palpiti von
Paganini=Manén, die nach längerer lyriſcher Szene ein Thema
variieren, wobei die ausgeſuchteſten Schwierigkeiten wir

Freitag, 21. Oktober 1932

Reichsbankpräſidenk Dr. Luther
doee Keiuene Wierſchaftsprooteie.
Hamburg, 20. Oktober.
Reichsbankpräſident Dr. Luther hielt heute im Ueberſee=
Klub in Hamburg eine Rede über aktuelle Wirtſchaftsprobleme=
Er ging in ſeiner Anſprache von dem Wirtſchaftsprogramm
der Regierung aus und erklärte, was vor einem halben Jahree
und auch vor Lauſanne ein ſchwerer Fehler geweſen wäre ſe
heute Gebot der Stunde. Der große Schrumpfungsvorgang habe.
wie in der ganzen Welt, ſo auch in Deutſchland, in der Haupt=
ſache
aufgehört. Das Ausmaß des deutſchen Aufbauplanes ſe=
nicht
beliebig gegriffen, ſondern ihm lägen beſtimmte wirtſchaft
liche Betrachtungen der Reichsregierung mit zahlenmäßigen
Schlußfolgerungen zugrunde, die auch als finanziell und kredit=
mäßig
vertretbar erachtet werden dürften. Der Vorbereitung dess rmge
Aufſchwunges würde am beſten gedient werden, wenn die wirt= Sſod=
ſchaftlichen
, politiſchen und pſychologiſchen Kräfte ſich in der Un== nder
terſtützung des Regierungsprogramms zuſammenfänden. Dass c
Programm, deſſen Wirkſamkeit ſich über ein Jahr erſtrecke, könne: m M.
wie überhaupt jedes Programm, nicht mit einem Schlage um== ngewle

ſtürzende Wirkungen auslöſen. Es komme jetzt nicht darauf an: u Dreie=
Neues zu erfinden, ſondern alle Tatkraft darauf zu verwenden= md 5id
daß nun auch ſchnellſtens ausgeführt werde, wozu durch Beſchlüſſee In und
der Reichsregierung und Reichsbank die Grundlagen geſchaffen. meren
Außer der Feſtigkeit in der Durchſührung des beſchloſſenern deſer A
Programms brauche das Wirtſchaftsleben zu ſeiner Erholung
Ruhe und abermals Ruhe; dazu gehöre aber, daß auch das Ge
fühl gewährter Rechtsſicherheit wieder anwachſe.
Dr. Luther wandte ſich gegen die Behauptung, daß die
Reichsbank unter ausländiſchem Einfluß ſtehe und kein Inſtru.= mberhal
ment der Nationalwirtſchaft ſei. Wie das ganze deutſche Vol:)
wiſſen ſollte, ſo erklärte er dazu, gibt es einen ausländiſchem mtſchen
Einfluß in der Reichsbank ſeit dem Frühjahr 1930 nicht mehr.
Das Bankgeſetz, auf dem die Unabhängigkeit der Reichsbank be=. Inzw
ruht, iſt ein deutſches Geſetz und fur die Reichsbank bindendo ogen De
Die für die Regierung beſtehende internationale Verpflichtungs und zu
die weſentlichſten Vorſchriften des Bankgeſetzes nicht abzuänderm inn ver
wird mit der Ratifikation des Lauſanner Abkommens fortfallem vm Mit
Indem ich dies erwähne, unterlaſſe ich nicht, auszuſprechen, dalf Purſer 9
nach meiner Ueberzeugung je ſchwerer und ernſter die Zeitem Giedens
um ſo notwendiger die Unabhängigkeit der Notenbank iſt. Das= Iusſchuß
iſt eine Frage des Grundſätzlichen, da niemand weiß, welche Gez ucß wenig
fahren zu irgendeinem Zeitpunkt der Notenbank, und damit de ener ver
Vährung, von einer kommenden Regierung oder einem Reichs= ſmnte.
tage drohen können.
Der Gedanke einer allgemeinen und möglichſt lückenloſes hller Ve

üſtungs
N Ob d
beiten
kauptau=
dn
, daß

Autarkie ſei, fuhr Dr. Luther fort, heute ſo gut wie aufgegeben u die d

Die Reichsbank habe ſich der Pflege des landwirtſchaftlichen
Kredites in beſonders ſtarkem Maße angenommen.
Zu den Kontingentsfragen übergehend, ſagte Dr. Luther, daß
die Geſamtlage, in der die jetzigen Erörterungen dieſer Materi

entſtanden ſeien, nicht etwa durch Deutſchland, ſondern durch di jalten, ur

ufrüſte u

vir aus d
un zu wiſſ
un den Ru
ußzogen

handelspolitiſchen Maßnahmen des Auslandes hervorgerufen ugen an
worden ſei. Grundſätzlich ſei aber zu dieſen handelspolitiſchem ſeeen gewe
Problemen erneut zu ſagen, daß das deutſche Volk parallel mit, derriot ſter
der Induſtrialiſierung zu ſeiner jetzigen Einwohnerzahl ange= uus. Er ſte
wachſen ſei. Die deutſchen induſtriellen Anlagen ſeien größtenu ſutreten.
teils auf die Produktion von Ausfuhrartikeln eingerichtet, di! Ehiedsger
der Binnenmarkt nicht oder keinesfalls in der gleichen Meng) das d
gebrauchen könne. Der Markt für ausländiſche und für inläm ſuingenn
diſche Erzeugniſſe hänge ſo innig zuſammen, daß man nicht einen Drtrages
Teil zerſtören könne, ohne den anderen mit zu zerſtören.
Der Export von Rohſtoffländern könne wohl durch einſhs Schiel
Außenhandelsmonopol=Inſtitut bewältigt werden, aber nicht de vohl gerne
Export vielgeſtaltiger Qualitätsware, der nur durch die viell ſine Unte
maſchige Feinarbeit des privatgeſchäftlichen Lebens aufrecht em jand vorz
halten und vermehrt werden könne. Man müſſe aber unter uude
ſtreichen, daß die grundſätzlich planwirtſchaftlichen Gedanken, di.!
in Deutſchland umgehen, noch nie zur Aufſtellung einer wirdl
lichen Planung geführt hätten. Man könne eben nicht an Stell.) n ſeiner
der naturgewachſenen, verwickelten deutſchen Verhältniſſe ein
theoretiſches Erzeugnis menſchlichen Verſtandes ſetzen.
Von Stillhalteabkommen und Deviſenordnungen müßt
Deutſchland ſobald als möglich freikommen. Der Wunſch nac
Konſolidierung der kurzfriſtigen Kredite ſei von deutſcher Seit
ſtets ausgeſprochen worden. Neben der Erleichterung des freiem
Warenverkehrs liege hier die größte Aufgabe für die Weltwirtt
ſchaftskonferenz. Das Ausland habe nie an dem Willen de
Reichsbank zweifeln können, den ausländiſchen Schuldendienß
aufrecht zu erhalten. Das bisherige Verfahren könne aber nu
ſolange beibehalten werden, als Ueberſchüſſe aus dem Wareny
und Leiſtungsverkehr mit dem Auslande die notwendigen Des Nad
viſen lieferten. Dabei müſſe Deutſchland aber auch den gegen delsm
wärtigen und ſich etwa entwickelnden Problemen der für Vol /757u.
Mivod
und Wirtſchaft notwendigen Einfuhr Rechnung tragen.
ieden

denken an die Flageolett=Variation u. a. m. mit großartiger.
Selbſtverſtändlichkeit und Grazie vorgetragen wurden. Nach zweid
Zugaben folgten ein Spaniſcher Tanz von Saraſate, ähnlicha he wirkt
virtuos wie das letztgenannte Werk, und die Träumerei vong
Schumann auf der g=Saite geſpielt, aber ſo, daß man nichte ?
von den techniſchen Problemen merkte, ſondern nur die zele
fließende und zerſchmelzende Gefühlsſchwelgerei in dem über
aus langſamen Tempo wirkte.
Im erſten Teil ſpielte der hervorragende Geiger das D=D
Violin=Konzert von ich darf wohl ſagen Mozart=Manen
denn die Eigenwilligkeiten beim Vortrag fielen ſo auf, daß
Wiedergabe ſich ſtark von gewohnter Auffaſſung trennte. N
erſten Satz war man ſchon bei der Orcheſtereinleitung über d0s
langſame Tempo verblüfft, merkte dann aber, daß Wilhelml
Schmitt ganz nach dem Wunſche des Virtuoſen verfuhr. DieſeE
dehnte dann noch Thematiſches über das Haupttempo an vielend
Stellen hinaus, um bei den Sechzehntelpaſſagen regelmäßigk
plötzlich davonzurennen. Dadurch wurde trotz aller Schönheit dee
Tones, trotz herrlich abgeſtufter Dynamik und vieler großartigen
Einzelheiten der Geſamteindruck ſehr uneinheitlich, und wie=
beneideten
Wilhelm Schmitt wahrlich nicht, der ſeinen Inſtrus=
mentalverein
in dieſem tempo rubato mit den Spiellaunend
des Künſtlers in Uebereinſtimmung bringen mußte. Meiſt ge
lang dies ſehr gut, an einigen Stellen erſt allmählich, vor allene
aber war das Orcheſter dem pp und ppp Manens nicht gewachſeln
da wo der Soliſt die ganze Süßigkeit ſeines leiſeſten Tons wirten
laſſen wollte, war das Orcheſter, beſonders die Bläſer, ſtets du-, was vor allem im langſamen Satz ſtörte. Dieſen verwan‟‟
delte. Manen aus einem Andante eantabile in ein ausbe‟"
ſprochenes molto Adagio, auch hier ſo ſehr in jede noch ſo kutg
Phraſe Ueberſchwänglichkeit des Gefühls hineintragend, daß Me*
Form eigentlich geſprengt wurde. Bezeichnend war, daß der vie
tuoſe, unglaublich raffiniert an= und abſchwellende Terzentriue.
am Schluß der Kadenz, alſo eine rein techniſch=virtuoſe Angelegen"
heit, tatſächlich zum atemanhaltenden Höhepunkt des Satzes wurde=
Im Schlußſatz, in dem Mozart mehrere auch im Tempo verſchiedene
Gedanken verarbeitete, kam die glänzende Technik des Soliſte.
am meiſten zur Geltung, aber auch hier gab es zahlreiche Fke‟
heiten, die ganz der Willkür entſprangen, ſo die enorme Verlang.
ſamung des Themas an der Stelle, wo es nach der Kadenz 3u0
letztenmal vorkommt und das nach romantiſcher Sentimentalig.
ſchmeckende ſtarke ritardando des Schluſſes, den Mozart im P‟
ausklingen läßt. Wir verweilten länger bei der Beſprechung de2
Konzertes, um den Widerſtreit zu ſchildern, in dem wohl vie‟
Zuhörer waren, den Gegenſatz zwiſchen dem hervorragenden Sple."
und dem herrlichen Ton des Künſtlers und der ſehr mozartfkel
den Auffaſſung. Daß Manen begeiſterten Beifall fand, iſt ſelde.
verſtändlich, und bei ſolcher Virtuoſität und ſolcher perſönliche‟
Ausprägung des Spiels auch völlig berechtigt, aber vollkommen !

Rur als
Ur
Nte

[ ][  ][ ]

Freſtag, 21. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Hangeftſce Komttongelafte.
werkrauliche Berakungen im franzöſiſchen Auswärkigen Ausſchuß. Das alke Spiel mit Indiskrekionen.
Haager Schiedsgerichtshof oder Locarno=Schiedsgericht, falls Deutſchland die
Abrüſtungsbeftimmungen zerreißen würde?
Zunächſt doch Dreier=Konferenz?
Was würde Frankreich kun,
* Die diplomatiſchen Geſpräche zwiſchen London und Berlin
gegen der Gleichberechtigungsfrage ſind vorläufig einmal ins wennt Zeutſchland wieder aufrufter!
Slocken gekommen, vor allem wohl, weil Macdonald durch die

ir terhausverhandlungen abgehalten iſt. Im übrigen weiß man
uch in Berlin noch nicht, welche Beſchlüſſe die engliſche Regierung
m. Mittwoch gefaßt hat. Man iſt lediglich auf die engliſche Preſſe
ngewieſen. Hier lieſt man, daß Macdonald an eine Konferenz
Dreien denke, alſo an eine Zuſammenkunft mit den Franzoſen
ud Italienern, um mit italieniſcher Hilfe auf Herriot einzuwir=
en
und ihn dahin zu bringen, einer Erklärung zuzuſtimmen, die
nſeren Gleichberechtigungswünſchen Rechnung trägt. Sollte aus
ſieſer Abſicht nichts werden, dann denkt er daran auf der Ab=
üiſtungskonferenz
ſelbſt einen Ausweg zu ſuchen.
Ob der engliſche Premierminiſter in dieſer Richtung weiter=
rbeiten
will, bleibt abzuwarten. Feſt ſteht jedenfalls, daß der
ſauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz erſt in der zweiten No=
emberhälfte
wieder zuſammentritt. Daraus kann geſchloſſen wer=
en
, daß Macdonald Zeit gewinnen will, um die nächſten diplo=
jatiſchen
Verhandlungen ſorgfältiger vorzubereiten als das
tztemal.
Inzwiſchen wir von Frankreich her nichts unterlaſſen, um
egen Deutſchland Stimmung zu machen und die franzöſiſche Hal=
ung
zu rechtfertigen. Es wird heute mit Indiskretionen aus
iner vertraulichen Sitzung des Auswärtigen Kammerausſchuſſes
vm Mittwoch gearbeitet, um den Nachweis zu liefern, daß die
ſariſer Regierung natürlich bis zum Rande von dem Geiſte des
friedens und der Verſöhnung erfüllt ſei. Herriot hat ſich in dieſem
lusſchuß in ein Kreuzverhör nehmen laſſen mit dem Ergebnis,
wenige Stunden ſpäter die geſamte Pariſer Preſſe den Inhalt
ſiner vertraulichen Erklärungen der Oeffentlichkeit mitteilen
innte. Herriot ſoll feſtgeſtellt haben, daß er, falls Deutſchland
ufrüſte und einſeitig die Entwaffnungsbeſtimmungen des Ver=
ſiller
Vertrages zerreiße, niemals Mittel der Gewalt, ſondern
ur die des Rechtes anwenden werde. Derartige Phraſen haben
ur aus dem Munde franzöſiſcher Miniſter ſchon oft genug gehört,
m zu wiſſen, was ſie in Wirklichkeit bedeuten. Wir erinnern nur
n den Ruhreinfall, den die Franzoſen als einfache Polizeiaktion
ußzogen und den ſie auch nur als ein Mittel des Rechtes hin=
lllten
, um uns zur Innehaltung unſerer vertraglichen Verpflich=
ingen
anzuhalten. Um Worte ſind die Franzoſen niemals ver=
lgen
geweſen, wenn ſie ihr rechtswidriges Tun bemänteln wollten.
berriot ſteuert unzweifelhaft auf eine neue Militärkontrolle hin=
us
. Er ſteht unter dem Druck der Rechtskreiſe die für Sanktionen
entreten. Herriot weiß aber, auch wenn er erklärt, an den Haager
chiedsgerichtshof gehen zu wollen, daß er alle Konflikte zunächſt
ur das deutſch=franzöſiſche Schiedsgericht des Loncarno=Vertrages
tingen muß, und daß er vorher die übrigen Garantiemächte dieſes
ſertrages, alſo beſonders Engländer und Italiener, ins Bild
itzen muß, die gewiß nicht begeiſtert ſein werden, einer Anrufung
½s Schiedsgerichtes zuzuſtimmen. Aber Herriot möchte uns doch
vhl gerne vor Gericht zitieren, das dann veranlaßt werden ſollte,
me Unterſuchung an Ort und Stelle über unſeren Abrüſtungs=
and
vorzunehmen. Eine derartige Demütigung Deutſchlands
nirde ganz in den Rahmen ſeiner Politik hineinpaſſen.
Um ſo unverſtändlicher iſt es, wenn ihm jetzt von deutſcher
eite noch die Goethe=Medaille überreicht wurde. Herriot hat ſich
ſeiner Nebenbeſchäftigung zwar auch an Goethe verſucht, aber
un wird dennoch dieſer Geſte im jetzigen Augenblick kein Ver=
andnis
entgegenbringen können.
Das neue rumäniſche Kabinekk.
WTB. Wien, 20. Oktober.
Nach Meldungen aus Bukareſt iſt die Liſte des Kabinetts
laniu geſtern abend fertiggeſtellt worden. Danach übernimmt
laniu den Vorſitz, Mironescu wird ſtellvertretender
Niniſterpräſident ohne Portefeuille, der bisherige Handelsmint=
hr
Madgearu wird Finanzminiſter und Lugoscanu
hndelsminiſter. Das Außenminiſterium übernimmt Titu=
bscu
. Die übrigen Miniſter bleiben auf ihren Poſten. Vajda
loiwod iſt alſo als einziger aus dem ſeitherigen Kabinett aus=
ſchieden
. Der König hat die Liſte gebilligt.

CNB. Paris, 20. Oktober.
Wie Populaire berichtet, ſoll der radikale Abgeordnete und
Bürgermeiſter von Rouen, Metayer, im Verlaufe der geſtrigen
Sitzung des Kammerausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten
Miniſterpräſident Herriot die Frage vorgelegt haben: Was wür=
den
Sie tun, wenn Deutſchland wieder aufrüſtet? Herriot ſoll
darauf geantwortet haben: Die Regierung würde den Inter=
nationalen
Gerichtshof im Haag mit der Verletzung des Verſail=
ler
Vertrages durch Deutſchland befaſſen.
Darauf ſoll Metayer die weitere Frage geſtellt haben: Wenn
nun der Internationale Gerichtshof Frankreich unrecht gäbe, was
dann? Herriot ſoll geantwortet haben: Dann wären zwei Löſun=
gen
möglich: Gewaltmittel und juriſtiſche Mittel. Niemals würde
die jetzige Regierung die erſteren Maßnahmen anwenden. Weiter
befragt, ob die Verordnungder Reichsregierung vom
14. September über die Ertüchtigung der Jugend
nicht dem Artikel 177 des Verſailler Vertrages zuwiderlaufe, ſoll
Herriot geantwortet haben: Die juriſtiſchen Sachverſtändigen des
Quai d’Orſay ſeien der Anſicht, daß dieſe Beſtimmung dem Ar=
tikel
177 nicht widerſpreche.
Skerlingskurs und Kriegsſchulden=
zahlungen
an Amerika.
TU. London, 20. Oktober.
Die engliſche Preſſe befaßt ſich eingehend mit dem am Mitt=
woch
erfolgten Nachgeben des Pfund=Kurſes und erklärt, daß
außer den Saiſoneinflüſſen auch andere Gründe für den Fall ver=
antwortlich
gemacht werden müßten. Obwohl ſehr ſtark Sterlinge
angeboten worden ſeien, ſo ſei, wie Financial News berichtet,
einer der Hauptgründe franzöſiſcheDollarankäufe
gegen Sterling geweſen. Man habe aber eine
offizielle Intervention verſpüren können, die
ſofort erfolgreich geweſen ſei. Man müſſe damit
rechnen, daß das engliſche Pfund noch nicht ſeinen
tiefſten Stand erreicht habe, obwohl es möglich
ſein werde, das Pfund noch längere Zeit auf ſei=
nem
jetzigen Stande zu halten. Die Theorie, daß eng=
liſche
Deviſenankäufe ſtattgefunden hätten, um die Zahlung der
am 15. Dezember fälligen Kriegsſchulden an Amerika vorzube=
reiten
, dürfte nicht ſtimmen. Im Daily Telegraph wird erklärt,
daß keine amtliche Beſtätigung über die beabſichtigte Kriegs=
ſchuldenzahlung
zu erhalten geweſen ſei. Die News Chronicle
weiſt auf die Gefahr ſolcher Gerüchte hin, die im Auslande Un=
ruhe
erwecken müßten, weil eine etwaige Zahlung von Kriegs=
ſchulden
ſeitens England das ganze Lauſanner Abkommen über
den Haufen werfen würde. Es ſei daher fraglich, ob die engliſche
Regierung das Recht habe, aus eigener Machtvollkommenheit die
Zahlungen an Amerika wieder aufzunehmen. Sie müſſe hierzu
vielmehr die Zuſtimmung des Parlaments haben. Man habe kei=
nen
Grund, zu bezweifeln, daß Macdonald nach den Präſident=
ſchaftswahlen
in Amerika die Kriegsſchuldenfrage anſchneiden
werde, und zwar, noch bevor die Zahlungen fällig würden.
Der Kulkurkampf in Meriko.
Ernſte Kundgebungen gegen die Regierung haben ſich, wie
aus Guadalajara gemeldet wird, im Staate Jalisco abgeſpielt.
Die Veranlaſſung dazu bildete das Inkrafttreten eines Regie=
rungserlaſſes
, durch den die Zahl der amtierenden Geiſtlichen
in dieſem State auf 30 beſchränkt wird. Beſonders in Guadala=
jara
ſelbſt kam es zu ſchweren Ausſchreitungen, in deren Ver=
lauf
die Polizei eingreifen mußte. Die Polizeikräfte der Stadt
ſind bedeutend verſtärkt worden, da man mit weiteren Unruhen
rechnet.

Nr. 293 Seite 5

Skürmiſche Sihung im öſkerreichiſchen
Aartonältar.
Die Regierung verläßt den Situngsſaal.
EP. Wien, 20. Oktober.
Heute fand die erſte Sitzung des Nationalrates nach der
Sommerpauſe ſtatt. Nachdem der Finanzminiſter das Budget für
das Jahr 1933 vorgelegt hatte, das keine Steuererhöhungen vor=
ſieht
und ohne Fehlbetrag abſchließt, wurde ein dringlicher An=
trag
der Sozialdemokraten behandelt, in dem ſie der Regierung
das Mißtrauen ausſprechen wegen der Ernennung des Heimwehr=
führers
Dr. Fey zum Staatsſekretär für das Sicherheitsweſen.
Weiter fordern ſie die Auflöſung des Parlaments und die Aus=
ſchreibung
von Neuwahlen für den 27. November. Den Antrag
begründete der Wiener Bürgermeiſter Dr. Seitz. Während der
erſte Teil ſeiner Rede ruhig angehört wurde, kam es während
des zweiten Teils zu derart ſtürmiſchen Szenen, daß ſchließlich die
geſamte Regierung und die Mehrheitsparteien den Sitzungsſaal
verließen. Bürgermeiſter Seitz griff den Bundeskanzler Dollfuß
auf das ſchärfſte an, weil dieſer die von den Sozialdemokraten
geforderte Verfolgung der an der Affäre der Kreditanſtalt
Schuldigen dazu benutzen wolle, um das kriegswirtſchaftliche
Ermächtigungsgeſetz auszugraben und es ſpäter für ganz andere
Zwecke verwenden zu können. Gegen dieſes Geſetz ſei der be=
rüchtigte
8 14 des Kaiſertums Oeſterreich noch demokratiſch ge=
weſen
. Die ſozialdemokratiſche Arbeiterſchaft werde ſich keines=
wegs
vergewaltigen und ſich ihrer Waffen nicht berauben laſſen.
Wiederholt habe die Sozialdemokratie in aller Oeffentlichkeit den
Antrag auf allgemeine Abrüſtung der Wehrorganiſationen ge=
ſtellt
, doch ſei dieſer Antrag immer mit Hohn zurückgewieſen wor=
den
. Jetzt aber habe Staatsſekretär Fey ein einſeitiges Auf=
marſchverbot
erlaſſen, das die Heimwehren nicht treffe. Dr. Seitz
kam dann auf die jüngſte Rechtſprechung in dem Prozeß gegen
ſozialdemokratiſche Arbeiter wegen Zuſammenſtößen mit Anders=
geſinnten
zu ſprechen und nannte in dieſem Zuſammenhang die
öſterreichiſche Juſtiz eine Dirne. Darauf erhob ſich auf den Bän=
ken
der Regierungsparteien ſtürmiſcher Proteſt. Der Bundes=
kanzler
rief dem Redner zu: Es iſt eine Schande, daß Sie hier
ſo ſprechen‟. Dr. Seitz erwiderte darauf, er habe das Wort
nicht in erotiſchem Sinne gemeint, ſondern nur als ſoziale Er=
ſcheinung
. Er habe nicht gewußt, daß er damit die Phantaſie
des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß errege. Darauf verließ der
Bundeskanzler entrüſtet den Sitzungsſaal. Ihm folgten ſämtliche
Mitglieder der Regierung, die Abgeordneten der Chriſtlich=
Sozialen und des Heimatblocks unter fortgeſetzten erregten Pro=
teſtrufen
den Sitzungsſaal.
Als Bürgermeiſter Dr. Seitz ſeine Rede beendet hatte, er=
ſchienen
die Mitglieder der Regierung wieder im Sitzungsſaal,
Einſchneidende Sparmaßnahmen im öſterreichiſchen
Bildungsweſen.
WTB. Wien, 20. Oktober.
Wie die Blätter melden, ſieht der Haushaltsplan für 1933
trotz den nachdrücklichſten Einwänden des Unterrichtsminiſters
außerordentlich einſchneidende Sparmaßnahmen im Bildungs=
weſen
vor. Außer dem Abbau von etwa 150 Mittelſchulen und
Entlaſſungen zahlreicher Lehrkräfte ſoll vom Finanzminiſter die
Aufhebung der mediziniſchen Fakultät in Innsbruck, der philo=
ſophiſchen
in Graz und der evangeliſch=theologiſchen in Wien vor=
geſchlagen
worden ſein.
Die geſamte Preſſe nimmt gegen dieſe Pläne in ſchärfſter
Weiſe Stellung und bezeichnet ſie als eine Verſündigung an der
kulturellen Vergangenheit Oeſterreichs und als ſchwere Gefahr
für ſeine kulturelle Zukunft. Die höchſte Erregung herrſcht aber
in evangeliſchen Kreiſen, daß, wie zuverläſſig verlautet, über die
Aufhebung der evangeliſch=theologiſchen Fakultät an der Univer=
ſität
Wien bereits Beſchluß gefaßt worden ſei. Der Dekan dieſer
Fakultät hat der Regierung eine Denkſchrift überſandt, in der
darauf hingewieſen wird, daß die Wiener evangeliſch= theolo=
giſche
Fakultät die einzige evangeliſch=heologiſche Bildungsſtätte
für das geſamte Deutſchtum in Südoſt= und Oſteuropa iſt. Weite
Kreiſe des In= und Auslandes werden die Auflöſung als eine
Verletzung der den evangeliſchen Glaubensgenoſſen im Proteſtan=
tenpatent
vom Jahre 1861 zugeſtandenen Gleichberechtigung
empfinden.
Abſchiedsbeſuch Schuberks beim König von Ikalien.
WTB. Rom, 20. Oktober.
Der deutſche Botſchafter beim Quirinal, v. Schubert, wurde
heute vom König von Italien zur Ueberreichung ſeines Abberu=
fungsſchreibens
empfangen. Nach der Audienz folgte der Bot=
ſchafter
einer Einladung des Königs zum Frühſtück.

nur als Virtuoſe, nicht als Ausdeuter klaſſiſcher Kunſtwerke,
r wirkt er, als ob er eine fremde Sprache fließend, geiſtvoll,
zer mit ausländiſchem Akzent und Stil ſpricht.
In den Stücken, die mit Klavierbegleitung geſpielt wurden,
Itte Paul Ottenheimer die ſchwierige Aufgabe, ſich dem Vir=
ſbſen
und ſeinen Freiheiten anzupaſſen, ſchwieriger noch als die
kgleitung des Konzertes, denn in den Stücken ſpielte Manen
ih freier, hier in den mehr artiſtiſch zugeſchnittenen Werken mit
UIſtem Recht. Es war bewundernswert, wie ſich Ottenheimer in
Spielweiſe des Soliſten hineinfand, wie rückſichtsvoll er ſpielte,
10 wie er auch den faſt nur angedeuteten pianissimo=Ton noch
terbot. Nur in dem zugegebenen ſpaniſchen Tanz von Saraſate
ſag er einmal den zahlreichen Fußangeln des rubato.
Die Darbietungen des Soliſten wurden umrahmt von Vor=
agen
des Inſtrumental=Vereins (Orcheſter der Städt. Akademie
* Tonkunſt). Zuerſt erklang eine ſehr hübſche, anſpruchsloſe
Qvertüre von Haydn, die erſt kürzlich herausgegeben wurde. Bei
urmalem Aufbau verblüffte es, daß der ganz kurze Teil des
duptthemas ſofort wiederholt wird. Sie wurde friſch, ausdrucks=
ul
und ſchlicht geſpielt. Das Konzert wurde durch die Beifalls=
arme
und die Zugaben ſo in die Länge gezogen, daß die reizende
Sätſinfonie von Haydn Die Uhr, die im letzten Jahrzehnt
ſhrmals in den Sinfoniekonzerten des Landestheaters erklang,
*um 10 Uhr begann. Wir hörten ſie darum nicht mehr, um die
bprechung ausarbeiten zu können, erfuhren aber von unſerem
bwährsmann, daß ſie recht anſprechend ausgeſtaltet wurde, und
9 nur die Bläſer einmal den Zuſammenklang einigermaßen ſtör=
* Vielleicht war die Ermüdung durch die lange Beanſpruchung
an ſchuld. Durch den Soliſten war an dieſem Abend das Or=
ſter
mehr in den Hintergrund gedrängt worden, als das ſonſt
Nden Akademiekonzerten der Fall iſt. Der Beifall war jedoch auch
ih der Ouvertüre und der Sinfonie ſehr herzlich, und Wilhelm
mitt konnte ſtolz auf die Arbeit ſein, die er zu Beginn des
Anterſemeſters ſchon wieder mit ſeiner ſtattlichen Schar ge=
F. N.
tet hat.
Ahelm Lobſien: Geſa Früddens Weg. Eine Hallig=Novelle.
Verlag C. Bertelsmann in Gütersloh. 121 Seiten. Preis
gebunden 1,50 RM.
Wo die wilden Haffvögel flattern, der Gonger in finſterer
humnnacht an die Türen klopft und die dunklen Prielwaſſer zur
ſrd ſee ziehen, iſt Geſa Früddens Halligheimat. Doch wie weit
An ein Weg nach Hauſe ſein, auch auf einer kleinen Hallig.
Uhrr Brandung und Brecher Tag und Nacht über ein zertretenes
D Bequältes Mädchenherz gehen, die Gedanken voll Irrnis und
u nis ohne Wiſſen um Weg und Ziel; da wird Schuld gebüßt,
ndertfältig; und die große Stille ſteht am Anfang eines neuen
lig es, Lobſien kennt ſeine Halligleute; ſeine Novelle durchweht
ſcharfe Salzluft der Nordſee, die ſtärkt und geſund macht.

*
Anheimliche Geſchichken im Film.
Unheimliche Geſchichten ſind von je willkommenes Objekt für
Dichter und Schriftſteller geweſen und auch für Künſtler. Daß
der Film, mit ſeinen unbegrenzten Möglichkeiten unheimliche
Geſchichten mehr wie Wort und Schrift und Bilddarſtellungen
verlebendigen kann, iſt ſo ſelbſtverſtändlich, wie leider auch die
Tatſache, daß der Film bisher ſehr wenig ſich dieſes dankbare
Objekt dienſtbar gemacht hat. Es gibt einige Filme, in denen
die Dinge, die jenſeits unſeres Begriffsvermögens liegen, teils
wiſſenſchaftlich, teils nur der Senſation wegen, behandelt wur=
den
. Einer der beſten dieſer Art, ein Film, in dem das Künſt=
leriſche
in ſtarke Konkurrenz tritt mit dem nur Senſationellen,
iſt unbedingt Paul Wegeners Unheimliche Geſchich=
ten
, die ihren Handlungsgehalt ebenfalls aus der Literatur
ſchöpfen. Unter den lebenden Schauſpielern iſt Paul Wegener
derjenige, der am ſtärkſten durch die ſuggeſtive Kraft ſeiner Dar=
ſtellung
und vor allem durch ſein Mienenſpiel, das er bis ins
Ueberſinnliche zu ſteigern weiß, wirkt. Der Golem war u. W.
ſeine erſte größere Filmarbeit dieſer Art. Der Ramper den
Wegener im Film wie auf der Bühne darſtellte, und einige an=
dere
folgten. Seine ſtärkſte darſtelleriſche Leiſtung gibt er ſicher
in dem zurzeit im Helia laufenden Tonfilm Unheimliche Ge=
ſchichten
, in der Regie von Richard Oßwald. Die Dar=
ſtellung
, die Regie und die Technik der Filmgeſtaltung einigen
ſich hier zu einer Wirkung, die tatſächlich ſtarke Nerven bean=
ſprucht
, die von Anfang bis zu Ende in Spannung hält und in
zwei Phaſen des Filmablaufs die Nerven bis zum Zerreißen
ſpannt. Dieſe beiden Phaſen ſind unglaublich realiſtiſche Szenen
im Irrenhaus, dann techniſche Senſationen in einem Selbſtmör=
derklub
. Vielleicht kann als dritte Plaſe noch ein Erlebnis in
einem Panoptikum gelten, in dem die Jagd nach einem Mörder
ſich unter beweglichen Wachsfiguren abſpielt, demſelben Panopti=
kum
, in dem ſchließlich der furchtbare Held der Filmhandlung
und der Unheimlichen Geſchichten als Wachsfigur endet.
Die Szene im Irrenhaus iſt darum von ſo unglaublicher
Wirkung auf den Zuſchauer, weil er bis zum letzten Moment in
Zweifel gehalten wird, wo Irrſinn und wo Wirklichkeit die
Szene beherrſcht, und die Schlußſzene im Selbſtmörderklub ſpannt
die Senſation aufs höchſte, weil der Zuſchauer fühlt, daß er kurz
vor der Entſpannung ſteht, aber dieſe ſelbſt erſt im Schlußeffekt
gegeben wird.
Die techniſchen Möglichkeiten des Films ſind reſtlos, und doch
mit weiſer Zurückhaltung in den Dienſt der Senſation geſtellt,
ſo zwar, daß die ſuggeſtive ſchauſpieleriſche Leiſtung Wegeners
immer wieder in den Vordergund tritt und das Unheimliche des

Geſchehens vertieft. Lebendiger Gegenſatz zu dieſer Darſtellung
iſt die Perſönlichkeit ſeines Gegenſpielers, des Reporters Frank
Briggs, den Harald Paulſen friſch und lebendig darſtellt.
Aus der großen Reihe der Schauſpieler, die in dieſem unheim=
lichen
Film mitwirken, ſeien noch Eugen Klöpfer, G. Bie=
nert
, Gretl Berndt, Hans Behall, J. Fürſtenberg,
Maria Koppenhöfer uſw. genannt. Die Milieuzeichnung
iſt eine Meiſterleiſtung deutſcher Filmtechnik.
M. St,

Skadktheaker Mainz.

Verdis Macht des Schickſals
in neuer Einſtudierung und Inſzenierung.
Auch die 2. große Oper dieſes Winters ergab einen 100proz. Er=
folg
, dank dem reſtloſen Zuſammenwirken aller Leitenden und der
abſoluten ſtiliſtiſchen Geſchloſſenheit der Wiedergabe. H. Schwie=
ger
vertiefte den guten Eindruck ſeiner Salome noch um ein
Bedeutendes, erfaßte den beſonderen Verdiſtil mit den geſchmack=
lichen
Abwandlungen, die der deutſchen Bühne und der Einſtel=
lung
des deutſchen Hörers entſprechen, und ſchwelgte förmlich in
der paſtoſen Polyphonie der Partitur. Das Orcheſter folgte ihm
rühmlichſt; herrlich klang Petorys Geigenſolo im erſten Bilde.
Paul Trede erwies ſich erneut als Opernregiſſeur von feinſtem
Verſtändnis und formte alle Bilder und Szenen in völliger Kon=
formität
mit der Sprache der Muſik. Sowohl die Einzel= wie die
Maſſenſzenen waren ausnahmslos Meiſterleiſtungen beſter Regie=
kunſt
. Auch die Bühnenbilder von Cajo Kühnly fügten ſich
dem Stil der Oper durchaus ein und unterſtützten wirkungsvoll
und unaufdringlich die Stimmungswerte des ſchönen Werkes.
Die Solorollen waren alle vorzüglich beſetzt. Im Gegenſatz zu der
erſten Aufführung der Oper vor einigen Jahren hatte man ſie
nicht als hochdramatiſche Angelegenheit wagnerſcher Art aufge=
zogen
, obwohl die Anklänge hier vielleicht ſtärker ſind als anders=
wo
bei Verdi, ſondern nicht überſehen, daß es eben doch eine ita=
lieniſche
Oper iſt. So lag die Tenorrolle nicht beim ſchweren Hel=
den
(den die italieniſche Oper übrigens überhaupt nicht kennt),
ſondern beim Zwiſchenfachler. Für den erkrankten Weichers trat
als Gaſt Laurenz Hofer vom Wiesbadener Theater ein, ein
Sänger mit allerbeſten ſtimmlichen Qualitäten und ſehr lebens=
vollem
Spiel. Den Carlos ſang und ſpielte Hans Komregg
ohne falſche dramatiſche Uebertreibung ſehr ſchön. Eine pracht=
volle
Leiſtung iſt Edmund Eichingers Prior, nicht minder zu
rühmen aber auch die Leonore Hildegard Weigels. Gut um=
riſſene
Epiſodenfiguren ſchufen Fr. Larkens, Luiſe Strauß
(ſchade, daß man auch diesmal wieder ihre große Arie in der La=
gerſzene
geſtrichen hatte), und Auguſt Stier. In kleineren
Partien wirkten mit gleichfalls beſtem Erfolge Gretl Goldau,
Friedrich Kempf. Guſtav Neidlinger und Werner Lude=
wig
. Das Publikum nahm die Oper mit verdienter Begeiſterung
auf.
Dr. B.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 293

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 21. Oktober 1932

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[ ][  ][ ]

Freitag, 21. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten

Nr. 293 Seite 5

Aus der Lunveshaupintaot.
Darmſtadt, den 21. Oktober 1932.
Preſſefeſt Darmſtadt 1932.
Wie vielfach mitgeteilt, beſteht der Landesverband Heſſen des
7 ichsverbands Deutſche Preſſe nunmehr ein Vierteljahrhundert.
).r Landesverband gehört zu den Gründern des Reichs=
rbaudes
der Deutſchen Preſſe, der die Geſamtheit
e Redakteure deutſcher Tageszeitungen umfaßt.
Aus Anlaß des Jubiläums hat der Landesverband Heſſen be=
6 oſſen, einen Preſſeempfang zu veranſtalten, der ſich etwa
u. dem Rahmen des letzten Preſſefeſtes abſpielen wird, zu dem
ter aus Anlaß des Jubiläums noch einige offizielle Veranſtal=
ungen
hinzutreten.
Das vorläufige Programm iſt wie folgt feſtgeſetzt: Die Feier
Det am Samstag, den 12. November, ſtatt. Vorgeſehen
mm Vormittag dieſes Tages ein offizieller Feſtakt. Mit
iFem Feſtakt iſt eine Kundgebung der Preſſe für die
Fteſſe im allgemeinen verbunden. Dieſe Kundgebung wird
urch Rundfunk verbreitet werden. Der Vorſitzende des
ie chsverbandes, Chefredakteur Ackermann=Berlin, wird den
eEkvortrag im Rahmen dieſer Kundgebung halten. Sie wird von
Fütſtleriſchen Darbietungen umrahmt ſein. Zu dieſem Feſtakt wer=
Hei die ſtädtiſchen, ſtaatlichen und Reichsbehörden geladen. Der
andesverband wird dabei einige Ehrungen, in dem bei ihm üb=
chem
Rahmen, vornehmen.
Am Nachmittag desſelben Tages findet auf dem Sportplatz
Sportpereins 98 das Fußballſpiel Bühne gegen
teſſe ſtatt, in dem um einen Pokal gekämpft wird, der be=
umtlich
vor Jahren als Wanderpreis für dieſe Bühne Preſſe=
usballſpiele
geſtiftet wurde. Sportliche Veranſtaltungen von
ſanen und Herren des Sportvereins werden die Pauſen während
s Fußballſpieles ausfüllen.
Am Abend des 12. November findet dann in ſämtlichen Räu=
er
des Hotels Zur Traube das eigentliche Preſſefeſt
attk, deſſen Programm noch nicht endgültig feſtliegt, aber in aller
ürze bekanntgegeben werden wird.
Da des beſchränkten Raumes wegen und in Würdigung des
Funzen Rahmens der Veranſtaltung ein öffentlicher Kartenverkauf
Fät ſtattfinden kann, werden Eintrittskarten nur auf Einladung
igegeben. Die Einladungen gehen in den nächſten Tagen heraus,
itl. Wünſche werden jetzt ſchon an den Vorſitzenden des Landes=
nHandes
, Nedakteur Streeſe, erbeten.

Ein Darmſtädter Handwerkerjubiläum. Am 22. Oktober
hin der Obermeiſter der hieſigen Schneider=Innung Herr
chneidermeiſter Joſef Hübner, ein vielfaches Jubi=
um
begehen. Der angeſehene Handwerkerführer, der auch als
hiiglied der Fraktion der Gewerbe= und Handwerkervereini=
ong
ſeit langen Jahren dem Stadtrat angehort, blickt an die=
ſn
Tage auf ein 40jähriges Beſtehen ſeines Ge=
ſefts
zurück, was gleichzeitig mit ſeinem 40jährigen
Gejubiläum zuſammenfällt. Das Vertrauen ſeiner Be=
afskollegen
führte ihn weiterhin vor genau 25 Jahren in den
Hrſtand ſeiner Innung, deren Obermeiſter er nunmehr bereits
ſt 13 Jahren iſt. Es iſt hinlänglich bekannt, mit welcher Tat=
lift
und unverwüſtlichem Idealismus Herr Hübner ſich immer
f. die gute Sache des Handwerks eingeſetzt hat. Weit über
hrrmſtadts Mauern hinaus wird ihm dafür Anerkennung und
ſink entgegengebracht. An den Geſchicken Darmſtadts hat der
brlar als guter Bürger ſtets tatkräftigen Anteil genommen.
Aſonders wandte er ſeine eifrige Förderung den wertvollen Be=
ſebungen
der deutſchen Turnerei und der Freiwilligen Feuer=
uhr
zu. Im Stadtrat iſt Herr Hübner als ſachkundiger und be=
ſinener
Mitarbeiter geſchätzt. Das Gemeinwohl geht bei ihm
ſts voran!
Der Verband Evangeliſch=Kirchlicher Frauenvereine in
ieſſen hält am Donnerstag, 27. Oktober, im Rummelbräu zu
humſtadt ſeine Herbſtverſammlung. Dem Thema; Dienſt
n Nachſten Gottesdienſt, das von Prof. Lic. Dr. Allwohn=
Palldorf behandelt wird, und das zugleich Loſung für die gemein=
hne
Winterarbeit der 225 zum Verband gehörenden Frauenver=
ne
iſt, dürfte lebhaftes Intereſſe entgegengebracht werden. Be=
er
2.30 Uhr.
Hefſiſches Landestheater.

Anf. 2022 30 Uhr. Volksvorſt zu kleinen Preiſen
Emitag,
23. Oktober / Der Waffenſchmied von Worms. Pr. 0.502.50.
Heſſiſches Landestheater. Morgen abend wird Richard
rauß komiſche Oper Der Roſenkavalier in der er=
greichen
Inſzenierung von Hans Strohbach wiederholt. Im
ſeimen Haus wird zu kleinen Preiſen (0,50 bis 2,50 RM.) als
Allsvorſtellung Lortzings komiſche Oper Der Waffen=
Amied von Worms gegeben. Die Titelrolle ſingt Theo
imnann, in den übrigen Hauptrollen: Regina Harre (Marie),
hannes Drath (Graf Liebenau) Heinrich Kuhn (Adelhof),
gen Voigt (Georg), Martha Liebel (Irmentraut). Muſikaliſche
ſitung: Fritz Bohne.
Wilhelm Tell in neuer Inſzenierung durch Guſtav Har=
ag
im Heſſiſchen Landestheater. Für die Neuinſzenierung von
hulers Wilhelm Tell durch Guſtav Hartung, die am Sonn=
, den 23. Oktober, im Heſſiſchen Landestheater im Großen
Aux, erſtmalig in Szene gehen wird wird lebhaftes Intereſſe
ut über Darmſtadt hinaus bekundet. Nicht nur, daß die Kar=
nachfrage
ſchon heute das gewohnte Maß überſteigt ſondern
legen auch bereits aus allen Teilen des Heſſenlandes zahl=
Iche Wünſche und Anfragen wegen Sondervorſtellungen für
Ehärtige Beſucher, und beſonders auch von Schulen vor. Erwin
wex der bisher am Deutſchen Künſtlertheater Berlin und in
m Staatstheater München tätig war, wird ſich als Wilhelm
Aän einer tragenden Rolle hier vorſtellen. Den Geßler ſpielt
hſt Ginsberg den Stauffacher Joſef Keim den Melch=
Karl Paryla, den Attinghauſen Joſef Sieber, den
Auter Fürſt Hans Baumeiſter, den Baumgarten Hermann
linger, den Rudenz Emil Lohkamp. Die Frauenrol=
ſind
beſetzt mit den Damen Franziska Kinz, Grete
ſobſen, Beſſie Hoffart, den Tell=Knaben ſpielt Jenny
ener.

*Proteſte der Kraftfahrer.
Aukomobilklubs gegen die ſtarke Belaſtung der Kraftfahrzeughalkung.
Allgemeinen Deutſchen Automobilclubs Rechnung getragen hat,
ſieht er ſich veranlaßt, in den großen öffentlichen Proteſtver=
Folgen der ſteuerlichen Ueberlaſtung.
ſammlungen auf die Not des deutſchen Kraftfahrweſens auf=

Großes Haus emstag,
22. Oktober Anf. 19.30, Ende geg. 23 Uhr. Bühnen=Volksb H2
Pr. 0.305.50 Mk.
Der Roſenkavalier. Wee
23. Oktober Anf. 18.30, Ende geg. 22 Uhr. Heſſenlandmiete IV 1
Inneuer Inſzenier. Wilhelm Tell Pr. 0.605Mk Kleines Haus ſeit ag,
A. 5fraße Anfang 20 Uhr.
Eröffnungsfeier der Darmſtädter Volksbühne. (n Stag,
A0. 5taße Anf 19.3022.30 Uhr. Werbevorſt. der Heſſ. Spiel=
gemeinſchaft
. Der Datterich Pr. 0.600.90 Mk.

Die unerträgliche Belaſtung des deutſchen Kraftfahrweſens
durch Steuern. Betriebsſtoffzölle und die daraus erzeugten ſtän=
digen
Preisſteigerungen der Betriebsſtoffe, welche beſonders in
den letzten 14 Tagen eine völlig untragbare Höhe erreichten,
zwingen alle Kraftfahrzeugbeſitzer zu ſofortigen Gegenmaß=
nahmen
.
Die Kraftwagenbeſitzer und ſäitliche durch die drohende
Erdroſſelung des deutſchen Kraftfahrweſens betroffenen Wirt=
ſchaftsverbände
, werden in der Zeit vom 17. bis 30. Oktober
d. J. in allen größeren Städten Proteſtverſammlungen einbe=
rufen
.
Als Proteſtmaßnahme ſieht ſich der Allgemeine Deutſche
Automobilclub gezwungen, mit ſofortiger Wirkung ſein reſtliches
Sportprogramm dieſes Jahres abzuſagen. Dieſe Abſage bezieht
ſich in erſter Linie auf die A.D.A.C.=Weinleſefahrt 1932.
Der A.D.A. C. könnte es nicht verantworten, daß zu einer
Zeit, in der tauſende Fahrzeughaltungen infolge der völlig un=
gerechtfertigten
hohen Belaſtungen und der untragbar gewor=
denen
Betriebsſtoffpreiſe ſtillgelegt werden müſſen Fahrten un=
ternommen
werden, welche nicht unbedingt erforderlich ſind.
Nachdem die Reichsregierung weder den dringenden Vor=
ſtellungen
der Kraftverkehrskammer, roch den Eingaben des

merkſam zu machen.
Die abnorm große Zahl der Abmeldungen von Kraftfahr=
zeugen
hat ein ſtändiges Sinken des Ertrages der Pauſchalſteuer
zur Folge. Die Steuererhöhungen haben infolgedeſſen in dieſem
Jahre keinen Mehrertrag ergeben, ſondern im Gegenteil infolge
der durch ſie verurſachten Schwächung des Kraftverkehrs auch ein
Sinken der fiskaliſchen Einnahmen zur Folge gehabt.
Da der Widerſtand gegen die angeſichts des kataſtrophalen
Rückganges des Kraftfahrzeugbeſtandes dringend notwendige
Senkung der Kraftfahrzeugſteuer hauptſächlich von den Länder=
regierungen
ausgeht, hat der Automobilclub von Deutſchland
dieſe mit aufklärendem Material verſehen. Auch die dem A. v. D.
angeſchloſſenen Körperſchaftsmitglieder im ganzen Reich ſind an
dieſem Aufklärungsfeldzug beteiligt. Sie finden dabei die tat=
kräftigſte
Unterſtützung der Induſtrie= und Handelskammern und
anderer Vertretungen der Geſamtwirtſchaft. Schon jetzt ſind von
dieſer Stelle zahlreiche Vorſtellungen beim Reichsfinanzmini=
ſterium
erhoben worden. Es iſt kaum anzunehmen, daß die
Regierung über dieſe begründeten Einwände gegen ihre bisherige
Steuerpolitik die einen wichtigen Wirtſchaftszweig lahmzulegen
droht, wird hinweggehen können.

Akaflieg Darmſtadt
Drikte im 2ev.-Zuverläfſigkeitsflug.
In früheren Jahren war die Akaflieg Darmſtadt mangels
entſprechender Maſchinen nicht in der Lage, am Zuverlaſſig=
keitsflug
des Deutſchen Luftfahrt=Verbandes
teilzunehmen. In dieſem Jahre beteiligte ſie ſich zum erſten
Male an dieſem großen Zuverläſſigkeitsflug und konnte mit
305 Punkten, das ſind fünf Punkte weniger als der
Sieger, den dritten Platz belegen. Die Akademiſche Flieger=
gruppe
Darmſtadt gewinnt damit einen 70=PS=
Flugmotor. Nur durch den Ausfall eines Führers infolge
Erkrankung war es der Akaflieg nicht möglich, den Vorſprung
des Siegers von fünf Punkten aufzuholen und den erſten Platz
zu belegen.
Wohlfahrtsbriefmarken der Reichspoſt
Gältig bis 30. Juni 1935

Wohlfahrtsmarken. Vom 1. November an werden die Poſt=
anſtalten
und die Deutſche Nothilfe neue Wohlfahrtsmarken zu
4, 6. 12. 25 und 40 Rpfg. vertreiben. Für die Marken wird ein
Zuſchlag von 2, 4, 3. 10 und 40 Rpfg. zugunſten der deutſchen Wohl=
fahrtspflege
erhoben. Die Marken zeigen folgende Bilder: 4 Rpfg.
Wartburg, 6 Rpfg. Schloß Stolzenfels, 12 Rpfg. Burg Nürnberg,
25 Rpfg. Schloß Lichtenſtein, 40 Rpfg. Schloß Marburg.

Neue Preise: RM 0.15- 1.00-

* Hotel Darmſtädter Hof. Nachdem Jahre lang die Reſtaura=
tionslokalitäten
des Darmſtädter Hofes verpachtet waren und
der Pachtbetrieb ſchwer mit dem des Hotels in Einklang zu brin=
gen
war, hat die Familie Doll nunmehr auch den Reſtaura=
tionsbetrieb
wieder ſelbſt übernommen. Damit ſind ſicher die
Wünſche zahlreicher Beſucher dieſes ſchönen Bier= und Speiſe=
reſtaurants
in Erfüllung gegangen. Die Familie Doll hat die ge=
ſamten
Lokalitäten einer gründlichen Renovierung unterzogen,
auch durch bauliche Veränderungen wurde dem gemütlichen Cha=
rakter
des ſchönen Reſtaurants weitgehend Rechnung getragen, vor
allem aber auch in hygieniſcher Hinſicht. Der Darmſtädter Hof
ſchenkt ausſchließlich Münchener Hofbräu aus, dem ſeit der Wieder=
eröffnung
fleißig zugeſprochen wird. Die Küche wird von den
Gäſten, mit Recht, ſehr gelobt.
Zum Beginn der Winter=Spielzeit bringt das Orpheum am
Samstag, den 22. Oktober, einen ſenſationellen Varieté=Spielplan.
Näheres iſt aus der heutigen Anzeige in dieſer Zeitung erſichtlich.
Sonntag, 23. Oktober, nachmittags 3.30 Uhr: Große Märchen=
Vorſtellung Dornröschen in neuer Einſtudierung und Aus=
ſtattung
.
Markusgemeinde. Berichtigung: Der geſtern gebrachte
Bericht unter der Ueberſchrift Ev. Martinsgemeinde bezieht
ſich auf eine Veranſtaltung der Ev. Markusgemeinde.

Abholung von Bekleidungsſtücken für die Winkerhilfe
der freien Wohlfahrtspflege.
Die Abholung der in Ausſicht geſtellten Bekleidungs= und
Wäſcheſtücke erfolgt:
Am Montag, den 24. Oktober d. J., in den Vormit=
tagsſtunden
, in den nachgenannten Straßen; Roßdörfer Straße,
Soderſtraße Erlenweg, Frankenäckerweg, Gabelsbergerſtr., Hick=
lerſtr
., Wilh.=Jägerſtr., Lindenhofſtr., Landgraf=Georgsſtr., Hei=
denreichſtr
. Inſelſtr., Beckſtr., Gervinusſtr. Darmſtr., Heinrich=
Fuhrſtr., Wienerſtr., Schloſſerſtr., Adolf=Spießſtr. Teichhausſtr.,
Riedlingerſtr., Erbacher Straße, Stiftsſtr. Alexandraweg, Prinz=
Chriſtiansweg, Mathildenhöhweg. Nicolayweg, Fiedlerweg,
Wingertsbergſtr., Dreibrunnenſtr., Seitersweg, Woogsplatz.
Am Dienstag, den 25. Oktober d. J.: Alexander=
ſtraße
, Dieburger Straße, Lucasweg. Olbrichweg. Am Breitwie=
ſenberg
. Heinz=Heimweg, Regerweg, Voglerweg, Speſſartring,
Lauteſchlägerſtr., Hochſchulſtr., Aeußere Ringſtr., Magdalenenſtr.,
Ballonplatz. Mauerſtr Kranichſteiner Straße, Gutenbergſtr.,
Alfred=Meſſelweg. Weberweg, Rinkſtr., Lichtenbergſtr. Taunus=
ſtraße
Hohler Weg. Kittlerſtr., Heinheimerſtr., Elfeicherweg,
Mühlſtr., Obergaſſe, Rundeturmſtr Eugen=Brachtweg.
Am Mittwoch, den 26. Oktober d. J., in den Vor=
mittagsſtunden
, in den nachgenannten Straßen: Pankratiusſtr.,
Arheilger Straße, Beckerſtr., Rhönring. Fuhrmannſtr Ruthsſtr.,
Liebfrauenſtr., Riegerplatz Kaupſtr., Wenckſtr., Müllerſtr., Eck=
hardtſtr
., Schuknechtſtr., Mollerſtr., Schwanenſtr., Barkhausſtr.,
Ploenniesſtr., Schloßgartenſtr und Schloßgartenplatz, Friedrich=
Ebertplatz Gardiſtenſtr Löffelgaſſe.
Die Sammlung wird angekündigt durch Signal. Es wird
gebeten, die bereitgehaltenen Gegenſtände an den Wagen zu
bringen.
Volkshochſchule. Bei unſerem heutigen Sonaten=Abend
werden Erna Mann und Oskar Kleinberg wenig auf=
geführte
Werke zum Vortrag bringen. Die erſte Sonate iſt ein
Werk von Biber, der von 16441704 in Deutſchland lebte. Er ge=
hört
zu den früheſten Förderern des Sonatenſtils in Deutſchland.
die ſich von dem vorherrſchenden italieniſchen Einfluß freimachten.
Ueber Beethoven, von dem die zweite Sonate ſtammt, braucht
nichts weiter geſagt zu werden. Die einzige Sonate von Dvorak,
die ſehr wenig bekannt iſt, hat wie alle ſeine Werke ſlawiſchen
Charakter. Zum Sonaten=Abend hat jedermann Zutritt. Das
Programm berechtigt zum Eintritt.
Goethe=Gedenkfeier der Städtiſchen Handelslehranſtalt.
Darmſtadt. Die Städtiſche Handelslehranſtalt veranſtaltet am
Mittwoch, den 26. Oktober, abends, im Städtiſchen Saalbau eine
Goethe=Gedenkfeier, zu der die Eltern und Angehörigen der
Schüler, Freunde und Gönner der Schule, die ehemaligen Schüler
und Schülerinnen herzlich eingeladen ſind.
* Konzert zum Beſten der Barmherzigen Schweſtern Darm=
ſtadt
-Beſſungen. Zum Beſten der Barmherzigen Schweſtern von
Darmſtadt=Beſſungen hatte der Kath. Kirchenchor St. Liebfrauen
zu einer Konzertveranſtaltung die Gemeinde eingeladen. Die
Beſſunger Turnhalle war gefüllt. Pfarrer Daus begrüßte die
Beſucher und dankte den Schweſtern für ihre aufopfernde Ar=
beit
in der Gemeinde. Marga Knös brachte einige Sopran=
geſänge
von Cherubini, Cordigiani, Mozart und Reger zu Ge=
hör
, von Kapellmeiſter Erwin Palm vortrefflich begleitet, und
errang wohlverdienten Beifall und allſeitige Bewunderung ihres
reinen Soprans, der ſich im letzten Jahre zu erſtaunlicher Größe
entwickelte und weitete. Heini und Hilde Berg gaben in
einigen Violinſolis mit Klavier Scene de Ballet von de Be=
riot
und Souvenir und Serenade von Drdla ihr Beſtes.
Kammermuſiker Will Kehr und Heinz Rodemich erfreuten
durch Webers Andante aus dem zweiten Klarinettenkonzert, Schu=
manns
Träumerei, Tartinis Andante cantabile und die Weſtern=
World=Ouvertüre von Chenette. Solo für zwei Saxophone, auf
dem Klavier ſympathiſch begleitet von Konrad Willmann.
Frauen= und Männerchor Liebfrauen ſangen unter ihrem be=
währten
Dirigenten Lehrer Rolly Preis und Anbetung von
Rinck. Abendchor von Kreutzer, Sturmbeſchwörung von
Dürrner die bekannte Volksweiſe Sonntag am Rhein, Sil=
chers
Wohin mit der Freud? und Schäffers heiteren Alt=
Frauen=Walzer, ſo daß jedem Geſchmack Rechnung getragen
wurde. Die Geſamtveranſtaltung machte allen Veranſtaltern
Ehre und trug einen durchaus künſtleriſchen Charakter. Sie war
ein öffentlicher Dank an die Barmherzigen Schweſtern und in
ihren Hochleiſtungen zugleich für alle mitwirkenden Künſtler,
nicht zuletzt für den Männer= und Frauenchor Liebfrauen
Kunſtgeſchichtliche Kurſe. Kunſthiſtorikerin M. Frölich
wird drei bis Weihnachten dauernde je achtſtündige Vortrags=
reihen
halten, und zwar über Moderne Malerei im 19 und 20.
Jahrhundert‟ Dienstags privat und Mittwochs an der Volkshoch=
ſchule
beide im Gewerbemuſeum, 8 Uhr, und über Antike Bau=
kunſt
Donnerstag 8 Uhr. Annaſtraße 37 Beginn der Kurſe:
25., 26. und 27. Oktober. Näheres Annaſtraße 37. (Siehe auch
Anzeige.)
Vortrag. Montag, den 24. Oktober, und Dienstag, den
25. Oktober, abends 8 Uhr, wird der ſowohl als Arzt, als auch
als Philoſoph weit über die Grenzen Deutſchlands bekannte Red=
ner
Dr. med. H. J. Oberdörffer im Fürſtenſaal zwei hoch=
intereſſante
Vorträge halten. Die Themen lauten: Nervenleiden,
die Krankheit unſerer Zeit und Frauenglück durch Frauenpflege‟
Dieſe beiden Themen ſagen, daß der Redner Fragen behandelt,
die für jeden einzelnen Kulturmenſchen im Brennpunkt des In=
tereſſes
liegen. (Näheres ſiehe Anzeige.)

eutsckltaffas
meistgekautte Margarine
Und jetzt zu jedem / Pfd. Sanella Margarine ein schönes
buntes Sportbild. Zum Einkleben aber das Handbuch des
Sports! Sie bekommen es für 70 Pfennig in den durch Plakate
kenntlich gemachten Geschäften oder von Sanella‟, Postfach 125.
Berlin C 2, gegen Einsendung von 70 Pfennig in Briefmarken.

[ ][  ][ ]

*Lehrjahre eines Hundes.
Schwere Schule nach einer ſorgloſen Jugend. Bei der Dreſſur führt Härke, aber Liebe zum Tier zum Erfolg.
men und doch zugleich zu ſchüren, damit Leidenſchaft ſich anſtaut,
immer bereit zum Einſatz, eine ſtarke, unauslöſchbare Glut. Kalt=
Mauuift oder der derlleldete menſe blütig, beſonnen, ſchnell entſchloſſen, Herr ſeiner Leidenſchaften

Bei den Mexikanern heißt das Tier Naualli, das heißt der
verkleidete Menſch.
Sein Geſicht iſt klug. In der Ruhe ernſt. Wenn man ihn
anſieht freundlich. Breit iſt ſein Kopf, an der gewölbten Schädel=
decke
liegt die Knochennaht. Nachdenklich ſieht das aus. Glatt
und braun ſind ſeine Lefzen, wie Schokolade. Tief fallen ſie über
die Unterlippen; ihre Ränder ſind gezackt. Wenn er die Zunge
hechelnd hängen läßt, ſcheint er zu lachen. Flach ſind ſeine Schul=
tern
, ſchräggeſtellt und muskulös. Grade ſind ſeine Vorderläufe,
ſtark und trocken. Das Gelenk iſt hart wie Horn. Seine Füße
ſind rund gewölbt, die Zehen dicht geſchloſſen, die Ballen derb=
körnig
, die Nägel nach innen gekrümmt. Zwiſchen den Zehen
wachſen weiche Haare. Seine Bruſt iſt tief die Rippen ſeitlich
flachgedrückt. Straff hochgezogen iſt der Bauch zwiſchen den Schen=
keln
. Seine Haut iſt locker, das Fell glänzt ſeidig. Zottig iſt die
Bruſt. Seine Augen ſind wie heller Bernſtein, ſeine Naſe iſt
feucht.
In der Jugend lebte er frei im Haus und auf dem Hof.
Eines Tages wird er angeleint. Feſt ſitzt das Halsband mit
dem Würgring. In ſeinem Nacken fühlt er die Stacheln der Ko=
rallen
. Er iſt unruhig und ungeſtüm. Er ahnt ſein Schickſal
über ſich.
Unheimlich iſt ihm die Dreſſierſtube. Unheimlich iſt ihm der
Ernſt ſeines Herrn. Seine Lederhandſchuhe, die bis über die Ge=
lenke
reichen, die Lederleine mit dem Karabinerhaken. Vertraut
nur der Geruch des alten Jagdrocks.
Die linke Hand in die Hüfte geſtemmt, gehe ich jetzt vor=
wärts
mit der Leine. Der Hund merkt, daß die Korallen ſtechen.
Mit allen Vieren ſtemmt er ſich gegen die Bewegung an. Jetzt
ſtechen ihn die Stacheln ſchärfer. Er weiß nicht, wie das kommt,
was es bedeuten ſoll. Angſt überwältigt ihn und Schmerz, und
heulend wirft er ſich zu Boden. Freundlich rede ich ihn an, und
er beruhigt ſich. Er lernt, daß die Korallen ihn nicht ſtechen,
wenn er dem Herrn nur nachfolgt, dicht an ſeinem Fuß.
So lernt er gehen.
Er lernt geboschen: Der Pfiff des Herrn ſchlägt ſcharf und
gellend in ſeine Nervenbahnen wie ein Blitz. Nagelt ihn feſt am
Boden, reißt ihn zurück. Die Stimme des Herrn durchglüht ihn
mit Feuer, wirft ihn in Abgründe tiefſter Zerknirſchung, nimmt
ihn in Gnaden wieder auf.
Glücklich iſt er, wenn er merkt, daß er das Rechte tut. Er
lernt ſich zu bezwingen, ſich zu überwinden gegen die eigene
Natur.
Unter einer Schicht von unerbittlicher Härte ſpürt er die
Liebe ſeines Herrn. Geheime Zeichen, Flüſterworte, Augenwinke
erfüllen ihn mit dem Stolz des Verſtehens. Einſam bleibt er nach
dem Unterricht im Zimmer angebunden. Allein mit ſich durch=
lebt
er alles noch einmal, unruhig im Gemüt, ſehnſüchtig nach
Befreiung, hungrig.
Umgang mit dem jungen Hund iſt Umgang mit einer Per=
ſönlichkeit
. Der Menſch muß fühlen, wie ſeine Gaben ſind, ob er
weich iſt oder hart, wie er begreift, wie man ihn anleiten muß.
Blick und Stimme ſind Werkzeuge und die führende, fühlende,
deutende Hand. Er muß verſtehen, das Feuer der Paſſion zu däm=

muß der Führer ſein.
Eines Tages nehme ich den Kopf des Hundes zwiſchen die
Knie Mit der Rechten greife ich hinter die Fangzähne, öffne ihm
den Fang. Gleichzeitig ſchiebe ich die Linke zwiſchen die Lefzen;
rufe Apport‟. Der Hund blickt ganz erſtaunt. Zaghaft und zart
hält er die Hand in ſeinen Zähnen.
So lernt er Vögel und kleines Wild aufzunehmen, ohne ſie zu
quetſchen. Wenn er etwas begriffen hat, lobt man ihn ſehr; der
Anfang iſt immer am ſchwerſten
Wenn die Kraft des Befehls ihm bis in die Knochen einge=
gangen
iſt, nimmt man ihn ins Revier
Oft ſieht er Haſen dicht an ſeiner Naſe vorbeijagen. Begierde
durchzuckt ihn bis in alle Nerven: Jetzt loszujagen, wie ſchön
wäre das!
Ein ungeheurer Kampf ſpielt ſich in ſeiner Seele ab. Leiſe
winſelnd blickt er immerfort nach ſeinem Herrn. Er zittert, aber
rührt ſich nicht vom Platz.
Eines Tages darf er einen Haſen hetzen. Im Zickzack über
Hügel entſchwindet er wie ein Komet in unbekannte Fernen.
Lächelnd ſieht der Herr ihm nach. Dann wendet er ſich um;
mit weitem Satz überſpringt er einen Graben, drückt ſich in die
nächſte Kiefernſchonung und legt ſich nieder
Zeit vergeht, wohl eine halbe Pfeife lang. Da erſcheint der
Hund, ein kleiner Punkt, eilig antrabend, etwas ſchief, mit
hechelnder Zunge und beſchämt. Er kommt zu dem Punkt, wo
ſein Herr geweſen iſt. Aber da iſt er nicht mehr.
Der Hund iſt ganz verwirrt: Wo iſt er bloß geblieben? Ueber=
all
äugt er umher. Da ſieht er weit hinten auf dem Feldweg
einen Menſchen: Da iſt ja der Herr, freudig jagt er auf ihn zu.
Aber nein, das iſt er nicht
Der Hund iſt ſehr enttäuſcht. Er kommt zurück. Sein Ausdruck
iſt beſorgt. Er ſchwärmt umher und ſucht und ſucht mit den Augen.
Dann ſetzt er ſich hin und winſelt leiſe. Schlimm iſts, ſo ganz ver=
laſſen
auf der Welt zu ſein. Man ſtreckt die Naſe in die Luft
und heult.
Er iſt ſo matt von ſeiner langen Hetze, ſo entnervt von Angſt.
Wieder fängt er an zu ſuchen. Ein Haſe, von ihm herausgeſtoßen,
geht dicht vor ſeiner Naſe ab. Aber das kümmert ihn nicht mehr.
Er denkt jetzt nur an ſeinen Herrn. Der Jäger beobachtet ihn
lächelnd aus dem Vorhang der Kiefernzweige.
Jetzt iſt der Hund wieder an der Stelle angekommen, wo der
Herr zuletzt geſtanden hat. Er beſchnüffelt die Stelle. Mit einmal
durchzuckt es ihn wie eine Eingebung: die Spur! Seine Rute
wippt vor Erregung hin und her. Er überfällt den Graben, er
folgt der Spur mit tiefer Naſe, er bohrt ſich in die Büſche. Da iſt
der Herr! Und in unendlichem Glück ſpringt er ihn an, ſchüttelt
alle Schauer der Angſt aus ſich heraus. Ich bin zufrieden: Der
Hund zeigt Naſe.
Menſch und Hund lernen gegenſeitig voneinander.
Der Hund heißt Hexe. In ſeiner harten Schule iſt er ernſt ge=
worden
. Im Wald war er wie ein Stück vom Wald. Ich ſchlafe
mit ihm auf ſeiner Matte, den Kopf auf ſeine Rippen aufgelegt.
Er weckt mich in der Dämmerung mit einem warmen Strich ſeiner
rauben Zunge über mein Geſicht: Zeit auf die Jagd zu gehen.
Heinrich Hauſer.

Main=-Rhein=Gau Deutſche Turnerſchaft.
Singetreffen der Turnerjugend in Griesheim.
In die körperliche und geiſtige Ertüchtigung ſeiner Mit=
glieder
hat die D.T. in ganz hervorragender Weiſe die Jugend=
arbeit
eingegliedert und ſo hat auch der Main=Rhein=Gau in der
Perſon ſeines Gau=Jugendwartes P. Keller=Griesheim einen
Führer in der Jugendbewegung, der es meiſterhaft verſteht, die
Jugend zu leiten. Auch für Samstag, den 22., und Sonntag, den
23. Oktober, ſteht wieder ein Treffen der Main=Rhein=Gau=Jugend
das urſprünglich in Zwingenberg ſtattfinden ſollte, jetzt aber in
die Jugendherberge der Turnerſchaft Griesheim verlegt wer=
den
mußte, in Ausſicht. Diesmal beſchäftigt ſich die Gaujugend
mit Singen und Volkstanz. Gerade die Jugendherberge auf dem
Turn= und Sportplatze der Turnerſchaft Griesheim (Peter Wall=
häuſer
=Bleibe) mit ihrer vorzüglichen Einrichtung dürfte für die
Turnerjugend der gegebene Ort zur Betätigung werden. Deshalb
perſäume kein Jugendturner den Beſuch des Singetreffens.
Stadtkirche. Am Erntedankfeſt, Sonntag, den 23. Okt.,
wird der Kirchengeſangverein der Stadtkirche im Hauptgottes=
dienſt
zwei Chöre zum Vortrag bringen: 1. Herr, du biſt wür=
dig
, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft von H. von Her=
zogenberg
, und 2. den Choral Nun danket all und bringt Ehr
nach der Weiſe von J. Crüger, 1647. Im gleichen Gottesdienſt
wird eine Kollekte zum Beſten der hieſigen Zuflucht erhoben.
die mit Rückſicht auf die großen Bedürfniſſe dieſer in großem
Segen wirkenden Anſtalt chriſtlicher Barmherzigkeit den Kirchen=
beſuchern
aufs wärmſte empfohlen wird. Der Abendgottesdienſt
wird zugunſten des Opfertages des Ev. Bundes im Saalbau
ausgeſetzt.
Die Jugendbünde der Johannes=Gemeinde veranſtalten
am kommenden Sonntag, abends 8 Uhr im Gemeindehaus. Kah=
lertſtraße
, anläßlich des Bundeswerbetages des B. D. J. einen
Gemeindeabend, an dem u. a. das Spiel Pechvogel und Glücks=
kind
von G. A. Treutler aus der Sammlung der Münchener
Laienſpiele gezeigt wird. Numerierte Programme ſind bei den
Mitgliedern erhältlich. Nachmittags um 3 Uhr findet eine Auf=
führung
für Kinder ſtatt.
Die Chriſtengemeinſchaft. Samstag, den 22. Oktober,
20 15 Uhr, ſpricht im Saal der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße, Auguſt Pauli, München, Pfarrer in der Chri=
ſtengemeinſchaft
, in einem öffentlichen Vortrag über das Thema
Von der Umbildung der ethiſchen Ideale‟. In Zukunft wird
das Chriſtentum gegenüber dem von verſchiedenen Seiten er=
folgenden
, zielbewußten Anſturm nicht beſtehen, wenn es weiter=
hin
ſeine Ideale aus der Vergangenheit entnimmt. Den tief=
gehenden
Umgeſtaltungen im Seelenleben des Menſchen von
heute kann es nur gerecht werden, wenn es ſich tiefer auf ſein
eigentliches Weſen beſinnt und ſo dem ſuchenden Menſchen für
die Zukunft neue Ziele gibt. Der Redner iſt der Verfaſſer der
Schrift Blut und Geiſt. (Vergl auch die Anzeige.)
Vortrag. Auf den heute abend 20 Uhr im Feſtſaal der
Ludwigs=Oberrealſchule ſtattfindenden ärztlichen Belehrungsvor=
trag
über Ernährungskrankheiten und Ernährungskuren, wei=
ſen
wir nochmals hin.
Es dürfte wohl allgemein bekannt ſein, daß die offene
Flamme einen chemiſchen Verbrennungsvorgang darſtellt, und daß
die hierbei auftretenden Temperaturen bei 10001500 Grad lie=
gen
. Sie ſind alſo viel höher als wir ſie zur Zubereitung der
Speiſen brauchen und dieſe würden auch ſofort anbrennen, wenn
die Hausfrau das Kochgut nicht durch Beigabe von Waſſer oder
Fett zu ſchützen wüßte. Ganz anders jedoch liegen die Verhältniſſe
bei elektriſch beheizten Geräten. Durch geeignete Bemeſſung der
Heizkörper kann jede beliebige Temperatur erreicht und ſomit
dem Koch= und Bratvorgang genau angepaßt werden. Durch eine
einfache Regelung der zugeführten Leitung kann man verſchiedene
Wärmegrade einſtellen, was bei anderen Kochverfahren nicht im
gleichen Sinne möglich iſt. Wegen dieſer guten Anpaſſung der
Temperatur brauchen wir beim elektriſchen Herd z. B. dem Ge=
müſſe
viel weniger Waſſer und dem Braten viel weniger Fett zuzu=
ſetzen
. Weſentlich iſt auch, daß man bei Elektro=Wärme die Heiz=
körper
beliebig verteilen und deshalb eine abſolut gleichmäßige
Wärme erzielen kann. Bei anderen Heizungsarten iſt dies ohne
beſondere Hilfsmittel nicht möglich. Eine große Anzahl weiterer
Vorzüge könnte man von der elektriſchen Küche noch aufzählen,
aber lohnend iſt ein Beſuch des heute nachmittag 4 Uhr
im Heaghaus ſtattfindenden Vortrages, der Ge=
legenheit
gibt, ſelbſt die erwähnten Vorzüge kennen zu lernen.
Keine Hausfrau ſollte den Beſuch dieſes intereſſanten Vortrages
verſäumen.
Heſſ. Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft. Do X befindet ſich
nur noch Freitag und Samstag in Mainz. Dies gibt der Heſſ
Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft, Darmſtadt, Rheinſtr. 5. Tel. 844
auf vielſeitigen Wunſch Veranlaſſung, nochmals 2 Beſichtigungs=
fahrten
zu unternehmen. Wer die Gelegenheit benutzen will,
an einer kleinen Herbſtfahrt teilzunehmen, der melde ſich zum
Sonntag nachmittag für nach Lindenfels an. Voranmeldung und
Kartenvorverkauf nur Rheinſtraße 5. (Siehe Anzeige.)

Aus den Darmfädter eichtivpielthegkern.
Palaſt.
Spannung, Senſation, Kriminalität das ſind die Elemente,
aus denen der amerikaniſche Film Straßen der Weltſtadt zu=
ſammengeſetzt
iſt. Er ſpielt in der Unterwelt der Großſtadt, dreht
ſich um Alkoholſchmuggel und Bandenkrieg und iſt mit ſoviel
Tempo und Spannung geladen, daß man ihn als Kriminalſtück
vorzüglich nennen kann. Der Ablauf der Szenen iſt von erregender
Steigerung, die Regie arbeitet ſauber und ſtraff und läßt trotz
der Fülle äußerer Ereigniſſe Schießereien Autojagden uſw.
den Schauſpielern Gelegenheit zu pſychologiſcher Vertiefung der
Handlung. Alſo; langweilen wird ſich niemand, zumal auch das
Beiprogramm gut und unterhaltend iſt.
*
Das Union=Theater bringt ab heute Greta Garbo als
Mata Hari‟. Ein Film, den das Leben ſelbſt ſchrieb, iſt die
Geſchichte der berühmten Tänzerin und Spionin Mata Hari.
Helia=Lichtſpiele. Im Rahmen einer der beliebten Film=
Morgenfeiern wird am Sonntag vormittag 11.15 Uhr der inter=
eſſante
Kultur=Tonfilm Auf Tigerjagd in Indien wiederholt.
Reſi=Theater. Ab heute zeigt das Reſi Emmerich Käl=
mans
erſte Original=Tonfilm=Operette der Erich=Pommer= Pro=
duktion
der Ufa Ronny In den Hauptrollen, unſere beiden
großen Publikumslieblinge Käthe von Nagy und Willy Fritſch.
Ferner Otto Wallburg u. a. m. Dazu das bekannt gute Bei=
programm
.

Ttt

DHAMMTA

OUM
OEM

TAL BIAA
Echältlich in Apotheken, Drogerien und wo Plakote ſichtbor 0

Lokale Veranſtalkungen.

Hotel und Reſtaurant zur Poſt, am Hauptbahn=
hof
. veranſtaltet morgen, Samstag, den 22. Oktober, und Sonn=
tag
, den 23. Oktober, in den gemütlichen, herbſtlich geſchmückten
Parterre=Räumen ein großes Herbſtfeſt am Rhein. Die
gediegenen Veranſtaltungen während der letzten Wochen im
Hotel zur Poſt ſind noch in beſter Erinnerung. Das Herbſtfeſt
am Rhein wird ſich den vorangegangenen würdig anſchließen.
(Siehe bitte morgige Anzeige.)
Reſtauration Rehberger. Heute abend 8 Uhr be=
ginnt
das große Winzerfeſt in dem ſtimmungsvoll dekorierten
Wintergarten. Die Leitung des Feſtes wurde Herrn Richard
Hinz von der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft übertragen. Jeden
Beſucher erwarten ein pagr frohe Stunden, die des Alltags
Sorgen vergeſſen laſſen. (Näheres ſiehe Anzeige.)

Aus den Parkeien.

Deutſche Volkspartei. Die Ortsgruppe Darmſtadt
der Deutſchen Volkspartei veranſtaltet am kommenden Mon=
tag
. 24. Oktober im Saalbau eine Vaterländiſche
Kundgebung, in der der Parteiführer und Spitzenkandidat
des Wahlkreiſes, Abg. Dingeldey zum Thema: Hinden=
burg
oder Hitler ſprechen wird. Die Rede wird umrahmt
von Muſikvorträgen einer Kapelle ehemaliger Militärmuſiker,
unter Leitung von Obermuſikmeiſter Mickley. Näheres wolle
man aus der heutigen Anzeige erſehen.

Tageskalender für Freitag, den 21. Oktober 1932.
Union=Theater: Das Geheimnis um Mata Hari: Helia= Licht=
ſpiele
: Unheimliche Geſchichten; Palaſt=Lichtſpiele: Straßen
der Weltſtadt. Heaghaus, Luiſenſtraße, 16 Uhr: Vortrag
Die elektriſche Küche iſt ideal und wirtſchaftlich. Feſtſaal
der Ludwigs=Oberrealſchule, 20 Uhr: Oeffentlicher Vortrag
über Ernährungskrankheiten und Ernährungskuren. Reſt.
Rehberger: Winzerfeſt.
Gebelszeiten der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 22. Oktober: Schmini Azeres Vorabend 4.55 Uhr.
Morgens 8.00 Uhr. Nachmittags 4.30 Uhr.
Sonntag, 23. Oktober: Vorabend 6.10 Uhr. Morgens 8.00 Uhr.
Nachmittags 4.30 Uhr. Feſtesausgang 6.10 Uhr.
Wochentags: Morgens 6.30 Uhr. Nachmittags 4.45 Uhr.

Aus Heſſen.
Zum Einbruchsdiebſtahl in das Bürgermeiſterami
Goddelgu.
Auf Grund der kriminalpolizeilichen Ermittelungen wurd
feſtgeſtellt, daß der von den Einbrechern am Tatort im Bürge
meiſteramt in Goddelau zurückgelaſſene Schweißapparat, in de
Nacht vom 28. zum 29. September 1932 mit der dazu gehörigen
Sauerſtofflaſche und dem Schneidgerät aus der Bootswerft vo
Hans Krauß in Mainz, am Winterhafen, ebenfalls durch Ein
bruchsdiebſtahl geſtohlen wurde.
Wer hat in dieſem Falle Wahrnehmungen gemacht? und we
iſt in der Lage, Angaben zu machen über den Transport des be
ſagten Schweißgerätes von Mainz nach Goddelau, insbeſonder
auch über die Aufbewahrung des Gerätes in der Zeit, die zwiß
ſchen den beiden Einbruchsdiebſtählen liegt?
Perſonen, die mit dem Transport oder Aufbewahren dieſ
Sachen in Verbindung geſtanden haben, werden in ihrem eigen
Intereſſe und um einer eventuellen Strafverfolgung aus dem W=
zu
gehen, erſucht, umgehende Mitteilungen an ihre nächſtgelegen
Polizeiſtelle, oder direkt an das Landeskriminalpolizeiamt Darn
ſtadt, Tel. 3356, gelangen zu laſſen. Auf die ausgeſetzte Belohnun
wird hingewieſen.
Der Wilderer ergreift die Flucht.
Am 5. Oktober 1932 nachmittags wurde in den Waldunge
zwiſchen Erfelden und Leeheim ein Wilderer dabei ertappt, wi
er ſich anſchickte, mit einem Gewehr nach einem Stück Wild /
ſchießen. Der Mann, der der Wilderer beobachtete, rief ihn i
worauf der Wilderer mit einem mitgebrachten Fahrrad die Flucl
ergriff. In der Haſt fiel ihm ſein noch geladenes Gewehr ins Gro=
Unter Zurücklaſſung des Gewehres iſt der Wilddieb weiter g
flüchtet. Er konnte bis heute nicht ermittelt werden
Wer iſt der Mann, der dieſen Wilderer am Mittwoch, d
5. Oktober 1932, nachmittags, an der genannten Stelle beobacht
hat und anſchließend an die Flucht des Wilderers deſſen Flin,
in Beſitz nahm? Zu melden bei der Polizeiſtelle ſeines Wohnor=
oder
dem Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Tel. 3356.

Dd. Arheilgen, 20. Okt. Lichtbildervortrag. Geſtet
abend hielt Herr Miſſionslehrer Heinzen aus Liebenzell im Auf
trag der Gemeinſchaft in dem Ev. Gemeindehaus einen hochinte
eſſanten Lichtbildvortrag über Paläſtina. Die ev. Männerverl
einigung hatte für Dienstagabend zu einem Vortrag, im Ge
meindehaus eingeladen, der gut beſucht war. Pfr. Creter au
Dreieichenhain ſprach über das Thema: Warum ſind die Männn
ſo unkirchlich? Der hieſige Poſaunenchor veranſtaltet am Sorn
tag, den 23. Okt., abends, im Gemeindehaus einen Unterha
tungsab end. Der Verein der katholiſchen Familien führ
am Sonntagabend im Gaſthaus zum weißen Schwanen das Schau
ſpiel So lang dein Mütterlein noch lebt von Fr. Schare auf
o. Erzhauſen, 18. Okt. Reformationsgedenkfei=
In dieſem Jahre ſind vier Jahrhunderte dahingegangen, daß 30
große geiſtige Umwälzung durch die Reformation Luthers aud
hier Eingang fand und ſich auf die Dauer durchſetzte. Zum Ge
dächtnis an jenen bedeutungsvollen Weltanſchauungswandel fr
det am Sonntag, dem 30. d. M., nachmittags, in der Kirche ein
Feier ſtatt, an der auch die Vertreter der kirchlichen Behörd=
teilnehmen
werden. In der ſich anſchließenden Nachverſammlun
wird insbeſondere Herr Prälat D. Dr. Dr. Diehl als beſter Kerſ
ner der Entwicklung unſeres heimatlichen Kirchenweſens aus dei
reichen Schatze ſeines durch eingehende Forſchungen erworben=
Wiſſens noch manches Intereſſante über die Geſchichte unſe=
Ortskirche mitteilen können.
J. Griesheim, 20. Okt. Bayriſches Oktoberfeſt
Griesheim. Am Sonntag, den 23. Oktober, findet im Saoll
Zum Rheingauer Hof hier ein Oktoberfeſt ſtatt, das von de
Bayernverein, Ortsgruppe Darmſtadt, veranſtaltet wird.
wird der hieſigen Einwohnerſchaft, insbeſondere den hier anſäſ
gen Bayern nebſt Angehörigen, einige genußreiche Stunden biete

F. Eberſtadt, 20 Okt. Volksbücherei. Die Volksbibl)
thek iſt wieder eröffnet. Bücherausgabe: Montags Freita=
von
1718.30 Uhr. Feuerwehrinſpektion. 20
kommenden Sonntag nachmittag findet die diesjährige Inſpekti
der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr ſtatt,
G.Ober=Ramſtadt, 17. Okt. 50 Jahre Odenwaldklul
Ortsgruppe Ober=Ramſtadt. Am Sonntag, den 13. 1.
begeht die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs das Feſt ihrg
50jährigen Beſtehens. Der erweiterte Vergnügungsausſchuß
ſchon ſeit Wochen mit den Vorbereitungen beſchäftigt, um 20
Veranſtaltung zu einer ganz beſonderen ihrer Art zu geſtalten.
Kirchenkonzert. Wieder hat ſich der Geſangverein Ga
mania e. V. Ober=Ramſtadt in liebenswürdiger Weiſe beret
gefunden, ein Kirchenkonzert zu veranſtalten, das am Sonntcg
den 27. November abends, unter gütiger Mitwirkung des K1
chenchors und namhafter muſikaliſcher Kräfte in unſerer altek
würdigen Kirche ſtattfinden ſoll. Der Konzertabend iſt als Wollt
tätigkeitsveranſtaltung gedacht.
f. Roßdorf, 18. Okt. Prämie. Wegen guter Haltung u
Pflege der Gemeindezuchttiere wurde unſerem langjährigen B=
währten
Faſelwärter Emig auf Veranlaſſung der Körkommiſſi
wiederum vom Kreisamt eine Geldprämie gewährt.
* Groß=Umſtadt, 20. Okt. Die hieſige Landwirtſchaf
liche Schule (Wamboltſches Schloß) eröffnet am 7. Novembeu
ihren neuen Lehrgang. Es wird u. a. Unterricht erteilt in Acs
bau, Tierzucht, Pflanzenkunde und Feldmeſſen. Der Unterri
findet mit Ausnahme zweier Tage jeweils am Vormitt 9
ſtatt, ſo daß die Schüler mit den Mittagszügen nach Hauſe fahru
können. Aufgenommen werden Jugendliche, die an Oſtern 181
oder früher aus der Volksſchule entlaſſen worden ſind. Anm
dungen ſind an das Heſſ. Landwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt
richten. Es darf erwartet werden, daß ſich die Eltern ihrer Pfli4
bewußt ſind, ihren Söhnen vor allen Dingen eine gediegene berz
liche Ausbildung zuteil werden zu laſſen. Wenn auch die außer
ordentlich ſchwere Lage der Landwirtſchaft nicht allein dun
beſſeres Fachwiſſen grundlegend geändert werden kann, ſo iſt de
das berufliche Wiſſen und Können eines Landwirtes wie Be
ſpiele zeigen oft ausſchlaggebend für ſeinen Betriebserfo
Das Schickſal unſeres Volkes liegt in den Händen der deutſch
Bauern. Damit ruht auf ihnen allen, deren Berufung es 3.
die Nahrung für das deutſche Volk zu erzeugen, eine große Ve‟
antwortung. Wenn aber der deutſche Bauer ſich auf jede We.
alſo auch durch Vermehrung ſeines beruflichen Wiſſens E,
müht, dieſe ſeine nationale Pflicht in vollkommenſtem Maßg,
erfüllen, hat er auch das Recht, zu verlangen, daß er bei der Auuf
übung ſeines Berufes nicht eingeengt, ſondern gefördert wird.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 20. Okt. Hohes Alter. Schru

mi

machermeiſter Georg Krug 3. kann am Samstag, 22. d. M., k
guter Geſundheit ſeinen 82. Geburtstag begehen.
* Asbach, 19. Okt. Am letzten Montag verließ unſer allſei?
geſchätzter Lehrer Arnold unſer Dörfchen, um nach Braur
hardt, ſeinem neuen Wirkungskreiſe, überzuſiedeln. Er hat
während ſeiner faſt 7jährigen Tätigkeit an der hieſigen Schr
verſtanden, ſich die Sympathien aller zu erwerben.
Cd. Steinbuch, 20. Okt. Goldene Hochzeit. Am komme‟
den Sonntag, 23. Oktober, feiern Herr Franz Krämer und ſer
Ehefrau Barbara geb. Bangert das ſeltene Feſt der Golden
Hochzeit.
Cd. Michelſtadt, 20. Okt. Von der Feuerwehr Ko*
menden Sonntag findet die diesjährige Schlußübung der hieſig
Freiwilligen Feuerwehr ſtatt.
O Reichenbach i. Odw., 20. Okt. Glück im Unglück hab
ein Bezirksmonteur der Heag, der in Reichenbach mit elektriſch
Arbeiten auf einem Maſt des Ortsnetzes beſchäftigt war. Obwo)
das Ortsnetz vorſchriftsmäßig außer Betrieb geſetzt worden we
ſtellte es ſich während der Arbeit heraus, daß die Leitung auf 8
nächſt unerklärliche Weiſe plötzlich wieder Spannung führte, w=
durch
der auf dem Maſt Beſchäftigte einen elektriſchen Schlag *
hielt und an beiden Händen Verbrennungen erlitt. Die Urſa
des Unglücksfalles war darin zu ſuchen, daß das Wohnhaus eim
Fabrikbetriebes ſowohl vom Ortsnetz als auch von dem Fahr.
Transformator mit elektriſchem Licht verſorgt werden kann. No=
malerweiſe
wird das Wohnhaus von dem Ortsnetz geſpeiſt
wurde jedoch von dem Beſitzer bei Außerbetriebſetzung des Or.
netzes auf die Fabrik umgeſchaltet, ſo daß von dieſer Seite aus d‟
ganze Ortsnetz wieder unter Spannung geriet. Nachdem
Dr. Römer die erſte ärztliche Hilfe geleiſtet hatte, erholte ſich O
Verunglückte raſch wieder und konnte mit ſeinem Kollegen 2
Arbeit wieder aufnehmen..

[ ][  ][ ]

Freitag, 21. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 293 Seite 7

11
11s

Aus den Gemeinderatssitzungen-

G. Ober=Ramſtadt, 20. Okt. Ratsſitzung. Für die am
S. November ſtattfindende Reichstagswahl wird die Gemeinde
wieder in drei Abſtimmungsbezirke eingeteilt. Die Abſtimmungs=
worſteher
bzw. deren Stellvertreter werden beſtimmt. Zu der
om Oberverſicherungsamt Darmſtadt beabſichtigten Neufeſtſetzung
wer Ortslöhne ſchlägt der Rat eine 10prozentige Senkung der der=
eitigen Ortslohnſätze vor. Es wird beſchloſſen, die Gemeinde=
Bierſteuer in der derzeitigen Höhe weiter zu erheben. Der Rat
weſchließt, die Bürgerſteuer 1933 in Höhe von 300 Proz. des Lan=
gesſatzes
zu erheben. Zu einem Baugeſuch wird die Befreiung
won der Vorſchrift des 8 23 der Ortsbauſatzung beſchloſſen.
Ein Geſuch wegen Pachtgeldermäßigung für ein Gemeindegrund=
Eück wird abgelehnt.
Ed. Winterkaſten, 20. Okt. Aus dem Gemeinderat.
Der Gemeinderat beriet über die troſtloſe Finanzlage der Ge=
mneinde
. Infolge ſchlechten Steuereinganges fehlen die Mittel für
die laufenden Verpflichtungen (Zinſen, Erwerbsloſenfürſorge)
ls einzige Hoffnung bleibt die Bürgerſteuer. Da man ſich nicht
Eänigen konnte, wurde die Feſtſetzung der Höhe der Steuer ver=
tagt
. Es wurde beſchloſſen, den Weg Winterkaſten Neunkir=
chen
nur ausbeſſern zu laſſen und eine kleine Umgehung der größ=
ten
Steigung vorzunehmen. Von einer größeren Verlegung des
Weges wurde, da die Mittel fehlen, abgeſehen. Kirch=
p
eihe. Nächſten Sonntag findet das hieſige Kirchweihfeſt ſtatt.
Cd. Steinbach (Kreis Erbach), 20. Okt. Aus dem Ge=
weindeparlament
. Die Ortslöhne, bei denen das Kreis=
arnt
eine 12prozentige Ermäßigung vorgeſchlagen hatte, werden
in der ſeitherigen Höhe belaſſen. Die Bierſteuer 1932/33 ſoll in
der ſeitherigen Höhe weiter erhoben werden. Die Beſchlußfaſſung
über Erhöhung der Burgerſteuer wird bis zur Beratung des Vor=
anſchlages
vertagt. Ein bei der letzten Hauptkörung abgekörter
äiaſelochſe ſoll verkauft werden. Mit dem Ankauf des neuen
ſaſels ſoll ſich die hierfür zuſtändige Kommiſſion befaſſen. Die
Oäeferung von Kohlen bzw. Eiformbriketts für die Schule wurde
Wißmüller=Michelſtadt übertragen. Bei den zurzeit im Gange
befindlichen Notſtandsarbeiten ſollen ca. 60 Mann beſchäftigt wer=
den
. Da hierfür nur Arbeitsloſe und Kriſenunterſtützungsemp=
finger
in Frage kommen und in Steinbach zurzeit nur ca. 30
de rartige ſind, iſt die Gemeinde vor die Frage geſtellt, ob ſie nicht
aus den benachbarten Gemeinden noch Leute heranziehen ſoll, das
Axbeitsamt hatte auch einen derartigen Vorſchlag unterbreitet.
Mach langer Debatte entſchloß man ſich, das Anſinnen des Arbeits=
amtes
abzulehnen, da es auch möglich ſein wird, daß in Steinbach
noch einige Arbeitsloſe hinzukommen können.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt 20. Oktober. Der Gemeinderat
ſehnte die vorgeſchlagene Erhöhung der Bürgerſteuer auf 500 Pro=
ſemt
ab und beſchloß, die Bürgerſteuer für 1933 nur in der Höhe
pan 300 Prozent zu erheben. Die Ortslöhne für die Tagarbeiter
der Gemeinde ſollen von Januar ab neu feſtgeſetzt werden. Zur
Bekämpfung des Froſtſpanners ſollen die erforderlichen Leimringe
biſchafft und angelegt werden. Ein Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuch
wurde genehmigt.
Du Jugenheim, 20. Okt. Gemeinderatsſitzung. Betr.
Kürgerſteuer: Der Gemeinderat iſt mit dem angegebenen Satz von
ſ00 Prozent einverſtanden. Die Winterhilfskommiſſion 1932/33
prd beſtimmt. In die Wahlkommiſſion für die Reichstagswahl
im 6. November werden dieſelben Gemeinderatsmitglieder be=
timmt
, wie bei der vorhergehenden Reichstagswahl. Ein Schrei=
dem
vom Heſſ. Kreisamt bringt noch zur Kenntnis, daß Herr Bür=
germeiſter
Burkhardt am 1. Dezember d. J. in den Ruheſtand tritt.
Lampertheim, 20. Okt. Gemeinderatsſitzung.
die Erhöhung der Bürgerſteuer für 1933 auf 500 Prozent wurde
ihgelehnt. Die kommuniſtiſche Rathausfraktion hatte an die
Bärgermeiſterei verſchiedene Beſchlüſſe einer Erwerbsloſenver=
ammlung
betr. Winterhilfe zur Vorlage an den Gemeinderat wei=
ergeleitet
. Seitens der Kommuniſten wird der Antrag nochmals

begründet, auch die Sozialdemokraten laſſen für ihren Antrag eine
Erklärung abgeben. Es wird beſchloſſen, die Anträge dem Kreis=
amt
zur Weiterleitung an das Miniſterium zugehen zu laſſen.
Nach deſſen Entſcheidung ſollen dann weitere Schritte unternom=
men
werden. Es iſt angeregt worden, die Pachtſätze für ge=
meindliche
Aecker um 10 Prozent ab 1. Januar 1931 herabzuſetzen.
Die Angelegenheit wird einer Kommiſſion zur Klärung überwie=
ſen
und dann in nächſter Sitzung darüber weiter beraten. Die
Winterſchafweide wird wieder dem hieſigen Schafhalter Nogger
für 350. RM. zugeſprochen. Ein Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuch
wird genehmigt. Es iſt geplant, das Gelände im Bruch an den
Weidenanlagen umzuroden und als Gartenland zu verpachten.
Der Gemeinderat wünſcht aber, zuerſt eine Koſtenrechnung hier=
über
zu ſehen Am Weinheimer Weg hat Hermann Bauer aus
Mannheim ohne Genehmigung ein Hühnerhaus erbaut. Für die
Folge ſoll gegen alle, die ſich Verfehlungen in dieſer Beziehung
zuſchulden kommen laſſen, mit Strafe vorgegangen werden. Da
ſich die Straße nach Worms in ſchlechtem Zuſtand befindet, wird
beſchloſſen, weitere Schritte dahin zu unternehmen, daß dieſelbe
für den Autoverkehr geſperrt wird. Gleichzeitig ſoll auch auf den
ſchlechten Zuſtand der Durchfahrtsſtraßen bei der Provinzialver=
waltung
hingewieſen werden und daß hier einer großen Zahl Er=
werbsloſer
Beſchäftigung gegeben werden könnte. Auf eine An=
frage
, weshalb die Handwerker, die Wohlfahrtsunterſtützung be=
zögen
, immer in der Lokalzeitung veröffentlicht würden, erklärt
der Bürgermeiſter, daß dies ſeitens des Ortsgewerbevereins ge=
fordert
worden ſei, um Schwarzarbeiten vorzubeugen.
4t. Goddelau, 19. Oktbr. Gemeinderatsbericht. Da
die Gemeinde zur Unterhaltung der Kirche verpflichtet iſt, ſind
zur Zeit Verhandlungen mit den Handwerkern im Gange. Ein
Antrag, die Gemeinde möge für erwerbsloſe Väter kinderreicher
Familien Verdienſtmöglichkeiten ſchaffen wird der Finanzkom=
miſſion
überwieſen. Die Nationalſozialiſtiſche Partei hatte den
Antrag geſtellt, der Gemeindeeinnehmer müſſe 5000 Mk. Kaution
ſtellen. Dieſelbe Partei beantragt Austritt der Gemeinde God=
delau
aus dem Konſumverein. Der Antrag wird abgelehnt. Die
Wirte beantragen Stundung der Getränkeſteuer, was bis 1 4.
genehmigt wird. Die Bürgerſteuer für 1933 wird auf 500 Pro=
zent
erhöht.
Bd. Alsbach a. d. B., 19. Okt. Freiwilliger Arbeits=
dienſt
. Auch hier wurde ein freiwilliger Arbeitsdienſt einge=
richtet
. Zwanzig junge Leute können zirka 17 Wochen Beſchäfti=
gung
finden.
Bd. Hähnlein, 19. Okt. Am Sonntag und Montag fand hier
die Hähner Kerb ſtatt. Trotz des regneriſchen Wetters am
erſten Tag ließ doch der Beſuch von auswärts nichts zu wünſchen
übrig. Die Nachkirchweihe findet am kommenden Sonntag ſtatt.
Bb. Bensheim, 20. Okt. Das hieſige Kaufhaus Müller,
eines der führenden Häuſer ſeiner Branche, ſieht nunmehr auf ein
50jähriges erfolgreiches Beſtehen zurück. Die nächſte Kreis=
ſprechſtunde
der Handwerkskammer findet am Freitag, vor=
mittags
10 Uhr, im Deutſchen Kaiſer zu Lindenfels ſtatt.
Todesfall. Infolge eines Motorradunfalles wurden der 23 Erich Schwamm aus Auerbach, und zugleich der Bräu=
tigam
ſeiner Schweſter, Heinrich Fuchs aus Weinheim, ſo ſchwer
verletzt, daßß ſie kurz nach dem Zuſammenſtoß in Mannheim ver=
tarben
. Der Provinzialausſchuß für Starkenburg hält am kom=
menden
Samstag ſeine nächſte Sitzung ab. in der außer einer
Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Stadt Worms gegen den Be=
zirksfürſorgeverband
Kreis Bensheim wegen Erſtattung von Für=
ſorgeaufwendungen
für eine Familie eine Berufung von 5 Watten=
heimer
Einwohnern gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Bens=
heim
wegen Anforderung von Entwäſſerungskoſten zur Verhand=
lung
ſtehen.
Hirſchhorn, 20. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
19. Oktober: 1,50 Meser, am 20. Oktober: 1,53 Meter.

Rheuma Gicht
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Bm. Hofheim (Ried), 19 Oktbr. Erwerbsloſen= Ver=
ſammlung
. Im Schwarzen Adler verſammelten ſich alle
hieſigen Erwerbsloſen und beſchloſſen, an den Gemeinderat die
Forderung von Kohlen, Briketts, Kartoffeln, Schuhen uſw. zu
ſtellen. Bei abſchlägigem Beſcheid ſoll ein Kreisantrag geſtellt
werden. Die Gemeinde ſoll um verbilligtes Holz aus umliegen=
den
Staatswaldungen erſucht werden. Die Erwerbsloſen wollen
das Holzmachen ſelbſt beſorgen.
Ca. Lorſch, 19. Okt. Die älteſte Bewohnerin unſeres
Ortes, Frau Margarete Seib Witwe, feierte geſtern ihren 91.
Geburtstag. Wegen Konkursvergehens wurde geſtern
der Kaufmann Fr. E. hier in Unterſuchung genommen. Im
Gaſthaus Zur friſchen Quelle tagten geſtern abend die hieſigen
Zigarrenarbeiter und Erwerbsloſen, um zum drohenden Lohnab=
bau
in der Zigarrenindnſtrie Stellung zu nehmen.
Gernsheim, 20. Oktober, Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 19. d. M.: 0,38 Meter, am 20. d. M.: 0,37 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
E Mainz, 20. Okt. Gegen 14 Uhr ſprang eine unbekannte
Frau bei Mainz=Koſtheim in den Rhein und ertrank.
Ihre Leiche wurde kurz darauf geborgen. Die Tote iſt 55 bis 60
Jahre alt, 1,55 Meter groß, hat ſtarke Geſtalt, rundes Geſicht,
langes blondes Haar, graue Augen, ſpitze Naſe, im Oberkiefer
künſtliches Gebiß mit fünf Schneidezähnen; ferner am Hals und
an der linken Schulter eine kleine Warze; rechts hinten am Kopf
ein nußgroßes Gewächs. Die Tote trug dunkelblauen Mantel,
dunkelblaues kleinkariertes Kleid, weißes Unterkleid mit Stickerei=
anſatz
, weißes Leinenhemd, grünen Schlüpfer, ſchwarze Strümpfe
und Halbſchuhe ſämtliche Kleidungsſtücke ohne Zeichen; ferner
Trauring 585 geſtempelt, ohne Zeichen.
Mainzer Stadtrat lehnt 600prozentige Bürgerſteuer ab. Der
Stadtrat lehnte in ſeiner geſtrigen Sitzung die von der Stadtver=
waltung
vorgeſchlagene 600proz. Bürgerſteuer einſtimmig ab.
Do. K in Mainz. Das Flugſchiff Do. K iſt heute gegen
11 Uhr in Mainz eingetroffen. Es kam auf dem Waſſerweg mit
eigener Kraft von Schierſtein und machte am Kaiſertor feſt.
Ad. Armsheim, 18. Okt. Die Generalverſammlung der hie=
ſigen
Spar= und Darlehenskaſſe wählte den Landwirt
Wilhelm Gerlach, einen Neffen des unlängſt durch Herzſchlag
verſtorbenen früheren Rechners, zum Rendanten.
40. Nackenheim, 20. Okt. Erinnerung an eine aus=
geſtorbene
Schifferfamilie. Vor etwa 100 Jahren ſollte
am oberen Buſch bei Lampertheim ein Durchſtich vorgenommen
werden. Ehe man jedoch hiermit begann, durchbrach gelegentlich
eines Hochwaſſers der Rhein im Jahre 1819 ſelbſt die Landzunge.
Weil aber die Fahrt durch den von der Natur geſchaffenen neuen
Kanal ſehr gefährlich war, zogen die Schiffer den Umweg über die
alte Krümme vor. Als erſter wagte der Schiffer Johann Welſch
aus Nackenheim die Fahrt, und ſie gelang. Ihm zu Ehren wurde
die neue Waſſerſtraße Das welſche Loch genannt und heißt ſo
bis zum heutigen Tag.

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Seite 8 Nr. 233

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 21. Oktober 1932

Don der Roburger fürſten=Hochzeit.

Das fürſtliche Brautpaar wird getonfilmt.

Der Tiſch mit den Hochzeitsgeſchenken.

Der Eingang zur Veſte Koburg.

Zu unſerem Bilde in der Mitte: Im Vordergrund rechts die Wiege, die dem Brautpaar von dem Koburgſchen Puppen=Städtchen Neuſtadt geſchenkt wurde. Die Wiege hat einen doppelten Boden
in dem Koburger Erde untergebracht iſt, damit der künftige Sproß auch im fernen Lande in der erſten Zeit auf deutſcher Muttererde liege. In der Mitte an der Wand das Porträt des Vaters del
Braut, Herzog Eduard von Sachſen=Koburg=Gotha.

Koburg. Der Donnerstag, der Tag der
kirchlichen Trauung, war der eigentliche Hoch=
zeitstag
des Erbprinzen von Schweden mit der
Prinzeſſin Sybille. Mit ihm erreichten die Feier=
lichkeiten
, in Koburg ihren Höhepunkt. Um
10 Uhr begann der Aufmarſch der Vereine, Ver=
bände
und Schulen, die in den Straßen Aufſtel=
lung
nahmen, durch die ſich der Hochzeitszug be=
wegte
. Hinter den Spalierbildenden eine er=
wartungsfreudige
Menge. Um 11 Uhr erſchien

Reich und Ausland.
Frankfurk ſendek anf Welle 259,3
M 2r Mger 107.
Frankfurt a. M. Nach einer Mitteilung
der Oberpoſtdirektion Leipzig wird der neue
Großrundfunkſender Leipzig vorausſichtlich am
28. d. M. in Betrieb genommen werden können,
da die Aufbau= und Meſſearbeiten faſt beendet
ſind.
Am gleichen Tage kann dann auch der neue
Frankfurter Sender ſeinen Betrieb auf Welle
259,3 Meter aufnehmen.

Modenſchau anläßlich der Ausſtellung
Die Hausfrau der Gegenwart.
Frankfurt a. M. Der außerordentlich
ſtarke Beſuch der Modenſchau, der zu zeitweiſer
polizeilicher Sperrung führte, hat die Ausſtel=
lungsleitung
Die Hausfrau der Gegenwart
veranlaßt, die Modenſchau am Samstag, den
22. Oktober 1932, mit dem gleichen Programm
zu wiederholen.
Der angebliche Eiſenbahnanſchlag bei Nordhauſen
nur vorgetäuſcht.
Berlin. Zu dem angeblichen Anſchlag auf
einen Eiſenbahnzug in der Nähe von Nord=
hauſen
wird von ſeiten der Deutſchen Reichs=
bahngeſelſchaft
mitgeteilt: Der Landwirt, der
angeblich den Hemmſchuh auf dem Gleis gefun=
den
habe, habe nunmehr eingeſtanden, daß er
den Hemmſchuh ſelbſt auf das Gleis gelegt
habe, um eine Belohnung zu erhalten.
Hindenburg=Eiche am Findlingsblock.

Dieſer Findlingsblock,
der das Reliefporträt Hindenburgs trägt, be=
zeichnet
die Stelle, wo im Jahre 1916 in der
Berliner, Haſenheide vom 1. Bataillon des
3. Garderegiments zu Fuß eine Hindenburgeich=
gepflanzt wurde.

die Spitze des Zuges, eine berittene Ehrenes=
korte
der Landespolizei, dann die Wagen der
Hochzeitsgäſte, denen der Wagen des Braut=
paares
folgte, der von Reitern des Ländlichen
Reitervereins begleitet wurde. Während der Zug
ſeinen Weg durch die Straßen nahm, läuteten die
Glocken von den Kirchen und Türmen der Stadt.
Der Kirchplatz und der Eingang zur Hauptkirche
St. Moritz war mit Fahnen und Tannengrün
geſchmückt. Hier hatte der Luiſenbund, die Bun=

100. Geburtskag des Philologen
Ungenſcheil.

Guſtav Langenſcheidt,
der große deutſche Philologe und Verlagsbuch=
händler
, wurde vor 100 Jahren, am 21. Oktober
1832, in Berlin geboren. Langenſcheidt wurde
vor allem bekannt durch die mit Chr. Touſſaint
und Henry Lloyd verfaßten Unterrichtsbriefe
zum Selbſtſtudium, die ganzen Generationen
eine ausgezeichnete Möglichkeit zur Selbſterler=
nung
fremder Sprachen boten. In ſeinem Ver=
lag
erſchienen ſo weit verbreitete Wörterbücher,
wie die von Sachs=Villate und Muret=Sanders.

Graf Zeppelins erſte 500 000 Klm.
Der Glückwunſch des Reichsverkehrsminiſters.
Berlin. Reichsverkehrsminiſter Freiherr
Eltz von Rübenach hat dem Luftſchiffbau Zeppe=
lin
anläßlich der Rückkehr des Luftſchiffes Graf
Zeppelin von ſeiner Südamerikafahrt gedrahtet:
Das Luftſchiff Graf Zeppelin hat mit der
Zurücklegung des 500 000ſten Kilometers eine in
der Welt einzigdaſtehende. Leiſtung vollbracht.
Ich ſpreche bei dieſer Gelegenheit dem kampfer=
probten
Führer des Luftſchiffes, Herrn Dr. Ecke=
ner
, dem bewährten Konſtrukteur, Herrn Ober=
ingenieur
Dr. Dürr, ſowie der geſamten Be=
ſatzung
des Schiffes und den Mitarbeitern des
Luftſchiffbaues Zeppelin, deren reſtloſer Hingabe
allein dieſe Leiſtung zu verdanken iſt, meine herz=
lichſten
Glückwünſche aus und verbinde mit
ihnen die beſten Wünſche für weitere glückliche
Fahrten des Schiffes und das Gedeihen des Luft=
ſchiffbaues
Zeppelin.
Wegen Verſtoßes gegen das Lebensmittelgeſetz
verurteilt.
Braunſchweig. Das Landgericht Braun=
ſchweig
, als Berufungsinſtanz verurteilte nach
viertägiger Verhandlung den Geſchäftsführer Dr.
Teitge wegen Verſtoßes gegen das Lebensmittel=
geſetz
anſtatt zu 200 Mark Geldſtrafe zu vier
Monaten Gefängnis.
Dr. Teitge war früher der kaufmänniſche Lei=
ter
der Fleiſchwarenfabrik Struck in Gliesmarode
bei Braunſchweig, eines Nebenbetriebes des Kar=
ſtadt
=Konzerns. In dieſem Betriebe waren min=
derwertiges
Material und beanſtandete Fertig=
fabrikate
zur Herſtellung von Wurſt= und Fleiſch=
waren
verwendet worden. Das Gericht kam im
Gegenſatz zur erſten Inſtanz zu der Ueberzeugung,
daß Dr. Teitge die unſauberen Zuſtände in der
Fleiſchfabrik nicht nur gekannt und geduldet,
ſondern auch direkte Anweiſung zur Bearbeitung
von minderwertigem Material gegeben habe.

desſchweſtern der Prinzeſſin Sybille, Aufſtellung
genommen. Als letzter Wagen fuhr der Braut=
wagen
vor. Im Vorraum der Kirche ordnete ſich
tann die Hochzeitsgeſellſchaft zum Einzug in die
Ktirche. Unter Vorantritt von acht Brautführer=
paaren
ſchritt der Zug zum Altar. Der Herzog
von Koburg führte die Prinzeſſin Sybille, der
Kronprinz von Schweden den Erbprinz Guſtav
Adolf, König Ferdinand v. Bulgarien die Her=
zogin
von Koburg und die Kronprinzeſin von

Schweres Einſturzunglick
M S. Mafarefen.Scher 10 Hfe.
Konſtanz. Am Donnerstag nachmittag er=
eignete
ſich in den Anlagen der Kühlhaus AG.
in St. Margareten (Grenzſtation an der öſter=
reichiſch
=ſchweizeriſchen Grenze) ein ſchweres Ein=
ſturzunglück
. In einem Speicher waren auf dem
Dachboden große Mengen von Futtermitteln ge=
lagert
worden. Infolge Ueberlaſtung ſtürzte die
Decke ein. Eine große Anzahl von Arbeitern
wurde unter den Trümmern begraben. Bisher
konnten 10 Todesopfer geborgen werden. Die
Zahl der Verletzten iſt groß

Hundert Jahre Morſe=Telegraph.

Feier in Madrid.
Madrid. Anläßlich des 100. Jahrestages
der Erfindung des Morſe=Telegraph fand am
Mittwoch im Madrider Senatsgebäude eine
feierliche Gedenkfeier des internationalen Funk=
und Telegraphen=Kongreſſes ſtatt. In eindrucks=
vollen
Worten wurde des Tages gedacht, an dem
Morſe auf der Rückreiſe von Le Hapre nach New
York den Morſetelegraphen konſtruierte und da=
mit
der Welt eines der wichtigſten Nachrichten=
mittel
ſchenkte. Beſonderen Beifall fand die
Ueberreichung einer Denkſchrift über Morſe und
ſein Telegraphenſyſtem durch den deutſchen Ab=
ordnungsführer
an die Verſammelten. Die Ver=
ſammlung
ehrte das Andeken Morſes durch eine
Minute Schweigen.
Typhuserkrankungen in der Rheinpfalz
Landau. In den letzten Tagen wurden im
Gebiet der Rheinpfalz drei Typhuserkrankungen
feſtgeſtellt. Es handelt ſich um die Erkrankung
eines neunjährigen Knaben in Goſſerweiler, bei
dem die Herkunft der Anſteckung nicht bekannt
iſt. In Kaiſerslautern wurde der Typhuserreger
bei einem erkrankten Monteur feſtgeſtellt, der in
erkranktem Zuſtande von ſeiner Arbeitsſtelle aus
Arras (Nordfrankreich) zurückehrte. Später
wurde ein Landwirt aus Büchelberg als typhus=
krank
feſtgeſtellt, der ſich längere Zeit im fran=
zöſiſchen
Teil des ſüdpfälziſchen Grenzdorfes
Scheibenhard aufgehalten hatte und ſich wahr=
ſcheinlich
dort infizierte. Dieſe Feſtſtellungen ſind
durch die Bakteriologiſche Unterſuchungsanſtalt
Landau getroffen worden. Die Bezirksämter
haben alle Maßnahmen zur Verhütung weiterer
Erkrankungen eingeleitet, ſo daß zu Beſorgniſſen
kein Anlaß beſteht.
Eine ſoziale Tat.
Aus Anlaß der Vollendung des 70. Lebens=
jahres
ihres Gründers und Seniorchefs, des
Herrn Kommerzienrat Joſef Kaiſer, überwies
die Firma Kaiſer’s Kaffeegeſchäft G. m. b. H.,
Vierſen, zugunſten ihrer Angeſtellten und Ar=
beiter
100 000 RM. ihrer Joſef=Kaiſer=Stiftung.
Ein 13=Jähriger erſticht einen 12=Jährigen.
Kattowitz. In Hohenlinde kam es am
Mittwoch zwiſchen dem 12jährigen Georg Wozny
und dem 13jährigen Heinrich Wiatoky nach dem
Kirchgang zu einem Streit. Wozny, der vor ſei=
nem
Gegner Furcht hatte flüchtete in der Rich=
tung
Hubertushöhe und verſteckte ſich in einem
Hausflur. Wiatoky folgte ihm nach und ſtach
mit voller Wucht ein Taſchenmeſſer bis an den
Griff in den Rücken des Wozny. Nach der Tat
flüchtete der jugendliche Mörder un dwar bis
heute noch nicht aufzufinden. Wozny iſt am Don=
nerstag
an den Folgen ſeiner Verletzungen ge=
ſtorben
.
v. Gronau in Colombo eingetroffen.
Colombo. Der deutſche Weltflieger v. Gro=
nau
iſt geſtern hier eingetroffen.

Schweden. Schloßpfarrer Schanze, der frühen
Erzieher der Prinzeſſin Sybille, hielt die Travle, Eheſche
predigt. Während Dekan Weiß die Trauung voll
zog, wurde draußen ein Salut von 21 Schüſſen zvidk
abgefeuert. Beim Auszug aus der Kirche ertöntl Aich 2
Glockengeläute. Berittene Landespolizei ſetzte ſichht ncht
als Ehreneskorte an die Spitze des Zuges. Derml uch
Zug begab ſich auf die Veſte Koburg. Nach derſt dr Regie
Galatafel trat das junge Paar die Hochzeits!
reiſe nach dem Süden an.

Die Reichsbahn zur Verhaftung
der leiden Genſlankenfenl.
zuit
Berlin. Zu der Verhaftung von zweih der eu
Eiſenbahnbeamten wird von der Deutſchezuig der
Reichsbahngeſellſchaft folgendes mitgeteilt: Auſſe
Im Jahre 1930, als ſich die Anſchläge aufhlmas zu
Eiſenbahnzüge in der Nähe von Magdeburg undſie dies
Braunſchweig häuften, ſeien dreißig bis vierzigſl elät
Mann vom Bahnüberwachungsdienſt in den geig Bühne un
fährdeten Gebieten zuſammengezogen worder,Mt in Nech
um die Täter feſtzuſtellen. Dies ſei leider nicheMl
gelungen. Damals ſei der Verdacht aufgetauch/
daß der Reichsbahninſpektor Nord und de M0 Yarks, u
Eiſenbahnoberſekretär Neth, die in der Reich=
bahndirektion
Magdeburg angeſtellt geweſe
ſeien, mit dem Anſchlag in Zuſammenhang ſtant
den. Sie ſeien verhaftet worden. Da ihnen je
doch nichts nachzuweiſen geweſen ſei, ſeien ſi!
wieder entlaſſen worden. Bei der Auflöſung de
Reichsbahndirektion Magdeburg im Jahre 1934
ſeien die beiden Beamten von Magdeburg fort
gekommen, ſo Nord nach Berlin. Bei der Nach A Noyratu
prüfung der Akten der aufgelöſten Reichsbahn4
direktion ſeien Unterſchlagungen von Lohngel zleit Hühl
dern und Urkundenfälſchungen feſtgeſtellt wor
den, die Nord und Neth zur Laſt gelegt worder fMelldvigſ
waren. Beide ſeien im Auguſt 1932 abermals
verhaftet worden und hätten geſtanden, dieſe
Unterſchlagungen und Urkundenfälſchungen be=
gangen
zu haben. Es ſei abzuwarten, ob die bei=
dmer

den Verhafteten auch mit den Anſchlägen des
Jahres 1930 in Verbindung zu bringen ſeien.
Bchnung
Irene Varſanyi geſtorben.
Budapeſt. Die bekannteſte und populärſte!
Schauſpielerin der ungariſchen Hauptſtadt. IreneM
Varſanyi, iſt im Alter von 44 Jahren geſtorben. chr4 P,
Irene Varſanyi war ſeit mehr als zwanzig Jah=
ren
am Luſtſpieltheater tätig und galt als eine
der vorzüglichſten Repräſentantinnen der unga=
riſchen
Schauſpielkunſt. Ihr Tod hat in allen
Kreiſen Budapeſts große Anteilnahme gefunden=
Ein Unkerſeeboot mit Rekkungsboolt.:

Die amerikaniſche Marine hat ein neuartiges
Rieſen=Unterſeeboot in Dienſt geſtellt, das zum
erſten Male ein mit Motoren ausgerüſtetes
unſinkbares Rettungsboot mit an Bord führt,

[ ][  ][ ]

Filialen in allen Stadtteilen.

21. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 233 Seite 9

Eiſenbahnwagen zerkrümmerk, aber niemand verlekzl.

Eine Kinderzeikung, die von Kindern geſchrieben wird.

Trümmerſtätte des Güterzuges,
bei Hertogenboſch (Holland) infolge falſcher Weichenſtellung entgleiſte, wobei faſt ſämtliche
ſagen zerſtört wurden. Glücklicherweiſe wurde von dem Begleitperſonal niemand verletzt.

Eine Sitzung der verehrlichen Redaktion.
25 Berliner Kinder im Alter von 10 bis 16 Jahren haben ſich zuſammengetan, um ſelbſtändig
eine Kinderzeitung Unſere Zeitung, Jugend für Jugend, herauszubringen. Alle Arbeiten von
der Redaktion über die Herſtellung bis zum Vertrieb werden von den Jugendlichen ſelbſt beſorgt.

Der Zwickel vor Gerichl.

Auch Amerika hat ſein Zwickel=Problem.
Ein Eheſcheidungsprozeß und das durchſichtige Pyjama.
Zwickel macht Schule. Großer Sieg des Zwickels.
Auch Amerika hat ſein Zwickel=Problem. Noch iſt man
ſän nicht ſo weit, daß man ſich um die Badekoſtüme kümmert,
uges Lemnal auch bei uns die Zwickelfrage ſchon durch Vereinbarun=
Nach dew der Regierung mit der Konfektion einer friedlichen Löſung
Hochzei=ntegengeführt worden iſt. Trotzdem hat aber nach New Yorker
gungsmeldungen der Zwickel, der auch in Amerika viel
eicht wurde, offenbar in Amerika Schule gemacht. Die Richter
2y auf den guten Gedanken gekommen, denn ohne die Sen=
n
, die die preußiſche Badeverordnung hervorgerufen hat,
die ein Scheidungsprozeß vor einigen Tagen in New York
m beſtimmt nicht ſo verlaufen, wie es tatſächlich geſchehen
ſufen. Der bekannte Bankſpekulant und Golfſpieler James H.
ßuvitt hatte im vorigen Jahre eine junge Tänzerin geheiratet,
von nfſa der er ſich jetzt wieder ſcheiden laſſen wollte. Die Tänzerin
Deutſäyba auf der Bühne in reizenden ſeidenen Pyjamas aufgetreten,
Mt Aufſehen erregt hatten, und ſie behielt die Gewohnheit, in
läge alſßyrmas zu gehen, auch bei, als ſie verheiratet war. Ihr Gatte
eburg uwbute dies nicht dulden, zumal er ihr noch vor der Eheſchlie=
ſuz
erklärt hatte, daß ſie als ſeine Frau die Gewohnheiten
ſeBühne und die Sitten der Künſtlerinnen laſſen müſſe. Er
ut in New York ein großes Haus und will nicht zum Ge=
it
ſeiner Freunde werden. Nach ſeiner Eheſchließung war
Haus geradezu ein Sammelpunkt der goldenen Jugend
Yorks, und ihr ſtrahlender Mittelpunkt war die junge,

ſchöne Doris, die auch weiterhin im Hauſe bequem in Pyjamas
herumlief. Sie waren nicht mehr ſo durchſichtig, wie die Be=
kleidungsſtücke
, die ſie als Tänzerin auf der Bühne getragen
hatte, aber ſie waren für den Gatten immer noch unpaſſend
genug. Er reichte darum die Eheſcheidungsklage ein, da er er=
klärte
, daß ſeine Frau gegen die Beſtimmungen des Ehever=
trages
verſtoßen habe. Der Richter erklärte aber, daß ein Pyjama
heute ein ziemlich allgemein gebräuchliches Kleidungsſtück ſei.
Allein durch das Tragen von Pyjamas im eigenen Heim habe
die Frau nicht gegen die Beſtimmungen des Ehevertrages ge=
ſündigt
, denn der Vertrag verbiete nur das bohemenhafte Leben
und die laxen Sitten, die oft unter Tänzerinnen angetroffen
werden. Es hänge durchaus von der Beſchaffenheit der Pyjamas
ab, ob dieſe ehewidrig ſeien oder nicht. Die ſchöne Doris brachte
zum Eheſcheidungsprozeß alle ihre reizenden, buntfarbigen
Pyjamas aus Seide und Leinewand, mit Schleifen und ohne
Schleifen, und breitete ſie vor dem Richtertiſch aus, um dem
Richter Gelegenheit zu geben, ſich von der Sittlichkeit der Klei=
dungsſtücke
zu überzeugen. Befriedigt konnte der Richter feſt=
ſtellen
, daß dieſe hauchzarten Höschen und Jäckchen allen An=
forderungen
entſprechen, die ſelbſt ein eiferſüchtiger Ehemann
ſtellen kann, denn ſie waren hier und dort gefüttert. Allgemein
wurde mit befriedigtem Schmunzeln feſtgeſtellt, daß der Zwickel
bereits hier vorgeahnt ſei. In dieſer Form aber konnten die
Pyjamas durchaus als anſtändiges Kleidungsſtück gelten. Der
Richter erklärte, daß jedenfalls eine Frau in großer Geſellſchafts=
toilette
, die, wie er ſich überzeugt hatte, gerade in dieſer Saiſon
einen ganz tiefen Rückenausſchnitt und Aermelausſchnitt erfor=
derte
, viel weniger bekleidet ſei, als wenn ſie ein Pyjama trage.
Die Eheſcheidungsklage wurde abgewieſen. Der Zwickel hatte
ſeinen erſten großen Sieg vor Gericht errungen.

Zu der rumäniſchen Eiſenbahn=Kakaſtrophe.

Ke
Grosswardein
WnOARN
oklausenburg
RUMANIEN
ZegedAe-Wahrad
Hermannstodt

lemesvän
Kronstadt
SÜD-
Ploescio

erin
er
Belgrad‟
SLAWIEN

Bukarest
roiova

Lagekarte der weſtrumäniſchen Stadt Temesvar,
in deren nächſter Nähe ſich ein entſetzliches Eiſen=
bahnunglück
abſpielte.

Weiterberichl.

Ausſichten für Freitag, den 21. Oktober: Milder, wechſelnd wolkig
und zeitweiſe Niederſchläge, ſüdweſtliche bis weſtliche Winde.
Ausſichten für Samstag, den 22. Oktober: Unbeſtändiges Wetter
mit ſchauerartigen Regenfällen.

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Ode TaeoTi Sadsbett

Der Spork des Sonnkags.

Wieder ein reichhaltiges Programm.

Der 23. Oktober iſt wieder ein richtiger Sportſonntag. Be=
ſonders
auf allen Gebieten der Raſenſpiele iſt der Betrieb in
vollem Gange.
Im Fußball

rückt bei den ſüddeutſchen Verbandsſpielen die Entſcheidung immer
näher. Am Sonntag ſind mit Ausnahme der Gruppe Saar alle

Gruppen voll beſchäftigt. Im einzelnen ſind folgende Spiele ange=
ſetzt
: Main: Eintracht Frankfurt SC. Rotweiß Frankfurt,

VfL. Neu=Iſenburg FSV. Frankfurt, VfL. Friedberg Kickers
Offenbach, Germania Bieber Sportfreunde Frankfurt, FC. Ha=
nau
93 Union Niederrad. Heſſen: VfB. Bürſtadt Al./Ol.
Worms. Wormatia Worms Olympia Lorſch, 1. FC. Langen
Viktoria Urberach, SV. Wiesbaden Fvgg. 06 Kaſtel. FSV.
Mainz 05 Fvgg. 03 Mombach. Nordbayern; Germania
Nürnberg Würzburg 04. Sppgg. Fürth 1. FC. Bayreuth,
Schweinfurt 05 1. FC. Nürnberg, Würzburger Kickers VfR.
Furth, Sppgg. Erlangen ASV. Nürnberg. Südbayern
DSV. Munchen Wacker München, 1860 München Spvgg.
Landshut, Jahn Regensburg Teutonia München, Ulmer FV.
94 Bayern München, Schwaben Augsburg SSV. Ulm.
Württemberg; FC. Pforzheim Union Böckingen, Stutt=
garter
Kickers Spfr. Eßlingen VfB. Stuttgart SV. Feuer=
bach
. Normannia Gmünd FC. Birkenfeld, Germania Brötzingen
SC. Stuttgart. Baden; FV. Raſtatt SC. Freiburg ( Vor=
runde
), Freiburger FC. Phönix Karlsruhe, Frankonia Karls=
ruhe
VfB. Karlsruhe, FC. Mühlburg Karlsruher FV., FV.
Offenburg Sppgg. Schramberg. Rhein: Phönix Ludwigs=
hafen
Spvgg. Sandhofen. FC. Mannheim 08 Mundenheim,
VfL. Neckarau Amicitia Viernheim, VfR. Mannheim Ger=
mania
Friedrichsfeld. VfR. Kaiſerslautern SV. Waldhof.
Saar: Boruſſia Neunkirchen FV. Saarbrücken. FK. Pir=
maſens
FC. Idar, Sportfr. Saarbrücken Saar 05 Saar=
brücken
.
Ein Länderſpiel von beſonderer Bedeutung findet in
Wien ſtatt. Oeſterreich tritt im Kampf um den Europapokal
gegen die Schweiz an. Gewinnt Oeſterreich dieſes Spiel, was
eigentlich außer Frage ſteht, dann hat es dieſe nun ſchon 2 Jahre
andauernde Konkurrenz als Sieger beendet.

Handball.
Dem Handballprogramm des Sonntags drücken die Spiele um
den DSB.=Pokal einen beſonderen Stempel auf Süddeutſchland
ſpielt in Darmſtadt gegen Weſtdeutſchland. Süddeutſchland hat
nach ſeinem großen Erfolg in der Vorrunde gegen Norddeutſchland
wohl ſein ſchwerſtes Spiel in dieſer Konkurrenz zu beſtreiten, und
es iſt fraglich, ob es zu einem Siege kommen wird. In Weißenfels
treffen ſich Mitteldeutſchland und Berlin, wobei die
Mitteldeutſchen die etwas beſſeren Siegesausſichten haben.
An Verbandsſpielen ſtehen in den ſüddeutſchen Gruppen Spiele
u. a. auf dem Programm: Main: Eintracht Frankfurt Poſt=
Frankfurt, VfR. Schwanheim FSV. Frankfurt, Rotweiß Frank=
furt
TSG. Höchſt 01 Polizei Frankfurt TSV. Langen.
Heſſen; Wormatia Worms Polizei Worms, Rotweiß Darm=
ſtadt
TSV. Braunshardt. TV. Königſtädten Arheilgen.
Südrhein: Poſt Wiesbaden Polizei Wiesbaden. SV. Wies=
baden
Kreuznach 02, FSV. Mainz 05 Siegfried Wiesbaden,
1919 Biebrich VfR. Wörrſtadt.

Hockey.
Mit die bedeutendſten Spiele im deutſchen Hockey ſind alljähr=
lich
die Kämpfe um den Silberſchild. In dieſem Jahre hat Süd=
deutſchland
in der Vorrunde die Vertreter Norddeutſch=
lands
zum Gegner. In Heidelberg werden für Süddeutſchland
ſpielen: Leitl (Wacker München); Theo Haag. Grages (beide 1880
Frankfurt); Neumayer (Jahn München), Schächtl. O. Schäfer
(beide 1880 Frankf.); Horn, Peter (beide HC. Heidelberg), Euler
(1880 Frankfurt), Baudendiſtl (HC. Heidelberg) van Ramdorf
(Münchener HC.). Süddeutſchland muß in dieſem Spiel ſchon
etwas mehr zeigen als am letzten Sonntag gegen Oeſterreich
beſonders im Sturm , wenn es gewinnen will. Das zweite
Silberſchildtreffen ſteigt in Köln zwiſchen Weſtdeutſchland
und Brandenburg.
Radſport.
Der Radſport iſt nunmehr vollſtändig in die Halle überge=
wechſelt
, die Winterbahnen haben jetzt ihre große Zeit. Das
wichtigſte Hallen=Fliegerrennen findet am Samstag in Brüſſel=
ſtatt
, wo unter Beteiligung der beiden Deutſchen Engel und Stef=
fes
der vom belgiſchen König geſtiftete Königs=Pokal ausge=
fahren
wird.
Boxen.
Im Berufsboxſport ſtehen große Kämpfe in Marſeille und
Brüſſel auf der Tagesordnung. Brüſſel bringt den ſchwarzen Welt=
meiſter
Al Brown mit Petit Biquet zuſammen und in Mar=
ſeille
verſucht ſich der Italiener Tamagnini an Kid Francis.

Pferdeſport.
Galopprennen gibt es in Karlshorſt, Dortmund, Dresden und
Paris. Mio d’Arezzo ſtartet im Wiener Auſtriapreis und Laotſe
im Pariſer Prix de la Foreſt.

Verſchiedenes.

Leipzig=Chemnitz=Dresden führen in Leipzig einen Kunſtturn=
kampf
durch. Olympia=Sieger Ismayr geht am Samstag in
Mainz an den Start. Berlin führt ſeine diesjährigen Wald=
laufmeiſterſchaften
durch. Die deutſche Tennisrangliſte wird in
einer Sitzung des Tennisbundes in Berlin feſtgeſetzt. Der Bund
Deutſcher Radfahrer hält ſeine Hauptverſammlung ebenfalls in
Berlin ab.

Ringen.

Polizei Darmſtadt Aſchaffenburg=Damm.

Obige Mannſchaften ſtehen ſich am Sonntag vormittags
10 Uhr, in der Polizeiſporthalle, Eſchollbrücker Str. 24.
im fälligen Verbandskampf gegenüber. Die Mannſchaft der
Polizei, die in dieſem Jahre unter einem recht ungünſtigen Stern
kämpft vielleicht macht ſich bei dem einen oder anderen der
Nichtbeſuch der Trainingsſtunden bemerkbar , werden ver=
ſuchen
, ihr bis jetzt verlorenes Terrain wieder aufzuholen. Um
ſich weiterhin die Sympathien der Darmſtädter Kraftſportler zu
erhalten, iſt es auch unbedingt Zeit, daß die Poliziſten wie=
der
mit den von ihnen gewohnten Leiſtungen aufwarten. Da
Damm jedoch nicht ein Gegner von ungefähr iſt und Namen
von gutem Klang antreten, ſo werden die Poliziſten ſchon auf
der Hut ſein müſſen, um nicht wieder eine unangenehme Enttäu=
ſchung
zu erleben. Es iſt beſtimmt ein intereſſanter Kampf zu
erwarten, deſſen Ausgang von der Tagesform und dem Ehrgeiz
der einzelnen Kämpfer abhängig iſt. Beginn pünktlich 10 Uhr.

*

im Kreis Starkenburg.

Inkereſſanke Kreisligakrefſen am kommenden
Sonntag.

Polizei Darmſtadt Germania Oberroden (11 Uhr),
Haſſia Dieburg Sportvgg 04 Arheilgen (1 Uhr).
FV. Sprendlingen SV. Münſter.
FV. Eppertshauſen Germania Pfungſtadt.
Germania Eberſtadt Union Darmſtadt.
FC. 03 Egelbach Rot=Weiß Darmſtadt.

Die Spiele der Starkenburger Kreisliga am 23. Oktober ſind
in zweierlei Hinſicht bemerkenswert; einmal treffen wieder Mann=
ſchaften
aufeinander, welche zu der dem Polizeiſportverein folgen=
den
Gruppe gehören, wobei der Ausgang dieſer Treffen den Poli=
ziſten
wahrſcheinlich wieder nur zum Vorteil ſein wird. Weiter
ſteigen einige Treffen, die auch am Tabellenende eine erneute
Klärung zur Folge haben dürften. Der Tabellenführer ſelbſt emp=
fängt
bereits vormittags um 11 Uhr die Oberrodener Germanen
und mußte ſich beide Punkte klar holen; ſeine Poſition bleibt alſo
unerſchüttert. Sie wird ſogar durch den Ausgang des Spieles in
Dieburg noch weiter befeſtigt werden, ganz gleich, wie der Kampf
ausgeht. Bei einem Unentſchieden büßt nämlich jeder der beiden
Rivalen einen Punkt ein, während eine Niederlage des einen den
Unterlegenen zwei Punkte mehr hinter die Polizei zurückwirft
und der alte Abſtand zwiſchen dem Sieger und dem Tabellen=
führer
doch bleibt. Man ſieht, daß ſozuſagen alles für den Favo=
riten
arbeitet. Walldorf und Sprendlingen, die ebenfalls mit zur
Spitzengruppe gehören, haben beide Ausſichten, den jetzigen Ab=
ſtand
noch beizubehalten, da man die Walldorfer gegen den SV. 98
und Sprendlingen gegen Münſter in Front erwarten darf. Ge=
ſpannt
darf man ſein, wie ſich die angekündigte Neuformation des
Darmſtädter Angriffs bewährt. Die noch gut placierten Pfung=
ſtädter
haben die beſten Ausſichten, weiter zurückzufallen und neben
Sprendlingen auch noch von Eppertshauſen überholt zu werden.
Nach der Schlappe in Münſter iſt am Sonntag nämlich Epperts=
hauſen
unbedingter Favorit. Es muß zwar berückſichtigt werden,
daß die Niederlage der Pfungſtädter in Münſter einzig und allein
auf Konto ihres Torwarts zurückzuführen iſt, der nicht nur einen
ſchwarzen, ſondern mehr noch einen blauen Tag hatte; aber
wir trauen den Germanen auch am Sonntag nicht recht. In=
tereſſant
iſt das Spiel in Eberſtadt. Gewinnen dort die Einheimi=
ſchen
, ſo haben ſie wieder Anſchluß an die Mitte gefunden, wäh=
rend
ein Sieg der Beſſunger dieſe ſchön vorwärts bringt. Wir
trauen den Gäſten ein Unentſchieden zu. Rot=Weiß Darmſtadt muß
nach Egelsbach; wir glauben, daß dort nicht viel zu holen iſt.

Die A=Klaſſe am 16. Oktober:

Gruppe Bergſtraße. Viktoria Griesheim Eintracht
Darmſtadt 3:0 (1:0), SV. Groß=Gerau Boruſſia Dornheim 2:0.
(1:0), SV. Geinsheim SV. Weiterſtadt 5:1 (2:1), Reichsbahn
Darmſtadt FSV. Jugenheim 2:1 (0:1). Sämtliche Siege kom=
men
hier an ſich erwartet, nur überraſcht das gute Abſchneiden
Jugenheims und auch die Höhe des Geinsheimer Sieges.
Gruppe Odenwald, VfR. Beerfelden FSV. Groß=
Zimmern 0:4 (0:3), SV. Roßdorf SV. Lengfeld 9:2 (2:1), SC.
Ober=Ramſtadt Germania Babenhauſen 8:1 (4:0), VfR. Erbach
VfL. Michelſtadt 2:2 (0:1). Viktoria Schaafheim SV. Höchſt
0:0. Viktoria Kleeſtadt SV. Groß=Umſtadt 1:4 (1:3). Aus den
Ergebniſſen ragen die hohen Siege der Spitzenmannſchaften Groß=
Zimmern, Roßdorf und Ober=Ramſtadt heraus.
Gruppe Dreieich. SC. 06 Dietzenbach Tgd. Sprend=
lingen
4:3 (3:1); am 9. Oktober: Tgd. Sprendlingen SV. Erz=
hauſen
8:1.
Die Spiele des kommenden Sonntags

ſind in der Mehrzahl ſchon Ergänzungsſpiele der Vorrunde; nur
die Gruppe Odenwald iſt etwas ſtärker beſchäftigt. Es ſpie=
len
dort: FSV. Groß=Zimmern Viktoria Kleeſtadt. SC. Ober=
Ramſtadt Viktoria Schaafheim, Sportverein Roßdorf Ger=
mania
Babenhauſen Spielvgg. Groß=Umſtadt VfR. Erbach. Das
Umſtädter Treffen iſt offen, ſonſt ſind Siege der Platzvereine zu er=
warten
. In der Gruppe Bergſtraße ſteigt nur das Spiel
Reichsbahn Darmſtadt Groß=Gerau (11 Uhr), das offen iſt.
Die Gruppe Dreieich meldet: SC. Dietzenbach TuSV.
Meſſel, Tgd. Sprendlingen FC. 02 Dreieichenhain..

Polizei Darmſtadt Germania Oberroden.

Der Tabellenführer ſetzt mit dieſem Spiel die Reihe der dies=
jährigen
Verbandsſpiele fort. Oberroden, das in der diesjährigen
Form bei weitem nicht an die Leiſtungen des Voxjahres anknüpfen
konnte, belegt jetzt den 9. Platz in der Tabelle. Im vorigen Jahr
war ſie heißer Favorit für die Meiſterſchaft. Infolge des Weg=
gangs
ihres guten Mittelläufers nach Bieber iſt die Mannſchaft
nicht mehr die Einheit als früher. Trotzdem läßt ihr 2:0=Sieg
gegen Eberſtadt aufhorchen. Die Polizei, die nach einem beiſpiel=
loſen
Siegeszug alle ihre bisherigen Gegner überrannte, führt
nach dem letzten Sonntag klar und eindeutig mit nicht weniger
als vier Punkten Vorſprung die Tabelle des Kreiſes Starkenburg
an Nicht nur in Heimwärtsſpiel, ſondern auch in Auswärtsſpielen
ſtellt ſie jederzeit ihren Mann. Sie wird auch in dieſem Spiele
nichts zu verſchenken haben und Oberroden wird wohl oder übel
mit einer Niederlage rechnen müſſen. Jedenfalls darf es von ſeiten
der Polizei nicht zu einer Unterſchätzung des Gegners kommen,
denn im Fußball iſt bekanntlich alles möglich. Spielbeginn 11 Uhr
vormittags auf dem Polizeiſportplatz.

Suu voer Weit!

Zum Pokal=Zwiſchenſpiel in Darmſtadt.
Am Sonntag nachmittag 3 Uhr ſtehen ſich auf dem Poliz/
Sportplatz an der Feſthalle die repräſentativen Handballmarn
ſchaften des füd= und weſtdeutſchen Sportverbandes im Zwiſchen
ſpiel um den DSB.=Pokal gegenüber. Wie ſchon mitgeteilt, k.
ben die beiden Gegner ihre zurzeit wohl ſtärkſten Mannſchaft
aufgeſtellt, und man kann beiden die gleichen Siegeschancen zu
ſprechen. Den Vorteil des eigenen Platzes für den Süd/
dürfte der Weſten ausgleichen durch den feſten Willen, als Tit.d
verteidiger den koſtbaren Pokal erneut in ſeinen Beſitz
bringen.
Wird es dem Süden gelingen, den früheren Pokalſieg
Darmſtadt in neuer Auflage zu wiederholen?
Das Spiel wird es lehren! Seien Sie Zeuge!

Rot=Weiß Darmſtadt T.= u. S.=V. Braunshardt.

Die Rot=Weißen erwarten am Sonntag. 11 Uhr,
eifrigen Braunshardter zum Verbands=Rückſpiel. Nicht nur
Vorſpiel, das die damals ſtark erſatzgeſchwächten Darmſtäd=
hoch
verloren, ſondern ſchon in den Spielen vergangener Ve
bandsrunden, war zu bemerken, daß die Vorſtädter gerade geg
Rot=Weiß zu beſonderer Form aufliefen. Im übrigen ſprid
ihr 9:2=Sieg über Polizei Worms, vom vorigen Sonntag, ſei
deutlich. Andererſeits wird Rot=Weiß nicht gewillt ſein, Punk),
liekerant der Tabellen=Mittelgruppe zu werden und endlich 20
Angewohnheit, nur gegen ausgeſprochen ſtarke Gegner zgut
ſpielen und das nur manchmal ablegen. Berückſichtigt m.
den Vorteil des eigenen Platzes, ſo darf man den Ausgang O
Spiels, deſſen Beſuch ſich ſicher lohnen wird, als offen bezeichn=

Handball im Odenwaldgau der 9.T.

Am kommenden Sonntag ſpielen:
Pflichtſviele: Meiſterklaſſe und B=Klaſſe, Gruppe No=
Lengfeld Groß=Bieberau 3:15 Uhr: 2. Mannſch. 1,45 Uhr. Gin=
dernhauſen
Momart 3,15 Uhr: 2 Mannſch. 1.45 Uhr; 4=Klaß
Süd: Erbach 2. Michelſtadt 1. 3 Uhr: Steinbach 1. Kir
Brombach 2. 3 Uhr; Steinbuch 1 König 2 3 Uhr. A=Klaßſ

Nord 1: Groß=Umſtadt 2. Altheim 1.: 4=Klaſſe=Nord 2: He// 1M udemd

gershauſen Schaafheim 3 Uhr; Langſtadt Schlierbach 3 UE./// Hus
Klein=Umſtedt Richen 3 Uhr; B=Klaſſe=Süd: Böllſtein 1. nnienahl
Steinbach 2. 3 Uhr; C=Klaſſe=Nord 2: Reinheim 3. Fränkif ///Muga 5e
Crumbach 1. 3 Uhr: Freundſchaftsſpiele: Mümling=Grumbach 2. Meud ul. 4Aud
Michelſtadt 2. 2 Uhr: Spachbrücken 2. Fränkiſch= Crumbach //Mut, Decl
um 2 Uhr.
Worms

Geſamtpreiſe in Höhe von 125 000 RM. hat der Reichspa
hand für Zucht und Prüfung deutſchen Warmblutes für ſein vr
27. Januar bis 5. Februar in Berlin ſtattfindendes Wint //
Reitturnier ausgeſetzt.

In Garmiſch=Partenkirchen nahmen Exz. Dr. Lewald und D
Diem vom D. R.A. eine Beſichtigung der für die Olympiſchen W5
terſpiele 1936 in Ausſicht genommenen Anlagen vor. Die Beſät /e0 Aeinng
tigung erwies die Eignung des bekannten Winterſportplatzes Eie/ /.Ey. Näh.
die Abhaltung des Olympias.
Abgeſagt wurde von ſeiten Londons der für das Mona
ende in Berlin geplante Hallentenniskampf BerlinLondon, A
die Engländer Schwierigkeiten mit der Mannſchaftsaufſtellu g
haben. Dagegen wird am 27. November vorausſichtlich in Ha
burg ein Hallentenniskampf DeutſchlandSchweden ſteigen.

DUe
nüg.

Mu

WeisLie

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FrN.R

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Geſchäftliches.

Alle Stumpenraucher
wird es intereſſieren, daß es zu den bekannten Geska=Stumpen jel
ein feines Stumpen=Etui aus Leder gibt. (Siehe heutiges Inſera.)

Wenn Schmerzen ... Togal. Ein prompt wirkendes, ſchmen
ſtillendes Mittel iſt Togal. Gliederſchmerzen, gichtiſche, rheumn
tiſche und nervöſe Schmerzen, Kopf= und Zahnſchmerzen werden nch
vorliegenden Urteilen mit Togal=Tabletten erfolgreich, bekämmt
Nicht weniger als 6000 Aerzte, darunter viele namhafte Prof?
ſoren, dokumentieren laut notarieller Beſtätigung die gute W.
kung des Togal.

Rundfunk-Programme.

Frankfurt a. M.

Freitag, 21. Oktober
17.00: Nachmittagskonzert, Orcheſter erwerbsloſer Muſiker.
18.25: P. Krannhals: Erziehung zur Qualitätsarbeit.
18.50: Aerztevortrag: Iſt Nervoſität heilbar?
19.20: Hörbericht vom Training zum Internationalen Kunſtturnens
am 30. 10.
19.30: Ein möblierter Herr klagt ſei Leid Von Georg Zech, und
andere Kurzgeſchichten, geleſen von Karl Köſtlin.
20.05: Symphoniekonzert des Philharm Orcheſters Stuttgart. Werke
von Beethoven, Brahms. Meyerbeer u. a. Soliſten: Sigrid=
One in. Am Flügel: H. Reutter.
22.20: Zeit, Nachrichten, Wetter. Sport.
22.45: Nachtkonzert, Ausf.: Hedwig Faßbaender (Violinel, Dr. Rohr=
(Klavier).

Königswuſterhauſen.

Sprendlingen Fr. Tgde. Darmſtadt.
Zum erſten Spiel in der Rückrunde begibt ſich die hieſige
1. und 2. Elf nach Sprendlingen. Das Vorſpiel, wurde nach
beiderſeitig ſchnellem und hartem Kampf 2:0 von Darmſtadt ge=
wonnen
, ob es gelingt, das Vorſpielreſultat zu wiederholen, iſt
eine andere Frage, denn in Sprendlingen iſt Darmſtadt noch nie
zu einem Siege gekommen. Beide Mannſchaften kämpfen bei
dieſem Treffen um den Verbleib in der Kreisklaſſe, alſo Anſporn
genug für jeden Spieler, ſein ganzes Können zu entfalten.
Darmſtadt hat zu dieſem Spiel eine Umſtellung vorgenom=
den
, die ſich hoffentlich bewähren wird. Spielbeginn: 1 Mſch.
2.30 Uhr, 2. Maſch. 12.50 Uhr. Abfahrt ab Gewerkſchaftshaus
per Auto 1130 bzw 1.00 Uhr. Weitere Spiele: Darm=
ſtadt
3. Nieder=Ramſtadt 2.: 11 Uhr; Darmſtadt A. H
Dreieichenhain A. H. 10 Uhr: Darmſtadt 2. Sch. Dreieichen=
hain
1. Sch 9 Uhr: Darmſtadt Jgd. Pfungſtadt 1 Jgd.
10.30 Uhr, dort: Darmſtadt 1. Sch. Pfungſtadt 1 Sch. 9.30
Uhr, dort.

15.00:
15.45:
16.00:
16.30:
17.30:
18.00:
18.30:
19.00:
19.20:
19.40:
20.05:

Deutſche Welle: Freitag. 21. Oktober
Jungmädchenſtunde: Jugend hilft der Jugend.
Jugendſtunde: Wir arbeiten am Mikroſkop.
Pädagogiſcher Funk.
Leipzig: Nachmittagskonzert.

F1Jhr in
imnenſtrickerei
uſuicht S.
muNR

21.00:
21.15:

Anſchl.

Dr. Wagner: Die deutſche Dichtung vor dem Weltkriegt
Elly Heuß=Knapp: Neuwertung der Familie.
Min.=Dir. Dr. Poſſe: Stand der Handelspolitik.
Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
Weltmächte der Erde. J. Bunzl: Salz.
Zeitdienſt.
Stuttgart: Sinfoniekonzert des Philharm. Orcheſters. Mitw!
Sigrid Onegin (Alt). Am Flügel: H. Reutter.
Tages= und Sportnachrichten.
Heimatſucher. Lehrſpiel vom Siedeln und Auswandern, von
Meta Brix.
Unterhaltungsmuſik der Kapelle Arkadi Flato.

Bayerns Boxſtaffel für den Länderkampf gegen Ungarn am
Sonntag in Budapeſt wurde wie kolgt nominiert: Brunner=
Nürnberg, Ziglarſki, Wagner, Schleinkofer (alle München),
Schmidt=Fürth, Böhm, Schiller (beide München) und Juſt= Nürn=
berg
.

Hauptſchriſtleltung: Rudolf Mauve
Veranwortlich für Politik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich uI
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei, für Sport: Karl Bähmaurz
für den Handel: Ur. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: i. V. Karl Böhmanus
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neits;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: C. C. Wiitich jämtlich in Darmſfadt
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Nummer 293

Freitag, den 21. Oftobe.

Bewegung der Nichteiſenmetall=Halbzeuginduſtrie.

Gleichmäßigkeit der Erzeugungs= und Abſahenkwicklung berechkigk zu Hoffnungen
auf Beſſerung der Marktlage.
Die Kohlenförderung des Ruhrgebiets im Sepkember.
Konjunkkurbeobachkung.
Im Monat September 1932 wurden insgeſamt in 26 Arbeits=
Wie der Zentralverband der deutſchen Metall=Walzwerks= und tagen 5 919921 To. Kohlen gefördert gegen 5860 455 To. in 27
Hütteninduſtrie mitteilt, hat die leichte Aufwärtsbewegung in Arbeitstagen im Monat Auguſt 1932 und 6 986 491 To. in 26 Ar=
Abſatz und Erzeugung von Nichteiſenmetall=Halbzeug während des beitstagen im Monat September 1931.
dritten Vierteljahres angehalten. Die Erzeugung war zuletzt
Arbeitstäglich betrug die Kohlenförderung im Septem=
etwa
20 Prozent höher als zu Beginn des Jahres. Die Gleich=
mäßigkeit
der Entwicklung bis in die letzte Zeit hinein ſpricht da= Her 1932 227 689 To. gegen 217 054 To. im Auguſt 1932 und 268 711
für, daß es ſich nicht nur um ſaiſonmäßige Einflüſſe handelt. Da To. im September 1931.
in der gleichen Zeit des Vorjahres die Bewegung umgekehrt ver=
Die Kokserzeugung des Ruhrgebietes, ſtellte ſich im
lief, hat ſich der Abſtand auch im dritten Vierteljahr weiter ver= September 1932 auf 1 191 628 To. (täglich 39 721 To.), im Auguſt
ringert; er betrug aber zuletzt immer noch etwa 20 Prozent.
1932 auf 1 208 268 To. (38 976 To.) und 1 466 574 To. (48 886 To.)
Die Außenhandelskurve iſt, wie im erſten Halbjahr, ſo auch in im September 1931. Kokereien ſind auch Sonntags im Betrieb.
der Berichtszeit weitgehend parallel mit der des Vorjahres ver=
Die Brikettherſtellung hat im September 1932 ins=
laufen
. Der Abſtand beläuft ſich ziemlich unverändert auf rund geſamt 231964 To betragen (arbeitstäglich 8922 To.) gegen
12 Prozent in der Ausfuhr und rund 30 Prozent in der Einfuhr. 225 761 To (8362 To.) im Auguſt 1932 und 291 515 (11 212) To.
Man beobachtet aber mit großer Sorge die Kontingentierungs= im September 1931.
politik der Regierung. Eine Verſchlechterung der handelspoliti=
Die Beſtände der Zechen an Kohle, Koks und
ſchen Beziehungen zu den Ländern, gegen die ſich die Kontingente
richten ſollen, würde gerade die wichtigſten Abſatzgebiete für Halb= Preßkohle (d. ſ. Haldenbeſtände, ferner die in Wagen, Tür=
men
und Kähnen befindlichen, noch nicht verſandten Mengen ein=
zeug
treffen. Die Walzwerksinduſtrie iſt mit reichlich der Hälfte
ſchließlich Koks und Preßkohle, letztere beiden auf Kohle zurückge=
ihres
Abſatzes unmittelbar und mittelbar (Metallwaren=Ausfuhr)
rechnet) ſtellten ſich Ende September 1932 auf rd. 10,21 Mill. To.
von der Ausfuhr abhängig. Eine weitere Verſchlechterung drobt gegen 10,32 Mill. To. Ende Auguſt 1932. Hierzu kommen noch die
durch die Inkraftſetzung neuer Vorzugsmaßnahmen zugunſten der
Syndikatsläger in Höhe von 1,41 Mill. To.
engliſchen Induſtrie in den Dominions. Demgegenüber haben ſich
Die Geſamtzahl der angelegten Arbeiter ſtellte
die Maßnahmen zur Belebung des deutſchen Binnenmarktes bis
jetzt noch nicht in dem Umfang ausgewirkt, daß ſie einen Ausgleich ſich Ende September 1932 auf 196 595 gegen 197 280 Ende Auguſt

für die drohenden Ausfälle in der Ausfuhr erwarten laſſen
könnten.

Schon im geſtrigen Vormittagsverkehr der BerlinerBörſe
war die Stimmung freundlicher, und zu Beginn der Börſe konnte
die Grundſtimmung weiter als zuverſichtlicher bezeichnet werden,
obwohl die Kurſe nicht ſo feſt lauteten, wie man vorher angenom=
men
hatte. Es lagen verſchiedene günſtige Momente vor, die die
Spekulation zu Deckungen veranlaßten, während vom Publikum
wieder kaum Orders eingelaufen waren. Ausgeſprochen lebhaft
war das Geſchäft nur in Reichsbahnvorzügen, in denen zu einem
um 0,5 Prozent höheren Kurs über 150 Millionen umgingen. Auch
in Lahmeyer waren die Umſätze etwas größer, der Kurs zog um
2,25 Prozent an. Zellſtoff Waldhof konnten 1 Prozent Schultheiß
1½ Prozent und Südd. Zucker 2,25 Prozent anziehen; ſonſt betru=
gen
die Beſſerungen nur ca. 0.5 Prozent. Dagegen lagen Dort=
munder
Union, Hotelbetrieb. Salzdetfurth, Klöckner und Hoeſch=
Obligationen, ſowie Gelſenkirchen Waſſer um 1 bis 2½ Prozent
ſchwächer. Deutſche Anleihen konnten ſich durchweg befeſtigen,
Reichsſchuldbuchforderungen, waren 0,5 bis 0,75 Prozent höher,
Schutzgebiete konnten auf die heutigen Kammergerichtsverhand=
lung
zunächſt 0,20 Prozent anziehen, waren aber ſpäter wieder
etwas ſchwächer. Am Rentenmarkt war die Stimmung gleichfalls
freundlicher. Bei den Großbanken ſollen verſchiedentlich kleine
Kauforders für Pfandbriefe vorliegen. Im Verlauf konnten die
Kurſe zunächſt weiter etwas anziehen, doch behaupteten ſich dieſe
Gewinne infolge des ſtillen Geſchäfts ſpäter nicht immer. Weſter=
egeln
gelangten verſpätet 2,5 Prozent unter geſtern zur Notiz,
ebenfalls Reichsbank ½ Prozent über geſtrigem Schlußkurs.
*
An der Frankfurter Börſe bleibt das Geſchäft nach wie
vor ſehr klein. Die Zurückhaltung ſowohl auf ſeiten des Publi=
kums
als auch der Spekulation hält weiter an. Der optimiſtiſche
Vierteljahrsbericht der J.G. Farbeninduſtrie wurde zwar freund=
lich
aufgenommen, bewirkte jedoch keine beſondere Belebung, auch
nicht am Farbenmarkte, nachdem hier an der geſtrigen Abendbörſe
bereits eine insgeſamt 1prozentige Kursbefeſtigung eingetreten
war. Der Abſchluß der Verhandlungen über die Finanzierung
des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsbahn regte etwas
an, desgleichen die feſte New Yorker Börſe, die der Tendenz eine
gewiſſe Stütze gab. Die Kursbildung war an den einzelnen Märk=
ten
jedoch nicht einheitlich, doch überwogen anfangs die Kurs=
beſſerungen
. J.G. Farben eröffneten ½ Prozent niedriger. Von

Neinen Sichiſt ind Lechaupfre eGeſtebere ngen eict genit
einheitlich, Bekula und AEG. behauptet, Lahmeyer konnten ihren
Kursverluſt von 2 Prozent an der geſtrigen Abendbörſe wieder
voll einholen und darüber hinaus 0,25 Prozent gewinnen. Da=
gegen
lagen Rheag 0,25. Schuckert 0,5, Siemens ½ Proz. ſchwächer.
Auch Montanwerte nicht ganz einheitlich. Die leichte Erhöhung
der deutſchen Steinkohlenförderung findet hier Beachtung; aller=
dings
verſtimmt dagegen der Rückgang des engliſchen Pfundes im
Hinblick auf eine weitere Verſchlechterung der deutſchen Export=
möglichkeiten
. Gelſenkirchen behauptet, Buderus 0,25, Mannes=
dann
0,75, Rheinſtahl ½ Prozent höher. Stahlverein aber 0,25
Prozent ſchwächer. Auch Kaliwerte meiſt niedriger um durch=
ſchnittlich
0,5 Prozent. Von Schiffahrtswerten Nordd Lloyd ½
Prozent ſchwächer. Der Markt für Einzelwerte iſt ruhig bei meiſt
behaupteten Kurſen. Holzmann eine Kleinigkeit nachgebend. Am
Anleihemarkte war die Grundtendenz gleichfalls etwas freund=
licher
. Altbeſitz 0,25 Proz höher auch Neubeſitz leicht gebeſſert.
Späte Schuldbücher ebenfalls 0.25 Proz, höher Pfandbriefe waren
zu Beginn der Börſe gleichfalls eher freundlicher. Im Verlaufe
blieb das Geſchäft ſehr klein bei zunächſt behaupteten Kurſen.
Tagesgeld iſt leicht bei 3,75 Prozent.
Die Abendbörſe verlief vollkommen ohne Geſchäft, was
ſich ſchon daraus zeigt, daß eine halbe Stunde nach Börſenbeginn
nur ein Kurs an der Maklertafel ſtand. Das Geſamtkursniveau
war jedoch gut behauptet, zumal auch die erſten New Yorker Kurſe
feſter gemeldet wurden. Etwas freundlicher lagen J.G. Farben=
induſtrie
, die 3 Prozent anzogen. Montanwerte blieben unver=
ändert
. Am Elektromarkt waren AEG. und Bekula 0,5 Prozent
höher, desgleichen von Kunſtſeidenwerten Aku. Der Rentenmarkt
lag ſtill und faſt ohne jede Veränderung.

Mekallnokierungen.

Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 20. Okto=
ber
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 53,75 RM. Die Notierungen der
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe ver=
ſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 164 RM.,
Reinnickel 98 bis 99 Prozent auf 350 RM. Antimon=Regulus auf
3739 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 37,7541 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 20. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Oktober 42 (43.25), November 42,50 (42,75), Dezem=
ber
42,75 (43) Januar 43,50 (43,75), Februar 44 (44,25), März
44,50 (44,75) April 45 (45.25). Mai 45,50 (45.75), Juni 46 (46,25),
Juli 46,50 (46,75) Auguſt 47 (47,25) September 47,50 (47,75).
Tendenz: abgeſchwächt. Für Blei: Oktober 16 (17). November
16 (16,50). Dezember 16 (17) Januar 16,25 (17,25) Februar,
März 16.50 (17.50), April 16 75 (17,75). Mai 17 (18), Juni 17,25
(18,25) Juli 17,50 (18.50), Auguſt 17 75 (18,75), September 17 75
(18,50). Tendenz: luſtlos. Für Zink: Oktober 20,50 (21), No=
vember
20,50 (21,50), Dezember 20,75 (21,75). Januar 21,25 (22),
Februar 21,50 (22.50), März 21,75 (22,50), April 21,75 (23), Mai
22,25 (23.25), Juni, Juli 22,50 (23,50) Auguſt 22,75 (23,75), Sep=
tember
23 (24). Tendenz: luſtlos. Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern Brief.

d. J. und 235 223 Ende September 1931.

Die Geſamtzahl der Feierſchichten wegen Abſatz=
mangels
belief ſich im September 1932 nach vorläufiger Ermitte=
lung
auf rund 793 000. Das entſpricht etwa 4,05 Feierſchichten auf
einen Mann der Geſamtbelegſchaft.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die kommunalen Schatzanweiſungen. Der Deutſche Städtetag
teilt mit: Ueber die Regelung der kommenden ſtädtiſchen Schatz=
anweiſungsfälligkeiten
haben Verhandlungen beim Deutſchen
Städtetag mit Vertretern der hauptſächlich beteiligten Städte
Frankfurt a. M., Köln, Berlin, Breslau, Dresden und Heidelberg
ſtattgefunden. Es iſt begrüßt worden, daß die Schuldnerſtädte,
deren Schatzanweiſungen zunächſt fällig werden, den durch die Not=
verordnung
vom 24. September 1932 geſchaffenen Weg, um zu
einer Verſtändigung mit den Gläubigern zu gelangen beſchritten
und eine Gläubigerverſammlung zu dem früheſt möglichen Termin
einberufen haben. Völlige Uebereinſtimmung beſteht unter den
Städten darüber, daß von ihnen alle Anſtrengungen gemacht wer=
den
müſſen, um eine alle Teile befriedigende Löſung der Schatz=
anweiſungsfrage
herbeizuführen.
Verſtändigung über die Neuregelung der Buttereinfuhr nach
Deutſchland. Die in Berlin zwiſchen Dänemark. Finnland und
Deutſchland geführten Beſprechungen über eine Neuregelung der
Buttereinfuhr nach Deutſchland haben zu einer Verſtändigung
geführt. Deutſchland wird künftig Butter bis zu einer Geſamt=
menge
von 55 000 To. im Kalenderjahr zur Einfuhr zulaſſen. Mit
Finnland iſt für Butter ein einheitlicher Zollſatz von 75 RM. ver=
einbart
worden, der den meiſtbegünſtigten Ländern zuſteht. Es
iſt in Ausſicht genommen, dieſe Regelung vom 15. November d. J.
an in Kraft zu ſetzen.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darm=
ſtadt
. Neue Konkurſe. Lorſch: Fritz Eberle. Af. 10. 11.,
Prft. 22. 11.
Norddeutſcher Lloyd, Bremen. Zu den Gerüchten über De=
zentraliſationsbeſtrebungen
im Betriebe des Norddeutſchen Lloyd
wird von Verwaltungsſeite mitgeteilt, daß zwar über eine Neu=
regelung
der Betriebsverhältniſſe in den Tochtergeſellſchaften in=
terne
Verhandlungen ſtattfinden, daß jedoch irgendwelche Be=
ſchlüſſe
hinſichtlich einer Neuorganiſation für die nächſte Zeit nicht
zu erwarten ſind. Die Kombinationen hinſichtlich einer Aende=
rung
des Union=Verhältniſſes zur Hapag entbehren ſelbſtverſtänd=
lich
jeder Grundlage.

Mannheimer Produktenbericht vom 20. Oktober. Weizen, in
7677 Kilo, 21,4021,60; Roggen, inländ., 7273 Kilo, 16.
Hafer, inländ.. 1415: inländiſche Sommergerſte 19,2520,27
Futtergerſte 17,5017,75; Laplata=Mais 16,50; Soyaſchrot 10,50
Biertreber 1111,40; Trockenſchnitzel, loſe 8,508,65; Wieſenhen
loſes 55,30; Rotkleeheu 55,30; Luzernekleeheu 55 60: Strolh
Preßſtroh, Roggen=Weizen 2.702,90: desgl. Hafer=Gerſte 2,40b
2,80, desgl. geb. Roggen=Weizen 2 302.40. desgl. Hafer=Ger
2,002,20; Weizenmehl Spezial Null OktoberDezember 30800
mit Auslandsweizen 31,80: Roggenmehl 70proz. 22,5024: Weff
zenkleie, feine 7,50; Erdnußkuchen 12,25. Tendenz: Bei weiterern 710, d
Rückgang der Brotgetreidepreiſe und Zurückhaltung des Konſunu=
verkehrte
die Börſe in ruhiger Haltung.
* Darmſtädter Viehmarkt vom 20. Okt. Aufgetrieben ware=
8 Ochſen, 132 Kälber. 17 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich 0
Kälber a) auf 3540, b) 2934, c) 2428 Pfg. pro Pfd. Spitzem hudſt
hid in dem
tiere über Notiz. Marktverlauf: geräumt.
Ferkelmarkt Groß=Gerau. Auftrieb: 470 Ferkel. Es koſtete ſe Leitun
pro Stück 715 RM. Der nächſte Ferkelmarkt findet am Mitt, ſch 7 nid
woch. den 2. November, vormittags 8.30 Uhr, auf dem Marktplcy/ der Pr
zu Groß=Gerau ſtatt.
it in dieſt
Frankfurter Viehmarkt vom 20. Oktober. Aufgetrieben wars=
118 Rinder ſeit dem letzten Markt, 733 Kälber, 425 Schafe und 80 ben .0
Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht in RA8 ſchu des
Kälber b) 4346, c) 3842, d) 3237: Schafe a) 1. 2426. b) 2
bis 23, c) 1519: Schweine b) 4145 c) 4045, d) 394.
Marktverlauf: Kälber und Schafe mäßig rege, ausverkauf ſ, derte
Schweine ſehr ſchleppend, Ueberſtand. Fleiſchgroßhandelspreißf.

Piehmärkke.

Kleine Wirtſchaftsnachrichken.

Ochſenfleiſch 1. 5358 2. 4852: Bullenfleiſch 4550: Kuhfleißi=
2. 4045, 3, 2836; Kalbfleiſch 2. 5468: Hammelfleiſch 556-
Schweinefleiſch 6063. Geſchäftsgang ruhig. Eingebracht waren,
859 Viertel Rinder 124 Kälber, 53 Hämmel, 368 halbe Schweim,
Mannheimer Viehmarkt vom 20. Oktober. Zufuhr: 93 Kälbe=,
59 Schafe, 370 Schweine, 756 Ferkel und Läufer, 36 Lämmer, /0 in 1u
ſammen 1314 Tiere. Es koſtete pro Zentner Lebendgewicht in 9
Kälher b) 3640, c) 3236, d) 2832: Schafe b) 21
Schweine nicht notiert; Ferkel bis 4 Wochen koſteten pro Sti
610 RM., über vier Wochen 1214 RM., Läufer 1518 Rcl. Mouſeld.
Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln urz)/ 9as war
im jenem A
Läufern ruhig.
mite
Die deutſche Rohſtahlerzeugung, (ohne Saargebiet) belief ſiit
im September 1932 auf 392 108 Tonnen gegen 416 010 Tonns=
im
Auguſt. Arbeitstäglich wurden im September durchſchnittli.4
15 681 Tonnen hergeſtellt gegen 15 408 Tonnen im Vormonat
d. h. 2,1 Prozent weniger.
Die Herſtellung von Walzwerksfertigerzeugniſſen im deutſche=
Zollgebiet belief ſich im September 1932 auf 290 738 Tonnen gege=
269 183 Tonnen im Vormonat. Die durchſchnittliche arbeitstäglich
Herſtellung betrug 11 182 Tonnen gegen 9970 Tonnen im Augu1 fſt
d. h. 12,2 Prozent mehr. Daneben wurden im September 2470)
Tonnen Halbzeug zum Abſatz beſtimmt hergeſtellt. Im Augu
Un
waren es 27 136 Tonnen.
In der A.=R=Sitzung der Braunkohlen= und Brikettsinduſtt
A.=G. (Bubiag), Berlin, wurde beſchloſſen, der auf den 11.
einzukerufenden G.=V. vorzuſchlagen, für das Geſchäftsjahr 193 1 Mfr
32 für die Vorzugsaktien eine Dividende von wieder 7 Prozeu Aunſche war
auf das eingezahlte Aktienkapital und für die Stammaktien eir
ſolche von wieder 10 Prozent feſtzuſetzen.
Die neuen Verhandlungen über den Reichslohntarif in de
Schuhinduſtrie ſind auf den 24. Oktober angeſetzt worden.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat angeordnet, daß die Im
porteure für den Monat November 1932 den Höchſtbetrag ihre
allgemeinen Genehmigungen ebenſo wie bereits für die Mona.
ab Mai d. J. nur bis zur Höhe von 50 Prozent in Anſprug
nehmen dürfen.
Die Süddeutſche Zucker=Induſtrie hat die Betriebe in der Pfg.
wieder aufgenommen. Die Süddeutſche Zucker A.=G. ſtellt im Werl
Frankenthal 550 Arbeitskräfte neu ein.
Die Bank Polſki hat ihren Diskontſatz, der ſeit dem 3. Oktobe=
1930 7,5 Prozent betrug, auf 6 Prozent ermäßigt.
Der italieniſche Großinduſtrielle, Senator G. B. Pirell!
Gründer der gleichnamigen Kabelfabrik, iſt im Alter von 48 Jacl
ren geſtern in Mailand plötzlich geſtorben. Pirellis Name wurd
der Oeffentlichkeit aus ſeiner Tätigkeit als Sachverſtändiger au
zahlreichen internationalen Wirtſchaftsberatungen beſonders be
kannt.

Berliner Kursbericht
vom 20.Oktober 1932

Deviſenmarkt
vom 20. Oktober 1932

Mt
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Norbb. Bloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. B. Bemberg
Bergmann Gleltr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti= Gummt.
Deutſche Cont. Gas

gi
75.
61.75
16.625
28.25
17.
32.25
60.25
54.50

27.625
102.75
8l 88.25

D
Elektr. Lieſerung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Gef.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Goeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Bhil. Holzmann
Kali Aſchersleben
alöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Korsw.
Orenſtein & Koppell

71.25
65.75
94.25
38.
70.
72.
36.
55.50
100.
32.125
5o.375
36.25
39.875
32.25

Maengee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal:
Leonh. Tietz
Berein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Banderer=Werke

D
38.50
162.
45.125
22.50

38.
16.75
48.
8.
24.75
69.
26.75
25.50

Selſingtvas
Wien
Prag
Budapeſ
Soſia.
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stocholm.
London.
Buenos=Atres
New York
jelgten
Italien
Paris

Mit
100 finn.Mk.
100 Schilling
100 Tſch. r.
100 Bengö
100 Leva 3,0s7
100 Gulden
ſto0 Kronen
100 Kronen
100 Kronen 17
1 L.Stg.
1 Pap. Beio
1 Dollar .
00 Belgo 15o.49 15
100 Lire *
100 Francs

Rud
6. 164
51.25
12.465
189.5:
71.93
73.88
73.48
14.24
0.309
4.209
21.55
16.53

Rc
8.178
52.05
12.405
3.063
169.87
72.07
74.12
73,62
14.26
2.912
4.217
58.61
21.59
18.57

Schweiz
Danzig

Jaban.
Rio de Janetrol=
Zugollawien
Bortugal
Athen

Tſtambu
Katro
Kanada
Uruguahz
9sland
Tallinn ccſtl.)
Riau

Währung
100 Franken
Spanien 100 Beſetas
100 Gulden *
1 Yen
Milreis
100 Dinar
100 Escudos
100 Drachm.
1 türk. 2
t ägypt. 4
tcanab. Do 1.
1 Goldpeſo
100 isi. Kr.
100 eſtl. gr
100 Lats

1G59
181.27
34.41
81.94
(.279
0.294
5.594
12.26
2.567
2.008
14.62
3.258
1.738
64.44 16
110.59
79.721

Durmſtädter und Karionatdant Durmſtadt, dmhure dei Sressner Bunf

Frankfurter Kursbericht vom 20. Oktober 1932.

d
D AR
5½%Intern.,
6% Baben.. ...
6% Bayern...
6% Heſſen ..b.29
6% Preuß. St.b. 28
62 Sachſen v. 27
6% Thüringenb. 27
Dtſche. Anl. Ausio=
ungsſch
. 4, Ab=
löſungsanl
..
Ltſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schusge=
bietsanleihe
.

6% Baden=Baden
6%Berlin. ...b.24
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresden v.28
88 Frankfurt a. M.
Schätze. v. 291
6%
v. 26
62 Mainz ....!
82 Mannheimv.27
6% München. v. 29
62 Wiesbadenv.2s
2 Heſt. Lanpesbt.
6% Goldoblig.
5½% Heſi. Landes=
Shp.=Bk.=Liquid.
432 Kom.Ohl.
6% Preuß. Landes=
Pf.-Anſt G. Pf.
6% Geldoblig.

Me
50
71.75
69.5
64.5
86.5
68.5
62

47.5
6.4

5.35
56
58),
54.25
531,
69
56.5
53.5
58.25

73.5
61

79.75
67.25

6

2
Br. Girozentr. für
HeſſGldobl. R.11
62o
R.12
620 Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr..
6 % Naſſ. Landesbk.
5½% - Liqu. Obl.

Dt. Komm. Sam=!
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I
. Ser. III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).

6% Berl. Syp. Bk.
5½%Liau.=Bfbr.
6% Frlf. Hyp.=Bk..
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
675
6% Frif. Pfbr.=Bk.
5½% 7 Lig. Pfbr.
6% Mein. Hyp.=Bl.
5½% Pig. Pſbr..
6% Pfälz. Hyp.=Bt.
5½% Lia. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bk.
5½% Lig. Pfbr.,
6
Goldoblig
6% Sädb. Bob.=
Cred.=Bant ..
5½% - Lig. Pfbr
62 Württ. Gpp.=B.
*P
6% Datmler=Benz
6% Lt. Linol. Werke
895 Mainkrw. v. 26
Mitteld. Stahl.
SSBer Stablwerkel

56.75
59.5
76.5
77.75
79.5

44.5
63

75
80.25
26.25
79.7
63.25
77
81.25
75
78.75
78.5
83
75.5
79.75
65.25
80.25
82.75
78
57
80
75.
63.25
51.76

18% Boigtsbäfnert
J. G. Farben Bondsl
5% Bohn. A.E.B.
5%
2. Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 62
41,% Sſt. Schätze
4% Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
4½%
42
420 Türk. Admin.
1. Bagbad
4%0
Zollanl.
429
4½% ungarn 1913
19141
4½%
Golde.
425
45.
1910
4½Budp Stadtanl.
4%Liſſabon
420 Stockholm=
Aktien
Aig. Kunſtzidellnie
A. E. G.
...!
AndreaeNoris Bahnl
Aſchaffba. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg. J. P....
Berl. Kraſt u. Lichtl1131,
Buverus Eiſen.
Eement Heidelberg
Karlſtadt
7. G.Chemie, Baſell123.25
Chem.Berke Abert
Chade
.....
Contin. Gummiw. /103
Linoleum
Datnier-Ben ....!

6
93.5
5.75
5.75
10.5
10.75
4.55
8.05
4.125
2.

3.2
6.25
6.5
6.5
33.25
24.5
80

551),
32.

28.5
54.75
49.5
50.9

195

Mn
Frdöl.
Dt. Gold= u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt
Linolwerk. Berl.,/ 44.3
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Bieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwert..
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
7. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. Fetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſent. Bergwerk!
Geſ. f.elettr. Untern!
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frkft./ 50.25
Hammerſen Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger. Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.!
Hirſch Kupfer
Hochtief Eſen
Ilſe Bergb. Stamm
Genäſſe
Junghans
Kali Chemie.
Aſchersleben
Hiein, Schamzkin .

Re D Minnteue 733 Knorr C. H , Bahß & Freytag 4mm 139.5 Lahmeyer & Co. Weſteregeln Kalt.. Laurahütte ... 15 Zellſtoff Waldhof. 45.5 Lech, Augsburg. Memel. 84 Löwenbr. Münch. 180 22.5 18.5. Lus Gebr. Darmſt. Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Banl... Maintr.=W. Höchſt. 52 Mainz=Akt.=Br. 79.5 Bt. f. Brauinduſtr r188 86.75 Mannesm.=Röhren Bayer. Hyp. u. W. 58 189 Mansield Bergb. Berl. Handelsgeſ. 90.5 Met=Ulgeſ. Franrt. öhpothelbl. 38 Miag. Mühlenbau. 27.1 Lomm. u Privatb. 53,5 93:1. Montecatini Maild. 26 Dt. Bank und Dise, Motoren Darmſtadt Dt. Eff. u. Wechiel 66,5 Oberbedarf. 10-. Dresdner Ban 61.51 26 Bhönix Bergbau.. Franki. Ban! 515 38.5 Reiniger. Gebbert 54 Syp.=Bant 565
BöſE 70 Rh. Braunkohlen 1162 Mein. Hyp. Ban! Elektr. Stamm 71 Pfälz. Hyp.=Ban! 58 26 Stahlwerke 641. Reichsbank=Ant. 125 Riebeck Montan. Rhein. Hyp.=Bant.! Roever Gebr 35 Südd. Bob.-Cr. Bk. 55.8 Rütgerswerte . 39 Württb. Notenbant Salzoetfurth Kalt 162 40 70.5 Salzw. Heilbronn 175 A.-G. .Vertehrsw. Schöfferhof=Bind.. 137 Allg. Lokalb. Kraftw 612 Schramm., Lackfbr. 7% Dt. Rer Schriftg. Stempel. 53.5 Hapag Schucker: Elektr. 70.5 Norod. Lloyd: 32.5 Hotzmann, Phil. 1 54,75 Süod. Zuc Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr. Südd. Eiſenb.=Gei Siemens & Halste. Alltanz. 1. Stutg. Felus Ber ker=A. G.I,
rgbau Verſicher
130.75
.. Vere rung.
in. Beri= 13 Thür. Liefer.=Gei..
Tietz Leonhard 55 FranionaRück u.M!.
Mannheim. Berſicl. Unterfranken.. 80 3 Ber. Stahlwerke 22 Otavt Min 56 ültramarin Schantung Hau eisl [ ][  ][ ]

Freitag, 21. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 293 Seite 13

Bonder Keld und viele Frauen.

Roman von Karl Lütge. Copyright by VerlagPreſſe=Tagesdienſt,Berlin W33

Er wehrte ab. Nein, jetzt nichts anderes. Kein anderes Wort,
fir Geſicht!
Er ging raſch in ſein Zimmer und warf die Tür hinter ſich
zit entſchloſſener Gebärde zu.
Ja, er warf die Tür zu. Er hatte Marianne Holtermann
n Wohnzimmer erblickt.
KXI.

Schwerfällig krochen die Wochen durch den ſtrengen und
ſugen Winter. Marianne Holtermann wohnte noch in der Eifel=
raße
bei den Geſchwiſtern Mühlinghaus. Sie hatte keine Stel=
ung
wieder finden können und litt darunter. Um den ſchweren
urtſchaftlichen Verhältniſſen zu entfliehen, gab es nur eine
ſeitung: den Sport. Der Körper und der Wille blieben dem
uinzelindividuum erhalten. Aus dem Körper, mit Hilfe des
Eillens, das Höchſte herauszuholen, das konnte noch begeiſtern.
Nie war Sport nötiger nud nutzbringender als in dieſer
eit, wo durch die Welt die erſten Wehen der großen Wirt=
haftskriſe
ſchleichend zogen.
Das Pathos des Heldiſchen hatte Ludwig Mühlinghaus
ſtſchieden von ſich geſchleudert. Den Weg ins Schlichtbürger=
ſhe
zurück, machten ihm die beiden guten Kameraden und
ausgenoſſinnen leicht. Er war nur Menſch Hausgenoſſe, nicht
ſlo in dem Heim. Das nutzloſe, törichte, übertriebene Anbeten
ſe Leiſtungen, das Anpeitſchen zu ſenſationellen Gewalttaten,
ſb es nicht mehr.
Der Prozeß gegen Pyck alias Gray begegnete großem Inter=
ſe
in dieſen Tagen. Mühlinghaus war als Zeuge nicht ge=
ſoen
worden. Eine kommiſſariſche Vernehmung vor einem
ſchter des Amtsgerichtes der Stadt hatte genügt.
Der Prozeß endete mit einer Enttäuſchung. Pyck wurde zur
Kobachtung auf ſeinen Geiſteszuſtand einer Anſtalt überwieſen.
(verteidigte ſich geſchickt, wortreich, weitſchweifig. Die Zei=
ugen
berichteten ausführlich darüber.
Allen Kreuz= und Querfragen wich der Belgier geſchickt aus.
han konnte ihm nichts anhaben.
So würde ſich nie einwandfrei aufklären laſſen, ob tatſäch=
ſh
ein Unfall vorlag oder ob Gray nachgeholfen hatte.

Im Frühling heiratete Dr. von Lachmann die Baronin
Adtfeld.
Das war die große Neuigkeit geweſen, die die Schweſter
a fenem Abend, als Miß Mabel Macy abreiſte, dem Bruder
mtteilen wollte. Sie hatte davon gehört, bevor in den Zeitun=
an
die Anzeige der Verlobung zu leſen war. Eine Tages ſagte
ſt es dem Bruder.
So?. Das iſt eine vernünftige Löſung, antwortete er.
ce er es meinte, darüber ließ er ſich nicht näher aus.
Sie kennen ſich ſo lange. Eigentlich hätten ſie das ſchon
me ein paar Jahren tun ſollen.
Franziska Mühlinghaus war hartnäckig; aber Ludwig
Yihlinghaus bewegte es nicht. Schon vor ein paar Jahren?
9, er verſtand. Nun, er dachte anders darüber. Aber aus=
ſicken
ließ ſich das nicht. Beſſer, kein Wort davon.
Man ſprach ſpäter noch einmal bei Tiſch darüber, im Bei=
ſen
von Marianne Holtermann. Inzwiſchen hatten die Baronin
o Dr. von Lachmann geheiratet.
Daß ſich die Baronin zu dem alten langjährigen und be=
ohrten
Freund flüchtete, konnte man ihr nicht verargen. Andere
Minſche waren unerfüllt geblieben. Sie reſignierte.

Geſtern traf ich Gerda, erzählte Franziska Mühlinghaus.
Sie läßt dich grüßen. Sie iſt ſehr gewachſen. Nun faſt zehn
Jahre alt. Mama iſt noch nicht zurück, erzählte ſie.
Das Kind iſt wieder allein zurückgeblieben?
Nun, das kannſt du nicht anders verlangen. Schließlich iſt
das die Hochzeitsreiſe des Paares.
Kaum mehr ſprach man darüber. Immerhin wurde der
Name der Baronin noch öfter genannt in den nächſten Wochen,
als das Paar zurückgekehrt war, als Dr. von Lachmann die
Praxis wieder aufgenommen hatte, und als er ein paar Monate
ſpäter mit ſeiner Frau zum Winterſport nach Schierke fuhr.
Eine erzentriſche Frau, noch immer, verwunderte ſich
Franziska Mühlinghaus.
Nie erwähnte man Miß Mach. Ludwig Mühlinghaus
dachte nicht an ſie. Er hatte nur einmal gegenüber Marianne
Holtermann auf ihre Frage nach ſeiner Verlobten offen und
bündig erklärt:
Mabel Macy hat die Verlobung mit mir gelöſt; ſie war
ja ganz unnatürlich, dieſe Abrede.
O, das wußte ich gar nicht!
Ihre Augen irrten von ſeinem Geſicht bei dieſer über=
raſchenden
Antwort ab. Sie hätte ſich mit dieſer Mitteilung
begnügen ſollen. Aber die Neugier oder das Intereſſe waren
wohl größer. Sie fragte nach einer kleinen Weile:
Schrieb ſie dir das aus Amerika?
Nein, ſie ſagte es mir ſelbſt. Und ſie hatte damit natür=
lich
recht, nicht wahr?
Das kann ich nicht beurteilen, Ludwig. Nein Und
das hat bisher niemand erfahren? Aber es geht ja keinen
Menſchen weiter etwas an."
Marianne Holtermann beobachtete den Freund nun genauer,
aber ſie merkte nie, daß er der Dollarmaid nachzutrauern ſchien.
Sie beobachtete auch Elfriede Trautmann, und fand, daß dieſe
nichts ahnte und nichts wußte. Oder, daß es ihr gleichgültig
war, falls ſie es wiſſen ſollte, daß Ludwig Mühlinghaus wieder
frei war.
Im ſpäten Frühjahr, als in dem Land am Nieberrhein
überall die Freibäder ſich öffneten, legte Marianne Holtermann
die Trauer ab.
Die Wandlung, die ſich da vor ſeinen Augen vollzog, er=
regte
Ludwig Mühlinghaus. Es war ihm, als ſehr er Marianne
erſt jetzt zum erſtenmal.
Er trainierte und kämpfte in dieſer Zeit mehr denn je.
Im ausgehenden Sommer fanden die erſten Prüfungsſchwim=
men
für das nächſte Olympia ſtatt. Es würde diesmal nicht auf
der Liſte der deutſchen Teilnehmer fehlen. Das war ſchon jetzt
ſicher. Alle Dinge liefen den geraden Weg.
Ja, Marianne Holtermann feſſelte ihn von Tag zu Tag
mehr. Mit keiner Frau hatte er ſich je ſo herzlich kamerad=
ſchaftlich
geſtanden, wie mit ihr. An Liebe und Leidenſchaft
dachte er bei ihr, ſolange er ſie kannte, nie. Und nun fah er,
wie begehrenswert ſie als Weib war.
Mit einemmal waren ihm die Augen geöffnet. Hier, in ihr,
fand er endlich eine Frau, Freundin und Kameradin vereint.
Das fehlte ihm!
Es gelang ihm ſchwer, ſeine Gefühle vor ihr und vor an=
deren
zu verbergen. Glücklicherweiſe erforderte das harte
Training ſeine völlige Hingabe.
Zu einem Treffen in Magdeburg fuhr Marianne Holter=
mann
Ende des Herbſtes gemeinſam mit Ludwig Mühling=

haus. Sie hatte in Magdeburg Verwandte und war von ihnen
eingeladen worden. Zum Begräbnis Holtermanns waren die
Verwandten damals erſchienen, aber am gleichen Tage wieder
zurückgereiſt. Eilige Geſchäftsleute. Nun luden ſie die Nichte ein.
Ob ich es lange aushälte?"
Marianne Holtermann ging weniger der Verwandten wegen
nach Magdeburg, als der günſtigen Gelegenheit, die Gaſtlich=
keit
im Hauſe Mühlinghaus nicht über Gebühr auszunutzen.
Nimm dir gleich eine Rückfahrkarte, ſcherzte Ludwig
Mühlinghaus am Bahnhof bei der Abfahrt.
Franziska Mühlinghaus lächelte.
Ja, komm bald wieder! Du wirſt uns ſehr fehlen!
Wider Willen wurde Marianne Holtermann rot. Das kam
ſelten bei ihr vor.
Sie fuhren einen langen dunklen Herbſtnachmittag bis an
die Elbe, im voll beſetzten Abteil und ſprachen kaum ein paar
Worte miteinander.
Bei den Schwimmveranſtaltungen in Magdeburg gab es
die zwar erwarteten, aber doch überraſchenden und eindrucks=
vollen
Siege. Ludwig Mühlinghaus befand ſich in ganz großer
Form. Das Prüfungsſchwimmen fürs Olympia mußte ihn
unter den erſten deutſchen Anwärtern zeigen. Die Zeitungen
ſchrieben begeiſtert von der durch ihn präſentierten deutſchen
Schwimmer=Weltklaſſe.
Marianne Holtermann drückte ihm glückwünſchend die Hand,
als ſie ſich nach der Veranſtaltung vor dem Hallenbad im
Schwarm vieler erregter Menſchen trafen. Schwer hatte ſich
Mühlinghaus frei machen können. Nun freute er ſich, als er
die Begeiſterung von Marianne ſah.
Das war der erregendſte Augenblick in meinem Leben,
Ludwig heute, als du den Schweden beſiegteſt! Ich hatte
Herzklopfen und konnte nicht ſitzen bleiben, weißt du, bei den
letzten 50 Metern, als du zum Spurt anſetzteſt
Ich mußte ja ſiegen, antwortete er.
Sein Blick umfing ſie.
Du mußteſt?"
Ja, deinetwegen. Du ſollteſt nicht enttäuſcht ſein.
Er brach ab. Sie wurde verlegen. Das klang unecht und
war ſentimental. Aber er fand dieſem Mädchen gegenüber nicht
die rechten Worte. Seit einiger Zeit war er befangen in ihrer
Gegenwart, weil ſie es zu ſein ſchien, ſo oft er in ihrer
Nähe war.
Ich habe nie an dir gezweifelt, Ludwig, ſagte ſie.
Das ließ ſich auf verſchiedene Weiſe deuten.
Wie meinſt du das?"
Sie ſchritten zum Breitenweg, ins abendliche Gewühl der
großen Flanierſtraße. Wie konnte man hier von ernſten Dingen
reden! Die Frage blieb unbeantwortet. Sie gingen ſchweigend.
Belangloſes fiel ihnen nicht ein.
Sie waren wie ein Liebespaar.
Eigentlich mußte Ludwig Mühlinghaus zur Siegesfeier in
ein Lokal. Er hatte ſich nur für ein paar Minuten bei den
Sportfreunden entſchuldigt, um Marianne Holtermann zu den
Verwandten geleiten zu können. Noch in der Nacht mußte er
zurückreiſen.
Abſchied. Man würde ſich ein paar Wochen, bis zum Früh=
jahr
offenbar, nicht ſehen. Vielleicht bis zur Abreiſe nach
Los Angeles.
Hoffentlich bleibſt du nicht zu lange bei deinen Ver=
wandten
? ſagte er auf dem letzten Wegſtück.
Sie ſtellte die Gegenfrage:
Wäre dir das unlieb?"
Komm bald zurück, bat er.
Sie verſtand. Sie nickte mit heißem, glücklichen Geſicht an
der Haustür.
Er ging den Pflichtweg zu ſeinen Sportfreunden.
(Ende.)

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Freitag, 21. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Heute und folgende Tage

Hente und folgende Tage

Heute Freitag die große Greta Garbo-Premidre

Einer der sensationellsten
Kriminal-Tonfilme aus der
Unterwelt einer amerikanisch.
Großstadt.
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Das Schicksal einer Tänzerin u. großen Spionin!
Ein Film, dem man mit seltener Spannung entgegensieht!

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in einem Fim, den das Leben schrieb.
Die Geschichte einer berühmten Tänzerin, die sioh in Abenteuer
stürzte, als die gefährliohste Splonin des Weltkrieges gehalten wurde
und im Jahre 1917 in Winoennes (bel Paris) standrechtlich ersohossen
wurde, weil das Kriegsgericht Spionage zugunsten Deutschlands
als erwiesen ansah.
Und zum Schluss, wenn diese schöne Garbo Hata Hari zum
Pfahl geführt wird, sind wir ganz im Banne dieser Frau, und jeder
Zusohauer glaubt und hofft, dass in letzter Sekunde die Rettung,
die Begnadigung eintrifft. Umsonst sie kommt nicht man
hört die Kommandos der Vorhang sohllesst sich über Mata Hari.

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Festes dekorierten Wintergarten.
Leitung des Festes:
Der Kellermeister!
Die Muslk:
L. Flodur!
Rheinische Lieder und Stimmung:
Der Kellermeister! (Rich. Hinz)
und dann:
Bolli‟ Der komische Musikant!
Welter:
Das Kaleidoskop!
Der Keller:
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Iu. Moselweine
Die Küche:
Alles was das Herz begehrt!
Bedienung:
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Um die Splonin Mata Hari sind so viel Legenden geschrieben und
verbreitet, ist so viel für und wider ste gesagt worden, und wielleicht
mit Absicht ein dichter Schleter über die Geschehnisse gezogen.
Niemand welss und wird es erfahren. ob ste schuldig oder unschuldig
(V.14629
hingerichtet worden ist.
Wir sehen Greta Garbo und hören Sie dentsch sprechen!
Die Garbo ersoheint wie ein Wesen aus einer anderen Sphäre.
Gewaltig jener Homent, wo Greta Garbo von dem Geliebten Ab-
sohted
nimmt, um sich den Kugeln des Vollstreckungskommandos
zu stellen. Das tragisohe Schlusskapitel einer Frau, die vor der
Liebe Hüohtete und doch an ihr zugrunde ging.

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