Darmstädter Tagblatt 1932


17. Oktober 1932

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
zu wöchentlich 7mallgem Erſcheinen vom l. Otober
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiattet.
Nummer 289
Montag, den 17. Oktober 1932.
195. Jahrgang

21 mm breite Zeite im Kreie Darmitadt 23 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 38 Reiſchepig. Relamezelie (92 mm
breit l2 Reiſchsmarl. Anzelgen von auswärte 38 Reſchepfg.
FinanzeAnzeigen 50 Reiſchspfg. 92 mm breite Reſſame=
zelle
300 Reſchemart. Alle preiſe in Reſchemark
Dollar 4.20 Markl. Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Auffuhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung au Erfüllung der Anzeigen=
auſträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beitreibung äll eder
Rabatt weg. Banflonto Deuiſche Bani und Darm=
ſädter
und Natonalban.

Der Reiafbraiter ii Paderdort.
eutſchland forderk Abrüftung in ganz Europa. Nolverordnungen für Sozial=Erleichkerungen in den nächſten Tagen.
Kommuniſtiſcher Feuerüberfall in Dorkmund auf Rahionalſozialiſten und Polizei. Bisher zwei Todesopfer.
M Men de Raanfglanfaffen ud rellefenier den Safdenaftien eichien.

Erhöhker Zuſchuß für Wohlfahrks-
jürforge
.
Paderborn, 16. Oktober.
In ſeiner Rede, die Reichskanzler v. Papen heute vormittag
otr zirka 6000 Vertretern der weſtdeutſchen Wirtſchaft des Han=
ls
, des Handwerks, der freien Berufe hielt, wies er mit Nach=
ruck
darauf hin, daß die Wirtſchaftspolitik der Reichsregierung
um vornehmſten Ziele habe, Arbeit und Brot zu ſchaffen,
er Kanzler ſtellte feſt, daß eine Geſchäftsbelebung und
ne fühlbare Entlaſtung des Arbeitsmarktes be=
büs
eingetreten ſei. Da eine Beſſerung jedoch nur langſam ein=
eten
könne, habe ſich der Reichsfinanzminiſter ſchon jetzt ent=
Uoſſen,
die monatliche Ausſchüttung für die Wohlfahrtshilfe an die
Gemeinden im Oktober von 50 auf 60 Millionen und im
November um weitere 5 Millionen zu erhöhen.
er Kanzler vertrat weiter die Anſicht, daß die Schwierigkeiten
4 der genannten Lohnſenkungsverordnung bereits zum größten
eik überwunden ſeien und betonte, daß nur die Ausſicht auf eine,
iedliche Durchführung des Wirtſchaftsplanes der Reichsregierung
e Möglichkeit biete, die Arbeitsloſenunterſtützung
und die ſozialen Leiſtungen für den Winter zu
höhen. Das Reichskabinett habe die notwendigen Be=
hrüſſe
gefaßt, die in den nächſten Tagen veröffent=
btwerden
.
Im weiteren Verlauf ſeiner Rede trat der Kanzler den Ge=
ichten
entgegen, daß die Kontingentierungspolitik die Währung
fahrden könne. Eine ſolche Gefahr liege nicht vor. Der Reichs=
Wler ſprach ferner die Erwartung aus, daß
lüber das Beſtehen des Stillhalteabkommens hinaus das
Ausland ſeine nach Deutſchland geliehenen Gelder konſoli=
dieren
läßt,
ein abermaliger Abzug fremder Gelder gegenwärtig nicht
ög lich ſei. Jahre angeſtrengteſter Arbeit und rigoroſeſter Spar=
nkeit
auf allen Gebieten der Wirtſchaft liegen vor uns, erklärte
r Kanzler. Das große Werk des Wiederaufbaues erfordert das
yammenſtehen aller gutwilligen deutſchen Männer. Eine ſtarke
ichatsgewalt iſt dazu da, daß ſie die Unſicherheiten nach Mög=
ihkeit
beſeitigt, und daß ſie dem Volke das Gefühl gibt:
Wir gehen voran, wir warten nicht im Winkel, bis uns die
Not erdrückt, wir faſſen Unſicherheiten an der Gurgel!
lne fehlenden Sicherheiten muß man ſich ſchaffen. Wer auf ſie
Int tet, wird erliegen, bevor er noch das Ziel geſchaut. Aus dieſem
runde haben wir den Kampf um Deutſchlands Recht und Frei=
Afi in der Welt aufnehmen müſſen, denn niemals kann Europa
Nr Ruhe kommen, niemals können die politiſchen Streitfragen
Niuelegt werden, die zwiſchen den Nationen beſtehen, wenn
e tſchland nicht die Grundrechte aller Völker gewährt werden.
Iſit allein ſichern die Grundlage des Friedens und führen zu
mer moraliſchen Abrüſtung, die man ſo vielfach predigt.
Unſer Ziel iſt nicht Aufrüſtung auf den Rüſtungsſtand un=
ſerer
Nachbarn, ſondern Abrüſtung in ganz Europa und in
der Welt, gleiches Recht und gleiche Sicherheit!
her Ziel iſt ein Zuſtand innerhalb Europas, in dem es keine
ezemonie und kein Syſtem politiſcher Bündniſſe gibt, ſondern
die Völker in gegenſeitiger Achtung ihrer ſtaatlichen und
Uterrellen Individualitäten ihren Menſchheitszielen nachſtreben
hren. Wir wiſſen aber, daß wir dieſes Ziel, das allein der
at die politiſche und wirtſchaftliche Stetigkeit geben wird,
u1 durch ſchärfſte nationale Konzentration im Kampf um unſere
a chberechtigung und unſere Selbſtbeſtimmung verwirklichen
hren. Der Gedanke des Sacrum Imperium des heiligen
eltſchen Reiches, von dem ich in München als von der Sehn=
Ae kommender Geſchlechter zwiſchen den Alpen und der Memel
rich, iſt nicht geboren im Jahrhundert der Nationali=
ſten
. Er iſt nicht, wie ein Teil der Auslandspreſſe es
igeſtellt hat, imperialiſtiſch im Sinne hegemonialer
eirſchaftswünſche, er iſt vielmehr der Ausdruck der
een abendländiſchen Völkerverbundenheit, wie ihn gerade
katholiſche Kirche durch Jahrhunderte ausgeſtalten half, der
usHruck deutſcher Kulturſendung im mitteleuropäiſchen Rauja
dem wir über den Materialismus des Tages hinweg wieder
2 Augen der jungen Generation richten wollen. Es wäre auch
iſtFehlenswert, wenn manche Auslandsredaktionen ihre geogra=
biſchen
Kenntniſſe dahin vervollkommnen wollten, daß es
ertſche Alpen und eine deutſche Memel gibt.
Auch in der inneren Politik ſtreben wir aus einem Zu=
ude
größter Unſtabilität heraus. Nicht wir, fuhr der Kanzler
haben eine anormale Situation geſchaffen, ſie iſt
. Produkt der Verantwortungsſcheu und Unbe=
ämdigkeit
unferes deutſchen Parteiweſens.
öir haben allerdings den Entſchluß gefaßt, dieſe ſchleichende
lenkheit abzukürzen und zu verſuchen, ſie ſchnellſtens zu heilen.

13 Jahre lang hatten die Parteien Zeit, das Volk für die
Diſziplin und Verantwortung zu erziehen. Wer von uns ein
Zurück fordert, der fordert das ſchlimmſte Experiment, das
heute gemacht werden könnte. Zum Schluß erklärte der Kanzler,
daß nicht nur die Anonymität der politiſchen Verantwortlichkeit,
ſondern auch die Anonymität der wirtſchaftlichen Verantwort=
lichkeit
beſeitigt werden müſſe.
In ſeiner Dortmunder Rede am Nachmittag ent=
wickelte
der Kanzler etwa die gleichen Gedankengänge wie in
Paderborn und erklärte ergänzend, daß die Reichsregierung
keinerlei ungerechtfertigte Preisſteigerungen zulaſſen werde.
Beide Reden des Reichskanzlers wurden von den zahl=
reichen
Zuhörern mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen.
Am ſpäten Abend begab ſich der Reichskanzler nach Berlin
zurück.
Schwere Zuſammenfköße in Dorkmund.
2 Tole, 12 Schwerverlekke.
Dortmund, 16. Oktober.
Etwa 400 uniformierte Nationalſozialiſten durchzogen in den
Morgenſtunden den Dortmunder Norden und verteilten unter der
dortigen Arbeiterbevölkerung Wahlzettel. Gegen 10 Uhr wurden
ſie von Kommuniſten angegriffen, mit Steinen beworfen und auch
beſchoſſen. Die Polizei konnte die Streitenden trennen. Etwas
ſpäter kam es dann in der Bornſtraße wieder zu Zuſammenſtößen
zwiſchen nationalſozialiſtiſchen Zettelverteilern und Kommuniſten.
Die Polizei mußte hier die Streitenden mit der Schußwaffe und
dem Gummiknüppel trennen. Nach den bisherigen Feſtſtellungen
wurden ein Nationalſozialiſt und eine unbeteiligte
Frau getötet, die, hinter einem Fenſter ſtehend, die
Vorgänge auf der Straße verfolgte. Verletzt wurden 12 Perſonen
ſchwer, darunter ein Polizeibeamter.

Feuerüberfall in Wien.
TU. Wien, 16. Oktober.
Am Sonnag vormittag wurde im Bezirk Semmering ein
Feuerüberfall aus dem ſozialdemokratiſchen Arbeiterheim auf=
einen
nationalſozialiſtiſchen Demonſtrationszug verübt, bei der ein
Wachtmann und drei Nationalſozialiſten getötet, ſowie über 30
Perſonen verletzt wurden, darunter zwei lebensgefährlich.
Am Sonntag vormittag war in Semmering eine national=
ſozialiſtiſche
Verſammlung angeſagt, zu der eine Abteilung SA.=
Leute durch die Tiefſchütz=Gaſſe marſchierte. Als ſie an dem dor=
tigen
ſozialdemokratiſchen Arbeiterheim vorbeikamen, fielen aus
dem Arbeiterheim zahlreiche Schüſſe. Der Wachtmann Tlaſek ſank
als erſter durch die Stirn getroffen ſofort tot nieder. Außerdem
wurden drei Nationalſozialiſten getötet und über 30 Perſonen
leichter oder ſchwerer verletzt. Bei zwei Perſonen ſind die Ver=
letzungen
derart ſchwer, daß wenig Hoffnung auf ein Aufkommen
beſteht. Die Polizei entſandte ſofort ſtarke Abteilungen, die in
das ſozialdemokratiſche Arbeiterheim eindrangen, wo ſie eine
Reihe Gewehre und Piſtolen beſchlagnahmten. Es dürften, ſo=
weit
bisher bekannt iſt, 70 Gewehre und eine große Zahl Revol=
ver
ſein. 60 Perſonen wurden verhaftet. Sie mußten unter
ſtarker Bedeckung auf das Polizeipräſidium gebracht werden, da
die Menge derart erregt war, daß ſie verſuchte, die Täter zu
lynchen. Eine Anzahl Sozialdemokraten hatte ſich auf dem Dach=
boden
in Kiſten verſteckt, wo ſie von den Wachtleuten herausgeholt
und verhaftet wurden.
Einigung über die Zahlungen im Handelsverkehr
MMen.
In den Beſprechungen der deutſchen und italieniſchen Vertre=
ter
über die Frage der beiderſeitigen Zahlungen im Handelsver=
kehr
iſt eine völlige Einigung erzielt worden. Danach können die
Zahlungen von beiden Seiten am 17. Oktober in der Form wieder
aufgenommen werden, in der ſie bis zum 30. September erfolgten.

Die Wahrheit über die Schupo.
der deutſche Völkerbundsdelegierke v. Roſenberg ankworkek auf die franzöſiſchen Schuhpolizei=
Enkhüllungen. Frankreich vergifkek die Welkmeinung.

Mafſigli vergaß das Ziel
der Abrüſtungskonſerenz.
WTB. Genf, 15. Oktober.
Der Vorſitzende der deutſchen Völkerbundsdelegation, Ge=
ſandter
v. Roſenberg, nahm heute vor den Vertretern der
Weltpreſſe zu den geſtrigen Ausführungen des franzöſiſchen Dele=
gierten
Maſſigli über die deutſche Polizei Stellung. Geſandter
v. Roſenberg führte u. a. aus: Der franzöſiſche Delegierte Maſſigli
hat geſtern in dem Unterkomitee der Abrüſtungskonferenz für die
Perſonalbeſtände Ausführungen über die deutſche Polizei ge=
macht
, die er vorſichtigerweiſe unterließ, ſolange deutſche Vertre=
ter
an der Abrüſtungskonferenz teilnahmen.
Herr Maſſigli gibt die
Geſamtſtärke der deutſchen Polizei
mit 140 000 Mann an und erwähnte nur beiläufig, daß hiervon
35 000 als rein kommunale Polizei abgehen, und daß ferner 18000
Beamte in Zivil ſind, die nur in den Büros und im Kriminal=
dienſt
tätig ſind. Er unterläßt es dabei, zu betonen, daß die
deutſche Polizei keine einheitliche Organiſation unter einheitli=
chem
Kommando iſt. Die Polizei unterſteht bekanntlich nicht dem
Reich, ſondern den 17 deutſchen Ländern.
Die geſamte Organiſation und
Bewaffnung der Polizei
iſt in jahrelangen Verhandlungen mit der Botſchafter=
konferenz
und der Interalliierten Militärkon=
trollkommiſſion
unter dem beſonderen Geſichtspunkt feſt=
gelegt
worden, daß eine militäriſche Verwendung
der Polizei ausgeſchloſſen iſt. Die Schutzpolizei beſitzt
demnach keine ſchweren Waffen, wie Minenwerfer und Geſchütze,
ohne die eine militäriſche Verwendung undenkbar iſt. Die von
Maſſigli erwähnten Maſchinengewehre ſind in einer beſchränkten
Zahl von der Interalliierten Militärkontrollkommiſſion zugeſtan=
den
worden, weil ſie für die polizeilichen Aufgaben erforderlich
ſind. Bei den Panzerwagen handelt es ſich nicht um kriegsmäßig
verwendbare Tanks, ſondern um geſchützte Automobile, die nur
auf guten Straßen fahren können.
Die Ausbildung der Polizei in allen deutſchen Ländern dient
lediglich polizeilichen Zwecken, wie aus dem Inhalt der Polizei=
vorſchriften
ohne weiteres bervorgeht. Dieſe werden keineswegs
geheim gehalten.

Eigenartig iſt es, daß Herr Maſſigli
die Polizeiſchulen
als Organiſation militäriſchen Charakters bezeichnen will, ob=
wohl
die franzöſiſche Abordnung auf der Abrüſtungskonferenz den
Standpunkt vertreten hat, daß die Rekruten des franzö=
ſiſchen
Heeres, die doch zweifellos eine rein militäriſche Aus=
bildung
genießen, nicht als militäriſch verwendbar
angeſehen werden können.
Es iſt unverſtändlich, wenn Maſſigli daran Anſtoß nimmt,
daß die
Polizei auch im Gelände ausgebildet
wird. Leider hat die Polizei der deutſchen Länder im Laufe der
letzten 12 Jahre wiederholt bei Aufruhrverſuchen und Störungen
der öffentlichen Ounung in geſchloſſenem Einſatz Aktionen größe=
ren
Stils zur Wiederherſtellung der Ordnung durchführen müſſen.
Es verſteht ſich von ſelbſt, daß ſich ihre Ausbildung auf derartige
Verwendungszwecke ausdehnen muß. Die Ausbildung für ſolche
Aufgaben trägt aber rein polizeilichen und keinen militäriſchen
Charakter.
Wenn Maſſigli in dem Beſtreben, polizeiliche Uebungen im
Gelände als militäriſche Uebungen darzuſtellen, eine Anzahl von
Aeußerungen und Illuſtrationen aus der deutſchen Preſſe vorge=
legt
hat, ſo kann ihm nicht entgangen ſein, daß in einer Fülle von
anderen
deutſchen Preſſeäußerungen lebhafte Klage darüber geführt
wird, daß die Polizei für den Fall größerer Unruhen nicht
genügend ausgebildet werde.
Herr Maſſigli iſt ein Opfer der Romantik der Lokalberichterſtat=
ter
geworden. Wie wenig zuverläſſig die Quellen ſind, auf die er
ſich ſtützt, geht ſchon daraus hervor, daß er von einer Uebung der
badiſchen Polizei in einer Stärke von 2000 Mann ſpricht, wäh=
rend
die ganze badiſche Bereitſchaftspolizei nur 1700 Beamte zählt.
Hierbei iſt nicht zu vergeſſen, daß im demilitariſierten Gebiet, zu
dem faſt ganz Baden gehört, die Polizei das einzige Mittel zur
Aufrechterhaltung der Ordnung darſtellt.
Seit der Sommerpauſe der Abrüſtungskonferenz iſt offenbar
das Ziel und die Aufgabe dieſer Konferenz in Vergeſſenheit ge=
raten
. Es handelt ſich nicht um die 35 oder 140 000 Beamte der
deutſchen Polizei und nicht um die Ausbildungsvorſchriften für
die Polizei von Anhalt und Lübeck, ſondern um die Abrüſtung
von Millionenheeren und die Friedensſicherung durch Beſeitigung
der gewaltigen Wehrſyſteme und rieſigſten Beſtände an modernen
Kriegsmitteln, die die Welt je geſehen hat.

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Seite 4 Nr. 289

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Der Obſt= und Gemüſebau.

Außerordenkliche Generalverſammlung der Starkenburger Obſt= und Gemüſe=Anbau= und Berwerkungs=
Genoſſenſchaft e. G. m. b. H. (Stoga-Großmarkk Nauheim).

Wege zur Rentabilikäksgeſkalkung

des Anbaus von Gemüſe und Früchken.

* Nauheim, 16. Oktober.
Die Ohſt= und Gemüſebautreibenden unſerer engeren heſſiſchen
Heimat ſind bemüht, den Abſatz durch Qualitätsware und durch
genoſſenſchaftliche Zuſammenarbeit, zu heben. Die Starkenburger
Obſt= und Gemüſe=Anbau= und Verwertungsgenoſſenſchaft e. G. m.
b. H. (Stoga) hat dieſe Aufgaben übernommen. Die von ihr er=
faßten
Waren werden in einer Großmarkthalle in Nauheim bei
Groß=Gerau nach dem holländiſchen Veilingſyſtem über eine elek=
triſche
Verſteigerungsuhr und durch Fernverſand verwertet. Nam=
hafte
Mengen werden jedoch vorwiegend von den benachbarten
Großſtädten wie Mainz, Wiesbaden und Frankfurt ſowie Darm=
ſtadt
aufgenommen. Die täglich ſtattfindenden Verſteigerungen
ſehen faſt alle Groß= und Kleinhändler der Obſt= und Gemüſe=
branche
bei dieſer Genoſſenſchaft vereinigt.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Rauch, eröffnete mit herz=
lichen
Begrüßungsworten die Generalverſammlung der Starken=
burger
Obſt= und Gemüſe=Anbau= und Verwertungsgeſellſchaft
e. G. m. b. H., die geſtern nachmittag in Nauheim bei Groß=Gerau
ſtattfand.
Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Lung, der Direktor des Land=
wirtſchaftsamts
Groß=Gerau, ſprach dann zunächſt über

Allgemeine Anbau= und Abſakfragen.

Warum brauchen wir mehr Obſt?

Kartoffel) erfolgen. Die pflanzlichen Nahrungen müßten auch
richtig zubereitet werden Abgebrüht ſollten die Gemüſe nicht
werden, denn man ſchüttet damit die wertvollſten Beſtandteile
weg. Die Würzſtoffe ſollen in den Gemüſen gelaſſen werden, denn
ſie ſind die hochwertigſten Beſtandteile. Ferner dürfen die Ge=
müſe
nicht zu ſehr verkocht werden. Gemüſe ſollten auch öfter in
Form von Salaten roh genoſſen werden. Unvergorener Süßmoſt,
das iſt flüſſiges Obſt, ſollte man ſtets bevorzugen. Der ſchmackhafte
und geſunde Süßmoſt dürfe dem Kinde, ja ſogar dem Kranken ge=
reicht
werden, denn in dem Moſt liege die Stärke. Da die Er=
kenntnis
von der Geſundheitlichkeit des Süßmoſtes durchzudringen
beginnt, gelte es heute ſchon mehr Obſt zu pflanzen. Jedenfalls ſei
vom volkshygieniſchen Standpunkte aus Gemüſe= und Obſtnahrung
wichtig für die Geſundheit des Körpers.
Schließlich referierte noch Geſchäftsführer Riedel über

Ziele und Aufgaben der Stoga.

Redner gab eingangs einen ſtatiſtiſchen Ueberblick über die Anbau=
flächen
und =Mengen. Im Kreis Groß=Gerau wurde z. B. von
100 Teilen Ackerland 2,2 (1927 4.0, 1931 5,5) Gemüſe angepflanzt.
Die gleichen Zahlen betragen für Heſſen 1,3 (bzw. 1,6 und 2,1).
Daraus ergibt ſich der weit größere Gemüſeanbau um Groß=Gerau
im Vergleich zu Heſſen. In der Hauptſache wird Spargel angebaut.
Ein ſtetiges Anſteigen des Spargelbaus war in Heſſen in allen
Provinzen feſtzuſtellen.
Referent unterſtrich den Wert der Stoga, die für die Regu=
lierung
des Abſatzes (zu denken ſei beiſpielsweiſe an den vor=
jährigen
Spargelabſatz) unentbehrlich ſei. Zum Spargel= und Obſt=
abſatz
ſei zu bemerken, daß neben der Ablieferung namentlich bei
Spargeln auch ſorgfältigſte Sortierung notwendig ſei. Beim Obſt
müſſe darauf geachtet werden, daß der Marken= und Sortenwirr=
warr
beſeitigt wird, Nichtmarkenobſt könne zu Süßmoſt oder auch
zu Apfelwein verwandt werden, denn wir könnten es uns nicht
leiſten, nicht marktgängiges Obſt einfach wegzuwerfen. Ueber
die Anbaumöglichkeiten ſei zu ſagen, daß neben Spargel auch
Rhabarber in unſerer Gegend günſtig gedeihen könne. Rhabarber
müſſe möglichſt früh anfallen. Hier wurden von dem Referenten
Heachtenswerte Regeln zur Kultivierung gegeben, ebenſo über die
Anbaumöglichkeit der dicken Bohnen, auch mit dieſen müſſe man
früh auf den Markt kommen. Als Nachbau der dicken Bohnen
ſei Roſenkohl zu empfehlen. Notwendig ſei, daß Roſenkohl Mitte
Juni aufs Feld kommt, weiter möge man mehr die niedrigen
Sorten wählen. Außer dicken Bohnen ſei der Bau von Buſchbohnen
für den hieſigen Markt von Vorteil. Rechtzeitiges Legen (etwa im
April) und richtige Sortenwahl verſpreche Rentabilität. Die For=
cierung
der Stangenbohnenkulturen halte er nicht für angebracht.
Als zweite Frucht ſeien Spätbuſchbohnen empfehlenswert. Auch
das Frühkartoffelgeſchäft könne die Stoga ruhig aufnehmen Gur=
kenanbau
blühe gerade im Groß=Gerauer Bezirk, hier habe die
Zentralgenoſſenſchaft bereits verſtanden, die Gurke des Rieds
in Deutſchland bekannt und beliebt zu machen. Der Stogamarkt
könne auch vorgezogene Frühgurken verteilen. Der Tomatenbau
dürfe nicht vernachläſſigt werden. Der Sortenaubau hierbei müſſe
beſonders berückſichtigt werden. Unangenehme Erfahrungen habe
man ſeither mit Frühkohl gemacht. Auch im Kohlanbau müſſe Um=
ſtellung
auf Dauerkohlbau erfolgen. Hier ſei beſonders auf günſtige
Ueberwinterung zu achten, Früherdbeeren könnten ſ E. noch weit
mehr angebaut werden. Wert ſei auf frühen Anfall zu legen.
Ueberhaupt ſei aus dem Anbau von Frühobſt noch allerhand her=
auszuholen
. Weiter müſſe man ſ. E. mehr frühanfallende Süß=
lirſchen
Sauerkirſchen, Johannis= und Stachelbeeren, Frühzwet=
ſchen
, Pfirſiche, Mirabellen, Frühäpfel und =Birnen auf den Markt
bringen. All dieſe Obſtarten könnten in unſerer Gegend noch mehr
angebaut werden. Nur wenn Saat= und Pflanzgut durch die Stoga
gemeinſam beſtellt würden, ſei die Erzeugung marktgängig guter
Produkte und dementſprechend guter Abſatz gewährleiſtet Redner
betonte, daß er in ſeinen Ausführungen mit Kreisobſtbauinſpektor
Surma übereinſtimme, und wenn alle Ratſchläge befolgt wür=
den
, hoffe er auf eine günſtige Entwicklung der Märkte.
Ueber das Thema

Er führte u. a. aus: Die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes
aller Landwirtſchaft treibenden Kreiſe auf genoſſenſchaftlicher
Grundlage ſei immer mehr in den Vordergrund gerückt. Ohne Ge=
noſſenſchaft
ſei eine gedeihliche Fortentwicklung der Landwirtſchaft,
vor allem der rein bäuerlichen Betriebe, nicht denkbar Insbe=
ſondere
gelte dies von den Abſatzgenoſſenſchaften. Aus dieſer Er=
kenntnis
wurde 1928 die Stoga als Zentralabſatzorganiſation der
Landwirtſchaft des Kreiſes Groß=Gerau und einiger Ortſchaften
benachbarter Kreiſe, die wirtſchaftlich eng mit dem Kreis Groß=
Gerau verbunden ſind, geſchaffen. Das Vertrauen zur Stoga ſei
reſtlos wiedergekehrt, ſo daß für die kommenden Jahre mit einer
bedeutend vergrößerten Anlieferungsmenge gerechnet werden
könne.
Redner befaßte ſich dann mit dem Wert der Stoga, der ein=
mal
darin liege, daß ſie die angelieferten Produkte möglichſt
günſtig zu verwerten, zum anderen im Intereſſe der Landwirte
eine günſtige Preisbildung zu erreichen ſuche. Es gelte daher, die
Stoga nach Kräften zu unterſtützen. Schon heute könne die Exiſtenz
des Großmarktes als geſichert gelten. Stärker werde ſie noch, wenn
ſich die Landwirte reſtlos der Stoga anſchließen. Redner verbreitete
ſich dann über die Markenfrage, über die Abſatzfrage, Sortierung
und Ausleſe. Auf letzterem Gebiet müſſe ſich noch vieles beſſern.
Von ausſchlaggebender Wichtigkeit für ein gedeihliches Arbeiten
der Genoſſenſchaft ſei deren Zahlungsfähigkeit. Für die Stoga ſei
vor allem ein ſtarkes finanzielles Fundament geſchaffen worden.
Jedes Mißtrauen gegenüber der Genoſſenſchaft ſei daher unbe=
gründet
. Um dieſes ſtarke finanzielle Fundament zu ſchaffen, war
größte Vorſicht bei Gewährung von Krediten und drakoniſche
Sparſamkeit nötig. Dem kommenden Jahre ſehe man mit größter
Zuverſicht entgegen. Der dem Aufſichtsrat vorgelegte Status per
30. 9. 32 ermögliche es, die Verwaltungskoſtenabzüge auf ein Mini=
mum
zu beſchränken. Vor allem gelte es aber, ſich in der Stoga
zuſammenzuſchließen, dann werde ſie ſich entwickeln als ein Segen
für die heimiſche Landwirtſchaft.
Die Referate wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Nach einer allgemeinen Ausſprache über die vorgetragenen An=
regungen
wurde die außerordentliche Generalverſammlung von
dem Verſammlungsleiter mit Worten des Dankes geſchloſſen. *

ſprach Dr. med. Georgi, der ſich vom ärztlichen Standpunkt
über die gärungsloſe Obſtverwertung verbreitete. Die Bedeutung
des Obſtes für die Ernährung, für die Geſundheit des Volkes werde
immer mehr erkannt. Unſere Ernährung ſei im weſentlichen mit
dem Maßſtab der Kalorien begrenzt. Die Nahrung werde ge=
meſſen
nach dem Grad der Kraftquelle die ſie ſpende. Die Er=
nährungswiſſenſchaft
habe die Volksernährung beeinflußt. Die
Wichtigkeit des Eiweißes für die Ernährung ſei bekannt, vernach=
läſſigt
worden ſeien aber andere Dinge. Der Ernährungswert der
Kartoffel wurde z. B. unterſchätzt. Der Körper dürfe mit Eiweiß
nicht überfüttert werden. Man dürfe auch keiner Einſeitigkeit der
Ernährung huldigen, um ſeine Geſundheit nicht zu ſchädigen. Un=
ſer
Körper brauche einen Ueberſchuß an baſiſchen Mineralſtoffen.
Dieſe Erkenntnis gebe Richtlinie für die Ernährung Säureüber=
ſchuß
haben die tieriſchen Nahrungsmittel lediglich. Das Blut der
Tiere habe einen Baſenüberſchuß. Auch die Milch habe Baſenüber=
ſchuß
. Pflanzliche Beſtandteile, Gemüſe und Früchte, müßten in
den Vordergrund unſerer Ernährung geſtellt werden. Wir müßten
dafür ſorgen, daß die Koſt ſich nach dieſer Richtung umſtellt. Die
Vitamine ſind die Lebensträger unſerer Ernährung. Die engliſche
Krankheit, die Rachitis, iſt beiſpielsweiſe eine Mangelkrankheit,
ſie tritt dort auf, wo Vitamine fehlen. Der Vitamingehalt iſt be=
ſonders
reichlich in Gemüſen und Früchten. Wer alſo Gemüſe und
Früchte als Nahrungsmittel bevorzugt, wird auf dem richtigen
Wege ſein. Für unſere Volksernährung müſſe eine ſtarke Ver=
ſchiebung
nach der Seite des Gemüſes und der Früchte (auch der

Montag, 17. Oktober 1932

Eine Enkſchließung der Bürgermeiſter
des Kreiſes Heppenheim.

* Der Verband der Bürgermeiſter des Kreiſes Hep=
penheim
tagte in Weinheim und faßte folgende Entſchließung:
Die Gemeinden, ſind durch die außerordentlich hohen
Wohlfahrtslaſten, Verſagen der Reichshilfe, ſowie der verminder=
ten
Steuereingänge in eine große Notlage geraten. Die Ge
meinden ſind nicht mehr in der Lage, den dringend
ſten Verpflichtungen nachzukommen und müſſen un
bedingt verlangen, daß für die Schuldzinſen ein länge
res Moratorium gewährt wird. Es wird weiter bean
tragt, daß die Banken, gegen die Privatſchuldner eben,
falls größere Nachſicht üben.

Bt. Auerbach, 15. Okt. Obſtgroßmarkt. Auf dem Obſt
markt der hieſigen Obſtbau= und Verwertungsgenoſſenſchaft wird
gegenwärtig Winterobſt gehandelt. Zur Anlieferung kommen die
verſchiedenſten Sorten Aepfel, für die infolge der ſchlechten Ernte
im Odenwälder Erzeugergebiet gute Preiſe erzielt werden. Für
Wirtſchaftsobſt in haltbaren Sorten wurden am Freitag 8,501
RM. gelöſt. Beſſere Sorten Tafelobſt wurden entſprechend teurer
bezahlt. Für Kelterobſt wurden letzte Woche ſogar 67 RM. er=
zielt
. Da ſcheinbar immer noch Obſtbeſtände lagern hat der Vor
ſtand der Genoſſenſchaft mit den anfahrenden Händlern die Ab
machung getroffen, auch noch in der kommenden Woche Mark=
abzuhalten
.
Gernsheim, 15. Okt. Waſſerſtand des Rheins an
Pegel am 14. Oktober 0,51, am 15. Oktober 0,55 Meter.

Das zweike Schiff des Tiberius geborgen.

Rom. Das zweite Schiff des Tiberius im Nemi=See wird
dieſer Tage an Land geſchleppt, um neben dem erſten unter Dac
gebracht zu werden. Zur Bergung der ſogenannten Prachtſchiff
des römiſchen Kaiſers Tiberius mußte der Spiegel des in der
Nähe von Rom befindlichen Nemi=Sees geſenkt werden, worau
die Schiffe von dem Schlamm befreit werden konnten. Dann wur=
den
ſie auf eine Bohlen=Unterlage geſetzt und ſchließlich mittel
einer 400 Meter langen Holzbahn an Land geſchafft. Täglich wer=
den
etwa 40 Meter zurückgelegt. Das zweite Schiffe iſt 10 Metey
länger und 4 Meter breiter als das erſte.

Fritz Kampers bei einem Autounfall ſchwer verletzt.
Berlin. In der Düſſeldorfer Straße in Wilmersdorf er=
eignete
ſich am Sonntag früh ein Autounfall, bei dem der Schau=
ſpieler
Fritz Kampers ſchwer verletzt wurde. Der Unfall entſtan)
dadurch, daß zwei Fahrzeuge, die einander überholen wollten,
gegen zu beiden Seiten der Straße parkende Kraftwagen fuhren,
Hierbei trug der Schauſpieler Fritz Kampers, der aus ſeiner
Wagen herausgeſchleudert wurde, eine Gehirnerſchütterung und Ueberaſt
Bruſtquetſchungen davon. Ein weiterer Autofahrer erlitt ebenfallz
ſchwere Verletzungen.

Rundfunk=Programme.

Aus dem Mümlingtal, 14. Okt. Der Freiwillige Arbeits=
dienſt
an Mümling und Gerſprenz, der faſt 400 jungen Menſchen
volkswirtſchaftlich nützliche Arbeit gibt, die wohl in erſter Linie
der Landwirtſchaft durch Verminderung der Hochwaſſergefahr und
Entſumpfung der Wieſen, mittelbar aber auch der übrigen Be=
völkerung
zugute kommt, dadurch, daß in zehn Wochen über 40000
Reichsmark Reichsmittel an Arbeitsvergütungen in die Wirtſchaft
des Kreiſes Erbach fließen, verdient auch um deswillen das Inter=
eſſe
der Bevölkerung, weil neben der körperlichen Arbeit an einem
Nachmittag der Woche eine erſprießliche geiſtige Arbeit einher=
geht
. Dieſe ſtand in dieſer Woche in beſonders engem inneren Zu=
ſammenhang
zur praktiſchen Arbeit inſofern, als der Heidelberger
Geologe, Profeſſor Salomon=Calvi, ſich in uneigennütziger Weiſe
bereit erklärt hatte, in Höchſt und in Stockheim je einen Licht=
bildervortrag
über das Thema Grundwaſſer und Quel=
len
zu halten. Die geſpannte Aufmerkſamkeit, mit der die
Arbeitsfreiwilligen an beiden Orten dem liebenswürdigen Redner
lauſchten, bewies am deutlichſten, daß nicht nur das Thema glück=
lich
gewählt war, ſondern daß es der Vortragende in ganz ſeltener
Weiſe verſtand, wiſſenſchaftliche Gründlichkeit mit gemeinverſtänd=
lich
=lebendiger Darſtellungsart zu verbinden. Zufällig anweſende
Vertreter der Miniſterial=Bau=, Landwirtſchafts= und Forſtabtei=
lung
konnten einen Eindruck von der geiſtigen Arbeit mitnehmen,
wie ſie im Kreis Erbach mit dem Freiwilligen Arbeitsdienſt ver=
bunden
iſt. Am nächſten Dienstag ſpricht an den gleichen Orten
Profeſſor Rüger aus Heidelberg über die geologiſche Geſchichte des
Odenwaldes, wobei auch Gäſte willkommen ſind.
Waldmichelbach (Odenwald), 14. Oktober. Aus Anlaß der
Inſtandſetzung der Straße Hirſchhorn (Neckar)Langenthal iſt
dieſer Straßenteil der Straße Waldmichelbach (Odw.)Hirſchhorn
(Neckar) vom 17. Oktober ab bis auf weiteres geſperrt. Während
der Zeit der Straßenſperre verkehrt die Kraftpoſt Waldmichelbach
(Odw.)Hirſchhorn (Neckar): 1. an Werktagen nur zwiſchen Wald=
michelbach
(Odw.) und Unter=Schönmattenwag und 2. an Sonn=
tagen
nach dem bereits veröffentlichten Winterfahrplan.
W. Heppenheim a. d. B., 15. Okt. Reichsgeländever=
äußerung
. Der ſüdlich gelegene Teil des hieſigen Finanz=
amtsparks
wurde zur Erſtellung eines Neubaues an Herrn Ober=
bauinſpektor
Hoffmann abgegeben. Verſorgung der Er=
werbsloſen
mit Winterkartoffeln. Die Stadt Hep=
penheim
ſtellte geſtern bereits den dritten Waggon Winterkar=
toffeln
den Erwerbsloſen und Minderbemittelten zur Vexfügung.
Der Preis wird mit 2,25 RM. pro Zentner genannt. Die Geld=
beträge
werden von der Stadt in niederen Raten an den wöchent=
lichen
Unterſtützungen abgezogen. Aus dem Kreiſe Hep=
penheim
. Nach amtlichen Angaben ſind im Kreiſe Heppen=
heim
97,6 Hektar Weißweinreben und 3 Hektar Rotweinreben in
Anbau. Gegen 35 Hektar Weinreben ſtehen zurzeit nicht im Er=
trag
. Landwirtſchaftliches. Die zurzeit ſich in vollem
Gang befindliche Traubenernte konnte wider Erwarten quali=
tativ
und quantitativ befriedigen, insbeſondere entlohnte der Er=
trag
der beſſeren Traubenſorten, wie Riesling und Oeſterreicher,
den Winzer für die harte und mühſame Arbeit. Die Preiſe für
landwirtſchaftliche Erzeugniſſe, zeigen insbeſondere für Obſt eine
erneut ſteigende Tendenz.

Frankfurt a. M.
Montag, 17. Oktober
17.00: Kömn: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Soliſten: Wally
Kirſamer (Sopran), K. Schwamberger (Viola da Gamba).
18.25: P. Weſtheim: Deutſche Landſchaftskunſt Von Cranach bis
Thoma.
18.50: Engliſch.
19.30: Unterhaltungskonzert. Ausf.: Mandolinenquartett Apollo,
Neu=Iſenburg, H. Uthicke (Bandoneon=Soli).
20.30: Streichtrio in a=moll. op. 77b von Reger. Ausf.: Amav=
Quartett.
21.00: Das Wunderbare. Hörfolge von Friedrich Burſchell.
22.00: Deutſchland und der Südoſten. Von der Konferenz von
Streſa. Bearbeitet von Actualis.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
22.30:
22.45: München: Nachtkonzert, Leitung: E. Kloß.

Siel geg
tuit die

Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 17. Oktober
9.30: Dr. Margot Rieß: Die Künſtler als Zeitgenoſſen.
15.00: Kinderſtunde: Was Ihr wollt!
15.45: G. Tannenberg: Vom Sinn und Zweck des Lagerlebens
16.00: Die Fortbildung des Landlehrers.=Zwiegeſpräch.
16.30: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Hübner: Die Entſtehung der neuhochdeutſchen
Schriftſprache.
18.00: Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
18.30: Dr. v. Oppeln=Bronikowſki: Archäologiſche Entdeckungen der
Neuzeit.
19.00: Stunde des Landwirts.
19.20: Hörbericht aus der Techniſchen Hochſchule Danzig.
20.00: Erſtes Philharmoniſches Konzert. Ausf.: Philharmoniſches
Orcheſter. Dirigent: Dr. Furtwängler.
ca. 20.55: Obering. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.20: Leipzig: Unterhaltungsmuſik des Sinfonieorcheſters.

hn drei
Lug gegen

Wekterbericht.

Eine neue Staffel ozeaniſcher Luft mit einem ausgedehnte
Niederſchlagsfeld dringt über Frankreich vor, welches auch unſ

Gebiet überqueren wird. Alsdann dürfte, begünſtigt durch der
hohen Druck, etwas beſſeres, wenn auch immer noch kein beſtänd,
ges Wetter eintreten.
Ausſichten für Montag, den 17. Oktober: Fortdauer des wechſelr
wolkigen und kurz aufheiternden Wetters mit zeitweiſen Ni.
derſchlägen; anfangs mild, dann etwas kühler.
Ausſichten für Dienstag, den 18. Oktober: Nachlaſſen der Niedeß
ſchläge, bewölkt mit Aufheiterung; nachts friſcher.

Hauptſchriftleitung: Rudolt Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaſt: Rudolf Maupe: für Feullleton, Reich ur‟
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe ür Sport: Karl Böhmanr
für den Handel: Ur. C. H. Quetſch; ſür den Schlußdienſt: 1. V. Kar/ Böhmann;
für Die Gegenwart, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr Herber! Netis;
für den Inſeratenteil und geſchäftiſche Mitteilungen: Willy Kuhle
Druck und Verlag: C. C. Wittich jämilich in Darmſtadi
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 8 Geiten

Die glückliche Geburt eines
Sonntagsjungen zeigen hoch-
erfreut
an

K. Becker 8 Frau
Elli geb. Liebel
Fr. Ebertplatz 14, II.
(14465
Darmstadt, 16. 10. 32.

Am 15. Okt. 32 iſt zur ewigen
Ruhe heimgegangen mein ge=
(14463
liebter Mann

Karl von Hagen

Oberfikeutn. a. D.
Ritter des Ordens pour le merite.
Seine ſchwere Krankheit hatte er
ſich durch die jahrelangen winter=
lichen
Vortragsreiſen zugezogen.

Ihre Vermählung geben bekannt
Dr. med. Gustav Weißgerber
und Frau Hildegunde
geb. van Nymegen Schonegevel
Grube Messel
Schleswig
Kirchl. Trauung: Dienstag, den 18. Oktober, nachm.
3 Uhr in der Stadtkapelle.

Edith von Hagen, geb. von Schmidt
Hilde von Hagen
Herta von Hagen
Hartmut von Hagen
Freiherr Eberbard von Münchhauſen

Die Einäſcherung findet in der
Stile ſtatt.
Blumen ſind nicht erwünſcht.

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Doen
Aboan dedeltafcſatgen.
S 4

Einkracht Frankfurk überläßt Tabellenlehkem Friedberg 1 Punkk. Pirmaſens zu Hauſe vom Lekken
(Einkrachk Trier) geſchlagen. In Heſſen erwarkeke Ergebniſſe.

Neue Klärungen in den Gruppen.
Daß von faſt 40 Spielen der Bezirksliga alle mit Faporiten=
ſegen
enden würden, das kann man nicht verlangen. Einige
leberraſchungen werden ſich unter einer ſo großen Zahl von
ſpielen immer finden. Sie blieben bei den ſüddeutſchen Punkte=
ämpfen
auch am 16. Oktober nicht aus. Wichtiger war aber, daß
s in faſt allen Gruppen wertvolle Klärungen gab, ſo daß man
etzt allmählich ſchon erkennen kann, wie die ja bald zu erwarten=
en
Entſcheidungen ausſehen werden. Unſtreitig die größte Ueber=
aſchung
des Sonntags war der Punktverluſt, den der ſüddeutſche
Neiſter, Eiutracht Frankfurt, in der Gruppe Main beim 1:1
ſpiel gegen den Tabellenletzten, VfB. Friedberg, erlitt. Dabei
tat die Eintracht in Friedberg mit nur einem Erſatzmann an.
(s wird hohe Zeit, daß die Verſtärkungen für die Eintracht (u. a.
liefel und Lindner) ſpielberechtigt werden. Sonſt kann ſogar die
eilrahmeberechtigung an den ſüddeutſchen Endſpielen verloren
ehen. Sehr ſicher ſiegte der in den letzten Monaten äußerſt ſtabile
ußballſportverein Frankfurt über Union Niederrad mit 4:0
0) und auch die Offenbacher waren über Sportfreunde Frank=
art
mit 6:0 (2:0) leicht erfolgreich. Fußballſportverein führt nun
iſt zwei Punkten vor Eintracht und Kickers.
In der Gruppe Heſſen gab es keine Veränderungen. Worma=
r
Worms ſiegte in Kaſtel mit 5:2 glatt und führt nun weiter
üt einem Punkt vor den Wormſer Vereinigten, die Lorſch erſt
10 ſchlagen konnten, als der Lorſcher Torhüter verletzt ausge=
ſieden
war. Mainz 05, das einen weiteren Punkt zurück liegt,
der auch ein Spiel weniger hat, gewann in Urberach 2:0. Viel=
ſich
machten ſich übrigens an dieſem Tage die ſchlechten Boden=
7d Witterungsverhältniſſe ſehr bemerkbar.
In Nordbayern ſiegte der 1. FC. Nürnberg über den nun
lsſichtslos zurückgefallenen Tabellendritten VfR. Fürth über=
ſichend
glatt mit 5:0. Dagegen konnte die SpVg. Fürth, die ja
von drei Punkte hinter dem führenden Club liegt, in Würz=
urg
gegen FV. 04 nur ſehr knapp mit 4:3 ſiegen.
In Südbayern kam die Höhe des 5:1 Sieges, den Ulm 94
1 München über Wacker erzielte, völlig überraſchend. Man hatte
Im einem offenen Kampf gerechnet. Die führenden Münchener
äyern ſicherten ſich in Augsburg die Punkte nur knapp mit 2:1.
Ainchen 60 verteidigte ſeinen knappen Vorſprung als Zweiter
u Ulm 94 durch einen 2:0 Sieg über Teutonia.
In Baden hat der Karlsruher FV. ſeinen Vorſprung vor
9önix etwas vergrößern können, da Phönix in Offenburg nur
geinem 1:1 kam, während der KFV. zuhauſe über den Tabellen=
lten
Raſtatt 2:0 ſiegte.
Württemberg meldete Favoritenſiege. Stuttgarter Kickers,
196. Stuttgart und Union Böckingen führen weiter mit gleicher
Znktzahl (je 15:5) der Titelverteidiger FC. Pforzheim folgt
ſm einem Punkt Abſtand. Die Kickers ſiegten in Gmünd 3:0.
9kingen war in Eßlingen 5:2 ſiegreich, VfB. ſchlug zuhauſe
Aitingen 5:0 und Pforzheim kam aus Birkenfeld mit einem
2Sieg heim.
In der Gruppe Rhein bezog Viernheim eine neue Nieder=
de
die Mannſchaft wurde in Sandhofen 1:0 geſchlagen und
ud nun ſogar Mühe haben, den zweiten Tabellenplatz gegen
nachdrängenden Neckarau, Mannheim 08 und Phönix Lud=
dshafen
zu verteidigen. Waldhof führt nach ſeinem 6:2 Sieg
Ar Mannheim 08 mit drei Punkten Vorſprung.
Aus der Gruppe Saar kommt die ſenſationelle Meldung, daß
der FK. Pirmaſens auf eigenem Platz vom Tabellenletzten
tracht Trier 2:1 ſchlagen ließ. Dagegen konnten die gefähr=
Iſten Rivalen des Titelverteidigers ſämtlich Punkte erobern.
Loellenführer iſt der 1. FC. Kaiſerslautern, der Völklingen
abfertigte.
Die Fußball=Ergebniſſe.
Verbandsſpiele in Süddeutſchland.
ſuppe Heſſen: VfR. Bürſtadt 1. FC. Langen 2:1. SV.
Wiesbaden Fvgg. 03 Mombach 4:0. Fvgg. 06 Kaſtel
Wormatia Worms 2:5. Viktoria Urberach FSV. Mainz05
022. Alemannia/Olympia Worms Olympia Lorſch 3:0.
huppe Main: VfB. Friedberg Eintracht Frankfurt 1:1.
Sportfr. Frankfurt Kickers Offenbach 0:6. FSV. Frank=
fuart
Union Niederrad 4:0. Germania Bieber Rot=Weiß
Frankfurt 2:1. FC. Hanau 1893 VfL. Neu=Iſenburg 2:4.
luppe Nordbayern: VfR. Fürth 1. FC. Nürnberg 0:5.
ASV. Nürnberg Schweinfurt 05 2:4. Würzburg 04
Sppgg. Fürth 3:4. 1. FC. Bayreuth Germania Nürnberg
1:0. Sypgg. Erlangen Würzburger Kickers 1:4.
ſuppe Südbayern: Teutonia München 1860 München
0:2. Wacker München Ulm 94 1:5. Schwaben Augsburg
Bayern München 1:2. Sppgg. Landshut DSV. Mün=
cen
0:3. SSV. Ulm Jahn Regensburg 1:1.
uppe Württemberg: Sportfreunde Eßlingen Union
Böckingen 2:5. Normannia Gmünd Stuttgarter Kickers
9: 3. SV. Feuerbach Stuttgarter SC. 2:1. VfB. Stutt=
gart
Germania Brötzingen 5:0. FC. Birkenfeld FC.
Pforzheim 0:2.
0ppe Baden; Sppgg. Schramberg 1. FC. Mühlburg 1:1.
SC. Freiburg Frankonia Karlsruhe 3:2. SV. Offenburg
Phönir Karlsruhe 1:1. Karlsruher FV. FV. Raſtatt
2.0. VfB. Karlsruhe Freiburger FC. 4:1.
Mype Saar: SV. 05 Saarbrücken FV. Saarbrücken 1:7.
Ssortfr. Saarbrücken 1. FC. Idar 1:1. FK. Pirmaſens
Eintracht Trier 1:2. 1. FC. Kaiſerslautern SV. Völk=
lingen
4:1.

Gruppe Rhein: VfR. Mannheim Sppgg. Mundenheim 2:1.
SV. Waldhof FC. Mannheim 08 6:2. SV. Sandhofen
Amicitia Viernheim 1:0. VfL. Neckarau VfR. Kaiſers=
lautern
3:2. Phönix Ludwigshafen Germania Friedrichs=
feld
5:3.
Berliner Fußball.
Viktoria 89 Union Oberſchöneweide 3:3. Wedding
Blau=Weiß 3:2. Poſtſportv. Wacker 04 4:4. VfB. Hermsdorf
Tennisboruſſia 1:6. Hertha BSC. Norden=Nordweſt 4:2.
Spandauer BC. Berl. SV. 92 1:2. Preußen BV. Lucken=
walde
1:2. VfB. Pankow Südſtern 5:3. Bewag Mi=
nerva
93 1:2.
Länderſpiele.
In Apeldoorn: Oſtholland Weſtdeutſchland 1:4 (1:1).
In Brüſſel: Belgien Holland 2:3 (1:2).
Keine Veränderungen in Heſſen.
SV. Wiesbaden Mainz=Mombach 4:0 (1:0).
Die Platzherren überraſchten durch ein ſeit langer Zeit von
ihnen nicht mehr gezeigtes flüſſiges Zuſammenſpiel, durch Ent=
ſchlußkraft
und Schußvermögen. Ihr 4:0 Sieg, der in der Höhe
des Reſultates überraſcht, war denn auch durchaus verdient, ob=
wohl
die Gäſte durchaus nicht ſchlecht ſpielten. Der Torreigen
ſetzte allerdings erſt kurz vor der Pauſe durch den Halblinken
Rühl 2. ein. Nach dem Wechſel waren noch der Mittelſtürmer
Schreier, der Mittelläufer Habermann (Foul=Elfmeter), und kurz
vor Schluß noch einmal der Halblinke Rühl 2. erfolgreich. Sadt=
ler
=Frankfurt fällte eine Reihe von Fehlentſcheidungen, war aber
ſonſt nicht ſchlecht. 800 Zuſchauer.
Al/Olympia Worms Lorſch 3:0 (0:0).
Die 1200 Zuſchauer dieſes Spieles ſahen von beiden Seiten
keine beſonderen Leiſtungen. Solange Lorſch ſeinen Torhüter
Drais noch im Felde hatte, kamen die Kombinierten zu keinem
Erfolg. Als dann Drais aber in der ſiebenten Minute nach dem
Wechſel verletzt vom Platz getragen werden mußten, gewannen
die Platzherren naturgemäß Oberhand. Lorſch wehrte ſich noch
eine zeitlang mit einer verſtärkten Verteidigung, mußte aber
ſchließlich doch drei Treffer paſſieren laſſen. Die Torſchützen waren
Seewald, Hoerl und Thalmayer. Klimm=Offenbach leitete an=
ſprechend
.
VfR. Bürſtadt FC. Langen 2:1 (2:0).
Der Landregen des Sonntags behinderte die beiden mit Er=
ſatz
antretenden Mannſchaften in ihrer Entwicklung ſtark. Vor der
Pauſe hatte Bürſtadt ein Plus und es glückten ihm auch durch
Maurry und Kleber zwei Treffer. Nach der Pauje wer Langen
mit großem Eifer bei der Sache. Das Spiel wurde ausgeglichen
und die Gäſte koniten durch Schäfer zu einem Gegentor kommen.
Sterner=Frankfurt war ein einwandfreier Schiedsrichter. 1000
Zuſchauer.
Viktoria Urberach Mainz 05 0:2 (0:0).
Auf dem glatten Boden konnten ſich die Stürmerreihen beider
Mannſchaften nur ſchwer entfalten, ſo daß die Hintermannſchaf=
ten
einen verhältnismäßig leichten Stand hatten. Mainz brauchte
lange Zeit, um zu ſeinem erſten Erfolg zu kommen. Erſt in der
18. Minute der zweiten Halhzeit fiel durch Müller der Führungs=
treffer
. Sechs Mindte vor Ehluß reihte dann Scherm noch einen
zweiten Treffer an. Freiländer=Mannheim war ein ausgezeich=
neter
Unparteiſcher. Der Beſuch war knapp 300 Perſonen ſtark.
Kaſtel 06 Wormatia Worms 2:5 (1:3).
Trotz der ungünſtigen Boden= und Witterungsverhältniſſe
gab es einen äußerſt ſpannenden Kampf, an dem 3000 Zuſchauer
lebhaften Anteil nahmen. Wormatia war zwar gut in Fahrt,
hatte aber auch etwas Glück; ſein Sieg iſt dem Spielverlauf ent=
ſprechend
etwas zu hoch ausgefallen. Mittelſtürmer Müller er=
öffnete
den Torreigen in der 6. Minute. Ein Mißverſtändnis in
der Kaſteler Hintermannſchaft nützte Bitter zum zweiten Treffer
aus. Kaſtel kam durch Weiß zu einem Gegentor, dann ſtellte
Winkler den Halbzeitſtand von 3:1 her. Schott brachte nach der
Pauſe Kaſtel auf 23 heran, Wormatig wurde dann aber klar
überlegen und ſchoß durch Debuſy und Winkler noch zwei weitere
Treffer. Panzer=Ludwigshafen leitete gut.

Fußball im Kreis Skarkenburg.
Polizeiſporkverein klar in Fronk!
Aber auch Ueberraſchungen.
Polizei Darmſtadt Haſſia Dieburg 3:0 (2:0).
FV. Eppertshauſen Viktoria Walldorf 4:3 (2:2).
SV. Münſter Germania Pfungſtadt 5:1 (1:1).
Sppgg. 04 Arheilgen FC. 03 Egelsbach 5:3 (1:1).
Union Darmſtadt SV. Mörfelden 5:2 0:1).
Rot=Weiß Darmſtadt FV. Sprendlingen 1:3 (0:1).
Germania Oberroden Germania Eberſtadt 2:0 (0:0).
Wenn nicht alles trügt, iſt am Sonntag bereits die Frage
nach dem neuen Meiſter des Kreiſes Starkenburg geklärt wor=
den
, auch wenn erſt ein gutes Drittel der Spiele erledigt worden
iſt; kommen nicht ganz unerwartete Dinge dazwiſchen, ſo wird es
wieder Polizei Darmſtadt ſein. Die Ordnungshüter ſchlugen am

Sonntagvormittag die ihnen am nächſten liegenden Dieburger
Haſſiaten mit 3:0 und liegen nun bereits mit vier Punkten vor
dieſen. Begünſtigt wurden die Grünen weiter dadurch, daß auch
Walldorf und Pfungſtadt, die beiden nächſtfolgenden, ihre Spiele
verloren und nun noch weiter zurückliegen. Auch Arheilgen und
Sprendlingen werden kaum noch gefährlich werden, denn es iſt
anzunehmen, daß die hier genannten, hinter der Polizei liegen=
den
Mannſchaften ſich gegenſeitig Punkte abnehmen werden,
während die Polizei infolge ihrer ſtetigen Leiſtungen ihren Vor=
ſprung
behaupten ſollte.
Das vorentſcheidende Darmſtädter Vormittagsſpiel ſah die
Poliziſten inſofern verdient als Sieger, als der grüne Sturm
mehr mit den Torchancen anzufangen wußte als der Gegner; an
ſich war Dieburg aber nicht ſchlecht. In Eppertshauſen ſah man
einen erbitterten Kampf, den die Einheimiſchen mit einem Tor
Differenz mit Glück für ſich entſchieden. Man wird Eppertshauſen
noch ſtark beachten müſſen, die Elf iſt für jeden Gegner zu fürch=
ten
. Immerhin überraſcht Walldorfs Niederlage doch. Auch Mün=
ſter
meldet eine kleine Ueberraſchung. Hier iſt es weniger die
Niederlage der Pfungſtädter ſelbſt, als vielmehr die Höhe derſel=
ben
. Das 1:1 bei der Pauſe zeigt, daß es ſpäter nicht mit ganz
richtigen Dingen zugegangen ſein muß. Der Dritte der ſieg=
reichen
Rodgauer war Oberroden, das Eberſtadt mit 2:0 abferti=
gen
konnte. Die Umſtellung ſcheint alſo den Darmſtädter Vorort=
lern
nicht viel genutzt zu haben. In Arheilgen fiel den Ein=
heimiſchen
der Sieg doch ſchwerer als man angenommen hatte;
die drei Gegentore Egelsbachs laſſen auf eine recht erhebliche
Gegenwehr ſchließen. Recht hartnäckig ging es auch auf der alten
Rennbahn zu, wobei man aber erfreulicherweiſe doch ſtets im
Rahmen blieb. Bei der Pauſe führte Mörfelden hier noch mit
1:0, aber das beſſere Ende behielten doch die Beſſunger, die dang
fünf Tore ſchoſſen. Zur gleichen Zeit ließen an der Rheinallee die
Darmſtädter=Rot=Weißen zwei Punkte verfließen, denn Sprend=
lingen
forcht ſich nit und gewann 3:1. Der Sieg bringt Sprend=
lingen
in der Tabelle erheblich vorwärts. Auch Eppertshauſen
und Arheilgen verbeſſerten ihre Poſition, während Mörfelden
wieder einmal um drei Plätze abrutſcht. Aber dieſes intereſſante
Spiel der Zahlen wiederholt ſich ja jeden Sonntag und will zur=
zeit
nicht viel beſagen. Dagegen hat ſich die Lage der drei
Tabellenletzten erſchwert, denn außer Eberſtadt haben geſtern alle
möglicherweiſe noch für das Einholen in Frage kommenden
Mannſchaften gewonnen. Natürlich iſt das letzte Wort auch hier
noch nicht geſprochen.
Der Tabellenſtand nach dem 16. Oktober 1932.

Spiele Gew. Un. Verl. Tore Pkte. Polizei Darmſtadt 10 23: 7 18 Haſſia Dieburg 10 20:10 14. Viktoria Walldorf 11 3 26:22 14 Germ. 03 Pfungſtadt 11 3 27:21 13 FV. Sprendlingen 24:17 12 FV. Eppertshauſen 3 25:18 12 Sppgg. 04 Arheilgen 3 26:17 11 SV. Mörfelden 30:26 11. Germania Oberroden 18:26 10 Union Darmſtadt. 20:20 9 SV. Münſter 10 15:20 Germania Eberſtadt 10 17:21 FC. 03 Egelsbach 10 22.:37 SV. 98 Darmſtadt 1 10:24 Rot=Weiß Darmſtadt 7:24

Kreisliga Südheſſen.

Starkbg. Heppenheim FV. Hofheim 2:1;
V.f.L. Lampertheim FV. Biblis 1:1;
Viktoria Neuhauſen Olympia Lampertheim 1:2:
FCl. 07 Bensheim SpV. Horchheim 1:1:
Koxkordia Gernsheim VpV. Hochheim 3:1.
Polizei DarmſtadtHaſſia Dieburg 3:0 (2:0).
Vor den Augen von nahezu 2000 Zuſchauern rollte ſich ein Spiel
ab, das eines der temperamentvollſten in den diesjährigen Ver=
bandsſpielen
war; raſſig von Anfang bis zu Ende. Vor der Pauſe
techniſch ſehr ſchön, nach dem Wechſel etwas weniger gefällig ( ab=
geſehen
von den Leiſtungen Seipp und Bönſel) für den Beſchauer;
dafür aber entſprechend deutlichere Betonung des Kampfcharak=
ters
. Polizei hat in überzeugendem Spiel einen weiteren Favo=
riten
zur Strecke gebracht. Die Elf war ſchneller und energiſcher
im Nahkampfe, gewandter in der Führung des Balles, beſſer und
erfolgreicher in Kopfſpiele; ſchließlich ausdauernder, willensſtärker
und ſchußſicherer. Ein großes Spiel lieferte die Polizeiverteidi=
gung
, in der vor allem Bönſel mit ſeinem unübertrefflichen ſiche=
ren
Stellungsſpiel im Verein mit dem ſchlagſicheren M. Kaſpar
und dem äußerſt fangſicheren Klein den Dieburgern wenig Chancen
gaben. Die angenehme Ueberraſchung in der Läuferreihe bildete
Matthes, wenn auch ſein Zuſpiel noch manchen Wunſch offen läßt.
Scheuermann und W. Kaſpar kamen bis auf die letzte halbe
Stunde nicht an ſeine Leiſtungen heran. Der Sturm hatte ſeine
beſte Kraft in Seipp, gut unterſtützt von Pfeiffer und Müller. Die
beiden Flügelſtürmer Kaltwaſſer und Göbel fielen etwas ab.
Haſſia Dieburg iſt keine ſchlechte Mannſchaft, aber ſie hatte
das Pech, mit einem Gegner zuſammenzukommen, der in guter
Form war. Man kann nun einmal ſeine ſchönen Sachen nicht
zeigen, wenn man von dem Gegner daran gehindert wird. Die
beſten Kräfte der Mannſchaft ſind zweifellos die Gebrüder Flach,
der Halbrechte Kuhn und der Halblinke, deſſen Spiel allerdings
oft die Grenzen des Erlaubten überſchritt.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 289

Die erſten zwanzig Minuten verlaufen beiderſeits reichlich
nervös. Polizei ſpielt dann eine deutlich ſichtbare Ueberlegenheit
heraus. Seipp beſchließt eine ſaubere Kombination des Innen=
ſturms
mit wundervollem Torſchuß. Fünf Minuten ſpäter wird
Pfeiffer im Strafraum unfair abgedrückt. Seipp verwandelt den
Elfmeter zum 2:0 für Polizei. Die darauffolgende Generaloffen=
ſive
der Dieburger bis zum Seitenwechſel führt zu keinem Erfolg.
Aeußerſt deprimiert beginnt Dieburg die zweite Hälfte. Polizei
liegt ſtändig im Angriff. Als Müller eine wunderbare Vorlage
Seipps zum dritten Tor verwandelt hatte, gibt ſich Dieburg ge=
ſchlagen
.
1. SchülerGriesheim 0:1; 1. JugendHaſſia Dieburg 2:0.
Union DarmſtadtFV. Mörfelden 5:2 (0:1).
Wer Union in obigem Treffen, wenig Ausſicht eingeräumt,
wurde in jeder Hinſicht enttäuſcht. Die etwas veränderte Elf mit
Aßmuth als Sturmführer zeigte beſtimmt ihr beſtes Spiel dieſer
Saiſon. Unter einem bindfadenartigen Regen entwickelte ſich ſo=
fort
ein flottes Spiel, doch keine Mannſchaft ſteht der anderen in
bezug auf Schnelligkeit etwas nach. Beide Tore kommen öfter in
Gefahr; die Schlußmänner zeigen glänzende Paraden. In der 23.
Minute wird von M. ein vom Pfoſten abgeprallter Strafſtoß vor=
bildlich
in die Maſchen geſetzt. Union zieht ſeine Läufer etwas
zurück; allen Angriffen Mörfeldens wird eiſern ſtandgehalten.
Nach dem Wechſel kommt Union in Fahrt; Mörfelden läßt nach,
und in gleichmäßigen Abſtänden ſind Unions Stürmer fünfmal
erfolgreich. Gegen Ende wird Union läſſig, der Linksaußen der
Gäſte erfaßt die Situation und erzwingt ein ſchönes 2. Goal.
Mörfelden zeigte das erwartete faire Spiel. Seine Beſten ſind
zweifellos Mittelläufer und Verteidigung. Der Sturm zeigte nur
Durchſchnittsleiſtungen. Bei Union tat jeder ſeine Pflicht; der
Mittelſtürmer enttäuſchte angenehm, leiſtete er doch mehr, wie
man erwartete. Reſerven 3:2 für Union. Schiedsrichter
Schieſtl (Mannheim=Käfertal) korrekt wie immer.

SVgg. 04 Arheilgen FC. 03 Egelsbach 5:3 (1:1).
Regen vom Anfang bis zum Ende, dabei recht mäßiges Spiel;
beſonders Arheilgen zeigte bis zehn Minuten nach der Pauſe ein
äußerſt lahmes Spiel, nahm das Ganze auf die leichte Schulter.
So kam es auch, daß die Gäſte 3:1 in Führung gingen. Von da ab
zeigte ſich erſt die reifere Spielkultur des Gaſtgebers, hinzu kam,
daß auch der Eifer, den die Gäſte bis jetzt voraus hatten, aus=
geglichen
wurde. Daraufhin wurde nicht allein der Ausgleich er=
zielt
, ſondern auch noch durch zwei weitere Tore, das letzte ein
Foul=Elfmeter, der Sieg ſichergeſtellt. Dennoch für Arheilgen eine
Lehre, auch den leichteſten Gegner nicht leicht zu nehmen.
Egelsbach war mit Eifer bei der Sache, war auch gar nicht
gewillt, den Sieg zu verſchenken. Der Gaſtgeber konnte erſt in der
letzten halben Stunde gefallen, bis dahin enttäuſchte er ſtark und

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
erregte oft Kopfſchütteln bei den Zuſchauern. Das Spiel, unter
der guten Leitung von Schütz=Wiesbaden, wurde ſehr fair durch=
geführt
, litt aber ſtark unter dem anhaltenden Regen.
Rotweiß DarmſtadtFV. Sprendlingen 1:3 (0:1).
In dieſem Treffen lieferten die Rotweißen ihre ſchlechteſte
Partie bis heute, denn die ganze Mannſchaft konnte ſich nicht im
geringſten zuſammenfinden, wie es in den letzten Spielen der Fall
war, um einen Gegner, wie es heute Sprendlingen war, die Stirn
zu bieten. Sprendlingen ſiegte dank ſeiner beſſeren Nerven und
ſeines Stehvermögens verdient; daran ändert auch nichts, daß das
dritte Tor aus Abſeitsſtellung eingeleitet wurde und der Schieds=
richter
eine ſehr ſchwache Leiſtung bot. Gegen Schluß wurde dazu
noch von beiden Mannſchaften ziemlich rauhbeinig gekämpft, in
deſſen Verlauf Neuber von Rotweiß den Platz verlaſſen mußte.
Die Reſerven brachten vorher den mit Erſatz ſpielenden Poſtlern
eine empfindliche 7:1=Niederlage bei.
Viktoria GriesheimEintracht Darmſtadt 3:0 (1:0),
Wir begnügen uns mit der Bekanntgabe des Reſultats; im
übrigen laſſen wir Griesheim das Wort. Eintracht 2. Gries=
heim
2. Mſch. 2:3.
Reichsbahn Darmſtadt FSV. Jugenheim 2:1 (0:1).
Unter einem mehr als mäßigen Schiedsrichter (Graf= Drei=
eichenhain
) ſah das Spiel die Reichsbahner von Anfang an in des
Gegners Hälfte, ohne daß es gelang, außer einigen Ecken etwas
Zählbares zu erreichen. Klare Chancen werden durch eigenſinni=
ges
Spiel vergeben, wodurch Uneinigkeit in der Reichsbahnmann=
ſchaft
entſtand. Sportlich korrekt handelte nur das Schlußtrio,
dem auch der Punktgewinn zu danken iſt. Bezeichnenderweiſe fiel
der Ausgleich auf Vorlage von Seckler I durch Frieß I. Das Tor
Jugenheims war eine Fehlentſcheidung des Schiedsrichters, denn
der Torwächter ſtand beim Fangen des Eckballs wohl knapp hinter
der Torlinie, der Ball hat jedoch nie in vollem Umfang die Linie
überſchritten. Die 10. Ecke bringt Reichsbahn durch ſchönen
Köpfler von Bär den Sieg. Bei Jugenheim ſtach beſonders der
Mittelläufer hervor, der, wohl der älteſte Spieler, die Seele der
Mannſchaft iſt und es verſteht, ſeine Flügel einzuſetzen, die jedoch
manchen ſeiner Pläne durch Unbeholfenheit zerſtören. Der Beſte
Jugenheims iſt der Torwächter, der wirklich ſaubere Arbeit leiſtete.
Bedauerlicherweiſe zog ſich der Halblinke von J. bei einem Kopf=
ball
eine Verletzung zu, die ihn zum Ausſcheiden zwang. Durch
die Unzulänglichkeit des Unparteiiſchen war das Spiel ſehr auf=
geregt
. Beide Mannſchaften wünſchen ſich für die Zukunft weniger
teuere, aber dafür beſſere Spielleiter. (Ecken 14:3.)
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jgd. 1. Jgd. Wixhauſen, hier, 5:2: 1. Schül. 1. Schül.
Weiterſtadt, hier, 1:0; 2. Schül. 2. Schül. Eberſtadt, dort, 1:1.

Von dei Sanobantfelbern.


Die Handball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Verbandsſpiele.
Gruppe Heſſen: SV. 98 Darmſtadt Sppgg. Arheilgen
14:1. TV. Königſtädten Polizei Darmſtadt 1:15. Wor=
matia
Worms Rot=Weiß Darmſtadt 5:2.
Gruppe Main: TSG. Höchſt 01 VfR. Schwanheim 2:6. TSV.
Langen Eintracht Frankfurt 4:3. Poſtſportv. Frankfurt
VfL. Sachſenhauſen 3:4. FSV. Frankfurt Polizei
Frankfurt 4:1.
Gruppe Südrhein: SV. Wiesbaden SV. Biebrich 8:1. Haſſia
Bingen Eintracht Kreuznach 8:2. Siegfried Wiesbaden
Poſt Wiesbaden 2:4. Pol. Wiesbaden FSV. Mainz 05 4:4.
Gruppe Rhein: MTG. Mannheim VfR. Mannheim 1:8.
Mannheim 08 SV. Waldhof 2:6. Pfalz Ludwigshafen
Phönix Mannheim 10:8.
Gruppe Saar: Abteilung I: Reichsbahn 1. FC. Kaiſerslautern
2:5. Abteilung II: Sportfreunde Saarbrücken Weſtmark
Trier 1:1. Saarlouis Poſt Trier 4:3.
Gruppe Südbayern: Abtlg. Oſt: 1860 München ASV. Mün=
chen
10:3. Poſt Münch. Jahn München 6:6. Abtlg. Weſt:
SSV. Ulm BC. Augsburg 4:9. Ulm 94 Reichsbahn
Augsburg 5:3.
Gruppe Nordbayern: A: Nürnberger SC. Siemens=Schuckert
7:12. 1. FC. Nürnberg Polizei Nürnberg 14:4. FC.
Bamberg Sppgg. Fürth 8:12. B: Bayern Erlangen
ASV. Nürnberg 7:5. Würzburger Kickers Pfeil Schwei=
nau
6:2.
Gruppe Württemberg: Sppgg. Tübingen 03 Kickers Stuttgart
7:11. TV. Sindelfingen VfB. Stuttgart 4:12. KSV.
Zuffenhauſen Sportfreunde Tübingen 5:7.
Süddeukſchland Weſtdeutſchland.
Das Zwiſchenrundenſpiel um den DSB.=Pokal zwiſchen Süd=
deutſchland
und Weſtdeutſchland findet am kommenden Sonntag
um 3 Uhr auf dem Polizeiſportplatz ſtatt.

5J. 98 Darmftadt Sugg. Arheilgen 14:1 19:1).
Trotz allen Eifers und guten Willens gelang es den Leuten
vom Arheilger Mühlchen nicht, den 98ern ein gleichwertiges Spiel
zu liefern. Der Gäſteſturm erwies ſich als reichlich hilflos und
konnte gegen die gutſpielende Deckung der Lilienträger kaum
etwas ausrichten. Nur ganz ſelten konnten die Arheilger Stür=
mer
dem Tor des Gegners gefährlich werden, ſo daß es nur zu
einem einzigen Gegentreffer, durch direkte Verwandlung eines
Strafwurfes erzielt, langte. Auch in den Abwehrreihen zeigten
die Gäſte nur knapp Durchſchnittliches. So kamen die 98er ganz
ſicher zu Sieg und Punkten, ohne gezwungen zu ſein, völlig aus
ſich herauszugehen. Nur in den erſten 20 Minuten ſpielten die
Darmſtädter mit Elan und Wucht, mit dem Erfolg, daß es nach
Ablauf dieſer Periode ſchon 6:0 hieß. Mit 9:1 wurden
die Seiten gewechſelt. Das Endreſultat 14 :1 war ſchon eine
Viertelſtunde vor Schluß erzielt, dann wurde das Spiel
reichlich unintereſſant. Die Gäſte verteidigten recht zahlreich,
während die Einheimiſchen den Fehler begingen, das Spiel zu
ſtark zuſammenzuballen. Dies zeitigte die Wirkung, daß gerade
in der ſtärkſten Drangperiode keine Treffer mehr erzielt wurden.
Bauer=Biebrich leitete korrekt.
Tp. Königſkädten Polizei Darmſtadt 1:15 (0:8).
In Fortſetzung der Verbandskämpfe weilte die Polizeimann=
ſchaft
in Königſtädten. Die Mannſchaft war auch geſtern wieder
mit fünf Erſatzleuten angetreten. Sommer, der zum erſten Male
wieder mitpielte, war faſt nur Statiſt, da ſeine Verletzung ihm
noch ſchwer zu ſchaffen machte. Das Spiel fand bereits um 13 Uhr
ſtatt, da Königſtädten ſich zur Kirchweihe gerüſtet hatte. Vom
Anſpiel an fiel für die Polizei das erſte Tor, dem ſich in der
erſten Halbzeit in gleichen Abſtänden noch ſieben weitere anreih=
ten
. Viele günſtige Gelegenheiten konnten nicht verwertet wer=
den
, da durch die Kürze des Platzes die Polizeiſpieler häufig ab=
ſeits
ſtanden. In der zweiten Spielhälfte kam Königſtädten nach
dem Stand von 13:0 zum Ehrentor, verurſacht durch ein Miß=
verſtändnis
der Polizeiverteidigung. Das Spiel wurde in ſehr
fairer Weiſe durchgeführt und wurde von Herrn Bäumgen ( Wies=
baden
) recht gut geleitet. Er brauchte allerdings kaum einzu=
ſchreiten
.
Der von der Polizei eingeſtellte Erſatz zeigte ſich in dem
Spiel recht eifrig und war ſehr flink. Weber im Tor hatte nicht
viel zu tun, da die Mehrzahl der Königſtädter Angriffe bei der
Läuferreihe und Verteidigung abgeſtoppt wurden. Die König=
ſtädter
Mannſchaft iſt ſehr flink, aber vor dem Tor des Gegners

ziemlich hilflos. Die Angriffe ſind zu durchſichtigt, um zum Ziele
zu führen. Es iſt eine ſehr ſympathiſche Mannſchaft, die bei rich=
tiger
Anleitung etwas Gutes zu leiſten imſtande wäre.
Die 3. Mannſchaft der Polizei ſpielte gegen die 3. des SV. 98
und gewann 6:4.
Wormakig Worms Rol=Weiß Darmſtadt 5:2 (2:1).
Mit dieſem Reſultat mußten die Darmſtädter die Ueberlegen=
heit
der Platzherren anerkennen. Schon in den vorhergehenden
Spielen der beiden Kontrahenten war zu bemerken, daß die
Stärke der Wormſer in ihrem Sturm liegt, deſſen enorme Ball=
ſicherheit
und durchdachtes Stellungsſpiel auch diesmal zu Er=
folgen
führen mußte. Nahezu das Gegenteil war bei der Darm=
ſtädter
Stürmerreihe feſtzuſtellen, die ſich faſt unfähig zeigte, die
herausgearbeiteten Torchancen auszuwerten. Im Feldſpiel waren
ſich die Gegner ziemlich ebenbürtig. Der im übrigen befriedigende
und überraſchend faire Kampf wurde von Müller=Wiesbaden ein=
wandfrei
geleitet.
Handball in der 9.T.
Kreisklaſſe: Pfungſtadt Griesheim 4:1 (2:0), Worfelden
Bensheim 2:4 (1:4) Sprendlingen Bickenbach 4:4 (0:2).
Meiſterklaſſe I: Beſſungen Reichsbahn 4:5, Heppenheim
Tgeſ. 1875 Darmſt. 2:3 (0:2), Lorſch Seeheim 5:1 (4:1),
Egelsbach Hahn ausgefallen.
Meiſterklaſſe II: Wallerſtädten Tgde. 1846 Darmſtadt 1:1
1:1, Walldorf Erfelden 3:0 (2:0), Groß=Gerau Nauheim
4:3 (3:0), Büttelborn Wolfskehlen 4:2 (2:2).
A=Klaſſe I: Hähnlein Zell 3:7, Kirſchhauſen Auerbach
1:1 (1:0).
A=Klaſſe II: Biebesheim Groß=Hauſen 1:0 (1:0), Gerns=
heim
Griesheim 8:2 (2:1), Stockſtadt Nied.=Ramſtadt 2:5.
A=Klaſſe III:: Ober=Ramſtadt Urberach 14:1 (4:1), Erz=
hauſen
Buchſchlag 3:2 (1:0).
Es iſt gewiß kein günſtiges Zeichen, daß die Spiele bereits
bei Beendigung der Vorrunde eine ſehr ſcharfe Note annehmen.
Faſt durchweg ſprachen die Berichterſtatter von ſehr harten Spie=
len
, ſo daß man ſich dieſe Weiterentwicklung nicht denken kann,
ohne daß das Anſehen des Sportes geſchädigt wird. Es gab große
Ueberraſchungen auf den Feldern bei wenig anſehnlichen Leiſtun=
gen
, woran die Witterung die Hauptſchuld trug. Wir hören von
den Vereinen
Sprendlingen; Bickenbach ſpielte einen muſtergültigen
Handball, dem die Platzelf durch großen Eifer faſt die Stange
halten konnte. Bis zur Pauſe legte Bickenbach zwei Tore vor, und
von zwei Fällen abgeſehen, gefiel das Spiel. Dann erhöhten die
Gäſte auf 4:0. Das Spiel wurde härter, Opper hatte zweimal
Pech, und ehe ſich Bickenbach verſah, hatte Dr. Schmidt durch zwei
Strafwürfe gleichgezogen. Jetzt wurde das Treffen aufregend.
Bickenbach verſucht Alleingänge. Doch die verſtärkte Sprendlinger
Abwehr hielt ſtand, und beſonders ſein Hüter rettete den Punkt.
Nikolai hatte einen ſchweren Stand. Bei dem Antreten zur Gaſſe
und beim Verlaſſen des Spielfeldes gab es Zwiſchenfälle, die uns
von beiden Parteien und dem Schiedsrichter geſchildert wurden.
Die Behörde wird ſich mit dieſer Sache beſchäftigen.
Worfelden: Die Platzelf mußte zu dieſem wichtigen Spiel
mit Erſatz antreten, der ſeiner Aufgabe nicht ganz gerecht wurde.
Zudem ſpielte Bensheim zuerſt mit dem Winde und ſtellte auf 4:1.
Nach der Pauſe änderte ſich das Bild. Die Platzelf kam ſtark auf,
jedoch verdarben die drei Erſatzſtürmer in der Aufregung etliche
Chancen. Auch die Latte rettete verſchiedentlich. Der Bensheimer
Hüter hatte einen Glanztag. So ging die Partie verloren und in
der Kritik kommt der äußerſt flinke Gäſteſturm am beſten weg.
Schiri Schauermann vorzüglich.
Pfungſtadt: Man will den Pfungſtädter Sieg in ſeiner
Klarheit als Ueberraſchung anſprechen. Wenn dem ſo iſt, hat
Griesheim beſtimmt einen ſchlechten Tag gehabt. Pfungſtadt war
in allen Teilen beſſer. Der Sturm ſchaffte ſtets neue Situationen
und die Abwehr war ſo zuverläſſig, wie man ſie ſelten geſehen hat.
Griesheims Sturm enttäuſchte. Dem Griesheimer Mittelläufer
war es vorbehalten, durch überraſchenden Fernſchuß, den Grunig
nicht beobachtet hatte, das Ehrentor zu erzielen. Becker hielt dies=
mal
etwas zurück. Er ſchoß glänzend das dritte Tor. Auch den letz=
ten
Treffer verwandelte er durch Strafwurf. Den Leiſtungen von
Grunig, Wenner und Blumenſchein konnte Griesheim nichts Gleich=
wertiges
entgegenſetzen. Selbſt Menneckes fiel nicht beſonders auf.
Temperamentvoll das Spiel und ein Frankfurter Schiri, der bei
Heißblütigkeit der Spieler ſtets die rechte Löſung fand.
Meiſterklaſſe: Hahn kam zu ſpät nach Egelsbach, ſo
daß das Spiel nicht ausgetragen wurde. Lorſch meldete: Die
Platzelf konnte ſich wegen der ungünſtigen Platzverhältniſſe nicht

entfalten. So wurde das Spiel eine ziemlich zahme Sache. Hervo
ſtach der Seeheimer Hüter, der die unglaublichſten Bälle hiel
Heppenheim: Der Gäſteſieg muß als glücklich bezeichnet we
den. Vier Erſatzleute bei der Platzelf, der etwas harte Platzvel
weis des Mittelläufers und ein ſchwacher Hüter, der von di
Bällen, die er vor der Pauſe, erhielt, zwei paſſieren ließ, veru
ſachten die Niederlage. Nach der Pauſe gehörten 20 Minuten de
Platzelf. Drei Bälle gingen an die Latte. Es wollte einfach nig
klappen. Die Reichsbahn ſchläft nicht. Sie bewies dun
ihren Sieg auf der Rennbahn, daß ſie die Hoffnung noch nie
aufzugeben brauche. Im Ried ſchlägt die erſte Niederlage
Nauheimer wie eine Bombe ein. Groß=Gerau führte 3:0, un
nach der Pauſe erhöhte es auf 4:0. Kaum glaublich, was Gro=
Gerau hier geleiſtet hat, daß es jeden Erfolg vereiteln konn
Gegen Schluß taute Nauheim auf. Doch es war zu ſpät, da de
dritte Tor erſt zwei Minuten vor Schluß fiel. Hofmann=Egelsbo
gut. Büttelborns Grasplatz glich faſt einer Eisbahn, ſo gle
war er. Die Parteien hielten ſich die Waage mit 2:2, bis d
Platzelf am Schluß überraſchend noch zwei Tore ſchoß. Walldo)
war andauernd überlegen und kam nur zum 3:0, da Erfelden
Hüter großartig abwehrte. Der Schiri gefiel.
Auch die A=Klaſſe brachte Ueberraſchungen. So knöp
Kirſchhauſen den Auerbachern einen Punkt ab. Bi
besheim kam ſogar zu einem Siege über Groß=Hauſe
Nur im Norden fielen die erwarteten Siege der Platzvereine, w
bei Ober=Ramſtadt einen ſehr guten Tag hatte. Erzhal
ſen und Buchſchlag lieferten ſich wie immer ein ſchönes Spf
Kreis=Spielausſchuß: Am Sonntag vormittag w
den in Darmſtadt der Griesheimer Einſpruch in Arheilgen und d9ic
Bickenbacher Spielabbruch verhandelt. Die Urteilsverkündigu
wird den Vereinen ſchriftlich zugeſtellt. Wir hörten von den Pahften er
teien, daß in Arheilgen der Schiri maßgebend für den Spielſchlireißende
war und Bickenbach ſeine Lage günſtig beurteilt.
* Odenwaldgau.
Kreisklaſſe: Erbach Kirch=Brombach 3:3 (3:0), König kfuoriſ
Groß=Zimmern 3:5 (1:4).
Frochener
Meiſterklaſſe: Lengfeld Gundernhauſen 18:3. Zweil nine der
Gundernhauſen nicht angetreten, Momart Groß=Biebercſa i 5t
3:3, Zweite 3:0.
Nu, einige
A=Klaſſe; König 2. Erbach 2. 1:2.
wo geſteig
Privatſpiel: Reichelsheim Böllſtein 5:4.
Nach de
In der Kreisklaſſe hat ſich Groß=Zimmern die Spitze geſicheylane und
Das Treffen in König war entſprechend ſeiner Bedeutung gut b4 1mal
ſucht und hatte in Ohl=Tgde. 1846 Darmſtadt einen umſichtigct der
Leiter. Bereits nach 15 Minuten lagen die Gäſte mit 4:0 in Füwuel. 9
rung, da ihr Sturm glänzend ſpielte und die Abwehr ſehr zuveſlongen
läſſig arbeitete. König kam dann auf und vor der Pauſe noch zußf Rehſ
erſten Tor, erhöhte auf 3:4. Beiderſeits brenzliche Situatione) /4
bis Groß=Zimmerns Mittelſtürmer in blendendem Alleingang ape ſchd
5:3 ſtellte und damit den Bann bach. Der Sieg iſt verdient. EM8 hen
bach war gleich gut in Fahrt und legte 3 Tore vor. Später erwipe i ſche
ſich ſeine Spielweiſe mit den weitmaſchigen Vorlagen bei ᛋᛋ0
Glätte des Bodens und Balles als verfehlt. Die Gäſte erfaßten zP Md
von
Lage beſſer und kamen zum verdienten Ausgleich. In Lengfey/shol=
überraſchte
Gundernhauſen durch ſeine beiden Führungstore,
dann zuſammenzuklappen und kataſtrophal zu unterliegen.
Tv. Wallerſtädten Tgde, 46 Darmſtadt 1:1 (1:1).
iert
In dieſem Spiel mußten die 46er einen wertvollen Punkt
Wallerſtädten laſſen. Es ſei gleich vorweg erwähnt, daß man 2Meh eit
dem ausgetragenen Spiel das Stärkeverhältnis der beide en Lau
Mannſchaften nicht erkennen konnte, da der Platz ſich in ſ
ſchlechter Verfaſſung befand. Das Spiel ſah die 46er ſtändig Pe, dei
Angriff, aber es wollte im Sturm gar nichts glücken. Bereits no. b 20
5 Minuten ging Wallerſtädten in Führung, bis es den 46ern ſſt gei
der 28. Spielminute gelang, das Ausgleichstor zu erreichen.
N
der zweiten Hälfte warfen die 46er alles nach vorn, doch dißhling
wäre ihnen in den letzten Minuten bald zum Verhängnis geuo) zieger
den, da die Wallerſtädter Mannſchaft durch Steilvorlagen n Nahnrel
kritiſche Momente hervorrief. Die Wallerſtädter, die den PWzuf 2u5
gut kannten, ſetzten daher alles daran, um die Punkte für ſich Thſch in
behalten. Das Spiel der Jugend fiel einer Autopanne 3uc,
Opfer.
Mdeutſchle
Tgde. Beſſungen Reichsbahn Darmſtadt 4:5 (1:1).
Ii denn
Zwei durchaus gleichwertige Gegner trennten ſich nach einetzhue diſtan
ſehr intereſſanten Spiel. Die Tore fielen hüben und drüſſt0 Jugen
gleichmäßig und Beſſungens Niederlage iſt nur dem Umſtand /Aeleren F
zuſchreiben, daß es den Rechtsaußen in der zweiten Halbzeit dunſebocher.
Verletzung verlor. Man ſah ſofort, daß Beſſungen umgeſtellt ußſüigten
den Linksaußen neu beſetzt hatte. Die Spielſtärke der geſame Bie ſc
Mannſchaft iſt hierdurch außerordentlich gehoben worden. Mreich,
auch der Sturm heute noch kein einheitliches Bild, ſo merzen ſeue Bruſt
erfahrungsgemäß bereits beim Zuſammenſpiel dieſe kleinen Teſſen der
ſtändigungsfehler aus. Beſonderes Pech im Schießen hatte Oſſenbe
Beſſunger Mittelſtürmer, Kaltenbach als Mittelläufer war gu in den
hervorragend. Der Erſatzläufer fügte ſich gut in die Hintermauwrten ſie
ſchaft ein. Im übrigen ſei noch geſagt, daß die Reichsbahn IoM Ge
lange nicht tot iſt, wie manche Gegner behaupten. Sie wird 95
ſtimmt in der Spitzengruppe noch ein ernſtes Wort mitreden. e ſich
Schiri Jährling=Bickenbach gut. Jugend Griesheim 9:1 F diſt
Beſſungen.

Tv. Heppenheim Tgſ. 1875 Darmſtadt 2:3 (0:2).
Das geſtrige Spiel in Heppenheim brachte den 75ern 1
hartem Kampf Sieg und Punkte. Der glatte, aufgeweichte Bo/
ſtellte an die Spieler außerordentliche Anforderungen. Denih
gab es ein flottes, aufregendes Treffen, das von Turner Rück!
Nieder=Ramſtadt ſicher und gut geleitet wurde. In der er
Hälfte gelang den 75ern ein Vorſprung von zwei Toren, währ.
die eifrigen und manchmal etwas zu robuſten Heppenheiiſe
wohl einige Lattenſchüſſe, aber nichts Zählbares zu verzeichll
hatten. Nach dem Wechſel erhöhten die Blauweißen zunächſt
3:0; die ſich reſtlos einſetzenden Heppenheimer konnten dann C
zwei Tore aufholen. Beim Stand von 3:2 verblieb es bis
Schluß, obwohl beiderſeits Erfolge mehrmals im Bereich
Möglichkeit lagen. Die 75er boten wieder eine ausgezeichnete
ſamtleiſtung. Einen hervorzuheben, hieße den anderen zurückſe*
2. Mannſch. 6:3 für Tgſ.
D. J. K. C.V. J.M.=B.K. 3:2 (2:0).
In der erſten Minute ſchon holte ſich D. J. K. überraſchend ſ. .
erſte Tor und konnte auch bis zur Halbzeit weiter in Führ /30n.
bleiben. Dagegen beherrſchte in der zweiten Halbzeit C.V.59-n
das Spiel, hätte auch bis zum Ausgleich aufholen können, w,.
nicht manche Torchance verſiebt worden wäre.
Hechtsheim Fr. Tgde. Darmſtadt 5:5 (2:2).
Dieſe Begegnung war wohl eine der härteſten der gan
Serie. Das Halbzeit= ſowie Endergebnis erweiſen dieſes zur
nüge. Geraume Zeit iſt D. leicht überlegen; trotzdem geling! &
der erſte Treffer durch Strafwurf. D. wird jetzt aktiver, der O
rechte bringt den Gleichſtand und kurz darauf der Linksau)
die Führung. Vor dem Wechſel nimmt H.s Mittelſtürmer
Steilvorlage gut auf und die Partie ſteht wieder remis. 20
Halbzeit iſt D. ſofort wieder im Angriff, und eine feine Kox
nation wird von Halblinks prompt verwertet. Der Halbr
bucht den 4. Treffer. Hechtheim holt ein Tor auf, doch D.s Lr"
außen erhöht auf 5:3. Darmſtadt fühlt ſich als Sieger,
Hechtsheim ſetzt zum Schlußangriff ein und holt ſich 2 Tore,
einen Punkt. Darmſtadt konnte bis auf die Taktik beim
Stand gefallen
Sievert und Schilgen in Stockholm.
Sievert und Schilgen ſtarteten am Sonntag in Leichtäthl
wettbewerben in Stockholm. Sievert holte ſich das DisE
werfen mit 47,77 Meter leicht vor dem Schweden Ander
Dagegen war Schilgen=Darmſtadt weniger glücklich und ber
im 1000=Meter=Lauf in 2:30,8 nur den vierten Platz Sr‟
wurde Ny=Stockholm in 2:28,2 Minuten.

[ ][  ][ ]

Montag, 17. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 289 Seite 7

Aennende Kämpfe des ſüddeukſchen Schwimmer=Nachruchſes. Die Jungdeutſchland=Schwimmerinnen
relken den Wanderpreis des Darmſtädter Tagblatts für Darmſtadk.

Bieorkeribächter Sclormimnfpori.

* Der Darmſtädter Schwimmklub Jungdeutſchland feierte
ſern mit einem verbandsoffenen Wettſchwimmen ſein zwanzig=

ſu ges Beſtehen. Wir haben in den letzten Tagen auf das
anlen des Klubs in Darmſtadt hingewieſen. Es war berech=
doller
Stolz, als am Sonntag der langjährige verdiente Vor=
ſinde
des Klubs und bekannte ſüddeutſche Schwimmſport=
ſirer
Medizinalrat Dr. Friedrich im überfüllten
blenbad feſtſtellen konnte, daß nicht zum wenigſten auf die
Fixkeit des Klubs zurückzuführen iſt, wenn in Darmſtadt das
geben nach Licht, Luft und Sonne, wenn die Forderung nach
Fftihrung des Schwimmens in den Schulen und die Ausbrei=
ba
des Waſſerſports überhaupt ſo erfolgreich waren. Die
untagveranſtaltung ſcheint im übrigen dafür zu bürgen, daß
z der Schwere der Zeit der Darmſtädter Schwimmſport mit
ffolg angekurbelt werden konnte, weil ein Bedürfnis dafür
blag. Das Oktoberfeſt ſoll ja nun wieder alljährlich ſteigen.
Seit den Hochſchulmeiſterſchaften und den Turnermeiſter=
nten
erinnern wir uns an keine derart harten, ſchönen und
preißenden Kämpfe beſonders des Nachwuchſes mehr. Wenn
ſo die meiſten Herren=Siege nach auswärts fielen, und die
enen des feiernden Vereins ihre Klubfreunde übertrumpfen
ſien, ſo wird das niemand verdrießen, denn auch manche
favoriſierten Gäſte mußten ſich beſſerem Können oder un=
brochener
Ausdauer beugen. Schade nur, daß die gemeldeten
Feine der Deutſchen Turnerſchaft aus formalen Hinderniſſen
ihſt am Start erſcheinen konnten. Hoffentlich aber das nächſte
A, einige Kämpfe wären durch ihre Mitwirkung ſicherlich
w geſteigert worden.
Nach dem einleitenden Kunſtſpringen leider waren nur
Pame und 3 Herren in dieſer Konkurrenz brachte ſchon
gu /4mal 100 Meter Kraulſtaffel der Herren um den Wander=
hüighes
der Induſtriellen=Vereinigung Leben in die ca. 500 Zu=
füchter
. Der Verteidiger, Sparta Köln, hatte nicht gemeldet.
pingen und Offenbach 96 lieferten ſich zunächſt ein ſpannen=
Rennen, das G. ſchon auf dem letzten Drittel ſicher hatte.
Die 4mal 100 Meter Kraul Kl. IIa. bot in ihren beiden
ſigen ſchöne Kampfmomente. Trotz aller Anſtrengungen ge=
es
den Gaſtgebern nicht, den favoriſierten Neptun Karls=
zu
ſchlagen.
Im 100 Meter Kraul der Herren kamen Diebold=Berlin
Ia und Vogt, Nickar Heidelberg, Kl. Ib auf die gleiche gute
von 1:06,8 Min. Auf dem 4. Platz der Kl. Ih rangierten
fsholz und Göth (JD.). In Kl. IIa ſiegte Friedel Weicker
ſingdeutſchland) mit 1:07,6 Min. klar vor Süß=Poſeidon
ſaffenburg (1:11,4).
Hart umſtritten endete die 4 mal 100 Meter Staffel Kl. HIa.
ſ t lieferten ſich im erſten Lauf Frankfurt und Offenbach über
Uhnen einen wirklich hinreißenden Kopf=an=Kopf=Kampf. Im
liten Lauf ſchalteten die Karlsruher Gäſte ſofort den dritten
ug ein, dem ſich Jungdeutſchland und die Darmſtädter
zei beugen mußten. Da EFSC. diſtanziert wurde, rückte
weiß Darmſtadt auf den dritten Platz vor.
In der Prominenten=Lagenſtaffel 100, 200, 100 Meter
Frankfurt zurückgezogen, ſo daß Neptun und 99 Karls=
mit
Göppingen allein durchs Waſſer raſten, das die drei
inger Neitzel, Schwarz, Stähle mit 7,8 Sek. Vorſprung
Sieger verließen. Schwarz hatte dabei den ſeit 1921 gehal=
u
Bahnrekord Erich Rademachers über 200 Meter Bruſt von
auf 2:51,8 Min. herabgedrückt.
Auch in den Jugendwettbewerben ſah man erſtaunlich harte
pfe. Hinter Zilles=Kaiſerslautern (1:24,5) landete Brandis=
ſuzdeutſchland
(1:25) über 100 Meter Rücken auf dem zweiten
ün, denn Heyne=Jungdeutſchland (1:23,2) war wegen falſcher
Bde diſtanziert worden. Einen 2. Platz belegte Jungdeutſch=
dnchls
Jugend in der 3 mal 100 Meter Staffel, da die 9 Sek.
Amlleren Frankfurter Jungens (3:34,5) diſtanziert wurden. Die
tſtibacher, die überhaupt ſehr gutes Material entſandt hatten,

kutigten zu ihrem Sieg nur 3:30,5 Min.
Vie ſchon geſagt, waren die Jung=Deutſchland=Damen ſehr
tſgreich. Bereits der erſte Frauen=Wettbewerb. 3 mal 100
er Bruſt Kl. IIa ſah ſie vor Offenbach ſiegreich. Das gleiche
denen der Jugend ſah die Rothäute hinter Pforzheim und
MOffenbach und Wiesbaden auf dem guten 2. Platz.
In den Einzelkonkurrenzen über 100 Meter Kraul kon=
nerten
ſie leider nicht. In Klaſſe 4 Ia ſchwamm die Favo=
Eh Genenger=Krefeld in 1:25,7 hinter Lieſel Zipſe=Karlsruhe 99
2,5) auf den zweiten Platz. Ueber 100 Meter Jugend=Bruſt
ume ſich die einzige Darmſtädterin L. Schneider in 1:41 für
dritten Platz qualifizieren. Hier ſiegte Pullig (Damen=

Frankfurt) in 1:36,5 Min.

Das ſportlich reizvollſte Rennen der Damen ging um den
Wanderpreis des Darmſtädter Tagblatt über 6mal 50 Meter
Lagen. Abwechſelnd führte Darmſtadt und Pforzheim in knap=
pem
Vorſprung, bis ſchließlich die beſſeren Kraulerinner Jung=
deutſchland
den Wanderpreis ſicherten, der einzige, der heuer in
Darmſtadt blieb.
Nachdem vorher noch der geſamte Nachwuchs von Jung=
deutſchland
Proben ſeines Könnens und der erfolgreichen Ar=
beit
der Abteilungsleiter und =leiterinnen abgelegt, 8 Mädchen
Figuren=Schwimmen und 4 Damen lang nicht mehr geſehenes
Kunſtſchwimmen dargeboten hatten, bildete die 10 mal 50 Meter
Kraulſtaffel der Herren den impoſanten Abſchluß des Wett=
ſchwimmens
. Das ganze Haus fieberte mit den beiden Führen=
den
, 1. FSC. und Jungdeutſchland, die bald alle anderen und
zum Teil getippten Konkurrenten abgeſchüttelt hatten. Unter un=
geheurem
Beifallstoſen ſchlug im erſten Lauf Jungdeutſchland
vor Frankfurt, Heidelberg und Karlsruhe an. Im 1. Lauf ſetzte
ſich Rotweiß Darmſtadt glatt durch, die /. Garnitur von Jung=
deutſchland
hinter ſich laſſend. Leider wurden wegen einiger
Frühſtarts alle 5 Vordermannſchaften diſtanziert, und Neptun
Karlsruhe kam zu einem Ueberraſchungsſieg in 5:10,8! Die ande=
ren
hatten nur 5:04,8 bzw. 5:05.3 benötigt!
In einem teilweiſe recht harten Gang, der ſehr feine Einzel=
leiſtungen
bot, mußten ſich die Jungdeutſchland=Waſſerballer
ihren 5:2=(4:0)=Sieg gegen Neptun Karlsruhe holen. Die Tore
für Jungdeutſchland erzielten Mayer (3), Kloſtermann und Orle=
mann
. Unter der vorzüglichen techniſchen Leitung von Sport=
lehrer
M. Bertling und Starter Belz=Frankfurt wickelte ſich die
Veranſtaltung trotz der Vielſeitigkeit in gut 4 Stunden reibungs=
los
ab.
Die ſtimmungsvolle Preisverteilung fand am Abend in der
Vereinigten Geſellſchaft ſtatt.
Die Ergebniſſe:
Kraulſtaffel 4 mal 100 Meter Kl. 1 (Wanderpreis der Darm=
ſtädter
Induſtriellenvereinigung): 1. SV. Göppingen 4:34,4
Min.; 2. Offenbach 96 4:53,8 Min. Jugend 100 Meter Kraul:
1. Struck=Offenbach 96 1:07.4: 2. Eimer, EFSC.; Reinhardt,
Offenbach 96 1:10: 3. Held, Erwin, Sparta Ulm 1:11.2: 4. Ober=
acker
, Kurt, Karlsruhe 99 1:11.4 Min. Damen 3 mal 100
Meter Bruſt Kl. IIa: 1. Jungdeutſchland mit A. Müller,
Stepp, J. Weicker 5:16.3; 2. Offenbach 96 5:16.8. Damen=
Jugend 3 mal 100 Meter Bruſt: 1. Pforzheim 5:103: 2. Jung=
deutſchland
mit Zörgiebel, Imhof, Schneider 5:24. Herren
4mal 100 Meter Kraul Kl. IIa: 1. Neptun Karlsruhe 4:38,6;
2. Jungdeutſchland mit Schüßler, Richter, Kloſtermann, Weicker
4:39.4: 3. Rot=Weiß Darmſtadt 4:42.2. Jugend 100 Meter
Rücken: 1. Zilles, A., Poſeidon Kaiſerslautern 1:24,5: 2. Bran=
dis
, T., Jungdeutſchland 1:25; Heyne,Gerhard, Jungdeutſchland
1:23.2 (diſtanziert). Herren=Kunſtſpringen Kl. 1: 1. Boſſo.
SV. Mannheim 109,59 Punkte: 2. Zapp, Nickar Heidelberg
102,54 Punkte: 3. Rosgarſky, Wiesbaden 11 75,13 Punkte.
Herren 100 Meter Kraul A Kl. la: 1. Diebold, SV. Berlin
1:06.8 Min. 8b Kl. Ib: 1. Vogt, Nickar Heidelberg 1:06,8:
2. Rauſch, Nept. Karlsr. 1:07.5: 3. Woltersdorf, EFSC.; Lorenz,
Offenbach 96 1:07.6; 4. Wolfsholz und Göth) Jungdeutſch=
land
1:07.8. Damen 100 Meter Kraul A Kl. la: 1. Zipſe,
Karlsruhe 99 1:21.5; 2. Genenger, Neptun Krefeld 1:25.7.
9b Kl. Ib: 1. Leopold, Pforzheim 1:30: 2. Janſen, Neptun Kre=
feld
1:32.7. Damen=Jugend 100 Meter Bruſt: 1. Pullig,
Damen=SV. Frankfurt 1:36.5: 2. Glück, Pforzheim. 1:39.9;
Roſenbauer, SV. Coburg 1:39.9; 3. Schneider, Jungdeutſchland
1:41.0; 4. Reichert, Fr. SV. 1:43,7. Herren=Jugend 3 mal 100
Meter: 1. Offenbach 96 3:30.5; EFSC. 3:34.5 (diſtanziert); 2.
Jungdeutſchland mit Plotz, Brandis Beine 3:43.5. 100 Meter
Kraul Kl. 2a: 1. Weicker, Jungdeutſchland 1:07.,6: 2. Süß, Poſei=
don
Aſchaffenburg 1:11.4; 3. Lichdi, SV. Mannheim 1:11.8;
4. Fuchs, Karlsruhe 99 1:12.7; 5. Fuchs, Pol. Darmſtadt 1:15.4.
4mal 100 Meter Bruſt Kl. 2a: 1. Neptun Karlsruhe 5:46.8;
2. Jungdeutſchland mit Hermes, Orlemann, Sachs, Wolfsholz
5:50,0; EFSC. 5:50:6 (diſtanziert); 3. Rotweiß Darmſtadt 6:02.
Lagenſtaffel 100, 200, 100 Meter Kl. I. (Wanderpreis der
Stadt Darmſtadt): 1. SV. Göppingen mit Neitzel, Schwarz,
Stähle 5:21.0; 2. Neptun Karlsruhe 5:28,8: 3. Karlsruhe 99
5:36,8. Damen=Kunſtſpringen Kl. 1: 1. Schmidt, SV. Mann=
heim
, 48,41 Punkte. Damen=Lagenſtaffel 6 mal 50 Meter:
(Wanderpreis des Darmſtädter Tagblatt): 1. Jungdeutſchland
mit Müller, Schneider, Imhof, Sulzmann, Gebauer, Reitzel=
Oſann 4:21.2: 2. Pforzheim 4:27.4; 3. Offenbach 96 4:41.0.
Herren 10 mal 50 Meter Kraul: Jungdeutſchland mit Schüßler,
Richter, Meier, Kloſtermann, Reichelt, Beine, Orlemann, Göth,
Weicker, Wolfsholz in 5:04,8 (diſt.); EFSC. 5:05.3 (diſt.);
1. Neptun Karlsruhe 5:10.8; Nickar Heidelberg 5:11.3 (diſt.)

Kraftſpork.
Darmſtadt 1910 I. Einigkeit=Damm I. 11:5.
Darmſtadt 1910 II. Eiche=Roßdorf I. 12:9.
die vorgeſtrige Begegnung 1910 kontra Einigkeit war in
W Beziehung eine typiſche Punktejagd. Ganz beſonders trat
Ein den Begegnungen im Feder= und Leichtgewicht hervor,
Abder jeweilige Sieger erſt in den Schlußrunden einen gerin=
91=Punktgewinn ergattern konnte. Die vollſtändige Ebenbürtig=
k
Nder beiden Mannſchaften dürfte der Anlaß zu dieſem Ver=
Man geweſen ſein. Abgeſehen von einem kleinen Intermezzo‟
inANittelgewicht, wo der gute Kampfleiter Lotz=Dieburg die
hein Kampfhähne von der Matte wies, blieben ſämtliche
Kpfhandlungen im Rahmen des Erträglichen.
Die Ergebniſſe:
bantam: Borowſki (10) Aulbach (D.) 3:0 (1½ Min.)
FMr. Schwarz (10) Schmitt (D.) 5:0 (15 Min.) Leicht:
Tum (10) Schmittner (D.) 5:2 (15 Min.) Welter: Keitel
9 Gehrig (D.) 8:2 (G. zu ſchwer). Mittel: Walter (10)
Gchig (D.), keine Wertung wegen beiderſeitigem Mattenverweis.
ſalbſchwer: Veith (10) Müller (D.) 11:2 (6½ Min.)
Scher: Zimmermann (10) Stenger (D.) 11:5 (7 Min.)
Vor dem Haupttreffen begegneten ſich die Zweite des Platz=
beus
und Eiche=Roßdorf. Den körperlichen Vorteil der Eiche=

Leute glichen die Darmſtädter durch einen blendenden techniſchen
Kampfſtil aus. In flüſſigem Tempo holten ſie ſich einen durch=
aus
verdienten 12:9=Sieg heraus. Kampfleiter Beck=Arkeilgen
zufriedenſtellend.
Der Ergebniſſe:
Bantam: Ph. Schäfer (10) Schäfer (R.) 3:0 (1 Min.)
Feder: Hch. Schäfer (10) Emig (R.) 6:0 (14.5 Min.) Leicht:
Winkel (10) Geiß (R.) 9:0 (5 Min.) Welter: Truber (10)
Günther (R.) 9:3 (5 Min.) Mittel: Ad. Schmitt (10)Menzer
(R.) 12:3 (4½ Min.) Halbſchwer: Haack (10) Moter (R.)
12:6 (1 Min.) Schwer: Alb. Schmitt (10) Bernius (R.) 12:9
(1 Minute).
Eine Ueberraſchung war der 8:5=(8:5)=Sieg, den Süd=
deutſchland
in Hannover beim traditionellen Rugbykampf gegen
Norddeutſchland erzielen konnte.
Arthur Jonath konnte in Paris beim Jean=Bouin=
Sportfeſt den Holländer Berger über 100. Meter ſchlagen, unter=
lag
dagegen über 200 Meter dem Holländer knapp.
Ernſt Piſtulla, der ehemalige Europameiſter im Halb=
ſchwergewichtsboxen
, wurde in Hamburg von Stich=Hagen in der
dritten Runde k. o. geſchlagen. Piſtullas Boxerlaubahn, die er nach
ſeiner ſchweren Erkrankung am beſten gar nicht mehr aufgenom=
men
hätte, dürfte damit endgültig abgeſchloſſen ſein.

Hockenkampf
Südsezkichland - Oefterreich 3:3.
Das Unentſchieden, mit dem die fünfte Begegnung der
Hockey=Repräſentativ=Mannſchaften von Süddeutſchland und
Oeſterreich am Sonntag in Frankfurt endete, könnte zu dem
Schluß verleiten, daß ſich die beiden Mannſchaften gleichwertig
geweſen ſeien und daß man einen ausgeglichenen Kampf geſehen.
hätte. In Wirklichkeit ſah man ein zwar tempobewegtes, aber
im taktiſchen Aufbau beiderſeits recht primitives Hockeytreffen,
das dem Spielverlauf nach eigentlich von Oeſterreich hätte ge=
wonnen
werden müſſen; denn an Eifer und Kampfgeiſt über=
trafen
die Gäſte ihre Gegner beträchtlich. Süddeutſchlands Elf
ſpielte lange Zeit taktiſch falſch und kam erſt ſpät in Schwung.
12 Minuten vor Schluß lautete das Reſultat noch 3:0 für
Oeſterreich und man befürchtete zu dieſer Zeit eher, daß die
nicht nur eifriger, ſondern auch glücklicher kämpfenden Wiener
das Reſultat noch erhöhen könnten. An das Endreſultat von
3:3 dachte in dieſer Phaſe des Kampfes niemand. Die ſüd=
deutſche
Elf hatte bis dahin nicht viel Erfreuliches gezeigt. Erſt
im Schlußabſchnitt bot ſie dann die Leiſtungen, die man von
den jungen, techniſch teilweiſe hervorragenden Angriffſpielern
und den Routiniers in den hinteren Reihen eigentlich von Be=
ginn
an hätte erwarten müſſen. Nun gab es noch ein ſchnelles
und offenes Stürmerſpiel mit Schußentſchloſſenheit vor dem
gegneriſchen Tor, das denn auch ſchließlich noch ein gutes und
mit viel Beifall aufgenommenes Unentſchieden einbrachte.
Der bei unfreundlichem Herbſtwetter von 1000 Zuſchauern
umſäumte Platz des SC. 80 Frankfurt war leider etwas ſehr.
glatt. Mit der Bodenbeſchaffenheit fanden ſich die körperlich
robuſteren Wiener beſſer ab als ihr Gegner.
Die Hockey=Ergebniſſe.
Geſellſchaftsſpiele: JG.=SV. Frankfurt TV. 57 Sachſenhauſen
1:10. Damen: JG.=SV. Frankfurt SC. Frankf. 80 2:8.
FTV. 1860 Weiß=Blau Aſchaffenburg 0:5. Damen: FTV.
1860 Weiß=Blau Aſchaffenburg 4:0. Stadtſportv. Ein=
tracht
Frankfurt 3:1. Offenbacher RV. Höchſter HC. 2:2.
Damen: Offenbach. RV. Höchſter HC. 2:2. TV. 46 Mann=
heim
TFC. Ludwigshafen 3:0. TG. 78 Heidelberg
MTG. Mannheim 6:1. Heidelberger TV. 46 SV. Hei=
delberg
10:0. Wacker 1860 München 4:1. Damen: Wacker
München Wiener AC. 1:2.
SV. 1898Tennis=Club Grün=Weiß Wiesbaden 4:1 (3:1).
In einem ziemlich ausgeglichenen Spiel, kam Sportverein zu
einem überraſchenden Sieg gegen die guten Wiesbadener. Die
Gäſte gingen durch Verwandlung einer Strafecke in Führung. In
einer kurzen Drangperiode erzielten die 98er durch den vorzüglich
ſpielenden Mittelläufer Goll (2) und den Linksaußen drei Tore.
Die zweite Spielhälfte ſah SV. nochmals durch den Mittelläufer
erfolgreich, während die Angriffe der nunmehr überlegen ſpielen=
den
Wiesbadener an der aufmerkſamen Verteidigung ſcheiterten.
Mit der Geſamtleiſtung der Darmſtädter konnte man unbedingt
zufrieden ſein.
Kegler=Bereinigung Darmſtadk und Umgebung e.B.
Freundſchaftskampf EberſtadtDarmſtadt.
Einem lange gehegten Wunſche von Eberſtadt entſprechend
wurde geſtern auf der Bahn in der Traube in Eberſtadt ein
ſportlicher Kampf ausgetragen, der einen recht anregenden Ver=
lauf
genommen hat. Die zweite Kampfmannſchaft von Darm=
ſtadt
ſtand einer Zehnermannſchaft von Eberſtadt gegenüber, die
aus den Klubs Gut Holz und Kranz zuſammengeſetzt war.
Endergebnis bei 500 Kugeln pro Mannſchaft: Darmſtadt 2566,
Eberſtadt 2507 Holz. Beſter Mann bei Darmſtadt Sattler, bei
Eberſtadt Müller, mit je 268 Holz.
Am 30. Oktober wird in Darmſtadt das Rückſpiel ausgetragen.
Da Eberſtadt gute Kegler in ſeiner Mannſchaft hat, bleibt die
Frage nach dem Endſieg noch durchaus offen.
Marielouiſe ſiegt im Winker=Preis.
Preis von Seddin. Zweijährige. 2400 Mk. 1000 Meter: 1. Haupt=
geſtüt
Graditz: Liebeswalzer (R. Schmidt), 2. Anthos, 3. Ho=
noris
. Toto: 35; Platz: 27, 18, 27. Kopf).. Ferner liefen:
Preisträger, Nordenham, Mogul, Fatra, Proſpera, Charitrin,
Fürſtin, Cembalo.
Preis von Rehbrügge. Ausgleich III. 2400 Mark. 1400 Meter:
1. Stall Binks Feliciter (Ludwig), 2 Liebesfeuer, 3. Pro=
longobarde
, 4. Made in Germany. Toto: 148, Platz: 37, 14,
16, 16. ½½ Lg. Ferner: Eiland, Musketier, Chrysler, Li=
vius
, Vialta, Sonnenſtrahl, Island, Rhapſodie, Fidelia, Huri.
Preis von Nowawes. Zweijährige. 3500 Mk., 1200 Meter: 1. Geſt.
Schlenderhans Ideolog (W. Printen), 2. Menas, 3. Or=
melia
. Toto: 17, Platz: 12, 15. 23 Lg. Ferner: Lampos
Sohn, Heimwehr.
Preis von Saarmund. Ausgleich II. 3000 Mark. 1600 Meter:
1. Schumanns Immerfort, 2. Hitomi, 3. Maſaniello, 4. Null
Ouvert. Toto: 118, Platz: 26, 39, 24, 20. 2½½ L. Ferner:
Sopran, Walzertraum, Feldwebel, Athenais, Stammesfahne,
Bittſteller, Groll, Ti, Ghazi, Henriette.
Winter=Preis. 11 500 Mk., 2800 Meter: 1. A. und C. v. Weinbergs
Marielouiſe (O. Schmidt), 2. Janus, 3. Tantris. Toto: 29,
Platz: 19, 37. Kopf 6 Lg. Ferner: Wolkenflug, Avanti.
Verloſungs=Rennen. 3400 Mk., 1600 Meter: 1. M. J. Oppenhei=
mers
Nero (M. Schmidt), 2 Dianthus, 3. Meiſterpolier.
Toto: 33, Platz: 15, 13, 18. 2½3½ Lg. Ferner: Sergius,
Altengerg, Goldener Ehrenſchild, Lortzing.
Preis von Kartzow. Ausgleich III. 2400 Mk., 1800 Meter: 1. Stall
Hinkelmanns Lyſias (Grabſch), 2. Wunderblume, 3. Dalfin.
Toto: 119. Platz: 34, 21, 28. 1 Lg.Hals. Ferner: Altai,
Lützow, Loe, Namos, Marion, Melodei, Kerner, Steinfeld.
Sieg=Doppelwette: Immerfort Nero 433:10.
Große Pardubitzer Steeplechaſe. Kapitän Popler
tödlich geſtürzt.
Kapitän Popler, einer der bekannteſten tſchechiſchen Herren=
reiter
, ſtürzte am Sonntag in Pardubitz im Kinsky=Memorial mit
ſeinem Pferde Ella ſo unglücklich, daß er auf der Stelle tot war.
Popler hatte eine halbe Stunde vorher noch in der Proßen Par=
dubitzer
Steeplechaſe auf ſeinem alten Steepler Gyi Lovam, mit
dem er im Jahre 1930 ſiegreich war, hinter Remus (Spano) den
zweiten Platz belegt. Im Verlauf des großen Rennens ſpielten
die deutſchen Vertreter keine Rolle.

schöng.

geska

DeP gite
geskastunpen
Opg.
TOtg.

Apie
praktische
geska
Packung

Dder dassen.
Gegenweck in bac

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Freunden
heces bei Ihrem Zigaccenhändlee

[ ][  ]

Seite 8 Nr. 289

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 17. Oktober 1931

Btonder Keld und viele Frauen.

43)

Roman von Karl Lütge. Copyright by VerlagPreſſe=Tagesdienſt, Berlin W33

Als er gegen 10 Uhr abends heimkam und durch das
Knarren der Korridortür die Schweſter zur Tür ſcheuchte ver=
wünſchte
er die Tür. Sie ſollte unendlich lautlos ihren Dienſt
tun. Da ſtand die Schweſter ſchwatzbereit.
Mit geheimnisvollem Geſicht ſagte ſie:
Eine Einladung, Ludwig, für uns beide.
Sie hielt dem Bruder einen Brief hin. Er wehrte ab. Er
war noch verſponnen in die Pläne und Ideen ſeines langen
abendlichen Spazierweges.
Miß Mabel Macy und Frau Mama lockte die Schweſter.
Da ſchoß Röte ins Geſicht von Ludwig Mühlinghaus. Alle
ſeine Faſſung ſchwand. Alles brach zuſammen. Keine Pläns,
kein Ziel, keine Hoffnungen mehr.
Sie war da. Sie hatte ſich ihm geopfert. Nun kam ſie und
wollte Dank und Lohn.
Nichts empfand er als bleiche Furcht was ſie nun be=
ſchließen
könnte.
Nichts von herzklopfender Erwartung, von Liebe, Freude,
törichten Wünſchen. Nichts, alles war ſtill und kalt. Sprang
ihn nicht Haß auf ſich ſelbſt an?
Die Schweſter ſtand auf dem ſchmalen Korridor, in ihrem
beſten Kleid, erregt und froh. Endlich ſah er es.
Du warteſt? Na, wenn Du denkſt
Hoffentlich iſt es nicht zu ſpät. Ich habe lange auf Dich
gewartet. Aber ſchließlich konnte ich nicht allein gehen, nicht
wahr?
Er kleidete ſich um. Sie gingen in das große Hotel am
Rheinufer. Es war wirklich reichlich ſpät. Aber die beiden
Amerikanerinnen hatten ſie noch erwartet.
Direkt vom Training? fragte Miß Mabel Macy bei der
Begrüßung. Und ſie ſetzte ſogleich hinzu, ohne die Antwort
abzuwarten:
Wir haben den glücklichen Konkurrenten ſchwimmen ſehen.
Er gefällt mir nicht zu ſehr, obgleich er ſiegreich geweſen iſt.
Er iſt ein ausgezeichneter Menfch, bemerkte Ludwig
Mühlinghaus.
So, iſt er das? Nun, ich lernte ihn nicht kennen.
Mrs. Macy muſterte den Schwimmer auffällig. Ja, die
Tochter hatte einen guten Geſchmack bewieſen. Nach dem anderen
Schwimmer war dieſer der ihnen da als Gentleman gegenüber
ſaß und ſich ausgezeichnet bei Tiſch zu benehmen wußte, ein
Sportsmann amerikaniſcher Prägung, gediegener noch und

männlicher. Binnen wenigen Minuten war die amerikaniſche
Dame für Ludwig Mühlinghaus entflammt.
Was Franziska Mühlinghaus höflich und eifrig zu ihr
ſprach, beachtete ſie nicht. Nur was der Verlobte der Tochter
ſagte, hatte Wert und Gewicht für Mrs. Macy. Es war ganz
auffällig.
Ludwig Mühlinghaus merkte bald, wie ſich die anfängliche
Neugier von Miß Machs Mama wandelte und einer liebens=
würdigen
Intereſſiertheit Platz machte. Stolz und Hoffnung
drangen über ihn.
Der Wein war gut. Es gab ſo viele Wege aus dem
Labyrinth. Neue Möglichkeiten ſah ſein Auge. Vor einer
Stunde noch lief er in Qual und Verzweiflung durch die
Straßen.
Miß Macy war ausgelaſſen und heiter. Sie hatte wenig
Schminke und Puder benutzt. Möglich, daß ſie ſich einer ab=
fälligen
Aeußerung Ludwig Mühlinghaus' erinnert hatte. Er
mochte die Zurecht gemachten Geſichter nicht. Sie trug ein
zartgrünes, entzückendes Kleid, keinen Schmuck und wirkte da=
durch
über ihre Jahre reif an dieſem Abend. Mama ſchien die
jüngere Schweſter zu ſein. Allerdings hatte ſie viel kosmetiſche
Mittel angewandt und trug ſich ausgeſprochen jugendlich, mit
viel koſtbarem Schmuck und raffiniert eleganter Friſur.
Franziska Mühlinghaus wagte zeitweilig, in Geſprächs=
pauſen
, kaum aufzublicken. Die Vornehmheit der beiden
amerikaniſchen Damen bedrückte ſie. Was ſie ihnen ſagte, waren
höfliche Worte, Bitte und Danke, Anerkennung, kleine
Schmeicheleien.
Wann reiſen Sie wieder zurück, gnädige Frau? fragte
ſie ſchließlich.
Damit war die erſte direkte und perſönliche Frage an die=
ſem
Abend gefallen.
Mrs. Macy überlegte, bevor ſie antwortete. Die Tochter
ſah fragend zu ihr hinüber.
Bitte, ſprich nur, Mama!
Ludwig Mühlinghaus erſchrak. Die Entſcheidung? Das
klang bis jetzt wenig hoffnungsvoll. Nun, einerlei. Er griff zu
ſeinem goldenen Zigarettenetui.
Wir hatten Billetts, für den Dampfer übermorgen, ab
Rotterdam, ſprach zögernd Mrs. Macy. Nun, vielleicht können
wir noch ein paar Tage bleiben und wählen uns ein beſſeres
Schiff.

Ludwig Mühlinghaus ſah durch die feinen blauen Wölkch,
ſeiner Zigarette ins Geſicht von Miß Mabel.
Dir wird es zu raſch ſein, denke ich, Ludwig? frane
Miß Macy, ohne ſeinem Blick auszuweichen. Ihm entfiel n
Schreck beinahe die Zigarette. Er mußte ſie aus der Hand leg
Stand es ſo?
Das erſtemal, daß ſie Du ſagte.
Ein kleines Schweigen fiel über die vier Menſchen. Jeſt
empfand, daß ein entſcheidender Schritt bei dieſem Geſprg
nun getan wurde.
Ludwig Mühlinghaus ſaß mit glatter, weißer Hemdbri
ſorgfältig gebundener ſchwarzer Schleife und gut gebügeln
Smoking neben Mabel Mach. Ein ſtattlicher Verlobter.
jetzt hatte er nicht daran geglaubt, daß es der Dollarprinzeſi
wirklich unbedingt ernſt geweſen war. Zwar kannte er ihe
fanatiſchen Rechtlichkeitsſinn und ihr ſtarkes, faſt männlich
wickeltes Ehrgefühl, aber hier handelte es ſich um
Sie wartete auf ſeine Antwort. Er beſann ſich.
Du haſt zu beſtimmen, Mabel, antwortete er dann höf
korrekt und gewandt.
O, warum ich! Es dreht ſich darum, ob du morgen
ſchon reiſen kannſt.
Mrs Macy miſchte ſich ein:
Ich ſehe, Sie ſind erſtaunt, Miſter Mühlinghaus. Mch
iſt ſehr eilig damit, daß ſie will Sie vorſtellen ihren Freu
dinnen drüben in Milwaukee
Die Tochter proteſtierte.
Du irrſt, Mama. Jeder kennt Ludwig in Milwaukee.
vergißt, daß er bei uns Erfolge errungen hat und den be
Eindruck hinterließ. Alle haben es mir geſchrieben.
Nun, das freut mich, wie ich das höre! Werden Sie ref
mit uns?
Mrs. Macy ſprach nicht ganz korrekt deutſch, wenn ſie rat
Einwände erhob. Es klang reizend, wenn ſie ſo ſprach. W
leicht übertrieb ſie und ſuchte ſich intereſſant zu machen.
war eine kokette Frau, Schmeicheleien zugänglich, wie
jugendlichen Mütter erwachſener Töchter.
Ludwig Mühlinghaus ſagte ein paar artige Worte, ka
billigen Schmeicheleien. Nur der direkten Frage wich er aus.
ſcheute ſich vor der Entſcheidung. Ernſtlich hatte er nie da
gedacht, daß dieſe Verlobung beſtehen bleiben könnte und
Pflichten auferlegte. Nun kamen die beiden Amerikanerine
und wollten ihn über das Meer in die neue Heimat, in m
Verhältniſſe zur Rettung geleiten!
Es wird nötig ſein, daß wir die Verlobung nun in
Oeffentlichkeit feiern. Das iſt ſo üblich und nötig. Findeſt
nicht? fragte Miß Mabel Macy.
(Fortſetzung folgt.)

Handwerker=Baugenoſſenſchaft
Darmſtadt e. 9. m. b. 9.
Einladung!

Wir laden unſere Mitglieder hiermit zu der
am Mittwoch, 26. Oktober 1932, abds 8 Uhr,
in den oberen Räumen des Brauerei=
Ausſchankes Zur Krone ſtattfindenden
2. ordentlichen
Generalverſammlung
unſerer Genoſſenſchaft höflichſt ein und bitten
um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen
Darmſtadt, den 17. Oktober 1932.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrats
L. Werner.
Tagesordnung:
1. Geſchäftsbericht des Vorſtandes über das
Geſchäftsjahr 1931 und Prüfungsbericht
des Aufſichtsrats.
2. Vorlage der Bilanz pro 1931.
3, Verleſung des Reviſionsberichts vom
13. Junt 1932 und der Stellungnahme
der Verwaltung dazu.
4. Beſchlußfafſung über Genehmigung der
Bilanz nebſt Gewinn= und Verluſt=
rechnung
und Entlaſtung des Vorſtandes.
5. Statutenänderungen (8 4 und 818).
6. Feſtſetzung der aktiven und paſſiven! .
Kreditgrenze (49 G G.).
7. Neuwahl des Aufſichtsrats.
8. Beſchlußfaſſung über Verwendung der
Reſtguthaben der Genoſſen aus Arbeiten
an den Bauten Ebertplatz.
9. Verſchiedenes,
Die Bilanz pro 1931 liegt in unſerer
Geſchäftsſtelle, Luiſenſtr. 6, ab heute bis
zur Generalverſammlung auf und kann
dort von unſeren Mitgliedern in der üblichen
Geſchäftszeit eingeſehen werden. (14421

Immobilien=Angeboke:

1. Vord. Eichbergſtr., Einfamil.=Haus,
11 3., 2 Küchen, z. Zt. v. 2 Famil.
bewohnt, Einfahrt, ſehr gr. Garten.
2. Nähe Steinberg, mod. Einfam.=Hs.,
9 Z., Küche, Bad, Zentralheizung,

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