elmummer 15 Pfennige
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Parmſtädkt
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Datt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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pöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Oktob=
4 31. Oitober 2.— Reſchtmark und 20 Pfennt
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Bgenturen 2.20 Reichsmark ſrei Haus. Poſtbezugspreis
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 288
Sonntag, den 16. Oktober 1932. 195. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichepig.
amezeile
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Gewal, wie Krieg, Auffuhr, Streit uſw erliſcht
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aufträge und Leiſt
Schadenerſatz. Bei
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ſonturs oder gerichticher Beltreibung ſäll jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und Darme
Nädter und Nationalbani.
Macdonald feſtmanbvriert.
Der Skreit um den Konferenzork. — Lauſanne ſtakt Genf? — Franzöſiſcher Verſuch: Dreier=Konferenz
ohne Dentſchland zur Rektung der Abrüſtungs=Komödie.
mentritt der Konferenz. Ihr Zuſammentritt und ihr
Erfolg ſeien angeſichts der Haltung der Reichsregierung noch not=
Deutſchland warkek ab.
wendiger denn je. Die unnachgiebige Haltung des Reichskabinetts
zwinge die Abrüſtungskonferenz, ohne Deutſch=
Franzöſiſche Preſſionsverſuche wirkungslos.
land zu einer Löſung zu gelangen.
* Mit dem Abſchluß der Londoner Beſprechungen zwiſchen
derriot und Macdonald ſind die diplomatiſchen Verhandlungen
zur Vorbereitung der Vorkonferenz zunächſt einmal ins Stocken
eraten. Macdonaid hat ſich mit ſeinem Umfall gegenüber den
Frarzoſen feſtgefahren und er wird ſicherlich ſchon in allernächſter
Feit neue Anſtrengungen machen, um aus ſeiner unangenehmen
Eage herauszukommen.
In der Wilhelmſtraße iſt man ſich vollkommen im Klaren
larüber, daß jetzt von allen Seiten ein konzentriſcher Angriff
ein=
ſetzen wird, der von der gegneriſchen Preſſe in der Weiſe geführt
werden dürfte, daß man gegen uns den Vorwurf erhebt, die
Ab=
füiſtungskonferenz zu ſabotieren. Allerdings wird bereits in der
(igliſchen Preſſe die Möglichkeit angedeutet, daß man — als
Ver=
fittlungsvorſchlag — ſich in Lauſanne treffen könne.
Wenn ſich Frankreich und England jetzt in London dahin ge=
Ienigt haben, daß die Viermächtekonferenz lediglich einen vorbe=
½itenden Charakter haben ſollte, ſo deckt ſich dieſe Anſicht
durch=
auus mit der deutſchen. Wenn nun aber die Franzoſen dieſe
vor=
hereitenden Erörterungen in den Rahmen des Völkerbundes
ſtel=
hn wollen, ſo iſt dies völlig widerſinnig. Es iſt auch gar nicht
de wahre Abſicht der Franzoſen, die Konferenz in
Peziehung zum Völkerbund zu ſetzen, ſondern es handelt ſich
ledig=
lch um ein Manöver, Deutſchland wieder an die
Pbrüſtungskonferenz anzuſchließen. Da der
deutſche Standpunkt gegen die Verlegung der
Konferenz ſchon vor einer Woche dem engliſchen
Geſchäftsträger zum Ausdruck gebracht worden iſt,
nuß die jetzt erfolgte Einladung nach Genf in
Deutſch=
hnd als eine Demütigung angeſehen werden. Dieſe
Auf=
fiſſung kommt auch ganz offen in der franzöſiſchen Preſſe zum
Auusdruck. Im übrigen zeigt auch das Auftreten des franzöſiſchen
Telegierten in Genf Maſſigli und ſein Vorſtoß gegen die
drutſche Polizei, in welche Lage Deutſchland bei einer
Vier=
näichtekonferenz in Genf kommen würde.
Deutſchland kann, was die Frage der Konferenz anbetrifft,
Aos Gläubiger der Abrüſtung in Ruhe abwarten, ob die
drei übrigen Konferenzpartner ohne
Deutſch=
ſend zuſammentreten werden, um ſo mehr, als der
deutſche Standpunkt ganz eindeutig
feſtge=
ie gtiſt.
Zu dem urſprünglichen franzöſiſchen Wunſch auf
ne Erweiterung der Konferenz hat
Deutſch=
nd von vornherein erklärt, daß es keine
Einwen=
dangen gegen die Zuziehung weiterer Mächte zu erheben hätte,
ſiſterdings als Vorausſetzung fordere, daß nicht nur die
anzöſiſchen Verbündeten hinzugezogen
wür=
beri. Damit wäre aber, wie von Deutſchland ebenfalls ſofort
er=
ſrt worden iſt, der Konferenz ein ganz anderer Charakter
gege=
diei worden, und die Großmächte hätten vorher doch die Methode
* Verhandlungen feſtlegen müſſen. Offenbar aus der Erkennt=
SMis dieſer Tatſache heraus hat Frankreich nicht weiter auf ſeine
arderung nach Erweiterung des Rahmens der Konferenz
be=
tamden.
M
2as ausländiſche Preſſe=Echo.
England gegen deutſche „Preſtige”-Polikik.
Iſte
UNB. London, 15. Oktober.
Ein großer Teil der engliſchen Blätter zeigt für die deutſche
Aolehnung Genfs als Konferenzort weſentlich weniger Verſtänd=
Arrfs Ae Mir Me Meeeuie Wod ddce Mi Me Weedde
Kooebatiſchen Vorſchlag, London als Konferenzort zu wählen, einzu=
Sen. So erblickt z. B. „Times” in der deutſchen Stellungnahme
Veleiglich die Wahrung eines Preſtigepunktes und bezeichnet es
da=
nntodbier.
als unklug, wenn Deutſchland lediglich aus ſolchen Gründen
Viermächtekonferenz zum Scheitern bringen würde.
Auch „News” Chronicle” hält die ablehnende Haltung Ber=
* gegenüber Genf für unklug, muß aber doch zugeben, daß ſie
ießlich niemanden habe überraſchen können, der den Verlauf
Kontroverſe verfolgt habe.
Im „Daily Telegraph” heißt es, die engliſche
Regie=
uag müſſe die Schwierigkeiten überwinden, die durch Berlins
Anwendungen gegen Genf entſtanden ſeien. Deutſchland könne
chl den Vorſchlag, die Konferenz in Lauſanne
ab=
mi alten, nicht gut ablehnen. Der deutſche
Gleichberechtigungs=
yſtpruch ſei von der engliſchen Re”erung als verſtändig an=
*Mununt worden. Man müſſe abekl betonen, daß auch ohne
itſchland gute Arbeit von der A rüſtungskonferenz geleiſtet
er den könne.
Pariſer Angriffe und Geſtändniſſe.
UNB. Paris, 15. Oktober.
Die Morgenpreſſe iſt einmütig in der Beurteilung der
deut=
hem Ablchnung der Stadt Genf als Tagungsort der
Viererkon=
enz. Das Organ Herriots die „Ere Nouvelle”, ſchreibt,
rſchland würde eine Konferenz angenommen haben, bei der
won vürnherein die Gewähr gehabt hätte, ſeine Theſe
durchzu=
ben. Deutſchland wolle dagegen nichts von einer
rhandlung wiſſen, bei der man ſich darauf
be=
iränken würde, die deutſchen Forderungen und
Te Tragweite ſich etwas genauer anzuſehen.
Der ſozialiſtiſche Abg. Léon Blum ſchreibt im „Populaire‟:
gen die deutſchen Staatsmänner nach Belieben ſchmollen: Die
inzig richtige Antwort ſei der raſche Zuſam=
Außerordentlich bezeichnend ſind die Ausführungen des
Außenpolitikers des „Journal”, die beweiſen, wie recht die
Reichsregierung hatte, Genf abzulehnen, nachdem Herriot
Lon=
don abgelehnt hatte. Das Blatt ſchreibt: Der franzöſiſche
Wider=
ſtand gegen den Vorſchlag Macdonalds ſei auf einen Einwand
der Form und auf einen grundſätzlichen Einwand zurückgegangen.
Der Einwand der Form ſei jetzt beſeitigt, da Genf als
Konferenz=
ort in Frage komme. Der grundſätzliche Einwand müſſe ebenfalls
aus dem Wege geräumt werden, weil die Schlacht nicht
bezüglich des Grundſatzes der Gleichheit
ausge=
kämpft werde, ſondern hinſichtlich des
franzö=
ſiſchen Planes der Sicherheitsgarantien.
„L: Ordre” ruft aus: Wenn doch Herriot endlich die
Ak=
ten über die angeblichen geheimen Rüſtungen
Deutſchlands veröffentlichen wollte. Dann würden
ſeine Ausſichten zweifelsohne beſſer ſein.
Unruhe in Paris.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 15. Oktober.
Die Stimmung in Paris iſt ſeit der Englandreiſe Herriots
durch eine unverhüllte Unruhe charakteriſiert. Man befürchtet,
daß Herriot in das Schlepptau der engliſchen Politik geraten
iſt. Das iſt verſtändlich, ſchon deshalb, weil über die
engliſch=
franzöſiſchen Verhandlungen im weſentlichen Stillſchweigen
be=
wahrt wird. Die franzöſiſche Linkspreſſe wirft Macdonald
be=
reits die „Wiederbelebung der Geheimdiplomatie” vor. Wobei
zu bemerken wäre, daß in der letzten Zeit durch Reden und
Veröffentlichungen viel mehr Unheil angeſtiftet wurde, als durch
geheime diplomatiſche Intriguen.
Sollte von London etwas Poſitives ausgehen, ſo war es
ſelbſtverſtändlich, daß Herriot Konzeſſionen machen mußte. Es
ragt ſich, ob in London bereits ſolche Fortſchritte erzielt worden
ſind, die das Tor für die Wiederaufnahme der Verhandlungen
mit Deutſchland öffnen werden. Darüber ſind noch alle Zweifel
möglich, ſoviel man auch ſonſt von der erwähnten
Geheim=
diplomatie Macdonalds halten mag.
Es verlautet hier, daß die franzöſiſche Politik in Gefahr
ſchwebe, während der Vier=Mächte=Konferenz von den kleinen
Verbündeten iſoliert zu werden. Ueberhaupt ſolle eine Vier=
dunſt ſt dem ſtanzsiſchen boillanen entgegengeſecht.
Strande=
ſoll die Vier=Mächte=Konferenz die einzige Brücke für die
Wiederherſtellung der Abrüſtungskonferenz darſtellen
Der franzöſiſche Abrüſtungs= und Sicherheitsplan ſoll in
England, insbeſondere in Downing Street, eine ſehr ungünſtige
Aufnahme finden. Das iſt möglich, aber ein klares Bild
dan=
über wird man erſt gewinnen können, wenn alle Einzelheiten,
ebenſo wie die Aufnahme in Genf, bekannt ſein werden. Das
alles wird aber erſt aktuell, wenn es gelungen iſt,
Deutſchland zum Verhandlungstiſch
zurück=
zulocken.
Vor der Reiſe Herriots nach London verlautete hier offiziell,
daß nicht die Abrüſtungsfrage allein Gegenſtand der
Verhand=
lungen bilden werde. Von dieſer Behauptung iſt man ſchon
ganz abgekommen, es wird kein Hehl mehr daraus gemacht,
daß eine Entſpannung zwiſchen Berlin und Paris die Vorſtufe
zu jeder weiteren diplomatiſchen Arbeit bildet. Dementſprechend
iſt es auch über all die anderen Beſtrebungen des Quai d’Orſay
merkwürdig ſtill geworden, man ſchweigt über Italien, und
man ſpricht viel weniger über Rußland. Das bedeutet durchaus
keine Paſſivität, aber ſcheinbar ſind die Fortſchritte, die man
bisher erzielte, noch nicht ſo bedeutend, daß man darüber ſehr
viel ſprechen könnte.
Reform in der Leikung des
Völkerbunds=
ſekrekariaks.
Die Beratungen über die Reform der oberſten Leitung des
Völkerbundsſekretariats ſind heute nachmittag von dem dafür
Die
eingeſetzten Sonderausſchuß abgeſchloſſen worden.
deutſche Auffaſſung, die davon ausging, daß künftig
eine gerechte Verteilung der oberſten Poſten ſtattfindet und die
bezweckte, die bisherige einſeitige Vorherrſchaft
ge=
wiſſer Mächte in der oberſten Leitung des
Sekretariats zu beſeitigen, hat ſich
durch=
geſetzt. Der Grundſatz, daß nicht mehr als zwei nationale
Vertreter irgendeines Mitgliedsſtaates unter den oberſten Poſten
figurieren ſollen, wird nach der Entſchließung, auf die man ſich
heute geeinigt hat, ſobald wie möglich in die Praxis umgeſetzt
werden.
Man nimmt an, daß dem deutſchen
Untergeneral=
ſekretär künftig die Wirtſchafts= und
Finanz=
abteilung, dem Engländer die politiſche
Ab=
teilung und dem Japaner die Abteilung für
internatio=
nale geiſtige Zuſammenarbeit unterſtellt werden.
Hauptkandidat für den Poſten des Generalſekretärs der
nunmehr vom Rat gewählt werden wird, wird der jetzige
ſtell=
vertretende Generalſekretär Avenol=Frankreich ſein,
erſter ſtellvertretender Generalſekretär wird vorausſichtlich der
Norweger Hanſon, zweiter ſtellvertretender
General=
ſekretär dürfte der italieniſche Geſandte Auriti
werden.
* Die Woche.
Daß die Münchener Rede des Reichskanzlers in weiteſten
Kreiſen des deutſchen Volkes eine außerordentlich günſtige
Auf=
nahme gefunden hat, iſt eine Tatſache, an der auch keine dem
parteipolitiſchen Agitationsbedürfnis entſpringende Kritik etwas
zu ändern vermag. Selbſtverſtändlich, daß man nun nicht etwa
überall Herrn v. Papen hundertprozentig zuſtimmt. Dazu ſind
die Probleme der deutſchen Politik viel zu ſchwierig und
ver=
wickelt. Sachliche Kritik darf ſich immer regen und iſt ſo lange
immer berechtigt, ſolange nicht eine Regierung im Beſitz des
Steins der Weiſen iſt. Was aber bei dieſer umfaſſenden
Regie=
rungserklärung einen ſo unſtreitig ſtarken Eindruck gemacht hat,
iſt die Entſchloſſenheit, die aus jedem Worte ſpricht den Nöten
der Zeit tatkräftig zu begegnen und den Geſamtkomplex der
deutſchen Innenpolitik auf neue Grundlagen zu ſtellen.”
Ueber die Wirtſchaftspolitik der Reichsregierung iſt ſchon
anläßlich der Notverordnung ſo viel geſprochen und geſchrieben
worden, daß ſich ein nochmaliges Eingehen auf dieſe Frage
heute wohl erübrigt. Um ſo mehr, als Herr v. Papen in
München in dieſer Beziehung ja kaum etwas Neues geſagt hat.
Weſentlich dürfte nur das eine ſein, daß er hinſichtlich der
Kontingentierungspolitik neue, etwas mildere Formulierungen
wählte, ſo daß der Bruch in der Wirtſchaftspolitik, der von
manchen Kreiſen gerade im Hinblick auf die von
landwirtſchaft=
licher Seite geforderte Kontingentierungspolitik gefürchtet wurde,
nicht mehr ſo deutlich in die Erſcheinung trat. Man wird im
übrigen zugeben müſſen, daß die Lage der Reichsregierung
gerade in dieſer Beziehung außerordentlich ſchwierig iſt. Auch
wenn man der Auffaſſung iſt, daß die notwendige Sanierung
unſerer Landwirtſchaft nur über eine wirkſame Belebung des
inneren Marktes, eine Hebung der Kaufkraft des deutſchen
Ver=
brauchers zu erreichen iſt, wird man Verſtändnis für die
Land=
wirtſchaft haben müſſen, die in ihrer Bedrängnis Maßnahmen
mit möglichſt ſofortiger Wirkung verlangt.
Ob ſolche ſofortigen Wirkungen überhaupt zu erreichen ſind,
iſt allerdings mehr wie fraglich. Gerade bei dem
Wirtſchafts=
programm, das in den Notverordnungen vom 4. und 5. Sept.
ſeinen Niederſchlag findet, muß man ja immer wieder darauf
hinweiſen, daß die eigentlichen Wirkungen ſich erſt ganz
all=
mählich zeigen können. Deswegen iſt es ja auch ſo unſinnig,
ſchon jetzt etwa von einem Fehlſchlag dieſes
Wirtſchafts=
programms zu ſprechen. Erſt jetzt im Oktober werden erſtmalig
die Steuergutſcheine ausgegeben werden, die der Wirtſchaft die
notwendigen flüſſigen Mittel zuführen ſollen und erſt bis zum
Frühjahr werden ſchätzungsweiſe dieſe Mittel etwa 500
Mil=
lionen Mark betragen. Aber gerade auf dieſe flüſſigen Mittel
kommt es bei unſerer Kapitalarmut entſcheidend an, da von der
Kreditſeite kaum irgendwelche weſentliche Hilfe zu erwarten iſt.
Man darf auch bei der Beurteilung des Programms der Regierung
die ſtändigen Hemmungen von der politiſchen Seite her nicht
außer acht laſſen. Wenn man die Preſſe der Parteien lieſt, die
in Oppoſition zur Regierung ſtehen, kann man ſich des
pein=
lichen Eindrucks nicht erwehren, als ob es in erſter Linie
dar=
auf ankäme, jedes irgendwo und irgendwie aufkeimende
Ver=
trauen nach Möglichkeit ſofort wieder zu vernichten. Wir haben
über die Vorausſetzungen dieſes Wirtſchaftsprogramms
ſeiner=
zeit ausführlich geſprochen und auch über die Bedenken, die
man mit Recht gegen die eine oder andere Beſtimmung hegen
kann. Auf der anderen Seite aber ſteht doch auch die Tatſache,
daß die deutſche Wirtſchaft in ihrer überwältigenden Mehrheit
dieſes Wirtſchaftsprogramm für einen Erfolg verſprechenden
Verſuch anſieht, aus unſeren Nöten wieder herauszukommen.
Der ſtürmiſche Beifall, den Herr v. Papen gerade in München,
bei den bayeriſchen Induſtriellen fand, die parteipolitiſch ganz
gewiß mindeſtens zur Hälfte der Oppoſition zuzurechnen ſind,
war in dieſer Hinſicht beſonders bemerkenswert.
Mindeſtens ebenſo bedeutungsvoll wie das
Wirtſchafts=
programm iſt die Ankündigung der Regierung, daß ſie dem am
6. November zu wählenden Reichstag bei ſeinem
Zuſammen=
tritt bereits den fertigen Entwurf einer neuen Reichsverfaſſung
vorlegen werde. Daß der Notbau von Weimar ſich in dieſem
letzten Jahrzehnt als unzulänglich erwieſen, iſt eine Auffaſſung,
die heute von einer großen Mehrheit des deutſchen Volkes
geteilt werden dürfte. Zu deutlich hat das bis in ſeine letzten
Folgerungen durchgeführte parlamentariſche Syſtem in allen
Fällen, in denen entſchloſſenes Handeln nötig wurde, verſagt,
Und wenn dem entgegengehalten wird, daß mit dieſem
par=
lamentariſchen Syſtem in anderen Ländern erfolgreich regiert
wird, ſo iſt demgegenüber zweierlei feſtzuſtellen: 1. Kein großes
Volk der Erde kennt einen ſo hemmungsloſen
Parlamentaris=
mus, wie ihn uns die Weimarer Verfaſſung gebracht. 2. Es
gibt keine abſolut gute oder ſchlechte Regierungsform, ſondern
eine Regierungsform iſt dann gut für ein Volk, wenn ſie ſeinem
Charakter und den ſich daraus ergebenden Eigentümlichkeiten
Rechnung trägt. Da die Weimarer Verfaſſung dies nicht in
genügendem Maße tat, haben wir organiſche Reformen ſchon
ſeit Jahren gefordert. Wenn alſo die jetzige Reichsregierung
nunmehr Ernſt macht mit ihren durchgreifenden Reformplänen,
ſo wird man das grundſätzlich nur begrüßen können. Ein
ſachliches Eingehen auf dieſe Pläne ſelbſt aber wird man
zurück=
ſtellen müſſen, bis ſie im einzelnen vorliegen.
Außenpolitiſch hat uns dieſe Woche leider kaum weiter
gebracht. Herriot hat ſeinen viel beſprochenen Beſuch in London
abgeſtattet, und man hat ſich dabei auf eine Vier=Mächte=
Konferenz geeinigt, um alsbald feſtſtellen zu müſſen, daß man
die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Daß die deutſche
Regie=
rung nicht nach Genf gehen wollte, iſt von ihr deutlich genug
vorher erklärt worden. Die Gründe für dieſe Weigerung ſind
einleuchtend und ſtichhaltig. Um die Genfer Atmoſphäre ins
rechte Licht zu ſetzen, hätte es nicht mehr des taktloſen
Vor=
ſtoßes des franzöſiſchen Vertreters Maſſigli gegen Deutſchland
am Freitag bedurft. Nicht von der Hand zu weiſen auch die
Gefahr, daß wir bei einer Vier=Mächte=Konferenz in Genf
mög=
licher Weiſe durch eine Hintertür wieder in die
Abrüſtungs=
konferenz hineingeſchoben würden, ohne daß unſere Bedingungen
hierfür erfüllt wären. Auf der anderen Seite können wir nur
wiederholen, was wir ſchon vor einer Woche an dieſer Stelle
ausgeſprochen haben: Die Engländer haben ſich, natürlich aus
wohl verſtandenem eigenen Intereſſe, diesmal ehrlich um eine
Vermittlung bemüht — was ja auch ſchon aus einer gewiſſen
Beunruhigung in Paris hervorgeht — und es iſt für unſere
Beziehungen zu England nicht gerade förderlich, wenn man
uns in der Downing=Street mit einem Schein des Rechts für
Seite 2 — Nr. 288
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 16. Oktober 1932
die neuerliche Enttäuſchung verantwortlich machen kann. Es
wäre ſchon beſſer geweſen, wenn die Italiener Genf als
Ver=
handlungsort der Mächtekonferenz nicht ſo prompt angenommen
hätten. Jedenfalls war Maedonald diesmal über die deutſchen
Abſichten nicht genügend unterrichtet. Wie man nun aus der
Sackgaſſe wieder herauskommen will, iſt noch in keiner Weiſe
zu überſehen. Auf alle Fälle müßte man bei uns dafür
Ver=
ſtändnis haben, daß es ſich bei dieſem ganzen diplomatiſchen
Spiel ganz gewiß nicht um irgendwelche unweſentliche
Preſtige=
fragen für uns handelt, in denen man ohne allzu große
Ge=
fahr nachgeben könnte, ſondern um höchſt wichtige reale Dinge.
Man mag zu der Regierung Papen ſtehen wie man will,
wir müſſen endlich wieder lernen, in unſerer Regierung die
Vertreterin der deutſchen Geſamtintereſſen zu ſehen, und die
ſachliche Kritik, ſoweit wir ſie jeweils für nötig halten, ſo
ein=
zuſtellen, daß ſie den deutſchen Intereſſen nicht abträglich iſt.
Die Skrupelloſigkeit, mit der von den verſchiedenſten Seiten
die eigene Regierung tagtäglich in niedrigſter Weiſe beſchimpft
wird, iſt nicht nur ein beſchämendes Zeichen für die
Verwil=
derung unſerer politiſchen Sitten, ſondern ebenſo ein Beweis
für politiſche Kurzſichtigkeit und Dummheit. Die Achtung des
politiſchen Gegners, auch wenn er in der Regierung ſitzt, iſt
nicht nur ein Gebot des Anſtandes. Wir ſtehen erſt am Anfang
dieſes neuen Wahlkampfes. Wir hoffen im Intereſſe des
deut=
ſchen Volkes, daß man die Gebote des Anſtandes und der
Klugheit in ſeinem weiteren Verlauf etwas mehr berückſichtigt
als bisher.
M.
Vor der Deviſen=Einigung mit Ikalien.
Berlin, 15. Oktober.
Nach den letzten aus Rom vorliegenden Nachrichten ſtehen die
Verhandlungen über eine Beilegung des Deviſenkonflikts
aus=
ſichtsreich. Es kann damit gerechnet werden, daß in kürzeſter Zeit
eine Einigung über die beiderſeitige Deviſenregelung erzielt
wird. In der Kontingentsfrage hat die deutſche Abordnung die
Pläne der deutſchen Regierung mitgeteilt, und es hat eine
ein=
gehende Ausſprache darüber mit den Vertretern der italieniſchen
Regierung ſtattgefunden. Dabei iſt auch die Frage etwaiger
Kompenſationen erörtert worden. Die deutſche Abordnung hat
ſich vorbehalten, der deutſchen Regierung nach ihrer Rückkehr nach
Berlin über das Ergebnis der Beſprechungen zu berichten.
Glückwünſche zur 50=Jahr=Feier der Deutſchen
Kolonialgeſelſchaft.
Berlin, 15. Oktober.
Reichspräſident v. Hindenburg hat der Deutſchen
Kolonialgeſellſchaft zu ihrer 50 Jahrfeier folgenden Glückwunſch
übermittelt:
Der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft wünſche ich zur Feier
ihres 50jährigen Beſtehens, daß ihre ſelbſtloſe hingebende
Arbeit die erwarteten Früchte bringen möge.
Reichskanzler v. Papen hat die Deutſche
Kolonialgeſell=
ſchaft folgendermaßen beglückwünſcht:
Der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft ſpreche ich zur 50.
Wieder=
kehr ihres Gründungstages meine herzlichſten Glückwünſche aus.
Der Tag ruft in die Erinnerung zurück die großen Verdienſte,
die die Deutſche Kolonialgeſellſchaft vor dem Kriege um die
Erhaltung des kolonialen Gedankens im deutſchen Volke und
um den Erwerb und den Ausbau der deutſchen Kolonien ſich
erworben hat.
Mit lebhaftem Anteil verfolgt die Reichsregierung die
Be=
ſtrebungen der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, auch unter den
gegenwärtigen ſchwierigen Verhältniſſen den kolvnialen
Ge=
danken im deutſchen Volke lebendig zu halten, die
Kolonial=
ächtung zu beſeitigen und dem deutſchen Volke den Weg zu
eigener kolonialer Betätigung wieder freizumachen.
Weitere Glückwünſche lagen vor vom Reichsminiſter des
Auswärtigen v. Neurath, Reichswehrminiſter v. Schleicher und
vom Reichsbankpräſidenten Dr. Luther.
Helmer Roſting ernannk.
Der Völkerbundsrat hat heute vormittag den Vertreter der
Abteilung für internationale Verwaltungsfragen im
Völker=
bundsſekretariat, den Dänen Helmer Roſting, als proviforiſchen
Völkerbundskommiſſar in Danzig bis zum 1. Dezember d. J.
ernannt.
Der deutſche Vertreter, Geſandter v. Roſenberg, erklärte
hierzu, daß die deutſche Regierung in Anbetracht der
aus=
gezeichneten und allgemein anerkannten Eigenſchaften Helmer
Roſtings ſeine Ernennung zum proviſoriſchen Kommiſſar billige.
Er bedauere jedoch, daß es nicht möglich geweſen ſei, ſofort
einen endgültigen neuen Völkerbundskommiſſar zu ernennen,
wie es die ſchwierige Lage in Danzig verlange. Er müſſe
dar=
auf beſtehen, daß alle Maßnahmen zur endgültigen Ernennung.
eines Völkerbundskommiſſaus während der nächſten
Rats=
tagung getroffen werden.
* Planelen-Begegnung.
Ein himmliſches Schauſpiel ſteht bevor.
Die beiden Planeten Venus und Jupiter begegnen ſich am
Morgenhimmel. — Die Täuſchung eines Doppelſternes.
Zehn Tage Beobachtungszeit.
In dieſen Tagen ſteht uns ein ſeltenes himmliſches
Schau=
ſpiel bevor, nämlich eine Begegnung der beiden Planeten
„Venus” und Jupiter”. Man muß allerdings ziemlich zeitig
aufſtehen, wenn man dieſes ſchöne himmliſche Schauſpiel
ge=
nießen will, denn die Planeten gehen ungefähr um 2.30 Uhr
morgens auf. Wer ein kleines Fernrohr beſitzt, wird —
voraus=
geſetzt, daß der Himmel unbewölkt iſt — dieſe hellen Sterne,
von denen die Venus” die viereinhalbfache Helligkeit des
„Sirius” und „Jupiter” die dreifache erreicht, vorzüglich
be=
obachten können. Die geſamte Beobachtungsdauer währt von jetzt
ab gerechnet, 10—14 Tage. Die beiden Planeten ſtehen im
Stern=
bild des Löwen. Bis zum 20. Oktober geht die „Venus”
noch etwas vor „Jupiter” auf. Die eigentliche
Planetenbegeg=
nung erfolgt am 20. Oktober. Die „Venus zieht dann in ganz
nahem Abſtande an „Jupiter” vorüber. Man hat die Größe
dieſes Abſtandes gemeſſen und feſtgeſtellt, daß ſie ungefähr
ein Zehntel Grad beträgt. Es iſt alſo eine ſehr kleine
Entfer=
nung, die bei dem großen Abſtand des himmlichen Schauſpiels
von dem Auge des menſchlichen Betrachters eine ſeltſame
Täu=
ſchung hervorruft. Man hat nämlich den Eindruck, daß man
einen ſehr hellen Doppelſtern ſieht, da das Licht der beiden Sterne
faſt völlig ineinanderfließt. Die „Venus”, der zweite Planet des
Sonnenſyſtems, iſt bekanntlich der glänzendſte aller Sterne.
Wenn ſein Glanz ſich nun noch mit dem des „Jupiter”
ver=
einigt, der der größte Planet des Sonnenſyſtems iſt, ſo wird
man an dieſem Tage einen ungewöhnlich prächtigen Anblick
genießen, denn auch der „Jupiter”, der in hellgelbem Licht
er=
ſtrahlt, übertrifft an Glanz die meiſten Fixſterne erſter Größe.
Dieſe Planetenbegegnung bzw. die Täuſchung des Doppelſterns
iſt ganz ausgezeichnet auch mit dem bloßen Auge zu beobachtea.
An Größe ſind die beiden Planeten, die ſich hier begegnen, recht
verſchieden. Die Venus iſt der Planet, der als Nachbarplanet
der Erde für uns von großem Intereſſe iſt. Er hat den gleichen
Durchmeſſer wie unſere Erde, nämlich rund 13 000 Km. Die
Ent=
fernung von der Sonne beträgt 110 Millionen Km. Der „
Jupi=
ter” iſt ungefähr 11 mal ſo groß wie die „Venus”, denn er hat
einen Durchmeſſer von ungefähr 143 000 Km. Sein Volumen
be=
trägt das 1264 fache der Erde, während die „Venus” ein
Volu=
men von nur 0,87 von dem der Erde aufweiſt. In aſtrono=
Merkwürdige „Hausſuchungen
Natſoz. Beſuche bei Skahlhelm
und Volksgemeinſchaft.
Polizei verhafkei ſieben Einbrecher.
* Berlin, 15. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die Berliner Politiſche Polizei beſchäftigt ſich ſeit dem
Sams=
tag Morgen mit der Unterſuchung zweier Vorfälle, die ſich in der
Nacht vom Freitag zum Samstag in der Reichshauptſtadt
ereig=
net haben. In beiden Fällen handelt es ſich darum, daß Anhänger
der NSDAP in Büros anderer Organiſationen eingedrungen
ſind, die Einrichtungen demolierten und ſich auf dem Wege einer
privaten „Hausſuchung” verſchiedenes Schriftmaterial angeeignet
haben, das für ſie von Intereſſe erſchien.
Der erſte Einbruch ereignete ſich in der Frobenſtraße auf die
Parteiräume der Deutſchen Volksgemeinſchaft. Wie von
Ange=
ſtellten behauptet wird, drangen gegen 10 Uhr plötzlich 15—20
Natſoz. in die Räume ein. Sie nahmen ohne weiteres eine
Durch=
ſuchung der Schreibtiſche und Schränke vor und entwendeten
ver=
ſchiedene Schriftſtücke. Nach getaner Arbeit konnten ſie unerkannt
entkommen.
Die zweite „Hausſuchung”, ſpielte ſich gegen 1 Uhr nachts in
einem Werbelokal des Stahlhelms ab, wo ſich allerdings noch
mehrere Angeſtellte aufhielten. Auch hier drangen die
National=
ſozialiſten überraſchend ein, demolierten, nachdem ſie die ſich zur
Wehr ſetzenden Stahlhelmer zum größten Teil niedergeſchlagen
hatten, verſchiedene Einrichtungsgegenſtände, die ſie nach ihrem
Inhalt durchſuchten. Hausbewohner hatten aber das
Ueberfall=
kommando rechtzeitig alarmieren können. Die Polizeibeamten
ſtießen zunächſt auf harten Widerſtand, ſetzten ſich aber raſch mit
dem Gummiknüppel durch. Sieben Eindringlinge wurden
feſt=
genommen und dem Polizeipräſidium zugeführt.
Die Polizei hat ſich ſofort um die einwandfreie Klärung der
Einbrüche bemüht, was ſich aber zunächſt ſchwierig geſtaltete, da
einige Verhaftete die Ausſage angeblich verweigert haben ſollen.
Die Stahlhelm=Bundesführer an Hitler.
Berlin, 15. Oktober.
Die Bundesführer des Stahlhelm haben eine Stellungnahme
zu den letzten Ereigniſſen in Hamburg veröffentlicht, in der es
u. a. heißt: Unter dem erſchütternden Eindruck der neuen
Ham=
burger Blutopfer wenden wir uns nochmals an den
verantwort=
lichen Führer, Hitler, der, wenn er wollte, dem Blutvergießen ein
Ende machen könnte. Nicht die einzelnen Mitglieder der NSDAP.
ſind die wahrhaft Schuldigen, ſondern die Führer, Redner und
Schriftleiter der NSDAP., die einen hemmungsloſen und
unver=
antwortlichen Haß gegen jeden predigen, der nicht ihrer politiſchen
Anſicht iſt. Sie trifft in erſter Linie die volle Verantwortung
für das täglich vergoſſene deutſche Blut und die ſchweren Leiden
in den betroffenen deutſchen Familien.
Ein geheimnisvoller polikiſcher Mord.
* Braunſchweig, 15. Okt. (Priv.=Tel.)
Die Braunſchweiger Polizei befaßt ſich zurzeit mit einem
myſteriöſen Mord, der ſich in der Nähe der Stadtgrenze, zwiſchen
Cremlingen und Oberſtickte, abgeſpielt hat. Einwohner
beob=
achteten ein geſchloſſenes Auto, aus dem ein Mann herausgeſtoßen
rurde. Gkeichzeitig krachten mehrere Schüſſe, worauf das Auto
in voller Fahrt das Weite ſuchte. Der Tote war von 7 Kugeln
durchbohrt. Aus ſtarken Kratzwunden im Geſicht ſchließt man
auf einen vor der Ermordung ſtattgefundenen heftigen Kampf
im Auto. Die Polizei identifizierte inzwiſchen den Toten als den
im Zuſammenhang mit den Braunſchweiger Bombenanſchlägen
geſuchten Salzwedler Handlungsgehilfen Kampe. Kampe betätigte
ſich beſonders intenſiv in der Braunſchweiger SS., und die
Ver=
mutung liegt nahe, daß es ſich um einen politiſchen Mord
han=
delt. Von links her wird behauptet, daß Kampe, der den natſoz.
Führern längſt unbequem geworden ſei, einem Fememord zum
Opfer gefällen ſei. Hoffentlich gelingt es der Polizei, bald das
ſcheußliche Verbrechen und ſeine Hintergründe aufzuklären.
Heute teilt die Polizei dazu u. a. mit, daß als der Tat
drin=
gend verdächtig der Kellner Walter Kaune aus Klein=Biewende,
zuletzt in Braunſchweig, in dem der N
AP. gehörigen Hauſe
Petritorwall 18a wohnte, wo ſich die Stabswache des Abſchnitts 4
der S.S. beſindet, geſucht werde. Kaune iſt ſeit dem 13. Oktober
flüchtig. Er iſt ſeit einem Monat arbeitslos. Für ſeine
Ermitt=
lung iſt eine Belohnung ausgeſetzt.
Das deutſche Grundübel.
Es iſt gut und angebracht, wenn dem deutſchen Volke
gelegentlich ein Spiegel von nichtdeutſcher unbeteiligter Seite
vor=
gehalten wird, beſonders in Zeiten, in denen innere
Geſchloſſen=
heit das höchſte Gebot ſein ſollte, wobei allein das Sachliche
und nicht die Perſon und die Firmierung das entſcheidende ſein
müßte. Es bleibt leider ewig wahr und hat für unſere
Gegen=
wart die größte Bedeutung, was Napoleon I. in ſeinen
Lebens=
erinnerungen geſchrieben hat: „Gegen Deutſchland habe ich vor
allem den Blick gewendet. Zwieſpalt brauchte ich nicht zu ſtiften
unter ihnen, denn die Einigkeit war aus ihrer Mitte längſt
gewichen. Nur meine Netze brauchte ich zu ſtellen und ſie liefen
uns wie ſcheues Wild von ſelbſt hinein. Untereinander
haben ſie ſich erwürgt und glaubten, damit
endlich ihre Pflicht zu tun. Leichtgläubiger iſt kein
Volk geweſen und törichtvoller kein anderes auf Erden. Keige
Lüge iſt ſo grob erſonnen worden, der ſie nicht in unbegreiflicher
Albernheit Glauben beigemeſſen hätten.
Die törichte Mißgunſt, womit ſie ſich
unter=
einander angefeindet, habe ich zu meinem
Ge=
winn wohl gehegt; immer haben ſie mehr
Er=
bitterung gegeneinander, als gegen den
wah=
ren Feind gezeigt.”
In der gleichen Richtung liegt es, wenn in der jüngſter
Zeit die engliſchen „Times” geſchrieben haben, daß Deutſchland
bei ſeiner inneren Zerfleiſchung keine außenpolitiſchen Erfolge
erringen könne.
Dem entſpricht dann auch die amtliche engliſche Note zur
Frage unſerer Wehrgleichheit, die uns nach wie vor verwehr
werden ſoll. Von unſerer äußeren Sicherheit hängt aber alles
ab; ohne dieſe ruht jeder deutſche Wirtſchaftsaufbau au
tönernen Füßen, die zur Zeit in wenigen Stunden vom Feinde
umgeſtoßen werden können.
Möchte daher das Wort doch endlich Wahrheit werden?
das Vaterland über die Partei, die Sache über die Perſon
Nur dann können wir gedeihen und vorwärts kommen.
P.
Zeikungsverbok.
Amtlich wird mitgeteilt:
„Der Heſſiſche Innenminiſter hat auf Grund des 8 6 Abſ.
Ziffer 2 der Verordnung des Reichspräſidenten vom 14. 6. 1932
und der Heſſiſchen Ausführungsbeſtimmung dazu, die in
Darm=
ſtadt erſcheinende Heſſiſche Landeszeitung mit ihre
ſämtlichen Kopfblättern bis zum 23. Oktobe
einſchließlich verboten.
Das Blatt hatte am Donnerstag in einem Artikel „Die
Polizei und wir” gegen den Heſſiſchen Innenminiſter in
be=
ſchimpfender Form den Vorwurf der parteiiſchen Amtsausübung)4 di
erhoben. Weiter wird eine Verächtlichmachung der Heſſiſchen
und der Reichsregierung in der Behauptung erblickt, daß wir
in Zeiten des notoriſchen Verfaſſungsbruchs lebten. Am Freitag
UI
4. 2e
4
Juar
Mchure
in 1a
hat das Blatt den Reichskanzler für das Urteil eines
Sonder=
gerichtes verantwortlich gemacht, mit den Worten: „Das Leben/4 1,
eines SA.=Mannes ſteht bei Herrn von Papen niedrig imſt vm
Kurs; für einen polniſchen Inſurgenten läßt man 5. Deutſche
köpfen.‟ Dieſe falſche Behauptung, die die Tatſache der Be
gnadigung verſchweigt, ſtellt eine kaum überbietbare
Böswillig=
keit dar. — Für die Verbotsdauer war entſcheidend, daß gege
das Blatt erſt am 28. Juni ein Verbot von längerer Dauer
erging, das vom Reichsgericht in vollem Umfang beſtätigt wurde
Der Oberpräſident der Rheinprovinz hat neun nationatl
ſozialiſtiſche Blätter des Rheinlandes auf die Dauer von für
Tagen verboten. Begründet wird dieſes Verbot mit Verächt
lichmachung der Reichsregierung.
Die ſozialdemokratiſchen Frankfurter und Kaſſeler Organe
wurden wegen Beleidigung der Reichsregierung für 4
Tag=
verboten.
Staafsanwaltſchaft prüft die Vorgänge
bei der Preußenkaſſe.
Berlin, 15. Oktober,
Die Juſtizpreſſeſtelle meldet: „Die Akten des Unterſuchungs
Ausſchuſſes über die Vorgänge bei der Preußenkaſſe ſind noch nicht
bei der Staatsanwaltſchaft I eingegangen. Bisher liegt lediglic
eine Anzeige von dritter Seite vor. Die Staatsanwaltſchaft
zurzeit mit der Prüfung der Angelegenheit befaßt.
Die bisher vorliegende Strafanzeige gegen Dr. Klepper von
dritter Seite ſtammt von dem Senatspräſidenten Gritzner.
miſcher Beziehung hat dieſe Planetenbegegnung kein großes
wiſ=
fenſchaftliches Intereſſe, denn ſie bietet für die Forſchung wenig
Gelegenheit. Trotzdem werden die Sternwarten die Begegnung
beobachten, da dieſer hellſtrahlende Doppelſtern am
Morgen=
himmel ein Ereignis von großer Seltenheit iſt, das von allen
Sternfreunden beſichtigt werden wird. Dieſer „Doppelſtern” iſt
nämlich eine der wenigen Gelegenheiten, ein ähnliches Gebilde
am Himmel mit bloßen Auge zu betrachten. Die wirklichen
Doppelſternen beſtehen nämlich nicht aus Planeten, ſondern aus
Fixſternen. Es handelt ſich bei dieſen um Sterngruppen, von
denen der eine Stern den anderen eine geſchloſſene Bahn
be=
ſchreibt. Dieſe Doppelſterne nennt man phyſiſche Doppelſterne.
Von ihnen ſind mehr als 1000 feſtgeſtellt worden. Andere
Doppelſterne ſind nur optiſche, d. h. ſie erſcheinen uns nur als
Doppelſterne beſtehen nämlich nicht aus Planeten, ſondern aus
Standpunkt aus ſehr nahe beinander geſehen werden. In
Wirk=
lichkeit aber iſt ihr Abſtand ſehr groß. Jusgeſamt ſind von allen
Arten der Doppelſterne mehr als 10 000 feſtgeſtellt worden. Mit
bloßem Auge ſind ſie allerdings nicht zu erkennen.
Berliner Filmpremieren.
Erfreulich der Kollektiv=Film der Froelich=Filmgeſellſchaft
„Mieter Schulze gegen Alle”, in dem Carl Froelich
ge=
lungen iſt, alle Mitwirkende auf einen Ton zu ſtimmen, und zwar
auf einen dermaßen lebensechten Ton, daß das ganze Werk
echte=
ſtes, unverfälſchtes Alltagsleben mit all ſeinen Freuden und
Lei=
den widerſpiegelt. Eine Mietskaſerne wird hier aufgezeigt, wie
ſie mit all ihren Inſaſſen leibt und lebt, wie ihre und ihrer
Mieter Exiſtenz eigentlich ſymboliſch das Leben als ſolches
be=
deutet. Schwache Menſchen, dumme Menſchen, vor allem
unver=
nünftige und übernervöſe Menſchenkinder, die ſich gewiſſermaßen
alle einbilden, Perſönlichkeiten zu ſein, ſtreiten miteinander,
er=
ſchweren einander das ſowieſo nicht ſorgenfreie Leben, und ſind
primär=primitiv in allen ihren Handlungen. Weder allzu
ſym=
pathiſch die einen, noch übermäßig antipathiſch die anderen; alle
bewegen ſich auf einer, ſagen wir einmal, mittleren
Vernunfts=
linie, oder noch beſſer Unvernunftslinie. Und alle kommen uns
ſo unheimlich bekannt vor. Denn das iſt Leben, primär=primitiv
und vernünftig=unvernünftig und die Figuren ſind nicht
geſchaf=
fen von den Verfaſſern, nicht im verkünſtelten Sinne „geſtaltet”
vom Regiſſeur, ſondern ſchlicht und ſachlich, ohne Zerrſpiegel=
Tendenz der nackten Wirklichkeit nachgebildet, in höchſter Echtheit
und Vollendung nachgebildet
Carl Froelich ſieht die Menſchen, wie ſie ſind mit all ihren
Tugend= und Untugend=Halbheiten, Froelich iſt Seher, und er
hatte alle Leute eines ſogenannten Kollektivs zu Sehern gemacht;
jede Geſte, jede Epiſode, jeder Eniſodiſt iſt echt.
„Der ſchwarze Huſar” iſt Prototyp des ſogenannten
hiſtoriſchen Spielfilms. Tendenz antifranzöſiſch und antivazifiſtiſch
unter prägnanteſter Betonung des Begriffes deutſcher Treue.
Ganz gewiß ſoll man gerade in der heutigen Zeit bedauerlichſte
innerdeutſcher Zerſetzung die angeführten Motive nicht ablehnen
im Gegenteil, ihre geſchickte filmiſche Propagierung hat viele
für ſich.
A. v. K.
* Den Bergen verfallen.
Alpenfahrten von Eleonore Noll=Haſenclever.*)
Am 18. Auguſt 1925 wurde die Frankfurter Alpiniſtin Fra
Eleonore Noll=Haſenclever, am Fuße des Walliſe
Weißhornes von einem Schneebrett verſchüttet. Eine Bergſteige
rin großen Formates war damit dem Weißen Tode zum Opfel
gefallen; denn nur wenig Frauen haben außer ihr in Eis und
Fels ſolch kühne und großzügige Fahrten unternommen und
ſolche Erfolge erzielt. Ueber 60 Viertauſender unſerer Alpen k
ſie, teils mit Führern, teils führerlos, wiederholt erſtiegen un
auf ihren Touren alle Wunder des Hochgebirges in ſich aufned
men dürfen Die „Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft” läßt jeß
eine Sammlung ihrer intereſſanteſten Fahrtenberichte und Vo
träge erſcheinen und der Herausgeber Heinrich Erler hat de
Dahingeſchiedenen mit dieſem wirkungsvollen, in Druck un
Bildſchmuck vorzüglich ausgeſtattetem Buch ein ehrendes Denkmul
geſetzt. Der Alpenfreund wird beim Leſen der über zweihunder
Seiten ins Herz der gewaltigſten Berggruppen Savoyens ut
des Wallis geführt und erlebt in dieſen Schilderungen eine Fü
packender und abenteuerlicher Situationen. Das Buch bringt ud
in ſchlichter, jeder billigen Phraſe abholder Sprache den ganz
Zauber jener gewaltigen Hochwelt nahe und man lernt begreifeh
wie ein unverbildeter, naturbegeiſterter Menſch mit ſeiner ganz=
unvorbereitet jene gefahr Pen Pfade. Jahrelang war einer 121
berühmteſten Schweizer F ſerer, Alexander Burgener, ihr Lehe
meiſter und betreuender Birgvater, bis auch ihn, wie 15 Jahel
ſpäter ſeine Schülerin,
Lawine verſchlang. Ausgezeichne
Eisgeher, wie Pfann, Wetzenböck, Horeſchowſki und Welzenbatl
blieben mit Frau Noll in Kameradſchaft verbunden, ſo daß i
in ſolcher Begleitung die gewaltigſten Probleme, wie die Uebe
ſchreitung des ganzen Matterhornkammes bis zum Dent dHéren
des Teufelsgrates in der Miſchabelgruppe, oder der Grandel
Joraſſes löſen konnte. Immer aber, ſei es im Schneeſturm u0
im Donner ſtäubender Lawinen, ſei es bei ſonniger Gipfelraſt.
Biwakſeuer oder im Dämmer der Cabanen klingt im Herzen d‟
ſer Frau, die an Gottes Altären beten gelernt hat, eine Melo)i
tiefſter Naturverbundenheit und Liebe zur Schöpfung. Nun ruh
ſie im ſtillen Bergfriedhof von Zermatt, dicht neben den erſu
Opfern des Matterhorns. Ueber den Gräbern reckt einſam, ar
und zeitlos der Löwe von Zermatt ſein finſteres Haupt. Ihr B
aber bleibt ein Vermächtnis, das noch lange die Erinnerung wat
halten wird an die beſte deutſche Bergſteigerin unſerer Zeit.
H. Baumeiſter.
*) Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Berlin.
Sonntag, 16. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 288 — Seite 3
Japan antwortet Lotton.
Lokio beſcheinigt dem Völkerbundsausſchuß Unkennknis der polikiſchen Lage und der Konflikksurſachen.
Keine inkernakionale Organiſakion für Mandſchukuo.
ſtrenge Manneszucht halten. Sie tragen Khaki=Uniformen und
Warum iſt der Lykkon=Bericht
ſind mit Säbeln und Gewehren bewaffnet. Der einzige
Unter=
ſchied zwiſchen ihnen und den regulären Soldaten iſt das Fehlen
von Abzeichen an ihren Uniformen. Die Einwanderer werden zu
japanfeindlich:
Siedlungen in der nordweſtlichen Mandſchurei geführt.
„1500 Privalbriefe an den Genfer Ausſchuß.”
Tſchifu von Regierungskruppen beſehl.
ze
TU. Tokio, 15. Oktober.
Die Telegraphen=Agentur Schimbun=Rengo meldet, daß die
aganiſche Antwort auf den Lytton=Bericht fertiggeſtellt iſt. Der
zricht ſoll den Mitgliedern des Völkerbundes und der
Regie=
ung der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion zugeſtellt
drden. Im Bericht wird u. a. feſtgeſtellt:
1. Der Lytton=Bericht weiſt an verſchiedenen Stellen eine
ſerrdenz gegen Japan auf.
2. Durch das Eingreifen der japaniſchen Truppen iſt es
eluungen, Ruhe und Ordnung in der Mandſchurei
wieder=
eizuſtellen.
3. China iſt kein geordnetes Staatsweſen. Dort herrſcht
dir Anarchie als Ordnung.
4. Die Verantwortung für die japanfeindliche Bewegung,
4beſondere für den Handelsboykott, muß die chineſiſche
Regie=
rg trägen.
5. Der Völkerbundsausſchuß hat die Urſache
s chineſiſch=japaniſchen Konflikts nicht rich=
F erkannt. Wenn ſie die Urſachen des Eingreifens Japans
der Mandſchurei klargeſtellt hätte, ſo hätte ſie nie die Schuld
pan zuſchreiben können.
6. Die Bomben, die Anfang September 1931 an der
ſüd=
nidſchuriſchen Bahn geworfen wurden, waren der erſte Anlaß
das militäriſche Eingreifen Japans in der Mandſchurei.
7. Die ablehnende Haltung des
Völkerbundsaus=
huſſes in der Frage der Anerkennung des mandſchuriſchen
ats iſt auf die Unkenntnis der politiſchen Lage
nickzuführen.
8. die japaniſche Regierung lehnt es ab, die Mandſchurei
ſter internationale Kontrolle zu ſtellen, da dieſe Löſung unter
ſen Umſtänden undurchführbar ſei.
9. Der Völkerbundsausſchuß hat ſeine Feſtſtellungen auf
ſeund von etwa 1500 Briefen von Privatleuten gemacht, die
panfeindlich eingeſtellt waren.
Einwanderer mit Waffen und Pflug.
Der Korreſpondent des „Daily Telegraph” in Mukden mel=
Japaniſche Einwanderer kommen in ganzen Scharen nach der
aß urßandſchurei. Sie tragen in der einen Hand Waffen und in der
Frſiglederen landwirtſchaftliche Geräte. Die meiſten dieſer Einwan=
Sond=ſieer ſind kräftige Männer Mitte der zwanziger Jahre ohne Fa=
Lehnſikien, ſie ſind gekleidet wie Soldaten, ſind in militäriſche
For=
imſuitronen eingeteilt und werden von Armeeoffizieren geführt, die
Die Hafenſtadt Tſchifu iſt heute ohne Kampf von den Truppen
des Gouverneurs der Provinz Schantung beſetzt worden, nachdem
der unabhängige Kriegsherr, Lieutſchennien, der in den letzten
fünf Jahren in der Gegend von Tſchifu unumſchränkt herrſchte,
vor kurzem vernichtend geſchlagen wurde. Damit iſt ein neuer
Schritt zur Beendigung des Bürgerkrieges in der reichen Provinz
Schantung getan. Einſtweilen liegen auf der Reede von Tſchifu
noch 15 Kriegsſchiffe zum Schutz der Ausländer vor Anker.
Enkeignung der religiöſen Geſellſchafken in Spanien
EP. Madrid, 15. Oktober.
Die Regierung hat den Cortes einen Geſetzentwurf über die
Tätigkeit der Geiſtlichkeit in Spanien zur Annahme vorgelegt.
Dieſer Entwurf beſtimmt: 1. Alle den religiöſen Geſellſchaften
ge=
hörenden Güter werden Staatseigentum. Die Geſellſchaften
erhal=
ten nur das Nutzungsrecht darüber. 2. Innerhalb Jahresfriſt
müſſen alle religiöſen Geſellſchaften ihre Tätigkeit im Handel und
in der Landwirtſchaft aufgeben. 3. Die religiöſen Geſellſchaften
haben kein Recht mehr, Unterricht zu geben, es ſei denn in
Se=
minaren. 4. Die Leiter und zwei Drittel der Mitglieder der
religiöſen Geſellſchaften müſſen ſpaniſcher Nationalität ſein. 5. Die
Ernennungen in der Geiſtlichkeit müſſen der Regierung zur
Ge=
nehmigung vorgelegt werden.
Tom Mann aus Belfaſt abgeſchoben.
TU. London, 15. Oktober.
Unter Beteiligung von über 100000 Menſchen fand in
Belfaſt das Begräbnis von Samuel Baxter ſtatt, der während
der großen Unruhen erſchoſſen worden war. Sofort nach
Beendigung des Begräbniſſes verhaftete die Polizei den
75jährigen Führer der extremen linken Arbeiterbewegung, Tom
Mann, brachte ihn zur Polizeiwache und teilte ihm mit, daß
er nur dann noch in Irland bleiben könne, wenn er bereit
wäre, ſeinen Aufenthalt in der kleinen Stadt Clogher zu
nehmen. Mann lehnte ab und kehrte bewacht von der Polizei
nach London zurück.
Amtlich wurde heute nacht bekanntgegeben, daß die
Wohl=
fahrtsunterſtützungen für die notleidende Bevölkerung
um 40—60 Prozent erhöht werden. Veranlaſſung zu
den kürzlichen Unruhen in der Stadt hatte bekanntlich die
Unzufriedenheit mit den Unterſtützungen gegeben.
Ikalieniſche Beunruhigung.
Ein franzöſiſcher Flokkenflühpunkk in Jugoſlawien.
EP. Rom. 14. Oktober.
Das „Giornale d’Italia” berichtet über die vor kurzem
et=
folgte Einweihung der neuen Schiffswerft Spit in
Spalato, die wieder eine große Demonſtration für die
fran=
zöſiſch=jugoſlawiſche Freundſchaft bedeute. Die Werft ſolle die
größte des Landes werden. Ihr Kapital ſei ganz in franzöſiſchen
Händen, denn es handle ſich um eine Gründung der Werft De la
Loire in Nantes, die auch die letzten beiden U=Boote für
Jugo=
ſlawien geliefert hatte. Es heißt zwar, daß die Werft für den
Bau und die Reparatur von Handelsſchiffen dienen ſoll, man iſt
aber allgemein — auch in Spalato — der Ueberzeugung, daß ſie
für den Bau von neuen Kriegsſchiffen und für
die Montage der U=Boote, die von Frankreich
kommen, dienen ſoll. Der Zweck der Werft ſei der, als Baſis
für die franzöſiſche Kriegsmarine im Adriatiſchen Meer zu dienen.
Gewaliſame Enkfernung von Lappo=Führern
aus dem Gefängnis.
WTB. Helſingfors, 15. Oktober.
Der Regierungsbeſchluß, vier von den 11 wegen der
Auf=
ſtandsbewegung in Mäntſälä verhafteten Lappoführer aus der
Haft zu entlaſſen, iſt dieſen heute mitgeteilt worden. Alle vier
weigerten ſich jedoch, das Gefängnis zu verlaſſen, wenn der
Freilaſſungsbeſchluß nicht auch auf die übrigen ſieben
Ge=
fangenen ausgedehnt würde und erklärten, den Hungerſtreik
fortſetzen zu wollen. Infolgedeſſen ſahen ſich die Behörden
ver=
anlaßt, die vier Freigelaſſenen gewaltſam aus dem Gefängnis
zu entfernen.
207000 Arbeitsdienſtwillige
im Freiwilligen Arbeitsdienſt.
Wie der Reichskommiſſar für den Freiwilligen Arbeitsdienſt
mitteilt, waren am 30. September 1932 in 6 765 Maßnahmen
207 375 Arbeitsdienſtwillige beſchäftigt. Die Zahl der
Arbeits=
dienſtwilligen hat ſich alſo gegenüber den am 1. Auguſt
Be=
ſchäftigten (rund 97 000) mehr als verdoppelt gegenüber den
vor Erlaß der Verordnung vom 16. 7. Beſchäftigten nahezu
verdreifacht. Dabei hat der Andrang der jugendlichen
Arbeits=
dienſtwilligen, insbeſondere in den bevölkerungsdichten
Gegen=
den auch heute noch nicht befriedigt werden können. Es muß
daher im Oktober mit einem weiteren Anſteigen der Zahlen
gerechnet werden.
Heſſen an zweiter Skelle.
Unter den Landesarbeitsamtsbezirken ſteht Rheinland mit
33 500 beſchäftigten Arbeitsdienſtwilligen an erſter Stelle. Ihm
folgen Heſſen mit rund 26 700 und Weſtfalen mit 25 500.
Setzt man die Zahl der Arbeitsdienſtwilligen zu den
erwerbs=
loſen männlichen Jugendlichen im Verhältnis, ſo waren z. B.
32 v. H., in Oſtpreußen rund 26 v. H. der männlichen
jugend=
lichen Erwerbsloſen im Arbeitsdienſt beſchäftigt.
Zu den ſchweren Erwerbsloſenunruhen in Belfaſt.
Links: Das 2. engliſche
Schützen=
regiment rückt im Eilſchritt in Belfaſt
ein, wo es zur Unterſtützung der
Polizei eingeſetzt wurde.
Rechts: Die brennenden Reſte einer
Holzbarrikade der Aufrührer.
Der Aufruhr der Arbeitsloſen in der
Hauptſtadt von Nord=Irland (Ulſter)
wuchs ſich zu einem Bürgerkrieg aus.
3000 Poliziſten, verſtärkt durch
Infan=
terie, ſtanden in ſtundenlangem Kampf
mit 15 000 Arbeitsloſen, die das
auf=
geriſſene Holzpflaſter als Barrikaden
benutzten und in einer einzigen Nacht
12 Brandſtiftungen vornahmen.
06=
Weitſtreit
in Norddeutſchland.
Sängerwettſtreite ſind ſo ſehr eine Eigenart ſüd= und
weſt=
cher Geſangvereinskultur, daß eine Aufforderung, als
Preis=
er bei einem Geſangswettſtreit in Harburg bei dem
Intereſſen=
and der freien Geſangvereine von Hamburg, Harburg,
Unter=
tätig zu ſein, mit lebhaftem Intereſſe angenommen wurde.
doch die Wirkſamkeit der beiden größten Deutſchen
Sänger=
hee, von denen der eine grundſätzlich keine Wettſtreite
veran=
iet, ihnen aber neutral gegenüberſteht, der andere ſeinen
Mit=
eern die Teilnahme an ſolchen Veranſtaltungen geradezu
ver=
tet, in faſt allen Teilen Norddeutſchlands ſchwache, etwa
vor=
ene Anſätze zum Wettſtreitbetrieb raſch erſtickt. Aber gerade
em Beſtand der genannten Intereſſengemeinſchaft kann man
weutlich ſehen, welche Kraft dieſe geradezu ſportliche
Auffaſ=
der Betätigung von Geſangvereinen bei den deutſchen
Män=
horen hat. Denn dieſe Gemeinſchaft hat ſich vor neun Jahren
zu dem Zweck, unter ihren Mitgliedern Geſangswettſtreite
Aalten, gegründet, und mancher Verein iſt aus der
Groß=
aiſation, der er vorher angehörte, ausgetreten, weil deren
ENliche Haltung den Wettſtreiten gegenüber ſeinen Mitgliedern
begreiflich und unſympathiſch war. Der ſtraffen Organiſation
Intereſſengemeinſchaft gelingt es, alljährlich 1 bis 2
Wett=
nie für ihre Mitglieder einzuberufen, die ausnahmslos völlig
umgslos verlaufen, und die es, wie ſachverſtändige
Ohrenzeu=
verſicherten, dahin gebracht haben, daß ſich die Geſangskultur
den zuſammengeſchloſſenen Vereinen ganz bedeutend gehoben
Und wirklich war man erſtaunt, unter den 37 Männer= und
Herniſchten Chören, die ſich an dem Wettſtreit beteiligten, kaum
einzigen wirklich minderwertigen Verein zu finden, dafür
Diele, die ganz Hervorragendes leiſteten, Klanglich fällt dem
Pieſtdeutſchen auf, daß die norddeutſchen Tenöre etwas dünner
härter klingen, als wir es bei unſeren Sängern gewöhnt
vonſt findet man kaum Unterſchiede außer in der Ausſprache.
auch hier können wir uns nicht rühmen, denn abgeſehen von
Eer ein wenig fremden Färbung von a und ä muß feſtgeſtellt wer=
Daß der Plattdeutſch ſprechende einfache Mann der dortigen
demd das Hochdeutſche, das von ſeiner Sprache ſehr verſchieden
Veer beherrſcht als unſere Landsleute, vielleicht gerade, weil
ums die Verwandtſchaft von Hochſprache und Dialekt größer
eides aber weniger auseinandergehalten wird
Eigentümlich war die Organiſation des Wettſtreites. Die
Ver=
waren in Klaſſen geteilt nach der Schwierigkeit des von ihnen
gewählten Chores, ſo daß beiſpielsweiſe ein guter Verein, der ein
leichteres Lied ſang, in Konkurrenz treten konnte mit viel
ſchwä=
cheren Chören, die Werke entſprechend ihrer Leiſtungsfähigkeit
ge=
wählt hatten. Natürlich brachte es der Ehrgeiz der Sänger meiſt
dahin, daß möglichſt ſchwierige Werke gewählt wurden, ſo daß in
der höchſten Klaſſe 14 Vereine in Konkurrenz ſangen, für die
Preisrichter keine ganz leichte Aufgabe. Eine andere ganz
unge=
wöhnliche und unſeres Erachtens wenig zweckmäßige Maßnahme
war es, daß unter drei Preisrichtern die Wertung ſo verteilt war,
daß zwar alle drei die Auffaſſung des Dirigenten bewerteten
warum nicht den Geſamteindruck? — daß aber ſonſt der eine ſich
nur etwa auf Tonreinheit und Chorklang, der zweite auf
Rhyth=
mus und Dynamik, der dritte auf Ausſprache, Phraſierung und
Geſamteindruck konzentrierte, nur dieſe Rubriken mit
Wertungs=
ziffern verſah und ſich um die anderen Dinge faſt nicht kümmerte.
Dies ſieht auf den erſten Blick wie eine bedeutende Verſchärfung
der kritiſchen Möglichkeiten aus, bietet aber andererſeits Anlaß
zu vielen neuen Fehlerquellen. Da die Preisrichter ganz von
ein=
ander getrennt waren, alſo unabhängig voneinander werteten, der
eine in ſeinen Ziffern vielleicht größere Unterſchiede wie der
an=
dere machte, ſo kam es vor, daß das Geſamturteil recht anfechtbar
ausfiel. Ein Fall als Beiſpiel: Ein Verein ſingt ſeinen Chor
ziem=
lich unrein, fällt auch um einen Ganzton beim Vortrag, Anlaß
ge=
nug, daß er bei einer normalen Kritik gegen die anderen Vereine
der Klaſſe erheblich zurückbleibt. Der Kritiker, der die
Tonrein=
heit beachtet, gibt ihm auch weniger Punkte als allen anderen
Vereinen der Klaſſe, da aber Rhythmik, Dynamik, Phraſierung
und Stimmbildung gut waren, will es der Zufall, daß im
Geſamt=
ergebnis dieſer Verein den erſten Platz erhält. Dies alſo ein
wirk=
lich anfechtbares Ergebnis. Die Schwierigkeiten waren von der
Leitung unter fachmänniſcher Mithilfe ſchon vorher feſtgelegt, ſo
daß den anweſenden Kritikern kein Einfluß mehr möglich war.
Dadurch kamen Fehlbewertungen vor, daß z. B. das Glockenlied
von Lendvai mit 8 angeſetzt war, ſo groß iſt ſeine Schwierigkeit
ſicher nicht. Sehr wohltätig berührte es, daß beim zweiten
Kampf=
gang, dem Volksliedſingen nur die Hälfte der Vereine, alſo die
beim erſten Gang erfolgreichen, zugelaſſen waren. Aber auch ſo
dauerte das Singen, das in der herrlichen Stadthalle von
Har=
burg ſtattfand, vom Vormittag bis abends nach 10 Uhr unter
ſtarker Beteiligung des Publikums. Erwähnt ſei noch, daß das
Fehlen des Einfluſſes der großen Bünde ſich zum Teil noch in
der Chorwahl bemerkbar machte, eine Anzahl von Vereinen war
da noch recht ſchlecht beraten und wählte recht minderwertiges
Zeug. Im ganzen aber: alle Achtung vor der Geſangskultur des
Friedrich Noack.
Nordens.
* Frankfurker Theaker= und Muſikbrief.
Heinrich Schlusnus, der lyriſche Bariton des Berliner
Staats=
heaters, zeigte in einem Lieder= und Arienabend erneut ſeine
ge=
ſanglichen Vorzüge und ſeine künſtleriſchen Mängel. Das Organ
iſt techniſch hervorragend durchgebildet; die Höhe reicht an die der
großen italieniſchen Baritoniſten heran. Alles iſt in ſchlechthin
virtuoſer Weiſe auf das Klangliche und Techniſche eingeſtellt. Und
in dieſer Richtung bleibt faſt kein Wunſch unerfüllt; vielleicht ſtört
ſoſe Tiefe, aber dieſer Schönheitsfehler wird geſchickt
ver=
die kla
s Programm iſt durch Lieder moderner Komponiſten —
deckt.
Siegfried Kuhn, P. Graener und Th. Wetzel — erweitert, ohne
daß dieſe Lieder von beſonderem künſtleriſchen Wert wären. Es
verdient hervorgehoben zu werden, daß vor allem die Lieder von
Hugo Wolf in der geſanglichen Geſtaltung vorbildlich waren. Die
Eignung des Sängers für italieniſche Arien braucht nicht
beſon=
ders betont zu werden. Und doch bleibt bei aller Freude an der
blühenden und quellenden Schönheit der Stimme ein Reſt — die
eigentliche, künſtleriſche, urſprüngliche Geſtaltungskraft, das
gei=
ſtige Verarbeiten, fehlt, ähnlich wie bei Franz Völker. Dieſe war
in hohem Maße bei dem Begleiter Franz Nupp vorhanden
Die Gaſtſpiele Leopoldine Konſtantins im „Neuen Theater”
fanden in Werken ſtatt, die außerhalb jeglichen kulturellen
Ni=
veaus liegen und die es unbegreiflich erſcheinen laſſen, wie eine
Künſtlerin von dem hohen artiſtiſchen Können der Konſtantin in
einem derartigen Rahmen auftreten kann. Man gab „
Schwarz=
rote Kirſchen” von Annyadi, eine dreieckige, in klirrende und
far=
bige ſerbiſch=ungariſche Gegenſätze eingebettete Angelegenheit und
„Donnerstag, den 17. April” von Zixlaty, ein Kriminalſtück mit
einem wohltuenden Ueberfluß an jeglichem Mangel von
Pſycho=
logie und Wahrſcheinlichkeit. Das Publikum, das der Gaſt offen=
W. Kn.
ſichtlich richtig einſchätzt, hatte ſeine Freude dran.
Verſteigerung der Sammlung Stinnes.
Es iſt wenig bekannt, daß ein Bruder von Hugo Stinnes,
einer der größten Sammler, moderner Graphik und koſtbarer
Bücher war. Die Liquidation dieſer Sammlung, vielleicht die
be=
deutendſte ihrer Art in Deutſchland, iſt jetzt dem
Auktions=
haus C. G. Boerner in Leipzig übertragen worden. Die
Firma verſchickt ſoeben den reich ausgeſtatteten Auktionskatalog
des erſten Teiles der Sammlung, koſtbare, meiſt
franzö=
ſiſche Graphik, Bücher und Mappenwerke. Das
Glanzſtück dieſer Verſteigerung bildet das berühmte, faſt
vollſtän=
dige, 370 Blatt umfaſſende Werk des Toulouſe=
Lautrec=
das Stinnes im ganzen von A. W. Heymel, dem Begründer des
Inſel=Verlages, ſchon vor dem Kriege erwarb, eine der ſchönſten
Toulouſe=Lautrec=Sammlungen, die es überhaupt gibt.
Ein gleichzeitig von C. G. Boerner ausgegebener
Auktions=
katalog bringt alte Graphik aus dem Kupferſtichkabinett der
Fürſtlich Fürſtenbergiſchen Sammlung in
Donau=
eſchingen und der Sammlung König Friedrich Auguſt II.
von Sachſen.
Seite 4 — Nr. 288
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 16. Oktober 1932
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 16. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 288 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſiadt, den 16. Oktober 1932.
Opferkag des Cvangeliſchen Bundes.
Das Protektorat über den Opfertag des Evangeliſchen
Bundes am Erntedankſonntag, den 23. Oktober, im Saalbau, hat
J. K. H. die Großherzogin übernommen.
Für die Feierſtunde, mit der die Veranſtaltung
be=
ginnt, hat Frau Kuhn=Liebel vom Landestheater freundlichſt ihre
Mitwirkung zugeſagt, während Herr Weſtermann vom
Landes=
theater dankenswert die Regie dieſes Teiles übernommen hat.
Frau Geheimrat Merck hat für dieſe Feier verbindende Worte
ge=
dichtet, die ſie ſelbſt vortragen wird. Außerdem wirkt die
Madri=
galvereinigung mit. Das Ganze ſtellt eine Kompoſition von
Hand=
lung, Muſik und Sprechchor dar, die die Gedanken des Tages:
Dankopfer”, und „Barmherzigkeit”, in künſtleriſcher Weiſe
er=
klingen läßt.
Für Verkauf und Verloſung ſind in dankenswerter
Weiſe ſchon erhebliche Gaben eingegangen. So ein Opelfahrrad,
ein elektriſcher, vierteiliger Roeder=Kocher, Silberwaren. Por=
Zellane, Bekleidungsſtücke, Bücher uſw. Auch die Firma Miele hat
eine entſprechende Gabe in Ausſicht geſtellt. Wir bitten alle
die=
jenigen, die auf unſer Schreiben noch nicht geantwortet, ſich
bal=
digſt zu entſcheiden und um der großen Not willen die Gaben
ent=
ſprechend zu bemeſſen.
zieben Ausſchüſſe ſind eifrig an der Arbeit, die
Vorbe=
reitungen für den Tag zu treffen. Die Proben für das
Märchenſpiel „Schulze. Hoppe‟
jenem Manne, der
ſelbſt das Wetter hat machen wollen — verſprechen nach Spiel,
Muſik, Tanz und Ausſtattung etwas ganz Beſonderes.
Alle Preiſe werden ſo gehalten ſein, daß die große Zahl der
Mitglieder des Evangeliſchen Bundes (Eintrittspreis 50 Pfg. bis
2 RM.) teilnehmen kann. Daruber hinaus ſind alle
Evangeli=
ſchen eingeladen.
— Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Leh=
rer an der Volksſchule zu Nierſtein, Kreis Oppenheim. Mit der
Stelle kann das Amt eines Rektors verbunden werden.
Treue Mieterin. Frau Gg. Delp Witwe wohnte geſtern
40 Jahre ununterbrochen im Hauſe Karlsſtraße 64. Ein Zeichen
guten Einvernehmens zwiſchen Mieter und Hausbeſitzer.
Das Einwohnermeldeamt des Polizeiamts Darmſtadt,
Wilhelm Gläſſingſtraße 21/23, Hinterhaus, iſt für den
Publikums=
verkehr geöffnet: von Montag bis Freitag 8 bis 13 und 14,30 bis
17 Uhr; Samstags 7.30 bis 12 Uhr.
— Volkshochſchule. Die Leitung unſeres engliſchen
Zir=
kels iſt nach dem Ausſcheiden unſeres verehrten Herrn Prof.
Schilling auf Frau M. v. Davidſon, geb. Lee Williams,
über=
gegangen. Frau von Davidſon iſt im Lehrfach ausgebildet und als
geborene Engländerin ſeit einer Reihe von Jahren in
Deutſch=
land anſäſſig, beſonders berufen zur Leitung eines engliſchen
Zirkels. In dem Zirkel wird nur engliſch geſprochen. Intereſſenten
melden ihre Beteiligung der Volkshochſchule, Neckarſtraße 3.
Freitag, den 21. Oktober, Mozartſaal: Sonatenabend
Erna Mann — Oskar Kleinberg.
— Jahresfeſt der Stadtmiſſion. Die Mitglieder und Freunde
der hieſigen Stadtmiſſionsarbeit ſeien hiermit nochmals
hinge=
wieſen auf das am heutigen Sonntag ſtattfindende
Jahres=
eſt, bei dem Herr Paſtor Simſa aus Bad Nauheim als
Feſt=
redner dienen wird. Morgens um 10 Uhr iſt Feſtgottesdienſt in
der Stadtkirche. Nachmittags 3.30 Uhr Nachfeier im
Evangeli=
ſchen Vereinshaus an der Mühlſtraße. Die
Nachmittagsver=
ſammlung iſt verbunden mit Mitgliederaufnahme und
Abend=
mahlsfeier. In der kommenden Woche vom Montag, dem 17.,
bis Freitag, dem 21. Oktober, ſchließt ſich an das Jahresfeſt ein
Zibel=Kurſus an, der ebenfalls von dem Feſtredner, Herrn
Paſtor Simſa, abgehalten wird. Tägliche Verſammlungen: jeden
Abend 8.30 Uhr im großen Saale der Stadtmiſſion Mitwirkung
von Geſangs= und Poſaunenchören. Eintritt frei für jedermann.
Hiſtoriſcher Verein. Mit dem beginnenden
Winterhalb=
jahr ſchließt der Hiſtoriſche Verein ſein hundertſtes Vereinsjahr
Den erſten Vortrag des Winters wird Profeſſor Dr. Karl
Lindt, das Ehrenmitglied des Vereins, halten. Er wird auf
Grund eingehender Archivſtudien, die ſich vielfach auf bis vor
lurzem der Forſchung unzugänglich geweſenen Archivalien ſtützen,
chte des Nationalvereins
ſprechen über „Zur Geſchi
in Heſſen, 1859—180
Der Vortrag findet am Montag,
den 17. d. M., im Realgymnaſium ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Heſſiſches Landestheater.
*Ein Grenzgang bei Regen.
Schönheiten des Darmſtädter Laubwaldes im Herbſt. — Der „junge Nachwuchs” um Darmſtadt.
Großes Haus
Konntag,
19½½—22 Uhr. B 4 und D. Volksb. P.
16. Oktober Madame Butterfly.
Pr. 0.70—5.50 Mk
Anf. 20 Ende geg. 22½ Uhr. A 4u. D. Volksb. M.
Dienstag,
18. Oktober / B. 1. Male wiederh. Eugen Onegin. Pr 0.70—5.50
Anf. 20, Ende nach 22.30 Uhr. Darmſt. Volkb. G.
Naittwoch,
Pr. 0.50—4 50 Mr.
19. Oktober 2as Konzert.
Mittwoch,
19. Oktober /Der Barbier von Sevilla. Pr. 0.80—4.50 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
Haus eine Wiederholung von Puccinis Oper „Madame
der erfolgreichen Inſzenierung von Rabenalt=
Butterfly”
Reinking ſtatt. Muſikaliſche Leitung: Dr. Hans Schmidt=
Iſſer=
ſidt. — Im Kleinen Haus wird Colantuonis amüſantes
Luſt=
ſprel „Geld ohne Arbeit” in der erfolgreichen Inſzenierung
on Hans Strohbach aufgeführt. Colantuonis Luſtſpiel, das das
Schickſal eines Lotterie=Haupttreffers in einer überaus witzigen
ßandlung geſtaltet, erſcheint zurzeit im Spielplan der wichtigſten
Bhnen des Reiches.
— Klavierabend Guſtav Beck. Der Darmſtädter Pianiſt
Cuſtav Beck gibt am Montag abend einen Klavierabend im
Klei=
nen Haus der außer klaſſiſcher Muſik von Bach, Haydn und
Beet=
hoven 5 Präludien aus Opus 3 von Walter Braunfels, Sonate
ben Skrjabin, „Klavier=Suite von Debuſſy, Lisle joyeuſe von
De=
bu ſſy und Ondine von Ravel bringt.
Volks=Sinfonie=Konzerte im Heſſiſchen Landestheater. Die
Wiederaufnahme von Volkskonzerten im Heſſiſchen Landestheater
werd ſicher allſeits begrüßt werden, da dieſe Konzerte ſtets beim
9armſtädter Publikum beſonders beliebt waren. Leiter der
Kon=
derte ſind die Kapellmeiſter Dr. Schmidt=Iſſerſtedt und Karl
Naria Zwißler. Im erſten und dritten Abend kommen nur deutſche
Meiſter zu Gehör, während die Vortragsfolge des zweiten
Kon=
ts Tänze verſchiedener Nationen bringen wird. In allen drei
Volkskonzerten wirken hieſige Inſtrumental= und Geſangsſoliſten
mit. Die Preiſe ſind der Zeit entſprechend gehalten. Das erſte
Konzert findet unter Leitung von Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt
ſim Donnerstag, dem 27. Oktober ſtatt.
Neuinſzenierung des „Wilhelm Tell” durch Guſtav.
Har=
urrg. Als erſte klaſſiſche Aufführung dieſer Spielzeit inſzeniert
Eir ſtav Hartung gegenwärtig Schillers Schauſpiel „Wilhelm
Cell”, zu dem Sigfrid Sebba die Bühnenbilder entwirft. Den
Cell ſpielt. Erwin Faber, den Geßler Ernſt Ginsberg, den
etauffacher Joſef Keim, die Berta v. Bruneck Franziska Kinz,
en Attinghauſen Joſef Sieber, den Melchthal Karl Paryla,
auffachers Gattin Grete Jacobſen, den Baumgarten Hermann
ha llinger, den Rudenz Emil Lohkamp den Walter Fürſt Hans
umeiſter, den Röſſelmann Kurt Weſtermann, die Armgard
befſie Hoffart, die Hedwig Irma Sonntag, den Walter Tell
ſeriny Wiener.
Geſtern nachmittag hatten ſich auf Einladung der
Stadtver=
waltung etwa 70 Teilnehmer am Böllenfalltor eingefunden, um
an dem traditionellen Grenzgang teilzunehmen, der diesmal durch
unſeren herrlichen Ludwigshöhwald zum Oberwaldhaus führte.
Der Tradition hatte ſchon das Wetter Rechnung getragen, denn,
wie Jahre zuvor, ſo war auch der geſtrige Grenzgangtag trübe und
regneriſch — es war ein rechter Herbſttag! Aber ein echter
Grenz=
gänger läßt ſich ſeine Grenzgangfreuden nicht beeinträchtigen,
viel=
mehr weiß er die Schönheiten des herbſtlichen Waldes in jeder
Schattierung zu finden, und ſo hatten auch die 70 Unentwegten,
unter denen ſelbſtverſtändlich unſer Stadtoberhaupt als eifriges
Mitglied des Odenwaldklubs, ferner Geheimrat Berndt. zahlreiche
Stadträte, Beamte und Angeſtellte der Stadt. Vertreter der
wirt=
ſchaftlichen Organiſationen uſw. ſich befanden, ſich trotz des wenig
einladenden Wetters zum Gang durch den herrlichen Laubwald
eingefunden.
Der Gang war trotz allem ein ſeltener Genuß. Zwei volle Stunden
in friſcher, reiner Waldluft tun Herz und Lunge gut, und der
Natur=
freund findet ſelbſt an Regentagen im Walde Märchenſtimmung,
ſieht den Wald mit beſonderen Augen an und entdeckt immer neue
Schönheiten in den vielfarbigen Blättern, der vom Herbſt
be=
rührten Bäume und Sträucher, in den Schattierungen der Wege
und in dem eigenartigen Gottesdom, der ſich hoch über dem kleinen
Menſchen wölbt.
Forſtrat Reiß, dem als Nachfolger Prof. Dr. Baaders die
Pflege unſeres ſtädtiſchen Waldes anvertraut iſt, war ein
vor=
trefflicher Führer, der auch auf dem Gang intereſſante
Erläute=
rungen über unſere heimatlichen Wälder, insbeſondere über die
Verjüngung des Buchenhochwaldes zu geben verſtand. Mit ſeinen
Erklärungen bezweckte er einmal das Intereſſe an der
Forſtwirtſchaft zu wecken, zum anderen aber auch
Mißver=
ſtändniſſe zu klären, die in der Bevölkerung bei notwendigen
Maß=
nahmen der Forſtverwaltung oft entſtanden, die beſonders dann
Kritik in weiten Kreiſen hervorriefen, wenn beiſpielsweiſe einer
oder mehrere ihrer „Lieblinge” oft noch ſo geſund, ausſehende
Bäume, umgelegt werden müſſen. Forſtrat Reiß iſt die Liebe
zum Walde anzumerken, unſer Darmſtädter Wald konnte keinen
beſſeren Freund und Hüter wie ihn finden, iſt doch der ideale
Be=
ruf eines Förſters in ſeiner Familie gewiſſermaßen „erblich”. So
darf man mit Recht hoffen, daß uns unſer herrlicher Laubwald
auch für die Zukunft erhalten bleibt, wenn auch andere
Baum=
arten wirtſchaftlich rentabler ſind und als „Beimiſchung”
groß=
gezogen werden.
Zunächſt machte der Grenzgangführer am Hergottsberg auf
den 160jährigen Buchenbeſtand dort aufmerkſam, der zum Teil
überaltert iſt und verjüngt wird. Das natürliche Wachſen der
jungen Buchen iſt hier beſonders ſchwierig, da namentlich in der
Trockenperiode die Feuchtigkeit, ſelbſt nach ſtärkſtem Wolkenbruch,
ſo ſchnell abſackt, daß man ſofort nach Aufhören des Regens „in
Pantoffeln ſpazieren gehen” kann. Uebrigens beträgt die Jahres=
Regenmenge in Darmſtadt nur 400 Millimeter (gegen 900 bis
1100 Millimeter im hohen Odenwald). Die alten Buchenbeſtände
ſollen und müſſen „aufgerollt” und durch junge Kulturen erſetzt
werden. Die Buchen werden teils natürlich, teils auf künſtlichem
Wege nachgezüchtet, dazwiſchen werden aber auch aus
Zweckmäßig=
keitsgründen Fichten, Lärchen, Eichen und Ahorn gepflanzt.
Jo=
denfalls werden aber die alten Buchenbeſtände in der Nähe der
Stadt erhalten bleiben, und ſoll auch der Charakter des
Buchen=
holzwaldes gewahrt werden.
Beim weiteren Gang durch den Laubwald wurde ein 140 Buchenbeſtand gezeigt, deſſen „Verjüngung” über einen
Streifen am Nordrand erfolgt. Vor allem wird dafür geſorgt,
daß Regen und Sonne an die jungen Pflanzen herankommt. Auch
hier wird Miſchwald nachgezogen. Wenn natürliche Verjüngung
fehlt, muß mit künſtlicher nachgeholfen werden. Uebrigens war an
der gleichen Stelle ein zweiter Streifen licht geſtellt worden, um
die dort ſtehenden Buchen zum Samenentwickeln anzuregen. Der
alte Buchenbeſtand wird erſt in 30 bis 40 Jahren „aufgerollt” und
durch Jungkulturen erſetzt ſein, ſo daß bei Waldfreunden keine
Trauer über den Verluſt ſchönen Waldes oder gar Angſt vor
Aus=
rodung platzugreifen braucht.
Noch manches über Baumarten und ihre Zweckmäßigkeit
er=
klärte Forſtrat Reiß, ſo, daß die Eiche eine Lichtholzart iſt,
wäh=
rend die Buche der Schattenholzart zugehört. In der Nähe der
Straße nach Roßdorf wurden noch einige Jungkulturen gezeigt und
ihr Wachſen erläutert. — Und unvermerkt waren zwei Stunden
vergangen, man war am Oberwaldhaus angelangt!
Dort war zunächſt eine herzliche Begrüßung mit den
Greniz=
gängern, die den Glanz ihrer Schuhe ſchonen wollten und nur
deshalb die Elektriſche zum Oberwaldhaus benutzt hatten, um hier
bei geſelligem Zuſammenſein Erinnerungen an dieſen Grenzgang
und den vergangener Jahre auszutauſchen.
Oberbürgermeiſter Mueller begrüßte in ſeiner herzlichen,
leicht humoriſtiſchen Art alle Teilnehmer am Grenzgang, beſonders
die Ehrengäſte, „ſeine Lieben vom Stadtrat” und die Kunſtler
die den Abend verſchönern helfen wollten, und erinnerte dann an
ſeinen erſten Grenzgang, den er als erſte „Amtshandlung”
mit=
machte. Schmerzhafte Erinerungen weckte er bei alten
Grenzgän=
gern an Wurſtweck und Hirſcheſſen, aber heute habe ſich gezeigt,
daß ſtarker Idealismus die Teilnehmer an dem Gang trotz des
ſchlechten Wetters zuſammenführte, und dieſer Idealismus gebe
Hoffnung für die Zukunft. Der Wald, als Quelle ſeeliſcher
gei=
ſtiger und körperlicher Erneuerung, ſei gleichſam Symbol.
Ober=
bürgermeiſter Mueller dankte in warmen Worten Herrn Forſtrat
Reiß dem neuen Pfleger und Hüter unſerer Waldungen, und gab
der Hoffnung Ausdruck, daß uns deſſen Arbeitskraft lange
erhal=
ten bleibt. Mit einem dreifachen Hoch auf unſere Stadt ſchloß
er ſeine Anſprache.
Die Teilnehmer am Grenzgang, die nun noch einige Stunden
bei angeregtem Meinungsaustauſch und Geſpräch beiſammen
blie=
ben, wurden aufs beſte durch ausgezeichnete muſikaliſche und
ge=
ſangliche Darbietungen des Herrn Hofrat Ottenheimer und
einiger Künſtler unterhalten. Hohes Kunſtniveau zeigten die
Violinſolis des Herrn Fritz Müller, die Lieder und Arien der
Herren Karl Ewald, Willy Schmitt, Hans Kern und
Fräu=
lein Annemarie Ottenheimer, die damit der Darmſtädter
Opernſchule, aus der ſie hervorgegangen, alle Ehre machten.
Ent=
zückend waren die humoriſtiſchen Rezitationen von Frl. Erna
Volz (vom Heſſ. Landestheater). Stadtrat Oberſchulrat
Fried=
rich dankte den Künſtlern herzlich für ihre Darbietungen und
wies dabei auf die hohe Bedeutung unſerer Opernſchule hin.
In frohem geſelligen Zuſamme
bei gern wiederholten
Kunſtdarbietungen der Opernſchr. verflogen die Stunden nur
allzuſchnell.
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17. Oktober Klavier=Albend Guſtab Beck. Pr. 0.50—3.00 Mk
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Am Samstag, den 29. Oktober, nachmittags 15 Uhr, eröffnet
die Darmſtädter Reiſevereinigung in ſämtlichen Räumen der
Vereinigten Geſellſchaft eine große Modeſchau, verbunden
mit einer Ausſtellung über Reiſen und Wandern. Das Programm
iſt ſo reichhaltig ausgeſtattet, daß jedem Beſucher etwas geboten
wird. Der Nachmittag iſt mit intereſſanten Lichtbildervorträgen
ausgefüllt. Verſchiedene Verkehrsvereine haben ihre Mitwirkung
zugeſagt. Eine bekannte Radiofirma führt in den
Nachmittags=
ſtunden ihre neueſten Apparate vor. Der Abend beginnt mit dem
bekannten Darmſtädter Orcheſter Ernſt Zahn Sincopators. Ab
20 Uhr 30 beginnt die große Modenſchau. Erſte Darmſtädter
Fir=
men, die in den nächſten Tagen im Anzeigenteil veröffentlicht
werden, haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Manche Ueberraſchung
wird den Beſuchern geboten. Und der Clou: Seppl Sieber, das
bekannte Mitglied des Landestheaters, als Anſager und
Sorgen=
brecher für die erſte öffentliche Veranſtaltung der
Reiſevereini=
gung, ſteht an der Spitze des abwechſelungsreichen Programms.
Außer dem allgemeinen Tanz werden durch ein hieſiges Tanz=
Inſtitut die neueſten Tanzſchöpfungen vorgeführt.
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14455
nur 6,5 Liter auf 100 Klm.
Wohlfahrtsſchule.
ist jetzt lieferbar durch
Rritz Rinner
Rhein-
Str. 30
— Die Arbeiter=Samariter=Kolonne Darmſtadt beginnt am
Uhr, im Samariterheim,
Dienstag, den 18. Oktober, abends
Mühlſtraße 4, einen Kurſus in Erſter Hilfe bei Unglücksfällen und
plötzlichen Erkrankungen. Der Kurſus ſteht unter ärztlicher
Lei=
tung. Anmeldungen werden Dienstag abend noch
entgegen=
genommen.
— Für die Weihnachtsbäckerei. Am nächſten Montag, den 17.
Oktober, beginnt im Heaghaus ein Backkurſus, der ſich im
beſonde=
ren mit der Weihnachtsbäckerei befaßt und den Teilnehmern
Spekulatius, Makronen, Buttergebackenes und Lebkuchen, im
all=
gemeinen Kuchen. Torten aller Art zeigen wird. Herr
Konditor=
meiſter Hammer, der Leiter des Kurſus, hat ſich zur Aufgabe
ge=
macht, ſeinen Teilnehmern etwas wirklich gut und billiges zu
zeigen. Der Kurſus dauert acht Abende. Die Heag ſtellt hierzu in
liebenswürdiger Weiſe den Raum und die elektriſchen Herde zur
Verfügung. Siehe heutige Anzeige.
(14414
Siechen-Bier
Alleiniger Ausschank im
Städtischen Ratskeller und Saalbau-Gastatätte
Preisw. Mittag- u. Abendessen. / Div. Abend-Platten von 809 an.
Kranichſtein. Das Jagdſchloß und ſeine Umgebung zeigen
ſich nun in herbſtlich ernſter Pracht, und der Beſuch an einem
Sonntag iſt daher beſonders lohnend. Der große Teich zeigt jetzt
zu den ſchon vorhandenen Höckergänſen noch die in dieſem Jahre
ausgebrüteten 15 Jungen, die die Waſſerfläche prächtig zu
be=
leben wiſſen. Im Entenmuſeum ſind zwei junge ſchwarze Schwäne
eingetroffen, die noch ihr flaumig=lockeres, dunkelgraues
Jugend=
kleid tragen. Die übrigen Bewohner zeigen ſich nach vollendeter
Mauſer in beſonders ſchönem Federgewande, vor allem die
Nil=
gänſe und die ſchillernden Cajuggenten.
EPH. Die Wohlfahrts= und Pfarrgehilfinnenſchule des Heſſ.
Diakonievereins, die die einzige ſoziale Frauenſchule mit
ſtaat=
licher Anerkennung in Heſſen iſt, eröffnet ihren neuen Lehrgang
am 24. Oktober. Die ſtaatliche Fürſorgerinnenprüfung haben im
letzten Semeſter 13 Schülerinnen beſtanden, davon 11 zugleich die
Prüfung als kirchlich anerkannte Pfarrgehilfinnen. Alle
Schüle=
rinnen haben inzwiſchen Arbeit gefunden. Bekanntlich hat die
Prüfung, die die Schülerinnen unſerer heſſiſchen Wohlfahrtsſchule
ablegen. Geltung für das ganze Deutſche Reich. Auf Grund
einer Vereinbarung der Länder können die von dem heiſiſchen
Staat anerkannten Fürſorgerinnen überall in Deutſchland, om
Staat oder von anderen Behörden angeſtellt werden. Das
Beſon=
dere unſerer Darmſtädter Wohlfahrtsſchule iſt, daß ſie ihre
Schü=
lerinnen für die freie und kirchliche Wohlfahrtspflege beſonders
ſchult. In der Zeit der großen Berufsnot muß darauf
hingewie=
ſen werden, daß hier Möglichkeiten für einen echten und im
beſten Sinne des Wortes befriedigenden Frauenberuf vorliegen.
Unſere Bogelwelt und ihr Schuß.
Ausſtellung der Vereinigung für Vogelſchutz und =Liebhaberei
Darmſtadt und Umgebung.
im Ausſtellungsgebäude auf der Künſtlerkolonie,
vom 29. Oktober bis 2. November 1932.
Die Vereinigung für Vogelſchutz und =Liebhaberei hat ſich
entſchloſſen, auch in dieſem Jahr, trotz der wirtſchaftlichen Not,
wieder eine Vogelausſtellung zu veranſtalten, um der Vogelwelt,
dem belebenden Schmuck der Landſchaft, den nützlichen Gehilfen
des Menſchen bei der Bekämpfung der Schädlinge in unſeren
Kul=
turen, neue Freunde zu werben. Gerade in der heutigen Zeit, wo
durch Notſtandsarbeiten und auf dem Wege des freiwilligen
Arbeitsdienſtes überall Flurbereinigungen, Entwäſſerungs= und
Bachregulierungsarbeiten durchgeführt werden, iſt es dringend
notwendig, die Aufmerkſamkeit auf die Lebensnotwendigkeiten
un=
ſerer gefiederten Freunde zu lenken und die Forderungen des
Vogelſchutzes vor Augen zu führen. Die Vogelſchützer wollen nicht
den notwendigen Kulturmaßnahmen Einhalt gebieten, ſondern
einen Ausgleich mit der Natur herbeiführen, um unſerer Heimat
die Schönheit und Eigenart zu erhalten.
Verein der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters. Die
Beſtrebungen des Vereins, zwiſchen unſerem Landestheater und
ſeinen intereſſierten Beſuchern eine Art Mittler zu ſein und durch
gegenſeitige Ausſprachen, Führungen, Vorträge und neuerdings
auch Studio=Aufführungen die Sache des Theaters und der
thea=
terfreudigen Darmſtädter Oeffentlichkeit zu fördern, haben in den
letzten Jahren zu ſchönem Erfolg geführt. Dank reger
Zuſam=
menarbeit, mit der Intendanz des Landestheaters, konnte der
Verein ſeinen Mitgliedern eine Reihe von Veranſtaltungen
bie=
ten, die ohne ihn nicht zuſtande gekommen wären. Nun legt in
dieſen Tagen der Verein ſein neues Programm vor. Es umfaßt,
wie im vorigen Jahre wiederum Vorträge. Diskuſſionen und eine
Reihe beſonderer Darbietungen. Zu aktuellen Fragen des
Then=
ters ſollen Paul Fechter=Berlin, der Dramaturg des hieſigen
Theaters, Dr. Gürſter und Wilhelm Michel ſprechen. An
oder 3 Abenden ſoll über neue und beſonders intereſſante
Auf=
führungen diskutiert werden, davon einmal mindeſtens im
Thea=
ter ſelbſt, unmittelbar nach der Aufführung. Aus den vom Theater
geplanten Ur= oder Erſtaufführungen ſollen zwei Stücke, als
Studio=Aufführungen für den Verein gewählt werden, möglichſt
ſolche, die nicht durch die Miete gehen. Außerdem veranſtaltet der
Verein in Verbindung mit dem Theater eine Morgenfeier zu
Ger=
hard Hauptmanns 70. Geburtstag, und die Intendanz hat wieder
die Generalprobe einer Opernerſtaufführung für die Mitglieder
des Vereins freigegeben. Schließlich plant der Verein als ein
Neues, aber gewiß von allen ſeinen Mitgliedern begrüßt, eine
geſellige Veranſtaltung, zuſammen mit der Intendanz und den
Mitgliedern des Landestheaters. Hoffentlich trägt dieſes reiche
Programm dazu bei, dem Verein wiederum neue Mitglieder
zu=
lkarte
zuführen. (Der Mitgliedsbeitrag iſt ermäßigt: die Ein
koſtet 6 RM., die Familienkarte koſtet für 3 Perſonen 12.
Neuanmeldungen erbeten an die Geſchäftsleitung, Architekt
J. Harres, Fiedlerweg 3, 1. Stock.)
Seite 6 — Nr. 288
die vom Tierſchutzverein für Heſſen veranſtaltete dffentliche Feier
des Welttierſchutztages heute um 11.15 Uhr im Union=Theater
ſtattfindet.
— Orpheum. Heute nachmittag 3.30 Uhr gelangt das
Mär=
chen „Hans im Glück” bei kleinſten Preiſen (15 bis 50 Pf.)
einmalig zur Aufführung. Abends 8,15 Uhr einzige
Wieder=
holung des neuen luſtigen Lachſchlagers „Willis Frau” bei
ebenfalls kleinſten Preiſen von 50 Pf. an. (Siehe Anzeige.)
— Die Heſſiſche Autobus=Verkehrsgeſellſchaft Darmſtadt,
Rheinſtraße 5. Tel. 844, veranſtaltet auch in der kommenden
Woche eine Reihe billiger Ausflugsfahrten mit ihren
blau=
weißen Omnibuſſen. Hervorzuheben ſind die
Beſichtigungsfahr=
ten zum Do. X, die bis auf weiteres täglich ſtattfinden. Auf
viel=
ſeitigen Wunſch erfolgen zur Ausſtellung in Frankfurt „Die
Haus=
frau der Gegenwart” von Montag bis Mittwoch Sonderfahrten
nach dort. Das Programm für die übrigen Tage iſt aus der
heutigen Anzeige erſichtlich Kartenvorverkauf und
Voranmel=
dung nur Rheinſtraße 5. Büro auch Sonntags von 11—13 Uhr
geöffnet.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
* Helia.
„Gräfin Mariza‟. Die einſchmeichelnden Melodien der
Kalmanſchen Operette erleben unter der Regie Richard. Os
walds in dieſem Tonfilm ihre Wiedererſtehung. Hubert
Ma=
iſchka, der die Rolle des Gutsverwalters an einzelnen
Stellen etwas zu forciert ſpielt, leiſtet geſanglich Hervorragendes
und hat in der vornehmen Erſcheinung von Dorothea Wieck als
Gräfin Mariza eine feſſelnde Partnerin. Dieſe beiden
Haupt=
darſteller werden glänzend unterſtützt durch eine Reihe
hervor=
ragender Künſtler. Der ſo ſympathiſche Ernſt Verebes ver=
natürlichen Frohſinn ſtets erfreuliche Hilfsſtellung leiſtet.
In
dieſem Zuſammenhang darf Szöke Szakall als Lampe nicht
vergeſſen werden, der ſich hier von einer ganz neuen Seite zeigte
Wie er den gekränkten Zurückgeſetzten mimte, und wie; er zum
Schluß auf ſeine nervös=gutmütige Art den Liebenden die Brücke
ſchlug, das war ſo komiſch, wie es eben nur ein Szöke Szakall
fertig bringt. Der Geſamteindruck wurde verſtärkt durch eine
dezente muſikaliſche Untermalung und durch techniſche
Vollkom=
menheit in Ton und Photographie.
Reſi=Theater.
* Im Reſi=Theater läuft zurzeit der entzückende Tonfilm
„Gitta entdeckt ihr Herz”, den man ſich immer wieder
an=
ſehen kann, und der ſchon Hunderte von Zuſchauern in Stimmung
und Freude verſetzt hat. Die flotte Handlung mit der
tempera=
mentvollen Gitta Alpar und ihrem forſchen Partner, Guſtav
Fröhlich, bringt ſoviel humordurchwürzte Situationen, daß
man ihr gerne und freudig folgt. Natürlich fehlt auch das happy
end” nicht, damit die Stimmung am Schluſſe nicht umſchlägt.
Eine ganze Reihe von Kurzfilmen vervollſtändigt das
abwechſe=
lungsreiche Programm. So vor allem eine luſtige
Kriminal=
geſchichte „Zimmer 107” deren Inhalt vorher nicht verraten
wer=
den ſoll, ein „Dreigroſchen=Kabarett” und eine Geſangsdarbietung
aus „Carmen” Schließlich ſieht man noch die neueſten Ereigniſſe
in der umfangreichen Ufa=Ton=Woche.
*Stahlhelmtage in König i. O.
Wehrſpork=Treffen des Stahlhelm B. d. 5. — Stahlhelm=Werbung für den Kreis Erbach.
— Im Union=Theater läuft ab heute in Erſtaufführung ein
ganz auf Senſation geſtellter Kriminal=Tonfilm der Ufa „Schuß
im Morgengrauen”. Vorher das gute Beiprogramm und die
neueſte Ufa=Tonwoche.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage
den neueſten und größten amerikaniſchen Senſationsfilm „
Auto=
banditen‟. Dazu das bekannt gute Beiprogramm.
— Film=Morgenfeier in den Helia=Lichtſpielen. Im Rahmen
einer der beliebten Film=Morgenfeiern ſieht man heute, Sonntag
vormittag 11.15 Uhr, in den Helia=Lichtſpielen zum erſten Male
den deutſchen Raubtier=Tonfilm „Auf Tigerjagd in Indien” mit
einem Vortrag von Lorenz Hagenbeck in Stellingen. Jugendliche
haben Zutritt.
— Petrusgemeinde (Männervereinigung). „Männerdienſt”
ſo hieß das Thema, das die Männervereinigung der
Petrus=
gemeinde in der Monatsverſammlung vom 11. Oktober 1932
be=
handelte. Herr Oberreallehrer Frank, der ſeither ſchon in der
Männervereinigung ſeiner Kirchengemeinde den „Männerdienſt
in großzügiger und vorbildlicher Weiſe organiſiert hat, hatte für
die letzte Monatsverſammlung einen beſonders dazu geeigneten
In ſpan=
Referenten, Herrn Pfarrer Röhricht gewonnen.
nender Weiſe zeigte Herr Pfarrer Röhricht, wie mit Hilfe des
Nännerdienſts der Kampf geführt werden müſſe. „
Männer=
dienſt” iſt vor allem Dienſt an den Männern unſerer
evangeli=
ſchen Kirche. Dieſe ſteht eben im entſcheidenden Geiſteskampf.
Mehr als ſeither iſt überall das Sehnen nach Gott und
die Kirche hat eine ausſichtsreiche Zeit vor ſich, wenn ſie von
derſelben richtig ausgenutzt wird. Es darf in weitem Umkreis
kein Glied unſerer Kirche mehr geben, das von dem Sehnen nach
Gott und ſeiner Kirche nicht erfaßt iſt. Dieſe muß ſelbſt
hin=
gehen zu ihren Gliedern, muß ſelbſt dahin wirken, daß die großen
Gegenſätze der Jetztzeit miteinander verſöhnt werden.
Aus der geſchilderten Bewegung wuchs die ſogen.
Volksmiſ=
ſion hervor, deren Arbeit darin beſteht, die Kirche wirkſam zu
unterſtützen und öffentlich zu zeigen, daß unſere Glaubenslehre
das einzig Wahre iſt. Die Erfahrung hat gezeigt, daß durch die
Volksmiſſion wahre Kämpfer für die Kirche aus der Laienwelt
geſchaffen wurden. Aus dem einfachen Volke ſind durch die
Frei=
zeiten Glaubenshelden hervorgegangen, die der Kirche ſo
unſchätz=
bare Dienſte geleiſtet haben. Herr Oberreallehrer Frank dankte
dem Redner in herzlichen Worten und erinnerte an die „
Män=
nerdienſte”, die durch die Vertrauensmänner unſerer
Männerver=
einigung bereits geleiſtet worden ſind. Herr Pfarrer. Weiß
ſtellte zum Schluß noch feſt, daß in unſerer Gemeinde bereits
Schulungswochen im Sinne des Redners gehalten worden ſind
und daß am 23. Oktober d. J. eine neue Schulungswoche in der
Petrusgemeinde ihren Anfang nimmt.
Männervereinigung der evangeliſchen Lukas=Gemeinde.
Wir machen nochmals auf unſere am 17. Oktober abends 8 Uhr,
im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, ſtattfindende
Monatsverſamm=
lung aufmerkſam, die am 2. Oktober verſchoben werden mußte.
Im Rahmen unſerer Ausſprache in den nächſten Wintermonaten
über „Wir evangeliſchen Männer und die Sekten”
wird als erſtes Thema Herr Pfarrer Friedrich Müller über
die „Chriſtliche Wiſſenſchaft” ſprechen. Wir bitten
ſei=
tens unſerer Mitglieder um recht zahlreichen Beſuch. Gäſte,
be=
ſonders aus den Reihen unſeres Frauenvereins, ſind willkommen.
— Die Chriſtengemeinſchaft. Montag, 17. Okt., 20.15 Uhr,
ſpricht Lic. Emil Bock=Stuttgart, Oberlenker der
Chriſtengemein=
ſchaft, im Saale der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt,
Eliſa=
bethenſtraße, in einem öffentlichen Lichtbildervortrag über das
Thema „Die Landſchaft des Evangeliums”, Beiträge zur
Wieder=
gewinnung des Evangeliums an Hand von Bildern aus Judäa
und Galiläa. Der Redner iſt außer in Theologenkreiſen
weit=
hin bekannt durch ſeine ſeit zehn Jahren erſcheinenden Arbeiten
an einem neuen Bibelverſtändnis. (Siehe auch heutige Anz.)
— Die Heſſiſche Familiengeſchichtliche Vereinigung hält ihre
Okto=
m.
erſte Winterverſammlung am Dienstag
ber 1932, abends 8.30 Uhr, ab. Es ſpricht Profeſſor Otfried
Praetorius über „Die Herkunft der Darmſtädter Bevölkerung”
Die Mitglieder des Vereins „Alt=Darmſtadt” ſind beſonders
ein=
geladen. Außerdem können Gäſte eingeführt werden,
— Sektion Darmſtadt des D. u. Oe. Alpenvereins.
Donners=
tag, den 20. Oktober, abends 8.15 Uhr, im Feſtſaal des Ludwig=
Georgs=Gymnaſiums, Karlsſtraße 2, wird Herr Walter Stöſſer
aus Pforzheim über ſeine Eisfahrten in den Weſtalpen an Hand
von Lichtbildern berichten. Nicht nur als kühner Kletterer in den
Dolomiten, auch als Bezwinger der gefürchteten Nordwand der
Dent d’Herenſe hat er ſich in alpinen Kreiſen einen
bedeuten=
den Ruf errungen; auch die anziehende, intereſſante Art ſeines
Vortrages hat ihm als Redner eine große Beliebtheit geſichert.
Mitgliedern und Freunden der Sektion ſteht ein genußreicher
Abend bevor. (Näheres ſiehe Anzeige.)
In den Gauen des Reiches, die vom Gedanken und Geiſt
des Bundes alter Frontſoldaten beherrſcht ſind, waren bisher
Starkenburg und der Odenwald ein faſt unbeſchriebenes Blatt.
Das iſt jetzt anders geworden. Ueberall, auch in der engeren
Heimat, regt ſich und breitet ſich aus der Gedanke der
Wehrhaft=
erhaltung, der Wehrhaftmachung der deutſchen Jugend. Keiner
kann und wird dieſen Gedanken, dieſen Geiſt beſſer und
ein=
dringlicher pflege, als der unpolitiſche Stahlhelm. Der
Bund, der es ablehnt, ſich in irgendwelche politiſche Bewegung
einzuſchalten, dem es nicht um eine Partei, dem es ums Ganze
geht.
Wahrlich eine geſunde, ſtarke, in Wahrheit deutſche
Be=
wegung! —
Die Wehrſportveranſtaltungen und =werbungen, die geſtern
abend in König i. O. begannen und heute, am Sonntag, kraftvoll
eindringliche Fortſetzung bringen werden, bewieſen das.
Erfreu=
lich klar, friſch, ehrlich und offen ward ausgeſprochen, worum
es geht. Um die Ertüchtigung des deutſchen Volkes, der
Ge=
neration, die keine Gelegenheit zu wahrhafter Betätigung hat.
dieſe zu bieten, die Jugend zu erziehen in dem einzigartigen
Geiſt des deutſchen Frontheeres, der es einſt befähigte, Taten zu
vollbringen, die die Welt in Atem hielt.
Dem Werbeabend ging unter Leitung des Landesführers,
Kapitän z.
a. D. Weiße, eine Führerbeſprechung
voran. Seine inſtruktiven Darlegungen waren richtunggebend
für Führer und Unterführer und umfaßten alles, was zur
Populariſierung des Stahlhelmgedankens erforderlich iſt. Vor
allem das, was wirklich Sport und Wehrſport heißt und die
Notwendigkeit betont, dieſen auf alle geſunden Glieder des
Vol=
kes auszudehnen. Die Grundlinien zur Erlangung des
Wehr=
portabzeichens umfaſſen im weſentlichen die Grundlagen
des Wehrſports, der es ablehnt, nach Rekordleiſtungen zu jagen,
nur allgemeine körperliche Ertüchtigung ſich zum
Ziel ſetzt. Daß daneben der Stahlhelm ſich aller ſozialen
Mög=
ichkeiten bedient, im Wege des freiwilligen Arbeitsdienſtes der
Arbeitslager uſw. die Kameraden auch wieder produktiver Arbeit
zuzuführen, iſt ſelbſtverſtändlich.
Der Stahlhelm will den Deutſchen ganz erfaſſen!
Er will vor allem der deutſchen Jugend den alten,
bewähr=
ten Wehrgeiſt, den Frontgeiſt einimpfen, der das Wunder
voll=
brachte, vier Jahre lang heiligen deutſchen Boden zu ſchützen,
einer Welt von Gegnern die Stirn zu bieten im heldenmutigſten
Ringen, das die Welt ſah.
Eine Reichskraftfahrſtaffel iſt dem Stahlhelm
einge=
gliedert. Sie ſetzt ſich zuſammen aus Landes=, Gau= und
Kreis=
ſtaffeln. Gauſtaffelführer für Strakenburg iſt Oberlt, Rieſe.
Wer dem Stahlhelm beitritt und über Motorrad oder Auto
ver=
fügt, wird automatiſch der Kraftfahrſtaffel eingeordnet. Zweck
und Ziel der Kraftfahrſtaffel iſt allgemeine Erziehung und
Schu=
lung in techniſcher und fahrtechniſcher Richtung. Zunächſt den
Fah=
rer mit ſeinem und anderen Kraftfahrzeugen vertraut zu machen,
ihm die geſetzlichen Vorſchriften des Kraftwagenverkehrs vertraut
zu machen, vor allem ihn zu ſtraffer Straßendiſziplin
und zum kameradſchaftlichem Verhalten Fahrkollegen
gegenüber zu erziehen. Schließlich und ſelbſtverſtändlich ihn in
den Sportdienſt des Stahlhelms zu ſtellen. Die Kraftfahrſtaffel
iſt ein ſogen. „ſchwarzes Korps”.
d. h. ſie trägt ſchwarze
Kragen=
abzeichen, ſchwarze Armbinden, ſchwarzes Mützenband uſw.
An dem Wehrſporttreffen ſind beteiligt die Gaue Darmſtadt,
Bensheim und Odenwald, die Hochſchulgruppe Darmſtadt, die
Ortsgruppen Darmſtadt. Bensheim und Erbach, die Scharnhorſt
gruppe Darmſtadt uſw. Die Gründung weiterer Ortsgruppen
wurde in Angriff genommen, Ziel iſt: Kein Ort ohne
Stahlhelm=Ortsgruppe!
In Rheinheſſen geht man kraftvoll dieſem Ziele zu.
Starken=
burg muß folgen!
Der Werbeabend
einte im Saale des Hotels, Büchner eine große Anzahl
Stahl=
helmer und Stahlhelmfreunde. Der Königin=Luiſe=Bund nahm
geſchloſſen teil. Der feſtliche Charakter des Abends ſicherte ihm
ſtarke Propagandakraft. Es handelt ſich ja im Stahlhelm nicht
nur um aktiv Tätige, auch inaktive Mitglieder ſind
will=
kommen —
Muſikvorträgen eines rheiniſchen Orcheſters, dem Einholen
des Landesführers durch ſtellv. Gauführer Major Braun, folgte
der feierliche Einzug der Fahnen —
die Fahnenkompagnien in
„Kluft” — und danach eine kernig=ſchlichte Begrüßungsanſprache
des Ortsgruppenführers Zell i. O., Seibert. Sein Sondergruß
galt dem verehrten Landesführer, Kapitän Weiße dem Luiſen=
Bund, der Scharnhorſtgruppe, dann allen Stahlhelmern und
Gäſten. Die kurze Rede ſchloß mit eindringlichem Appell, der
Sache des Stahlhelms zu dienen, damit ſie noch im Odenwald
ſtark werde.
Nach der Begrüßung erteilte Seibert das Wort zur
Werbe=
anſprache dem Landesführer.
Landesführer Kam. Weiße
dankte zunächſt für die Gelegenheit, auch hier im Odenwald über
die Sache des Stahlhelms Klarheit zu verbreiten und
Mißdeu=
tungen entgegenzutreten. Vor allem iſt unverrückbar daran
feſt=
zuhalten, daß der Stahlhelm völlig unabhängig von
jeder Partei iſt und auch in alle Zukunft unabhängig von
politiſchen Parteieinſtellungen bleiben wird. Die Geſchichte ſe
ner Gründung beweiſt, daß er aus ſich ſelbſt ward, daß er nicht
aus irgendeiner Partei entſtand. Er wurde als ein Bund de
Frontſoldaten ſchon 1918 alsbald nach Kriegsende gegrün
det. Sein einziges, aber großes Ziel iſt, zu erreichen, da
Deutſchland frei wird von jeder Willkürherr
ſchaft, und daß ihm wieder eine Macht geſchaffen wird, die
ihm dieſe Freiheit ſichert.
Es iſt falſch, daß der Stahlhelm auf Revanchekrieg
hinar=
beitet, eine lächerliche Behauptung, die kaum des Widerlegen
bedarf Es iſt auch falſch, wenn Gegner behaupten, der Stahl
Sein Ziel iſt ganz klar. Ob und
helm ſei eine „Papen=Armee‟.
welche Regierung den Stahlhelm hinter ſich hat, ergibt ſich einziel
aus dieſer Zielſetzung.
Dieſen grundſätzlichen Darlegungen ließ Kapitän Weiße
knappen treffenden Umriſſen eine Würdigung der Politik der
Regierung v. Papen folgen. Wenn der Stahlhelm auch nicht
kritiklos iſt und nicht ſein will, ſo lehnt er doch ab, ungerechtfer
tigte Angriffe gegen eine Regierung, die nach innen und außen
immerhin viel erreicht hat, mitzumachen. Damit iſt
parteipolf=
tiſche Betätigung in keiner Weiſe gegeben. Wir wollen nichts
anderes, als zu erreichen, daß der Geiſt, der die Frontkämpfer
bi=
zum bitteren Ende beſeelte, nicht mit ihnen ausſtirbt, ſondern
vererbt wird auf die Jugend, auf kommende Geſchlechter. Nebenl
den Beſtrebungen zur Ertüchtigung der Jugend geht einher da
andere nicht minder wichtige, die arbeitsloſen
Kamen=
raden wieder einzugliedern in den
Wirtſchaft=
gang. Das ſoll vorerſt erreicht werden durch die Arbeits
lager, die gemeinſam mit den Behörden errichtet werden un1 g. O
die bis jetzt ſchon 200 000 Kameraden wieder tätig in das
Wirt=
ſchaftsleben des Staates eingliederten. Ein Verbrechen iſt es, di
Jugend in Parteipolitik einzuſpannen, das führt zu gegenſeitigen
Bekämpfen, anſtatt zur Einigung, zum einen großen ſtarkel
deutſchen Gedanken. Der Stahlhelm will die Jugend einen
in einem Bund, in dem ſtrengſtens jedes politiſche Wort vervön)“ ls
iſt. Das iſt der Scharnhorſtbund der nichts kennt, als derſ
Wehrwillen und das Nationalgefühl. (Bravo.) Dieſt
beiden Dinge können und ſollten jeden deutſchen Jun/uſen.
gen beſeelen.
Selbſtredend will der Stahlhelm bei ſeiner Jugenderziehung !
nicht die Mitarbeit der Fr u entbehren. Sie muß helfen a
dieſem großen Erziehungswerl. Der Luiſenbund hat
ſich=
erſter Linie dieſer tätigen Mitarbeit gewidmet
Daß der Stahlhelmgedanke auch in Heſſen feſten Fuß gefat
hat, beweiſt die Tatſache, daß ſein Beſtand ſich in einem Jak
verſiebenfacht hat. (Bravo!) Wenn der Stahlhelm all
erfaßt hat, dann können wir auf den vielgerühmten „Silberſtrei
fen” verzichten, dann ſcheint eine helle und klare Sonne
ein=
freien großen und glücklichen Deutſchland. (Stür
miſches Bravo!)
A
Bericht=
Dri
zun
Neau
iſer Friſt
Au
*
eichsb
N. Vorg
Nach dem Geſang der erſten und vierten Strophe des Deutſch
landliedes ſprach der älteſte — faſt 80jährige — der anweſende
Stahlhelmer, der frühere Ortsgruppenführer von „Zell; Ober
leutnant a. D. von Steinau=Steinrück. Er dankte herz
lichſt dem Landesführer und Kam. Polz. dem Gauwehrſport
führer, der das Treffen vorbereitet hat.
Schneidige Marſchmuſik. Ein= und Auszug der Fahnenkom
pagnie, ſtraffe, freiwillig und gern geübte Diſziplin auch im feſt
lich unterhaltenden Teil des Abends, die kernhaften Dankrede
der Ausgezeichneten uſw. gaben gutes Zeugnis vom Stahlhelm
geiſt ſchlechthin.
Der heutige Sonntag bringt Wehrübungen mannigfaltige
Art, die ſchon vormittags nach dem Gottesdienſt beginnen und au
ſpäten Nachmittag mit einem Vorbeimarſch abgeſchloſſen werden
M. St.
Ofſene Singſtunde. — Neues Singen?
Sängerwettſtreite Sängertagungen und nicht zuletzt das
große Sängerbundesfeſt in Frankfurt zeigen, daß man verſucht,
dem Volkslied wieder die Geltung zu verſchaffen, die ihm als
Hauptfaktor deutſchen Volkstums gebührt.
Wenn es der Bund der Männerchöre im DHV. nun
über=
nommen hat, auf dem Wege einer „offenen Singſtunde”, vor
eine breitere Oeffentlichkeit zu treten, ſo iſt dies ein weiterer
Schritt vorwärts. Grundgedanke der „offenen Singſtunde‟ i
es, die Zuhörer ſelbſt teilnehmen zu laſſen, ſelbſt mitzuſingen und
das Lied auf ſich wirken zu laſſen. Dem Männerchor des DHV.
war es gelungen, den Bundeschormeiſter der Männerchöre im
DHV. Herrn Hannemann=Hamburg, nach hier zu laden.
der in einer beſonderen Sitzung den Herren Vorſitzenden und
Chormeiſtern der Darmſtädter Chöre Ziel und Zweck der in den
HV.=Chören gepflegten „Lobeda”=Arbeit erklärte. Die offene
Singſtunde am Dienstag abend in der Aula der
Landesbau=
gewerbeſchule ſtellte dieſe Arbeit unter Beweis. Da es ſich um
ein Gemeinſchaftsſingen handelt, ſo iſt jedem die Möglichkeit
ge=
geben, einen Canon oder ein Volkslied zwei=, drei= oder
vier=
ſtimmig mitzuſingen. Und einen tieferen Sinn hat das offene,
das gemeinſchaftliche Singen: Volksverbindend läßt es den
Ein=
zelnen tiefer ſchauen, läßt ihn das Weſen der Töne erkennen.
ßt ihn an etwas Höheres glauben. Es iſt erfreulich und dem
DHV. zu danken, daß er dieſe Gedanken herausträgt vor die
Oeffentlichkeit, damit dieſe erkennt; Hier werden Werte
geſchaf=
fen, die in der Volksſeele wurzeln. Unter den Ehrengäſten
be=
merkte man die Herren Miniſterialrat Dr. Siegert und Hofrat
Paul Ottenheimer, ein Beweis, welche Beachtung die
Arbeit des DHV. findet. Es iſt zu hoffen, daß weitere
gemein=
ſchaftliche Singabende in Kurze ſtattfinden.
Vortrag. Es wird ſicherlich jede Hausfrau intereſſieren,
Eliſabethenſtraße 25½, einen Vortrag über dieſes Thema. Vor
allem darf in der modernen Küche der Gasherd nicht fehlen, der
ein ſtets hilfbereiter Helfer der Hausfrau iſt und raſch, ſauber
und billig jederzeit zum Kochen, Backen, Braten und Grillen
ver=
wendet werden kann. Außerdem wird auch über die billigen
kleinen Durchlauferhitzer geſprochen werden, die der Hausfrau
das Arbeiten in der Küche außerordentlich erleichtern. Gas iſt
und bleibt der billigſte und wirtſchaftlichſte Brennſtoff zur
Er=
zeugung des Wärmebedarfs einer Küche. Darüber hinaus aber
ſind auch die Geräte in der Anſchaffung heute ſo preiswert, daß
ſich jedermann ein ſolches Gasgerät trotz der ſchwierigen
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe leiſten kann. Wir können daher nur
dringend empfehlen, ſich dieſen Vortrag anzuhören. (Siehe auch
heutige Anzeige.)
Das Einſperren der Tauben zur Saatzeit iſt für die Zeit
vom 16. bis einſchließlich 29. Oktober d. J. angeordnet. Auf die
amtliche Bekanntmachung wird hingewieſen.
Die Leilung der Ausſtellung „Die Hausſrau
der Gegenwark”
auf dem Meſſegelände in Frankfurt teilt mit, daß am Montag
dem 17. d. M., nachmittags 3 Uhr, im Bachſaal ein großes Wet
kochen für Hausfrauen an 20 Gasherden ſtattfindet.
Das den Hausfrauen geſtellte. Thema iſt äußerſt intereſſan
und bei den heutigen Verhältniſſen für unſere Hausfrauenwell
äußerſt lehrreich,
Der Eintritt zur Ausſtellung berechtigt auch zum Beſuch die
ſer Veranſtaltung.
Hinzu kommt, daß jede Beſucherin lebendigen Anteil an de
Veranſtaltung durch Abgabe von Stimmzetteln nehmen kann u
die verlockende Ausſicht hat, verſchiedene ſehr nützliche Preiſe
gewinnen, u. a. einen Gasherd, Gasgutſcheine, Kuchen u. a.
Degen
(Rd
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkran
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Haus
arzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind
Sonntag, den 16. Oktober 1932, folgende Aerzte zu deſſen Verſ
tretung bereit: Dr. med. Blach, Hügelſtr. 45,
ek. 1412,
med. Hein, Hermannſtr 25, Tel. 281, Dr. med. Werthein
Dieburgerſtr. 73. Tel. 4614.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich ge
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 16. bis 23. Oktober di
Hirſchapotheke. Nieder=Ramſtädter Straße 21, und die Norden)
apotheke, Friedrich=Ebertplatz 17.
Lokale Veranftalkungen.
Die Mernnter erſcheinenden Notlzen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen z
beredhe-
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Städt. Saalbau. Heute, Sonntag abend 8.15 Ube
Geſellſchaftsabend im großen Saal. Rheiniſcher Abend, Konz=
und Tanz. Zwei Kapellen unter perſönlicher Leitung von Kgpel
meiſter Willy Schlupp. Eintritt 50 Pfg. einſchließlich Tay
(Näheres ſiehe Anzeige.)
Tageskalender für Sonntag, den 16. Oktober 1932.
Helia=Lichtſpiele, 11.15 Uhr: „Auf Tigerjagd in Indien
Union=Theater: „Eine Stunde mit dir”.
Helia=Lichtſpiell
Gräfin Mariza
Palaſt=Lichtſpiele: „Autobanditen
Reſi=Theater: Gitta entdeckt ihr Herz.
Orpheum, 15.30 Uhr
Hans im Glück”: 20.15 Uhr: „Willis Frau,
Konzert
Cafs Ernſt=Ludwig, Bockshaut. Hotel=Reſt Poſt. Alte Poll
Maxim. Café Jöſt, Maintor. Fürſtenauer Hof, Sportcafé l
Meßplatz. Perkeo. — Städt. Saalbau, 16.30 Uhr: Eliſabethe‟
ſchule „Märchentor”: 20.15 Uhr: Rheiniſcher Abend.
Union=Theater, 11.15 Uhr: Morgenfeier des Tierſchutzvereins.
Tf
AUM
Sonntag, 16. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 288 — Seite 7
Aus Heſſen.
Gewerbeſchau Nieder=Ramſtadt in ihrem Aufbau.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Oktober.
Erſtmalig am hieſigen Platze iſt der Ortsgewerbeverein aus
ſeiner bisherigen Reſerveſtellung herausgegangen. Die Not der
Zeit zwang ihn, ſich zu regen und dem einheimiſchen kaufenden
Publikum durch eine großangelegte Gewerbeſchau den Beweis zu
liefern, daß das örtliche Gewerbe und Handwerk in der Lage iſt,
eine Wünſche und Bedürfniſſe in jeder Hinſicht zu befriedigen.
Es muß zu Ehren des örtlichen Handwerks und Gewerbes geſagt
ein, daß ſchon beim erſten Verſuch eine ſo ſtattliche und
reichhal=
ige Ausſtellung zuſtande gekommen iſt. Sie bietet in ihrer
Ge=
amtheit ein ſchones Zeugnis des am Platze herrſchenden
Gewerbe=
leißes. Nachſtehend ſei geſchildert, wie die Ausſtellung in ihren
Einzelheiten gruppiert iſt. Es wird davon abgeſehen, die
Lei=
ntungen der Beteiligten gegenſeitig abzuwägen.
Bei Eintritt in den Ausſtellungsraum, den größten Saal am
Platze, und zwar derjenige des Gaſthauſes „Zum goldenen Anker
Fiſcher), zeigen ſich dem Beſucher in großer Anſchrift die
Leit=
ätze, unter die die Ausſtellung geſtellt iſt: „Kauft am Platze
und ſchafft durch Kauf Arbeit für unſer örtliches
Handwerk und Gewerbe
Vor Eintritt in den Ausſtellungsraum erblickt man ein klei
res Häuschen mit Umfaſſungsmauer, das die Verwendungsart der
inzelnen Steine ſowie verſchiedene Ausführungen in Verfugen
ſeigt. Im Saale ſelbſt findet der Beſucher in 37 ſehr gut
beſchick=
en Ständen die Erzeugniſſe aus den verſchiedenſten Gebieten
deut=
ſchen Gewerbefleißes. Neben den verſchiedenſten Artikeln des
hei=
miſchen Kleidungsgewerbes ſind Gärtnereien. Inſtallationen
Nöbelſchreinereien, das Nahrungsmittelgewerbe und vieles
an=
dere Nützliche und Wertvolle beſtens vertreten.
Die Ausſtellung ſelbſt wurde am Samstag nachmittag 3 Uhr
vor einem Kreis geladener Gäſte eröffnet und um 5 Uhr der
Oef=
ſentlichkeit zur Schau freigegeben. Ohne dem kritiſchen Urteil
r berufenen Sachverſtändigen vorgreifen zu wollen, muß geſagt
ſein: „Die Handwerker und Gewerbetreibenden Nieder=Ramſtadts
haben ſich mächtig angeſtrengt:
Es verlohnt ſich für jeden, die
Ausſtellung zu beſuchen, eine Enttäuſchung erlebt niemand. Die
ffizielle Eröffnungsfeier bildet den Gegenſtand eines beſonderen
Berichts.
Cn. Pfungſtadt. 15. Okt. Todesfall. Im 65. Lebensjahr
iſt, Frau Margarethe Darmſtädter, geb. Klöppinger, geſtorben, die
hes voriges Jahr als Totenfrau in der Gemeinde, und zwar
ins=
geſamt annähernd 30 Jahre, tätig war. Schon ſeit Generationen
befindet ſich das Amt der Totenfrau in ihrer Familie, und es
Aeibt zunächſt auch, da ihre Tochter ihre Nachfolgerin geworden iſt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 13. Okt. Modaubach=
Regulie=
eung. Das Kreisamt Darmſtadt gibt bekannt, daß der Entwurf
uur Regulierung der Modau in den Gemarkungen Ober=Ramſtadt,
Nieder=Ramſtadt und Eberſtadt in der Zeit vom 17. Oktober bis
itigend uſchließlich 14. November 1932 auf Zimmer 32 des
Kreisamt=
tarkeif Aarmſtadt zur Einſicht der Intereſſenten offen liegt. Innerhalb
eineiß jeſer Friſt können Einwendungen gegen den Entwurf bei Meidung
vervönk’es Ausſchluſſes erhoben werden. Den Grundſtücksanliegern der
Nodau iſt zu empfehle
von der Einſichtnahme Gebrauch zu
nachen, da ihre Grundſtücke durch die Regulierung betroffen
ſurden.
Ober=Ramſtadt, 13. Okt. Inſtandſetzung von
Vohngebäuden pp. Für größere Inſtandſetzungsarbeiten an
trziehu
Vohngebäuden, die vor dem 1. Juli 1918 bezugsfertig geworden
wſichiſnd, ſowie zur Teilung von Wohnungen und für den Umbau
ſon=
iger Räume zu Wohnungen kann auf Grund der Verordnung des
gefaik keichspräſidenten zur Belebung der Wirtſchaft vom 4. 9. 1932 nach
ſaßgabe der verfügbaren Mittel ein Reichszuſchuß gewährt wer=
. Vorausſetzung iſt, daß die Arbeiten nach den 25. September
und vor dem 1. April 1933 begonnen und ſpäteſtens am 1. 1.
verſtert
34 vollendet werden. Bezuſchußt werden nur Arbeiten, deren
in
oſten den Betrag von 250.— RM. überſteigen. Für die Teilung
on Wohnungen und den Umbau ſonſtiger Räume zu Wohnungen
und ebenfalls genau Beſtimmungen erlaſſen. Intereſſenten wollen
ſch wegen Auskunft und evtl. Antragsſtellung an die Bürgermei=
Lichtbildervortrag. Am Samstag,
erei wenden.
t 15. ds. Mts., abends, findet auf Veranlaſſung der
Bezirks=
darkaſſe Reinheim im Saal „Zum Löwen” hier, ein Vortrag der
wriſſieffentlichen Bauſparkaſſe für Heſſen mit Filmvorführungen ſtatt.
Winterhilfe 1932/3 3. Auf den
er Eintritt iſt frei
Nr. 285 des „Darmſtädter Tagblatts” veröffentlichten Aufruf
Winterhilfe 1932/33 der freien Wohlfahrtspflege in Heſſen ſei
wh an dieſer Stelle beſonders aufmerkſom gemacht. Möge die
menkon
mmlung zugunſten unſerer notleidenden Volksgenoſſen ein recht
ſites Ergebnis zeitigen.
v.
R
Dieburg. 16. Okt. Zum ſtädtiſchen Wiegemeiſter wurde
hneidermeiſter A. Steinmetz ernannt. — Schauturnen. Der
rbeiter=Turn= und Sportverein hält heute abend 8 Uhr im gro=
Saale des „Weißen Roß” ein großes Schauturnen ab. an
m die 8 beſten Meiſterturner des 9. Kreiſes teilnehmen.
oethefeier. Der Männergeſangverein veranſtaltet
Sonn=
abend 8 Uhr im „Mainzer Hof” ein Konzert, das dem An=
Anken unſeres größten Dichters gewidmet iſt.
Cd. Michelſtadt, 12. Okt. Die Deutſche
Lebensret=
ingsgeſellſchaft veranſtaltete in dieſem Sommer einen
hrgang im hieſigen Stadion. Die Herren Gerhard Geyer und
iNt
jguſt Kaffenberger aus Michelſtadt, Hch. Glintzer aus Erbach.
jguſt Joſeph aus Kirch=Brombach und Ludwig Siefert aus
Stein=
tch beſtanden die Prüfung für den Grundſchein der DLRG. Die
erren Fritz Vogel und Hans Hofmann erfüllten die weit
ſchwie=
zeren Bedingungen für den Prüfungsſchein der DLRG.
WFis weiſe und Abzeichen werden am 15. Oktober, abends, im „
Alt=
dut ſchen Hof” durch den Lehrgangsleiter Herrn Lehrer P.
Nebe=
g ausgegeben. Mögen die Erfolge dieſer jungen Schwimmer
ntere
quenwelſech andere aneifern, ſich im Rettungsſchwimmen auszubilden,
da=
die Abwehrfront gegen den naſſen Tod, der auch dieſes Jahr
inſerem Vaterlande Tauſende verſchlungen hat, ſtärker und
ſuch
rkſamer werde.
i. Erbach, 14. Okt. Preisträger. Auf den bei Langen
u) Aſchaffenburg ſtattgefundenen Gebrauchsprüfungen für
Vor=
ſann Wöhhunde erhielt der hieſige Förſter Albrecht Dick mit „Tell von
Kreuzeiche” einen 2. und 3. und mit „Tyra von der Kreuz=
Preil
he” einen 3. Preis. Der gräfliche Förſter Joh. Ad. Lehr 2. von
*
in Forſthaus Kohlgrube errang bei derſelben Veranſtaltung mit
nem Griffonrüden „Taſſo von der Kreuzeiche” einen 2. und 3.
Eine)Dd der Revierförſter Fritz Debus in Ober=Kainsbach einen 3.
es mit „Sylvan von der Kreuzeiche.
Unterwaldmichelbach, 13. Oktober. Von dem zurzeit faſt
oniſchen Beamtenwechſel wird, ſchon wieder die Bahnſtation
erwaldmichelbach betroffen. Bahnhofsvorſteher Diefenbach
ach Darmſtadt verſetzt worden. Sein Fortgang von hier
7) von der ganzen Gemeinde ſehr bedauert.
Aus den Gemeinderaksſihungen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. Okt. Ratsbericht. Nachdem
die Verwaltung erörterte, daß die 500prozentige Bürgerſteuer, auf
das Kalenderjahr umgerechnet, gegenüber der im Jahre 1932
be=
ſchloſſenen 300prozentigen Steuer keine Erhöhung bedeutet, dem
Verheirateten ſogar eine Ermäßigung von 3,75 RM. bringt,
ent=
ſchloß man ſich ſchweren Herzens, der Erhöhung auf 500 Prozent
zuzuſtimmen. — Zu dem Erlaß einer Ortsſatzung über die
Erhe=
bung der Bierſteuer wird mitgeteilt, daß in hieſiger Gemeinde
be=
reits eine diesbezügliche Ortsſatzung beſteht. — Der Antrag der
Jugendvereinigung der Petrusgemeinde um Erweiterung ihres in
hieſiger Gemarkung gelegenen Heims wird grundſätzlich genehmigt
unter dem Vorbehalt, daß von ſeiten des Jagdpächters kein
Ein=
ſpruch erhoben wird und die Antragſteller ſich den von der
Ge=
meinde zu ſtellenden Bedingungen unterwerfen. — Das Kreisamt
wünſcht Vorſchläge über eine Neufeſtſetzung des Ortslohns ab 1
Januar 1933, da nach Anſicht des Oberverſicherungsamtes die der
zeitigen Ortslöhne zu hoch erſcheinen. Der Rat hält eine
Herab=
ſetzung nicht für angebracht und beſchließt demgemäß. — Auf
An=
trag der Ortsgruppe des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten
wird die Inſtandhaltung des Platzes beim Ehrenmal für die im
Weltkriege Gefallenen dem Gärtner Adam Pfaff dahier zum
Preiſe von 10.— RM. pro Jahr übertragen.
Ax. Reichelsheim i. Odw., 15. Okt. Ratsſitzung.
Vor=
geſtern abend fand unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters eine
dringliche Ratsſitzung ſtatt, die ſich mit der Bürgerſteuer für 1933
befaßte. Nach Kenntnisnahme der kreisamtlichen Verfügung, die
eine Erhebung der Bürgerſteuer in Höhe von 500 v. H. des
Lan=
desſatzes empfahl, faßte der Rat einſtimmig den Beſchluß, die
ganze Bürgerſteuer für 1933 abzulehnen. Der Rat hält es für
zwecklos, eine Erhöhung zu beſchließen, die nicht bezahlt werden
kann und nur noch diejenigen trifft, denen die Beträge vom
Ge=
halt oder Lohn abgezogen werden.
Al. Höchſt i. Odw., 15. Okt. Aus dem Gemeinderat
Genehmigt wurde der Antrag, für Waſſerarbeiten eine tägliche
Zulage von 20 Pfg. zu gewähren. — Bericht über die Verhand
lungen wegen der Wieſenmeliorationsarbeiten im Annelsbacher
Bruch. Die Wieſenbeſitzer ſind bereit, die Koſten für die
erfor=
derlichen Drainageröhren unter der Bedingung zu übernehmen.
daß ein Darlehen zur Durchführung dieſes Projektes nicht
auf=
genommen wird. Bürgermeiſter Wolf hielt dem entgegen, daß
Zahlungen aus den laufenden Mitteln dafür unmöglich geleiſtet
werden könnten, und bittet um Genehmigung zur Verwendung
von 2000 RM. aus dem bereits zur Verfügung ſtehenden
zins=
verbilligten Wieſenverbeſſerungsdarlehen in Höhe von 7000 RM.,
was jedoch abgelehnt wurde.
Bb. Bensheim, 15. Okt. Aus dem Stadtparlament.
Die neue Gemeindeordnung vom 1. Oktober 1931 fordert andere
Bezeichnungen für die früheren Ausſchüſſe und Deputationen. In
Zukunft heißen die erſteren Ratsausſchüſſe und die letzteren
Ver=
waltungsausſchüſſe. Nach dem Vorſchlag der Verwaltung ſoll in
Zukunft hier ein Ratsausſchuß für Finanzangelegenheiten und
ein ſolcher für Bauſachen beſtehen. Der Stadtrat beſchloß, in
jeden Ausſchuß 11 Mitglieder zu wählen, wovon ein Mitglied aus
der Verwaltung zu entnehmen iſt. Der Gebührentarif für
Lohn=
autos wird neuzeitlich geſtaltet. Die Anlieger in der Hauptſtraße
ſakobi bis Scola haben den Antrag geſtellt, auch dieſen Teil der
Straße mit einem Bürgerſteig zu verſehen, was der Bauausſchuß
befürwortet. Die Anlieger wollen 600 Mark der Koſten
über=
nehmen. Die Verſammlung ſtimmt zu
Beleuchtung in der
Schönberger Straße. Es wird vorgeſchlagen, eine Laterne dort
anzubringen, was genehmigt wird."
Pachterlaß für 1932. Die
Pachtpreiſe für gemeinheitliche Grundſtücke ſind zu hoch. Es wird
beſchloſſen, für Verpachtungen aus dem Jahre 1927 eine 10
pro=
zentige Ermäßigung, für ſolche aus 1928 eine 8½prozentige, für
ſolche aus 1929 eine 7prozentige und für ſolche aus 1930 eine 5
pro=
zentige Ermäßigung eintreten zu laſſen. Für zwei Pächter, die
einerzeit beſonders hart durch Waſſersnot betroffen wurden, wird
für 1932 und 1933 die Ermäßigung auf 14 Prozent feſtgeſetzt
Die Bürgerſteuer für 1931 betrug das dreifache der Grundgebühr.
und wurde auch für das Jahr 1932 bis jetzt in gleicher Höhe
er=
hoben. Es verbleibt nunmehr bei der bisherigen 300prozentigen
Erhöhung. — Bürgerſteuer für 1933. Um nicht der vom Reiche
zu gewährenden Zuwendungen zur Wohlfahrtspflege verluſtig zu
gehen, ſieht ſich der Stadtrat zwangsmäßig veranlaßt, der
Er=
höhung der Bürgerſteuer um das fünffache zuzuſtimmen. Die
Verwaltung will im Rahmen des Freiwilligen Arbeitsdienſtes
im Bereiche des ſtädtiſchen Hofgutes Stubenwald
Entwäſſerungs=
anlagen ausführen laſſen, deren Koſten 4040 Mark betragen.
Be=
ſchloſſen wird die Ausführung der Arbeit im Rahmen des
Frei=
willigen Arbeitsdienſtes — Die Leiſtungen der Stadt zur
Win=
terhilfe können bei der Finanzlage der Stadt nicht über die
Zu=
wendung von 12 Zentner Heizmaterial an die Notleidenden
hinausgehen. — Dem Tankſtelleninhaber Herget wird die Anlage
einer Attrappe um ſeine Pumpſtelle geſtattet
By. Langen, 15. Okt. Ausdem Gemeinderat. Der
Ge=
meinderat lehnt den Vorſchlag des Kreisamtes, die Bürgerſteuer
auf 500 Prozent zu erhöhen, einſtimmig ab. Das Gaswerk weiſt
im Juli und Auguſt einen Ueberſchuß von 1618 bzw. 2750 RM.
die Elektrizitätsverſorgung einen Fehlbetrag von 1335 bzw. 676
RM. auf.
Bd. Alsbach a. d. B., 15. Okt. 50jähriges
Geſchäfts=
jubiläum. Schneidermeiſter Peter Flauaus kann am Sonntag,
den 16. ds. Mts., ſein 50jähriges Geſchäftsjubiläum begehen. Er
hat ſich während dieſer Jahre eine anſehnliche Anzahl
Stammkun=
den durch Lieferung guter Arbeit und ſein leutſeliges Weſen
er=
worben, ſo daß es dem Jubilar an Gratulationen und Ehrungen
nicht fehlen dürfte. Auch wir gratulieren und wünſchen ihm auch
weiterhin einen guten Geſchäftsgang.
Dn. Zwingenberg, 15. Okt. Die Einweihung des Denkmals
für die im Weltkriege Gefallenen mußte auf einen der nächſten,
noch zu beſtimmenden Sonntage verlegt werden.
d. Auerbach, 15. Okt. Ihren 87 Geburtstag konnte am
13. ds. Mts. die hieſige Einwohnerin Frau Katharina Köhler,
Witwe des Lokomotivführers Karl Köhler, in voller körperlicher
und geiſtiger Friſche begehen.
Frau Köhler dürfte die älteſte
Einwohnerin Auerbachs ſein. Wir gratulieren der hochbetagten
Frau und wünſchen ihr einen noch langen und glücklichen
Lebens=
abend.
Bd. Langwaden, 15. Okt. Goldene Hochzeit. Der hier
gebürtige, aber ſchon lange Jahre in Darmſtadt wohnhafte
Zug=
führer i. P. Ludwig Hölzel und ſeine Ehefrau, geb. Götz, konnten
am verfloſſenen Sonntag das ſeltene Feſt der „Goldenen Hochzeit
feiern.
Den zahlreichen Gratulanten möchten auch wir uns
an=
ſchließen und dem noch ſehr rüſtigen Brautpaar ein „Glück auf zur
Diamantenen” wünſchen.
— Stockſtadt a. Rh., 14. Okt. Hohes Alter. Am Montag.
den 17. d. M., vollendet Bahnwärter i. R. Heinrich Graulich
dahier ſein 80. Lebensjahr bei beſter Geſundheit.
Hirſchhorn, 15. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 14. Oktober 1,52 Meter, am 15. Oktober 1,52 Meter.
Furchkbare Brandkataſtrophe in Oberheſſen.
Schlitz, 14. Okt. In dem Nachbardorfe Bernshauſen ereig.
nete ſich am Freitag eine Brandkataſtrophe von außerordentlich
ſchwerem Ausmaß. Gegen 11 Uhr brach in dem Grundſtück der
Landwirtswitwe Hohmeier Feuer aus, das ſich bei dem
herrſchen=
den Sturm mit großer Schnelligkeit ausbreitete. Die Flammen
bewegten ſich anfangs in der Richtung nach der Kirche zu, die
aber durch die Feuerwehren gerettet werden konnte. Jedoch war
es nicht möglich, die Ausdehnung des Brandes auf vier weitere
Gehöfte zu verhindern, ſo daß dem entfeſſelten Element trotz der
eifrigen Tätigkeit der Motorſpritzen von Fulda, Schlitz,
Lauter=
bach und der anderen Nachbarfeuerwehren insgeſamt fünf
Bauerngehöfte zum Opfer fielen. Die Grundſtücke der
Land=
wirtswitwe Hohmeier und der Landwirte Heinrich Allendorf,
Valentin Döring und Konrad Quantz wurden ſamt Wohnhaus,
Scheunen und Stallungen vollſtändig vernichtet. Auf dem
Grund=
ſtück des Landwirts Johannes Stein konnte einzig das
Wohn=
haus gerettet werden. Mit den vernichteten Gehöften fielen auch
große Beſtände an Rindern, Kälbern, Schweinen und Hühnern
den Flammen zum Opfer. Es konnte überall nur ein kleiner Teil
des Viehbeſtandes gerettet werden. Ferner wurde in den
Scheu=
nen die ganze Ernte und alle Beſtände an landwirtſchaftlichen
Maſchinen vernichtet. Die Feuerwehren hatten den ganzen
Nach=
mittag über und bis heute früh mit aller Kraft zu arbeiten um
eine weitere Ausdehnung des gewaltigen Feuers zu verhüten.
Der Sachſchaden iſt noch nicht zu überſehen, dürfte aber
unge=
heuer groß ſein, da die Landwirte nur zum Teil verſichert waren.
Wodurch der Brand entſtanden iſt, ſteht bisher noch nicht feſt.
Die Landeskriminalpolizei in Gießen und Beamte der
oberheſſi=
ſchen Staatsanwaltſchaft weilen heute früh an der Brandſtelle,
um die Unterſuchung nach der Urſache durchzuführen.
— Bad=Nauheim, 14. Okt. Bis zum 13. Oktober 1932 betrug
der Geſamtbeſuch 23866 Gäſte, darunter 3929 Ausländer.
An=
weſend am 13. Oktober 1932 1359 Gäſte.
Alsfeld, 13. Oktober. Großes Dollarvermächtnis
ines Alsfelders in Amerika. Profeſſor Dr. Kober in
Waſhington, der in Alsfeld geboren wurde, hat in treuer
An=
hänglichkeit an ſeine Vaterſtadt dieſer 10 000 Dollar vermacht. Die
inſen aus der Stiftung ſollen kranken und armen Leuten der
Stadt zugute kommen. Das Vermächtnis ſelbſt wird nach dem
Tode der Schweſter des Stifters der Stadt Alsfeld ausgehändigt.
In der jüngſten Sitzung des Stadtvorſtandes gab Bürgermeiſter
Dr. Völſing von der hochherzigen Stiftung Kenntnis.
Wochenſpielplan des Skadttheakers Manz
für die Zeit vom 16. bis 23. Oktober 1932.
Sonntag, den 16. Oktober. Anfang 19 Uhr. „Die Macht des
Schickſals”
Montag, den 17. Oktober. Anfang 19.30 Uhr. „Freie Bahn
dem Tüchtigen
Dienstag, den 18. Oktober. Anfang 20 Uhr. „Freie Bahn
dem Tüchtigen
Mittwoch, den 19. Oktober. Anfang 20 Uhr. 1. Symphonie=
Konzert.
Donnerstag, den 20. Oktober. Anfang 19.30 Uhr. „Die Macht
des Schickſal=
Freitag, den 21. Oktober. Anfang 20 Uhr. Freie Bahn dem
Tüchtigen”
Samstag, den 22. Oktober. Anfang 19.30 Uhr. „Im weißen
Rößl”
Sonntag, den 23. Oktober. Anfang 15 Uhr. „Marguerite: 3‟.
Anfang 19.30 Uhr. „Die Blume von Hawaii.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
* Mainz, 15. Okt. Schwurgericht der Provinz
Rheinheſſen. Der kürzlich wegen Konkursverbrechens zu
Monaten Gefängnis verurteilte, 31jährige Bierverleger Johann
Holzhäuſer aus Worms war des Meineides angeklagt. Er ſoll
bei Leiſtung des Offenbarungseides am 23. März ds. Js. vor dem
Amtsgericht in Worms auf Befragen verneint haben, daß er kurz
vor ſeiner Zahlungseinſtellung noch Waren nach Dorn=Dürkheim
verbringen ließ. Nach längerer Verhandlung verurteilte das
Schwurgericht den Angeklagten wegen fahrläſſigen Falſcheides
un=
er Einbezug der oben erwahnten Strafe zu einer Geſamtſtrafe von
Monaten Gefängnis.
Die im Zentrm der Stadt
an der Bilhildis=, Neue Univerſitäts= und Münſterſtraße
gelege=
nen Altmünſter= und Neumünſterkaſernen ſind
ſo=
weit abgebrochen, daß man von ihrem früheren Beſtimmungszweck
nicht mehr viel erkennt. Ein großer Teil der gewonnenen Steine
wird zum Bau der Stadtrandſiedlung am Großberg verwendet. —
Panik in einer Meßbude. Durch Störung der elektriſchen
Lichtleitung kam es auf dem Meßplatz in einer Schaubude zu einer
Panik. Da plötzlich alles in tiefem Dunkel lag, kamen die etwa
100 Zuſchauer in Aufregung und ſuchten hinauszukommen. Rufe
wie „Vorſicht! Taſchendieb!” trugen noch zur Erhöhung der Panik
bei. Bei dem allgemeinen Tumult kamen einige Kinder zu Fall
und erlitten leichte Verletzungen. — Heiratsſchwindlerin.
Die vorbeſtrafte 43jährige geſchiedene Ehefrau H. Kremer, geb.
Paulus, aus Coburg hat im Laufe der letzten drei Jahre mehrere
heiratsluſtige Witwer, beſonders Bahnbeamte, Gutsbeſitzer uſw.
aus der näheren und weiteren Umgebung durch falſche
Vorſpiege=
lungen, ſie ſei ſehr vermögend, ſei Villenbeſitzerin und dergl. mehr.
um Geldbeträge bis zu mehreren tauſend Mark und
Schmuck=
ſachen betrogen. Die Heiratsſchwindlerin hatte ſich vor der Großen
Strafkammer Mainz zu verantworten und wurde zu 9 Monaten
Gefängnis verurteilt.
Ae. Worms, 15. Okt. Schwerer nächtlicher Un
glücksfall. Auf der Landſtraße nach Dittelsheim ereignete ſich
in der vergangenen Nacht ein ſchwerer Unfall. Ein Radfahrer,
der in ziemlichem Tempo die abſchüſſige Straße entlang fuhr,
wurde durch ein entgegenkommendes Auto derart geblendet, de
er mit voller Wucht gegen einen Baum rannte. Der Lenker des
Kraftwagens nahm ſich ſofort des Schwerverletzten an und
ver=
brachte ihn in bewußtloſem Zuſtande in das hieſige Krankenhaus.
An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt.
Rowdytum. In
der vergangenen Nacht wurden an einem hieſigen Kaufhaus von
einem 22jährigen Arbeitsloſen von hier zwei große
Schaufenſter=
ſcheiben eingeſchlagen, wahrſcheinlich, um daraus Gegenſtände zu
entwenden. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, den Täter
feſt=
zunehmen. Er wurde in das Amtsgerichtsgefängnis überführt, da
er unter dem Verdacht ſteht, weitere Delikte auf dem Kerbholz zu
haben.
Herbſt=Obſtausſtellung in Eppelsheim.
In Eppelsheim veranſtalteten die Obſt= und Gartenbauvereine des
Kreiſes Worms eine große Herbſt=Obſtausſtellung in der
Turn=
halle. Die Ausſtellung war ſehr gut beſchickt. Ein Gang durch
die Ausſtellung gewährte einen Einblick in die Obſternte der
beſten Sorten, die auf rheinheſſiſchem Boden gedeihen. Eine
Prä=
miierung bildete den Abſchluß der wohlgelungen Ausſtellung.
sagen die Besitzer des Mende 138, denn sie empfangen
mit Leichtigkeit fast alle europäischen Sender. 50 Stationen
sind auf der Skala verzeichnet, die sich nie verändern.
Seine außergewöhnliche Trennschärfe, seine Vorzüge
wie Tonblende — Störbeseitiger, seine Klangschönheit
machen ihn zum Welterfolg. Erhältlich in Fachgeschäften.
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(. Dr. 12975
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 288
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 16. Oktober 1932
OM
OM
Statt Karten
Wir haben uns vermählt
Fritz Leuchtmann
Marie Leuchtmann
geb. Benz
15. Oktober 1932
Liebigstraße 2
Ihre Vermählung geben bekannt
Hermann Richter
Emilie Richter
Darmstadt, den 15. Oktober 1932.
Grafenstr. 41 II.
Statt Karten.
Wilhelm Wolff, Lehrer und Frau
Eleonore, geb. Röder
Vermählte
Klein-Umstadt, den 15. Oktober 1932.
Da es uns nicht möglich, ſedem
Ein=
zelnen für die uns bei unſerer goldenen
Hochzeit erwieſenen Gratulationen und
überaus zahlreichen Geſchenken zu danken,
ſprechen wir auf dieſem Wege unſern
verbindlichſten Dank aus.
Ludwig Hölzel, Zugführer i. R.
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Von der 50=Jahr=Feier
der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft.
Freifrau von Rechenberg (links),
die Gattin des ehemaligen Gouverneurs von
Deutſch=Oſtafrika, und die erſte Vorſitzende des
Frauenbundes, Frau von Boeneken, die
Nach=
folgerin der vor kurzem verſtorbenen Frau von
Bredow, auf dem Empfangsabend des
Frauen=
bundes der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, der
im Berliner Hotel Eſplanade als Anftakt zu der
großen Kolonialtagung ſtattfand.
Der mutmaßliche Täter des Sprengſtoffanſchlags
auf die Pauluskirche verhaftet.
Aſchaffenburg. Geſtern wurde hier ein
Maurer aus Grümmersbach verhaftet, der in
dem Verdacht ſteht, den Sprengſtoffanſchlag auf
die erſt im Mauerwerk fertiggeſtellte
Paulus=
kirche in Damm am 6. Oktober verübt zu
ha=
ben. Der Mann war wegen Trunkenheit
ent=
laſſen worden. Man nimmt an, daß er ſich
des=
halb rächen wollte.
Zwei Opfer einer Liebestragödie.
Eſſen. Eine furchtbare Liebstragödie ſpielte
ſich, wie erſt jetzt bekannt wird, in der Nacht
zum Freitag in Eſſen ab. Der 27 Jahre alte
Sohn der Familie Simann und ſeine 17 Jahre
alte Freundin beſchloſſen, gemeinſam in den Tod
zu gehen. Sie begaben ſich in der Nacht auf
einen ſchmalen Balkonvorbau im Dachgeſchoß des
Hauſes, wo der junge Mann einen
Revolver=
ſchuß auf das Mädchen abgab, das tot auf die
Straße ſtürzte. Der Täter brachte ſich dann
ſelbſt Schüſſe bei, blieb aber beim Sturz von
der Brüſtung ſchwer verletzt an der Dachrinne
hängen, wo er ſpäter aufgefunden wurde. Er iſt
inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen.
Ein Amokläufer in Letmathe.
Eſſen. Auf dem Wege von Letmathe nach
Genner brach zwiſchen einem gewiſſen Karl
Som=
mer und ſeinem Vater ein ſchon in Letmathe
begonnener Streit erneut mit großer Heftigkeit
aus. Der Sohn erregte ſich aufs äußerſte und
ſtach ſeinen Vater nieder. Dann eilte er nach
Letmathe zurück und rannte wie ein
Wahnſin=
niger durch die Straßen. Wer ſich ihm
entgegen=
ſtellte, den griff er an. Einer Frau, ihrem Sohn
und einem anderen jungen Mann brachte er
lebensgefährliche Verletzungen bei. Ein dritter
wurde von ihm ins Herz geſtochen und war au
der Stelle tot. Sommer hat ſich am Samstag der
Polizei geſtellt.
Tagung des Vereins deutſcher Ingenieure.
Berlin. In der Techniſchen Hochſchule
be=
gann geſtern die wiſſenſchaftliche Tagung des
Vereins deutſcher Ingenieure, zu der etwa 1000
Ingenieure aus allen Teilen des Reiches nach
Berlin gekommen ſind.
Der lekte Lokaltermin
im Locarnoer Mordprozeß Cecchini.
Luigi Cecchini
beim Lokaltermin an der Stelle in Ascona,
wo er auf offener Straße ſeine Gattin, die aus
Berlin gebürtige Eva Koppel, erſchoß. Gegen
den Mörder beantragte der Staatsanwalt bei
dem im benachbarten Locarno ſtattfindenden
Prozeß lebenslängliches Zuchthaus.
Profeſſor Rothenbücher †.
München. Der bekannte Münchener
Rechts=
lehrer Univerſitätsprofeſſor Dr. Karl
Rothen=
bücher iſt am Freitag in München, im Alter von
52 Jahren an den Folgen einer ſchweren
Angina geſtorben. Rothenbücher gehörte der
Münchener Univerſität ſeit 1908 als
Privat=
dozent, ſeit 1912 als Ordinarius des
Kirchen=
rechts und der Soziologie an. Er war ein
Schü=
ler von Seuffert und Brentano, Liſt und
Schmol=
ler. Sein Werk „Die Trennung von Staat und
Kirche” hat ſeinerzeit große Aufregung erregt.
Die Münchener Univerſität verliert in ihm
einen ausgezeichneten Lehrer und
wiſſenſchaft=
lichen Forſcher von hohem Ruf. Auch im
politi=
ſchen Leben ſpielte Rothenbücher eine
bedeut=
ſame Rolle.
Der erſte Schnee im Schwarzwald.
Freiburg i. B. Der plötzliche
Tempera=
turſturz in Südbaden — am Donnerstag
wur=
den noch 15 Grad Wärme gemeſſen — verbunden
mit anhaltenden Regenfällen brachte dem
Hoch=
ſchwarzwald in der Nacht zum Samstag den
erſten Schnee. Bis auf 1000 Meter herab liegt
eine geſchloſſene leichte Neuſchneedecke. Bei
an=
ſteigendem Barometer iſt mit einer Verſchärfung
des Froſtes zu rechnen.
Schmugglerjagd bei Köln.
Köln. Der Zollfahndungsſtelle in Köln war
Freitag nachmittag ein Schmuggelkraftwagen
von der Grenze her gemeldet worden. Bei
Grevenbroich wurde der Kraftwagen zum
erſten=
mal geſichtet. Jetzt ſetzte eine wilde Jagd ein,
die erſt bei Pulheim in der Nähe von Köln
endete. Als der Schmuggler keinen. Ausweg
mehr ſah, ſprang er ab und verſuchte, zu flüchten.
Die Zollbeamten ſtreckten den Flüchtling durch
einen Schulterſchuß nieder. Der Mann, der aus
Gladbach=Rheydt ſtammt, wurde dem
Kranken=
haus zugeführt. Der Schmuggler übte ſeine Tä
tigkeit ſchon ſeit nahezu zwei Jahren aus. In
dem Kraftwagen fand man 1½ Zentner
ge=
ſchmuggelten Tabak.
Schwere Unwekker auch in Frankreich.
Paris. Paris und Umgebung wurden von
einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. Sturm
und Regen richteten erheblichen Schaden an. In
einem Vorort ſtürzte ein Haus ein, in einem
anderen Vorort ein Neubau. Ein ungewöhnlich /7
heftiger Windſtoß warf einen Arbeiter, der auf
dem Dach eines Hauſes arbeitete, auf die
Straße. Der Mann, erlag kurz darauf ſeinen
Verletzungen. Auch aus Nordfrankreich werden
ſchwere Unwetter gemeldet, beſonders von der E
Küſte, wo voller Sturm herrſcht. Der
Schiffs=
u
verkehr erleidet ſtarke Verzögerungen, ebenſo der //2
Flugverkehr.
Halteſtelle für drei Schulmädchen.
Su
Durch ein kleines Dorf in Yorkſhire kommd
täglich der Expreßzug, der von London nach
Iio
Schottland fährt und nur an wenigen großen
Plätzen hält. Nun leben in dieſem Dorf drei
Mädchen, die ein Stipendium für die Doncaſter /S
high ſchool gewannen. Auf ein Geſuch dieſer i—IhAl.
Mädchen hin, das von der Schülbehörde
unter=
ſtützt wurde, bekam der Expreßzug die Anwei=ℳ
ſung, zu halten, wenn die drei Mädchen in Sicht
Loſto
ſind. Die drei ſind natürlich mächtig ſtolz auf
„ihren” Expreßzug.
Lunſch.
2 Milliarden jährlich für Verbrecher.
Von ſeiten der oberſten amerikaniſchen
Ge=
richtsbehörden wird jetzt ein Bericht herausge=//61
geben, der in volkswirtſchaftlicher Hinſicht direkt
erſchütternd wirkt. Durch genaue Kontrollen iſt /
allmählich feſtgeſtellt worden, daß eine Summe
von zwei bis dreitauſend Millionen jährlich dem
Privatkapital durch gefälſchte Obligationen ent
zogen wird. Die Geſellſchaften, die durch
beſon=
dere Verkaufs=Organiſationen die gefälſchten
Obligationen abſetzen, ſind ſo gut ausgebaut und
ſo mächtig, daß die „Konkurrenz‟: Diebe,
Auto=
banditen, Bankräuber und Defraudanten in ihrer
Geſamtheit, niemals die gleichen Umſätze im
Jahre erreichen wie die Obligationsfälſcher.
Man hat ausgerechnet, daß die Summen, die
durch den Vertrieb der falſchen Papiere in die
Hände der Verbrecher gelangen, ausreichen, um
alle Beamtengehälter der U. S.A. zu bezahlen,
ſowie die Staatszinſen abzulöſen und die
An=
leihen zu amortiſieren. Nach Deckung all dieſer
Koſten iſt es noch möglich, nennenswerte Beträge
einzuſparen.
Kreugers Bruder
wegen Bilanzſälſchung verhaftet.
Generalkonſul Torſten Kreuger.
der Bruder des ſo tragiſch geendeten
Zündholz=
königs, iſt jetzt von der Stockholmer
Kriminal=
polizei verhaftet worden, da bei einer von
Torſten Kreuger geleiteten Tochtergeſellſchaft des
Zündholzkonzerns, ſchwere Unregelmäßigkeiten.
in der Buchführung aufgedeckt wurden.
Reich und Ausland.
„90. X” im Schierſteiner Hafen
gelandet.
Wiesbaden. Das Flugſchiff „Do. 2‟
kreuzte, von Frankfurt kommend, um 1.30 Uhr
über Mainz und erſchien wenige Minuten
ſpä=
ter über der Stadt Wiesbaden. Es landete in
Gegenwart einer großen Zuſchauermenge um
1.40 Uhr auf dem Rhein bei Wiesbaden=
Schier=
ſtein. Sein Aufenthalt im Schierſteiner Hafen
iſt bis einſchließlich Dienstag vorgeſehen.
„Do. X” wird anſchließend Mainz und
voraus=
ſichtlich auch noch die Städte Mannheim und
Karlsruhe beſuchen, ehe es nach zweijähriger
Abweſenheit in ſeinen Heimathafen am
Boden=
ſee zurückkehrt.
„Graf Zeppelin” auf der Fahrt von Rio
de Janeiro nach Pernambuco.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” befindet ſich augenblicklich auf der
Rückfahrt von Rio de Janeiro nach Pernambuco.
Es dürfte ſich etwa gegen 1 Uhr M.E.3. auf
der Höhe von Bahia befinden. In 284 Fahrten
hat das Luftſchiff bisher im ganzen 500 000
Kilometer zurückgelegt und insgeſamt 7350
Paſ=
ſagiere und 13 500 Kilogramm Poſt befördert.
Neubaueinſturz infolge Sturmes.
Zwei Schwerverletzte.
Kaſſel. Am Freitag herrſchte in Kaſſel
faſt den ganzen Tag über ein ſchwerer Sturm,
der in der Siedlung Faſanenhof einen Neubau
zum Einſturz brachte. Von den zur Zeit des
Einſturzes auf dem Neubau beſchäftigten neun
Arbeitern wurden zwei ſchwer verletzt. Der
Dachdecker ſtürzte mit dem Dachſtuhl in die Tiefe
und kam wie durch ein Wunder ohne
Ver=
letzungen davon. Dagegen wurden zwei im
In=
nern des Neubaues arbeitende Maurer von dem
einſtürzenden Gebälk niedergeſchlagen und
erlit=
ten ſchwere innere Verletzungen. Sie wurden
ins Krankenhaus eingeliefert. Eine
Unter=
ſuchung durch die Baupolizei hat ergeben, daß
nicht techniſche Mängel, ſondern nur der
außer=
ordentlich ſtarke Sturm die Urſache des
Ein=
ſturzes war. An anderen Stellen der Stadt
wurden zahlreiche Fenſterſcheiben zertrümmert
und auch an den Bäumen großer Schaden
an=
gerichtet.
Der neue Leiter der Bekriebs= und
Bauabkeilung der Reichsbahn.
Seite 10 — Nr. 288
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 16. Oktober 1933
Von links nach rechts: Prinz Georg von England, Prinz von Wales und der Hamburger
Oberbürgermeiſter Peterſen, beim Aufbruch zur Beſichtigung des vorbildlichen Hamburger
Siedlungsviertels.
Auf der Rückfahrt von Stockholm nahm der engliſche Thronfolger kurzen Aufenthalt in
Ham=
burg, wo er ſich eingehend über die Siedlungsneubauten der Stadt informierte. Bekanntlich
liegen die Wohnungsverhältniſſe der unteren Schichten in den engliſchen Großſtädten, der
be=
rüchtigten „Slums”, ſehr im argen, und gerade der Prinz von Wales ſetzte ſich für umfangreiche
Kleinwohnung=Neubauten nach deutſchem Muſter ein.
Dr. Leibbrand,
bisher Präſident der Reichsbahndirektion in
Eſſen, wurde zum Direktor der Betriebs= und
Bauabteilung der Reichsbahn, die alljährlich
einen Etat von vielen hunderten Millionen
Reichsmark verwaltet, ernannt.
„Der ſchwarze Huſar”
ein Film aus den Tagen der kiefſten Erniedrigung Dentſchlands.
Ein ſtimmungsvolles Bild aus dem neuen Film „Der ſchwarze Huſar”,
der in die Zeit um 1809 zurückführt, als Deutſchland unter der Knechtſchaft des großen Korſen
litt, und die Geſchichte des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunſchweig, des Sohnes jenes
unglücklichen preußiſchen Oberbefehlshabers von Auerſtedt zeigt. Herzog Friedrich Wilhelm von
Braunſchweig bildete damals in Böhmen ein Freikorps, mit dem er auf öſterreichiſcher Seite
gegen die Franzoſen focht und ſich dann nach dem Waffenſtillſtand mit ſeinen Getreuen, den
ſchwarzen Huſaren bis zur Nordſeeküſte durchſchlug.
(Photo=Ufa.)
Der Prinz von Wales beſucht Hamburger Siedlungshäuſer.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 12 — Nr. 288
O..
20 Jahre „Jung=Deutſchland”
* Mit einem verbandsoffenen Schwimmfeſt am heutigen
Nach=
mittag begeht der Darmſtädter Schwimmklub „Jung=Deutſchland
die Feier ſeines 20jährigen Beſtehens.
Trotz der Not der Zeit hat ſich daher der Darmſtädter
Schwimmklub „Jung=Deutſchland” entſchloſſen ſein 20jähriges
Jubiläum mit einem großen Schwimmfeſt zu feiern, das
gleich=
zeitig nach einer Pauſe von fünf Jahren dem ſchönen
Schwimm=
ſport in Deutſchland neue Freunde zuführen ſoll. Eine ſolche Feier
bietet außerdem eine gute Gelegenheit, einmal in beſinnlicher
Ruhe Rückſchau zu halten, auf den bisherigen Weg und ſich
Rechenſchaft über ſeine ſeitherige Tätigkeit zu geben. Gerade in
unſerer Zeit, in der man oft von einer Kriſe oder gar einen
beginnenden Untergang des Sportes reden hört, iſt es doppelte
Pflicht aller verantwortungsbewußten Männer des Sportlebens,
über die Wege und Ziele und über den Wert des Sports
über=
haupt mehr noch als bisher nachzudenken
Später als in anderen deutſchen Städten erfolgte im Jahre
1912 in Darmſtadt die Gründung eines reinen Schwimmklubs
der von ſeinem Gründer, Rechtsanwalt Dr. Bopp, auf den
Namen Jung=Deutſchland” getauft wurde. Kein anderer Name
hätte beſſer für den neugegründeten Klub gepaßt, der ſich als
höchſtes Ziel die Heranbildung einer körperlich und ſittlich
kräf=
tigen, vaterländiſch geſinnten Jugend geſteckt hatte. Der Ausbruck
des Weltkrieges in den Sommertagen des Jahres 1914 brachte
das noch ſo junge Werk in die größte Gefahr, da alle wehrfähigen
Mitglieder des Klubs — an der Spitze Herr Dr. Bopp — dem
Rufe des Vaterlandes folgten. Vollends dem Untergang
preis=
gegeben ſchien aber „Jung=Deutſchland”, als ſchon einige Monate
nach Ausbruch des Krieges die Kunde von dem Heldentode des
Führers Dr. Bopp in Darmſtadt eintraf. Ein gütiges Geſchid
ſtellte aber bald in Herrn Medizinalrat Dr. Friedrich den
Mann an die Spitze des Klubs, der bis auf den heutigen Tag in
unermüdlicher Tätigkeit die Führung „Jung=Deutſchlands”
inne=
hat. Das Werk war gerettet und wurde im Jahre 1916 durch die
Gründung der Damenabteilung auf eine breitere Baſis geſtellt.
Der eigentliche Wiederaufbau konnte aber erſt nach Beendigung
des Krieges erfolgen. Tatkräftige Männer ſtanden Dr. Friedrich
bald zur Seite. In dem aus Straßburg vertriebenen Herrn
Gießmann, der leider am 1. Oktober dieſes Jahres Darmſtadt
verlaſſen hat, um auf der Darmſtädter Skihütte im Schwarzwald
eine neue Tätigkeit zu beginnen, kam der rechte Mann für die
Jugend „Jung=Deutſchlands” nach Darmſtadt und dem aus
Mag=
deburg kommenden Herrn Hans Schneider blieb es
vorbe=
halten, den Grundſtein zu einer ausgezeichneten
Wettkampfmann=
ſchaft zu legen. Die Damenabteilung — voran die unvergeßliche
Lilli Fricke — hat es in den Jahren 1919, 1920 und 1921 ſchon
zu Meiſterehren gebracht, und die Herrenmannſchaft verſchaffte in
den kommenden Jahren durch die Meiſterleiſtungen von Friedel
Berges und Eduard Dingeldey weiteren Ruhm für „Jung=
Deutſchland . Auch unter den Nachfolgern von Schneider den
Herren Dr. Heckmann, Gils und Leyerzapf, blieb Jung=
Deutſchlands Wettkampfmannſchaft auf der Höhe, wenn es auch
leider immer ihr Schickſal war, ausgezeichnete Leute — genannt
ſeien nur Heiko Schwartz und Gertrud Mörſchel
durch Weggang von Darmſtadt zu verlieren. Mit acht deutſchen
zahlreichen ſüddeutſchen Meiſterſchaften, ferner der zweimaligen
Erringung der ſüddeutſchen Waſſerballmeiſterſchaft und insgeſamt
mehr als 1000 Siegen kann Jung=Deutſchland auf eine ruhmreiche
ſportliche Vergangenheit zurückſchauen.
Im Innern des Klubs ging eine ergiebige Jugendarbeit
unter der Leitung von Herrn Gießmann und ſeit 1926 mit
Unter=
ſtützung von Herrn Bertling vor ſich. Auf zahlreichen
Wan=
derungen und großen Ferienfahrten hatte der Klub die beſte
Ge=
legenheit, die Jugend mit den Schönheiten unſeres Vaterlandes
vertraut zu machen und an der Erziehung der Jugend
mitzuar=
beiten. Unter der Leitung der Damen Frau Müller=Wiener,
Frl. Weber, Frau Sulzmann und Frau Stahl machte die
Damenabteilung ſtändige Fortſchritte. Die ſeit mehr als zehn
Jahren beſtehende Ruderabteilung ſchuf dem Klub am Altrhein
eine bleibende Stätte und ſeit jüngſter Zeit haben die eifrigen
Paddler „Jung=Deutſchland” ſchon zu großen Ehren verholfen
Schon immer verſtand es der Darmſtädter Schwimmklub
„Jung=Deutſchland”, große ſportliche Veranſtaltungen aufzuziehen.
Mit der glänzenden Durchführung der „Deutſchen Meiſterſchaften”
im Jahre 1920 verſchafften ſich Darmſtadts Schwimmer einen guten
Namen im deutſchen Schwimmſport. Zahlreiche Schwimmfeſte,
Klubkämpfe und Waſſerballſpiele gegen erſtklaſſige Mannſchaften
des In= und Auslandes boten Jung=Deutſchland immer wieder
Gelegenheit, für den ſchönen Schwimmſport in Darmſtadt zu
werben.
Geſellſchaftliche Veranſtaltungen aller Art dienten der Pflege
der Geſelligkeit und Kameradſchaft innerhalb des Klubs und
gaben vielen Mitgliedern die Möglichkeit, ſich auf fern von der
Sportbahn zu betätigen.
Mit einer ſtattliche Mitgliederzahl und vor allen Dingen
einer großen Jugendmannſchaft kann „Jung=Deutſchland” trotz der
ſchwierigen derzeitigen Verhältniſſe, die auch an den
ſporttreiben=
den Vereinen nicht ſpurlos vorübergehen, getroſt der Zukunft
entgegenſehen. Möge es dem Klub auch weiterhin vergönnt ſein
ſeinen bisherigen Weg fortzuſetzen, zu kämpfen für die Ideale
des Sports und mitzuarbeiten an der Erziehung einer echten
deutſchen Jugend in der Erkenntnis, daß ein Verein einen Teil
der Jugenderziehung neben Elternhaus und Schule
mitzuüber=
nehmen hat. Das wünſchen wir dem Jubilar am heutigen Tage.
F. W. Leyerzapf.
Einführung des Berufsſpielerkums bevorſtehend.
Trotz der mißlichen wirtſchaftlichen Verhältniſſe war die
Wiesbadener Tagung des Deutſchen Fußball=Bundes von allen
Landesverbänden ſtark beſchickt. Schon am Freitag abend trat
der Bundesvorſtand zuſammen. Am Samstag früh befaßte ſich
dann eine Ausſchußſitzung in einer längeren, ſehr ſachlichen
De=
batte mit den wichtigſten Fragen des deutſchen Fußballſports, ſo
mit der Frage einer Zuſammenlegung von DFB. und DSB.. mit
dem Vertragsverhältnis zwiſchen DFB. und Deutſcher
Turner=
ſchaft, der in dieſen Tagen wieder beſonders aktuell gewordenen
Berufsſpielerfrage und ſchließlich auch mit der Stellungnahme
des Bundes zum Reichskuratorium für Jugendertuchtigung. Die
Verhandlungen des Ausſchuſſes waren ſtreng vertraulich, ſo daß
über die Stellungnahme der Verbände und über die gefaßten
Be=
ſchlüſſe keine Mitteilungen an die Oeffentlichkeit gelangten.
Im Kurhaus nahm dann am Nachmittag der eigentliche
Bun=
destag ſeinen Beginn. Bundesvorſitzender Linnemann gedachte
in ſeiner Eröffnungsanſprache mit beſonderer Wärme des
ver=
ſtorbenen ſüddeutſchen Verbandsführers Eduard Kartini
u deſſen Ehren ſich die Verſammlung von ihren Sitzen erhob.
Linnemann würdigte weiter die Verdienſte des bisherigen dritten
Vorſitzenden, Dr. Jvo Schricker, der bekanntlich inzwiſchen
Ge=
neralſekretär der „Fifa geworden iſt. Der Feſtſtellung von dem
erfreulich
guten Verhältnis des Bundes zu
deutſchen (
vortpreſſe fügte Linnemann noch den Dank
an die Stadt Wiesbaden für die gute Aufnahme des
Bundes=
tages an.
Ueber die zurzeit wohl brennendſte Frage des deutſchen
Fuß=
balls, über
die Berufsſpielerfrage,
gab der Bundesvorſitzende vor Eintritt in die eigentlichen
Ver=
handlungen die folgende Erklärung ab:
„Der Bundesvorſtand hat ſich mit den verſchiedenen Formen
der Entwicklung des Amateur= und Berufsſports befaßt. Dieſer
Entwicklung Rechnung tragend, hat der Bundesvorſtand folgende
grundſätzliche Erklärung abzugeben:
der Bund regelt den Berufs=Fußballſport
2. Die Leitung dieſes Berufsfußballſports muß nach den
inter=
nationalen anerkannten Beſchlüſſen in den Händen von
ehrenamt=
lich tätigen Perſonen liegen.
Aus dieſer grundſätzlichen Stellungnahme heraus warnt der
Bund vor dem Anſchluß an illegale Organiſationen.
3. Der Bundesvorſtand iſt unbeeinflußt von Ereigniſſen
irgendwelcher Art an die Neuregelung der deutſchen
Fußballver=
haltniſſe herangetreten. Er hat den geſchäftsführenden Ausſchuß
beauftragt, die erforderlichen Maßnahmen
vorzu=
bereiten und dabei folgende Richtlinien zu berückſichtigen:
a) Die Regelung ſoll eine Bereinigung des
bisheri=
gen Zuſtandes gewährleiſten.
b) Sie muß den Amateurvereinen weitgehendſten Schutz und
beſondere Förderung angedeihen laſſen.
) Die Frage der Lebensfähigkeit des Berufsfußballſports iſt
zu beachten und dabei ſind die örtlichen Verhältniſſe wie auch
die Einſtellung der maßgebenden Behörden zu berückſichtigen.
Der Bundesvorſtand erwartet vom geſchäftsführenden
Aus=
ſchuß mit aller Beſchleunigung die Vorlage von Vorſchlägen und
Richtlinien und bittet den Bundestag, ihm die Vollmacht zur
durchführung der notwendigen Maßnahmen zu
geber
Wiederwahl des Bundesvorſtandes mit einigen Aenderun=
Neuer
An=
gen. — Dr. Raßbach Nachfolger von Dr. Schricker.
reiz für die Bundespokalſviele.
Bei der Ausſprache über die Berichte des Bundes=Vorſtandes
und der Ausſchüſſe gab es zwei Berliner Anfragen zur
Arbeits=
dienſtpflicht und über Stellung des DFB. zur Deutſchen
Turner=
ſchaft. Linzemann antwortete, daß der Bundesvorſtand ein
be=
ſonderes Mitglied beauftragt habe mit dem Reichskuratorium
und den Landesverbänden enge Fühlung zu halten. Was den
Berkrag mit der 2.T.
at belange, ſo ſei dieſer als erſte Stufe zu einer
Arbeitsgemein=
ſchaft gedacht geweſen. Verſchiedene Vorkommniſſe der letzten
Zeit hätten aber den Bundesvorſtand veranlaßt, eine
Aende=
rung vorzuſchlagen, von deren Annahme die weitere
Auf=
rechterhaltung des Vertrages abhänge
In der Debatte über den Bericht des Spielausſchuſſes nahm
Dr. Bauwens=Köln energiſch gegen das gegenwärtige
Spielſyſtem der Verbände Stellung. Die heutige
Mam=
mutliga ſtehe einer Hebung der deutſchen Spielſtärke im Wege.
r. Bauwens fand in ſeiner Kritik bei dem Spielausſchuß=
Vor=
ſitzenden, Prof. Glaſer=Freiburg, einen Sekundanten, während die
Herren Flierl (Süddeutſchland), Hädicke (Mitteldeutſchland) und
Faber=Berlin für die bisherige „Breitenarbeit” eintraten.
Den Spielen um den Bundespokal ſoll ein neuer Anreiz
gegeben werden. Alle Verbände ſtellten bei dieſer Gelegenheit
übrigens in Abrede, daß ſie pokalmüde ſeien, wie das in der
Preſſe wiederholt zum Ausdruck gebracht worden ſei.
Die Neuwahlen
brachten diesmal einige Veränderungen. Zum Nachfolger von
Dr. Jvo Schricker wählte man Dr Raßbach=Wiesbaden als
3. Bundesvorſitzenden. An Stelle von Prof. Dr. Wagner=Danzig,
der auf ſeine Wiederwahl verzichtete, wurde Oberſtudiendirektor
Dr. Erbach=Krefeld gewählt. Unter dem lebhaften Beifall der
Verſammkung erhielt Prof. Dr. Wagner, für ſeine langjährigen
Sporkkalender.
ab 14.30 Uhr:
10.30 Uhr:
11.00 Uhr:
11.00 Uhr:
15.00 Uhr:
15.00 Uhr:
16.00 Uhr:
Schwimmen.
Schwimmbad: Jubiläumsfeſt Jung=Deutſchland.
Handball.
Stadion:
SV. 98 — Arheilgen 04.
Rennbahn: Turngem. Beſſungen — Reichsbahn
Darmſtadt.
Fußball.
Exerzierplatz: Polizei
— Haſſig Dieburg.
Rennbahn: Union
V. Mörfelden.
Rheinallee: Rot=Weiß
FV. Sprendlingen.
Radfahren.
Konkordia=Saal: Velociped=Club Darmſtadt.
Verdienſte die Ehrenmitgliedſchaft des Bundes. Spielausſchuß
und Bundesgericht fanden in der bisherigen Beſetzung ihre
Wie=
derwahl.
Bei den Beratungen zum Bundes=Haushältsplan
er=
regte ein ſüddeutſcher Antrag, den in § 122 der Bundesſatzungen
vorgeſehenen Anteil der Teilnehmer an der Deutſchen
Meiſter=
ſchaft von der dritten Runde ab von 30 auf 40 Prozent und für
das Endſpiel von 20 auf 40 Prozent zu erhöhen, eine erregte
De=
batte. Der beſonders vom Schatzmeiſter Stenzel ſcharf bekämpfte
Antrag verfiel auch ſchließlich der Ablehnung. Ebenſo wurde ein
mitteldeutſcher Antrag, den Anteil der Verbände hei den
Bun=
despokalſpielen zu erhöhen, abgelehnt.
Die zu Beginn der Tagung vom Bundesvorſitzenden
Linne=
mann verleſene Reſolution zur Berufsſpielerfrage wurde ohne
Widerſpruch angenommen.
Ueberraſchend ſchnell fand dann der Bundestag ſeinen
Ab=
ſchluß. Die Dankesworte, die Linnemann am Ende dieſer zwar
nur kurzen, aber inhaltsreichen Tagung an die Verſammlung für
ihre Arbeitswilligkeit und Einmütigkeit in den wichtigſten
Fra=
gen richtete, kamen ſichtlich von Herzen.
Heuke nachmitkag 14.30 Uhr
An bekannten Schwimmern erſcheinen heute nachmittag:
An erſter Stelle der Schwimmer Schwarz,
Goppin=
gen 04, der deutſche Rekordmann über 200 und 400 Meter
Bruſt=
ſchwimmen, dann Wunſch. Neptun Karlsruhe, der bekannte
ſüd=
deutſche Bruſtſchwimmer,
iebold.
SSV. Berlin, Frank
Nikar Heidelberg, der ſüddeutſche Rückenmeiſter, Diehl, Neptun
Karlsruhe, der deutſche Studentenmeiſter im Rückenſchwimmen,
Vitthauer, EF. SC., der ſüddeutſche Meiſter über 400 und
1500 Meter Kraul.
Bei den Damen muß man unbedingt Genenger, Neptun
Krefeld, und Zipfe, Karlsruhe 99, erwähnen. Bei den Staffeln
müſſen wir die 4 mal 100 Meter=Kraulſtaffel der Klaſſe 1 und 2a,
die Lagenſtaffel, 100, 200. 100 Meter hervorheben. Sodann aber
auch die Lagenſtaffel der Damen 6 mal 50 Meter. Den Höhepunkt
des Jubiläumsfeſtes bildet ohne Zweifel die große Kraulſtaffel
10 mal 50 Meter mit ihrer ganz hervorragenden Beſetzung. Den
Schluß bildet das hochintereſſante Waſſerballſpiel Jung=
Deutſchland — Neptun Karlsruhe. Jung=Deutſchland
ſpielt ohne den bewährten Torwart Ihrig und den Stürmer
Weicker in folgender Aufſtellung: Kleinſchmidt; Richter, Schüßler;
Orlemann, Wolfsholz Mayer, Kloſtermann.
Hervorragender Sport wird beſtimmt geboten.
Begin=
der Schwimmwettkämpfe 15.30 Uhr. Um 14.30 Uhr
1. Teil des Kunſtſpringens.
Tgde. Beſſungen — Reichsbahn Darmſtadt.
Heute Sonntag vormittag 11 Uhr findet der obige
Revanchekampf auf dem Sportplatz an der Heidelberger Straße
(frühere Rennbahn) ſtatt. Beſſungen, zurzeit erſatzgeſchwächt, muß
mit allem Eifer und Ernſt zu dieſem Spiel antreten, wenn es die
ſehr wichtigen Punkte für ſich gewinnen will, beſonders, da es um
die Verteidigung des zweiten Platzes in der Meiſterklaſſe geht.
Das 6:6=Ergebnis des Vorſpiels beſagt ſchon, daß ſich hier zwei
gleichgute und äußerſt gut eingeſpielte Mannſchaften
gegenüber=
ſtehen. Eine Vorherſage auf den Ausgang dieſes Lokaltreffens iſt
daher ganz unmöglich. Name und Ruf beider Mannſchaften bür
en dafür, daß ein flotter und fairer Handballkampf gezeigt wird
Vorher, 9.45 Uhr, Jugend — TV. Griesheim Jugend.
EVJMBK.—DJK.
Auf dem Sportplatz des Chriſtlichen Vereins Junger
Män=
ner, Maulbeerallee, findet heute mittag 3 Uhr das fällige
Ruck=
ſpiel ſtatt. Ob der CVJM. ſeinen Vorſpielſieg behauptet, ſteht
ſehr in Frage, da ſchon das Vorſpiel nur 6:5 gewonnen wurde.
Hockey.
SV. 1898 — Grün=Weiß Wiesbaden.
Obige Mannſchaften treffen ſich anſchließend an das
Liga=
handballſpiel auf dem Stadion. Wiesbaden verfügt über eine ſehr
ſtarke Mannſchaft, welche in letzter Zeit äußerſt beachtliche
Reſul=
tete erzielt hat, ſo am vergangenen Sonntag gegen Homburg 10:0.
Es iſt jedenfalls ein ſehr intereſſantes Spiel zu erwarten, und der
Sportverein kann zeigen, ob er in der Lage iſt, gegen derartige
Gegner zu beſtehen. —
Polizei Darmſtadt—Haſſia Dieburg.
Dieſe beiden führenden Mannſchaften des Kreiſes Starker
burg treffen ſich heute vorm. 11 Uhr auf dem Polizeiſportpla=
Schon immer waren die Kämpfe beider Rivalen die ewig jun
gen. erbitterten, harten, doch immer fairen Treffen. Die
Spiel=
ſtärke der Polizei iſt durch die letzten Erfolge beſonders gekeny
zeichnet. Sie beweiſt immer mehr, daß ihre Erfolge keine Prr
dukte des glücklichen Zufalls waren. Die Dieburger, deren beſt
Waffe der Sturm iſt, überraſchen in ihren Auswärtsſpielen dur
energiſches, ballſicheres Spiel und ungewöhnlichen Eifer. Siege,
in dieſem entſcheidenden Spiel wird wohl die Elf ſein, die
meiſten kämpferiſchen Energien und die ſtärkeren Nerven beſitz”,
Jedenfalls wird der Kampf dazu angetan ſein, die Gemüter
bei=
der Rivalen in äußerſte Erregung zu verſetzen.
R
Geſchaftliches.
Aus der Radio=Induſtrie.
J.
Was ein moderner Radio=Apparat leiſte
Das kommt natürlich ganz darauf an, was für ein Empfäng
angeſchafft wurde. Man unterſcheidet heute im weſentlichen dre
Empfängerklaſſen, und zwar Einkreis=Empfänger, Europn
Empfänger — meiſtens mit zwei Kreiſen — und die viel gerühn
ten Superhets. Während man mit den Einkreis=Empfänger
dem neuen Lumophon 12, etwa 18 bis 20 und mel. en Uebe
Stationen hören kann, bringt ein Europa=Empfänger, wie z.
der bekannte Zweikreis=Dreiröhren=Empfänger Lumophon 2.
60 und 70 Stationen, der Superhet, der nicht nur mehr Statione
bringt, hat außerdem den Vorteil einer noch einfacheren Bedi
nung und Trennſchärfe von 9 k Hz. Kürzlich wurden z. B. n
dem Superhet=Lumophon 76, der allerdings im Gegenſatz zu viele
anderen 6 Röhren hat, 104 Stationen empfangen, und zwar, w
Fhebl
der Bericht zeigt, alle an einem Abend.
iegen n
gut
Im Dreiradlieferwagenbau bringen die Goliat!/ oner län
werke eine umwälzende Neuerung auf den Markt. Das jetzt ſche
lieferbare Modell 1933 iſt mit „geräuſchloſem elektriſchen Boſch/M0
anlaſſer” ausgerüſtet. Hierdurch iſt wiederum der Beweis erbrach
worden, daß die Goliath=Werke (Generalvertreter Karl Obern
dorf, Darmſtadt, Am Herrenacker 15. Tel. 2343) im Kleinliefe)
wagenbau führend ſind.
Immer blitzſaubere Aluminiumtöpfe!
Das iſt für jede Hausfrau eine Kleinigkeit! Nur heißt es
alle ſcharf wirkenden Mittel vermeiden, weil ſie die ſchöne glat
Oberfläche zerſtören. Man ſollte immer nur erprobte milde
nigungsmittel wie Perſil, iMi oder Ata nehmen, die von der Al/
Hochglanzpolier,
miniuminduſtrie ſelbſt empfohlen werden.
Geſchirre reibt man mit einem weichen trockenen Tuch ab.
Zeit zu Zeit putzt man ſie mit einem guten Metallputzmittel. H
ſich Keſſelſtein angeſetzt, dann gibt man dem kochenden Waſſer
Eßlöffel iMi zu und läßt das Waſſer noch einige Zeit koche=
Dann iſt der Keſſelſtein aufgeweicht und gelöſt und kann oh
Stoßen und Kratzen entfernt werden.
Ech
Nich
bebli
Die
unte.
rigen
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eſonders
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Cefl dr
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Haiee
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6: Wetter, Gymnaſtik.
6.30: Gymnaſtik. O 7: Wetter, Nachrichten.
anſchl.: Konzert
8: Waſſerſtand. O 11.45: Zeit, Programm, Wirtſchaftsmeldunge
Wetter. o 1.
Konzert. O 13.15: Nachrichten. Wette
o 13.30:
er.
14.40).
Konzert. o 1
Nachrichten. O 14.10: Werbekonzert (E
15: Gießener Wetterbericht (Sa. 15.20). O 15.10: Zeit,
Wirtſchafts=
meldungen (Sa. 15.25). O 16.50 (Sa. 16.55) u. 18.15: Wirtſchafts
meldungen. 19.15: Zeit, Programm, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen
Sonntag, 16. Oktober
6.15: Bremer Hafenkonzert. Das große Geläute vom Dom.
Von der Rheininſel Nonnenwerth: Kath. Morgenfeier.
8.1.
9.15: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Limburger
Männergeſans=
verein
10.30: Einführungsvortrag zu Richard Wagners: Triſtan u. Jſolde
dritter Akt. Von Hans Rosbaud.
12.00: München: Mittagskonzert des Funkorcheſters. 1
13.00: Köln: Konzert.
14.0
Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.15
Stunde der Jugend.
15.15: Dr. Cordes: Erbgang, Berufsausſicht und Beſitzverteilung
in der Landwirtſchaft.
Anſchl.
Dr. Hamann: Produktion und Abſatz.
16.0
Zaden=Baden: Konzert des Städt. Kurorcheſters.
18.00
Dr. Kohn: Weltfluglinien in Aſien und Afrika.
: Dreißig bunte Minuten.
18.25
18.55: Gedichte und ihre Wirkung. Eine Rundfrage an umers
Hörer. Veranſtaltet von Prof. Dr. Sommerfeld.
19.20: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl.
Sportnachrichten.
19.30: Schickſale in dieſer Zeit: Romolo, der Mann mit der eiſernen
Fauſt.
20.00: Ulm: Deutſcher Opern=Abend. Soliſten: F. Krauß (Tenorh
El. Feuge (Sopran), H. Rehkemper (Bariton).
0N
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik. Kapelle Ludwig Wörthmüller.
Lage de
Markt
Mar
emerken
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voll=
urſty
Eturf
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Sehſt zu
Königswuſterhauſen.
6.15
Deutſche Welle. Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge:
anſchl.:
Gymnaſtik. 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft
Frühkonzert. O 10: Neueſte Nachrichten. O 12: Wetter für der
Landwirt. — anſchl.: Konzert. — Wiederholung des Wetterberichts—
12.55: Nauener Zeit. o 13.35:
Nachrichten. o 14: Konzert.
O 15.30: Wetter, Börſe. O 18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
6.1
6.3‟
8.00:
Anſchl.
8
8.55
10.0c
11.0:
12.55:
13.05:
14.00.
14.30
15.00;
15.15
16.00:
18.00
18.15.
19.00:
19.30
20.40.
22.20:
Anſch!
ca. 22.
Deutſche Welle: Sonntag, 16. Oktober
Funkgymnaſtik.
Bremer Hafenkonzert.
Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
Wochenrückblick auf die Marktlage.
E. Girshauſen: Zeitfragen des landwirtſchaftlichen Obſtbaues.
Morgenfeier.
Wettervorherſage.
Am Grabe von Walter Flex.
11.30: Durch Berlin fließt immer noch die Spree. — Als Einlage;
Ausſchnitt aus dem: Wettkampf um den beſten Schlager dei
Saiſon.
Nauener Zeitzeichen.
Königsberg: Unterhaltungskonzert des Opernhausorcheſters.
runo Götz lieſt aus eigenen Werken.
Dr. Eſchmann: Wo findet die deutſche Jugend neuen
Lebens=
raum?
Anne Marie Looſe: Mittelhochdeutſche Lyrik.
Regensburg: Gedenkſtunde zum 90jährigen Gründungstag dei
Walhalla.
Orcheſterkonzert des Berliner Funkorcheſters.
Sozialpfarrer Rodenberg: Not und Hilfe im Thür. Wald=
Sandra Droucker: Sebaſtian Bach. Klavierbüchlein für Annd
Magdalena. Einführung: Dr. Jonas.
J. M. Wehner: Das Reich als Offenbarung Gottes.
Der Roſenkavalier Komödie von H. v. Hofmannsthäl
Muſik von Richard Strauß.
Ulm: Deutſcher Opernabend. Ausf.: Philharm. Orcheſtel.
Soliſten: Eliſabeth Feuge (Sopran) F. Kraus (Tenolſ
Rehkemper (Bariton).
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Tanzmuſik der Kapelle Oscar Jooſt.
(0: Kriterium der Straßenfahrer. (Schallplatten)
14370
Weiterbericht.
Unter dem Einfluß kühler ezeaniſcher Luft, „welche an
Rückſeite des über Skandinavien abziehenden Wirbels erfolt
bleibt die Witterung im ganzen noch wechſelhaft, wenn auch ei
gewiſſe Beſtändigkeit in Erſcheinung tritt, bedingt dure
hohen Druck von der Biskaya her. Obwohl dabei die Bewolst;
abnimmt und zeitweiſe Aufklaren erfolgt, verurſachen noch
rungsreſte vereinzelte Schauer. Die Anzeichen zur Beſſel”
ſcheinen nach der gegenwärtigen Druckverteilung nur vor
gehend zu ſein, denn Island nähert ſich bereits eine Vee
Störung.
Ausſichten für Sonntag, 16. Oktober: Beſtändiger, aber noch wee.
ſelnd bewölkt mit zwiſchenzeitlicher Aufheiterung, kühl, e
vereinzelt geringe Schauer.
Ausſichten für Montag, den 17. Oktober: Nach kurzer Beſſeil”
wieder Uebergang zu ſchlechterem Wetter.
Sonntag, 16. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 288 — Seite 13
Die Lage der Landwirtſchaft im Monat September.
(Nach Berichten deutſcher Landwirtſchaftskammern.)
die Marktlage in der Schafzucht iſt durchaus uneinheitlich
Zemerkenswert iſt, daß in Süddeutſchland die Nachfrage nach
Volle angehalten hat, ſo daß beiſpielsweiſe die ſüddeutſche
Voll=Treuhand in Ulm nahezu ausverkauft iſt. Die Lage
der Geflügelzucht hat ſich nicht geändert. Auch für die
ſorſtwirtſchaft iſt eine Wendung zum Beſſeren noch nicht
ſtzuſtellen, wenn nicht Einzelfälle darauf hindeuten.
Soweit Trockenheit und Schädlinge keine beeinträchtigenden
Virkungen ausübten, zeigte das Feldgemüſe guten Stand.
Ktarkes Angebot drückte auf die Preiſe Beſonders Kopfkohl iſt
ur ſchwer verkäuflich. Die Ernte an Aepfeln und Bir
en ſt im Trrrchſchnitt gering, auch die Qualität der Früchte
ſßt vielfach zu wünſchen übrig. Dort, wo die Durchführung einer
hanmäßigen Schädlingsbekämpfung in Angriff genommen iſt,
in dieſem Jahre hinſichtlich einer beſſeren Ernte beachtliche
Ffolge erzielt worden. Auf dem Obſtmarkt drücken
ſtarkeAus=
ſndszufuhren nach wie vor auf die Preiſe. Kataſtrophal
noch immer die Lage am Schnittblumen= und
Topf=
lanzenmarkt. — Die Hopfenernte hat qualitativ ein
hr gutes Ergebnis. Die Preiſe haben, ſich günſtig entwickelt,
Genſo ſteht es mit der Tabakernte, nach der erfreuliche
Nach=
ſrge beſteht.
Für den deutſchen Weinbau iſt nur mit einem ½ bis
½=
derbſt zu rechnen. Stellenweiſe hat der Sauerwurm noch ſtärkere
Ehäden verurſacht. In der Güte wird der Jahrgang 1932 befrie=
Die im Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung verordnete
Ziuserleichterung läßt bereits fühlbare Auswirkungen erkennen,
genn auch der Druck beſonders der Perſonalkreditzinſen
weiter=
ier äußerſt ſchwer empfunden wird. Aus Pommern wird
be=
ichtet, daß durch die Realkreditſenkung etwa 30 Prozent der Be=
Febe, die bisher nicht als umſchuldbar, angeſehen wurden, zu
te Quckten ſein werden. Im übrigen laſten Steuern und
So=
alabgaben mit unverminderter Schärfe auf der
derndwirtſchaft Die Zahlungen ſind oft nur ſchwer oder
über=
qaupt nicht aufzubringen. Kredite ſind ſelbſt bei guten
Sicher=
ſeiten nicht erhältlich. Der Grundſtücksverkehr
be=
vegt ſich im allgemeinen in ſehr ſtillen Bahnen. Eine gewiſſe
Be=
ebung iſt in Niederſchleſien und Sachſen zu beobachten. In der
ä9einprovinz gingen einige größere Betriebe in induſtrielle
hände über.
Von Pflanzenkrankheiten iſt bei Kartoffeln in
ſtär=
erem Maße Krgutfäule aufgetreten Tieriſche Schädlinge
vie Schnecken, Drahtwürmer und Engerlinge, auch übermäßiges
luftreten von Kohlweißlingsraupen bahen ſtellenweiſe nicht
un=
rhebliche Schäden verurſacht. Aus verſchiedenen Gegenden wird
ſin Ueberhandnehmen der Feldmäuſe berichtet.
Die Getreideernte wurde in dem Berichtsmonat
über=
tauf a unter günſtigen Witterungsverhältniſſen beendet. Die
bis=
erigen Druſchergebniſſe, vor allem bei Weizen, aber auch bei
dafer und ſtellenweiſe bei der Gerſte entſprechen nicht den
ge=
ſegten Erwartungen. Es iſt ſicher, daß bei dieſen Getreidearten,
leſonders beim Weizen, das Ernteergebnis zum Teil nicht
un=
rheblich unter der erſten amtlichen Vorſchätzung
ſegen wird. Die Qualität der Körner iſt im allgemeinen
ut zu nennen. Die Hackfrüchte litten faſt durchweg unter
uner längeren Trockenperiode, doch kann mit wenigen
Ausnah=
nen ſowohl bei Kartoffeln wie bei Rüben mit einer guten
urchſchnittsernte gerechnet werden. Die Kartoffelernte
t in vollem Gange. Die Herbſtbeſtellung wurde teilweiſe durch
ungünſtige Bodenbeſchaffenheit infolge der Witterung verzögert.
Anhaltende Dürxe hat in vielen Fällen auch der
Grün=
landwirtſchaft Schäden zugefügt, die allerdings zum großen
(eil durch reichlichere Niederſchläge in der zweiten Monatshälfte
n gewiſſem Umfange wieder ausgeglichen wurden. Im
Rhein=
and zeigt ſich ein bemerkenswertes Intereſſe für neuzeitliche
filage.
In der Preisgeſtaltung für Vieh und Vieherzeugniſſe,
ür Holz, Gemüſe und Kartoffeln hat ſich im allgemeinen nichts
ebeſſert.
Eine erfreuliche Belebung iſt in der Pferdezucht
feſtzu=
ſellen. Faſt überall beſteht wachſendes Intereſſe für
Arbeits=
verde und Fohlen. Die internationalen Turniererfolge deutſcher
ferde haben ſteigendes Intereſſe auch für die Zucht des edlen
eutſchen Pferdes im Gefolge, wie beiſpielsweiſe aus
Schleswig=
folſtein berichtet wird. Immer noch kataſtrophal iſt dagegen die
lage der Rindviehwirtſchaft. Nur Anhalt weiß von einer
Narktbelebung und einer merklichen Beſſerung der Preiſe
Zuchtvieh zu berichten. Ein gleiches Bild bietet die
ſchweinehaltung, bei der wenige Ausnahmen die Regel
edriger Preiſe beſtätigen. Die Ausſicht auf eine gute
Durch=
hnittskartoffelernte mit unzureichenden Erlöſen auf dem Markte
Speiſekartoffeln läßt eine ſtärkere Verwertung der
Kar=
tffeln durch den Schweinemagen erwarten, wie aus verſchiedenen
Neldungen über Zunahme des Schweinebeſtandes erſichtlich iſt.
digend beurteilt. Die Aufwärtsentwicklung der Weinpreiſe und
die Belebung des Weingeſchäftes dürften jedoch nicht ausreichen,
um den mengenmäßigen Ausfall der Weinernte auch nur
an=
nähernd auszugleichen.
Die Nachfrage nach Betriebsmitteln hielt ſich in ſehr
engen Grenzen. Der Abruf von Kunſtdünger und
Saat=
gut entſpricht im allgemeinen nicht dem wirklichen Bedarf.
Re=
gere Nachfrage beſteht nach Thomasmehl, das infolge
eintreten=
der Verknappung der Vorräte im Preiſe anzog.
Dem Angebot an Arbeitskräften ſteht faſt
durch=
weg die finanzielle Unmöglichkeit von Einſtellungen gegenüber.
Vielfach wird über eine wachſende Inanſpruchnahme des
freiwilligen Arbeitsdienſtes für
Meliorationsarbei=
ten, Wegebauten, Flurverbeſſerungen uſw. berichtet.
Im allgemeinen betrachtet gibt die Lage der deutſchen
Land=
wirtſchaft noch immer Anlaß zu ernſten Beſorgniſſen. Einzelne
Anzeichen ſind jedoch vorhanden, die die Hoffnung auf einen
Wirtſchaftsaufſchwung berechtigt erſcheinen laſſen, wenn die
Reichsregierung für die unverzügliche Durchführung der zur
Wie=
derherſtellung der Rentabilität als geignet anerkannten
Maß=
nahmen Sorge trägt. Die Auswirkung der relativ geringen
vor=
läufigen Laſtenminderung als Folge der Zinsſenkung läßt
er=
kennen, daß neben dem erforderlichen Schutz der
Veredlungser=
zeugung eine allgemeine Laſtenſenkung das geeignete Mittel iſt,
um die Rentabilität der landwirtſchaftlichen Betriebe
wiederher=
zuſtellen und mit der Wiederbelebung der Landwirtſchaft die
ge=
ſamte deutſche Volkswirtſchaft einer künftigen freieren
Entwick=
lung entgegenzuführen.
Straßenbericht
für die Woche vom 16. bis 22. Oktober 1932.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
15 Heldenbergen—Windecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg,
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr: Eichen,
Oſtheim, Windecken.
45 Ortsdurchfahrt Heldenbergen, vom Abzweig nach Büdesheim
bis Abzweig nach Groß=Karben vom 26. Sept. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Ilbenſtadt — Erbſtadt — Eichen für den
Lokalverkehr; für den Durchgangsverkehr ſiehe vorſtehende
Sperre.
49 Gießen—Fulda (zwiſchen Alsfeld und Renzendorf) vom 19. 9.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eifa. Reinrod.
49 Gießen—Fulda (zwiſchen Alsfeld und Romrod) vom 11. 10.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Zell, Angerod.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Hersfeld—Selters (zwiſchen Hartmannshain und Gedern) vom 8.
9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Richtung
Hartmanns=
hain—Gedern über Volkartshain—Ober=Seemen. Richtung
Schotten über Eichelſachſen—Glashütten bzw. Burkhards-
Sichenhauſen.
Altenſtadt-Lindheim vom 6. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Rodenbach-Heegheim.
Selters—Ortenberg vom 19. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Bleichenbach-Bergheim.
Ober=Ramſtadt—Ernſthofen bis Klm. 21,0 vom 26. Sept. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Rodau; ab 4. Oktober
Rohr=
bach. Asbach.
Ober=Ingelheim nach dem Bahnhof vom 10. 10. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Grundſtraße in Ober= und Nieder=
Ingel=
heim.
Ortenberg—Lißberg bis zum Abzweig, nach Eckartsborn vom 7.
10 bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bleichenbach-
Berg=
heim—Uſenborn-Hirzenhain.
Lauterbach—Selters (Ortsdurchfahrt Herbſtein) vom 6. 10. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Rixfeld—Stockhauſen—
Alten=
ſchlirf bzw. Engelrod-Lanzenhain—Ilbeshauſen—Altenſchlirf.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Genſingen—Sprendlingen (Rheinheſſen) Hohe Straße vom 5. 9.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Planig, Boſenheim.
Eberſtadt—Seeheim-Jugenheim-Zwingenberg (alte Bergſtraße)
vom 8. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Seeheimer
Tanne Bickenbach.
Mainz—Harxheim, Km. 4 0—8,2, vom 30. 8. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Mainz, Weiſenau, Laubenheim.
Boden=
heim. Nackenheim, Lörzweiler.
Langgöns—Holzheim vom Abzweig Grüningen bis Holzheim vom
22. Sept. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Grüningen.
Die Leiſtung der evangeliſchen Inneren Miſſion.
EPII. Was wäre unſer deutſches Volk in ſeiner heutigen Not
ohne die Arbeit der zahlreichen chriſtlichen Liebeswerke, die in
vorderſter Front ſtehen, um Armut und Elend zu überwinden?
Welch eine Großmacht der Liebe hier an der Arbeit iſt, das
ver=
anſchaulichen einige Zahlen aus der Inneren Miſſion. Heute
ſtehen ihr über 26 500 Anſtalten und Einrichtungen zur
Ver=
fügung, in denen täglich über 413 000 Menſchen gepflegt und
ver=
ſorgt werden. Bethel allein iſt eine Gartenſtadt mit 6000
Ein=
wohnern, unter denen 2500 Epileptiſche ſind. Im ganzen
beher=
bergt die Innere Miſſion in 60 Heimen mit über 16 000 Betten
etwa ein Drittel aller in Deutſchland in einer Anſtalt lebenden
Epileptiſchen, während in 261 Siechenheimen über 100 000
unheil=
bare Kranke Pflege finden.
28 Krüppelheime mit über 5000 Betten, d. h.. faſt die Hälfte
aller deutſchen Krüppelheime, ſind Anſtalten der inneren Miſſion.
3 Heime dienen der Aufnahme von 1200 Taubſtummen und
Blinden. Für Trunkſüchtige beſtehen 32 Heilanſtalten, für
Tuberkulöſe 22 Heilſtätten. In 330 Krankenhäuſern der Inneren
Miſſion ſtehen 40 000 Betten zur Verfügung. In 576 chriſtlichen
Erholungsheimen vom Gebirge bis zur See können 30 000
Erho=
lungsbedürftige Aufnahme finden. Die Innere Miſſion unterhält
231 Mütter= und Säuglingsheime, 84 Krippen mit 2520 Plätzen,
über 2500 Kindergärten mit 165 000 Plätzen, über 240 Kinderhorte
mit 9640 Plätzen, 540 Erziehungsheime und Waiſenhäuſer für
27 300 Kinder und 150 Heime mit über 11 000 Jugendlichen. Für
die ſittlich gefährdeten Frauen und Mädchen gibt es 150 Heime
mit 8000 Betten. Ein Heer von Helfern ſteht im Dienſt des großen
Liebeswerkes. 43 000 Diakoniſſen und andere evangeliſche
Schwe=
ſtern, 4460 Diakone, 2800 Wohlfahrtspflegerinnen 16 500 ſonſtige
Kräfte ſtehen in den Anſtalten. Außerdem ſind Hunderttauſende
von Männern und Frauen ehrenamtlich tätig. In Heſſen ſind
unter Leitung der evang. Inneren Miſſion 10 Krankenhäuſer,
Anormalenanſtalten. 5 Erziehungs= 3 Kinder=, 1 Säuglings=
und 17 Altersheime, mit insgeſamt 1685 Betten. Ferner beſtehen
in Heſſen
evang. Schüler= 6 Mädchenheime, 6
Erziehungs=
anſtalten. 122 Kindergärten, 4 Zufluchtsheime, 4 Herbergen und
Hoſpiz mit zuſammen etwa 850 Betten. Alles in allem; ein
Heer der Liebe, das viel Not lindert getragen von der
Opfer=
bereitſchaft des ganzen evangeliſchen Volkes.
Neuregelung in der Ausübung der Schulzahnpflege
in Preußen.
Einen bedeutſamen Erlaß bringt das preußiſche Miniſterium
für Volkswohlfahrt zur öffentlichen Kenntnis. Er gründet ſich
auf ein höchſtinſtanzielles Urteil des preußiſchen
Oberverwal=
tungsgerichts vom 7. Juni 1932 (II B 3. 32).
Bald nach dem Kriege ging die Mehrzahl der deutſchen
Ge=
meindeverwaltungen dazu über, im Benehmen mit dem Deutſchen
Zentralkomitee für Zahnpflege in den Schulen eine gemeindliche
Schulzahnpflege einzurichten. Dieſe wurde teils in der Form
der planmäßigen Sanierung, teils als polikliniſche Behandlung
akuter Erkrankungen betrieben. Zur Durchführung dieſer
Maß=
nahmen wurden in den Großſtädten in der Regel eigene
Schul=
zahnkliniken eingerichtet, für welche die Kommunen approbierte
Zahnärzte verpflichteten. Eine ganze Reihe mittlerer und
klei=
nerer Gemeinden hat ſich jedoch darauf beſchränkt, die
Schulzahn=
pflege nichtapprobierten Perſonen (Zahntechnikern. „Dentiſten”
zu übertragen. Dieſe Anordnungen einer Kommunalverwaltung
erklärt der Miniſterialerlaß auf Grund der
Oberverwaltungs=
gerichts=Entſcheidung jetzt als ungeſetzlich. Die Beſtellung von
Zahntechnikern zu einer von den Kommunen übernommenen,
geſetzlich vorgeſchriebenen oder freiwilligen Aufgabe hat daher zu
unterbleiben. Auch nach 8 123 RVO. geprüfte „Dentiſten” fallen
unter das Verbot.
Hiermit wird ein ſeit Jahrzehnten geführter Kampf um die
Stellung des approbierten Zahnarztes in der öffentlichen.
Ge=
ſundheitsfürſorge zugunſten der wiſſenſchaftlichen Zahnheilkunde
entſchieden. Das in den letzten Jahren immer wieder
angegrif=
fene, für den Staat bedeutſame Rechtsgut der geſetzlichen
Appro=
bation, deren Aerzte, Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker zur
Ausübung ihres Berufes bedürfen, wird durch dieſen Erlaß
er=
neut anerkannt und gefeſtigt.
Hauptſchriffleltung: Rudolf Mauve
e; für Feullleion, Neich und
Wirtſchaff: Ru
ch für Polſtit
Verantworilt
Karl Böhmann;
ſchten: Mar Streeſe;
d und Heſ
Spo
H. Quetſch; für den Schlußdienſf: . V. Karl
öhmann;
en Handel:
r. Herberi Netie:
Gegenwar”, Tagesſpiegel in Bid
für „2
Mitelun=
Lia
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gienteil und geſchäftliche
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((V. 13494
[ ← ][ ][ → ]Der deutſche Außenhandel im September.
Rückgang des Ausfnhrüberſchuſſes von 97 Millionen auf 84 Millionen RM., dagegen Skeigerung
der Einfuhr um 29 Millionen RM.
Die Einfuhr im September iſt gegenüber dem Vormonat
um 29 Mill. RM. auf 360 Mill. RM. geſtiegen. Dieſe Zunahme
bedeutet ſowohl dem Wert als auch dem Volumen nach eine
Mehr=
einfuhr um etwa 8½ v. H. Wenn ſonach, das durchſchnittliche
Preisniveau für die Geſamteinfuhr keine bemerkenswerte
Ver=
änderung erfahren hat, ſo weiſen doch die eingeführten Rohſtoffe,
auf die 20 Mill. RM. der Mehreinfuhr entfallen, zum Teil eine
bedeutende Steigerung ihrer Durchſchnittswerte auf, während das
durchſchnittliche Preisniveau der eingeführten Lebensmittel und
Fertigwaren weiter abgeſunken iſt.
Im Geſamtdurchſchnitt iſt das Preisniveau der eingeführten
Rohſtoffe, deren Einfuhr der Menge nach um etwa 8 v. H., dem
Wert nach um etwa 11 v. H. zugenommen hat, um 3 v. H. geſtiegen.
Bei einzelnen Rohſtoffen geht jedoch die Steigerung der
Einfuhr=
durchſchnittswerte bedeutend über dieſen Prozentſatz hinaus und
erreicht ſchon 10 und 15 v. H., in einem Fall ſogar mehr als 30
v. H. Zu den Rohſtoffen, deren Durchſchnittswerte geſtiegen ſind.
gehören z. B. Felle und Häute (Pelzwerkfelle, Kalbfälle und
Rindshäute), Thomasphosphatmehl, Kupfer, Rohtabak,
Textilroh=
ſtoffe (Baumwolle, Wolle), Oelkuchen, Tierfett und Tran,
Mine=
ralöle. Alle dieſe Waren, mit Ausnahme von Wolle, deren
Ein=
fuhr geſunken iſt, gehören, übrigens zu. denjenigen Rohſtoffen,
deren Einfuhr auch der Menge nach geſtiegen iſt.
Auch die übrigen Warengruppen weiſen ſowohl der Menge
als auch dem Wert nach eine Einfuhrzunahme auf. Doch ſind die
Durchſchnittswerte für die eingeführten Lebensmittel und
Fertig=
waren um rund 3 v. H. geſunken. Bei der Einfuhr von lebenden
Tieren ergibt ſich infolge einer Preisſteigerung für eingeführtes
Rindvieh, das die Preisrückgänge bei Schweinen und Pferden
überkompenſiert, ein Anſteigen des durchſchnittlichen Preisniveaus
um etwa 5 v. H.
Die Zunahme der Geſamteinfuhr verteilt ſich auf eine größere
Anzahl europäiſcher und außereuropäiſcher Bezugsgebiete. Soweit
es ſich ſchon überblicken läßt, gehören zu jenen Frankreich,
Groß=
britannien, die Tſchechoſlowakei, Polen, die Niederlande,
Oeſter=
reich, Schweden und Belgien=Luxemburg, zu den Ueberſee=Ländern
Britiſch=Indien, China und die Vereinigten, S
aaten von Amerika.
Zurückgegangen iſt die Einfuhr aus der UdSSR. und aus Italien
Die Ausfuhr hat gegenüber dem Vormonat eine Zunahme
um 16 Mill. RM. auf 444 Mill. RM. erfahren. Dem Volumen
nach iſt ſie um 7½ v. H. dem Wert nach jedoch nur um 3½ v.
geſtiegen, da ihr durchſchnittliches Preisniveau gegenüber dem
Vormonat um weitere 3 bis 4 v. H. geſunken iſt. Es macht ſich
jetzt die Preisſchere, die den deutſchen Außenhandel wegen ſeiner
unterſchiedlichen Warenſtruktur in Ein= und Ausfuhr ſtändig
be=
herrſcht, und die bisher, während der Kriſen= und
Depreſſions=
monate, im Sinn einer Entlaſtung der Handelsbilanz wirkte, in
der Richtung einer preismäßigen Belaſtung der Handelsbilanz
nachteilig bemerkbar. Von dieſen Preiseinflüſſen wird das deutſche
Außenhandelsergebnis der nächſten Zeit weſentlich mit abhängen.
Denn es iſt damit zu rechnen, daß die hauptſächlich die Ausfuhr
ausmachenden Fertigwaren im Preis zunächſt noch weiter ſinken,
während die den größten Teil der Einfuhr bildenden Rohſtoffe im
Preis ſchon ſteigen.
Den ſtärkſten Anteil an der Ausfuhrzunahme haben die
Le=
bensmittel infolge einer um 7 Mill. RM. geſtiegenen
Weizen=
ausfuhr. Die Fertigwarenausfuhr hat bei um 2 v. H. geſunkenen
Durchſchnittswerten um 6 Mill. RM. zugenommen; einer
mengen=
mäßigen Zunahme um 4 v. H. entſpricht daher nur eine
wert=
mäßige Zunahme um 2 v. 8
Soweit ſich die Ausfuhrgeſtaltung in ihrer Richtung ſchon
überblicken läßt, hat der Abſatz nach den europäiſchen Ländern
(mit Ausnahme der Tſchechoſlowakei) im allgemeinen
zugenom=
men, der Abſatz nach Ueberſee dagegen einen Rückgang erfahren.
Die Handelsbilanz ſchließt im
September mit einem
Ausfuhrüberſchuß in Höhe von 84 Mill. RM. (Auguſt 97 Mill.
RM.) ab.
Im einzelnen zeigt die Warenbewegung im September
fol=
gende Veränderungen:
Unter den Lebensmitteln hat die Einfuhr von Eiern
(++ 3 Mill. RM.) und Butter (+ 2 Mill. RM.) zugenommen: ab=
Mill.
genommen hat die Einfuhr von Küchengewächſen
RM.), Weizen (— 3 Mill. RM.) und Roggen (—
2 Mill. RM.)
An der Zunahme der Einfuhr von Rohſtoffen ſind
betei=
ligt Tierfett und Tran (+
Mill. RM.), Mineralöle (+ 3 Mill.
1M.), Kupfer Pelzwerkfelle, Thomasphosphatmehl, Kalbfelle und
Rindshäute, Oelkuchen Baumwolle, Rohtabak (mit jeweils rund
2 Mill. RM.). Zurückgegangen iſt die Einfuhr von Wolle und
Bau= und Nutzholz) um jeweils 2 Mill. RM.).
Die Fertigwar
neinfuhr weiſt eine Zunahme der
Tex=
tilwaren um 3 Mill. RM. und gewiſſer Erzeugniſſe der
Fein=
mechanik um 2 Mill. RM. auf.
Bei der Fertigwarenausfuhr verzeichnen eine
Mehraus=
fuhr die Textilfertigwaren um 6 Mill. RM. (darunter Kleidung
und Wäſche um 4 Mill. RM., Wollgewebe um 1 Mill. RM.),
Waſ=
ſerfahrzeuge um 4 Mill. RM., Werkzeugmaſchinen, Pelze und
Pelzwaren, Kinderſpielzeug um jeweils rund 2 Mill. RM., Stab=
und Formeiſen um 1 Mill. RM. Zurückgegangen iſt u. a. die
2 Mill. RM.)
Ausfuhr von Keſſeln und Maſchinenteilen
ſchwefelſaurem Kali und Chlorkalium, elektriſchen Maſchinen,
Pa=
pier und Papierwaren (um je 1 Mill RM.).
In den erſten neun Monaten des Jahres 1932
(1931) hat die Einfuhr 3444 Mill. RM. (5269 Mill. RM.), die
Ausfuhr einſchließlich Reparations=Sachlieferungen 4291 Mill.
RM. (7233 Mill. RM.) betragen. Der Ausfuhrüberſchuß beziffert
ſich ſonach für dieſen Zeitraum auf 847 Mill. RM. (1964 Mill.
RM.) unter Einbeziehung der Reparations=Sachlieferungen.
Gegenüber den erſten neun Monaten des Jahres 1931
er=
geben ſich folgende Veränderungen:
Die Geſamteinfuhr iſt dem Wert nach um 35 v. H. dem
Volumen nach um 12. v. H. zurückgegangen: das durchſchnittliche
Preisniveau iſt um 26 v. H. geſunken. Es beträgt der
Wertrück=
gang der Einfuhr von Lebensmitteln 26 v. H., von Rohſtoffen
36 v. H., von Fertigwaren 43 v. H.; der Volumenrückgang
bezif=
fert ſich für die Lebensmittel auf weniger als ½ v. H., für die
Rohſtoffe auf 12 v. H., für die Fertigwaren auf 28 v. H. Di
Durchſchnittswerte ſind geſunken bei den Lebensmitteln um 26
v. H., bei den Rohſtoffen um 28 v. H., bei den Fertigwaren um
Die Geſamt ausfuhr (einſchließlich Reparations=
Sachliefe=
rungen) iſt dem Wert nach um 41r
H. dem Volumen nach um
30 v. H. zurückgegangen: das durchſchnittliche Preisniveau der
Ge=
ſamtausfuhr liegt um 15 v. H. niedriger. Die
Fertigwarenaus=
fuhr allein verzeichnet einen Wertrückgang um 39 v. H., einen
Volumenrückgang um 30 v. H.: der Durchſchnittswert der
aus=
geführten Fertigwaren iſt um 13 v. H. geſunken.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die freundliche Tendenz vermochte ſich an der Berliner
Effektenbörſe auch zum Wochenſchluß zu behaupten. Nachdem
vor=
mittags im Hinblick auf die noch ziemlich undurchſichtige
außen=
politiſche Lage eine gewiſſe Unſicherheit vorherrſchend geweſen
war. In Spezialwerten war das Geſchäft für einen Samstag
ſo=
gar recht lebhaft. Die proviſoriſche Regelung, die ſich bei den
Deviſenverhandlungen zwiſchen Italien und Deutſchland hat
er=
zielen laſſen, ſowie die mit 84 nach 97 Millionen noch über
Er=
warten große Aktivität der Außenhandelsbilanz für den Monat
September waren anregende Momente. Die Anfangsnotierungen
lagen vielfach bis zu 1 Prozent, für einige Montane, JG. Farben
und Kunſtſeideaktien ſogar bis zu 2 Prozent höher. Für die
erſt=
genannte Marktgruppe ſtimulierte die Meldung über den Abſchluß
der deutſchen Kokskonvention; außerdem ſprach man von einem
günſtigeren Zuſammenlegungsverhältnis beim Stahlverein. Für
die letztgenannten Werte rief die Nachricht über ſteigenden Abſatz
Viscoſe=Kunſtſeidegarnen Intereſſe hervor. Durch ſchwächere
Hal=
tung fielen einige Zellſtoffwerte ſowie Gummiaktien auf.
Beſon=
ders Aſchaffenburger Zellſtoff lagen mit minus 1½ Prozent
ſtär=
ker gedrückt. Eine Sonderbewegung nach oben hatten EW. Schle=
ſien, die 2¾ Prozent gewannen. Im Verlaufe traten größere
Kaufaufträge aus dem Reiche ein, ſo daß ſich bei lebhafterem
Ge=
ſchäft weitere Beſſerungen bis zu etwa 1 Prozent ergaben.
Be=
ſonders feſt waren Kali Aſchersleben, Oberkoks, Dt. Erdöl und
Deſſauer Gas. Später ließ das Geſchäft allerdings wieder etwas
nach, ſo daß ſich auf dem erhöhten Niveau leichte Schwankungen
ergaben. Dt. Anleihen waren im allgemeinen nur knapp
gehal=
ten, Altbeſitz verloren ſogar ½ Prozent.
Am Wochenſchluß war der Frankſurter Börſenverkehr
verhältnismäßig lebhaft bei ausgeſprochen feſter Tendenz. Eine
kräftige Stütze erhielt die Börſenſtimmung durch die ſehr feſte
New Yorker Börſe, die die Spekulation zu Deckungen veranlaßte.
ſo daß bei gleichzeitigem Vorliegen kleinerer Publikumsaufträge
Erhöhungen bis zu 1 Prozent und darüber erzielt wurden.
An=
regend wirkte auch der Abſchluß der deutſchen Küxkonvention und
die Meldungen, daß der Deviſenkonflikt, mit Italien vor einer
Einigung ſteht. Bevorzugt waren Montanwerte, von denen
Stahlverein bis 1 Prozent, Rheinſtahl und Phönix je ½
Gelſen=
kirchen 1, Buderus ½8 Prozent anzogen. Stärker erhöht waren
Kunſtſeideaktien, Bemberg über 3, Aku 2½ Prozent höher. Am
Elektromarkte waren AEG. ſtärker geſucht bei 35 Prozent, Licht
Kraft und Lahmeyer je 1, Schuckert 1½, Bekula ½ Siemens ¼
Prozent höher. Am Zellſtoffmarkt waren die Kurſe gleichfalls
leicht gebeſſert. Von Schiffahrtswerten waren Hapag behauptet,
(ordlloyd ½ Prozent höher. Kaliaktien zu Börſenbeginn ohne
Bewegung. Von Einzelwerten waren Conti, Linol, ſtärker erhöht
4 Prozent, Holzmann 1. Daimler 8 Prozent freundlicher.
um
Der
entenmarkt zeigte gleichfalls freundliche Grundſtimmung.
Altbeſitz waren knapp behauptet. Späte Schuldbücher gingen auf
unveränderter Baſis bei 66½ Prozent um. Schutzgebiete eine
Klei=
nigkeit erhöht. Im Verlaufe der Börſe wurde die Stimmung
etwas zurückhaltender, wohl im Hinblick auf die ſtärkere
Beach=
tung der ungewiſſen außenpolitiſchen Situation. Am Geldmarkt
iſt Tagesgeld ſehr leicht bei 3½ Prozent.
Die Lage am Geld= und Deviſenmarkk.
Am Geldmarkte war Tagesgeld anfangs der Woche eher
ge=
ſucht bei einem Satze von 3½ Prozent, die relative Knappheit
er=
klärt ſich aus den lang andauernden Nachwirkungen des
Qartals=
ultimos. Der Effekt des Medios war kompenſiert durch eine
ge=
wiſſe Verflüſſigung des Marktes infolge der Fälligkeit der
Schuld=
buchforderungszinſen und der Reichsſchatzanweiſungen. Der Markt
war ſo von Freitag ab erleichtert und der Satz auf 3½ Prozent
ermäßigt. — Privatdiskonte zeigten verhältnismäßig lebhaftes
Geſchäft, täglich kam Material heraus, das zu 3½ Prozent in der
Mitte Käufer fand. — In Reichsſchatzanweiſungen wird eine neue
Serie per 15. März 1933 ausgegeben, die früheren Termine ſind
ausverkauft. Bei Reichsſchatzwechſeln per 10. Januar 1933 zeigte
ſich wenig Geſchäft. Warenwechſel waren bei ganz geringem
Ge=
ſchäft eher geſucht. — Termingeld war eher leichter, ohne daß
weſentliches neues Angebot auftauchte. Der Satz bewegte ſich
zwiſchen 4 und 5 Prozent.
Am Deviſenmarkte mußte ſich der Dollar zu Beginn der Woche
auf die zunächſt falſch aufgefaßte Rede Hoovers über die Gefahren
für die amerikaniſche Währung eine ſcharfe Abſchwächung gefallen
laſſen, die aber gegen Wochenſchluß großenteils wieder aufgeholt
war. Das Pfund tendierte leicht nach unten, während der
fran=
zöſiſche Franken ziemlich ſtabil war. Schweizer Franken und
hol=
ländiſcher Gulden lagen ebenfalls kaum verändert, die an das
Pfund angelehnten Norddeviſen gaben leicht nach. Wegen des
Deviſenkonfliktes mit Italien konnte die Reichsbank Anfang der
Woche Auszahlungen Mailand nur repartiert zur Verfügung
ſtel=
len, allerdings wurden die Zuteilungen gegen Ende wieder
weſent=
lich größer. Die ſpaniſche Peſeta war eher leicht befeſtigt. Die
Auslandsbewertung der Reichsmark lag noch immer ca. 1 pro
Mille über der Inlandsparität. Von ſüdamerikaniſchen Deviſen
lagen argentiniſcher Peſeto und braſilianiſcher Milreis unerholt.
Vom ſüddeukſchen Eiſenmarkk.
Leichte Geſchäftsabſchwächung.
Die vergangenen Wochen haben wieder eine leichte
Abſchwä=
chung des Geſchäftes am ſüddeutſchen Eiſenmarkt gebracht. Der
Spezifikationseingang war wieder geringer, und Neukäufe in
Form= und Stabeiſen wurden nur vereinzelt getätigt. Die
Bau=
tätigkeit blieb von der in den letzten acht Wochen feſtzuſtellenden
Belebung vollkommen unberührt, der Bedarf in Moniereiſen und
Bauträgern hielt ſich aber in engſten Grenzen. Dagegen konnte
die eiſenverarbeitende Induſtrie vorübergehend größere Aufträge
in Stabeiſen und Blechen vergeben, wobei es ſich meiſt um ſehr
detaillierte Spezifikationen handelte, die nur ſelten von den
Händ=
lerlägern ausgeführt werden konnten. Ab Werk beſtand raſche
Lieferungsmöglichkeit vor allem für Formeiſen, während glatte
Spezifikationen in Stabeiſen Termine von 2—3 Wochen
erforder=
ten. — Das Lagergeſchäft war wiederum ſehr klein, die günſtigen
Lieferungen ließen Werksbezug zweckmäßiger erſcheinen. Für den
Reſt des Jahres erwartet man am Eiſenmarkt zwar keinen
beſon=
deren Aufſchwung mehr, aber man rechnet doch mit einer etwas
lebhafteren Abwicklung des Geſchäftes als in den gleichen
Vor=
monaten.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 12. Oktober. Die
vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 12. Oktober berechnete
Groß=
handelsinderziffer iſt mit 94,6 gegenüber der Vorwoche um 02
v. H. geſunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoffe 88,4 (minus 0.1 v. H.),/Kolonialwaren 83,6 (minus
0,7 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 88,5 (minus 0.3
H.) und induſtrielle Fertigwaren 114,8 (unverändert).
Produktionsmittel beträgt der Index 116,9 (unverändert), für
Konſumgüter 113,2 (minus 0,1 v. H.).
Frankfurter Schatzanweiſungen. Wie wir erfahren, hat der
Regierungspräſident in Wiesbaden ſeine Genehmigung zur
Ein=
berufung einer Verſammlung der Inhaber von Frankfurter
Schatz=
anweiſungen erteilt. Der Verſammlungstermin ſoll möglichſt mit
dem der Kölner Schatzanweiſungsinhaber zuſammengelegt,
wer=
den. Da in Köln die Genehmigung des Regierungspräſidenten
noch ausſteht, kann über das Datum noch nichts mitgeteilt
wer=
den. Die Bekanntgabe wird jedoch in allernächſter Zeit zu
erwar=
ten ſein.
* Mainzer Produktenbericht vom 15. Oktober.
Großhandels=
preiſe per 100 Kilo loco Mainz: „Weizen (76 Kilo
Hektoliter=
gewicht) 21, Roggen 16. Hafer 14—15, Braugerſte 19—19,50,
In=
duſtriegerſte 17—17,25, Futtergerſte 16—16,50, Malzkeime 10—11
Südd. Weizenmehl Spezial 0 32,60, Roggenmehl (60proz ) 23,50
bis 24,50, feine Weizenkleie 8,25, grobe Weizenkleie 9.
Roggen=
kleie 8—8,50, Biertreber 11,25. Erdnußkuchen 12.75—13,
Kokos=
luchen 11,75—15,75. Palmkuchen 8,75—9, Rapskuchen 8,75—9,
Soyaſchrot 10.75—11, Trockenſchnitzel 8,75—9 loſes Kleeheu 5,
geb. Kleeheu 5,40. loſes Wieſenheu 4, geb. Wieſenheu 4,20.
Ma=
ſchinenſtroh 2,30, Drahtpreßſtroh 2,20 Tendenz ruhig.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Infolge der knappen
Zu=
fuhren haben die Preiſe eine weitere Erhöhung erfahren. Deutſche
Eier waren beſonders knapp angeboten und waren um über
1 Pfg. per Stück höher. Der Abſatz war zunächſt ſehr ruhig,
konnte ſich aber gegen das Wochenende etwas beleben, weil jeder
noch möglichſt billig einkaufen möchte. Auch in
Kühlhauseiern=
die in dieſer Woche erſtmals zum Verkauf geſtellt wurden
ent=
wickelte ſich befriedigendes Geſchäft. Die Belaſtung, die in
frühe=
ren Jahren Kühleier auf den Markt ausübten, dürfte in dieſer
Kampagne infolge der nur geringen Einlegung wegfallen.
notierten in Pfg. per Stück ab loco Frankfurt a. M.: bulgariſche
8,25—8,75, jugoſlawiſche 8,25—8,75, rumäniſche 7.25—8 ruſſiſche
7—7,75, polniſche 6,50—8 holländiſche 8,50—11, flandriſche 9,75
bis 10, bayeriſche 9.50—10, deutſche Friſcheier 11—13.50.
Kühl=
hauseier; holländiſche 8—8,50, bulgariſche 7.50, rumäniſche
und jugoſlawiſche je 7. In= und ausländiſche Mittel= und
Schmutz=
eier 6,50—
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Am Buttermarkt blieb
das Geſchäft trotz ſehr geringer Zufuhren ſowohl vom In= als
auch vom Auslande ſehr klein und beſchränkte ſich nur auf die
Deckung des notwendigſten Bedarfes.
Die beſſere Qualität für
deutſche Butter geſtaltete für dieſe den Abſatz jedoch etwas beſſer.
ie Preiſe indeſſen erfuhren keine nennenswerte Veränderung.
Die Verkaufspreiſe des Großhandels lauten (in 1=Zentner=
Ton=
nen): holländiſche Butter 124—128, deutſche Butter 120—125 RM.
Berliner Kursbericht
vom 15.Oktober 1932
Oeviſenmarkt
vom 15. Oktober 1932
Berl. Handels.Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban:
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyhd
A.E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. B. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Nfht
75.—
61.75
17.5
28.2
18.2
34.75
62.75
56.2
20.7
30.—
103.37
90.25
Ke
Elektr. Lieſerung
J. G. Farb
Gelſ. Bert
Geſ.f.elektr. Untem.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Rö
Taſch.=Bo
R
Oberſchleſ, Koks,
Orenſtein & Koppel
73.—
68.—
Rea
39.50
72.25
74.50
38.—
58.50
103.—
33.875
z
34.875
Kee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerte
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.
Naif
41.375
165.75
47.50
23.75
106.5‟
40.—
16.75
49.625
9.12:
26.75
69.2r
3K
29.25
25.50
gSi. 52.05 Spanien 100 Beſeta 34. 34. Erag 100 Tſch 4eslt 12.485 Danzi 100 Gulden 181.9: Budapeſt Me A. Sofig 00 Levo. A 3.068 e Janero 1 Milreis Holland 100 Gulden ugoſlawien 794 Oslo 100 Kronen rudos Kopenhagen 100 Kronen 13 00 Trachm. S
stockholm 100 Kronen *, Zſtambu t türk. 2 Londo Sta z.495 t”. Kairo 1a 49e5 Buenos=Aires Peio d:
A Kanada 5o 3. jew York Hollar 4209 4. Urugnahz 4
eſo * elgien 100 Belgo Fsland Oisl. Kr. Stalien 100 Lire Tallin
n(Eſtl.) 100 eſtl. Kr 6ö 1i0. Paris 100 Francs 12.51 16.55 Riad 100 Late 79.74 96
0.
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt, süiale der Oresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 15. Oktober 1932.
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62 Baden.. ...
68 Bahern...
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Keſſe
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62 Sachſen v.22
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Dtſche. Anl.
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Sonntag, 16. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 288 — Seite 15
Btonder Keld und viele Frauen.
Roman von Karl Lütge. Copyright byVerlagPreſſe=Tagesdienſſ, Berlin W38
Sa
Nur bei den drei jungen Damen, daheim, in der
Eifel=
ſtraße, oder bei Trautmanns in der Margaretenſtraße, ging er
ſeirvas aus ſich heraus, ſprach von den Dingen, die hinter ihm
ſergen. Von Befürchtungen, Qual, Not, Angſt. Nicht oft.
Er war ſtark verändert. Wie konnte es anders ſein, nach
allchen Erlebniſſen und ſo viel fehlgeſchlagenen Hoffnungen.
Während die ſchöne, verwöhnte Frau in der
Siegfried=
ylee mit ſchmerzhafter Deutlichkeit erkannte, daß ſie ihn
vrloren hatte, da er außer ein paar flüchtigen Zeilen kein
3=benszeichen mehr von ſich gab, ſchien auch Miß Macy
gedul=
die beiſeite zu ſtehen. Man hörte nichts von ihr. Baronin
ASdtfeld war von allem genau unterrichtet durch den
unverän=
dert getreuen Dr. von Lachmann. Er kam öfter auf einen
Scrung in die Wohnung in der Eifelſtraße.
Mariot von Bodtfeld ſuchte den quälenden und törichten
haß auf die junge Amerikanerin zu bannen. Neid blieb. Und
Frauer, und Angſt vor der Leere daheim, in der langen, ſtillen,
inſamen Siegfried=Allee. Nur den Blick durchs Fenſter auf die
Billen mit eiſigen, verſchloſſenen Geſichtern, dann graute ihr.
5o war das Leben.
„Herr Doktor von Lachmann” meldete der Diener.
„So, der liebe gute Doktor. Ein Aufatmen.
„Bitte.
Dr. von Lachmann trat ein, gefeſtigt in ſeiner Art,
gleich=
gäßig heiter und ſicher, wohlwollend und höflich.
Die weiße Stirn glättete ſich, Lange ließ ſie die Hand in
er des Arztes.
Mühlinghaus ging ſeiner Tätigkeit als Vorſteher des
Lager=
ſetriebes der Brödermannſchen Werke mit Unluſt nach. Der
Sport bedeutete ihm gleichfalls nichts. Er trainierte noch nicht
veder. Wozu? Alles war vorbei. Viktor Brandſtetter würde
den nächſten Tagen am Kanal ſtarten. Es ſtand zu erwarten,
aß er ſiegreich blieb.
An Frauen dachte er nicht. Oder doch. Eine Frau
be=
häftigte um dieſe Zeit Mühlinghaus. Es war nicht die einſtige
öraut Elfriede Trautmann, nicht Miß Macy, die weltkluge,
beizende, lebenſprühende Amerikanerin. Nein, an ſie dachte er
vie an eine ſchöne Märchengeſtalt. Ihr Bild ſtand am
leben=
igſten vor ſeiner Seele, da er bei ihr nie Furcht empfunden
atte, wie bei jener anderen, bei Frau von Bodtfeld, vor etwas
inbekanntem, Zwingenden.
Die andere, an die ſich ſein Sehnen verlor, kannte er noch
icht. Er hatte nur ihr Bild geſehen. Einmal nur und flüchtig:
das Bild der Kanalbezwingerin Cilly Everth. Sie war nicht
hön. Ihr Geſicht zeigte nichts Regelmäßiges, nichts
Anziehen=
ſes. Doch in ihm prägte ſich Entſchloſſenheit aus und feſter
Ville. Und ihn hatte die Kanalbezwingerin hinreichend
be=
vieſen!
*
Die ungeſunde Tatenloſigkeit war nichts für Ludwig
Müh=
ughaus. Er verfiel, wurde ſtumpf, läſſig, alltäglich. Man
kannte ihn nicht wieder. Trautmanns luden ihn häufig ein. Er
ging ſelten oder gar nicht hin. Er hockte hinter Büchern. Es war
ſchlimmer als damals nach der verunglückten Amerikareiſe!
Dachte er an Miß Mach?
Seltſam, daß man von ihr nichts hörte.
Eines Tages beging ſeine Schweſter eine peinliche
Vor=
eiligkeit und grämte ſich hinterdrein tagelang, daß ſie es getan
hatte — bis der Erfolg ihr Handeln rechtfertigte und ſie frei
ſprach. Ja, ſie ſchrieb an Miß Macy. Nach Oſtende. Man
würde den Brief nachſchicken, falls ſie ſchon abgereiſt ſein ſollte.
*
Miß Macy und Mutter wohnten in Oſtende. Sie wollten
das Ergebnis der Mühen des Schwimmers Brandſtetter am
Kanal abwarten, ſagten ſie zu Miß Eckſtein. Was ſie tatſächlich
hielt, das verbargen ſie. Es gab ſtummen, ſtetigen Kampf
zwiſchen ihnen in dieſen Tagen.
Sie ſprachen Brandſtetter nie. Das war ein Mann, ſo groß
wie Mühlinghaus, nahezu ſo blond, aber eckiger, Nur=Sportler,
harter Pflichtmenſch, ohne das begeiſternde Pathos des
Heldi=
ſchen, wie es bei Ludwig Mühlinghaus ſich zeigte und ſo
ver=
hängnisvoll ausgewirkt hatte —
Den Tag ſeines Startes hatte Brandſtetter geheim
gehal=
ten. Ueberhaupt hörte man wenig von den Schwimmern. Man
wußte nur, daß ſie über äußerſt geringe Geldmittel verfügten.
Eines Tages fuhren die Damen zu Dritt in dem
ſtahl=
blauen, im ganzen Lande bekannten Auto nach Calais und
eil=
ten ins grüne Hügelgebiet am Kap Gris Nez. Der Tag war
ungewöhnlich ſchön. Einer jener ſeltenen Tage, wie ſie der Kanal
in ſo leuchtender Schönheit nicht zu häufig kennt.
Der Start?
Miß Eckſtein ſchleppte ein Fernglas mit ſich. Nie hatte es
Zweck gehabt. Heute ſtrahlte die eckige Geſellſchafterin. Sie
reichte es herum. Ja, jetzt ſah man deutlich, was vorging. Der
Deutſche ſchwamm. Der Kampf hatte begonnen!
Miß Mabel Macy preßte die Lippen feſt aufeinander. Ja,
jetzt entſchied es ſich. Was ſich entſchied, das ſich einzugeſtehen,
ſcheute ſie ſich.
Da war der Brief von der Schweſter Mühlinghaus: Geſtern
abend traf er ein. Sie hatte ihn ein paarmal geleſen. Zu einem
Entſchluß konnte ſie ſich nicht durchringen. Mußte ſie auch den
zweiten Schritt tun? Unmöglich! Er hatte zu ihr zu kommen!
Schaumkrönchen tänzelten ans Ufer. Das Waſſer rauſchte
verhalten. Und da draußen ſchwamm ein Tollkühner
— bis
zum Abend, den ganzen Tag, oder bis in die Nacht! — Die
Engländerin Cilly Everth kürzlich hatte faſt 18 Stunden zur
Kanaldurchquerung gebraucht!
Der deutſche Schwimmer arbeitete ruhig, taktmäßig, mit
ſicherer Ueberlegung, gegen die Wellen. Es ſchien, als ſei er bei
einem Schulſchwimmen, wo es galt, die Prüfung zu beſtehen.
Er ſchwamm ganz nach Vorſchrift, ſchien ſelbſt die Kommandos
zu geben und hielt unbeirrt Kurs auf den Dampfer.
Fern zogen am Horizont auf der Höhe des Kanals,
Ozean=
rieſen vorüber. Schiffe mit hochbepackten, weithin ſichtbaren
Holzladungen, ſtrichen vorbei, Segler mit hellen, großen Flecken
über dünnem Rumpf, glitten vorüber.
Nun war der Dampfer kaum noch zu erkennen. Den
Schwimmer ſah man längſt nicht mehr.
Eine ſtille Heimfahrt. Nur Mama ſprach etwas. Von
Heimreiſe, da ſie nach Kanada eine Reiſe antreten mußte.
Helles Mittagslicht lag über der weiten, bewegten
Waſſer=
flut. Ein idealer Zuſtand für den Schwimmer! Die Sonne
über=
ſchritt den hohen Stand am Himmel und neigte ſich im Weſten dem
bleigrauſilbern ſchimmernden Waſſer zu. Dämmerung zog auf.
Abendſchatten hüllten Waſſer und Land ein.
Miß Macy ſtand am Fenſter des Hotelzimmers. Sie wartete.
Seit nun faſt zwei Wochen wartete ſie. Er kam nicht. Kein
Brief. Nur die Schweſter ſchrieb — daß er zerſchmettert ſei,
haltlos, ratlos, und nur ſie, Miß Macy könne ihn aufrichten!
Auf noch was anderes wartete Miß Macy. Das Geſtade
Englands mußte der Schwimmer nun erreicht haben. Hätte
er unterwegs aufgegeben, dann wüßte man es in Oſtende längſt.
Um 11 Uhr abends kam das Telegramm:
„Nach ſchwerem, hartem Kampf mit der Brandung,
wund=
geſcheuert an den tückiſchen Klippen der Küſte, erkletterte der
deutſche Schwimmer Brandſtetter am Abend um 10 Uhr die
ſteinige Küſte Englands bei Folkſtone. Die Bezwingung des
Kanals in Rekordzeit iſt Brandſtetter geglückt. Er ſchwamm
14 Stunden 10 Minuten, bei 38 Kilometer Strecke. Cilly Everth
benötigte kürzlich 17 Stunden 50 Minuten bei 40 Kilometer,
alſo nur wenig längerer Strecke. Die ſchnellſte Zeit, die je
ein Schwimmer auf eine ſolche Diſtanz erzielte, ſchwamm
Brand=
ſtetter bei der Kanaldurchquerung.”
So, das war alſo geglückt!
Trotz ſprang Miß Mabel Macy an. Die neue
Kanal=
bezwingung durch Mühlinghaus war nun unangebracht. Er
ſtand ſomit jetzt abſeits, war ausgeſchaltet und abgetan. Oder —
man müßte ihn in Amerika machen. Noch galt er drüben, durch
die Affäre, als Senſation. Man mußte nur in den
ameri=
kaniſchen Zeitungen die Berichte leſen!
XIK.
In der vornehmen Villa in der Siegfried=Allee war jetzt
nachts alles dunkel. Mitunter ſchritt Ludwig Mühlinghaus
eilig, drüben, auf der anderen Seite, an dem Hauſe vorüber,
Er fühlte ſich in dieſen Tagen des frühen Herbſtes voll Schuld.
Amerika und Leyden! Das konnte man nicht mit einer
unwirſchen Geſte einfach auslöſchen. Das band aneinander —
gleichgültig, ob es zum Guten oder Böſen dienen mochte.
Morgen früh würde er wieder zum Training gehen. Der
Club hatte ihn aufgefordert. Bald fand in Los Angeles ein
neues Olympia ſtatt. Brandſtetter hatte den Kanal bezwungen.
Schade, daß er Bruſtſchwimmer war, man konnte nicht gegen
ihn kämpfen. Ein neuer Weltmeiſter im Freiſtil war dagegen
aufgetaucht, neue deutſche Meiſter gab es da und dort. Gray
ſtand vor der Verurteilung, die Zeitungen ſchrieben ſo — ein
guter Schwimmer und Trainer, verbummelt, wirr, aus der
Bahn geſchleudert. Man mußte ſehr genau acht auf den
ſchma=
len Pfad geben. Ja, das hatte er ſelbſt erfahren müſſen.
(Fortſetzung folgt.)
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m die Pariser Mode-Vorherrschaft
Die Mode von 1932/33 kommt noch immer von Paris. Pariser Moden, Pariser Modelle, das ist für
e die einzig diskutable Frage, und sofern es der Geldbeutel zuläßt, wird man, ohne groß zu zögern,
h ihnen greifen. Die Franzosen diktieren die Damenmode für die ganze Welt. Die Damenschneider,
zmacher, Wäschenäherinnen, ja, die ganze Konfektion wendet sich mit dem Gesicht nach der
fran-
schen Hauptstadt. Was von dort kommt, ist gut, richtig und geschmackvoll, was anderswo herkommt,
VVersuch, Nachahmung, Kopie, Plagiat, wenn es auch mit Kunst und Talent geschaffen wurde.
Ob Paris wirklich der Gipfel des Geschmacks ist, oder ob vielfach hier nur die Einbildung eine Rolle
IIr7 In Berlin machen jetzt einige Künstler und Pädagogen die große Anstrengung, die Mode-Vor-
Fschaft und -Diktatur von Paris abzuschütteln und die Damenmode auf die genau so schönen und
en Beine deutscher Künstlerinnen zu stellen. Es gibt da im Rahmen einer Kunstgemeinschaft, die
Jahren für neue Formen und Linien kämpft, eine Sonderschule für Modekünstler;
Hielehrer und gualifizierte Arbeiter aller Gebiete der Mode versuchen, mit einem Kreis von
Schüle-
en ohne Pariser Vorbild auszukommen.
Das Ziel ist, eine deutsche Mode zu schaffen und Berlin zum Zentrum der europäischen
Herichtung zu machen. Die Schüler und Schülerinnen werden hier in allen Fächern der Mode
unter-
richtet, und ihre Begabung zum Entwerfen
neuer Modelle wird besonders geweckt und
ausgewertet. Wie der Leiter dieser Schule,
Architekt Dillenz, erklärt, befaßt
man sich hier in jedem Semester intensiv
mit einem besonderen Zweig der Mode.
Jede Frau weiß, wie ungeheuer vielseitig und
weitverzweigt das Gebiet der Mode ist, und
leicht wird man deshalb die Notwendigkeit
einer Spezialisierung einsehen. Die einzelnen
Gebiete werden nach Möglichkeit eng
be-
grenzt. Zur Zeit ist das Hauptfach die Arbeit
an Damenhüten und Damenmänteln. Man
will Individuelles, Vollendetes leisten und
zuerst auf diesem Spezialgebiet einen Schritt
nach vorwärts tun.
Trotzdem die Schule noch jung ist, hat
sie schon sehr schöne Erfolge aufzuweisen.
Fast 100 Schüler und Schülerinnen, die alle
mit höherer Fachbildung hierhergekommen
sind und teilweise aus Akademikerkreisen
stammen, bemühen sich hier eifrig, das große
Ziel, Berlin zur Modestadt zu machen,
er-
reichen zu helfen.
Modellzeichnerin bei der Arbeit.
Modezeichnen bildet die Grundlage zur Schaffung
Modelle. Hier hat die Phantasie der Schülerin
n Spielraum.
Mtische Arbeit.
PErrngade M eiedden ate
Die Modeschüler erhalten eine
drei-
fache Ausbildung: die
handwerklich-
technische, die künstlerisch-formale und die
geistig-kulturelle. Sie arbeiten in
Werkstät-
ten für Schneiderei,
Putzmache-
rei, Stickerei, in den Ateliers für
Zeichnen, Graphik, IIlustration,
Dekoration, daneben sind sie noch im
Hörsaal und im Seminar, Alles muß
prak-
tisch durchstudiert werden, denn Mode kann
man so wenig wie Architektur oder sonst
eine angewandte Kunst auf dem Papier
er-
lernen. Nur durch die Arbeit in echtem
Ma-
terial und durch die Herstellung ganzer
Ge-
genstände kann die Meisterschaft erreicht
werden. Das Prinzip einer
Produktions-
schule ermöglicht auch eine ideale Lösung
der sozialen Frage der Mode-Studenten. Die
Modeschüler können in der Schule und durch
ihre Schularbeiten ohne Schädigung ihrer
Gesundheit, ohne Beeinträchtigung des
Stu-
diums durch Zeitverlust, Werkstudent sein.
*
Es ist interessant zu erfahren, daß das
Pariser Modediktat für die kommenden
Herbst- und Wintermoden in den deutschen
Salons gar nicht so absolute Gültigkeit hat,
wie das in früheren Jahren der Fall war.
Man benutzt zwar die Anregungen, die von
der Seine-Metropole ausgehen, letzten Endes
aber entscheidet heute mehr als in früherer
Zeit der Wille der Frauen für die Richtung
der Mode, das, was für das tätige Leben
bequem und kleidsam zugleich ist. Und weil
gerade dieser Grundsatz für die Arbeit in
jener Modeschule vorherrscht, darf man von
ihr unter Verzicht auf das oft übertriebene
Pariser Vorbild Erfolgreiches erwarten.
Jede kommt an die Reihe.
Die neuentworfenen Modelle werden gegenseitig kritisiert.
In der Schneiderwerkstatt.
Hier werden die Schülerinnen in allen vorkommenden Schneiderarbeiten
unter-
richtet, deren Kenntnis immer noch das Rüstzeug auch für die modernsten
Mode-
schöpfungen ist.
In der Putzmacherei.
Hier werden Putzmacherinnen ausgebildet, Sie entwerfen an ihren Modellen
neue Hüte und setzen in die Praxis um, was sie mit Pinsel und Zeichenstift
vorher entworfen haben.
Mit dem Auto durch
Lappland zum Eismeer.
Von Dr. Philipp Krämer (Helſingfors).
Seit drei Jahren iſt die große Landſtraße, die
Finniſch=Lappland dem Verkehr erſchließt, in
Betrieb. Wäre ſie im Weltkrieg ſchon
vorhan=
den geweſen, ſo hätte ſie einen deutſchen
Vor=
ſtoß gegen die engliſche Beſatzung an der
Mur=
manküſte ermöglicht, deren Aufgabe es war, die
dort kreuzenden deutſchen Unterſeeboote zu
ver=
hindern, Grubenholztransporte nach England zu
ſtören. Jetzt kann ein gutes Privatauto die 55)
Kilometer lange Landſtraße entlangrollen. In
Novaniemi, dem nördlichſten finniſchen
Eiſen=
bahnhaltepunkt, wartet täglich zweimal das
große Poſtauto auf ein Dutzend Neiſende. Der
nördliche Polarkreis iſt erreicht. Immer
ſpär=
licher werden die menſchlichen Siedlungen, wir
können 50 Kilometer lang fahren, ohne ein
Holz=
haus anzutreffen. Wehl uns, wenn unſer Wagen
nicht zuverläſſig iſt. Celegraphenſtangen
beglei=
ten uns und hohe rote Holzpflöcke, die in
wei=
ßer Schrift die Kilometerzahl angeben. In
leich-
ten, ſtundenlang ſich wiederholenden Wellen
läuft das Band der Landſtraße unter den
Nä=
dern fort, zu beiden Seiten ſtehen düſter und
ernſt unendliche, undurchdringliche Wälder, in
denen der E
uſt
und das immer ſeltener
werdende wilde Renntier, das gelegentlich vor
dem Auto herläuft, weil es den rettenden
Sei=
tenſprung nicht findet, in denen im Norden noch
Bären und Wölfe den Menſchen beunruhigen
und Siſchottern, Hermeline und Polarfüchſe
auf Beute jagen. Immer ſeltener wird die
Kie=
fer, die Sichte wird immer ſpitzer, bis auch ſie
verſchwindet und ſtundenlang die Birke
vor=
herrſcht. Aber es iſt nicht die zarte, liebliche,
chlanke Birke des Südens. Knorrig und
wind=
zerriſſen kämpft ſie ihr Daſein gegen den
grau=
ſigen, ſonnenloſen Winter. Cauſende von
Baum=
ſeichen zeugen von dieſem Kampf. Man hat den
Eindruck, durch einen endloſen Friedhof der
Bäume zu fahren. Immer kleiner werden die
Birken, Strauchebereſchen und
Wacholder=
ſträucher bleiben als letzte Ausläufer, weite
Cundren nehmen uns auf. Wenn wir die
wild=
zerklüftete Eismeerküſte mit ihren phantaſtiſchen
Selſen nach zwei Cagen erreicht haben, ſuchen
wir vergebens nach kleinſten Strauch gewächſen.
Je länger wir fahren, umſomehr erſchließt
ſich uns der eigenartige Charakter Finniſch=
Lapplands, der drückender Verlaſſenheit und
Schwermut. Auf 4 Quadratkilometer kommt
ein Einwohner. Wir fahren an einer
neuerbau=
ten ſchönen Volksſchule vorbei, die Kinder
unterrichtet, die 300 Kilometer Schulweg
hätten. Sie wohnen in der Schule und ſind dort
gut aufgehoben. Im Sommer ſind ſie zu Hauſe,
im Winter beim Lehrer.
Die Gemeinde Inari zählt 2000 Menſchen, ſie
verteilen ſich auf ein Gebiet von der Größe
Ba=
dens. Sie haben eine ſtattliche lutheriſche
Holz=
kirche. Im Winter kommen die Lappen auf
Schlitten und Skiern zur Kirche. Wie oft kann
man das, wenn man 200 Kilometer entfernt
wohnt? Aber jetzt iſt es Sommer. (Die
Land=
traße iſt überhaupt nur im Sommer befahrbar,
das heißt in der Seit von Ende Juni bis
An=
fang September.) Und eben, wie der
Gottes=
dienſt zu Ende iſt, ſitzen die Lappen an großen
Holztiſchen um die Kirche herum und trinken
Kaffee. Viele fahren am Mittag mit den
gro=
zen Kirchbooten über den See, über dem
Wild=
enten in langen Reihen flattern, und deſſen
reiche Siſchgründe Nahrung ſpenden. Bis zur
dichteren Beſiedlung Finniſch=Lapplands hat es
noch lange Seit. Im Inneren wird ſie wohl
nie=
mals kommen. Dennoch hat ſich längs der
Land=
ſtraße ſchon manches neue Gehöft erhoben.
Ein=
wanderer aus Norwegen ſind wieder
zurück=
gekehrt, dagegen der intelligente, wetterharte
und ungemein zähe Sinne aus dem Süden dringt
immer mehr vor und behauptet ſich in dieſem
dürftigen Lebensgebiet größter Gegenſätze, in
dem im Winter bei 30 Grad Kälte acht Wochen
ang kein Sonnenſtrahl leuchtet und im Sommer
bei 35 Grad Hitze, die der in den Cropen nicht
nachſteht, keine Nacht ihn erguickt, ſo daß das
Zeitbewußtſein faſt verſchwindet.
Ich traf im Svalo=Gebiet einen deutſchen
Studenten, der mit zwei befreundeten finniſchen
Studenten flintenbewaffnet und im Helt
näch=
igend durch die Cundren gezogen war. Sie
camen an manchen Cagen nur 10 Kilometer
vorwärts. Die Unheimlichkeit bedrückte ſie. Sie
kehrten wieder um. Bei der Ankunft an der
Landſtraße, wo ſie das Auto erwarteten, ſtellten
je feſt, daß ſie ſich um einen Cag geirrt hatten.
Sie waren in ihrer Nechnung einen Cag
vor=
ausgeeilt.
Entlang der Landſtraße liegen Poſthaltereien,
in denen man für lächerlich wenig Geld
vorzüg=
lich verpflegt wird. Crinkgelder werden
zurück=
gewieſen. Die erſte Nacht verbringt man in
einer Herberge des finniſchen Couriſtenvereins,
die ſauber, wohnlich, mit Sentralheizung
ver=
ehen iſt und ihre Gäſte prächtig verpflegt. Im
äußerſten Norden, am Ende der
Eismeerland=
ſtraße, liegt eine zweite Herberge dieſer Art in
Linnahamari. Beide Herbergen ſind telephoniſch
miteinander verbunden.
Von den eigentlichen Lappen ſehen wir nicht
viel. Sie ſind im Sommer weit im Innern mit
ihren tauſendköpfigen Nenntierherden. Was
ich in Holzhäuſern angeſiedelt hat und in
Dör=
fern wohnt, iſt längſt — leider! — europäiſiert,
trägt die „übliche” Kſeidung und läßt den
Grammophon laufen.
Leider iſt die Schnakenplage im Sommer ſo
ungeheuer, daß kein menſchliches Mittel bisher
virkſam gegen ſie war. Man ſchmiert ſich ein,
rägt Netze, raucht, zieht Handſchuhe an bei
30 Grad Hitze — der Kampf iſt ausſichtslos.
Deshalb iſt es gut, Ende Juni oder im Herbſt
zu fahren. So lange der Wagen fährt, oder
auf den Seen und Flüſſen, iſt man ungeſtört.
Haben wir das Eismeer erreicht, ſo fahren
wir entweder mit dem Schiff über Norwegen
weiter oder müſſen denſelben Weg zurück.
Die Preißelbeeren wuchern üppig. Keine
menſchliche Hand iſt 4: die ſie erntet.
„Alſo Feinde!”
(Von Ciſſy van Marxveldt.
„Ich finde,” ſagte Margot und tippte mit
hrem Suß an das Schutzblech des Kamins, „ich
finde, Fred, daß wir nicht zueinander paſſen.
„Ja", erwiderte er gelaſſen, „das habe ich
auch immer gedacht.
„R
2‟
„Und warum haſt du das denn niemals . . .
„Du haſt mich nie danach gefragt”, ſagte er,
ſeine Schuhſpitzen betrachtend.
„Ein ausreichender Grund. — Aber warum
findeſt du eigentlich, daß wir nicht zueinander
paſſen?”
Weil du ſo ſchön biſt — und ich — und ich
bin ſo häßlich.”
Sie lachte, den Kopf nach hinten geworfen.
So ſah ſie ihn an.
Was für ein Unſinn! Als ob das etwas
damit zu tun hätte! Und außerdem biſt du gar
nicht häßlich.”
„Na, Gott ſei dank”, ſeufzte er und
betrach=
tete die Pracht ihres blonden Haars und ihrer
ſchwarzen Augen. Ich fürchtete ſchon, daß es
etwas derartiges . . "
„Aber nein”, ſagte ſie, und ihr Suß ſtieß
etwas heftiger gegen das Kamineiſen, „
natür=
lich nicht.”
Es war einen Moment ſtill. Er nahm ſein
Notizbuch aus ſeiner Bruſttaſche und notierte
etwas ſorgfältig mit dem Bleiſtift.
„Was tuſt du denn jetzt?” fragte ſie
ver=
wundert.
„Ich ſchrieb mir auf, was du mir ſoeben
geſagt haſt. Mit dem Datum dabei. Dann
ver=
geſſe ich es uicht.”
„O, wie gemein du biſt!” rief ſie,
aufſprin=
gend. Cante Lucie hatte ſchon recht, als ſie
geſtern abend ſagte, daß du ſo herrſchſüchtig
ſeiſt und ſo tyranniſch, und daß wir ſpäter
nie-
mals glücklich ſein würden.”
„Wann ſpäter?” erkundigte er ſich
inter=
eſſiert.
„Nun, wenn wir verheiratet ſind natürlich.
Cu nicht ſo dumm.”
„Ah, ſagte er, und ſteckte das Notizbuch
fort. „Haſt du noch etwas zu ſagen?“
„Nein. Iſt das noch nicht genug?‟
„O, gewiß. Aber ich dachte . . . na, ſchön.” Er
rhob ſich und bot ihr die Hand zum Abſchied,
doch ſie winkte geringſchätzig ab.
„Alſo Feinde, Margot?”
„Wie du willſt.” Sie drehte ihren
Ver=
lobungsring am Singer. Er ſah es. Dann
prach er:
„Wir wollen lieber kein Cheater ſpielen,
findeſt du nicht auch, und einander mit
verächt=
icher Gebärde die Ninge zuwerfen. Außerdem
väre das auch ſehr altmodiſch. Laß uns im
modernen Stil bleiben.”
„Was nennſt du modern?”
„Nun, unſere Ninge erſt dann zu wechſeln,
wenn wir jemand gefunden haben, mit dem wir
wirklich glücklich ſein können — ſpäter.”
„Da wirſt du nicht lange zu ſuchen brauchen”,
agte ſie höhniſch.
„Ich glaube auch”, ſagte er und verneigte ſich
zum Abſchied.
Doch als er an der Cür war, rief ſie ihn
zurück: „Fred!” Er kam zurück.
„Haſt du noch etwas vergeſſen?” fragte er.
„Nein — nur — daß wir, daß wir doch
eigentlich Freunde bleiben können, ſolange bis
wir ..."
„Bis wir?” widerholte er.
„Nun, das haſt du doch ſo ſchön geſagt, bis
wir einen andern gefunden haben — beide.”
„Oder einer von uns.”
„Natürlich,” wiederholte ſie, mit einer
un=
geduldigen Bewegung ihres Kopfes, „oder
einer von uns.”
Eine Woche verging, bevor ſie ihn wiederſah.
Jeden Nachmittag hatte ſie auf ſein Kommen
gewartet. Aber er kam nicht. Am ſiebenten
Tage ging ſie aus, um ihm zu begegnen. Sie
traf ihn auch, dicht bei ſeiner Wohnung, und
ihr Kinn aus ihrem Mantel hebend, ſagte ſie:
„Du nimm unſere Freundſchaft nicht gerade
ernſt.*
Er nahm ſeinen= Hut ab.
Es tut mir leid, daß du das denkſt.”
„Ich muß mir Cante Lucie gegenüber immer
neue Gründe ausdenken, warum du nicht
kommſt.”
„Du könnteſt ihr doch den wahren Grund
agen. Es würde ſie ohne Sweifel freuen.
Wo biſt du in der ganzen Seit geweſen?”
„Ich war ſtark in Anſpruch genommen. Drei
Diners, eine Abendgeſellſchaft und ein Ball. Es
hat mich gewundert, daß ich dir nirgends
be=
gegnet bin.”
„Ich bemühe mich noch nicht um einen
andern.”
Dumm von dir.”
Sie waren inzwiſchen vor ſeinem Hauſe
an=
gelangt. „Wenn du bei mir eine Caſſe Cee
trinken willſt, wird es mich freulen”, ſagte er
öflich.
„Wirklich, Fred?”
„Gewiß. Ich habe es gern, wenn mir Damen
den Cee einſchenken.”
Er öffnete die Haustür und ließ Margot
vor=
angehen. Sie ſummte ein Lied, während ſie
durch den Flur nach ſeinem Wohnzimmer ging,
in das die kühlen, matten Strahlen der
Nach=
mittagsſonne fielen. Sie ließ ihren Mautel
fal=
en und ſank in den tiefen Seſſel vorm Kamin.
Er läutete nach dem Cee.
Mein Herr Hund.
Eine Plauderei für Hundefreunde.
Jede Mutter hat das ſchönſte Babu, jede
Hroßmutter hat die klügſten Enkel — jeder
Hundebeſitzer ſieht in ſeinem Hund die
Summ=
aller Vorzüge.
Ich habe einen ruſſiſchen Schnauzer. Er iſ. in
langhaarig, von grauer Farbe. Grauhaarige
Hunde mit langen Haaren ſind ſelten, alſo
ei=
entſchiedener Vorzug. Er iſt äußerſt
wachſan=
jedem Fremden iſt der Eintritt verwehrt. Seit
Alarmſignal beim Geräuſch nahender Schritt
iſt nicht zu überhören, er bellt fortiſſimo furioſ
Wachſamkeit, wieder eine vorzügliche Eigen
ſchaft. Wenn er ſprechen könnte, würde er un
täglich ſeiner Liebe und Creue verſichern. Leide
ſt ihm unſere Sprache verſagt, aber wir ver
ſtehen ihn alle. Er bezeichnet uns genau das
Möbel, das ihm weich genug erſcheint, um ſich
der Länge nach zu einem Schläfchen auszu
trecken. Er weiß auch, welche Sofas und Seſſel
ihm als Lager nicht geſtattet ſind. Aber er frag
uns immer wieder in der Hoffnung auf ein
Sinnesänderung. Und hat er einmal das Verbo
übertreten und wir finden ihn auf einem Platz
der ihm nicht erlaubt iſt, ſo ſagt er uns gau
deutlich: zank” mich nicht, ich weiß, ich ſoll 4lergang,
nicht, und der Schwanz wedelt als FortſetzutzMſieh wir
es iſt doch ſo ſchön. Der Herr Hund iſt ſendlinollen
heikel im Freſſen; eigentlich iſt er ein größernll einem
Seinſchmecker wie wir alle. Man kann nie mſt im R.
Sweifel darüber ſein, ob er ſatt iſt und ob ibnſer Sug
eine Mahlzeit genehm war. Sagt das GeboteWheinan
ufelt
einem Gaumen zu, ſo wedelt er nicht nur, W
nieſt mehrmals hintereinander, d. h.. ausg Au9 ein W
eichnet. Auch die Empfindung: Es iſt eineir geme
Freude zu leben, vermittelt er uns durch meh i0 nocht
aches geräuſchvolles Nieſen. Hat er zu Hau// Draht
bleiben müſſen und kommt ein Samilienmitgli Mlareitur
vom Ausgang heim, ſo erwartet er ſein Mitge
brachtes. Unmöglich, ihn mißzuverſtehen, mT üur Form
wird ſo ausdrucksvoll von ihm bearbeitet, d Müten um
das Verſagen einer kleinen Liebesgabe heftiſhirden g
Schuldbewußtſeinsgefühle auslöſt. Dafür iſt Etels
Or=
aber auch dankbar und anhänglich und ſeittelt, die
Opferfreudigkeit iſt ſo groß, daß ihn manchiigepgen”
Menſch darum beneiden könnte. Bei ein=poſtiwen”
Hagel, der ihn übel zurichtete, hielt er neb pformen
einem Herrn, der nicht ſo ſchnell das Haus e/üen
ſo=
reichen konnte, getreulich aus. Er wollte iWekochel
nicht im Stich laſſen, obwohl es ihm mit ſeinlan
Zp=
flinken Beinen leicht geweſen-wäre, ſich
Sicherheit zu bringen.
er
„Komiſch, nicht, daß ich nun bei dir zum CA Fo
bin”
„Wir hätten doch vereinbart, Freunde
leiben. Da iſt es doch nichts Beſonderes, we
du zu mir zum Cee kommſt.”
„Du vergißt anſcheinend, daß wir einmal ver
obt waren.”
*ne
„Hat dies denn Einfluß auf den Grad uu
erer Freundſchaft?
„Ach, du willſt mich nicht verſtehen. Gib m
lieber Cee. Willſt du mir einſchenken, Fred?
„Mit Vergnügen.
„Das meinſt du nicht ernſt.”
Doch. Jede Veränderung kann ein Vo
gnügen ſein. Keinen Sucker, nicht wahr?"
„Haſt du ſchon vergeſſen, daß ich immer v
Sucker nehme?”
Nichtig, ja. Eine Verwechſlung ."
„So?” fragte Margot gedehnt, indem
ihre Handſchuhe auszog.
„Hier iſt Cee und Butterbrötchen. Oid
möchteſt du lieber Gebäck?‟
Margot hatte die Ellbogen auf die Knie 9el
ſtützt und den Kopf in die Handflächen gelel
So ſtarrte ſie in die Flammen des Kaminfeuel
die Stirn in Falten gezogen.
„Ich dachte, du hatteſt ſo großen Dur
jagte Fred. Er ſetzte ſich an die andere Sd
des Kamins und rührte langſam in ſeinem Or
Da ſagte ſie, ohne ihre Haltung zu verändel
„Ich haſſe dich.”
„Das tut mir leid.”
Ich haſſe deine ekelhafte, ſelbſtzufried!
Gelaſſenheit.”
„Das bedeutet dann wohl das Ende unſei
Freundſchaft?‟
„Allerdings. Es war eine irrſinnige Idee 1
mir, zu glauben, daß ich mit dir, mit dir — 19
du mein Freund bleiben könnteſt.”
[ ← ][ ][ → ]Rei
Natürlich hat er auch ſeine Schwächen. Er
ürchtet Schießen und Gewitter. Bei einem
ſcuß oder fernem Donnergrollen raſt er wie
Naketenauto davon und ſtoppt erſt, wenn er
ſch unter einem Möbel geborgen glaubt. Der
derr Hund iſt kein Müßiggänger. Er läßt ſich
icht umſonſt füttern, er verdient ſich ſeinen
hterhalt. Er fängt Natten und Mäuſe, er iſt
e beſte Mauſefalle, die man beſitzen kann. Die
ten Mäuſe ſcharrt er im Garten an einem
be=
ſimmten Platz ein. Do t iſt ſein Mäuſefriedhof.
rderen Cieren tut er nichts. Er brachte mir
mes Cages im Maul einen jungen, aus ſeinem
tiſt gefallenen Vogel und trug ihn ſo
vor=
rig, daß er ihn, ohne ihm ein Federchen
ge=
rummt zu haben, mir vor die Füße legen
bante. Ich habe ihn dann wieder in ſein mir
anntes Neſt geſetzt. — Infolge all ſeiner
ſerzüge ſpielt unſer Herr Hund in unſerm
Samilienleben eine große Nolle. Er führt
ſozu=
ſagen den Haushalt mit. Wie Pferde bewegt
werden müſſen, ſo bewegt er uns. Auf ſeinen
Wunſch müſſen wir uns abwechſelnd in friſcher
Luft ergehen. Er beſtimmt auch unſeren
täg=
lichen Küchenzettel. Herr, Frau und Köchin ſind
bemüht, Gerichte vorzuſchlagen, die Herr Hund
mit Vorliebe frißt, denn wenn für ihn nichts
abfällt oder er die Mahlzeit verſchmäht, ſo eſſen
die übrigen mit halbem Appetit. Jeder ermahnt
den andern, Herrn Hund nicht zu ſehr zu
ver=
wöhnen und im geheimen buhlt jeder um ſeine
Gunſt.
Aus dieſen Betrachtungen kann ich nur den
Schluß ziehen: Wenn ich nochmals zur Welt
komme — vielleicht gibt es doch eine
Seelen-
wanderung — möchte ich nicht Baby und nicht
Enkel, ſondern Herr Hund in meiner Familie
ſein.
Mala Birth.
Gang durch eine Darmſtädter Kachelofenfabrik.
Mit Bildern des Verfaſſers.
Ein ſchöner Kachelofen birgt für viele
Men=
en ſtimmungsvollen Sauber traulichſter
Be=
ſglichkeit. Wir denken dabei nicht nur an die
phltuende, milde und ſtetige Wärme, die er in
wher Winterzeit ſpendet, ſondern auch an die
tmückende Form, mit der er das ganze Jahr
Rdurch unſer Wohnzimmer beſeelt. Kein
an=
deer Heizkörper kommt dieſem trauten
Ge=
ſten, der von unſeren Großvätern ſo ſehr
ge=
ſtätzt wurde, in ſeiner raumgeſtaltenden
Wir=
tug gleich. In einem gut gebauten Kachelofen
ohnen die guten, ſegensreichen Geiſter des
huſes.
Bei der Herſtellung eines Kachelofens gibt es
ſah heute noch viel Handarbeit, und i den
ſbiten Werkſtätten ſpürt man erfreulicherweiſe
weder etwas von dem Geiſt alter, beſinnlicher
Hfnerkunſt. Machen wir einen Gang durch
e ſolche ſympathiſche Werkſtatt. Ehe wir
betreten, ſehen wir im Hofe hohe Holzſtöße
m Kiefernſcheiten, denn der Brennofen wird
u mit Holz geſpeiſt. An anderer Stelle liegt
Nohmaterial für die Kacheln, drei Sorten
ſu, Weſterwälder und Pfälzer Erde, in
ocken, wie ſie in den Gruben geſtochen wer=
Die Sorten ſind von mehr oder weniger
ugerer oder fetter Beſchaffenheit. Ferner
be=
urken wir „Schamottemehl” (feuerfeſtes
Con=
wer), das aus unbrauchbar gewordenen
Kap=
der Brennöfen der Porzellanfabriken, im
zilergang, 1 bis 2 Millimeter kornfein,
ge=
uchlen wird. Die drei Sorten Con und das
Lamottemehl werden gemiſcht, zwei Teile Con
einem Ceil Schamottemehl. Dieſe Miſchung
ſid im Keller in einem großen Holzbehälter
ſter Suguß von Waſſer) „eingeſumpft”, gut
ſcheinander gehackt, in den „Conſchneider”
phaufelt, wo ſie, wie Lehm in der Siegelei,
uch ein Walzwerk läuft und als vierkantiger,
der gemahlener Conſtrang, wieder erſcheint.
ſſich nochmaliger Mahlung wird der Conſtrang
Draht in „Conballen” geſchnitten und zur
arbeitung bereitgeſtellt.
Kachelkörper, der aus dem oben beſchriebenen
ſogenannten „Arbeitston” geformt wird, und
einer etwa 2 Millimeter ſtarken, ſehr
feinpori=
gen Oberſchicht, der „Behautmaſſe‟. Auf dieſer
geſchloſſeneren „Behautmaſſe” ſteht die Glaſur
ſchöner. Die Behautmaſſe iſt ein in der „
Crom=
melmühle”, unter Zuſatz von Kreide, Quarz,
Feldſpat, Kaolin uſw. feiner gemahlener Con,
der zuletzt, verflüſſigt, in die „Filterpreſſe”,
ge-
pumpt wird. Die „Silterpreſſe” hat einen Satz
ur Formung von Kacheln, Geſims-
Sockel=
üren uſw. braucht man „Gipsformen”. Zuerſt
ſeden Modelle”, die runden in Gips direkt
ſtels Dreheiſen auf der „Drehſcheibe”
ge=
ſiht, die gradlinigen mittels Profilſchablonen
gogen” und zuſammengeſetzt.* Von dieſen
ſitiven” Modellen werden die „negativen”
sformen in einem Stück oder in mehreren
gen (ſogenannte Keilformen) abgegoſſen. Eine
nkachel beſteht aus zwei, für die
verſchie=
en Swecke beſonders gemiſchten
Conſchich=
aus dem für eine weitgehende Wärme=
Feherung ſtark porös benötigten eigentlichen
Das Innere der fertigen Kachel
wird mit dem Holzhammer ausgeklopft.
großer konkav gehöhlter Platten, die,
zſam=
mengeſchoben, ſchmale „Kammern” bilden, in
denen, zwiſchen den leinenen Siltertüchern der
flüſſige Con unter Druck wieder von ſeinem
Waſſergehalt befreit wird. Die nach dieſem
Ar=
beitsgang fertige Behautmaſſe wird auf den
aus dem gröberen „Arbeitston” aufgebauten
„Arbeitsſtock” (ein großer, viereckiger
Con=
block) in etwa 2 Millimeter Stärke mit der
Hand aufgeſtrichen und mit der Siehklinge
ge=
glättet. Von dem „Arbeitsſtock” wird dann ein
zentimeterdickes „Blatt” mit dem Draht
abge=
ſchnitten, mit der Behautmaſſe nach unten in
Es tut mir leid, daß ich in deinen Augen
nagt habe.
„Es tut dir nicht leid. Du wirſt froh ſein,
,eIn du ganz frei von mir biſt.”
Dein Cee wird kalt.”
mal f/= Ach! Iſt das deine einzige Antwort?”
Eine andere Antwort glaubſt du nicht.”
ro)) lie ſtand auf und nahm ihren Mantel vom
h.
Ich gehe”, ſagte ſie.
Srt Ich bringe dich hinaus.”
Aein, das wirſt du nicht.”
ſie war bereits an der Cür, als ſie ſich noch
zin 19 mal in dem Simmer umſah, das ihr ſo lieb
eſen war, die Ecke am Kamin und die Holz=
Ate, die hinter dem Kamineiſen aufgeſtapelt
an, und das Eisbärenfell vor dem Divan, das
uſammen gekauft hatten. Da ſah ſie auf
inde cm Schreibtſch, hinter der Sinnvaſe mit
Amen, ihr Bild ſtehen. Sie trat von der Cür
Ack, ihre Stimme klang weicher.
Fred, da iſt ..., da ſteht mein Bild noch auf
90 eum alten Platz ..."
a. Noch auf dem altem Platz”, ſagte er.
Das iſt lieb von dir, Fred.
Es war eigentlich nachläſſig von mir.”
DrWie meinſt du?‟
ch hatte es vergeſſen.”
or Geſicht ſah hilflos drein, das blonde Haar
ad f ühr in weichen Wellen über die Ohren. Sie
gihren Mantel dichter um ſich, al. ob ſie
f1Be.
uInd läßt du es nun doch ſtehen, Fred?”
Das wird von dir abhängen”
Inrviefern?”
va haſt geſagt, daß du mich haſſeſt — und
Afarin doch nicht das Bild von jemand, der
uN haßt, auf meinem Schreibtiſch ſtehen
1
ſe ſcharrte mit dem Fuß auf dem Ceppich.
„Das habe ich nicht ſo gemeint, Fred.”
„Alſo doch Freunde?"
„Ja — wenn du noch willſt.”
„Gewiß”, ſagte er ruhig und ſtand auf. „Darf
ich dich nun nach Haus bringen?”
„Ja. Und — das Bild, Fred?”
„Das bleibt ſtehen, bis du es zurückforderſt.”
„Bis ich es zurückfordere” wiederholte ſie
leiſe. Sie lief auf das Bild zu und betrachtete
nervös lachend ihr Geſicht. Er wartete an der
Cür auf ſie. Sie drehte ſich nach ihm um.
„Vielleicht verlange ich es früher zurück, als
du denkſt, Fred.”
„Das glaube ich nicht”, ſagte er und öffnete
ihr die Cür.
Vier Cage ſpäter erhielt er einen Brief von
ihr: „Fred, jetzt bitte ich dich, mir mein Bild
zurückzugeben. Du mußt es mir ſelbſt bringen,
morgen nachmittag um vier Uhr. Ich denke daß
Cante Lucie dann noch ſchlafen wird, ſo daß
wir ruhig und ungeſtört Abſchiedd voneinander
nehmen können. Denn ein Abſchied wird es.
Margot.”
Und am Nachmittag des folgenden Cages
er=
wartete ſie ihn in ihrem Simmer. Sie zog die
Vorhänge zu, entzündete die Stehlampe in der
Ecke beim Kamin und wartete, bis ſie ihn
kom=
men hörte. Sie lehnte ſich zurück in ihrem Seſſel
und wies ihm einen Stuhl an.
„Fred, ich muß dir etwas ſagen.”
„Ich höre.”
„Sch bin jemand begegnet — ſein Name tut
nichts zur Sache — es iſt ein Jugendfreund von
mir. Ich habe ihn früher ſehr gern gehabt.
Dann ging er ins Ausland. Und nun — nun iſt
er zurückgekommen. Und Fred — er liebt mich
*
noch.
„So?” ſagte er, als ſie ſchwieg. Sie krampfte
ihre Hände ineinander.
„Und ich — ich liebe ihn ebenfalls noch, Fred.”
die Form des „Kachelblattes” gelegt und mit
der Hand ausgepreßt, unter ſteter Sugabe von
Con, an den Stellen, die es erfordern. Die
Ofenkachel wird in zwei Ceilen („Kachelblatt
und „Kachelrumpf”) geformt und ſpäter
zu=
ſammengeſetzt. Mittels der kleinen „
Stangen=
preſſe” werden lange, profilierte Conſtränge
ge=
preßt und dieſe in weichem Zuſtande um eine
rechtwinklig abgerundete Gipsform gelegt.
So=
bald der „Kachelrumpf” lederhart abgetrocknet
iſt, wird er mit dem „Kachelblatt” verbunden.
Die fertige Kachel wird dann noch innen mit
dem Holzhammer ausgeklopft und auf etwaige
kleine Mängel geprüft.
Geſimſe, Sockel, figürliche Ornamente,
Ne=
klamebuchſtaben uſw. werden mittels
Gips=
formen auf ganz ähnliche Weiſe hergeſtellt.
Die runden Sipsmodelle werden auf der „
Dreh=
ſcheibe” gedreht.
Nachdem die geformte Kachel, der „
Form=
ling”, vollſtändig ausgetrocknet iſt, wird die
dünnflüſſige „Glaſur”, eine Löſung von
Blei=
mennige, unter Suſatz von Con, Quarz,
Feld=
ſpat uſw. über die Außenſeite gegoſſen. Die
Farben werden durch Suſatz von Kupferoxyd
(grün), Mangan (braun), Kobalt (blau), Eiſen
und Uran (gelb) uſw. erzielt. Die, wie
beſchrie=
ben, verſetzte Glaſur wird unter Waſſerzugabe
auf der Crommelmühle, die innen mit einem
Porzellanfutter ausgekleidet iſt und als
Mahl=
körper „Flintſteine” enthält, gemahlen. Alle
glaſierten Kacheln haben vor dem Brennen eine
einheitlich rote Farbe, da die Bleimennige die
anderen Farben übertönt.
Die glaſierte Ware kommt nun in den
Brenn=
ofen, deſſen Bedienung Schulung, größte
Auf=
merkſamkeit und Sorgfalt ſeitens des Brenners
erfordert, denn der Brennofen faßt 25 bis 30
vollſtändige Kachelöfen. Verſehen oder
Nach=
läſſigkeiten können aber die ganze Jabrikation
gefährden oder gar verderben. Die Brenndauer
beträgt 32 Stunden. Die Ofentemperatur wird
allmählich auf 1050 Grad getrieben." Früher
mußte der Häfner an Hand kleiner
Glaſurpro=
ben den Brennprozeß ſtändig überwachen und
prüfen. Hierbei mußte der Ofen geöffnet
wer=
den, was für den guten Ausfall der Ware recht
nachteilig war. Heute werden die ſehr
prakti=
ſchen und zverläſſigen „Seger=Kegel”
ver=
wendet. Dies ſind kleine rote oder weiße
Con=
kegel, die in verſchiedenartiger Zuſammenſetzung
bei verſchiedenen Hitzgraden ſchmelzen. So iſt
z. B. der Schmelzpunkt von Nr. 010 bei 900
Grad, von 09 bei 950 Grad, von o8 bei 970
Die glaſierten Kacheln
werden in den Brennofen geſetzt.
Grad, von 07 bei 1000 Grad uſw. Man
beob=
achtet durch ein kleines Glasfenſterchen dieſe
Kegel, von denen gewöhnlich die angeführten
vier Nummern auf einem Scheibchen Con
be=
feſtigt in den Brennofen geſtellt werden. Fällt
der erſte Kegel um, dann iſt die Ofentemperatur
auf 900 Grad, und der erfahrene Brenner weiß
genau, wie er nun zu heizen hat. Iſt der Brand
vollendet, dann werden die Ofentüren
zuge=
mauert. Der Ofen und die Ware erkalten
lang=
ſam im Verlaufe einiger Cage. Der Brennofen
iſt nach dem Halbmuffelſyſtem erbaut. Die
ſech=
zehn bis achtzehn Meter lange Flamme ſtreicht
unter der Sohle durch, „oht an der Nückwand
des Ofens hoch, umfacht von dort die beiden
Seitenwände, ſchlägt hierauf nach vorn in den
dort offenen Ofen, den „Ständer”, durchzieht
Das „Schamottemehl”
wird aus unbrauchbar gewordenen „Kapſeln”
der Porzellanfabriken im „Kollergang”
ge=
mahlen.
die weißglühende Ware und entflieht an dem
Gewölbe des Ofens entlang durch den
Schorn=
ſtein.
Die Cechniſche Hochſchule in Berlin hat eine
„Verſuchsanſtalt für Kachelofenheizung”.
An=
dere Großſtädte Deutſchlands erproben in ihren
Verſuchsſtationen” ſtändig die verſchiedenen
Kachelofenſuſteme. Ein Seichen, daß der traute
Kachelofen der guten alten Seit in ſeinem
heute weſentlich verbeſſerten Aufbau wieder
einen Ehrenplatz in der unſrigen gefunden hat.
Adolf Siegler.
„Darf ich dir Glück wünſchen?” Er ſtreckte
ihr ſeine Hand entgegen.
„Sie betrachtete ſein Geſicht. Es war ruhig.
„Ich weiß es ſehr zu würdigen,” fuhr er fort,
„daß du es mir, als deinem Freund, zuerſt an=
vertrauſt.”
„Ja, du biſt der erſte, der es erfährt. Weißt
du ..., er wird nie wollen, daß ich dich noch
ſehe, Fred. Er iſt ſehr eiferſüchtig.
„Dann iſt es beſſer, daß ich jetzt gehe. Ich
will nicht, daß du — meinetwegen —
Unan=
nehmlich keiten haſt."
„Er kommt ſpäter. Du kannſt ruhig noch
bleiben. Es wird ſo merkwürdig ſein, wenn wir
uns nie mehr ſehen werden. Weißt du noch, wie
du jeden Cag kamſt früher?”
„Ja, daran erinnere ich mich noch.”
„Und wie ich jeden Cag Blumen von dir
be=
kam? Und erinnerſt du dich noch an unſer
Mit=
ageſſen in dem reizenden alten Häuschen mitten
im Walde? Wie ſeltſam kann es doch zugehen
in der Welt? Hätteſt du jemals gedacht, daß
wir uns ſo ..."
&k
„Daß wir uns ſo ...
„Daß wir uns ſo trennen würden?"
„O ja!”
„Wirklich? Ich niemals. Es iſt eine
Offen=
darung für mich geweſen, als ich ihn
wieder=
ſah .. . meine erſte Liebe .. .", ſagte ſie
träu=
neriſch. „Aber du wirſt wohl auch nicht immer
allein bleiben?” fügte ſie hinzu.
„Gewiß nicht.” Er ſtand auf. Sie ſah auf die
Uhr.
„Gehſt du jetzt ſchon? Willſt du nicht erſt eine
Caſſe Cee? Bitte, dann läute ich raſch.”
„Nein, laß uns den Abſchied nicht
hinaus=
hieben.” Er reichte ihr die Hand. Sein Geſicht
war vollkommen unbewegt. „Ich wünſche dir
eine ſonnige Sukunft, Margot.” Ihre Wimpern
zuckten einige Male.
„Ich danke dir.” Sie ließ ihre Hand in der
ſeinen, die er leicht drückte.
Dann ging er, ohne zu zögern, zur Cür. Sie
ſtand noch am Kamin, die Hände
ineinander=
gekrampft.
„Fred!” rief ſie noch einmal und ihre Stimme
klang heiſer.
Sie ſchluckte ein paarmal. „Mein Bild.”
„Das ſchicke ich dir mit all dem andern.” Er
öffnete die Cür, im Geiſte hörte ſie bereits das
Suſchlagen der Haustür.
„Fred, geh nicht ſo fort”, flehte ſie plötzlich.
Er ſtrich ſich über das Haar.
„Wie meinſt du das? Du haſt doch ſelbſt
un=
ſeren Abſchied gewünſcht?
„Ja, das, das hab ich. Aber .. . ach, Fred‟
und ſie lief auf ihn zu und ſchloß die Cür, „geh‟
nicht ſo fort. Bleib’ bei mir, Fred!"
Als ſie wieder vor dem Kamin ſaßen, ihre
Arme um ihn geſchlungen, wie um ihn
feſtzu=
halten, ſagte ſie:
„Du fragſt überhaupt nicht nach dem andern,
Fred.
„Weil es keinen andern gibt”, erwiderte er.
„Woher weißt du das?”
„Ich weiß allerhand.
„Auch, daß ich, daß ich nichts von alledem
ernſt gemeint habe — von unſerem Abſchied
und ſo?
„Ja, auch das.”
„Darum bliebſt du ſo eiſig ruhig. Nun weiß
ich es.
„Kann ſchon ſein.”
Sie dachte einen Augenblick nach.
„Cante Lucie hat doch recht”, ſagte ſie
ſin=
nend. „Wir paſſen nicht zuſammen, du ſo
ſelbſt=
ſicher und ich, und ich noch ſo ein Kind! Aber ich
werde mir die größte Mühe geben, Fred ..."
Verſprich nicht zuviel”, ſagte er und
ſtrei=
chelte ihr das Haar.
Ai
LwieKe l-Abbel17
Ki
A
Sunndags=Noochmiddags=Bedrachdunge.
Nemlich — un dodriwwer is ſich jo des
ganze deitſche Volk, unganich in ſeinen
Stäm=
men, vollkumme ganich — nemlich wann mer
ſich den heiliche Sangt Bierokratzius bei Licht
bedracht, do kann mer ſich der allgemeine Aſicht
net verſchließe, daß däß e ganz beſunners
heilicher Heilicher ſei muß, der wo vermöge
ſeiner geſunde Konnſtiduwatzion ſich ere
grade=
zu unverwiſtlichen Läwensdauer erfreie dhut,
un ſozuſage ſchun bei Läbzeide als unſterblich
in alle Ewichkeid eniwwer gewärelt is. Mit
aam Wort, der heiliche Sangt Bierokratzus,
der is gornet umzubringe, un es dhutem nig
äbbes, un wann mer maant, mer hett en
bladderdings mit aller Grindlichkeid
dodge=
ſchlage, un portzionsweis begrawe, verſcharrt,
odder verſenkt, do wo’s am diefſte is, dann
ſteht er, ſiehſte wie de guckſt, kaldlächelnd odder
quietſchvengniecht un womöglich noch geſinder
wie vorher widder uff, un ſetzt ſich
braad=
ſpurich uff ſei geheilichte Buſchſtawe. — Mer
kann alſo ruhich ſage, es mog kumme wie 18
kimmt, un mag geh wie 8 geht, die Zeide
ennern ſich, Völker verſchwinde, Rechierunge
wexele wie mer’s Hemd wexelt, ſtaatliche
Ei=
richdunge gehen dahin, un Miniſter ſin wie
der Spreu im Winde, un niemand waaß von
wannen ſie kommen un wohin ſie geheu,
awwer feſt wie en Fels im Wädderſtorm
bleibt alleweil der heiliche Sangt Bierokratzius
als der ruhende Pol in der Erſcheinungen
Flucht; un ihm fellt’s aach net im Traum
ei, ſich bei baſſender Geläjenheit, un wie ſich
däß eichendlich in de gude neie Zeid geheern
dhet, uff den ſogenannte Boden der
bekann=
ten Da. ache zu ſtelle un dementſprächend
um=
zulärne, ſundern ganz im Gäjedaal. Un wann
heit odder morie zufellich die Wäld
unner=
gingt, der heiliche Bierokratzius bleibt owwe
druff, un reit mit ſeim Amtsſchimmel uff ſeim
Verordnungsholzwähk iwwer alle Fährniſſe un
Hinnerniſſe vergniecht durchs Wäldall, un läbt
in ſeine Buſchſtaweweisheit dorchaus glicklich
un zufridde, dann ihm kann kagner; un wann
die Wäld, odder valleicht aach bloß des
Awendland nooch em Unnergang widder in
alter „Bracht” nei erſteht, dann wärd er gewiß
un in alter Friſche aach widder e Geſchlächt
finne, däß wo er mit ſeine Vorſchrifte un
Parregrafe beglicke kann — —
Ganz beſunners awwer de Preiße ihrn
hei=
liche Bierokratzius, däß is e beſunners ſchaffer
Bruder, der hott Band an de Hoſe, un Litze
am Nachthemd, un en Bobboſcheidel in de
Ank, un es wärd netmehr lang dauern, dann
dreegt er widder, anſtatts eme neizeitliche
Zahbärſchtje de Schnabort erzreakzionär un
vorſchriftsmeßig wie frieher, ſtramm nach oben
gebirſtet, un nooch dem Moddo: „Endlich
erreicht!“
Während unſerer, alſo der Sangt
Biero=
kratzius dißſeits des Miſſiſſibie, der is
be=
kanntlich mit=eme ranziche Drobbe
demogra=
diſchen Salateels geſalbt, legt ſich, wanns
bräſſiert, mit=eme Duriſtehemd ins Bett un
leßt aach emol fimf grad ſei. Un der breißiſche
Bierokratzius guckt däshalb aach gärn e bische
verächtlich uff unſern ſieddeitſche Bierokratzius
erunner, un nimmt en net for voll.
Jeden=
falls hellt ſich der breißiſche Sangt
Biero=
kratzius for viel heilicher, wie de
Sied=
deitſche un hannelt demgemeß, was jo
aller=
hand Beiſpieler aus de letzte Zeit ganz
ekla=
dand bewieſe hawwe.
So unner annerm die —
Zwickelver=
ordnung!— Alſo do hott ſich der breißiſche
Brierokratzius widder emol e Denkmal geſetzt,
uff däß er ganz beſunners ſtolz ſei kann, un
do kann mer bloß ſage: Allerhand
Hoch=
achdung!
Nemlich während ſich alle Wäld in de Hoorn
liggt, un vun Uff= un Abriſtung ſchwätzt,
wäh=
rend mer ſich in Kunnferenze un Kummiſſione
iwwer allerhand weltbewegende Froge vun
ungeheirer Wichdichkeit de Kobb verbricht.
während mer vor lauder Finanz= un annern
Nöt kaum noch aus un ei waaß, un während
drum unſer hoche Reichsreſchierung ganz
ver=
zweifelte Aſtrengunge macht, um die Sach
widder in die Reih zu bringe un for Brot un
Arweit zu ſorje — alſo do kimmt ausgerächent
der Sangt Bierokratzius doher, un degrediert
e nei Badeuniform, un dhut uff ſeim beliebte
Verordnungswähk en zimfdiche Erlaß erloſſe,
in dem genau geſagt is, was vorne bedeckt
un hinne frei ſei därft, un daß jed Badehos
mit de vorſchriftsmeßiche Zwickel verſähe ſei
muß. Un domit hott nu der Bierokratzius des
Vaderland widdermol geredd, wenichſtens de
Breiße ihrns — — —, 8 is brachtvoll
voll=
bracht!
No, uns rickſtendiche Heſſe geht jo im
Grund genumme die breißiſch
Zwickelverord=
nung nir weiter a; un ſoweit ich unſern
heſ=
ſiſche Sangt Bierokratzius kenn, wärd der net
de Ehrgeiz hawwe, nu ſeinerſeiz den breißiſche
Erlaß noch zu iwwerdräffe, indem er vorſchreibt,
daß mer kimfdich nor noch im Mandel odder
Jwwerzieher bade därf. — Zudem geht’s jo dem
Winder zu, un do hawwe mir in Heſſe
aller=
hand annern Sorje, denk ich
Loſſe mer alſo die Preiße mit ihre neie
Badeuniform glicklich wärrn. Schließlich waaß
mer aach heit noch net, wie im nechſte Summer
die Wäld ausſieht, un wieviel Erläß bis dohie
noch erloſſe wärrn. Meeglicherweis is bis dohie
Gras iwwer die Zwickelverordnung gewaxe, un
es denkt kaa Menſch mehr dra. Im Nodfall
kenne ſe jo aach in Preiße des nechſte Johr de
Summer uff=em Verordnungswähk a fach
ver=
biede: odder die breißiſche Unnertane zum
„Zwickelabbäll” adräde loſſe,
voraus=
geſetzt, daß do die Franzmenner net widder die
Wält verrickt mache un behaubte, mir dhete,
unner dem Vorwand, Sidde un Kulldur zu
hewe, in aller Haamlichkeid e —
Amma=
zoneheer uniformiern.
Zuzudraue weer=ſen, dann wann mer denkt,
was die Grahnazion in de letzte Zeit widder
for=en Krammel gemacht hott, weil mir mit e
paar Holzkanone, dragbare Tanks aus
Babb=
deckel, Babiermaſchee un Sackleinwand, un noch
etwelche Agriffswaffe, als da ſin: Paddelboote,
Radelruttſcher, Spazierſtöck un Räjeſchärm
in’s Mannewer gerickt ſin —, alſo wann mer
denkt, was ſe dodraus widder rauskonnſtruwiert
hawwe, dann weer’s net ausgeſchloſſe, daß ſe
die breißiſch Badea zugsuniform äwenfalls als e
Verletzung vum Verſaier Verdrag ausleie dhete.
Dann wer kann wiſſe, was ſich die Franzoſe
unner=me „Zwickel” vorſtelle! — Meechlicherweis
halte ſe den aach for e „Agriffswaff”
ob=
gleich er doch nor zur „Sicherheit” diene ſoll.
Noja, däß ſin halt ſo Sache, un do kennt
mer ſtundelang fortmache, un dhet niemols kag
End finne, genau wie bei dene
Abriſtungskunn=
ferenze, dann do wärd aach als geſchwätzt un
geſchwätzt, un dann bleibt alles beim alde, un
es hott bald de Eidruck, als hett do de
aller=
öwwerſte vun de Sangt Bierokratziuſſe ſei
Hend im Spiel, nemlich der Gemfer Sangt
Bierokratzius. Odder zweifelt jemand an der
ſeine Exiſtenz?
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Es ſoll net haaße
ich hett unſern ſtädtiſche Sangt. Biere
kratzius heit vergäſſe, dann ich waaß, der
gleich verkrummbelt, wann mer ſich net dauerr
mitm beſchäfdicht, odder wann mern emo
iwwerſieht un leßt=en links lieje. Sundern
will, daß mern dauernd hoch nimmt, däß dhu
em gut, un kitzelt en an ſeine Ehr, un
kimmt ſich dodorch forſchtbar wichdich vor
un drum mecht ich em heit emol die No
uff unſern Orrangſcheriegadde ſtumbel
Dann jeder waaß, daß der Wähk dodurch di
diräckte Verbindung mit unſerm Stadtdau
„San Remo” is. Awwer ſie mache in jen
ſchun widder awends um hallwer acht 31
agäblich um Licht zu ſparu, Frieher, war
wenichſtens bis halb neu uff, un beleicht. J
maan, die Stund Licht, dhet de Kohl aach ne
fätt mache. Jwwrichens kennt mer ruhich zwagl
aach drei Lambe eiſparn, s weer immer no
hell genuch; aach kennt mer ſe e bische zwäck
meßicher verdaale, die Lambe, un ſie breickt
aach net ſo aſch häll zu brenne, dann die r
dorch miſſe, finne de Wähk= un di
annern, — die wolle’s gornet ſo häll hawtel
Jedenfalls awwer weer de „San=Remoer” ve
domit gedient, wann mer bis halb neu uf
loſſe un beleichte dhet, dann die meiſte Menſch
mache net ſchun um Sechs mit ihre Arwä
Schluß, ſundern meiſtens erſt ſo gäje acht.
Die miſſe dann allemol drum erum lage
un wann mer ſeegt vun Licht ſparn M
ſo, no do will ich dem heiliche Sangt Bierol
kratzius vun Darmſtadt gärn en Wink gäwtalf
Nemlich wie weers, wann mer die Dient
ſtunde uff de ſtädtiſche Bieros net afach nort
em Summer= un=em Winderhalbjohr /
daale dhet, ſundern dhet aach berickſichdiche, di
es en Herbſt un en Friehling gibt,
dhet alſo in dene Johreszeide, wo’s morjen!
noch hell is, e halb Stund frieher afange
odder gor in de driewe Winderzeid unmne
Middag e halb Stund eiſparn. Was glag
mer was do for Licht geſpart dhet wärrn!
Iwwrichens, wann unſer ſtädtiſcher Sary
Bierokratzius nor iwwerall ſo ſparſanl
weer, wie mitm Licht im Orrangſcheriegad
Ja, wann e ſtädtiſch Kaffeeche drinn
ſtind, do kennte die Lambe brenne.
dortenaus ..."
(N
Küchenzettel vom 17. bis 23. Oktober.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Reiseremeſuppe (Reſteverwendung),
Eierpfannkuchen m. Salat.
Dienstag: Morgenrotſuppex), Gulaſch m.
Spätzle, Salat.
Mittwoch: Tomatenſuppe, Bratwurſt,
Rot=
kraut, Kartoffelſchnee.
Donnerstag: Rumfordſuppe T, Raviolitk),
m. gr. Salat.
Freitag: Blumenkohlſuppe, gebrat. grüne
Heringe, Kartoffelſalat.
Samstag: Weiße Bohnenſuppe mit
Schweinernem.
Sonntag: Pilzſuppe, Roaſtbeaf mit
Roſen=
kohl, Kartoffeln, Salat. Apfelereme‟).
*) Morgenrotſuppe. 4 große, recht rote,
abgeſchabte Mohrrüben reibt man auf dem
Reib=
eiſen, wiegt einige Scheiben rohen Schinken und
etwas grüne Peterſilie fein, dämpft alles
zuſam=
men mit etwas Butter eine Viertelſtunde: gibt
2. Löffel Mehl dazu, füllt die nötige Fleiſchbrühe
oder Waſſer auf und läßt die Suppe langſam
1 Stunde kochen. Dann wird ſie durch ein Sieb
gedrückt, gut mit Salz, etwas Zucker und Pfeffer
abgeſchmeckt und über gebratene
Semmelſtreif=
chen angerichtet. Auch kann man ſie mit Eigelb
abziehen.
*) Ravioli. Teig: 400 Gr. Mehl, 4
Eß=
löffel Olivenöl. Fülle: 2 größere feingehackte
Zwiebeln und Peterſilie, 60 Gr. Kochbutter, 150
Gr. roh gehackter Spinat, 200 Gr. gekochter Reis,
Muskatnuß, wenig Salz, 40 Gr. Käſe.
Mehl, Oel und wenig Waſſer verarbeitet man
zu einem glatten Teig und läßt ihn etwas ruhen.
Zwiebeln, Spinat und Peterſilie werden in
Butter gedämpft, mit dem gekochten Reis
ver=
miſcht und auf die Hälfte des faſt durchſichtig
dünn ausgewälgerten Teiges gegeben. Dann legt
man die andere Teighälfte darüber und
ſchnei=
det mit einem Teigrädchen kleine Vierecke aus.
die man in ſchwach kochendes Salzwaſſer oder
Gemüſebrühe gibt, bis ſie oben aufſteigen. Man
nimmt die Ravioli ſorgfältig mit dem
Schaum=
löffel heraus, läßt ſie abtropfen, gibt ſie
lagen=
weiſe mit Parmeſankäſe auf eine erwärmte
Platte und übergießt ſie mit brauner Butter
oder beſtreut ſie mit geröſteten Zwiebeln.
Zum Teig der Ravioli kann man auch ſeinen
gewohnten Nudelteig machen.
Apfelcreme. 5—6 Aepfel braten und
durchſchlagen, mit 4 Eigelb und ¼ Pfund Zucker
ſehr ſchaumig rühren, mit 3—4 Kaffeelöffel
Arrak oder Kirſchwaſſer vermiſchen und das zu
ſteifem Schnee geſchlagene Eiweiß darunter
ziehen.
Das große Herbſimodenheſt der „Eleganten
Welt” (Verlag Dr. Selle=Eysler A.=G., Berlin)
iſt ſoeben erſchienen und gibt Ihnen Antwort
auf alle modiſchen Fragen. Und deren ſind
ſicher nicht wenig, da wir ja mitten in der
Entwicklung einer neuen Mode ſtehen, von der
man noch nicht recht weiß, wohin ſie geht.
Wenn Sie ſich aber durch die „Elegante Welt”
beraten laſſen, werden Sie ſich im Labyrinth
der Mode mühelos zurechtfinden.
Nummer 489.
Aufgabe 686.
. Eaſten,
(1. Preis im Zweizüger=Problemturnier
der Britiſh Cheß Federation, 1931/32.)
* g
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Ka8 D15 Td8, h4 Lb 2, e8 8d1, d5 Be2, d4;
Ke4 Te6 L81. h1 8a7, 12 Bb4, e7, h8.
Aufgabe 687.
F. Schetelich in Chemnitz.
(Chemnitzer Tagblatt, 1924.)
Weiß: Kes Ta1, 14 Bes (4):
Schwarz: Kg2 Bh5, h6 (5).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 684 und 685.
684. 5. Hartong, 1. 807—b 8: droht 2. 8eg u. 3. Seict):
Ta3 2. beg 3. Tg14ti 1. ...Bb8 2. Ta4 3. ma8
originelle zweifache Lähmungen des T, bzw. 8 durch Blockungen.
1.... Bibg 2. Be7; 1. ... lid5 2. Giaß.
685. K. A. K. Larſen. 1. 9e24t : Kd2— alſo 1.Dd6—e5!
L:d3 Ce2 Kb4 Kb2 Kd2Lb2); 2. 813 (9b3, 8e6, 8e2,
Del, Delſtk. Auf 1. ..bes geht auch 2. Del4k.
Hinter=
ſtellung mit lieblichen Springerwendungen.
Kreuzworträtſel.
Die Wörter bedeuten von links nach rechts:
landwirtſchaftlicher Beſitz. 3 Endpunkt einer
Umdrehungsachſe. 5 Werkſtätte des Malers. 9
Ge=
ſellſchaftszimmer, 11 inneres Organ, 13
Wurf=
ſpeer der alten Deutſchen, 15 perſönliches
Für=
wort. 16 Arbeitseinheit, 18 Rückſtand beim
Mahlen des Getreides 20 Tonſtufe, 22 Pelzwerk.
24 Kopfbedeckung, 25 arabiſche Grußformel,
26 Fußſtück am Klavier, 28 Waſſerjungfer, 29
An=
gehöriger eines nördlichen Volkes, 30
alkoholi=
ſches Getränk.
Von oben nach unten: 1 Leuchtſtoff. 2
Silber=
münze, 3 Gewinn, 4 dem Wind abgewandte
Schiffsſeite 6 Hauseingang, 7 Präpoſition. 8
Ge=
frorenes, 10 Spange 12 Segelwettfahrt 14
geo=
metriſche Figur, 16 Zahl. 17 Tonſtufe. 19 Raum
für Gefangene, 21 Werkzeug für Fortbewegung
des Bootes, 23 Raubfiſch des Meeres, 24
nor=
diſche Göttin der Unterwelt, 25 Sportgerät,
27 Nebenfluß der Drina.
Ein Frage.
Wann iſt der Müller kopflos in der Mühle?
Die Antwort findet man im Folgenden:
15
10 3
12 15 9 9
14 159
14 8 2,56
14 13 4 — 1159411 152—
15 5 10
41
Schlüſſelwörter: 123456 Lurch, 7891011
Interpunktionszeichen, 12 13 14 15 Körperteil.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 41.
Wabenrätſel.
1 Panama
2 Paulus, 3 Traube, 4 Radium,
5 Lindau. 6 Athene. 7 Mandel.
Vom Waſſer.
Küſte. Wüſte.
Jägerlatein.
Zo4
8
R
4—
B
„... das iſt noch gar nichts! Wenn ich zun
Abendeſſen gehe, gebe ich meinem Waldman
ſtets etwas ab; dieſer Tage trinke ich nur ei
Glas Bier — was macht er, er geht zum Neber
tiſch und holt die Speiſekarte.”
Es war einmal. „Bevor wir verheira?
waren, da dachteſt du, es gäbe kein anderes f!
ches Weſen wie mich auf der Welt!” „Jawol
und jetzt kann ich nur hoffen, daß es 1
Fall iſt.”
Selbſt erprobt. „Dieſes Huſtenmittel, das 10
Erkältung in einem Tage heilt, kann ich Ihr”
en
ſehr empfehlen” ſagte der Drogiſt eifrig.
nehme es ſelbſt ſchon vierzehn Tage.”
Die einzige Erklärung. „Wenn du eir
Zehnmarkſchein in deiner Taſche finden würd!
was würdeſt du dann denken!
„Daß ich
Hoſen eines andern anhabe.”
Nichts zu lachen. Der Dorfpaſtor begea”
auf ſeinem Spaziergang dem alten Hannes. bi
luſtigſten Mann in ſeiner Gemeinde. Aber he
ſieht er mürriſch und ſorgenvoll ja etwas än 4 4
lich drei. „Nun, warum ſo in ſchlechter Lau ”
Hannes”, fragt der Paſtor. — „Habe einen neu”
Hut” lautet die Antwort. — „Das wäre d‟
ein Grund zur Freude und nicht zum Kumme.
„Mag ſchon ſein, Herr Paſtor,” ſagt Hann”
aber jedesmal, wenn ich lache, fällt er rN
runter.”
Nicht ſo ſchlimm. „Du mußt doch überall.
ſehr unwillkommener Gaſt ſein”, fragte ein”
einen Schuldeneinkaſſierer. — „Durchaus ni. ”
Faſt jeder bittet mich, wiederzukommen.”
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbot ”
[ ← ][ ][ → ]Der Pelzmantel
der Traum jeder Frau, denn gerade in den
cten Jahren hat es ſich herausgeſtellt, daß der
ſunrd der Eleganz einer Dame vielfach auf
nind ihres Pelzes beurteilt wird.
Tatſache iſt, daß ein Pelzſtück jede Frau
aus=
zeichnet kleidet, daß es zu Geſicht „ſchmeichelt”
ſnd der Trägerin jene weiche Frauenhaftigkeit
bt, die immer ſympathiſch anmutet.
Früher einmal wurden Pelze etwas ſchwer=
ganz außergewöhnlich dekorativen Fellen, ſo daß
es kaum verwunderlich erſcheint, wenn die
Ver=
arbeitung von Tiger= und Leoparden
ell wieder in Frage gezogen wird. Es handelt
ſich hier meiſt um dreiviertellange Jacken für
ſportliche Gelegenheiten, Wochenendfahrten,
Sonn=
tagsausflüge, hauptſächlich aber für
vormittäg=
liche Wege zur Stadt. Ein ſolcher Paletot ſoll
angeſichts ſeines Fells, das an ſich ſchon
hin=
reichend markant wirkt — keine komplizierte
Faſſon haben, ſondern in ſeinem Effekt lediglich
durch einen ſchönen Kragen aus Fuchs, Dachs
lig gearbeitet, ſo daß die Konturen der
Ge=
it durch eine ſolche Umhülle bisweilen ſogar
ung günſtig hervorgehoben wurden; nun aber
ard auf ganz neuer techniſcher Baſis gearbeitet
daß ein moderner Pelz ebenſoleicht fällt wie
Stoffmantel, dadurch die Betonung jedes
diſchen Gedankens geſtattet und jede kleinſte
ante der Silhouette hervortreten läßt.
Ueberdies iſt durch die Vielfalt der zu Ge
die ſtehenden Fellarten eine willkommene
Ab=
uchſelung geboten, die es möglich macht, den
bſichmack und die Eigenart der Trägerin zu
be=
kſichtigen.
Die letzte Mode ſteht ganz entſchieden im
ſichen des ſchwarzen Perſianerman=
Is, der inſoferne günſtig iſt, als man ihn nicht
r für alle Tageszeiten tragen kann, ſondern
ſar als Erſatz für eine abendliche Umhülle zu
wenden vermag. In der Linie iſt hier ein
iz markanter Umſchwung zu verzeichnen, denn
ahrend man früher auf pompöſe, große Kragen
dert legte, wünſcht man jetzt kleine, krawatten
tige Partien zu Geſicht und verbreitert die
hulterlinie durch einen puffig anſetzenden, der
ütt rarm aber eng umſchließenden, außerordent
graziöſen Aermel. Unſere erſte Skizze macht
dieſer neuen Form des ſchwarzen
Perſianer=
untels vertraut, die ſicherlich allergrößten Bei
ernten wird.
Die betonte Braun=Mode der Saiſon hat ein
Aederkommen des „Nutriamantels”, der aller=
95 in der Hauptſache für Strapazzwecke ver
undet wird, zur Folge (Bild 4). Auch dieſe Um
Aen fallen durch intereſſante Aermelpartien
Unter einem Nutriamantel nehmen
erfahrungsgemäß Sportkleider in lebhaften
urben ſehr gut aus: beſonders Tomatenrot
uſchengrün und tiefes Ocker ſind
Schattierun=
die in dieſer Zuſammenſtellung gerne
ge=
ſen ſind!
Dezent und vornehm ſind die faſt ganz
ge=
en, nur leicht eingeſchweiften Fehmäntel,
lurch Kelch=Ueberärmel eine ganz ungewöhn
e Silhouette erhalten. Auch hochaufgeſtellte
lich eine „Spange” gezogene Kragen gehören zu
oft bewunderten Neuheiten der Saiſon
grletzte Skizze).
Zuich der Fohlenmantel iſt keineswegs
dem Modenbilde verſchwunden; allerdings
ar beitet man niemals ſteife Felle, ſondern nur
allerweichſten Sorten, die ſich der Geſtalt
ndervoll anſchmiegen; durch die Verbrämung
anghaarigem Fell kommt ein ſolches Stück
erhöhter Wirkung. Unſere letzte Figur zeigt
ſen geraden Fohlenmantel mit Revers und
9säariger Pelzgarnierung in Form
hand=
er Streifen an den Aermeln und eines
en Stehkragens.
*7e phantaſievolle Richtung der neuen Mode
Hert natürlich auch die Verwendung von
oder Luchs gefördert werden (Bild 2). An Stelle
jedes anderen Verſchluſſes pflegt man einen
brei=
ten Sämiſchledergürtel vorzuſehen.
Abgeſehen von den vielen Mänteln bringt
die neue Saiſon auch eine ganze Reihe der
ent=
zückendſten Jäckchen, die durch ihre leichte,
gra=
ziöſe Machart und kapriziöſe Linie
gefangen=
nehmen.
Hier kommen ebenſo wie für Mäntel faſt alle
Fellarten in Frage, ſoferne ſie weich zu
verarbei=
ten ſind, da gerade bei den kurzen Jäckchen eine
plumpe Pelzwirkung ein arger Fehlgriff wäre.
Eine einfache Jacke mit aufgeſtelltem, nicht zu
breitem Kragen, originellen Puffen und ſchmalen
Aermeln ſieht ganz allerliebſt aus und wirkt zu
einem in der Farbe richtig abgeſtimmten Rocke
ſehr elegant.
Die einfache Bluſe.
Seitdem das Koſtüm ſeinen unumſtrittenen
Siegeszug angetreten hat, iſt auch die Bluſe
wieder auf der Bildfläche erſchienen und paßt
ſich in ihrer Ausführung jeweils dem Stil des
betreffenden Jackenkleides an. Am wichtigſten
ſind die Strapazbluſen, die aus leicht zu
reinigendem Materiale, eventuell aus
Waſch=
ſeide, hergeſtellt werden.
eben der leichten
Da man hier
Reinigungsmöglichkeit wegen — Garnierungen
nach Tunlichkeit zu vermeiden trachtet, werden
die verſchiedenen Effekte aus dem Materiale
ſelbſt geholt, indem einerſeits intereſſante
Schnitte in „Frage kommen, andererſeit
Ajours, Säumchen und feſtgeſteppte Fältchen
vorgeſehen werden, die immer gefallen. Unſe
Bild führt zwei ausgezeichnete Modelle vor
Augen, deren flotte Aermel und nicht alltäg=
Willy Ungar.
liche Machart auffallen.
Eine Jungdamengarderobe
richtig aufzubauen, iſt inſoferne nicht ganz
leicht, als ja die meiſten Mütter wünſchen,
daß ihre Töchter nicht vor der Zeit allzu „er
wachſen” gekleidet ſeien (wobei vielleicht auch
ein klein wenig Eitelkeit mitentſcheidend iſt,
um nämlich ſelbſt noch jugendlich zu erſcheinen
uind nicht etwa angeſichts der erwachſenen
Tochter in die Reihe der „älteren Damen
geſtellt zu werden.
Andererſeits aber haben die Töchter keinen
anderen Wunſch, als möglichſt viele Attribute
der neueſten Mode ihrer Garderobe
einzu=
verleiben, ſo daß nur in Form eines
Kom=
promiſſes eine Einigung möglich iſt. Tatſache
iſt, daß eine junge Dame nur dann wirklick
vornehm und dezent ausſieht, wenn ſie gan
unauffällig gekleidet iſt und in der Linie der
verſchiedenen Garderobeſtücke keine Extra
vaganzen anftrebt."
Hingegen iſt eine Betonung des lebhaften
Kolorits durchaus gebräuchlich, da friſche, frohe
Farben ſeit jeher als Privileg der Jugend
gelten. Zu den größten Fehlern, die beim Auf
bau der Ausſtattung der jungen Mädhen fü
die neue Saiſon begangen werden könnten,
gehört auch der, zu viele Stücke vorzuſehen
Natürlich wünſcht jede Jungdame
Ab=
wechſelung in ihrer Garderobe, die aber nichi
auf einmal, ſondern nach und nach geboten
werden ſoll.
Es genügt (von dieſem Geſichtspunkte aus
beurteilt) abſolut, wenn ein junges Mädchen
eine richtige Aufmachung für die Straße
(eventuell noch ein praktiſches Stück für Aus
flüge und regneriſches Wetter), ein Kleid für
den Nachmittag und überdies ein reiz
volles Modell für Theaterbeſuche,
Tanz=
veranſtaltungen uſw. zur Verfügung hat.
ſcheiden, da dieſe Töne jene Neutralität
ſichern, die unerläßlich iſt, wenn eine einzige
UImhülle zu allen Kleidern paſſen ſoll.
Bei den Beſuchsmodellen legt man auf eine
reizende, jugendliche Faſſon Wert und ſchätzt
einen gewiſſen Phantaſiereichtum, da ja dieſe
Kleider in kleineren und größeren Geſellſchaften
getragen werden ſollen und mithin vielen
kritiſchen Blicken ausgeſetzt ſind. Darum machen
ſich auch in dieſem Falle die Attribute der
ſieueſten Mode am deutlichſten bemertbar: vor
allen Dingen die entzückenden Puffärmelchen,
die die Idee des Schinkenärmels in einer
ſchicken Variante ins Trefſen führen, ferner
die eng zum Halſe abſchließende, vorne zu
einer Maſche verknotete Kragenpartie, endlich
die kleinen Schultercapeeffekte, die an
ver=
gangene Modeepochen gemahnen. Die
Rock=
partien dieſer Kleider liegen in der Hüfte
knapp an, erweitern ſich aber gegen unten hin
und haben daher einen ausgezeichneten,
gra=
ziöſen Fall (vorletzte Skizze, ſitzend).
Ganz anders iſt das abendliche
Moden=
bild, das helle Farbtöne, und zwar
vornehm=
lich zarte Paſtellſchattierungen begünſtigt
fichu=ähnliche Partien, vorne gekreuzt, mit
einem Blumentuff gehalten und rückwärts in
Gürtelhöhe gebunden, finden größten Beifall
Der Grundſchnitt des
Jungmadchenabend=
kleides bringt mancherlei aparte Prinzeßformen
und weich fließende, ſehr kleidſame Röcke. Eine
Neuheit iſt in der Tatſache zu ſehen, daß man
faſt all dieſe Stücke nicht mehr ärmellos
arbeitet, ſondern an (mit Rüſchen gekanteten
Bauſchärmelchen Gefallen findet, die maleriſch
und liebreizend ausſehen (Bild 2).
Ein paar Worte nun noch über die neuen
Hüte, die unſere Jungdamen in nächſter
ragen werden: auch hier iſt
Unaufdring=
lichkeit das Leitmotiv; kleine, enganliegende
Formen, immer mit einer merklichen
An=
lehnung an die Barett=Typen ſind an der
Tagesordnung und die ringsum aufgebogenen
„Bretons” wirken jugendlich und überaus
anmutig, wobei der Hut in ſeiner Farbe
eni=
weder mit der Schattierung des dazugehörigen
Kleidungsſtücks oder mit deſſen Garnierung
übereinſtimmen, niemals aber eine ganz
ab=
ſtechende „fremde” Farbe bringen ſoll.
Willy Ungar.
Einfache Reinigung
ſchmutziger Sitzmöbel mit Stoffbezug.
Werden dieſe Möbelſtücke viel gebraucht, ſo
uitſtehen an den Seſſeln an der Rücken= wie
auf den Armlehnen fettig=ſchmutzige Stellen,
die der Reinigung bedürfen. Da man nun
mit Benzin nicht immer die gewünſchten
Reſultate erzielt, ſo bereite man ſich von zwei
Liter kaltem Waſſer und 1 Eßlöffel Perſil eine
ſchaumige Löſung, mit der man ſtrichweiſe den
geſamten Seſſel mit weicher Bürſte bearbeitet,
ohne ihn zu ſehr zu benäſſen. Nun winde man
in klarem Waſſer ein weiches Leinentuch aus,
reibe die gebürſtete Stelle über, um noch mit
einem trockenen Lappen nachzureiben. Der
ge=
reinigte Seſſel wird dann zum Auftrocknen
der Feuchtigkeit in Zugluft geſtellt. Nach dem
Trocknen zeigen ſich die gereinigten Stücke in
tadelloſer Klarheit und Farbenfriſche. L.
Unter dieſen vier Sachen kann man
Form und Farbe ſoviel Abwechſelung bieten,
daß ſowohl dem Geſchmack der Mutter als
auch dem der Tochter Rechnung getragen zu
werden vermag
Das Allerwichtigſte iſt natürlich die
Stra=
pazaufmachung, die ja am häufigſten in
Verwendung kommt.
In dieſem Falle wird man ſich unbeding
für eines der reizenden Jackenkleider entſchei
den, die es heuer in allen erdenklichen Farben
gibt. Das Kleid ſelbſt pflegt in der Forn
ganz anſpruchslos und nur mit einer lichter
Kragengarnitur verſehen zu ſein, während die
Jacke mit ihren modernen, leicht bauſchigen
Aermeln die neueſte Modeſilhouette andeutet
Eine beſcheidene Verbrämung am Kragen und
ein kleiner Muff an Stelle der Manſchetten iſt
leicht aus vorhandenem Pelzwerk herzuſtellen
(letzte Skizze).
Außer einem ſolchen Jackenkleide wird ſich
aber auch ein Mantel als notwvendig er
weiſen, da beſonders für Nachmittag und
Abend eine Umhülle unerläßlich iſt, die das
Kleid vollkommen deckt. Es gibt hier
ent=
zückende Cape=Modelle mit reizvollen
„Kantenverbrämungen” (Bild 1). Wiewohl für
dieſen Zweck lebhafte Farben (wie Rot, Grün
oder leuchtendes Blau) ſehr nett ausſehen,
wird man ſich doch noch lieber für Brau=
(mit hell=beigefarbener Verbrämung) oder für
Schwarz (mit lichtgrauer Fellgarnierung) ent
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 16. Oktober 1932
Adler- und
Kayser
Nähmaſchinen
Das ist ein Schuß in’s Schwarze!
Heute und folgende Tage
Dſt. Schulſtr. 11, T. 4237
Beſte Bezugsqu lie
für Nähmaſchinen
Hente Sonntag Erstaufführung!
Ein Volltreffer unter den Kriminalfilmen.
Dynamo-Lampen
von Mk. 7.25 an
4-pol. Batterie
blenden Mk. 2. 2 mal zahlbar.
der gefeierte Operettentenor der Wiener Staatsoper,
EMMERNH HALMANS BERüAKTEITE OBERETTE
Vaesgn
P
Sie ſparen durch Heizenm
Grafenstr. 20 (14451b
Wer ſchenkt
Wohl=
fahrtserwerbsl.alte
Nöbel., Kleider u.
Wäſcheſt. Als Verg.
ird jed. Arb. gel.
Ang. L. 162 Gſt
Höchſte Heizkraf
Ab Grube Meſſelb D.
10-49 3. M
e Zentner 9l. 1.II
b. 50 u. m. 0
ſe Zentner M. 1.0
Wag onbezug billigft
Gewerkſchaft Meſſel
Teleph 2601
In Darmſtadt:
Hausfrauenbund.
Kleiderſt. Woogspl.*
Verkf. u. Annahme
gterh. Kld., Schuh.,
Wäſche f. Fr. u. Män.
Geöffn. Mont.,
Mitt=
wochs u. Freitags v.
10-12 u. 3-6. (38
*C
Carl Ludwig Diehl
Ein Kriminalfilm nach d. Bühnenstück
„De Frau und der Smaragd‟
von Harry Jenkins.
Manuskript: R. Katscher, 0. u. E. Eis.
Produktion und Regie:
ALFRED ZEISLER.
Weitere Darsteller:
Ery Bos. Hermann Speelmans,
H. Saltner, Theodor Loos,
Fritz Odemar, Peter Lorre,
Kurt Vespermann,
Gurt Lucas
billigſt bei: (12293
Georg Schmitt
Schwanenſtr. 15, Tel 260
Radio, 3 Röhren u.
Schirmgitter, z. vk.
Anzuſ. 20—21 Uhr
Heinheimerſt. 59, II
Regie: Rich. Oswald
mit Charlotte Ander, Ernst Verebes, Szökke Szakall u. a.
Eine entzückende Liebesgeschichte aus der ungarischen Pußta,
umrankt von den bezaub. Melodien des genialen Komponisten.
Emmerich Kälmänn:
„Grüß mir die süßen, die reizenden Frauen im schönen Wien‟
„Komm mit nach Varasdin! Solange noch die Rosen blühn”
m„Komm Zigany, komm Zigany, spiel mir ins Ohr‟
Ein raffiniert
erdachter,
überwä. flzend
Inszenlerter,
wirtuos
gespielter
Kriminal-Film!
Kraut w. eingeſchr
Barkhausſtraße 6:
13986b
kwird einge
Kra.
ſchnitten.
Frau Schubkegel,
Stiftſtr. 52, Hth. I.
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in dem bezaubernden Film schöner als auf der
Bühne und der Schmelz seiner in märchenhafter
Fülle und in strahlender Höhe ausströmenden
Stimme ist ein wirklicher Genuß.
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Heute vormittag 11.15 Uhr, zum ersten Male
Schon wieder Massen-Andrang
2
im „Palast
Die Erstaufführung am Freitag war restlos ausverkauft und in
atem-
loser Spannung verfolgt man den neuesten amerikanischen
Sensations-Fonfilm
zur Winterhilfe 1932/33 der freien Wohlfahrtspflege in Heſſer
Zur Linderung der großen Not weiter Kreiſe unſere
Volksgenoſſen wird auch im Winter 1932/33 eine Sammlun
durch die dazu zuſammengeſchloſſenen Verbände der freie
Wohlfahrtspflege in Heſſen veranſtaltet.
Alle, die irgend helfen können, bitten wir, ein Opfer fi
die Notleidenden zu bringen und reichlich zu geben.
In den Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt
erfol=
die Sammlung durch Sammler, die mit einem vom Vorſitzende
der Arbeitsgemeinſchaft der freien Wohlfahrtspflege im Kre
Darmſtadt für die Winterhilfe 1932/33, Regierungsrat Schäfe
ausgeſtellten Ausweis ſowie Anmeldebeſcheinigung der Bürge
meiſterei und Sammel=Liſte verſehen ſind. Auch fönne
Zahlungen an die Kreiskaſſe Darmſtadt, Poſtſcheck=Konz
Frankfurt/Main Nr. 1544 mit dem Zuſatz: „Winterhilfe 193
im Kreis Darmſtadt” geleiſtet werden.
(14244.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1932.
Arbeitsgemeinſchaft der freien Wohlfahrtspflege im
Kreis Darmſtadt für die Winterhilfe 1932.
DER ERSTE
RAUBTIER-TONFILM
Des kolossalen Andranges wegen besuche man nach Möglichkeit die
Nachmittags-Vorstellungen.
Beginn 1.30, letzte Vorführung 8.20 Uhr
Kassenöffnung 1 Uhr.
Innere Miſſion (Ev. Wohlfahrtsdienſt).
Caritasverband.
Heſſ. Rotes Kreuz (Kreisverband des Roten Kreuze
und des Alice=Frauenvereins).
Deutſcher Fünfter Wohlfahrtsverband.
Israelitiſche Wohlfahrtspflege.
Arbeiterhilfe der Chriſtl. Gewerhſchaften.
Arbeiterwohlfahrt.
AAGENBECK SPRCAT MM TONEILM
Am Dienstag, 18. Oktober, beginnt wieder
im Kaiſerſaal (Grafenſtr.) mein bekannter
zweitägiger
Hagenbeck, der große Tierfreund aus Stellungen spricht
und zu seinen Worten entrolen sich noch niemals zuvor
gezeigte Bilder einer Grosswildjage in den
geheimnisvollen Dschungeln Indiens.
Jugendliche haben Zutritt. (V.14404
Kleine Preise.
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Dürkheim
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Fachingen=
Friedrichshall —
Hom=
burg
Karlsbad — Kiſſingen"=
Lamſcheid
— Lauchſtädt — Levico
Marienbad
Mergentheim
Mondorf — Neuenahr —
Ober=
Salzbrunn — Ofen (Apenta und
Hungadi Janos) —
Salzſchlirf
Vichy — Weilbach — Wildungen
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viettenbrechen. Wie ſollen wir eſſen? Auf
klärung über den Empfang der Gäſte,
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kellung. Tiſchordnung. Verhalten bei
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kurſus von 3—6 Uhr, Abendkurſus von
8— 11 Uhr. Möglichſt ſofortige Anmeldung,
auch telefoniſch oder ſchriftlich, am Büfett
im Kaiſerſaal. Bitte 12 StückPapier=
Ger=
vietten mitbringen.
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Die Kurſusleitung: E. F. Graefe.
Es iſt mein letzter diesjähriger Kurſus!
Wie ſoll eine neuzeitliche
Haushaltungsküche ausſehen?
Vortrag mit praktiſchen Vorführungen
am Donnerstag, den 20. Oftober 1932,
abends 8 Uhr, im Vortragsiaal des
ſtädt. Gaswerks Eliſabethenſtraße 25½.
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Jugendvorstellung
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GUSTAV FROHLICH
Gitta entdeckt
ihr Herz.