Darmstädter Tagblatt 1932


08. Oktober 1932

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Ginzelnummer 10 Pfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 280
Samstag, den 8. Oktober 1932.
195. Jahrgang

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ſede Verpftiſchtung au Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
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Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung äflt jeder
Nabat weg. Bonnonio Deuſche Bant und Darme
ſtädter und Nationalbanf.

Die deutſche Antwort unterwegs.
Bedingke Teilnahme der Reichsregierung an der Londoner Vorkonferenz. Frankreich macht nach wie vor
Schwierigkeiten. Deukſchland ſoll ein Volk minderen Rechts bleiben.

Mardonalds Altlon.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Das Reichskabinett hat ſich am Freitag mittag mit der eng=
liſchen
Einladung, die geplante Vorkonferenz in London zu be=
ſchicken
, befaßt. Für den Reichsaußenminiſter Freiherr von Neu=
rath
, der ſich zurzeit auf Urlaub in Süddeutſchland befindet, hat
Staatsſekretär v. Bülow einen Ueberblick über die bisherigen Ver=
handlungen
mit England gegeben. Die Einzelheiten ſeiner Dar=
ſtellung
werden von den amtlichen Stellen geheimgehalten, ſo daß
man eigentlich noch immer nicht recht überſehen kann, in welcher
Richtung ſich das ganze diplomatiſche Spiel bewegt. Wir wiſſen
micht, mit welchen Mitteln man die deutſche Regierung bearbeitet,
um ſie zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Wir wiſſen auch nicht, wie
ſtark die Einwirkungen der Engländer auf die franzöſiſche Regie=
rung
ſind. Es ſcheint aber, als ob die Londoner Regierung drin=
gend
um die Abſendung der deutſchen Antwort auf die überreichte
Einladung gebeten hat, um bei ihren Verhandlungen mit den
Franzoſen ein amtliches deutſches Dokument in Händen zu haben,
um aber vor allem auch den Franzoſen eingehend dieſes Schrift=
ſtück
auseinanderſetzen zu können, wie die Berliner Regierung zu
Der vorgeſchlagenen Konferenz ſteht.
Die deutſche Ankwork
Eſt in der Freitagſitzung des Kabinetts beſchloſſen worden. Sie iſt
runverzüglich nach London gegangen. Am Samstag vormittag wird
Die engliſche Regierung bereits im Beſitz der deutſchen Antwort
ein, von der wir nur ſo viel wiſſen, daß ſie eine Zuſage der Reichs=
regierung
enthält, an der Konferenz teilzunehmen, daß ſie aber
Dieſe Zuſage doch von der Erfüllung beſtimmter Vorausſetzungen
abhängig macht. Weſentlich für Deutſchland iſt nach wie vor die
Buſicherung der Gegenſeite, daß für ſie die in den beiden Memo=
wanden
der Engländer und Franzoſen niedergelegten Anſchauungen
Der Vergangenheit angehören. Die deutſche Antwort ſoll der deut=
ſichen
Oeffentlichkeit übergeben werden, ſobald ſie der engliſchen
Regierung zugeleitet iſt.
Nach dem bisherigen Verlauf der diplomatiſchen Verhandlun=
gen
beſteht für das deutſche Volk nicht die geringſte Veranlaſſung,
Sptimiſtiſch in die Zukunft zu ſchauen. Die Franzoſen haben ſich
Sisher abſolut unzugänglich gezeigt. Sie haben ſich nicht einmal
geſcheut, durch Paul=Boncour einen neuen Sicherheitsvorſchlag für
vie Abrüſtungskonferenz ausarbeiten zu laſſen, der einer nochmali=
gen
Betonung des franzöſiſchen Standpunktes gleichkommt und
Das deutſche Volk erneut zu einer Nation minderen Rechts ſtem=
weln
will. Allein ſchon in dem Verhalten Paul=Boncours kommt
wer Wille der franzöſiſchen Regierung, unnachgiebig zu bleiben,
um Ausdruck.
Einſchaltung der Amerikaner?
Wir dürfen ſchon einige Spannung an den Tag legen, wie
Macdonald, der die Aktion mit der Vorkonferenz eingeleitet hat,
eu einem Ende zu kommen gedenkt. Er hat offenbar in Waſhington
angefragt, und hier eine gewiſſe Bereitwilligkeit gefunden, ihn
zu unterſtützen. Wahrſcheinlich werden ſich nun die Amerikaner
twas ſtärker einſchalten. Wir kennen aber ihre Preſſionsmittel
nicht. Wir wiſſen dagegen, daß Hoover ſich unmittelbar vor den
Wahlen nicht allzuweit vorwagen kann, ſo daß die Franzoſen die
amerikaniſchen Vorſtellungen nicht ſonderlich ernſt nehmen werden.
Inzwiſchen nähern wir uns dem Termin, der für die Wieder=
aufnahme
der Arbeiten des Büros der Abrüſtungskonferenz in
Ausſicht genommen iſt. Am 10. Oktober will das Büro erneut zu=
ſaammentreten
. Sollte allerdings den engliſchen Diplomaten bis
dahin kein Erfolg beſchieden ſein, ſie aber gleichzeitig den Mut
moch nicht verloren haben, dann wird wahrſcheinlich Herr Hender=
ſon
eine neue Vertagung vorſchlagen, damit von Genf her zunächſt
mreue Schwierigkeiten nicht aufgeworfen werden.
Als Begründung wird angegeben, daß die Berichte der ein=
zelnen
Ausſchüſſe noch nicht abgeſchloſſen ſeien. Der eigentliche
Grund der Verſchiebung liegt aber in dem engliſchen Wunſch,
den noch laufenden diplomatiſchen Verhandlungen über den
Buſammentritt der Londoner Fünfmächtekonferenz durch einen
g leichzeitigen Zuſammentritt des Büros der Abrüſtungskonferenz
leine Schwierigkeiten in den Weg zu ſtellen.
Amerikas Einſtellung zur Londoner Konferenz.
TU. Waſhington, 7. Oktober.
Die Frage, welche Haltung die Regierung der Vereinigten
Staaten zu der geplanten Londoner Fünfmächtekonferenz einneh=
men
werde, wird durch eine Erklärung hoher Beamter des Staats=
departements
klargeſtellt, die am Freitag an die Preſſe gegeben
wurde. Die Vereinigten Staaten werden hirnach ſich an der Lon=
doner
Konferenz nicht beteiligen und eine Haltung einnehmen,
die man hier als hands ofl=Politik bezeichnet (Händeweg= Poli=
täk
). Dies geſchehe, um nicht in die Intriguen Europas verwickelt
zu werden, die ſich bereits jetzt noch vor Zuſammentritt der Kon=
ſerenz
bemerkbar gemacht hätten.
Das Staatsdepartement erklärte, es habe das allergrößte
Intereſſe an einer deutſch=franzöſiſchen Eini=
g
ung, damit ſich Hoovers Abrüſtungsplan verwirklichen laſſe.
Es ſei jedoch zu befürchten, daß die Londoner
Konferenz eine ſchwere Belaſtungsprobe für die
Wolitik Hoovers und Stimſons in bezug auf die
Weltabrüſtung und die Heiligkeit der Verträge
darſtellen werde. Verſchiedene hohe Beamte des Staats=
departements
gingen ſogar ſoweit, den franzöſiſchen Standpunkt
zuu verteidigen und zu erklären, daß die deutſche Haltung eine
Werletzung des Verſailler Vertrages bedeute. Andererſeits gaben
ſie jedoch zu, daß Hoovers Abrüſtungsplan zum Scheitern verur=
teeilt
ſei, falls Deutſchland auf ſeinem Standpunkt beharre.

Anſcheinend ſtrebt die USA.=Regierung eine Beruhigung
Frankreichs an, da die Vereinigten Staaten die franzöſiſche Unter=
ſtützung
in der Frage der Aufrechterhaltung der Verträge benö=
tigt
, wenn der Völkerbund die Mandſchurei=Frage aufrollt. Die
Vereinigten Staaten befürchten offenbar, daß ſie in ihrer fernöſt=
lichen
Politik von den Engländern nicht mehr unterſtützt werden,
und glauben daher, ſich auf die franzöſiſche Seite ſchlagen zu
müſſen. Allgemein iſt in Amerika die Anſicht verbreitet, daß die
Londoner Konferenz, falls ſie doch noch zuſtande kommt, wegen
der deutſch=franzöſiſchen Gegenſätze keine greifbaren Ergebniſſe zei=
tigen
wird.
Deutſchlands Gleichberechkigungs=
anſpruch

auf dem Gebieife der Luftfahrl.
Berlin, 7. Oktober.
Im Rundfunk ſprach am Freitag abend Miniſterialdirektor
Dr. Brandenburg über die Frage Der deutſche Gleichberech=
tigungsanſpruch
auf dem Gebiete der Luftfahrt‟. Der Vortra=
gende
betonte zunächſt, daß Deutſchland bisher noch niemals eine
Aufrüſtung verlangt habe. Es wollte ſeine Gleichberechtigung
derart verwirklicht ſehen, daß alle Mächte bei der Abrüſtungs=
konferenz
dieſelben Methoden übernahmen, welche in den ſoge=
nannten
Friedensverträgen den beſiegten Völkern als Auftakt zu
einer allgemeinen Weltabrüſtung auferlegt waren. Der Frie=
densvertrag
verbiete Deutſchland den Beſitz
jeglicher Luftſtreitkräfte als Teil des deutſchen
Heerweſens. Bei ehrlicher Anerkennung des
Gleichberechtigungsprinzips für alle Völker=
bundsſtaaten
müßten alſo alle Staaten auch ihre
geſamte militäriſche Luftfahrt abſchaffen, und
zwar durch Zerſtörung, nicht durch Internatio=
naliſierung
. Denn wenn vielleicht eine imaginäre Unter=
ſtellung
unter den Völkerbund ſtattfindet, ſo müßte auch Deutſch=
land
in der Lage ſein, ſich an dieſer internationalen Luftmacht
zu beteiligen. In dem Verbot von Luftabwehrmitteln für
Deutſchland liege einer der größten Zynismen des Verſailler
Vertrages. Man verbiete dem abgerüſteten Volke ſogar die
armſelige Abwehr von der Erde.
Auf die Verhandlungen der Abrüſtungskonferenz eingehend,
ſtellte Dr. Brandenburg feſt, daß nur ganz wenige Staaten bei
der einzigen Abſtimmung, die es über dieſe Frage herbeizu=
führen
gelang, der ſelbſtverſtändlichen Auffaſſung beigetreten
ſind, daß für ein Land ohne jede militäriſche Luftfahrt und
ohne jede Abwehrmöglichkeit von der Erde die geſamte mili=
täriſche
Luftfahrt einen höchſt bedrohlichen Angriffscharakter
habe. Im Falle einer durchgreifenden Abrüſtung müßte Vor=
ſorge
getroffen werden, daß die zivile Luftfahrt
zuverläſſig entgiftet werde. Dazu ſei es aber nicht noi=
wendig
, die geſamte Handelsluftfahrt in einen Welttruſt zu=
ſammenzufaſſen
, der von einer internationalen Bürokratie gelei=
tet
werde. Eine ſolche Maßnahme würde den Tod der zivilen
Luftfahrt bedeuten. Es gebe ein ſehr einfaches Mittel,
um die zivile Luftfahrt jeder militäriſchen Verwendbarkeit
radikal zu entziehen: Man brauchte nur allgemein
diejenigen Beſtimmungen einzuführen, welche
man imJahre 1926 der deutſchen Zivilluftfahrt
aufgezwungen habe. Vor allem aber könne man die ganze
vermeinliche Gefahr der zivilen Luftfahrt mit einem Schlage
beſeitigen, indem man ſich auf ein allgemeines Bombenabwurfs=
verbot
einigte. Das Verbot des Bombardements der Zivilbevöl=
kerung
, wie es in der Beneſch=Entſchließung der Abrüſtungs=
konferenz
enthalten ſei, ſei völlig unzureichend. Wenn man die
Flughäfen, die Verkehrsanlagen, die Kaſernen, die Docks, die
Fabriken, welche Heeresgerät herſtellen und ihre Unterlieferanten
als militäriſche Ziele anſehe und dieſe deswegen angreife, ſo
bleibe eigentlich keine Stelle in den Großſtädten mehr übrig,
auf die nicht Bomben geworfen werden können. Die unglückliche
Zivilbevölkerung wohne nun einmal an allen dieſen Stellen.
Bei den Genfer Verhandlungen habe man oft den Eindruck ge=
habt
, als ob nach der Meinung der Gegenſeite nur drei Luft=
fahrzeuge
auf der ganzen Welt Angriffswaffen wären: Der
Do X, der Graf Zeppelin und die Junkers G 38.
Minderheikenverkreter fordern Verbeſſerung
des Minderheikenſchußes.
Der Präſident des Völkerbundsrates hat das Präſidium des
Europäiſchen Nationalitätenkongreſſes empfangen. Die Abord=
nung
übermittelte dem Ratspräſidenten die Entſchließungen des
letzten Nationalitätenkongreſſes, darunter eine, die verſchiedene
Vorſchläge über den Ausbau des Völkerbundsverfahrens in
Minderheitenfragen enthält. Sie legten dem Ratspräſidenten
dar, daß die Verbeſſerung des Verfahrens vom Rate in die
Wege geleitet werden müßte. Präſident de Valera erklärte, daß
er den Rechten der Minderheiten mit voller Sympathie gegen=
überſtehe
.
Sowiekruſſiſches Reviremenk.

Das Präſidium des Vollzugsausſchuſſes der Swjetunion
hat beſchloſſen, den ruſſiſchen Botſchafter in London, Sokolnikow
von ſeinem Poſten abzuberufen. Zum Nachfolger Sokolnikows
wurde der ruſſiſche Geſandte in Helſingfors, Maiſki, ernannt.
Der ruſſiſche Botſchafter in Rom, Kurſki, iſt ebenfalls ſeines
Amtes enthoben worden. Zu ſeinem Nachfolger wurde der
ruſſiſche Geſandte in Athen, Potjemkin, ernannt und zu deſſen
Nachfolger in Griechenland wurde der ehemalige ruſſiſche Ge=
ſandte
in Teheran und ſpätere ruſſiſche Geſandte in Paris,
Dawtjan, ernannt.

Auswirkungen
der Agruenolderoronang.
Bei den Verordnungen, die Ende September zum Schutze
der Landwirtſchaft erlaſſen worden ſind, handelt es ſich haupt=
ſächlich
um folgende Punkte: Einführung eines landwirtſchaft=
lichen
Vermittlungsverfahrens (ähnlich dem Vergleichsverfahren),
Erweiterung des Vollſtreckungsſchutzes, Einführung eines Kün=
digungsſchutzes
für die landwirtſchaftlichen Pächter, ſchließlich
Stundung eines Teils der Hypothekenzinſen der Landwirtſchaft,
die für die Zeit vom 1. Oktober 1932 bis zum 30. September
1934 geſchuldet werden. Was das Vermittlungsverfahren nach
den neuen Beſtimmungen anbelangt, ſo kann ein Landwirt, der
durch laufende Zahlungsverpflichtungen in Gefahr gerät, ſeinen
Betrieb nicht bis zur Beendigung der Ernte 1933 ordnungs=
gemäß
aufrechterhalten zu können, beim Amtsgericht die Eröfſ=
nung
eines Vermittlungsverfahren zur Herbeiführung der
Schuldenregelung beantragen. Die hierfür geltenden Vorſchriften
ſind der Vergleichsordnung nachgebildet. Während der Dauer
des Verfahrens ſind Zwangsvollſtreckungen wegen Geldforderun=
gen
in das bewegliche Vermögen des Schuldners unzuläſſig;
Zwangsverſteigerungen landwirtſchaftlicher Grundſtücke ſind
einſtweilen einzuſtellen, wenn Ausſicht beſteht, daß das Ver=
mittlungsverfahren
zu einem Vergleich zwiſchen Schuldner und
Gläubigern führen wird. Der Vollſtreckungsſchutz für die Lano=
wirtſchaft
iſt bereits durch frühere Notverordnungen eingeführt
worden. Die Vorſchriften für die Anwendung der Schutzmaßnah=
men
ſind jedoch erneut ausgedehnt worden. Dem Antrag auf
einſtweilige Einſtellung der Zwangsverſteigerung muß nunmehr
ſtattgegeben werden, wenn der Landwirt ſeine Verbindlichkeiten
infolge außerordentlicher Verluſte durch Unwetter Viehſeuchen
und ſchlechte Preiſe nicht erfüllen kann. Wenn die Preiſe der
Produkte, auf deren Erzeugung der Betrieb allein oder über=
wiegend
abgeſtellt iſt, hinter den allgemeinen Stand der Preiſe
für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe ſeit Ende 1930 außerordent=
lich
zurückgegangen ſind, ſo ſind auf Antrag Zwangsverſteige=
rungen
ebenfalls einzuſtellen. Auch der Kündigungsſchutz für
landwirtſchaftliche Pächter iſt ausgedehnt worden. Kündigt der
Verpächter das Pachtverhältnis, weil der Pächter mit der Zah=
lung
des Pachtzinſes ganz oder teilweiſe in Verzug iſt, ſo kann
auf Antrag des Pächters das Pachteinigungsamt beſtimmen,
daß die Kündigung als nicht erfolgt gilt, wenn ähnliche Voraus=
ſetzungen
wie für den erweiterten Vollſtreckungsſchutz gegeben
ſind. Bezüglich der teilweiſen Stundung der Hypothekenzinſen
gehen die Beſtimmungen dahin, daß die Zinſen für Hypotheken
auf landwirtſchaftliche, forſtwirtſchaftliche oder gärtneriſche
Grundſtücke, ſoweit ſie für die Zeit vom 1. Oktober 1932 bis
30. September 1934 geſchuldet werden, um 2 Prozent, jedoch nicht
unter 4 Prozent herabgeſetzt werden, alſo z. B. von 6 Prozent
auf 4 Prozent, aber auch von 5 Prozent auf 4 Prozent. Gleich=
zeitig
erhöht ſich der Kapitalbetrag der Forderung um den
Betrag, um den die Zinſen auf Grund der Notverordnung
herabgeſetzt werden. Dieſe Zuſatzforderung ermäßigt ſich jedoch,
wenn die Hypothek auf Verlangen des Gläubigers vor dem
1. April 1940 zurückgezahlt wird; ſie fällt ganz weg, wenn die
Nückzahlung vor dem 1. April 1937 erfolgt. Eine Rückzahlung
der Forderungen, die von dieſer Regelung betroffen werden,
kann vor dem 1. April 1935 nicht verlangt werden. Sofern es
ſich um Tilgungshypotheken handelt, iſt die Zuſatzforderung ein
Jahr nach der letzten Tilgungsrate fällig. Von der Zinsſtun=
dung
werden nicht nur alle eigentlichen Hypothekarkredite, ſon=
dern
auch alle Sicherheitshypotheken auf landwirtſchaftlichen
Grundſtücken betroffen. Ausgenommen ſind lediglich Aufwer=
tungshypotheken
, ſoweit ſie nicht Tilgungsforderungen ſind und
Hypotheken, denen nach dem Ausland abgeſetzte Goldpfandbriefe
gegenüberſtehen.
Die neuen Beſtimmungen dehnen den Schutz für landwiri=
ſchaftliche
Schuldner, der bisher in der Hauptſache auf die öſt=
lichen
Teile des Reiches beſchränkt war, auf die geſamte deutſche
Landwirtſchaft aus. Alle landwirtſchaftlichen Betriebe haben
nunmehr die Möglichkeit, mit ihren Gläubigern in Verhandlun=
gen
über eine Regelung der Schulden einzutreten, ſobald Gefahr
beſteht, daß die verſchuldeten Betriebe nicht bis zur Ernte 1933
ordentlich bewirtſchaftet werden können. Vor allem aber iſt die
Möglichkeit zur Zwangsverſteigerung landwirtſchaftlicher Grund=
ſtücke
über die Vorſchriften der Notverordnungen vom 8. Dezem=
ber
1931 und 14. Juni 1932 hinaus ſtark eingeengt worden.
Andererſeits geben die neuen Verordnungen den Gläubigern
das Recht zur Zwangsverſteigerung, wenn der Schuldner trotz
der erneuten Herabſetzung der Zinſen mit den laufenden Zins=
zahlungen
in Verzug kommt. Im ganzen geſehen, bedeuten die
neuen Vorſchriften, daß landwirtſchaftliche Kredite nur noch in
geringem Umfange gekündigt werden können. Außerdem werden
die Gläubiger in zahlreichen Fällen einer Herabſetzung ihrer
Kapital= und Zinsforderungen zuſtimmen müſſen. Denn die
Vorausſetzungen für die Schutzvorſchriften werden wohl
bei dem weitaus größten Teil der überſchuldeten Betriebe zu=
treffen
. Das gilt nicht zuletzt für die Beſtimmungen über die
Zahlungsunfähigkeit infolge des Preisſturzes, und gerade hierin
zeigt ſich mit aller Deutlichkeit, wieweit der Schuldnerſchutz in
der Landwirtſchaft ausgebaut worden iſt. Von Ende 1930 bis
Ende September 1932 iſt die Großhandelsindexziffer der Agrar=
ſtoffpreiſe
(1913 100) von 110 auf 89 geſunken. Für einzelne
landwirtſchaftliche Erzeugniſſe, ſo vor allem für Vieh (66,5), ſind
die Preiſe ſeit Ende 1930 noch weit ſtärker zurückgegangen.
Die Bedenken, die ſeitens des Handwerks, des Einzelhandels
und auch des Großhandels gegen dieſen allgemeinen Voll=
ſtreckungsſchutz
und insbeſondere gegen die Verordnung über das
landwirtſchaftliche Vermittlungsverfahren neuerdings geäußert
worden ſind, ſind ſelbſtverſtändlich nicht ganz ungerechtfertigt.
Sie fußen auf den mit dem Sicherungs= und Entſchuldungs=
verfahren
der Oſthilfe gemachten Erfahrungen, die beweiſen,
daß die Sonderbehandlung der landwirtſchaftlichen Schuldner
zu erheblichen Schädigungen der gewerblichen Gläubiger geführt
hat. Zum großen Teil handelt es ſich dabei um Gläubiger, die
vorwiegend als Lieferanten der Landwirtſchaft in Frage kom=
men
und zwangsläufig ſchwerwiegende Nachteile auf ſich nehmen
müſſen. In den Gebieten, die unter die Oſthilfe fallen, hat ſich
eine gefährliche Zuſpitzung der Lage zwiſchen der gewerblichen
Wirtſchaft und der Landwirtſchaft ergeben, die auch darauf
zurückzuführen iſt, daß die Verfahren nicht in dem erforderlichen
ſchnellen Maße abgewickelt werden und daß eine Verwertungs=

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Seite 2 Nr. 280

möglichkeit für die Entſchuldungsbriefe zu Steuerzahlungen uſw.
nicht beſteht. Gerade der Einzelhandel kann auf den ſtarken
Rückgang ſeiner Umſätze, der durch Koſtenſenkung bei weitem
nicht in dem entſprechenden Umfange ausgeglichen werden kann,
hinweiſen, vor allem aber auf die in ihm zum Ausdruck kommende
rückläufige Preisentwicklung, die letzten Endes wie viele andere
Wirtſchaftszweige auch den Einzelhandel zu einer Einrede gegen
Zwangsvollſtreckungsmaßnahmen bis zu einem gewiſſen Grade
berechtigen würde. Sehr viel wird daher davon abhängen, wie=
weit
im einzelnen bei Durchführung der Verfahren auch auf die
berechtigten Intereſſen der Gläubiger, vor allem ſoweit ſie auf
gewerblicher Grundlage mit der Landwirtſchaft zuſammenarbei=
ten
, Rückſicht genommen wird. Zu begrüßen wäre es, wenn,
was nach den Beſtimmungen bisher nicht vorgeſehen iſt, bei der
Auswahl der Vermittlungsperſon, die das Amtsgericht zu be=
ſtellen
hat, auch die Gläubigerſchaft eingeſchaltet werden würde,
zumal es an jeder Fixierung einer Mindeſtquote für die Befrie=
digung
der Forderungen fehlt. Außerdem wird auf die Frage
der Zahlungswilligkeit des landwirtſchaftlichen Schuldners ganz
beſonders zu achten ſein, wenn nun einmal ſchon der Boden
des beſtehenden Rechtes durch Ausnahmebeſtimmungen, die auf
einer beſonderen Notlage baſieren, verlaſſen worden iſt; denn
im Intereſſe der Erhaltung der Zahlungsfähigkeit des landwirt=
ſchaftlichen
Schuldners wird von ſeinen Gläubigern ein gur=
williger
Verzicht gefordert, der zur Vorausſetzung hat, daß der
Schuldner den höchſten Zahlungswillen offenbart.
In der Zinsfrage iſt man erfreulicherweiſe den Weg der
Zinsſtundung gegangen und hat damit einen erneuten generellen
Zwangseingriff in die Gläubigerrechte vermieden und das Ver=
trauen
nicht getäuſcht, das befeſtigt werden muß, wenn über=
haupt
die wirtſchaftlichen Belebungsmaßnahmen Erfolg haben
ſollen. Ob die durch die Zinsſtundung erfolgte Herabſetzung von
Kapital= und Kreditzinſen zu dem Ziele einer richtigen Zinſen=
entwicklung
für den landwirtſchaftlichen Kredit und zu einer
Rettung der notleidenden Schuldner führen wird, iſt eine andere
Frage. Jedenfalls aber bedeutet die Zinsſtundung zunächſt keine
Gefährdung des Zieles der Kapitalbildung, ohne deſſen Er=
füllung
an einen Aufbau der Wirtſchaft nicht zu denken iſt. Der
Landwirtſchaft wird durch die Erledigung der Zinsfrage ſehr
geholfen, was aus einer Unterſuchung des Inſtituts für Kon=
junkturforſchung
hervorgeht, die nicht nur die Vorſchriften der
letzten Notverordnung, ſondern auch die inzwiſchen eingetretenen
mehrmaligen Senkungen des Reichsbankdiskonts berückſichtigt.
Danach betrug die Verſchuldung der deutſchen Landwirtſchaft
Ende 1931 rd. 11,8 Milliarden RM.; davon entfielen auf ſeit
der Währungsſtabiliſierung aufgenommene Realkredite 4,5, auf
Aufwertungshypotheken 1,5, auf Gutsübertragungs=Hypotheken
(Reſtkaufgelder) 1,3 Milliarden RM., alſo zuſammen 7,3 Milliar=
den
RM. langfriſtige Kredite. Dieſe 7,3 Milliarden RM. dürften
in erſter Linie für die Zinsſtundung in Betracht kommen. Von
den verbleibenden rund 4½ Milliarden RM. kurz= und mittel=
friſtigen
Krediten, die die Landwirtſchaft neben den Hypotheken
ſchuldet, iſt ein erheblicher, allerdings ſtatiſtiſch nicht erfaßbarer
Teil durch Sicherungshypotheken zuſätzlich gedeckt. Im Jahre
1931 hatte die Landwirtſchaft mit einer Zinslaſt von mehr als
1 Milliarde RM. zu rechnen. Nach der Herabſetzung der Hypo=
thekenzinſen
ab 1. Januar 1932 (auf Grund der Notverordnung
vom 8. Dezember 1931) und nach den wiederholten Diskont=
ſenkungen
bis auf 5 Prozent nach dem Stand von Mitte 1932
mit einer jährlichen Zinslaſt der Landwirtſchaft von etwa 850
Mill. RM. zu rechnen. Vom 1. Oktober 1932 an ( Reichsbank=
diskont
4 Prozent; teilweiſe Stundung der Hypothekenzinſen)
hat die Landwirtſchaft nach den Berechnungen des Inſtituts
jährlich noch etwa 640 Mill. RM. Zinſen aufzubringen das ſind
40 Prozent weniger als im Jahre 1931. Dabei iſt nicht berück=
ſichtigt
, daß mit Hilfe des neuen Vermittlungsverfahrens wahr=
ſcheinlich
die Kapitalſchulden der Landwirtſchaft und damit auch
die Zinsbelaſtung beträchtlich vermindert werden können. Die
tatſächliche Zinsbelaſtung für das Jahr 1932 dürfte noch etwa
795 Mill. RM. ausmachen, da die erneute Zinsſenkung zum Teil
erſt am 1. Oktober in Kraft tritt, das ſind etwa 20 Prozent
weniger als im Jahre 1931. Nimmt man die Verkaufserlöſe der
Landwirtſchaft für das Kalenderjahr 1932 mit rd. 7 Milliarden
Reichsmark an, dann machen die Zinſen etwa 11 Prozent der
Verkaufserlöſe aus. Im Wirtſchaftsjahr 1928/29 betrug die
Zinslaſt der Landwirtſchaft 8,9 Prozent der landwirtſchaftlichen
Verkaufserlöſe. In den folgenden Jahren ſtieg ſie bei ſinkenden
Verkaufserlöfen ſtark an und verſchlang im Wirtſchaftsjahr
1931/32 faſt 14 Prozent der Verkaufserlöſe. Für die Zukunft
bedeuten die oben geſchätzten Zinſen von 640 Mill. RM. jährlich
noch etwa 9 Prozent derjenigen Verkaufserlöſe, die nach dem
gegenwärtigen Stand der Preiſe und der Produktion zu erwar=
ten
ſind. Das Agrarprogramm der Regierung bezweckt aber
durch Kontingentsmaßnahmen auch eine Hebung des landwirt=
ſchaftlichen
Preisniveaus über den gegenwärtigen Stand. Ge=
lingt
dies, wenn auch nur in geringem Maße, ſo würde ſich der
Prozentſatz der Zinſenlaſt, an den Verkaufserlöſen gemeſſen,
entſprechend verringern.

Der Kampf gegen die kleinſten Lebeweſen der Welt:
Wiſſenſchaftliche Erfolge gegen einen unſicht=
baren
Seuchenerreger.
Von Direktor Dr. Popofſky.
heiten der Menſchen, Tiere und Pflanzen, von denen wir die
mikroſkopiſchen Erreger noch nicht kennen. Dahin gehören z. B.
die ſpinale Kinderlähmung, die augenblicklich in vielen deutſchen
Gegenden wirkt, die Pocken, Maſern, Scharlach, die Maul= und
Zuckerrübe, des Tabaks und der Kartoffel. Die Größe dieſer
Seuchenerreger liegt unterhalb der mikroſkopiſchen Sichtbarkeit.
Sie ſind alſo kleiner als uoooo Millimeter.
Unendliche Mühe und Arbeit iſt in den letzten Jahren auf=
gewendet
worden, um über dieſe als Virus bezeichneten
winzigen Geſellen Aufklärung zu erhalten.
Durch Filterverſuche und Anwendung des von dem Engländer
Barnard erfundenen beſonderen Ultramikroſkops, das bis zu
6000fache Vergrößerung zuläßt, haben wir einige wichtige Dinge
über Größe und Lebenstätigkeit der Virus=Lebeweſen erfahren.
Die Rieſen unter ihnen kommen den kleinſten Bakterien an
Größe gleich. Die kleinſten ſcheinen die Erreger der Maul= und
Klauenſeuche zu ſein, die ihren Körper aus kaum mehr als eini=
gen
hundert Molekülen Eiweiß aufbauen müſſen. Eine Flüſſig= Menſch weitergibt, ſondern eine aus ihm hervorgehende, im Ver=
verdünnt
werden, ſie wird immer noch imſtande ſein, die gefähr=
liche
Seuche zu übertragen. Das zeugt von ungeheurem Maſſen=
vorkommen
, aber auch von unglaublicher Anſteckungskraft.
Wenn überhaupt Lebeweſen, ſo ſind die Virusweſen
die kleinſten Geſchöpfe auf dem Erdball.
nicht von der Hand zu weiſen, daß es ſich gar nicht mehr um Lebe=
weſen
handelt.
Bis jetzt iſt nicht bekannt, daß die Virusweſen ſich außerhalb
einer lebenden Zelle vermehren können. Innerhalb der leben=
digen
Zelle geſchieht die Vermehrung offenbar mit ſolch unglaub=
licher
Geſchwindigkeit, daß die einleuchtende Anſicht geäußert wor=
den
iſt, ſie entſtänden gar nicht durch die bei einzelligen Lebeweſen
ſonſt übliche Zweiteilung mit nachfolgendem Anwachſen auf Nor=
malgröße
. Man vermutet vielmehr, daß ihre Körperchen aus dem
Lebensſtoff der ſchmarotzeriſch befallenen, kranken Wirtszellen
ſelbſt gebildet werden, die durch dieſen exploſionsartigen Zerfall
in Virusweſen zugrunde gehen. Wie das Virusweſen die Krank=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Vom Tage.
Der Reichspräſident hat den Generalkönſul in Kalkutta, Rudolf
Grafen von Baſſewitz, zum Vortragenden Legationsrat mit der
Amtsbezeichnung als Geſandter (als Chef des Protokolls) ernannt.
Entgegen anderslautenden Preſſemeldungen wird von zuſtän=
diger
Stelle erklärt, daß die Städte nicht in der Lage ſeien, die
Bürgerſteuer in unbeſchränkter Höhe zu erheben. Sowie die Bür=
gerſteuer
200 v. H. überſteige, unterliege ſie der Genehmigung der
Landesregierung.
Auf der Verbandstagung des Provinzialverbandess nieder=
ſchleſiſcher
ländlicher Genoſſenſchaften Raiffeiſen hielt Reichsernäh=
rungsminiſter
v. Braun eine Rede, in der er den Stand des Sied=
lungsverfahrens
, die Oſthilfe und die Sanierung der Genoſſen=
ſchaften
behandelte.
Die Fünfte Große Strafkammer beim Landgericht I in Berlin
verurteilte am Freitag den Hauptſchriftleiter des ſozialdemokra=
tiſchen
Volksblattes für Anhalt, Gerhard Seger, wegen Beleidi=
gung
der Reichswehr zu einem Monat Gefängnis.
Der verantwortliche politiſche Redakteur der nationalſozialiſti=
ſchen
oberſchleſiſchen Tageszeitung Deutſche Oſtfront iſt im Ver=
lags
= und Redaktionsgebäude des Blattes nach einer polizeilichen
Durchſuchung verhaftet worden. Ueber die Gründe dieſer Maß=
nahme
iſt bisher nichts bekanntgegeben worden.
Die bulgariſche Polizei iſt einer bolſchewiſtiſchen Spionage=
organiſation
auf die Spur gekommen, durch deren Aufdeckung fran=
zöſiſche
Stellen in Bulgarien bloßgeſtellt wurden.
Zwiſchen der Südafrikaniſchen Union und Deutſchland wurde
eine freundſchaftliche Vereinbarung erzielt, wodurch der zwiſchen
den beiden Staaten abgeſchloſſene Handelsvertrag den Beſchlüſſen
von Ottawa angepaßt werden ſoll. Danach iſt die ſüdafrikaniſche
Regierung berechtigt, anderen Ländern des britiſchen Weltreiches
gewiſſe Vorzugsbedingungen zu gewähren, ohne die gleichen Ver=
günſtigungen
auch auf Deutſchland auszudehnen.
Auf die Anfrage eines Reutervertreters, ob für Anfang 1933
die Abhaltung einer Kriegsſchuldenkonferenz in London geplant
ſei, erwiderten Beamte des amerikaniſchen Staatsdepartements,
daß ihnen von einer ſolchen Konferenz nichts bekannt ſei.
In offiziellen Kreiſen in Waſhington teilt man mit, daß der
amerikaniſche Delegierte auf der Abrüſtungs=Konferenz, Norman
Davis, ſich nach ſeiner am Freitag ſtattgefundenen Zuſammenkunft
in Paris mit Miniſterpräſident Herriot nach London begeben
werde, um mit den engliſchen Miniſtern die Tagesordnung der
nächſten Flottenkonferenz vorzubereiten und einen Meinungsaus=
tauſch
zu führen, der die Arbeiten dieſer Konferenz erleichtern ſoll
Das japaniſche Marineminiſterium hat dem Kabinett einen
Entwurf überreicht, in dem verlangt wird, daß der Haushalt für
die Marineausgaben im Jahre 1933/34 von 200 auf 320 Millio=
nen
Jen erhöht werden ſoll. Die Erhöhung wird mit der geſpann=
ten
politiſchen Lage begründet. Ein Teil der Summe ſoll zum
Ausbau der Marinefliegerei Verwendung finden.
Der japaniſche Kronrat hat am Freitag die Schritte gebilligt.
die die Regierung zur Erledigung der Auseinanderſetzung mit dem
Völkerbund hinſichtlich des Lytton=Berichts plant. Wie verlautet,
haben die Mitglieder des Kronrats die Anſicht vertreten, daß die
mandſchuriſche Politik Japans keine Aenderung duldet und daß
man daher an ihr feſthalten müſſe.

Zwangsverſchickungen in Südkirol.
Wien, 7. Oktober.
Nachdem erſt vor einigen Tagen von einer Zwangsverſchik=
kung
im Puſtertale und der Verwarnung eines Südtiroler Geiſt=
lichen
berichtet worden war, berichtet die Korreſpondenz Herzog
jetzt wieder über zwei Zwangsverſchickungen durch die italieni=
ſchen
Behörden, die die Bauernſöhne Ulrich und Michael Hofer
aus Oberraſen im Puſtertal betreffen, die von der Konfinierungs=
ommiſſion
zu zwei bzw. einem Jahr Zwangsaufenthalt in Co=
ſenza
(Calabrien) verurteilt worden ſind. Die beiden verbannten
Brüder erhalten je 5 Lire täglich für ihren Unterhalt. Das Gna=
dengeſuch
der hochbetagten Eltern der Verbannten, die ihre ein=
zige
Stütze verloren haben, iſt bisher unerledigt geblieben. Die
beiden Bauernſöhne waren im Gaſthauſe bei Oläng mit dem
Fasciſtenführer Max Müller, einem wegen Veruntreuung entlaſ=
ſenen
ehemaligen Angeſtellten des Poſtamtes Antholz, in einen
heftigen Wortwechſel geraten, in deſſen Verlauf die Bemerkung
fiel: Mit ſo einem Patſchenfasciſten werden wir
ſchon fertig werden! Müller zeigte die beiden Hoferſöhne
an, worauf ſie verhaftet und nach Bozen gebracht wurden, wo ſie
abgeurteilt wurden.
Ein Reichswirtſchaftsrat der NSDAP.
München, 7. Oktober.
Die NSDAP. hat jetzt auch einen eigenen Reichswirtſchafts=
rat
. Wie einer parteioffiziöſen Erklärung zu entnehmen iſt, hat
er die Aufgabe, als oberſtes Organ für alle wirtſchaftlichen Fra=
gen
allgemeine Grundlinien der geſamten Wirtſchafts=, Finanz=
und Sozialpolitik feſtzulegen. Zum Vorſitzenden wurde Gottfried
Feder, zum zweiten Vorſitzenden Walther Funk ernannt.

keit ſchafft, würde man ebenſo gut ſagen können, die Krankheit
bringt die Virusweſen hervor. Eine zwar abenteuerliche Vor=
ſtellung
, die aber manches im Lebenslauf der befallenen Zelle und
dieſen winzigſten Krankheitserregern verſtändlich macht. Nicht
unmöglich iſt es, daß durch die fortſchreitende Virusforſchung
auch der wahre
Schlüſſel zur Löſung des Krebsproblems
gefunden wird. Auch der Erreger der ſpinalen Kinderlähmung
Es gibt eine ganze Reihe von gefährlichen anſteckenden Krank= galt bisher als ſo ein winziges Virusweſen, das infolge der un=
geheuren
Kleinheit durch dichteſte Filterkerzen hindurchſchlüpft und
im Gehirn und Rückenmark ſeine fürchterlichen Wirkungen hervor=
bringt
. Trotz aller Bemühungen der Forſcher hat man ihm bisher
nicht beikommen können. Es wäre daher ein großer Fortſchritt in
Klauenſeuche, der Rotlauf der Schweine, die Moſaikkrankheit der der Bekämpfung dieſer gerade jetzt in Deutſchland gefährlich ſich
ausbreitenden Seuche, wenn ſich die Nachricht bewahrheitet, daß
es dem amerikaniſchen Forſcher Eberſon in San Franzisko ge=
lungen
ſein ſoll, Reinkulturen des Erregers der ſpinalen Kinder=
lähmung
auf beſonderem Nährboden zu züchten.
Mit den Reinkulturen wäre man imſtande, durch Labora=
toriumsverſuche
die Lebensbedingungen und Bekämpfungs=
methoden
herauszuarbeiten,
wie das in der Geſchichte der Seuchenbekämpfung ſchon unzählige
Male zum Heil der leidenden Menſchheit erfolgt iſt. Es ſei hier
nur an die Niederung der Peſt=, Diphtherie=, Tuberkuloſe= und
ſchwarzen Pockenſeuche erinnert.
Das Abenteuerliche an dieſer Meldung iſt aber, daß nicht das
winzige Virusweſen die ſpinale Kinderlähmung von Menſch zu
keit mit Maul= und Klauenſeuche=Virus mag zehnmillionenmal gleich mit ihm rieſige Bakterie den Krankheitserreger darſtellen
ſoll. Was Eberſon dadurch bewieſen haben glaubt, daß ſein aus
dem Virus der Kinderlähmung auf beſonderen Nährböden ge=
züchteter
größerer Erreger die Krankheit auf Affen übertrug. Die
Virusweſen der ſpinalen Kinderlähmung wären demnach ſo etwas
wie Vermehrungskörperchen des eigentlichen Erregers, der aus
Im Hinblick auf dieſe Kleinheit iſt der oft geäußerte Gedanke ihnen durch Wachstum hervorgeht. Aehnlich wie eine Pflanze ſich
durch Samen vermehrt, die wieder zu Pflanzen aufwachſen. Der=
artige
Beziehungen zwiſchen mikroſkopiſch ſichtbaren Bakterien und
den Unterbakterien (Virus) ſind in der letzten Zeit wiederholt von
ernſthaften Bakteriologen behauptet worden. Und doch bleiben
noch viele Wenn und Aber. Die Entdeckung des Erregers der
ſpinalen Kinderlähmung bedarf der ſorgfältigſten Nachprüfung.
Denn es dürfte ungeheure Schwierigkeiten machen, die großen
Bakterien, die von Eberſon als die eigentlichen Erreger angeſehen
werden, frei und rein von den Virusweſen dieſer Krankheit zu
züchten. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß Wiſſenſchaft und Menſch=
heit
nicht wieder enttäuſcht würden, wie ſie oft ſchon bei Mel=
dungen
über die Entdeckung bisher unbekannter Seuchenerreger.

Samstag, 8. Oktober 1932

Gerüchte um 2r. Schachk.

Dr. Schacht Reichskommiſſar für die Regelung
der deutſchen Auslandsſchulden?

* Berlin, 7. Oktober (Priv.=Tel.)
Der frühere Reichsbankpräſident Dr. Schacht hält ſich zurzeit
in London auf. Seine Englandreiſe bildet wieder einmal den
Gegenſtand der verſchiedenartigſten Gerüchte. So wird behauptet,
daß er ſich in amtlicher Eigenſchaft in der britiſchen Hauptſtidt
aufhält und daß er dort mit dem Gouverneur der Bank von Eng=
land
und dem engliſchen Stillhaltekonſortium Verhandlun=
gen
über die deutſche Auslandsverſchuldung
führt.
Die amtlichen Stellen hüllen ſich über die Londoner Miſſion
Dr. Schachts in Schweigen. Sie weigern ſich auch, darüber Aus=
kunft
zu geben, ob Herr Dr. Schacht dazu auserſehen
ſei, den Poſten eines Reichskommiſſars für die
Auslandsverſchuldung zu übernehmen. Von der
Einrichtung eines derartigen Kommiſſariates war ſchon vor
Wochen die Rede. Herr Dr. Schacht müßte allerdings als Reichs=
kommiſſar
auf das engſte mit dem Reichsbankpräſidenten Dr.
Luther zuſammenarbeiten. Ganz reibungslos wird das nicht im=
mer
gehen. Wir glauben auch im Augenblick nicht an die Richtig=
keit
all der Gerüchte, daß Dr. Schacht für die Beſetzung dieſes
Reichskommiſſariates ernſthaft in Ausſicht genommen ſei, wenn
es auch zutrifft, daß die Auslandsverſchuldung dem Reichsfinanz=
miniſter
ſchwere Sorgen bereitet und daß er nach wie vor nach
Mitteln und Wegen ſucht, um mit den Gläubigern Deutſchlands
zu einem Abkommen zu gelangen, das in erſter Linie in einem
Zinsabbau und damit einer Verminderung der Zinſenlaſt

gipfelt.

Deukſchnakionale Forderungen zur Enklaſtung
der Wirtſchaft.

den

Berlin, 7. Oktober.
Zum Abſchluß der Tagung des deutſchnationalen Parteivor=
ſtandes
wurde eine Entſchließung gefaßt, in der es unter anderem
heißt:
Das Steuerſenkungsprogramm des Kabinetts v. Papen be=
grüßen
wir als den Anfang einer Entlaſtung der deutſchen Wirt=
ſchaft
. Es iſt ein Verbrechen am deutſchen Volk, wenn die NSDAP.
gegen dieſes Rettungswerk unter dem marxiſtiſchen Schlagwort
Liebesgabe an die Beſitzenden hetzt. Aber ebenſoſehr wie unter
den Steuern ſeufzen Arbeit und Wirtſchaft unter der Schuldenlaſt.
Das ſelbſtändige Unternehmertum gilt es, von dem Druck der un=
geheuerlich
anwachſenden Schuldenlaſt durch eine weitſichtige Rege=
lung
zu befreien.
Die techniſchen Wege zu einer ſolchen Reform haben wir für
das ſo wichtige Gebiet der Landwirtſchaft ſchon vor Jahren in aus=
gearbeiteten
Geſetzentwürfen gezeigt. Für Gewerbe und Induſtrie
ſind andere Wege möglich.
In dieſem Zuſammenhang kann auch wieder langfriſtiger und
billiger Realkredit geſchaffen werden. Damit wird der Hausbeſitz
entlaſtet. Auch eine Senkung der Mieten kann auf dieſem Wege
erreicht werden.
Eine umfaſſende Regelung des deutſchen Schuldenproblems iſt
aber nur möglich, wenn man an die Wurzeln des Uebels heran=
geht
, an die unerträgliche Belaſtung des deutſchen Volkes und der
deutſchen Währung durch die höchſtverzinslichen und größtenteils
unproduktiven ausländiſchen Schulden.

Not d
inwett
n. Allerdi
Als der A.
000 RM. für da
Heiterkeit, da er mi
hat. Im Intereſſe
nz der Landw

Parkei Höchſtgehälter der Beamken 5000 Mark.
Gefängnis für den Spihenkandidaken.

Emden, 7. Oktober.
Vor dem hieſigen Schöffengericht mußte ſich am Freitag der
Gründer der Partei Höchſtgehälter der Beamten 5000 Mark für
die bis jetzt abgewieſenen Kriegsbeſchädigten wegen, ſchwerer
öfentlicher Urkundenfälſchung und verſuchten Betrugs verantwor=
ten
. Seine Liſte für die letzte Reichstagswahl hatte in ſeinem
Heimatdorf, dem oſtfrieſiſchen Dorf Folmhuſe, 500 Unterſchriften
erhalten. Dieſe Liſte wollte er aber auch in den anderen Wahlkreiſen
unterbringen. Zu dieſem Zweck ließer ſich vom Gemeindevorſteher
mehrere Beſcheinigungen darüber ausſtellen, daß 20 namentlich
genannte Leute dort wahlberechtigt ſeien. Dieſe Beſcheinigungen
fälſchte er um. Er ſetzte für die einzelnen Wahlkreiſe jeweils
Orte hinter den entſprechenden Namen. In Düſſeldorf=Oſt wurde
die Fälſchung bei der Wahlprüfung aufgedeckt. Die Anklage warf
dem Angeklagten, dem Schlächter Oltmanns, vor, ſich dadurch
einen Vorteil zu verſchaffen verſucht zu haben, daß er in den
Reichstag gewählt werden ſollte, um ſo in den Genuß der Djäten,
des Freifahrtſcheines und anderer Annehmlichkeiten zu kommen.
Er wurde zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt.

Epochemachende Funde aus der jüngeren Steinzeit.
In Südfrankreich, nahe dem Städtchen Lebaſtide, hat der
franzöſiſche Forſcher Norbert Caſteret, als Entdecker der
Monteſpan=Grotte vor 9 Jahren bekannt geworden,
jetzt eine Reihe uralter, der Steinzeit angehörenden
Felsbilder entdeckt.
Geritzte Zeichnungen auf den Felswänden und an den Decken der
Felskammern, im tiefſten Winkel der ſehr verſchlungenen Gale=
rien
und Felſengänge. Zeichnungen von Pferden, Renntieren,
Bären, Biſon, Mammut, aber auch, was bisher nicht bekannt
war, eines Höhlenlöwen, etwas überlebensgroß manchmal, ers
ſtaunlich lebensnah aufgefaßt, echte Beiſpiele der ſo naturaliſti=
ſchen
Kunſt der ſteinzeitlichen Jägervölker.
Das Pferd kommt beſonders häufig vor,
jene damals ſehr verbreitete kurze fette Art mit dickem Bauch,
kleinem Kopf, kurzer, ſtarrer Mähne und dünnem Eſelſchwanz.
Gemalte Bilder ſind nicht dabei, mit einer einzigen Ausnahme:
Ein rotes Pferd mit ſchwarzer Mähne und ſchwarzen Hufen.
Beſonders wichtig iſt dieſer Fund dadurch, daß man hier mit
Sicherheit annehmen kann, es handle ſich nicht um Erzeugniſſe des
künſtleriſchen Spieltriebes, ſondern um eine Art Sakralkunſt.
Auf dem Boden der innerſten, letzten Grottenhöhle lagen, ſchön in
Kreisform geordnet, über einer mit Pferdezähnen, Knochen,
Feuerſteinſpitzen und Dolchen angefüllten Grube, eine Reihe von
Tafeln, die ähnliche geritzte Tierzeichnungen aufweiſen, wie die
Wände der Höhle ſelbſt. Und zwar lagen ſie ſämtlich mit der
Bildſeite nach unten. Zudem kommen auch einige Menſchendar=
ſtellungen
hier vor: Ein nackter Mann, der eine Maske trägt, in
Hockerſtellung mit waagrecht nach vorn ausgeſtreckten Armen, wie
beim Negertanz; in derſelben Haltung wie der Zauberer in einer
anderen, ſchon länger bekannten Drei=Brüder=Höhle‟. Auch ein
großes Menſchenantlitz iſt auf eine Wand geritzt. Aber nicht ſo
naturaliſtiſch wie alles übrige, ſondern ſtreng ſtiliſiert, ſo wie die
Masken der Medizinmänner auf Neu=Guinea heute noch ſind.
Wahrſcheinlich alſo iſt hier ein Zauberer oder Magier dar=
geſtellt
und die Höhle war der Schauplatz kultiſcher Hand=
lungen
oder ſakraler Begräbniſſe mit Tieropfern.
Auch die heutigen in primitiven Kulturverhältniſſen lebenden
Jägervölker, in Afrika, Auſtralien und Polyneſien verbinden ja
mit der Jagd magiſche oder religiöſe Vorſtellungen.
Das Alter dieſer Funde wird auf 15 bis 20 000 Jahre ge=
ſchätzt
. Aber Sicheres weiß man nicht. Nach den Abbildungen
ſcheint es ſich um Werke der jüngeren Steinzeit zu handeln, wenn

auch in einem nicht ſo entwickelten Zuſtand wie die Malereien in
Altamira.
Prof. Dr. Emil Waldmann, Bremen.

[ ][  ][ ]

Samstag, 8. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 280 Seite 3

Der Tefſce Tandltg deſchnießr.
10 Prozenk Erhöhung der Wohlfahrtsrichtſäke in den Winkermonaken. Pachtſenkung. Ermäßigung der
Sondergebäudeſteuer nach Reparakuren. Hilfe für die Hochwaſſergeſchädigken. Vorbehalte des Finanz=
miniſters
. Beſchränkkes Schächlverbok. Handwerkskammer=Unkerſuchungsausſchuß.

Kommunale Neuwahlen
am 12. Februar 1933?
* Der Heſſiſche Landtag ſetzte am Freitag die allgemeine
Ausſprache über die ſozial= und wirtſchaftspolitiſchen Anträge fort.
Zurückgeſtellt werden noch die kommuniſtiſchen Anträge wegen
der Stillegung der Kunſtſeide= und Zelluloſefabrik Koſtheim und
die Zunahme der ſpinalen Kinderlähmung in Heſſen.
Abg. Göckel und Seipel (Natſ.)
ſetzen ſich mit den Kommuniſten auseinander, die verſuchen, aus
der ſchweren Not der Landwirte Parteigeſchäfte zu machen. Für
ihre Hilfsanträge hätten die Kommuniſten jedoch keinen wirk=
lichen
Deckungsvorſchlag zur Hand. Das einzig Reale, meint
Abg. Göckel, ſei die Anweiſung der Regierung an die Steuer=
ämter
, die Unwettergeſchädigten mit größtmöglicher Milde zu
behandeln. Allerdings genügten die Maßnahmen der Regierung
nicht. Als der Abg. Seipel der Regierung vorwirft, ſie habe
(0000 RM. für das Waſſerbauinſtitut parat, erregt er lebhafte
Heiterkeit, da er mit ſeiner Fraktion für dieſe Ausgabe geſtimmt
bat. Im Intereſſe der Zukunft von Volk und Reich müſſe die
Exiſtenz der Landwirtſchaft, die das ganze Volk ernähren könne,
unbedingt geſichert werden.
Abg. Glaſer (Landv.)
wünſcht eine Anpaſſung der Ackerpachten an die Friedensſätze.
Der Bauer erhalte heute noch nicht einmal die Friedenspreiſe.
Kartoffeln lägen heute 1 RM. tiefer als vor 30 Jahren. Das
Getreide werde 23 RM. pro Zentner unter Friedenspreis be=
wertet
. Die Wetterauer Bauern erlöſten für ein Rind 15 RM.!
Gemüſe und Zuckerrüben ſtellten ein Verluſtgeſchäft dar. Die klei=
nen
Landwirte und Gärtner in den 2530 anerkannten Un=
wettergemeinden
der Kreiſe Darmſtadt, Groß=Gerau und Bens=
heim
erwarteten dringend die zugeſagte Hilfe, die über den Er=
laß
eines Zieles Grundſteuer hinausgehen müſſe.
Abg. Thomas (Soz.)
betont, die Soz. unterſtützen alle Maßnahmen, von welcher Seite
fe auch ſtammten, die bei nichtinflationiſtiſcher Finanzierung Ar=
heit
und Brot ſchaffen könnten. Der Reichswirtſchaftsrat habe
das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Gewerkſchaften anerkannt.
Den Vorrednern erwidere er, daß die Erlöſe der Landwirtſchaft
ewiß vielfach nicht die Selbſtkoſten deckten und eine Verwertung
der Produktion verhinderten. Der Abſatzmangel rühre jedoch
tavon her, daß die Hunger=Einkommen der Arbeiter= und Er=
wertbsloſen
=Millionen ſelbſt die Bezahlung der geringen Agrar=
treiſe
für deutſche Edelerzeugniſſe nicht zuließen. Notwendig ſei
eich eine Steigerung der Kaufkraft der Landwirtſchaft, ohne daß
lirch Gegenmaßnahmen des Auslandes infolge unſerer Handels=
und Zollpolitik neue Arbeiterentlaſſungen in der Induſtrie aus=
gelöſt
würden.
Abg. Renz (Natſ.)
lehnt namens der natſoz. Handwerker das Wirtſchaftsprogramm
der Reichsregierung ab und fordert erweiterten Schutz bei
Swangsvollſtreckungen.
Abg. Böhm (Dntl.)
hält die vom Finanzminiſter mitgeteilte Ermäßigung der Zins=
lraſt
von 500 000 RM. angeſichts der hohen heſſiſchen Verſchuldung
ſteir zu gering. Die Rede des Miniſters beſtätige die Richtigkeit
drer Kritik der früheren Oppoſitionsparteien. Die Ziffern der
hirz= und langfriſtigen Verſchuldung des Landes habe der Mini=
ſder
nicht mitgeteilt. Der zentrümliche Gewerkſchaftsſekretär habe
eseſtern in ſeiner Kritik an der Regierung Papen am Ziel weit
vorbeigeſchoſſen. Die Deutſchnationale Volkspartei verkenne nicht
dre Mängel des Papenprogramms, die beſonders auf ſozialpoliti=
ſSem
Gebiete jetzt deutlich zutage träten. Allerdings habe die
jrtzige Reichsregierung von ihrem Vorgänger Brüning eine
ſslimme Erbſchaft übernehmen müſſen. Guten Erfolg verſpreche
es meiſt, wenn in Zwangsvollſtreckungsverfahren der Richter als
Brertrauens= und Vergleichsperſon angegangen werde.

Abg. Prof. Gumbel (Soz.)
weiſt auf die theoretiſchen Widerſprüche hin, die der natſoz. Abg.
Dr. Beſt in ſeiner Motivierung des Wirtſchaftsprogramms der
NSDAP. dem Hauſe vorgeſetzt habe.
Abg. Rink (Soz.)
ſtellt feſt, daß Dr. Beſt ſeine geſtrige Rede aus der Broſchüre von
Köhler und Tholens abgeſchrieben habe. (Heiterkeit.)
Abg. Noll (Ztr.)
erklärt namens der Zentrumsfraktion Ablehnung der natſoz. Ar=
beitsdienſtpflicht
. Für das Zentrum fordern die Abgeordneten
Blanck, Frau Hattemer, Prof. Dr. Stohr und Weckler
u. a. Streichung der Winzerkredite, Unterſtützung der heſſiſchen
Winterhilfe und Senkung der Forſtbeſoldungsbeiträge.
Finanzminiſter Kirnberger
erklärt den Parteien, daß die Regierung alle Anträge, ſofern ſich
für ſie eine Mehrheit ergebe, mit größtem Entgegenkommen be=
handeln
werde, ſofern für Ausgaben ein brauchbarer Deckungs=
vorſchlag
vorliege. Eins müſſe er feſtſtellen, daß nämlich der oft
beliebte Hinweis auf die heſſiſche Eiſenbahnforderung an das
Reich nicht brauchbar ſei, weil das Reich über Mittel zur Erfül=
lung
ſeiner geſamten Eiſenbahnverpflichtungen an die Länder im
Augenblick nicht verfüge. Wie kaum ein anderes Land habe die
heſſiſche Regierung für die Landwirtſchaft geſorgt, ſoweit das in
ihren Kräften ſtand. Sie erkenne die ungeheure Bedeutung der
Landwirtſchaft und des Bauerntums für Leben und Weſen des
Volkes.
Landforſtmeiſter Dr. Heſſe
gibt die Zuſicherung, daß die Staatspachten 1932 auf der Höhe
des Vorjahres, evtl. noch etwas verringert, zur Erhebung ge=
langen
würden.
Eine ſehr gereizte Stimmung entſteht, als die Abg. Ritter
und Lenz (Natſ.) auf der einen, Abg. Rink und Harth (Soz.)
auf der anderen Seite ſich und anderen Abgeordneten ehrenrüh=
rige
Handlungen oder wenigſtens Verdachtsmomente vorwerfen.
Die Erwiderungen der Angegriffenen ſind natürlich in der glei=
chen
verletzenden Tonart gehalten. Alles im Schutz der Immu=
nität
.
Weitere Erklärungen, die ſich zum Teil auf die angeblichen
ſchwarzen Schafe in der gegneriſchen Fraktion ausdehnen, geben
die Abg. Lenz und Werner (Natſ.), Zinnkann (Soz.), Seipel
(Natſ.) und Lux (Soz.) ab.
Das natſoz. Verlangen nach dem
Verbok des bekäubungsloſen Schlachkens
vertritt Abg. Dr. Lang. Er, als Tierarzt, entwickelt die phy=
ſiologiſchen
Vorgänge beim Schächten und verweiſt auf die heute
in den Schlachthäuſern möglichen Betäubungsmethoden, die auch
den rituellen Vorſchriften der geſetzestreuen Juden gerecht
würden.
Die Abg. Glenz und Frau Pringsheim (Soz.) lehnen
den natſoz. Antrag ab. Um ihre antiſemitiſchen Motive zu ver=
ſchleiern
, entdeckten die Natſoz, plötzlich das humane Herz in ihrer
rauhen Männerbruſt. (Heiterkeit.)
Abg. Schül (Ztr.) widerſpricht der natſoz. Darſtellung von
der praktiſchen Anwendungsmöglichkeit der elektriſchen Betäu=
bungsmethode
. Das Zentrum lehne den Antrag in ſeiner vor=
liegenden
Faſſung aus politiſchen und verfaſſungsrechtlichen
Gründen ab.
Abg. Dr. Niepoth (DVP.) hält es im Augenblick für nicht
angängig, daß Landwirtſchaft und Metzgergewerbe die ſtreng=
gläubigen
Juden als Fleiſchkonſumenten verlieren, wie das bei
der Annahme des vorliegenden Antrags eintreten würde.
Es ſprechen nochmals die Abg. Jung=NS., Schül=Ztr.,
Glenz=Soz., Dr. Werner=NS. der bekanntlich ſeit Jahr=
zehnten
in Reichs= und Landtag für das Schächtverbot eintritt
und Prof. Dr. Stohr=Ztr., der eine Kontingentierung der
Schächttiere entſprechend den Bedürfniſſen der jüdiſchen Mitbürger
für diskutabel hält.
Die Natſoz, ſtellen darauf einen entſprechenden Kontingentie=
rungs
=Antrag.

Auf den kommuniſtiſchen Antrag.
am 6. November auch die kommunalen Parlamente neu=
zuwählen
,
bringt die natſoz. Fraktion einen Initiativgeſetzentwurf ein, wo=
nach
alle kommunalen, Kreis= und Provinzialparlamente zum 15.
Februar 1933 aufzulöſen und am 12. Februar 1933 Neuwahlen
auszuſchreiben ſind. Das Zentrum erklärt Ablehnung des kommu=
niſtiſchen
Begehrens.
Ohne Debatte wird der Finanzausſchuß als Unterſuchungsaus=
ſchuß
über die Verwendung der Rhein=Ruhr=Gelder durch die
Handwerkskammer für Heſſen eingeſetzt.
Die Ausſchußentſcheidungen über zahlreiche Eingaben werden
vom Plenum beſtätigt.
Dann folgen eineinhalb Stunden lang die
Abſtimmungen.
Das Schächtverbot, wie es die Natſoz. verlangen, wird
mit 32:34 Stimmen der Linken und Mitte abgelehnt. Da=
gegen
findet der natſoz. Antrag, die Regierung möge unverzüglich
veranlaſſen, daß das Schächten von Schlachttieren nach dem Be=
darf
der jüdiſchen Bevölkerung kontingentiert wird, An=
nahme
. Dagegen ſtimmen nur Kommuniſten und Sozialdemo=
kraten
. Alle vorliegenden Eingaben werden damit für erledigt
erklärt.
Mit wechſelnder Mehrheit werden der Zentrumsantrag und
die kommuniſtiſchen Anträge zur Arbeitsbeſchaffung durch
die Reichsregierung ſowie die Zuſatzanträge der Natſoz. abge=
lehnt
.
Gegen 2 Stimmen der Deutſchnationalen und Volksparkei
proteſtiert der Landtag gegen das Vorgehen der Reichs=
regierung
bei der Reichstagsauflöſung.
Die natſoz. Forderung nach Durchführung der Arbeit=
dienſtpflicht
in Heſſen und der kommuniſtiſche Proteſt
gegen die Arbeitsdienſtpflicht werden abgelehnt.
Eine Minderheit von Sozialdemokraten und Kommuniſten
ſtimmt für den ſozialdemokratiſchen Antrag auf Gewährung einer
Wirtſchaftsbeihilfe und einer zuſätzlichen Winter=
beihilfe
. Bei letzterem Antrag enthalten ſich die Natſoz, der
Stimme. Die kommuniſtiſchen Anträge verfallen ebenfalls der Ab=
lehnung
.
Einſtimmig wird die Regierung erſucht, dem Zentralaus=
ſchuß
der Winterhilfe in Heſſen aus vorhandenen Fonds
einen Betrag zur Verfügung zu ſtellen.
Annahme findet der natſoz. Antrag, die Regierung möge die
heſſiſchen Bezirksfürſorgeverbände ſofort anweiſen,
die in der allgemeinen und gehobenen Fürſorge geltenden
Richtſätze während der Wintermonate (November Fe=
bruar
einſchließlich) um 10 Prozent erhöhen, und die vom
Reich für die Kleinrentner zur Verfügung geſtellten Sonder=
mittel
umgehend zur Auszahlung zu bringen. (Der Regierungs=
vertreter
hatte vorher darauf aufmerkſam gemacht, daß den Für=
ſorgeverbänden
die jetzigen Unterſtützungen Schwierigkeiten be=
reiten
und für erhöhte Sätze erſt recht keine Mittel vorhanden
ſeien.)
Auf Antrag der Sozialdemokraten und des Zentrums, denen
die übrigen Parteien zuſtimmten, wird die Reichsregierung
erſucht, werden, die Unterſtützungsſätze für Erwerbsloſe zu
erhöhen.
Die Fürſorgeverbände ſollen Anweiſung erhalten, daß die
kleinen Verdienſte der Unterſtützungsempfänger bei der
Kartoffelernte, Weinleſe und anderen Erntehilfsarbeiten auf die
Unterſtützungen nicht angerechnet werden. Hinſichtlich der
Arbeitsloſen= und Kriſenunterſtützungsberechtigten ſoll das Er=
ſuchen
bei der Reichsregierung erhoben werden.
Mit 33:32 Stimmen wird ein natſoz. Antrag genehmigt: Die
Sondergebäudeſteuer kann auf Antrag bis zur Hälfte
erlaſſen werden, wenn in dieſer Höhe nachweisbar Aufwendungen
für Inſtandſetzungen und Verbeſſerungen an der Sondergebäude=
ſteuer
unterliegenden Gebäuden gemacht worden ſind. Die hierfür
zu erlaſſenden Beſtimmungen erhalten rückwirkende Kraft vom
1. April 1932 ...
Ein weitergehender Antrag Glaſer (Lv.), der eine gleitende
Quote der Steuer nachgelaſſen haben will, wird mit dem gleichen
Stimmverhältnis genehmigt.
(Für beide Anträge wird allerdings die Eiſenbahnforderung
beim Reich als Deckungsmittel vorgeſchlagen.)
Gegen die kommuniſtiſchen Stimmen billigen die übrigen
Parteien den volksparteilichen Antrag, bei der Reichsregierung
die Ausſtattung auch der Sondergebäudeſteuer mit
Steuergutſcheinen zu fordern.
Annahme findet ein Zentrumsantrag, der gleichfalls Erlaß
der Sondergebäudeſteuer bei Vornahme von Reparaturen vorſieht,
jedoch weitergehend die Gemeinden auffordert, ſich dem Vor=
gehen
des Landes anzuſchließen.
Genehmigt wird der natſoz. Antrag, die Forſtbeſol=
dungsbeiträge
der Gemeinden und der Privatwaldbeſitzer
ſeien weſentlich zu ſenken, mit der Maßgabe, daß die Beiträge
nicht höher ſein dürfen, als der Ertrag des Waldes im letzten

Der Skern in der Wüſte.
Von Friedrich Muckermann S. J.*)

Was hielt ſie aufrecht, als ſie die weite Reiſe durch die
Wüſte unternahmen? Der Stern war es. Er bedeutet Glaube,
Hoffnung und Liebe, Licht und Kraft, Richtung und Weg. Das
war die große Gnade, die den heiligen drei Königen gewährt
wurde.
Wenn wir alter Sitte gemäß ihr Feſt auch im öffentlichen
Leben feiern, ſo dürfen und müſſen wir dieſen Stern auch über
die großen Fragen ſetzen, die uns heute beſchäftigen. Niemand
weiß die Löſungen für heute und morgen. Iſt der ganze Erd=
ku
eis mit all ſeinen wirtſchaftlichen, politiſchen und kulturellen
Kräften in einer Umwälzung begriffen, ſo iſt der Schauplatz zu
groß, als daß ihn ein Menſchenauge noch überſchauen könnte.
E.s bleibt in ſolcher Lage nur eine doppelte Möglichkeit:
Entweder man vertraut ſich dem blinden Schickſal an und ver=
zuhtet
auf die Vernunft, man verläßt ſich auf den bloßen dunklen
Imſtinkt, das Irrationale, das Unberechenbare oder aber man
behält tief im Herzen den Glauben an den Stern, die Hoffnung
aurf ihn und die große Liebe.
Es ſollte ein Chriſt an keines der Weltprobleme heran=
treten
, ohne ſich die ganz einfache Frage zu ſtellen: Wie löſt man
ſie am beſten im Geiſte des Chriſtentums? So hielt es
derr ebenſo kluge wie fromme Solowjew, der ein Univerſalgenie
war und eine wahrhaft europäiſche Erſcheinung. Wenn er nicht
mehr ein noch aus wußte, dann fragte er ſich ganz kindlich:
25as würde Chriſtus in dieſer Lage tun? In der Tat iſt
dns ein Imperativ, der kategoriſch über allen andern heute
ſtehen muß: Bleib einer Tradition treu, die nicht Verſteinerung
ſarrer Sitte iſt, ſondern ſich fortzeugendes Leben. Bleib dem
Stern treu, und du haſt die große Richtung ſchon erkannt. Wenn
e ſchon einmal nicht mehr um dieſe oder jene Frage geht,
ſondern um die Erhaltung und Sicherung der geſamten chriſt=
lichen
Kultur, dann weiß ich um meinen Weg. Lieber hungern
uid verderben, als dieſem Stern untreu werden. Mag auch das
Neue mit einer Art Magie uns berücken, über aller Magie ſteht
der Stern von Bethlehem.
Auch wir ſchreiten durch die Wüſte. Zuſammenbrüche um
unid um. Bankerotterklärungen ganzer Staaten. Neuorientierung
gewaltiger Kontinente. Aber über uns iſt noch der Stern. Wir
kminen nicht das Chaos und die Verzweiflung. Wir verzichten
) Jeſuitenpater Muckermann ſpricht am Donnerstag,
den 13. Oktober, abends 8.30 Uhr, über das aktuelle Thema:
Mationalſozialismus und Nation im großen Saal des Städt.
Saalbaues. Wir werden aus Anlaß des Vortrags um Abdruck
er ſucht und kommen dieſem Erſuchen nach, ohne uns mit dem Auf=
ſatz
zu indentifizieren. D. Red.

nicht auf das Licht der Vernunft und auf das Wunder des
Glaubens. So wenig wie die Könige in der Wüſte verlaſſen
waren, ſo wenig ſind wir es. Der gleiche Stern iſt noch über
uns. Richten wir uns nach ihm, wie jene Könige bei ihrer
Fahrt, ſo dürfen wir über die große Richtung beruhigt ſein. Wir
ſind dann auf der rechten Straße. Der Stern des Feſtes der
heiligen drei Könige iſt der Stern der Jahrhunderte abend=
ländiſcher
Geſchichte, der Stern aller Völker und Länder.
Viele Zeichen deuten darauf hin, daß Deutſchland heute
das Herz der Welt iſt. Wie dieſes Herz ſich entſcheidet, ſo
werden die kommenden Jahrzehnte und vielleicht Jahrhunderte
ſein. Bleibt das deutſche Volk dem Stern ſeiner Geſchichte treu,
ſo hat es die Kraft in ſich, große Teile der Menſchheit in der
richtigen Bahn zu halten. Bleibt es aber ſeinem Stern nicht
treu, ſo kann ſein Abfall zum Chaos der Welt führen. Welch
eine Zeit, welch ein Schickſal, welch eine Verantwortung!
Aber auch welch eine Aufgabe für den gläubigen Teil der
Menſchheit, insbeſondere für den deutſchen Katholizis=
mus
! Sage nicht, wir ſeien eine Minderheit. Der Lotſe, der
ein Seeſchiff in den Hafen ſteuert, iſt noch weniger als eine
Minderheit, aber er entſcheidet. Wenn Millionen den Weg nicht
wiſſen, dann entſcheidet eben der Eine, der ihn kennt. Darin
liegt die Bedeutung des Katholizismus. Es kommt nicht in erſter
Linie darauf an, wieviele wir ſind, es kommt vielmehr darauf
an, daß wir in unbeirrter Treue auf unſern Stern ſchauen.
Auch wir haben unſere Schwächen und unſere verſchiedenen
Meinungen über dies und das. Wir ſind im allgemeinen ärmer
als die führenden Geldmächte der Welt. Aber wir haben die
Gnade, wir haben den Stern. Die große Idee, der alles dienen
ſoll, iſt uns klar. Weiß man aber, wem man dient, ſo ergeben
ſich ſofort Methoden, die ganz praktiſcher Natur ſind. Niemals
war, es ſo einleuchtend wie heute, daß Mammonismus und
Materialismus für die Löſung der Weltprobleme nicht zureichen.
Sie haben eine dem Anſchein nach glänzende Ziviliſation in eine
Weltkriſe ohnegleichen verwandelt. Es bleibt nur die Wahl, und
zwar für alle Völker der Welt, entweder wieder neue ſchreckliche
Kriege zu beginnen, oder aber zu dem Stern von Bethlehem auf=
zuſchauen
. Wüßte doch jeder Katholik um die Größe der geſchicht=
lichen
Aufgabe, die ihm in Politik, Wirtſchaft und Kultur über=
haupt
aus dem Glauben erwächſt! Ein Hochgefühl käme über
ihn, eine Weihe aus der Geſchichte her, eine Menſchheitsidee, wie
das alles kein zweites Mal auf Erden war.
Sag nicht immer Weltkriſe, ſprich von dem Stern. Schau
nicht immer bloß auf die Wüſte, ſchau nach oben. Wie jene
Könige es getan haben, deren Häupter im heiligen Köln ruhen.
Einmal iſt ihr Stern auch unſerem Volke aufgegangen. Es iſt
der Stern des deutſchen Schickſals. Es gilt von ihm, was ein
ruſſiſches Volkslied ſingt: Glühe auf mein Stern, / Du Stern
meiner Liebe, / Du mir vom Schickſal beſtimmter, / Ein zweiter
wird mir nicht aufgehen . . . 1 Niemals.

* Heidengeld.
Im Lande der Kirſchblüte haben die Seidenraupen und ihre
Herrſcher ſchwere Sorgen. Die Weltkriſe droſſelt den Abſatz. Man
erſtickt wahrhaft in der Fülle ſchönſter Seidenſtoffe und Seiden=
fäden
. Nie ſah man ſolche Kalamität in Seide, wie gerade
jetzt.
Man machts in Tokio nicht anders als in Europa auch. Wer
Kummer hat, geht zum Miniſter und bittet ihn um Abhilfe. Und
wo hätte man je einen Miniſter geſehen, der nicht geholfen
hätte".
So kamen die Seidenbauern, die Herren der Raupe, zum
Wirtſchaftsminiſterium und wünſchten unter vielen Höflichkeiten
und Verbeugungen den Miniſter zu ſprechen. Was ſollte er
machen? Er hörte die Klage an.
Aber was ſoll ich denn aus der Seide machen? fragte er
die Bauern.
Geld! antwortete einer von ihnen.
Damit gab er dem Miniſter eine Idee. Die Geldſpezialiſten
Japans ſind ſchon dabei, Seidengeld herzuſtellen. Wunderbar
auf ſchönen Streifen druckt man die Nin, die Sen, die Jan.
So wird alſo die Seide doch noch zu Geld, wenn auch anders,
als jener Bauer es gemeint hatte. Das Geld wird einen gewal=
tigen
Vorteil vor den Papierprodukten gleicher Art haben: es
iſt waſchbar und farbfeſt.
Während man aber die Gelddruckmaſchinen auf Seide um=
ſtellt
, ſind dem Wirtſchaftsminiſter weitere gute Gedanken gekom=
men
. Man geht jetzt daran und macht auch Fiſchernetze aus
Seide und Teppiche und Fußmatten. Was man im Ueberfluß
hat, das muß man im Alltag verbrauchen.
Gabriel Scott: Das eiſerne Geſchlecht. Roman. 242 Seiten. Geh.
RM. 5., in Ganzleinen RM. 6,50. Carl Schünemann, Ver=
lag
, Bremen.
Ein Roman aus dem Norwegen des 18. Jahrhunderts, breit
und voll dahinſtrömend, ſchwer, volkstümlich, gradgewachſen. Er
hebt an mit der Geſchichte einer Liebe, die innig=zart und
kräftig=ſchlicht geſtaltet iſt, der Geſchichte von Jan, dem Bauer, und
Inger, der Schickſalsgetroffenen; in ſie verwoben iſt das grauſig=
großartige
Zwiſchenſpiel von der Hinrichtung der Schweſtern
Anne und Alet. In der Geſtalt des Jan verdichtet ſich das nor=
wegiſche
Volk, und ſo wird dieſes mehr und mehr zum eigentlichen
Helden des Romans, das norwegiſche Bauernvolk, das von den
Dänen geknechtet wird, das anfangs uneinig und deshalb machtlos
iſt, dann aber allmählich zur nationalen Einheit zuſammenwächſt.
Schwere Prüfungen, Hunger, Kälte, Fremdherrſchaft machen ein
Geſchlecht hart und ein Volk reif und entſchloſſen Das Erwachen
der norwegiſchen Nation wird zum Ausklang dieſer ſtarken Dich=
tung
, von der Hamſun ſagt: Das iſt ein großartiges Buch, und
ich lenke die Aufmerkſamkeit des Volkes und der Familien darauf
hin.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 280

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 8. Oktober 1932

Jahr. (Auch hier iſt die Eiſenbahnſchuld des Reiches als Deckungs=
mittel
vorgeſchlagen.
Das Plenum erſucht die Regierung auf Antrag Glaſer (Lv.)
um Neufeſtſetzung der Pachtſätze für fiskaliſches Ge=
lände
und bei Stimmenthaltung der Natſoz. , um Vorſtellun=
gen
bei der Reichsregierung, daß die Privatpachten durch
Reichsnotverordnung um 30 Prozent geſenkt werden.
Der völlige Erlaß der Winzerkredite ſoll erneut bei
der Reichsregierung verlangt werden, wofür ſich alle Parteien
ausſprechen.
Einmütige Billigung erhalten die natſoz. Anträge, die Re=
gierung
möge für ſich die Gemeinden ſollen im gleichen Sinne
erſucht werden jede Zwangsvollſtreckung gegen Landwirte und
Gewerbetreibende unterlaſſen, wenn die Vollſtreckung die zur Fort=
führung
des Betriebes erforderliche Vermögensſubſtand ergreifen
würde. Vorſtellungen um allgemeinen Vollſtreckungsſchutz ſollen
bei der Reichsregierung erhoben werden.
Bei Stimmenenthaltung der Natſoz. verfällt der kommuniſtiſche
Antrag, jegliche Beſchlagnahme von Zuckerrüben=
geldern
habe zu unterbleiben, der Ablehnung.
Bei Stimmenthaltung von Zentrum und Sozialdemokraten
da für die Einnahmeausfälle die Eiſenbahnſchuld wieder heran=
gezogen
wird , findet ein Antrag Glaſer (Lv.) Annahme, der
Hilfsmaßnahmen für die unwettergeſchädigten Gemeinden Sen=
kung
der geſamten Landesſteuern und Gemeindeſteuern , ſoweit
die Gemeinden damit einverſtanden und einjähriges Morato=
rium
für die Beitragszahlung an die Entwäſſerungsverbände vor=
ſieht
. Eingaben und weitere Anträge der Kommuniſten werden
für erledigt erklärt.
In beiden Leſungen wird ein Geſetz verabſchiedet, das eine
Aenderung des Heſſiſchen Preſſegeſetzes bringt, und das Anſchlagen
von Zeitungen an öffentlichen Stellen erleichtert.
Auf einſtimmiges Erſuchen ſoll die Reichsregierung veranlaßt
werden, die den Wahlkampf erſchwerenden Beſtimmungen
der Notverordnungen insbeſondere für Anmeldefriſten von
Verſammlungen ſofort aufzuheben.

Abgelehnt wird das kommuniſtiſche Verlangen, am 6. No=
vember
auch die Kommunalwahlen vorzunehmen. Der nat.. Antrag, zum 12. Februar 1933 Neuwahlen auszuſchreiben,
wird in der nächſten Sitzungsperiode des Landtages beraten
werden.
Nach neuerlichen perſönlichen Angriffen der Abg. Lenz (NS.)
und Harth (Soz.) ſchließt Präſident Werner gegen 18,45 Uhr im
üblichen Schlußtumult die Sitzung. Der Landtag tritt am 15. No=
vember
wieder zuſammen,
=ö=
Keine Verſchiebung der Reichskags=
Tahien.
Die Regierung droht mit ſcharfen Maßnahmen
gegen Verſammlungsſtörungen.
* Berlin, 7. Oktober. (Priv.=Tel.)
In politiſchen Kreiſen Berlins erhält ſich ſeit langer Zeit das
Gerücht, daß die Reichsregierung den Gedanken erwäge, den Wahl=
termin
am 6. November fallen zu laſſen und die Reichstagswahlen
zu verſchieben, damit inzwiſchen eine Beruhigung der Wähler ein=
treten
könne. Von welcher Stelle dieſe Bemühungen ausgehen, iſt
ſchwer zu ſagen. Sie ſind aber doch offenbar in das Kabinett hin=
eingetragen
worden, allerdings ohne jeden Erfolg. Soweit wir
wiſſen, iſt die Reichsregierung feſt entſchloſſen, die Reichstags=
wahlen
am 6. November ſtattfinden zu laſſen. Sie wird ſich darin
auch durch die örtlichen Unruhen nicht irre machen laſſen, weil ſie
ſich gerade von dem Ausgang der Wahlen eine gewiſſe Klärung
verſpricht und die Hoffnung hat, daß, wenn erſt einmal der Wahl=
kampf
vorüber iſt, auch die Störungsverſuche der wirtſchaftlichen
Wiederankurbelung von der politiſchen Seite her aufhören.

In Regierungskreiſen wird angedeutet, daß ja Möglichkeiten
genug vorhanden ſeien, um lokale Schwierigkeiten jederzeit zu be=
ſeitigen
. Eine Möglichkeit wäre die Ausdehnung und Verſchärfung
der Beſtrafung von Verſammlungsſtörungen, und
zwar ſo, daß der Begriff der Sprengung nicht nur
auf Tätlichkeiten und Gewaltſamkeiten bezogen.
ſondern auch auf Sprechchöre und andere Stö=
rungsverſuche
ausgedehnt wird. Eine andere
Möglichkeit liegt auf verwaltungsmäßigem Gi=
biet
. Sie geht dahin, daß man einer Partei für
beſtimmte Zeiten grundſätzlich jede Verſamm=
lungserlaubnis
verſagt, wenn feſtgeſtellt wird,
daß ihre Anhänger planmäßig Kundgebungen
anderer Parteien geſtört haben. Es iſt anzunehmen,
daß zwiſchen den beteiligten Reſſorts bereits Erwägungen hierüber
angeſtellt werden, wobei in erſter Linie das Reichsinnen= und
Reichsjuſtizminiſterium in Frage kommen. In politiſchen Kreiſen
beſteht kein Zweifel darüber, daß die Reichsregierung bei weiterem
Andauern der Verſammlungsſtörungen entſprechend durchgreifen
wird.
Man rechnet damit, daß ein ſolches Eingreifen erzieheriſch
genug wirken wird, um dann weiterhin auf allen Seiten die
nötige Selbſtdiſziplin für eine geordnete Durchführung der partei=
politiſchen
Auseinanderſetzungen zu ſchaffen.
SA. darf nicht mehr an deutſchnakionalen
Verſammlungen keilnehmen.
Der Nacht=Angriff gibt eine Anweiſung des SA.=Führers
Berlin=Brandenburg, Graf Helldorf, wieder, wonach den SA.=
Angehörigen verboten wird, ſich an deutſchnationalen Verſamm=
lung

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[ ][  ][ ]

Samstag, 8. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Ans der Sanveshauprfradt.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1932.
Hilfe fuk nok!
Die Darmſtädter Winterhilfe klopft wieder an unſere Tür,
ihre ſegensreiche uneigennützige Arbeit vom vorigen Jahre iſt
noch in aller Erinnerung. Inzwiſchen iſt die Not weiter geſtiegen.
WVir können ihrer nur Herr werden, wenn ſchlechthin alle mit=
helfen
, auch die, die ſelbſt einen ſchweren Exiſtenzkampf kämpfen.
Das deutſche Volk hat in den hinter uns liegenden 18 Jahren be=
wieſen
, daß es zu den größten Opfern bereit und fähig iſt. Auch
jetzt handelt es ſich in den meiſten Fällen nicht mehr um Abgaben
vom Ueberbluß, ſondern um Opfer, d. h. um Abgaben von dem,
was man ſelbſt ganz gut gebrauchen könnte, was eigentlich kaum
enitbehrlich iſt. Und es muß ſein. Es gibt keinen anderen Weg.
Wir leben immer noch in einer belagerten Feſtung. Wir müſſen
ausharren um jeden Preis. Und es iſt auch heute noch nichts Un=
mögliches
, was verlangt wird. Im Gegenteil! Das Opfer belohnt
auch den Geber, und um ſo mehr, je größer es iſt. Es weckt in
ihm das beglückende Gefühl, ein gutes Werk getan zu haben,
Kamerad zu ſein in der gemeinſamen Not. Arm in Arm mit den
Volksgenoſſen gekämpft und gelitten zu haben um des Vater=
landes
willen.
Oberbürgermeiſter Mueller.

Nr. 280 Seite 5

R ager ſiehel 1a0e.

Es erſcheint notwendig, auf die Vorſchriften nochmals be=
ſonders
aufmerkſam zu machen, die zu beachten ſind für die Er=
hebung
der Bürgerſteuer 1932 im Wege des Lohnabzugs. Maß=

gebend iſt die Steuerkarte 1932.

Ruheſtandsverſetzung. Auf Grund des § 10 der 3. Heſ=
ſiſchen
Durchführungsverordnung zur Sicherung der Haushalte
von Ländern und Gemeinden vom 3. November 1931 tritt mit
Wirkung vom 1. November 1932 ab in den dauernden Ruheſtand:
der Lehrer im einſtweiligen Ruheſtand Karl Schwöbel zu
Offenbach, wohnhaft in Rimhorn, Kreis Erbach.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregie=
ung
wurde dem Pfarrer Robert Wolf zu Wingershauſen, die
eiſte evangeliſche Pfarrſtelle an der Paulusgemeinde zu Darm=
ſtadt
. Dekanat Darmſtadt, dem Pfarrer Hans Hoffmann zu
Weſthofen die evangeliſche Pfarrſtelle an der Friedrichsgemeinde
zu Worms. Dekanat Worms, und dem Pfarrer Hans Durſt zu
Groß=Felda die evangeliſche Pfarrſtelle zu Langenhain. Dekanat
Friedberg, übertragen.
Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Herrn Dr.=Ing. Edgar
Mörath zu Darmſtadt wurde die venia legendi für Techno=
ſogie
des Holzes an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt erteilt.
Fritzi Jokl wurde eingeladen, bei den Mozartfeſtſpielen
Holland die Suſanne in Figaros Hochzeit und die Konſtanze
hin der Entführung aus dem Serail zu ſingen.
Hefſiſches Landestheater.

1. Steuerhöhe.
Der Geſamtbetrag der Bürgerſteuer 1932 iſt aus dem Geſamt=
betrag
der Bürgerſteuer 1931 wie folgt zu berechnen:
a) der Zuſchlag von 50 v. H. für die Ehefrau bleibt außer
aſatz;

b) von dem Betrag der Bürgerſteuer 1931, ohne Ehefrauen=
zuſchlag
, iſt für die Bürgerſteuer 1932 die Hälfte anzuſetzen;
c) der ſich aus a) und b) ergebende Steuerbetrag wird um
25 v. H. geſenkt, d. h. nur in Höhe von 3 erhoben;
0) aus Nr a) bis e) ergibt ſich mithin, daß die Bürgerſteuer
1932 insgeſamt in Höhe von ³ des für das Rechnungsjahr
1931 ohne Ehefrauenzuſchlag angeforderten Steuerbetrages
erhoben wird.

2. Fälligkeit.

Großes Haus

19.3022.30. Außer Miete.
Samstag,
Kleine Pr. 0. 503.00
3. Oktober Im weißen Rößl.

Anf. 18.3022.15 Uhr. Bühnenvolksbund. K 1.
Sonntag,
Pr. 0.705.50
9. Oktober / Tannhäuſer.

Ttenstag,

11. Oktober

20 22½ Uhr. Darmſt. Volksb. G u. F Gr. ITV.
1 Vorſt. Madame Butterfly. Preiſe 0.705.50

Anf. 20 Ende gegen 22½ Uhr. C 4.
Donnerstag,
Preiſe 0.705.50
13. Oktober Eugen Dnegin.

19½, Ende gegen 23 Uhr. D 3. Der Roſen=
Wetach
14. Oktober kavalier. Preiſe 0.705.50 Mk

20, Ende nach 22½ Uhr. Bühnenvolksb. K 2.
amstag,
15. Oktober / Das Konzert. Preiſe 0.504.50 Mk.

Re

19½22 Uhr. B 4. Madame Butterfly.

16. Oktober / Preiſe 0.705.50 Mk.

Kleines Haus

Matac

2. Oktober

2022 Uhr. Zuſ.=Miete III1.
Geld ohne Arbeit.

Pr. 0.703.80

Aontag,

10 Oktober

20 Uhr. Einmaliges Gaſtſpiel Frankfurter
Preiſe 0.503.00 Mk.
Kabarett Porza.

Aittwoch,

12. Oktober

2022 Uhr. Zuſatzmiete VI 2.
Preiſe 0.703.80
Geld ohne Arbeit.

Loonnerstag,
13. Oktober

Anf. 20 Uhr. Paul Brauns Marionettentheater
Münchener Künſtler. Parodiſtiſche Goethefeier.
Goethe im Examen. Vorher: Jery und Bätely.
Preiſe 0.502.80

greitag;

14. Oktober

Samstag,

15. Oktober

15½ Uhr. Das Pnppenſpiel vom Dr. Fauſt.
Geſchloſſene Vorſtellung.
20 Uhr. Parodiſtiſche Goethefeier. Goethe im
Examen. Vorher: Jery und Bätely. 0 502.80.

15½17 Uhr. Paul Brauns Marionettentheater
Münchener Künſtler. Das Puppenſpiel vom Dr.
Fauſt. Preiſe 0.50, 0.80, 1.00. Mk.
20, Ende gegen 22½ Uhr. Zuſatzmiete 1 1.
der Barbier von Sevilla. Preiſe 0.804.50 M.

2022 Uhr. Zuſatzmiete V 2. Geld ohne Ar=
Sonntag,
16, Oktober beit. Preiſe 0.703.80 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend wird im Großen
Haus Ralph Benatzkys Revueoperette Im weißen Rößl in
der Inſzenierung von Hans Strohbach in der bekannten Beſetzung
wiederholt. Muſikaliſche Leitung: Fritz Bohne. In der morgigen
Anufführung von Richard Wagners Tannhäuſer die unter
Leitung von Dr. Schmidt=Iſſerſtedt ſteht, ſingt Kammerſänger Erik
Enderlein, der durch ſeine Gaſtſpiele weit über die Grenzen
Teutſchlands bekannte Wagnertenor, die Titelpartie. Die übrigen
hauptrollen ſind mit den Herren Herrmann (Landgraf) Drath

a) Wird der Lohn gezahlt für Zeiträume von mehr als einer
Woche, dann iſt die Bürgerſteuer 1932 fällig in drei Teil=
betragen
, und zwar am 10. der Monate Oktober, November
und Dezember 1932.
b) Wird der Lohn gezahlt für Zeiträume von nicht mehr als
einer Woche, dann iſt die Bürgerſteuer 1932 fällig in ſechs
Teilbeträgen, und zwar am 10. und 24. der Monate Oktober
und November 1932, ſowie am 10. und 28. Dezember 1932.
3. Berechnung der einzubehalkenden Beträge
durch den Arbeigeber.
Die Berechnung geſchieht in folgender Weiſe
1. Auszugehen iſt von dem Geſamtbetrag der Bürgerſteuer 1931
ohne den Zuſchlag für die Ehefrau, der auf Seite 4 Abſ. 1
Satz 2 der Steuerkarte 1932 von dem Arbeitnehmer angefor=
dert
worden iſt
2. Der einzelne einzubehaltende Teilbetrag beläuft ſich bei Ar=
beitnehmern
, deren Arbeitslohn gezahlt wird für Zeiträume
a) von mehr als einer Woche auf ½,
b) von nicht mehr als einer Woche auf 1 Geſamtbetrages der Bürgerſteuer 1931 ohne den Zuſchlag
für die Ehefrau.
4. Abzugskermine.
Die Steuerbeträge ſind am Lohn zu kürzen an dem Zahltag.
der auf die oben in Abſchnitt II bezeichneten Fälligkeitstage
folgt. Fällt der Zahltag mit einem dieſer Fälligkeitstage zu=
ſammen
, dann hat der Abzug am Fälligkeitstag zu geſchehen.
5. Abführung der einbehaltenen Beiräge

Für die im Bezirk der Stadt Darmſtadt liegenden Betriebs=
ſtätten
gelten folgende Beſtimmungen:
1. Soweit die Bürgerſteuer durch Steuerkarte der Stadt Darm=
ſtadt
angefordert iſt, hat der Arbeitgeber die einbehaltene
Bürgerſteuer an die Stadtkaſſe abzuführen, und zwar für
Lohnzahlungen in der Zeit vom 1 bis zum 15. eines Kalen=
dermonats
: bis zum 20. dieſes Kalendermonats, für Lohnzah=
lungen
in der Zeit vom 16. bis zum Schluß eines Kalender=
monats
: bis zum 5. des folgenden Kalendermonats. Beträgt
jedoch die bis zum 20. eines Kalendermonats abzuführende
Summe weniger als 200 RM., ſo hat die Abführung bis zum
5 des folgenden Kalendermonats zu erfolgen.
2. Soweit die Bürgerſteuer auf Steuerkarte von anderen Ge=
meinden
angefordert iſt, hat der Arbeitgeber die einbehaltene

Bürgerſteuer für Lohnzahlungen innerhalb eines Kalender=
monats
bis zum 5. des folgenden Kalendermonats an die auf
der Steuerkarte bezeichnete Kaſſe abzuliefern.
Die Arbeitgeber haften den Gemeinden für die von ihnen
einzubehaltenden Bürgerſteuerbeträge und machen ſich unter Um=
ſtänden
ſtrafbar, wenn ſie ihrer Verpflichtung zur Einbehaltung
und Abführung nicht nachkommen.
6. Ermäßigung bei lohnſtenuerfreien Perſonen.
Bei ſolchen Arbeitnehmern, für die bei der nächſten auf die
Fälligkeit folgenden Lohnzahlung ein Steuerabzug vom Arbeits=
lohn
wegen Nichtüberſchreitens der Lohnſteuerfreigrenze nicht
einzubehalten iſt, ermäßigt ſich der einzubelaltende Teilbetrag
auf die Hälfte des Betrages, der nach Ziffer III Abſ. 2 an ſich
einzubehalten wäre. Der einzubehaltende Teilbetrag errechnet
ſich hiernach bei Arbeitnehmern, deren Arbeitslohn bezahlt wird
für Zeiträume
1. von mehr als einer Woche auf
2. von nicht mehr als einer Woche auf
Is
des Geſamtbetrages der Bürgerſteuer 1931 ohne den Zuſchlag für
die Ehefrau.
Satz 1 und 2 finden keine Anwendung, wenn bereits wegen
Einkommenſteuerfreiheit im Jahre 1930 auf der Steuerkarte 1932
nur der halbe Bürgerſteuerbetrag 1931 angefordert worden iſt.
Der Steuerpflichtige hat jedoch,
1. wenn ſein landwirtſchaftliches, forſtwirtſchaftliches und gärt=
neriſches
Vermögen. Grundvermögen und Betriebsvermögen
im Sinne des Reichsbewertungsgeſetzes zuſammen 10 000 RM.
überſteigt oder,
2. wenn nach den Verhältniſſen am Fälligkeitstage anzunehmen
iſt, daß er auf Grund ſeiner geſamten Jahreseinkünfte im
Jahre 1932 nicht einkommenſteuerfrei ſein wird
den Teil der Bürgerſteuer, der an ſich nach Ziffer III Abſ. 2
vom Arbeitslohn hätte einbehalten werden müſſen, aber im Hin=
blick
auf die Ermäßigung wegen Nichtüberſchreitens der Lohn=
ſteuerfreigrenze
nicht einbehalten worden iſt, ſelbſt an die Ge=
meindekaſſe
zu entrichten.
Auf die nachfolgende Tabelle wird beſonders verwieſen.

Jahreseinkommen Bürgerſteuer
1931 Bürgerſteuer
1932 D
Einzubehaltender Teilbetrag bei
Zahlung des Arbeitslohnes
für einen Zeitraum von 1930 (ohne Ehefrauen
zuſchlag) *, des Betragesl
in Spalte 2) mehr als 1 Woche
(:, des Betrages
in Spalte 2) nicht mehr als 1
Woche (*ſ=d. Be=
ragesi
. Spalte 2) bis 4500 6.75 6 000 10.12 35 18 8 000 36. 13.50 4.50 12 000 54 20.25 6.75 3.37 16 000 9. 4.50 20 000 90. 33.75 11.25 5.62 25 000 150. 56.25 18.75 50 000 225. 84.37 28.12 75 000 450. 168.75 56.25 100 000 900. 337.50 112.50 250 000 1500. 562.50 187.50 500 000 3000. 1125. 375.- und mehr .." 6000. 2250. 750. Einkommen=
ſteuerfrei
in
1930 . 9.- 3.37 1.12 0.56

Bei ſolchen Arbeitnehmern, für die bei der nächſten auf die
Fälligkeit folgenden Lohnzahlung ein Steuerabzug vom Arbeits=
lohn
wegen Nichtüberſchreitens der Lohnſteuerfreiarenze nicht
ſtattfindet, ermäßigen ſich die in Spalte 4 und 5 aufgeführten
Beträge um die Hälfte. Dies gilt nicht, wenn bereits wegen
Einkommenſteuerfreiheit im Jahre 1930 auf der Steuerkarte 1932
nur der halbe Bürgerſteuerbetrag 1931 angefordert worden iſt.

25 Jahre Ernſt=Ludwigs=Preſſe. Die Ernſt=Ludwig=Preſſe‟
kann in dieſen Tagen auf ein 25jahriges Beſtehen zurückblicken.
Aus dieſem Anlaß richtete Staatspräſident Dr. Adelung an Pror.
Chriſtian Kleukens ein Glückwunſchſchreiben.
Städt. Akademie für Tonkunſt. Mit Beginn des Winter=
ſemeſters
(10. Oktober) wird in der Abteilung Konſervatorium
für Muſik eine Neuerung eingeführt, die es ermöglicht, bei den
der Akademie anvertrauten Kindern die Belebung des inneren
Empfindens und Mitfühlens wie die Sicherheit im Hören und
Erfaſſen von muſikaliſchen Vorgängen mehr noch wie ſeither zu
fördern. Wurden ſeither neben dem Hauptfach (Klavier Vio=
line
uſw.), in dem nur Einzelunterricht nach wie vor erteilt wird.
Arbeitsgemeinſchaften in Elementartheorie gebildet, ſo gehen von
jetzt ab neben dem Hauptinſtrument die muſikaliſchen Kin=
derſpiele
(Dalcroze) her. Sie bilden einen Hauptbeſtandteil
der rhythmiſchen Erziehung und ſtellen einen fortlaufenden Unter=
richt
für Kinder von 512 Jahren dar. Als Vorbereitung und
Ergänzung zu jeglichem Muſikunterricht umfaſſen ſie 1. Kör=
perbildung
und Rhythmik 2. den bisherigen
Theorieunterricht, der in der neuen Form die Aufgabe
hat, das Gehör zu wecken und das rhythmiſche Gefühl zu ent=
wickeln
. Als Lehrkraft hierfür wurde Fraulein Renate
Gläſſing gewonnen, die im Vorjahre die heſſiſche Staatsprü=
ung
in dieſem Fach ablegte. Alles Nähere im Sekretariat.
Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Der Vortrag
Mein Flug in die Welt von Elly Beinhorn, mir
dem die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft heute Sams=
tag
, 8 Uhr, im Großen Saal des Städtiſchen Saalbaues ihr neues
Winterprogramm eröffnet, wird von ausgezeichneten Lichtbildern
begleitet ſein. Auf verſchiedene Anfragen wird mitgeteilt, daß
Fräulein Elly Beinhorn nur dieſen einzigen Vortrag in Darm=
ſtadt
hält, und daß die von einer anderen Organiſation gebrachte
fräulein

Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Ausſtellung Adolf
Bode Offenbach. Die Ausſtellung Adolf Bode, die bei dem
Darmſtädter Publikum beſonders reges Intereſſe gefunden hat,
wird am Dienstag, dem 11. Oktober, zum letzten Male gezeigt.
Am 12. Oktober eröffnet der junge Darmſtädter Erwin
von Löw eine intereſſante Ausſtellung mit Oelbildern, Aqua=
rell
= und Tuchzeichnungen. Erwin von Löw zeigt mit dieſer
Ausſtellung zum erſten Male ſeine Arbeiten in der Oeffentlich=
keit
. In Vorbereitung befindet ſich eine Ausſtellung von
Scherenſchnitten von Hans Engert=Berlin, die
Sonntag, den 30. Oktober, durch Hans Schiebelhut eröffnet wird.
Eliſabethenſtift. Das Stadtorcheſter unter Herrn
Kapellmeiſter Schlupp bereitete den Kranken, Alten und Schwe=
ſtern
des Eliſabethenſtiftes am Donnerstag nachmittag einen
großen Genuß durch eine Reihe von Muſikſtücken, zuerſt vor dem
neuen Krankenhaus, dann von der Inneren Station. Dazu der
ſchöne Herbſtnachmittag mit ſeiner Farbenpracht. Herzlichen
Dank den Herren Muſikern für den Liebesdienſt!
Erntedankfeſt=Geſangsgottesdienſt. Am Sonntag, den
Oktober, nachm. 4 Uhr findet in der Methodiſten=Gemeinde
(Evangeliſche Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38, ein Erntedankfeſt=
Geſangsgottesdienſt ſtatt. Neben einer Anſprache wird das Ora=
torium
Iſraels Auszug aus Aegypten zum Vortrag gebracht.
Ausführende ſind der Gemiſchte Chor, Soliſten und Orcheſter der
Ebenezer=Gemeinde, Frankfurt a. M. Der Eintritt iſt frei. Jeder=
mann
iſt herzlich willkommen. (Siehe Anzeige.)
Deutſcher Rentnerbund, Ortsgruppe Darmſtadt. Kommen=
den
Montag. Dienstag und Mittwoch, nachmittags von
46 Uhr, ſind alle Kleinrentner des Wohlfahrtsamts, ob Mit=
glieder
oder Nichtmitglieder, zu einer ſehr wichtigen Be=
ſprechung
in das Vereinszimmer Kaiſerſaal, Grafenſtraße, ein=
geladen
. (Siehe Anzeige.)
Sonderfahrten nach dem Forſthaus Einſiedel. Die Heſſ.
Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft Darmſtadt, Rheinſtr. 5, veranſtalter
mit ihren blau=weißen Omnibuſſen auf vielſeitigen Wunſch einige
Sonderfahrten nach dem herrlich gelegenen Forſthaus Einſiedel bei
Meſſel. (Siehe heutiges Inſerat.)

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 280

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 8. Oktober 1932

Stellungnahme zum Wirtſchaftsprogramm der Reichgregierung
Achte Jahresfihung der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadk am 4. Okkober.

Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende
in herzlichen Worten der Verdienſte des allzu früh dahingeſchie=
denen
Mitgliedes der Kammer W. R. Wittich. Der Heim=
gegangene
habe zwar nur wenige Jahre der Kammer angehört,
er habe aber während dieſer Zeit der Kammer ſeine beſten Kräfte
ſtets bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt. Weiterhin widmete
der Vorſitzende Worte des Gedenkens dem verſtorbenen Direktor
der Berufsſchule I Darmſtadt Max Rutloh, der in ſtets ver=
ſtändnisvoller
Zuſammenarbeit mit der Kammer für die einhei=
miſche
Wirtſchaft ſich weſentliche Verdienſte erworben hat. Die
Beſtrebungen zur Verbeſſerung der Methoden der Lehrlingsaus=
bildung
in Induſtrie und Gewerbe haben durch ſeinen Tod einen
ſchweren Verluſt erlitten.
Anſchließend ſprach der Vorſitzende anläßlich des 25 jähri=
gen
Beſtehens der Firma Röhm & Haas die beſten
Glückwünſche der Kammer aus unter Würdigung der großen Be=
deutung
dieſer Firma für unſer Wirtſchaftsgebiet.
In dem Geſchäftsführungsbericht wurde dargelegt, daß die
Heſſiſchen. Induſtrie= und Handelskammern einheitliche
Merkblätter für Ausverkäufe und Teilverkäufe
nebſt den für die Anmeldung ſolcher Veranſtaltungen erforder=

in Suſteralnfe eis Gedi ezge Eeneeis
der Fernſprechgebühren aus, wobei u. a. auch eine Er=
weiterung
der 5=Kilometer=Zone auf 10 Kilometer als notwendig
bezeichnet wurde. Weiter wurde beſchloſſen, in Gemeinſchaft
mit der Landwirtſchaftskammer für Heſſen eine Gutachter=
ſtelle
für Handelsklaſſen in Heſſen zu errichten. Die
erforderlichen Vorarbeiten ſind im Gange.
Unter Punkt Eingänge wurde u. a. der Aufrufzur Hin=
denburg
=Spende bekannt gegeben, wobei die Bitte aus=
geſprochen
wurde, dieſem wichtigen und edlen Hilfswerk weit=
gehende
Unterſtützung angedeihen zu laſſen.
Die Buchprüfungskommiſſion der Kammer erſtat=
tete
ihren Bericht über den Abſchluß des Rechnungs=
jahres
1931/32. Beanſtandungen waren nicht zu erheben
Vorſtand und Geſchäftsführung wurde Entlaſtung erteilt.
Sodann nahm die Vollverſammlung einen ausführlichen Be=
richt
über das Wirtſchaftsprogramm der Reichs=
regierung
und die zu deſſen Durchführung bislang erlaſſenen
Verordnungen entgegen. Aufbauend auf der Grundlage des Pro=
gramms
der Reichsregierung, wie ſie in der Rede des Herrn
Reichskanzlers in Münſter am 28. Auguſt 1932 gegeben wurde,
wurden die einzelnen Maßnahmen, ſoweit ſie bereits für die
Durchführung greifbare Geſtalt angenommen haben erörtert. In
der anſchließenden Ausſprache, an der ſich faſt ſämtliche Mitglie=
der
der Kammer beteiligten, wurden die Erfahrungen dargelegt,
die in den einzelnen Wirtſchaftszweigen ſeit Bekanntgabe des
Programms der Reichsregierung gemacht worden ſind. Allgemein
konnte hierbei feſtgeſtellt werden, daß durch die getroffenen Maß=
nahmen
eine Vertrauenswelle hervorgerufen wurde, die faſt in
allen Zweigen der Wirtſchaft, namentlich in der Verbrauchs=
güterinduſtrie
, fühlbar war. Einen empfindlichen Rückſchlag
brachte allerdings die Auflöſung des Reichstags, während in der
letzten Zeit wieder erneut eine leichte Beſſerung der Lage zu

Aus den Darmſtädter Lichtſpieliheatern.
Union=Theater.
Strafſache van Geldern.
Der nach dem Roman von Hans Hyan gedrehte Tonfilm
Strafſache van Geldern, zu dem Hans Hyan, gemeinſam mit W.
Solſki das Manuſkript geſchrieben hat, iſt eine ſehr gute ſaubere
Filmarbeit geworden. Regielich beſonders gut (Dr. Willi Wolff),
weil ſehr geſchickt die dramatiſchen und ſenſationellen Steigerun=
gen
langſam bis zum Schluß aufbauend herausgearbeitet ſind. So
bleibt am Ende des Films der ſtarke Eindruck und einige Längen
in der erſten Hälfte werden bald vergeſſen. Die ganze Filmhand=
lung
iſt eine juriſtiſche Angelegenheit, hin und wieder mit der
Tendenz gegen Indizienbeweiſe und gegen Kinderausſagen. Je=
doch
iſt dieſe Tendenz nicht irgendwie Zweck oder gar Hauptzweck
des Films. Sie iſt nur zur Illuſtration und zur Erhöhung der
Spannung hineingearbeitet. Der Film bleibt, wie er iſt, als
ſelbſtändige Handlung gut und verſtändlich auch für den, der den
Roman nicht kennt. Er bietet eine ganze Anzahl hervorragen=
der
ſchauſpieleriſcher Leiſtungen. Vor allem die ganz herzerfri=
ſchende
Art Fritz Kampers, dann die vornehm zurückhaltendere
von Paul Richter, der den Angeklagten van Geldern ſpielt,
und Friedrich Kayſler als Vorſitzender des Schwurgerichts.
Auch ſonſt iſt noch eine Anzahl guter Typen geſtellt. In weiblichen
Rollen brilliert vor allem Ellen Richter. Sehr flott ſpielen auch
Elga Brink, Hilde Hildebrandt und Lizzi Waldmül=
ler
. Die Milieuzeichnung und die Filmtechnik ſind ausgezeichnet.
Ein intereſſanter Naturfilm von Toni Attenberger, der
ſich in das intereſſante Gebiet des Lebens der Schlangen begibt,
läuft im Beiprogramm.
AA
In den Helia=Lichtſpielen läuft heute und folgende Tage
der erſte Opern=Tonfilm Die verkaufte Braut, nach der Oper
von Friedrich Smetana.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage
in Erſtaufführung den neueſten Harry=Piel=Film Jonny ſtiehlt
Europa‟,
Film=Morgenfeier. In den Helia=Lichtſpielen wird im
Rahmen einer der beliebten Film=Morgenfeiern am Sonntag
vormittag 11.15 Uhr der hervorragende Ernſt=Udet=Film Flie=
hende
Schatten zum letzten Male wiederholt. Jugendliche haben
Zutritt. Vorverkauf an der Helia=Kaſſe.

9o. X in Frankfurk.

Das größte Waſſerflugzeug der Welt, der Do. X, wird,
wie mehrfach bekannt, heute, Samstag nachmittag, in Frankfurt
eintreffen und auf dem Main, am Untermainkai, landen, bzw.
waſſern‟. Do. X wird mehrere Tage in Franfurt bleiben
und täglich von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends zur
Beſichtigung freigegeben ſein. (Gebühr 50 Pfg.)
Die Reichsbahn gibt zur Fahrt Sonntagskarten nach Gries=
heim
aus.
Verſchiedene Dampfer werden Beſichtigungsfahrten veran=
ſtalten
. Zur Begrüßungsfahrt fährt der Dampfer
Lohengrin um 2 Uhr heute, Samstag, vom Eiſernen Steg
Frankfurt ab. Für Sitzplatz wird garantiert. Außerdem fahren
8 weitere Dampfer zur Landung, deren Benutzung wegen der
Sicherſtellung guter Sichtplätze empfohlen wird.
Vorverkauf der Karten zu den Dampfern bei Flettner und
Nauheimer, Mainkai 31, und in den Reiſebüros der Hapag und
des Lloyd am Kaiſerplatz.

Überraſchend ſchnelle Schmerzbefeltigung
bei Kopfschmerzen jeglicher Art, Migräne,
Neuralgien und rheumatischen Beschwer.
den durch das ärztlich bestens empfohlene
Citrovanille. Unschädlich für Herz u. Magen.
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Beamtenrätewahlen bei der Deutſchen Reichsbahn. Die
Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft iſt die einzige Behörde bzw. Ver=
waltung
im Deutſchen Reiche, in deren ganzem Betriebsbereiche
Beamten räte gewählt werden. Die Deutſche Reichsbahn= Geſell=
ſchaft
bezeichnet in ihrem Beamtenräteerlaß (BRE.) vom 22. Dez.
1924 ihre Beamtenvertretung ausdrücklich als Beamtenräte. Neu=
wahlen
zu dieſen verſchiedenen Beamtenräten finden am 9. und
10. Oktober ſtatt. Wahzberechtigt iſt jeder aktive Reichsbahn=
beamte
und die Beamtenanwärter, die in der Hauptſache Beam=
tendienſt
verrichten. Es konkurrieren die Liſten folgender Organiſa=
tionen
: 1. Einheitsverband der Eiſenbahner Deutſchlands ( frei=
gewerkſchaftlich
=marxiſtiſch), 2. Gewerkſchaft Deutſcher Lokomotiv=
führer
(neutral), 3. Zentral=Gewerkſchaftsbund Deutſcher Reichs=
bahnbeamten
und Anwärter e. V. (parteipolitiſch neutral mit
dem Liſtenkennwort Berufsbeamtenſchutz), 4. Gewerkſchaft Deut=
ſcher
Eiſenbahner (chriſtlich Stegerwald=Richtung), 5. Arbeits=
gemeinſchaft
nationaler Reichsbahnbeamten und Anwärter e. V.
(ANRB.).
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Der Wanderausſchuß hat
für kommenden Sonntag, den 9. Oktober, die Beſichtigung der
Großherzoglichen Mauſoleen angeſetzt Zuſammenkunft um
9.45 Uhr am Löwentor. Alle Mitglieder ſind zur Teilnahme
eingeladen.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 Schwimm=Abteilung.
Wir machen die Vereinsmitglieder ſowie die aktiven Mitglieder
der Abteilung darauf aufmerkſam, daß die Schwimmſtunden im
Winterhalbjahr wieder auf Samstags von 7.30 bis 8,30 Uhr feſt=
gelegt
wurden. Wir bitten alle ſchwimmſportliebenden Mitglieder
um zahlreichen Beſuch der Uebungsabende.
Turngemeinde Beſſungen 1865 e V. Darmſtadt ( Wander=
abteilung
). Wie bereits an anderer Stelle angekündigt, findet am
9. Oktober I. J. die diesjährige 11. Wanderung ſtatt. Diesmal
geht es durch den Park über MeſſelOffenthal nach Langen. In
Meſſel wird Frühſtücksraſt gehalten. Ruckſackverpflegung iſt vor=
geſehen
. Zuſammenkunft Ecke Heidelberger und Beſſungerſtraße,
von wo um 9 Uhr mit der Straßenbahn nach den Hirſchköpfen
oder Oberwaldhaus gefahren wird. Hoffentlich haben wir ſchönes
Herbſtwetter und zahlreiche Beteiligung. Führer ſind die Turner
Hirſch und Ritter. Ferner werden die Mitglieder der Tgde,
Beſſungen darauf aufmerkſam gemacht, daß der Vortrag nicht am
8., ſondern am 15. Oktober ſtattfindet.
Freitod. Geſtern früh erhängte ſich der ſtädtiſche Hunde=
fänger
W. in ſeiner Wohnung in der Eſchollbrückerſtraße. Die Be=
weggründe
der Tat ſind noch unbekannt.

WIHTHN
HIA

Evangeliſche Männervereinigung der Petrusgemeinde. Ein
ganz wichtiges, für unſere Männerwelt höchſt zeitgemäßes Vor=
tragsthema
wird unſere nächſte Monatsverſammlung, Dienstag,
den 11. Oktober, abends 8 15 Uhr, im Gemeindehaus Eichwieſen=
ſtraße
8, bringen. Herr Direktor der Inneren Miſſion, Pfarrer
Röhricht wird ſprechen über Männerdienſt an unſrer Kirche‟.
Klare, entſchiedene Frontſtellung gegen alle kirchenfeindlichen Be=
ſtrebungen
, gegen Gottloſenbewegung und Bolſchewismus iſt heute
nötiger denn je! Glaubens= und Bekennermut, ſittliche Energie,
überzeugungstreues Chriſtentum in Familie und Staat. Liebe unv
Hilfsbereitſchaft für die Volksgenoſſen; das ſind die Grund= und
Eckpfeiler, auf die wir aufbauen müſſen. Dazu ſoll auch der er=
wähnte
Vortrag das Seine beitragen. Wir laden alle evangeli=
ſchen
Männer herzlich ein zur Mitarbeit an den ernſten und
ſchweren Gegenwartsaufgaben unſrer Kirche.
Bildungsarbeit im D.H.V. Der Deutſchnationale Hand=
lungsgehilfenverband
, Ortsgruppe Darmſtadt, veröffentlicht ſoeben
ſein Programm für die Winterbildungsarbeit 1932/33. Eine be=
ſondere
Stellung nimmt darin neben den Lehrgängen Arbeitsge=
meinſchaften
, Vortragsabenden, Beſichtigungen, der Arbeitsplan
der Fachgruppe Chemie ein. Weiter vorgeſehen ſind eine Reihe
von volkstümlichen Abenden, ſo vor allem ein Hermann=Löns=
Abend am Samstag, den 8. Oktober, in der Aula der Landes=
baugewerbeſchule
und eine Offene Singſtunde unter Leitung des
Bundeschormeiſters der Männerchöre im DH.V., Herrn Hanne=
mann
, Hamburg, am Dienstag, den 11. Oktober, ebenda. Eine
Reihe von Vortragsabenden wirtſchaftlicher und ſozialpolitiſcher
Art umrahmen das Bildungsprogramm. An erſter Stelle ſteht ein
Referat des Herrn Gauvorſtehers Auerbach, Frankfurt, über Welt=
wirtſchaft
und nationaler Wirtſchaftsraum am Donnerstag, den
13. Oktober. Dieſer hochaktuelle Vortrag wird insbeſondere die im
Vordergrunde des öffentlichen Intereſſes ſtehenden wirtſchaftspoli=
tiſchen
Fragen, wie Autarkie oder Weltwirtſchaft Binnenmarkt,
Kontingentierungspolitik, ſtändige Neuordnung der Wirtſchaft,
Siedlung uſw. behandeln. Verſchiedene Beſichtigungen einheimi=
ſcher
Betriebe vervollſtändigen den großzügig angelegten Winter=
bildungsplan
, der wieder beweiſt, wie rege im D. H.V. an der gei=
ſtigen
Ertüchtigung der jungen Generation gearbeitet wird.
Die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 1012.30 Uhr und von 36 Uhr geöffnet.
Der jugendliche Heldentenor des Landestheaters, Joachim
Sattler, wird im Laufe der Spielzeit ſein Wagner=Repertoire er=
gänzen
und neben Erik, Lohengrin und Parſifal erſtmalig den
Walter Stolzing, den Triſtan und den Loge in Rheingold ſingen.
Einmaliges Gaſtſpiel des Frankfurter Kabaretts Porza.
Das Frankfurter Kabarett Porza gaſtiert am Montag, den 10.
Oktober, im Kleinen Haus. Mitwirkende: Thereſe Baerwald, Inge
Bartſch, Ellen Frank. Georg Gütlich, Robert Klein=Lörk, Bern=
hard
Veith. Am Flügel: Günter Neumann.
Orpheum. Zwei Schwank=Abende. Heute, Sams=

tag. Neuaufführung: Der dunkle Punkt. Mit beſonderer Sorg=
falt
einſtudiert, wird dieſes witzig=elegante Salonſtück von Kadel=
burg
und Presber deſſen Handlung in dem Berlin der Vorkriegs=
zeit
ſpielt, ſicherlich viel Beifall finden. Morgen, Sonntag, die
einzige Wiederholung. Anfang 8,15 Uhr Märchen= Auf=
führung
. Sonntag, nachmittags 4 Uhr, einzige Aufführung
Das tapfere Schneiderlein Märchenſpiel für große und kleine
Kinder. Bezüglich Preiſe und Vorverkauf ſiehe heutige Anzeige.

Langen.

verzeichnen iſt. Einmütig kam in der Vollverſammlung zum
Ausdruck, daß unter Zurückſtellung etwaiger Sonderwünſche hin=
ſichtlich
einzelner Beſtimmungen hier ſei nur auf die bedenk=
lichen
, den deutſchen Export abdroſſelnden Kontingentierungs=
maßnahmen
verwieſen das Wirtſchaftsprogramm der Reichs=
regierung
in ſeiner Geſamtheit betrachtet und beurteilt werden
muß. Von dieſem Standpunkt aus ſtellen die wirtſchaftspolitiſchen
Maßnahmen der Reichsregierung zweifellos eine erfreulich
entſchloſſene Tat dar durch Belebung der Wirtſchaft und
Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit eine Beſſerung unſerer geſamt=
wirtſchaftlichen
Lage herbeizuführen. Aufgabe eines jeden im
wirtſchaftlichen Leben Stehenden, beſonders ſoweit er für die
Aufrechterhaltung des Grundſatzes der freien Wirtſchaft und der
privaten Initiative eintritt, müſſe es ſein, nunmehr alles Nega=
tive
zurückzuſtellen und den zutage getretenen Schwung, der die
in Erſtarrung geratene Wirtſchaft belebt hat, energiſch weiter=
zutreiben
. In Erkenntnis der Größe und Schwere der Verant=
wortung
müſſe ſich jedes Unternehmen, aber auch jeder Einzelne
bemühen, durch Erteilung möglichſt zahl= und umfangreicher Auf=
träge
der verſchiedenſten Arten zur Belebung der Wirtſchaft nd
damit zur Ueberwindung des bisherigen lähmenden Mißtrauens
beizutragen. Nur durch Selbſtvertrauen durch neuen Unter=
nehmungsgeiſt
und die lebendige Kraft der freien Wirtſchaft könne
die Kriſe und die Unzufriedenheit, damit aber auch die Gefahr eines
Verſuchs, dem Wirtſchaftsleben ſozialiſtiſche Formen aufzuzwin=
gen
, unterbunden werden.
Weiter wurde Bericht erſtattet über eine Beſprechung von
Vertretern des Einzelhandels im Kreiſe der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammern. Im Mittelpunkt dieſer Verhandlungen
ſtand die Frage der Errichtung von Einigungsämtern in
Sachen des unlauteren Wettbewerbs, wie ſie auf
Grund der Notverordnung vom 9. März 1932 vorgeſehen ſind.
Die Vollverſammlung kam zu dem Ergebnis, daß es erwünſcht
und notwendig ſei, für den Bezirk der Kammer unter Fort=
entwicklung
der bereits beſtehenden Schiedsſtelle ein eigenes Eini=
gungsamt
unter Beteiligung aller in Betracht kommenden Kreiſe
zu errichten.
Beſtimmungsgemäß haben Ende dieſes Jahres Ergän=
zungs
= und Erſatzwahlen zur Kammer ſtattzufinden. Zu
dieſem Zweck wurden die geſetzlich vorgeſchriebenen Wahlkom=
miſſare
von der Kammer gewählt, ſowie der Vorſitzende ermäch=
tigt
, das für die Abhaltung der Wahlen Erforderliche in die Wege
zu leiten.
Die Denkſchrift der Kammer Zeitgemäße Er=
wägungen
zur Reform der Perſonentarife der
Reichsbahn, die Mitte September erſchienen iſt, hat, wie
aus zahlreichen der Kammer aus den verſchiedenſten Gegenden
des Reiches zugegangenen Zuſchriften und Preſſebeſprechungen zu
entnehmen iſt, ſtarken Widerhall gefunden. Der Zweck der Denk=
ſchrift
, das wichtige, für die künftige Entwicklung des Perſonen=
verkehrs
auf der Schiene entſcheidende Problem auf breiteſter
Grundlage zur Erörterung zu ſtellen, kann hiernach als erreicht
betrachtet werden. Die Vollverſammlung gab der Erwartung
Ausdruck, daß nunmehr auch im Bereiche des Deutſchen Induſtrie=
und Handelstages die Frage in einer ihrer Bedeutung entſpre=
chenden
Weiſe einer endgültigen Klärung zugeführt werden
möchte.

Schule it
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Die Pfarrgehilfinnenſchule des Heſſ. Diakonievereins
LPil. Obwohl die Wohlfahrts= und Pfarrgebilfinnenſchule des
Heſſ. Diakonievereins, Darmſtadt, Freiligrathſtraße 8, ſchon meh=
rere
Jahre ihre Arbeit tut, iſt doch in unſeren kirchlichen Kreiſen
noch viel Unkenntnis und Unklarheit über den Zweck dieſer Schule
HRu e
und die Pfarrgehilfinnenſache im allgemeinen verbreitet. Die
Pfarrgehilfinnenſchule des Heſſ. Diakonievereins hat ſich nicht zur
Aufgabe geſtellt, Theologinnen auszubilden. Sie will ja nicht die
Pfarrer durch weibliche Kräfte erſetzen oder weibliche Aſſiſten=
ten
heranbilden. Der Zweck dieſer Schule iſt, den Gemeinden,
in denen die kirchliche Fürſorge im weiteſten Umfang, wozu auch
die Vereinstätigkeit und beſonders die Betreuung der Jugend ge=
rechnet
werden kann, heute ſo wichtig iſt, eine wertvolle Hilfe durch
weibliche Kräfte anzubieten. Die Pfarrgehilfin, iſt alſo keine
Theologin, ſondern eine kirchlich beſonders geſchulte und verſtänd=
nisvolle
Fürſorgerin. Sie ſoll den überlaſteten Gemeindepfarrer
einen Teil ſeiner Arbeit, die erſt im Laufe der letzten Jahre und
Jahrzehnte hinzugekommen iſt, abnehmen. Sie ſoll ihm helfen,
ein rechter Gemeindepfarrer zu ſein, aber doch ſeine Pflichten in
bezug auf die Verkündigung des Wortes, den Unterricht und die
Seelſorge, nicht zu vernachläſſigen. Gerade in unſerer Zeit, da
man wieder mehr einſieht, daß der kirchliche Betrieb eine Ge=
fahr
für die Konzentration des Pfarrers auf ſeine wichtigſten
Pflichten bedeutet, muß eine ſolche Hilfe, in den auch wichtigen,
aber erſt in zweiter Linie ſtehenden fürſorgeriſchen und ähnlichen
Aufgaben erwünſcht ſein. Der Gemeinde hier helfen zu können,
hat ſich der Diakonieverein die Aufgabe geſetzt, indem er ſeine
Wohlfahrtsſchule, die die einzige ſoziale Frauenſchule mit ſtaat=
licher
Anerkennung in Heſſen iſt, und deren Anerkennung zugleich
für das ganze Deutſche Reich gilt, mit einer Pfarrgehilfinnen=
ſchule
verbunden hat. Acht Pfarrgehilfinnen ſind im Augenblick
in der kirchlichen Arbeit in Heſſen tätig. Der Lehrplan und die
Prüfung der Pfarrgehilfinnenſchule iſt von dem Landeskirchenamt
anerkannt. Im Oktober beginnt ein neuer Kurſus, der ſich über
zwei Jahre erſtreckt. Abgeſchloſſene höhere Schulbildung und eine
praktiſche Vorbildung (Kranken= oder Säuglingspflege, Kinder=
gärtnerinnenexamen
oder ähnliches) iſt Vorausſetzung ebenſo das
20. Lebensjahr. Die Ausſichten in dieſem Beruf ſind im Vergleich ſomtaufw
zu anderen Frauenberufen als günſtig zu bezeichnen. Vor allem
handelt es ſich dabei um einen Beruf, der dem Weſen der Frau
am beſten entſpricht und ihr deshalb wirkliche Befriedigung und heſtbetrag von
volle Entfaltung ihrer beſonderen weiblichen Gaben und Kräfte / ber Tagewerle
gewähren kann. Gerade in unſerer Zeit der großen Berufsnot der
Frau wird man wieder mehr darauf kommen, junge Mädchen auf ſhren.
ſolche Berufe, in denen ſie ihrer Eigenart nach am meiſten leiſten
können, hinzuweiſen. Schon die Ausbildung allein wird für jedes
junge Mädchen, auch wenn es ſpäter aus irgend einem Grunde
nicht praktiſch ſelbſt in dem Beruf arbeiten wollte, für ihr ganzes /4 mterhaltun
Leben wertvoll ſein.
Haushilfe. Haushilfe bedeutet Sorge für Haushalt und
Kinder einer niederkommenden oder erkrankten Frau. Auch in
Fällen der Erkrankung von Hausangeſtellten können die Haus=
hilfen
den Familien wertvolle Hilfe leiſten. Die Haushilfen über=
nehmen
den Haushalt einer alleinſtehenden erkrankten Perſon
und ermöglichen ihr dadurch den Verbleib im eigenen Heim: auch
wird ihnen bei längerer Abweſenheit der Hausfrau ſtets gern die verk zu leiſten ve
Haushaltsführung übertragen. Die Abteilung Haushilfe des 1 um auch darauf
Alice=Frauenvereins entſendet vertrauenswürdige, durchaus zu=
verläſſige
Frauen zur Haushilfeleiſtung; dieſe ſind ſorgfältig aus=
gewählt
bereits ſeit Jahren erprobt und werden ſtändig über=
wacht
. Sie ſind einer Haushilfeordnung unterſtellt. Die Koſten Samstag, den 1
der Haushilfe ſind der allgemeinen Wirtſchaftslage entſprechend
möglichſt niedrig gehalten. Sie können von der Familie ſelbſt
ganz oder teilweiſe getragen werden; auf Antrag hin übernimmt
in Einzelfällen die Krankenkaſſe die Koſten. Wie verſchafft man
ſich Haushilfe? Man wendet ſich ſchriftlich, mündlich oder tele=
phoniſch
an die Geſchäftsſtelle des Alice=Frauenvereins. Dieburger
Straße 21. Tel. 2101. Sprechſtunden vorm. von 1012 Uhr.
Sketch Chanſon Parodie iſt das Schlagwort für das ein=
malige
Gaſtſpiel des Kabaretts der Porza im Kleinen
Haus am Montag, den 10. Oktober. Thereſe Baerwald mit
ihrem Berliner Enſemble dem u. a. die vom Gaſtſpiel der Katn=
kombe
hier beſtens bekannt gewordenen Kabarettiſten Inge
Bartſch und Günter Neumann angehören, werden ein
reichhaltiges Programm von 16 Nummern bringen. Der Vorver=
kauf
zu Preiſen von 0,50 bis 3 RM hat begonnen.
Lokale Beranftallungen.
Oi diernnter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritf.
Vereinigung der Freunde des Humaniſti=
ſchen
Gymnaſiums. Am nächſten Freitag dem 14. Okt.,
abends 8.15 Uhr, ſpricht im Feſtſaal des Ludwig=Georgs= Gymna=
ſiums
Herr Oberſtudiendirektor H. Werner aus Berlin über
Das Pergamonmuſeum und der große Altar,
Direktor Werner iſt ein geborener Darmſtädter, ein Sohn des
früheren Generaldirektors des ehemaligen Hoftheaters. Der Vor=
trag
ſoll einen Ueberblick über die Geſchichte der deutſchen Aus=
grabungen
in Pergamon geben und beſonders das Wunderwerk
des großen Altars veranſchaulichen.
Ehem. ſtädt. Handelsſchüler. Ein Sketch, Tanz,
Humor und Geſang, das iſt das Programm des heutigen Oktober=
feſtes
. Anſchließend Tanz. Es rentiert ſich alſo ſchon, wenn alle
ehem. Schülerinnen und Schüler mit recht viel Gäſten heute abend
auf das Heilig Kreuz kommen.
Im Hotel und Reſtgurant zur Poſt am Haupt=
bahnhof
findet Samstag, den 8. Oktober, ein moderner Tanzabend
ſtatt. Sonntag auf vielſeitigen Wunſch: Großes Münchener
Oktoberfeſt. Sämtliche Parterre=Räume ſind entſprechend feſt=
lich
geſchmückt. Als beſondere Spezialität gibt es diesmal Wildeſſen
(von 70 Pfg. an) Die bewährte Hauskapelle wird für ausgezeich=
nete
Stimmung ſorgen. Da die Abende ſich großer Beliebtheit er=
freuen
, iſt es ratſam, rechtzeitig Tiſchbeſtellungen aufzugeben.
Telephon 2463.
Oktoberfkſt, Sonntag, den 9., und Montag den 10. Ok=
tober
, im großen Saal des Städt Saalbaus. Die Räumlich=
keiten
ſind entſprechend dekoriert. Eine Jazz= und eine Bayeriſche
Blaskapelle unter Leitung von Kapellmeiſter Schlupp ſorgen für
Stimmung und reichlich Tanzgelegenheit. Original=Schuhplattler
aus dem weißen Rößl haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Alles
Nähere ſiehe morgige Anzeige.
Wir machen unſere verehrl Leſer auf die heute und morgen
abend im Reſtaurant Maintor, Mathildenplatz 11, ſtattfindenden
Konzerte (heute abend mit Schlachtfeſt verbunden) aufmerkſam.
(Siehe Anzeige.)
Vereinskalender.

Grieshein,
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Rot=Weiß, V. f. R., Verein für Leibesübungen. Heute,
Samstag, abend: Nachtwanderung durch den Park. Treffpunkt
8 Uhr, Odenwaldbrücke. Marſchzeit zirka 5 Stunden.
Wiederſehensfeier des ehem. Reſ.=Inf=
Regts. 88. Wir können berichten, daß zu der am 29. und 30.
Oktober 1932 in Hanau ſtattfindenden 1. Wiederſehensfeier des
RJR. 88 das Muſikkorps des Ausb.= (Heſſiſches) Batls. 15. Inf.=
Regts., Marburg, unter Leitung von Obermuſikmeiſter Pfrieme
gewonnen worden iſt. Aus dieſem Anlaß werden von allen
Bahnhöfen im Umkreis (Tarifentfernung) von 200. Kilometern
um Hanau Sonntagsrückfahrkarten (auch Blanko= Sonntagsrück=
fahrkarten
) nach Hanau mit Gültigkeit vom 29. Oktober 0 Uhr.
bis 31. Oktober, 12 Uhr (ſpäteſtes Antritt der Rückreiſe) ausge=
geben
. Näheres durch den Hanauer Arbeitsausſ , zu Händen
von Kurt Hofacker, Speſſartſtraße 6.

Tageskalender für Samstag, den 8. Oktober 1932.
Union=Theater: Strafſache van Geldern; Helia=Lichtſpiele: Die
verkaufte Braut; Palaſt=Lichtſpiele: Jonny ſtiehlt Europa.
Orpheum: Der dunkle Punkt Konzerte: Cafs Ernſt=
Ludwig, Maintor, Schillereck, Chauſſeehaus Zur deutſch. Flotte.
Winzerfeſte: Rheingauer Weinſtube, Bockshaut, Weinſtude
zum Stachel. Städt. Saalbau, 20 Uhr: Vortrag Elly Bein=

horn Mein Flug in die Welt. Heiliges Kreuz: Oktoberfeſt
mit Tanz der ebemaligen ſtädt. Handelsſchüler.

Gokkesdienſt der Ifraelikiſchen Religiansgemeinde.
Hauptſynagoge.
Verſöhnungstag.
Sonntag, 9. Oktober: Vorabendgottesdienſt 5.45 Uhr. Predigk.
Montag, 10. Oktober: Morgengottesdienſt 7.45 Uhr. Predigt
10.30 Uhr und Seelengedenkfeier. Muſſav 12.00 Uhr.
Nilah Gebet und Predigt 4.50 Uhr.
Bekenntnisgebet und Feſtesausgang 6.25 Uhr.

[ ][  ][ ]

Samstag, 8. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 280 Seite 7

Aus Heſſen.
Spinale Kinderlähmung in Langen.
Langen, 6. Oktober. Im Juli dieſes Jahres brach in Langen
eine Scharlach=Epidemie aus, die ſo ſehr um ſich griff, daß die
Schulen für mehrere Wochen geſchloſſen werden mußten. Jetzt iſt
ein Fall von ſpinaler Kinderlähmung feſtgeſtellt. Der Kreisarzt
ordnete ſofort die nötigen Vorſichtsmaßregeln an, um eine weitere
Ausbreitung der Krankheit zu verhüten.

J. Griesheim, 7. Okt. Dringlichkeitsſitzung des
Gemeinderats. Den einzigen Punkt für die geſtern abend
ſtattgefundene dringliche Gemeinderatsſitzung bildete die Errich=
tung
eines freiwilligen Arbeitdsienſtes für die Aufräumung der
Entwäſſerungsgräben in der Gemarkung Griesheim. Hierzu wur=
den
folgende Beſchlüſſe gefaßt: a) Mit der Aufraumung
der Entwäſſerungsgräben im Wege des freiwilligen Arbeits=
dienſtes
wird alsbald begonnen. Als Grundlage des Unterneh=
mens
gilt der Lageplan des Heſſiſchen Kulturbauamtes in Darm=
ſtadt
vom 12. September 1932 und der dieſem beigefügte Koſten=
voranſchlag
. b) Für den Fall, daß eine über das notwendige
Maß hinausgehende Anzahl von Meldungen aus den Kreiſen der
Arbeitswilligen eingeht, wurde eine Kommiſſion gebildet, die
über die Auswahl der Leute entſcheidet. Zu dieſer Kommiſſion
wurden die Gemeinderäte Schick, Keller und Wattmann beſtimmt.
c) Es wurde eine Arbeitsdienſtkommiſſion gewählt, die aus den
Gemeinderäten Funk 1., Baſel, Funk 2., Nothnagel 1., Feld=
mann
1., Löffler und Nothnagel 2. beſteht. d) Der Lohn der Ar=
beitsdienſtpflichtigen
beträgt pro Tag 1,60 Mk., zuzüglich 40 Pfg.
Waſſerzulage. e) Der Lohn für die Vorarbeiter beträgt pro Woche
12 Mk., zuzuglich einer Zulage von 9,60 Mark. Der von der Ge=
meinde
Griesheim geſtellte Antrag auf Bewilligung einer Förde=
rung
iſt bereits von dem Bezirkskommiſſar für den freiwilligen
Arbeitsdienſt im Bezirk des Landesarbeitsamtes Heſſen mit Ver=
fügung
vom 26. September d. Js. genehmigt worden. Der Ge=
ſamtaufwand
des Unternehmens beträgt 19 080 Mk.: hiervon be=
tragt
die Förderungsſumme, die vom Landesarbeitsamt Heſſen
getragen wird, 14 080 Mk., ſo daß der Gemeinde Griesheim der
Reſtbetrag von 5000 Mark endgültig zur Laſt fällt. Die Anzahl
der Tagewerke beträgt 8800. Die geſamten Arbeiten ſind in der
Zeit vom 1. Oktober 1932 bis ſpäteſtens 31. März 1933 durchzu=
führen
.
F Eberſtadt, 7. Okt. Theaterabend. Der Geſangver=
ein
Germania (1894) veranſtaltet am kommenden Sonntag,
abends. im Saale Zum Bergſträßer Hof (Peter) eine Abend=
unterhaltung
, wobei u. a. der große dreiaktige Lachſchlager Die
ſpaniſche Fliege aufgeführt wird
Ak. Nieder=Ramſtadt, 7 Okt. Gewerbeſchau. Der hieſige
Ortsgewerbeverein veranſtaltet in der Zeit vom 15. bis 17. Okt.
im Saale des Gaſthauſes Zum goldenen Anker (Fiſcher) eine
Gewerbeſchau, an der ſich faſt das geſamte örtliche Gewerbe betei=
ligt
. Nicht weniger als 41 einzelne Ausſteller haben Plätze belegt.
Gezeigt wird in der Gewerbeſchau alles, was das örtliche Hand=
werk
zu leiſten vermag; gleichzeitig ſoll aber das kaufende Publi=
kum
auch darauf hingewieſen werden, daß es nicht immer notwen=
dig
iſt. die Bedarfsgegenſtände in der Stadt einzukaufen. Die Ge=
werbeſchau
mit dem Motto Kauft am Platze und ſchafft durch
Kauf Arbeit für unſer hieſiges Handwerk und Gewerbe wird am
Samstag, den 15. Oktober, eröffnet.

s. Traiſa, 7 Okt. Obſt= und Gartenbauverein. Zu
dem in der Oktober=Monatsverſammlung von Herrn Lehrer
Weſtrupp gehaltenen Vortrag mit dem Thema: Vogelſchutz, die
beſte Schädlingsbekämpfung hatten ſich zahlreiche Garten= und
Vogelfreunde eingefunden. Der Redner machte die Anweſenden
mit den in unſerer engeren Heimat, in Garten und Feld ſich auf=
Haltenden, beſonders von Inſekten lebenden Vögeln bekannt. Durch
eine größere Anzahl Lichtbilder wurde mancher hier oft nicht be=
kannte
Vertreter der Vogelwelt vorgezeigt; ferner gaben die Licht=
bilder
Aufſchluß ſowohl über Aufenthaltsort wie Niſtſtätte. Rei=
cher
Beifall wurde Herrn Lehrer Weſtrupp für ſeine lehrreichen
Ausführungen zuteil.
Ct. Groß=Umſtadt, 7. Okt. Haſſia=Bezirkstag. Sonn=
rag
, den 9. d. M., nachmittags 2 Uhr, findet der 103. Bezirkstag
Oes Bezirks Groß=Umſtadt der Kriegerkameradſchaft Haſſia zu
Kleeſtadt im Gaſthaus Zum Lamm bei Kamerad Heinrich
Schäfer ſtatt. Die vorliegende Tagesordnung iſt recht reichhaltig:
Bericht über den Verbandstag in Alzey, Bericht des Obmanns der
Kriegsbeſchädigten=, Kriegerhinterbliebenen=Fürſorge, Neuwahl
Des Bezirksvorſtandes, Anträge auf Uebernahme des Bezirksfeſtes
U933, Verſicherungsweſen. Ablieferung des Halbjahresbeitrages
und verſchiedenes mehr.
Lichtenberg i. Odw., 7. Okt. Die Kirchweihe findet am
Sonntag, den 9., und Montag, den 10. Oktober, ſtatt.

Nachrichten des Standesamls Darmſtadt.

Geſtorbene. Am 1. Oktober: Schwab, Mavgarethe, geb. Setzer,
(6 J., Witwe des Kohlenhändlers Beſſunger Straße. Hundsdorf,
Vhil. Daniel, Stellwerkmeiſter i. R., 60 J., Mettegangweg 23. Mül=
ler
, Jakob, Hilfsarbeiter, 74 J., Landwehrſtr. 43. Am 2. Oktober
Krug. Gg., Metzgermeiſter, 62 J., Bensheim, Bergſtr. Am 1. Ok=
tober
: Knopf, Philipp, Oberfeuerwehrmann, 56 J., Illigweg 34.
Kettinger, Hermann, Kaufmann, 38 J.. Neuſtadt. Rgbz. Pfalz,
Stadtkrankenhaus. Am 2. Oktober: Heid, Ludwig, Oberbahnwär=
ter
i. R., 61 J., Griesheim, Kr. Darmſtadt, Stadtkrankenhaus. Am
Oktober: Warnecke, Kath. Karol. Henriette Luiſe, geb. Schmidt,
(9 J.. Witwe des Privatiers Heinrich Johann Warnecke hier,
Schleiermacherſtraße 12. Am 4. Oktober: Becker, Karl Arthur

mann, Anna Maria, geb. Kohl, 73 J., Witwe des Gardeſergeanten
R., hier, Kiesſtr. 43. Am 6. Oktober: Laudenheimer, Mathilde,
geb. Trier, 79 J., Witwe des Kaufmanns. Blumenthalſtr. 1. Kratz,
akob, Weißbinder, 42 J., Eberſtadt, Kr. Darmſtadt, hier Stadt=
krankenhaus
. Am 5. Oktober: Zoller, Anna Maria, geb. Morgen=
tpaler
, 56 J., Goetheſtr 44. Am 5. Oktober: Spamer, Philipp,
Eechnungsrat i. R., 75 J., Heidelberger Str. 33. Am 6. Oktober:
itſcher, Horſt Wendelin, 4 J., Ober=Ramſtadt, hier, Eliſabethen=
ſäift
. Am 7. Oktober: Schubert, Bruno, Lehrer i. R. ledig, Bruſt=
raße
47. Weitzel, Heinz Lorenz, 9 Tage, Beſſunger Str. 59. Rothe,
griedrich Karl, Schuhmachermeiſter 57 J., Heidelbergerſtr. 4. Am
6. Oktober: Neuroth, Marie geb Seib, 73 J., Witwe des Fabrik=
grbeiters
, Liebfrauenſtr. 48. Am 7. Oktober Klingelhöfer, Friedrich
Auguſt Rudolf, Kaufmann, 58 J.. Schwanenſtr. 61. Am 6. Oktober:
räf, Ernſt, Schüler, 10 J., Arheilgen, hier, Stadtkrankenhaus.

Kirchliche Nachrichken.

Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (8. Dktober).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
1. Gottesdienſte.
20. Sonntag nach Trinitatis (9. Oktober).
(Kollekte für den Bau von Gemeindehäuſern.)
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. Vorm. 11,15 Uhr
dergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Abend9 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfaurer
nitenſchläger. Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht ge=
riet
. ((ingang Nordtüre.)
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
rrer Vogel
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesvienſt. Pfarrer Beringer. Vorm.
Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer. Abends
Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. Vorm.
15 Uhr: Kindergottesdienſt. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30 bis 5 Uhr
tiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
ſtesdienſt
. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarr=
ſſtent
Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Aitenſchläger. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß.
Bnulnskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm.
n5 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller
Stiftökirche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck, Vorm. 11,15 Uhr:
dergottesdienſt.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Landeskirchenrat D. Waitz, Mollerſtraße 23,
eAlephon 2058.
Mittwoch (12. Dktober).
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Muſikaliſche Feierſtunde in der Kirche.

13 Jahre Techniſche Nothilfe.
Fachmänniſche Durchbildung. Organiſatoriſcher Umbau.

In Wahrung ſtrengſter politiſcher und wirtſchaftlicher Neu=
tralität
erfüllte die Techniſche Nothilfe im verfloſſenen Tätig=
keitsjahr
wie in den vergangenen 13 Jahren ihres Beſtehens die
ihr von der Reichsregierung übertragenen vielſeitigen Aufgaben.
Vom ſtaatspolitiſchen Standpunkt aus bildete nach wie vor die
Vorſorge zur Beſeitigung von Notſtänden in Be=
trieben
, deren Fortführung mit Rückſicht auf lebenswichtige
öffentliche Intereſſen unerläßlich iſt die Hauptaufgabe.

Zu dieſer nach außen nur wenig ſichtbar in Erſcheinung tre=
tenden
wichtigen Arbeit geſellte ſich der im Rahmen der amtlichen
Maßnahmen aufgezogene Gas= und Luftſchutz, bei dem der
Techniſchen Nothilfe eine bedeutſame Rolle zufällt. Aufſtellung
und Ausbildung von Gas= und Luftſchutzabteilungen ſind allent=
halben
im Gange und zahlreiche Uebungen beweiſen, daß die Ein=
ſatzbereitſchaft
für Gas= und Luftgefahr ſich ſtändig verbeſſert.
Durch aktive Betätigung am Freiwilligen Arbeits=
dienſt
mit rund 160 eigenen Maßnahmen und 6959 Arbeits=
dienſtwilligen
wurde wertvolle praktiſche Jugend=Ertüchtigungs=
und nützliche Volksdienſtarbeit geleiſtet. Hinzu kommt ſchließlich
die Verbeſſerung des Schutzes gegen Kataſtro=
phengefahren
, die durch eine fortwährende Ausbildung von
Nothelfern in allen anfallenden techniſchen Spezialarbeiten und
durch Abhaltung von Hunderten von großen Uebungen betrieben
wurde. Einſätze in Fällen höherer Gewalt wurden im Ver=
laufe
des letzten Jahres an 83 Stellen aus dem verſchiedenſten
Anlaß getätigt: Feuer= und Waſſerwachtbereitſchaften wurden in
gefährdeten Gebieten zum Teil regelmäßig unterhalten, um ſofort
bei Eintreten der Gefahr zum Schutze von Leben und Eigentum
der Bevölkerung eingreifen zu können. Der Einſtellung der Tech=
niſchen
Nothilfe entſpricht auch ihre praktiſche Mitwirkung bei
ſozialen Hilfswerken, wie Winterhilfe und dergleichen.
Zurzeit ſteht ein organiſatoriſcher Umbau der
Techniſchen Nothilfe bevor, der bereits im abgelaufenen
Tätigkeitsabſchnitt auf Grund der praktiſchen Erfahrungen ein=
geleitet
wurde und der zum Zwece hat, in der vertikalen und
horizontalen Gliederung die vorgenannten vier großen Aufgaben
durch Bildung beſonderer mit Fachſtäben und Fachnothelfern
durchſetzte und ſachgemäßer Ausrüſtung verſehene Abteilungen
mit den dazu gehörigen Reſerven klar herauszuſtellen. Von dieſer
Umorganiſation iſt zu erwarten, daß ſie ſich auf die Einſatzbereit=
ſchaft
der Techniſchen Nothilfe im ganzen und für die einzelnen
Arbeitsgebiete vorteilhaft auswirkt. Bereit zu ſein und zu helfen,
wenn es not tut, ſehen auch ferner die Techniſche Nothilfe, ihre
Führer und Nothelfer als ihre vornehmſte Pflicht an.

Ds. Fränkiſch=Crumbach, 7. Okt. Hohes Alter. Schneider=
meiſter
Jakob Zörgiebel, unſer alter Seeſchneider, feiert am
kommenden Sonntag, 9. Oktober, bei guter Geſundheit ſeinen 94.
Geburtstag. Die Zigarrenfabrik J. Oppenheimer u. Söhne hat
dieſer Tage wieder Neueinſtellungen vorgenommen. Im
ganzen beſchäftigt der Betrieb jetzt 30 Leute Am Sonntag, den
9. Oktober, feiert das Kirchſpiel Fränkiſch=Crumbach das Ernte=
dankfeſt
.
Stockheim, 6. Okt. Am Dienstag, dem 4. d. M., ſprach im
Gaſthaus Zum Anker Lehrer Julius Winkler aus Pfung=
ſtadt
für die Arbeitsdienſtwilligen von Hetzbach, Ebersberg.
Schönnen. Erbach, Michelſtadt und Steinbach, im ganzen etwa
120 jungen Leuten bis zu 25 Jahren, über das Thema: Was
kann die Perſönlichkeit Goethes dem Menſchen von heute bedeu=
ten
? Der Vortrag der in der Woche vorher durch einen bio=
graphiſchen
Vortrag von Dr. Rindfuß aus Erbach untermauert
worden war, bewies wie jener, daß auch weniger vorbereitete
Menſchen an der gewaltigen Perſönlichkeit Goethes ſich über den
Alltags erheben und neue Lebenskräfte für den inneren Menſchen
gewinnen können.

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Donnerstag (13. Oktober).
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 9. Okt., abends 8 Uhr:
Familienabend der Markusgemeinde. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde.
Montag, 10. Okt., abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde. Dienstag, 11. Ort.
abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkirche, Jugendvereinigung der Stadt=
gemeinde
. Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. Mittwoch, 12. Ort.,
abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund
der Markusgemeinde. Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. Freitag,
14. Okt., abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 11. Okt., abends 8 Uhr: Mädchen=
vereinigung
der Schleßgemeinde. Mittwoch, 12. Okt., nachm. 2 bis 4 Uhr: Handarbeits=
ſchule
der Stadtgemeinde. Donnerstag, 13. Okt., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde. Samstag, 15. Okt., nachm. 2 bis 4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Po=
ſaunenchor
.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtraße 6). Montag, 10. Ort.,
abends 8 Uhr: Helferinnenverſammlung des Frauenvereins. Dienstag, 11. Ort.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Mittwoch, 12. Okt., nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
und Strickſchule. Donnerstag, 13. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt).
Freitag, 14. Okt., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, ältere Abilg. Samstag, 15. Okt.,
nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 11. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 13. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 13. Okt., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johaunesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 10. Ort., abends
8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. Mittwoch, 12. Okt., nachm. 2,30 Uhr: Näh=
nachmittag
. Freitag, 14. Okt., nachm. 2,30 Uhr: Nähnachmittag.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Dienstag, 11. Okt., abends
8,15 Uhr: Männerabend. Donnerstag, 13. Okt., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Betrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 10. Okt., abends
8,15 Uhr: Mädchenvereinigung. Abends 8,15 Uhr: Alterenkreis der Jugendvereinigung
Dienstag, 11. Okt., abends 8,15 Uhr: Monatsverſammlung der Männervereinigung
mit Vortrag von Direktor Pfarrer Röhricht über: Männerdienſt. Mittwoch, 12. Okt.,
abends 8,15 Uhr: Jugendbibelſtunde. Donnerstag, 13. Okt., abends 8,15 Uhr: Frauen=
abend
mit Vortrag von Pfarrer Weiß über: Der Geburtstag eines Hundertjährigen.
Freitag, 14. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Samstag, 15. Okt., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Saal der neuen Trainkaſerne. Mittwoch, 12. Okt., nachm. 8 30 Uhr: Mädchen=
jungſchar
. Donnerstag, 13. Okt., abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Baulusgemeinde: Gemeindeſaal (Ohlyſtraße). Sonntag, 9. Okt.: Jugendver=
einigung
: Fahrt. Montag, 10. Okt., abends 8 Uhr: Jugendbund. Dienstag, 11. Okt.,
abends 8 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 13. Okt., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Samstag, 15. Okt., nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25): Ev. Sonntagsverein. Sonntag, 9. Oft.,
lachm. 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Reindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Montag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Herr Bring=
mann
. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde. Herr Bringmann. Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor.
Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Freitag, abends 8,90
Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule (Werkunterrichtsraum), Herr Bring=
mann
. Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. Abends 8 Uhr: Po=
ſaunenchor
.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Männer. Nachm. 3 Uhr: Bei gutem Wetter Treffen für junge Mädchen
zum Spaziergang am Böllenfalltor. Nachzügler kommen auf die Spielwieſe. Abends
8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freun=
deskreis
für junge Mädchen: Rätſelabend und Nüſſeknacken. Mittwoch, nachm. 4 Uhr:
Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen. Abends 8,30 Uhr; Freundeskreis für
junge Männer. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Chriſtlicher Berein junger Männer e. V. (Eliſabethenſtr. 17, I. Ecke Wilhelminenſtr.)
Sonntag: Fahrt nach Lindenfels. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Miſſionar
K. Michel. Donnerstag: Heimabend. Jungvolk (14 bis 17 Jahre): Sonntag
Fahrt nach Lichtenberg. Mittwoch, abends 8 Uhr: Jungvolkſtunde. Herr Glöckler
iſt bei uns. Jungſchar (Jungen bis 14 Jahre): Mittwoch, nachm. 4 Uhr im Heim:
Singen, Geſchichte, Spielen und Andacht. Freitag, nachm., auf dem Sportplatz.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag, 13. Okt.: B. E.H.
Hauswirtſchaftliche Beſprechung. Meldungen zur Teilnahme an dem hauswirt=
ſchaftlichen
Fortbildungskurs in der Alice=Schule, Beginn Ende Oktober.
B.=K. Darmſtadt im Bund deutſcher Bibelkreiſe. (Eliſabethenſtr. 17, Ecke Wil=
helminenſtraße
). Samstag, 8. Okt.: Speerſpiel gegen Offenbach. Dienstag, 11. Oft.

Straßenbericht
für die Woche vom 9. bis 15. Oktober 1932.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
44 DarmſtadtSprendlingenOffenbach (im Stadtbereich Offen=
bach
) vom 28. September bis 13. Oktober geſperrt. Umleitung:
Frankfurt Süd oder LandesgrenzeGravenbruchWildhof
Offenbach.
45 HeldenbergenWindecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg,
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr: Eichen,
Oſtheim, Windecken.
45 Ortsdurchfahrt Heldenbergen, vom Abzweig nach Büdesheim
bis Abzweig nach Groß=Karben vom 26. Sept. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: IlbenſtadtErbſtadtEichen.
49 GießenFulda (zwiſchen Alsfeld und Renzendorf) vom 19. 9.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eifa, Reinrod.
Hauptſtraßen in Heſſen:
HersfeldSelters (zwiſchen Hartmannshain und Gedern) vom 8.
9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Richtung Hartmanns=
hain
Gedern über VolkartshainOber=Seemen, Richtung
Schotten über EichelſachſenGlashütten bzw. Burkhards
Sichenhauſen.
Altenſtadt-Lindheim vom 6. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Rodenbach-Heegheim.
SeltersOrtenberg vom 19. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Bleichenbach-Bergheim.
Ober=RamſtadtErnſthofen bis Klm. 21,0 vom 26. Sept. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Rodau; ab 4. Oktober Rohr=
bach
, Asbach.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
GenſingenSprendlingen (Rheinheſſen) Hohe Straße vom 5. 9.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Planig, Boſenheim.
Eberſtadt Seeheim-Jugenheim-Zwingenberg (alte Bergſtraße)
vom 8. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Seeheimer
Tanne, Bickenbach.
MainzHarrheim, Km. 4.08,2, vom 30. 8. bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: Mainz, Weiſenau, Laubenheim. Boden=
heim
. Nackenheim, Lörzweiler.
LanggönsHolzheim vom Abzweig Grüningen bis Holzheim vom
22. Sept. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Grüningen.

Ck. Crumſtadt, 7. Okt. Die Ausgrabungen an der
Bismarckſtraße werden gegenwärtig erneut fortgeſetzt. Bekannt=
lich
hat man mit den Arbeiten im Frühjahr begonnen. Infolge
der ſteigenden Feldbeſtellung hat man damals von weiteren Aus=
grabungen
Abſtand genommen. Es wurden insbeſondere Gräber
aus der Frühlateinzeit nebſt einigen Skelettknochen vorgefunden,
die teilweiſe im Heſſiſchen Landesmuſeum untergebracht ſind. Die
Leitung hat wiederum Dr. Armberger=Darmſtadt.
Gernsheim, 7. Oktober. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 6. d. M.: 0,57 Meter, am 7. d. M.: 0,52 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Rheinheſſen.
Ab. Bingen a. Rh., 6. Okt. Ein Laſtkraftwagen fährt
in den Rhein. Glück im Unglück. Donnerstag vor=
mittag
kurz nach 10 Uhr ereignete ſich am Binger Hafenmund, der
Anlegeſtelle der Wagenfähre Bingen-Rüdesheim, ein Unglück,
das verhältnismäßig glücklich ablief. Ein Ferntransport= Laſt=
wagenzug
der Autotransportfirma Heinrich Prior in Neer=
ſen
bei Krefeld wollte zum Ueberſetzen die hier in Bingen lie=
gende
Fähre benutzen. Dabei fuhr der Laſtwagen über die An=
legepritſche
hinaus und kam mit dem Vorderteil ins Waſſer. Dem
Wagenführer ſtand das Waſſer bis an den Hals. Sofort fuhr
man mit einem Nachen herbei und rettete ihn durch ein Fenſter
aus dem Führerſitz. Die Vorderräder ſtanden faſt ganz im
Schlamm und das Motorgehäuſe ganz unter Waſſer. Dem Um=
ſtand
des augenblicklich niedrigen Waſſers hat wohl der Führer
ſein Leben zu verdanken. Wie es zu dem Unfall kam, bleibt noch
zu klären. Mit Hilfe eines ſtädtiſchen Krans wurde der nur un=
weſentlich
beſchädigte Wagen gehoben und auf die Fähre ge=
ſchoben

Ad. Nackenheim, 7. Okt. Weinauf der Straße. An dem
Anhänger eines Laſtzuges, der mit gefüllten Halbſtückfäſſern guten
Weines beladen und nach dem Rheingau beſtimmt war, lockerten
ſich in der Nähe unſeres Ortes die Halteklötze. Dadurch kamen die
Fäſſer in Bewegung und drückten die Rückwand des Anhängers
hinweg, wodurch ein Halbſtück zu Boden fiel, zerbrach und auslief.

abends 8,15 Uhr: Alterenkreis im Heim. Donnerstag, 13. Okt., abends 8 Uhr: Heliand=
abend
. Samstag, 15. Okt., nachm. 4 Uhr: Pflichtverſammlung.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſk: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Sprech=
ſtunden
vorm. von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fern=
ſprecher
4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung
in Wohnungsangelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefan=
genenfürſorge
. Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangelegen=
heiten
): Sprechſtunden nur vormittags, außer Mittwoch und Samstag.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21. Fern=
ſprecher
2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtraße 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eich=
wieſenſtr
. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17.
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis
6 Uhr. (Mittwochs nur von 3 bis 4,30 Uhr.) Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunfts=
ſtelle
, Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr. Fernſprecher 2288.

Die Ehriſtengemeinſchaft: Im Raum, Alexanderſtr. 22: Sonntag, 9. Okt., 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt. Vorm. 11,20 Uhr: Kinderſonntagshandlung.
Mittwoch, 12. Okt., 7,.45 Uhr: Menſchenweihehandlung. Donnerstag, 13. Okt.,
10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Im Saal der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr.: Montag, 10. Okt.,
20,15 Uhr: Offentl. Vortrag von Pfr. Joachim Sydow, Hannover, über: Die Aus=
grabungen
von Ur in Cheldäa und das Alte Teſtament.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Gemeinde Eberſtadt. Samstag, 8,15 Uhr: Chriſtenlehre der Mädchen.
Sonntag, 9,45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Anſchließend Kindergottesdienſt. Montag,
5,30 Uhr: MFII. Dienstag, 5,30 Uhr: Kirchenſteuerſprechſtunde; 8 Uhr: Frauen=
abend
. Vortrag Frau Prof. Heraeus=Offenbach, Du und deine Kirche‟. Mittwoch),
2 Uhr: Nähſtube; 4 Uhr: MJ. und BF. TV; 5,30 Uhr: MJ. T: BJ. III; 8 Uhr: Kirchen=
chor
(Kirche); Singekreis der EJG. (Gemeindehaus). Donnerstag, 5.30 Uhr: MF.III;
8 Uhr: MJV, Neſtabend. Freitag, 5,30 Uhr: BJ. II; 8 Uhr: BJV, Neſtabend.
Samstag, 4 Uhr: MF V.
Prov. Pflegeanſtalt. Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt.
Eogl. Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 9. Okt.,: der Vormittagsgottes=
dienſt
fällt aus. Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt. Prediger Pfarrer Nürnberger, Ober=
Ramſtadt. Dienstag: Jugendvereinigung. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag:
Frauenverein. Freitag: Jungmädchenverein.
Evgl. Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 9. Okt., 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Montag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Jugendverein.
Dienstag, 6 bis 7 Uhr: Bücherausgabe. 8,30 Uhr; Bibelſtunde. Mittwoch; 5 Uhr:
Mädchenjungſchar. 8,80 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 6 Uhr: Bubenjungſchar.
8,30 Uhr: Poſaunenchor. Freitag: Mädchenverein. Samstag: Jugendverein.
Evol. Gemeinde Traiſa. Sonntag, Jugendſonntag. Gottesdienſt 10 Uhr. 13 Uhr
Kindergottesdienſt der Kl. Abds. 8.30 Uhr Familienabend der Jugendgemeinde im
Heſſiſchen Hof. Montag, Jungvolk. Mittwoch, Mädchengruppe.
Eogl. Gemeinde zu Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Wagner=
Darmſtadt. Dienstag, 8,30 Uhr: Kirchengeſangverein. Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar
Mädchen jüng. Gruppe. Donnerstag: Poſaunenchor. Freitag: Jungmädchen=
verein
.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottes=
dienſt
. Prediger Veihelmann. 10,30 Uhr vorm.: Sonntagsſchule. Nachm. 2,30 Uhr:
Jungſchar. Abends 8 Uhr: Predigt. Prediger Veihelmann. Montag, abends 8 Uhr:
Jugendverein. 9 Uhr abends: Singſtunde. Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund,
Abends 8 Uhr: Streichchor. Donnerstag, nachm. 3 Uhr: Miſſionsarbeitsverein,
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Abends 9 Uhr: Gitarrenchor
Methodiſten=Gemeinde (Evgl. Freikirche), Darmſtadt, Wendelſtadtſtr. 38. Sonn=
tag
, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Erntedankfeſt. Geſangsgottesdienſt,
Aufführung des Oratoriums: Iſraels Auszug aus Agypten. (Siehe Anzeige.) Diens=
tag
, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein. Jeder=
mann
iſt herzlich eingeladen.
Chriſtl.=wifſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr:
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 9. Oktober: Gehören Sünde, Krank=
heit
und Tod der Wirklichkeit an? Goldener Text: Pſalm 42, 12.
Adventgemeinde Darmſtadt, Waldſtraße 18. (Winterordnung). Sonntag, 20 Uhr
öffentlicher Vortrag: Nimmt der Himmel Anteil am Schickſal der Welt. Mitt=
woch
, 14.30 Uhr, Religions= und Erſatzunterricht für Kinder. Donnerstag, 19.30
Uhr, Jugendſtunde. Freitag, 20 Uhr, öffentliche Jugendſtunde: Heimatabend.
Samstag, 9.30 11.30 Uhr, Gottesdienſt.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 280

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 8. Oktober 1932

Die Zugenkgleiſung bei Lüneburg.

Blick auf die Trümmerſtätte.
Bei der Einfahrt in den Lüneburger Bahnhof entgleiſte durch Achſenbruch eines Keſſelwagens
ein langer Güterzug. Insgeſamt ſprangen 12 Wagen aus den Gleiſen. Perſonen wurden zum
Glück nicht verletzt, der Materialſchaden iſt hingegen ſehr bedeutend.

Die Tornado=Kakaſtrophe auf Porkorico.

Wohnhäuſer und Lagerſchuppen,
die durch den Tornado in der Bucht von San Juan umgeſtürzt wurden.
In San Juan, der größten Hafenſtadt der in amerikaniſchem Beſitz befindlichen Antillen=Inſel
Portorico wurden durch einen Tornado ſchwere Verwüſtungen angerichtet. Obwohl die Bevölke=
rung
durch die meteorologiſchen Stationen rechtzeitig gewarnt wurde, kamen 200 Menſchen
ums Leben.

Reich und Ausland.

Zum Mord an dem Brokkutſcher
Wagner.

Die Verdachtsmomente gegen den feſtgenommenen
Joſef Förſter verdichten ſich.

Frankfurt a. M. Der von der Kriminal=
polizei
unter dem Verdacht der Täterſchaft ver=
haftete
Schuhmacher Joſef Förſter hat ſich geſtern
im Laufe ſeiner Vernehmung zu einem Geſtänd=
nis
bequemen müſſen, das ihm jedenfalls ſehr
ſchwer gefallen ſein dürfte. Nachdem er verſchie=
denen
Zeugen gegenübergeſtellt worden war,
mußte er zugeben, zu der fraglichen Zeit ſich in
der Mainuferſtraße aufgehalten zu haben, doch
ſei dies reiner Zufall geweſen.
Die Polizei ſchritt darauf nachmittags zu
einer gründlichen Durchſuchung ſeiner in der
Großen Fiſchergaſſe gelegenen Wohnung. Dort
wurden verſchiedene Kleidungsſtücke zutage ge=
fördert
, die mit den von den Zeugen beſchriebe=
nen
Kleidungsſtücken des mutmaßlichen Täters
übereinſtimmen. Noch mehr, an dieſen Kleidern
wurden Blutſpuren entdeckt, und gegenwärtig
wird chemiſch unterſucht, ob es ſich um Menſchen=
blut
handelt, und wenn ja, ob es zu der gleichen
Blutgruppe wie das Blut des Ermordeten ge=
hört
. Die Polizei war noch tief in der Nacht mit
den weiteren Recherchen bemüht. Die Polizei
ſetzt ihre ganze Ehre darein, den Fall ſo bald wie
möglich aufzuklären, denn noch ſelten iſt mit ſo
viel Kaltblütigkeit und ſo viel Verworfenheit
eine Mordtat ausgeführt worden, wie die an
dem Offenbacher Brotkutſcher.

Zwei Perſonen tödlich verunglückt.
Schwerte. Infolge Platzens eines Reifens

Ungarns neue Miniſter in ihrer Magnaken= Trachk.

geriet am Donnerstag nachmittag auf der etwas
abſchüſſigen Iſerlohnſtraße ein Kölner Perſonen=
auto
ins Schleudern und riß zwei Spaziergänger,
den 25jährigen Heinrich Ferber und den Schnei=
dermeiſter
Johann Grundlach um. Während Fer=
ber
ſofort tot war, iſt Grundlach kurz nach der
Einlieferung ins Krankenhaus ſeinen ſchweren
Verletzungen erlegen. Das Auto, das mit großer
Geſchwindigkeit die Böſchung hinunter zur Ruhr
fuhr, blieb kurz vor dem Fluß ſchwer beſchädigt
liegen. Die Inſaſſen des Kraftwagens kamen mit
dem Schrecken davon.

Nener Segel=Welkrekord einer
19jährigen Deutſchen.

Die Mitglieder des neu ernannten ungariſchen Kabinetts Gömbös,
die ſich alleſamt den Magnaten (Großgrundbeſitzern) zurechnen, nach ihrem feierlichen Empfang
durch den Reichsverweſer Horthy. Sitzend von links nach rechts: Kereſztes Fiſcher (Inneres),
Julius von Gömbös (Miniſterpräſident und Landesverteidigung), Andreas Puky (Aeußeres),
ſtehend von links nach rechts: Dr. Fabinyi (Handel), Bela von Imredy (Finanzen), Balint
Homan (Kultus), N. Lazar (Juſtiz), N. Kallay (Landwirtſchaft).

Der Hund als Dekekkiv.

Frankfurt a. M. Der kriminelle Wert
der Polizeihunde wird von Anhängern dieſes
Hundeſports ſtark übertrieben und von Skepti=
kern
ſtark bezweifelt. Dennoch gibt es eine An=
zahl
ſehr guter Polizeihunde. Ein fabelhafter
Detektiv, ſcheint ein Polizeihund zu ſein, der
einem Frankfurter Hauptwachtmeiſter gehört.
Eggo, ſo heißt das Tier, wurde vor einigen Ta=
gen
in den Siedlungen am Flugplatz auf die
Spur von Kartoffeldieben geſetzt, die in den
dortigen Kleingartenſiedlungen zentnerweiſe Kar=
toffeln
ſtahlen. Der Hund nahm Witterung und
verfolgte die Spur nach einem 2 Kilometer ent=
fernten
Barackenlager in der Nähe von Nied.
Dort verbellte Eggo einige Leute, und als man
in deren Keller nachforſchte, fand man die ge=
ſtohlenen
Kartoffeln. Einen noch größeren Erfolg
hatte der Hund vor einigen Wochen, als am
Strahlenbergerhof ein Pferd geſtohlen worden
war. Der Dieb hatte einen Verfolger mit dem
Meſſer niedergeſtochen und war dann entkommen.
Eggo wurde daraufhin angeſetzt und führte die
Polizei zu einem etwa 100 Meter von dem Tat=
ort
entfernten Haus, wo er verbellte. Die Polizei
ſuchte das ganze Haus ab, doch fand man zunächſt
den Täter nicht. Als die Poliziſten das Dach=
fenſter
öffneten, entdeckten ſie den Dieb und
Meſſerſtecher Rakowſky, der feſtgenommen wurde.

Brandſtifter aus Rache.

Die Segelfliegerin Hanne Reitſch aus Hirſchberg
(Schleſien),
die erſt 19 Jahre alt iſt, ſtellte mit ihrem Segel=
flugzeug
einen neuen Weltrekord auf. Sie blieb
mit ihrem Apparat fünf Stunden und 15 Min.
in der Luft.

Hauſſe in Heiratsſchwindlern.
Frankfurt a. M. Die Feſtſtellung von
Heiratsſchwindlern iſt in den meiſten Fällen
dadurch erſchwert, daß die geſchädigten Mädchen
aus Scham meiſt keine Anzeige erſtatten. Durch
eine Zeitungsnotiz, in der auf zwei Heirats=
ſchwindler
hingewieſen wurde, gelang es der
Polizei diesmal, einen guten Griff zu tun. Die
geſchädigten, Frauen waren ſo vernünftig, zur
Polizei zu gehen und ihre Bekundungen zu ma=
chen
. Dadurch gelang es, ſieben Heiratsſchwind=
ler
feſtzunehmen, die teilweiſe auch mit Zucht=
haus
vorbeſtraft ſind und in verſchiedenen Fällen
mehrere tauſend Mark erbeuteten. Ein beſon=
ders
gefährlicher Heiratsſchwindler ſcheint der
angebliche Ingenieur Willi Schmidt zu ſein. Er
iſt verheiratet und hat vier Kinder. Die Polizei
bittet alle Perſonen, die durch Schmidt geſchädigt
worden ſind, ſich zu melden.

Hanau. In ſeiner letzten Sitzung hatte ſich
das Schwurgericht noch mit einer von dem be=
jahrten
Landwirt Joſef Möller in Marbach bei
Fulda verübten Brandſtiftung zu befaſſen. In
zerrütteten Familienverhältniſſen liegend, die
ſich ergeben hatten durch die Trunkſucht des
Angeklagten, hatte dieſer am 31. Auguſt aus
Rache gegen ſeine Frau und ſeinen älteſten Sohn
die Scheune ſeines eigenen Anweſens in Brand
geſteckt. Er iſt dann nach Fulda gegangen und
hatte ſich der dortigen Polizei geſtellt, wobei er
noch der Genugtuung Ausdruck gegeben hatte,
daß ihm ſein Vorhaben gelungen war. Das
Schwurgericht hatte die erſte Sitzung unter=
brochen
, um noch den bekannten Profeſſor Dr.
Jahrmaerker aus Marburg hören zu können, der
ein Gutachten über den Geiſteszuſtand des An=
geklagten
abzugeben hatte. Dieſes Gutachten ging
dahin, daß bei dem Angeklagten zwar eine krank=
hafte
Einſtellung gegen ſeine Angehörigen vor=
handen
ſei, er jedoch bei Begehung der Tat ſich
nicht in einem die freie Willensbeſtimmung aus=
ſchließenden
Zuſtand befunden habe. Der § 51
wurde ihm alſo nicht zugebilligt. Vom Staatsan=
walt
wurde eine Zuchthausſtrafe von drei Jah=
ren
beantragt. Das Gericht kam zur Verhängung
einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr ſechs Mo=
naten
und drei Jahren Ehrverluſt.

Mutter und Tochter durch Gas vergiftet.
Frankfurt a. M. In einer Wohnung in
Oberurſel fand man am Donnerstag morgen eine
Frau und ihre zehnjährige Tochter durch Gas
vergiftet tot auf. Es konnte noch nicht feſtgeſtellt
werden, ob es ſich um einen Unglücksfall oder um
Freitod handelt.

Tragödie eines deutſchen Ehepaares
in einem Schweizer Hotel.
Lugano. In einem hieſigen Hotel ereignete
ſich am Donnerstag nachmittag eine Ehetragödie.
Die 1905 geborene Margarethe Lotz hatte ihren
1899 geborenen ſchwer leidenden Ehemann Al=
bert
Lotz durch zwei Schüſſe getötet und ſich ſelbſt
ſchwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Das
Ehepaar beſitzt die deutſche Staatsangehörigkeit.
Näheres iſt nicht bekannt. Die beiden hatten die
Abſicht, gemeinſam aus dem Leben zu ſcheiden.

Ein deutſcher Chauffeur
in Ikalien zu 3 Jahren 15 Tagen
Zuchthaus verurkeill.

Der Ravensburger Chauffeur Karl Steuber.
der im Auguſt dieſes Jahres mit ſeinem Autobus
aus Ravensburg bei Mals im Vintſchgau ver=
unglückte
, wurde wegen fahrläſſiger Tötung und
Körperverletzung zu drei Jahren 15 Tagen Zucht=
haus
verurteilt. Als das Urteil aus dem Italie=
niſchen
ins Deutſche überſetzt wurde, brach Steu=
ber
ohnmächtig zuſammen. Das Unglück hatte
fünf Perſonen das Leben gekoſtet, zwölf waren
mehr oder minder ſchwer verletzt worden.

Schneeſtürme in Mikkelnorwegen.
Getreideernte vernichtet.

Oslo. Schneeſtürme haben in Mittelnor=
wegen
große Verheerungen angerichtet, vor allem
in der Gegend von Drontheim und Röros. Das
noch auf dem Felde ſtehende Getreide wurde
größtenteils vernichtet. Stellenweiſe liegt der
Schnee 1½ Meter hoch.

Halpeker aus Meerwaſſer?

Oslo. Morgenbladet meldet, daß es einem
jungen norwegiſchen Chemiker der Norſk Hydro
gelungen ſei, aus dem Meerwaſſer Salpeter zu
erzeugen, eine Entdeckung, die nach Meinung des
Blattes eine grundlegende Umwälzung der bis=
herigen
Verfahren herbeizuführen geeignet ſein
ſoll. Ihre Einzelheiten werden geheimgehalten,
und auch der Name des Entdeckers wird nicht be=
kanntgegeben
. Die Norſk Hydro, die ſich das Ver=
fahren
in der ganzen Welt patentieren ließ,
unternimmt zurzeit groß angelegte Verſuche in
der Provinz Telemark.

Erhängt abgeſchnitten und wieder
aufgehängt.

Vom Weſterwald. Vom hohen Weſter=
wald
erzählt man ſich folgendes Geſchichtchen, das
bei allem Ernſt des Geſchehens eines gewiſſen
Humors nicht entbehrt. Ein Bauersmann, der
nicht mehr die Energie aufbrachte, die Not der
Zeit zu meiſtern, beſchloß, ſeinem Leben ein Ende
zu ſetzen und erhängte ſich in der Scheune juſt da,
wo das Gebälk am höchſten war. Nach Bekannt=
werden
des Falles ſtellte ſich das halbe Dorf ein,
um das Geſchehnis in Augenſchein zu nehmen.
Darunter auch der Förſter; dieſer aber in der
löblichen Abſicht, den Erhängten wieder zum
Leben zurückzurufen. Er ſchnitt den Erhängten
ab und wollte Wiederbelebungsverſuche anſtellen,
als ein paar Bauern meinten, das ſolle er lieber
laſſen, ſonſt könnte er ſich eine Strafe zuziehen,
da der Staatsanwalt die Leiche und den Tatort
noch nicht beſichtigt habe. Der Förſter kehrte ſich
jedoch nicht daran und tat, was er in dieſem
Falle tun mußte, leider jedoch ohne Erfolg. Da.
geſtanden die beiden Ratgeber, daß ſie den Er=
hängten
auch ſchon abgeſchnitten, ihn aber aus
Furcht, mit dem Gericht in Konflikt zu kommen,
wieder aufgehängt hätten.

Todesſturz mit dem Fahrrad.

Vallendar. Mehrere junge Leute aus dem
Dorfe Segendorf bei Neuwied, die ſich mit ihren
Fahrrädern nach einer Beſichtigung des Do. X"
in Koblenz auf dem Rückweg nach ihrem Heimat=
dorf
befanden, verloren kurz nach der Durchfahrt
durch Vallendar einen Kameraden durch einen
tödlichen Unglücksfall. Auf der durch das Regen=
wetter
ſchlüpfrig gewordenen Landſtraße verlor
ein 25jähriger junger Mann die Herrſchaft über
ſein Fahrrad und ſchlug mit dem Kopf gegen eine
Mauer. In bewußtloſem Zuſtand brachten ihn
ſeine Begleiter zu einem in der Nähe wohnenden
Arzt, der einen ſchweren Schädelbruch feſtſtellte.
Ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben,
iſt der Verunglückte kurz nach der Einlieferung
ins Krankenhaus geſtorben.

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[ ][  ][ ]

Samstag, 8. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 280 Seite 9

Rieſen=Prozeß um die Habsburg=Schätze‟
Der Schaß des Akkila. 1000 Kunſwerke aus Ungarn enkführk.
Ganze Muſeen aus Schönbrunn und der Hofburg zurückgefordert.

Angarn vertlage Beiterteic.
Der größte Kunſtprozeß aller Zeiten wird in kurzer Zeit
zwwiſchen Oeſterreich und Ungarn vor einem Schiedsgericht ver=
handelt
werden. Werte in Höhe von mehr als 100 Millionen RM.
bilden das Streitobjekt, und zwar handelt es ſich hauptſächlich
un koſtbarſte Kunſtſchätze, die in der Hofburg, in anderen ehe=
mals
kaiſerlichen Schlöſſern und in öſterreichiſchen Muſeen unter=
gebracht
ſind. Mehr als 1000 derartiger Kunſtwerke ſind ſeit
600 Jahren aus Ungarn nach Oeſterreich entführt worden.
Schon Ferdinand V. hat viele Hunderte von Koſtbarkeiten auf
ſeinen berühmten Goldſchiffen aus Budapeſt nach Wien
entführt. Eins der Hauptſtücke dieſer ſogenannten Habsburg=
ſchätze
ift zugleich eine der größten Koſtbarkeiten der antiken
Sammlung des Wiener Hofmuſeums, nämlich der weltberühmte
Attila=Schatz. Es handelt ſich um die herrlichen 23 Gold=
gefäße
aus altgotiſcher Zeit, die im Jahre 1799 bei Naky=
Szentmiklos gefunden worden ſind. Dieſe Großgemeinde, die
duirch den Fund des Attila=Schatzes berühmt geworden iſt, liegt
in ungariſchen Kommitat Torontal. Trotzdem iſt der Schatz, der
wahrſcheinlich einem König der Goten gehörte und ein Gewicht
von faſt 1700 Dukaten hat, nicht in Ungarn geblieben, ſondern
et wurde kurze Zeit, nachdem er hier aufgefunden worden war,
nach Wien gebracht, wo er im Hofmuſeum aufgeſtellt wurde.
Dieſer Schatz iſt für Ungarn von größter nationaler Wichtigkeit,
da es ſich offenbar um eine Arbeit handelt, die für die frühe
Rulturgeſchichte Ungarns bezeichnend iſt. Ueber den Schatz ſind
ſchon zahlreiche wiſſenſchaftliche Veröffentlichungen erfolgt, da
es ſich um einen Fund von kulturhiſtoriſcher Bedeutung handelt.
Neben dieſem berühmten Attila=Schatz will Ungarn in zweiter
ſeihe die alte Bockai=Krone zurückerhalten, die gleichfalls nicht
ur einen hohen Materialwert, ſondern auch einen ſehr beträcht=
ichen
Kunſtwert darſtellt. Dieſe Krone iſt angeblich die alte
Frone des Fürſten Iſtvan Boeskay von Siebenbürgen und
üngarn. Der Sultan, der ihm Ungarn und Siebenbürgen als
(bürkiſches Lehen verlieh, ſchickte ihm im Jahre 1605 eine Krone,
die aus reinem Gold angefertigt iſt. Bocskay nahm aber die
Krone nicht an, wenigſtens bediente er ſich ihrer nicht. Auch
dieſe Krone, die für die Geſchichte Ungarns von größter Be=
dutung
iſt, wurde wegen ihres großen antiken Kunſtwertes von
Beidapeſt nach Wien gebracht. Es handelt ſich um eine herr=
iche
altperſiſche Arbeit. Neben dieſen Kunſtwerken von natio=
taler
Bedeutung werden mehrere Hunderte von Bildern und
Kunſtſchätzen aller Art zurückverlangt, die in Wirklichkeit
igariſches Eigentum waren und nur aus dem Grunde nach
Bien geſchafft wurden, weil die Habsburger in Wien reſidierten.
Nach der Trennung der beiden ehemaligen Habsburgiſchen
Monarchien iſt es nach ungariſcher Auffaſſung ein Akt der
Berechtigkeit, daß auch die Schätze getrennt werden, die ehemals
gemeinſames Eigentum waren, um ſo mehr, wenn tatſächlich
die großen Koſtbarkeiten nur durch Gewaltakte der öſterreichiſchen
herrſcher aus Ungarn unrechtmäßigerweiſe weggeführt worden
ind, um die Muſeen Oeſterreichs zu ſchmücken. Die An=
orderungen
die dem Schiedsgericht unterbreitet werden ſind
nicht unſubſtantiert, ſondern ſie wurden von zahlreichen Kunſt=
üiſtorikern
und Geſchichtsforſchern ausgearbeitet, da man heute
m. der Lage iſt, jedes einzelne Kunſtwerk der öſterreichiſchen
Schlöſſer und Muſeen auf ihren Urſprung hin genau zu unter=
ſuchen
. Der Wert der geſamten Kunſtſchätze läßt ſich heute auch
nicht im entfernteſten abſchätzen, da dieſe einzelnen Objekte zum

Teil überhaupt unſchätzbar ſind. Jedenfalls handelt es ſich um
Werte, die in die Hunderte von Millionen Mark gehen. Man
ſieht dem Ausgang dieſes merkwürdigen Prozeſſes, der nicht nur
durch ſeine geſchichtlichen Grundlagen, ſondern auch durch ſeine
Rieſenmaße Aufſehen erregt, mit größter Spannung entgegen.

Das Mißgeſchick des Ingenieurs Winkler
Der verunglickke zweite Skart.
Der 6. Oktober hat uns nunmehr Aufſchluß darüber gegeben,
ob wir noch in dieſem Jahr einen richtiggehenden Raketenſtart
erleben würden. Es wird nicht mehr der Fall ſein, nachdem
auch der zweite Verſuch des Ingenieurs Winkler, ſeinen am
27. September im letzten Augenblick verunglückten Start nach=
zuholen
, mißlungen iſt. Alles war wieder wie ſchon bei dem
erſten Abſchuß auf das ſicherſte von Mannſchaften der Reichs=
wehr
und der Reichsmarine abgeſperrt, die Boote der Zoll=
behörden
und des Waſſerbauamtes Pillau lagen in der Oſtſee,
um nach erfolgtem Abſchuß die Rakete ſofort wieder aufzu=
fiſchen
. Zahlreiche Film= und Photoleute waren erſchienen, die
von einem Unterſtand aus den ganzen Vorgang feſthalten
wollten.
Die Füllung des Geſchoſſes war nach langwierigen Ver=
ſuchen
endlich doch gelungen, und Ingenieur Winkler zündete
von einem Unterſtand aus die Rakete an. Keine Bewegung ver=
riet
, daß dieſes Unternehmen geglückt war. Winkler ging noch=
mals
an das Geſchoß heran, ſah alles noch einmal gründlich
durch und gab dann erneut von ſeinem geſchützten Stand das
Signal zum Start. Unter ohrenbetäubendem Knall ſchoß die
Rakete ſprunghaft aus dem Geſtell. Sie ſauſte merkwürdiger=
weiſe
unter mehrmaligem Ueberſchlagen auf die Unterſtände zu,
plötzlich zerſprang der Metallmantel des Geſchoſſes, und die
Rakete landete hinter der Deckung der Filmleute, Starker wei=
ßer
Qualm machte für lange Zeit jede Sicht unmöglich, bis
ſchließlich Ingenieur Winkler auf die Reſte der Rakete zulief
und mit Sand die Flammen, die andauernd aus dem Geſchoß
explodierten, zu löſchen verſuchte. Erſt nach langer Zeit gelang
ihm dieſer Verſuch. Von der ganzen Rakete iſt wirklich nicht
viel übrig geblieben, Winkler der ſehr niedergeſchlagen war,
konnte noch keine Erklärung für den verunglückten Start geben.
Nach ſeiner Anſicht kann es ſich lediglich um eine vorzeitige
Exploſion handeln, die das ganze Unternehmen zum Scheitern
brachte.
Es iſt bedauerlich, daß Winkler, der ſeit 15 Jahren an dem
Raketenproblem arbeitet, ſo bitter enttäuſcht worden iſt, zumal
ſein bisheriger Geldgeber, ein tſchechiſcher Großinduſtrieller,
nicht mehr in der Lage iſt, weiterhin Geldmittel für groß=
zügige
Verſuche zur Verfügung zu ſtellen. Dieſen letzten Start=
verſuch
hat er allerdings noch finanziert. Jetzt muß ſich Winkler
nach neuen Geldgebern umſehen, die er in Deutſchland zu finden
hofft. Vielleicht iſt es auch möglich, daß er wieder zu Junkers,
wo er ſchon einmal als Maſchinenbau=Ingenieur gearbeitet hat,
gehen wird. Der Hauptzweck des Starts in Oſtpreußen ſollte
nach Winklers Darlegungen die Prüfung der Flugfähigkeit der
Raketen ſein. Insbeſondere ſollte aber erforſcht werden, ob ſie
ſenkrecht aufſteigen. Der nächſte Schritt wäre dann die geſteuerte

Rakete geweſen, mit der der Ingenieur Poſt nach Amerika ge=
ſchoſſen
hätte. Die erforderliche Flugzeit hat der Erfinder auf
25 Minuten berechnet. In dieſem Jahr wird es nun aber keine
neuen Verſuche mehr geben, da die Witterung für derartige
Unternehmungen ſchon zu ungünſtig iſt. Allerdings hofft Wink=
ler
, ſchon zu Beginn des nächſten Jahres ſeine einmal be=
gonnenen
Verſuche fortzuſetzen.

* Die Flucht des Millionärs.
Emilio Scala, der vorjährige Sieger in der iriſchen Renn=
lotterie
, iſt mit Sack und Pack in Italien eingetroffen, iſt mit
ſeiner Familie aus Dublin, wo er trotz ſeines Millionen=
gewinns
feinen Kaffeehausbetrieb weitergeführt hatte, geflüchtet
und will ſich nunmehr in ſeinem kleinen Heimatdorfe vergraben,
um nichts mehr von der ſchnöden Welt da draußen zu ſehen
und zu hören.
Seit Emilio nämlich den Rieſengewinn der Lotterie einge=
ſtrichen
hat, iſt der arme Mann nicht mehr zur Ruhe gekommen.
Obwohl es in England tauſende von Leuten gibt, die ebenſo
reich und noch reicher ſind als er, wurde nur er tagtäglich mit
Bettelbriefen überſchüttet, die er überhaupt nicht mehr alle leſen
konnte und einfach in den Papierkorb wandern ließ. Daraufhin
erhob ſich eine Flut von Drohbriefen gegen ihn, es fehlte ſogar
nicht an Preſſeangriffen, und der arme Emilio hatte keine ruhige
Stunde mehr am Tage. Mit ſeinen Verwandten und beſten
Freunden hatte er gewiſſe Zeichen auf den Briefumſchlägen
ausgemacht, damit er ihre Briefe ſofort aus dem Wuſt der
Bettelkorreſpondenz herauskennen könne, auch diefe Zeichen
wurden irgendwie verraten und zierte ſchließlich über die Hälfte
der Bettelbriefe. Emilio bekam das Leben eines Millionärs in
England ſatt, verkaufte heimlich ſeinen Betrieb und floh mit der
Familie bei Nacht und Nebel. Nur wenige ganz gute Freunde
benachrichtigte er von ſeinem Schritt und teilte ihnen lakoniſch
mit: Ich gehe. Wenn ich länger bleibe, werde ich verrückt!
Ob er in ſeinem heimatlichen Dorfe mehr Ruhe haben wird?

Kahenmukker & Co.

Paris. Die franzöſiſchen Frauen ſcheinen in der Er=
findung
neuer Berufe ſpitzfindiger zu ſein als die Männer.
Wer würde ſich zum Beiſpiel denken, daß eine ſtattliche Anzahl
von Damen im Lande des lapin ſaute als Kaninchenfriſeure
ihren Lebensunterhalt verdienen? Sie beſorgt den regelrechten
Haarſchnitt der kleinen Tiere für einige Sous und kann ſogar
die Kaninchenhaare ſelbſt verwerten; warum ſollte man ſich
immer auf Roßhaarmatratzen verſteifen? Jede Markthalle in
Paris hat ihre ſogenannte Katzenmutter, der die Verpflegung
der berufstätigen Katzen übertragen iſt. Die Katzen haben näm=
lich
die Verpflichtung, die Ratten auszurotten und werden dabei
rund und fett. Sie müßten aber den Durſttod erleiden, wenn ſie
nicht die Katzenmutter morgens und abends mit Waſſer und
Milch verſorgte.
Ebenfalls in der Nähe der Markthallen hauſen die Wecker=
tante
und die Kaffeehausbeſitzerin. Letztere beſitzt einen drei=
beinigen
Tiſch, einen kleinen eiſernen Ofen, eine Blechkanne,
ſowie ausrangierte Biergläſer. Sie ſtellt mit vereinfachtem Ver=
fahren
Café complett her, eine undefinierbare Flüſſigkeit, die
von den Hallenarbeitern genoſſen wird und inſofern ihren Zweck
erfüllt, als ſie immer warm iſt. Die Weckertante (Réveilleuſe)
arbeitet zwiſchen Mitternacht und Morgengrauen. Sie hat die
Arbeiter zu wecken und kann, wenn ſie einigermaßen zuverläſſig
iſt, eine Klientel von 4050 Perſonen ihr eigen nennen. Jeder
Pariſer Nachtarbeiter hat ſeine Weckertante.
Weckertante, Katzenmutter und Kaninchenfriſeuſe da kön=
nen
die armen ſchwachen Männer wirklich nicht konkurrieren!...

Die heutige Nummer hat 14 Geiten

Unschädlich Für jung und alt

Durgerſteuer 1994
Die Stadt Darmſtadt, die für 1931
ie Bürgerſteuer in Höhe von 300 v. H
es Landesſatzes erhoben hat, iſt nach den
ſeitehenden geſetzlichen Beſtimmungen ver=
ſtächtet
, die Bürgerſteuer im letzten Vierte
ſes: Kalenderjahres 1932 auf der Grund=
lage
der bisherigen Vorſchriften in der
diche der Hälfte des Steuerſatzes, mit dem
ſi7 Bürgerſteuer für das Rechnungsjahr
97 1erhoben wurde,weiterzuerheben. Hier=
ei
gelten jedoch folgende Erleichterungen:
Der Zuſchlag für die Ehefran wird
micht erhoben.
Die Steuerbeträge werden um 25 vom
Hundert geſenkt.
Insgeſamt wird alſo die Bürgerſteuer
972 etwa mit 2/, des für das Rechnungs=
ehr
1931 ohne Ehefrauenzuſchlag ange=
irverten
Steuerbetrags erhoben.
Die Erhebung erfol gt von den zur Ein=
mmenſteuer
veranlagten Perſonen auf=
rumd
beſonderer Steuerbeſcheide und von
en Gehalts= und Lohnempfängern durch
ſibehalten eines Lohnteils aufgrund der

ſteruerkarte 1932.
Die Steuerbeſcheide ſind den Steuer=
fliahtigen
bereits zugegangen.
Deer Arbeitgeber hat die Höhe der ein=
ebehaltenden
Teilbeträge der Bürger=
euer
1932 ſelbſt zu berechnen.
Auf die erläuternden Ausführungen im
ſachrichtenteil dieſes Blattes wird ver=
ſieſſen
.
(St.13.83
Aarmſtadt, den 7. Oktober 1932.
Bürgermeiſterei.

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I. Gemäß § 46 der Satzung werden die Arbeitgeber mit fünf und mehr Be=
ſchäftigten
erſucht, die für Monat September erforderliche Nachweiſung nebſt
den fälligen Beiträgen bis ſpäteſtens 10. d. Mts. an die Kaſſe einzuſenden.
Erfolgt die Einſendung der Nachweiſung und der Beiträge, in der vor=
bezeichneten
Friſt nicht, ſo iſt der Vorſtand auf Grund des 8 318e RVO.
ermächtigt, die Beiträge zwangsweiſe feſtzuſetzen.
II. Ebenſo werden die Arbeitgeber mit weniger als fünf Beſchäftigten erſucht,
die Beitragsanforderung für September ſpäteſtens bis zum 10. d. Mts. zu
begleichen.
III. Die Dienſtherrſchaften werden erſucht, die Beiträge für ihre Hausangeſtell=
ten
für den Monat September bis ſpäteſtens 10. d. Mts. zu entrichten. Bei
Einzahlung an der Kaſſe iſt der zugeſtellte Jahresbeſcheid vorzulegen. Wir
bitten, zu beachten, daß für jeden Monat der gleiche Betrag zu entrichten
iſt. Hierbei verweiſen wir auf den zugeſtellten Jahresbeſcheid.
TV. Die freiwilligen Mitglieder werden hiermit nochmals dringend aufgefor=
dert
, ihre rückſtändigen Beiträge für Monat September bis zum 20. d. Mts.
zu entrichten.
V. Der Beitrag zur Arbeitsloſen=Verſicherung der nicht kranken= aber ange=
ſtelltenverſicherungspflichtigen
Angeſtellten beträgt pro Monat RM. 19.82.
Für die Beiträge, die bis zu dem feſtgeſetzten Termin nicht bezahlt ſind,
müſſen Mahngebühren erhoben und die mit erheblichen Koſten verbundene
Zwangsbeitreibung eingeleitet werden.
Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß für alle Zahlungen, die
nicht rechtzeitig eingehen, außer den geſetzlichen Gebühren ½ Prozent Verzugs=
zuſchläge
pro Monat berechnet werden.
Bei Ueberweiſung durch Poſt oder Bank iſt die Konto=Nummer und der
(544a
Zeitraum anzugeben, für den die Zahlung erfolgt.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1932.
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ſzentümer: Eheleute Kaufmann Heinrich Vogel und Emma
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Darmſtadt, 5. Juli 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

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Moniag, den 10. Oktober 1932,
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b. D., öffentlich, zwangsweiſe
gegen Barzahlung vorausſichtlich be=
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iſt am 6. Oktober ſanft entſchlafen.
Die Beiſetzung hat in der Stille ſiattgefunden.
Für die traueinden Hinterbliebenen:
Joſeph Taudenheimer.
Darmſtadt, Pforzheim, den 8. Oftober 1932.
(13962
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen abſehen zu wollen.

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Heute nacht entſchlief nach langem, ſchweren Leiden, uns
Allen unerwartet, mein herzensguter Mann, treuſorgender
Vater, Schwager und Onkel

Schuhmachermeiſter
im 38. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Karoline Rothe
und Tochter Irmgard.
Darmſiadt, den 7. Oktober 1932.
Heidelbergerſtraße 4.
Die Beerdigung findet am Montag, den 10. ds., nachmittags 3 Uhr,
auf dem alten Friedhofe, Nieder=Ramſtädterſtraße, ſtatt. (13978

Seite 10 Nr. 280

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 8. Oktober 1932

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Henriette Pfeiffer
geb. Schmidt
im 76. Jahr von ihrem ſchweren Leiden erlöſt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
L. Pfeiffer, Oberakiuar
und Kinder.
Groß=Bieberau, den 6. Oktober 1932.
Die Beerdigung findet Samstag, den 8. Oktober
1932, nachmittags 1 Uhr ſtatt. (13941

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In der Nacht von 6. auf 7. Oftober 1932 verſchied nach längerem ſchweren Leiden unſer
Vorſtandsmitglied
Herr Schuhmachermeiſter Karl Rothe
im 57. Lebensjahre.
Im Jahre 1927 in die Kammer und im Dezember 1931 in den Vorſiand gewählt, hat
der Verſtorbene ſiets in anerkennenswerter Weiſe den Berufsſtandsgedanken vertreten, mit
freudiger Tatkraft ſeine Erfahrungen und Kenntniſſe dem Handwerk zur Vertügung ge=
ſiellt
, wie er auch vorbildlich ſeit 1924 den Heſſiſchen Schuhmachermeiſter= Innungs=
verband
und deſſen ſoziale Einrichtungen leitete.
Wir verlieren ein treues, arbeitsfreudiges Mitglied, deſſen Andenken wir ſiets in Ehren
halten werden.
Heſſiſche Handwerkskammer
Darmſiadt, den 7. Oktober 1932.
Sitz Darmſtadt
Heſſiſche Handwerkskammer=Nebenſtelle
für die Kreiſe Darmſtadt, Bensheim,
Heppenheim und Groß=Gerau.
Die Beerdigung findet Montag, den 10. Oktober 1932, nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof, Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
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In der Nacht vom 6. auf T. d8. Mts. verſchied an einem Herzleiden
unſer hochgeſchätzter 1. Vorſitzender
Herr Karl Rothe
Schuhmachermeiſter.
Wir verlieren in dem Verſiorbenen einen verehrten und allſeits be=
liebten
Kollegen. Mit Umſicht und unermüdlichen Fleiß leitete er
ſeit Jahren unſeren Vorband, den er dank ſeiner reichen Kenntniſſe
und Erfahrungen auf ſeine ſetzige Höhe brachte. In uneigennütziger
Weiſe war er ſtets dem heſſiſchen Schuhmacher=Handwerk Helfer und
Förderer. Wir danken ihm eine vertrauensvolle Zuſammenarbeit
während all der Jahre und werden ihm ſtets ein ehrendes Andenken
bewahren.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1932.
13988
Heſſiſcher Schuhmachermeifter=Innungsverband.
Der Vorſtand.
Die Beiſetzung ſindet Montag, den 10. Oktober, nachmittags 3 Uhr,
von der Kapelle des Friedhofs an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Wir bitten alle Kollegen um zahlreiche Beteiligung.

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Samstag, 8. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 280 Seite 11

Die Todesfahrk des engliſchen Rennfahrers Dunfee.

Rakeke rekkel Schiffbrüchige.

Vier Bilder, die filmartig den Moment der Kataſtrophe wiedergeben.
Dunfee, der ſeiner ihm erſt kurz zuvor angetrauten Gattin das Verſprechen gegeben hatte,
dieſe Fahrt ſein letztes Wettrennen ſei, wurde mit ſeinem Wagen aus der Bahn getragen
gegen einen Baum geſchleudert. Dunfee wurde auf der Stelle getötet.

daß
und

Links: Der Abſchuß des Rettungsſeils mittels Rakete zu dem in Not befindlichen Schiff.
Rechts: An dem nun von der Küſte zum Schiff geſpannten Rettungsſeil wird eine Rettungs=
hoſe
befeſtigt, in der die Seeleute ans Land gezogen werden können.
In dieſen Wochen der erſten ſchweren Stürme werden überall Uebungen zur Rettung von Schiff=
brüchigen
vom Ufer aus durchgeführt. Beſonders intereſſant ſind die Verſuche mit dem Raketen=
apparat
. Befindet ſich ein Dampfer in der Nähe des Landes in Seenot, und erlaubt der Sturm
keine Annäherung der Rettungsboote, ſo werden von der Küſte Seile mittels einer Rakete an
Bord des Schiffes hinübergeſchoſſen, um die Mannſchaft in einer an den Seilen befeſtigten
Rettungshoſe in Sicherheit zu bringen.

SAlsdsstt La saatat

Fußball.
SV. 98 Darmſtadt FV. Eppertshauſen.
Die Fußhall=Ligamannſchaft der 98er hat morgen nachmittag
4 Uhr auf eigenem Platz den Liganeuling. FV. Eppertshauſen.
zum Gegner. Die Gäſte kämpften in den bisherigen Verbands=
ſpielen
mit überraſchend gutem Erfolg, der auf die Schnelligkeit
und Zähigkeit der Elf zurückzuführen iſt. So nimmt der Liganeu=
uing
zurzeit einen guten Platz in der Tabellenmitte ein. In der
derzeitigen Form wird es für die Sportvereinself nicht leicht ſein,
ſich im bevorſtehenden Spiel die unbedingt notwendigen Punkte
zu ſichern. Nach den Erfahrungen des Spiels am letzten Sonntag
in Münſter, in welchem die Stürmerreihe völlig verſagte, hat man
ſich zu einer Umſtellung entſchloſſen, um dem Sturm eine größere
Durchſchlagskraft zu verleihen. Mit Frey und Geyer als Halb=
ſtüürmer
und einer wirklichen Energieleiſtung hofft man dies zu
erreichen. Der Anſchluß an die Tabellenmitte darf nicht verloren
gehen, wenn nicht auch in der Kreisliga die Abſtiegsgefahr akut
werden ſoll!
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jgd. 1. Jgd. Wixhauſen, hier, 1.45 Uhr Stadion. vor
Liga: 3. Jgd. 1. Jgd. Union, hier, 12,30 Uhr; 1. Schüler
1. Schüler Griesheim, dort, am Samstag, Abfahrt um 3.45 Uhr
mit Rad von der Feſthalle.
Eintracht Darmſtadt SV. Jugenheim.
Als vorletzten Gegner der Vorrunde empfängt Eintracht am
Sonntag vormittag um 11 Uhr obige Gäſte. Nach der unglücklichen
Niederlage in Dornheim wird Eintracht allerdings mit einer Um=
rellung
und erſatzgeſchwächten Mannſchaft antreten. Man darf
=Aber annehmen, daß Eintracht trotzdem das Spiel zu ſeinen Gun=
ſten
entſcheidet und der Anſchluß an die Spitzengruppe der Tabelle
nicht verloren geht. Wir erwarten, daß ſich die Mannſchaften einer
anſtändigen Spielweiſe befleißigen und ſo einen ſchönen Wett=
iampf
ſicherſtellen.
Union 1913 Darmſtadt (Jugend)
Im weiteren Verlaufe der Jugend=Privatſviele empfängt am
Sonntag, vormittags halb 11 Uhr, auf der Rennbahn die neu=
gebackene
Junioren=Mannſchaft obigen Vereins die ſpielſtarke erſte
Tgd.=Mannſchaft vom 1. FC. Egelsbach zum fälligen Rückſpiel,
Das Vorſpiel konnten die Beſſunger für ſich entſcheiden. 2. Jgd.
2. Jgd. Polizei, ½10 Uhr, Rennbahn; 1. Jgd. 3. Jgd. SV.
43 12,45 Uhr, Stadion.
Am Sonntag, den 9. Oktober, nachm. 15 Uhr, am Dornheimer=
weg
Poſt Darmſtadt Geinsheim, Verbandsſpiel.
Viktoria Griesheim SpV. Weiterſtadt.
Der Mitinhaber des zweiten Tabellenplatzes, SpV. Weiter=
ſtadt
, wird morgen nachmittag um 3 Uhr das fällige Verbands=
ſtiel
in Griesheim beſtreiten. In dieſem Spiele werden es die
6 riesheimer nicht ſo leicht haben, wie in Jugenheim. denn Weiter=
ſtadt
iſt eine Kampfmannſchaft, was durch die gute Placierung
derſelben voll bewieſen wird. Neben Groß=Gerau und Eintracht
Darmſtadt iſt ſie der ſtärkſte Konkurrent der Griesheimer. Da ſich
F doch die Viktorianer in voller Fahrt befinden, dürfte ein Sieg
von Gr. zu hoffen ſein. Dem Publikum dürfte ein ſpannendes
Spiel geboten werden. Vorher 2. Mannſchaften.
Germania Eberſtadt Haſſia Dieburg.
Für die Dieburger, die an zweiter Stelle der Tabelle ſtehen,
mird auch der Gang zu den Leuten von der Bergſtraße ein ſchwe=
rer
ſein. Während die Germanen in ihren letzten Spielen nicht ſo
recht überzeugen konnten, zeigten ſie am Sonntag gegen Egelsbach
erne weſentliche Formverbeſſerung, die auch für den Kampf gegen
Tneburg nicht ohne Bedeutung ſein wird. Der eigene Platz räumt
den Germanen ein kleines Plus ein. Zwiſchen beiden Mannſchaf=
ten
wird es zu einem erbitterten Kampf kommen. Um 13.30 Uhr
Reſerven. 1. Jgd. Arheilgen 1. Jgd., 10 Uhr, dort. 1. Schül.
1. Schüler Polizei, 10 Uhr. Germaniaſportplatz
Schießſpork.
Schießſportvereinigung Darmſtadt.
Am Sonntag findet zum letzten Male auf dem Schießſtande
der Schießſportvereinigung Darmſtadt am Böllenfalltor ein Schie=
ſen
um die Nadel des Südweſtdeutſchen Sportverbandes ſtatt.
Zeit 812 Uhr. Um 13 Uhr beginnt der Verbandsmeiſterſchafts=
kampf
. Sämtliche Ehrennadelträger haben zu dieſem Schießen an=
zu
treten. Für Reſtaurationsbetrieb iſt geſorgt. In Verbindung
mät dem Schießen werden kleinere Wettkämpfe abgehalten.

Turngemeinde 1846 Darmſtadt.
Die Abſchlußfeier und Siegerehrung unſerer Sportabteilung
findet heute abend um halb 9 Uhr im Kneipſaale ſtatt und nicht,
wie irrtümlich angegeben, am 15. Oktober.

Handball in der 2.T.

Frankfurter Golf.
Der Freitag brachte bei der ſüddeutſchen Golfwoche unter
reger Beteiligung aller Golfer von Frankfurt und Umgebung ein
ilaggenwettſpiel mit Vorgabe, bei dem durchſchnittlich
Arte Leiſtungen erzielt wurden. Am weiteſten kam Richard
M erton jun, der auf der 20. Spielbahn landete Schlechter als
arvartet ſchnitten diesmal K. Benzinger und der Waldfried=
Pokalſieger P. Forchheimer ab, die ſich nicht unter den Beſten
olacieren konnten.
Hollands Fußball=B=Mannſchaft wurde in
Rotterdam von der drittklaſſigen engliſchen Berufsſpieler= Mann=
haaft
Briſtol Rovers mit 7:4 (2:1) Trefſern geſchlagen.
Paula v. Reznicek und Hans Stuck wurden für das
huankfurter Feſt der Sportpreſſe am 12. November verpflichtet.

Kreisklaſſe: Griesheim Sprendlingen, Pfungſtadt Lan=
gen
, Bickenbach Bensheim.
Meiſterklaſſe 1: Beſſungen Lorſch. Tgſ. 1875 Darmſtadt
Egelsbach;
Meiſterklaſſe 2: Nauheim Walldorf, Büttelborn Er=
felden
.
A=Klaſſe 1: Zwingenberg Schwanheim, Birkenau Zell,
Hüttenfeld Kirſchhauſen, Auerbach Hähnlein.
A=Klaſſe 2: Groß=Hauſen Nieder=Ramſtadt, Gernsheim
Stockſtadt.
A=Klaſſe 3: Buchſchlag Ober=Ramſtadt, Münſter Erz=
hauſen
. Weiterſtadt Eberſtadt.
Die Kreisklaſſe beendigt allmählich die Vorrunde. Durch
ſonſtige turneriſche Veranſtaltungen mußten für die Vereine freie
Sonntage eingeſchoben werden, wodurch das Bild nicht einheitlich
iſt. Während Arheilgen bereits ſeine ſieben Spiele abſolviert hat.
folgt nun auch Bickenbach. Das Vorſpiel wurde hoch gewonnen,
und Bickenbach dürfte durch einen abermaligen Sieg mit zwei
Punkten Vorſprung die Spitze der Tabelle erreichen. Es wird uns
jedoch nicht wundern, wenn das Ergebnis diesmal etwas knapper
ausfällt. Pfungſtadt hatte in ſeinen jahrelangen Kämpfen mit
Vorwärts Langen kein Glück. Im letzten Jahre reichte es erſtmals
zu einem Siege daheim. Die Gäſte ſtecken aber anſcheinend in einer
Kriſe, ſo daß die Platzelf wohl die beſſere Ausſicht hat. Auch die
Griesheimer werden ſich auf ihrem Platze den Sieg von Sprend=
lingen
nicht nehmen laſſen. Meiſterklaſſe: In der Darmſtädter
Kante hat ſich die Lage bereits zugeſpitzt. Die Reichsbahn kommt
vorerſt nicht in Frage durch ihre fünf Verluſtpunkte. Dagegen
fällt auf der Rennbahn die Entſcheidung über die Führung Beſ=
ſungen
ſteht mit Lorſch punktgleich. Beide ſind noch ungeſchlagen
und haben durch je ein Unentſchieden erſt einen Punkt eingebüßt.
Man kann daher die Spannung verſtehen, die über der Rennbahn
liegen wird. Die Tgſ. 1875 ſpielt ebenfalls daheim und hat mit
voller Beſetzung ihre alte Stärke wiedergewonnen. Ein knayver
Sieg kann herausſpringen; mehr erwarten wir nicht, da die Gäſte
ſchon beachtliche Leiſtungen vollbracht haben. Im Ried wird die
Lage unverändert bleiben, da Nauheim auf ſeinem Platze kaum
zu ſchlagen iſt. Damit dürfte Walldorf wohl ausgeträumt haben.
Büttelborn gegen Erfelden wird ſich für die Platzelf entſcheiden.
Die Lage der A=Klaſſe iſt am beſten aus nachſtehenden Tabel=
len
erſichtlich.
A=Klaſſe Nord: Oher=Ramſtadt 4 Spiele, 6 Punkte: Weiter=
ſtadt
4 Sp. 6 P: Münſter 5 Sp. 5 P: Eberſtadt 4 Sp. 4 P.: Erz=
hauſen
4 Sp., 4 P.: Urberach 5 Sn., 3 V.: Buchſchlag 3 Sp., 2 P.:
Poſtſportv. 1 Sp.. 0 P. A=Klaſſe=Süd: Auerbach 5 Sp., 8 V.;
Birkenau 5 Sp., 8 P.; Zell 4 Sp., 6 P.: Schwanheim 6 Sn. 6 P.,
Zwingenberg 6 Sp., 4 P.: Hüttenfeld 6 Sn., 4 P.: Kirſchhauſen
4 Sp., 2 P.: Hähnlein 5 Sp., 2. P. A=Klaſſe=Weſt: Crumſtadt
5 Sp., 8 P.: Nieder=Ramſtadt 3 Sn. 6 P.: Groß=Hauſen 3 Sp.,
4 P.; Biebesheim 5 Sp., 4 P.: Stockſtadt 3 Sp., 3 P., Gernsheim
4 Sp., 1 P.: Griesheim 3. 3 Sp., 0 P.
Tgſ. 1875 Darmſtadt Tv. Egelsbach.
Am Sonntag um 15 Uhr tritt die ſpielſtarke Mannſchaft des
Egelsbacher Turnvereins auf dem Sportvlatz an der Kranich=
ſteinerſtraße
an. Bis jetzt haben ſich die Gäſte ſehr gut geſchlagen.
Erſt am letzten Sonntag gelang es ihnen, dem Tabellenführer
Lorſch einen Punkt abzuknöpfen. Wenn auch die 75er in den frühe=
ren
Begegnungen faſt ausſchließlich das beſſere Ende für ſich be=
hielten
, ſo läßt ſich dies für das bevorſtehende Treffen nicht un=
bedingt
vorausſagen. Keineswegs darf die Gäſte=Elf unterſchätzt
werden, damit nicht wieder wie im vergangenen Jahr un=
liebſame
Ueberraſchungen eintreten. Um 13,45 Uhr: 2. Mannſch.
Tgeſ. Ober=Ramſtadt.
Zum vorletzten Meiſterſchaftsſviel begibt ſich die erſte Mann=
ſchaft
am Sonntag nach Buchſchlag zum dortigen Turnverein.
Jedenfalls muß die Mannſchaft alles hergeben, um vor Ueber=
raſchungen
ſicher zu ſein. Abfahrt mit Auto um halb 1 Uhr an der
Linde.
TV. 1897 Bickenbach TV. Bensheim.
Kommenden Sonntag 15.30 Uhr treffen ſich obige Mannſchaf=
ten
zum Rückſpiel. Im Vorſpiel konnten die Bickenbacher in Bens=
heim
einen klaren 10:2 Sieg landen. Die Gäſte haben ſich in der
Zwiſchenzeit in eine Form hineingeſpielt, die keineswegs zu unter=
ſchätzen
iſt. Bickenbach muß immer noch auf dem Jugenheimer
Sportplatz ſpielen. Die 97er können zum erſten Male in ſtärkſter
Aufſtellung antreten, doch ſei ihnen geſagt, die Sache unter keinen
Umſtänden leicht zu nehmen. 14.15 Uhr: 2. Bensheim 2.;
13. Uhr: Jugend Bensheim Jugend.
Der Handball=Länderkampf Deutſchland Oeſter=
reich
, der am 16. Oktober in Wien ſtattfinden ſollte, wurde ab=
geſagt
.
In Saarbrücken finden am 16. Oktober die Berufsbor=
kämpfe
ſtatt. an denen u. a. Hein Domgörgen. Franz Dübhers
und Jupp Beſſelmann teilnehmen. Man rechnet mit der An=
weſenheit
von Max Schmeling.
Die Disqualifikation von Adolf Heuſer, der vor ſei=
nem
Weltmeiſterſchaftskampf mit Maxie Roſenbloom ſteht, wurde
von der Boxſportbehörde Deutſchlands aufgehoben.

Mannſchafts-Meiſterſchaften im Florektfechken.
Hermannia Frankfurt und Frankfurter TV. 1860 im Endkampf.
In der Berliner Tennishalle begannen am Freitag
mit dem Florettfechten die Titelkämpfe der deutſchen Mannſchafts=
Meiſterſchaft. Sieben Mannſchaften zu je vier Fechtern traten
gegeneinander an. Die Abwickelung der Kämpfe erfolgte jeder
gegen jeden. Nach den Gefechten des Vor= und Nachmittags
waren nur noch der Titelverteidiger Hermannia Frankfurt und
der TV. 1860 Frankfurt ungeſchlagen. Hermannia beſiegte
den DFC. Hannover mit 11:5 (48:71 erh. Treffern), den Ber=
liner
Fechtclub mit 14:2 (35:76), den Düſſeldorfer Fechtclub mit
16:0 (34:80) und den TV. Guts Muts Berlin mit 15:1 Punkten
(19:79 Treffern), TV. 1860 Frankfurt war über Guts
Muts Berlin mit 14:2 (43:78), DFC. Düſſelorf mit 10:6 (56:65)
und den Turnclub Hannover mit 9:7 Punkten (53:59) erfolgreich.
Der TKl. Hannover ſchlug Guts Muts Berlin mit 14:2
(29:76) und den DFC. Hannover mit 9:7 Punkten (63:65) Tref=
fern
) Guts Muts Berlin kam gegen den Berliner FC. mit 8:8
(62:63) zu ſeinem bisher einzigen Erfolg. Der TKl. Hannover
war am Nachmittag über den DFC. Düſſeldorf und der DFC.
Hannover über den Berliner Fechtclub erfolgreich.
In den Abendſtunden kamen noch folgende Gefechte zum Aus=
trag
: TV. 1860 FrankfurtDFC. Hannover 11:5 (51:69).
FTV. 1860Berliner FC. 11:5 (43:73) Hermannia
FrankfurtTKl. Hannover 12:4 (36:73), DFC. Düſſeldorf
DFC. Hannover 9:7 (59 61), DFC. DüſſeldorfGuts Muts Ber=
lin
9:7 (56:63), TK1 Hannover-Berliner FC 11:5 (53:69).
Das entſcheidende Gefecht tragen der Titelverteidiger Hermannia
und der FTV. 1860 Frankfurt aus, die beide noch ohne Nieder=
lage
ſind.
Geſchäftliches.
Warum Kaffee Hag auch für Geſunde?
Es gibt unzählige Menſchen, denen der Arzt mit Rückſicht auf
Herz, Nerven, Nieren oder Verdauungsorgane coffeinhaltigen
Kaffee verbietet, weil das Coffein derjenige Beſtandteil im Kaffee
iſt, der imſtande iſt, Reizwirkungen auszuüben. Soll man den
Körper nun täglich dieſen Reizwirkungen ausſetzen und den
coffeinfreien Kaffee Hag nur dann trinken, wenn man es muß?
Oder ſollte es nicht klüger ſein, dieſen völlig unſchädlichen Bohnen=
kaffee
auch ſchon in geſunden Tagen zu trinken? An Geſchmack,
Aroma und Preis unterſcheidet Kaffee Hag nichts von anderem
guten Bohnenkaffee. Das ſind die Gründe warum Kaffee Hag
von Millionen Menſchen in der ganzen Welt getrunken wirds

15.30:

1700:
18.25:
18.50:
19.30:

20.00:
22.20:
22.45

11.00:
15.00:
15.45:
16.00.
16.30:
17.30:
17.50:
18.05:
18.30:
19.06:
19.45
20.10:
22.10:
22.30:
24.00:

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 8. Oktober
Stunde der Jugend: Märchen von Anderſen. Der Schüler=
muſikchor
der Oberklaſſe der Volksſchule Schlitz bringt Lieder
mit Inſtrumentalbegleitung.
München: Nachmittagskonzert.
Joh. Saſſenbach: Die Arbeiterbewegung in Frankreich.
Dipl.=Ing. Lautmann: Die praktiſche Ausbildung von Luft=
ſchutzanlagen
.
Karlsruhe: Lieder aus der ſpäten Romantik (Brahms, Reger,
Wagner, Mahler). Ausf.: Anni Blum (Alt), H. Ebbecke
(Flügel).
Schwenningen: Bunter Abend.
Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
Budapeſt: Zigeunermuſik.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 8. Oktober
Stunde der Unterhaltung.
Kinderbaſtelſtunde.
Elſe Steub: Meine Nachbari.
Bergrat Rußwurm: Romantik und Volksheldentum der Wild=
dieberei
.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
Reg.=Rat Dr. Wiedel: Pſychiſche Hygiene.
Prof. Dr. Fitzner: Hellas und die alte Kultur des Weſtens.
Dr. Bayer: Biographien unſerer großen Muſiker.
Dr. Günther: Deutſch für Deutſche (Umgangsſprache).
Franzöſiſch.
Anna Paulſen: Verzweiflung zum Tode.
Leipzig: Die luſtige Witwe. Operette von Franz Lehar.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Budapeſt: Zigeunermuſik.
Tanzmuſik der Kavelle Oscar Jooſt.

Weiterberichl.

Das Hochdruckgebiet im Oſten hat ſich weiter verſtärkt und
nimmt unſeren Bezirk mit in ſeinen Bereich. Die aus ihm aus=
fließenden
kontinentalen Luftmaſſen laſſen die Islandſtörung bei
uns nicht mehr zur Geltung kommen und werden zur Fortdauer
des herbſtlichen Wetters führen.
Ausſichten für Samstag, den 8. Oktober: Frühnebel, tagsüber viel=
fach
aufheiternd, trocken, noch Nachtfroſt.
Ausſichten für Sonntag, den 9. Oktober: Fortdauer der Hochdruck=
wetterlage
.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politit und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reſch und
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ür den Handel: Or. C. 8. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Btild und Wort: Dr Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Wittich ſämilich in Darmſladt
Für unperiangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich t übernommen,

[ ][  ][ ]

Nummer 280

Samstag, den 8. Oktober

Rückgang der Arbeitsloſigkeit!

Saiſonmäßige Einflüſſe. Auswirkungen der Regierungsmaßnahmen und der
Aenderungen des Unkerſtühungsrechks.

Arbeitsmarkklage im Reich.
Die Enkwicklung des Zahlenbildes.

Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung
und Arbeitsloſenvermittelung für die Zeit vom 16. bis 30. Sept.
1932 waren Ende September bei den Arbeitsämtern rund 5,1 Mil=
lionen
Arbeitsloſe gemeldet. Gegenüber dem letzten Stichtag Mitte
des Monats iſt ein Rückgang um rund 163 000 eingetreten. Wäh=
rend
des ganzen Monats September hat damit die Arbeitsloſen=
zahl
nach einer vorübergehenden Erhöhung um rund 123 000 ab=
genommen
. Saiſonmäßige Einflüſſe, die Maßnahmen der Reichs=
regierung
und nur in beſchränktem Umfange noch die bekannten
Aenderungen des Unterſtützungsrechts haben zu dieſer Entwicklung
des Zahlenbildes beigetragen.
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger belief ſich Ende
September in der Arbeitsloſenverſicherung auf rd. 626 000 (gegen
660 000 am 15 September), in der Kriſenfürſorge auf rd. 1 224 000
(gegen 1 280 000 am 15. September). Von den Arbeitsämtern an=
erkannte
Wohlfahrtserwerbsloſe wurden Ende September rund
2 035 000 gezählt, d. h. rund 5000 mehr als Ende Auguſt. Daß die
Geſamtzahl der Empfänger von öffentlichen Fürſorgeleiſtungen
über dieſe Zahl hinausgeht, iſt in den Berichten der Reichsanſtalt
wiederholt hervorgehoben worden. Die Zahl der Notſtandsarbei=
ter
, die ſich Ende Auguſt auf rund 67 000 belief, konnte im Laufe
des September, begünſtigt durch die Witterung, noch um etwa 5000
geſteigert werden. Der Freiwillige Arbeitsdienſt hat in der Be=
richtszeit
einen weiteren ſtarken Aufſchwung genommen. Die Zahl
der tatſächlich beſchäftigten Arbeitswilligen iſt von rd. 141 000 zu
Ende Auguſt auf rund 200 000 Ende September geſtiegen.
Daß die Abnahme der Arbeitsloſenzahl nicht ohne weiteres
mit einer entſprechenden Steigerung des Beſchäftigungsgrads gleich=
geſetzt
werden kann iſt bekannt. Man darf, allerdings die Be=
wegung
der Beſchäftigtenzahl keineswegs als Spiegelbild der Be=
wegung
der Arbeitsloſenzahl betrachten, wie es in letzter Zeit ge=
ſchehen
iſt, weil die ſtändigen Umſchichten innerhalb der erwerbs=
tätigen
Bevölkerung, beſonders während einer ſo langwierigen
und tiefgreifenden Kriſe, zahlenmäßig nicht erfaßbar ſind.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

Bereits im Frankfurter Donnerstag=Abendverkehr hatte
ſich wieder eine freundlichere Stimmung durchzuſetzen vermocht, zu=
mal
am Farbenmarkt etwas Kaufintereſſe beſtand. Die am Frei=
tag
an der Berliner Börſe vorliegenden Momente waren ge=
eignet
, die zuverſichtlichere Auffaſſung bezüglich der Geſamtlage
in Politik und Wirtſchaft zu feſtigen. In New York hat ſich die
Abwärtsbewegung geſtern gefangen, aus den Induſtriegebieten
Weſtdeutſchlands lagen etwas beſſere Berichte vor; die Bemühun=
gen
, die an der Gleichberechtigungsfrage beſonders ſtark intereſ=
ſierten
Länder an einen Tiſch zu bringen, ſind noch nicht als end=
gültig
geſcheitert anzuſehen, und in der Frage der Kontingente
ſcheint ſich eine die deutſchen Exportintereſſen befriedigende Löſung
anzubahnen. Ein Gefahrenmoment liegt allerdings in dem nach
wie vor außerordentlich kleinen Geſchäft, das es verhältnismäßig
leicht macht, mit kleinen Mitteln einen ungebührlichen Einfluß
auf die Kursgeſtaltung zu nehmen. Andererſeits iſt die Tatſache,
daß ſich das Publikum von ſeinen Beſtänden nicht trennt, natür=
lich
recht erfreulich. Die Baiſſeſpekulation hielt bis heute ſtärker
zurück, was einerſeits auf die ſchärfere Einhaltung der Beſtimmun=
gen
bei den Schein Folgt zum anderen aber auch auf ein ge=
ſteigertes
Verantwortungsbewußtſein gegenüber der Geſamtwirt=
ſchaft
zurückzuführen war. Die Anfangsnotierungen lagen häufig
bis zu 1 Prozent, vereinzelt bis zu 2 Prozent über dem geſtrigen
Schluß. Im Verlaufe blieb die Grundſtimmung freundlich und
es konnten ſich unter kleinen Schwankungen Gewinne, mäßigen
Ausmaßes durchſetzen. Beſſerungen von 1 Prozent gehörten aber
ſchon zu den Seltenheiten. Das Geſchäft blieb ſehr klein. Deutſche
Anleihen tendierten freundlicher. Altbeſitz wird vor der Aus=
löſung
nicht mehr notiert. Reichsſchuldbuchforderungen gewannen
bis zu 0,5 Prozent. Sonſt lagen die Rentenmärkte bei etwas beſ=
ſerer
Grundſtimmung nicht ganz einheitlich; größere Veränderun=
gen
dürften ſich auch hier nicht ergeben. Ausländer lagen geſchäfts=
los
. Am Berliner Geldmarkt war Tagesgeld mit 4½. zum Teil
mit 4,25 Prozent ausgeſprochen leicht: Monatsgeld blieb unver=
ändert
57 Prozent. Infolge der leichten Geldlage iſt die Nach=
frage
nach Privatdiskonten natürlich größer geworden, auch Reichs=
wechſel
per 5. Januar und Reichsſchatzanweiſungen per 16. Januar
ſind gefragter.

Der geſtrige Verlauf der New Yorker Börſe und ihr behaup=
teter
Schluß gaben der Tendenz der FrankfurterMittagsbörſe
eine ziemliche Stütze. Die in den letzten Tagen unternommenen
Baiſſe=Vorſtöße werden nicht fortgeſetzt.. Das Geſchäft bleibt je=
doch
nach wie vor äußerſt klein mangels jeglicher Beteiligung des
Publikums und äußerſter Zurückhaltung der Kuliſſe, wobei die
aufgegebene Londoner Konferenz ſowie die innerpolitiſche Situ=
ation
mitwirkt. Immerhin iſt das Kursniveau bei den meiſten
Werten eine Kleinigkeit höher, wenn auch an einzelnen Märkten
Abſchwächungen zu verzeichnen ſind. Verhältnismäßig belebt war
der Montanmarkt, wo Buderus und Phönix je 0.5 Proz. Mannes=
mann
und Stahlverein 0,75 Proz. anzogen, während Rheinſtahl
eine Kleinigkeit niedriger waren. Auch Elektrowerte meiſt freund=
lich
. Stärker gebeſſert waren AEG. um 1½ Proz., Siemens um
1,75 Prozent, Bekula um 0.75 Prozent, dagegen waren Licht und
Kraf tetwas ſchwächer, auch Lahmeyer 1 Prozent gedrückt. Am
Chemiemarkt eröffneten J.G. Farben bei ruhigem Geſchäft 0.5
Prozent freundlicher, auch Scheideanſtalt 0,5 Prozent höher geſucht.
Rütgers waren leicht gedrückt und 0.75 Proz. ſchwächer. Kunſtſeide=
aktien
freundlich, Aku um 0.5 Proz, gebeſſert; andererſeits waren
Zellſtoffwerte nachgebend, Waldhof 0,5 Prozent matter. Schiff=
fahrtsaktien
waren gut behauptet, Hapag gingen bei 17 (plus 0,.25
Prozent) um. Auch der Markt für Einzelwerte war gut gehalten
und teilweiſe gebeſſert. So lagen Deutſche Linol 0,5. Holzmann
0.25 Proz, höher geſucht. Der Rentenmarkt war gleichfalls ziem=
liſchruhig
. Im Verlaufe der Börſe blieb das Geſchäft klein bei zu=
nächſt
behaupteten Kurſen. Tagesgeld 3,75 Prozent.
Die Abendbörſe lag vollkommen ſtill und geſchäftslos.
Nach wie vor fehlt jede Unternehmungsluſt, ſo daß mangels irgend
welcher Anregung Umſätze kaum zu verzeichnen waren. Die teil=
weiſe
etwas freundlichere New Yorker Börſe bot der Tendenz eine
gewiſſe Stütze, ſo daß die meiſten Kurſe gut behauptet lagen. JG.
Farben gewannen im Verlaufe 2 Prozent. Auch Montanwerte
vereinzelt etwas freundlicher. Am Elektromarkt gewannen Sie=
mens
0,75, Bekula 0.5. Geſfürel 0.25 Prozent. Am Rentenmarkt
waren die Kurſe eher etwas niedriger. Etwas Angebot beſtand
in Frankfurter, Pfandbriefen. Auch Neubeſitz und Schutzgebiete
eine Kleinigkeit nachgebend. Der weitere Verlauf der Börſe blieb
behauptet. Farben ſchloſſen bei 93½ Prozent.

Mekallnokierungen.

Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg am 7 Okto=
ber
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 55,75 RM. Die Notierungen der
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe ver=
ſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Be=
zahlung
) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium. 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM. des
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 164 RM.
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM. Antimon=Regulus auf
3739 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 38,2541,50 RM.

Slärkerer Aufkrieb in der deutſchen Zellſtoffinduſtrie

Die Lage der deutſchen Zellſtoffinduſtrie hat ſich in jüngſter
Zeit bemerkenswerter Weiſe gebeſſert, wobei verſchiedene Fak=
toren
mitſprechen. Einmal iſt es die angekündigte Zellſtoffpreis=
erhöhung
um 18 bis 20 Prozent ab 1. Oktober, die auf Grund der
vorgenommenen Berechnungsart praktiſch ab 15. Oktober wirkſam
wird. Die Abrufe beim Sundikat haben ſehr ſtark eingeſetzt, was
durch die ziemlich leeren Läger, die noch zu billigeren Preiſen
aufgefüllt werden ſollen, erklärlich wird. Da das Syndikat in der
letzten Zeit die Aufträge immer von Vierteljahr zu Vierteljahr
feſtſetzte und für das letzte Vierteljahr praktiſch keine Aufträge
vergeben waren, kommen die plötzlichen Abrufe den einzelnen Ge=
ſellſchaften
mit ihren erhöhten Preiſen ſofort zugute. Die verſchie=
denen
deutſchen Zellſtoffabriken nehmen entſprechend ihrer Syn=
dikatsquote
an der Geſchäftsbelebung des Zellſtoffſyndikates An=
teil
. Weiterhin hat ſich die Geſchäftslage inſofern gebeſſert, als
die nordländiſche Einfuhr mit ihrer zerſtörenden Preispolitik in
jüngſter Zeit unter dem bekannten Deviſenſchutze weſentlich nach=
gelaſſen
hat. Weiterhin kommt einzelnen Zellſtoffabriken, beſon=
ders
Waldhof und Aſchaffenburger Zellſtoff, die eingetretene
Preiserhöhung für die große Gruppe der Packpapiere zuſtatten,
die in den letzten Tagen um 10 Prozent und darüber vorgenom=
men
wurde.

Die landwirkſchaftlichen Genoſſenſchaften
im Hepkember.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Kronenbrauerei Wiener AG. vorm. Gebr. Wiener, Darmſtadt.
In unſerer Meldung von der auf den 24. Oktober einberufenen
G.V. iſt zu bemerken, daß es im letzten Satz heißen muß: Das erſte
Geſchäftsjahr als A.G. wurde mit einem Reinverluſt (nicht Rein=
gewinn
) von rund 300 000 RM. abgeſchloſſen
Die Abſchlüſſe im Klöckner=Konzern. In der Bilanzſitzung
des Klöckner=Konzerns werden die Abſchlüſſe, der Klöcknerwerke
AG. und der Humboldt=Deutz=Motoren AG., Köln, vorgelegt. Die
Klöcknerwerke AG. weiſen einen ſtark ermäßigten Betriebsüber=
ſchuß
von 1204 (i V. 24,04) Mill. RM. aus. Nach Abzug von
4.32 (6.44) Mill. RM. Sozialabgaben ſowie 4,44 (6,34) Millionen
RM. Steuern und 2,87 (3,34) Mill. RM. Anleihezinſen ſowie nach
Verluſtdeckung werden aus der Reſerve von 18 63 Mill. RM. rd.
ein Verluſt von 10,43 Mill RM. bei 110 Mill. RM. AK. Zur
Vereluſtdeckung werden aus der Reſerve von 18,63 Mill. RM. rd.
7.5 Mill. RM. entnommen, ſo daß ein Reſtverluſt von 293 Mill.
RM. zum Vortrag verbleibt. Von den insgeſamt 10,83 Mill. RM.
Abſchreibungen entfallen auf Anlagen 7.06 (7,92), auf Währungs=
verluſte
0,59, auf Wertpapiere 0,37, auf Vorräte 2,81 (0) Mill.
Reichsmark. GV. am 12. November Die Humboldt=Deutz=
Motorenwerke AG weiſt eine noch größere Verminderung des Be=
triebsüberſchuſſes
auf 2,69 (7.05) Mill. RM. aus. Hier erforderten
Sozialabgaben 2,31 (3,17), Steuern 1,28 (1,80), Währungsverluſte
0.36 ſowie Abſchreibungen 2 34 (2,05), ſo daß ein Verluſt von 4,5
Mill. RM. ſich ergibt, gegenüber 40 000 RM. Ueberſchuß i. V. Zur
Verluſtdeckung werden aus der Reſerve von 2,80 Mill. RM. ins=
geſamt
1,47 M: RM. entnommen iferner wird ein Gewinn aus
Kapitalherabſetzung in Höhe von 0,35 Mill. RM. verwandt, ſodaß
das 28 Mill. RM. betragende AK. anſcheinend in geringem Um=
fange
herabgeſetzt wird. Die oben mit 2,34 Mill Mk. angegebenen
Abſchreihungen entfallen mit 1.42 (2.05) auf Anlagen ſowie 0,55
(0) auf Beteiligungen und 1,27 (0) Mill. RM. auf Debitoren.
Generalverſammlung am 23. November.

Produkkenmärkke.

Berliner Produktenbericht vom 7. Oktober. Die Produkten=
börſe
zeigte auch heute keine Erholung. Das Inlandsangebot iſt
nach den Preisrückgängen der letzten Tage zwar keineswegs reich=
lich
, findet aber bei den Mühlen auch nur ſehr ſchwer Unterkunft.
Der Mehlabſatz läßt keine Beſſerung erkennen, und auch die Ab=
rufe
aus alten Schlüſſen ſind unbefriedigend. Am Promptmarkte
waren für Weizen geſtrige Preiſe nicht durchzuholen: die Gebote
lauteten etwa 1 Mark niedriger, während der Weizenlieferungs=
markt
bis 1,5 Mark ſchwächer eröffnete. Für Roggen iſt die Staat=
liche
Geſellſchaft weiterhin Käufer, wobei in der Hauptſache Wag=
gonware
aufgenommen wird. Ebenſo wie im Zeithandel war
auch hier das Preisniveau nicht voll behauptet.

Nach der Statiſtik des Reichsverbandes der deutſchen land=
wirtſchaftlichen
GenoſſenſchaftenRaiffeiſen waren am 1. Oktober
1932 vorhanden: 118 Zentralgenoſſenſchaften, 19 639 Spar= und
Darlehenskaſſen, 4202 Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften, 5134
Molkereigenoſſenſchaften, 532 Viehverwertungsgenoſſenſchaften,
508 Eierverwertungsgenoſſenſchaften, 323 Obſt= und Gemüſever=
wertungsgenoſſenſchaften
, 383 Winzergenoſſenſchaften, 165 Maſchi=
nengenoſſenſchaften
, 5767 Elektrizitätsgenoſſenſchaften 869 Dreſch=
genoſſenſchaften
803 Viehzuchtgenoſſenſchaften, 289 Weidegenoſſen=
ſchaften
, 1616 ſonſtige Genoſſenſchaften. Zuſammen 40 357 land=
wirtſchaftliche
Genoſſenſchaften. Die Bewegung im landwirtſchaft=
lichen
Genoſſenſchaftsweſen im Monat September iſt wieder durch
ein ſtärkeres Ueberwiegen der Auflöſungen gekennzeichnet. 39 Neu=
gründungen
ſtehen insgeſamt 76 Abänge gegenüber, von denen 27
auf die Gruppe der Spar= und Darlehenskaſſen entfallen. Bei den
Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften ergibt ſich ein effektiver Ab=
gang
von 13. Einen ſtärkeren Rückgang zeigen auch die Elektrizi=
tätsgenoſſenſchaften
mit 9 Auflöſungen und einer Neugründung.
Dreſchgenoſſenſchaften ſind mit 4, Viehzuchtgenoſſenſchaften mit 2,
Eierverwertungs=, Obſt= und Gemüſe= ſowie Weidegenoſſenſchaften
mit je einer Genoſſenſchaft an dem Rückgang der Geſamtziffer be=
teiligt
. Demgegenüber iſt bei der Gruppe der Molkereigenoſſen=
ſchaften
bei 16 Neugründungen ein effektiver Zugang von 11. Ge=
noſſenſchaften
verzeichnet. Neugegründet iſt ferner eine Viehver=
wertungsgenoſſenſchaft
und bei den ſonſtigen Genoſſenſchaften drei
Landpacht=, zwei Brennerei= und je eine Bodennutzungs=, Waſſer=
leitungs
= und Weidenbaugenoſſenſchaft.

Kleine Wirtſchaftsnachrichken.

Die Preisindexziffer ſtellte ſich am 5. Oktober 1932 auf 525
gegen 53,3 am 28. Septemher 1932 (Durchſchitt 190913: 100),
fiel alſo um 1,5 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach
dem Preisſtande vom 5. Oktober 1932 folgende Einzelindexziffern
errechnet: Kupfer 42,1 (am 28. September 1932: 42,9) Blei 55,5
(57,0), Zink 43,6 (44,7) Zinn 60,4 (61.2), Aluminium 1111
(111,1), Nickel 107,7 (107,7), Antimon 56,8 (56,8).

Von der DD.=Bank und der Reichskreditgeſellſchaft AG. iſt der
Antrag geſtellt worden, 20 Millionen RM. Aktien der Allgemeinen
Deutſchen Creditanſtalt, Leipzig, zum Börſenhandel an der Ber
liner Börſe zuzulaſſen.

Muredhe
Vom Aurſagl

er Beamte eil

Jatte die Auregun
futer Gedunte die
richt zu ſogen.
Von den hohen
aais kaum noch d4
m phantaſtiſch farbe
Gchritten nebeneinan

Ein ſeltſames
Hier wird e8
äbr die Grenze nat

miß Mach.
So, die holli

Eicht verwundert.
a, und dann
Weiter
Der Schwimmet

Am 6. Oktober 1932 wurde die Europa=Filmverleih A.G., Sitz
Berlin, mit einem Kapital von 150 000 RM. gegründet. Zu Vor=
ſtandsmitgliedern
wurden die Herren Emil Luſtig und Fritz Mainz
beſtellt. Der Aufſichtsrat beſteht aus den Herren Gabriel Frank,
Dr. Hans Henkel, R.=A. Dr. Walter Siegel. Herr Mainz iſt in
freundſchaftlichem Einvernehmen gleichzeitig aus der Tobis Ton=
bild
=Syndikat AG. und der Tobis Induſtrie GmbH. ausgeſchieden,
Der Vergleich der Hermann Wronker AG., Frankfurt a. M.,
iſt nunmehr gerichtlich beſtätigt worden.
Die Metallgeſellſchaft AG. Frankfurt a M. teilt mit, daß die
Friſt für die Einreichung der Aktien zum Zwecke der Kapitalher=
abſetzung
bis zum 31. Januar 1933 verlängert worden iſt.
Im Alter von nahezu 84 Jahren iſt der Seniorchef der Firma
M. Schneider, deren Geſchäfte ſich über ganz Deutſchland verbrei=
ten
, Kommerzienrat Kleinhennz, nach kurzer Krankheit geſtorben.
Das zwiſchen der Reichsbank und der Jugoſlawiſchen National=
bank
abgeſchloſſene Verrechnungsabkommen iſt am 4. 10. in Kraſt
getreten. Aus den bereits eingetroffenen Gutſchriftanzeigen der
Nationalbank iſt erſichtlich, daß bei den Einzahlungen jugoſlawi=
ſcher
Importeure die Differenz zwiſchen dem Belgrader und dem
Berliner Mittelkurs durch ein Agio von etwa 12 Prozent berück=
ſichtigt
wird.

eift berſtanden.
Er nickte einmal
Warum haben
boz auf, als ſie ihn
Was habe ich

Dar

Nach einer am geſtrigen Tage veröffentlichen franzöſiſchen Be=
kanntmachung
an die Importeure iſt das Deutſchland für das 4.
Vierteljahr 1932 zugeſtandene Kontingent für grobe Gabeln und
Zinkenhacken (aus Tarif 537) erſchöpft.

Am 20. Oktober findet in Paris (nicht in Brüſſel, wie bisher
gemeldet) eine weitere Sitzung des Internationalen Zinkkartells
ſtatt. Bisher ſteht die Tagesordnung noch aus. Es iſt jedoch im
Gegenſatz zu Brüſſeler Nachrichten kaum damit zu rechnen, daß ſich
das Kartell bereits im jetzigen Augenblick ſchon zu einer leichten
Heraufſetzung der Produktion entſchließen wird. Nachdem die Pro=
duktionseinſchränkung
bisher auf 45 Prozent feſtgelegt iſt, wird
man dieſen Status beibehalten, obwohl auch noch bis Ende Sep=
tember
die Tendenz zu einer weiteren erfreulichen Abnahme des
Vorratsſtoffes angehalten hat.

Berliner Kursbericht
vom 7. Oktober 1932

Deviſenmarkt
vom 7. Okiober 1932

Mt
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Bohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. B. Bemberg
Bergmann Glektr.
Berl. Maſch.=Bau
Contt= Gummi
Deutſche Cont. Gas

Re
75.

61.75
17.
27.50
18.
32.25
61.25
51.75
20.75
27.
101.625
88.25

Mieſt e
Flektr. Lieſerung Ncch
65. Kunenne
Rütgerswerte 39.
39.75 gelungtos Bährung
100 finn. Mk.) Raide
S.254 Brieit
6.276 Schweiz Miitte
100 Franken WBeI
et.17 vBrief
21.332 F. G. Farben 94.125 Salzbetfurth Kalt 164,75
Bien 100 S hilling/s1.93 52.05 Spanien 100 Beſetas 34.39 34.45 Gelſ. Bergw. 38. Leonh. Tietz 45.25
Prag 100 Tfh.Re. 12.4351 2.425 Danzig 100 Gulden 181.52 21.88 Geſ.f.elektr. Untern. 69.50 Verein. Stahlwerte 21.25 Budapeſt 100 Beng3 Javan
Men (.ggo 1.001 darvener Bergbau 72. Sofia 100 Lepa 3.057 3.063 Rio de Fanerre Milrets 0.294 0.29c boeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phtl. Holzmann 56.25
(Kali Aſchersleben Weſteregeln Alkalt Holland to0 183.38 2 Jugoſlawien 100 38.50 grb. Maſch / 37. 109 Kronen 73.1 18113. tugal 100 Esendosl13.2 Boſat Ainz 17.25 3 Kovenh agen 1 100 Kro onen 75.32 75. 33 Athen 1o 0 Drah. 99.75 Berl. Karla Fr. ind 44. Stockhol Iim 100 grol nen 74.58 74.72 ſtambu 11 fütrk. 4 Riöchnerwerke
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Frankfurter Kursbericht vom 7. Oktober 1932.

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6%
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6% Baden. . ..
6% Bayern.
6% Heſſen ...v.29
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6% Sachſen v. 27
6% Thüringenv. 27

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. 4*. Ab=
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..
Ltſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.

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68
71.5
66.75
81.5
65.5

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6% Baden=Baden.
69Berlin ...b.24
6% Darmſtadt . . . .
62 Dresden .v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze. v. 29
6%6
v. 26
625 Mainz
69 Mannheimv.27
6 % München. v. 29
6% Wiesbaden v. 28

55
56.25
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Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4½% Kom.=Okl
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Pf.l.=Anſt G. Pf.
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6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. 1
Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſtsz).

6% Berl. Hyp. Bt.
5½%nLiau. Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk..
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
SOſo
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½%0 Lig. Pfbr.
6% Mein. Hyp. Bt.
5½%0 Lig. Pſbr.:
620 Pfälz. Hyp.=Bk.
5½0 Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bt.
5½% Lig. Pfbr.,
8. Goldoblig
6% Südd. Bod.
Cred.=Bant.
5½% Lig. Pfbr.
6% Württ. Hyp.=B

6% Datmler=Benz
630 Dt. Linol. Werke
8% Mainkrw. v. 26
8% Mittelb. Stahl.
6% Ber. Stahlwerke

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5¾vereinh. Rumän
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4% 1. Bagdadl
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1914
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1910

4½Budp Stadtanl.
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158
164
74

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[ ][  ][ ]

Samstag, 8. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 280 Seite 13

Bonder Keld und viele Frauen.

Roman von Karl Lütge. Copyright by VerlagPreſſe=Tagesdienſt, Berlin W3s

Menſch, Sie haben hoffentlich nicht davon erzählt, daß
Ueber das Geſicht des Portiers lief ein gereiztes Erſtaunen
und Erſchrecken. Natürlich. Er hatte alles erzählt! Die friſche
Neuigkeit und ein ſtark entwickeltes Geltungsbedürfnis zwangen
dr zu. Er glaubte, entſchloſſen gehandelt zu haben, als er Miß
E=kſtein riet, Miß Macy möge den Deutſchen unverzüglich in
Oftende verhaften laſſen. Vielleicht gab es eine Belohnung dafür.
Nun gut, das läßt ſich leider nicht mehr ändern. Alſo Sie
daben angeregt, daß man den Deutſchen verhaften laſſen ſolle.
Las ſtand Ihnen nicht zu, und war ein gefährlicher Rat! Sie
puißten ja gar nicht, ob die Behörden dies wünſchten! Uebri=
ens
, welches war der Zweck des Telephongeſpräches aus
Iftende?"
Die Beſtellung, daß die Herrſchaften heute abend nicht nach
dier zurückkehren, ſondern, daß ſie erſt morgen früh wieder hier
iritreffen!
Natürlich! Wie konnte es anders ſein! Der Täter ſollte in
Sicherheit gebracht werden!
Von wo wurde das Geſpräch geführt?
Vom Kurſaal in Oſtende.
Der Beamte eilte ans Telephon. Eile tat not. Hoffentlich
hatte die Anregung des Portiers vorhin Erfolg gehabt. Ein
zuter Gedanke dieſes Menſchen. Aber das brauchte man ihm
nicht zu ſagen.
*
Von den hohen Dünen konnten Miß Macy und Mühling=
haus
kaum noch das Meer und die breit ausfließende Schelde
im phantaſtiſch farbenreich verglühenden Horizont erkennen. Sie
ſſchritten nebeneinander zum Strand hinab und ließen ſich hier,
zleichſam erſchöpft, wie nach hitzigem Lauf, in den Sand nieder.
Ein ſeltſames Geſpräch ging im Dämmer zwiſchen ihnen:
Hier wird es möglich ſein, daß Sie während der Nacht
über die Grenze nach Holland hinüber kommen können! ſagte
Miß Macy.
So, die holländiſche Grenze, antwortete Mühlinghaus
ſeicht verwundert.
Ja, und dann weiter!
Weiter Ja
Der Schwimmer hob den Kopf. Es ſchien, als habe er erſt
ſetzt verſtanden.
Er nickte einmal kurz und beſtimmt.
Warum haben Sie es getan! ſchrie Miß Macy faſſungs=
los
auf, als ſie ihn ſo entſchloſſen ſah.
Was habe ich denn getan?"

Die Polizei iſt hinter Ihnen her!
Die Polizei? Was ſagen Sie Hinter mir her? Miß
Mach ein Irrtum!
Miß Macy ſtammelte leiſe und vorwurfsvoll:
Sie haben Ihren Trainer ermordet.
Ich habe meinen Trainer ermordet Ach, deshalb -
Ja, jetzt begreife ich
Eine große Leere war in Mühlinghaus. Er ſtemmte ſich mit
beiden Händen feſt in den warmen, ſchmeichelnden Sand um
nicht umzufallen. Er ſtarrte ins Dunkel. Seine Augen funkelten
drohend und gefährlich.
Haben Sie es wirklich getan? forſchte Miß Macy, da er
nicht ſprach, und ſie war zu ihm, wie zu einem Kranken. Ja,
er ſchien krank zu ſein, der gute Junge!
Miß Macy
Sprechen Sie doch! Ein Wort Sagen Sie: Nein!
Er machte eine mutloſe Bewegung.
Was nützt das, da Sie mir nicht glauben?
Miß Macy ſenkte den Kopf und ſaß regungslos im Sande.
Fielen nicht Tropfen aus ihren Augen?
Ach, es iſt ſchrecklich! Sprechen Sie doch, erzählen Sie. Was
iſt heute mittag vorgefallen im Boot?
Im Boot nichts Erregendes. Wir ſtritten. Sie wiſſen ja
Ich ging an Land, Holtermann blieb zornig zurück. Ich
holte mein Geld aus meinem Zimmer in der Schifferkneipe.
Alles war zu Ende. Ich ſtieg in Ihren Wagen, um wegzufahren
nach Hauſe.
Sie haben den Trainer nicht ermordet?
Mühlinghaus hatte ein ſchwaches Lächeln, in der Dunkelheit
ſah man es nicht.
Er würde liben, wenn er den Vorwurf börte! wich er,
wie es ſchien, der Frage in aufreizender Geſchicklichkeit aus.
Miſter Holtermann iſt kurz vor unſerer Autofahrt im
Motorboot ermordet und beraubt aufgefunden worden. Am
Mittag iſt er von Fiſchern gefunden worden.
Und ich allein muß nach Lage der Dinge der Täter
ſein Ja, das wundert mich nicht! Und auch Sie haben
daran glauben können, Miß Macy?
Nein, ich weiß, Sie haben es nicht getan! rief leiden=
ſchaftlich
Miß Macy. Ich hätte Sie ſonſt nicht von Oſtende
hierher in Sicherheit gebracht. Miß Eckſtein hörte alles dies
am Telephon, als ſie vorhin mit dem Hotel in Calais ſprach."
Ja, nun wußte Mühlinhaus, weshalb Miß Eckſtein ein ſo
entſetzlich blaſſes Geſicht gehabt hatte, als ſie wieder an den

Tiſch trat. Er fuhr vom Boden auf, ſah in die Dunkelheit
hinaus und lauſchte. Lauerten die Verfolger auf ihn? Jetzt
verſtand er, warum die fluchtartige Fahrt kreuz und quer durch
das flache Land, an Windmühlen vorüber und Feldern mit
Blumen und Gewächshäuſern gegangen war.
Der Sand rieſelte von ſeiner Kleidung. Miß Macy ſtand
neben ihm; ſie ging ihm bis zu den Schultern. Er ſah über
ſie hinweg.
Wo ſind wir hier? fragte er.
Dicht an der holländiſchen Grenze, denke ich. Vorgeſtern
bin ich hier entlanggefahren.
Ich ſoll hinüber Ja, das iſt wohl nötig
Da alle Grenzämter ſchon verſtändigt ſein werden, ſo
müſſen Sie verſuchen, von hier nach Holland hinüber zu
ſchwimmen. Das iſt die einzige Rettung.
Und dann? Nützt es? Wer glaubt mir dann noch, wenn
ich die Flucht ergreife. Wie kann ich es beweiſen, daß ich
unſchuldig bin?
Es muß ſich aufklären laſſen. Ich will alles verſuchen!
Aber gehen Sie nun, retten Sie ſich. Ich fühle es iſt beſſer,
man ergreift ſie nicht hier im Land! Nun glaubt Ihnen auch
niemand mehr, daß Sie ſich freiwillig ſtellen, nachdem ich Sie
bis hierher gebracht habe. Ich wollte alles tun, was mir
möglich iſt. Ich mußte es tun, und weiß nicht weshalb ich
es tat
Mühlinghaus beugte ſich plötzlich, ergriff die zierliche Ge=
ſtalt
in Dankbarkeit und freudiger Erregung. Aber Miß Macy
entwand ſich ihm raſch und glitt lautlos in die Dunkelheit.
Er griff mit den Armen aus, fand ſie nicht. Kein Laut war
hörbar nur das Meer.
Was tun Sie jetzt, Miß Mach? Fahren Sie nicht zurück
nach Calais, nicht nach Calais! Es iſt gefährlich!
Keine Antwort.
Sie würde ſich in Gefahr begeben. Begünſtigung oder
wie ſie es nennen würden! Aber ſie wußte ſchließlich bisher
von all den Dingen nichts! Die Geſellſchafterin konnte ſich
geirrt haben. Eine Autofahrt zu Zweit war nichts Ungewöhn=
liches
. Wo der Begleiter blieb? O, er hatte keine Luſt
verſpürt, mit ihr wieder zurückzukehren nach Oſtende. Tauſend
Antworten konnte ſie geben.
Lichter irrten über die Düne hin. Ein Motor ſang. Sein
Takt verklang und ließ das Rauſchen des nachtdunklen Meeres
zu Füßen des im Sande hockenden deutſchen Schwimmers
ſtärker aufklingen.
Jetzt hielt ihn das Schickſal (feſt in den Klauen. Aus
dieſer Verſtrickung, aus den Fängen des Ungeheuers, kam er
diesmal ſo leicht nicht wieder frei. Er dachte an die Stunde der
Heimkehr aus Amerika. Und an die langen Wochen der
Demütigung. Diesmal war es viel ſchlimmer.
(Fortſetzung folgt.)

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Samstag, 8. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Sonntag, vörmittags 11.15 Uhr FIlm-Morgenfeier. Letzte Wiederholung de
hervorragenden
Arust-Udet-Fllms: yFliehende Schatten‟

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8 Uhr, im großen
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Heute und Tolgende Tage

Hlente und fofgende Tage

Der Kriminal-Heisterfilm
nach dem gleichnamigen Roman
in der Berliner Jllustrirten‟

Der Bombenerfolg!
Dag Pnbliknm war begeistert und

Das musikalische Ereignis!
Der erste deutsche Opern-Tonfilm.
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ſein, die werten Gäſte, Freunde und
die verehrl. Nachbarſchaft durch Füh=
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nur guter Speiſen u. Getränke
in jeder Hinſicht zufrieden zu ſtellen
Ich bitte das meinem Vater entgegen=
gebrachte
Vertrauen auch auf mich
übertragen zu wollen.
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bei der gestrigen Erstantführung im

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Stiehlt Europa / de gchönsten Stimmen der dentschen Opern=
A bähnen fügen sich in heiterem Spiel zu einem
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Im erstklassigen Beiprogramm:
Die neueste Emelka-Tonwoche
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Kommenden Montag, Dlenstag
u Mittwoch. nachm. von 4-6uhr.
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Nichtmitglieder, zu einer ſehr
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8. Oktober 19832

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