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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 274
Sonntag, den 2. Oktober 1932.
195. Jahrgang
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ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeig”
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ſtädter und Natlonalbani.
Reichspräſident
von Hindenburg.
Von
Prof. Dr. Moldenhauer.
Reichsminiſter a. D., Berlin.
Die Vorſehung gab Deutſchland im
19. Jahrhundert in Bismarck den
Staats=
mann, der jahrhundertelange Zwietracht
überwand und das deutſche Volk im
Kaiſer=
reich einigte. Als Deutſchland den großen
Kampf um Bismarcks Erbe gegen eine
haß=
nund neiderfüllte Welt führen mußte, gab
ähm die Vorſehung in Hindenburg den
großen Feldherrn, der gegen die
ungeheuer=
liche Uebermacht der Feinde bei der
fehlen=
den politiſchen Führung zwar nicht den Sieg
—ingen konnte, aber in vierjährigem
helden=
haften Widerſtand dem Schickſal Trotz bot;
als dann die Kraft Deutſchlands zuſammen=
Grach, wurde er in den Tagen der Revo=
Tution der letzte Hort der Einheit. Seit 1925
trägt er als Reichspräſident die höchſte
Ver=
antwortung für das deutſche Schickſal.
Ver=
ſchieden iſt Charakter und Art der beiden
großen Männer. Bismarck iſt der Schöpfer
wes neuen Reichs, der Staatsmann, der
uinmittelbar in das politiſche Geſchehen
ein=
greift, und es nach ſeinem Willen formt, der
Teidenſchaftliche Streiter für Deutſchlands
Einheit, der ſeine Kraft in unausgeſetztem
Kampf um dieſe große Idee aufzehrt.
Hindenburg tritt in das politiſche Leben
in einem Alter ein, in dem Bismarck bereits
aus dem Amt geſchieden war. Sein Leben
hatte bis dahin militäriſchen Aufgaben
ge=
volten, fernab von der Politik; ewiger Ruhm
Ges großen Feldherrn ward ihm zuteil. Das
Leben des großen Soldaten ſchien nach 1919
abgeſchloſſen und vollendet zu ſein. Da ſtellt
ihn der Ruf des deutſchen Volkes vor die
letzte, größte Aufgabe ſeines Lebens. Und
mnit jenem Verantwortungsgefühl, das ihn
ſein Leben lang ausgezeichnet, übernimmt er
Das höchſte Amt in Deutſchland. Im Kampf
Der Parteien bewahrt er ſich den
unab=
hängigen Blick für das Ganze. Hoch ragt er
füber allem Toben und Schreien der
verhetz=
ſten Volksmaſſen hinaus. Das iſt das Große
an Hindenburg, daß er nicht zum Exponenten
ärgendeiner politiſchen Strömung, einer
Slafſe oder gar einer Klique wird. Erich
Marcks ſagt in ſeinem ausgezeichneten
Auf=
ſatz über Hindenburg als Menſch und
Staats=
mnann: „Von der erſten Stunde an bekannte Hindenburg ſich
Bum Ganzen und wurde über den Gegenſätzen zum Haupte.”
Zwei große Eigenſchaften ſind es, die Hindenburg zu
Dieſem großen Führer werden ließen. Das eine iſt die tiefe
Diebe zum Vaterland, die ſich nicht in Phraſen und
Wort=
geklingel äußert, die ihn auch unpopuläre Maßnahmen gutheißen
Täßt, die ihm den richtigen Weg vorſchreibt, wenn auch ſeine
mächſten Freunde, wenn Anhänger, die ihm bisher begeiſtert ge=
Folgt, vorübergehend ſtutzig werden, ſelbſt wenn ſie ihn ſchmähen.
Das zweite iſt das ſtarke Pflicht= und Verantwortungsgefühl,
Das er von Jugend an in ſich trägt. Er hat den Eid auf die
Werfaſſung geleiſtet und fühlt die Schwere der Verantwortung
ſſeines Amtes. Mehr als einmal ſind die Verſucher an ihn
heran=
getreten, die ihn im falſch verſtandenen Intereſſe Deutſchlands
Su unüberlegten und gefährlichen Schritten drängen wollten.
Aber ſein Pflicht= und Verantwortungsgefühl führt ihn zur
richtigen Wahrung ſeiner Stellung. Er will nicht Spielball der
WParteien werden, er will, über den Parteien ſtehend, der getreue
Eckart ſeines Volkes ſein. Seit im Jahre 1930 der
Parlamen=
tarismus zuſammenbrach, weil ſich die Parteien Deutſchlands
micht zu gemeinſamem Handeln zuſammenfinden und keine
ver=
antwortungsbewußte Mehrheit bilden konnten, geht die Macht
Des Staates immer mehr auf Hindenburg über. Er begreift
wie neue Aufgabe, er hat den Mut, in ihrer Erfüllung ſo zu
chandeln, wie er glaubt, daß es das Wohl des Vaterlandes
Serlangt. Nicht Nückſicht auf irgendeine Perſon, mag ſie ihm
auch als Miniſter nahe geſtanden und ſein Vertrauen genoſſen
Haben, nicht Rückſicht auf irgendwelche Maſſenſtrömungen be=
Evegt ihn, auch nur einen Schritt von ſeinem Wege abzuweichen.
Als der Führer der ſtärkſten Bewegung in Deutſchland von
—hm verlangt, daß er ſich mit einem Schattendaſein begnügen
rnöge, lehnt er im vollen Bewußtſein ſeiner Verantwortung
Sies Anſinnen ab, obwohl er weiß, daß der nun entbrennende
Kampf der ſchwerſte iſt, den er noch beſtehen muß. Ruhig und
rlüchtern blicken ſeine klaren Augen in das wirre, kaum noch
nuseinander zu haltende 1 eiben unſerer Gegenwart. Dieſe
michterne, ruhig abwägende Betrachtung des Geſchehens, der
DDuge und Meuſchen hat ihn in ſeinem ganzen Leben aus=
19ezeichnet. Sie iſt ihm eine wertvolle Hilfe in der heutigen
„Zeit. Mehr noch hilft ihm ſein tief eingewurzelter Glaube an
BBott end über manche ernſte Stunde der Humor, den er mit
Dem großen Staatsmann Bismarck teilt.
Die politiſchen Menſchen in Deutſchland mögen heute
ver=
fſchieden zu Tem Reichspräſidenten ſtehen und bis zu
unmittel=
waren Angrif en herabſinken. Das deutſche Volk aber vergißt
micht, daß er der Bewahrer der Einheit iſt, und hat am
5. Geburtstag des Reichspräſidenten nur den einen Wunſch,
W CBß--Roch
Der grobe Mensch ist eine Lebendige Cuelle des
Lichts... In ihm enthüdlt sich der Dinge Rern,
wird das Wesen des Menschen oßlenbar,
er=
scheint die Koheit des Heldentums.
Carlyle, Helden und Heldenverehrung.
daß es ihm gelingen möge, ſein geliebtes Vaterland auch über
die ſchwere Kriſe, die es gegenwärtig durchmacht, glücklich
hin=
wegzuführen.
Heſſens Glückwunſch an Hindenburg.
Darmſtadt, 1. Oktober.
Staatspräſident Dr. Adelung hat folgendes Telegramm an
den Reichspräſidenten geſandt:
„Die heſſiſche Staatsregierung entbietet dem hochverehrten
Herrn Reichspräſidenten zum 85. Geburtstag die herzlichſten
Glück=
wünſche des Heſſenlandes. Mit uns werden ſich in Dankbarkeit und
Verehrung die Herzen vereinigen in dem Wunſch, es möchten dem
treuen und unbeirrbaren Führer des Deutſchen Volkes noch auf
lange Zeit Geſundheit und Kraft erhalten bleiben.”
Zahlreiche Glückwünſche zu Hindenburgs Geburtstag
Zu Hindenburgs 85. Geburtstag ſind außerdem noch
zahl=
reiche Glückwunſchtelegramme eingegangen, u. a. vom
Reichskom=
miſſar Dr. Bracht namens des preußiſchen Staatsminiſteriums,
von der bayeriſchen Staatsregierung, der
württember=
giſchen und badiſchen Regierung, vom thüringiſchen
Staatsminiſterium, von der ſächſiſchen Regierung, vom
Bre=
mer und Hamburger Senat, ſowie dem Senat der Freien
Stadt Danzig, vom Reichsverband der Deutſchen Induſtrieuſw.
Die Wehrverbände; der Stahlhelm, der Jungdeutſche
Orden und der Deutſche Reichskriegerbund Kyffhäuſer Haben dem
Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg ein gemeinſames
Tele=
gramm geſandt, in dem es u. a. heißt:
„Mit unſeren gemeinſamen Glückwünſchen wollen wir dem
Herrn Reichspräſidenten zeigen, wie hinter ihm unzählige Deutſche,
alte und junge, ſich zuſammenſchließen, die von einer ſtarken
Staatsführung die Befreiung aus Knechtſchaft und ſozialer Not
erhoffen."
Dem Telegramm der Frontſoldaten haben ſich angeſchloſſen:
Der Bayeriſche Heimatſchutz (Eſcherich), der Deutſche Jägerbund,
der Deutſche Kolonialkriegerbund, die Gefolgſchaft des Kapitäns
Ehrhardt, die Notgemeinſchaft für Volk und Heimat, der Reichs=
Offiziersbund die Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsgefange=
ner, der Waffenring der deutſchen Feldartillerie, der Waffenring gen habe‟. Dieſe drei Glückwünſche ſind in der Tat geeignet,
der ſchweren Artillerie der Waffenring der Kavallerie und der allergrößtes Aufſehen zu erregen, wenn ſie mehr ſind als
Der Reichskanzler
zum Geburkstag des Reichspräſidenker
Berlin, 1. Oktober,
Reichskanzler von Papen veröffentlicht in
„Heimatdienſt” einen längeren Aufſatz zun
85. Geburtstag des Reichspräſidenten von Hin
denburg. Der Reichskanzler ſtellt einleiten!
feſt, daß es die Deutſchen bis heute nicht ver
mocht hätten, eine feſte Ueberlieferung der Ge
ſtaltung des Reiches zu ſchaffen. Der Ausbau
des Reiches ſei eine Aufgabe, die der Erfüllung
harre. Die ſtärkſten Fundamente der
Einhei=
ſeien Männer, die in ihrem Weſen die
Grund=
elemente der deutſchen Volksart darſtellen und
deren Wille das deutſche Vo
In dem Daſein Hindenburg
Jahren ſeiner Präſidentſcha
Entſcheidungen des deutſche. —
bildet; ſie hätten an ihm eine unverrückbare
Grenze gefunden. Der Reichskanzler ſagt dann
weiter:
„Die verſchiedenen Parteien haben an
Hin=
denburg Hoffnungen beſonderer Art geknüpft
und alle haben die gleichen Enttäuſchungen
er=
lebt. Nichts könnte vielleicht überzeugender die
völlig eigene Stellung unſeres
Reichspräſiden=
ten erweiſen, als dieſer allgemeine Vorgang
einer Zurückweiſung einſeitiger Sonde
und Sonderintereſſen. Das iſt eine
Enttäuſchung, die zur Selbſterkenntni
Auf die politiſchen Ereigniſſe de
Monate eingehend, ſchreibt der Reic
dann weiter:
„Hindenburg vollzog in dieſem Son
ſchloſſen die Wendung, erſt, ſo ſchien
ſeitig nach rechts. Seit dem 13. Augu
es dann offenbar, daß ſein Entſchluß e
hinauf war zu einer neuen Form der
Siuats=
führung. Wir ſtehen mitten in dieſer
Entwick=
lung, und das Erneuerungswerk fällt in das
neue Lebensjahr des Feldmarſchalls. Man hat
fälſchlich gemeint, dieſer Weg führe vom Volke
fort. Er führt zurück in die Form einer längſt
vergangenen politiſchen Ordnung. Darüber
ſteht heute noch niemanden ein Urteil zu. Es
hieße den Dienſt mißachten, den der
Reichsprä=
ſident von Hindenburg dem Deutſchen Reiche
geleiſtet hat.
en
Ein Reichspräſident, der in
für den Reichstag einſprang
iß
ie
an Verantwortung freiwillie
Hindenburg, in einer Zeit, oa die Parteien
nicht die Entſchloſſenheit zum Handeln fanden,
ein ſolcher Reichspräſident hat das moraliſche und
verfaſſungs=
mäßige Recht, vom Reichstag die Bewährung ſeines Könnens und
von den Parteien die Bewährung ihrer Einigkeit und ihres guten
Willens zu fordern. Hindenburg wird hart bleiben in der
Forde=
rung, daß jeder, der am Deutſchen Reiche mitarbeiten will,
Selbſt=
überwindung übe; denn die Aemter des Reiches ſind nicht zum
Herrſchen eingerichtet, ſondern zum Dienſt am Volk am ganzen
Volk. Zu dieſem Dienſt hat ſich die Reichsregieruag dem Herrn
Reichspräſidenten verpflichtet und ſie wird darach handeln, bis
Hindenburg ſie wieder aus ihrer Pflicht enzſckßt.”
Präſident Hoover grctulierk.
Waſhington, 1. Oktober.
Präſident Hoover hat gpden Neichspräſidenten, folgendes
Telegramm geſandt:
„Am heutigen 85= Jahrestage der Geburt Ew. Exzellenz ſende
ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche. Möge Ihnen die
Zu=
kunft noch für lange Zeit Geſundheit und Glück beſcheren.
Her=
bert Hooven‟
Anen
Die Wünſche der Pa—
Voc den Parteien haben die Partei
Volkspartei und die der Deutſe
wünſche an den Reichspräſidenten von Hinvendurg gerichte..
der nationalſozialiſtiſche preußiſche
Landtags=
präſident Kerrl hat ein Glückwunſchſchreiben geſandt und
der Hoffnung Ausdruck verliehen, daß „dem Präſidenten die
un=
entwegte Geſundheit und Rüſtigkeit erhalten bleiben und der
politiſche Erfolg beſchert werden würde, der unſerem ſchwer
ge=
prüften deutſchen Volke den endgültigen Wiederaufſtieg ſichert”.
Die preußiſche Landtagsfraktion der
National=
ſozialiſten hat ebenfalls den Reichspräſidenten telegraphiſch
beglückwünſcht und dem Glückwunſch die Bitte angefügt, „mit
Adolf Hitler für ein ſtarkes Preußen und Deutſchland”. Sogar
Herr Dr. Goebbels iſt an dem 85. Geburtstag des Herrn
Reichspräſidenten in ſeiner Tageszeitung der „Angriff”, nich:
achtlos vorübergegangen. Er hat dem „beſcheidenen Wunſch
Aus=
druck verliehen, daß Hindenburg zum Segen des deutſchen Volkes
doch noch den Weg finden möge zu jenem jungen Deutſchland,
das blutend und opfernd für das neue Reich die Breſche geſchla=
1leere Demonſtration.
Waffenring de/ Pioniere.
eine
[ ← ][ ][ → ]eite 2 — Nr. 274
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Hindenburgs Geburkskagsgabe.
nerſtühung notleidender Kriegsbeſchädigker und
Hinkerbliebener aus der Hindenburgſpende.
Berlin, 1. Oktober.
Wie alljährlich ſeit 5 Jahren, ſo hat der Reichspräſident an
gem diesjährigen Geburtstage wiederum zahlreichen, ſchwer
tleidenden Kriegsbeſchädigten, Kriegshinterbliebenen und
Vete=
ten eine Freude bereitet. Faſt 3000 Angehörigen dieſer
Per=
tenkreiſe ließ er durchweg je 150 Mark aus der
Hindenburg=
nde auszahlen.
* Die im Jahre 1927 ins Leben gerufene Hindenburgſpende
t ſeinerzeit ungefähr 9 Millionen Reichsmark erbracht. Die
igelaufenen Geldmittel ſind in den letzten Jahren zu einem
oßen Teil beſonders notleidenden Kriegsbeſchädigten und deren
nterbliebenen zugeleitet worden. Der Reichspräſident v.
Hin=
nburg hat die Verteilung ohne Unterſchied der
Parteizugehörig=
t der Bedürftigen vorgenommen. Es wurden aber nur
Geld=
ttel in beſonders ſchwer gelagerten Fällen zur Verfügung ge=
Ilt. Bis zum 15. September ſind rund 5,4 Millionen
Reichs=
ark verausgabt worden. Um auch in Zukunft helfen zu
kön=
n, iſt es alſo nötig, der Hindenburgſpende neue Mittel
zuzu=
yren.
Von den 5,4 Millionen ſind rund 504 000 RM. nach Bayern
ſloſſen. Hier iſt alſo die Höchſtzahl beſonders bedürftiger
riegsbeſchädigter zu verzeichnen geweſen. An zweiter Stelle
ht die Rheinprovinz mit rund 497 000 RM. Dann folgt die
adt Berlin mit 331 000 RM. Auf die Provinz Weſtfalen
ent=
len 286 000 RM., auf den Freiſtaat Baden 155 000 RM., auf
n Freiſtaat Thüringen 115 000 RM., auf den Freiſtaat Heſſen
2 000 RM., auf Mecklenburg=Schwerin 56 000 RM. und auf An=
1t 29 000 RM. Der Reſt verteilt ſich auf die übrigen Gebiete
utſchlands.
Intereſſant iſt übrigens, daß aus der Hindenburgſpende auch
iterſtützungen nach Danzig, Eupen=Malmedy und dem
Saar=
biet gegangen ſind.
Perſonalveränderungen bei Reichswehr
und Reichsmarine.
Berlin, 1. Oktober.
Das Reichswehrminiſterium gibt folgende
Perſonalverände=
ngen bei Reichswehr und Reichsmarine bekannt:
Befördert mit Wirkung vom 1. Oktober 1932: Zum General
r Infanterie: Generalleutnant v. Rundſtedt, Oberbefehlshaber
r Gruppe I; zu Generalleutnanten: Die Generalmajore: Liſt,
ommandeur der Infanterieſchule; Boehm=Tettelbach, Chef des
ſehramtes; zu Generalmajoren: charakteriſierter Generalmajor
Kleiſt, Kommandeur der 2. Kavalleriediviſion; zu Oberſten:
opff, Inſpekteur der Pioniere und Feſtungen; Dollmann, Ar=
(lerieführer VII; Wilberg, Kommandant von Breslau;
Brae=
er/ KSmmandant von Inſterburg; Blaskowitz, Kommandeur des
kfanterie=Regiments 14 und Landeskommandant in Baden;
dellbach, Artillerieführer VI; Vollmar, Artillerieführer II;
bldan, Leiter des Beſchaffungsweſens beim Heereswaffenamt.
Zu Vizeadmiralen: Die Konteradmirale Foerſter, Chef der
(arineſtation der Nordſee, Albrecht, Chef der Marineſtation der
ſtſee; zu Konteradmiralen: Die Kapitäne zur See Saalwächter,
bteilungsleiter im Reichswehrminiſtrium, Aßmann (Kurt), zur
erfügung des Chefs der Marineleitung, Maßmann,
Oberwerft=
rektor der Marinewerft Wilhelmshaven, Zander, Inſpekteur des
orpedo= und Minenweſens.
eine Auflöſung des Braunſchweigiſchen Landtages
Der Braunſchweigiſche Landtag trat am Samstag vormittag
ich faſt dreimonatiger Pauſe zu einer Sitzung zuſammen, um zu
m nationalſozialiſtiſchen Dringlichkeitsantrag auf Auflöſung des
raunſchweigiſchen Landtages Stellung zu nehmen. In der
Ab=
mmung wurden 13 nationalſozialiſtiſche, bürgerliche und
kommu=
ſtiſche Stimmen für die Auflöſung abgegeben, während ſich 15
ozialdemokraten dagegen ausſprachen und 4 bürgerliche
Abge=
dnete Stimmenthaltung übten. Da die verfaſſungsmäßige
Zwei=
ittelmehrheit nicht erreicht war, war der Auflöſungsantrag
da=
it abgelehnt.
2
Skunden mit Hindenburg.
Vom Tage.
erſönliche Erinnerungen zum 85. Geburtstag.
Von Paul Lindenberg.
eſtpreußiſchen Städtchen, wo das Armee=Ober=Kommando des
gen Befehlshabers des Oſtheeres plötzlich eingetroffen war,
n Rarienburg kommend. Flugs waren an den
Zugangs=
aßen roh gezimmerte Wegweiſer errichtet worden mit den
warz aufgepinſelten Buchſtaben: Zum A.O.K.‟ Dieſes befand
h in der Realſchule, in der die feldgrauen Offiziere mit den
mbeerfarben beſtreiften Hoſen eine raſtloſe Tätigkeit
entwickel=
n. Hindenburg war mit Ludendorff im „Deutſchen Hauſe”
ab=
ſtiegen. Flüchtlinge allerwärts, auf den verſchiedenſten
Gefähr=
n die Habſeligkeiten zuſammengewürfelt, die Begleiter und
egleiterinnen Schreckenskunde verbreitend: „Flieht, flieht! Die
uſſen ſind da, alles wird verwüſtet, nichts bleibt leben! Flieht,
eht!” Und von Stunde zu Stunde vermehrte ſich die fliehende
char. In der Nacht war gen Oſten der Himmel gerötet von
ennenden Ortſchaften, dumpfe Gerüchte ſchwirrten von Mund
Mund, wurden geslaubt, machten die Mienen ſchreckensbleich:
zn wenigen Stunden haben wir die Ruſſen hier!” Es war
ſwer, die Aufgeregten zu beruhigen, man wußte ja ſelbſt nicht,
ie es an der Grenze ausſah, zu der ſich Regiment auf
Regi=
ent in Bewegung ſetzte.
Das war am 24. Auguſt 1944.
In aller Herrgottsfrühe des folgenden Tages verließen die
erren des A.O.K. Rieſenburg, Hindenburg, der mit tiefem
ſeh hier das Flüchtlingselend kennengelergt hatte, ſagte beim
bſchied zum Wirt des Gaſthauſes: „Nächſte Nacht halten
ie mir das Bett noch warm, aber wünſchen Sie
icht, daß ich wiederkomme, dann wird es Zeit
um Ausrücken!“
Er kam nicht wieder!
Das nächſte Hauptquartier war in Oſterode. Dort hatten
h die Generalſtäbler in dem in der baumbeſäumten
Faſanen=
raße gelegenen Mädchenlyzeum niedergelaſſen; in den nüchtere in die Hand fällt, würde ich ihn dafür hängen
en, weißen Schulzimmern, deren Wände mit großen Karten / laffen!” und Augen wie Mienen drückten aus, daß dies in
es öſtlichen Kriegsſchauplatzes behängt waren, arbeiteten die
ldgrauen Jünger des Kriegsgottes. Auf den Treppen und
ängen ein unermüdliches Hin und Her, Offiziere aller Waffen=
„ttungen gingen aus und ein, Beamte der Feldpoſt brachten
riefe und Telegramme, die Soldaten der Stabswache mit dem von geſchloſſenen feindlichen Truppenteilen frei ſei.
dlerverzierten Bruſtſchild wechſelten mit den grün
uniformier=
ne Papptafel mit dem einen vielſagenden Wort „
Oberbefehls=
iber” hing, dann ſuchten ſie ihre Schritte möglichſt zu dämpfen.
utſche Gebiet verheerend eingefallenen ruſſiſchen Bären eins
hörig auf die Tatzen zu geben.
ſr Mittagsſtunde, um ſchnell ſeine Mahlzeit einzunehmen,
Der Reichspräſident empfing am Samstag den
Reichsmini=
ſter des Auswärtigen, Freihern von Neurath, zum Vortrag über
die Genfer Verhandlungen.
Die „Rote Fahne” die am Samstag nach Ablauf des
drei=
wöchigen Verbots erſtmalig wieder erſchienen war, iſt vom
Polizei=
präſidenten auf Grund des S 6 der Verordnung gegen politiſche
Ausſchreitungen erneut mit Wirkung vom 2. Oktober bis
ein=
ſchließlich 15 „Oktober verboten worden.
Das thüringiſche Kabinett beſchloß, Staatsrat Dr. Weber als
Landesſparkommiſſar einzuſetzen. Er ſoll an Hand des Gutachtens
des Reichsſparkommiſſars nochmals feſtſtellen, welche
Erſparnismög=
lichkeiten in der thüringiſchen Landesverwaltung noch beſtehen.
Die thüringiſche Regierung hat einem Geſetzentwurf über den
Tierſchutz zugeſtimmt, wonach das betäubungsloſe Schlachten von
Tieren, das „Schächten”, in Thüringen verboten wird. Für das
Wirtſchaftsminiſterium iſt die Befugnis vorgeſehen, alle ihm
ge=
eignet erſcheinenden Maßnahmen zur Verhütung von
Mißhand=
lung und Quälerei von Tieren zu erlaſſen.
Nach franzöſiſchen Preſſemeldungen ſind Verhandlungen über
einen franzöſiſch=ſpaniſchen Gebietsaustauſch in Marokko im Gange.
Die franzöſiſche Regierung begründe ihren Wunſch mit der
Be=
friedung des geſamten marokkaniſchen Gebiets.
Die im Zuſammenhang mit dem Anſchlag auf das Denkmal
von Rennes verhafteten ſechs bretoniſchen Autonomiſten ſind
vor=
läufig wieder freigelaſſen worden, da ihnen bisher keine
Beteili=
gung an dem Anſchlag nachgewieſen werden konnte.
Die Einnahmen des engliſchen Staates ſtellten ſich im erſten
Halbjahr des laufenden Haushaltsjahres auf 303 165 308 Pfund,
d. ſ. 5 558 868 mehr, als in der gleichen Zeit des Vorjahres,
wäh=
rend die Ausgaben mit 407 273 773 um 8 509 324 niedriger ſind als
im Vorjahre. Das günſtige Ergebnis iſt zum großen Teil auf die
erhöhten Einnahmen aus den Zöllen zurückzuführen.
Die Nachricht aus Waſhington, wonach eine bedeutende
Liefe=
rung belgiſchen Stahles wegen angeblichen Dumpingpreiſes von
den amerikaniſchen Zollbehörden angehalten wurde, hat in
Brüſſe=
ler Kreiſen große Erregung verürſacht. Der belgiſche Geſandte in
Waſhington hat dieſen Eingriff der amerikaniſchen Zollbehörden
beſtätigt, und der belgiſche Außenminiſter hat ſich ſofort, mit den
Exporteuren in Verbindung geſetzt. Man erwartet, daß
unverzüg=
lich ein diplomatiſcher Schritt in Waſhington unternommen
wer=
den wird.
Der Koreaner Li Ha=ſho, der im Januar ein Bombenattentat.
gegen den Kaiſer von Japan verſuchte, wurde zum Tode verurteilt.
Die Konkingenksverhandlungen.
Deutſch=belgiſche Einigung.
EP. Brüſſel, 1. Oktober.
Die deutſchen und die belgiſchen Unterhändler, die ſeit
Frei=
tag Verhandlungen über die Frage der Kontingentierung
ver=
ſchiedener landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe führen, ſind zu einer
grundſätzlichen Einigung gekommen. Danach wird die Einfuhr
von Blumenkohl, Tomaten und Schnittblumen nach Deutſchland
auf 40 Prozent der durchſchnittlichen Einfuhrmenge im letzten
Vierteljahr 1931 kontingentiert, die Einfuhr von Kartoffeln und
Trauben auf 65 Prozent, von Speck auf 60 Prozent, von Butter
und Weichkäſe auf 50 Prozent. Belgien erhält dagegen die
Be=
fugnis, die Einfuhr von Holz, Kartoffeln, Rahm und Milch zu
kontingentieren. Als ein Land, mit dem Deutſchland einen
Meiſt=
begünſtigungsvertrag abgeſchloſſen hat, wird Belgien natürlich
auch von den etwaigen Vorteilen Nutzen haben, die Deutſchland
als Gegenleiſtung für die Kontingentierungen anderen Ländern
gewähren wird. Die Frage einer weiteren Verminderung der
deutſchen Kohleneinfuhr nach Belgien iſt bisher noch offen
ge=
laſſen worden.
Das neue ungariſche Kabinekl.
Budapeſt, 1. Oktober.
Die vom Miniſterpräſidenten Gömbös der Regierungspartei
mitgeteilte Regierungsliſte lautet wie folgt: „Miniſterpräſident
und Verteidigungsminiſter: Julius Gömbös; Außenmininſter:
André Puky; Finanzminiſter: Bela Imredy; Kultusminiſter:
Balimb Homan; Juſtizminiſter: Andore Lazar; Innenminiſter:
Franz Kerestzes=Fiſcher; Ackerbauminiſter: Nicolas Kalley;
Han=
delsminiſter: Tihamer Fabinyi. Am Dienstag werden die
Mi=
niſter der neuen Regierung vereidigt.
der Straße zu beobachten. Gelaſſen erwiderte er die Grüße der
Offiziere und empfing dringende Meldungen, die ſporenklirrende
Ordonnanzen und Feldjäger, welche draußen ihre Autoräder und
Pferde gelaſſen, brachten. Der Eindruck ſeiner Perſönlichkeit war
für uns ſofort ein ſehr ſtarker; ſein ganzes Sichgeben ein
Aus=
druck von Kraft und Entſchloſſenheit, den prüfend blickenden
Ja, das war zuerſt in Rieſenburg geweſen, dem kleinen, blauen Augen unter den ſcharf hervortretenden Brauen ſchien
nichts zu entgehen. Seine Worte waren knapp, mit tiefer
Stimme geſprochen, aber was ſie ſagten, war klar, feſt
um=
ſchloſſen.
Nach dem tagelangen, blutigen Ringen bei Tannenberg
mußten auch die übrigen Ruſſenſcharen aus Oſtpreußen geworfen
werden, und das ging raſch. So raſch, daß wir paar
Kriegs=
berichterſtatter es immer ſehr eilig hatten, um dem
Oberkom=
mando, zu dem wir gehörten, rechtzeitig zu folgen. Zunächſt
ging’s nach Allenſtein, der hübſchen Stadt mit dem alten,
trutzigen Ordensſchloß, von dort nach dem ſtillen Städtchen
Röſſel, wo wir am 8. September eintrafen. Am Abend dieſes
Tages ſagte Hindenburg bei der gemeinſamen Mahlzeit: „Jetzt
können wir ein Glas Sekt trinken — die letzten
Truppen ſind in ihre Stellungen eingerückt!“
Sieg reihte ſich an Sieg. Am Nachmittag des 11. September
waren wir in Inſterburg, und in der folgenden Nacht
ſchlief Hindenburg bereits im „Deſſauer Hof”, wo auch
Groß=
fürſt Nicolai Nikolajewitſch Wochen hindurch mit ſeinem Stabe
gewohnt hatte. Der Wirt mußte Hindenburg mancherlei von
den Ruſſentagen erzählen, berichtete auch, daß er zwei deutſche
Soldaten, die nicht mehr hatten flüchten können, als Kellner
und Hausdiener verwendet hätte, zur großen Zufriedenheit der
ruſſiſchen Gäſte. „Da habt Ihr was riskiert! Hätten
ſie eserfahren, ſo hätten ſie Euch aufgehängt!“
meinte der Feldherr. Als ihm des ferneren mitgeteilt wird, daß
Rennenkampf einen Oberförſter, den die Ruſſen gefaßt und als
Franktireur behandelt, obwohl er ſeine Militärpapiere gehabt
und als Kriegführender hätte betrachtet werden müſſen, ohne
Unterſuchung zum Erſchießen verurteilt hätte und dies gleich
ausgeführt wurde, ſchlug er mit der Fauſt auf den Tiſch und
rief empört: „Wenn mir der Rennenkampf einmal
Erſüllung gegangen wäre.
Am 13. September konnten die Kirchenglocken der ſo hart
bedrängt geweſenen Provinz hallend verkünden, daß Oſtpreußen
Bekanntlich gab Hindenburg den Befehl des Oſtheeres ab.
n Gendarmen. Aber wenn die Eilfertigen — und das waren Von Poſen leitete er zunächſt die Operationen auf dem entfern=
1e — an einer Tür des erſten Stockwerks vorbeihaſteten, an der teren Kriegsſchauplatz, dort waren die Oeſterreicher hart bedrängt
worden.
Andere Aufgaben, die mit den Kriegsereigniſſen in enger
ier arbeiteten Hindenburg und Ludendorff, von dieſem Raume Verbindung ſtanden, führten mich zu Beginn des neuen Jahres
1s flatterten die entſcheidenſten Befehle zu den Heeresmaſſen, durch ganz Deutſchland, wiederholt machte ich in Hannover
e ſich von mehreren Seiten zuſammendrängten, um dem in das Raſt und konnte angeregte Stunden bei der Gattin des
Feldherrn im traulichen Heim verleben. Natürlich bildete
jener den Mittelpunkt der Geſpräche. Durch einen Zufall war
Seinen Wohnſitz hatte Hindenburg in dem beſcheidenen es mir geglückt, die erſte Meldung vom Tannenberger Siege,
btel Kühl genommen, dort weilte er jedoch nur nachts, ſowie zwölf Stunden vor der offiziellen Meldung, nach Berlin zu
telegraphieren, wo ſiel in hunderttauſenden von Extrablättern
n unteren Speiſezimmer, an einem kleinen Tiſchchen, nahe verteilt wurde und ungeheuren Jubel erregte, am denkwürdigen
nem der Fenſter, das Gelegenheit bot, alles Militäriſche auf Sonntag des 30. Auguſt. Die Nachricht gelangte durch Draht
Sonntag, 2. Oktober 1932
Verſchärfung der Streiklage.
Verkehrsſtreik in Hamburg. — Streil der Berliner
Möbelkransporkarbeiker und Gaſthausangeftellten.
Die Erwartung der Reichsregierung, daß die Zahl der
Streikenden, die aus Anlaß der Durchführung der
Notveuord=
nung vom 4. September entfeſſelt worden ſind, ſehr raſch eine
erhebliche Verminderung erfahren werden, hat ſich nicht erfüllt.
Es iſt im Gegenteil feſtzuſtellen, daß die Streiks an
Aus=
dehnung und Schärfe zugenommen haben."
Der durch einen Beſchluß der Hamburger
Verkehrs=
arbeiter herbeigeführte Streik hat am Samstag früh in
aller Schärfe eingeſetzt. Als die Hamburger ſich an ihre
Arbeits=
ſtätten begeben wollten, fuhren weder Hochbahn noch
Straßen=
bahn, weder Autobus nach Alſterdampfer. Die Kommuniſten
hatten ſich ſofort die Lage zu Nutze gemacht, und noch in der
Nacht taufende ihrer Mitglieder organiſiert, die ſich als Redner
und Streikwachen an den einzelnen Bahnhöfen betätigten.
Auch der ſeit einiger Zeit im Berliner
Möbeltrans=
portgewerbe beſtehende Tarifkonflikt hat nunmehr zu einem
Streikbeſchluß der Arbeitnehmer geführt. Die am Freitag in
den Betrieben durchgeführte Urabſtimmung hat die
ſatzungs=
gemäße Stimmenmehrheit für einen Streik ergeben. Die
Arbeits=
niederlegung iſt mitten im Umzugstrubel erfolgt.
In Berlin iſt auch die Belegſchaft des Weinhauſes
Kempinſki, das in Berlin eine Anzahl großer
Reſtaurations=
betriebe beſitzt, in den Streik getreten.
Vor einem Eingreifen der Regierung.
Infolge der Verſchärfung der Streiklage hat zunächſt der
Reichsarbeitsminiſter die Schlichter angewieſen, unverzüglich
Berichte über Streiks und Ausſperrungen aufzuſtellen, die in
den Schlichterbezitken erfolgt ſind oder noch erfolgen. Er will
ſich auf dieſe Weiſe ein objektives und einwandfreies Bild von
der Streiklage machen. Im übrigen glaubt man an amtlicher
Stelle nach wie vor, daß die Streikbewegung ſehr bald wieder
abebben wird, weil die Gewerkſchaftsfront nicht einheitlich und)
geſchloſſen ſei. Das iſt aber nur bedingt richtig, da die Freien
Gewerkſchaften in ihrem Kampf gegen die Lohnſenkung und
die Arbeitszeitverkürzung durch die Kommuniſten und vielfach)
auch durch die Nationalſozialiſten unterſtützt werden.
Sobald ſich der Reichsarbeitsminiſter ein ungefähres Bikd!
von der Geſamtlage gemacht hat wird man ſich im
Reichs=
kabinett — die Reichsregierung ſteht bekanntlich auf dem Stand=!
punkt, daß Streiks aus Anlaß der Notverordnung als ein
Ver=
ſtoß gegen die tarifvertraglichen Friedenspflicht anzuſehen ſind —
über Gegenmaßnahmen ſchlüfſig werden. Die Gefahr beſteht
jedoch weiter, daß dieſe Streiks die Wirtſchaftsankurbelung, wie
ſie die Regierung Papen vorbereitet hat, in hohem Maße gez
fährden. In Arbeitgeberkreiſen rechnet man eher noch mit eine)
Verſchärfung der geſamten Streiklage, da jeder Teilſtreik der
geſamten Streikbewegung neuen Auftrieb verleiht, beſonders
dann, wenn ſich hier oder dort Arbeitgeber gezwungen ſehen,
es bei den alten Lohnſätzen zu belaſſen. Es wird auch darauf”
hingewieſen, daß alle dieſe Streiks mehr und mehr einen polit
tiſchen Anſtrich bekommen, und daß ſchon aus dieſem Grunof
die Zahl der Arbeitswilligen, die bereit wäre, die Stellunge)
der Streikenden einzunehmen, außerordentlich gering ausfällt.
Verlängerung der Hauszinsſteuer=Ablöſung
bis zum 31. März 1933.
Durch eine 2. Verordnung des Reichspräſidenten zu
Aenderung der Vorſchriften über die Ablöſung der Gebäud)
entſchuldungsſteuer” werden die Landesregierungen in Ab
weichung von der Notverordnung vom 8. 12 1931 in der Faſſunf
der „Verordnung vom 6. 2. 1932 ermächtigt zu beſtimmen, daf
die Gebäudeentſchuldungsſteuer auch noch in der Zeit von
1. 10. 1932 bis zum 31. März 1933 mit dem Dreifachen del
vollen Jahresbetrages der Gebäudeentſchuldungsſteuer abgelöt
werden kann. In dieſem Falle ſind die für die Zeit vom 1. Aprf
1932 bis zum 30. September 1932 erhobenen Gebäudeentſchuf
dungsſteuerbeträge zur Hälfte auf den Ablöſungsbetrag anzu
rechnen. Die in der Zeit vom 1. 10 1932 bis zur Entrichtunf
des Ablöſungsbetrages fällig gewordenen Gebäudeentſchuldung?
ſteuerbeträge ſind neben dem Ablöſungsbetrag zu zahlen. D
Verordnung tritt mit dem 1. Oktober in Kraft.
nach Hannover, und Freunde der Familie Hindenburg teiltch
dieſer dies telephoniſch mit. Das Dienſtmädchen hatte am Fert
ſprecher die Kunde entgegen genommen und ſtürzte aufgeregt ins
Zimmer: „4½ Corps von uns ſind im Oſten ge
ſchlagen worden!” Blaß und tief erſchrocken vernahn
dies die junge zweite Tochter, die, als der Fernſprecher immt
wieder klingelte, gar nicht mehr hingehen wollte, um nch
weiteres über die Unglücksbotſchaft zu vernehmen. Alsbad
ſtellten ſich Vertreter der Hannoverſchen Zeitungen ein, die
allce=
hand über das Leben des Generals wiſſen wollten. Die Tochur
bemerkte: „Um Gottes Willen, was wollen Sie nur
von meinem armen Vater, ich glaube kaum, drß
er dieſen Schlag überlebt!‟ Da klärte ſich ſchnell der
Irrtum auf: 4½ Corps waren freilich geſchlagen worden, ahr
ruſſiſche!
Ein anderes hübſches Geſchichtchen wurde mir von Fru
von Hindenburg, dieſer prachtvollen, für alles Intereſſe
hege=
den, von tiefem Mitleid erfüllten, warmherzigen Frau, erzält.
Schon zu Weihnachten 1914 war ein Kriegsbuch von mir
ᛋ=
ſchienen: „Gegen die Ruſſen mit der Armee Hindenburgt”
Nähere Freunde der Hindenburg: chen Familie, Offiziere, wann
gleich zu Beginn des Krieges in franzöſiſche Gefangenſchift
geraten, ſie hatten einen Brief durchzuſchmuggeln gewußt, in
dem ſie ſehnſüchtig um Auskunft baten, ob denn wirklich ſie=
Gerüchte, wahr wären, daß die Ruſſen bereits vor
Berin=
ſtänden, der Kaiſer und Kronprinz gefangen genommen ſei ud
ähnliches mehr. Fräulein von Hindenburg nahm mein Buh
lies Umſchlag und Titelblatt entfernen und ein anderes daür
drucken: Alles um Liebe. Roman von Th/a
von Hochſtetter.” Und ſo wurde es den Gefangenen
üu=
geſandt. Die Franzoſen, die ſonſt nichts durchgehen ließen
händigten ungeleſen den „harmloſen Roman” jenen Offizieen
aus, und dieſe ſchrieben alsbald: „Niehat uns ein Romin.
ſo gefeſſelt, wie dieſer, er ging von Handzu
Hand, laßt doch bald eine Fortſetzung folgey!“
Wie behäbig lachte Hindenburg darüber, als ich ihm ſon
dieſem ihm bisher unbekannt gebliebenen „Huſarenſtreich” um
Abend des 24. Auguſt 1917 in Kreuznach erzählte. Im
Auf=
trage des Auswärtigen Amtes hatte ich die bulgariſchen
Schuft=
ſteller und Journaliſten zur Weſtfront begleitet, wir waren ſon
Hindenburg zu einer freundſchaftlichen Zuſammenkunft mach
Villa Imhoff eingeladen worden. In der Gartenveranda ſohen
wir an einzelnen Tiſchen, auch Ludendorff war zugegen, den
ich bereits viele Jahre zuvor als jungen Offizier in Belin
kennengelernt hatte. Hindenburg bildete auch hier den
anreſen=
den und angeregten Mittelpunkt, die umwälzenden Ereigniſſt in
Rußland beherrſchten zunächſt die Unterhaltung. Der
Feld=
marſchall ſtimmte einer Aeußerung von bulgariſcher Seite zu,
daß nach Friedensſchluß zwiſchen Deutſchland und Rußland eint
gutes Verſtändnis herbeigeführt werden müſſe, da Rußlandfü;
die deutſche Induſtrie als Abſatzgebiet von größter Wichtiſtet
ſei. Hindenburg, neben dem ich einige Zeit ſitzen konnte, erzchie
von den gemeinſam in Oſterode verlebten Tagen: Fni
Oſterode war ich als junger Hauptmann, häfte
damals nicht gedacht, daß ich ſpäter „ſo”
hin=
kommen würde. Ach,” ſetzte er nachdenklich hinzu, das
war doch in jenem Auguſt 1914 eine große, ſchöne,
vorwäts=
ſtürmende Zeit. Wir müſſen jetzt alle Kräfte zuſammennehnen,
um den Feind auf die Naſe zu drücken!” Wir ſprachen vom
einer Geſchichte dess Krieges. Hindenburg: „Das wird fir.g
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[ ← ][ ][ → ]Sonnkag, 2. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 274 — Seite 3
Frankreichs Mikkelsmänner in Genf an der Arbeit. — Es geht nichk ohne Deutſchland und ohne Erfüllung
der berechkigken deutſchen Anſprüche.
Hinker den Genfer Kuliſſen.
Genf, 1. Oktober.
Seitdem die Vermittlungsverſuche in der Abrüſtungsfrage
und in der deutſchen Gleichberechtigungsforderung bisher keinen
Erfolg hatten, wird Genf augenblicklich mit einer Höchflut von
Sicherheits= und Abrüſtungsplänen überſchwemmt. Beteiligt ſind
hieran vor allem die kleinen Bundesgenoſſen Frankreichs und die
bekannten Völkerbunds=Spezialiſten, die immer mit
Kompromiß=
vorſchlägen auftauchen, wenn Not am Mann iſt. Das einzige, was
alle dieſe Syſteme gemeinſam haben, iſt ein Herumgehen um die
deutſche Gleichberechtigungsforderung.
Lebhaft werden auch die Vorſchläge erörtert die Henderſon
zur Löſung der Gleichberechtigungsfrage dem Büro des
Haupt=
ausſchuſſes vorzulegen beabſichtigt. Dieſe Vorſchläge ſind bisher
von deutſcher Seite als untragbar abgelehnt worden. Man
er=
wartet jetzt, daß Henderſon nach ſeiner Rückkehr aus London von
neuem mit den deutſchen Vertretern in Fühlung treten werde, da
er an ſeiner Abſicht feſthalten ſoll, auf der Büroſitzung am 10.
Oktober eine Behandlung der Gleichberechtigungsfrage
herbeizu=
führen.
Scharfe Aeußerungen Herriols auf Neurakhs
Erklärungen.
Wie aus maßgebenden franzöſiſchen Kreiſen verlautet, ſoll
Herriot ſich äußerſt ſcharf geäußert haben. Insbeſondere habe er
den Vorwurf erhoben, daß die deutſche Regierung ein
Wiederauf=
leben der Geheimdiplomatie und geheime Verhandlungen mit
Frankreich gewünſcht, während die franzöſiſche Regierung an dem
Völkerbundsgrundſatz der Oeffentlichkeit aller Verhandlungen
feſt=
gehalten habe. Direkte Beſprechungen zwiſchen ihm und Neurath
in Genf ſeien lediglich an der Haltung des Reichsaußenminiſters
geſcheitert. Von ihm als franzöſiſchem Miniſterpräſidenten ſei nicht
zu erwarten geweſen, daß er den erſten Schritt für derartige
direkte Beſprechungen tun werde. Weiter ſoll Herriot betont haben,
daß die deutſche Haltung in der Gleichberechtigungsfrage auf den
Wunſch Deutſchlands auf Aufrüſtung ſchließen laſſe.
Engliſche Gerüchte über eine Konferenz der Mächke.
Im Zuſammenhang mit der Freitagſitzung des engliſchen
Ka=
binettsrats, auf der die Abrüſtungsfrage und die deutſchen
Gleich=
berechtigungsforderungen eingehend erörtert wurden, iſt in
Lon=
don eine Reihe von Gerüchten im Umlauf, die von einem bevor=
„„yenven Eingreifen Englands wiſſen wollen. Die einen beſagen,
daß die engliſche Regierung bereits in Paris, Berlin, vielleicht
auch in Rom und Waſhington neue Anregungen habe übermitteln
laſſen, um die ins Stocken geratenen Verhandlungen über die
For=
derungen wieder in Gang zu bringen. Andere Gerüchte knüpfen
an die Vorliebe Macdonalds für internationale Konferenzen an
und behaupten, daß engliſche, deutſche, franzöſiſche, italieniſche und
vielleicht auch amerikaniſche Vertreter bzw. Beobachter nach
Lon=
don zur Erörterung der deutſchen Anſprüche im Rahmen einer
Konferenz eingeladen wurden. Dieſe Gerüchte dürften den
Ereig=
niſſen weſentlich vorauseilen.
In verantwortlichen Kreiſen in London behauptet ſich zwar
die Auffaſſung, daß im Hinblick auf die Erklärungen Herriots und
der deutſchen Miniſter eine Weiterentwicklung nur durch
Ein=
greifen einer dritten Macht einſetzen kann, und vielleicht
eng=
liſcher Einfluß hierbei die beſte Hilfe leiſten könnte. Es fehlt aber
im Augenblick noch an feſten Plänen, wie das geſchehen ſoll. Das
engliſche Kabinett hat, wie zuverläſſig verlautet, am Freitag leine
Entſcheidung gefällt, wohl aber iſt die Genfer Angelegenheit
Ge=
genſtand ernſter Errägungen im Foreign Office.Hier wird aber
erklärt, daß die Lage ſich noch nicht weit genug entwickelt habe,
als daß man etwas Endgültiges über die engliſchen Abſichten ſagen
könne.
Der mandſchuriſche Konflikk.
Skimſon für eine Polikik der offenen Tür.
Der 19er Ausſchuß des Völkerbundes behandelte
heute den chineſiſch=japaniſchen Konflikt und ſprach
ſich dahin aus, abzuwarten, bis der Völkerbundsrat ſeinerſeits die
Prüfung des Lyttonberichtes vollzogen habe, der morgen mittag
um 1 Uhr veröffentlicht wird.
Der amerikaniſche Staatsſekretär Stimſon hielt in Philadelphia
eine große Rede, in der er auch auf die Mandſchureifrage zu
ſprechen kam und erklärte, daß die Kriſe in der Mandſchurei nicht
nur ein Schlag gegen die Wirtſchaftsintereſſen der Vereinigten
Staaten ſei, ſondern auch eine Drohung gegen die Autorität der
großen Friedensverträge, die nach dem Krieg abgeſchloſſen wurden,
darſtellten, die zu dem Zweck abgeſchloſſen worden ſeien, um
neues Unheil zu verhindern. Es ſei lebensnotwendig, daß die
Beziehungen unter den Nationen auf eine dauerhafte Baſis der
Gerechtigkeit und des Friedens geſtellt ſeien. Seit 30 Jahren hätten
die Vereinigten Staaten eine Politik der offenen Tür in China
verfolgt, die auf den Prinzipien der Gleichheit aller Nationen
be=
ruhe, die mit China Beziehungen unterhalten. Dieſe Politik ſei
auch für die Erhaltung der territorialen Integrität Chinas
not=
wendig.
Die Ausſprache im Europa=Ausſchuß.
Sireſa und die Welkwirkſchaftskonferenz.
Einen breiten Raum nahmen im Europa=Ausſchuß die
Be=
ratungen über die Ergebniſſe der Agrar=Konferenz von Streſa in
Anſpruch. Der ruſſiſche Vertreter Litwinow wandte ſich gegen die
Empfehlungen dieſer Konferenz und warf die Frage auf, wie die
Empfehlungen von Streſa mit der Meiſtbegünſtigungsklauſel
ver=
einbar ſeien und wandte ſich gegen jede Diskriminierung dritter
Staaten, die nicht an den Beratungen von Streſa teilgenommen
hätten. — Auch der engliſche Vertreter ſowie die Delegierten
der Türkei und die Vertreter der nordeuropäiſchen Staaten:
Hol=
land, Schweden, Norwegen und Belgien, brachten ähnliche
Be=
denken vor und machten vor allem Vorbehalte
hinſicht=
lich einer Beteiligung an dem
Gemeinſchafts=
fondsfürdie Hilfe andie Agrar=Staaten, während
der deutſche Vertreter, Geſandter v. Roſenberg, die Richtlinien von
Streſa als den einzigen Weg zur Wiederherſtellung der europäiſchen
Wirtſchaft bezeichnete. Schließlich wurden von dem Ausſchuß die
Empfehlungen von Streſa zur näheren Prüfung an, den
Völker=
bundsrat überwieſen, ſowie an den Vorbereitungs=Ausſchuß für
die Weltwirtſchaft=Konferenz.
Ein aufregender Vorfall ereignete ſich heute abend noch vor
dem Völkerbundsgebäude, wo ein junger, offenbar irrſinniger
Un=
gar, einen Revolverſchuß in der Richtung auf die offenen Fenſter
des Kommiſſions=Saales abgab, der jedoch keinen Schaden
anrich=
tete. Der Schütze wurde von einem Geheimpoliziſten ſofort
ver=
haftet.
Die Arbeiten im Sonder=Ausſchuß des Büros der
Abrüſtungs=Konferenz ſind heute ebenfalls nicht
vor=
wärts gekommen, da zwiſchen der Hoovermethode und den
franzö=
ſiſchen Anſichten bezüglich der Erfaſſung der Landſtreitkräfte zu
ſta=
tiſtiſchen Zwecken unüberbrückbare Meinungsverſchiedenheiten
be=
ſtehen.
Rieſenaufgabe werden! Viele Jahre werden vergehen, um alle
wichtigen und richtigen Quellen zu erſchließen!"
Der Krieg war zu Ende, Hindenburg bewohnte die lauſchige
Villa nahe der Eilenriede in Hannover. Auch hier wurde, als
ich ihn beſuchte, von den großen Tagen auf oſtpreußiſchem Boden
zu Beginn des Krieges geſprochen, mancherlei Erinnerungen
erweckt, mancherlei Neues erzählte Hindenburg in ſeiner ruhigen
abgeſchloſſenen Weiſe. Er war auf ſeiner letzten
Oſtpreußen=
reiſe wiederum in Oſterode geweſen und hatte im gleichen Hotel
gewohnt, das ihn ſchon als jungen Generalſtäbler beherbergt
hatte. Und abermals betonte er, daß jene Zeit die ſchönſte
ſeines Feldzuglebens geweſen ſei: „Die große
Begeiſte=
rung riß alle mit, alle gaben alles hin, in
friſchem Vorwärtsdrängen eilten wir von Sieg
zu Sieg. Uebrigens hatten wir den Sieg von
Tannenberg durchaus nicht gleich in der Hand,
und es gab einige kritiſche Momente, in denen
ſchon allerlei Zweifel auftauchten, ob wir der
Ruſſen Herr werden würden, aber unſere
herr=
lichen Truppen haben es dann doch geſchafft!“
Wir ſaßen unter einem ſehr ſchönen Bilde Moltkes, von Lenbach
gemalt. Hindenburg: „Es iſt ein Meiſterſtück, und mein großer
Lehrmeiſter iſt ja auch Moltke geweſen. Wie viel verdanke ich
ihm, wie nachhaltig waren die in ſeiner Nähe verlebten
Stunden. Groß als Feldherr und ſchlicht als Menſch, ein
Vorbild für uns alle!” In das Gedenkbuch meines Sohnes,
der mich begleitete, ſchrieb er mit ſeiner feſten Handſchrift: „Die
Treue iſt das Mark der Ehre!” und ſagte zu dem
Knaben: „Esiſt mein Lieblingsſpruch, den mußt
Du immer beherzigen, er iſt von großer
Wichtig=
keit für das ganze Leben!“
* Die Fahnen
der „Hindenburg=Regimenker”.
Bedeukſame milikäriſche Geburlstags=Ehrung
des Reichspräſidenken.
Die Fahnen von drei Negimentern in Hindenburgs
Wohnung. — Wie die drei Regimenter „Hindenburg=
Regimenter” wurden. — Ausländiſches Hindenburg=
Regiment.
Zum 85. Geburtstage Hindenburgs werden ihm nachmittags
von einer Fahnen=Kompagnie die Fahnen ſeiner drei Regimenter
n die Wohnung gebracht werden, wo ſie bis Montag verbleiben.
Ss handelt ſich um die Fahnen des ehemaligen Infanterie=
Retziments Nr. 147, des Infanterie=Regiments Nr. 91 und des
2: Barde=Regiments zu Fuß. Nach dem ruhmreichen Sieg in
der Winterſchlacht in Maſuren wurde Hindenburg am 23. Februar
1915 vom Kaiſer Wilhelm II. zum Chef des 2. Maſuriſchen
Infanterie=Regiments Nr. 147 ernannt. In der Wahl dieſes
Regimentes, das ſich bei den Kämpfen im Oſten unvergängliche
Lorbeeren errungen hat, konnte Hindenburg, wie der Kaiſer ihm
ſGrieb, erkennen, wie dankbaren Herzens ſeine Verdienſte um
die Befreiung Oſtpreußens von dem feindlichen Einfall an=
erkannt wurden. Im Auguſt des gleichen Jahres erhielt dieſes
Regiment die Bezeichnung „Infanterie=Regiment
Generalfeld=
marſchall von Hindenburg” (2. Maſuriſches) Nr. 147. Das
Regiment hatte in den erſten Auguſttagen 1914, ſowie im
November 1914, in der Schlacht bei Locz ſich beſonders
aus=
gezeichnet. Aus Anlaß des 70. Geburtstages Hindenburgs wurde
er ä la Suite des Oldenburgiſchen Infanterie=Regiments Nr. 91
geſtellt. Auch mit dieſem Regiment verbinden den
General=
feldmarſchall zahlreiche perſönliche Beziehungen, denn er war
drei Jahre lang Kommandeur dieſes Regiments, und zwar vom
Jahre 1893 bis zum Jahre 1896. Das dritte Regiment, deſſen
Fahne zur Feier des 85. Geburtstages das Haus des
General=
feldmarſchalls ſchmücken wird, iſt das 3. Garderegiment zu Fuß,
aus dem Hindenburg hervorgegangen iſt, denn am 7. April 1866
wurde der Portepee=Unteroffizier von Hindenburg dem 3. Garde=
Regiment zu Fuß überwieſen. Schon am 24. Juli 1908 wurde
Hindenburg à la Suite dieſes Regiments geſtellt. Seitdem
trägt er mit Vorliebe die Uniform ſeines alten Regimentes.
Wenn auch Hindenburg mit dem ganzen deutſchen Heere ſowie
mit der neuen Reichswehr aufs innigſte verbunden iſt, und
allen Fragen militäriſcher Art das größte Intereſſe
entgegen=
bringt, ſo ſind doch ſeine Beziehungen zu dieſen drei eben
genannten Regimentern ganz beſonders inniger Art, da die
Geſchichte dieſer Regimenter mit der Perſönlichkeit des
be=
deutendſten deutſchen Heerführers dieſes Jahrhunderts eng
ver=
knüpft iſt. Hindenburg iſt übrigens auch der Inhaber eines
ausländiſchen Regimentes. Als er die Beförderung zum
General=
feldmarſchall erhielt, wurde er von Kaiſer Franz Joſeph zu
dieſer Ehrung in einem Telegramm beglückwünſcht, in dem er
ihm mitteilte, daß er ihn zum Oberſtinhaber des Infanterie=
Regiments Nr. 69 ernenne, um ſeinen glänzenden
Feldherrn=
namen der öſterreichiſch=ungariſchen Wehrmacht zum leuchtenden
Sinnbild kriegeriſcher Höchſtleiſtung zu erhalten. Im Anſchluß
daran ſei noch erwähnt, daß auch die deutſche Kriegsflotte
be=
ſtrebt war, den Namen Hindenburg zum ſteten Gedächtnis als
Bezeichnung eines Schiffes zu wählen. Im Jahre 1917 wurde
einer der neuen Schlachtkreuzer auf den Namen „Hindenburg”
getauft. Er konnte aber ſeine Tüchtigkeit im Seekampfe nicht
mehr beweiſen. Nach dem Kriege wurde er abgeliefert und am
19. Juni 1919 bei Scapa Flow verſenkt.
* Heſſiſches Landeskheaker.
Kleines Haus. — Samstag, den 1. Oktober.
„Der Barbier von Sevilla”
Komiſche Oper von Roſſini, Text von Sterbini.
Roſſinis Barbier bleibt ſein Hauptwerk, auch wenn gerade
den letzten Jahren die mit Gluck aufgenommenen Verſuche,
dere ſeiner zahlreichen Opern, wie z. B. „Cenerentola” und
ſtalienerin in Algier” zu neuem Leben zu wecken, Erfolg
ge=
bt haben. Denn in ihr, die in 14 Tagen komponiert wurde,
fenbart ſich die Leichtigkeit der Erfindung, die
Liebenswürdig=
it des Humors, die Lebensfülle ſüdlichen Temperaments als
hpus ſeines ganzen Weſens am genialſten. Und das
Merk=
urdige für uns iſt dabei, daß dieſe ausgelaſſene Muſik ſich
mn den feſten, ja ſtarren Formen, in die ſie Nummer für
Das ſchwere Unrechk an Eupen=Malmedy
Die Landsmannſchaften fordern Achkung
des Helbſtbeſtimmungsrechts.
Krefeld, 1. Oktober.
Die Vertreterverſammlung der Vereinigten
Landsmannſchaf=
ten Eupen=Malmedy=Monſchau faßte auf der 12. Jahrestagung
der Landsmannſchaften in Krefeld folgende Entſchließung, die der
Reichsregierung übermittelt wurde:
„Die Vertreter der Vereinigten Landsmannſchaften von
Eupen=Malmedy=Monſchau gedenken auf ihrer 12. Jahrestagung
ihrer alten Heimat in unverbrüchlicher Verbundenheit. In
die=
ſen Zeiten ſchwerſten Ringens um die endliche Befriedung der
Welt kann der Blick nicht vorübergehen an dem Schickſal jener
rheiniſchen Männer und Frauen, denen feierlich das
Selbſtbeſtim=
mungsrecht zugeſichert worden iſt in Verträgen, auf deren
pünkt=
licher Durchführung durch Deutſchland deſſen ehemalige Gegner
unerbittlich beſtehen. Die Art aber, wie die Bevölkerung von
Eupen=Malmedy um das Selbſtbeſtimmungsrecht entgegen den
Verträgen betrogen wurde, war ein Hohn auf dieſes Verſprechen,
und ſie iſt gleichzeitig ſchlecht zu vereinbaren mit den eigenen
Grundſätzen des neuen Herrn, der ſelbſt die Freiheit auf ſeine
Fahne geſchrieben hat. Belgien wurde ſelbſt einmal einem
ande=
ren Staat, gewiß einem hochziviliſierten, eingegliedert, und doch
hat das belgiſche Volk 17 Jahre ſpäter ſich aus einer Gemeinſchaft
zu befreien verſtanden, zu der es ſich freiwillig niemals bekennen
wollte. Wann wird das belgiſche Volk, dem die Bewohner von
Eupen=Malmedy gleichfalls niemals landsmannſchaftliche Gefühle
entgegenbringen können, ſeiner Vorfahren würdig, die
Heimat=
treue und den Selbſtbeſtimmungswillen von Bürgern zu achten
wiſſen, deren unter falſchem Schein gewaltſam erpreßte
Einglie=
derung wahrlich kein Ruhmesblatt in der belgiſchen Geſchichte
dar=
ſtellt! Die Vereinigten Landsmannſchaften von Eupen=Malmedy=
Monſchau und mit ihnen das deutſche Volk haben keine
feindſeli=
gen Gefühle gegenüber Belgien. Aber ſie haben auch keinerlei
Ver=
ſtändnis für jene Art „moraliſcher Abrüſtung”, wie ſie noch heute
von maßgebenden belgiſchen Militärs vertreten wird, die Eupen=
Malmedy in erſter Linie deshalb bei Belgien erhalten wiſſen
wollen, damit Aachen ſtändig dem Feuer belgiſcher Kanonen
aus=
geſetzt bleibe. Die Vereinigten Landsmannſchaften erwarten, daß die
Reichsregierung mit Energie dafür ſorgt, daß, ebenſo wie dem
deut=
ſchen Volke an der Saar, auch den Bewohnern von Eupen=
Mal=
medy das vertraglich zugeſicherte, geheiligte Recht auf
Selbſt=
beſtimmung endlich erfüllt werde.”
Reichsinnenminiſter Frhr v. Gayl überſandte den
Ver=
einigten Landsmannſchaften Eupen=Malmedy=Monſchau zu ihrer
Jahrestagung folgende Begrüßungsworte: „Der 12. Haupttagung
der Vereinigten Landsmannſchaften Eupen=Malmedy=Monſchau
in Krefeld entbiete ich aus vollem Herzen einen aufrichtigen
deut=
ſchen Gruß. Wenn ich auch Ihren Verhandlungen perſönlich nicht
beiwohnen kann, ſo verfolge ich ſie doch mit größter Anteilnahme.
Ich wünſche Ihrer Tagung und beſonders Ihrer Kundgebung für
das Recht Eupen=Maldmedys einen ſtarken Widerhall in den
Her=
zen aller Deutſchen und darüber hinaus aller jener, die ſich den
Sinn für Gerechtigkeit bewahrt haben. Das ſchwere Unrecht, das
der Verſailler Vertrag der Bevölkerung von Eupen=Malmedy
zu=
fügte, indem er ſie gegen ihren Willen aus tauſendjähriger
Ver=
bundenheit mit dem deutſchen Vaterlande losriß, kann nicht
ver=
geſſen werden. Das mißachtete Selbſtbeſtimmungsrecht ruft nach
Verwirklichung. Für dieſe Verwirklichung unbeirrbar und
un=
abläſſig zu arbeiten, ſei unſer Gelöbnis!”
Dor den Neuwahlen in den Bölkerbundstak.
Der Präſident der Völkerbundsverſammlung, Politis, hat die
Vollverſammlung zu Montag zu den Neuwahlen in den
Völker=
bundsrat einberufen. Satzungsgemäß ſcheiden dieſes Jahr Polen,
„Südſlawien und Peru aus dem Völkerbundsrat aus.
Die polniſche Regierung hat jedoch ihre Kandidatur von neuem
aufgeſtellt. Es muß daher zunächſt eine Abſtimmung über die
Zu=
erteilung des Rechts der Wiederwählbarkeit an Polen ſtattfinden,
für die eine Zweidrittelmehrheit notwendig iſt. Die Wahl Polens
wird allgemein als geſichert angeſehen. Auf deutſcher Seite ſieht
man die Wahl Polens in den Rat als unvermeidbar an. Es beſteht
ferner die Abſicht, an Stelle Südſlawiens die Tſchechoſlowakei in
den Völkerbundsrat zu wählen.
Nummer gegoſſen iſt, nie beengt fühlt, vielmehr durch ſie
ge=
ſteigert zu werden ſcheint.
Es blieb nicht aus, daß ſich ihr Aufführungsſtil in den
zahlloſen Vorſtellungen von 100 Jahren in aller Herren Länder
vielfach geändert hat. Die Original=Ouvertüre iſt verloren; man
ſpielt eine von ſeinen anderen komiſchen Opern. Die Koloraturen
haben ſich die Divas und Buffos nach eigener Laune und
Virtuoſität jeweils geändert, Arien wurden hinzugefügt oder
weggelaſſen; der Dialog erweiterte ſich durch improviſierte
Zu=
taten. Es werden jetzt häufig an Stelle des Dialogs die alten
Rezitative geſetzt. Aber ſie ſind ſchwach. Was die Oper durch
ſie an muſikaliſcher Form gewinnt, verliert ſie an draſtiſcher
Wirkung.
Die heutige Bearbeitung durch den Gaſtdirigent Hermann
Adler war dadurch, daß dieſer gleichzeitig Regie führte, ein
intereſſanter Verſuch zur Einflußerweiterung des Kapellmeiſters
auf den Bühnenvorgang. Die Bearbeitung behielt die Rezitative
bei, reinigte und kürzte ſie; die ſeit langer Zeit fehlende Szene
der Singſtunde, anſtelle deren immer eine Konzertarie
ein=
geſchoben worden war, wurde neu hinzukomponiert: alles ſehr
geſchickt und ſachgemäß. Die muſikaliſche Leitung war äußerſt
fein, genau, graphiſch klar; das Dirigieren routiniert, mit
ſpar=
ſamen Geſten und idealer Begleitkunſt; das Orcheſter zu
mannig=
fachen Piano=Schattierungen gedämpft, ſelbſt im Gewitter nur
ein mi erreichend. Die Regie brachte im Schauſpiel=Sinne nichts
weſentlich Perſönliches, um ſo mehr alles auf das Sorgſamſte,
was die Muſik zur Geltung und Wirkung kommen ließ. Die
Bühnenbilder Strohbachs hauptſächlich das erſte, ſchienen
mir heute etwas dürftig, auch mehr Biedermeier, als Rokoko,
die Koſtüme gut.
Die Beſetzung: In der Titelrolle Johannes Drath,
der Vielſeitige. Sein Figaro, ohne Schablone, von ſpritziger
Laune, friſch und fabelhaft beweglich die geſanglichen Klippen
erſtaunlich beherrſchend. Fritzi Jockl eine feine Roſina, nicht
naiv, aber in reizvollem Spiel und ausgereiftem Kunſtgeſang
höchſt kultiviert. Der Graf Almavia des Heinrich
Allme=
roth wie immer vom Schauſpieleriſchen und Muſikaliſchen
zu=
gleich erfaßt und glänzend durchgeführt. Theo Herrmann
als Baſilio im Stil wohl der echteſte, in Maske, Spiel, Geſang
vorbildlich. Martha Liebel eine gute Marzelline, Carl
Walther als Fiorillo lobenswert. Bartolo — Joſef
Sieber, eine vollblütige Theaterfigur ſicherlich, und zweifellos
ein Erfolg für die Galerie, aber eine Fehlbeſetzung, und eine
Beſetzung entgegen der eigenen Regie. Die „Reformation” der
Oper vom Schauſpiel her, gültig nur als von der Muſik ſtets
überwachte Anregung, kann doch nicht darin beſtehen,
Sing=
rollen ſchlechthin von noch ſo hochſchätzbaren Komikern mimen
zu laſſen. Eine in ihren Folgerungen ebenſo primitive wie
groteske Löſung. Iſt dies grundfätzlich nicht richtig, ſo auch im
Einzelfall als Ausnahme. Denn mit Sieber wird aus der
komiſchen Oper eine Poſſe mit Geſang, und die Baritonſtimme
fällt in allen Enſembles unter den Tiſch. Wozu ſolche
Experimente? Der Barbier iſt die letzte Oper, die einer
Auf=
käſcherung bedarf. Keine einzige Figur, keine Szene, keine Note
iſt ſchwach, aber jede gegen Weſensveränderung empfindlich.
Die Vorſtellung hatte im Ganzen den rechten Luſtſpielton
und viel Stimmung. Schon die Ouvertüre ſchlug ein, die große
Figaro=Arie mußte wiederholt werden und der Beifall war
B.
immer rege und warm.
Seite 4 — Nr. 274
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Oktober 1932
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Sonntag, 2. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 274 — Seite 5
Extra-
fschelntret
armstadt
elefon 2343
hlun
13416d
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 2. Oktober 1932.
Haf das Landestheaker eine Baſis!
Zu Beginn der Spielzeit ſcheint es uns wichtig, zu unterſuchen:
Von wem wird ein ſo komplizierter Apparat, wie es jedes Theater
iſt getragen? — Wer trägt ihn? — Dichter oder Publikum,
Re=
giſſeur oder Schauſpieler, techniſcher Apparat oder Verwaltung,
oder alle zuſammen?
Vom Schreibtiſch des Dichters bis zum Abend der Premiere
gibt es viele Etappen; der Dramaturg, der das Stück vorſchlägt,
der Generalintendant, der als verantwortlicher Leiter des
In=
ſtituts die Annahme beſchließt, die Zuteilung des Stückes an
Re=
giſſeure, Bühnenbildner und Schauſpieler, das Anſetzen der
Pro=
ben durch die künſtleriſche Betriebsleitung: all dies gehört zu den
Vorarbeiten, zu denen viele Geſamtbeſprechungen und viele
Ein=
zeldiskuſſionen unter den Mitarbeitern nötig ſind. Dann beginnt
die eigentliche Bühnenarbeit. Vormittags und abends wird das
Stück probiert. Die Schreinerei, der Malerſaal, die Schneiderei,
die Schloſſerei arbeiten nach den Angaben des Bühnenbildners das
Bühnenbild und die Koſtüme. Es iſt natürlich ſchwieriger und
er=
fordert Zeit, Bühnenbilder von „Rheingold” zu arbeiten als von
„Geld ohne Arbeit”; und die Probezeit zum umfangreichen „
Wil=
helm Tell” wird mehr Zeit in Anſpruch nehmen als zu „Wetter
veränderlich”, das 2½ Std. ſpielt. Tage vor der Hauptprobe
tre=
ten Beleuchter, Requiſiteur und Friſeur in Aktion. Die
eigent=
liche Arbeit des Theaters ohne Publikum geht zu Ende; ſie iſt
natürlich die Vorausſetzung des Theaters, aber bildet ſie eine
Baſis?
Sie wird auch nicht gebildet von einem zufälligen Publikum,
das hie und da ſpontan zu dieſem oder jenem Stück, ſei es nun die
„Butterfly” oder das „Weiße Rößl”, geht. An dieſem zufälligen
Publikum ſind die Berliner Theater zugrunde gegangen, jene
Theater, von denen man ſagte, und dies mit Recht, daß ſie die
beſten der Welt ſeien. Sie konnten ſich nicht auf ihr Publikum
verlaſſen, weil ſeine Zuſammenſetzung zu indifferent und zu
wech=
ſelnd war. Die Baſis des Theaters iſt der Mieter!
Er, der durch regelmäßigen Theaterbeſuch ſich zu einem Urteil
er=
zogen hat; er iſt die wahre Stütze des Theaters. Er hebt das
Theater heraus aus dem Zufälligen, und durch ihn iſt es in der
Lage, einen Spielplan zu entwerfen und aufzubauen. Und ſo
ge=
tragen von dieſer Sicherheit, iſt das Theater erſt, imſtande, zu
wirklichen Leiſtungen zu kommen, die ihm dauernde Zugkraft
geben und es zu einem Mittelpunkt der Stadt und des Landes
machen. Eine Zugkraft, die das Wirtſchaftsleben der Stadt
be=
einflußt durch Heranziehung des Landes und der Fremden.
Das Intereſſe des Darmſtädters an ſeinem Theater iſt
unge=
wöhnlich. Dieſes Intereſſe hat in einer Stadt von 91 000
Ein=
wohnern eine Theaterentwicklung ermöglicht, die nach allgemeiner
Anſicht über dem Niveau vieler Großſtadt=Bühnen ſteht. Wir
er=
innern an den bekanntgewordenen Aufſatz des erſten Kritikers der
„B. Z. am Mittag”, H. H. Stuckenſchmidt, der in einer
Aufſatz=
reihe über Provinztheater, die er auf einer Reiſe durch
Deutſch=
land beſuchte, das Darmſtädter Theater als eines der beſten
be=
zeichnete, in denen er Aufführungen geſehen hat.
Dieſe Theaterentwicklung hängt in ihrem weiteren Beſtand
davon ab, daß der Kreis der Mieter ſich vergrößert und damit die
Baſis des Theaters verbreitert.
— Verſetzt wurde: Am 28. September der Förſter Georg
Klipſtein zu Darmſtadt vom 1. Oktober 1932 ab in gleicher
Dienſteigenſchaft in die Förſterei Griesheim des Forſtamts
Eberſtadt
Jubiläum. Herr Konrad Lindenmayer war geſtern 25 Jahre
als Schloſſer Betriebsbeamter und Hausverwalter bei der Röhm
u. Haas A.=G. tätig. Aus dieſem Anlaß veranſtaltete die Firma
eine kleine Feier, in der dem Jubilar eine Ehrenurkunde der
In=
duſtrie= und Handelskammer und ein Geſchenk überreicht wurde.
Werkmeiſter W. Bopp, bei Firma Gebr. Roeder A.=G.,
Darmſtadt, beging am 1. Oktober ſein 40jähriges Dienſtjubiläum.
Gleichzeitig mit dem 25jährigen Beſtehen der
Materialprü=
fungsanſtalt der Techniſchen Hochſchule, feierten ihr 25.
Dienſt=
jubiläum die Sekretärin Fräulein Paula Mager und der
Ober=
werkmeiſter Franz Delp.
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3. Oktober 20—22 Uhr. Erſtes Sinfonie=Konzert.
Soliſt: Walter Gieſeking (Klavier) Pr. 1——5.50 Merſtac
4. Oktober Anf. 20, Ende nach 22.30 Uhr. 4 3.
Das Konzert.
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4. Oktober Anf. 20, Ende geg 22.30 Uhr. Zuſ.=Miete V1.
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Oktober Anf. 20, Ende geg 22 Uhr. Zuſ=Miete II1.
Zunt 1 Male: Geld ohne Arbeit. Pr. 0.70—3.80 Donnerstag,
6. Oktober 20—22.30 Uhr Außer Miete.
Der Waffenſchmied.
Kleine Pr. 0.50—2.50
zisaufführung des „Weißen Rößls” im
Landes=
abend, 19.30 Uhr. findet die 25. Aufführung der
„Im weißen Rößl” von Ralph Benatzky, in
zug von Hans Strohbach und in der Beſetzung mit
z. Joachim Sattler, Lilly Palmer: Dr. Allmeroth,
g.n, Hermann Gallinger, Joſef Sieber, Jenny
Wie=
inz Peters, Käthe Gothe, Kurt Weſtermann. Hans
tt. Muſikaliſche Leitung: Fritz Bohne — Am Mitt=
Oktober, findet im Kleinen Haus die Erſtaufführung
„Geld ohne Arbeit” von
Colantuoni=
t, dem zurzeit auf zahlreichen deutſchen Bühnen ein
beſchieden iſt. Die Inſzenierung dieſes überaus
beſorgt Hans Strohbach; die Geſtaltung des
Büh=
umt von Elli Büttner.
Schwere Unfälle in Darmſtadt.
Sporkflugzeug infolge Bodennebels in Baumkronen geraken und abgeſtürzt. — Die Inſaſſen auf dem
Transpork ins Krankenhaus ihren ſchweren Verlehungen erlegen. — Opfer des Sktaßenverkehrs.
Die Landarbeiter, die kurz nach dem Weiterflug den
furcht=
baren Krach hörten, eilten alsbald zur Unfallſtelle und alarmierten
* Tödlicher Flugzeug=Abſturz
ſofort Polizei und Rettungsdienſt. Nach kurzer Zeit ſchon war alles
zur Stelle. Die beiden Flieger, die furchtbar verletzt unter den
Zwei Toke.
Trümmern ihrer Maſchine hervorgezogen wurden, konnten nicht
Der Wald in der Nähe von Griesheim, am Sandbachdamm,
zwiſchen Eſchollbrücken und Griesheim war geſtern vormittag der
Schauplatz einer furchtbaren Fliegertragödie, die leider zwei Opfer
forderte.
Die Herren Kettinger und Haßlocher aus Neuſtadt
(Haardt), Teilnehmer des zurzeit ſtattfindenden und morgen zu
Ende gehenden großen Zuverläſſigkeitsfluges für Sportflugzeuge,
ſind vor der Landung auf dem Griesheimer Flugplatz infolge
Bodennebels in die Baumkronen geraten und abge=
mehr gerettet werden. Beide waren bewußtlos, gaben jedoch noch
Lebenszeichen von ſich. Auf dem Wege ins ſtädtiſche Krankenhaus
ſind jedoch beide verſtorben. Kettinger, der Pilot und Beſitzer des
Flugzeuges, ſtand im 38. Lebensjahr.
Ueberfahren und lebensgefährlich verlehl.
Wie wir hören, wurde geſtern vormittag, kurz vor 8 Uhr, in
der Nähe des Reſidenzſchloſſes der Oberfeuerwehrmann Knopf
dadurch lebensgefährlich verletzt, daß er mit ſeinem Rad einem
Autobus zu nahe kam und umgefahren wurde. Der
Bedauerns=
werte erlitt einen Bluterguß ins Gehirn. Er war geſtern abend
noch nicht bei Bewußtſein. Es muß leider mit ſeinem Ableben
gerechnet werden. Ueber ein Ergebnis der amtlichen
Unter=
ſuchung des Vorfalles war geſtern ſpät abends noch nichts zu
er=
fahren.
Vom Mokorradfahrer angefahren u. ſchwer verlehl.
Am Samstag vormittag gegen 8,30 Uhr wurde vor dem Hauſe
Neckarſtraße 6 der dort wohnende, in den 70er Jahren ſtehende
Kaufmann K. von einem in ſtarkem Tempo die Neckarſtraße
paſ=
ſierenden Motorradfahrer angefahren und zu Boden geſchleudert.
Der alte Herr erlitt einen doppelten Kniebruch und wurde in die
Klinik von Roſenthal gebracht. Paſſanten mußten den
Motorrad=
fahrer, der ſich zunächſt nur um ſein Rad kümmerte, darauf
auf=
merkſam machen, daß es ſeine Pflicht geweſen wäre, ſich auch des
alten Herrn anzunehmen. Das Ueberfallkommando ſtellte die
Per=
ſonalien des Motorradfahrers feſt.
Die Trümmer des Flugzeuges.
ſtürzt. Das Flugzeug wurde vollſtändig zertrümmert, beide
In=
ſaſſen verſtarben auf dem Wege ins Darmſtädter Krankenhaus.
Sie gaben alsbald nach dem Abſturz nur noch geringe
Lebens=
zeichen von ſich.
Wie wir an Ort und Stelle erfahren, dürfte der Unfall ſich
folgendermaßen zugetragen haben. An dem Zuverläſſigkeitsflug,
der zurzeit noch 79 Teilnehmer von annähernd 120 in Konkurrenz
ſieht, war der Flugplatz Griesheim als Zwiſchenlandungsplatz
vor=
geſehen. Eine große Anzahl der ſchnellen Sportflugzeuge iſt
an=
ſtandslos und ohne jeden Unfall gelandet und wieder aufgeſtiegen.
Kettinger, der Führer der B.F.W.=Sportmaſchine, Typ
Meſſer=
ſchmidt, aus Neuſtadt an der Haardt war offenbar über die genaue
Lage des Griesheimer Flugplatzes nicht unterrichtet. Kurz vor dem
Sandbachdamm, in der Nähe vom Griesheimer Waſſerwerk, ſah
der tieffliegende Pilot Landarbeiter auf dem Felde ſtellte den
Motor ab und fragte nach der Lage des Flugplatzes. Da entweder
die Frage oder die Antwort nicht genau verſtanden wurden, ſtellte
Kettinger den Motor wieder an und flog in einer kurzen Schleife
noch einmal und etwas tiefer zurück, um die Orientierungsfrage
zu wiederholen. Er gab dann Vollgas, um in Richtung auf den
Flugplatz Griesheim weiterzufliegen. Dichter Bodennebel hatte
wohl die Sicht ſtark erſchwert, und der Pilot war über die
Boden=
nähe ſeines Fluges nicht genau unterrichtet. In voller
Geſchwindig=
keit ſtreifte der rechte Flügel eine hohe Pappel öſtlich des
Sand=
bachdammes. Der Flügel brach ſofort in mehreren Stücken ab, die
in dem Baumwipfel hängen blieben. Das Flugzeug flog über den
Sandbachdamm hinweg in die Bäume des weſtlichen Waldteils,
brach eine ſtarke Buche mitten hindurch und ſtürzte völlig
zer=
trümmert ab.
Raubmord
an einem Offenbacher Brokkutſcher.
b. Offenbach, 1. Oktober.
Am Samstag abend gegen ½8 Uhr wurde auf der
Mainufer=
ſtraße zwiſchen Frankfurt a. M. und Offenbach ein Kutſcher einer
Offenbacher Brotbäckerei von zwei unbekannten Tätern
über=
fallen, durch drei Schüſſe getötet und ſeiner Barſchaft in Höhe
von 200 bis 300 Reichsmark beraubt. Die polizeilichen
Ermitte=
lungen ſind im Gange.
Polizeibericht.
Wer hat die Handtaſche gefunden, Am Mittwoch, den
21. September, gegen 23 Uhr iſt auf dem Ernſt=Ludwigsplatz bei
einem Verkehrsunfall einer am Unfall beteiligten Perſon eine
blaue Damenledertaſche von mittlerer Größe mit weißen Tupfen
abhanden gekommen. In der Taſche befanden ſich Toiletteartikel
und ein Zwanzigmarkſchein. — Sachdienliche Mitteilungen, die
auf Wunſch vertraulich behandelt werden, werden auf Zimmer 2
des Polizeiamts, Hügelſtraße 31/33, entgegengenommen.
Diebſtähle. In der Nacht zum 22 September 1932 iſt vor
einer Bauſtelle Ecke der Erbacher= und Stiftsſtr. eine Laterne und
ein Schild mit der Aufſchrift „Vorſicht Bauſtelle” abhanden
ge=
kommen. — Am 22. September 1932 gegen 6 Uhr vormittags wurde
von einem auf dem Paradeplatz ſtehenden Laſtkraftwagen ein Sack
mit Aepfeln entwendet.
Wer wurde noch betrogen? Am Dienstag, den 27. September
1932, wurde durch die hieſige Kriminalpolizei ein erwerbsloſer
Schloſſer aus Darmſtadt feſtgenommen, der unberechtigt für Blinde
und Taubſtumme ſammelte und dabei einen Ausweis der Blinden=
und Taubſtummen=Beſchäftigungs=Werkſtätte Ludwia Jutzler in
Offenbach a. M. vorzeigte. Er legte auch ein Buch vor, in dem ſich
noch mehrere Perſonen mit Geldbeträgen eingezeichnet hatten. —
Perſonen, die auf dieſe Weiſe geſchädigt worden ſind, werden
ge=
beten auf Zimmer 29a der Kriminglabteilung, Hügelſtraße 31/33,
vorzuſprechen.
Heſſiſches Landesmuſeum — Paradeplatz. Ab 1. Oktober
1932 treten die für das Winterhalbjahr feſtgeſetzten Beſuchszeiten
in Kraft. Hiernach iſt das Muſeum geöffnet: Sonntags von 10
bis 13 Uhr. Dienstags von 11 bis 13 Uhr, Mittwochs von
14 bis 16 Uhr (ſtatt ſeither von 15 bis 17 Uhr),
Donners=
tags, Freitags und Samstags von 11 bis 13 Uhr. Während der
genannten Beſuchszeiten kann das Muſeum von jedermann
un=
entgeltlich beſichtigt werden. Kinder unter 12 Jahren
wer=
den nur in Begleitung und unter ſtändiger Aufſicht von
Erwach=
ſenen, Kinder unter 8 Jahren überhaupt nicht zugelaſſen.
— Rotkreuz=Lotterie. Der Heſſiſche Landesverein vom Roten
Kreuz veranſtaltet in Verbindung mit dem Alice=Frauenverein
auch in dieſem Jahre eine Lotterie, um Mittel für die
gemein=
ſame Tätigkeit auf dem Gebiet der Wohlfahrtspflege und
Wohl=
tätigkeit zu gewinnen. Es iſt bekannt, daß das Rote Kreuz ſich im
letzten Winter u. a. auch in hervorragender Weiſe an der
Linde=
rung der Not beteiligt hat. Die Lotterie wird in Losbriefen
ge=
ſpielt, die in den meiſten Loſegeſchäften erhältlich ſind; ihre
Unter=
ſtützung wird dringend empfohlen.
Ke
SAgbi
Uclatelblete Meeb
den 2. Oktober
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 274
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Oktober 1932
O. B. G= und B.O. A.=Ausſtellung.
1. Architektur.
Weit über eine lokale Bedeutung hinaus, erſcheint dieſe
Aus=
ſtellung als ein beachtenswertes Ereignis —
Es iſt hier etwas geglückt — das Zuſammenwirken von drei
wichtigen Wirtſchaftsfaktoren.
Die freiſchaffenden Architekten.
Die Bauſparkaſſe.
Das Handwerk und Gewerbe
Der Eindruck wird noch erhöht durch die Tatſache, daß ein
jeder Beteiligte freie Hand hatte — es ging ohne Jury, ohne
eine zentrale Ausſtellungsregie. — Man muß das beachten und
würdigen können.
gefunden; dieſes Intereſſe wendet ſich in erſter Linie den
Bau=
plänen und Modellen zu; es iſt überraſchend, wie groß die Zahl
derer iſt, die Luſt zum Bauen haben.
Wir wollen nicht voreilig Schlüſſe daraus ziehen, aber die
Zeichen mehren ſich von Tag zu Tag, die Hoffnungen erwecken
auf einen, Umſchwung, auf eine Wendung — auf Neubelebung,
— und es ſcheint wohl ſo zu ſein, daß das Baugewerbe und
alles, was damit zuſammenhängt, den Reigen der Arbeitsbelebung
eröffnen wird.
Die Ausſtellung im Gewerbemuſeum, deſſen architektoniſcher
Teil vom Bund Deutſcher Architekten, Ortsgruppe Darmſtadt, im
weſentlichen beſtritten wird, zeigt eine Fülle hochwertigen
Ma=
terials, ſie zeigt einen unerhörten Aufwand an fleißiger Arbeit,
materieller Opferbereitſchaft und ganz außerordentlich
künſtleri=
ſcher und baukundlicher Leiſtung.
Der Vorſitzende der Ortsgruppe, Studienrat Heinrich
Stumpf, zeigt in Modell und Plänen drei Häuſer 11 000,
12 000, und 14 000 RM.; eine reife Meiſterleiſtung, die
Modell=
anlage höchſt reizvoll und von überlegener Technik. Stumpf hat
in jahrzehntnlangem Ringen ſeinen Stil. ſeinen Ausdruck
gefun=
den, er iſt dem Ideal ſeiner Jugend treu geblieben und erntet
heute, was er geſät hat.
Architekt Peter Müller, Künſtler und Praktiker großen
Ausmaßes, der das Straßenbild Darmſtadts bereichert hat mit
bedeutſamen Geſchäftshäuſern, zeigt ſich hier im Eigenheimbau
als Meiſter in Plan und Ausfühung. Seine 3=Häuſergruppe zeigt
in klaren, knappen Grundriſſen, in voxtrefflich gegliederten
Faſſa=
den prächtige Entwürfe zu einfachen Familienhäuſern von 12000
bis 20 000 RM. Baukoſten. Hervorzuheben ſind die glänzend
ausgeführten, anſprechenden Modelle und die Darſtellung der
per=
ſpektiviſchen Schaubilder
Architekt Jakob Krug zeigt in Plan und Modell 5
Häu=
ſer 6400, 7850, 9000 13 500, 27 000 RM. Baukoſten Eine ganz
feine Arbeit mit außerordentlichem Fleiße und Aufwand eigener
Arbeitsleiſtung. Intereſſante, neuartige Grundrißlöſungen mit
guten, klaren Gedanken. Krug hat als ehemaliger Mitarbeiter
unſeres unvergeßlichen Olbrich bei ſeinen Grundriſſen die
Ge=
ſetze der Raumgeſtaltung beachtet und in den Faſſaden viel
Schö=
nes und Reifes gebracht. Die Modellanlage — eine perſönliche
Leiſtung — verdient höchſte Anerkennung und Beachtung.
Architekt Keßler=Bensheim zeigt in Plan und
Mo=
dellen 4 Häuſer zu 9500, 12 000, 12 600, 16 000 RM. Die
Ent=
würfe zeigen gute, qualifizierte, durchdachte Grundriſſe, die ſich
in der Praxis bewähren können. Faſſaden und Modelle ſind
ſehr gut durchdacht und geben Zeugnis vielſeitigen, angewandten
Könnens. Mit beſonderer Liebe und Aufmerkſamkeit ſind die
Einzelheiten des Hauſes und des Gartens dargeſtellt. Für
Garten=
freunde ſind hier wertvolle Möglichkeiten geſchaffen. Keßler wird
ſich in ſeinem Bergſträßer Wirkungskreis zu einem geſuchten
Mei=
ſter durchſetzen.
Lisbeth Arnet, Regierungsbaumeiſter, zeigt 4 Häuſer
von 8500. 10 500. 12 500 und 20 000 RM. Es ſind bewußt ſchlichte
und überzeugend ehrliche Arbeiten, die nie ihren Wert verlieren
können. In den Grundriſſen zeigt ſich die Architektin von heute;
eine Frau ſchaut mehr ins Innere, und weiß oft den Raum
mehr für ſeine Zwecke zu geſtalten, als der männliche Architekt.
Mit den noch ſo ſchönen Faſſaden iſts nicht nur getan — die
Behagenswerte des Heimes gehören zum Aufgabenkreis des
Ar=
chitekten, gehören zur kultivierten Baugeſinnung. Die Arbeit in
ihrer Geſamtheit iſt eine prächtige, anmutende Leiſtung, der man
wärmſte, freudige Anerkennung zollen muß. Die Modelle ſind
mit unendlichem Fleiß und Geſchick ausgeführt.
Architekt Karl Schembs zeigt 3 Pläne mit Modellen,
Häuſer zu 8000. 19 300, 24 000 RM. Außerordentlich klare
Grundriſſe verraten den langjährigen Praktiker, ſie verdienen
eingehendſte Beachtung. Eine beſondere Wertſchätzung verdienen
die in meiſterhafter Ausführung gezeigten Faſſaden. Hier iſt
das gebracht worden: was wir in der Einleitung bei ſo vielen
Schöpfungen unſerer Zeit vermiſſen: das Geſetz der Proportion.
Dieſe Leiſtung verdient reſtloſe Anerkennung und höchſte
Beach=
tung; ſo denke ich mir den ausgereiften Stilausdruck der
Zu=
kunft. In den Modellen kommen alle Feinheiten gut zur Geltung.
Sixtus Großmann Regierungsbaumeiſter zeigt vier
Häuſer zu 5000 (6000). 16 000 17 000 und 20 000 RM. Eine ſehr
fleißige, gut durchdachte Arbeit: in Grundriß, Aufriß und Modell
iſt das Aufbauhaus d. h. ein Bauwerk, welches in drei
Bauabſchnitten errichtet werden kann — das wachſende Haus
nennt man es auch — ein ſehr zeitgemäßes Problem. Die Löſung
verrät den Praktiker und Grundrißgeſtalter. Eine ſehr ſchöne,
fein durchdachte Baugruppe iſt das Projekt 4 zu 20 000 RM. mit
dem kleinen Modell. Die Grundriſſe geben Zeugnis reifſten
Könnens und ſicherer Meiſterhand. Die Faſſaden werden ſicher
im Rahmen einer echten Gartengeſtaltung zur wirkungsvollſten
Geltung kommen. Die übrigen Projekte verdienen wegen ihrer
vortrefflichen Grundrißgeſtaltung und anſprechender
Faſſadenbil=
dung eingehendſte Beachtung.
2. Die Bauſparkaſſe.
Neben der Ausſtellung des Bundes Deutſcher Architekten ſtellt
die Bauſparkaſſe Entwürfe und Modelle von Architekten aus,
mit denen ſie bereits gearbeitet hat. — Von Darmſtädter
Ar=
chitekten intereſſiert zunächſt Georg Sulzmann, welcher 6
Entwürfe vorführt zu 9200, 11 500, 13 000, 18 000, 22 000 und
28 000 RM. Die Entwürfe ſtehen den Leiſtungen der BDA.=
Gruppe gleichwertig zur Seite. — Das Haus 13000 RM. iſt in
vortrefflichen Grundriſſen, in gut abgewogenen
Faſſadenausbil=
dungen und in einem ſehr anſprechenden Modell dargeſtellt; es
hat bereits Intereſſenten und beſondere Anerkennung gefunden.
— Aehnlich das Haus 22 000 RM., deſſen Grundriß praktiſche
Erfahrungen und gute Einfühlung für Raumgeſtaltung ahnen
läßt. Die Geſamtarbeit Sulzmanns verdient volle Beachtung.
Nicht ganz gleichwertig ſind die übrigen, etwas zerſtreut im
Ausſtellungsraum aufgeſtellten Modelle und Pläne zu
ausgeführ=
ten Eigenheimen.
Es iſt richtig, daß die Bauſparkaſſe hier freie Hand dem
Bau=
herrn läßt, aber die große Zahl der dürftig=trockenen Häuſer
die mit Sparkaſſengeldern erſtellt wurden belaſten die
Bauſpar=
kaſſen. Es war deshalb ein glücklicher Gedanke, geſchulte
Bau=
künſtler in den Wirkungsbereich der Bauſparkaſſe einzuführen.
Wenn man hier an einem Wendepunkt angelangt iſt, ſo kann das
nur freudig begrüßt werden.
3. Handwerk und Gewerbe.
Dem Rufe zu einer Beteiligung an dieſer Ausſtellung hat das
Handwerk mit freudiger Begeiſterung Folge geleiſtet, und mit
Erſtaunen und froher Genugtuung kann man feſtſtellen, daß hier
eine kleine Qualitätsausſtellung entſtand, welche dem
Darm=
ſtädter Handwerk zur Ehre gereicht. Das iſt nicht zu viel
ge=
ſagt. Aber noch eines kann feſtgeſtellt werden. Es beſteht
all=
gemein eine freudige Stimmung, eine frohe Erwartung, auch hier
ein Wendepunkt — wenn auch langſam —, es wird, es muß
vor=
wärts, wieder aufwärts gehen!
Die Namen der ausſtellenden Firmen waren ſchon veröffentlicht
nur eine kurze Beſprechung der Gegenſtände ſoll noch nachgeholt
werden. Heag — Elektrizität im Hauſe — Küche, Bad,
Waſchküche, alles in bekannter, handlicher, praktiſcher Geſtaltung
und Ausführung.
Brand u Gutfreund ſtellen eine Fülle guter,
anſpre=
chender Beleuchtungskörper und ſonſtiger Gebrauchsgegenſtände
für das Haus der Neuzeit aus.
Carl Weiß zeigt eine überzeugend praktiſche und
wohl=
feile zentrale Heizungsanlage — Warmluft —, daneben paten=
tierte, transportable Oefen. Es iſt erfreulich, daß die Erkenntnis
des Wertes des guten Kachelofens uns erhalten bleibt; von
hygieniſchem Standpunkt aus iſt das ſehr zu begrüßen.
J. Kienzle zeigt ebenfalls gute Kachelöfen, die
Kachel=
ware iſt in Form und Farbe dem modernen Empfinden
ange=
paßt, Oefen auch für Anſpruchsvolle ſind da, und über allem das
Bewußtſein, daß hier eine jahrzehntealte Handwerkstradition
ihren ſichtbaren Ausdruck gefunden hat, in praktiſcher und
formal=
künſtleriſcher Hinſicht
Gebr. Becker Nachf, zeigen praktiſche Bade= und
Kloſett=
einrichtungen in bekannter muſtergültiger Ausführung.
Ludwig Werner arbeitet unermüdlich an der
Verbeſſe=
rung wichtiger Fenſterkonſtruktionen (Doppelfenſter,
Schiebefen=
ſter), alle Reformgedanken ſind hier erfaßt, und wer nach dieſen
Dingen ſucht, findet hier beſte Beratung. Dabei ſind die Preiſe
im Rahmen einer Möglichkeit gehalten, die angenehm überraſcht.
Hermann Schulz ſtellt eine reiche Fülle köſtlicher
Blu=
men aus, neben vielen praktiſchen Dingen, gewiß ein belebendes
und freudeſpendendes Moment.
Tapetenhaus Stützer zeigt Tapeten nach
Bauhaus=
vorbildern — der Bauhausgedanke —, alles auf einen knappen,
rein zweckmäßigen Gedanken zu bringen, iſt hier in anſprechender
Form ausgeführt.
Alkoda=Herdfabrik zeigt zahlreiche Herdformen für
Gas und Kohle, erfreulicherweiſe auch billige Herde ſchon für
70 RM.
Die Firmen Friedrich Eiſenhauer und L. J.
Men=
ger zeigen in muſtergültiger Ausfertigung Wohn= und
Schlaf=
zimmer, Küchen= und Einzelmöbel. Der Ruf Darmſtadts als
führend in der Möbelbranche bleibt lebendig erhalten.
H. Meyer, Teppichhaus, zeigt ſchöne, anſprechende
Tep=
piche, auch in erſchwinglichen Preislagen. Es wäre zu wünſchen,
wenn der Zimmerteppich im Kampfe mit dem Linoleum ſich
be=
haupten könnte, er iſt jedenfalls ein wertvolles Moment in einer
gehobenen Wohnkultur.
Mit einer praktiſchen Patentſchau wollen wir die Ausſtellung
verlaſſen, die gerade für den Herbſt und Winter Bedeutung findet.
Hermetik A. Kahmann iſt eine einleuchtende
Erfin=
dung zum Dichthalten der Fenſter und Türen. Es „zieht” dann
nicht mehr. wenn man in der Nähe eines Fenſters ſitzen muß,
und man hält die Wärme beſſer beiſammen.
Wir wiederholen kurz: Das Geſamtreſultat unſerer
Beſichti=
gung iſt ſehr erfreulich, und wir wollen alles auf einen General=
Nenner ſetzen:
Das Baugewerbe iſt das Schlüſſelgewerbe unſerer geſamten
Wirtſchaft. Wir erwarten einen ſichtbaren ſtarken Aufſchwung im
kommenden Jahre, und jeder ſoll daran helfen, im Glauben und
im Wirken.
Wienkoop.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
„Flucht von der Teufelsinſel” mit Ronald
Col=
man und der ſchönen Ann Harding, in den Hauptrollen, iſt
ein neuer Senſationsfilm aus Amerika mit franzöſiſchen und
eng=
liſchen Darſtellern, aber in deutſcher Sprache, d. h. die deutſche
Sprache konnte ebenſo gut botokudiſch ſein, denn zu verſtehen iſt
kein Wort. Das beeinträchtigt aber nicht die Reihe teilweiſe
recht guter Bilder und auch recht gut geſtellter Szenen, die die
dramatiſche Handlung umrahmen. Man ſollte auch hier darauf
verzichten, zu viel zu verſprechen. So aufregend iſt dieſer
Sen=
ſationsfilm nicht. Weder die unterirdiſchen Kupferzellen, noch der
von Haifiſchen wimmelnde Ozean, nach der Ankündigung der
Höhepunkt des aufregenden Films, ſind ſonderlich aufregend. Die
Flucht von der Teufelsinſel gelingt auch nicht, vielmehr wird der
hübſche Sträfling, in den die Kommandantenfrau ſich verliebt
hat, erwiſcht und wieder zurückgebracht. Die beiden müſſen alſo
warten. bis die Strafe abgebüßt. — Im Beiprogramm läuft ein
intereſſanter Gaunerfilm von dem man nicht ſicher ſagen kann,
ob er auf empfängliche Gemüter verderblicher wirkt, als
aufklä=
rend für die, die nicht alle werden.
AK
Union=Theater
Aufruf zur Winkerhilfe.
Die Deutſche Liga der freien Wohlfahrtspflege hat auch in
dieſem Jahre zur Winterhilfe aufgerufen. Reichspräſident und
Reichsregierung haben ſich mit der Bitte um werktätige Hilfe
angeſchloſſen, die kommunalen Spitzenverbände Deutſchlands haben
den Aufruf mit einem Geleitwort verſehen.
Auch in Heſſen haben ſich in dieſem Jahre wieder die
unter=
zeichneten 7 Verbände zuſammengeſchloſſen, um im ganzen Lande
zu ſammeln und in gemeinſamer Arbeit die Not lindern zu
hel=
fen. Hilfe iſt noch mehr not als im Vorjahre, und niemand
darf ſich der Pflicht, zu helfen, entziehen.
Wir wenden uns an alle, die irgend helfen können, ohne
Unterſchied der Konfeſſion, der politiſchen Anſchauung, des
Stan=
des oder Berufes, und bitten Sie herzlich: Helft, ſeid bereit, ein
Opfer zu bringen für die, deren Not noch größer iſt, als die eure.
Die Durchführung der Sammlung erfolgt durch Ausſchüſſe,
die für die einzelnen Kreiſe oder Ortſchaften gebildet ſind.
Landesverband der Inneren Miſſion in Heſſen.
Caritasverband für die Diözeſe Mainz,
Heſſiſches Rotes Kreuz (Landesverein Alice=Frauenverein),
Landesverband für die Iſraelitiſche Wohlfahrtspflege in Heſſen
und Heſſen=Naſſau.
Deutſcher Fünfter Wohlfahrtsverband. Bezirk Heſſen,
Landesausſchuß für Arbeiterwohlfahrt und Jugendpflege in
Heſſen.
Chriſtliche Arbeiterhilfe, Landesausſchuß Heſſen.
— Evangel. Stadtmiſſion E. V., Mühlſtraße 24. Alle
Mitglie=
der und Freunde der Stadtmiſſionsarbeit ſeien hierdurch darauf
hingewieſen, daß am kommenden Sonntag, den 2. Oktober, abends
um 8 Uhr, wieder das alljährliche Erntedankfeſt mit
Miſ=
ſionsverloſung ſtattfinden wird. Die Stadtmiſſionschöre
werden bei der Gelegenheit mitwirken. Außerdem bibliſche
An=
ſprache von Herrn Stadtmiſſionsinſpektor Bringmann. Der Ertrag
der Miſſionsverloſung iſt für die Heiden=Miſſion beſtimmt. Der
Eintritt iſt frei für jedermann.
— Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft hat durch die
Bekanntgabe ihres hervorragenden Winterprogramms eine
erfreu=
liche Anzahl neuer Mitglieder zu verzeichnen. Am Samstag.
dem 8. Oktober, 8 Uhr, eröffnet Elly Beinhorn, die kühne
deutſche Fliegerin, im Großen Saale des Saalbaues mit einem
Lichtbildervortrag „Mein Flug in die Welt” die Reihe
der Darbietungen. Zwei markante Vertreter der zeitgenöſſiſchen
Dichtkunſt, Frank Thieß und Manfred Hausmann, werden
eigene Werke leſen. Ein beſonderer Abend iſt den jungen heſ=
Darmſtadt, Rheinſtraße 5, Tel. 844, eine Reihe ſehr billiger
Aus=
flugsfahrten mit ihren modernen blau=weißen Omnibuſſen in
ſiſchen Dichtern gewidmet. Profeſſor Dr. Schreyvogl=
Wien, der Verfaſſer der ſenſationellen Schrift über „Die
Ent=
deckung Europas” führt in den Kern brennender
weltanſchauli=
cher Fragen: Wilhelm Gubiſch=Dresden wird mit praktiſchen
Verſuchen die moderne Hellſeherei beleuchten. Das
Gaſt=
ſpiel eines hervorragenden auswärtigen Theaters und
ein hiſtoriſches Konzert „Sixt und Bettina”
vervollſtän=
digen das hochintereſſante Programm. Die Mitgliedſchaft (8 Mk.
für Saal, 12 Mk. für numerierten Sperrſitz, Angehörige
Ermäßi=
gung) ermächtigt zum unentgeltlichen Beſuch der ſämtlichen acht
Veranſtaltungen. Der niedrige Beitrag, der auf Wunſch in zwei
Raten bezahlt werden kann, ermöglicht auch den
Minderbemit=
telten die Teilnahme an den acht bedeutenden und genußvollen
Abenden. Neuanmeldungen nimmt die Buchhandlung
Berg=
ſträßer (Wilhelminenſtraße 29) entgegen. (Siehe Anzeige.)
— Orpheum. „Otto hats verkehrt gemacht” der
neue luſtige Lachſchlager von Zeinicke, gelangt heute abend 8.30
Uhr im Orpheum einmalig zur Aufführung, und zwar zu
kleinſten Preiſen von 40 Pf. an. — Orpheum=
Märchen=
theater. Heute Sonntag nachmittag 4 Uhr das große
Mär=
chenſpiel „Rotkäppchen und der Wolf” zu allerkleinſten
Preiſen: 15. 20, 30 und 40 Pf. (Siehe Anzeige.)
— Herbſtfahrten mit modernen Autobuſſen der „Heſſenfahrt”,
Die „Heſſenfahrt”=Autobusgeſellſchaft hat für die nächſten Wochen
ein Programm zuſammengeſtellt, das jeder Geſchmacksrichtung und
jeder Situation etwas bietet. In den Taunus, an den Rhein,
in den Hochſpeſſart und den Odenwald gehen die Halbtags= und
Tagesfahrten. Einer Anregung der Saarbrücker folgend hat die
„Heſſenfahrt” vom 15. bis 17. Oktober eine Saarlandfahrt
an=
geſetzt. Ein Deutſcher Abend in Saarbrücken ſoll die
Verbunden=
heit mit den Gäſten betonen. Stuttgart, die ſchöne
Haupt=
ſtadt Württembergs, iſt vom 7. bis 9. Oktober das zweite
Reiſeziel.
— Die Deutſche Reichspoſt in Arbeitsgemeinſchaft mit dem
Verkehrsverein Darmſtadt als Vertreter des
Mitteleuro=
päiſchen Reiſebüros hat wegen der Ferientage und der
vielfach geäußerten Wünſche auf Wiederholung einzelner
Fahr=
ten ihren Reiſeplan in der kommenden Woche ſo geſtaltet, daß
alle dieſe Wünſche befriedigt werden. Alle landſchaftlichen
Schön=
heiten anzuführen, die auf den Reiſen berührt werden, iſt hier
nicht möglich. Die Wagenführer ſind in jeder Beziehung
zuver=
läſſig und angewieſen, die Kraftwagen nur mit mäßiger
Ge=
ſchwindigkeit zu fahren, damit die Fahrtteilnehmer die
Natur=
ſchönheiten in Muße beſichtigen können. (Siehe heutige Anzeige.)
Ausſicht geſtellt. (Siehe heutiges Programm.)
— Hypotheken=Gläubiger= und Sparer=Schutz=Verband, Ort:
gruppe Darmſtadt. Indem wir auf die Anzeige in der heutie
Nummer nochmals hinweiſen, wollen wir nicht unterlaſſen,
zufügen, daß in einer noch ſtattfindenden Verſammlung
Ziele noch näher erläutert werden ſollen.
Techniſche Nothilfe. Auf den von Herrn Brand.
Winter ſtattfindenden Vortrag am Montag, dem 3.
nachmittags 5 Uhr, Kirchſtraße, ſowie die am Abend ſtatt
Montsverſammlung wird nochmals aufmerkſam gemacht.
— Promenadenkonzert. Anläßlich des 85. Geburtsta
ſeres Herrn Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall von
burg ſpielt das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapell
W. Schlupp am Sonntag, den 2. Oktober, von 11 bis
am Marktplatz nach folgendem Programm: 1. Hindenburg
(Fetras). 2 Ouvertüre zur Oper „Il Guarany” (Gomes).
lebe der Tanz, Walzer (Waldteufel), 4. Wotans Abſch
Feuerzauber aus der Oper „Walküre” (Wagner). 5. Ein
tellentanz auf das Grab. Alb. Lortzings (Roſenkranz).
Darmſtadt, Marſch (Schlupp).
— Die Kaufmänniſche Stenographengeſellſchaft eröff
aus dem Anzeigenteil unſeres Blattes erſichtlich, am kon
Dienstag, dem 4. Oktober, und Freitag, dem
tober, in ihren eigenen Unterrichtsräumen Ecke Ze
und Schleiermacherſtraße (Eingang Schleiermacherſtraße
Anfängerkurſe in der Reichskurzſchrift. Die Kurſe ſtehen
bewährter Leitung.
— Mit neuen Anfänger=, Fortbildungs=, Redeſchrift=
und Maſchinenſchreibkurſen beginnt der Gabelsb
Stenographenverein von 1861 ſeine Winte=
Die Kurſe werden, wie aus der heutigen Anzeige erſichtli
gen abend 8 Uhr in der Ballonſchule, Alexanderſtraße,
— Stotterer. Auf die unter dieſem Kennwort im
Anzeigenteil unſeres Blattes erſcheinende Ankündigung
koſtenloſen Vortrags weiſen wir beſonders hin.
CAerztlicher Sonntagsdienſt. „Iſt wegen plötzlicher
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunäch
reit: Dr. med. Wagner. Annaſtraße 3 Telephon 322; T.
Lewandoſki, Stiftsſtraße 7. Tel. 1978; Frl. Dr. med
ler, Wilhelm=Gläſſing=Straße 25, Tel. 2721.
Es verſehen den Sonntagdienſt und in der daran
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 2.—9 Oktobe
Merckſche Apotheke, Rheinſtraße 9, und die Beſſunger A=o
Wittmannſtraße 1.
bringt als Nachtvorſtellung den Film „Das
Geſchlechts=
leben und ſeine Folgen”. Ein ſexuelles
Aufklärungs=
filmwerk, nach der Ankündigung von Aerzten hergeſtellt oder
zum mindeſten überwacht. Man darf zugeſtehen, daß es ſich bei
dieſem Filmwerk um eine ernſte Aufklärungsarbeit über das
Ge=
ſchlechtsleben und ſeine Folgen handelt.
— Im Union=Theater ſieht man heute und ſolgende Tage den
charmanten Guſtav Fröhlich und die entzückende Liane Haid in
der neuen Tonfilm=Operette „Ich will nicht wiſſen, wer du biſt”.
— In den Helia=Lichtſpielen läuft heute und folgende Tage
der künſtleriſch wertvolle Eliſabeth=Bergner=Film „Der träumende
Mund”.
— Film=Morgenfeier in den Helia=Lichtſpielen. Heute
Sonn=
tag, vorm. 11.15 Uhr, wird der mit ſo großem Beifall
aufgenom=
mene Ernſt=Udet=Film „Fliehende Schatten” wiederholt. Kleine
Preiſe. Vorverkauf an der Helia=Kaſſe.
— Reſi=Theater Das Reſi=Theater zeigt ab heute die
ent=
zückende Ufa=Operette „Zwei Herzen und ein Schlag” mit Lilian
Harvay, Wolf Albach=Retty, Otto Wallburg u. a. m. Dazu ein
gutes Beiprogramm.
Kochvorträge. Es iſt wohl kein Wort darüber zu
verlieren, daß das Gas in der Küche, ſei es im Gasherd oder
zur Warmwaſſerbereitung, anderen Energien ſchon aus
Grün=
den der Billigkeit unbedingt vorzuziehen iſt. Darüber
hinaus aber hat es den großen Vorteil, daß die Speiſen in
kür=
zeſter Friſt und ohne Mühe für die Hausfrau
zube=
reitet werden können. Jeden Donerstag, abends 8 Uhr, hält das
ſtädt. Gaswerk in ſeinem Vortragsſaal, Eliſabethenſtraße 25½,
Kochvorträge, die den Beſuchern die genannten Vorteile klar vor
Augen führen. Anhand von praktiſchen Vorführungen werden die
vielſeitigen Verwendungsmöglichkeiten des modernen Gasherdes
erläutert. Backen. Braten, Grillen und Einſteriliſieren, alles kann
mit einem neuzeitlichen Gasherd aufs beſte und billigſte
durchge=
führt werden. Ueber die genaue Einregulierung der Hitze, den
Betrieb und den Anſchaffungspreis werden ausführliche
Aufklä=
rungen gegeben. Im nächſten Vortrag wird ferner über die
praktiſchen, billigen Durchlauferhitzer geſprochen,
durch die die Hausfrau jederzeit nicht etwa geſpeichertes, ſondern
ſtets ſofort friſches heißes Waſſer zur Verfügung hat
Der geringe Anſchaffungspreis, der zudem noch in Raten gezahlt
werden kann, ermöglicht es auch in den heutigen wirtſchaftlich
ſchweren Zeiten jedermann, ſich ein ſolches Gerät zu kaufen. Der
Vortrag findet am Donnerstag, den 6. Oktober, abends 8 Uhr, im
Voitragsſaal des Gaswerks, Eliſabethenſtraße 25½, ſtatt.
Ein=
trittskarten ſind dort koſtenlos erhältlich. (Siehe heutige Anzeige.)
— Heim im Heylshof. Gegenüber Gerüchten von einer
dem=
nächſtigen Schließung des ſchönen Heims teilt die Leiterin
des=
ſelben mit, daß der Heilshof im Sinne der Beſitzerin nach wie
vor als Heim weitergeführt wird und demnach eine Auflöſung
desſelben auf keinen Fall in Ausſicht ſteht. (Siehe Anzeige.)
— Guſtav=Adolf=Gemeindeabend. Die Hauptverſammlung des
Guſtav=Adolf=Vereins in Leipzig hat intereſſante Einblicke auch
in das Zuſtandekommen der Jubiläumsſammlung geboten und
Näheres über Ergebnis und Verwendung erfahren laſſen. Wir
ſind überzeugt, daß viele Geber und Sammler unſerer Stadt
hier=
von gerne Kunde haben möchten. Gleichzeitig bietet ſich
Gele=
genheit, aus der evangeliſchen Arbeit in der Steiermark eine
vor=
treffliche Schilderung in Wort und Bild zu hören, und zwar durch
Pfarrer Brandt aus Knittelfeld, der ſich gerade auf einer
Vor=
tragsreiſe befindet. Der Zweigverein Darmſtadt lädt alle Freunde
der Guſtav=Adolf=Arbeit herzlichſt zu einem Vortrag für nächſten
Dienstag, abends 8, 15 Uhr, ein, der im
Gemeinde=
haus der Petrusgemeinde. Eichwieſenſtraße 8,
unter Mitwirkung ihres Poſaunenchors ſtattfinden ſoll.
— Die Familienbibelſtunde am Sonntag nachmittag 3.30 Uhr
hält Herr Pfarrer Lautenſchläger aus Oberheſſen.
— Herbſtferienſonderautobusfahrten. Auch für dieſe Woche
hat die Heſſ. Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft,
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Sonntag, 2. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 274 — Seite 7
chts=
*
e
Tage
die
ent=
it Lilian
Dazu ein
Dei Bensier=Scuhiag.
Pflichken gegen das Tier. — Das Beiſpiel des Franziskus von Aſſiſi.
ein ſwonet Braud).
Von Otto Trojan, München.
Vor wenigen Jahren hat ein ſchöner Brauch angefangen, ſich
einzubürgern: die Feier des Welttierſchutztages am 4. Oktober.
Jedes Jahr an dieſem beſtimmten Tage wird er überall dort
Seſtlich begangen, wo Tierſchutzvereine wirken. Und er wird
ge=
rade an dieſem Tage gefeiert, weil an ihm im Jahre 1226
Fran=
ziskus von Aſſiſi, der liebenswürdige und liebenswerte Heilige,
den leiblichen Tod geſtorben iſt, um zu geiſtigem, die
Jahrhun=
derte überdauerndem Leben neu zu erwachen.
Franziskus von Aſſiſi wollte der Lehre Chriſti dem Sinn und
Geiſte nach nachleben. Das tiefe, geiſtige Erfaſſen dieſer Lehre
ließ ihn erkennen, daß er als kleiner Teil der gottgeſchaffenen
Natur dieſer brüderlich verbunden war und ſie als Bruder
lie=
ben mußte. Ganz beſonders aber neigte er ſich den Tieren zu,
von denen er nur als von ſeinen „lieben kleinen Brüdern und
Schweſtern in Chriſto” ſprach. Ja, ſeine Liebe ging ſo weit, daß
er, wie die Legende berichtet, den Tieren das Wort Gottes
ver=
kündigte.
Franziskus von Aſſiſi war ſicher nicht der erſte, dem dieſe
innige Verbundenheit, des ganzen Alls durch ſeine tiefe
Gott=
erkenntnis zum Bewußtſein kam, aber er war wohl der erſte,
der aus dieſem Bewußtſein heraus die Lehre zog und ſie in die
Tat umſetzte. Und es war in Wahrheit eine Tat, denn zu ſeiner
Zeit ſchon war das Tier recht= und ſchutzlos der Willkür der
Men=
ſchen ausgeliefert.
Das Beiſpiel, das Franziskus von Aſſiſi gegeben hat, wirkte
über die Jahrhunderte fort bis in unſere Tage, ja, heute mehr
denn je iſt ſein Begriff des praktiſch=caritativen Tierſchutzes
rich=
tungweiſend, für die Arbeit der meiſten Tierſchutzvereine, und
ganz beſonders derer, die in Tierheimen und =Aſylen herrenloſen
Tieren ein Obdach gewähren.
So konnte kein beſſerer Tag für den Welttierſchutztag gewählt
werden als gerade dieſer. Und keinen beſſeren Patron konnte
die Tierſchutzbewegung finden als Franziskus von Aſſiſi.
Was bezweckt nun der Welttierſchutztag? Er will an den
Gemütern der Menſchen rütteln, will ihr Gewiſſen wachrufen,
da=
mit ſie erkennen lernen, daß ſie Pflichten gegen die Tiere zu er=
Sammlung für das Ehrenmal des Inſ.-2b.-Rgt. 117
Durch das Preisgericht und den Denkmalsausſchuß iſt
ein=
ſtimmig der mit dem erſten Preis ausgezeichnete Entwurf der
Herren Regierungsbaumeiſter Kreppel und Architekt Preis,
Mainz, zur Ausführung beſtimmt worden. Das Ehrenmal, das
den herrlich gelegenen Forſterplatz in Mainz zieren wird, ſoll im
Frühjahr 1933 eingeweiht werden. In Erz und Stein ſoll es zum
Angedenken an das ſtolze blaue Regiment erſtehen. Die Mittel
hierzu müſſen durch Sammlung freiwilliger Beitrage aufgebracht
werden Jeder, der in den Reihen des Regiments und ſeiner
Kriegsformationen geſtanden hat, jeder, der durch Bande der
Freundſchaft, der Erinnerung und der Kameradſchaft ſich ihm
ver=
bunden fühlt, ſpende ſeine Gabe. Die behördlich zugelaſſene
Sammlung wird am 1. Oktober beginnen. Die Einzeichnung
erfolgt in numerierten Sammelliſten, die mit Ausweis verſehene
Sammler vorlegen werden. Es können auch Einzahlungen für
den Denkmal=Fonds auf das Poſtſcheckkonto Regiments=
Ehren=
mal 117 und der Kriegsformationen. Finanzausſchuß Mainz. Amt
Frankfurt a. M. Nr. 4100, erfolgen.
— Abendklaſſen in Handarbeiten und Kochen. Am 10. Oktober
beginnt in der Städtiſchen Haushaltungsſchule der
Unterricht für das Winterhalbjahr. In den Abendklaſſen
liegt der Unterricht nach 19 Uhr. Er berückſichtigt die praktiſche
Hauswirtſchaft (Handarbeit, auch Schneidern, Kochen mit Backen
und Bügeln). Dieſe Abendklaſſen beſtehen über 25 Jahre und
er=
freuen ſich ſtändig eines guten Beſuches. In ihnen haben ſich ſchon
gar viele Bräute und junge Frauen das Rüſtzeug zu einer
rich=
tigen Führung des Haushaltes geholt. Auch in die
Tages=
klaſſen können noch einige Eintritte erfolgen. Anmeldungen
werden am 10. Oktober von 10—12 Uhr und 16—19 Uhr,
Alexan=
derſtraße 27 entgegengenommen. (Siehe auch die betr. Anzeige.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die Verwuter erſcheinenden Netizen find ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu M
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
— Der Deutſche Fremdſprachlerbund e. V. (DFB.)
iſt keine Sprachſchule, ſondern eine 1924 gegründete Vereinigung
zur Pflege fremder Sprachen. Die Beſtrebungen und Leitſätze des
DFB. ſind: raſche Förderung. Kein trockener Unterricht, ſondern
Arbeitsgemeinſchaften. Lebendige Sprachenpflege! Der DFB.
un=
terhält in mehr als 40 deutſchen Städten Sprachklubs für
An=
fänger, Vorgeſchrittene und Sprecher Die Darmſtädter Gruppe
wurde bereits im vorigen Jahr ins Leben gerufen. Weitere
An=
gaben über Mitgliedſchaft uſw. erfahren Sie in den
Uebungs=
abenden. Beachten Sie bitte auch das Inſerat in unſerer Zeitung.
— Den 2. Bunten Abend für Kriegsbeſchädigte und
Hinterbliebene veranſtaltet heute abend die Bühnenſpielgruppe
„Unitas” im Fürſtenſaal. Der Eintritt iſt, wie immer bei
der=
rtigen Veranſtaltungen, frei. Im Programm u. a. (auf Wunſch
rholt: „Die Maibowle”, ein Stück in Darmſtädter
Mund=
tr. Rüthlein.
Vereinskalender.
ſarmſtadt der Kriegerkameradſchaft
ig, den 3. d. M., abends 8.30 Uhr, „Eintracht”,
Kb u. Kh. des Bezirks Vortrag eines
Kame=
rgeleitung der K.K. Haſſia über: „Was müſſen
von den Notverordnungen wiſſen?”
kender für Sonntag, den 2. Oktober 1932.
„Ich will nicht wiſſen, wer du biſt”: Helia=
Licht=
träumende Mund”; Palaſt=Lichtſpiele: „Flucht
felsinſel”. — Union=Theater, vorm. 11.15 Uhr:
chatten”. Abends 1145 Uhr: „Das
Geſchlechts=
ie Folgen‟. Reſi=Theater: Zwei Herzen und
Orpheum, 15.30 Uhr: „Rotkäppchen und der
Uhr: „Otto hats verkehrt gemacht”, — Konzerte:
Café Oper, Schloßkeller Bockshaut,
Herrngarten=
nſt=Ludwig, Hotel zur Poſt, Reichskrone, Perkeo,
— Hotel Hufnagel, Seeheim: Tanz. —
Schweizer=
t: Herbſtfeſt. — Darmſtädter Hof, Arheilgen:
Ok=
oßdorf, Darmſt. Hof und Sonne: Kirchweihe.
füllen und ſie nicht einſeitig als Ausnützungsobjekte zu werten
haben. Pflichten gegen die Tiere. Nicht etwa in dem Sinne, daß
den zu Millionen hingeopferten Pferden des Weltkrieges jetzt
Denkmäler errichtet werden. Sondern indem man ſich des
leben=
den Tieres annimmt und verſucht, ſein wahrlich nicht leichtes Los
freundlicher zu geſtalten. Dazu gehört nur ein Teilchen deſſen,
was Franziskus von Aſſiſi im Uebermaß beſaß: das Gefühl der
eigenen Verbundenheit mit der Natur, Gotterkenntnis und Liebe
— „Caritas” — wie es in der Bibel heißt.
Es braucht ſich wahrlich niemand zu ſchämen, wenn er ſeine
Stimme für die Unmündigen erhebt und für ſie eintritt. Er
be=
findet ſich in guter, ja, in beſter Geſellſchaft. Denn es gibt kaum
einen unſerer geiſtigen Führer, der nicht auch ein Tierfreund
ge=
weſen wäre: „Alexander von Humboldt, Schopenhauer, Goethe,
Beethoven, Richard Wagner. Wilhelm Buſch, um nur einige
Deutſche zu nennen. Uebereinſtimmend betonen ſie, daß die
Kul=
turhöhe eines Volkes daran zu meſſen ſei, wie es ſich zu den
Tieren ſtellt.
Und auf einen wichtigen Punkt muß noch hingewieſen
wer=
den. Die Erziehungswiſſenſchaft hat eindeutig feſtgeſtellt, daß
Kinder, die von früheſter Jugend an Freude am Quälen von
Tieren fanden, in älteren Jahren Rohlinge, wenn nicht gar
Mör=
der wurden So führt die Verankerung des Tierſchutzgedankens
in der menſchlichen Pſyche zwangsweiſe zum wahren
Menſchen=
ſchutz. Alle Perſonen alſo, die in irgendeiner Hinſicht mit der
Erziehung der Jugend zu tun haben, vor allen Dingen die
El=
tern, Lehrer und Geiſtlichen, müßten daher zuſammenwirken, um
die Kinder in der Liebe zu den Tieren zu erziehen, wenn ſie nicht
eine unendlich ſchwere Verantwortung auf ſich laden wollen, die
kein gewiſſenhafter Menſch tragen kann.
Es iſt ſchon ſo, wie der Dichter Karl Hans Strobl ſagt: „Des
Menſchen Läuterung beginnt beim Tier!” Und weil jeder
Menſch das Beſtreben haben ſollte, ſich zu läutern, muß er ſich
ſeiner lächerlichen „Menſchenwürde” begeben und ſich in
franzis=
kaniſcher Liebe dem Tiere zuneigen. Das allmählich zu erreichen,
iſt der Zweck des Welttierſchutztages, der in den Worten
Man=
fred Kybers begriffen liegt:
„Ueber allem, was atmet, halte ſchirmend,
Geweihter des Grales, deinen Schild.
In allem, was atmet, biſt du und dein Leben
und Gottes Ebenbild.”
Aus Heſſen.
Griesheim, 1. Okt. Turnerſchaft Griesheim. Als
neriſches Programm wird den Abend ausfüllen. — Die
Ar=
beiter=Samariterkolonne veranſtaltet am Sonntag,
den 2. Oktober, abends 8 Uhr, im Saale „Zum Rebſtock” einen
Wohltätigkeitsabend, wobei verſchiedene Vereine
mit=
wirken werden. Da der Reinertrag dieſer Veranſtaltung einem
Wohltätigkeitszweck zugute kommt, kann ein zahlreicher Beſuch
nur empfohlen werden.
Au. Klein=Gerau 30. Sept. Sein 25jähriges
Dienſt=
jubiläum als Kaſſierer der Bezirksſparkaſſe Groß=Gerau begeht
am 1. Oktober Herr Valentin Bernhardt. Bernhardt hat ſich
um die Förderung des Spargedankens im Kreiſe Groß=Gerau ſehr
verdient gemacht. Daneben widmete er ſich mit großem Eifer der
Pflege des Genoſſenſchaftsgedankens.
— Eberſtadt, 30. Sept. Arbeiterſamariterkolonne.
Wie oft im Leben befindet ſich der eine oder andere Volksgenoſſe
in der Lage, einem Menſchen helfen zu ſollen, ſieht ſich dazu aber
außerſtande, da ihm die nötige Vorbildung fehlt. Hier Abhilfe zu
ſchaffen, bemüht ſich die Arbeiterſamariterkolonne ſchon jahrelang.
Auch jetzt iſt wieder Gelegenheit geboten. Jeweils im Herbſt
ver=
anſtalten wir einen Lehrgang in der erſten Hilfeleiſtung, der in
dieſem Jahre am 4. Okt. (Dienstag), beginnt. Das Uebungslokal
iſt in der „Harmonie”, Pfungſtädter Straße. Dieſer Lehrgang
ſteht unter der Leitung des Herrn Dr. med. Heinz Kunkler. Wer
Intereſſe an dieſem Ausbildungskurſus hat, melde ſich ſofort bei
dem Kolonnenvorſitzenden Hch. Haas, Heidelberger Straße 7,
oder bei dem Kolonnentechniker Georg Hübner, am
Lämmches=
berg 12, die auch zu allen weiteren Auskünften gern bereit ſind.
Anmeldungen werden noch am Dienstagabend bei Eröffnung des
Kurſes entgegengenommen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 29. Sept.
Invalidenverſiche=
rungs=Kontrolle. Am Mittwoch, den 5. d. M., von 8.30
bis 12 Uhr vormittags, findet auf dem Rathaus dahier eine
Nach=
prüfung der Quittungskarten der invalidenverſicherten Perſonen
in bezug auf ordnungsmäßige Beitragsentrichtung ſtatt. —
Ak Nieder=Ramſtadt, 30. Sept. Ratsbericht. Die
Petrus=
gemeinde in Darmſtadt beabſichtigt, ihr in hieſiger Gemarkung
belegenes Landheim zu erweitern. Grundſätzlich hat der Rat
gegen dieſes Vorhaben keine Bedenken, doch wird die
Beſchluß=
faſſung zunächſt noch einmal ausgeſetzt, weil noch einige
Rück=
fragen zu halten ſind. — Der Waldwirtſchaftsplan für 1933 wird
nach den Vorſchlägen des Forſtamtes genehmigt.
K. Dieburg, 1. Okt. Ratsſitzung. Der Voranſchlag des
ſtädt. Elektriztätswerkes wurde angenommen, wie ihn die
Kom=
miſſion durchberaten hatte, mit dem Hinzufügen, daß in Zukunft
dieſer Voranſchlag gleichzeitig mit dem Hauptvoranſchlag dem
Rat vorzulegen ſei, um die Einnahmen und Ausgaben beſſer ver=
da es ſich um elektriſchen Anſchluß außerhalb des Bauplanes
han=
delte. Von den entſtehenden Koſten trägt die Gemeinde die
Hälfte, Herr Stauth muß aber für 50 RM. Strom im Jahre
ab=
nehmen. Ein Antrag, der Auskunft über unberechtigte Entnahme
von Strom verlangt, wurde in die nichtöffentliche Sitzung
verwie=
ſen. Einem Antrag der Heag, elektriſchen Strom durch das hieſige
Ortsnetz zu leiten, wurde mit dem Vorbehalt auf jederzeitigen
Widerruf entſprochen. Es wurde beſchloſſen, dem Zweckverband
zur Regulierung des Hönigsgrabens mit 50 Prozent beizutreten,
Klein=Zimmern trägt 21 Prozent, Semd 29 Prozent der Koſten.
Die Arbeit iſt auf 1000 Tagewerke veranſchlagt und ſoll im
Frei=
willigen Arbeitsdienſt ausgeführt werden. Hinzugefügt wurde
noch, daß die Weiterleitung des Waſſers in den Herrngraben von
der Gemeinde Dieburg alsbald in Angriff genommen werden
muß. — Die Nachprüfung der Städt. Wohnungsmieten wurde in
die nichtöffentliche Sitzung verlegt. — Das Geſuch der Anwohner
der Hutmachergaſſe und des Leisbühl, den Brunnen, der bei
Ein=
führung der Waſſerleitung entfernt wurde, wieder herzuſtellen, da
die Unterzeichner nicht in der Lage ſind, die Leitungswaſſerkoſten
zu bezahlen, wurde der Folgen wegen abgelehnt.
Aus dem Gewerbe.
Cd. Michelſtadt, 30. Sept. Man ſchreibt uns: Aus
Handwer=
kerkreiſen dringt immer lauter der Ruf nach Reviſion der
Ge=
werbeordnung mit dem Zwecke, dem Pfuſchertum und der
Schwarz=
arbeit zu Leibe zu rücken, durch. Hierzu hat kürzlich der deutſche
Ausſchuß für Gewerbepolitik beſchloſſen, ſich für die umgehende
Einführung des großen Befähigungsnachweiſes beim Reich und
den Ländern einzuſetzen, womit alſo zu erwarten iſt, daß künftig
nur derjenige überhaupt ein Handwerk betreiben darf, der für
den betreffenden Beruf die Meiſterprüfung abgelegt hat.
Die Anforderungen zur Meiſterprüfung wurden bereits in
den letzten zwei bis drei Jahren ſehr verſchärft. Kurz, es gilt das
Anſehen und die Leiſtungen des Standes wieder zu heben. Pflicht
jedes Handwerkers iſt, hierzu ſein Beſtes beizuſteuern. Jeder, der
einen Betrieb gründen will, muß ſich zur Pflicht machen, den
Meiſtertitel zu erwerben, und nur gut geſchulte und tüchtige
Ge=
ſellen einzuſtellen, wodurch zugleich die Gewähr gegeben iſt, daß
der Nachwuchs ertüchtigt wird.
Selbſtändige Betriebsinhaber müſſen heute mit anderem
gei=
ſtigem Material gewappnet ſein als vor dem Kriege.
Insbeſon=
dere ſind es die konſtruierenden Berufszweige, von welchen
be=
deutende Fachkenntnis verlangt wird. Allgemein ſind es die
kauf=
männiſchen Fächer, wie Buchführung, Kalkulation, Geſetzeskunde
und dergleichen, ohne die ein Gewerbetreibender nicht mehr
aus=
kommt
Wie die übrigen Stände ihre Ausbildungsſtätten, ſo hat auch
der Gewerbeſtand gute Schulen, die unter ſtaatlicher Aufſicht ſtehen
und, wenn auch nur in beſcheidenem Umfange, auch vom Staate
unterſtützt werden. Nicht zuletzt iſt es die Gewerbeſchule in
Michel=
ſtadt, die in ganz beſonderer Weiſe bemüht iſt, den jungen
Hand=
werkern und werdenden Technikern eine ſolide theoretiſche
Aus=
rüſtung für den Exiſtenzkampf zu geben. Außer den rein
tech=
niſchen Fächern wird daſelbſt die kaufmänniſche Seite der
Aus=
bildung, auf die bei der Meiſterprüfung beſonders großer Wert
gelegt wird, ausgiebig gepflegt. Seit vorigem Jahre iſt die
Ab=
gangsprüfung unſerer örtlichen Anſtalt auch von der
Meiſterprü=
fungskommiſſion als theoretiſche Meiſterprüfung anerkannt. Das
dürfte gewiß ein Zeichen ſein, daß die Michelſtädter Schule, die
Ausbildungsſtätte unſerer heimiſchen Handwerker, auf der Höhe
iſt. Zur näheren Einſichtmöglichkeit in die Art des Schulbetriebes
ſei allen Intereſſenten empfohlen, den Proſpekt der Anſtalt
koſten=
los anzufordern. Die Schule beginnt am 3. November und müſſen
Anmeldungen bis zum 20. Oktober erfolgen.
r. Babenhauſen, 1. Okt. „Bürgermeiſter Rühl=Eiche‟.
Eine ganz beſondere Ehrung wurde geſtern unſerem allverehrten
Herrn Altbürgermeiſter Rühl zuteil. Auf Veranlaſſung der
Forſtbehörde wurde an der Allmaiſchneiſe nächſt der Seligenſtädter
Straße eine alte, mächtig Eiche als „Bürgermeiſter Rühl=.
Eiche” getauft. In Anweſenheit der hieſigen Beamten des
Forſtamts Babenhauſen richtete Herr Miniſterialrat Dr. Urſtadt
vom Heſſ. Miniſterium der Finanzen, Abtlg. für Forſt= und
Kame=
ralverwaltung, an Herrn Altbürgermeiſter Rühl herzliche Worte
der Anerkennung für die großen Verdienſte, die er ſich in ſeiner
30jährigen Dienſtzeit um den Wald erworben hat. Von der
Ehrung ſehr überraſcht, dankte Herr Bürgermeiſter Rühl in
tief=
bewegten Worten. An der Eiche befindet ſich ein mit Eichenlaub
umkränztes Schild mit der Bezeichnung „Bürgermeiſter Rühl=
Eiche‟
Sandbach, 1. Okt. Freiwillige Feuerwehr. Die
aktive Mannſchaft der Wehr veranſtaltete eine kleine
Abſchieds=
feier anläßlich des Wegzuges ihres verehrten Kameraden, des
Herrn Lehrers Schmidt, der ſeinen Wohnſitz nach Neuſtadt
ver=
legt. Seit der Gründung der Wehr am Anfang dieſes Jahres
be=
kleidete er das Amt des Schriftführers und trug weſentlich mit
zum Gelingen des ſchönen Werkes bei. Vom Schulhauſe aus
er=
folgte der Abmarſch nach der ſeitherigen Wohnung des aus
unſe=
rem Orte Scheidenden. Dort wurde ihm durch Hornmärſche,
Pyramiden, Liedervorträge der erſten Schulklaſſe ſowie durch eine
Anſprache des Vorſitzenden der Wehr, Herrn Bürgermeiſter Karg.
eine ſchöne Ehrung zuteil. Der Vorſitzende unterſtrich, daß
Kame=
rad Schmidt ſeinen Poſten in vorbildlicher Weiſe und unern
licher Tätigkeit ausgefüllt habe, und gab beſonders den Wi
der Wehr dahin Ausdruck, daß der ſcheidende Kamerad in
neuen Heim mit ſeinen Hausbewohnern in gleicher Harmon
Freundſchaft wohnen und leben möge, wie dies in Sandba=
Fall war. In ſeiner Antwort dankte Herr Schmidt in beu
Worten der geſamten Wehr für das treue Gedenken und die
weihevolle Abſchiedsſtunde.
As. Erbach, 1. Okt. Theaterfahrt nach Darmſ
Wie bekannt, beabſichtigt das Poſtamt, in Erbach währen.
Winterhalbjahres regelmäßige Fahrten nach dem Landest.
einzulegen. Es iſt ſomit den Theaterfreunden von Erbach, M
ſtadt. König uſw. Gelegenheit geboten, bequem und billi
Vorſtellungen unſerer Landesbühne zu beſuchen. Die nächſte
findet am Sonntag, den 2. Oktober, ſtatt. Zur Aufführun
langt wiederum: „Im weißen Rößl”, Revue=Operette von
natzky. Auch hierfür gilt der ermäßigte Preis von 4 RM. für
und Rückfahrt, einſchließlich Theaterplatz (1. Sperrſitz).
Theaterkarten ſind reſerviert. Meldungen an das Poſtam
beten. Abfahrt um 17 Uhr pünktlich in Erbach (Michelſtad
17.10 Uhr). — Vom Kreisamt. Für die Wintermonate
die Dienſtſtunden bei dem Kreisamt, der Bezirksfürſorgeſtelle
dem Jugendamt mit Wirkung vom 1. Oktober ab von vormi
8—12.15 Uhr und nachmittags von 2—6 Uhr feſtgeſetzt.
Am=
iſt der Mittwoch. — Aerztlicher Sonntagsdienſt.
wegen plötzlicher Erkrankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt
zunächſt der Hausarzt zu rufen; wenn dieſer nicht erreichba
dann iſt am 2. Oktober Dr. med. Beck=Erbach zu deſſen Vertre
bereit.
1. Oberhiltersklingen i. O., 1. Okt. SchwererUnglücksf
An der Kreisſtraße nach Erbach werden zurzeit von einer C
ßenbaugeſellſchaft Ausbeſſerungsarbeiten vorgenommen. Der
kehr iſt nur teilweiſe und auf eigene Gefahr geſtattet. Vorge
nachmittag ſollte nun eine Straßenteermaſchine an einen
Bull=
dogg zwecks Weitertransport angekoppelt werden. Der beim
Stra=
ßenbau beſchäftigte Arbeiter Clemens Jung, 25 Jahre alt,
aus Offsheim bei Limburg, wollte ein aus Richtung Wegſcheide
kommendes Auto anhalten. Von einem aus entgegengeſetzter
Richtung kommenden Auto, das er nicht bemerkte, wurde er erfaßt
und in weitem Bogen ins Feld geſchleudert. Mit ſchweren
Kno=
chenbrüchen wurde der bedauernswerte junge Mann ins
Kranken=
haus Weinheim eingeliefert. Die Schuldfrage an dem Unglücksfall
iſt noch nicht geklärt.
Ag. Lindenfels, 1 Okt. Hohe Preiſe für Fallobſt!
Geſtern wurden hier für den Zentner Fallobſt 5 70 RM. geboten.
Schönes gebrochenes Obſt wird für 8, 10 und 12 RM. gekauft. Es
gibt leider nur eine geringe Ernte, da das meiſter Obſt „
wurm=
ſtichig” von den Bäumen abfiel. — Vorſicht beim
Obſtge=
nuß! In einer Nachbargemeinde ſtarb das 10 Monate alte Kind
eines Taglöhners an den Folgen des Genuſſes von Zwetſchen und
Waſſer, das ihm von den hütenden Kindern, verabreicht wurde.
Es iſt dies wieder ein Fall, der die Eltern daran mahnt, ihren
Kindern zur Zeit, der Obſternte die Gefährlichkeit des
Waſſer=
trinkens auf Obſtgenuß einzuprägen.
Mende 138 ..... .."
RM 138.— o. R.
Mende-Dynamo-Speziol
RM 58.—
oder als Kombination mit
dynamischen Laufsprecher
Mende 180 ...
RM 180.— o. R.
Bokelitegehäuss
Mende 194 .....
RM 194.— o. R.
Nußbaumgehäuse
Echältlich in Fachgeschäftenl
sind sämtliche Probleme des Zweikreisers beiMende 138
gelöst, dem Fernempfänger, von dem am meisten
ge-
redet wird. Mende 138 ist auch mit Recht als Schlager
bezeichnet worden; denn er kann genug, um jeden
zufriedenzustellen und bietet die Garantie, daß an
jedem Empfangsort eine ausreichende Trennschärfe
vorhanden ist, so daß man mit dem Mende 138 nicht
bloß heute, sondern auch in Zukunft gut fahren wird.
Prüfungsbericht des „E
274
Sonntag, 2. Oktober 1932
*Erinnerungen einer alten Stadt.
Wimpfen und die Gründung des Stiffs Sil. Peter.
e. Wimpfen bietet einen beſonders reizvollen Ausſchnitt
mit=
telalterlicher Romantik. Sein Wahrzeichen iſt die
Hohenſtaufen=
kaiſerpfalz, in der ſchon Barbaroſſa wohnte. Himmelauf wächſt
die gotiſche Stadtkirche, die von dem blauen Turm, der
Zwiebel=
kuppel der Dominikanerkirche und dem roten Turm überragt wird.
Der Geſchichtsſchreiber Lorent ſchließt über die Geſchichte Wimpfens
mit den Worten: „Meine Wanderungen haben mich über einen
großen Teil der Erde geführt: Nach dem ernſten Spanien mit
ſei=
nen mauriſchen Erinnerungen; dem hochgeprieſenen Neapel; dem
poetiſchen Sizilien; nach Konſtantinopel, der Perle zwiſchen dem
Morgen= und Abendland; nach Afrikas Sandwüſten, wie nach dem
von den Märchen der 1001 Nacht verherrlichten Orient; doch alle
dieſe Erinnerungen, ſo groß ſie auch ſind, vermögen nicht das
ſchöne, ſtille Wimpfen in den Hintergrund zu drängen.” Wimpfen
iſt reich an Baudenkmälern, beſonders die Stiftskirche in Wimpfen
im Tal iſt ein vielbeſuchtes Schauſtück gotiſcher Baukunſt. Sie iſt
in gemiſchtem, byzantiniſch=gotiſchem Stile erbaut und zeichnet ſich
weniger durch ihren Umfang als dur chihre Schönheit aus Tritt
man ins Innere der Kirche, ſo überraſchen die erhabenen
Wölbun=
gen und Säulengänge. In der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts
war der Beſtand der Kirche wegen Bedeutenheit der
Unterhal=
tungskoſten ſehr gefährdet. Noch einmal rettete ſie der kunſtſinnige
Großherzog Ludwig der Erſte, wies ſeine Finanzmänner, die wegen
Bedeutenheit der Unterhaltungskoſten auf Abbruch der Kirche
Anträge geſtellt hatten, zurück. Großherzog Ludwig der Zweite
richtete die Kirche ſo wieder ein, daß ſie abermals viele Jahre dem
Sturme der Zeit zu trotzen imſtande ſein wird. Das Stiftsgebäude,
die Cuſtodie (das Gartmannſche Haus) wurde 1808 um 1500
Gul=
den verkauft, damit die Koſten für die allernotwendigſten
Repara=
turen gedeckt werden konnten. Der wertvolle Teil der
Glas=
malerei, womit beſonders auch die Chorfenſter verſehen waren,
befindet ſich in dem Ritterſaale des Herrn Grafen Erbach und auch
in Darmſtadt, um hier in der Bildergalerie in der Altdeutſchen
Malerſchule eine Stelle zu finden. Ueber die Entſtehungszeit des
Stiftes ſind ſich heute Geſchichte und Kunſtgeſchichte darüber einig,
daß nicht das beginnende 11., ſondern das Ende des 10.
Jahrhun=
derts dafür anzuſehen iſt. Nicht Biſchof Burchard I. von Worms
(1000—1025) iſt der Gründer des Stifts, ſondern ſein Vorgänger
Hildebold (979—998). Dank dem Verſtändnis der maßgebenden
Behörden ſteht das bauliche Kunſtwerk heute noch und präſentiert
ſich in ſeiner alten Schönheit. Es iſt ein hiſtoriſcher Boden, auf
dem die Stiftskirche ſteht. Sie umfaßt etwa den Raum, wo
ehe=
mals das Prätorium (Feldherrnzelt) des römiſchen Kaſtells
er=
richtet war. In Wimpfen (Cornelia?) lag die 3. aquitaniſche
Reiterkohorte, wie ein heute noch vorhandener Gedenkſtein durch
ſeine Inſchrift aufweiſt. Sehr wahrſcheinlich hat hier ſchon
früh=
zeitig ein Gotteshaus geſtanden. (Es ſollen die Franken nach der
Zülpicher Schlacht (495) eine Merowinger=Kapelle erbaut haben.)
Denn Burkhard von Hall, der Chroniſt des Stifts, erzählt von einem
Hunneneinfall um 954, wo die Stadt zerſtört wurde. Um dieſe
Zeit der Zerſtörung erſchien Crudolf, Biſchof von Worms,
beſich=
tigte die Stätte, blieb an den Ruinen des Bethauſes ſtehen und
rief aus: „Dieſes Gotteshaus ſoll neu errichtet werden, kein Ort
iſt geſchickter zur Verehrung Gottes für ſeine Diener” Bald
wurde nun wirklich zur Wiederaufbauung des Gotteshauſes
ge=
ſchritten und hiermit der Grund des Stiftes im Tale gelegt.
Hilde=
bold ließ die erforderlichen Handwerker berufen und ſtreckte die
ſehr bedeutenden Auslagen vor. Die eingehende
Geſchichtsfor=
ſchung konnte indes einen Wormſer Biſchof Crudolf nicht finden.
Jedenfalls iſt es Hilteboldus (979—988), deſſen Name infolge
undeutlicher Schreibweiſe von einem Forſcher als „Crodoldus”
ge=
leſen wurde.
Ueber dieſes Thema ſprach dieſer Tage Herr Benefiziat Möbs
in der Hauptverſammlung des Vereins Alt=Wimpfen.
Ag. Lindenfels, 1. Okt. Ratsſitzung. Die
Finanzkommiſ=
ſion hatte diesmal die Prüfung der Gemeinderechnung
übernom=
men; Anſtände haben ſich keine ergeben. Der frühere
Bürger=
meiſter Schenck iſt zum Leiter für den Bezirk Lindenfels—
Gadern=
heim-—Reichenbach des Freiw. Arbeitsdienſtes ernannt worden.
Die Vorarbeiten für einen neuen Straßenbau (beginnend. Hotel
Viktoria=Friedhof=Schwimmbad) ſind in Angriff genommen
wor=
den. Das Privatgelände verſchiedener Grundeigentümer wurde
„im Vergleichsweg von der Gemeinde angekauft. Ueber die
An=
meldung der Wohlfahrtserwerbsloſen zur Krankenkaſſe ſoll zur
Sicherung des Arbeitnehmers und Arbeitgebers (Gemeinde) eine
grundſätzliche rechtliche Klärung herbeigeführt werden.
Nament=
lich bei Zahnbehandlungen iſt die derzeitige Rechtslage recht
zwei=
felhaft. Der Anerkennungsbeſcheid vom Landesarbeitsamt für die
hier in Lindenfels vorgeſehenen Arbeiten iſt nunmehr täglich zu
erwarten. Von Lindenfels haben ſich nunmehr 60 Mann gemeldet
Der Leiter des hieſigen Freiwilligen Arbeitsdienſtes, Herr Dr.
Schenck, gab einen Ueberblick über Entſtehung. Zweck und Ziele
des Arbeitsdienſtes. Zum Vorarbeiter des Freiwilligen
Arbeits=
dienſtes wurde durch geheime Abſtimmung Adam Maurer 4. mit
6 Stimmen gewählt — In der oberen Burgſtraße ſind bei einem
Kanal Unzuträglichkeiten feſtgeſtellt worden. Gemeinde und
Ver=
ſchönerungsverein und Angrenzer haben ein allgemeines Intereſſe
daran, daß dem Mißſtande abgeholfen wird. Herr Gewerbelehrer
Dittel berichtete über Schnakenbekämpfung in Heppenheim (
Berg=
ſtraße). Er wird beauftragt mit Unterſtützung von Arbeitsloſen
die Ausrauſcherung von Kellern uſw. vorzunehmen. — Es wird
beſchloſſen, eine Motorſpritze für die Gemeinde Lindenfels
anzu=
ſchaffen. Bei Waſſermangel oder ungenügendem Druck aus dem
Rohrnetz ſoll im Notfalle das Waſſer aus den Schwimmbädern
entnommen werden. Außerdem ſteht noch eine erhebliche
Waſſer=
menge vom Brunnen auf dem Lindenplatz ſtändig zur Verfügung.
Winterkaſten, Kolmbach, Glattbach,
Schlier=
den ebenfalls mitintereſſiert werden. Die
nn aus prinzipiellen Gründen dem
Schützen=
rden — Herrn Dr. med. Neubert wird die
nächſten zwei Jahre übertragen.
Okt. Einbruch. Ein ſchon vorbeſtrafter
ſer namens Löſch von Ludwigshafen beging
ttag in den Privaträumen der Wirtin des
w. Gaube, einen äußerſt frechen Einbruch.
eine Kommode. Die durch das Geräuſch
Frau ſtellte den Mann und rief männliche
Hilfe herbei. Dem Einbrecher gelang es, zu fliehen und ſich im
Gelände der nahen Synagoge zu verbergen; er wurde aber daſelbſt
durch den Kriminalbeamten Petermann feſtgenommen. —
Gol=
dene Hochzeit. Die Eheleute Heinrich Werle und Marie, geb.
Blum, begehen am Montag das ſeltene Feſt ihrer goldenen
Hoch=
zeit. Werle war viele Jahre Pedell im Lehrerſeminar und der
Seminarkirche. Er iſt 85 Jahre, Frau Werle 90 Jahre alt.
Ck. Stockſtadt, 30. Sept. Raffinierter
Einbruchs=
diebſtahl. Einem hieſigen Einwohner wurden anfangs dieſes
Monats etwa 30 Flaſchen nebſt einem Fäßchen Wein (beide
ge=
füllt) aus dem Keller geſtohlen. Da ſich die Diebſtähle von Tag
zu Tag häuften, nahm die Goddelauer Polizei nach
Kenntnis=
nahme bei verdächtigen Perſonen Hausſuchungen vor, bei denen
das leere Faß wieder gefunden wurde. Außerdem wurden etwa
2 Zentner Aepfel gefunden, die ebenfalls von einem Diebſtahl
herrühren. Die Täter wurden ſofort zur Anzeige gebracht.
Ao. Sickenhofen, 30 Sept. Diebſtahl. Ein früher in der
hieſigen Mühle in Stellung geweſenes Dienſtmädchen ſchlich ſich
nachts in ihr ehemaliges Zimmer. Während am folgenden
Mor=
gen der Beſitzer und deſſen Ehefrau abweſend waren, entwendete
das Mädchen aus einem Käſtchen im Schlafzimmer 40 RM. Der
Verdacht lenkte ſich alsbald auf das Mädchen, und als es der
Gen=
darmeriewachtmeiſter abfing und ihm die Tat direkt zuſagte,
ge=
ſtand es dieſe nach anfänglichem Leugnen auch ein und wurde
ſo=
fort dem Amtsgericht Seligenſtadt vorgeführt.
— Gernsheim, 1. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
30. September 0/44 Meter, am 1. Oktober 0,43 Meter.
— Hirſchhorn, 1. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
30. September 1.45 Meter, am 1. Oktober 1.46 Meter.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, vorm 9.45 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Anſchließend Kindergottesdienſt. Nachmittags
5 Uhr: Thing der E.J.
Montag, 5.30 Uhr: M.
Mitt=
woch, 2 Uhr: Nähſtube
F
uenvereins. 4 Uhr: MJ., BJ. 4.
5.30 Uhr: MJ. 1: BJ. 3. 8 Uhr: Kirchenchor (Kirche);
Singe=
kreis der E. J.G. (Gemeindehaus).
Donnerstag, 5.30 Uhr:
MJ. 3; 8 Uhr: MJ. 5, Neſtabend. — Freitag, 5.30 Uhr: BJ. 2
8 Uhr: BJ. 5, Neſtabend. — Samstag, 4 Uhr: MJ. 5; 8.15 Uhr:
Chriſtenlehre der Mädchen. (Frauenabend und
Kirchenſteuer=
ſprechſtunde fallen am Dienstag aus!)
Provinzial=Pflegeanſtalt. Nachm. 1.30 Uhr: Gottesdienſt.
Straßenbericht
für die Woche vom 2. bis 8. Oktober 1932.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
44 Darmſtadt—Sprendlingen—Offenbach (im Stadtbereich
Offen=
bach) vom 28. September bis 13. Oktober geſperrt. Umleitung:
Frankfurt Süd oder Landesgrenze—Gravenbruch—Wildhof—
Offenbach.
45 Heldenbergen—Windecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg,
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr: Eichen,
Oſtheim, Windecken.
45 Ortsdurchfahrt Heldenbergen, vom Abzweig nach Büdesheim
bis Abzweig nach Groß=Karben vom 26. Sept. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Ilbenſtadt—Erbſtadt—Eichen.
49 Gießen—Fulda (zwiſchen Alsfeld und Renzendorf) vom 19. 9.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eifa, Reinrod.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Hersfeld—Selters (zwiſchen Hartmannshain und Gedern) vom 8.
9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Richtung
Hartmanns=
hain—Gedern über Volkartshain—Ober=Seemen, Richtung
Schotten über Eichelſachſen—Glashütten bzw. Burkhards—
Sichenhauſen.
Altenſtadt-Lindheim vom 6. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Rodenbach-Heegheim.
Selters—Ortenberg vom 19. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Bleichenbach-Bergheim.
Ober=Ramſtadt—Ernſthofen bis Klm. 21,0 vom 26. Sept. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Rodau; ab 4. Oktober
Rohr=
bach, Asbach.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Genſingen—Sprendlingen (Rheinheſſen) Hohe Straße vom 5. 9.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Planig, Boſenheim.
Eberſtadt —Seeheim-Jugenheim-Zwingenberg (alte Bergſtraße)
vom 8. 9 bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Seeheimer
Tanne Bickenbach.
Mainz—Harxheim, Km. 4,0—8,2, vom 30. 8. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Mainz, Weiſenau, Laubenheim.
Boden=
heim. Nackenheim, Lörzweiler.
Langgöns—Holzheim vom Abzweig Grüningen bis Holzheim vom
22. Sept. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Grüningen.
z. Offenthal, 1. Okt. Gemeinderatsbericht. Die
Rei=
nigung des Grenzgrabens zwiſchen Offenthal und Meſſel wird
gutgeheißen. Die Arbeiten ſollen von Wohlfahrtsempfängern
aus=
geführt werden. Den landwirtſchaftlichen Umſchuldungskredit
be=
treffend, wird ein kurzfriſtiges Darlehen von 100 RM. bewilligt.
Auch die Grummetgrasverſteigerung wird genehmigt.
Rheinheſſen.
Mainz, 1. Okt. Chronik. Ein Angeſtellter der
Ortskran=
kenkaſſe iſt wegen Unterſchlagung, Urkundenfälſchung und
Beſei=
tigung von Akten feſtgenommen worden. — Von der Großen
Strafkammer Mainz wurde der 25jährige Kanzleigehilfe Wilhelm
Knobloch aus Worms wegen Aktenverſchleppung, Betrugs.
Dieb=
ſtahls und Unterſchlagung im Amte zu 1 Jahr Gefängnis
ver=
urteilt.
— Ein 23jähriger Kaufmann in Mainz=Biſchofsheim
hat ſich in der Wohnung ſeiner Eltern erſchoſſen. Er war Inhaber
eines Ladengeſchäftes, ſchlechte finanzielle Verhältniſſe ſollen ihn
in den Tod getrieben haben. — Sonntag, den 2. Oktober, 20 Uhr,
findet in der Mainzer Stadthalle anläßlich des 85. Geburtstages
des Reichspräſidenten von Hindenburg ein künſtleriſches
Feſtkon=
zert ſtatt. — Zu dem Theaterſkandal in Mainz bei dem es
wäh=
rend einer ſchwülen Liebesſzene bei der Aufführung des
Luſt=
ſpiels „Marguerite 3” zu Zwiſchenrufen kam, die eine
Unter=
brechung der Vorſtellung veranlaßten, gibt der Regiſſeur Herr
Wulf Rittſcher eine Erklärung ab, in der es heißt: „Durch den
Zwiſchenruf während der Vorſtellung, der den Fortgang des
Spie=
les beeinträchtigen mußte, fand ich mich als Regiſſeur dieſer
Vor=
ſtellung pflichtgemäß veranlaßt, einige aufklärende Worte an das
Publikum zu richten. Zu meinem größten Bedauern iſt mir in
der begreiflichen Erregung dabei ein Ausdruck unterlaufen, deſſen
Sinn mir nicht bewußt war und deſſen Auswirkung ich
keines=
wegs beabſichtigte.” — In Mainz wurde eine Kampfbund=Bühne
als national=kulturelle und gemeinnützig=ſoziale Beſucher=
Organi=
ſation gegründet. Sie vermittelt 10 Aufführungen (5 Opern und
5 Schauſpiele) am Mainzer Stadttheater. Es beſtehen alſo jetzt
3 Beſucher=Organiſationen in Mainz: die Volksbühne, der
Büh=
nenvolksbund und die Kampfbundbühne.
len eilt
Naſau ſichend
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und die Tenusglt”
Der Tennise 1
Jubiläum ſeiern !
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1958
[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 2. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 274 — Seil: 9
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Tennis in Darmſtadk.
Wie in ganz Deutſchland, ſo hat auch in Darmſtadt der
Ten=
nisſport eine ſtetige Aufwärtsentwicklung gehabt und ſich jetzt ſchon
eine führende Stellung im Sportleben unſerer Stadt geſichert.
Das Jahr 1932 ließ durch die Erringung der drei zu
ver=
gebenden Meiſtertitel des Bezirkes 9, die alle nach Darmſtadt
fie=
len, erkennen, daß Darmſtadts Tennis auch in Heſſen und Heſſen=
Naſſau führend iſt. Die beiden Vereine, die bis jetzt Darmſtadt
erfolgreich nach außen vertraten, ſind der Tennis= und Eisklub
und die Tennisabteilung der Turngemeinde 1846.
Der Tennis= und Eisklub, der im Jahre 1934 ſein 50jähriges
Jubiläum feiern kann, iſt einer der älteſten und angeſehenſten
Vereine des Deutſchen Tennisbundes. Traditionsreich wie wenige,
kann er auf eine ruhmvolle Vergangenheit zurückblicken. 19 große
Eisfeſte, 22 internationale Turniere, 20 Clubturniere wurden
ver=
anſtaltet, deutſche Meiſter gingen aus ſeinen Reihen hervor. Im
Bezirk Heſſen und Heſſen=Naſſau iſt der Verein in jeder Hinſicht
führend. Er beſitzt die ſtärkſte und ausgeglichenſte Mannſchaft des
Bezirkes, iſt viermaliger Medenmeiſter von Heſſen, ſeine
Jugend=
mannſchaft iſt ebenfalls Bezirksmeiſter, und auch was Größe und
Güte ſeiner Platzanlage (19 Plätze am Böllenfalltor) und
Mit=
gliederzahl angeht, ſteht er im Bezirk 9 des Deutſchen
Tennisbun=
des an führender Stelle. 15 ſeiner Spieler ſind unter den Beſten
des Bezirkes auf der Rangliſte eingereiht, und Kleinlogel, Claß
und Endriß zählen zu den hoffnungsvollſten deutſchen
Nachwuchs=
ſpielern. Die diesjährige Meiſtermannſchaft des Clubs beſteht
aus Kleinlogel, Claß, Endriß, Werner, Sennewald. Müller,
Stef=
fan und Colin. Sie wird im nächſten Jahre durch Dr. Landmann
(Berliner Schlittſchuklub), den bekannten deutſchen
Extraklaſſen=
ſpieler, langjährigen Rangliſtenerſten und erfolgreichen
Daviscup=
vertreter, der beruflich nach Darmſtadt übergeſiedelt iſt, eine
wert=
volle Verſtärkung erfahren. Der ſpielſtarke Nachwuchs ſtützte ſich
auf die Junioren Colin, Vollrath, v. Harnier, Wöbke, Langenbach,
Külp. Münſter
Die Tennisabteilung der Turngemeinde 1846, ſeit 1923
be=
ſtehend, iſt wohl der Verein, der bahnbrechend für das Tennis im
Mittelrheinkreis der D.T. war. Im Turnertennis, deſſen
Spiel=
ſtärke allerdings im allgemeinen noch beträchtlich unter dem
Niveau der Vereine des Deutſchen Tennisbundes liegt, ſind die
184ßer” im Mittelrheinkreis führend ſtellen ſeit Jahren faſt alle
Meiſter und ſind auch bei den jeweiligen D. T.=
Meiſterſchaftstur=
nieren öfters erfolgreich. Die Turngemeinde, die über 5 Plätze
am Oſtbahnhof verfügt, gewann in dieſem Jahre die B=
Meiſter=
ſchaft von Heſſen und Heſſen=Naſſau mit der Mannſchaft Schildt,
Kabel, Schwarz, Ruppert, Beſt und Opp. Von dieſen ſind drei
auf der Bezirksrangliſte eingereiht. In der Spielſtärke kann die
Tagde 1846 allerdings noch nicht erfolgreich mit dem Tennis= und
Eisklub konkurrieren, der bis jetzt die Lokalbegegnungen immer
eindeutig zu ſeinen Gunſten entſchied.
In den letzten Jahren hat das Tennis aber in Darmſtadt noch
weitere Verbreitung gefunden. Die Tgde. Beſſungen hat
das Tennisſpiel aufgenommen, zahlreiche Privatklubs
wur=
den gegründet, und eine ganze Reihe von
Studentenverbin=
dungen nahm dieſen Sport auf und legte Plätze an. Außerdem
hieten eine große Anzahl öffentlicher Anlagen Gelegenheit zur
Ausübung des weißen Sportes: die drei ſtädtiſchen Plätze am
Oberwaldhaus, die Plätze des Amtes für Leibesübungen hinter
dem Woog und die Platzanlage des Hochſchulſtadions mit ihren
7 Plätzen, ſo daß in Darmſtadt heute die beträchtliche Anzahl von
45 Freitennisplätzen vorhanden iſt. Im Winter ſtehen außerdem
die drei Plätze der Feſthalle jedem Darmſtädter Tennisſpieler zur
„Verfügung, deren Benützung aber leider durch die Unheizbarkeit
der Halle eingeſchränkt iſt.
Auf jeden Fall marſchiert das Tennis in unſerer Stadt. In
den führenden Clubs wird zielbewußt gearbeitet, die Erfolgeſindnicht
ausgeblieben und werden hoffentlich auch weiterhin andauern.
Maſſerball in der 9.T.
Kreis= und Gaurundenſpiele 1932.
Das Waſſerballſpiel hat in den letzten Jahren in der
Deut=
ſchen Turnerſchaft einen ſtetigen Aufſtieg zu verzeichnen. Alle
Kreiſe und auch die meiſten Gaue tragen heute Rundenſpiele aus.
Im Mittelrheinkreis, in dem ja bekanntlich auf dem Gebiete des
Turnerſchwimmens und =Waſſerballſpielens große Pionierarbeit
geleiſtet wurde, erfreute ſich letzteres ganz beſonderer Pflege.
Hier machte die ſtarke Beteiligung an den Rundenſpielen bereits
wor längerer Zeit eine Teilung des Kreisgebietes in Weſt= und
Oſtgruppe notwendig. Die ſpielſtärkſten Mannſchaften findet man
in der Oſtgruppe, deren Gruppenſieger ſchon ſeit mehreren Jahren
Kreismeiſter werden konnten. Geſpielt wird in zwei Klaſſen,
Kreisklaſſe und 4=Klaſſe.
Aus dem Main=Rheingau beteiligten ſich dieſes Jahr Tgde.
1846 mit in der Kreis= und 4=Klaſſe, Tgſ. 1875 in der 4=Klaſſe.
Die Sieben der 1846er erreichte dieſen Sommer nicht ihre frühere
Spielſtärke und mußte den 1930 und 1931 errungen Titel „
Kreis=
meiſter” an den Tv. 1860 Frankfurt abtreten. Die Mannſchaft
er=
zielte einen guten Tabellenplatz und wird verſuchen, nächſtes Jahr
„das Verlorene wieder zurückzugewinnen. Die Spiel der 4=Klaſſe
wurden wegen Terminnot ähnlich wie im Pokalſyſtem
ausgetra=
gen. Tgſ. 1875 konnte alle Spiele gewinnen und rückt als 4=
Klaſ=
ſenſieger nächſtes Jahr zur Kreisklaſſe auf.
Innerhalb des Main=Rheingaues wurden ebenfalls
Runden=
ſpiele in zwei Klaſſen ausgetragen. Alle waſſerballſpielenden
Gauvereine nahmen daran teil. Hierbei zeigte ſich daß auch die
Landvereine recht leiſtungsfähige Mannſchaften beſitzen.
Fleißi=
ges Ueben kann ihnen noch beſſere Ergebniſſe bringen. Sieger der
A=Klaſſe wurde erwartungsgemäß Tgſ. 1875 vor Tv. Arheilgen,
Tgde. 1846 II. und Reichsbahn Darmſtadt. In der B=Klaſſe
muß=
ten leider einige Spiele ausfallen und die Tabelle gibt daher
chten Aufſchluß über das Stärkeverhältnis der einzelnen
kei
ften. An erſtet Stelle ſteht hier Tgſ. 1875 II. vor Tv.
Tgde. 1846 III., Tgde. Beſſungen und Tgde. Sprend=
Handball.
Turnverein Arheilgen — Turnerſchaft Griesheim.
Fortſetzung der Kreisſpiele empfängt heute Arheilgen die
imer Elf. Griesheim iſt als ernſter Gegner zu rechnen,
Einheimiſchen ſchon oft zu ſchaffen machte. Arheilgen
vemühen müſſen, die Verluſtpunkte wieder aufzuholen, ſo
intereſſantes Spiel zu ſehen iſt. Um 2 Uhr 2.
Mannſchaf=
ſch ließend 1. Mannſchaften.
Hockey.
1. Maigzer Fußball= und Sportverein 1905 — Sportverein 1898.
19.30 Uhr begegnen ſich die 1. Mannſchaften der obenge=
Vereine auf dem Stadion Böllenfalltor. Vorſpiel 4:0
rmſtadt.
alieniſche Fußball=Verband, der bislang eine Art Halb=
Aalismus anerkannte, wird jetzt offiziell das
Berufs=
einführen.
Sporikalender.
Handball.
14,30 Uhr, Stadion: SV. 98 — TV. Königſtädten.
15,30 Uhr, Woogswieſe: Tgde. 46 — TV. Büttelborn.
15.30 Uhr, Dornheimer Weg; Reichsbahn — TV. Leeheim.
15,00 Uhr, Maulbeerallee: Merck — TV. Trebur.
Fußball.
13.30 Uhr, Dornheimer Weg: Poſt — SV. Groß=Gerau.
15,00 Uhr, Rheinallee: Rot=Weiß — Viktoria Walldorf.
Kraftſport.
9,30 Uhr, Eſchollbrückerſtr. 24: Pol. 2. — TV. Nied.=Ramſtadt.
Fußball.
SVgg. Arheilgen 04.
Wir verweiſen nochmals auf die heutigen Großkämpfe am
Mühlchen. Vormittags 10.45 Uhr ſpielen die Handballer
gegen die Polizei Darmſtadt nachmittags 14.30 Uhr die
Fußballer gegen Germania Pfungſtadt (vorher
Reſerven).
Union Darmſtadt (Jugend).
Innerhalb der Jugendabteilung des 1. FC. Union herrſcht am
Sonntag auf der Rennbahn wieder reger Spielbetrieb. So dürfte
vor allem das Spiel der Junioren gegen SV. 98 einiges Intereſſe
erregen, ſpielen doch beide Teams einen wirklich guten Fußball.
Spielbeginn 9.30 Uhr. 1. Jgd. — 2. Jgd. SV. 98, 8.30 Uhr;
2. Jgd. — 4. Jgd. SV. 98, 10.30 Uhr.
Berichtigung.
Eintracht Darmſtadt — Boruſſia Dornheim.
Aus beſonderen Umſtänden wurde der Spielbeginn durch
die Behörde von 3 Uhr auf 2 Uhr feſtgeſetzt 1. Mannſch.
fährt deshalb ſchon um 12 Uhr ab Bürgerhof, Anhänger daſelbſt
um 13 Uhr. Fahrpreis 50 Pfg.
* Kreisliga Südheſſen.
Im Kampf um den zweiten Platz!
Starkenburgia Heppenheim — Spv. Hochheim,
Konkordia Gernsheim — Olympia Lampertheim,
FV. Biblis — Spv. Horchheim.
FC. 07 Bensheim — Normannia Pfiffligheim.
FV. Hofheim — Viktoria Neuhauſen.
Es iſt ziemlich ſicher anzunehmen, daß die führenden
Heppenhei=
mer mit einem deutlichen Sieg ihren verhältnismäßig ſchwachen
Gegner aus Hochheim abfertigen werden und damit weiterhin klar
die Tabelle führen Olympia Lampertheim iſt darauf bedacht, den
Anſchluß an die Spitzengruppe nicht zu verlieren, und wird
dem=
gemäß in Gernsheim unter allen Umſtänden auf einen Sieg
drängen. Für Gernsheim gilt es, den bereits errungenen guten
Mittelplatz zu behaupten, was eigentlich nach der letzten guten
Leiſtung möglich ſein ſollte. In Biblis treffen ſich zwei
favori=
ſierte Mannſchaften um den zweiten Platz. Man rechnet mit einem
ſchönen Spiel, das die Platzbeſitzer wohl knapp gewinnen werden.
Bensheim und Hofheim können durch glatte Siege ihren
Mittel=
platz behaupten.
In der Gruppe 3 (Ried) treffen ſich: FV. Hüttenfeld —
Groß=Rohrheim, Zwingenberg — Bobſtadt, Tgde. Stockſtadt —
Sp.Vgg. Klein=Hauſen.
Diesmal ſollten eigentlich, alle Gaſtmannſchaften zu Siegen
kommen. Dies iſt auch ziemlich ſicher bei den Spielen in
Hütten=
feld und Stockſtadt zu erwarten, dagegen wird Bobſtadt in
Zwin=
genberg ſicherlich ſchon mit einem Unentſchieden zufrieden ſein.
Boxſport=Neuigkeiten.
Mac Corkindale, der ſüdafrikaniſche Schwergewichtler,
wird in London noch einige Kämpfe austragen, um dann in ſeine
Heimat zurückzukehren. Mac Corkindale ſoll hier in
Johannis=
hurg mit dem Amerikaner Young Stribbling zuſammentreffen. Die
Vorbereitungen für dieſen großen Kampf ſind bereits im Gange.
Hans Schönrath, der Krefelder Schwergewichtsboxer,
be=
ſtreitet am 18. Oktober bei einer Veranſtaltung in Charleroi den
Hauptkampf gegen den Belgier Limouſin.
Dick Corbett, Englands Bantamgewichtsmeiſter, wird
nach ſeinem Titelkampf am 10. Oktober in Mancheſter gegen
Johnny King nach Amerika reiſen, wo ihm einige Kämpfe in den
Staaten und Kanada ſicher ſind.
Huguenin und Arilla, die beiden ausgezeichneten
Flie=
gengewichtler von Frankreich und Spanien, werden am 14.
Ok=
tober im Pariſer Wagramſaal erneut zuſammentreffen.
Geſchäftliches.
Wie ſoll man Kunſtſeide waſchen?
Das iſt heute wirklich leicht. In einer kalten Perſillauge
(1 Eßlöffel Perſil auf 2 Liter Waſſer) ſchwenkt man das Stück
leicht hin und her, drückt es an den beſonders ſchmutzigen Stellen
etwas feſter, doch ohne Auseinanderziehen, Reiben und Wringen.
Das Spülen geſchieht ſofort nach dem Waſchen in kaltem Waſſer,
dem man bei farbigen Sachen etwas Eſig beigegeben hat.
Da=
durch werden die Farben aufgefriſcht. Zum Trocknen rollt man das
Stück in ein weißes Tuch feſt ein und legt zwiſchen alle
aufein=
anderliegenden Teile (Vorder= und Rückenteil, Kragen,
Manſchet=
ten, Aermel uſw.) weiße Tücher.
Kunſtſeide muß ſehr vorſichtig von links geplättet werden, das
Eiſen darf nur mäßig warm ſein. Werden kunſtſeidene Stücke ſo
behandelt, dann wird man an ihrem ſchönen Ausſehen und ihrer
langen Haltbarkeit Freude haben.
Und wieder Tack ..."
Der heutigen Stadtausgabe liegt ein Tiefdruckproſpekt der Fa.
Conrad Tack u. Cie., Darmſtadt. Ludwigſtraße 17, bei, der in
geſchmackvoller Aufmachung einen kleinen Teil der diesjährigen
rie=
ſigen Herbſt=Kollektion der Firma Tack zeigt. Beſonderes Intereſſe
dürften unſere Damen den Herbſtmodellen entgegenbringen, die ſich
gegenſeitig an Eleganz, Schönheit und Preiswürdigkeit überbieten.
Für den berufstätigen Herrn iſt eine kleine Ausleſe der
empfehlenswerteſten Artikel vorgeſehen und nicht zuletzt verführen
die warmen Hausſchuhe für kalte Tage zum Kauf.
Das Beſte aber wird es ſein, wenn Sie ſelbſt die
eingegange=
nen Herbſtneuheiten bei Conrad Tack u. Cie., Darmſtadt,
Ludwig=
ſtraße 17 ſich unverbindlich anſehen.
Am Meß=Sonntag iſt das Geſchäft von 1—6 Uhr geöffnet.
Einem Teil unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Proſpekt des
Heſſiſchen Landestheaters bei, worauf die Leſer an dieſer Stelle
(TV. 13711
aufmerkſam gemacht werden.
Ein Großer unter vielen Großen — der Nora=Superbet.
Die Nora=Superhet=Empfänger werden für
Wech=
ſelſtrom= oder für Gleichſtrom=Netzanſchluß als Form W 500 und
Form C 500 oder mit eingebautem elektrodynamiſchen Lautſprecher
als Form W 500 L und Form ( 500 I. ausgeführt. Markante
Eigenſchaften ſind Schirmgitter=Zwiſchenfrequenzröhre, doppeltes
Bandfilter, abſolute Einknopfbedienung und automatiſcher
Fading=
ausgleich der bei Fernempfang ſtörend auftretenden
Schwund=
erſcheinungen durch Fading=Steuerröhre. Eine geeichte
Sta=
tions=Zeigerſkala mit eingebauter Beleuchtung geſtattet
die ſpielend leichte Einſtellung von ca. 60 Sendern. (Siehe Anz.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Rundfunk=Vortragsfolge Frankfurt a. M. (390)
Zwiſchenſender: Kafſel (219)
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge, 6: Wetter, Gymnaſtik. O
6.30: Gymnaſtik. o 7: Wetter, Nachrichten. — anſchl.: Konzert.
0 8: Waſſerſtand. o 11.45: Zeit, Programm, Nachrichten.
Wirt=
ſchaftsmeldungen. Wetter. o 12: Konzert. o 13.15: Nachrichten,
und Domchor, unter Leitung von Prof. Rüdel.
2000: Zwei muſikaliſche Märchen von Wilhelm Matthießen. —
Mozarts Requiem. — Gevatter Tod.
Wetter. 0 13.30: Konzert. o 14: Nachrichten. O 14.10:
Werbe=
konzert (Sa. 14.30). o 15: Gießener Wetterbericht (Sa. 15.20). o
15.10: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen (Sa. 15.25). 0 16.50 u. 18.15:
Wirtſchaftsmeldungen. O 19.15 (Do. 18.50, Fr. 19.20): Zeit,
Programm, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 2. Oktober
6.30: Königsberg: Militär=Frühkonzert.
8.15: Katholiſche Morgenfeier.
9.15: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: „Volkschor der Freien
Turnerſchaft Mühlheim a. M.
10.00: Gießen: Feldgottesdienſt.
10.50: Einführungsvortrag zu Richard Wagners: Triſtan und Jſolde.
2. Akt. Von Hans Rosbaud.
11.50: K. Haſſelbach: Wir und der deutſche Oſten.
12.00: Harmonium=Konzert. Ausf.: F. Ohrmann.
13.00: Köln: Mittagskonzert.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.10: Naſſauiſcher Bauerntag im Hachenburg, Hörbericht. — Dir.
Pleimes: Das Landvolk und der Arbeitsdienſt.
15.00: Stunde der Jugend: Zum Welt=Tierſchutztag.
16.00: Konzert des Funkorchechers. Werke von Liſzt, Tſchaikowſky,
Chopin, Lehar. Joh. Strauß, Fall. Kalman u. a.
18.00: Hörberichte: 699 Jahre Weißegäſſer Kirmes in Koblem. —
Die Bernkaſtler, Weinkirmes, (Schallplatten)
18.25: Erlebte Zeit. Detlev v. Liliencron. Geſpräch.
18.50: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten.
19.05: Berlin: Feierſtunde zum 85. Geburtstag des Reichspräſidenten
von Hindenburg. Mitw.: Strub=Quartett, Berliner Staats=
20.20: Baden=Baden: Reger=Feſt. Orcheſterkonzert. Soliſtin: Magda
Spiegel (Alt).
22.00: Anekdoten. Erzählt von Martin Lang.
22.30: Zeit, Nachrichten. Wetter, Sport.
22.45: Philadelphia (USA): Hindenburg=Feier. Botſchaft des
Präſt=
denten der Vereinigten Staaten von Nordamerika an
Hinden=
burg.
23.05: Köln: Nachtmuſik der Kapelle Georg Lange.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge: 6.15:
Gymnaſtik. 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft. — anſchl.:
Früh=
konzert. O 10: Neueſte Nachrichten. 12: Wetter für den Landwirt.
— anſchl.: Konzert. — Wiederholung des Wetterberichts. O 12.55:
Nauener Zeit. o 13.35: Nachrichten. o 14: Konzert. o 15.30:
Wetter, Börſe. o 18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
Deutſche Welle: Sonntag, 2. Okfober
6.15: Funkgymnaſtik.
6.30: Königsberg: Militärkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt,
Anſchl. Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.20: Dr. Kiel: Zeitfragen der Pferdehaltung.
9.45: Wettervorherſage.
10.00: Zoſſen: Erntedankfeſt=Gottesdienſt.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Ich will den Kreuzſtah gerne tragen.
12.05: Hannover: Mittagskonzert. Leitung: O. E. 5. Soſen.
12.55: Nauener Zeitzeichen.
14.00: Dr. Annelieſe Bretſchneider: Soll unſer Kind die Mundart
ſprechen?
14.30: Altitalieniſche Orcheſtermuſik. Ausf: Neues Blasorcheſter.
15.00: E. v. Kapherr: Sonderbare Gehilfen des Jägers u. Fiſchers.
15.25: Dr. Michel: Zehn Minuten Lyrik.
15.35: Eliſabeth Langgäſſer lieſt aus ihrem Buch: Grenze —
Beſetz=
tes Gebiet.
16.00: Orcheſterkonzert des Deutſchen Sinfonie=Orcheſters.
16.30: Hindenburg=Tag.
17.00: Fortſetzung des Orcheſterkonzertes. — Als Einlagen:
Trab=
rennbahn Ruhleben: Vom Motorrad= und Kleinwagen=
Rennen des ADAC. — Jubiläums=Rugby=Blitzturnier im
SCC.=Stadion, Eichkamp.
18.00: Reg.=Rat Dr. Vöhringer; Rückblick und Ausblick zur
Winter=
hilfe.
18.30: Dr. Tau: Wo ſteht die moderne epiſche Dichtung.
19.00: Feierſtunde zum 85. Geburtstag des Reichspräſidenten von
Hindenburg. Ausf.: Strub=Quartett. Berliner Staats= und
Domchor, unter Leitung, von Prof: Rüdel.
20.00: Orcheſterkonzert des Berliner Funkorcheſters.
20.45: Philadelphia: Hindenburg=Feier. Botſchaft des Präſidenten
Hoover an den Reichspräſidenten v. Hindenburg.
Anſchl. Fortſetzung des Orcheſterkonzertes.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Ludwig Rüth.
Wekkerbericht.
Während die Störung im Weſten ihren ungünſtigen Einfluß
verloren hat und durch die Südwinde an ihrer Vorderſeite noch
warmes und zum Teil aufheiterndes Wetter beſteht, hat ſich das
Nordmeertief ſüdöſtlich verlagert und weſentlich verſtärkt. Durch
ſeine Rückſeite gelangen bei ziemlich kräftigen Winden kühle
Luft=
maſſen ſüdwärts, die auf dem Feſtland beim Zuſammentreffen mit
der dort noch herrſchenden Südluft den Witterungscharakter
un=
freundlicher geſtalten und neben wechſelhafter Bewölkung auch
einzelne ſchauerartige Niederſchläge veranlaſſen werden.
Ausſichten für Sonntag, den 2. Oktober: Wechſelnd bewölkt mit
vorübergehender Aufheiterung, Temperaturen ſchwankend,
aufkommende ſchauerartige Niederſchläge.
Ausſichten für Montag, den 3. Oktober: Kühleres und ziemlich
unbeſtändiges Wetter mit Regenſchauern.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
* für den Inſeratentell und geſchäftiche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verſag: C. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t Übernommen.
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaff: Rudelf Maupe; für Feuiſſeton, Reſch und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streele: ſür Sport: Karl Böhmann;
ſür den Handel: Dr. C. 6. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreat Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr. Herbert Nettei
Die heutige Nummer hat 24 Geiten.
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Seite 10 — Nr. 274
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Oktober 1932
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5½ Uhr nach langem, ſchwerem Leiden unſere
gute, treue Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
Auguſte Gros
geb. Bender
Witwe des Hofapothekers Franz Gros.
Mathilde Becker, geb. Gros
Profeſſor D. Dr. Eduard E. Becker
Landgerichtsrat Adolf Gros
Ella Gros, geb. Hunſinger
Dr. med. Oito Gros
Martha Gros, geb. Lechler
Guſtel Becker, geb. Gros
Miniſterialrat Guſtav Becker
Dr. med. Franz Gros
Süſi Gros, geb. Biermer
Emmi Gros, geb. Weber
und zwölf Enkelkinder.
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Darmſtadt und Gießen, den 1. Oft 1932.
Die Beerdigung findet ſtatt Montag, den 3. Okiober,
nachm. 3½ Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofs.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Heute entſchlief ſanft meine liebe Frau, unſere
herzensgute Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter und Schweſier
Frau aund Jariy
geb. Geibel
im 66. Lebensjahr.
Für die trauernden Hinterbliebenen
Friedrich Barth.
Darmſiadt, den 1. Oktober 1932.
Pankratiusſtr. 22.
Die Beiſetzung findet am 2. Oktober, nachmittags 3 Uhr,
auf dem alten Friedhof ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
bei dem Heimgange meines lieben Mannes,
unſeres lieben Vaters ſprechen wir auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank aus, auch für
die vielen Kranz= und Blumenſpenden, den
troſireichen Worten des Herrn Pfarrer Heß und
dem Geſangverein Arion.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſe Schuſter, geb. Weſp
nebſt Kindern und Angehörigen.
Darmſiadt den 2. Oktober 1932.
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Sonntag, 2. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 274 — Seite 13
Ehrungen am Grabe Sudermanns.
Eine Walker=Flex=Jugendherberge auf Oeſel.
Ludwig Fulda, der bekannte Dichter und Ueberſetzer, legt am Grabe Hermann Sudermanns, der
am 29. September 75 Jahre alt geworden wäre, im Namen der deutſchen Schriftſteller einen
Kranz nieder.
Die neue Jugendherberge auf der eſtniſchen Inſel Oeſel,
die dort jetzt zu Ehren des Dichters Walter Flex eingeweiht wurde. Die Jugendherberge war
früher der ſogenannte „Peude=Hof”, in dem Walter Flex bei den Kämpfen um den Rigaiſchen
Meerbuſen am 16. Oktober 1917 ſtarb.
Von Wright bis heute.
Reich und Ausland.
Geheimrak Lonis Hagen †.
Köln. Geheimrat Dr. h. c. Louis Hagen
iſt heute morgen 7 Uhr im 78. Lebensjahre
verſchieden.
Louis Hagen wurde 1855 als Sohn eines
Bankiers in Köln geboren. Seit dem Jahre
1873 iſt er in dem von ſeinem Großvater
ge=
gründeten Kölner Bankhaus Leoy, Köln, tätig,
wo er bereits mit 22½ Jahren
mitverantwort=
licher Inhaber wurde. Wie hoch man ſein
Wirken um die Entwicklung der rheiniſchen
und deutſchen Wirtſchaft ſchätzt, davon zeugen
die zahlreichen Ehrenämter und die vielen
Be=
rufungen in große Körperſchaften, denen er
ſeine vielſeitigen Kenntniſſe und reichen
Er=
fahrungen zur Verfügung ſtellte. Seine weit
über Deutſchlands Grenzen hinausgehenden
internationalen wirtſchaftlichen Beziehungen
führten gleich nach dem Eintritt Deutſchlands
in die internationale Handelskammer zu ſeiner
Wahl in deren Vorſtand. Dem Generalrat der
Reichsbank gehörte er ſeit deſſen Gründung
an. Als Vertreter der Zentrumspartei iſt er
Mitglied des preußiſchen Staatsrates geweſen.
Als eifriger Förderer von Kunſt und
Wiſſen=
ſchaft zeichneten ihn mehrere Hochſchulen durch
Verleihung des Ehrendoktors aus=
5. Süddeutſche Gaſtwirtsmeſſe
in Freiburg i. Br.
Die „Süddeutſche Gaſtwirtsmeſſe”, die zum
erſten Male im Jahre 1928 ihre Hallen in
Darmſtadt aufgeſchlagen hatte, wird in dieſem
Jahre, in der Zeit vom 1.—9. Oktober, in der
Kunſt= und Feſthalle in Freiburg i. Br.
abgehalten. Auch jetzt iſt mit dieſer größten
Fachſchau des ſüddeutſchen Gaſtwirtsgewerbes
eine reichhaltig beſchickte Kochkunſtſchau
ver=
bunden.
Eine Gedenkkafel für die Kriegsflieger
wird in Potsdam enkhüllt.
Erinne=
für die
ri
einſtigen
i feierliche
„ontag.
Zlugzeuge
unker dem Funkkurm.
Es iſt erfreulich, daß die Veranſtalter der
Deutſchen Luftſportausſtellung, die am
Sams=
tag vormittag mit einer kleinen Feier ihre
Pforten öffnen wird, ſich für den Beginn
dieſer Ausſtellung gleichzeitig ein Jubiläum
der Fliegerei ausgeſucht hat. Es ſind nämlich
in dieſen Tagen genau dreißig Jahre her, daß
die amerikaniſchen Brüder Wright ihre
erfolg=
reichen Gleitverſuche in ihrem Heimatlande
be=
endeten, um daraufhin den erſten Motor in
ein Flugzeug einzubauen. Die ſechs Hallen
unter dem Funkturm am Kaiſerdamm in Berlin
ſind angefüllt mit Sportflugzeugen
Segel=
flugzeugen, Modellen, mit ſchon hiſtoriſchem
Flugzeuggerät und mit Maſchinen und
Mo=
dellen, die das zeigen und bringen, was wir
in Zukunft erwarten dürfen. Muſtergültig ſind
die einzelnen Abteilungen und Kojen
angeord=
net, die in jeder Beziehung für den Beſucher
ein anſchauliches und geſchloſſenes Bild über
den Stand der heutigen Fliegerei und ihre
Entwicklung in den letzten Jahrzehnten geben.
Der Deutſche Otto Lilienthal, deſſen erſte
Maſchinen im Original und in Modellen auf
dieſer Schau ausgeſtellt ſind, hat bereits im
Jahre 1867 einen komplizierten Gleitflieger
ge=
baut, deſſen Verwendung aber ebenſo wie
ſpäter bei dem Grafen Zeppelin von der
Gelehrtenkommiſſion mit dem Bemerken
ab=
gelehnt wurde, daß der Menſch niemals fliegen
könne. Vor genau dreißig Jahren begann
dann die Hochflut der Flug= und Gleitverſuche
in allen Staaten einzuſetzen, wobei die längſte
Flugdauer 26 Sekunden betrug. Der erſte
Flug mit einem Motorflugzeug wurde im
Dezember 1903 ausgeführt, wobei dem Piloten
ein Flug von — 12 Sekunden Dauer gelang.
Vom Jahre 1903 ab ging es dann mit der
Fliegerei der ganzen Welt rapide aufwärts.
Eine Senſation war es damals, als Bleriot
am 25. Juli 1909 in 27 Minuten und 21
Sekunden über den Kanal flog. Ganz Berlin
war damals auf dem Tempelhofer Feld, um
einen der „amerikaniſchen Brüder”, Orville
Wright fliegen zu ſehen, und noch ſchlimmer
war die Begeiſterung, als der zweite
Kanal=
flieger Latham vom Tempelhofer Feld nach
Johannisthal flog. Faſt alle dieſe Maſchinen,
die in den erſten Tagen der Fliegerei
Ver=
wendung fanden, ſind auf der
Luftfahrtaus=
ſtellung in Berlin zu ſehen. Man lacht viel=
Tagung des Ringes deutſcher Flieger.
Berlin. Die Veranſtaltungen des Ringes
deutſcher Flieger zur Erinnerung an die 20jähr.
Wiederkehr des Gründungstages, der deutſchen
Fliegergruppe begannen am Samstag
nachmit=
tag mit einer Generalverſammlung. Der
bis=
herige Vorſitzende Wilamowitz=Moellendorff
legte ſein Amt nieder. An ſeine Stelle tritt
Ge=
neralleutnant a. D. Otto v. Stülpnagel.
Eiferſuchtstragödie in Hagen: Eine Tote,
zwei Schwerverletzte.
Hagen. Am Freitag abend ereignete ſich
auf der Unteren Fleyerſtraße eine
Eiferſuchts=
tragödie. Ein gewiſſer Guſtav Hamburger gab
auf das Ehepaar Strätling mehrere Schüſſe
ab, durch die Frau Strätling auf der Stelle
getötet wurde, während ihr Mann ſchwer
ver=
letzt wurde. Dann richtete der Täter die Waffe
gegen ſich ſelbſt und brachte ſich einen
lebens=
gefährlichen Kopfſchuß bei. Hamburger hatte,
während Strätling eine Gefängnisſtrafe
ver=
büßte, mit deſſen Frau ein Verhältnis gehabt.
Nach der Rückkehr Strätlings kam es zwiſchen
den beiden Männern wiederholt zu
Eiferſuchts=
ſzenen.
leicht heute über den primitiven Apparat eines
Wright oder eines Lilienthal, aber man kann
doch nicht umhin, den Mut zu bewundern, den
die erſten Piloten aufbrachten, als ſie ſich den
mehr als wackligen Geräten zu einem kurzen
Fluge anvertrauten.
Und heute! In allen ſechs Hallen ſind
moderne Maſchinen für die Privatfliegerei zu
ſehen. Schnittige Zweiſitzer, Sportflugzeuge,
merkwürdig anmutende Familienflugzeuge und
Verkehrsmaſchinen, die beweiſen, daß wir heute
ſchon faſt von einer Vollendung im
Flugzug=
bau ſprechen können. Wir müſſen ſogar davon
ſprechen, wean wir uns die unter dem Namen
„Dornier=Libelle” herausgebrachte
Wochenend=
maſchine betrachten, die ungeheuer maſſiv und
vielleicht ſogar plump ausſieht, die aber
ſicher=
lich ihren Zweck mehr als erfüllen dürfte. Mit
zwei großen Schwimmern ausgerüſtet, vermag
ſie zu waſſern und ein Hebeldruck des Piloten
ermöglicht durch das Herunterkaſſen von
Rädern eine Landung und einen Start auf
dem Boden. Eine zweite Ueberraſchung iſt
das ſogenannte fliegende Auto. In der Breite
genau ſo groß wie ein gewöhnliches Auto, das
heute kein ungewohntes Etwas im
Straßen=
bild mehr iſt. Nur daß wir auf dieſer
Kom=
bination zwiſchen Fahr= und Flugzeug noch
einen dreiflügeligen Propedler, über dem Chaſſis
ſitzen haben, der jederzeit einen Flug
ermög=
licht. Will man nach einem kleinen
Luftaus=
flug wieder die Landſtraße benutzen, dann
braucht man nur die Flügel
zuſammen=
zuklappen und es kann auf den Pneus
weiter=
gehen.
Auch die Zwiſchenſtation in der
Flugzeug=
entwicklung, die Zeit des Weltkrieges, iſt in
einer großen Abteilung dargeſtellt, in der die
bekannten Kampfflugzeuge des deutſchen Heeres
zu beſichtigen ſind. Ganz beſonders wird wohl
der Blick der Zuſchauer gefeſſelt durch die
„Stadt der Zukunft” die der Architekt Coſina
entworfen hat. Er hat eine moderne
Groß=
ſtadt, mit Landeplätzen auf den Dächern, mit
Schienen= und Luftzepps, mit Ankermaſten
für Luftſchiffe, die an den Hochhäuſern
an=
gebracht ſind, aufgebaut, die jedem ein
unge=
fähres Bild von der Zukunft der Luftfahrt
geben dürfte. Den Baſtlern und den
Segel=
fliegern iſt ebenfalls großer Raum gegeben
worden, auf dem ſie ihre Spitzenleiſtungen
ausſtellen können. Man kann dieſe Ausſtellung
wohl am beſten mit den Worten kennzeichnen,
die unter dem Bild des toten Segelfliegers
Günther Groenhoff ſtehen: „Es wird weiter
geflogen!“
„Graf Zeppelin” zur Rückfahrt geſtartet.
Pernambuco. Das Luftſchiff „Graf
Zep=
pelin” hat geſtern früh die Rückfahrt nach
Fried=
richshafen angetreten.
Mittelholzer fliegt 1 Stunde 25 Minuten
von Köln nach Berlin.
Berlin. Der Direktor der Schweizeriſchen
Luftverkehrsgeſellſchaft Swiſſair, der Flieger
Walter Mittelholzer, iſt am Samstag mit dem
ſchnellſten, zurzeit im europäiſchen Verkehr
eingeſetzten Reifeflugzeug in Berlin=Tempelhof
eingetroffen. Mittelholzer ſtartete um 10,10 Uhr
in Köln und landete in Tempelhof um 11,35
Uhr, wobei er es ſich nicht nehmen ließ,
an=
läßlich der Eröffnung der Dela über den
Aus=
ſtellungshallen eine kurze Schleife zu ziehen.
Wolfgang von Gronau in Borneo.
Manila. In Fortſetzung ſeines Fluges
um die Welt iſt Wolfgang von Gronau am
Freitag von Manila geſtartet und hat Kurs
auf Oſtborneo genommen. Nach mehrſtündigem
Flug waſſerte der Donierwal in Tarakan. Nach
kurzem Aufenthalt wollen die Flieger nach
Balikpapan an der Makaſſarſtraße auf Borneo
ſtarten, wo ſie am Sonntag eintreffen werden.
Völlige Abkrennung der Halbinſel
Chalkidike vom Feſtland?
Athen. Am Freitag wurde Saloniki von
insgeſamt elf neuen Erdſtößen heimgeſucht. Ein
Erdſtoß verurſachte den Einſturz von vier
Häuſern. Das Geſchäftsleben in Saloniki iſt
vollkommen lahmgelegt. In Sparta und
Pele=
ponnes wurde gleichfalls ein leichtes Beben
verſpürt. Das Dorf Stageira, der Geburtsort
von Ariſtoteles, iſt dem Erdboden völlig
gleich=
gemacht worden. An einem gebirgigen
Küſten=
ſtrich hat ſich ein Erdriß von 25 Kilometer
Länge und großer Tiefe gebildet. Die
Be=
wohner ſind geflüchtet, da ſie einen Bergrutſch
befürchteten. Ausländiſche Geologen, die in
Griechenland eingetroffen ſind, halten es für
möglich, daß bei weiteren Erdſtößen die
Halb=
inſel Chalkidike völlig vom Feſtland abgetrennt
werden könnte.
Das Erdbeben auf der Chalkidike.
Kriegsſchiffe beſchießen die Trümmer.
Saloniki. Britiſche Kriegsſchiffe beſchoſſen
die Trümmer von Hieriſſos und Stavros an der
Oſtküſte der Chalkidike, um die noch ſtehenden
Mauern, die eine Gefahr bildeten, umzulegen.
Geſtern wurden noch einige leichte Erdſtöße
wahr=
genommen. Auf der Athos=Halbinſel iſt der
Scha=
den unbedeutend. Die hiſtoriſchen Klöſter und
Kirchen haben nicht gelitten.
Das ruſſiſche U-Boot nicht geſunken.
Moskau. Von amtlicher Seite wird die
aus Stockholm und Kopenhagen verbreitete
Meldung über den angeblichen Untergang des
ruſſiſchen U=Bootes im Finniſchen Meerbuſen
dementiert. Es wird mitgeteilt, daß das U=Boot
nach dem Zuſammenſtoß mit dem däniſchen
Dampfer „Robert Maerſk” an der
Backbord=
ſeite ſtarke Beſchädigungen erlitten habe, daß
es aber mit eigener Kraft nach Kronſtadt
zurückgekehrt ſei. Der däniſche Dampfer ſei in
Leningrad eingelaufen. Todesopfer ſeien nicht
zu beklagen.
Wolkenkraher=Wunder
in New Yorks Radio=Skadi.
Luftaufnahme des 31 Stockwerke hohen Gebäudes
einer amerikaniſchen Radiogeſellſchaft, das als
erſter Wolkenkratzer des neuen ſogenannten
„Radio=Zentrums” in New York fertiggeſtellt
wurde. Die Radioſtadt wird nach einem
gigan=
tiſchem Projekt erbaut, deſſen Finanzierung John
Rockefeller jun. übernommen hat.
Seite 14 — Nr. 274
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Oktober 1932
Pom Bücheelin
* Die Brüder und ihre Frauen. Roman von Mazo de la Roche
(Eugen Diederichs, Jena).
In dieſem kanadiſchen Familienroman leben drei
Genera=
tionen der Whiteoaks, einer in den fünfziger Jahren
eingewan=
derten Familie iriſch=engliſchen Urſprungs, unter dem Dach von
Jalna in einer Art von patriarchaliſchem Clan zuſammen. Um
die faſt hundertjährige mächtige alte Frau und ihre ſchon
grau=
haarigen Söhne, geſammelt die Enkel, von der raſſigen Mannheit
Rennys, des „Häuptlings”, bis zu den Flegeljahren des jungen
Finchs und dem kleinſten pfiffigen Nachkömmling Wake. Bei
ſcharfgezeichneter, porträthafter Familienähnlichkeit jeder doch
ein eigenwilliger Typ für ſich, in ſtürmiſchen
Familienzuſammen=
ſtößen ſich behauptend und befehdend, aber aus tiefem, bluthaftem
Inſtinkt des Clangefühls ſich immer wieder in der Einheit der
Familie findend, die auch die fremden Elemente, die jungen
Frauen der Brüder, trotz allen inneren Widerſtrebens und aller
Konflikte aufſaugt. — Augenſcheinlich greift die kanadiſche
Ver=
faſſerin, ſelbſt iriſch=engliſches Einwandererblut wie die Menſchen
ihres Buches, auf eigene Familientradition zurück. Eine eigene
Atmoſphäre von unſentimentaler, herber Morgenfriſche liegt
über dieſem Roman, und an der prachtvollen Unverbrauchtheit und
Lebenswärme dieſer kanadiſchen Whiteoaks erleben wir, wie altes
Blut und alte Kultur des europäiſchen Mutterlandes, in neuen
jungfräulichen Boden verpflanzt, ſich verjüngt und wandelt zu
einem jungen Volk.
Ap. Konſtantin Fin. Dritte Geſchwindigkeit. Der Roman eines
Staatsgutes. Aus dem Ruſſiſchen überſetzt von Olga Halpern.
(Agis=Verlag, Berlin.)
Der Verfaſſer legt Wert darauf, Rußland und die Sowjetunion
als zwei ganz verſchiedene Begriffe zu trennen. Die Sowjetunion
identifiziert er mit der neuen Arbeit, dem neuen Gedanken, dem
neuen Geiſte. Das alte Rußland iſt ein Begriff, den niemand mehr
kennt. Der kleinen Gruppe, die in einer ganz öden Gegend ein
Staatsgut aufbaut, iſt in ihrem Streben, die Mitarbeiter und die
noch widerſtrebenden Bauern der Umgebung für ihre Gedanken zu
gewinnen das „Kollektiv” das Symbol einer neuen Ordnung und
Sauberkeit. Sie waren keineswegs zufrieden mit dem, was ſie
vorgefunden und was den Grundſtein erſt bilden ſoll zu dem
Neuen. Aber: „Jede Arbeit braucht eine beſtimmte Größe”, und
ſo wird auch das Staatsgut ſo etwas wie ein Fanal. Die Bauern
der Nachbardörfer ſchließen ſich, trotz des Widerſtandes der reichen
Bauern, zu Kollektivwirtſchaften zuſammen. Es iſt nicht ganz ohne
Reiz, beſonders, weil der Verfaſſer auch mit der Gabe eines er=
friſchenden Humors ausgeſtattet iſt, den Aufbauprozeß in ſeinen
einzelnen Phaſen ſowohl als auch die Beeinfluſſung der Menſchen
durch den neuen Gedanken und die Umgeſtaltung der Menſchen
durch den Einfluß der neuen Arbeit zu verfolgen.
„Guſtav Adolf und Deutſchland” von Dietrich Schäfer, Johannes
Paul und Bruno Geißler. Oſtſee=Druck und =Verlag A.=G.,
Stettin. 40 Seiten. 1.— RM.
Der vor einer Reihe von Jahren verſtorbene, als Forſcher
und nationaler Politiker bekannte Prof. Dr. Dietrich Schäfer hat
ſich in ſeinen letzten Lebensjahren mit den Plänen eines Guſtav=
Adolf=Werkes getragen. Auf Anregung der Familie hat jetzt der
jüngſte Biograph des großen Königs, der Greifswalder Prof. Dr.
Joh. Paul, der ſoeben eine dreibändige Biographie Guſtav Adolfs
beendet hat, das vorhandene Bruchſtück herausgegeben — ergänzt
durch Teile eines früheren Vortrages Dietrich Schäfers, ſo daß
eine neue kurze und abgerundete Darſtellung aus der Feder
Diet=
rich Schäfers vorliegt. So erſcheint das Büchlein „Guſtav Adolf
und Deutſchland” zur Dreihundertjahrfeier der Schlacht bei Lützen
als ein Gruß des toten Forſchers an den toten Konig. Der
Schäfer=
ſchen Arbeit ſind noch Beiträge von Johannes Paul „Unſere
Stel=
lung zu Guſtav Adolf” ſowie von Bruno Geißler über „Das
Guſtav=Adolf=Denkmal” beigegeben. Ein unlängſt aufgefundenes
zeitgenöſſiſches Guſtav=Adolf=Bild und eine Zeittafel umrahmen
die Aufſätze.
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Als Cierfänger für die zoologiſchen Gärten
in aller Welt und für die größten Menagerien
und Sirkusunternehmungen bin ich
jahrzehnte-
lang in den Steppen- und Wüſtengebieten
Aſiens, Afrikas und Amerikas, in den
Dſchun=
gein Indiens und in den anderen tropiſchen
Ur=
wäldern herumgekommen.
Wenn man eine ſo reiche Erfahrung
ange=
ſammelt hat, dann muß man oftmals über das
Jägerlatein berühmter Großſchützen lächeln.
Für ſolche farbenprunkenden Darſtellungen von
Vorfällen, die einem den Atem rauben können,
von Situationen am Nande des Abgrundes und
faſt überirdiſcher Rettung aus letzter
Lebens=
not — für dieſe Erzählungen gibt es manchmal
nur einen Aufſchluß: Dieſe guten Leute haben
mit viel Eifer und Bemühung die zoologiſche
Literatur geleſen — und wiſſen jetzt alſo
genau, wie ſich die Sache im Grunde nicht —
verhält.
Ich habe da einige Fangfragen für Leute, die
die nördliche und ſüdliche Halbkugel unter
Be=
vorzugung ihrer Naubtierparadieſe wie ihre
Weſtentaſche kennen. Wenn ſie zum Beiſpiel
von ihren wilden Abenteuern im Innern
Süd=
amerikas erzählen, dann frage ich bloß, was
für eine Qual in den Urwäldern des Amazonas.
des Paranä oder des Madeira=Mamoré die
ärgſte wäre. Wenn ſie antworten: Die
Cara=
päches!” — dann, aber nur dann, ſind ſie dort
geweſen. Malaria und Schwarzwaſſerfieber,
Lepra und die anderen Cropenkrankheiten,
Kämpfe auf Cod und Leben mit Pumas und
Unzen ziehen bei dem richtigen alten
Südameri=
kaner nicht. Unentdeckte Indianer mit giftigen
Pfeilen und Blaſerohren — das war einmal!
Aber die Plage der Carapaches iſt ewig, und
dieſe Carapaches ſind gewöhnliche, kleine
Baumzecken, welche man nach einem Nitt oder
Marſch im Urwald zu Hunderten in der Haut
mit ſich trägt. Dagegen gibt es keine Salben
oder Pulver; ſondern wenn man am Abend
todmüde irgendwo ankommt, muß man allein
Geſſer aber, zwei Leute einander) die
Cara=
paches ſich ausreißen, leider in vielen Fällen
unter Suhilfenahme von Meſſern oder
glühen=
den Sigaretten=Enden. Manchmal bleibt auch
der Kopf ſolch einer blutgierigen Beſtie unter
der Haut ſtecken, dann gibt es eine Entzündung
und Eiterung. Merkwürdig bleibt, daß in all
den Reiſe= und Entdeckeungsbüchern aus
Süd=
amerika die Catſache der Carapaches kaum
er=
wähnt wird. Hält man dieſe Dinge für
un=
wichtiger als die Großtierjagd? Aber wenn
einen alten Cropen=Narren wie mich die
Sehn=
ſucht nach den Ländern „zwiſchen Krebs und
Steinbock” packt, dann denke ich an einen
Be=
griff: Carapaches — und bin dann von meinem
Heimweh ein wenig geheilt.
Abenteuer mit den gefährlichen Cieren der
Wildnis? Sch habe es erlebt, wie in Südafrika,
in der Nähe eines Kaffernkraals, der ſehr unter
einem alten Löwen litt, der rieſengroße
ſchwarzmähnige „Herr mit dem dicken Kopf”
mir begegnete. Einer meiner zwei Negerboys
ſtieß einen Warnungsſchrei aus, der bewirkte,
daß der Löwe ſich im Sprung verfehlte.
Und da hätte ich, jemanden von den
Herr=
ſchaften hier haben mögen, die das Märchen
kolportieren, daß der Löwe nach verfehltem
Sprung kein zweites Mal den Verſuch macht —
die hätten was ſtaunen können, freilich nur
ſekundenlang, und dann wäre alles aus geweſen.
Iſt ließ mich in einen Cümpel des
ausge-
trockneten Flußlaufs fallen — und war ſchnell
wieder aus der grauenhaft ſtinkenden Lake
her=
aus, als der zweite Boy, ein mutiger Kerl, mit
ſeinem Knüppel ins Waſſer ſchlug und ſo die
Beſtie — kräftig anſpritzte! Der Löwe zögerte,
das Spritzbad kam ihm ganz unerwartet. Und
ſo hatte ich zum erſten Male Seit, einen Schuß
anzubringen — wirklich im letzten Augenblick,
aber gar nicht heldenmäßig, wie ſich eben die
meiſten heroiſchen Begebenheiten in Wahrheit
ſo öder ſo ähnlich abſpielen ..
Alfred Gilmer.
Ich begegne
einer Riesenschlange.
Auf der Heimkehr von einem Jagdausflug im
braſilianiſchen Staate Goya hatte ich das
fol=
gende Erlebnis das durch nichts anderes
er=
wähnens= und ſtaunenswert wird, als durch die
ungeheure und zähe Lebenskraft der rieſigen
Anakonda=Schlange.
Unſer Ausflug hatte keinen beſonderen Erfolg
gehabt; außer einem Warzenſchwein und eini=
Sidi Khur, der Ciger Inneraſiens, knurrt und ſtöhnt vor Hunger.
„Herr mit dem dicken Kopfe‟
gen braſilianiſchen Crappvögeln war uns nichts
vor die Büchſe gekommen.
Die allgemeine Stimmung war dem
entſpre=
chend nicht ſehr roſig; man ſetzt ſich ungern ohne
eigentliches Neſultat der Feuchtigkeit und den
Gliederſchmerzen ſowie anderen
Annehmlich=
keiten einer tröpiſchen Nachtjagd aus.
Unaus=
geſchlafen und ſchlecht gelaunt hingen wir auf
unſeren Cieren, niemand ſprach ein Wort; ich
ritt einige hundert Meter von den anderen
Ceil=
nehmern der Geſellſchaft voraus. Plötzlich aber
ſcheut mein Pferd, will unbedingt über den
Stacheldraht zur Linken des Weges
hinüber=
ſpringen, gebärdet ſich wie toll vor Nervoſität.
Suerſt ſehe ich keinen Grund dafür, etwas
ſpä=
ter merke ich, daß in größerer Entfernung vor
uns ein großer Baumaſt über den Weg liegt.
Mit Mühe kann ich das Cier beruhigen und
einige Schritte weiter bringen; immer wieder
die Ausbruchverſuche; der dicke Aſt da vorn
hat es dem Gaul angetan. Ich muß abſteigen,
laſſe den Sügel vornüber hängen (kein Neittier
der Steppen wird mit vornüberhängendem
Sü=
gel durchgehen; es weiß zu gut, daß es ſich in
dem Zügelſchlinge verfängt und ſchmerzhaft zu
Fall kommt) — und ſehr mir das Hindernis
genauer an. Wie ich näher komme, merke ich,
daß der Aſt eine ſchöne, ausgewachſene
Ana=
konda iſt, die in der Betäubung und dem
rauſch-
ähnlichen Schlaf ihrer Verdauung liegt.
Ge=
wehr herunter — und aus einer Entfernung
von zwölf Schritt etwa einen abſolut ſicheren
Schuß zwiſchen Kopf und erſten Halswirbel. Ich
ſehe den Einſchlag, an der verhältnismäßig
ſchmalen Stelle des Halſes iſt das Nückgrat tief
angehackt. Was für eine wunderſchöne
Seich=
nung die Haut der Beſtie hat! Ich laufe zurück,
um meine indianiſchen Cräger heranzuholen: die
Anakonda iſt, gering gerechnet, vier Sentner
ſchwer. Der Einfachheit halber möchte ich ſie
an Ort und Stelle ausweiden laſſen und bloß die
wertvolle Haut mitnehmen.
Als ich mit den Crägern wiederkomme — iſt
weit und breit keine tote und keine lebendige
Nieſenſchlange zu ſehen. Dabei kann ich auf die
tödliche Wirkung meines Schuſſes ſchwören!
Lieber möchte ich dann überhaupt glauben, daß
ich die ganze Epiſode in der Mittagshitze
ge=
träumt habe; doch ſelbſt im Craum hat mein
Schuß geſeſſen ...."
Prachtſtück eines Sudanlöwen.
Ich ſchicke meine Indios auf Suche. Stunden
vergehen. Wir wollen ſchon wieder aufbrechen.
Da, endlich — hören wir im Dickicht ein paar
hundert Meter vom Pfad ab ein lautes
Ge=
ſchrei. Einer der Indios kommt herangehetzt:
Sie haben die Schlange !
Mühſam ſchleppen ſie das Nieſentier aus
dem Geſtrüpp des Buſchwaldes heraus. Ja,
der Halswirbel iſt glatt durchſchlagen, „von
rechts wegen” hätte das Cier auf der Stelle tot
liegen bleiben müſſen. Aber tödlich getroffen
und mit der Laſt eines Mageninhalts von einem
Hirſchkalb, fünfzig Kilogramm ſchwer, hatte die
Anakonda noch die Kraft, ſich ins Dickicht zu
ſchleppen.
Die ſchöne, ſechs Meter lange und faſt einen
halben Meter breite Schlangenhaut machte am
Ende den unglücklichen Jagdausflug noch zu
einem großen Erfolg."
Karl Hagemann.
Ein alter Alleingänger von Elefant
iſt gefährlicher als jedes Naubtier,
z. C. im Waſſer; auch unter dem Waſſerſpiegel
Oelpfützen bedeckt.
und die Kreideberge Curagaos liegt das
vene-
zolaniſche Dorf, ein Gewirr primitivſter
Holz=
häuſer. Hier leben — und lebten, beſonders vor
der „Delgado=Falke=Nebellion” — viele
Emi=
granten aus Venezuela.
Die meiſten arbeiten in den Naffinerien,
andere bringen Lebensmittel aus den
Nachbar=
inſeln nach dem unfruchtbaren Curasao. Manche
ernähren ſich, ohne daß jemand weiß, woher
es nicht geraten iſt, Widerſtand zu leiſten. Und
daß ihr „Freund” Urbano ernſthaftere Abſichten
als nur ſeine Befreiung verfolgte. Der Weg
zu den Munitionslagern iſt plötzlich frei.
Mittlerweile kommt das Schiff, das in der
Nähe der Seſtung ankerte, dicht an die Feſtung
heran. In aller Nuhe und ohne Uebereilung
wird Munition geladen. Urbano dampft nach
ein paar Stunden ſchnurſtracks auf Cumana zu,
um zuſammen mit der „Falke” den Kampf gegen
die venezolaniſche Regierung aufzunehmen.
Und da enthüllt ſich dieſer Hintertreppenwitz
ſüdamerikaniſcher Repolutions=Geſchichte: der
genial angelegte Ueberfall ſtellt ſich als völlig
nutzlos heraus, denn die geraubte Munition
knallt zwar heftig, aber ſie ſchadet niemandem.
Was Urbano und ſeine Leute ſtahlen, waren —
Platzpatronen und leere Uebungskartuſchen!
Die holländiſche Regierung, der bekanntlich
Seſtung und Inſel Suragao gehören, gab ſpäter
eine Erklärung heraus: die von Urbano
ge=
raubte Munition wäre nur für Manöverzwecke
beſtimmt geweſen, die echte Munition hätte
wohlbewahrt in Geheimlagern geruht. Aber es
gibt böſe Sungen auf Curagao, die davon
mun=
eln, daß es überhaupt keine brauchbaren
Waf=
fen auf der Seſtung gab, außer dem Nevolver,
en ſich der General Urbano ins Gefängnis
ſchmuggeln ließ.
General Urbano aber gelang es, mit den
Über-
lebenden der Sumanaſchlacht nach Columbien zu
fliehen. Er lebt jetzt mit ſeinen Mannen in den
Urwäldern, die an Venezuela grenzen und
be=
unruhigt von dort aus öfter die Grenzpoſten;
ein letzter Abenteurer alten Stils, ein „Bu=
Pfahlbauten, in denen die Ureinwohner heute
noch hauſen. Daher rührt der Name, den die
ſpaniſchen Entdecker dem Lande gaben:
Vene=
zuela — Klein=Venedig.
kanier” und Nachfahr der Seeräuber, welche
Amerika nach ſeiner Entdeckung heimſuchten.
III. Begegnungen mit Landsleuten.
Swiſchen Curagao und Venezuela.
Es iſt merkwürdig, daß Leute in einem Dorf
in Chüringen oder Bayern, Arbeitsloſe in
Berlin oder im Nuhrgebiet ſo ſchnell
heraus=
finden, daß es für ſie Arbeitsgelegenheit
irgend-
wo am anderen Ende der Welt gibt. Auch in
den entlegenſten Ceilen der Welt brauchen die
größten Induſtriewerke nicht zu fürchten, nicht
genügend Arbeitskräfte zu bekommen; viel eher
müſſen die Arbeiter beſorgt ſein, was mit ihnen
geſchieht, wenn der Aufbau der neuen Städte,
den neuen Inlandsſiedlungen beendet iſt. Auf
einmal werden Cauſende arbeitslos. Was tun
ſie nun?
Während in Berlin der Arbeitsloſe mit der
Elektriſchen zum Arbeitsamt fährt, ſetzt ſich
ſein Kollege im tropiſchen Amerika auf ein
Schiff. Crotz aller Paßſchwierigkeiten, trotz
der Koſten, bleibt ihm nichts weiter übrig, als
von einer Inſel zur anderen, von einem Land
zum andern zu fahren, um Arbeit zu ſuchen. Eine
Reiſe von vier oder fünf Cagen iſt eine
Kleinig=
keit, über die man kaum ſpricht. Iſt ſie miß=
ans
I. St. Bürokratius in Venezuela.
ede Neiſe beginnt, ſofern man die ſträfliche
Abſicht hat, eine Grenze zu überſchreiten,
Oauf der Polizei, auf Aemtern und
Kon=
ſulaten. Und das iſt gut ſo. Das gibt
Gelegen-
heit, Leute und Sitten eines Landes kennen zu
lernen, bevor man es noch betreten hat.
Da iſt zum Beiſpiel Venezuela.
Sch befinde mich auf der Inſel Curagao,
von wo täglich Dampfer nach Maracaibo,
dem Hauptſitz der venezolaniſchen
Petroleum=
induſtrie, fahren. Eine Neiſe von Curagao nach
Maracaibo ſcheint alſo ganz einfach zu ſein,
aber jeder, der von meiner entſprechenden
Ab=
ſicht erfährt, fragt mich beſorgt: „Haben Sie
auch gute Verbindungen?”
Ich mag erſtaunt zurückfragen: „
Verbindun=
gen? Wozu denn das? In Berlin und
Ham=
burg wurde mir erklärt, daß für die Viſierung
das Konſulat des Einſchiffungshafens zuſtändig
iſt, und einen Daß habe ich ja.‟ Dann antwortet
man mir nur achſelzuckend: Wenn man
genü-
gend Geld hat, geht freilich alles, aber Sie
werden ſtaunen.”
Und wirklich, ich ſtaunte. Denkt man etwa,
es ſei das ſchwierigſte, nach den Vereinigten
Staaten zu kommen, ſo wird man in Curacao
ſchnell eines Beſſeren belehrt. Venezuela ſchlägt
die Staaten.
Sunächſt: ein Paß allein genügt bei weitem
nicht; man muß auch einen Heimatſchein und
einen Geburtsſchein haben. Dann eine
Beſchei=
nigung der Polizeibehörde des Wohnortes, daß
der Reiſende keinerlei Verbrechen begangen
hat, die das venezolaniſche Geſetz als ſolche
an=
ſieht und beſtraft. Und iſt ſchließlich eine Strafe
verbüßt, aufgeſchoben oder erlaſſen worden, ſo
iſt eine Beſcheinigung über die moraliſche
Wie=
derherſtellung beizubringen.
Daß man das Seugnis eines Amtsarztes
bei=
bringen muß, des Inhalts, daß der Neiſende
einen Odentitätsſchein haben mit
An=
gaben über Ruf= und Suname, Nationalität,
Wohnort mit Angabe der Straße und
Num=
mer, Alter, Beruf, Größe in Metern, Farbe
der Haare, Farbe der Haut, Sivilſtand und
beſondere Kennzeichen.
Nach dem Identitätsſchein muß man dann
noch ein beglaubigtes Seugnis von dem
Ge=
ſchäftsführer, Direktor oder Prinzipal des
Betriebes beibringen, in dem man die letzten
ſechs Monate gearbeitet hat. Das Seugnis muß
Auskunft über die Führung, Ehrlichkeit, guten
Sitten und das Verhalten des Reiſenden gegen
ſeine Vorgeſetzten Auskunft geben.
Und zuguterletzt müſſen noch zwei Seugen vor
einem Gericht unter ihrem Eidd folgendes
be=
ſchwören: Erſtens, daß der Reiſende während
ſeines Aufenthaltes in Venezuela nicht die
öffentliche Ordnung ſtören, oder die
internatio=
nalen Beziehungen der Nepublik gefährden
wird; zweitens, daß er keiner Vereinigung
angehört, die der öffentlichen und bürgerlichen
Ordnung entgegengeſetzte Swecke verfolgt, und
daß er nicht die gewaltſame Serſtörung der
konſtitutionellen Negierung oder die Ermordung
von Staatsbeamten oder Fremden im Lande
plant.
Iſt das nicht ſtaunenswert? Seugen müſſen
unter Eid ausſagen, was du in Sukunft zu tun
und zu laſſen gedenkſt. Die Seugen müſſen dem
Konſulat bekannt ſein. Weniger wichtig iſt es,
daß ſie dich kennen, denn es kommt ja auf die
Formalität an.
Wer nach Venezuela will, muß alſo ſchon auf
einiges — und darunter kann man verſtehen,
vas man will — gefaßt ſein.
II. Abenteuer und Abenteurer auf Curagao.
Eingezwängt zwiſchen die Stacheldrahtzäune
der größten Petroleum=Raffinerie der Welt
Luftbild von Maracaibo. Die Bohrtürme ſtehen
wird Petroleum gebohrt. Der See iſt mit
nicht an Lepra, Crachum, Geiſteskrankheiten,
epileptiſchen Anfällen oder einer anderen
ge=
fährlichen Krankheit leidet, iſt in Ordnung. Und
auch das ärztliche Atteſt über die erfolgte
Pockenimpfung iſt nichts Ungewöhnliches in den
mittel- und ſüdamerikaniſchen Staaten.
Aber Venezuela will noch mehr. Der Paß,
der Geburts= und Heimatſchein, die ärztlichen
Atteſte genügen noch nicht; man muß auch noch
Venezolaniſcher Indianer
Nicht weit von den
Olfeldern leben auch heute
noch in paradieſiſcher
Freiheit die einſtigen
Herren des Landes.
ihnen die Gelder dafür kommen. Die Polizei
kümmert ſich jedenfalls nicht viel um die ganze
Geſellſchaft.
Einer unter den Emigranten aber, ein
frü=
herer General, namens Urbano, ſchien es
vor Jahresfriſt darauf abgeſehen zu haben, die
Polizei zu reizen. Er führte ſo lange
beleidi-
gende Reden über den Gouverneur, bis man ihn
als Gefangenen in die Seſtung von Curacao
einlieferte.
Dieſe Seſtung liegt am Eingangspunkt des
Hafens. Sie gibt vor, die holländiſchen Häuſer
Willemſtads, aber auch die Oelraffinerien der
Shell Sompany zu ſchützen. Aber trotz
Sug-
brücken, Wachen und Munitionslager wirkt ſie
nicht übertrieben ſeriös.
Dem General Urbano ſchien die Feſtungshaft
gut zu gefallen; er freundete ſich mit den
Sol=
daten, mit den Wachen und Gefangenenwärtern
an. Freilich war dieſe Freundſchaft nicht ganz
billig, denn auch in Curagao muß ſie durch kleine
Geſchenke erhalten werden. Aber der General
hatte Geld wie Heu, er hatte Lebensmittel,
Sigaretten, Getränke. Auffallend war nur, daß
ein ſo einflußreicher Mann nichts unternahm,
um ſeine Strafe abzukürzen.
Aber wahrſcheinlich intereſſierte ihn das
Leben auf der Seſtung, denn er fragte nach allen
Oetails; auf Hrund ſeiner ſachverſtändigen
Fragen wußte er bald beſſer Beſcheid, als ſelbſt
der Feſtungskommandant. Er kannte die
Auf=
bewahrungsſtellen der Munition, die
Aufſtel=
lung der Maſchinengewehre; er wußte, wieviel
Gewehre ſich in der Seſtung befanden, aus
wie=
viel Perſonen die Wache beſtand und wann ſie
abgelöſt wurde.
Und ſo geſchieht an einem ſchönen
Auguſt=
abend folgendes:
Bei anbrechender Dunkelheit nähert ſich ein
Schiff dem Hafen von Curacao, und wirft ganz
in der Nähe der Seſtung Anker. Um
Mitter=
nacht werden auf den Wällen die Wachen
ab=
gelöſt, gleichzeitig aber verlaſſen General
Ur=
bano und ſeine Freunde ihre Sellen. Das iſt
nicht ganz unverſtändlich, wenn man bedenkt,
daß der General den Wärtern gegenüber nie
knauſerig war. Schon rätſelhafter aber iſt, wie
es dem Genereal und ſeinen Freunden gelingt,
alle Soldaten und Gefängniswärter der Seſtung
zu ent= und ſich ſelbſt und ſeine Getreuen zu
bewaffnen. Swei Schüſſe und zwei Cote als
Reſultat des erſten Widerſtandes gegen
Ur=
bano mögen den Soldaten gezeigt haben, daß
Der Ueberfall.
VVon Georg von der Gabelentz.
Ich kam von Conking und wollte mit einigen
Europäern, unter denen ſich ein reicher
Ameri=
kaner, ſeine Cochter und ihre franzöſiſche
Kam=
merzofe befanden, nach Hongkong. Das engliſche
Schiff, das wir benutzen wollten, war von uns
nicht mehr erreicht worden, und im Hafen lag
eben nur ein kleiner chineſiſcher Dampfer für
dieſe Fahrt bereit. Wir mußten mit dem
Kapi=
tän ſelber verhandeln, denn dort gab es keine
regelrechte Agentur, und die Preiſe ſchienen
ziemlich in dem Belieben des Schiffsführers zu
ſtehen.
Der Kapitän, ein dicker, freundlich lächelnder
Chineſe, verlangte einen recht hohen Preis, da
er behauptete, für die verwöhnten Ausländer
müſſe er ſeinen Dampfer eilig mit allerlei
Din=
gen des europäiſchen Luxus verſehen. Übrigens
haben wir recht wenig davon gemerkt. Der alte
Kaſten genügte in allem durchaus nur den
ge=
ringen Anſprüchen einheimiſcher Sahrgäſte.
auch dauerte es mehrere Cage, bis der Kapitän
ſagen ließ, nun könne es losgehen, wir möchten,
wenn es uns beliebe, an Bord kommen. Droben
empfing er uns mit einer Wichtigkeit und einem
Eifer, die durchaus für ſeinen guten Willen
ſprachen.
Da er ſeiner chineſiſchen Beſatzung und mit
gemeſſenem Abſtand auch uns immer voll
Selbſt=
bewußtſein entgegentrat, und ſich den Anſchein
eines Großwürdenträgers gab, ſo erfand unſer
Amerikaner für ihn die Bezeichnung Li Hung
Cſchang; und fortan nannten wir ihn alle ſo.
Wir fuhren alſo endlich ab. Bei ruhiger See
verlief die Sahrt nicht übel.
Li Hung Cſchang erſchien zu allen Mahlzeiten
in unſerer Mitte. Ein Käppchen aus grüner
Seide auf dem Kopf, den langen Sopf über der
fettglänzenden Jacke. Freundlich lächelnd rieb
er ſich die Hände und erkundigte ſich
angelegent-
lich in miſerablem Engliſch, jenem Pidgin=
Eng=
liſch, das die Chineſen ſprechen, nach unſerem
Wohlbefinden. Jedesmal pries er uns die
Ge=
richte ſeines Koches an, die uns jedoch mit
wenigen Ausnahmen ganz abſcheulich ſchmeckten.
Wer im übrigen auch Schmutz, Geſtank und
Ungeziefer vergaß, und in den engen Kabinen
nicht erſtickte, konnte die Reiſe nur loben.
Bald kamen wir in Sicht der Inſel Hainan.
Unſer Kapitän bat um Entſchuldigung, aber er
müſſe dort mal einen kleinen Hafen anlaufen,
um in ihm, ich weiß nicht mehr was für einen
hohen Beamten der Regierung zu beſuchen.
Dieſer Aufenthalt war gegen unſer Programm,
aber was war da zu tun? Alſo warfen wir auf
der Neede vor einem Städtchen, das uns aus
der Ferne reichlich chineſiſch vorkam, Anker,
und der Kapitän ließ ſich an Land rudern. Gegen
abend fuhren wir ein Stück weiter hinaus, den
Ankerplatz zu wechſeln, und niemand unter uns
konnte ſagen, warum. Wir vermuteten, es
geſchähe wegen der Ebbe.
Als es anfing, dunkel zu werden, fanden wir
uns im Speiſeraum zuſammen. Li Hung Cſchang
trat mit dem verſchmitzten Lächeln herein, das
auf ſeinem gelben Geſicht angefroren ſchien,
fragte würdevoll nach unſerem Ergehen und
bemerkte auf unſere Fragen ſo beiläufig:
„Nun ja, ich bin mit dem Schiff weiter
hin=
ausgegangen, denn die Küſte von Hainan iſt
nicht ganz ſicher.”
Wegen der Untiefen oder Niffe?” fragte
Miſter Morton.
„Nein, wegen der Näuber”, erwiderte unſer
Kapitän gelaſſen.
„Näuber?” Miß Morton erſchrak, wie
eigentlich wir alle. Und dann tat ſie die
über=
flüſſige und dumme Srage: „Und was machen
die Räuber?
Li Hung Cſchang lächelte verbindlich.
„Sie tragen weg, alles, was man mitnehmen
kann. Oder, ſie fordern Löſegeld, und wenn
man es nicht zahlt, ſo ſchneiden ſie einem die
Ohren oder die Naſe ab. Das iſt ſehr
unan=
genehm. Und dann verſchwinden ſie wieder.”
„Aber man muß ſie doch aufſpüren können,”
wandte einer ein.
Li Hung Cſchang lächelte unendlich überlegen:
Wie wollen Sie im Waſſer Spuren finden?
Dieſe Leute kommen wie die böſen Geiſter in
der Nacht und verſchwinden in der Nacht. Sie
ind ausnehmend dreiſt und fallen zuweilen über
einen her wie die Horniſſen. Je mehr man nach
ihnen ſchlägt, um ſo mehr ſtechen ſie.”
Ich geſtehe, daß der gute Kapitän uns mit
ſeiner Geſchichte nicht gerade heiter ſtimmte,
aber immerhin unterhielt ſie uns, und wir waren
weit davon entfernt, uns zu langweilen. Es iſt
wir heute nicht mehr erinnerlich, warum Li
Hung Cſchang nicht auf den ganz verſtändigen
Vorſchlag des Amerikaners einging, in
An=
betracht der Möglichkeit, mit ſo wenig
empfeh-
lenswerten Herren wie dieſen Näubern
zuſam=
menzutreffen, lieber einfach weiter zu fahren.
Ich weiß nur, daß der Wackere erklärte, wir
ſeien hier unter ſeinem Schutz völlig ſicher.
Gern glaubten wir das, bis wir einige
Stun=
den ſpäter, mitten in der Nacht, von haſtigem
Hin= und Herrennen auf Deck, von Geſchrei
und Gelärm geweckt wurden. Notdürftig
be=
kleidet, ſtürzte man aus den Kabinen, und da
hatten wir denn die Beſcherung. Im
Mond=
ſchein, der den Nebel durchlichtete, ſahen wir
drei große Dſchunken dicht neben unſerem Schiff
liegen. Heftig mit unſerer Beſatzung ſtreitend,
doch ungehindert und ohne beſondere Haſt, als
ſei das Ausübung eines ehrlichen Gewerbes,
kletterten von beiden Seiten, einer nach dem
anderen, allerlei fragwürdige Geſtalten zu uns
an Bord.
Jetzt erſchien Li Hung Cſchang. Mit
empör=
ter Miene trat er aus der Kapitänskafüte, und
es entſpann ſich zwiſchen ihm und dem Anführer
der an Bord geenterten Kerle eine längere
Unterhaltung, während welcher wir und die
Beſatzung von den Säbeln und Nevolvurn der
Ankömmlinge in Schach gehalten wurdeit.
Die Auseinanderſetzung zwiſchen unſerm Li
Hung Cſchang und dem im Bewußtſein ſeiner
Uebermacht dreiſt und unverſchämt auftretenden
Führer der Bande dauerte geraume Seit.
Unter wiederholten höflichen Verbeugungen und
Bewegungen des Bedauerns ſchienen die beiden
lange, wie es ſonſt noch werden kann. Auf
Arbeit kommt es an; mit ſolcher Ausſicht kann
man auch mit Mühe und Not Reiſegeld
ge=
liehen bekommen. Wie ich gehört habe
Cu=
ragao, die Cropen, da ſchien mir auch alles ganz
wunderbar; das wird etwas ganz anderes
wer=
den als in der alten Knochenmühle zu Haus.
Aber iſt man einmal hier, dann merkt man
Am Bohrturm. Hinter den Stacheldrähten der
Shell=Company arbeiten mehr als ſechshundert
Deutſche.
lungen, um ſo ſchlimmer. Iſt auch der letzte
Neſt der Erſparniſſe verbraucht, bleibt nichts
übrig, als die Bettelei bei den
Schiffahrtsgeſell-
ſchaften, ſich hinüberarbeiten zu dürfen. Die
meiſten haben dann ſchon längſt ihre Geſundheit
eingebüßt.
Unter unſeren Paſſagieren iſt einer, welcher
durch ſeinen merkwürdigen Cropenanzug die
Heiterkeit der Mitreiſenden erregt. Er ſtammt
aus einem württembergiſchen Dorf, ſpricht
ſchwäbiſch, und es wäre ſehr gemütlich, wenn
er nicht ausſehen würde wie ein Geſpenſt. Blaß,
mit fiebrigen Augen, ragt ſein Geſicht aus den
alten Leintüchern, die wahrſcheinlich ſeine
Mut=
ter mit viel Liebe, aber wenig Fachkenntnis in
einen Anzug verwandelt hat. „Er hat nichts
gekoſtet” — das heißt, er koſtete
Kopfzerbre=
chen und verhältnismäßig viel Arbeit. „Seine
ganze Neiſe ſollte möglichſt nichts koſten‟. Seine
Konſtitution fragte aber nicht danach, ob er
ſparen wollte; er wurde krank, und ſo „reiſt”
er nun nach Arbeit.
Hinter den Stacheldrähten der Shell=
Compang auf Curacao arbeiten 600
Deut=
ſche. Einer ſoll hier für 600 ſprechen, denn
jeder wiederholt ſo ziemlich wörtlich die gleiche
Geſchichte.
„Da hat mir mein Freund (es kann auch der
Bruder oder Vater, Vetter oder Sohn ſein)
geſchrieben, daß man hier Arbeit bekommen
kann, Arheit — da überlegt man nicht mehr
ſchnell, daß es ja der gleiche Dreh iſt, den man
ſchon ſo gut kennt. Die Maſchinen, der Lärm,
der Dreck und die Aufſeher, für die man nie
ſchnell genug arbeiten kann.
Cag und Nacht wird gearbeitet, jede Stunde
iſt Schichtwechſel; viele von uns haben einen
Sehnſtundentag, ſogar wenn ſie nachts arbeiten.
Cropiſch iſt nur die ewige Hitze und die vielen
Moskitos. In der Lohntüte haben wir zwar
etwas mehr Geld als zu Haus, aber das Leben
iſt auch teurer, und wenn man krank wird oder
keine Arbeit mehr hat, kann man betteln gehen.
Der Arbeiter kann hier überhaupt nicht den
Mund aufmachen. Wir haben zweihundert
ſchwer bewaffnete Werkpoliziſten, die tun, was
die Direktion ihnen befiehlt; ob es geſetzlich iſt,
oder nicht, danach fragt keiner. Die Negierung
hat auf der Isla, ſo heißt hier die Shell
Com-
pany, überhaupt nichts zu ſagen.
Man redet uns weißen Arbeitern ein, daß
wir mehr ſind als die Neger, und es gibt unter
uns ſo manchen der das auch gern glaubt; aber
die Werkpolizei beſteht aus lauter Negern, und
obgleich uns die Werkleitung für ſoviel höher
hält, läßt ſie doch ohne Skrupeln von den
Negern die weißen Arbeiter
ver-
prügeln, die es vielleicht gewagt haben, allzu
laut ihre Rechte zu fordern.
So leben wir in der großen Freiheit, fern von
der Kultur.”
Marig Leitner.
Was uns bleibt.
VVon Dorothea Hollatz.
Man nahm uns viel in den letzten Jahren,
mehr faſt, als wir entbehren konnten. Aber
unſer deutſcher Geiſt hat bisher immer noch
ſtandgehalten, und nicht zum wenigſten verdankt
er das einer ſeiner treueſten und
unüberwind=
lichſten Stützen: dem guten Buch.
Daß es Bücher gibt, gute Bücher, iſt
Kul=
tur und Gnade. Daß wir leſen, iſt Erziehung,
Gelegenheit, eine Frage der Seit, ſeltener die
des Geldes, denn es gibt vorbildlich gut geleitete
öffentliche Bibliotheken. Wie wir leſen, iſt
Sache des Caktes.
Daß das Leſen eine Cätigkeit ſei, iſt ein
Irr=
tum; es iſt vielmehr ein Suſtand, in den wir
uns freiwillig hineinzwingen laſſen, mögen wir
uns nun gut oder weniger gut dabei befinden.
Man kann nicht ſagen: Ich leſe, ſo wie man
ſagt: ich zeichne, ich radle, ich grabe meinen
Garten um. Beim Leſen ſchaltet ſich das
Ak=
tive der Perſönlichkeit aus zugunſten des paſſi=
einander doch die Peſt an den Hals zu wünſchen.
Endlich ließ der Kapitän den Näuber ſtehen,
trat zu uns und machte eine wehmütige und
be-
trübte Geſte.
„Ach, ich bin nur ein unwürdiger und
ver=
faulter Siſch, und die böſen Geiſter ſtrafen mich
hart, weil ich ſchmutziges Kamel ihnen vor
unſerer Abreiſe nicht gehörig geopfert habe.
Nun haben ſie dieſe Halunken geſchickt, und die
wollen ſich die Ehre geben, auf dem Schiff zu
bleiben, und ſie werden uns nicht weiterfahren
laſſen, ehe wir nicht zehntauſend Dollar
Löſe=
geld zahlen, in bar.”
„Unmöglich.” jammerten alle.
„In bar?” ſchrie der Amerikaner. „Glauben
die Kerle, man ſchleppt durch dieſe
gottver=
dammte Gegend ſo viel in Noten mit ſich. Sagen
Sie dem ſchmutzigen Schurken, ich würde ihm
einen Scheck ſchreiben über fünftauſend.”
„Mein Herr”, entgegnete Li Hung Cſchang,
„dieſe Leute haben, fatale Angewohnheiten. Sie
laſſen nicht mit ſich handeln und geben ſich auch
nicht die Mühe, einen Scheck auf einer Bank
einzulöſen. Es ſind einfache Männer, und es
geht gegen ihre Grundſätze, ſich in ihrer
ſchlich-
ten Kleidung in die eleganten Näume etwa einer
Bank in Hongkong zu begeben und die
Beam=
ten dort mit dem Präſentieren eines Schecks zu
beläſtigen. Der ehrenwerte Herr Cſchin hier”,
er wies auf den hinter ihm ſtehenden Burſchen,
„bittet, Sie möchten die Güte haben, bar zu
zahlen, und zwar ſogleich. Die Herren haben
leider nur beſchränkte Seit, ſo wohl ſie ſich auch
hier in Ihrer Geſellſchaft fühlen.”
ven Menſchen, des aufnehmenden. Wir treten
aus unſerer eigenen Welt heraus, um uns in
einer anderen Welt zu verlieren. Nicht ohne
Scheu ſollten wir in die Welt des Autors
ein=
gehen, denn auch er hat uns nicht ohne Scheu,
oft nur mit Widerſtreben, die Pforten dieſer
Welt geöffnet. Damit daß er ſeine Gedanken,
ſeine Begabung, die nur ihm eigene Kunſt
ſei=
ner Darſtellung preisgibt, damit daß er die
phantaſtiſchen Ströme ſeiner Leidenſchaft in
unſer Leben einfluten läßt und die Geſtalten
ſeiner Cräume vor unſeren kritiſchen Augen
bloßſtellt, legt er uns die harte und
unwider=
rufliche Verpflichtung auf, ihm mit allem Ernſt
und aller Hingabe auf dem Weg zu folgen, den
er uns vorangegangen iſt.
Es wird nicht immer gelingen. Wir vergeſſen
uns auf Abwegen, wir ſchrecken vor dunklen
Geſtalten zurück, wir ſcheuen uns vor
Miß=
gebilden, die in unſeren Gedanken eine trübe
Spur hinterlaſſen. Aber war ſchadet das?
Wenn wir alle denſelben Weg liebten —wäre es
nicht langweilig? Keiner wüßte, von den Blumen
zu erzählen, die am andern Wegrand duften.
„O Gott,” fammerte Miß Morton und
klam-
merte ſich an ihren Vater — ſie ſah in ihrem
ſeidenen Pyjama recht niedlich aus — „wenn
wir nicht zahlen können, werden die
ſchreck=
lichen Menſchen uns alle umbringen.”
Li Hung Cſchang zuckte die Achſeln.
„Das liegt zweifellos im Bereich der
Mög=
lichkeit. Vielleicht aber begnügen ſie ſich damit,
einige der Damen und Herren mitzunehmen als
Pfänder. Ich bin überzeugt, Miß Morton,
Herr Cſchin — der Himmel laſſe den
ausſätzi=
gen Hund auf der Stelle krepieren —, wird es
Ihnen in ſeinem beſcheidenen Heim durchaus
behaglich machen.”
Wir ſtanden alle ratlos, vor dem grinſenden
Geſellen, und das Gefühl, in der Hand dieſer
Kerle zu ſein, war nicht gerade erhebend. Was
tun? Die Summe auf dem Schiff
zuſammenzu=
bringen, war uns völlig unmöglich. Endlich,
nachdem die Näuber Li Hung Cſchang beiſeite
genommen und eine Weile in drohender Weiſe
auf ihn eingeredet, ſchlich dieſer kleinlaut zu uns
zurück und erklärte:
„Herr Cſchin hat heute einen ſchlechten Cag.
Es iſt gerade heut der Codestag ſeines
erlauch-
ten Vaters. Er droht, die Herrſchaften ins
Waſſer zu ſchmeißen. Wenn Sie es mir, Ihrem
unwürdigſten Diener, erlauben, will ich, um Sie
zu retten, mein ſauer verdientes Geld opfern
und dieſem giftigen Inſekt die zehntauſend
Dol=
lar geben. Ich wollte ſie gerade in
amerikani=
ſchen Scheinen auf die Bank ſchaffen. Ich bitte
nur inſtändig, daß Sie mir Armen nach der
Und während wir dem Dichter in ſeine Welt
folgen, treten wir wiederum in eine neue: in die
Doppelwelt der Buchgeſtalten. Auf ihren
Wegen leiſe aufzutreten, iſt Geheimnis der
Bil=
dung. Da ſind neue Menſchen; unerwartet
ſtehen ſie vor uns, bedrängend, überwältigend.
Sie reizen oft zum Widerſpruch, ſie quälen, ſie
ſind verabſcheuenswert. Sei es! Nehmt ſie nur
als volle Menſchen, ſo wird das Leben reich an
Kenntniſſen und Erkenntniſſen ſein. Liebt auch
die Liebenswerten mit ungeteilter, glühender
Liebe und ohne Vorbehalt. Oft werden es
Freunde bis über den Cod hinaus. Gebt ihnen
allen Naum im Kreislauf eurer täglichen
Ge=
danken — und Naum in eurer Erinnerung.
Wer ſo lieſt und ſich mit ungehemmter
In=
brunſt den Strömungen der Buchwelt hingibt
in dem erhabenen Bewußtſein, daß er ſich in
einem fremden Garten befindet, aus dem er ſich
die ihm wertvollſten Dinge fürs Leben
aneig=
nen darf, der möge ſich nicht beklagen, daß er
arm an Erleben ſei.
Wenn uns das Buch ſo als ſelbſtändiges
Weſen durchdringt, wenn es uns loslöſt von
uns ſelbſt, uns befreit aus den Ketten des ewig
ſteinernen Ich dann haben wir ſeine
Segnun=
gen in aller Schöne erfahren.
Wir ſind an Seitlichkeit gebunden, das Buch
aber entreißt uns den Geſetzen der Seitlichkeit,
es hebt uns über geſtern und heute hinaus.
Länder, die uns verſchloſſen blieben, Menſchen,
denen zu begegnen unſere ungeſtillte und
fließende Sehnſucht war, Ciere, die unſere
un=
verhüllte Liebe fordern, Geſtirne, die nur den
flüchtigen Abglanz eines Schimmers in die
Spalten unſeres Cagwerks warfen — alles
reicht uns die Hand, alles flicht ſich lückenlos in
den Kranz unſeres Schickſals, und der Duft
der Blüten kühlt die Blutstropfen, die unter
der Dornenkrone des unerbittlichen
Menſch=
tums niedertropfen auf die gefeſſelten Hände.
Das muß ſo ſein: Abſeits allen Entzückens
fordert vieles zum Widerſpruch heraus,
man=
ches erbittert, etliches empört — was es auch
ſei: Alles weckt! Es läßt nicht einſchlafen. Es
klopft an unſer Herz mit unermüdlichem Finger,
und wir gehen erhobenen Hauptes durch die
teils gepflegten, teils verwilderten Gärten
fremder Schickſale, um, daran gemeſſen, unſer
eigenes Schickſal tiefer durchdringen zu können.
Aber nur ſo, indem wir uns ganz hingeben,
können wir empfangen. Scheuen wir alſo vor
den lückenhaften Verſuchen, nur durch einen
Spalt den Blick in jene fremde Welt zu tun,
Wir werden nicht belohnt. Wohl aber, wenn
wir mutig und ſchüchtern zugleich die Hände auf
jenen zauberhaften Kreis legen, der aus Lettern
zuſammengefügt iſt, die lebendig werden, wenn
ſie die Wärme menſchlichen Mitempfindens
ſpüren.
Alte Oelſchlägerei aus dem Jahre 1832
in Kirſchhauſen bei Heppenheim. Mit Bilderu von Fred Koch.
Wer die großen Oelmühlen kennt, wie ſie in
den letzten 50 Jahren beſonders in den
Mün=
dungsgebieten der großen Ströme entſtanden
ſind, wird es kaum für möglich halten, daß es
in Deutſchland heute noch Gegenden gibt, wo
alte Oeimühlen, oder beſſer „Oelſchlägereien”
genau noch ſo betrieben werden, wie ſie vor
100 Jahren gebaut wurden. Das Beſondere
ſind hier nicht der alte hölzerne Kamm und die
Sahnräder, die findet man auch an mancher
anderen alten Mühle, die aber im übrigen oft
mit ganz modernen ſtählernen Walzengängen
ausgerüſtet iſt; ſondern das Erſtaunliche iſt, wie
ſich hier gerade der alte „zweckmäßig=
primi=
tive‟ Arbeitsapparat erhalten hat. Dabei liegt
dieſe kleine Mühle gar nicht ſo weit ab vom
großen Verkehr, im Odenwald, in einem der
ſchmalen Seitentäler der Bergſtraße. Die
Ein=
fachheit ſeiner ganzen Arbeitsweiſe hat dieſen
Betrieb bis heute in ſeiner vollen
Urſprünglich=
keit erhalten, indem er aus den geringen, aber
beſonderen Bedürfniſſen einer kleinbäuerlichen
Bevölkerung ſeinem Beſitzer immer noch eine
kleine Nebeneinnahme herauswirtſchaften ließ.
Verarbeitet wird in der Hauptſache Naps,
der im Odenwald immer noch gern gebaut wird,
in Feldern, die ſich im Frühjahr in gelben
Strei=
fen und Bändern über die Hügel und
Berg=
hänge ziehen.
Der aus den Schoten ausgedroſchene Samen
commt nach ſeiner Serkleinerung in der Schrot=.
mühle unter den Kollergang, wo bereits das
beſte Oel ausgequetſcht wird. Es bleibt dann
eine zähe klebrig -ölige Maſſe übrig, die in
kleine, halboffene Säckchen gefüllt wird, die
zwiſchen kleine Noßhaarmappen gelegt werden.
Das Ganze wird dann ſorgfältig in einem dicken
ſtarken Baumſtamm verkeilt. Auf= und nieder=
fallende Stempel treiben dann den Keil immer
tiefer, bis auch der letzte Cropfen Oel ausge—
preßt iſt, und der ziegelartige Napskuchen übrig
bleibt, ein wertvolles Sutter für das Vieh.
Ankunft in Hongkong den Betrag
zurücker=
ſtatten."
Wir erlaubten und verſprachen alles, und
Miſter Morton überreichte unſerem guten,
dicken Kapitän einen Scheck über die geforderte
Summe. Der kletterte in ſeine Kafüte, kam mit
einem Lackkaſten wieder vor, winkte den
Näu=
ber zur Seite und zahlte beim Schein
flackern=
der Laternen und im Wehen des nächtlichen
Windes dem Herrn Cſchin mit Seufzern und
Flüchen zehntauſend Dollar in Scheinen auf
einen Bordtiſch. Ich ſtand daneben, und
be=
kam auch etwas ab, denn eine vom Luftzug zur
Seite gewehte Note fiel mir vor die Füße und,
um die verfluchten Kerle zu ärgern, ließ ich ſie
in meiner Caſche verſchwinden.
Einige Minuten ſpäter nahmen Herr Cſchin
und die Seinen freundlich dankend Abſchied. Die
Näuber ſchwangen, ſich von Bord; und wie
große graue Geſpenſter entſchwanden die
Oſchunken in Nebel und Nacht.
Nun ſchien es ſelbſt unſerm Kapitän geraten,
nicht noch länger in einer Gegend zu bleiben, die
uns ſolche Beſuche bringen konnte. Er rief die
verängſtigte Mannſchaft an ihre Poſten und
befahl, Dampf aufzunehmen und ſofort die
Anker zu lichten.
Wir krochen fluchend in unſere Kabinen
zurück.
In Hongkong wurde die Sache den Behörden
gemeldet, die uns verſicherten, man werde ſie
mit gebührender Sorgfalt im Auge behalten.
Li Hung Cſchang holte ſich den Betrag des
Schecks auf der Bank des Amerikauers, und
dieſer, ich und ein franzöſiſcher Kaufmann,
über=
reichten dem Wackeren im Namen der
Paſſa=
giere für ſeine rettende Hilfe eine goldene Uhr
als Andenken. Das Datum des Ueberfalls
hatten wir eingravieren laſſen.
Eines ſchönen Morgens kehrte der Dampfer
nach ſeinem Ausgangshafen zurück. Wir
wink=
ten gerührt Li Hung Cſchang zu, der lächelnd
ſein gelbes Geſicht von der Kommandobrücke
bog, und wünſchten ihm noch einmal gute und
gefahrloſe Fahrt..
Als ich nach Cagen ungefähr in die obere
Weſtentaſche meines Anzuges fuhr, zog ich ein
Papier, die zerknitterte Dollavnote, heraus, die
ich damals hinter Cſchins Nücken eingeſteckt
und vollkommen vergeſſen hatte. Ich glättete
ſie und wollte ſie anfangs als Andenken an jenes
Abenteuer aufheben. Dann aber entſchloß ich
mich doch, das ſaubere, ſcheinbar noch neue
Papier einzulöſen.
Es fehlte nicht viel, ſo hätten ſie mich auf der
Bank verhaftet oder durchgeprügelt. Der
Beamte ſah mich mißtrauiſch und böſe an, zeigte
den Schein ſeinen Kollegen und ſchrie mir dann
zu: „Fälſchung. Arbeiten Sie etwa in
Kom=
pagnie mit den Chineſen, mein Herr? Heute hat
uns einer ſchon ein paar hundert dieſer
nach=
gemachten Dinger vorgewieſen.” Und er zerriß
den Schein in kleine Stücke.
Als nun alles klar wurde, mußte ich herzlich
lachen. Wie geſagt, ich habe manchen
Spitz=
büben kennen gelernt und manchen Näuber.
Aber einen, ſo verfluchten Kerl wie dieſen Li
Hung Cſchang, nein.
Sunndags=Noochmiddags=Bedrachdunge.
Jano, freilich, ſo wie frieher is es heit halt
net mehr, ſo, wie Anno Duwack, wo mer ſich
noch beſſer verſtanne, un beiſpielsmeßich im
„Bierngadde” ganz genaa gewißt hott, was ſe
uffm „Rittſtaa” zu Middag koche; un wo mer
iwwerhabt ſo ganz allgemein meh mitnanner
ge=
läbt hott, indem daß mer ſozuſage mit de hallwe
Stadt verſchwiegert un verſchwägert war, odder
doch wenichſtens als
Geſchwiſterskinds=
veddersbäsche, un wanns aach dodezu net
meh ganz gelangt hott, mindeſtens als
Gevad=
dersmann uff=em verwandſchaftlich=
bekannt=
ſchaftliche odder freundſchaftliche Dutz= un
Gruß=
fuß mitenanner geſtanne hott, un hott ſich des
Maul enanner gegunnt, un hott iwwers Wädder
un die Zeitlaift, un iwwer däß un ſäll ſein
Schwätz gehalte, un hott ſei große un klaane
Sorje, un däß bische Fraad mitenanner
ausge=
dauſcht, un all däß, wo aam ſo im Laaf der Zeit
dewädder geſchnabbt is.
Sällwichsmol is es halt aach noch ſo gewäſe.
daß mer Laad un Fraad gemeinſchaftlich
mit=
enanner gedrage hott. Un wann aam emol was
Dummes baſſiert is, dann hott ſich die ganz Stadt
noch am ſällwe Owend, odder doch wenichſtens
am nechſte Dag ehrlich un uffrichdich driwwer
gefraad. Un wann ganer vum Unglick un Unheil
haamgeſucht is worrn, dann hott mers mit=em
gedrage, wie wanns aam ſällwer bedroffe hett.
Mer hott johrelang devo geſchwätzt, un hott
ſo=
gar die Zeit denooch gerächent, indem, daß mer
geſagt hott, däß un däß is in dem Jahr baſſiert,
wo däß un däß baſſiert is. — Korzum mer hott
frieher an große un klaane Vor=, Zu= un Unfäll
ſein innigſte Adaal genumme; mer hott awwer
aach meh vunenanner gewißt, mer hott meh
Zeit forenanner gehatt, un hott ſozuſage net bloß
neher bei=enanner gewohnt un geläbt, ſundern
hott ſich aach innerlich neher geſtanne.
Däß is freilich heidichendags ſchun lang
net=
mehr ſo. Mer wohnt zwar heit noch genag ſo
noh beienanner, awwer die Zeit un die Umſtend
hawwe’s leider mit ſich gebracht, daß mer ſich
grindlich ausenanner geläbt hott. Unſer
ver=
hetztes un gehetztes, ſchnell=läwiches un lautes
Wäſe hotts mit ſich gebracht, daß mer uns
enanner kaum noch verſteh, un oft kaum noch was
äſtimiern.
Mer verzehlt ſich, daß es heit in de Stadt
Haiſer gäwwe ſoll, wo die Miederſchaft ſich nor
noch die kalde Schulder zeicht, un die Kinner ſich
aziechliche bollidiſche Unname zuruffe, un wo
mer ſich aus jedem dumme Alaß gäjeſeidich des
Läwe ſchwer macht, als ob’s ne ſo ſchun ſchwer
genuch weer. — Stacalte Stammdiſch=Geſellſchafte
bröckele ausenanner wie Dreck; Kaffeekrenzier,
die jahrzehnte iwwerdauert hawwe, gehn in die
Binſe; Freundſchafte, for’s Läwe geſchloſſe, ſin
lengſt in Feindſchafte umgeſchlage; un wann mer
drotzdem noch die Feſte feiert, wie ſe falle, ſo
bricht mer, gäje frieher, net mehr am Schluß
in den allgemeine Juwelruf aus „Fifat hoch”,
wie däß ſeit alders gang un gäwe war, ſundern
mer hott ſich, je denooch, e beſunner Feldgeſchrei
zugelegt, an dem mer ſich begeiſtert. — Un
awends, odder nachts, nach Schluß der
Vorſtel=
lung, ſchallt’s aus em Radio: . . . „wenn es feſt
zum Schutz und Trutze, brüderlich zuſammen
hält‟ —
Noja, ſo is es halt.
Awwer nixdeſtodrotz, ſundern grad deshalb
un erſtrecht, wolle mer heit, am fimfunachtzichſte
Gebortsdag vun unſerm alde Hindeborch, ſeiner
gedenke, net bloß weils ſchun in de Schrift haaßt:
„Vor einem grauen Haupte ſollſt du
aufſtehn und die Alten ehren!“
(Du liewer Himmel, es muß ſchun aſch ſchlimm
um aan beſtellt ſei, der wo däß heiliche Gebodd
mißachte dhut! —) — ſundern weil mer Grund
un Urſach hawwe, der Vorſähung defor dankbar
zu ſei, daß ſe uns, in Deitſchlands ſchwerſter
Not=
zeit, den Mann geſchenkt hott, den Mann mit
ſeiner eiſernen Ruhe, ſeim abgekleerte Denke,
ſeim unbeärrbare Flichtgefiehl, un ſeim dreie,
deitſche Härz. — Wo weern mir in dene
uffgewie=
gelte Zeide ſchun hiekumme, wann mer ihn net
hedde, ihn, den gedreie Eckehardt.
Ich gäbs zu, mer mag manchmal ſei Denke un
Hannele net ganz, odder meechlicherweis
iwwer=
haubt nett verſteh. Geht uns däß awwer bei
dem, der noch weit, weit iwwer ihm ſteht, net
aach ſo, un miſſe mer uns do net mit dem Wort
zufridde gäwwe, wo do haaßt: „Eure Wege, ſind
nicht meine Wege . ..”, un wärd mer do net aach
als emol ärr an ſeim alde Glaawe, weils ſo
gornet nooch aam ſeim eichene Kobb gehl
dhut —
Ja, un wann mer do ſchun ſo manche Fehler
in de Wäldordnung enddeckt hott, do fellt’s
aam freilich net ſchwer, aach e ganz Maſſion
Fehler in de Staatsordnung zu enddecke?! —
Un uff de annere Seit muß ich freilich aach
ſage, ich waaß wohl, es geheert emol zum gude
Ton, un es is emol ſo Mode, zu kriddiſſieren un
zu mägele. Un wer äbbes gälte will, un wer
äbbes vun de Bolledick verſteh will, der muß
unner alle Umſtend vun Zeit zu Zeit deitlich
märke loſſe, daß er mit dem, was unſer
Hinden=
borch dhut, awwer aach ganz un gor net
eiver=
ſtanne is, ſundern ganz im Gäjedaal; un der
muß geläjendlich dorchblicke loſſe, daß, wann er
ſällwer Reichsbräſendent weer, er dhet die
Sach ganz annerſter mache, un dhet des Ding in
die Hand nemme, daß es nor ſo e Art hett;
korzum, däß is deitſcher Brauch, un ich waaß wohl,
daß ſälbſt, wann mer de Erzengel Michael zum
Reichsbräſendent hedde, dann weern mer aach
net zufridde, un mir dhete valleicht ſage, der
Engel weer uns jo ſchun ganz recht, wann er
bloß net ſo erzich weer, odder ſo fromm odder
ſo gut; un mir weern ſogar noch net emol
zu=
fridde, wann de Petrus unſer Reichsbräſendent
weer, indem daß mer jo doch immer kriddele un
— Un do will aaner gäje
nörgele mißte —
unſern Hindenborch uffſteh un will ſage, er
kennts beſſer mache? — — — Daß ich net
lach! —
Awwer ich glaab aach, wann unſer
Hinden=
borch ineme annere Land, beiſpielsmeßich bei
de Englenner odder bei de Franzoſe ſo e hoch
Amt begleide dhet, do dhets bei uns aſtimmich
haaße: „Ja, die hawwe gut lache, ſosen Mann,
wann mir den hette, dann weer die Sach bei
uns bald in de Reih!” — un do weer a Lob, a
Hochachdung un gan Reſpäckt, weil mer jo
be=
kanntlich immer die auslendiſche Staatsmenner
for dichdicher un geſcheider hellt, un weils jo
unner de heidiche Umſtend abſelud net ſchwer is,
alles däß, was ſeit Johrn de Hindenborch un
ſei Helfeshelfer gedho hawwe, als nir un
wid=
der nix erunner zu ſetze, indem däß die
a=
fachſt Geſchicht vun de Wäld is, weil ſich die
Menner net immer verdeffendiern kenne,
in=
dem ſe ſunſt zu was annerm un
wichdiche=
rem iwwerhaubt net kemte, beiſpielsmeßich vor
lauder „Unnerſuchungsausſchiß” un ſo —
No, unſer Hindenborch wärd ſich domit
ab=
zufinne wiſſe, un wärd valleicht in ſeine freie
Zeit als emol ſich em alde Bismack ſei „
Er=
innerunge” vornemme, un drinn läſe, un däß
wärd en dreeſte, un ihm neie A= un Uffdrieb
gäwwe. Un wann er uns einſtmals — Gott
ſchiebs noch recht, recht lang enaus! — emol ſei
„Erinnerunge” hinnerleßt, do wärrn valleicht
manchem die Aage uffgeh, der wo heit noch mit
Blindheit geſchlage is —
Jedenfalls awwer, unſer Hindenborch wärd
dorch die deitſche Geſchichte geh, als e
leich=
tendes Vorbild dreier Flichterfillung, un
der wo nor a Sträwe, aan Gedanke, un aa
Sehne gekennt hott, nemlich, daß
Deitſch=
land widder groß, ſtark, mächdich un
a geſähe in de Wäld daſteht!—
Un wie geſagt, wann mer in annern Umſtend
weern, do hett ich zur Feier des Dags emol
wid=
der mein Pegaſſus aus=em Stall gezoddelt, un
hett=em e Gedicht gedicht, däß hett Heern=ſe
ge=
haaße. Awwer no, er hott ſich jo in ſeiner
Be=
ſcheidenheit jeden Uffwand un jeden Luxus
ver=
bodde — (un dichte is heit en Luxus!) — un do
mag er wohl aach gärn domit zufridde ſei, wann
ich mer heit en Hallwe leiſt un drink uff ſei
Wohl, indem ich noch altem, deitſchem Brauch
ruf: Unſer Hindenborch, er läwe dreimal fifat
hoch, Hurra Germania!
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: „Iwwer de
Ge=
ſchmack leßt ſich bekanntlich net ſtreide. Un
des=
halb kann mers wohl aach unſerm
Landes=
kuldur=Hibbodrom net verdenke, wanns des
fimfunzwanzichſte Renne vun „Weiße Röſſel”
beſunners feſtlich begeht. Dann die Uffiehrung
war doch e „Tat” uff die mer, wenichſtens uff
unſere Bretter, die die Wäld bedeide, allem
Aſchei nooch ganz beſunners ſtolz is —
Uun es hett mich eichendlich gornet gewunnert,
wann mer zu däre Feſt= un Juwiläums=Gala=
Eliede=Vorſtellung noch en bromminende Gaſt
geholt hett. — Edwa de Herr Wegener, der
Mefiſto, als Owwerkellner Leopold, näwer de
Franziska Kienz als Röſſelwirtin! — Freilich,
ſinge kenne ſe lo allebaad net, dofor haberts
awwer mitm Dialäckt, un ſo gleicht ſich’s
widder aus — —. Was awwer dohärngäje
die „Luſtichkeit” bedrifft, die weer in dem Fall
(Wegener=Kienz!) jedenfalls gradezu
er=
ſchitternd gewäſe.
No, ſchließlich, des Weiße Röſſel „zieht” jo
aach ohne de Herr Wegener, un ſo wärd aach
die fimfunzwanzichſt Vorſtellung ihr
Pubbli=
gumm finne.
Ob’s awwer abſelud needich war, daß mer
die Juwiläumsvorſtellung grad uff de
hei=
diche Dag verlegt hott, das iſt die Frage. —
Wie geſagt: iwwer de „Geſchmack” leßt ſich
net ſtreide; un was de „Takt” bedrifft, däß
is aach ſo e Sach. Ich verſteh vermudlich zu
wenich devo, um mer do unſere Indendanz
gäjeniwwer e Urdaal erlaawe zu kenne.
Valleicht hawwe ſe am Therjader aach grad
nir Beſſeres uff de Walz..
Küchenzettel vom 3. Oktober bis 9. Oktober.
Mitgeteilt vom Hausfranenbund Darmſtadt.
Montag: Haferſuppe mit Bröckchen,
gebrate=
ner Lauch, Kartoffeln.
Dienstag: Gerſtenſuppe, Wildpaſtete (von
Reſten)7), Salat.
Mittwoch: Reisſuppe, gebackenen
Blumen=
kohl, Tomatentunke, Kartoffeln.
Donnerstag: Grünkernſuppe, Lungenhachte
mit Bandnudeln, Salat.
Freitag: Einlaufſuppe in gekörnte
Fleiſch=
brühe, gebackenen Fiſch mit Kartoffelſalat.
Sämstag: Linſenſuppe mit Blutwurſt, —
geb. Aepfel.
Sonntag: Spargelſuppe —, Hammelbraten,
gedämpftes Tomatengemüſe**), Kartoffeln,
Kaſtanienberg.
*) Wildpaſtete: Man nehme ) Pfund
Butter, ½ Pfund Mehl, etwas Salz, zerknete
den Teig tüchtig mit 1 Eigelb, teile den Teig
in zwei Hälften, welle jeden Teil für ſich aus,
belege ein Kuchenblech damit, wiege die
Wild=
reſte fein, Salz, Pfeffer, Zucker, Roſinen dazu,
ebenſo etwas Fleiſchbrühe und Eſſig und ſtreiche
es auf den Teig, decke es mit der anderen
Teig=
hälfte zu, beſtreiche es mit Eigelb und backe im
Bratofen.
**) Tomatengemüſe: Man läßt in
einem flachen, eiſernen Topf 1 geſchnittene
Zwie=
bel in reichlich Oel oder geklärter Butter etwas
andämpfen, gibt dann 1 Priſe Salz, 1 kleines
Lorbeerblatt und 1 Eßlöffel feingewiegte
Sel=
lerieblätter dazu; ſchneidet ſchöne rote Tomaten
in der Mitte durch, ſtellt ſie nebeneinander in
den Topf, läßt ſie langſam gar ſchmoren und
ſtreut zum Schluß Peterſilie darüber.
Speiſen, die keine „offene”
Flam=
me vertragen. Hausfrauen, die auf Gas
kochen, haben ſicher ſchon die wenig erfreuliche
Erfahrung gemacht, daß Reis, Grieß, Nudeln,
Hülſenfrüchte uſw. beim Kochen „anlegten” oder
gar ſo im Topf einbrannten, ſo daß ſie für den
Genuß unbrauchbar wurden. Wo nun keine
Koch=
kiſte zum Weiterausquellen nach vorherigem
kur=
zen Ankochen vorhanden iſt, da ſollten derartige
empfindliche Speiſen einfach im heißen
Waſ=
ſerbad gekocht, d. h. der betr. Topf in einen
größeren mit heißem Waſſer eingehängt oder
geſtellt werden.
Nur
immer 487.
Aufgabe 684.
J. Hartong in Rotterdam.
(Hampſhire Poſt, 1921.)
2 b d g
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kh2rd1, h4 Lg6 8d7, e6 Bb5,62, 66, d5,
1S, Kg8 7a1 La3 b2,8blBb4, o8, 67, 42, e7,16.
Aufgabe 685.
K. A. K. Larſen in Kopenhagen.
(Chemnitzer Tagblatt, 1925.)
Weiß: Kr2 pd6 Tt4, g8 hat 844 Bb5, 43 6)
Schwarz: Kes La1, b1Ba2, a8, 84 (6).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 682 und 683.
682. A. Gulajeff. 1. 811—g3: (Droht 2. Sh 5ct) 83g3
(S4t6, Dxe 1, D oder 88 46) 2. Do1 /8k7, 815, DxdSitk:
die Verteidigung des Schwarzen führt von der Halbfefſelung zur
birelten Feſſelung, worauf die feinen und dualfreien Mattzüge
folgen, 1... K3g3 2. 8töck,
683. P. Reirans. 1. Ke1-d21 BR161 2. Lf4 R11, 12
3. be3ct; 1. .. Be6 2,Tk4 Esh.2 8. 7t1. Hübſche
Ver=
ſtellungsſpiele.
Schachliteratur. Ranneforths Schachkalender 1933. Auch fü
das Jahr 1933 wird das für alle Schachſpieler wichtige Hand=un
Nachſchlagebuch, wieder völliag neu bearbeitet, pünktlich am
1. Dezember 193 erſcheinen. Anneuen Beträgen wird Nonne
forths Schachkalender 1933 enthalten: H. Ranneforth, 2
Remis= oder Schlichtfrage / K. Ahues, Eine ungeklärte Variant
der Stzilianiſchen Partie / Zuſammenſtellung verborgener Er
öffmugsfehler. Neue Auswahl / B. Sommer. Neue Wege im
Schachproblem Dr Witthöft, über Organiſation im
Schach=
verein Satzungen, Spielregeln und Turnierordmung des Deut
ſchen Schachbundes Paarungstafel Monrads Pagrungsſyſtem
Rabemachers Turmiertafel / Br. Buchholz, Schweizer Shſten
und Punktbewertung / Deutſcher Schachbund. / Die deutſche
Landesverbände und ihre Vereine / Orte mit täglichem Schack
veriehr Der Betſchachbund. Die Geſamtverbinde des Au
landes / Die Ereigniſſe des Fahres 1932 Vordrucke für Part
und Problem, Turniertabellen, Notizpapier. Zur Bervoll
ſtändigung des Adreſſenverzeichniſſes werden Schachvereine un
bekannte Schachſpieler unverbindlich um Mittelung ihrer An
ſchriften gebeten bzw. eine Fragekarte zu verlangen, die koſtenl.
zugeſtellt wird. Beſtellungen auf den neuen Kalender (Prei
kart. 2 RM. / Kunſtleder 2,50 RM.) und Anfragen an Schack
verlag Hans Hedewigs Nachf. Curt Ronniger, Leiv
zia C4, Berthesſtraße 10, Dentſche Schachzentrale
erbeten.
Röſſelſprung.
Falſche Verbindung?
Een1— Imen Iben sie ln wis-Ib. Ket Kate das Beun niher- Ve churk wer! Isein ge-l dir se ge- Vternl Lee a= denl= zu tes ſen Ref zu nenke au de heu/2 * gehnl Msie Gs- menle lweglt ſier teil A ge-/ ten! Benle dei- t fühN i kauch Isen ſio * Iemel ben n. ter her bchekls stche ei die o sen Rüg Ine- „Img benlt ch= JessIy ves Fe- 6a8t ms- Isie Isie Igen! Iten tors iy monk eif das 3 sen lach Neil wasl Tuis.
Silbenrätſel.
Aus den Silben bel, bord, bruch, cho, di di,
diens droſch, dyll e, e, ein, er eur ew, fal. ge,
i. i. i, im in, jekt, ke, ket, ki, li, li, lo. ne, ni.
no. pe, phä. pie, pin, preis, ra, ra, ri, ſis, ſo,
ſtel, ſteu, ſub. tag, te, ter, the, ti, tor, tro, u. vo
ſind 20 Wörter zu bilden, deren Anfangs= und
Endbuchſtaben, beide von oben nach unten
ge=
leſen, einen Spruch ergeben ſch iſt ein Buchſtabe).
Die Wörter bedeuten: 1. Mietwagen, 2.
ägyp=
tiſche Gottheit, 3. Verbrechen, 4. Stadt in der
Ukraine, 5. italieniſche Provinz, 6. Geldpreis
für große Verdienſte, 7. Teil des Satzes, 8.
Sie=
geszeichen, 9 Techniſcher Beruf. 10 rechte
Schiffsſeite. 11. Heilkunde, 12. Tagſchmetterling.
13. Herrſchertitel, 14 höfiſches Zeremoniell,
15. Gemälde aus dem ländlichen Leben, 16. Stadt
in Italien, 17. Wochentag, 18. Fluß in der
Oſchungarei, 19. Einzelvortrag, 20. berühmter
Komponiſt.
Ein Lichtblick.
AT AT IA
r4. 8n. 87
rT UB UK
Nach richtiger Ordnung der Buchſtabenpaare
enthalten die waagerechten und die ſenkrechten
Reihen gleichlautende Wörter, darunter einen
Carl Deubel.
Lichtblick für viele.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 39.
Ein biſſerl Zoologie.
1. Gorilla, 2. Giraffe, 3. Elefant.
Pferdehandel.
Biſſig, billig.
ich verlange Ueberfall. Ue=berefall Sie
geben mir ja immer Unfallſtation!”
Unter Freundinnen. „Du würdeſt mir alſo
raten, einen Lügner zu heiraten?” „Ja, meine
Liebe, es wird dir nichts anderes übrig bleiben
— wenn du nicht alte Jungfer werden willſt.”
Nicht ſo ſchlimm! „Sehn Sie ſich mal meinen
Jungen an! Geſund und kräftig iſt er und mir
wie aus dem Geſicht geſchnitten!“ — „
Tatſäch=
lich! Aber das kann ſich ja noch geben! Di
Hauptſache iſt doch, daß das Kind geſund iſt!“
Die Gebrauchsanweiſung. Mutti war ganz
verzweifelt. „Den ganzen Tag ſchreit Baby”,
meinte ſie, „was ſoll ich nur tun, daß es endlich
aufhört?” — Sagt Kurt der Sechsjährige: „Ja,
Mutti, haſt du denn keine Gebrauchsanweiſung
mitbekommen?”
Gutgemeinter Vorſchlag. „Denk dir, die beſten
Ideen kommen mir immer beim Händewaſchen!”
— „Und wenn du nun mal baden würdeſt?‟ . ..
Beſcheidenheit. „Schreit Ihr kleiner Junge
noch ſo viel bei Nacht?‟ — „Ach, nein, danke.
Die Nächte ſind ja jetzt kürzer.
Stets in der Rolle. Der berühmte
Film=
regiſſeur, der gewohnt iſt, die Menſchen nach
ihrer Brauchbarkeit für ſeine Inſzenierungen zu
betrachten, wird mit einem freudigen Ereignis
in ſeiner Familie überraſcht „Hier iſt der Sohn
und Erbe”, erklärt die Hebamme voll Stolz,
indem ſie ihm ein weißes Bündel hinhält, aus
dem ein haarloſes Etwas mit einer großen Naſe
hervorragt. Der Gewaltige wirft einen
durch=
dringenden Blick auf die ihm neue Erſcheinung.
Tut mir leid” ſagte er dann abweiſend, „das
iſt nicht ganz der richtige Typ!”
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rbeinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verboten.
[ ← ][ ][ → ]Der „Schinkenarmel” iſt da!
Wer die Mode mit jener Aufmerkſamkeit
verfolgt, die ſie als wichtiger Kulturfaktor
ver=
dient, wird ſchon längſt erkannt haben, daß
„etwas in Vorbereitung” ſei. Die Unruhe, die
geheimnisvolle Tätigkeit in den führenden
Salons, die ganz beſondere Verſchwiegenheit
der maßgebenden Künſtler und das eifrige
Be=
ſtreben des Publikums, die kommenden
Neu=
heiten ſo bald als möglich kennen zu lernen,
ließ abſolut darauf ſchließen, daß wieder
ein=
mal eine Revolution auf modiſchem Gebiete im
Entſtehen ſei.
Allerdings war man ſich vorerſt noch nicht
ganz klar darüber, welche Tendenz eigentlich
mit dem großen Umſchwung verfolgt werden
ſollte, wenn man auch ahnte, daß neuerdings
die Abſicht beſtehe, durch intereſſante
Aermel=
partien das Publikum zu verblüffen, da ja
ſchon die vergangene Saiſon im Zeichen einer
durchgreifenden Aermelmode geſtanden war.
Jene, die die Kuliſſengeheimniſſe der
bekann=
teſten Werkſtätten zu ergründen verſuchten,
wußten ſchon einige Zeit von ganz ſeltſamen
Linien zu erzählen, ohne aber Beſtimmtes
be=
richten zu können, denn allem Anſcheine nach
verſtanden es die großen Salons diesmal noch
beſſer als ſonſt, das Publikum auf die Folter
zu ſpannen, und erſt die großen offiziellen
Vorführungen zeigten, welch’ intereſſante
Ar=
beit geleiſtet worden war.
Natürlich waren ſich alle Modeſchöpfer klar
darüber, daß eine phantaſievolle Aermelmode
nicht „aus der Luft gegriffen” werden könne,
alſo einer gewiſſen „Vorbereitung” bedürfe.
Darum eben brachte ſchon die vergangene
Saiſon eine ausgeſprochene Betonung der
Aermelpartien, ohne aber das Thema in
künſt=
leriſcher Hinſicht zu erſchöpfen.
Die neue Herbſtmode ſcheint allerdings
dieſe Richtung bis ins letzte Detail
auszu=
bauen, und man muß geſtehen, daß die
ver=
ſchiedenen Wirkungen, wenn ſie vielleicht auch
im erſten Augenblick befremden, dennoch größte
Originalität verraten und von der
modever=
ſtändigen Frau darum auch ſehr beifällig
be=
urteilt werden.
Der „Schinkenärmel” den uns die
neue Mode nun nach langem Zögern doch
brachte, verbreitert mit einer gewiſſen
Abſicht=
lichkeit die Schulterlinie und läßt auf dieſe
Weiſe die Hüftpartie umſo ſchlanker erſcheinen,
ſo daß man ſich nicht nur einer neuartigen
Auffaſſung, ſondern vor allen Dingen: einer
vollkommen veränderten Proportion
gegen=
übergeſtellt ſieht.
Natürlich kann ſich der Schinkenärmel nicht
allein auf das Kleid beſchränken, ſondern muß
folgerichtig auch eine gleichartige Aermelmode
der Umhülle mit ſich führen.
Unſtreitig ſtellt die neue Mode nicht nur an
den Geſchmack des Modekünſtlers, ſondern
auch an die Fertigkeit der Schneiderin größte
Anſprüche, ganz abgeſehen davon, daß auch
das Stilgefühl der Trägerin eine ſehr wichtige
Rolle ſpielt, da ein derartiges neues
Herbſt=
modell nur von jenen zum Erfolg geführt
werden kann, die ſich der neuen Linie mit
einer gewiſſen Begeiſterung verſchreiben.
Wenn auch die neueſten Entwürfe dieſer
Moderichtung vielleicht vorerſt noch verblüffen
und vom großen Publikum mit einiger
Zu=
rückhaltung beurteilt werden, kann doch kein
Zweifel darüber beſtehen, daß ſie ſich in aller=
Warum ſollte die Frau von heute zögern,
ſich mit dem Modegedanken des
Schinken=
ärmels zu beſchaftigen und ſich dadurch
rück=
ſtändiger zeigen, als man es vor vielen
Jahr=
zehnten war?!
Im übrigen wollen wir an Hand einiger
intereſſanter Entwürfe beweiſen, daß die neue
Richtung ſehr maleriſch ſei und ſchon darum
volle Aufmerkſamkeit verdiene.
Oft wagt ſich ja der Schinkenärmel nur
ganz ſchüchtern hervor und zeigt ſich im
wahr=
ſten Sinne des Wortes nur „in ſeinen
An=
ſätzen”, was beiſpielsweiſe bei den Fellpuffen
der Fall iſt, die wir an dem in unſerer erſten
Skizze feſtgehaltenen Promenadekoſtüm zeigen.
Höchſt originell ſind oben und unten faltig
eingezogene Schinkenärmel eines
Prome=
nade=Capemantels, den unſer zweites
Bild vor Augen führt. Er iſt ſicherlich nicht
alltäglich und wird ſchlanke Geſtalten
vorzüg=
lich kleiden! Daß für Verbrämungszwecke nicht
mehr als ein Streifen Pelz um den Hals (und
gelegentlich nur noch ein kleines
Tonnenmüff=
chen) notwendig iſt, erſcheint in unſerer Zeit,
die auf Sparſamkeit bedacht ift, zweifellos recht
troſtreich.
Die neueſten Beſuchskleider bringen den
Schinkenärmel ſozuſagen „in „Reinkultur”
(Figur 3). Hier erkennt man ſeine intereſſante
außen bauſchige Form, die vielfach durch eine
in das obere Armloch eingenähte Taftrüſche
betont wird. Ganz im Stile des Oberärmels,
der Vorbildern aus Großmutters Tagen
nach=
empfunden iſt, bleibt auch die untere
Aermel=
partie mit ihrer originellen, gezogenen „Smok=
Arbeit”, die ſich überdies am Vorderteil
ober=
halb des Gürtels wiederfindet.
Das „kombinierte Kleid” bringt die Idee
des Schinkenärmels vortrefflich zur Geltung;
insbeſondere die hochgeſchloſſenen und deshalb
an der Schulter geknöpften Modelle aus
Sei=
denſamt mit breitem „Alt=Wiener=Gürtel”,
Spitzenſattel und damit zuſammenhängenden
„Halbärmeln” ergeben eine ganz
unvergleich=
liche Aufmachung für Theaterabende und
ſtellen jenes lang=geſuchte Geſellſchaftskleid
dar, das jede elegante Frau mit Begeiſterung
trägt. (Letzte Figur.)
Ueber die neue Mode orientiert Sie eingehend
das ſoeben erſchienene neueſte Heft der „
Elegan=
ten Welt”, aus dem wir nachſtehend einige
Artikel nennen: „Revolution in der
Taillen=
gegend‟ „Die Neuartigkeit der Winterſtoffe‟,
„Das Rückendecolletée beſtimmt den Stil des
Abendkleides”, „Der Hut ſitzt über dem rechten
Auge”, „Hermelin garniert Abendjacke und
Abendmantel uſw. Effektvolle Aufnahmen und
Zeichnungen geben dazu illuſtrative
Erläute=
rungen.
Herbſttage . . . alſo: ein Stoffkleid
kürzeſter Zeit durchgeſetzt haben werden, da ja
jede Frau beſtrebt iſt, ihre äußere Erſcheinung
nach Tunlichkeit zu verändern und hier
ge=
rade die Möglichkeit zu einer grundlegenden
„Wandlung” gegeben iſt.
Unſere Großmütter waren ſicherlich Frauen,
denen das modiſche Experiment nicht zuſagte
und auch ſie dürften einigermaßen erſtaunt
geweſen ſein, als die „große Welt” mit der
Schinkenärmelmode hervortrat und doch
wurde dieſe Richtung ſpäterhin zu einem Stil,
der eine ganze Epoche beherrſchte.
Lange Jahre hindurch war das Stoffkleid
ein Stiefkind der Mode, was hauptſächlich daran
lag, daß man Wollgewebe für plump und
un=
graziös hielt und ſich darum viel lieber an die
verſchiedenen Seiden hielt, die eine ſchlanke,
jugendliche Linie ſicherten.
Allerdings war die elegante Frau für
Trot=
teurgelegenheiten eigentlich mit dem
Seiden=
kleide niemals ganz einverſtanden, ſelbſt wenn es
ſich in der Linie durchaus ſeinem
Verwendungs=
zweck anpaßte und ebenſo einfach wie
unauf=
dringlich war und ſogar eine leicht=ſportive Note
betonte.
Wollte man alſo das Intereſſe für das
Stoff=
kleid neuerdings wachrufen, ſo mußte der Anreiz
nicht von der Machart, ſondern vom Materiale
ausgehen, das heißt: es war notwendig, daß
Gewebe entſtehen, die weich und leicht in der
Verarbeitung ſein ſollten und in dieſer Hinſicht
den verſchiedenen bisher für dieſe Zwecke
ge=
bräuchlich geweſenen Seiden gleichkamen.
Als man im Vorjahre das Stoffkleid in
Mode zu bringen verſuchte, glückte die Abſicht
der großen Modellhäuſer nur zum geringen
Teil, denn die zur Verarbeitung, gelangenden
Materialien ſchienen die Dame noch nicht
reſt=
los zufrieden zu ſtellen. Darum ſetzte man alles
daran, um das modiſche Publikum umzuſtimmen
und die führenden Fabriken waren emſig an der
Arbeit, um neuartige Wollſtoffe zu bringen, die
ſich mit einem Schlage durchſetzen ſollten.
Inſoweit man auf Grund der erſten
Vorfüh=
rungen in den prominenten Werkſtätten ein
ab=
ſchließendes Urteil fällen darf, ſteht es ganz
außer Zweifel, daß das Stoffkleid heuer jenen
Erfolg haben wird, den es verdient und den
man ſchon ſeit ſo langer Zeit anſtrebt, denn die
neueſten Gewebe tragen allen Anforderungen
Rechnung, ſind dekorativ und doch
anmutig=
ſchmiegſam ud außerdem ſehr vielfältig in
ihrer Webart und Farbe, ſo daß jede Monotonie
von vornherein ausgeſchaltet erſcheint. In der
Folge dürfte man das Stoffkleid ſo
liebgewin=
nen, daß es nicht nur für ausgeſprochene
Strapaz=
gelegenheiten, ſondern vielfach ſogar für den
Nachmittag herangezogen werden wird, worauf
in den verſchiedenen Modeateliers inſoferne
Rückſicht genommen wird, als eine Vielfalt der
Ideen auf dieſem Gebiete entſtanden iſt, wie ſie
wirklich ſchon lange nicht zu verzeichnen war.
Für die Wirkung eines Stoffkleides iſt
be=
kanntlich — abgeſehen von der Struktur des
Materiales auch ſeine Farbe ausſchlaggebend:
zwar ſucht man heuer keineswegs nach
markt=
ſchreieriſchen Schattierungen, liebt aber ſchöne,
ſatte Farben, die der vorherrſchenden Schwarz=
Mode gegenübergeſtellt werden. Es gibt viele
Stoffkleider in dem neuen rötlichen Braun (das
oftmals einen ganz eigenartigen Kupferton hat),
mancherlei Schattierungen von Grün, wobei
ins=
beſondere ein dunkles Moosgrün Beachtung
fin=
det, daneben aber auch ſehr vornehme graue
Töne, und nicht zuletzt: das ſchöne Weinrot, das
immer wieder gerne getragen wird, weil es
ſo=
wohl Blonde als auch dunkelhaarige Frauen
ausgezeichnet kleidet.
Ueber die neueſten Stoffkleidertypen ſollen
unſere Skizzen Aufſchluß geben.
Als ganz beſonders modiſches Kapitel ſind die
originellen ausſchnitt=loſen Kleider zu werten,
die den Halsanſatz deutlich betonen und vielfach
in ſchrägen Bahnen mit charakteriſtiſchen
Knopf=
effekten verſchloſſen ſind.
In Verbindung mit den neuartigen „
Schin=
ken=Aermeln” nehmen ſich dieſe Entwürfe
unge=
mein apart aus und werden ſicherlich in
kürze=
ſter Zeit die Lieblingsaufmachung der eleganten
Frau geworden ſein. (Bild 2.) Sehr nett ſind
jene Stoffkleider, die aus einem nicht
alltäg=
lichen Schaleffekt aparte Wirkungen holen. Ein
Modell mit beiderſeitig eingeſchnittenen,
ſchrä=
gen Knopflöchern iſt in unſerer vorletzten Skizze
zu ſehen, wobei ein hell=abſchattierter Schal um
den Hals genommen, durch dieſe Knopflöcher
ge=
zogen und mit dem ſchmalen Gürtel feſtgehalten
wird. Die Aermel bringen doppelte
Kelch=
volants, die immer graziös ausſehen.
Viele jugendlich=flotte Stoffkleider, die die
ſchlanke, beruflich=tätige Frau ſicherlich gerne
trägt, ſind zum Halſe mit einem runden Eton=
Kragen, der beiderſeits geknöpft erſcheint,
abge=
ſchloſſen.
Die Rockpartie iſt faltig, der breite
Wild=
ledergürtel mit originellen Metallplättchen
be=
näht, die dekorativ ausſehen und eine ungemein
ſchicke Garnierung darſtellen.
Ein derartiges Stoffkleid bietet — beſonders
wenn es in einer ſchönen Modefarbe gehalten iſt
— die Möglichkeit, es auch, wenn man nach dem
Amte noch ausgeht, zu tragen, was natürlich
für jene ſehr von Vorteil iſt, die weder Zeit noch
Gelegenheit zum Umkleiden haben, ſondern den
Abend in der Büroaufmachung zu verbringen
gezwungen ſind (Skizze 1).
Außer dieſen immer etwas mädchenhaft
wir=
kenden Entwürfen bringt die letzte Mode aber
auch das Mantelkleid wieder, das aber
keines=
wegs ſchwerfällig geſchnitten iſt, ſondern durch
ſeine graziöſe Machart gefangen nimmt.
Seit=
lich geknöpfte Modelle mit leicht glockig
geraff=
tem Vorderteil, mit Revers und bauſchigen
Oberärmeln ſichern jene ſympathiſche
Geſamt=
wirkung, die dieſer Mode in kürzeſter Zeit zu
einem durchſchlagenden Erfolge verhelfen wird.
Die „Fleckendecke” für kleine Kinder. „Was
iſt denn das, davon habe ich ja noch nichts
ge=
hört?” werden Sie, liebe Hausfrau, beim Leſen
dieſer Zeilen denken. Doch Sie werden dieſe
praktiſche Einrichtung bald auch bei ſich daheim
treffen, weiß doch jede Hausfrau und Mutter
kleiner Kinder aus Erfahrung, daß namentlich
während der Obſtſaiſon, das Tiſchtuch nicht
ſel=
ten ein landkartenmäßiges buntes Ausſehen
er=
hält. Um vorzeitigem Ausſchalten desſelben zum
Reinigen, ſowie zeitraubendem Fleckenentfernen
vorzubeugen, ſollte ſie deshalb auf dem „
Kinder=
platz” eine Wachstuchdecke ausbreiten, die ſo
reichlich bemeſſen ſein muß, daß ſie noch etwa
handlang über das Geſchirr hinausragt. Stets
zuſammengerollt und dann und wann einmal
mit Milch abgerieben, bleibt dieſe praktiſche
Fleckendecke jahrelang gebrauchsfähig.
Nummer 274
DarmſtadterCagblatte
Sonntag, den 2. Oktober
Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Bolikiſche Rückſchläge in der Wirkſchaft. — Erwarlungen von einer Pfund=Stabiliſierurg.
Erholung am Rohſioffmarkk. — Das Problem der Borräfe.
Die Lage
an den franzöſiſchen Märkien.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Ende September.
Ein Unſicherheitsgefühl, das mehr außenpolitiſcher als
wirt=
ſchaftlicher Natur iſt, laſtet ſchwer auf der geſamten Wirtſchaft. Es
wurzelt nicht allein in den Genfer Schwierigkeiten und der
Ver=
ſchlechterung der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen, ſondern auch in
dem unſicheren und taſtenden Vorgehen der engliſchen Außen= und
Finanzpolitik. Selbſt in Streſa hätte man nach franzöſiſcher
Dar=
ſtellung mehr Poſitives erzielt, wenn ſich England bereitwilliger
gezeigt hätte. Daß die Pfundſtabiliſierung, eine der
Hauptbedingungen der finanziellen
Konſoli=
dierung, noch nicht erfolgte trägt, ebenfalls zu der
Verſtim=
mung in den franzöſiſchen Wirtſchaftskreiſen bei. Ohne die
Stabi=
liſierung der engliſchen Währung ſoll nach der in Paris
herrſchen=
den Auffaſſung weder die Sanierung der Donauländer, noch die
Südamerikas möglich ſein.
Die Konverſion der Renten ſoll — nach der offiziellen
Feſtſtellung — einen ſehr guten Erfolg gehabt haben.
Anderer=
ſeits läßt aber die Haltung des Rentenmarktes viel zu wünſchen
übrig. Das ſoll aber damit zuſammenhängen, daß von der
Kon=
verſion eine übertriebene Hauſſeſpekulation auf dem Rentenmarkt
herrſchte.
Die New Yorker Baiſſe verſtimmte ſehr die Pariſer
Börſe. Die darauffolgende mäßige Befeſtigung in New York
hat ſich dagegen hier wenig ausgewirkt. Die Rohſtoffhauſſe in
New York war nicht ausſchließlich ſpekulativer Natux, wie dies
hier vielfach behauptet und auch — befürchtet wurde. In Amerika
glaubt man ſogar, daß nicht die Rohſtoffbaiſſe die Baiſſe an den
Börſen hervorrief ſondern umgekehrt. Wie dem auch ſei, der
Rohſtoffmarkt hat ſich viel ſchneller erholt als die
„Effektenbörſen.
Am Kohlenmarkt iſt trotz aller Erwartungen keine
Beſſerung zu verzeichnen. Von der üblichen herbſtlichen
Be=
lebung der Induſtrie ſieht man keine Spur. Der weitaus größte
Teil des Kohlenabſatzes iſt für häusliche Zwecke beſtimmt. Die
Vorräte ſind übermäßig groß und gehen langſam zugrunde. Gegen
die ausländiſche Konkurrenz wird aufs ſchärfſte gekämpft, auch mit
Maßnahmen, die nicht zur offiziellen Kontingentierung gehören.
Die Preiſe ſind ſchwach, und wenn auch die ſogenannten „
offi=
zielen” Preiſe ſcheinbar aufrechterhalten werden, ſo gewährt man
den Käufern einen Nachlaß von 15 bis 20 v. H.
Die Lage der Schwerinduſtrie zeigt wenig
Aende=
rungen. Der Aufſchwung des Exports, ſo mäßig er auch iſt,
er=
weiſt ſich als eine Uebergangserſcheinung; vielmehr ſcheint er von
Dauer zu ſein. Die größte Sorge bildet zurzeit die
Stag=
nierungdes Innenmarktes. Die Lage des Stahlmarktes
iſt beſonders ungünſtig, und die Nachricht, daß Longwy keine
Divi=
dende ausſchütten wird, hat an der Börſe eine große Beſtürzung
hervorgerufen. Viele Betriebe ſollen nur von ihren Reſerven
leben. Man hofft nun, daß die Beſſerung der Lage im Ausland
auch in Frankreich zu ſpüren ſein wird. Die Wiederherſtellung
des Stahlkartells, die hier lebhaft gewünſcht wird, ſoll eine
Beſſe=
rung der Lage der geſamten franzöſiſchen Schwerinduſtrie mit ſich
bringen.
Die Kupferpreiſe wurden nach mehreren Schwankungen
wieder erhöht. Die Londoner Kupferkonferenz, an der ſämtliche
Kupferproduzenten, die Amerikaner ausgenommen, teilnehmen
ſollten, wurde verſchoben mit der Begründung, daß man vorher die
Feſtſetzung der engliſchen Kupferzölle kennen lernen will. Der
engliſche Kupferzoll — er ſoll angeblich nicht zu hoch ſein —
be=
zieht ſich auf alles ausländiſche Kupfer ohne das der Dominien.
Die Zinkpreiſe lagen ſehr feſt, und ſie ſind wieder auf
das Niveau gelangt, auf dem ſie vor der letzten Baiſſe ſtanden.
Die Geſundung des Zinkmarktes läßt keine Zweifel mehr
aufkom=
men, und die Wiedereröffnung mehrerer Minen iſt in den Bereich
der Möglichkeiten gerückt. Die Bleipreiſe ſind feſt. Sie haben
ſich nach der Baiſſe ſchnell erholt, die Höchſtkurſe vor einigen
Wochen wurden jedoch noch nicht erreicht.
Die Zinnpreiſe ſind in Hauſſe. Die Tendenz iſt ſehr feſt,
und es iſt wahrſcheinlich, daß die etwas ſtürmiſchen Preisverluſte
vor einigen Wochen bald vollſtändig ausgeglichen werden. Heftige
Preisſchwankungen herrſchten am Zinnmarkte immer vor; ſie
rühr=
ten allerdings nicht nur von der Spekulation her. Es handelt ſich
nämlich bei dem Zinnhandel immer um relativ kleine Mengen;
daher genügen insbeſondere jetzt, da die Produktion gering iſt und
die Vorräte ſich verminderten, einige größere Kaufaufträge, um
eine Hauſſe hervorzurufen. Die Vorräte der mit Zinn
arbeiten=
den Induſtriezweige ſollen ſchon ganz erſchöpft ſein; zurzeit kaufen
aber die meiſten Betriebe, ſelbſt die größten, nur für den täglichen
Bedarf ein.
Das Problem der Vorräte ſcheint nunmehr für den
Kupfer=
markt von Bedeutung zu ſein, denn die übrigen Metallvorräte ſind
unbedeutend. Die größten Kupfervorräte befinden ſich in Amerika,
wo bekanntlich die Produzenten, ſeit November 1931 beſchloſſen
haben, keine Statiſtiken mehr zu veröffentlichen, damit dieſe keine
ungünſtige Wirkung auf dem Markt ausüben können. Von
ande=
rer Seite wurde aber doch eine Statiſtik veröffentlicht, nach der
die amerikaniſchen Vorräte ſich auf beinahe 800 000 Tonnen
bezif=
fern ſollen.
Der Phosphatmarkt war deprimiert. Dagegen wird die Lage
des Nitratenmarktes wieder etwas optimiſtiſcher angeſehen. Das
bezieht ſich jedoch nur auf das künſtliſche Nitrat; denn die Zukunft
der chileniſchen Nitrateninduſtrie erſcheint nach wie vor höchſt
un=
ſicher. Bisher gelang es trotz aller Bemühungen nicht den
chile=
niſchen Nitratentruſt „Coſach” wieder herzuſtellen. Eine ſolche
Verkaufsorganiſation iſt aber für Chile unentbehrlich.
Produkkenmärkke.
Die Berliner Börſeneröffnung war in gewiſſer Hinſicht
eine Enttäuſchung gegenüber den Erwartungen des
Vormittags=
verkehrs. Am Vormittag und noch an der Vorbörſe war man
freundlicher geſtimmt, da verſchiedene, günſtigere Momente
vor=
lagen. So regten beſſere Nachrichten aus der Eiſen=Induſtrie an,
ferner wirkte die Rede v. Thyſſens auf der Phönix=
Generalver=
ſammlung noch nach. Das Geſchäft, das in den letzten Tagen ſchon
ſehr ruhig war, nahm geſtern infolge des hohen iſraelitiſchen
Feiertages einen noch geringeren Umfang an. Orders lagen bei
den Banken nur für einige Spezialpapiere, und auch dann nur in
kleinem Maße, vor. Die Spekulation zeigte eher Neigung,
Glatt=
ſtellungen vorzunehmen, und bei der geringen Aufnahmefähigkeit
des Marktes ergaben ſich natürlich überwiegend
Kursabſchwächun=
gen von ½ bis 1½ Prozent, denen nur vereinzelt Beſſerungen um
Bruchteile eines Prozentes gegenüberſtanden. Ein recht
verſtim=
mender Einfluß ging von einer Zunahme der Streiks im Reiche
aus, und in einer ganzen Reihe von Unternehmungen drohen
Tarifſtreitigkeiten. Man verwies ferner, auf die zunehmenden
Schwierigkeiten, die der deutſche Außenhandel durch neue
Zoll=
naßnahmen des Auslandes (Holland uſw.) zu überwinden hat. Mit
Spannung verfolgt man die außenpolitiſchen Vorgänge, man will
wiſſen, daß Macdonald einen neuen Verſuch unternehmen will um
die Abrüſtungskriſe zu überwinden. Der Tod des rheiniſchen
Groß=
induſtriellen Louis Hagen wurde mit Bedauern zur Kenntnis
ge=
nommen, blieb aber auf die Tendenz ohne jeden Einfluß. Am
Rentenmarkt tendierten Hypothekengoldpfandbriefe wieder etwas
leichter, landſchaftliche Gold blieben behauptet. Im Verlaufe
ver=
ſtimmte ein weiterer Rückgang der Siemens bis auf 117½, auch
Bemberg verloren 1½ Prozent, und die übrigen Werte gaben bis
zu ½ Prozent nach. Im ſpäteren Verlauf trat eine leichte
Be=
ruhigung ein. Am Geldmarkt machte ſich geſtern ſchon nach dem
Ultimo eine kleine Entſpannung bemerkbar. Tagesgeld blieb zwar
noch unverändert 5 bis 7 Prozent, doch war es vereinzelt auch ſchon
mit 4½ Prozent erhältlich. Monatsgeld blieb unverändert 5 bis
7 Prozent. In Privatdiskonten entwickelte, ſich kaum Geſchäft,
ebenfalls in Reichswechſeln und Reichsſchatzanweiſungen.
Am Wochenſchluß war die Frankfurter Börſe infolge der
jündiſchen Feiertage ſehr ſchwach beſucht und verzeichnete
außer=
ordentlich kleines Geſchäft. Vorherrſchend war eine gewiſſe
Ab=
gabeneigung, die zu ſchwächeren Kurſen führte, beſonders Siemens
auf ſtärkere Berliner Abgaben erneut erheblich gedrückt um über
4 Prozent. Von den ſonſtigen Elektrowerten lagen A.E.G. ½,
Gesfürel 1½, Schuckert 1 Prozent ſchwächer, dagegen waren Licht
u. Kraft ½, Lahmeyer ½ Prozent freundlicher. Die übrigen
Märkte zeigten gleichfalls meiſt niedrigere Kurſe, zumal
irgend=
welche Anregungen vollkommen fehlten. Am Montanmarkt gaben
Stahlverein ½, Gelſenkirchen, Harpener und Mannesmann je 1
Prozent nach. Am Chemiemarkt eröffneten JG. Farben ½8
Pro=
zent ſchwächer, Deutſche Erdöl lagen 1 Prozent niedriger. Von
Kunſtſeidewerten verloren Aku ½ Prozent. Am Zellſtoffmarkte
Waldhof 1 Prozent niedriger. Auch Kaliaktien in dieſem
Um=
fange gedrückt. Von Einzelwerten lagen Zement Heidelberg
be=
hauptet. Conti Linol 2, Holzmann ½ Prozent freundlicher. Am
Rentenmarkt waren Altbeſitz 1 Prozent ſchwächer auch ſpäte
Schuldbücher eher gedrückt. Etwas geſucht waren Schutzgebiete
bei 58 Prozent. Im Verlaufe wurden Montanwerte eher etwas
freundlicher. So gewannen Stahlverein ½ Prozent. Anregend
wirken beſſere Berichte aus der Eiſeninduſtrie. Am Geldmarkt iſt
Tagesgeld 4½ Prozent. Die Nachbörſe war ſehr ruhig. Farben
98½ Prozent.
Viehmärkke.
i. Weinheimer Schweinemarkt vom 1. Oktober. Zugeführt
waren 607 Stück verkauft wurden 429 Tiere, und zwar
Milch=
ſchweine das Stück zu 5—9 RM., Läufer das Stück zu 11—30. RM.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 1.
Okto=
ber ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 56,75 RM.
Berliner Kursbericht
vom 3 1. September 1932
Bom füddeutſchen Eiſenmatkk.
Einſehende Belebung.
Noch immer werden die Dispoſitionen mit großer Vorſicht
ge=
troffen, aber es läßt ſich bereits ein Nachlaſſen der Depreſſion
fühl=
bar bemerken. In der Hauptſache iſt das Geſchäft belebter, da der
Bedarf zwar vielſeitiger wie bisher, aber immer noch
mengen=
mäßig begrenzt iſt. So fehlten faſt ganz größere Abrufe in
Mo=
niereiſen, da die Bautätigkeit durchweg gering war und ſich in der
Hauptſache auf Umbauten oder größere Reparaturarbeiten
be=
ſchränkte. Dagegen war der Spezifikationseingang in Stabeiſen
verhältnismäßig gut und konnte hauptſächlich von Saar= und
Lothringer Werken zugewieſen werden während die rheiniſchen
Werke zur Deckung des Eiſenbedarf für Süddeutſchland nur in
ein=
zelnen Fällen für Spezialerzeugniſſe herangezogen werden
muß=
ten. Bemerkenswert ſind die neuerdings in geſteigertem Maße an
den Markt kommenden Anfragen in Stab= und Formeiſen, die für
das Geſchäft in den nächſten Wochen, das beſte erhoffen laſſen.
Ueberhaupt beurteilt man die allgemeine Lage am ſüddeutſchen
Markt faſt durchweg hoffnungsfreudig und rechnet damit, daß
lang=
ſam ſteigende Umſätze ſchließlich zur durchgreifenden Marktbelebung
führen werden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Inderziffer der Großhandelspreiſe vom 28. September.
Die vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 28. September 1932
be=
rechnete Großhandelsindexziffer iſt mit 949 gegenüber der
Vor=
woche (94,8) wenig verändert. Die Indexziffern der Hauptgruppee
lauten: Agrarſtoffe 88,7 (plus 0,3 v. H.), Kolonialwaren 85,1
(plus 0,6 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 88,8 (plus
0,2 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 1155,0 (minus 0.1 v. H.).
Elektrizitäts A.=G. vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt
a. M. Die Geſellſchaft berichtet für das am 30. Juni 1932 zu Ende
gegangene Geſchäftsjahr von einem weiteren Rückgand im
Ver=
brauch elektriſcher Arbeit, der auch im erſten Halbjahr 1932 noch
nicht zum Stillſtand gekommen ſei, wenngleich bei einzelnen
Be=
trieben eine gewiſſe Beſſerung zu verſpüren ſei. Einſchließlich
131 635 RM. Vortrag wurde ein Reingewinn von 2 155 232
(2 123 278) RM. erzielt; hieraus ſollen wieder 10 Prozent
Divi=
dende verteilt 101 180 (100 000) RM. dem Reſervefonds
zugewie=
ſen und 133 374 RM. vorgetragen werden. In der Gewinn=eund
Verluſtrechnung wird ein Geſchäftsgewinn von (in Mill. RM.)
4,42 (4,81) ausgewieſen, davon aus Wertpapieren und
Beteiligun=
gen 1,82, aus Zinſen 0,83, aus Gebühren 0,37 und ſonſtigen
Ge=
winnen 1,40. Die Unkoſten ſind auf 1,72 (2,08) geſunken davon
betragen Steuern 0,32 und allgemeine Unkoſten 1.40.
Abſchrei=
bungen belaufen ſich wie im Vorjahre auf 47 800 RM.,
Obligatio=
nenzinſen erforderten 0,63 (0,69). In der Bilanz erſcheinen Konto
der Aktionäre mit 083 (2,33), 1.16 eigene und Vorratsaktien
wur=
den zum 30. 6. ds. Js. zu Pari verkauft, weiter ſind ausgewieſen:
Wertpapiere und Beteiligungen mit 31,87 (28,89). Allgemeine
Baurechnung mit 0,02 (0,54), Vorſchüſſe an naheſtehende
Unter=
nehmungen — ein hierunter i. V. enthaltener Kredit von 3,82
wurde auf die Lahnkraftwerke Limburg übertragen, während
an=
dererſeits 40 Mill. RM. kurzfriſtige Bankkredite abgelöſt und von
der Geſellſchaft ſelbſt übernommen wurden — 8,68 (8,50),
Schuld=
ner 0,21 (0,41) Bankguthaben 3,19 (8.15) Auf der Paſſivſeite
er=
ſcheint das Aktienkapital wieder mit 22,0, geſetzliche Rücklage mit
1,91 (1,81), Teilſchuldverſchreibungen mit 11,33 (11.,39), für
Waren=
lieferungen und Gutſchriften auf Abrechnungen 4.42 (5,78)
Gut=
haben naheſtehender Unternehmungen 1.95 (2,16), Anzahlungen
3000 RM. (0.56 Mill. RM.), Bankſchulden 0,65 (im Vorjahre
Bankkredite für naheſtehende Unternehmungen 3,82). Eigene
Sicherheiten belaufen ſich auf 292. fremde Sicherheiten auf 5.14,
Wechſelverpflichtungen auf 2,83 Mill. RM. Generalverſammlung
am 20. Oktober 1932.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Vom Zentralverband der Deutſchen Metall=Walzwerks= und
Hütten=Induſtrie werden folgende Preiſe für Halbzeug mitgeteilt
(in RM. je 100 Kilogramm für Abſchlüſſe auf 100 Kilogramm):
Kupfer; Bleche 87 (bisher 87) Rohre 115.75 (116,25), Drähte
und Stangen 82,40 (82,90), Schalen 178 (178). Die Preiſe für
Meſſing= und Aluminium=Halbzeug ſind unverändert.
In der General=Verſammlung des Notbundes deutſcher
Brauereilieferanten berichtete Geheimrat Drechsler, München,
über die bisher für die deutſchen Brauereilieferanten negativen
Auswirkungen der Bierſteuerſenkung vom März v. Js., die
Steuer=
ſenkung habe nur ein weiteres Abgleiten, des Bierkonſums
ver=
hindern konnen, ohne eine nachhaltige Beſſerung der Lage der
Brauinduſtrie und der damit verbundenen Wirtſchaftszweige im
Gefolge zu haben. In einer Entſchließung wird vom Reiche
drin=
gend eine weitere Senkung der Bierſteuer verlangt.
Deviſenmarkt
vom 3 1. September 1932
Berl.Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Llohzd
A.E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Glektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
61.75
16.875
29.—
17.375
31.625
61.875
53.50
29.50
105.50
Meeeue
Elektr. Lieſerung
7. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſtfelektr. Untern.
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen u.
göln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöckhnerwerke.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
R
69.50
97.875
39.
72.50
73.50
37.25
59.875
104.50
35.—
53.875
37.—
37.375
36.—
„Meee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein, Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.)
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ino.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
BogelFelegr.Draht!
MrtsssRtee
Vifce
42.
47.—
20.50
112.50
40.—
19.—
Helſingfor=
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien
Italien .
Paris
Bährung
100 finn. Mi.
100 Schilling
100 Tich. gr.
160 Bengö
100 Leva
100 Gulden
109 Kronen
10d Kronen
100 gronen
2.Stg.
1 Pap. Be:b
1 Dollar.
100 Belga
100 Lire
100 Franes
Rride
6.254
S1.95
12.485
3.057
183.18
73.18
75.37
74.58
14.54
0.393
4.253
58.34
21.58
16.48
Brieſ
6. 276
52.,03
12.485
3.0gs
162.52
73.32
75.53
74.72
14.,58 I
J.89
4.21
58.48
21.52
16.52
Shwelz
Spanien
Danig
Frpan
Rio de Ftnetro
Fugoſlawien
Bortugal.
Athen.
Fſtambu
Rairo
Kanada
trugnay
Fsland
Tallinn (Eſtl.) 1
Rigu
Brie!
81.26
34.51
219s
1.021
0.341
6.206
13.25
2.593
2.012
14.96
3.624
1.732
65.32
110.81
79,89
Burmftädter ans Kartoharsant Surmſtaut, oindte der Fresoher Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 31. September 1932.
i. Marktbericht vom 30. September des Obſt= und
Gemüſe=
großmarktes Weinheim a. d. B. Nüſſe 15—29 Walnüſſe 44—67.
Pfirſiche 5—30, Quitten 6—9, Zwetſchen 9,8—11,2, Birnen 5—21,
Aepfel 6,5—21. Anfuhr gut, Nachfrage gut. Sonntag keine
Ver=
ſteigerung.
Frankfurter Obſt= und Gemüſemarkt. Am Markt für Obſt und
Südfrüchte waren die Zufuhren von Zwetſchen nachlaſſend, von
Birnen, Aepfeln und Trauben nach wie vor ſtark. Nach Zwetſchen
und Trauben beſtand lebhafte Nachfrage. Die Preiſe für
Zwet=
ſchen waren höher, im übrigen herrſchte bei wenig veränderten
Preiſen ſchleppendes Geſchäft. Sehr ſtarkes Angebot in allen
Kohl=
gemüſen verzeichnete der Markt für Gemüſe. Die Tomatenzufuhr
war ſchwächer. Kohlgemüſe war ſchwer verkäuflich, im übrigen
befriedigend. Die Preiſe für Kohlgemüſe waren ſehr gedrückt, für
Kopfſalat, Spinat und Zwiebel leicht, für Tomaten ſtärker
er=
höht. Am Markt für Eier, Butter und Käſe herrſchte bei
allge=
mein feſten Preiſen etwas lebhafteres Geſchäft. „Es notierten:
Blumenkohl 10—35, Karotten 3—4, gelbe Kartoffeln 220—230,
Salatkartoffeln 450—500, dto Mäuschen 650—700. Kopfſalat 3—8,
Meerrettich 35—45. Pilze, Pfifferlinge 20—25 Rettich 3—8,
Rö=
miſchkohl 4—5 Roſenkohl 18—22. Rote Rüben 3—4, Rotkraut 2—3,
Spinat 5—7, Schnittlauch 20—25 Schwarzwurzel 18—22, Tomaten
8—10, Weißkraut 1.5—2,5, Wirſing 2,5—3, Zwiebel 5—5,5.
Eß=
äpfel 14—20, Kochäpfel 5,5—6. Eßbirnen 12—16, Kochbirnen 5
his 8. Pfirſiche 20—22. Walnüſſe 30—35, Zwetſchen 10—12; holl.
Eier 9,5- 11. deutſche Markeneier 8.5—11: holl. Butter 130— 135,
deutſche Molkereibutter 1a 126—130, Landbutter 100—115,
Mar=
garine 48—64: amerikaniſches Schweineſchmalz 44—45; Käſe:
Schweizerkäſe 115, Limburger 42—45, Romadour 50. Emmentler
120—125, Edamer 60—65, Tilſiter 85—90, Handkärſe 300—350.
W
„v.25
5½%Intern.,
6% Baden.. ..
6% Bahern.....
6% Heſſen.......
680 Preuß. Staat:
620 Sachſen...
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4½,
Ab=
löſungsanl.. ...
Dtſche. Anl. Ablö.
ungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
—
1%0 Baden=Baden.
6%Berlin. . . b. 24
6% Darmſtadt . . .
6% Dresden ..v.26
68 Frankfurt a. M.
Schätze. v. 29
v. 26
62 Mainz ..na.
62 Mannheim b. 27
6%München. v. 29
68 Wiesbaden b. 28
6% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
5½%beſt. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾0 „Kom.,Obl.
2o Preuß. Landes=
Pf.=Anſt G. Pf.
5% „ Geldoblig.
80.1
69.5
66
68.75
n2
62
78.25
64.55
54.25
6.675
5.575
69.5
55
73.75
m.5
66.5
73.5
62.5
V Meu4
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
6% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
162 Naſ.Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. 1
„ „ Ser. III
Dt. Komm. Samm.=
Abl.(Neubeſitz).
16% Berl. Hyp. Bk.
5½%n Liau.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.,
½% 7 Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
Pfbr.=Bk.
„ Lig. Pfbr.
83 Mein=Hyp=Bk.
5½% n Lig.Pfbr.
16% Pfälz. Hyp.=Bk.
320 „ Lig. Pfbr.
82 Rhein.Hhp.Bl.
5½% „ Lig. Pfbr..
Goldoblig
% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ..
5½%0 „ Lig. Pfbr.
162 Württ. Hyv.=B.
% Daimler=Benz
720 Dt. Linol.Werke
6% Mainkrw. v. 26
2 Mitteld. Stahl.
3Ber. Stahlwerkel
De
3s
51.25
68
79.5
82.75
78.5
Wede
J. G. Farben Bondsl
5% Bosn. L.E.B.
2.Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 02
41/.% Oſt. Schätzel
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%0
475
4%0 Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
4½ „ Zollanl.
4½% ungarn 1913
19141
4½%
Goldr.
1910
42
Aktien
Alg. KunſtziideUlnie
A. E. G.
....."
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſteff
Bemberg, J. V...
Bergin. El.=Werke
BrownBovericCie.
Buderus Eiſen.
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade
.....
Contin. Gummiw.
„ Linoleum
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
Söl „,
12.5
12.75
9.75
6.25
9.55
5
2.9
3.75
7.25
6.75
31
40.25
131
32.25
106.5
3971,
Re
„Me
ſcheide=Anſtalt 1
„Linolwerk. Berl.
„ Eiſenhandel..
Ohckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher!
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle, Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
3lſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans
Kali Chemie. .
„ Aſchersleben.
glein, Schanzlin.
glöcknerwerke ....
Knorr C. H...
135.25
47.5
21
69
88.5
189
22
9810
28
39.25
71.5
28.5
27.5
166
97
76.5
103.5
Lahmeher E Co.
Laurahütte.
Lech, Augsburg.
Böwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.= W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Monteeatini Maild.
Motoren Darmſtadt
Oberbedarf.. .....
Bhönis Bergbau ..
Reiniger. Gebbert
R9. Brauukohlen
„ Elettr. Stamm
Stahlwerke .
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerte..
Salzdetfurth Kalt.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfbr.
Schriftg. Stempet.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Gef.
Tietz Leonhard
lunterfranken.
Ber. Stahlwerſe
„ Ultramarin
Voigt & Haeffner
Bayß & Fretztag
118
17.25
168
38
42.75
170
175
136
117
K
Zellſtoff Waldhof.
Memel:
Allg. Dt. Ereditanſt.
Badiſche Bant. ...
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Gypotherbl.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat=B1.
Dt. Bank und Dise.
Dt. Eff. u. WBechiel
Dresdner Ban:
Franki, Bant.
Hyp.=Ban
Mein. Hyp. Ban1..
Pfälz. Hyp.=Ban?
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Banl
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenban
A. G. ſ. Vertehrsw.
Allg. Lokalb. Kraitw
7% Dt. Reichsb. V3o
Hapag".
Nordd. Llohd.
Südd. Eiſenb.=Gei
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung ..
„.Verein. Verſ
FrankonaRück= u. M
Mannheim.Verſich.
Otavi Minen
Schantung Handelsl 32
113.25
47.5
65.25
91
53.5
69.5
61.75
59
61.5
62
1265,
61.s5
C6
92.5
42
84.75
17
155
161.
Sonntag, 2. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 274 — Seite 21
Stottdee dreld Ad uele Sauent.
28)
Roman von Karl Lütge. Copyright by VerlagPreſſe=Tagesdienſt, Berlin W38
tember.
ine
8 (plus
v. H.)
rankfurt
Obligatio=
en Konto
ktien wur=
Auf die Namen als Abſender wollte Marianne Holtermann
nicht verzichten. Nein, denn gerade ſie würden Eindruck bei
den beiden Männern machen. Sie mußten erkennen, daß ſich
alles um ſie ſorgte.
Das Telegramm ging ſogleich ab.
Man wartete in der Wohnung in der Eifelſtraße bei
Mühlinghaus auf Antwort. Abends ging es mitunter raſch.
Aber die Geduld der drei Mädchen wurde doch auf eine lange
Probe geſtellt.
Erſt gegen Mitternacht klingelte es. Der Telegraphenbote.
Man riß ihm das Telegramm aus der Hand. Sie waren zu
Dritt auf die Straße hinabgeeilt. Franziska Mühlinghaus als
die Aelteſte erbrach die Depeſche und las ſie.
Sie ſchrie auf.
„Was denn?”
„Tot!”
„Wer??”
Marianne Holtermann las, verſtändnislos, verwirrt und
ratlos:
„Holtermann verſtorben.”
„Das iſt gräßlich”, jammerte Elfriede Trautmann und ſchrie
laut auf. „Ich habe es gefühlt — es iſt etwas paſſiert, etwas
Entſetzliches!“
Ja, da hatte ſie recht. Nur wußte man nicht was und
wußte nichts von Ludwig Mühlinghaus. Die Unruhe blieb.
Ein Unglücksfall?
Beide
Marianne Holtermann ſtudierte das Telegramm. Es
be=
ſtand kein Zweifel. Es war nicht das Telegramm, das ſie
ab=
geſandt hatten und das als unbeſtellbar zurückgekommen wäre,
ſondern eine telegraphiſche Antwort oder Mitteilung der
Wirts=
leute aus dem „Leuchtturm” Man hatte ja das Telegramm
mit der Anfrage an eben dieſe Adreſſe gerichtet, um Gewiſſes
zu erfahren.
Da war es: Dieſe unfaßbare Nachricht!
Sie fchritten ſchleppend und ſchwer nach Hauſe. Franziska
Mühlinghaus ſtieg die zwei Treppen ratlos hinauf. Was ſollte
ſie tun. Wer konnte jetzt ſchlafen gehen?
Sie nahm den Hut von der Garderobe. Mechaniſch zog ſie
ſich an. Was ſollte ſie tun?
Sie lief durch die Straßen. Eine Telephonzelle ſtand im
Weg, ein modernes kleines Glashaus hell erleuchtet. Sie wußte
es: Die Baronin. Oder Dr. von Lachmann. Ja, der Arzt.
Er war zu jeder Zeit zu erreichen.
Der Arzt meldete ſich raſch.
„Wie? Was? Holtermann iſt tot? Aber erzählen Sie doch
bitte! — — Nicht ſo raſch — — Wie war das? — Ein
Tele=
gramm iſt zurückgekommen mit dieſem Vermerk. Aber was
für ein Telegramm? — Alſo Holtermann ſchickte ein
Tele=
gramm, daß er heimkehre und daraufhin erging Ihre Anfrage?
So, ja, jetzt verſtehe ich — — Das iſt — — hm — — Da iſt
natürlich zunächſt nichts zu tun. — Die Baronin? Gut, ich
werde ſie anrufen. Bleiben Sie dort.”
Nach einer Viertelſtunde wußte Franziska Mühlinghaus,
daß die Baronin plötzlich abgereiſt ſei. Gegen Abend oder
am Nachmittag.
„Heute erſt, ja; ich wußte es ſelbſt nicht.”
Das verwirrte die Angelegenheit und lenkte ab. Die
Baronin war gerade abgereiſt.
„Ich will verſuchen, telephoniſch Calais zu erreichen.
Viel=
leicht weiß die Polizei dort etwas. Das Neſt am Cap Gris Nez
kann man nachts nicht kriegen!“
„Nein, nicht die Polizei!” rief Franziska Mühlinghaus in
den Apparat.
„Warum denn nicht!“
„Bitte, nicht, nein, nicht die Polizei.”
Sie wußte nicht zu ſagen, warum ſie ſich gegen dieſe Abſicht
des Arztes ſträubte. Alles drängte ſie dazu, Dr. von
Lach=
mann zu bitten, davon Abſtand zu nehmen. Als mutmaße ſie
eine Tat, die — — Nein, nein, töricht. Es war ganz
gewöhn=
liche Furcht vor der Polizei überhaupt.
„Na, wenn Sie durchaus nicht wollen! Gut. Dann
er=
fahren wir womöglich morgen früh Näheres. Gehen Sie nach
Hauſe, legen Sie ſich zu Bett! Gute Nacht!”
Schleppend ging Franziska Mühlinghaus in die Eifelſtraße
zurück. Was war geſchehen? Immer neue Verwicklungen und
Wirrniſſe.
XII.
Was innerhalb jener kritiſchen Stunden ſich in Calais und
Oſtende zugetragen hatte, das ſtand unverwiſchbar vor den
Augen Ludwig Mühlinghaus. Dieſe Stunden eines einzigen
Tages waren von Erlebniſſen bis an den Rand gefüllt
ge=
weſen, obwohl er einige der wichtigſten Ereigniſſe zunächſt falſch
deutete oder anfangs überhaupt nicht in vollem Umfange
erkannte.
Der Aufenthalt im Grand Hotel von Calais brachte
Müh=
linghaus zunächſt in die ſchwer zu verwindende Enttäuſchung, daß
er Miß Macy nicht perſönlich ſehen und ſprechen konnte. Er blieb
aufs Zimmer gefeſſelt. Die Mahlzeiten wurden ihm dort ſerviert.
Er ſollte offenbar nicht das Gefühl der Behinderung durch
geſell=
ſchaftliche Pflichten haben. Nun, er wollte Miß Macy für ihre
Einladung und die in edler Sportbegeiſterung zur Verfügung
ge=
ſtellten Zimmer wenigſtens danken. Nicht einmal das war möglich.
Er ſah ſie am Tage ſeines Einzuges ins Hotel überhaupt
nicht. Nur ein Billett von der Hand Miß Eckſteins in der ihm
nun ſchon bekannten geſpreizten Schreibart, ward ihm einige
Stunden nach ſeinem Eintreffen aufs Zimmer gereicht:
„Miß Mabel Macy wünſcht Ihnen durch mich mitzuteilen —."
Na ja, ein paar freundliche Begrüßungsworte. Und
Holter=
mann ſei mittlerweile auch verſtändigt worden.
Daran hatte er noch gar nicht gedacht: Holtermann! Welch
Ungeſchick. — — Er würde es bitter übelnehmen.
Das Abendeſſen wurde von einem feierlich ſeines Amtes
wal=
tenden Kellner im Zimmer ſerviert. Es erwies ſich als auserleſen.
Wildpaſtete, bretoniſche Taube, geröſtete Fleiſchſpeiſen, Obſt.
Ge=
bäck. Und ganz wenig Rotwein, nicht ſchwer, aber feurig.
Aus=
gezeichnet.
Eine ſorgende Hand waltete über dem Kanalſchwimmer. Er
nahm es gern und dankbar entgegen. Oft hatten ihn Frauen
ver=
wöhnt. Nein, ihn beſchwerte nicht, daß die amerikaniſche Miß, die
ſeinetwegen aus Milwaukee herübergekommen war, ihn in dieſer
Weiſe betreuen ließ.
Aber auch am folgenden Morgen ſchien er Miß Mabel Macy
nicht ſehen zu ſollen. Telephoniſch wurde er um fünf Uhr geweckt.
Man fragte, ob er zum Training fahre. Das Auto von Miß Macy
ſtehe bereit.
„Danke. Heute nicht.”
„Das Frühſtück, bitte?"
„Um 9 Uhr.”
„Danke ſehr.”
Das Frühſtück kam um 9 Uhr aufs Zimmer. Der Kellner war
gewandt und höflich, ſehr eifrig. Er wollte die Semmeln mit
Butter beſtreichen.
„Laſſen Sie das”, wehrte der Schwimmer. „Sie bedienen
dieſe Etage?"
„Ja, mein Herr.”
„Wohnt Miß Macy auf dieſem Flur?”
„Ja, die Damen ſind eben von mir bedient worden."
An der Tür ſagte der Kellner:
„Die Damen werden in einer halben Stunde ſpäzieren
fahren.”
Mühlinghaus geſtand ſich, daß er enttäuſcht war. Da ſaß er.
Mitten im Training dieſe Unterbrechung! — Das warf ihr
zu=
rück. —
Aber das Motorboot war ſchuld. Ohne das Motorboot
konn=
ten ſie nicht arbeiten. Nun, Holtermann würde ſich wohl melden,
wenn er ein neues Boot hatte.
Er las bei einer Zigarette in den Zeitungen. Neue Zeitungen
hatte der Kellner mit dem Frühſtück hereingebracht. Die
ſporr=
lichen Nachrichten intereſſierten ihn. Rekorde, Veranſtaltungen,
Jubiläen. Wie las er da: ein anderer Deutſcher, ein bekannter
Schwimmer, der die Rekorde in der Bruſtlage hielt, wollte nun
auch an den Kanal herangehen? — Oh, ſo war es ernſt: die
Zei=
tung ſchrieb, daß das taktiſch und ſportlich falſch war. Erſt der
eine; verſgte er, dann der andere.
Nun, er wollte nicht verſagen! Morgen begann das Training
von neuem und unbeirrt!
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Darmſtadt, den 29. September 1932.
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Darmſtadt, den 30. September 1932.
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[ ← ][ ]Seite 24 — Nr. 274
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Eliſabethenſtr. 47,I.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorſtandes und des Aufſichtsrats.
2. Genehmigung der Bilanz, Entlaſtung des Vorſtandes und
Verteilung der Erübrigung.
3. Statutenänderung 8 4.
4. Anträge.
Anträge, die zu ſtellen beabſichtigt ſind (ſ. 8 32 II der Satzung), müſſen
bis ſpäteſtens Mittwoch, 5. Oktober 1932, im Büro Darmſtadt,
Eſcholl=
brückerſtr. 25, eingereicht ſein. — Als Legitimation zur Teilnahme an der
Vertreter=Verſammlung und zur Abſtimmung dient die rote Ausweiskarte.
Der Aufſichtsrat: J. Jung.
Heute, Sonntag, den 2. Okloher
Großes Herhstfest
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im Schweigerhaus-Eberstadl.
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acht Abende. Den
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dern werden die
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