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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Orſainal=Auffätze und eigenev Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 266 Samstag, den 24. September 1932. 195. Jahrgang
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ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
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Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fänli jeder
Nabatt weg. Bankionto Deutſche Banl und
Darm=
ſädter und Natonalban.
Deranbwnttſcaflshifeves kieipiſomeng
die ukſcheidung über die beiden großen Probleme der Einſuhrkonkingenkierung und der Zinsfrage für
die Landwirkſchaft gefallen. — Reichsernährungsminiſter von Braun wird ſein Programm
am Monkag vor dem Deutſchen Landwirkſchaftsrak in München enkwickeln.
Einigung im Reichskabinekk.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
ge Reichskabinett hat ſich am Freitag in zwei
aufeinander=
ſolgeuen Sitzungen mit dem heißumſtrittenen Problem der Kon=
4 üng=nerung der landwirtſchaftlichen Einfuhr und der
Zins=
ſenk au beſchäftigt. An dieſen Sitzungen hat auch der
Reichsbank=
ſpräſrett Dr. Luther teilgenommen.
Au hört an amtlicher Stelle nur, daß ein vorläufiges
Eimurnehmen erzielt worden ſei, d. h. alſo, daß die
Gegen=
ſätze niſchen dem Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold und
em lichsernährungsminiſter Freiherrn von Braun überbrückt
ſwervnkonnten. Es iſt bekannt, daß Herr v. Braun
außerordent=
ſich hoitgehende Wünſche geäußert hat, die bereits zu 90 Prozent
ſiu iſaMontagsſitzung des Reichskabinetts erfüllt worden ſind,
wähted der Reichéwirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold mit
Rück=
ſichtzu unſere Exportintereſſen nur ein teilweiſes
Entgegenkom=
ment igte.
ſ9 die amtlichen Stellen ſich über das Ergebnis dieſer Kabi=
Damitpetttzfungen, die am Freitag vormittag und nachmittag
ſtattge=
hnitnhaben, ausſchweigen, iſt man nur auf Vermutungen ange=
Heſien Wahrſcheinlich iſt es gelungen, ein Kompromiß zwi=
Jäupen beiden Miniſtern in der Weiſe herbeizuführen,
zuf dem Gebiet der Zinslaſtenſenkung
aus=
ſichſtreiche Maßnahmen zum Beſchluß erhoben wurden,
e ᛋrdie Landwirtſchaft eine Entlaſtung bedeuten. Der
Reichs=
mitklungsminiſter von Braun wird am Montag in München vor
utſchen Landwirtſchaftsrat ſprechen. Er hat ſich
vorbehal=
u dieſer Tagung die Beſchlüſſe des Kabinetts ſelbſt bekannt
Mein
Die Zinsfrage.
nn, H0l
6 Berliner Mittagsblatt will wiſſen, was das Kabinett in
4hsfrage beſchloſſen hat, und führt folgende vier
Möglich=
truf:
Eie generelle Zinsſenkung.
hnerelle Zinsſenkung für die Landwirtſchaft.
Atauſch landſchaftlicher Pfandbriefe in 4prozetige
Pfand=
leſe mit Reichsgarantie und Steuervorteil.
eindung aller Zinſen über 4 Prozent auf drei Jahre.
Zu=
ſag dieſer geſtundeten Zinſen zum Kapital.
Gu iſt zu ſagen, daß die generelle Zinsſenkung unter keinen
ſaden in Frage kommt. Dagegen iſt eine ſpezielle Zins=
Lingfür die Landwirtſchaft durchaus möglich. Nach
ſchung unterrichteter Kreiſe iſt es auch denkbar, daß Stun=
und Garantieplan mit dieſer Senkung kombiniert
Im Augenblick iſt aber eine Beurteilung im Einzelnen
ſchwerer, als von den beteiligten Stellen ſtrengſtes Still=
ſien gewahrt wird.
deutſchnakionale Landwirlſchaftsverkreker
bei Dr. Bracht.
Vertreter der Landwirtſchaft in der deutſchnationalen
des Preußiſchen Landtages ſtatteten am Freitag unter
4 des Fraktionsvorſitzenden Dr. von Winterfeld dem
Aommiſſar Dr. Bracht einen Beſuch ab, um dem
Reichskom=
die Sorgen und Wünſche der Landwirtſchaft zu
unterbrei=
ür die Landwirtſchaft des Weſtens ſprach Abg. Schwecht.
ſtandpunkt der öſtlichen Landwirtſchaft legten Abg. v. Zitze=
End. Abg. Carlſen dar. Abg. Carlſen äußerte ſich beſonders
er die Notlage der deutſchen Pferdezucht. Die Darlegungen
zutſchnationalen Landwirtſchaftsvertreter fanden, wie das
Füro hört, beim Reichskommiſſar volles Verſtändnis.
Kein Abbau der Oſthilfe.
n zuſtändiger Stelle wird erklärt:
den Angriffen von zwei Berliner Tageszeitungen gegen
laß des Reichskommiſſars für die Oſthilfe über die Feſt=
der umſchuldungsunfähigen Betriebe und die Rückzahlung
nkeaufbaukredite wird von zuſtändiger Stelle u. a. erklärt:
e durch Erlaß vom 9. September angeordneten Verhand=
9 mit den Gläubigern der erſten Hypothek haben den Zweck,
We nicht umſchuldungsfähigen Betriebe vor völliger Devaſta=
Heſchützen und ſie für die Geſamtwirtſchaft unbedingt
nutz=
erhalten. Es iſt völlig unzuläſſig, zu behaupten, daß
Mil=
von Morgen den großen Hypothekeninſtituten in die Hand
Ei werden und daß irgendeine Wendung in der
Durchfüh=
er Oſthilfe eingetreten ſei. Der Reichskommiſſar hat kei=
Ee Anweiſungen herausgegeben, die ein vorzeitiges
reiben der Ernteaufbaukredite betreffen.
ehr ſind ſchon bei der Vermittlung der Ernteaufbaukredite
ſoßter Sorgfalt die Fälligkeiten ſo abgeſtimmt worden, daß
Mer Weiſe eine Beunruhigung der Getreidemärkte eintritt
ah jede Störung der ordentlichen Betriebsführung
vermie=
nid. Daß die Rückzahlung dieſer Kredite nunmehr zu maſ=
Nen Zwangsverſteigerungen führen werde, iſt eine willkür=
P hauptung. Ohne Sicherungsſchutz und Kreditgewährung
dieſe Betriebe bereits im ſelben Umfange im Vorjahre
El iegen gekommen und hätten eine Ernte im Intereſſe der
ernnährung nicht mehr ergeben.
Nc) das Reichsfinanzminiſterium nimmt als unmittelbarer
er eines entſchuldeten Betriebes für ſeine Steuerforderun=
rſchuldungsbriefe entgegen. Darüber hinaus hat ſich das
nanzminiſterium bereit erklärt, von anderen mit
Entſchul=
riefen abgefundenen Gläubigern die Entſchuldungsbriefe
als Sicherheit für Steuer= und Zollforderungen in gleicher Weiſe
wie Staatspapiere in Zahlung zu nehmen.
Die Angaben, daß die Umſchuldungsaktion auf die Bank für
deutſche Induſtrieobligationen oder auf die Rentenbank=
Kredit=
anſtalt übertragen werden ſolle, ſind unrichtig. Derartige Pläne,
ſind beim Reichskommiſſar für die Oſthilfe niemals erwogen
worden.
Landkagsferien in Preußen.
Leßte Beſchlüſſe. — Leere demonſtrakionen.
* Berlin, 23. September. (Priv.=Tel.)
Der preußiſche Landtag iſt am Freitag nach einer aufgeregten
und bewegten Sitzung bis auf weiteres in die Ferien gegangen und
wird vermutlich vor den Reichstagswahlen kaum mehr
zuſammen=
treten.
Eigentlich das verünftigſte, was er tun kann. Denn ſeine
Tätigkeit erſchöpft ſich im Grunde nur in der Annahme von
Demonſtrationsanträgen, die Strafaufſchub und
Auf=
hebung von Zeitungsverboten, Mißtrauensanträge gegen den
Ber=
liner Polizeipräſidenten und ähnliches enthalten, aber ſachlich
ohne jede Bedeutung ſind. Eine gewiſſe Bedeutung hätte der
An=
trag auf Aufhebung der Notverordnung der
abge=
ſetztenpreußiſchen Regierung haben können. Aber eben
deshalb wurde er vorſichtshalber in den Hauptausſchuß
verwieſen, wo er für einige Monate ruht.
Eine Demonſtration iſt es ſchließlich auch, wenn Kommuniſten
und Nationalſozialiſten einen nationalſozialiſtiſchen Antrag auf
Anberaumung von Gemeindeneuwahlen im
Zuſammen=
hang mit der Reichstagsneuwahl am 6. Novemb er annehmen.
Dieſer Antrag wird jetzt an den Staatsrat gehen, der
zweifel=
los innerhalb der nächſten vierzehn Tage Einſpruch erhebt, worauf
dann eine neue Beſchlußfaſſung des Landtags nötig wäre. Aber
inzwiſchen iſt wohl ſo viel Zeit vergangen, daß eine friſtgemäße
Ausſchreibung der Wahlen zum 6. November nicht mehr möglich iſt.
Unwahrſcheinlich genug alſo, daß deswegen der Präſident den
Landtag noch einmal bemüht, zumal da jetzt ſchon feſtſteht, daß
eine qualifizierte Mehrheit, die nötig wäre, um den
Einſpruch des Staatsrats unwirkſam zu machen, nicht
zuſtan=
dekommt, weil Zentrum und Sozialdemokraten hier nicht
mit=
gehen werden.
Eine neue Nuance haben die Nationalſozialiſten ins Spiel
ge=
bracht, indem ſie jetzt den Beſchluß gefaßt haben, den
Staats=
gerichtshof anzurufen wegen der vom vorigen
Landtag beſchloſſenen Aenderung der
Geſchäfts=
ordnung, wonach künftig für die Wahl des
Mi=
niſterpräſidenten im Landtag die abſolute
Mehrheit erforderlich iſt.
Noch keine Enkſcheidung der preußiſchen Regierung
über die Landkagsbeſchlüſſe.
Wie wir von zuſtändiger preußiſcher Seite erfahren, hat die
kommiſſariſche preußiſche Staatsregierung bisher noch nicht zu den
geſtrigen Beſchlüſſen des Landtages über die Gehorſamspflicht der
Beamten Stellung genommen. Die Regierung wird erſt nach
Ein=
gang einer offiziellen Mitteilung des Landtagspräſidenten die
Frage prüfen, ob durch die geſtrigen Beſchlüſſe der alte Beſchluß
des Landtages als aufgehoben angeſehen werden kann.
der Reichskanzler will ſich dem
Unkerſuchungs=
ausſchuß als Zenge ſtellen.
Der Ueberwachungsausſchuß des Reichstages, der ſich
be=
kanntlich in einen Unterſuchungsausſchuß verwandelt hat, hat
den Reichskanzler von Papen, deſſen Staatsſekretär Planck, den
Aaußenminiſter von Neurath und den Reichsinnenminiſter von
Gayl vorgeladen. Sämtliche Miniſter ſollen
ver=
nommen werden, damit klar geſtellt wird, welchen Verlauf
die Ereigniſſe in den entſcheidenden Minuten, die der
Reichs=
tagsauflöſung vorangingen, genommen haben. Die Vernehmung
des Reichstagspräſidenten Goering hat die gewünſchte Klarheit
bisher nicht gebracht.
Die Reichsregierung hatte bisher keine Neigung gezeigt, vor
dem Ausſchuß zu erſcheinen. Die bisherigen Verhandlungen
haben jedoch eine Fülle von Entſtellungen hervorgerufen, ſo daß
ſich der Kanzler denn doch entſchloſſen hat, vor dem Ausſchuß als
Zeuge aufzutreten. Er will einen hiſtoriſchen Ueberblick über den
Teil der Sitzung geben, in dem ſich die Ueberreichung der
Auf=
löſungsorder abgeſpielt hat. Der Kanzler hofft, daß ſeine
Dar=
legungen und die Ausführungen ſeiner Miniſterkollegen dem
deutſchen Volke ein abſolut einwandfreies Bild geben werden,
vor allem auch nach der juriſtiſchen Seite hin. Das ift, ſoviel wir
wiſſen, der einzige Grund, der ihn bewogen hat, der Einladung
Folge zu leiſten. Er geht aber nur in den Ausſchuß, weil dieſer
ſich als Unterſuchungsausſchuß aufgetan hat. Zu
Auseinander=
ſetzungen des Ueberwachungsausſchuſſes wird er nach wie vor
nicht erſcheinen, wie er es auch ablehnt, ſich mit dem Ausſchuß
über Dinge zu unterhalten, die ſich nicht auf den Gegenſtand,
auf dem die Vorladung baſiert, beziehen. Auch dem Auswärtigen
Ausſchuß, deſſen Einberufung für die nächſten Tage zu erwarten
iſt, wird der Kanzler fernbleiben. Herr von Neurath, der ſich in
Genf aufhält, wird als Zeuge nicht erſcheinen können. Der
Reichskanzler wird natürlich ſeine Haltung dem
Ueberwachungs=
ausſchuß gegenüber grundſätzlich ändern, ſobald der Ausſchuß
und auch der Reichstagspräſident Goering die Rechtsgültigkeit
der Reichstagsauflöſung und die Rechtswidrigkeit der
Abſtim=
mung über den Mißtrauensantrag anerkannt haben.
Deukſchland und die Abrüſtungs=
1onſerenz.
Von
Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neurath.
In der ſeit Beginn der Abrüſtungskonferenz in
Genf in drei Sprachen erſcheinenden Zeitſchrift der
deutſchen Liga für Völkerbund „Der Völkerbund,
die Abrüſtungskonferenz” erſcheint unter obiger
Ueberſchrift folgender Aufſatz des
Reichsaußen=
miniſters Freiherrn von Neurath.
Die Verhandlungen über die allgemeine Abrüſtung ſind an
einem wichtigen Punkte angelangt. Es wird ſich bald entſcheiden
müſſen, ob die allgemeine Abrüſtung, dieſe große
Friedenshoff=
nung der Völker, in der Gegenwart möglich iſt oder nicht, ob
die Erwartungen, die ſich an den Zuſammentritt der Allgemeinen
Abrüſtungskonferenz und an den Verlauf ihrer erſten Phaſe
knüpften, begründet waren, oder ob eine große Enttäuſchung
bevorſteht. Die allgemeine Abrüſtung hat vor über 12Jahren
begon=
nen, als Deutſchland ſeine Unterſchrift unter die
Entwaffnungs=
beſtimmungen des Verſailler Vertrages ſetzte und ſich damit zu
einer radikalen Abrüſtung verpflichtete. Die deutſche Abrüſtung
war nach dem klaren Wortlaut des Vertrages nur die
Einlei=
tung zur allgemeinen Abrüſtung. Die einſeitige deutſche
Ent=
waffnung ſollte nur ein Uebergangsregime zur allgemeinen
Ent=
waffnung ſein, ſollte dieſer ſozuſagen den Weg bahnen. Nur
unter dieſer Vorausſetzung haben Deutſchlands Vertreter der
Abrüſtung Deutſchlands zugeſtimmt. Nur in dieſem Sinne
wurde die deutſche Abrüſtung von den Siegermächten geforderi,
wie in der Note vom 16. Juni 1919 mit aller Deutlichkeit
aus=
geführt iſt.
Während die deutſche Abrüſtung ſofort nach dem
Friedens=
ſchluß in Angriff genommen wurde und nach zwei Jahren in
allen weſentlichen Punkten bereits durchgeführt war, iſt die
all=
gemeine Abrüſtung, die nach dem Artikel 8 ſeiner Satzung eine
der Hauptaufgaben des Völkerbundes darſtellt, heute, zwölf
Jahre, nachdem ſie feierlich verſprochen worden iſt, noch immer
nicht begonnen. Man hat endlos über ſie verhandelt und Berge
von Dokumenten angehäuft, bis ſchließlich der Zuſammentritt
der Allgemeinen Abrüſtungskonferenz am 2. Februar d. J. er
folgen konnte.
Was haben die mit ſo großem Aufwand während 6 Monaten
fortgeſetzten Verhandlungen der Konferenz gebracht? Hat man
den Weg beſchritten, der der einzig logiſche und gerechte geweſen
wäre, nämlich die deutſche Abrüſtung zum Muſter für die
allge=
meine zu nehmen? Man hat das nicht getan. Die deutſche
Dele=
gation hat immer wieder verlangt, daß das Abrüſtungsſyſtem
des Verſailler Vertrages für die allgemeine Abrüſtung
richtung=
gebend ſein müſſe. Sie hat das gefordert im Namen der
Gleich=
berechtigung und im Namen der Abrüſtung. Im Namen der
Gleichberechtigung, weil nur eine Abrüſtung, die nach gleichen
Methoden und Maßſtäben für alle Völker durchgeführt wird,
dem Prinzip der Rechtsgleichheit entſpricht, im Namen der
Abrüſtung, weil die deutſche Abrüſtung, wie nicht beſtritten
werden kann, eine wirklich durchgreifende geweſen iſt und die
entſcheidenden Faktoren der Rüſtung getroffen hat. Die deutſchen
Vertreter ſind mit dieſer Forderung nicht durchgedrungen. Die
Mehrheit der auf der Abrüſtungskonferenz vertretenen Staaten
war nicht gewillt, einem Syſtem der allgemeinen Abrüſtung
zuzuſtimmen, das dem des Verſailler Vertrages entſpricht. Die
Reſolution, mit der die erſte Phaſe der Abrüſtungskonferenz ihr
Ende fand, hat dieſe Willensrichtung konkretiſiert. Es wird in
ihr ein Syſtem der allgemeinen Abrüſtung ſkizziert, das von
dem der deutſchen Abrüſtung ſich gründlich unterſcheidet, leider
im Sinne der Nichtabrüſtung, ſtatt im Sinne der Abrüſtung.
Es iſt klar geworden, daß die allgemeine Abrüſtung hinter der
Deutſchlands weit zurückbleiben wird. Dadurch wird von ſelbſt
die Frage der deutſchen Gleichberechtigung aufgerollt: Es liegt
auf der Hand, daß die Mitwirkung Deutſchlands an der
allge=
meinen Abrüftung, ſeine Beteiligung an den
Abrüſtungsver=
handlungen in Genf ſinn= und zwecklos wären, wenn die
Kon=
vention für die allgemeine Abrüſtung, die das Ergebnis dieſer
Verhandlungen ſein ſoll, nachher für Deutſchlnad keine
Gültig=
keit beſäße, ſondern einen Dauerzuſtand zweierlei Rechts in der
Wehrfrage für verſchiedene Gruppen von Völkern herbeiführen
würde. Deshalb mußte die deutſche Regierung auf eine
Ent=
ſcheidung in der Gleichberechtigungsfrage drängen. Das lag
weniger an ihr als an denjenigen, die ſich offenkundig weigern,
dieſelben Verpflichtungen zu übernehmen, die Deutſchland in
Verſailles auferlegt wurden.
„Ich brauche kaum darauf hinzuweiſen, daß die Frage der
Gleichberechtigung für das deutſche Volk als eine Lebensfrage
angeſehen wird, über die es keine Meinungsverſchiedenheit gibt.
Es iſt ganz ausgeſchloſſen, daß Deutſchland an einer Konvention
über allgemeine Abrüſtung teilnehmen könnte, die nicht auf dem
Prinzip der Gleichberechtigung, d. h. der Gleichheit der Rechte
und Pflichten aller Beteiligten, aufgebaut iſt. Deutſchland iſt
nach wie vor bereit, an der allgemeinen Abrüſtung mitzuwirken,
und kein Volk kann ein tieferes Intereſſe an einer möglichſt
weit=
gehenden und wirkſamen allgemeinen Abrüſtung haben als das
deutſche. Aber die allgemeine Abrüftung muß das von
vorn=
herein nur als vorübergehend angenommene Regime einſeitiger
deutſcher Abrüſtungsverpflichtungen beendigen. Es können
künf=
tig nur noch dieſelben Verpflichtungen für alle gelten. Wir treten
nach wie vor dafür ein, daß dieſe Verpflichtungen möglichſt
weit=
gehend ſind unter der Vorausſetzung, daß ſie für alle Staaten
in gleicher Weiſe gelten. Manche Preſſeorgane des Auslandes
haben uns beſchuldigt, wir wollten aus der Abrüſtungskonferenz
eine Aufrüſtungskonferenz machen. Wie abwegig ſolche Vorwürfe
ſind, ergibt ſich aus meinen Ausführungen von ſelbſt. Die
Tau=
ſachen werden hierbei geradezu auf den Kopf geſtellt. Nicht
Deutſchland will aufrüſten, ſondern andere Staaten weigern ſich
abzurüſten und dieſelben Bindungen zu übernehmen unter
denen Deutſchland ſteht. Hoffen wir, daß die deutſche Haltung
überall richtig verſtanden wird und daß die deutſche
Gleichberech=
tigung bald eine überall anerkannte Selbſtverſtändlichkeit wird.
Zugleich hoffe ich, daß die deutſche Haltung den Verhandlungen
der allgemeinen Abrüſtung einen neuen und entſcheidenden
Impuls gibt.
Seite 2 — Nr. 266
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 24. September 19320
Die neuen Arbeikereinſkellungen.
Ausarbeikung von Ergänzungsbeftimmungen
zur Nolverordnung.
* Berlin, 23. Sept. (Priv.=Tel.)
Das Reichsarbeitsminiſterium hat an ſämtliche Arbeitsämter
und Schlichter die Anweiſung gerichtet, auf dem kürzeſten Wege
mitzuteilen, in welchen Betrieben innerhalb ihres
Arbeitsbe=
reiches Neueinſtellungen auf Grund der Beſtimmungen der
Reichs=
regierung vorgenommen worden ſind. Es iſt ganz
ſelbſtverſtänd=
lich, daß nun nicht von einem Tag zum anderen mit Ziffern
auf=
gewartet werden kann, die hoch in die Tauſende gehen, weil ſich
das Wirtſchaftsprogramm erſt allmählich auswirken wird und
weil auch noch einige Durchführungsbeſtimmungen fehlen. So
wird zurzeit zwiſchen dem Reichsfinanzminiſterium und dem
Reichsarbeitsminiſterium über einige Ergänzungsbeſtimmungen
verhandelt, die ſich auf den Kreis derjenigen Unternehmungen
be=
ziehen, die für die Vergünſtigungen in Frage kommen. Aber
trotzdem mehrt ſich bereits die Zahl der Unternehmungen, die
wieder ihre Fabriktore aufmachen, um Neueinſtellungen
vorzu=
nehmen. Je mehr die Wirtſchaft Mut ſchöpft, und je mehr ſie von
den Vergünſtigungen der Notverordnung vom 4. September
Ge=
brauch macht, deſto ſtärker wird natürlich die Einſtellung von
Arbeitsloſen. Man muß jeweils mit in Rechnung ſtellen, daß
durch die ſaiſonmäßigen Einflüſſe hie und dort auch wieder
Ent=
laſſungen vorkommen. Die Hoffnung beſteht jedoch, daß ſich die
Wirtſchaftsbelebung ganz allgemein auswirkt und auch dazu
führt, daß gewiſſe durch Konjunkturrückſichten bedingte
Arbeiter=
entlaſſungen ausbleiben werden.
Die ſächſiſche Textilinduſtrie hat in den letzten 4 Wochen rund
6000 Arbeiter neueingeſtellt. Dabei handelte es ſich aber um
ſaiſonmäßig bedingte Neueinſtellungen.
Im Schlichterbezirk Brandenburg ſind ſeit dem 15. September
in 66 Betrieben 1651 Neueinſtellungen erfolgt. Darunter
befin=
den ſich auch allerkleinſte Betriebe, die ihre Belegſchaften nur um
einige Mann erhöht haben.
Im Bezirk des Schlichters für Weſtfalen ſind bis zum 22.
September von 41 Firmen rund 900 Einſtellungen
vorgenom=
men worden. Unter dieſen Firmen befindet ſich die Gewerkſchaft
Eiſenhütte Weſtfalia.
Die Schuhfabrik Romita in Guſterat (Bezirk Trier) will auf
Grund der Notverordnung zahlreiche Einſtellungen vornehmen.
In den letzten Wochen ſind bei dieſer Firma bereits 230 Arbeiter
wieder eingeſchaltet worden. Durch die Arbeitszeitverkürzung
konnten weitere 160 Arbeiter eingeſtellt werden. Da die Firma
mit einer Abſatzſteigerung rechnet, werden in nächſter Zeit noch
300 Einſtellungen erfolgen.
Die Firma Robert Berger in Pößneck will 75 Arbeitsloſe
wieder beſchäftigen.
Die Mannheimer Gummi A.=G. hat im letzten Monat ihre
Belegſchaft um 65 Mann verſtärkt.
Die Kammgarnſpinnereien Kaiſerslautern A.=G. hat 170
Arbeiter neueingeſtellt. In nächſter Zeit wird eine weitere
Ver=
mehrung der Belegſchaft eintreten.
Die Tüll= und Gardinenweberei A.=G., Plauen i. V., hat einer
Reihe von Erwerbsloſen wieder Brot und Arbeit gegeben.
In der Schokoladenfabrik Wilh. Felſche konnten auf Grund der
Arbeitszeitverkürzung 100 Arbeiter neueingeſtellt werden.
Die J.G. Farben will im Leunawerk 300 Mann mehr
be=
ſchäftigen.
Die Bremer Tabakfirma Brinckmann ſtellt in ihrem Werk
Mihla bei Eiſenach 200 Arbeiter neu ein, nachdem der
Gemeinde=
rat auf den 50prozentigen Zuſchlag zur Gewerbeſteuer und auf
die Filialſteuer verzichtet hat. Die gleiche Firma wird im
Okto=
ber in Bernderode bei Nordhauſen eine neue Filialfabrik mit
einer Belegſchaft von 150 Arbeitern eröffnen. Sie hat inzwiſchen
bereits in Beuren und Büttſtedt auf dem Eichsfeld Filialen
ein=
gerichtet, wodurch 220 Mann Beſchäftigung erhielten.
Die Schokoladenfabrik Ravia in Deſſau=Alten hat in den
letz=
ten zehn Tagen 150 Arbeiter neu eingeſtellt. Weitere hundert
Neueinſtellungen ſollen in Kürze erfolgen.
Die Frankſchen Eiſenwerke A.,G., Adolfshütte=Dillenburg, die
Oefen, Herde, Handelsguß und Pflugerſatzteile herſtellt, iſt nach
unſeren Informationen in der letzten Zeit durch beträchtliche
Auf=
träge veranlaßt worden, die Belegſchaft in ihren Werken
Adolfs=
hütte und Reddighäuſerhammer um 400 Mann auf den normalen
Stand zu erhöhen. Die Belegſchaft iſt in ungekürzter Arbeitszeit,
teilweiſe ſogar in Nachtſchichten beſchäftigt, weitere
Neueinſtellun=
gen ſind zu erwarten.
Vom Tage.
Auf Veranlaſſung des ſtellvertretenden preußiſchen
Staats=
kommiſſars iſt die Ortsgruppe des Reichsbanners in Ohlau
auf=
gelöſt worden.
Das Reichsbanner will unter Einlegung aller Rechtsmittel
gegen die Verfügungen auf Auflöſung ſeiner Ortsgruppen
Rich=
tenberg in Vorpommern und Ohlau vorgehen, weil der
Bundes=
vorſtand des Reichsbanners der Auffaſſung ſei, daß die von dem
ſtellvertretenden Reichskommiſſar Dr. Bracht angegebenen Gründe
nicht ausreichend für eine Auflöſung ſeien.
In Bad Liebenſtein in Thüringen verſtarb der ſeit 1920 im
Ruheſtand befindliche frühere Reichsgerichtspräſident Wirklicher
Geheimrat Dr. Rudolf Freiherr v. Seckendorff im 88. Lebensjahr.
Das Moratorium für die memelländiſche Landwirtſchaft, das
am 5. Auguſt vom Memelländiſchen Landtag als dringlich erklärt
wurde, iſt jetzt vom Gouverneur Gylys unterzeichnet und in Kraft
geſetzt worden.
Graf Coudenhove=Calergi, der Präſident der Paneuropäiſchen
Union, hat, dem „B.T. zufolge, an den franzöſiſchen
Miniſterprä=
ſidenten Herriot einen offenen Brief gerichtet, in dem er zu der
Aeußerung Herriots über die deutſche
Gleichberechtigungsforde=
rung: „Nein, Niemals. Nichts” erklärt, daß er ſich damit nicht
ein=
verſtanden erklären könne. Jede europäiſche Verſöhnung werde
unmöglich — ſo führt er u. a. aus — ſo lange ſich Frankreich dem
elementaren Grundſatz der Gleichberechtigung widerſetze.
Paul=Boncour hatte am Freitag eine längere Unterredung
mit dem japaniſchen Botſchafter Nagaoka über die mandſchuriſche
Frage. Man nimmt in maßgebenden Völkerbundskreiſen an, daß
Anfang November die außerordentliche Vollverſammlung des
Völ=
kerbundes unter dem Vorſitz Hymans zuſammentritt und daß erſt
dann die Prüfung und Stellungnahme zum Lyttonbericht erfolgt
Die Vorarlberger Landesregierung hat die von der
National=
ſozialiſtiſchen Partei für den 1. und 2. Okt. in Bregenz geplante
Grenzlandkundgebung verboten. Weiter erließ die
Landesregie=
rung eine Verfügung, durch die den reichsdeutſchen
Nationalſozia=
liſten das Ueberſchreiten der Grenze verboten wird.
Die Bombayer Konferenz zwiſchen Kaſtenhindus und Parias
hat den engliſchen Miniſterpräſidenten telegraphiſch um
vorüber=
gehende Außerkraftſetzung des engliſchen Wahlerlaſſes gebeten,
damit die Konferenzverhandlungen über die Wahlfrage der
unter=
rückten Klaſſen gefördert würden.
Der amerikaniſche Delegierte für die Abrüſtungskonferenz
und die Vorbereitende Kommiſſion der Weltwirtſchaftskonferenz
Norman Davis, hatte am Donnerstag vor ſeiner Abreiſe nach
Europa eine Beſprechung mit Staatsſekretär Stimſon, um
Wei=
ſungen entgegenzunehmen.
Der Vizepräſident der Vereinigten Staaten, Curtiß, hat ſich
in einer Wahlrede im Staate Tenneſſee erneut gegen die
Annul=
lierung der Kriegsſchulden ausgeſprochen.
die Winkerhilfsankräge im Finanzausſchuß abgelehnk.
Der Finanzausſchuß des Landtages beſchäftigte ſich geſtern
zunächſt mit einer Reihe von Geſuchen um Baudarlehen und
beſchloß, in einer kommenden Sitzung die Frage der Stundung
bzw. Gewährung von Baudarlehen einmal grundſätzlich
durch=
zuſprechen. — Die Behandlung einer Eingabe Albert=Viernheim
führte zur Annahme eines Zentrumsantrages, der die Regierung
erſucht, alle Polizeibeamten, die infolge eines
Dienſtun=
falles und dgl. in jüngeren Jahren dienſtunfähig wurden und
ausſcheiden, wieder einzureihen und in angemeſſener Weiſe bis
zum 60. Lebensjahre anderweit zu verwenden. —
Der Ausſchuß behandelte nach der Beſichtigung an Ort und
Stelle in der vergangenen Woche erneut die Verlegung des
waſſerbautechniſchen Inſtitutes der Techniſchen
Hochſchule nach der Exerzierhalle, der dringliche Charakter der
Vorlage wurde nicht anerkannt und es blieb bei der bekannten
Ausſchußabſtimmung. — Die Regierung wurde ermächtigt, zur
Herausgabe eines weiteren Quellenbuches der Hiſtoriſchen
Kom=
miſſion für Heſſen ein Darlehen von 7000 RM. zu gewähren. —
Die Eingabe des Schutzvereins für entlaſſene Gefangene in
Heſſen um Erhöhung des Staatsbeitrages wurde der Regierung
zur tunlichſten Berückſichtigung im kommenden Etat überwieſen.
Eine lebhafte Ausſprache entſpann ſich über die Anträge der
Sozialdemokraten und Kommuniſten auf Gewährung
einer Wirtſchaftsbeihilfe bzw. einer
zuſätz=
lichen Winterhilfe an alle
Unterſtützungsbe=
rechtigten. Die Anträge wurden mit den Stimmen der
Nationalſozialiſten und des Zentrums gegen
Sozialdemokraten und Kommuniſten abgelehnt.
Bei der Stimmenthaltung von Zentrum und
Nationalſozia=
liſten wurde ein kommuniſtiſcher Antrag angenommen, der gegen
das Wirtſchaftsprogramm der Regierung Papen proteſtiert, das
Programm in Heſſen nicht durchgeführt wiſſen will, und der
Reichsregierung das Mißtrauen des Landtgaes kundtut.
die Veränderungen auf den Botſchafterpoſfen.
Berlin, 23. Septemben=
Der Reichspräſident hat den Geſandten in Belgrad u. Hahu
zum Botſchafter bei der italieniſchen Regierung in Rom anſtchn
des in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzten bisherigen Botſchhu
ter v. Schubert ernannt. Weiter hat der Reichspräſident als No/4
folger des früheren Botſchafters, jetzigen Reichsminiſters des 2M,
wärtigen, Freiherrn v. Neurath, den bisherigen Botſchafterri
Paris v. Hoeſch zum Botſchafter in London und an ſeiner Sttu
den derzeitigen Miniſterialdirektor im Auswärtigen Amt
Kö=
zum Botſchafter in Paris ernannt. Weitere Perſonalveränderw
gen auf Botſchafterpoſten ſtehen nicht bevor.
Der neue deutſche Botſchafter in Paris, Roland Köſter, EMe
im 49. Lebensjahr und iſt in Mannheim geboren. Er iſt aus lB
badiſchen Staatsdienſt hervorgegangen und trat vor dem Krrg’m
in den diplomatiſchen Dienſt über. Nachdem er als Flugzeugfür
im Felde Dienſt getan hatte, wurde er im Jahre 1916 an die
ſandtſchaft im Haag verſetzt, 1919 war er Geſchäftsführer der vro
ßiſchen Geſandtſchaft bei den Hanſeſtädten. 1920 ging er als
ſandſchaftsrat nach Brüſſel, 1922 nach Prag, 1925 wurde er
Chef des Protokolls im Auswärtigen Amt ernannt. 1929
üü=
nahm er die Leitung der Geſandſchaft in Norwegen, im
Juli=
übernahm er die Leitung der Etat= und Perſonalabteilung;
Auswärtigen Amt und wurde zum Miniſterialdirektor befördt
Köſter entſtammt einer alten rheiniſch=weſtfäliſchen proteſtantiſi“
bürgerlichen Familie. Sein Vater war der Inhaber des im Rhh
land bekannten Bankhauſes Köſter, vom Rat u. Co., ſpäter Köß
dank. Köſter iſt mit der Tochter des früheren Mitgliedes
öſterreichiſchen Herrenhauſes und bekannten Textilinduſtriee
Mrigt e
Freiherrn v. Liebig verheiratet, der in Reichenberg in Böhäe””” ine Verf
lebt. Köſter gilt ſeit langem als einer der beſonderen Kenner)/, Eozen vom
weſteuropäiſchen Verhältniſſe.
Mtrag
FM.
Leopold v. Hoeſch wurde am 10. Juni 1881 in Dresdenng Uwſchurei z
boren. Er entſtammt einer alten rheiniſchen Induſtriellenfamm;te Vorbereit
Nach Erledigung ſeiner juriſtiſchen Studien trat er 1907 als zuufüonferenlt
taché in Peking in den diplomatiſchen Dienſt. In den folger./Müm ühler 9
erbun
Jahren war er in Paris, Madrid und London tätig. Im R)
1915 wurde er bei der Geſandtſchaft in Sofia verwendet, 1916 Am(a Anleihe
er nach Konſtantinopel, 1917 ins Auswärtige Amt nach Beil
und 1918 als Legationsrat nach Chriſtiania und ſpäter nach
rid. Im Januar 1921 wurde er nach Paris verſetzt und dort
Botſchaftsrat. Als im Januar 1923 der damalige Botſchafter) 9
Mayer infolge des Einmarſches der Franzoſen ins Ruhrg=/zu für fün
zurückgerufen wurde, blieb Leopold v. Hoeſch als Geſchäftstr.cher Italiens
zurück. Ende Januar 1924 nach Einſtellung des paſſiven AE) in Namen
ſtandes wurde er zum Botſchafter in Paris ernannt und hattd=ngen für C
ſen Poſten bis zu ſeiner jetzt erfolgten Verſetzung nach Loogu dr Sitzur
ſu den Stre
innegehabt.
ſihſtatt. Der
Ullrich v. Haſſel wurde am 12. November 1881 in Ami 92 Eimtre
als Sohn eines preußiſchen Offiziers geboren. Er ſtudierte
1899 Staatswiſſenſchaften und machte dann ausgiebige Auslen
reiſen. 1909 trat er in den diplomatiſchen Dienſt ein und wa/*
1911 Vizekonſul in Genua. Am Weltkriege nahm er als Reß-b M eitel
offizier beim 2. Garde=Regiment zu Fuß teil und wurde im
Marneſchlacht ſchwer verwundet. Im Jahre 1916 trat er ausst
Heeresdienſt aus und wurde Verbandsdirektor der Landkrei
Stettin. 1919 kehrte er ins Auswärtige Amt zurück und mr
als Wirklicher Legationsrat der Botſchaft beim Vatikan in 90 Me A0e
zugeteilt. 1921 wurde er Generalkonſul in Barcelona, 1926 Geer)
ozar
ter in Kopenhagen. Im März 1930 wurde er als Geſandter/ linſchaftsaus
Belgrad verſetzt.
dire die Bedeut
„lung der a.
Reiſe des Reichskanzlers nach Oſtpreußen.
un des
* Berlin, 23. September. (Priv.=Te,
Der Reichskanzler hat ſich am Freitag nach Oſtpreuße
geben. Er will Dienstag früh wieder in Berlin ſein. Die
iſt auf Einladung des Regierungs=Bezirks Gumbinnen end
der ſich in beſonders ſchwierigen Verhältniſſen befindet.
v. Papen hat zugeſagt, eine Beſichtigungsreiſe zu unterne in
um ſich perſönlich von dem Umfang des Notſtandsgebiet,
überzeugen.
Der Philoſoph des „Als ob”.
Zu Hans Vaihingers 80. Geburtstag am 25. September 1932.
Von Dr. Erich Jeniſch.
Alle diejenigen, die von der Philoſophie endgültige
Antwor=
ten auf die letzten Fragen des Daſeins, Gewißheit über die
ewi=
gen Probleme des Menſchenlebens und Erkenntnis deſſen, „was
die Welt im Innerſten zuſammenhält” erwarten, ſind enttäuſcht,
wenn aus der Reihe der Philoſophen die Antwort ihnen
ent=
gegentönt: Alles, was wir wiſſen können, iſt zu wiſſen, daß wir
nichts wiſſen! Vom Sokratiſchen: „Ich weiß, daß ich nichts weiß”,
bis zum Fauſtiſchen: „Und ſehe, daß wir nichts wiſſen können",
taucht das „Ignoramus, ignorabimus” als eines der großen
Leit=
motive in der Symphonie des philoſophiſchen Denkens immer
wieder auf.
Aber der ſchmerzenden Einſicht in die Unerkennbarkeit der
Welt ſtellt ſich die urſprüngliche Impulſivität des Lebens
ent=
gegen, das fern aller theoretiſchen und abſtrakten, vom Leben
los=
gelöſten Erkenntniſſe über die Wahrheit ſich zu dem Spruche
Goethes bekennt: „Was fruchtbar iſt, allein iſt wahr!” Eine
philo=
ſophiſche Richtung entwickelte ſich im erſten Jahrzehnt des
zwan=
zigſten Jahrhunderts, die, im letzten Grunde biologiſch und
anti=
intellektualiſtiſch orientiert, ſich gegen den Anſpruch der Erkenntnis
wandte, durch begriffliches Denken eine abſolute Wahrheit zu
ge=
winnen. Sie hob über die Theorie die Praxis, ſie ordnete dem
Willen zur Erkenntnis den Willen zum Handeln über. Erkennen
war ihr nur ein „Vorſpiel zum Handeln” ein Werkzeug des
prak=
tiſchen Lebens. Das Nützliche, Wirkſame, Leiſtungsfähige, das,
was das Leben förderte und ihm zugute kam, war die Wahrheit.
Das alte Wort des Protagoras: „Der Menſch iſt das Maß aller
Dinge” erhielt für dieſe pragmatiſtiſche Philoſophie, die ſich vor
allem in Amerika entwickelte, beſondere Bedeutung. Denn ſie
er=
kannte keine Wahrheit an, deren Geltung unabhängig iſt von dem
Menſchen, der ſie ausſpricht. Nur praktiſche Werte, die ſich
ent=
ſprechend den praktiſchen Zwecken ändern, ſah ſie in den
Erkennt=
niſſen des Philoſophen auf dem Gebiete der Logik, der Ethik und
der Metaphyſik.
Auch das Hauptwerk des deutſchen Philoſopben, der heute
ſeinen achtzigſten Geburtstag feiert, und das, als es 1911
er=
ſchien, ungewöhnliches Aufſehen erregte und lebhaft erörtert
wurde, ſtand dem Pragmatismus nahe. Denn Hans Vaihinger,
ein namhafter Kant=Forſcher, der lange der Mitherausgeber der
„Kantſtudien” war und ſich bald in den „Annalen der
Philoſo=
phie” eine eigene Zeitſchrift für ſeine Philoſophie ſchuf, vertritt
in ſeiner Philoſophie des „Als Ob” die Anſchauung, daß der letzte
und eigentlichſte Zweck des Denkens das Handeln und die
Ermög=
lichung des Handelns ſei. Das Denken hat urſprünglich keinen
Zweck als den, ein bequemes Hilfsmittel zu ſein, mit dem der
Menſch die Welt der ſich widerſprechenden Empfindungsmaſſen
bewältigt, in die er ſich geſtellt findet. Deutlich zeigen dieſe Sätze
Vaihingers, wie auch bei ihm die biologiſche und ökonomiſche
Natur des Denkens im Vordergrunde ſteht, wie er das Denken
dem Empfinden unterordnet — Anſchauungen, die ihn ſchließlich
zu dem paradoxen Wort führen: „Wahrheit ſei nur der
zweck=
mäßige Irrtum”.
Vaihinger gibt nun der pragmatiſtiſchen Philoſophie eine
be=
ſondere und neue Wendung, indem er nicht dieſe philoſophiſch
recht primitive Erklärung des Erkennens beibehält, ſondern ſie
Geheimrat Prof. Dr. Hans Vaihinger.
durch Einführung des Begriffes der Fiktion in Verbindung bringt
mit Anſchauungen der Neukantiſchen Schule, Fiktionen ſind
be=
wußt falſche Annahmen, die in Wdierſpruch mit der Wirklichkeit
und Logik ſtehen, die ſich aber trotzdem zu einem beſtimmten Zweck
als nützlich erweiſen. Den Wiſſenſchaften iſt das Arbeiten mit
ſol=
chen Fiktionen nicht fremd, die, wenn ſie ihren Zweck erfüllt,
ent=
weder korrigiert oder aufgegeben werden. Mit einer Fiktion
ar=
beitet z. B. die Mathematik, wenn ſie eine krumme Linie ſo
an=
ſieht, als ob ſie aus unendlich vielen, unendlich kleinen graden
Linien zuſammengeſetzt wäre — weil ſie auf dieſe Weiſe die
krumme Linie beſſer berechnen kann. Die Jurisprudenz arbeitet
mit Fiktionen, wenn ſie den Adoptivſohn ſo behandelt, als ob er
der wirkliche Sohn wäre, oder den Beklagten, der vor Gericht
nicht erſchienen iſt, ſo beurteilt, als ob er ſeine Schuld
eingeſtan=
den hat. Vaihinger verfolgt nun den Begriff der Fiktion biſtoriſch
vom Altertum bis in die neueſte Zeit und erörtert ſeine Bedeu=
tung in den verſchiedenſten Wiſſenſchaften. Aber auch in ſämm
philoſophiſchen Grundbegriffen des Erkennens und Seins;
Vaihinger ſolche Fiktionen. Der dreidimenſionale Raum iß
ein „fiktives Begriffsgebilde”, durch das das Chaos der Em
dungen geordnet werden ſoll. Ebenſo faßt er den Begri
Atoms, alle Naturkräfte und Naturgeſetze als Fiktionen.
ſind auch die Begriffe des Unendlichen, des Abſoluten, des
ges an ſich” uſw. Und nicht nur im Gebiet des theoretiſchem”
kens findet Vaihinger Fiktionen, auch im Bereich des Et.
und Religiöſen begegnet er ihnen in Begriffen wie „Fr.
„Pflicht”, „Unſterblichkeit”. Alle Ideale ſind in dieſem
praktiſche Fiktionen, nämlich Begriffe, die nicht nur m
Wirklichkeit in Widerſpruch ſtehen, ſondern auch in ſich
ſpruchsvoll ſind und die dennoch praktiſch fruchtbar werden
Was an Vaihingers Philoſophie beſtrickte, war die Du
rung eines Gedankens auf den verſchiedenſten Gebieten de
ſenſchaft und die Zuſammenfaſſung und Durchleuchtung dee
wonnenen Erkenntniſſe im Gebiete der Philoſophie. Ein e
liches philoſophiſches Weltbild war auf dieſe Weiſe entſt1
das der Tendenz der Zeit zu allem Relativiſtiſchem entgeg.0
Die Zeit hatte den Glauben an das Abſolute verloren,
denn, der Glaube an das Leben, das ihr als letzte fundan
Gegebenheit erſchien, der ſchließlich alles in irgend einem
dienen mußte. Nietzſche, deſſen Bedeutung damals gerade El
wurde, hatte dieſen Lebensglauben mit der Inbrunſt
eine=
pheten verkündet. Auch er hatte ſchon die fiktive Natur
de=
kens und der Wahrheit erkannt und aus ihr alle Folge
eines Subjektivismus und Relativismus gezogen. Ein Sc
der aus dem „Willen zur Macht”, daß Wahrheiten nur Illa
ſind von denen man vergeſſen hat, daß ſie ſolche ſind, en
durchaus den Anſchauungen Vaihingers. Und vielleicht iſt
Abglanz dieſer lebenserfüllten Ideen Nietzſches, der un
Philoſophie Vaihingers heute noch intereſſant erſcheinen 1S
uns ihre Verwurzelungen und Begrenzungen bereits u
überſchaubar ſind.
Leider muß der greiſe Meiſter auf Verlangen ſeines
ſeinen Ehrentag in Bad Suderode (Harz) in ſtiller Abgeſc
heit verbringen und kann niemand empfangen als einen
älteſten Freunde, den Leiter eines Komitees, das ſich vor 1a
Zeit in Berlin gebildet hat, um jenen Tag für den Jub
einem Feſt= und Ehrentage zu geſtalten
Dieſer wird im Auftrage des Komitees eine von ihr
gierte Feſtſchrift überreichen, zu welcher 20 hervorrage?
lehrte des In =und Auslandes Beiträge geliefert haben (er
bei Reuther u. Reichard, Berlin; Preis bis 15 Oktober
8 RM: Eine große Anzahl in= und ausländiſcher Unive
haben weitere Ehrungen vorbereitet. Die Stadt Halle w?
ihrer Straßen nach dem Philoſophen benennen, und auch 9;
gen Behörden werden nicht zurückbleiben. Durch Run
wird Herr. Profeſſor Liebert den Jubilar am 24, d. M.
der Kantgeſellſchaft begrüßen.
ſwirag, 24. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 266 — Seite 3
Beginn der Ratstagung.
der Völkerbundstak bewiſligk weitere Mikkel für die Abrüſtungskomödie. — Einſehung eines
Ausſchuſſes zur Ueberwachung des Skreiles zwiſchen Bolivien und Paraguay.
Neurakh berichkek über die Arbeiten des Wirkſchaftskomikees.
Die Achkundſechzigfte!
Um die deutſche Gleichberechkigung.
Wie üblich, geheim eröffnel.
Genf, 23. September.
Völkerbundsrat trat heute vormittag unter dem
Vor=
iriſchen Miniſterpräſidenten de Valera, zu ſeiner 68.
„uu zuſammen. Reichsaußeiminiſter von Neurath nahm als
Veryazr Deutſchlands an der Sitzung teil. England wurde
vuroch lußenminiſter Simon, Frankreich durch Kriegsminiſter
PauPoncour vertreten.
9 Tagung des Völkerbundsrates begann mit einer Ge=
9 y/ (he i0m tzung, in der die notwendigen Kredite für
dieu ßeiterführung der Abrüſtungskonferenz
gehpfligt wurden. In der geheimen Sitzung machte der
Vervr Norwegens noch die aufſehenerregende Mitteilung,
daß z) Völkerbund im nächſten Jahre in eine äußerſt prekäre
finaznlle Lage geraten werde, wenn die Beiträge der
Mit=
glieszweiter ſo ſchlecht eingehen wie jetzt. Es wurde beſchloſſen,
vieſſi ſllärung des norwegiſchen Vertreters ſämtlichen Staaten
zuzützllen.
Völkerbundsrat wird auf dieſer Tagung zu dem
Be=
richte 18 Lytton=Unterſuchungs=Ausſchuſſes über die
mandſchu=
riſch gfrage Stellung nehmen müſſen. Die japaniſche Regierung
hat ru eine Verſchiebung der Prüfung dieſes Berichtes auf
ſechzg Fochen, vom Tage der Veröffentlichung an, nachgeſucht.
Aucy n. Antrag der chineſiſchen Regierung, unverzüglich neue
enerryihe Maßnahmen gegen Japan wegen der Anerkennung
der rAndſchurei zu treffen, liegt vor. Ferner muß ſich der Rat
bere Vorbereitung und Einberufung der kommenden
Welt=
virrſaftskonferenz ſchlüſſig werden.‟ Die engliſche Regierung
ztynn unter dem Druck der Londoner Finanzkreiſe verlangt,
ßru Völkerbundsrat eine grundſätzliche Neuregelung der
bis=
ruer der Aufſicht des Völkerbundes abgeſchloſſenen
inter=
nationlen Anleihe vornimmt.
Trauerkundgebung für Gravina.
9ch einer Trauerkundgebung für den Danziger
Völker=
bunwemmiſſar Graf Gravina wurde die Sitzung zum Zeichen
der jZuer für fünf Minuten unterbrochen. Sodann dankte der
Vertzrer Italiens, der jetzige Kabinettschef Muſſolinis, Baron
Mlefi im Namen der italieniſchen Regierung für die
Ehren=
ezituangen für Gravina.
15 der Sitzung fand dann eine längere Ausſprache
ſibſrden Streit zwiſchen Bolivien und
Para=
ßumtſtatt. Der ſpaniſche Botſchafter in Paris verlangte ein
merghes Eintreten des Völkerbundsrates. Er ſchlägt die
Er=
en Er hürhenzug eines Sonderberichterſtatters oder eines engeren
Aus=
usgiehige 1uſch4Mſfe vor, der die weitere Entwicklung des Streites
über=
nſt ein m Puch md, falls notwendig, das Eingreifen des
Völkerbunds=
hm n/ den Streit ermöglichen ſolle. Dieſer Vorſchlag fand die
frützung von Frankreich und England und wurde ſodann
. und muil
at grundſätzlich angenommen. Der Rat ging dann zur
ic 2 beifpſung der auf der Tagesordnung ſtehenden Fragen über.
Die Arbeiten des Wirtſchaftskomikees.
Aſpen
ſichsaußenminiſter v. Neurath berichtete über die Arbeiten
ſest Lirtſchaftsausſchuſſes des Völkerbundes und unterſtrich
Ehdie Bedeutung des bereits bekannten Geſchäftsberichtes
teAusſchuſſes, der faſt ausſchließlich der Verſchärfung der
1nungen des internationalen Handels gewidmet iſt. Neurath
ſolt ervor, daß ſeit dem Abſchluß dieſes Berichtes keinerlei
eFherungen im internationalen Handel feſtzuſtellen ſeien. Aus
nach Ofum ſentn dericht gehe eindeutig hervor, wie dringend notwendig
heweine enge internationale Zuſammenarbeit ſei, um wirkſam
rlin ſein
diet Aswirkungen der Wirtſchaftskriſe zu überwinden.
Erfreu=
eiſe ſei dieſe Ueberzeugung allgemein im Wachſen begrif=
4 ieſe Auffaſſung ſei auch auf der Konferenz von Streſa
iſſen
ſumlusdruck gekommen. v. Neurath wies ſodann in dieſem
zuiumenhang auf die Arbeiten der kommenden
Weltwirt=
chſitonferenz hin. Der Völkerbundsrat nahm ſodann ohne
Aufsſrache von dem Bericht Kenntnis.
Ansſprache zwiſchen dem engliſchen und
deutſchen Außenminiſter.
Genf, 23. September.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon ſuchte heute
abend den deutſchen Außenminiſter Freiherrn von Neurath am
Sitze der deutſchen Delegation im Carlton=Park=Hotel auf. Der
Beſuch dauerte nahezu zwei Stunden. Ueber den Inhalt der
Beſprechung wird Stillſchweigen gewahrt.
Ueber die Unterredung verlautet aus ausländiſchen Kreiſen,
daß Gegenſtand der Unterhaltung die deutſche Forderung nach
Gleichberechtigung im Zuſammenhang mit dem britiſchen
Memo=
randum geweſen ſei. Es ſcheint dem britiſchen Außenminiſter
darauf angekommen zu ſein, Erläuterungen zu dem britiſchen
Memorandum zu geben, und gewiſſe Verſtimmungen
auszu=
räumen, die wegen dieſes Memorandums in der deutſchen
Oeffentlichkeit entſtanden ſind. Nach Anſicht Sir John Simons
habe man in der deutſchen Beurteilung des Memorandums zu
ſtark den Nachdruck auf den juriſtiſchen Teil gelegt. Nach
engli=
ſcher Auffaſſung liege die Hauptbedeutung dieſes Schriftſtückes
in dem 5. Teil, wo die Auffaſſung der engliſchen Regierung
über die Aufgabe und das Ziel der Abrüſtungskonferenz unter
Berückſichtigung der berechtigten Interſſen jeder Nation
darge=
legt worden ſei. Man habe den Eindruck, daß der Engländer
augenblicklich zwiſchen Frankreich und Deutſchalnd zu vermitteln
ſuche. Sir John Simon glaubt offenbar, daß die engliſche
Auf=
faſſung über das Geſamtproblem Brücken ſchlägt, auf denen
eine Verſtändigung gefunden werden könnte. In ſpäter
Abend=
ſtunde des Freitag verlautet noch, daß Sir John Simon im
Anſchluß an die Unterredung mit dem deutſchen Außenminiſter,
den franzöſiſchen Kriegsminiſter Paul=Boncour über die
Unter=
redung mit dem Deutſchen unterrichtet habe. Der
Vermittler=
rolle, die Sir John Simon offenbar zu übernehmen wünſcht,
würde es entſprechen, wenn er ſeine Bemühungen darauf
rich=
tete, in den nächſten Tagen ſeine heutigen Beſprechungen mit
Vertretern auch anderer Mächte fortzuſetzen. Vorläufig ſind aber
weitere Beſprechungen noch nicht anberaumt.
Vor einer großen Rede Herriots.
Paris, 23. September.
Die franzöſiſchen Miniſter traten am Freitag nachmittag zu
einem Kabinettsrat zuſammen, um ſich faſt ausſchließlich mit der
außenpolitiſchen Lage zu beſchäftigen. Herriot benutzte die
Ge=
legenheit, um ſeine Kollegen über die Eindrücke zu unterrichten,
die er während ſeines kurzen Aufenthaltes in Genf gewonnen
hat. Er hat ihnen außerdem die großen Richtlinien der politiſchen
Rede unterbreitet, die ausſchließlich außenpolitiſchen Fragen
ge=
widmet ſein wird, und der man in politiſchen Kreiſen große
Be=
deutung beimißt, da der Miniſterpräſident darin die Theſe
er=
läutert, die Frankreich auf der bevorſtehenden Tagung des
Völker=
bundsrates verteidigen wird.
Keine Aenderung der franzöſiſchen Oſtafienpolikik.
EP. Paris, 23. September.
Miniſterpräſident Herriot empfing am Donnerstag abend das
franzöſiſche Mitglied der Lytton=Kommiſſion, General Claudel,
um ſich über die Arbeiten der Kommiſſion über die Lage in der
Mandſchurei und über die Ergebniſſe des Lytton=Berichtes zu
unterhalten. Im Quai d’Orſay werden die von den engliſchen
Blättern verbreiteten Meldungen, daß der Pariſer Beſuch des
amerikaniſchen Senators Reed eine gründliche Schwenkung der
franzöſiſchen Außenpolitik in der Mandſchureifrage, und zwar im
Sinne eines Abrückens von Japan und einer Annäherung an den
amerikaniſchen Standpunkt zur Folge haben werde, als
vollkom=
men unbegründet bezeichnet.
Frankreich, ſo wurde dem „Journal” an zuſtändiger Stelle
verſichert, habe keine Veranlaſſung, ſeine ſeit Beginn des
chine=
ſiſch=japaniſchen Konfliktes eingenommene Haltung zu ändern,
denn dieſe Haltung habe ſtets in Uebereinſtimmung mit dem
Völ=
kerbundspakt und infolgedeſſen auch mit der amerikaniſchen
Auf=
faſſung geſtanden. Briand habe in den drei Sitzungen des
Völ=
kerbundsrates ſtets den Willen Frankreichs betont, daß das
Neun=
mächteabkommen eingehalten werden müſſe. Der Vertreter
Frankreichs habe ferner ſtändig den Standpunkt vertreten, daß
Verhandlungen zwiſchen zwei Regierungen nicht unter dem Druck
einer Gebietsbeſetzung eingeleitet werden könnten. Frankreich
bleibe heute wie im vergangenen Jahre den von ihm
unterzeich=
neten Verpflichtungen treu, die die Grundlage des
internatio=
nalen Rechtes bildeten.
Die geſtern von der engliſchen Preſſe verbreitete Meldung,
wonach ſich Frankreich entſchloſſen habe, dem amerikaniſchen
Standpunkt in der mandſchuriſchen Frage beizutreten, hat im
Staatsdepartement in Waſhington große Befriedigung ausgelöſt.
Dieſe Befriedigung wird aber dadurch getrübt, daß Nachrichten
aus Moskau eingegangen ſind, wonach Rußland beſchloſſen haben
ſoll, den neuen mandſchuriſchen Staat anzuerkennen.
Auftakt in Genſ.
Es gehl nichk ohne Deutſchland.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 23. September.
Die Atmoſphäre in Genf wird durch allgemeine
Verlegen=
heit charakteriſiert. Man kann dieſer Information leicht Glauben
ſchenken, wenn man die Situation, die durch die
Auseinander=
ſetzung über die Gleichberechtigungsforderung Deutſchlands
ent=
ſtand, überdenkt.
Die franzöſiſche Antwortnote wurde von der franzöſiſchen
Preſſe, als man ſie veröffentlichte, — jetzt hört man aber auch
ſchon andere Stimmen — als ein Meiſterwerk der Logik und
der diplomatiſchen Kunſt gefeiert. Die engliſche Note erhält noch
immer Lob, wenigſtens in der franzöſiſchen Preſſe. Nach all dem
iſt man aber keinen Schritt weitergekommen. Die alten Probleme
bleiben, nur die Stimmung iſt etwas ſchlechter geworden.
Die Abrüſtungskonferenz muß um jeden
Preis gerettet werden. Schon mit Rückſicht auf Amerika.
Ein Fortſchritt ohne Deutſchlands Mittun kann aber unmöglich
erzielt werden. Man muß alſo mit Deutſchland einig
werden, d. h., eine Formel finden, welche die
Gleichberech=
tigung Deutſchlands anerkennt. Und dazu ſind Verhandlungen
nötig. Verhandlungen, die dem Weſen nach ſich kaum von denen
unterſcheiden werden, welche die franzöſiſche Note ſo entſchieden
ablehnte. Es heißt in Genf, daß die Hoffnung beſteht, irgendwie
dieſe Formel zu finden.
In den Preſſeangriffen gegen Deutſchland, an denen es in den
letzten Tagen hier wahrlich nicht fehlte, war eine intereſſante
Note zu entdecken: „Le Temps” betonte, daß für die Iſolierung
Deutſchlands in dieſer Frage nicht Paris, ſondern Berlin
ver=
antwortlich ſei. Das wurde aber nur geſchrieben, um die
Vor=
würfe der deutſchen Preſſe gegen Frankreichs Haltung
zurück=
zuweiſen. Dennoch klingt es ſo, als ob man ſich über den
pſycho=
logiſchen Fehler, der Frankreichs Vorgehen zugrunde lag,
endlich Rechenſchaft geben würde.
Die ganze Debatte, die man um die deutſche
Gleichberech=
tigung arrangierte, hat nicht dazu geführt, die Frage der
Sicher=
heit im franzöſiſchen Sinne aufs Tapet zu bringen. England
und Amerika ſchweigen ſich darüber nach wie vor aus. Man
muß mit Deutſchland verhandeln. Zu ſolchen
Ver=
handlungen hätte man aber keine großzügige diplomatiſch=
poli=
tiſche Aktion nötig gehabt. In der deutſchen Note wurden ſie
jedoch förmlich angeregt. Die Verhandlungen in Genf müſſen
notwendigerweiſe auch ohne die Anweſenheit Deutſchlands
er=
geben, daß Frankreich ſich in Gegenſatz zu den anderen
Groß=
mächten befindet und Konzeſſionen machen muß. Alles, was
man erreicht hat, iſt, daß man noch mehr ins Schlepptau der
engliſchen Diplomatie kommt, als das der Fall geweſen wäre, wenn
Paris direkte Verhandlungen mit Deutſchland akzeptiert hätte.
Die franzöſiſche Preſſe hält Frankreichs Vorgehen in der Frage
der Gleichberechtigung für erfolgreich. In ein paar Wochen wird
aber Frankreich dort ſtehen, wo es auch angelangt wäre, wenn
es die pſychologiſchen Grundlagen einer Verſtändigung mit
Deutſchland nicht ohne jeden praktiſchen Zweck auf lange Zeit
zerſchlagen hätte.
war di
Gebit
Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus. — Freitag, den 23. September.
Der fliegende Holländer.
Romantiſche Oper von Richard Wagner.
ßeheutige als Werbeabend der Volksbühne veranſtaltete Vor=
9fand ein gut beſetztes, dankbares Haus. Die Aufführung, die
Aiten der Technik und mancher Einſätze, noch einer Probe mehr
thätte, empfing durch die erfreuliche Mitwirkung von Roſe
uch i WWſchwehr als Senta und Hans Komregg als Hollän=
höhten Antrieb und Wert.
ſelt die aus romantiſcher Einſtellung erwachſene Inſzenie=
— die beſte die der Zuſammenarbeit von Mordo uno
Schenck für ein Wagnerwerk geglückt iſt — mit ſtarken
an das Ganze kräftig zuſammen, bekam der dramatiſche
ader Partitur durch die großzügige muſikaliſche Leitung
Zwißlers, wobei mich nur die Dehnungen im zwei=
” ſtörten, eine einfühlende, temperamentvolle Wiedergabe,
ingerte ſich die Darbietung des Abends durch die Geſtal=
Araft der gaſtierenden Künſtler zu einem hohen künſtleri=
MNrveau.
ſtirnmliche Eigenſchaften, die wir kennen, geſangliche Vor=
Edie wir nicht minder ſchätzen, treten zurück, oder vielmehr
ein getragen und übertroffen von der Größe,
Einheitlich=
raft einer ſolchen Darſtellung. Kommt die äußere
Erſchei=
oſe Landwehrs ſchon dem „ſchwachen Mädchen mit
Burken Seele” ſehr entgegen, ſo fügt die warmblütige Künſt=
Maus innerem Erleben hinzu, was unerlernbar aus künſt=
Uen Eingebung entſpringt, und der Ethik des Senta=
Charak=
rſchütternden Ausdruck verleiht. Die vielen perſönlichen
Ader Sprache, der Augen, Hände, Gebärden, die ſich jeweils
ellen, ſtören nicht im mindeſten, denn ſie laufen in gleicher
ſEe erläutern, erweitern und helfen überzeugen. Eine
hin=
ade Leiſtung!
er Geiſt, der dort und hier waltete, war in der Darſtellung
E iielrolle durch Hans Komregg, ihres erſten Partners
E Neuinſzenierung vor 3 Jahren, in gleichem Maße vor=
. Auch hier die faſzinierende äußere Erſcheinung, das
he Miterleben, die Größe und ergreifende Tiefe, das
Nhe und Dämoniſche der nordiſchen Sagengeſtalt. Ein un=
Eßlicher Eindruck.
der Gegenſpieler Erik hatte in Foachim Sattler einen
ieichneten Vertreter. Heinrich Kuhn war ein geſanglich
arſtelleriſch vortrefflich ausgearbeiteter und durchgeführter
d. Der Steuermann war mit Heinrich Allmeroth
hn wohl zum erſten Male ſang, in ſympathiſcher Weiſe
Anna Jacobs als Mary gut am Platz. Die Chöre,
Eimmliches Material ſich porteilhaft verbeſſert hat belebten
EZ
Nie Handlung
Wilhelm Michel ſpricht über ſein neues Buch.
Auf private Einladung führte geſtern abend Wilhelm Michel
einen kleinen Kreis Intereſſierter in die Gedanken ſeines Buches
„Wir heißen euch hoffen” ein, das in Kürze in dem
neugegrün=
deten Darmſtadter Buch= und Kunſtverlag von Gotthard Peſchko
erſcheinen wird. Das Buch, ſo führte Wilhelm Michel aus, iſt
ein Wort zu dieſer Stunde, es iſt hervorgegangen aus dem
Lei=
den, mit dem wir durch dieſe Zeit gehen, und getragen von der
Gewißheit, daß wir vor der grundſätzlichſten und tiefgreifenden
Wende der letzten hundert Jahre ſtehen. Das Wichtige dieſer
Wendung iſt, daß das deutſche Volk in Zukunft ſtärker als in den
ganzen letzten Jahrzehnten aus dem Geſetz ſeines eigenen Weſens
leben kann. Daß der Zwang des ziviliſatoriſchen Ablaufs uns
auf andere Wege genötigt hat, war Schickſal und Notwendigkeit,
doch haben wir die furchtbaren Lebensſtörungen, die auf allen
Gebieten von der Wiſſenſchaft und Kunſt bis zur Technik und
Wirtſchaft ſich einſtellten und deren Geſamterſcheinung wir unter
dem Namen Kulturkriſe zuſammenfaſſen, nicht umſonſt durchlebt.
Erſt durch ſie konnten wir die Lebensverfehlungen, die ihnen
zu=
grunde lagen, erkennen, konnten in der maßloſen und unerlaubten
Verſelbſtändigung des rationaliſtiſchen, mechaniſchen Denkens den
gemeinſamen Erklärungsgrund entdecken, und heute iſt mit dem
Wiſſen um die Grenzen des iſolierten, lebensunverbundenen
Gei=
ſtes eine Kraft der Verwirklichung alles Geſchöpflichen und aller
Formen, in denen der Menſch lebt, gewachſen. Daß wir heute
z. B. über den Staat anders denken, als die letzten Generationen,
daß wir gegenüber der herrſchunfähigen Zerredung die Bindung
im Sinne des Ganzen fordern, iſt ein Anzeichen dafür, daß die
Zeit ſich gewandelt hat. Die Wende, ſchloß Wilhelm Michel, liegt
im Sinne der deutſchen Weſensanlage, die auf Frömmigkeit des
Denkens und Fühlens angelegt iſt und gegen die einſeitige
Her=
ausſtellung des Rationalen die Kräfte der Seele und des Lebens
wachhält. Die Stunde hat eine Gunſt für den deutſchen
Men=
ſchen, der ſie tapfer und gläubig ergreifen ſollte. — Die tief und
klar begründete Hoffnung, die in dieſen Ausführungen lag, läßt
uns auf das neue Buch Michels als auf eine weſentliche und
helfende Stimme zur Stunde mit Spannung warten. — Von den
muſikaliſchen Darbietungen, die den Abend begleiteten, ſei auf
die techniſch und künſtleriſch ausgezeichneten Klaviervorträge eines
jungen Berliner Muſikers, Sebaſtian Peſchko, der Brahms und
Schumann ſpielte, hingewieſen.
Münchener Brief.
München beherbergt gegenwärtig zwei Ausſtellungen, die in
polarem Gegenſatz zueinander ſtehen. — So werden uns im
Kunſt=
verein die „Geheimniſſe der Inſpiration” offenbart,
und zwar durch zirka 300 Arbeiten „okkült beeinflußter Maler:
die beraitz in Urriz mi m der Stwen a ſehen mm Him
recht beſcheidenen techniſchen Mitteln werden religiöſe
Erſcheinun=
gen Viſionen und Farbenhalluzinationen ausgedrückt, die wohl
teilweiſe ſelbſt empfunden, häufig an bekannte große Vorbilder
wie Goya, Kubin, F. Rops u. a. gemahnen. — Trotz einführender
Vorträge verläßt man dieſe Bilderſchau recht unbefriedigt und
flüchtet aufatmend in die Menzelauſtellung der Galerie
Caſpari.
Hier ſpricht ein großes Genie der deutſchen Kunſt des 19.
Jahr=
hunderts zu uns das jede Technik mit ſouveräner Meiſterſchaft
be=
herrſchte. — Daß Menzel bereits die Tendenzen okkulter Maler
vorausahnte, beweiſt das unheimliche Blatt, die „Gruft des
Feld=
marſchall Keith”, wo ſich in viſionärer Unmittelbarkeit das Gerippe
mit dem Sarge gegen den Beſchauer zu erheben ſcheint. Menzel
imponiert durch die Ehrlichkeit und Wahrheit, mit der an ſich
unſcheinbare Dinge, wie Maulkörbe von Pferden, oder Moltkes
Gummimantel, Rüſtungen und Laubwerk mit Vögeln feſthält. —
Hier erkennt man, daß wahre Kunſt keiner langatmiger
Erklä=
rungen bedarf und durch die Einfachheit der Darſtellung
verbun=
den mit techniſchem Können Ewigkeitswerte enthält. —
Nach der ſchließlich noch verkehrsreichen Fremdenſaiſon ſind
die Münchener Theater wieder zur ernſten Arbeit übergegangen.
— Die Kammerſpiele haben in Ludwig Zilhays
Kri=
minalreißer „Donnerstag, den 17. April” eine anſcheinend recht
ertragsreiche Einnahmequelle gefunden. Da dieſes zugkräftige
Stück vorausſichtlich auch über die Darmſtädter Bühne gehen wird.
will ich mich hier über Inhalt und literariſchen Wert (2) nicht
länger verbreiten. Es ſeien nur die prächtige Regieleiſtung
R. Révy’s und die vollendete Darſtellung der Hauptrolle, einer
opfermutigen Mutter, durch die feinnervige Sybille Binder
an dieſer Stelle erwähnt. — Als erſtes Stück der neuen
Schau=
ſpieldirektion Weichert brachte unſere Staatsbühne
R. Goerings Spiel „Die Südpolexpedition des
Kapitän Scott” heraus. Es iſt anzunehmen, daß Weichert
für die Annahme dieſes ebenſo undramatiſchen wie trotz ſeiner
Kürze (90 Minuten) langweiligen Werkes nicht verantwortlich
iſt, ſondern daß es ſich um Erfüllung früherer Verpflichtungen
handelt. Goering hatte das Verdienſt, die Idee für ein heroiſch
erſchütterndes Drama zu finden es fehlte ihm aber die Kraft,
eine ſpannende Handlung und ſomit ein wirkſames Theaterſtück
aufzubauen. Das „Spiel” enthält keine dankbare Rollen, daher
wäre es müßig, einzelne der zahlreichen Schauſpieler, die ſich mit
dem Werke abmühten aufzuzählen. — Dagegen geſchah alles, um
dem Werke unter Weicherts Oberleitung und Almeris
Regie wenigſtens zu einem netten Achtungserfolg zu verhelfen.
A. G.
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Speiſezettels und regen die Erfindungsgabe von Hausfrau und
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G.
[ ← ][ ][ → ]Seite 4 — Nr. 266
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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beehren sich die Geburt ihrer Tochter
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3 Uhr in St. Elisabeth.
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
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Faula geb. Trautmann.
Trauung: Sonntag, den 25. 9. 32,
Petruskirche.
Uhr nachmittags,
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Darmstadt, im September 1932.
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Trauung: Samstag 2 Uhr in der
Ludwigskirche.
Für die zahlreichen, uns ſo freundlich
und liebevoll entgegengebrachten
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merkſamkeiten aus Anlaß unſerer
Ver=
mählung ſei uns geſtattet, auf dieſemWege
unſeren herzlichſten Dank auszuſprechen.
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Frau Martha Michel geb. Bruchfeld
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Darmſiadt, 22. September 1932.
Die Beerdigung ſindet ſtatt: Sonntag, 25. September,
vormittags 10½ Uhr, vom Portale des iſrael. Friedhofes.
Von Beileidsbeſuchen und Blumenſpenden bittet man
gütigft abſehen zu wollen. (13221
Statt jeder beſonderen Anſage.
Am 21. September entſchlief ſanft nach langer,
ſchwerer Krankheit unſer innigſtgeliebter Sohn,
Bruder und Verlobter
Auguſt Engel
Diplom=Ingenieur
im 25. Lebensjahr.
In tiefem Schmerz:
Heinrich Engel und Frau
Elſe Engel
Erna Vogt als Verlobte.
Kaſſel=K., Darmſiadt, den 22. September 1932.
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[ ← ][ ][ → ]gstag, 24. September 1932
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 24. September 1932.
50 Jahre Ludwigshöhe.
wird wohl viele Darmſtädter intereſſieren, daß am
Sonn=
en 25. September 50 Jahre ſeit der Einweihung des
Aus=
aunes auf der Ludwigshöhe verfloſſen ſind. In welcher
ſſich die Zeiten geändert haben, ergibt ſich aus der Geſchichte
ſeduurch eine hochherzige Stiftung ermöglichten Baues. Ein
ſei Bewohner von Darmſtadt ſtiftete, in Erinnerung an die
viöhg Stunden, die er in den wundervollen Wäldern der
Um=
geuch unſerer Stadt verlebte”, die Summe von 17000 Mark
unweauftragte mit der Errichtung des Turmes den
Verſchöne=
runngerein. Die Stiftungsurkunde enthält genaue
Beſtimmun=
gemder die Größe, Bauart uſw. (eine Höhe von 28 Metern
be=
huffzmggehinderter Ausſicht in die Umgebung, ſolide Ausführung
zun ſihinderung baldiger Reparaturen, gut belichtete Treppen,
Ans umung eines Altans mit einem wettergeſchützten Raum
dar=
unath den Wunſch, möglichſt kein oder doch ein billiges
Eintritts=
gelrzu erheben und die Verpflichtung an den damaligen
Vor=
ſitzſfeun, den Namen des Stifters geheim zu halten).
Ausführung war dem Architekt L. Harres übertragen
undd folgte ohne jeden Unfall. Den ſtark beſuchten
Einweihungs=
feiteihkeiten ſchloß ſich abends eine prächtige Illumination des
Tums an: die Koſten waren ebenfalls von dem Stifter
über=
notgen worden.
ſären die Zeiten andere, beſſere, dann hätte der
Verſchöne=
rurzuverein es unternommen, in Erinnerung an dieſen
denkwür=
digz Tag ein Gartenfeſt mit Illumination zu veranſtalten. Es
muzſt leider unterbleiben, er gedenkt aber und mit ihm wohl die
Büſirſchaft an dieſem Tage noch in dankbarer Anerkennung
echc Bürgerſinns des edlen, unbekannten Stifters.
Sch.
85. Geburtstag des Herrn Reichspräſidenten. In allen
Sazun iſt am Samstag, den 1. Oktober, oder am Montag, den
0ober d. J., des 85. Geburtstags des Herrn Reichspräſidenten
z er ſchlichten Feier zu gedenken. Im Anſchluß an dieſe Feiern
ſä der Schulunterricht aus. Fallen beide Tage in die Schulferien,
ſo ndie Feier in der erſten Woche nach Wiederbeginn des
Unter=
riaz abzuhalten.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 19. September der
Uſeallehrer an dem Gymnaſium und der Oberrealſchule zu
arg Karl Germann, auf ſein Nachſuchen, vom 1. Okto=
32 an.
ſerck=Goethe=Ausſtellung. Am Samstag, den 24.
Septem=
ſachmittags um 4 Uhr. wird Stadtarchivar Dr. Müller.
uihm geäußerten Wunſche entſprechend, noch einmal durch
ſerck=Goethe=Ausſtellung führen.
„Zum Birngarten”, Café=Reſtaurant. Die Herkunft der
mnung gründet ſich auf hiſtoriſche Vergangenheiten im
ſchö=
aglt=Darmſtadt. Landgraf Ludwig II. ließ in den 1670er
Jah=
rom Schloß aus nach der heutigen Dieburger Straße hin die
im Anweſen vorbeiziehende Straße durch den damaligen
marten unter der Bezeichnung „Birngartenſtraße”, anlegen
orderte hierauf verſchiedene Bauluſtige zur Bebauung der
Straße auf. Im Jahre 1841 heiratete der damalige
ſie Thronfolger und nachmalige Kaiſer Alexander II. von
ünd, welcher ſein mächtiges Reich von 1850—1881 regierte,
rinzeſſin „Marie von Heſſen”, die Tochter des damaligen
5ſckerzogs Ludwig II. von Heſſen und bei Rhein. Der
kaiſer=
li ſe ßemahl und ſeine hohe Gattin zeigten ſich bei ihrer
wieder=
n Anweſenheit in Darmſtadt als überaus große Wohltäter.
ſrmen Darmſtadts. Dies gab als Ausdruck der Dankbarkeit
zulaſſung, das damals „Platz” vor der Kavalleriekaſerne
ge=
ehme Gelände nach dem Namen der kaiſerlichen Gemahlin
linenplatz” zu benennen und der Birngartenſtraße ihren
heu=
ita Namen „Alexanderſtraße” nach dem Namen des Kaiſers
ehiß FaFender II. von Rußland zu geben.
Heſſiſches Landestheater.
B
19.30—22,30. Außer Miete. Gutſcheine nicht gült.
Krt
2. September Im weißen Rößl. Kleine Pr. 0.50—3.00 Mk.
19.30—22.30 Uhr Auß. Miete. Gutſch. nicht gült.
otag,
25. September Im weißen Rößl. Kleine Preiſe 0.50—3.00 Mk.
Anf. 20, Ende gegen 22.30 Uhr. A2.
Latag,
Pr. 0.70—5.50
27. September Madame Butterfly.
Kaich.
Anf. 19.30, Ende nach 22.,45 Uhr. B3.
2. September Juarez und Maximilian. Preiſe 0.50—4,50 Mk.
Anf. 20, Ende gegen 22.30 Uhr. C 3
merstag,
20 September Wetter für morgen: veränderlich. Pr. 0.50—4.50
Anf. 20, Ende gegen 22.30 Uhr. D 2
Pr. 0.30—5.50 Mk.
30 September Madame Butterfly.
Anf. 20, Ende nach 22.30 Uhr. E.3
Mee
Pr. 0.50—4,50 Mk.
1. Oktober Das Konzert.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 266 — Seite 5
Fattg,
2. Oktober
Anf. 19.30 Ende geg, 22.30 Uhr. Außer Miete:
Zum 25. Male. Im weißen Rößl.
Kleine Preiſe 0.50—3.00 Mk. Gutſch. nicht gült.
Kleines Haus
Anf. 20, Ende geg. 22.30. Zuſ.=Miete Vl. 1
Hiag.
1. Oktober Der Barbier von Sevilla. Pr. 0.80—4.50 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend und morgen
Sonn=
ſ920 Uhr, finden nochmals auf vielfachen Wunſch 2
Wieder=
ungen der erfolgreichen Revueoperette „Im weißen Rößl”
r Inſzenierung Hans Strohbachs ſtatt. Muſikaliſche Leitung:
Maria Zwißler. Dienstag, den 27. September, kommt nach
Pauſe von faſt 10 Jahren in neuer Einſtudierung und In=
Nuung durch Arthur Maria Rabenalt (Bühnenbild: Wilhelm
Eing) unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Schmidt=Iſſerſtedt
inis Oper „Madame Butterfly” zur Aufführung. In
Hauptrollen: Erna v. Georgi, Grete Bertholdt. Dr. Allme=
4 Johannes Drath. Eugen Vogt und Heinz Schlüter.
Mitt=
den 28. September, findet noch eine Wiederholung von
els Schauſpiel „Juarez und Maximilian” ſtatt.
gelangt neueinſtudiert. Eugen
Hiien Deftadeh Iichehe Fuſtſtluf die in der
Ni=
enen Spielzeit bei der Darmſtädter Erſtaufführung
allge=
en Beifall gefunden hat. — Generalmuſikdirektor Erich
iber, der eines der Sinfoniekonzerte des Heſſ. Landes=
Lers dirigiert, hat ſoeben in einem Konzert, der Berliner
harmoniker mit Werken von Strawinſky. Dvorak und
Tſchai=
y in Berlin außerordentlichen Erfolg gehabt.
*Das Eigenheim zu feſten Preiſen.
Nur Sparen zum Eigenheim und zu Wohnkulkur. — der Bund dentſcher Archikekken wirbt um Verkrauen!
Einfamilienhäuſer für 5o00 bis 20000 Reichsmark.
Ausſtellung der 2BG. und des B9A.
im Gewerbemuſeum.
„Möge die Zuſammenarbeit ſich
fruchtbrin=
gend auswirken zum Wohle des Handwerks, des
bauenden Publikums und nicht zuletzt zur
Er=
reichung einer ſoliden deutſchen Wohnkultur” —
ſo ſchloß Studienrat Architekt H. Stumpf ſeine Anſprache, die
er geſtern abend zur Begrüßung der Feſtverſammlung hielt, die
zur Eröffnung der Ausſtellung. Das Eigenheim zu feſten
Preiſen” in den unteren Räumen des ehemaligen
Gewerbe=
muſeums erſchienen war. Die Ausſtellung wird veranſtaltet von
der Bauſparkaſſe Deutſche Bau=Gemeinſchaft A.=G.,
Leipzig, Ortsgruppe Darmſtadt, und der Ortsgruppe
Darmſtadt des Bundes Deutſcher Architekten.
Wenn wir dieſen Wunſch im Schlußſatz der Anſprache vorweg
nehmen, ſo, weil er ausgedehnt werden darf auf allgemeines
Zuſammenarbeiten mit Baufreudigen, denn nur ſo kann die
wei=
tere, von dem Redner ausgeſprochene Hoffnung in Erfüllung
gehen, daß der Architektenberuf das Vertrauen, das
er früher genoß, wieder gewinnen möge. Vertrauen, das ſicher
nicht durch die „Schuld aller, aber einzelner, verloren
ge=
gangen iſt, die ihre Aufgaben nicht reſtlos zu löſen imſtande
waren, zumal in einer Zeit, da die Tendenz der Materialien und
Löhne eine aufſteigende war Darum die Ausſtellung „zu
feſten Preiſen!“— Wenn die Architekten wiſſen, daß ihrem
Beruf die Zurückgewinnung des Vertrauens unerläßlich iſt, ſo ſind
ſich die im B.D.A. vereinigten klar darüber, welche
Verantwor=
tung ſie übernehmen mit dieſer Ausſtellung. Die ſieben B.D.A.=
Mitglieder (Frau L. Arnet und die Herren S Großmann,
Keßler Krug. Peter Müller. Carl Schembs und Heinr.
Stumpf) ſtellen insgeſamt etwa 35 verſchiedene Eigenheime —
Ein= und Zweifamilienhäuſer — aus, die in genauen Grundriſſen
und Modellen reſtloſen Einblick geben in die Maße
und Raum= und Faſſadengeſtaltung, in alles alſo, was zu den
bei=
gegebenen „feſten” Preiſen erſtellt werden kann. Mit Recht
betonte der Redner, daß es eine Wohltat iſt, zu ſehen, wie
ſorg=
fältig und gewiſſenhaft die Grundriſſe und Modelle ausgearbeitet
ſind, daß jeder der Ausſteller nicht nur mit Begeiſterung und
Freude an dieſe Arbeiten ging, daß er ſein ganzes Herzblut daran
geſetzt hat, zu zeigen, was er zu leiſten in der Lage iſt. Und das
wohl geeignet iſt. Reſpekt und Achtung vor ehrlicher
Arbeit und Künſtlertum zu erringen. — Als
ſelbſt=
verſtändlich betonte der Redner, daß dies nur die Ausſtellung
bringt, die jedem zugänglich iſt, der bauen will, auch wenn er
nicht Mitglied einer Bauſparkaſſe iſt. Der D.B.G. und allen, die
mithalfen, die Ausſtellung zu ermöglichen, wurde herzlichſt Dank
geſagt. Viel Arbeit und viel Koſten waren damit verbunden.
Beſonderer Dank gebühre Herrn Peter Müller (B.D.A.). Ein
prominenter Architekt wird ſich demnächſt kritiſch zu der
Ausſtel=
lung äußern. —
Namens der D.B.G. begrüßte Herr Direktor Harth die
Verſammlung. Zum erſten Male, führte er aus, hat ſich eine
Bau=
ſparkaſſe mit dem Bund der Architekten zuſammengefunden, um
gemeinſchaftlich eine Ausſtellung, und zwar „das Eigenheim zu
ſeſten Preiſen” hier in Darmſtadt durchzuführen. Die Bauſparkaſſe
der Deutſchen Baugemeinſchaft A.=G. in Leipzig Ortsgruppe
Darmſtadt, hat mit der Ortsgruppe Darmſtadt des Bundes Deut=
ſcher Architekten die heutige Ausſtellung arrangiert. Die
Bau=
ſparkaſſe will zeigen, daß man mit regelmäßigem Spargeld das in
unverzinslicher Weiſe in die Bauſparkaſſe der Deutſchen
Bau=
gemeinſchaft fließt, eigene Heime in nicht allzu langer Zeit
ſchul=
denfrei erwerben kann, während der Bund der Architekten Ihnen
zeigen will, daß man auch zu angemeſſenen Preiſen ſolche Heime
bauen kann. Die einzelnen Ausſteller wollen Ihnen praktiſche,
für ein Eigenheim notwendige Ausſtellungsgegenſtände
vorfüh=
ren, die man zu angemeſſenen Preiſen erſtehen kann. Die
Bau=
ſparkaſſe Deutſcher Baugemeinſchaft in Leipzig iſt die größte
Bau=
ſparkaſſe Mitteldeutſchlands und ſteht in bezug auf Sicherheit in
Vergleich mit anderen guten Bauſparkaſſen an erſter Stelle.
Der Redner begrüßte dann insbeſondere die Vertreter der
Staats= und Stadtbehörden, der Preſſe und die Ausſteller. Sie
haben ſich in jeder Weiſe bemüht, alles, was zu einem Eigenheim
gehört, hier vorzuführen, damit die Beſucher der Ausſtellung auch
einen Ueberblick bekommen über das, was zu einem modernen
Eigenheim gehört und wo ſie es zu angemeſſenen Preiſen in
ſoli=
der Ausführung erſtehen können. Dank wurde geſagt für die
wert=
vollen Geſchenke, die geſtiftet wurden, zwecks Verteilung
unter die Beſucher. Die Verteilung wird nach Schluß der
Ausſtellung unter die Inhaber der Nummern der Eintrittskarten
erfolgen. Wir hoffen, ſchloß er, daß der Bund der Architekten und
die Ausſteller von der Ausſtellung ſelbſt einen nachhaltigen
klin=
genden Erfolg haben.
An der Ausſtellung ſind an Einzelfirmen beteiligt:
Gedr. Becker Nachf. Inſtallateur; Brand. Elektrotechniker:
Eiſenhauer, Möbelfabrik; Gutfreund, Elektrotechniker;
Heag; Kienzle, Ofenſetzer: Weiß, Ofenſetzer;
Kontzel=
mann, Herdfabrik; Meyer, Teppichhaus=Menger, Tavezier;
Schulz, Gärtner; Stützer, Tapetengeſchäft; Tritſch und
Heppenheimer Tapetengeſchäft; Werner, Ludwig,
Darm=
ſtädter Fenſterfabrik.
Die 2. Vorſitzende der Ortsgruppe, Frau Hoffmann
ver=
breitete ſich über Art und Aufbau der D.B. G., die ihren Anſtieg
zur heutigen Größe und Bedeutung im Weſentlichen drei
grund=
legenden Punkten verdanke: 1. der einwandfreien muſtergültigen
Verwaltung, 2 ihrem Tarif der nach jeder Richtung hin
auf Sicherheit und Gerechtigkeit aufgebaut ſei, und 3. dem
Spar=
fleiß ihrer Mitglieder. — Sondervorträge über die D.B.G.
werden im Laufe der Ausſtellung weiteren Einblick vermitteln.
Herr Direktor Harth erklärte die Ausſtellung dann für
er=
öffnet.
Ohne der kritiſchen Stellungnahme aus berufener Feder
vorgreifen zu wollen, darf geſagt werden, daß die Ausſtellung
wirklich ſehenswert iſt, und zwar nicht nur für
Bau=
freudige, für jeden vielmehr, der noch in heutiger Zeit Sinn und
Intereſſe für Bau= und Wohnkultur hat Und das ſollte
ſchlechthin, jeder ſein. — Vom beſcheidenſten Kleinhaus bis zum
Doppelwohnhaus ſind Löſungen vorhanden, die Achtung abringen
und beſonders in den Grundriſſen vielfach hochintereſſant ſind.
Vor allem, weil ſie zeigen, wie billig und geſchmackvoll man heute
wieder bauen kann.
Die Einzelfirmen ergänzen in zweckmäßigſter Weiſe die
Bau=
ausſtellung durch Ratſchläge und Fingerzeige für die
Innen=
einrichtung. Vom Fußbodenbelag und Tapete bis zur
reſt=
loſen Möbelausſtattung aller Zimmer, von der einfachſten, aber
praktiſchen, bis zur elegant=bequemen elektriſchen Küche wird alles
gezeigt. — Wir kommen auf Einzelheiten der Ausſtellung noch
zurück.
M. St.
Gegen Preisbindungen im Kohlenhandel.
Der Verband Rheiniſch=Heſſiſcher Kohlenhändler, Sitz Mainz,
Geſchäftsſtelle Mannheim hat in einem Vertrag zwiſchen Groß=
und Platzhandel Strafmaßnahmen gegen ſolche Kohlenhändler
feſt=
gelegt, die die von ihnen beſtimmten Preiſe unterſchreiten. Der
heſſiſche Miniſter des Innern hat dem Verband die Durchführung
der Strafmaßnahmen unterſagt. Das geſchah durch folgendes
Schreiben:
Auf Grund der Verordnung des Herrn Reichspräſidenten
zur Behebung finanzieller, wirtſchaftlicher und ſozialer Notſtände
vom 26. Juli 1930 (RGBl Nr. 30 S. 311) V Abſchnitt 8 1, ſowie
der nach 8 4 Abſ. II erforderlichen und erteilten Zuſtimmung des
Herrn Reichswirtſchaftsminiſters und des Herrn Preußiſchen
Mi=
niſters für Handel und Gewerbe unterſage ich dem Verband
Rheiniſch=Heſſiſcher Kohlenhändler e. V. für das geſamte
Ver=
bandsgebiet, und zwar mit ſofortiger Wirkung, die Durchführung
der in dem Vertrag zwiſchen dem Groß= und Platzhandel
feſt=
gelegten Strafmaßnahmen gegen ſolche Kohlenhändler, die die
vom Verband feſtgeſetzten Preiſe unterſchreiten. Der Verſuch,
einen Geſchäftsmann zur Forderung höherer Preiſe zu zwingen,
als er ſie nach ſeiner eigenen gewiſſenhaften Kalkulation für
not=
wendig hält, iſt in der gegenwärtigen Notzeit und in der Zeit
der Preisſenkung nicht mehr angängig. Dieſe Auffaſſung deckt
ſich mit dem Inhalt des Gutachtens des Vorläufigen
Reichswirt=
ſchaftsrats vom 12. Auguſt 1930.
Konfscheesgen „Mgräne, Neutalgen.
i aporneren s puuvex-opER 12 0Btarent-ptruns: Rrt 1.03
W.124
Eine Modellſchau von Häuſern zu feſten Preiſen
zeigt in der Ludwigſtraße 10 Architekt Gg. Küchler. Neben
Modellen von Klein= und Kleinſthäuſern, die zugleich einen guten
Begriff von der Außenwirkung der Häuſer geben, da ſie in
mo=
dellierten Gartenanlagen ſtehen, ſind vor allem die dazugehörigen,
bis ins einzelne genau durchgearbeiteten Grundriſſe und
Zeich=
nungen von Intereſſe. Die Maße ſind jeweils angegeben, ebenſo
die feſten Preiſe für ſchlüſſelfertige Erbauung der Häuſer, deren
Erſtellung mit Hilfe der Finanzierung durch die Bauſpar=Lloyd
A.=G., Berlin, weiteſten Kreiſen ermöglicht werden ſoll. Die
Architektur der 4 zur Schau geſtellten Häuſer iſt beſonders gefällig.
die Innenanordnung der Räume iſt ſo gehalten, daß eine
zweck=
mäßige Zimmerverteilung vorgenommen werden kann.
Selbſt=
verſtändlich geben eigene Gedanken und Wünſche des Bauherrn
bei dem Bau eines Hauſes den Ausſchlag, immerhin iſt eine
der=
artige Modellausſtellung geeignet, Anregungen zu geben. Die
Beſichtigung iſt daher für Intereſſenten von beſonderem Wert.
Siebenbürgen und das Banak in Work und Bild.
Ausſtellung im Ludwigs=Gymnaſium.
Für die Darmſtädter höheren und Volksſchulen
fan=
den dieſe Woche im Feſtſaale des Ludwigs=Gymnaſiums — im
Rahmen einer Gemälde= und Volkskunſt=Ausſtellung
— Vorträge über Siebenbürgen und das Banat ſtatt,
an der etwa 25 deutſchſtämmige Künſtler aus Siebenbürgen
teil=
nahmen.
Die Ausſtellung beleuchtete und illuſtrierte in Gemälden.
Zeichnungen, Stickereimuſtern uſw. die
geographi=
ſchen, ethnographiſchen und die kulturellen Verhältniſſe jener
Ge=
biete, in denen etwa eine Million Deutſche
zuſammen=
geſchloſſen leben, und in denen ſeit 800 Jahren deutſche Kultur
herrſcht. Der deutſche Ritterorden galt bereits zu
Be=
ginn des 13. Jahrhunderts als Hauptkulturträger in
Siebenbürgen. Das Banat wurde ebenfalls erſt nach dem
großen Schwabenzug im 17. Jahrhundert der weſtlichen Kultur
erobert.
Großes Intereſſe erweckten auch die geſchichtlichen
Ausführungen über die Gepiden, die als urdeutſcher
Volksſtamm. bereits von anderthalbtauſend Jahren auf dem
heutigen Siebenbürger und Banater Gebiet, ein mächtiges
Germanenreich unter dem großen Gepidenkönig Ardarich
gegründet haben. Die Nachkommen dieſer Gepiden ſind die
Siebenbürger Szekler, die beinahe eine Million Köpfe
zählen.
Den geſchichtlichen Ausführungen folgten dann noch
wirt=
ſchaftliche und kulturelle Schilderungen, wobei auf das
Aus=
ſtellungsmaterial Bezug genommen wurde. Wort und
Bild ergänzten einander.
An Motiven waren vertreten: Landſchaften
Volks=
typen, Trachten, Tiergruppen, Kirchenburgen,
Stickerei=Karten uſw., die über Land und Volk einen
anſchaulichen und belehrenden Aufſchluß gaben.
Die Schulen nahmen an der Ausſtellung geſchloſſen teil.
— Orthſcher Männerchor. Mit welch eminenten
Schwierig=
keiten heute ein derartiges Konzertprogramm, das der Orthſche
Männerchor auf ſeiner heute Samstag in der Beſſunger
Turn=
halle anläßlich ſeiner 25jährigen Gründungsfeier
bietet, verknüpft iſt, dürfte wohl jedem einzelnen klar ſein. Die
ſchwer um ihre Exiſtenz ringenden deutſchen Männerchöre, welche
ſich ehrlich bemühen, in der Zeit der Not Ideale durch Pflege des
deutſchen Liedes und damit ethiſche Werte deutſchem Volkstum zu
erhalten ſuchen, wollen durch derartige Veranſtaltungen in noch
weitere Kreiſe der Bevölkerung eindringen und das nötige
Ver=
ſtändnis dafür aufkommen laſſen. Der Orthſche Männerchor,
be=
kannt in ſeinen Leiſtungen auf dieſem Gebiet, dürfte hierfür die
beſte Gewähr geben.
Das ist die Salem Fabrik
AlleloellelllOTäOTT
sind auch häufig Zigaretten.
Ein günstiger Wind macht manche Sorte groß uund ein
un-
günstiger läßt sie wieder verschwinden.
Wnberüfrt von alldem bleibt die Zigarette, die nur ihrer
bervorragenden Aualität wegen gergucht wirdz
delte THERIOOt
Seite 6 — Nr. 266
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Srgn. 2. Sta
Der Skahlhelm zur polikiſchen Lage.
Pflichtverſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt des Stahlhelm
B. d. F.
* Im großen Saal bei Sitte hielt geſtern abend die
Orts=
gruppe Darmſtadt des Stahlhelm B. d. F. ihre außerordentlich
gut beſuchte Pflichtverſammlung ab. Nach dem Einmarſch der
Wehrſport= und Studentengruppe eröffnete Ortsgruppenführer
v. Geldern die Verſammlung mit einem warmen Nachruf auf
den verſtorbenen Kameraden Dr. Eßleben. Nach internen
Anord=
ungen ſprach der Landesführer Kapitän a. D. Weiß=Frankfurt
a. M. über den Stahlhelm in der augenblicklichen politiſchen
Situ=
ation. Beim impoſanten 13. Frontſoldatentag habe Bundesführer
Seldte erneut betont, der Stahlhelm bleibe überparteilich, ſein
Ziel ſei die Bekämpfung des Marxismus, die Wiedererſtellung der
Wehrfreiheit, die unſere Grenze garantiere, und eine Regierung,
die der Arbeitsloſigkeit in Deutſchland ein Ende bereite. Der
Red=
ner ging von der Tatſache aus, das geſamte deutſche Volk vertraue
darauf, daß der Stahlhelm allein ſtark genug ſei — evtl. im
Zu=
ſammenwirken mit der Schupo — jeden Angriff von Rotfront
gegen Leben und Eigentum des deutſchen Staatsbürgers
zurück=
zuſchlagen. Angeſichts des engen Einvernehmens des Stahlhelms
mit den chriſtlichen Konfeſſionen — da ein guter Soldat auch ein
guter Chriſt ſei — ſei es unverſtändlich, daß einzelne untere
Geiſt=
liche den Stahlhelm zu diffamieren ſuchten. Der Redner ſkizzierte
dann die augenblickliche politiſche Lage und betonte, daß der
Stahlhelm ſchon im November 1918 die zurückflutenden
Front=
ſoldaten ſammelte zum Anſatz gegen Regierende, die uns heute
6 Millionen Arbeitsloſe und die unvorſtellbare Schuldenlaſt von
63 Milliarden gebracht hätten. Bereits 1923 war der Stahlhelm
ein politiſcher Faktor, der den Wehrwillen des Volkes erweckte. Die
NSDAP. habe die wehrpolitiſchen Ideen des Stahlhelms in den
letzten Jahren übernommen; aber auch bei jeder Gelegenheit —
Harzburg, Reichstagswahl, Heſſen= und Preußenwahl — die
Ein=
heitsfront der Rechtsoppoſition gegen den Marxismus aus
Führer=
ehrgeiz wieder zerſtört. Im Zeichen des erſtarkenden Stahlhelms
und der NSDAP. angeſichts der agreſſiven Politik Polens
gegen=
über Danzig und der Gefahr, Oſtpreußen zu verlieren, habe
Reichs=
präſident v. Hindenburg das Steuer herumgeworfen und die
natio=
nale Regierung berufen. Dem Stahlhelm ſei es gleichgültig, ob ein
Adliger oder ein Kutſcher Deutſchland rette, er mache daher die
Hetze gegen das „Kabinett der Barone” nicht mit, ſondern werte
allein die Taten der Männer. Trotz mancher Bedenken bleibe die
Lauſanner Reparationsregelung ein Erfolg für Deutſchland. Die
3=Milliarden=Verſprechung ſtelle ein Geſte gegenüber dem
franzö=
ſiſchen Volke dar.
Die Genfer Abrüſtungskonpention lehne der Stahlhelm ab,
denn ſie beſtätige den jetzigen Zuſtand der Entwaffnung
Deukſch=
lands. Das Kabinett Papen=Schleicher habe aus dieſer
Erkennt=
nis den Mut zu einem deutlichen Schritt, dem Fernbleiben von
den weiteren Schwatzereien in Genf, gezogen. Zur Innenpolitik
übergehend, betonte der Redner, daß in den Vorverhandlungen
zur Regierungsneubildung den Nationalſozialiſten in Preußen
alle Machtpoſitionen, im Reich 3 Miniſterien und Adolf Hitler
der Vizepräſidentenpoſten zugeſtanden war. Die Unterführer
hätten Hitler dann zu dem unverſtändigen Nein gegenüber
Hin=
denburg gezwungen. Das Telegramm Hitlers zum Beuthener
Todesurteil beweiſe, daß er die Verfaſſung nicht kenne und
nie=
mals imſtande ſein werde, die Geſchicke Deutſchlands in
ſchwieri=
gen Situationen zu meiſtern. Auch Reichstagspräſident Goering
habe verfaſſungs= und geſchäftsordnungswidrig gehandelt. Juſt
in dem Augenblick, als Reichspräſident und eine autoritare
Re=
gierung dem Reichstag und der Parteiherrſchaft entgegentraten,
habe der Stahlhelm ſeinen impoſanten 13. Frontſoldatentag in
Berlin durchgeführt Die Notverordnung Papens, nur ein erſter
Schritt, könne den Anſchein erwecken, als ob Banken und
Schwer=
induſtrie allein Vorteil aus ihr zögen. Der Stahlhelm werde
ſofort in die Oppoſition gehen, wenn die notwendigen Opfer beim
Aufſtieg Deutſchlands nicht allen Volkskreiſen auferlegt würden.
Der Redner forderte zum Schluß rege Unterſtützung des
Frei=
willigen Arbeitsdienſtes und der Schulungskurſe zur
Jugend=
ertüchtigung. Der Stahlhelm als politiſcher Machtfaktor laſſe ſich
nicht ausſchalten, er fördere alle Aufbaumaßnahmen, damit bald
die Sonne leuchte über einem freien, einigen und ſtarken
Deutſch=
land. Dreifaches Frontheil dankte dem Redner für ſeine offenen
und von vaterländiſchem Verantwortungsbewußtſein getragenen
Ausführungen.
Weinbergsbegehung.
Die Landwirtſchaftskammer für Heſſen hat für Donnerstag,
den 29 September, eine Begehung und Beſichtigung der
Wein=
berge in ihrem Verſuchs= und Lehrgut Windhäuſerhof,
Gemar=
kung Elsheim, vorgeſehen. Die in dieſem Weinbergsbetrieb
durch=
geführten diesjährigen Kulturarbeiten und Maßnahmen zur
Schädlingsbekämpfung dürften für weite Kreiſe der heſſiſchen
Winzerſchaft Intereſſe haben. Die Teilnehmer treffen ſich
vor=
mittags 10 Uhr in Elsheim vor dem Gaſthaus Schäfer und treten
dort, unter Fuhrung von Herrn Landesinſpektor Pfeiffer=
Darm=
ſtadt, den Rundgang, der etwa 3 Stunden in Anſpruch nehmen
dürfte, an. Fahrgelegenheit nach Elsheim iſt ſowohl von Richtung
Mainz wie von Richtung Ingelheim her mit Autobuſſen, die in
Mainz kurz vor 8,30 Uhr und in Ingelheim kurz nach 9,30 Uhr
ab=
fahren.
— Der Heſſiſche Automobil=Club E. V. (A. v. D.) konnte in
der letzten Zeit zwei wertvolle Clubpreiſe erringen. Bei der
Clubwertungsfahrt zum „Großen Preis von Deutſchland”, auf
dem Nürburgring errang er für Meiſtbeteiligung den 1.
Club=
preis. Weiterhin konnte der HAC, bei der kürzlich
ſtattgefun=
denen „Großen Herbſtſchnitzeljagd in Rheinheſſen” ebenfalls für
Meiſtbeteiligung den 1. Clubpreis mit nach Hauſe nehmen. Dieſe
Preiſe ſind für kurze Zeit bei der Firma Juwelier Robert Müller,
Wilhelminenſtraße (am Luiſenplatz), ausgeſtellt.
—Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag
um 11.00 und 11.30 Uhr vormittags, an den Wochentagen um
11.00 und 11.30 Uhr vormittags und 3.00 und 3.30 Uhr
nachmit=
tags. Dauer einer Führung etwa 1½ Std. Die Madonna des
Burgermeiſters Meyer von Baſel von Hans Holbein d. Jg.
kann ſtets geſondert von den Führungen beſichtigt werden.
Ver=
eine können nach vorheriger Verabredung zu jeder Stunde, auch
Sonntags nachmittags, zu ermäßigten Eintrittspreiſen geführt
werden.
— Die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 10—12.30 Uhr und von 3—6 Uhr
ge=
öffnet.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Ausſtellung Adolf
Bode, Offenbach. Bode, der mit dem diesjährigen Büchnerpreis
ausgezeichnet wurde, zeigt eine zuſammenfaſſende Auswahl ſeines
bisherigen Schaffens. Die Ausſtellung, die großem Intereſſe
be=
gegnet, wird noch bis Ende September gezeigt; Beſichtigung
unent=
geltlich.
— „Die ſchwebende Jungfrau”, ein köſtliches Produkt aus
dem reichhaltigen Repertoire der berühmten Schwank=Autoren
Arnold und Bach, gelangt heute und morgen abend 8.30 Uhr im
Orpheum bei allerkleinſten Preiſen zu 35 und 50 Pfg. zur
Auf=
führung. — Wer einmal tüchtig lachen will, ſehe ſich die
ſchwe=
bende Jungfrau an! — Sonntag nachmittags 3.30 Uhr, werden
die beliebten Kinder=Märchen=Aufführungen fortgeſetzt, und zwar
gelangt „Die Gänſehirtin” bei kleinſten Preiſen von 15 Pfg. an
einmalig zur Aufführung.
— Eine eigene Scholle zu beſitzen, iſt heute die Sehnſucht vieler.
Um dies zu ermöglichen, hat ſich in der Ortsgruppe Darmſtadt der
ehemal. Kriegsgefangenen eine Siedlungsgruppe gebildet. Es
fand zu dieſem Zweck eine Verſammlung ſtatt, bei welcher der
freie Siedlungsverein durch die Herren Architekten Prof.
Wien=
koop, Studienrat Stumpf und Schmitt, welche über billige und
ſehr praktiſche Bauprojekte Aufſchluß gaben, vertreten war. Die
Ausführungen dieſer Herren wurden mit großem Intereſſe
auf=
genommen, was auch die lebhafte Diskuſſion bewies. Es wurde
ein Siedlungsausſchuß gebildet, der bei dem Siedlungsverein und
den Behörden die Intereſſen der vorerſt 40 Heimſtätten für die
ehemal. Kriegsgefangenen vertritt. Ein Teil der Arbeiten, wie
Grundarbeiten, Straßenanlagen uſw., wird von den Beteiligten
und den Arbeitsloſen ausgeführt, und ſoll das Bauen noch dieſes
Jahr beginnen. Es handelt ſich um ſchlichte, unſeren ganzen
Ver=
hältniſſen angepaßte Wohnſtätten, welche mit allen Abgaben nicht
ſo teuer kommen wie die heutigen Durchſchnittsmieten. Es iſt an
eine Randſiedlung gedacht, welche in ihrer einfachen, aber doch
ſchmucken Art einen angenehmen Abſchluß für unſere Stadt bieten
ſoll. Die Häuſer ſollen in der erſten Hälfte des kommenden
Jah=
res bezugsfertig werden. Der Gedanke der Siedlung iſt nicht nur
dem Wunſche entſprungen, eine eigene Heimſtätte zu haben,
ſon=
dern nicht zuletzt dem der Kriegsgefangenenbewegung eigenen
ſo=
zialen Pflichtgefühl, dem heute überall ſich ſehr unangenehm
be=
merkbar machenden Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit mit ſeinem Elend
im Gefolge entgegenzuſtenern.
Siebet eininat Bunoftiebensoracf.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am
Don=
nerstag in erſter Inſtanz gegen zwölf Angeklagte aus
Michelſtadt wegen Landfriedensbruch. Wie überall
herrſchte auch in Michelſtadt zur Zeit der Reichspräſidentenwahl
recht dicke Luft, und ſo war es denn kaum zu vermeiden und
be=
durfte nur eines ganz geringen Anlaſſes, die ſchönſte Schlägerei
hervorzurufen. Eine kleine Anrempelei auf der Straße von 18jähr.
Lausbuben, eine freche Antwort, darauf eine Ohrfeige — das war
der Beginn — eine Ohrfeige, die ein Nationalſozialiſt erteilte, der
heute als Zwölfter wegen Körperverletzung auf der Anklagebank
ſitzt. Der junge Geohrfeigte eilte zu ſeinen Geſinnungsfreunden, wo
er die Sache erheblich vergrößert vortrug, und im Nu hatte ſich
eine Schaar zuſammengefunden, die den Mann ſuchen wollten, um
ihm die Ohrfeige heimzuzahlen. Man fand ihn zwar nicht, aber
man ſtieß auf dem Weg nach Steinbach auf andere
Nationalſozia=
liſten, die man nun vornahm und verprügelte
Wegen dieſer Schlägerei in der Nacht vo m12. auf den 13. März
angeklagt ſind heute vier Kommuniſten und ſieben Mitglieder
des Reichsbanners. Sämtliche Angeklagten beſtreiten, irgendwie
an der Schlägerei teilgenommen zu haben. Die Reichsbannerleute
behaupten, ſie ſeien auf Plakatſchutz geweſen und zufällig
dazuge=
kommen. Etliche beſtreiten, überhaupt am Tatort geweſen zu ſein.
Nach achtſtündiger Beweisaufnahme beantragt der Staatsanwalt
gegen den am ſchwerſten belaſteten Reichsbannergruppenführer
wegen Rädelsführerſchaft beim Landfriedensbruch, wegen
Auffor=
derung zu Gewalttätigkeiten — er ſoll mit ſeinen Rufen die
Schlä=
gerei veranlaßt haben — wegen Vergehens gegen die Verordnung
des Reichspräſidenten vom Juli dieſes Jahres und gegen das
Revublikſchutzgeſetz — alles in Tateinheit — ohne Zubilligung
mildernder Umſtände ein Jahr und ſechs Monate Zuchthaus und
in Anbetracht der hohen Strafe ſofortigen Erlaß eines Haftbefehls.
Gegen einen Zweiten wegen derſelben Delikte, jedoch nicht als
Rädelsführer, ein Jahr Gefängnis. Gegen zwei kommuniiſtſche
Ortsgruppenführer wegen einfachen Landfriedensbruches je neun
Monate, gegen zwei wegen einfachen Landfriedensbruchs je ſechs
Monate, gegen einen, der wegen Landfriedensbruchs ſchon
beſtraft iſt, ein Jahr Gefängnis. Gegen den Nationalſozialiſt
der die Ohrfeige erteilte, wird wegen Körperverletzu
zwei Monate Gefängnis beantragt, da dieſe 9
er Auftakt zu dem Ganzen geweſen ſei. Ge
nung des Verfahrens beantragt, da ein Hauptzeuge krank
halber nicht erſcheinen konnte. Die Verteidiger beantragen
ſpruch oder zumindeſt nicht eine derart harte Beſtrafung, wie uf
der Staatsanwalt beantragte.
Um 8,30 Uhr zog ſich das Gericht zur Beratung zurück.
10,45 Uhr verkündet der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Meue=
das Urteil.
Gegen zwei Angeklagte wird, das Verfahren
ab=
trennt, drei werden freigeſprochen mangels Bewei=
Verurteilt werden: der dritte Angeklagte, Gruppenführer
Reichsbanners in Michelſtadt, wegen Landfriedensbruchs.
Rädelsführer, wegen Aufforderung zu Gewalttätigkeiten, weue
Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz und gegen die
Veru=
nung des Reichspräſidenten gegen politiſche Ausſchreitungen ToN.,
Juli 1932, alles in Tateinheit, zu einem Jahr Zuchthag
Dem Angeklagten, der derart verantwortungslos gehandelt b6,i
und mit ſolch „frecher Unverſchämtheit dem Gericht Lügen auu.”
tiſcht” habe, müſſe die ganze Härte des Geſetzes treffen. Auch //.
angeklagte Nationalſozialiſt, der mit ſeiner Ohrfeige den Fürt)e
ins Pulverfaß geſchleudert habe, ſei ganz gehörig zu beſtrafen,
erhalte deshalb wegen tätlicher Beleidigung eine
Geldſtr=
vo n50 M., hilfsweiſe 10 Tage Gefängnis. Demgegenüber ſiſt
die anderen Angeklagten weſentlich milder zu bebandeln. Zwef!
halten je ſechs Monate, einer, der wegen Landfriedensbrgut
ſchon vorbeſtraft iſt, erhält ein Jahr unddrei Monate0ſwroge H0o
fängnis und die beiden KPD.=Führer als ſolche Gefänndm vie
nisſtrafen von acht und zehn Monaten.
ſenit untekr
eun der Tiet
Wanderung um König.
(Für Sonntag, den 25. September.)
Sonntagskarte König. Fahrt mit der Odenwaldbahn nach
König. Fahrpreis ab Oſtbahnhof 2 RM. Zeichen Xblau=gelb am
Bahnhof rechts auf durch
Wald nach 1 Std. Momart,
je Köuie
durch den Ort, allmählich
fal=
lend, dann wieder ſteigend
Aane
nach 1½ Stunden Weiten=
Geſäß. Auf breitem Fahrweg EEll.
zum Eulbacher Park nach
2½ Stunden Jagdſchloß
Eul=
bach (510 Meter, „Engliſcher
Garten”, Wirtſchaft im
Forſt=
haus). Zeichen A gelb, am
„achteckigen Pavillon” von der
Straße rechts ab, am
Forſt=
haus „Silvan” vorbei, an der
„Emilienhütte” links, immer
mGesäss
EMLBACH
MicHELSrAyr
bergab nach 3½ Stunden Michelſtadt. Am Rathaus vorbei durch
das Städtchen über die Bahn nach Steinbach (Schloß Fürſtenau,
Einhardtsbaſilika), Zeichen X rot, ſteil auf, an Steinbruch links,
durch Feld und Wald, an Ausſichtstempel vorüber nach 4½
Stunden Zell, ein kurzes Stück Straße, dann rechts auf, durch
den „Ebertsgraben” nach 5½ Stunden König. Rückfahrt.
— Autoliſte Nr. 95. Soeben erſchienen, verzeichnet Autoliſte
Nr. 95 alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von Kraftfahrzeugen
jeder Art in den 18 Kreiſen des Volksſtaates Heſſen (Kennzeichen
V9 VR, VO) für die Zeit vom 1. bis 15. September, und zwar in
folgender Reihenfolge: Name, Beruf. Wohnort des
Kraftfahr=
zeugbeſitzers; Fahrzeugart, Hubraum in ecm und P8 (bei
Laſtkraft=
wagen: Eigengewicht in kg und PS); Fabrikat und
Motornum=
mer. Fabrikneue Fahrzeuge ſind durch + kenntlich
ge=
macht. Die Meldungen ſind geordnet nach den drei Provinzen
(VS. VR. VO) und Kreiſen, und innerhalb dieſer nach
Fahr=
zeugarten. Abgemeldete Fahrzeuge werden beſonders
ge=
führt. — Dieſe Meldungen ſind nur durch den Verlag
L. C. Wittich in Darmſtadt erhältlich. Sie ſind unentbehrlich,
weil ſie laufend neueſtes Adreſſenmaterial liefern. Die
Auto=
liſten erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich 2 Liſten. Die ſpäteſtens
am 8. eines jeden Monats ausgegebene Liſte enthält die
Mel=
dungen vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats, und
die ſpäteſtens am 23. eines Monats ausgegebene Liſte die
Mel=
dungen vom 1. bis 15. des gleichen Monats. Bezugspreis
ſiehe Anzeige!
„Haarglanz” macht die Frisur haltbarl Er verleiht
dem Haar Straffheit und Schmiegsamkeit zugleich. Daher
nimmt es Ondulation und Dauerwellen leicht an und hält ihre
Form unverändert fest. „Haarglanz” erhalten Sie mit
jedem weißen Beutel Schwarzkopf-Schaumpon,
dem milden Haarpflegemittel und auch mit dem
hoch-
wertigen, kosmetisch wirksamsten Schwarzkopf-Extra. Für
Blondinen „Extra-Blond”, die aufhellende Spezial-Sorte!
— Im Union=Theater beginnen heute die Vorführungen des
neuen großen hiſtoriſchen Films „Die Tänzerin von Sansſouci”.
Manuſkript: F. Carlſen und Hans Behrend, Regie: Friedrich
Zelnik, Muſik= Marc Roland, Hauptdarſteller: Fridericus Rex:
Otto Gebühr, die Tänzerin Barberina Campanini: Lil Dagover.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute einen ſenſationellen
Kriminal=Tonfilm „Teilnehmer antwortet nicht”, eine ganz
rät=
ſelhafte Angelegenheit mit Dorothea Wieck, Guſtav Dießl u. a.
— In den Palaſt=Lichtſpielen läuft der großen Nachfrage
wegen noch einige Tage das gigantiſche Tonfilmwerk der letzten
Jahre „Wolkenſtüxmer” bei ermäßigten Eintritts: eiſen.
— Film=Morgenfeier In der erſten Morgenfeier wird
erſt=
malig der bekannte deutſche Flieger Ernſt Udet in dem
hervor=
ragenden Filmwerk „Fliehende Schatten” gezeigt.
— Reſi=Theater. Ein Sonntagskind unter den Filmen, zur
Freude geboren, zum Glücklichmachen geſchaffen, iſt „Der
Frech=
dachs”, den das Reſi=Theater ab heute zeigt ... und dann beden=
ken Sie: Willy Fritſch, Camilla Horn, Ralph Arthur Roberts —
unübertrefflich!
Vereinskalender.
— Verein der Pioniere und Verk.=Truppen
Darmſtadt und Umg., KK.=Schützenabteilung. Am Sonntag,
den 25. September, ab 9 Uhr: Uebungsſchießen.
— Männervereinigung der Petrusgemeinde.
Wir laden nochmals alle unſere Mitglieder, Kirchen= und
Poſau=
nenchor herzlich ein zum Familienausflug morgen Sonntag, den
25. ds. Mts., nach Gundernhauſen (Gaſtwirtſchaft Hanſtein).
Ab=
marſch punkt 12.30 Uhr vom Nordeingang des Orangeriegartens.
Fahrgelegenheit ab Oſtbahnhof 13.45 Uhr mit Sonntagskarte
(60 Pfg.).
Lokale Veranſtaliungen.
Die dierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu bair
m keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriiſt.
— Heute Samstag, den 24., und Sonntag, den 25. September,
im Hotel und Reſtaurant „Zur Po ſt” am Hauptbahnhof.
In allen Räumen neue künſtleriſche Dekorationen. Die gute
Ka=
pelle Rodemer ſpielt die neueſten Tänze.
— Herrngarten=Café. Heute die ganze Nacht geöffnet.
Tageskalender für Samstag, den 24. September 1932.
Union=Theater: „Die Tänzerin von Sansſouci”; Helia=Lichtſpiele:
„Teilnehmer antwortet nicht” und Scherben bringen Glück”;
Palaſt=Lichtſpiele: „Wolken=Stürmer”. — Reſi=Theater: „Der
Frechdachs”. — Orpheum: „Die ſchwebende Jungfrau”,
Konzerte: Hotel=Reſt. Poſt, Café Ganßmann an der Hochſchule.
— Beſſunger Turnhalle, 20 Uhr: Gründungsfeier des Orthſchen
Männerchors.
Aus Heſſen.
Falſche Kombinakionen
in Milchvi
ſere Zwedk
ichts w
um das Heſſiſche Handwerkskammerpräſidinmd
In einem Teil der Preſſe wurden Mitteilungen über
Sitzung der Handwerkskammermitglieder der Bezirksverbön)
Darmſtadt, Bensheim und Heppenheim veröffentlicht, die zu
den Tatſachen nicht entſprechen. Von der Arbeitsgemeinſchaft
Bezirkswerbände Darmſtadt, Bensheim=Heppenheim und G5.
Gerau wird uns dazu u. a. mitgeteilt:
Durch den Rücktritt des Herrn Nohl iſt die Kammerpräſi
tenſtelle und der Vorſitz der Handwerkskammer=Nebenſtelle Lnde elektriſck
nächſt neu zu beſetzen. Es iſt der allgemeine Wunſch des Hou
dern
werks, daß die beiden Stellen nicht wieder durch eine Perſornos möge de
ſetzt werden, weil dieſe Regelung in der Vergangenheit ſich äupg als an
nicht glücklich erwieſen hat. Zum Kammerpräſidenten, der ja im ur Geſ
der Kammervollverſammlung zu wählen iſt, ſind die Herren Bäeyſſe überall
obermeiſter Kunkel=Worms, Metzgerobermeiſter Falk=Mainz vden be
Zimmerobermeiſter Hartmann=Darmſtadt vorgeſchlagen. Mit
ſen Vorſchlägen hat die Arbeitsgemeinſchaft nichts zu tun, da ea Birker
Wahl lediglich Aufgabe der Kammermitglieder iſt. In der Sitzu
am Samstag wurde den anweſenden Kammermitgliedern ledi.Mhſt
empfohlen, den Befähigtſten zu wählen. Davon, daß dies ein Derzu
ſtädter ſein müſſe und daß der Mainzer Präſidentſchaftskand
gegebenenfalls 2000 RM. mehr koſten würde, war nicht die N6.
— Etwas anderes iſt es mit dem Vorſitzenden der Handwerks-1
mer=Nebenſtelle Darmſtadt. Dazu Stellung zu nehmen warem!
Vorſtände der Arbeitsgemeinſchaft zuſammengekommen. Die
zirksverbände Bensheim=Heppenheim. Darmſtadt und Groß=
G=
bilden die Arbeitsgemeinſchaft Rhein=Main=Neckar. Dieſer B3
iſt auch gleichzeitig der Arbeitsbereich der Handwetkskam u
Nebenſtelle Darmſtadt. Laut § 41 des Kammerſtatuts habemt
im Bezirk liegenden Verbände das Vorſchlagsrecht für den Ne
ſtellenvorſitzenden. Die Vorſtände haben ſich eingehend mit de.
Angelegenheit befaßt und ſchlagen den Vorſitzenden der Arb /*
gemeinſchaft, Schmiedemeiſter Nothnagel=Griesheim bei Darmig
zum Vorſitzenden der Nebenſtelle Darmſtadt vor. Die Wahl
die Beſtätigung — weil ja nur ein Vorſchlag von den in F7u
ſtehenden Verbänden gemacht iſt — kann nur vom Kammemoßſorbene,
ſtand vorgenommen werden.
Rihausſtr.
k.5. Am 1
G. Ober=Ramſtadt, 23. Sept. Lausbubenſtreich Flmmſtr 11.
Am
einer der letzten Nächte wurden in der Schießbergſtraße wi
Straßenkanaldeckel und Sinkkaſtenroſte herausgehoben und
Teil demoliert. Leider iſt es bis jetzt noch nicht gelungen,
oder die Täter einwandfrei feſtzuſtellen und einer ganz exemml.
riſchen Beſtrafung zuzuführen. — Bachuferharſtellwg
Seit Sommer d. J. iſt die Gemeinde bemüht, die noch aus Bi.
vorjährigen Hochwaſſer herrührenden Bachuferbeſchädigungen
terhalb des Ortes einigermaßen wieder herzuſtellen. Auch ge—‟
wärtig ſind noch mehrere Wohlfahrtserwerbsloſe mit dieſen L0 Apoth
beiten beſchäftigt. Die großen Einbruchſtellen, die ausgefüllt —
den müſſen, erfordern das Heranſchaffen ſehr beträchtlicher Gr—,
mengen. Auch die Bachufermauern im Ort werden, ſoweit u.u
dingt notwendig, gegenwärtig wieder hergeſtellt.
r. Babenhauſen, 23. Sept. Selbſtmord aufden
Sc=
nen. Vorgeſtern früh wurde auf der Bahnſtrecke Babenhauſe:
Darmſtadt in der Nachbargemarkung Sickenhofen die Leiche e=
Mannes gefunden. Der Kopf war vom Rumpf getrennt. Es Le.
die Vermutung nahe, daß ſich der Selbſtmörder, deſſen Leiche
einem ſchwarzen Damenkleid lag, ſchon in der Nacht von ei..
der Züge hat überfahren laſſen. In der Kleidung des Toten
in der Taſche des an einer Hecke angelehnten Fahrrades w.‟
Ausweispapiere, die auf den Namen des 33jährigen Stallknea=
Val. Bärmann aus Raibach bei Groß=Umſtadt lauteten.
Ca. Ober=Klingen, 23. Sept. Am 25. und 26. d. M. findetlen
in weiter Umgebung bekannte und beliebte Ober=Klinger
K=
weihe ſtatt.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 22. Sept. Am kommene
Sonntag, den 25. d. M., findet im Saalbau Hönig hier die Ni ch
kirchweihe ſtatt.
* Reichelsheim i. Odw., 21. Sept. Die umfangreichen kully0
und verwaltungsetchniſchen Vorarbeiten des Kreisamts und 2‟
turbauamts mit dem Arbeitsamt und Landesarbeitsamt mac”
es erſt heute möglich, mit den Arbeiten an der Gerſprenz im 7
S=
willigen Arbeitsdienſt zu beginnen Zu der Einführung an
Gemarkungsgrenze Gumpen-Reichelsheim hatten ſich
Regierurg=
rat Dr. Rindfuß vom Kreisamt Erbach, die Herren Baurat 4—
ſius und Oberinſpektor Chriſt vom Kulturbauamt, ſowie die 2—
germeiſter von Gumpen und Reichelsheim und einige Ratsrn
glieder eingefunden. In Anſprachen an die 5 Dienſtwilligen 40
Gumpen und 34 von Reichelsheim wurden Sinn und Bedeuc!
des Freiwilligen Arbeitsdienſtes im allgemeinen ſowie die
der vorliegenden Arbeit im beſonderen erläutert, worauf die
gen Leute mit ſichtlicher Freudigkeit ihre ſelbſtgewählte 3 M
wöchige Arbeit begannen.
* Höchſt. 21. Sept. Im Rahmen der beim Freiwill
Arbeitsdienſt auch vorgeſehenen geiſtigen Betätigung entwich. mrn
Dr. Rindfuß aus Erbach vorgeſtern nachmittag in gemeinſa?
Arbeit mit den Arbeitsdienſtwilligen aus Mümling=Grumk
Höchſt, Sandbach, Rai=Breitenbach, Neuſtadt und Hainſtadt
Geſchichte der Technik von den Uranfängen bis zur Gegenp
Die innere Bedeutung der einſchneidendſten und erfolgreich.
Erfindungen wurde vor dem geiſtigen Auge dadurch beſon ,
lebendig, daß auch die gleichzeitigen Ereigniſſe in der äufs
politiſchen Geſchichte jeweils kurz angedeutet wurden. Da die
nehmer mit ſichtlicher Freude ſelbſt ihre Beiträge zur technife.
Entwicklung, beſonders im vergangenen und laufenden Jahrknn4
dert lieferten, entwickelte ſich trotz der Müdigkeit, die nach A
ſtrengender Arbeit im Freien im geſchloſſenen Raum einzutre‟
pflegt, ein reges Leben. Bei der ungeheueren Fülle der Tatſa. ”
konnten die inneren menſchlichen Folgen, die die vorwärtsFun
mende Technik mit ihrer teilweiſe überſpitzten Arbeitsteilung
Rationaliſierung auf den Menſchen gehabt haben, zum Schlutz.
kurz angedeutet werden. In einem weiteren Vortrag ſoll hieniß
noch weiter eingegangen werden. Lehrer Hensler aus Rai=Brei
bach wird zunächſt am kommenden Mittwoch das Erarbeitete 72.
eine Reihe von Lichtbildern veranſchaulichen und auf diesmal 4
angedeutete Einzelheiten roch näher eingehen
rag, 24. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Feuerverhükung auf dem Lande.
minthu ug der Deutſchen Geſellſchaft für Schadenverhütung e. V.,
München, Bayerſtraße 37/39.
ſnz unvergleichlich höher iſt verhältnismäßig die Zahl der
Schünnieuer auf dem Lande als in der Stadt. Daß die Güter,
die unBauernhof lagern und großenteils deſſen Bauſtoffe ſelbſt
in wm Grade brennbar ſind, iſt nicht ſo ſehr die Urſache der
zablſheren Brände, bräuchte es jedenfalls heute im Zeitalter
der Eikrizität nicht mehr zu ſein. Die leichte Entzündbarkeit
der ürlichen Habe ſollte aber einen erhöhten Anſtoß geben,
die „iſersgefahr ſoweit als menſchenmöglich zu bannen, das heißt
vor dem jedes offene Licht tunlichſt vom Anweſen fernzuhalten.
Wisz ſht es aber heute oft noch auf dem Bauerngut aus? — —
Da „ud abends im Stall, Remiſe oder Scheune und, wo immer
noch beit zu leiſten iſt, mit Kerze und Stallaterne
herumhan=
tiervm Bauernhaus ſelbſt begeht man den Feierabend im
ſpär=
lichehnschein der nicht weniger gefährlichen Petroleumlampe. Es
bedchnunter dieſen Umſtänden nicht immer einer groben
Unacht=
ſamme um die Gefahr heraufzubeſchwören; wie fahrläſſig und
ununhtig aber oft das Geſinde vorgeht, wiſſen wir alle. „
Be=
wahuntdas Feuer und das Licht
ſo ſang der Nachtwächter
frühueie Zeiten, aber es ließ und läßt ſich oft nicht bewahren. Das
elekunhe Licht hingegen, das heute faſt allgemein unſere Städte
ehsilſund auch in den meiſten Landgemeinden längſt eingeführt
iſt. 1.ſeurf nur genügender Wartung und iſt dann frei von
Feuers=
gefaſhund dabei ſauber, bequem, ſchön und wirtſchaftlich. Jede
Dornmeinde ſollte heute unter allen Umſtänden für eine gut
aus ſute elektriſche Lichtanlage ſorgen. Zunächſt im Intereſſe
der nſuerſicherheit für jedes einzelne Gemeindemitglied, nicht
wenpn aber auch, um eine ergiebigere, geſündere Wirtſchaft, ein
anguyymes Leben und eine ausreichende Sicherheit zu ermöglichen.
Y den elektriſch beleuchteten Wirtſchaftsräumen, auf dem
lektenih beleuchteten Hof uſw. kann auch nach Sonnenuntergang
ſlotn garbeitet werden; in den elektriſch gut beleuchteten Ställen
t eeine zuverläſſige Sauberhaltung der Tiere möglich. Die
Futverroge können beſſer auf ihre Reinlichkeit geprüft werden
und dmit unter Umſtänden Verdauungs=Krankheiten
ferngehal=
ten zden; wie auch im hellen Stalle etwa auftretende
Unpäß=
lichkbein der Tiere rechtzeitig bemerkt werden. Die erhöhte
Hy=
jieme n Milchviehſtall dank vorhandener elektriſcher Beleuchtung
iſt ein ſelbſtverſtändliche Forderung unſerer Zeit. Und wie alle
Lagwy Arbeits= und Wirtſchaftsräume des Gehöftes im Hinblick
auf ᛋüſere Zweckerfüllung des elektriſchen Lichtes bedürfen, ſo
auchen nichts weniger das Wohnhaus ſelbſt. Ein ganz anderes
Lebenund eine ganz andere Wohnlichkeit herrſchen namentlich im
Wimt, in der gut elektriſch beleuchteten Stube, als in der nur
mit neter Petroleumfunſel aufgehellten. Die bäuerliche Familie
anmitzt genau ſo wie die Familie der Städter die langen
bezy zum Leſen, Handarbeiten, Baſteln uſw. ausnützen, ohne
ſch jmden Augen zu ſchädigen. Ganz allgemein wird die
Behag=
ſichten Sauberkeit und Sicherheit ſehr weſentlich erhöht in dem
um ſeller bis zum Boden elektriſch ausgerüſteten Hauſe. Auch
örfſtraße erlangt erſt mit reichlicher elektriſcher Beleuchtung
je mmwendige Betriebsſicherheit, ein freundliches einladendes
Ausreien für jeden Einheimiſchen und Fremden, der abends die
mü betritt.
de elektriſche Beleuchtung iſt nicht nur die bequemſte und
ᛋ.ſondern auch die billigſte.
möge denn auch die richtige und reichliche elektriſche
Be=
umg als anerkannter bedeutender Faktor im
Wirtſchafts=
bei ur Geſundung und Beſſerung der landwirtſchaftlichen
Ver=
hältEnie überall in ſtarkem Maße beitragen und ſie vor
mancher=
lei ſäüiden bewahren!
Birkenau, 23. Sept. Unglücksfall. Beim Abtragen
arka 2,5 Meter hohen Böſchung löſten ſich plötzlich größere
mſen und begruben einen Arbeitsdienſtwilligen unter ſich.
Arbe ſtkollegen befreiten ihn ſofort aus ſeiner Lage, doch hatte
uer erheblichen Hautabſchürfungen ſowie einer
Kieferver=
ſetzugn einen doppelten Knöchelbruch davongetragen.
Gernsheim, 23. Sept. Waſſerſtand des Rheins
m /2 Sept.: —0,47 Meter, am 23. Sept.: —0,55 Meter.
Hirſchhorn, 23. Sept. Waſſerſtand des Neckaus
un 2Sept.: 1.49 Meter, am 23 Sept.: 1.49 Meter.
Crumſtadt, 23. Sept. Krankenſchweſterſtation.
Anluctzch des 25jährigen Beſtehens der hieſigen
Krankenſchweſter=
tiy ſowie des 25jahrigen Dienſtjubiläums der Schweſter M.
hökkliindet am kommenden Sonntag eine kleine Nachfeier ſtatt.
Nachrichken des Standesamts Darmſtadt.
öſtorbene. Am 16. September: Böhm, Georg, Fabrikant, 73
hrkhausſtr. 10½. Eller, Eliſabeth, Arbeiterin, ledig, 25 J.
B 5. Am 17. September: Rück, Friedrich, Hausmeiſter i. R.,
„Darmſtr .11. Bitſch, Jakob, Oberpoſtſchaffner, 56 J.
Schleier=
garmtr. 26. Am 19. September: Richter, Maria, geb. Pletinger,
ſ. Witwe des Muſikmeiſters, Pankratiusſtr. 30. Am 18.
Sep=
mcſt Mahr, Peter, Weißbinder, 84 J., Mollerſtr. 27 Raſcher,
inrh, ½ Stunde, Eſchollbrückerſtr. 33. Heißner, Eliſabeth
Mag=
dalun geb. Hoffmann, 36 J., Ehefrau des Kaufmanns
Beſſunger=
ſtratzt 2. Am 17. September: Knecht Adam Heinrich, Lehrer i. R.,
.V5r.=Gerau, hier, Eliſabethenſtift. Am 19. September: Ben=
Ahrl, 5 J., Löffelgaſſe 16. Am 18. September: Himmelreich,
Kar Apotheker, 41 J., Bruchwieſenſtr. 28. Am 19 September:
ord: Emma, geb. Klump, 82 J., Witwe des Geh.
Obermedizinal=
tr R., Profeſſor, Dr., Landwehrſtr. 8. Freifrau Diemar von
Rieſt Paula Luiſe, geb. Weber, 55 J.. Ehefrau des
Oberſtleut=
hann; Wilhelmſtr. 11. Am 20. September: Barth. Katharina, geb.
Malz 55 J., Ehefrau des Bäckermeiſters, Roßdorf, Kr. Darmſtadt,
u ſtadtkrankenhaus, Schulz. Eliſabeth, gek. Neumann, 44 J.,
ſa des Landwirts, Worfelden, hier, Eliſabethenſtift. Am
lStember: Sanderbeck Hedwig, ledig, 27 J., hier, Exerzier=
Im 19. September: Veit, Friedrich Georg, Oberrechnungsrat
69 J., Heinrichsſtr. 71. Am 20. September: Eifert, geb.
MMarie Sophie, Ehefrau des Glaſermeiſters, 66 J.,
Vik=
t. 24. Helfrich, geb. Frey, Emilie. Ehefrau des Landwirts,
Gernsheim, hier, Martinspfad 72. Am 19. September:
ſtern, Julius, Metzgermeiſter, 56 J., Holzſtr. 10. Am 21.
Sep=
emHe Zeßler, Johann Friedrich Karl, 59 J. Marktſtr. 5. Smeets,
ſohlm Hilfsarbeiter, 45 J., ohne feſten Wohnſitz, hier Stadt=
Behaus. Am 17. September: Trieb, Elmar Wilhelm, Student,
2 J., Schloßgartenſtr. 51. Am 22. September: Rechel, Jakob,
hann. 24 J., Auerbach, Kreis Bensheim, hier, Eliſabethen=
Scheufler, Henriette, geb. Koch, 61 J., Witwe des Kauf=
Soderſtr. 52. Am 23. September: Bickel, Walter Friedrich
Moat, Mollerſtr. 28.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
18. Sonntag nach Trinitatis (25. September).
Ekirche. (Kollekte für die Oſtaſien=Miſſion.) Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt für
ben=Miſſion. Pfarrer O. Pfiſter aus Zürich. (Kirchenchor.) — Vorm. 11,15 Uhr:
Atesdienſt. Pfarrer O. Pfiſter. — Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer
Mkapelle, (Kollekte für den Evangeliſchen Bund.) Vorm. 8,30 Uhr: Morgen=
WPfarrer Vogel. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm.
: Kindergottesdienſt. Die Kinder nehmen am Kindergottesdienſt in der Stadt=
* Whirche, (Kollekte für den Evangeliſchen Bund.) Vereinigung zur Abhaltung
9e er Gottesdienſte. Vorm. 9,30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. —
9 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Studienrat
Srlemmer.
* Auns kirche. (Kollekte für den Evangeliſchen Bund.) Vorm. 8 Uhr:
Frühgottes=
undeskirchenrat D. Waitz; im Anſchluß daran Chriſtenlehre für die Martins=
WeN EW Weſt I. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Landeskirchenrat D. Waitz. —
WDur2 7t Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler.
1 Inneskirche. (Kollekte für die Oſtaſien=Miſſion.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
Menet farrer Schultheß=Baſel. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
SDe WMi. Die Fohanneskirche iſt wochentags von 7 bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Werhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). (Kollekte für den Evan=
*Buund.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm.
Aukr, Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Iger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Evangeliſchen Bund.)
Ser A 30 Uhr: Chriſtenlehre (Oſtbezirk). Pfarrer Weiß. — Vorm. 10 Uhr: Haupt=
Ne Anſt. Pfarrer Göbel. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke.
Pfat e Hübel.
Auskirche. Kirchweihe, 25jähriges Beſtehen der Pauluskirche. (Kollekte für die
Rur Ltche.) Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Rückert. Feier des hl. Abend=
Au ymeldungen von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. — Vorm. 11,45 Uhr: Kinder=
Mit hiſ. Pfarrer Rückert. — Nachm. 5 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Feier.
Eche. Vorm. 10. Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11.15
MStdergottesdienſt.
Nr. 266 — Seite 7
* Die Kalafttopge Saroins.
Harbin, das Paris des Fernen Oſtens.
Kürzlich noch wilder Kriegsſchauplatz im „mandſchuriſchen
Konflikt”, Jetzt Hauptſtützpunkt des neuen Mandſchukoa, dem
Mandſchureich, mit der Hauptſtadt Changſchun.
Harbin, das Ideal der modebegeiſterten
Sowjetbeamten=
gattin, die Zufluchtsſtätte ruſſiſcher Emigranten, die Zentrale
fernöſtlichen Handels.
Japaniſche Fliegerbomben bedrohten es japaniſche
Solda=
ten gaben der Stadt ein neues Bild. In Autos, auf
Motor=
rädern, mit Stahlhelmen zogen ſie durch die Stadt.
Heute bietet dieſe Metropole des Oſtens ein Bild des
Elends. Mit ungeheuren Waſſermaſſen überſchwemmt der
Rieſen=
ſtrom Sungari weite Gebiete ſeiner Ufer, an denen im höheren
Unterlauf Harbin liegt.
Ein dort wohnender Deutſcher ſchreibt uns Folgendes. Der
Brief ſelbſt wurde von einem Reiſenden von Japan aus geſchickt.
„Harbin erlebt ſchlimme Tage, iſt nach allen Richtungen
ab=
geſchnitten, ſowohl durch die Ueberſchwemmungen, als auch
durch die Unterbrechung des Poſtverkehrs. Seit Anfang Juli
gehen täglich ſchwere Regengüſſe nieder, dabei herrſcht eine alles
erlahmende feuchte Schwüle, wachſende Feuchtigkeit in den
Häu=
ſern, Schimmel an den Möbeln und Wänden. Alles iſt feucht
und muffig, Treibhausluft, erſchkaffend und ermüdend. Die
Menſchen ſehen blaß und angegriffen aus, die älteſten Leute
können ſich nicht erinnern, je einen ſolchen Sommer mitgemacht
zu haben.
Der ſeeliſche Druck durch das viele Elend iſt beträchtlich. Die
an ſich ſchon üble Lage wird verſchlimmert durch die gerade jetzt
ausgebrochene Cholera. Die Flüchtlingslager ſind natürlich
Brutſtätten für dieſe Epidemie. Dazu kommen die
Beſchränkun=
gen, die man ſich wegen der Cholera auferlegen muß. Alle
müſſen ſich impfen laſſen.
Die Ueberſchwemmungsfluten erreichten das Harbiner
Ge=
biet in den erſten Tagen des Auguſt. Zuerſt wurden die Inſeln
und das linke Flußufer betroffen, dann eines nachts, infolge
Dammbruchs, die Chineſenſtadt Fuchiatien. Viele Leute
beſon=
ders Frauen, ertranken in den ſchnell einſtrömenden Waſſern.
Am Morgen lagerten Tauſende von Flüchtlingen auf den
hochliegenden Straßen zum Friedhof und Chiloſſe. In ſchneller
Folge wurden dann größere Bezirke, Chinge und Nachalowka,
überſchwemmt. Schließlich auch das Hauptgeſchäftsviertel Priſtan.
Mitte Auguſt bedrohten die Fluten auch die erſten
euro=
päiſchen Siedlungen. Das Waſſer ſtrömte in Hof und Garten,
und man ſiedelte zu Freunden in die höher gelegene Neuſtadi,
nachdem man die Teppiche und ſonſtiges Möbel ſchon vorher
weggeſchickt hat, um ſie vor Feuchtigkeit zu ſchützen.
Der Eindruck der überſchwemmten Stadt iſt verheerend.
Die Kitaiſkaja, die Hauptgeſchäftsſtraße, iſt vollſtändig unter
Waſſer, alle Geſchäfte geſchloſſen. Das Waſſer fängt ungefähr
an der erſten Linie an. Man fährt mit dem Auto bis ins Waſſer
und ſteigt dann in ein Boot, das einem bis an den Eingang
des Hauſes fährt.
Auch deutſche Firmen ſind ſchwer betroffen worden. Viele
Kontore und Lager ſtehen mehr als einen Meter unter Waſſer.
Die Waren konnten zum Teil hochgelegt werden, leiden aber
doch durch die Feuchtigkeit. Der Schaden an Gebäuden iſt groß.
Die Fußböden löſen ſich auf uſw.
Von den deutſchſtämmigen, aus Rußland kommenden,
Flücht=
lingen ſind noch 300 Seelen hier, die jetzt eng zuſammengepferchr
in der Kirinſkaja wohnen, weil Einzelwohner aus Nachalowka
uſw. aufgenmmoen werden mußten. Es wurde jetzt eine
hygie=
niſche Ordnung eingeführt.
Vorläufig iſt Harbin von der Außenwelt ſo gut wie
ab=
geſchnitten. Der telegraphiſche Verkehr iſt ſtark eingeſchränkt.
Paſſagierflugzeugverkehr iſt noch nicht eingerichtet. Da die
Eiſen=
bahnbrücke durch den Einſturz der nördlichen Uferbefeſtigung
ſchwer beſchädigt iſt, iſt der Verkehr auf der Weſtſtrecke
vollſtän=
dig unterbrochen, die Oſtſtrecke iſt nur bis Aſhiho befahrbar.
Der Verkehr mit Wladiwoſtok iſt ſchon ſeit Wochen
unter=
brochen. Die Japaner ſcheinen aber keineswegs Intereſſe daran
zu haben den Verkehr wieder aufleben zu laſſen.”
H. Balſer.
* Nichts iſt unmoglich ...
Bisher nahm man immer noch an, daß das Land der
unbe=
grenzten Möglichkeiten jenſeits des großen Teiches zu ſuchen ſei,
... dieſe Auffaſſung gilt es zu berichtigen.
Nämlich: Rumänien iſt ſoeben mit einer Schiffsladung neuen
Silbergeldes beglückt worden! ſchöne, harte, glänzende 100 Lei=
Münzen, die im Auslande angefertigt, ſoeben in Konſtantza
aus=
geladen wurden. Daß dort ein Laſtträger eine Kiſte zu ſtehlen
ver=
ſucht hat, kommt auch in anderen Ländern vor, was aber „
anders=
wo” nicht ſo leicht möglich ſein dürfte, iſt dieſes: bereits drei Tage
nach In=Kurs=Setzung der Münzen tauchten die erſten
wohlgelun=
genen Fälſchungen auf! Wie geſagt: nach drei Tagen!
Das nenne ich „promptes Arbeiten!” Allerdings ſo prompt,
daß man unwillkürlich an einen anderen Gaunerſtreich erinnert
wird, der ſich vor etwa drei Jahren in Griechenland abgeſpielt
hat. Dort gibt es auf dem Peloponnes ein orthodoxes Kloſter
Aja Lawra, in welchem Kirchenſchätze „im Werte von vielen
hun=
dert Millionen Drachmen” aufbewahrt wurden. Und zwar
dia=
mantenbeſetzte Bibeln und allerlei edelſteinverzierte Büchſen, die
zum Teil von der großen Kaiſerin Katharina geſtiftet worden
waren.
Eines Tages ſtahlen Einbrecher dieſe Koſtbarkeiten, und als
man ihrer nach langem Suchen wieder habhaft wurde, unterſuchte
man zum erſten Male die „Diamanten der Kaiſerin” etwas
ge=
nauer ... ſie waren — weih geſchrien: — ſamt und ſonders aus
— Glas! Und man zerbrach ſich damals vergeblich den Kopf
dar=
über, wer dieſe Fälſchungen vorgenommen haben könnte: die
Mönche im Laufe der Jahrhunderte, die Diebe oder jene Leute,
die ſeinerzeit im Auftrage der Kaiſerin die Koſtbarkeiten nach
Griechenland gebracht haben.
Sollte es etwa mit dieſen rumäniſchen Silberfüchſen eine
ähn=
liche Bewandtnis haben? Denn Silbergeld nachträglich zu fälſchen
lohnt ſich eigentlich kaum, weil jeder Staat, der es ausgibt, das
bereits von ſich aus in ſo ausgiebigem Maße getan hat, daß den
berufsmäßigen Fälſchern nicht viel mehr zu tun übrig bleibt.
Aber das wußten die Rumänen, die zum erſten Male dieſe Art
Münzen in die Hand bekommen haben, wohl noch nicht. Herr
Salaban iſt zu allen genaueren Auskünften gerne bereit ...."
* Ein feiner Senakor.
Wladimir Novitzi heißt er und gehört bis jetzt dem römiſchen
— pardon! — rumäniſchen Senat als Abgeordneter der Cuziſten an.
Dieſe Cuziſten ſind die Vertreter des Erneuerungsgedankens
auf allen Gebieten des ſittlichen, moraliſchen, geſchäftlichen und
politiſchen Lebens der Nation, aber bei der Auswahl ihrer
par=
lamentariſchen Führer ſcheinen ſie doch nicht mit jener Sorgfalt
vorgegangen zu ſein, die das ſtark ramponierte Anſehen des
par=
lamentariſchen Syſtems nun mal erfordert. Nur ſo konnte es
ge=
ſchehen, daß Senatus populusque Ramanus, die über die
Gültig=
keit der Abgeordnetenmandate zu befinden hatten, ſoeben mit 98
gegen 22 Stimmen den beſagten Herrn Novitzki ſeines Mandats
für verluſtig erklärten, alldieweilen er ſich nebenberuflich als
Pferdedieb betätigt und ſo nebenbei an einem vierfachen Morde
teilgenommen hatte.
Senator und Pferdedieb .. . Julius Cäſar würde über eine
ſolche parlamentariſche Säule wahrſcheinlich die Hände über dem
Kopf zuſammengeſchlagen haben! Aber Julius Cäſar iſt ja zum
Glück ſchon lange tot .. . ."
Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt. luth. Kirche), im Feierabend, Stiftsſtr. 51.
Sonntag, 25. Sept., (18. n. Trin.), vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Müller,
Erbach.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer F. Müller, Kiesſtraße 60. Telephon 1438.
Vom 1. Oktober ab Landeskirchenrat D. Waitz.
Mittwoch (28. September).
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Donnerstag (29. September).
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: (Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 25. Sept., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 26. Sept., abends 8 Uhr:
Jugendbund der Lukasgemeinde. — Dienstag, 27. Sept., abends 8 Uhr:
Kirchengeſang=
verein der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mädchenver=
einigung der Reformationsgemeinde. — Mittwoch, 28. Sept., abends 8 Uhr:
Kirchen=
geſangverein der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde. —
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. — Freitag, 30. Sept., abends 8 Uhr:
Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 27. Sept., abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 28. Sept., nachm. 2 bis 4 Uhr:
Hond=
arbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 29. Sept., abends 8 Uhr:
Jugendver=
einigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 1. Okt., nachm. 2 bis 4 Uhr:
Handarbeits=
ſchule der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Viebfrauenſtraße 6). Dienstag, 27. Sevt.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Donnerstag, 29. Sept., abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung (Weſt). — Freitag, 30. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, ältere
Abteilung.
Martinsſtift (Müllerſtraße 28). Dienstag, 27. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 29. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtraße 5). Donnerstag, 29. Sept., abends
8 Uhr: Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtraße 26). Montag, 26. Sept.,
abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 28. Sept., nachm. 2 Uhr: Strickſchule.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Donnerstag, 29. Sept.,
abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtraße 8). Montag, 26. Sept,
abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung: Jüngerenkreis. — Alterenkreis der
Jugend=
vereinigung. — Dienstag, 27. Sept., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Poſaunenchor. —
Mittwoch, 28. Sept., abends 8,15 Uhr: Jugendbibelſtunde. — Donnerstag, 29. Sept.,
abenbs 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung: Alterenkreis. — 8,15 Uhr: Chriſtliche
Pfad=
finderſchaft im Saal der neuen Trainkaſerne. — 8,15 Uhr: Poſaunenchor. — Freitag,
30. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenchor. — 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 1. Okt.,
abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Saal der neuen Trainkaſerne. Mittwoch, 28. Sept., Mädchenjungſchar geht
ins Landheim. Abmarſch 8 Uhr vom Gemeindehaus.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal (Ohlyſtraße). Sonntag, 25. Sept., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. —Montag, 26. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund. —
Sams=
tag, 1. Okt., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Eliſabethenſtift: (Erbacher Straße 25). Ev. Sonntagverein. Sonntag, 25. Sept.,
nechn. 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Männerabend. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauenbibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Bringmann. —
Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Herr Bringmann. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger
Mädſchenſchule (Werkunterrichtsraum) fällt aus! — Samstag, abends 6 Uhr:
Eiſen=
bahner=Vereinigung. — 8 Uhr: Toſaunenchor. — Am Sonntag, dem 25. Sept., findet
in Frankfurt=Sachſenhauſen (Steinhauſen=Kirche) die Hauptkonferenz des Rhein=Main=
Gemeinſchaftsbundes ſtatt. Näheres durch beſondere Programme.
Fugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Bibelbeſprech
ſtunde für junge Männer. — Nachm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. —
Abends 7,30 Uhr: Tiſchtennis für junge Männer. — Abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde
und Spielkreis für junge Mädchen. — Montag, abends 8,30 Uhr: Geſchäftsſtunde. —
Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen. Baſtelabend. — Mittwoch,
nachm. 4 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen. — Abends 8,30 Uhr:
Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer. — Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C. Jungſchar für Knaben.
Ehriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Eliſabethenſtraße 17, I, Ecke
Wilhelminen=
ſtraße). Sonntag, abends 8,15 Uhr: Liederabend. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Heimabend. — Jungvolk (14 bis 17 Jahre):
Sonntag, nachm. 3 bis 6 Uhr: Heimnachmittag. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Jungvolk=
ſtunde. Bilder aus einem eigenartigen Leben (Sadhu Sunder Sinph). — Jungſchar
(Jungen bis 14 Jahre): Mittwoch, nachm. 4 Uhr im Heim: Singen, Spielen, Geſchichte
und Andacht. — Freitag, nachm. auf dem Sportplatz.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtraße 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden. — Donnerstag, 29. Sept.:
Probe. — Donnerstag, 6. Okt.: Probe. — Donnerstag, 13. Okt.: B. E. H. —
Haus=
wirtſchaftliche Beſprechung.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10 bis 13 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 his 6 Uhr. Fern
ſprecher 4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung
in Wohnungsangelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und
Gefan=
genenfürſorge. — Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangelegen=
heiten): Sprechſtunden nur vormittags, außer Mittwoch und Samstag.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21.
Fern=
ſprecher 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6, Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26, Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8, neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinter=
haus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis 6 Uhr:
(Mittwochs nur von 3 bis 4,30 Uhr). Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstaa vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunfts=
ſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Die Ehriſtengemeinſchaft. Im Raum, Alexanderſtr. 22: Sonntag, 25. Sept., 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt. Vorm. 11,20 Uhr: Kinderſonntagshandlung. —
Mittwoch, 28. Sept., abends 7,45 Uhr: Menſchenf hehandlung. — Donnerstag,
29. Sept., (Michaelstag): Vorm. 6,30 Uhr: Menſchenweihehandlung, Vorm. 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt. Abends 19 Uhr: Predigtgottesdienſt. 20,15 Uhr;
Geſellige Veranſtaltung.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Samstag, 8.15 Uhr, Chriſtenlehre der
Mäd=
chen. — Sonntag, 9.30 Uhr, Hauptgottesdienſt. Anſchließ. Kindergottesdienſt. Abds.
8 Uhr, Gemeindeabend im „Bergſträßer Hof”, Bethelfilm, Kirchenchor,
Jugendge=
meinde, Soliſten. Eintritt 30 Pfg. — Montag, 5.30 Uhr, MF. 2. — Dienstag, 5.30
Uhr, Kirchenſteuerſprechſtunde, 8 Uhr, Frauenabend. — Mittwoch, 2 Uhr, Nähſtube,
4 Uhr, MF. 4, BJ. 4, 5.30 Uhr, BJ. 3, MF. 1. 8 Uhr, Kirchenchor. — Donnerstag,
5.30 Uhr, MF. 3. 8 Uhr, BJV. Neſtabend. MFV. Bibelabend. — Freitag, 5.30 Uhr
BF. 2. 8 Uhr, Alterenſchaftsabend. — Samstag, 4 Uhr, MF. 5. 8.15 Uhr,
Chriſten=
lehre der Buben.
Prov.=Pflegeanſtalt. Nachm. 1.30 Uhr, Gottesdienſt.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Heß, Darmſtadt.
Evgl. Gemeinde zu Griesheim. Vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer
Mangold. Kollekte für den evang. Bund. Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends
8,30 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Mangold.
Evgl. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 25. Sept., vorm. 8,45 Uhr: Chriſtenlehre. Vorm.
9,80 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. Vorm. 18 Uhr:
Kindergottesdienſt der Kleinen. — Montag: Jungvolk. — Mittwoch: Mädchengruppe.
Evgl. Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 25. Sept., vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Prediger: Direktor Pfarrer Schneider von der Nieder=Ramſtädter Anſtalt,
Nachmittags 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach. Prediger Pfarrer Paul=Traiſa. —
Freitag: Jungmädchenverein. Die Übungsſtunde des Kirchenchors, der Frauenvereins=
und Jugendvereinigungsabende fallen in dieſer Woche aus.
Evgl. Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 25. Sept., Vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr:
Jugendverein. — Dienstag: Bibelſtunde. — Mittwoch: 5 Uhr: Mädchenjungſchar. —
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag: 6 Uhr: Bubenjungſchar. — 8,30 Uhr:
Poſaunen=
chor. — Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evg. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Dienstag,
abends 5 Uhr: Jungſchar Mädchen ält. Gr. Abends 8,30 Uhr: Kirchengeſangverein. —
Mittwoch, mittags 3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gr. Abends 5 Uhr: Jungſchar
Buben. — 8,30 Uhr: Jugendbund Wartburg. — Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag;
Jungmädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt=
Prediger Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt.
Prediger Veihelmann. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendverein. Abends 9 Uhr:
Sing=
ſtunde. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Streichchor. — Donnerstag, nachm. 3 Uhr:
Miſſions=
arbeitsverein. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Abends 9 Uhr: Gitarrenchor. — Samstag,
abends 6 Uhr: Jugendchor.
Methodiſtengemeinde (Evgl. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, vorm.
11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Abendfeier. Thema: Was predigt uns der Herbſt?
(Geſangliche Darbietungen wechſeln mit Deklamationen einander ab.) Eintritt frei!
Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 25. Sept., vorm.
9,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr=
Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Adventgemeinde Darmſtadt, Waldſtraße 18. (Winterordnung). Mittwoch, den
28. September, 14.30 Uhr, Religions= und Erſatzunterricht für Kinder. 20 Uhr,
Miſ=
ſionsvortrag auf Seminar Marienhöhe (Miſſionar G. W. Schubert.) — Donnerstag,
20 Uhr, Jugendſtunde. — Freitag, 20 Uhr, Gebetsſtunde. — Samstag, 9.30—11.30
Uhr, Gottesdienſt. — Sonntag, 20 Uhr, 1. Vortrag: Not und Gott.
Chriſtl. Gemeinſchaft „Zionsgemeinde‟ Darmſtadt, Nieder=Ramſtädter Str. 13.
Sonntag, 25. Sept., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, abends 8 Uhr: Wortbetrachtung. —
Dienstag, 27. Sept., abends 8 Uhr: Wortbetrachtung mit Liedern des Lautenchors. —
Freitag, 30. Sept., abends 8 Uhr: Gebetſtunde.
Chriſtl. Gemeinſchaft „Zionsgemeinde‟, Roßdorf. Sonntag, 25. Sept., vorm=
10 Uhr: Andacht. Nachm. 3,30 Uhr: Wortbetrachtung mit Liedern des Lautenchores=
— Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gebetſtunde. — Donnerstag abends 8,30 Uhr:
Work=
betrachtmng.
Reich und Ausland.
Die Tagung der deutſchen Aerzke
in Hannover.
Hannover. Die 29. Hauptverſammlung
des Verbandes Deutſcher Aerzte (Hartmann=
Bund) wurde am Freitag vormittag eröffnet.
Der erſte Vorſitzende des Verbandes, Geheimer
Sanitätsrat Dr. Stauder,, gab einen
umfaſſen=
den Ueberblick über die Tätigkeit der deutſchen
Aerzteorganiſation und wies beſonders darauf
hin, daß als Ergebnis der vor Jahresfriſt in
Köln gefaßten Beſchlüſſe heute endlich das Ideal
Hartmanns, die freie Arztwahl, im Rahmen des
Möglichen erreicht ſei. Er betonte mit
beſonde=
rem Nachdruck, daß die organiſierte Aerzteſchaft
dei dem Kampf um die Freiheit und die
Lebens=
rechte ſich ſtets für die Aufrechterhaltung der
Sozialgeſetzgebung innerhalb vernünftiger
Gren=
zen als einer ſtaatlichen Notwendigkeit
einge=
ſetzt hat.
Verwegener Raubüberfall in Hersfeld.
Kaſſel. Ein verwegener Raubüberfall wurde
auf einen Vorarbeiter des Freiwilligen
Arbeits=
dienſtes in Hersfeld verübt, der für eine Gruppe
Arbeitsdienſtwilliger von der Ortskaſſe das
Lohn=
geld in Empfang genommen hatte. Kurz vor der
Bauſtelle überfielen ihn zwei junge Burſchen
und entriſſen ihm einen Geldbetrag in Höhe von
1 500 RM. Die Verfolgung der Täter hatte noch
keinen Erfolg. Es handelt ſich wahrſcheinlich um
Mitglieder der Arbeitskolonne.
Die Eierhandgranaten im Pappkarton.
Köln. In der Nacht zum Freitag wurden in
Köln=Mülheim zwei Männer von einem
Polizei=
beamten geſtellt, die ſich durch das Mitführen
eines größeren Pappkartons verdächtig gemacht
hatten. Auf den Anruf des Beamten flüchteten
die beiden Männer unter Zurücklaſſung des
Kar=
tons. In dem Karton befanden ſich ſechs
Eier=
handgranaten und neun Zünder.
Geldkiſte mit 10 000 Mark auf dem Allenſteiner
Hauptbahnhof verſchwunden.
Allenſtein. Donnerstag abend iſt beim
Abladen von Poſtſendungen, die mit der
Bahn=
poſt in Allenſtein eintrafen, eine Geldkiſte mit
10 200 Mark abhanden gekommen. Die
Oberpoſt=
direktion Königsberg hat 300 Mark Belohnung
für die Ermittlung des Täters und für die
Wie=
dererlangung des Geldes 3 v. H. von der
zurück=
gebrachten Summe als Belohnung ausgeſetzt.
Selbſtmord eines Wiener Großinduſtriellen.
Wien. Der Wiener Großinduſtrielle Felix
Wolf hat ſich in Schwarzbach (Nieder=
Oeſter=
reich im Walde erhängt. Wolf hatte viele Jahre
die Textilfirma Lederer & Wolf geleitet. Das
Unternehmen, das von der Wirtſchaftskriſe nicht
verſchont geblieben iſt, iſt in den letzten Jahren
in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt worden.
Auch Wolf ſelbſt hat ſehr unter der Ungunſt der
Wirtſchaftsverhältniſſe gelitten. So mußte er
ſein Palais in Wien verkaufen.
Er haf die Geheimniſſe des
Bogel=
zuges enkrätſell.
Dr. J. N. Dörr
von der Wiener Zentralanſtalt für
Meteorolo=
gie, hat das Rätſel des Vogelzuges gelöſt,
in=
dem er den Zuſammenhang des gemeinſamen
Abfluges mit dem Mondlicht einwandfrei
nach=
wies. Zahlreiche Beobachtungen in allen
Län=
dern gingeg der Entdeckung Dr. Dörrs voraus.
Haupkgeſkük Trakehnen 200 Jahre all.
Das Schloß in Trakehnen,
in dem die Verwaltung des Hauptgeſtüts untergebracht iſt, das jetzt auf ein 200jähriges Beſtehen
zurückblickt. Trakehnen hat ſich um die Zucht des ſo leiſtungsfähigen oſtpreußiſchen Pferdes
unver=
gleichliche Verdienſte erworben.
Eine neue Talſperre für Sachſen.
Die Saidenbach=Talſperre im Bau.
Nach Fertigſtellung der Lehnmühlen=Talſperre in der Nähe von Dresden läßt Sachſen jetzt eine
neue rieſige Talſperre im Saidenbachtal erbauen, die die Trinkwaſſerverſorgung von Chemnitz regeln
ſoll. Der Stauſee umfaßt rund 150 Hektar Fläche mit einem Inhalt von 21,5 Millionen
Kubik=
metern. Eine Sperrmauer von 60 Metern Höhe und 4 Metern Breite an der Mauerkrone hält
die=
ſen gewaltigen Waſſermengen ſtand. Die Geſamtkoſten des Baues betragen 21 Millionen Mark.
Berlins berüchkigker Einbrecher
Eid Naruaef feigenunnen.
Berlin. Der berüchtigte Gentleman=
Ein=
brecher Erich Marggraf, der ſeit Monaten von
der Polizei geſucht wurde, iſt vorgeſtern abend
in einem Lokal von Kriminalbeamten des
Geld=
ſchrankſonderdezernates feſtgenommen worden.
Die Beamten ſetzten ihm ſofort die Piſtole auf
die Bruſt. Marggraf ergab ſich, ohne Widerſtand
zu leiſten. Die Feſtnahme geſchah ſo überraſchend,
daß Marggraf zunächſt überhaupt keine Worte
finden konnte.
Marggraf arbeitete als Dachſpezialiſt und als
Faſſadenkletterer. In ſeinen Kreiſen war er
da=
für bekannt, daß er die ſtärkſten Sicherheitsſchloß=
kombinationen mit Dietrichen öffnen konnte.
Ende September vergangenen Jahres wurde er
verſehentlich aus dem Unterſuchungsgefängnis
entlaſſen. Irrtümlich war die Haftfriſt nicht
ver=
längert worden. Seit der Zeit wurden eine große
Anzahl von Einbrüchen im Weſten Berlins
aus=
geführt. Die Arbeitsweiſe ließ ſofort erkennen,
daß hier Marggraf am Werke war. Er verfügte
über zwei Privatwagen, die von der Polizei
be=
ſchlagnahmt werden konnten.
Marggraf, der früher dunkelblond war, hatte
ſich nach ſeiner Entlaſſung die Hare ſchwarz
fär=
ben laſſen. Dazu trug er eine ſchwarze
Horn=
brille. Seit Juli, wo er beinahe wieder gefaßt
wurde, färbte er das Haar hellblond und trug
eine helle Hornbrille. Marggraf war ſtets elgeant
gekleidet und von ſo ſicherem Auftreten, daß er
nirgends Mißtrauen erergte.
Skurmſchäden des Rokorſchiffes
„Fabaflf.
Kiel. Das bekannte Rotorſchiff „
Barbau=
das zuſammen mit einigen anderen Handl
ſchiffen von der Reichsmarine zur Teilnahmel
den Manövern in der Nordſee gechartert worat
war, kehrt am Donnerstag wegen
Sturmſchag=
durch den Kaiſer=Wilhelm=Kanal nach der 2
zurück. Durch ſchweres Arbeiten des Schiffel
der ſtürmiſchen Nordſee hatte ſich einer der
tortürme gelöſt. Er ſtürzte über Bord und ſtry
dabei einen Leichtmatroſen, der mit ſchw=
Verletzungen in Cuxhaven an Land geſetzt:
dem dortigen Krankenhaus zugeführt wurdl
Fleiſchvergiftungen in Charloktenkl
Insgeſamt 46 Perſonen erkrankt. — Der K:11
heitserreger feſtgeſtellt.
Berlin. Wie der Kreisarzt des Po.0
amtes Charlottenburg=Tiergarten mitteilt!
jetzt der Krankheitserreger in dem beſchlagn a,Gel
ten Fleiſch als Parathyphus=Gärtner feſtgan
worden. Der Schlächter hatte das Fleiſchl iſt
vollwertig von dem großen Schlachthof bez 96ei
Die Ermittlungen über die Herkunft des
ſches werden weiter fortgeſetzt. Bisher ſindey Tgl. 10
geſamt 46 Perſonen an Vergiftungserſcheinurgm Sonntag
erkrankt, darunter einige ſchwer. Lebensgrrſtz an der
beſteht jedoch in keinem Falle.
de Platzher
n nunmehr
ldt ſind, wie
v. Gronau in Schanghai gelandet.
Mvelche aut
New York. Nach einer Meldung der Küur anzuſprec
ciated Preß iſt der deutſche Flieger Wolfga dieheidenke
ien. Der
v. Gronau in Schanghai gelandet.
un ungewiß
Ein 14=Jähriger tötet ſeinen Freund” enie
zunturen
mit dem Meſſer.
Memel. Der 12jährige Sohn des Be=z
Kurſchus in Krottingen ging mit ſeinen Hi
Schweſtern und ſeinem 14jährigen Freurn
den Wald, um Pilze zu ſameln. Die beiden Fn
ben gerieten miteinander in Streit, bei der ch Pech wa
kleine Kurſchus von ſeinem Freunde einen Auſſ aufzurf
ſerſtich erhielt, der ins Herz drang und daß Aucheim gekreu
fortigen Tod des Knaben zur Folge hatte= haftsſpiel
Um Spiele ſt
Kommuniſtiſcher Mörder im Expreßzu3 au des Spiel
Moskau—Berlin verhaftet.
Au Pla
Tilſit. Bei der Paßreviſion im Exprx de W.
hule Spiel
Moskau-Berlin ſtieß die Kriminalpolize= iet ſein, ſo
Paßüberwachungsſtelle des Tilſiter Bahnho” n. Die Ger
einen Mann, der offenbar mit einem fauduuags 115 u
Paß reiſte. Es handelt ſich um einen langgsiu verden.
ten Kapitalverbrecher, und zwar um den 120
Kommuniſten Kuhnert, der am 17. Februau9/ Odenp
gemeinſam mit anderen. Jungkommuniſter! /nſadts und
nationalſozialiſtiſches Verkehrslokal in 20 Somnta
gental bei Berlin überfallen hat, in dem ſichin leiſe
keine Nationalſozialiſten befanden. Kuhnertind hurtnäckt
beſchuldigt, bei dieſem Ueberfall einen Ru die erſt
demokratiſchen Arbeiter erſchoſſen und zwe5” Unfſ
tere Perſonen ſchwer verletzt zu haben. Na. r E.
Tat iſt er gemeinſam mit einigen anderen Eoe
nehmern des Ueberſalls nach Rußland gef Bhſe oilt letz
Was ihn jetzt bewogen hat, mit einem fa/i, ” geht zun
Paß nach Deutſchland zurückzukehren, ſtehr.
nicht feſt. In ſeinem eleganten Lederkoffen5
man ein Tagebuch, das der Polizei näherei
kunft über ſein Treiben geben dürfte. Ge‟
und ſtark bewacht wurde er dem Tilſiter Ge-d
gefängnis zugeführt, von wo aus er von.?
liner Kriminalbeamten abgeholt und naa!
Moabiter Unterſuchungsgefängnis übe
wurde.
Der Ddichker Mar dreyer 70 Jchrel
Max Dreyer,
der bekannte Dramatiker, wurde vor 70 —,
am 25. September 1862, geboren. Dreyers.9
ſind mit großem Bühnengeſchick geſchaffe
behandeln das moderne Geſellſchaftslebid
maßvollem Naturalismus und oft mit f.4
Humor. Am bekannteſten von ſeinen Sch.!)
gen wurden „Der Probekandidat” und
Siebzehnjährigen”.
Neue Bilder vom „Kriegsſchauplatz” bei Frankfurt a. d. Oder.
Der Reichspräſident auf dem Feldherrnhügel.
Rechts der Sohn des Reichspräſidenten, Oberſt von Hindenburg.
Seite 8 — Nr. 266
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 24. September 19529
Angriff der „Roten” Kavallerie,
die durch glänzende Leiſtungen die „Blauen” Verteidiger zum Rückzug zwang.
wag, 24. September 1932
Nr. 266 — Seite 9
Soct, Spiel und Jucnen
Handball.
Polizei Darmſtadt — SV. 98 Darmſtadt.
bereits mitgeteilt, findet am kommenden Sonntag um
ſie erſte Begegnung obiger Mannſchaften auf dem
Polizei=
ſtatt. Schon in dieſem Spiel wird eine Vorentſcheidung
Führung in der Tabelle und auch über den diesjährigen
emeiſter fallen. Beide Mannſchaften zählen immer noch
ſhielſtärkſten, nicht nur in Süddeutſchland, ſondern auch zu
tenmannſchaften Deutſchlands. Dies bewieſen die Siege
Nannſchaften gegen zahlreiche Spitzenvereine aus allen
Gauen. Die Spiele beider Mannſchaften ſtanden
ſeit=
ver auf einer ſehr hohen Stufe ſpieleriſchen Könnens. Ihre
naprsige Form bürgt dafür, daß auch in dem Spiel am
kom=
nörd Sonntag ſportliche Höchſtleiſtungen zu erwarten ſind.
Aufſef ng beider Mannſchaften folgt morgen.
Rot=Weiß — Wormatia Worms.
zu letzten Spiel der Vorrunde empfängt am Sonntag Rot=
Weißye Wormatia=Worms. Die Wormſer, die zu Beginn der
Verbymsſpiele nicht günſtig gekämpft haben, ſcheinen nach den
letztelh er gebniſſen zu urteilen, ihre alte Spielſtärke wieder
zu=
rücke lagt haben. Rot=Weiß hat gerade gegen Wormatia ſchon
immmr eine intereſſanteſten Spiele ausgetragen. Auch dieſes Jahr
ſcheimt’s zu einem ſpannenden Kampf zu kommen, zumal Rot=
Weiſei ki den diesjährigen Verbandsſpielen faſt die gleiche
Ent=
wickelug zeigte wie Worms. In Anbetracht des Großkampfes am
Nachtmtag zwiſchen Polizei und Sportverein 98 wurde das Spiel
auf zſumittags 11 Uhr feſtgeſetzt.
M 2. Mannſchaft von Rot=Weiß begibt ſich nach Weiterſtadt
zu diimdortigen Sportverein, um das fällige Verbandsſpiel
aus=
zutrang. Treffpunkt 2 Uhr an der Windmühle, Ecke
Pallas=
ſctzreße.
Spogg. Arheilgen — Polizei Worms.
üge Gegner treffen ſich am kommenden Sonntag nachmittag
Uürim Arheilger Mühlchen. Die Wormſer ſtehen in ihrer
be=
anme Aufſtellung, bei der man viele alte Könner, ehemals im
Darmſdter Sportverein, ſieht. Will Arheilgen, das einen ſtarken
Spichlub gang meiſtens zur Reichswehr aufweiſt, einigermaßen
gut höhneiden, dann muß es alles aus ſich herausgeben. An einen
Siege gruben wir ſchon nicht, aber vielleicht vollbringt Arheilgen
wiettetio eine Ueberraſchung wie letzthin in Braunshardt.
TSV. Braunshardt.
erſte Mannſchaft iſt an den beiden nächſten Sonntagen
Die zweite Mannſchaft tritt am Sonntag, vorm. 10 Uhr,
zoion der dritten Mannſchaft von SV. 98 gegenüber,
wäh=
u erſte Jugendelf vorm 10 Uhr die Jugend der 98er zum
rjuntückſpiel empfängt. Schüler — Tv. Mörfelden Schül. (dort).
Sp.=Abt. Merck Darmſtadt — Mörfelden.
ſt kommenden Sonntag 15 Uhr findet an der Maulbeerallee
zürbandsſpiel obiger Mannſchaften ſtatt. Für Merck, die in
ſübelle vor SV. 98 2. und Polizei 2. an 1. Stelle ſteht, und
nochf es einziger Verein ohne jeglichen Punktverluſt iſt, gilt es
ndieſm Spiel ihren Vorſprung zu vergrößern. Hoffentlich iſt ſich
die iſl trotz ihres derzeitig guten Tabellenſtandes des Ernſtes
dieſekz ſpieles bewußt. Um 2 Uhr Merck 2. — Spvgg. Arheilgen 2.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — Reichsbahn TSV.
m Sonntag nachmittag um 3,30 Uhr ſtehen ſich auf dem
Svornatz an der Kranichſteinerſtraße genannte Vereine
gegen=
ſübers die Platzherren haben nach drei Spielen auf fremden
Pläue nunmehr Gelegenheit, zu zeigen, daß ſie tatſächlich nicht
ſclcht ſind, wie ihr Tabellenplatz beſagt. Allerdings wird die
Gäſtrel, welche auch dieſes Jahr wieder als ernſter
Meiſterſchafts=
nunwuner anzuſprechen iſt, die 75er vor eine ſehr ſchwere Aufgabe
ſtelleſt Die beiden letzten Begegnungen der Lokalrivalen endeten
un=
entſchien. Der Ausgang des kommenden Treffens erſcheint
voll=
omme ungewiß und es iſt mit einem feſſelnden Kampf zu rech=
Sielbeginn 3.30 Uhr. — Vorher (2,15 Uhr) treffen die
Gmituren aufeinander.
TV. Nauheim—Tgde. Darmſtadt 1846.
Uynenden Sonntag müſſen die 46er mit der 1. und 2.
Mann=
mach Nauheim. Nauheim ſpielt ſchon mehrere Jahre
Meiſter=
aſten der Riedgruppe und war ſtets mit in der Spitze zu finden;
drch Pech war es der Mannſchaft noch nicht vergönnt, in die
tretsaſſe aufzurücken. Die 46er haben immer gern die Klingen
hitäAuheim gekreuzt, da ſich beide Mannſchaften im Pflicht= oder
mnſchaftsſpiel ſtets gut verſtanden haben. Wie nun die Sache
ſuiem Spiele ſteht, müſſen wir erſt abwarten und halten den
lusteng des Spieles für offen. Auf der einen Seite wird
Nau=
heim er Platzvorteil zugute kommen, und auf der anderen Seite
er)p die 46er ſehr ungern Punkte in Nauheim laſſen wollen.
Solxt alle Spieler der 46er vom letztſonntäglichen Spiel wieder
herteellt ſein, ſo iſt in Nauheim ein ſehr hochſthehendes Spiel zu
erngen. Die 46er fahren mit Autobus ab Turnhalle Woogsplatz
nadantags 1.15 Uhr ab; Schlachtenbummler können noch
mitge=
nontun werden.
Turnverein 1860 Erbach.
„95 Odenwaldgaues älteſte Vertreter in der Kreis=Klaſſe,
Gioßmſtadts und Erbachs erſte Handballer, treffen ſich am
kom=
meucke Sonntag, nachm. 3,30 Uhr, im Erbacher Sportpark. Es
üirh ierbei heiß hergehen, von jeher lieferten ſich dieſe beiden
hartnäckige Sviele, und diesmal geht es noch für beide
Teilteim die erſten Punkte. Wer ſich dieſe erkämpfen wird iſt
hutevorauszuſagen, da man über das jetzige Spielſtärkeverhält=
159 Unklaren iſt. Nach den bisherigen Ergebniſſen würde ein
Sies er Erbacher in ihrer jetzigen Aufſtellung trotz des
Einſtel=
enc veier Erſatzleute, keine Ueberraſchung bedeuten. In
glei=
berh laße gilt letzteres, aber auch für Groß=Umſtadt. — 2. Mſch.
liellni, 3. geht zum Freundſchaftsſpiel zur Michelſtädter 2. Mſch.
Fußball.
SV. Darmſtadt 1898 — Rot=Weiß Darmſtadt.
Morgen, Sonntag, vormittags 11 Uhr, ſetzt die
Fußballliga=
mannſchaft des Sportvereins 1898 die Serie der Verbandsſpiele
mit dem Treffen gegen den Lokalgegner Rot=Weiß fort. Da beide
Mannſchaften zurzeit am Schluß der Tabelle ſtehen, werden ſie ſich
beiderſeits im bevorſtehenden Treffen bemühen, durch Erringung
der Punkte ſich vom gefährlichen Tabellenende wegzuſchaffen. Man
wird ſonach kaum fehlgehen, wenn man erwartet, daß es zu einem
hartnäckigen Ringen um den Sieg kommen wird. Die beiden
Geg=
ner ſind ja auch in techniſcher Hinſicht keineswegs ſo ſchlecht, wie
es nach der Tabellenlage den äußeren Anſchein hat. Wir glauben
daher, daß es zu einem ſportlich befriedigenden Spiel kommen
wird, zumal dann, wenn es der Sportvereinself, die zudem noch
den Vorteil des eigenen Platzes genießt, gelingt, an die im
letz=
ten Spiel in Arheilgen gezeigte Leiſtung anzuknüpfen. Unter allen
Umſtänden verlangen wir von den Beteiligten eine einwandfreie
Spielweiſe. Vor dem Hauptſpiele ſtehen ſich auch die beiderſeitigen
Reſerven gegenüber. Ein vorzeitiges Erſcheinen lohnt ſich auch aus
dem Grunde, weil ſich vorher auch (Beginn 9 Uhr) die Jung=
Leichtathleten der 98er im Klubkampf mit der Jugend des
hieſi=
gen Polizeiſportvereins meſſen.
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jgd — 1. Jgd. Eberſtadt, hier, 8,45 Uhr: 3. Jgd. — 1. Jgd.
Ober=Ramſtadt dort. Abfahrt mit Rad um 8 Uhr vom
Böllen=
falltor; 1. Schüler — 1. Schüler Wixhauſen, dort, am Samstag,
Abfahrt mit Rad um 3 Uhr vom Gaswerk.
Union Darmſtadt (Jun.) — Reichsbahn (Jun.)
Heute 17 Uhr ſpielt Unions friſchgebackene Junioren=Elf
zum erſtenmal auf eigenem Gelände. Sie verfügt in ihren Reihen
über einige talentvolle Spielex, wovon mancher vielleicht ſchon
im nächſten Jahre die Union=Farben in der Kreisliga vertritt.
Das geſtrige Spiel Union SM. — Hota endete 6:2 für
Union. An dieſer Stelle ſei der Hota=Elf für ihr echt ſportliches
Benehmen eine Sondernote erteilt.,
Jugendabt.: Junioren — 1. Jgd. Polizei 8.30 Uhr (
Renn=
bahn); 2. Jgd. — 2. Jgd. Polizei 9 Uhr (Polizeiplatz; 1. Jgd.
ſpielfrei.
Germania Eberſtadt — FV. Sprendlingen.
Nach ihren beiden ſchweren Spielen in Walldorf und
Pfung=
ſtadt empfangen die Vorſtädter am Sonntag den FV.
Sprend=
lingen. Beide Mannſchaften liegen im Mittelfeld der Tabelle und
ſcheinen in dieſem Jahre gleichſtark zu ſein. Eine beſtimmte
Vor=
ausſage kann man für das Spiel nicht treffen, obwohl die
Vor=
ſtädter durch den Vorteil des eigenen Platzes die beſſeren
Aus=
ſichten haben. Die Platzherren treten morgen mit etwas
veränder=
ter Mannſchaft an. Sie müſſen ihren guten Torwart Habermehl
noch erſetzen, während Kaißer wieder dabei ſein wird. Auch der
gute Verteidiger Fiſcher, der rechte Läufer Kölſch und der
Halb=
linke Marquardt müſſen am Sonntag erſetzt werden. Man darf
deshalb geſpannt ſein, wie ſich die Leute von der Bergſtraße aus
der Affäre ziehen. — Liga=Reſerve — Olympia Hahn 1., 15 Uhr.
Geinsheim — Reichsbahn Darmſtadt.
Am Sonntag begibt ſich Reichsbahn nach Geinsheim, das
ſchon viele wertvolle Punkte erkämpft hat. Reichsbahn hat bei
dieſem Spiel ihre ſtärkſte und zurzeit beſte Mannſchaft zur Stelle,
Spielbeginn 15 Uhr. Abfahrt per Auto 13.30 Uhr Ecke Kaſino=
und Rheinſtraße. 2. Mſch. ſpielt in Griesheim gegen 3. Viktoria.
Spielbeginn 13.15 Uhr.
Viktoria Walldorf — Sppgg. Arheilgen.
Arheilgen hat am kommenden Sonntag in Walldorf
anzutre=
ten; ein ſchwerer Gang, der nur einigermaßen erfolgreich ſein
kann, wenn die Arheilger gegen den ehemaligen Bezirksligiſten
ſpielen wie in vergangenen Zeiten. Walldorf ſtellt eine flinke,
ſchnelle Mannſchaft mit einer kaum überwindlichen Verteidigung.
Arheilgen will ſich nicht richtig finden, im Sturm haperts, aber
Kopf hoch und nicht vorzeitig aufgeben.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Egelsbach.
Am kommenden Sonntag empfängt Darmſtadt den
Tabellen=
führer Egelsbach am Müllersteich zum fälligen Serienſpiel. Die
Darmſtädter Elf, die am letzten Sonntag gegen Sprendlingen
einen vertrauenerweckenden Eindruck hinterließ, ſteht hier erneut
vor einer ſchweren Aufgabe. Egelsbach ſtellt eine Mannſchaft, die
mit einem ganz eigenartigen Elan und einem erſtaunlichen
Ehr=
geiz zu kämpfen gewohnt iſt. Die Elf hat in vergangenen Jahren
in den Kämpfen um die Kreis= bzw. ſüddeutſche Meiſterſchaft im
Arbeiterſport an führender Stelle geſtanden, konnte ſich aber in
den Endſpielen nicht durchſetzen. Der Darmſtädter Elf= als
Neu=
ling, fiel es von Anfang etwas ſchwer und hat ſie die erſten drei
Spiele knapp verloren. Es fehlte vor allem noch an der nötigen
Härte und Ausdauer, um ein Spiel mit Erfolg durchzuführen.
Erſt die nächſten Spiele, nachdem die Hieſigen eine Umſtellung
er=
fahren, brachten auch die nötigen Erfolge, in Walldorf 0:0, in
Erbach 4:1 und gegen Sprendlingen 2:0, waren die Ausbeute.
Für die Darmſtädtr Elf gilt es, am Sonntag alles auf eine Karte
zu ſetzen, zu kämpfen bis zum Schlußpfiff und damit dem
Gegner ein ehrenvolles Reſultat abzutrotzen. Spielbeginn 3.30
Uhr. — Weitere Spiele: Darmſtadt Reſerve — Egelsbach Reſerve
1,50 Uhr. Gräfenhauſen Jgd. Darmſtadt Jgd. 10 Uhr,
Gräfen=
hauſen Schüler — Darmſtadt Schüler 9 Uhr.
Lehrarbeit im Frauenkumen.
Der Förderung des Frauenturnens (ältere Frauen)
Rech=
nung tragend, hat die Gaufachleitung für heute Samstag, 20 Uhr,
Turnhalle am Woogsplatz, einen Lehr=Abend zur Aus= und
Weiterbildung von Leitern und Leiterinnen von Frauen=
Abtei=
lungen angeſetzt.
Heuke Leichkakhlekik=Klubkampf Sb. 98 — Polizei.
Schon oft iſt der Wunſch laut geworden, einen
leichtathleti=
ſchen Klubkampf zwiſchen SV. 1898 und dem Polizei=SV. zu
er=
leben. Dieſem Wunſch iſt nun Rechnung getragen worden: heute
nachmittag 3,30 Uhr werden die Kampfmannſchaften der beiden
Vereine im Stadion am Böllenfalltor aufmarſchieren. Das
Pro=
gramm dieſes Klubkampfes iſt überaus intereſſant. An
Einzel=
kämpfen enthält es Läufe über 100, 400. 1500 und 3000 Meter,
denen ſich Kugel= und Steinſtoßen (30 Pfd.), Hoch= und
Weit=
ſprung, Speer= Diskus= und auch Schleuderballwerfen anſchließen.
Auch das Staffelprogramm iſt fein: 4mal 100 Meter, 4mal 400
Meter Olympiſche Staffel und ſchließlich zum Abſchluß eine 10
bzw. 20mal Halberundenſtaffel werden ſchöne Kampfmomente
bringen. Für den Kenner iſt klar, daß gerade der Klubkampf
die=
ſer beiden Vereine einen ſehr ſpannenden Verlauf nehmen wird.
beſteht doch auf der einen Seite eine gewiſſe Ueberlegenheit der
Lilienträger in den Laufdiſziplinen, während andererſeits die
Poliziſten in den Wurf= Sprung= und Stoßwettbewerben ein
klares Plus haben. Der Ausgang des Klubkampfes wird alſo
da=
von abhängig ſein, wieweit es jedem Verein gelingt, den Gegner
gerade in deſſen Spezialübungen erfolgreich zu bekämpfen. Einen
glatten Sieg wird man demnach auch keinem Verein zuſprechen
können. Es ſind alſo ſpannende, ſchöne Kämpfe der Leichtathleten
zu erwarten, um ſo mehr, als in den Reihen der beiden Vereine
Kämpfer von beſtem Ruf aufmarſchieren.
Abgeſagt wurde der für Sonntag nach Nürnberg vereinbarte
Leichtathletikkampf Bayern — Württemberg.
Der Baltenverband proteſtiert gegen die Abſicht
Branden=
burgs, ſich beim Bundespokal=Vorrundenſpiel am 9. Oktober in
Danzig durch eine Mannſchaft des Bezirks Pommern vertreten zu
laſſen.
Geſchäfliches.
Einem Teil der heutigen Stadtauflage liegt ein Proſpekt des
Reſtauxant Bender, Eliſabethenſtr. 23, bei, worauf die Leſer an
dieſer Stelle aufmerkſam gemacht werden.
(13242
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 24. September
10.10: Hamburg: Schulfunk: Zwiſchen Hamburg ud Kap Horn.
Segelſchiffmatroſen erzählen.
15.30: Stunde der Jugend: Vier Jungens wiſſen ſich zu heifen.
Hörſpiel.
17.00: Köln: Konzert des Quartettvereins „Lyra”, Dortmund=Derne.
Mitw.: Toni Faßbender (Violine), E. Grape (Begleitung),
K. Keidel (Klavier).
18.25: Dr. Klinghardt: Die nationale Wiedergeburt der Türkei. —
Zur zehnjährigen Wiederkehr der Eroberung Smyrnas.
18.50: H. Vogt: Ein Werkſtudent ſucht Arbeit.
19.30: Bei uns zu Lande auf dem Lande. Ein Hörbericht.
20.00: Bunter Abend.
22.20: Zeit, Nachrichten Wetter, Sport.
22.45: Köln: Nachtmuſik. Leitung: Eyſoldt.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Sonnabend. 24. September
11.00: Stunde der Unterhaltung.
12.05: Schulfunk: Deutſche Meiſter des Barock u. Rokoko.
15.00: Kinderbaſtelſtunde: Die Abreiſe des Herrn Pim.
15.45: Hedda Weſtenberger: Berlin und Provinz in Urtefl und
Wirklichkeit.
16.00: Dr. Lezius: Uniform und Ueberlieferung.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Mundpflege des Kleinkindes. Zwiegeſpräch.
17.50: K. Förſter: Neue Gartengedanken für Jedermann.
18.05: A. Schlee: Deutſcher Tanz im Ausland.
18.30: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.25: Reichskunſtwart Dr. Redslob:Deutſchlands ſchöpferiſcher
An=
teil an der Geſtaltung der Stile: Plaſtik.
19.45: Dr. Wrede: Kirche als Bindung und Verbindung.
20.00: Bremen: Großes Funkpotpourri.
Wekferbericht.
Die weſtlichen Störungen haben eine Rinne tiefen Druckes
geſchaffen, welche ſich von der Biskaya in nordnordöſtlicher
Rich=
tung bis nach Nordſkandinapien hin erſtreckt. Es wurde ſehr
ſchnell feuchtwarme Luft nach dem Feſtland vörgetragen, ſo daß
neben Temperaturanſtieg auch Bewölkung und Niederſchläge in
Erſcheinung traten. Fortgeſetzter Barometerfall über Deutſchland
deutet darauf hin, daß ſich die Störungen noch weiter auswirken
werden und zunächſt zwar mildes, aber zum Teil regneriſches
Wetter verurſachen. Späterhin mit dem Vordringen der bereits
über Schottland lagernden Kaltluft tritt wieder Abkühlung ein.
wobei die Wittereung anfänglich etwas wechſelhaft bleibt, aber
durch den gleichzeitig damit verbundenen Druckanſtieg ſpäter ſich
ruhiger geſtalten wird.
Ausſichten für Samstag, den 24. September: Wechſelhaftes.
meiſt bewölktes Wetter mit ſchwankenden Temperaturen,
zeitweiſe Niederſchläge.
Ausſichten für Sonntag, den 25 September: Etwas
beſtän=
diger, aber noch wechſelnd bewölkt, mit Aufklaren,
auf=
friſchend und vereinzelte Regenſchauer.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polſtik und Wiriſchaff: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;”
für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”,„ Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratentel und geſchäftliche Miteilungen: Willz Kuhle;.
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Matto. Kuche
95.
löbelhaus
ſechvbrückerſtr. 18.
Zachtvolles
mit nußb.,
nk. 180 cm
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Soeben erschienen!
AUTOETSTE M.90
Enthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art der 18 Kreise des Volksstaats Hlessen (Kennzeichen: VS, VR, VO)
für dle Zeit vom 1.—15. September 1932. Diese Meldungen sind sonst
nicht zugänglich, also nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in folgender
Reihen-
folge: Name, Beruf, Wohnort des Kraftfahrzeugbesitzers,
Fahr-
zeugart, Hubraum in ccm und PS (bei Lastkraftwagen:
Eigen-
gewicht in kg und PS), Fabrikat und Motornummer, Fabrikneue
Fahrzeugs sind durch + kenntlich gemacht. Die Meldungen sind
geordnet nach den drei Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen,
und innerhalb dieser nach Fahrzeugarten. Abgemeldete
Fahrzeuge werden besonders geführt.
Die Autolisten sind unentbehrlich, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die spätestens am B. eines Monats ausgegebene Liste enthält die
Meldungen vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats und
die spätestens am 23. eines Monats ausgegebene Liste die
Mel-
dungen vom 1.— 15. des gleichen Monats.
Bezugsprels:"
1. Bei Bezug aller Meldungen sämtlicher 18 Kreise für
12 Monate: zum monatlichen Pauschalprels von
RM. 15.—
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise
und Städte, gleich ob für einen odermehrere Monate, zu
Staffel-
preisen, die wir bei uns zu erfragen bitten.
L. C. WITTICH VERLAG TDARMSTADT
Nummer 266
Samstag, den 24
Die Aaswltiungen dei keigzoagnoeſtenungen.
Für die Waggoninduſtrie lediglich Teilbeſchäftigung. — Für die Eiſeninduſtrie jedoch Aufträge
für mindeſtens acht Monake.
Die Berkeilung der Aufkräge.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nach einem ſehr ruhigen und abwartenden Vormittagsverkehr
eröffnete die Berliner Freitags=Börſe in nicht ganz
einheit=
licher, aber überwiegend ſchwächerer Haltung. Der wieder nur
ſehr geringe Ordereingang bei den Banken löſte bei der
Speku=
lation eine Abgabeneigung aus, zumal die Auslandsbörſen auch
ſchwächere Kurſe meldeten. Die Nachrichten eines Mittagsblattes,
daß zur Zeit vier verſchiedene Zinspläne zur Diskuſſion ſtänden,
lenkte die Aufmerkſamkeit der Börſe wieder ſtärker auf die
wirt=
ſchaftspolitiſchen Beſprechungen des Kabinetts. Auch die
Unſicher=
heit in Genf trug nicht gerade zu einer Geſchäftsbelebung bei.
Ferner verſtimmten die Sanierungspläne, um den Stahlverein.
und beſonders der Montanmarkt litt hierunter ſtärker. Die erſten
Kurſe waren eigentlich noch ſchwächer, als man vorbörslich
er=
wartet hatte. Im allgemeinen gingen die Rückgänge aber nicht
über 1 Prozent hinaus. Entſprechend den Erwartungen war nach
der Zinsſenkung am Rentenmarkt die Tendenz eher freundlicher.
Reichsbahnvorzugsaktien lagen unverändert, und auch am Markt
der Reichsſchuldbuchforderungen, waren die Beſſerungen nur
un=
bedeutend. Auch im weiteren Verlauf litt die Börſe unter der
herrſchenden Geſchäftsſtille. Am Berliner Geldmarkt hat ſich die
Situation gegen geſtern kaum verändert. Tagesgeld iſt mit 48
Prozent an der unteren Grenze erhältlich, für erſte Adreſſen auch
mit 4,5; der Monatsgeldſatz blieb gleichfalls 5—7 Prozent. In
Privatdiskonten kam eher Material heraus, das aber glatt
auf=
genommen werden dürfte. Die Nachfrage nach Reichswechſeln per
20. Dez. und Reichsſchatzanweiſungen per 16. Jan. iſt gering.
Das Börſengeſchäft an der Frankfurter Börſe liegt am
Freitag immer noch verhältnismäßig ruhig, da das Publikum nur
mit ſehr geringen Aufträgen am Markte iſt. Es ſcheint, als ob
auch für die nächſte Zukunft mit einer größeren Beteiligung des
Publikums im Börſengeſchäft nicht mehr zu rechnen iſt. Die
Ten=
denz war zu Böxſenbeginn meiſt nachgebend, wobei die leichten
Rückſchläge zum Schluſſe der New Yorker Börſe etwas
verſtimm=
ten. Immerhin blieb der Grundton der Börſe jedoch
ausgeſpro=
chen widerſtandsfähig. Beſonders anregende Momente lagen nicht
vor. Eine Ausnahmebewegung verzeichnete Aku, die bei ſtärkerer
Nachfrage über 2,5 Prozent anzogen. Auch Bemberg infolge
Her=
vortretens von größerem Intereſſe für Kunſtſeidewerte gebeſſert.
Der Farbenmarkt lag zu Beginn 1,25 Prozent unter dem
Schluß=
kurſe der Abendbörſe, doch konnte dieſer Kursverluſt bald wieder
eingeholt werden. Für Montanwerte beſtand zwar noch Intereſſe,
doch lagen die Kurſe meiſt ſchwächer. Am Elektromarkt war die
Kursbildung nicht ganz einheitlich. Auch am Zellſtoffmarkt war
das Kursbild nicht einheitlich. Schiffahrtsaktien etwas gedrückt.
Am Rentenmarkt waren von deutſchen Renten Altbeſitz eher etwas
gedrückt. Neubeſitz behauptet. Auch ſpäte Schuldbücher
unver=
ändert. Im Verlaufe der Börſe hielt die Geſchäftsſtille an.
Tages=
geld nach der Diskontſenkung leicht bei 3,75 Prozent.
Im Zuſammenhang mit feſten Kursmeldungen von den
Aus=
landsbörſen verkehrte auch die Abendbörſe in freundlicher
Haltung, wenngleich ſich die Umſatztätigkeit nur innerhalb der
Spekulation abwickelte, die eher Rückkaufsneigung bekundete,
zu=
mal die anhaltende Feſtigkeit der Kunſtſeideaktien ſtimulierte. Im
Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden wieder Aku mit plus 1.25
Prozent, in denen lebhaftere Umſätze zu verzeichnen waren. Die
übrigen Werte zogen gegen den Berliner Schluß von etwa 0,5—1
Prozent an. Im Verlaufe ſtellten ſich meiſt weitere Beſſerungen
von 0.25—0.50 Prozent ein. Im Freiverkehr lagen amerikaniſche
Kunſtſeidenſhares feſter, ohne daß aber nennenswerte Umſätze
darin erfolgt wären. Der Rentenmarkt lag ebenfalls freundlicher,
wobei man auf die in Gang befindlichen Kabintetsberatungen / 8Baden=Boden
Die neuen Zinsſäße. — Spareinlagen 3½ Prozenk.
Wenn auch die vorausſichtlichen Auswirkungen des
Arbeits=
beſchaffungsprogramms der Reichsbahn im einzelnen noch nicht zu
überſehen ſind, ſo läßt ſich doch ſchon ſagen, daß die zu
erwarten=
den neuen Beſtellungen die Abſatzſorgen der weſtdeutſchen
Eiſen=
induſtrie erheblich vermindern werden. Nachdem die großen
Ruſſenaufträge in der Hauptſache abgewickelt ſind, hat der
Be=
ſchäftigungsgrad in der Großeiſeninduſtrie, mit Ausnahme
ein=
zelner Spezialgebiete, wie der Weißblecherzeugung, eine nicht
un=
beträchtliche Verſchlechterung erfahren. Die Gefahr neuer
Ein=
ſchränkungen der Betriebe wird nun durch die Aufträge an den
Stahlwerksverband in Höhe von monatlich 40 000 To.
Oberbau=
material auf die Dauer von acht Monaten ab 1. Oktober beſeitigt
werden, denn die neuen Beſtellungen ſichern den Werken für einen
ziemlich langen Zeitraum wenigſtens ein Mindeſtmaß von
Be=
ſchäftigung. Was die Frage einer Entlaſtung des weſtdeutſchen
Arbeitsmarktes als Folge des Arbeitsbeſchaffungsprogramms
betrifft, ſo entſtehen in der Großeiſeninduſtrie in dieſer Richtung
wohl keine Möglichkeiten zu Neueinſtellungen, von
Arbeitskräften=
weil die Zahl der beſchäftigten Arbeiter bisher nur bis zu einem
gewiſſen Grade der geſunkenen Produktion angepaßt worden iſt.
In der Sitzung am 22. September hat der Zentrale
Kredit=
ausſchuß bekanntlich beſchloſſen, die Debetzinſen und die
Haben=
zinſen um 1 Prozent zu ſenken. Eine Ausnahme iſt lediglich
hin=
ſichtlich des Zinsſatzes für normale Spareinlagen gemacht worden,
der um ein halbes Prozent auf 3,5 Prozent geſenkt wurde. Die
neuen Sätze treten mit dem 23. September in Kraft, der neue
Spareinlagen=Zinsſatz mit dem 1. Oktober. Es betragen alſo die
Zinſen für normale Spareinlagen 3,5 Prozent, für
Kündigungs=
gelder 1—3 Monate 3,25 Prozent, für Kündigungsgelder 3 bis 6
Monate 3.5 Prozent; für Kündigungsgelder 6 Monate bis 364
Tage 3,5 Prozent, für feſte Gelder 31 bis 61 Tage 3,25 Prozent.
für feſte Gelder 62 bis 91 Tage 3,5 Prozent. für feſte Gelder 92
bis 364 Tage 4 Prozent; für täglich fällige Gelder in
proviſions=
freier Rechnung 1 Prozent, in proviſionspflichtiger Rechnung
1,5 Prozent.
Ergebnis der Schweinezählung.
Wie werden die Schweinepreiſe?
Die vorläufigen Zuſammenſtellungen des Statiſtiſchen Reich,”k.
amtes zeigen folgendes Ergebnis der Schweinezählung vom
dieſes Jahres (in Millionen Stück): Geſamtſchweinebeſtand 247 /
(1. Sept. vor. Js. 25,35) oder weniger 4,6 Prozent, daruntut
Schlachtſchweine (ein halbes bis ein Jahr alt) 4,87 (4,77), odcdhem=
Einzelhandel und Warenhäuſer.
In dem jetzt vom Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn=
Geſellſchaft verabſchiedeten Arbeitsbeſchaffungsprogramm ſind
neue Beſtellungen für die Waggoninduſtrie in Höhe von 20 Mill.
Reichsmark vorgeſehen. Bei der Verteilung der weiteren hundert
Mill. RM., die außer den durch die Steuergutſcheine der
Reichs=
bahn zufließenden 180 Mill. RM. für Aufträge beſchafft werden
ſollen, wird vielleicht noch eine Zuſatzbeſtellung auf die
Waggon=
fabriken entfallen. Trotz dieſer demnächſt zu erwartenden
Reichs=
bahnaufträge wird ſich, wie wir erfahren, eine vorübergehende
Stillegung der Waggonfabriken, wie bereits angekündigt worden
iſt, nicht vermeiden laſſen, da die noch vorliegenden Aufträge den
Werken nur noch bis Mitte oder ſpäteſtens Ende Oktober
Beſchäf=
tigungsmöglichkeiten bieten. Bis dahin werden aber die neuen
Beſtellungen von der Reichsbahnverwaltung wohl kaum im
ein=
zelnen ausgearbeitet ſein. Dazu kommt noch, daß es ſich dabei
teilweiſe um neue Konſtruktionen für Spezialwagen handeln ſoll,
für deren Herſtellung von den Werken beſondere Vorbereitungen
getroffen werden müſſen, die ebenfalls eine gewiſſe Zeit in
An=
ſpruch nebmen. Die neuen Reichsbabnaufträge werden übrigens
der Waggoninduſtrie lediglich eine Teilbeſchäftigung bringen
können, weil ſie nur einen Bruchteil der in normalen Zeiten von
der Reichsbahn für Waggonbeſtellungen ausgegebenen Beträge
ausmachen.
Vom Landesverband des Heſſiſchen Einzelhandels wird uns
geſchrieben:
Am 16. September 1932 fand in Frankfurt a. M. eine ſowohl
aus Süddeutſchland wie auch aus ſonſtigen Teilen des Reiches
be=
ſuchte Verſammlung von Mitgliedsverbänden der
Hauptgemein=
ſchaft des Deutſchen Einzelhandels ſtatt, die in der Frage der
wei=
teren Zugehörigkeit der Warenhäuſer und Großfilialbetriebe
fol=
gende Entſchließung faßte:
„Das Verbleiben des Verbandes Deutſcher Waren= und
Kaufhäuſer und des Reichsverbandes Deutſcher
Nahrungs=
mittelfilialbetriebe in der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen
Einzelhandels iſt aus wirtſchaftlichen Gründen unerwünſcht.”
Maßgebend für dieſen Beſchluß, der an die vorausſichtlich Mitte
Oktober des Jahres in Berlin ſtattfindende
Mitgliederverſamm=
lung der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels als
An=
trag weitergeleitet werden ſoll, war die Tatſache, daß nach
An=
ſicht der von der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels
gehörten Juriſten der Ausſchluß der Verbände der Waren= und
Kaufhäuſer und Großfilialgeſchäfte lediglich auf Grund einer
Satzungsänderung gegebenenfalls erſt auf dem Prozeßwege
ent=
ſchieden werden könne. Da nun aber ſowohl der Vertreter des
Warenhausverbandes als auch der Vertreter des Reichsverbandes
Deutſcher Lebensmittelfilialbetriebe in der
Mitgliederverſamm=
lung der Hauptgemeinſchaft am 16. März 1932 in Berlin
aus=
drücklich betonten, daß ihre Verbände die Konſequenzen ziehen
würden, wenn die Stimmung innerhalb der Mitgliedskreiſe der
Hauptgemeinſchaft ſich gegen ihre Verbände wenden würde, glaubte
man bei der Sitzung in Frankfurt wohl mit Recht annehmen zu
dürfen, daß ein Beſchluß in dem beantragten Sinne endlich zu
dem vom mittelſtändiſchen Einzelhandel erwünſchten Reſultat des
Ausſcheidens der Verbände der Warenhäuſer und Filialgeſchäfte
aus der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels führen
wird.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Neue Konkurſe. Offenbach a. M.: Frl. Ria Göricke,
Konfitüren. Af. 6. 10., Prft. 27. 10. Neue
Vergleichs=
verfahren. Mainz: Kfm. Arthur Huppert, in Fa. Jul.
Kohl=
heyer Nachf., Glaswarenhandlung. VerglT. 12. 10. Offenbach:
Fa. Hermann Liebmann G.m.b.H., Schuhfabrik VerglT. 29. 9.;
Fa. B. Georgi, Gravieranſtalt und feinmech. Werkſtätte. VerglT.
6. 10. Worms: Fa. Wormſer Mobelfabrik Gusdorf u. Co. Vergl.=
Termin 1. 10.
Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken A.G., Köln. Nach
unſeren Informationen wird das Zweigwerk Mainz=Mombach
(Gebr. Gaſtell) nach Aufarbeitung der Reſtaufträge zu Ende
Sep=
tember wieder ſtilliegen. Das Hauptwerk in Köln dürfte gegen
den 20. Oktober gleichfalls ſeinen Auftragsbeſtand erledigt haben
und von da ab zur Stillegung gezwungen ſein. Die
Tochtergeſell=
ſchaft Fuchswaggon A. G. Heidelberg, kann im Gegenſatz dazu
in=
folge der Verſchiedenartigkeit der Aufträge die Arbeitszeit bei
allerdings relativ kleinem Betriebe für einige Wochen ſtrecken.
plus 2,1 Prozent, Jungſchweine (acht Wochen bis noch nicht em
halbes Jahr alt) 10,34 (10,98) oder minus 5 8 Prozent;
(unter acht Wochen) 6,33 (6,80) oder minus 7 Prozent, trächti
Sauen 1.09 (1.18) oder minus 7.7 Proz., Sauen insgeſamt
(2,23) oder minus 6,9 Proz., Jungſauen, ein halbes bis ein Jah.”
0,52 (0,57) oder 9,2 Prozent. Der Geſamtbeſtand an Schweinmm
weiſt demnach gegenüber dem Rekordbeſtand des Vorjahres einmg
Rückgang von 4,6 Prozent aus. Beſonders beachtlich iſt, daß dör=
Beſtand an über halbjährigen Schlachtſchweinen wider Erwartihn
noch zugenommen hat (um 2,1 Prozent). Dagegen iſt der Beſtaro
an Jungſchweinen, Ferkeln, trächtigen Sauen und beſonders an”swer zu
Jungſauen gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Die dadunn
bedingte Verkleinerung der Zahl der im nächſten Jahr zum Mayu / weie 9e‟
kommenden Schweine iſt ſo gering, daß ſie vorausſichtlich durch diens hi 19
zu erwartende Gewichtsſteigerung und durch ein Mehrangebot axu gs gleiche
Schlachtrindern und Kälbern ausgeglichen wird. Von der All=zekeden in
gebotsſeite her dürfte demnach für die nächſte Zukunft eine nagde zur in gle
haltige Preisbeſſerung noch nicht zu erwarten ſein. Eine ſolöle
kann vielmehr nur eintreten, wenn durch Wiederankurbelung dit wendet De.
Wirtſchaft die Kaufkraft der großen Maſſe der Bevölkerung unu die geiche
damit die Nachfrage am Vieh= und Fleiſchmarkt wieder geſteigen ocr.
wird. Bei der guten Futtermittelernte wird für die kartoffel= urwſihe 155 M
getreidebauenden Landwirte die Schweineproduktion vielfach Bkzuer nach un
einzige Verwertunsgmöglichkeit, des Futterüberfluſſes darſtellel. Aunde Beifal
Dieſe Betriebe werden nicht ſelten ſogar zu einer Ausdehnung dnt
Niinghaus!
Schweineproduktion gezwungen ſein.
wrnidlich.
ze var daget
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
zuen Tauch=
Das Reichsgericht hat in einer Entſcheidung die Totalausvcnſtwinmen gel
käufe von Großhandelsfirmen auch im Wege des Kleinverkaufuza os war es:
für zuläſſig erklärt.
zue nehr als
Im Vergleichstermin der Hermann Wronker A. G Frankf=ſ nertitel! U.
a. M., wurde ein neuer Vorſchlag unterbreitet, nach dem ein
Quote von 35 Prozent und für Forderungen bis zu 100 Mk. vate Itadt. Jeder.
Befriedigung vorgeſehen iſt. Bisher haben über 90 Prozent Tanſt gratuliert
Gläubiger dem Vorſchlag zugeſtimmt. Die gerichtliche Beſtätiguug Sportfreudinn
des Vergleichs wurde auf den 29. September angeſetzt.
zu und riß
Die GV. der Deutſchen Eiſenhandel A. G., Berlin, genehmi ſegng
die Regularien und die Herabſetzung des AK. i. e. F. von 2495
auf 9 Mill. RM., ſowie die Einziehung des Reſervefonds in
Höhe von 1,4 Mill. RM.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſcheft
Metalltechnik” ſtellte ſich am 21. September 1932 auf 53,2 geg
53,1 am 14. September 1932 (Durchſchnitt 1909—13 gleich 160
ſtieg alſo um 0.2 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nn
dem Preisſtande vom 21. September 1932 folgende Einzelhandes/eft
inderziffern errechnet: Kupfer 42,3 (am 14. Sept. 1932: 42.90
Blei 58,6 (59,4) Zink 42,5 (43.1), Zinn 61,8 (61,0), Aluminim Tap
111,1 (111,1), Nickel 107,7 (107,7), Antimon 56,8 (56,8).
Die deutſche Kupferhüttenproduktion ſtellte ſich im Auguſt 1.
auf 5153 To. gegen 3994 To im Monat Juli 32. Die deut ie WelS
Kupferraffinadeproduktion (Raffinade= und Elektrolytkupfer)
Groß-V
trug im Auguſt 1932 14 737 To. gegen 12 886 To. im Juli 32.
Die Finanzierungsgeſellſchaft für Landmaſchinen AG. (Law
maſchinenbank) hat mit Rückſicht auf dis erfolgte Ermäßigung in
Reichsbankdiskonts ihren Zinsſatz mit Wiekung vom 22. Sept. .
um 1 Prozent geſenkt. Die Zinsſätze betragen bis auf weiter=
6 Prozent p. a. für Geſchäfte mit Laufzeit bis zu 12 Monaten un
3,5 Prozent für Geſchäfte mit längeren Laufzeiten.
Naden
Infolge der Herabſetzung des Reichsbankdiskonts haben
Verbände der Berliner Damenkonfektion die auf Grund der eLLoppelſlint.
meinſamen Verkaufs= und Zahlungsbedingungen zu berechnen. 1
Vor= und Verzugszinſen von 7,5 auf 6 Prozent ermäßigt. — M.eMDrillinge
in der Wäſche= und Schürzenbranche iſt der Zinsſatz für Vor= uiN 25.
Verzugszinſen auf 6 Prozent feſtgeſetzt worden. — Der Verbag /araturen,
Deutſcher Teppich= und Möbelſtoff=Fabrikanten e. V., Leipzig, I
ebenfalls ſeine Verzugszinſen auf 7 Prozent und ſeine Vorzim4u h00ſlel
auf 5,5 Prozent herabgeſetzt.
ennachermſtr.,
Der kanadiſche Miniſterpräſident Bennett hat, wie der O Luldwigſtr. 11
waer Korreſpondent des „Daily Telegraph” berichtet, in eine 23a)
Unterredung mit dieſem zugeſagt, künftig die Einfuhr ruſſiſgenr
Oels nach Kanada zu verhindern, um auf dieſe Weiſe den bm Lh
ſchen Intereſſen entgegenzukommen.
„NIRLIcN
Berliner Kursbericht
vom 23. September 1932
Oeviſenmarkt
Mutende
Mnungsfähige
eeichrit ſucht
vom 23. September 19
unt. u. Umg.
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant 62.75
Havag
Hanſa Dampfſch. 31.75
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gasl 92.50
„We
75.75
19.125
19.875
35.75
63.25
72.—
20.75
31.25
105.50
Me
Elektr. Lieſerung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergban
boeſch Eiſen u.
göln=Neueſſen
Phil. Golzmann.
Lali Aſchersleben
glöcknerwerke
Mannezm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe
Vee
71.25
100.—
42.25
75.—
75.75
38.25
56.375
1o8.50
37.
53.25
38.—
39.625
37.—*
Mene
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Lin;
Berl. Karl3r. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werie
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wänderer=Werke
44.125
43.375
172.—
48.875
19.875
113.50
19.50
49.25
13.53
27.50
74.50
29.—
23.25
Helſtingtor=
Vien
Prag
Budapeſt
Sofig
Holland
Osio
Kovenhagen
Stockholm.
Lonvon
Buenos=Aires
New Yok.
Belgien
Ftalien
Paris
Bährung
100 finn. Me.
100 Schilling
100 Tih. Pr.
100 Benzö
100 Leva
100 Gulden
10) Kronen
100 gronen
00 Kronen
1 x. Stg.
1 Pab. Peio
Dollgr.
100 Belgo
100 Lire
100 Francs
Rr
6.274
157.93
12.435
2.057
189.23
73.33
75.57
74.73
14.57
0.908
4.209
50.36
2i. 60s
15.495
Brreſt
6. 286
52.05
2.485
3.0s3
162.57
73.47
75.73
74.87
14.81
2.910
4.21:
58.48
21.645
18.535
Spanien
Danzig
Javan
Rio de Janerrolt Milreis
Jugoſlawien 100 Dinar
Portugal
Athen
Fſtambu
Kairo.
Kanada
uruguay 1 Goldpeſo.
Fland.
Tallinn (Eſtl.)
Rigu
ſuttundſchaft
r9 geüchte
zau
Verreter
„ Oiliute der Sressher On
Frankfurter Kursbericht vom 23. September 1932.
8S Dtſch. Reichsanl
v.27
5½%Intern.,
6% Baden.. ..
6% Bayern......
6% Heſſen......"
6% Preuß. Staat.
62 Sachſen
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *‟/=
Ab=
löſungsanl.
Ltſche. Anl.
Ablö=
jungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schußge=
bietsanleihe
6% Berlin. . . . v. 24
über die Zinsmaßnahmen verwies und man nach wie vor kaum
eine generelle Konverſion erwartet.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 23.
Sep=
tember ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 57,75 RM. — Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezablung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium. 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 164 RM.
Reinnickel. 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus auf
2—39 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 39—42,25 RM.
6% Darmſtadt . . .
6% Dresden ..v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze. v. 29
6%
v. 26
2 Mainz ....."
3% Mannheimv. 27
6BMünchen. v.29
6% Wiesbaden v. 28
%6 Heſſ. Landesbt.
6% „ Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Shp.=Bk.=Liquid.
4¾% „Kom.=Obl.
69 Preuß. Landes=
Pf.-Anſt G. Pf.
6% „ Gelboblig.
Re
67.5
63.75
66.75
69
58
75.5
66
55.9
G.75
49
55
55.5
49
66
54.5
49.5
60
71.3
76.5
64.5
70.5
62.5
P
Bk. Girozentr. für
Heſſen Golbobl.
16% Kaſſcler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liaul. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
.. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
% Berl. Hyp. Bk.
5 ½%„Liau.=Pfbr.
6% Frrf. Hyp.=Bk.
5½% — Lig. Pfbr.
87 Goldoblig
Pfbr.=Bk.
5½% 7 Lig. Pfbr.
6%6 Mein. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pſbr.
6%0 Pfälz. Hhp.=Bk.
5½%0 — Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bk.
5½ %0 „ Lig. Pfbr.
s „ Golboblig
6%o Südb. Bod.
Cred.=Bank
5½% Lig. Pſbr
6% Württ. Hyp.=B
6% Daimler=Benz
5% Dt. Linol. Werkel
6% Mainkrw. v. 26
6% Mitteld. Stahl.
6%Ber. Stahlwerke
54.75
74.5
781.
51:
66.5
n2.75
81
73.25
78.5
61
73.5
72.75
74.25
81.25
74
78
63.5
74.5
Pue
J. G. Farben Vonds
5% Bosn. L. E. B.
5% „ L.Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 0=
41/.% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldreute
5% vereinh. Rumän
4½%0
42
4%0 Türk. Admin.
4% — 1. Bagdadl
42
„ Zollanl.
4½% Ungarn 1918
4½%
1914
Goldr.
42
1910
Antien
76.5
55
72.5
74.5
61.25
51.251
Rig. Kunſtzidellnie
A. E. G.
AndreaeNoris Bahn!
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſteff
Bemberg, 3. P.,..
Bergm. Gl.=Werke
BrowvnBoverickCie.
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. G. Chemie, Bafell
Chem. Werke Albert
Chabe ........."
Conti. Gummiw.
„ Linoleum
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Telegr. ..
„ Krdäl ......."
95
11.
65 7Dt. Gold= u. Silbe
ſcheide=Anſtalt
Linolwerk. Berl.
Eiſenhandel..
Dickerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
12.5 Eleftr. Lieferg.-Geſ.
Licht u. Kraft
2.75 Fſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen
S.5s Faber & Schleicher
7. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
3.8 Felt. E Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenk. Bergwerk
7.45 Geſ. frelettr. Untern
6.75 Goldſchmidt Th..
Gritzner Maſchinen
Grun & Bilfinger
61.75 Hafenmühle Frkft.
35.4 Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
29.75 Henninger, Kempf
71.75 HilpertArmaturfrb.
54
Hindrichs=Aufferm.
35 Hirſch Kupfer.
39.75 Hochtief Eſſen
Holzmann, PBhil.
Flſe Bergb. Stamml.
Genüſſel
36
Junghans ..
4o8 gali Chemie.
41.25
Aſchersleben.
19.75 glein, Schanzlin
95 Klöcknerwerke ....
76.5 Hanrr C. 5......
48.25
20
89.25
192
24
41
99.75
33
60
28
42
29.1
26.5
168
Ad
76.75
62
68,5
55.75
132.5
1.n5
n9.75
109.5
42
36.5
Minne e3
Laurahütte ......!
Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch. =
Luß Gebr. Darmſt.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb..
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Montecatini Maild
Motoren Darmſtadt
Oberbeda;.
Bhönix Bergbau ..
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen
Elettr. Stamm
Stahlwerke.
Niebeck Montan:
Roeder Gebr.
Rütgerswerte
Salzdetfurth Kalt.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfbr.
Schriftg. Stempel
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. 6
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Gef.
Tietz Leonhard
Unterfranken .....
Ver. Stahlwerke
„ Ultramarin
Boigt & Haeffner
Wahß & Freytag.
Nae
17.25
169
54
*=
*
29.25
26.5
48
176
74
39
43.9
170
175
139
Ree
77.5
51
135.75
Ge
55.25
81
20.5
8ar),
38
5.25
Men
Zellſtoff Waldhof
Memel..
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank:
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Bayer. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.,
bypothelbl.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bl.
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Bechiel
Dresdner Ban!
Frankſ. Bank
„ Hyp.=Ban
Mein. Hyp. Ban1
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Banl.
Südd. Bob.=Cr. B!
Württb. Notenban!
A.-G. I. Bertehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
720 Dt. Reichsb. Bzol
Hapag
Nordb. Liohzd.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Alltanz. u. Stuttg.
Verſicherung ..
„Verein. Berf.
FrankonaRück=u. M
Mannheim. Berſich.
Otavi Minen
nnnnuee
g. 24. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 266 — Seite 11
Blonder Keld und viele Frauen.
Koman von Karl Lütge. Copyright by Verlag Preſſe=Tagesdienſt, Berlin W3s
ließ es Mühlinghaus wiſſen, daß der Club der
Kanal=
t ablehnend gegenüberſtehe. Das änderte die Lage. Der
Flub zu ihn, riet ihm dazu. Lange Wochen hatte er nicht mehr
ernſtlyſdarran gedacht. Nun beſtand kein Hindernis mehr.
DVergnügungstaumel war jäh abgeebbt, als die freudige
gachryü ihn erreichte. Er ging wieder regelmäßig zum Training.
gie A94 in der Siegfried=Allee mied er. Nur die beiden guten
Sportweradinnen, die famoſen Mädel, traf er hier und da noch
einmaul
Fazern ſagt er zu. Aber es ſollte noch geheim bleiben. Er
mußte, ſh vorbereiten. Jetzt war Winter. — Im nächſten
Som=
mer 1mte er den Kampf aufnehmen.
Biegroßen Veranſtaltungen und Wettkämpfen erſchien jetzt
in demlnkündigungen wieder der Name Ludwig Mühlinghaus.
Siegeyſlen ihm zu. Er kam raſch in Form.
DHauptkampf in dieſer Zeit war die Begegnung mit
Lar=
vay. 10 Weltmeiſter im Freiſtil. Mühlinghaus ging mit wenig
Hoffnfzn an den Start. Aber er merkte bald, daß Sarnay nicht
in dey ſeſten Verfaſſung war. Hinterdrein wußte er weshalb:
Sarno)krank gern, und er kam unausgeſchlafen und verſpätet
an dein Start. Offenbar glaubte er, in der Stadt keinen
ernſt=
haftem ſegner zu haben. Das rächte ſich für ihn!
Tieweite helle Halle dröhnte vor Geſchrei, als Ludwig
Müh=
ſinghelzu bei 125 Metern zu ſpurten begann. Mühſam verſuchte
Sarnwyas gleiche Tempo zu halten. Es war ein fabelhafter
An=
hlick, zzu beiden im wirbelnden Waſſer hinſchießenden gebräunten
görpm einer in gleicher Höhe wie der andere, ein Rennen, wie
es ſptzinender bei keinem anderen Kampf möglich war, da
nir=
gerdsste gleiche körperliche Gewandtheit, Kraft und Ausdauer
nötig gur.
Allzbei 175 Meter Mühlinghaus nochmals ſpurtete, ließ der
ſeltwneter nach und fiel Meter um Meter zurück.
Tonder Beifall.
„Mhlinghaus! Mühlinghaus!!” ſchrien die Maſſen. Im
akt, vermüdlich.
Ac war dagegen das übrige ſpannungsreiche Programm
eien Tauch= und Sprungvorführungen, Reigen= und
Fi=
urerrſctimmen geweſen!
Jadas war es: ein Kampf hatte ſtattgefunden! Ein Kampf
begeirme mehr als alles andere! Ein neuer Anwärter auf den
Welt iſtertitel! Und Mühlinghaus! Das größte Sportereignis
in deu ſtadt. Jeder empfand es.
Aſte gratulierten. Zahlloſe Hände waren zu ſchütteln. Die
beidem ſportfreudinnen ſtrahlten. Holtermann ſprudelte vor Be=
„geiſtenug und riß ſich am ſtruppigen grauen Bart vor zappliger
Aufrikang.
„Ich ſpendiere Sekt, Kinder, heute abend, bei uns zu Hauſe!”
Leider wurde der eindrucksvolle Sieg Mühlinghaus' ſpäter
nicht anerkannt, da Sarnay Einſpruch erhob. Und dieſer
Ein=
ſpruch, der ſich auf das verſpätete Eintreffen Sarnays wegen der
ungenauen Angabe im Einladungsſchreiben gründete und
Müh=
linghaus überdies ablehnte, da gegen ihn noch ein Verfahren
wegen Amerika ſchwebe — gaben die Oberſten Sportbehörden ſtatt.
Tatſächlich fand ſich im Einladungsſchreiben ein Tippfehler
bei der Zeitangabe, und die gedruckten Programme und die
Zei=
tungsanzeigen, von denen Sarnay hätte Kenntnis haben müſſen,
wurden nicht beachtet.
Proteſte blieben ohne Erfolg. Blieb nur der große moraliſche
Eindruck.
Ludwig Mühlinghaus erregte der Zwiſchenfall nur anfangs;
dann verwand er ihn raſch. Es mußte zu einem Revanchekampf
kommen. Dann würde ſich auch erweiſen, ob der kleine Vorſprung
von wenigen Sekunden, wie ihn Sarnay noch hatte, von
Mühling=
haus geholt werden konnte.
Aber dazu kam es trotz wiederholter Verhandlungen nicht.
Dafür wurde Sarnay von dem Franzoſen Jean Tarin geſchlagen.
Und dieſen herauszufordern, konnte Ludwig Mühlinghaus noch
nicht wagen, da er die glänzende Zeit Tarins nicht ſchwamm.
Vom Kanal ſprach in dieſer Zeit niemand. Und
merkwür=
digerweiſe blieb die geplante Kanaldurchquerung auch bis ins
Frühjahr geheim vor der großen Oeffentlichkeit.
Im Frühjahr erſt erfuhr Ludwig Mühlinghaus, daß der
Club=
vorſitzende Leopold Holtermann als Trainer mitzureiſen wünſchte,
jetzt, wo es ſich endgültig entſchied. Das überraſchte ihn. Er hatte
merkwürdigerweiſe gerade von dieſer Seite auf Widerſtand
ge=
rechnet und ſah nun Bereitwilligkeit und entſchlußfrohe Hilfe. Das
verſtand er nicht. Er durchſchaute den ehrgeizigen älteren
Sport=
freund nicht.
Holtermann zählte Neunundvierzig und hatte hier die letzte
Chance, Mühlinghaus war Sechsundzwanzig und in der beſten
Leiſtungsverfaſſung. Mühlinghaus, gerade, unkompliziert,
uner=
fahren trotz der Erlebniſſe hinter ihm, verſtand die Sache nicht —
nein.
Alſo Holtermann!
Daran mußte er ſich erſt gewöhnen. Er hatte nichts gegen
ihn; nein, nur hätte er gern einen jüngeren Sportkameraden bei
dem Rieſenkampf zur Seite gehabt. Trotz des vertraulichen Du
ſtand ihm Holtermann innerlich nicht näher. Das Du ward ihm
bei Siegesſekt nach dem Kampf mit Sarnay von Holtermann
an=
geboten. Er freute ſich damals ehrlich darüber, wie jeder junge
Menſch, dem man das Du gibt. Nun erkannte er, warum —
Ueber das Land am Niederrhein brauſten Frühlingsſtürme.
Die Baronin, die den Winter über wieder in Schierke zum
Win=
terſport geweilt hatte, befand ſich in der Stadt. Ludwig
Mühling=
haus wußte es von Dr. von Lachmann. Bei einer Erkältung der
Schweſter hatte er den Arzt zugezogen.
Sie ſprachen über den Kampf, dieſen ſenſationellen Kampf,
den der Schwimmer plante.
Dr. von Lachmann erklärte in aller Offenheit:
„So, den Kanal? Nun, eine knallige Sache! Das iſt wie mit
den Sechstagerennen und dem Autorennen. Die
Daſeinsberech=
tigung leiten ſolche Sportarten und Sportleiſtungen vom
Sen=
ſationsbedürfnis der Maſſen her. Der ſportliche Wert iſt gering,
da immer nur ein kleiner Kreis rückſichtslos mit der
Geſund=
heit ſpielender Leute dabei agiert.”
Als Arzt ſtand er der Sache ablehnend gegenüber. Was er
als Menſch dazu ſagte, verſchwieg er. Vielleicht dachte er an die
Baronin und den Eindruck, den der gelungene große Kampf
auf ſie machen würde.
Viele in der Stadt verhielten ſich ablehnend: die Schweſter,
ein Teil der Sportpreſſe, ſelbſt Klubgenoſſen. Mühlinghaus ließ
ſich nicht beirren. Damit hatte er rechnen müſſen.
„Ich muß es tun”, erklärte er ein andermal dem
befreun=
deten Arzt.
„Sie ſind nicht einmal der Erſte — und eine Stunde ſchneller
oder nicht, was ſpielt das für eine Rolle? Es iſt nichts neues
mehr! Wenn ich mich recht erinnere, dann iſt ſchon vor mehr
als 100 Jahren ein Rekord aufgeſtellt, beim Schwimmen durch
den Hellespont. Und der Kanal iſt vor 50 Jahren von Scott
bezwungen worden!“
„Der Kanal iſt eine Leiſtungsprüfung von ganz großem Maß
— gerade weil ſo oft dort gekämpft worden iſt. Ich habe an
die Strecke Rügen—Schweden gedacht, mehr als doppelt ſo lang,
90 Kilometer etwa; aber das iſt nichts, die Strecke iſt unbekannt.
Der Kanal muß es ſein.”
Ludwig Mühlinghaus kam aus der Verſtrickung nicht
heraus. Das Schickſal hatte ihm Fallen geſtellt, er war
hinein=
geſtolpert oder hineingelockt. Er war in dichtes Geſtrüpp geraten
und lief immer tiefer hinein. Es zeigte ſich, daß er den geraden
Weg keineswegs wieder gefunden hatte.
Er wollte Senſation, da ihm das Olympia verſagt geblieben
war, und wenn er wirklich Kampf wollte, dann wollte er
ſen=
ſationellen Kampf. Davon kam er nicht mehr los. Sie hetzten
ihn, Freunde und Frauen, beſonders Frauen, trieben ihn an,
ſcheuchten ihn immer tiefer in die Verſtrickung. Nicht allein die
Frauen, nein, vielleicht war auch freier Wille dabei oder der
Drang, Ungewöhnliches zu tun.
Warum das ſo war? Man mußte ihn nur anſehen, dieſen in
illuſtrierten Blättern als idealer deutſcher Sporttyp häufig
ab=
gebildete Sportsmann.
Er war ein heldiſcher Menſch: Geſtalt, Geſicht, Gang, Weſen,
alles ſprach dafür. Von ihm erwarteten ſie Leiſtungen, ſteigende
Leiſtungen und fortwährende Kampfhandlungen.
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