Darmstädter Tagblatt 1932


23. September 1932

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Gnzelnmmmer 10 Pfennige

Trmſtäd
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſch 7maligem Erſchelnen vom 1. September
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ember 2. Reichemark und 20 Pfenn
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die
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Bezſeher nicht zur Kürzung des
t. Beſſellungen und Abbeſfellungen durch
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Orlginal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 265
Freitag, den 23. September 1932. 195. Jahrgang

21 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reicht
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ſtars oder gerſchtiſcher Beltreibun
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Nabatt weg.
(ädter und Naionabant.

lapen warnt die Gewerkſchaften.
eilſtreiks in Berlin und in Weſtdeutſchland. Die Regierung ſieht darin eine Gefährdung ihres
Wirkſchafksprogramms und einen Verſtoß gegen die karifliche Friedenspflicht.

Barnung vor polikiſchen Skreiks.
Pon unſerer Berliner Schriftleitung.
e ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften ſind im Begriff, ihre
bigir zu radikaliſieren und in Teilſtreiks mit politiſchem Hin=
m
) hineinzuhetzen. In verſchiedenen Gewerkſchaftsverſamm=
ſt
bereits offen zum Ausdruck gebracht worden, daß die
ordnung vom 4. September ungeſetzlich ſei und daß infolge=
dre
Gewerkſchaften an die tarifliche Friedenspflicht nicht
hebunden wären. Sie haben weiter erklären laſſen, daß ſie zu
tupfweiſe der Vorkriegszeit zurückkehren, alſo Streiks in den
en Betrieben inſzenieren würden, deren Dauer von der
hieklen Leiſtungsfähigkeit der Belegſchaften abhänge. In=
imn
iſt es ſchon zu zahlreichen Teilſtreiks, namentlich im Be=
er
Berliner Metallinduſtrie und in Weſtdeutſchland gekom=
in
, denen ſich die Freien, die Chriſtlichen und die Hirſch=
harſchen
Gewerkſchaften, die nationalſozialiſtiſchen und kom=
giſchen
Gewerkſchaftsrichtungen beteiligten.
ſeie Bewegung wird von der Reichsregierung ſehr aufmerk=
rſolgt
, weil ſie unter Umſtänden die Durchführung des Wirt=
Korogramms gefährden kann. Reichskanzler v. Papen hat da=
ſetits
eine ſehr deutliche Warnung an die Adreſſe der Ge=
ſhaften
gerichtet und hat den Reichsarbeitsminiſter gebeten,
zwerkſchaften auf die Folgen derartiger Streiks hinzuweiſen.
in der Verordnung vom 21. September über den Abbau der
pverdienſte geſchehen. In dieſer Verordnung ſagt der Arbeits=
ſitz
, daß Gewerkſchaften, die einen gegen die geſetzlich zuge=
Unterſchreitung der tarifvertraglichen Sätze gerichteten Kampf
gützen, gegen die tarifvertragliche Friedenspflicht verſtoßen?
d. h. daß bei derartigen Streiks die betroffenen Betriebe,
ſie auf Schadenserſatz klagen, recht bekommen werden, und
e Arbeitnehmerorganiſation, die für den Streik verantwort=
ſio
net, die entſtandenen Schäden zu begleichen hat. Außerdem
ſich die Streikenden der Gefahr aus, daß ſie keinerlei Unter=
ig
erhalten, wenn ſie durch den Streik ihren Arbeitsplatz ver=
Die Gewerkſchaften begeben ſich nach Auffaſſung der Re=
hig
aber auch weſentlicher Rechte, wenn ſie die Regierung in
ſurchführung ihres Wirtſchaftsprogrammes ſtören, und ſie
hen, gegen die Gewerkſchaften energiſch Front zu machen. Das
dazu führen, daß ſie in Zukunft bei allen wichtigen ſozial=
ſichen
Aktionen übergangen und ihre Ratſchläge nicht mehr
werden. Die Gewerkſchaften befinden ſich zudem in keiner
haem Kampfſtellnug. Sie haben gegen ſich 5 Millionen Ar=
vſe
und zudem ziemlich ſchwache Kaſſen.
Feſit und Handwerk zum Wirkſchaftsprogramm
der Reichsregierung.
Berlin, 22. September.
einer Preſſebeſprechung machte der Präſident des Zentral=
es
, Stadtrat Humar, Ausführungen über die Stellung=
die
der organiſierte Haus= und Grundbeſitz und das Hand=
dem
neuen Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung
mit. Das jetzt vorliegende Wirtſchaftsprogramm werde zwar
ſorderungen des Hausbeſitzes nicht in vollem Umfange gerechi,
em Hausbeſitz jedoch die Pflicht auf, von den gebotenen Mög=
Atem nunmehr nach Kräften Gebrauch zu machen, um an der
windung der allgemeinen Kriſe zu ſeinem Teil mitzuarbeiten
m. zu beweiſen, daß tatſächlich im Haus= und Grundbeſitz für
Eheitsbeſchaffung ein Gebiet erſchloſſen werden kann, in einer
wie es kaum in einem anderen Wirtſchaftszweig vorhanden
nduſtrie, Handel, Gewerbe, Handwerk und Grundbeſitz er=
zur
Belebung der Wirtſchaft durch die Notverordnung vom
tember 1932 Steuernachläſſe und Lohnprämien in Form von
ſrgutſcheinen, von denen auf den Hausbeſitz etwa 350 Mil=
RM. gegen Entrichtung der Grundſteuern entfallen. Dieſes
ien der Reichsregierung zur freien Wirtſchaft und insbe=
die
Beſtrebungen zur Stützung und Kräftigung des deut=
Mittelſtändes legen dem erwerbstätigen Bürgertum auch die
auf, den Kampf gegen die ungeheure Arbeitsloſigkeit aufzu=
Daher habe der Zentralverband in einem allgemeinen
mit der Parole Hausbeſitzer gebt Arbeit ſeine etwa
Mitglieder aufgefordert, im Rahmen der vom Geſetzgeber
ehen Möglichkeiten mit der Wiederinſtandſetzung und Mo=
irung
ſeines Eigentums zu beginnen.
2i Reichsverband der Deutſchen Induſtrie
Zum Wiriſchaftsprogramm.

der Reichsregierung und ſtellten einmütig feſt, daß die
* deutſche Wirtſchaft Anlaß hat, ſich dem
uch einer Belebung der Wirtſchaft von der

Wirkſchaftsbelebung.

In Auswirkung des Papen=Planes wird die Mundlos=
AG. Nähmaſchinen in Magdeburg am 1. Oktober etwa
100 Leute neu einſtellen.
Größere Wollzufuhren ſetzen die Bremer Wollkämme=
rei
AG. Blumental, Unterweſer, in die Lage, von der
3=Tage=Woche wieder zur 5=Tage=Woche überzugehen. In Kürze
ſollen neue Leute eingeſtellt werden.
Die Bayeriſchen Spiegelglasfabriken Beſch=
mann
= Kupfer AG.=Fürth haben in ihren beiden Haupt=
betrieben
über 100 Mann neu aufgenommen.
Das dem Siegen Solinger Gußſtahlverein in Solingen= Rem=
ſcheid
gehörende ſeit Jahren ſtilliegende Eiſenwerk Frank=
leben
, Kreis Merſeburg, iſt von kapitalkräftigen Inter=
eſſenten
angekauft worden, die das Werk unter der Firma Stahl=
und Eiſenwerk Frankleben G. m. b. H. wieder in Betrieb ſetzen
werden. Die Wiederaufnahme der Arbeit ſoll in Kürze bereits er=
folgen
.
Die Bayeriſchen Motorwerke AG. München
(BMW.) werden auf Grund der Verordnung zur Wirtſchaftsbe=
lebung
250 Arbeiter neubeſchäftigen.
Die Schlackenmühle der Vereinigten Stahl=
werke
in Ruhrort=Meiderich, die ſeither ſtillag, wurde
wieder in Betrieb geſetzt. Mit der Erzeugung von Thomasmehl
werden zunächſt 50 Arbeiter beſchäftigt.
Die Gehorſamspflicht der Beamken.
Der Preußen=Landtag gibt ſeinen früheren
Beſchluß preis.
* Berlin, 12. Sept. (Priv.=Tel.)
Im Preußenlandtag iſt es am Donnerstag ſehr lebhaft zu=
gegangen
. Landtagspräſident Kerrl hat viermal die Sitzung un=
terbrechen
müſſen, wofür ihm im Aelteſtenrat nicht gerade Lie=
benswürdigkeiten
geſagt wurden. Schließlich iſt es aber doch
nachdem eine kleine Pikanterie, ein vom Ausſchuß bereits ange=
nommener
Antrag der Natſoz., der die Aufhebung der Im=
munität
des früheren preußiſchen Miniſter=
präſidenten
Otto Braun zur Durchführung einer Privat=
klage
verlangt, mit 200:197 Stimmen abgelehnt worden war
gelungen, die Ausſprache über die Gehorſamspflicht
der Beamten zu Ende zu führen.
Der Preußiſche Landtag ſtand vor der ultimativen Forderung
der Regierung, ſeinen Beſchluß vom 30. Auguſt, der die Beamten
zur Gehorſamsverweigerung gegenüber dem Reichskommiſſar und
ſeinen Beauftragten aufforderte, rückgängig zu machen. Ein
deutſchnationaler Antrag, der das in klaren Worten ausſprach,
wurde gegen die Deutſchnationalen abgelehnt. Dagegen wurde der
natſoz. Antrag, der einen halben Rückzug enthält und den Beam=
ten
zur Pflicht macht, die Verfaſſung zu ſtützen, ſoweit das von
der am Ruder befindlichen Regierung geſchieht, mit den Stim=
men
der Nationalſozialiſten gegen die Deutſchnationalen und die
kleinen Mittelparteien angenommen. Das Zentrum hat ſich der
Stimme enthalten, die Sozialdemokraten haben offenbar an der
Abſtimmung gar nicht teilgenommen. Der Landtag hat alſo ver=
klauſuliert
den Rückzug angetreten.
Es fragt ſich allerdings, ob ſich Herr von Papen mit dieſer
Erklärung zufrieden gibt. Um das Durcheinander noch zu erhöhen,
hatte das Zentrum einen Antrag eingebracht, der in ſeinem er=
ſten
Teil die Feſtſtellung enthält, daß nach übereinſtimmender
Ueberzeugung des Landtages, des Staatsrates und Staatsminiſte=
riums
das Vorgehen der Reichsregierung gegen Preußen verfaſ=
ſungswidrig
ſei, während im zweiten Teil den Beamten Dank und
Anerkennung für ihr Verhalten ausgeſprochen wird. Dieſer zweite
Teil wurde angenommen, der erſte aber abgelehnt, weil die
Nationalſozialiſten in ihm eine Anerkennung der früheren Regie=
rung
erblickten.

* Spiel um Worke.

s der perſönlichen Initiative poſitiv und
einzuſtellen. Der Reichsverband behält ſich vor,
Negierung in weitere Verhandlungen einzutreten, betont
maisdrücklich, daß er ſelbſt jede Art von Nörgelei und alle
Nahtigten Sonderwünſche einzelner Gruppen entſchieden ab=
Von der Wirtſchaft und der Induſtrie
* müſſe andererſeits alles getan werden, um
ngeſtrebte Wirkung des Regierungspro=
ms
in einem möglichſt großen Grade zu er=
En. Der Reichsverband richtet an ſeine Mitglieder den
unlden Appell, durch weitgehende Initiative ſich mit allen
in für eine Belebung der Wirtſchaft einzuſetzen und alles
emeiden, was die pſychologiſchen und wirtſchaftlichen
Slebungen, von denen der ganze Effekt des Programms
tgehendem Maße abhänge, ſtören könnte.

Die Unkerſuchung über die Reichskagsauflöſung.
Der ſogenannte Ueberwachungsausſchuß des Reichstages hat
am Donnerstag ſeine Umwandlung in den ſogenannten Unter=
ſuchungsausſchuß
vollzogen und mit der Feſtſtellung der Tatſachen
begonnen, die ſich bei der Reichstagsauflöſung abſpielten. Entſchei=
dend
iſt dabei die Frage, ob Reichskanzler von Papen ſich recht=
zeitig
zu Worte meldete, und vom Reichstagspräſidenten zu Un=
recht
an ſeiner Rede verhindert worden iſt.
Wir verſprechen uns von einer ſolchen nachträglichen Unter=
ſuchung
nichts, weil die Zeugenausſagen alle ſubjektiv ſind und
das Ganze ja eigentilch nur ein Streit um Worte iſt.
Staatsrechtlich iſt ja von allen Seiten anerkannt worden,
daß die Auflöſung des Reichstages ſpäteſtens in dem
Augenblick erfolgt iſt, wo der Reichskanzler dem
Reichstagspräſidenten das Auflöſungsdekret
des Reichspräſidenten überreichte. Infolgedeſſen iſt
alles, was nachher geſchah, einſchließlich der Abſtimmung nichtig.
Der Ausſchuß hat den Kanzler, ſeinen Staatsſekretär und den
Reichsinnenminiſter für kommenden Dienstag geladen. Es wird
ſich zeigen, ob die Regierung dieſem Rufe folgt, da der Ausſchuß
jetzt als Unterſuchungsausſchuß arbeitet und keine politiſche Auf=
gabe
beſitzt, oder ob ſie auch den Unterſuchungsausſchuß weiterhin
ablehnt, was eigentlich im Zuge der bisherigen Haltung des
Kanzlers läge,

* Sir Johns großer Blufſ.
Von unſerem Berichterſtatter.
Aus London wird uns geſchrieben:
Die Note des engliſchen Außenſekretärs, an die deutſche
Regierung in der Gleichberechtigungsfrage hat alle Welt über=
raſcht
auch die hieſige Preſſe. So viel Unfreundlichkeiten an
die deutſche Adreſſe auf einmal empfindet man auch hier als
ungewöhnlich, umſo mehr, als niemand daran zweifelt, daß
Sir John Simon trotz aller Franzoſenfreund=
lichkeit
es gar nichtſomeint und daß im Grunde
genommen die Note nicht an die deutſche Adreſſe
geht, ſondern für Paris gedacht iſt, das man zuerſt einmal hai
beruhigen wollen. Denn hier in London hat man bereits ge=
fürchtet
, das ominöſe Wort Krieg aus Paris zu hören, ſo ſehr
hat die franzöſiſche Preſſe mit ihrem wüſten Geſchrei hier die
Gemüter beunruhigt. Man wird das vielleicht für übertrieben
halten, aber da man hier unter dem Eindruck ſteht, in Deutſch=
land
befinde ſich eine Regierung, die zu allem entſchloſſen ſei,
hat man es auch nicht für ausgeſchloſſen gehalten, daß Deutſch=
land
einfach die Verträge zerreißt und die Welt vor vollendete
Tatſachen ſtellt, ſo daß den Franzoſen nichts anderes übrig
bliebe, als zu marſchieren. Gewiß hat ſolchen Befürchtungen
gegenüber die ruhige Ueberlegung ſchließlich die Ueberhand ge=
wonnen
, und man hat ſich auf Grund der Berichte des Berliner
engliſchen Botſchafters ſchließlich überzeugt, daß derartige, von
den Franzoſen nach London getragene Gerüchte klarer Unſinn
ſeien aber wie nachhaltig dieſe Panikmache geweſen iſt, zeigt
doch die Feſtſtellung der Simonnote, daß ein Mißerfolg der
Abrüſtungskonferenz Deutſchland noch durchaus nicht berechtige,
von ſich aus einfach aufzurüſten, ſondern daß dazu erſt eine
Erlaubnis des Völkerbundes gehöre. Eine Feſtſtellung, die ſelbſt=
verſtändlich
keinen Sinn hat, wenn man nicht weiß, wie weit=
gehend
die franzöſiſche Propaganda auf ge=
wiſſe
Gemüter hier gewirkt hat..."
Daß man ſich aber hat bluffen laſſen, und daß die große
Maſſe des engliſchen Publikums hier der gleichen Pſychoſe zum
Opfer gefallen wäre wie der Außenminiſter, der übrigens die
Verantwortung für die Note ganz allein trägt, das kann man
allerdings nicht behaupten. Die große Preſſe und die
Mehrzahl der maßgebenden Politiker hat ſich
durch die franzöſiſche Agitation nicht täuſchen
laſſen, ſo daß jetzt der Außenminiſter mit ſeiner Anſicht, daß
man Deutſchland erſt einmal abtuſchen müſſe, allein daſteht,
und daß man hinter der Kuliſſe leiſe zuzugeben beginnt, daß
Simons Note ein pſychologiſcher Fehlgriff war und daß ſeine
ſtarken Worte wenig am Platze waren. Man hat aus alter engliſcher
Tradition zwar Verſtändnis dafür, daß man dem Außenminiſter
nicht in den Rücken fallen darf, aber man entſinnt ſich deſſen
eben, daß Sir Simon nicht zum erſten Mal pſycho=
logiſche
Fehler in der Politik macht und durch
üiberflüſſige Schärfen ſchwierige Verhandlun=
gen
erſchwert hat, wie er das z. B. bereits als Mitglied
der Rundtiſch=Konferenz für Indien getan hat.
Die Frage, was Simon nicht gewollt hat, iſt
mit dieſer Feſtſtellung zweifellos genügend geklärt. Was er aber
denn nun eigentlich gewollt hat, das iſt umſo ſchwieriger zu
beantworten, als in dieſem Stadium wenig erſichtlich iſt, wohin
die Dinge abzielen. Immerhin hat die Times ziemlich klar um=
riſſen
, was England nun in Genf zu tun beabſichtigt und was
für Pläne Sir John Simon hat, um die Abrüſtungskriſe, wie
man die Folgen des deutſchen Schrittes bereits nennt, beizu=
legen
.
Danach muß man als ſicher anſehen, daß England
jedenfalls nicht die Abſicht hat, nun direkte
Verhandlungen mit Deutſchland aufzunehmen,
oder gar direkte Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Frank=
reich
doch noch zu vermitteln. Man will vielmehr, den
franzöſiſchen Wünſchen entſprechend, die Verhandlun=
gen
über den Völkerbund führen, ja auch die Ab=
rüſtungskommiſſion
wieder einſchalten, um auf dem Umwege
über dieſe Inſtitutionen Deutſchland wieder an den Verhand=
lungstiſch
zu bringen. Das Ziel der engliſchen Politik iſt aber
nicht, wie das nicht nur aus der Note, ſondern auch aus den
Aeußerungen anderer maßgeblicher Perſönlichkeiten hervorgehr,
nun hier eine Einheitsfront gegen Deutſchland zu ſchaffen, ſon=
dern
ein Kompromiß zu ſuchen, das es Deutſchland unmöglich
macht, ſich den weiteren Arbeiten der Abrüſtungskommiſſion zu
entziehen.
Das Kompromiß, das hier zu erſtreben iſt, geht nach eng=
liſcher
Auffaſſung aber dahin, daß den deutſchen Wünſchen
Rechnung getragen werden muß. (Inwieweit, darum wird natür=
lich
noch der eigentliche Kampf erſt einſetzen.) Da die Abrü=
ſtungskonvention
nämlich aller Wahrſcheinlichkeit nach nicht dazu
führen wird, daß die anderen Mächte ſoweit abrüſten, wie das
der Teil V des Verſailler Diktates vorſieht, ſo erhebt ſich nach
engliſcher Anſicht die Frage, wie denn nun dieſe künftige Kon=
vention
auf den deutſchen Fall anzuwenden wäre. Das heißt
alſo, man erkennt offen an, daß Deutſchland ein
Recht darauf hat, unter die gleiche Konvention
geſtellt zu werden wie die übrigen Staaten, und
zieht daraus den Schluß, daß, wenn die Konvention nicht Teil V.
des Verſailler Vertrages entſpricht dann eben Teil V ſo ge=
ändert
werden muß, daß er der Abrüſtungskonvention Genüge
tut. Die Teile des Verſailler Diktates, die ein
Sonder=(Un=)Recht für Deutſchland auf dem Ge=
biete
der Rüſtungsfreiheit ſchaffen, müſſen
alſo, ſoweit ſie der Abrüſtungskonvention
nicht genügen, abgeändert werden. Das iſt jedenfalls
der Kernpunkt der engliſchen Theſe, der alſo ſehr weitgehende
aller=
Konzeſſionen an den deutſchen Standpunkt verlangt
dings aber auch vorſieht, daß dieſe Konzeſſionen vom Völke=bund
gemacht werden, was bekanntlich ſeine ganz beſonderen Schwie=
rigkeiten
hat.
Immerhin iſt dieſe Stellungnahme bereits gaiz anders,
als man das zunächſt auf Grund der Note erwarten ſollte, und
für den deutſchen Standpunkt keineswegs f= abträglich, wie man
wohl in Deutſchland zunächſt angenompen hat. Daß man dieſen
Kern der Note in eine ſo bittere Scheke gekleidet hat, hat dabei
wieder ſeinen beſonderen Grund, /4 man in Verfolg der über=
lieferten
Linie ja immer noch ſe tun zu müſſen glaubt, als ob
man Frankreichs Verbündeter Däre, weil man ſo am reibungs=
loſeſten
vorwärts zu kommep hofft. Denn die Freundſchaft

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Seite 2 Nr. 265

mit Herriot iſt immer noch ſo ſehr die Grund=
theſe
der engliſchen Politik, daß man befürchtet, jede
Baſis in Europa zu verlieren, wenn man dieſen Mann in
Frankreich ſtürzt. Darum alſo glaubte Sir John uns eins aus=
wiſchen
zu müſſen ..
Das traditionelle Doppelſpiel der engliſchen Politik, das
hierin zum Ausdruck kommt, ſollte man in Deutſchland alſo nicht
allzu tragiſch nehmen. Gewiß, es iſt im höchſten Grade für unſer
Nationalgefühl kränkend, wenn Simon glaubt, in ſo hochtraben=
den
Worten die deutſche Regierung belehren zu dürfen. Man
darf aber eben auch nicht vergeſſen, daß hierin der Wunſch
zu bluffen, zum Ausdruck kommt, und daß man
vor allen Dingen die Franzoſen beruhigen zu
müſſen glaubte. Das wird wohl auch die nächſte Zeit ſo
bleiben, einfach weil England Frankreich nicht den Anlaß geben
kann, nun neue Sicherheitsforderungen zu ſtellen. Denn das iſt
ja nach hieſiger Auffaſſung der Kern der franzöſiſchen Abſichten.
Frankreich will, ſo glaubt man jedenfalls hier, eine, ſei
es auch noch ſogeringe, deutſche Aufrüſtung dazu
benutzen, umneue internationale Sicherheits=
Garantien zu verlangen, möglichſt auch von England
Das aber will England auf keinen Fall. Es kann das aber nur
vermeiden, wenn es ſo tut, als ob es ja ſchon ganz eng mit
Frankreich liiert ſei, und daß es auf der franzöſiſchen Seite
ſtünde, um immer behaupten zu können: Was willſt du denn,
alter Freund, biſt du nicht ſicher, ſolange old England auf
deiner Seite ſteht? Das war jedenfalls der Zweck der Simon=
Note an Deutſchland, und mehr iſt hinter den unfreundlichen
Worten nicht zu ſuchen, wie das ja im übrigen aus der geſchil=
derten
ſachlichen Stellungnahme der Engländer klar hervorgeht.
Etwas viel Ungezogenheit für einen ſo durchſichtigen Zweck
Gewiß, das wird man nicht umhin können, feſtzuſtellen. Und es iſt
erfreulich, daß Deutſchland ſo gut auf die Note ge=
antwortet
hat nämlich amtlich überhaupt
nicht. Denn nur ſo wird man es in England begreifen lernen,
daß das Deutſchland von heute nicht das Deutſchland zur Zeit
des Verſailler Diktates iſt. Aber eine Panik, als ob nun die
deutſche Gleichberechtigungsforderung verloren ſei, iſt durchaus
nicht am Platze. Eher iſt das Gegenteil der Fall.

Die Arbeitsmarkklage in Heſſen

im Sepkember leicht verſchlechkert.

Ueber die Arbeitsmarktlage in Heſſen und Heſſen=Naſſau be=
richtet
das Landesarbeitsamt Heſſen in Frankfurt a. M.: In
der erſten Septemberhälfte hat ſich die Arbeitsmarktlage leicht
verſchlechtert. Die Zahl der Arbeitſuchenden iſt in den Saiſon=
außenberufen
(Landwirtſchaft, Baugewerbe und Lohnarbeit wech=
ſelnder
Art) zuſammen um rund 1200 geſtiegen. Im Gaſtwirts=
gewerbe
hat ſie um 200, im Verkehrsgewerbe um 330, in der
Gruppe Häusliche Dienſte um über 700 und bei den Angeſtellten=
berufen
um rund 500 zugenommen. Die Steinduſtrie war durch
das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsbahn in der Lage,
weitere Arbeitskräfte aufzunehmen (Rückgang der Arbeitſuchen=
denziffer
220). Die Abnahme der Arbeitſuchenden im Beklei=
dungsgewerbe
(minus 220) und in der Lederinduſtrie (minus
312) iſt auf die übliche ſaiſonmäßige Belebung zurückzuführen.
Insgeſamt iſt die Zahl der Arbeitſuchenden um 2135 0,7 Pro=
zent
auf 310 944 geſtiegen. Ein Teil des Neuzugangs enfällt
wie mehrere Arbeitsämter berichten, auf Jugendliche unter 25
Jahren, die bisher dem Arbeitsamt ferngeblieben ſind, weil ſie
keine Arbeitsloſen= oder Kriſenunterſtützung erhielten bzw. aus=
geſteuert
waren. Sie melden ſich jetzt wieder, weil die Zulaſſung
zum Freiwilligen Arbeitsdienſt von der Meldung als Arbeit=
ſuchende
abhängig iſt. Andererſeits bleiben, wie in den Vor=
berichten
ſchon erwähnt, Arbeitſuchende dem Arbeitsamt fern, die
keinerlei Unterſtützung erhalten, ſo daß die Zahlen der Arbeits=
marktſtatiſtik
nur bedingt Schlüſſe auf die Entwicklung der wirt=
ſchaftlichen
Verhältniſſe zulaſſen. Nach der Krankenkaſſenmit=
gliederſtatiſtik
für Auguſt 1932 iſt z. B. die Zahl der Beſchäftig
ten im Laufe dieſes Monats nur um 220, von 663 126 auf
663 346, geſtiegen, während die Zahl der Arbeitſuchenden im glei=
chen
Monat um rund 4800 abgenommen hat. Aus dieſer Gegen=
überſtellung
geht hervor, daß im Auguſt rund 4600 Arbeitſuchende
dem Arbeitsmarkt ferngeblieben ſein müſſen, ohne verſicherungs=
pflichtige
Arbeit gefunden zu haben. In der Zeit vom 1. bis
15. September iſt die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in
der Arbeitsloſenverſicherung um 904 auf 33 398 und die Zahl der
Kriſenunterſtützungsempfänger um 974 auf 66 082 zurückgegangen
Bei Notſtandsarbeiten wurden Ende Auguſt 3947 Arbeitsloſe be=
ſchäftigt
gegen 3318 Ende Juli.

In der Stunde für die Winterhilfe ſprach am Donnerstag
abend Reichskanzler von Papen über alle deutſchen Sender.
Zum 85. Geburtstag des Reichspräſidenten v. Hindenburg hat
das bayeriſche Staatsminiſterium für Unterricht und Kultus ver=
fügt
, daß die Schulen dieſes Tages am Samstag, 1. Oktober, in
einer ſchlichten Feier zu gedenken haben. Im übrigen fällt der
Unterricht an dieſem Tage aus.

Der württembergiſche Staatspräſident Bolz iſt in Berlin ein=
getroffen
, wo er eine Unterredung mit dem Reichskanzler hatte.

In dem Lohn= und Arbeitszeitſtreik im Ruhrkohlenbergbau
hat der Schlichter für den Bezirk Weſtfalen die Tarifparteien zu
Schlichtungsverhandlungen auf Samstag, den 24. September nach
Eſſen eingeladen. Meldungen, wonach von anderer Seite in den
Tarifſtreit eingegriffen ſei, ſind, wie von zuſtändiger Stelle mit=
geteilt
wird, unrichtig.
Die preußiſche Zentrums=Fraktion hat zum erſten Vorſitzenden
Abg. Prälat Dr. Lauſcher, zum zweiten ſtellvertr. Vorſitzenden Abg.
Steger und zum dritten ſtellvertretenden Vorſitzenden Abg. Henſen
gewählt.
Der Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes hat
nach zweitägigen Beratungen beſchloſſen, zum Januar 1933 eine
techniſche Vorkonferenz zur Behandlung des italieniſchen Antrags
über die Herabſetzung der Arbeitszeit in der Induſtrie nach Genf
einzuberufen. Dieſer Beſchluß wurde mit 16 gegen 5 Stimmen der
Arbeitgeber und einer Stimme der engliſchen Regierung gefaßt.
In Livervool wurden bei Zuſammenſtößen zwiſchen Arbeits=
loſen
und Polizei 30 Perſonen verletzt. Mehrere Geſchäfte wurden
von den Arbeitsloſen geplündert und Schaufenſter eingeworfen.
Die in Bombay tagende Konferenz der Kaſtenhindus und Pa=
rias
iſt zu einer Einigung gelangt, die möglicherweiſe den Hunger=
ſtreik
Gandhis illuſoriſch machen könnte.

Einer japaniſchen Blättermeldung aus Moskau zufolge iſt eine
ruſſiſch=japaniſche Handelstransaktion abgeſchloſſen worden, derzu=
folge
Japan jährlich 100 000 Tonnen ruſſiſches Petroleum einfüh=
ren
und dafür Fiſchereigeräte und andere Waren nach Rußland
ausführen wird.

Heſſen im Freiwilligen Arbeitsdienſt an der Spihe.

In einer am Donnerstag ſtattgefundenen Tagung der Kreis=
abteilung
Hanau des Verbandes preußiſcher Landgemeinden
teilte der Hanauer Landrat mit, daß ihm der Präſident de
Arbeitsamtes Heſſen erklärt habe, im Bezirk des Arbeitsamtes
Heſſen würden augenblicklich rund 20 000 junge Leute im Frei=
willigen
Arbeitsdienſt beſchäftigt. Der Bezirk Heſſen marſchiere
damit an der Spitze.

Die heſſiſche Regierung zum 8 218.

Der Geſetzgebungsausſchuß des Heſſiſchen Landtages beſchäf=
tigte
ſich am Donnerstag mit einem ſozialdemokratiſchen Antrag
auf Milderung der Strafbeſtimmungen des § 218 StGB. Die
Regierung teilte hierzu mit, daß ſie eine allgemeine Amneſtie
und allgemeine Straferleichterung nicht zugeſtehen könne, daß ſie
jedoch in Fällen, wo Härten vorliegen, auf Antrag im Gnaden=
wege
Abhilfe ſchaffen werde. Der Antrag wurde hierauf für
erledigt erklärt.
Der Ausſchuß erledigte dann noch Eingaben um Straferleich=
terung
und =erlaß und vertagte ſich dann auf Freitag.

Japaniſche Nervoſikät gegenüber Amerika
und Frankreich.

EP. Tokio, 22. September.
Die geſamte Tokioter Preſſe gibt in großer Aufmachung den
Bericht der Londoner Times über Verhandlungen zwiſchen
Amerika und Frankreich über die Mandſchurei und die Zuſam=
menhänge
dieſer Frage mit den Abrüſtungsverhandlungen
wieder. Amtliche japaniſche Kreiſe lehnen jede Aeußerung zu
dieſen Meldungen ab. In wirtſchaftlichen Kreiſen meint man
jedoch, die Hochfinanz dürfte kaum eine ſo gefährliche Ein=
kreiſungspolitik
unterſtützen.

Japan drohk erneut mit Auskritt aus dem
Völkerbund.

EP. New York, 22. Sepetmber.
Der japaniſche Geſchäftsträger Saito, der den in Urlaub be=
findlichen
Waſhingtoner Botſchafter Debuſchi vertritt, erklärte
Japan werde keinen Augenblick zögern, aus dem Völkerbund
auszutreten, falls es dazu durch den Inhalt des Lytton=Berichtes
gezwungen werde. Japan habe nichts zu befürchten, wenn der
Lytton=Ausſchuß die Dinge richtig beurteile.

Franzöſiſch=amerikaniſche Wirkſchaft
verhandlungen.
Amerikas Pariſer Botſchafter nach Waſhingka

EP. Paris, 22. Septemrie
Die franzöſiſch=amerikaniſchen Handelsvertragsverhandly,
ſind in ein neues Stadium eingetreten. Die franzöſiſche 20.
rung hat am Mittwoch dem amerikaniſchen Botſchafter Edge=
von
ihr ausgearbeiteten Handelsvertrags=Entwurf übern
den der Botſchafter perſönlich der Waſhingtoner Regierunm
Prüfung unterbreiten wird. Edge, der zunächſt beabſichtigt:
Anfang Oktober nach den Vereinigten Staaten abzureiſen.,
auf Anweiſung ſeiner Regierung bereits heute die Reiſe anm
um dem Staatsſekretär Stimſon Bericht über den Stand der
tragsverhandlungen und über die allgemeinen franzöſiſch= Beziehungen zu erſtatten. In amerikaniſchen K.
wird erklärt, daß der franzöſiſche Handelsvertrags=Entwu==
Baſis für weitere Verhandlungen geeignet ſei.

WA

Politiſche Zugeſtändniſſe Amerikas an Franke
gegen handelspolikiſche Zugeſtändniſſe Frankra
an Amerika?

jener, 2i
ſch rein mil
ſitiv

Von amerikaniſcher Seite erfährt man Einzelheiten am ucn
franzöſiſchen Vorſchlag für einen neuen franzöſiſch=amerika
Handelsvertrag, mit dem der amerikaniſche Botſchafter Edgs / uberſetze
Amerika abgereiſt iſt. Der Vertrag wird als ein großer . uu der
für die amerikaniſche Handelspolitik bezeichnet. Aus dem I
der in ſeinen wichtigſten Teilen bekanntgegeben wird, gebl
vor, daß die Franzoſen vermutlich aus politiig unſshrz
Gründen weitgehende Zugeſtändniſſe gemeindno
haben. Der Verdacht liegt nahe, daß die amerikaniſchen
gebungen in der Rüſtungsfrage mit dieſen Zugeſtändniſſ
Zuſammenhang ſtehen.
Das Hauptziel der amerikaniſchen Unterhändler, nämllh uds Ergeb
gleichwertiger Erſatz für die Meiſtbegünſtig
iſt in dem franzöſiſchen Entwurf zugeſtanden worden; m Ueb
handelt ſich nicht um eine Meiſtbegünſtigung de jure, ſin
lediglich de kacto. Die Franzoſen bewilligen
amerikaniſchen Handel Vorzugszölle, die /m Motor!
1000 amerikaniſchen Ausfuhrwaren, darunter den wichtigſt nſt=veder

ven
Mut dr Hadt
titetwade
die Haud
te nördl
ometer

usahte

gutekommen. Die amerikaniſchen Zugeſtändniſſe liegen haruy miſeren

lich auf adminiſtrativem Gebiet, ſo z. B. der Behandlung dorſt 2i0
laſſung franzöſiſcher Waren, Maßnahmen zum Schutze dem
zöſiſchen Mode gegen Nachahmung, Bevorzugung der franz Anmarſch
chemiſchen Erzeugniſſe uſw.

Kurswechſel der franzöſiſchen Oftaſienpolikt
wegen der deutſchen Gleichberechtigungsforderinea.

Die Genfer Berichterſtatter des Daily Herald un

News Chronicle erfahren übereinſtimmend, daß die framFf ime

nuir 12 Stu

ce bei
behinderu

Yorgang
zuvorbet
Fiit Zeit

mur Bri

ine Schü

Regierung einen Kurswechſel in ihrer fernöſtlichen Politik
über Japan und China beſchloſſen habe. Frankreich beab m’ dann
ſeine bisher mehr oder wenigere Unterſtützung des japcinil ſim aule
Vorgehens in China und der Mandſchurei aufzugeben, mM/ſ, derart
in der
in Zukunft peinlichſt auf das Völkerbundsſtatut zu ſtützem
iſte, die
Grund für dieſen Umſchwung ſei jedoch nicht etwa eine be
Friedensliebe Frankreichs, ſondern Deutſchlands Gleichbir/tnn hatten,
gungsforderung. Um ſeine Stellungnahme, daß Deutf ſukſ Eine Bl
Forderung eine Nichtachtung von Vertragsverpflichtunsſtund n
deute, zu ſtützen, ſehe ſich Frankreich nunmehr gezwungen, di FMhen erſt
ligkeit ſolcher Verpflichtungen im Fernen Oſten vorüber/h½ hein Sch
anzuerkennen. Die franzöſiſche Regierung ſei überzeunt
iglick
unk
die alleinige Antwort auf Deutſchlands Forderung nur du
Völkerbund und durch Frankreichs eigenes Beſtehen auf ſug1
Anwendung des Völkerbundsſtätuts erfolgen könne.
In dieſem Zuſammenhang iſt daran zu erinnern, dfſ7
Times bereits am Mittwoch aus Waſhington gemeldet:

Die mararrolfenwhaftiiche Huondang.

Von Bibliothekar Dr. Claus Niſſen.
Die erſten bildlichen Darſtellungen von Naturgegenſtänden
die uns in der Frühzeit der menſchlichen Geſchichte entgegen=
treten
, ſind nicht Pflanzenbilder, wie man vielleicht im erſten
Augenblick im Hinblick auf die uns heute ſelbſtverſtändliche
Stufenfolge des Pflanzen=, Tier= und Menſchenreiches vermuten
könnte. Sondern was des Menſchen Intereſſe zuerſt erweckte und
ihn zur künſtleriſchen Vergegenſtändlichung verlockte, war ſein
Mitmenſch. Nächſt dieſem dem Verſtändnis am leichteſten zugäng=
lich
waren dem Urmenſchen und ſind noch heute dem Primi=
tiven
die Tiere, die Großtiere des täglichen Umgangs beſon=
ders
, die Jagd= und Haustiere. Nur dieſe treten in den Höhlen=
und Felszeichnungen der Steinzeit auf. Die künſtleriſche Treff=
ſicherheit
dieſer Darſtellungen läßt den Gedanken nicht auf=
kommen
, als ob es etwa am künſtleriſchen Vermögen gemangelt
hätte, auch niedere Tiere oder Pflanzen in ähnlicher Natur=
treue
wiederzugeben. Sie waren vielmehr noch nicht in den
Blickkreis des Menſchen getreten. Dies iſt erſt mit dem Beginn
des Ackerbaues der Fall. So kommt es, daß die älteſten erkenn=
baren
Pflanzen uns erſt aus Aegypten und Meſopotamien er=
halten
ſind. Aber in erſtaunlichem Gegenſatz zu der Meiſter=
ſchaft
jener Völker in der Wiedergabe von Menſchen und Tieren
ſind die dargeſtellten Pflanzen von äußerſter Primitivität uno
kaum zu identifizieren. Ja, noch aus dem Griechenland der
klaſſiſchen Periode, der Blütezeit von Philoſophie, Literatur uno
Kunſt, als die Darſtellung des menſchlichen Körpers zu höchſter
Vollendung gediehen war, ſind uns keine erwähnenswerten
Pflanzendarſtellungen erhalten.
Doch im Gefolge der griechiſchen Medizin entſtand ſchließlich
auch die griechiſche Kräuterkunde. Die erſtaunliche geiſtige Akti=
vität
der Griechen führte ſie auch hier zu Ergebniſſen, von denen
faſt zwei Jahrtauſende zehren ſollten. In Ariſtoteles und ſeinem
Schüler Theophraſt erreichte die griechiſche Botanik ihre Höhe.
Deren Schriften jedoch ſind uns ohne Illuſtrationen überliefert,
obwohl beide ſich gewiß ſolcher bedient haben. Kennen wir doch
aus anderen Schriften des Ariſtoteles ſeine Hinweiſe auf Figu=
ren
und Diagramme. Der Beginn der botaniſchen Illuſtration
iſt dielmehr mit dem Namen des Krateuas verknüpft, eines
Rhizolomiſten (Wurzelgräber) in den Dienſten des Mithri=
dates
W. von Pontus (11164). Dieſer iſt nach der Angabe des
Plinius der Verfaſſer eines Kräuterbuches, in dem die Pflanzen
nicht beſchreben ſind, ſondern abgebildet waren. Dieſe Abbildun=
gen
gingen ſpäter über in die Materia medica des Dioskurides,
eines römiſchen Miktärarztes in Kleinaſien, wohl das einfluß=
reichſte
botaniſche Wer: das je geſchrieben wurde. Es iſt eine
Aneinanderreihung kurze: Beſchreibungen vieler, auch auslän=
diſcher
Pflanzen und ihrer ediziniſchen Verwendung. Ueberſexzt
in beinahe alle Sprachen, fruh ſchon ins Lateiniſche, ſpäter ſogar

ins Angelfächſiſche und Probeſealiſche, ins Perſiſche, Syriſche
und Hebräiſche, iſt es uns in Usähligen, herrlich illuſtrierten

Handſchriften erhalten. Eine der erſten datierbaren iſt der groß=
artige
Wiener Dioskurides, der als Brautgabe für Juliana
Anicia, Tochter des weſtrömiſchen Kaiſers Anicius Olybrius
um 512 in Konſtantinopel hergeſtellt wurde. Mit größter Wahr=
ſcheinlichkeit
gehen die wundervollen Pflanzenbilder, die weit
über das Können der zeitgenöſſiſchen Kunſt hinausragen, un=
mittelbar
auf die Illuſtrationen des Krateuas zurück, ſo daß
wir uns danach ein gutes Bild machen können von der Höhe,
die die Pflanzenzeichnung im Hellenismus und in der
Auguſteiſchen Stilperiode, dieſer idealen Verbindung griechiſcher
abſtrakter Denktätigkeit und techniſcher Kunſtfertigkeit mit dem
mehr praktiſchen, naturbeobachtenden Sinn der Römer, erreicht
hatte.
Mit dem Verfall der Antike wich die Naturbeobachtung
jedoch einer rein literariſchen Bildung; Kopieren und Nach=
ahmung
wurden faſt in den Rang einer Wiſſenſchaft erhoben.
Dies prägt ſich auch in den Pflanzenbildern aus, mit denen
man in den folgenden Jahrhunderten die Texte der Kräuter=
bücher
ſchmückte, indem dieſe im Sinne des jeweils herrſchenden
Kunſtgeſchmackes ſtiliſiert wurden und ſo ſich immer weiter von
der Natur entfernten. Bis ins 10. Jahrhundert hielt ſich dieſe
Stiliſierung noch in engen Grenzen; ſpäter jedoch, vor allem
unter dem Einfluß des gotiſchen Kunſtgefühls, werden die ab=
gebildeten
Pflanzen immer mehr geometriſiert und ornamental
umgeſtaltet. Die völlige Unkenntlichkeit macht ſchließlich die
Figuren faſt nutzlos und veranlaßt eine Rückkehr zur Natur=
beobachtung
. Dieſer Naturalismus in der Illuſtration, der der
textlichen Erneuerung weit vorauseilte, beſchränkte ſich jedoch
noch lange auf Erſetzung einzelner Bilder, die gänzlich unbrauch=
bar
geworden waren, während das Gros der Figuren weiter
aus den Vorlagen übernommen wurde. Auch die Erfindung
der Druckkunſt ändert dieſen Gebrauch nicht. Die Holzſchnitte
in den erſten illuſtrierten einſchlägigen Drucken ſind noch un=
mittelbar
handſchriftlichen Vorlagen nachgebildet. Nur im Gart
der Geſundheit (Mainz: Schöffer 1485) findet ſich ein Zurück=
gehen
auf die Natur. Vor allem die prächtigen, faſt blattgroßen
Bilder der Frühlingspflanzen, die vermutlich von Erhard
Rewich, dem Illuſtrator der Breydenbachſchen Reiſe nach Palä=
ſtina
(Mainz 1486) herrühren dürften, ſtellen einen gewaltigen
Fortſchritt dar und haben vor 1530, als mit dem Werk von Otto
Brunfels eine neue Periode in der Botanik anhub, nichts Eben=
bürtiges
gefunden. Sie bilden für ein halbes Jahrhundert faſt
die einzige Grundlage der botaniſchen Illuſtration, da die ande=
ren
Drucker die hohen Koſten derartiger Verſuche ſcheuten und
ich lieber mit Nachſchnitten und Verkleinerungen der Schöffer
ſchen Figuren behalfen.
Aehnlich wie in der Pflanzenabbildung ſteht auch bei den
Tierbildern und der anatomiſchen Darſtellung am Anfang der
abendländiſchen Entwicklung die Meiſterſchaft und Naturbeobach=
tung
der Griechen, wenn uns hier auch nicht ſo frühe und vollendete
Beiſpiele erhalten ſind wie der Juliana=Anicia=Kodex. In der
endloſen Kette der Kopiſten werden dieſe Vorbilder dann immer
mehr vereinfacht, geometriſch und ornamental entſtelli. Am
ſchlechteſten ergeht es hierbei den Tierbildern, die in den

Senator Reed habe Herriot die amerikaniſche Unterſtützu
ſorg
franzöſiſchen Standpunktes in der Gleichberechtigungsfrag=
E=
ſagt
, falls Frankreich Amerika in der mandſchuriſchen Fra
terſtütze.
4s

Beſtiarien und Fabelbüchern in unbeholfener, ja faſt arckt
Manier ſchließlich zu grotesken und phantaſtiſchen Unge:e
entarten, während in der Anatomie ſchon das praktiſche A
nis eine ſolche Verkümmerung unmöglich machte. Trotzd a
findet ſich im ausgehenden Mittelalter auch die anatz
Zeichnung in keinem erfreulichen Zuſtand. Und wie in de
wicklung der Pflanzenilluſtration, bildet auch hier die
dung der Druckkunſt noch nicht den entſcheidenden Einſch:
Erſt die Hochrenaiſſance, der volle Durchbruch des
Sehens, wie es von Leonardo und Dürer verkörpert 99
ſchuf hier Wandel. Die Kunſt, die in Wendung zum
ſeitigen ſchon ſeit Jahrhunderten vorangegangen war iE
auch in der naturwiſſenſchaftlichen Illuſtration zur G=
helferin
des neuen Realismus. Die Pioniertaten, die Ein
geiſtig ſo ungemein aufgeſchloſſenen Jahrzehnt von 1530 Schlag auf Schlag einander folgen, verdanken ihren Eh
ter dem engſten Zuſammenarbeiten zwiſchen Künſtler
Wiſſenſchaftlern. Die Abbildungen zum Kräuterbuch de
Brunfels, des erſten der Väter der Botanik, eine geb u
Mainzers, ſtammen von Hans Weidnitz, zu Hieronymus*
Werk von David Kandel. Beide bilden zuſammen mi
jenigen von Lienhart Fuchs einen kaum je wieder er
Köhepunkt des botaniſchen Holzſchnittes. Konrad Gesnr)"
deutſche Plinius, beſchäftigte ähnlich wie Fuchs ſtets
ganzen Stab tüchtiger Zeichner. In ſeinem Tierbuch far
manche Dürerſche Zeichnung Eingang. Faſt gleichzeitig aN
das bahnbrechende Werk der modernen Anatomie, des Au
Veſal De humani corporis fabrica mit den Zeichnung
Jan Stephan von Calcar, eines Tizianſchülers. Erſt 7
Jahrhundert, die Glanzzeit des Kupferſtichs, hat jenen
Ebenbürtiges an die Seite zu ſtellen. Die vielfach farbigel
mit Hand kolorierten Stiche dieſer Zeit, der Maria Sibilla 2/0
Roeſel von Roſenhofs, von Ledermüller, Knorr, Ehret, Ein
derl
Redouté, Lindley uſw., gehören allerdings zum Reiz 00P
dieſer Art und bilden vollendete Kunſtwerke. Wenn a u
Folgezeit in der farbigen Lithographie eine neue kün
reizvolle Vervielfältigungsart fand, in der es manche
Leiſtung gibt, ſo iſt doch erſt durch die moderne wiſſenſch"
Photographie, die Groß= und Momentaufnahme, Mikr /
graphie uſw. ein Fortſchritt erzielt worden, der weſentli 9f/
das dem Kupferſtich Erreichbare hinausgeht.

Die vorſtehend kurz ſkizzierte Geſchichte der naturr
ſchaftlichen Abbildung bildet das Thema der Ausſtellu /9e
von der Stadtbibliothek und dem Gutenbergmuſeum in
anläßlich der Tagung der Naturforſcher und Aerzte vera!"

wird. Die reichen Beſtände der Stadtbibliothek, die meit
der früheren Univerſitäts=Bilbiothek herrühren, ſind noi

anderen Bibliotheken, vor allem aus Darmſtadt und Le
rgänzt worden. Auch mittelalterliche illuminierte Handi
ſind uns zur Verfügung geſtellt worden, ſo daß es gelmne
einen faſt lückenloſen Ueberblick über die Entwicklung
intereſſanten Gebietes, und damit gleichzeitig über die E
lung der Naturwiſſenſchaft ſelbſt, zu bieten.

[ ][  ][ ]

mur, 23. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

deit
gent Gedrohl. Die nach den Abrüſtungsbeſtimmungen des Verſailler Dikkats arbeitende deutſche Reichs=
nertnicht
in der Lage, einem mit den modernſten Mikkeln der Milikärkechnik ausgerüſteken Gegner lange
ſtandzuhalken. Die deutſche Sicherheit und der europäiſche Frieden ernſtlich gefährdel.
Die Durchſehung der deutſchen Gleichberechkigungsforderung unerläßlich.
Die letzken Manöverſtunden.
ein eindrucksvolles Bewegungsgefecht

Techniſche Aufklärungsmanöver.

unker Verwendung aller durch Akkrappen dar=
Frankfurt a. d. O., 21. September.
geſtellken modernen Waffen
den Herbſtmanövern an der Oder kam es auch am drit= fünf bis zehn Kilometer weſtlich von Frankfurt mit Einſatz aller
Manövertruppen gebracht hatten, wurde um 11.30 Uhr Das
äe nicht zu größeren Geſechten. Die zahlreichen in Gang Ganze halt geblaſen. Der Reichspräſident hatte ſich in den
weien Kämpfe beſchränken ſich auf die Aufklärung und
mt. So gab es in ihren Einzelheiten außerordentlich in= frühen Morgenſtunden auf das Manöverfeld begeben, wo er
ſte und für die deutſche Wehrmacht neue techniſche Auf= von dem das Manöver leitenden Chef der Heeresleitung, General
gmanöver. Neben der Gewöhnung der Truppen an die v. Hammerſtein, fortlaufend unterrichtet die Entwicklung der
botenen, durch Attrappen dargeſtellten modernen Waffen, motoriſierten Kavalleriekorps gegen den ſchwerer beweglichen
ſch rein militäriſch die Bedeutung der Gleichberechtigung blauen Verteidiger aufmerkſam verfolgte. Hindenburg ließ ſich,
rimitivſte Grenzverteidigung ergibt, iſt die Erprobung ſtändig im angeregten Geſpräch mit ſeiner Umgebung, wiederholt
miſchen Aufklärung durch Zuſammenziehung der wenigen Einzelheiten der neuen Ausrüſtung und der Attrappen vorführen.
uutruppen aus dem ganzen Reich unter Verbindung mit Beſonders lange verweilte der Generalfeldmarſchall am äußerſten
ſrie der Hauptzweck der Manöver. Am Dienstag abend linken Flügel der angreifenden roten Truppen um Petersdorf,
Ueberſetzen der Roten Kavallerie bei und nördlich Für= Petershagen und Triplin, wo bei umfaſſendem Angriff mit Ein=
und der Aufklärungsvorſtoß weiter nordweſtlich Rich= ſatz von Tankattrappen und einem Kraftrad=Schützen=Bataillon
ſüirſtenwalde begonnen, das die ganze Nacht, über an= beſonders ſpannende Gefechtsmomente ſich ergaben. Der Reichs=
Die Hauptgruppe der Blauen 3. Diviſion mußte eine präſident ließ einzelnen Truppenteilen wiederholt ſeine Anerken=
rücke
nördlich Frankfurt bei Lebus benutzen, um nach nung ausſprechen. Reichswehrminiſter General v. Schleicher, der
in bis kurz vor dem Oder=Spree=Kanal vor dem umfaſſen= wiederholt dem Reichspräſidenten Meldung erſtattete, verfolgte

uck der motoriſierten Roten Kavallerie wieder auf fünf

Kilometer an Frankfurt zurückgenommen zu werden.

de kechniſche Bergleich der Ueberſehzeiten
gendes Ergebnis gebracht: Die motoriſierten Auf=
gsabteilungen
haben insgeſamt 30 Stunden ge=
Der Uebergang einer Kavalleriediviſion
Fährſtellen mit je einer motoriſierten Pontonfähre er=
nur
12 Stunden, weil die zeit= und platzraubende Ver=
der
Motorfahrzeuge fortfiel.
wieder erheblich größere Kampfkraft von zwei
erieregimentern mit zugehöriger Artil=
und Troß hat die von einem Pionierbataillon trotz
feindlicher Behinderung in ſechs Stunden erbaute Pon=
isbrücke
bei nach und nach mit großen Zwiſchenräumen er=
gem
Anmarſch in acht Stunden überſchritten.
Behinderung dieſes Brückenſchlages war ein beſonders
t Vorgang: Ein weit vorgeſtoßener roter Panzerwagen
ſie Bauvorbereitungen bemerkt und durch Funkſpruch in
izeſter Zeit weitere Panzerwagen herangeholt. Von den
wagen ſetzte bald ſtarkes Maſchinengewehrfeuer ein, ſo daß
ſwache Brückenkopfſicherung machtlos war und erſt weiter
unter gewaltſamer Deckung durch Maſchinengewehre und
ſie eine Schützenkompagnie übergeſetzt werden mußte. Die=
ang
es dann allerdings, um die Panzerwagen und Motor=
aherum
alle Straßen, auf deren Benutzung die Wagen an=
ſind
, derart mit Schnellgerät zu ſperren, daß die Wagen
6ch in der Mauſefalle ſaßen. Letzten Endes waren alſo
Ntorkräfte, die nicht rechtzeitig ihre Beweglichkeit zum Rück=
utzt
hatten, an ihrer Technik geſcheitert. Ein kleines Zwi=
hel
: Eine Blaue Fahrradpatrouille wurde von einem Roten
efaßt und reſtlos zugedeckt, konnte aber zur Wut des braven
chützen erſt nach einer halben Stunde als tot erklärt wer=
ſeil
kein Schiedsrichter dar war.
Arzüglich funktioniert
Nie Organiſakion des Nachrichkendienſtes
ſhr den einzelnen Gefechts= und Befehlsſtellen. Der Motor=
Telephon, Meldehund, drahtloſe Telegraphie, Meldereiter
inkgerät ſorgen dafür, daß ſtändig eine Verbindung zwi=
en
einzelnen Stellen vom Zugführer über den Kompagnie=
gtaillonsſtab
bis zur Diviſion beſteht, eine Organiſation,
in dieſem Ausmaß vor dem Krieg nicht kannte, die man
des Krieges ſchaffen mußte und die man immer weiter
Nachdem die letzten Manöverſtunden noch

mit ſeinem Stabe das Manöver zu Pferde. Hindenburg, der, wo
er ſich zeigte, Gegenſtand lebhafter Huldigungen war, ließ nach
dem Abbruch der Kampfhandlungen noch einige Trup=
penteile
an ſich vorbeimarſchieren und begab ſich dann im Kraft=
wagen
in das reichgeflaggte Frankfurt, wo die Schlußbeſpre=
chung
unter ſeiner Leitung ſtattfand.
Hindenburg leikek die Krikik.
Nach der abſchließenden Manöverlage hat die nach der An=
nahme
und den beigegebenen Attrappen auf das modernſte aus=
gerüſtete
motoriſierte Kavallerie von Rot den Erfolg der teil=
weiſen
Vernichtung und Abtrennung der im weſentlichen nach
den Abrüſtungsbeſtimmungen des Verſailler Diktats arbeitenden
blauen Diviſion aus Küſtrin zu verzeichnen. Blau hat nicht ein=
mal
der roten Aufklärung den Weg nach Berlin verlegen können.
Im Ernſtfalle wäre alſo zunächſt die Reichshauptſtadt für feind=
liche
Zugriffe frei, wenn auch inzwiſchen erfolgter Abtransport
kampfkräftiger Truppen zur Verteidigung Berlins anzunehmen
wäre. Jedenfalls hat das Manöver ſchlagend bewieſen, welche
Gefährdung der deutſchen Sicherheit und des europäiſchen Frie=
dens
die einſeitige deutſche Abrüſtung darſtellt und wie unerläß=
lich
die Durchſetzung der deutſchen Gleichberechtigung, alſo ent=
weder
Abrüſtung der anderen oder Umbau der deutſchen Wehr=
macht
, iſt. Dieſer Anſchauungsunterricht iſt mit beſonderem In=
terſſe
von den ſtändig über die Manöverlage unterrichteten frem=
den
Militärattachés verfolgt worden, die neben den rein mili=
täriſchen
Vorgängen auch der praktiſchen Lage im Zuſammenhang
mit der Grenzziehung im Oſten und dem militäriſchen Kräftever=
hältnis
beiderſeits der deutſch=polniſchen Grenze ihre Aufmerk=
ſamkeit
ſchenkten.
Die Truppen werden nach dem Zuſammenziehen auf dem
Manöverfeld in der Nacht zum Abtransport in die Garniſonen
verladen. Auf Truppenbeſichtigung und Schlußparade iſt aus
Erſparnisgründen verzichtet worden.
Die Herbſtmanöver der Marine beendel.
Am Mittwoch traf die geſamte deutſche Flotte nach Beendi=
gung
der Herbſtmanöver in Wilhelmshaven ein. Die Manöver,
die im ganzen zwei Wochen angedauert haben, nahmen in der
Oſtſee ihren Anfang. Dann wurde Skagen paſſiert, wo man
Zeit fand den Gräbern der in der großen Seeſchlacht Gefallenen
einen Beſuch abzuſtatten. In der Nordſee ſpielten ſich dann die
übrigen Manöver ab. Es wurde der Schutz der Handelsſchiff=
fahrt
geübt, Geleitzüge wurden geſichert und andere Aufgaben
erfüllt, die an die Marine geſtellt wurden. Am Freitag wird
der Chef der Marineleitung in Wilhelmshaven die Schluß=
beſprechung
abhalten.

Von Dr. Eberhard Meckel.
r Maler Max Slevogt iſt nicht mehr. Noch nicht vierund=
jährig
, iſt er am Dienstag nachmittag auf ſeinem Gute
Atell bei Landau (Pfalz) geſtorben. Die Nachricht kommt
hüberraſchend, obwohl man wußte, daß er der ſcheinbar ſo
und kräftige Menſch, ſeit einiger Zeit ſehr herzkrank
3 läßt ſich ſchwer in Worte faſſen, was ſein Verluſt für
ſicht allzureich mit wirklichem Können und Leiſtungen ge=
Kunſtleben der Zeit bedeutet. Max Slevogt war mit
Corinth, der ihm vor einigen Jahren im Tode voranging,
em greiſen Max Liebermann einer der eigentlichen großen
der und Vertreter der impreſſioniſtiſchen Malerei in
hland, die durch ſie wuchs und Schule machte und unge=
ſnuchtbar
wirkte.
ei junge Slevogt hat nicht gleich ſo angefangen. Er, der
Beborene, war 1886 in München Schüler von Diez, aber ſchon
octe er ſich von dieſem los in der Ueberzeugung, daß der
der traditonsengen Münchener Akademiemalerei nicht der
cerden könne. Sein kurz danach entſtandenes Werk gab
uch gleich recht; dieſe frühen Bilder (Mutter, Alte Bäuerin,
aſw.) zeigen Slevogt von einer erſtaunlichen Eigenwillig=
d
einer auffallenden Beherrſchung der Palette, die voll
i und innerer Kultur ſich damals ſchon beweiſt. Aber noch
er dem Dunklen, dem Hintergründigen bei ſeinem male=
Vortrag verhaftet, bis zu der Zeit etwa, wo er ſich ent=
nach
Berlin zu gehen. Hier bricht bei ihm, dem
Füngglichen vitalen Bayern, das ſüddeutſche Element ſtark
Adas bisher noch ein wenig unter der akademiſchen Decke
Mmerte. Seine Malerei fängt an, hell und licht zu werden,
Mzulockern, ſich zu löſen, ſinnlich zu werden im beſten
Oes Wortes. Das war damals etwas ganz Neues. Sein
iallbares Verhältnis zu Mozart, das ſich im Laufe der Zeit
mehr verdichtete, war hierin beſtimmend und bewirkte,
Die Heiterkeit und Leichtigkeit, die nie der ewigen Tiefe
At, ſich mit den Dingen, die Slevogt in Berlin entgegen=
und die überhaupt für dieſe Stadt charakteriſtiſch ſind,
er organiſchen Einheit verband. Vielleicht blieb ſein Tem=
rit
oft zu ſehr an das Aeußere gebunden. Die äußere
ität ſeines zeichneriſchen und maleriſchen Talentes fuhr
en zu leicht über die Dinge und ſtellte ſie hin, ohne ſie
ihrem eigentlichen Weſen zu verankern. Die maleriſche
bis ins Kleinſte und Feinſte nach ihrer Wirkung ab=
Ne), konnte hier und da nicht eine gewiſſe innere Kühle

* ere übertönen, die das Werk dann nicht zur Vollendung
en ließ. Dieſen Eindruck hat man oft bei ſeinen großen

den mächtigen Kompoſitionen mit vielen, allzuvielen
und Beiwerk, obwohl auch gerade hier manches Blei=

bende von ſeiner Hand zu finden iſt. Es ſei an die zahlreichen,
ſich immer untereinander abwandelnden Gemälde des Sängers
Andrade, an die der Don=Juan=Motive erinnert. Unvergeßlich
auch ſein berühmtes Bild Morgen bei Luxer, das in zahl=
reichen
Drucken und Reproduktionen verbreitet iſt und deſſen
lichte Heiterkeit im Geſtalteriſchen und Maleriſchen typiſch dafür
iſt, was der Künſtler wollte und erſtrebte.
Auch im Porträt hat er Erſtaunliches geleiſtet. Ein auf der
zu Ehren ſeines ſechzigſten Geburtstages veranſtalteten großen
Akademie=Ausſtellung 1928 gezeigtes Bild eines Herren=Reiters
voll intenſivſter Wirkung in dem leuchtenden Rot des Rockes als
Gegenſatz zum zart gehaltenen Hintergrund, oder das in der
Bremer Kunſthalle hängende Bild des Dichters Rudolf Alexan=
der
Schröder, mit mehr innerer Beteiligung gemacht als die
meiſten der auch für Slevogt vorbildlichen Liebermannſchen
Porträts das ſind Arbeiten, die zu den beſten Leiſtungen
neuer deutſcher Porträtkunſt gerechnet werden müſſen. In den
letzten Jahren vermochte Slevogt, in deſſen Malerei ſchöpferiſch
ſeit dem Krieg ein gewiſſer Stillſtand eingetreten war, mit groß=
geſehenen
farbenglühenden Landſchaften aus der Gegend ſeines
Pfälzer Weingutes erneut ſein überragendes Können unter
Beweis zu ſtellen. Die letzte große Arbeit, ein Fresko in der
Ludwigshafener Friedenskirche das Slevogt ſelbſt Golgatha
1932 nannte, bleibt zwar zwieſpältig in Farbe und Geſtaltung.
Man merkt dem Werk die müde Hand an, die in übermäßiger
Anſtrengung und der Angſt, vor dem Tode nicht mehr fertig
zu werden, in kaum glaublich kurzer Zeit es heruntermalte. Aber
man ſpürt das Wollen Slevogts erſchütternd hinter jedem
Pinſelſtrich.
Neben der Malerei hat Slevogt für die Buchilluſtration
ganz Großes geleiſtet. Hier war eigentlich das Gebiet, das ihm
am meiſten entſprach. Die ſchnelle Improviſation, das flüchtige
Erhaſchen eines Augenblicks, die leicht angedeutete Bewegung,
hierin war Slevogt ſchlechthin der Meiſter. Winzige Zeichnun=
gen
, wie das Blatt eines Kunſt=Eisläufers (Berlin), bei der
die gezeichnete Figur kreiſend zu zittern ſcheint hier war des
Künſtlers unbeſtrittene Domäne. Kongenial ſind auch ſeine
Illuſtrationen zu der Mozartſchen Zauberflöten=Partitur; die
Lithographien zum Lederſtrumpf die Slevogts Neigung zu
exotiſchen Dingen, exotiſcher Romantik und Farbenpracht nach=
gehen
(wie dies zum Beiſpiel auch ſeine Bilder von der Erobe=
rung
Mexikos durch Cortes maleriſch tun), die Zeichnungen
und Radierungen zum Reinecke der Fuchs, zum Leben Ben=
venuto
Cellinis, die berühmte Fauſt=Illuſtration zeigen Slevogt
auf der Höhe ſeiner Kunſt. Hier iſt er tonangebend geworden
für eine ganze Generation von Illuſtratoren, die er zwar nicht
direkt beeinflußte, der er aber Richtung und Weg wies. Zwar
war hier auch ihm eine Grenze gezogen. Wo der direkte Ueber=
gang
vom Zeichneriſchen ins Maleriſche ſich vollſtrecken ſollte,
verſagte er öfters, wie bei der Ausmalung des Bremer Rats=
kellers
nach den bekannten Hauffſchen Phantaſien. Aber das

Nr. 265 Seite 3

Was wollke Herriot in Genf?
Genf, 22. September.
An der Mittwochſitzung des Büros der Abrüſtungskonferenz
nahm zum allgemeinen Erſtaunen Herriot wieder nicht teil. Die
Verſuche ohne Deutſchland die praktiſchen Abrüſtungsarbeiten
weiterzuführen, ſcheinen bereits am erſten Tage geſcheitert zu
ſein. Die Verhandlung rief in allen internationalen Kreiſen
einen geradezu troſtloſen Eindruck hervor. Herriot iſt am Don=
nerstag
ſchon wieder nach Paris zurückgekehrt. Er wird erſt
am Montag früh wieder in Genf zurückerwartet.
In franzöſiſchen politiſchen Kreiſen erklärt man die plötzliche
Rückkehr Herriots damit, daß er von vornherein nur die Abſicht
gehabt habe, auf der Eröffnungsſitzung der Abrüſtungskonferenz
anweſend zu ſein, um im gegebenen Falle etwaige ruſſiſche oder
italieniſche Manöver zugunſten Deutſchlands zurückweiſen zu
können. Es ſcheint aber feſtzuſtehen, daß noch andere Beweg=
gründe
den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten veranlaßt haben,
die Konferenz zu verlaſſen. Bei einem längeren Aufenthalt in
Genf hätte Herriot es kaum vermeiden können, mit Sir John
Simon die deutſche Gleichberechtigungsforderung zu beſprechen.
Man hofft franzöſiſcherſeits, daß die Unterredung, die zu Ende
der Woche zwiſchen Sir John Simon und dem Außenminiſter
von Neurath erwartet wird, zu einer für Frankreich günſtigeren
Haltung des engliſchen Außenminiſters führt, und daß dann die
Gelegenheit für den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten weſentlich
beſſer iſt, ſeinen Standpunkt durchzuſetzen.
Für den Fall, daß Deutſchland etwaigen Beſchlüſſen der
Abrüſtungskonferenz nicht beitritt, wird in der franzöſiſchen
Preſſe bereits unverhüllt mit einer Aufkündigung des am 27.
September ablaufenden deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrages
durch Frankreich gedroht, denn die franzöſiſche Regierung,
ſchreibt der Exzelſior, ſei vielleicht der Anſicht, daß es unzweck=
mäßig
ſei, der franzöſiſchen Produktion eine ſo ſchwere Laſt
(der jährliche Fehlbetrag der deutſch=franzöſiſchen Handelsbilanz
von drei Milliarden Franken) aufzuerlegen in einem Augenblick,
in dem das von der Reparationsſchuld befreite Deutſchland
daran zu denken ſcheine, ſeine frühere Militärmacht wieder her=
zuſtellen
.
Lebhafte Auseinanderſehung über polikiſche Fragen
zwiſchen Sir John Simon und Henderſon.
Zu einer lebhaften Auseinanderſetzung kam es am Donnerstag
nachmittag im Büro der Abrüſtungskonferenz bei der Aufſtellung
des Arbeitsplans.
Als man zum letzten Punkt des Arbeitsplanes kam, der von
den allgemeinen und den politiſchen Fragen handelt, und wo geſagt
wird, daß es Sache des Büros ſei, zu entſcheiden, zu welchem Zeit=
kunkt
und in welcher Art die Prüfung dieſer Fragen vorbereitet
werden ſoll, erklärte Litwenow, daß es jetzt an der Zeit ſei, die
großen Fragen, wie ſie in dem Hooverplan und in den Vorſchlägen
Sowjetrußlands vorgelegt ſeien, anzupacken.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon vertrat die
Meinung, daß das Büro nicht dazu da ſei, die großen politiſchen
Probleme, die zur Zuſtändigkeit des Hauptausſchuſſes gehörten, zu
diskutieren. Das Büro habe die Aufgabe, die zweite Phaſe der
Konferenz vorzubereiten. Die in der Reſolution vom 23. Juli ent=
haltene
Stelle über die politiſchen Fragen ſei lediglich deshalb auf=
genommen
worden, um jedes Mißverſtändnis bezüglich der in der
Reſolution getroffenen Entſcheidungen zu vermeiden. Der fran=
zöſiſche
Kriegsminiſter Paul=Boncour und der Berichterſtatter
Beneſch traten den Ausführungen des engliſchen Außen=
miniſters
bei.
Präſident Henderſon jedoch vertrat einen anderen Stand=
punkt
. Er erklärte, daß die in ſeinem Briefwechſel mit der deut=
ſchen
Regierung aufgeworfene Frage ſehr wichtig ſei. Es ſei uner=
läßlich
, daß gerade Fragen dieſer Art von dem Büro diskutiert
würden. Er ſei erſtaunt, daß eine Delegation (gemeint war die
franzöſiſche Delegation) ſich dieſer Auffaſſung widerſetze, um ſo mehr,
als dieſe Delegation ſtets der Meinung geweſen ſei, daß Probleme
dieſer Art nicht im Hauptausſchuß, ſondern in der politiſchen Kom=
miſſion
diskutiert werden müßten. Henderſon erklärte ausdrücklich,
daß er ſeine engdültige Stellungnahme vorbehalte und daß er
nach Beratung mit den Präſidenten des Büros ſäpter auf die
Frage zurückkommen werde.
Das Büro erledigte die übrigen Punkte des Arbeitsprogramms
in der Weiſe, daß es teils Sonderkomitees einſetze, teils Bericht=
erſtatter
mit der weiteren Prüfung der Fragen beauftragte. Die
Frage des Verbotes des Bombenabwurfes aus der Luft wurde
offen gelaſſen, und zwar mit der Begründung, daß Deutſchland,
das an dieſen Fragen beſonderes Intereſſe gezeigt habe, nicht an=
weſend
ſei. Die nächſte Sitzung des Büros findet am nächſten Mon=
tag
oder Dienstag ſtatt.

einzigartige Bild eines Schaffens vermögen ſolche Dinge nicht
zu trüben und zu überwuchern.
Mit ihm iſt ein Menſch von großer Aktivität dahingegangen,
eine der markanteſten Erſcheinungen im deutſchen Kunſtleben, im
Leben der Stadt Berlin. Mit ihm ſinkt zugleich ein Stück großer
deutſcher Malerei ins Grab, das aber die Geſchichte bewahren
wird.
Die Beiſehung Mar Slevogks.
WSN. Neukaſtel (Pfalz), 22. Sept. Heute nachmittag
wurde der verſtorbene große deutſche Maler=Max Slevogt auf
dem Familienfriedhof in der Nähe ſeines Beſitztums beigeſetzt.
Die Trauergemeinde, die Max Slevogt das Geleit zu ſeiner
waldumſchatteten letzten Ruheſtätte gab, war nicht groß. Ohne
großes Gepränge trugen die bekannteſten Pfälzer Maler den
toten Künſtler zu Grabe. Der neue Regierungspräſident der
Pfalz, Dr. Oſthelder, war in Begleitung von Oberregierungs=
rat
Wilhelm als Vertreter der bayeriſchen Staatsregierung an=
weſend
, um dem großen Künſtler die letzte Ehre zu erweiſen.
Unter den Angehörigen befand ſich auch General Slevogt, ein
Bruder des Verſtorbenen. Weiter ſchritten in dem kleinen
Trauerzug der Präſident der Preußiſchen Akademie der Künſte,
Profeſſor Ammersdorfer. Direktor Hartlaub von der Städtiſchen
Kunſthalle Mannheim. Leopold Reitz und Spitzer als Vertreter
der pfälziſchen Dichter und Schriftſteller, ſowie Graf, Keßler, Vogt,
Fay und Dill als Prominente der pfälziſchen Malerei. Vom
Landesverband der Pfälziſchen Preſſe war Chefredakteur Hart=
mann
,Neuſtadt erſchienen. Neben dem Präſidenten der Evange=
liſchen
Landeskirche, Fleiſchmann, bemerkte man den Vorſtand
der Proteſtantiſchen Kultusgemeinde Ludwigshafen. Dekan
Kleinman und Pfarrer Ferkel von der Friedenskirche in Lud=
wigshafen
, die Slevogts letztes großes Werk birgt. Schlicht und
einfach war die Beiſetzung. Pfarrer Wambsganz=Neuhofen, ein
Jugendfreund des Toten, ſprach einen warmen Nachruf. Regie=
rungspräſident
Dr. Oſthelder legte namens des baheriſchen
Kultusminiſteriums und für die Akademie der bildenden Künſte
in München Kränze nieder. Ein tragiſches Geſchick habe es
gefügt, daß ſeine erſte Amtshandlung als Leiter der Pfalz ihn zur
Beiſetzung des großen Deutſchen Slevogt habe führen müſſen.
Mit ihm ſagten alle Pfälzer dem Manne Dank, der in jungen
Jahren ſchon ein Großer der Kunſt geweſen ſei, und der Großes
auch für ſeine eigentliche Heimat, die Pfalz, geleiſtet habe. Ihr
habe er als Vermächtnis ſein letztes und vollkommenſtes Werk
in der Ludwigshafener Friedenskirche hinterlaſſen. Die Pfalz
und die Pfälzer würden ihren großen Landsmann nie ver=
geſſen
. Archivdirektor Pfeifer legte im Namen des Pfälziſchen
Kunſtvereins und des Pfälzer Waldvereins Kränze nieder,
Dekan Fleichmann im Namen der evangeliſchen Gemeinde Lud=
wigshafen
, und der Bürgermeiſter der Gemeinde Leinsweiler
brachte dem Ehrenbürger des Dorfes letzte Abſchiedsgrüße.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 265

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 23. September 19:6

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[ ][  ][ ]

gMie 23. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten

Aic

Aus der Landeshauptſkadk.
Darmſtadt, den 23. September 1932.
Unkerirdiſche Gänge in Darmſtadk.
Mitgeteilt von Philipp Weber.
getärdiſche Gänge gehören zu jeder Stadt und ſtanden auch
velß fut it den alten Stadtbefeſtigungen in engſter Verbindung.
um dieſelben oft auch ein ſtarker Sagenkranz ſchlingt,
daß
ſieatzie) d er Natur der Sache; und es iſt oft nicht leicht, gegen
im Volksmund über ſolche Gänge im Schwange geht.
nzuzſchſen und Wahrheit und Dichtung voneinander zu
ſche=l=über unterirdiſche Gänge in unſerer Stadt kurſieren
nanzöter Gerüchte, die ſtark mit Vorſicht aufzunehmen ſind.
zuß berichtet in ſeinem über Darmſtadt erſchienenen Werk
g939m. Zuſammenhang mit dem herrſchaftlichen Hauſe in
Sorgaſſe (Lit. 4 Nr. 132), in dem 1671 der erſte Glocken=
jretz
Breithaupt wohnte: In dieſem Hauſe ſollen ſich auch
rüſche Gänge befinden. Und er berichtet weiter: Es iſt
ſbrit
motoriſch, daß der Geiſtberg mehrere dergleichen Gänge
findet ſich z. B. in der Behauſung des Sekretärs Hau=
. 13) ein ſolcher unterirdiſcher, gemauerter Gang, der
gherh; darin befindliche Stickluft die Lichter auslöſchte, vor
mehuget Jahren zugemauert wurde. Im übrigen iſt die Lite=
utug
der dieſes Gebiet ſehr dürftig.
der jüngſten Zeit hatte der Schreiber durch die freund=
zrmittlung
der Schloßbaubehörde und als Vertreter von
ſtſgemiſtadt Gelegenheit, einige unterirdiſche Gängenzüge
gamm Paradeplatz zu beſichtigen, die bei Gelegenheit einer
ung wieder einmal aufgedeckt worden waren.
alter Einſteigeſchacht auf dem Paradeplatz diente als
and bei der Aufgrabung ſtieß man auf zwei Sandſtein=
ndie
als Abdeckung gedient hatten. Es waren dies Grab=
ſe
vom alten Kirchhof an der Stadtkapelle herrührten, die
uzerhand als Material für dieſe Zwecke verwandt hat.
115 Zentimeter hoch und 85 Zentimeter breit, ornamen=
ſaßt
, in zwei Felder eingeteilt. Die Inſchriften lauten:
ſräbnis Vor Geora Mathes Zahn. Bürger und Sattler=
ſiund
Frau‟. Die Mitte iſt ſtark verwittert. Im unteren
ſindet ſich ein Spruch: Lehre uns bedenken daß wir ſter=
inſen
, auf daß wir klug werden. Pſalm 90 V. 12.
Auf
ſwten Hälfte: Chriſtiane Louiſe Zahnin, Wittib und deſ=
äder
1786. Darunter ebenfalls ein Spruch, der aber ſtark
berſtzümelt war.
79. Entfernung dieſer Abdeckplatten gelangte man ver=
mitzeleiner
Leiter durch einen Einſteigeſchacht in einen Gang.
Dife
Meter unter der Erde. Derſelbe zieht nach Norden, in
ſAutung zum Herrngarten, war aber nur einige Meter be=
hada
die Fortſetzung durch alte Kanaliſationsarbeiten ver=
und vermauert iſt. Nach Weſten zweigt dann ein Gang
Richtung zum Jagdhaus ab, der nahezu bis an den Fuß=
Straßenzugs begangen werden kann. In ſüdlicher Rich=
ihr
der Gang dann in der Richtung Weißer Turm und
große Strecke bgehbar etwa bis zum Denkmal Lude=
wo
er durch die Fundamentierung unterbrochen wird.
eitere Abzweigung in öſtlicher Richtung mündet im
goben aus, von wo aus eine Tür zu dieſem Gängenetz
Gänge ſind etwa 1,85 Meter breit ſtellenweiſe 1,00 bis
ter hoch, ſo daß man an manchen Stellen aufrecht gehen
Das Mauerwerk iſt Rauhmauer, ſehr ſtabil gebaut in
zhg
und ruht auf einem Sockel von Buchenholz, das aller=
ark
verwittert iſt. Sonſt waren die Gängezüge durchaus
gund durch den Luftzug, der von der geöffneten Tür am
aaben eindrang, frei von ſchlechter Luft.
Senfalls ſtehen dieſe Gänge im Zuſammenhang mit der
augen Stadt= und Schloßbefeſtigung, wie vielfach ſolche
uf die man in den letzten Zeiten bei baulichen Verände=
und Kanalarbeiten ſtieß.

Nr. 265 Seite 5

M
Jamen-
s
VelourM
tert, mit g
ur-Felles
oder Awk.

57

Anmeldung zur Wählerkartenſammlung. Am 6 Novem=
s
. findet Reichstagswahl ſtatt. An dieſer Wahl kön=
diejenigen
Reichsangehörigen teilnehmen, die bis zum
g das 20. Lebensjahr vollenden oder
mit anderen
alle bis einſchließlich 6. November 1912 Geborenen.
ſereſſe aller dieſer Perſonen ſowie der Stimmberechtigten,
den letzten Wahlen wegen unterlaſſener Meldung uſw.
den Liſten enthalten waren, liegt es, ſich alsbald im
tuſe, Rheinſtraße 16 und 18, Zimmer Nr. 17, zur Wähler=
ummlung
anzumelden. Ausweis iſt vorzulegen.
FDienſtjubiläum. Der Werkführer für Heiz= und Kraft=
ilhelm
Borger feiert am 23. September ſein 25 jäh=
dienſtiubiläum
.
Morgen Samstag feiert. Herr Adam
ſein 25jähriges Jubiläum als Bürodiener bei der
Gebrüder Roeder A.G.

Meiſte Hae
Anf. 19 30 Ende geg. 22.30 Werbevorſt. d. Darmſtädt.
September / Volhsb. Der fliegende Holländer, Kein Kartenverk.
19.3022.30. Außer Miete. Gutſcheine nicht gült.
Sebtember !Im weißen Mößl. Hleine Pr. 0 503,00 Mk.
19.3022.30 Uhr Auß. Miete. Gutſch. nicht gült.
September Im weißen Rößl. Kleine Preiſe 0.503.00 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet als Werbe=
ung
für die Darmſtädter Volksbühne Richard Wagners
ſiſche Oper Der fliegende Holländer ſtatt. Die
ſche Leitung hat Karl Maria Zwißler. Die Partie der
ſingt Roſe Landwehr als Gaſt; den Holländer zum
Male Siegfried Urias, Daland; Heinrich Kuhn. Erik:
Sattler, Mary: Anna Jacobs Steuermann: Dr. Allme=
Morgen Samstag, den 24. September. 19.30 Uhr, und
Rig. den 25 September, wird nochmals die Revue=Operette
deißen Rößl aufgeführt. (Kleine Preiſe. Der Vor=
hat
bereits begonnen.) Der Miete D. die urſprünglich
matag, den 25. September, die Neueinſtudierung von Puc=
Butterfly erhalten ſollte, wurde nunmehr die erſte Wie=
ug
dieſes Werkes am Freitag, den 30. September, zuge=
Sinfoniekonzerte am Heſſ. Landestheater. Von den für
ſnfoniekonzerte verpflichteten Soliſten kommen, folgende
Ar Aufführung: Adolf Buſch, der klaſſiſche Geiger, ſpielt
Violine von W. A. Mozart und die
Dur=Konzert für
Georg Kuhlenkampf
S. Bach.
Aartita von J.
Ndas Darmſtädter Konzert=Publikum mit einem Violinkon=
n
Wilhelm Kempff, des hier beſtens bekannten Pianiſten,
das hier bei dieſer Gelegenheit ſeine Uraufführung er=
Ene beſondere Freude bereitet Walter Gieſeking ſei=
eſrgen
Freunden, er ſpielt das 4=Dur=Klavierkonzert von
Mt und das große Konzert in Es=Dur von Beethoven, eines
haltigſten Werke der Klaviermuſik. Das etwas dürftige
oxe für die Violoncelliſten zwingt die Künſtler, öfters zu
kannten Werken zu greifen. Es iſt deshalb beſonders zu
, daß der berühmte Violoncell=Virtuoſe Em. Feuer=
außer
dem bekannten Konzert von Rob. Schumann ein
von Ph. E. Bach gewählt hat.

Einbehaltung der Bürgerſteuer 1932 vom Arbeitslohn.

Die im letzten Viertel des Jahres 1932 zu entrichtende
Bürgerſteuer 1932 wird von allen heſſiſchen Gemeinden erhoben,
die bereits die Bürgerſteuer 1931 erhoben haben. Die Bürger=
ſteuer
1932 der Lohn= und Gehaltsempfänger iſt wiederum von
den Arbeitgebern einzubehalten und an die Gemeinden abzufüh=
ren
. Die Verpflichtung der Arbeitgeber zur Einbehaltung und Ab=
führung
beruht auf reichsgeſetzlicher Vorſchrift und beſteht inſo=
weit
, als die Arbeitgeber den Gemeinden gegenüber auch zur Ein=
behaltung
und Abführung der Bürgerſteuer 1931 verpflichtet wa=
ren
. Eine beſondere Mitteilung der ſteuererhebenden Gemeinden
an die einzelnen Arbeitgeber über die Erhebung der Bürger=
ſtuer
1932 und die Höhe der Steuer ergeht nicht.
Soweit die Bürgerſteuer 1932 durch Einbehalten eines Lohn=
teils
zu erheben iſt, wird ſie ohne Rückſicht auf ihre Höhe in
gleichen Teilbeträgen fällig bei Arbeitnehmern, deren Arbeits=
lohn
bezahlt wird für Zeiträume:
a) von mehr als einer Woche: in drei Teilbeträgen, und zwar
am 10. der Monate Oktober, November und Dezember 1932;
b) von nicht mehr als einer Woche: in ſechs Teilbeträgen, und
zwar am 10. und 24. der Monate Oktober und November
1932 ſowie am 10. und 28. Dezember 1932.
Die Höhe der hiernach einzubehaltenden Teilbeträge hat
der Arbeitgeber ſelbſt zu berechnen.
Die Berechnung geſchieht in folgender Weiſe:
a) Auszugehen iſt von dem Geſamtbetrag der Bürgerſteuer 1931
ohne den Zuſchlag für die Ehefrau, der auf Seite 4 Abſatz 1
Satz 2 der Steuerkarte 1932 von dem Arbeitnehmer angefor=
dert
worden iſt.
b) Der einzelne einzubehaltende Teilbetrag beläuft ſich bei
Arbeitnehmern, deren Arbeitslohn gezählt wird für Zeit=
räume

von mehr als einer Woche
auf 1 /s=
von
nicht mehr als einer Woche auf 1 u=
des
Geſamtbetrages der Bürgerſteuer 1931 ohne den Zuſchlag für
die Ehefrau.

Vorſicht bei Hauskäufen und =Verkäufen!
Der Hausſchwamm richtet in unſerem deutſchen Vaterlande
alljährlich Schäden in Höhe von vielen Millionen an. Beſonders
unangenehm wirkt ſich ſeine furchtbare Tätigkeit bei Hauskäufen
und =Verkäufen aus. Kürzlich wurde uns wieder ein Fall be=
kannt
, wo der Häufer wegen des zu ſpät feſtgeſtellten Haus=
ſchwamms
ſeine ganze Anzahlung in Höhe von 20 000. RM.
verlor. Bei jedem Hausbeſitzwechſel, ziehe man deshalb vor
Abſchluß des Vertrages den Rat der Heſſiſchen Landes=
ſtelle
für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung,
Darmſtadt, Fernruf 4755. ein, die ihre gemeinnützige
Aufklärungstätigkeit ſeit faſt zwei Jahrzehnten ausübt. Der Lei=
ter
der genannten Stelle, Direktor Kallenbach, Darmſtadt, hat
in Verbindung mit der größten deutſchen Bauorganiſation ein ge=
meinverſtändliches
, reich illuſtriertes Hausſchwamm= Merk=
blatt
herausgebracht, das zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben wird
und in die Hand eines jeden Hausbeſitzers, Mieters, jedes Schrei=
ners
, Baufachmannes uſw. gehört.

Modeſchau. Am Samstag und Sonntag, nachmittags 4 Uhr,
veranſtaltet das bekannte Haus für feine Damenmoden Carl Schür=
mann
u. Co. im Hotel Zur Traube eine Modenſchau, woran ſich
auch die Firmen Johanna Becker (Hüte), Speiers Schuhwarenhaus,
Wildau (Schuhwaren) und C. Hufnagel (Elegante Taſchen) be=
teiligen
. Die letzten Schöpfungen und alles Sehenswerte, was die
Mode in Kleidern, Mänteln, Pelzen, Hüten, Schuhen und Taſchen
Neues bringt, wird von hübſchen Manneguins vorgeführt. Bei
dem lebhaften Intereſſe, das derartige Veranſtaltungen des Hauſes
Carl Schürmann u. Co. bei der Damenwelt in den vergangenen
Jahren ſtets gefunden hat, iſt zu empfehlen, ſich rechtzeitig mit
Karten, die im Vorverkauf an der Kaſſe des Hotels Zur Traube‟
erhältlich ſind, zu verſehen.
Rundfunk=Konzert des M. G.V. Liederkranz‟, Darmſtadt.
Sonntag, den 25. September, ſingt der Liederkranz von 11.30
bis 12.15 Uhr in der Stunde des Chorgeſanges im Südweſtdeut=
ſchen
Rundfunk. Mitwirkende ſind Profeſſor Carl Beines,
Ehrenmitglied des Liederkranz (Klavier), und Fritz Helmbold
(Waldhorn) Die Leitung hat Kapellmeiſter Friedel Fiſcher.
Zu Gehör kommen zuerſt zwei im Auftrag des Rundfunks ein=
ſtudierte
Volkslieder aus dem Lobeda=Singebuch in neuem Satz
von Max Maier. Das erſte dieſer Lieder. Ach, wie iſt’s möglich
dann, iſt textlich wie muſikaliſch die urſprüngliche Faſſung, weiſt
alſo in melodiſcher Hinſicht nicht die in unſerer Gegend als
Thüringiſches Volkslied allgemein bekannte Vertonung von
Kücken auf.
Intereſſant iſt die variationsartige Bearbeitung
dieſer echten Volksmelodie. Im weiteren gelangt zum Vortrag
eine Folge deutſcher Volkslieder aus dem 16. und 17. Jahrhun=
dert
in wechſelndem 2 egppella= und begleitetem Stil von E. N.
v. Reznicek. Liebes=, Trink= und Tanzlieder ſtehen hier in wirk=
ſamer
Gegenſätzlichkeit mit dem geiſtlichen und Landsknechtlied.
Es ſind köſtliche Perlen wahrer alter deutſcher Volkskunſt, die
geeignet ſind, dem Hörer eine wertvolle Stunde zu bereiten.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 (Omnibusfahrt). Am
Sonntag, den 2. Oktober, findet eine Geſellſchaftsfahrt mit einem
Heag=Omnibus ſtatt. Die Fahrt führt von Darmſtadt ab 9 Uhr
durch den Odenwald nach der Nonroder Höhe. Von hier wandern
wir nach der ſagenumwobenen Ruine Rodenſtein und wieder
zurück nach Nonrod. Die Weiterfahrt führt nach Lichtenberg,
hier kurzer Aufenthalt. Der Wagen bringt dann die Teilnehmer
hinunter nach Groß=Bieberau, wo wir bei Schönberger Einkehr
halten werden. Die Rückfahrt erfolgt um 5 Uhr, ſo daß alle
Teilnehmer um 6 Uhr wieder in Darmſtadts Mauern ſind. Der
Fahrpreis beträgt bis zu 30 Teilnehmern 1,50 RM., darüber
hinaus tritt eine Ermäßigung ein. Wir bitten die Intereſſenten,
ſich bis ſpäteſtens Dienstag abend in die Liſte im Turnhaus ein=
zuzeichnen

Was muß die Mutter über die geiſtige und körperliche Ent=
wicklung
des Kleinkindes wiſſen. Dieſer Vortrag von Stadtmedi=
zinaldirektor
Dr. Roſenhaupt findet heute, Freitag, um 8 Uhr, in
der Alice=Eleonorenſchule, Friedrichſtraße 4, ſtatt. (Eintritt frei.)
Volksbühne. Für die heute abend ſtattfindende Werbevor=
ſtellung
Der fliegende Holländer (Gaſtſpiel, Roſe Landwehr)
ſind auch an der Abendkaſſe noch Karten zum Einheitspreis von
90 Pfg. zu haben.
Zwei Volksvorſtellungen im Orpheum. Samstag und Sonn=
tag
ſind zahlreichen Wünſchen entſprechend noch zwei Volksvor=
ſtellungen
bei allerbilligſten Eintrittspreiſen. Zur Darbietung ge=
langt
der humorvolle Schwank von Arnold und Bach Die ſchwe=
bende
Jungfrau. Sonntag nachmittag 3,30 Uhr iſt eine einmalige
Vorſtellung des Märchens Die Gänſehirtin bei kleinſten Preiſen.
(Siehe Anzeige.)
Promenaden=Konzert. Freitag, den 23. September. ſpielt
das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp
von 56. Uhr am Platanenhain nach folgendem Programm:
1. Deutſchlands Ruhm, Marſch (Schröder), 2. Ouvertüre zur Oper
Orpheus in der Unterwelt (Offenbach). 3. Die Hydropathen,
Walzer (Gungl). 4. Schmeichelkätzchen, Salonſtück ((Eilenberg).
5. Potpourri aus der Operette Der Bettelſtudent (Millöcker).
6. Unter dem Sternenbanner, Marſch (Souſa.

Bei Arbeitnehmern, für die bei der nächſten auf die Fälligkeit
folgenden Lohnzahlung ein Steuerabzug vom Arbeitslohn wegen
Nichtüberſchreitens der Freigrenze nicht einzubehalten iſt, er=
mäßigt
ſich der an dieſem Tage einzubehaltende Teilbetrag der
Bürgerſteuer 1932 auf die Hälfte des Betrages, der an ſich ein=
zubehalten
wäre. Der einzelne einzubehaltende Teilbetrag be=
läuft
ſich ſomit in dieſen Fällen bei Arbeitnehmern, deren Ar=
beitslohn
gezahlt wird für Zeiträume
von mehr als einer Woche
auf us,
von nicht mehr als einer Woche auf 1ſ= Geſamtbetrages der Bürgerſteuer 1931 ohne den Zuſchlag für
die Ehefrau. Dieſe Ermäßigung hat jedoch nicht einzutreten, wenn
bereits wegen Einkommenſteuerfreiheit im Jahre 1930 auf der
Steuerkarte 1932 nur der halbe Bürgerſteuerbetrag angefordert,
bei der Anforderung alſo, ſtatt von einem Grundbetrage von
6 RM. für den Ledigen, von einem ſolchen von 3 RM. ausgegan=
gen
worden iſt.
Der Arbeitgeber hat die einbehaltenen Bürgerſteuerbeträge
binnen folgender Friſten an die in den Steuerkarten bezeichneten
Gemeindekaſſen abzuführen:
z) ſoweit die Bürgerſteuer von der Gemeinde angefordert iſt,
in der die den Lohn zahlende Betriebsſtätte liegt: für Lohn=
zahlungen
in der Zeit vom 1. bis zum 15. eines Kalender=
monats
: bis zum 20. dieſes Kalendermonats, für Lohnzah=
lungen
in der Zeit vom 16. bis zum Schluß eines Kalender=
monats
; bis zum 5. des folgenden Kalendermonats. Beträgt
jedoch die bis zum 20. eines Kalendermonats abzuführende
Summe weniger als 200 RM., ſo braucht die Abführung erſt
bis zum 5. des folgenden Kalendermonats zu erfolgen:
b) ſoweit die Bürgerſteuer von anderen Gemeinden angefordert
iſt: für Lohnzahlungen innerhalb eines Kalendermonats: bis
zum 5. des folgenden Kalendermonats.
Die Arbeitgeber haften den Gemeinden für die von ihnen
einzubehaltenden Bürgerſteuerbeträge und machen ſich unter Um=
ſtänden
ſtrafbar, wenn ſie ihrer Verpflichtung zur Einbehaltung
und Abführung nicht nachkommen.

Aukofahrken einer Einbrechetbande.
In letzter Zeit wurde beobachtet, daß eine Einbrecherbande
aus Frankfurt a. M. mit gemieteten Autos die nähere und weitere
Umgebung Frankfurts aufſuchte und Einbrüche ausführte. Zu dieſen
Einbruchsfahrten, die nach Wiesbaden. Mainz, Darmſtadt, Koblenz
und anderen bis jetzt noch nicht bekannten Städten führten, wur=
den
folgende Autos benutzt: In der Nacht zum 11. Juli 1932 Ford=
wagen
IT 17943, zum 28. Juli 1932 Cryslerwagen IN 17 83
zum 8. Auguſt 1932 Fordwagen IV B Nr. 7. zum 13. Auguſt 1932
NAG.=Wagen IT 4385, zum 19. Auguſt 1932 NAG.=Wagen IN 4385.
zum 4. September 1932 Cryslerwagen IT 17837 zum 6 Septem=
ber
1932 NAG.=Wagen TT 4385. zum 9. September NAG.=Wagen
4385. Am 12. Auguſt 1932 haben die Täter in Mainz einen
größeren Poſten Seife und Kölniſches Waſſer angeboten. In Wies=
baden
wurden in den Nächten zum 6. und 9. September 1932 je ein
Einbruch in Zigarrengeſchäfte ausgeführt und wurden drei Per=
ſonen
mit dem NAG.=Wagen ID 4385 am Tatort geſehen. Der
Führer des Wagens iſt bereits feſtgenommen, will aber ſeine Mit=
fahrer
nicht kennen. Welche Perſonen haben in den fragl. Nächten die
oben bezeichneten Autos geſehen? Insbeſondere iſt von Wichtigkeit,
feſtzuſtellen, wo dieſe Perſonen größere Poſten Tabakwaren, Seife,
Kölniſches Waſſer, Stoffe und ſonſtige Sachen angeboten haben.
Wer kann nähere Angaben über die Täter machen? Alle die=
jenigen
Perſonen, die in der Lage ſind, irgendwelche ſachdienliche
Angaben in vorſtehender Sache machen zu können, werden gebeten,
dieſe der Kriminalpolizei in Wiesbaden, Zimmer 36, oder der
Kriminalpolizei in Darmſtadt mitzuteilen. Die Angaben werden
auf Wunſch vertraulich behandelt.
Wem gehört der Mantel? Bei dem Polizeiamt Darmſtadt
wurde ein dunkelblauer, mit weißen Fäden durchwirkter Damen=
Raglanmantel ſichergeſtellt, der wahrſcheinlich aus einer ſtrafbaren
Handlung herrührt. Dieſen Mantel will ein gewiſſer Joſef Dütſch
aus Darmſtadt in der Nacht vom 4. zum 5. September 1932 gegen
0,30 Uhr von einem Mädchen gegen Hingabe von 3 RM erhalten
haben. Eigentumsberechtigte werden gebeten, auf Zimmer 29
des Polizeiamts Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, vorzuſprechen.
Feſtnahme einer Diebesbande. In letzter Zeit wurden in
Darmſtadt fortgeſetzt Auto= und Motorraddiebſtähle ſowie Dieb=
ſtähle
aus Kraftfahrzeugen begangen. Durch umfangreiche Ermitt=
lungen
iſt es der Kriminalpolizei Darmſtadt gelungen, eine Die=
besbande
von acht Perſonen feſtzunehmen und dem zuſtändigen
Richter zuzuführen. Die Täter kamen in Unterſuchungshaft.
Wer hat den Photoapparat gekauft? Vor etwa drei Wochen
wurde von einem Willi Meſſing aus Darmſtadt in der Langgaſſe
vor dem Friſeurgeſchäft Treuſch an einen Mann ein Photoapparat
zum Preiſe von 7. RM. verkauft. Der Käufer wird erſucht, in
ſeinem eigenen Intereſſe alsbald bei der Kriminalpolizei vor=
ſprechen
zu wollen. Der Photoapparat wurde um die fragliche Zeit
aus einem Perſonenkraftwagen vor dem Café Zur Oper in
Darmſtadt geſtohlen.
Sonderfahrten der Heſſ. Eiſenbahn A.=G. Am kommenden
Sonntag findet eine ſehr ſchöne Herbſtfahrt im Großkraftwagen
durch den Odenwald ſtatt. Pünktlich um 9 Uhr fährt der Wagen
ab Heaghaus über Ober=Ramſtadt Groß=Bieberau, Michelſtadt
Erbach, durch das Kailbachtal nach dem Waldleininger Schloß
und zurück durch das Ohrenbachtal. Vielbrunn über König, Höchſt
nach Darmſtadt. Dieſe Tagesfahrt verſpricht den Teilnehmern
Infolge der vorgeſchrittenen Jahres=
landſchaftlich
ſehr viel.
zeit werden ab Sonntag, den 25. September die Sonderfahrten
zum Altrhein nach Erfelden eingeſtellt. (Siehe auch heutige
Anzeige.)
Kochkurſus. Herr Ed. Hammer veranſtaltet wieder einen
8 Abende umfaſſenden Kochkurſus, der am 26. September 1932
in dem von der Heag, Luiſenſtraße 12. zur Verfügung geſtellten
Vortragsſaale beginnt. Der Preis für den Kurſus iſt ſo geſtellt,
daß es jedermann möglich gemacht iſt, daran teilzunehmen, zu=
mal
die Gewähr geboten iſt, wirklich etwas Praktiſches zu ler=
nen
. Ausprobierte Rezepte werden koſtenlos gegeben. Aus=
kunft
und Anmeldung im Ausſtellungsraum der Heag. SSiehe
Anzeige.)
Im Union=Theater läuft nur noch heute der ſenſationelle
Fliegerfilm Wolkenſtürmer, ein Werk, wie es in Deutſchland
noch nicht gezeigt wurde.
In den Helia=Lichtſpielen hört man nur noch heute die herr=
liche
Stimme Jan Kiepuras in dem neuen Ufa=Tonfilm Das Lied
einer Nacht.
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute und
morgen den neuen Tonfilm Erlebnis einer Nacht, der Roman
einer kleinen Angeſtellten.
Brieftaſſen.
n werden
ttung beſzuflgen. Anonyme An h0/872),
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezu
ng erfolgt ohne Rechteverbind
nſcht beantwortet. Dſe Begl
A. W. 9. Nach Ihrer Schilderung dürfte ein typiſcher Fall
von Kreditbetrug vorliegen, und eine Anzeige wohl Erfolg
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[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 265

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten


Freitag, 23. September 19.0

*Die Kunſt des Heizens.
Koſtenloſe Beſchaffung von Heizmakerial.
Wie erzielk man höchſte Wärmeleiſtung?

Die bevorſtehende kühle Jahreszeit bringt der Hausfrau er=
hebliche
Mehrausgäben durch die Notwendigkeit, die Räume warm
zu erhalten. Heizen koſtet Geld, und zwar um ſo mehr, je weni=
ger
ſachverſtändig es beſorgt wird. Man kennt die Klagen vieler
Hausfrauen, daß ſie in ihre Oefen ſo viel Holz und Kohlen ſtecken
können, wie nur hineingeht, ohne daß die Zimmer warm werden.
Die Schuld liegt aber meiſt an den Oefen, die nicht rechtzeitig
nachgeſehen worden ſind. Unſere Oefen können nicht als ideale
Heizungseinrichtung angeſehen werden, denn ſie nutzen nur einen
ſehr geringen Teil der in der Kohle liegenden Wärme für die
Zimmer aus. Ein großer Teil verpufft in den Schornſtein. Trotz
aller techniſchen Fortſchritte haben wir noch keinen wirklich guten
Kachelofen. Aus dieſem Grunde muß man wenigſtens beſtrebt
ſein, den größtmöglichen Nutzeffekt aus dem Ofen zu ziehen. Die
Oefen müſſen alſo darum rechtzeitig nachgeſeben werden. Ge=
ringe
Mängel genügen oft, um den größten Teil des verwende=
ten
Heizmaterials zur Nutzloſigkeit zu verdammen. Die Haus=
frau
muß dann doppelt und dreifach ſo viel Feuerung anlegen.
um die erforderliche Wärme in der Wohnung zu erzielen. Eine
nicht ganz dicht ſchließende Tür, undichte Kacheln und undichtes
Rauchrohr ſind Fehler, die eine richtige Erwärmung der Woh=
nung
ausſchließen. Wenn der Ofen richtig in Ordnung gebracht
worden iſt, dann kann man auch durch vernünftiges Heizen viel
Kohle ſparen. Der Roſt, auf dem der Brennſtof angezündet wird,
nuß ſtets gut von Schlacken gereinigt ſein. Kohlen, die auf kalte
Schlacken gelegt werden, erwärmen den Ofen nicht. Iſt die Kohle
verbrannt, dann kann man die Glut für den ganzen Abend und
für die Nacht ziemlich gut durchhalten, ohne noch einmal Feuer
zu machen, wenn man einige Kohlen an den Rand der glühen=

den Kohlen legt, die vorher gut nach hinten geſchoben worden
ſind. Man lege alſo nicht die friſchen Kohlen auf die Glut ſelbſt,
da ſie dann ſchnell verbrennen und die Heizung nur noch wäh=
rend
kurzer Zeit aufrecht erhalten wird. Iſt dagegen die Glut
nach hinten geſchoben und die friſche Kohle nur an die Glut an=
gelegt
, dann verglimmt ſie langſam und hält ſtundenlang den
Ofen warm. Jede Hausfrau, die damit einen Verſuch machen
wird, wird von der Wirkung dieſes Tricks überraſcht ſein. Auch
wenn die Kohlen vorher in Papier gepackt werden, verlängert
man die Heizfähigkeit des Brennſtoffes. Beſonders am Abend
vor dem Schlafengehen iſt dieſe Maßnahme ſehr wirkſam, denn
erſtens iſt in der Nacht die Wohnung ſchön warm, und zweitens
erſpart man ſich am nächſten Tage die Mühe, neues Feuer zu
machen. Vorausſetzung iſt dabei, daß Briketts verwendet we
den, die keine Schlacken zurücklaſſen.
Es gibt ſogar einen Trick, wie man ſich jetzt in der Notzeit
koſtenlos Feuerungsmaterial beſchafft. Dazu dienen Zeitungen,
die in jedem Haushält vorhanden ſind. Man legt viele Bogen
Zeitungspapier in einen Bottich mit Waſſer und läßt das Papier
gut naß werden. Dann nimmt man es heraus und drückt es feſt
zu einem Ballen oder einem Zeitungsziegel zuſammen. Dieſe
Ziegel oder Ballen läßt man dann in der Nähe des Herdes gut
austrocknen. Es bleibt dann eine kompakte, trockene Zeitungsmaſſe
übrig, die ein vorzügliches Brennmaterial abgibt und ſich genau
ſo verwenden läßt wie Kohle. Dieſer Kohlenerſatz hat nicht nur
den Vorzug der großen Billigkeit, ſondern er läßt auch keine
Rückſtände zurück und kann darum ſtets auf die Glut nachgelegt
werden.

Nächſte Dampferabfahrten der HamburgAmerika Linie
(Auſtral=Kosmos=Linien). Ohne Verbindlichkeit, Aenderungen
vorbehalten. Nach New 2
D. Albert Ballin, ab Ham=
ork
=
Hamburg ab Hamburg
).
burg 21. 9., ab Cuxhaven
28 9. ab Cuxhaven 29. 9.; MS.
St. Louis ab Hamburg 1. 10.
Deutſchland ab Hamburg 5. 10., ab
ab Cuxhaven 2.
10.: D
Cuxhaven 6. 10
Nach Kanada (Gemeinſchaftsdienſt Hapag
Lloyd): D. Remſcheid ab Hamburg 30
NS. St. Louis
ab Cuhaven 2
Nach der Weſtküſte Südamerikas

deutſchen Lloyd, Bremen, und der Reederei
C. Horn, Flens=
burg
): MS. Magdalena ab Hamburg 17 9.: ein Dampfer ab
Hamburg 24.
Nach der Weſtküſte Zentral= Ameri=
kas
(Gemeinſchaftsdienſt Hapag=Lloyd): D. Schwaben ab Ham=
burg
28. 9., MS. Portland ab Hamburg 8. 10. Nach Uruguay
und Argentinien: D. Liguria ab Hamburg 24. 9.: D.
General Artigas, ab Hamburg 8. 10. Nach Südbraſilie
lin Gemeinſchaft mit der Hamburg=Südamerikaniſchen Dampf=
ſchiffahrts
=Geſellſchaft und dem Norddeutſchen Lloyd): T
Pa=
raguay
, ab Hamburg 22. 9.: D. Tenerife ab Hamburg 13. 10.
Nach der Weſtküſte Südamerikas (in Gemeinſchaft mit
der Roland=Linie, Bremen, und Deutſche Dampfſchiffahrts=Geſ.
Kosmos, Hamburg); MS. Od
Hamburg 20. 9.
Roland ab Hamburg 23. 9: MS...
. Oſiris ab Hamburg 4 10.
Nach Oſtaſien (Gemeinſchaftsdienſt Hapag=Lloyd); MS.
Duisburg ab Hamburg 24. 9.: MS. Trave‟
ab. Hamburg
. 10.: D. Oldenburg ab Hamburg 8. 10.: D. Aller ab Ham=

Gemeinſchaftsdienſt der
burg‟,
Tach Auſtralien
deutſch=Auſtraliſchen Dampfſchiffs=Geſellſchaft. Aktiengeſellſchaft,
amburg, des Norddeutſchen Lloyd. Bremen, und der Reederei
Alfred Holt u. Co., Liverpool): MS. Magdeburg ab Hamburg
Main
.
ab Hamburg 13. 1
Nach Südafrik
10.
(Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffs=Geſellſchaft, Aktiengeſellſchaft,
Hamburg): D. Lüneburg ab Hamburg 8. 10. Mitgeteilt durch
das Reiſebüro der HamburgAmerika Linie. Luiſenplatz 1, Tele=
phon
1308.
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei Ven
und des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
wortung; für
auf
Wr Hihe
ngen, die nicht verwendet werden, lonnen nicht
der Einſender verantt
zurückgeſandt, die Ablebnung gicht begründet werde
Als Erwiderung auf ein vor einiger Zeit veröffentlichtes
Eingeſandt geht uns von der Stadtverwaltung folgende Ant=
wort
zu:
Die Anpflanzung von Baumreihen längs der Wege läßt ſich
im Herrngarten nicht durchführen, weil ſich eine derartige Pflan=
ung
in den Charakter des Gartens nicht einpaſſen läßt. Die
trecke vom Goethedenkmal bis zum Herrngartenkaffee muß von
Bäumen frei bleiben, um den bei der Neugeſtaltung des Gartens
beſonders geſchaffenen Durchblick vom Eingang beim Theater
über die Gartenanlagen auf die Eliſabethenkirche zu erhalten.
Auf der Wegſtrecke vom Theater zur Hochſchulé iſt beabſich=
tigt
, in der nach der Rückſeite des Theaters gelegenen Grün=
fläche
einige Baumgruppen im kommenden Winter anzupflanzen,
die ſpäter dem Wege Schatten ſpenden werden.

Aus Heſſen.

Lokale Veranſtalkungen.

Die dierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf?
Higen zu betredten,
keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Winzerfeſt. Samstag, den 24., und Sonntag, den 25.
September, im Hotel und Reſtaurant Zur Poſt
In allen Räumen neue künſtl. Dekoration. Die
Hauptbahnhof
gute Kapelle Rodemer ſpielt die neueſten Tänze. (Siehe morgige
Anzeige.)
Die Bockshaut beginnt ab heute, wie alljährlich zur
Traubenmoſtzeit, mit ihrer Spezialität: Zwiebelkuchen.
Siehe Anzeige.)
Vereinskalender.
Verein der ehem. Schüler und der Freunde
des Realgymnaſiums. Wir erinnern nochmals an unſere
Landheimfahrt am kommenden Sonntag. Alles Nähere in
der Buchhandlung Saeng. Kirchſtraße 20. Meldeſchluß: Heute
Freitag, mittags 1 Uhr.
=Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgebung. Samstag, den 24. d. M., abends 8.15
Uhr, Mitgliederverſammlung ohne Damen im Reſtaurant Zur
Krone
Darmſtadt, Odenwaldklubzimmer. 7.30 Uhr im gleichen
Lokale Vorſtandsſitzung.

Tageskalender für Freitag, den 23. September 1932.
Union=Theater: Wolkenſtürmer: Helia=Lichtſpiele: Das Lied
ner Nacht‟;
Palaſt=Lichtſpiele: Erlebnis einer Nacht.
Alice=Eleonorenſchule, Friedrichſtr. 4. 20 Uhr: Vortrag Dr.
Roſenhaupt, Mainz, Was muß die Mutter über die körper=
liche
und geiſtige Erziehung des Kleinkindes wiſſen?

Gokkesdienſt der Iſraelikiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, 23. September: Vorabendgottesdienſt 6.15 Uhr.
Samstag, 24. September: Morgengottesdienſt 8.30 Uhr.
Sabbatausgang 7.05 Uhr.
Gottesdienſt während der Slichottage: Sonntag, 25. September:
Morgens 6.30 Uhr. Abend 6.00 Uhr.
Gebelszeiten der Iſrgelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 24. September: Vorabend 5.50 Uhr. Morgens 8.00 Uhr.
Nachmittags 5.00 Uhr. Abends 7.05 Uhr.
Wochentags: Morgens 5.30 Uhr. Nachmittags 5.45 Uhr.
Sonntag, 25. September: Slichaus 5.00 Uhr morgens.
Freitag, 30. September: Erew Rauſch haſchonoh 4.30 Uhr
morgens.

Erzhauſen, 22. Sept. Am Samstag und Sonntag, den 24.
und 25. September, begeht die hieſige Turn= und Sport=
gemeinde
e. V. 1922 D.T. die Feier ihres zehnjährigen Be=
ſtehens
. Aus dieſem Anlaß veranſtaltet der Verein am Samstag
abend, um halb 9 Uhr beginnend, in ſeinem Lokal Zur Ludwigs=
halle
unter Beteiligung der Geſangvereine Sängerbund, Sänger=
luſt
und Germania eine einfache Feier mit einem Schautur=
nen
. Der Eintritt dazu beträgt 20 Pfg. pro Perſon. Am Sonn=
ag
, den 25. Sept., finden von nachmittags 2 Uhr ab verſchiedene
Vereinswettkämpfe der Turner, Zöglinge und Schüler auf dem
portplatz Jahnwieſe ſtatt. Der Zutritt zu dieſem iſt frei und
jedermann herzlichſt eingeladen. Am Abend findet dann im Ver=
inslokal
Ludwigshalle ein Familienabend mit Siegerverkündung
tatt.
An. Groß=Zimmern, 21. Sept. Wieder ein Unglücks=
fall
in der Schule. Geſtern morgen verunglückte nach der
letzten Vormittagsſtunde ein elfjähriger Schüler dadurch, daß er
ich nach der Entlaſſung aus dem Turnunterricht mit einem ande=
ren
Schüler neckte, wobei ihm der eine Arm auskugelte. Herr Dr.
Kämmler leiſtete Hilfe und richtete den Arm wieder ein.
k. Dieburg, 22. Sept. Freiwilliger Arbeitsdienſt.
Auf Grund der Notverordnung hat die hieſige Stadtverwaltung
100 Arbeitsloſe im freiwilligen Arbeitsdienſt am letzten Mittwoch
eingeſtellt. In Gruppen von je 20 Mann werden Bachregulierun=
gen
, Arbeiten im Steinbruch More
Kulturarbeiten im Walde
uſw. ausgeführt. Die wöchentliche Arbeitszeit wird an zwei Nach=
mittagen
durch ſportliche Betätigung. Vorträge und Unterricht
unterbrochen. Jeder Beſchäftigte erhält einen Anzug und ein Paar
Stiefel, ſowie einen Lohn von 9,30 Mark in bar pro Woche. Die
Dauer der Beſchäftigung iſt auf 15 Wochen feſtgeſetzt.
As. Erbach, 21. Sept. Vom Dekanatsfeſt. Am nächſten
Sonntag, den 25. Sept., feiern die Kirchengeſangvereine des De=
anats
Erbach in unſeren Mauern ihr Jahresfeſt. Wegen der
Große des Dekanats ſind unſere Kirchenchöre in zwei Gruppen,
Erbach=Oſt und Erbach=Weſt, zuſammengefaßt. Die Gruppe Er=
bach
=Oſt umfaßt außer dem Kirchenchor Erbach die Chöre von
Beerfelden, Hirſchhorn, Michelſtadt, Neckarſteinach, Reichelsheim,
Rothenberg und als Gaſt aus dem Dekanat Reinheim den Kir=
henchor
von König. Die ſämtlichen acht Vereine ſtellen ſich am
kommenden Sonntag in Erbach ein zur Feier des Dekanatsfeſtes.
Dieſes beginnt mit einem Feſtgottesdienſt um 10 Uhr, in dem
Herr Pfarrer Munk=Reichelsheim die Feſtpredigt halten wird. In
dieſem Gottesdienſt wirken die vereinigten Chöre mit. Etwa 300
Sängerinnen und Sänger werden durch den Geſang von drei
Maſſenchören die Feier verſchönern. Am Nachmittag ſammeln ſich
die Chöre um 2 Uhr auf dem Marktplatz zu einem gemeinſamen
Zug nach der Feſthalle. Unſer Poſaunenchor ſtellt die Marſch=
muſik
. In der Feſthalle werden dann Maſſenchöre und Einzel=
geſänge
der Chöre mit Darbietungen des Poſaunenchors abwech=
ſeln
. Es iſt nun Pflicht der Gemeindeglieder, mitzuhelfen, daß
unſer Kirchenchor als Gaſtgeber und Veranſtalter des Jahresfeſtes
mit Ehren beſtehen kann. Dies kann geſchehen durch Beteiligung
m Feſtgottesdienſt und weiterhin dadurch, daß man Mittagstiſche
bereitwilligſt zur Verfügung ſtellt.

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Sertekerl!
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BLOCKSTÜCK IETZT 23PF.
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* Das gute Werk am Kunden!
Ein Stückchen von der Bettlerfrechheit.
Dieſer Tage kam in einem kleinen heſſiſchen Städtchen in
ein Friſeurgeſchäft ein Bruder der Landſtraße, deſſen Kopf ſchon
längere Zeit weder mit der Schere noch Meſſer in Berührung ge=
kommen
war, und bat den Meiſter, nicht gerade in höflichen Wor=
en
, anſtelle der Unterſtützung um die Entfernung ſeines Bartes.
Da der Lehrling momentan nichts zu tun hatte, fiel ihm durch die
Einwilligung des Meiſters die Aufgabe zu, das gute Werk am
Kunden zu vollziehen und dieſen unter das Meſſer zu nehmen.
Durch ſolche Wohltätigkeit ermuntert, glaubte der von ſeinem
Bart Befreite, noch weitere Anſprüche auf Behandlung machen zu
können: Wenn man nun doch ſchon im Seſſel ſitzt, ſo iſt doch auch
gleich das Haar geſchnitten, insbeſondere, wenn es kurz geſchoren
wird . Der Meiſter willigte wiederum ein, und bald ſieht man
die Maſchine tiefe Bahnen in das lange Haar des Kunden
ziehen. Da inzwiſchen niemand gekommen iſt, um ſich bedienen zu
laſſen, verließ der Meiſter das Geſchäft. Die Gattin des Friſeurs,
die ſich in dem an den Laden anſtoßenden Zimmer befindet, ver=
paßt
eben vor einem Spiegel einen neuen Hut. Dieſes Tun wird
indeſſen unſerem mit einem weißen Umhang verſehenen Kunden
durch den großen Spiegel mitgeteilt, vor dem dieſer ſitzt. Da hört
die Meiſterin ſagen: Solche M.. ... hat es vor dem Kriege doch
nicht gegeben! Dabei benutzte der fahrende Geſelle einen der=
artigen
gewöhnlichen Ausdruck, der

im wahrſten Sinne des Wortes. Im Nu war ſie neben dem Fri=
ſeurſeſſel
und gab dem Darinſitzenden ein paar ſchallende Ohr=
feigen
. Der Gatte war ſchnell zur Hand, riß ſeinem Kunden den
Friſierumhang ab und wies ihm nie
gerade freundlich die Türe.
Mit einem eigenartigen Kopfputz
Hinterkopf und die Sei=
ten
waren nur geſchoren! ging der Undankbare ſeines Weges.

Die Führung von Weinbüchern.

a) Mitglieder von Winzergenoſſenſchaften oder Winzer
inen, ſofern ſie an dieſe ihre geſamte Traubenernn=

Nach der Vorſchrift des § 19 des Weingeſetzes vom 25
1930, ſowie Artikel 19 der Verordnung zur Ausfuhrung des 29.
geſetzes vom 16. Juli 1932 iſt, wer gewerbsmäßig Traubes
Weinbereitung, Traubenmaiſche, Traubenmoſt oder Wein ing
kehr bringt oder zu Getränken weiter verarbeitet, vervfllig
Bücher zu führen.
Von der Buchführung ſind befreit:
z."
liefern;
0) Kleinverkäufer, die Wein ausſchließlich in Flaſchen
ziehen und unverändert in Flaſchen oder glasweiſe nn
abgeben und deren jährlicher Umſatz im Durchſchnittt
geſamt 1500 Flaſchen nicht überſteigt;
c) Zweiggeſchäfte, die Wein ausſchließlich, in Flaſcher
dem Hauptgeſchäft beziehen und unverandert in Fl=
wieder
abgeben, ſofern ſie in demſelben Lande liege=
das
Hauptgeſchäft.
In den Fällen zu b) und e) müſſen die auf den WeircP..
bezüglichen Rechnungen und ſonſtigen Geſchäftspapiere bi.i N
Ablauf von fünf Jahren, ſorgfältig geordnet und mit fortlaupW oſt
Nummern verſehen, für ſich geſondert aufbewahrt werden.
Alle Gewerbetreibenden, die nach den angezogenen Wwi hei
mungen Bücher zu führen haben, werden darauf aufmerkſch=
I.
macht, daß demnächſt Kontrollen vorgenommen werden,
Buchführung beſtimmungsgemäß erfolgt.
19

Das Schickſal des Kreiſes Uſingen beſiegeln

and
WSN. Uſingen, 22. Sept. Im hieſigen Landratsamt
2 r
Anweſenheit des Regierungspräſidenten Ehrler=Wiesbad
d1 M09.
Beſprechung über die Auswirkungen der Auflöſung des
P0.0 N
Uſingen ſtatt. Die Beſprechung hatte das Ergebnis, daß auf
eus it
Fall zu erwarten iſt, daß die Auflöſung des Kreiſes Uſinges.
uns eine
gängig gemacht werden kann. Auch die Wünſche einzeln
gen zu
meinden, die nach der Auflöſungsverordnung den Kreiſern W-u Zeiten
burg, Oberlahn, Wetzlar und Untertaunuskreis zugeteilt z
zu nich eit
ſollten und im Falle der Auflöſung des Kreiſes Uſingen ei
nſte 9
teilung zum Obertaunuskreis anſtrebten, können nicht berück.
werden. Es wird vielmehr bei der Regelung bleiben, die d-u Ne=
löſungsverordnung
vorſieht. Der Regierungspräſident veri
ſt nich
alles zu tun, was in ſeiner Macht liege, um die wirtſcha
ſchaff
Schäden, die durch die Auflöſung für die Bevölkerung zu A.
Not zu
ten ſind, zu mildern. Der Sitz des Kreistierarztes, des
Sit et
wieſenmeiſters und der Kreisfurſorgerin ſoll in Uſingen
nt. Der
werden, möglicherweiſe wird auch der Dienſtbezirk des K
amtes erweitert. Auch ſollen die ſonſt in Uſingen vorhaMl sſes Aue
und ſoll
Behörden und Schulen beſtehen bleiben.

geiſtige Auge zu ſtellen. Die jungen Leute äußerten in da -k, emi
en Geſ
Freude den Wunſch, noch mehr ſolcher Führungen erlei
*
dürfen
ſit
Aus dem Gerſprenztal, 21. Sept. Geſtern vormittas me
ſich insgeſamt 55 Arbeitsdienſtfreiwillige aus den Gem
Kirch=Beerfurth, Pfaffen=Beerfurth, Frank.=Crumbach, Gu
werd
und Nieder=Kainsbach mit den Bürgermeiſtern der beteiliche
meinden und den Vertretern des Kreisamts, des Kulturk.
und des Landwirtſchaftsamts an der Wieſenmühle bei G=
Jch h.
zum Arbeitsbeginn im Freiwilligen Arbeits
zuſammengefunden. Regierungsrat Dr. Rindfuß wies ir Au die Al

*

ru auch
Einleitungsworten darauf hin, daß es jetzt gelinge, eine
ſie
zur Verminderung der Hochwaſſergefahr. Entwäſſerung der.
jcuſtlie
und Entſäuerung des Graſes durchzuführen, die ſeit Jah
der einſichtigen Landwirtſchaft des Gerſprenztales ger sſu unmi
werde, in dieſer planvollen Weiſe bei der Finanznot der He
den und der landwirtſchäftlichen Bevölkerung aber nur i
willigen Arbeitsdienſt möglich ſei, da ja bei dieſem die Ve=
für
die geleiſtete Arbeit ausſchließlich vom Reich getrager
Von ganz beſonderem erzieheriſch=ſittlichen Wert ſei aber
bei, daß damit im Gerſprenztal über 100 junge Leute Fi
Wochen wieder einer geordneten Arbeit zugeführt werden
mit eine Forderung erfüllt werde, die in der ernſthaften
rung immer wieder geſtellt werde. Beſonders erfreulich
auch die Gemeinde Fränkiſch=Crumbach, die bereits zun=
Dieburg gehört, ſich den Arbeiten im Kreis Erbach anged
und damit die Arbeit für die Gemeinde Gerſprenz. die üb
Arbeitsdienſtwilligen verfügt, ermöglicht habe. Fränkiſch
bach hat ſogar noch die geringen ſachlichen Koſten überrn
die den Gemeinden Ober= und Unter=Gerſprenz etwa e
könnten, die aber auf ein äußerſt geringes Maß herabgend
werden könnten, wenn die anliegenden Landwirte auf ik
weiligen Eigentum ſich an der Arbeit mit Sachleiſtungen
gen, wozu ſie ja nach dem Bachgeſetz und der Wieſenpo
nung ohnedies verpflichtet ſind. Die Vertreter des Kra4
des Kulturbauamts, des Landwirtſchaftsamts und der be
ten Gemeinden betonten gegenüber dem ebenfalls verſan
Gemeinderat von Gerſprenz, der als einziger von 27 C
offenbar infolge aufgetretener Mißverſtändniſſe
gegen die Durchführung der Arbeit hatte laut werden laßen
s ihnen darauf ankomme, daß die Nützlichkeit und der Soß
Arbeit für die Geſamtbevölkerung eingeſehen werde,
licher geſetzlicher Zwang vermieden werden könne. Den Ben
gen der anweſenden Herren gelang es dann allmählich, die
Ratsmitglieder von Gerſprenz von der Richtigkeit der ncr
Richtungen hin planvoll durchdachten Arbeit zu überzeuge
Arbeit wird nun lückenlos durchgeführt und auch im Kril
burg fortgeſetzt.
O. Reichenbach i. Odw., 22. Sept. Hohes Alte
Freitag, 23. d. Mts., begeht Frau Witwe Mayer be
Rüſtigkeit ihren 80. Geburtstag. Dem Geburtstagskinde
herzlichſten Glückwünſche. Straßenteerung. Die
talſtraße, von Reichenbach aufwärts, wurde mit einer neu
ſchicht verſehen und befindet ſich zur Zeit in einem tadell u
ſtande. Um ſo ſchlechter und voller Schlaglöcher iſt dage
trecke Reichenbach-Bensheim. Eine Neuherrichtung wa‟
gend erforderlich.
Bickenbach, 22. Sept. Schießſtandeinweihu
Sonntag, den 2. Oktober, findet die Einweihung des neu
teten 50=Meter=Schießſtandes, mit einem Werbeſchießen va
ſtatt. Begonnen wird mit dem Schießen bereits am 25. Se
am 2. Oktober iſt Konzert am Schießſtand und abends B
neue Schießſtand iſt wohl einer der ſchönſten im Kreiſe Baß
g. Gernsheim, 22. Sept. Um die ausgeſchriebene Ste‟
Hilfswachtmannes in hieſiger Gemeinde haben ſich
werber gemeldet. Am Freitag, den 23. Sept., findet ab
7 Uhr im Stadthaus eine Sitzung des Gemeindera
Das Mitglied des Krieger= und Militärvereins Herr
Brentano wurde unter zahlreiche Beteiligung ge
Grabe getragen. Der Verſtorbene war 81 Jahre alt un
längere Zeit das Amt eines Feldgeſchworenen.
Gernsheim, 22. Sept. Waſſerſtand des RN
am 21. Sept.: 0,54 Meter; am 22. Sept.: 0,/47 Meter.
Viernheim, 22. Sept. Herr Lehrer Friedrich K
bach wird auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Ok1
nach Lorſch verſetzt. Seine Verſetzung wird lebhaft bedal
mit ihm unſere Schule einen tüchtigen Lehrer und Erzie
liert. An ſeine Stelle tritt Herr Lehrer Nau aus Lorſch
Lehrer Touſſaint wurde nach Gonſenheim verſetzt. Z
Weggang wird lebhaft bedauert.
Hirſchhorn, 22. Sept. Waſſerſtand des Nel
am 21. Sept.: 1,50 Meter, am 22. Sept.: 1.49 Meter.
Ad. Hamm, 22. Sept. Schwindler. Einige Ril
aus Frankfurt, die den Markt beſucht hatten, boten zu
Preiſen ihre Fahrräder an, für die ſich auch Käufer fanden
Fahrzeuge waren aber geſtohlen und mußten daher zurüch
werden."

en.
9ac

* Erbach, 22. Sept. Vorgeſtern nachmittag hat in de
chule Direktor Weſtphal die Arbeitsdienſtwilligen von Erbd
ſich verſammelt, um mit ihnen einen Streifzug durch deh
ſchichte von Erbach zu machen. Es hat ſich wieder gezeigt, u
haft die Jugend mitzugehen pflegt, wenn ein Redner an A
tes anknüpft und in lebendig=anſchaulicher Weiſe darz
veiß. Während des Gewitterregens halfen ſchöne Lichtbild=
Wiederkehr des Sonnenſcheins die Anſchauung draußen
Natur ſelbſt das Gehörte noch lebendiger vor das leibli=

*

9M

[ ][  ][ ]

Nag, 23. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 265 Seite 7

18. Deutſcher Phhſiker= und Mathematikertag 1932
im Kerkhoff=Inſtitut zu Bad=Nauheim.
pankaliſche Forſchungsergebniſſe. Magnekismus. Neue Ergebniſſe auf dem Gebiete der Rönkgen=
ſpekkrofkopie
. Elektro=phyſik. Neue Nordlichtforſchung.
ſeiten des Bades alle Förderung zuteil wird, und ſo wünſche und
Zweiter Berhandlungskag.
hoffe ich von ganzem Herzen, daß der ſchöne äußere Rahmen der
Tagung Ihren Arbeiten recht förderlich ſein möge, daß Sie

Staatspräſidenk Dr. Adelung
hatzutelie Tagung mit folgender Anſprache begrüßt:
iſſen Sie mich zunächſt meiner Freude darüber Ausdruck
geblan daß der Deutſche Phyſiker= und Mathematikertag in dieſem
Fallſumſer ſchönes heſſiſches Staatsbad zu ſeinem Tagungsort
voſt hat. Im Namen der Heſſiſchen Regierung und der Bade=
wtung
heiße ich Sie in Bad=Nauheim herzlich willkommen
ürrſche Ihrer arbeitsreichen Tagung einen vollen Erfolg.
wwünſche ich aber, daß Sie ſich hier bei uns wohlfühlen
Sie auch außerhalb Ihrer Arbeiten noch Zeit finden
eſer Bad und ſeine prächtige Umgebung. Sie befinden ſich
fſenlande in einem Staate, der durch die Folgen des Krie=
sbeſodere
durch die ſchweren Laſten der Beſetzung beſonders
ſelitten hat. Aber ich kann mit Befriedigung feſtſtellen, daß
nalles darangeſetzt hat, um in wiſſenſchaftlicher und kulturel=
micht
möglichſt das zu bleiben, was es war. Wir wollen
üder, ſo auch in Zukunft, ein wichtiger Faktor des kulturel=

ſbens in Deutſchland bleiben, der Beachtung verdient. So
uns eine beſondere Freude, wenn große wiſſenſchaftliche
nigungen zu ihren Tagungen hierherkommen. Trotz der Un=
er
Zeiten iſt der Beſuch Ihrer Tagung ſehr erfreulich, und
ffür mich eine beſondere Ehre, daß ich hier hervorragendſte
ngeſehenſte Vertreter der deutſchen und ausländiſchen Wiſ=
begrüßen
darf. Ich habe nie daran gezweifelt, daß die
nſerer Zeit die Lebenskraft und den Lebenswillen der
ſſchaft nicht zu brechen vermag. Wenn die Wiſſenſchaft auch
Beſchaffung ihrer äußeren Mittel die allgemeine wirt=
e
Not zu fühlen bekommt und vielleicht auch in manchem
ſ Ziele etwas zurückſtecken muß, ſo iſt ſie doch in ihrem Kern
ehrt. Der Forſchungsdrang und der Trieb zur Wahrheit

genſeits aller wirtſchaftlichen und politiſchen Konjunktur.
guf und ſoll uns in dieſen trüben Zeiten ein Troſt ſein.
ſenn der Laie Ihren Arbeiten vielfach nicht mit ausreichen=
ſerſtändnis
gegenüberſteht, ſo läßt er ſich doch die Früchte
Forſchungsergebniſſe, wenn ſie ihm in techniſchen Neuerun=
end
Bereicherungen ſeines Lebens entgegentreten, gerne ge=
ſ
Er nimmt ſie mit einer gewiſſen Selbſtverſtändlichkeit hin
ſwine ein Bewußtſein dafür, daß die theoretiſchen Wiſſenſchaf=
Mathematik und Phyſik die Grundlage und Vorausſetzung
brlechnik ſind.
s ſcheint mir eine beſondere glückliche Fügung zu ſein, daß
ſeſer Tagung der enge Zuſammenhang zwiſchen Wiſſenſchaft
echnik durch die gemeinſame Veranſtaltung der Deutſchen
ſigliſchen Geſellſchaft mit der Deutſchen Geſellſchaft für tech=
Phyſik ſo deutlich zum Ausdruck kommt, ebenſo wie dadurch,
fim erſten Male die Heinrich=Hertz=Geſellſchaft zur Förderung
unkweſens gemeinſam mit Ihnen tagt.
werden es mit mir begrüßen, daß Sie bei Ihrer Tagung
nheit haben, unſer vorzüglich ausgeſtattetes Kerckhoff= In=
die
Stiftung einer hochherzigen Amerikanerin, kennen zu
Ich hoffe, daß die reichen experimentellen Hilfsmittel des
uts die Arbeiten Ihrer Tagung erleichtern und die Vor=
auch
größerer und umfangreicherer Verſuche geſtatten,
die Tagung auch dadurch für die Teilnehmer zu einem
ſſchaftlichen Erlebnis wird. Der Finanzminiſter, dem das
jsbad unmittelbar unterſteht, hat veranlaßt, daß Ihnen von

arbeitsreiche und anregende Stunden hier verleben, daß Sie auch
im geſelligen Beiſammenſein und in der ſchönen herbſtlichen Natur
ſich von Ihren Arbeiten entſpannen, und daß Ihnen der 8. Phyſi=
ker
= und Mathematikertag in Bad=Nauheim ſtets in ſchöner Er=
innerung
bleiben möge.
*
In zwei Parallelſitzungen, von denen die eine unter dem
Vorſitz von Prof. Rukop=Köln und Prof. Pohl=Göttingen,
die andere unter dem Vorſitz von Geheimrat Sommerfeld=
München und Prof Pringsheim=Berlin tagte, wurde die
erſte Hälfte der außerhalb der drei Hauptthemen der Tagung
ſtehenden Vortragsthemen erledigt. In vier Vorträgen wurde der
nichtelektriſche Effekt behandelt, insbeſondere der äußere ſelektive
Photoeffekt. Das bedeutendſte Ergebnis auf dieſem Gebiete iſt
wohl die Feſtſtellung eines Parallelismus zwiſchen dem ſelektiven
äußeren Photoeffekt mit einer ſelektiven optiſchen Abſorption.
Ferner kamen eine Reihe ſpektroſkopiſcher Unterſuchungen im
ſichtbaren, im infraroten und ultravioletten Gebiete zur Sprache,
ſowie Neuerungen auf dem Gebiete der ſpektroſkopiſchen Technik.
Von beſonderem Intereſſe war in letzter Hinſicht ein Multiplex=
Stufengitter, das die Leiſtungsfähigkeit des Michelſonſchen
Stufengitters weit überſteigt. Auch Fragen der techniſchen Spek=
tralanalyſe
wurden erörtert. In mehreren Vorträgen wurden
neuere Ergebniſſe auf dem Gebiet der Röntgenſpektroſkovie mit=
geteilt
Außerdem fanden noch Vorträge ſtatt über die elektriſche
Leitfähigkeit von Queckſilber bei hohen Temperaturen und Druk=
ke

über das Aequivalenzprinzip der optiſchen Abbildung, über
den Ramaneffekt von Molekülen und über die Theorie elektro=
akuſtiſcher
Wandler.
Die Sitzung des Nachmittags fand gemeinſam mit der Hein=
rich
=Hertz=Geſellſchaft zur Förderung des Funkweſens ſtatt. Sie
hatte das Thema Elektro=Pyſik der hohen Atmoſphäre und fand
unter dem Vorſitz von Präſident Prof. K. W. Wagner=Berlin=
Charlottenburg, Prof. A. Meißner=Berlin=Reinickendorf und
Prof. C. Störmer=Oslo ſtatt. In zwei zuſammenfaſſenden
Vorträgen wurde berichtet über die Zuſammenſetzung und phyſi=
kaliſche
Konſtitution der hohen und höchſten Atmoſphäre, ferner
über die durch die elektriſchen Eigenſchaften der Heaviſidſchicht her=
vorgerufenen
Phänomene der Ausbreitung drahtloſer Wellen und
des ſogenannten Weltraumechos. In dem folgenden Vortrag, den
der berühmte Nordlichtforſcher Prof. C. Störmer=Oslo hielt,
kamen die wichtigſten Ergebniſſe der modernen Nordlichtforſchung
zur Sprache. Anhand einer Reihe wundervoller Aufnahmen wur=
den
die verſchiedenen Arten von Nordlichtern gezeigt. Schon die
drei einleitenden Vorträge zeigten, daß die Kenntniſſe, die man
mit den verſchiedenen Methoden zur Erforſchung der Eigenſchaf=
ten
der höchſten Atmoſphäre gewinnt, in einer Reihe von Punk=
ten
eine erfreuliche Uebereinſtimmung aufweiſen. In den folgen=
den
Einzelvorträgen wurde dieſer Eindruck außerordentlich ver=
ſtärkt
durch die Ergebniſſe, die durch funktechniſche und ſpektro=
ſkopiſche
Unterſuchungen gewonnen wurden. Im Anſchluß an die
Vorträge wurde dann der dritte Teil des von Herrn E. Brüche=
Berlin=Reinickendorf mit befonderer Unterſtützung von Prof. C.
Störmer hergeſtellten Lehrfilms Das Nordlicht erſtmalig
vorgeführt. Der Film verſucht, die Theorie Störmers mit den
Experimenten Brüches bildmäßig zur Darſtellung zu bringen und
verfolgt die Idee, den Wert des bewegten Diapoſitives für den
naturwiſſenſchaftlichen, insbeſondere phyſikaliſchen Unterricht zu
zeigen.

Faug der Finrglſchen Kanferenz it heſen.
EPH. Die liturgiſche Konferenz für Heſſen (Vorſitzender
Univerſitätsprofeſſor D. Frick=Marburg, früher Gießen, hielt
ihre diesjährige Tagung in Bad Nauheim ab. Sie wurde
eröffnet durch eine liturgiſche Morgenfeier (Mette) in der ſchö=
nen
Dankskirche, an der, wie an den folgenden Verhandlungen,
außer den Konferenzteilnehmern, Gemeindegliedern und Kur=
gäſten
auch das Predigerſeminar Friedberg geſchloſſen teilnahm.
Dann folgte um 10 Uhr im großen Saal des Gemeindehauſes ein
Vortrag von dem Vorſitzenden der Lit. Konfrenz für Niederſach=
ſen
, Paſtor Hoyer=Oldenburg über: Die Agenden=
reform
unter beſ. Berückſichtigung des Entwur=
fes
der neuen Agende der altpreußiſchen Union
Der Vortrag bot zuerſt Grundſätzliches über den reformatoriſchen
Sinn der Liturgie (Luther: Gott redet mit uns durch ſein Wort,
und wir antworten ihm im Gebet und Lobgeſang) und im zwei=
ten
Teil Grundlegendes über die Notwendigkeit rechter Ordnung
des gottesdienſtlichen Lebens überhaupt unter Ablehnung der
ielfach eingeriſſenen Willkür. An der Ausſprache beteiligten ſich
der Vertreter der Kirchenregierung Oberkirchenrat Dr. Müller,
Profeſſor Pfarrer Lic, Dr. Allwohn, Prof. Lic. Gerſtenmeier,
Pfarrer Knodt=Offenbach. Univerſitätsprofeſſor D. Cordier=Gießen
Nachmittags um 3 Uhr folgte als dritter Teil des Vor=
. a.
trags eine von Paſtor Hoyer geleitete liturgiſche Singſtunde, in
der er die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in den alten refor=
matoriſchen
Pſalmengeſang einführte, der eine viel größere Be=
teiligung
der Gemeinde am Gottesdienſt ermöglicht. Außer Ver=
tretern
von Heſſen nahmen auch ſolche aus Naſſau und
rankfurt teil. Das Schlußwort ſprach der Vorſitzende Pro=
feſſor
D. Frick=Marburg.
Kinderheilanſtalt Eliſabethhaus in Bad=Nauheim.
EPH. Die Jahresverſammlung des Landesvorſtandes
der
Kinderheilanſtalt Eliſabethhaus Bad=Nauheim fand am 15. Sep=
tember
im Sitzungszimmer der Anſtalt ſtatt. Der Vorſitzende,
Pfarrer Knodt, gedachte zuerſt des im Frühjahr verſtorbenen Vor=
ſtandsmitgliedes
, Geheimrat Dr. Becker, Friedberg, an deſſen Stelle
der Kreisfürſorgearzt Dr. Kirchner=Friedberg in den Landesvor=
ſtand
gewählt wurde. Dann erſtattete der Vorſitzende den Jahres=
bericht
aus dem ſich ergab, daß in 1931 trotz dem gewaltigen Abbau
der öffentlichen Wohlfahrt 843 Kindern aus ganz Deutſchland in
35 545 Pflegetagen die Wohltat einer Badekur zuteil werden
konnte. Der tägliche Pflegeſatz iſt von 3.10 RM. auf 2,50 RM ein=
ſchließlich
guter Verpflegung, ärztlicher Behandlung, Bäder, Medi=
kamenten
, Höhenſonne und Inhalitorien geſenkt, was eine ſtarke
Senkung der Gehälter und Löhne, aber nicht der Güte der Ver=
pflegung
zur Folge hatte. Von ſchwereren Krankheiten wurden wir
gottlob verſchont. Der Hausarzt, Sanitätsrat Dr. Heß, gab ſodann
den ärztlichen Jahresbericht, aus dem hervorging, daß bei rheuma=
tiſchen
Kindern mit Erfolg Solemoorbäder, bei anderen Erkran=
kungen
Soleſchwefelbäder gegeben wurden. Höhenſonnenbeſtrah=
lungen
wurden koſtenlos 3397mal, die Benutzung des eigenen In=
halatoriums
wurde 1311 mal angewandt. Der Erfolg zeigte ſich bei
den Kindern in einer Gewichtszunahme bis zu 10 Pfund. Die Rech=
nungsablage
für 1931 gab Rechner Rektor Kredel mit einem
Jahresumſatz von 126 000 Mark. Um allen Wünſchen unſerer
geldarmen Zeit entgegenzukommen, haben wir in 1932 außer den
Wochenkuren auch 4 Wochenkuren eingeführt. Auch in dieſem
Winter ſoll das Haus für badebedürftige Kinder offengehalten
werden, während die Volksküche, wie im vorigen Winter wieder
im Eliſabethhaus eingerichtet werden ſoll. Bürgermeiſter Dr. Ahl
dankte dem Verband und der Oberſchweſter Maria im Namen der
Stadt noch beſonders herzlich für die ſelbſtloſe Arbeit und vorzüg=
liche
Führung der Wintervolksküche im letzten Winter
Haupiſchriſtleltung: RudolfMauve
Feuſſleton, Reſch und
Verantwortlich für Politit und Wirtſchaff: Ru
olf
zuve
vort: Karl Böhmann;
ee
Aushland und Heſſiſche Nachrſchten: Ma
für den Handel: Dr.
Die Gezppoſf.d... O ſ den Schußdlenſt: Andreat Bauefi i
ragesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nett
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Ku
ble;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſfat
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen,
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.

Die mildeste Cigarette, die jemals
zu einem auch nur annähernden Preis
einer Cigarettenfabrik gelungen ist!

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U4

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 8 Nr. 265

Freitag, 23. September 1337

Beſtattung der Opfer des verunglückten Frendenlegionär=Zuges.

In langer Reihe werden die Särge der Toten von den Kameraden aufgeſtellt.
Nach einer Trauerfeier im Hofe der Kaſerne in Sidi bel Abes (Algerien) fand, die gemeinſame
Beſtattung der 70 Fremdenlegionäre ſtatt, die bei der Eiſenbahnkataſtrophe ums Leben kamen.

Hochzeik im Hauſe Macdonalds.

den M 1i4
Wmus einet

in mehr
von ſchottiſchen Dudelſackpfeifern empfangen.
Faui noch t
Die Hochzeit der zweiten Tochter des engliſchen Premierminiſters, Dr. Joan Macdonald, mit 1/ euſche Ge
Arzt Dr. Aliſtair Kinnon wurde in Wendover unter großer Anteilnahme, der Bevölkerungs / rua mm !t
feiert. Es heißt, daß Mitglieder der Geſellſchaft mehr als 100 Mark bezahlten, um wenigge
hur ſcnellen A
einen Stehplatz bei der Feier zu erhalten.
m Arieg beſſet

Das junge Brautpaar wird nach der Trauung in der Kirche des Städtchens Wendover Ibey ſt die

fe Parole.
miller herb
Mti Resie
Oberfläche
Oberflä
defenſt
Ai0
ſickelt.
eiſter
Rendt da
We
i wir wohl n
Imnen.

Unter dem Verdacht der Beteiligung an dem
Charlottenburger Geldraub feſtgenommen.
Frankfurt a. M. Bei einer Reviſion der
Dirnenquartiere im Bahnhofsviertel wurden der
aus Berlin ſtammende Adolf Pfumfel und der
aus Charlottenburg ſtammende Werner Eber=
hardt
feſtgenommen. Sie reiſten unter falſchem
Namen und wurden zur Feſtſtellung ihrer Per=
ſönlichkeit
von der Polizei mitgenommen. Eine
Beſchlagnahme ihres auf dem Hauptbahnhof ab=
geſtellten
Gepäcks ergab, daß ſie im Beſitz von
Pinſel, Farbe und Schablonen zur Herſtellung
von polizeilichen Autoſtempeln waren. Es ſtellte
ſich heraus, daß ſie Mitglieder einer vierköpfigen
Diebesbande ſind, die Autos ſtahlen und ver=
werteten
. Ihre Tätigkeit ging vor allen Dingen
in Großſtädten wie in Berlin, Hamburg, Köln,
München vor ſich. Es konnte feſtgeſtellt werden,
daß ſie in Berlin allein fünf Autos entwendeten,
die Nummern änderten und ſie mit dem polizei=
lichen
Erkennungszeichen verſahen. Die geſtohle=
nen
Wagen wurden hauptſächlich in Hamburg
abgeſetzt. Die beiden anderen Mitglieder der
Bande, der 25jährige Joachim Ueberhein und der
2jährige Martin Meyndt konnten am Mittwoch
abend in Köln feſtgenommen werden.
Die ganze Angelegenheit kann eine ſenſatio=
nelle
Wendung noch nehmen, da die Polizei ver=
mutet
, daß es ſich um dieſelbe Bande handelt, die
den Geldraub in Charlottenburg ausgeführt hat,
bei dem ein Beamter der Berliner Verkehrsge=
ſellſchaft
getötet wurde. Es wurde bereits feſt=
geſtellt
, daß die Bande im Beſitz eines Autos iſt,
das dem bei dieſem Raub benutzten ähnlich ſieht.

Großes Schadenfeuer.
Würzburg. In Buchbach bei Burghaslach
brannten vorgeſtern mittag zwei Scheunen des
fürſtlich Caſtellſchen Gutshofes nieder, wobei
über 1000 Zentner Getreide und über 500 Zent=
ner
Stroh und Heu vernichtet wurden.

Zwei Tote und ein Schwerverletzter
beim wilden Kohlenabbau.
Kattowitz. In einem Notſchacht bei Bo=
guſchütz
wurden am Mittwoch drei Arbeitsloſe
von zuſammenbrechenden Erdmaſſen verſchüttet.
Zwei Perſonen konnten nur noch als Leichen ge=
borgen
werden, die dritte wurde ſchwer verletzt.

Früh übt ſich .

Dieſe kleine Reiterin,
die aus einer alten engliſchen Reiterfamilie
ſtammt, hat ſchon viele Preiſe auf großen Tur=
nieren
gewonnen. Man ſieht ſie hier im Damen=
ſattel
eine Barriere nehmen und hat dabei das
Gefühl, das ſich bei dem Zuſchauer bei den Lei=
ſtungen
aller guten Hindernisreiter einſtellt:
Der Reiter hebt geradezu das Pferd über das
Hindernis.

Die Dela wird aufgebauk.

Blick in eine der Berliner Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm,
in der bereits die erſten Flugzeugmaſchinen aufgeſtellt wurden.

Am 1. Oktober beginnt in Berlin die große Deutſche Luftſportausſtellung (Dela), in der der heu=
tige
Stand der Technik des Luftſports, aber auch die Entwicklung von Montgolfier über den
Segelflugpionier Otto Lilienthal bis heute gezeigt wird.

Umfangreicher Waffenſchmuggel.

Köln. Der Zollfahndungsſtelle Köln iſt es
gelungen, einem umfangreichen Waffenſchmuggel
auf die Spur zu kommen. Es gelang, eine
Frauensperſon feſtzunehmen, in deren Beſitz noch
dreizehn fabrikneue Mehrladepiſtolen belgiſchen
Urſprungs gefunden wurden. Außerdem konnten
zwei Beteiligte am Morgen des 21. September
durch Beamte der politiſchen Polizei in Köln=
Poll geſtellt werden. Da ſie zu flüchten verſuchten
und auf Anruf nicht ſtehen blieben, machten die
Beamten von der Schußwaffe Gebrauch. Einer
der Flüchtenden erhielt einen Oberſchenkelſchuß
und mußte dem Krankenhaus zugeführt werden.
Sein Genoſſe konnte verhaftet werden.

Ein viel zu mildes Urkeil.

Gepanzertes Schmugglerauto
nach heftiger Beſchießung geſtellt.
Straelen (Kr. Geldern). Den Beamten
des Zollkommiſſariats Straelen und Geldern ge=
lang
es vorgeſtern nachmittag, ein gepanzertes
Schmugglerautomobil in der Nähe von Straelen
zu ſtellen. Das Auto, ein alter Perſonenwagen,
hatte zwiſchen Lingsfort und Walbeck die Grenz=
poſten
paſſiert und wurde dort von Zollbeamten
beſchloſſen. Es überfuhr ein Nagelbrett und er=
litt
dadurch eine Reifenpanne; aber erſt durch
weitere Schüſſe der Beamten, die einen zweiten
Radreifen zum Platzen brachten, wurde der Füh=
rer
zum Halten gezwungen. Während der Führer
des Wagens entkommen konnte, wurde der Bei=
fahrer
, der ſchwere Schußverletzungen davonge=
tragen
hatte, feſtgenommen. Bei der Beſichtigung
des Wagens ergab ſich, daß der Führerſitz mit
1 Zentimeter dicken Panzerplatten nach außen
hin geſchützt war. An Schmuggelwaren förderte
die Unterſuchung mehrere Zentner Tabak und
Kaffee zutage.

Eberswälde. Vor dem Eberswalder
Schöffengericht hatte ſich die Ehefrau Ida War=
mers
wegen Kindesmißhandlung zu verantwor=
ten
. Sie hatte ihrem eineinhalbjährigen Pflege=
kind
, um die Unterhaltungskoſten weiter zu er=
langen
, den Oberſchenkel gebrochen. Frau War=
mer
will das Kind in Löwenberg auf der Straße
von einer Frau geſchenkt haben, als ſie ihr ſagte,
ſie könne es gut gebrauchen. Bei der Angeklagten
hat das kleine Weſen ein wahres Martyrium
auszuſtehen gehabt. Der Sachverſtändige bekun=
dete
in ſeinem Gutächten, daß das Kind am gan=
zen
Körper Riſſe und Striemen aufgewieſen
habe, die ſo tief gingen, daß ſie nicht von einer
Rute herrühren könnten. Das Wichtigſte aber
ſei, daß das Kind einen Oberſchenkelbruch hatte,
von dem er, der Sachverſtändige, ſofort den Ein=
druck
hatte, daß es ſich um die Folge einer Ge=
waltat
handelte. Wahrſcheinlich ſei der Knochen
über eine Kante gelegt worden. Das Gericht be=
tonte
in ſeinem Urteil, daß es eine Entſchuldi=
gung
für dieſe viehiſche Tat nicht gebe. Es ver=
urteilte
die Angeklagte zu einer Gefängnisſtrafe
von zwei Jahren, die jedoch vom Gericht ſelbſt an
ſich als viel zu milde bezeichnet wurde.

Piccards Stratoſphärenflug: 16 201 Meter.
Brüſſel. Prof. Piccard, der am Mittwoch
in Brüſſel eingetroffen iſt, erklärte, daß der
Schweizeriſche Aeroklub vorbehaltlich der An=
erkennung
durch den Internationalen Luftfahrt=
Verband die von dem Stratoſphären=Ballon am
18. Auguſt 1932 erreichte Höhe mit 16 201 Meter
feſtgeſtellt hat.

Kottbus. Wegen mehrerer ernſtlicher Wie hoben M
krankungen an ſpinaler Kinderlähmung wriß et euß
am Donnerstag ſämtliche Kottbuſer Schule, /uch d0s II
ſchloſſen, nachdem man es bisher mit der SM6 und 20s
ßung einzelner Klaſſen hatte bewenden LIſ
Die Schließung der Schulen war ſeit Tagemp.
der Elternſchaft gefordert worden.

Rückgang der ſpinalen Kinderlähmungs
in Magdeburg.
Magdeburg. Ueber den Stand der Vi
len Kinderlähmung wird vom Kreisarzt for
des mitgeteilt: Das Einſetzen kühlerer Ti
rung hat den erwarteten Rückgang der ſpi jaß
Kinderlähmung mit ſich gebracht. In der *
vom 15. bis 21. September ſind nur nochg

ichs Gebot

neue Krankheitsfälle bekannt geworden. Bezxndn Kräfte

von dieſen Fällen liegt der Zeitpunkt de Fiten werde
krankung 10 bzw. 12 Tage zurück. Unter der Pung in d
dem 1. September Erkrankten befinden ſich
vier Schulkinder. Auch in den übrigen K
des Regierungsbezirks ſcheint die Krankhei.
Erlöſchen zu kommen. In der vergangenen 2P
ſind nur noch aus dem Kreiſe Neuhaldens=e ſt,
vier, aus dem Kreiſe Ottersleben zwei E,m Kräſ
die
kungen gemeldet worden.

bisher be

ſte biten
Spinale Kinderlähmung im Kreiſe Wetzu
Abewohnten
Wetzlar. Die gefürchtete Kinderkrart!ß ko
die ſpinale Kinderlähmung, greift jetzt aus Wan Flotte

den Nachbarbezirken auf den Kreis Wetzlar- üuer erſte
In Odenhauſen, im nördlichen Kreisteil, ſim) uf die fo

einem zweijährigen Kinde die Krankheitssyw, 0,
tome einwandfrei feſtgeſtellt worden. Der 2u
arzt in Wetzlar hat ſofort alle Vorſicht A

nahmen veranlaßt.

Berkram wieder geſtarkel.

Berlin. Das Flugzeug des deutſchen W,
ten Bertram, der vor Monaten in der am
ſchen Wildnis eine Notlandung vornehme
mit ſeinem Begleiter Clausmann ungsiK’g
Strapazen durchmachen mußte, iſt nach
Meldung Berliner Blätter aus Perth (27/2 ſn
lien) nunmehr wieder flottgemacht wordem.
tram hat am Dienstag den Ort der Notla.1
verlaſſen und iſt mit der Maſchine nach der *
Broome in Weſtauſtralien geflogen. Sei
gleiter Clausmann befindet ſich noch imm=
einer
Nervenheilanſtalt, in die er vor w.
Wochen gebracht wurde, da ſeine Nerven 71
der ausgeſtandenen Strapazen vollkomme/ m
rüttet waren.
*

*

altiver

ind

Liebeskragödien rumäniſcher Offigl

Grubenunglück auf Zeche Holland.
Zwei Knappen getötet.
Herbede an der Ruhr. Auf der Zeche Hol=
land
der Herbeder Steinkohlenbergwerke ereig=
nete
ſich vorgeſtern abend ein ſchweres Gruben=
unglück
. Der Bergmann Karl Schroll aus Wit=
ten
und der Hauer Heinrich Balke aus Herbede
gerieten plötzlich unter eine Rutſchenſtrebe und
wurden von den hereinbrechenden Geſteinsmaſſen
verſchüttet. Bereits nach kurzer Zeit konnte einer
der Verſchütteten als Leiche geborgen werden.
Nach halbſtündiger Bergungsarbeit wurde der
zweite Knappe, der noch ſchwache Lebenszeichen
von ſich gab, aus den Geſteinsmaſſen heraus=
geholt
. Aber auch hier war ärztliche Hilfe ver=
gebens
. Wie die Ermittlungen ergaben, war an
der Rutſchenſtrebe eine Störung eingetreten, wo=
durch
ſich das Gebirge verſchoben h. tte. Die bei=
den
Verunglückten waren Familienväter.

Az Eſt berichtet aus Bukareſt üben
Liebestragödien rumäniſcher Offiziere. Ir
erſchoß der Fliegeroberleutnant Johann.
trescu ſeinen Rivalen, den Fliegerleutnan
tazi. Dumitrescu hatte ſchon ſeit längere
ſeine Frau im Verdacht, daß ſie Beziehun.
Pantazi unterhalte. Er täuſchte eine Rei
Bukareſt vor, kehrte aber von der erſten
nach Jaſſy zurück und kam gerade dazu, al.
Frau in Begleitung des Leutnants Pantas
Wohnung betrat. Dumitrescu verletzte
Rivalen durch drei Revolverſchüſſe tödlick
auf ſeine Frau, die auf die Straße flüchte
Dumitrescu drei Revolverſchüſſe ab, die
fehlgingen. Er wurde ſchließlich von Pa
überwältigt und den Militärbehörden übe 1
Die zweite Liebestragödie ſpielte ſich ir,
maros ab. Der Leutnant Johann Grades,
Vater in der letzten Wahlperiode antiſemi!
Abgeordneter geweſen war, beging gen!
mit einem 17jährigen jüdiſchen Mädchen,
er ſich ſterblich verliebt hatte. Selbſtmo
einem Walde der Umgebung tötete er S
das Mädchen durch einen Revolverſchuß 1
ſchoß ſich dann ſelbſt. Das Motiv der 2
darin liegen, daß die Eltern des Mädch!
die Heirat nicht einwilligen wollten.

[ ][  ][ ]

Seite 9

Balbo’s Lehrmeiſter. Die Bedeutung des Luftgeſchwaders im Krieg.


* Nougetismus
Mann, der den Krieg zu Ende dachle.
Mit Spannung und Beſorgnis hat Frankreich,
deſſen Flieger=Geſchwader kürzlich über Metz kämpf=
ten
, die großen Manöver Italiens beobachtet, bei
denen die Luftflotte eine entſcheidende Rolle ſpielte.
Ihr Schöpfer Balbo nennt als ſeinen Lehrmeiſter
den General Douhet und die Bewegung, die
er ins Leben rief, den Douhetismus.
Ausgang der italieniſchen Mittelmeer=
anuſ
er entſprach im großen ganzen den Erwartungen der
genmsDie große Ueberraſchung war der gewaltige Anteil der
verſchiedenſter Typen, auch der Bombenflugzeuge, an
dm nckolg der ſchnellen Kreuzer und Zerſtörer, die von 15
grumeyeransporten fünf zwiſchen der Lybiſchen Küſte und der
üſten m Tarent verſenken konnten. Von Frankreichs Afrikanern
inter aeſo im Ernſtfall bloß zwei Drittel die Provencehäfen erreicht.
awaichs Afrikaner? Nun ja doch, Lybien war Algier=Tunis
und zm Golf von Tarent war der Golf von Lyon, eine insula
gab es auch auf den Manöverkarten, und die be=
ute
elbſtverſtändlich Korſika. Man hat von dieſen Dingen in
heideländern offen und aufgeregt geſprochen und auch über
Jorhetismus.
ben man zufällig nicht ein Generalſtäbler iſt, dem der
ubctmus einen geläufigen Begriff bedeutet, ſo muß man
ſſtyn laſſen, daß dieſer Jsmus zu denjenigen gehört, die
meugt ignorieren darf. Der Douhetismus, ſo glaubte man
Meidter
zefrn, iſt die italieniſche Formel des Krieges; aber wenn
dau icht mehr oder nicht mehr ganz ſein ſollte, ſo bleibt er
a eſoch zimer noch eine der großen Tendenzen unſerer Ze

griertze ſchnellen Entſcheidung.
Krieg beſſer machen! Nie wieder Stellungskrieg! So
ſßtr eſe Parole. Es muß etwas geſchehen, um die Entſchei=
ieller
herbeizuführen! Aber was? General Douhet gibt
ſtept: Resistere sulla superficie per massa neillaria."
Oberfläche Widerſtand leiſten, um in der Luft Maſſe
n. Oberfläche iſt Land und See, Maſſe iſt Angriffs=
ſo
: Defenſive zu Land und zur See, Offenſive in der
ſtᛋ. ier haben wir General Douhets Idee. Vor zehn Jahren
rite ener Satz zum erſtenmal ausgeſprochen in Douhets
n uch, das I dominio dell'ara‟, Die Herrſchaft in der
hßt und das ihn zu einem geſchloſſenen Syſtem einer neuen
htie entwickelt. In dieſen zehn Jahren bewog Douhets
ele Geiſter zu klingendem Ja oder ſtarrem Nein, zuerſt
ſehn Heimat, dann auch in anderen Ländern; eroberte einen
dr Muſſolini hieß; und wurde in vielen Generalſtäben
uegangspunkt von Ueberlegungen Verfügungen und Plä=
wir
wohl nur zum kleineren Teil überſehen oder bloß
mönnen.
utzt ſechs Gebote.
tier Zufall, meint Douhet, daß der Weltkrieg ſo ſchnell zu
heik bleichgewichtszuſtand geführt hat: zu Lande und See iſt
die Verteidigung dem Angriff ſicher
tegen, weil nämlich heute zu Lande und zur See die
einden Kräfte durch erheblich ſchwächere der Verteidigung

Aten werden können. In der Luft iſt es anders. Die
errſigung in der Luft ſucht noch taſtend ihre Methoden;
as bisher verſucht wurde, die Verteidigung durch Flug=
ie
artilleriſtiſche Abwehr vom Boden aus, hat ſich nicht
gentlich wirkſam erwieſen. In der Luft iſt der Angriff
en, der Angriff aufs Land oder aufs Meer. Da es aber
ſich iſt, in allen drei Medien gleich ſtark zu ſein, muß
ine Kräfte dort zuſammenballen, wo der Angriff den
Ertrag, die Entſcheidung verſpricht: in der Luft. Luft=
dfte
wirken nicht nur gegen die Luftſtreitkräfte des Fein=
ndern
auch gegen ſeine Landarmeen und Flotten, gegen
htbewohnten, induſtriell und politiſch wichtigen Siedlun=
Bhalb iſt ihnen die Offenſivaufgabe zuzuweiſen, während
und Flotte auf die Verteidigung zu beſchränken ſind.
ihrer erſten Geſtalt liefen Douhets Ideen über Krieg=
auf
die folgenden 6 Punkte hinaus:
Zu Lande und zur See in der Verteidigung bleiben und
griffsfläche in der Luft zuſammenballen.
ille Luftwaffen ohne Ausnahme zur Bildung einer aus=
ach
dem Angriff dienenden Luftarmee verwenden;
mithin auf Hilfsluftwaffen und Verteidigungsluftwaffen
den;
den aktiven Luftſchutz auf die abſolut lebenswichtigen
n und hier auf die Luftabwehr vom Boden aus be=
un
;
das ganze Volk für eine höchſtentwickelte paſſive Luft=
organiſieren
, und
ſdie techniſchen Mittel ſtudieren und einführen, die der
ee den größten Wirkungsradius geben.
28 ſind die 6 Gebote der neuen Lehre. Ihr Sinn iſt eine
Luftarmee geht zum Angriff vor mit dem Ziel, die Herr=
der
Luft an ſich zu reißen; führt eine Reihe von Angriffen
Die wichtigſten Punkte des feindlichen Bodens aus; ſucht
ie Luftſchlacht, der ſich auch der ſchwächſte Gegner im
van leicht entziehen kann, aber ſcheut ſie auch nicht.
lun ſieht, wie feſt Douhets Idee im Begriff des Geſamt=
verankert
iſt; es nützt nichts, auf einem Gebiete Sieger
wenn man im ganzen geſchlagen wird. Er faßt den
des Geſamtkrieges als erſter geſchloſſen dreidimenſional.
langt auch einen General=Generalſtab, der den getrennten
lſtäben der Land=, See= und Luftſtreitkräften übergeord=
Zuhets erſtes Buch und das zweite, von der nationalen
igung, erſchienen etwa gleichzeitig mit dem ſiegreichen
mus und wurden neben und von dieſem wenig beachtet.
mit ſeinem dritten bedeutenden Werk hervortrat, das
onhetismus auf einen beſtimmten Kriegsfall anwendet,
ſich ſein Gedanke zumindeſt in Italien einigermaßen
gebrochen. Der Ausbau der Luftwaffe durch Muſſolini
ſſien der anderen zeigt klar Douhets Einfluß.
e. Die große Maſchine der Zerſtörung und des Sieges ten, machten ihre Sache ganz gut.

lichen, unaufhaltbaren Marſch nicht nur der zwei Luftbomben=
brigaden
der Invaſionspartei denken, ſondern an den Marſch
jener 1500 ſchweren Bombenflugzeuge des unvergeßlichen Douhet,
die er vom Rhein her ins Herz Frankreichs ſendet . . ."
General Douhet war inzwiſchen geſtorben; der Douhetis=
mus
aber war, für 4 Tage, Geſtalt geworden. An dieſen Tagen
war nur die Luft Kriegsſchauplatz; an der angenommenen
Landesgrenze, den Appeninnen, blieb es vollkommen ruhig. Am
erſten Tage führte die Invaſionspartei zwei ſtarke Luftangriffe
gegen die Seebaſis La Spezia aus, während die nationale
Partei ihre Anſtrengungen zerſplitterte. Am zweiten Tage griff
die Nationale Partei Florenz, das Hauptquartier der Invaſions=
partei
, mit allen Mitteln an. Die Invaſionspartei richtete ihren
Großangriff auf Genua. Am dritten Tage vereinigte der An=
greifer
ſeine Kräfte gegen das Hauptquartier der Nationalen
Partei, die an dieſem Tage nur eine kleine Munitionsfabrik
angriff. Am vierten Tag endlich ſteigerte der Angreifer ſeine
Bemühungen, belegte Mailand, die Hauptſtadt der Nationalen
Partei, mit 150 Tonnen Sprengbomben: an dieſem Tage, um
die fünfte Nachmittagsſtunde, bat die Nationale Partei um
Frieden. Marſchall Badoglio, der Chef des Generalſtabes er=
läuterte
das Manöver: Wir müſſen nun ernſtlich an die
Schaffung einer mächtigen Luftarmee denken. Vielleicht mußte

der Schiedsrichter den Fall Mailands ausſprechen und die
Nationale Partei um Frieden bitten, damit dieſer Satz begrün=
det
klingt. An den Manövern von 1931 nahmen bereits 350
Bombenflugzeuge teil. Es ſchien, daß Italien auf dem beſten
Wege ſei, den Douhetismus zu verwirklichen.
Ein deutſcher Kritiker.
Der deutſche Generalſtabshauptmann a. D. Hans Ritter,
deſſen Buch vom Luftkrieg den ſpäteren Douhet beeinflußt hat,
weicht in der Hauptfrage, ob der Angriff der ſelbſtändigen Luft=
armee
die Entſcheidung bringe, von Douhet ab. Doch er räumt
immerhin ein, daß nicht gegen Rußland, aber gegen die dicht=
bevölkerten
weſteuropäiſchen Länder, z. B. gegen Italien ſelbſi,
mit ſeinem im Norden zuſammengepreßten Induſtriegebiet, ein
Luftangriff im Douhetſchen Sinne unter Umſtänden zum Erfolg
führen könnte. Deshalb ſei es begreiflich, daß ſich Italien douhe=
tiſtiſch
rüſte, einem ſolchen Angriff zuvorzukommen, es habe
auch von allen Kontinentalmächten die leiſtungsfähigſte Luft=
waffe
entwickelt und werde auf dieſem Gebiet überhaupt nur
von England übertroffen. Der franzöſiſche Generalſtab. meint
er, ſei noch heute in napoleoniſchen Ideen befangen, er ſei wie
ein franzöſiſcher Marſchall geſagt habe, immer um einen Krieg
zurück. In der Luft aber, meint Ritter, ſei die Taktik nicht bloß
alle zehn Jahre, wie es Napoleon ſelbſt gefordert habe, ſondern
alle Jahre zu ändern: ſie ſei ja durchaus Funktion und rapide
ſich entwickelnde Technik.
Eines iſt ſicher. Douhets Forderung hat die ſtärkſte Gedan=
kenbewegung
ausgelöſt. Er hat in vielen Ländern zu Maßnah=
men
angeregt, die, wenn es in abſehbarer Zeit zum Krieg kom=
men
ſollte, über das Schickſal der Völker entſcheiden könnten:
dann war Douhet der wichtigſte Denker des hinter uns liegenden
Jahrzehntes. Komna es nicht zum Krieg, war er ein kleiner
italieniſcher General.
Ernſt Lorfy.

Die Don Juane von Prag.
(k) Prag. Wolfgang Amadeus Mozart hat in dem Jahre,
in dem er zum Hofkompoſitor ernannt wurde, eines ſeiner reif=
ſten
Meiſterwerke geſchaffen, die Oper Don Juan (1787). Ueber
die Uraufführung dieſes Stückes weiß die Muſikgeſchichte bis
heute nichts beſtimmtes; insbeſondere bezüglich der Premieren=
beſetzung
ſind die Anſichten der Muſikforſcher ſehr geteilt. In
Ermangelung eines Spielzettels iſt man auf die mündliche
Ueberlieferung angewieſen, und die iſt alles eher denn authentiſch.
Gelang es bis vor kurzem nicht, den verloren gegangenen
Original=Programmzettel aufzuſtöbern, ſo tauchen in letzter Zeit
auffallend viele ſolche Exemplare auf. In Prag ſetzte eine wahre
Hauſſe in Don=Juan=Programmen ein und die Sammler bezahl=
ten
enorme Gelder für die unter bibliophilen Geſichtspunkten
ausnehmend wertvollen Originale‟.
Bis ſie dahinter kamen,
daß es ſich um einen wohlorganiſierten Schwindelfeldzug der
pfiffigen Prager Antiquitätenhändler handelt.
Die wertloſen Fälſchungen wanderten, ſofern ſie ſich im
Privatbeſitz befanden, in den Papierkorb. Die Reſtauflage hin=
gegen
trat (wie denn anders?) die Ueberſeefahrt an, um die
Yankees zu beglücken.
In einigen Wochen kommt aus Amerika mit Beſtimmtheit
die Nachricht, man habe dort das garantiert echte Don=Juan=
Programm gefunden .. ."
* Metkwürdige Brandſifter.
Der Sommer iſt in Paris und Umgebung für Diebe und
Einbrecher. Viele Wohnungen, auch viele alleinſtehende kleine
Villen in den Vorſtädten ſind abgeſchloſſen und verlaſſen, weil
die ganze Familie für 2 bis 3 Monate in den Ferien iſt. Der
Sommer iſt aber in dieſem Jahr der edlen Gilde der Einbrecher
beſonders hold. Viele brave Pariſer, denen es am Meer und
auch in den Bergen tauſendmal wohler iſt als in der glutheißen
Hauptſtadt, werden plötzlich durch ein Telegramm erinnert, daß
ſie in Paris zu Hauſe ſind und nicht in der Penſion oder im
Hotel, wo man Paris ſchon faſt vergeſſen hatte. Es kann aber
auch umgekehrt gehen So hat die verwitwete Gräfin von Cler=
mont
=Tonnerre offenbar ihre Pariſer Reſidenz bis jetzt dem
Aufenthalt in dem ſchönen Schloß Bertangles vorgezogen, das
ſie in der Normandie beſitzt. Und als kürzlich die Schreckens=
nachricht
kam, daß das nahe an der Straße die von Amiens
nördlich nach Doullens führt, gelegene Schloß, ein fürſtlicher
Herrenſitz aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, ein Raub der
Flammen geworden und bis auf die nackten Mauern faſt ganz
ausgebrannt ſei, hielt man es zuerſt für ſelbſtverſtändlich, daß
Brandſtifter und Einbrecher ihre Hand dabei im Spiele hatten.
Wie die meiſten franzöſiſchen Landſchlöſſer, war auch das Schloß
Bertangles angefüllt mit koſtbaren Altertümern, beſonders mit
vielen echten Gobelins und Aubuſſon, mit wertvollen Samm=
lungen
; auch eine Bibliothek befand ſich in dem Schloß, die
mehr als 10 000 Bände zählte. Das alles iſt vernichtet. Aber die
Brandſtifter ſind diesmal, wie eine Unterſuchung der Gen=
darmerie
ſchließlich ergeben hat, nicht Menſchen, ſondern Krähen
geweſen. In einem der großen Schmuckkamine über dem Mittel=
bau
des Schloſſes befand ſich ſeit Jahren ein Krähenneſt, und
als der Schloßverwalter alle Zimmer für die demnächſt bevor=
ſtehende
Ankunft feiner Herrin, der Gräfin von Clermont,
inſtand ſetzen ließ, fand man im Kamin des Salons allerlei
dürres Geflecht, das von dem Krähenneſt herabgefallen war.
Der Diener fand es als das Einfachſte, all das dürre Zeug
ſofort im Kamine ſelbſt zu verbrennen. Er zündete es an. Es
brannte raſch ab wie Zunder, und der Diener verließ den Salon.
Nun flogen offenbar die Funken bis zu oberſt ins Kamin und
ſetzten das ganze Krähenneſt in Brand. Dieſes fiel brennend
herunter und entzündete in dem inzwiſchen wieder verlaſſenen
Salon den Bodenteppich. Das Feuer breitete ſich in dem abge=
ſchloſſenen
Raum unbemerkt aus, und erſt, als ſtarker Geruch
und auffallender Rauch ſich bemerkbar machte, wurde der Brand
wahrgenommen. Aber bis die Feuerwehr aus den ſehr weit
entfernt liegenden größeren Orten herbeigerufen werden konnte,
war es zu ſpät, und das ganze Schloß ſtand in Flammen.

der Zeit, der Nachwelt die Rechtsgebräuche von Andorra zu
überliefern, wie ſie bis jetzt üblich waren. Um zum Beiſpiel
einen Mord der übrigens ſelten genug in Andorra geſchah
zu klären, trat der Polizeigewaltige an den Körper des
Ermordeten und fragte:
He, du, Toter, wer hat dich umgebracht?
Stille, tiefes Schweigen.
Du, Toter, ſteh’ auf! Das Geſetz gebietet es dir!
Und wenn dann kein Wunder geſchah und der Leichnam ſich
nicht erhob (in der Geſchichte Andorras iſt kein ſolches Wunder
verzeichnet) dann ſprach der Polizeichef die Worte:
Wer nicht Antwort ſteht, der iſt wohl oder übel tot!
So kam es, daß die Leute von Andorra ſeit dem Jahre
1880 keinen Mord mehr abzuurteilen hatten.
* 90s Wundergebiß des Generals Perſhing.
Aehnliche Geſchichten wurden im Laufe der letzten Jahre
ſchon von verſchiedenen bedeutenden Perſönlichkeiten der Zeit=
geſchichte
und auch vom Präſidenten Hoover erzählt, aber dies=
mal
iſt ſie wirklich authentiſch und dem General Perſhing, dem
Oberſtkommandierenden der amerikaniſchen Truppen im Welt=
kriege
, widerfahren.
Der Herr General ließ ſich kürzlich auf den Rat ſeines
Zahnarztes drei Zähne ziehen, und war nicht ſchlecht erſtaunt,
als er am nächſten Tage ſchon in den New Yorker Zeitungen
leſen mußte, daß der wenig pietätvolle Zahnarzt dieſe drei
Zähne für horrende Summen an drei verſchiedene Sammler von
hiſtoriſchen Erinnerungsſtücken verkauft habe. In hellſtem Zorne
beſchied General Perſhing ſeine Adjutanten zu ſich und gab
ihnen Befehl, ſofort ſämtliche Sammler aufzuſuchen, und die
drei Zähne zu jedem Preiſe zurückzukaufen, denn der General
liebt es nicht, wenn er oder gar nur ſeine eigenen Zähne in.
den Mund anderer Leute kommt.
Die ſehr dienſteifrigen Adjutanten, denen der Zahnarzt
die Namen der drei Sammler verſchwieg begnügten ſich nicht
damit, perſönlich zu ſuchen, ſondern engagierten auch noch ver=
ſchiedene
Freunde und auch Privatdetektive damit. Mit einem
Erfolge, den der General wohl nicht vorausgeſehen hatte: denn
man brachte ihm in kürzeſter Zeit nicht nur drei, ſondern ganze
einhundertfünfundſechzig garantiert echte Zähne des ruhm=
reichen
amerikaniſchen Heerführers Perſhing. Welche von ihnen
nun die drei echten waren, war überhaupt nicht mehr feſtzu=
ſtellen
.
Perſhing hat nun in einer geharniſchten Mitteilung an die
Preſſe bekanntgegeben, daß keine Zähne mehr von ihm im
Handel wären. Auch ein General möchte ſelbſtverſtändlich nicht
biſſiger erſcheinen, als er in Wirklichkeit iſt . ..
Geſchäftliches.
Wiſſen Sie ſchon?
daß ſich das Reſtaurant Bender, Eliſabethenſtraße in einen
Brauerei=Ausſchank von Eder=Bräu, dem bayeriſchen Qualitäts=
bier
, umgeſtellt hat und das Mittageſſen in dreifacher Auswahl
nur noch 70 Pfg. koſtet! (Näheres ſiehe Inſerat.)

Rundfunk=Programme.

17.00:
18.25:
18.50:
19.20
19.30:
20.30:
21.00:
22.20:
22.45:

* Toker, wer mordete dich!"
Auch in die Weltverlaſſenheit der Zwergrepublik Andorra
dringt langſam der Peſthauch der neuen Zeit. Wenigſtens macht
Ausbau der Flugwaffe im allgemeinen und die betonte man jetzt einen Verſuch, das Land zu morderniſieren. Zu einem
räckung aller Abarten zugunſten des Bombenflugzeuges, modernen Land aber gehört auch ein ſtrammes wohlgerundetes
ü7 erfolgte Ernennung eines Chefs des allgemeinen Gene= paragraphenreiches Geſetzbuch und ein Gerichtsſyſtem. Bisher
ſes, die Figur, die Tätigkeit und die Reden Italo Bal= einigte man ſich in Andorra immer über die Strafe. Die An=
des
Luftfahrtminiſters, der ſich immer wieder als Douhets ſichten von Necht und Unrecht und von ſchwerem Unrecht und
bekennt, eines Vorläufers, nicht eines Utopiſten, leichtem Unrecht wechſelten mithin mit der Zeit. Zehn Jahr=
ihn
nennt, die Errichtung einer ſelbſtändigen Luft= hunderte lang kam es in Andorra zu keiner Reform des Geſetz=
und endlich die Manöver von 1931 ließen vermuten, buches. Die Repräſentanten des Präſidenten der franzöſiſchen
Faseismus im Douhetismus ſeine Kriegsformel gefun= Republik und des Biſchofs von Urgel, wie ſie ſich formell nann=
Nachdem nun aber die neue Zeit ein Geſetzbuch verlangt und
ſchrieb der Corriere della Sera vor jenen Manövern.
wir ſehen werden, müſſen wir mit 10 oder mit 100 mul= einige der Jungen aus Andorra in Paris waren und die Rechte
eten ... Wir müſſen an den dämoniſchen, unwiderſteh= und ihre verdrehbaren Möglichkeiten kennen lernten, iſt es an

Were

10.10:
15.00:
16.30:
18.00:
19.00:
19.20:
19.40:
20.00:
20.30:
22.00.
Anſchl.

Frankfurt a. M.
Freitag. 23. September
München: Nachmittagskonzert, Mitw.: Hugo Reker
Dr. Schwering: Streifzüge durch die deutſche Karikatur.
Aerztevortrag: Iſt Kurzſichtigkeit heilbar?
Nachrichten aus Kunſt und Wiſſenſchaft.
Heide und Urwald Schallplattenplauderei von O. L. Brandt.
Mannheim: Eine Liebe in Briefen vor 100 Jahren, von
Luz Weltmann.
Karlsruhe: Symphonte=Konzert des Badiſchen Landestheater=
Orcheſters. Werke von Mozari, Strauß, Brahms.
Zeit. Nachrichten. Wetter, Sport.
Köln: Muſik und Dichtung unſerer Tage.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Freitag, 23. September
Schulfunk: Das Marktor von Milet ſeine Entdeckung und
ſein Wiederaufbau.
Jungmädchenſtunde: Was der Sonntag ſchenkt und fordert.
15.40: Dr. Trautvetter: Techniſche Plaudereien.
16.00: Pädagogiſcher Funk
Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Schultze=Pfaelzer: Gott und Gottloſigkeit im Geſicht der
Zeit: Rußland.
Dr. Helmbrecht: Zuruck zum Ornament?
18.30: W. Eggert: Die Gewerkſchaften in der Kriſe.
Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Tierärzte.
Bunzl: Weltmächte der Erde: Eiſenerz.

Zeitdienſt.

K Figdor: König Bkenander ſucht die Wahrheit, Lehrſpiel.
Im Wald und auf der Heide. Ein bunter Abend.
Wetter=, Tages= und Sportnacht
Populäres Orcheſterkonzert. Deutſches Orcheſter der Not=
gemeinſchaft
Berlin.

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 265

blatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Darmſtädter

Soort, Spiel und Jurnen

*

Zußball im Kreis Starkenburg.

wieder Großkämpfe am 25. Sepkember.

Union Darmſtadt Haſſia Dieburg (11 Uhr),
Germania 03 Pfungſtadt Polizei Darmſtadt,
Viktoria Walldorf Sportvereinigung 04 Arheilgen,
Germania Eberſtadt FV. Sprendlingen,
V. Eppertshauſen SV. Münſter,
3. Mörfelden FC. 03 Egelsbach,
V. 98 Darmſtadt Rot=Weiß Darmſtadt (11 Uhr).

Stand bereits der 18. September in der Starkenburger
Kreisliga im Zeichen einiger entſcheidender Kämpfe, ſo ſteht
der kommende Sonntag in nichts nach. Auch an dieſem Tag
ſtoßen wieder einige Mannſchaften der derzeitigen Spitzengruppe
aufeinander und ihre Ergebniſſe werden wohl entſcheidend ſein
für eine längere Geſtaltung der Spitzengruppe. Den Anfang
macht bereits vormittags um 11 Uhr an der Heidelberger Straße
die Beſſunger Union gegen Haſſia Dieburg. Die
Dieburger liegen in der Tabelle äußerſt günſtig placiert und
haben die beſten Ausſichten, mit an der Spitze zu bleiben, zumal
die Mannſchaft wirklich allerhand kann. Von den Beſſungern
weiß man vorerſt, daß ſie auf eigenem Platze ſehr ſchwer zu ſchla=
gen
ſind, während ſie auswärts bisher ſtärk enttäuſcht haben.
Bei einer normal guten Leiſtung geben wir den Joniern gegen
Dieburg immerhin die Chance, einen Punkt zu holen, im allge=
meinen
aber iſt der Kampf ziemlich ungewiß im Ausgang.
Von den Spielen am Nachmittag (Beginn 3 Uhr) kommt der
Begegnung Germania Pfungſtadt Polizei Darm=
ſtadt
die größte Bedeutung zu. Der Tabellenführer hat an
eigentlich ſchweren Gegnern bisher Arheilgen und Walldorf hin=
ter
ſich gebracht; am kommenden Sonntag ſteht ihm in Pfungſtadt
eine weitere ſchwere Prüfung bevor. Die Kämpfe der beiden Mann=
ſchaften
in Pfungſtadt waren ſtets ganz groß, und auch in dieſem
Jahr wird das nicht anders ſein. Die Polizei hat auf Grund
ihrer ausgezeichneten körperlichen Verfaſſung im allgemeinen die
beſſeren Ausſichten, aber ſonſt iſt der Spielausgang offen; ſogar
eine Niederlage der Grünen würde nicht überraſchen.
Walldorf, der Tabellenzweite, empfängt die Sportvgg.
Arheilgen. Auch hier iſt der Ausgang reichlich ungewiß,
Arheilgen hat ſich in Walldorf noch immer gut geſchlagen und
geht nicht ohne Chancen in den Kampf. Der Ausgang wird
Germania Eberſtadt.
jedenfalls nur knapp ſein.
FV. Sprendlingen heißt die vierte wichtige Begegnung des
Sonntags. Eberſtadt iſt in dieſem Jahre auch kaum ſchwächer als
wie im Vorjahr, nur ſcheint es, daß die Elf mit weniger Glück
kämpft. Ob es gegen Sprendlingen zu einem Sieg
ſcht, iſt ſehr
Epperts=
fraglich
; wir rechnen mit einem Unentſchieden.
Münſter, die Nachbarrivalen, werden die dor=
hauſen

tige Ecke in Bewegung bringen. Die Papierform ſpricht diesmal
hier eine
für einen Sieg des Neulings. Ob es aber nicht gerade
In Mörfelden tritt der FC Egels=
Ueberraſchung gibt
bach an. Bringt Mörfelden nur einigermaßen eine Mannſchaft
Das letzte
auf die Beine, ſo müßten die Punkte dort bleiben.
Treffen ſteigt in Darmſtadt am Böllenfalltor zwiſchen SV. 98
und Rot=Weiß Darmſtadt. Der Platzverein hat ernſt=
hafte
Chancen für einen Sieg
ir glauben auch, daß zum er=
ſtenmal
zwei Punkte am Böllenfalltor hängen bleiben werden.

Die A=Klaſſe am 18. September.

Gruppe Bergſtraße: SV. Weiterſtadt Poſt Darmſtadt 5:2
SV. Geinsheim 1:4. Eintracht
genheim
(3:1), FSV. J
Darmſtadt
V. Groß=Gerau 1:1 (0:0), Boruſſia Dornheim
Viktoria Griesheim 2:4 (0:3), Reichsbahn Darmſtadt
Germania Leeheim: L. nicht angetreten.
Die Ergebniſſe
ſind durchweg als normal anzuſprechen, wobei aber das gute
Abſchneiden der Poſt in Weiterſtadt zu beachten iſt. Die Lee=
heimer
haben Platzſperre angedroht erhalten; hierin ſcheint
auch ſchon eine Erklärung für deren Nichtantreten gegen die
Reichsbahn zu liegen.
Gruppe Odenwald: SV. Roßdorf Spielvgg. Groß=Umaſtadt
5:1 (1:1). SC. Ober=Ramſtadt FSV. Groß=Zimmern
(1:1), VfR. Erbach
1 (1:0). VfR
Viktoria Schaafheim
Beerfelden Viktoria Kleeſtadt 2:0 (1:0), SV. Höchſt SV.
Lengfeld 2:2 (0:1).
Auch hier iſt kein Ergebnis dabei,
das aus dem Rahen fällt. Leider wird in den letzten Tagen
ſtark über allzu ſcharfes Spiel an einzelnen Orten Klage geführt.
Es wird über dieſes Kapitel noch geſondert zu ſprechen ſein,
im übrigen wird aber die Behörde ſolchem Tun beſtimmt
nicht untätig zuſehen.
Gruppe Dreieich: SV. Offenthal Union Wixhauſen 3:1 (J,
SC. Dietzenbach
Tgde, Sprendlingen 3:0. FC. 02 Drei=
eichenhain

TuSV. Meſſel 6:2, FC. Langen Reſ. FC.
Erzhauſen 3:0.
Wixhauſen bereits zum zweitenmal geſchlagen! Die Luftverän=
derung
von der Kreisliga zur 4=Klaſſe ſcheint den Joniern in
dieſem Jahre gar nicht zu bekommen. Natürlich wachſen dadurch
Dietzenbachs Chancen. Die anderen Ergebniſſe ſind als normal
zu werten, wenn man von zufälligen hohen Siegen wie in Drei=
eichenhain
abſieht.
Der Platz des FC. Erzhauſen iſt geſperrt
worden. Vielleicht wirkt dieſe Tatſache auch für die Odenwald=
gruppe
beſänftigend.
Die Tabelle der Dreieichgruppe präſentiert ſich
nach dem 18. September wie folgt:
Spiele gew. un. verl. Tore Punkte

FC. Dietzenbach
FC. 02
Dreieichenhain
SV. Offenthal
Union Wixhauſen . .
TuSV. Meſſel . .
SV. Exzhauſen
Tgde Sprendlingen
FC. Langen Reſ.

1.5
1:16
5:13
15:10

Die Langener Reſerve ſpielt außer Konkurrenz. Bei den ande=
ren
Vereinen ſind die Punktzahlen nur für die Konkurrenzſpiele
angegeben. Dietzenbach dürfte aller Vorausſicht nach noch zwei
Punkte für ein abgebrochenes Spiel in Erzhauſen erhalten.

Die A=Klaſſe am 25. September 1932.
Gruppe Bergſtraße: SV. Geinsheim
Reichsbahn Darmſtadt,
Eintracht Darmſtadt SV. Weiterſtadt, Viktoria Griesheim
SV. Groß=Gerau, Germania Leeheim FSV. Jugenheim.
Gruppe Odenwald: FSV. Groß=Zimmern SV. Roßdorf. SV.
Höchſt
Ober=Ramſtadt. Germania Babenhauſen
Spielvgg. Groß=Umſtadt. Viktoria Schaafheim
VfL. Michel=
ſtadt
, VfR. Erbach VfR. Beerfelden, Viktoria Kleeſtadt
SV. Lengfeld.
Gruppe Dreieich: Union Wixhauſen SC. Dietzenbach, FC.
Langen Reſ.,
TuSV. Meſſel. Tgde. Sprendlingen
SV.
Erzhauſen, SV. Offenthal FC. 02 Dreieichenhain.
SV. Darmſtadt 1898 Rot=Weiß Darmſtadt.

Am Sonntag 11 Uhr ſtehen ſich auf dem Platz am Böl=
lenfalltor
die Fußball=Ligamannſchaften der 98er und von Rot=
Weiß Darmſtadt im Lokalkampf gegenüber. Beide Mannſchaften
haben in den bisherigen Verbandsſpielen ohne Erfolg gekämpft,
beide Mannſchaften ſtehen am Schluß der Tabelle und ſind noch
ohne Sieg. Für beide Beteiligten gilt es alſo im bevorſtehenden
Treffen, ſich die Punkte und damit den Anſchluß an die Tabellen=
mitte
zu ſichern. Es wird ſonach zu einem hartnäckigen Kampf
kommen, wobei man jedoch unter allen Umſtänden von der ſport=
lichen
Einſicht beider Vereine erwarten muß, daß das Spiel ein=
wandfrei
und fair durchgeführt wird. Die Ausſichten des Spie=
es
ſind um deswillen ſchwer zu beurteilen, weil beide Mann=
ſchaften
ſchon ſeit längerer Zeit ſich nicht mehr im Kampf ge=
meſſen
haben. Viel wird davon abhängen, ob der Sturm der
Lilienträger energiſch genug ſpie, um ſich auch im Strafraum
des Gegners durchſetzen zu können. Mit Rückſicht auf das Hand=
ball
=Spiel des Nachmittags iſt das Treffen auf den Vormittag
verlegt.
Eintracht Darmſtadt SV. Weiterſtadt.

Wohl ſelten wurden die Verbandsſpiele des FC. Eintracht
mit ſolchen Intereſſe verfolgt als in dieſem Jahre. Obigem Zu=
ſammentreffen
ſieht man deshalb auch wieder mit beſonderer
Spannung entgegen. Der Kampf geht für beide Vereine um die

Tabellenführung, was beide Mannſchaften zur Hergabe ihres gan=
zen
Könnens veranlaſſen wird. Da Eintracht in den Gäſten ein
ſehr ſpielſtarker Gegner gegenüberſteht und für Vollhardt Erſatz
einſtellen muß, bedarf es einer ſehr guten Leiſtung, wenn es z
einem Siege langen ſollte. Spielbeginn 15 Uhr. Vorher 2.
Mannſchaften.
Union Darmſtadt Haſſia Dieburg.

Am Sonntag 11 Uhr gibt die vielleicht beſtändigſte Elf
der Klaſſe ihre erſte Gaſtrolle in Darmſtadt. Es dürfte inter=
eſſant
ſein, feſtzuſtellen, inwieweit die Kreisſtädter ihr Können
verbeſſerten, ſind ſie doch gegenüber dem Vorjahre gleich mit in

der Spitzengruppe zu finden. In den letzten 2 Jahren konnte
Dieburg nach einem Spielſtande von 3:1 für Union nach mit=

reißendem Endſpurt einen 4:3=Sieg und die Punkte nach Die=
burg
entführen. In dieſem Jahr hatte Union einen ganz an=
ſprechenden
Start, iſt aber in den letzten Spielen wieder in ihr
altes Uebel zurückgefallen. Die Vereinsleitung will dieſen Feh=
ler
ausmerzen und hat deshalb für Sonntag die Mannſchaft
etwas verändert, gilt es doch, vor allem ein ruhiges, anſtändiges
Spiel zu zeigen Unter einem regelſicheren Schiedsrichter wird
dieſes Treffen einen ſpannenden Verlauf nehmen. Vorher,
9.30 Uhr, Reſ. Chattia Wolfskehlen 1.

Handball in der 9.T.

Kreisklaſſe: Bickenbach Arheilgen; Pfungſtadt Worfel=
den
; Langen Bensheim.
Meiſterklaſſe I: Tgſ. 1875 Reichsbahn, Beſſungen Hahn,
Egelsbach Lorſch; II: Büttelborn Wallerſtädten, Erfelden
Wolfskehlen, Groß=Gerau Walldorf, Nauheim Tgde.
1846 Darmſtadt.
A=Klaſſe I: Schwanheim Hähnlein, Zwingenberg Kirſch=
Zell; II: Crum=
hauſen
, Birkenau Auerbach, Hüttenfeld
ſtadt Nieder=Ramſtadt, Biebesheim Stockſtadt; III: Eber=
ſtadt
Ober=Ramſtadt.
Odenwaldgau. Kreisklaſſe: Erbach Groß=Umſtadt, Kirſch=
Brombach Gr.=Zimmern.
Main=Speſſartgau. Kreisklaſſe: Aſchaffenburg Damm.
Tv. Obernburg Leider, Wenig=Umſtadt Kl. Wallſtedt.
Wie der Zufall manchmal mitſpielt. So treffen ſich an dieſem
Sonntag die Spitzenreiter aller Klaſſen. Sollte es hierbei der einen
oder anderen Partei gelingen auswärts Punkte zu holen, dann iſt
die Meiſterſchaft faſt unter Dach. In der Kreisklaſſe heißt die
ſpannendſte Begegnung zweifellos Bickenbach gegen Arheilgen.
Jede Partei büßte ſeither nur einen Punkt durch ein Unentſchieden
ein. Den Vorteil des Platzes kann man dieſem Treffen nicht ſon=
derlich
in die Waagſchale werfen, da Bickenbach erſt ſeit kurzem
uf dem Jugenheimer Gelände ſpielte. Auch iſt die Taktik des
Angriffs beider Gegner verſchieden, ſo daß man ſich fragen muß,
wer von beiden wird ſich durchſetzen. Pfungſtadt erwartet Wor=
felden
. Die Gäſte machten durch ihre beiden letzten Ergebniſſe von
ſich reden. Wir ſind nun geſpannt, was Worfelden auswärts aus=
richtet
. Die dritte Partie in Langen gegen Bensheim wird von den
Gegnern keinesfalls leicht genommen, da die Punkte für den Sie=
ger
ſehr wertvoll ſind. Meiſterklaſſe: Lokaltreffen in Darm=
ſtadt
! Nach unſerer Auffaſſung hat die Reichsbahn an der Kranich=
ſteinerſtraße
noch nicht gewonnen. Gefühlsmäßig kann man den
Gäſten einen kleinen Vorteil einräumen. Sollte es jedoch nicht
reichen, ſo dürfte mit fünf Verluſtpunkten die Meiſterſchaft wieder
in die Ferne gerückt ſein. Beſſungen ſpielt auch daheim und wird
mit den flinken Hahnern nicht ſo glatt fertig werden. Lorſch be=
ſtreitet
dagegen keine allzu ſchwere Partie, da die Platzelf der
Egelsbacher ziemlich Erſatz aufweiſen wird. Ins Ried nach Nau=
heim
fährt die Tgde 1846. Hatte man anfangs mit ziemlicher
Sicherheit auf einen Durchmarſch der Nauheimer gerechnet, ſo hat
ſich nun die Tgde. 1846 als ernſter Mitbewerber eingeſchaltet. In
beiden Lagern weiß man, worum es geht. Ein weiteres Wörtlein
wird der Sieger des Treffens Groß=Gerau gegen Walldorf mit=
reden
. Das gute Abſchneiden der Kreisſtädter hat etwas überraſcht,
und jetzt wird es ſich zeigen, wer von beiden in Frage kommt. Die
beiden anderen Spiele in Büttelborn und in Erfelden verweiſen
die Verlierer in die Abſtiegszone. A=Klaſſe: Die drei Haupt=
ſpiele
heißen: Birkenau Auerbach, Crumſtadt Nieder=Ram=
Ober=Ramſtadt. Auch hier geht es um die
ſtadt und Eberſtadt. In der Kreisklaſſe Odenwald hat Erbach
Tabellenführung.
ſcheinbar den Anſchluß verpaßt. Da nur fünf Vereine teilnehmen
iſt eine Niederlage kaum mehr aufzuholen. Wir vermuten, daß
Kirch=Brombach ein ernſtes Wort mitredet. Am Main wollen wir
zunächſt noch das Lokaltreffen in Aſchaffenburg abwarten, da man
nie vor Ueberraſchungen ſicher iſt.

Tgde. Beſſungen Tv. Hahn.
Am kommenden Sonntag, 15.30 Uhr empfängt Beſſungen
auf der Rennbahn den Tv. Hahn. Das Spiel dürfte beſondere
Beachtung finden, da die Einheimiſchen in den ſeitherigen Ver=
bandsſpielen
ſehr ſchöne Erfolge erzielt haben und auch bei den
kommenden Pflichtſpielen ein Wort mitreden werden. Hahn be=
itzt
ebenfalls eine ſpielſtarke Mannſchaft, ſo daß eine Vorausſage
über den Ausgang obigen Treffens nicht gegeben werden kann.

Tgde. Weiterſtadt.

Am kommenden Sonntag finden die diesjährigen Vereins=
meiſterſchaften
der Turngemeinde ſtatt. In anbetracht guter Be=
teiligung
werden den Zuſchauern recht intereſſante Wettkämpfe
geboten. Abends 8,30 Uhr findet im Vereinslokal Darmſtäd=
ter
Hof ein Lichtbildervortrag von Gauſekretär Dietz=Darmſtadt
über ſeine Erlebniſſe in Deutſch=Oſtafrika ſtatt. Da Herr Dietz
24 Jahre in Deutſch=Oſtafrika weilte, als guter Redner bekannt
iſt und über ein ausgezeichnetes Lichtbildermaterial verfügt.
dürfte ein intereſſanter Abend bevorſtehen. Eintritt äußerſt
niedrig.

5. Kreis=Jugendſchwimmen der 2.T.

am Sonntag im Hallenbad.

Die erſte der diesjährigen Hallenſchwimmveranſtaltungen iſt
das Treffen der mittelrheiniſchen Turnerſchwimmerjugend zum
Jugendſchwimmen des 9. Kreiſes der D.T. am kommenden
Sonntag. Bis jetzt liegen dazu Meldungen aus 24 Vereinen vor
mit rund 150 Teilnehmern. Da alle die ausgeſchriebenen Wett=
kämpfe
eine gute Beſetzung erfahren haben, dürfte das Schwim=
men
ein Ereignis für die Turnerjugend und ihre große Schar
von Freunden werden. Es wird auch darüber Aufſchluß geben,
inwieweit die Leiſtungen der Jugendlichen eine Steigerung er=
fahren
haben und ob dieſe zu weiteren Hoffnungen berechtigen.
Bei einer kampfbegeiſterten Jugend iſt es ſchwer, irgendeine
Vorausſage über den Verlauf der Kämpfe zu machen. Intereſſant
und begeiſternd wird ſchon das Zuſammentreffen der ſtattlichen
Jugendabteilungen von Tgde. 1846 Darmſtadt, Tv. Offenbach,
Bad Homburger Schwimmklub; Kreuznach, Mainz, Wetzlar, Kirn
uſw. werden, Beſonders ſtark beſetzt ſind die Einzelſchwimmen
in der Bruſtlage, dem Kraulen uſw., mit je über 20 Teilnehmern,
ſowohl für die männliche, als auch die weibliche Jugend. Ebenſo
ſtark iſt erfreulicherweiſe das Tauchen beſetzt. Auch das Springen
und die Mehrkämpfe ſind mit je 9 bzw. 11 Teilnehmern beach=
tenswert
. Dann iſt hervorzuheben das Lagenſchwimmen über die
vier Schwimmlagen von je 25 Meter mit 13 Teilnehmern und
das Seite= und Rückenſchwimmen. Nachmittags wird das Schau=
ſpringen
beſonderes Intereſſe finden. Als Abſchluß der ſchwim=
meriſchen
Wettkämpfe iſt neben einer Schwellſtaffel der Jugend
noch ein Freundſchafts=

Waſſerballſpiel: Tgde. 1846 Jungdeutſchland Darmſtadt

vorgeſehen, das ebenfalls ſeine Anziehungskraft auf die zahl=
reichen
hieſigen Waſſerballanhänger nicht verfehlen wird.
Das diesjährige Jugendſchwimmen wird zum 5. Male von der
Tgde. 1846 zur Durchführung gebracht, und es wäre zu wünſchen,
wenn das Schwimmen die Beachtung finden würde, die ihm ge=
bührt
. Kleine Eintrittspreiſe. Karten im Vorverkauf beim
Hausmeiſter der Turnhalle. Das Schwimmen beginnt vormittags
10 Uhr mit dem Springen und den Mehrkämpfen, und wird nach=
mittags
14,30 Uhr mit den übrigen Kämpfen fortgeſetzt.

Weltmeiſter Binda wurde vom italieniſchen Radſportverband
wegen ſeines mäßigen Kampfgeiſtes bei Veranſtaltungen im Aus=
land
ſuspendiert.

Freitag, 23. September 1930

Der Spork des Sonnkags.

Immer mehr treten jetzt die Herbſt= und Winterſports in v
Vordergrund, und beſonders im Fußball herrſcht Hochbetrieb.
kommende Sonntag, 25. September, bringt den erſten Länderkwin,
der Saiſon, und zwar in Nürnberg gegen Schweden. Doch auchc.
den anderen Gebieten des Sports rührt ſich noch allerhand.

Fußball.

In Nürnberg tritt am Sonntag eine ſehr ſtark aufgeſtäg
DFB.=Mannſchaft im Länderſpiel gegen Schweden an. M0.

auch Deutſchland in den bisherigen Spielen gegen Schweden.
beſonders erfolgreich operiert hatte, ſo kann man diesmal dochcäni(xweidel
einem ziemlich ſicheren Siege unſerer Vertretung rechnen.
traditionelle Städteſpiel München Berlin ſteigt:
mal in München. Infolge der Abſtellungen zum Länderſpiel kao= I
München nicht ſeine ſtärkſte Elf auf die Beine bringen, es iſt M)., zueeicge
ſehr fraglich, ob der Sieg auch diesmal nach München fallen nu egſel!
Nebenher geht, auch allerdings etwas eingeſchränkt.
P er
Meiſterſchaftsbetrieb weiter. Es kommen diesmal in Südderet
land nur 35 Spiele zur Durchführung, und zwar u. a.: Mam e ſeice!.
Germania Bieber Union Niederrad, Eintracht Frankfurt
Ee Se
Hanau 93, V.f.B. Friedberg F.S.V. Frankfurt, Rotweiß Fäu eſessolell
furt Kickers Offenbach, Sportfreunde Frankfurt V.f.
Iſenburg. Heſſen: Wormatia Worms Mombach 03 Vikttugelekligch
Urberach Alemannia Worms, F. S.V. Mainz 05
baden. V. f. R. Bürſtadt Fvgg. 06 Kaſtel, Olympia Lor
1. F.C. Langen. Nordbayern: Würzburg 04 V.f.R.
F. C. Beureuth Würzburger Kickers. Südbayern;
1:9
Regensburg Wacker München, S. S.V. Ulm Teutonia 29
chen, Schwaben Augsburg D.
V. München, Sppgg. Landu
Ulm 94. Württemberg: F. C. Pforzheim
Spfr. Eil
gen, F.C. Birkenfeld S.V. Feuerbach, V.f.B. Stuttgart
e
unischen
Normannia Gmünd. Badd.
garter S.C. Union Böckingen
F.C. Mühlburg F.V. Raſtatt, S.C. Freiburg Karls=suüf duch dell
F.V. Offenburg Freiburger F.C.,
F.2
Spvgg. Schrambe=s
zuLenPe!
V.f.
B. Karlsruhe, Frankonia Karlsruhe
Phönix Karlsue oſzehst Ma
F.K. Pirmaſens Ein=ſy
Haar: 1. F.C. Kaiſerslautern
1. F.C. Idar, Saar Saarbrücken
Trier
V. Völkliü
S.V. 05 Saarbrücken. F.V. Saarbruf
Boruſſia Neunkirchen .
Sportfr. Saarbrücken. Rhein: SV. Waldhof
ViR. Mannheim. .91014
Mundenheim Phönix Ludwigshafen
Neckarau V.f.R. Mannheim, Amicitia Vierheim Germuef6

Friedrichsfeld, Sppgg. Sandhofen
V.f.R. Kaiſerslautern

A
Zwei intereſſante Privatſpiele werden in Berlin a
tragen: Hertha=BSC. hat ſich den DFC. Prag und Minerva 96 10900dGülf
Mit Aiexand
Slavia Prag zu einem Gaſtſpiel verpflichtet.
Ein Länderſpiel Norwegen
Dänemark komrm
Oslo zur Durchführung.
Handball.

In allen ſüddeutſchen Gruppen werden im Handball dies
bandsſpiele termingemäß fortgeſetzt. Es ſtehen u. a. auf dem
T.V. Langen Fihelnk.
gramm: Main: VfR Schwanhein. G. Höchſt 01
Sachſenhauſen. T.E
Frankfurt V.f. L.
Boſt 3 jlchade 16
Rotwe
z Frankfurt. Heſ
Frankfurt, Polizei Frankfurt
eupf
S.V. 98 Darmſtadt, Rotweiß Darmſta=
Polizei Darmſtadt
T.V. Königſtädten. Südrhein: S.V. Wiesbaden

Kreuznach 02, V.f.R. Wörrſtaut we Haduen
Mainz 05, Poſt Wiesbaden
Haſſia Bingen, Biebrich 1919 Polizei Wiesbaden.
Hamppan- md
Rugby.
we kauben St.

Da das für Prag vorgeſehene Länderſpiel Deutſi
frischge
Tſchechoſlowakei vom tſchechiſchen Verband in letzter Minu=
geſagt
wurde, wird das Programm nur von Verbandsſpielem / lduar aN
gefüllt.
BDesmt
Hockey.

Im Hockey ſind einige intereſſante Geſellſchaftsſme

zuſtandegekommen.

Tennis.

In Berlin werden die Weltmeiſterſchaften der Berufsſ.5
die von den beſten Profeſſionals der ganzen Welt beſucht ſinr,
den Endrunden abgeſchloſſen. Den Abſchluß der deutſchen Sc
bildet wie alljährlich das Turnier auf der Bühlerhöhe, da
recht gute Beſetzung gefunden hat. Im Ausland iſt das
intereſſe auf die Spiele in der Villa d’Eſte gerichtet. Eine=
präſentativkampf
tragen Oeſterreich und Deutſchböhmen in
aus. Die Internationalen Meiſterſchaften von Paxis er=

durch die Teilnahme der Weltmeiſterin Helen Wills beſonde,
1
deutung.
sagt:
Leichtathletik.
Großer Betrieb iſt noch einmal vor Beginn der Hallenſaiſ=hl

den Leichtathletikkampfbahnen. Der S.C. Charlottenburg u
Stuttgarter Kickers vevanſtalten Sportfeſte, und in Nürnber

fen ſich Bayern und Württemberg im Gruppenkampf. Die El eNurMddElt
Leichtathleten kommt bei den Göteborgſpielen in Götebo=
kmn
doch
ſammen, aus Deutſchland werden Jonath. Wichmann, Syrin
Auste Kind
Sievert an den Start gehen. Bei einem internationalen Sr
in Paris nehmen die Deutſchen Schilgen, Welſcher und Voisr igt Beuugs=
Rudern.
P-Wäsche-

Die letzte große Regatta dieſes Jahres wird in Amſärſefnden. Das
ausgefahren. Bei der Holland=Becher=Regatta gehen verſch)i ſeiht zu
deutſche Boote mit ſehr guten Ausſichten in den Kampf.
13209
Motorſport.

CHl
Der Gau V im ADAC. führt zum 9. Male ſein Hohenſi0/ /A
Rennen durch, das mit 90 Teilnehmern einen ausgezeic
Mee
Nennungsſchluß aufzuweiſen hat. Erfurt hat wieder Monr
Hief
rennen auf dem Programm und im Ausland ſind die C
Preiſe von Marſeille und Spanien die Hauptveranſtaltung=c r. ), Hofder
USA. geht das 500=Meilen=Rennen auf der Broocklandba,

Ppaiheke.
Szene.
Verſchiedenes.
Das Gordan=Bennet=Wettfliegen, an dem auch drei d9
Ballone teilnehmen, nimmt in Baſel ſeinen Anfang.
A24
feld tragen die Golfſpieler einen Länderkampf Deutſchlan
Die Ausſchuß=Sitzung des Deutſchen Rudes Zuſierer o
Holland aus.
bandes in Heidelberg wird ſich hauptſächlich mit der Beſpr.
Ver

der Ergebniſſe der Olympiſchen Ruder=Regatta befaſſen.
Pferdeſport.
4-2R Geſch.
Das Hauptrennen des Sonntags iſt der Preis des A
favoriten in Köln. Weitere Galopprennen gibt es in Karr),/y
Dresden und Paris.

Ainden=

Carl Benz, der Erfinder des Automobils wird demnät
Mannheim ein Denkmal erhalten.
Aunickg
Bei den Weltmeiſterſchaften der Tennislehrer in Berlin.
ſich Tilden (USA.), Plaa (Frankreich), A. Burke (Englanz / /Aſn0 ſr de
Hans Nüßlein (Deutſchland) für die Vorſchlußrunde quali t, I. ndm m=
Das Bundes=Pokal=Vorrundenſpiel Süd= gegen Mittelrg 0t ſoe=
land
wird am 9. Oktober auf dem Platz des VfB. Leipzig
tragen.
ien iüfr gu
Der Handball=Revanchekampf Deutſchland Oeſterreri MuMaen un=
det
am 16. Oktober in Wien ſtatt.
WAnden
Frankreich gewann in Villa d’Eſte den Tennis= Lände-
gegen
Italien mit 7:2 Punkten.
ELentechar
Weltſtarter Miller und Olympiaſieger Ismayr (München
Duie eiuf
men am Feſt der Sportpreſſe in Frankfurt a M. am
vember teil. Der Reinertrag des Feſtes dient wieder wohl 7
Zwecken.

Wekterbericht.

Durch die raſche Entwicklung der Störungstätigkeit ünk=
Biskaya und dem Nordmeer wurde der noch in den gee
Abendſtunden über den Britiſchen Inſeln gelegene hohe Dr.
ſüoſtwärts verdrängt. Heute morgen lag der Kern weſent 10
ſammengeſchrumpft ſchon über Deutſchland und den Donaulc!
Infolgedeſſen dürfte auch die Schönwetterlage wieder ihrerg
zugehen und durch die Störungen Bewölkung und auch
ſchläge bis in unſern Bezirk vorgeſchoben werden. Gleichzeit. ?
den die ſchroffen Temperaturgegenſätze beſeitigt und im
ſchnitt iſt wärmeres Wetter zu erwarten.

Mite
Uchr

Ausſichten für Freitag, den 23. September: Anfänglich Frä)
und noch aufklarend, wärmer, dann Bewölkungsaufz?
nachfolgenden Niederſchlägen.

Ausſichten für Samstag, den 24. September: Temperaturarh
zwiſchen Tag und Nacht, im ganzen wärmer, wechſelnd 1
mit einzelnen Niederſchlägen.

[ ][  ][ ]

23. September 1932

FaNt

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 265 Seite 11

Vemeiden Sie Unfälle
WAAbbiegen und an Kreuzungenl
12 M Straßenbenützer muß an Ihren
71 gen unzweideutig erkennen, wo.
hi nielenken wollen. Bei Regen und
Klchmit der Hand aus dem geöff-
M Fenster winken ist peinſich.
zush Sie sich etwas Gutes und
Pi keiertes sofort einbauen:
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mn Gir- Nnct hn kann dock
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-Wäsche-
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utr. 7, Hof del
-Apotheke.
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Blinden=
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Da kann man sagen:
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Wenn Sie also recht günstig
kaufen wollen, dann kommen
Sie zum Teilverkauf wegen
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A
V

Verſetzg., Matur u.
ähnl. Ziele.
Sorgf. Nachhilfe u.
grdl. Exam.= Vorbe=
reitungen
. Repetit.
uſw in Mathemat.,
Phyſik, Chemie
(evtl. auch in allen
and. Fachern, auß.
Latein), ganze Um=
ſchul
., Ueberwach. d.
Hausaufg. uſw. üb.
Akademikerin (Dr
phil.). Mäß. Prſe.,
nachw
zute Er=

folge
läheres:
Olbrichweg 6, II. r.
(*fsg)

O

Darlehen
v. 1020 000 RM.
gegen erſtſtell. Hyp.
auf ein unbelaſte=
tes
3ſtöckig. Wohn=
haus
. Mathilden=
traße
, hier, geſucht.
Offert. v. ernſthaf=
ten
Selbſtgebern an
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darmſtadt. Hügel=
ſtraße
39, 1.
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unter Beteiligung der Firmen
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(P.Wildau)Schuhwaren, C. Hufnagel, eleg. Taschen
am Samstag, den 24. und Sonntag, den 25. September,
nachmittags 4 Uhr, im Hotel zur Traube‟

Gedeckkarte 2. Mk. für
Getränk und Kuchen be-
rechtigt
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Dienstag, den 27. September 1932, nachmittags 18.30 Uhr
Rundfunkvortrag des Vorſtandsmitgliedes des Zentral=
verbandes
deutſcher Konſumvereine, K. Klepzig, über
Die Genoſſenſchaften in der Kriſe‟. 13194

Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen nach
152 des Genoſſenſchaſtsgeſetzes ſtrafbar. Soweit wir Nichtmitglieder deim Einkauf in
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelden bei der Polizei zur Anzeige bringen.
Uf

[ ][  ][ ]

Nummer 265

Freitag, den 23. Son

Die deutſche Handelsbilanz.

Akkivierung der Handelsbilanz infolge ſtarken Rückgangs des Einfuhrüberſchuſſes
im Warenauskauſch mit den außereuropäiſchen Ländern.

Die Struktur des deutſchen
Außenhandels.

Drei Bierkel der Einfuhr gehen nach Enropa,
elwa die Hälfte der Einfuhr kommk aus Europa.

1929 ein Ausfuhrüberſchuß von 962 Mill. RM. im Jahre 1931 ge=
worden
, der 1932 allerdings auf 602 Mill. RM. geſunken iſt. Die

Aktivierung der Handelsbilanz ſeit 1929 beruht zum allergrößten
Teil auf dem Rückgang des Einfuhrüberſchuſſes im Warenaustauſch
mit den außereuropäiſchen Ländern. Der Ausfuhrüberſchuß mit
den europäiſchen Ländern hat ſich von 1929 bis 1931 in dem erſten
Halbjahr nur um 339 Mill. RM. erhöht und iſt 1932 ſogar wieder
um 227 Mill. RM. niedriger als 1929.
Im Verkehr mit Ueberſee nahm der Einfuhrüberſchuß da=
gegen
dauernd von 1646 Mill. RM. im Jahre 1929 auf 545 Mill.
RM. im laufenden Jahre ab. Der Hauptgrund dieſer Entwicklung
liegt in der Preisbewegung und iſt ſomit konjunktureller Art.
Gegenüber 1929 ſind die Preiſe überſeeiſcher Rohſtoffe und Lebens=
mittel
weſentlich ſtärker geſunken, als die Preiſe der aus europäi=
ſchen
Ländern bezogenen Erzeugniſſe. Zweifellos liegen aber der
eingetretenen Umſchichtung auch ſtrukturelle Momente zugrunde.
So ſind durch den ſtarken Rückgang der deutſchen Getreideeinfuhr
in den letzten Jahren nur die überſeeiſchen Länder betroffen wor=
den
. Die Einfuhr von Getreide aus europäiſchen Ländern ( Ruß=
land
, Rumänien) war dagegen ſeit 1930 höher als in den Jahren
vorher. Außerdem wirkten die handelspolitiſchen Tendenzen der
letzten Zeit in der Richtung eines ſtärkeren Ausgleichs der Han=
delsbilanz
mit einzelnen Ländern, was notwendigerweiſe auf den
Ausfuhrüberſchuß im Verkehr mit den europäiſchen Ländern drük=
ken
muß.

fur
an
Herſiner and Zranrfatier efſerienvorſe.

Nachdem die innerpolitiſche Situation eine weſentliche Be=
ruhigung
erfahren hat, und nachdem auch außenpolitiſch im Ver=
lauf
der Abrüſtungsverhandlungen eine für Deutſchland etwas
jünſtigere Lage eingetreten iſt, beſchäftigte ſich die Berliner
Donnerstags=Börſe in der Hauptſache wieder mit den Nachrichten
aus der Wirtſchaft. Weitere Arbeitereinſtellungen in der Indu=
ſtrie
, der gemeldete erhöhte Kali= und Kunſtſeidenabſatz, das nun=
mehr
bekannte Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsbahn uſw.
wirkten für einzelne Marktgebiete doch recht anregend. Auch daß
die Rohſtoffpreiſe wieder eine Befeſtigung erfahren haben und
daß einige Auslandsbörſen, ſpeziell New York, eine kräftige Auf=
wärtsbewegung
meldeten, trug weſentlich zu einer freundlicheren
Grundſtimmung ſchon im Vormittagsverkehr bei. Die erſten
Kurſe zeigten dann auch ganz allgemein Beſſerungen bis zu 3 Pro=
zent
. Das Geſchäft war allerdings nicht ganz ſo lebhaft, wie man
erwartet hatte. Es beſchränkte ſich in der Hauptſache auf Deckun=
gen
der Kuliſſe, während die Kundſchaft immer noch nicht recht
dabei iſt. Nur das Ausland ſcheint für Spezialwerte Kaufintereſſe
zu haben. Die Führung hatten neben Farben und Siemens, die
3½ bzw. 3½ Prozent gewannen, die Kunſtſeideaktien, die nach an=
fänglicher
Plus=Plus=Notiz bis zu 5. Prozent höher eröffneten.
Auch am Rentenmarkt war die Grundſtimmung freundlicher, zu=
mal
kleine Kauforders des In= und Auslandes vorliegen ſollen.
Im Verlaufe ließ das Geſchäft, von wenigen Spezialwerten abge=
ſehen
, nach. Die Tendenz wurde teilweiſe etwas unſicher und die
Kursentwicklung uneinheitlich, zumal es den Anſchein hatte, als
ob auf einigen Märkten wieder Lombardware, wenn auch in
kleinen Beträgen, herauskam. Vor allem ſtörte aber wieder die
Geſchäftsloſigkeit, da nach Erledigung der erſten Aufträge die Spe=
kulation
wieder vollkommen auf ſich angewieſen war. Die Ent=
pannung
am Berliner Geldmarkt iſt nun geſtern in
Erſcheinung getreten. Das Entlaſtungsbedürfnis der Banken
macht ſich in einer ſtärkeren Einreichung von Wechſeln bei der
ichsbank bemerkbar. Der Privatdiskontſatz dürfte aber doch
heute noch unverändert bleiben. Tagesgeld iſt infolgedeſſen
weſentlich leichter, das Angebot iſt natürlich bedeutend größer als
in der letzten Zeit. Der Satz ging in der unteren Grenze auf 45
Prozent zurück; für erſte Adreſſen war Tagesgeld auch ſchon mit
4½ Prozent erhältlich. Monatsgeld ſtellte ſich auf 57 Prozent;
in Reicheſchatzanweiſungen iſt eine neue Tranche per 15. Februar
ausgegeben, die mit 43 Prozent, alſo 3 Prozent unter dem alten
Sat, verzinſt wird.

Nach der bereits an der Mittwoch=Abendbörſe in Frankfurt
eingetretenen Kurserholung war die Stimmung am Donnerstag
weiter zuverſichtlich, zumal auch die ſehr feſte und lebhafte Ne=
Yorker Börſe der Tendenz eine Stütze gab. Daneben regen die
neuen Preisſteigerungen an den Rohſtoffmärkten an. Auch die
Entſpannung der innerpolitiſchen Lage in Preußen konnte die
Stimmung heben. Man verweiſt auf die günſtige Entwicklung der
Spareinlagen, da die Einzahlungen bei den Sparkaſſen in Preu=
ßen
in der zweiten Auguſthälfte bereits die Abhebungen überſtie=
gen
, was auch im September der Fall iſt. Das Geſchäft iſt aller=
dings
nicht groß, da das Publikum an der Börſe immer noch fehlt
und nur die Spekulation kauft. So kam es, daß im Verlauf der
Börſe die Marktlage unſicher und ſchwankend wurde. Am Renten=
markt
lagen Altbeſitz bei ziemlicher Nachfrage im Hinblick auf den
Ausloſungstermin eine Kleinigkeit freundlicher. Neubeſitz leicht
gebeſſert, ſpäte Schuldbücher gut behauptet. Von Auslandsrenten
Türken etwas erhöht auf feſtere Pariſer Kurſe. Im Verlauf blieb
die Haltung der Börſe, wie bereits angeführt, unſicher. Tages=
geld
iſt leicht bei 4,5 Prozent. Die Nachbörſe war abgeſchwächt.
Bei ſehr geringen Umſätzen blieben die Kurſe an der Abend=
börſe
auf Baſis des Berliner Schluſſes behauptet; vereinzelt tra=
ten
kleine Veränderungen von 0,250,5 Prozent nach beiden Sei=
ten
ein. Der unregelmäßige Beginn der New Yorker Börſe bot
keine Auregung, ebenſo wie die feſten europäiſchen Börſen ohne
Einfluß blieben, weil ſie nur eine Folge der vorgeſtrigen Hauſſe
Wallſtreets ſeien. Im Verlaufe ſtockte das Geſchäft faſt vollkom=
men
. Etwas Nachfrage beſtand nach Deutſche Linoleum und Zell=
ſtoffwerten
. Der Rentenmarkt lag ruhig und unverändert.

Melallnokierungen.

Zinsbeſchlüſſe des Zenkralen Kredikausſchuſſes.

Der Zentrale Kreditausſchuß hat in ſeiner heutigen Sitzung
beſchloſſen, die Debetzinſen um 1 Prozent zu ſenken. Die Haben=
zinsſätze
ſind ebenfalls um 1 Prozent herabgeſetzt worden mit
Ausnahme des Zinsſatzes für normale Spareinlagen, der um 0,5
Prozent auf 3,5 Prozeut geſenkt worden iſt. Die neuen Sätze tre=
ten
mit dem 23. September in Kraft.

Der Verband deutſcher Waren=
und Kaufhäuſer
droht mit ſeinem Auskritk aus der Haupf=
gemeinſchaft
des deutſchen Einzelhandels.

Der Verband deutſcher Waren= und Kaufhäuſer hielt in
lin eine ſehr zahlreich beſuchte Vorſtandsſitzung ab, in der
mehrſtündiger Ausſprache einſtimmig folgende Entſchließungg /1

Zu einer Beſonderheit in der Struktur des deutſchen Außen=
handels
gehört es, daß die deutſche Ausfuhr durchſchnittlich zu rd.
drei Vierteln nach Europa geht, die Einfuhr Deutſchlands aber
nur etwa zur Hälfte von den europäiſchen Ländern geliefert wird.
Im Verkehr mit Europa iſt der deutſche Außenhandel dementſpre=
chend
regelmäßig hoch aktiv, im Verkehr mit Ueberſee dagegen
ſtark paſſiv. Der hohe Ausfuhrüberſchuß Deutſchlands im Verkehr
mit den europäiſchen Ländern hat zur Folge, daß hier die handels=
politiſche
Stellung Deutſchlands beſonders ſchwach iſt.
Die geſamte deutſche Handelsbilanz hat ſich ſeit 1929 beträcht=
lich
aktiviert, nur im laufenden Jahre iſt der Aktivſaldo wieder
geſunken. Betrachtet man nur die erſten ſechs Monate des Jah=
res
, ſo iſt aus dem Einfuhrüberſchuß von 273 Mill. RM. im Jahre

Wirtſchaftliche Rundſchau.

genommen wurde
Der Vorſtand des Warenhausverbandes hält nach wiee!
eine tatkräftige Vertretung der Geſamtintereſſen des Einzel//
dels in einer gemeinſamen Spitzenorganiſation für notwerd
Die Vorkommniſſe der letzten Zeit haben, aber mit Deutlinu/
erwieſen, daß die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhang

er
fie Wt

Abſchluß der Südweſtdeutſchen Möbelmeſſe. Die Südweſtdeut=
ſche
Möbelmeſſe in Frankfurt a. M., die am Mittwoch ihre Pfor=
ten
geſchloſſen hat, brachte nach jeder Richtung hin einen unter
den allgemeinen wirtſchaftlich ungünſtigen Verhältniſſen geſehen
guten Erfolg. Zu einer ſehr guten Beſchickung (zirka 300 Fir=
men
) kam ein ſehr ſtarker Beſuch. Insgeſamt fanden ſich rd. 7000
Wiederverkäufer ein. Auch das geſchäftliche Ergebnis kann als
über Erwarten befriedigend bezeichnet werden. Von der Mehr=
heit
der Ausſteller wird die Südweſtdeutſche Möbelmeſſe als die
beſte Möbelmeſſe des Jahres bezeichnet. Eine große Anzahl von
Ausſtellerfirmen hat ſich bereits für das kommende Jahr Stände
reſervieren laſſen.
Günſtige Entwicklung bei den Sparkaſſen. Die Einlage=
bewegung
im Monat Auguſt 1932. Das Ergebnis der Sparein=
lagenbewegung
bei den preußiſchen Sparkaſſen im Auguſt 1932 iſt
beſonders bemerkenswert, da ſich Einzahlungen und Auszahlungen
erſtmals ſeit der Zahlungskriſe beinahe ausglichen. Für den ganzen
Monat Auguſt ergibt ſich nur ein Minus von 6,2 Millionen RM.
gegenüber einem Minus von 55,2 Millionen RM. im Juli. Be=
rückſichtigt
man noch Zins= und Rückzahlungsgutſchriften in Höhe
von 11.6 Millionen RM., ſo ergibt ſich bei den preußiſchen Spar=
Monat Auguſt 1932 ein Einlagenüberſchuß von 5,4
kaſſen für de
Millionen RM. Die günſtige Entwicklung hat im September wei=
ter
angehalten

immer mehr auf den Weg gedrängt worden iſt, die Intereſſemu? 9.
eines Teiles ihrer Mitglieder zu vertreten. Sollte ſich in
nächſten Mitgliederverſammlung herausſtellen, daß ein beachttFkee ſt weder
unbichen
Teil der Mitglieder gewillt iſt, die Hauptgemeinſchaft auch waat
hin zur Vertreterin einſeitiger Intereſſen innerhalb des E
anpfer d74

handels zu machen, ſo ermächtigt der Vorſtand des Verbande=u
eine ſehl
Präſidium, den Austritt aus der Hauptgemeinſchaft des deund r uebt
Einzelhandels zu erklären

Produkkenmärkke.

4eu

Ainftanerin

Auf dem Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 20. Sept wru//i9 w Le
pro Pfund folgende Preiſe bezahlt: Pfirſiche 619 Pfg., Zwexzlhiuſe. S

6.59,5 Pfg., Birnen 518 Pfg., Tomaten 3 Pfg., Bohnen Qug
duronin fel
Pfg., Nüſſe 2548 Pfg. Anfuhr gut, Nachfrage rege.
Mannheimer Produktenbericht vom 22. Sept. Weizen.1ich/e1 Mgeweihe

7677 Kilo 2222,50 RM., Roggen, inländ., 7273 KiloInie grade mI
bis 17,75, Hafer, inländ., neuer 14,7515,25; Gerſte, inlämitn vieſe Locken

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Bei den diesjährigen Frühjahrsweinverſteigerungen in der
Pfalz wurde insgeſamt ein Erlös von 1,303 Millionen RM. er
zielt. Die Pfalz ſteht mit dieſem Geſamterlös an erſter Stelle der
deutſchen Weinbaugebiete. Erlöſt wurden durchſchnittlich für
1928er 450, 1929er 879 1930er 595 1931er 576 RM. je 1000 Liter.
Für 1928er 1.20, für 1929er 1,77. für 1930er 1,60 RM. je Flaſche.
Für 1930er Rotwein 407, für 1931er 299 RM. je 1000 Liter.
Mit 600 000 RM. Aktienkapital wurde in München die Ba=
varia
Film A. G. gegründet, deren Zweck darin zu erblicken iſt, in
dieſer neuen AG. die Emelka=Intereſſen zu ſammeln.
Ueber das Vermögen der Ring=Garage. Inhaber Ernſt von
Grundherr, in Nürnberg neben einem Stuttgarter Autohotel
iſt mit einer Million Paſſiven
die größte Garage Deutſchlands
der Konkurs eröffnet worden. Anlaß hierzu gab neben den
ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen, die ſich namentlich im
Umſatz von Benzin, Autoreifen und Oel, ſowie in der Reparatur=
werkſtätte
zeigten, die Haltung eines hypothekariſch geſicherten
Großgläubigers, der Konkursantrag ſtellte.
Der Verband Deutſcher Porzellangeſchirrfabriken G.m.b.H. in
Berlin hat in einer Verſammlung beſchloſſen, die von der ein=
geſetzten
Kommiſſion vorgeſchlagene Preisregelung mit Wirkung
ab 1. Oktober in Kraft zu ſetzen.
Gemäß einer Verordnung der Reichsregierung ſind die Ein=
fuhrzölle
für Schnittholz aus Tanne Fichte und Lärche aus Oeſter=
reich
von 85 Pfg. auf 1 RM. je 100 Kilo oder auf 6 RM. je Fm.
erhöht worden. Durch dieſe Maßnahme ergibt ſich, daß auto=
matiſch
der Zoll für alle meiſtbegünſtigten Länder ſich erhöht.
In der Woche vom 4. bis 10. September (6 Arbeitstage) ſind
bei der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft 614 091 Güterwagen ge=
ſtellt
worden gegen 687 455 in der entſprechenden Woche des Vor=
jahres
(6 Arbeitstage) und 601 716 in der Vorwoche (6 Arbeits=
tage
). Für den Arbeitstag im Durchſchnitt berechnet, lauten die
entſprechenden Zahlen 102 348, 114 576, 100 294. Nicht rechtzeitig
geſtellt wurden 67 (49) Güterwagen.

18,5019,50: Futtergerſte 1717,25: Laplata=Mais 16,50 das la/
Soyaſchrot 1111,25; Biertreber 10,7511,25: Trockenſckt/kCin zu ſc
9,25: Wieſenheu loſes 4,604,80, Rotkleeheu 4,805.
Lunr
Sie ve
lleeheu 4,805,40, Stroh, Preßſtroh, Roggen=Weizen 2,803
desgl. Hafer=Gerſte 2,402.,80; Stroh geb.. Roggen=Weizer 0 ſos D00.
Weizenmehl Spersu= 2,80, desgl. Hafer=Gerſte 2,202.40;
SeptemberDezember 31,95, desgl. mit Auslandsweizen
Roggenmehl, 6070proz. Ausmahlung 24,5026,50; Weizer
8.25: Erdnußkuchen 12,75. Tendenz: Auf höhere Forder;
des Auslandes iſt die Stimmung etwas freundlicher, doch be i=
ſich
die Umſätze in engen Grenzen.
Berliner Produktenbericht vom 22. September. Am Getel
markt war auch heute eine entgegengeſetzte Preisbewegurn
Weizen und Roggen zu verzeichnen. Das Offertenmaterii
Weizen aus der erſten Hand iſt aus den mehrfach erwähnten
den ſpärlicher geworden und auch die zweite Hand bleick
Verkäufen abwartend. Vereinzelt wird von Exportgeſchäft n
richtet, und die vorhandene Nachfrage konnte am Promptm
im allgemeinen nur zu 1 Mk. höheren Preiſen als geſtern A
digt werden.
Biehmärkke.

* Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 22. September.
getrieben waren 8 Ochſen, 14 Schweine, 168 Kälber, 3 Schan
zahlt wurde für das Pfund Lebendgewicht für Kälber a)
b) 2530, c) 2024 Pfg. Spitzentiere über Notiz. Marktrarß
ſchleppend, Ueberſtand.
Frankfurter Kleinviehmarkt vom 22. Sept. Aufgett
waren: 178 Rinder, 978 Kälber, 359 Schafe und 771 Schweim.
zahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 4042
bis 39, d) 2835: Schafe a) 1. 2326, b) 2022,
Schweine b) 4245, c) 4145, d) 3844, e) 3742. Ma
lauf: In allen Viehgattungen langſam geräumt. Fleiſoi
handelspreiſe. Ochſenfleiſch 1. 5561, 2. 5055: Bullenfle=
54: Kuhfleiſch 2. 4246, 3. 3040; Kalbfleiſch 2. 5565;
melfleiſch 6063; Schweinefleiſch 1 6264. Geſchäftsgang
Eingebracht waren: 694 Viertel Rinder, 51 Kälber, 19 HMu
und 374 halbe Schweine.
Mannheimer Viehmarkt vom 22. Sept. Zufuhr: 130 Kil
28 Schafe, 153 Schweine, 1124 Ferkel und Läufer. Bezahlt 2
N.
für 50 Kilogramm Lebendgewicht in 9
Kälber b) 2
) 3540, d)) 3034: Schafe b) 23
29: Schweine nicht ru
Ferkel bis vier Wochen koſteten pro Stück 710 Mk., übe
Wochen 1214 Mk. Läufer pro
ſtück 1519 Mk. Marktvo/
Kälber mittel, geräumt; Ferkel und Läufer mittel.

Berliner Kursbericht
vom 22. September 1932

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vom 22. Sepiember

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20.625
115.

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Bra
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Belgien
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00 Efh.e=
0 Bengö
00 Leva.
10 Bulben
9 Kronen
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1o0 Kronen
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100 Franes

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S9.:
21.81
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12.40

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169
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742
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Schweiz
panien
Danzig
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Frankfurter Kursbericht vom 22. September 1932.

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Baden=Baden.
2 Berlin. .. . b.2
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[ ][  ][ ]

23. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

In ſtreitbarer Stimmung gingen ſie auseinander. Holter=
mann
=Poltermann, dachte Ludwig Mühlinghaus grimmig. Und
dabei wollte ihm dieſer Mann wirklich wohl. Das ſollte ſich noch
zeigen.

viele Frauen

Koman von Karl Lütge. Copyright by VerlagPreſſe=Tagesdienſt, Berlin W3s
Daß er unfroh war, am Abend, bei der Heimreiſe, das
man kannte ihn nicht. So blieben ſie beiſammen. Man konnte daran liegen, daß man fortwährend über ihn im Zuſam=
ronz
gieinſam Kaffee auf der Terraſſe des neuen Reſtauranrs menhang mit Plänen ſprach, ihn antrieb, hetzte in Kämpfe
zwiſoch Sem neuen Freibad und den famoſen Tennisplätzen, ſcheuchte, die er nicht wollte. Oder wollte er die großen Kämpfe?
um a0 Sicht auf das reizende Kaffeegetriebe und die moderne Ja, er wollte ſie, daran war nicht zu zweifeln. Aber er wollte
Tanzziche zu haben, rückte die Baronin an die Seite von Frau= nicht, daß man ihn ſchob. Nicht eine Frau. Nicht dieſe beiden.
Na, wir ſehen uns bei der Frau Baronin hoffentlich bald
einmal wieder! Die Kur iſt nächſte Woche beendet, ſagte Dr.
m das Ahrtal ſahen die altersmüd gebuckelten Berge der von Lachmann zum Abſchied. Seine Augen gingen über die
Eifel rnb. Es war eine Landſchaft von Reiz und feingepräg= ſchlanke, hohe Geſtalt des Sportsmannes. Welch famoſer Kör=
er
sgnheit. Die goldene Meile ſagte der Geograph für die= verbau und ein lieber guter Junge! Es war Neid im Blick.
Die Baronin, die den alten Freund beobachtete, ſah es und
In der nächſten Woche erwartete Holtermann den Schwim=
hörte
von einem großen Plan, ſagte die Baronin mer vor dem Tor des hohen, grauen Geſchäftshauſes in Ehren=
feld
. Er polterte, als ihm Mühlinghaus die Hand reichte, ſtatt
Neue Sportkämpfe? fragte eines Grußes:
Was ſind das nun wieder für Dinge? Die Baronin ſtiftet
da geſtern 1000 Mark für die Kanaldurchquerung. Adreſſiert an
Ludwig Mühlinghaus blickte über den Klubvorſitzenden
ge iſt wieder drüben, enttäuſcht wie es ſcheint. Sie kam hinweg, über die glatte aſphaltierte Straße und zwiſchen den
zmOlympiſchen Spielen zu ſpät. Durch einen Unfall hatte Lücken des ſpärlich bebauten Vorſtadtfeldes hinweg, ins unge=
ſie
uu Dampfer drüben verſäumt. Ich hörte, daß Mrs Macy, wiſſe Licht des herandämmernden Abends. Die Baronin? So, ſie
ſe zMiter, eine ſehr reiſeluſtige Dame iſt das hat die Toch= ſtiftete ſchon wieder Geld für ihn, als Sportsmann, aus
Sportenthuſiasmus? Ach, läſtige Fragen!
So, ſagte er. Hoffentlich iſt das kein Scherz?
Holtermann griff mit den Händen nervös in den ſtruppigen
junge Unerikanerin geſprochen. Ludwig Mühlinghaus erfuhr Spitzbart. Holtermann=Poltermann, dachte Ludwig Mühlinghaus.
gahar icht, was ſie von großen Plänen der Baronin etwa mit= So witzelten die Klubgenoſſen mitunter.
Was heißt das, Scherz. Wieſo? Das Geld iſt da.
Und was wird mit dem Geld?
Verſtehe Sie nicht. Sie fragen? Die Sache gefällt mir
Mir auch nicht.
Was wird mit dem Geld?
Nun fragen Sie? Weiß ich nicht!
Haben Sie nichts davon gewußt? Kanal?? Tolle Sache!!
ltig. Sie verriet ſich nicht. Auch Ludwig Mühlinghaus / Ehrlich, Ludwig, nichts gewußt?
Warum fragen Sie dauernd? Nein!

Leopold Holtermann behielt die 1000 Mark. Er gab ſie nicht
zurück und richtete auch keine Anfrage an Baronin Bodtfeld.
Das Geld verwirrte ihn. Er war ein ehrgeiziger Menſch, ein
guter Sportsmann. Aber Erfolge waren ihm verſagt geblieben.
Dies Geld eröffnete ihm unverſehens die Ausſicht auf die Erfül=
lung
eines insgeheim lange gehegten Wunſches. Er konnte her=
vortreten
, mehr als bisher, als Vorſitzender eines berühmten
Klubs. Er konnte eine führende Rolle ſpielen.
Ja, ſo weit war Leopold Holtermann. Wenn die Kanaldurch=
querung
durchgeführt werden ſollte, dann nur mit ihm! Er würde
der Trainer des Schwimmers ſein. Nur mit ihm der Kanal, ſonſt
ging das Geld zurück, und der Club würde die ſportliche Seite
der Angelegenheit nicht regeln. Ueberdies reichten 1000 Mark bei
weitem nicht. Der Club würde mit einigen hundert Mark ein=
ſpringen
müſſen, eine Sammlung wäre zu veranſtalten, vielleicht
eine Schwimmveranſtaltung mit Ludwig Mühlinghaus als Zug=
nummer
.
Bis ins Kleinſte erſann der Kopf Holtermanns den Plan.
Sein Name mußte in Verbindung mit der Kanaldurchquerung
genannt werden. Sein Name, da er über die Stadt hinaus keinen
rechten Klang beſaß.
Die Tochter widerſprach den Plänen des Vaters nicht. Er
beſprach gern alle beruflichen und ſportlichen Dinge mit der
Tochter. Marianne war ein kluger, praktiſcher Menſch und viel
zu hübſch, als daß ſie ernſt dem Sport hätte dienen müſſen. Sie
würde überall Aufſehen erregt haben. Aber ſie war dem Sport
verfallen wo Frauenſchönheit nicht zu hoch im Kurs ſtand und
höchſtens Neid erregte.
Ob es gelingen wird? fragte ſie ſachlich.
Daran hatte Holtermann noch gar nicht gedacht. Er riß am
ſtruppigen Bart.
Es iſt ſchon vielen gelungen! Vor 50 Jahren ſchwamm Scott
hinüber. Nur eben noch nie ein Deutſcher! Es wäre doch einmal
eine fabelhafte Sache!
Will er?
Ich denke, ja, wenn die Anregung von mir kommt.
Da lächelte Marianne Holtermann ſtill. Sie kannte Ludwig
Mühlinghaus beſſer. Er ließ ſich leicht durch eine Frau beſtim=
men
, durch den Clubvorſtand nein! Wüßte ſie nicht von ſeiner
ſtarken Empfänglichkeit für Frauen, ſie hätte ſich an ihn längſt ver=
loren
. So nahm ſie das Herz feſt in die Hände. Ueberdies war
er ja mit Elfriede Trautmann, der Freundin, lange Zeit ſo gut
wie verlobt geweſen.
(Fortſetzung folgt.)

ſein Ablinghaus, und Ludwig Mühlinghaus ſaß dicht neben
Dr. 0 Lachmann.
es gzyükende Landſchaftsbereich. Und doch erwuchſen Wünſche
Menſchen am Tiſch. Nicht das ſonntägliche Treiben, wandte ſich.
bei
nichtn g landſchaftliche Schönheit und der warme ſonnige Früh=
herbtal
befriedigten ſie.
iſer junger Freund
or. 1y0 Lachmann, da Ludwig Mühlinghaus ſich nicht regte.
U5 Macy ſchrieb mir
ich traf ſie in Amſterdam, warf Ludwig Mühling= den Klub.
haus eichmütig hin.
ter rul geerbt
Nhlinghaus horchte auf, ohne es zu zeigen. Er dachte oft
an 105 Mach. Leider wurde nichts weiter über die reizende
ſeierl hatte. Er fragte nicht. Nein, er wollte keine neue
Bint
Baronin feſſelte ihn trotz allem, was vorgefallen war,
ſzt ungemein. Immer ſah er zu den ſchwarzen Locken, wie nicht, ganz offen geſagt!
nie gerade weiße Stirn fielen. Er liebte ſie, hatte ſie oft
MHdieſe Locken.
das lag hinter ihm. Sie mühten ſich, voreinander
ſeltig zu ſcheinen. Vielleicht war die Baronin ebenſo
nichts von Gefühlen gezeigt zu haben.

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Seite 14 Nr. 265

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710 Uhr, beginnt ein 8 Abende umfassender V13150

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dem von der Heag, Lnisenstraße 12, zur Verfügun
gestellten Vortragssaal statt. Auskunft und Anmeldum
in dem Ausstellungsraum der Heag. Ed. Hamme

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im großen Saalelder Bessunger Turnhalle
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Stadt-Orchester / Der aktive Chor
Leltung: Musik-Direktor Robert Herber
Nach Schluß der Vortragsfolge: Festball
Eintritt: Mark 0.50 und 0.70. (13160

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