Darmstädter Tagblatt 1932


22. September 1932

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſebenen Original=Auffätze und eigenev Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 264 Donnerstag, den 22. Geptember 1932. 195. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reich
Finanz=Anzeigen 35 Reſchspfg. Reliamezeil
breitl2 Reichemarl Anzeigen von auswärte 3s Reſchep
FinanzAnzelgen 30 Reiſchepfg. 92.mm breite Nellame=
zelle
3.00 Raſchemark. Alle Preiſe in Reichemark
Doller 420 Mark)
im Falle höderer
Gewalt wie Krieg. Aufruhr, Strell pſw., erliſcht
de Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeiger
aufträge und
Schadenerſatz. Bei
iſtung ve.
Fonkurs oder ge
ſticher Belireibun=
* ſeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und Darm=
Ktädter und Natſonalbank.

eichsbahn kurbelt die Wirtſchaft an
Ernenerung von Bahnanlagen. Erhalkung und Ernenerung von baulichen Anlagen.
Makerialbeſchaffung. Sonderprogramm für Zahrzenge. Neubaupläne.
Gehaltsſätze anzugeben ſind. Es genügt, daß der Arbeitgeber den
Zuſähliche Arbeitsbeſchaffung
100=Satz angibt, um den die tarifvertraglichen Lohn= und Ge=

durch Vorfinanzierung von 180 Millionen
Sfeuergutſcheinen.
Berlin, 21. September.
19. und 20. September 1932 tagte der Verwaltungsrat
eutſchen Reichsbahngeſellſchaft in Berlin. Im Vorder=
der
Beſprechungen ſtand die Beteiligung der Reichsbahn
regramm der Reichsregierung zur Bekämpfung der Ar=
igkeit
und zur Belebung der Wirtſchaft. Der Verwal=
ar
beſchloß, zuſätzlich zu den bisher vorgeſehenen Mitteln
Beichaffungen und Arbeiten weitere etwa 180 Millionen
uart reſtlos für weitere Beſchaffungen und Arbeiten zu
znſen, die der Reichsbahn aus den Gutſcheinen für die
ſdirungsſteuer zufließen. Um dieſe Mittel ſchon jetzt flüſſig
ſicen, iſt eine Vorfinanzierung der Steuergutſcheine in
genommen, der der Verwaltungsrat zuſtimmte. Auf
Geiſe iſt es möglich, Aufträge in Höhe von 180 Millionen
jark für zuſätzliche Arbeiten, beginnend mit dem 1. Okto=
32 herauszugeben, die, ſoweit als irgend angängig, noch
birterhalbjahr durchgeführt werden ſollen.
AArbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsbahn.
arüber hinaus beauftragte der Verwaltungsrat den Gene=
elär
, die Verhandlungen über die Schaffung weite=
Mittel in Höhe von 100 Millionen Reichs=
zur
Erhöhung des außerordentlichen Be=
fungsprogramms
auf 280 Millionen RM.
ſturrigt fortzuſetzen. Um mit den zur Verfügung ſtehenden
eAn möglichſt viel Arbeitsgelegenheit zu ſchaffen, und ins
ſnöere das Kleingewerbe und Handwerk zu
ſollen in tunlichſt weitem Umfange über das ganze
gebiet verteilte Wiederherſtellungs= und Ver=
ungsarbeiten
an Gebäuden und ſonſti=
eichsbahnanlagen
vorgenommen werden. Ferner
Vorrat liegendes Schienen= und Schwellenmaterial mit
e nigung eingebaut werden. An Eiſenoberbauſtoffen ſollen
Oktober 1932 ab acht Monate lang je 40 000 Tonnen im
tmeu beſchafft werden. Hinzu tritt der entſprechende Ein=
on
Holzſchwellen und Steinſchlag. Auch die Fahrzeug= und
üuſtrie iſt an dieſem Programm mit Aufträgen beteiligt.
zu ſätzliche Arbeitsbeſchaffungsprogramm gibt neben der
Aubeit bei den Lieferanten allein bei der Reichs=
ſelbſt
24 000 Mann Arbeit. Außerdem können
Einlegen von Feierſchichten bei der Bahnunterhaltung
tiens weitere 6000 Arbeiter in Beſchäfti=
bleiben
.
*
ſe er die Verteilung der von der Reichsbahn im Rahmen
Arbeitsbeſchaffungsprogramms zur Vergebung gelangen=
iffträge
von etwa 180 Mill. RM. erfahren wir noch fol=
Einzelheiten:
werden 1800 Km. Bahnanlagen erneuert. Für Unter=
eiſtungen
beim Oberbau ſind 26 Mill. RM. ausgeworfen,
Mhmltung und Erneuerung der baulichen Anlagen (Gebäude,
et. uſw.) 25 Mill. RM., für die Erneuerung des Ober=
mit
eigenen Arbeitern der Reichsbahn 12,2 Mill. RM.,
beſchaffung von Material für den Oberbau 33 Mill. RM.
lich, für andere eiſerne Stoffe (Aufträge, die in erſter
der Kleineifeninduſtrie und ähnlichen Zweigen zuguie
(h) 3 Mill. RM., für Holzſchwellen 3,5 Mill. RM., für
(Steinſchlag) 8,3 Mill. RM., für ein Sonderprogramm
Vahrzeugverbeſſerungen (Kuppelungen und dal.) 5 Mill.
mark, für Erneuerungen der Fahrzeuge 25 Mill. RM.,
20 Mill. RM. für Waggons und 5 Mill. RM. für Loko=
, für die Erhaltung und Erneuerung maſchinenartiger
em 4 Mill. RM. Neben dieſen Ausgaben für Erhaltung
neuerung der Anlagen iſt noch ein Neubauprogramm
agen, Anſchlußgleiſe, Gebäude, Brücken uſw.) von ins=
35 Mill. RM. in Ausſicht genommen.
Wndung der Berordnung zur Vermehrung und
MEung der Arbeitsgelegenheit auf Akkordlöhne.

haltsſätze oder die Akkordverdienſte unterſchritten werden ſollen.
Zur Vermeidung von Zweifeln wird darauf hingewieſen, daß
nach der Abſicht der Verordnung der Arbeitgeber, der die Tarif=
löhne
und Gehälter mit der zugelaſſenen Abweichung zahlt, damit
den Tarifvertrag und den Arbeitsvertrag erfüllt. Aus der
Durchführungspflicht der Tarifvertragsparteien folgt nicht etwa,
daß der Arbeitgeberverband den ihm angeſchloſſenen Arbeitgeber
dazu anhalten müſſe, trotz der ihm durch die Verordnung ver=
liehenen
Berechtigung, den vollen Tariflohn zu zahlen, anderer=
ſeits
würde eine Gemeinſchaft, die einen gegen die geſetzlich zu=
gelaſſene
Unterſchreitung der Tarifvertragsſätze gerichteten Ar=
beitskampf
unterſtütze, gegen die tarifvertragliche Friedenspflicht
verſtoßen.
Die Arbeitsmarkklage im Reich.
Rund 5 200 000 Arbeitsloſe. Sgiſonmäßige
Bewegungen.
Berlin, 21. September.
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeits=
loſen
betrug am 15. September rund 5 261000, lag alſo nicht
weſentlich über der Zahl vom 31. Auguſt. Die Bewegungen,
die zu dieſem Endergebnis geführt haben, waren ſehr verſchie=
denartig
. In einzelnen wichtigen Berufsgruppen fand eine Ent=
laſtung
, in anderen eine Neubelaſtung des Arbeitsmarktes ſtatt,
beides überwiegend aus jahreszeitlichen Urſachen. Im übrigen
drückt ſich in der Zahl der Arbeitsloſen auch die ſtarke Zunahme
der Arbeitsdienſtwilligen aus, die zweifellos über die Zahl vom
31. Auguſt (rund 144 000) weit hinausgewachſen ſind.
In der Berichtszeit iſt die Arbeitsloſenzahl nur um rund
38 000 geſtiegen, während in der entſprechenden Zeit des Vor=
fahres
eine Zunahme um rund 109 000 zu verzeichnen war. In
der Arbeitsloſenverſicherung wurden am 15. September rund
659 000 (gegen 697 000 Ende Auguſt), in der Kriſenfürſorge rund
1 280 000 (gegen 1 295 000 Ende Auguſt) Hauptunterſtützungs=
empfänger
betreut. Die Zahl derjenigen Arbeitsloſen, die bei
Notſtandsarbeiten beſchäftigt waren, belief ſich Ende Auguſt
ſchätzungsweiſe auf 65 000 Perſonen. Im freiwilligen Arbeits=
dienſt
waren Ende Auguſt rund 144 000 Arbeitswillige tatſächlich
beſchäftigt.
Die Reichsmitkel für Inſtandſekungsarbeiken
im Baugewerbe.
Durch die Notverordnung vom 4. 9. 32 ſind weitgehende
Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaffung für das Baugewerbe vor
allem auch für das Handwerk, getroffen worden. Der Reichs=
arbeitsminiſter
hat jetzt im Reichsanzeiger die näheren Beſtim=
mungen
über die Vergebung der Mittel veröffentlicht. Der
weſentliche Inhalt der Ausführungsbeſtimmungen beſagt:
Dem Hausbeſitz werden Steuergutſcheine in Höhe von 40 v. H.
der Grundſteuer zur Verfügung geſtellt, um Inſtandſetzungs= und
Umbauarbeiten in größerem Umfange zu ermöglichen. Darüber
hinaus ſind 50 Millionen Reichsmark für die Inſtandſetzung von
Wohngebäuden, die Teilung von Wohnungen und den Umbau ge=
werblicher
Räume zu Wohnungen bereitgeſtellt. Der Zuſchuß wird
für größere Inſtandſetzungsarbeiten gewährt. Die Koſten müſſen
mindeſtens 250 RM. betragen. Der Zuſchuß beträgt ein Fünftel
der Koſten. Rückzahlung wird nicht gefordert. Bei der Teilung von
Wohnungen und dem Umbau gewerblicher Räume zu Wohnungen
wird die Hälfte der Koſten als Zuſchuß gewährt, im Höchſtfalle
600 RM. für jede Teilwohnung. Die Arbeiten dürfen erſt nach
dem 25. September 1932 begonnen ſein. Der Antrag auf Bewil=
ligung
des Zuſchuſſes muß vor Beginn der Arbeiten geſtellt wer=
den
. Auf Grund des Antrages wird zunächſt ein Vorbeſcheid er=
teilt
. Erſt hierdurch entſteht ein Anſpruch auf den Zuſchuß. Die
endgültige Höhe der Koſten iſt nachzuweiſen, insbeſondere durch
Rechnungen. Arbeiten, die in Schwarzarbeit ausgeführt ſind, dür=
fen
nicht berückſichtigt werden. Die Stellen, an die die Anträge
auf Bewilligung eines Zuſchuſſes zu richten ſind, werden von den
oberſten Landesbehörden beſtimmt. In Preußen wird es voraus=
ſichtlich
die Gemeinde ſein.

Reichsanzeiger erſcheint jetzt die angekündigte 2. Ver=
a
des Reichsarbeitsminiſters zur Durchführung und Er=
a
der Verordnung zur Vermehrung und Erhaltung der
Ewelegenheit, die durch zwei Ergänzungen die Anwendung
Verordnung auf Akkordlöhne regelt. Vorausſetzung der
ie die Berechnung zwei Wege, die zum gleichen Ergebnis in der Preſſe erörtert wurde, kommt niemals in Frage.
Er kann etweder 10 v. H. des tatſächlich erzielten Akkord=
d
Tarifſätze bekannt gibt, die ermäßigten Lohn= ud idenftzieren.

Die Arbeitspläne der Reichswaſſerſtraßen=
verwalkung
.
Ueber die Arbeitspläne der Reichswaſſerſtraßenverwaltung
S iſt auch hier, daß eine tarifliche Lohnregelung für den ſind in den letzten Tagen in der Preſſe Mitteilungen erſchienen,
ehmer beſteht. Da praktiſch ſchwer feſtzuſtellen wäre, wel= die in weſentlichen Punkten den Tatſachen nicht entſprechen. Der
Eel des Akkordverdienſtes gerade in der 30. bis 40. Wochen= Ausbau des Rhein=Herne=Kanals auf einen größe=
tsſtunde
erarbeitet iſt, ſoll bei der Berechnung des zuläſſigen ren Querſchnitt ſteht nicht zur Erörterung. Am Dort=
es
von einer gleichmäßigen Verteilung des Akkordverdien= mund=Ems=Kanal und an der Ems ſollen im Inter=
hF
die einzelnen Stunden ausgegangen werden. Auch der eſſe einer beſſeren Waſſerwirtſchaft und Landeskultur gewiſſe
Ddes tarifvertraglichen Lohnſatzes am Akkordverdienſt ließe Teilarbeiten vorgenommen werden. An der Oder ſind
u durch umſtändliche Berechnung feſtſtellen. Deswegen ſoll zwei Talſperren im Bau, Ferner ſoll mit umfang=
derm
tatſächlichen Akkordverdienſt des einzelnen Arbeiters reichen Bauten zur Verminderung der bisherigen
enngen werden. Die Akkordarbeiter werden im Geſamt= Ueberſchwemmungen ander unteren Havel begon=
hſchrnitt
etwa 10 v. H. übertariflichen Verdienſt haben. Die= nen werden, wenn die ſchriftliche Zuſtimmung Preußens vorliegt,
eſſerverdienſt ſoll vom Abzug freibleiben. Der Arbeitgeber Eine völlige Trockenlegung des Friſchen Haffs, die gelegentlich
Ob man über Vorarbeiten zur Landgewinnung am Friſchen
en ſtes freilaſſen, alſo den Abzug von 90 Prozent des Ver= Haff einen poſitiven Entſchluß faſſen ſoll, hängt noch von einer
Aies berechnen, oder er kann die 100=Sätze der in der Haupt= ganzen Reihe von Vorſchlägen ab. Es handelt ſich hier in aller=
mung
vorgeſehenen Unterſchreitung um 10 v. H. ermäßigen, erſter Linie um ein Siedlungsproblem. Die Reichsregierung iſt
im Zuſammenhang damit wird auch eine Klarſtellung der gegenwärtig nicht in der Lage ſich mit all den Plänen, die
ch ift vorgenommen, daß in dem Aushang, der die Unter= über Landgewinnung am Friſchen Haff aufgetaucht ſind, zu

* Scholle und Schulden.
Ein akkuelles Thema in Rumämſen.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
H. T. Bukareſt, September 1932.
Mitbürger! Freunde! Romani!
Im Vergleich zu den Völkerbunds=Sachverſtändigen haben
ſich die vielgeſchmähten Deutſchen während der Okku=
pationszeit
wie die Engel benommen! Nicht einmal zur Zeit
der Türkenherrſchaft iſt Rumänien von Stambul ſo würdelos
behandelt worden, wie jetzt von dieſen Fremden . . So und
ähnlich ſchreien heute große, rote Plakate auf den belebteſten
Straßen der Hauptſtadt, und Redner aller möglichen Parteien
und Organiſationen die rumäniſche Schande in alle Welt
hinaus. Auch die Oppoſition bläſt in das gleiche Horn, und
wenn Sir Otto Niemeyer und die übrigen Mitglieder der
Finanzkontroll=Kommiſſion rumäntſch verſtünden, hätten ſie viel=
leicht
ſchon am Tage ihrer Ankunft der Stadt Bukareſt wieder
den Rücken gekehrt.
Warum die allgemeine Aufregung und Empörung?
Vor einigen Wochen hatte die mittlerweile zurückgetretene
Jorga=Regierung auf ausdrücklichen Wunſch des Königs das
Geſetz über die Entſchuldung der Landwirtſchaft erlaſſen ge=
habt
, das eine 50prozentige Schuldenſtreichung und Amortiſation
der Reſtſumme zu 4 Prozent in 30 Jahren vorſah. Wäre dies,
von der Bauernſchaft mit großer Freude begrüßte Geſetz in
Kraft getreten, dann wären die Agrarbanken des Landes, die ihre
Treſors mit Bauernwechſeln vollgeſtopft haben, über Nacht
reihenweiſe ins Grab geſunken und hätten unweigerlich auch die
Nationalbank, bzw. die Währung mit in den Abgrund geriſſen.
Das lag natürlich durchaus nicht im Intereſſe der rumäni=
ſchen
Auslandsgläubiger, die ſofort in Aktion traten, um ihre
in Rumänien inveſtierten Kapitalien vor Schaden und Nachteil
zu bewahren.
Als erſtes erzwang Frandreich unter An=
drohung
jeglicher Anleiheverweigerung den
Rücktritt der Regierung Jorga, gleichzeitig entſandte
es den Finanzfachverſtändigen Prof. Riſt, der eine genaue Ueber=
prüfung
der Finanzlage des Landes vornehmen mußte. Die For=
derungen
Riſts ſind bekannt: er verlangte größte Sparſamkeit
auf allen Gebeiten, weitgehenden Beamtenabbau, Budgetredu=
zierung
und least not least Aufhebung bzw. Revifion des
gefährlichen, Agrarumſchuldungsgeſetzes.
Damit aber traf er die Rumänen an ihrer empfindlichſten
Stelle: am Geldbeutel, und der allgemeine Proteſt und die allſeitige
Empörung, die die Forderung der Sachverſtändigen im Lande
ausgelöſt haben, wird man nur dann verſtehen können, wenn
man die Mißbräuche kennt, die von eben dieſen Rumänen
mit dem an ſich gutgemeinten Entſchuldungsplan des Königs
betrieben worden ſind.
Als nämlich durch den Geſetzentwurf bekannt wurde, daß
die Hälfte aller Agrarſchulden geſtrichen und der Reſt zu billigen
Zinſen erſt in 30 Jahren bezahlt werden ſollte, verwandelten ſich
über Nacht alle verſchuldeten rumäniſchen Bürger der Städte,
die bis dato die Landwirtſchaft nur vom Hörenſagen kannten,
in Agrarier, und jeder beeilte ſich, ſeine privaten,
induſtriellen, kommerziellen, politiſchen oder
Spielſchulden als Agrarſchulden zu deklarie=
ren
und anzumelden!
Das Verfahren war ſehr einfach: Ein Politiker, ein Fabri=
kant
oder Kaufmann mit einer Schuldenlaſt von z. B. einer
Million Mark erinnerte ſich plötzlich, daß er irgendwo auf dem
Lande eine Sommervilla mit einem Gemüſegarten oder eine
Jagdhütte mit einigen Morgen Bauland beſaß, deren Wert ſich
vielleicht auf 10 000 oder 20 000 Mark belief . all dieſe Leuie
luden hocherfreut ihre privaten Schulden auf das Dach dieſes
Häuschens ab oder verteilten ſie auf den Gemüſegarten und das
Bauland und erhoben nun ebenfalls Anſpruch auf die in der
Praxis auf völlige Schuldenſtreichung hinauslaufende Agrar=
umſchuldung
. Ja, viele Städter, die nicht in der glücklichen
Lage waren, ein Stückchen Land zu beſitzen, kauften es ſich noch
in aller Eile mit geborgtem Gelde, um die erforderliche juriſtiſche
Baſis für die bevorſtehende allgemeine Schuldenſtreichung zu
beſitzen ..
Auf dieſe Weiſe wurden in ganz Rumänien von 3 615 532
Schuldnern faſt 50 Milliarden Lei zur Konvertierung
angemeldet, Zahlen, deren Irrſinn man nur verſteht, wenn man
weiß, daß ganz Rumänien etwa 18 Millionen Einwohner und
Staatseinkünfte von etwa 12 Milliarden Lei hat. Eine Konver=
tierung
der 50 Milliarden wäre alſo einer Vermögensenteignung
der Gläubiger (Banken und Privaten) und einer Vermögens=
umſchichtung
gleichgekommen, wie ſie in dieſem Umfang nicht
einmal in Sowjetrußland geſchehen iſt.
Infolgedeſſen erhielt die neugebildete Vaida=Regierung vom
franzöſiſchen Kapital den Auftrag ſo muß man ſchon ſagen
beſchleunigt das Umſchuldungsgeſetz zu revidieren, da ſonſt
auf keine irgendwie geartete Finanzhilfe für Rumänien zu rech=
nen
ſei, und wohl oder übel mußte Herr Vaida und ſeine
regierenden Nationalzaraniſten der kluge Maniu machte das
Spiel nicht mit in dieſen ſauren Apfel beißen . . . Sauer
inſofern, als die Nationalzaraniſten eine ausgeſprochene
Bauernpartei ſind, die eigentlich von rechtswegen an einer weit=
gehenden
Entſchuldung ihrer Wähler beſonders intereſſiert ſein
müßten. Sie ſind es auch in der Tat aber die Zwickmühle, in
der ſich jetzt die Regierung und die Partei, die im Parlament
die abſolute Mehrheit hat, befinden, iſt folgende: Auf Ver=
langen
der Franzoſen hat der derzeitige Finanzminiſter Miro=
nesku
einen neuen Umſchuldungsentwurf ausgearbeitet, der
folgendes vorſieht: entſchuldet oder umgeſchuldet ſollen nur
wirkliche Bauern mit einem Beſitz bis zu zehn
Hektar werden, vorausgeſetzt, daß ſie nachweiſen, daß ſie nur
zu landwirtſchaftlichen Zwecken Schulden gemacht haben und
etwa Dreiviertel ihres Einkommens aus der Landwirtſchaft be=
ziehen
. Alle übrigen angemeldeten Agrar=Schulden ſollen von
Fall zu Fall durch Neufeſtſetzung der angelaufenen Wucherzinſen
etwas ermäßigt werden, was aber auch nur qualifizierten Land=
wirten
zugute kommen ſoll.
Dies Geſetz, das wohl Hand und Fuß hat ſoll nun in
dieſen Tagen, auf Druck Frankreichs bzw. der Sachverſtändigen,
der Kammer zur Annahme vorgelegt werden, und die Sch: die=
rigkeit
iſt nun die: lehnen die Nationalzaraniſten es ab, dann
bekomt Ryänien keine Anleihe, die g8 mhedingt braucht, es

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Seite 2 Nr. 264

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 22. September

fällt nach der politiſchen, nun auch der wirtſchaftlichen Iſolie=
rung
anheim und kann dann namentlich infolge der dies=
jährigen
ſchlechten Ernte beruhigt den Bankerott anmelden.
Nehmen die Nationalzaraniſten jedoch das Geſetz an, dann
machen ſie ſich in Rumänien ſo ziemlich alles zu Feinden, was
irgendwie innenpolitiſchen Einfluß beſitzt und verderben es
vor allem mit dem Großteil ihrer Wähler. Außerdem darf man
nicht vergeſſen, daß die meiſten der für Annahme oder Ableh=
nung
zuſtändigen nationalzaraniſtiſchen Abgeordneten Lan. ſind, das heißt Leute, die an der Schuldenſtreichung per=
önlich
intereſſiert ſind, und die naturgemäß in allererſter Linie
ihr perſönliches Intereſſe im Auge haben. Bei einer Abſtim=
mung
könnte man alſo damit rechnen, daß ein großer Teil der
Nationalzaraniſten die neue Vorlage ablehnen wird, dazu kommt
dann die geſamte Oppoſition, an der Spitze die Liberalen, die
nichts unverſucht laſſen werden, um die amtierende Regierung
zu ſtürzen . . die Möglichkeit, daß das revidierte Umſchul=
dungsgeſetz
entgegen dem ausdrücklichen Verlangen Frankreich=
doch
abgelehnt wird, iſt alſo durchaus gegeben.
Was ſoll alſo werden? Niemand weiß es, und auch die
Sachverſtändigen (Niemeher Dr. Kempner uſw.) wiſſen es noch
nicht. Ihre Aufgabe beſteht zunächſt darin, die tatſächliche
Finanzlage Rumäniens nochmals genau zu überprüfen und dann
nach der bekannten mittleren Linie zu ſuchen. Aber wie dieſe
mittlere Linie ausſehen wird, weiß niemand, und bezeichnen=
derweiſe
mehren ſich in Rumänien die Stimmen derer, die der
Regierung nahelegen, den gordiſchen Knoten kurzerhand mit dem
M=oratoriums=Schwert durchzuhauen. Denn: Uappetit
vient en mangeant, der Appetit kommt mit dem Eſſen: nach dem
Grundſatz: Was dem einen recht, iſt dem anderen billig ver=
langen
jetzt auch die Städter ein ſtädtiſches Umſchuldungs=
geſetz
; noch bedeutſamer aber iſt die Tatſache, daß auch die brei=
ten
Maſſen der politiſch desintereſſierten und ſonſt völlig an=
ſpruchsloſen
Arbeiter und kleinen Beamten die bisherige Er=
füllungspolitik
ablehnen und daß die allgemeine Stimmung
gegen die Fremden inſonderheit gegen Frankreich, ſtändie
wächſt.
In einem Lande wie Rumänien, das bisher als ausge=
ſprochen
frankophil gegolten hat, geben dieſe, in der letzten Zeit
an die franzöſiſche Adreſſe gerichteten Zornausbrüche immerhin
zu denken, und für die deutſche Außenpolitik dürfte es ratſam
ſein, dieſen ſich anbahnenden Stimmungsumſchwung zwar
nicht zu überſchätzen zum mindeſten aber ſcharf zu beobachten.
Denn; ganz gleich, wie dieſer Kampf um
Schulden und Scholle ausgehen wird Frank=
reich
wird auf dem Papier vielleicht noch ein
mal als Sieger daraus hervorgehen, dafür aber einen
Preſtigeverluſt zu verzeichnen haben, den es in
Numänien niemals wieder einholen können
wird. Denn auch der verblendetſte Franzoſenfreund im Lande
hat begriffen, daß die Finanzfachverſtändigen zwar vorgeben,
die Wege für eine Finanzhilfe bahnen zu wollen, daß es ihnen
aber in Wirklichkeit nur darauf ankommt, die Weiterzahlung
der rumäniſchen Tribute ſicherzuſtellen.
In dieſer Hinſicht unterſcheiden ſie ſich in der Tat in nichts
von den fanatiſchen Steuereintreibern der Hohen Pforte, und
wenn die Maſſe des Volkes jetzt zu der Erkenntnis gekommen
iſt, daß ſich im Vergleich hierzu die vielgeſchmähten Deutſcher
während der Okkupationszeit wie die Engel benommen haben
ſo kommt dieſe Erkenntnis zwar ſpät, aber immer noch nicht
zu ſpät .. .

Wirtſchaftsbelebung.

Die Lederwerke Carl Freudenberg G. m. b. H. in Weinheim
haben infolge Eingangs größerer Aufträge über 200 Arbeitskräfte
einſtellen können. Dabei braucht die bisherige Arbeitszeit nicht
verkürzt zu werden.
Die Continental=Gummi=Werke AG. in Hannover teilt mit,
daß ſie, um auch ihren Zulieferanten die Möglichkeit der Wieder=
einſtellung
neuer Arbeitskräfte zu geben, dieſen zu den laufenden
Aufträgen noch zuſätzliche Aufträge in der Höhe von 2½ bis
3 Millionen RM. gegeben hat. In der Hauptſache werden hiervon
betroffen die Textil=, Metall=, Montan= und chemiſche Induſtrie
aber auch das Handwerk wird an der obigen Summe mitbeteiligt
werden.

Aus Anlaß des 85. Geburtstages des Reichspräſidenten von
Hindenburg bleiben am Vortage, am 1. Oktober, die Schulen in
ganz Preußen geſchloſſen.
Reichskanzler von Papen wird am Donnerstag abend. 19 Uhr,
über alle deutſchen Sender als Auftakt zur Winterhilfe eine An=
ſprache
unter dem Thema Wir wollen helfen halten.
An Stelle des in den Ruheſtand tretenden Präſidenten der
Reichsbahndirektion Altona wird der bisherige Präſident der
Reichsbahndirektion Mainz, Lochte, treten. Die Reichsbahndirek
tion Mainz wird vorläufig durch ihren Vizepräſidenten geleiter
werden.
Die oldenburgiſche Regierung hat an den Reichspräſidenter
einen Hilferuf für die oldenburgiſche Landwirtſchaft gerichtet. Sie
fordert ſofortige Herabſetzung des Reichsbankdiskonts auf höchſtens
2 v.H. und des Privatdiskonts auf 3 v.H., ſowie die Ausſetzung
aller Zwangsverkäufe und Verſteigerungen für ein volles Jahr.
Am Mittwoch wurde über das Vermögen der Heimbau G.m.b.H.
in Berlin, einer gemeinnützigen Beamtenſiedlung, das Konkurs=
verfahren
eröffnet. Die Schulden belaufen ſich auf dreiviertel
Millionen Mark. Tauſend Beamte ſind geſchädigt.
Die deutſche Abordnung, für die Völkerbundsratsſitzung bzw. die
Völkerbundsratsverſammlung iſt am Mittwoch nach Genf abgereiſt
Die britiſche Admiralität gibt bekannt, daß ſie Bauaufträge
für einen Flottillenführer und acht Zerſtörer ſowie für zwei
Minenſucher vergeben hat. Damit iſt das Bauprogramm von 1931
das aufgeſchoben worden war, mit Ausnahme von zwei U=Booten
erledigt,
Gandhi, der ſich ſeit Dienstag mittag im Hungerſtreik be=
findet
, erklarte, daß er nur noch von Waſſer leben werde, das eine
außerordentliche Kraft habe, das Leben zu verlängern. In vielen
Großſtädten Indiens wurden Trauerſtreiks veranſtaltet. Vor
Gandhis Gefängnis beteten hunderte von Hindus den ganzen Tag
für ihren Führer. Die Bombayer Konferenz zwiſchen Kaſtenhindus
und Parias hat gute Fortſchritte gemacht.

äfko
Kuruſrängsfenge.

Der chineſiſche Admiral Wu Wang=tſung, der die kartogra=
phiſche
Abteilung im chineſiſchen Marineminiſterium leitet, iſt
von unbekannten Tätern ermordet worden.

und ähnliches, ſo daß dem Ausland, wohin dieſe illegalen Druck=
ſchriften
ebenfalls gelangen, Handlangerdienſte in der Induſtrie
ſpionage geleiſtet werden. Soweit wir informiert ſind, iſt damit
zu rechnen, daß gegen Betriebsſpionage in abſehbarer Zeit durd
eine weitere Verordnung vorgegangen wird, die auch dieſe Art
des Verrates erfaßt. Einzelheiten ſind noch nicht bekannt, doch
dürften verſchärfte Strafen gegen den Verrat von Betriebs=
geheimniſſen
herauskommen.

zum Schuße der deutſchen Heringsfiſcherei.

Die Lage der deutſchen Heringsfiſcherei hat ſich angeſichts der
engliſchen Konkurrenz völlig unhaltbar geſtaltet, da die Ent=
wertung
der engliſchen Währung im vergangen Herbſt die Preiſe
für das Faß Heringe um 30 Prozent gedrückt hatte. Faſt 75
Prozent der deutſchen Heringsflotille mußten im letzten Jahre
aufgelegt werden. Die ſich daraus ergebende ungeheure Arbeits=
loſigkeit
in den Küſtenſtädten hat die Abgeordneten aller Par=
teien
mit Ausnahme der Kommuniſten einſchließlich der Sozial=
demokratie
, die die Küſtengegenden vertreten, veranlaßt, für
einen Schutz der deutſchen Heringsflotte ſich einzuſetzen.

Scharſer Kampf gegen Induſtrie=Spionage.

Die Reichsregierung hat vor kurzem durch Verordnung zum
Wettbewerbsgeſetz Handhaben zu einer ſchärferen Bekämpfung der
Betriebsſpionage geſchaffen. In der Zwiſchenzeit hat ſich aller=
dings
herausgeſtellt, daß auch dieſe geſetzlichen Beſtimmungen
nicht weit genug gehen, um die Betriebe vor ausländiſchen Kund=
ſchaftern
einigermaßen wirkungsvoll zu ſchützen. Es hat ſich er=
geben
, daß das Ausland nach wie vor in den Beſitz deutſcher Pro=
duktionsgeheimniſſe
kommt. Außerdem ſtellt ſich immer wieder
heraus, daß die Kommuniſten in ihren illegalen Druckſchriften die
Betriebsſpionage begünſtigen. Sie berichten über Neuerfindun=
gen
, über neue Produktionsverfahren, über Fabrikeinrichtungen

Der Finanzausſchuß des Landtages ſtimmte
geſtern mit 7 Stimmen der Nationalſozialiſten und Kommuniſten
gegen die übrigen Parteien einem nationalſozialiſtiſchen Antrag
zu, der die Regierung erſucht, Beförderungen von Be=
amten
aus politiſchen Gründen nicht mehr vor=
zunehmen
. In der lebhaften Ausſprache war eine Einigung
über den Begriff Beförderungen aus politiſchen Gründen
nicht möglich. Abgelehnt wurde der kommuniſtiſche Antrag, die
Bürger= Bier= und Getränkeſteuer auf Grund der Notverord=
nung
nicht durchzuführen. Eine längere Ausſprache entſpann
ſich über die Eingabe einiger Polizeihauptwacht=

meiſter um höhere Einſtufung in der Beſoldungsordnung nack
Zurücklegung von 21 Dienſtjahren. Die Regierung lehnte die

Erfüllung der Eingabe ab, weil die Beſoldungsordnung von
ihr nicht durchbrochen werden könne. Schließlich wurde die Ein=
gabe
(Baußmann, Darmſtadt, und Genoſſen) der Regierung zur
tunlichſten Berückſichtigung überwieſen mit dem gleichzeitigen
Erſuchen, im nächſten Staatsvoranſchlag Vorſchläge über die
Beſoldung dieſer Beamtengruppe zu unterbreiten. Bei Stimm=
enthaltung
von Sozialdemokraten und Zentrum fand ein natio=
nalſozialiſtiſcher
Antrag Annahme, der die grundſätzliche Höher=
einſtufung
dieſer Polizeibeamten nach 21 bzw. 25 Dienſtjahren
einſchließlich Militärdienſtzeit vorſieht. Der Ausſchuß berät am
Freitag weiter.

Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 21. Septer
Die engliſche Note an Deutſchland hat in der frann
Preſſe mit wenigen Ausnahmen eine ſehr günſtige Aufnan=
funden
. Man lobt den erſten Teil der Note, in dem m
Geiſt Sir John Simons als der Macdonalds zu erken
als einen energiſchen Wink nach Berlin. Mit dem zweitzt
der Note iſt man allerdings weniger zufrieden. Er ſoll g
ſtiſche Argumentation mit Berufung auf die politiſchen B.
digkeiten wieder entkräften.
Die Haltung Englands wird, nach dieſer Note zu ſ5,
kaum zu einer Entſpannung beitragen. Man kann auch
merkung nicht unterdrücken, daß ſowohl die Haltung Frcm
wie auch die Haltung Englands ſeit der Uebergabe der 11.
Note inkonſequent und unſtetig waren; es wäre nichtt
dieſe Behauptung ſelbſt durch die Aeußerungen der w.
Preſſe zu belegen. Der diplomatiſche Hintergrund der Au=
derſetzung
über die deutſche Gleichberechtigung erſcheint
Wenn auch die engliſche Note Sätze allgemeiner Na=u
hielt, welche der franzöſiſchen Preſſe ſympathiſch in dem
klingen, ſo iſt Frankreich durch Englands Haltung eigent:10
nicht geholfen. Denn einer Löſung der Frage kommt man
nicht näher, einer Löſung im franzöſiſchen Sinne ebenſ=
wie
einer Löſung, welche den deutſchen Wünſchen enrt
würde. Wenn man in Paris die Behauptung aufſtellt.
liſche Note nehme mit einer Hand zurück, was ſie mit der
gebe, ſo hat man ganz entſchieden unrecht. Denn die
Note bringt überhaupt nichts außer einigen ſpitzen Beme
für Berlin und Paris. Das hat man am wenigſten nug.
habt.
Der franzöſiſche Standpunkt in der Abrüſtungsfrage .
mer von dem Prinzip der Sicherheit beſtimmt. Was Fmi
darunter verſteht, iſt ja hinreichend bekannt. Tatſache
wenn England in Erwägung ziehen würde, Frankreichs d
heit durch neue Garantien zu erhöhen, die franzöſiſche
politik auf einmal über ſehr viel mehr Bewegungsfreiheii
Abrüſtungsfrage verfügen würde als heute. Wäre eirn
Nachricht aus London gekommen, ſo wäre ihre Aufn)
Paris tauſendmal beſſer als die der jetzigen engliſchen Noo=
Abrüſtungsfrage würde dann aufhören, für Frankreich ein=
der
Beunruhigung zu bedeuten. Aber gerade in dieſem
zeigt ſich England bis jetzt unzugänglich.

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Beginn der Büroarbeiken der Abrüſtungskonk

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Berichter

Das Büro der Abrüſtungskonferenz iſt am Mittwoch
tag wieder zuſammengetreten. Im Ganzen ſetzt ſich das Bimt)4u vrn
19 Perſönlichkeiten zuſammen. Deutſchland hat zu
Tagung gemäß der Mitteilung des deutſchen Außenraf
an den Präſidenten der Abrüſtungskonferenz vom 14. Schd A Voe
keine Vertreter entſandt. Hauptaufgabe der jM niſte hat
Tagung des Büros iſt die Ausführung der Reſolution der GchlAn u e
kommiſſion der Abrüſtungskonferenz vom 23. Juli, durch=MAnt)
erſte Tagungsabſchnitt der Konferenz abgeſchloſſen wurde.
Präſident Henderſon eröffnete die Tagung des Büros M
rüſtungskonferenz mit einer kurzen Anſprache. Sodann Lcht/ ſſen V
Präſident das Schreiben des deutſchen Außenminiſters
Antwort des Konferenzpräſidenten vor. Beide Schreiben m
im Wortlaut verleſen.
Mit dem Vorſchlage Henderſons, über die Mitteil dl K ſenoſte
deutſchen Regierung vorläufig in keine Diskuſſion einud
für den Fall, daß die deutſche Regierung den Wunſch Hill
ſeinen Brief zu antworten, erklärte ſich das Büro einverſtan
Nachdem das Büro die geſchäftsordnungsmäßigen Dn
ledigt hatte, iſt es am Nachmittag in ſein eigentliches Unt
programm eingetreten. Das Büro hat beſtimmte Aufgabe=
ledigen
, die ihm durch die Reſolution der AbrüſtungsZ./
vom 23. Juli übertragen worden ſind. In einer analytiſcheſ0/ de E.
zeichnung, die der Berichterſtatter Beneſch dem Büro ſch
werden die Punkte, die jetzt geklärt werden müſſen, in vi.and
gorien eingeteilt. Den heute begonnenen Arbeiten des
dürfte für das Schickſal der Abrüſtungskonferenz größte
tung zukommen.

Rücktritt des Kabinekts Karolyi.

EP. Buapeſt, 21. Septn
Die Regierung Karolyi iſt heute zurückgetreten. Ri
weſer Horthy hat die Demiſſion des Kabinetts angenomn
die zurückgetretenen Miniſter mit der proviſoriſchen W2
rung der Geſchäfte betraut. Er wird morgen zunächſt di
Häuſer des Parlaments empfangen und die Beſprechum=
den
Politikern aufnehmen.

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Die Oeffentlichkeit wird ſeit einiger Zeit wieder ſtark durch
das Auftreten der gefürchteten, ſpinalen Kinderlähmung beun=
ruhigt
. Es handelt ſich dabei um eine Infektionskrankheit, die
hauptſächlich im Spätſommer auftritt und gewöhnlich Anfang
Oktober erliſcht. Sie zeigt ſich im Anfang zunächſt in Form eines
fieberhaften Schnupfens und allgemeinen, wenig charakteriſtiſchen
Krankheitserſcheinungen. In den ſchweren Fällen treten dann aber
ſehr bald Lähmungen auf, die nun das Krankheitsbild beherrſchen.
Die Lähmungen können völlig verſchwinden, leider bleiben aber
oft Teillähmungen zurück, die zu Wachstumsſtörungen führen.
Von der Krankheit werden auch Erwachſene betroffen. Man kennt
die Krankheit ſchon ſeit längerer Zeit, doch iſt ihre beſondere
Eigenart erſt ſeit einigen Jahren erforſcht. Als krankheitserregen=
der
Stoff kommt ein flüſſiges Virus in Betracht, das mikroſkopiſch
nicht erkennbar iſt, aber auf Affen übertragen werden kann. Naſen=
und Rachenſchleimhaut ſind die Eingangspforten, und die Ueber=
tragung
erfolgt wohl meiſt durch Anhuſten und Annieſen. Wichtig
iſt, daß nur einzelne Menſchen für die ſchweren Formen der Krank=
heit
empfänglich ſind. Infolgedeſſen treten meiſt nur einzelne Fälle
auf, Epidemien ſind ſelten. Nur bei Perſonen, die für dieſe
Krankheit beſonders empfänglich ſind, dringt das Krankheitsgift
tiefer in die Schleimhaut und den Säfteſtrom des Körpers ein und
erreicht das Rückenmark, um von hier aus ſchwere Lähmungen
hervorzurufen. Die Abwehr gegen die Krankheit, die heute in
Aerztekreiſen meiſt nach den erſten Beſchreibern, Heine=Medinſche
Krankheit genannt wird, erfolgt in erſter Linie durch hygieniſche
und organiſatoriſche Maßnahmen. Die Amerikaner, die vor einigen
Jahren eine ſehr heftige Epidemie erlebten, konnten durch ſehr
energiſche Methoden innerhalb von drei Tagen der Weiterverbrei=
tung
der Krankheit Einhalt gebieten. Alle Häuſer, in denen die
Krankheit auftrat, wurden beſonders kenntlich gemacht, die Schu=
len
, Theater und andere Verſammlungsorte geſchloſſen und ſogar
die Zufahrtswege abgeſperrt. Solche einſchneidenden Abwehr=
methoden
ſind im allgemeinen nicht nötig, aber man hat doch auch
in dieſem Jahre, ſobald ſich einzelne Krankheitsherde zeigten, nicht
gezögert, die Schulen in dieſem Bezirk zu ſchließen. Beſonders
wichtig erſcheint es aber, die Bevölkerung ſelbſt zur Vorſicht und
hygieniſchem Verhalten zu ermahnen. Anhuſten und Annieſen iſt
ſchon unter normalen Verhältniſſen eine üble Unſitte. In Zeiten
von Grippe und Kinderlähmungsgefahr muß aber ſolch unhygieni=
ſches
Verhalten geradezu als Verbrechen bezeichnet werden. Wenr
man ſich beim Leſen der Berichte über das Auftreten der Krank=

heit nicht in Angſt verzehrt, ſondern nur daran denkt, ſich hygieniſch
richtig zu verhalten und Rüchſicht auf ſeine Mitmenſchen zu neh=
men
, wird man weſentlich dazu beitragen, die Ausbreitung der
Krankheit zu verhindern.
Seit einer Reihe von Jahren iſt auch die ſpinale Kinder=
lähmung
wie andere ſchwere Infektionskrankheiten meldepflichtig.
Damit hängt es wohl zuſammen, daß man heute mehr von der
Krankheit hört als früher. Die Kranken ſelbſt müſſen von den Ge=
ſunden
ſtreng abgeſondert und ihre Wäſche gründlich desinfiziert
werden.
Was nun die Behandlung betrifft, ſo richtete ſie ſich bisher
hauptſächlich gegen die Folgezuſtände der Lähmungen. Durch Ver=
lagerung
von Muskeln, Sehnen und Nerven hat die Chirurgie ſeit
langem verſucht, Erſatz für die durch die Lähmung verlorenen
Muskelgruppen zu ſchaffen und dabei zum Teil ausgezeichnete
Erfolge erzielt. Der amerikaniſche Präſidentſchaftskandidat Rooſe=
velt
, der ſchwere Lähmungen nach einer Kinderlähmung davon=
getragen
hatte, konnte auf dieſe Weiſe ſo weit wiederhergeſtellt
werden, daß er den ſchweren Wahlkampf mit voller Energie durch=
zuführen
vermag.
Dem Beiſpiel der Amerikaner folgend, die über eine große
Erfahrung verfügen, hat man nun auch in Deutſchland verſucht
ein Serum gegen die akute Krankheit zu gewinnen. Dazu läßt ſich
aber nur Rekonvaleszentenſerum, d. i. Blutſerum von Menſchen,
die von der Krankheit geneſen ſind, verwenden. Die Berichte über
die Erfolge mit dem Serum lauten recht günſtig. Daher hat ſich
das Reichsgeſundheitsamt entſchloſſen, die Sammlung von Rekon=
valeszentenſerum
in die Wege zu leiten und zu organiſieren. Er=
freulicherweiſe
hat ſich gezeigt, daß die meiſten Geneſenen bereit
ſind, etwas von ihrem Blut für die Herſtellung des Heilmittels
zu opfern. Das Blut muß keimfrei aufgefangen und zunächſt darauf
unterſucht werden, ob es völlig unſchädlich iſt. Dann wird es in
haltbare Form gebracht und zweckmäßig verpackt. Die J. G. Far=
beninduſtrie
hat die Herſtellung des Serums zum Selbſtkoſten=
preis
übernommen, und das Frankfurter Staatsinſtitut für experi=
mentelle
Therapie nimmt die Nachprüfung und Kontrolle vor.
Wir dürfen alſo erwarten, daß wir in nächſter Zeit ein Heil=
mittel
gegen die Krankheit beſitzen werden, daß ſich, ſo hofft man,
recht gut bewähren wird.
Dr. G. Kaufmann.

Dr. Julius Wolf Römiſche Geſchichte 2 Hälfte. Die römiſch
Kaiſerzeit. (Geſchichte der führenden Völker, herausgegeben
von H. Finke, Band 7.) Mit 8 Tafeln 294 Seiten. Herder
u. Co., Freiburg i. Br. In Leinen 8,50 RM.
Der erſte Band dieſes Werkes, der auch an dieſer Stelle be=
ſprochen
wurde, endete mit den Kämpfen nach der Ermordung

Cäſars. Die vorliegende Schilderung beginnt mit dem endgül=

tigen Sieg Oktavians. Das politiſche Leben Roms das ſich ſeit
einem Jahrhundert, beſonders aber ſeit Cäſars Tod, in wildem

Durcheinander befand wird durch den konſequenten Wille
Mannes in ruhige Bahnen geleitet, der unter Wahrul
alten Formen die Monarchie aufrichtete, die nun die
Staatsform bis zum Untergang des röm. Reiches bleib
Die lang vermißte Ruhe, die geregelte Verwaltung urd
ſprechung gab dem Reich in kurzem einen Aufſchwung
das Mittelmeerbecken noch nicht erlebt hatte, und dieſe
ſtand konnte auch durch ſpätere Nachfolgekämpfe nicht
erſchüttert werden. Aber dieſer Mangel einer geregelt
folge war die ſtändige Urſache neuer Kämpfe und Unru
das Reich ſchließlich zerſtörten, da es dem Anſturm der
wanderung keine geſchloſſene Macht entgegenſtellen konnne
Verfaſſer gibt eine treffliche Schilderung der Charaktere
Kaiſer; ohne zu ſehr in die Einzelheiten zu gehen, i

loße A

Weſentliche jeder Regierungsperiode berichtet. Beſondera
nimmt die Geiſtesgeſchichte dieſer 4 Jahrhunderte in Anſp

endgültige Eroberung des Weſtens durch die

helleniſti
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Dieſoer 2
der
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1 und
der
W=Inf

Ausbreiten des Chriſtentums ſind hier die Hauptmerkn
Auch dieſer Band iſt mit angenehmer Kürze und Kla
ſchrieben und wird jeden ſowohl im Rahmen des Geſan
als auch für ſich über dieſe Periode gut unterrichten.

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M

WNone
Wealt

Handwörterbuch des Grenz= und Auslandsdeutſchtums
Mitwirkung von 800 Mitarbeitern in Verbindung mit
redaktoren herausgegeben von Profeſſor Dr. Carl Peſ
und Profeſſor D. Dr. Otto Scheel. Probelieferung.
Ferdinand Hirt in Breslau, Königsplatz 1.
Die vorliegende Probelieferung des Handwörterbu
Grenz= und Auslandsdeutſchtums wird mit beſonderer
tuung begrüßt werden, da jetzt das Erſcheinen des ſei
vorbereiteten und von allen beteiligten Kreiſen mit Soo‟
erwarteten Werkes in nächſte Nähe gerückt iſt. Wenn
dem begrenzten Raum, der für das Probeheft zur Ve‟
ſtand, noch kein vollſtändiges Bild über Aufbau und Ti=
geben
werden konnte, ſo zeigt doch dieſes Heft ſchon in ei veol
von Einzelzügen Wert und Eigenart des neuen Werkes, 1eemic Ade
Hund
wiſſenſchaftlichen Geſamtdarſtellung aller Fragen des G
Auslandsdeutſchtums in lexikaliſcher Anordnung, zu der 0. 2M0. Mi be
erſten Sachkenner zuſammengeſchloſſen haben. Bei ſtrenst

ſenſchaftlichkeit iſt der Grundſatz einer ſachlich knappen, leion
ſehbaren und gut lesbaren Darſtellung befolgt worden, undehe
auch weiteren Kreiſen das Werk zugänglich zu machen u
Selbſterhaltungskampf des deutſchen Volkstums im Auslis."
in den Grenzländern entſcheidend zu dienen. Das Heft ſech
auch rein typrographiſch die höchſten Anſprüche. Es iſt
reichen, in ſorgfältiger und oft völlig neuartiger Tean
geſtellten Schwarz=Weiß=Karten und einer großen ſieben
Karte Deutſch=Tirols mit Deckblatt ausgeſtattet. Jede!
Sch ardic
bringt am Schluß eingehende Literaturangaben.
Probeheft erfüllt vollkommen alle die Hoffnungen, die
das Handwörterbuch geſetzt hat. Das Werk erſchein

rungen. Die Subſkription iſt bereits eröffnet und kann /O
die Bände 14, wie auf Band 5 einzeln, wie auf das

werk vollzogen werden.

[ ][  ][ ]

22. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 264 Seite 3

fäckzug des Preußen=Parlaments.
Deutſchnationalen beankragen Aufhebung des Landkagsbeſchluſſes gegen die Gehorſamspflicht
der Staalsbeamken. Das Zenkrum erklärt den Beſchluß für geſekwidrig.

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Breußen=Landkag unker Druck.
on unſerer Berliner Schriftleitung.
CHefahr eines Konfliktes zwiſchen der Reichsregierung
Preußiſchen Landtag, die am Dienstag in greifbarer
hat ſich am Mittwoch weſentlich verringert.
zumngspunkt war, wie erinnerlich, ein kommuniſtiſcher
der mit den Stimmen der Nationalſozialiſten am 30.
ypm Landtag angenommen worden war und in dem feſt=
iyurrde
, daß die preußiſchen Beamten nicht ver=
ſüſtet
ſeien, den Dienſtanweiſungen des Reichs=
ſars
und ſeiner Beauftragten nachzu=
em
. Herr v. Papen hat ſich deswegen mit dem natſoz.
auswräſident in Verbindung geſetzt und ihm ſehr deutlich
ſtichen gegeben, daß die Reichsregierung eine
Verhöhnung ihrer Autorität ſich nicht
en laſſen würde. Der Kanzler hat verlangt, daß der
wieder aufgehoben würde, und für den entgegengeſetzten
asfe Maßnahmen angedroht, die entweder in einer Auf=
wos
Landtages oder in einer Vertagung auf unbeſtimmte
ſtehen könnten.
Eine Erklärung der Rakionalſozialiſten.

Mi
iſſior 41
Wuntät

rraſchenderweiſe haben die Nationalſozialiſten entgegen
üheren Haltung am Mittwoch vor Eintritt in die Tages=
eine
Erklärung verleſen laſſen, in der es heißt:
Fraktion hat am 30. Auguſt dem komm. Antrag zuge=
hda am gleichen Tage auf Anordnung der kommiſſariſchen
ſchen Regierung ſämtlichen Miniſterialbeamten im Gegen=
den
Gepflogenheiten der früheren Regierung und im Ge=
Mzu den Rechten der Volksvertretung verboten war, die
des Landtages überhaupt zu betreten und ihrer pflicht=
hi
Berichterſtattung der Volksvertretung gegenüber nach=
bee
. In den letzten drei Wochen hat die preußiſche Regie=
wohl
unter dem Drucke dieſer Entſcheidung ſich be=
yeitere
Verfaſſungsverletzungen gegenüber der Volksver=
zu
vermeiden. Die Nationalſozialiſtiſche Fraktion des
ſghen Landtages erklärt dazu, daß ſie nicht daran denke,
daus gegenüber einer im Rahmen ihrer verfaſſungsmäßi=
eiagniſſe
handelnden Regierung die Beamten und Staats=
hilllen
zu einer Verletzung ihrer Pflichten aufzufordern.
links.) Soweit die Reichskommiſſare v. Papen und Dr.
inter dem Druck des Herrn Reichspräſidenten v. Hinden=
ar
deſſen Verfaſſungstreue Zweifel nicht beſtehen können
tes Lachen links), im Rahmen der auch von ihnen be=
yen
Verfaſſung handeln, ſieht es die Fraktion der Natio=
ialiſten
für eine ſelbſtverſtändliche Pflicht aller Beamten
tiatsangeſtellten an, auch ihrerſeits Verfaſſung und Geſetze
husiſcher Pflichterfüllung zu beachten. (Andauerndes Ge=
ſänks
.)
Landkags=Auflöſung abgelehnk.
de haben damit ihren Beſchluß vom 30. Auguſt preisgegeben.
beist allerdings fraglich, ob dieſe Erklärung dem Kanzler
Die Entſcheidung darüber wird erſt am Donnerstag
wo der Landtag abzuſtimmen hat. Die Deutſch=
ſonalen
verlangen die völlige Aufhebung
Kſchluſſes vom 30. Auguſt; das Zentrum geht noch
Schritt weiter und beantragt die Aufhebung des Be=
ſ
es, da er geſetzwidrig ſei. Ueber dieſe Anträge wird
apgeſtimmt werden, da ſie am weiteſten gehen. Die Natſoz.
ſten ſich nur der Stimme zu enthalten oder abzukom=
geien
, um einem dieſer Anträge zur Annahme zu verhelfen.
ia ſind ſie dem Konflikt aus dem Wege gegangen. Sie ſind
der Selbſtauflöſung des preußiſchen Landtages, aus dem
egangen, indem ſie am Mittwoch einen Antrag der Kom=
Aer auf Auflöſung des Landtages niederſtimmen halfen,
and die Deutſchnationalen mit den Kommuniſten und der
Glartei für die Auflöſung ſtimmten.

ſenſakionellen Funde von Frobenius
2ns größte vorgeſchichtliche Rieſenpanorama entdeckt.
Zelsbilder. 10 000 Jahre alte Rieſengemälde. Die
große Kunſt der vorgeſchichtlichen Menſchen.
Profeſſor Leo Frobenius, einer der hervorragendſten

iger der prähiſtoriſchen Kultur Afrikas iſt von ſeiner
birion zurückgekehrt, die er nach Fezzan in Afrika unter=

hen hat, und hat ſenſationelle Funde mitgebracht. Frobenius,
gründer des Afrika=Archivs, das im Jahre 1921 zum
äungs=Inſtitut für Kultur=Morphologie erweitert worden
hate auf Grund ſeiner bisherigen Erfahrungen in der Er=
urg
Afrikas und der prähiſtoriſchen Kultur dieſes Erdteils
roßen Erfolge erringen. Er iſt in das Geheimnis ein=
gen
, das die alten Felsbilder ſchützt. Die Felsbilder ſind
ſich in Höhlen angebracht, durch die ſie vor der Zerſtörung
t worden ſind. Frobenius hat nun durch ſeine glückliche
ſchigkeit auf dieſer Expedition eine große Anzahl von
ugen Höhlen endeckt, in denen ganz gewaltige Bilder zum
reicher Farbigkeit ſich befinden. Hier ſind zum erſten
eſenpanoramas hergeſtellt worden, die zum Teil mehr als
Jahre alt ſind, und von dem Leben der Menſchen jener
enntnis geben oder mindeſtens mit ihm zuſammenhän=
9robenius läßt von allen ſeinen Funden Zeichnungen auf=
en
oder Photographien herſtellen. Er führt zu dieſem
einen Stab von Mitarbeitern mit ſich, die gerade in der
Newabe alter Fels= und Höhlenbilder große Kenntnis und
a beſitzen. Die Höhlenbilder in Fezzan zeichnen ſich da=
aus
, daß ſie gewiſſermaßen als Reliefbilder hergeſtellt
ſind, als ob der Künſtler, der ſie geſchaffen hat, ebenſo
lldhaueriſche wie maleriſche Begabung gehabt hat. Ins=
hat
Frobenius mehr als 2000 derartiger Felsbilder ge=
von
denen viele mehrere Meter groß ſind. Alles Getier,
jenen verſchollenen Jahrtauſenden dort lebte und für den

chichtlichen Menſchen große Bedeutung hatte, findet ſich
künſtleriſch hochwertigen Darſtellungen. So wurden Fels=
von
Elefanten, Löwen, Giraffen und ſeltſamen Rindern
Genartigen Hörnern gefunden. Die Bilder, die zum Teil
ahre und älter ſind, ſind nach Mitteilung italieniſcher
Ehten von ungewöhnlicher Schönheit und Plaſtik. Die künſt=
Fähigkeiten der Menſchen vor 68000 Jahren müſſen
eine ſehr hohe Stufe erreicht gehabt haben. Das erkennen
Ien aus früher gefundenen Höhlenbildern, auf denen zum
Jammute in wunderbarſter Naturtreue dargeſtellt ſind.
hohe Kulturſtand, der in den Höhlen Frankreichs und
EeIs feſtgeſtellt wurde, iſt auch hier in Fezzan zu beobachten.
Zälder ſind faſt ſämtlich wie von Meiſterhand geſchaffen und
iden ſich in der Wahrheit des Ausdrucks und in der

Preußiſche Reformen.
Zuſammenlegung einer Reihe rheiniſcher und
weſtfäliſcher Aemker.
Durch Erlaß des preußiſchen Miniſters des Innern vom 15.
September 1932 iſt mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 die Zu=
ſammenlegung
einer Reihe rheiniſcher und weſtfäliſcher Aemter
verfügt worden. Hierdurch wird die Zahl der Aemter in den
betreffenden Gebieten von 33 auf 14 vermindert.
Bracht fordert Bereinfachung und Berbilligung
der Verwalkung der Stadt Berlin.
Der Berliner Oberbürgermeiſter hat vom preußiſchen Mini=
ſter
des Innern zwei Erlaſſe erhalten, in denen es heißt:
Wie ich aus der Preſſe erſehe, erörtern die zuſtändigen
Organe der Stadt Berlin die Frage der Neuabgrenzung der Ver=
waltungsbezirke
. Auch ich halte zur Vereinfachung und Verbilli=
gung
der Verwaltung der Stadt Berlin die alsbaldige Vermin=
derung
der Zahl der Verwaltungsbezirke in der Stadt Berlin
für dringend erforderlich. Daher werde ich, falls die Selbſtver=
waltungsorgane
der Stadt Berlin nicht in kurzer Zeit zu einem
brauchbaren Ergebnis kommen, dem Staatsminiſterium vor=
ſchlagen
, dieſe Aufgabe durch eine auf die Verordnung des Herrn
Reichspräſidenten vom 24. Auguſt 1931 geſtützte Verordnung zu
löſen. Aber auch bei dieſer Art der Löſung ſollen nach meiner
Abſicht in erſter Linie die Selbſtverwaltungsorgane der Stadt
Berlin die Entſcheidung treffen. Wenn der Magiſtrat wider
Erwarten innerhalb einer in der Verordnung zu ſetzenden Friſt
die Zahl der Bezirke nicht herabſetzt, ſo wird die Feſtſetzung der
Anzahl der Verwaltungsbezirke dem Oberbürgermeiſter über=
tragen
werden. Ich erſuche daher ergebenſt, mir bis zum 15.
Oktober zu berichten, ob hierüber ein Gemeindebeſchluß unter
Zuſtimmung der beteiligten Bezirksverſammlungen gefaßt wor=
den
iſt.
II.
Zugleich mit einer Verordnung über die Neuabgrenzung der
Verwaltungsbezirke der Stadt Berlin bin ich bereit, zur Verein=
fachung
und Verbilligung der Verwaltung der Stadtgemeinde
Berlin Aenderungen in der Verfaſſung der Berliner Verwal=
tungsbezirke
vorzunehmen. Dabei denke ich in erſter Linie an
die Einführung einer der ſüddeutſchen Stadtratsverfaſſung ähn=
lichen
Verfaſſungsreform in den Verwaltungsbezirken, wie ſie in
dem Entwurf eines Selbſtverwaltungsgeſetzes für die Hauptſtadt
Berlin vorgeſehen war. Ich bitte, mir über die Stellungnahme
und Vorſchläge der ſtädtiſchen Körperſchaften zu berichten.
Deutſchnakionale Forderungen an den
Reichskommiſſar.
Die deutſchnationale preußiſche Landtagsfraktion hat an die
Reichskommiſſare von Papen und Dr. Bracht ein Schreiben ge=
richtet
, in dem um die Verwirklichung einer Reihe von Wün=
ſchen
auf landwirtſchaftlichem Gebiete erſucht wird. Zunächſt
wird dringend um die Beſeitigung des Schlachtſteuer=
geſetzes
gebeten. Dann wird auf Grund eines Landtags=
beſchluſſes
um eine Verfügung erſucht, um die Rentenver=
pflichtung
der Siedler von 5 auf 3 Prozent her=
abzuſetzen
. Weiter ſoll alles darangeſetzt werden, daß die
ſtaatliche Grundvermögensſteuer reſtlos ver=
ſchwindet
.
Auf die Reichsregierung ſoll der Reichskommiſſar einwirken,
um den Abſatz der deutſchen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe durch
Fernhaltung aller entbehrlichen Einfuhren mit Hilfe der Kon=
tingentierung
ſicherzuſtellen. Auch eine generelle Zinsſenkung
wird für erforderlich gehalten. Ferner werden Wiederherſtellung
der Umſatzſteuerfreigrenze von 5000 Mark, Herabſetzung der Um=
ſatzſteuer
für Vieh und Viehprodukte, Senkung der Zuckerſteuer
und Maßnahmen zugunſten des privaten Waldbeſitzes und der
Verwertung der Kartoffelernte verlangt.
Vor 50 Jahren ſtarb der Enkdecker des Alumininms.

Friedrich Wöhler,
der große deutſche Chemiker, deſſen Todestag ſich am 23. Septem=
ber
zum 50. Male jährt. Wöhler, der ein Alter von 82 Jahren
erreichte, entdeckte bereits 1827 und 1828 das Aluminium, Beryl=
lium
und Yttrium. Gemeinſam mit Liebig führte er die epoche=
machenden
Arbeiten über die Benzoyl=Verbindungen und die
Harnſäure=Gruppe aus.

Kraft und Schönheit der Linienführung nicht ſehr von guten
modernen Bildern. Heut iſt Fezzan ein wüſtes und kulturver=
lorenes
Land, und nur in wenigen Städten wird Handel ge=

ihrer Kunſtdenkmäler anzuſehen iſt. Jedenfalls zeichnen ſich die
Funde von Frobenius nicht nur durch ihre große Zahl und
ihre künſtleriſche Bedeutung aus, ſondern auch durch ihren
hohen kulturgeſchichtlichen Wert, denn es wird vielleicht dadurch
möglich ſein, über die Entſtehung und das Weſen der afrika=
niſchen
Frühkultur im allgemeinen und der ägyptiſchen im be=
ſonderen
manchen bedeutſamen Aufſchluß zu erhalten. Die Expe=
dition
wurde von Muſſolini gefördert und unterſtützt, ſo daß ihr
alle Wege und Mittel zur Verfügung ſtanden, um die verſchol=

Die deutſchen Herbſtmanöver.
Der Reichspräfidenk bei den Truppen.
Frankfurt a. O., 21. September.
Im Laufe des zweiten Manövertages hat ſich eine etwas engere
Gefechtsfühlung zwiſchen Blau und Rot ergeben. Neben der motori=
ſierten
Aufklärung haben auch ſchwache Teile der roten Kavallerie
in den Kampf 20 Kilometer öſtlich Frankfurts bei Reppen einge=
griffen
. Unmittelbar ſüdöſtlich von Frankfurt auf dem hiſtoriſchen
Schlachtfelde von Kunersdorf haben rote Kraftradfahrer, die mit
ſchweren Verluſten zurückgeſchlagen wurden, angegriffen. Dabei
hat es ſich gezeigt, daß von dem Augenblick der unmittelbaren
Gefechtsberührung an die techniſchen Vorteile der ſchnellbeweg=
lichen
Motoriſierung nicht mehr gelten.
Der Hauptanziehungspunkt des Tages war nach dem be=
geiſterten
Empfang Hindenburgs im feſtlich beflaggten Fürſten=
berg
das Ueberſetzen der motoriſierten roten Aufklärung ſüdlich
Fürſtenbergs über die Oder. Während die Kavalleriemacht fünf
bis 20 Kilometer öſtlich der Oder zuſammengezogen iſt, iſt bis zum
Abend faſt die ganze motoriſierte Aufklärung übergeſetzt, um weſt=
lich
der Oder über den Friedrich=Wilhelm=Kanal nach Norden und
Nordweſten vorzufühlen. Ferner hat am Abend unter dem Schutz
der vom Gegner noch nicht behelligten Motortruppen der erſte Teil
der Kavallerie hart nördlich Fürſtenberg mit dem Ueberwinden
des Stromes begonnen.
Inzwiſchen hat Blau bei Lebus eine Schiffbrücke über die
Oder geſchlagen und ſchafft ſtarke Kräfte auf das Weſtufer, die
ſüdlich Frankfurt die übergangene Rote Aufklärung zurückdrücken
ſollen.

General von Rundſtett,
der Oberbefehlshaber der Blauen Armee, beim Studium der
Geländekarten. / G cnf:
Reichspräſident von Hindenburg hat ſich am Dienstagnach=
mittag
von Fürſtenberg (Oder) im Auto auf das Manöver=
gelände
nach Ziebingen begeben, wo er ſich von dem Führer der
Roten Partei, Generalleutnant von Bock, Vortrag halten ließ.
Er fuhr dann weiter auf Frankfurt zu, ſah unterwegs die an der
Straße eingeſetzten Truppen der 1. Kavallerie=Diviſion und deren
motoriſierte Aufklärung und ließ ſich kurz vor Frankfurt von dem
Leiter der Herbſtmanöver, dem Chef der Heeresleitung, General
Freiherr von Hammerſtein, Meldung erſtatten. Ohne Frankfurt
zu berühren, fuhr der Reichspräſident weiter in die Gegend nord=
weſtlich
Reppens, wo er Teile der Infanterieregimenter 9 und 8
begrüßte. Von dort aus begab er ſich nach Einbruch der Dunkel=
heit
nach Fürſtenberg zurück, wo er die Nacht in ſeinem Salon=
wagen
verbrachte.
lenen und verſchütteten Geheimniſſe früherer Jahrtauſende ans
Tageslicht zu fördern.
Ueber das Einwandern von Meeres=
kieren
in das Süßwaſſer.
Die Tierwelt unſerer heimiſchen Binnengewäſſer hat ſeit eini=
gen
Jahren einen eigenartigen Zuwachs in Geſtalt der chine=
ſiſchen
Wollhandkrabbe erhalten, welche urſprünglich im Gelben
Meer beheimatet iſt, dann auf unbekannte Weiſe in das Gebiet
der Unterelbe verſchleppt wurde und nun von dort aus in
unſere Flüſſe einwandert. Durch dieſes Ereignis iſt das Augen=
merk
der Wiſſenſchaftler wieder einmal auf das Problem gelenkt
worden, das das Eindringen mariner Tiere in das Süßwaſſer
bietet.
Der Privatdozent für Zoologie an der Univerſität
Marburg, Dr. Carl Schlieper, hat in den letzten Jahren ge=
meinſam
mit ſeinen Mitarbeitern F. Herrmann und W. Scholles
dieſen Fragenkomplex bearbeitet und berichtet jetzt über einen
Teil ſeiner Ergebniſſe in Forſchungen und Fortſchritte‟
Jg. VIII, Nr. 25, S. 319f. Danach iſt der geringe Gehalt des
Süßwaſſers an Salzen der Faktor, welcher die Artenarmut des
Süßwaſſers verglichen mit der reichen mannigfaltigen Tierwelt
des Meeres verurſacht, und welcher das Einwandern mariner
Tiere in die Binnengewäſſer erſchwert. Ohne einen gewiſſen
Vorrat an Salzen in den Körperflüſſigkeiten und Zellen kann
kein Organismus leben. Den Meerestieren iſt es ein Leichtes,
eine hohe Salzkonzentration in ihrem Innern zu beſitzen, weil
das ſalzreiche Meerwaſſer eine unerſchöpfliche Vorratsquelle bie=
tet
. Die Bewohner der ſalzarmen Binnengewäſſer müſſen da=
gegen
in ihren Körperſäften eine Salzkonzentration aufrecht=
erhalten
, welche die des Außenmediums um das Vielfache über=
trifft
. Deshalb können nur ſolche Tiere aus dem Meere in die
brackigen Küſtengewäſſer und in das Süßwaſſer einwandern,
die imſtande ſind, hier die Konzentration (den osmotiſchen Druck)
ihrer Körperſäfte über der des Außenmediums zu erhalten. Ein
Meerestier, dem dieſe ſogenannten osmoregulatoriſchen Fähig=
keiten
fehlen, iſt nur im Meere ſelbſt lebensfähig. Dr. Schlieper
beſpricht die Art dieſer osmoregulatoriſchen Mechanismen im
einzelnen und kommt dabei intereſſanterweiſe zu dem Schluß,
daß ſie bei manchen niederen Meerestieren, welche erſt in neuerer
Zeit in das Brack= und Süßwaſſer eindringen, noch nicht
wirkungsvoll funktionieren wie bei den alteingeſeſſenen Süß=
waſſerbewohnern
, daß die neuen Einwanderer ſich oft nur unter
Anſtrengung (geſteigertem Energieverbrauch) in den ungewohn=
ten
ſalzarmen Medien halten können, und daß ſchließlich die
Wollhandkrabbe im Vergleich zu unſerem Flußkrebs ſehr un=
ökonomiſch
mit ihrem Salzvorrat im Süßwaſſer umgeht.

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Seite 4 Nr. 264

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

HHHH

/ Die glückliche Geburt einer gesunden
Tochter zeigen hocherfreut an
Karl Trumpfheller und Frau
Dora, geb. Salomon.
Darmstadt, den 20. September 1932-
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Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet iſt meine liebe, gute Frau,
unſere treubeſorgte Mutter, Schweſter, Schwieger=
mutter
und Tante
Frau Sophie Eifert
geb. Haub
am Dienstag abend im Alter von 66 Jahren nach
einem Leben, das für ſie nur Arbeit und Sorge
war, ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Wilhelm Eifert
Heiner Eifert
Wilbelm Eifert und Frau
Eliſabeth Haub.
Darmſtadt, den 21. September 1932,
(
Landwehrſtr. 11.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 23. September
1932, 3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Hinſcheiden meines geliebten Gatten, unſeres lieben
Vaters, Großvaters, Bruders und Schwagers
Friedrich Rück
Hausmeiſter i. R.
ſagen wir Allen, insbeſondere Herrn Pfarrer Vogel
für die troſtſpendende Grabrede, dem Vehrerkollegium
der Peſtalozzieſchule, den Kollegen der Gewerkſchaft
heſſiſcher Gemeindebeamten, unſeren innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Rück, geb. Heppenheimer.
Darmſtadt, Kiel=Ellerbeck, den 21. September 1932.
Auf Wunſch des Entſchlafenen fand die Einäſcherung
am 20. ds. Mts. in aller Stille ſtatt.

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Wilhelmſtr. 21, II

Für die bielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Heimgang unſerer lieber
und unvergeßlichen Entſchlafenen
Eliſabeth Eller
ſagen wir Allen auf dieſem Wege herz=
lichſten
Dank. Beſonderen Dank Herrn
Pfarrer Müller für die troſtreichen
Worte, den Schweſtern im Gemeinde=
haus
für ihre liebevolle Pfiege, dem
Perſonal der Kartonagen=Abteilung der
Firma E. Merck für ihre große Auf=
merkſamkeit
, ſowie für die zahlreicher
Kranz= und Blumenſpenden herzlichen
Dauke Frau Eliſe Härting Wwe.
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, den 21. September 1932.
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[ ][  ][ ]

22. September 1932

Sy
A6N
f.1

Leicte
9.

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 22. September 1932.
Zwölf und Zwöl.
Zur Tag= und Nachtgleiche (23. September).
Wieder einmal iſt es nun ſoweit, daß Tag und Nacht
ander um die Herrſchaft ringen, daß ſie ſich begegnen und
er vorüberwachſen: Die aufſteigende, das Feld gewin=
Farke, ruhevolle Winternacht, aus deren Schoß am Son=
wtag
das neue Jahr geboren werden ſoll, an dem von des
s Werken müde gewordenen Tag.
wen Sonnenwendzeiten, auf dem höchſten wie dem tiefſten
lpunkt ſeines Jahresweges, da verharrt das Tagesgeſtirn
einige Weile auf ſeinem Stande, ehe es ſich zur Um=
Fchließt. Im Sommer, in den langen Tagen, da will es
ſcheinen, als wollte die Sonne ihren Sieg recht ſehr aus=
he
ſie den Weg bergab antreten müſſe; und im Winter
dauert es geraume Zeit, bis ihre Wendung für uns
mbar wird und uns den kommenden Frühling in ihrem
ein wenig vorausahnen läßt. Um die Tag= und Nacht=
aber
, da können wir es mit Leichtigkeit bemerken, wie
zu Tag die Helligkeit gegen das nächtliche Dunkel ge=
ider
verliert.
ſchmerzlich haben wir es gerade in dieſem ſchönen
mpfunden, wie ſchnell die ſonnigen Tage immer kürzer
iiser wurden: Nun iſt die Nacht ihnen gleich geworden
morgen wird ſie, um wenige Minuten nur aber doch
ſpürbar wieder gewachſen ſein, und wird täglich, täglih
uhr an Zeit gewinnen,
or altersher webt ein geheimnisvoller Faden um dieſe
der der Ablauf aller Dinge in beſonders ſchnellen Fluß
faren ſcheint: Allen verbotenen und verborgenen Künſten,
Teufelswerk und aller Zauberei gilt ſie als hold, und
und Spukgeſtalten reiten da nächſtens durch den Sturm.
m Geſpenſter=Hoffmann, deſſen Geſchichten ja gerade dem
mumisvollen Zuſammenſpiel zwiſchen dem menſchlichen Da=
o
unerforſchten unerklärlichen Naturgewalten nachſpüren
uns wohl deshalb gerade, trotz aller amerikaniſcher Gru=
ſchten
und trotz all unſerer Ueberlegenheit noch heute in
Bann zu ziehen vermag, bei ihm erfüllen ſich die Schick=
einier
tragiſchen Helden oft gerade in dieſer Zeit der
moktien.
Frſüllen ſich da, wie ſich das Schickſal des welken Blattes
derl reifen Frucht erfüllt, die jetzt der Sturm von den
ſchüttelt.
wölf Stunden Tag, zwölf Stunden Nacht: Herbſtanfang
ſt man im Kalender.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 264 Seite 5

Kirchenjubiläum. Die Paulusgemeinde feiert Sonntag,
September, das 25jährige Jubiläum ihres
Gotteshauſes.
ſauluskirche wurde von 19051907
von Profeſſor
)rich Pützer erbaut und am 29 September 1907 ein=
die
iſt eines der beſten Bauwerke des genialen Mei=
der
leider viel zu früh verſtorben iſt. Er iſt auch der
* des Bebauungsplans ſüdlich des Herdwegs. Der von
fauluskirche und der Landesbank flankierte Paulusplatz ge=
zu
den ſchönſten Platzanlagen unſerer Stadt. Und wie herr=
ſei

Blick von der Ohlyſtraße über den Paulusplatz zu den
LA
ſorldhöhen mit der Ludwigshöhe! Daß die Pauluskirche
rjagende Kunſtwerke birgt, iſt vielleicht den Darmſtädtern
ahuf
bekannt, wie es ſein ſollte. Erwähnt ſeien nur die monu=
le
Plaſtik von Profeſſor Robert Cauer über dem Ein=
S. Peit
wportal und die herrlichen Kirchenfenſter von Prof. Hein=
ltherr
. Wenn nun die grün umſponnene Kirchen=
in
die leuchtenden Farben des Herbſtes ſich kleidet, trägt
Dungs
Heiniſt

ihrem Ehrentag das ſchönſte Kleid.
Feſtgottes=
iſt
um 10 Uhr. Nachmittags um 5 Uhr findet eine kir=
uſikaliſche
Feier ſtatt, in deren Mittelpunkt eine
ſen Tag komponierte Kirchweihkantate von Fritz
Nur 7
heit ſteht, die damit ihre Uraufführung erlebt. Der Eintritt
koſtet Hut

Lud
Zu
ndern
125. 1c4
E
mMe G

Dannt
bei 2.A

Onte

Hohes Alter. Herr Architekt Carl Schulz, Wienersſtr. 99,
Samstag, den 24. September, in voller Geiſtesfriſche
ſundheit das 85. Lebensjahr.
Jubiläum. Herr Johann Fröhlich, Darmſtadt, Taunus=
2 feiert am Freitag, den 23. September, ſein 25jähriges
tjubiläum bei der Firma E. Merck.
Heſſ. Staatsprüfung für Muſiklehrer und Muſiklehrerinnen.
ſisjährige Staatsprüfung für Muſiklehrer und Muſiklehrerin=
ndet
auf Grund der ſtaatlichen Prüfungsordnung vom
ſhober 1922 und der Verordnung zur Ergänzung dieſer Prü=
dnung
vom 29. Oktober 1928 am 22. 23 und 24. November
r Städt. Akademie für Tonkunſt, Darmſtadt, ſtatt. Die Ge=
un
Zulaſſung zur Prüfung ſind zwei Monate vor dem Prü=
rmin
ſchriftlich bei der Direktion der vorgenannten An=
ſeinzureichen
. Den Geſuchen ſind die nach § 5 Abſatz II der
ugsordnung erforderlichen Unterlagen beizufügen.
Im Gewerbemuſeum. Neckarſtraße 3, wird vom 25. Sep=
bis
9. Oktober 1932 eine Ausſtellung gezeigt, deren Be=
ung
jedem empfohlen werden kann. Die Bauſparkaſſe Deutſche
emeinſchaft A.G. Leipzig, in Verbindung mit dem Bund
öer Architekten, Ortsgruppen Darmſtadt, zeigen das D.B. G.=
Das Eigenheim zu feſten Preiſen und die Darm=
Geſchäftswelt ſehr viel Schönes, was dazu gehört. Die Aus=
Haben beſtes und ſchönſtes aufgeboten. Außerdem wird man=
Beſucher für den geringen Eintrittspreis von 20 Pfg. zum
der Ausſtellung noch mit einem ſchönen Geſchenk überraſcht.
ſten Sie die Geſchenke, welche in der Ausſtellung ſichtbar mit
Aamen des Stifters aufgeſtellt ſind. (Siehe Inſerat.)
Volkshochſchule. Der Arbeitsplan für Oktober=Dezember
E in Vorbereitung. Er erſcheint am 1. Oktober. Die An=
dungen
ſind an unſere neue Adreſſe: Neckarſtraße 3, I.,
ſier 25. zu richten.
1. Akademie=Konzert. Kammerſänger Heinrich Rehkem=
on
der Münchener Staatsoper als Liederſänger zu hören,
et einen ſeltenen Kunſtgenuß für jeden Muſikfreund; die
terſchaft von Kapellmeiſter Hans Rosbaud als Begleiter
Sieinway=Flügel iſt hier rühmlichſt bekannt. Beide Künſtler
igen ſich am kommenden Montag, den 26. September,
im Großen Saale de Städt. Saalbaues zu einem Lieder=
der
als 1. Akademie=Konzert dieſes Winters veranſtaltet
nd deſſen Programm Perlen der Liedliteratur von Beet=
Schubert, Hugo Wolf und Richard Strauß enthält.
utounfall. Ein geſtern abend gegen 23 Uhr von der Ernſt=
g
=Straße um den Weißen Turm fahrender Automobiliſt
urſcheinend infolge zu hohen Tempos ins Schleudern und
die Gewalt über den Wagen. Das Kleinauto überſchlug
d eine mitfahrende junge Dame wurde auf die Straße ge=
t
. Sie kam mit erheblichen Verletzungen ins Kranken=
Auch der Wagenführer wurde zur Beobachtung ins Stadt=
rhaus
verbracht. Die polizeiliche Klärung der Schuld=
ſt
im Gange.
Geſſiſches Landestheater.

Miſte Hfe

Micte
2. September

19.3023 Uhr. C 2. In neuer Einſtudierung u.
Juſzenierung: DerRoſenkabalier. Pr. 0. 705 50

nr. 19 30 Ende geg. 22.30 Werbevorſt d. Darmſtädt.
September ! Bo hsb. Der fliegende Holländer., Kein Kartenverb.

19.30 22.30. Außer Miete. Gutſcheine nih gült.
* September Im weißen Rößl. Kleine Pr. 0 503.00 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet eine Wie=
Strauß muſikaliſcher Komödie Der
olung von Richard
er erfolgreichen Inſzenierung. Hans
nkavalier.
achs ſtatt (muſikaliſche Leitung: Dr. Hans Schmidt=Iſſer=
Morgen Freitag wird als Werbevorſtellung der Darm=
Volksbühne Richard Wagners Oper Der fliegende
aänder aufgeführt. Als Senta gaſtiert Roſe Land=
von
der Städtiſchen Oper Düſſeldorf, den Holländer ſingt
ned Arias, den Dalan: Theo Herrmann, den Erik: Joachim
den Steuermann: Dr. Allmeroth, die Mary: Anna
Muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler. Kein Kar=
Nächſte Woche wird die Komödie Wetter für
ikau
n veränderlich von Eugen Gürſter (der in die=
eißlelzeit
als Dramaturg am Heſſ. Landestheater tätig iſt)
weiſer neue Beſetzung erneut in den Spielplan aufgenom=
Eügen Gürſters Stück wurde ſoeben im Kölner Schauſpiel=
mit
durchſchlagendem Erfolg geſpielt.

Das Inſerat das wirkungsvollſie Werbemittel.
Das Inſerak bildei den Haupkanſtoß der Werbung. Die Skufenleiter der Werbemitkel.
Das Inſerak in der Praris.

Zur Ausſkellung neuzeiklicher
Werbung in Skukkgark.
In Stuttgart iſt unter Mitarbeit der Behörden wie der
Reichsbahn, der Reichspoſt, des Landesamts für Denkmalpflege
u. a. eine Ausſtellung neuzeitlicher Werbung eröffnet worden,
die in wirkungsvoller Weiſe die Bedeutung der verſchiedenartigen
Werbemittel dartut. C
s iſt eine Lehrſchau, die dem Kaufmann
zeigen ſoll, wie er ſeine Werbung durchführen muß, um ſein Ge=
ſchäft
zu erweitern. Auf Grund von umfangreichen ſtatiſtiſchen
Erhebungen ſind Unterweiſungstafeln geſchaffen worden, auf
denen die Bedeutung der verſchiedenen Werbemittel zu erſehen iſt.
Man kann hier genau feſtſtellen, wie der Anſtoß der Werbung
erfolgen muß, um eine wirklich ſachgemäße Kundengewinnung
durchzuführen.
Bemerkenswert iſt dabei die Tatſache, daß in dieſer objektiven
Lehrſchau das Zeitungsinſerat als der erſte Anſtoß für die
geſamte Werbung erkannt wird.
Vom Inſerat geht in Wirklichkeit die große Kundengewinnung
aus, denn das Zeitungsinſerat hat die größte Wirkung in die
Tiefe und in die Breite: In die Tiefe, weil dem Inſerat das
Anſehen der Zeitung zugute kommt, ſo daß es eine Bedeutung
erlangt; in die Breite, weil die Zeitungsanzeige gerade in den
größten Teil des Publikums gelangt, aus dem ſich die Kunden zu=
ſammenſetzen
. Gegenüber dem geſprochenen Wort hat es den
Vorzug, daß es ſtets gedruckt vorliegt. Jeder einzelne Kunde kann
es ſich aufbewahren und zur gelegenen Zeit beim Kauf zu Rate
ziehen, während geſprochene Inſerate ſchnell vergeſſen werden.
Den zweiten Anſtoß bringt das Schaufenſter. In der Lehrſchau iſt
nämlich eine gewiſſe Rangordnung der Werbemittel feſtgeſtellt
worden, ſo daß man das Schaufenſter als das zweitbeſte Werbe=
mittel
betrachten kann. Das ſchönſte Schaufenſter nützt aber nichts,
wenn es nicht von einer genügenden Anzahl von Menſchen ge=
ſehen
wird. Darum kann es nur dann ſeine volle Wirkung er=
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheatern.
Palaſt=Lichtſpiele.
Es kommt nicht oft vor, daß der Schluß eines Films mit
Jodeln und Pfeifen aufgenommen wird. Daß es bei der geſtri=
gen
Premiere im Palaſt geſchah, trifft nicht ſo ſehr den Film.
wie die Einſtellung des Premieren=Publikums. Jugend und
reifere Jugend war ſehr zahlreich erſchienen. Ein
Beweis alſo,
daß Titel und Inhaltsangabe (der Roman einer kleinen An=
geſtellten
) des Films Erlebnis einer Nacht doch inter=
eſſierte
. Daß aber dieſes Erlebnis einer kleinen Angeſtellten in
einer Nacht moraliſch war, mißfiel ſcheinbar. Zugegeben man
kann den moraliſchen Ausgang des Erlebniſſes etwas kitſchiert
finden. Vielleicht aber wirkt derartige Moraliſierung immer
twas kitſchig. Zum Johlen und Pfeifen iſt aber ſicher kein An=
laß
, wenn ein junges Mädchen Verführungen widerſteht und
anſtatt einem reichen Lebemann zu verfallen, ſich in derſelben
Nacht in einen armen, aber ehrlichen Menſchen verliebt. Es
kann auch nicht kitſchig wirken, wenn die Heldin dieſes Films
aus Verzweiflung darüber, daß der Mann, den ſie liebt, ihr nicht
glaubt, daß ſie trotz verfänglicher Situation anſtändig iſt, zum
Gasſchlauch greift. Sicher, die Regie hätte manches beſſer machen
können, aber man ſollte auch gute Abſicht anerkennen und milde
beurteilen. Im übrigen iſt dieſer Film bildtechniſch und in der
Milieuzeichnung eine ganz ausgezeichnete Leiſtung.
Modenschau
veranstaltet von der Firma
Carlochürmann & Co.
unter Beteiligung der Tirmen
Johanna Vecker, Hüte, eſpeier’seſchuhwarenhaus,
(P. (0ildau) eſchuhwaren, C. Hufnagel,eleg. Caschen
am Jamstag, den 2½. und eonntag, den 25. Oeptember,
nachmittags * Uhr, im Hotel zur Craube‟.

Gedeckkarte 2. Mk. für Getränk
und Nuchen berechtigt zum freien
Besuch der Modenschau.
Narten im Rotel sur Traube‟.

Beim Sinkauf von Kleidern und
Mänteln innerhalb + K0ochen
wird der Vetrag von 2. Mk.
surückvergütet.
13141

Film=Morgenfeier. Die Helia=Lichtſpiele beginnen am kom=
menden
Sonntag, vormittags 11,15 Uhr, wieder mit den beliebten
kulturellen Film=Morgenfeiern und bringen im Laufe der Saiſon
1932/33 eine Reihe Kulturfilme. In der erſten Morgenfeier wird
erſtmalig der bekannte deutſche Flieger Ernſt Udet in dem her=
vorragenden
Filmwerk Fliehende Schatten gezeigt. Der Film
handelt von Udets abenteuerlichem Flug im afrikaniſchen Buſch
nach ſeiner verſchollenen Flugſchülerin Yvette Rodin. Jugendliche
haben Zutritt.
Im Union=Theater läuft nur noch heute und morgen der
ſenſationelle Fliegerfilm Wolken=Stürmer.
In den Helia=Lichtſpielen hört man heute zum letztenmal
die herrliche Stimme Jan Kiepuras in dem neuen Ufa=Tonfilm
Das Lied einer Nacht,

Für Hindenburg!
Annahmeſiellen bei allen durch Aushang
gekennzeichneten Banken, den Poſtämtern
und Poſtſcheckkonto Hindenburg=Spende
Berlin Nr. 238 00.

Orthſcher Männerchor. Bei der am Samstag, den 24. Sep=
tember
im großen Saale der Beſſunger Turnhalle ſtattfindenden
25jährigen Gründungsfeier wirkt noch in liebenswürdiger
Weiſe die Singmannſchaft der Tgde. Beſſungen 1865 unter Kapell=
meiſter
Fr. Fiſcher mit. Der aktive Chor des Vereins ſelbſt
bringt unter der Leitung von Muſikdirektor Robert Herber
Cappella=Chöre und Chöre mit Orcheſter von Lendvai, Kienzl.
Kieſſig uſw. zur Aufführung. Die Muſik, vom Stadtorcheſter ge=
ſtellt
, wird im Rahmen des Programms entſprechend, nur aus
Werken erſtklaſſiger Meiſter die Vortragsfolge weſentlich ver=
ſchönern
. Verbunden mit der Feier iſt eine Gedenkfeier zu Ehren
der verſtorbenen Mitglieder und Ehrungen verdienter Mitglieder
und Mitgründer.

Lokale Veranſtaltungen.

Bockshaut. Veranlaßt durch die überaus freundliche
Aufnahme, die der Opretten=Abend (alte und neue) gefunden hat,
erfährt derſelbe heute eine Wiederholung. Einige genußreiche
Stunden ſind zu erwarten. (Siehe Anzeige.)

Tageskalender für Donnerstag, den 22. September 1932.
Union=Theater: Wolken=Stürmer; Helia=Lichtſpiele: Das Lied
einer Nacht; Palaſt=Lichtſpiele: Erlebnis einer Nacht.
Bockshaut: Operetten=Abend.

zielen, wenn vorber durch das Zeitungsinſerat auf die Aufſtellung
der Schaufenſter aufmerkſam gemacht wird.
Die großen Kaufhäuſer und Geſchäfte wiſſen ſehr genau, daß
das Zeitungsinſerat und das Schaufenſter die beſten Werbemittel
darſtellen. Darum wird ſtets die Dekoration des Schaufenſters
ſo eingerichtet, daß es ſich in ſeiner ganzen Schönheit am Erſchei=
nungstage
der Zeitungsanzeige dem Publikum darſtellt. Der
Kunde will nicht nur die Ware ſehen, ſondern er will vorber
darauf hingewieſen worden ſein. In der Zeitungsanzeige will er
ſich davon überzeugen, wie billig und gut die angebotenen Gegen=
ſtände
ſind, um ſie dann im Schaufenſter zu ſehen und feſtzuſtellen,
wie ſich die Angebote des Kaufmanns in der Praxis darſtellen.
In der Rangordnung der Werbemittel folgt dann das Plakat,
und ſchließlich werden Werbebriefe, Druckſachen, die auf der Straße
verteilt werden, und perſönliche Empfehlung als noch wirkſame
Werbemittel anerkannt. Die perſönliche Empfehlung hat zu ge=
ringen
Umfang, um für ein großes Geſchäft von Bedeutung zu
werden. In Amerika gilt auch das Zeitungsinſerat als das haupt=
ſächlichſte
und wirkſamſte Werbemittel. Der Reklamekönig Wana=
maker
hat feſtgeſtellt, daß er ſeinen Umſatz im Quadrat der auf=
gewendeten
Summen für Zeitungsinſerate vergrößert hat.
Als er 300 000 Dollar im Jahre für Inſerate ausgab,
war ſein Umſatz um das Neunfache geſtiegen.
Eine äbnliche Feſtſtellung konnte der Kaugummikönig Wright
machen, deſſen ganzes Geſchäft nur durch Inſerate aufgebaut ward.
Sogenannte, Markenartikel können nur ihren Wert nach der
Anſchauung Wrights durch das Zeitungsinſerat erhalten, ja, die
Zeitungsanzeige ſchafft überhaupt erſt den Martenartikel. Denn,
ſo ſagte der Dritte im Bunde der großen amerikaniſchen Reklame=
männer
, wie ſoll das Publikum wiſſen, daß ich eine exſtklaſſige
Ware, alſo einen Markenartikel, herſtelle, wenn ich es nicht mit=
teile

Dieſen Ausſpruch tat Henry Ford, der gleichfalls durch die
Zeitungsanzeige Hunderte von Millionen verdient hat. Man er=
kennt
daraus, daß die Feſtſtellung der Stuttgarter Werbeſchau
durchaus den Tatſachen entſpricht, denn ſie wird nicht nur in
Deutſchland, ſondern auch in Amerika ſowie in England von den
großen Kaufleuten beſtätigt.

Aus dem Wahlkampf.

Verſammlung der Deutſchen Volkspartei.
Man ſchreibt uns u. a.: In einer gutbeſuchten Mitglieder=
verſammlung
der Deutſchen Volkspartei ſprach am Mittwoch Ge=
neralſekretär
Welkow zum Thema: Von einer Wahl
Er ging von der Reichstagswahl des 31
zur anderen!
Juli aus, die den Nationalſozialiſten wohl 230 Mandante, aber
nicht die erhoffte Mehrheit gebracht hätte. Ihr Stimmenanteil
von 37,3 Prozent ſei gewiß reſpektabel, ſei aber auch früher ſchon
von Parteien erreicht worden. Die Prozentzahl der Nationalſozia=
liſten
beweiſt ſchließlich aber auch, daß 62,7 Proz. des deutſchen Vol=
kes
gegen ſie ſtehen, und nichts berechtigt ſie daher zu dem An=
ſpruch
der Alleinherrſchaft, den Hitler an dem hiſtoriſchen 13.
Auguſt gegenüber Reichspräſident und Reichskanzler erhoben hat.
Wenn man aber Hitler die Vizekanzlerſchaft angeboten hatte und
vielleicht in Perſonalunion mit ihr die preußiſche Miniſterpräſi=
dentenſchaft
, war das nicht eine gewaltige Machtfülle, mit der
ein wahrhaft großer Mann ſchon etwas anfangen konnte? Man
denke ſich einen Bismarck oder Muſſolini in gleicher Lage. Es
war unverſtändlich, daß Hitler dieſen Weg der machtpolitiſchen
Einflußnahme ablehnte, noch unverſtändlicher aber, daß er 4 Tage
ſpäter Verhandlungen mit dem Zentrum anknüpfte. Wie muß
den SA.=Leuten zu Mute ſein, für die auf einmal die Zentrums=
partei
nicht mehr die ſchwarze Peſt ſein ſoll und was halten
die Zentrumsleute davon, daß ihre Partei auf einmal mit den
Nationalſozialiſten Koalitionsgeſpräche führt, wo noch vor kurzem
Begräb=
ihre
Kirche ſogar den Nationalſozialiſten das kirchliche
nis verweigerte? Hält man hinzu, daß nun die NSDAP., die
als antiparlamentariſche Partei groß geworden iſt, nun auf ein=
mal
zu den Verfechtern der Demokratie und des Parlamentaris=
mus
gehört, dann muß man wirklich ſagen, daß ſich in kurzer
Zeit alles in ſein Gegenteil verkehrt hat und die Fronten in
einem Maße verſchoben ſind, daß man Mühe hat, ſich zurechtzu=
finden
. Die Deutſche Volkspartei ſteht in dieſem Wahlkampfe
hinter dem Programm der Regierung von Papen. Sie kann mit
Stolz darauf hinweiſen, daß ihre Parolen nicht nur bei der Prä=
ſidentenwahl
, ſondern bei vielen anderen Gelegenheiten richtig
waren und ihre Richtigkeit gerade in der Gegenwart bewieſen
wird. Wir wünſchen, daß das wahrhaft nationale Deutſchland
ſich in einem Wahlblock für Hindenburg zuſammenfindet und
damit dem Generalfeldmarſchall die Treue vergilt, die er dem
deutſchen Volk immer gehalten hat.
Die Rede wurde mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Es
folgte eine rege Ausſprache.

Aus dem Gerichtsſaal.

Aw. Der Gemeinderechner und Steuerunter=
rheber
von Wattenheim ſtand am Mittwoch vor dem
Bezirksſchöffengericht unter der Anklage der Amts=
unterſchlagung
uſw. Er war im Jahre 1921 nach vier=
wöchiger
Vorbildung bei ſeinem Vorgänger als Gemeinderechner
in Wattenheim angeſtellt worden. 1923 wurde er nebenbei noch
Kirchenrechner, und ein halbes Jahr ſpäter nach kurzer Tätig=
keit
als Finanzgehilfe in Bensheim überdies noch Steuerunter=
erheber
. Wegen mangelhafter Buch= und Dienſtführung war er
ſchon mehrfach verwarnt worden, bis ſich ſchließlich im Jahre
1931 Defizite von über 4000 Mark in der Gemeindekaſſe und 1100
Mark in der Finanzkaſſe herausſtellten. Der Angeklagte behaup=
tet
, er habe das Geld nicht für ſich verbraucht, ſondern nach und
nach hätten ſich die Fehlbeträge eingeſtellt, wieſo, wiſſe er ſelber
nicht recht. Um die Fehlbeträge zu verdecken, hatte er dann
Staatsanwalt beantragt
falſche Buchungen vorgenommen. D
wegen Amtsunterſchlagung, wegen Urkundenvernichtung und
falſcher Buchführung insgeſamt ein Jahr und acht Monate Zucht=
haus
. Das Gericht veurteilt ihn indeſſen wegen fortgeſetz=
ter
erſchwerter Amtsunterſchlagung unter Frei=
ſpruch
im übrigen zu einer Gefängnisſtrafe von einem
Jahr. Es ſei nicht erwieſen, daß ihm die verſchwundenen Be=
lege
in ſeiner Eigenſchaft als Beamter anvertraut waren. Es
ſei ihm auch nicht nachgewieſen, daß er das Geld für ſich ver=
braucht
habe, trotzdem ſei er wegen Unterſchlagung zu verurtei=
len
denn er ſei für die Fehlbeträge in der Kaſſe, für die er die
ſpäter eingegangenen Gelder dann verwandt habe, verantwort=
lich
zu machen.
ſor der Großen Strafkammer wird in zweiter In=
ſtanz
gegen den Bürodirektor Sch. vom Oberverſicherungs=
amt
verhandelt, der ſich ſeinerzeit gemeinſam mit dem früheren
Oberverſicherungsſekretär Scholles wegen Unterſchlagung
zu verantworten hatte. Er wird beſchuldigt, etwa 25 000 Mark
unterſchlagen zu haben. Der Angeklagte behauptet, er habe ſei=
nerzeit
das Geld an Scholles gegeben, der es auf die Hauptſtaats=
kaſſe
bringen ſollte und ihm ſpäter auch eine Quittung ausgehän=
digt
habe. Die Quittung war aber nachher verſchwunden. Schol=
les
beſtritt energiſch, dieſe 25 000 Mark an ſich genommen zu
haben. Das Gericht ſprach damals den Angeklagten frei. Der
Verdacht bleibe zwar beſtehen, aber die Unterſchlagung ſei ihm
nicht einwandfrei nachzuweiſen, ſo daß er freigeſprochen werden
müſſe. Gegen dieſes Urteil verfolgte die Staatsanwaltſchaft Be=
Das
rufung, die jedoch heute koſtenpflichtig verworfen wird
Gericht beſtätigt vielmehr in allen Punkten das Urtei!
erſter Inſtanz.

Kaffee Hag Preis den Zei=
ten
angepaßt, 312 billiger
als 1930. Dabei Qualität
unperändert; die beste.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 264

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 22. September u

Aus Heſſen.
Forkfall von Renken

bei der land= u. forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft f. Heſſen
Wie bereits mitgeteilt, iſt auf Grund der Notverordnung vom
14. 6. 1932, Kap. 2, Art. 4, 8 4, durch den heſſiſchen Innenminiſter
mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 an verordnet worden, daß den
in der land= und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft für Heſ=
ſen
verſicherten Unternehmern und den ihnen nach der Reichsver=
ſicherungsordnung
8 559, 1. Abſ. 2 Gleichgeſtellten Unfallrenten
nicht gewährt werden, wenn die Erwerbsfähigkeit des Verletzten
infolge des Unfalles um weniger als ein Drittel gemindert iſt.
Durch Verordnung vom 6. September 1932 wird ergänzend
beſtimmt: Die Rente wird jedoch gewährt, wenn der Verletzte
auf Grund eines früheren Unfalls Anſpruch auf eine Verletzten=
rente
aus der Unfallverſicherung oder auf Krankengeld hat. Sie
fällt in einem ſolchen Fall weg, wenn die Hundertſätze der Ver=
letztenrente
zuſammen nicht mehr die Zahl 33½/= erreichen. Iſt die
Rente weggefallen, ſo iſt der Anſpruch auf Wiedergewährung nur
begründet, ſolange die Erwerbsfähigkeit des Verletzten infolge
einer weſentlichen Verſchlimmerung der Unfallfolgen für länger
als drei Monate um wenigſtens 33½ Prozent gemindert iſt. Die
Rente wird ferner gewährt, wenn der Verletzte auf Grund eines
früheren Unfalls wegen einer Verletztenrente von mehr als einem
Viertel der Vollrente abgefunden worden iſt. Iſt der Verletzte an
Stelle einer vorläufigen Rente durch eine Geſamtvergütung in
Höhe des vorausſichtlichen Rentenaufwandes abgefunden worden
und iſt nach Ablauf des Zeitraumes, für den die Abfindung be=
ſtimmt
war, infolge des Unfalls die Erwerbsfähigkeit des Ver=
letzten
noch um wenigſtens 33½= % beſchränkt, ſo iſt auf Antrag
Rente zu gewähren.

Erzhauſen, 21. Sept. Gemeinderatsbericht. Be=
ratung
des Waldwirtſchaftsplanes für 1933. Eine Fällung von
280 Rm. iſt vorgeſehen. 150 Rm. ſollen vom Abtrieb, der Reſt
von der Durchforſtung gefällt werden. Der Voranſchlag für An=
pflanzung
, Wege u. dal. wird genehmigt. Der Gemeinderat ſetzte
die Sperre für den Feldſchutz ab ſofort bis 15. Oktober von 9 Uhr
abends bis 5 Uhr morgens, vom 15. Oktober ab von abends 8 Uhr
bis morgens 6 Uhr feſt. Verlegung des Zufahrtsweges an der

Teichwieſe. Auf Antrag ſoll in Unterhandlung mit Ph. Wanne=

macher 5. und V. Thomas getreten werden. Die Genebmigung
der Verträge für verpachtete Grundſtücke wird erteilt und bekannt
gegeben.
Eberſtadt, 21. Sept. Verkehrsunfall. Durch das reg=
neriſche
Wetter kam geſtern nachmittag gegen 5 Uhr ein auf der
Fahrt nach Eberſtadt begriffener Perſonenkraftwagen aus Frank=
furt
a. M. auf der Straße DarmſtadtEberſtadt, kurz vor dem
Ortseingang ins Schleudern und geriet in den Straßengraben.
die am Steuer ſitzende Dame und zwei weitere. Inſaſſen des
Wagens, eine zweite Dame und ein Herr, trugen mehr oder min=
der
ſchwere Verletzungen davon. Das ſchwer beſchädigte Auto
mußte abgeſchleppt werden.

Ak. Nieder=Ramſtadt, 20. Sept. Gewerbeausſtellung.
Die auf Veranlaſſung des hieſigen Ortsgewerbevereins in der
Zeit vom 15. bis 17. Oktober I. J. im Saale des Gaſthauſes Zum
goldenen Anker ſtattfindende Gewerbeſchau dürfte den vorliegen=
den
Meldungen nach zu ſchließen, eine reichliche Beſchickung er=
fahren
. Bereits nahezu an 40 Gewerbetreibende und Handwerker
aus hieſiger Gemeinde haben ſich Plätze des geräumigen Saales
gemietet. Auf dieſe Weiſe ſoll den Gemeideangehörigen dargeſtellt
werden, zu welchen Leiſtungen das ortsanſäſſige Gewerbe fähig iſt
und daß es durchaus nicht notwendig iſt, die Bedürfniſſe von aus=
wärtigen
Geſchäftsleuten zu kaufen. Die Zeit bringt es mit ſich,
daß auch der hieſige Gewerbeſtand allmählich aufwacht, denn ohne
Trommeln und Reklame geht es heute nicht mehr.
Ao. Altheim, 21 Sept. Motorradunfall. Ein mit einem
Ehepaar nebſt zwei Kindern beſetztes Motorrad geriet kurz vor
der Lautzſchen Mühle ins Schleudern und fiel um. Dabei kam

das vierjährige Söhnchen des Motorradfahrers unter das Nad zu
liegen und erlitt einen doppelten Beinbruch. Die übrigen

Familienangehörigen kamen mit dem Schrecken davon.
Groß=Umſtadt, 20. Sept. Schülerbeförderung
von Groß=Umſtadt nach Höchſt, Mümling= Grum=
bach
und Nachbarorten. Ein alter, vielbeklagter Mißſtand

konnte mit beginnendem Winterfahrplan beſeitigt werden. Die
Reichsbahndirektion Mainz hat in entgegenkommender Weiſe den
langen Mittagsaufenthalt für Schüler in Wiebelsbach=Heubach
beſeitigt und ihn auf eine Umſteigezeit beſchränkt. Die Schüler
können in Zukunft aus ihrem Zug, mit dem ſie von Groß=Umſtadt
kommen, ſofort auf dem Bahnſteig auf ihren aus Richtung Höchſt
kommenden Zug warten. Schüler und Eltern werden dieſe Neue=
rung
begrüßen, kommen doch die Kinder nicht nur früher nach
Hauſe und zu ihrem warmen Mittageſſen, auch in erzieheriſcher
Hinſicht erſcheint der Fortfall der Wartezeit den Verantwortung
tragenden Beteiligten als die endliche Löſung einer ſchweren
Frage. Groß=Umſtadt ab 12,59, Wiebelsbach=Heubach an 13,05
Wiebelsbach=Heubach ab 13.19.
Der Zug von Höchſt kommt
13,13 in Wiebelsbach=Heubach an.

Ds. Niedernhauſen, 21. Sept. Kirchliches. Am Sonntag,
den 25. September wird hier das Jahresfeſt des Zweigvereins
Reinheim der Guſtav=Adolf=Stiftung gefeiert. Am Morgen um
halb 10 Uhr Feſtkindergottesdienſt; am Nachmittag um halb 2 Uhr
Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung der Poſaunenchöre Gadern=
heim
und Niedernhauſen, ſowie des Kirchenchores Feſtprediger
Pfarrer Kröker aus Purkersdorf bei Wien; Anſprachen des
Herrn Dekan und des Schriftführers, Anſchließend evangeliſche
Kundgebung vor der Poſt mit Anſprache des Herrn Pfarrers
Sebrt=Ueberau. Abends um 8 Uhr Gemeindeabend.
x. Reichelsheim, 19. Sept. Zutrauliches Wild. Als
Donnerstag morgen um 6 Uhr ein Bewohner der Bismarckſtraße
zur Hintertür ſeines Anweſens heraus über den Merſchbach ſchritt,
ſcheuchte er eine Rehgeis auf, die dicht hinter dem Haus unter
einem Weidenbuſch genächtigt hatte. Das Reh lief über die Merſch=
wieſe
, ſprang über einen hohen Lattenzaun und lief hinter den
Häuſern bis hinauf zu der Göttmannſchen Heilanſtalt, wo es
wahrſcheinlich in dem Park der Heilanſtalt Schutz ſuchen wollte.
Jedenfalls witterte es aber die Nähe von Menſchen, denn es lief
wieder zurück und vor dem Friedhof vorbei nach dem Paartannen=
berg
, wo es im Walde verſchwand. Man muß annehmen, daß es
in der Nacht vorher von einem Hund gejagt wurde, ſonſt wäre es
wohl kaum bis mitten in den Ort hereingekommen.

Gewitter und Wolkenbruch.

Vom Blik erſchlagen. Berheerender Skurm und Regen in Skarkenburg.

Wie in Darmſtadt, gingen auch in der näheren und weiteren
Umgebung am Dienstag nachmittag zahlreiche Gewitter mit wol=
kenbruchartigen
Regenſchauern nieder, die zumal durch den ver=
heerenden
Sturm, der ſie begleitete, vielfach Schaden anrichtete.
Die Ortsſtraßen in Dieburg, Gr.=Umſtadt, Gundernhauſen uſw.
waren zeitweilig überſchwemmt und das Vieh in den Ställen war
vorübergehend gefährdet. In Wäldern wurden Bäume entwurzelt
und geknickt, und beſonders Obſtbäume, die noch nicht abgeerntet
waren, wurden ſchwer beſchädigt.
Vom Blitz erſchlagen.
Cw. Momart, 20. Sept. Heute nachmittag zog ein ſchweres Ge=
witter
über unſere Gemarkung. Während dieſer Zeit waren der
Schmiedelehrling Eichmann, gebürtig aus Kimbach, und Jakob
Morr beim Streumachen. Beim Herannahen des Gewitters traten
die beiden den Heimweg an. Als ſie an den Kohlſtöck gingen, wurde
der Lehrling Eichmann vom Blitz erſchlagen. Frau
Walther von Momart, die ſich in der Nähe befand, hat einen
Nervenſchock erlitten und dadurch die Sprache verloren.
Die beiden Aerzte von Bad König, Herr Dr. Zimper, und Herr
Dr. Peifer, waren alsbald zur Stelle und leiſteten Hilfe.
Entwurzelte Bäume.
Ee. Gadernheim i. Odw., 21. Sept. Bei dem geſtern anhalten=
den
ſchwülen Wetter war ein Gewitter vorauszuſehen, das ſich
dann auch gegen 3 Uhr in beſonders heftiger Weiſe über Gadern=
heim
und Umgebung entlud. Den grellen Blitzſtrahlen nach und

dem ſofort darauf folgenden Donner muß es ſicherlich in deru
liegenden Waldungen eingeſchlagen haben; etwas beſtimmtes
über konnte bis jetzt noch nicht in Erfahrung gebracht mon
Dus Gewitter war von einem orkanartigen Sturm begleite,
glücklicherweiſe nur kurze Zeit anhielt, aber trotzdem großen:!
den anrichtete. Nachdem der Sturm ſich ausgetobt hatte.
A
man viele Bäume entwurzelt liegen ſehen. Das Obſt lag wie/=
auf
der Erde und muß jetzt als Fallobſt raſch verwertet wem=
79
Gs. Ueberau, 21. Sept. Gewitter. Geſtern nachmittan / 40 00
über unſerer Gemarkung und Umgebung ein ſehr überrod ,u
kymmendes ſchweres Wetter nieder, welches derartig viel
inrnf
brachte, daß das angefangene Kartoffelausmachen eine
brechung erlitt. Der während des Gewitters herrſchende (
ſchüttelte noch viel des nur ſpärlich dünn hängenden Obſte=
unter
. Die erforderlichen Arbeiten für die Stoppelſaaten ry) M0 M
durch den ſchweren Regen nicht fortgeſetzt werden, bis es erzu K.4M 30
Fog
maßen abgetrocknet iſt.

Die Heſſiſche Landesgerſtenſtelle

bei der Landwirtſchaftskammer für Heſſen macht nochmals auf den
am Dienstag, den 27. September 1932, im Gaſthaus Zum Adler

in Groß=Gerau ſtattfindenden Braugerſtentag aufmerkſam. Die
Landwirte aus Starkenburg die verarbeitende Induſtrie, und der
Handel dürften an dieſer Tagung großes Intereſſe haben und ſind
alle in Frage kommenden Kreiſe zu der Veranſtaltung eingeladen.

* König 21. Sept. Etwa 50 Arbeitsdienſtwillige aus Zell,
König und Etzengeſäß und eine Reihe von Gäſten lauſchten am
Montag abend im Gaſthaus Zum Roß der friſchen Erzählung

des Lehrers Magſam aus Erbach über ſeine Fahrt zu unſeren
Brüdern und Schweſtern in Siebenbürgen, die er in den Sommer=
ferien
mit elf anderen jungen Menſchen unternommen hat. Die
von den jungen Leuten ſelbſt aufgenommenen Lichtbilder ſprachen
zu den empfänglichen Zuhörern aufs Deutlichſte von der Begrün=
dung
und achthundertjährigen Erhaltung deutſcher Sitte und Kul=
tur
im Fernen Oſten durch jene mutigen und ſtandhaften Men=
ſchen
aus der Moſelgegend, die ſich in zäher opferbereiter Arbeit
und Durchhaltekraft ihre Heimat auch allen kulturellen, wirtſchaft=
lichen
und politiſchen Anfeindungen zum Trotz zu behaupten wuß=
ten
. Dr. Rindfuß aus Erbach wies in ſeinem dankenden Schluß=
wort
darauf hin, wie auch hier wieder der Beweis geliefert ſei,
zu welchen Höchſtleiſtungen der Menſch befähigt iſt, wenn er aus
eigenem inneren Antrieb mit Selbſt= und Gottvertrauen und un=
verzagter
Tatkraft gute Gedanken in die Tat umzuſetzen ſucht.

Sie sind wie ausgewechselt,
Fräulein Schulz, vergnügt und frisch sehen Sie aus.
Gnädige Frau, Sie wissen doch, daß ich so sehr unter
Hämorrhoiden zu leiden hatte. Die Aerztin hat mir ein
Mittel dagegen verordnet. Seit einiger Zeit verwende ich es
gewissenhaft: Posterisan, Salbe und Zäpfchen, morgens und
abends. All die unangenehmen Beschwerden und Schmerzen,
unter denen ich gelitten habe, sind weg. Ich bin ja so glücklich."
Die Tube Salbe kostet in jeder Apotheke RM. 1.59, die
Packung Zäpfchen RM. 2,37.

Cd. Michelſtadt, 21. Sept. Aus der Schützengeſel
I=
Vor kurzem hielt die Schützengeſellſchaft 1883

ſchaft 1883 e.
Michelſtadt ihr traditionelles Jahres=Preisſchießen auf den Stän=
den
an der Stockheimer Linde ſtatt. Im Hinblick auf die allge=
meine
wirtſchaftliche Notlage waxen die Einſätze ſo bemeſſen, daß
es auch wirtſchaftlich ſchwachen Schützen ermöglicht war, ſich am
Schießen zu beteiligen. Erfreulicherweiſe war denn auch die Be=
teiligung
auch aus der weiteren Umgebung wider Erwarten gut,
ugleich ein Zeichen dafür, daß man in Schützepkreiſen auch in
ſchweren Zeiten Tradition zu pflegen und Schützenfreundſchaft zu
wahren verſteht. Möge dieſer Geiſt der wahren Schützenkamerad=
ſchaft
erhalten bleiben und auch fernerhin das Fundament der
deutſchen Schützenſache ein würdiges Symbol des großen deutſchen
Schützenbundes ſein.
Hobes Alter. Am Mittwoch vollendete
Frau Johanna Eiſenhuth Witwe, geb. Rein, ihr 75. Lebensjahr.

Die deutſchen Phyſiker und Mathematiker tagen.
R. Gans=Königsberg. Am Vormittag wurden die zuſammenfaſſen=
den
Vorträge über das Gebiet des Ferromagnetismus (Magne=
Was dus ihennchtiche hers leiſtei.
tiſierbarkeit von Eiſen und ähnlichen Stoffen) erledigt. Während

Bad=Nauheim, 21. September.

Vom 20. bis 24. September findet hier im Kerckhoff=Inſtitut
der 8 Deutſche Phyſiker= und Mathematikertag ſtatt. Am heutigen
erſten Verhandl

Die Aufgaben und Forſchungsergebniſſe des Kerckhoff= Herz=
forſchungs
=Inſtituts in Beziehung zur Phyſik‟. Der Vortragende
betonte beſonders die innigen Beziehungen zwiſchen der Phyſik
und der modernen mediziniſchen Forſchung einerſeits und der
Diagnoſe und Therapie andererſeits. Er erläuterte dieſe Grund=
gedanken
an den ſpeziellen Beiſpielen ſeines Inſtituts und deſſen
organiſatoriſcher Gliederung. Von beſonderem Intereſſe waren
ſeine phyſikaliſch=phyſiologiſchen Ausführungen über die Tätigkeit
und Organiſation des menſchlichen Herzens. Hinſichtlich ſeiner
Energiebilanz verglich er es mit einem Akkumulator, hinſichtlich
ſeiner Funktionen mit einem Exploſionsmotor. Dieſe beiden Ver=
gleiche
laſſen nicht nur qualitative Analogien zu, ſie laſſen ſich in
vieler Hinſicht quantitativ voll durchführen. Beſonders eindrucks=
voll
waren die Zahlenangaben, die er über die Leiſtungen des
menſchlichen Herzens während eines Lebens von 70 Jahren
machte. Um einige Beiſpiele von den aſtronomiſchen Zahlen, die
hier in Frage kommen, anzuführen, ſei die Zahl der Herzſchläge ge=
nannt
, die 2 855 000 000 beträgt, und die Menge des Blutes, die
der gleiche
Zeit vom Herzen transportiert wird:
12 526 400 000 Liter. Dieſer Bluttransport bedeutet eine unge=
heure
Arbeitsleiſtung des Herzens. Er vollzieht ſich in einem Ge=
fäßſyſtem
etwa eineinhalb Milliarden einzelner Kapillaren. Nach
dieſem Vortrag trat die Verſammlung in die Erledigung ihres
erſten Themas: Magnetismus unter dem Vorſitz von Profeſſor

dieſes ungewöhnlich komplizierte Gebiet der Phyſik noch bis vor
wenigen Jahren einer theoretiſchen und ſyſtematiſchen Bearbei=
tung
und Darſtellung kaum zugänglich war, und nur die alte
Weisſche Theorie einen gewiſſen kleinen Ausſchnitt aus den zahl=
loſen
Phänomen, die die experimentelle Forſchung ergeben hatte,
zu verſtehen geſtattete, iſt es heute im weſentlichen auf Grund der
Heiſſenbergſchen Arbeiten möglich geworden, eine ſyſtematiſche
Darſtellung wenigſtens der Grundphänomene des Ferromagnetis=
mus
zu geben. Die beiden erſten Vortragenden ſtellten den Ueber=
gang
von der alten klaſſiſchen Theorie zu der modernen quanten=
theoretiſchen
Auffaſſung dar und vermittelten einen Ueberblick
über die einſtweiligen Ergebniſſe der Forſchungsarbeit auf dieſem
Gebiet. In vier weiteren Vorträgen wurde dann ein Ueberblick
über die neueren experimentellen Forſchungsergebniſſe gegeben.
Es wurden außer den Grundphänomen die Zuſammenhänge zwi=
ſchen
den magnetiſchen Eigenſchaften einerſeits und den elaſtiſch=
elektriſchen
und kriſtallinen Eigenſchaften andererſeits erörtert
und ein Vergleich dieſer Ergebniſſe mit denen der theoretiſchen
Forſchung verſucht. Bei der Vielgeſtaltigkeit und außerordentlichen
Kompliziertheit des geſamten Gebietes darf man ſich nicht wun=
dern
, daß ſich an vielen Stellen noch erhebliche Lücken in unſerem
Wiſſen zeigten. Dies kam auch in einer oft lebhaften Diskuſſion
ach den einzelnen Vorträgen zum Ausdruck. Die Nachmittags=
itzung
, die unter dem Vorſitz von Profeſſor R. Becker= Charlotten=
burg
ſtand, wurde mit einem zuſammenfaſſenden Vortrag eröff=
net
, in welchem der Zuſammenhang zwiſchen den ferromagnetiſchen
und metallurgiſchen Eigenſchaften auseinandergeſetzt wurde. Hier=
auf
wurden in einer Reihe von elf Einzelvorträgen die neueſten
rgebniſſe der phyſikaliſchen und der phyſikaliſch=techniſchen For=
ſchung
dargeſtellt. In techniſcher Hinſicht wurden Werkſtoffragen
und meßtechniſche Fragen erörtert.

HMN
Uu 8
5
Htafäier
vf muit
Gi. Erbach, 19. Septbr. Odenwaldklub. Die
nict
Wanderung führte nach den öſtlichen Höben unſerer
ſtie G.
wälder Heimat, in althiſtoriſches Gebiet. Die ehemalige Be
W An=
gungslinie
der alten Römer wurde bei Würzberg überquet
kauige

G. Ober=Ramſtadt, 20. Sept. Heute nachmittag gegen
ging in unſerer Gegend ein ſchweres Gewitter nieder. Der
erdentlich ſtarke Regenfall hat viele Leute, die ſich beim Kamd
ausmachen oder zu anderer Arbeit auf dem Felde befanden
raſcht und mußten dieſe ſchleunigſt ein ſchützendes Dach auffu
Beſondere Schäden waren glücklicherweiſe nicht zu verzeichne=n
Wetter kam für viele beſonders deshalb überraſchend, alss1109
annehmen konnte, daß die Zeit für ſchwerere Gewitter in
Jahr im allgemeinen vorbei ſei.

dann im nahen Boxbrunn gaſtliche Einkehr gehalten. Der
marſch brachte die frohe Wanderſchar, die ſtaubige Lanſ lſeite

gefliſſentlich meidend, zunächſt über die weitere Höhenebene=
talwärts
über das im herbſtlichen Waldesfrieden traumendeic
bach durch das Dreiſeental hierher zurück. Jung=O
Herde
waldklub. Der Jung=Odenwaldklub folgte am Samst. /zr Frei
mittag ſchon unter Führung der Herren Fachlehrer Frölri
Fickelſcheer einer Einladung der Wimpfener Ortsgruppe desh
waldklubs. Gaſtfreundliche Häuſer ſtellten die Privatgmn
für die 24 jugendlichen Teilnehmer. Geſtern wirkte die
dann bei einer Veranſtaltung der Wimpfener im dortige
garten mit und erntete durch ihre Reigenaufführungen in
ker Odenwälder Tracht und durch Vortrag von Dialektdicku
unſerer einheimiſchen verſtorbenen. Dichterin Greta Bick=
reichen
Beifall. Ebenſo herzlich wie der Abſchied in AEn
geſtaltete ſich dann am Abend bei der Rückkehr der Empfanf
ieſigen Bahnhof. Vereinsausflüge. Die evame/ik 0en aul
Mädchenvereinigung wanderte unter frohem Sang geſter
mittag nach dem Krähberg, und der katholiſche Kirchengeſan
ein benützte das ſchöne Herbſtwetter, zu einer Kraftwag inſt/ka, ach d
durch den Odenwald in das Maintal nach Amorbach. Und=
bereicherte
er in ſchönſter Weiſe die Liturgie des Gottess F)ſin ols ge
in Heſſelbach durch Vortrag einiger Chöre.
Affen,
Cf. Birkenau, 19. Sept. Felddiebſtähle. In den
auf
Tagen haben ſich die Felddiebſtähle derart gehäuft, daß
n überal
Gemeinde gezwungen ſah, wieder einige Hilfsfeldſchützen,
ſeit der

en rotgt
uten.
an

Bwt
men u
HAen
ad bekomn
zien
Appeti

aus den Reihen der Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger en
men ſind, anzuſtellen. Auch iſt beabſichtigt, von abends 8 1.

Das

morgens 6 Uhr Gemarkungsſperre anzuordnen Die Dieb=
ſtens
Fremde, gehen oft mit einer unglaublichen Frechhet
So iſt es ſchon wiederholt vorgekommen, daß Kartoffelſtö=eHltsz
ausgeriſſen, die Kartoffeln entwendet und dann das Krauu
der in den Boden geſteckt wurde. Der hieſigen Gendarmerii
vergangene Nacht gelungen, drei einheimiſche Felddiellen
friſcher Tat zu ertappen, Aepfelbäume werden oft reſtlos g
dert. Vom Freiwilligen Arbeitsdienſt.
derungszeit für den Freiw. Arbeitsdienſt des Turnvereim
V. Birkenau wurde von dem Landesarbeitsamt Stuttg=u
30. November verlängert. Es darf damit gerechnet werdei
s zu dieſem Termin die Arbeiten einſchließlich Planieru
Platzes reſtlos durchgeführt ſein werden. Leider mangelt
folge der für den Freiw. Arbeitsdienſt geltenden Beſtimmrun
an den erforderlichen Arbeitskräften, da mindeſtens 60 Am
jugendliche unter 25 Jahren ſein müſſen, die noch in Unterfiü
ſtehen. Durch die Notverordnung wurde dieſen jugendlichel
zum größten Teil die Unterſtützung entzogen, ſo daß heute u9
liche, vom Arbeitsamt unterſtützte Arbeitskräfte ganz wengr=
handen
ſind. Der Turnverein 1886 e. V. Birkenau würde au. 5/
jugendliche Unterſtützte aus Nachbargemeinden einſtellen.
A. Schlierbach, 19. Sept. Ausflug. Die chriſtenlehrpff
Jugend des Kirchſpiels unternahm mit dem Poſtomnibus Aind
fels einen Ausflug unter Führung von Herrn Pfarrer Haum
hier. Die Fahrt ging durch das Weſchnitztal bis Weinheind
dann nach Heidelberg, wo das Schluß beſichtigt wurde. Diß
volle Lage der Stadt am Neckar wurde um ſo mehr bemitt
da viele der Jugendlichen dieſe zum erſtenmal ſahen. Danmrb
die Fahrt fortgeſetzt nach Schwetzingen, wo das Schloß um
wundervollen Parkanlagen betrachtet wurden, für unſere 9
jugend ein unvergeßlicher Eindruck! Sie wird Herrn Sieu
Hartmann für die Führung und die Vorbereitung des Au fe=
rderung
des Obſtbaues. Um dnſ
dankbar ſein.
bau von Edelobſt zu fördern, werden durch den Kreisobſtba udu
und die Landwirtſchaftskammer Zuchtbäumchen zu erm
Preiſen den Landwirten vermittelt. Die hieſige Bürgerr/1
nimmt, wie öffentlich bekannt gemacht wurde, Beſtellung=
gegen
und leitet ſie weiter. Schlechtes HonigiaErſt
Honigernte für dieſes Jahr iſt in unſerer Gegend beendet zurgl
einen ganz ſchlechten Ertrag. Viele Imker konnten noch mdct
viel Honig ſchleudern, um ihren Zuckerbedarf für die Uebe wel
rung davon zu decken. Bedauerlicherweiſe hat ſich trotz al/
mühungen des Starkenburger Bienenzüchtervereins die Read
nicht bereit gefunden, in dieſem Notjahr den Imkern ſteud!
Zucker zu überlaſſen. Notgedrungen müſſen viele deshalk
Betrieb verkleinern oder ganz autgeben. Die Statiſtik der S.
völker in unſerem Bezirk wie in Heſſen und ganz Deutſchlari
ein betrübliches Bild von dem Rückgang der Imkerei, die ro
Imkern mit viel Idealismus weitmöglichſt aufrecht zu ei
verſucht wird.
Bad=Wimpfen, 20. Sept. Heimattag. An 29.,
Mädchen trafen am Samstag, nachmittag mit ihrem
Herrn Frölich aus Erbach, in unſerem Städtchen ein, um 9e
ſam mit der hieſigen Jungodenwaldgruppe einen Heimat0
geben. Im Oſtſchen Saale fand am Abend gemütliches Beiſch
ſein ſtatt. Herr Will begrüßte die Erbacher Freunde, unter (
herzlichen Worten erwähnte er, daß das freundſchaftliche Vell
nis zwiſchen Wimpfen und Erbach bis zum 12 Jahrhundert4
reicht, wo ein Ritter Gerhard von Erbach Mundſchenk bei
rich dem Zweiten Hohenſtaufenpfalz in Wimpfen war. Der !
wurde durch Aufführungen von Reigen, Gedichten und
von der Erbacher Jugendgruppe in Odenwälder Trachte
Mundart zum Heimatabend. Am Sonntag vormittag fchl
Führung durch Alt=Wimpfen, die Pfalz, Klöſter und
Sehenswürdigkeiten ſtatt. Anſchließend war gemeinſam

der be
Affe
im Er

laun
dieſer
Tierrei

nahme am evangeliſchen Gottesdienſt. Am Nachmittag braßl
Erbacher Jugendgruppe Reigen, Gedichte und Lieder zur
führung.
Gernsheim, 21. Sept. Waſſerſtand des R
am 20. Sept.: 0,56 Meter, am 21. Sept.: 0,54 Meter.

Ca Lorſch, 21. Sept. Hohes Alter In ſelten k91

und geiſtiger Friſche feiert Herr Peter Appel am 23. d. M
80. Geburtstag.
Dd Urberach, 20. Sept. Obſternte. Da die Obſtdi/
in letzter Zeit ſchlimmer wurden, ging man ſehr früh
Obſternte und kann ſie heute ſchon als beendet betrachten.
zu frühe Einernten wird natürlich zur Folge haben, daß
nicht lange überwintern läßt. Der Ertrag war im allge
gegenüber ſonſtigen Jahren ſehr minimal.
4d. Oppenheim, 20 Sept. Durch Bubenhände
in dem Sandelſchen Weinberg nach amtlicher Feſtſtell un
Weinſtöcke vernichtet. 362 Stöcke ſind vollſtändig abge)
108 ſchwer und 42 teilweiſe beſchädigt. Von den ſchurkiſche
tern fehlt jede Spur.

[ ][  ][ ]

wirstag, 22. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 264 Seite 7

Streifzug durch deutſche Tiergärten.

1s mir auffiel. Was mir gefiel.
Von Paul Eipper.
Menſch hat Merkſteine, in ſeinem Leben, Anhalts=

ſir die Erinnerung, und zumeiſt fallen ſie mit ſeinen
eien zuſammen. Sechsmal war, ich auf einer Reiſe
entſchland in Zoos und viermal in verſchiedenen zoolo=
Färten. Tierſtationen ſind eben meine Lebensweiſer.
ch nun den einen Garten gegen den anderen abwägen?
mich lieber, daß an ſo vielen Orten Heimſtätten der

nw und zugleich überall andere Spezialitäten, daß all=
der
Geiſt des Fortſchritts, der humane Ausbau der

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urng zu ſpüren iſt, und daß bei jedem Beſuch wieder neue
whrften mit Tieren möglich werden, alte aufzufriſchen ſind.
Rattenfänger mit Zuckerſtückchen.
nal ging ich mit einem ſilberblonden, fünfjährigen Mäd=
den
Zoo; wir haben ſehr viel Zucker verfüttert an die
Ponnys und die grauen Eſelfohlen, die dort frei umher=
olsötzlich ſich quer über den Weg ſtellen und mit ſtummem
ohren Tribut verlangen. Weil meine kindliche Beglei=
ur
keine Angſt hatte und wohl des Zuckers zuviel vergeu=
UEe uns ein ſolcher Wollzwerg lange nach und puffte mich
4 zu Zeit mit ſeiner Schnauze in den Rücken. Ein weiß=
Ponny merkte unſere Nachgiebigkeit; auch der dunkle
ſchkoß ſich an, und als wir hinten bei der Freianlage der
angekommen waren, konnte man vergnügt feſtſtellen,
ganze Karawane im Gänſemarſch uns folgte.
ſch ein Fortſchritt gegen früher, als Ponnys und Eſel
mbtterſtäben hauſten! So iſt es doch viel ſchöner, wenn
ugeſchöpf auch einmal mit uns ſpazieren gehen kann. Es
hit nicht auszuarten; Krokodile und Panther bleiben beſ=
micheren
Gewahrſam; dagegen ſtörte mich keineswegs jene
wernde Anweſenheitsmeldung, als in einem anderen Zoo
ge Truthenne ſich mit einem neugierigen Picken in meine
taviſierte‟
Mahlzeit im Nachtaffenkäfig.

ßer Tiergarten hatte ich ſeit ſechs Jahren nicht geſehen.
hläckter Freude ſtand ich dort von neuem bei den Nacht=
deren
rotgoldene Eulenaugen ſo übergroß in den kleinen
ſtecken. Dieſe wie der Name ſagt Nachttiere ſind
ſer; man muß ſchon Geduld haben, bis dieſe ſchließlich
ſter vorkommen, zur Umkehr ſtets bereit. Aber mit einem
Summen und ruhigem Stehenbleiben erreicht man, daß
ziges, ſchwarzes Händchen durch die Maſchen greift und
en Nußkern holt. Sein Kamerad iſt neidiſch; er keift
und bekommt ſein Atom Schokolade. Nun ſitzen beide
ine Haſen auf den Hinterbeinen, ſchieben ihre Beute mit
fochen an die Lippen, und glitzernde Perlenzähne knab=
dir
Appetit iſt geweckt; ſchon ſind die Finger von neuem
geckt; auch der Rheſus nebenan bettelt, und der Makak
stſam, als gäbe es eine unſichtbare Telephonverbindung
ten Affen, ſo iſt das ganze Haus nun alarmiert. Der
ſawian auf der anderen Seite huſtet und bellt, begehrliche
goßen überall durch die Stäbe; es ruft und lockt, und die
vu b=tſtdenheit der Temperamente zeigt ſich deutlich bei unſerem
ends Fuüchng. Das eine Tier läßt meine Finger gar nicht mehr
hft, aber behartlich werde ich feſtgehalten, faſt geſtreichelt.
llichen ſie Aichſte Affe ſtößt gewaltig nach dem Brotſtück in meiner
B Rariche Prißt es zwar ſofort, aber er faucht mich wütend an, indes
wſe vor Erwartung Purzelbäume ſchlägt.
Wochenſtube bei Rieſeneltern.
un kann gar kein Ende finden, wenn man von Affen er=
In dieſer Beziehung war ein weſtdeutſcher Zoo der Höhe=
ener
Tierreiſe. Dort lebt der größte Orang=Utang=Mann,

einer der wenigen roſtroten Menſchenaffen Sumatras, die ihre
Ueberſiedlung nach Deutſchland überſtanden haben. Auch er be=
kam
Walnüſſe, aber ich traute mich nicht, ſie in ſeine übergroßen
Rieſenhände zu legen; er hat ſie acht Stück auf einmal in
die Mundhöhle geſchoben, ſchwang ſich dann gemeſſen hinauf zu
ſeinem erhöhten Baumſitz und knackte, fletſcherte, genoß, ſpuckte die
harten Schalen aus und ſah zu uns Menſchen herunter, gleich=
gültig
, doch irgendwie erſchütternd großartig. Um den Anblick
dieſes einen Tieres lohnt ſich ſchon eine Reiſe für jeden Tier=
freund

Aber in dem Zoo iſt auch eine Orang=Frau, und ſie hat vor
wenigen Wochen ein Kind bekommen, ein entzückendes Affenkind
mit vielen kleinen roten Löckchen. Ich durfte ihm einen Beſuch
machen, wozu jedoch verſchiedene Vorbereitungen nötig ſind. Erſt
werden Hände, Finger und Arme desinfiziert, in Sublimat ge=
waſchen
; dann muß man gebückt durch einen niedrigen Gang
kriechen, mit einer ſauberen Schürze ſich bekleiden und auch die
Stiefelſohlen keimfrei machen. Endlich läßt der gewiſſenhafte
Direktor die Tür öffnen, und über eine Leitertreppe tritt man in
die Wochenſtube.
Die Orang=Mutter kommt freudig auf ihren Pfleger zu und
begrüßt ihn nach ihrer Art, d. h. ſie fängt ſofort einen Box=
kampf
an, angelt mit ihren überlangen Armen nach dem Men=
ſchenfuß
und möchte gar zu gern den Gaſt zu Boden werfen. Aus
Liebe, aus Spielerei meinetwegen, keinesfalls, weil ſie böſe wäre.
Denn ihre ſcharfen Augen haben natürlich längſt die Aepfel und
Bananen entdeckt, die wir mitbrachten. Nach einer Weile läßt
ſie ſich behäbig auf ihre Sitzfläche nieder und genießt. So woll=
ten
wir es haben; denn nun kann ich aus nächſter Nähe das
Orangkind betrachten, das ſich mit ſeinen vier Fäuſten ſeit der
Stunde der Geburt am mütterlichen Haarkleid feſtgeklammert
hat.
Ein Affenkind wird erzogen.
Ich bin zu beſonders glücklicher Zeit dort geweſen, denn als
ich am Morgen der Abfahrt ſchnell noch einmal in den Zoo fuhr,
erlebte ich den Augenblick einſchneidendſter Veränderung im Da=
ſein
dieſes kleinen Orang=Utans. Die Mutter lag auf dem
Rücken, ſteilte plötzlich den linken Hinterfuß hoch, nahm mit bei=
den
Händen den Säugling von ihrer Bruſt. Er weinte zwar,
doch ſchon hatte ihn die mütterliche Lehrmeiſterin auf ihr Bein
geſetzt, ſchob und half ſolange, bis das Kind begriff, ſich an ihre
Zehenfinger hing wie an eine Reckſtange. Der erſte Schritt zur
Selbſtändigkeit war getan.
Tierkinder ſind immer eine Beſeligung für uns Menſchen.
Da wird irgendwo ein Riegel zurückgeſchoben, man geht in einen
ſtrohgepolſterten Verſchlag und ſieht das junge Zwerg=Zebu, das
vor fünf Stunden zur Welt gekommen iſt. Es ſteht ſchon ganz
ſicher auf ſeinen faſt bleiſtiftdünnen Beinen, glänzt ſilbrig= mal=
venzart
, wurde eben von der Mutter trocken geleckt. Und plötz=
lich
trollt das weiße Kälbchen vertrauensvoll auf uns Menſchen
zu, lehnt ſich wahrhaftig gegen meine Beine, und das warme
Schnäuzchen ſchnuppert an meinen Fingern, ſo daß ich den Hauch
ſeines Atems ſpüre.
Ein junger Tiger liegt in der Mulde meiner Hände, ſo
weich und klein noch, daß ich ſein Köpfchen ſtützen muß; der tem=
peramentvolle
Guanaco=Bock duldet nach einigen Mohrrüben=
Beſtechungen, daß auch ſein Sprößling an meiner Semmel knab=
bert
, die jungen Mähnenſchafe trollen zu vieren gleich heran,
und der Menſch macht immer wieder die gleiche Erfahrung: daß
er viel zu wenig Futter in ſeinen Taſchen hatte. Denn auch die
großen Tiere ſind dafür ſehr empfänglich, und ich habe jetzt einen
Marabu kennen gelernt, der ſo beſonders gern Zucker fraß, daß
er die zugeworfenen Stücke ſchon in der Luft mit ſeinem Schna=
bel
auffing. Hoffentlich hat das ſein Fiſch=Abendbrot nicht allzu
ſehr vorgeſüßt! Noch mehr! Dableiben, lockten die Tiere. Aber
ich mußte eines anderen Tierkindes wegen ſchleunigſt nach Ber=
lin
. Kathrinchen war zur Welt gekommen, die Tochter der
4,20 Meter hohen Giraffin Annelieſe, und weil dies ſeit dem

Krieg zum erſtenmal ſich ereignete in Berlin, wollte ich den 80
Pfund ſchweren Säugling möglichſt ſchnell begrüßen.
Giraffenkinder ſind von allem Anfang an recht ſelbſtändig,
auf hohen Stelzen ſtapfte Kathrinchen Stunde um Stunde durchs
weite Gehege, und das bekam ihm ſo gut, daß es in vier Tagen
um zehn Zentimeter gewachſen iſt, wahrſcheinlich, weil es ſein
Hälschen ſo toll recken muß, um der Mutterzunge zu begegnen.

Briefkaſten.
Ieder Anfroge / die lette Bezugtaulitung beizufügen. Hnonyme Anfragen werder
nicht Leantwertet. Dle Beantwortung erfeigt ohne Rechteverbindlichtet.
J. L. 100. Der Vermieter iſt berechtigt, das Waſſergeld auf
die Mieter (Pächter uſw.) im Verhältnis der Friedens=
mieten
gegen Nachweis umzulegen. Macht der Vermie=
Befugnis Gebrauch, ſo ermäßigt ſich die geſetzliche
ter von dieſe
Miete um 3 Prozent der Friedensmiete. Abänderungen der auf
Grund dieſer Beſtimmung erfolgten Regelung ſind ohne Zuſtim=
mung
des Mieters nur für den Beginn eines Kalenderjahres zu=
läſſig
. Dieſe Regelung des Waſſergeldes konnte erſtmals mit
Wirkung vom 1. Januar 1931 ab erfolgen. Es bleibt alſo dem
Vermieter überlaſſen, ob er das neue Verfahren ein=
ühren
, oder ob er bei der alten Uebung (Erhebung der geſetz=
lichen
Miete unter Mietzinsſenkung um 10 Prozent der Friedens=
miete
ab 1. Januar 1932) belaſſen will.
A. 99. Nach § 25 des Erbſchaftſteuergeſetzes vom 22. Auguſt
1925 iſt jeder der Erbſchaftſteuer unterliegende Erwerb vom Er=
werber
binnen einer Friſt von 3 Monaten nach erlangter Kenntnis
von dem Anfall dem Finanzamt anzumelden. Die Steuer wird
nach dem perſönlichen Verhältnis des Erwerbers zu dem Erblaſſer
in 5 Klaſſen erhoben. Sie müßten uns deshalb das Verwandt=
ſchaftsverhältnis
, in welchem Sie und die Tochter zu dem Ver=
ſtorbenen
ſtanden, genau angeben, um die Höhe der Steuer zu
berechnen.
Nach R. Die Gebühren ſind ſeit 15. Februar 1932 neu ge=
regelt
. Für das einmalige Reinigen eines rußigen Bäckereiſchorn=
ſteins
wird ohne Rückſicht auf die Stockhöhe 68 Pfg. erhoben, für
die Reinigung von Bäckereizwecken dienenden Schornſteinen, die
in ihrer Höhe ganz oder teilweiſe freiſtehen, für jeden laufenden
Meter 15 Pfg. Für Vornahme der Reinigung außerhalb der Ge=
markung
des Sitzes des Schornſteinfegermeiſters iſt ein Zuſchlag
auf die nach obigen Gebührenſätzen zu errechnende Zahlung von
10 Prozent zu leiſten. Eine beſondere Inrechnungſtellung der Um=
ſatzſteuer
iſt nicht ſtatthaft. Im Falle einer Beſchwerde müſſen
Sie ſich an das Kreisamt wenden.
Nach U. Die geſtellte Frage wäre zu verneinen, da ja nach
der gegebenen Schilderung Ihre Verwandten nicht Mitglie=
Die Mitgliedſchaft zu letz=
der
der Genoſſenſchaft ſini
terer ſetzt eine ſchriftliche Beitrittserklärung vor=
aus
.
Holzwurm. Der Holzwurm wird aus Möbelſtücken dadurch
vertrieben, daß man in die Löcher mit einem Oelkännchen z. B.
Petroleum ſpritzt und
von der Nähmaſchine oder dem Fahrrad
dann die Löcher ſorfältig mit Glaſerkitt ſchließt. Stark verfreſſene
Möbelteile, die ſchon zu zerfallen beginnen, müſſen ausgewechſelt
werden. Zur Bekämpfung der ſchwarzen Käfer in der Küche müſſe
man wiſſen welcher Art dieſe Tiere ſind. Fragen Sie einen Natur=
wiſſenſchaftler
Lehrer , der Ihnen wohl auch Mittel zur Be=
kämpfung
ſagen kann.
L., hier. 1. Wenn eine Fürſorgeunterſtützung beanſprucht wor=
den
wäre, würden der Behörde die Verhältniſſe doch früher be=
kannt
geworden ſein, ſo daß ſchon damals ein weiteres Vor=
gehen
eines Gläubigers unmöglich hätte gemacht werden können.
Gegen eine angeordnete Zwangsverſteigerung hat die Notverord=
nung
vom 14./15. Juni 1932 einen Rechtsſchutz gewahrt. Auf
Antrag des Schuldners kann die Zwangsverſteigerung eines
Grundſtückes auf die Dauer von längſtens ſechs Monaten einſtwei=
len
eingeſtellt werden, wenn die Nichterfüllung der fälligen Ver=
bindlichkeit
auf Umſtänden beruht, die in der wirtſchaftlichen Ge=
ſamtentwicklung
begründet ſind und die abzuwenden der Schuldner
nicht in der Lage war. Es empfiehlt ſich deshalb, unverzüglich
bei der Geſchäftsſtelle des Amtsgerichts dieſen Antrag zu ſtellen.
2. Gegen ſolchen Zahlungsbefehl muß Widerſpruch erhoben werden
und, wenn die Friſt dafür umlaufen iſt, gegen einen Vollſtreckungs=
befehl
Einſpruch erhoben werden.
J. S. in A. In Berlin=Lichterfelde beſteht eine Staatliche
Bildungsanſtalt (ehem. Kadettenanſtalt). Sie werden ſich zweck=
mäßig
wegen der Einzelheiten dorthin wenden.
A. W. Mangels beſonderer Abmachung muß ſpäteſtens am
15. des Monats auf deſſen Schluß die Kündigung dem anderen
Teil zugegangen ſein.

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[ ][  ][ ]

Skerbende Romankik

Die Hamburger Viermaſt=Bark Perlu
die nach England verkauft wurde, wo ſiee
für Schulzwecke Verwendung findet. Did
Verkauf der Peking iſt die deutſche Sexe
Handelsflotte auf nur noch zwei Segle;
mengeſchmolzen, da dieſe ſtolzen Schiffo
ihrer Langſamkeit mit den Motordampf
mehr zu konkurrieren vermögem

Ein halbes Dorf niedergebra
Zahlreiches Vieh verbrannt.
Poſen. Im Dorf Borzencice im Kr=
toſchin
brach am Dienstag ein rieſige
aus, der das halbe Dorf in Aſche le=d
Feuer war in einer Scheune ausgebrocte
ſtarke Wind trug die brennenden Garbe,
benachbarten Häuſer, die größtenteils mut
gedeckt waren und in kurzer Zeit in 7
ſtanden. Es brannten 21 Gebäude mi
landwirtſchaftlichen Maſchinen und Erl
räten ab. Auch zahlreiches Vieh fiel der
zum Opfer. Die Zahl der Geſchädigter
ſich auf 111.

ſah
eial
Ain
im

Selbſtmord des ehemaligen britiſchen
John Ellis.
London. Der ehemalige Henker Jug
hat geſtern in Rochdale Selbſtmord begaug
dem er ſich die Kehle mit einem Raſſeelltzia
durchſchnitt. Er hatte bereits vor ach ſanf9
einen Selbſtmordverſuch gemacht. Ellis iod ſ=
rend
ſeiner Amtstätigkeit von 1901 bis
geſamt 204 zum Tode Verurteilte gehän 409Hin
ihnen befanden ſich außer bekannten Ve=Ed /9
auch der während des Krieges zum Dpdine
urteilte iriſche Nationaliſt Sir Rogur
ment und mehrere Teilnehmer an denn
Aufſtand.

1

Etwa 2500 Todesopfer der Cholel
in Nordchina.

Schanghai. In dem nordchineſiſchet
Yungſti hat ſich die Cholera mit großen
ligkeit ausgebreitet und bereits über 16
heimgeſucht. Die Zahl der Todesopfer bed
bisher auf etwa 2500.

Falſchirmabſprung aus 7300 IN

45 Kilometer in 28 Minuten gefallel
Kiel. Die deutſche Fallſchirmpiloun
Lola Schröter=Görlitz hat am Dienstagr i
den bisherigen Weltrekord im Fallſchirmg
gen weit überboten. Mit einem Waſſe
ließ ſich Frau Schröter in eine Höhe
Metern bringen und ſprang dann weſt

Kiel ab. Die Fallzeit betrug 28 Minut
unter dem Fallſchirm zurückgelegte Sie
trug 45 Kilometer., Die Landung er 0*
Hohenberg 22 Kilometer von Kiel ent ne
Frau Schröter hat damit den bisherig
rekord der Rumänin Frascu vor. 6004

gedrückt. Der deutſche Fallſch rmhö f.

purde bishe Georg Reſch=Würzku
5100 Metern gehalten.

Dr. Schnee,
der frühere Gouverneur von Deutſch=Oſtafrika,
berichtet bei ſeiner Ankunft in Berlin durch das
Mikrophon von ſeiner Tätigkeit als Mitglied
der Völkerbundskommiſſion, die mit der Unter=
ſuchung
der Kriegsurſache in der Mandſchurei
beauftragt war.

Graf Zeppelin nach Rekordfahrt
in Friedrichshafen gelandei.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff Graf
Zeppelin iſt am Mittwoch abend 21,30 Uhr nach
einer Rekordfahrt von 67½ Stunden aus Süd=
amerika
wieder glatt gelandet. An Bord befan=
den
ſich 10 Paſſagiere. Die Schiffsleitung hatte
Kapitän Lehmann inne.

Der Reichspräſident übernimmt
die Schutzherrſchaft über die Deutſche Lufſport=
Ausſtellung.
Berlin. Reichspräſident von Hindenburg
hat die Schutzherrſchaft über die Deutſche Luft=
ſport
=Ausſtellung Dela, die in Berlin vom
1. bis 23. Oktober ſtattfindet, übernommen. Von
der Ausſtellung iſt beſonders die Abteilung Zu=
kunft
der Luftfahrt zu erwähnen. Sie bringt
Darſtellungen von Flugzeugen, wie ſie etwa in
den nächſten zehn Jahren zur Entwicklung ge=
langen
werden. Dieſe Darſtellungen der Zukunft
zeigen umwälzende Neuerungen in der Flug=
technik
.
Brautpaar durch Verkehrsunglück getötet.
Harburg=Wilhelmsburg. Geſtern
abend ereignete ſich hier ein ſchweres Verkehrs=
unglück
, dem zwei Menſchenleben zum Opfer fie=
len
. Ein Harburger Brautpaar, das eine Rad=
tour
unternahm, wurde von einem Auto an=
gerannt
und zu Boden geſchleudert. Bei dem
Sturz erlitten die beiden jungen Leute ſchwere
Schädelverletzungen, denen ſie im Laufe der
Nacht erlagen.
Der Weltflug von Gronaus.
Paris. Die Agentur Indo=Pacifique meldet
aus Schanghai, daß der deutſche Flieger v. Gro=
nau
im Laufe des Mittwoch dort eintreffen
werde. Der Flieger befand ſich am Dienstag in
Kagoſhina.
Großfeuer in einer ſchwediſchen Linoleumfabrik.
Göteborg. In Almedal brach geſtern früh
in einer Linoleumfabrik ein Brand aus. Zwei
große Gebäude mit ewa 40 000 Quadratmeter
fertigen Linoleumteppichen und wertvollen Ma=
ſchinen
brannten völlig aus. Der Schaden beläuft
ſich auf mehrere hunderttauſend Kronen. Der
Betrieb erleidet durch den Brand keinerlei Ein=
ſchränkungen
.
Arbeitsloſer konſtruiert ein Paddel=
book
mit Schaufeltad=-Ankrieb.

Das Paddelboot mit Schaufelrad=Antrieb,
das ein Hamburger arbeitsloſer Maſchinen=
ſchloſſer
nach dem Prinzip des Holländers, des
beliebten Fahrzeuges unſerer Kleinen, erbaute.

Seite 8

Nr. 264

Reich und Ausland.
Die Rückkehr Dr. Schnees aus der
Mandſchurei.

ſtädter Tagblatt / H=ſſiſche N=ueſte Nachrichkey

Darm

Donnerstag, 22. September!

Schlußverſammlung
des Guſtav=Adolf=Bereins.
Abſtimmung über die Große Liebesgabe‟.
Nächſte Tagung in Königsberg.
Leipzig. In der Schlußverſammlung des
Guſtav=Adolf=Vereins am Dienstag erfolgte die
Abſtimmung über das Jubiläums=Liebeswerk.
Von dem Ertrage der Jubiläumsſammlung Eine
Million in Groſchen ſind hierfür 180 000 Mark
abgezweigt, die in Teilbeträge von 100 000 und
2 mal 40 000 Mark zerfallen. Für die Große
Liebesgabe‟ (100 000 Mark) lagen drei Vor=
ſchläge
des Zentralvorſtandes vor: Die Heran=
bildung
kirchlicher Führer in Polen, die
Diaſpora=Arbeit der Kaiſerwerther Diakoniſſen
und der Deutſche Kirchenbau in Athen. Die Ab=
ſtimmung
ergab eine überwältigende Mehrheit
für die Heranbildung kirchlicher Führer und
Helfer in Polen. Die beiden Troſtgaben im
Betrage von je 40 000 Mark fallen der deutſch=
evangeliſchen
Gemeinde in Athen für die Vollen=
dung
ihres Kirchenbaues und der Diakoniſſen=
anſtalt
in Kaiſerswerth für ihre weitverzweigte
Diaſporaarbeit im In= und Auslande zu
Als Ort der nächſten Tagung des Guſtav=
Adolf=Vereins wurde Königsberg beſtimmt.
Mit dem Geſang des letzten Verſes des Liedes
Nun danket alle Gott fand die Jahrhundert=
feier
des Guſtav=Adolf=Vereins ihren Abſchluß.

Gar Wood bricht den Weltrekord.
New York. Der amerikaniſche Rennfahrer
Gar Wood ſtellte geſtern auf dem St. Clair=See
einen neuen Geſchwindigkeitsrekord für Motor=
boote
auf, indem er in ſeinem Rennboot Miß
America eine Stundengeſchwindigkeit von 124,91
Meilen erreichte. Der bisherige Rekord, der von
dem Engländer Kaye Dom gehalten wurde, be=
trug
119,81 Stundenmeilen.

Konkurs der Heimban G.m.b.h.*
Berlin=Tempelhof.
Leichtfertige Geſchäftsführung.
Berlin. Das Amtsgericht Berlin= Tempel=
hof
hat am Mittwoch über das Vermögen der
Heimbau G. m. b. H. einer gemeinnützigen
Beamtenſiedlung, die mit Schulden in Höhe von
3 Millionen Mark zuſammengebrochen iſt, das
Konkursverfahren eröffnet. Etwa 1000 Beamte,
die Genoſſen der G. m. b. H. waren, ſind um ihre
Anteile in Höhe von 200 Mark geſchädigt und
werden vorausſichtlich noch vom Konkursverwal=
ter
zur Zahlung von weiteren 200 Mark heran=
gezogen
werden.
Den Vorſtandsmitgliedern, die allerdings er=
klärten
, daß der Zuſammenbruch aus wirtſchaft=
lichen
Gründen erfolgt ſei, wird eine leichtfertige
Geſchäftsführung vorgeworfen.

Die erſten zivilrechtlichen Auseinanderſetzungen
infolge des Kreuger=Zuſammenbruchs.
Stockholm. Vor dem Stockholmer Amts=
gericht
wurde geſtern die Regreßklage der Kon=
kursverwaltung
von Kreuger u. Toll und des
Nachlaßverwalters Ivar Kreugers gegen den
Generalkonſul Torſten Kreuger verhandelt. Die
eingeklagte Summe beläuft ſich auf 15 Millionen
Kronen. Die Kläger behaupten, daß Ivar. Kreu=
ger
die letzten ſechs Monate vor ſeinem Tode
ſeinem Bruder, dem Generalkonſul, Wertpapiere
zu höchſt bedeutenden Beträgen überlaſſen hätte,
und beſtreiten die Rechtsgültigkeit der Trans=
aktionen
. Generalkonſul Torſten Kreuger ſeiner=
ſeits
beſtreitet, daß ihm ſein Bruder finanzielle
Unterſtützung habe zukommen laſſen, vielmehr
hätte er während der letzten 20 Jahre für ſeinen
Bruder größere Beträ usgelegt. Die Ver=
handlungen
wurden auf eine Woche vertagt.

3u Zuß und int Flugzeug zum Mounk Evereſt=Gipfel.

der Beginn des Münchener Akkoberfeſkes.

Oben: Die bayeriſchen Schützenkönige
Einzug der Kellnerinnen
auf der Thereſienwieſe, auf de
oberfeſt ſtattfindet.
Unter Teilnahme der ganzen Bevölkerung begann in München das diesjährige Oktoberfeſt, das nach
alter Tradition in ſeiner rieſigen Budenſtadt alle Schichten und Stände zu fröhlichen Stunden vereint.

Der Engländer Ruttledge (rechts)
und J. M. Scott,
die eine neue Expedition zuſammengeſtellt
haben, mit der ſie in den nächſten Tagen auf=
brechen
, um den Mount Evereſt zu bezwingen.

Der Marquis von Clydesdale,
einer der bekannteſten Sportsleute Englands,
iſt mit den Vorbereitungen, für einen Flug
über den Mount Evereſt beſchäftigt, der mit
8880 Metern, der höchſte Berg der Welt iſt.

Noch immer iſt es trotz aller Anſtrengungen der Hochtouriſten und Forſcher der ganzen Welt nicht
gelungen den Mount Evereſt oder einen der zwölf Gipfel des Himalaja zu bezwingen, die nach
dem Aberglauben der Eingeborenen von geheimnisvollen Geiſtern vor jeder Annäherung durch die
Menſchen geſchützt werden.

[ ][  ][ ]

tember 1932
2.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 264

Boort, Spiel und Jurnen

Kleine Kapikel.

Een Rintey

ieh velun
Eeite im
ein nieſf
n Ache
ausgelt
ein Gut
Mteilk:

Leichtathletiſcher Ausklang.
ſoſchlands Leichtathleten ſind in Länderkämpfen noch
geſchlagen. Am Sonntag wurde der Zweifrontenkampf
sgetragen und das Ergebnis konnte keinen Augenblick
ſein.
An dieſen Reſultaten gemeſſen, möchte man
ſuben, daß die Leiſtungstendenz in der deutſchen Leicht=
rütckläufig
ſei, aber dennoch trifft das zu. Es fehlen nur
äbe. Wir haben ſie vor
piſchen Spielen nicht ge=
haben
ſie auch jetzt nicht
Zum
Gcweiz? Es gab einmal
da die Schweiz große
beſaß. Imbach. Schaerer,
ſartin. Es iſt vorbei. Heute
kleine Ländchen keinen
zörner mehr, der Nieder=
ſchweizeriſchen
. Lei=
der

Aroe
geradezu erſchrek=
im
Länderkampf Deutſch=
Schweiz iſt der Kampf
inmuthſauriers gegen einen
an könnte Mitteldeutſch=
en
, vielleicht nur eine Ver=
r
Stadt Dresden oder
Man ſchicke Sievert nd
ſufammen gegen die Schweiz,
beiden Zehnkämpfer wer=
wrnnen
. Die Eidgenoſſen
miklaſſig geworden.
ranzoſen aber gehören eben=
ſcht
mehr. zu den ſtärkſten.
gegen Deutſchland mit
ſichen Abſtand verloren (die
ſchwankt zwiſchen 20 und
ſken) und können ſich dar=
ſufen
, daß ihre Mannſchaft
ſtärkſte war und ſein
Sie haben Ladoumegue
usgeſchaltet, und die anderen
mehr das, was ſie waren.
ſeller iſt heute der große
der franzöſiſchen Läufer,
Winter iſt ihr großes As und
ſuige noch. Séra Martin, der
ein guter Läufer, nie aber
Kämpfer war, der nie=
Verbiſſenheit und Zähig=
f. die man haben muß, hat
eeinmal verloren. Er wollte
ſchlagen, und das tat er
der dafür verlor er gegen
Es iſt der alte Séra
der Fehlſpekulant. Seine Laufbahn wird wohl auch zu
in denn Sera Martin hat andere Sorgen als das Lau=
ſne
Nation, die gewiß ſportlich leiſtungsfähig wäre hat
u Winter einen einzigen großen Mann. Dieſer Elſäſſer
bgtens zuverläſſig, er wirft an die 48 Meter Diskus, und
ügt für Europa. Für die Olympiſchen Spiele genügte es
u. Winter bekannte freimütig, daß er ſich in Los Angeles
oifnungen gemacht habe. Ich konnte 48 Meter werfen
leicht einmal 50 Aber das vielleicht genügte nicht, weil
lerikaner eben wirklich 50 Meter warfen. Winter ſagte
ahres Wort, als er die deutſchen und franzöſiſchen Miß=
in
Los Angeles zu charakteriſieren ſuchte. Wir ver=
ja
in der Fülle der Athleten. Was war Frankreich
Deutſchland unter ſo vielen, die alle gewinnen wollten?
ſchts waren wir. 12 Franzoſen in Los Angeles das
ſich ſchnell. Und ſo wird es den Deutſchen wohl auch
ſein.
ſaul Winter hat recht. Es ging auch den Deutſchen ſo. Aber ſie
alle nicht. Sie hielten ſich für den Mittelpunkt der Welt,
waren es nicht. Wir haben alle zu viel Europa
Wir haben uns geſehen und unſere Nachbarn. Aber
ſten ebenſowenig wie jene darauf gefaßt, daß unter 40
ſen die Vertreter Deutſchlands oder Frankreichs nicht viel

gelten konnten, daß ſie untertauchten in der Maſſe der Betei=
ligten
.
Ein Untertauchen hat keine Chance. Es hat den Vorteil, daß
wir beſſer abſchätzen können. Eine neue Saiſon iſt zu Ende. Wir
haben Frankreich erneut glorreich geſchlagen. Aber Frankreich=
Leichtathletik altert, iſt müde und kalt geworden. Unſere ſchläft
auch langſam ein. Unter Toten iſt der Schlafende König.
Wir wollen uns meſſen aber nicht mit der Schweiz ver=
gleichen
. Und auch mit Frankreich nicht. Dieſe Länderkämpfe ſind
inzwiſchen ſchon überholt und es iſt keiner, der es nicht ſchon ge=
merkt
hat. Selbſt die Franzoſen wiſſen es.

Leichkakhlekik-Sieg über Frankreich.

Zußball.
Energiſche Schiedsrichter nokwendig!
unſerem geſtrigen Bericht aus Groß=Umſtadt, der einen
enden Appell an die Fußball=Behörde rich=
nigiſche
und regelfeſte Schiedsrichter gerade zu den Spielen
enwaldvereine zu entſenden, erhalten wir aus Michel=
. O. eine längere Zuſchrift, der wir folgendes entnehmen:
ſas traurige Ergebnis aus 6 Verbandsſpielen iſt für
iadt eine durch Verletzungen vollkommen ſpielunfähige
reähe, und dies nicht zuletzt durch die Unſicherheit einiger
brichter. Wir müſſen uns der Forderung Groß=Umſtadts
trakterfeſte Schiedsrichter mit allem Nachdruck anſchließen,
nicht der Fußballſport im Odenwald weiteſten Kreiſen
Anhänger und Spieler verleidet werden ſoll; iſt es doch
Roweit gekommen, daß viele Spieler lieber darauf verzich=
gen
gewiſſe Vereine anzutreten, als ihre geſunden Glieder
em
iſt zu hoffen, daß den Klagen aus dem Odenwald nun
ſtens abgeholfen wird.
Union Darmſtadt SM. Hota Darmſtadt.
ute 17 Uhr ſtehen ſich obige Mannſchaften im Freund=
npf
gegenüber. Hota iſt den Fußballfreunden nicht un=
und wird der in Form befindlichen Sonderelf der Union
beachtlichen Gegner abgeben.
Polizei Darmſtadt Germania Pfungſtadt.
ſhrend die Verbandsſpiele des Kreiſes Starkenburg am ver=
uem
Sonntag mit dem Spiel Polizei Walldorf einen ge=
böhepunkt
erreicht haben, ſo ſteigt am kommenden Sonntag,
tember, ſchon wieder ein Spiel von entſcheidender Be=
Auf dem Platz der Pfungſtädter Germanen findet der
der beiden Kontrahenten ſtatt. Die Rivalität obiger Gegner
on von früheren Zeiten her. Die Kämpfe der beiden Mann=
waxen
ſchon immer die ewig jungen, erbitterten, doch im=
Een Treffen, in denen es ſich mehr um die Vormachtſtellung
Preſtigefragen handelte. In dieſem Jahr ſcheinen die
BEidter Germanen in Form zu ſein. Schöne Erfolge, u. a.
kangenen Sonntag gegen Eberſtadt, laſſen aufhorchen. Die
in ſehr guter Fahrt befindliche Polizei wird der geeignete
für die Pfungſtädter ſein. Wir halten den Spielausgang
ars des Platzvorteils durchaus offen. Wir hoffen, daß ſich
Nannſchaften bei einer guten Schiedsrichterleiſtung einen
Kampf liefern werden, in dem der tatſächlich Beſſere als
hervorgehen ſoll. Vorher Reſervemannſchaften.
3. Alkrhein=Kurzſtrecken-Regakka.
Paddler=Meiſterſchaften.
S Paddlergilde Rot=Weiß blickt auf ihr 5jähriges Beſtehen
Natuxgemaß kam die beiſpielloſe Entwicklung von 7
ern im Jahre 1927 zur über 100 Mann ſtarken Abteilung
Senem Bootshaus und Landheim in Erfelden auch dem
ennſport zugute. Rot=Weiß hat daher wie im Vorjahr die
Dtung der Meiſterſchaften der Altrhein=Paddler übernom=
O führt die Rennen auf dem Erfelder Altrhein am kom=
Sonntag, nachmittags 3 Uhr, durch, mit Start bei Kilo=
22 bzw. 8,1 und Ziel bei Km. 7,5 am Rot=Weiß=Boots=
NS Meldeergebnis iſt hervorragend; am ſtärkſten ſino
*Deutſchland und der Veranſtalter vertreten, es fol=

Am Ziel des 100=Meter=Laufs: Rechts Jonath, links Borchmeyer,
die für Deutſchland die beiden erſten Plätze belegten.
Das Texasgirl.
Miß Mildred Didrickſon vielſeitiges Sportmädel der Staaten,
genannt das Texasgirl, iſt für volljährig erklärt worden, ob=
wohl
ſie erſt 19 Lenze zählt. Das Vormundſchaftsgericht hat jetzt
dieſem Antrag ſtattgegeben, der ſchon längere Zeit vorliegt.
Leute, die den Sport für ein Allheilmittel halten und auch
der Anſicht ſind, Sport ſei ein Intelligenz=Förderungsmittel, wer=
den
den Verdacht äußern, daß das Vormundſchaftsgericht vielleicht
gedacht habe, ein im Sport ſo tüchtiges Mädel würde auch im
Leben tüchtig ſein. Im Jatereſſe der amerikaniſchen Gerichte wol=
len
wir hoffen und wunſchen daß es nicht ſo war. Die ſportlichen
Qualitäten der jungen Dame beweiſen nämlich gar nichts. Wenn
ſie Weltrekord über die Hürden läuft und den Speer weiter wirft
als andere junge Damen, ſo iſt das kein Beweis für ihre geiſti=
gen
Fähigkeiten. Auch kein Beweis für ihre menſchlichen Quali=
täter
,
Mildred Didrickſon iſt für volljährig erklärt worden, weil ſie
trotz ihrer 19 Jahre ſchon tüchtig im Leben ſteht und kaufmänniſch
arbeitet, ſelbſtändig Kontrakte abſchließt und dergleichen Dinge
tut, die ein 19jähriges junges Mädel eigentlich nicht darf, oder
erſt mit Eintreten der Mündigkeit darf. Man hat ihr die Mün=
digkeit
mit 19 Jahren gegeben und damit iſt alles gut. Mit Sport
hat das nichts zu tun, gar nichts.
Denn wir wollen nicht anfangen, im Sport überzuſchnappen.

gen Tgde. 1846, Kanu=Klub und verſchiedene Turn=
vereine
. 11 Wettkämpfe bringen gut beſetzte Felder. Die
Beſten der Vereine kämpfen in 4 Rennen um den Titel eines
Meiſters vom Altrhein; die übrigen Rennen ſind den Damen und
dem Nachwuchs vorbehalten.
Die Wanderpreiſe des Amtes für Leibesübung, des Jung=
Deutſchland Darmſtadt. Rot=Weiß Darmſtadt der Firmen Süd=
deutſche
Hammerwerke Bad Mergentheim. Alkoda‟, Darmſtadt,
die im
Stegmüller=Darmſtadt und zahlreiche Ehrengaben
Photohaus Umbreit, Soderſtraße, ausgeſtellt ſind werden hart
umkämpft. Dank des Entgegenkommens der Klepper= Faltboot=
werft
, Roſenheim, ſtehen für alle Faltbootrennen Rennboote zur
Verfügung.
Sport=Abzeichen=Prüfung. Anläßlich der Altrhein=Regatta
werden Prüfungen im Faltboot=Einer und Einerkajak (1000 m
abgenommen. Bewerber mit Urkundenheft melden ſich bei Par=
fümerie
Müller, Ludwigsplatz 1
Tiſchkennis.
Es wird hiermit nochmals auf die heute abend 19 Uhr
im Saale des Rummelbräu (Rheinſtraße 101) ſtattfindende Ver=
der
Intereſſengemeinſchaft. Darm=
ammlung

ſtädter Tiſchtennisvereine hingewieſen, zu der die
Vorſtände ſämtlicher tiſchtennistreibenden Vereine von Darm=
ſtadt
und Umgebung höflichſt eingeladen ſind. Es gilt, in dieſer
Beſprechung Mittel und Wege zu finden, wie man zur Förde=
rung
des Tiſchtennisſportes Mannſchaftskämpfe ſämtlicher Vereine
untereinander veranſtalten kann und dieſen Kämpfen ein Syſtem
gibt, das es ermöglicht, die Beſten der Tiſchtennisvereine feſt=
zuſtellen

Anſchließend findet ein Schaukampf der vier beſten Darm=
ſtädter
Spieler ſtatt. Wöbke, der ſüddeutſche Meiſter, der am
vergangenen Sonntag in Heidelberg neuerdings die pfälziſche
Neiſterſchaft errungen hat, ſpielt gegen Ploch den Bezwinger
Nickolsburgs, des Zweiten der vorjährigen deutſchen Rangliſte:
anſchließend Schardt, der junge Spitzenſpieler des SV 9
Darmſtadt gegen Wargin, der ſich insbeſondere dieſes Jahr
ganz hervorragend entwickelt hat. Die Sieger dieſer beiden
Kämpfe treten dann gegeneinander an. Den Abſchluß des Abends
bildet ein Doppel dieſer 4 Herren.

Kraftſport.

Polizei Darmſtadt-Kraft=SV. 1910 Darmſtadt.
Am kommenden Samstag, abends 20 Uhr, findet in der Poli=
zeiſporthalle
, Eſchollbrücker Straße 24, der Vorkampf in der Ver=
bandsrunde
obiger Lokalrivalen ſtatt. Da ſich jeder Verein die
Punkte ſichern will, iſt mit ſpannenden Kämpfen zu rechnen. Für
die faire Austragung des Kampfes wird von ſeiten der Polizei
Sorge getragen werden. Ueber die Kämpfer ſelbſt ein Urteil zu
geben, erübrigt ſich, da dieſe in Darmſtadts Mauern zur Genüge
bekannt ſind. Den Ausgang des Geſamtkampfes laſſen wir offen.
Bei der Austragung der Deutſchen Meiſterſchaften 1932 in
Halbſchwergewicht
Dortmund wurde J. Krauß im Ringen
dritter, und E Siebert fünfter Deutſcher Meiſter bei einer
Beſetzung der Klaſſe mit 35 Teilnehmern. Außerdem wurde J.
Krauß Deutſcher Meiſter im Jiu=Jitſu ſeiner Klaſſe. Wir gratu=
lieren
den Siegern.
Das Berliner Sechstagerennen iſt mit Rückſicht auf
die Reichstagswahlen auf die Zeit vom 9. bis 15. November verlegt
worden.
Weltmeiſter Richter (Köln) will Verufsfahrer werden.
Sein erſtes Rennen als Profi ſoll er ſchon Anfang Oktober be=
ſtreiten
.

Handball.
Polizei Darmſtadt Darmſtadt 98.
Am kommenden Sonntag. 15 Uhr, findet auf dem Polizei=
Sportplatz die erſte Begnung obiger Mannſchaften in der dies=
jährigen
Verbandsrunde ſtatt. Die Mannſchaft des Sportvereins
hat bereits 4 Spiele hinter ſich, in denen ſie jedesmal mit hohem
Reſultat Sieger blieb, während die Polizei erſt zwei Spiele ab=
ſolvierte
, die nicht gerade überzeugten. In der Zwiſchenzeit hat
die Polizei Spiele gegen Polizei Kaſſel und Polizei Frankfurt
ausgetragen, die überzeugt gewonnen wurden. Auch das Spiel
in Krefeld gegen den vorjährigen deutſchen Turnermeiſter, Tv.
Oppum konnte die Polizeimannſchaft unter für ſie recht ungün=
ſtigen
Umſtänden für ſich entſcheiden. Die Polizeimannſchaft
hatte in ihrer Hintermannſchaft ein kleines Plus gegenüber der
Sportvereinsmannſchaft das aber durch die notwendige Erſatz=
geſtellung
für Kiepfer ausgeglichen wird. Durch den noch
verletzten und geſperrten Sommer iſt der Polizeiſturm in ſeiner
Spielſtärke etwas beeinträchtigt. Dennoch wird er bei reſtloſer
Hingabe kaum dem Sportvereinsſturm nachſtehen. Die beiden
Läuferreihen ſind ziemlich gleichwertig. Man wird nicht fehl=
gehen
mit der Behauptung, daß zwei ziemlich gleichwertige Geg=
ner
im Spiel gegenüberſtehen und daß wahrſcheinlich die ſtärke=
ren
Nerven den Ausſchlag geben.
Vor dem Spiel treffen ſich um 13 45 Uhr die Reſervemann=
ſchaften
beider Vereine, die in der A=Klaſſe, wie in den Jahren
ſeither, die Tabellenſpitze einnehmen.
TV. Nieder=Ramſtadt.
Nieder=Ramſtadt muß am kommenden Sonntag in Crum=
ſtadt
antreten. Beide Vereine führen zurzeit ungeſchlagen die
Tabelle. Es bedeutet ſomit dieſe Begegnung eine gewiſſe Vor=
entſcheidung
für die Meiſterſchaft. Wer diesmal Sieger bleibr,
iſt ſchwer zu ſagen. Crumſtadt darf man wohl eine Chance ein=
räumen
, da es den Platzvorteil genießt. Jedenfalls wird das
Spiel ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen. Beginn 3.30 Uhr.
Vorher die 2. Mannſchaften.
Autoabfahrt um
Uhr bei
Fiſcher. Schlachtenbummler, wollen ſich bei Willi Caſtritius
melden.
5. Studenken=Welkmeiſterſchaften im Herbſt 1933
in Turin.
Die Confédération Internationale des Etudiants hat bei ihrer
Tagung in Riga beſchloſſen, die 5. Internationalen Studenten=
Weltmeiſterſchaften an Italien zu vergeben. Dieſe Tatſache über=
raſcht
einigermaßen, denn urſprünglich war Ungarn und dann
England vorgeſehen. Nach dem Erfolg, den die Spiele ſeinerzeit
jedoch in Rom hatten, iſt auch dieſesmal wieder mit einem vollen
Gelingen zu rechnen, ſo daß die abermalige Vergebung an Italien
gerechtfertigt erſcheint. Austragungsort iſt Turin. Als Zeitpunkt
wurden noch keine feſten Daten beſtimmt, jedoch ſoll die Veran=
ſtaltung
im Herbſt nächſten Jahres zum Austrag gebracht werden.
Die Gruppe Univerſilari Fasciſti hat ſich an die Organiſatoren der
letzten Spiele in Deutſchland mit der Bitte gewandt, ihre Erfah=
rungen
zur Verfügung zu ſtellen.
Bei den Weltmeiſterſchaften der Tennis= Profeſſio=
nals
in Berlin wurden mit den folgenden Spielern die letzten
Acht ermittelt: Tilden, Ramillon, Plaa, Najuch. Burke, Barnes,
Meſſerſchmidt, Nüßlein.
Der Rugby=Länderkampf Deutſchland Tſchecho=
ſlowakei
, der am Sonntag in Prag ſtattfinden ſollte, iſt von den
Tſchechen mit der Begründung abgeſagt worden, daß ihnen am
Sonntag kein geeigneter Platz zur Verfügung ſtehen würde.
Wolrad Eberle, der Dritte im Olympiſchen Zehnkampf.
der geborener Freiburger iſt, wurde am Dienstag abend bei ſeiner
Ankunft in Freiburg i. Br. von den Behörden und einer großen
Menſchenmenge lebhaft gefeiert.
Fields, der Weltmeiſter im Weltergewichtsboxen erwartet
im bevorſtehenden Kampf zwiſchen Schmeling und Walker den
Amerikaner als Sieger.
Die Tennis=Meiſterſchaft von Deutſchböhmen fiel
an Roderich Menzel, der im Endſpiel Hecht 3:6. 6:3, 4:4 zurückge=
zogen
ſchlug.
Hilde Krahwinkel wurde bei den weſtſchweizeriſchen Tennis=
meiſterſchaften
in Montreux Doppelmeiſtrin Sie ſchlug die deutſche
Meiſterin Payot im Einzel und gewann mit Frl. Peitz das Damen=
doppel
gegen Payot=Barbier. Dagegen wurde Prenn von dem
Schweizer Fiſher geſchlagen.
Arſenal und Everton, die beiden führenden engliſchen
Fußballmannſchaften, trennten ſich in einem Meiſterſchaftsſpiel mit
einem 3:3.
Zum Hohenſyburg=Rennen am kommenden Sonntag, einem
Auto= und Motorrad=Rennen, wurden insgeſamt 90 Meldungen
abgegeben.
Verlobt hat ſich die deutſche Meiſterin im Kunſtſpringen,
Olag Jordan Nürnberg, mit dem Sekretär des Deutſchen Reichs=
ausſchuſſes
für Leibesübungen, Dr. Jentſch.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 22. September
9.00: Schulfunk: Vom Rhein und vom Wein. Hörbild.
15.00: Stunde der Jugend.
17.
Wiesbaden: Konzert des Städt. Kurorcheſters.
18.35: Berlin: Kapitänleutnant a. D. Joh. Spieß: Erinnerung en
Weddigen.
19.00: Berlin: Auftatt zur diesjährigen Winterhilfe.
19.30: Deutſche Reden. Jakob Schaffner ſpricht.
20.00: Schallplatten: Der Troubadour. Oper von Verdi.
22.20: Zeit. Nachrichten. Wetter. Sport
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 22. September
9.00: Frankfurt: Schulfunk: Vom Rhein und vom Wein. Hörbild.
10.10:
zchulfunk: Wir feiern den Schwedentag in Perleberg.
15.00: Muſikaliſche Kinderſtunde.
15.45: Frauenſtunde: Was muß die Hausfrau von roher Marken=
und Vorzugsmilch wiſſen?
18.00: Pädagogiſcher Funf
): Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Staatsarchiprat Dr. Meißner: Ein Beſuch im Geheimen
Staatsarchiv Berlin=Dahlem.
18.00: F. Thöne: Entwicklungslinien der zeitgenöſſiſchen Klaviermuſik.
18.30: Spaniſch für Fortgeſchsittene.
19.00: Wir wollen helfen. Auftakt zur diesjährigen Winterhilte.
20.00: München: Othello oder
Der Mohr von Venedig.
Trauerſpiel von Shakeſpeare.
21.30: Orcheſterkonzert des Berliner Funkorcheſters.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.15: Wien: Tanzmuſik

Weiterbericht.
Kaltluft hat ſich weiterhin über das Feſtland ausgebreitet
und neben ſtarker Abkühlung beim Verdrängen der warmen Luft
noch Niederſchläge verurſacht. Das Barometer ſteigt aber weiter
an, ſo daß ſich das Britiſche Hoch mehr ſüdöſtlich entfalten kann.
Das Wetter bleibt vorerſt noch kühl, wird ſich aber ruhiger ge=
ſtalten
, wenn auch beim Wechſelſpiel der Luftmaſſen noch vorüber=
gehend
leichte Störungstätigkeit zuſtande kommt.
Ausſichten für Donnerstag, den 22. September: Noch kühl. wech=
ſelnd
bewölkt und aufheiternd, meiſt trocken.
Ausſichten für Freitag, den 23. September: Weiterhin teils be=
wölktes
und teils aufheiterndes Wetter, trocken.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maur
e; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe;
port: Karl Böhmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Btid und Wor
dr Herbert Nette:
für den Inſeratentell und geſchäftliche Mitteil
Willy Kuhle;
Oruck und Verlag: C. C. Wittich ſämilich in Darmſſadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 42 Seiten.

[ ][  ][ ]

Senkung des Reichsbankdiskonts.

Herabſehung des Diskonkſatzes von 5. Prozenk auf 4 Prozenk und des Lombardſahes von 6 Prozenf
auf 5 Prozenk. Privakdiskonk nochmals ermäßigk.

*

Endlich!

In der Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank vom
21. September teilte Reichsbankpräſident Dr. Luther mit, daß das
Direktorium der Reichsbank beſchloſſen hat, den Diskontſatz von 5
auf 4 v.H. und der Lombardſatz von 6 auf 5 v. H. mit Wirkung vom
22. September ab zu ermäßigen. Die letzte Ermäßigung der Sätze
um je ½ v. H. erfolgte am 28. April d. Js.
Reichsbankpräſident Dr. Luther begründete die Herabſetzung
des Diskont= und Lombardſatzes wie folgt: Durch die Beſeitigung
des bisherigen geſetzlichen Hinderniſſes für eine Unterſchreitung
des Diskontſatzes von 5 Prozent erhielt die Reichsbank nunmehr
die rechtliche Möglichkeit, auf dem bisher von ihr verfolgten Weg
der deutſchen Wirtſchaft auch von der Zinsſeite her jede nur mög=
liche
Erleichterung zu gewähren, weiterzuſchreiten. Sie konnte
ſich zu der nunmehr verwirklichten Zinsſenkung um ſo eher ent=
ſchließen
, als ſeit der letzten mit Wirkung vom 28. April erfolgten
Herabſetzung des Reichsbankdiskonts der Status der Reichsbank
eine weitere Erleichterung erfahren hat, die Verflüſſigung an den
deutſchen Geldmärkten fortgeſchritten iſt und auch an den führenden
Plätzen des Auslandes neue erhebliche Ermäßigungen der offiziel=
len
Raten erfolgt ſind.
Der Privatdiskont an der Berliner Börſe wurde am 21. Sept.
nochmals um ½ auf 3½ Prozent ermäßigt.
Mit Wirkung am 22. September iſt auch der Diskontſatz der
Bayeriſchen Notenbank für Wechſelankauf auf 4 Proz., der Zinsſatz
für Lombarddarlehen auf 5 Proz. feſtgeſetzt worden.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

Die Eröffnung der Berliner Börſe am Mittwoch machte
einen durchaus freundlichen Eindruck, obwohl rein kursmäßig
keine ganz einheitliche Tendenz feſtzuſtellen war. Ueber die im=
mer
noch beſtehenden außenpolitiſchen Spannungen ſcheint man
ſich hinwegzuſetzen, auch die Landtagseröffnung blieb ziemlich
eindruckslos, dagegen traten weitere, aus der Wirtſchaft vorlie=
gende
Meldungen über eine Belebung der Wirtſchaft in den Vor=
dergrund
. Geſellſchaften wie Conti=Gummi und Stöhr berichteten
von weiteren Einſtellungen; die Preiserhöhungen in der Zellſtoff=
induſtrie
und die Befeſtigung an den Eiſenmärkten regten an, auch
die Hauſſe auf der geſtrigen Londoner Wollauktion fand ſtärkere
Beachtung. Der Zentralausſchuß der Reichsbank hat erwartungs=
gemäß
den Diskont mit Wirkung ab morgen um 1 Proz. auf 4
Prozent ermäßigt, doch war dies anſcheinend von der Börſe bereits
eskomptiert. Trotzdem war die Spekulation eher zu Deckungen
geneigt, zumal auch New York freundlicher geſchloſſen hatte. Das
Kundſchaftsintereſſe beſchränkte ſich auf wenige Spezialpapiere.
Im Verlaufe wurde es zunächſt allgemein etwas freundlicher, doch
vermißte man ſpäter das Eingehen von Kundenorders. Die Kurſe
bröckelten daraufhin auf nahezu allen Marktgebieten langſam ab,
zumal man verſchiedentlich über die Abwicklung der bekanntlich
zum Ultimo fälligen Hälfte der alten Lombardverpflichtungen dis=
kutierte
. Von deutſchen Anleihen waren Altbeſitzanleihe, bei denen
die näherrückende Auflöſung weiterhin anregte, wieder um 0,5
Prozent gefeſtigt. Sonſt ergaben ſich eher geringfügige Rück=
gänge
. Ausländer zeigten nur minimale Veränderungen nach
beiden Seiten; dieſer Markt lag ziemlich geſchäftslos. Der Markt
der feſtverzinslichen Werte wurde durch die Diskontſenkung, die
man ja auch ſeit mehr als drei Wochen erwartete kaum beeinflußt.
Es ſchien bei verſchiedenen Stadtanleihen und Landſchaften leich=
tes
Angebot vorzuliegen. Nur Reichsſchuldbuchforderungen waren
bis zu 0,5 Prozent feſter. Trotz der Diskontermäßigung hat ſich
am Berliner Geldmarkt noch keine Erleichterung durchſetzen
können; Tagesgeld iſt nach wie vor mit 5,75 Prozent und darüber
geſucht und nur für erſte Adreſſen mit 58 Prozent zu haben. Das
Geſchäft am Diskontmarkt iſt noch unverändert ruhig; es ſcheint,
als ob bei den Banken noch viel Diskontmaterial verkaufsreif vor=
liegt
, und die Banken wiederum abwarten, ob der Privatdiskont
weiter ermäßigt wird. Die Umſätze in Reichswechſeln per 5. Dez.
und Reichsſchatzanweiſungen per 16. Januar ſind gleichfalls ſehr
gering.

Auf Grund der freundlichen Schlußtendenz Wallſtreets und
im Anſchluß an die Abendbörſe nannte man in Frankfurt am
Main vorbörslich leicht befeſtigte Kurſe, zumal auch von einzelnen
Induſtrien eine weitere Belebung des Geſchäftsganges gemeldet
wurde. Zu Beginn des amtlichen Verkehrs herrſchte jedoch ſtarke
Zurückhaltung, wobei man auf die wilden Streiks im Ruhrgebiet
unter Führung der extremen Parteien, auf die latente innen= und
außenpolitiſche Lage ſowie auf die geſtrige Landtagsſitzung ver=
wies
. Die Ermäßigung der Reichsbankdiskontrate um 1 Prozent
auf 4 Prozent blieb vollkommen ohne Einfluß und vermochte ſelbſt
auf dem Rentenmarkt keine nennenswerte Anregung mehr zu
bieten, da die letzttägigen Steigerungen bereits eskomptiert ſeien.
Die erſten Kurſe brachten auf dem Aktienmarkt dennoch meiſt Beſ=
ſerungen
von 0,51 Prozent, nur J.G. Farben lagen ſchwächer,
da größeres Angebot herauskam, dem bei der herrſchenden Zu=
rückhaltung
ſeitens der Kuliſſe kaum Aufnahmeneigung gegen=
überſtand
, ſo daß im Vergleich zu dem hohen Vorbörſenkurs von
01 Prozent ein Verluſt von 1,5 Prozent eintrat. Im Verlauf
herrſchte nahezu Geſchäftsloſigkeit, und die Kurſe bröckelten weiter
ab. Der Schluß lag überwiegend ſchwach. Nachdem die Kurſe
ſpäter noch weiter heruntergeſprochen worden waren machte ſich
nachbörslich eine leichte Erholung bemerkbar, ſo für J.G. Farben
mit 98,25 Prozent nach 97,75 Prozent, AEG. 34 (33 5) Prozent.
Der Rentenmarkt lag ſehr ruhig, die ungelöſte Zinsfrage verur=
ſacht
weitere Zurückhaltung. Höher lagen nur auf die Ausloſungs=
chancen
Altbeſitz mit plus 0,5 Prozent und ſpäte Reichsſchuldbuch=
forderungen
, die zu anfangs 63,5 Proz. zirka 0,75 Prozent höher
lagen, ſpäter aber auf 62,75 Proz. zurückfielen. Von Länder= An=
leihen
kamen Oberheſſ. Provinz=Ausl. nach Pauſe mit 59,5 Proz.
(gegen zuletzt 52 Proz.) wieder zur Notiz. Stadt=Anleihen lagen
uneinheitlich bei Veränderungen von 0.51 Prozent nach beiden
Seiten, während Induſtrie=Obligationen vorwiegend bis zu einem
Prozent nachgaben. Am Auslandsrentenmarkt lagen Schweizer
Papiere feſt. Am Geldmarkt trat eine leichte Entſpannung ein.
Tagesgeld war angeboten und wurde um 0,.25 auf 4,5 Prozent ge=
ſenkt
. wobei etwas Ueberſtand verblieb
Die Abendbörſe war nach dem ſchwachen Schluß des Mit=
tagsverkehrs
auf der ganzen Linie befeſtigt. Neben Rückdeckungen
der Kuliſſe ſollen auch von außenher einige Kauforders, beſon=
ders
für JG. Farben und Montanwerte, vorgelegen haben. Vor
allem verwies man auf die feſte Eröffnung der New Yorker Börſe
ſowie auf das Anziehen der Metallpreiſe an der heutigen Lon=
doner
Metallbörſe. Die innerpolitiſche Lage trat etwas in den
Hintergrund. Bei relativ lebhaften Umſätzen ergaben ſich gegen
den Berliner Schluß Beſſerungen von durchſchnittlich 0.5
Proz.
Die Börſe ſchloß in durchaus freundlicher Haltung. Am Renten=
markt
ſetzten Altbeſitz ihre Aufwärtsbewegung um 0.25 Proz fort,
auch Reichsſchuldbuchforderungen waren zu 63,25 Proz, ſtärker er
höht. Etwas Intereſſe zeigte ſich ferner für Neubeſitz= und für die
Schutzgebietsanleihe, die etwa 10 Pfg. anzogen.

Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 21. Sep=
tember
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 5650 RM. Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 164 RM.
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus auf
3739 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 38,2541,50 RM.

Enkſcheidungen über Bauſparkaſſen.

Am 20. Septmeber 1932 wurde von dem Berufungsſenat des
Reichsaufſichtsamtes für Privatverſicherung in drei Sachen über
Berufungen gegen Entſcheidungen, auf Grund deren der Antrag
auf Eröffnung des Konkurſes geſtellt worden war, entſchieden.
Die Berufungen der beiden Sparkaſſen: Bauſparergilde, Bauſpar=
kaſſe
GmbH., in Eſſen, und Terra Nuova AG. in Berlin wurden
zurückgewieſen. Auf die Berufung des Deutſchen Sparerbundes
für Eigenheime GmbH. in Düſſeldorf wurde die Entſcheidung der
erſten Inſtanz aufgehoben. Ferner wurde dieſe Bauſparkaſſe ge=
mäß
§ 3 Kap. 5 der Notverordnung vom 14. Juni 1932 ( Reichs=
geſetzblatt
1932, Teil 1. S. 285, 288) von den Verpflichtungen aus
Terminzuſagen befreit. Außerdem wurde gemäß § 89 des Ver=
ſicherungsaufſichtsgeſetzes
ein Zahlungsverbot erlaſſen.

Wirkſchaftliche Rundſchan.

Abſatzbelebung in der Kaliinduſtrie. Aus Kreiſen der Kall=
induſtrie
erfahren wir, daß der Abſatz bis Ende Auguſt d. J. um
etwa 1,2 Millionen Dz. geringer iſt als in der gleichen Zeit des
Vorjahres. Im September habe ſich jedoch bisher eine merkliche
Wendung zum Beſſeren bemerkbar gemacht, ſo daß man in Kali=
induſtriekreiſen
damit rechnet, daß der Abſatz in 1932 nicht mehr
als um 600 000 Doppelzentner hinter dem vorjährigen von neun
Millionen Dz. zurückbleiben wird. Die in Hannover abgehaltenen
Verſammlungen der Werke der Einigkeit=Kalikonzerne beſchloſſen,
eine Kapitalrückzahlung von 250 (400) RM. p. Kux vorzunehmen.
Kraftwerke Mainz=Wiesbaden. Am Dienstag fand die ordent=
liche
Generalverſammlung über die Genehmigung der Bilanz und
Gewinn= und Verluſtrechnung ſtatt. Die von der Wirtſchaftsbera=
tung
deutſcher Städte AG. geprüfte Bilanz und Abſchlußrechnung
wurde einſtimmig genehmigt. Dem Vorſtand und Aufſichtsrat
wurde Entlaſtung erteilt. Ferner wurde mit allen Stimmen be=
ſchloſſen
, von dem ausgewieſenen Ueberſchuß von 288 428,54 RM.
8 Prozent Dividende auf das Aktienkapital von 3,6 Mill. RM. zu
verteilen und den Reſt in Höhe von 428 RM. auf neue Rechnun=
vorzutragen
. Aus dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß
im abgelaufenen erſten Geſchäftsjahr zur Verbindung der beiden
Kraftwerke Anlagen und Einrichtungen hergeſtellt wurden, die
die wechſelſeitige Uebertragung einer Leiſtung von 24 000 KvA.
bei einer Spannung von 10 Kv. ermöglichen. Die weitere organi=
ſatoriſche
und betriebstechniſche Ausbauung der Kraftwerke wurde
beſchloſſen.

Produkkenmärkke.

Frankfurter Produktenbericht vom 21. September. Die Ge=
treidebörſe
verkehrte trotz etwas geringeren Angebots für Brot=
getreide
in ſehr ruhiger Haltung, da die Nachfrage ſehr klein war.
Nur in Weizen ſchien einige Nachfrage zu beſtehen, ſo daß der
letzte Preis gut behauptet blieb. Roggen lag ſehr ſtill, aber eben=
falls
unverändert. Braugerſte verzeichnete nur kleines Geſchäft,
obwohl das Angebot ſehr gering iſt, da durch die ſüddeutſche Ein=
lagerungsaktion
kaum Material an den Markt kommt. Hafer lag
geſchäftslos und auch Futtermittel waren ohne Nachfrage wenn=
gleich
ſich dieſer Markt etwas gebeſſert hat, weil die ölhaltigen
Futtermittel, die heute ſtärker angeboten und etwas niedriger
waren, im Vergleich zu den viel billigeren Mühlenabfällen ( Wei=
zen
= und Roggenkleie) als für zu teuer erachtet werden. Das
Mehlgeſchäft verlief trotz weiterer Preisermäßigungen ſchleppend.
Weizen 214, Roggen 170, Sommergerſte für Brauzwecke 175180,
Hafer 142,50147,50, Weizenmehl ſüdd. 3233,20, desgl. nieder=
rheiniſches
3232,95, Roggenmehl 60proz. Ausmahlung 25,50 bis
26,50, Weizenkleie 8 25, Roggenkleie 8,25.
134. ſüdweſtdeutſche Zentral=Häuteauktion. Auf der geſtrigen
Auktion im Kaſino Hof zum Gutenberg in Mainz ſtanden 6798
Großviehhäute, 8759 Kalb= und Freſſerfelle und 245 Hammel=
felle
zur Verſteigerung. Bei normalem Beſuch und flotten Ge=
boten
konnte das Angebot faſt vollſtändig verkauft werden. Unter
feſter Tendenz wurden gegen die Auguſt=Auktion teils kleinere,
teils größere Aufträge verzeichnet.

Die Kohlenförderungen des Ruhrgebieles
im Auguft 1932.

Im Monat Auguſt 1932 wurden im Ruhrgebiet in 27 A.=/
tagen 5 860 455 To. Kohle gefördert gegen 5 895 567 To.
tagen 5 860 455 To. Kohlen gefördert gegen 5 795 567 To.
im Monat Auguſt 1931. Arbeitstäglich betrug die Kohlem
rung im Auguſt 1932: 217 054 To. gegen 222 906 To. im Zi/f 3M0
und 265 235 To. im Auguſt vor. Js
Die Kokserzeugung des Ruhrgebietes ſtellte Fſckn
Auguſt 1932 auf 1 208 268 To. (täglich 38 976 To.), im Jur
auf 1254 415 To (40 465 To.) und 1554 871 To. (50 157 7
Auguſt 1931. Die Kokereien ſind auch Sonntags in Betrige,
Die Brikettherſtellung hat im Auguſt 1939
ſamt 225 761 To. betragen (arbeitstäglich 8362 To.) gegen
To. (8771 To.) im Juli 1932 und 252 256 (9702) To. im
vorigen Jahres.
Die Beſtände der Zechen an Kohle, Koks
Haldenbeſtände, ferner die in Wagem
Preßkohle (d.
men und Kähnen befindlichen, noch nicht verſandten Menges k409
A r
ſchließlich Koks und Preßkohle zurückgerechnet) ſtellten ſichk
Auguſt 1932 auf rund 10,32 Mill. To. gegen 10,97 Mill. Tas /unch einet.
Juli 1932. Hierzu kommen noch die Syndikatsläger in Hööeſ zus ſo0
Sltafs Acher.
1,41 Millionen Tonnen.

M0
ote in

Die Geſamtzahl der angelegten Arbeiter ſtelug=ſd
Ende Auguſt 1932 auf 197 280 gegen 198 343 Ende Juli 19/ Hoels

242 684 Ende Auguſt vorigen Jahres.
Die Geſamtzahl der Feierſchichten wegen
mangels belief ſich im Auguſt 1932 nach vorläufiger Ermi : /9Mr wuh
auf rd. 933 000. Das entſpricht etwa 4,73 Feierſchichten auu
Mann der Geſamtbelegſchaft.

FrAN 5o
We
n den Sp

Kleine Wiekſchaftsnachrichten.

Die Heſſenkauf A. G., Darmſtadt. ſchließt das Geſchäftsia
bei Geſamtunkoſten von 41 000 RM.. mit einem unerheblickky/k.,)mode
winn ab, der dem Reſervefonds zugeführt wird. In der
erſcheinen u. a.: Kaſſe 3100, Bank 2600, Fuhrpark 6500 CMMffol.
3000 Waren 68 900 RM., dagegen Reſervefonds 4000, KreihW
40 000, AK. 40 000 RM.
Die Weſtdeutſche Mühlenkonvention teilt mit, daß ſie
die Mehlpreiſe um 25 Pfg. herabgeſetzt habe, daß dies ab.
fern ohne Bedeutung ſei, als ſich die Preiſe täglich der Mcn=
anpaſſen
. Dieſe ſeien auch aus dem jeweiligen Produkten1e
zu erſehen.
Am 19. September verſchied der Kgl. Niederländiſche /0 P
in Frankfurt a. M., Herr H. W. ter Horſt. Der Verſtorbe
Vorſtandsmitglied der Mitteldeutſchen Hartſtein=Induſtri
und Aufſichtsratsmitglied der Maſchinenfabrik Hartmann
Offenbach a. M., ferner Präſident der Niederländiſchen Su
kammer für Deutſchland und des Holland=Inſtituts an d.
K
verſität Frankfurt a. M.
Die Deutſche Verkehrs=Kreditbank AG., Berlin, ſchli
am 30. Juni 1932 beendete Geſchäftsjahr mit einem Reimc 4
von 829 129 RM. ab, aus dem die Verteilung von 7 Pro=
dende
vorgeſchlagen wird. (Im Vorj. wurden aus 863 0)miatzen,
ingten,
Reingewinn 9 Prozent Dividende ausgeſchüttet.)

G Vorber

mſchoner
Mit Wirkung ab 15. Oktober iſt eine Erhöhung der SiM

preiſe für das Inland um 1,601,70 RM. im Durchſchnitt
wie anderwärts gemeldet, durchſchnittlich 3 RM. für
Kilo beſchloſſen worden. Dieſe Erhöhung entſpricht einer
rung der Zellſtoffpreiſe um 10 Prozent. Sie wird aber nict
eine Heraufſetzung der Liſtenpreiſe, die in Wirklichkeit rid

V
Tadt Möol
iles an
eriſchaft

Zitver,
runn

Preiserhöhung niedriger ſind, ſondern durch den Abbau Ay,N Sept
batte erzielt. Infolge des ausländiſchen Dumpings m
Preisſteigerung für Zellſtoffe auf dem inländiſchen Marku /43.P
ſehr unterſchiedlich. Die bisher gewährten verſchiedenen
ſollen nunmehr in Fortfall kommen.
Am 22. September feiert der Generaldirektor der Juli
ger Tiefbau A.G. Kommerzienrat Julius Berger, ſeinen
burtstag. Das Unternehmen, das er leitet und das ſeinen
trägt, iſt von ihm vor 40 Jahren in Bromberg gegründet, in.
Aufſtieg zu ſeiner jetzigen Größe und Bedeutung geführt
Heute gehört die Julius Berger Tiefbau A. G., die im
Jahre das 25jährige Jubiläum ihres Beſtehens feiern kom
den größten Baugeſellſchaften.
Die für die Zeit vom 1. Juli bis 1. Oktober 1932 in
befindliche Deviſenvereinbarung zwiſchen Deutſchland 1
Schweiz iſt bis zum 31. Dezember 1932 verlängert worden,
Nach 14tägiger Unterbrechung wurde im großen Sa
Budapeſter Effektenbörſe der offizielle Verkehr im Aktie Feileme
wieder aufgenommen.

Mwärt
MMt
bueiwache

Berliner Kursbericht
vom 2 1. September 1932

Oeviſenmarku
vom 2 1. September!!

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 0
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr, Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti= Gumm
Deutſche Cont. Gas

Me
75.75

62.75
18.375
32.875
19.7.
33.875
61.-
65.375
21.
30.875
104.
93.75

We
Elektr. Lieſerung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw
Geſtf.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Goeſch Eiſen u.
göln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
gelöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell

5.75
69.75
9.
41.37
3.7:
74.75

36.625
55.25
108.

54.875
s.375
38.37
35.25

Maee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Banderer=Werke.

Oe
42.
174.
2
45.25
19.875
59
4.
19.
47.-
14.50
26.
5.
27.375
28.

Helſingfor=
rag

Peſt
und
0
penhagen
ockholm
London
uenos-Aires
Jork
New
Belgien
Ftalie
Paris

Mie
00 finn.Mi.!
100 S hilling
100 Tich. Pr.
1100
100 Lepg
00 Gulden
109 Kronen
gronen
100 Kronen
2.Sti
Pav. Peio
1 Dollar
100 Belga
00 Lire
100 France

6.284
51.S
12.435

3.0.
153.
fiö
G.9/

21.81
18.49

Brieſt
6. 298
.

3.083
169.
LS3sig
4.217
43
2185
16.53

Schweiz
Soanien
Denz
Rio de Janeiro
fugoſlawien
igal
ſtambu
Tallinn (Eitl.)
Rigu

Wihrung
100 Franken
90 Beſet
100 Gulden
Yen
1 Milreis
ſinar
Escudo
100 Drachm.
1 tärk.
anad. Do
1o0 131. Kr.
0O eſtt. Kr.
100 Lats

Ia tandlin

eienten ue
Wenden ur

Burmſtädter und Kariokaroant Sarmftadt, Ihir dei Aressher 2r
Frankfurter Kursbericht vom 21. September 1932.

Wae 76 v.27 38.5 5½%Intern., 63.* 6% Baden.. ....." % Bahern...... 66 6% Heſſen.......
Preuß. Staat 6% Sachſen ...... 64.5 Dtſche. Anl. Auslo=
Ab=
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Diſche, Anl. A
ungsſch. (Neub.) 6*I. Deutſche Schutzge= bietsanleihe .. 5.025 6Baden=Baden. 54.25 % Verlin. . . v. 24 547 armſtadt . ..

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ſchätze. v.2
82 Mainz
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Siemens & Halske.
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Ber. Stahlwerke.
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Bayß & Freytag.!

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Allg. Dt. Freditanfu
Zadiſche Ba
Bk. f. Brauit
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Baher. Hyp
u. E
Berl. Har
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zuurstag, 22. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 264 Seite 11

Bonder Keld und viele Frauen.

Koman von Karl Lütge. Copyright by VerlagPreſſe=Tagesdienſt, Berlin W3s
WVogen der Begeiſterung gingen noch durch die heimkeh=
Sieh, da dachte er ernftlich an die Sache. Möglich, ja ſehr
endclrngen Extrazüge der Sportler. Zug um Zug fuhr am wohl möglich. Seit nun faſt einem Jahr kein ernſter Kampf, wer
gbe euſt dwärts, den Rhein hinauf, zu den großen deutſchen hielt das aus? Kein Erleben; nur die ſtille Häuslichkeit, die
Stäcy im Rhein= und Ruhrgebiet, und teilweiſe weiter hinein ſorgende Schweſter, Mutter, Schweſter und Freundin in einer
109and. Tag für Tag rollten dieſe langen, menſchengefüll= Perſon, um ihn.
ten u9t, die meiſten an Sonntagen. Der friedliche Wettſtreit,
Er ſehnte ſich heraus. Er hatte ein Leben voll Rauſch, Erregung
vie /ele vier Jahre ſeit der letzten Jahrhundertwende nach und Spannung gelebt während vieler Monate Enttäuſchung
mu ibild des alten Griechenlands abgehalten wurde, hatte war gefolgt, ja, aber nicht daran dachte er ſondern an die
zumctruſende angelockt und begeiſterte hunderte Millionen in

der ᛋum Welt.
ſſe r kam es? Flog es durch die Luft? Machte es die Be=
mᛋ
und frohe Erregung? Ludwig Mühlinghaus hörte in
til, wo er bei der Heimreiſe von Amſterdam ſaß, er=
daß
ein deutſcher Schwimmer die Kanaldurchquerung
Ein Schwimmer, der beim Prüfungsſchwimmen für die
hen Kämpfe im letzten Winter übergangen und dadurch
Teilnahme an den Olympiſchen Spielen in Amſterdam
altet worden war.
gi iſt es? fragte Mühlinghaus geſpannt.
wußte man nicht.
t Miß Macy geplaudert, trieb ſie ein Spiel, wie im
Jahr Baronin Bodtfeld? Sollte er wieder einem ehrgei=

Funſch einer Frau zuliebe alles aufs Spiel ſetzen? Nie=
nders
ſonſt als er konnte damit gemeint ſein. Aber keiner
twas Näheres.
lleicht hatte ein fixer Reporter das Geſpräch in der Halle
ſtel=Hotels gehört? Man redete bei jenem Geſpräch laut
und die Halle war dicht gefüllt mit ſportlich intereſſierten
ſenſtün. Wer wußte es.
Spannung überflog Ludwig Mühlinghaus in den näch=
nen
den Sportteil der Zeitungen
hultate Vorausſagen, Olympia! nirgends eine Notiz über
fücht. Möglich, daß durch den deutſchen Waſſerballſieg beim
alles andere in den Hintergrund getreten war; die
miſt erſchaft im Waſſerball das war ſchließlich etwas!
hie wurde geſprochen.
ehſt Franziska, die Schweſter, die ſonderbarerweiſe immer
ſige ſogleich wußte, hatte nichts von dem Gerücht gehört.
s blieb ſtill. Das war wohl gut. Der Kanal! Es gehör=
uie
Vorbereitungen dazu.

vielen, von Erlebniſſen bis an den Rand gefüllten Stunden.
Zu Trautmanns in die Margaretenſtraße ging er jetzt mit=
unter
. Elfriede war fraulicher, freundlicher und ſicherer denn
je. Er fühlte ſich geborgen, hier in dem engen bürgerlichen
Heim. Papa Trautmann polterte zeitweilig; aber das war nicht
auffällig, darin gefielen ſich viele alte Herren, die Töchter zu
verheiraten hatten und beſonders einzige Töchter. Er zeigte aber
dabei nie, wie egoiſtiſch er im Grunde genommen war; er ver=
barg
alle Handlungen zu eigenem Nutzen unter ſeiner lautbe=
tonten
Sorge und Liebe für ſeine Tochter.
Das ſtille, behäbige, geruhige Leben, das durch die ſchrullige,
ſelbſtiſche Eigenart Papa Trautmanns ſoviel Konfliktsmöglich=
keiten
barg, mißfiel Mühlinghaus zeitweilig wegen der Zwie=
ſpältigkeit
. Er kam immer erſt nach dem Training, oft nach
9 Uhr abends. Und um 11 Uhr erhob ſich brüsk der alte Herr,
ſtellte die Pfeife in die Ecke, öffnete das Fenſter, ſah nach dem
Wetter und klopfte an das Barometer. Das war das Zeichen
für den Beſucher, daß er ſich verabſchieden dürfe. Nötigenfalls
ſetzte er hinzu, Elfriede ſei müde.
Wenn Ludwig Mühlinghaus daran dachte, daß er dieſer
Häuslichkeit und dieſen Menſchen eng verbunden geweſen war,
und ſein Glück von hier erhofft hatte, dann verſtand er ſich
nicht.
Dr. von Lachmann war Hausarzt bei Trautmann. Eines
Abends traf Ludwig Mühlinghaus den Arzt auf der Treppe in
der Margaretenſtraße.
Kommen Sie von Trautmanns, Herr Doktor? Wer iſt denn
da krank?"
Der alte Herr, bettlägerig.
Sie verließen zuſammen das Haus, da der Beſuch Ludwig
Mühlinghaus' nun zwecklos war. Er erſchien heute ſpäter als
ſonſt nach dem Training.

Dr. von Lachmann erzählte:
Die Baronin iſt noch in Amſterdam. Sie reiſt viel,
Jui
Herbſt wieder nach Amerika. Aber das wiſſen Sie wohl?
Nein, gar nichts.
Ja, richtig. Sie ſind Eigenbrötler geworden. Das iſt nicht
gut für Sie. Merken Sie es nicht bei Ihrem Sport an Lei=
ſtungsrückgang
?
Mühlinghaus fragte zurück:
Sind Sie als Arzt nicht der Meinung, daß regelmäßiges
Leben die Vorbedingung für einen Sportsmann iſt; wie foll
man ſonſt Höchſtform von Kraft, Leiſtung und Geſundheit er=
zielen
können?
Na ja, regelmäßiges Leben! Sie brauchen durchaus nicht
Ausſchweifung nur Anregung!
XIII.
Der Rat von Dr. von Lachmann wirkte ſich verhängnisvoll
aus. Der letzte Halt, den Ludwig Mühlinghaus im ſtetigen
Training hatte, fiel. Er ging in Theater, in Kinos. Er nahm
die Schweſter mit. Sie beſuchten Kaffeehäuſer. Mitunter ſahen
ſie Marianne Holtermann, und als Herr Trautmann geſundet
war, auch Elfriede Trautmann.
Eines warmen, ſonnigen Sonntags unternahmen ſie einen
Ausflug in die Eifel, ins verwirrend bunte und elgeante Bave=
getriebe
von Bad Neuenahr. Es gab den guten Ahrwein im Kur=
haus
, Tanz im Kaſino, alles Dinge, wie ſie ſeit einem Jahr
im Leben von Ludwig Mühlinghaus nicht vorhanden gewefen
waren. Wunderlich, wie verändert das Leben mit einemmal
ſchien!
Dieſen Ausflug wiederholten ſie zu zwei oder zu dritt. Da=
bei
traf man in Bad Neuenahr eines Sonntags Baronin Bodt=
feld
mit Dr. von Lachmann.
Die Baronin trat aus dem neuen Kurſanatorium. Offenbar
weilte ſie zur Kur in dem berühmten Bad.
Es ging nicht gut, mit flüchtigem Gruß an ihr vorüberzu=
ſchreiten
. Franziska Mühlinghaus blieb zuerſt ſtehen, obwohl ſie
die Baronin nur einmal geſehen und geſprochen hatte. Dr. von
Lachmann wandte ſich erfreut.
Der gewandelte Eigenbrötler!
Ausflug nach Neuenahr?
Das iſt vernünftig! Wie geht’s? ſprudelte er. Immer gab
er ſich gleich liebenswürdig und eifrig.
Die Baronin ſah wirklich etwas leidend aus. Die flüchtigen
Schatten unter den Augen machten ſie intereſſant. Sie ſah pikanr
und ſchöner aus denn je. Die ſchwarzen Haarlocken fielen kokett
in die gerade weiße Stirn.
Wir haben uns lange nicht geſehen, ſagte ſie.
Die Tretmühle
entſchuldigte ſich Mühlinghaus ge=
wandt
.
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Produktion: Zietz-Gontard unter Mitarbeit von Karl Junghans.
Bearbeitung: Dr. Arnold Fanck.
Photographie: Werner Bohne und Hans Schneeberger.

Der dunkle Erdteil neu entdeckt! / Reizvoll und interessant
die Bilder der alten, geheimnisummitterten, märchenumsponnenen
Städte gespptens. / Unhelmlich das Kasen des fremden, silbernen
Vogels Udets Motte über Afrikas in Sonnenslast brütender
Steppe, / Phantastisch-schön das wilde Flüchten der aufgescheuchten
Tierherden, die vor dem gierig -jagenden Schatten der donnernden
Maschine in endlose Fernen stürmen!

Wie ein sagenhaftes Geschöpf aus Tausendundeiner Nacht branst
Udets dröhnende Maschine über Aftika . . . sie grüßt die Pyramiden,
spiegelt sich im uralten Nil, besiegt im stolzen Flug den Kiliman-
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