Darmstädter Tagblatt 1932


18. September 1932

[  ][ ]

Enzemummer-45 Pfennige

Tlt!
Tart
N A
N
Tatt
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Lich zmaligem Erſcheinen vom 1. September
Anzeigenpreis:

Apember 2 Reichemark und 20 Pfennig

Riceſt ſüre Aufahme von Anzelgen an
Togen wird nſcht übernommen. Nicht=
niü
gelner Nummern infolge höherer Gewalt
en Bezſeher nſcht zur Kürzung des
ſäſs. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
ihies Verbindlichkelt für uns. Poſſcheckonio
Franſurt a. M. 4304.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſebenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 260
Sonntag, den 18. September 1932. 195. Jahrgang

27 mm breiie Zelie im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Finam=Anzeſgen 35 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
brei02Reichsmark. Anzeigen von auswärts 35 Reſchspfg.
FinanzAnzeigen 30 Reichspfg. 92mm breite Nellame=
zelle
200 Reſchemark. Alle Preiſe in Reichsmark
ſt Dollar 420 Marſ. Im Falle höherer
Gewalt. wie Krieg, Aufruhr, Streil nſw., erliſcht
ſede Verpſlſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung hon Schadenerſah. Bei
Konhurs oder gerichtiſcher Beltreiſbung fäll jeder
Nabatt weg. Bankkonto‟ Deutſche Bank und Darm=
Käbter und Nationalbank.

* Die Woche.
eichstagsneuwahlan 6. November

chl nur unker der Vorausſehung von Ruhe und Ordnung. Kommende Woche Finanzminiſterkonferenz
4 Länder in Berlin. Maßnahmen zur Kredifförderung und Zinshilfe für die Landwirtſchaft.
Damit hat eigentlich die Bayriſche Volkspartei
Hausſchreidang der Aeicstügsidüht, nach außen hin zu erkennen gegeben, daß ſie mit Herrn

onurſerer Berliner Schriftleitung.
Iadenburg den 6. November als Wahltermin in Vorſchlag
ſigen.
un hat alſo nicht einmal eine Woche vergehen laſſen, ſon=
huort
nach Ablauf weniger Tage die Neuwahl ausgeſchrie=
ſenbar
hat ſich das Reichskabinett auf den Standpunkt
A haß menſchlicher Vorausſicht nach, die Auflöſung des
ſeichstages keine unliebſamen Folgen haben wird und daß
rken, alles zu unterlaſſen, was zu einer Störung der
ud Ordnung führen könnte.
Uoner ſtehe /ilelte wider Erwarten eine glatte Abwicklung des Wahl=
ARzin Frage geſtellt werden, dann wird die Regierung, wie
ut, keinen Augenblick zögern, um dem Reichspräſidenten
Ruausfchiebung der Wahl vorzuſchlagen.
niſcher AuP / & 6. November iſt alſo der letzte Sonntag innerhalb der
r Reichsverfaſſung vorgeſchriebenen 60 Tage Friſt. Daß
ſtadt E9 Flichskabinett dieſen Termin gewählt hat, hat ſeine guten
yr zudemmne Mſ. Die Regierung hofft, daß ſich bis zum 6. November
ben toz un 9 Ar ſchaftsprogramm ſchon einigermaßen ausgewirkt haben
Auß der deutſche Wähler dann ſchon bereits erkennen
Lug RNeA KT6 die Regierung gut daran getan hat, dieſen Reichstag
Sauptbchndef
ſaurſe zu ſchicken oder nicht.
ie nd 94 1
Teilnehmer:
us poliliſche Problen des 6. November.
Brunnen) a1t
L Leiſauns 21
UNB. Berlin, 17. September.
politiſche Bedeutung des Kabinettsbeſchluſſes iſt darin
y, daß er zweifellos zur allgemeinen politiſchen Be=
ſiyh
beitragen wird. Die Gerüchte über eine Ausſetzung der
Haf
uswahlen ſind damit endgültig gegenſtandslos gewor=
Reichsregierung hat mit dieſem Beſchluß bezeugt, daß
ag, abends 71
at an irgendwelche Experimente denkt, die mit der Ver=
Uzen=Vonialk nicht in Einklang ſtehen. Das intereſſanteſte Problem
FIA ahlkampfes iſt aber nach Auffaſſung politiſcher. Kreiſe
ge, ob es den Nationalſozialiſten und dem Zentrum ge=
üe
Mehrheit aufrecht zu erhalten. Im aufgelöſten Reichstag
entfiel
de ſich auf etwas mehr als 20 Mandate. Für den Ausgang
uM lhk gerade nach dieſer Richtung dürfte manches von dem
der Beſtrebungen abhängen, in dem Raum, der früher
In Parteien der rechten Mitte ausgefüllt wurde, eine neue
ſtion zu ſchaffen, die geeignet iſt, die politiſch Heimar=
u
zufangen. Ein Teil dieſer Bemühungen ſoll gerade in
licſten Tagen konkretere Formen gewinnen.
IMn
Einladung zur Finanzminiſter=Konferenz.

* Berlin, 17. September. (Priv=Tel.)
ſen wie ne Reichsregierung hat die Finanzminiſter der Länder zu
Munferenz nach Berlin eingeladen. In dieſer Beſprechung
de ſich mit den Finanzminiſtern über die Durchführung
unt ſchaftsprogramms unterhalten. Sie wird vor allem die
ie des Kabinetts ſowie ſie am Samstag zuſtandegekom=
TA4n), zur Debatte ſtellen. Dabei handelt es ſich im weſent=
Him die Maßnahmen zur Förderung des Kredits und um
nshilfe für die Landwirtſchaft. Auch die Ausgabe der
darrechnungsſcheine wird ebenſo wie die Not der Gemein=
ie
Rolle ſpiele. Dieſe Finanzminiſterkonferenz wird ſicher=
ſtrordentlich
intereſſant ſein.
Die Bayern kommen nach Berlin.
h0 intereſſanter iſt aber, daß der bayeriſche Staatsſekretär
e, der in der Bayeriſchen Volkspartei eine maßgebende
velt, in ſeiner Eigenſchaft als bayeriſcher Staatsrat und
des Bayeriſchen Finanzminiſteriums nach Berlin kommt.
ſchon am Montag in Berlin eintreffen, offenbar um
Geſpräche mit dem Zentrum und vielleicht auch mit
eichskanzler zu führen. Am Dienstag wird auch der bahe=
Mäniſterpräſident in Berlin erſcheinen, um, wie es heißt,
dem Kanzler auszuſprechen. Er hat ſich auch bereits in
ibelmſtraße anmelden laſſen.
Die Bayeriſche Volksparkei für Papen.
Berliner Beſprechungen mit den baye=
en
Vertretern dürften einen neuen Ab=
in
der innenpolitiſchen Entwicklung
iten, zumal ja längſt bekannt iſt, daß die Bayeriſche
Urtei im Gegenſatz zum Zentrum durchaus nicht hundert=
Rich das billigt, was ſich im Reichstag abgeſpielt hat.
eis
2 Auſtakt für die Berliner Reiſe der Herren Held und
ee iſt übrigens eine Entſchließung der Landes=
Eileitung der bayeriſchen Volkspartei zu
Dieſe Entſchließung iſt reichlich auslegungsfähig. Man
on Wort für Wort auf die Goldwaage legen, gewinnt
Sei den Eindruck, daß ſich die Bayern durchaus nicht
n ſture Oppoſition gegen Papen feſtlegen wollen. Sie
ielmehr Anſchluß. Aus der vorſichtigen Formulierung
ächließung geht hervor, daß in Bayern alles gebilligt
mns ſich bis zum Tage der Reichstagsauflöſung abgeſpielt
e Vorgänge am Tage der Reichstagsauflöſung ſelbſt
alo damit bewußt ausgenommen. Bezeichnend iſt auch
Veiſtellung, daß die Baheriſche Volkspartei lediglich dem
uer Volk einen neuen Wahlkampf erſparen wollte und daß
Ee nicht darum ginge, für oder wider den Reichskanzler
zu nehmen. Sie ſetzt ſich in der Entſchließung ſogar
TAutorität im Staatsleben ein und ſtellt zum Schluß feſt,
Nich auch für die Zukunft nach allen Seiten volle Selb=
WSit und volle Freiheit wahren werde.

von Papen durchaus nicht auf dem Kriegsfuß ſteht und ein
ſtarkes Interefſe daran hat, mit ihm zufammen=
zuarbeiten
. Hintenherum iſt das ſchon längſt Tatſache ge=
Rors Reichskabinett hat am Samstag beſchloſſen, Herrn worden, da die Regierungen in Berlin und in München ſich
unausgeſetzt über die Reichsreformpläne unterhalten und wohl
auch ſchon zu recht zufriedenſtellenden Ergebniſſen gekommen ſind.
Die kommende Reichsreform.
ieien vernünftig genug ſein werden, auf ihre Anhänger Keine Preisgabe Heſſens. An der Helbſkändigkeil müſſen, und auch die Privatklage, die er gegen den Reichskanzler
derſidienichen Ainder auf uick geiſſel benden.
* Berlin, 17. Sept. (Priv.=Tel.)
Reichsregierung ſind in der Wilhelmſtraße unangenehm vermerkt
blick gekommen ſind. Das Kabinett Papen möchte aus be=
greiflichen
Gründen alles vermeiden, was die ſüddeutſchen Regie=
rungen
vor den Kopf ſtoßen könnte, und wehrt ſich deshalb
ganz entſchieden gegen den Eindruck, als ob es
ſich mit der Abſicht trage, die Reichsreform auf
dem Wege der Notverordnung im Gegenſatz zu
den Ländern zu machen. Die Reichsregierung
weiſt eine derartige Unterſtellung aufs aller=
ſchärfſte
zurück. Es wird dararf hingewieſen, daß der Reichs=
kanzler
ſchon bei der Länderkonferenz im Juli in Stuttgart den
Länderminiſtern die Verſicherung gegeben habe, daß die Reichs=
werden
würde, und daß er keine endgültigen Entwürſe aufſtellen
würde, ohne vorherige Fühlungnahme mit den Ländern.
An dieſer Verſicherung hält der Kanzler feſt. Das hindert
natürlich nicht, wie zuverläſig weiter verlautet, daß im Reichs=
innenminiſterium
entſprechende Entwürfe ausgearbeitet werden,
und daß auch im Reichskabinett die Richtlinien, die für ſolche vor=
läufige
Entwürfe maßgebend ſein ſollen, beſprochen worden ſind,
wobei übrigens bemerkt zu werden verdient, daß der Gedanke
durch Rückwärtsreviſion der Erzbergerſchen
Steuerreform den Ländern ihre finanzielle
Selbſtändigkeit, zum großen Teil wiederzuge=
ben
, nicht bei allen Reſſorts Anklang gefunden
hat. Jedenfalls liegt die Reichsreform ſelbſt, die unter
allen Umſtänden an dem föderaliſtiſchen Charakter des Reiches
feſthalten will und die, wie uns beſtimmt verſichert wird, an der
Selbſtändigkeit der ſüddeutſchen Länder ein=
ſchließlich
Heſſens nichts ändern wird, noch in wei=
ter
Ferne. Der Reichskanzler will die Pläne erſt weiter verfol=
gen
, wenn ſeine Regierung durch Erfolge auf anderen Gebieten
feſt Fuß gefaßt hat.
Unabhängig davon und mit ſehr viel kürzeren Friſten
ſoll das aktuelle Problem Reich-Preußen in Angriff ge=
nommen
werden, um in irgendeiner Form den Dualismus zwi=
ſchen
Reich und Preußen, der ſich in den letzten Jahren ſo ſchmerz=
lich
bemerkbar gemacht hat, zu beſeitigen. Auch dabei iſt aber, wie
wir ſchon ſagten, an eine Zerſchlagung Preußens, etwa durch Auf=
löſung
in Reichsprovinzen, nicht gedacht. Der Grundgedanke ſcheint
hier zu ſeine, durch eine Art Perſonal=Union zwiſchen
den einzelnen Miniſterien die Möglichkeit eines Gegen=
einanderarbeitens
der preußiſchen Regierung, gegen die Reichs=
regierung
praktiſch auszuſchalten.
Nobverordnung zur Kreditförderung.
* Berlin, 17. Sept. (Priv.=Tel.)
Die Reichsregierung wird in den allernächſten Tagen eine
Notverordnung zur Förderung des gewerblichen Kredits ver=
öffentlichen
. Dieſe Verordnung ſteht in engſtem Zuſammenhang
mit dem Wirtſchaftsproblem. Sie iſt nötig geworden, weil mit
der zu erwartenden Belebung der Produktion erhöhte Kredit=
anforderungen
an die Banken geſtellt werden dürften.
Da die Möglichkeit beſteht, daß der Geldbedarf ganz plötzlich
ſteigt, ehe die Steueranrechnungsſcheine ſchon in die Hände der
Wirtſchaft gelangen, hat ſich die Reichsregierung veranlaßt ge=
ſehen
, von ſich aus entſprechende Maßnahmen in die Wege zu lei=
ten
, die noch beſonders günſtig beeinflußt werden, wenn es ge=
lingt
, mit der Baſeler Bank über die Herabſetzung des Diskont=
ſatzes
auf 4 Prozent ein Einvernehmen herbeizuführen. Damit
die Banken nun alle Kreditgeſuche, ſoweit ſie durchweg einwand=
frei
ſind, berückſichtigen können, gleichzeitig aber auch in ihrer
Sicherheit eingefrorene, einwandfreie Kredite auftauen können,
ſoll ein Induſtriefinanzierungs=Inſtitut gegründet werden. Das
Inſtitut ſoll mit einem Kapital von 30 Millionen ausgerüſtet
werden. Den Banken wird auf dieſe Weiſe Gelegenheit gegeben,
ihre Forderungen auf das neue Inſtitut zu übertragen. Sie er=
halten
dafür beim Finanzierungs=Inſtitut ein Guthaben, das die
Baſis für Kreditaktionen abgibt.
werblichen Kredits gegründet werden ſoll. Das zweite Unter=
ſoll
ſchwach gewordene Schuldner ſtützen und allmählich wieder
leiſtungsfähig machen. Mit Hilfe dieſes Inſtituts ſollen die Ban=
ken
allmählich in den Beſitz ihrer Forderungen kommen.

Es iſt alles ſchon dageweſen, ſoll einſt der alte Ben Akiba
geſagt haben. Daß er unrecht gehabt hat, haben uns die inner=
politiſchen
Ereigniſſe in Deutſchland während dieſer Woche ge=
zeigt
. Die von der Reichsregierung angekündigten programmati=
ſchen
Ausführungen anzuhören, hält der am 31. Juli gewählte
Reichstag der Sechshundert für überflüſſig und ſtimmt einem
kommuniſtiſchen Antrag zu, der kurzer Hand eine Abſtimmung
über die Notverordnung vom 5. September verlangt. Nach einer
Verlegenheitsunterbrechung von einer halben Stunde erſcheint
der deutſche Reichskanzler mit der ominöſen roten Mappe, die
nach altem Brauch das Auflöſungsdekret enthält. Aber der
Reichskanzler erhält nicht das Wort, um das Auflöſungsdekret
zu verkünden, und ſo ſieht er ſich genötigt, es dem Reichstags=
präſidenten
auf den Pult zu legen, der es kurzer Hand zur
Seite ſchiebt, damit der Reichstag die geplante Abſtimmung
vornehmen kann. Und dann folgen höchſt unerquickliche tagelange
Streitereien über eine Rechtslage, die ſo eindeutig wie nur
möglich iſt. Der Reichstagspräſident, der zunächſt die Rechts=
gültigkeit
der Auflöſungsorder beſtritt, hat ja dann auch ſchon
kurze Zeit ſpäter einen immerhin peinlichen Rückzug antreten
erhob, der ihm Verfaſſungsverletzung vorgeworfen hatte, wird
an dem juriſtiſch klaren Tatbeſtand kaum etwas zu ändern ver=
mögen
. Die Nationalſozialiſtiſche Partei hat ſich von jeher als ſcharfe
Gegnerin des Parlamentarismus bekannt. Man würde es ihr
Die erſten Andeutungen über die Reichsreformpläne der daher lohaler Weiſe kaum übelnehmen können, wenn ſie einmal
verſucht hätte, dieſen von ihr abgelehnten Parlamentarismus
worden offenbar weil ſie politiſch in einem unbequemen Augen= gd abgurdum zu führen. Aber wie es mit dieſer Einſtellung
des Nationalſozialismus zu vereinbaren iſt, daß man ſich in
tagelangen Erörterungen zum Gralshüter der Rechte des Par=
laments
macht, gegenüber einer Regierung, welche die Rechte
eben dieſes Parlamentes beſchneiden will, wird wohl außerhalb
des Kreiſes der unbedingten Parteigefolgſchaft kaum verſtanden
werden können. Und noch etwas anderes iſt bemerkenswert und
ſchwer zu erklären: die Verbiſſenheit, mit der die Zentrums=
partei
die nationalſozialiſtiſche Politik in dieſem Fall mitgemacht
hat. Die Koalitionsverhandlungen mit den Nationalſozialiſten
bieten hierfür jedenfalls keine genügende Erklärung, ebenſo
wenig wie etwa eine perſönliche Verärgerung Dr. Brünings
reform nicht ohne Beteiligung der Länder gemacht gegen die Männer des neuen Reichskabinetts. Nicht nur, daß
ja auch die perſönlichen Beziehungen zwiſchen Herrn Dr. Brüning
und den Nationalſozialiſten recht getrübt waren, eine reine Ver=
ärgerungspolitik
haben die klugen Zentrumsdiplomaten noch
niemals getrieben, und es wäre daher recht verfehlt, wenn
man ihnen jetzt derartiges zutrauen wollte. Man kann ſich für
die jetzige Haltung des Zentrums eigentlich nur eine Erklärung
denken: das parlamentariſche Syſtem Weimarer Prägung hat
dem Zentrum bei der Eigenart unſerer parteipolitiſchen Ver=
hältniſſe
eine Schlüſſelſtellung geſchaffen, die es in Deutſchland
faſt allmächtig gemacht hat. Daß man ſich eine ſolche Macht=
ſtellung
mit allen Mitteln erhalten möchte, iſt wohl ohne weiteres
verſtändlich. Verſtändlich iſt es dann aber auch, wenn man eine
Regierung, die wie die letzte Rundfunkrede des Reichskanzlers
offen ausſprach, dieſes parlamentariſche Syſtem von Weimar
beſeitigen will, mit allen Mitteln der Taktik bekämpft. Die Tat=
ſache
aber bleibt beſtehen, daß ſich Nationalſozialismus und
Zentrum zuſammengefunden haben zu gemeinſamer Bekämpfung
der gegenwärtigen Reichsregierung. Man ſollte auch in der Politik
niemals niemals ſagen. Wie lange iſt es her, daß auch hier in Heſſen
nationalſozialiſtiſche Führer unter dem ſtürmiſchen Beifall ihrer
Zuhörer erklärten, daß ſie mit dem Zentrum, dem Exponenten
des ultramontanen Katholizismus niemals verhandeln, ge=
ſchweige
denn paktieren würden!
Hinter all dem aber ſteht, und das ſollte man bei uns
doch wirklich nicht vergeſſen, der bittere Ernſt unſerer ganzen
politiſchen Lage. Es war daher nur richtig, daß der Reichs=
kanzler
, nachdem ihm die Rednertribüne des Reichstags ver=
ſperrt
, das Mittel des Rundfunks benutzte, um ſein Programm
dem geſamten deutſchen Volke vorzulegen.
Man mag zu der gegenwärtigen Reichsregierung ſtehen wie
man will, mangelnde Aktivität wird ihr auch der ſchärfſte Gegner
nicht vorwerfen können. Das, was Herr v. Papen am Montag
abend dem deutſchen Volk vortrug, war in der Tat ein um=
faſſendes
, weit in die Zukunft greifendes Programm. Auf außen=
politiſchem
Gebiet die Forderung der Gleichberechtigung, das
brennende Problem der Gegenwart, auf innerpolitiſchem Gebiet
der Kampf gegen Wirtſchaftskriſis und Arbeitsloſigkeit, eine
Reform der Weimarer Verfaſſung mit dem Ziel, die Regierung
dem Parlament gegenüber mit größerer Autorität auszuſtatten,
und ſchließlich eine Reichsreform, die zunächſt den Dualismus
Reich-Preußen zu beſeitigen hätte. Ueber das Wirtſchaftspro=
gramm
der Reichsregierung iſt ſchon anläßlich der Notverord=
nungen
vom 4. und 5. September genügend geſprochen worden:
in ſeiner Rundfunkrede hat der Kanzler nichts geſagt, was das
damalige Urteil über die Maßnahmen der Regierung ändern
oder umſtoßen könnte.
Darin, daß die Weimarer Verfaſſung den Bedürfniſſen
unſeres ſtaatlichen Lebens, dem Charakter des deutſchen Volkes,
nicht genügend Rechnung trägt, dürfte eine Mehrheit des deut=
ſchen
Volkes mit Herrn v. Papen übereinſtimmen. Eine Regie=
rung
, die letzten Endes nicht mehr iſt als ein Parlamentsaus=
ſchuß
, kann bei unſeren parteipolitiſchen Verhältniſſen niemals
über die Autorität, die Handlungsfreiheit verfügen, die in ſehr
vielen Fällen notwendig iſt, wenn die Lebensintereſſen des deut=
ſchen
Volkes, insbeſondere dem Ausland gegenüber mit dem
nötigen Nachdruck gewahrt werden ſollen. Auch Verfaſſungen
ſind nicht für die Ewigkeit gültig, auch Verfaſſungsbeſtimmungen
müſſen einer Rebiſion unterzogen werden, wenn ſie ſich als
ſchädlich erwieſen, und man ſollte in allen Lagern daran denken,
daß nur rechtzeitige Aenderungen eine organiſche Entwick=
lung
ſichern.
Von einer anerkennenswerten Entſchloſſenheit zeugt auch die
Zum Auffangen ſanierungsreifer Schuldner iſt noch eine Erklärung der Reichsregierung, daß ſie eine immerhin ein=
ſchneidende
Reichsreform in Angriff nehmen werde. Daß dieſe
zweite Organiſation gedacht, die im Zuge der Förderung des ge= Ankündigung zunächſt in der ſüddeutſchen Oeffentlichkeit einigen
Staub aufgewirbelt hat, iſt verſtändlich, um ſo mehr als Herr
nehmen wird den Charakter einer Amortiſationskaſſe haben. Es v. Papen zu Beginn ſeiner Regierungstätigkeit hinſichtlich der
Behandlung der ſüddeutſchen Länder nicht gerade eine glückliche
Hand gehabt hat. Die Stuttgarter Länderkonferenz ſcheint aber
doch einen großen Teil der beſtehenden Meinungsverſchieden=
heiten
ausgeräumt zu haben. Die Ernennung des Herrn von

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 260

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 18. September

Lersner zum Bevollmächtigten des Reichs bei den ſüddeutſchen
Ländern, beweiſt immerhin den ernſten Willen des Reichs, die
Zuſammenarbeit mit den Ländern möglichſt reibungslos zu ge=
ſtalten
. Die Alarmnachricht einer bayeriſchen Zeitung, daß die
Reichsregierung ſich mit Reichsreformplänen trage, die etwa
auf den früheren Lutherſchen Entwurf hinauskommen würden,
hat eine unter dieſen Umſtänden überflüſſige Beunruhigung
hervorgerufen. Wir haben ſowohl bei der heſſiſchen Regierung
wie bei der Reichsregierung Erkundigungen eingezogen, und es
wurde uns mit aller Beſtimmtheit verſichert, daß die Reichs=
regierung
nicht daran denke, das Verhältnis des Reichs zu den
ſüddeutſchen Ländern im Sinne des Unitarismus zu ändern.
Es könne insbeſondere keine Rede davon ſein,
daß man Heſſen etwa anders behandeln wolle,
wie die übrigen ſüddeutſchen Länder. Das, was
die Reichsregierung zurzeit beſchäftige, ſei lediglich die Beſei=
tigung
des unerträglichen Dualismus zwiſchen Reich und Preu=
ßen
, die nach Möglichkeit durch Schaffung von Perſonalunion
zwiſchen preußiſchen und Reichsämtern herbeigeführt werden
ſolle. Mit derartigen Maßnahmen wird man ſich auch in Süd=
deutſchland
durchaus einverſtanden erklären können, um ſo mehr,
als man in Berlin offenbar daran denkt, die Wiederannäherung
an die Bismarckſche Verfaſſung auch durch Maßnahmen auf
finanziellem Gebiet zu ergänzen.
Trotz der einſchneidenden Bedeutung, die all dieſe Probleme
für unſere innerpolitiſche Entwicklung haben, ſollte man in
Deutſchland doch nicht vergeſſen, daß wichtiger noch als alles
dies, die augenblicklichen Geſchehniſſe auf außenpolitiſchem Ge=
biet
ſind, bei denen es ſich um nicht mehr und nicht weniger
als um unſere Zukunft als Staat und Volk handelt. Die Reichs=
regierung
iſt entſchloſſen, im Zuſammenhang mit den Verhand=
lungen
der Abrüſtungskonferenz die deutſche Gleichberechtigung
endlich wieder durchzuſetzen, Hinter ihr ſteht in dieſer Frage
die ganze Nation. Um ſo bedauerlicher iſt es, daß unſere un=
ſeligen
parlamentariſchen Verhältniſſe, die Vorgänge im deut=
ſchen
Reichstag am vergangenen Montag, die Autorität der
deutſchen Regierung dem Ausland gegenüber aufs Empfindlichſte
geſchädigt haben. Um das feſtzuſtellen, braucht man nur einen
Blick in die franzöſiſche Preſſe aller Richtungen zu werfen, auch
wenn man dabei natürlich berückſichtigen muß, daß die fran=
zöſiſche
Oeffentlichkeit ſchließlich nur einen willkommenen Vor=
wand
benutzt, um die eigene Stellung zu verſtärken. Die fran=
zöſiſche
Antwort auf die deutſche Note, die in dieſer Woche ver=
öffentlicht
wurde, iſt jedenfalls außerordentlich unbefriedigend,
da ſie den deutſchen Forderungen in keiner Weiſe Rechnung
trägt. Damit dürfte ja allerdings die deutſche Regierung von
vornherein gerechnet haben, und es iſt daher kaum anzunehmen,
daß ſie ſich durch die franzöſiſche Intranſigenz irgendwie von
dem Weg abdrängen läßt, den ſie ſich vorgezeichnet hat. Auch
durch die Phantaſien dürfte ſich die Reichsregierung nicht irre
machen laſſen, mit denen die franzöſiſche Preſſe ihre Spalten
anläßlich des Aufbaus unſerer neuen Wehrſportorganiſation
gefüllt hat. Man wird in Frankreich ſich eben an Aeußerungen
deutſchen Lebenswillen gewöhnen müſſen, ohne darin jedesmal
eine Gefährdung der eigenen Sicherheit zu ſehen.
Die Ereigniſſe der letzten Tagen zeigen jedenfalls das eine,
daß die gegenwärtige Reichsregierung entſchloſſen iſt, ihr Pro=
gramm
ſobald als möglich in die Tat umzuſetzen. Inwieweit
ihr das gelingt, hängt allerdings auch von der weiteren Enr=
wicklung
unſerer innerpolitiſchen Zuſtände ab. Insbeſondere die
Maßnahmen, die auf eine Belebung unſerer Wirtſchaft abzielen,
werden nur dann Erfolg haben können, wenn das Gefühl der
Unſicherheit, das nach den Vorgängen dieſer Woche wieder über=
all
Platz gegriffen hat, alsbald beſeitigt werden kann. Arbeit
und Brot verlangt die große Maſſe des deutſchen Volkes. Wir
glauben und hoffen, daß ihr dieſe berechtigte Forderung wich=
M.
tiger iſt als parteipolitiſche Streitereien.

Vom Tage.

Zinshilfe für die Landwirtſchaft.

Die Landwirtſchaft hat die Reichsregierung wiederholt auf=
gefordert
, eine Zinshilfeaktion in die Wege zu leiten. Soweit
man hört, wird es nicht zu einer generellen, zwangsweiſen Zins=
herabſetzung
kommen. Man will dafür zunächſt der Landwirt=
ſchaft
auf dem Umwege über die landwirtſchaftlichen Hypotheken=
banken
und andere Kreditinſtitute der Landwirtſchaft eine gewiſſe
Erleichterung verſchaffen. Die Kreditinſtitute ſollen das Recht er=
halten
, neue Goldpfandbriefe auszugeben, die den Beſitzern der
jetzt umlaufenden Pfandbriefe und ähnlicher Wertpapiere zum
Austauſch angeboten werden. Während der bisherige durchſchnitt=
liche
Zinsſatz 6 Prozent beträgt, ſoll ſich der neue Zinsſatz auf
4½ Prozent ſtellen. Das neue Papier wird ſteuerfrei ſein. Es
wird auch mit einer Reichsgarantie ausgerüſtet, damit die In=
haber
der bisherigen Pfandbriefe einen Anreiz zum Austauſch er=
halten
.

Likwinow in Berlin.

Volkskommiſſar Litwinow, der am Sonntag auf der Durch=
reiſe
nach Genf in Berlin eingetroffen iſt, hat dem Herrn Reichs=
kanzler
v. Papen und dem Reichsaußenminiſter Freiherrn von

Neurath einen Beſuch abgeſtattet. Reichsaußenminiſter Freiherr
von Neurath veranſtaltete ein Frühſtück für den Herrn Volks=

kommiſſar.

der ündete Blücher.

Nicht von ſeinem Kriegsruhm und ſeinen Heldentaten will
ich heute erzählen, ſondern von dem Menſchen, dem deutſchen
Manne Blücher, wie wir ihn aus ſeinen Briefen, ſeinen Reden,
den Aufzeichnungen und Benichten ſeiner Zeitgenoſſen kennen.
Arndt hat ihn treffend gekennzeichnet, wenn er von den zwei
verſchiedenen Welten in Blüchers Geſicht ſprach; er hat uns den
großen Mann geſchildert: Trotz ſeines Alters trug er eine herr=
liche
Geſtalt, groß und ſchnell, mit den ſchönſten, rundeſten Glie=
dern
vom Kopf bis zum Fuß, ſeine Arme, Beine und Schenkel
noch wie die eines Jünglings ſcharf und feſt gezeichnet. Am meiſten
erſtaunte man über ſein Geſicht. Es hatte zwei verſchiedene Wel=
ten
, die ſelbſt bei Scherz und Spaß, welchem er ſich ganz friſch und
ſoldatiſch mit jedem ergab, ihre Farben nicht wechſelten: auf Stirn,
Naſe und in den Augen konnten Götter wohnen; um Kinn und
Mund trieben die gewöhnlichen Sterblichen ihr Weſen! Daß ich
es ſage: in jener oberen Region war nicht allein Schönheit und
Hoheit ausgedrückt, ſondern auch eine tiefe Schwermut, die ich der
ſchwarz=dunklen Augen wegen, die der finſteren Meeresbläue gli=
chen
, faſt eine Meeresſchwermut nennen möchte. Denn wie freund=
lich
dieſe Augen auch zu lachen und zu winken verſtanden, ſie ver=
dunkelten
ſich oft auch plötzlich zu einem fürchterlichen Ernſt und
Zorn . . . Mund und Kinn aber gaben einen ganz anderen Ein=
druck
, obgleich in den äußeren Formen mit den oberen Teilen des
Geſichts in Uebereinſtimmung. Hier ſaß immer die Huſarenliſt ge=
ſammelt
, deren Zügenſpiel bisweilen" ſogar bis in die Augen
hinauf lief, und etwas von einem Marder, der auf ſeinen Fang
lauert, hatte.
Steffens, von Beruf Theologe, dann Blüchers Adjutant und
Chef des Nachrichtenweſens, nennt Blücher den moraliſchen Mit=
telpunkt
des ganzen Krieges. Es war ein Mann des Augen=
blicks
, des gegenwärtigen Moments, aber als ſolcher von grund=
loſer
Tiefe. Als alles geſtürzt ſchien, war er die noch
nicht niedergeworfene, noch wehende Fahne des
Heeres. Der entſchiedene Haß gegen den Tyrannen war mit der
zum Inſtinkt gewordenen Ueberzeugung, er ſei zu ſeiner Ver=
nichtungberufen
, aufs engſte verſchmolzen.
Es iſt falſch, Blücher lediglich als tollen Huſaren, als Drauf=
gänger
oder Haudegen zu bezeichnen. Bei allen ſeinen Maßnahmen
verfuhr er ſtets mit Ueberlegung, handelte nach einem wohldurch=
dachten
Plan und zog ſich oft zurück, wo er einſah, daß er nicht
durchkommen würde. Er wußte jedesmal, worauf es ankam, be=
urteilte
Sachen, Menſchen und Umſtände ſtets richtig. Er verſtand

Der Reichspräſident empfing am Samstag den Reichsminiſter
für Ernährung und Landwirtſchaft, Frh. v. Braun, zum Vortrag.

Der Preußiſche Landtag iſt endgültig auf den 21. September,
13 Uhr, einberufen worden.

Die Nationalſozialiſten haben im Danziger Volkstag den von
ihnen angekündigten Auflöſungsantrag eingebracht.

Der franzöſiſche Senat hat die Regierungsvorlage über die
Konvertierung der Renten unverändert in der von der Kammer
angenommenen Faſſung verabſchiedet. Das Parlament wird An=
fang
November wieder zuſammentreten.

Auf Anregung des Gouverneurs der Bank von Italien haben
die italieniſchen Banken einen allgemeinen Zins=Abbau verein=
bart
. Der Höchſtzins für Spareinlagen und Kontokorrent= Gut=
haben
wird auf 2½ bis 3 Prozent und für Sperrkonten auf 3 bis
4 Prozent feſtgeſetzt. Alle italieniſchen Banken ſind zur Einhal=
tung
dieſer Abmachung. verpflichtet.

Der amerikaniſche Schatzamtsſekretär Ogden Mills teilte dem
deutſchen Botſchafter mit, daß Deutſchland trotz dem angekündig=
ten
Moratorium für die am 30. September fällig verdenden Zah=
lungen
die Anſprüche amerikaniſcher Bürger an die Reichsregie=
rung
(aus den Mixed Clains) bezahlen müſſe. Das bedeutet, daß
Deutſchland von der Geſamtſumme von 4 Millionen Dollar etwa
1,5 Millionen aufzubringen haben würde. Das Schatzamt er=
wartet
eine Antwort der deutſchen Regierung.

Die chineſiſche Zentralregierung hat beſchloſſen, eine Armee
zur Wiedereroberung der Mandſchurei aufzuſtellen. Die Führung
im Kampf gegen Japan ſollen Farſchall Feng und General Jen=
ſiſchan
erhalten.

der Dau des Punzerktealeig e.

Kaum von Bedeukung gegenüber dem geſamten
Welk=Schiffsbauprogramm.
Berlin, 17. September.
Die Kiellegung des Panzerſchiffes C. Erſatz Braunſchweig,
die am 1. Oktober auf der Marinewerft in Wilhelmshaven er=

folgen ſoll, ſteht nicht, wie in einem Teil der ausländiſchen

Preſſe behauptet wird, in irgendeinem Zuſammenhang mit dem
Fernbleiben Deutſchlands von den Verhandlungen der Abrü=

ſtungskonferenz oder unſeren Schritten in den Fragen der Wehr=
gleichheit
. Da es ſich bei dem Neubau des Panzer=
ſchiffes
C. um einen Erſatzbau handelt, verſtößt er
auch nicht gegen die Beſtimmungen des Rüſtungs=
feierjahres
.
England hat bisher in dieſem Jahr drei Kreuzer, neun
Zerſtörer und drei U=Boote in Auftrag gegeben und ſich den
Baubeginn von drei weiteren Kreuzern, neun Zerſtörern und
drei U=Booten bis zum Schluß dieſes Jahres vorbehalten.
Amerika wird im Frühjahr nächſten Jahres einen 10 000=Tonnen=
Kreuzer, und Japan zum gleichen Zeitpunkt drei Zerſtörer auf
Stapel legen. In Frankreich iſt der Baubeginn von einem 26500
Tonnen=Linienſchiff und zwei Kreuzern im Juli v. J. und im
Dezember dann noch von vier weiteren Kreuzern bewilligt wor=
den
. Außerdem rechnet man noch mit dem Baubeginn von drei
U=Booten bis zum Schluß dieſes Jahres. Aus dieſer Ueber=
ſicht
ergibt ſich, welche verſchwindende Rolle das Panzerſchiff C
in dem ganzen Welt=Schiffbauprogramm ſpielt.
Trotz dieſer Tatſache regt ſich die geſamte franzöſiſche Preſſe
neuerdings künſtlich auf. Frankreich würde gut daran tun, ſich
zu erinnern, daß ſchon der fünfte Deutſche Reichstag ein Marine=
bauprogramm
angenommen und die Friſten für die Neubauten
feſtgelegt hat. Dieſer Bauplan iſt in öffentlicher Sitzung des
Reichstags verabſchiedet worden und auch den Franzoſen nichts
mehr neues. Er wurde damals in der ganzen deutſchen Preſſe
veröffentlicht. Die Kiellegung des Panzerſchiffes ſtellt alſo für
niemand eine Ueberraſchung dar.
Die Franzoſen verſuchen nun, die Kiellegung des deutſchen
Panzerſchiffes mit der deutſchen Gleichberechtigungsforderung in
Verbindung zu bringen. Sie behaupten, daß Deutſchland bereits
anfange, aufzurüſten. Wir haben von den Franzoſen gar nichts
anderes erwartet, obwohl es Unſinn iſt, in dieſem Zuſammen=
hang
von deutſcher Aufrüſtung zu ſprechen. Kein Menſch in
Deutſchland denkt an Aufrüſtung. Wollten wir das tun, was uns
die Franzoſen unterſtellen, dann wäre es für unſere Landesver=
teidigung
entſchieden vorteilhafter geweſen, den Rahmen des
Verſailler Vertrages zu ſprengen. Das Verſailler Diktat ſchreibt
aber Deutſchland vor, daß die deutſchen Linienſchiffe nicht größer
als 10 000 Tonnen ſein dürfen. Das Panzerſchiff C entſpricht
aber vollkommen den Verſailler Vertragsvorſchriften. Eine Ver=
tragsverletzung
kann man alſo uns nicht vorwerfen. Man kann
auch nicht behaupten, daß Deutſchland die Zahl ſeiner Kriegs=
ſchiffe
vermehrt, weil nach Fertigſtellung des Panzerſchiffes C
das veraltete Linienſchiff Braunſchweig abgewrakt wird.

es, an ſich zu halten, zu ſchweigen und zu gehorchen. Stets hat er
ſich den beim mündlichen Vortrage überzeugend vorgetragenen
Maßnahmen ſeines genialen Generalſtabschefs Gneiſenau gefügt,
wenn er ſie für richtig hielt. Dankbar hat er deshalb ſeinen gro=
ßen
Stabs=Chef ſeinen Kopf genannt.
Er war und blieb aber immer der Feldherr; er hatte das
ſtets richtige Gefühl für die Entſcheidung, er beſaß, kurz geſagt
, den wahren Feldherrn=Inſtinkt, die Macht des Gemüts und
des Willens, im gegebenen Augenblick die richtige Entſcheidung zu
treffen. Er hat das ſelbſt gewußt, und im Jahre 1815 nach
Waterloo, als er zum zweiten Male die Zinnen von Paris ſah,
bekannt: Meinem eiſernen Willen verdanke ich alles. Ueber ſein
Kommando hinweg wirkte er durch ſeinen ungebeugten Mut, durch
den Schwung und die Kraft ſeiner Perſönlichkeit. Der Marſchall
Vorwärts, wie ihn die Ruſſen zuerſt nannten, wurde die volks=
tümliche
Geſtalt der Befreiungskriege. Napoleon ſcheute ihn am
meiſten von allen ſeinen Gegnern. Der alte Teufelsker! ſagte
er hat mich ſtets mit der gleichen Wut angegriffen, kaum hatte
ich ihn geſchlagen, ſtand er ſchon wieder kampfbereit vor mir.
Der ſtolzeſte Augenblick ſeines Lebens iſt es wohl geweſen, als
am 19. Oktober 1813 auf dem Marktplatz zu Leipzig der Kaiſer
Alexander von Rußland ihm entgegenging und ihn mit den Wor=
ten
umarmte: Mein lieber General, Sie haben das Beſte getan,
Sie ſind der Befreier von Deutſchland! Blücher aber erwiderte:
Kaiſerliche Majeſtät, erlauben Sie mich, ich habe bloß meine
Schuldigkeit gethan, aber meine braven Truppen, ja, die haben
mehr gethan, viel mehr!"
Neidlos hat er ſtets die Verdienſte der anderen anerkannt! Er=
greifend
ſeine Gedächtnisrede auf ſeinen am 28. Juni 1813 zu
Prag verſtorbenen Freund Scharnhorſt nach dem Sieg bei Warten=
burg
am 4. Oktober 1813. Steffens, Blüchers Adjutant, hat uns
darüber berichtet: Blücher nahm das Wort, nie hörte ich eine
ergreifendere Rede, nie eine Darſtellung des großen Kriegers an=
ſchaulicher
, lebendiger, herrlicher vortragen; der faſt unwillkürliche
Erguß ſeiner Rede war ein wunderbares Produkt dichteriſcher Be=
geiſterung
. Er rief am Schluß derſelben den Sohn des verſtorbe=
nen
Helden zu ſich; dieſer, der es liebt, ſeine tiefſten Empfindun=
gen
durch ein ruhiges Aeußere zu beherrſchen, mußte ſich dem
Redner gegenüberſtellen und vermochte es nicht, ſeine Erſchütte=
rung
zu verbergen. Bei anderer Gelegenheit hat Blücher ebenſo
feierlich neidlos des Verdienſtes des großen Waffenſchmiedes des
preußiſchen Befreiungskampfes gedacht: Sollteſt du in dieſer
Stunde unter uns weilen, Geiſt meines Freundes, mein Scharn=
horſt
, ſo vernimm mein Bekenntnis, daß ich ohne dich nichts
geleiſtet haben würde.

Die deutſche Jugenderküchtigung
General von Skülpnagel gegen die franzöfiſti
Enkſtellungen.
Paris, 17. Septena)
Der Leiter des Reichskuratoriums für Jugendertüch=/
General von Stülpnagel, wurde von dem Berliner Korreſm=
ten
des Paris Midi interviewt, der auf die Beſorgni
franzöſiſchen Oeffentlichkeit hinwies, es könnte ſich um eim
Aufrüſtungsform hee

General von Stülpnagel.

General von Stülpnag=
ſeiner
Verwunderung
über Ausdruck, daß di:
zöſiſche Preſſe, wie aau
Stichwort, den Charakk=
neuen
Organiſation e:,
In Frankreich ſcheine
noch nicht die wirklichon
dingungen Deutſchlanu=
faßt
zu haben, und dog
man wiſſen, daß die
ernde Arbeitsloſigkeß.
die Einreihung der
in gegenſeitig feindliae
bände einen Zuſtand e
fen habe, demgegenübsr
pflichtbewußteRegieru-
länger
untätig
konnte. Die Erfahrum,
gezeigt, daß die ameri:!
Sportmethode, die vo
auf Rekorde abziele
das ganze deutſche Ae
erfaſſen vermochte um
die Geſundung der

herbeizuführen geeignet war. Die Jugend müſſe ſich n.
Heimatboden verwachſen fühlen und die Steinwüſte der
hinter ſich laſſen, um in Licht und Sonne im Gefühl ihren
liſchen und phyſiſchen Kraft, im Geiſte der Diſziplin und
radſchaft, unabhängig von ſozialen und politiſchen Vormt
aufzuleben. Würden denn gewiſſe Länder, die alles für
tüchtigung der Jugend täten, lieber ſähen, daß die jungen
ſchen ewig Kretins oder Unnütze blieben? Wenn ja, ſo
man ihnen dieſen Gefallen nicht tun. Auf die Frage,
gerade ein General mit der Leitung betraut worden ſei, erv
General von Stülpnagel, eine Perſönlichkeit, die das Leie
Freien gewohnt ſei, war nötig.

Llond George forderk gleiches Recht für Deutſ

Berlin, 17. Septen
Der Berliner Börſen=Courier veröffentlicht in ſeinen
tagsausgabe einen längeren Artikel von Lloyd George,
kanntlich an dem Zuſtandekommen des Verſailler Vertrag=s
gebend beteiligt war. In dieſem Artikel fordert der ehn
engliſche Miniſterpräſident gleiches Recht für Deutſchland=
dem
Lloyd George einleitend die vier Männer, nämlich Al=
ceau
, Wilſon, Orlando und ſich ſelbſt aufzählt, die in erſtei
für die Abfaſſung des Vertrages von Verſailles verant
ſind, fährt er fort:
Als einer der beiden Ueberlebenden nehme ich keinen
mir die deutſche Auffaſſung zu eigen zu machen, die dahin gil
die Siegernationen ſchamlos die Treue in der Rüſtungsfan/
brochen haben. Die Staatsmänner Deutſchlands haben 13
hindurch einen Grad von Geduld, Nachſicht und Zurückhalzi

zeigt, die des großen Volkes wert iſt, das ſie vertraten Eine

Aufzählung der Elementartatſachen des europäiſchen R
ſtandes führt zu einer vollſtändigen Rechtfertigung der Ein
Anſicht. Zur Begründung ſeines Standpunktes führt dan:
George noch nicht veröffentlichte Zahlen über die Rüſturgs
Frankreichs, Polens und der Tſchechoſlowakei an.

Tagung der heſſiſchen Arbeiter=Zenkrumswäſk=
Unter dem Vorſitz des Arbeiterſekretärs Even tazl

Samstag in Darmſtadt der Landesvorſtand der h0
Arbeiterzentrumswähler. Nach den Berichten des Reiy

abgeordneten Knoll über Reichspolitik, und des Landesveil
vorſitzenden, Abg. Weſp, über heſſiſche Politik, wurde mie
gehender Ausſprache einſtimmig eine Entſchließung aug
men, die ſich gegen die Verſchlechterung der Lebenshaltu !
lionen deutſcher Arbeiter wendet und Befürchtungen wer
Erhaltung eines geordneten Familienlebens hegt. Die Eu
ßung wendet ſich weiter gegen die Blankovollmacht der 9
rung, Weſen und Inhalt des Arbeits= und Sozialreckrnd
Gutdünken zu formen, äußert ſchwerſte Bedenken geſe
Uebertragung derartiger Machtbefugniſſe, ruft zum Kam4
zum Schutz von Volksſtaat und Verfaſſung, für Rechſ
Freiheit.

Ueberhaupt iſt der wilde Marſchall ein ſehr empfir
Menſch geweſen. Immer wieder findet man in den Bre
ſeine Frau die Sehnſucht nach dem Ende des Blutvergießei
hoffe zu Gott, es ſollen die Letzten im Kriege ſein, ich Eu
Morden zum Ueberdruß ſatt und Gott ſei gedau
Blutvergießen wird aufhören. An den König ſchreibt er.
heilige Pflicht glaube ich noch zu erfüllen, wenn ich Eure!
ſtät Huld und Fürſorge für die Witwen und Waiſen
deren Männer und Väter an dieſem Tage (Schlacht bei 25i
einen ſo ehrenvollen Tod ſtarben.
Von gleichem warmen, menſchlichen Empfinden zeug
Worte, die er zu dem ſpäteren König Friedrich Wilhl
ſprach. Es war am Abend der Schlacht bei La Roth?
1. Februar 1814. Die Stadt Brienne war in Brand geſchſ
faßte der greiſe Feldmarſchall die Hand des neben ihm r.W
Kronprinzen und ſagte zu ihm: Da ſehen Königliche Hohd
Jammer des Krieges. Ein Troſt, wahrer Balſam auf die 9
iſt es, wenn der Krieg ein ſo gerechter iſt wie der unſerſe
wehe dem, der Krieg führt aus bloßer Herrſchſucht, SelbſtſoM
Gier nach Eroberungen, dem wird jeder Tropfen Blut der 6
nen zum ſiedenden Oel auf dem Gewiſſen.
Und dann wollen wir auch der Treue gedenken, mit de
edlen Königin Luiſe ergeben war, die er in der Blüte dencen
hatte dahinwelken ſehen an gebrochenem Herzen, ob der
und Not des Vaterlandes! Bei der Nachricht von ihrem
er ausgeruſen. Wenn die Welt in die Luft flöge, mirſei
recht. Und am 22. Juli 1810 ſchrieb er an ſeinen Freund 74
von Eiſenhart: Sie muß für uns zu gut geweſen ſein. Es
unmöglich, daß einen Staat ſoviel aufeinanderfolgendes
treffen kann, als den unſrigen! In meiner jetzigen Stiman
mir nichts lieber, als daß ich erfahre, die Welt brenne Ie
Enden!"
So trauerte der alte ritterliche Soldat um ſeine edle
Als er am 30. März 1814 vom Mont Martre auf das e
Paris ſah, da ſagte er mit bewegter Stimme: Luiſe
rächt!
Dieſelbe edle Geſinnung beſeelte ſeinen Stabs=Chef Gie
Wie uns Stoſch, damals Adjutant Gneiſenaus, berichtet, 9

den herrlichen Siegen der Befreiungskriege Gneiſenau ör‟
gerufen: Ach, hätte das doch die Königin Luiſe erlebt,

Geſinnung, erfüllt von der Ueberzeugung, daß die Vorſe!0
zur Vernichtung des Tyrannen berufen, hat Blücher OiN
heitskampf gekämpft! Neben dem ſtürmiſchen Marſch/
wärts darf der andere Blücher, der Mann der tie ſ
Empfindung, nicht vergeſſen werden!
Dr. Ludwig 99

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

nner, nämlit
Paris, 17. September.
Ilt, die in ie
Nachricht, daß Deutſchland an der Abrüſtungskonferenz
ailles vein
Filmimmt, kam den Franzoſen kaum überraſchend. Sie hat
hme ich ſiPhurch zu keinen originellen Kommentaren Anlaß gegeben.
gen die dahu 4.)04Spreſſe ſetzt ihre üblichen Angriffe gegen die deutſche
der Rüſhu A6 ort. Es iſt charakteriſtiſch, daß ſelbſt die Nachricht von
lands haßn: 94Momatenſchub in Deutſchland und dem Botſchafterwechſel
und Zurch mhZuls ein Beweis für den intranſigenten außenpolitiſchenKurs
vertwaten 54)rung Papen ausgelegt wird. Unterdeſſen zeigen die Nach=
die
aus Genf kommen, daß dort die Situation ganz
zronciche Uh erſcheint. Die Rede Henderſons über die Ausſichten der
erngung R2 kungskonferenz war für den franzöſiſchen Standpunkt
ſtes füht W 2twegs günſtig, man verſucht hier aber nicht, ihre Bedeutung
ſiher die 90 Füonen. Im allgemeinen ſcheint trotz aller Preſſeattacken
an.
einung vorzuherrſchen, daß die politiſche Situation in
fanach einer Entſpannung tendiert. Den Austritt Deutſch=
UMkkANM AAaus dem Völkerbund und einen allgemeinen Zuſammen=
hun
Genf hält man für höchſt unwahrſcheinlich, und darin
ärs Ehe 224 die Ueberzeugung zum Ausdruck, daß noch nicht alle
NEbfür eine Einigung verſchüttet ſind. Wenn die
n d8 9Xhſiſche Preſſe Unnachgiebigkeit verkündet, ſo haben daran
Langel Aultiſche Erwägungen ihren Teil. Man leugnet nicht, daß
wuiec Vüder Orientierung der engliſchen Außen=
tik
die weitere Entwicklung abhängt. Aber
ie Optimiſten und diejenigen Kreiſe, denen an einer Ver=
unigspolitik
viel liegt, glauben nicht an eine ſchnelle Klä=
ichon
weil die außenpolitiſche Lage jetzt ſo außerordent=
mmoliziert
iſt und jede Entſcheidung von ſo vielen Faktoren

Zuſammentritt der Kammer wurde von der Regierung
nglich nur als eine Formalität gedacht. Zur Herabſetzung
Fitlichen Zinslaſt, zur Konverſion der Renten iſt nämlich

Dr. Rieth
ſcheidet von ſeinem
Wiener Poſten.

die Bewilligung der Kammer notwendig. Es erwies ſich aber
unmöglich, bei dieſer Gelegenheit die reine Politik auszu=
ſchalten
.
Die Finanzlage in Frankreich zwingt die Regierung Herriots
zu ſehr einſchneidenden finanzpolitiſchen Maßnahmen. Sie ſind
notwendigerweiſe unvolkstümlich, daß bis jetzt, bis auf die
Vorbereitung der Konvertierung der Renten aus innenpolitiſchen
Gründen nichts unternommen werden konnte. Man mußte die
Linke ſchonen. Die Konverſion bedeutet für die Rechte eine
innenpolitiſche Belaſtung, die ſie nur dann zu tragen gewillt iſt,
wenn ſie von der Regierung als ein Teil eines Geſamt=
programms
aufgefaßt wird. Das iſt auch der Plan der Re=
gierung
. Wenn aber dieſer Plan verwirklicht werden ſoll und
das iſt finanziell unumgänglich dann iſt die große innen=
politiſche
Auseinanderſetzung heraufbeſchworen. Bis jetzt hat
man ſie vermieden. Das ändert aber nichts an der Tatſache, daß
Herriot in weiteſtem Maße gezwungen iſt, auf die Linke Rück=
ſicht
zu nehmen. Und es iſt mehr als fraglich, ob es gelingen
wird, mit Rückſicht auf die außenpolitiſchen Entſcheidungen, die
Klärung noch lange herauszuſchieben. Das kann auch auf die
Führung der Außenpolitik mitbeſtimmend wirken.
Henderſons Meinung über den dentſchen Skandpunkk
in der Frage der Abrüſtungskonferenz.
London, 17. September.
Henderſon, der bei ſeiner Abreiſe nach Genf über ſeine
Meinung wegen der deutſchen Forderung und wegen des Ent=
ſchluſſes
Deutſchlands, ſich auf der Abrüſtungskonferenz nicht
vertreten zu laſſen, befragt wurde, erklärte, das Büro der
Abrüſtungskonferenz werde ſich ſofort mit der
deutſchen Mitteilung beſchäftigen. Ich bin aber
nicht geneigt, ſo fügte der Präſident der Abrüſtungskonferenz
hinzu, den ernſten Charakter dieſes Entfchluſſes zu ſehr zu be=
tonen
. Die Tatſache, daß die deutſche Regierung ihren Brief
mit der Mitteilung ſchließt, daß ſie die Arbeiten der Konferenz
mit Intereſſe verfolgen und die Entſcheidung über ihre ſpätere
Haltung von den Fortſchritten der Konferenz abhängig machen
werde, laſſe erkennen, daß die Tür noch nicht völlig
geſchloſſen ſei.

as deutſche und das franzöſiſche
Strakoſphären=Flugzeug.

ſeigleich zwiſchen den beiden erſten Stratoſphärenflugzeugen
er Welt. Die wichtigſten Konſtruktionseinzelheiten.
m Deutſchland und in Frankreich iſt je ein Stratoſphären=
ug
fertiggeſtellt worden. Das deutſche Junkerflug=
hat
die Bezeichnung Ju. 49 erhalten. Es iſt 28 Meter
und 16 Meter lang. Es wird von einem 850=PS=Motor der
Junkers angetrieben und ſoll eine Geſchwindigkeit von
M 600 Kilometer in der Stunde erreichen. Die Steig=
des
Flugzeuges iſt auf 16000 Meter berechnet. Es wird
ſc in dem Teil der Stratoſphäre bewegen können, den
or Piccard erreicht hat. Das Metall, aus dem das Flug=
m
auf
vie der ch=9 hergeſtellt iſt, iſt das durch ſeine Leichtigkeit und Härte
Fichnete Duraluminium. Von beſonderem Intereſſe iſt die
A1.5
ſtktion der Kabine, die eine Höhenkammer darſtellt. Auch
abine iſt aus Duraluminium. Sie beſitzt eine Art von
aw, durch das es möglich iſt, die Erde zu beobachten.
2 Periſkop befindet ſich zwiſchen dem Führerſitz und den
nſtrumenten. Durch eine ſinnreiche Vorrichtung eines
Migen Verdichters kann für den Motor in den verſchie=
Sohenlagen, in denen die Luft allmählich dünn wird, eine
ſche Atmoſphäre geſchaffen werden. In einer Höhe von
beträgt der Luftdruck nur noch 198 Millimeter, gegenüber
Aillimeter auf dem Erdboden. In Höhe von von 16 000
* iſt der Luftdruck bereits unter 100 Millimeter geſunken.
Eotor muß alſo hier eine ganz beſonders geartete künſt=
Luft erhalten, um arbeiten zu können. Die Fenſter in der
et abgeſchloſſenen Kabine oder Luftkammer, ſind mit
Vorrichtung verſehen, die eine Heizung ermöglicht, da
Iey das Gefrieren der Fenſter verhütet werden kann. Die
Menkammer oder Luftkammer für die Beſatzung des Flug=
S beſteht aus einem doppelwandigen Raum, der völlig luft=
Lbgeſchloſſen iſt und für 2 Mann Platz bietet. Mit dem
Verſuchsflug ſollen Probeflüge unternommen werden, um
Aaktiſche Eignung der beſonderen Vorkehrungen für den
emtug zu erproben. Es iſt zu erwarten, daß die ſinnreich er=
I Einrichtungen auch den Anforderungen entſprechen wer=
le
an das Flugzeug geſtellt werden. Noch ſind nicht alle
Neme gelöſt, die dieſen neuen und ungewöhnlichen Zwecken
Sobald einwandfreie Konſtruktionen zur Ueberwindung
Schwierigkeiten von ſeiten der Elemente gefunden ſein
eich wird mit dem erſten Statoſphärenflug begomen werden.

Das Farman=Stratoſphärenflugzeug hat
eine Spannweite von 19 Meter, die um 9 Meter geringer iſt
als die des Ju. 49. Es beſteht in ſeinem Geſtell und in ſeinen
Flügelrippen aus Duraluminium. Geſtell und Rumpf ſind mit
Stoff beſpannt. Die gasdichte Kabine iſt gleichfalls aus Leicht=
metall
hergeſtellt und ermöglicht es, ſelbſt in großen Höhen ohne
Gefahren zu weilen. Der Motor, mit dem das Flugzeug aus=
gerüſtet
iſt, leiſtet 350 PS. Drei Kompreſſoren ſorgen dafür, daß
er in den verſchiedenen Höhen mit der erforderlichen Anſaugluft
verſorgt werden kann. Es ſind alle Vorkehrungen getroffen, um
die durch die Verdichtung entſtehende Hitze auf Normaltempera=
tur
abzukühlen. Die Steighöhe des Farman= Stratoſphären=
flugzeuges
beträgt ungefähr 15 000 Meter. Notwendigenfalls
ſoll das Flugzeug aber auch eine Höhe von 17000 Meter er=
reichen
können. Die Höhenkammer, in der gleichfalls 2 Perſo=
nen
Raum finden, wird durch ſinnreiche Vorrichtungen ſtets auf
der gleichen Temperatur gehalten, die ungefähr 20 Grad Celſius
betragen foll. Da die Höhenkammer, die ungefähr 3 Meter lang
und 1½ Meter breit iſt, keine Doppelwand hat, wie das Junkers=
flugzeug
, ſo iſt die Maßnahme zur Aufrechterhaltung einer nor=
malen
Wärme dringend notwendig. Das Farman=Flugzeug
hat ſeine erſten Probeflüge bereits durchgeführt. Es ſoll jetzt
zuerſt einmal die Steigfähigkeit feſtgeſtellt werden. Die Erfor=
ſchung
der für den Stratoſphärenverkehr wichtigen Teile iſt einer
ſpäteren Zeit vorbehalten.

Innendekorakion.

Das September=Heft der Kochſchen Zeitſchrift Innendeko=
ration
, die dem modernen, behaglichen Heim gewidmet iſt, be=
faßt
ſich des längeren mit den modernen Forderungen, die aus
der Not der Zeit in wirtſchaftlicher Hinſicht geboren wurden zum
Anbauhaus. Zahlreiche Abbildungen und intereſſante Auf=
ſätze
geben einen Ueberblick über die wichtigſten Ergebniſſe der
Ausſtellung Das Anbauhaus Berlin 1932 Der Leitartikel des
Heftes iſt dem Kernhaus als der Grundlage des Anbauhauſes ge=
widmet
. Ein Kernhaus zum Durchſchnittspreis von 2500. RM.
iſt in mehreren Varianten ſowohl in der neueſten Architektur, wie
in der Grundrißaufteilung und der Innenausſtattung behandelt.
Vom behaglichen einfachen Bauernmöbel bis zu ganz modernen
Stilmöbeln iſt alles vertreten und mit Geſchmack der jeweiligen
Raumaufteilung und Ausſtattung eingepaßt. Iſt auch manches
geſucht originell, ſo gibt doch die Mehrzahl der hier gezeigten und
behandelten Arbeiten der verſchiedenen Architekten gute Löſungen
zur Frage des vergrößerungsfähigen Kleinwohnhauſes. Dr.=Ing.
Martin Wagner behandelt in einem Sonderaufſatz das Prinzip
Koch G. m. b. K.

Nr. 260 Seite 3
v. Hoeſch zum Bokſchafter in London
eenunnt.
Bolſchafter v. Hoeſch informiert Herriof
über ſeine Ernennung.
Paris, 17. September.
Miniſterpräſident Herriot hat Botſchafter v. Hoeſch in Audienz
empfangen, wobei Hoeſch den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten
über ſeine offizielle Ernennung auf den Londoner Botſchafterpoſten
informierte.
Beide Staatsmänner tauſchten miteinander Erinnerungen aus
der faſt zehnjährigen für Deutſchlands Geſchichte außerordentlich
bedeutungsvollen Tätigkeit des Botſchafters v. Hoeſch aus.
Im Anſchluß daran ging Miniſterpräſident Herriot zu der
franzöſiſchen Antwortnote in der Frage der militäriſchen Gleich=
berechtigung
Deutſchlands über. Der Miniſterpräſident legte be=
ſonderen
Wert auf die Feſtſtellung, daß durch dieſe Note die Tür
für weitere Verhandlungen nicht zugeſchlagen
ſoi, und ließ durchblicken, daß er während der am 23. September
beginnenden Sitzung des Völkerbundsrats und der anſchließenden
Völkerbunds=Vollverſammlung Beſprechungen mit den Vertretern
Deutſchlands und der übrigen intereſſierten Mächte erwarte.
Botſchafter v. Hoeſch empfing am Samstag nachmittag die
Pariſer Vertreter der deutſchen Preſſe, denen er mitteilte, daß
ſeine Ernennung zum Botſchafter in London erfolgt und für ſeinen
Nachfolger in Paris Miniſterialdirektor Dr. Roland Koeſter, zu=
letzt
Perſonalchef im Auswärtigen Amt, beſtimmt worden ſei. Bot=
ſchafter
v. Hoeſch begibt ſich bis Mitte Oktober zu einem Erholungs=
aufenthalt
nach Deutſchland. Bei ſeiner Rückkehr wird er in Paris
ſein Abberufungsſchreiben überreichen.
Bei dem heutigen Preſſeempfang warf der Botſchafter einen
kurzen Rückblick auf ſeine hieſige Tätigkeit, und er führte auch mit
einigen Worten ſeinen Nachfolger bei der Preſſe ein.
Herriok über die deutſche Frage.
Paris, 17. September.
Miniſterpräſident Herriot ſprach am Samstag nachmittag im
Kammerausſchuß für auswärtige Angelegenheiten über die deut=
ſchen
Fragen. Miniſterpräſident Herriot hat ſich beſonders über
die Abrüſtungskonferenz und über die Fragen geäußert, die durch
den deutſchen Schritt in bezug auf das Gleichberechtigungspro=
blem
aufgeworfen worden ſind. Der Auswärtige Ausſchuß hat
beſchloſſen, im Oktober erneut zuſammenzutreten und den Mini=
ſterpräſidenten
zu bitten, bei dieſer Gelegenheit ſeinen Bericht
fortzuſetzen.
Ueber den Bericht Herriots vor dem Auswärtigen Ausſchuß
ſickern jetzt noch Einzelheiten in die Oeffentlichkeit, obwohl über
die Verlautbarung amtlich nichts weiter bekannt gegeben wor=
den
iſt.
Der Miniſterpräſident habe den Ausſchuß, ſo wird erklärt,
von ſeinen lebhaften Bemühungen verſtändigt, den Erfolg der
Genfer Abrüſtungskonferenz ſicherzuſtellen. Herriot habe ſich fer=
ner
über die Haltung Italiens geäußert. Die italieniſche Regie=
rung
habe den Hoovervorſchlag zunächſt begeiſtert aufgenommen,
ſie ſcheine jedoch ihren Standpunkt bereits zu ändern.
Den deutſchen Gleichberechtigungsforderungen gegenüber habe
Herriot eine entſchieden ablehnende Haltung eingenommen. So=
wohl
hinter den Kuliſſen als auch im Tageslicht der franzöſiſchen
Politik habe er dieſen Forderungen ſtets ein franzöſiſches Nein,
niemals unmöglich entgegengeſetzt. Ich bin der Mann des
Lauſanner Paktes und des Verſailler Vertrages, ſo ſoll der Mi=
niſterpräſident
wörtlich erklärt haben, und nicht ein Mann, der
ſich auf Sonderverhandlungen einlaſſen würde‟. Er lehne die
Einberufung einer Sonderkonferenz ab, da er ſich nicht als der
Beauftragte der kleinen Nationen fühle, die an den Verhandlun=
gen
teilnehmen müßten. Auf die Frage nach den franzöſiſchen
Anſichten über die deutſchen Geheimrüſtungen habe Herriot er=
klärt
, daß er dieſe Rüſtungen bereits England unterbreitet habe,
Er habe auch zu dem Vertreter Deutſchlands über dieſe Frage ge=
ſprochen
, ohne bisher eine Antwort erhalten zu haben.
Dem Radiobericht zufolge hat Miniſterpräſident Herriot ge=
wiſſe
Nachrichten, die ihm über die Fabrikation von Kriegs=
material
in Deutſchland zugegangen ſeien, den Mitgliedern der
Kommiſſion zur Kenntnis gegeben und erklärt, er werde im gege=
benen
Augenblick dieſe Dokumente den Signatarmächten des
Völkerbundes vorlegen und die Eröffnung einer internationalen
Nachprüfung fordern.

des Wachstums, ſind Aufſätze dem Wandel des Formgeſchmacks
und der techniſchen Ideen im modernen Wohnraum.
Die Neubauhäuſer werden aus allem Material hergeſtellt.
Vielleicht eignet ſich ihre Technik ganz beſonders für den Holzbau.
Jedenfalls zeigen die Abbildungen und Grundriſſe, die hier vor=
geführt
werden, daß ein Kleinhaus nicht nur durchaus wohnlich
und ſchön, geſchmackvoll ſein kann, ſondern daß es bei aller Be=
ſchränkung
in geſchicktem Grundriß auch räumlich genug iſt, um
wirkliche Wohnbehaglichkeit zu vermitteln.
Wſewolod Iwanow: Der Buchſtabe G. Deutſch von Erwin Honig.
(Malik=Verlag, Berlin.)
Ap. Der genannte Verlag hat eine Sammlung neuer ruſſiſcher
Erzähler mit Notizen über Leben und Werke der Verfaſſer her=
ausgegeben
. Die Tatſache, daß bei der Sammlung der neuen ruſ=
ſiſchen
Literaten 30 neue Erzähler an der Spitze marſchieren, iſt
charakteriſtiſch für die geiſtige Einſtellung des neuen Rußlands.
Das vorliegende Buch enthält ausgewählte Erzählungen Iwa=
nows
. Der Verfaſſer, ein Autodidakt, führte ein abenteuerliches
Leben: In Sibirien geboren, entlief er der Schule, wurde Fakir
und Clown in einem Zirkus und Kabarettſänger; aus der
landwirtſchaftlichen Schule fortgejagt, wurde er Schriftſteller und
trat als Bolſchewiſt in die Rote Garde ein. Gorki entdeckte ihn,
ließ ihn nach Petersburg kommen und führte ihn in die Literatur=
kreiſe
ein. Die Erzählung Der Buchſtabe G hat dem Buch ſeinen
Titel gegeben, weil ſie der reichſte literariſche Ausdruck der er=
hobenen
Stimmung iſt, in der Iwanow die Revolution von 1919
in ſeiner ſibiriſchen Heimat mitmachte. Dieſer beſonders ſtarke
Erlebniseindruck feſſelt, wie die übrigen 14 Erzählungen, durch die
blumenreiche Sprache und ſtarke Beobachtungsgabe. Um ſich ein
Urteil über den Geiſt der ruſſiſchen Revolution zu bilden, muß
man auch die zeitgenöſſiſche ruſſiſche Literatur leſen. Auch dieſes
Buch trägt dazu bei.
Der prächtige Stock des Kaiſergebirges iſt nicht umſonſt ein Lieb=
lingsgebiet
ſo vieler Bergſteiger und Wanderer. Schon eine
flüchtige Betrachtung des Terrains, das uns das neue Blatt 30:
Kaiſergebirge, der Touriſten=Wanderkarten. Serie 1:100 000
(Verlag Freytag u. Berndt, Wien VII. Preis RM. 2,25), in
vollendeter Ausführung zeigt, läßt uns die Schönheiten ahnen,
die dieſer maſſige Bergſtock zu bieten hat.
Das erwähnte Kartenblatt enthält den ganzen Chiemſee, die
Chiemgauer Alpen, die Reiter=Alpe, die Loferer und Leoganger
Steinberge, einen Teil der Kitzbüheler Alpen uſw. In klarer,
überſichtlicher Darſtellung, mit allen touriſtiſch wichtigen Einzel=
heiten
, Aufdruck der Wegmarkierungen in denſelben Farben, wie
ſie in der Natur erſcheinen, Schutzhütten und wichtige Berggaſt=
häuſer
; mit einem Verzeichnis der Schutzhütten und Berggaſthau=
ſer
, nebſt Zugängen und Uebergängen, iſt die Karte ein ausge=
zeichnetes
Orientierungsmittel. Durch die Mitarbeit alpiner Ver=
einigungen
iſt Gewähr für Genauigkeit der Markierungen und
ſonſtigen Angaben gegeben, ſo daß ſie, gleich wie die anderen
Hättex der Serio, wirklich vorzügliche Kartenwerke ſind.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 260

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

A

MANNLICH

M. 19

Arbeitſame Perſon.
f. leichte häusliche
Beſchäftigung
(Klebearbeiten)
ſofort geſucht.
Franz Becker,
Oberhauſen= Oſter=
feld
, Bruchſtr. 52.
(*fgm)

Schr. Heimarb. Verl.
Vitalis,München 13
(II. Mch. 12321)
Am Schreibtiſch
verd. Sie viel Geld
dch. ſtille Mitarb. f.
1. Bremer Großröſt.
Kein Verkf. kein
Kap. notw. Schreib
Sie an (TV.12805
Herm. Suhren u. Co.,
Bremen. Poſtf. 532.

Lehrling
für Bäckerei
ſofort geſ. Angb. u.
G. 138 Geſchſt.

Adreſſenſchreiber
Vergüt. 20 M. prol
Tauſend. ſofort ge=
ſucht
. Nur ernſtgem.
Zuſchriften erb.
Spezialadreſſenver=
lag
E.W. Schipanſki,
Gorlitz 1. (12962

Bezirksvertreter
geſ. 50% Licht=

ſtromerſparnis,
gr. Umſatz u. Ver=
dienſt
nachwsb.,
einige hundert
Mark f. kl. La=
ger
erford, Off.
erbet. u. V. 5018
Annoncenfrenz,
Mainz. (1V12949

Erfinder
Vorwärtsſtrebende!
Auch heute noch:
Ueber Nacht
zum Reichtum?
Koſtenloſ. Aufklär.
ſofort fordern von
F. Erdmann & C.,
Berlin SW 11.
(IN 12885)

Wiederlagen-Verwaiter
geſucht für Auslieferungslager. (Marken=
Artikel). Bis 500 Mk. Barkapit. erforderl.
Ang. unt. E. F. 338 Geſchſt. (II. Er 12954

Für die Werbeorganiſation eines großen
Unternehmens in Leipzig werden zur

ſofortigen Abreiſe 2 junge, unabhängige,
ledige, beſſere

Herren

geſucht. Gute Umgangsformen, geiſtige
Wendigkeit u. Lebendigkeit werden ver=
langt
. Keine ſogen. Alleskönner, aber
Herren mit Energie und Ausdauer, die
ſich leicht in eine neue Tätigkeit hinein=
finden
. Geboten freie Bahnfahrt, hohe,
täglich auszahlbare Proviſion. Herren,
2025 Jahre alt, in beſter Garderobe,
melden ſich Montag v. 1012 Uhr bei
Herrn Kaempffe Hotel Knauf
Darmſtadt. Bleichſtraße 48.

Suche zum 1. Oktbr.
ehrl. fl. Mädchen.
v. ſch. im Haush.
tätig war, f. vorm.
bis n. dem Spülen.
Angb. m. Geh.= An=
ſprüch
. u. Zeugn. u.
G. 118 an Gſchſt.

Mädch., am lbſt. v.
Lande, w. Liebe zu
Kind. hat, f. Haus=
halt
ſof. geſ. Lohn
20 frei. Gt. Be=

handlg. zugeſichert.
Dauerſtellg. Angeb.

Bedeuk. Edelpukwerk
Tact Beielsderkkeier.

Bei Behörden. Architekten

fahrzeug wollen ausführl.
Offerte mit Referenzen ein=
reichen
unter F. A. 5658 durch
Rudolf Moſſe, Frankfurt/M.

(I. 12878

Wir suchen
tüchtigen Vertreter (in) zum Ver=
kauf
unſ. bekannten Tafel=Beſtecke
u. =Porzellane direkt an Private
zu günſt. Zahlungsbedingungen.
Wir bieten

hohe Verdienſtmöglichk. für ſtrebſ.
Perſon, praktiſche Unterſtützung
im Verkauf u. evtl. ausbaufähige

Generalvertretung. (I..12880
Angebote erbeten an
von Wronski & Co., Beſteckfabrik, Köln.

General=verireker! biet, ſtrebſam

Doktor=Firma
Herren die Erfahrung im Vertrieb von
freiverkäufl. Krauter=Tees an Private
haben u. große Erfolge nachweiſen kön=
nen
, gute ſorgenloſe Exiſtenz bei ſehr
hoh. Proviſion u. Umſatz=Speſenzuſchuß
Tücht., ehrl. Herren m. Untervertreter=
ſtab
woll. ſich melden unter L. E. 824:
dch. Rudolf Moſſe, Dresden. (IDr. 12881

Führende Zweckſparkaſſe
ſucht tüchtigen, zuverläſſigen
General=Agenken.
Ausführl. Angeb. an GEKA‟, Geſ. f.
Kapitaliſierungen, Hamburg 1.
(II. Hbg. 12953)
In Darmſtadt und Umgegend in allen
Branchen beſt eingef. Vertreter
ſucht neuen Wirkungskreis, beſte Re=
ferenz
. vorh. Selbſtbew., ſich. Auftreten.
Angeb. u. G 161 Geſchäftsſt. (12972

NascTe.

Holſteiniſche Margarinefabrik mit hoch=
entwickelter
Umſatzkapazität ſucht zum
Ausbau ihrer Organiſation gut einge=
führt
. Vertreter zum Beſuch der Detail=
kundſchaft
, beſonders auch der Bäcker=
kundſchaft
. Nur branchekundige Mit=

arbeiter wollen ihre Bewerbungen rich=
ten
an Magarinewerk Eidelſtedt Gebr.
Fauſer G. m. b. H., Eidelſtedt/Holſtein.
(I. Hbg. 12922)

Druckſachen=
Veifkeler
für Darmſtadt und
Umgeb. gegen gute
Proviſion geſucht.
Offerten u. G. 190
a. d. Geſch. (13011

Sonntag, 18. September 19N

Wer
w
aufs

Schreiben Sie an
A. Köhler 299, Ham=
burg
=13 (Weibl. Perſ.
ausgeſchloſſen!)
(IIHbg. 12923)

Hausburſche
w. 16 u. 18 J. mit
zut. Zeugn., fleißig
und gewandt, geſ.
Ang. u. G. 181 Gſch.
(12999)

WElBLIEN

per ſofort

geiccht.

Feldmann,
Heinrichſtr. 66.
(13021)

unt. G. 164 Gſchſt.*

O

WEIBLICH

Selbſt. Mädchen
(Kochen, Hausarb.,
Schneid.) ſ. Stelle
auf 1. Oktober.
Ohlyſtraße 71. pt.

Suche f. m. Tochter
Stelle in größerem,
beſſerem Haushalt
oh. Vergüt. Ang. u.
G. 84 Geſchſt. (*sg

Jg. zahnärztl. Hel=
ferin
ſ. ſof. od. ſp.
paſſ. Stelle. evtl. a.
b. prakt. Arzt in
Darmſt. o. Umgeb.
Ang. unt. G. 114
a. d. Geſchäftsſt.

Tücht. Servierfräu=
lein
ſ. Stellung. (
Ang. u. G. 160. Gſt.

Aelt. Mädchen, das
kochen u. all. Haus=
arb
. k., kinderlieb,
lucht paſſ. St. geg.
Taſcheng. Gt. Zgn.
Ang. u. G. 18 Gſch.

Ehrl. fl. Mädchen,
35 J.. langj. Zeug=
niſſe
, ſucht z. 1.Okt.
Stell. in kl. Haush.
(ält. Ehep.) bei be=
ſcheid
. Anſpr. Ang.
u. G. 171 Geſch. (*

Tüchtiges Mädchen
i. Koch. u. a. Haus=

9. 178 a. d. Geſch.*

arb. ſelbſtänd., ſucht
Stelle. Angeb. unt.

Aelt. erf. Haushäl=
terin
ſucht Stelle i.
einem frauenloſen
Haush. od. alleinſt.
Dame, übernimmt
auch Krankenpflege.
Ang. unt. G. 120
an d. Geſchäftsſt.

Petus!

daß es gleichgültig ist, wo Sie
Betten und alles, was dazu gehörk,
kaufen?Wenn Sie wüßten, was ich fast tägl.
bezüglich enttäuschter Käufer zu hören
und sehen bekomme, würden Sie be-
stimmt
meinen fachmännischen Rat in An-
spruch
nehmen, zumal er nichts kostet.
Bettstellen, Matratzen, Patent-Matrzen,

Moderniſiert und vergrößg
finden Sie am 19. September 1932 meine
Zoologiſche Handlung,
Pliſſee= und Dekatur=Anſde
in meinem Hauſe Schuchardſtr. 12, gegenüber meine
herigen Geſchäftslokale. Durch geeigneten Umbau iſt y.
verehrlichen Kundſchaft ein überſichtliches Bild der 22
und Tlergattungen geboten, zu deren unverbindliches
ſichtigung ich ergebenſt einlade.
Es wird mein ernſtliches Beſtreben bleiben, meiner Eu
Kundſchaft ſiets das Beſte vom Beſten zu bieten urs.
ſch auch ferner um das mir bisher erwieſene Ver;
vorrn
Wilhelm Rodenhauser v.au

Riesſtr. 25: kleines!
Zim. m. Küche Pr.
15.6. f. einz. Perſ.

Steppdecken, Unterbetten, Kaltern.
Deckbetten, Kissen, Kinderbetten u. s. w.

nur bei

1 großes Zimmer
i. 1. Stock, 5X6m,
mit Parkett, elektr.
Licht und Küche in
beſſ. Hauſe (Zentr.)
an einz. D. o. Hr.
zu vermieten. Tel.
u. Bad vorhanden.
Näh. Geſchäftsſt. (*

Machen Miodor
Kf

=Stagen
Ssetele Zitz Latt

K

Elisabethenstraße 6.

(12993

R

Wer hilft arm. ſol.
Herrn? Mache alle
Hausarb. Bin 42 J.
alt, kräftig. Diskr.
Ang. u. G.180 Gſch.*

Wilhelmſtr. 17

1. Stock
ſchöne herrſchaftliche

T=Zim.-wohng.

2 große Verandas,
2. Stock (*
6 Zimmer,
Bäder, Zentralhzg.
per 1. Oktober ver=
mietb
. Beſichtigung.
Tel. 1798 Anmeldg.

Wendelſtadtſtr. 23,II
Ecke Aliceſtr., herr=
ſchaftl
. ſonn. 6=Zi.=
W. m. reichl. Zub.
z. vm. Nah. 3. St.
(*dgm) 4-Zim.=Wohng.
m. allem Zubehör,
1. Stock
Grafenſtraße 12
zu vermiet. Näh.:
Papierhandlung
Lautz, Rheinſtraße.
(12998) Eichbergſtraße 2, I.
herrſchaftl. 5=Zim.=
Wohng., neu herg.
weg. Todesfall ſof.
zu verm. Anfragen
Annaſtraße 24, I.
(12870b) Schöne, große
5=Zim.=Wohnung
mit Zubeh. in der
oberen Bismarckſtr.
1. Okt. zu verm.
Angeb. unt. G. 163 an die Geſchäftsſt. G. 127 Geſchäftsſt. GRETONNES

3-Zim.-Wohng
Neubau, 2. Stock.
ab 1. 10. zu verm.
Näh. Mathildenplatz
Nr. 10, Laden.
(12761b)
Beſchlanfr. 2=Zim.=
Wohng. m. Zubeh.
z. vermiet., nur an
gute Leute. Näh.
i. d. Geſchäftsſt.

Parterre=
2=Zim.=Wohnung!
Sehr geraum. ſchö.
2=Zim.=Wohng. mit
Wohnküche. Speiſe=
kam
., Vorpl., Bad,
Keller, Zentralhzg.
FrankfurterStraße.
per 1. Okt. Preis
d. Wohnung 45 .
Anteilmäß. Beitrag
z. Zentralhzg. 15
je Mon. Keine beſ.
Abgaben. Angb. u.
G. 133 an Gſchſt. (*

In Einfamil.=Haus
(Tintenviertel)
12 Zimmer,
Küche. Diele. Ztrl.=
Heizg., an alleinſt.
Dame abzugeben.
Oſannſtr. 25. (12985

Mehrere
3-
4y Zimmer-
Wohnungen
(Neubau=Wohng.)
mit Bad u. Zubeh.
alsbald z. vermiet.
Näh. zu erfrag. bei
Kaiſer,
Jacobiſtraße 34.
(13010)
Deere Zimmer

Groß. leeres Zimm.
Möb. unterzuſt. z. v.
Waldſtr. 24, I. (*

jetzt auch indanthren

Groß. leer. Zimm.
mit Küchenbenutzg.
zu vermieten (*
Rhönring 6, part.

O

für geschmackvolle, preiswerte Dekorationen
KOSTENLOSE BERATUNG DURCH ERSTE FACHLEUTE

1OSEPM TRIER

Eberſtadt
Neuzeitl. eingericht.
Haus
6 Zim., Küche, Bad,
Manſ., groß. Garten,
in guter Lage, zum
1. Okt. preiswert zu
verm. Näh. PeterHeißt,
Eberſtadt, Neueschwanen=
ſtraße
23. (12917b

25 Wilhelminenstr. 25

Griesheim. Zim. u.
Küche zu vm. Prs.
12 (neu. Haus).
Näh. Geſchſt. (*fsg

12979

Aliceſtr. 21 (Louvre)
iſt d. 2. Stock, helle
6=Z.=Wohnung mit
Veranda u. Zubeh.,
el. Licht u. Gas, p.
Okt. zu vermiet.
Reflekt, können von
101 u. 46 Uhr
im 1. Stock anfrag.
(12669a)

Große 6-Zimmer-Wohnung
hochparterre, mit Bad, Diele, Glasveranda, Garten, unter
Friedenspreis zu vermieten. Anzuſehen von 11 Uhr ab.
Darmſtadt, Saalbauſtraße 73.
(IV.12966

An d. Bergſtr. Vor=
ort
b. Darmſt. Schö.
gr. 2=Zim.=Wohng.
m. gr. Küche billig
zu verm. Herrl. Lg.
Gt. Autovbd. Ang.
u. G. 99 a. Gſchſt.

KO

Frl. empf. ſich in
Flicken, Stopfen u.
Wäſchenähen. Tag
2,50 M. Ang. unt.
G. 121 a. d. Gſchſt.*

Tücht. Schneid. u.
Weißnäh. empf. ſich
Tag 3 Mk. Ang. u.
G. 139 a. Geſchſt.

Lehrſtelle

als Stenotypiſtin z.
1. Okt. geſ. Off. u.
G. 177 a. d. Geſch.*

Werreist in Radium?

Besitzen Hunderte von Dankschreiben. Notariell be-
glaubigt
. Fixum und hohe Provision. Melden Sie
sich sofort, wenn Sie für ein seriöses, bedeutendes
Unternehmen der Radium-Strahlen-Therapie arbeiten
möchten. Eilangebote mit Erfolgsnachwels sofort
erbet. unt. L. C. 2380 an Rudolf Mosse, Chemnitz.

I.Dr.12882

Kaſinoſtr. 25, I.
4=Zimm.=Wohnung
ab. 1. Okt. zu ver=
miet
. Näh. Part.

Grß. mod. 3=Zim.=
Neubau=Wohng. zu
vm. (Bad, Heizg.)
Mäß. Prs. Vorort.
Näh. Pallaswieſen=
ſtr
. 43, I. lks. (*gm

Gr. ſev. Zimmer
mit el. L., i. 1. St.

mit Kell., zu vm. (
Klappacherſtr. 38.

Gr. hell. Raum
für jeden Zweck
geeignet, mit groß.
Lagerplatz ganz od.
geteilt bill. z ver=
mieten
. Laute=
ſchlägerſtraße
6, I.

Konzernkreie
angesehene Versicherungs-Gesellschaft
hat ab 1. Oktober 1952 einen Bezirk neu

zu besetzen. Es kommt nur ein tüchtiger
strebsamer

Aubenbeamter
1 m Frage, Angeboie unt C. 43 Geschälst.

ist es auf jeden Fall, wenn Sie sich in den nächsten Tagen
ZUM TEILVERKAUF wegen baulicher Veränderung ins
Sporthaus Adelmann, Rheinstr. 12½
begeben. Was Sie da unter besonderen Umständen kaufen,
sparen Sie für andere Zwecke. Denken Sie an den
günstigen Einkauf, der sich jetzt bietet.

(1800

das gerade nicht E-
verbessern
die Formem
schlank zu werden, schl I.
bleiben, trinken Sie Dr. h
Richters Frühstücksan
tertee, den ärztl. empfosl
Schlankheits-u. Gesundh ue
Er räumt die überfüssige-!
ablagerungen fort, aber 4
Schlacken und mit der 8ü
heit bleibt auch die Juges-
keit
u. Körpertrische err
Packg. Mk 1.80, Kurp. P
extrastark. M. 2.25 unc
In allen Apothek. u. Dra=

vr EeMsr RicHrE R
FnuAsrücks-knHurzit

Hermes‟ Fabrik pbarmazeut, Pr.5
München S. W., Güllstraße 7.
CIct

In Billa Oſannſtraßz

(Tintenviertel) iſt eine
Parkerre=Wohnung, 4 Zin
Küche, Bad, Garten und guten
räumen, per bald zu vermieten.
tigung von 1012 und 24 2:

Näheres durch: Dr. Werner, Darn

Saalbauſtraße 72. Telefon 2499.

Moderne
4=Zimmer=Wohnungen

im Oſtviertel (Heinrichſtraße) t-
fort
, teils per 1. Oktober zu ver nn

Nähere Auskunft: Luiſenſtrr/

Hinterhaus, 1. Stock.

Moderne
3=Zimmer=Wohnungen

in dem Block am Ebertplatz tal
fort, teils per 1. Oktober zu ver nn
Näheres bei der Hausverweln
Luiſenſtr. 6, Hinterh., 1. St.

Mod. 3i1.-Zimmer Bohnung
am Paulusplatz, mt.
Komfort, im Hauſe=
bauter
Garage und
ſofort zu vermieten.
Luiſenſtraße 6, Hintl
1. Stock.

Keurnsinieigen

oder Fäll
Geeigneter Läden mit Zubeh. /
unt äuß. günſtig. Beding, zu vevm
Näheres u. G 150 Geſchäftsſtelle.
23 helle Zimmer Rheinſtr. 28.M

für Büro od. Arz=
geeign
., zu vm.
Bismarckſtr. 60, I.

Saben

Ecke Eliſabethen
Grafenſtraße
ſofort z. vermieten
Zu erf. Telef. 4496.
(12714b)

Zeughausſtraße
Laden,
auch a. Büro geeig=
net
. m. Wohng. zu
vermieten. Naheres
Luiſenſtr. 2, pt.

Großer Laden

m. 1 Schaufenſt. p.
1. Okt. 32 zu verm.,
evtl. unt. Friedens=
miete
. Nah nur b.
Hermann Macholdt,
Juwelier, Schulſtr. 4.
(12940b)

O

Karlſtraße 12 helle
Werkſtatt zu verm.
(12253a)

O

Saub., trock. Raum
z. Unterſtell. v. =
beln
abz. Heidelber=
gerſtr
. 5, pt. (*gmg

Garage zu vm.
Viel, Hoffmannſtr.
Nr. 23. 2. Stock.

Kt

Stallung. Heu= und
Strohboden. 3 bis 4
Räume, f. alle Zw.,
auch einzeln zu vm.
Magdalenenſtr. 19.
(12 956)

Hoffmannſtr. 17, p.
möbl. od. teilw.
nöb. Zim. a. liebſt.
an berufstät. Dame
abzug. A. Wunſch
Küchenben. Anzuſ.
bis 5 Uhr nachm.
(*sgm)

Herdweg 91, 1. St.,
gut möbl. Zim. zu
verm. Sep. Eing.,
Zentralheizg. (*sgi

rechts, möb. 3
(sg)

Aliceſtr. 23.
möb. Z., S4
Chaiſel., 10:
(123700

Mathildenſtr
2 gut mbl.. 1
einz. abzugeie

Frankfurter It
III. ſchön mE.n
mit Zentral 7
Licht. zu vem.
Saalbauſtr.
grß., gutmb!
mit Porzellee
zu vermieten

Mbl. Zimm
zu vermiete n.

Geſchäftsſtell)
2 gr. Zimm.

o. leer, a. rI.
gel., ſof. zu
Ziegler, Lard
Phil.=Anl. al.

Dauermiet.
Erlenberg
4129575

Sehr gt. mb
u. Schlafz.,
2 Bett., Bad
(mit o. ohn
gt. ruh. Hſ.
Wilhelmine:

Heinrichſtr.
12 gut m
z. vm. El. T.
d. El. Haltſt.
vorhanden.
2 ineinan)
Manſ. 3M
zu vermiet.
Ruthsſtraß‟

Liefer=Drid
10 Btr. Track.
bill. Gelegen/4
J. Donges 880
Heinrichſtr. 5!80
Klein=Wagen
kauf. od. 2
nomag, geſ9
Zahl. genon
Heidelberger
Victoria
600 ccm.,
Km.gef., el.
Soz.=Sitz,
1000. .
G. 156 a. d

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

gtng, 18. September 1932

Aus der Lundeshauprfradt.
Darmſtadt, den 18. September 1932.
iſche Berwalkungsakademie in Darmſtadt.

Nr. 260 Seite 5

Ablauf des Sommerſemeſters 1932 beendete die Verwal=
emie Darmſtadt ihren zweiten ſechsſemeſtrigen Lehr=
ſotz
der Not der Zeit, die bei der Beamtenſchaft in mehr=
ge
nſchneidenden Gehaltskürzungen ihren fühlbaren Aus=
ſnw
und trotz der Perſonaleinſchränkung, die jedem Beam=
höhtes
Arbeitsmaß zuteilte, war auch in dieſem zweiten
die Beteiligung der Beamtenſchaft an den Veranſtal=
der
Verwaltungsakademie ſehr erfreulich, und es gereicht
grritenſchaft in Darmſtadt und Umgebung zum beſonderen
1 die Beſucherzahl der Verwaltungsakademie Darmſtadt
ergleich mit anderen Verwaltungsakademien, auch mit
ſien größerer Städte, nicht zu ſcheuen braucht. Durchſchnitt=
Yollhörer im Semeſter und insgeſamt 227 Einzelhörer wäh=
Lehrganges waren bemüht, ihre Kenntniſſe auf den
des öffentlichen und privaten Rechts, der Volkswirt=
eire
und Volkswirtſchaftspolitik zu erweitern und zu ver=
freiwilligen
Abſchlußprüfung am 15. September d. J un=
zuu
ſich 7 Vollhörer. Von dieſen konnte der Prüfungsausſchuß,
Ri) aus den Herren Prof. Dr. Gerloff=Frankfurt. Prof. Dr.
od Gießen und Prof. Dr. Roſenberg=Gießen, 6 Prüflinge für
wer erklären, hierunter 3 Prüflinge mit dem Prädikat gut.
er Beginn eines neuen Lehrganges iſt für das Jahr 1933
während der Zwiſchenzeit ſolche Veranſtaltungen allge=
Art und Werbevorträge das Intereſſe an der Verwal=
ſtdemie
wachhalten und zur Gewinnung neuer Hörer füh=
ür
die ſeitherigen und früheren Hörer iſt die Schaffung von
ſtes emeinſchaften beabſichtigt, deren erſte, eine volkswirt=
hüKhe
Arbeitsgemeinſchaft, in Kürze ihre Tätigkeit aufnehmen
FeNDT IA
Nähere Auskunft hierüber erteilt die Geſchäftsſtelle der
Früc
Verwaltungsakademie, Darmſtadt. Haardtring 16.

Vorſicht beim Pilzgenuß!

Heinrichſtraße! 4
. Lntobernm
uft: Luiſet
Stodk.

Weincit
. Dttober zudk
der Hausvem!
interh., 124

Paulusplaz, A
ort, im huf
r Garage 1n
zu vermitein
nſtraße 104

ſammler ſchützt euch vor Vergiftungen und wendet euch
htg an die Heſſiſche Landesſtelle für Pilz= und
ſchwamm=Beratung in Darmſtadt. Fernruf
Die Beratungsſtunden finden Montags zwiſchen 3 und
am Ballonplatz 1, ſtatt. In der übrigen Zeit iſt die Bera=
ſiwelle
jederzeit erreichbar durch den genannten Fernruf 4755.
ſp werden ſchriftliche Auskünfte erteilt. Die Beratungsſtelle
re gemeinnützige Tätigkeit bereits im zweiten Jahrzehat
zud wird aus der ganzen Welt in Anſpruch genommen.

We
den mit 24
ding, w i
er Rheinn.4
it rechts, mi
LIAliteſt. 4

t nd

Sommerausſtellung Mathildenhöhe. Es ſei nochmals auf
ure vormittag 11 Uhr ſtattfindende Führung durch die
biſlung auf der Mathildenhöhe hingewieſen. Bei dieſer Füh=
fudie
öffentlich iſt und die Herr Dr. Perard vom Heſſiſchen
hüsmuſeum übernommen hat, wird Herr Dr. Perard ganz
ßels auf die Entſtehung der zwölf Porträts der Zwolf
tmalen eine Frau eingehen. Angeſichts der großen Aus=
ſverſetzung
, die das diesjährige Ausſtellungsprogramm bei
ieſigen Publikum ausgelöſt hat, dürfte dieſe Führung ſtärk=
mereſſe
finden.
Merck=Goethe=Ausſtellung. Am Mittwoch, dem 21. Sep=
nachmittags
15.30 Uhr, und Freitag, den 23. September,
hmtags 11 Uhr, finden die beiden letzten Führungen durch
Aurchivar Dr. Adolf Müller ſtatt.
Weitere Annahmeſtellen der Hindenburgſpende. Zu den
z bekannt gegebenen Annahmeſtellen der Hindenburgſpende
hnſtalten, Banken und Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 73 800)
die ſämtlichen Niederlaſſungen der Dresdener Bank.
Sonderfahrten der Heſſiſchen Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft
mſtadt, Rheinſtraße 5. In der heutigen Nummer iſt das
kuſtige Programm für die Fahrten in der kommenden Woche
ientlicht. Sämtliche Ausflüge führen in die nähere Um=
jia
treu nach dem Dichterwort: Warum in die Ferne ſchwei=
eh
, das Gute liegt ſo nah! Auf vielſeitigen Wunſch erfolgt
och eine Sonderfahrt zum Oktoberfeſt, ſowie eine Wieder=
hasfahrt
nach dem Bodenſee quer durch den Schwarzwald.
Fliche Fahrten werden in dem modernen Reiſeomnibus mit
Uitterverdeck, das heißt, der Omnibus kann offen und ge=
Pen gefahren werden, ausgeführt. Bei den weiteren Fahr=
erſteht
ſich der Fahrpreis mit Morgenfrühſtück und Nachmit=
Affee im Autobus.
Hefſiſches Landestheater.
Mriſte Hae

Bad Nauheim: Mittwoch, 21. Sept: Zar und Zimmermann.
Heſſiſches Landestheater. Heute, Sonntag, findet außer
19.30 Uhr, eine nochmalige Wiederholung des Weißen
in der erfolgreichen Inſzenierung von Hans Strohbach
In den Sinfonie=Konzerten des Heſſiſchen Lan=
Reiters werden im Laufe der Winter=Spielzeit als Soliſten
Beien: Edwin Fiſcher (Klavier), Walter Gieſeking
vier), Adolf Buſch (Violine), E. Kulenkampff (Vio=
Mund E. Feuermann (Violoncello). Die Konzertmiet=
m
werden gegen Zahlung der erſten Monatsrate an der
Milaſſe (Schalter 4), werktäglich von 9 bis 13.30 Uhr, aus=
en
.
Die Abonnentenzahl des Landestheaters, die Mitte der
e den Höchſtſtand des Vorjahres um 33 Prozent überſtiegen
nimmt täglich noch weiter zu. In mehreren Mietreihen iſt
üit das Abonnement zur Verfügung ſtehende Zahl von Plätzen
wie dener Platzarten völlig vermietet. Beſonders intereſſant
Vaß die Logen, von denen in den letzten Jahren eine Abwan=
G4 auf andere Plätze erfolgte, wieder ſtark begehrt werden.
* Profeſſor Oskar Kokoſchka, der berühmte deutſche Maler,
ſie der Premiere von Hermann Bahrs Konzert bei und
namens der deutſchen Künſtler=Kolonie ein Gaſtſpiel des
etheaters mit einigen deutſchen Werken in Paris an.

Andnd

Fchältlich in Fachgeschäften

Alt=Darmſtadt tagt.
Gemeinden, Kirchen und Friedhöfe aller Bekennkniſſe in Darmſtadt und Umgebung.


T1. September 19.3022.30 Uhr. Außer Miete:
Im weißen Rößl. Kleine Preiſe 0,503.00 Mk Mirg.
20. September 19.3022.45 Uhr. E2.
Juarez und Maximilian. Preiſe 0.504.50 Mk. Rich.
2. Septenber Anf. 20, Ende geg. 22 15 Uhr. B 2. Zum erſten
Male wiederholt: Das Konzert. Pr. 0.504 50

Die Enkwicklung der Kirchen.
315. Veranſtalkung des Ali=Darmſtadt=Vereins.
Zu Beginn des Abends gedachte der Vorſitzende, Herr Phi=
lipp
Weber, des Heimgangs von drei Mitgliedern, die der
unerbittliche Schnitter Tod in kurzer Zeit hintereinander abge=
rufen
hatte, Frau Oberſtleutnant A. Morneweg, Herrn
Schloßmuſeumsverwalter i. R. Edion und Herrn Kaufmann
Carl Mahr. Inhaber der Firma Leuthner, deren Gedächtnis
die Verſammlung durch Erheben von den Sitzen ehrte. Des wei=
teren
gedachte der Vorſitzende des 80. Geburtstages von Herrn
Kunſtmaler Prof. Wilh. Horſt und deſſen unermüdlichen
Schaffens dem er für die weitere Zukunft die alte Schaffens=
freudigkeit
und eine frohe und geſegnete Wegfahrt wünſchte.
Der Redner des Abends. Herr Oberſchulrat Th. Ritſert
ſprach über das Thema: Gemeinden, Kirchen und
Friedhöfe aller Bekenntniſſe in Darmſtadt und
Beſſungen.
Der Vortragende gab zunächſt einen Abriß über die Entwick=
lung
der evangeliſchen Gemeinden und berichtete, daß
es bis zur Revolution neben den übrigen Gemeinden auch eine
Hof= und eine Militärgemeinde gegeben habe. 1885 wird die
Martinsgemeinde, 1895 die Johannesgemeinde gegründet. Seit
1913 iſt die evangeliſche Stadtgemeinde eingeteilt in 5 Gemein=
den
: Reformations=, Markus=, Lukas=, Schloß= und Kaplanei=
gemeinde
.
Darmſtadt war ſchon vor der Reformation Pfarrort, die
Geiſtlichen hießen Stadtprediger, ſeit 1726 waren es 3. Der erſte
Stadtprediger war Nikolaus Maurus von St. Goarshauſen
(15261529). Mit der Zeit wurden 45 und dann 6 Stadt=
pfarrer
nötig. Von 17751860 hatten wir zur Unterſtützung der
Geiſtlichen Freiprediger, an ihre Stelle traten in den 60er Jah=
ren
die Mitprediger und von 1888 die Pfarraſſiſtenten.
1668 beſuchte ein Italiener. Gallero, Corle di Co=
mazzo
aus Vincenz, unſere Stadt. Er berichtet dabei in ſeinen
Erinnerungen über zwei Kirchen, die Hofkirche und die Kathe=
drale
(er meint damit die Stadtkirche). Wann die Stadtkirche
erbaut wurde, ſteht nicht feſt. 1380 war jedenfalls ſchon ein
Kirchenbau vorhanden, aber die älteſten Teile unſerer Stadt=
kirche
ſtammen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

DDie neue daison
eröffnen wir mit einer
enorm großen Auswahl
Mäntel, Kostüme, Kteider
Pels=Mäntel und Jacken
m den modernen Formen, otoffen,
Farben. Der Seit entsprechend bieten
wofr in unseren bekannt gufen Guali-
täten
gans neue denkbar billigste
Preislagen. Ansere eſchaufenster
können nur einen kleinen Oeber=
blick
geben. (Dir butten deshalb
um einen Besuch sur swanglosen
Besichtigung unseres sehr reich-
haltigen
Bagers.
(12986
Haus für feine Damenmoden
Carleſchurmann cCo.

1520 wird die Pfarrkirche unſerer lieben frauen in Darmſtadt
erwähnt, 1526 wird die Reformation in Darmſtadt eingeführt,
1575 wird das älteſte noch vorhandene Kirchenbuch begonnen,
1377 wird ſchon eine Schloßkapelle erwähnt, 1578 wird mit dem
Bau einer Schloßkirche begonnen, 1770 predigte Herder in der
Schloßkirche.
1610 wird die Stadtkapelle erbaut, auf deren Geſchichte der
Redner näher eingeht. Sie wurde urſprünglich als Totenkapelle
für Leichenpredigten benützt, dann ſpäter als Garniſonkirche 1770
erhalten ſie die Reformierten als Gotteshaus bis zur Union.
1848 hielten die Deutſchkatholiken ihre Gottesdienſte darinnen
ab. 1868 wird ſie abgebrochen, und an ihrer Stelle erſteht ein
Neubau, der am 22. Mai 1870 eingeweiht wird. Die Kirche des
Eliſabethenſtifts wird an Stelle einer kleinen Hauskapelle 1893
eingeweiht. 1899 entſteht die griechiſch=ruſſiſche Kapelle auf der
Mathildenhöhe. Des weiteren verbreitete ſich der Redner über
die einzelnen Bekenntniſſe, Reformierte, Lutheraner, die Union
und ihre Entſtehung bis zu den vereinigten Zivilgemeinden.
Ueber die Friedhöfe wurde eingehend berichtet. Der älteſte
Friedhof lag bei der Stadtkirche, 1564 werden ſchon Beſtattungen
auf dem Gottesacker an der Stadtkapelle vorgenommen, in den
Peſtjahren 1625 35 wird er erweitert. Zahlreiche hervorragende

Perſönlichkeiten fanden hier ihre letzte Ruheſtätte, bis 1828 der
Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße eröffnet wurde, zu
dem 1914 der Waldfriedhof hinzukam. Die Fürſtengruft unter
der Stadtirche wurde erwähnt, wobei bedauert wurde, daß man
es immer noch nicht ermöglicht hat, daß dieſe der Allgemeinheit
zugänglich gemacht wurde. Auch über die Gruft unter der Stadt=
kapelle
berichtete der Vortragende, ebenſo über die Mauſoleen
auf der Roſenhöhe und die Begräbnisſtätten in der kath. St. Lud=
wigskirche
, die Grabſtätte der großen Landgräfin Karoline und
die Grabſtätten des Präſidenten der Oberforſtdirektion Phi=
lipp
Engel von Klipſtein und des Förſters Hofmann
im Darmſtädter Wald.
1002 wird ſchon die Kirche von Beſſungen erwähnt. Dieſe
Kirche war urſprünglich die Mutterkirche. 157476 wird die
Kirche erbaut, auf die weitere Entwicklung geht der Redner ge=
nau
ein. 1898 wurde in Beſſungen eine 2. Pfarrei eingerichtet;
es entſteht dann die Petrusgemeinde und die Paulusgemeinde,
deren Gotteshaus die von Friedrich Pützer 1907 erbaute
Pauluskirche wurde.
In der älteſten Zeit war der Friedhof in Beſſungen eben=
falls
um die alte Kirche, wovon noch heute in deren Vorhalle
aufgeſtellte alte Grabſteine Kunde geben. 1839 wird die Be=
nützung
dieſes Friedhofs aufgegeben und der Beſſunger Friedhof
eingerichtet.
Die älteſten katholiſchen Kirchen waren die Kapelle zum
Heiligen Kreuz und die St. Martinskapelle auf dem Hergotts=
berg
. 1790 unter Ludwig X. erhalten die Katholiken einen Frei=
heitsbrief
und das Recht der freien Religionsausübung. 1790
wird als erſter kath. Geiſtlicher Pater Haslacher erwähnt. Im
Schetkyſchen Hauſe in der alten Vorſtadt werden die erſten
Gottesdienſte abgehalten. 1827 wird die St. Ludwigskirche ein=
geweiht
, deren Erbauer Oberbaurat Moller iſt. 1905 wird
die Eliſabethenkirche eingeweiht. Ihr folgten St. Fidelis und
1923 die Liebfrauenkapelle. Auf die Einzelheiten aus der Ge=
ſchichte
dieſer Kirchen ging der Vortragende beſonders ein.
Ueber die Geſchichte der iſraelitiſchen Gemeinde berichtete der
Redner viel Wertvolles. Eine Gemeinde beginnt bereits im 16.
Jahrhundert 1680 wird der jüdiſche Friedhof zum erſten Male
erwähnt. Seit 1695 werden jüdiſche Gottesdienſte in Privat=
häuſern
gehalten. 1737 wird die erſte nicht mehr beſtehende
Synagoge in der Kleinen Ochſengaſſe eingeweiht, die durch die
Synagoge in der Friedrichſtraße 1876 erſetzt wird.
Die iſraelitiſche Relegionsgeſellſchaft erbaute ſich 1864 eine
kleine Synagoge Kleine Ochſengaſſe 14. die neue Synagoge in
der Bleichſtraße wurde 1872 erbaut, der 1906 der ſtolze Neubau
an der gleichen Stelle folgte.
Der Vortrag, der viele wertvolle Einzelheiten über dieſe Ge=
biete
aus der Geſchichte der verſchiedenen Religionsgemeinden
und ihrer Kulturſtätten brachte, war ein bedeutender Beitrag zu
dem Gemeindeleben unſerer Stadt und brachte für die Zuhörer
ſehr intereſſante Kulturbilder aus den verſchiedenſten Zeitperioden.
Dankbaren Beifall zollte die große Verſammlung dem Red=
ner
für ſeine Darbietungen, denen ſich die herzlichen Dankesworte
des Vorſitzenden anſchloſſen.
Nächſte Veranſtaltung am Donnerstag, dem 29 September.
Vortrag von Herrn Hugo Stieſy dem Aelteren über Darm=
ſtadts
Entwickelung im Laufe der Jahrhunderte und ſeine Stel=
lung
in der heſſiſchen Geſchichte‟.

Herbſtfahrt nach Oberbayern.
Es iſt nicht jedermanns Sache in der Hauptreiſezeit nach den
Hauptreiſezielen zu fahren, dort Erholung zu ſuchen. Das laute
Leben und Treiben mißfällt manchem, der für ſeine Nerven Ent=
ſpannung
ſucht. Jetzt aber, wo Ruhe wieder in die ſchönen Orte
des oberbayeriſchen Gebirges eingezogen iſt, wo die Einheimiſchen
wieder ihren gewöhnlichen Beſchäftigungen nachgehen, wo von den
Höhen die Büchſe des Jägers knallt, wo am Abend, der früh her=
einfällt
, der Kamin kniſtert und die Jäger und Holzknechte ihre
Erlebniſſe beim Krug Bier erzählen, da gewinnt das Gebirge
ſeinen beſonderen Reiz für den beſinnlichen Menſchen. Dorthin für
acht Tage zu führen, beabſichtigt die R.B.D. Mainz mit ihrem
billigen Sonderzug nach Munchen, von wo aus der Reiſeteilnehmer
auf den drei Strecken bis Mittenwald, Kochel oder Bran=
nenburg
freie Wahl des Rieſezieles und Aufenthalts hat, be=
treut
in der Unterkunft und Verpflegung vox der Fürſorge der
Reichsbahn. Von Brannenburg aus beſteht bequemſte Gelegenheit
über Oberaudorf die am Sonntag, den 2. und Montag, den 3. Ok=
tober
, ſtattfindenden weltberühmten Erler Paſſionsſpiele zu be=
ſuchen
.
Vom 1. bis 8. Oktober iſt der Reiſende unterwegs. Er hat die
Möglichkeit, einen oder mehrere Tage in München zu bleiben, und
beliebig oft gegen Löſung einer Zuſatzkarte auf den genannten
Strecken ins Gebirge zu fahren. Er kann aber den erſten bis zum
letzten Tag im Gebirg nach ſeiner Wahl verbringen. Und billig
wird die Reiſe. Wer ſich für die Einzelheiten der Fahrt inter=
eſſiert
, wird ſich raſcheſtens das ausführliche vierſeitige Programm
beſorgen, das bei allen Fahrkartenausgaben Merbüros unentgelt=
lich
abgegeben wird. Wo es nicht aufliegt, beſtelle man es bei der
Fahrkartenausgabe des Bahnhofs. Man wird überraſcht ſein über
die Fülle und Abwechſlungsmöglichkeiten, für die Freiheiten, die
dieſer Zug bei äußerſt billigen Preiſen gewährt. So, daß viele
ſich gern beteiligen werden, die Verſtändnis haben für den eigen=
artigen
Reiz des Hochgebirges im Herbſt, der von Kennern und
Naturgenießern als das ſchönſte Erlebnis geprieſen wird. Die
äußerſt billigen Preiſe ermöglichen die Ausdehnung des Aufent=
halts
auf acht Tage, ohne daß dem Geldbeutel höhere Anforde=
rungen
geſtellt werden, als für einen Aufenthalt von 5 bis 6 Ta=
gen
in der Hauptreiſezeit. Und das iſt das Wertvolle dieſer Herbſt=
fahrt
, wo doch das Fahrgeld einmal ausgegeben wird, möglichſt
lange Zeit zu billigſtem Preiſe ſich erholen zu können. Da nur eine
begrenzte Zahl von Karten für unſeren Bezirk zur Verfügung
ſteht, empfiehlt es ſich, ſofort nach Kenntnisnahme des Programms
ſich mit der Fahrkarte zu verſorgen und den Beſtellſchein für Zim=
mer
oder volle Penſion gleichzeitig mit Hilfe der Fahrkartenaus=
gabe
auszufüllen. (Vergleiche Anzeige.)

Orpheum. Heute nachmittag 3.30 Uhr gelangt einmalig
das reizende Kindermärchen Schneeweißchen und Roſen=
rot
bei allerbilligſten Preiſen von 15 und 30 Pf. zur Auffüh=
rung
, womit allen Kindern Gelegenheit zum Beſuche gegeben iſt.
Abends 8.30 Uhr wird der geſtern mit ſtärkſtem Lacherfolg auf=
genommene
Schwank Börſenfieber wiederholt, und zwar bei
volkstümlichen Einheitspreiſen. (Siehe Anzeige.)

T0e Ftoere dereres.
Sie hören mehr als 50 Stationen und doch
jede getrennt, sie brauchen keine Kor-
rektur
zu bedienen, ein einziger Knopt genügt,
um ganz Europa zu emptangen. Der Sieger
der großen Deutschen Funkausstellung 1932!

Mende 138. . . . ..
RM 138.- o. R.
1Mende-Dyamo-Speriel
RM 58. als Kombinotion mit
dyngmisch. Laufsprocher
Mende 180. .. . . .
RM 180.- o. R.
Bokelitegehsuss
Mende 194......
RM 194.- o. R.
Nußbeumgohduse

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 260

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 18. September 19854

* Flugzeugkaufe der Berufsſchule I.

Getreu der Tradition zeigen ſich in Darmſtadt unverdroſſen
überall die Kräfte, die den Flugſport betreiben und fördern. So
hatte auf geſtern abend die Gewerbliche Berufs=
ſchule
1 in den Orangeriegarten eingeladen, um die Taufe
des erſten ſelbſterbauten Gleitflugzeuges feſtlich zu
begehen.
Vor der großen Halle, in deren ſchlichten, ſchönen Räumen
die Feier abgehalten wurde, ſtanden Auto und Anhänger zum
Transport des Gleiters, in der Halle des Orangeriehauſes war
neben dem zweirädrigen Startwagen, geſchmückt mit dem blau=
ſilber
=roten Wimpel und Fahnentuch in den Stadtfarben das
ſchmucke Gleitflugzeug aufgebaut, das ſich in ſeiner ſauberen,
exakten Arbeit ganz ausgezeichnet repräſentierte. Das Eigen=
gewicht
des Gleiters beträgt 134 Kilogramm, die zuläſſige Be=
laſtung
75 Kilogramm, die Spannweite 11,8 Meter, Für Schwer=
gewichtler
iſt alſo das Flugzeug freilich nicht gebaut.
Die Vortragsfolge wurde durch Muſik einer ſehr guten Ka=
pelle
unterſtützt (Salonorcheſter Fabig=Wagner).
Herr Köbitz, Direktor der Maſchinenbauſchule, begrüßte die
Erſchienenen und gedachte des vor kurzem verſtorbenen Direktors
der Gewerblichen Berufsſchule 1, Herrn Rutloh, der ſich ein
beſonderes Verdinſt um den Bau des Flugzeuges erworben hat.
Nach der Begrüßung der Ehrengäſte der Vertreter der Behör=
den
, Flugvereinigungen und der Preſſe nannte der Redner
die Stellen, denen für das Zuſtandekommen des Flugzeugbaues
und des Feſtabends beſonderer Dank gebührt, die Firmen Trier,
Volz. Gebr. Roeder, Horich, Herber, Carl Schenck. Herrn Dr.
Röhm, die Stadtverwaltung und die Handwerkskammer.
Nach einem kurzen, kernigen Prolog hielt Herr Dr.=Ing.
Schenck, der 1 Vorſitzende der Induſtrie= und Handelskammer
Darmſtadt, die Weiherede. Der Redner betonte daß ein Volk
in Not von Glauben und Hoffnung erfüllt werde und erſtarke.
Unſer bedrängtes Volk beſitze unter dem Druck der Not ein be=
ſonderes
Streben nach beſonderer Leiſtung, in dem unbezwing=
baren
Drang, aus Zwang und Not Befreiung zu finden. Der
Redner feierte in warmen Worten die kameradſchaftliche Arbeit
der Jungfliegergruppe, und ſprach die Hoffnung aus, daß das
Flugzeug, das von der Aufſichtsbehörde geprüft und abgenommen
ſei, ſich nun auch in der Luft in ſeinem eigentlichen Element,
bewähren möge, und gab dem Flugzeug, das er mit einem präch=
tigen
Blumenſtrauß ſchmückte, den Namen Glück ab. An
dem Steuer wurde dann der Name enthüllt, über dem das heſ=
ſiſche
Wappen angebracht iſt. Dem Taufakt folgte das Deutſch=
landlied
. Am heutigen Sonntag ſoll auf einem Hang bei der
Waldmühle bei Nieder=Beerbach der erſte Flug erfolgen.
Bei muſikaliſchen Vorträgen mannigfaltiger Art nahm der
Feſtabend einen ſchönen Verlauf. Wir wünſchen der Jungflieger=
gruppe
der Gewerblichen Berufsſchulen, die das Flugzeug aus
eigenen Kräften in tauſend fleißigen Stunden erſtellt hat, daß
ſie nun auch in der Luft, in der praktiſchen fliegeriſchen Arbeit,
ſo Erfolgreiches leiſtet. Glück ab!

Das Reiſeprogramm der Reichspoft.

Die Deutſche Reichspoſt in Arbeitsgemeinſchaft mit
dem Verkehrsverein Darmſtadt als Vertreter des Mitteleuro=

päiſchen Reiſebüros hat angeſichts der ſchönen Herbſttage ihr
Reiſeprogramm für Ausflugsfahrten für die kommende Woche

und die Ferien recht reichhaltig geſtaltet und folgende Fahrten
vorgeſehen:
Am Dienstag, 20. September eine Nachmittags=
fahrt
über Reinheim. Lengfeld, Zipfen, Otzberg, Höchſt nach Neu=
ſtadt
(Breuberg). Zurück über Waldamorbach.
Am Mittwoch, 21. September, eine Nachmittags=
fahrt
über den Einſiedel. Dieburg nach Aſchaffenburg. Dortſelbſt
Rundfahrt und anſchließend Kaffeepauſe in dem nahe der Stadt
gelegenen Park Schönbuſch.
Am Freitag 23 September eine Nachmittagsfahrt
über Frankfurt a. M., Königſtein zum Großen Feldberg ( Kaffee=
pauſe
).
Am Samstag, 24., und Sonntag, 25. Septem=
ber
. Eine Wochenendfahrt über Worms, Kirchheimbolanden
(Auffahrt auf den Donnersberg Ausſichtsturm mit herrlichem
Rundblick). Weiter über Johanneskreuz. Annweiler, Berg=
zabern
, Landau, Edenkoben. Neuſtadt (Haardt), Mannheim.
Am Sonntag, 25. September, eine 6tätige Ferien=
fahrt
durch Bayern mit Beſuch des Münchener Oktoberfeſtes und
der Königsſchlöſſer Hohenſchwangau und Neuſchwanſtein. Sie
führt über Aſchaffenburg. Würzburg. Ansbach. Weißenburg,
Eichſtätt. Ingolſtadt nach München. Der 2½ Tage währende
Aufenthalt dortſelbſt iſt für den Beſuch des Oktoberfeſtes Beſich=
tigungen
und zu einem Tagesausflug nach den Königsſchlöſſern
Hohenſchwangau und Neuſchanſtein vorgeſehen. Rückjahrt über
Augsburg. Donauwörth. Dinkelsbühl. Rothenburg o. T. ( Ueber=
nachtung
), Bad Mergentheim, Tauberbiſchofsheim. Wertheim,
Klingenberg und Obernburg. Weitere Ferienfahrten ſiehe heu=
tige
Anzeige. Kartenperkauf und Auskunft Reiſebüro Luiſen=
platz
4. Fernruf 221. (Siehe Anzeige.)

Sleuer= und Wirkſchaftskalender

für die Zeit vom 16. bis 30. September 1932.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
20. September: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 1. bis 15. September 1932 erfolgten Lohn=
zahlungen
im Markenverfahren und im Ueber=
weiſungsverfahren
; im letzteren jedoch nur dann,
wenn die in der erſten Hälfte des Kalender=
monats
einbehaltenen Lohnſteuerbeträge für
ſämtliche in einem Betrieb beſchäftigten Arbeit=
nehmer
den Betrag von 200. RM. überſtiegen
haben. (Keine Schonfriſt.)
20. September: Abführung der im Steuerabzugsverfahren ein=
behaltenen
Ledigenſteuer,
20. September: Entrichtung der Abgabe zur Arbeitsloſen=
hilfe
, ſoweit dieſe an die Finanzkaſſe zu zah=
len
iſt.
25. (26.) Sept.: Drittes (gemeindliches Ziel) der Gemeinde=
Kreis= und Provinzialumlagen für
das Rechnungsjahr 3932. (Schonfriſt bis 5. Okto=
ber
1932.)
25. (26.) Sept.: Entrichtung der Filialſteuer in der Stadt
Darmſtadt, drittes Ziel für das Rechnungsjahr
1932 (Schonfriſt bis 5. Oktober 1932.)
25. (26.) Sept.: Zahlung der Müllabfuhr=, Straßen=
reinigungs
= und Kanalbenutzungs=
gebühren
, in der Stadt Darmſtadt drittes
Ziel für das Rechnungsjahr 1932). Schonfriſt bis
5. Oktober 1932.)
30. September: Entrichtung des Beitrags zur Hand=
werkskammer
, zweites Ziel für das Rech=
nungsjahr
1932/33, zu zahlen an die Stadtkaſſe in
Darmſtadt. (Keine Schonfriſt.) Das erſte Ziel
war nach der verſpäteten Zuſtellung der
Anforderungszettel ſofort zu entrichten geweſen.
H. W. Wohmann.

Orthſcher Männerchor. Am Samstag, dem 24. September,
begeht der Orthſche Männerchor in der Beſſunger Turnhalle ſeine
25jährige Gründungsfeier. Nicht rauſchendes Feſt,
ſondern ernſte, zielbewußte Arbeit im Dienſte des deutſchen Liedes
iſt das Leitmotiv für dieſe Feier Es ſei deshalb ſchon heute dar=
auf
hingewieſen, daß das vorzüglich zuſammengeſtellte Programm

nur Gutes und Wertvolles bringen wird und jeden Sanges= und
Muſikfreund in jeder Beziehung zufriedenſtellen wird.

Klavier=Abend. Am Montag, dem 19 September ſpielt
Erna Mann, eine junge Darmſtädter Pianiſtin, im Städtiſchen
Saalbau Werke von Händel, Bach, Beethoven, Brahms und Cho=
vin
. Die Künſtlerin ſtudierte zuletzt in Berlin bei Profeſſor
Leonid Kreutzer und beſtand ihr Examen mit Auszeichnung,
Karten zu dieſem Konzert ſind bei Chriſtian Arnold Muſikalien=
handlung
, am Weißen Turm und an der Abendkaſſe erhältlich.
(Siehe Anzeige.)

Auftatt dui . eigſrapei Linzerfeft.

Eröffnung des Winzerfeſtes durch den Bürgermeiſter. Lebhafkes Treiben in dem weinfrohen Städkid
an der Bergſtraße.

Feſkakk im Winzerdorſ.

das vierte Bergſträßer Winzerfeſt, ſowie alle damit verbu!
denen ſonſtigen Veranſtaltungen,

Bensheim, 17. September.
** Das bereits traditionell gewordene Bensheimer Winzer=
feſt
, das in dieſem Jahre zum vierten Male ſtattfindet, wurde
heute nachmittag feierlich eröffnet. Bensheim prangt in feſtlichem
Fahnen= und Girlandenſchmuck. Die geladenen Gäſte, Vertreter
der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, Landtagspräſident Wer=
ner
, der Kreisdirektor des Kreiſes Bensheim, die Stadträte. Ver=
treter
der Induſtrie, des Handwerks und Gewerbes, nahmen an
dem feierlichen Akt im originellen Winzerdorf teil. Die Bens=
heimer
Bürgerwehr mit Fahne war in ihrer ſchmucken Uniform
angetreten. Die Feuerwehrkapelle eröffnete die Feier. Herr
Stoll, der Vorſitzende des rührigen Verkehrsvereins, hielt dann
eine Anſprache, in der er ausführte:
Wenn wir heute das vierte Bergſträßer Winzerfeſt in Bens=
heim
eröffnen, dann tun wir es mit dem ſchönen Bewußtſein, daß
ſich unſere Erwartungen, die wir vor vier Jahren in der Grün=
dungsurkunde
niederlegten, in reichem Maße erfüllt haben.
Damals galt es zunächſt, das Winzerfeſt volkstümlich zu
machen dann aber auch den Beweis zu erbringen, daß die ehr=
liche
Abſicht dahinter ſtand, es zu einem wirtſchaftlichen Faktor
der ganzen Bergſtraße, des vorderen Odenwaldes und des Riedes
auszubauen.
Trotz offener und verſteckter Anfeindung, trotz Zweifler und
Nörgler, trat es bald klar an den Tag, daß wir den richtigen Weg
eingeſchlagen hatten. Selbſt die Not der Zeit und die öfter zu be=
klagende
Mißgunſt der Witterung haben den fortſchreitenden Er=
folg
nicht aufhalten können. Niemand wagt es mehr zu leugnen,
daß, wenn heute der Bergſträßer Wein weit über die Grenzen un=
ſerer
Heimat hinaus bekannt und begehrt iſt, das Bergſträßer
Winzerfeſt ſein großes Teil dazu beigetragen hat. Aber auch ſon=
ſtige
wirtſchaftliche Belange haben durch dieſe Veranſtaltung
reichſte Förderung erfahren. Leider ſind der reſtloſen Auswertung
und Auswirkung durch die derzeitigen Verhältniſſe noch Schran=
ken
geſetzt.
Aber wenn es endlich einmal wieder aufwärts geht ein
Wunſch, der uns alle beſeelt und an deſſen Erfüllung kein Deut=
ſcher
zweifeln darf, dann wird dem Bergſträßer Winzerfeſt in
Bensheim eine wirtſchaftlich Rolle zufallen, wie ſie nur wenigen
Veranſtaltungen in Süddeutſchland beſchieden iſt. Dem wirtſchaft=
lichen
Faktor gleichzuſtellen, wenn nicht gar in unſerer zerriſſenen
und aufgewühlten Zeit höher, noch zu bewerten, iſt der geſell=
ſchaftliche
.
Hier bei dem Bergſträßer Winzerfeſt reicht ſich über
die Partei und über die weltanſchauliche Ein=
ſtellung
hinweg der Menſch dem Menſchen die
Hand. Hier iſt jeder willkommen, ohne Unterſchied ſeiner ſozia=
len
Stellung und perſönlichen Einſtellung, wenn er nur eine an=
ſtändige
Geſinnung mitbringt.
Darauf iſt unſer Bergſträßer Winzerfeſt in Bensheim aufge=
baut
, es iſt weder von einer Oberſchicht, noch von einer Unterſchicht
getragen, es iſt zum Volksfeſt im wahren Sinne des Wortes ge=
worden
. Das allein gewährleiſtet ſeinen wirtſchaftlichen Erfolg
und läßt ſeine Zukunft geſichert erſcheinen. Bei den Worten:
So gebe ich denn im Namen des Verkehrsvereins Bensheim
das Zeichen, die Winzerfahne zu hiſſen, und eröffne hiermit

wurde unter Trommelwirbel die Winzerfahne gehißt. Damitt
der offizielle Teil des Feſtes eröffnet.
Bürgermeiſter Dr. Angermeyer hielt dann eine B
ßungsanſprache, in der er u. a. ausführte: Das Beraſträßer
zerfeſt 1932 iſt ſoeben feierlich eröffnet worden. Wiederurn
unſer rühriger Verkehrsverein den Ruf in alle Welt, hii
gehen laſſen: Kommt wiederum an die Bergſtraße zum A8
feſt, laßt den Zauber einer Vorherbſtlandſchaft auf euch m
vergeßt auf einige Stunden, was euch drückt, ſtellt zurück:
euch trennt, koſtet das Edelgewächs unſerer ſonnigen BergMi
den raſſigen, edlen Naturwein. Und gar viele ſind dem
gefolgt und werden ihm noch folgen. Ihnen allen, mein
verehrten Gäſte, namens der Stadt Bensheim ein herzlichess
kommen. Ich kann die Verſicherung abgeben, alle werde=,
wohl fühlen in unſerer gaſtfreundlichen Stadt.
Das Bergſträßer Winzerfeſt hat neben
unbeſtreitbaren Werbezweck für die edlen B;
ſträßer Weine noch eine tiefere Bedeutung.
Bewohner der Bergſtraße lieben unſer Land über alle Z,
einmal im Jahre wollen wir das ſinnfällig bezeugen, und
andere von nah und fern überzeugen, wie ſehr wir an u
Heimat hängen, und wie ſehr wir uns freuen, wenn auch ai
ſich bei uns wohl fühlen. Das Bergſträßer Winzerfeſt um
ſonders der Feſtzug wird es uns vor Augen führen, iſt eim
fälliger Ausdruck der Liebe und Treue zur Heimat, iſt ein=
Heimatkultur. Dieſe Eigenart ſichert dem Feſt Dauerbeſtand
Der Bürgermeiſter dankte dann denen, die auch in
Jahre in wochenlanger, zäher Arbeit, unter Aufopferung
Zeit und Nervenkraft und Geld unverdroſſen und mit vau
licher Umſicht dieſes Feſt vorbereitet haben. Sein Dan
auch all denjenigen, die unter nicht geringen Opfern den (e
zuſtande gebracht haben, nicht zuletzt auch den Bürgerwehrei
dem Badenerland, die die weite Reiſe nicht geſcheut habe=
Feſtzug um ein prächtiges Bild zu verſchönern.
Er ſchloß mit den Worten: Möge das Bergſträßer Win
1932 getragen ſein von menſchlichem Verſtehen, von ungett
Harmonie und gerade angeſichts unſerer ſchweren Zeit von
befreienden Humor. In dieſem Sinne dem Bergſträßer A.
feſt 1932 ein herzliches Glück auf!.
Der Eröffnungsakt wurde umrahmt von Muſikdarbiet-
einem
Sologeſang des Herrn Schönberger und einer
einigten Chor der Harmonie und des Liederkranz unts
tung des Muſikdirektors Döbert.
Im Anſchluß an die Beſichtigung des Winzerdorfes
die Ausſtellung der Gewerbe= und Malerſchule beſucht, du
Architekt Keßler führte. Die, wenn auch infolge der 2n
zeit etwas beſchränktere Schau zeigt die hochwertigen Erze:g
des heimiſchen Handels, der Induſtrie und des Handwerk=
allem
ſind Handarbeiten. Gasherde, Radioapparate, Biléſ
arbeiten, Oefen. Möbel, Maßſchneidereiarbeiten für Herrem
piche uſw. ausgeſtellt. Die DBS., Ortsgruppe Benshein,
eine wirkungsvolle Sonderwerbeſchau.
Gegen Abend entwickelte ſich im Winzerdorf und au
reich beſchickten Rummeplatz frohes, lebhaftes Treiben.
Zu den heutigen Veranſtaltungen und zu dem Feſtzus
ein ſtarker Zuſtrom von Fremden in Bensheim erwartet.,

Eberſtadt

Warmwaſſerbereitung und Heizung ſind Arbeitsgebiete
der Hausfrau, die in ihren Ausmaßen meiſtens unterſchätzt und
nicht erkannt werden. Gasbeheizte Warmwaſſerapparate bringen
der Hausfrau weitgehende Zeit= und Arbeitserſparnis, da ſie den
im Haushalt geforderten Anſprüchen in beſonderem Maße ent=
ſprechen
. Denn Gasapparate ſind keine Warmwaſſerſpeicher,
die nur eine beſtimmte Menge heißes Waſſer, deren Entnahme
zeitlich begrenzt iſt, liefern können. Bei den gasbeheizten Appa=
raten
kann zu jeder Zeit beliebig viel Waſſer entnommen wer=
den
. Außer dem Vorzug der ſteten Betriebsbereitſchaft zeichnen
ſich die Geräte durch einen niedrigen Anſchaffungspreis und ge=
ringe
Betriebskoſten aus. Beſonderes Intereſſe wird den Klein=
warmwaſſerbereitern
entgegengebracht. Auf Grund der Leiſtungs=
fähigkeit
hat auch die Gasheizung in letzter Zeit eine ſtarke Aus=
breitung
gefunden. In den meiſten Haushaltungen macht man
ſich heute mit dem Heizen viel zu viel Arbeit und Mühe. Dem
abzuhelfen iſt die Gasheizung berufen und befähigt. Sie bürgert
ſich in ihren verſchiedenen Formen erfreulich raſch ein. Im näch=
ſten
Donnerstag=Vortrag erhält man über alle dieſe Fragen be=
reitwilligſt
Auskunft. (Siehe Anzeige.)

B. M. W. Vollschwingachswagen
B. M. W. D. K. W. Motorräder
Steuerfrei bis 750 ccm, jede Type anzusehen. (12436b

J. Donges 8 Wiest

Ausstellung Grafenstr.
Ecke Elisabethenstraße

Frauenbund der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft. Abteilung
Darmſtadt. Der ſeit dem Frühjahr geplante Ausflug nach Mainz
zur Beſichtigung des völkerpädagogiſchen Inſtituts ſoll nun am
Mittwoch, dem 21. September, ausgeführt werden. Die Fahrt,
an der ſich auch Mitglieder des Hausfrauenbundes beteiligen,
wird ver Auto gemacht: Abfahrt 2 Uhr. Anmeldungen zur Teil=
nahme
werden baldmöglichſt vormittags erbeten an die Geſchäfts=
ſtelle
des Hausfrauenbundes, Rheinſtraße 7II. wo auch alles
Nähere zu erfahren iſt. Die Führung der Abteilung geſchieht
durch Herrn Dr. Niemann ſelbſt.

Herbſt=Ferien in Italien. Die Schulferien beginnen, und
mit ihnen beſteht der allgemeine Wunſch, billige Studienreiſen
zu unternehmen. Wer aber hat nicht ſchon den Wunſch geäußert,
Italien zu ſehen, und vor allen Dingen Rom zu betreten und
fremde Länder und fremde Sitten kennen zu lernen. Die Sonder=
fahrtenabteilung
der Heſſ Eiſenbahn=A.=G. unternimmt von Sonn=
tag
, den 25. September, bis einſchl. Samstag, den 8. Oktober, eine
verbilligte Studienfahrt durch die geſamte Schweiz nach Rom.
Auskunft und Proſpekt erteilt koſtenlos und unverbindlich der Rei=
ſeleiter
der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Heaghaus, Zimmer 6, Parterre,
Telephon 3390.

Unterſtützt die heſſiſche Winterhilfe
kauft Wohlfahrtskugeln!

Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.

Union=Theater.
Dem in Amerikg gedrehten, deutſchſprachigen To
Wolkenſtürmer ſind eine ganze Reihe begen
Superlative beigelegt worden. Immerhin bietet er in
Hinſicht einen Rekord: er iſt der größte Fliegerfilm, der
gezeigt wurde und übertrifft ſowohl hinſichtlich der Ausmaß
auch hinſichtlich der filmiſchen Wiedergabe alles, was es
an ähnlichen Filmen gab. Nicht hinſichtlich der zugrunde
ten Handlung, die ein wenig dürftig und erfindungsarm
bei dem engliſchen Fliegerfilm Wings ſpannender und
eſſanter war. Was aber damals von der Fliegerei gezeigt
iſt hier um ein Vielfaches übertroffen. Nicht nur, daß hie"
ſenflugzeuggeſchwader bei ihren Luftübungen exerzierend.
ben werfend, Abſtürze vorführend gezeigt werden; man ſiell
auch in einer großen Anzahl von Aufnahmen die Land=
Startvorgänge auf einem Flugzeugmutterſchiff, auf dem gl
tig hundert Flugzeuge Platz finden, von dem aus ſie in wunn
Minuten wie die Raubinſekten aufſchwirren können. In
Aufnahmen, die offenbar bei einem der großen amerike
Flugmanöver gemacht wurden, liegt der eigentliche Wert u
atemraubende Senſation des Films an dem daneben nukie
hervorragende Technik der Kameraleiſtungen zu rühmen ſtie
Bilder von höchſter Eindringlichkeit geſchaffen hat.

In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute und folgendbe
in Erſtaufführung Jan Kiepura in dem neuen Ufa=Tonfilm 75
Lied einer Nacht. Vorher läuft ein reichhaltiges Beiprosrm
und die neueſte Emelka=Tonwoche. Jugendliche haben Zutrit
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tag:!
ſeitigen Wünſchen Rechnung tragend, in Neuaufführung den
nenden Kriminaltonfilm Der Hexer, nach dem bekannter?
man von Edgar Wallace. Dazu das gute Beiprogramm.

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsguittung beizufügen. Anonyme Anfrage wi
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichtett.
B.,hier. Wir möchten raten, den Tatbeſtand in einer a.i
Stadtverwaltung zu richtenden Eingabe day
len, damit die Eventualität, die Sie im Auge haben, nich /‟
tritt,
E., hier. Eine Perſon, die ſich damit beſchäftigt die Aid
tung eines Raumes nach künſtleriſchen Geſichtspunkten in V
mäßiger Form zu gliedern, würde man wohl richtig als Lue
architekt bezeichnen. Ueber die Bezeichnung als ſolcher bſ.
unſeres Wiſſens keine Beſtimmungen.
Langjähriger Abonnent. Es ſei zunächſt auf den Briell
in Nr. 241 vom 30. Auguſt 1932 verwieſen. Der Vermiete
wenn er das Waſſergeld auf die Mieter umlegen will, eine 21
Aufſtellung darüber mitteilen, wie er das an die Stadt g6
Waſſergeld auf ſich und die einzelnen Mieter verteilt.
Verteilung hat im Verhältnis der Friedensmi
zu geſchehen. Ueber die Berechnung erſuchen wir Nr.
Neuen Heſſ. Haus= u. Grundbeſitzer=Zeitung vom 15. Janucr
nachzuleſen. Entſteht über die Berechnung Streit, ſo müßel
Nieteinigungsamt entſcheiden.

Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkran=
kung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonn=
tag
, den 18. September, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung be=
reit
: Dr. med. Buchhold, Aliceſtraße 19½, Tel. 3208; Dr. med.
Holzmann, Schwanenſtraße 73, Telephon 22; Frl. Dr. med.
Vaubel, Heinrichsſtraße 100. Telephon 1645.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich an=
ſchließenden
Woche den Nachtdienſt vom 18. bis 25. September
die Hirſchapotheke Nieder=Ramſtädter Straße 21. und die
Nordendapotheke, Friedrich=Ebertplatz 17.
Oeffentliche Impftermine werden am Mittwoch, den 21.
und 28. September d. J.. in der Rundeturmſchule abgehalten.
Näheres ſiehe auch heutige Bekanntmachung.

Lokale Veranſtallungen.

Herrngarten=Kaffee. Heute nachmittag En0
konzert ſowie Abendkonzert. (Siehe Anzeige.)

Tageskalender für Sonntag, den 18. September 1932.
Union=Theater: Wolken=Stürmer Helia=Lichtſpiele: 9
Lied einer Nacht, Palaſt=Lichtſpiele: Der Hexe

Hotel=Reſt, zur Poſt, Bockshaut Perkeo. Cafs Ganßmann. 294
ſchlößchen, Reſt. Rehberger, Nieder=Ramſt. Straße
Saalbau, 14.30 Uhr: Liedertag des Club Fröhlichkeit; 27.
Geſellſchaftsabend mit Tanz.

[ ][  ][ ]

Rt

sonntag, 18. September 1932

Nr. 260 Seite 7

Aus Heſſen.
Braugerſtenſchau in Groß=Gerau.
Die Heſſiſche Landesgerſtenſtelle bei der Landwirtſchaftskam=
Für Heſſen teilt uns folgendes mit:
Alm Dienstag, den 27. September, veranſtaltet die
Landesgerſtenſtelle bei der Landwirtſchaftskammer für Heſ=
m
Gaſthaus Zum Adler in Groß=Gerau eine
ugerſtenſchau, verbunden mit öffentlichem Brau=
rſtentag
. Die Landwirte aus Starkenburg werden auf=
ordert
, ſich durch Einſendung von Braugerſtenproben recht zahl=
ih
an der Braugerſtenſchau zu beteiligen. Die beſten Proben
rden mit Preiſen ausgezeichnet. Es ſtehen hierfür zur Ver=
ſung
: erſte Preiſe zu je 10. RM. zweite Preiſe zu je 5. RM.
Dritte Preiſe zu je 3. RM., Anerkennungen ſowie eine An=
Ehrenpreiſe.
Die Ausſtellungsmuſter im Gewicht von 5 Kilogramm
bis ſpäteſtens Montag, den 26. September, vormittags
hr, im Gaſthaus Zum Adler in Groß=Gerau abzugeben oder
ußſenden, da die Bonitierung bereits an dieſem Tage vorgenom=
wird
. Die Muſter ſind mit dem Vermerk Braugerſtenſchau
ßt=Gerau zu verſehen. Beizufügen ſind genaue Angaben über
ſe und Wohnort des Ausſtellers, Sorte und Abſaat des Mu=
* ſowie die Menge der dem Muſter entſprechenden Verkaufs=
pe
. Bei der Schau in Groß=Gerau können nur Proben au.s
farkenburg am Preiswettbewerb teilnehmen. Für
ibrigen Braugerſtenanbaugebiete (Rheinheſſen und Ober=
ſer
) finden Braugerſtenſchauen ebenfalls ſtatt. Näheres hier=
ür
wird noch bekannt gegeben.
Der öffentliche Braugerſtentag, zu welchem alle Landwirte und
gereſſenten eingeladen ſind, beginnt am Dienstag, den 27. Sep=
ſeber
, nachmittags 2 Uhr. Es werden folgende Referate erſtattet:
ſprechung der Schauergebniſſe und ihre Auswertung hinſicht=
der
Sortenfrage von Herrn Abteilungsvorſtand Dr. Finger,
drwirtſchaftskammer Darmſtadt. 2. Landwirtſchaftlich=techniſche
ſßnahmen im Braugerſtenbau von Herrn Oberlandwirtſchafts=
Dr. Lung. Landwirtſchaftsamt Groß=Gerau. Anſchließend Dis=
Mon und Preisverteilung.

Dg. Arheilgen, 17. Sept. Spülung des Waſſerrohr=
ttzes
. Am Montag, den 19. September, abends 10 Uhr be=
end
, wird eine Spülung des Waſſerrohrnetzes in hieſiger Ge=
mde
vorgenommen. Die Spülung des Rohrnetzes im Ortsteil
ſinichſtein erfolgt am Mittwoch, den 20. September, ab 8 Uhr
unds. Evangeliſches Pfarramt Für unſeren er=
ſniten
Ortspfarrer, Herrn Grein, hat Herr Pfarraſſiſtent Nies
Vertretung übernommen. Herr Nies wohnt in der Weinberg=
ſie
und iſt dort ſowie im Pfarrhauſe in kirchlichen Angelegen=
ſen
zu ſprechen. Jahresfeſt. Die Landeskirchliche Ge=
inſchaft
begeht am Sonntag (18. September), ihr Jahresfeſt.
Feſtgottesdienſt am Vormittag in der Kirche, wobei auch der
ſige Poſaunenchor mitwirkt, wird Herr Pfarraſſiſtent Eichner=
nertheim
predigen. Nachmittags um 3 Uhr findet im Ge=
undehaus
eine Feſtfeier ſtatt und abends 8 Uhr eine Nachver=
mlung
. Der Geſangverein Frohſinn beteiligt
am Sonntag nachmittag an dem Liedertag des Clubs Fröh=
ert
in Darmſtadt. Gleichzeitig nimmt auch der Geſang=
ein
Sängerluſt an dieſer Veranſtaltung teil.

Eberſtadt, 17 Sept. Wichtig für Hühnerhalter.
nerhalter, die ſich nach der letzten Viehzählung (1. 12. 1931)
ſhoner angeſchafft haben, können verbilligten Weizen erhalten,
ſen ſie ſich am Montag, den 19. September, auf Zimmer 3 der
Egermeiſterei melden. Ausgeſchloſſen von der Belieferung ſind
hnerhalter, die ſchon bei der letzten Belieferung berückſichtigt
ſuden, auch dann, wenn ſich ihre Hühnerzahl inzwiſchen ver=
Pzert hat.
Griesheim, 17. Sept. Die Reichsjugendwettkämpfe, die des
henwetters wegen am Mittwoch vormittag ausfallen mußten,
ſoen am Freitag nachmittag auf dem Sportplatz der Freien
nerſchaft am Beſſungerweg ſtatt. Die Geräteübungen an Reck,
enheAlg y ſteren und Pferd werden erſt gegen Weihnachten gewertet. Die
ustümlichen Uebungen beſtanden aus einem 100= bzw. 75= Meter=
einem
Hochſprung einem Handballweitwurf und einer
henübung im zweimaligen Radſchlagen zum Stand bzw. einem
ſoringen über zwei bis drei Schüler. Den Beſten werden
ienurkunden des Herrn Reichspräſidenten und des Herrn
iegerfilm g Y/ satspräſidenten überreicht. Der Artillerieverein Darmſtadt
ſchtigt am Sonntag (18. September) das Darmſtädter Waſſer=
1 im Eichwäldchen. Nach der Beſichtigung marſchieren die
Alnehmer nach Griesheim. Dort findet im Saale des Darm=
er
Hof ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt, wozu alle ehe=
ender
1 AAligen Artilleriſten von Griesheim eingeladen ſind.
reigeu W Cp Pfungſtadt, 17. Sept. Den Verletzungen erlegen.
6 vier Jahre alte Töchterchen Hedwig Elfriede der Familie
t! Weimann, das wie gemeldet, in einen Topf kochenden Waſ=
gefallen
war, iſt jetzt im Darmſtädter Krankenhaus ſeinen
beren Brandwunden erlegen. Die Gemeindevieh=
Ma ge iſt vom Montag bis Mittwoch wegen Reparaturarbeiten
Mchloſſen.
E Ober=Ramſtadt, 17 Sept. Hohes Alter. Am 18. d. M.
endet Frau Heinrich Fiſcher Witwe, Darmſtädter Straße 84,
1. Lebensjahr. Frühkartoffelernte. Zurzeit iſt
mn in unſerer Gemarkung mit dem Ernten der Frühkartoffeln
hEftigt. Im allgemeinen iſt der Ertrag nicht beſonders hoch.
Erahmen bilden einzelne Sorten und die Bodenbeſchaffenbeit.
Der Obſt=und Gartenbauverein weiſt darauf hin, daß
ſteklungen auf Torfmull, Buſchroſen und Kirſchbäume zum
ſiehtbezug nur noch bis 20. d. M. bei Feldſchütz Vetter und
urnwart Heiſel entgegengenommen werden.
An. Groß=Zimmern, 17. Sept. Vorgeſtern nachmittag traf bei
Evang. Jugendverein Groß=Zimmern der Reichsjungſcharwart
Horch ein. Nach gegenſeitiger Begrüßung hatte er bald mit
ent ſpannenden Jungſchargeſchichten eine aufmerkſame Zuhörer=
eft
gewonnen. Ernſt und Scherz wechſelten miteinander ab.
Abend verſammelte ſich die männliche und weibliche Jugend
den geſchätzten Jugendführer. Er verſtand es, in ſeiner luſti=
humorvollen
Art alt und jung zu feſſeln. Und doch liegt in
ſeinen Erzählungen ſittlicher Ernſt. Zum Schluß berichtete er
ei den Stand der chriſtlichen Jugendbewegung, die erfreulicher=
liſe
vorwärts marſchiert.
. Dieburg, 17. Sept. Obſtverſteigerung. Die Obſt=
Mt an den Kreisſtraßen brachte gegenüber dem Vorjahre einen
i empfindlichen Einnahmeausfall für die Kreiskaſſe. Nicht nur,
ein ſpärlicher Behang zu verzeichnen war, hatte der Sturm
letzten Sonntag auch dieſen noch ganz erheblich dezimiert. Es
en deshalb immer eine größere Anzahl Bäume zuſammen zum
sgebot, doch blieb der Erlös ſtets unter einer Mark. Kar=
ifelernte
. Im Laufe der kommenden Woche ſetzt hier die
ntoffelernte ein, die eine gute zu werden verſpricht. Leider meh=
äch
die Klagen über Felddiebſtähle, die trotz vermehrten Feld=
uitwerſonals
einen größeren Umfang angenommen haben. Auch
Zeichen der Zeit.

ſſprachige,
Reiſhe
bietet ei
ich der Ausr=
alles
, was 8

Zur Behebung der Arbeitsloſigkeit.
Die Vorhaben des Freiwilligen Arbeitsdienſtes im Kreiſe Erbach. Dringende Inſtandſekungsarbeiken
der Mümlſing und Gerſprenz.

Der Erbacher Arbeitsplan.
Erbach, 17. September.
Waren die Gemeinden und das Kreisamt von jeher bemüht,
die kataſtrophale Arbeitsloſigkeit durch Fürſorge= und Notſtands=
arbeiten
zu mildern, ſo war man auch von vornherein beſtrebt, die
neue Möglichkeit des Freiwilligen Arbeitsdienſtes unverzüglich
in dieſem Sinne auszunutzen. Dies war um ſo notwendiger, als in
einzelnen Gemeinden durch das Darniederliegen der Induſtrie
und des Bauhandwerks die Arbeitsloſigkeit im Verhältnis zur
Bevölkerungszahl und der verbliebenen geringen Steuerkraft Aus=
maße
angenommen hatte, wie in den bereits ſprichwörtlich gewor=
denen
Notgemeinden des Kreiſes Offenbach, ſo daß in einzelnen
Gemeinden bereits jeder zweite Menſch, in einer ſogar mehr als
jeder zweite Menſch unmittelbar oder mittelbar der öffentlichen
Fürſorge zur Laſt fallen mußte. Beim Freiwilligen Arbeitsdienſt
ſpielt nun neben den wirtſchaftlichen und ſozialen Belangen der
erzieheriſche Geſichtspunkt eine ausſchlaggebende Rolle. Handelt
es ſich doch darum, junge Menſchen bis zu 25 Jahren, die teilweiſe
ſchon ſeit Jahren keine geregelte Arbeit haben, wieder einer ge=
regelten
und ſinnrollen Tätigkeit in der Menſchengemeinſchaft zu=
zuführen
. Dabei iſt es natürlich äußerſt ſchwierig, ſogenannte zu=
ſätzliche
, d. h. ſolche Arbeiten zu finden, die ohne den Freiwilli=
gen
Arbeitsdienſt nicht unternommen würden, die alſo dem freien
Arbeitsmarkt keine Arbeit wegnehmen und doch einen wirtſchaft=
lichen
Sinn haben, dabei aber den Gemeinden möglichſt geringe
Materialkoſten verurſachen.
Die an und für ſich notwendige Inſtandſetzung der Mümling
und Gerſprenz, die aber in dieſer ſyſtematiſchen Weiſe hätte unter=
bleiben
müſſen, wenn die Gemeinden allein und im freien Arbeits=
vertrag
die Koſten hätten aufbringen müſſen, bot hierfür eine
ausgezeichnete Gelegenheit. Die waſſerhemmenden Bäume und
Sträucher ( im Intereſſe des Vogelſchutzes und der Erhaltung des
Landſchaftsbildes nur dieſe)) werden beſeitigt und dienen, als
Faſchinen gebunden, zugleich an Ort und Stelle zum Schutz der
Ufer gegen Ausſpülungen, ſogenannte Auskolkungen, und zur
Beſeitigung von ſolchen. Anlandungen ſind zu beſeitigen, kurz, es
hat alles das zu geſchehen, was einen ungehinderten Abfluß des
Waſſers, insbeſondere auch bei Hochwaſſer, ermöglicht und ein
Verſumpfen und Verſäuern der Wieſen nach Möglichkeit ver=
hindert
.
Die abwechſelungsreiche Arbeit macht den 250 jungen Leuten
aus den Gemeinden längs der Mümling von Hetzbach bis Hain=
Mit dem Anlegen der Leimringe um die Obftbänme:
zur Bekämpfung des kleinen Froſtſpanners iſt ſo zeitig anzufan=
gen
, daß zu Beginn des Froſtſpannerfluges Anfang Oktober
die Arbeiten gerade abgeſchloſſen ſind. Nähere Angaben entbält
das Flugblatt Nr. 20 der Biologiſchen Reichsanſtalt. Ueber wei=
tere
Schädlinge und Krankheiten des Obſtbaues und der Land=
wirtſchaft
, die für die jetzige Jahreszeit von beſonderem Intereſſe
ſind, finden ſich Angaben in den Flugblätern Nr. 33: Schild=
läuſe
des Obſt= und Weinbaues, Nr 73: Die Rübenblattwanze,
Nr. 29: Schwarzfleckenkrankheit des Ahorns. Nr. 63: Vorrats=
ſchädlinge
, Nr. 91: Holzſchutz, Nr. 98: Wühlmaus, Nr. 104/108:
Schädlingsbekämpfung im Gewächshaus. Nr. 4 gibt ein Verzeich=
nis
der Stellen des Pflanzenſchutzdienſtes, die Auskunft über
Pflanzenkrankheiten und =ſchädlinge erteilen. (Merkblatt
Nr. 4.) Merkblatt Nr. 1: Krebsfeſte Kartoffelſorten.
Wirkſame Mittel für Schädlingsbekämpfung
findet man in den Flugblättern Nr. 46: Erprobte Mittel gegen
tieriſche Schädlinge und Nr. 74: Erprobte Mittel gegen Pilz=
krankheiten
. Die vom Deutſchen Pflanzenſchutzdienſt erprobten
Fertigpräparate der chemiſchen Induſtrie ſind in den Merkblättern
Nr. 7: Getreidebeizmittel und Nr. 8/9: Mittel gegen Pflanzen=
krankheiten
=ſchädlinge und Unkräuter zuſammengeſtellt. In dem
Merkblatt Nr. 2 werden die Beizverfahren, im Merkblatt Nr. 3
die Bekämpfungsverfahren gegen ſchädliche Nagetiere geſchildert.
Preis der Flug= und Merkblätter je Nummer 5 Pfg., porto=
frei
, Bezug durch die Heſſiſche Hauptſtelle für Pflanzenſchutz,
Gießen. Poſtſcheckkonto: Frankfurt a. M. Nr. 37 259.
Cg. Reinheim, 17. Sept. Der Kreislehrerverein Die=
burg
hielt ſeine Jahrestagung ab, die aus allen Teilen des Krei=
ſes
gut beſucht war. Im Mittelpunkt ſtand ein Vortrag des
Schriftführers des Heſſ. Landeslehrervereins, Lehrer Horn zu
Darmſtadt über den Ausbau der Oberſtuße der Volksſchule. In
klaren Ausführungen ſetzte ſich der Redner mit der Abwanderung
in die höhere Schule und mit den vielfach in der Oeffentlichkeit
erhobenen Angriffen gegen die Leiſtungen der Volksſchule aus=
einander
und zeigte Wege auf, wie dieſen Mängeln zu begegnen
ſei. Er erwartet gegenwärtig nicht viel von äußeren Reformen,
obwohl auch ſolche durchaus im Bereich der Möglichkeit liegen, ſon=
dern
denkt in erſter Linie an eine innere Umgeſtaltung der Ober=
ſtufe
. Eine jede Reform muß pſychologiſch unterbaut ſein, muß
der Leiſtungsſteigerung dienen und in erſter Linie Perſönlichkeits=
bildung
zum Ziel haben. Der Vortrag bot eine Fülle von An=
regungen
für die weitere Behandlung des Problems in den Be=
zirksvereinen
und in der breiteren Oeffentlichkeit, in der dieſe
Frage auch in einer nahen Zukunft eine nicht unweſentliche Rolle
ſpielen dürfte. In der Ausſprache kamen ſehr berechtigte Klagen
über die unerträglich hohen Klaſſenziffern und über die vielfach
zu beobachtende parteipolitiſche Verhetzung der Schulkinder, die
eine ruhige und ſorgfältige Schul= und Erziehungsarbeit ſtark er=
ſchweren
, zum Ausdruck. Im Anſchluß daran kamen ſchul= und
beamtenpolitiſche Fragen, ſowie interne Vereinsangelegenheiten
zur Verhandlung, die den Willen zum Ausdruck brachten, an einer
geſchloſſenen und von jeder parteipolitiſchen und konfeſſionellen
Bindung freien Organiſatoin zur Wahrung der Belange von Schule
und Lehrerſtand feſtzuhalten.
r. Babenhauſen, 17. Sept. Das Kirchweihfeſt, die in der
ganzen Umgebung allbeliebte. Bowehaiſer Kerb, wird dieſen
Sonntag und Montag hier gefeiert. Juxplatz iſt in dieſem Jahre
der Bismarcksplatz in der Nähe des Bahnhofes.
Ci. Erbach, 17. Sept. Sprechſtunde der Handwerks=
kammer
. Kommenden Dienstag, den 20. September, hält die
Handwerkskammer=Nebenſtelle Offenbach von 1.152.45 Uhr nach=
mittags
im Leſezimmer, der Fachſchule einen Sprechtag ab.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt am Sonntag wegen
plötzlicher Erkrankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt zunächſt
der Hausarzt zu rufen; wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann iſt
am Sonntag, 18. September, Herr Dr. med. Keßler zu deſſen Ver=

tretung bereit.

ſtadt an der bayeriſchen Grenze (Erbach ſtellt bis jetzt 16 Michel=
ſtadt
42, Steinbach 30, König 35, Höchſt 40 Arbeitsdienſtwillige)
ſichtlich viel Freude, mit vergnügtem Volksliedgeſang ziehen ſie
geſchloſſen zu und von der Arbeitsſtelle. Die Arbeit wurde in
allen Gruppen eingeleitet durch einführende Worte der kulturtech=
niſchen
Leitung, des Kulturbauamtes Darmſtadt ( Regierungs=
baurat
Bruſius, Oberinſpektor Chriſt, Kulturtechniker Schecker),
das vom Landesarbeitsamt als Träger des Unternehmens be=
zeichnet
, und des Regierungsrats Dr. Rindfuß vom Kreisamt Er=
bach
, das mit der erzieheriſchen Betreuung der jungen Dienſt=
willigen
betraut iſt, Beſtimmungsgemäß wird in Anrechnung auf
die 40ſtündige Wochenarbeitszeit zur Stärkung des Gemeinſchafts=
geiſtes
an zwei Stunden wöchentlich Sport getrieben und die
gleiche Zeit gemeinſamer geiſtiger Arbeit gewidmet. In dieſem
Sinn haben die Herren Fachſchuldirektor Weſtphal=Erbach und
ſtud. art. Müller=Steinbach, geſchichtliche und kunſtgeſchichtliche Füh=
rungen
durch Erbach, Michelſtadt und die Steinbacher Einhardts=
baſilika
zugeſagt, Rektor Lerch=Michelſtadt hält einen Lichtbilder=
vortrag
über ſeine Erlebniſſe in ruſſiſcher Kriegsgefangenſchaft,
Lehrer Magſam über die Fahrt der Jungſchar nach Siebenbürgen,
Dekan Schäfer über ſeine Reiſe nach Aegypten. Außerdem iſt eine
Gruppe von Goethevorträgen durch die Lehrer Winkler von
Pfungſtadt, Lehmann von Eberbach und Hensler von Rai= Breiten=
bach
geplant, Dr. Rindfuß=Erbach wird ſtaatsbürgerkundlich=
ſoziale
Ausſpracheſtunden halten. Profeſſor Salomon=Calvi= Heidel=
berg
hat ſich mit der gleichen Uneigennützigkeit wie alle anderen
Redner, bereit erklärt, mit Lichtbildern über die geologiſche Ge=
ſchichte
des Odenwaldes zu ſprechen Wenn nicht alle guten
Vorzeichen trügen, wird ſich aus dieſem Zuſammenklang von kör=
perlicher
und geiſtiger Arbeit, der Zuſammenarbeit von jüngeren
und älteren Menſchen ein Geiſt echter Kameradſchaft und freien
Zuſammengehörigkeitsgefühls entwickeln können, denn es handelt
ſich ja um Menſchen, die ihr freier Entſchluß zum Dienſt an der
Volksgemeinſchaft zuſammengeführt hat. War dieſen Arbeiten
bereits eine vom Forſtamt Beerfelden eingeleitete Wegbauarbeit
bei Hetzbach vorausgegangen, ſo iſt zu hoffen, daß ſich im Laufe
des Winters noch weitere Arbeiten im freiwilligen Arbeitsdienſt
entwickeln werden, damit die arbeitsfreudige Jugend nach zehn=
wöchiger
Arbeit an Mümling und Gerſprenz (dort wird mit etwa
hundert Arbeitsdienſtwilligen nächſte Woche begonnen) nicht wie=
der
zum Feiern verurteilt iſt und damit auch andere ſchwer not=
leidende
Gemeinden zu denken iſt dabei insbeſondere an Lützel=
Wiebelsbach, Seckmauern und Haingrund wenigſtens etwas
Hilfe durch den Freiwilligen Arbeitsdienſt erhalten können.
Dr. 1. R.

Weinberg=Rundgang.

Heppenheim, 15. September.
Das hieſige Landwirtſchaftsamt veranſtaltete für die
Winzer der Orte Zell und Gronau unter Führung von Herrn
Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Schül einen Rundgang durch einen
Teil der großen Weinbaugemarkung Heppenheim a. d. B. Pünkt=
lich
um 2 Uhr trafen ſich die zahlreich zu Fuß, zu Rad und im
Autobus herbeigekommenen Beſucher, denen ſich auch viele Hep=
penheimer
zugeſellt hatten, im Rebmuttergarten. Dr. Schül hieß
ſie, auch im Auftrag der Weinbaulehranſtalt Oppenheim und der
Bergſträßer Winzervereinigung, als deren ſtellvertretender Vor=
vorſitzender
Herr Domänenverwalter Hillenbrand=Bensheim an=
weſend
war, herzlich willkommen, und gab ſeiner Freude über den
ſtarken Beſuch Ausdruck; wohl 100 Perſonen, darunter erfreu=
licherweiſe
auch einige Frauen, mögen es geweſen ſein. Es folgte
nun die Beſichtigung des Rebmuttergartens, wobei von den Sach=
verſtändigen
Dr. Schül und Hillenbrand jun, die erforderlichen
Erläuterungen gegeben wurden. Beſonderes Intereſſe erregte der
vor dem Verwaltungsgebäude angelegte, rund 4 Morgen große
Ertragsweinberg vorwiegend mit Müller=Thurgau=Pfropfreben
bepflanzt, die, obwohl erſt im dritten Jahre ſtehend, ſich durch
einen außerordentlich reichen Behang und fortgeſchrittene Reife
auszeichneten: man ſchätzt die diesjährige Ernte auf zweieinhalb
bis drei Stück.
Vom Rebmuttergarten aus ging es in den Schloßberg. Dort
ſollte neben privaten Weinbergen vor allem die Riesling= Pfropf=
rebenpflanzung
der Stadt Heppenheim unter Führung des ſtädti=
ſchen
Güterverwalters und des Feldſchutzperſonals beſichtigt wer=
den
. Auch dieſe Anlage, die ebenfalls erſt im dritten Jahr ſteht,
löſte durch ihr geſundes Wachstum, ihre hohe Fruchtbarkeit und
ihre muſtergültige, moderne Einrichtung allgemeine Bewunderung
aus. Anerkannt wurde ferner, daß nicht nur die genannten beiden
Weinbergsanlagen der öffentlichen Hand, ſondern auch die der
privaten Winzer trotz des in dieſem Jahre verheerenden Auftre=
tens
von Rebſchädlingen in ihrem Zuſtande noch ſehr befriedigten.
Nach beendigtem Rundgang trafen ſich die Teilnehmer auf
Einladung des hieſigen Winzervereins in deſſen Räumlichkeiten.
An eine Beſichtigung der Betriebsanlagen ſchloß ſich eine Wein=
probe
, bei der die Vereinsweine gebührende Achtung fanden und
die bald eine gehobene, frohe Stimmung ſchuf Reden wurden ge=
halten
des Dankes und der Anerkennung, insbeſondere auch von
den Herren Bürgermeiſtern der Orte Gronau und Zell, oft ge=
würzt
mit goldenem Humor, und als man auseinander ging, ver=
ſprach
man ſich, im nächſten Jahre den Zeller und Gronauer
Freunden des edlen Weinbaues einen Gegenbeſuch zu machen.

Dk. Wald=Michelbach, 17. Sept. Der Leiter des hieſigen Sta=
tionsamtes
, Bahnvorſteher Wunderlich, trat am 1. September in=
folge
Erreichung der Altersgrenze in den Ruheſtand. Er war 29
Jahre am hieſigen Stationsamt tätig und erwarb ſich in dieſer
Zeit nicht nur die Sympathien des Bahnperſonals, ſondern auch
der Einwohnerſchaft. Zum neuen Bahnvorſteher wurde der ſchon
etliche Jahre hier tätige Eiſenbahnſekretär Sattler ernannt.
Dr. Beedenkirchen, 17. Sept. Am Dienstag ſammelte ſich der
Frauenverein zu einer Fahrt nach Groß=Umſtadt, um dort
die Gemüſebauanſtalt der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer zu
beſichtigen. Was in dieſem modernen Betriebe den Fahrtteilneh=
mern
alles gezeigt und erklärt wurde, hat nicht nur ſtarke Ein=
drücke
hinterlaſſen, ſondern gewiß auch lebhafte Anregungen ge=
geben
. Auf der Rückfahrt über Dieburg ſtattete man der dortigen
Guſtav=Adolfs=Kirche ſowie auch der katholiſchen Kirche einen
Beſuch ab. Eine Beſichtigung der großen Gärtnerei in Roßdorf
beſchloß die an ſtarken Eindrücken reiche Fahrt. Beide Ausflüge
ſtanden unter Führung unſeres Herrn Pfarrers Marguth, dem
hiermit auch von dieſer Stelle nochmals herzlichſt gedankt wird.
Kirchweih. Am Sonntag und Montag findet das hieſige
Kirchweihfeſt ſtatt.

SaOlOMOHALIA
und ist micht Zufall, wenn eine Zigarette die amfmeisten ver-
langte
ist.
Dann hat sie nämlich, mit. Sicherheit den:Geschmi
der ganzen
Raucherwelt getroffen.
Hands führende=Zigarette ist
Deut:
die mildeCALEN SSK

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 260

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 18. September 1923

Aus den Gemeinderatssitzungen-

Der Leiker des Gießener Flugplakes
ködlich verunglückk.

Cp. Pfungſtadt, 17. Sept. Annahme des Gemeinde=
voranſchlages
. Der Gemeinderat nahm in ſeiner letzten
Sitzung den Gemeindevoranſchlag nach eingehender Beratung mit
allen gegen zwei Stimmen an. Im Zuſammenhang damit wurde
ein Antrag, den eingeſetzten Betrag für Frühſtück an bedürftige
Kinder von 1800 RM. auf 2500 RM. zu erhöhen, mit zehn gegen
ſechs Stimmen abgelehnt. Ein Antrag, in Zukunft keine Privat=
Gärtnerarbeiten durch die Friedhofsverwaltung ausführen zu
laſſen, wurde an den Friedhofsausſchuß überwieſen. Der für die
Unterhaltung der Wege und Pflanzungen in den ſtädtiſchen An=
lagen
und an den Denkmälern eingeſetzte Betrag von 300 RM.
wurde auf 800 RM. erhöht. Desgleichen wurde der für Unter=
haltung
, Reinigung des Flußbettes, der Ufermauern und Dämme
der Modau, der Sandbach ſowie des Land= und Fanggrabens ein=
geſetzte
Betrag von 5800 RM. auf 7500 RM. erhöht. Dieſer Be=
ſchluß
wurde einſtimmig gefaßt. Ein Antrag auf Aufhebung der
Rückerſtattungspflicht im Bezirksfürſorgeverband für alle Sozial=
und Kleinrentner wurde abgelehnt. Für Arbeitsloſenfürſorge
wurden in dieſem Jahre 421 200 RM. gegenüber 148 000 RM. im
Vorjahre eingeſtellt. Ein Zuſatzantrag, den Arbeitsloſen auch
Brenmaterialien, Kartoffeln uſw. zu ſtellen, wurde der nicht über=
ſehbaren
Auswirkungen halber abgelehnt, dagegen ſoll von Fall
zu Fall je nach Bedürftigkeit den Arbeitsloſen entgegengekommen
werden. Ein Antrag auf Nichterhebung der Bier=, Bürger= und
Gemeindegetränkeſteuer wurde abgelehnt. Dagegen wurde ein
Antrag auf Streichung der Bürgerſteuer mit zehn gegen acht
Stimmen bei einer Enthaltung genehmigt. Die Steuerausſchlags=
ſätze
wurden faſt durchweg in der Höhe des Vorjahres unter Ab=
zug
der durch die Notverordnung beſtimmten Sätze genehmigt. Sie
betragen für Gebäude und Bauplätze 29,5 Pfg., für land= und forſt=
wirtſchaftlich
genutzten Boden 408 Pfg., für den Gewerbeertrag
1,66 RM., während bei der Sondergebäudeſteuer bei einem
Wert bis zu 7000 Mk. 33,40 Pfg. für 100 RM. Steuerwert, und bei
einem Wert über 7000 RM. 29,14 Pfg. rhoben werden. Zum Schluß
wurde der Verkauf des ſeitherigen Fuhrparkanweſens in der Berg=
ſtraße
mit Ausnahme der Wagenhalle an den Landwirt Ludwig
Fiſcher zum Preiſe von 5000 RM. genehmigt.
As Erbach, 17. Sept. Gemeinderatsſitzung. Am Frei=
tag
fand unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters eine öffent=
liche
Gemeinderatsſitzung ſtatt. Vor Eintritt in die Tagesordnung
werden die Herren Weißmantel und Wacker zu Urkundsperſonen
beſtimmt. Der Vorſitzende verweiſt auf ein Schreiben des Kreis=
amtes
, wonach die Gemeinden angehalten werden, den örtlichen
Verhältniſſen entſprechend eine Kanalgebühr zu erheben. Der
Bauausſchuß hat nach eingehender Prüfung verſchiedener Gebüh=
renordnungen
beſchloſſen, von je 100 Mark Brandverſicherungs=
wert
5 Pfg. für Kanalgebühren zu erheben. Der Antrag des Bau=
ausſchuſſes
wird mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Neu=
gartenweg
ſoll derart hergerichtet werden, daß er dem im Brühl
gleichkommt. Zu den Herſtellungsarbeiten ſollen Wohlfahrtserwerbs=
loſe
herangezogen werden. Bereits im kommenden Monat ſoll
mit der Errichtung von Notbauten begonnen werden. Von der
Aufſtellung von Eiſenbahnwagen nimmt der Rat Abſtand. Dafür
ſoll eine Baracke mit zwei 2=Z.=Wohnungen erſtellt werden. Der
Voranſchlag in Höhe von etwa 1900 Mark muß genau eingehalten
werden. Die Pläne werden dem Rat zur Einſicht vorgelegt. Hier=
zu
wird Zuſtimmung erteilt Die Satzungen der Freiwilligen
Feuerwehr Erbach wurden dem Bauausſchuß zur Begutachtung
vorgelegt. Dieſer empfiehlt dem Gemeinderat, ſeine Zuſtimmung
zu erteilen, was auch einſtimmig erfölgte. Mit Brauereibeſitzer
Jakob Wörner wurden Verhandlungen geführt zwecks Abnahme
von Waſſer aus dem Leitungsnetz der Stadt. Das Waſſergeld, das

entſprechend geſenkt werden ſoll, wird in einer Kommiſſionsſitzung
feſtgeſetzt. Eine Ermäßigung des Waſſergeldes für Großabnehmer
(Antrag der Herren Küchler und Egner) kann vorläufig nicht ein=
treten
, da ein ſolcher Ausfall zurzeit nicht zu ertragen ſei Die
Waſſergeldrückſtände wurden von dem Waſſerwerksausſchuß genau
überprüft, uneinbringliche Forderungen ſollen geſtrichen werden.
Der Rat beſchließt, das Leitungsnetz an der Erlenbacherſtraße
aufgraben und die entſprechenden Verbeſſerungsarbeiten vorneh=
men
zu laſſen Es wird beſchloſſen, die Bürgerſteuer mit einem
Zuſchlag von 200 Prozent zu dem Normalſatz zu erheben. Die Son=
dergebäudeſteuer
wird um 20 Prozent geſenkt. An Umlagen wer=
den
erhoben für Bauplätze 56,5 Pfg., für landwirtſchaftlich bebau=
ten
Grundbeſitz 126,9 Pfg. für gewerbliche Anlagen 96,8 Pfg. und
für Gewerbeerträge 317 Pfg. Mit dieſem Punkt war die öffent=
liche
Sitzung beendet, anſchließend fand noch eine nichtöffentliche
Sitzung ſtatt.
d. Rimbach i. Odw., 17. Sept. Gemeinderatsſitzung.
Als einziger Punkt der Tagesordnung ſtand die Pflichtarbeit der
Wohlfahrtserwerbsloſen zur Beratung. Die Wohlfahrts=
erwerbsloſen
haben die eingeführte Pflichtarbeit eingeſtellt, da
ihnen die für die Ausführung notwendigen Arbeitsgeräte nicht
zur Verfügung ſtanden und ihnen die Beſchaffung derſelben aus
eigenen Mitteln nicht möglich iſt. Aus dieſem Grunde haben ſie
einen Dringlichkeitsantrag eingebracht. Um die Durchführung der
Pflichtarbeit zu gewährleiſten, hat der Rat die Anſchaffung von
15 Schaufeln, 15 Böſchungshacken und 5 Kreuzhacken auf Koſten
der Gemeinde beſchloſſen. Die Lieferung ſoll einem hieſigen Ge=
ſchäftsmann
auf dem Submiſſionswege übertragen werden. Weiter
war die Gewährung einer Zuſatzunterſtützung während der Aus=
führung
der Pflichtarbeit beantragt. Da die Gemeinde jedoch hier=
zu
finanziell nicht in der Lage iſt, wurde als Ausgleich die Pflicht=
arbeit
durchſchnittlich um einen halben Tag pro Woche gekürzt.
Die Invalidenkarten der Wohlfahrtserwerbsloſen ſollen einer
Kontrolle durch die Bürgermeiſterei unterzogen werden und im
Bedarfsfalle ſoll die Anwartſchaft auf Koſten der Gemeinde auf=
recht
erhalten werden. Falls ein Wohlfahrtserwerbsloſer zur Be=
ſchaffung
von Schuhen nicht in der Lage iſt, kann die Gemeinde
die Koſten vorlagsweiſe übernehmen, wenn ſich der Betreffende
verpflichtet, die Aufwendungen ratenweiſe an ſeiner Unterſtützung
in Abzug bringen zu laſſen.
Ck. Crumſtadt, 16. Sept. Gemeinderatsſitzung. Die
Gemeindevergnügungsſteuern werden über die Dauer der Kirch=
weihe
um 20 Prozent ermäßigt. Ratsmitglied Kern, der bekannt=
lich
ab 1. September zum Schutzmann in der hieſigen Gemeinde
ernannt wurde, bat in einem Schreiben, ſeine Mandatsnieder=
legung
als Gemeinderat zu genehmigen. Da von keiner Seite
Einwände erhoben wurden, wird aller Wahrſcheinlichkeit nach
Weißbindermeiſter Lücker ſein Nachfolger werden. Mit Kern
ſcheidet ein Vertreter des Handwerks aus dem Ortsparlament, der
während ſeiner 10jährigen Ausübung ſeines Amtes jederzeit den
Wünſchen der Einwohnerſchaft, insbeſondere der Handwerker und
Gewerbetreibenden, Rechnung trug.
Ck. Stockſtadt, 17. Sept. Gemeinderatsſitzung. Ein
Schreiben der Landeskommunalbank Girozentrale, Darmſtadt,
worin der Gemeinderat erſucht wird, die beſtehenden Kreditver=
träge
auf die Goldklauſel feſtzuſetzen, das zwar vor ſechs Wochen
der Ablehnung verfiel, mußte infolge nochmaligen Erſuchens der
genannten Bank wiederholt zur Debatte geſtellt werden. Der Rat
konnte auch diesmal keinen Entſchluß faſſen, zumal es ſich hier um
eine Sache handelt, die einer gründlichen Ueberlegung bedarf.
Nach langem Hin und Her vertagte man ſchließlich die Beratung
bis zur nächſten Sitzung.

A. Schlierbach, 17. Sept. Obſtverſteigerung. Bei der
Obſtverſteigerung an der Provinzialſtraße FürthSchlierbach
Kolmbach wurden infolge ſtarken Andranges der Steigerer über
Erwarten hohe Preiſe erzielt. Es wurden pro Baum 518 Mark
geboten, ſo daß ſich der Zentner auf dem Baum auf 35 Mark
ſtellte. Auch den Landwirten werden höhere Preiſe wie im Vor=
jahre
geboten, ſo zum Beiſpiel zurzeit für Lesobſt 33,50 Mark.
Die Obſternte iſt in manchen Ortſchaften unſeres Kirchſpiels recht
gut, während in anderen noch nicht der Eigenverbrauch der Land=
wirte
gedeckt wird. Obſtdiebſtähle. Ueber Nacht wurden
in der hieſigen und in der Gemarkung der Nachbargemeinde Win=
kel
, die auch zum hieſigen Bürgermeiſtereibezirk gehört, mehrere
Obſtbäume ausgeplündert. Bis jetzt konnte man der Diebe noch
nicht habhaft werden. Es dürfte ſich empfehlen, nun unter dieſen
Umſtänden verſtärkten Feldſchutz einzuführen, da vermutlich das
Obſtſtehlen zu einem Nebenerwerb gemacht, und das geſtohlene
Obſt weiterverkauft wird!
e Wimpfen. 17. Sept. Ein ägyptiſcher Schmuck ge=
funden
. In dem benachbarten Bad Rappenau wurde bei der
Kartoffelernte auf einem Acker ein vorchriſtlicher ägyptiſcher An=
hänger
gefunden. Da im Jahre 47 v. Chr. die Römer unter Cäſar
zu Kleopatras Zeit in Aegypten Krieg führten, ſo wird angenom=
men
, daß Römer, die ja auch in Bad Rappenau Siedlungen hat=
ten
und bis zum Jahre 100 nach Chriſti Geburt hier anſäſſig
waren, dieſes wertvolle Stück mitgebracht und verloren haben.
Der Anhänger beſteht aus Goldbronze. Beiderſeits ſind hübſche
Bilder ausgeäzt und der Grund weiß und rot emailliert. Das
beiderſeitige Emaillieren des Schmuckes erhöht ſeinen Wert, da
dieſes Verfahren heute noch ſehr ſchwierig iſt. Die Bilder dieſes
typiſchen ägyptiſchen Schmuckes ſtellen einerſeits Begießen der
Früchte und Ernten derſelben und das Bildnis des Skarabäus,
eines heiligen Käfers, dar, anderſeits wird die Bitte um Regen
und das Totenſchiff über dem Charon, dem Fluß der Unterwelt,
gezeigt. Der Fund, der ein ſehr hohes Alter aufweiſt, und noch
tadellos erhalten iſt, wurde dem Rappenauer Heimatmuſeum über=
geben
."

D. Biblis, 17. Sept. Am 18 19. und 20. September wird in
unſerer Gemeinde das Kirchweihfeſt gefeiert. Während an den
beiden erſten Tagen in allen Tanzſälen Gelegenheit geboten iſt,
das Tanzbein zu ſchwingen, findet am Kirchweihdienstag, abends,
eine humoriſtiſche Schlußfeier ſtatt. Der Geſangverein Eintracht
wird dabei wieder im Deutſchen Haus einen ſeiner bekannten
humoriſtiſchen Theaterabende einſchalten, wobei drei luſtige
Schwänke: Ein Gemütsmenſch, Der Stellvertreter und Boll=
manns
Erwachen zur Aufführung kommen. Es lohnt ſich ohne
Zweifel wieder, die begabten Bibliſer Theaterſpieler der Ein=
tracht
(Hollerbach, Stumpf, Hörner, die Gebr. Angert uſw.) auf
den Brettern zu ſehen. Im Weißen Löwen findet eine humo=
riſtiſche
Vorſtellung der Darmſtädter Theatertruppe Th. Körner
ſtatt.
Ca. Lorſch, 17. Sept. Trainerverpflichtung. Der
Sportklub Olympia Lorſch, der durch die Mißerfolge in den
ſeitherigen Verbandsſpielen an den Rand des Abſtiegs gekommen
iſt, hat ſich der Notlage nicht verſchließen können. für ſeine Liga=
mannſchaft
einen Trainer zu verpflichten Es iſt ihm gelungen,
in der Perſon des Herrn Mildenberger=Waldhof eine ſehr brauch=
bare
Kraft zu gewinnen, der es hoffentlich gelingt, die Mannſchaft
wieder auf eine aufſteigende Bahn zu bringen. Preisauf=
ſchlag
. Hat man in den letzten Wochen und Monaten eine all=
gemeine
Preisherabſetzung oder wenigſtens einen Preisſtillſtand
erleben können, ſo muß jetzt die Tatſache konſtatiert werden, daß
die Metzger die Preiſe, insbeſondere für Fleiſch, wieder etwas er=
höht
haben. In der Zeit des allgemeinen Lohnabbaues wird dies
in den Verbraucherkreiſen ſchmerzlich empfunden. Ruhe=
ſtandsverſetzung
. Am 1. Oktober ds. Js. tritt Herr Förſter
Rühl dahier nach faſt 20jähriger Tätigkeit im hieſigen Forſtdienſt
in den wohlverdienten Ruheſtand. Während der Zeit ſeines hieſi=
gen
Wirkens hat er ſich durch ſein loyales Weſen das allgemeine
Wohlwollen der Bevölkerung erworben. Wir wünſchen ihm einen
frohen Lebensabend.
Gernsheim, 17. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
16. Sept. 0,46 Meter, am 17. Sept. 0,46 Meter, morgens 5.30.

Gießen, 17. Septembo,
Am Samstag morgen gegen zwei Uhr iſt der Leiter des
ßener Flughafens der Deutchſen Lufthanſa A.=G. in Berlin,
rich Karl Vongehr, auf der Straße ButzbachGießen, etwa
Meter vor Langgöns, tödlich verunglückt. Vongehr war mit
nem Flugkameraden Hans Joachim Handke, von der Deutt
Lufthanſa, der mit Vongehr auf dem Flughafen Gießen ſtatioo
iſt, nach Frankfurt a. M. gefahren, wo Handke ſeine Flugpriß=
abgelegt
hatte. Beide traten gegen 12 Uhr die Rückfahrt an.,
ſie gegen zwei Uhr morgens die ſtark nebeligen Niederungenn
ter Butzbach paſſierten, in denen die Sicht ſehr ſchwierig wa:,
merkte der den Wagen ſteuernde Handke plötzlich eine Stangee
einen Baum vor ſeinem Wagen. Durch das Herumreißern
Steuers wurden beide Inſaſſen herausgeſchleudert, wobein
Vongehr einen ſchweren Schädelbruch zuzog, dem er erlag.
Der erſt 28 Jahre alte Vongehr war von Berlin zur Le=
des
Gießener Flugplatzes berufen worden. Er war einige 2
Fluglehrer der Deutſchen Lufthanſa und ſtammt aus Johauu
dorf (Oſtpreußen).

Ck. Crumſtadt. 17. Sept. Am 15. September waren 7
Jahre, daß hierſelbſt eine Krankenſchweſterſtation beſteht. Su
ſter M. Göbel dient mit einer Unterbrechung 25 Jahre hie=
Krankenpflege.
e Aus dem Neckartal, 17. Sept. Landwirtſchaftli
Der Stand der Hackfrüchte verſpricht einen guten Ertrag und.
Quglität. Die Kartoffelernte hat zum Teil ſchon begonnen:
kam dieſer das trockene Wetter ſehr zuſtatten. Die Weime
ſtehen gut. Normalen Jahren gegenüber waren ſie bis anu=
Auguſt im Wachstum wohl etwas zurück, was ſie jedoch infolg
warmen Wetters ſehr raſch nachholten. Zur Freude kann 7a
wrden, daß der Traubenbehang ein ſehr guter iſt. Obwohl gg
über 1931 dieſes Jahr mit einem Wenigerertrag zu rechnee
iſt heute ſchon eine gute Traubenernte vorauszuſehen. Der Böh
der einzelnen Rebſorten iſt unterſchiedlich. Den ſchönſten Böh
findet man an den Trollingerreben. Weißriesling, Schwamn
ling, Portugieſer, Affenthaler, Lemberger ſtehen wenig nach=
in
den Vorjahren, ſo waren auch dieſes Jahr wieder umfangm
mit großen Koſten verbundene Bekämpfungsarbeiten duu
führen. In Rebkrankheiten traten insbeſondere die Peronza
(ſog. Tau) und der Sauerwurm auf. Die letzten Bekämpf;
fanden Ende Juli und anfangs Auguſt ſtatt. Gegenwärti=
die
Weingärtner mit Felgen der Weinberge beſchäftigt, n
das letzte Ausputzen heendet iſt. Das Jahr 1932 hat den B.
im Neckartal viele Hungerſchwärme und wenig Honig gelle
Die Tannentracht, die im Schwarzwald wenigſtens einigern
die Imker für ihre viele Mühe entſchädigte, iſt im Neckart=
ten
, weil hier die Rottanne vorherrſcht, aber nur die Weißße
honigt. Leider gelang es dem Deutſchen Imkerbund nicht, fi.
ſen Herbſt zum Einwintern der Bienen den ſteuerfreien
zu erhalten. Die Folge wird ſein, daß ſo manches Volk bi
nächſten Frühjahr verhungert ſein wird. Die letzten drei
waren ſchlechte Honigjahre.
Hirſchhorn, 17. Sept. Waſſerſtand des Neckan
16. Sept. 1,52 Meter, am 17. Sept. 1,48 Meter, morgens 5.3
Cp. Dornheim, 17. Sept. Hohes Alter. Philipp
konnte heute ſeinen 87. Geburtstag begehen. Brand ſtamn
Leeheim und wohnt hier bei ſeiner verheirateten Tochter.
Aa Langen. 17. Sept. Vereinsjubiläum. Da der
ſige Geſangverein Frohſinn, in dieſem Jahre auf ein 70 y
Beſtehen zurückblicken kann, veranſtaltet er am kommenden
tag den 25. September, im Saalbau Zum Lindenfels eine
dertag, an dem ſich 16 Vereine mit rund 700 Sängern betel
werden.
2. Offenbach, 17. Sept. Beantragter Abbau von
tiſchen Werkſtätten. Bei dem ſtädtiſchen Hochbauarm
ſteht eine Schreiner=, Schloſſer= und Weißbinderwerkſtätte. Ei
einer Einnahme von 58 000 und einer Ausgabe von 56 310
einen Ueberſchuß von 1 690 für 1932 vorſahen. Die Notwend/
dieſer Werkſtätten wird ſchon immer beſtritten. Um dem m
Handwerk entgegenzukommen, iſt von der Deutſchen Volksich
nun beantragt, die Einnahmen und Ausgaben für dieſe
ſtätten im neuen Voranſchlag zu ſtreichen. In den Kreiſeur
ſozialiſtiſchen Parteien ſtößt der Abbau der Werkſtätten deym
auf Widerſpruch, obgleich auch der Beamtenſtab des Bauu=
bedeutend
verringert und an andere Aemter verſetzt wordm
Bedarf an Beamten hatte beſonders das Wohlfahrtsamt.
ſtädtiſche Voranſchlag für 1932 iſt in dem Finanzausſchuß ſarn
verlängerten Bürgerſteuer für 1932 abgelehnt worden, da
muniſten und Sozialdemokraten dagegen ſtimmten. Sollt
Stadtrat dem Beſchluß beitreten, wird der Oberbürgermeiſt
Haushaltsplan mittelſt Notverordnung in Kraft ſetzen m
Die Notverordnung macht ein Ende alles Haders!

Rheinheſſen.

Ac. Worms, 17. Sept. Feſtnahmen. Im Zuſammerl
mit den Waffenfunden wurden im Laufe des geſtrigen Tage=
Anzahl Perſonen verhaftet, die ſämtlich Mitglieder des verbut
Roten Frontkämpferbundes waren. Der durch Funkſprunl
Kriminalpolizei Stuttgart ausgeſchriebene 17jährige HilfsavR
Schützenmaier aus Stuttgart wurde hier ermittelt und feſten
men. Der Feſtgenommene wollte ſich in die Fremdenlegimnſ
geben Neueröffnung eines jüdiſchen Mulels
in Worms. In der Vorhalle des Frauenbaus, der hüſe
Synggoge, die übrigens in gotiſchem Stil ausgeführt iſt, Ein
die kunſt= und kulturhiſtoriſchen wertvollen Sammlunge
Wormſer jüdiſchen Gemeinde neu eröffnet. Dieſes neue Mäiſt
faßt eine große Fülle von Gegenſtänden, die irgendeine Bez5M
zur hieſigen Judengemeinde haben.

Schreibmaschinen-
Reparaturen
prompt und preiswert
Carl Winkel
Darmstadt
12188a Rheinstr. 28 Tel. 4205.

Das Bägeleisen
Ise veFallees

Durch meine fortschrittl. Hoffmann-
Dampfbügelmethode wird ein kompl
Anzug in 15 Minuten kunstgerecht
aufgebüzelt, getrocknet und gekühlt.
sodaßer sofort wieder angezog, werden
kann. Näheres siehe Schaufenster

UAr Schltzenstr. 10
Busdr TIAVernr. 3403. 12758b

Obstbäume

aller Art und Formen, Beerenobſt, Hoch=
ſtämme
und Sträucher, Roſenhochſtämme
und Büſche empfiehlt in Prächtware,
Heinrich Brunner, Baum= und
Roſenſchule, Groß=Zimmern (Heſſen).
Telephon Amt Dieburg Nr. 424.
Wohnung und Verkauf am Bahnhof,
Nebenbetrieb Gaſtwirtſchaft. Vertreter
für Darmſtadt: Hch. Göbel im Prinz
Georg=Garten 9, Schloßgartenſtraße 7.
Telephon 2469. (12982b

Buchen-Abfallholz

Bekannk reell und billig!
teue Ganfeſehern

von der Gans gerupft, m. Daunen, dopp.
gewaſch. u. gereinigt, 4 Pfd. RM. 2.50,
beſte Qualität 3., Halbdaunen 4.25,
Daunen 6., Ia Volldaunen 9., 10.
Geriſſ. Federn m. Daunen, gerein., 3.4(
und 4.75, ſehr zart u. weich 5.75, Ia 7.
Verſand p. Nachn., ab 5 Pfd. portofrei.
Garantie f. reelle, ſtaubfr. Ware. Nehme
Nichtgefallend. zurück. Frau A. Wodrich,
Gänſemaſt. Neu=Trebbin 76 (Oderbruch).
C.105)

Siel Taggunn
godandiſche
Diunen•Swievem

eingetroffen.
Hervorragende Qualität.
Billigſte Preiſe. (12948b

Fritz Hufeld
Samen- und Blumenzwiebel=Handlung
Rheinstraße 5
Fernſprecher 939

laufend abzugeben
.. . . . per Ztr. 1.20
ab Werk . ..
frei Haus .. . . . . . . . . per Ztr. 1.45
bei 5 Ztr. . . . . 0,05 RM, billiger
bei 10 Ztr. weitere 0,05 RM. billiger
Holzwerke Dietrich
Eſchollbrickerſtr. 25 A-Teleion 36

Ausschneiden!
Verbrauchte elektrische Glählampen
werden in fabriknene Birnen um-
getauscht
; mit 10%, Nachlaß.

dr. Bachgasse 23
WAuehad Schneft a.Niebersall 17447

Prokokoll

ohne Fahrrad=
beleuchtung
!
Prachlvolle
Neuheiten in
Dynamo=
Beleuchtungen
5.50 6.50 7.50 9.50
11. Mk.
Karbid=Laternen
2.90 3.40 3.90 Mk.
Gütting
Schuchardſtraße 10.
(12891b)

Flaſchen

Lumpen Papier
kauft laufend
Zwickler,
Schwanenſtraße 12.
Tel. 1760

Höhenſonne
gebr., zu kauf oder
zu leih. geſ. Angeb.
u. G. 124 Gſchſt. (*

Gut erhaltene.
Schreibmaſchine
geg. bar zu kaufen
geſucht. Gfl. Angb.
u. G. 112 a. d. Gſt.
12926)

Roßhaarmatratze
a. reparaturbedürf=
tig
, zu kaufen geſ.
Preisangebote unt.
G. 141 an Geſchſt.

Alte Fahrräder, d.
u. Dach od. i. Kell.
liegen, kaufe ich
preisw. Zuſchr. u.
G. 174 a. d. Geſch.*

unſer Auto=Möbelwagen
geht Richtig Berlin=Stettin-Kolberg a. Oſtſee
Beiladung erwünſcht!
Gebr. Friedrich, Möbeltransport
Nieder=Ramſtädter=Str. 55. Tel. 1647

Ihrem verminderten Einkommen
angepaßt ſind meine Preiſe.

Gute modernel

Maßkleidung bei/ 69. Heidmann

billigen Preiſen. Auff Schneidermeiſter
Wunſch Beſuch i. Hauſe. Mauerſtraße 25.

1- od. 2tür. Kleider=
ſchr
. od. Spiegelſchr.
z. kauf. geſ. Angeb.
u. G. 146 Geſchſt.
geg. Barz.
Piand nicht zu
teuer z. k. geſ. Prs.. u. G. 69 Gſch.*

Phoko=Apparat
9X12. zu kf. geſ. (*

Angeb. G. 151. Gſt.

Guterh. Tafelſervice
f ca 12 P., evtl. a
Kaffeeſ. geſ. Angb.
u. G. 122. Gſchſt. (

Gelegenheitskauf! 3 ſehr ſchi
Perser-Teppich

verſchied. Größen u. 5 Brücken,
unter ſelt. Stücke, beſ. Umſt. ha,
zu jed annehmb. Preis geg. Kaſ
verk. Ang. u. F. P. 5681 a. d. (el

(.1295I)

Schallplatten g
Ang. u. G. 165

geſ.

Kaufe alte gebr. u.
def. Fahrräder.
Ang. u. G. 182 Gſch.

Woog. Am 17
Waſſerhöhe a. e!
3.85 m. Luftr.s,
152C. Waſſerri
vorm. 9 Uhr 1
Woogspolizei ve

[ ][  ][ ]

18. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 260 Seite 9

Har Mann
Uhre Bettledern rei-
nigen
u. desinfizieren
zu lassen und
Bettfedern u. Unletts
bei ihm, als Fachmann
zu kaufen

13023

IENGER BLEICHSTRT TEL.1608

Perser-Teppiche
1 großer, 3 Brücken, pracht-
volle
Stücke, wegen Auseinander-
setzung
für Mk. 675. gegen
bar abzugeben. Angeb. u. F. M. 9264
an die Geschäftsst. (II. K6.12950

Taittans

Mittagessen 809
im Abonnement 20

Tasnn

(11719a

derer
Fahrrad
Nt, autover-
injetzt
schon
an
TNZ
enstr. 20.
9D7b

ſt i
ir nur die
erbund nit
in ſteuerfreie
janches Val /
je letzten du
d des Netu
ter, n
läun 9f
re auf ein
Abbauz
ſchen Hochhar
derwerktän.
abe von 731l
n. Di
tten
nſtab
r verſetzt vu

durch
Jjährige 5.
nittelt und it.
Fremdenie
iſchen Mr

12jährig.
Mädel aus
Ge eine nette
vn ſein? (*
G- 170 Gſch.

Kameraden
5 J. v. ält.
geſucht zw.
rnaustauſch,
Spazierg.
ſwät. Heir.
G.65 Gſch.*

Itwer,
Geſchäfts=
Awünſcht die
inſchaft einer
zuuch Witwe,
uus Vermög.,
Heirat. Zu=
155 Gſt.*

d. Bekannt=
naturliebd
.

Herr ſucht die Be=
kanntſch
. netter, lie=
bevoll
. Dame. Sp.
Heirat. Zuſchr. m.
Bild erbeten unt.
G. 116 Geſchäftsſt.*

Hohe Kredite
für Beamte bis zu
6000 RM., ev. auch
geteilt. Langjähr.
Tilgung.
Ang. unter E. 131
an die Geſchäftsſt.
(12271a)

Für m. Schweſter,
29 J., kath., dunkel=
blond
, gutes Aeuß.,
1.62 m. Lyzeum u.
Penſ., Rheinländ.,
vorzügl. Hausfrau
heiter u. charakter=
voll
, derzeit auf d.
Lande u. ohne paſſ.
H.=Bek., wünſche ich
d. Bekanntſch. eines
grundſol., geb. Hrn.
in geſich. Stellung.
15 000 Vermög.
vorh. Vermittl. d.
Verw. angen. Gfl.
Zuſchr. u. G.87 Gſch.*

Junge gebild. Frau
ſucht d. Bekanntſch.
eines geb., gutſit.
Herrn i. Alt. v. 45
bis 60 Jahr. zwecks
Leigungsehe. Ernſt=
gem
. Zuſchr. unter
G. 57 a. d. Gſchſt.*

Heirat! Alleinſteh.
Frau, 40 J. alt, m.
ſchön. Heim, wünſcht
anſt. Arb. od. Be=
amt
. k. z. I. zwecks
Heirat. Zuſchr. unt.
G. 55 a. d. Gſchſt. *

Witwer, Mitte 50.
Woine ſ. Lebenskam. v. 30
J., kath.), bis 45 J., oh. An=
kpckt
. Heirat. hang, zw. Gedank.
Mgroße Er= Aust. u. gemeinſch.
pa. gepaart/Spazierg. Bei ge=
m
. Charakt., genſeitig. Neigung
bwünſcht. Zu=ſſpäter Heirat. Zu=
Fr. u. G. 152 ſchriften unt. G. 90
ſiGeſchſt. (*lan die Geſchäftsſt.*

Barlehen
in jeder Höhe durch den
Stuttgarter Hobilien-
Zwecksparverband
e. G. m. b. H.
Bezirksdirektion: A. Kunold,
Darmstadt, Karlsstr. 66. Tel. 3194.
Tägl.- Auszahlungen /Allererste Reierenzen
Mitgl.- d.-Prütungsverb. d. Dt. Zweckspark.E. 1.
II. St. 5891

Kaufmann
führt Finanzierungen. Kapital=Beſchaffung,
Sanierungen, Vergleiche, Einziehung von
Außenſtände, Einrichtung u. Kontrolle der
Buchführung zu coul. Bedingungen durch.
Anfr. unt. F 235 an die Geſchäftsſt. (12755a

Aypolheken-Plandbriefe
Reichsmark 20-25,000 Mominale ges.
Eilangeb. unt. G. 185 a. Gesch. (13022

Kapikal
für Hauszinsſteuer=
Ablöſung zu 6¾ 7
zur Verfüg. Offert.
mit Angabe d. Hy=
pothekengläubigers

erb. u. D. 153 Gſch.
(12088a)

Werkſtatt mit Ein=
fahrt
in Beſſungen
geſ. Gr. u. Preis u.
G. 105 a. Gſchſt. (*

eig. Möb. ſ. 2=Zim.
Wohn. i. gut. Hauſe
m. el. Licht u. Gas.
Angeb. m. Pr. unt.
G. 156 Geſchäftsſt.

Snscnafrls Trase!
Herr-Sohlen 2.40 Dam.-Sohlen 1.40
Herr.-Absätze v. 909 an, Dam.-Absätze v. 509 an
Bei Stammkarten 6% Rabatt
la Kernleder, erste Aualltät
Schuhbesohlung
Aooel schillerplatz 7. (10849a

Heiraten!"
raten vorhd.
V5. Schuchmann
t., Stiftſtr. 46.
o am Platze.
ift. Rückporto.)
Geſchäftsm.,
aet, mit eig.
Aift ſucht auf d.
Ftächt., nettes
oder Witwe
v. Verm. zw.
. Zuſchrift.m.
Nunter G. 147
Gſch. (12956
hen v. Lande,
ev. m. =
Wäſcheaus=
wät
. Vermg.,
A. mit charakt.
bald zu ver=
Ang. u. G. 175
AAnon.zweckl.*
mit eigen.
die Bektſch.
einſt. Herrn i.
b. 5565 J
dei rat. Zuſchr.
124 Gſchſt. (*

34 Zim. m. Küche
(ev. a. m. Werkſt.)
zu miet. geſ. Mietk.
vorhd. Johannes=
viertel
bevorz.
Ang. G. 158 Gſchſt.
Suche 23=Zi.=Wg.
für 3 Perſon. Ang.
u. G. 117 Gſchſt. (*
Geſucht für 1. 4. 33
45=Zim.=Wohng.
m. Zentralhz.. Bad
u. Zubehör. Angeb.
unt. G. 85 Geſchſt.*
Kleine
23=Zi.=Wohnung
(a. Manſ.) von Be=
amt
. in feſt. Stellg.
(pktl. Mietzahl. u.
ruh. Miet.) alsb. o.
ſpäter zu miet. geſ.
Mietberecht.=Karte
vorh. Oſt=Südv. be=
vorzugt
. Angeb. m.
Preis unter G. 137
an die Geſchſt. C
beichl.-freie
2- 0d. 3-Zim.-
Wohnung
gegen gute
Miete von
kinderloſem
Ehepaar
zu mieten geſucht.
Ang. unt. G.
169 Geſchſt.*
Ruh. kdl. Ehepaar
(Ing.) ſucht z. 1.10.
nur abg., bſchlgnfr.
23=Zim.=Wohn. i.
ruhig. Lage u. gut.
Wohnviertel. Ang.
u. G. 144 Geſchſt.
Aelter. Ehep. ſucht
Whg. Preis b. 300
. jährl. Vorausz.
Ang. G. 106. Gſt. (.
Geräum. möbliert.
Jg. alleinſt. Herr m. Zimmer mit freiem
Ausblick v. arbeits
tät. Hrn. zu mieten
geſucht. Angb. erb.
u. G. 91 a. Gſchſt.*
Berufst. Frl. ſucht
kl. ſonn. mbl. Zim.
Mſ., Südoſtv. Ang.
m. Pr. G. 109 Gſt.*
3 möblierte Zimm.
mit Küche geſucht!
per 1. Okt. Angeb.
u. G. 126 Gſchſt. (*
Gut möbl. Zimmer
mit el. Licht
zu mieten geſucht.
Preisang. u. G. 131
an die Geſchäftsſt.
(12 925)
Einf. mbl. Zim. m.
Kochgel. ſ. Fräul. z.
1. Oktober. 15 Mk.
o. B. Angeb. unt.
G. 149 a. Gſchſt. (
Jgs. kinderloſ. Ehe=
paar
ſucht 23=Zi.=
Wohng. m. Küche u.
Zubeh. in gt. Lage.
Angeb. unt. G. 136
an die Geſchſt.
Beſchlanfr. ſchöne 5=
Zim.=Wohn. i. ruh.
Lage z. 1. Okt. od.
1. Nov. geſ. Angeb.
u. G. 123 Geſchſt.
Aelt. Dame ( Arzt=
witwe
) ſucht 2 leer.
Zimmer m. Küchen=
ben
. in nur gutem
Hauſe. Preisangeb.
unt. G. 113 Gſchſt.*
Jg. kdrloſ. Ehepaar
ſucht kl. 2=Z.=Whg.
Pktl. Zahler. Preis=
Ang. u. G. 88 Gſch.*

Bauſparvertrag u.
günſt. Bed. b. abzg.
Sehr hohe Kennz.
Ang. G. 159 Gſt.
Teilhaber!
Beteilige mich mit
Ca. 30 000 Mk
an rentabl. Unter=
nehmen
. Offert. u.
G. 179 Gſch. (1300

ner zuverläſſigen Ehekameradin
Meeie, geachtete Idealehe. Bin 47.
MSbgl., vom alten Schlag, ſolide, doch
Ebegs kleinlich, Akademiker, penſions=
iwter
Staatsbeamter. Geldintereſſen
hiache. Lagerkarte 171 Berlin W.15./*

für jeden
Geld zweck
zinsfr. o. Mindeſt=
wartezeit
Monats=
rat
. b. RM. 1000.
nur RM. 13..
St. & L. Kreditgeſ.,
Bezirksdir. Frankf.
a. M. E. A. Meyer.
Bornwieſenweg11.* 56=Zimm.= Whng.
geſucht.
mögl. mit Garten,
p. 1. Oktober. Ang.
unt. G. 125 Geſchſt. ſucht 12=Zimmer=
Wohnung. Grüne
Mietk. vorh. Ang.
u. G. 168 Geſch. (. 1 möbl. Zimmer
mit 2 Betten ohne
Bedien. v. Ehep. z.
1. Okt. in gut. Hſe
geſucht. Offerten u.
G. 184 a. d. Geſch.* Geſucht für längere
Villengegend
1 beſt möbl. ?
1 Schlafzimmer mit lauf. Waſſer oder Bad bevorzugt,
mit ganzer oder teilweiſer Penſion. An=
gebote
unt G119 a. d. Geſchſt. I. Hbg. 12921
42 0d. II. 9=Zimmer=Wohnung
im 1. Stock mit allem Zubehör zu mieten
geſucht. Angebote mit Preis unt. G 157 unterricht. Preis n. Vereinbar. Ang. u.
G. 115 Geſchäftsſt.
Grdl. Violin= Unter=
richt
ert. P. Mulder=
Fazzi, Hügelſtr. 65.
Staatlich geprüft.
Honorar mäßig. an die Geſchäftsſtelle.
UWION BANK *gmg)

Beamter
eEtor, verwitwet, 44 Jahre alt,
nt ſich wieder zu verheiraten.
M ote unter G 153 an die Geſchſt.
d. Bl. erbeten.

Rheinstr. 24. Fernruf: 100,1010,3000,3001

3334a

besser und billiger!
In Henko haben Sie dreierlei zu-
gleich
: das wäscheschonende
Einweichmittel, den bequenen
Regenwasser-Erzeuger und die
vielseitige Putz- und Scheuerkraft
für alle Haus- und Küchengeräte.
In Reinheit, Feinheit und Ergiebig-
keit
ist Henko losen Mitteln weit
überlegen. Nur in der seit über
50 Jahren bekannten Löwen-
päckung
ist Henko erhältlich.
Bitte achten Sie darauf, damit Sie
vor Schaden bewahrt bleiben.

Nehmen Sie zum-Autwaschen, Spülen und Reinigen Henkels(
7999

[ ][  ][ ]

K an

Darmſtüdter Tagblatt 7 Heſſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 10 Nr. 260

Ansländiſche Polizeipräfidenken beſuchen Berlin.

Das erſte deutſche Schupo=Manöver.

Die Polizei=Gäſte bei der Führung durch die Berliner Polizei=Einrichtungen.
Zu einem Studienbeſuch trafen in der Reichshauptſtadt zahlreiche Polizei=Funktionäre au;
nland, aber auch aus Oeſterreich, Ungarn und Rumänien, darunter ſieben Polizeipräſido
ein. Die Berliner Polizei, vor allem ihre Kriminal=Abteilung, gilt in der ganzen We=
vorbildlich
aufgebaut und geleitet.

Maſchinengewehre der Ordnungspolizei in Stellung.
erſte Schupo=Manöver in Deutſchland fanden im weſtlichen Mecklenburg ausgedehnte

Als

lebungen der geſamten Ordnungspolizei des Landes ſtatt

Ernſt Udef verſchollen!

hale Filmſtars in Deutſchland.

Reich und Ausland.

Die Jahrhundert=Zeier
des Guſtav=Adolſ=Vereins.

Leipzig. Zur Jahrhundertfeier des Guſtav=
Adolf=Vereins, die am Sonntag mit einer Kund=
gebung
am Völkerſchlachtdenkmal in Leipzig er=
öffnet
wird, ſind aus der ganzen Welt Abge=
ſandte
und Freunde des Guſtav=Adolf=Werkes
zuſammen gekommen. Die Reichs= und Staats=
behörden
, an der Spitze Reichsinnenminiſter
Freiherr v. Gayl, bekunden durch ihr Erſcheinen
ihre Anteilnahme an dem Guſtav=Adolf=Verein,
deſſen Werk nicht nur religiös=kirchliche, ſondern
allgemein=nationalpolitiſche Bedeutung hat. Zur
Vorbereitung der mit der Jahrhundertfeier ver=
bundenen
Beratungen über die evangeliſche
Diaſpora trat geſtern der Zentralvorſtand des
Vereins unter Vorſitz des Präſidenten, Geheim=
rat
Dr. Rendtorff zuſammen. An den Reichs=
präſidenten
wurde ein Begrüßungstelegramm
geſandt.
Do. X kommt nicht nach Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M. In den letzten Tagen
werden von den verſchiedenſten Stellen Mel=
dungen
über einen bevorſtehenden Beſuch des
Rieſenflugſchiffes Do. X in Frankfurt, verbun=
den
mit einer Waſſerung auf dem Main in Um=
lauf
geſetzt. Wir ſind in der Lage, auf Grund
von zuverläſſigen Informationen feſtzuſtellen,
daß in dem Reiſeprogramm des Flugſchiffes bis
jetzt ein Anfliegen von Frankfurt nicht vorge=
ſehen
iſt.
Der Haftentlaſſungsantrag für Karl Lahuſen
erneut abgelehnt.
Berlin. Der von der Verteidigung der
Brüder Lahuſen am Donnerstag für Karl La=
huſen
, der ſich bereits im 15. Monat in Unter=
ſuchungshaft
befindet, bei der zuſtändigen Straf=
kammer
des Landgerichts Bremen geſtellte Haft=
entlaſſungsantrag
iſt vorgeſtern abgelehnt wor=
den
. Ein neuer Haftprüfungstermin iſt auf den
15. Oktober feſtgeſetzt. Gleichzeitig iſt der Er=
öffnungsbeſchluß
in dem Hauptverfahren er=
gangen
.
Der Enkdecker des Malaria=Erregers
geſtorben.

London. Der berühmte Entdecker der
Uebertragung der Malaria durch Moskitos, Sir
Ronald Roß, iſt am Freitag, nach langem Lei=
den
, hier geſtorben. Der Forſcher wurde 75 Jahre
alt und lebte bis vor wenigen Jahren in großer
Armut. Erſt durch eine große öffentliche Samm=
lung
in England war es Noß möglich, einen
ruhigen Lebensabend zu führen.

Lilian Giſh.
aus vielen Filmen bekannt als die bezaubernde
Darſtellerin zarter Frauengeſtalten, bei ihrem
Kuraufenthalt in Bad=Nauheim.

Adolphe Menjou,
berühmt als der eleganteſte Filmſchauſpieler der
Welt, läßt ſich bei ſeinem Aufenthalt in Berlin
von einem Schupo den Weg zeigen.

Furchtbares Brandunglick.
Oſterode. In der Scheune des Gaſtwirts
Gnatowſki in Domkau, im Kreiſe Oſterode ( Oſt=
preußen
), in der acht Bauhandwerker übernach=
teten
, entſtand in der Nacht ein Feuer, das ſich
mit ungeheurer Schnelligkeit ausbreitete. Von
den acht Handwerkern gelang es ſieben, ſich den
Weg durch Flammen und Qualm aus der bis
unter das Dach gefüllten Scheune ins Freie zu
bahnen. Der achte, der Zimmermann Kaminſki,
kam in den Flammen um. Von den ſieben Ge=
retteten
haben ſechs mehr oder minder ſchwere
Brandwunden erlitten. Außerdem ſprang das
Feuer auf das Wohnhaus und den Stall des An=
weſens
über und legte beide in Aſche. Die Er=
mittlungen
über die Brandurſache ſind im
Gange.
Graf Zeppelin in Rio de Janeiro.
Rio de Janeiro. Das Luftſchiff Graf
Zeppelin traf geſtern morgen hier ein und flog
nach halbſtündigem Aufenthalt um 10.42 Uhr
wieder nach Pernambuco zurück. Graf Zeppe=
lin
wird die Heimfahrt nach Deutſchland am
22. d. M. antreten.
Abſturz des Pariſer Poſtflugzeuges in Croydon.
London. Das Pariſer Poſtflugzeug iſt bei
ſeiner Ankunft über dem Flugplatz von Croydon
infolge des herrſchenden Nebels abgeſtürzt. Der
Pilot wurde hierbei getötet und der Mechaniker
ſchwer verletzt.
Schweres Autounglück bei Brünn.
Brünn. Auf der Staatsſtraße Brünn=Olmütz
ereignete ſich in den Abendſtunden ein ſchweres
Autounglück. Ein mit mehr als 40 von ihrem
Tagewerk heimkehrenden Arbeitern beſetzter
Autobus ſuchte einem alten Mann, der die
Straße überqueren wollte, auszuweichen. Der
Chauffeur riß den Autobus zur Seite. Trotzdem
wurde der Straßenpaſſant vom Autobus erfaßt
und auf der Stelle getötet. Der Autobus fuhr
infolge der raſchen Wendung in den Straßen=
graben
, ſtieß an einen Baum und überſchlug ſih.
dabei wurden 38 Perſonen verletzt, darunter nach
den bisherigen Feſtſtellungen 12 ſchwer.

Drei Todesopfer eines Giſtmiſchers.
Senftenberg. In dem kleinen Landort
Klein=Partwitz, im nördlichen Teil des Kreiſes
Hoyerswerda, hat ſich eine furchtbare Tragödie
ereignet. In der Familie des 61jährigen Aus=
züglers
Türke ſtarb am Montag unter Vergif=
tungserſcheinungen
plötzlich Türkes Schwieger=
ſohn
, der 32jährige Arbeiter Groba, dem am Tag
darauf ſein ſechsjähriger Sohn Richard in den
Tod folgte. Grobas Ehefrau ſowie deren Vater,
Türke, wurden geſtern nachmittag ebenfalls un=
ter
Vergiftungserſcheinungen in das Senften=
berger
Krankenhaus eingeliefert. Kurz nach ſei=
ner
Einlieferung verſtarb auch der Vater Türke,
während ſeine Tochter in hoffnungsloſem Zu=
ſtande
darniederliegt. Unter dem dringenden
Verdacht, den Giftmord an ſeinem Schwager,
Schwiegervater und Neffen verübt zu haben,
wurde nach der Beerdigung der erſten beiden
Todesopfer der 35jährige Schuhmacher Juſt, der
Ehemann der zweiten Tochter Türkes, verhaftet
und dem Amtsgerichtsgefängnis Hoyerswerda
zugeführt. Türke betrieb mit ſeinem Schwieger=
ſohn
und ſeinen beiden Töchtern eine kleine
Landwirtſchaft, während der der Tat verdäch=
tige
Juſt längere Zeit abweſend und erſt kürzlich
zurückgekehrt war. Zwiſchen Türke und Juſt
entſtand nach der Rückkehr des Letztgenannten
ein geſpanntes Verhältnis, da Türke es ablehnte,
ſeinen Schwiegerſohn im Hauſe aufzunehmen.
Juſt pflegte das Mittageſſen für die ganze Fa=
milie
zu bereiten. Obwohl er ſelber, ſeine Frau
und ſein Kind von jeglichen Vergiftungserſchei=
nungen
verſchont geblieben ſind, beſtreitet er jede
Schuld. Die Sezierung der Leichen hat Spuren
von Arſen ergeben.
Neuer Höhenweltrekord im Flugzeug.
Faſt 15 000 Meter erreicht.
London. Ein neuer Welthöhenrekord für
Flugzeuge wurde von dem engliſchen Kapitän
Ouwins aufgeſtellt. Ouwins erreichte eine Höhe
von nahezu 15 000 Metern. Er ſtieg mit ſeinem
Flugzeug von dem Flugplatz Filton auf und
ſchraubte ſich in großen Kreiſen bis zu dieſer
neuen Rekordhöhe hinauf.

Berkin. Nach einem Kabelkelegran

s Lzeans.
Godhaven hat die Univerſal=Fanck=Film., Einſatz i
tion ſeit drei Tagen von dem Flieger Emg

keine Nachricht mehr. Dr. Fanck, der Luf
Expedition, meldet ſeine äußerſte Beſorgu!

ben aufs

das Schickſal Udets, da ſich an der 2500 Ru
ter langen Grönlandküſte bis Angmag5 n
nerlei Anſiedlungen befinden, wo Udet
kleine Maſchine Benzin bekommen könn ei
erinnerlich, wurde Udet auf die Nachr.ä
daß die fliegende Familie Hutchinſon va
ſei, beauftragt, unverzüglich ſich auf di
nach dem vermißten Flugzeug zu begebe
antwörtete, daß er den Auftrag ſofort a
werde.

Die Eiſenbahnkataſtrophe in Algi
Oran. Die Aufräumungsarbeiten
Stelle der Eiſenbahnkataſtrophe ſind wic!
abgeſchloſſen. Vorgeſtern ſind wiederum.
chen geborgen worden. Die Geſamts
bisher geborgenen Toten beträgt 60.
Vor hundert Jahren ſtarb der M
Romandichter Walker Scok.

Walter Scott,
Schottlands größter Romandichter, der
Jahren, am 21. September 1832, ſta
ſchuf durch harmoniſche Verbindung ſei 00
riſchen Sachkenntnis mit ſeiner Beoback!!
Volksrums und vor allem ſeiner ſchön
Phuntaſie den modernen hiſtoriſchen
Sein Geſamtwerk erreichte einen urigl
Umfang, vor allem, da ihn eine große 6
laſt zu immer neuer Produktion ann!

[ ][  ][ ]

18. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 260 Seite 11

ſäinde Pafſagiere aus Amerika.
Der Weg zurück.
swar es die Sorge der großen und kleinen Paſſagier=
gärdampfer
, die über den Ozean nach Amerika fuhren,
ſſoßſagiere von Bord fernzuhalten, die ſich widerrechtlich
grd der unbegrenzten Möglichkeiten einſchmuggeln woll=
Möglichkeiten in den Vereinigten Staaten ſind mit der
begrenzt worden, und damit hat ſich auch die Sorge der
tlinien in die andere Richtung verlagert: Man muß ſich
blinde Paſſagiere, die
von Amerika nach Europa
ſützen. Faſt jeder von Amerika kommende Dampfer kann
uwon berichten, wie er in Amerika von Schwarzfahrt=
di
belagert wurde, wie man bis zur letzten Minute den
gar unerwünſchten Fahrgäſten in den verſteckteſten Win=
Schiffes nachſpüren mußte.
laige in den Vereinigten Staaten iſt derart troſtlos ge=
daß
diejenigen, die einſt in Amerika das goldene Land
m auf die veraltete, rückſtändige europäiſche Heimat
jetzt froh ſind, wenn ſie nach Hauſe zurückkehren
enmäßig läßt ſich dieſe verſteckte Rückwanderung gar
gaſſen. Sie geht auf ſo unſichtbaren und mannigfachen
ur ſich, daß ſelbſt die amerikaniſche Statiſtik der ſonſt
46 zu hart zum Knacken iſt, ihr machtlos gegenüberſteht.
ein ſoeben nach Hamburg heimgekehrter Dampfer be=
lhrt
man in letzter Zeit in Ellis Island allein
ſim er feſtgenommen, die verſucht hatten, ſich heimlich an
yn ſpanienwärts fahrenden Schiffen zu ſchleichen. An Bord
chambeau, eines franzöſiſchen Dampfers, entdeckte man
nicht weniger als 32 blinde Paſſagiere.
Ueberwachung des Zugangs an Bord iſt bei allen Schif=
ſärkt
worden. Die Kontrolleure laſſen ſich auch nicht mehr.
hn öligſten und verſchmierteſten Maſchiniſten täuſchen,
ſyer dieſer Maske die Ueberwachungsorgane hintergehen
die Anker gelichtet ſind.
ſich geſchieht freilich den ſo ermittelten Perſonen nichts
im Gegenteil: Sie werden einem Konſulat ihres Heimat=
ſeiberwieſen
, und die Behörden müſſen dann, da Amerika
ſſolche Gäſte bedankt,
den Rücktransport auf Staatskoſten beſorgen.
iſt für die Rückwanderer gefahrloſer und geſünder, die
hugen ſind allerdings von ſolchen Landeskindern, die ſich
ſuder Not ihres Vaterlandes erinnern, nicht ſehr entzückt,
nn ja auch den Schiffahrtsgeſellſchaften für die Mitnahme
nriſnwanderer eine, wenn auch kleine Entſchädigung zahlen.
damerikaniſchen Behörden ſehen dem Ganzen mit Schmun=
ſie
hoffen, daß die Rückwanderung ſich noch weiter ſtei=
zutzrd
. Dies ſei, ſo ſagen ſie richtig, die wirkſamſte und bil=
mtlaſtung
des Arbeitsmarktes, die durch kein anderes
beſo ſchnell und ſo gründlich erreicht werden könnte. Der
etionalen Kriſe der Arbeit wird natürlich damit nicht ge=
cdenn
durch die Rückwanderung wird der europäiſche
ſimarkt nur um ſo ſtärker belaſtet.
weiß, vielleicht wird es nicht lange dauern",
ſie Amerikaner nach Europa auszuwandern beginnen.
Welt mit umgekehrten Vorzeichen: Es kommt nur dar=
wo
es ſchließlich am ſchlechteſten wird: diesſeits oder
Eides Ozeans.
er Einſatz ihres Lebens denn jeder blinde Paſſagier
iſt Leben aufs Spiel kehren die Auswanderer heim. Im
Ade verhungern ſie, in der Heimat hoffen ſie wenigſtens
ſen friſten zu können. Ueber Hamburg, Bremen, Rotter=
ᛋmwerpen, über alle europäiſchen Häfen kehren die Ent=
An aus einem Lande heim, in dem ihre Sonne plötzlich
beri.
H. Perk.
Ein Rivale des Niagara.
fitſch Guyana, die heißeſte und vielleicht die dem Verkehr
huigſten erſchloſſene Kolonie des Britiſchen Weltreiches, ſoll
ſem Anziehungspunkt für Weltbummler gemacht werden.
eſrcher ſoll auf einer mit unendlicher Mühe mitten durch

Gronau ſetzt ſeinen Weltflug fort.

Karte des Weltfluges,
den der deutſche Pilot von Gronau mit ſeinem Dornier=Wal bereits bis Tokio glücklich zurückgelegt hat. Von hier wird er nun
über die Molukken, Indien, Bagdad, Rom in Etappenflügen in die Heimat zurückkehren. Mit der Ueberfliegung des Atlantiſchen
und Stillen Ozeans dürfte er die ſchwierigſten Strecken des Flugs bereits überwunden haben, auf denen er wichtige Erfahrungen
für kommende internationale Flugverbindungen geſammelt hat.

halb ſagenhaften Waſſerfall des Kaieteur vordringen können, der
fünfmal ſo hoch wie der Niagara iſt. Von der Hauptſtadt Geor=
getown
und dann über Bartica bis zum Potarofluß iſt dieſe 109
Meilen lange Straße ohne Rückſicht auf die Unkoſten in Angriff
genommen und wird demnächſt dem Verkehr übergeben werden.
Auf dem Potarofluß ſollen die Reiſenden dann noch 28 Meilen
weiter mit Motorbooten bis nach Tukeit, bis ganz in die Nähe
des Waſſerfalls, befördert werden.
Die neue Autoſtraße führt durch das Urwaldgebiet von
Greenheart, Mora und Wallaba, in das bisher kein Weißer ein=
zudringen
wagte. Undurchdringliche Dſchungeln, Lianen, die die
gewaltigen Stämme umrankten, verſperrten den Weg. Am Boden,
der in ewigem Schatten lag und aus dem giftige Dünſte auf=
ſtiegen
, hatten Giftſchlangen ihre Neſter, giftgeſchwollene Spinnen
von Fauſtgröße überfielen den Eindringling, an den Blättern
hingen Zecken, die ſich an Händen und Geſicht feſtſogen und unter
die Fußnägel bohrte ſich der Erdfloh. Eine ſchier unerträgliche,
dumpfe Hitze erſchwerte das Atmen. Wunderbare Orchideen, von
phantaſtiſcher Form und Farbenpracht, fleiſchfreſſende Pflanzen
und die üppig blühende Paſſiflora verbreiten einen betäuben=
den
Duft. An freieren Stellen bedeckt die ſchöne Kamadan
(Palicurea) den Boden mit gelbem Teppich, und im Dezember
blüht der Savarrinußbaum und die Irriardanblume. Freilich
gibt es wenige Raubtiere im Dickicht, nur ſelten findet man
Spuren von einem Jaguar oder Puma, dafür gibt es reichlich
Wildſchweine, Labbas und eine beſondere Fuchsart. Die Vogel=
welt
iſt reichlich vertreten, angefangen von allen Papageienarten
bis zu den blitzenden, winzigen Kolibris.
Die Autoſtraße durch den Urwald bis zum Potarofluß iſt
nicht nur ein willkommenes Geſchenk für die Touriſten, ſondern
auch für die zahlreichen Gold= und Diamantenſucher, die nun
die Möglichkeit haben, weiter in den Urwald vorzudringen und
in den goldhaltigen Bächen zu ſchürfen. In Partien von 7 bis
9 Mann dringen ſie in die Wildnis vor und kehren ſelten ohne
Erfolg heim. Durchſchnittlich verdient ein Goldſucher von 3 bis
10 Dollar wöchentlich, wenn er aber Glück hat und einen größeren
Diamanten oder einen kleineren Goldklumben findet, dann wird
er plötzlich ein wohlhabender Mann. Allerdings bleibt das Geld
nicht in ſeiner Taſche kleben, er kehrt ſofort nach Georgetown
zurück, beſtellt ſich nicht nur ein, ſondern drei oder vier Autos,
die ihm leer auf ſeinen Fahrten durch die Straßen folgen müſſen,
alle Kameraden werden frei gehalten. Wenn dann alles vertan
iſt, kehrt der Pork=Knocker ernüchtert in den Urwald zurück und
verſucht von neuem ſein Glück. Die Regierung hat an der Auto=
ſtraße
durch den Urwald einige kleine Läden errichtet, in denen
der Goldſucher alle ſeine Bedürfniſſe decken kann. Die neue
Straße hat auch der Koloniſation einen Anſtoß gegeben, zahl=
reiche
Kleinſiedler haben ſich längs des Autowegs niedergelaſſen
und hoffen, dort vorwärts zu kommen. Die Kolonialverwaltung
rechnet mit dem Beſuch von abenteuerluſtigen Briten, an denen
hteſten Urwald geſchaffenen Autoſtraße bis zu dem bisher es ja niemals in England gemangelt hat, die es müd geworden

ſind, die ausgetretenen Wege der Weltreiſenden zu betreten, und
die nun in die Nachbarſchaft einer Strafkolonie pilgern
wollen.
* Die Hoſen des Bürgers Kraskin.
Vor faſt anderthalb Jahren war es mit den Hoſen des Ar=
beiters
Kraskin zu Ende. Zwar taugten auch Weſte und Jacke nicht
mehr viel, aber eingedenk der mangelnden zwei Drittel des all=
gemeinen
Sowjetwohlſtandes begnügte ſich Kraskin mit der Be=
ſtellung
nur eines Drittels zu einem neuen Anzug, eben einer Hoſe,
Im März 1931 alſo erhielt er einen ſogenannten amtlichen
Zweckvorſchuß für eine neue Hoſe. Begab ſich in das Staatsgeſchäft
Nr. 200 ſeiner Heimatſtadt Leningrad.
Ein Jahr nun laufe ich nach den Hoſen, beklagt er ſich in
der Krasnaja Gaſeta vom 12. Auguſt, jedesmal aber bietet mir
der Verkäufer Hoſen für einen fünfjährigen Knaben an. Iſt
doch Unſinn, ſage ich, die Hoſen ſind ja kleiner als eine Bade=
hoſe
. Tut doch garnichts, erwidert der Verkäufer, dafür aber
was für ein guter Stoff! Ich kann doch aber die Hoſen nicht
zum Jux an die Wand hängen, ſage ich, tragen muß ich die Hoſen
doch. Na, erwidert der Verkäufer, dann kommen Sie nach
einem Monat wieder. Und jetzt ſind ſchon faſt anderthalb Jahre
verfloſſen, meine alten Hoſen haben ſich ſchon ganz in einen bunten
Teppich verwandelt und bald werde ich ſie nur noch als Badehoſe
tragen können. Was ſoll ich tun?
Nun, die Regierung weiß ſchon geraume Zeit einen Ausweg.
Neuerdings dürfen Anzüge, Mäntel, Schuhe uſw. nach individuel=
lem
Maß beſtellt und von Staatswegen hergeſtellt werden.
Ging alſo ein anderer Bürger, etwa Grekow, daran, ſich einen
individuellen Mantel zu beſtellen. Klappert heldenhaft alle acht
Behörden ab, um einen Bedarfsſchein vom Wohnungskomitee zu
erhalten, eine Beſcheinigung vom Berufsverband, eine Beſtätigung
von der Hauptgewerkſchaft, eine Anweiſung vom Stofflager, eine
Anweiſung für die Zuſchneiderei, eine Quittung über die Ent=
gegennahme
ſeiner Beſtellung in der Schneiderei und noch ſo man=
cherlei
. Kurz und gut, er brachte alles ſoweit wirklich zuwege. Und
das war vor zwei Monaten. Aber einen Mantel kann und kann
er nicht kriegen. Das Futtertuch fehlt. Alles iſt fix und fertig. Der
Mantel hängt im Schrank der Schneiderei, hängt ſehr ſchön da.
Aber das Futtertuch fehlt. Und kann nicht beſchafft werden.
Was ſoll ich tun? fragt er in der Preſſe.
Oh, würde ihm ein Sowjetbeamter in Saratow antworten
wie vor kurzem in einem noch ſchlimmeren Mantelfall ſo=
gar
unſer Direktor hat alles ſoweit in Gang gebracht, aber einen
Mantel hat auch er noch nicht. Bei uns fehlen alle Zutaten.

BRINLNS

ſoſten neue
arken=
haſchinen

Flig abzugeb.
ſit ting,
hioſtraße 10
12971)

Emten zu verk.
96
Lrbund=Rüde
., dreſſ., äuß.
vachſ. u. zu=
65 RM. z.
F. Göckler,
Str. 47.
Schäfer=
Früde, ſchön.
Tier, f. 10.
72er Jung=
Griesheim,
Karnſtr. 54.
RuiEger junger
gaBhund
Tier, zu vk.
heim b. D.,
hrmſt.=Str. 36
S2963.
Kwarze Kätzch.
Prri. Kätzchen)
5D. z. verſch.
Na ſtr. 11, p.*

2 Ziegen zu verk. (*
Marienpl. 1, Zi. 29.

Wohn=I.
Geſchäftshaus
i. Johannesviertel,
gut rentierend.
äußerſt preiswert
bei 810 000 Mk.
Anzahlung zu ver=
kaufen
. Näheres
nur durch den All.=
Beauftragten
H. Heldmann,
Bankvertreter,
Kaſinoſtraße 2, I.
Tel. 4251. (13019b
Kleineres, auch
Renkenhaus
zu kaufen geſ. Ang.
u. G. 162 Geſchſt.

Ein 2=Fam.=Haus
m. Sitzr. 2 ält. Lte.,
gr. Werkſt., Gart. u.
Einfahrt z. vk. Ang.
u. G. 104 Geſchſt.

Gutgehend. Lebens=
mittelgeſchäft
mit
Whg. geſ Mietk. f.
3=Zim.=Whg. vorh.
Nähere Ang. unter
G. 128 a. Geſchſt. (*
Agenten zwecklos.

Einfamilien=Haus
5 Zimmer, Küche, Bad, 2 Aborte, Balkon,
Terraſſe, Zentralheizg., Kalt= u. Warmw.
inkl. Nebenr Kanal=, Gas= u. Waſſeranſchl.
Straßen= u. Grundſtücksumz. w. für RM.
12000ſchlüſſelf. erſtellt. Anfr. u. G 176 Geſch. /*

Günſtige Kapitalsanlage.
3½ ſtöck. Blendſteinhaus, 5 Zimmer=Wohn.
mit Bad, Parkettböden, Einfahrt, Vor= u.
Rückgarten, ruh. Lage, nähe Stadtzentrum,
ſehr gut rentierend, zu verkaufen. Angeb.
m. Anzahlungsang, u. G 172 Geſchſt.

Suche nettes
Einfamilien=Haus
mit Garten
in Darmſtadt oder
näh. Umgeb. Kauf=
preis
nicht über (*
35 000, Gfl. Ang.
u. G. 129 a. Geſchſt.
Gutgeh. Lebensmit=
telgeſch
. m. Kohlen=
holg
. z. verkf. Ang.
u. G. 145 Geſchſt.

Café
z. kauf. geſ. Angeb.
u. G. 148 Geſchſt.

Bücherfreunde!
ſchöne
Ver will
Bücherei billig er=
werben
? Auskunft
nnt. G. 32 Gſchſt.

Wir ſuchen
zum 1 10. 1932 tüch=
tige
kautionsfähige
Wirksleuke
unſer Lokal Zum
Odeon Marinenpl.
Kronenbrauerei
Wiener A.=G..
Darmſtadt. (12960

Wer möchte bill.
Eigenheim
oder umbauen?
Koſtenl. Ausk.
Anfr.u. G. 130 Gſch.

4 Zlmmer-
Holzhaus
5X7 Meter, mit Falzziegeldach, fast
neu, auf Abbruch zu verkaufen.
Näheres
Wilhelm Ulbrich
Fernspr. 1294. Ldgr. Georgstr. 64.

Sonderangebot
in eichenen
Schlafzimmern!
Schrank, 180 cm. mit nußbaum polierter
Mitteltüre, Nachttische mit Glasplattten,
Waschkommode m. weiß. Marmor D
2 Stühle, Handtuchhalter, nur 350. Zimmer, stark gerundet0
nur 380., birnbaum oder birke
.... nur 495.*
poliert
Wöbel-Vertrieb
Heerwagen
Ecke Schulstr. u. Karlsstr. (13018

Lichtbilder

uſw. ſind für den Einſender werivoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber wer=
den
daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen ſeweils ſchnellſtens zurück=
(605a
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine Original=
zeugniſſe
einſenden.

[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 260

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Bor dein Baffeiborfer Zeictätgeene Rämpf Beurichlano Hrantteia.

Einige der beſten Kämpfer beider Länder.
Ganz links: Der franzöſiſche Hürdenläufer Keller (800=Meter=Lauf), daneben oben: Dr. Peltzer, der für Deutſchland auf der
1500=Meter=Strecke und in der 4X400=Meter=Staffel ſtartet, darunter Borchmeyer, der neben Jonath Deutſchland auf den Sprinter=
ſtrecken
vertritt. In der Mitte: Paul=Deutſchland (800=Meter=Lauf), daneben oben: Sievert, der für Deutſchland den Weitſprung,
das Kugelſtoßen, den Diskus= und Speerwurf beſtreitet, darunter: Jonath=Deutſchland, Europas beſter Sprinter; rechts: Noel, der
franzöſiſche Diskuswerfer.
Am Sonntag ſtehen ſich in Düſſeldorf die deutſchen und franzöſiſchen Leichtathleten in einem Länderkampf gegenüber. Man darf
auch diesmal mit einem deutſchen Sieg rechnen, obwohl mehrere der beſten deutſchen Sportler in dem Länderkampf gegen die
Schweiz eingeſetzt werden, der am gleichen Tage in Weimar ſtattfindet.

Handball.

TV. Arheilgen Tgd. Sprendlingen.

Heute nachmittag 15.30 Uhr empfängt Arheilgen, am Sport=
platz
Hammelstrift, den Kreisklaſſenneuling Sprendlingen.
Sprendlingen hat ſich bisher gut gehalten und wird ſich nicht ſo
leicht von Arheilgen überfahren laſſen. Arheilgen, mit Bickenbach
an der Spitze ſtehend, darf jedoch den Gegner nicht leicht nehmen,
damit es ſeine Poſition hält. 2. Mſch. um 14.30 Uhr.
Fr. Tgde. Darmſtadt F. T. Mainz=Mombach.

Obige Mannſchaften treffen ſich heute nachmittag, im An=
ſchluß
an das Fußballſpiel DarmſtadtSprendlingen, zum
Serienſpiel. Bis jetzt führt Darmſtadt die Tabelle an und dürfte
auch in dieſem Treffen als Sieger erwartet werden. Die zweite
Mannſchaft fährt vormittags nach Ober=Ramſtadt zum fälligen
Serienſpiel, und die 1. Schülermannſchaft tritt in Weiterſtadt zu
einem Freundſchaftsſpiel an.

Das für heute Sonntag, 11 Uhr feſtgeſetzte Handballſpiel
Polizei DarmſtadtRot=Weiß fällt aus da Polizei=
SV. fünf Spieler zur Süddeutſchen Mannſchaft ſtellen muß.
Die Austragung des Spiels findet wahrſcheinlich am Mittwoch,
dem 21. September ſtatt.

Rot=Weiß Darmſtadt FV. Eppertshauſen.

Auf das heute vormittag 11 Uhr ſtattfindende Spiel oben=
genannter
Ligamannſchaften, auf dem Platz an der Rheinallee, ſei
nochmals hingewieſen.

1. FC. Union (SM.)SV. 04 Arheilgen (SM.).

Unions Sonder=Elf ſtellt ſich nach längerer Pauſe am Sonn=
tag
, vormittags 10 Uhr, wieder einmal dem eigenen Publikum
vor. Nach dem am Sonntag in Eberſtadt errungenen 2:1=Sieg
muß man annehmen, daß die Mannſchaft von ihrem im Vorjahre
gezeigten Können wenig verlernt hat. Sie werden alſo den zur=
zeit
auf hoher Stufe ſtehenden Arheilgern einen würdigen Geg=
ner
abgeben. Bei der bekannten anſtändigen Spielweiſe beider
Mannſchaften iſt ein ſchönes Spiel, frei von aller Sucht nach
Punkten, zu erwarten:
Jugendſpiele: Junioren1. Jugend FC. 03 Egelsbach, dort,
2 Uhr; 1. Jugend1. Jugend FC. Langen, dort, 1 Uhr; 2. Ju=
gend
SpVgg. 04 Arheilgen, 1. Jugend. 9 Uhr (Rennbahn).
Hoffen wir, daß alle Spiele einen angenehmen Ausgang fin=
den
und zur guten Stimmung bei dem am Abend im Chauſſee=
haus
ſtattfindenden internen Vereinstanz für den ſcheidenden Ver=
einswirt
, Hern Peter Heim, beitragen.

SpCl. 1928 Ober=RamſtadtFSV. Groß=Zimmern.

Heute Sonntag empfängt Ober=Ramſtadt den FSV. Groß=
Zimmern zum Verbandsſpiel auf eigenem Platze. Die Gäſte, die
im letzten Jahre noch der Kreisliga angehörten, ſind ſehr ſpiel=
ſtark
und gelten als Anwärter auf die Meiſterſchaft; auf jeden
Fall werden ſie mit ihrer ſtärkſten Mannſchaft antreten. Die
Ober=Ramſtädter kämpften in letzter Zeit mit wenig Erfolg, denn
ſie mußten trotz überlegenen Spiels ihren Gegnern Sieg und
Punkte überlaſſen. Es wäre Zeit, daß der gut eingeſpielte Sturm
auch Tore ſchießt. Sollte dies am Sonntag der Fall ſein, ſo
dürfte es zu einem heißen und ſpannenden Kampfe kommen.

Kreisliga Südheſſen.

Der Tabellenführer ſetzt diesmal aus; trotzdem iſt kein Füh=
rungswechſel
zu erwarten, da Heppenheim mit drei Punkten
Vorſprung an der Spitze liegt. Von den vier Begegnungen am
5. Spielſonntag intereſſiert in erſter Linie natürlich das Lokal=
derby
in Lampertheim; die vier Parungen lauten: Olympia Lam=
pertheim
V. f. L. Lampertheim; Conc. Gernsheim Norm.
Pfiffligheim; Viktoria Neuhauſen Spp. Horchheim; FV. Hof=
heim
Spv. Beinsheim.
Das Treffen der beiden Lampertheimer Vereine wird ſicher=
lich
wieder ein Kaſſenſchlager erſter Ordnung werden. Es iſt au=
zunehmen
, daß Olympia diesmal zum finanziellen Vorteil auch
das beſſere Ende des Spiels für ſich behält. Die Gernsheimer er=
warten
die bis jetzt noch vollſtändig punkteloſen Pfiffligheimer
Normannen. Dieſe Gelegenheit werden ſich die Riedleute ſicher=
lich
nicht entgehen laſſen und endlich zum erſten Male in dieſer
Saiſon eindeutig ſiegen. Den Horchheimern darf man es zu=
trauen
, daß ſie in Neuhauſen gewinnen, dagegen werden die
Weinsheimer wohl in Hofheim kapitulieren müſſen.
In der Gruppe 3 Ried iſt folgendes Spielprogramm feſt=
gelegt
: Olympia Biebesheim V. f. R. Fehlheim; Kleinhauſen
Groß=Rohrheim: Tgmde. Stockſtadt Vorwärts Bobſtadt;
Zwingenberg TV. Biebesheim. In Biebesheim und Zwingen=
berg
ſind überzeugende Siege der Gaſtgeber fällig; dagegen iſt es
nicht ausgeſchloſſen, daß in Kleinhauſen und Stockſtadt die Gäſte
aus Groß=Rohrheim und Bobſtadt erfolgreich ſind.

Sporkkalender.

Handball.
15.30 Uhr, Rennbahn: Tgde. Beſſungen TV. Heppenheim.
16.15 Uhr, Müllersteich: Fr. Tgde. Mainz=Mombach.

Fußball.
11.00 Uhr, Rheinallee: Rot=Weiß FV. Eppertshauſen.
13.30 Uhr, Feſthalle: Eintracht SV. Groß=Gerau.
14.45 Uhr, Müllersteich: Fr. Tgde. Fr. T. Sprendlingen.
15.00 Uhr, Exerzierplatz: Polizei Viktoria Walldorf.

Welkmeiſterſchaft der Tennis=Profis

vom 20. bis 25. September bei Rot=Weiß Berlin.

Eine ganz ausgezeichnete Beteiligung weiſen die Weltmeiſter=
ſchaften
der Tennislehrer auf, die am Dienstag ihren Anfang
nehmen und ſich bis Sonntag, 25. September, hinziehen werden.
Sowohl im Einzel= als auch im Doppelſpiel iſt die Beſetzung
quantitativ und qualitativ ſehr gut. Die Kämpfe ſteigen auf der
Anlage von Rot=Weiß Berlin und werden beim tennisfreudigen
Berliner Publikum ſicherlich großes Intereſſe auslöſen, um ſo
mehr. als die wirklich Weltbeſten vertreten ſind.
Zur Einzelmeiſterſchaft liegen nicht weniger als 68 Meldun=
gen
vor, die ſich auf alle bekannten Länder verteilen. Die Aus=
oſung
iſt bereits vorgenommen worden, die Achtel wurden ein=
geteilt
und die beſten Spieler geſetzt. In der oberen Hälfte
wurden William Tilden, die beiden Franzoſen Ramillon und
Plaa, ſowie der deutſche Altmeiſter Roman Najuch an die Spitze
ihrer Achtel geſtellt. In der unteren Hälfte ſind der Engländer
Burke, der deutſche Meiſter Hans Nüßlein, ſein Landsmann Her=
mann
Bartelt, ſowie der Ungar F. Schmidt geſetzt worden. Um
jeden Zufall auszuſchalten und den wirklich beſten Profi der Welt
zu ermitteln, werden die Sieger der einzelnen Achtel, alſo die
letzten Acht, in zwei Gruppen die Endrunde austragen, wo
jeder gegen jeden ſpielt. Die beiden Erſten einer jeden Gruppe
beſtreiten ſodann die Endrunde in der Gruppe 4, wo die vier
erſten Plätze vergeben werden. Die übrigen Teilnehmer treffen
in der Gruppe B zuſammen, wo es um den fünften bis achten
Platz geht. In beiden Abteilungen wird nach Punkten gewertet.
Wer den Weltmeiſtertitel erringen wird, iſt ſchwer zu ſagen.
Tilden iſt nach wie vor ſehr ſtark. Er hat vor allem mit unſerem
jungen Meiſter Hans Nüßlein zu rechnen. Hier wird ſich zeigen,
ob die Niederlagen, die Tilden in Amerika durch Nüßlein erlitt,
ernſt waren, oder ob ſie mehr zur Reklame dienten. Auch die
beiden Franzoſen Plaa und Ramillon ſind zu nennen, während
der Engländer H. Burke kaum für den Endſieg in Frage kommt
Vielleicht bringt einer der jüngeren Spieler, die bisher noch nicht
beſonders hervorgetreten ſind, eine Ueberraſchung.
Zur Weltmeiſterſchaft im Doppel treten 34 Paare an.
Hier ſind die bekannten Paare Tilden-Barnes Najuch- Nüß=
lein
, Kozeluh-Burke, die ungariſchen Gebrüder Schmidt Plaa
Ramillon und Meſterſchmidt-Bartelt glatt überlegen. Wer von
ihnen den Titel erringen wird, iſt völlig offen. Tilden-Barnes
erſcheinen uns am ſtärkſten. Nüßlein-Najuch und die beiden
Franzoſen können jedoch eine Ueberraſchung bringen.

DSB. verzichtet auf Metzner in Düſſeldorf.

Wegen unwahrer Behauptungen in der Preſſe über die Füh=
rung
der deutſchen Leichtathletik bei den Olympiſchen Spielen
wurde auf die Vertretung des 400=Meter=Läufers Metzner= Frank=
furt
beim Länderkampf Deutſchland Frankreich verzichtet. Metz=
ner
erhält Gelegenheit, ſeine Handlungsweiſe zu rechtfertigen.
Weiteres wird der Vorſtand der DSB. dann beſchließen. dsb.

Schottland ſiegte im Fußball=Länderkampf gegen Irland am
Samstag in Belfaſt vor 35 000 Zuſchauern überlegen mit 4:0.
In Süddeutſchland gab es am Samstag zwei Fußball= Ueber=
raſchungen
: Rot=Weiß Frankfurt verlor im Stadion gegen V.f.L.
Neu=Iſenburg 3:4, und in Karlsruhe konnte der K.F.V. gegen
Frankonia nur ein 2:2 erzielen.
Bei den Deutſchen Kraftſportmeiſterſchaften in Dortmund
wurden am Samstag bereits die Kämpfe im Gewichtheben be=
endet
. Sieger im Olympiſchen Dreikampf blieben Walter= Saar=
brücken
(Bantamgewicht), Mühlberger=Frankfurt (Federgewicht),
Helbig=Plauen (Leichtgewicht), Ismayr=München (Mittelgew.).
Vogt=Ochtendung (Halbſchwergewicht), Straßberger=München
(Schwergewicht).

In der Vorrunde zum Medenpokal in Bad Neuenahr blieb
am Samstag der Berliner Tennisverband über den ohne Prenn
und v. Cramm antretenden L. T. C. Rot=Weiß Berlin mit 7:2 ſieg=
reich
, während Baden über Rheinland mit 6:3 gewann. Baden
und Berliner Tennisverband qualifizierten ſich alſo für die
Endrunde.
Frau Friedleben beſiegte bei den weſtſchweizeriſchen Tennis=
meiſterſchaften
Frl. v. Ende/Pflügner mit 6:3, 7:5.
Einen Speerwurf von 63,77 Meter erzielte in ſeiner Heimat=
ſtadt
Schönlanke (Grenzmark) ein neues Talent, Stock.
Eine 100X100=Meter=Staffel ſoll beim Deutſchen Turnfeſt
1933 in Stuttgart ausgetragen werden.

Sportlikeratur.

. . Es gibt wieder einmal viel Schönes zu ſehen!
Die Herbſt=Saiſon iſt eröffnet.
Unter dieſem Motto zeigt die Firma Gebr. Rothſchild
in ihren Schaufenſtern am Markt= und Ernſt=Ludwigsplilg
ſtattliche Auswahl der neueſten Herbſt=Schöpfungen. An
den Neuheiten und entzückenden Modellen, werden Ihrr
neuen Stoffarten in Wolle und Seide vor Augen geführt
Crepe Hammerſchlag, Crepe Silon, Flamiſol ſind unter
die modiſchen Stoffe, die Ihnen in überaus geſchmackvoll
ordnung zuſammen mit vielen hübſchen modiſchen Kleinn
in den neueſten Modefarben gezeigt werden.
Bevorzugte Farben des Herbſtes ſind vor allem: eln
grau, kaſtanienbraum, tintenblau, ſchwarz und marine.
Die Fülle des Gebotenen überraſcht nicht nur in gee
licher Hinſicht, ſondern die der heutigen Wirtſchaftslage am
Preisgeſtaltung ermöglicht es jedem, ſich nach ſeinem Geſcht
kleiden.
Die Firma Gebr. Rothſchild GmbH. zeigt durch ihre
intereſſante Ausſtellung, daß ſie als führendes Kaufhauss
Namen alle Ehre macht.

Die in dieſem Jahre beſonders ſtarke Aktivität des Motor=
ſportes
hält noch immer an. Die verſchiedenen Veranſtalter
verſtehen es glänzend, durch immer neue Fahrten und Rennen ein
abwechſelungsreiches und vielſeitiges Programm zu bieten, das
fortgeſetzt neue Ueberraſchungen bringt. In letzter Zeit ſtanden
Veranſtaltungen, wie das Schleizer Dreieckrennen, die Polizei=
ſternfahrt
und das Maſarykringrennen im Vordergrund des In=
tereſſes
. So wenig nun der Motorſportler an allen dieſen Ver=
anſtaltungen
teilnehmen kann, ſo wichtig iſt es für ihn ſich genau
zu orientieren, denn nur ſo kann er einen Ueberblick über den
Geſamterfolg einzelner Fahrer und Fabrikate erhalten. Motor
und Sport bringt über jede Veranſtaltung ausführliche und reich
bebilderte Berichte und gibt ſo auch den zu Hauſe Gebliebenen die
Möglichkeit, die Renen im Geiſte mitzuerleben. Motor und Sport
beſchränkt ſich, wie Heft 38 zeigt, nicht nur darauf, ſondern ver=
mittelt
darüber hinaus noch eine Menge praktiſchen und techni=
ſchen
Wiſſens wie kaum eine andere Zeitſchrift auf dieſem Ge=
biete
. Erwähnt ſeien als Beiſpiele die Aufſätze Wie beurteilt
man ein gebrauchtes Kraftrad? die Auslandspreſſeſchau und
die Prüfungsberichte. Das Heft (50 Rpf) iſt an den Kiosken
oder direkt vom Vogel=Verlag, Pößneck i. Thür, zu beziehen.

Aus der Radio=Induſtrie.
Ein altes Symbol ein neues Wertze
Immer häufiger ſieht man ihn jetzt: den Roland das
hochwertiger moderner Empfängertypen, ein würdiges S
des Willens zur Leiſtung. Im Rahmen der Roland=Reiie
hat die Dr. Georg Seibt Aktiengeſellſchaft, Berlin=Schäu
einen Superhet, Roland 5, herausgebracht, den man tatſächt
den unbeſtrittenen König der Empfänger bezeichnen kanm
dem großen Erfolg des erſten Seibt Superhet iſt der Rola=
weit
vervollkommnet worden, daß man ihn mit Recht all.
Empfängertyp bezeichnen kann, der nicht veraltet. De=
Superhet Roland 5 wird für Gleich= und Wechſelſtrom, m
ohne eingebauten, klangreinen, dynamiſchen Lautſprecher al
Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.

Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6: Wetter, Gymnaf!
6.30: Gynnaſtik. 7: Wetter. Nachrichten. anſchl.: K.,

o 8: Waſſerſtand. o 11.45: Zeit, Programm, Wirtſchaftsmeldon

Wetter. O 12: Konzert S 13.15: Nachrichten, Wetter. o
Konzert. o 14: Nachrichten 14.10: Werbekonzert (Sa.
o 15: Gießener Wetterbericht Sa. 15.20). O 15.10: Zeit,
ſchaftsmeldungen (Sa. 15.25). O 16.50, 18.15: Wirtſchaftsmellu
19.15: Zeit, Programm. Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.

Sonntag, 18. September

6.15: Bremer Hafenkonzert. Das gr. Geläute vom Bremer

8.15: Choralblaſen Ausf.: Bläſerchor des Wartburgvereins
8.30: Morgenfeier der Ev. Landeskirche Frankfurt a. M.
9.30: Denkmalsweihe für die Gefallenen des ehem Inf.=Reg-u
in Worms. (Schallplatten)
9.50: Stunde des Chorgeſangs. Aust.: Volkschor Oberſteim
10.50: Dr. Braun: Dichter als Kulturpolitiker.
11.15: Kleiner Knigge für 1932. von Stefan Großmann.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Bringet dem Herrn Ehre
Namens.
12.00: München: Märſche und Walzer von Paul Lincke.
13.00: Blasmuſik=Konzert der Städt. Weilburger Bürgergarte
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbasy
14.10: Dr. Cordes: Die Auswirkungen des Handelsklaſſengeſer=
dem
Getreidemarkt. Dr. Leber: Die Auswirkungn
Handelsklaſſengeſetzes in der Eierbewirtſchaftung.
15.00: Stunde der Jugend: Kaſperltheater: Kaſperl im Gef
16.00: Leivzig: Große Kundgebung am Völkerſchlachtdenkmal
lich der Guſtav=Adolf=Verein=Hundertjahrſeier.
16.45: Mayen: Bundesfeſt des Sängerbundes für Eifel 2f
und Pellenz.
17.15: Baden=Baden: Konzeru des Städt. Orcheſters.
18.00: Prof. Rava: Der korporative Gedanke im italieniſchen
18.25: Dreißig bunte Minuten.
18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten.
19.05: Rienzi. Oper von Richard Wagner.
22.45: Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Gerhard Hoffmann.

Königswuſterhaufen.

Deutſche Welle. Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge:
Wetter für die Landwirtſchaft. o 6: Gymnaſtik. 6.15:
für die Landwirtſchaft. anſchl.: Frühkonzert. o 10:
Nachrichten. 12: Wetter für den Landwirt. anſchl.:
Wiederholung des Wetterberichts. 0 12.55: Nauener
13.35: Nachrichten O 14: Konzert. o 15.30: Wetter. BSſt
18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.

Deutſche Welle: Sonntag, 18. September
6.00: Funkgymnaſtik.
6.20: Bremer Hafenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwir4
Anſchl. Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.20: Dipl.=Landwirt Seher: Zweckmäßige Verwertung de
jährigen Kartoffelernte.
8.55: Morgenfeier.
Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Franz Spunda lieſt aus ſeinem neuen Roman: Gri 4
Abenteuer.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Bringet dem Herrn Ehre
Namens.
12.10- Mittagskonzer:. Notſtandsorcheſter Berlin=Mitte.
ca. 12.50: Olln Boeheim erzählt Heiteres.
14.00: Prof. Dr. Litt: Eltern u. Kinder u. das Generationsn/
der Gegenwart.
14.30: Volkskunſt=Stunde der Ekkehard=Spiele e. V.

15.30: Programm der Aktuellen Abteilung.
16.00: Leipzig: Kundgebung am Völkerſchlachtdenkmal anläß
Guſtav=Adolf=Verein=Hunderljahrfeier.

16.45: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Ferdy Kauffmanm
17.45: Dr. Holzapfel: Wie Mohamed Raman als Reir=
Schlacht bei Tan gewann.
18.10: Dr. Pleiſter: Bauernweistümer.
18.30: Das Kammerduett des Barockzeitalters. Käthe Welzel
Grundmann, Dr. Fiſcher.
19.00: Dr. Wüneken: Aus der Gedankenwelt großer Philr!
Plato
19.25: Dr. Fechter: Das Drama der Gegenwart.
19.50: Sportnachrichten
20.00: Orcheſterkonzert des Berliner Philharm. Orcheſters.
ca. 21.00: Tages= und Sportnachrichten.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Gerhard Hoffmann.

Weiterberichl.

Durch Störungserſcheinungen über den Britiſchen In
der Nordſee hat ſich ein flaches Tief entwickelt, welches 19
land und der angrenzenden Nordſee liegt. Dabei wurde?
herige Hochdruckeinfluß abgeſchwächt, und eine Verlagen
hohen Druckes mehr nach den Balkanländern hin hat ſt.
den. Die gegenwärtige Schönwetterlage wird vorüberge
terbrochen, und die Störung dürfte ſich im Aufzug von
hafter Bewölkung äußern, welche vereinzelt auch Reger
ſich bringen wird.

Ausſichten für Sonntag, den 19. September: Nach vorü!
der gewittriger Bewölkung mit vereinzelten Nied=
und leichter Abkühlung, wieder zeitweiſe aufheiternd.

Ausſichten für Montag, den 19. September: Dunſtig und
mit Aufheiterung, meiſt trocken.

Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve

Verantwortlich für politit und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuilleier. 2
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe: für Sport: Karl B)
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas 2
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Btild und Wort: Dr. HerbertNe
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle‟
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernen"

Die heutige Nummer hat 22 Seiten.

[ ][  ][ ]

Sonntag, den 18. Sept.

Nuwer 260

M

GeſfNeueſte Nachrchten

In Erwartung einer Oiskontſenkung.
Amappung des Tagesgeldes. Nachfrage nach Privakdiskonken. Abſchwächung der Deviſen.
31 Prozent wieder leicht erholt war) eine Abſchwächung ein, zumal
tage am Geld= und Deviſenmarkk.
auch in JG. Farben eine Verkaufsorder vorlag, ſo daß die erhöhten

isgeld war in der vergangenen Woche etwas ſteifer als am
yder Vorwoche bis Mittwoch betrug der Satz 4½, von da
Arozent , doch wurden Lombards nicht in Anſpruch ge=
Die Verknappung wird auf drei Gründe zurückgeführt:
fühlten ſich die Banken im Hinblick auf die zu erwartende
zſimkung veranlaßt, das Diskontmaterial im Portefeuille
füthalten. Als weiterer Grund ſind Medioabſprachen zu nen=
dſchließlich
hat auch der Einkommenſteuertermin zu Anfang
ühe zur Verſteifung der Marktlage beigetragen. Die Nach=
ach
Privatdiskonten war nicht unbeträchtlich, vor allem
dieſelben gegen Wochenende ſtark geſucht. Warenwechſel
nedenfalls gefragt, wobei ſich der Satz auf 4½ Prozent er=
Der Verkauf von Reichsſchatzanweiſungen wurde von
ſohsbank gegen Wochenſchluß eingeſtellt, die Serie zum 16.
zu 1933 iſt nunmehr ausverkauft, eine neue Serie wurde nicht
zut. Reichsſchatzwechſel wurden zum Privatdiskontſatze ab=
Termingeld lag im allgemeinen unverändert, es be=
ſut
Rückſicht auf den bevorſtehenden Oktobertermin, eher
ſäige. Der Umſatz beſchränkte ſich jedoch auf Prolongationen,
hid Neuausleihungen nicht erfolgten.
u dem Deviſenmarkte lag der Dollar ſeit Beginn der Woche
zwächer, ähnlich verhielten ſich Schweizer Franken und holl.
Da die Reichsmark im Auslande nach wie vor feſt lag,
e Bewegung neben dem Zurückfließen der Kapitalflucht=
mit
der geſteigerten Aktivität der Handelsbilanz erklärt.
gliſche Pfund war im Anfang der Woche recht ſtabil, verlor
lerdings gegen Ende etwas, was auf markttechniſche Gründe
Aführt wird. Die Norddeviſen ſchloſſen ſich dieſer neuerlichen
pisbewegung nicht an, ſondern konnten ſich im allgemeinen
in Niveau der Vorwoche behaupten. Der franzöſiſche Fran=
die
ganze Woche faſt unverändert. Dagegen zog der Kurs
miſchen Peſeta um eine Kleinigkeit an, was wohl mit der
di erung der innerſpaniſchen Lage zu erklären iſt. In über=
Deviſen zeigte ſich bis auf die Tatſache, daß die Kurſe ein=
güdamerikaniſcher
Währungen unter den dortigen Wirren
ſegenig Veränderung.
Der Ausweis der Reichsbank.
ſch dem Ausweis vom 15. September 1932 hat ſich in der
Septemberwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
un und Schecks, Lombards und Effekten um 93,6 Millionen
41,4 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Be=
dar
Handelswechſeln und Schecks um 104,4 Mill. auf 2847,5
MA7M und die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 3.2 Mill.
13 Mill. RM. abgenommen, die Lombardbeſtände um 14,0
HAuf 117,5 Mill. RM. zugenommen.
Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
Yill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen und
u ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 91,4 Mill auf
Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 0,6 Mill.
M40 Mill. RM. verringert. Dementſprechend haben ſich die
ſie der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 26.1 Mill.
höht. Die fremden Gelder zeigen mit 413,3 Mill. RM. eine
une um 24,8 Mill. RM.
Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
Mill. RM. auf 925,8 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen
vie Goldbeſtände um 12,8 auf 781.2 Mill. RM. zugenommen
deckungsfähigen Deviſen um 12,6 Mill. auf 144,6 Mill.
ögenommen.
1 Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
Aam 15. September 25,7 Prozent gegenüber 25,1 Prozent am
Fer Vorwoche.
iner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Ageſtrige Berliner Wochenſchlußbörſe eröffnete in freund=
höaltung
. Das Geſchäft nahm zwar keinen übermäßig
Umfang an, beſchränkte ſich in der Hauptſache auf Spezial=
und wurde meiſt von der Börſenſpekulation getragen. Es
Rillerdings kleine limitierte Kauforders der Kundſchaft vor.
ſih gab es wenig neues dagegen lauteten die Nachrichten aus
iriſchaft ziemlich zuverſichtlich. Die Preſſe meldete von Teil=
ugen
in der Induſtrie, von Arbeitereinſtellungen in der
And uſtrie bei Conti Gummi uſw., von Wiederindienſtſtel=

oiskonthofſungen beſiehen ungdereberſchwüchere ner
Börſenſchluß machte dagegen kaum Eindruck. Die erſten
en Kurſe waren zwar nicht ganz ſo feſt, wie vorbörslich
het, lagen aber doch verſchiedentlich bis zu 1½ Prozent über
ein Spezialwerte wie REW., BMW., Eiſenbahnverkehrs=
Rütgerswerke, Conti Gummi und von Elektropapieren
Echuckert und Chade waren bis zu 2½ Prozent gebeſſert.
ſes Intereſſe zeigte ſich auch im Zuſammenhang mit den zu
enden Reichsbahnaufträgen für Montanwerte. Von Maſchi=
ter
gewannen Schubert und Salzer 4 Prozent, ferner lagen
herte recht feſt, und Bremer Wolle erſchienen ſogar mit
Klus=Plus=Zeichen. Der Verlauf brachte dann von Spe=
Aten ausgehend, eine Geſchäftsbelebung, die höheren Kurſe
ſich ſpäter allerdings nicht immer voll behaupten, da eine
tiacke gegen die AEG.=Aktie vorübergehend verſtimmte. Der
on der übrigen Börſe blieb aber durchaus freundlich. Be=
Bekula lagen weiter recht feſt. Die Tendenz des Renten=
war
dagegen nicht einheitlich. Bei ruhigem Geſchäft konn=
Reichsſchuldbuchforderungen nach anfänglicher Abſchwä=
vieder
erholen, deutſche Anleihen waren ſchon von Beginn
r. Auch für Goldpfandbriefe beſtand eher Nachfrage, wäh=
landſchaftlichen
Pfandbriefen immer noch Ware heraus
ſaß ſich die Notierungen um 1 bis 3 Prozent abſchwächten.
Aus erwartete man an dieſem Markte mit Spannung das
üis der Kabinettsſitzung betreffs der Zinsſenkungsfragen.

EFrankfurter Wochenſchlußbörſe verkehrte in freund=
Kindenz, wobei die bereits an der vorgeſtrigen Abendbörſe
ie Nachricht von einer bevorſtehenden Gründung einer
ſ tionskaſſe zur Erleichterung gewerblicher Kreditgewäh=
er
Banken unter Hilfeſtellung der Reichsbank nachwirkte.
Nu fanden günſtige Berichte aus der internationalen Wirt=
Ausbeſondere der engliſchen, etwas Beachtung. Infolge der
teiligung des Publikums war das Geſchäft ziemlich klein,
ar ausſchließlich von der Spekulation getragen wurde. Der
eie Schluß der New Yorker Börſe blieb ohne Einfluß, wäh=
nbererſeits
weiterhin Diskontſenkungshoffnungen gehegt
zumal der Medioausweis der Reichsbank eine weitere Ent=
brachte
. Bei Eröffnung traten durchſchnittliche Beſſerun=
½1 Prozent ein. Auf die Meldung von Arbeiterein=
uen
lagen Conti Gummi 2 Prozent höher. Mehr bevorzugt
Vſerner Elekroaktien, die von 12 Prozent feſter eröffneten.
Auwerte lagen etwas ruhiger, doch ergaben ſich Befeſtigun=
5u 1 Prozent, die ſich im Verlaufe zum Teil um weitere
Liozent fortſetzten. JG. Farben eröffneten mit 102 Prozent
2Wwert. Goldſchmidt ſetzten ½ Prozent und Rütgerswerke 1½
höher ein. Schiffahrtswerte Daimler, Junghans und
Heidelberg waren bis zu B Prozent erhöht. Holzmann
Aſtoff Waldhof blieben behauptet. Reichsbank ſetzten da=
Prozent niedriger ein. Am Kunſtſeidenmarkt kamen noch
Prozent feſter zur Notiz.
Verlaufe traten zunächſt weitere Erhöhungen um ½1
ein. JG. Farben ſtiegen bis auf 103 Prozent, Lahmeyer
übergehend leichter Abſchwächung auf 119½ (anfangs 118
2) Prozent. Später trat infolge eines neuen Angriffs auf
FG=Aktie (die von 32 auf 30½ Prozent zurückfiel und mit

Kurſe nicht immer behauptet blieben. JG. Farben ſchloſſen mit
102½ Prozent. Von Montanwerten gingen Gelſenkirchen um 1
Prozent zurück. Die Börſe ſchloß in freundlicher Haltung.
Am Rentenmarkt blieb die Zurückhaltung beſtehen Gold= und
Liquidationspfandbriefe lagen uneinheitlich, die ſonſtigen feſtver=
zinslichen
Werte waren nur wenig verändert. Von deutſchen An=
leihen
eröffneten Neubeſitz etwas höher, Altbeſitz zunächſt etwas
niedriger, ſpäter waren ſie aber etwa 2 Prozent feſter. Reichs=
ſchuldbuchforderungen
waren um ca. ½½ Prozent erholt. Tages=
geld
unverändert 4½ Prozent.
Ab 1. Okkober Zinsſenkung in Ikalien.
Im Auguſt wurde auf Grund einer Weiſung Muſſolinis vom
Finanzminiſter im Einvernehmen mit dem Landwirtſchaftsmini=
ſter
ein Abkommen mit allen italieniſchen Kreditbanken getroffen,
das entſprechend den Zielen der Finanzpolitik der Regierung
Höchſtzinsſätze von 2½3 Prozent für Depots und laufende Kon=
ten
und von 34 Prozent auf befriſtete Depots feſtſetzt. Wie jetzt
amtlich mitgeteilt wird, tritt das Abkommen am 1. Oktober ds.
Js. in Kraft.
Die Herabſetzung des Zinsfußes auf Bankkonten, die man ſchon
längere Zeit erwartete dürfte nur den erſten Teil des umfaſſenden
Finanz= und Wirtſchaftsprogramms der italieniſchen Regierung
darſtellen. Es wird in dieſem Zuſammenhang zu beachten ſein,
welche Haltung das neue Programm im Hinblick auf die inneren
Anleihen einnehmen wird. Der Sinn der Herabſetzung des Bank=
zinſes
iſt folgender:
Die Banken, die bisher höhere Zinſen an ihre Kunden zahlten,
waren nicht in der Lage, der Landwirtſchaft und der Induſtrie
billigere Kredite zu verſchaffen. Um die Wirtſchaft anzukurbeln,
ſollen in Zukunft die Kreditzinſen weſentlich herabgeſetzt werden,
und die Vorausſetzung dafür iſt die ſoeben gemeldete Maßnahme.
Das halbamtliche Giornale d’Italia ſpricht die Hoffnung aus,
daß der Herabſetzung der Zinſen auch noch weitere Preisſenkungen
folgen werden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 14. September.
Die vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 14. September berechnete
Großhandelsindexziffer iſt mit 95,3 gegenüber der Vorwoche um
03 v. H. geſunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoffe 89,2 (minus 0.8 v. H.), Kolonialwaren 85,4 (plus 1,7
v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 88,9 (minus 0,3 v. H.)
und induſtrielle Fertigwaren 115,3 (unverändert).
Rhein=Main=Donau A.=G., München. Der Rhein=Main=
Donau A.=G., München, iſt es gelungen, im Rahmen des Arbeits=
beſchaffungsprogramms
des Reichsverkehrsminiſteriums verſchie=
dene
Arbeiten an der Großſchiffahrtsſtraße in Gang zu bringen.
So konnte bereits in Faulbach a. M. mit den Arbeiten für die
Schleuſe an der dortigen Stauſtufe begonnen werden. Es handelt
ſich hier um eine Erdbewegung von ca. 140 000 Kubikmeter und
Felsarbeiten von ca. 18 000 Kubikmeter, weiterhin um die Her=
ſtellung
von Betonmauern im Ausmaße von 40 000 Kubikmeter
ſowie um Bruchſteinlieferungen von ca. 5000 Kubikmeter. Bei
dieſen Arbeiten wird es vorausſichtlich möglich ſein, je nach ihrem
Fortſchreiten bis 300 Arbeitskräfte, und wenn, was beabſichtigt iſt,
in Doppelſchicht gearbeitet werden kann, bis 700 Arbeitskräften
Beſchäftigung zu geben.
Continental=Gummiwerke A.=G., Hannover. Die Continental=
Gummiwerke A.=G. Hannover, hat eine Mitteilung veröffentlicht,
in der ſie ſich bereit erklärt, die Maßnahmen der Regierung zur
Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit dadurch zu unterſtützen, daß ſie
einerſeits das Arbeitsvolumen vermehrt, wobei das Riſiko der ver=
größerten
Lagerhaltung übernommen werden ſoll, andererſeits die
Arbeitszeit verkürzt wird, ſoweit dies für den Einzelnen wirt=
ſchaftlich
erträglich iſt. Die Firma hofft, auf dieſe Weiſe nach und
nach 500 bis 1000 Arbeiter einſtellen zu können.

Zur Fahrkoſſenerſtakkung an ausländiſche Einkäufer
der Leipziger Meſſe.
Senkung des Werbebeitrages.
Mit der Frage der Fahrtkoſtenerſtattung an ausländiſche Ein=
käufer
hat ſich der Verwaltungsrat des Leipziger Meßamtes in
zwei Sitzungen am 1. und 9. September 1932 eingebend beſchäf=
tigt
. Am 9. September wurde nach Abwägen des Für und Wider
auf Vorſchlag des Vorſitzenden des Verwaltungsrats, Herrn Ober=
bürgermeiſter
Dr. Goerdeler, einſtimmig beſchloſſen, eine Kom=
miſſion
von acht Mitgliedern aus Induſtrie und Handel einzu=
ſetzen
, die alle die bisher vorgebrachten wirtſchaftlichen Argumente
in ihren Einzelheiten prüfen ſoll. Nach dem Ergebnis der Prü=
fung
, das auch den Fachausſchüſſen und dem Hauptausſchuß der
Zentralſtelle für Intereſſenten der Leipziger Meſſe e. V vorgelegt
werden ſoll, wird der Verwaltungsrat weiter entſcheiden. Bei
ſeinem Beſchluß vom 9. September war ſich der Verwaltungsrat
einig, daß die Fahrtkoſtenerſtattung zunächſt zur Frühjahrsmeſſe
1933 den ausländiſchen Einkäufern wiederum gewährt wird, und
zwar in der bisherigen Weiſe. Verbeſſerungen, die ſich als wün=
ſchenswert
herausgeſtellt haben, ſollen jedoch nach Möglichkeit
ſchon jetzt durchgeführt werden.
Der Verwaltungsrat hat im Zuſammenhang mit den Be=
ratungen
über die Fahrtkoſtenerſtattung an ausländiſche Einkäu=
fer
beſchloſſen, den Werbebeitrag um 50 Rpfg. für den Quadrat=
meter
, alſo um 163 Prozent der Metergebühr, für die beiden
Meſſen des Jahres 1933 zu ſenken.

Viebmärkke.

j. Weinheimer Schweinemarkt vom 17. September. Zugeführt
waren 535 Tiere. Verkauft wurden 359 Stück, und zwar Milch=
ſchweine
das Stück zu 58 RM., Läufer zu 1930 RM. Markt=
verlauf
gut.

Mainzer Prodnktenbericht. Großhandelspreiſe per 100 Kilo
loco Mainz am Freitag, den 16. September 1932: Weizen 21 bis
21.50, Roggen 16,5017, Hafer 1415 Braugerſte 17,7518,75,
Induſtriegerſte 17,25. Futtergerſte 1616,50. Malzkeime 1011,
Südd. Weizenmehl Spezial 0 34. Roggenmehl (60proz.) 2526,
feine Weizenkleie 8,75, grobe Weizenkleie 9,659,75, Roggenkleie
8,509,50, Weizenfuttermehl 10,75, Biertreber 10.5010,75. Erd=
nußkuchen
13,2513,50, Kokoskuchen 1216,50, Palmkuchen 9.25
bis 9,50, Rapskuchen 9,259,50, Soyaſchrot 11,5011,75. Trocken=
ſchnitzel
9,259,50, ſoles Kleeheu 5. geb. Kleeheu 5,40, loſes Wie=
ſenheu
4, geb. Wieſenheu 4,20, Maſchinenſtroh 2,40, Drahtpreß=
ſtroh
2,60 Tendenz ruhiger.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die Aufwärtsbewegung
der Eierpreiſe kam in der abgelaufenen Woche zum Stillſtand, und
der ſeither lebhafte Verkauf hat eine merkliche Einengung erfah=
ren
, da ſich der Einzelhandel nur auf die Deckung des notwendig=
ſten
Bedarfes beſchränkte. Verzeinzelt gaben, die Preiſe etwas
nach ſo bei Holländern. Dänen und Flandern, während im übrigen
die letzten Notierungen behauptet blieben. Es notierten in Pfg.
per Stück ab loco Frankfurt a. M: bulgariſche 8,008,25. Jugo=
ſlawiſche
8,008,25, rumäniſche 7,507.75, polniſche 7.257 75,
memelländiſche und litauiſche je nach Größe 7,759,50 hollän=
diſche
8,509,75, däniſche 8,009,50, flandriſche 8,759,25,
bayeriſche 9,009,50, deutſche Friſcheier je nach Größe 9,0010,50,
Mittel= und Schmutzeier 6,507.00.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Der Buttermarkt zeigte
ſtetige Tendenz. Der Abſatz iſt ſtark zurückgegangen, weil die
Konſumenten infolge der erhöhten Preiſe ihren Einkauf ſtark ein=
ſchränkten
. Die Preiſe der Vorwoche blieben aber unverändert,
obwohl durch die Zurückhaltung des Einzelhandels und des Kon=
ſums
das an und für ſich nicht ſtarke Angebot dadurch mehr in
Erſcheinung tritt. Die Verkaufspreiſe des Großhandels lauten
(in 1=Zentner=Tonnen) holländiſche Butter 133,135, deutſche But=
ter
beſte Qualitäten 127130 RM.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Die zum Schering=Kahlbaum=Konzern gehörenden Vereinig=
ten
Fabriken photographiſcher Papiere weiſen per 30. 6. 1932
einen Gewinn von 630 627 (1 557 162) RM. aus. aus dem 24 (64)
Prozent Dividende und je 70 (170) auf 4600 Stück nennwertloſe
Genußſcheine verteilt werden ſollen.
Wie das Main=Waſſerbauamt mitteilt, haben unvorhergeſe=
hene
Hinderniſſe beim Wehrabbruch in Höchſt die Freigabe der
Schiffahrt verzögert. Dieſe Verzögerung wird vorausſichtlich bis
Montag, den 19. September, 9 Uhr, dauern.
Der frühere Generaldirektor der Deutſchen Werke, Dr. Wein=
lig
, iſt im Alter von 65 Jahren in Bonn geſtorben.
Der Wert der amerikaniſchen Warenausfuhr betrug im Auguſt
ds. Js. 109 Millionen Dollar gegenüber 164 808 000 im Auguſt
1931. Der Wert der Einfuhr ſtellte ſich auf 91 000 000 im Auguſt
gegenüber 166 679 000 im gleichen Monat des Vorjahres.

Berliner Kursbericht
vom 17. September 1932

Deviſenmarkt
vom 17. September 1932

Mu
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Llogzb
A.E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl.Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Me
76.
63.
18.625
33.
19.375
31.25
62.50
67.75
28.
107.
94.25

Me
Glektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen n.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Rlöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein e Koppel

Nso
102.25
44.
75.875
78.375
37.75
55.
109.75
37.50
57.25
37.75
40.50
36.50

Keee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt. 1
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali 11
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
birſch Kupfer.
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Banderer=Werke

Rarfe
42.
178.
48.50
21.25
115.
20.
50.125
15.
75.
25.25
28.125

Selſtingfor.
Wien
Prag
Budapeſt
Ee
Holland
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien
Italien
Paris

Währung
ſto0 finn.Mi.
1o0 Schillingl
100 Tſch.Kr.
100 Pengs
100 Leva
1o0 Gulben 1
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pav. Peſo
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Franes

Ge.0
6. 294
51.95
12.485
3.057
169.23
73.53
75.77
74.32
14.62
0.30g
4.209
59.31
21.S1
16.49

Brieft
6.306
12,tesl
3.063
73.87
75.93
75.08
14.88
0.9191
4.217
58.43
21.g5
16.53 I.

Schwetz
52.05 Spanien

Danzig
Japan
Rio de Janeiro
169.57 Jugoſlawien
Bortugal.

Athen
Fſtambu
Kairo.

Kanada
uruguay
Fland
Tallinn (Eſtl.)
Niga

Währung
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
1 Yen
1 Milreis
ſt00 Dmar
100 Gscudoslt
100 Drachm.
1türk. 2
äghpt. 2
teanad. Do ll.
1 Golbpeſo
100 isl. Kr.
100 eft. Kr.
100 Bats

I

s1. 19
34.07
81.82
0.389
0.310
S.44
13.32
2.647
2.008
15.00
3.796
1.738
66.03
110.59
79.72

81.35
34.13
81.98
1.001
0.313
6.456
13.34
2.658
2.012
15.04
3.304
1.742
66.17
110.87
79.78

Durmſtädter ans Kariohalbant Buriftadt, amhule dei Srrsoner Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 17. September 1932.

W
v.27
6½%Intern.,
6%5 Baden.. ...
6% Bahern.....
6% Heſſen.......
6% Preuß, Staat:
6% Sachſen....."

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4MAb.
löſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
. ...

6% Baden=Baden.
6% Berlin. . . . v. 24
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresden ..v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze, v.29
v. 26
625 Mainz .......
6% Mannheim v. 27
87 München. v. 39
62Wiesbadenv.28
6% Heſſ. Landesbl.
Goldoblig.
6%
½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4½% Kom.=Obl.
690 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldo lig.

Ret
67.2
63.5
65.5
R
a
62.25

Sarl.
6.95

4.65

56
55.5

53.5
58

86.5

*

Wie dee
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
62 Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ.Landesbk.
15½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
FAuslSer. 1
Ser. III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
Berl. Hyp. Bk.
83
nLigu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
15½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Pfbr.=Bk.
Lig. Pfbr.
z Mein.Hhp.=Bk.
% Lig. Pfbr..
Pfälz. Hyp.=Bi.
2% Lig. Pfbr.
22 Khein.Hyp.Bk.
5½% Lig. Pfbr..
Goldoblig.
% Südd. Bod.
Cred.=Bank.
5½% Lig. Pfbr.
62 Württ. Hyp.=B.
3% Daimler=Benz
63 Dt. Linol. Werke
6 Mainkrw. v. 26
16% Mitteld. Stahl.
6% Ber. Stahlwerke

61.

80.25
78.9

Soi.

72.25
77.5
72.25
787.
60
32.5
78,5
63

54
60.5
55

8% Voigtsbäffner!
J. 6. Farben Bonds
5% Bocn. L.E.B.
L. Inveſt.
5%
52 Bulg. Tab. v. 69
41,% Oſt. Schätze
% Oſt. Goldrente
2avereinh. Rumänl
4½%
4
4% Türk. Admin.
1. Bagdad
42
Zollanl.
40
4½% Ungarn 1918
4½% 19141
Goldr.
42
49
1910
Aktſen
Alg. Kunſtziideunie
A. E. 6. ........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, 7. P....
Bergm. El.=Werke
BrownBovericCie.
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt
F. G. Chemie, Baſell
Chem.Werke Aber
Chade .........."
ſontin. Gummiw. /106.9
Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Felegr. ..
Erdöl .......!

96.5

1.
6.1
11.4
5.6

3l.

57.n5
30.75

40
54.25
50
131
33.25
39
20

Mue
ſcheibe=Anſtalt 1135.5
Linolwerk.Berl./ 45
Eiſenhandel. .
Dhckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
Slettr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
Eßling, Maſchinen.
Faber & Schleicherl 40
J. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenk. Bergwerkl 44.25
Geſ. f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger /170
Hafenmühle Frrft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilvertArmaturfrb.!
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen ..../ 69.5
bolzmann, Phil.
3lſe Bergb. Slamm
Geniſſel
Junghans ..
Kali Chemie.
Aſchersleben /109.5
glein, Schanzlin ..
Klöchnerwerke ....
Knorr C. 6.,.....

Kia..
Laurahütte . .... Nae
/18 Lech, Augsburg... 21 Löwenbr. Münch. u67 Lutz Gebr. Darmſt. Mainkr.=W. Höchſt. 57.5 Mainz.Akt.=Br. . 87.25 Mannesm.=Röhren 57.75 192 Mansfeld Bergb. 242), 22.25 Metallgeſ. Frankf.. 39 Miag, Mühlenbau.
Montecatini Maild. 29.25 102 Motoren Darmſtadt 33 Sberbedarf. . 110. 59.75 Bhönir Bergbau.. 28 Reiniger, Gebbertl 48.25 Rh. Braunkohlen. 177 n7 Glektr. Stamm 72.5 29.9 Stahlwerke ...
Riebeck Montan. 271, Roeder Gebr. 37.5 49
78.75
45
15.25
55.75 Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen. 52
Siem. Glasinduſtr. 41.5
u70
137.5
52.5
28.9 Siemens e Halske. 138 Südd. Zue cker=A. 6. 98.5 Tellus Bergbau". Thür. Liefer.=Geſ. 56.25 17.25 Tietz Leonh dard ...! Unterfranken.. . .. so Ber. Stahlwerke: 21-1 42.5 Ultramarin ... 84 35.5 Voigt & Hgeffmer. Bahß & Frehztag; Sl.


Zellſtoff Waldhof,
Memel.

Allg. Dt. Ereditanft.
Badiſche Bank.. . ! 88.5
Bk. f. Brauinduſtr./ 68
BarmerBankverein
Bayer. Hyp. u. B.
Berl. Handelsgeſ..1 91
Gypotherbk.
Comm. u. Privatb./ 56
Darmſt. u. Nat.=Bk.)
Dt. Bank und Dise! 76
Dt. Eff. u. Wechſell 69.5
Dresdner Bank. ./ 63.5
Frankf. Bank ...
öyp.=Ban1
63
Nein, Hyp. Bank
63
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Ant. 130.75
Rhein, Hyp.=Bank.! 61
Südd. Bod.-Cr.Bk! 58
Bürttb. Notenban:

A.-G. f. Berkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
720 Dt. Reichsb. Vzol
Hapag .........
Nordd. Llohzd.. . .
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Alltanz. u. Stuttg.
Verſicherung ..
Verein. Verf.
FrankonaRück=u. Ml
Mannhetim. Verſich.
Otavi Minen.
Hrnbnnue

40.5

4271.
81.5
18.5
192I.

32.5

[ ][  ][ ]

Seite 14 Nr. 260

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 18. September

1 Steinway
1 Römbildt
1 Förster
Piano
wie neu, sehr billig
Piano-Berg
Hügelstraße 32
Telefon 126. (*sgm

NalS
f. Herr. u. Dam. w.
gerein. u. n. neueſt.
Formen faſſoniert,
jetzt 1.50. Frankf.
Hutlager, Ecke Gra=
fen
= u. Bism.=Str.*

ttel
B
Aae
Hes e
Aa

42.D=

in bui Fabrikate
12.75
Aa e
Al er
Hee e e
N Se
Bettel
39.
Uesc6c., bis 4*
48.
4.50
22.-
Ee e
z=9=

teilis
Afe
eig‟
es

WHe
Neut
1950
v 36
Ha e
b4.- bis
Federn
He
Heae e
9
A
A
Ha e
Hae e
eill

B
Rre

Ne
A
Hease e
2Woce


48.-
A opre
Were e
W Wor
Wr

Alle Stoffe wo
bis 3. Anput
zugeſchnit!u
u. eingerian
durch Schneidoe
ſterin. Moderr
Dam.=Kld.=Sa
muſter n. Ma;
Körper gearhb
Adele Bach
jetzt: Kaſinoſtü

O

Meine Verlobung mit
Fräulein Dr. phil.
Ingeborg von Beling
Jochter des verstorbenen Herrn
GeheimenRates ProfessorDr. Ernst
von Beling und seiner Gemahlin
Toni geb. Heim beehre ich mich
anzuzeigen
RudolfFreiherru. Stein
zu Mord- u. Ostheim
Fürſt zuStolberg-Wernigerodeſcher
Oberförſter
Wernigerode, OberförſtereiChriſtianen-
tal
, September 1932 12931

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meine liebe gute Frau,
unſereliebe unvergeßliche Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter,
Schweſter und Schwägerin
Frau Johannette Seipel
geb. Creter
am 14. September 1932, im Alter
von 74 Jahren, nach einemarbeits=
reichen
Leben zu ſich in die Ewig=
teit
abzurufen.
ImNamen d. trauernd. Hinterbliebenen
Konrad Heipel
Darmſtadt, den 17. Sept. 1932.
Moosbergſtr. 53.
Die Beerdigung fand, in aller
Stille ſtatt.

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Heimgang. unſeres
lieben Entſchlafenen
Joh. Adam Gölz
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden
ſage Allen innigen Dank.
ImNamen d. trauernd Hinterbliebenen:
Chriſtina Gölz Wwe., geb. Dörr.
Darmſtadt, den 17. September 1932.
Karlſtraße 40.

Kurt Eisele
Lore Eisele
(12927
geb. Henneberg
Vermählte
Darmstadt, den 17. September 1932.

Dankſagung.

Für die beim Heimgang unſerer lieben und unver=
geßlichen
Entſchlafenen in ſo reichem Maße bewieſene
Anteilnahme, ſowie für die zahlreichen Kranz= und
Blumenſpenden ſagen wir hierdurch unſeren herz=
lichſten
, tiefempfundenen Dank. Insbeſondere danken
wir auch Herrn Pfarrer Vogel für die troſtreichen
Worte bei der Trauerfeier.

Wiin, Sonmank Erd- und
Schützenstraße 16
Feuerbestattung
5856a
Telefon 965

Fröbel=Inſtitut
(Seminar und Kindergarten)
Wendelſtadtſtraße 38
Bildungsanſtalt für Fröbelſche
Erzieherinnen und Kindergärtnerinnen.
Dienstag, den 11. Oitober, beginnt ein neuer Kurfus. An=
meldungen
werden Montags und Donnerstags von 2 4 Uhr
Bismarckſtraße 18 entgegengenommen. (1227Sb
Auf Unbemittelte wird Rückſicht genommen.
Proſpekte ſeden Vormittag Die Vorſteherin
in der Anſtalt
Wendelſfadiſtr. 38zuerhalten Th. Schultz=Gora

LOTTE PFEIL

Damenh üte
Beckstraße 57 II

Zurück
Hugenarat Dr. Engelrecht
Weber’sche Augenklinik. Frankfurterstr. 42
12716b
Dr. Bealnerdecher
praßt. Zahnarzt
Helnrichstr. 6 U12665b
912 u. 26 Uhr Fernruf 868
von der Reise zurück

Pelzmäntel
auch Maßanfertigung nach den neuesten Modellen
Pelziacken
in feschen Formen, modernen Farben
Pelzbesätze
Anfertigung nach besonderen Wünschen
Pelzfelle
fachmännische, kostenlose Beratung
Umarbeitungen, sowie Neuanfertigung in eigener
Kürschnerei
PELZMODEHAUS
GOTTLIEB LORZ NACHF.
Inh. Hermann Sigall
jetzt Wilhelminenstraße 31
(früher Elisabethenstraße 48)
12929

Dr. med. RudolfJockel
Arzt für Naturheillehre
(Seilher Heinrichstrade 58 und Klappacherskrade 18)
jetzt: Heinrichstraße 103, 1. Stock
(Ecke Hoftmannstraße)
Sprechstd. Werktags: 9½ 11 Uhr
und 14 16 Uhr.
Fernruf Nr. 4546.
(12968b

Dr. Schefers
Kinderarzt
Zimmerstr. 8 Fernruf 2000
von der Reise zurück

O
Schicke Modelle Schirmg, verk, ſehr

jede Kopfweite, z.
Umform. Filz 1.80,
Samt 2.30, Färb. 80
Oldigs
Hölgesſtr. 11, Lad.
(12316a)
Darmstädter
13020a) Lesezirkel.
Lesemappen ill. Zeit-
schriften
von 25H an.
Prospekte kostenlos.
Roeder’sche Leih-
Bibliothek Tel. 2512
Ernst-Ludwigstr. 17

billig H. Becker,
Rohrbach b. Ober=
Ramſtadt.

Re
preiswert zu verk.
Wilhelminenſtr. 29
Z. erfr. b. Schnorr.
Hinterhaus.

Schreiben Sie mor-
gen
auf Ihren Ein-
holezettel
:
... zu Groebe!
denn dort kostet das
Gebirgshafermark
lose, Pfund 42 Pf.
und das Paket
Traubenzuck: r65Pf.
und noch 4% Rabatt
auf alle Waren.
Aif4.5
Reformhaus
Karlstraße 99. 6155a

Aufruf!
an alle diejenigen,
welche ein gutes
ſchmackhaftes Bau=
ernbrot
eſſen wol=
len
. Selbiges wird
nach alt Verfahren
hergeſtellt, iſt leicht
verdaulich und ſehr
gut im Geſchmack.
Sie erhalt. dasſelbe
4=Pfd.=Laib 72 Pf.
tägl. friſch aus dem
Odenwald geliefert.
Referenzen von nur
erſtklaſſ. Kundſchaft
(Profeſſ., Doktoren,
Lehrer etc.), welche
d. Brot ſchon lange
z. ihrer vollſten Zu=
friedenheit
bezieh.,
ſtehen zur Verfü=
gung
. Machen auch
Sie bitte ein. Ver=
uuch
und geben Sie
Ihre Adreſſe unter
G. 132 im Darmſt.
Tagblatt ab. (12938

Erf. ſehr geſchickler
Zuſchneider fertigt
Ihnen einen eleg.
Maßanzug f. 20 M.
la Ref. Wilh. Wem=
bacher
, Eberſtadt,
Georgenſtr. 21, II.

Du staunst!

über die große Aus-
wahl
von ca.30 kompl.
Einrichlungen bei
Moher-Ec-
3 Hlexanderstr. 3
Du findest dort:
Schlafzim., voll
Eiche m. Nußb.,
Schrk. 180cm, all.
gerd,v. 325. -an.
Speisez., 160 cm,
prachtv. Modell,
kompl. v.370.-an.
Küchen,farbig u.
naturlas.,95 .-an.
Nur neue Möbel. 12978

Schreibmaſchin.
fabrikn., 2 J. Gar.,
bill. abz. Anfrag. u.
F. 70 Gſch. (12537a

Ein

Waggon Linolen

eingetrofteen
Immer noch billiger, kaüt:
Echt Linoleum
deutsche Ware, moderne Ausmusterung . .per am RM. Hadd
Echt Linoleum-Läufer
deutsche Ware, mod. Ausmusterg., 67 cm br., per Mtr. RM. Hac
Balatum
irreg. fehlerfreie Ware, Stückware, 200 cm br., per am RM. A.
Foxoleum-Läufer
100 cm breit
perlit. R. O.-
Wachstuch
85 em breit, gute Ware, mod Ausmusterung, per Mtr. RM. 1.0
im großen Spezial-Haus für
Teppiche, Tapeten u. Linoleum
Tritsch&Heppenheim
Grafenstraße 23½
Telefon
Bitte unsere Schaufenster-Auslagen beachten!

Zwetschen-Kuchen
Butterplätzchen
Gedämpfter Fisch
Gebratenes Hähnchen
Wapfku.chen
herzustellen im
Küchenwunder
und wle sparsam
Küchenwunder mit der patent.
Hitze-Regulierung backt, bratet,
dünstet ohne Backofen
Küchenwunder‟-Beratung
und Verkauf (13005

Ktt

K

Klrchstraße 17119
Prakt. Vorführung 28. 30. Sept.

Alte Damen= und Herren=Hüte
werden nach den neueſten Formen
fachmänniſch umgearbeitet,

Filz=Hüte
Haar=Velour
Färben ſchwarz
Färben bunt
Garnieren
Mit neuer Garnitur

2.00
2.50
0.50
1.00
0.50
von 0.75 an

Neue Damen= u. Herren=Hüte von 1.95 an
J. Kiffel, 39 Grafenſtr. 39
gegenüber der Stadtkaſſe. (12556a

Toiletten-Seifen
betrachten Sie meine Aus-
wahlund
meine konkurrenz-
losen
Preise.
Parfümerie Tillmann
9434a) Elisabethenstraße 21.

Priralschwesler Therese Lange
Elisabethenstr. 4, II., Fernspr. 3453
Fachmänn. Behandlung von Hühneraugen,
Hornhaut und eingew. Nägeln. (12295
Voll- und Teilmassagen Heilbäder.
Zu allen Krankenkassen zugelassen.

900 Liter 1930/31er
Johannisbeer-
beſter
Qua=
wein
lität zu vk.
Näh. bei Küfermſtr.
Becker, Gr.=Gerau,
Mainzerſtraße 23.
(12955)

Wer führt
Dachreparakur.
aus gegen Wäſche,
Anzug. Schuhe‟
Ang. u. G. 167 Gſch.
(12980)

Erauickender Schlaf
ist in aufregenden Zeiten besonders
wichtig! Und gute Matratzen, Bettfedern,
Kissen und Bettdecken kaufen Sie im
Hause Eissenhauer heute ja derart billig.
daß Ihnen solche Anschaffungen nicht
mehr schwer fallen können! Auch in
Metallbetten und Kinderbetten gibts bei
Eissenhauer sehr vorteilhafte Angebote!

Adam Karn Nachf, Inhaber
Friedrich Eissenhauer
Ernst-Ludwigstraße 9
Gegründet 1895

Radionehgerät
Schirmgitt.=Empf.,
neu. Mod., Telef.,
4 Röhr., geg. ſchwe=
res
Motorrad zu
tauſchen geſucht. (*
Schepp Allee 65.

A

Glb. Wellenſitkk.
entflogen. Abzug.
gegen Belohnung*
Kiesbergſtr. 54, I.

TUNG UND FRISA
bis ins höchſte Alter durch un
aus bulgariſchen Knoblauchzw
hergeſtellten

Müub HH0bLtochs
Er verjüngt den ganzen Kän
reinigt Blut und Darm, ſchaff
ſunde Säfte, ſcheidet Harnſäune
Darmgifte aus, beſeitigt -
und Gärungen im Darm; ſetzu!
Blutdruck herunter und iſt
ARTERIERVERRALKAI
Herzleiden. Hämorrhoiden, Z1
wallungen, Blutandrang z.
u. Herz, Wechſeljahrsbeſchwed
ſowie bei Darm=, Magen=, Gel
Leber=, Blaſen= und Nierenlad
Gicht, Rheumatismus und Z/c
krankheit ein ſtets bewährtes!
turmittel. Aber verlangen Sie
ERES RNOBLAUGASM
und weiſen Sie Erſatz zul
Doppelfl. RM. 2., eine Ku
Doppelfl. RM. 5.. Zu hch
Drog. C. Berg, Pallaswieſenſt.
Med.=Drog. F. Beckenhaub. S.
ſtraße / Ecke Kirchſtr., Adler=
A. Fiſcher, Frankfurterſtr. 2
Palais=Drog. Pohl, Eliſabel
ſtr. 36. Drogenhdlg. Chr. Scho
Rheinſtr. 8, Drog. Gebr. Vir
ler, Schuſtergaſſe 14. Schw.n
Drog. O. Walther, Gardiſtenſ
2

ohlen u. neue
an gestr. Strümpfe jd, 2
gröbst. Woll- bis feinst
Strumpf. Füße nicht absel
trickerei Sohd
Teichhausstr. 34, I. T
Beachten Sie bitte unsee Schall
11980a)
Ihre Tochter
muß kochen und Haushalt
Aufnahme jederzeit.
Töchterheim Roß, Roquette

Ledka-
Schuhbesohluf
D. R P.
Schützenstr.
Telefon 2949

Schuhe werden auf Wunsch ad
und gebracht.

Damen-Sohlen
und Fleck. RM. A- Herren-Sohlen O
und Fleck. RM. Zrl Nur Klebarbeſt.

O

LunwiGse!

[ ][  ][ ]

fusg, 18. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 260 Seite 15

Bonder Keld und viele Frauen.

Roman von Karl Lütge. Copyright by Verlagpreſſe=Tagesdienſt, Berlin W33

er die Freiheit errungen, wie er es hoffte? Er wußte:
ſyr fühlte ſich verraten und verloren. Ein Brief, ein
Telegramm von Miß Macy, und er hätte ſich an der
ausgelaſſenen Fröhligkeit beim Abſchied an Bord be=
Fun ſchritt er einſam über das Bootsdeck, kümmerte ſich
n Liegeſtuhl, Tiſchplatz, Badezeiten, wie andere kundige

eilte ihm nicht.

VI.

heinf
Teleion

Iden ganzen ſ.
und Darm, ſün
3.
n im Darm 4t
Frunter und 1.

jämorrhoiden
lutandrang /
chſeljahrs
Mager
ne und Merg
atismus und
ſtets

eutſchen Zeitungen ſchrieben im Sportteil über die ge=
Sportmoral in Zuſammenhang mit den ans Licht ge=
zutarühmlichen
Vorkommniſſen bei den Schwimmkämpfen
nrk und ganz allgemein über die übereilte kurze ameri=
Tournee Ludwig Mühlinghaus. Das Sport=Gaugericht
ſun gerufen. Dem Namen Ludwig Mählinghaus haftete
n ſportfreudigen Menſchen jetzt ein übler Geruch an.
Weile des Publikums nahmen ſogleich, ohne Kenntnis der
ſaimhänge und ſchickſalhaften Verſtrickungen, entſchieden
ſiglgen den Schwimmer.
owig Mühlinghaus wußte und ahnte nicht, was ſeiner in
onat wartete. Er kam nicht froher Gefühle, nicht als
Aber er fühlte ſich keineswegs geſchlagen. Der Kampf
ſtenvoll beſtanden, der Zeitpunkt verfrüht geweſen und
mie falſch vorbereitet. Das wußte er alles.
nun tauchte die große Brücke auf, die Türme wohl=
Bauten, die den Bahnhof umſchloſſen. Er fühlte ſich
und froher als auf der ganzen Rückreiſe. Die Ent=
ſahg
war zu ertragen. Man mußte lernen aus der ver=
ſen
Amerikareiſe.
die Schweſter war an den Zug gekommen. Still ohne
Freude begrüßte ſie den Bruder. Natürlich wußte ſie
d häßlichen Dingen, die die Zeitungen über den Bruder
ſigen Tagen ſchrieben. Allein ſie beachtete es nicht, da ſie
ichts verſtand und als gerader, offener Menſch erſt die
ides Bruders hören wollte.
H5gingen ſtill nebeneinander zum Ausgang. Der Blick des
mmers ſchien zu ſuchen. Nein, niemand weiter war da.
nann, Elfriede Trautmann, niemand von denen, die ihm
ear Wochen das Geleit zum Zug mitten in der Nacht
hatten.
iin ja, er kam nicht als Sieger. Es war bitter.
temand hat die genaue Zeit gewußt, wann Du kommſt
o gte die Schweſter die Sportfreunde und Bekannten des
3 da ſie ſeinen ſuchenden Blick richtig zu deuten wußte.
Wußte es niemand?
gdachte: Das wäre leicht zu erfahren geweſen. Bei der
hatte es auch nicht gerade in den Zeitungen geſtanden.
heim fand er auf ſeinem kleinen Schreibtiſch einen
roter Aſtern. Die Schweſter ſtand in der Tür. Sie ſah,
enach einem Brief ſuchte. Nein, nichts weiter war da als
eauß Aſtern.
on Elfriede? fragte er über die Schulter zurück.
Schweſter log bereitwillig: Ja. Und ging in die Küche,
dem Eſſen zu ſehen. Beim Hantieren tränten ihr plötz=
Augen. Sie war nie weich geweſen. Jetzt hätte ſie den
in die Arme ſchließen und ihn küſſen können. Weshalb?
da war? Weil er litt? Ja, beides wohl.

Als ſie die Zärtlichkeit dem Bruder zuwandte, wurde er
ärgerlich; er ſchien zu ahnen, was der Beweggrund dieſer ſon=
derbaren
Weichheit der Schweſter war und verhärtete ſein Herz.
Er wollte kein Bedauern und kein Mitleid.
In Streit und Unfrieden endete dieſer erſte Tag nach der
Heimkehr des Bruders von der großen Sportreiſe durch
Amerika bei den Geſchwiſtern.
Der Dienſt in den Brödermannſchen Werken ließ ſich nicht
erfreulich an. Es gab Widerſtände bei der Zuſammenarbeit mit
Vorgeſetzten und Untergebenen. Früher war alles glatt und
reibungslos gegangen. Neidete man ihm die Reiſe und den
großen Urlaub? Schließlich hatte er im Dienſt einer großen
Sache, für eine wichtige Leiſtungsprüfung und im Intereſſe des
Landes, die Reiſe unternommen und ſie war zu recht ge=
ringem
Teil ein Vergnügen für ihn geweſen.
An die Baronin dachter er gefliſſentlich nicht, ſeit er ſie am
Pier in New York zum Abſchied nicht getroffen hatte. Dieſe
Epiſode wollte er gründlich in den Schacht des Vergeſſens
ſtürzen. Sie ſollte tot ſein, und in der Erinnerung löſchte er
alle Stunden des Zuſammenſeins und alle gemeinſamen Pläne.
Es war ihm, als hätte er die Amerikareiſe allein angetreten und
allein durchgeführt. Er empfand nicht, daß er undankbar gegen
die Baronin handelte, nein ſie hatte den Plan, führte ihn
durch und trug nun die Konſequenzen. Sprach wirklich kein
Geſühl für ſie, die Frau, die Freundin?
Mühlinghaus verhärtete ſein Herz. Nein.
Seine Reiſe als eine Sportkampfreiſe zu betrachten, wie er
es tat, dazu ſchien außer ihm freilich niemand weiter ſich bereit=
zufinden
. Nach dem, was vorgefallen war! Nein das wollte
niemand. Möglich, wenn die Reiſe ſiegreich geweſen wäre!
Das Gaugericht lud den Schwimmer vor.
Die Verhandlung brachte nicht den Nachweis, daß Lu .big
Mühlinghaus von den Vorbereitungen wegen eines Schein=
kampfes
in Newark gewußt hatte. Jeder bekam bei dieſer Ver=
handlung
den Eindruck, daß der deutſche Schwimmer in einen
ehrlichen und ſporternſten Kampf zu gehen geglaubt hatte und
auch heute noch die dem Sport=Gaugericht bekannten Zuſammen=
hänge
in vollem Umfange gar nicht kannte und nicht einmal
ahnte. So kam es nicht zur allgemein erwarteten Disquali=
fikation
, ſondern zu einer ſtiliſtiſch und ſachlich allerdings wenig
glücklichen und darum nicht überzeugenden Ehrenerklärung.
Die Spannung wich. Aber die Stellung und der Ruf des
Schwimmers hatten gelitten. Es blieb die Frage nach der
Baronin, der vornehmen Freundin des Schwimmers. Durfte
ein ernſter Sportsmann ſich ins Schlepptau einer Frau nehmen
laſſen, mit ihr zu Sportkämpfen reiſen, ſie für ſich bei wichtigen
Gelegenheiten handeln laſſen? Unmöglich! Dies blieb!
Wo war die Baronin?
Ich weiß es nicht, erklärte Mühlinghaus bei der Ver=
nehmung
.
Sie haben die Beziehungen gelöſt?
Die Baronin löſte ſie.
Weiter erfuhr man nichts.
Leopold Holtermann, der Clubvorſitzende, ſchien als einziger
unbedingt zu Ludwig Mühlinghaus zu halten. Schließlich hatte
Mühlinghaus durch ſeine Siege den Club bekannt gemacht!

Holtermann war zwar rechthaberiſch und geradezu faſt verletzend
in ſeiner Art:
Na, ſagte ich es nicht vorher? Das konnte nichts werden!
Was denn nun?
Zähne zuſammenbeißen! Weiter! erklärte Mühlinghaus.
Weiter? Wieſo? Das kommt nicht in Frage. Warten Sie
ruhig ab, was wir im Club beſchließen werden. Zu dem Urteil
des Gaugerichts haben wir Stellung zu nehmen, nicht wahr?
Ach ſo ſagte der Schwimmer gedehnt, Es iſt mög=
lich
, daß man
Er brach ab. Der andere hielt ihn am Knppf des Jaketts.
Reden Sie keinen Unſinn, Ludwig! Sie müſſen natürlich
jetzt etwas Zeit verſtreichen laſſen, das iſt doch klar! Warten
Sie
Auf was? Auf Anerkennungen etwa für die Leiſtungen,
drüben Schließlich waren es Zeiten, die hier bei jeder
Veranſtaltung tumultariſche Begeiſterung ausgelöſt hätten! Das
vergißt man anſcheinend völlig!
Nichtig. Nur ſteht nicht dies zur Debatte, ſondern die
widerlichen Beſtechungsgeſchichten. Dagegen tritt alles andere
zurück. Jemand, der ſeiner Sache gewiß iſt und der ehrlich
kämpfen will, hat es nicht nötig, zu ſolchen Mitteln zu greifen,
wie Sie Bitte, ſo iſt es doch geweſen! Mittel, wie ſie
drüben angewandt worden ſind, damit Sie unbeding ſiegen,
ſind nun einmal nicht fair! So iſt die Sachla Und
wer für Sie gehandelt, ob Sie es gewußt haben oder nicht
ganz einerlei, denn es iſt für Sie geſchehen. Das ſteht unbe=
dingt
feſt. Und das iſt das Entſcheidende dabei!
Mühlinghaus zuckte die Achſeln. Er war es müde, über die
Affäre Mühlinghaus zu reden. Er würde ſich eine zeitlang
zurückziehen. Wenn er dem Sport damit nützte, gut, dann mußte
es eben ſein.
Mühlinghaus hatte den Vorſitzenden Holtermann auf dem
Heimwege vom Geſchäft früher oft getroffen. Jetzt geſchah es
ſelten, und es lag an Mühlinghaus ſelbſt. Eines Tages ging
er mit bis zur Wohnung Holtermanns, während ſie auf dem
Wege die Sachlage zu wiederholtem Male erörterten.
Kommen Sie mit herauf?
In Mühlinghaus ſtieg Bitterkeit auf.
Als Geächteter?
Machen Sie keinen Unſinn. Das hat mit perſönlicher
Achtung abſolut nichts zu tun!
Marianne Holtermann, die beſte Schwimmerin der Stadt,
ein guter Sportkamerad und wie immer, ein wenig verliebt in
Mühlinghaus, freute ſich herzlich. Mühlinghaus blieb zum
Abendbrot. Er erzählte von Amerika, von den vielen abſonder=
lichen
Dingen des dortigen Lebens, von Wolkenkratzern, Ver=
kehrsmerkwürdigkeiten
, Autos, Eiſenbahnen, Menſchen, Kinos.
Den Sport und ſeine eigenen Erfahrungen überging er
gefliſſentlich.
Es wurde ein neter Abend, einer der wenigen erfreulichen
Augenblicke, die es für den Schwimmer in dieſen Wochen ge=
geben
hatte.
Aber die größte Enttäuſchung harrte ſeiner noch.
Ueber die Namen der vorausſichtlich deutſchen Teilnehmer
an den Olympiſchen Spielen in Amſterdam war beſtändiges
Rätſelraten in den Zeitungen und in Sportkreiſen. Nun
ſtanden ſie für das Prüfungsſchwimmen endgültig feſt. Der
Name Ludwig Mühlinghaus fehlte bei den Schwimmern.
Und Mühlinghaus hielt die beiden deutſchen Rekorde in 100
und 400 Meter Freiſtil und hatte in den USA. kürzlich den an=
erkannten
europäiſchen Rekord für hundert Meter verbeſſert!
Dieſer Name fehlte. Ludwig Mühlinghaus, der Schwimm=
rekordmann
, war tot.
(Fortſetzung folgt.)

ön eigenr Werkſtätte
Aomung und Vernickelung
lich. Inſtrumenten u. Tiſchbeſtecken.
Schleiferei
iſſern, Scheren, Raſiermeſſern uſw.
Behrmann
ſiuſtr. 10. (12300a) Fernſpr. 918

Hu. M. ENGEL
MMuchardstraße 8
Hähmaschinen
Neckra Wertheim.-Pfaff
Miele-Fahrräder

chtungi!
Wollen Sie Ihre Füßerichtig behandelt
hoben, ſo gehen Sie zum Spezialiſten
FSühneraugen-u. Nagelbehandlungen.
g. Drescher
Mif für Fußpfiege
ſckſtr. 56, Telefon 1882
30 jährige erfahrene Praxis.
Eprechſtunden von 1 Uhr ab. (12674a

R0b,R00
dks
A
zzehs

Natürliche
ineralwaſſer
EeE Haustrinkkuren ſutlf
duchhorſt Biskirchen Brük=
u
Dürkheim Ems
hingen Friedrichshall Hom=
9 Karlsbad Kiſſingen
Rſcheid Lauchſtädt Levico
Frienbad Mergentheim
Morf Neuenahr Ober=
Krunn Ofen (Apenta und
ſtaadi Janos) Salzſchlirf
Weilbach Wildungen
und andere.
9er Großvertrieb für hier und
Umgegend der
A iser Friedrich-Quelle,
Offenbach
und
eabethen-Guelle, Vibel
Ein Jahn, Darmſtad
Swieſenſtraße 30. Telefon 30.

Schöne
Küchen
natur lasiert und larbig
jetzt erstaunlich billig
à Mk. 80.- 105.- 120.- 155.- 150.-
170.- 190.- 200.- 225.- 245.- 260.-
500.- 525.- und höher
größte Auswahl in Modellen
Hdamkarn&Go.
Bleichstraße
Nr. 51.
12937

Patentanwalt
Dipl.-Ing. Mouths
verzogen nach
Kafnofr. 2, Ecke Rheinfraße.
Fernruf wie bisher 5081. (12833b /Viktoriaſtr. 91, II.*

Kind beſſ. Herk. w.
i. I. Pflege gen. g.
größ. Erz.=Beitr. *
Ang. u. G. 173 Gſch.

Mod. Herrenzimm.,
erſtkl. Trier=Fabr.,
w. neu, Klubgarni=
tur
(Leder), Porz.=
Urne bill. zu verk.*
Lichtenbergſtr. 91,I.I.

Bett mit Sprung=
federmatr
.. Nacht=
tiſch
, 2 Patentmatr.,
faſt neue Sitzbade=
wanne
zu verkauf.
Näheres Geſchſt. (*

Schuhmacher=
Mäie
faſt neu, f. ſchwere
Arbeit., ſpitz. Kopf
47 cm. Armlänge,
billig abzugeben.
Gütting,
Schuchardſtr. 10.
(12711b)

Sofa, eich. Tiſch 7.
kl. Pult. Stühle,
Bild., Beleuchtkörp.
eiſ. Bettſt. zu vk.
Wendelſtadtſtr. 23,II

Hausfrauenbund,
Kleiderſt. Woogspl.3
Verkf. u. Annahme
v. gterh. Kld., Schuh.,
Wäſche f. Fr. u. Män.
Geöffn. Mont., Mitt=
wochs
u. Freitags v.
10-12 u. 3-6. (3892a
200 neue ſtark. Kar=
tons
22X18X9 ver
Stück 5 Pfg. zu vk.
Näh. Geſchäftsſt.
Tafelklavier,
gut erhalten. billig
zu vk. Liebfrauen=
ſtraße
73, part. r.
Gutes Damenrad, Kayſer
24. . Damenrad
WKC, wie neu, mit
Torpedofreilauf 37.4,
Herrenrad, Viktoria, m.
Garantie 28. zu
verkaufen Karlſtr. 14
Laden. (12920b
Ausziehtiſch, wie
neu, dkl. Eiche, w.
Platzm f. 45 zu
verk. Kittlerſtr 19.
I. r., v. 48 Uhr. *
Damenrad , 33.
Herrenrad . 33.
beide wie neu. mit
Garantie. (12995b
Grafenſtr. 20, Benz

Sofa. 2 Seſſel,
Mandoline,
Geige,
kl. Lüſter,
Notengeſtell,
Klavierſtuhl u. a.
gut erh., ſehr bill.
abz. Schulſtr. 10,II.*
Zu verk. Weinfäſſ.,
25 Lit., 2teil. Eis=
maſch
., Senſenſchär=
fer
u. ä. Näh. Gſch.*

Gut erhaltene
Schreibmaſchine
zu verkauf. Schone,
Kirchſtraße 12, I.
(13009)
1 guterh. Schlafſofa
mit neuer Decke. 1
Klubſofa, hübſcher
Bezug, 1 . Schlaf=
zimmer
, guterh., zu
verk. Wilhelminen=
ſtr
. 33, II. Anzuſeh.
v. 11-1 Uhr. (12944
Gut erhalt. Kind.=
Wagen zu verkf.
Heinheimerſtr. 1, II.
Schlafſofa, faſt neu,
Wanduhr, gr. Bade=
wanne
u. Sitzbade=
wanne
prsw. z. vk.
Nußbaumſtamm zu
vkf. Waldſtr. 24,I.*
Küchenabf. u. Kart. w. abgeh.
Angeb. G. 140. Gſt.
H.=Fahrrad, ſehr
gut erh., bill. z. vk.
Frickel, Eſcholl=
brückerſtraße
44.
Groß. Kleiderſchrk.,
Wäſcheſchrank.
Eisſchrank (*
Nähmaſchine
Küche billig zu vk.
Friedrichſtr. 14, I.
1 komplett. Bett
b. zu verk. Laute=
ſchlägerſtr
. 5, II. (*
1nußb. pol. Wäſche=
ſchrank
, 1 nußb. pol.
Zimmertiſch, 1 ov.
Zimmerſpieg. z. vk.
Sonntag 9-12 Uhr.
Alexanderſtraße 6,
Vorderhaus 2. St.*
Zwei guterhaltene
Schreibkaſſen
billig zu verkaufen.
Koffer=Kolb,
Ernſt=Ludw.=Str. 25.
(12943)

Privat-Handelschule
Oskar Dierker
Soderstr. 18, früher Rheinstr.
Am 4. Oktober beginnen neue
Halbjahreskurse. (12974b

[ ][  ][ ]

Seite 16 Nr. 260

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Braunwarth

Sonntag, 18. September 199

Da fahren wir mit!
Wochenreiſeplan der Heſſenfahrt
Ruhiges Fahren im modernſten Allwetter=
wagen
Reiſeführungen durch geſchulten
Reiſeleiter Die kleine Reiſegeſellſchaft
(2028 Perſonen) iſt immer ein ſchöneres
Erlebnis als Maſſenfahrten. Vorbeſtellungen
rechtzeitig erbeten, da ſtarke Rachfrage.
Dienstag, 20. 9. 32. 13 Uhr. Nach Lindenfels
(nicht nur direkt hin und zurück, ſondern
durch 3 ſchöne Täler: Modautal Bir=
kenauer
TalZeller Tal: Käſekuchen=
mühle
) . . . Ausnahmepreis 2.25 Mk.
Dienstag, 20. 9. 32, 13 Uhr. Zum herrlich
gelegenen Kurhaus Nonrod. ( Gelegen=
heit
zu kleinen Spaziergängen) über
Hahn Groß=Bieberau Schloß Lich=
tenberg
BalkhäuſertalJugenheim
1.70 Mk.
Mittwoch, 21. 9. 32 (Rachmittagsfahrt).
Abfahrt 14 Uhr, zurück 19 Uhr. Durch
den ſchönen Park über Baierseich
SprendlingenDreieichenhain Offen=
thal
Meſſel Dianaburg Einſiedel
(Kaffeeinkehr) Oberwaldhaus. Dieſer
Nachmittag wird Ihnen Freude machen. 1.,
Mittwoch, 21. 9. 32, Abfahrt 12.30 Uhr.
Heidelberg und das Neckartal rufen
und wir folgen, Stadtführungen, Schloß=
beſichtigungen
, Aufſtieg oder Fahrt zur
Molkenkur. Abſtecher in’s Neckartal
(Stiftsmühle) . . . . . . . . 3.50 Mr.
Donnerstag, 22. 9. 32. Abfahrt 13 Uhr.
Rheingau und Niederwalddenkmal
über BiebrichEltvilleKloſter Eber=
bach
Rüdesheim mit Gratisbeſuch und
Probe in der Sektkellerei von Henkell
in Wiesbaden und Matheus Müller in
Eltville. Abends Fiſcheſſen in Schier=
.. . . 3.50 Mk.
ſtein . . ..
Vom 29. 9. 32.4. 10, 32.: Jeder einmal
in Berlin, 6 Tage Beſuch der Reichs=
hauptſtadt
. Näheres in der Verkaufs=
ſtelle
. .. . . Fahrpreis 29. Mk.
Wegen Ueberfüllung u. auf vielſeitigen
Wunſch wiederholen wir am:
Donnerstag, 22. 9. 32.: Abfahrt 7 Uhr.
Freitag, 23. 9. 32: BZurück 21 Uhr. Zwei
Tage nach dem romantiſchen Nothen=
burg
v. d. Tauber, über Waſſerſchloß,
Meſpelbrunn Rohrbrunn Markthei=
denfeld
Würzburg (4 Stunden Pauſe,
Führung), Ochſenfurth, Rothenburg.
2. Tag: Abfahrt 13 Uhr, über Tauber=
tal
Bad Mergentheim Miltenberg
Darmſtadt . . . . . . . . 9.80 Mk.
Unterkunft in beſten Häuſee, auch
privaten Zimmer mit fließ, Wuſſer incl
reichhalt. Frühſtück und allen Bedie-
.. . . 3.25 Mk
nungen ..
Freitag, 23. 9, 32.: Abfahrt 13 Uhr; Ins
zauberhaft ſchöne Wiſpertal, über
WiesbadenBad Schwalbach Wiſper=
tal
GerolſteinLorchAßmannshauſ.
RüdesheimEltville . . . . 4.80 Mk.
Samstag, 24. 9. 32.: Abfahrt 13 Uhr: In
den herrl. Hochſpeſſart, über Aſchaffen=
burg
HösbachWaldaſchaff Rothen=
buch
Weibersbrunn Elſawatal
Waſſerſchloß Meſpelbrunn Eſchau
.. . . . . 3. Mk.
Obernburg
Sonntag, 25. 9. 32.: Abfahrt 8.30 Uhr:
Vergeßt Oberheſſen nicht! Ueber Lieb=
los
GelnhauſenBüdingen (koſtenloſe
Führungen d. Verkehrsverein) Mittag=
eſſen
auf der Terraſſe d. Hotel Stern)
Ortenberg Bad Salzhanſen Bad
Nauheim (freier Eintritt i. d. Kurgarten)
FriedbergFrankfurt . . . 4.75 Mk.
Sonntag. 25. 9. 32.: Abfahrt 8 Uhr: Die
große Rheinfahrt zum Deutſchen Eck,
über BingenBacherachSt. Goar
Koblenz (Mittagspauſe), weiter über
Ehrenbreitſtein Bad Ems Bad Naſ=
ſau
Bad SchwalbachWiesbaden
7.20 Mk.
13014)
Wir empfehlen bei der ſtarken Nachfrage,
die nach unſeren Fahrten herrſcht, beſon=
ders
für die Samstags= und Sonntagsfahrt,
rechtzeitig Vorkauf. Alle Abfahrten und
Vorverkauf der S. W. B.=Fahrten (früher
Sportkolb jetzt unr beiParfümerie Müller
& Sohn, Ludwigsplatz 1, Fernruf 4248.

Heſſiſche Anſtalk Aliceſtift.

Im Wege des öffentlichen Anerbie=
tens
ſoll die Lieferung nachverzeichneter
Waren vergeben werden:
Für die Zeit vom 1.10.1932 31.3.1933:
ca. 600 Kg. Pflanzenfett, ca. 75 Kg.

Salatöl, ca. 500 Kg. Kochſalz. ca. 400 Kg.
Hülſenfrüchte, ca. 600 Kg. Weizenmehl.
ca. 500 Kg. Graupen und Grütze, ca. 150
Kg. Haferflocken, ca. 100 Kg. gem. Grün=
kern
, ca. 400 Kg. Grieß, ca. 400 Kg.
Reis, ca. 600 Kg. Kriſtallzucker, ca. 75

Kg. Nudeln (Gemüſe= u. Fadennudeln),
ca. 500 Kg. Marmelade, ca. 200 Zentner

Weizenkleie und ca. 75 Kg. Sohlleder.
Die in dem Angebot anzuerkennenden
Lieferungsbedingungen liegen am 22.
und 23. September d. J., vormittags
von 1012 Uhr, zur Einſicht offen.
Angebote ſind verſchloſſen und ver=
ſehen
mit der Aufſchrift Lieferungs=
vergebung
bis zum Eröffnungstermin,
Mittwoch, den 28. 9. 1932, vormittags
10 Uhr, hierher einzureichen.
Die einzureichenden Warenmuſter
müſſen getrennt von den Angeboten
verpackt mit der Aufſchrift Muſter zum
Angebot verſehen ſein.
(12958

Zuſchlagsfriſt: 10 Tage.
Darmſtadt, den 14. September 1932

Oeffenkliche Impfungen.

Für die im Jahre 1931 und früher
geborenen Kinder, die bis jetzt noch
nicht geimpft ſind, werden unentgeltliche
Impftermine abgehalten am
Mittwoch, den 21. und 28. Sept. d. J.,
jedesmal von 15 bis 16 Uhr in der
Rundeturmſchule, Rundeturmſtraße 9.
Die Nachſchautermine finden eben=
daſelbſt
ſtatt am Mittwoch, den 28. Sep=
tember
und 5. Oktober d. J., jeweils
von 14 bis 15 Uhr.
Eltern und Vormünder der impfpflich=
tigen
Kinder werden darauf aufmerkſam
gemacht, daß jeder, der dieſe letzten
Impftermine nicht wahrnimmt, mit
dem Inkrafttreten der geſetzlichen Straf=
beſtimmungen
rechnen muß. (St. 12959

Mathemat., reine u.
angew., d. akad. geb. 1ℳ/. Heißner, Stift=
Lehrer. Vorber. a. alle
Ziele. Nachh. Witt=
mannſtr
. 30, I. (271ac

Ikalieniſche
Sprachkurſe f. Anf.
u. Fortgeſchr., Std.
ſtraße 6. Eingang!
Alexandraweg.

Unsere Preise sind so gefallen, daß Sie
sich die beste Stoffgualität leisten können.

Stoffe, Knöpfe, Besätze, alles, was Sie
brauchen, gibts bei uns.

Tw ad
72 cm ſt mederns Musterung . . . . . Meter

Cötelé.
Meter
Teine Wolle, 70 cm breit

Cötelé
ca. 100 cm breit, reine Wolle
Meter

Afghalaine
130 cm breit, reine Wolle, ganz hervorragende
Oualität . . . . . . ..
.. . Meter

Ribouldingue
ca. 100 cm breit, neue elegante Bindung. Meter

Mantelstoff
145 cm breit, in hübschen Melangen . . . Meter

Mantel-Bouclé
Ca. 145 cm breit, der elegante Mantel . . Meter

Flamenga
Wolle mit Kunstseide, für das strapezierfähige
Nachmittagskleid. . . . . . .
... . Meter

Orepe Hammerschlag
Baumwolle mit Kunstseide, das von der Mode
bevorzugte Gewebe, in mod. Farben . . . Meter
reine Wolle mit Kunstseide . . . . . Meter 3.75

Orepe Prinzessa
(Crepe Madeleine) Kunstseide, der solide Seiden-
stoff
für das elegante Kleid . . . . . . . . . Meter

12989

Derop-Benain U. Deropen-Gemisch

ist in Darmstadt nur noch an folgenden Tank;
sellen zu haben:

1. Groß-Tankstelle, Marienplatz
2. R. Busch, Lauteschlägerstr. 3:
3. H. Hinz, Rhönring 31
4. W. Huck, Alexanderstraße 6

Die Tankstelle W. Hock, führt keine Derom
Betriebs-Stoffe mehr.

SenoT

Deutsche Vertriebs-Gesellschaft für Russlschl,
Olprodukte, Aktiengesellschaft. (129 00

Sie ſparen durch Heizenm.
Sonne-Briketts

Höchſte Heizkraft!
Ab Grube Meſſel b. D.
b. 10-49 Z.
je Zentner M. 1.09
b. 50 u. m.
je Zentner M1. 1.0
Waggonbezug billigſt!
Gewerkſchaft Meſſel.
Teleph. 2601

In Darmſtadt:
Sonne=Briketts

billigſt bei: (12293a
Georg Schmitt
Schwanenſtr. 15, Tel. 2660

Sie
brauch.
zum umzug
den Elektriker!
Alles fachgemäß
und billig durch
Hallwen & Co.
Inſt. f. Elektrotechn.
Eliſabethenſtr. 28,
Telefon 2556.

Ke

11 Pfirſiche !!
zu verkaufen.

Pfarrwieſenweg 6
(nächſt Pallaswieſ.=
Straße), ab 2 Uhr.
*dg)

Erſtklaffſige
Tapezier=,Polſteren.
Dekorationsarbeiten
billigſt! (9296a
Telephon 4367

Klinik für Laden-Einrichkung

und alle dazugehörig. Gegenſtän=
jede
Branche werden bill. u. fackhu
richtig repar. und umgebaut. (*
wird mit Mk. 1.10 berechnet.) Bo
loſe Lagerung u. Verkauf v. gebou
Gegenſtänden bei bill. Berechn. 7a
gebr. Gegenſtände ſtets auf Lage-
würfe
u. Koſtenvoranſchläge f. M.
richtungen unverbindl. la Refeer
Zirka 400 Geſchäfte beliefer.
Ladenbau Dörſam. C2
Eſchollbrückerſtr. 18. Telefom

Wenlg gebrauchte

Weinfässe

von 25 Liter an preiswert abrugst
Fässer waren nur mit besten
weinen gefüllt, eignen sich
besserals neue Fässer fürObstweir/

HUAN PRIM
Weln-Import
Mathildenplatz 8 Fernsprechenz
Darmstadt
(12187a)

O

ſow. f. Inſtandſetzg. Ihrer elektr.
gehen Sie zum Elektro=Spezialc

Arheilger
Valentin Liebes, Tel.4:71.

raddecken von 92.
Karlstraße 14/16

Kumatgswerſteigerw

Dienstag, den 20. September, vormittags ½10 1
ginnend, verſteigere ich im Auftrag des Konkursver.
Herrn Dr. jur. W. Michel die zum Konkurs der
Heinrich Beyer, Herrenmoden und Sportausſt.,
gen Reſtbeſtände in dem Laden

Rheinstraße 33a

gegen ſofortige Barzahlung.

Es kommen zum Ausgebot: weiße, Smoking=,
Panama= u. Sporthemden, Damen= u. Herren=Pl
Herren=Combinationen, Flanell= u. Tennishoſen.,
jacken, Gummimäntel. Damen= u. Herren=Bada=
Kragen aller Art, Cylinder, Hüte, Mützen ale
Stoff= u. Ledergamaſchen, Frack= u. Straßen=V
Leder= u. Stoffhandſchuhe aller Art, Pullover,

ſocken, Stöcke, Krawatten, Autohauben, Aut:
Gamsbärte und Sportnadeln aller Art;
2 Vitrinen=Aufſätze (2,70/0,50/0,30 m), (1,70/0,50,)
vernickelt, 2 Eck=Aushängekäſten, vernickelt, 1 Q=
tiſch
mit Glasplatte. 1 Schirm= und Stock=Ausſtelw

genannte.
Darmſtadt, den 18. September 1932.

Kunst=

Telephon
4323.

und Auktionshaus
Tel

Puutpy Hinng

Annahme von Taxationen und Verſteigerunger

Frankfurt a. M. 3
Telephon 333)
Taunusstraße 5

Das echte

Mufztornor

iſt ein aus dem ganzen durch ein natürliches Verg
aufgeſchloſſenen Roggenkorn hergeſtelltes Brol.
enthält daher alle Beſtandteile des Roggens im ſ0e
verdaulicher Form, vor allem auch die Nährd
und wichtigen Vitamine. Für Kinder beſte Auſ!e
Nahrung.
Malzkornbrot iſt ein vorzügliches Vorbeugungsn
gegen Verſtopfung, Zuckerkrankheit, Blutarmu,
Laiben jetzt zu 50 Pfg.

Reformhaus

[ ][  ][ ]

18. Beptember 1932

Nummer 38

buchhalter ſteht in weißem Kittel vor ſeiner Maſchine, hat den
Schraubenſchlüſſel in der Hand oder die Oelkanne, und paßt
auf, daß die Maſchine ihre Ordnung hat. Ja, in der güten
alten Seit hat ſo ein erſtklaſſiger Buchhalter von frühmorgens
bis ſpatabends ganze hundertfünzig Buchungen fertiggebracht,
und abends war dann ſein Kopf ein Ameiſenhaufen von durch=
einanderlaufenden
Sahlen. Heute macht die Maſchine mit Leich=
tigkeit
25 000 bis 30 000 Buchungen, und der Buchhalter iſt
geiſtig lange nicht ſo angeſtrengt.
Eigentlich iſt das eine Amerikaniſierung des Bankbetriebes.
Aber nicht Amerika, ſondern Deutſchland hat die größte Ma=
ſchinenbuchhaltung
der Welt. Es iſt die Dresdner bzw. frühere
Danatbank in Berlin, die die modernſte Einrichtung dieſer Art
beſitzt. Das große Werk der Arbeitsleiſtung eines Cages wird
von einigen Maſchinenbuchhaltern und techniſchen Arbeitern
bewältigt. Mehr als eine Viertelmillion Buchungen kommen
täglich zuſtande, und was bis dahin die Arbeit einer Woche war,
die Bilanz des Cages, liegt am gleichen Abend fix und fertig
vor. Alles haben die Maſchinen ausgeſpien. Alles raſt auf lau=
fenden
Bändern, in Elektropoſtwagen, auf den Walzen der
Buchungs= und Rechenmaſchinen. Bücher, im alten Sinne des
Wortes ſind hier gar keine zu ſehen. Aber Nollen, Nollen, und
noch einmal Nollen. Die Hauptbücher beſtehen aus Nollen,
und die Börſenberichte aus Hunderten von meterlangen Pa=
pierſtreifen
. Wenn man Bücher leſen will, muß man in den
Keller gehen, wo die dicken Wälzer im Modergeruch ſchlafen.
Es iſt unheimlich in dieſen Kellern, nur hier und da leuchtet eine
kleine Lampe und die Augen der Katze, die aufpaßt, daß Natten
und Mäuſe nicht vergangene Herrlichkeit zernagen.
Die Sache hat freilich auch eine Kehrſeite; die eine iſt ſozia=
ler
Natur, denn es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Maſchinen=
buchhaltung
unendlich viel weniger Perſonal beanſprucht als
das alte Syſtem der doppelten, italieniſchen oder amerikaniſchen
Buchhaltung. Infolgedeſſen iſt in der Cat das Perſonal der
beteiligten Bank ſchon in den vergangenen Jahren erheblich
reduziert worden, wenn auch nicht annähernd in dem Maße,

zwar zur Freiſetzung von Arbeitskraft, aber nicht in Form ver=
minderter
Arbeitsgelegenheit für die Einzelnen ſondern
vermehrter Freizeit und Lebensfreude für alle nutzbar
gemacht werden. Gelangen wir erſt zu einer allgemeinen welt=
wirtſchaftlichen
Neorganiſation, die das ermöglicht und zugleich
allen Arbeit und Lebensunterhalt ſicherſtellt, ſo wird der Buch=
haltungsingenieur
ebenſo nützlich und willkommen ſein, wie das
etwa heute der Lokomotivführer iſt, in dem vor 100 Jahren die
Fuhrleute einen bösartigen und minderwertigen Konkurrenten
erblickten.
Der erſte große Einbruch der Maſchine in die menſchliche
Cätigkeit im heutigen Sinne der Cechnik erfolgte durch die Ent=
deckung
der Dampfkraft und Elektrizität. Die Dampfkraft
als Criebmittel zahlloſer Maſchinen hat erſt den Induſtrieſtaat
geſchaffen. Gegen ſie richtete ſich der Kampf der Maſchinen=
ſtürmer
. Aber dieſer erſte roße Einbruch brachte nur den
Erſatz der Handarbeit durch Maſchinen.
Gerade jetzt erleben wir einen zweiten großen Einbruch,
der ſogar auf das Gebiet der Geiſtesarbeit übergreift. Was
ſind denn dieſe Rechenmaſchinen, Buchungsmäſchinen und die
zahlloſen Büromaſchinen weiter als Erſatz für zahlloſe geiſtige
Arbeitskräfte, die rechnen, ſchreiben, ordnen, denken mußten?
Wir wollen uns nicht darüber hinwegtäuſchen, daß dieſe Ma=
ſchinen
ihre Arbeit beſſer und ſchneller verrichten. Orren iſt
menſchlich, aber es iſt keine Eigenſchaft der Maſchine. Eine
ſolche Wanderung durch die Maſchinenbuchhaltung einer Groß=
bank
vermag wahrlich ein Erſtaunen in uns aufkommen zu
laſſen darüber, wie herrlich weit es der Menſch gebracht hat.
Jedoch in dieſes Erſtaunen miſcht ſich eine leiſe Beſchämung.
Die Maſſe Menſch iſt nicht Herr der Maſchine geworden, ſon=
dern
ihr Knecht. Das ſoziale Problem der Gegenwart, das Pro=
blem
der Arbeitsloſigkeit, das Problem der Wirtſchaftskriſe,
iſt zugleich ein Problem der Maſchine.
Sollen wir darum Maſchinenſtürmer werden? Nein, und
abermals nein! Die Natur des menſchlichen Denkens läßt ſich
nicht umkehren. In dieſem Sinne gibt es kein Zurück zur
Natur, Forſchungsdrang und Erfindergeiſt werden immer
neue Wunder der Cechnik ſchaffen und immer mehr die menſch=
liche
Arbeit durch Maſchinen erſetzen. Von dieſer Seite aus
gibt es keinen Ausweg. Was uns not tut; iſt eine gründliche
Reviſion des Verhältniſſes zwiſchen Menſch und Maſchine. Die
ungeheure techniſche Entwicklung des letzten Jahrhunderts hat
die Menſchheit nur überraſcht. Man hat die Maſchine immer
nur dazu benutzt, um Arbeitskräfte, Geld und Seit zu erſparen.
Man hat mit ihr unſer ganzes Wirtſchaftsleben organiſiert und
ratidnaliſiert, aber das Höchſte und Edelſte, was die Maſchine
leiſten kann und ſoll, das hat man nicht getan, dazu hat man
ſie nicht benutzt. Sie ſoll und muß unſer kulturelles Lebens=
niveau
heben, ſie ſoll allen Menſchen Seit und Gelegenheit
geben, neben einem Minimum täglicher Arbeit ein Eigenleben
zu führen, das es ihm ermöglicht, an den geiſtigen Genüſſen
höherer Kultur teilzunehmen, das es ihm ermöglicht, ſich der
Familie in einem höheren Sinne als dem des Ernährers zu
widmen.

Ein Ingenieur der Buchhaltungskunſt.

nittags 4ul
des Konkurzuut
m Konkurs
und Sportausk

Mit der Kamera durch die Maſchinenbuchhaltung
einer Großbank.
s Publikum ſieht von dem Betrieb einer Großbank
us nur die Schalterräume. Der eigentliche Betrieb wickelt
der an einer ganz anderen Stelle ab: in der Buchhaltung.

ums eines anderen: Wir ſtehen in der Maſchinenbuchhal=
ener
Großbank.
derrwundert ſieht man ſich um und ſucht nach den dicken
btbüchern und Journalen. Aber nicht ein einziger dieſer
riöſen Folianten findet ſich hier, kein Schreibtiſch, kein
Mſuhl. Jetzt fällt auch erſt der große Lärm auf, der hier
Rot. Es dröhnt, es pocht, es hämmert, und in dieſem ge-
gen
Lärm werden Hunderttauſende und Millionen von
n, Daten, Kurſen und Werten gebucht. Die Leute hier
es gar nicht nötig, in abgeſonderten Näumen hinter
ahten Cüren zu addieren, dividieren, multiplizieren und
Gieren. Die ſchwierigen Rechenaufgaben hat längſt die
ine übernommen, und auch die denkmäßigen Notierungen
94 ſie. Hunderttauſende von Buchungen werden ſo an
Lage von den Maſchinen erledigt, und wenn jemand ſich
Dauptbuchhalter mit einer Feder hinter dem Ohr auf einem
aupt=

Eine Lochmaſchine in Cätigkeit

das die Geſchäftsſchrumpfung unter der Weltkriſe und der
Seit der Börſenloſigkeit zur Folge gehabt hat. Das Buch=
haltungsweſen
, wie wir es vorher kannten, und wie es auch bei
den Großbanken mit der hier gezeigten Ausnahme faſt überall
noch im Gange iſt, ſtammt im weſentlich aus dem Mittelalter
und iſt eine italieniſche Erfindung, wie ſich aus den meiſten
Fachausdrücken, ja aus dem Wort Bank ſelbſt ergibt; denn
das kommt von banco, der Bank, auf der der Geldwechſler in
Florenz, Venedig uſw. und in den Bazaren zu ſitzen und auf
ihre Kunden zu warten pflegten. Auch Aktiva und Paſſiva,
Brutto und Netto, Kontokorrent, Kaſſa, Saldo und unzählige
andere Bezeichnungen ſtammen aus dieſer Seit.
Iſt alſo auch durch die Maſchine eine vielhundertjährige
Cradition umgeſtoßen worden, ſo geht es dem Kunden nicht viel
beſſer. An Stelle eines ſchönen und ſauberen, meiſt noch mit
der Hand geſchriebenen Kontoauszuges, auf dem er auf der
einen Seite ſeinen Kredit, auf der anderen ſein Debet, und am
Ende ſein Guthaben oder ſeine Schuld entnehmen konnte, er=
hält
er jetzt am Quartals= oder Semeſterſchluß eine Art Ca=
petenrolle
, die maſchinell mit endloſen Sahlen beſchrieben und
durch die aus internen buchhalteriſchen Gründen notwendigen
Hin= und Herübertragungen, Sinszwiſchenbuchungen uſw. faſt
ſo unverſtändlich geworden iſt wie ein Palimpſeſt oder minde=
ſtens
eine äguptiſche Hierogluphenſchrift. Und außerdem ſind
die maſchinell angefertigten einzelnen Cagesauszüge, alſo die
Abrechnungen über einzelne Cransaktionen zwiſchen Bank und
Kunden, notwendigerweiſe ſo groß, daß man bald eine Mappe
voll hat. Aber ſchließlich iſt nichts auf der Welt, deſſen Vor=
teile
man ohne gewiſſe Nachteile erkaufen könnte, und ſo wird
wohl das Suſtem der Maſchinenbuchhaltung, das vorläufig bei
uns noch vereinzelt iſt, allmählich ſeinen Siegeslauf antreten
und die Methoden unſerer Väter verdrängen. Es iſt ſympto=
matiſch
für die Seit, in der man auf dieſen Gedanken verfallen
iſt, und ihn mit ungeheueren Koſten verwirklicht hat, daß man
das Siel jeder Arbeitserſparnis mißverſtanden hat: denn ſie ſoll

Die Börſenkurſe nehmen täglich endloſe Streifen Papier ein.
Hunderte von Metern lang reiht ſich Sahl an Sahl.

On dieſen Fächern liegen die Hauptbücher
Rollen, Vollen, Nollen.

[ ][  ][ ]

Dte 1 102 U Im P102421 22:4

In Aegypten galt im allgemeinen eine Frau
als rechtmäßige Gattin. So hatte ſie denn auch
eine angeſehene Stellung im Hauſe, wurde liebe
Frau, ja ſogar Herrin des Hauſes genannt.
Neliefs des neuen Neiches ſchildern meiſt ein
ſehr herzliches Verhältnis zwiſchen den Ehe=
gatten
, in das auch die Kinder eingeſchloſſen
waren. Sogar rechtlich ſcheint die Frau dem
Manne gleichgeſtanden zu haben. Die Mädchen
heirateten entſprechend ſüdlicher Frühreife meiſt
ſchon mit 12 und 15 Jahren. Sehr verbreitet
war, zumal unter den Vornehmen, die Ehe mit
der eigenen Schweſter; ein Grad der Innzucht,
der, heute verpönt und verboten, damals eine
Selbſtverſtändlichkeit war. Die freie Liebe war
vor allem unter den niederen Ständen ſehr ver=
breitet
und ließ dieſe bereits in früheren Seiten
ſittlich verfallen. Höchſtes Glück einer ägyp=
tiſchen
Frau war es, recht viele Kinder zu be=
ſitzen
. Unfruchtbarkeit wurde als ein Fluch der
Götter angeſehen. Für die Kinder war es ober=
ſtes
Gebot, Vater und Mutter zu ehren. Vor
allem genoß die Mutter als liebevolle Erzieherin
ihrer Kinder höchſte Verehrung. Die Mädchen
wurden ſchon als Kinder zur Hausarbeit, zum
Spinnen, Weben und Wollarbeiten angehalten,
während die Knaben nach dem 4. Lebensjahr der
väterlichen Erziehung überlaſſen wurden. Als
Ganzes betrachtet, war ſomit die Stellung der
äguptiſchen Frau eine für das Altertum recht
hohe und angeſehene; faſt modern anmutend.
Sie konnte ſich ziemlich frei bewegen und nahm
an vielen Ehrungen ihres Mannes teil und be-
gleitete
ihn auf Jagd und Siſchfang.
Viel weniger Freiheit genoß dagegen die
griechiſche Frau. Sie ſpielt während des ganzen
Altertums eine ziemlich untergeordnete Nolle,
da ſie gegenüber dem Manne faſt ganz rechtlos
iſt. Sie war lediglich Erhalterin des Menſchen-
geſchlechts
, der man höhere Frauenwürde ab=
ſprach
. Das ſchloß natürlich ein inniges Ver=
hältnis
zwiſchen Ehegatten nicht aus, wie manche
erhaltenen Samilienbilder auf griechiſchen Grab=
denkmälern
beweiſen. Brachte die Frau das
Uebergewicht eines großen Vermögens mit in
die Ehe, ſo wird ſie in ſolchem Falle ausnahms=
weiſe
auch die wirliche Herrin des Hauſes ge=
weſen
ſein; zumal es auch damals ſchon Pantof=
felhelden
gab, d. h. Männer ohne ſpezifiſch=
männliche
Eigenſchaften! Juriſtiſche Selbſtän=
digkeit
gab es für die Frau nicht. Was z. B.
ein Ehemann auf Bitten oder den Nat eines
Weibes tat, galt vor dem Geſetz als ungültig.
Auf irgendwelche Bildung der Frau wurde nicht
im geringſten Wert gelegt, um ſo mehr aber
auf Cüchtigkeit in häuslichen Arbeiten. Die
Frau lebte einſam in ihrer eigenen abgetrennten

Germanin, angeblich Chusnelda, die Frau
Armins des Cheruskers, die in römiſche
Gefangenſchaft fiel.
Das Spukauto.
Von Felix Hagemann.
Ein donnerähnliches Getöſe durchzitterte
das Haus, daß die Milch über den Nand der
Kanne ſpritzte, die Frau Imke Gutenwagen
ſoeben vom Küchentiſch genommen hatte. Das
iſt dein Vater, ſagte ſie zu dem Mädchen mit
dem ſtrohblonden Lockenhaar, das wartend bei
den Brotſchnitten und der Bratpfanne ſtand.
Sieh mal nach, was er tut.
Nelly öffnete die Küchentür, warf einen
Blick in den Gang, wo ein ſchweißtriefender
Herr an etwas Schwerem zog, und rapportierte
lakoniſch: Montage‟.
Wie weit iſt er?
Hintere Querverbindung.
Nimm dann die Pfanne nur wieder her=
unter
.
Dies alles klingt rätſelhaft und erfordert
nähere Erläuterung. Herr Martinus Guten=
wagen
handelte mit Schreibmaſchinen. Es iſt
möglich und ſeine vertrauteſten Freunde halten
es für ſicher, daß der langjährige Umgang mit
dieſen wunderſam=komplizierten Apparaten
eine latent vorhandene Leidenſchaft für das
Auseinandernehmen und Wiederzuſammen=
fügen
in Herrn Gutenwagen zu voller Kraft
entwickelt hatte. Sein Nadio hatte für ihn
keine Geheimniſſe mehr, ſo verſteckt, ſie auch

Frauenwohnung, da der Mann, der ſeinen
Staatsgeſchäften nachging, faſt nie zu Hauſe
war. Man denke an Sokrates, der ſich, ein
beſonderer Extremfall, um Frau und Kinder faſt
gar nicht kümmerte, ſo daß ſein Weib ( Ran=
tippe
) mehr als genug berechtigten Grund zur
Klage hatte. Nur bei den gemeinſamen Mahl=
zeiten
der Ehegatten gab es eine meiſt völlig
belangloſe Unterhaltung. Die einzige ſtändige
Umgebung der Frau waren ihre Kinder und das
zahlreiche Sklavenmaterial. Kaum die nächſten
Verwandten kamen zu ihr, Ausgang hatte die
Frau faſt nur an hohen Feſten, immer aber be=
gleitet
von Dienerinnen. Sie war im eigentlichen
engſten Sinne eine Hüterin des Hauſes. Ver=
ließ
ſie dieſes ohne Wiſſen des Mannes, ſtand
ihr ſchwere Strafe bevor. Frauen unter ſich
gab es nur hin und wieder an Frauenfeſten.
Ausnahmen von der Negel gab es natürlich
ſtets. So beſuchten z. B. Frauen das Atelier
des berühmten Bildhauers Phidias; doch waren
dieſe dann meiſt Hetären wie Aſpaſia, Phrune,
Chais; Frauen alſo, die an Bewegungsfreiheit
und vor allem an Bildung die Nolle heutiger
moderner Frauen ſpielten; ſehr oft waren dieſe
Hetären joniſcher Abſtammung, da in Sonien
(Kleinaſien) die Stellung der Frau eine ungleich
freiere war ich erinnere nur an die ioniſche
Dichterin Sappho. Die Forderung der ehelichen
Creue beſtand nur für die Frau! Ehebruch der
Frau wurde ſehr ſtreng beſtraft; beim Manne

Die Königin Nofrik.

nur, wenn es ſich um die Frau eines Mitbür=
gers
(in antikem Sinne) handelte. Die geiſtigen
Folgen dieſer Ab= und Ausſperrung der Frau
blieben natürlich nicht aus. Sie wurde zur
Puppe, zu einem völlig unſelbſtändigen Weſen,
das ſchließlich für nichts mehr Intereſſe hatte.
Eine höhere Auffaſſung der Ehe kam erſt in
ſpäteren Jahrhunderten auf.
In Italien vornehmlich in Nom, genoſſen die
jungen Mädchen wenigſtens den Unterricht einer
Elementarſchule; aber weiter wurde für Bil=
dung
nichts getan, doch gab es in Nom ſchon
gelehrte Srauen, die ſich mit Grammatik und
Rhetorik beſchäftigten. Auch gab es Damen,
die turnten und fochten, wenn ſie auch für dieſe
Emanzipation reichlichen Spott der Satiriker
ernteten. Wert wurde nur auf Ausbildung in
Muſik, Geſang und vor allem Canz gelegt. An
und für ſich war die Stellung der römiſchen
Frau in Familie und Hausweſen eine ehrenvolle
und oft ſehr einflußreiche. Hier war ſie dem
Manne gleichgeordnet. Sie führte das geſamte
Hausweſen, hatte die Aufſicht über die Vor=
räte
und damit auch die Schlüſſel. Der Ehe=
gemahl
wie die Sklaven nannten ſie Herrin.
Ihre Hauptarbeit war die Wollarbeit. Alles
Uebrige beſorgten die zahlreichen Sklaven und
Sklavinnen. Eine beſondere Frauenwohnung
gab es nicht. An den Mahlzeiten nahm ſie ſitzend
teil, der Mann dagegen liegend. Es galt für

ſein mochten. Ueber die Verſuche ſeines Fahr=
rades
, ſein tiefſtes Innere vor ihm zu verber=
gen
, lächelte er mitleidig, und aus einer billig
erſtandenen Jähre hatte er ein Boot mit
Außenmotor gemacht.
Die Familie Gutenwagen wohnte an der
äußerſten Peripherie von Amſterdam. Man
kann nicht ſagen, daß dort kein Land mehr
dahinter war, wie der Volksmund ſich aus=
drückt
, denn im Gegenteil gab es nichts anderes
als Land dort, eine endloſe Fläche, ſo weit das
Auge reichte. So kam es, daß der morſche
Bretterzaun, der den Garten des Hauſes vom
Neſt der Welt abſchloß, unmittelbar an dieſe
Sandwüſte grenzte. Der Garten beſtand vor=
läufig
nur aus einem bißchen Naſen. In der
Mitte dieſer kleinen Prärie ſtand ein Geſtell,
mit dem Kopf in der Nichtung des Saunes, das
unſtreitig wenn auch nur für Kenner ein
Automobil werden ſollte.
Gewiß, die Mittel des Herrn Gutenwagen
würden es ihm erlaubt haben, ſich einen billigen
gebrauchten Wagen zu kaufen. Jedoch das
hatte keinen Neiz für ihn. Der beſtand für ihn
darin, ſich den Gegenſtand, ebenſo wie ſein Mo=
torboot
und ſeinen Nadioapparat, eigenhändig
anzufertigen. Dies möge erklären, warum er
tagaus, tagein von ſeinem Büro in der Stadt
mit einem Autoteil heimkehrte, jetzt mit einem
Akkumulator, dann mit einem Vergaſer, heute
mit einem Steuerrad, morgen mit einer Crag=

Die moderne Linie und Friſur im alten Agypten.

unziemlich, Wein zu trinken. Ihr Geburtstag
wurde feſtlich begangen. Auch war ſie nicht ſo
ans Haus gebunden wie die griechiſche Frau.
Auf den Straßen machte man ihr ehrfurchtsvoll
Platz. Sie beſuchte die religiöſen Feſte, zu denen
wie auch in Griechenland das Cheater gehörte.
Urſprünglich ſtand die römiſche Frau auf hoher
ſittlicher Stufe. Die vielen Kriege jedoch und
die Ueberfeinerungen der Kulfur wirkten lang-
ſam
zerſetzend ein. Verhältniſſe vornehmer =
merinnen
mit Gladiatoren, Schauſpielern, Wa=
genlenkern
, d. h. mit Männern niederſten Stan=
des
, waren wie Ehebruch an der Cagesordnung.
In den mittleren und unteren Ständen ging dieſe
moraliſche Serſetzung nicht ſo weit. Neform=
verſuche
eines Auguſtus und anderer Kaiſer
ſcheiterten.
Bezüglich der Germanen ſoll nur das allen
Stämmen Weſentliche geſagt werden. Die Ehe
wurde bei unſeren Vorfahren relativ ſpät ge=
ſchloſſen
. Der Mann wurde der Mund, d. h.
Vormund ſeines Weibes. Im Falle des Ehe=
bruchs
der Frau beſtand urſprünglich Cötungs=
recht
des Manes; ſpäter wurde dies nach Cazi=
tus
dahin gemildert, daß der Mann das un=
treue
Weib mit abgeſchnittenen Haaren vor
allen Verwandten nackt durch das Dorf peit=
ſchen
durfte. An ſich hatte die germaniſche Frau
teil am Stammes- und Standesrecht des Man=
nes
, war Mitträgerin der häuslichen Nechte,
leitete das Hausweſen und hatte die Schlüſſel=
gewalt
. Doch durfte ſie eigene Ausgaben nur
in Höhe von 5 Pfg. ()) machen. Einehe war die
Negel und erforderte Ebenbürtigkeit wie über=
all
im Altertum. Gerühmt wurde die germa=
niſche
Keuſchheit. Gleichwohl hielten ſich die
Vornehmen Nebenweiber, ſog. Kebſen. Was
die an ſich ſehr ſeltene Eheſcheidung anbetraf, ſo

feder. Alles dies kaufte er billig zuſammen.
Und ſtolz ſah Madame Gutenwagen das
Werk ſeiner Hände wachſen. Er feilte und
hobelte mit unzähmbarer Arbeitskraft, er ver=
wandte
jede freie halbe Stunde auf die Vollen=
dung
des geliebten Fahrzeuges, das mit jedem
Cag mehr dem glich, was es werden ſollte. Sum
Seitpunkt nun, da dieſe Geſchichte beginnt,
konnte man die Fertigſtellung des Automobils
in einer Woche erwarten. Und jetzt wird man
begreifen, warum die Pfanne wieder vom
Feuer genommen wurde. Denn der Ingenieur
ſchleppte das ſchwere Verbindungsſtück in ſei=
nen
Garten, legte Jacke, Kragen und Kravatte
ab, zog ſich mit wilder Arbeitsluſt eine alte
Mütze über den Kopf und hantierte ſchweiß=
triefend
eine volle Stunde mit Schraubenſchlüſ=
ſel
, Stahlborer, Neibahle und Spannſäge bis
das Stück unter dem noch auf ſtarken Böcken
ruhenden Chaſſis angebracht war.
Nun geht es ja mit Nieſenſchritten, Guten=
wagen
, ſagte eine Stimme über den Saun, und
der Angeredete ſah mit Widerwillen auf und in
das in der Dämmerung kaum noch erkennbare
Geſicht ſeines Nachbarn Arie Nähgarn, der
mit Südfrüchten handelte und einen Sohn von
zweiundzwanzig Jahren hatte.
Herr Gutenwagen brummte Unverſtändliches,
und das hatte ſeinen Grund. Er war böſe mit
ſeinen Nachbarn, obſchon die es nicht mit ihm
waren. Vor fünf Wochen nämlich, als ein

Unſere Eltern kannten ihn noch nict
wurde erſt zu unſerer Seit entdeckt. Zi
Bazillus oder ein Vitamin. Unſere Seit ſt
an ſolchen Entdeckungen.
Aus der Studierſtube eines Wiener Cd

ſen fand er den Weg in die Literatur.

hieß er noch Minderwertigkeitskompl.rſt
kam uns wie gerufen. Endlich wußtel
woran wir krankten. Für tauſend Hemn
war die Diagnoſe gefunden. Ein Zi
blem war gelöſt. Bis in die mittleren
höherer Mädchenſchulen drang die Kur 6i
wurde populär. Nur ſein Name war ut!
gemäß lang. Ein ganz Erleuchteter ſprerill
erſten Male die Abkürzung aus. Heu ?
jedes Kind, was ein Miko iſt.
Unvorſtellbar, daß ganze Völker üe
Erdball ſchritten, ohne ihn zu kennen. 2d
war natürlich da von Anbeginn, wie Leß
mente und die ultrakurzen Wellen. Auſt
deckt war er nicht.
Was haben ſich die Menſchen vor uns
getan! Da trieb ſie etwas um, da gab wW
Cragödien. Dramen ſpielten ſich ab,
entbrannten, Götter wurden geſtürzt, rit
den Schild gehoben. Was war ſchuld?
ein kleiner Miko!
Heute tragen wir ihn wie eine KmM
blume ſpazieren. Oder wie ein Hühneraf
Gefahr, daß uns einer zu nahe tritt ſo
die Warnung: Achtung, mein Mike‟W
verſtändnisvoll macht der andere einen 4
Craut ſich einer nichts zu, ſteht er dem
hilflos gegenüber, weicht er den Schwierd
aus, hat er keinen Mut: es liegt am M
Prahlt einer recht, kann er alles, weiß u
tyranniſiert er die ganze Umgebung: 7M
der Miko, diesmal der andere, der üleint
penſierte. Fällt einer durchs Examen.
kam er ausgerechnet im entſcheidenden 1A
ſeinen Miko. Das mußte ja ſchief gh
Oft ſitzt der Miko in einem vertrage 6
wand, im ſchmutzigen Kragen, in ſchie
tenen Schuhen. Der iſt dann ſehr echt

vie der des Vertreters, der zum erſt nd

Klinkenputzen geht. Eine Seitlang kahl
die mangelnde Schneid durch ſtramme
erſetzen. Aber der Miko wächſt und
Opfer haben. Ich werde mir morg an
neuen Hut kaufen; ich habe einen aus//
ſenen Miko zu kompenſieren.

Säugling hätte ſehen können, was das 9
ſeinem Garten werden ſollte, hatte dieſ aKl
gel, Nähgarn junior, ihn grinſend gef d
er die Mähmaſchine einen Cag leiher
für das Sußballfeld ſeines Klubs. Da
Herr Gutenwagen ſo ſchnell nicht verge!d
ſeiner Hände Arbeit läßt man nicht ſpo/l
waren böſe Worte von ſeiner Seite AI
kaſtiſche von Jooſts Seite gefallen, und
eine Abkühlung der Beziehungen ein!
Was hatte nun der Vater wieder mutſll
katzenfreundlichen Stimme zu bemerker!0
kümmerte es ihn, ob die Arbeit vorwärg
oder nicht? Aber Herr Gutenwagen wallt
im Bilde, wenn er es ſich auch nicht
ließ. Es war da etwas zwiſchen dieſer
gel und ſeiner Cochter Nelly. Beim Sdh
daran wurde Herr Gutenwagen ſo böſ,
in der Dunkelheit faſt über ſein Machy/!
fallen wäre.

Papa, warum biſt du ſo ſchlechter 74
fragte Nellu während des Abendeſſen?)
Ich bin nich, ſchlechter Laune, ade.
Papa grimmig. Aber gewiſſe Bengi
gen gewiſſe Mädchen nicht. Baſta.
Gibſt du Nätſel auf? fragte Nell0
bar leichthin, aber das arme Kind erröſ
altmodiſch.
Wem der Schuh paßt, ſoll ihn ad
brummte der Autofabrikant. Ich N,

[ ][  ][ ]

She aldeſachteuleßn

VONE. BARTH
WEHRENALP

gres Kapitel zum Chema:
von hente‟.
jungen Menſchen unſerer Cage, ein=
in
ihre und der Mitmenſchen Proble=
tſind
gezwungen, den Wert=Serfall, der
uin ein Endſtadium getreten ſcheint, zu
em gan. Erſt gefühlsmäßig, dann erkenntnis-
Die jungen Menſchen unſerer Cage
ainen verſchiedenartig auf dieſe Catſache.
eittve mit Neſignation, der andere mit poli=
Andlctivität, wieder andere mit anſcheinend
und problemloſer Gleichgültigkeit. Doch
us nicht ganz. Es gibt junge Menſchen,
ut mit Neſignation, nicht mit politiſcher
it, nicht mit Mißachtung der Gelegen=
and
auch nicht mit ſorgen= und problem-
ſeichgültigkeit
dem Wert=Serfall euro=
Denkinhalte gegenüberſtehen. Einer
ſten heißt: Joachmm Benemann.
him Benemann iſt ein junger Menſch
Cage, in Hamburg geboren, aufge=
1ch i dem für die Nachkriegszeit typiſchen
vder Schulreform=Verſuche, deſſen Aus=
yen
hauptſächlich in ſtändigem Wechſel
eermäßiger Strenge und übermäßiger
ſ beſtand. Joachim Benemann iſt ein
Menſch unſerer Cage, einer von vielen,
chrein Einzelſchickſal gezeichnet noch be=
Mer iſt eingepreßt in ſeine und der Mit=
gen
Problematik, wie hundert andere
Des iſt wichtig, denn ein Andersgeartet=
n
Ueber =die=Menſchen hinausragen
Fwdie Bedeutſamkeit ſeiner Handlungen
In.
hm jungen Menſchen bin ich begegnet. Er
un Hamburg und hat jetzt nach einjähriger
mrang durch Dänemark, Schweden, Lapp=
ANorwegen, England, Frankreich, die
Bz Italien und Jugoſlawien in Berlin
gemacht, um den Empfang der Ein=
glanbnis
nach Nußland abzuwarten.
Wanderung war eine Sußtour. Jünfzig
Abetrug das ganze Neiſekapital.
dieſen kurz angeführten Catſachen
man ſchließen, daß romantiſche Begei=
für
fremde Länder, oder unbändiger
hrtrieb, oder, um auf realere Dinge zu
Aſen, Geldnot, unerträgliche Verhältniſſe
errhaus ihn veranlaßt hätten, ſeine Hei=
Rſt zu verlaſſen, um als Kunde durch
Heit zu ziehen. Dies wäre falſch. Genau ſo
nie die Annahme, daß hinter dieſem
rt rieb Leichtſinn, Rekordſucht oder gar
Höße Senſationsgier ſteckt. Der An=
Ruſeiner Neiſe und ihr Sinn iſt ganz an=
RArt. Und das iſt das Bedeutſame.
Awegung iſt Entwicklung. Stille halten
Aue derartige Seit, wie die jetzige, paſſiv
Ach ergehen zu laſſen, bedeutet beſchämen-
rſönlichen
Mangel. Man weiß nicht,

was das iſt: Europa. Man hört zwar, es ſtirbt,
und noch dazu auf eine lächerliche, banale und
unheroiſche Art und Weiſe: durch Selbſtmord.
Europa ſtirbt, und niemand fühlt ſich inter-
eſſiert
, denn den meiſten Menſchen iſt es nur
ein Begriff ohne konkrete Vorſtellung, aus der
mehr als Gedanken und ſorgende Worte ent=
ſtehen
könnten, zum Beiſpiel: Mitverantwor=
tungsgefühl
oder gareine Aktion ſind einige
Sätze Benemanns, durch die er beſſer als jeder
andere die Grundlage aufzeigt, die ihn zu ſeiner
Reiſe veranlaßte.
Mitverantwortungsgefühl als Criebfeder die-
ſer
Wanderung, Mitverantwortungsgefühl zu
wecken als Siel einer Fahrt zu den Menſchen,
dieſes Mitverantwortungsgefühl zur Aktion zu
ſteigern, das iſt es, was die Cat Benemanns
von hundert ähnlichen Unternehmungen ſcheidet.
Die Durchführungsart der Neiſe beſtätigt es.
Sein Beſtreben iſt es, jeweils an die Wurzeln
eines Volkstums zu gelangen. Dieſes Wurzeln
erblickt er in dem Bild des Querſchnitts, der,
grob umriſſen, von dem Bettler zum Miniſter
eines Landes gezogen werden muß. So macht
ſich Benemann zur Aufgabe, täglich zehn bis
fünfzehn neue Maſchinen kennenzulernen: Ar=
beiter
, Bettler, Bauern, Diplomaten, Beamte,
Dichter und Kaufleute.
Das Wichtigſte ſchien ihm aber immer, den
Kontakt mit der Jugend der einzelnen Länder
herzuſtellen. Ihre Mentalität zu erforſchen und

ſie gegebenenfalls durch ein paar Worte auf
Dinge aufmerkſam zu machen, die ihr, infolge
beengter Möglichkeiten, nicht in den Sinn ge=
kommen
wären. Kam er in eine größere Stadt,
ſo beſuchte er die Univerſität, um zu ſtudieren.
Kam er zu Bergarbeitern, Seeleuten oder zu
Bauern, nahm er Arbeit an, um den Lebens=
unterhalt
zu verdienen. Swiſchendurch hielt er
Vorträge, ſchrieb Skizzen.
Einmal anders: Jugend von heute‟, Einmal
nicht Sexualverirrung, nicht kriminelle Ver=
fehlungen
, nicht Nachlaufen hinter politiſchen
Nattenfängern, auch nicht Sportbegeiſterung,
Geiſtloſigkeit und Canzwut. Einmal nicht Sno-
bismus
oder Schmockerei, ſondern ehrlicher
Wille, ehrliche Aktivität, ehrliches Verant=
wortungsbewußtſein
gegenüber der Seit und
den Menſchen. Joachim Benemann iſt heute
21 Jahre alt. Seine Erſcheinung iſt Symbol für
den zur Seit gewordenen Willen vieler junger
Menſchen. Seine Exiſtenz Beweis und Mah=
nung
zur Aktivität. Sein Handeln Aufruf und
Seugnis dafür, daß es Verantwortung geben
muß und gibt. Und das iſt ſchön. Schöner noch
iſt: er bezeichnet ſich ſelbſt als einen von vielen,
was auch wirklich ſtimmt. Es gibt ganz ſicher
viele, viele Benemanns, von denen wir nur
nichts wiſſen. Die Not der Seit hat die jungen
Menſchen aufgerüttelt. Viele ſind auf Irr=
wege
geraten. Viele beginnen, ſich ihrer Auf=
gabe
bewußt zu werden: Erkenntnis zu ſammeln.

Der Kranke und der Einbrecher.

Ced Binks legte ſeine Gummiſohlen und ſeine
Gummihandſchuhe an und öffnete geräuſchlos
die Haustür des Einfamilienhauſes.
Da ging er behutſam die Creppe hinauf. Die
erſte Cür war nur angelehnt. Ced Binks ſchob
ſie auf, trat ein und knipſte ſeine Dienſtlaterne
an. Er richtete ſie zuerſt auf das Bett und er=
ſchrak
, denn gegen ſeine Erwartung war dieſes
nicht leer. Es lag ein Mann darin, tief unter
Decken vergraben, ſo daß nur ein kleines Stück
von ſeinem Kopf zu ſehen war. Das hatte man
nun von Informationen, die drei Monate alt
waren. Ein weggejagter Diener hatte ihm ver=
ſichert
, daß am Donnerstag abend gegen Mit=
ternacht
das Perſonal in tiefſtem Schlummer
läge und daß Mr. Mortington dann nie vor

Der Mann im Bett ſtöhnte und ſchüttelte
mühſam den Kopf.
Ja, das kennen wir, erwiderte Binks, erſt
ſtill liegen bleiben und dann plötzlich einen Ne=
volver
unter dem Kiſſen hervorholen und
ſchießen .. .."
Ich habe keinen Revolver unter dem Kiſ=
ſen
, ſagte Herr Mortington heiſer, fühlen Sie
doch.
Der Dieb überzeugte ſich mit einer ſchnellen
Bewegung.
Wo iſt das Geld? fragte er dann.
Im Geldſchrank, flüſterte der Mann im
Bett. Im kleinen Fach rechts ſind noch einige
Pfundſcheine. Der Geldſchrankſchlüſſel liegt in
der unterſten Schublade des alten Schrankes

zwei Uhr aus ſeinem Klub käme. Das Perſonal
ſchlief tatſächlich, aber auch Herr Mortington
lag in ſeinem Bett. Das war ſtrikt gegen die
Verabredung!
Doch Ced Binks war nicht der Mann, um
ſich durch eine ſolche Ueberraſchung aus dem
Felde ſchlagen zu laſſen. Er holte blitzſchnell
ſeinen Nevolver hervor, richtete die Waffe auf
den ſichtbaren Ceil des Kopfes und ſagte kurz
und bündig: Hände hoch!

dort, unter einem ledernen Portefeuille. Sonſt
ſind nur auf meinen Namen lautende Wert=
papiere
darin. Die würde ich an Ihrer Stelle
nicht mitnehmen, denn damit bekommen Sie
Schwierigkeiten.
Ich danke Ihnen für den guten Nat.
Aber die paar Geldſcheine können Sie haben
. . Ich habe vorläufig doch rein Geld nötig,
fügte Herr Mortington düſter hinzu.
Was fehlt Ihnen eigentlich? fragte der

ſch wünſche keinen Schwiegerſohn, der
Auslacht, als ob ich ſeinesgleichen wäre.
ie mir da vorhin das Schienbein, daß ich
ſtihnen können. Was tut der Kerl? Er
iſt das nun ſo ſchlimm? ſuchte Mama
hgen. lieber auf. Das Eſſen wird

Cage ſpäter ging Herr Gutenwagen
onntags morgens in beſter Stimmung
m Hauſe, um ſich ein paar Sigarren zu
Das Auto ſollte am nächſten Cage
erden. Munter pfeifend kam er zurück
ote gerade ſeine Haustür aufſchließen,
Oerauſch von ſplitterndem und krachend
gehendem Holz ſein Ohr traf. Er ſtürmt
Clur nach dem Hinterzimmer, ſchob ſeine
Mäule erſtarrte Frau auf die Seite und
mit aufgeriſſenen Augen nach dem leeren
Ni dem Naſen und nach dem zerſplitter=
Mi. Was iſt denn da paſſiert? fragte
urgslos. Wieſo iſt der Saun kaputt?
ſitzt darin! jammerte Frau Guten=
änderingend
.
N in? fragte der unglückliche Ingenieur
Mueiſch.
Nin? wieherte Frau Gutenwagen, von
hervöſen Lachkrampf befallen. In dei=
Ato natürlich. Mit Jooſt.

Herr Gutenwagen holte ſein Caſchentuch
hervor und trocknete ſich die Stirn. Wie iſt
das möglich? Es war kein Cropfen Benzin im
Cank.
Junge Leute ſtört ſo was nicht. Das Ben=
zin
war drin, fünf Minuten bevor du nach
Hauſe kamſt. O, o, o, wie wird das enden!"
Wie das enden wird? brüllte Herr Guten=
wagen
mit der Stimme eines betrunkenen Ba=
ritons
. Mit einer Kataſtrophe! Weißt du,
wieviel Benzin in den Cank geht?
Worüber regſt du dich auf? Der Junge
kann doch fahren. Er kann doch ſtoppen. Nun
ſie einmal durch den Saun ſind.
Er kann ſtoppen ha, ha, ha, hal, Es
war ein unheimliches Lachen. Es klang hohl, wie
aus einer Cotengruft. Aber Herr Gutenwagen
ſah das blaſſe Geſicht des Herrn Nähgarn über
dem Saun und fragte keuchend, ſeine Feind=
ſchaft
vergeſſend: Wieviel Benzin war in dem
Wagen, Nähgarn?
Soviel in den Cank hineingeht, ohne daß
es überläuft, unterrichtete ihn der Nachbar
düſter. Sie werden wohl bald zurückkommen.
Der Scherz ging von Ihrer Cochter aus, da=
mit
Sie das nur wiſſen.
Wenn der Cank voll iſt, erwiderte Guten=
wagen
heiſer, haben ſie für einen Cag genug
dann kommen ſie nicht zurück . . . die
Bremſen .. ."

Was iſt mit den Bremſen?? fragte ſeine
Frau, von bangen Ahnungen erfüllt.
Mit den Bremſen iſt . . . daß keine
Bremſen dran ſind . . . ſtammelte der bekla=
genswerte
Vater. Die mußte ich noch anbrin=
gen
. Alles iſt loſe.
Dann kann er doch die Gaszufuhr abſtel=
len
.
Geht nicht . . . geht nicht . . . wenn die
einmal offen iſt, bleibt ſie offen . . . Erfindung
von mir ſtöhnte Herr Gutenwagen.

Um 9 Uhr morgens war das Auto durch den
morſchen Haun geſauſt, und 5 Minuten ſpäter
erklärte Joſt Nähgarn, daß alles ausgezeichnet
funktionierte, mit Ausnahme der Bremſen.
Wenn er zog oder rückte, raſſelte es nur, und
der Wagen fuhr gleichmäßig weiter. Um vier=
tel
zehn überſah er das erſte Haltezeichen (bleich
und ſtarr ſah der Verkehrspoliziſt dem num=
mernloſen
Fahrzeug nach), und um halb zehn
das letzte in der Stadt. Das Auto fuhr hinaus
aufs Land, überfuhr zwei Hühner, ſchwenkte ab
und kehrte auf Umwegen nach Amſterdam zu=
rück
. Die Hoffnung jedoch, daß es hier irgend=
wo
halten würde, erfüllte ſich nicht, und es ver=
ließ
eilig einen Ort, in dem es durchaus nicht
willkommen zu ſein ſchien und wo man ihm von

Einbrecher, freundlich geſtimmt durch die unge=
wöhnliche
Aufnahme. Etwas gebrochen?
Alles.
Alles. Das iſt doch nicht gut möglich. Sie
ſind doch nicht etwa bei einem mißglückten Ein=.
bruch vom Dach gefallen? fragte er mit einem
höflichen Verſuch zu ſcherzen.
Nein, ächzte der Mann im Bett, ich habe
mir nichts gebrochen. Ich habe nur das Gefühl,
als ob alle meine Glieder und Knochen gebrochen
ſeien. Ich habe Grippe.
O, o! ſagte der Einbrecher, auch noch
Anſteckungsgefahr. Dann öffnete er den Geld=
ſchrank
nach den erhaltenen Anweiſungen, nahm
das Geld heraus und zählte es nach.
Es iſt nicht viel, ſtöhnte der Kranke.
Das nächſte Mal beſſer, erwiderte Binks
höflich.
Infolge der Grippe konnte ich nicht zur
Bank gehen.
Ja, ſolch eine Krankheit bringt alles in Un=
ordnung
.
Ach, würden Sie die Lampe nicht woanders=
hin
richten, ſagte der Kranke, meine Augen
können das Licht nicht vertragen .. . So, danke,
ſo iſt es beſſer.
Kann ich ſonſt noch etwas für Sie tun?
Ja, wenn Sie mir dies Glas hier noch füllen
wollten. Der Hahn dort iſt für kaltes Waſſer.
Es iſt ſchon eine Stunde leer.
Ich kam alſo wie gerufen, konſtatierte
Binks.
Ah, das tut gut. Durſt iſt etwas Schreck=
liches
. Und ſeinem Perſonal wagt man heutzu=
tage
auch nicht mehr nach zehn Uhr abends zn
klingeln.
Ja, mein Herr, es ſind Suſtände, beſtätigte
der Beſucher.
Dann ſchickte er ſich an, fortzugehen.
Haben Sie noch einen Wunſch?"
Ja, tun Sie mir den Gefallen und ſchließen
Sie die Cüren ganz leiſe, denn mein Kopf..."
Aber natürlich. Seien Sie unbeſorgt, ſagte
Binks in einem Con, der ſich anhörte, als be=
ſtände
kein ſehr großer Unterſchied zwiſchen
einem Einbruch und einem Krankenbeſuch.
Und nachdem er ihm gute Beſſerung ge=
wünſcht
und ſie ſich voneinander verabſchiedet
hatten, knipſte er ſeine Lampe aus und ver=
ſchwand
geräuſchlos, wie er gekommen war.
Herr Mortington drehte ſich zufrieden auf
die andere Seite und ſchlief ein, froh darüber,
bei dieſem Negen nicht auf die Straße zu müſſen.
E. van Lidthde Jeude.

Luſtige Anekdoten.
Der richtige Name.
Im Orcheſter der Wiener Hofoper ſaß vor
einigen Jahnzehnten ein Oboiſt namens Blaſius
Stasnie. Ein tüchtiger Muſiker, aber etwas
nervös. Kein Wunder aſſo, daß er gelegentlich
daneben griff.
Als nun eines Cages wieder ſein Einſatz aus=
blieb
, da klopfte der Dirigent, der alte Hell=
mesberger
ab und ſagte: Wiſſen Sie
was, lieber Stasnie? Sie ſollten nicht Blaſius
Stasnie, ſondern Staſius Blas=nie heißen!
Geneſen!
Durch eine böswillige Myſtifikation wurde
einmal Pietro Mascagni totgeſagt.
Da trifft Mascagni auf der Straße einen
Bekannten.
Wie? Sie ſind alſo nicht geſtorben? fragt
ihn der andere entgeiſtert.
Ich bin es, darauf Mascagni mit Grabes=
ſtimme
. Aber es geht mir heute ſchon beſſer!
Erfolg geſichert!
Von einem Dilettanten erhielt, Noſſini
eines Cages ein dickleibiges Notenmanuſkript.
Es war eine Mord= und Cotſchlagsoper mit
Brandſzene im letzten Akt. Der Meiſter möge
ſo gut ſein und ſeine Anſicht über das Werk
ausſprechen.
Ich gratuliere! antwortete Noſſini dem
Komponiſten. Ihre Oper wird zündend
wirken! Aber wiſſen Sie wann? In der Schluß=
ſzene
bei der Seuersbrunſt!

allen Seiten drohende Worte nachſchrie, um
wieder den Weg aufs Land zu nehmen.
Um halb elf Uhr wurde das Auto im nächſten
Dorf von einem verblüfften Feldwächter geſich=
tet
, der nach allen Nichtungen telephonierte und
andere Verzweiflungsſignale ausſandte. Un=
verhofft
tauchte es dann in Groningen auf, ſtif=
tete
dort Verwirrung unter den Kirchgängern,
fällte eine Straßenlaterne und ſchreckte um drei
Uhr nachmittags die ruhigen Bewohner einer
hübſchen Stadt in der Branbanter Heide auf.
Es kann ſechs Uhr geweſen ſein, als das uner=
müdliche
Fahrzeug brüllend und tobend die
Straßen eines Limburger Ortes dicht an der
deutſchen Grenze paſſierte, und nur einem Su=
fall
iſt es zu verdanken, daß es nicht in deutſche
Hände fiel. Bewohner der Gegend verſichern
auch heute noch hoch und heilig, daß ſie den
Wagen um neun Uhr abends wie einen Schat=
ten
ohne Laternen vorbeiſchnellen ſahen. Feſt
ſteht jedenfalls, daß um halb eins in der Nacht
dieſes Auto des Schickſals ganz leiſe ſtillſtand
in einem reizenden Ort in der Nähe von Mid=
delburg
. Leichenblaß verließen zwei junge, er=
ſchöpfte
Menſchen das FJahrzeug und ſchleppten
ſich erſt zum Polizeirevier und dann in ein
Hotel.
Herr Gutenwagen iſt ein korrekter. Mann
nit ſpartaniſchen Auffaſſungen. Der nächtliche
Ausflug, bekannt geworden, wurde die Einlei=
tung
zu einem Ausflug für’s Leben.

[ ][  ][ ]

Verwandte Seelen Das Paradies der Vierfüßigkeit
Ausguck ins Leben und erſte Probleme.
nackig und gerade wie vom Himmel gefallen, und als er dort ver= böſe Hund ſein. Evy nickt ernſthaft.
ſuchte, ſeinen roſigen kleinen Suß bis über den Kopf zu ziehen, um
Peter, laß dasl. Du biſt doch kein Hündchen!
Und Peter fragte erſtaunt: Warum?
kein Hundchen? Wie ſage ich’s meinem Kinde, daß da grundlegende
biologiſche Unterſchiede beſtehen? Unterſchiede?
dort, wo einmal Gelenke ſein ſollen, verſchwenderiſche Falten Sie wird jeden, aber auch jeden
wirft? Haben ſie nicht beide eine geheimnisvolle Verbundenheit mit zerreißen, der ihr eines der eigenen
der Erde? Eine Verbundenheit, die ſie zwingt, mit ihr in möglichſt Kinder oder dieſes fremde Kind zu
nahe Berührung zu kommen? Haben ſie nicht beide das innige und nehmen wagt. Es bleibt nichts
hartnäckige Beſtreben, etwas zu tun, was dringend zu unterlaſſen anderes übrig, als abzuwarten.
wäre?
Und haben ſie nicht beide ein Paar Augen, in denen die große Evu zwiſchen den Vorderbeinen der
Ahnungsloſigkeit, ein erſchütterndes Vertrauen und ein Hauch Hündin und ſchläft. Die Dogge
jener urewigen Weltweisheit ſich zum Blick vereinen? Und ver= hält den Kopf ſteif wie einen Stock
hält es lich nicht ſo, daß unſer Herz ein kleines Sittern überläuft, und blinzelt in die Sonne. Als Evy
wenn ſolch ein Blick uns geſchenkt wird?
Ja, Peterchen, aber dich mit der großen Sehe hinter dem Ohr, doch einmal nach Hauſe zu gehen.
kratzen wie Phylax, das ſolſt du doch nicht
Jeden Cag geht Evy mit dem Kindermädchen ſpczieren. Es o Schreck und flüſtert ihr
gibt da keine Ausreden wegen Wetter, oder daß Evu ſeine Beine was ins Ohr. Dann kommt ſie an=
noch
zu kurz ſind!. Jeden Cag muß das Kindermädchen mit Evy gelaufen. Auf halbem Weg dreht
bei einem Nachbarhaus vorübergehen, wo eine jehr böſe, biſige ſie ſich noch einmal um wie

Verwandte Seelen
Ein lang= und
ein kurzhaariges
Kätzchen.

und rieſengroße Dogge wohnt. Es iſt dem Mädchen eingeſchärft,
Klelke Kinder / Kleine Siere. wegen des böſen Hundes ſehr auf Evy aufzupaſſen. Sumal die
große Dogge ſetzt gerade Junge hat.
Darum ſagt das Mädchen auch zu Evy, als ſie eines Cages
etwas in dieſem Haus abzugeben haben: Bleib’ ſchön hier im
Als Peter auf der Wieſe zwiſchen den Gänſeblümchen ſaß. Garten ſteh’n, ich komme gleich wieder! Denn im Haus wird der
Als das Mädchen herauskommt, glaubt ſie, auf der Stelle tot
ſich hinter dem Ohr zu kratzen, da ſagte ſeine Mutter: Aber umfallen zu müſſen. Auf dem Naſen im Vordergarten ſitzen Evy,
vier kleine Doggen klettern auf ihr herum, und die Doggenmutter
ſteht ein bißchen breitbeinig über der ganzen Gruppe, weil Evy ſich
Ja, warum? Die Antwort bleibt aus. Warum iſt Peterchen gerade an ihrem weichen, weiten Halsfell in die Höhe zieht.
Das Mädchen und die verängſtigten Hundebeſitzer verſuchen,
erſt Evy und dann die Dogge vorſichtig anzurufen. Evy lacht ſtrah=
Sind ſie nicht beide, der Peter und der Phylax, dick und rund? lend und macht winkerwinke. Die Dogge läßt ein unheimliches
Haben ſie nicht beide ein ſeidenweiches Fellchen, das allenthalben und nicht mißverſtändliches Grollen ertönen, als man ſich nähert.
Nach einer halben Stunde liegt
aufwacht, entſchließt ſie ſich, nun
Sie richtet ſich auf, legt beide dicke
Aermchen der Dogge um den Hals
macht das artige kleine Mädchen?
und knickſt.
Was haſt du denn der Dogge
geſagt, Evy? fragt Mutter am
Abend, als ſie ſich ſchon ein bißchen beruhigt hat. Och ich hab ſpielen! dann mußte Muſchi Bettvorleger ſein, wern!
geſagt, danke ſchön, du ſüßes Hundchen, ich hab ſo blau bei dir lie fach auf den Boden legte, alle vier Beine nach den Han
geträumt!
Es gehört wohl zu den großen Geheimniſſen, die wir nie er= roſigen Seigefinger in Nichtung von Muſchis Augen, umu
gründen werden, daß eine Mutter jedes unbeholfene und zutrau= lehen, wo es weitergeht!
liche kleine Lebeweſen beſchützen will und ſei es auch nur
eine Hundemutter!

Wir gähnen zwar
doch ſind wir darum nicht. ungefärzl

herrſchte, dann war man ſicher:
beſchäftigte ſich mit Muſchi. Dam
ſie am Schwanz im Kreis auf den
pich herum, ſchneller und immer
Mutti, ſieh mal, wie fein wir 29
richtungen geſtreckt und dann bohrte Hilde reſpektva

Wir nannten die vierjährige Hilde Kätzchen. Sie hatte ſo
ein glattes Fellchen, eine ſonderbare zierliche Art, ſich zu bewegen
und ſich in Ordnung zu halten, ſo gewiſſe, ſchmeichelnde Schnurr=
laute
, wenn ſie mit Härtlichkeit und Beharrlichkeit etwas durch=
ſetzen
wollte, und einen ſonderbaren, raſchen Gefühlsumſchwung
zur Heftigkeit und Feindſeligkeit, bis ihre ſchräggeſtellten, grauen
Augen grünlich funkelten. Wir ſagten ſolange Kätzchen, bis ſie
ſich mit der bekannten Heftigkeit und ſchmeichelnden Härtlichkeit
eine lebendige Katze wünſchte.
Kinder von vier Jahren ſind ungekrönte Könige. Natürlich
bekam ſie die Katze.
Von dieſem Cage an hatten alle Hausgenoſſen zerkratzte
Wangen, zerbiſſene Hände und Riſſe in den Kleidern. Nur Hilde
nicht. Von dieſem Cage an gingen alle Samilienmitglieder vor=
ſichtig
und milde ſchleichend ihres Weges
denn allenthalben lief man Gefahr,
auf Muſchi zu treten. Und man wurde
ſchreckhaft, denn Muſchi nahm die
Gewohnheit an, jämmerlich zu jaulen
oder ſcherzhaft aus irgendeinem Winkel
auf einen Menſchen heraufzuſpringen
und ſich entſprechend feſtzukrallen.
Nur Hilde ſtapfte wie bisher ſelbſt=
ſicher
ihres Weges. Einmal ſtand ſie ge=
ſchlagene
fünf Minuten auf Muſchis
rechter Vorderpfote. Muſchi muckſte
nicht. Muſchi bekam Puppenkleider an=
gezogen
Wadenſtrümpfe, Schuhe, Hüt=
chen
und Pullover und wurde ſo im
Garten ſpazieren gefahren. Muſchi lag
auf dem Rücken(9) im Puppenwagen und
rührte ſich nicht.
Wenn man Hildes optimiſtiſche Crom=
petenſtimme
einmal vermißte, wenn un=
heimliche
Stille in dem Kinderzimmer

Es war nicht anzuſehen. Aber Muſchi Muſ o
ſchnurrend um Hildes Beine, wo immer ſie ihrer habhafa
konnte. Hilde hatte keine Kratzer auf den dicken Händrach
keine Riſſe im Kleid jedenfalls keine, für die Muſchi
wortlich zu machen geweſen wäre. Und ſelbſt, als HiM
ſichtig, vorſichtig der Muſchi die köſtlich langen, feingeſchmril
Barthaare auszureißen verſuchte, und als man es ihr ume
da kam Muſchi zärtlich ſchmeichelnd und ſchnurrend wir
geſtrichen. Siehſt du, Mutti, ſagte Hilde weiſe, Muſly)
Bitte, ziep mir weiter!
Und dann krochen ſie wieder gemeinſam auf dem Cepp/kl
um. Denn kleine Kinder und kleine Ciere leben noch, M
großen Paradiesgarten der Vierfüßigkeit, in dem unſere e
ſenen Geſetze von Necht, Sitte und von der Wechſelwirldd
Gefühle keinen Eingang finden dürfen.

Und die Geſchichte von Paul und Hieronymus ſie
wiewohl eine wahre, kleine Begebenheit wie die andeumd
nur bedingt dazu. Es iſt die belangloſe Epiſode von eirnnl
Droſchkenpferd, das Paul, dem erwachſenen, in Gedan /c
ſunkenen Paul, mit einer unendlich ſanften Bewegung darg
ren Kopf mit den traurigen Augen auf die Schulter 4
Hieronymus, rief Paul.
Hieronymus viermal konnte der klein
Paul ſich am Schweif von Vaters ſtattlichem Neitpferd
her ſchwingen. Die erſten Neit= und Kletterverſuche
glückliche Jugend in einer längſt verlorenen Heimat, desg
dieſem Erkennen.
In dieſem Falle geſchah, was ſelten geſchieht: Hi ciul
wurde gekauft und kam auf ein Gut in Pferdepenſicn!
es geſchah auch nur, weil ein erwachſener Mann ſich Mil
wie eng verbunden ſeine eigene Jugend mit einem juruich
geweſen war. Und weil er ſich ſo weit von ſeiner Jugend /4
hatte . ..."

Küchenzettel vom 19. bis 25. September.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Ribeleſuppe , Kohlrouladen mit
Tomatentunke, Kartoffeln.
Dienstag: braune Mehlſuppe, Schinken=
makkaroni
, Salat.
Mittwoch: Sellerieſuppe, Reisgemüſe mit ge=
ſchnitzelter
Leber.
Donnerstag: Reisſuppe (Reſte), Gemüſe=
gulaſch
*), Salat.
Freitag: Rote=Rübenſuppe, Fiſchhackbraten
mit Kartoffelſalat.
Samstag: Lauchſuppe, Birnen mit Kartof=
feln
und Speckks).
Sonntag: Tomatenſuppe, Rippeſpeer, Sauer=
kohl
. Kartoffelbrei, Trauben.
*) Gemüſegulaſch: Rezept vom 13. April 1932.
*) Birnen mit Kartoffeln und Speck: Die
Kartoffeln (5 Pfund) geſchält in Salzwaſſer halb
weich gekocht. 2 Pfund geſchälte und gevierteilte
Birnen hinzufügen, ſowie 60 Gramm würfelig
geſchnittenen, hellgelb geröſteten Speck, kocht alles
zuſammen fertig. Mit einer hellen Mehlſchwitze
und 40 Gramm Zucker macht man das Gericht
fertig.
Feine Holunder=Kaltſchale. Dazu
werden 1 Pfund von den Dolden geſtreifte Beeren
mit reichlich Waſſer zum Kochen aufgeſetzt, mit
Zimt und Zitronenſchale und einer entblüteten
Gewürznelke gekocht. Dann durch ein Sieb ge=
ſtrichen
und der Saft nochmals erhitzt, mit wenig
Kartoffelmehl ſämig gemacht, ſchmecke man die
Suppe noch mit Zucker. 1 Teelöffel Rum und
1 Teelöffel Butter ab. Man ſerviere ſie über in
Butter geröſteten Semmelbröckchen oder einge=
brocktem
Zwieback, Kekſen oder Mürbeplätzchen.

Nummer 485.
Aufgabe 682.
A. Gulajeff.
(1. Preis, L’Italia Scacchiſtica, T/1930.)
a b d g

Vor Sorgen weiß ich nicht Ein noch Aus!
Das hört man Viele klagen.
Die Wenigſten finden mit dem Ein
Das Aus in den jetzigen Tagen!
Ein Freund.
aabbeeeeiklnnoorrttt

Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Th8 De7 Ta4, e1 Lr6, h1 8d8, k1; K14
Db4 La5 Se4 Bb8, d5, g4, h3.
Aufgabe 683.
P. Keirans.
(1. Preis, Latvis, 1931.)
Weiß: Kel Tk5 Le5 Bt6, h2 G5);
Schwarz: Tg1 Ih1 Be7, k7, g2, h3 (G).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 680 und 681.
680. M. Franken u. M. Niemeijer. 1. Lf6h8! (droht
Tf6+4) Lf4 2. Tg8: 1.. . Sf4 2. 8:e4: 1. .. . T:k2
14111. .Sifs z nbs. Wecheiſtüige Yoceung des
ſchwarzen Läufers und Springers auf k4 und k2.
681. G. H. Goethart. 1. Nr7h 7: Hübſches Zugwechſel=
ſtück
mit 2 geänderten Matts (1 Beß. 1.... Bf4.

Ausrede.

Obige 20 Buchſtaben ſchreibe man auf die
20 Punkte, ſo daß Wörter von folgender Bedeu=
tung
erſcheinen: 12 Schlange, 23 Floſſen=
füßler
, 34 Verwandter, 45 Schlingpflanze,
51 Muſe.
Die Mittelbuchſtaben nennen einen, der gar
viele Freunde hat.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 37.
Aus Goethes Fauſt, 1. Teil.
Die Zeit iſt kurz, die Kunſt iſt lang.
Streichholz=Rätſel.

Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 23892392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. 0

Was machen Sie denn da, alter 9
Sehnſe, Herr Wachtmeeſter, ick half
hier ein Hausſchlüſſel jefunden, un nu
ick, wo er paßt, det ick ihm dem Verliex!!
bringen kann.
Eine Beſtändige. Der engliſche Rw
Cardie erzählt aus ſeiner Praxis
ſchichte, die er kürzlich erlebt hat. Ci
wurde ihm wegen eines kleinen Verg e
geführt. Als er ſie nach dem Alter FEe
widerte ſie: 21 Jahre. Wie kann 10
ſein? wandte der Richter ein. Ich
nich doch genau, daß Sie vor einigen Jiſſ
mir erſchienen und genau dieſelbe Ang
ten. Wie können Sie denn jetzt Ihr. 1
der mit 21 angeben? Die Frau ſah 2.
ter feſt an und erwiderte, ohne mit ders
zu zucken: Ich möchte Sie doch ſehr bütz=
Richter, niemals zu vergeſſen, daß i9
den Mädels gehöre, die in einer Mi
ſagen und in der nächſten was anderes

[ ][  ][ ]

i* die Herbſtgarderobe der Kleinen.

Aufmachung des Kindes ſoll unter allen
ſuden eine ſchlicht=unaufdringliche Note
ſei, ſo daß man von dieſer Erwägung
hend eigentlich von einer Kinder=
kaum
ſprechen dürfte.
ſchtsdeſtoweniger gibt es trotz aller Ein=
bit
auch auf dieſem Gebiete mancherlei
ſieuungen, Schwankungen und Schwebungen,
ſtFe inheiten, auf die gerade die um die rich=
Herbſt=Ausrüſtung ihrer Kinder beſorgten
ſiet aufmerkſam gemacht ſein wollen.

die durch ſchmale Felleinfaſſungen ganz ent=
zückend
zur Geltung kommen; oft iſt das Cape
auch abnehmbar, ſo daß eine ſolche Umhülle nach
Gutdünken zu verändern iſt; es kommen hier
vielfach grelle Farben, wie Brandrot, Giftgrün,
Kornblau uſw. in Frage, zu denen graues
Lammfell reizend wirkt.
Die eben beſprochenen beiden Stücke, die als
markante Typen der Kindermode zu betrachten
ſind, haben wir in unſerer zweiten Bildgruppe
(obere Reihe) ſkizziert.

Die neuen Mäntel für die Herbſtmode.

ns Hauptaugenmerk bei der Herſtellung
Herbſtſachen für die Kleinen ſollte der
Rerdung ſtrapazfähigen Materiales zuge=
mſkmtwerden
, denn ſelbſt bei größter Achtſam=
ſt
die Inanſpruchnahme jedes Stückes eine
Aanßerordentliche, ſo daß nur die allerbeſten
be zu empfehlen ſind, wenn man nicht arge
iu chungen erleben will.
ntirlich muß zwiſchen Strapazſtücken und
Kleidung, die der nachmittäglichen Ver=
Rung dienen ſoll, ein ſehr markanter Unter=
gemacht
werden, der meiſt ſchon in den
Aben zum Ausdrucke kommt, denn während
Vöebrauchskleidung in der Regel Neutral=
Merungen bringt, bietet die Promenadeauf=
Nung des Kindes oft ſehr markante und kräf=
Warben, ganz abgeſehen von der Feſtklei=
der
kleinen Mädchen, die man natürlich
der Hinſicht ganz nach Geſchmack arbeiten
weil es ja hier keinerlei modiſche Richt=
gibt
und jede Mutter am beſten weiß,
Uhr Mädi am netteſten ausſieht.
u: den Augenblick aber verurſacht unbedingt
Schulkleidung das größte Kopfzer=
) wiewohl man ſich die Sache inſofern
machen ſollte, als für dieſen Zweck erfah=
Sgemäß immer die einfachſten Stücke die
Rcſten und richtigſten ſind.
üu kleine Jungen werden in letzter Zeit
Faitige halbſportliche‟ Zuſammenſtellungen
ecen, die aus einer Knickerbockerhoſe (aus
ſtertem Modeſtoff) und einer Leder=, Fla=
uer Duvetine=Weſte in Dunkelbraun,
elgrün oder dergleichen kombiniert werden.
2 erſte Skizze macht mit dieſer neuen Auf=
Hung vertraut, die ſicherlich nicht nur für die
b ſondern auch für den Sportplatz und für
Mige vortreffliche Dienſte leiſten wird.

Nädi aber trägt für die Schule ein aus
neutral=farbigen oder unauffällig in= ſich=
kſerten
, Stoffe hergeſtelltes Kaſak=Kleid
malem Ledergürtel und gefälteltem
eu, dazu eine kleine Pelzkrawatte, ſowie
der Farbe abgeſtimmtes Filzkäppchen.
ur 2.)
kühlere Tage iſt natürlich eine ent=
erde
herbſtliche Umhülle unerläßlich.
hrend jeder Junge den flauſchigen
an gerne trägt (der einen willkommenen
ſchen Erſatz des Sommer=Trenchcoats dar=
ſind
die Mäntel der kleinen Mädchen
lwas phantaſievoller; unter anderem
ſie häufig mit Cape=Effekten verſehen,

Die Frage der richtigen nachmittäg=
lichen
Aufmachung des Kindes wird natür=
lich
auch oft erörtert.
Auch hier iſt die Kleidung der Knaben in=
ſofern
viel einfacher, als man ſich am liebſten
für die Eton=Anzüge entſcheidet, die eigentlich
keiner Modeſtrömung unterworfen ſind und im=
mer
zeitlosselegant ausſehen.
Man arbeitet ſie aus dunkelblauem oder
dunkelbraunem Stoff (in erſterem Falle mit
weißer Weſte und weißer Garnitur, im letzteren
aber mit abgetönt=beigefarbener Garnierung,
die ſich zu dem braunen Stoff ſehr gut aus=
nimmt
). Die Hoſe dieſer Eton=Anzüge iſt ſehr
weit geſchnitten, während das Sakko ganz gerade
fällt. Die Weſte iſt mit Perlmutter= oder Kri=
ſtall
=Knöpfen verſchloſſen. Der Wildledergürtel
hat die Farbe des Anzuges, der für die vor=
rückende
Saiſon nicht nur aus Stoff, ſondern
auch aus Samt verfertigt werden kann und in
dieſem Material vielleicht noch netter ausſieht.
Den kleinen Mädchen paſſen die verſchiedenen
Stufenkleider ganz allerliebſt, beſonders,
wenn ſie in Paſtellfarben gehalten und mit
einem zum Halſe eng=anſchließenden, ſeitlich mit
einer Maſche gebundenen Cape verſehen ſind,
wie wir dies in der erſten Skizze der unteren
Gruppe andeuten.
Es wäre ſicherlich ein Fehler, die Garderobe
des Kindes allzu umfangreich zu halten, weil es
den verſchiedenen Sachen ohnedies ſehr raſch ent=
wächſt
, ſo daß es bedeutend beſſer iſt, mit ge=
ringen
Mitteln und kleinen Garderobebeſtän=
den
das Auslangen zu finden.
Unſere Skizze zeigt, daß prinzipiell drei Gar=
derobeſtücke
vollkommen genügen müßten, und
daß das Kind trotzdem gut und abſolut richtig
gekleidet ſein kann. Willy Ungar.
Der neue Stil der neuen Mode iſt der alte
Stil aller Moden, die in erſter Linie kleidſam
ſein ſollen. Das ſoeben erſchienene neueſte Heft
der Eleganten Welt bringt ſchon eine Fülle
neuer Modelle, die dieſe Kleidſamkeit auszeichnet.
Anklänge an das Directoire, das Empire, das
Prinzeßkleid ſind bemerkbar, die hohe Taillen=
linie
betont die Schlankheit der Silhouette. All
dieſes wird Ihnen an Mänteln, Kleidern und
Koſtümen demonſtriert, die in wirkungsvollen
Aufnahmen und flotten Zeichnungen wiederge=
geben
ſind.

Es iſt eine altbekannte Tatſache, daß man
eine neue Mode an jenen Orten, die den ele=
ganten
Frauen als Zuſammenkunftsplätze dienen,
meiſt viel beſſer zu ſtudieren vermag, als in
den verſchiedenen Modeſalons, die ja doch nur
ein Bild über eine ganz beſtimmte, lediglich für
die betreffende Werkſtätte maßgebende und be=
zeichnende
Geſchmacksrichtung geben können,
während im eleganten, von mondänen Frauen
beſuchten Lokale ſelbſtverſtändlich die verſchie=
denſten
Modegedanken vertreten ſind, die man
übrigens bei einer Taſſe Tee in Muße ſtudieren
kann!
Im Brennpunkt des Intereſſes ſteht im
Augenblick der neue Herbſt=Mantel der
ſich für die neue Saiſon als dringend notwen=
dig
erweiſt, wenn man nicht von kaltem Herbſt=
wetter
überraſcht werden will.
Die zu erwartenden Typen ſind natürlich mit
ein paar Worten abſolut nicht zu kennzeichnen,
da ja ihre Note vollkommen von ihrem Verwen=
dungszweck
abhängig iſt und eine Strapaz=
umhülle
ſchon im Schnitt anders ausſehen muß,
wie ein Mantel, der nachmittäglichen Gelegen=
heiten
dienen ſoll.
Das Gleiche gilt für das zur Verarbeitung
gelangende Material: für ſportliche Strapaz=
Mäntel findet beiſpielsweiſe faſt immer deſſi=
nierter
Modeſtoff Verwendung, und zwar ge=
fallen
dezent=geſtreifte Gewebe am allerbeſten,
die man in intereſſanter Art diagonal zu ver=
arbeiten
vermag, wodurch die Figur ganz beſon=
ders
geſtreckt und ſchlank erſcheint. Man wählt
für dieſe Umhüllen die ſchmale, leicht geſchweifte

Ein abſolut auf Fellwirkung aufgebaukes
Modell führen wir in unſerer erſten Skizze vor
Augen; es handelt ſich hier um einen ganz ge=
raden
Promenadenmantel, der zum Halſe mit
einem Schal abſchließt, deſſen Enden loſe herab=
hängen
. Die untere Kante dieſer Umhülle iſt
mit einem Fellſtreifen garniert, ebenſo die
Aermel. Der Effekt iſt trotz der verhältnismäßig
einfachen Mittel unſtreitig ein geradezu erſtaun=
licher
.
Außer dieſen Mänteln, die ja eine verhältnis=
mäßig
einfache Linienführung haben, gibt es
gewiß auch mancherlei ziemlich komplizierte
Schnitte, die hauptſächlich in der Nachmittags=
mode
zur Geltung kommen, denn jene Umhüllen,
die nicht nur für den Nachmittag, ſondern ge=
legentlich
auch für den Abend herangezogen wer=
den
, ſollen ja unbedingt etwas phantaſievoller
ausſehen und werden darum gerne aus wir=
kungsvollen
Materialien hergeſtellt, ſo daß es
nicht erſtaunlich iſt, wenn man hört, daß für die=
ſen
Zweck ſehr oft auch Samt in einer ſchönen
Modefarbe (Weinrot, Nebelgrau uſf.) in
Frage gezogen wird. Das aparte Material,
unterſtützt durch einen intereſſanten Schnitt, er=
gibt
mit einer entſprechenden Verbrämung eine
Geſamtwirkung von vollendeter Vornehmheit
und Eleganz.
Für dieſe Art der modernen Umhüllen führen
wir unſer zweites Bild als Beiſpiel an: man
ſieht, daß hier durch einen ganz beſonderen Cape=
Effekt, mit angeſchnittener beiderſeitiger pelzge=
kanteter
Schößelpartie ein hervorragend= intereſ=
ſanter
Eindruck geſichert wird. Natürlich iſt auch
der Kragen dieſes Mantels aus Fell gedacht.

Form und an Stelle des Gürtelverſchluſſes zwei
oder drei große Knöpfe in Dreiecklaſchen
Breite Biedermeier=Fellaufſchläge ſind als neuſte
Mode zu betrachten, ebenſo die eigenartige Ver=
brämung
der weiten Raglanärmel. (Letzte
Skizze.)
Ganz anderen Charakter aber hat der Man=
tel
, den man für die Nachmittagspromenade
trägt; vor allen Dingen wird er mit Vorliebe
in einer ſchönen Modefarbe gehalten (wiewohl
es viele gibt, die nach wie vor ſchwarze Mäntel
als richtunggebend anſehen, was ja auch ſicher=
lich
gerade in der heutigen Zeit, die nur jene
Garderobeſtücke gerechtfertigt erſcheinen läßt, die
für alle Gelegenheiten in Frage kommen, abſolut
verſtändlich erſcheint. Sehr intereſſant ſind die
mit kurzhaarigem ſchwarzem Fell (alſo mit Foh=
len
oder Seal) verbrämten Mäntel wie etwa
die dritte, in unſerem Bilde feſtgehaltene
Skizze! Die Verbrämung erſcheint hier in Form
eines ſchönen Kragens und eines dreieckförmigen
Vorſtoßes, der ſich nach unten hin verbreitert
und eine wunderſchöne Linie ſichert. Drei eng=
aneinandergerückte
Knöpfe ergeben einen ausge=
zeichneten
Verſchluß für die neue Prinzeßform.
Die eigenartige Anordnung des Fells ſpielt
heuer überhaupt eine ſehr weſentliche Rolle und
jene, die etwas Pelzwerk im Hauſe haben, werden
in der Lage ſein, ſelbſt dem allereinfachſten
Mantel einen überaus originellen Anſtrich zu
geben.

Effektvolle Neuheiten
von Anſteck=Blumen für den Herbſt.
War auch die Anſteckblüte am Sommerkleid
eine oft und gern verwendete Garnitur, zumal
dann, wenn es galt, ein Kleid für die Prome=
nade
, das Kurkonzert, den Nachmittagstee= und
Tanz etwas feſtlicher zu geſtalten, ſo gehörte ſie
doch keineswegs zu den notwendigen Klei=
derdetails
. Das aber wird im kommenden Herbſt
der Fall ſein, für den die Mode Anſteckblumen in
ganz außerordentlicher Reichhaltigkeit vorbe=
reitet
. Und zwar werden es keinesfalls nur
einzelne Blüten ſein und dicht gebundene
Sträußchen und Tuffs, ſondern ſie wird die
Frauen mit ganzen Blütengehängen beglücken,
alſo loſe geordneten Blütentuffs, mit einzelnen
Knoſpen und Blättern an langen weichen
Ranken. Stiefmütterchen in ihrer Farbenpracht
und den ſatten Tönen ihrer Samtblätter, Gera=
nien
mit ausdrucksvollem Blattwerk und den
feinen farbigen Abſtufungen von reinem Weiß
bis zum feurigen Rot. Wicken, mit ihren ent=
zückenden
geflügelten Blüten, Orchideen mit
ihrem exotiſchen Reiz, Clematis, zuſammen mit
zartem Blattwerk von zierlichem Frauenhaar,
und vor allem Nelken, obenan die entzückenden
Federnelken in ihren unzähligen farbigen Ab=
ſtufungen
, ſind unter vielen anderen Blüten, wie
vor allem die immer anſprechenden Margareten,
zum Schmuck des Feſtlichen Frauenkleides be=
ſtimmt
und werden in völlig naturgetreuer Wie=
dergabe
der Frauenwelt angeboten werden.

[ ][  ]

Seite 22 Nr. 260

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 18. September 1930

Rummelbräu

Rheinstraße 101

Telefon 2519

Jeden Sonntag
von 311½ Konzert
Spezialbier 0,31 226 Naturweine
Mlittagstisch v. 80, 1.10, 1.50
Im Abonnement 10‟/, Ermäßigung
Großer Festsaal für Versammlungen
und Vereinsfestlichkeiten. (*

Heute Sonntag
Großes Konzert
(bei günstiger Witterung im Garten)
der ungar Elite-Künstlerkapelle J. Hodosy!
(Cimbal-Solist: Kälman Horwarth) in der
Bockshaut

TAL.Z
findet jeden Somtag bei jeder Witterung im
Neuen Schießhaus
statt.
(7691a)
Tanzen frei.

7 Waldschlößchen:
Griesheim bei Darmstadt
Haltestelle der Linie 9
Tanz

IE

Die gestrige Premiere war
oo ein Bomben-Erfolglee
Heute und folgende Tage
sehen Sie
den sensationellsten Fliegerflm, wie er in
Deutschland noch nicht gezeigt wurde
4
A
JWe
mit
William Beery und Clark Gable.
Ein Metro-Goldwyu-Mayer-Film in deutscher
Sprache, der in New-Tork 4 Monate vor
ausverkauften Häusern lief.
Dazu das tönende Beiprogramm.

Heute und folgende Tage

Ein Kriminal-Tonfilm
von ungeheuerer Spannung
Der
Hexer
nach dem bekannten
Roman von EdgarWallace
mit
Maria Solveg.
Daul Richter,
Fritz Rasp u. a
Ein packender, mitreißen-
der
Film, aufregend vom
ersten bis zum letzten
Bild.
Dazu das gute
Beiprogramm.

Ein Stimmwunder! Ein Filmwunder!
Ein Naturwunder!
Heute und folgende Tage
hören Sie (V.12945
die wundervolle Stimme Jan Kiepura’s in
jed
9
iner Nachl
mit
Magda Schnefder, Fritz Schulz,
Otto Wallburg u. a.
Ein lustiger Ufa-Tonflm, umstrahlt von der
herrlichen Stimme dieses einzigen Kiepura.
Dazu ein reichhalt, Beiprogramm
Ingendliche haben Zutritt.

Anfangszeiten: 2.00, 4.00. 6.00 und 8.20 Uhr.

Doegenüber OOBauntpoſt
Gastspiel Sonntag Abend //,9.

Orchester für gutgepflegte Salon- und Tanzmusik
Leitung: Georg lung, Frankfurt am Main,
Hauskapelle des Hotel Frankfurter Hof‟, Frank-
furt
, und Hotel Fürstenhof-Carlton‟, Frankfurt.
1: KONZERI mit Tanzeinlage.

Städu sche MMKädeune Iar 1OHRANSI
Elisabethenstr. 36 Darmstadt Fernspr. 3500 (Stadtverw.)
Zehn Akademie-Konzerte

im Großen Saall des Städt. Saalbaus
Leitung: Professor Wilhelm Schmitt, Städt. Musikdirektor
Für den Winter 1932/33 wurden folgende Solisten ver-
pfichtet
: 1) 26. Sept.: Heinrich Rehkemper, Bariton:
2) 20.Okt.: Juan Manen, Violine; 3) 3. Nor.: Glaudio
Arrau, Klavier: 4) 21. Nor.: Wendling-Quartett;
5) 8. Dez.: B. Webster, Klavier; 6) 5. Jan.: Julius
Patzak, Tenor; 7) 26. Jan.: Willy Hutter, Klavier;
8) 13. Febr.: Dusolina Giannini, Sopran: 9) 9. März:
Hedwig Faßbaender, Violine, Madrigal-Vereinfgung;
10) 6. April: Else Gohr, Klavier
Orchester: Der Instrumental-Verein (Orchester der
Städt. Akademie für Tonkunst).
Die Mietpreise: RM. 3., 2. und 1. je Konzert
zahlbar in 10 Raten.
Mietpreisermäßigungen: Familienkarten: Für die 1. Karte
einer Familie kommt der volle Mietpreis in Anrechnung,
jede weitere Karte 10% Ermäßigung. Die Eltern der
Schüler der Städt. Akademie erhalten auf obige Miet-
preise
für jede Karte 10% Ermäßigung. 12440 St
Mietanmeldungen im Sekretariat der Städt. Akademie für
Tonkunst, Elisabethenstr. 36, Fernspr. 3500 (Stadtverw.)

Großes Haus 19.3022.30 Uhr
Hessisches
Außer Miete
Landestheater
Sonntag
18. September 1932

Kleines Haus

Im weißen Rössl
Revue-Operette von Ralph Benatzky
Preise 0.503 Mk.

Keine Vorstellung.

Karlstr. 15
Fernsprecher 52
Unterneuer Führung

Herrngarten Café
sowie
Nachmittag-Garten-Konzert Abend-Konzert

Rebtadant kenberger
(13007
Ecke Nieder-Ramstädterstraße und Kiesstraße
Jeden Sonntac
Neue Kapelle.
KONZER

Heute abend
s Uhr Gesellschaftsabend
KONZERT mit TANZ Im
12977) (Operettenabend)

Biauf Baulbau

A

Inhaber: Franz Beuer
Die geeignetsten Lokalitäten
für Vereins- und Familien-
festlichkeiten

Ausgezeichnete Küche
Erstklassige Getränke
Billards

Tanzinstitut Kathe rank

Heidelbergerstr. 28, Tel. 1717

Mod. Gesellschafts-Tänze
im vornehm. Stil. Beginn der Winter-Kurse:
Oktober.
(12924
Auskunft und Anmeldung federzeit.
Einzel-Unterricht auch tagsüber.

Spengler=
und
Inſtallakions=
Arbeiten
werden v. Meiſter
ſelbſt ſehr bill. aus=
geführt
. Dachrinnen
per Meter v. 1.50
Mark an. Angebote
unt. G. 143 an die
Geſchäftsſt. (129611

Dynamolampen
für Fahrrad
in Rieſenauswahl
von 7.25 an,
Scheinwerfer 2.an
Auf Wunſch auf
zweimal zahlbar.

BENZ

Grafenſtraße
(12996b)

20.

Abfallholz
ofenfertig, 1.10.
Bei Mehrabnahme
billiger. (9652c
Faßfabrik Heim,
Arheilgerſtraße 53.

Großer Poſten
erſtklaſſige
Fahrräder
zu enorm niedrigen
Preiſen.
Gütting
Schuchardſtraße 10.
12970)

Verein der ehemal. Schüler und der Freunde des
Realgymnaſiums.
Sonntag, den (
25. Sept.1932 Fahrt nach unſerem Landheim in Etzean.
Abfahrt mit Autobuſſen vom Hauptportal des Realgym=
naſiums
(Kapellplatz) um 10 Uhr vorm. Preis der
Fahrt: 2 RM. die Perſon. Ruckſackverpflegung, doch
ſteht auch einfaches, kräftiges Eſſen zu 1 RM. im Land=
heim
zur Verfügung, wozu jedoch Voranmeldung er=
forderlich
iſt. Rückkunft etwa 9 Uhr abends.
Meldungen, die bindend ſind, bis ſpät. Freitag, 23. Sept.,
1 Uhr mittags, in der Buchhandlung Saeng, Kirchſtraße 20.
Eltern von Schülern und Gäſte willkommen.
(12933
Der Vorſtand.

In der Küche
ein Gasherd und
ein Gasheizofen.
Vortrag
mit praktischen Vorführungen
am Donnerstag, 22. September 1932, abends 8 Uhr,
im Ausstellungsraum Elisabethenstrasse 25 ¼.
Karten sind ab Montag dort kostenlos erhältlich.
Direktion der Städtischen Betriebe
3t. 1301
Besuchen Sie die
5. Frankfurter Automesse
für gebrauchte Kraftfahrzeuge
und Autozubehör
(V112827
vom 17. bls 21. September 1932
Festhallengelände: Haus der Technik
Frankfurt a. M. o 918 Uhr Eintritt 50

CAFE MONOpOT
(12987
Bleichstrasse 43
Bier
Kaffee
Wein
30 Pfg.
50 Pfg.
25 Pfg.
Täglich bis 4 Uhr geöffnet.

P

Hente Sonntag, abends 8 ½ Uhr

A

Der große Lacherfolg!
Börsenfieber
Linheitspreise: 35 u. 50 Pfg.
Bonntag nachm. ½4 Uhr, Märchen R
Schneeweibchen U. Rosenrol

Einheitspreise 15 und 30 Pfg.

Karten im Kiosk, Ernst- Lndwigs-
platz
, 9-1 Uhr, Kiosk, Paradepl.
v. 16½ Uhr, Orph.-Kasse ab
2½ Uhr, Tel. 389.

Die neuesten Radio-Empfänger u. Lautsprecher
in allen Preislagen
(12936a
Fernruf 3642 bei RADIO-LORZ Mollerstr. 4

NORADEUTSCHER LLOTD
B REME N
Vertreter in Darmstadt Anton Fischer
IHbg 1278 / Frankfurter Straße 12/14

Sonder-Autobus-Fahrten
der Heſſiſchen Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft,
Darmſtadt, Rheinſtraße 5, Telephon 844.
Kartenvorverkauf, Voranmeldung und Ab=
fahrtſtelle
nur Rheinſtraße 5 (*
Montag, 19. Sept., Abf. 13 Uhr. Mühltal,
Kuralpe, Felſenmeer, Jugenheim RM. 1.25
Dienstag, 20. September, Abfahrt 12.30 Uhr.
Mainz, Eltville, Rüdesheim ( Niederwald=
denkmal
)
.. . RM. 3.00
Mittwoch, 21. Sept.,Abf. 12.30 Uhr. Gerſprenz=
tal
, Wegſcheide, Siedelsbrunn, (herrl. Aus=
ſicht
ü. d. Odenwald), Bergſtraße RM. 3.20
Donnerstag, 22. September, Abfahrt 13 Uhr.
Reinheim,Gr.=Bieberau,Nonrod RM. 1.50
Freitag, 23. Sept., Abfahrt 13 Uhr. Berg=
ſtraße
, Weinheim, Lindenfels . NM. 2.50
Samstag, 24. September, Abfahrt 14 Uhr.
Frankfurter Zoo. Fahrpreis und EEintritt
Erwachſene . RM. 2.65 Kinder . 1.50
Samstag, 24. Sept., Abfahrt 17 Uhr. Abend=
fahrt
a. d. Rhein. Rüdesheim, Einkehr beim
Lindenwirt in der Droſſelgaſſe. Rheiniſche
Fröhlichkeit bei Wein u. Tanz RM. 3.00
Sonntag, 25. Sept., Abf. 7 Uhr. Odenwald= u.
Speſſartfahrt. Michelſtadt, Amorbach, Milten=
berg
, Wertheim, Würzburg, Marktheiden=
feld
, Rohrbrunn, Aſchaffenburg RM. 6.00
Sonntag, 25. Sept., Abf. 12.30 Uhr. Linden=
fels
, Michelſtadt, Erbach. Höchſt RM. 3,50
Vom 27. 30. September, Zum Münchner
Obtoberfeſt mit Frühſtück und Kaffee im
Autobus ..
. . . RM. 26.
Vom 4. 8. Okt., Wiederholung der Schwarz=
wald
und Bodenſeefahrt mit Frühſtück und
Kaffee im Autobus . . . . AM. 26.

im
Mittagtisch ar. 10
Einzeleſſen 80)
Speisehaus
Fauldrath /18-
Ludwigspl. 2 / Sep.

Hühnerfrikaſſei
auf Reis
oder
Lendenbrater=
Blumenkohl!
Deſſert

Ausflugsfahrken
der Deutſchen Reichspu
in Arbeitsgemeinſchaft mit dem
kehrsverein Darmſtadt als Vertreten
Mitteleuropäiſchen Reiſebüros.;
Abfahrtſtelle: Reiſebüro Luiſenpla=
Dienstag, 20. Sept., Abfahrt 13.30
Reinheim Lengfeld Zipfe=
Otzberg Höchſt Neuſtadt (V
berg) Waldamorbach. Fahrpoe
2,60 RM.
Mittwoch, 21. Sept., Abfahrt 13.30
Einſiedel Dieburg Aſchaffemu
(Aufenthalt, Kaffeepauſe Park Sy
buſch). Fahrpreis: 2,80 RM.
Freitag, 23. Sept., Abfahrt 13.30
Frankfurt a. Main Königſte
Großer Feldberg. Fahrprs.: 3,50
Samstag, 24. Sept., Abfahrt 12.30
(Wochenendfahrt) Worms 8'
heimbolanden Donnersberg
ſerslautern (Uebernachtung)
hanniskreuz Annweiler 83e
zabern Landau Neuſtadt (Haan
Bad Dürkheim Mannheinn
Fahrpreis: 11.00 RM.
Sonntag, 25. Sept., Abfahrt 7.30
6 Tage durch Bayern (Münvce
Oktoberfeſt). Aſchaffenburg Di
burg Ingolſtadt Münche
Tage Aufenthalt, Beſuch der Kähf
ſchlöſſer Hohenſchwangau und
ſchwanſtein Augsburg Don
worth Dinkelsbühl Rothe
o. T. (Uebernachtung) Bad
gentheim Tauberbiſchofshei:
Wertheim Klingenberg. Fahr=
35 RM. einſchl. der Tagesfahru
Hohenſchwangau und Neuſchwant
Weitere Ferienfahrten:
Vom 2. bis 4. Oktober: Schwarzu
fahrt Ettlingen Wolfach
burg Feldberg Donaueſchhn
St. Georgen Freudenſtaaltl
Mummelſee Hornisgrinde.
preis: 23.00 RM.
Vom 6. bis 8. Oktober: Limbmg
Altenkirchen Siegburg K.40
Düſſeldorf Bonn Koblen;
Fahrpreis: 20,00 RM.
Ausführung der Fahrten nur bei
gender Beteiligung. Auskuns
Kartenverkauf: Reiſebüro Luiſenme
Fernruf 22.

Weſenklich verbilis
Sonderfahrt nach Münck
und Oberbayern.
Am Samstag, den 1. Oktober
verkehrt ein Sonderzug 3. Klaſſe
50 v. H. Fahrpreisermäßigung m
reichenden Sitzplätzen in been
Durchgangswagen 3. Klaſſe von
ſtadt nach München. Darmſtadt Kbt
8.33 Uhr, München an 16.27 Uh/
Rückfahrt erfolgt am 8. Oktober:
chen Hbf. ab 13.05 Uhr, Darmſtan
an 20.29 Uhr.
Fahrpreis ab Darmſtadt für Sil
Rückfahrt 17.40 RM. Beſtellſche nün
Zimmer ſind bei den Ausgabeſtelleg
Fahrkarten zu haben. Ueber di."
gabe von weſentlich verbilligte.,
München ab gültigen Zuſatzkarteil
Brannenburg (Wendelſtein), Geut
Partenkirchen, Kochel am See. On
wald und Oberammergau iſt das
aus den Aushängen auf den Ballie
und aus dem Programm zu wel
das koſtenlos bei den Fahrkar
gaben u. den Mitteleuropäiſchem
(II5
büros erhältlich iſt.
Mainz, den 16. September 199
Reichsbahndirektion Main

TTalsd, Sonntag, d. 18,Set
im
1u 4 unt Taud Goldenen

Es Iadet ein

Fr. Seibert

Ein Spätsommertag

kotnf

Seehel
Autobus-Hin- und Rid
80 Pfs.

ooooooooooooe
Lasapparale-Ausstellag
* in meinem großen Schaufe ,8
Luisen-Strasse 2
Ludwig Kling, Installateurmell
Telephon 2822
oooooooooooel

Rotwel

I.
oooe garant. Orig.-Abfüllun!
eeo der Winzergenosse 5
ve Nieder-Ingehheim.
O
1929 er Ingelheimer Höllenweg 34 Literf10
Lierfl. 1.-, Preise versteh. sich o. . LieFISR
Gr. dchsengasse 1, am Schill id

Billige Autofahrter
Telephon-
nur
Anrur BAM

VER-
MIE-
Kor0 ruons Kärrnn
Auch Auto zu verleihtl
Es rentiert ſich Fhre alte St ehd
aufzuarbeiten! Unverbindl Preisan/41
Blitz., Ballonplatz 6, Tele‟