Enzemummer-45 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Lich zmaligem Erſcheinen vom 1. September
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Apember 2— Reichemark und 20 Pfennig
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Togen wird nſcht übernommen.
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Franſurt a. M. 4304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſebenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 260
Sonntag, den 18. September 1932. 195. Jahrgang
27 mm breiie Zelie im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Finam=Anzeſgen 35 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
brei02Reichsmark. Anzeigen von auswärts 35 Reſchspfg.
FinanzAnzeigen 30 Reichspfg. 92mm breite
Nellame=
zelle 200 Reſchemark. Alle Preiſe in Reichsmark
ſt Dollar — 420 Marſ. — Im Falle höherer
Gewalt. wie Krieg, Aufruhr, Streil nſw., erliſcht
ſede Verpſlſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung hon Schadenerſah. Bei
Konhurs oder gerichtiſcher Beltreiſbung fäll jeder
Nabatt weg. Bankkonto‟ Deutſche Bank und Darm=
Käbter und Nationalbank.
* Die Woche.
eichstagsneuwahlan 6. November
chl nur unker der Vorausſehung von Ruhe und Ordnung. — Kommende Woche Finanzminiſterkonferenz
4 Länder in Berlin. — Maßnahmen zur Kredifförderung und Zinshilfe für die Landwirtſchaft.
Damit hat eigentlich die Bayriſche Volkspartei
Hausſchreidang der Aeicstügsidüht, nach außen hin zu erkennen gegeben, daß ſie mit Herrn
onurſerer Berliner Schriftleitung.
Iadenburg den 6. November als Wahltermin in Vorſchlag
ſigen.
un hat alſo nicht einmal eine Woche vergehen laſſen,
ſon=
huort nach Ablauf weniger Tage die Neuwahl
ausgeſchrie=
ſenbar hat ſich das Reichskabinett auf den Standpunkt
A haß menſchlicher Vorausſicht nach, die Auflöſung des
ſeichstages keine unliebſamen Folgen haben wird und daß
rken, alles zu unterlaſſen, was zu einer Störung der
ud Ordnung führen könnte.
Uoner ſtehe /ilelte wider Erwarten eine glatte Abwicklung des Wahl=
ARzin Frage geſtellt werden, dann wird die Regierung, wie
ut, keinen Augenblick zögern, um dem Reichspräſidenten
Ruausfchiebung der Wahl vorzuſchlagen.
niſcher AuP / & 6. November iſt alſo der letzte Sonntag innerhalb der
r Reichsverfaſſung vorgeſchriebenen 60 Tage Friſt. Daß
ſtadt E9 Flichskabinett dieſen Termin gewählt hat, hat ſeine guten
yr zudemmne Mſ. Die Regierung hofft, daß ſich bis zum 6. November
ben toz un 9 Ar ſchaftsprogramm ſchon einigermaßen ausgewirkt haben
Auß der deutſche Wähler dann ſchon bereits erkennen
Lug RNeA KT6 die Regierung gut daran getan hat, dieſen Reichstag
Sauptbchndef
ſaurſe zu ſchicken oder nicht.
ie nd 94 1
Teilnehmer:
us poliliſche Problen des 6. November.
Brunnen) a1t
L Leiſauns 21
UNB. Berlin, 17. September.
politiſche Bedeutung des Kabinettsbeſchluſſes iſt darin
y, daß er zweifellos zur allgemeinen politiſchen
Be=
ſiyh beitragen wird. Die Gerüchte über eine Ausſetzung der
Haf
uswahlen ſind damit endgültig gegenſtandslos gewor=
Reichsregierung hat mit dieſem Beſchluß bezeugt, daß
ag, abends 71
at an irgendwelche Experimente denkt, die mit der Ver=
Uzen=Vonialk nicht in Einklang ſtehen. Das intereſſanteſte Problem
FIA ahlkampfes iſt aber nach Auffaſſung politiſcher. Kreiſe
ge, ob es den Nationalſozialiſten und dem Zentrum
ge=
üe Mehrheit aufrecht zu erhalten. Im aufgelöſten Reichstag
entfiel
de ſich auf etwas mehr als 20 Mandate. Für den Ausgang
uM lhk gerade nach dieſer Richtung dürfte manches von dem
der Beſtrebungen abhängen, in dem Raum, der früher
In Parteien der rechten Mitte ausgefüllt wurde, eine neue
ſtion zu ſchaffen, die geeignet iſt, die politiſch
Heimar=
u zufangen. Ein Teil dieſer Bemühungen ſoll gerade in
licſten Tagen konkretere Formen gewinnen.
IMn
Einladung zur Finanzminiſter=Konferenz.
* Berlin, 17. September. (Priv=Tel.)
ſen wie ne Reichsregierung hat die Finanzminiſter der Länder zu
Munferenz nach Berlin eingeladen. In dieſer Beſprechung
de ſich mit den Finanzminiſtern über die Durchführung
unt ſchaftsprogramms unterhalten. Sie wird vor allem die
ie des Kabinetts ſowie ſie am Samstag zuſtandegekom=
TA4n), zur Debatte ſtellen. Dabei handelt es ſich im weſent=
Him die Maßnahmen zur Förderung des Kredits und um
nshilfe für die Landwirtſchaft. Auch die Ausgabe der
darrechnungsſcheine wird ebenſo wie die Not der
Gemein=
ie Rolle ſpiele. Dieſe Finanzminiſterkonferenz wird
ſicher=
ſtrordentlich intereſſant ſein.
Die Bayern kommen nach Berlin.
h0 intereſſanter iſt aber, daß der bayeriſche Staatsſekretär
e, der in der Bayeriſchen Volkspartei eine maßgebende
velt, in ſeiner Eigenſchaft als bayeriſcher Staatsrat und
des Bayeriſchen Finanzminiſteriums nach Berlin kommt.
ſchon am Montag in Berlin eintreffen, offenbar um
Geſpräche mit dem Zentrum und vielleicht auch mit
eichskanzler zu führen. Am Dienstag wird auch der bahe=
Mäniſterpräſident in Berlin erſcheinen, um, wie es heißt,
dem Kanzler auszuſprechen. Er hat ſich auch bereits in
ibelmſtraße anmelden laſſen.
Die Bayeriſche Volksparkei für Papen.
Berliner Beſprechungen mit den
baye=
en Vertretern dürften einen neuen
Ab=
in der innenpolitiſchen Entwicklung
iten, zumal ja längſt bekannt iſt, daß die Bayeriſche
Urtei im Gegenſatz zum Zentrum durchaus nicht hundert=
Rich das billigt, was ſich im Reichstag abgeſpielt hat.
eis
2 Auſtakt für die Berliner Reiſe der Herren Held und
ee iſt übrigens eine Entſchließung der Landes=
Eileitung der bayeriſchen Volkspartei zu
Dieſe Entſchließung iſt reichlich auslegungsfähig. Man
on Wort für Wort auf die Goldwaage legen, gewinnt
Sei den Eindruck, daß ſich die Bayern durchaus nicht
n ſture Oppoſition gegen Papen feſtlegen wollen. Sie
ielmehr Anſchluß. Aus der vorſichtigen Formulierung
ächließung geht hervor, daß in Bayern alles gebilligt
mns ſich bis zum Tage der Reichstagsauflöſung abgeſpielt
e Vorgänge am Tage der Reichstagsauflöſung ſelbſt
alo damit bewußt ausgenommen. Bezeichnend iſt auch
Veiſtellung, daß die Baheriſche Volkspartei lediglich dem
uer Volk einen neuen Wahlkampf erſparen wollte und daß
Ee nicht darum ginge, für oder wider den Reichskanzler
zu nehmen. Sie ſetzt ſich in der Entſchließung ſogar
TAutorität im Staatsleben ein und ſtellt zum Schluß feſt,
Nich auch für die Zukunft nach allen Seiten volle Selb=
WSit und volle Freiheit wahren werde.
von Papen durchaus nicht auf dem Kriegsfuß ſteht und ein
ſtarkes Interefſe daran hat, mit ihm
zufammen=
zuarbeiten. Hintenherum iſt das ſchon längſt Tatſache ge=
Rors Reichskabinett hat am Samstag beſchloſſen, Herrn worden, da die Regierungen in Berlin und in München ſich
unausgeſetzt über die Reichsreformpläne unterhalten und wohl
auch ſchon zu recht zufriedenſtellenden Ergebniſſen gekommen ſind.
Die kommende Reichsreform.
ieien vernünftig genug ſein werden, auf ihre Anhänger Keine Preisgabe Heſſens. — An der Helbſkändigkeil müſſen, und auch die Privatklage, die er gegen den Reichskanzler
derſidienichen Ainder auf uick geiſſel benden.
* Berlin, 17. Sept. (Priv.=Tel.)
Reichsregierung ſind in der Wilhelmſtraße unangenehm vermerkt
blick gekommen ſind. Das Kabinett Papen möchte aus
be=
greiflichen Gründen alles vermeiden, was die ſüddeutſchen
Regie=
rungen vor den Kopf ſtoßen könnte, und wehrt ſich deshalb
ganz entſchieden gegen den Eindruck, als ob es
ſich mit der Abſicht trage, die Reichsreform auf
dem Wege der Notverordnung im Gegenſatz zu
den Ländern zu machen. Die Reichsregierung
weiſt eine derartige Unterſtellung aufs
aller=
ſchärfſte zurück. Es wird dararf hingewieſen, daß der
Reichs=
kanzler ſchon bei der Länderkonferenz im Juli in Stuttgart den
Länderminiſtern die Verſicherung gegeben habe, daß die
Reichs=
werden würde, und daß er keine endgültigen Entwürſe aufſtellen
würde, ohne vorherige Fühlungnahme mit den Ländern.
An dieſer Verſicherung hält der Kanzler feſt. Das hindert
natürlich nicht, wie zuverläſig weiter verlautet, daß im
Reichs=
innenminiſterium entſprechende Entwürfe ausgearbeitet werden,
und daß auch im Reichskabinett die Richtlinien, die für ſolche
vor=
läufige Entwürfe maßgebend ſein ſollen, beſprochen worden ſind,
wobei übrigens bemerkt zu werden verdient, daß der Gedanke
durch Rückwärtsreviſion der Erzbergerſchen
Steuerreform den Ländern ihre finanzielle
Selbſtändigkeit, zum großen Teil
wiederzuge=
ben, nicht bei allen Reſſorts Anklang gefunden
hat. Jedenfalls liegt die Reichsreform ſelbſt, die unter
allen Umſtänden an dem föderaliſtiſchen Charakter des Reiches
feſthalten will und die, wie uns beſtimmt verſichert wird, an der
Selbſtändigkeit der ſüddeutſchen Länder
ein=
ſchließlich Heſſens nichts ändern wird, noch in
wei=
ter Ferne. Der Reichskanzler will die Pläne erſt weiter
verfol=
gen, wenn ſeine Regierung durch Erfolge auf anderen Gebieten
feſt Fuß gefaßt hat.
Unabhängig davon und mit ſehr viel kürzeren Friſten
ſoll das aktuelle Problem Reich-Preußen in Angriff
ge=
nommen werden, um in irgendeiner Form den Dualismus
zwi=
ſchen Reich und Preußen, der ſich in den letzten Jahren ſo
ſchmerz=
lich bemerkbar gemacht hat, zu beſeitigen. Auch dabei iſt aber, wie
wir ſchon ſagten, an eine Zerſchlagung Preußens, etwa durch
Auf=
löſung in Reichsprovinzen, nicht gedacht. Der Grundgedanke ſcheint
hier zu ſeine, durch eine Art Perſonal=Union zwiſchen
den einzelnen Miniſterien die Möglichkeit eines
Gegen=
einanderarbeitens der preußiſchen Regierung, gegen die
Reichs=
regierung praktiſch auszuſchalten.
Nobverordnung zur Kreditförderung.
* Berlin, 17. Sept. (Priv.=Tel.)
Die Reichsregierung wird in den allernächſten Tagen eine
Notverordnung zur Förderung des gewerblichen Kredits
ver=
öffentlichen. Dieſe Verordnung ſteht in engſtem Zuſammenhang
mit dem Wirtſchaftsproblem. Sie iſt nötig geworden, weil mit
der zu erwartenden Belebung der Produktion erhöhte
Kredit=
anforderungen an die Banken geſtellt werden dürften.
Da die Möglichkeit beſteht, daß der Geldbedarf ganz plötzlich
ſteigt, ehe die Steueranrechnungsſcheine ſchon in die Hände der
Wirtſchaft gelangen, hat ſich die Reichsregierung veranlaßt
ge=
ſehen, von ſich aus entſprechende Maßnahmen in die Wege zu
lei=
ten, die noch beſonders günſtig beeinflußt werden, wenn es
ge=
lingt, mit der Baſeler Bank über die Herabſetzung des
Diskont=
ſatzes auf 4 Prozent ein Einvernehmen herbeizuführen. Damit
die Banken nun alle Kreditgeſuche, ſoweit ſie durchweg
einwand=
frei ſind, berückſichtigen können, gleichzeitig aber auch in ihrer
Sicherheit eingefrorene, einwandfreie Kredite auftauen können,
ſoll ein „Induſtriefinanzierungs=Inſtitut” gegründet werden. Das
Inſtitut ſoll mit einem Kapital von 30 Millionen ausgerüſtet
werden. Den Banken wird auf dieſe Weiſe Gelegenheit gegeben,
ihre Forderungen auf das neue Inſtitut zu übertragen. Sie
er=
halten dafür beim Finanzierungs=Inſtitut ein Guthaben, das die
Baſis für Kreditaktionen abgibt.
werblichen Kredits gegründet werden ſoll. Das zweite
Unter=
ſoll ſchwach gewordene Schuldner ſtützen und allmählich wieder
leiſtungsfähig machen. Mit Hilfe dieſes Inſtituts ſollen die
Ban=
ken allmählich in den Beſitz ihrer Forderungen kommen.
Es iſt alles ſchon dageweſen, ſoll einſt der alte Ben Akiba
geſagt haben. Daß er unrecht gehabt hat, haben uns die
inner=
politiſchen Ereigniſſe in Deutſchland während dieſer Woche
ge=
zeigt. Die von der Reichsregierung angekündigten
programmati=
ſchen Ausführungen anzuhören, hält der am 31. Juli gewählte
Reichstag der Sechshundert für überflüſſig und ſtimmt einem
kommuniſtiſchen Antrag zu, der kurzer Hand eine Abſtimmung
über die Notverordnung vom 5. September verlangt. Nach einer
Verlegenheitsunterbrechung von einer halben Stunde erſcheint
der deutſche Reichskanzler mit der ominöſen roten Mappe, die
nach altem Brauch das Auflöſungsdekret enthält. Aber der
Reichskanzler erhält nicht das Wort, um das Auflöſungsdekret
zu verkünden, und ſo ſieht er ſich genötigt, es dem
Reichstags=
präſidenten auf den Pult zu legen, der es kurzer Hand zur
Seite ſchiebt, damit der Reichstag die geplante Abſtimmung
vornehmen kann. Und dann folgen höchſt unerquickliche tagelange
Streitereien über eine Rechtslage, die ſo eindeutig wie nur
möglich iſt. Der Reichstagspräſident, der zunächſt die
Rechts=
gültigkeit der Auflöſungsorder beſtritt, hat ja dann auch ſchon
kurze Zeit ſpäter einen immerhin peinlichen Rückzug antreten
erhob, der ihm Verfaſſungsverletzung vorgeworfen hatte, wird
an dem juriſtiſch klaren Tatbeſtand kaum etwas zu ändern
ver=
mögen. Die Nationalſozialiſtiſche Partei hat ſich von jeher als ſcharfe
Gegnerin des Parlamentarismus bekannt. Man würde es ihr
Die erſten Andeutungen über die Reichsreformpläne der daher lohaler Weiſe kaum übelnehmen können, wenn ſie einmal
verſucht hätte, dieſen von ihr abgelehnten Parlamentarismus
worden offenbar weil ſie politiſch in einem unbequemen Augen= gd abgurdum zu führen. Aber wie es mit dieſer Einſtellung
des Nationalſozialismus zu vereinbaren iſt, daß man ſich in
tagelangen Erörterungen zum Gralshüter der Rechte des
Par=
laments macht, gegenüber einer Regierung, welche die Rechte
eben dieſes Parlamentes beſchneiden will, wird wohl außerhalb
des Kreiſes der unbedingten Parteigefolgſchaft kaum verſtanden
werden können. Und noch etwas anderes iſt bemerkenswert und
ſchwer zu erklären: die Verbiſſenheit, mit der die
Zentrums=
partei die nationalſozialiſtiſche Politik in dieſem Fall mitgemacht
hat. Die Koalitionsverhandlungen mit den Nationalſozialiſten
bieten hierfür jedenfalls keine genügende Erklärung, ebenſo
wenig wie etwa eine perſönliche Verärgerung Dr. Brünings
reform nicht ohne Beteiligung der Länder gemacht gegen die Männer des neuen Reichskabinetts. Nicht nur, daß
ja auch die perſönlichen Beziehungen zwiſchen Herrn Dr. Brüning
und den Nationalſozialiſten recht getrübt waren, eine reine
Ver=
ärgerungspolitik haben die klugen Zentrumsdiplomaten noch
niemals getrieben, und es wäre daher recht verfehlt, wenn
man ihnen jetzt derartiges zutrauen wollte. Man kann ſich für
die jetzige Haltung des Zentrums eigentlich nur eine Erklärung
denken: das parlamentariſche Syſtem Weimarer Prägung hat
dem Zentrum bei der Eigenart unſerer parteipolitiſchen
Ver=
hältniſſe eine Schlüſſelſtellung geſchaffen, die es in Deutſchland
faſt allmächtig gemacht hat. Daß man ſich eine ſolche
Macht=
ſtellung mit allen Mitteln erhalten möchte, iſt wohl ohne weiteres
verſtändlich. Verſtändlich iſt es dann aber auch, wenn man eine
Regierung, die wie die letzte Rundfunkrede des Reichskanzlers
offen ausſprach, dieſes parlamentariſche Syſtem von Weimar
beſeitigen will, mit allen Mitteln der Taktik bekämpft. Die
Tat=
ſache aber bleibt beſtehen, daß ſich Nationalſozialismus und
Zentrum zuſammengefunden haben zu gemeinſamer Bekämpfung
der gegenwärtigen Reichsregierung. Man ſollte auch in der Politik
niemals „niemals” ſagen. Wie lange iſt es her, daß auch hier in Heſſen
nationalſozialiſtiſche Führer unter dem ſtürmiſchen Beifall ihrer
Zuhörer erklärten, daß ſie mit dem Zentrum, dem „Exponenten
des ultramontanen Katholizismus” niemals verhandeln,
ge=
ſchweige denn paktieren würden!
Hinter all dem aber ſteht, und das ſollte man bei uns
doch wirklich nicht vergeſſen, der bittere Ernſt unſerer ganzen
politiſchen Lage. Es war daher nur richtig, daß der
Reichs=
kanzler, nachdem ihm die Rednertribüne des Reichstags
ver=
ſperrt, das Mittel des Rundfunks benutzte, um ſein Programm
dem geſamten deutſchen Volke vorzulegen.
Man mag zu der gegenwärtigen Reichsregierung ſtehen wie
man will, mangelnde Aktivität wird ihr auch der ſchärfſte Gegner
nicht vorwerfen können. Das, was Herr v. Papen am Montag
abend dem deutſchen Volk vortrug, war in der Tat ein
um=
faſſendes, weit in die Zukunft greifendes Programm. Auf
außen=
politiſchem Gebiet die Forderung der Gleichberechtigung, das
brennende Problem der Gegenwart, auf innerpolitiſchem Gebiet
der Kampf gegen Wirtſchaftskriſis und Arbeitsloſigkeit, eine
Reform der Weimarer Verfaſſung mit dem Ziel, die Regierung
dem Parlament gegenüber mit größerer Autorität auszuſtatten,
und ſchließlich eine Reichsreform, die zunächſt den Dualismus
Reich-Preußen zu beſeitigen hätte. Ueber das
Wirtſchaftspro=
gramm der Reichsregierung iſt ſchon anläßlich der
Notverord=
nungen vom 4. und 5. September genügend geſprochen worden:
in ſeiner Rundfunkrede hat der Kanzler nichts geſagt, was das
damalige Urteil über die Maßnahmen der Regierung ändern
oder umſtoßen könnte.
Darin, daß die Weimarer Verfaſſung den Bedürfniſſen
unſeres ſtaatlichen Lebens, dem Charakter des deutſchen Volkes,
nicht genügend Rechnung trägt, dürfte eine Mehrheit des
deut=
ſchen Volkes mit Herrn v. Papen übereinſtimmen. Eine
Regie=
rung, die letzten Endes nicht mehr iſt als ein
Parlamentsaus=
ſchuß, kann bei unſeren parteipolitiſchen Verhältniſſen niemals
über die Autorität, die Handlungsfreiheit verfügen, die in ſehr
vielen Fällen notwendig iſt, wenn die Lebensintereſſen des
deut=
ſchen Volkes, insbeſondere dem Ausland gegenüber mit dem
nötigen Nachdruck gewahrt werden ſollen. Auch Verfaſſungen
ſind nicht für die Ewigkeit gültig, auch Verfaſſungsbeſtimmungen
müſſen einer Rebiſion unterzogen werden, wenn ſie ſich als
ſchädlich erwieſen, und man ſollte in allen Lagern daran denken,
daß nur rechtzeitige Aenderungen eine organiſche
Entwick=
lung ſichern.
Von einer anerkennenswerten Entſchloſſenheit zeugt auch die
Zum Auffangen ſanierungsreifer Schuldner iſt noch eine Erklärung der Reichsregierung, daß ſie eine immerhin
ein=
ſchneidende Reichsreform in Angriff nehmen werde. Daß dieſe
zweite Organiſation gedacht, die im Zuge der Förderung des ge= Ankündigung zunächſt in der ſüddeutſchen Oeffentlichkeit einigen
Staub aufgewirbelt hat, iſt verſtändlich, um ſo mehr als Herr
nehmen wird den Charakter einer Amortiſationskaſſe haben. Es v. Papen zu Beginn ſeiner Regierungstätigkeit hinſichtlich der
Behandlung der ſüddeutſchen Länder nicht gerade eine glückliche
Hand gehabt hat. Die Stuttgarter Länderkonferenz ſcheint aber
doch einen großen Teil der beſtehenden
Meinungsverſchieden=
heiten ausgeräumt zu haben. Die Ernennung des Herrn von
Seite 2 — Nr. 260
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 18. September
Lersner zum Bevollmächtigten des Reichs bei den ſüddeutſchen
Ländern, beweiſt immerhin den ernſten Willen des Reichs, die
Zuſammenarbeit mit den Ländern möglichſt reibungslos zu
ge=
ſtalten. Die Alarmnachricht einer bayeriſchen Zeitung, daß die
Reichsregierung ſich mit Reichsreformplänen trage, die etwa
auf den früheren Lutherſchen Entwurf hinauskommen würden,
hat eine unter dieſen Umſtänden überflüſſige Beunruhigung
hervorgerufen. Wir haben ſowohl bei der heſſiſchen Regierung
wie bei der Reichsregierung Erkundigungen eingezogen, und es
wurde uns mit aller Beſtimmtheit verſichert, daß die
Reichs=
regierung nicht daran denke, das Verhältnis des Reichs zu den
ſüddeutſchen Ländern im Sinne des Unitarismus zu ändern.
Es könne insbeſondere keine Rede davon ſein,
daß man Heſſen etwa anders behandeln wolle,
wie die übrigen ſüddeutſchen Länder. Das, was
die Reichsregierung zurzeit beſchäftige, ſei lediglich die
Beſei=
tigung des unerträglichen Dualismus zwiſchen Reich und
Preu=
ßen, die nach Möglichkeit durch Schaffung von Perſonalunion
zwiſchen preußiſchen und Reichsämtern herbeigeführt werden
ſolle. Mit derartigen Maßnahmen wird man ſich auch in
Süd=
deutſchland durchaus einverſtanden erklären können, um ſo mehr,
als man in Berlin offenbar daran denkt, die Wiederannäherung
an die Bismarckſche Verfaſſung auch durch Maßnahmen auf
finanziellem Gebiet zu ergänzen.
Trotz der einſchneidenden Bedeutung, die all dieſe Probleme
für unſere innerpolitiſche Entwicklung haben, ſollte man in
Deutſchland doch nicht vergeſſen, daß wichtiger noch als alles
dies, die augenblicklichen Geſchehniſſe auf außenpolitiſchem
Ge=
biet ſind, bei denen es ſich um nicht mehr und nicht weniger
als um unſere Zukunft als Staat und Volk handelt. Die
Reichs=
regierung iſt entſchloſſen, im Zuſammenhang mit den
Verhand=
lungen der Abrüſtungskonferenz die deutſche Gleichberechtigung
endlich wieder durchzuſetzen, Hinter ihr ſteht in dieſer Frage
die ganze Nation. Um ſo bedauerlicher iſt es, daß unſere
un=
ſeligen parlamentariſchen Verhältniſſe, die Vorgänge im
deut=
ſchen Reichstag am vergangenen Montag, die Autorität der
deutſchen Regierung dem Ausland gegenüber aufs Empfindlichſte
geſchädigt haben. Um das feſtzuſtellen, braucht man nur einen
Blick in die franzöſiſche Preſſe aller Richtungen zu werfen, auch
wenn man dabei natürlich berückſichtigen muß, daß die
fran=
zöſiſche Oeffentlichkeit ſchließlich nur einen willkommenen
Vor=
wand benutzt, um die eigene Stellung zu verſtärken. Die
fran=
zöſiſche Antwort auf die deutſche Note, die in dieſer Woche
ver=
öffentlicht wurde, iſt jedenfalls außerordentlich unbefriedigend,
da ſie den deutſchen Forderungen in keiner Weiſe Rechnung
trägt. Damit dürfte ja allerdings die deutſche Regierung von
vornherein gerechnet haben, und es iſt daher kaum anzunehmen,
daß ſie ſich durch die franzöſiſche Intranſigenz irgendwie von
dem Weg abdrängen läßt, den ſie ſich vorgezeichnet hat. Auch
durch die Phantaſien dürfte ſich die Reichsregierung nicht irre
machen laſſen, mit denen die franzöſiſche Preſſe ihre Spalten
anläßlich des Aufbaus unſerer neuen Wehrſportorganiſation
gefüllt hat. Man wird in Frankreich ſich eben an Aeußerungen
deutſchen Lebenswillen gewöhnen müſſen, ohne darin jedesmal
eine Gefährdung der eigenen „Sicherheit” zu ſehen.
Die Ereigniſſe der letzten Tagen zeigen jedenfalls das eine,
daß die gegenwärtige Reichsregierung entſchloſſen iſt, ihr
Pro=
gramm ſobald als möglich in die Tat umzuſetzen. Inwieweit
ihr das gelingt, hängt allerdings auch von der weiteren
Enr=
wicklung unſerer innerpolitiſchen Zuſtände ab. Insbeſondere die
Maßnahmen, die auf eine Belebung unſerer Wirtſchaft abzielen,
werden nur dann Erfolg haben können, wenn das Gefühl der
Unſicherheit, das nach den Vorgängen dieſer Woche wieder
über=
all Platz gegriffen hat, alsbald beſeitigt werden kann. Arbeit
und Brot verlangt die große Maſſe des deutſchen Volkes. Wir
glauben und hoffen, daß ihr dieſe berechtigte Forderung wich=
M.
tiger iſt als parteipolitiſche Streitereien.
Vom Tage.
Zinshilfe für die Landwirtſchaft.
Die Landwirtſchaft hat die Reichsregierung wiederholt
auf=
gefordert, eine Zinshilfeaktion in die Wege zu leiten. Soweit
man hört, wird es nicht zu einer generellen, zwangsweiſen
Zins=
herabſetzung kommen. Man will dafür zunächſt der
Landwirt=
ſchaft auf dem Umwege über die landwirtſchaftlichen
Hypotheken=
banken und andere Kreditinſtitute der Landwirtſchaft eine gewiſſe
Erleichterung verſchaffen. Die Kreditinſtitute ſollen das Recht
er=
halten, neue Goldpfandbriefe auszugeben, die den Beſitzern der
jetzt umlaufenden Pfandbriefe und ähnlicher Wertpapiere zum
Austauſch angeboten werden. Während der bisherige
durchſchnitt=
liche Zinsſatz 6 Prozent beträgt, ſoll ſich der neue Zinsſatz auf
4½ Prozent ſtellen. Das neue Papier wird ſteuerfrei ſein. Es
wird auch mit einer Reichsgarantie ausgerüſtet, damit die
In=
haber der bisherigen Pfandbriefe einen Anreiz zum Austauſch
er=
halten.
Likwinow in Berlin.
Volkskommiſſar Litwinow, der am Sonntag auf der
Durch=
reiſe nach Genf in Berlin eingetroffen iſt, hat dem Herrn
Reichs=
kanzler v. Papen und dem Reichsaußenminiſter Freiherrn von
Neurath einen Beſuch abgeſtattet. Reichsaußenminiſter Freiherr
von Neurath veranſtaltete ein Frühſtück für den Herrn Volks=
kommiſſar.
der „ündete Blücher.
Nicht von ſeinem Kriegsruhm und ſeinen Heldentaten will
ich heute erzählen, ſondern von dem Menſchen, dem deutſchen
Manne Blücher, wie wir ihn aus ſeinen Briefen, ſeinen Reden,
den Aufzeichnungen und Benichten ſeiner Zeitgenoſſen kennen.
Arndt hat ihn treffend gekennzeichnet, wenn er von den „zwei
verſchiedenen Welten” in Blüchers Geſicht ſprach; er hat uns den
großen Mann geſchildert: „Trotz ſeines Alters trug er eine
herr=
liche Geſtalt, groß und ſchnell, mit den ſchönſten, rundeſten
Glie=
dern vom Kopf bis zum Fuß, ſeine Arme, Beine und Schenkel
noch wie die eines Jünglings ſcharf und feſt gezeichnet. Am meiſten
erſtaunte man über ſein Geſicht. Es hatte zwei verſchiedene
Wel=
ten, die ſelbſt bei Scherz und Spaß, welchem er ſich ganz friſch und
ſoldatiſch mit jedem ergab, ihre Farben nicht wechſelten: auf Stirn,
Naſe und in den Augen konnten Götter wohnen; um Kinn und
Mund trieben die gewöhnlichen Sterblichen ihr Weſen! Daß ich
es ſage: in jener oberen Region war nicht allein Schönheit und
Hoheit ausgedrückt, ſondern auch eine tiefe Schwermut, die ich der
ſchwarz=dunklen Augen wegen, die der finſteren Meeresbläue
gli=
chen, faſt eine Meeresſchwermut nennen möchte. Denn wie
freund=
lich dieſe Augen auch zu lachen und zu winken verſtanden, ſie
ver=
dunkelten ſich oft auch plötzlich zu einem fürchterlichen Ernſt und
Zorn . . . Mund und Kinn aber gaben einen ganz anderen
Ein=
druck, obgleich in den äußeren Formen mit den oberen Teilen des
Geſichts in Uebereinſtimmung. Hier ſaß immer die Huſarenliſt
ge=
ſammelt, deren Zügenſpiel bisweilen" ſogar bis in die Augen
hinauf lief, und etwas von einem Marder, der auf ſeinen Fang
lauert, hatte.”
Steffens, von Beruf Theologe, dann Blüchers Adjutant und
Chef des Nachrichtenweſens, nennt Blücher den „moraliſchen
Mit=
telpunkt” des ganzen Krieges. „Es war ein Mann des
Augen=
blicks, des gegenwärtigen Moments, aber als ſolcher von
grund=
loſer Tiefe. Als alles geſtürzt ſchien, war er die noch
nicht niedergeworfene, noch wehende Fahne des
Heeres. Der entſchiedene Haß gegen den Tyrannen war mit der
zum Inſtinkt gewordenen Ueberzeugung, er ſei zu ſeiner
Ver=
nichtungberufen, aufs engſte verſchmolzen.”
Es iſt falſch, Blücher lediglich als tollen Huſaren, als
Drauf=
gänger oder Haudegen zu bezeichnen. Bei allen ſeinen Maßnahmen
verfuhr er ſtets mit Ueberlegung, handelte nach einem
wohldurch=
dachten Plan und zog ſich oft zurück, wo er einſah, daß er nicht
durchkommen würde. Er wußte jedesmal, worauf es ankam,
be=
urteilte Sachen, Menſchen und Umſtände ſtets richtig. Er verſtand
Der Reichspräſident empfing am Samstag den Reichsminiſter
für Ernährung und Landwirtſchaft, Frh. v. Braun, zum Vortrag.
Der Preußiſche Landtag iſt endgültig auf den 21. September,
13 Uhr, einberufen worden.
Die Nationalſozialiſten haben im Danziger Volkstag den von
ihnen angekündigten Auflöſungsantrag eingebracht.
Der franzöſiſche Senat hat die Regierungsvorlage über die
Konvertierung der Renten unverändert in der von der Kammer
angenommenen Faſſung verabſchiedet. Das Parlament wird
An=
fang November wieder zuſammentreten.
Auf Anregung des Gouverneurs der Bank von Italien haben
die italieniſchen Banken einen allgemeinen Zins=Abbau
verein=
bart. Der Höchſtzins für Spareinlagen und Kontokorrent=
Gut=
haben wird auf 2½ bis 3 Prozent und für Sperrkonten auf 3 bis
4 Prozent feſtgeſetzt. Alle italieniſchen Banken ſind zur
Einhal=
tung dieſer Abmachung. verpflichtet.
Der amerikaniſche Schatzamtsſekretär Ogden Mills teilte dem
deutſchen Botſchafter mit, daß Deutſchland trotz dem
angekündig=
ten Moratorium für die am 30. September fällig verdenden
Zah=
lungen die Anſprüche amerikaniſcher Bürger an die
Reichsregie=
rung (aus den Mixed Clains) bezahlen müſſe. Das bedeutet, daß
Deutſchland von der Geſamtſumme von 4 Millionen Dollar etwa
1,5 Millionen aufzubringen haben würde. Das Schatzamt
er=
wartet eine Antwort der deutſchen Regierung.
Die chineſiſche Zentralregierung hat beſchloſſen, eine Armee
zur Wiedereroberung der Mandſchurei aufzuſtellen. Die Führung
im Kampf gegen Japan ſollen Farſchall Feng und General
Jen=
ſiſchan erhalten.
der Dau des Punzerktealeig e.
Kaum von Bedeukung gegenüber dem geſamten
Welk=Schiffsbauprogramm.
Berlin, 17. September.
Die Kiellegung des Panzerſchiffes C. Erſatz Braunſchweig,
die am 1. Oktober auf der Marinewerft in Wilhelmshaven er=
folgen ſoll, ſteht nicht, wie in einem Teil der ausländiſchen
Preſſe behauptet wird, in irgendeinem Zuſammenhang mit dem
Fernbleiben Deutſchlands von den Verhandlungen der Abrü=
ſtungskonferenz oder unſeren Schritten in den Fragen der
Wehr=
gleichheit. Da es ſich bei dem Neubau des
Panzer=
ſchiffes C. um einen Erſatzbau handelt, verſtößt er
auch nicht gegen die Beſtimmungen des
Rüſtungs=
feierjahres.
England hat bisher in dieſem Jahr drei Kreuzer, neun
Zerſtörer und drei U=Boote in Auftrag gegeben und ſich den
Baubeginn von drei weiteren Kreuzern, neun Zerſtörern und
drei U=Booten bis zum Schluß dieſes Jahres vorbehalten.
Amerika wird im Frühjahr nächſten Jahres einen 10 000=Tonnen=
Kreuzer, und Japan zum gleichen Zeitpunkt drei Zerſtörer auf
Stapel legen. In Frankreich iſt der Baubeginn von einem 26500
Tonnen=Linienſchiff und zwei Kreuzern im Juli v. J. und im
Dezember dann noch von vier weiteren Kreuzern bewilligt
wor=
den. Außerdem rechnet man noch mit dem Baubeginn von drei
U=Booten bis zum Schluß dieſes Jahres. Aus dieſer
Ueber=
ſicht ergibt ſich, welche verſchwindende Rolle das Panzerſchiff C
in dem ganzen Welt=Schiffbauprogramm ſpielt.
Trotz dieſer Tatſache regt ſich die geſamte franzöſiſche Preſſe
neuerdings künſtlich auf. Frankreich würde gut daran tun, ſich
zu erinnern, daß ſchon der fünfte Deutſche Reichstag ein
Marine=
bauprogramm angenommen und die Friſten für die Neubauten
feſtgelegt hat. Dieſer Bauplan iſt in öffentlicher Sitzung des
Reichstags verabſchiedet worden und auch den Franzoſen nichts
mehr neues. Er wurde damals in der ganzen deutſchen Preſſe
veröffentlicht. Die Kiellegung des Panzerſchiffes ſtellt alſo für
niemand eine Ueberraſchung dar.
Die Franzoſen verſuchen nun, die Kiellegung des deutſchen
Panzerſchiffes mit der deutſchen Gleichberechtigungsforderung in
Verbindung zu bringen. Sie behaupten, daß Deutſchland bereits
anfange, aufzurüſten. Wir haben von den Franzoſen gar nichts
anderes erwartet, obwohl es Unſinn iſt, in dieſem
Zuſammen=
hang von deutſcher Aufrüſtung zu ſprechen. Kein Menſch in
Deutſchland denkt an Aufrüſtung. Wollten wir das tun, was uns
die Franzoſen unterſtellen, dann wäre es für unſere
Landesver=
teidigung entſchieden vorteilhafter geweſen, den Rahmen des
Verſailler Vertrages zu ſprengen. Das Verſailler Diktat ſchreibt
aber Deutſchland vor, daß die deutſchen Linienſchiffe nicht größer
als 10 000 Tonnen ſein dürfen. Das Panzerſchiff C entſpricht
aber vollkommen den Verſailler Vertragsvorſchriften. Eine
Ver=
tragsverletzung kann man alſo uns nicht vorwerfen. Man kann
auch nicht behaupten, daß Deutſchland die Zahl ſeiner
Kriegs=
ſchiffe vermehrt, weil nach Fertigſtellung des Panzerſchiffes C
das veraltete Linienſchiff „Braunſchweig” abgewrakt wird.
es, an ſich zu halten, zu ſchweigen und zu gehorchen. Stets hat er
ſich den beim mündlichen Vortrage überzeugend vorgetragenen
Maßnahmen ſeines genialen Generalſtabschefs Gneiſenau gefügt,
wenn er ſie für richtig hielt. Dankbar hat er deshalb ſeinen
gro=
ßen Stabs=Chef ſeinen „Kopf” genannt.
Er war und blieb aber immer der „Feldherr”; er hatte das
ſtets richtige Gefühl für die Entſcheidung, er beſaß, — kurz geſagt
—, den wahren Feldherrn=Inſtinkt, die Macht des Gemüts und
des Willens, im gegebenen Augenblick die richtige Entſcheidung zu
treffen. Er hat das ſelbſt gewußt, und im Jahre 1815 nach
Waterloo, als er zum zweiten Male die Zinnen von Paris ſah,
bekannt: „Meinem eiſernen Willen verdanke ich alles”. Ueber ſein
Kommando hinweg wirkte er durch ſeinen ungebeugten Mut, durch
den Schwung und die Kraft ſeiner Perſönlichkeit. Der „Marſchall
Vorwärts”, wie ihn die Ruſſen zuerſt nannten, wurde die
volks=
tümliche Geſtalt der Befreiungskriege. Napoleon ſcheute ihn am
meiſten von allen ſeinen Gegnern. „Der alte Teufelsker!” — ſagte
er — „hat mich ſtets mit der gleichen Wut angegriffen, kaum hatte
ich ihn geſchlagen, ſtand er ſchon wieder kampfbereit vor mir”.
Der ſtolzeſte Augenblick ſeines Lebens iſt es wohl geweſen, als
am 19. Oktober 1813 auf dem Marktplatz zu Leipzig der Kaiſer
Alexander von Rußland ihm entgegenging und ihn mit den
Wor=
ten umarmte: „Mein lieber General, Sie haben das Beſte getan,
Sie ſind der Befreier von Deutſchland!” Blücher aber erwiderte:
„Kaiſerliche Majeſtät, erlauben Sie mich, ich habe bloß meine
Schuldigkeit gethan, aber meine braven Truppen, ja, die haben
mehr gethan, viel mehr!"
Neidlos hat er ſtets die Verdienſte der anderen anerkannt!
Er=
greifend ſeine Gedächtnisrede auf ſeinen am 28. Juni 1813 zu
Prag verſtorbenen Freund Scharnhorſt nach dem Sieg bei
Warten=
burg am 4. Oktober 1813. Steffens, Blüchers Adjutant, hat uns
darüber berichtet: „Blücher nahm das Wort, nie hörte ich eine
ergreifendere Rede, nie eine Darſtellung des großen Kriegers
an=
ſchaulicher, lebendiger, herrlicher vortragen; der faſt unwillkürliche
Erguß ſeiner Rede war ein wunderbares Produkt dichteriſcher
Be=
geiſterung. Er rief am Schluß derſelben den Sohn des
verſtorbe=
nen Helden zu ſich; dieſer, der es liebt, ſeine tiefſten
Empfindun=
gen durch ein ruhiges Aeußere zu beherrſchen, mußte ſich dem
Redner gegenüberſtellen und vermochte es nicht, ſeine
Erſchütte=
rung zu verbergen.” Bei anderer Gelegenheit hat Blücher ebenſo
feierlich neidlos des Verdienſtes des großen Waffenſchmiedes des
preußiſchen Befreiungskampfes gedacht: „Sollteſt du in dieſer
Stunde unter uns weilen, Geiſt meines Freundes, mein
Scharn=
horſt, ſo vernimm” mein Bekenntnis, daß ich ohne dich nichts
geleiſtet haben würde.”
Die deutſche Jugenderküchtigung
General von Skülpnagel gegen die franzöfiſti
Enkſtellungen.
Paris, 17. Septena)
Der Leiter des Reichskuratoriums für Jugendertüch=/
General von Stülpnagel, wurde von dem Berliner
Korreſm=
ten des „Paris Midi” interviewt, der auf die Beſorgni
franzöſiſchen Oeffentlichkeit hinwies, es könnte ſich um eim
Aufrüſtungsform hee
General von Stülpnagel.
General von
Stülpnag=
ſeiner Verwunderung
über Ausdruck, daß di:
zöſiſche Preſſe, wie aau
Stichwort, den
Charakk=
neuen Organiſation e:,
In Frankreich ſcheine
noch nicht die wirklichon
dingungen
Deutſchlanu=
faßt zu haben, und dog
man wiſſen, daß die
ernde Arbeitsloſigkeß.
die Einreihung der
in gegenſeitig feindliae
bände einen Zuſtand e
fen habe, demgegenübsr
pflichtbewußteRegieru-
länger untätig
konnte. Die Erfahrum,
gezeigt, daß die ameri:!
Sportmethode, die vo
auf Rekorde abziele
das ganze deutſche Ae
erfaſſen vermochte um
die Geſundung der
herbeizuführen geeignet war. Die Jugend müſſe ſich n.
Heimatboden verwachſen fühlen und die Steinwüſte der
hinter ſich laſſen, um in Licht und Sonne im Gefühl ihren
liſchen und phyſiſchen Kraft, im Geiſte der Diſziplin und
radſchaft, unabhängig von ſozialen und politiſchen Vormt
aufzuleben. Würden denn gewiſſe Länder, die alles für
tüchtigung der Jugend täten, lieber ſähen, daß die jungen
ſchen ewig Kretins oder Unnütze blieben? Wenn ja, ſo
man ihnen dieſen Gefallen nicht tun. Auf die Frage,
gerade ein General mit der Leitung betraut worden ſei, erv
General von Stülpnagel, eine Perſönlichkeit, die das Leie
Freien gewohnt ſei, war nötig.
Llond George forderk gleiches Recht für Deutſ
Berlin, 17. Septen
Der „Berliner Börſen=Courier” veröffentlicht in ſeinen
tagsausgabe einen längeren Artikel von Lloyd George,
kanntlich an dem Zuſtandekommen des Verſailler Vertrag=s
gebend beteiligt war. In dieſem Artikel fordert der ehn
engliſche Miniſterpräſident gleiches Recht für
Deutſchland=
dem Lloyd George einleitend die vier Männer, nämlich
Al=
ceau, Wilſon, Orlando und ſich ſelbſt aufzählt, die in erſtei
für die Abfaſſung des Vertrages von Verſailles verant
ſind, fährt er fort:
Als einer der beiden Ueberlebenden nehme ich keinen
mir die deutſche Auffaſſung zu eigen zu machen, die dahin gil
die Siegernationen ſchamlos die Treue in der Rüſtungsfan/
brochen haben. Die Staatsmänner Deutſchlands haben 13
hindurch einen Grad von Geduld, Nachſicht und Zurückhalzi
zeigt, die des großen Volkes wert iſt, das ſie vertraten Eine
Aufzählung der Elementartatſachen des europäiſchen R
ſtandes führt zu einer vollſtändigen Rechtfertigung der Ein
Anſicht. Zur Begründung ſeines Standpunktes führt dan:
George noch nicht veröffentlichte Zahlen über die Rüſturgs
Frankreichs, Polens und der Tſchechoſlowakei an.
Tagung der heſſiſchen Arbeiter=Zenkrumswäſk=
Unter dem Vorſitz des Arbeiterſekretärs Even tazl
Samstag in Darmſtadt der Landesvorſtand der h0
Arbeiterzentrumswähler. Nach den Berichten des Reiy
abgeordneten Knoll über Reichspolitik, und des Landesveil
vorſitzenden, Abg. Weſp, über heſſiſche Politik, wurde mie
gehender Ausſprache einſtimmig eine Entſchließung aug
men, die ſich gegen die Verſchlechterung der Lebenshaltu !
lionen deutſcher Arbeiter wendet und Befürchtungen wer
Erhaltung eines geordneten Familienlebens hegt. Die Eu
ßung wendet ſich weiter gegen die Blankovollmacht der 9
rung, Weſen und Inhalt des Arbeits= und Sozialreckrnd
Gutdünken zu formen, äußert ſchwerſte Bedenken geſe
Uebertragung derartiger Machtbefugniſſe, ruft zum Kam4
zum Schutz von Volksſtaat und Verfaſſung, für Rechſ
Freiheit.
Ueberhaupt iſt der „wilde” Marſchall ein ſehr empfir
Menſch geweſen. Immer wieder findet man in den Bre
ſeine Frau die Sehnſucht nach dem Ende des Blutvergießei
hoffe zu Gott, es ſollen die Letzten im Kriege ſein, ich Eu
Morden zum Ueberdruß ſatt” — und — „Gott ſei gedau
Blutvergießen wird aufhören”. An den König ſchreibt er.
heilige Pflicht glaube ich noch zu erfüllen, wenn ich Eure!
ſtät Huld und Fürſorge für die Witwen und Waiſen
deren Männer und Väter an dieſem Tage (Schlacht bei 25i
einen ſo ehrenvollen Tod ſtarben.”
Von gleichem warmen, menſchlichen Empfinden zeug
Worte, die er zu dem ſpäteren König Friedrich Wilhl
ſprach. Es war am Abend der Schlacht bei La Roth?
1. Februar 1814. Die Stadt Brienne war in Brand geſchſ
faßte der greiſe Feldmarſchall die Hand des neben ihm r.W
Kronprinzen und ſagte zu ihm: „Da ſehen Königliche Hohd
Jammer des Krieges. Ein Troſt, wahrer Balſam auf die 9
iſt es, wenn der Krieg ein ſo gerechter iſt wie der unſerſe
wehe dem, der Krieg führt aus bloßer Herrſchſucht, SelbſtſoM
Gier nach Eroberungen, dem wird jeder Tropfen Blut der 6
nen zum ſiedenden Oel auf dem Gewiſſen.”
Und dann wollen wir auch der Treue gedenken, mit de
edlen Königin Luiſe ergeben war, die er in der Blüte dencen
hatte dahinwelken ſehen an gebrochenem Herzen, ob der
und Not des Vaterlandes! Bei der Nachricht von ihrem
er ausgeruſen. „Wenn die Welt in die Luft flöge, mirſei
recht. Und am 22. Juli 1810 ſchrieb er an ſeinen Freund 74
von Eiſenhart: „Sie muß für uns zu gut geweſen ſein. Es
unmöglich, daß einen Staat ſoviel aufeinanderfolgendes
treffen kann, als den unſrigen! In meiner jetzigen Stiman
mir nichts lieber, als daß ich erfahre, die Welt brenne Ie
Enden!"
So trauerte der alte ritterliche Soldat um ſeine edle
Als er am 30. März 1814 vom Mont Martre auf das e
Paris ſah, da ſagte er mit bewegter Stimme: „Luiſe
rächt!“
Dieſelbe edle Geſinnung beſeelte ſeinen Stabs=Chef Gie
Wie uns Stoſch, damals Adjutant Gneiſenaus, berichtet, 9
den herrlichen Siegen der Befreiungskriege Gneiſenau ör‟
gerufen: „Ach, hätte das doch die Königin Luiſe erlebt”,
Geſinnung, erfüllt von der Ueberzeugung, daß die Vorſe!0
zur Vernichtung des Tyrannen berufen, hat Blücher OiN
heitskampf gekämpft! Neben dem ſtürmiſchen „Marſch/
wärts” darf der „andere Blücher”, der Mann der tie ſ
Empfindung, nicht vergeſſen werden!
Dr. Ludwig 99
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
nner, nämlit
Paris, 17. September.
Ilt, die in ie
Nachricht, daß Deutſchland an der Abrüſtungskonferenz
ailles vein
Filmimmt, kam den Franzoſen kaum überraſchend. Sie hat
hme ich ſiPhurch zu keinen originellen Kommentaren Anlaß gegeben.
gen die dahu 4.)04Spreſſe ſetzt ihre üblichen Angriffe gegen die deutſche
der Rüſhu A6” ort. Es iſt charakteriſtiſch, daß ſelbſt die Nachricht von
lands haßn: 94Momatenſchub in Deutſchland und dem Botſchafterwechſel
und Zurch mhZuls ein Beweis für den intranſigenten außenpolitiſchenKurs
vertwaten 54)rung Papen ausgelegt wird. Unterdeſſen zeigen die
Nach=
die aus Genf kommen, daß dort die Situation ganz
zronciche Uh erſcheint. Die Rede Henderſons über die Ausſichten der
erngung R2 kungskonferenz war für den franzöſiſchen Standpunkt
ſtes füht W 2twegs günſtig, man verſucht hier aber nicht, ihre Bedeutung
ſiher die 90 Füonen. Im allgemeinen ſcheint trotz aller Preſſeattacken
an.
einung vorzuherrſchen, daß die politiſche Situation in
fanach einer Entſpannung tendiert. Den Austritt Deutſch=
UMkkANM AAaus dem Völkerbund und einen allgemeinen
Zuſammen=
hun Genf hält man für höchſt unwahrſcheinlich, und darin
ärs Ehe 224 die Ueberzeugung zum Ausdruck, daß noch nicht alle
NEbfür eine Einigung verſchüttet ſind. Wenn die
n d8 9Xhſiſche Preſſe Unnachgiebigkeit verkündet, ſo haben daran
Langel Aultiſche Erwägungen ihren Teil. Man leugnet nicht, daß
wuiec Vüder Orientierung der engliſchen
Außen=
tik die weitere Entwicklung abhängt. Aber
ie Optimiſten und diejenigen Kreiſe, denen an einer
Ver=
unigspolitik viel liegt, glauben nicht an eine ſchnelle
Klä=
ichon weil die außenpolitiſche Lage jetzt ſo
außerordent=
mmoliziert iſt und jede Entſcheidung von ſo vielen Faktoren
Zuſammentritt der Kammer wurde von der Regierung
nglich nur als eine Formalität gedacht. Zur Herabſetzung
Fitlichen Zinslaſt, zur Konverſion der Renten iſt nämlich
Dr. Rieth
ſcheidet von ſeinem
Wiener Poſten.
die Bewilligung der Kammer notwendig. Es erwies ſich aber
unmöglich, bei dieſer Gelegenheit die „reine Politik”
auszu=
ſchalten.
Die Finanzlage in Frankreich zwingt die Regierung Herriots
zu ſehr einſchneidenden finanzpolitiſchen Maßnahmen. Sie ſind
notwendigerweiſe unvolkstümlich, daß bis jetzt, bis auf die
Vorbereitung der Konvertierung der Renten aus innenpolitiſchen
Gründen nichts unternommen werden konnte. Man mußte die
Linke ſchonen. Die Konverſion bedeutet für die Rechte eine
innenpolitiſche Belaſtung, die ſie nur dann zu tragen gewillt iſt,
wenn ſie von der Regierung als ein Teil eines
Geſamt=
programms aufgefaßt wird. Das iſt auch der Plan der
Re=
gierung. Wenn aber dieſer Plan verwirklicht werden ſoll — und
das iſt finanziell unumgänglich — dann iſt die große
innen=
politiſche Auseinanderſetzung heraufbeſchworen. Bis jetzt hat
man ſie vermieden. Das ändert aber nichts an der Tatſache, daß
Herriot in weiteſtem Maße gezwungen iſt, auf die Linke
Rück=
ſicht zu nehmen. Und es iſt mehr als fraglich, ob es gelingen
wird, mit Rückſicht auf die außenpolitiſchen Entſcheidungen, die
Klärung noch lange herauszuſchieben. Das kann auch auf die
Führung der Außenpolitik mitbeſtimmend wirken.
Henderſons Meinung über den dentſchen Skandpunkk
in der Frage der Abrüſtungskonferenz.
London, 17. September.
Henderſon, der bei ſeiner Abreiſe nach Genf über ſeine
Meinung wegen der deutſchen Forderung und wegen des
Ent=
ſchluſſes Deutſchlands, ſich auf der Abrüſtungskonferenz nicht
vertreten zu laſſen, befragt wurde, erklärte, das Büro der
Abrüſtungskonferenz werde ſich ſofort mit der
deutſchen Mitteilung beſchäftigen. Ich bin aber
nicht geneigt, ſo fügte der Präſident der Abrüſtungskonferenz
hinzu, den ernſten Charakter dieſes Entfchluſſes zu ſehr zu
be=
tonen. Die Tatſache, daß die deutſche Regierung ihren Brief
mit der Mitteilung ſchließt, daß ſie die Arbeiten der Konferenz
mit Intereſſe verfolgen und die Entſcheidung über ihre ſpätere
Haltung von den Fortſchritten der Konferenz abhängig machen
werde, laſſe erkennen, daß die Tür noch nicht völlig
geſchloſſen ſei.
as deutſche und das franzöſiſche
Strakoſphären=Flugzeug.
ſeigleich zwiſchen den beiden erſten Stratoſphärenflugzeugen
er Welt. — Die wichtigſten Konſtruktionseinzelheiten.
m Deutſchland und in Frankreich iſt je ein
Stratoſphären=
ug fertiggeſtellt worden. Das deutſche
Junkerflug=
hat die Bezeichnung „Ju. 49” erhalten. Es iſt 28 Meter
und 16 Meter lang. Es wird von einem 850=PS=Motor der
Junkers angetrieben und ſoll eine Geſchwindigkeit von
M 600 Kilometer in der Stunde erreichen. Die
Steig=
des Flugzeuges iſt auf 16000 Meter berechnet. Es wird
ſc in dem Teil der Stratoſphäre bewegen können, den
or Piccard erreicht hat. Das Metall, aus dem das
Flug=
m auf
vie der ch=9 hergeſtellt iſt, iſt das durch ſeine Leichtigkeit und Härte
Fichnete Duraluminium. Von beſonderem Intereſſe iſt die
A1.5
ſtktion der Kabine, die eine Höhenkammer darſtellt. Auch
abine iſt aus Duraluminium. Sie beſitzt eine Art von
aw, durch das es möglich iſt, die Erde zu beobachten.
2 Periſkop befindet ſich zwiſchen dem Führerſitz und den
nſtrumenten. Durch eine ſinnreiche Vorrichtung eines
Migen Verdichters kann für den Motor in den verſchie=
Sohenlagen, in denen die Luft allmählich dünn wird, eine
ſche Atmoſphäre” geſchaffen werden. In einer Höhe von
beträgt der Luftdruck nur noch 198 Millimeter, gegenüber
Aillimeter auf dem Erdboden. In Höhe von von 16 000
* iſt der Luftdruck bereits unter 100 Millimeter geſunken.
Eotor muß alſo hier eine ganz beſonders geartete künſt=
Luft erhalten, um arbeiten zu können. Die Fenſter in der
et abgeſchloſſenen Kabine oder „Luftkammer”, ſind mit
Vorrichtung verſehen, die eine Heizung ermöglicht, da
Iey das Gefrieren der Fenſter verhütet werden kann. Die
Menkammer” oder „Luftkammer” für die Beſatzung des Flug=
S beſteht aus einem doppelwandigen Raum, der völlig luft=
Lbgeſchloſſen iſt und für 2 Mann Platz bietet. Mit dem
Verſuchsflug ſollen Probeflüge unternommen werden, um
Aaktiſche Eignung der beſonderen Vorkehrungen für den
emtug zu erproben. Es iſt zu erwarten, daß die ſinnreich er=
I Einrichtungen auch den Anforderungen entſprechen
wer=
le an das Flugzeug geſtellt werden. Noch ſind nicht alle
Neme gelöſt, die dieſen neuen und ungewöhnlichen Zwecken
Sobald einwandfreie Konſtruktionen zur Ueberwindung
Schwierigkeiten von ſeiten der Elemente gefunden ſein
eich wird mit dem erſten Statoſphärenflug begomen werden.
Das „Farman”=Stratoſphärenflugzeug hat
eine Spannweite von 19 Meter, die um 9 Meter geringer iſt
als die des „Ju. 49‟. Es beſteht in ſeinem Geſtell und in ſeinen
Flügelrippen aus Duraluminium. Geſtell und Rumpf ſind mit
Stoff beſpannt. Die gasdichte Kabine iſt gleichfalls aus
Leicht=
metall hergeſtellt und ermöglicht es, ſelbſt in großen Höhen ohne
Gefahren zu weilen. Der Motor, mit dem das Flugzeug
aus=
gerüſtet iſt, leiſtet 350 PS. Drei Kompreſſoren ſorgen dafür, daß
er in den verſchiedenen Höhen mit der erforderlichen Anſaugluft
verſorgt werden kann. Es ſind alle Vorkehrungen getroffen, um
die durch die Verdichtung entſtehende Hitze auf
Normaltempera=
tur abzukühlen. Die Steighöhe des „Farman”=
Stratoſphären=
flugzeuges beträgt ungefähr 15 000 Meter. Notwendigenfalls
ſoll das Flugzeug aber auch eine Höhe von 17000 Meter
er=
reichen können. Die „Höhenkammer”, in der gleichfalls 2
Perſo=
nen Raum finden, wird durch ſinnreiche Vorrichtungen ſtets auf
der gleichen Temperatur gehalten, die ungefähr 20 Grad Celſius
betragen foll. Da die Höhenkammer, die ungefähr 3 Meter lang
und 1½ Meter breit iſt, keine Doppelwand hat, wie das
Junkers=
flugzeug, ſo iſt die Maßnahme zur Aufrechterhaltung einer
nor=
malen Wärme dringend notwendig. Das „Farman=Flugzeug”
hat ſeine erſten Probeflüge bereits durchgeführt. Es ſoll jetzt
zuerſt einmal die Steigfähigkeit feſtgeſtellt werden. Die
Erfor=
ſchung der für den Stratoſphärenverkehr wichtigen Teile iſt einer
ſpäteren Zeit vorbehalten.
Innendekorakion.”
Das September=Heft der Kochſchen Zeitſchrift „
Innendeko=
ration”, die dem modernen, behaglichen Heim gewidmet iſt,
be=
faßt ſich des längeren mit den modernen Forderungen, die aus
der Not der Zeit in wirtſchaftlicher Hinſicht geboren wurden zum
Anbauhaus”. Zahlreiche Abbildungen und intereſſante
Auf=
ſätze geben einen Ueberblick über die wichtigſten Ergebniſſe der
Ausſtellung „Das Anbauhaus Berlin 1932‟ Der Leitartikel des
Heftes iſt dem Kernhaus als der Grundlage des Anbauhauſes
ge=
widmet. Ein Kernhaus zum Durchſchnittspreis von 2500.— RM.
iſt in mehreren Varianten ſowohl in der neueſten Architektur, wie
in der Grundrißaufteilung und der Innenausſtattung behandelt.
Vom behaglichen einfachen Bauernmöbel bis zu ganz modernen
Stilmöbeln iſt alles vertreten und mit Geſchmack der jeweiligen
Raumaufteilung und Ausſtattung eingepaßt. Iſt auch manches
geſucht originell, ſo gibt doch die Mehrzahl der hier gezeigten und
behandelten Arbeiten der verſchiedenen Architekten gute Löſungen
zur Frage des vergrößerungsfähigen Kleinwohnhauſes. Dr.=Ing.
Martin Wagner behandelt in einem Sonderaufſatz das Prinzip
„Koch G. m. b. K.
Nr. 260 — Seite 3
v. Hoeſch zum Bokſchafter in London
eenunnt.
Bolſchafter v. Hoeſch informiert Herriof
über ſeine Ernennung.
Paris, 17. September.
Miniſterpräſident Herriot hat Botſchafter v. Hoeſch in Audienz
empfangen, wobei Hoeſch den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten
über ſeine offizielle Ernennung auf den Londoner Botſchafterpoſten
informierte.
Beide Staatsmänner tauſchten miteinander Erinnerungen aus
der faſt zehnjährigen für Deutſchlands Geſchichte außerordentlich
bedeutungsvollen Tätigkeit des Botſchafters v. Hoeſch aus.
Im Anſchluß daran ging Miniſterpräſident Herriot zu der
franzöſiſchen Antwortnote in der Frage der militäriſchen
Gleich=
berechtigung Deutſchlands über. Der Miniſterpräſident legte
be=
ſonderen Wert auf die Feſtſtellung, daß durch dieſe Note die Tür
für weitere Verhandlungen nicht zugeſchlagen
ſoi, und ließ durchblicken, daß er während der am 23. September
beginnenden Sitzung des Völkerbundsrats und der anſchließenden
Völkerbunds=Vollverſammlung Beſprechungen mit den Vertretern
Deutſchlands und der übrigen intereſſierten Mächte erwarte.
Botſchafter v. Hoeſch empfing am Samstag nachmittag die
Pariſer Vertreter der deutſchen Preſſe, denen er mitteilte, daß
ſeine Ernennung zum Botſchafter in London erfolgt und für ſeinen
Nachfolger in Paris Miniſterialdirektor Dr. Roland Koeſter,
zu=
letzt Perſonalchef im Auswärtigen Amt, beſtimmt worden ſei.
Bot=
ſchafter v. Hoeſch begibt ſich bis Mitte Oktober zu einem
Erholungs=
aufenthalt nach Deutſchland. Bei ſeiner Rückkehr wird er in Paris
ſein Abberufungsſchreiben überreichen.
Bei dem heutigen Preſſeempfang warf der Botſchafter einen
kurzen Rückblick auf ſeine hieſige Tätigkeit, und er führte auch mit
einigen Worten ſeinen Nachfolger bei der Preſſe ein.
Herriok über die deutſche Frage.
Paris, 17. September.
Miniſterpräſident Herriot ſprach am Samstag nachmittag im
Kammerausſchuß für auswärtige Angelegenheiten über die
deut=
ſchen Fragen. Miniſterpräſident Herriot hat ſich beſonders über
die Abrüſtungskonferenz und über die Fragen geäußert, die durch
den deutſchen Schritt in bezug auf das
Gleichberechtigungspro=
blem aufgeworfen worden ſind. Der Auswärtige Ausſchuß hat
beſchloſſen, im Oktober erneut zuſammenzutreten und den
Mini=
ſterpräſidenten zu bitten, bei dieſer Gelegenheit ſeinen Bericht
fortzuſetzen.
Ueber den Bericht Herriots vor dem Auswärtigen Ausſchuß
ſickern jetzt noch Einzelheiten in die Oeffentlichkeit, obwohl über
die Verlautbarung amtlich nichts weiter bekannt gegeben
wor=
den iſt.
Der Miniſterpräſident habe den Ausſchuß, ſo wird erklärt,
von ſeinen lebhaften Bemühungen verſtändigt, den Erfolg der
Genfer Abrüſtungskonferenz ſicherzuſtellen. Herriot habe ſich
fer=
ner über die Haltung Italiens geäußert. Die italieniſche
Regie=
rung habe den Hoovervorſchlag zunächſt begeiſtert aufgenommen,
ſie ſcheine jedoch ihren Standpunkt bereits zu ändern.
Den deutſchen Gleichberechtigungsforderungen gegenüber habe
Herriot eine entſchieden ablehnende Haltung eingenommen.
So=
wohl hinter den Kuliſſen als auch im Tageslicht der franzöſiſchen
Politik habe er dieſen Forderungen ſtets ein franzöſiſches „Nein”,
niemals „unmöglich” entgegengeſetzt. „Ich bin der Mann des
Lauſanner Paktes und des Verſailler Vertrages”, ſo ſoll der
Mi=
niſterpräſident wörtlich erklärt haben, „und nicht ein Mann, der
ſich auf Sonderverhandlungen einlaſſen würde‟. Er lehne die
Einberufung einer Sonderkonferenz ab, da er ſich nicht als der
Beauftragte der kleinen Nationen fühle, die an den
Verhandlun=
gen teilnehmen müßten. Auf die Frage nach den franzöſiſchen
Anſichten über die „deutſchen Geheimrüſtungen” habe Herriot
er=
klärt, daß er dieſe Rüſtungen bereits England unterbreitet habe,
Er habe auch zu dem Vertreter Deutſchlands über dieſe Frage
ge=
ſprochen, ohne bisher eine Antwort erhalten zu haben.
Dem Radiobericht zufolge hat Miniſterpräſident Herriot
ge=
wiſſe Nachrichten, die ihm über die „Fabrikation von
Kriegs=
material in Deutſchland” zugegangen ſeien, den Mitgliedern der
Kommiſſion zur Kenntnis gegeben und erklärt, er werde im
gege=
benen Augenblick dieſe Dokumente den Signatarmächten des
Völkerbundes vorlegen und die Eröffnung einer internationalen
Nachprüfung fordern.
des Wachstums, ſind Aufſätze dem Wandel des Formgeſchmacks
und der techniſchen Ideen im modernen Wohnraum.
Die Neubauhäuſer werden aus allem Material hergeſtellt.
Vielleicht eignet ſich ihre Technik ganz beſonders für den Holzbau.
Jedenfalls zeigen die Abbildungen und Grundriſſe, die hier
vor=
geführt werden, daß ein Kleinhaus nicht nur durchaus wohnlich
und ſchön, geſchmackvoll ſein kann, ſondern daß es bei aller
Be=
ſchränkung in geſchicktem Grundriß auch räumlich genug iſt, um
wirkliche Wohnbehaglichkeit zu vermitteln.
Wſewolod Iwanow: Der Buchſtabe G. Deutſch von Erwin Honig.
(Malik=Verlag, Berlin.)
Ap. Der genannte Verlag hat eine Sammlung neuer ruſſiſcher
Erzähler mit Notizen über Leben und Werke der Verfaſſer
her=
ausgegeben. Die Tatſache, daß bei der Sammlung der neuen
ruſ=
ſiſchen Literaten 30 neue Erzähler an der Spitze marſchieren, iſt
charakteriſtiſch für die geiſtige Einſtellung des neuen Rußlands.
Das vorliegende Buch enthält ausgewählte Erzählungen
Iwa=
nows. Der Verfaſſer, ein Autodidakt, führte ein abenteuerliches
Leben: In Sibirien geboren, entlief er der Schule, wurde Fakir
und Clown in einem Zirkus und Kabarettſänger; aus der
landwirtſchaftlichen Schule fortgejagt, wurde er Schriftſteller und
trat als Bolſchewiſt in die Rote Garde ein. Gorki „entdeckte” ihn,
ließ ihn nach Petersburg kommen und führte ihn in die
Literatur=
kreiſe ein. Die Erzählung „Der Buchſtabe G” hat dem Buch ſeinen
Titel gegeben, weil ſie der reichſte literariſche Ausdruck der „
er=
hobenen Stimmung” iſt, in der Iwanow die Revolution von 1919
in ſeiner ſibiriſchen Heimat mitmachte. Dieſer beſonders ſtarke
Erlebniseindruck feſſelt, wie die übrigen 14 Erzählungen, durch die
blumenreiche Sprache und ſtarke Beobachtungsgabe. Um ſich ein
Urteil über den Geiſt der ruſſiſchen Revolution zu bilden, muß
man auch die zeitgenöſſiſche ruſſiſche Literatur leſen. Auch dieſes
Buch trägt dazu bei.
Der prächtige Stock des Kaiſergebirges iſt nicht umſonſt ein
Lieb=
lingsgebiet ſo vieler Bergſteiger und Wanderer. Schon eine
flüchtige Betrachtung des Terrains, das uns das neue Blatt 30:
Kaiſergebirge, der Touriſten=Wanderkarten. Serie 1:100 000
(Verlag Freytag u. Berndt, Wien VII. Preis RM. 2,25), in
vollendeter Ausführung zeigt, läßt uns die Schönheiten ahnen,
die dieſer maſſige Bergſtock zu bieten hat.
Das erwähnte Kartenblatt enthält den ganzen Chiemſee, die
Chiemgauer Alpen, die Reiter=Alpe, die Loferer und Leoganger
Steinberge, einen Teil der Kitzbüheler Alpen uſw. In klarer,
überſichtlicher Darſtellung, mit allen touriſtiſch wichtigen
Einzel=
heiten, Aufdruck der Wegmarkierungen in denſelben Farben, wie
ſie in der Natur erſcheinen, Schutzhütten und wichtige
Berggaſt=
häuſer; mit einem Verzeichnis der Schutzhütten und
Berggaſthau=
ſer, nebſt Zugängen und Uebergängen, iſt die Karte ein
ausge=
zeichnetes Orientierungsmittel. Durch die Mitarbeit alpiner
Ver=
einigungen iſt Gewähr für Genauigkeit der Markierungen und
ſonſtigen Angaben gegeben, ſo daß ſie, gleich wie die anderen
Hättex der Serio, wirklich vorzügliche Kartenwerke ſind.
Seite 4 — Nr. 260
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
gtng, 18. September 1932
Aus der Lundeshauprfradt.
Darmſtadt, den 18. September 1932.
iſche Berwalkungsakademie in Darmſtadt.
Nr. 260 — Seite 5
Ablauf des Sommerſemeſters 1932 beendete die Verwal=
„emie Darmſtadt ihren zweiten ſechsſemeſtrigen
Lehr=
ſotz der Not der Zeit, die bei der Beamtenſchaft in
mehr=
ge nſchneidenden Gehaltskürzungen ihren fühlbaren
Aus=
ſnw und trotz der Perſonaleinſchränkung, die jedem
Beam=
höhtes Arbeitsmaß zuteilte, war auch in dieſem zweiten
die Beteiligung der Beamtenſchaft an den
Veranſtal=
der Verwaltungsakademie ſehr erfreulich, und es gereicht
grritenſchaft in Darmſtadt und Umgebung zum beſonderen
1 die Beſucherzahl der Verwaltungsakademie Darmſtadt
ergleich mit anderen Verwaltungsakademien, auch mit
ſien größerer Städte, nicht zu ſcheuen braucht. Durchſchnitt=
„Yollhörer im Semeſter und insgeſamt 227 Einzelhörer wäh=
Lehrganges waren bemüht, ihre Kenntniſſe auf den
des öffentlichen und privaten Rechts, der
Volkswirt=
eire und Volkswirtſchaftspolitik zu erweitern und zu
ver=
freiwilligen Abſchlußprüfung am 15. September d. J
un=
zuu ſich 7 Vollhörer. Von dieſen konnte der Prüfungsausſchuß,
Ri) aus den Herren Prof. Dr. Gerloff=Frankfurt. Prof. Dr.
od Gießen und Prof. Dr. Roſenberg=Gießen, 6 Prüflinge für
wer erklären, hierunter 3 Prüflinge mit dem Prädikat gut.
er Beginn eines neuen Lehrganges iſt für das Jahr 1933
während der Zwiſchenzeit ſolche Veranſtaltungen allge=
Art und Werbevorträge das Intereſſe an der
Verwal=
ſtdemie wachhalten und zur Gewinnung neuer Hörer
füh=
ür die ſeitherigen und früheren Hörer iſt die Schaffung von
ſtes emeinſchaften beabſichtigt, deren erſte, eine
volkswirt=
hüKhe Arbeitsgemeinſchaft, in Kürze ihre Tätigkeit aufnehmen
FeNDT IA
Nähere Auskunft hierüber erteilt die Geſchäftsſtelle der
Früc
Verwaltungsakademie, Darmſtadt. Haardtring 16.
Vorſicht beim Pilzgenuß!
Heinrichſtraße! 4
. Lntobernm
uft: Luiſet
Stodk.
Weincit
. Dttober zudk
der Hausvem!
interh., 124
Paulusplaz, A
ort, im huf
r Garage 1n
zu vermitein
nſtraße 104
ſammler ſchützt euch vor Vergiftungen und wendet euch
htg an die Heſſiſche Landesſtelle für Pilz= und
ſchwamm=Beratung in Darmſtadt. Fernruf
Die Beratungsſtunden finden Montags zwiſchen 3 und
am Ballonplatz 1, ſtatt. In der übrigen Zeit iſt die
Bera=
ſiwelle jederzeit erreichbar durch den genannten Fernruf 4755.
ſp werden ſchriftliche Auskünfte erteilt. Die Beratungsſtelle
re gemeinnützige Tätigkeit bereits im zweiten Jahrzehat
zud wird aus der ganzen Welt in Anſpruch genommen.
We
den mit 24
ding, w i
er Rheinn.4
it rechts, mi
LIAliteſt. 4
t nd
Sommerausſtellung Mathildenhöhe. Es ſei nochmals auf
ure vormittag 11 Uhr ſtattfindende Führung durch die
biſlung auf der Mathildenhöhe hingewieſen. Bei dieſer
Füh=
fudie öffentlich iſt und die Herr Dr. Perard vom Heſſiſchen
hüsmuſeum übernommen hat, wird Herr Dr. Perard ganz
ßels auf die Entſtehung der zwölf Porträts der „Zwolf
tmalen eine Frau” eingehen. Angeſichts der großen
Aus=
ſverſetzung, die das diesjährige Ausſtellungsprogramm bei
ieſigen Publikum ausgelöſt hat, dürfte dieſe Führung
ſtärk=
mereſſe finden.
Merck=Goethe=Ausſtellung. Am Mittwoch, dem 21.
Sep=
nachmittags 15.30 Uhr, und Freitag, den 23. September,
hmtags 11 Uhr, finden die beiden letzten Führungen durch
Aurchivar Dr. Adolf Müller ſtatt.
Weitere Annahmeſtellen der Hindenburgſpende. Zu den
z bekannt gegebenen Annahmeſtellen der Hindenburgſpende
hnſtalten, Banken und Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 73 800)
die ſämtlichen Niederlaſſungen der Dresdener Bank.
Sonderfahrten der Heſſiſchen Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft
mſtadt, Rheinſtraße 5. In der heutigen Nummer iſt das
kuſtige Programm für die Fahrten in der kommenden Woche
ientlicht. Sämtliche Ausflüge führen in die nähere
Um=
jia treu nach dem Dichterwort: „Warum in die Ferne
ſchwei=
eh, das Gute liegt ſo nah!” Auf vielſeitigen Wunſch erfolgt
och eine Sonderfahrt zum Oktoberfeſt, ſowie eine
Wieder=
hasfahrt nach dem Bodenſee quer durch den Schwarzwald.
Fliche Fahrten werden in dem modernen Reiſeomnibus mit
Uitterverdeck, das heißt, der Omnibus kann offen und ge=
Pen gefahren werden, ausgeführt. Bei den weiteren
Fahr=
erſteht ſich der Fahrpreis mit Morgenfrühſtück und Nachmit=
Affee im Autobus.
Hefſiſches Landestheater.
Mriſte Hae
„Bad Nauheim: Mittwoch, 21. Sept: Zar und Zimmermann.
Heſſiſches Landestheater. Heute, Sonntag, findet außer
„19.30 Uhr, eine nochmalige Wiederholung des „Weißen
in der erfolgreichen Inſzenierung von Hans Strohbach
— In den Sinfonie=Konzerten des Heſſiſchen Lan=
Reiters werden im Laufe der Winter=Spielzeit als Soliſten
Beien: Edwin Fiſcher (Klavier), Walter Gieſeking
„vier), Adolf Buſch (Violine), E. Kulenkampff (Vio=
Mund E. Feuermann (Violoncello). Die
Konzertmiet=
m werden gegen Zahlung der erſten Monatsrate an der
Milaſſe (Schalter 4), werktäglich von 9 bis 13.30 Uhr,
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Die Abonnentenzahl des Landestheaters, die Mitte der
e den Höchſtſtand des Vorjahres um 33 Prozent überſtiegen
nimmt täglich noch weiter zu. In mehreren Mietreihen iſt
üit das Abonnement zur Verfügung ſtehende Zahl von Plätzen
wie dener Platzarten völlig vermietet. Beſonders intereſſant
Vaß die Logen, von denen in den letzten Jahren eine Abwan=
G4 auf andere Plätze erfolgte, wieder ſtark begehrt werden.
* Profeſſor Oskar Kokoſchka, der berühmte deutſche Maler,
ſie der Premiere von Hermann Bahrs „Konzert” bei und
namens der deutſchen Künſtler=Kolonie ein Gaſtſpiel des
etheaters mit einigen deutſchen Werken in Paris an.
Andnd
Fchältlich in Fachgeschäften
Alt=Darmſtadt tagt.
Gemeinden, Kirchen und Friedhöfe aller Bekennkniſſe in Darmſtadt und Umgebung.
T1. September 19.30—22.30 Uhr. Außer Miete:
Im weißen Rößl. Kleine Preiſe 0,50—3.00 Mk Mirg.
20. September 19.30—22.45 Uhr. E2.
Juarez und Maximilian. Preiſe 0.50—4.50 Mk. Rich.
2. Septenber Anf. 20, Ende geg. 22 15 Uhr. B 2. Zum erſten
Male wiederholt: Das Konzert. Pr. 0.50—4 50
Die Enkwicklung der Kirchen.
315. Veranſtalkung des Ali=Darmſtadt=Vereins.
Zu Beginn des Abends gedachte der Vorſitzende, Herr
Phi=
lipp Weber, des Heimgangs von drei Mitgliedern, die der
unerbittliche Schnitter Tod in kurzer Zeit hintereinander
abge=
rufen hatte, Frau Oberſtleutnant A. Morneweg, Herrn
Schloßmuſeumsverwalter i. R. Edion und Herrn Kaufmann
Carl Mahr. Inhaber der Firma Leuthner, deren Gedächtnis
die Verſammlung durch Erheben von den Sitzen ehrte. Des
wei=
teren gedachte der Vorſitzende des 80. Geburtstages von Herrn
Kunſtmaler Prof. Wilh. Horſt und deſſen unermüdlichen
Schaffens dem er für die weitere Zukunft die alte
Schaffens=
freudigkeit und eine frohe und geſegnete Wegfahrt wünſchte.
Der Redner des Abends. Herr Oberſchulrat Th. Ritſert
ſprach über das Thema: „Gemeinden, Kirchen und
Friedhöfe aller Bekenntniſſe in Darmſtadt und
Beſſungen”.
Der Vortragende gab zunächſt einen Abriß über die
Entwick=
lung der evangeliſchen Gemeinden und berichtete, daß
es bis zur Revolution neben den übrigen Gemeinden auch eine
Hof= und eine Militärgemeinde gegeben habe. 1885 wird die
Martinsgemeinde, 1895 die Johannesgemeinde gegründet. Seit
1913 iſt die evangeliſche Stadtgemeinde eingeteilt in 5
Gemein=
den: Reformations=, Markus=, Lukas=, Schloß= und
Kaplanei=
gemeinde.
Darmſtadt war ſchon vor der Reformation Pfarrort, die
Geiſtlichen hießen Stadtprediger, ſeit 1726 waren es 3. Der erſte
Stadtprediger war Nikolaus Maurus von St. Goarshauſen
(1526—1529). Mit der Zeit wurden 4—5 und dann 6
Stadt=
pfarrer nötig. Von 1775—1860 hatten wir zur Unterſtützung der
Geiſtlichen Freiprediger, an ihre Stelle traten in den 60er
Jah=
ren die Mitprediger und von 1888 die Pfarraſſiſtenten.
1668 beſuchte ein Italiener. Gallero, Corle di
Co=
mazzo aus Vincenz, unſere Stadt. Er berichtet dabei in ſeinen
Erinnerungen über zwei Kirchen, die Hofkirche und die
Kathe=
drale (er meint damit die Stadtkirche). Wann die Stadtkirche
erbaut wurde, ſteht nicht feſt. 1380 war jedenfalls ſchon ein
Kirchenbau vorhanden, aber die älteſten Teile unſerer
Stadt=
kirche ſtammen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
DDie neue daison
eröffnen wir mit einer
enorm großen Auswahl
Mäntel, Kostüme, Kteider
Pels=Mäntel und Jacken
m den modernen Formen, otoffen,
Farben. Der Seit entsprechend bieten
wofr in unseren bekannt gufen
Guali-
täten gans neue denkbar billigste
Preislagen. Ansere eſchaufenster
können nur einen kleinen
Oeber=
blick geben. (Dir butten deshalb
um einen Besuch sur swanglosen
Besichtigung unseres sehr
reich-
haltigen Bagers.
(12986
Haus für feine Damenmoden
Carleſchurmann cCo.
1520 wird die „Pfarrkirche unſerer lieben frauen” in Darmſtadt
erwähnt, 1526 wird die Reformation in Darmſtadt eingeführt,
1575 wird das älteſte noch vorhandene Kirchenbuch begonnen,
1377 wird ſchon eine Schloßkapelle erwähnt, 1578 wird mit dem
Bau einer Schloßkirche begonnen, 1770 predigte Herder in der
Schloßkirche.
1610 wird die Stadtkapelle erbaut, auf deren Geſchichte der
Redner näher eingeht. Sie wurde urſprünglich als Totenkapelle
für Leichenpredigten benützt, dann ſpäter als Garniſonkirche 1770
erhalten ſie die Reformierten als Gotteshaus bis zur Union.
1848 hielten die Deutſchkatholiken ihre Gottesdienſte darinnen
ab. 1868 wird ſie abgebrochen, und an ihrer Stelle erſteht ein
Neubau, der am 22. Mai 1870 eingeweiht wird. Die Kirche des
Eliſabethenſtifts wird an Stelle einer kleinen Hauskapelle 1893
eingeweiht. 1899 entſteht die griechiſch=ruſſiſche Kapelle auf der
Mathildenhöhe. Des weiteren verbreitete ſich der Redner über
die einzelnen Bekenntniſſe, Reformierte, Lutheraner, die Union
und ihre Entſtehung bis zu den vereinigten Zivilgemeinden.
Ueber die Friedhöfe wurde eingehend berichtet. Der älteſte
Friedhof lag bei der Stadtkirche, 1564 werden ſchon Beſtattungen
auf dem Gottesacker an der Stadtkapelle vorgenommen, in den
Peſtjahren 1625 —35 wird er erweitert. Zahlreiche hervorragende
Perſönlichkeiten fanden hier ihre letzte Ruheſtätte, bis 1828 der
Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße eröffnet wurde, zu
dem 1914 der Waldfriedhof hinzukam. Die Fürſtengruft unter
der Stadtirche wurde erwähnt, wobei bedauert wurde, daß man
es immer noch nicht ermöglicht hat, daß dieſe der Allgemeinheit
zugänglich gemacht wurde. Auch über die Gruft unter der
Stadt=
kapelle berichtete der Vortragende, ebenſo über die Mauſoleen
auf der Roſenhöhe und die Begräbnisſtätten in der kath. St.
Lud=
wigskirche, die Grabſtätte der großen Landgräfin Karoline und
die Grabſtätten des Präſidenten der Oberforſtdirektion
Phi=
lipp Engel von Klipſtein und des Förſters Hofmann
im Darmſtädter Wald.
1002 wird ſchon die Kirche von Beſſungen erwähnt. Dieſe
Kirche war urſprünglich die Mutterkirche. 1574—76 wird die
Kirche erbaut, auf die weitere Entwicklung geht der Redner
ge=
nau ein. 1898 wurde in Beſſungen eine 2. Pfarrei eingerichtet;
es entſteht dann die Petrusgemeinde und die Paulusgemeinde,
deren Gotteshaus die von Friedrich Pützer 1907 erbaute
Pauluskirche wurde.
In der älteſten Zeit war der Friedhof in Beſſungen
eben=
falls um die alte Kirche, wovon noch heute in deren Vorhalle
aufgeſtellte alte Grabſteine Kunde geben. 1839 wird die
Be=
nützung dieſes Friedhofs aufgegeben und der Beſſunger Friedhof
eingerichtet.
Die älteſten katholiſchen Kirchen waren die „Kapelle zum
Heiligen Kreuz” und die St. Martinskapelle auf dem
Hergotts=
berg. 1790 unter Ludwig X. erhalten die Katholiken einen
Frei=
heitsbrief und das Recht der freien Religionsausübung. 1790
wird als erſter kath. Geiſtlicher Pater Haslacher erwähnt. Im
Schetkyſchen Hauſe in der alten Vorſtadt werden die erſten
Gottesdienſte abgehalten. 1827 wird die St. Ludwigskirche
ein=
geweiht, deren Erbauer Oberbaurat Moller iſt. 1905 wird
die Eliſabethenkirche eingeweiht. Ihr folgten St. Fidelis und
1923 die Liebfrauenkapelle. Auf die Einzelheiten aus der
Ge=
ſchichte dieſer Kirchen ging der Vortragende beſonders ein.
Ueber die Geſchichte der iſraelitiſchen Gemeinde berichtete der
Redner viel Wertvolles. Eine Gemeinde beginnt bereits im 16.
Jahrhundert 1680 wird der jüdiſche Friedhof zum erſten Male
erwähnt. Seit 1695 werden jüdiſche Gottesdienſte in
Privat=
häuſern gehalten. 1737 wird die erſte nicht mehr beſtehende
Synagoge in der Kleinen Ochſengaſſe eingeweiht, die durch die
Synagoge in der Friedrichſtraße 1876 erſetzt wird.
Die iſraelitiſche Relegionsgeſellſchaft erbaute ſich 1864 eine
kleine Synagoge Kleine Ochſengaſſe 14. die neue Synagoge in
der Bleichſtraße wurde 1872 erbaut, der 1906 der ſtolze Neubau
an der gleichen Stelle folgte.
Der Vortrag, der viele wertvolle Einzelheiten über dieſe
Ge=
biete aus der Geſchichte der verſchiedenen Religionsgemeinden
und ihrer Kulturſtätten brachte, war ein bedeutender Beitrag zu
dem Gemeindeleben unſerer Stadt und brachte für die Zuhörer
ſehr intereſſante Kulturbilder aus den verſchiedenſten Zeitperioden.
Dankbaren Beifall zollte die große Verſammlung dem
Red=
ner für ſeine Darbietungen, denen ſich die herzlichen Dankesworte
des Vorſitzenden anſchloſſen.
Nächſte Veranſtaltung am Donnerstag, dem 29 September.
Vortrag von Herrn Hugo Stieſy dem Aelteren über „
Darm=
ſtadts Entwickelung im Laufe der Jahrhunderte und ſeine
Stel=
lung in der heſſiſchen Geſchichte‟.
Herbſtfahrt nach Oberbayern.
Es iſt nicht jedermanns Sache in der Hauptreiſezeit nach den
Hauptreiſezielen zu fahren, dort Erholung zu ſuchen. Das laute
Leben und Treiben mißfällt manchem, der für ſeine Nerven
Ent=
ſpannung ſucht. Jetzt aber, wo Ruhe wieder in die ſchönen Orte
des oberbayeriſchen Gebirges eingezogen iſt, wo die Einheimiſchen
wieder ihren gewöhnlichen Beſchäftigungen nachgehen, wo von den
Höhen die Büchſe des Jägers knallt, wo am Abend, der früh
her=
einfällt, der Kamin kniſtert und die Jäger und Holzknechte ihre
Erlebniſſe beim Krug Bier erzählen, da gewinnt das Gebirge
ſeinen beſonderen Reiz für den beſinnlichen Menſchen. Dorthin für
acht Tage zu führen, beabſichtigt die R.B.D. Mainz mit ihrem
billigen Sonderzug nach Munchen, von wo aus der Reiſeteilnehmer
auf den drei Strecken bis Mittenwald, Kochel oder
Bran=
nenburg freie Wahl des Rieſezieles und Aufenthalts hat,
be=
treut in der Unterkunft und Verpflegung vox der Fürſorge der
Reichsbahn. Von Brannenburg aus beſteht bequemſte Gelegenheit
über Oberaudorf die am Sonntag, den 2. und Montag, den 3.
Ok=
tober, ſtattfindenden weltberühmten Erler Paſſionsſpiele zu
be=
ſuchen.
Vom 1. bis 8. Oktober iſt der Reiſende unterwegs. Er hat die
Möglichkeit, einen oder mehrere Tage in München zu bleiben, und
beliebig oft gegen Löſung einer Zuſatzkarte auf den genannten
Strecken ins Gebirge zu fahren. Er kann aber den erſten bis zum
letzten Tag im Gebirg nach ſeiner Wahl verbringen. Und billig
wird die Reiſe. Wer ſich für die Einzelheiten der Fahrt
inter=
eſſiert, wird ſich raſcheſtens das ausführliche vierſeitige Programm
beſorgen, das bei allen Fahrkartenausgaben Merbüros
unentgelt=
lich abgegeben wird. Wo es nicht aufliegt, beſtelle man es bei der
Fahrkartenausgabe des Bahnhofs. Man wird überraſcht ſein über
die Fülle und Abwechſlungsmöglichkeiten, für die Freiheiten, die
dieſer Zug bei äußerſt billigen Preiſen gewährt. So, daß viele
ſich gern beteiligen werden, die Verſtändnis haben für den
eigen=
artigen Reiz des Hochgebirges im Herbſt, der von Kennern und
Naturgenießern als das ſchönſte Erlebnis geprieſen wird. Die
äußerſt billigen Preiſe ermöglichen die Ausdehnung des
Aufent=
halts auf acht Tage, ohne daß dem Geldbeutel höhere
Anforde=
rungen geſtellt werden, als für einen Aufenthalt von 5 bis 6
Ta=
gen in der Hauptreiſezeit. Und das iſt das Wertvolle dieſer
Herbſt=
fahrt, wo doch das Fahrgeld einmal ausgegeben wird, möglichſt
lange Zeit zu billigſtem Preiſe ſich erholen zu können. Da nur eine
begrenzte Zahl von Karten für unſeren Bezirk zur Verfügung
ſteht, empfiehlt es ſich, ſofort nach Kenntnisnahme des Programms
ſich mit der Fahrkarte zu verſorgen und den Beſtellſchein für
Zim=
mer oder volle Penſion gleichzeitig mit Hilfe der
Fahrkartenaus=
gabe auszufüllen. (Vergleiche Anzeige.)
— Orpheum. Heute nachmittag 3.30 Uhr gelangt einmalig
das reizende Kindermärchen Schneeweißchen und
Roſen=
rot” bei allerbilligſten Preiſen von 15 und 30 Pf. zur
Auffüh=
rung, womit allen Kindern Gelegenheit zum Beſuche gegeben iſt.
Abends 8.30 Uhr wird der geſtern mit ſtärkſtem Lacherfolg
auf=
genommene Schwank „Börſenfieber” wiederholt, und zwar bei
volkstümlichen Einheitspreiſen. (Siehe Anzeige.)
T0e Ftoere dereres.
Sie hören mehr als 50 Stationen und doch
jede getrennt, sie brauchen keine
Kor-
rektur zu bedienen, ein einziger Knopt genügt,
um ganz Europa zu emptangen. Der Sieger
der großen Deutschen Funkausstellung 1932!
Mende 138. . . . ..
RM 138.- o. R.
1Mende-Dyamo-Speriel
RM 58. als Kombinotion mit
dyngmisch. Laufsprocher
Mende 180. .. . . .
RM 180.- o. R.
Bokelitegehsuss
Mende 194......
RM 194.- o. R.
Nußbeumgohduse
Seite 6 — Nr. 260
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 18. September 19854
* Flugzeugkaufe der Berufsſchule I.
Getreu der Tradition zeigen ſich in Darmſtadt unverdroſſen
überall die Kräfte, die den Flugſport betreiben und fördern. So
hatte auf geſtern abend die „Gewerbliche
Berufs=
ſchule 1” in den Orangeriegarten eingeladen, um die Taufe
des erſten ſelbſterbauten Gleitflugzeuges feſtlich zu
begehen.
Vor der großen Halle, in deren ſchlichten, ſchönen Räumen
die Feier abgehalten wurde, ſtanden Auto und Anhänger zum
Transport des Gleiters, in der Halle des Orangeriehauſes war
neben dem zweirädrigen Startwagen, geſchmückt mit dem
blau=
ſilber=roten Wimpel und Fahnentuch in den Stadtfarben das
ſchmucke Gleitflugzeug aufgebaut, das ſich in ſeiner ſauberen,
exakten Arbeit ganz ausgezeichnet repräſentierte. Das
Eigen=
gewicht des Gleiters beträgt 134 Kilogramm, die zuläſſige
Be=
laſtung 75 Kilogramm, die Spannweite 11,8 Meter, Für
Schwer=
gewichtler iſt alſo das Flugzeug freilich nicht gebaut.
Die Vortragsfolge wurde durch Muſik einer ſehr guten
Ka=
pelle unterſtützt (Salonorcheſter Fabig=Wagner).
Herr Köbitz, Direktor der Maſchinenbauſchule, begrüßte die
Erſchienenen und gedachte des vor kurzem verſtorbenen Direktors
der Gewerblichen Berufsſchule 1, Herrn Rutloh, der ſich ein
beſonderes Verdinſt um den Bau des Flugzeuges erworben hat.
Nach der Begrüßung der Ehrengäſte der Vertreter der
Behör=
den, Flugvereinigungen und der Preſſe nannte der Redner
die Stellen, denen für das Zuſtandekommen des Flugzeugbaues
und des Feſtabends beſonderer Dank gebührt, die Firmen Trier,
Volz. Gebr. Roeder, Horich, Herber, Carl Schenck. Herrn Dr.
Röhm, die Stadtverwaltung und die Handwerkskammer.
Nach einem kurzen, kernigen Prolog hielt Herr Dr.=Ing.
Schenck, der 1 Vorſitzende der Induſtrie= und Handelskammer
Darmſtadt, die Weiherede. Der Redner betonte daß ein Volk
in Not von Glauben und Hoffnung erfüllt werde und erſtarke.
Unſer bedrängtes Volk beſitze unter dem Druck der Not ein
be=
ſonderes Streben nach beſonderer Leiſtung, in dem
unbezwing=
baren Drang, aus Zwang und Not Befreiung zu finden. Der
Redner feierte in warmen Worten die kameradſchaftliche Arbeit
der Jungfliegergruppe, und ſprach die Hoffnung aus, daß das
Flugzeug, das von der Aufſichtsbehörde geprüft und abgenommen
ſei, ſich nun auch in der Luft in ſeinem eigentlichen Element,
bewähren möge, und gab dem Flugzeug, das er mit einem
präch=
tigen Blumenſtrauß ſchmückte, den Namen „Glück ab”. An
dem Steuer wurde dann der Name enthüllt, über dem das
heſ=
ſiſche Wappen angebracht iſt. Dem Taufakt folgte das
Deutſch=
landlied. Am heutigen Sonntag ſoll auf einem Hang bei der
Waldmühle bei Nieder=Beerbach der erſte Flug erfolgen.
Bei muſikaliſchen Vorträgen mannigfaltiger Art nahm der
Feſtabend einen ſchönen Verlauf. Wir wünſchen der
Jungflieger=
gruppe der Gewerblichen Berufsſchulen, die das Flugzeug aus
eigenen Kräften in tauſend fleißigen Stunden erſtellt hat, daß
ſie nun auch in der Luft, in der praktiſchen fliegeriſchen Arbeit,
ſo Erfolgreiches leiſtet. Glück ab!
Das Reiſeprogramm der Reichspoft.
Die Deutſche Reichspoſt in Arbeitsgemeinſchaft mit
dem Verkehrsverein Darmſtadt als Vertreter des Mitteleuro=
päiſchen Reiſebüros hat angeſichts der ſchönen Herbſttage ihr
Reiſeprogramm für Ausflugsfahrten für die kommende Woche
und die Ferien recht reichhaltig geſtaltet und folgende Fahrten
vorgeſehen:
Am Dienstag, 20. September eine
Nachmittags=
fahrt über Reinheim. Lengfeld, Zipfen, Otzberg, Höchſt nach
Neu=
ſtadt (Breuberg). Zurück über Waldamorbach.
Am Mittwoch, 21. September, eine
Nachmittags=
fahrt über den Einſiedel. Dieburg nach Aſchaffenburg. Dortſelbſt
Rundfahrt und anſchließend Kaffeepauſe in dem nahe der Stadt
gelegenen Park Schönbuſch.
Am Freitag 23 September eine Nachmittagsfahrt
über Frankfurt a. M., Königſtein zum Großen Feldberg (
Kaffee=
pauſe).
Am Samstag, 24., und Sonntag, 25.
Septem=
ber. Eine Wochenendfahrt über Worms, Kirchheimbolanden
(Auffahrt auf den Donnersberg Ausſichtsturm mit herrlichem
Rundblick). Weiter über Johanneskreuz. Annweiler,
Berg=
zabern, Landau, Edenkoben. Neuſtadt (Haardt), Mannheim.
Am Sonntag, 25. September, eine 6tätige
Ferien=
fahrt durch Bayern mit Beſuch des Münchener Oktoberfeſtes und
der Königsſchlöſſer Hohenſchwangau und Neuſchwanſtein. Sie
führt über Aſchaffenburg. Würzburg. Ansbach. Weißenburg,
Eichſtätt. Ingolſtadt nach München. Der 2½ Tage währende
Aufenthalt dortſelbſt iſt für den Beſuch des Oktoberfeſtes
Beſich=
tigungen und zu einem Tagesausflug nach den Königsſchlöſſern
Hohenſchwangau und Neuſchanſtein vorgeſehen. Rückjahrt über
Augsburg. Donauwörth. Dinkelsbühl. Rothenburg o. T. (
Ueber=
nachtung), Bad Mergentheim, Tauberbiſchofsheim. Wertheim,
Klingenberg und Obernburg. Weitere Ferienfahrten ſiehe
heu=
tige Anzeige. Kartenperkauf und Auskunft Reiſebüro
Luiſen=
platz 4. Fernruf 221. (Siehe Anzeige.)
Sleuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 30. September 1932.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
20. September: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 1. bis 15. September 1932 erfolgten
Lohn=
zahlungen im Markenverfahren und im
Ueber=
weiſungsverfahren; im letzteren jedoch nur dann,
wenn die in der erſten Hälfte des
Kalender=
monats einbehaltenen Lohnſteuerbeträge für
ſämtliche in einem Betrieb beſchäftigten
Arbeit=
nehmer den Betrag von 200.— RM. überſtiegen
haben. (Keine Schonfriſt.)
20. September: Abführung der im Steuerabzugsverfahren
ein=
behaltenen Ledigenſteuer,
20. September: Entrichtung der Abgabe zur
Arbeitsloſen=
hilfe, ſoweit dieſe an die Finanzkaſſe zu
zah=
len iſt.
25. (26.) Sept.: Drittes (gemeindliches Ziel) der Gemeinde=
Kreis= und Provinzialumlagen für
das Rechnungsjahr 3932. (Schonfriſt bis 5.
Okto=
ber 1932.)
25. (26.) Sept.: Entrichtung der Filialſteuer in der Stadt
Darmſtadt, drittes Ziel für das Rechnungsjahr
1932 (Schonfriſt bis 5. Oktober 1932.)
25. (26.) Sept.: Zahlung der Müllabfuhr=,
Straßen=
reinigungs= und
Kanalbenutzungs=
gebühren, in der Stadt Darmſtadt drittes
Ziel für das Rechnungsjahr 1932). Schonfriſt bis
5. Oktober 1932.)
30. September: Entrichtung des Beitrags zur
Hand=
werkskammer, zweites Ziel für das
Rech=
nungsjahr 1932/33, zu zahlen an die Stadtkaſſe in
Darmſtadt. (Keine Schonfriſt.) Das erſte Ziel
war nach der — verſpäteten — Zuſtellung der
Anforderungszettel ſofort zu entrichten geweſen.
H. W. Wohmann.
— Orthſcher Männerchor. Am Samstag, dem 24. September,
begeht der Orthſche Männerchor in der Beſſunger Turnhalle ſeine
25jährige Gründungsfeier. Nicht rauſchendes Feſt,
ſondern ernſte, zielbewußte Arbeit im Dienſte des deutſchen Liedes
iſt das Leitmotiv für dieſe Feier Es ſei deshalb ſchon heute
dar=
auf hingewieſen, daß das vorzüglich zuſammengeſtellte Programm
nur Gutes und Wertvolles bringen wird und jeden Sanges= und
Muſikfreund in jeder Beziehung zufriedenſtellen wird.
— Klavier=Abend. Am Montag, dem 19 September ſpielt
Erna Mann, eine junge Darmſtädter Pianiſtin, im Städtiſchen
Saalbau Werke von Händel, Bach, Beethoven, Brahms und
Cho=
vin. Die Künſtlerin ſtudierte zuletzt in Berlin bei Profeſſor
Leonid Kreutzer und beſtand ihr Examen „mit Auszeichnung”,
Karten zu dieſem Konzert ſind bei Chriſtian Arnold
Muſikalien=
handlung, am Weißen Turm und an der Abendkaſſe erhältlich.
(Siehe Anzeige.)
Auftatt dui . eigſrapei Linzerfeft.
Eröffnung des Winzerfeſtes durch den Bürgermeiſter. — Lebhafkes Treiben in dem weinfrohen Städkid
an der Bergſtraße.
Feſkakk im Winzerdorſ.
das vierte Bergſträßer Winzerfeſt, ſowie alle damit verbu!
denen ſonſtigen Veranſtaltungen,
Bensheim, 17. September.
** Das bereits traditionell gewordene Bensheimer
Winzer=
feſt, das in dieſem Jahre zum vierten Male ſtattfindet, wurde
heute nachmittag feierlich eröffnet. Bensheim prangt in feſtlichem
Fahnen= und Girlandenſchmuck. Die geladenen Gäſte, Vertreter
der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, Landtagspräſident
Wer=
ner, der Kreisdirektor des Kreiſes Bensheim, die Stadträte.
Ver=
treter der Induſtrie, des Handwerks und Gewerbes, nahmen an
dem feierlichen Akt im originellen Winzerdorf teil. Die
Bens=
heimer Bürgerwehr mit Fahne war in ihrer ſchmucken Uniform
angetreten. Die Feuerwehrkapelle eröffnete die Feier. Herr
Stoll, der Vorſitzende des rührigen Verkehrsvereins, hielt dann
eine Anſprache, in der er ausführte:
Wenn wir heute das vierte Bergſträßer Winzerfeſt in
Bens=
heim eröffnen, dann tun wir es mit dem ſchönen Bewußtſein, daß
ſich unſere Erwartungen, die wir vor vier Jahren in der
Grün=
dungsurkunde niederlegten, in reichem Maße erfüllt haben.
Damals galt es zunächſt, das Winzerfeſt volkstümlich zu
machen — dann aber auch den Beweis zu erbringen, daß die
ehr=
liche Abſicht dahinter ſtand, es zu einem wirtſchaftlichen Faktor
der ganzen Bergſtraße, des vorderen Odenwaldes und des Riedes
auszubauen.
Trotz offener und verſteckter Anfeindung, trotz Zweifler und
Nörgler, trat es bald klar an den Tag, daß wir den richtigen Weg
eingeſchlagen hatten. Selbſt die Not der Zeit und die öfter zu
be=
klagende Mißgunſt der Witterung haben den fortſchreitenden
Er=
folg nicht aufhalten können. Niemand wagt es mehr zu leugnen,
daß, wenn heute der Bergſträßer Wein weit über die Grenzen
un=
ſerer Heimat hinaus bekannt und begehrt iſt, das Bergſträßer
Winzerfeſt ſein großes Teil dazu beigetragen hat. Aber auch
ſon=
ſtige wirtſchaftliche Belange haben durch dieſe Veranſtaltung
reichſte Förderung erfahren. Leider ſind der reſtloſen Auswertung
und Auswirkung durch die derzeitigen Verhältniſſe noch
Schran=
ken geſetzt.
Aber wenn es endlich einmal wieder aufwärts geht ein
Wunſch, der uns alle beſeelt und an deſſen Erfüllung kein
Deut=
ſcher zweifeln darf, dann wird dem Bergſträßer Winzerfeſt in
Bensheim eine wirtſchaftlich Rolle zufallen, wie ſie nur wenigen
Veranſtaltungen in Süddeutſchland beſchieden iſt. Dem
wirtſchaft=
lichen Faktor gleichzuſtellen, wenn nicht gar in unſerer zerriſſenen
und aufgewühlten Zeit höher, noch zu bewerten, iſt der
geſell=
ſchaftliche.
Hier bei dem Bergſträßer Winzerfeſt reicht ſich über
die Partei und über die weltanſchauliche
Ein=
ſtellung hinweg der Menſch dem Menſchen die
Hand. Hier iſt jeder willkommen, ohne Unterſchied ſeiner
ſozia=
len Stellung und perſönlichen Einſtellung, wenn er nur eine
an=
ſtändige Geſinnung mitbringt.
Darauf iſt unſer Bergſträßer Winzerfeſt in Bensheim
aufge=
baut, es iſt weder von einer Oberſchicht, noch von einer Unterſchicht
getragen, es iſt zum Volksfeſt im wahren Sinne des Wortes
ge=
worden. Das allein gewährleiſtet ſeinen wirtſchaftlichen Erfolg
und läßt ſeine Zukunft geſichert erſcheinen. Bei den Worten:
So gebe ich denn im Namen des Verkehrsvereins Bensheim
das Zeichen, die Winzerfahne zu hiſſen, und eröffne hiermit
wurde unter Trommelwirbel die Winzerfahne gehißt. Damitt
der offizielle Teil des Feſtes eröffnet.
Bürgermeiſter Dr. Angermeyer hielt dann eine B
ßungsanſprache, in der er u. a. ausführte: Das Beraſträßer
zerfeſt 1932 iſt ſoeben feierlich eröffnet worden. Wiederurn
unſer rühriger Verkehrsverein den Ruf in alle Welt, hii
gehen laſſen: „Kommt wiederum an die Bergſtraße zum A8
feſt, laßt den Zauber einer Vorherbſtlandſchaft auf euch m
vergeßt auf einige Stunden, was euch drückt, ſtellt zurück:
euch trennt, koſtet das Edelgewächs unſerer ſonnigen BergMi
den raſſigen, edlen Naturwein.” Und gar viele ſind dem
gefolgt und werden ihm noch folgen. Ihnen allen, mein
verehrten Gäſte, namens der Stadt Bensheim ein herzlichess
kommen. Ich kann die Verſicherung abgeben, alle werde=,
wohl fühlen in unſerer gaſtfreundlichen Stadt.
Das Bergſträßer Winzerfeſt hat neben
unbeſtreitbaren Werbezweck für die edlen B;
ſträßer Weine noch eine tiefere Bedeutung.
Bewohner der Bergſtraße lieben unſer Land über alle Z,
einmal im Jahre wollen wir das ſinnfällig bezeugen, und
andere von nah und fern überzeugen, wie ſehr wir an u
Heimat hängen, und wie ſehr wir uns freuen, wenn auch ai
ſich bei uns wohl fühlen. Das Bergſträßer Winzerfeſt um
ſonders der Feſtzug wird es uns vor Augen führen, iſt eim
fälliger Ausdruck der Liebe und Treue zur Heimat, iſt ein=
Heimatkultur. Dieſe Eigenart ſichert dem Feſt Dauerbeſtand
Der Bürgermeiſter dankte dann denen, die auch in
Jahre in wochenlanger, zäher Arbeit, unter Aufopferung
Zeit und Nervenkraft und Geld unverdroſſen und mit vau
licher Umſicht dieſes Feſt vorbereitet haben. Sein Dan
auch all denjenigen, die unter nicht geringen Opfern den (e
zuſtande gebracht haben, nicht zuletzt auch den Bürgerwehrei
dem Badenerland, die die weite Reiſe nicht geſcheut habe=
Feſtzug um ein prächtiges Bild zu verſchönern.
Er ſchloß mit den Worten: Möge das Bergſträßer Win
1932 getragen ſein von menſchlichem Verſtehen, von ungett
Harmonie und gerade angeſichts unſerer ſchweren Zeit von
befreienden Humor. In dieſem Sinne dem Bergſträßer A.
feſt 1932 ein herzliches „Glück auf!”.
Der Eröffnungsakt wurde umrahmt von
Muſikdarbiet-
einem Sologeſang des Herrn Schönberger und einer
einigten Chor der „Harmonie” und des „Liederkranz” unts
tung des Muſikdirektors Döbert.
Im Anſchluß an die Beſichtigung des Winzerdorfes
die Ausſtellung der Gewerbe= und Malerſchule beſucht, du
Architekt Keßler führte. Die, wenn auch infolge der 2n
zeit etwas beſchränktere Schau zeigt die hochwertigen Erze:g
des heimiſchen Handels, der Induſtrie und des
Handwerk=
allem ſind Handarbeiten. Gasherde, Radioapparate, Biléſ
arbeiten, Oefen. Möbel, Maßſchneidereiarbeiten für Herrem
piche uſw. ausgeſtellt. Die DBS., Ortsgruppe Benshein,
eine wirkungsvolle Sonderwerbeſchau.
Gegen Abend entwickelte ſich im Winzerdorf und au
reich beſchickten Rummeplatz frohes, lebhaftes Treiben.
Zu den heutigen Veranſtaltungen und zu dem Feſtzus
ein ſtarker Zuſtrom von Fremden in Bensheim erwartet.,
Eberſtadt
— Warmwaſſerbereitung und Heizung ſind Arbeitsgebiete
der Hausfrau, die in ihren Ausmaßen meiſtens unterſchätzt und
nicht erkannt werden. Gasbeheizte Warmwaſſerapparate bringen
der Hausfrau weitgehende Zeit= und Arbeitserſparnis, da ſie den
im Haushalt geforderten Anſprüchen in beſonderem Maße
ent=
ſprechen. Denn Gasapparate ſind keine Warmwaſſerſpeicher,
die nur eine beſtimmte Menge heißes Waſſer, deren Entnahme
zeitlich begrenzt iſt, liefern können. Bei den gasbeheizten
Appa=
raten kann zu jeder Zeit beliebig viel Waſſer entnommen
wer=
den. Außer dem Vorzug der ſteten Betriebsbereitſchaft zeichnen
ſich die Geräte durch einen niedrigen Anſchaffungspreis und
ge=
ringe Betriebskoſten aus. Beſonderes Intereſſe wird den
Klein=
warmwaſſerbereitern entgegengebracht. Auf Grund der
Leiſtungs=
fähigkeit hat auch die Gasheizung in letzter Zeit eine ſtarke
Aus=
breitung gefunden. In den meiſten Haushaltungen macht man
ſich heute mit dem Heizen viel zu viel Arbeit und Mühe. Dem
abzuhelfen iſt die Gasheizung berufen und befähigt. Sie bürgert
ſich in ihren verſchiedenen Formen erfreulich raſch ein. Im
näch=
ſten Donnerstag=Vortrag erhält man über alle dieſe Fragen
be=
reitwilligſt Auskunft. (Siehe Anzeige.)
B. M. W. Vollschwingachswagen
B. M. W. — D. K. W. Motorräder
Steuerfrei bis 750 ccm, jede Type anzusehen. (12436b
J. Donges 8 Wiest
Ausstellung Grafenstr.
Ecke Elisabethenstraße
— Frauenbund der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft. Abteilung
Darmſtadt. Der ſeit dem Frühjahr geplante Ausflug nach Mainz
zur Beſichtigung des völkerpädagogiſchen Inſtituts ſoll nun am
Mittwoch, dem 21. September, ausgeführt werden. Die Fahrt,
an der ſich auch Mitglieder des Hausfrauenbundes beteiligen,
wird ver Auto gemacht: Abfahrt 2 Uhr. Anmeldungen zur
Teil=
nahme werden baldmöglichſt vormittags erbeten an die
Geſchäfts=
ſtelle des Hausfrauenbundes, Rheinſtraße 7II. wo auch alles
Nähere zu erfahren iſt. Die Führung der Abteilung geſchieht
durch Herrn Dr. Niemann ſelbſt.
Herbſt=Ferien in Italien. Die Schulferien beginnen, und
mit ihnen beſteht der allgemeine Wunſch, billige Studienreiſen
zu unternehmen. Wer aber hat nicht ſchon den Wunſch geäußert,
Italien zu ſehen, und vor allen Dingen Rom zu betreten und
fremde Länder und fremde Sitten kennen zu lernen. Die
Sonder=
fahrtenabteilung der Heſſ Eiſenbahn=A.=G. unternimmt von
Sonn=
tag, den 25. September, bis einſchl. Samstag, den 8. Oktober, eine
verbilligte Studienfahrt durch die geſamte Schweiz nach Rom.
Auskunft und Proſpekt erteilt koſtenlos und unverbindlich der
Rei=
ſeleiter der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Heaghaus, Zimmer 6, Parterre,
Telephon 3390.
Unterſtützt die heſſiſche Winterhilfe
kauft Wohlfahrtskugeln!”
Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
Dem in Amerikg gedrehten, deutſchſprachigen To
„Wolkenſtürmer” ſind eine ganze Reihe begen
Superlative beigelegt worden. Immerhin bietet er in
Hinſicht einen Rekord: er iſt der größte Fliegerfilm, der
gezeigt wurde und übertrifft ſowohl hinſichtlich der Ausmaß
auch hinſichtlich der filmiſchen Wiedergabe alles, was es
an ähnlichen Filmen gab. Nicht hinſichtlich der zugrunde
ten Handlung, die ein wenig dürftig und erfindungsarm
bei dem engliſchen Fliegerfilm „Wings” ſpannender und
eſſanter war. Was aber damals von der Fliegerei gezeigt
iſt hier um ein Vielfaches übertroffen. Nicht nur, daß hie"
ſenflugzeuggeſchwader bei ihren Luftübungen exerzierend.
ben werfend, Abſtürze vorführend gezeigt werden; man ſiell
auch in einer großen Anzahl von Aufnahmen die Land=
Startvorgänge auf einem Flugzeugmutterſchiff, auf dem gl aß
tig hundert Flugzeuge Platz finden, von dem aus ſie in wunn
Minuten wie die Raubinſekten aufſchwirren können. In
Aufnahmen, die offenbar bei einem der großen amerike
Flugmanöver gemacht wurden, liegt der eigentliche Wert u
atemraubende Senſation des Films an dem daneben nukie
hervorragende Technik der Kameraleiſtungen zu rühmen ſtie
Bilder von höchſter Eindringlichkeit geſchaffen hat.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute und folgendbe
in Erſtaufführung Jan Kiepura in dem neuen Ufa=Tonfilm 75
Lied einer Nacht”. Vorher läuft ein reichhaltiges Beiprosrm
und die neueſte Emelka=Tonwoche. Jugendliche haben Zutrit
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tag:!
ſeitigen Wünſchen Rechnung tragend, in Neuaufführung den
nenden Kriminaltonfilm „Der Hexer”, nach dem bekannter?
man von Edgar Wallace. Dazu das gute Beiprogramm.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsguittung beizufügen. Anonyme Anfrage wi
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichtett.
B.,hier. Wir möchten raten, den Tatbeſtand in einer a.i
Stadtverwaltung zu richtenden Eingabe day
len, damit die Eventualität, die Sie im Auge haben, nich /‟
tritt,
E., hier. Eine Perſon, die ſich damit beſchäftigt die Aid
tung eines Raumes nach künſtleriſchen Geſichtspunkten in V
mäßiger Form zu gliedern, würde man wohl richtig als Lue
architekt bezeichnen. Ueber die Bezeichnung als ſolcher bſ.
unſeres Wiſſens keine Beſtimmungen.
Langjähriger Abonnent. Es ſei zunächſt auf den Briell
in Nr. 241 vom 30. Auguſt 1932 verwieſen. Der Vermiete
wenn er das Waſſergeld auf die Mieter umlegen will, eine 21
Aufſtellung darüber mitteilen, wie er das an die Stadt g6
Waſſergeld auf ſich und die einzelnen Mieter verteilt.
Verteilung hat im Verhältnis der Friedensmi
zu geſchehen. Ueber die Berechnung erſuchen wir Nr.
„Neuen Heſſ. Haus= u. Grundbeſitzer=Zeitung” vom 15. Janucr
nachzuleſen. Entſteht über die Berechnung Streit, ſo müßel
Nieteinigungsamt entſcheiden.
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonn=
tag, den 18. September, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
be=
reit: Dr. med. Buchhold, Aliceſtraße 19½, Tel. 3208; Dr. med.
Holzmann, Schwanenſtraße 73, Telephon 22; Frl. Dr. med.
Vaubel, Heinrichsſtraße 100. Telephon 1645.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 18. bis 25. September
die Hirſchapotheke Nieder=Ramſtädter Straße 21. und die
Nordendapotheke, Friedrich=Ebertplatz 17.
— Oeffentliche Impftermine werden am Mittwoch, den 21.
und 28. September d. J.. in der Rundeturmſchule abgehalten.
Näheres ſiehe auch heutige Bekanntmachung.
Lokale Veranſtallungen.
—Herrngarten=Kaffee. Heute nachmittag En0”
konzert ſowie Abendkonzert. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Sonntag, den 18. September 1932.
Union=Theater: „Wolken=Stürmer” — Helia=Lichtſpiele: 9
Lied einer Nacht”, — Palaſt=Lichtſpiele: Der Hexe”
Hotel=Reſt, zur Poſt, Bockshaut Perkeo. Cafs Ganßmann. 294
ſchlößchen, Reſt. Rehberger, Nieder=Ramſt. Straße
Saalbau, 14.30 Uhr: Liedertag des „Club Fröhlichkeit”; 27.
Geſellſchaftsabend mit Tanz.
Rt
sonntag, 18. September 1932
Nr. 260 — Seite 7
Aus Heſſen.
Braugerſtenſchau in Groß=Gerau.
Die Heſſiſche Landesgerſtenſtelle bei der Landwirtſchaftskam=
Für Heſſen teilt uns folgendes mit:
Alm Dienstag, den 27. September, veranſtaltet die
Landesgerſtenſtelle bei der Landwirtſchaftskammer für
Heſ=
m Gaſthaus „Zum Adler” in Groß=Gerau eine
ugerſtenſchau, verbunden mit öffentlichem
Brau=
rſtentag. Die Landwirte aus Starkenburg werden
auf=
ordert, ſich durch Einſendung von Braugerſtenproben recht
zahl=
ih an der Braugerſtenſchau zu beteiligen. Die beſten Proben
rden mit Preiſen ausgezeichnet. Es ſtehen hierfür zur
Ver=
ſung: erſte Preiſe zu je 10.— RM. zweite Preiſe zu je 5.— RM.
Dritte Preiſe zu je 3.— RM., Anerkennungen ſowie eine An=
Ehrenpreiſe.
Die Ausſtellungsmuſter im Gewicht von 5 Kilogramm
bis ſpäteſtens Montag, den 26. September, vormittags
hr, im Gaſthaus „Zum Adler” in Groß=Gerau abzugeben oder
ußſenden, da die Bonitierung bereits an dieſem Tage
vorgenom=
wird. Die Muſter ſind mit dem Vermerk „Braugerſtenſchau
ßt=Gerau” zu verſehen. Beizufügen ſind genaue Angaben über
ſe und Wohnort des Ausſtellers, Sorte und Abſaat des Mu=
* ſowie die Menge der dem Muſter entſprechenden
Verkaufs=
pe. Bei der Schau in Groß=Gerau können nur Proben au.s
farkenburg am Preiswettbewerb teilnehmen. Für
ibrigen Braugerſtenanbaugebiete (Rheinheſſen und
Ober=
ſer) finden Braugerſtenſchauen ebenfalls ſtatt. Näheres
hier=
ür wird noch bekannt gegeben.
Der öffentliche Braugerſtentag, zu welchem alle Landwirte und
gereſſenten eingeladen ſind, beginnt am Dienstag, den 27.
Sep=
ſeber, nachmittags 2 Uhr. Es werden folgende Referate erſtattet:
ſprechung der Schauergebniſſe und ihre Auswertung
hinſicht=
der Sortenfrage von Herrn Abteilungsvorſtand Dr. Finger,
drwirtſchaftskammer Darmſtadt. 2. Landwirtſchaftlich=techniſche
ſßnahmen im Braugerſtenbau von Herrn Oberlandwirtſchafts=
Dr. Lung. Landwirtſchaftsamt Groß=Gerau. Anſchließend Dis=
Mon und Preisverteilung.
Dg. Arheilgen, 17. Sept. Spülung des
Waſſerrohr=
ttzes. Am Montag, den 19. September, abends 10 Uhr
be=
end, wird eine Spülung des Waſſerrohrnetzes in hieſiger
Ge=
mde vorgenommen. Die Spülung des Rohrnetzes im Ortsteil
ſinichſtein erfolgt am Mittwoch, den 20. September, ab 8 Uhr
unds. — Evangeliſches Pfarramt Für unſeren
er=
ſniten Ortspfarrer, Herrn Grein, hat Herr Pfarraſſiſtent Nies
Vertretung übernommen. Herr Nies wohnt in der
Weinberg=
ſie und iſt dort ſowie im Pfarrhauſe in kirchlichen
Angelegen=
ſen zu ſprechen. — Jahresfeſt. Die Landeskirchliche
Ge=
inſchaft begeht am Sonntag (18. September), ihr Jahresfeſt.
Feſtgottesdienſt am Vormittag in der Kirche, wobei auch der
ſige Poſaunenchor mitwirkt, wird Herr Pfarraſſiſtent
Eichner=
nertheim predigen. Nachmittags um 3 Uhr findet im
Ge=
undehaus eine Feſtfeier ſtatt und abends 8 Uhr eine
Nachver=
mlung. — Der Geſangverein „Frohſinn” beteiligt
am Sonntag nachmittag an dem Liedertag des Clubs „
Fröh=
ert” in Darmſtadt. Gleichzeitig nimmt auch der
Geſang=
ein „Sängerluſt” an dieſer Veranſtaltung teil.
Eberſtadt, 17 Sept. Wichtig für Hühnerhalter.
nerhalter, die ſich nach der letzten Viehzählung (1. 12. 1931)
ſhoner angeſchafft haben, können verbilligten Weizen erhalten,
ſen ſie ſich am Montag, den 19. September, auf Zimmer 3 der
Egermeiſterei melden. Ausgeſchloſſen von der Belieferung ſind
hnerhalter, die ſchon bei der letzten Belieferung berückſichtigt
ſuden, auch dann, wenn ſich ihre Hühnerzahl inzwiſchen ver=
Pzert hat.
Griesheim, 17. Sept. Die Reichsjugendwettkämpfe, die des
henwetters wegen am Mittwoch vormittag ausfallen mußten,
ſoen am Freitag nachmittag auf dem Sportplatz der Freien
nerſchaft am Beſſungerweg ſtatt. Die Geräteübungen an Reck,
enheAlg y ſteren und Pferd werden erſt gegen Weihnachten gewertet. Die
ustümlichen Uebungen beſtanden aus einem 100= bzw. 75=
Meter=
einem Hochſprung einem Handballweitwurf und einer
henübung im zweimaligen Radſchlagen zum Stand bzw. einem
ſoringen über zwei bis drei Schüler. Den Beſten werden
ienurkunden des Herrn Reichspräſidenten und des Herrn
iegerfilm g Y/ satspräſidenten überreicht. — Der Artillerieverein Darmſtadt
ſchtigt am Sonntag (18. September) das Darmſtädter Waſſer=
1 im Eichwäldchen. Nach der Beſichtigung marſchieren die
Alnehmer nach Griesheim. Dort findet im Saale des „
Darm=
er Hof” ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt, wozu alle
ehe=
ender 1 AAligen Artilleriſten von Griesheim eingeladen ſind.
reigeu W Cp Pfungſtadt, 17. Sept. Den Verletzungen erlegen.
6 vier Jahre alte Töchterchen Hedwig Elfriede der Familie
t! Weimann, das wie gemeldet, in einen Topf kochenden
Waſ=
gefallen war, iſt jetzt im Darmſtädter Krankenhaus ſeinen
beren Brandwunden erlegen. — Die Gemeindevieh=
Ma ge iſt vom Montag bis Mittwoch wegen Reparaturarbeiten
Mchloſſen.
E Ober=Ramſtadt, 17 Sept. Hohes Alter. Am 18. d. M.
endet Frau Heinrich Fiſcher Witwe, Darmſtädter Straße 84,
1. Lebensjahr. — Frühkartoffelernte. Zurzeit iſt
mn in unſerer Gemarkung mit dem Ernten der Frühkartoffeln
hEftigt. Im allgemeinen iſt der Ertrag nicht beſonders hoch.
Erahmen bilden einzelne Sorten und die Bodenbeſchaffenbeit.
Der Obſt=und Gartenbauverein weiſt darauf hin, daß
ſteklungen auf Torfmull, Buſchroſen und Kirſchbäume zum
ſiehtbezug nur noch bis 20. d. M. bei Feldſchütz Vetter und
urnwart Heiſel entgegengenommen werden.
An. Groß=Zimmern, 17. Sept. Vorgeſtern nachmittag traf bei
Evang. Jugendverein Groß=Zimmern der Reichsjungſcharwart
Horch ein. Nach gegenſeitiger Begrüßung hatte er bald mit
ent ſpannenden Jungſchargeſchichten eine aufmerkſame
Zuhörer=
eft gewonnen. Ernſt und Scherz wechſelten miteinander ab.
Abend verſammelte ſich die männliche und weibliche Jugend
den geſchätzten Jugendführer. Er verſtand es, in ſeiner
luſti=
humorvollen Art alt und jung zu feſſeln. Und doch liegt in
ſeinen Erzählungen ſittlicher Ernſt. Zum Schluß berichtete er
ei den Stand der chriſtlichen Jugendbewegung, die
erfreulicher=
liſe vorwärts marſchiert.
. Dieburg, 17. Sept. Obſtverſteigerung. Die Obſt=
Mt an den Kreisſtraßen brachte gegenüber dem Vorjahre einen
i empfindlichen Einnahmeausfall für die Kreiskaſſe. Nicht nur,
ein ſpärlicher Behang zu verzeichnen war, hatte der Sturm
letzten Sonntag auch dieſen noch ganz erheblich dezimiert. Es
en deshalb immer eine größere Anzahl Bäume zuſammen zum
sgebot, doch blieb der Erlös ſtets unter einer Mark. —
Kar=
ifelernte. Im Laufe der kommenden Woche ſetzt hier die
ntoffelernte ein, die eine gute zu werden verſpricht. Leider
meh=
äch die Klagen über Felddiebſtähle, die trotz vermehrten
Feld=
uitwerſonals einen größeren Umfang angenommen haben. Auch
Zeichen der Zeit.
ſſprachige,
Reiſhe
bietet ei
ich der
Ausr=
alles, was 8
Zur Behebung der Arbeitsloſigkeit.
Die Vorhaben des Freiwilligen Arbeitsdienſtes im Kreiſe Erbach. — Dringende Inſtandſekungsarbeiken
der Mümlſing und Gerſprenz.
Der Erbacher Arbeitsplan.
Erbach, 17. September.
Waren die Gemeinden und das Kreisamt von jeher bemüht,
die kataſtrophale Arbeitsloſigkeit durch Fürſorge= und
Notſtands=
arbeiten zu mildern, ſo war man auch von vornherein beſtrebt, die
neue Möglichkeit des Freiwilligen Arbeitsdienſtes unverzüglich
in dieſem Sinne auszunutzen. Dies war um ſo notwendiger, als in
einzelnen Gemeinden durch das Darniederliegen der Induſtrie
und des Bauhandwerks die Arbeitsloſigkeit im Verhältnis zur
Bevölkerungszahl und der verbliebenen geringen Steuerkraft
Aus=
maße angenommen hatte, wie in den bereits ſprichwörtlich
gewor=
denen Notgemeinden des Kreiſes Offenbach, ſo daß in einzelnen
Gemeinden bereits jeder zweite Menſch, in einer ſogar mehr als
jeder zweite Menſch unmittelbar oder mittelbar der öffentlichen
Fürſorge zur Laſt fallen mußte. Beim Freiwilligen Arbeitsdienſt
ſpielt nun neben den wirtſchaftlichen und ſozialen Belangen der
erzieheriſche Geſichtspunkt eine ausſchlaggebende Rolle. Handelt
es ſich doch darum, junge Menſchen bis zu 25 Jahren, die teilweiſe
ſchon ſeit Jahren keine geregelte Arbeit haben, wieder einer
ge=
regelten und ſinnrollen Tätigkeit in der Menſchengemeinſchaft
zu=
zuführen. Dabei iſt es natürlich äußerſt ſchwierig, ſogenannte
zu=
ſätzliche”, d. h. ſolche Arbeiten zu finden, die ohne den
Freiwilli=
gen Arbeitsdienſt nicht unternommen würden, die alſo dem freien
Arbeitsmarkt keine Arbeit wegnehmen und doch einen
wirtſchaft=
lichen Sinn haben, dabei aber den Gemeinden möglichſt geringe
Materialkoſten verurſachen.
Die an und für ſich notwendige Inſtandſetzung der Mümling
und Gerſprenz, die aber in dieſer ſyſtematiſchen Weiſe hätte
unter=
bleiben müſſen, wenn die Gemeinden allein und im freien
Arbeits=
vertrag die Koſten hätten aufbringen müſſen, bot hierfür eine
ausgezeichnete Gelegenheit. Die waſſerhemmenden Bäume und
Sträucher ( im Intereſſe des Vogelſchutzes und der Erhaltung des
Landſchaftsbildes nur dieſe)) werden beſeitigt und dienen, als
Faſchinen gebunden, zugleich an Ort und Stelle zum Schutz der
Ufer gegen Ausſpülungen, ſogenannte „Auskolkungen”, und zur
Beſeitigung von ſolchen. Anlandungen ſind zu beſeitigen, kurz, es
hat alles das zu geſchehen, was einen ungehinderten Abfluß des
Waſſers, insbeſondere auch bei Hochwaſſer, ermöglicht und ein
Verſumpfen und Verſäuern der Wieſen nach Möglichkeit
ver=
hindert.
Die abwechſelungsreiche Arbeit macht den 250 jungen Leuten
aus den Gemeinden längs der Mümling von Hetzbach bis Hain=
Mit dem Anlegen der Leimringe um die Obftbänme:
zur Bekämpfung des kleinen Froſtſpanners iſt ſo zeitig
anzufan=
gen, daß zu Beginn des Froſtſpannerfluges — Anfang Oktober —
die Arbeiten gerade abgeſchloſſen ſind. Nähere Angaben entbält
das Flugblatt Nr. 20 der Biologiſchen Reichsanſtalt. Ueber
wei=
tere Schädlinge und Krankheiten des Obſtbaues und der
Land=
wirtſchaft, die für die jetzige Jahreszeit von beſonderem Intereſſe
ſind, finden ſich Angaben in den Flugblätern Nr. 33:
Schild=
läuſe des Obſt= und Weinbaues, Nr 73: Die Rübenblattwanze,
Nr. 29: Schwarzfleckenkrankheit des Ahorns. Nr. 63:
Vorrats=
ſchädlinge, Nr. 91: Holzſchutz, Nr. 98: Wühlmaus, Nr. 104/108:
Schädlingsbekämpfung im Gewächshaus. Nr. 4 gibt ein
Verzeich=
nis der Stellen des Pflanzenſchutzdienſtes, die Auskunft über
Pflanzenkrankheiten und =ſchädlinge erteilen. (Merkblatt
Nr. 4.) Merkblatt Nr. 1: Krebsfeſte Kartoffelſorten.
Wirkſame Mittel für Schädlingsbekämpfung
findet man in den Flugblättern Nr. 46: Erprobte Mittel gegen
tieriſche Schädlinge und Nr. 74: Erprobte Mittel gegen
Pilz=
krankheiten. Die vom Deutſchen Pflanzenſchutzdienſt erprobten
Fertigpräparate der chemiſchen Induſtrie ſind in den Merkblättern
Nr. 7: Getreidebeizmittel und Nr. 8/9: Mittel gegen
Pflanzen=
krankheiten =ſchädlinge und Unkräuter zuſammengeſtellt. In dem
Merkblatt Nr. 2 werden die Beizverfahren, im Merkblatt Nr. 3
die Bekämpfungsverfahren gegen ſchädliche Nagetiere geſchildert.
Preis der Flug= und Merkblätter je Nummer 5 Pfg.,
porto=
frei, Bezug durch die Heſſiſche Hauptſtelle für Pflanzenſchutz,
Gießen. Poſtſcheckkonto: Frankfurt a. M. Nr. 37 259.
Cg. Reinheim, 17. Sept. Der Kreislehrerverein
Die=
burg hielt ſeine Jahrestagung ab, die aus allen Teilen des
Krei=
ſes gut beſucht war. Im Mittelpunkt ſtand ein Vortrag des
Schriftführers des Heſſ. Landeslehrervereins, Lehrer Horn zu
Darmſtadt über den Ausbau der Oberſtuße der Volksſchule. In
klaren Ausführungen ſetzte ſich der Redner mit der Abwanderung
in die höhere Schule und mit den vielfach in der Oeffentlichkeit
erhobenen Angriffen gegen die Leiſtungen der Volksſchule
aus=
einander und zeigte Wege auf, wie dieſen Mängeln zu begegnen
ſei. Er erwartet gegenwärtig nicht viel von äußeren Reformen,
obwohl auch ſolche durchaus im Bereich der Möglichkeit liegen,
ſon=
dern denkt in erſter Linie an eine innere Umgeſtaltung der
Ober=
ſtufe. Eine jede Reform muß pſychologiſch unterbaut ſein, muß
der Leiſtungsſteigerung dienen und in erſter Linie
Perſönlichkeits=
bildung zum Ziel haben. Der Vortrag bot eine Fülle von
An=
regungen für die weitere Behandlung des Problems in den
Be=
zirksvereinen und in der breiteren Oeffentlichkeit, in der dieſe
Frage auch in einer nahen Zukunft eine nicht unweſentliche Rolle
ſpielen dürfte. In der Ausſprache kamen ſehr berechtigte Klagen
über die unerträglich hohen Klaſſenziffern und über die vielfach
zu beobachtende parteipolitiſche Verhetzung der Schulkinder, die
eine ruhige und ſorgfältige Schul= und Erziehungsarbeit ſtark
er=
ſchweren, zum Ausdruck. Im Anſchluß daran kamen ſchul= und
beamtenpolitiſche Fragen, ſowie interne Vereinsangelegenheiten
zur Verhandlung, die den Willen zum Ausdruck brachten, an einer
geſchloſſenen und von jeder parteipolitiſchen und konfeſſionellen
Bindung freien Organiſatoin zur Wahrung der Belange von Schule
und Lehrerſtand feſtzuhalten.
r. Babenhauſen, 17. Sept. Das Kirchweihfeſt, die in der
ganzen Umgebung allbeliebte. Bowehaiſer Kerb”, wird dieſen
Sonntag und Montag hier gefeiert. Juxplatz iſt in dieſem Jahre
der Bismarcksplatz in der Nähe des Bahnhofes.
Ci. Erbach, 17. Sept. Sprechſtunde der
Handwerks=
kammer. Kommenden Dienstag, den 20. September, hält die
Handwerkskammer=Nebenſtelle Offenbach von 1.15—2.45 Uhr
nach=
mittags im Leſezimmer, der Fachſchule einen Sprechtag ab. —
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt am Sonntag wegen
plötzlicher Erkrankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt zunächſt
der Hausarzt zu rufen; wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann iſt
am Sonntag, 18. September, Herr Dr. med. Keßler zu deſſen Ver=
tretung bereit.
ſtadt an der bayeriſchen Grenze (Erbach ſtellt bis jetzt 16
Michel=
ſtadt 42, Steinbach 30, König 35, Höchſt 40 Arbeitsdienſtwillige)
ſichtlich viel Freude, mit vergnügtem Volksliedgeſang ziehen ſie
geſchloſſen zu und von der Arbeitsſtelle. Die Arbeit wurde in
allen Gruppen eingeleitet durch einführende Worte der
kulturtech=
niſchen Leitung, des Kulturbauamtes Darmſtadt (
Regierungs=
baurat Bruſius, Oberinſpektor Chriſt, Kulturtechniker Schecker),
das vom Landesarbeitsamt als „Träger” des Unternehmens
be=
zeichnet, und des Regierungsrats Dr. Rindfuß vom Kreisamt
Er=
bach, das mit der erzieheriſchen Betreuung der jungen
Dienſt=
willigen betraut iſt, Beſtimmungsgemäß wird in Anrechnung auf
die 40ſtündige Wochenarbeitszeit zur Stärkung des
Gemeinſchafts=
geiſtes an zwei Stunden wöchentlich Sport getrieben und die
gleiche Zeit gemeinſamer geiſtiger Arbeit gewidmet. In dieſem
Sinn haben die Herren Fachſchuldirektor Weſtphal=Erbach und
ſtud. art. Müller=Steinbach, geſchichtliche und kunſtgeſchichtliche
Füh=
rungen durch Erbach, Michelſtadt und die Steinbacher
Einhardts=
baſilika zugeſagt, Rektor Lerch=Michelſtadt hält einen
Lichtbilder=
vortrag über ſeine Erlebniſſe in ruſſiſcher Kriegsgefangenſchaft,
Lehrer Magſam über die Fahrt der Jungſchar nach Siebenbürgen,
Dekan Schäfer über ſeine Reiſe nach Aegypten. Außerdem iſt eine
Gruppe von Goethevorträgen durch die Lehrer Winkler von
Pfungſtadt, Lehmann von Eberbach und Hensler von Rai=
Breiten=
bach geplant, Dr. Rindfuß=Erbach wird
ſtaatsbürgerkundlich=
ſoziale Ausſpracheſtunden halten. Profeſſor Salomon=Calvi=
Heidel=
berg hat ſich mit der gleichen Uneigennützigkeit wie alle anderen
Redner, bereit erklärt, mit Lichtbildern über die geologiſche
Ge=
ſchichte des Odenwaldes zu ſprechen — Wenn nicht alle guten
Vorzeichen trügen, wird ſich aus dieſem Zuſammenklang von
kör=
perlicher und geiſtiger Arbeit, der Zuſammenarbeit von jüngeren
und älteren Menſchen ein Geiſt echter Kameradſchaft und freien
Zuſammengehörigkeitsgefühls entwickeln können, denn es handelt
ſich ja um Menſchen, die ihr freier Entſchluß zum Dienſt an der
Volksgemeinſchaft zuſammengeführt hat. — War dieſen Arbeiten
bereits eine vom Forſtamt Beerfelden eingeleitete Wegbauarbeit
bei Hetzbach vorausgegangen, ſo iſt zu hoffen, daß ſich im Laufe
des Winters noch weitere Arbeiten im freiwilligen Arbeitsdienſt
entwickeln werden, damit die arbeitsfreudige Jugend nach
zehn=
wöchiger Arbeit an Mümling und Gerſprenz (dort wird mit etwa
hundert Arbeitsdienſtwilligen nächſte Woche begonnen) nicht
wie=
der zum Feiern verurteilt iſt und damit auch andere ſchwer
not=
leidende Gemeinden — zu denken iſt dabei insbeſondere an Lützel=
Wiebelsbach, Seckmauern und Haingrund — wenigſtens etwas
Hilfe durch den Freiwilligen Arbeitsdienſt erhalten können.
Dr. 1. R.
Weinberg=Rundgang.
Heppenheim, 15. September.
Das hieſige Landwirtſchaftsamt veranſtaltete für die
Winzer der Orte Zell und Gronau unter Führung von Herrn
Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Schül einen Rundgang durch einen
Teil der großen Weinbaugemarkung Heppenheim a. d. B.
Pünkt=
lich um 2 Uhr trafen ſich die zahlreich zu Fuß, zu Rad und im
Autobus herbeigekommenen Beſucher, denen ſich auch viele
Hep=
penheimer zugeſellt hatten, im Rebmuttergarten. Dr. Schül hieß
ſie, auch im Auftrag der Weinbaulehranſtalt Oppenheim und der
Bergſträßer Winzervereinigung, als deren ſtellvertretender
Vor=
vorſitzender Herr Domänenverwalter Hillenbrand=Bensheim
an=
weſend war, herzlich willkommen, und gab ſeiner Freude über den
ſtarken Beſuch Ausdruck; „wohl 100 Perſonen, darunter
erfreu=
licherweiſe auch einige Frauen, mögen es geweſen ſein. Es folgte
nun die Beſichtigung des Rebmuttergartens, wobei von den
Sach=
verſtändigen Dr. Schül und Hillenbrand jun, die erforderlichen
Erläuterungen gegeben wurden. Beſonderes Intereſſe erregte der
vor dem Verwaltungsgebäude angelegte, rund 4 Morgen große
Ertragsweinberg vorwiegend mit Müller=Thurgau=Pfropfreben
bepflanzt, die, obwohl erſt im dritten Jahre ſtehend, ſich durch
einen außerordentlich reichen Behang und fortgeſchrittene Reife
auszeichneten: man ſchätzt die diesjährige Ernte auf zweieinhalb
bis drei Stück.
Vom Rebmuttergarten aus ging es in den Schloßberg. Dort
ſollte neben privaten Weinbergen vor allem die Riesling=
Pfropf=
rebenpflanzung der Stadt Heppenheim unter Führung des
ſtädti=
ſchen Güterverwalters und des Feldſchutzperſonals beſichtigt
wer=
den. Auch dieſe Anlage, die ebenfalls erſt im dritten Jahr ſteht,
löſte durch ihr geſundes Wachstum, ihre hohe Fruchtbarkeit und
ihre muſtergültige, moderne Einrichtung allgemeine Bewunderung
aus. Anerkannt wurde ferner, daß nicht nur die genannten beiden
Weinbergsanlagen der öffentlichen Hand, ſondern auch die der
privaten Winzer trotz des in dieſem Jahre verheerenden
Auftre=
tens von Rebſchädlingen in ihrem Zuſtande noch ſehr befriedigten.
Nach beendigtem Rundgang trafen ſich die Teilnehmer auf
Einladung des hieſigen Winzervereins in deſſen Räumlichkeiten.
An eine Beſichtigung der Betriebsanlagen ſchloß ſich eine
Wein=
probe, bei der die Vereinsweine gebührende Achtung fanden und
die bald eine gehobene, frohe Stimmung ſchuf Reden wurden
ge=
halten des Dankes und der Anerkennung, insbeſondere auch von
den Herren Bürgermeiſtern der Orte Gronau und Zell, oft
ge=
würzt mit goldenem Humor, und als man auseinander ging,
ver=
ſprach man ſich, im nächſten Jahre den Zeller und Gronauer
Freunden des edlen Weinbaues einen Gegenbeſuch zu machen.
Dk. Wald=Michelbach, 17. Sept. Der Leiter des hieſigen
Sta=
tionsamtes, Bahnvorſteher Wunderlich, trat am 1. September
in=
folge Erreichung der Altersgrenze in den Ruheſtand. Er war 29
Jahre am hieſigen Stationsamt tätig und erwarb ſich in dieſer
Zeit nicht nur die Sympathien des Bahnperſonals, ſondern auch
der Einwohnerſchaft. Zum neuen Bahnvorſteher wurde der ſchon
etliche Jahre hier tätige Eiſenbahnſekretär Sattler ernannt.
Dr. Beedenkirchen, 17. Sept. Am Dienstag ſammelte ſich der
Frauenverein zu einer Fahrt nach Groß=Umſtadt, um dort
die Gemüſebauanſtalt der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer zu
beſichtigen. Was in dieſem modernen Betriebe den
Fahrtteilneh=
mern alles gezeigt und erklärt wurde, hat nicht nur ſtarke
Ein=
drücke hinterlaſſen, ſondern gewiß auch lebhafte Anregungen
ge=
geben. Auf der Rückfahrt über Dieburg ſtattete man der dortigen
Guſtav=Adolfs=Kirche ſowie auch der katholiſchen Kirche einen
Beſuch ab. Eine Beſichtigung der großen Gärtnerei in Roßdorf
beſchloß die an ſtarken Eindrücken reiche Fahrt. Beide Ausflüge
ſtanden unter Führung unſeres Herrn Pfarrers Marguth, dem
hiermit auch von dieſer Stelle nochmals herzlichſt gedankt wird.
— Kirchweih. Am Sonntag und Montag findet das hieſige
Kirchweihfeſt ſtatt.
SaOlOMOHALIA
und ist micht Zufall, wenn eine Zigarette die amfmeisten
ver-
langte ist.
Dann hat sie nämlich, mit. Sicherheit den:Geschmi
der ganzen
Raucherwelt getroffen.
Hands führende=Zigarette ist
Deut:
die mildeCALEN SSK
Seite 8 — Nr. 260
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 18. September 1923
Aus den Gemeinderatssitzungen-
Der Leiker des Gießener Flugplakes
ködlich verunglückk.
Cp. Pfungſtadt, 17. Sept. Annahme des
Gemeinde=
voranſchlages. Der Gemeinderat nahm in ſeiner letzten
Sitzung den Gemeindevoranſchlag nach eingehender Beratung mit
allen gegen zwei Stimmen an. Im Zuſammenhang damit wurde
ein Antrag, den eingeſetzten Betrag für Frühſtück an bedürftige
Kinder von 1800 RM. auf 2500 RM. zu erhöhen, mit zehn gegen
ſechs Stimmen abgelehnt. Ein Antrag, in Zukunft keine Privat=
Gärtnerarbeiten durch die Friedhofsverwaltung ausführen zu
laſſen, wurde an den Friedhofsausſchuß überwieſen. Der für die
Unterhaltung der Wege und Pflanzungen in den ſtädtiſchen
An=
lagen und an den Denkmälern eingeſetzte Betrag von 300 RM.
wurde auf 800 RM. erhöht. Desgleichen wurde der für
Unter=
haltung, Reinigung des Flußbettes, der Ufermauern und Dämme
der Modau, der Sandbach ſowie des Land= und Fanggrabens
ein=
geſetzte Betrag von 5800 RM. auf 7500 RM. erhöht. Dieſer
Be=
ſchluß wurde einſtimmig gefaßt. Ein Antrag auf Aufhebung der
Rückerſtattungspflicht im Bezirksfürſorgeverband für alle Sozial=
und Kleinrentner wurde abgelehnt. Für Arbeitsloſenfürſorge
wurden in dieſem Jahre 421 200 RM. gegenüber 148 000 RM. im
Vorjahre eingeſtellt. Ein Zuſatzantrag, den Arbeitsloſen auch
Brenmaterialien, Kartoffeln uſw. zu ſtellen, wurde der nicht
über=
ſehbaren Auswirkungen halber abgelehnt, dagegen ſoll von Fall
zu Fall je nach Bedürftigkeit den Arbeitsloſen entgegengekommen
werden. Ein Antrag auf Nichterhebung der Bier=, Bürger= und
Gemeindegetränkeſteuer wurde abgelehnt. Dagegen wurde ein
Antrag auf Streichung der Bürgerſteuer mit zehn gegen acht
Stimmen bei einer Enthaltung genehmigt. Die
Steuerausſchlags=
ſätze wurden faſt durchweg in der Höhe des Vorjahres unter
Ab=
zug der durch die Notverordnung beſtimmten Sätze genehmigt. Sie
betragen für Gebäude und Bauplätze 29,5 Pfg., für land= und
forſt=
wirtſchaftlich genutzten Boden 408 Pfg., für den Gewerbeertrag
1,66 RM., während bei der Sondergebäudeſteuer bei einem
Wert bis zu 7000 Mk. 33,40 Pfg. für 100 RM. Steuerwert, und bei
einem Wert über 7000 RM. 29,14 Pfg. rhoben werden. Zum Schluß
wurde der Verkauf des ſeitherigen Fuhrparkanweſens in der
Berg=
ſtraße mit Ausnahme der Wagenhalle an den Landwirt Ludwig
Fiſcher zum Preiſe von 5000 RM. genehmigt.
As Erbach, 17. Sept. Gemeinderatsſitzung. Am
Frei=
tag fand unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters eine
öffent=
liche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Vor Eintritt in die Tagesordnung
werden die Herren Weißmantel und Wacker zu Urkundsperſonen
beſtimmt. Der Vorſitzende verweiſt auf ein Schreiben des
Kreis=
amtes, wonach die Gemeinden angehalten werden, den örtlichen
Verhältniſſen entſprechend eine Kanalgebühr zu erheben. Der
Bauausſchuß hat nach eingehender Prüfung verſchiedener
Gebüh=
renordnungen beſchloſſen, von je 100 Mark
Brandverſicherungs=
wert 5 Pfg. für Kanalgebühren zu erheben. Der Antrag des
Bau=
ausſchuſſes wird mit Stimmenmehrheit abgelehnt. — Der
Neu=
gartenweg ſoll derart hergerichtet werden, daß er dem im Brühl
gleichkommt. Zu den Herſtellungsarbeiten ſollen
Wohlfahrtserwerbs=
loſe herangezogen werden. — Bereits im kommenden Monat ſoll
mit der Errichtung von Notbauten begonnen werden. Von der
Aufſtellung von Eiſenbahnwagen nimmt der Rat Abſtand. Dafür
ſoll eine Baracke mit zwei 2=Z.=Wohnungen erſtellt werden. Der
Voranſchlag in Höhe von etwa 1900 Mark muß genau eingehalten
werden. Die Pläne werden dem Rat zur Einſicht vorgelegt.
Hier=
zu wird Zuſtimmung erteilt — Die Satzungen der Freiwilligen
Feuerwehr Erbach wurden dem Bauausſchuß zur Begutachtung
vorgelegt. Dieſer empfiehlt dem Gemeinderat, ſeine Zuſtimmung
zu erteilen, was auch einſtimmig erfölgte. — Mit Brauereibeſitzer
Jakob Wörner wurden Verhandlungen geführt zwecks Abnahme
von Waſſer aus dem Leitungsnetz der Stadt. Das Waſſergeld, das
entſprechend geſenkt werden ſoll, wird in einer Kommiſſionsſitzung
feſtgeſetzt. Eine Ermäßigung des Waſſergeldes für Großabnehmer
(Antrag der Herren Küchler und Egner) kann vorläufig nicht
ein=
treten, da ein ſolcher Ausfall zurzeit nicht zu ertragen ſei — Die
Waſſergeldrückſtände wurden von dem Waſſerwerksausſchuß genau
überprüft, uneinbringliche Forderungen ſollen geſtrichen werden.
— Der Rat beſchließt, das Leitungsnetz an der Erlenbacherſtraße
aufgraben und die entſprechenden Verbeſſerungsarbeiten
vorneh=
men zu laſſen — Es wird beſchloſſen, die Bürgerſteuer mit einem
Zuſchlag von 200 Prozent zu dem Normalſatz zu erheben. Die
Son=
dergebäudeſteuer wird um 20 Prozent geſenkt. An Umlagen
wer=
den erhoben für Bauplätze 56,5 Pfg., für landwirtſchaftlich
bebau=
ten Grundbeſitz 126,9 Pfg. für gewerbliche Anlagen 96,8 Pfg. und
für Gewerbeerträge 317 Pfg. Mit dieſem Punkt war die
öffent=
liche Sitzung beendet, anſchließend fand noch eine nichtöffentliche
Sitzung ſtatt.
d. Rimbach i. Odw., 17. Sept. Gemeinderatsſitzung.
Als einziger Punkt der Tagesordnung ſtand die Pflichtarbeit der
Wohlfahrtserwerbsloſen zur Beratung. — Die
Wohlfahrts=
erwerbsloſen haben die eingeführte Pflichtarbeit eingeſtellt, da
ihnen die für die Ausführung notwendigen Arbeitsgeräte nicht
zur Verfügung ſtanden und ihnen die Beſchaffung derſelben aus
eigenen Mitteln nicht möglich iſt. Aus dieſem Grunde haben ſie
einen Dringlichkeitsantrag eingebracht. Um die Durchführung der
Pflichtarbeit zu gewährleiſten, hat der Rat die Anſchaffung von
15 Schaufeln, 15 Böſchungshacken und 5 Kreuzhacken auf Koſten
der Gemeinde beſchloſſen. Die Lieferung ſoll einem hieſigen
Ge=
ſchäftsmann auf dem Submiſſionswege übertragen werden. Weiter
war die Gewährung einer Zuſatzunterſtützung während der
Aus=
führung der Pflichtarbeit beantragt. Da die Gemeinde jedoch
hier=
zu finanziell nicht in der Lage iſt, wurde als Ausgleich die
Pflicht=
arbeit durchſchnittlich um einen halben Tag pro Woche gekürzt.
Die Invalidenkarten der Wohlfahrtserwerbsloſen ſollen einer
Kontrolle durch die Bürgermeiſterei unterzogen werden und im
Bedarfsfalle ſoll die Anwartſchaft auf Koſten der Gemeinde
auf=
recht erhalten werden. Falls ein Wohlfahrtserwerbsloſer zur
Be=
ſchaffung von Schuhen nicht in der Lage iſt, kann die Gemeinde
die Koſten vorlagsweiſe übernehmen, wenn ſich der Betreffende
verpflichtet, die Aufwendungen ratenweiſe an ſeiner Unterſtützung
in Abzug bringen zu laſſen.
Ck. Crumſtadt, 16. Sept. Gemeinderatsſitzung. Die
Gemeindevergnügungsſteuern werden über die Dauer der
Kirch=
weihe um 20 Prozent ermäßigt. Ratsmitglied Kern, der
bekannt=
lich ab 1. September zum Schutzmann in der hieſigen Gemeinde
ernannt wurde, bat in einem Schreiben, ſeine
Mandatsnieder=
legung als Gemeinderat zu genehmigen. Da von keiner Seite
Einwände erhoben wurden, wird aller Wahrſcheinlichkeit nach
Weißbindermeiſter Lücker ſein Nachfolger werden. Mit Kern
ſcheidet ein Vertreter des Handwerks aus dem Ortsparlament, der
während ſeiner 10jährigen Ausübung ſeines Amtes jederzeit den
Wünſchen der Einwohnerſchaft, insbeſondere der Handwerker und
Gewerbetreibenden, Rechnung trug.
Ck. Stockſtadt, 17. Sept. Gemeinderatsſitzung. Ein
Schreiben der Landeskommunalbank — Girozentrale, Darmſtadt,
worin der Gemeinderat erſucht wird, die beſtehenden
Kreditver=
träge auf die Goldklauſel feſtzuſetzen, das zwar vor ſechs Wochen
der Ablehnung verfiel, mußte infolge nochmaligen Erſuchens der
genannten Bank wiederholt zur Debatte geſtellt werden. Der Rat
konnte auch diesmal keinen Entſchluß faſſen, zumal es ſich hier um
eine Sache handelt, die einer gründlichen Ueberlegung bedarf.
Nach langem Hin und Her vertagte man ſchließlich die Beratung
bis zur nächſten Sitzung.
A. Schlierbach, 17. Sept. Obſtverſteigerung. Bei der
Obſtverſteigerung an der Provinzialſtraße Fürth—Schlierbach—
Kolmbach wurden infolge ſtarken Andranges der Steigerer über
Erwarten hohe Preiſe erzielt. Es wurden pro Baum 5—18 Mark
geboten, ſo daß ſich der Zentner auf dem Baum auf 3—5 Mark
ſtellte. Auch den Landwirten werden höhere Preiſe wie im
Vor=
jahre geboten, ſo zum Beiſpiel zurzeit für Lesobſt 3—3,50 Mark.
Die Obſternte iſt in manchen Ortſchaften unſeres Kirchſpiels recht
gut, während in anderen noch nicht der Eigenverbrauch der
Land=
wirte gedeckt wird. — Obſtdiebſtähle. Ueber Nacht wurden
in der hieſigen und in der Gemarkung der Nachbargemeinde
Win=
kel, die auch zum hieſigen Bürgermeiſtereibezirk gehört, mehrere
Obſtbäume ausgeplündert. Bis jetzt konnte man der Diebe noch
nicht habhaft werden. Es dürfte ſich empfehlen, nun unter dieſen
Umſtänden verſtärkten Feldſchutz einzuführen, da vermutlich das
Obſtſtehlen zu einem Nebenerwerb gemacht, und das geſtohlene
Obſt weiterverkauft wird!
e Wimpfen. 17. Sept. Ein ägyptiſcher Schmuck
ge=
funden. In dem benachbarten Bad Rappenau wurde bei der
Kartoffelernte auf einem Acker ein vorchriſtlicher ägyptiſcher
An=
hänger gefunden. Da im Jahre 47 v. Chr. die Römer unter Cäſar
zu Kleopatras Zeit in Aegypten Krieg führten, ſo wird
angenom=
men, daß Römer, die ja auch in Bad Rappenau Siedlungen
hat=
ten und bis zum Jahre 100 nach Chriſti Geburt hier anſäſſig
waren, dieſes wertvolle Stück mitgebracht und verloren haben.
Der Anhänger beſteht aus Goldbronze. Beiderſeits ſind hübſche
Bilder ausgeäzt und der Grund weiß und rot emailliert. Das
beiderſeitige Emaillieren des Schmuckes erhöht ſeinen Wert, da
dieſes Verfahren heute noch ſehr ſchwierig iſt. Die Bilder dieſes
typiſchen ägyptiſchen Schmuckes ſtellen einerſeits Begießen der
Früchte und Ernten derſelben und das Bildnis des Skarabäus,
eines heiligen Käfers, dar, anderſeits wird die Bitte um Regen
und das Totenſchiff über dem Charon, dem Fluß der Unterwelt,
gezeigt. Der Fund, der ein ſehr hohes Alter aufweiſt, und noch
tadellos erhalten iſt, wurde dem Rappenauer Heimatmuſeum
über=
geben."
D. Biblis, 17. Sept. Am 18 19. und 20. September wird in
unſerer Gemeinde das Kirchweihfeſt gefeiert. Während an den
beiden erſten Tagen in allen Tanzſälen Gelegenheit geboten iſt,
das Tanzbein zu ſchwingen, findet am Kirchweihdienstag, abends,
eine humoriſtiſche Schlußfeier ſtatt. Der Geſangverein „Eintracht”
wird dabei wieder im „Deutſchen Haus” einen ſeiner bekannten
humoriſtiſchen Theaterabende einſchalten, wobei drei luſtige
Schwänke: „Ein Gemütsmenſch”, „Der Stellvertreter” und „
Boll=
manns Erwachen” zur Aufführung kommen. Es lohnt ſich ohne
Zweifel wieder, die begabten Bibliſer Theaterſpieler der „
Ein=
tracht” (Hollerbach, Stumpf, Hörner, die Gebr. Angert uſw.) auf
den Brettern zu ſehen. Im „Weißen Löwen” findet eine
humo=
riſtiſche Vorſtellung der Darmſtädter Theatertruppe Th. Körner
ſtatt.
Ca. Lorſch, 17. Sept. Trainerverpflichtung. Der
Sportklub „Olympia” Lorſch, der durch die Mißerfolge in den
ſeitherigen Verbandsſpielen an den Rand des Abſtiegs gekommen
iſt, hat ſich der Notlage nicht verſchließen können. für ſeine
Liga=
mannſchaft einen Trainer zu verpflichten Es iſt ihm gelungen,
in der Perſon des Herrn Mildenberger=Waldhof eine ſehr
brauch=
bare Kraft zu gewinnen, der es hoffentlich gelingt, die Mannſchaft
wieder auf eine aufſteigende Bahn zu bringen. —
Preisauf=
ſchlag. Hat man in den letzten Wochen und Monaten eine
all=
gemeine Preisherabſetzung oder wenigſtens einen Preisſtillſtand
erleben können, ſo muß jetzt die Tatſache konſtatiert werden, daß
die Metzger die Preiſe, insbeſondere für Fleiſch, wieder etwas
er=
höht haben. In der Zeit des allgemeinen Lohnabbaues wird dies
in den Verbraucherkreiſen ſchmerzlich empfunden. —
Ruhe=
ſtandsverſetzung. Am 1. Oktober ds. Js. tritt Herr Förſter
Rühl dahier nach faſt 20jähriger Tätigkeit im hieſigen Forſtdienſt
in den wohlverdienten Ruheſtand. Während der Zeit ſeines
hieſi=
gen Wirkens hat er ſich durch ſein loyales Weſen das allgemeine
Wohlwollen der Bevölkerung erworben. Wir wünſchen ihm einen
frohen Lebensabend.
— Gernsheim, 17. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
16. Sept. —0,46 Meter, am 17. Sept. —0,46 Meter, morgens 5.30.
Gießen, 17. Septembo,
Am Samstag morgen gegen zwei Uhr iſt der Leiter des
ßener Flughafens der Deutchſen Lufthanſa A.=G. in Berlin, Fü
rich Karl Vongehr, auf der Straße Butzbach—Gießen, etwa
Meter vor Langgöns, tödlich verunglückt. Vongehr war mit
nem Flugkameraden Hans Joachim Handke, von der Deutt
Lufthanſa, der mit Vongehr auf dem Flughafen Gießen ſtatioo
iſt, nach Frankfurt a. M. gefahren, wo Handke ſeine
Flugpriß=
abgelegt hatte. Beide traten gegen 12 Uhr die Rückfahrt an.,
ſie gegen zwei Uhr morgens die ſtark nebeligen Niederungenn
ter Butzbach paſſierten, in denen die Sicht ſehr ſchwierig wa:,
merkte der den Wagen ſteuernde Handke plötzlich eine Stangee
einen Baum vor ſeinem Wagen. Durch das Herumreißern
Steuers wurden beide Inſaſſen herausgeſchleudert, wobein
Vongehr einen ſchweren Schädelbruch zuzog, dem er erlag.
Der erſt 28 Jahre alte Vongehr war von Berlin zur
Le=
des Gießener Flugplatzes berufen worden. Er war einige 2
Fluglehrer der Deutſchen Lufthanſa und ſtammt aus Johauu
dorf (Oſtpreußen).
Ck. Crumſtadt. 17. Sept. Am 15. September waren 7
Jahre, daß hierſelbſt eine Krankenſchweſterſtation beſteht. Su
ſter M. Göbel dient mit einer Unterbrechung 25 Jahre hie=
Krankenpflege.
e Aus dem Neckartal, 17. Sept. Landwirtſchaftli
Der Stand der Hackfrüchte verſpricht einen guten Ertrag und.
Quglität. Die Kartoffelernte hat zum Teil ſchon begonnen:
kam dieſer das trockene Wetter ſehr zuſtatten. — Die Weime
ſtehen gut. Normalen Jahren gegenüber waren ſie bis anu=
Auguſt im Wachstum wohl etwas zurück, was ſie jedoch infolg
warmen Wetters ſehr raſch nachholten. Zur Freude kann 7a
wrden, daß der Traubenbehang ein ſehr guter iſt. Obwohl gg
über 1931 dieſes Jahr mit einem Wenigerertrag zu rechnee
iſt heute ſchon eine gute Traubenernte vorauszuſehen. Der Böh
der einzelnen Rebſorten iſt unterſchiedlich. Den ſchönſten Böh
findet man an den Trollingerreben. Weißriesling, Schwamn
ling, Portugieſer, Affenthaler, Lemberger ſtehen wenig
nach=
in den Vorjahren, ſo waren auch dieſes Jahr wieder umfangm
mit großen Koſten verbundene Bekämpfungsarbeiten duu
führen. In Rebkrankheiten traten insbeſondere die Peronza
(ſog. Tau) und der Sauerwurm auf. Die letzten Bekämpf;
fanden Ende Juli und anfangs Auguſt ſtatt.
Gegenwärti=
die Weingärtner mit Felgen der Weinberge beſchäftigt, n—
das letzte Ausputzen heendet iſt. — Das Jahr 1932 hat den B.
im Neckartal viele Hungerſchwärme und wenig Honig gelle
Die Tannentracht, die im Schwarzwald wenigſtens einigern
die Imker für ihre viele Mühe entſchädigte, iſt im
Neckart=
ten, weil hier die Rottanne vorherrſcht, aber nur die Weißße
honigt. Leider gelang es dem Deutſchen Imkerbund nicht, fi.
ſen Herbſt zum Einwintern der Bienen den ſteuerfreien
zu erhalten. Die Folge wird ſein, daß ſo manches Volk bi
nächſten Frühjahr verhungert ſein wird. Die letzten drei
waren ſchlechte Honigjahre.
— Hirſchhorn, 17. Sept. Waſſerſtand des Neckan
16. Sept. 1,52 Meter, am 17. Sept. 1,48 Meter, morgens 5.3
Cp. Dornheim, 17. Sept. Hohes Alter. Philipp
konnte heute ſeinen 87. Geburtstag begehen. Brand ſtamn
Leeheim und wohnt hier bei ſeiner verheirateten Tochter.
Aa Langen. 17. Sept. Vereinsjubiläum. Da der
ſige Geſangverein „Frohſinn”, in dieſem Jahre auf ein 70jä y
Beſtehen zurückblicken kann, veranſtaltet er am kommenden
tag den 25. September, im Saalbau „Zum Lindenfels” eine
dertag, an dem ſich 16 Vereine mit rund 700 Sängern betel
werden.
2. Offenbach, 17. Sept. Beantragter Abbau von
tiſchen Werkſtätten. Bei dem ſtädtiſchen Hochbauarm
ſteht eine Schreiner=, Schloſſer= und Weißbinderwerkſtätte. Ei
einer Einnahme von 58 000 und einer Ausgabe von 56 310
einen Ueberſchuß von 1 690 für 1932 vorſahen. Die Notwend/
dieſer Werkſtätten wird ſchon immer beſtritten. Um dem m
Handwerk entgegenzukommen, iſt von der Deutſchen Volksich
nun beantragt, die Einnahmen und Ausgaben für dieſe
ſtätten im neuen Voranſchlag zu ſtreichen. In den Kreiſeur
ſozialiſtiſchen Parteien ſtößt der Abbau der Werkſtätten deym
auf Widerſpruch, obgleich auch der Beamtenſtab des
Bauu=
bedeutend verringert und an andere Aemter verſetzt wordm
Bedarf an Beamten hatte beſonders das Wohlfahrtsamt.
ſtädtiſche Voranſchlag für 1932 iſt in dem Finanzausſchuß ſarn
verlängerten Bürgerſteuer für 1932 abgelehnt worden, da
muniſten und Sozialdemokraten dagegen ſtimmten. Sollt”
Stadtrat dem Beſchluß beitreten, wird der Oberbürgermeiſt
Haushaltsplan mittelſt Notverordnung in Kraft ſetzen m
Die Notverordnung macht ein Ende alles Haders!
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 17. Sept. Feſtnahmen. Im Zuſammerl
mit den Waffenfunden wurden im Laufe des geſtrigen Tage=”
Anzahl Perſonen verhaftet, die ſämtlich Mitglieder des verbut
Roten Frontkämpferbundes waren. — Der durch Funkſprunl
Kriminalpolizei Stuttgart ausgeſchriebene 17jährige HilfsavR
Schützenmaier aus Stuttgart wurde hier ermittelt und feſten
men. Der Feſtgenommene wollte ſich in die Fremdenlegimnſ
geben — Neueröffnung eines jüdiſchen Mulels
in Worms. In der Vorhalle des Frauenbaus, der hüſe
Synggoge, die übrigens in gotiſchem Stil ausgeführt iſt, Ein
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Verw. angen. Gfl.
Zuſchr. u. G.87 Gſch.*
Junge gebild. Frau
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eines geb., gutſit.
Herrn i. Alt. v. 45
bis 60 Jahr. zwecks
Leigungsehe.
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K an
Darmſtüdter Tagblatt 7 Heſſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 10 — Nr. 260
Ansländiſche Polizeipräfidenken beſuchen Berlin.
Das erſte deutſche Schupo=Manöver.
Die Polizei=Gäſte bei der Führung durch die Berliner Polizei=Einrichtungen.
Zu einem Studienbeſuch trafen in der Reichshauptſtadt zahlreiche Polizei=Funktionäre au;
nland, aber auch aus Oeſterreich, Ungarn und Rumänien, darunter ſieben Polizeipräſido
ein. Die Berliner Polizei, vor allem ihre Kriminal=Abteilung, gilt in der ganzen
We=
vorbildlich aufgebaut und geleitet.
Maſchinengewehre der Ordnungspolizei in Stellung.
erſte Schupo=Manöver in Deutſchland fanden im weſtlichen Mecklenburg ausgedehnte
Als
lebungen der geſamten Ordnungspolizei des Landes ſtatt
Ernſt Udef verſchollen!
hale Filmſtars in Deutſchland.
Reich und Ausland.
Die Jahrhundert=Zeier
des Guſtav=Adolſ=Vereins.
Leipzig. Zur Jahrhundertfeier des Guſtav=
Adolf=Vereins, die am Sonntag mit einer
Kund=
gebung am Völkerſchlachtdenkmal in Leipzig
er=
öffnet wird, ſind aus der ganzen Welt
Abge=
ſandte und Freunde des Guſtav=Adolf=Werkes
zuſammen gekommen. Die Reichs= und
Staats=
behörden, an der Spitze Reichsinnenminiſter
Freiherr v. Gayl, bekunden durch ihr Erſcheinen
ihre Anteilnahme an dem Guſtav=Adolf=Verein,
deſſen Werk nicht nur religiös=kirchliche, ſondern
allgemein=nationalpolitiſche Bedeutung hat. Zur
Vorbereitung der mit der Jahrhundertfeier
ver=
bundenen Beratungen über die evangeliſche
Diaſpora trat geſtern der Zentralvorſtand des
Vereins unter Vorſitz des Präſidenten,
Geheim=
rat Dr. Rendtorff zuſammen. An den
Reichs=
präſidenten wurde ein Begrüßungstelegramm
geſandt.
„Do. X” kommt nicht nach Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M. In den letzten Tagen
werden von den verſchiedenſten Stellen
Mel=
dungen über einen bevorſtehenden Beſuch des
Rieſenflugſchiffes Do. X” in Frankfurt,
verbun=
den mit einer Waſſerung auf dem Main in
Um=
lauf geſetzt. Wir ſind in der Lage, auf Grund
von zuverläſſigen Informationen feſtzuſtellen,
daß in dem Reiſeprogramm des Flugſchiffes bis
jetzt ein Anfliegen von Frankfurt nicht
vorge=
ſehen iſt.
Der Haftentlaſſungsantrag für Karl Lahuſen
erneut abgelehnt.
Berlin. Der von der Verteidigung der
Brüder Lahuſen am Donnerstag für Karl
La=
huſen, der ſich bereits im 15. Monat in
Unter=
ſuchungshaft befindet, bei der zuſtändigen
Straf=
kammer des Landgerichts Bremen geſtellte
Haft=
entlaſſungsantrag iſt vorgeſtern abgelehnt
wor=
den. Ein neuer Haftprüfungstermin iſt auf den
15. Oktober feſtgeſetzt. Gleichzeitig iſt der
Er=
öffnungsbeſchluß in dem Hauptverfahren
er=
gangen.
Der Enkdecker des Malaria=Erregers
geſtorben.
London. Der berühmte Entdecker der
Uebertragung der Malaria durch Moskitos, Sir
Ronald Roß, iſt am Freitag, nach langem
Lei=
den, hier geſtorben. Der Forſcher wurde 75 Jahre
alt und lebte bis vor wenigen Jahren in großer
Armut. Erſt durch eine große öffentliche
Samm=
lung in England war es Noß möglich, einen
ruhigen Lebensabend zu führen.
Lilian Giſh.
aus vielen Filmen bekannt als die bezaubernde
Darſtellerin zarter Frauengeſtalten, bei ihrem
Kuraufenthalt in Bad=Nauheim.
Adolphe Menjou,
berühmt als der eleganteſte Filmſchauſpieler der
Welt, läßt ſich bei ſeinem Aufenthalt in Berlin
von einem Schupo den Weg zeigen.
Furchtbares Brandunglick.
Oſterode. In der Scheune des Gaſtwirts
Gnatowſki in Domkau, im Kreiſe Oſterode (
Oſt=
preußen), in der acht Bauhandwerker
übernach=
teten, entſtand in der Nacht ein Feuer, das ſich
mit ungeheurer Schnelligkeit ausbreitete. Von
den acht Handwerkern gelang es ſieben, ſich den
Weg durch Flammen und Qualm aus der bis
unter das Dach gefüllten Scheune ins Freie zu
bahnen. Der achte, der Zimmermann Kaminſki,
kam in den Flammen um. Von den ſieben
Ge=
retteten haben ſechs mehr oder minder ſchwere
Brandwunden erlitten. Außerdem ſprang das
Feuer auf das Wohnhaus und den Stall des
An=
weſens über und legte beide in Aſche. Die
Er=
mittlungen über die Brandurſache ſind im
Gange.
„Graf Zeppelin” in Rio de Janeiro.
Rio de Janeiro. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” traf geſtern morgen hier ein und flog
nach halbſtündigem Aufenthalt um 10.42 Uhr
wieder nach Pernambuco zurück. „Graf
Zeppe=
lin” wird die Heimfahrt nach Deutſchland am
22. d. M. antreten.
Abſturz des Pariſer Poſtflugzeuges in Croydon.
London. Das Pariſer Poſtflugzeug iſt bei
ſeiner Ankunft über dem Flugplatz von Croydon
infolge des herrſchenden Nebels abgeſtürzt. Der
Pilot wurde hierbei getötet und der Mechaniker
ſchwer verletzt.
Schweres Autounglück bei Brünn.
Brünn. Auf der Staatsſtraße Brünn=Olmütz
ereignete ſich in den Abendſtunden ein ſchweres
Autounglück. Ein mit mehr als 40 von ihrem
Tagewerk heimkehrenden Arbeitern beſetzter
Autobus ſuchte einem alten Mann, der die
Straße überqueren wollte, auszuweichen. Der
Chauffeur riß den Autobus zur Seite. Trotzdem
wurde der Straßenpaſſant vom Autobus erfaßt
und auf der Stelle getötet. Der Autobus fuhr
infolge der raſchen Wendung in den
Straßen=
graben, ſtieß an einen Baum und überſchlug ſih.
dabei wurden 38 Perſonen verletzt, darunter nach
den bisherigen Feſtſtellungen 12 ſchwer.
Drei Todesopfer eines Giſtmiſchers.
Senftenberg. In dem kleinen Landort
Klein=Partwitz, im nördlichen Teil des Kreiſes
Hoyerswerda, hat ſich eine furchtbare Tragödie
ereignet. In der Familie des 61jährigen
Aus=
züglers Türke ſtarb am Montag unter
Vergif=
tungserſcheinungen plötzlich Türkes
Schwieger=
ſohn, der 32jährige Arbeiter Groba, dem am Tag
darauf ſein ſechsjähriger Sohn Richard in den
Tod folgte. Grobas Ehefrau ſowie deren Vater,
Türke, wurden geſtern nachmittag ebenfalls
un=
ter Vergiftungserſcheinungen in das
Senften=
berger Krankenhaus eingeliefert. Kurz nach
ſei=
ner Einlieferung verſtarb auch der Vater Türke,
während ſeine Tochter in hoffnungsloſem
Zu=
ſtande darniederliegt. Unter dem dringenden
Verdacht, den Giftmord an ſeinem Schwager,
Schwiegervater und Neffen verübt zu haben,
wurde nach der Beerdigung der erſten beiden
Todesopfer der 35jährige Schuhmacher Juſt, der
Ehemann der zweiten Tochter Türkes, verhaftet
und dem Amtsgerichtsgefängnis Hoyerswerda
zugeführt. Türke betrieb mit ſeinem
Schwieger=
ſohn und ſeinen beiden Töchtern eine kleine
Landwirtſchaft, während der der Tat
verdäch=
tige Juſt längere Zeit abweſend und erſt kürzlich
zurückgekehrt war. Zwiſchen Türke und Juſt
entſtand nach der Rückkehr des Letztgenannten
ein geſpanntes Verhältnis, da Türke es ablehnte,
ſeinen Schwiegerſohn im Hauſe aufzunehmen.
Juſt pflegte das Mittageſſen für die ganze
Fa=
milie zu bereiten. Obwohl er ſelber, ſeine Frau
und ſein Kind von jeglichen
Vergiftungserſchei=
nungen verſchont geblieben ſind, beſtreitet er jede
Schuld. Die Sezierung der Leichen hat Spuren
von Arſen ergeben.
Neuer Höhenweltrekord im Flugzeug.
Faſt 15 000 Meter erreicht.
London. Ein neuer Welthöhenrekord für
Flugzeuge wurde von dem engliſchen Kapitän
Ouwins aufgeſtellt. Ouwins erreichte eine Höhe
von nahezu 15 000 Metern. Er ſtieg mit ſeinem
Flugzeug von dem Flugplatz Filton auf und
ſchraubte ſich in großen Kreiſen bis zu dieſer
neuen Rekordhöhe hinauf.
Berkin. Nach einem Kabelkelegran
s Lzeans.
Godhaven hat die Univerſal=Fanck=Film., Einſatz i
tion ſeit drei Tagen von dem Flieger Emg
keine Nachricht mehr. Dr. Fanck, der Luf
Expedition, meldet ſeine äußerſte Beſorgu!
ben aufs
das Schickſal Udets, da ſich an der 2500 Ru
ter langen Grönlandküſte bis Angmag5 n
nerlei Anſiedlungen befinden, wo Udet
kleine Maſchine Benzin bekommen könn ei
erinnerlich, wurde Udet auf die Nachr.ä
daß die fliegende Familie Hutchinſon va
ſei, beauftragt, unverzüglich ſich auf di
nach dem vermißten Flugzeug zu begebe
antwörtete, daß er den Auftrag ſofort a
werde.
Die Eiſenbahnkataſtrophe in Algi
Oran. Die Aufräumungsarbeiten
Stelle der Eiſenbahnkataſtrophe ſind wic!
abgeſchloſſen. Vorgeſtern ſind wiederum.
chen geborgen worden. Die Geſamts
bisher geborgenen Toten beträgt 60.
Vor hundert Jahren ſtarb der M
Romandichter Walker Scok.
Walter Scott,
Schottlands größter Romandichter, der
Jahren, am 21. September 1832, ſta
ſchuf durch harmoniſche Verbindung ſei 00
riſchen Sachkenntnis mit ſeiner Beoback!!
Volksrums und vor allem ſeiner ſchön
Phuntaſie den modernen hiſtoriſchen
Sein Geſamtwerk erreichte einen urigl
Umfang, vor allem, da ihn eine große 6‟
laſt zu immer neuer Produktion ann!
18. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 260 — Seite 11
ſäinde Pafſagiere aus Amerika.
Der Weg zurück.
swar es die Sorge der großen und kleinen
Paſſagier=
gärdampfer, die über den Ozean nach Amerika fuhren,
ſſoßſagiere von Bord fernzuhalten, die ſich widerrechtlich
grd der unbegrenzten Möglichkeiten einſchmuggeln woll=
Möglichkeiten in den Vereinigten Staaten ſind mit der
begrenzt worden, und damit hat ſich auch die Sorge der
tlinien in die andere Richtung verlagert: Man muß ſich
blinde Paſſagiere, die
von Amerika nach Europa
ſützen. Faſt jeder von Amerika kommende Dampfer kann
uwon berichten, wie er in Amerika von
Schwarzfahrt=
di belagert wurde, wie man bis zur letzten Minute den
gar unerwünſchten Fahrgäſten in den verſteckteſten Win=
Schiffes nachſpüren mußte.
laige in den Vereinigten Staaten iſt derart troſtlos
ge=
daß diejenigen, die einſt in Amerika das goldene Land
m auf die veraltete, rückſtändige europäiſche Heimat
jetzt froh ſind, wenn ſie nach Hauſe zurückkehren
enmäßig läßt ſich dieſe verſteckte Rückwanderung gar
gaſſen. Sie geht auf ſo unſichtbaren und mannigfachen
ur ſich, daß ſelbſt die amerikaniſche Statiſtik der ſonſt
46 zu hart zum Knacken iſt, ihr machtlos gegenüberſteht.
ein ſoeben nach Hamburg heimgekehrter Dampfer
be=
lhrt man in letzter Zeit in Ellis Island allein
ſim er feſtgenommen, die verſucht hatten, ſich heimlich an
yn ſpanienwärts fahrenden Schiffen zu ſchleichen. An Bord
chambeau”, eines franzöſiſchen Dampfers, entdeckte man
nicht weniger als 32 blinde Paſſagiere.
Ueberwachung des Zugangs an Bord iſt bei allen
Schif=
ſärkt worden. Die Kontrolleure laſſen ſich auch nicht mehr.
hn öligſten und verſchmierteſten „Maſchiniſten” täuſchen,
ſyer dieſer Maske die Ueberwachungsorgane hintergehen
die Anker gelichtet ſind.
ſich geſchieht freilich den ſo ermittelten Perſonen nichts
im Gegenteil: Sie werden einem Konſulat ihres
Heimat=
ſeiberwieſen, und die Behörden müſſen dann, da Amerika
ſſolche Gäſte bedankt,
den Rücktransport auf Staatskoſten beſorgen.
iſt für die Rückwanderer gefahrloſer und geſünder, die
hugen ſind allerdings von ſolchen Landeskindern, die ſich
ſuder Not ihres Vaterlandes erinnern, nicht ſehr entzückt,
nn ja auch den Schiffahrtsgeſellſchaften für die Mitnahme
nriſnwanderer eine, wenn auch kleine Entſchädigung zahlen.
damerikaniſchen Behörden ſehen dem Ganzen mit
Schmun=
ſie hoffen, daß die Rückwanderung ſich noch weiter
ſtei=
zutzrd. Dies ſei, ſo ſagen ſie richtig, die wirkſamſte und
bil=
mtlaſtung des Arbeitsmarktes, die durch kein anderes
beſo ſchnell und ſo gründlich erreicht werden könnte. Der
etionalen Kriſe der Arbeit wird natürlich damit nicht
ge=
cdenn durch die Rückwanderung wird der europäiſche
ſimarkt nur um ſo ſtärker belaſtet.
weiß, vielleicht wird es nicht lange dauern”",
ſie Amerikaner nach Europa auszuwandern beginnen.
Welt mit umgekehrten Vorzeichen: Es kommt nur
dar=
wo es ſchließlich am ſchlechteſten wird: diesſeits oder
Eides Ozeans.
er Einſatz ihres Lebens — denn jeder blinde Paſſagier
iſt Leben aufs Spiel — kehren die Auswanderer heim. Im
Ade verhungern ſie, in der Heimat hoffen ſie wenigſtens
ſen friſten zu können. Ueber Hamburg, Bremen, Rotter=
ᛋmwerpen, über alle europäiſchen Häfen kehren die Ent=
An aus einem Lande heim, in dem ihre Sonne plötzlich
beri.
H. Perk.
Ein Rivale des Niagara.
fitſch Guyana, die heißeſte und vielleicht die dem Verkehr
huigſten erſchloſſene Kolonie des Britiſchen Weltreiches, ſoll
ſem Anziehungspunkt für Weltbummler gemacht werden.
eſrcher ſoll auf einer mit unendlicher Mühe mitten durch
Gronau ſetzt ſeinen Weltflug fort.
Karte des Weltfluges,
den der deutſche Pilot von Gronau mit ſeinem „Dornier=Wal” bereits bis Tokio glücklich zurückgelegt hat. Von hier wird er nun
über die Molukken, Indien, Bagdad, Rom in Etappenflügen in die Heimat zurückkehren. Mit der Ueberfliegung des Atlantiſchen
und Stillen Ozeans dürfte er die ſchwierigſten Strecken des Flugs bereits überwunden haben, auf denen er wichtige Erfahrungen
für kommende internationale Flugverbindungen geſammelt hat.
halb ſagenhaften Waſſerfall des Kaieteur vordringen können, der
fünfmal ſo hoch wie der Niagara iſt. Von der Hauptſtadt
Geor=
getown und dann über Bartica bis zum Potarofluß iſt dieſe 109
Meilen lange Straße ohne Rückſicht auf die Unkoſten in Angriff
genommen und wird demnächſt dem Verkehr übergeben werden.
Auf dem Potarofluß ſollen die Reiſenden dann noch 28 Meilen
weiter mit Motorbooten bis nach Tukeit, bis ganz in die Nähe
des Waſſerfalls, befördert werden.
Die neue Autoſtraße führt durch das Urwaldgebiet von
Greenheart, Mora und Wallaba, in das bisher kein Weißer
ein=
zudringen wagte. Undurchdringliche Dſchungeln, Lianen, die die
gewaltigen Stämme umrankten, verſperrten den Weg. Am Boden,
der in ewigem Schatten lag und aus dem giftige Dünſte
auf=
ſtiegen, hatten Giftſchlangen ihre Neſter, giftgeſchwollene Spinnen
von Fauſtgröße überfielen den Eindringling, an den Blättern
hingen Zecken, die ſich an Händen und Geſicht feſtſogen und unter
die Fußnägel bohrte ſich der Erdfloh. Eine ſchier unerträgliche,
dumpfe Hitze erſchwerte das Atmen. Wunderbare Orchideen, von
phantaſtiſcher Form und Farbenpracht, fleiſchfreſſende Pflanzen
und die üppig blühende Paſſiflora verbreiten einen
betäuben=
den Duft. An freieren Stellen bedeckt die ſchöne Kamadan
(Palicurea) den Boden mit gelbem Teppich, und im Dezember
blüht der Savarrinußbaum und die Irriardanblume. Freilich
gibt es wenige Raubtiere im Dickicht, nur ſelten findet man
Spuren von einem Jaguar oder Puma, dafür gibt es reichlich
Wildſchweine, Labbas und eine beſondere Fuchsart. Die
Vogel=
welt iſt reichlich vertreten, angefangen von allen Papageienarten
bis zu den blitzenden, winzigen Kolibris.
Die Autoſtraße durch den Urwald bis zum Potarofluß iſt
nicht nur ein willkommenes Geſchenk für die Touriſten, ſondern
auch für die zahlreichen Gold= und Diamantenſucher, die nun
die Möglichkeit haben, weiter in den Urwald vorzudringen und
in den goldhaltigen Bächen zu ſchürfen. In Partien von 7 bis
9 Mann dringen ſie in die Wildnis vor und kehren ſelten ohne
Erfolg heim. Durchſchnittlich verdient ein Goldſucher von 3 bis
10 Dollar wöchentlich, wenn er aber Glück hat und einen größeren
Diamanten oder einen kleineren Goldklumben findet, dann wird
er plötzlich ein wohlhabender Mann. Allerdings bleibt das Geld
nicht in ſeiner Taſche kleben, er kehrt ſofort nach Georgetown
zurück, beſtellt ſich nicht nur ein, ſondern drei oder vier Autos,
die ihm leer auf ſeinen Fahrten durch die Straßen folgen müſſen,
alle Kameraden werden frei gehalten. Wenn dann alles vertan
iſt, kehrt der Pork=Knocker” ernüchtert in den Urwald zurück und
verſucht von neuem ſein Glück. Die Regierung hat an der
Auto=
ſtraße durch den Urwald einige kleine Läden errichtet, in denen
der Goldſucher alle ſeine Bedürfniſſe decken kann. — Die neue
Straße hat auch der Koloniſation einen Anſtoß gegeben,
zahl=
reiche Kleinſiedler haben ſich längs des Autowegs niedergelaſſen
und hoffen, dort vorwärts zu kommen. Die Kolonialverwaltung
rechnet mit dem Beſuch von abenteuerluſtigen Briten, an denen
hteſten Urwald geſchaffenen Autoſtraße bis zu dem bisher es ja niemals in England gemangelt hat, die es müd geworden
ſind, die ausgetretenen Wege der Weltreiſenden zu betreten, und
die nun in die Nachbarſchaft einer — — Strafkolonie pilgern
wollen.
* Die Hoſen des Bürgers Kraskin.
Vor faſt anderthalb Jahren war es mit den Hoſen des
Ar=
beiters Kraskin zu Ende. Zwar taugten auch Weſte und Jacke nicht
mehr viel, aber eingedenk der mangelnden zwei Drittel des
all=
gemeinen Sowjetwohlſtandes begnügte ſich Kraskin mit der
Be=
ſtellung nur eines Drittels zu einem neuen Anzug, eben einer Hoſe,
Im März 1931 alſo erhielt er einen ſogenannten amtlichen
Zweckvorſchuß für eine neue Hoſe. Begab ſich in das Staatsgeſchäft
Nr. 200 ſeiner Heimatſtadt Leningrad.
„Ein Jahr nun laufe ich nach den Hoſen”, beklagt er ſich in
der „Krasnaja Gaſeta” vom 12. Auguſt, „jedesmal aber bietet mir
der Verkäufer Hoſen für einen fünfjährigen Knaben an.” „Iſt
doch Unſinn”, ſage ich, „die Hoſen ſind ja kleiner als eine
Bade=
hoſe”. „Tut doch garnichts”, erwidert der Verkäufer, „dafür aber
— was für ein guter Stoff!” „Ich kann doch aber die Hoſen nicht
zum Jux an die Wand hängen”, ſage ich, „tragen muß ich die Hoſen
doch.” „Na”, erwidert der Verkäufer, „dann kommen Sie nach
einem Monat wieder”. Und jetzt ſind ſchon faſt anderthalb Jahre
verfloſſen, meine alten Hoſen haben ſich ſchon ganz in einen bunten
Teppich verwandelt und bald werde ich ſie nur noch als Badehoſe
tragen können. Was ſoll ich tun?”
Nun, die Regierung weiß ſchon geraume Zeit einen Ausweg.
Neuerdings dürfen Anzüge, Mäntel, Schuhe uſw. nach
individuel=
lem Maß beſtellt und von Staatswegen hergeſtellt werden.
Ging alſo ein anderer Bürger, etwa Grekow, daran, ſich einen
„individuellen Mantel” zu beſtellen. Klappert heldenhaft alle acht
Behörden ab, um einen Bedarfsſchein vom Wohnungskomitee zu
erhalten, eine Beſcheinigung vom Berufsverband, eine Beſtätigung
von der Hauptgewerkſchaft, eine Anweiſung vom Stofflager, eine
Anweiſung für die Zuſchneiderei, eine Quittung über die
Ent=
gegennahme ſeiner Beſtellung in der Schneiderei und noch ſo
man=
cherlei. Kurz und gut, er brachte alles ſoweit wirklich zuwege. Und
das war vor zwei Monaten. Aber einen Mantel kann und kann
er nicht kriegen. Das Futtertuch fehlt. Alles iſt fix und fertig. Der
Mantel hängt im Schrank der Schneiderei, hängt ſehr ſchön da.
Aber das Futtertuch fehlt. Und kann nicht beſchafft werden.
„Was ſoll ich tun?” fragt er in der Preſſe.
„Oh”, würde ihm ein Sowjetbeamter in Saratow antworten
— wie vor kurzem in einem noch ſchlimmeren Mantelfall — „
ſo=
gar unſer Direktor hat alles ſoweit in Gang gebracht, aber einen
Mantel hat auch er noch nicht. Bei uns fehlen alle Zutaten.”
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Seite 12 — Nr. 260
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bor dein Baffeiborfer Zeictätgeene Rämpf Beurichlano Hrantteia.
Einige der beſten Kämpfer beider Länder.
Ganz links: Der franzöſiſche Hürdenläufer Keller (800=Meter=Lauf), daneben oben: Dr. Peltzer, der für Deutſchland auf der
1500=Meter=Strecke und in der 4X400=Meter=Staffel ſtartet, darunter Borchmeyer, der neben Jonath Deutſchland auf den
Sprinter=
ſtrecken vertritt. In der Mitte: Paul=Deutſchland (800=Meter=Lauf), daneben oben: Sievert, der für Deutſchland den Weitſprung,
das Kugelſtoßen, den Diskus= und Speerwurf beſtreitet, darunter: Jonath=Deutſchland, Europas beſter Sprinter; rechts: Noel, der
franzöſiſche Diskuswerfer.
Am Sonntag ſtehen ſich in Düſſeldorf die deutſchen und franzöſiſchen Leichtathleten in einem Länderkampf gegenüber. Man darf
auch diesmal mit einem deutſchen Sieg rechnen, obwohl mehrere der beſten deutſchen Sportler in dem Länderkampf gegen die
Schweiz eingeſetzt werden, der am gleichen Tage in Weimar ſtattfindet.
Handball.
TV. Arheilgen — Tgd. Sprendlingen.
Heute nachmittag 15.30 Uhr empfängt Arheilgen, am
Sport=
platz Hammelstrift, den Kreisklaſſenneuling Sprendlingen.
Sprendlingen hat ſich bisher gut gehalten und wird ſich nicht ſo
leicht von Arheilgen überfahren laſſen. Arheilgen, mit Bickenbach
an der Spitze ſtehend, darf jedoch den Gegner nicht leicht nehmen,
damit es ſeine Poſition hält. 2. Mſch. um 14.30 Uhr.
Fr. Tgde. Darmſtadt — F. T. Mainz=Mombach.
Obige Mannſchaften treffen ſich heute nachmittag, im
An=
ſchluß an das Fußballſpiel Darmſtadt—Sprendlingen, zum
Serienſpiel. Bis jetzt führt Darmſtadt die Tabelle an und dürfte
auch in dieſem Treffen als Sieger erwartet werden. Die zweite
Mannſchaft fährt vormittags nach Ober=Ramſtadt zum fälligen
Serienſpiel, und die 1. Schülermannſchaft tritt in Weiterſtadt zu
einem Freundſchaftsſpiel an.
Das für heute Sonntag, 11 Uhr feſtgeſetzte Handballſpiel
Polizei Darmſtadt—Rot=Weiß fällt aus da Polizei=
SV. fünf Spieler zur Süddeutſchen Mannſchaft ſtellen muß. —
Die Austragung des Spiels findet wahrſcheinlich am Mittwoch,
dem 21. September ſtatt.
Rot=Weiß Darmſtadt — FV. Eppertshauſen.
Auf das heute vormittag 11 Uhr ſtattfindende Spiel
oben=
genannter Ligamannſchaften, auf dem Platz an der Rheinallee, ſei
nochmals hingewieſen.
1. FC. Union (SM.)—SV. 04 Arheilgen (SM.).
Unions Sonder=Elf ſtellt ſich nach längerer Pauſe am
Sonn=
tag, vormittags 10 Uhr, wieder einmal dem eigenen Publikum
vor. Nach dem am Sonntag in Eberſtadt errungenen 2:1=Sieg
muß man annehmen, daß die Mannſchaft von ihrem im Vorjahre
gezeigten Können wenig verlernt hat. Sie werden alſo den
zur=
zeit auf hoher Stufe ſtehenden Arheilgern einen würdigen
Geg=
ner abgeben. Bei der bekannten anſtändigen Spielweiſe beider
Mannſchaften iſt ein ſchönes Spiel, frei von aller Sucht nach
Punkten, zu erwarten:
Jugendſpiele: Junioren—1. Jugend FC. 03 Egelsbach, dort,
2 Uhr; 1. Jugend—1. Jugend FC. Langen, dort, 1 Uhr; 2.
Ju=
gend SpVgg. 04 Arheilgen, 1. Jugend. 9 Uhr (Rennbahn).
Hoffen wir, daß alle Spiele einen angenehmen Ausgang
fin=
den und zur guten Stimmung bei dem am Abend im
Chauſſee=
haus ſtattfindenden internen Vereinstanz für den ſcheidenden
Ver=
einswirt, Hern Peter Heim, beitragen.
SpCl. 1928 Ober=Ramſtadt—FSV. Groß=Zimmern.
Heute Sonntag empfängt Ober=Ramſtadt den FSV. Groß=
Zimmern zum Verbandsſpiel auf eigenem Platze. Die Gäſte, die
im letzten Jahre noch der Kreisliga angehörten, ſind ſehr
ſpiel=
ſtark und gelten als Anwärter auf die Meiſterſchaft; auf jeden
Fall werden ſie mit ihrer ſtärkſten Mannſchaft antreten. Die
Ober=Ramſtädter kämpften in letzter Zeit mit wenig Erfolg, denn
ſie mußten trotz überlegenen Spiels ihren Gegnern Sieg und
Punkte überlaſſen. Es wäre Zeit, daß der gut eingeſpielte Sturm
auch Tore ſchießt. Sollte dies am Sonntag der Fall ſein, ſo
dürfte es zu einem heißen und ſpannenden Kampfe kommen.
Kreisliga Südheſſen.
Der Tabellenführer ſetzt diesmal aus; trotzdem iſt kein
Füh=
rungswechſel zu erwarten, da Heppenheim mit drei Punkten
Vorſprung an der Spitze liegt. Von den vier Begegnungen am
5. Spielſonntag intereſſiert in erſter Linie natürlich das
Lokal=
derby in Lampertheim; die vier Parungen lauten: Olympia
Lam=
pertheim — V. f. L. Lampertheim; Conc. Gernsheim — Norm.
Pfiffligheim; „Viktoria Neuhauſen — Spp. Horchheim; FV.
Hof=
heim — Spv. Beinsheim.
Das Treffen der beiden Lampertheimer Vereine wird
ſicher=
lich wieder ein Kaſſenſchlager erſter Ordnung werden. Es iſt
au=
zunehmen, daß Olympia diesmal zum finanziellen Vorteil auch
das beſſere Ende des Spiels für ſich behält. Die Gernsheimer
er=
warten die bis jetzt noch vollſtändig punkteloſen Pfiffligheimer
Normannen. Dieſe Gelegenheit werden ſich die Riedleute
ſicher=
lich nicht entgehen laſſen und endlich zum erſten Male in dieſer
Saiſon eindeutig ſiegen. Den Horchheimern darf man es
zu=
trauen, daß ſie in Neuhauſen gewinnen, dagegen werden die
Weinsheimer wohl in Hofheim kapitulieren müſſen.
In der Gruppe 3 Ried iſt folgendes Spielprogramm
feſt=
gelegt: Olympia Biebesheim — V. f. R. Fehlheim; Kleinhauſen
—Groß=Rohrheim: „Tgmde. Stockſtadt Vorwärts Bobſtadt;
Zwingenberg — TV. Biebesheim. In Biebesheim und
Zwingen=
berg ſind überzeugende Siege der Gaſtgeber fällig; dagegen iſt es
nicht ausgeſchloſſen, daß in Kleinhauſen und Stockſtadt die Gäſte
aus Groß=Rohrheim und Bobſtadt erfolgreich ſind.
Sporkkalender.
Handball.
15.30 Uhr, Rennbahn: Tgde. Beſſungen — TV. Heppenheim.
16.15 Uhr, Müllersteich: Fr. Tgde. — Mainz=Mombach.
Fußball.
11.00 Uhr, Rheinallee: Rot=Weiß — FV. Eppertshauſen.
13.30 Uhr, Feſthalle: Eintracht — SV. Groß=Gerau.
14.45 Uhr, Müllersteich: Fr. Tgde. — Fr. T. Sprendlingen.
15.00 Uhr, Exerzierplatz: Polizei — Viktoria Walldorf.
Welkmeiſterſchaft der Tennis=Profis
vom 20. bis 25. September bei Rot=Weiß Berlin.
Eine ganz ausgezeichnete Beteiligung weiſen die
Weltmeiſter=
ſchaften der Tennislehrer auf, die am Dienstag ihren Anfang
nehmen und ſich bis Sonntag, 25. September, hinziehen werden.
Sowohl im Einzel= als auch im Doppelſpiel iſt die Beſetzung
quantitativ und qualitativ ſehr gut. Die Kämpfe ſteigen auf der
Anlage von Rot=Weiß Berlin und werden beim tennisfreudigen
Berliner Publikum ſicherlich großes Intereſſe auslöſen, um ſo
mehr. als die wirklich Weltbeſten vertreten ſind.
Zur Einzelmeiſterſchaft liegen nicht weniger als 68
Meldun=
gen vor, die ſich auf alle bekannten Länder verteilen. Die
Aus=
oſung iſt bereits vorgenommen worden, die Achtel wurden
ein=
geteilt und die beſten Spieler „geſetzt”. In der oberen Hälfte
wurden William Tilden, die beiden Franzoſen Ramillon und
Plaa, ſowie der deutſche Altmeiſter Roman Najuch an die Spitze
ihrer Achtel geſtellt. In der unteren Hälfte ſind der Engländer
Burke, der deutſche Meiſter Hans Nüßlein, ſein Landsmann
Her=
mann Bartelt, ſowie der Ungar F. Schmidt geſetzt worden. Um
jeden Zufall auszuſchalten und den wirklich beſten Profi der Welt
zu ermitteln, werden die Sieger der einzelnen Achtel, alſo die
„letzten Acht”, in zwei Gruppen die Endrunde austragen, wo
jeder gegen jeden ſpielt. Die beiden Erſten einer jeden Gruppe
beſtreiten ſodann die Endrunde in der Gruppe 4, wo die vier
erſten Plätze vergeben werden. Die übrigen Teilnehmer treffen
in der Gruppe B zuſammen, wo es um den fünften bis achten
Platz geht. In beiden Abteilungen wird nach Punkten gewertet.
Wer den Weltmeiſtertitel erringen wird, iſt ſchwer zu ſagen.
Tilden iſt nach wie vor ſehr ſtark. Er hat vor allem mit unſerem
jungen Meiſter Hans Nüßlein zu rechnen. Hier wird ſich zeigen,
ob die Niederlagen, die Tilden in Amerika durch Nüßlein erlitt,
ernſt waren, oder ob ſie mehr zur Reklame dienten. Auch die
beiden Franzoſen Plaa und Ramillon ſind zu nennen, während
der Engländer H. Burke kaum für den Endſieg in Frage kommt
Vielleicht bringt einer der jüngeren Spieler, die bisher noch nicht
beſonders hervorgetreten ſind, eine Ueberraſchung.
Zur Weltmeiſterſchaft im Doppel treten 34 Paare an.
Hier ſind die bekannten Paare Tilden-Barnes Najuch-
Nüß=
lein, Kozeluh-Burke, die ungariſchen Gebrüder Schmidt Plaa—
Ramillon und Meſterſchmidt-Bartelt glatt überlegen. Wer von
ihnen den Titel erringen wird, iſt völlig offen. Tilden-Barnes
erſcheinen uns am ſtärkſten. Nüßlein-Najuch und die beiden
Franzoſen können jedoch eine Ueberraſchung bringen.
DSB. verzichtet auf Metzner in Düſſeldorf.
Wegen unwahrer Behauptungen in der Preſſe über die
Füh=
rung der deutſchen Leichtathletik bei den Olympiſchen Spielen
wurde auf die Vertretung des 400=Meter=Läufers Metzner=
Frank=
furt beim Länderkampf Deutſchland— Frankreich verzichtet.
Metz=
ner erhält Gelegenheit, ſeine Handlungsweiſe zu rechtfertigen.
Weiteres wird der Vorſtand der DSB. dann beſchließen. dsb.
Schottland ſiegte im Fußball=Länderkampf gegen Irland am
Samstag in Belfaſt vor 35 000 Zuſchauern überlegen mit 4:0.
In Süddeutſchland gab es am Samstag zwei Fußball=
Ueber=
raſchungen: Rot=Weiß Frankfurt verlor im Stadion gegen V.f.L.
Neu=Iſenburg 3:4, und in Karlsruhe konnte der K.F.V. gegen
Frankonia nur ein 2:2 erzielen.
Bei den Deutſchen Kraftſportmeiſterſchaften in Dortmund
wurden am Samstag bereits die Kämpfe im Gewichtheben
be=
endet. Sieger im Olympiſchen Dreikampf blieben Walter=
Saar=
brücken (Bantamgewicht), Mühlberger=Frankfurt (Federgewicht),
Helbig=Plauen (Leichtgewicht), Ismayr=München (Mittelgew.).
Vogt=Ochtendung (Halbſchwergewicht), Straßberger=München
(Schwergewicht).
In der Vorrunde zum Medenpokal in Bad Neuenahr blieb
am Samstag der Berliner Tennisverband über den ohne Prenn
und v. Cramm antretenden L. T. C. Rot=Weiß Berlin mit 7:2
ſieg=
reich, während Baden über Rheinland mit 6:3 gewann. Baden
und Berliner Tennisverband qualifizierten ſich alſo für die
Endrunde.
Frau Friedleben beſiegte bei den weſtſchweizeriſchen
Tennis=
meiſterſchaften Frl. v. Ende/Pflügner mit 6:3, 7:5.
Einen Speerwurf von 63,77 Meter erzielte in ſeiner
Heimat=
ſtadt Schönlanke (Grenzmark) ein neues Talent, Stock.
Eine 100X100=Meter=Staffel ſoll beim Deutſchen Turnfeſt
1933 in Stuttgart ausgetragen werden.
Sportlikeratur.
. . Es gibt wieder einmal viel Schönes zu ſehen!
„Die Herbſt=Saiſon iſt eröffnet.”
Unter dieſem Motto zeigt die Firma Gebr. Rothſchild
in ihren Schaufenſtern am Markt= und Ernſt=Ludwigsplilg
ſtattliche Auswahl der neueſten Herbſt=Schöpfungen. An
den Neuheiten und entzückenden Modellen, werden Ihrr
neuen Stoffarten in Wolle und Seide vor Augen geführt —
Crepe Hammerſchlag, Crepe Silon, Flamiſol ſind unter
die modiſchen Stoffe, die Ihnen in überaus geſchmackvoll
ordnung zuſammen mit vielen hübſchen modiſchen Kleinn
in den neueſten Modefarben gezeigt werden.
Bevorzugte Farben des Herbſtes ſind vor allem: eln
grau, kaſtanienbraum, tintenblau, ſchwarz und marine.
Die Fülle des Gebotenen überraſcht nicht nur in gee
licher Hinſicht, ſondern die der heutigen Wirtſchaftslage am
Preisgeſtaltung ermöglicht es jedem, ſich nach ſeinem Geſcht
kleiden.
Die Firma Gebr. Rothſchild GmbH. zeigt durch ihre
intereſſante Ausſtellung, daß ſie als „führendes Kaufhauss
Namen alle Ehre macht.
Die in dieſem Jahre beſonders ſtarke Aktivität des
Motor=
ſportes hält noch immer an. Die verſchiedenen Veranſtalter
verſtehen es glänzend, durch immer neue Fahrten und Rennen ein
abwechſelungsreiches und vielſeitiges Programm zu bieten, das
fortgeſetzt neue Ueberraſchungen bringt. In letzter Zeit ſtanden
Veranſtaltungen, wie das Schleizer Dreieckrennen, die
Polizei=
ſternfahrt und das Maſarykringrennen im Vordergrund des
In=
tereſſes. — So wenig nun der Motorſportler an allen dieſen
Ver=
anſtaltungen teilnehmen kann, ſo wichtig iſt es für ihn ſich genau
zu orientieren, denn nur ſo kann er einen Ueberblick über den
Geſamterfolg einzelner Fahrer und Fabrikate erhalten. „Motor
und Sport” bringt über jede Veranſtaltung ausführliche und reich
bebilderte Berichte und gibt ſo auch den zu Hauſe Gebliebenen die
Möglichkeit, die Renen im Geiſte mitzuerleben. „Motor und Sport”
beſchränkt ſich, wie Heft 38 zeigt, nicht nur darauf, ſondern
ver=
mittelt darüber hinaus noch eine Menge praktiſchen und
techni=
ſchen Wiſſens wie kaum eine andere Zeitſchrift auf dieſem
Ge=
biete. Erwähnt ſeien als Beiſpiele die Aufſätze „Wie beurteilt
man ein gebrauchtes Kraftrad?” die Auslandspreſſeſchau” und
die Prüfungsberichte. — Das Heft (50 Rpf) iſt an den Kiosken
oder direkt vom Vogel=Verlag, Pößneck i. Thür, zu beziehen.
Aus der Radio=Induſtrie.
Ein altes Symbol — ein neues Wertze
Immer häufiger ſieht man ihn jetzt: den Roland — das
hochwertiger moderner Empfängertypen, ein würdiges S
des Willens zur Leiſtung. Im Rahmen der Roland=Reiie
hat die Dr. Georg Seibt Aktiengeſellſchaft, Berlin=Schäu
einen Superhet, Roland 5, herausgebracht, den man tatſächt
den unbeſtrittenen König der Empfänger bezeichnen kanm
dem großen Erfolg des erſten Seibt Superhet iſt der
Rola=
weit vervollkommnet worden, daß man ihn mit Recht all.
Empfängertyp bezeichnen kann, der nicht veraltet. De=
Superhet Roland 5 wird für Gleich= und Wechſelſtrom, m
ohne eingebauten, klangreinen, dynamiſchen Lautſprecher al
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6: Wetter, Gymnaf!
6.30: Gynnaſtik. 7: Wetter. Nachrichten. — anſchl.: K.,
o 8: Waſſerſtand. o 11.45: Zeit, Programm, Wirtſchaftsmeldon
Wetter. O 12: Konzert S 13.15: Nachrichten, Wetter. o
Konzert. o 14: Nachrichten 14.10: Werbekonzert (Sa.
o 15: Gießener Wetterbericht Sa. 15.20). O 15.10: Zeit,
ſchaftsmeldungen (Sa. 15.25). O 16.50, 18.15: Wirtſchaftsmellu
19.15: Zeit, Programm. Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 18. September
6.15: Bremer Hafenkonzert. Das gr. Geläute vom Bremer
8.15: Choralblaſen Ausf.: Bläſerchor des Wartburgvereins
8.30: Morgenfeier der Ev. Landeskirche Frankfurt a. M.
9.30: Denkmalsweihe für die Gefallenen des ehem Inf.=Reg-u
in Worms. (Schallplatten)
9.50: Stunde des Chorgeſangs. Aust.: Volkschor Oberſteim
10.50: Dr. Braun: Dichter als Kulturpolitiker.
11.15: Kleiner Knigge für 1932. von Stefan Großmann.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Bringet dem Herrn Ehre
Namens.
12.00: München: Märſche und Walzer von Paul Lincke.
13.00: Blasmuſik=Konzert der Städt. Weilburger Bürgergarte
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbasy
14.10: Dr. Cordes: Die Auswirkungen des
Handelsklaſſengeſer=
dem Getreidemarkt. — Dr. Leber: Die Auswirkungn
Handelsklaſſengeſetzes in der Eierbewirtſchaftung.
15.00: Stunde der Jugend: Kaſperltheater: Kaſperl im Gef
16.00: Leivzig: Große Kundgebung am Völkerſchlachtdenkmal
lich der Guſtav=Adolf=Verein=Hundertjahrſeier.
16.45: Mayen: Bundesfeſt des Sängerbundes für Eifel 2f
und Pellenz.
17.15: Baden=Baden: Konzeru des Städt. Orcheſters.
18.00: Prof. Rava: Der korporative Gedanke im italieniſchen
18.25: Dreißig bunte Minuten.
18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten.
19.05: Rienzi. Oper von Richard Wagner.
22.45: Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Gerhard Hoffmann.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle. Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge:
Wetter für die Landwirtſchaft. o 6: Gymnaſtik. 6.15:
für die Landwirtſchaft. — anſchl.: Frühkonzert. o 10:
Nachrichten. 12: Wetter für den Landwirt. — anſchl.:
— Wiederholung des Wetterberichts. 0 12.55: Nauener
13.35: Nachrichten O 14: Konzert. o 15.30: Wetter. BSſt
18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
Deutſche Welle: Sonntag, 18. September
6.00: Funkgymnaſtik.
6.20: Bremer Hafenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwir4
Anſchl. Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.20: Dipl.=Landwirt Seher: Zweckmäßige Verwertung de
jährigen Kartoffelernte.
8.55: Morgenfeier.
Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Franz Spunda lieſt aus ſeinem neuen Roman: Gri 4
Abenteuer.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Bringet dem Herrn Ehre
Namens.
12.10- Mittagskonzer:. Notſtandsorcheſter Berlin=Mitte.
ca. 12.50: Olln Boeheim erzählt Heiteres.
14.00: Prof. Dr. Litt: Eltern u. Kinder u. das Generationsn/
der Gegenwart.
14.30: Volkskunſt=Stunde der Ekkehard=Spiele e. V.
15.30: Programm der Aktuellen Abteilung.
16.00: Leipzig: Kundgebung am Völkerſchlachtdenkmal anläß
Guſtav=Adolf=Verein=Hunderljahrfeier.
16.45: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Ferdy Kauffmanm
17.45: Dr. Holzapfel: Wie Mohamed Raman als Reir=
Schlacht bei Tan gewann.
18.10: Dr. Pleiſter: Bauernweistümer.
18.30: Das Kammerduett des Barockzeitalters. Käthe Welzel
Grundmann, Dr. Fiſcher.
19.00: Dr. Wüneken: Aus der Gedankenwelt großer Philr!
Plato
19.25: Dr. Fechter: Das Drama der Gegenwart.
19.50: Sportnachrichten
20.00: Orcheſterkonzert des Berliner Philharm. Orcheſters.
ca. 21.00: Tages= und Sportnachrichten.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Gerhard Hoffmann.
Weiterberichl.
Durch Störungserſcheinungen über den Britiſchen In
der Nordſee hat ſich ein flaches Tief entwickelt, welches 19
land und der angrenzenden Nordſee liegt. Dabei wurde?
herige Hochdruckeinfluß abgeſchwächt, und eine Verlagen
hohen Druckes mehr nach den Balkanländern hin hat ſt.
den. Die gegenwärtige Schönwetterlage wird vorüberge
terbrochen, und die Störung dürfte ſich im Aufzug von
hafter Bewölkung äußern, welche vereinzelt auch Reger
ſich bringen wird.
Ausſichten für Sonntag, den 19. September: Nach vorü!
der gewittriger Bewölkung mit vereinzelten Nied=
und leichter Abkühlung, wieder zeitweiſe aufheiternd.
Ausſichten für Montag, den 19. September: Dunſtig und
mit Aufheiterung, meiſt trocken.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für politit und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuilleier. 2
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe: für Sport: Karl B)
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas 2‟
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Btild und Wort: Dr. HerbertNe
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle‟
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernen"
Die heutige Nummer hat 22 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Sonntag, den 18. Sept.
Nuwer 260
M
GeſfNeueſte Nachrchten
In Erwartung einer Oiskontſenkung.
Amappung des Tagesgeldes. — Nachfrage nach Privakdiskonken. — Abſchwächung der Deviſen.
31 Prozent wieder leicht erholt war) eine Abſchwächung ein, zumal
tage am Geld= und Deviſenmarkk.
auch in JG. Farben eine Verkaufsorder vorlag, ſo daß die erhöhten
isgeld war in der vergangenen Woche etwas ſteifer als am
yder Vorwoche — bis Mittwoch betrug der Satz 4½, von da
Arozent —, doch wurden Lombards nicht in Anſpruch ge=
Die Verknappung wird auf drei Gründe zurückgeführt:
fühlten ſich die Banken im Hinblick auf die zu erwartende
zſimkung veranlaßt, das Diskontmaterial im Portefeuille
füthalten. Als weiterer Grund ſind Medioabſprachen zu
nen=
dſchließlich hat auch der Einkommenſteuertermin zu Anfang
ühe zur Verſteifung der Marktlage beigetragen. — Die
Nach=
ach Privatdiskonten war nicht unbeträchtlich, vor allem
dieſelben gegen Wochenende ſtark geſucht. Warenwechſel
nedenfalls gefragt, wobei ſich der Satz auf 4½ Prozent er=
Der Verkauf von Reichsſchatzanweiſungen wurde von
ſohsbank gegen Wochenſchluß eingeſtellt, die Serie zum 16.
zu 1933 iſt nunmehr ausverkauft, eine neue Serie wurde nicht
zut. Reichsſchatzwechſel wurden zum Privatdiskontſatze ab=
Termingeld lag im allgemeinen unverändert, es
be=
ſut Rückſicht auf den bevorſtehenden Oktobertermin, eher
ſäige. Der Umſatz beſchränkte ſich jedoch auf Prolongationen,
hid Neuausleihungen nicht erfolgten.
u dem Deviſenmarkte lag der Dollar ſeit Beginn der Woche
zwächer, ähnlich verhielten ſich Schweizer Franken und holl.
Da die Reichsmark im Auslande nach wie vor feſt lag,
e Bewegung neben dem Zurückfließen der
Kapitalflucht=
mit der geſteigerten Aktivität der Handelsbilanz erklärt.
gliſche Pfund war im Anfang der Woche recht ſtabil, verlor
lerdings gegen Ende etwas, was auf markttechniſche Gründe
Aführt wird. Die Norddeviſen ſchloſſen ſich dieſer neuerlichen
pisbewegung nicht an, ſondern konnten ſich im allgemeinen
in Niveau der Vorwoche behaupten. Der franzöſiſche
Fran=
die ganze Woche faſt unverändert. Dagegen zog der Kurs
miſchen Peſeta um eine Kleinigkeit an, was wohl mit der
di erung der innerſpaniſchen Lage zu erklären iſt. In über=
Deviſen zeigte ſich bis auf die Tatſache, daß die Kurſe
ein=
güdamerikaniſcher Währungen unter den dortigen Wirren
ſegenig Veränderung.
Der Ausweis der Reichsbank.
ſch dem Ausweis vom 15. September 1932 hat ſich in der
Septemberwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
un und Schecks, Lombards und Effekten um 93,6 Millionen
41,4 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die
Be=
dar Handelswechſeln und Schecks um 104,4 Mill. auf 2847,5
MA7M und die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 3.2 Mill.
13 Mill. RM. abgenommen, die Lombardbeſtände um 14,0
HAuf 117,5 Mill. RM. zugenommen.
Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
Yill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen und
u ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 91,4 Mill auf
Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 0,6 Mill.
M40 Mill. RM. verringert. Dementſprechend haben ſich die
ſie der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 26.1 Mill.
höht. Die fremden Gelder zeigen mit 413,3 Mill. RM. eine
une um 24,8 Mill. RM.
Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
Mill. RM. auf 925,8 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen
vie Goldbeſtände um 12,8 auf 781.2 Mill. RM. zugenommen
deckungsfähigen Deviſen um 12,6 Mill. auf 144,6 Mill.
ögenommen.
1 Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
Aam 15. September 25,7 Prozent gegenüber 25,1 Prozent am
Fer Vorwoche.
iner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Ageſtrige Berliner Wochenſchlußbörſe eröffnete in
freund=
höaltung. Das Geſchäft nahm zwar keinen übermäßig
Umfang an, beſchränkte ſich in der Hauptſache auf Spezial=
und wurde meiſt von der Börſenſpekulation getragen. Es
Rillerdings kleine limitierte Kauforders der Kundſchaft vor.
ſih gab es wenig neues dagegen lauteten die Nachrichten aus
iriſchaft ziemlich zuverſichtlich. Die Preſſe meldete von
Teil=
ugen in der Induſtrie, von Arbeitereinſtellungen in der
And uſtrie bei Conti Gummi uſw., von Wiederindienſtſtel=
oiskonthofſungen beſiehen ungdereberſchwüchere ner
Börſenſchluß machte dagegen kaum Eindruck. Die erſten
en Kurſe waren zwar nicht ganz ſo feſt, wie vorbörslich
het, lagen aber doch verſchiedentlich bis zu 1½ Prozent über
ein „Spezialwerte wie REW., BMW., Eiſenbahnverkehrs=
Rütgerswerke, Conti Gummi und von Elektropapieren
Echuckert und Chade waren bis zu 2½ Prozent gebeſſert.
ſes Intereſſe zeigte ſich auch im Zuſammenhang mit den zu
enden Reichsbahnaufträgen für Montanwerte. Von
Maſchi=
ter gewannen Schubert und Salzer 4 Prozent, ferner lagen
herte recht feſt, und Bremer Wolle erſchienen ſogar mit
Klus=Plus=Zeichen. Der Verlauf brachte dann von Spe=
Aten ausgehend, eine Geſchäftsbelebung, die höheren Kurſe
ſich ſpäter allerdings nicht immer voll behaupten, da eine
tiacke gegen die AEG.=Aktie vorübergehend verſtimmte. Der
on der übrigen Börſe blieb aber durchaus freundlich. Be=
Bekula lagen weiter recht feſt. Die Tendenz des
Renten=
war dagegen nicht einheitlich. Bei ruhigem Geſchäft konn=
Reichsſchuldbuchforderungen nach anfänglicher
Abſchwä=
vieder erholen, deutſche Anleihen waren ſchon von Beginn
r. Auch für Goldpfandbriefe beſtand eher Nachfrage,
wäh=
landſchaftlichen Pfandbriefen immer noch Ware heraus
ſaß ſich die Notierungen um 1 bis 3 Prozent abſchwächten.
Aus erwartete man an dieſem Markte mit Spannung das
üis der Kabinettsſitzung betreffs der Zinsſenkungsfragen.
EFrankfurter Wochenſchlußbörſe verkehrte in freund=
Kindenz, wobei die bereits an der vorgeſtrigen Abendbörſe
ie Nachricht von einer bevorſtehenden Gründung einer
ſ tionskaſſe zur Erleichterung gewerblicher
Kreditgewäh=
er Banken unter Hilfeſtellung der Reichsbank nachwirkte.
Nu fanden günſtige Berichte aus der internationalen Wirt=
Ausbeſondere der engliſchen, etwas Beachtung. Infolge der
teiligung des Publikums war das Geſchäft ziemlich klein,
ar ausſchließlich von der Spekulation getragen wurde. Der
eie Schluß der New Yorker Börſe blieb ohne Einfluß,
wäh=
nbererſeits weiterhin Diskontſenkungshoffnungen gehegt
zumal der Medioausweis der Reichsbank eine weitere
Ent=
brachte. Bei Eröffnung traten durchſchnittliche Beſſerun=
½—1 Prozent ein. Auf die Meldung von
Arbeiterein=
uen lagen Conti Gummi 2 Prozent höher. Mehr bevorzugt
Vſerner Elekroaktien, die von 1—2 Prozent feſter eröffneten.
Auwerte lagen etwas ruhiger, doch ergaben ſich Befeſtigun=
5u 1 Prozent, die ſich im Verlaufe zum Teil um weitere
Liozent fortſetzten. JG. Farben eröffneten mit 102 Prozent
2Wwert. Goldſchmidt ſetzten ½ Prozent und Rütgerswerke 1½
höher ein. Schiffahrtswerte Daimler, Junghans und
Heidelberg waren bis zu B Prozent erhöht. Holzmann
Aſtoff Waldhof blieben behauptet. Reichsbank ſetzten da=
Prozent niedriger ein. Am Kunſtſeidenmarkt kamen noch
Prozent feſter zur Notiz.
„Verlaufe traten zunächſt weitere Erhöhungen um ½—1
ein. JG. Farben ſtiegen bis auf 103 Prozent, Lahmeyer
übergehend leichter Abſchwächung auf 119½ (anfangs 118
2) Prozent. Später trat infolge eines neuen Angriffs auf
FG=Aktie (die von 32 auf 30½ Prozent zurückfiel und mit
Kurſe nicht immer behauptet blieben. JG. Farben ſchloſſen mit
102½ Prozent. Von Montanwerten gingen Gelſenkirchen um 1
Prozent zurück. Die Börſe ſchloß in freundlicher Haltung.
Am Rentenmarkt blieb die Zurückhaltung beſtehen Gold= und
Liquidationspfandbriefe lagen uneinheitlich, die ſonſtigen
feſtver=
zinslichen Werte waren nur wenig verändert. Von deutſchen
An=
leihen eröffneten Neubeſitz etwas höher, Altbeſitz zunächſt etwas
niedriger, ſpäter waren ſie aber etwa 2 Prozent feſter.
Reichs=
ſchuldbuchforderungen waren um ca. ½—½ Prozent erholt.
Tages=
geld unverändert 4½ Prozent.
Ab 1. Okkober Zinsſenkung in Ikalien.
Im Auguſt wurde auf Grund einer Weiſung Muſſolinis vom
Finanzminiſter im Einvernehmen mit dem
Landwirtſchaftsmini=
ſter ein Abkommen mit allen italieniſchen Kreditbanken getroffen,
das entſprechend den Zielen der Finanzpolitik der Regierung
Höchſtzinsſätze von 2½—3 Prozent für Depots und laufende
Kon=
ten und von 3—4 Prozent auf befriſtete Depots feſtſetzt. Wie jetzt
amtlich mitgeteilt wird, tritt das Abkommen am 1. Oktober ds.
Js. in Kraft.
Die Herabſetzung des Zinsfußes auf Bankkonten, die man ſchon
längere Zeit erwartete dürfte nur den erſten Teil des umfaſſenden
Finanz= und Wirtſchaftsprogramms der italieniſchen Regierung
darſtellen. Es wird in dieſem Zuſammenhang zu beachten ſein,
welche Haltung das neue Programm im Hinblick auf die inneren
Anleihen einnehmen wird. Der Sinn der Herabſetzung des
Bank=
zinſes iſt folgender:
Die Banken, die bisher höhere Zinſen an ihre Kunden zahlten,
waren nicht in der Lage, der Landwirtſchaft und der Induſtrie
billigere Kredite zu verſchaffen. Um die Wirtſchaft anzukurbeln,
ſollen in Zukunft die Kreditzinſen weſentlich herabgeſetzt werden,
und die Vorausſetzung dafür iſt die ſoeben gemeldete Maßnahme.
Das halbamtliche „Giornale d’Italia” ſpricht die Hoffnung aus,
daß der Herabſetzung der Zinſen auch noch weitere Preisſenkungen
folgen werden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 14. September.
Die vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 14. September berechnete
Großhandelsindexziffer iſt mit 95,3 gegenüber der Vorwoche um
03 v. H. geſunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoffe 89,2 (minus 0.8 v. H.), Kolonialwaren 85,4 (plus 1,7
v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 88,9 (minus 0,3 v. H.)
und induſtrielle Fertigwaren 115,3 (unverändert).
Rhein=Main=Donau A.=G., München. Der Rhein=Main=
Donau A.=G., München, iſt es gelungen, im Rahmen des
Arbeits=
beſchaffungsprogramms des Reichsverkehrsminiſteriums
verſchie=
dene Arbeiten an der Großſchiffahrtsſtraße in Gang zu bringen.
So konnte bereits in Faulbach a. M. mit den Arbeiten für die
Schleuſe an der dortigen Stauſtufe begonnen werden. Es handelt
ſich hier um eine Erdbewegung von ca. 140 000 Kubikmeter und
Felsarbeiten von ca. 18 000 Kubikmeter, weiterhin um die
Her=
ſtellung von Betonmauern im Ausmaße von 40 000 Kubikmeter
ſowie um Bruchſteinlieferungen von ca. 5000 Kubikmeter. Bei
dieſen Arbeiten wird es vorausſichtlich möglich ſein, je nach ihrem
Fortſchreiten bis 300 Arbeitskräfte, und wenn, was beabſichtigt iſt,
in Doppelſchicht gearbeitet werden kann, bis 700 Arbeitskräften
Beſchäftigung zu geben.
Continental=Gummiwerke A.=G., Hannover. Die Continental=
Gummiwerke A.=G. Hannover, hat eine Mitteilung veröffentlicht,
in der ſie ſich bereit erklärt, die Maßnahmen der Regierung zur
Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit dadurch zu unterſtützen, daß ſie
einerſeits das Arbeitsvolumen vermehrt, wobei das Riſiko der
ver=
größerten Lagerhaltung übernommen werden ſoll, andererſeits die
Arbeitszeit verkürzt wird, ſoweit dies für den Einzelnen
wirt=
ſchaftlich erträglich iſt. Die Firma hofft, auf dieſe Weiſe nach und
nach 500 bis 1000 Arbeiter einſtellen zu können.
Zur Fahrkoſſenerſtakkung an ausländiſche Einkäufer
der Leipziger Meſſe.
Senkung des Werbebeitrages.
Mit der Frage der Fahrtkoſtenerſtattung an ausländiſche
Ein=
käufer hat ſich der Verwaltungsrat des Leipziger Meßamtes in
zwei Sitzungen am 1. und 9. September 1932 eingebend
beſchäf=
tigt. Am 9. September wurde nach Abwägen des Für und Wider
auf Vorſchlag des Vorſitzenden des Verwaltungsrats, Herrn
Ober=
bürgermeiſter Dr. Goerdeler, einſtimmig beſchloſſen, eine
Kom=
miſſion von acht Mitgliedern aus Induſtrie und Handel
einzu=
ſetzen, die alle die bisher vorgebrachten wirtſchaftlichen Argumente
in ihren Einzelheiten prüfen ſoll. Nach dem Ergebnis der
Prü=
fung, das auch den Fachausſchüſſen und dem Hauptausſchuß der
Zentralſtelle für Intereſſenten der Leipziger Meſſe e. V vorgelegt
werden ſoll, wird der Verwaltungsrat weiter entſcheiden. Bei
ſeinem Beſchluß vom 9. September war ſich der Verwaltungsrat
einig, daß die Fahrtkoſtenerſtattung zunächſt zur Frühjahrsmeſſe
1933 den ausländiſchen Einkäufern wiederum gewährt wird, und
zwar in der bisherigen Weiſe. Verbeſſerungen, die ſich als
wün=
ſchenswert herausgeſtellt haben, ſollen jedoch nach Möglichkeit
ſchon jetzt durchgeführt werden.
Der Verwaltungsrat hat im Zuſammenhang mit den
Be=
ratungen über die Fahrtkoſtenerſtattung an ausländiſche
Einkäu=
fer beſchloſſen, den Werbebeitrag um 50 Rpfg. für den
Quadrat=
meter, alſo um 163 Prozent der Metergebühr, für die beiden
Meſſen des Jahres 1933 zu ſenken.
Viebmärkke.
j. Weinheimer Schweinemarkt vom 17. September. Zugeführt
waren 535 Tiere. Verkauft wurden 359 Stück, und zwar
Milch=
ſchweine das Stück zu 5—8 RM., Läufer zu 19—30 RM.
Markt=
verlauf gut.
Mainzer Prodnktenbericht. Großhandelspreiſe per 100 Kilo
loco Mainz am Freitag, den 16. September 1932: Weizen 21 bis
21.50, Roggen 16,50—17, Hafer 14—15 Braugerſte 17,75—18,75,
Induſtriegerſte 17,25. Futtergerſte 16—16,50. Malzkeime 10—11,
Südd. Weizenmehl Spezial 0 34. Roggenmehl (60proz.) 25—26,
feine Weizenkleie 8,75, grobe Weizenkleie 9,65—9,75, Roggenkleie
8,50—9,50, Weizenfuttermehl 10,75, Biertreber 10.50—10,75.
Erd=
nußkuchen 13,25—13,50, Kokoskuchen 12—16,50, Palmkuchen 9.25
bis 9,50, Rapskuchen 9,25—9,50, Soyaſchrot 11,50—11,75.
Trocken=
ſchnitzel 9,25—9,50, ſoles Kleeheu 5. geb. Kleeheu 5,40, loſes
Wie=
ſenheu 4, geb. Wieſenheu 4,20, Maſchinenſtroh 2,40,
Drahtpreß=
ſtroh 2,60 Tendenz ruhiger.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die Aufwärtsbewegung
der Eierpreiſe kam in der abgelaufenen Woche zum Stillſtand, und
der ſeither lebhafte Verkauf hat eine merkliche Einengung
erfah=
ren, da ſich der Einzelhandel nur auf die Deckung des
notwendig=
ſten Bedarfes beſchränkte. Verzeinzelt gaben, die Preiſe etwas
nach ſo bei Holländern. Dänen und Flandern, während im übrigen
die letzten Notierungen behauptet blieben. Es notierten in Pfg.
per Stück ab loco Frankfurt a. M: bulgariſche 8,00—8,25.
Jugo=
ſlawiſche 8,00—8,25, rumäniſche 7,50—7.75, polniſche 7.25—7 75,
memelländiſche und litauiſche je nach Größe 7,75—9,50
hollän=
diſche 8,50—9,75, däniſche 8,00—9,50, flandriſche 8,75—9,25,
bayeriſche 9,00—9,50, deutſche Friſcheier je nach Größe 9,00—10,50,
Mittel= und Schmutzeier 6,50—7.00.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Der Buttermarkt zeigte
ſtetige Tendenz. Der Abſatz iſt ſtark zurückgegangen, weil die
Konſumenten infolge der erhöhten Preiſe ihren Einkauf ſtark
ein=
ſchränkten. Die Preiſe der Vorwoche blieben aber unverändert,
obwohl durch die Zurückhaltung des Einzelhandels und des
Kon=
ſums das an und für ſich nicht ſtarke Angebot dadurch mehr in
Erſcheinung tritt. Die Verkaufspreiſe des Großhandels lauten
(in 1=Zentner=Tonnen)” holländiſche Butter 133,135, deutſche
But=
ter beſte Qualitäten 127—130 RM.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die zum Schering=Kahlbaum=Konzern gehörenden
Vereinig=
ten Fabriken photographiſcher Papiere weiſen per 30. 6. 1932
einen Gewinn von 630 627 (1 557 162) RM. aus. aus dem 24 (64)
Prozent Dividende und je 70 (170) auf 4600 Stück nennwertloſe
Genußſcheine verteilt werden ſollen.
Wie das Main=Waſſerbauamt mitteilt, haben
unvorhergeſe=
hene Hinderniſſe beim Wehrabbruch in Höchſt die Freigabe der
Schiffahrt verzögert. Dieſe Verzögerung wird vorausſichtlich bis
Montag, den 19. September, 9 Uhr, dauern.
Der frühere Generaldirektor der Deutſchen Werke, Dr.
Wein=
lig, iſt im Alter von 65 Jahren in Bonn geſtorben.
Der Wert der amerikaniſchen Warenausfuhr betrug im Auguſt
ds. Js. 109 Millionen Dollar gegenüber 164 808 000 im Auguſt
1931. Der Wert der Einfuhr ſtellte ſich auf 91 000 000 im Auguſt
gegenüber 166 679 000 im gleichen Monat des Vorjahres.
Berliner Kursbericht
vom 17. September 1932
Deviſenmarkt
vom 17. September 1932
Mu
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Llogzb
A.E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl.Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Me
76.—
63.—
18.625
33.—
19.375
31.25
62.50
67.75
28.—
107.—
94.25
Me
Glektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen n.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Rlöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein e Koppel
Nso
102.25
44.—
75.875
78.375
37.75
55.—
109.75
37.50
57.25
37.75
40.50
36.50
Keee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt. 1
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali 11
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
birſch Kupfer.
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Banderer=Werke
Rarfe
42.—
178.—
48.50
21.25
115.—
20.—
50.125
15.—
75.—
25.25
28.125
Selſtingfor.
Wien
Prag
Budapeſt
Ee
Holland
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien
Italien
Paris
Währung
ſto0 finn.Mi.
1o0 Schillingl
100 Tſch.Kr.
100 Pengs
100 Leva
1o0 Gulben 1
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pav. Peſo
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Franes
Ge.0
6. 294
51.95
12.485
3.057
169.23
73.53
75.77
74.32
14.62
0.30g
4.209
59.31
21.S1
16.49
Brieft
6.306
12,tesl
3.063
73.87
75.93
75.08
14.88
0.9191
4.217
58.43
21.g5
16.53 I.
Schwetz
52.05 Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
169.57 Jugoſlawien
Bortugal.
Athen
Fſtambu
Kairo.
Kanada
uruguay
Fland
Tallinn (Eſtl.)
Niga
Währung
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
1 Yen
1 Milreis
ſt00 Dmar
100 Gscudoslt
100 Drachm.
1türk. 2
äghpt. 2
teanad. Do ll.
1 Golbpeſo
100 isl. Kr.
100 eft. Kr.
100 Bats
I
s1. 19
34.07
81.82
0.389
0.310
S.44
13.32
2.647
2.008
15.00
3.796
1.738
66.03
110.59
79.72
81.35
34.13
81.98
1.001
0.313
6.456
13.34
2.658
2.012
15.04
3.304
1.742
66.17
110.87
79.78
Durmſtädter ans Kariohalbant Buriftadt, amhule dei Srrsoner Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 17. September 1932.
W
„ v.27
6½%Intern.,
6%5 Baden.. ...
6% Bahern.....
6% Heſſen.......
6% Preuß, Staat:
6% Sachſen....."
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4MAb.
löſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe . ...
6% Baden=Baden.
6% Berlin. . . . v. 24
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresden ..v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze, v.29
v. 26
625 Mainz .......
6% Mannheim v. 27
87 München. v. 39
62Wiesbadenv.28
6% Heſſ. Landesbl.
Goldoblig.
6%
½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4½% „Kom.=Obl.
690 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldo lig.
Ret
67.2
63.5
65.5
R
a
62.25
Sarl.
6.95
4.65
56
55.5
53.5
58
86.5
*
Wie dee
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
62 Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ.Landesbk.
15½% Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
FAuslSer. 1
„ „ Ser. III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
Berl. Hyp. Bk.
83
nLigu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
15½% „ Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Pfbr.=Bk.
Lig. Pfbr.
z Mein.Hhp.=Bk.
% Lig. Pfbr..
Pfälz. Hyp.=Bi.
2% „ Lig. Pfbr.
22 Khein.Hyp.Bk.
5½% Lig. Pfbr..
Goldoblig.
% Südd. Bod.
Cred.=Bank.
5½% — Lig. Pfbr.
62 Württ. Hyp.=B.
3% Daimler=Benz
63 Dt. Linol. Werke
6 Mainkrw. v. 26
16% Mitteld. Stahl.
6% Ber. Stahlwerke
61.
80.25
78.9
Soi.
72.25
77.5
72.25
787.
60
32.5
78,5
63
54
60.5
55
8% Voigtsbäffner!
J. 6. Farben Bonds
5% Bocn. L.E.B.
L. Inveſt.
5%
52 Bulg. Tab. v. 69
41,% Oſt. Schätze
% Oſt. Goldrente
2avereinh. Rumänl
4½%
4‟
4% Türk. Admin.
1. Bagdad
42
Zollanl.
40
4½% Ungarn 1918
4½% „ 19141
Goldr.
42
49
1910
Aktſen
Alg. Kunſtziideunie
A. E. 6. ........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, 7. P....
Bergm. El.=Werke
BrownBovericCie.
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt
F. G. Chemie, Baſell
Chem.Werke Aber
Chade .........."
ſontin. Gummiw. /106.9
Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Felegr. ..
„ Erdöl .......!
96.5
1.
6.1
11.4
5.6
3l.
57.n5
30.75
40
54.25
50
131
33.25
39
20
Mue
ſcheibe=Anſtalt 1135.5
„ Linolwerk.Berl./ 45
Eiſenhandel. .
Dhckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
Slettr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
Eßling, Maſchinen.
Faber & Schleicherl 40
J. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenk. Bergwerkl 44.25
Geſ. f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger /170
Hafenmühle Frrft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilvertArmaturfrb.!
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen ..../ 69.5
bolzmann, Phil.
3lſe Bergb. Slamm
„ Geniſſel
Junghans ..
Kali Chemie.
Aſchersleben „/109.5
glein, Schanzlin ..
Klöchnerwerke ....
Knorr C. 6.,.....
Laurahütte . .... Nae
/18 Lech, Augsburg... 21 Löwenbr. Münch. u67 Lutz Gebr. Darmſt. Mainkr.=W. Höchſt. 57.5 Mainz.Akt.=Br. . 87.25 Mannesm.=Röhren 57.75 192 Mansfeld Bergb. 242), 22.25 Metallgeſ. Frankf.. 39 Miag, Mühlenbau.
Montecatini Maild. 29.25 102 Motoren Darmſtadt 33 Sberbedarf. . 110. 59.75 Bhönir Bergbau.. 28 Reiniger, Gebbertl 48.25 Rh. Braunkohlen. 177 n7 „ Glektr. Stamm 72.5 29.9 „ Stahlwerke ...
Riebeck Montan. 271, Roeder Gebr. 37.5 49
78.75
45
15.25
55.75 Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kali”.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen. 52
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[ ← ][ ][ → ]Seite 14 — Nr. 260
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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tal, September 1932 12931
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gefallen, meine liebe gute Frau,
unſereliebe unvergeßliche Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter,
Schweſter und Schwägerin
Frau Johannette Seipel
geb. Creter
am 14. September 1932, im Alter
von 74 Jahren, nach
einemarbeits=
reichen Leben zu ſich in die
Ewig=
teit abzurufen.
ImNamen d. trauernd. Hinterbliebenen
Konrad Heipel
Darmſtadt, den 17. Sept. 1932.
Moosbergſtr. 53.
Die Beerdigung fand, in aller
Stille ſtatt.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Heimgang. unſeres
lieben Entſchlafenen
Joh. Adam Gölz
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden
ſage Allen innigen Dank.
ImNamen d. trauernd Hinterbliebenen:
Chriſtina Gölz Wwe., geb. Dörr.
Darmſtadt, den 17. September 1932.
Karlſtraße 40.
Kurt Eisele
Lore Eisele
(12927
geb. Henneberg
Vermählte
Darmstadt, den 17. September 1932.
Dankſagung.
Für die beim Heimgang unſerer lieben und
unver=
geßlichen Entſchlafenen in ſo reichem Maße bewieſene
Anteilnahme, ſowie für die zahlreichen Kranz= und
Blumenſpenden ſagen wir hierdurch unſeren
herz=
lichſten, tiefempfundenen Dank. Insbeſondere danken
wir auch Herrn Pfarrer Vogel für die troſtreichen
Worte bei der Trauerfeier.
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[ ← ][ ][ → ]fusg, 18. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 260 — Seite 15
Bonder Keld und viele Frauen.
Roman von Karl Lütge. Copyright by Verlagpreſſe=Tagesdienſt, Berlin W33
er die Freiheit errungen, wie er es hoffte? Er wußte:
ſyr fühlte ſich verraten und verloren. Ein Brief, ein
Telegramm von Miß Macy, und er hätte ſich an der
ausgelaſſenen Fröhligkeit beim Abſchied an Bord be=
Fun ſchritt er einſam über das Bootsdeck, kümmerte ſich
n Liegeſtuhl, Tiſchplatz, Badezeiten, wie andere kundige
eilte ihm nicht.
VI.
heinf
Teleion
Iden ganzen ſ.
und Darm, ſün
3.
n im Darm 4t
Frunter und 1.
jämorrhoiden
lutandrang /
chſeljahrs
Mager
ne und Merg
atismus und
ſtets
eutſchen Zeitungen ſchrieben im Sportteil über die ge=
Sportmoral in Zuſammenhang mit den ans Licht
ge=
zutarühmlichen Vorkommniſſen bei den Schwimmkämpfen
nrk und ganz allgemein über die übereilte kurze ameri=
Tournee Ludwig Mühlinghaus. Das Sport=Gaugericht
ſun gerufen. Dem Namen Ludwig Mählinghaus haftete
n ſportfreudigen Menſchen jetzt ein übler Geruch an.
Weile des Publikums nahmen ſogleich, ohne Kenntnis der
ſaimhänge und ſchickſalhaften Verſtrickungen, entſchieden
ſiglgen den Schwimmer.
owig Mühlinghaus wußte und ahnte nicht, was ſeiner in
onat wartete. Er kam nicht froher Gefühle, nicht als
Aber er fühlte ſich keineswegs geſchlagen. Der Kampf
ſtenvoll beſtanden, der Zeitpunkt verfrüht geweſen und
mie falſch vorbereitet. Das wußte er alles.
nun tauchte die große Brücke auf, die Türme wohl=
Bauten, die den Bahnhof umſchloſſen. Er fühlte ſich
und froher als auf der ganzen Rückreiſe. Die
Ent=
ſahg war zu ertragen. Man mußte lernen aus der
ver=
ſen Amerikareiſe.
die Schweſter war an den Zug gekommen. Still ohne
Freude begrüßte ſie den Bruder. Natürlich wußte ſie
d häßlichen Dingen, die die Zeitungen über den Bruder
ſigen Tagen ſchrieben. Allein ſie beachtete es nicht, da ſie
ichts verſtand und als gerader, offener Menſch erſt die
ides Bruders hören wollte.
H5gingen ſtill nebeneinander zum Ausgang. Der Blick des
mmers ſchien zu ſuchen. Nein, niemand weiter war da.
nann, Elfriede Trautmann, niemand von denen, die ihm
ear Wochen das Geleit zum Zug mitten in der Nacht
hatten.
iin ja, er kam nicht als Sieger. Es war bitter.
temand hat die genaue Zeit gewußt, wann Du kommſt”
o gte die Schweſter die Sportfreunde und Bekannten des
3 da ſie ſeinen ſuchenden Blick richtig zu deuten wußte.
Wußte es niemand?”
gdachte: Das wäre leicht zu erfahren geweſen. Bei der
hatte es auch nicht gerade in den Zeitungen geſtanden. —
heim fand er auf ſeinem kleinen Schreibtiſch einen
roter Aſtern. Die Schweſter ſtand in der Tür. Sie ſah,
enach einem Brief ſuchte. Nein, nichts weiter war da als
eauß Aſtern.
on Elfriede?” fragte er über die Schulter zurück.
Schweſter log bereitwillig: Ja. Und ging in die Küche,
dem Eſſen zu ſehen. Beim Hantieren tränten ihr plötz=
Augen. Sie war nie weich geweſen. Jetzt hätte ſie den
in die Arme ſchließen und ihn küſſen können. Weshalb?
da war? Weil er litt? Ja, beides wohl.
Als ſie die Zärtlichkeit dem Bruder zuwandte, wurde er
ärgerlich; er ſchien zu ahnen, was der Beweggrund dieſer
ſon=
derbaren Weichheit der Schweſter war und verhärtete ſein Herz.
Er wollte kein Bedauern und kein Mitleid.
In Streit und Unfrieden endete dieſer erſte Tag nach der
Heimkehr des Bruders von der großen Sportreiſe durch
Amerika bei den Geſchwiſtern.
Der Dienſt in den Brödermannſchen Werken ließ ſich nicht
erfreulich an. Es gab Widerſtände bei der Zuſammenarbeit mit
Vorgeſetzten und Untergebenen. Früher war alles glatt und
reibungslos gegangen. Neidete man ihm die Reiſe und den
großen Urlaub? Schließlich hatte er im Dienſt einer großen
Sache, für eine wichtige Leiſtungsprüfung und im Intereſſe des
Landes, die Reiſe unternommen — und ſie war zu recht
ge=
ringem Teil ein Vergnügen für ihn geweſen.
An die Baronin dachter er gefliſſentlich nicht, ſeit er ſie am
Pier in New York zum Abſchied nicht getroffen hatte. Dieſe
Epiſode wollte er gründlich in den Schacht des Vergeſſens
ſtürzen. Sie ſollte tot ſein, und in der Erinnerung löſchte er
alle Stunden des Zuſammenſeins und alle gemeinſamen Pläne.
Es war ihm, als hätte er die Amerikareiſe allein angetreten und
allein durchgeführt. Er empfand nicht, daß er undankbar gegen
die Baronin handelte, nein — ſie hatte den Plan, führte ihn
durch und trug nun die Konſequenzen. — Sprach wirklich kein
Geſühl für ſie, die Frau, die Freundin?
Mühlinghaus verhärtete ſein Herz. Nein.
Seine Reiſe als eine Sportkampfreiſe zu betrachten, wie er
es tat, dazu ſchien außer ihm freilich niemand weiter ſich
bereit=
zufinden. Nach dem, was vorgefallen war! Nein das wollte
niemand. Möglich, wenn die Reiſe ſiegreich geweſen wäre!
Das Gaugericht lud den Schwimmer vor.
Die Verhandlung brachte nicht den Nachweis, daß Lu .big
Mühlinghaus von den Vorbereitungen wegen eines
Schein=
kampfes in Newark gewußt hatte. Jeder bekam bei dieſer
Ver=
handlung den Eindruck, daß der deutſche Schwimmer in einen
ehrlichen und ſporternſten Kampf zu gehen geglaubt hatte und
auch heute noch die dem Sport=Gaugericht bekannten
Zuſammen=
hänge in vollem Umfange gar nicht kannte und nicht einmal
ahnte. So kam es nicht zur allgemein erwarteten
Disquali=
fikation, ſondern zu einer ſtiliſtiſch und ſachlich allerdings wenig
glücklichen und darum nicht überzeugenden Ehrenerklärung.
Die Spannung wich. Aber die Stellung und der Ruf des
Schwimmers hatten gelitten. Es blieb die Frage nach der
Baronin, der vornehmen Freundin des Schwimmers. Durfte
ein ernſter Sportsmann ſich ins Schlepptau einer Frau nehmen
laſſen, mit ihr zu Sportkämpfen reiſen, ſie für ſich bei wichtigen
Gelegenheiten handeln laſſen? Unmöglich! — Dies blieb!
Wo war die Baronin?
„Ich weiß es nicht”, erklärte Mühlinghaus bei der
Ver=
nehmung.
„Sie haben die Beziehungen gelöſt?”
„Die Baronin löſte ſie.”
Weiter erfuhr man nichts.
Leopold Holtermann, der Clubvorſitzende, ſchien als einziger
unbedingt zu Ludwig Mühlinghaus zu halten. Schließlich hatte
Mühlinghaus durch ſeine Siege den Club bekannt gemacht! —
Holtermann war zwar rechthaberiſch und geradezu faſt verletzend
in ſeiner Art:
„Na, ſagte ich es nicht vorher? Das konnte nichts werden!
Was denn nun?”
„Zähne zuſammenbeißen! Weiter!” erklärte Mühlinghaus.
Weiter? Wieſo? Das kommt nicht in Frage. Warten Sie
ruhig ab, was wir im Club beſchließen werden. Zu dem Urteil
des Gaugerichts haben wir Stellung zu nehmen, nicht wahr?”
„Ach ſo ——” ſagte der Schwimmer gedehnt, „Es iſt
mög=
lich, daß man — —
Er brach ab. Der andere hielt ihn am Knppf des Jaketts.
„Reden Sie keinen Unſinn, Ludwig! Sie müſſen natürlich
jetzt etwas Zeit verſtreichen laſſen, das iſt doch klar! Warten
Sie —
„Auf was? Auf Anerkennungen etwa für die Leiſtungen,
drüben — — Schließlich waren es Zeiten, die hier bei jeder
Veranſtaltung tumultariſche Begeiſterung ausgelöſt hätten! Das
vergißt man anſcheinend völlig!”
„Nichtig. Nur ſteht nicht dies zur Debatte, ſondern die
widerlichen Beſtechungsgeſchichten. Dagegen tritt alles andere
zurück. Jemand, der ſeiner Sache gewiß iſt und der ehrlich
kämpfen will, hat es nicht nötig, zu ſolchen Mitteln zu greifen,
wie Sie — — Bitte, ſo iſt es doch geweſen! Mittel, wie ſie
drüben angewandt worden ſind, damit Sie unbeding ſiegen,
ſind nun einmal nicht fair! — — So iſt die Sachla Und
wer für Sie gehandelt, ob Sie es gewußt haben oder nicht —
ganz einerlei, denn es iſt für Sie geſchehen. Das ſteht
unbe=
dingt feſt. Und das iſt das Entſcheidende dabei!”
Mühlinghaus zuckte die Achſeln. Er war es müde, über die
„Affäre Mühlinghaus” zu reden. Er würde ſich eine zeitlang
zurückziehen. Wenn er dem Sport damit nützte, gut, dann mußte
es eben ſein.
Mühlinghaus hatte den Vorſitzenden Holtermann auf dem
Heimwege vom Geſchäft früher oft getroffen. Jetzt geſchah es
ſelten, und es lag an Mühlinghaus ſelbſt. Eines Tages ging
er mit bis zur Wohnung Holtermanns, während ſie auf dem
Wege die Sachlage zu wiederholtem Male erörterten.
„Kommen Sie mit herauf?
In Mühlinghaus ſtieg Bitterkeit auf.
„Als Geächteter?”
„Machen Sie keinen Unſinn. Das hat mit perſönlicher
Achtung abſolut nichts zu tun!”
Marianne Holtermann, die beſte Schwimmerin der Stadt,
ein guter Sportkamerad und wie immer, ein wenig verliebt in
Mühlinghaus, freute ſich herzlich. Mühlinghaus blieb zum
Abendbrot. Er erzählte von Amerika, von den vielen
abſonder=
lichen Dingen des dortigen Lebens, von Wolkenkratzern,
Ver=
kehrsmerkwürdigkeiten, Autos, Eiſenbahnen, Menſchen, Kinos.
Den Sport und ſeine eigenen Erfahrungen überging er
gefliſſentlich.
Es wurde ein neter Abend, einer der wenigen erfreulichen
Augenblicke, die es für den Schwimmer in dieſen Wochen
ge=
geben hatte.
Aber die größte Enttäuſchung harrte ſeiner noch.
Ueber die Namen der vorausſichtlich deutſchen Teilnehmer
an den Olympiſchen Spielen in Amſterdam war beſtändiges
Rätſelraten in den Zeitungen und in Sportkreiſen. Nun
ſtanden ſie für das Prüfungsſchwimmen endgültig feſt. Der
Name Ludwig Mühlinghaus fehlte bei den Schwimmern.
Und Mühlinghaus hielt die beiden deutſchen Rekorde in 100
und 400 Meter Freiſtil und hatte in den USA. kürzlich den
an=
erkannten europäiſchen Rekord für hundert Meter verbeſſert!
Dieſer Name fehlte. Ludwig Mühlinghaus, der
Schwimm=
rekordmann, war tot.
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Seite 16 — Nr. 260
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
„Braunwarth
Sonntag, 18. September 199
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Hülſenfrüchte, ca. 600 Kg. Weizenmehl.
ca. 500 Kg. Graupen und Grütze, ca. 150
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Kg. Nudeln (Gemüſe= u. Fadennudeln),
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Weizenkleie und ca. 75 Kg. Sohlleder.
Die in dem Angebot anzuerkennenden
Lieferungsbedingungen liegen am 22.
und 23. September d. J., vormittags
von 10—12 Uhr, zur Einſicht offen.
Angebote ſind verſchloſſen und
ver=
ſehen mit der Aufſchrift „
Lieferungs=
vergebung” bis zum Eröffnungstermin,
Mittwoch, den 28. 9. 1932, vormittags
10 Uhr, hierher einzureichen.
Die einzureichenden Warenmuſter
müſſen getrennt von den Angeboten
verpackt mit der Aufſchrift „Muſter zum
Angebot” verſehen ſein.
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Darmſtadt, den 14. September 1932
Oeffenkliche Impfungen.
Für die im Jahre 1931 und früher
geborenen Kinder, die bis jetzt noch
nicht geimpft ſind, werden unentgeltliche
Impftermine abgehalten am
Mittwoch, den 21. und 28. Sept. d. J.,
jedesmal von 15 bis 16 Uhr in der
Rundeturmſchule, Rundeturmſtraße 9.
Die Nachſchautermine finden
eben=
daſelbſt ſtatt am Mittwoch, den 28.
Sep=
tember und 5. Oktober d. J., jeweils
von 14 bis 15 Uhr.
Eltern und Vormünder der
impfpflich=
tigen Kinder werden darauf aufmerkſam
gemacht, daß jeder, der dieſe letzten
Impftermine nicht wahrnimmt, mit
dem Inkrafttreten der geſetzlichen
Straf=
beſtimmungen rechnen muß. (St. 12959
Mathemat., reine u.
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[ ← ][ ][ → ]18. Beptember 1932
Nummer 38
buchhalter ſteht in weißem Kittel vor ſeiner Maſchine, hat den
Schraubenſchlüſſel in der Hand oder die Oelkanne, und paßt
auf, daß die Maſchine ihre Ordnung hat. Ja, in der güten
alten Seit hat ſo ein erſtklaſſiger Buchhalter von frühmorgens
bis ſpatabends ganze hundertfünzig Buchungen fertiggebracht,
und abends war dann ſein Kopf ein Ameiſenhaufen von
durch=
einanderlaufenden Sahlen. Heute macht die Maſchine mit
Leich=
tigkeit 25 000 bis 30 000 Buchungen, und der Buchhalter iſt
geiſtig lange nicht ſo angeſtrengt.
Eigentlich iſt das eine Amerikaniſierung des Bankbetriebes.
Aber nicht Amerika, ſondern Deutſchland hat die größte
Ma=
ſchinenbuchhaltung der Welt. Es iſt die Dresdner bzw. frühere
Danatbank in Berlin, die die modernſte Einrichtung dieſer Art
beſitzt. Das große Werk der Arbeitsleiſtung eines Cages wird
von einigen Maſchinenbuchhaltern und techniſchen Arbeitern
bewältigt. Mehr als eine Viertelmillion Buchungen kommen
täglich zuſtande, und was bis dahin die Arbeit einer Woche war,
die Bilanz des Cages, liegt am gleichen Abend fix und fertig
vor. Alles haben die Maſchinen ausgeſpien. Alles raſt auf
lau=
fenden Bändern, in Elektropoſtwagen, auf den Walzen der
Buchungs= und Rechenmaſchinen. Bücher, im alten Sinne des
Wortes ſind hier gar keine zu ſehen. Aber Nollen, Nollen, und
noch einmal Nollen. Die Hauptbücher beſtehen aus Nollen,
und die Börſenberichte aus Hunderten von meterlangen
Pa=
pierſtreifen. Wenn man Bücher leſen will, muß man in den
Keller gehen, wo die dicken Wälzer im Modergeruch ſchlafen.
Es iſt unheimlich in dieſen Kellern, nur hier und da leuchtet eine
kleine Lampe und die Augen der Katze, die aufpaßt, daß Natten
und Mäuſe nicht vergangene Herrlichkeit zernagen.
Die Sache hat freilich auch eine Kehrſeite; die eine iſt
ſozia=
ler Natur, denn es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe
Maſchinen=
buchhaltung unendlich viel weniger Perſonal beanſprucht als
das alte Syſtem der doppelten, italieniſchen oder amerikaniſchen
Buchhaltung. Infolgedeſſen iſt in der Cat das Perſonal der
beteiligten Bank ſchon in den vergangenen Jahren erheblich
reduziert worden, wenn auch nicht annähernd in dem Maße,
zwar zur Freiſetzung von Arbeitskraft, aber nicht in Form
ver=
minderter Arbeitsgelegenheit für die Einzelnen ſondern
vermehrter Freizeit und Lebensfreude für alle nutzbar
gemacht werden. Gelangen wir erſt zu einer allgemeinen
welt=
wirtſchaftlichen Neorganiſation, die das ermöglicht und zugleich
allen Arbeit und Lebensunterhalt ſicherſtellt, ſo wird der „
Buch=
haltungsingenieur” ebenſo nützlich und willkommen ſein, wie das
etwa heute der Lokomotivführer iſt, in dem vor 100 Jahren die
Fuhrleute einen bösartigen und minderwertigen Konkurrenten
erblickten.
Der erſte große Einbruch der Maſchine in die menſchliche
Cätigkeit im heutigen Sinne der Cechnik erfolgte durch die
Ent=
deckung der Dampfkraft und Elektrizität. Die Dampfkraft
als Criebmittel zahlloſer Maſchinen hat erſt den Induſtrieſtaat
geſchaffen. Gegen ſie richtete ſich der Kampf der
Maſchinen=
ſtürmer. Aber dieſer erſte roße Einbruch brachte nur den
Erſatz der Handarbeit durch Maſchinen.
Gerade jetzt erleben wir einen zweiten großen Einbruch,
der ſogar auf das Gebiet der Geiſtesarbeit übergreift. Was
ſind denn dieſe Rechenmaſchinen, Buchungsmäſchinen und die
zahlloſen Büromaſchinen weiter als Erſatz für zahlloſe geiſtige
Arbeitskräfte, die rechnen, ſchreiben, ordnen, denken mußten?
Wir wollen uns nicht darüber hinwegtäuſchen, daß dieſe
Ma=
ſchinen ihre Arbeit beſſer und ſchneller verrichten. Orren iſt
menſchlich, aber es iſt keine Eigenſchaft der Maſchine. Eine
ſolche Wanderung durch die Maſchinenbuchhaltung einer
Groß=
bank vermag wahrlich ein Erſtaunen in uns aufkommen zu
laſſen darüber, wie herrlich weit es der Menſch gebracht hat.
Jedoch in dieſes Erſtaunen miſcht ſich eine leiſe Beſchämung.
Die Maſſe Menſch iſt nicht Herr der Maſchine geworden,
ſon=
dern ihr Knecht. Das ſoziale Problem der Gegenwart, das
Pro=
blem der Arbeitsloſigkeit, das Problem der Wirtſchaftskriſe,
iſt zugleich ein Problem der Maſchine.
Sollen wir darum Maſchinenſtürmer werden? Nein, und
abermals nein! Die Natur des menſchlichen Denkens läßt ſich
nicht umkehren. In dieſem Sinne gibt es kein „Zurück zur
Natur”, Forſchungsdrang und Erfindergeiſt werden immer
neue Wunder der Cechnik ſchaffen und immer mehr die
menſch=
liche Arbeit durch Maſchinen erſetzen. Von dieſer Seite aus
gibt es keinen Ausweg. Was uns not tut; iſt eine gründliche
Reviſion des Verhältniſſes zwiſchen Menſch und Maſchine. Die
ungeheure techniſche Entwicklung des letzten Jahrhunderts hat
die Menſchheit nur überraſcht. Man hat die Maſchine immer
nur dazu benutzt, um Arbeitskräfte, Geld und Seit zu erſparen.
Man hat mit ihr unſer ganzes Wirtſchaftsleben organiſiert und
ratidnaliſiert, aber das Höchſte und Edelſte, was die Maſchine
leiſten kann und ſoll, das hat man nicht getan, dazu hat man
ſie nicht benutzt. Sie ſoll und muß unſer kulturelles
Lebens=
niveau heben, ſie ſoll allen Menſchen Seit und Gelegenheit
geben, neben einem Minimum täglicher Arbeit ein Eigenleben
zu führen, das es ihm ermöglicht, an den geiſtigen Genüſſen
höherer Kultur teilzunehmen, das es ihm ermöglicht, ſich der
Familie in einem höheren Sinne als dem des Ernährers zu
widmen.
Ein Ingenieur der Buchhaltungskunſt.
nittags 4ul
des Konkurzuut
m Konkurs
und Sportausk
Mit der Kamera durch die Maſchinenbuchhaltung
einer Großbank.
s Publikum ſieht von dem Betrieb einer Großbank
us nur die Schalterräume. Der eigentliche Betrieb wickelt
der an einer ganz anderen Stelle ab: in der Buchhaltung.
ums eines anderen: Wir ſtehen in der
Maſchinenbuchhal=
ener Großbank.
derrwundert ſieht man ſich um und ſucht nach den dicken
btbüchern und Journalen. Aber nicht ein einziger dieſer
riöſen Folianten findet ſich hier, kein Schreibtiſch, kein
Mſuhl. Jetzt fällt auch erſt der große Lärm auf, der hier
Rot. Es dröhnt, es pocht, es hämmert, und in dieſem
ge-
gen Lärm werden Hunderttauſende und Millionen von
n, Daten, Kurſen und Werten gebucht. Die Leute hier
es gar nicht nötig, in abgeſonderten Näumen hinter
ahten Cüren zu addieren, dividieren, multiplizieren und
Gieren. Die ſchwierigen Rechenaufgaben hat längſt die
ine übernommen, und auch die denkmäßigen Notierungen
94 ſie. Hunderttauſende von Buchungen werden ſo an
Lage von den Maſchinen erledigt, und wenn jemand ſich
Dauptbuchhalter mit einer Feder hinter dem Ohr auf einem
aupt=
Eine Lochmaſchine in Cätigkeit
das die Geſchäftsſchrumpfung unter der Weltkriſe und der
Seit der Börſenloſigkeit zur Folge gehabt hat. Das
Buch=
haltungsweſen, wie wir es vorher kannten, und wie es auch bei
den Großbanken mit der hier gezeigten Ausnahme faſt überall
noch im Gange iſt, ſtammt im weſentlich aus dem Mittelalter
und iſt eine italieniſche Erfindung, wie ſich aus den meiſten
Fachausdrücken, ja aus dem Wort „Bank” ſelbſt ergibt; denn
das kommt von banco, der Bank, auf der der Geldwechſler in
Florenz, Venedig uſw. und in den Bazaren zu ſitzen und auf
ihre Kunden zu warten pflegten. Auch Aktiva und Paſſiva,
Brutto und Netto, Kontokorrent, Kaſſa, Saldo und unzählige
andere Bezeichnungen ſtammen aus dieſer Seit.
Iſt alſo auch durch die Maſchine eine vielhundertjährige
Cradition umgeſtoßen worden, ſo geht es dem Kunden nicht viel
beſſer. An Stelle eines ſchönen und ſauberen, meiſt noch mit
der Hand geſchriebenen Kontoauszuges, auf dem er auf der
einen Seite ſeinen Kredit, auf der anderen ſein Debet, und am
Ende ſein Guthaben oder ſeine Schuld entnehmen konnte,
er=
hält er jetzt am Quartals= oder Semeſterſchluß eine Art
Ca=
petenrolle, die maſchinell mit endloſen Sahlen beſchrieben und
durch die aus internen buchhalteriſchen Gründen notwendigen
Hin= und Herübertragungen, Sinszwiſchenbuchungen uſw. faſt
ſo unverſtändlich geworden iſt wie ein Palimpſeſt oder
minde=
ſtens eine äguptiſche Hierogluphenſchrift. Und außerdem ſind
die maſchinell angefertigten einzelnen Cagesauszüge, alſo die
Abrechnungen über einzelne Cransaktionen zwiſchen Bank und
Kunden, notwendigerweiſe ſo groß, daß man bald eine Mappe
voll hat. Aber ſchließlich iſt nichts auf der Welt, deſſen
Vor=
teile man ohne gewiſſe Nachteile erkaufen könnte, und ſo wird
wohl das Suſtem der Maſchinenbuchhaltung, das vorläufig bei
uns noch vereinzelt iſt, allmählich ſeinen Siegeslauf antreten
und die Methoden unſerer Väter verdrängen. Es iſt
ſympto=
matiſch für die Seit, in der man auf dieſen Gedanken verfallen
iſt, und ihn mit ungeheueren Koſten verwirklicht hat, daß man
das Siel jeder Arbeitserſparnis mißverſtanden hat: denn ſie ſoll
Die Börſenkurſe nehmen täglich endloſe Streifen Papier ein.
Hunderte von Metern lang reiht ſich Sahl an Sahl.
On dieſen Fächern liegen die „Hauptbücher
Rollen, Vollen, Nollen.
Dte 1 102 U Im P102421 22:4
In Aegypten galt im allgemeinen eine Frau
als rechtmäßige Gattin. So hatte ſie denn auch
eine angeſehene Stellung im Hauſe, wurde „liebe
Frau”, ja ſogar „Herrin des Hauſes” genannt.
Neliefs des neuen Neiches ſchildern meiſt ein
ſehr herzliches Verhältnis zwiſchen den
Ehe=
gatten, in das auch die Kinder eingeſchloſſen
waren. Sogar rechtlich ſcheint die Frau dem
Manne gleichgeſtanden zu haben. Die Mädchen
heirateten entſprechend ſüdlicher Frühreife meiſt
ſchon mit 12 und 15 Jahren. Sehr verbreitet
war, zumal unter den Vornehmen, die Ehe mit
der eigenen Schweſter; ein Grad der Innzucht,
der, heute verpönt und verboten, damals eine
Selbſtverſtändlichkeit war. Die freie Liebe war
vor allem unter den niederen Ständen ſehr
ver=
breitet und ließ dieſe bereits in früheren Seiten
ſittlich verfallen. Höchſtes Glück einer
ägyp=
tiſchen Frau war es, recht viele Kinder zu
be=
ſitzen. Unfruchtbarkeit wurde als ein Fluch der
Götter angeſehen. Für die Kinder war es
ober=
ſtes Gebot, Vater und Mutter zu ehren. Vor
allem genoß die Mutter als liebevolle Erzieherin
ihrer Kinder höchſte Verehrung. Die Mädchen
wurden ſchon als Kinder zur Hausarbeit, zum
Spinnen, Weben und Wollarbeiten angehalten,
während die Knaben nach dem 4. Lebensjahr der
väterlichen Erziehung überlaſſen wurden. Als
Ganzes betrachtet, war ſomit die Stellung der
äguptiſchen Frau eine für das Altertum recht
hohe und angeſehene; faſt modern anmutend.
Sie konnte ſich ziemlich frei bewegen und nahm
an vielen Ehrungen ihres Mannes teil und
be-
gleitete ihn auf Jagd und Siſchfang.
Viel weniger Freiheit genoß dagegen die
griechiſche Frau. Sie ſpielt während des ganzen
Altertums eine ziemlich untergeordnete Nolle,
da ſie gegenüber dem Manne faſt ganz rechtlos
iſt. Sie war lediglich Erhalterin des
Menſchen-
geſchlechts, der man höhere Frauenwürde
ab=
ſprach. Das ſchloß natürlich ein inniges
Ver=
hältnis zwiſchen Ehegatten nicht aus, wie manche
erhaltenen Samilienbilder auf griechiſchen
Grab=
denkmälern beweiſen. Brachte die Frau das
Uebergewicht eines großen Vermögens mit in
die Ehe, ſo wird ſie in ſolchem Falle
ausnahms=
weiſe auch die wirliche „Herrin” des Hauſes
ge=
weſen ſein; zumal es auch damals ſchon
Pantof=
felhelden gab, d. h. Männer ohne
ſpezifiſch=
männliche Eigenſchaften! Juriſtiſche
Selbſtän=
digkeit gab es für die Frau nicht. Was z. B.
ein Ehemann auf Bitten oder den Nat eines
Weibes tat, galt vor dem Geſetz als ungültig.
Auf irgendwelche Bildung der Frau wurde nicht
im geringſten Wert gelegt, um ſo mehr aber
auf Cüchtigkeit in häuslichen Arbeiten. Die
Frau lebte einſam in ihrer eigenen abgetrennten
Germanin, angeblich Chusnelda, die Frau
Armins des Cheruskers, die in römiſche
Gefangenſchaft fiel.
Das Spukauto.
Von Felix Hagemann.
Ein donnerähnliches Getöſe durchzitterte
das Haus, daß die Milch über den Nand der
Kanne ſpritzte, die Frau Imke Gutenwagen
ſoeben vom Küchentiſch genommen hatte. „Das
iſt dein Vater”, ſagte ſie zu dem Mädchen mit
dem ſtrohblonden Lockenhaar, das wartend bei
den Brotſchnitten und der Bratpfanne ſtand.
„Sieh mal nach, was er tut.”
Nelly öffnete die Küchentür, warf einen
Blick in den Gang, wo ein ſchweißtriefender
Herr an etwas Schwerem zog, und rapportierte
lakoniſch: „Montage‟.
„Wie weit iſt er?”
„Hintere Querverbindung.”
„Nimm dann die Pfanne nur wieder
her=
unter.”
Dies alles klingt rätſelhaft und erfordert
nähere Erläuterung. Herr Martinus
Guten=
wagen handelte mit Schreibmaſchinen. Es iſt
möglich und ſeine vertrauteſten Freunde halten
es für ſicher, daß der langjährige Umgang mit
dieſen wunderſam=komplizierten Apparaten
eine latent vorhandene Leidenſchaft für das
Auseinandernehmen und
Wiederzuſammen=
fügen in Herrn Gutenwagen zu voller Kraft
entwickelt hatte. Sein Nadio hatte für ihn
keine Geheimniſſe mehr, ſo verſteckt, ſie auch
Frauenwohnung, da der Mann, der ſeinen
Staatsgeſchäften nachging, faſt nie zu Hauſe
war. Man denke an Sokrates, der ſich, ein
beſonderer Extremfall, um Frau und Kinder faſt
gar nicht kümmerte, ſo daß ſein Weib (
Ran=
tippe) mehr als genug berechtigten Grund zur
Klage hatte. Nur bei den gemeinſamen
Mahl=
zeiten der Ehegatten gab es eine meiſt völlig
belangloſe Unterhaltung. Die einzige ſtändige
Umgebung der Frau waren ihre Kinder und das
zahlreiche Sklavenmaterial. Kaum die nächſten
Verwandten kamen zu ihr, Ausgang hatte die
Frau faſt nur an hohen Feſten, immer aber
be=
gleitet von Dienerinnen. Sie war im eigentlichen
engſten Sinne eine „Hüterin des Hauſes”.
Ver=
ließ ſie dieſes ohne Wiſſen des Mannes, ſtand
ihr ſchwere Strafe bevor. Frauen unter ſich
gab es nur hin und wieder an Frauenfeſten.
Ausnahmen von der Negel gab es natürlich
ſtets. So beſuchten z. B. Frauen das Atelier
des berühmten Bildhauers Phidias; doch waren
dieſe dann meiſt Hetären wie Aſpaſia, Phrune,
Chais; Frauen alſo, die an Bewegungsfreiheit
und vor allem an Bildung die Nolle heutiger
moderner Frauen ſpielten; ſehr oft waren dieſe
Hetären joniſcher Abſtammung, da in Sonien
(Kleinaſien) die Stellung der Frau eine ungleich
freiere war — ich erinnere nur an die ioniſche
Dichterin Sappho. Die Forderung der ehelichen
Creue beſtand nur für die Frau! Ehebruch der
Frau wurde ſehr ſtreng beſtraft; beim Manne
Die Königin Nofrik.
nur, wenn es ſich um die Frau eines
Mitbür=
gers (in antikem Sinne) handelte. Die geiſtigen
Folgen dieſer Ab= und Ausſperrung der Frau
blieben natürlich nicht aus. Sie wurde zur
Puppe, zu einem völlig unſelbſtändigen Weſen,
das ſchließlich für nichts mehr Intereſſe hatte.
Eine höhere Auffaſſung der Ehe kam erſt in
ſpäteren Jahrhunderten auf.
In Italien vornehmlich in Nom, genoſſen die
jungen Mädchen wenigſtens den Unterricht einer
Elementarſchule; aber weiter wurde für
Bil=
dung nichts getan, doch gab es in Nom ſchon
gelehrte Srauen, die ſich mit Grammatik und
Rhetorik beſchäftigten. Auch gab es Damen,
die turnten und fochten, wenn ſie auch für dieſe
„Emanzipation” reichlichen Spott der Satiriker
ernteten. Wert wurde nur auf Ausbildung in
Muſik, Geſang und vor allem Canz gelegt. An
und für ſich war die Stellung der römiſchen
Frau in Familie und Hausweſen eine ehrenvolle
und oft ſehr einflußreiche. Hier war ſie dem
Manne gleichgeordnet. Sie führte das geſamte
Hausweſen, hatte die Aufſicht über die
Vor=
räte und damit auch die Schlüſſel. Der
Ehe=
gemahl wie die Sklaven nannten ſie „Herrin”.
Ihre Hauptarbeit war die Wollarbeit. Alles
Uebrige beſorgten die zahlreichen Sklaven und
Sklavinnen. Eine beſondere Frauenwohnung
gab es nicht. An den Mahlzeiten nahm ſie ſitzend
teil, der Mann dagegen liegend. Es galt für
ſein mochten. Ueber die Verſuche ſeines
Fahr=
rades, ſein tiefſtes Innere vor ihm zu
verber=
gen, lächelte er mitleidig, und aus einer billig
erſtandenen Jähre hatte er ein Boot mit
Außenmotor gemacht.
Die Familie Gutenwagen wohnte an der
äußerſten Peripherie von Amſterdam. Man
kann nicht ſagen, daß dort „kein Land mehr
dahinter” war, wie der Volksmund ſich
aus=
drückt, denn im Gegenteil gab es nichts anderes
als Land dort, eine endloſe Fläche, ſo weit das
Auge reichte. So kam es, daß der morſche
Bretterzaun, der den Garten des Hauſes vom
Neſt der Welt abſchloß, unmittelbar an dieſe
Sandwüſte grenzte. Der Garten beſtand
vor=
läufig nur aus einem bißchen Naſen. In der
Mitte dieſer kleinen Prärie ſtand ein Geſtell,
mit dem Kopf in der Nichtung des Saunes, das
unſtreitig — wenn auch nur für Kenner — ein
Automobil werden ſollte.
Gewiß, die Mittel des Herrn Gutenwagen
würden es ihm erlaubt haben, ſich einen billigen
gebrauchten Wagen zu kaufen. Jedoch — das
hatte keinen Neiz für ihn. Der beſtand für ihn
darin, ſich den Gegenſtand, ebenſo wie ſein
Mo=
torboot und ſeinen Nadioapparat, eigenhändig
anzufertigen. Dies möge erklären, warum er
tagaus, tagein von ſeinem Büro in der Stadt
mit einem Autoteil heimkehrte, jetzt mit einem
Akkumulator, dann mit einem Vergaſer, heute
mit einem Steuerrad, morgen mit einer Crag=
Die moderne Linie und Friſur im alten Agypten.
unziemlich, Wein zu trinken. Ihr Geburtstag
wurde feſtlich begangen. Auch war ſie nicht ſo
ans Haus gebunden wie die griechiſche Frau.
Auf den Straßen machte man ihr ehrfurchtsvoll
Platz. Sie beſuchte die religiöſen Feſte, zu denen
wie auch in Griechenland das Cheater gehörte.
Urſprünglich ſtand die römiſche Frau auf hoher
ſittlicher Stufe. Die vielen Kriege jedoch und
die Ueberfeinerungen der Kulfur wirkten
lang-
ſam zerſetzend ein. Verhältniſſe vornehmer
Nö=
merinnen mit Gladiatoren, Schauſpielern,
Wa=
genlenkern, d. h. mit Männern niederſten
Stan=
des, waren wie Ehebruch an der Cagesordnung.
In den mittleren und unteren Ständen ging dieſe
moraliſche Serſetzung nicht ſo weit.
Neform=
verſuche eines Auguſtus und anderer Kaiſer
ſcheiterten.
Bezüglich der Germanen ſoll nur das allen
Stämmen Weſentliche geſagt werden. Die Ehe
wurde bei unſeren Vorfahren relativ ſpät
ge=
ſchloſſen. Der Mann wurde der „Mund”, d. h.
Vormund ſeines Weibes. Im Falle des
Ehe=
bruchs der Frau beſtand urſprünglich
Cötungs=
recht des Manes; ſpäter wurde dies nach
Cazi=
tus dahin gemildert, daß der Mann das
un=
treue Weib mit abgeſchnittenen Haaren vor
allen Verwandten nackt durch das Dorf
peit=
ſchen durfte. An ſich hatte die germaniſche Frau
teil am Stammes- und Standesrecht des
Man=
nes, war Mitträgerin der häuslichen Nechte,
leitete das Hausweſen und hatte die
Schlüſſel=
gewalt. Doch durfte ſie eigene Ausgaben nur
in Höhe von 5 Pfg. ()) machen. Einehe war die
Negel und erforderte Ebenbürtigkeit wie
über=
all im Altertum. Gerühmt wurde die
germa=
niſche Keuſchheit. Gleichwohl hielten ſich die
Vornehmen Nebenweiber, ſog. Kebſen. Was
die an ſich ſehr ſeltene Eheſcheidung anbetraf, ſo
feder. Alles dies kaufte er billig zuſammen.
Und ſtolz ſah Madame Gutenwagen das
Werk ſeiner Hände wachſen. Er feilte und
hobelte mit unzähmbarer Arbeitskraft, er
ver=
wandte jede freie halbe Stunde auf die
Vollen=
dung des geliebten Fahrzeuges, das mit jedem
Cag mehr dem glich, was es werden ſollte. Sum
Seitpunkt nun, da dieſe Geſchichte beginnt,
konnte man die Fertigſtellung des Automobils
in einer Woche erwarten. Und jetzt wird man
begreifen, warum die Pfanne wieder vom
Feuer genommen wurde. Denn der Ingenieur
ſchleppte das ſchwere Verbindungsſtück in
ſei=
nen Garten, legte Jacke, Kragen und Kravatte
ab, zog ſich mit wilder Arbeitsluſt eine alte
Mütze über den Kopf und hantierte
ſchweiß=
triefend eine volle Stunde mit
Schraubenſchlüſ=
ſel, Stahlborer, Neibahle und Spannſäge bis
das Stück unter dem noch auf ſtarken Böcken
ruhenden Chaſſis angebracht war.
„Nun geht es ja mit Nieſenſchritten,
Guten=
wagen”, ſagte eine Stimme über den Saun, und
der Angeredete ſah mit Widerwillen auf und in
das in der Dämmerung kaum noch erkennbare
Geſicht ſeines Nachbarn Arie Nähgarn, der
mit Südfrüchten handelte und einen Sohn von
zweiundzwanzig Jahren hatte.
Herr Gutenwagen brummte Unverſtändliches,
und das hatte ſeinen Grund. Er war böſe mit
ſeinen Nachbarn, obſchon die es nicht mit ihm
waren. Vor fünf Wochen nämlich, als ein
Unſere Eltern kannten ihn noch nict
wurde erſt zu unſerer Seit entdeckt. Zi
Bazillus oder ein Vitamin. Unſere Seit ſt
an ſolchen Entdeckungen.
Aus der Studierſtube eines Wiener Cd
ſen fand er den Weg in die Literatur.
hieß er noch Minderwertigkeitskompl.rſt
kam uns wie gerufen. Endlich wußtel
woran wir krankten. Für tauſend Hemn
war die Diagnoſe gefunden. Ein Zi
blem war gelöſt. Bis in die mittleren
höherer Mädchenſchulen drang die Kur 6i
wurde populär. Nur ſein Name war ut!
gemäß lang. Ein ganz Erleuchteter ſprerill
erſten Male die Abkürzung aus. Heu ?
jedes Kind, was ein Miko iſt.
Unvorſtellbar, daß ganze Völker üe
Erdball ſchritten, ohne ihn zu kennen. 2d
war natürlich da von Anbeginn, wie Leß
mente und die ultrakurzen Wellen. Auſt
deckt war er nicht.
Was haben ſich die Menſchen vor uns
getan! Da trieb ſie etwas um, da gab wW
Cragödien. Dramen ſpielten ſich ab,
entbrannten, Götter wurden geſtürzt, rit
den Schild gehoben. Was war ſchuld? —
ein kleiner Miko!
Heute tragen wir ihn wie eine KmM
blume ſpazieren. Oder wie ein Hühneraf
Gefahr, daß uns einer zu nahe tritt ſo
die Warnung: „Achtung, mein Mike‟W
verſtändnisvoll macht der andere einen 4
Craut ſich einer nichts zu, ſteht er dem
hilflos gegenüber, weicht er den Schwierd
aus, hat er keinen Mut: es liegt am M
Prahlt einer recht, kann er alles, weiß u
tyranniſiert er die ganze Umgebung: 7M
der Miko, diesmal der andere, der „üleint
penſierte”. Fällt einer durchs Examen.
kam er ausgerechnet im entſcheidenden 1A
ſeinen Mik—o. Das mußte ja ſchief gh
Oft ſitzt der Miko in einem vertrage 6
wand, im ſchmutzigen Kragen, in ſchie
tenen Schuhen. Der iſt dann ſehr echt
vie der des „Vertreters”, der zum erſt nd
„Klinkenputzen” geht. Eine Seitlang kahl
die mangelnde Schneid durch ſtramme
erſetzen. Aber der Miko wächſt und
Opfer haben. Ich werde mir morg an
neuen Hut kaufen; ich habe einen aus//
ſenen Miko zu kompenſieren.
Säugling hätte ſehen können, was das 9
ſeinem Garten werden ſollte, hatte dieſ aKl
gel, Nähgarn junior, ihn grinſend gef d
er die Mähmaſchine einen Cag leiher
für das Sußballfeld ſeines Klubs. Da
Herr Gutenwagen ſo ſchnell nicht verge!d
ſeiner Hände Arbeit läßt man nicht ſpo/l
waren böſe Worte von ſeiner Seite AI
kaſtiſche von Jooſts Seite gefallen, und
eine Abkühlung der Beziehungen ein!
Was hatte nun der Vater wieder mutſll
katzenfreundlichen Stimme zu bemerker!0
kümmerte es ihn, ob die Arbeit vorwärg
oder nicht? Aber Herr Gutenwagen wallt
im Bilde, wenn er es ſich auch nicht
ließ. Es war da etwas zwiſchen dieſer
gel und ſeiner Cochter Nelly. Beim Sdh
daran wurde Herr Gutenwagen ſo böſ,
in der Dunkelheit faſt über ſein Machy/!
fallen wäre.
„Papa, warum biſt du ſo ſchlechter 74
fragte Nellu während des Abendeſſen?)
„Ich bin nich, ſchlechter Laune”, ade.
Papa grimmig. „Aber gewiſſe Bengi
gen gewiſſe Mädchen nicht. Baſta.”
„Gibſt du Nätſel auf?” fragte Nell0
bar leichthin, aber das arme Kind erröſ
altmodiſch.
„Wem der Schuh paßt, ſoll ihn ad
brummte der Autofabrikant. „Ich N,
She aldeſachteuleßn
VONE. BARTH
WEHRENALP
gres Kapitel zum Chema:
von hente‟.
jungen Menſchen unſerer Cage,
ein=
in ihre und der Mitmenſchen
Proble=
tſind gezwungen, den Wert=Serfall, der
uin ein Endſtadium getreten ſcheint, zu
em gan. Erſt gefühlsmäßig, dann erkenntnis-
Die jungen Menſchen unſerer Cage
ainen verſchiedenartig auf dieſe Catſache.
eittve mit Neſignation, der andere mit poli=
Andlctivität, wieder andere mit anſcheinend
und problemloſer Gleichgültigkeit. Doch
us nicht ganz. Es gibt junge Menſchen,
ut mit Neſignation, nicht mit politiſcher
it, nicht mit Mißachtung der
Gelegen=
and auch nicht mit ſorgen= und
problem-
ſeichgültigkeit dem Wert=Serfall euro=
Denkinhalte gegenüberſtehen. Einer
ſten heißt: Joachmm Benemann.
him Benemann iſt ein junger Menſch
Cage, in Hamburg geboren, aufge=
1ch i dem für die Nachkriegszeit typiſchen
vder Schulreform=Verſuche, deſſen
Aus=
yen hauptſächlich in ſtändigem Wechſel
eermäßiger Strenge und übermäßiger
ſ beſtand. — Joachim Benemann iſt ein
Menſch unſerer Cage, einer von vielen,
chrein Einzelſchickſal gezeichnet noch be=
Mer iſt eingepreßt in ſeine und der
Mit=
gen Problematik, wie hundert andere
Des iſt wichtig, denn ein
Andersgeartet=
n Ueber =die=Menſchen —hinausragen
Fwdie Bedeutſamkeit ſeiner Handlungen
In.
hm jungen Menſchen bin ich begegnet. Er
un Hamburg und hat jetzt nach einjähriger
mrang durch Dänemark, Schweden, Lapp=
ANorwegen, England, Frankreich, die
Bz Italien und Jugoſlawien in Berlin
gemacht, um den Empfang der
Ein=
glanbnis nach Nußland abzuwarten. —
Wanderung war eine Sußtour. Jünfzig
Abetrug das ganze Neiſekapital.
dieſen kurz angeführten Catſachen
man ſchließen, daß romantiſche
Begei=
für fremde Länder, oder unbändiger
hrtrieb, oder, um auf realere Dinge zu
Aſen, Geldnot, unerträgliche Verhältniſſe
„errhaus ihn veranlaßt hätten, ſeine Hei=
„Rſt zu verlaſſen, um als „Kunde” durch
Heit zu ziehen. Dies wäre falſch. Genau ſo
nie die Annahme, daß hinter dieſem
rt rieb Leichtſinn, Rekordſucht oder gar
Höße Senſationsgier ſteckt. — Der An=
Ruſeiner Neiſe und ihr Sinn iſt ganz an=
RArt. Und das iſt das Bedeutſame.
Awegung iſt Entwicklung. Stille halten
Aue derartige Seit, wie die jetzige, paſſiv
Ach ergehen zu laſſen, bedeutet
beſchämen-
rſönlichen Mangel. — Man weiß nicht,
was das iſt: Europa. Man hört zwar, es ſtirbt,
und noch dazu auf eine lächerliche, banale und
unheroiſche Art und Weiſe: durch Selbſtmord.
— Europa ſtirbt, und niemand fühlt ſich
inter-
eſſiert, denn den meiſten Menſchen iſt es nur
ein Begriff ohne konkrete Vorſtellung, aus der
mehr als Gedanken und ſorgende Worte
ent=
ſtehen könnten, zum Beiſpiel:
Mitverantwor=
tungsgefühl oder gar—eine Aktion” ſind einige
Sätze Benemanns, durch die er beſſer als jeder
andere die Grundlage aufzeigt, die ihn zu ſeiner
Reiſe veranlaßte.
Mitverantwortungsgefühl als Criebfeder
die-
ſer Wanderung, Mitverantwortungsgefühl zu
wecken als Siel einer Fahrt zu den Menſchen,
dieſes Mitverantwortungsgefühl zur Aktion zu
ſteigern, das iſt es, was die Cat Benemanns
von hundert ähnlichen Unternehmungen ſcheidet.
Die Durchführungsart der Neiſe beſtätigt es.
Sein Beſtreben iſt es, jeweils an die Wurzeln
eines Volkstums zu gelangen. Dieſes Wurzeln
erblickt er in dem Bild des Querſchnitts, der,
grob umriſſen, von dem Bettler zum Miniſter
eines Landes gezogen werden muß. So macht
ſich Benemann zur Aufgabe, täglich zehn bis
fünfzehn neue Maſchinen kennenzulernen:
Ar=
beiter, Bettler, Bauern, Diplomaten, Beamte,
Dichter und Kaufleute.
Das Wichtigſte ſchien ihm aber immer, den
Kontakt mit der Jugend der einzelnen Länder
herzuſtellen. Ihre Mentalität zu erforſchen und
ſie gegebenenfalls durch ein paar Worte auf
Dinge aufmerkſam zu machen, die ihr, infolge
beengter Möglichkeiten, nicht in den Sinn
ge=
kommen wären. Kam er in eine größere Stadt,
ſo beſuchte er die Univerſität, um zu ſtudieren.
Kam er zu Bergarbeitern, Seeleuten oder zu
Bauern, nahm er Arbeit an, um den
Lebens=
unterhalt zu verdienen. Swiſchendurch hielt er
Vorträge, ſchrieb Skizzen.
Einmal anders: „Jugend von heute‟, Einmal
nicht Sexualverirrung, nicht kriminelle
Ver=
fehlungen, nicht Nachlaufen hinter politiſchen
Nattenfängern, auch nicht Sportbegeiſterung,
Geiſtloſigkeit und Canzwut. Einmal nicht
Sno-
bismus oder Schmockerei, ſondern ehrlicher
Wille, ehrliche Aktivität, ehrliches
Verant=
wortungsbewußtſein gegenüber der Seit und
den Menſchen. Joachim Benemann iſt heute
21 Jahre alt. Seine Erſcheinung iſt Symbol für
den zur Seit gewordenen Willen vieler junger
Menſchen. Seine Exiſtenz Beweis und
Mah=
nung zur Aktivität. Sein Handeln Aufruf und
Seugnis dafür, daß es Verantwortung geben
muß und gibt. Und das iſt ſchön. Schöner noch
iſt: er bezeichnet ſich ſelbſt als einen von vielen,
was auch wirklich ſtimmt. Es gibt ganz ſicher
viele, viele „Benemanns”, von denen wir nur
nichts wiſſen. Die Not der Seit hat die jungen
Menſchen aufgerüttelt. Viele ſind auf
Irr=
wege geraten. Viele beginnen, ſich ihrer
Auf=
gabe bewußt zu werden: Erkenntnis zu ſammeln.
Der Kranke und der Einbrecher.
Ced Binks legte ſeine Gummiſohlen und ſeine
Gummihandſchuhe an und öffnete geräuſchlos
die Haustür des Einfamilienhauſes.
Da ging er behutſam die Creppe hinauf. Die
erſte Cür war nur angelehnt. Ced Binks ſchob
ſie auf, trat ein und knipſte ſeine Dienſtlaterne
an. Er richtete ſie zuerſt auf das Bett und
er=
ſchrak, denn gegen ſeine Erwartung war dieſes
nicht leer. Es lag ein Mann darin, tief unter
Decken vergraben, ſo daß nur ein kleines Stück
von ſeinem Kopf zu ſehen war. Das hatte man
nun von Informationen, die drei Monate alt
waren. Ein weggejagter Diener hatte ihm
ver=
ſichert, daß am Donnerstag abend gegen
Mit=
ternacht das Perſonal in tiefſtem Schlummer
läge und daß Mr. Mortington dann nie vor
Der Mann im Bett ſtöhnte und ſchüttelte
mühſam den Kopf.
„Ja, das kennen wir,” erwiderte Binks, „erſt
ſtill liegen bleiben und dann plötzlich einen
Ne=
volver unter dem Kiſſen hervorholen und
ſchießen .. .."
„Ich habe keinen Revolver unter dem
Kiſ=
ſen”, ſagte Herr Mortington heiſer, „fühlen Sie
doch.”
Der Dieb überzeugte ſich mit einer ſchnellen
Bewegung.
„Wo iſt das Geld?” fragte er dann.
„Im Geldſchrank”, flüſterte der Mann im
Bett. „Im kleinen Fach rechts ſind noch einige
Pfundſcheine. Der Geldſchrankſchlüſſel liegt in
der unterſten Schublade des alten Schrankes
zwei Uhr aus ſeinem Klub käme. Das Perſonal
ſchlief tatſächlich, aber auch Herr Mortington
lag in ſeinem Bett. Das war ſtrikt gegen die
Verabredung!
Doch Ced Binks war nicht der Mann, um
ſich durch eine ſolche Ueberraſchung aus dem
Felde ſchlagen zu laſſen. Er holte blitzſchnell
ſeinen Nevolver hervor, richtete die Waffe auf
den ſichtbaren Ceil des Kopfes und ſagte kurz
und bündig: „Hände hoch!”
dort, unter einem ledernen Portefeuille. Sonſt
ſind nur auf meinen Namen lautende
Wert=
papiere darin. Die würde ich an Ihrer Stelle
nicht mitnehmen, denn damit bekommen Sie
Schwierigkeiten.”
„Ich danke Ihnen für den guten Nat.”
„Aber die paar Geldſcheine können Sie haben
. . Ich habe vorläufig doch rein Geld nötig”,
fügte Herr Mortington düſter hinzu.
„Was fehlt Ihnen eigentlich?” fragte der
ſch wünſche keinen Schwiegerſohn, der
Auslacht, als ob ich ſeinesgleichen wäre.
ie mir da vorhin das Schienbein, daß ich
ſtihnen können. Was tut der Kerl? Er
iſt das nun ſo ſchlimm?” ſuchte Mama
hgen. „Iß lieber auf. Das Eſſen wird
Cage ſpäter ging Herr Gutenwagen
onntags morgens in beſter Stimmung
m Hauſe, um ſich ein paar Sigarren zu
Das Auto ſollte am nächſten Cage
erden. Munter pfeifend kam er zurück
ote gerade ſeine Haustür aufſchließen,
Oerauſch von ſplitterndem und krachend
gehendem Holz ſein Ohr traf. Er ſtürmt
Clur nach dem Hinterzimmer, ſchob ſeine
Mäule erſtarrte Frau auf die Seite und
mit aufgeriſſenen Augen nach dem leeren
Ni dem Naſen und nach dem zerſplitter=
Mi. „Was iſt denn da paſſiert?” fragte
urgslos. „Wieſo iſt der Saun kaputt?”
ſitzt darin!” jammerte Frau
Guten=
änderingend.
N in?” fragte der unglückliche Ingenieur
Mueiſch.
Nin?” wieherte Frau Gutenwagen, von
hervöſen Lachkrampf befallen. „In dei=
Ato natürlich. Mit Jooſt.”
Herr Gutenwagen holte ſein Caſchentuch
hervor und trocknete ſich die Stirn. Wie iſt
das möglich? Es war kein Cropfen Benzin im
Cank.”
„Junge Leute ſtört ſo was nicht. Das
Ben=
zin war drin, fünf Minuten bevor du nach
Hauſe kamſt. O, o, o, wie wird das enden!"
„Wie das enden wird?” brüllte Herr
Guten=
wagen mit der Stimme eines betrunkenen
Ba=
ritons. „Mit einer Kataſtrophe!” Weißt du,
wieviel Benzin in den Cank geht?”
„Worüber regſt du dich auf? Der Junge
kann doch fahren. Er kann doch ſtoppen. Nun
ſie einmal durch den Saun ſind.”
„Er kann ſtoppen — ha, ha, ha, hal”, Es
war ein unheimliches Lachen. Es klang hohl, wie
aus einer Cotengruft. Aber Herr Gutenwagen
ſah das blaſſe Geſicht des Herrn Nähgarn über
dem Saun und fragte keuchend, ſeine
Feind=
ſchaft vergeſſend: „Wieviel Benzin war in dem
Wagen, Nähgarn?”
„Soviel in den Cank hineingeht, ohne daß
es überläuft”, unterrichtete ihn der Nachbar
düſter. „Sie werden wohl bald zurückkommen.
Der Scherz ging von Ihrer Cochter aus,
da=
mit Sie das nur wiſſen.”
„Wenn der Cank voll iſt,” erwiderte
Guten=
wagen heiſer, „haben ſie für einen Cag genug
dann kommen ſie nicht zurück . . . die
Bremſen .. ."
„Was iſt mit den Bremſen?? fragte ſeine
Frau, von bangen Ahnungen erfüllt.
„Mit den Bremſen iſt . . . daß keine
Bremſen dran ſind . . .” ſtammelte der
bekla=
genswerte Vater. „Die mußte ich noch
anbrin=
gen. Alles iſt loſe.”
„Dann kann er doch die Gaszufuhr
abſtel=
len.”
„Geht nicht . . . geht nicht . . . wenn die
einmal offen iſt, bleibt ſie offen . . . Erfindung
von mir — —” ſtöhnte Herr Gutenwagen.
Um 9 Uhr morgens war das Auto durch den
morſchen Haun geſauſt, und 5 Minuten ſpäter
erklärte Joſt Nähgarn, daß alles ausgezeichnet
funktionierte, mit Ausnahme der Bremſen.
Wenn er zog oder rückte, raſſelte es nur, und
der Wagen fuhr gleichmäßig weiter. Um
vier=
tel zehn überſah er das erſte Haltezeichen (bleich
und ſtarr ſah der Verkehrspoliziſt dem
num=
mernloſen Fahrzeug nach), und um halb zehn
das letzte in der Stadt. Das Auto fuhr hinaus
aufs Land, überfuhr zwei Hühner, ſchwenkte ab
und kehrte auf Umwegen nach Amſterdam
zu=
rück. Die Hoffnung jedoch, daß es hier
irgend=
wo halten würde, erfüllte ſich nicht, und es
ver=
ließ eilig einen Ort, in dem es durchaus nicht
willkommen zu ſein ſchien und wo man ihm von
Einbrecher, freundlich geſtimmt durch die
unge=
wöhnliche Aufnahme. „Etwas gebrochen?”
„Alles.”
„Alles. Das iſt doch nicht gut möglich. Sie
ſind doch nicht etwa bei einem mißglückten Ein=.
bruch vom Dach gefallen?” fragte er mit einem
höflichen Verſuch zu ſcherzen.
„Nein,” ächzte der Mann im Bett, „ich habe
mir nichts gebrochen. Ich habe nur das Gefühl,
als ob alle meine Glieder und Knochen gebrochen
ſeien. Ich habe Grippe.”
„O, o!” ſagte der Einbrecher, „auch noch
Anſteckungsgefahr.‟ Dann öffnete er den
Geld=
ſchrank nach den erhaltenen Anweiſungen, nahm
das Geld heraus und zählte es nach.
„Es iſt nicht viel,” ſtöhnte der Kranke.
„Das nächſte Mal beſſer,” erwiderte Binks
höflich.
„Infolge der Grippe konnte ich nicht zur
Bank gehen.”
„Ja, ſolch eine Krankheit bringt alles in
Un=
ordnung.”
„Ach, würden Sie die Lampe nicht
woanders=
hin richten,” ſagte der Kranke, „meine Augen
können das Licht nicht vertragen .. . So, danke,
ſo iſt es beſſer.”
„Kann ich ſonſt noch etwas für Sie tun?”
„Ja, wenn Sie mir dies Glas hier noch füllen
wollten. Der Hahn dort iſt für kaltes Waſſer.
Es iſt ſchon eine Stunde leer.”
„Ich kam alſo wie gerufen,” konſtatierte
Binks.
„Ah, das tut gut. Durſt iſt etwas
Schreck=
liches. Und ſeinem Perſonal wagt man
heutzu=
tage auch nicht mehr nach zehn Uhr abends zn
klingeln.”
„Ja, mein Herr, es ſind Suſtände,” beſtätigte
der Beſucher.
Dann ſchickte er ſich an, fortzugehen.
„Haben Sie noch einen Wunſch?"
„Ja, tun Sie mir den Gefallen und ſchließen
Sie die Cüren ganz leiſe, denn mein Kopf..."
„Aber natürlich. Seien Sie unbeſorgt,” ſagte
Binks in einem Con, der ſich anhörte, als
be=
ſtände kein ſehr großer Unterſchied zwiſchen
einem Einbruch und einem Krankenbeſuch.
Und nachdem er ihm gute Beſſerung
ge=
wünſcht und ſie ſich voneinander verabſchiedet
hatten, knipſte er ſeine Lampe aus und
ver=
ſchwand geräuſchlos, wie er gekommen war.
Herr Mortington drehte ſich zufrieden auf
die andere Seite und ſchlief ein, froh darüber,
bei dieſem Negen nicht auf die Straße zu müſſen.
E. van Lidthde Jeude.
Luſtige Anekdoten.
Der richtige Name.
Im Orcheſter der Wiener Hofoper ſaß vor
einigen Jahnzehnten ein Oboiſt namens Blaſius
Stasnie. Ein tüchtiger Muſiker, aber etwas
nervös. Kein Wunder aſſo, daß er gelegentlich
daneben griff.
Als nun eines Cages wieder ſein Einſatz
aus=
blieb, da klopfte der Dirigent, der alte
Hell=
mesberger ab und ſagte: „Wiſſen Sie
was, lieber Stasnie? Sie ſollten nicht Blaſius
Stasnie, ſondern Staſius Blas=nie heißen!”
Geneſen!
Durch eine böswillige Myſtifikation wurde
einmal Pietro Mascagni totgeſagt.
Da trifft Mascagni auf der Straße einen
Bekannten.
„Wie? Sie ſind alſo nicht geſtorben?” fragt
ihn der andere entgeiſtert.
„Ich bin es,” darauf Mascagni mit
Grabes=
ſtimme. „Aber es geht mir heute ſchon beſſer!”
Erfolg geſichert!
Von einem Dilettanten erhielt, Noſſini
eines Cages ein dickleibiges Notenmanuſkript.
Es war eine Mord= und Cotſchlagsoper mit
Brandſzene im letzten Akt. Der Meiſter möge
ſo gut ſein und ſeine Anſicht über das Werk
ausſprechen.
„Ich gratuliere!” antwortete Noſſini dem
Komponiſten. „Ihre Oper wird zündend
wirken! Aber wiſſen Sie wann? In der
Schluß=
ſzene bei der Seuersbrunſt!”
allen Seiten drohende Worte nachſchrie, um
wieder den Weg aufs Land zu nehmen.
Um halb elf Uhr wurde das Auto im nächſten
Dorf von einem verblüfften Feldwächter
geſich=
tet, der nach allen Nichtungen telephonierte und
andere Verzweiflungsſignale ausſandte.
Un=
verhofft tauchte es dann in Groningen auf,
ſtif=
tete dort Verwirrung unter den Kirchgängern,
fällte eine Straßenlaterne und ſchreckte um drei
Uhr nachmittags die ruhigen Bewohner einer
hübſchen Stadt in der Branbanter Heide auf.
Es kann ſechs Uhr geweſen ſein, als das
uner=
müdliche Fahrzeug brüllend und tobend die
Straßen eines Limburger Ortes dicht an der
deutſchen Grenze paſſierte, und nur einem
Su=
fall iſt es zu verdanken, daß es nicht in deutſche
Hände fiel. Bewohner der Gegend verſichern
auch heute noch hoch und heilig, daß ſie den
Wagen um neun Uhr abends wie einen
Schat=
ten ohne Laternen vorbeiſchnellen ſahen. Feſt
ſteht jedenfalls, daß um halb eins in der Nacht
dieſes Auto des Schickſals ganz leiſe ſtillſtand
in einem reizenden Ort in der Nähe von
Mid=
delburg. Leichenblaß verließen zwei junge,
er=
ſchöpfte Menſchen das FJahrzeug und ſchleppten
ſich erſt zum Polizeirevier und dann in ein
Hotel.
Herr Gutenwagen iſt ein korrekter. Mann
nit ſpartaniſchen Auffaſſungen. Der nächtliche
Ausflug, bekannt geworden, wurde die
Einlei=
tung zu einem Ausflug für’s Leben.
Verwandte Seelen — Das Paradies der Vierfüßigkeit —
Ausguck ins Leben und erſte Probleme.
nackig und gerade wie vom Himmel gefallen, und als er dort ver= böſe Hund ſein. Evy nickt ernſthaft.
ſuchte, ſeinen roſigen kleinen Suß bis über den Kopf zu ziehen, um
Peter, laß dasl. Du biſt doch kein Hündchen!”
Und Peter fragte erſtaunt: „Warum?”
kein Hundchen? Wie ſage ich’s meinem Kinde, daß da grundlegende
biologiſche Unterſchiede beſtehen? Unterſchiede?
dort, wo einmal Gelenke ſein ſollen, verſchwenderiſche Falten Sie wird jeden, aber auch jeden
wirft? Haben ſie nicht beide eine geheimnisvolle Verbundenheit mit zerreißen, der ihr eines der eigenen
der Erde? Eine Verbundenheit, die ſie zwingt, mit ihr in möglichſt Kinder oder dieſes fremde Kind zu
nahe Berührung zu kommen? Haben ſie nicht beide das innige und nehmen wagt. Es bleibt nichts
hartnäckige Beſtreben, etwas zu tun, was dringend zu unterlaſſen anderes übrig, als abzuwarten.
wäre?
Und haben ſie nicht beide ein Paar Augen, in denen die große Evu zwiſchen den Vorderbeinen der
Ahnungsloſigkeit, ein erſchütterndes Vertrauen und ein Hauch Hündin — und ſchläft. Die Dogge
jener urewigen Weltweisheit ſich zum Blick vereinen? Und ver= hält den Kopf ſteif wie einen Stock
hält es lich nicht ſo, daß unſer Herz ein kleines Sittern überläuft, und blinzelt in die Sonne. Als Evy
wenn ſolch ein Blick uns geſchenkt wird?
Ja, Peterchen, aber dich mit der großen Sehe hinter dem Ohr, doch einmal nach Hauſe zu gehen.
kratzen wie Phylax, das ſolſt du doch nicht —
Jeden Cag geht Evy mit dem Kindermädchen ſpczieren. Es — o Schreck — und flüſtert ihr
gibt da keine Ausreden wegen Wetter, oder daß „Evu ſeine Beine „was ins Ohr. Dann kommt ſie
an=
noch zu kurz ſind!”. Jeden Cag muß das Kindermädchen mit Evy gelaufen. Auf halbem Weg dreht
bei einem Nachbarhaus vorübergehen, wo eine jehr böſe, biſige ſie ſich noch einmal um — „wie
Verwandte Seelen
Ein lang= und
ein kurzhaariges
Kätzchen.
und rieſengroße Dogge wohnt. Es iſt dem Mädchen eingeſchärft,
Klelke Kinder / Kleine Siere. wegen des böſen Hundes ſehr auf Evy aufzupaſſen. Sumal die
große Dogge ſetzt gerade Junge hat.
Darum ſagt das Mädchen auch zu Evy, als ſie eines Cages
etwas in dieſem Haus abzugeben haben: „Bleib’ ſchön hier im
Als Peter auf der Wieſe zwiſchen den Gänſeblümchen ſaß. Garten ſteh’n, ich komme gleich wieder!‟ Denn im Haus wird der
Als das Mädchen herauskommt, glaubt ſie, auf der Stelle tot
— ſich hinter dem Ohr zu kratzen, da ſagte ſeine Mutter: „Aber umfallen zu müſſen. Auf dem Naſen im Vordergarten ſitzen Evy,
vier kleine Doggen klettern auf ihr herum, und die Doggenmutter
ſteht ein bißchen breitbeinig über der ganzen Gruppe, weil Evy ſich
Ja, warum? Die Antwort bleibt aus. Warum iſt Peterchen gerade an ihrem weichen, weiten Halsfell in die Höhe zieht.
Das Mädchen und die verängſtigten Hundebeſitzer verſuchen,
erſt Evy und dann die Dogge vorſichtig anzurufen. Evy lacht ſtrah=
Sind ſie nicht beide, der Peter und der Phylax, dick und rund? lend und macht winkerwinke. Die Dogge läßt ein unheimliches
Haben ſie nicht beide ein ſeidenweiches Fellchen, das allenthalben und nicht mißverſtändliches Grollen ertönen, als man ſich nähert.
Nach einer halben Stunde liegt
aufwacht, entſchließt ſie ſich, nun
Sie richtet ſich auf, legt beide dicke
Aermchen der Dogge um den Hals
macht das artige kleine Mädchen?”
— und knickſt.
„Was haſt du denn der Dogge
geſagt, Evy?” fragt Mutter am
Abend, als ſie ſich ſchon ein bißchen beruhigt hat. „Och — ich hab” ſpielen!” — dann mußte Muſchi „Bettvorleger ſein, wern!
geſagt, danke ſchön, du ſüßes Hundchen, ich hab ſo blau bei dir lie fach auf den Boden legte, alle vier Beine nach den Han
geträumt!”
Es gehört wohl zu den großen Geheimniſſen, die wir nie er= roſigen Seigefinger in Nichtung von Muſchis Augen, „umu
gründen werden, daß eine Mutter jedes unbeholfene und zutrau= lehen, wo es weitergeht!”
liche kleine Lebeweſen beſchützen will — — und ſei es auch nur
eine Hundemutter!
Wir gähnen zwar —
doch ſind wir darum nicht. ungefärzl
herrſchte, dann war man ſicher:
beſchäftigte ſich mit Muſchi. Dam
ſie am Schwanz im Kreis auf den
pich herum, ſchneller und immer
—Mutti, ſieh mal, wie fein wir 29
richtungen geſtreckt — und dann bohrte Hilde reſpektva
Wir nannten die vierjährige Hilde „Kätzchen”. Sie hatte ſo
ein glattes Fellchen, eine ſonderbare zierliche Art, ſich zu bewegen
und ſich in Ordnung zu halten, ſo gewiſſe, ſchmeichelnde
Schnurr=
laute, wenn ſie mit Härtlichkeit und Beharrlichkeit etwas
durch=
ſetzen wollte, und einen ſonderbaren, raſchen Gefühlsumſchwung
zur Heftigkeit und Feindſeligkeit, bis ihre ſchräggeſtellten, grauen
Augen grünlich funkelten. Wir ſagten ſolange „Kätzchen”, bis ſie
ſich mit der bekannten Heftigkeit und ſchmeichelnden Härtlichkeit
eine lebendige Katze wünſchte.
Kinder von vier Jahren ſind ungekrönte Könige. Natürlich
bekam ſie die Katze.
Von dieſem Cage an hatten alle Hausgenoſſen zerkratzte
Wangen, zerbiſſene Hände und Riſſe in den Kleidern. Nur Hilde
nicht. — Von dieſem Cage an gingen alle Samilienmitglieder
vor=
ſichtig und milde ſchleichend ihres Weges
— denn allenthalben lief man Gefahr,
auf „Muſchi” zu treten. Und man wurde
ſchreckhaft, denn „Muſchi” nahm die
Gewohnheit an, jämmerlich zu jaulen
oder ſcherzhaft aus irgendeinem Winkel
auf einen Menſchen heraufzuſpringen
und ſich entſprechend feſtzukrallen.
Nur Hilde ſtapfte wie bisher
ſelbſt=
ſicher ihres Weges. Einmal ſtand ſie
ge=
ſchlagene fünf Minuten auf Muſchis
rechter Vorderpfote. Muſchi muckſte
nicht. Muſchi bekam Puppenkleider
an=
gezogen — Wadenſtrümpfe, Schuhe,
Hüt=
chen und Pullover — und wurde ſo im
Garten ſpazieren gefahren. Muſchi lag
auf dem Rücken(9) im Puppenwagen und
rührte ſich nicht.
Wenn man Hildes optimiſtiſche
Crom=
petenſtimme einmal vermißte, wenn
un=
heimliche Stille in dem Kinderzimmer
Es war nicht anzuſehen. Aber Muſchi — — Muſ o
ſchnurrend um Hildes Beine, wo immer ſie ihrer habhafa
konnte. Hilde hatte keine Kratzer auf den dicken Händrach
keine Riſſe im Kleid — jedenfalls keine, für die Muſchi
wortlich zu machen geweſen wäre. — Und ſelbſt, als HiM
ſichtig, vorſichtig der Muſchi die köſtlich langen, feingeſchmril
Barthaare auszureißen verſuchte, und als man es ihr ume
da kam Muſchi zärtlich ſchmeichelnd und ſchnurrend wir
geſtrichen. „Siehſt du, Mutti”, ſagte Hilde weiſe, „Muſly)
„Bitte, ziep mir weiter!”
Und dann krochen ſie wieder gemeinſam auf dem Cepp/kl
um. Denn kleine Kinder und kleine Ciere leben noch, M
großen Paradiesgarten der Vierfüßigkeit, in dem unſere e
ſenen Geſetze von Necht, Sitte und von der Wechſelwirldd
Gefühle keinen Eingang finden dürfen.
Und die Geſchichte von Paul und Hieronymus — ſie
wiewohl eine wahre, kleine Begebenheit wie die andeumd
nur bedingt dazu. Es iſt die belangloſe Epiſode von eirnnl
Droſchkenpferd, das Paul, dem erwachſenen, in Gedan /c
ſunkenen Paul, mit einer unendlich ſanften Bewegung darg
ren Kopf mit den traurigen Augen auf die Schulter 4
„Hieronymus”, rief Paul.
„Hie—ro—ny—mus” — viermal konnte der klein
Paul ſich am Schweif von Vaters ſtattlichem Neitpferd
her ſchwingen. Die erſten Neit= und Kletterverſuche —
glückliche Jugend in einer längſt verlorenen Heimat, desg
dieſem Erkennen.
In dieſem Falle geſchah, was ſelten geſchieht: Hi ciul
wurde gekauft und kam auf ein Gut in „Pferdepenſicn!
es geſchah auch nur, weil ein erwachſener Mann ſich Mil
wie eng verbunden ſeine eigene Jugend mit einem juruich
geweſen war. Und weil er ſich ſo weit von ſeiner Jugend /4
hatte . ..."
Küchenzettel vom 19. bis 25. September.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Ribeleſuppe , Kohlrouladen mit
Tomatentunke, Kartoffeln.
Dienstag: braune Mehlſuppe,
Schinken=
makkaroni, Salat.
Mittwoch: Sellerieſuppe, Reisgemüſe mit
ge=
ſchnitzelter Leber.
Donnerstag: Reisſuppe (Reſte),
Gemüſe=
gulaſch*), Salat.
Freitag: Rote=Rübenſuppe, Fiſchhackbraten
mit Kartoffelſalat.
Samstag: Lauchſuppe, Birnen mit
Kartof=
feln und Speckks).
Sonntag: Tomatenſuppe, Rippeſpeer,
Sauer=
kohl. Kartoffelbrei, Trauben.
*) Gemüſegulaſch: Rezept vom 13. April 1932.
*) Birnen mit Kartoffeln und Speck: Die
Kartoffeln (5 Pfund) geſchält in Salzwaſſer halb
weich gekocht. 2 Pfund geſchälte und gevierteilte
Birnen hinzufügen, ſowie 60 Gramm würfelig
geſchnittenen, hellgelb geröſteten Speck, kocht alles
zuſammen fertig. Mit einer hellen Mehlſchwitze
und 40 Gramm Zucker macht man das Gericht
fertig.
Feine Holunder=Kaltſchale. Dazu
werden 1 Pfund von den Dolden geſtreifte Beeren
mit reichlich Waſſer zum Kochen aufgeſetzt, mit
Zimt und Zitronenſchale und einer entblüteten
Gewürznelke gekocht. Dann durch ein Sieb
ge=
ſtrichen und der Saft nochmals erhitzt, mit wenig
Kartoffelmehl ſämig gemacht, ſchmecke man die
Suppe noch mit Zucker. 1 Teelöffel Rum und
1 Teelöffel Butter ab. Man ſerviere ſie über in
Butter geröſteten Semmelbröckchen oder
einge=
brocktem Zwieback, Kekſen oder Mürbeplätzchen.
Nummer 485.
Aufgabe 682.
A. Gulajeff.
(1. Preis, L’Italia Scacchiſtica, T/1930.)
a b d g
„Vor Sorgen weiß ich nicht Ein noch Aus!”
Das hört man Viele klagen.
Die Wenigſten finden mit dem Ein
Das Aus in den jetzigen Tagen!
Ein Freund.
aabbeeeeiklnnoorrttt
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Th8 De7 Ta4, e1 Lr6, h1 8d8, k1; K14
Db4 La5 Se4 Bb8, d5, g4, h3.
Aufgabe 683.
P. Keirans.
(1. Preis, Latvis, 1931.)
Weiß: Kel Tk5 Le5 Bt6, h2 G5);
Schwarz: Tg1 Ih1 Be7, k7, g2, h3 (G).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 680 und 681.
680. M. Franken u. M. Niemeijer. 1. Lf6—h8! (droht
Tf6+4) Lf4 2. Tg8: 1.. . Sf4 2. 8:e4: 1. .. . T:k2
14111. .Sifs z nbs. Wecheiſtüige Yoceung des
ſchwarzen Läufers und Springers auf k4 und k2.
681. G. H. Goethart. 1. Nr7—h 7: Hübſches
Zugwechſel=
ſtück mit 2 geänderten Matts (1 Beß. 1.... Bf4.
Ausrede.
Obige 20 Buchſtaben ſchreibe man auf die
20 Punkte, ſo daß Wörter von folgender
Bedeu=
tung erſcheinen: 1—2 Schlange, 2—3
Floſſen=
füßler, 3—4 Verwandter, 4—5 Schlingpflanze,
5—1 Muſe.
Die Mittelbuchſtaben nennen einen, der gar
viele Freunde hat.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 37.
Aus Goethes Fauſt, 1. Teil.
Die Zeit iſt kurz, die Kunſt iſt lang.
Streichholz=Rätſel.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. 0
„Was machen Sie denn da, alter 9
„Sehnſe, Herr Wachtmeeſter, ick half
hier ein Hausſchlüſſel jefunden, un nu
ick, wo er paßt, det ick ihm dem Verliex!!
bringen kann.”
Eine Beſtändige. Der engliſche Rw
Cardie erzählt aus ſeiner Praxis
ſchichte, die er kürzlich erlebt hat. Ci
wurde ihm wegen eines kleinen Verg e
geführt. Als er ſie nach dem Alter FEe
widerte ſie: „21 Jahre.” „Wie kann 10
ſein?” wandte der Richter ein. „Ich
nich doch genau, daß Sie vor einigen Jiſſ
mir erſchienen und genau dieſelbe Ang
ten. Wie können Sie denn jetzt Ihr. 1
der mit 21 angeben?‟ Die Frau ſah 2.
ter feſt an und erwiderte, ohne mit ders
zu zucken: „Ich möchte Sie doch ſehr bütz=
Richter, niemals zu vergeſſen, daß i9
den Mädels gehöre, die in einer Mi
ſagen und in der nächſten was anderes
i* die Herbſtgarderobe der Kleinen.
Aufmachung des Kindes ſoll unter allen
ſuden eine ſchlicht=unaufdringliche Note
ſei, ſo daß man — von dieſer Erwägung
hend — eigentlich von einer „
Kinder=
kaum ſprechen dürfte.
ſchtsdeſtoweniger gibt es trotz aller
Ein=
bit auch auf dieſem Gebiete mancherlei
ſieuungen, Schwankungen und Schwebungen,
ſtFe inheiten, auf die gerade die um die rich=
Herbſt=Ausrüſtung ihrer Kinder beſorgten
ſiet aufmerkſam gemacht ſein wollen.
die durch ſchmale Felleinfaſſungen ganz
ent=
zückend zur Geltung kommen; oft iſt das Cape
auch abnehmbar, ſo daß eine ſolche Umhülle nach
Gutdünken zu verändern iſt; es kommen hier
vielfach grelle Farben, wie Brandrot, Giftgrün,
Kornblau uſw. in Frage, zu denen graues
Lammfell reizend wirkt.
Die eben beſprochenen beiden Stücke, die als
markante Typen der Kindermode zu betrachten
ſind, haben wir in unſerer zweiten Bildgruppe
(obere Reihe) ſkizziert.
Die neuen Mäntel für die Herbſtmode.
ns Hauptaugenmerk bei der Herſtellung
Herbſtſachen für die Kleinen ſollte der
Rerdung ſtrapazfähigen Materiales
zuge=
mſkmtwerden, denn ſelbſt bei größter
Achtſam=
ſt die Inanſpruchnahme jedes Stückes eine
Aanßerordentliche, ſo daß nur die allerbeſten
be zu empfehlen ſind, wenn man nicht arge
iu chungen erleben will.
ntirlich muß zwiſchen Strapazſtücken und
Kleidung, die der nachmittäglichen Ver=
Rung dienen ſoll, ein ſehr markanter
Unter=
gemacht werden, der meiſt ſchon in den
Aben zum Ausdrucke kommt, denn während
Vöebrauchskleidung in der Regel Neutral=
Merungen bringt, bietet die Promenadeauf=
Nung des Kindes oft ſehr markante und kräf=
Warben, ganz abgeſehen von der „
Feſtklei=
der kleinen Mädchen, die man natürlich
der Hinſicht ganz nach Geſchmack arbeiten
weil es ja hier keinerlei modiſche
Richt=
gibt und jede Mutter am beſten weiß,
Uhr „Mädi” am netteſten ausſieht.
u: den Augenblick aber verurſacht unbedingt
Schulkleidung das größte Kopfzer=
) wiewohl man ſich die Sache inſofern
machen ſollte, als für dieſen Zweck erfah=
Sgemäß immer die einfachſten Stücke die
Rcſten und richtigſten ſind.
üu kleine Jungen werden in letzter Zeit
Faitige „halbſportliche‟ Zuſammenſtellungen
ecen, die aus einer Knickerbockerhoſe (aus
ſtertem Modeſtoff) und einer Leder=, Fla=
„uer Duvetine=Weſte in Dunkelbraun,
elgrün oder dergleichen kombiniert werden.
2 erſte Skizze macht mit dieſer neuen Auf=
Hung vertraut, die ſicherlich nicht nur für die
b ſondern auch für den Sportplatz und für
Mige vortreffliche Dienſte leiſten wird.
Nädi” aber trägt für die Schule ein aus
neutral=farbigen oder unauffällig „in=
ſich=
kſerten”, Stoffe hergeſtelltes Kaſak=Kleid
malem Ledergürtel und gefälteltem
eu, dazu eine kleine Pelzkrawatte, ſowie
der Farbe abgeſtimmtes Filzkäppchen.
ur 2.)
kühlere Tage iſt natürlich eine
ent=
erde herbſtliche Umhülle unerläßlich.
hrend jeder Junge den flauſchigen
an gerne trägt (der einen willkommenen
ſchen Erſatz des Sommer=Trenchcoats
dar=
ſind die Mäntel der kleinen Mädchen
lwas phantaſievoller; unter anderem
ſie häufig mit Cape=Effekten verſehen,
Die Frage der richtigen
nachmittäg=
lichen Aufmachung des Kindes wird
natür=
lich auch oft erörtert.
Auch hier iſt die Kleidung der Knaben
in=
ſofern viel einfacher, als man ſich am liebſten
für die „Eton=Anzüge” entſcheidet, die eigentlich
keiner Modeſtrömung unterworfen ſind und
im=
mer „zeitlosselegant” ausſehen.
Man arbeitet ſie aus dunkelblauem oder
dunkelbraunem Stoff (in erſterem Falle mit
weißer Weſte und weißer Garnitur, im letzteren
aber mit abgetönt=beigefarbener Garnierung,
die ſich zu dem braunen Stoff ſehr gut
aus=
nimmt). Die Hoſe dieſer Eton=Anzüge iſt ſehr
weit geſchnitten, während das Sakko ganz gerade
fällt. Die Weſte iſt mit Perlmutter= oder
Kri=
ſtall=Knöpfen verſchloſſen. Der Wildledergürtel
hat die Farbe des Anzuges, der für die
vor=
rückende Saiſon nicht nur aus Stoff, ſondern
auch aus Samt verfertigt werden kann und in
dieſem Material vielleicht noch netter ausſieht.
Den kleinen Mädchen paſſen die verſchiedenen
Stufenkleider ganz allerliebſt, beſonders,
wenn ſie in Paſtellfarben gehalten und mit
einem zum Halſe eng=anſchließenden, ſeitlich mit
einer Maſche gebundenen Cape verſehen ſind,
wie wir dies in der erſten Skizze der unteren
Gruppe andeuten.
Es wäre ſicherlich ein Fehler, die Garderobe
des Kindes allzu umfangreich zu halten, weil es
den verſchiedenen Sachen ohnedies ſehr raſch
ent=
wächſt, ſo daß es bedeutend beſſer iſt, mit
ge=
ringen Mitteln und kleinen
Garderobebeſtän=
den das Auslangen zu finden.
Unſere Skizze zeigt, daß prinzipiell drei
Gar=
derobeſtücke vollkommen genügen müßten, und
daß das Kind trotzdem gut und abſolut richtig
gekleidet ſein kann. Willy Ungar.
Der neue Stil der neuen Mode iſt der alte
Stil aller Moden, die in erſter Linie kleidſam
ſein ſollen. Das ſoeben erſchienene neueſte Heft
der „Eleganten Welt” bringt ſchon eine Fülle
neuer Modelle, die dieſe Kleidſamkeit auszeichnet.
Anklänge an das Directoire, das Empire, das
Prinzeßkleid ſind bemerkbar, die hohe
Taillen=
linie betont die Schlankheit der Silhouette. All
dieſes wird Ihnen an Mänteln, Kleidern und
Koſtümen demonſtriert, die in wirkungsvollen
Aufnahmen und flotten Zeichnungen
wiederge=
geben ſind.
Es iſt eine altbekannte Tatſache, daß man
eine neue Mode an jenen Orten, die den
ele=
ganten Frauen als Zuſammenkunftsplätze dienen,
meiſt viel beſſer zu ſtudieren vermag, als in
den verſchiedenen Modeſalons, die ja doch nur
ein Bild über eine ganz beſtimmte, lediglich für
die betreffende Werkſtätte maßgebende und
be=
zeichnende Geſchmacksrichtung geben können,
während im eleganten, von mondänen Frauen
beſuchten Lokale ſelbſtverſtändlich die
verſchie=
denſten Modegedanken vertreten ſind, die man
übrigens bei einer Taſſe Tee in Muße ſtudieren
kann!
Im Brennpunkt des Intereſſes ſteht im
Augenblick der neue Herbſt=Mantel der
ſich für die neue Saiſon als dringend
notwen=
dig erweiſt, wenn man nicht von kaltem
Herbſt=
wetter überraſcht werden will.
Die zu erwartenden Typen ſind natürlich mit
ein paar Worten abſolut nicht zu kennzeichnen,
da ja ihre Note vollkommen von ihrem
Verwen=
dungszweck abhängig iſt und eine
Strapaz=
umhülle ſchon im Schnitt anders ausſehen muß,
wie ein Mantel, der nachmittäglichen
Gelegen=
heiten dienen ſoll.
Das Gleiche gilt für das zur Verarbeitung
gelangende Material: für ſportliche Strapaz=
Mäntel findet beiſpielsweiſe faſt immer
deſſi=
nierter Modeſtoff Verwendung, und zwar
ge=
fallen dezent=geſtreifte Gewebe am allerbeſten,
die man in intereſſanter Art „diagonal” zu
ver=
arbeiten vermag, wodurch die Figur ganz
beſon=
ders „geſtreckt” und ſchlank erſcheint. Man wählt
für dieſe Umhüllen die ſchmale, leicht geſchweifte
Ein abſolut auf Fellwirkung aufgebaukes
Modell führen wir in unſerer erſten Skizze vor
Augen; es handelt ſich hier um einen ganz
ge=
raden Promenadenmantel, der zum Halſe mit
einem Schal abſchließt, deſſen Enden loſe
herab=
hängen. Die untere Kante dieſer Umhülle iſt
mit einem Fellſtreifen garniert, ebenſo die
Aermel. Der Effekt iſt trotz der verhältnismäßig
einfachen Mittel unſtreitig ein geradezu
erſtaun=
licher.
Außer dieſen Mänteln, die ja eine
verhältnis=
mäßig einfache Linienführung haben, gibt es
gewiß auch mancherlei ziemlich komplizierte
Schnitte, die hauptſächlich in der
Nachmittags=
mode zur Geltung kommen, denn jene Umhüllen,
die nicht nur für den Nachmittag, ſondern
ge=
legentlich auch für den Abend herangezogen
wer=
den, ſollen ja unbedingt etwas phantaſievoller
ausſehen und werden darum gerne aus
wir=
kungsvollen Materialien hergeſtellt, ſo daß es
nicht erſtaunlich iſt, wenn man hört, daß für
die=
ſen Zweck ſehr oft auch Samt in einer ſchönen
Modefarbe (Weinrot, Nebelgrau uſf.) in
Frage gezogen wird. Das aparte Material,
unterſtützt durch einen intereſſanten Schnitt,
er=
gibt mit einer entſprechenden Verbrämung eine
Geſamtwirkung von vollendeter Vornehmheit
und Eleganz.
Für dieſe Art der modernen Umhüllen führen
wir unſer zweites Bild als Beiſpiel an: man
ſieht, daß hier durch einen ganz beſonderen Cape=
Effekt, mit angeſchnittener beiderſeitiger
pelzge=
kanteter Schößelpartie ein hervorragend=
intereſ=
ſanter Eindruck geſichert wird. Natürlich iſt auch
der Kragen dieſes Mantels aus Fell gedacht.
Form und an Stelle des Gürtelverſchluſſes zwei
oder drei große Knöpfe in „Dreiecklaſchen”
Breite Biedermeier=Fellaufſchläge ſind als neuſte
Mode zu betrachten, ebenſo die eigenartige
Ver=
brämung der weiten Raglanärmel. (Letzte
Skizze.)
Ganz anderen Charakter aber hat der
Man=
tel, den man für die Nachmittagspromenade
trägt; vor allen Dingen wird er mit Vorliebe
in einer ſchönen Modefarbe gehalten (wiewohl
es viele gibt, die nach wie vor ſchwarze Mäntel
als richtunggebend anſehen, was ja auch
ſicher=
lich gerade in der heutigen Zeit, die nur jene
Garderobeſtücke gerechtfertigt erſcheinen läßt, die
für alle Gelegenheiten in Frage kommen, abſolut
verſtändlich erſcheint. Sehr intereſſant ſind die
mit kurzhaarigem ſchwarzem Fell (alſo mit
Foh=
len oder Seal) verbrämten Mäntel — wie etwa
die dritte, in unſerem Bilde feſtgehaltene
Skizze! Die Verbrämung erſcheint hier in Form
eines ſchönen Kragens und eines dreieckförmigen
Vorſtoßes, der ſich nach unten hin verbreitert
und eine wunderſchöne Linie ſichert. Drei
eng=
aneinandergerückte Knöpfe ergeben einen
ausge=
zeichneten Verſchluß für die neue „Prinzeßform”.
Die eigenartige Anordnung des Fells ſpielt
heuer überhaupt eine ſehr weſentliche Rolle und
jene, die etwas Pelzwerk im Hauſe haben, werden
in der Lage ſein, ſelbſt dem allereinfachſten
Mantel einen überaus originellen Anſtrich zu
geben.
Effektvolle Neuheiten
von Anſteck=Blumen für den Herbſt.
War auch die Anſteckblüte am Sommerkleid
eine oft und gern verwendete Garnitur, zumal
dann, wenn es galt, ein Kleid für die
Prome=
nade, das Kurkonzert, den Nachmittagstee= und
Tanz etwas feſtlicher zu geſtalten, ſo gehörte ſie
doch keineswegs zu den notwendigen
Klei=
derdetails. Das aber wird im kommenden Herbſt
der Fall ſein, für den die Mode Anſteckblumen in
ganz außerordentlicher Reichhaltigkeit
vorbe=
reitet. Und zwar werden es keinesfalls nur
einzelne Blüten ſein und dicht gebundene
Sträußchen und Tuffs, ſondern ſie wird die
Frauen mit ganzen Blütengehängen beglücken,
alſo loſe geordneten Blütentuffs, mit einzelnen
Knoſpen und Blättern an langen weichen
Ranken. Stiefmütterchen in ihrer Farbenpracht
und den ſatten Tönen ihrer Samtblätter,
Gera=
nien mit ausdrucksvollem Blattwerk und den
feinen farbigen Abſtufungen von reinem Weiß
bis zum feurigen Rot. Wicken, mit ihren
ent=
zückenden geflügelten Blüten, Orchideen mit
ihrem exotiſchen Reiz, Clematis, zuſammen mit
zartem Blattwerk von zierlichem Frauenhaar,
und vor allem Nelken, obenan die entzückenden
Federnelken in ihren unzähligen farbigen
Ab=
ſtufungen, ſind unter vielen anderen Blüten, wie
vor allem die immer anſprechenden Margareten,
zum Schmuck des Feſtlichen Frauenkleides
be=
ſtimmt und werden in völlig naturgetreuer
Wie=
dergabe der Frauenwelt angeboten werden.
Seite 22 — Nr. 260
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 18. September 1930
Rummelbräu
Rheinstraße 101
Telefon 2519
Jeden Sonntag
von 3—11½ Konzert
Spezialbier 0,31 226 — Naturweine
Mlittagstisch v. 80, 1.10, 1.50
Im Abonnement 10‟/, Ermäßigung
Großer Festsaal für Versammlungen
und Vereinsfestlichkeiten. (*
Heute Sonntag
Großes Konzert
(bei günstiger Witterung im Garten)
der ungar Elite-Künstlerkapelle J. Hodosy!
(Cimbal-Solist: Kälman Horwarth) in der
Bockshaut
TAL.Z
findet jeden Somtag bei jeder Witterung im
Neuen Schießhaus
statt.
(7691a)
Tanzen frei.
7 Waldschlößchen:
Griesheim bei Darmstadt
Haltestelle der Linie 9
Tanz
IE
Die gestrige Premiere war
oo ein Bomben-Erfolglee
Heute und folgende Tage
sehen Sie
den sensationellsten Fliegerflm, wie er in
Deutschland noch nicht gezeigt wurde
4
A
JWe
mit
William Beery und Clark Gable.
Ein Metro-Goldwyu-Mayer-Film in deutscher
Sprache, der in New-Tork 4 Monate vor
ausverkauften Häusern lief.
Dazu das tönende Beiprogramm.
Heute und folgende Tage
Ein Kriminal-Tonfilm
von ungeheuerer Spannung
Der
Hexer
nach dem bekannten
Roman von EdgarWallace
mit
Maria Solveg.
Daul Richter,
Fritz Rasp u. a
Ein packender,
mitreißen-
der Film, aufregend vom
ersten bis zum letzten
Bild.
Dazu das gute
Beiprogramm.
Ein Stimmwunder! Ein Filmwunder!
Ein Naturwunder!
Heute und folgende Tage
hören Sie (V.12945
die wundervolle Stimme Jan Kiepura’s in
jed
9
iner Nachl
mit
Magda Schnefder, Fritz Schulz,
Otto Wallburg u. a.
Ein lustiger Ufa-Tonflm, umstrahlt von der
herrlichen Stimme dieses einzigen Kiepura.
Dazu ein reichhalt, Beiprogramm
Ingendliche haben Zutritt.
Anfangszeiten: 2.00, 4.00. 6.00 und 8.20 Uhr.
Doegenüber OOBauntpoſt—
Gastspiel Sonntag Abend //,9.
Orchester für gutgepflegte Salon- und Tanzmusik
Leitung: Georg lung, Frankfurt am Main,
Hauskapelle des Hotel „Frankfurter Hof‟,
Frank-
furt, und Hotel „Fürstenhof-Carlton‟, Frankfurt.
1: KONZERI mit Tanzeinlage.
Städu sche MMKädeune Iar 1OHRANSI
Elisabethenstr. 36 Darmstadt Fernspr. 3500 (Stadtverw.)
Zehn Akademie-Konzerte
im „Großen Saal”l des Städt. Saalbaus
Leitung: Professor Wilhelm Schmitt, Städt. Musikdirektor
Für den Winter 1932/33 wurden folgende Solisten
ver-
pfichtet: 1) 26. Sept.: Heinrich Rehkemper, Bariton:
2) 20.Okt.: Juan Manen, Violine; 3) 3. Nor.: Glaudio
Arrau, Klavier: 4) 21. Nor.: Wendling-Quartett;
5) 8. Dez.: B. Webster, Klavier; 6) 5. Jan.: Julius
Patzak, Tenor; 7) 26. Jan.: Willy Hutter, Klavier;
8) 13. Febr.: Dusolina Giannini, Sopran: 9) 9. März:
Hedwig Faßbaender, Violine, Madrigal-Vereinfgung;
10) 6. April: Else Gohr, Klavier
Orchester: Der Instrumental-Verein (Orchester der
Städt. Akademie für Tonkunst).
Die Mietpreise: RM. 3.—, 2.— und 1.— je Konzert
zahlbar in 10 Raten.
Mietpreisermäßigungen: Familienkarten: Für die 1. Karte
einer Familie kommt der volle Mietpreis in Anrechnung,
jede weitere Karte 10% Ermäßigung. Die Eltern der
Schüler der Städt. Akademie erhalten auf obige
Miet-
preise für jede Karte 10% Ermäßigung. 12440 St
Mietanmeldungen im Sekretariat der Städt. Akademie für
Tonkunst, Elisabethenstr. 36, Fernspr. 3500 (Stadtverw.)
Großes Haus 19.30—22.30 Uhr
Hessisches
Außer Miete
Landestheater
Sonntag
18. September 1932
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Abfahrt mit Autobuſſen vom Hauptportal des
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naſiums (Kapellplatz) um 10 Uhr vorm. Preis der
Fahrt: 2 RM. die Perſon. Ruckſackverpflegung, doch
ſteht auch einfaches, kräftiges Eſſen zu 1 RM. im
Land=
heim zur Verfügung, wozu jedoch Voranmeldung
er=
forderlich iſt. — Rückkunft etwa 9 Uhr abends.
Meldungen, die bindend ſind, bis ſpät. Freitag, 23. Sept.,
1 Uhr mittags, in der Buchhandlung Saeng, Kirchſtraße 20.
Eltern von Schülern und Gäſte willkommen.
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Der Vorſtand.
In der Küche
ein Gasherd und
ein Gasheizofen.
Vortrag
mit praktischen Vorführungen
am Donnerstag, 22. September 1932, abends 8 Uhr,
im Ausstellungsraum Elisabethenstrasse 25 ¼.
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