Ginzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
is 7maligem Erſcheinen vom 1. September
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girmber 2— Reichsmark und 20 Pfennig
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M20 Reſchemart frei Haus. Poſibezugspreis
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melner Nummern infolge höherer Gewalt
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Franffurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 258
Freitag, den 16. Geptember 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspig.
Finanz=Anzelgen 35 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breitl2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 35 Reichspfg.
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Rellame=
zeiſe 3.00 Reſchemarf. Alle Preiſe in Reichsmark
(1 Dollar — 4.20 Martl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtiſcher Beltreibung fällit ſeder
Rabatt weg. Banſkonio Deuſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Der Kleinkrieg geht weiter.
ffanzler von Papen lehnk ſein Erſcheinen vor dem Ausſchuß nach wie vor ab. — Goering ſtellt
Straf=
ankrag gegen Papen wegen des Vorwurfs des Verfaſſungsbruchs.
Den Poſten in Rom wird der jetzige Belgrader Geſandte, v. Haſ=
Verſteifung der Fronken.
ſel, der Schwiegerſohn des Großadmirals von Tirpitz, über=
ſon unſerer Berliner,Schriftleitung.
üiſchen dem Vorſitzenden des Ueberwachungsausſchuſſes und
Wchskanzler v. Papen hat am Donnerstag eine Unterhaltung
an den, die ſich im weſentlichen um die Frage drehte, ob die
siniſter bereit ſeien, zur Vernehmung vor dem Ausſchuß zu
gſbien. Herr v. Papen hat eine ablehnende Antwort gegeben
ich einmal ſeinen Standpunkt dargelegt.
tſieht nun ſo aus, als ob der Vorſitzende Löbe den Ausſchuß
ſſo kurzfriſtig einberufen wird. Der Kleinkrieg des
Aus=
ſi gegen die Regierung Papen wird alſo ſeine Fortſetzung
wobei ſich das Zentrum in ſeiner jetzigen Rolle keineswegs
AAt.
igungsklage Goerings gegen den Reichskanzler
Nationalſozialiſten gehen ihre eigenen Wege weiter. Der
ugspräſident Goering will es jetzt mit einer Klage gegen
hnz ler verſuchen, und glaubt vielleicht, mit der von ihm
an=
uten Beleidigungsklage gegen den Kanzler — der ihn des
hurgsbruches geziehen hat — im Wege eines
Beleidigungs=
pis dieſen mit der Auflöſung des Reichstages ins Unrecht
A1können. Insbeſondere wird die Beleidigung darin er=
Gaß der Reichskanzler in einem Schreiben an den
Reichs=
uſidenten vom 12. 9. 1932 ſagt, die Wortverſagung wäre ein
ſpr Verſtoß gegen die Verfaſſung, weiter darin, daß der
anzler in ſeiner Rundfunkrede in weiteſter deutſcher Oef=
Aſeit dem Reichstagspräſidenten den Vorwurf bewußt
ver=
widriger Haltung machte, und endlich darin, daß der
ſanzler in der amtlichen Erklärung der Reichsregierung vom
Aem Reichstagspräſidenten wiederum öffentlich den Vorwurf
ßbrauches der Verfaſſung zum Nachteil der Reichsregierung
der Klage, die am Donnerstag eingereicht worden iſt, wird
am daß Goering bei Uebernahme des Amtes des Reichstags=
4Einten ſich verpflichtet habe, ſein Amt in Uebereinſtimmung
hr Verfaſſung auszuüben. Er erblicke daher in den Aeuße=
E)es Reichskanzlers eine ſeine perſönliche Ehre ſchwer krän=
PKundgebung. Wir glauben nicht, daß dieſer Weg zu einem
Aühren wird, weil das Gericht wohl kaum für eine der=
Mgeſtſtellung zuſtändig iſt und ſich aus dieſem Grunde für
ndig erklären wird.
Mäinnenminiſterium gegen ſozialdemokrakiſches
Volksbegehren.
* Berlin, 15. Sept. (Priv.=Tel.)
e Sozialdemokraten haben bekanntlich am Tage der Reichs=
Rflöſung einen Antrag auf Einleitung eines Volksbegeh=
Beſtellt, das bezweckt, den zweiten Teil der letzten
wirt=
iſchen Notverordnung vom 4. September 1932 mit den
Nolitiſchen Maßnahmen mit ſofortiger Wirkung außer Kraft
n. Nicht die ganze Notverordnung, das hätte keinen Zweck
denn nach der Reichsverfaſſung können ge=
Gegenſtände dem Volksentſcheid nicht
hiſtellt werden. Darunter zählt nach Artikel 73 der
Zverfaſſung der Haushaltsplan, Abgabengeſetze und Beſol=
Werordnungen, über die nur der Reichspräſident eine Volks=
Midung veranlaſſen kann. Ein Antrag auf Volksentſcheid
Kie ganze Notverordnung würde alſo vom Reichsinnenmini=
Flichtgemäß zurückgewieſen worden ſein, weil durch ihn vor
Bdir Haushaltsplan und Abgabengeſetze berührt werden. Die
Ade mokraten wollen nun den zweiten Teil der ſozialpoliti=
Maßnahmen herausgreifen und dem Volksentſcheid
unter=
in der Annahme, daß hierfür der Artikel 73 nicht in
lommt. Nach Auffaſſung maßgebender Kreiſe im Reichs=
Aulmiſterium iſt dieſe Auffaſſung aber nicht richtig. Die Not=
Anang, auch in ihrem zweiten Teil, wird ausdrücklich damit
Rlet, daß ſie nicht nur zur Erhaltung der Sozialfürſorge,
En auch zur Erleichterung von Wirtſchaft und Finanzen
not=
a ſei. Die Sozialfürſorge ſtelle aber heute ein
Bück des Haushaltsplanes dar und es handle
ſer um eine ausgeſprochene Frage des
Haus=
e5. Das Reichsinnenminiſterium wird, wie verlautet, den
emokratiſchen Antrag, weil er mit Artikel 73 der Verfaſ=
1 Widerſpruch ſtehe, ablehnen.
Großer deutſcher Diplomakenſchub.
* Berlin, 15. Sept. (Priv.=Tel.)
e Reichsregierung hat ſich entſchloſſen, einen großen Diplo=
Fſub vorzunehmen. Die Engländer legen Wert darauf, daß
ardoner Poſten, der ſeit dem Eintritt des Botſchafters ins
Tä tige Miniſterium unbeſetzt iſt, nicht noch länger verwaiſt
7 Die Reichsregierung benutzt die Gelegenheit, um eine
Deiterer Veränderungen vorzunehmen. Bei den Verhand=
I mit Italien hat ſie wohl die Feſtſtellung gemacht, daß
von Schubert wohl doch nicht den Kontakt mit den Italie=
Verzuſtellen vermocht hat, worauf gerade im gegenwärtigen
Din lick der größte Wert zu legen iſt. Von den in Frage kom=
12 Staaten iſt in der Mehrzahl bereits das Agreement er=
Vorden. Einige Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen,
* wird noch einige Tage dauern, bis das Revirement
voll=
werden kann.
„weit ſich bisher überblicken läßt, wird Herr v. Schubert
*wärtigen Dienſt nicht mehr verwendet werden, und es iſt
NSgeſchloſſen, daß man ihn überhaupt zur Dispoſition ſtellt.
nehmen.
Als Botſchafter in London iſt der jetzige Botſchafter in Paris,
Herr v. Hoeſch, auserſehen.
Wer nach Belgrad geht, ſteht noch nicht feſt. Auch der
Wie=
ner Geſandte v. Rieth, der einige Jahre in Paris arbeitete,
dürfte ſeinen Poſten wechſeln. Ob er nach Belgrad weiterreiſt,
iſt allerdings kaum anzunehmen. Vielleicht wird Staatsſekretär
v. Bülow nach Paris gehen. Es wird jedenfalls davon
ge=
ſprochen, daß auch er im Ausländiſchen Dienſt Verwendung
fin=
den ſoll.
Die erſten Wahlvorbereikungen.
Umbau der Mikke auf der Hindenburg-=Linie?
Ein Geßler=Ausſchuß.
* BB. Berlin, 15. Sept. (Priv.=Tel.)
Während ſich der Ueberwachungsausſchuß des Reichstages noch
intenſiv mit Verfaſſungsfragen befaßt, wobei es allerdings zu
einem Zerfall des Ausſchuſſes gekommen iſt, da Zentrum und
Sozialdemokraten nicht mehr mitmachen und nur noch einen
Rumpfausſchuß von Nationalſozialiſten und Kommuniſten
zurück=
gelaſſen haben, ſind die Vorbereitungen für die Wahlpropaganda
bereits in allen Lagern in vollem Gange.
Die Reichsregierung ſcheint auf Grund ihrer geſtrigen
Bera=
tungen nunmehr entſchloſſen zu ſein, von jeder Aenderung des
Wahlgeſetzes Abſtand zu nehmen, ſo daß auch nicht mehr mit einer
Hinaufſetzung des Wahlkoeffizienten zu rechnen iſt.
Was die allgemeine Wahlpropaganda betrifft, die in gewiſſem
Sinne für den gegenwärtigen Kurs ſich einſetzt, ſo wird es ſchon in
den nächſten Tagen zur Gründung eines beſonderen Ausſchuſſes,
eines „Freien Bundes”, kommen, deſſen Führung der frühere
Reichswehrminiſter Geßler übernehmen ſoll. Das Präſidium
die=
ſes Ausſchuſſes ſoll aus einem Weſtdeutſchen, einem Süddeutſchen
und einem Oſtdeutſchen zuſammengeſetzt werden.
Die Geſchäftsführung ſoll gutem Vernehmen nach Rittmeiſter
Moyziſchewitz übernehmen, eine Perſönlichkeit, die den
Rechtskrei=
ſen zuzuzählen iſt. Rittmeiſter Moyziſchewitz ſoll mehrfach um
der=
artige organiſatoriſche Aufgaben ſich verdient gemacht haben. Er
hat bei den Jägern zu Pferd in St. Avold gedient und war der
Erzieher der Kronprinzenſöhne.
Wie zuverläſſig verlautet, wird der Freie Bund davon
ab=
ſehen, eigene Kandidaten aufzuſtellen, um erſt nach den Wahlen
die entſprechende Organiſation auszubauen. Man darf aber
an=
nehmen, daß dieſer Freie Bund in ähnlicher Weiſe wie der
Wahl=
ausſchuß in die Wahlpropaganda eingreifen wird.
Andererſeits verlautet, daß neue Beſtrebungen im Gange ſind,
neben den Deutſchnationalen, die ihre organiſatoriſche
Eigenſtän=
digkeit nicht aufgeben wollen, die Reſte der bürgerlichen Elemente
zuſammenzufaſſen, die ſich auf einem Hindenburg=Programm
zu=
ſammenfinden.
Am kommenden Sonntag will hierüber eine Reihe von
Per=
ſönlichkeiten beraten, die parteipolitiſch nicht abgeſtempelt ſind.
Erſtrebt wird im Falle der Zuſammenfaſſung dieſer Kreiſe eine
Art Wahlbündnis mit den Deutſchnationalen, etwa wie das Alte
Kartell. Es iſt nicht zu leugnen, daß die Kräfte, die in dieſer
Richtung arbeiten, in den letzten Wochen neuen Zuzug erhalten
haben.
Eine neue bürgerliche Mikkelparkei.
Aus den Kreiſen der Wirtſchaftspartei wird dem
Nachrichten=
büro des Vdz. mitgeteilt:
Am 12. September fand in der Berliner Handwerkskammer
eine Verſammlung von Angehörigen des bürgerlichen
Mittelſtan=
des von Groß=Berlin und der Provinz Brandenburg ſtatt, die
gut beſucht war. Die Verſammlung beſchäftigte ſich mit der
gegenwärtigen wirtſchaftlichen und politiſchen Lage und kam zu
dem Ergebnis, daß nach dem bedauerlichen Verſagen der
politi=
ſchen Parteien ein Zuſammenſchluß des bürgerlichen
Mittelſtan=
des auf neutraler wirtſchaftlicher Grundlage erfolgen müſſe. Von
einigen Rednern wurde betont, daß der Grundgedanke der
Wirt=
ſchaftspartei an ſich gut geweſen ſei, und daß ihre Führung auch
heute noch in vollem Umfange vertreten werden könnte. Leider
ſei auch dieſe Partei nicht nur das Opfer der politiſchen
Entwick=
lung, ſondern auch eigener Fehler in perſoneller und politiſcher
Hinſicht geworden. Es wurde beſchloſſen, ſofort die Grundlage
für eine neue Sammlung der bürgerlichen Mittelſchichten auf
wirtſchaftlicher Baſis zu ſchaffen. Einſtimmig wurde die
Grün=
dung dieſer Organiſation vorgenommen, die den Namen „
Bür=
gerliche Vereinigung für Handwerk, Handel und Gewerbe” trägt.
Ein Arbeitsausſchuß wurde eingeſetzt, der die notwendigen
Vor=
arbeiten leiſten ſoll, bis auf der demnächſt ſtattfindenden
General=
verſammlung die endgültige Führung gewählt wird. Dem
Ar=
beitsausſchuß gehören namhafte Vertreter der genannten
Berufs=
ſchichten an. Die vorgelegten Satzungen wurden ebenfalls
ein=
ſtimmig angenommen. Die Bürgerliche Vereinigung wird ſich an
alle Kreiſe der bürgerlichen Mittelſchichten wenden und ſie zum
Anſchluß auffordern.
Heſſiſcher Landkag vorausſichklich am 4. Okkober.
Am Donnerstag nachmittag befaßte ſich der Aelteſtenrat des
Heſſiſchen Landtags mit dem vorliegenden Material. Beſchlüſſe
wurden noch nicht gefaßt; doch iſt wahrſcheinlich, daß das Plenum
des Landtags am Dienstag, den 4. Oktober, vormittags,
zuſam=
mentreten wird. Auch der ſozialdemokratiſche Antrag auf
Auf=
löſung des Landtags wird dann guf der Tagesordnung ſeben. 1
Der wirkſchaftliche Erſahbedarf.
Die Notverordnung zur Belebung der deutſchen
Wirt=
ſchaft, deren Erfolg, da ſie eine echte Konjunkturbelebung in
naher Zukunft nur zur Vorausſetzung hat, zunächſt weſentlich
von pſhchologiſchen Faktoren, der Stärke des
Verantwortungs=
bewußtſeins ſeitens des Unternehmertums, aber auch der
weit=
gehenden und verſtändnisvollen Einſicht der Arbeitnehmer als
Träger der Wirtſchaft abhängt, geht von zwei wichtigen
Tat=
ſachen aus. Auf die eine, den Hintergrund einer ſicherlich im
Tal der Depreſſion und damit an der Sohle des Aufſtiegs
be=
findlichen weltwirtſchaftlichen Konjunktur mit ihren erſten
Licht=
blicken, iſt an dieſer Stelle bereits im Anſchluß an den mutigen
und kühnen Schritt der Reichsregierung hingewieſen worden;
ſie konnte und mußte angeſichts des weltwirtſchaftlichen
Hinter=
grundes dieſen Schritt tun, um der nur einmal gegebenen
Chance des richtigen Zeitpunktes für eine künſtliche
Ankurbe=
lung nicht verluſtig zu gehen. Die andere Tatſache aber, die
die Möglichkeiten der bewußt unternommenen Ankurbelung der
deutſchen Wirtſchaft unmittelbar berührt, liegt darin, daß unter
dem Druck der Kriſe die Inveſtitionstätigkeit in der deutſchen
Wirtſchaft auf ein kaum noch vertretbares Maß zurückgegangen
iſt, mit anderen Worten, daß der normalerweiſe vorhandene
wirtſchaftliche Erſatzbedarf bereits im Jahre 1931 nicht mehr in
dem Umfange gedeckt worden iſt, der zur Erhaltung der
Pro=
duktionskraft und der Anlagewerte für den Fall höherer
Kapa=
zitätsausnutzung notwendig iſt. Dies gilt auch dann, wenn die
Produktionskraft der deutſchen Wirtſchaft dem gegenüber der
Nachkriegszeit ſtark verringerten augenblicklichen Bedarf
ange=
paßt werden muß; denn dieſe Anpaſſung hat ſich unter den
Zwang der Verhältniſſe, auch kapitalmäßig (
Kapitalherabſetzun=
gen), bereits weitgehend vollzogen, und in ihr kommt die
Abfatzorientierung, an der es in den Jahren 1924—1929 gefehlt
hat, zum Ausdruck. Es iſt mithin nicht richtig, wenn in einer
Kritik von landwirtſchaftlicher Seite an dem wirtſchaftlichen
Wiederaufbauprogramm behauptet worden iſt, daß die fehlende
Deckung des wirtſchaftlichen Erſatzbedarfs nur zur Erhaltung
der überflüſſigen, die Kapazität aufblähenden induſtriellen
An=
lagen führen muß. Außerdem wird dabei vollkommen überſehen,
daß nicht nur die an der Gütererzeugung beteiligten
Produk=
tionsanlagen abgenutzt werden, vielmehr auch die ſtilliegenden
Kapazitäten von Jahr zu Jahr weniger wert werden, veralten
und daher abgeſchrieben werden müſſen. Das volkswirtſchaftliche
Rentkapital, welches in der Induſtrie, in der Landwirtſchaft, im
Handwerk, Handel, Verkehr uſw. inveſtiert iſt, kann in ſeinem
Werte nur erhalten werden, wenn entſprechend dem ſtetigen und
unaufhaltſamen Verſchleiß, dem es unterliegt, beziehungsweiſe
entſprechend der Höhe der dadurch notwendigen Abſchreibungen
Erſatzinveſtitionen vorgenommen werden. Nur dann wird ein
volkswirtſchaftlicher Vermögensſchwund der Firma Deutſchlano
verhindert, der über die zum großen Teil bereits vollzogene
An=
paſſung der Kapazität an die veränderten Konſummöglichkeiten
auf dem inländiſchen und weltwirtſchaftlichen Markt hinausgeht
und die Stellung der deutſchen Wirtſchaft innerhalb der
Welt=
wirtſchaft ſchwächen würde. Unterlaſſung der Deckung des
noi=
wendingen wirtſchaftlichen Erfatzbedarfs in dieſem Sinne wäre
eben gleichbedeutend mit Subſtanzverzehr, und was das heißt,
braucht wohl nicht näher ausgeführt zu werden.
In normalen Zeiten wurde der Verlauf der Depreſſion
dadurch gekennzeichnet, daß ſich gewiſſe Stauungserſcheinungen
der Wirtſchaft in einer ziemlich zwangsläufigen Folge
gegen=
ſeitig ablöſten, daß Vorratsſtauungen als Ausdruck des
Mißver=
hältniſſes zwiſchen Produktion und Abſatz die erſte Phaſe
bil=
deten, die Lockerung dieſer Poſitionen zu Druckerſcheinungen
auf dem Arbeitsmarkt führte, die wiederum eine Erleichterung
auf den Kapitalmärkten auslöſten. Schließlich erzeugte dann die
vorgeſchrittene Bedarfsſtauung weiter neue Unternehmerinitiative,
die, geſtützt auf niedrige Zinsſätze, dafür ſorgte, daß die
Wirt=
ſchaftsentwicklung ſich umkehrte und den Depreſſionszuſtand
ver=
ließ. Welche Glieder heute in der Kette dieſer wirtſchaftlichen
Vorgänge fehlen, iſt bekannt, insbeſondere kann von einer
Er=
leichterung des Kapitalmarktes für Deutſchland nicht die Rede
ſein. International geſehen, haben die Stauungen des Bedarfs
bereits zur Löſung der Rohſtoffvorräte geführt, und damit hat
die Rohſtoffhauſſe ihren ſachlichen Untergrund, indem geſteigerter
Verbrauch und die Bewilligung höherer Preiſe auf neu erwachte
Unternehmerinitiative ſchließen laſſen. Die erfolgreiche Konverſion
der mehr als 2 Milliarden Pfund Sterling betragenden
eng=
liſchen Kriegsanleihe und die unmittelbar bevorſtehenden
wei=
teren Konverſionen engliſcher und franzöſiſcher Rentenanleihen
ſind aber zugleich ein untrügliches Zeichen für die beginnende
Entlaſtung der internationalen Kapitalmärkte, die durch den auf
dem Rücken des wieder hergeſtellten Vertrauens ſich
vollziehen=
den Uebergang der an den Geldmärkten angelegten Mittel zur
langfriſtigen Inveſtition herbeigeführt wird. In der
Weltwirt=
ſchaft fangen, alſo die normalen Funktionen wirtſchaftlicher
Dynamik an, ſich durchzuſetzen, während dies in Deutſchland nur
ſehr bedingt der Fall iſt, weil infolge der Verſchiebungen ſeiner
Wirtſchaftsſtruktur und des Auftretens wirtſchaftlich neuer
Eni=
wicklungskräfte, ſchließlich der ermangelnden innerpolitiſchen
Beruhigung, das wirtſchaftliche Gleichgewicht noch immer nicht
wiederhergeſtellt werden kann.
Es iſt bereits oben darauf hingewieſen worden, daß die
Deflation eine zunehmende Ausſchaltung unbrauchbarer Anlagen
aus der Produktion zur Folge gehabt hat. Nun iſt aber ein
ſolches Verwirtſchaften der Produktionsanlagen nur bis zu
einem gewiſſen Punkte möglich, weil es ſchließlich zur
Selbſt=
vernichtung führen müßte. Unter dieſen Umſtänden ſpielt die
Frage des Erſatzbedarfs gerade für die deutſche Wirtſchaft eine
entſcheidende Rolle, und weil ſie in den Vordergrund gerückt ift,
bildet ſie einen wichtigen Beſtandteil in der Grundlage des
großen Ankurbelungsprogramms mit dem Ziele der Beendigung
der Deflationsperiode. Um welche Zahlengrößen es ſich hierbei
handelt, geht aus einer Darſtellung des Inſtituts für
Konjunk=
turforſchung hervor, die zugleich auch zahlenmäßig die drohenden
Gefahren eines Subſtanzverzehrs der deutſchen Wirtſchaft zeigt.
Darnach ſind in den Jahren 1924—1929 mit einem Aufwand
von 32,8 Milliarden RM. in allen Teilen der deutſchen
Volks=
wirtſchaft Inveſtitionen (Neu= und Erweiterungsbauten,
Natio=
naliſierungsmaßnahmen) durchgeführt worden. Allerdings war
dies ein Hochſtand, hervorgerufen durch Sonderurſachen, die mit
dem grundlegenden Um= und Wiederaufbau der deutſchen
Wirt=
ſchaft nach der Inflationsperiode zuſammenhingen. Die
Proouk=
tionsanlagen mußten verbeſſert, neue erſtellt werden, um die
Seite 2 — Nr. 258
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 16. September 7.1
ſtändig zunehmende Zahl der Erwerbstätigen aufzunehmen. Mit
dem Jahre 1930 hat ſich dieſes Bild weſentlich geändert, die
Kapazitätsausnutzung ſank auf einen Bruchteil der vorhandenen
Produktionsmöglichkeiten, und in vielen Teilen der Wirtſchaft
könnte heute ſehr wohl ſelbſt eine Verdoppelung der Produktion
von den vorhandenen Anlagen bewältigt werden. Wie weit
andererſeits der Anpaſſungsvorgang fortgeſchritten iſt, geht aus
der Feſtſtellung hervor, daß im Jahre 1931 der Anlagenbeſtand
der Volkswirtſchaft nicht mehr zugenommen hat, daß alſo
Neu=
anlagen nicht mehr geſchaffen worden ſind, weil der allgemeine
Schrumpfungsprozeß es verbot. In der genannten Summe
von 32,8 Milliarden RM. ſtecken außer den Neuanlagen natürlich
die Erſatzanlagen, die auf durchſchnittlich 7 Milliarden in den
letzten Jahren geſchätzt werden, ſo daß dieſe Summen aus den
oben geſchilderten Gründen an dem volkswirtſchaftlichen
Real=
kapital abgeſchrieben worden ſein muß. Erſtmalig 1931 ſcheinen
die tatſächlich durchgeführten Erſatzanlagen hinter dem zur
Er=
haltung des Sachgüterbeſtandes notwendigen Umfang
zurückge=
blieben zu ſein. Es iſt anzunehmen, daß ſeit 1931 an vielen
Stellen der Wirtſchaft notwendige Erſatzinveſtitionen unterlaſſen
werden; im laufenden Jahre hat ſich aber dieſe Schrumpfung
der Anlagetätigkeit noch fortgeſetzt bzw. verſchärft. Denn der
Auftragseingang der Maſchineninduſtrie, die im beſonderen
Maße für die Deckung des wirtſchaftlichen Erſatzbedarfs bei der
Induſtrie in Frage kommt hat ſich gegenüber 1931 halbiert. Die
Bautätigkeit iſt minimal. Die Folgerung, daß die deutſche
Wirt=
ſchaft von der Subſtanz zehrt, beſteht ſomit zu Recht.
Eine Frage, die ſich unmittelbar an dieſe Ueberlegungen
anſchließt, iſt die der Lagervorräte. Um dieſelben nach
Be=
endigung der Inflation wieder aufzufüllen, war von 1924—1928
ein Kapitalaufwand von 12,5 Milliarden RM. notwendig. Seit
1929 ſind die Vorräte zurückgegangen. Gerade nach der
Preis=
entwicklung des Jahres 1931 wird man rein gefühlsmäßig
dahingehend urteilen können, daß auf der ganzen Linie ein
er=
heblicher Rückgang der Lagerbeſtände eingetreten iſt. Das
Inſti=
tut für Konjunkturforſchung ſchätzt ihn auf etwa 8—10 Prozent
in der Zeit von Anfang 1930 bis Anfang 1932, eine Schätzung,
die u. E. eher zu niedrig ſein dürfte.
Man ſieht alſo, daß es an Gegenkräften für die Geſundung
und Wiederbelebung der Wirtſchaft auch in Deutſchland nicht
fehlt, Deckung des wirtſchaftlichen Erſatzbedarfs und Auffüllung
der Lagervoräte genügen, um eine geſteigerte Produktion der
deutſchen Volkswirtſchaft aufzunehmen, von den größeren
Abſatz=
möglichkeiten abgeſehen, die eine beſſere Lage der Weltwirtſchaft
auch ihr bieten würde. Das große Wirtſchaftsprogramm der
Regierung kann ſehr wohl die Initialzündung abgeben, um die
Wirtſchaft grundlegend zu beleben, es muß nur jeder an ſeinem
Platze Vertrauen zu der Entwicklung und zu einer Regierung
haben, die mit ſtarker Hand ihren geraden und ſachlichen Weg geht.
Vor allem aber liegt es jetzt an dem deutſchen Unternehmertum,
die ihm gebotenen erheblichen Erleichterungen mit produktiven
Ideen und in verantwortungsbewußter Handlungsweiſe zu
erwidern.
Was wird aus Preußen?
Zuſammenkrikt des Landtags am 21. Sepkember.
Reichsregierung plank Perſonalunion.
* Berlin, 15. September. (Priv.=Tel.)
Wie wir von unterrichteter Seite hören, kann es nach den
bisherigen Plänen jetzt als feſtſtehend betrachtet werden, daß der
Preußiſche Landtag zu ſeiner nächſten Tagung, wie urſprünglich
in Ausſicht genommen war, am Mittwoch, den 21. September,
zuſammentritt. Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge in
Preußen wird in parlamentariſchen Kreiſen nicht damit
gerech=
net, daß bereits am 21. September die Wahl eines
Miniſterpräſi=
denten vorgenommen werden wird. Sollte es doch
überraſchen=
derweiſe zu einer Wahl des Miniſterpräſidenten kommen, ſo
würde ſich für die Regierung Papen dadurch eine nicht gerade
allzu angenehme Situation ergeben, weil die Mehrheitsparteien
in Preußen darauf hinweiſen könnten, daß der Miniſterpräſident
auf abſolut einwandfreiem Wege gewählt worden wäre und daß
rung wieder überantwortet werden müßte.
Die Reichsregierung ſcheint aber fix und fertige
Pläneüber die zurünftige Geſtaltung der Dinge
in Preußen ausgearbeitet zu haben, um zu verhindern, daß
ihr von den Nationlſozialiſten und dem Zentrum durch die
Wahl eines Miniſterpräſidenten wirklich ernſthafte
Schwierig=
keiten gemacht werden können. Richtig iſt, daß Herr Bracht in
abſehbarer Zeit in das Reichskabinett Papen eintritt, in welcher
Eigenſchaft ſteht noch nicht feſt. Die preußiſche Polizei wird
voll=
kommen vom Reich übernommen und zur Reichspolizei gemacht.
Gleichzeitig geht die geſamte preußiſche Verwaltung auf die
Reichsverwaltung über, in der Weiſe etwa, daß das preußiſche
Innenminiſterium eine Unterabteilung des Reichsinnenminiſte=
Ein Zeitroman aus deutſcher Gegenwart.
Dieſer Roman iſt das aktuellſte Buch, das geſchrieben wurde.
Er iſt geſchrieben in einem Tempo, das den Leſer hetzt, in dem
er aber geleſen werden muß, da er in einer Zeit Schickſal
ge=
ſtaltend und widerſpiegelnd entſtand, in dem das Heute durch
ein Morgen derart abgelöſt werden kann, daß das Geſtern ſchon
Geſchichte iſt.
Und doch zeichnet dieſes heiß temperierte Buch einen
Ab=
ſchnitt deutſcher Geſchichte, der ihm Ewigkeitswert gibt, weil
dieſer Abſchnitt unendlich hoch und tief, und weil es mit
Herz=
blut geſchrieben und mit erbarmungsloſer Wahrhaftigkeit, mit
fanatiſcher Ehrlichkeit und Liebe zu Deutſchland.
Wenn Edſchmid aus der Zeit ſeiner Sturm= und
Drang=
periode etwas gut zu machen hatte am deutſchen Volk, mit
die=
ſem Roman tat er es!
Deutſches Schickſal! Nicht, wie wir es empfinden
und in den erniedrigenden Kämpfen politiſcher
Tagesmeinun=
gen nur kleinlich fühlen und, wenn auch ſchmerzvoll, vielleicht
verachten lernten. Wenn es auch in ſeinem tiefſten und
ſchmerz=
lichſten, im Tode ſeines „Helden”, der kein Held iſt und keiner
ſein wollte, der „nur‟ Deutſcher war, das liebliche Bild
Deutſch=
lands, das dem Sterbenden das entrückte Auge malt, in dunklem
Nebel verſchwimmen läßt, weil Deutſche Deutſche
er=
ſchlagen. Aber ſo wie es die da draußen empfinden, die im
Roman etwa durch den deutſchen Geſandten in Bolivia
verkör=
pert werden. Die auf Poſten ausharren, auf denen ſie faſt iſoliert
und verlaſſen ſtehen und Schmähungen und Demütigungen,
Ver=
gewaltigungen brutalſter und zermürbenſter Art erdulden weil
ſie das Deutſchland auch von heute lieben mit glühendem
Herzen, das Deutſchland, deſſen Volksrätſel unentwirrbar
blei=
ben wird, gleichwie ſeine ſchickſalhafte Beſtimmung, die in
Jahr=
hunderten immer wieder kurz vor mühſam und durch allerbeſte
Charaktereigenſchaften erklommene Höhe ſchmacherfüllten
Zuſam=
menbruch folgen läßt. — Im leichengefüllten Graben, in dem
Deutſche pflichttreu bis zum letzten ihr heißes Blut ausſtrömten
für ein Volk von Halbwilden, in deſſen Dienſt Schickſals blindes
Walten ſie preßte, läßt der Autor den „ſymboliſchen‟ Deutſchen
ſagen:
„Wir haben übrigens noch eine große Reſerve‟ „Die Leute
in Deutſchland wiſſen das allerdings nicht. Aber unſereiner, der
in der Welt herumgekommen iſt, weiß es. Es gibt hochgerechnet
hundert, und ſchwach gerechnet ſechzig Millionen Auslands=
) Kaſimir Edſchmid: „Deutſches Schickſal”. 2 Paul Zſolnay=
Verlag.
Vom Tage.
Im Reichstag iſt am Donnerstag der Vorſtand der
Zentrums=
partei gemeinſam mit den Mitgliedern der bisherigen
Reichs=
tagsfraktion zuſammengetreten. Der Parteivorſitzende Prälat
Dr. Kaas berührte kurz die Ereigniſſe der verfloſſenen Tage und
ihre politiſche Bedeutung. Abg. Joos hielt einen längeren
Vor=
trag über Volksrecht und chriſtlich=konſervative Staatspolitik. Er
legte dabei den Standpunkt des Zentrums zur innenpolitiſchen
Lage dar. Die Verhandlungen wurden nach einer kurzen Pauſe
nachmittags fortgeſetzt. Prof. Dr. Deſſauer nahm Stellung zu
dem Wirtſchaftsprogramm der Regierung von Papen und
ent=
wickelte ein Wirtſchaftsprogramm des Zentrums
Die Beſprechungen über die beabſichtigten
Kontingentierungs=
maßnahmen für die Einfuhr landwirtſchaftlicher Produkte
zwi=
ſchen den beteiligten Reichsreſſorts ſind nunmehr im weſentlichen
abgeſchloſſen. Noch in den letzten Tagen dieſer Woche dürfte ſich
das Reichskabinett mit der Angelegenheit beſchäftigen.
Der Berliner politiſchen Polizei iſt es gelungen, noch
wei=
teres Zerſetzungsmaterial, an anderen Orten zu finden. Es
wur=
den rund 50 Zentner Zerſetzungsſchriften hochverräteriſchen
In=
halts beſchlagnahmt. Insbeſondere wurden auch druckfertige
Zer=
ſetzungsſchriften für Schutzpolizei und Reichswehr gefunden. Das
Material iſt ſo umfangreich, daß die Prüfung mehrere Tage in
Anſpruch nehmen wird.
Das Reichskabinett wird am Samstag wieder
zuſammentre=
ten, um ſich dann mit den Fragen der Kontingentierung und dem
Funkproblem zu beſchäftigen.
Die Reichsregierung hat in der Frage der bevorſtehenden
Büroſitzung der Abrüſtungskonferenz ein Schreiben an den
Kon=
ferenzvorſitzenden Henderſon gerichtet, das ihm morgen in Genf
überreicht werden und dann zur Veröffentlichung gelangen dürfte.
An den Monövern der Reichswehr, die vom 20. bis 22.
Sep=
tember zwiſchen Frankfurt a. d. O. und Fürſtenberg ſtattfinden,
wird auch der Reichspräſident teilnehmen, für den am 20. und 21.
September in Fürſtenberg Quartier vorgeſehen iſt.
Am 31. Auguſt ſind in den Städten mit über 25 000
Einwoh=
nern (mit zuſammen rund 25 000 000 Einwohnern) 1 580 000
lau=
fend unterſtützte Wohlfahrtserwerbsloſe gezählt worden.
Gegen=
über dem Vormonat bedeutet dies eine Zunahme um 30 000
Wohl=
fahrtserwerbsloſe. Für die Geſamtheit der Gemeinden iſt für
Ende Auguſt mit rund 2 450 000 Wohlfahrtserwerbsloſen zu
rechnen.
Der techniſche Ausſchuß der von der Abrüſtungskonferenz
ein=
geſetzten Kommiſſion zur Prüfung der Ausgaben für nationale
Verteidigung trat am Donnerstag erneut zuſammen. Der
Ver=
treter der deutſchen Regierung, Miniſterialrat Wormbs vom
Reichsfinanzminiſterium, iſt nicht in Genf.
Das Warſchauer Staatsdepartement dementiert die Gerüchte
über angebliche Kriegsſchuldenablöſungsbeſprechungen in London,
an denen Mellon und Senator Reed beteiligt ſein ſollen.
Staatsſekretär Stimſon hat den amerikaniſchen Geſandten in
Bern, Wilſon, beauftragt, die Vereinigten Staaten in dem am
21. September in Genf zuſammentretenden Büro der
Abrüſtungs=
konferenz zu vertreten.
riums wird, daß das preußiſche Wohlfahrtsminiſterium zum
Reichsarbeitsminiſterium kommt und daß das preußiſche
Finanz=
miniſterium zum Reichsfinanzminiſterium geſchlagen wird. Alle
anderen einſchlägigen Verwaltungen kommen zu den
entſprechen=
den Reichsbehörden.
Auf dieſe Weiſe wird die Perſonalunion zwiſchen Reich
und Preußen in den Spitzen hergeſtellt. Wir haben damit den
Zuſtand wieder, wie er vor 1918 beſtand. Eine derartige
Maß=
nahme liegt durchaus im Zuge der von der Reichsregierung
be=
reits angekündigten Pläne einer Reichsreform. Da dieſe
Abſich=
ten unmittelbar vor ihrer Verwirklichung ſtehen, darf man wohl
annehmen, daß die Reichsregierung bereits die Zuſtimmung der
ſüddeutſchen Länder gefunden hat.
Sobald die Verwaltungsverſchmelzung zwiſchen dem Reich
und Preußen vollzogen iſt, hängt ein etwa gewähltes preußiſches
Miniſterium vollkommen in der Luft, weil die neuen Miniſter
kein Arbeitsgebiet mehr vorfinden werden, denn zunächſt bleibr
noch immer die Verordnung vom 20. Juli beſtehen, durch die
die preußiſche Regierung abgeſetzt und Herr v. Papen zum
Reichskommiſſar beſtellt wurde. Selbſt wenn die Verſchmelzung
bis zur etwaigen Wahl des preußiſchen Miniſterpräſidenten
noch nicht vollzogen wäre, wird die künftige preußiſche
Regie=
rung doch nicht in Aktion treten können, da die Juliverordnung
des Reichspräſidenten die geſamte Verwaltung in Preußen dem
Reichskommiſſar übertragen hat.
Die Vereinigken Staaken und Japans Mandſchurei=
Polikik.
Waſhington, 15. September.
Ein hoher Beamter des Staatsdepartements erklärte der
Preſſe, es beſtehe kein Grund für die Vereinigten Staaten, offiziell
von dem Abſchluß eines Vertrages zwiſchen Japan und der
Man=
dſchurei Kenntnis zu nehmen. Die gegenwärtige Politik Japans
ſei nur das Vorſpiel zu einer bedeutend wichtigeren Aktion in der
Mandſchurei.
deutſche. Im Baltikum, in Paläſtina, in Südafrika, in
Sibirien, in Kanada, in Auſtralien, in den Staaten, im
Kau=
kaſus, in Chile, in Polen, im Elſaß — ja wo denn nicht? In
guten Zeiten war dieſe Reſerve nicht ſo wichtig und da war
die Reſerve wahrſcheinlich auch nicht ſo gut. Aber für ſchlechte
Zeiten ſteckt da das ſicherſte Kapital und das beſte Material. Das
beſte Material — denn die Deutſchen haben in der Verbannung
draußen all das mitgemacht, was die Deutſchen zu Haus
immer=
hin in Deutſchland mitgemacht haben. Und was man an Unglück
in Deutſchland mitmacht, das iſt nur der zehnte Teil deſſen,
was man an Unglück in der Verbannung mitmacht. Das Eleno,
was die Deutſchen in der Verbannung nach dem Krieg
mitge=
macht haben, das iſt das furchtbarſte Elend, das ein Deutſcher
mitmachen kann. Denn die Deutſchen, die das Elend in der
Fremde mitmachen müſſen, erſticken dazu noch vor Heimweh."
Und das ſind die Deutſchen, die draußen ſeit Jahrzehnten
gewohnt ſind. Deutſchland als das Schwungrad in der Mitte
Europas zu ſehen, das die Welt mit Erfindungen, Induſtrien,
Technik, Ordnung und Solidität Jahrzehnte lang bis zum
Aber=
glauben überſchwemmt hat, die den Zuſammenbruch einfach nicht
verſtehen können und die ſeine Folgen doch täglich und ſtündlich
zermarternd eingehämmert kriegen.
Deutſches Schickfal! Von ihm ausgehend und beeindruckt,
ſpiegeln es ſechs Männer wider, die im Vaterland, das ſie 4
furchtbare Jahre hindurch verteidigten, in Flandern, vor Verdun
und wo ſonſt noch, keinen Platz mehr finden, keine Arbeit. Die
im Kriege Kameradſchaft lernten und übten, wie ſie überhaupt
kein Volk der Welt mehr kennt. Die als Offiziere hinausgehen,
um anderem Volk zu dienen in gleichem Pflichtgefühl, weil ſie
anders nicht können, als nach dieſem leben und ſterben.
Und die zu Grunde gehen, weil ſie nur eine „anſtändige‟
Sache ſuchten und immer wieder hineingetrieben werden in
Dinge, die ihrem Charakter nicht liegen und die ſie nicht tun
wollten. Weil anſtändige Geſinnung in der Welt der anderen
keinen Pfifferling gewertet wird. Die Schmach und Marter
er=
dulden und ſie doppelt und zehnfach empfinden, weil ſie drücken. Wie etwa das viſionär geſchaute Schickſal Engn
Deutſche ſind. Und die aber, weil ſie Deutſche ſind, ob= Gegenwart und Zukunft. Des Imperiums, das ſeiner
wohl der Krieg ſie einſt zuſammenſchweißte in aufopferndem
Treuſein, obwohl ſie gemeinſam den Tod hundertmal geſchaut
und faſt erlitten, auseinandergeriſſen wurden, als draußen
Ver=
rat und Falfchheit ihren geraden Weg kreuzten.
Bolivia und Paraguay und ſpäter Braſilien ſind die
Schau=
plätze, in die das Schickſal ſie wirft. Und in Bolivia treffen ſie
mit dem deutſchen Konſul Pillau zuſammen, dem Deutſchen=
Symbol, der ſich — ſymptomatiſch — mit dem letzten Reſt ſeines Millionen den Tatſachen der großen Wirtſchaftspolitt.
Vermögens einen deutſchen Wagen kauft, obwohl der Ford hier
beſſer und billiger iſt.
„Alle Deutſchen, die eine Zeit lang im Ausland leben und
die ſich darüber freuen, Deutſche zu ſein, bekommen nach einer
Frankreichs Finanzpolitik.
Verhängnisvolle Anleihepolikik. — Rückgang
ſtaaklichen Einnahmen. — Ekaksausgleich
ohne ſtarke Abſtriche nicht möglich.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 15. Septem9
Die Erklärung George Bonnets, des franzöſiſchen Pri
ten der Konferenz von Streſa, daß es mit dem Zeitalttn
franzöſiſchen Anleihen an die Donauſtaaten vorbei ſei, hos
ges Aufſehen und mancherorts — z. B. in Warſchau —
bittere Enttäuſchung verurſacht. Dabei handelt es ſich nur
eine Binſenwahrheit. Es iſt ein Ding der Unmöglichkeit.
Pariſer Börſe neue Auslandsanleihen zu placieren. Dass
wenn ſie nicht vom Staate in irgendeiner Form aufgekauu
den. Und die franzöſiſche Finanzpolitik hat jetzt ganz
Sorgen.
Die Fachkreiſe ſehen mit einiger Nervoſität der Kornu
rung der Nenten entgegen. Es iſt noch nicht erwieſen, dag
Maßnahme denſelben Erfolg wie in England haben wiry
Herabſetzung der ſtaatlichen Zinslaſt iſt aber eine Vorbedon
für das Gleichgewicht des Budgets. Sie iſt aber nicht die en
Die ſtaatlichen Einnahmen gehen in Frankreich in
beunruhigenden Maße zurück. Die direkten Steuern
bring=
noch zwei Drittel der errechneten Summen; mit den T1
ſteuern ſteht es noch ſchlimmer. Die Zolleinnahmen
täglich kleiner. Es wird von allen Seiten anerkannt, o
Steuerſchraube nicht weiter angezogen werden kann. Die
rung ſieht ſich alſo gezwungen, auf die Projekte, die ſit
eine Verminderung der ſtaatlichen Ausgab”
ziehen, zurückzugreifen. Sie hat vor den Kammerferien in!
Punkte eine entſchiedene Niederlage erlitten. Beinahe haf
damals zum Rücktritt des Finanzminiſters geführt. Aruh
ſpricht man von Meinungsverſchiedenheiten innerhalb des
netts, ſie werden allerdings nicht ſehr ernſt genommem
iſt nur die Tatſache, daß ſieben oder acht Millioen
erſpart werden müſſen. Die Herabſetzung der Zi
durch die Konverſion bedeutet aber im beſten nur eine
rung von anderthalb Milliarden. Es wird ſich alſo ni=o
meiden laſſen, die Beamtengehälter und die Penſionen:
durch
anzutaſten, und zwar recht energiſch. Formell wäre einu
Maßnahme inſoferne gerecht, da es nicht angeht, nur Eun
Kleinrentnern durch die Konverſion Opfer zu verlangem
tiſch iſt aber die Frage außerordentlich ſtachlig. Die Hu
ſetzung der Gehälter und der Kriegspenſ
iſt die unvolkstümlichſte Maßnahme, die
Regierung in Frankreich überhaupt unterne)
kann. Die Jungradikalen und die Sozialiſten tun alle
liche, um das Rückgrat der Beamtenſchaft der Regierung. /
über zu ſtärken. Sie hoffen auf dieſe Weiſe eine Kriſe
zurufen. Die Lage iſt wirklich ſo, daß jede Gehalt
Arbeitne
zung in Frankreich ungerecht iſt, ſolange die Lehf
mittelpreiſe nicht auf ein vernünftiges N.
gebracht werden. Die franzöſiſche Landwirtſchaft
ſelbſt bei den doppelten Weltmarktspreiſen, die in Frndamt der
jetzt herrſchen, kaum ertragbringend . .
Unkerzeichnung des Milikärbündniſſes zwiſchen
und der Mandſchurei.
In der mandſchuriſchen Hauptſtadt Tſchantſchun wu.d‟
dem japaniſchen General Muto und dem mandſchuriſchen AN
präſidenten das Schriftſtück unterzeichnet, durch das die Aud
nung des Mandſchurei=Staates von ſeiten Japans ausg /b
wird. Durch dieſes Abkommen wird die Zuſammenarbeit ſt
Japan und Mandſchukuo zur Aufrechterhaltung der ngil/
Sicherheit vereinbart. Zu dieſem Zweck wird Japan des/4 Uiun
zur Unterhaltung von Garniſonen in der Mandſchurei ern/
-vnn die
20
China verlangk inkernakionales Vorgeher
Die chineſiſche Regierung hat, wie angekündigt, ſofort
durch Japan erfolgten Unterzeichnung des mandſchuriſchußt
tokolls Proteſtnoten nach London, Paris, Waſhington, Ro
Genf geſandt, in denen Japan der Verletzung der
Gebiets=
waltungsmäßigen Hoheitsrechte Chinas beſchuldigt und E
tiges internationales Vorgehen verlangt wird. In einer p
Note an die Unterzeichnerſtaaten des Neunmächteabkommen
das Vorgehen Japans in der Mandſchurei als unmittelblaſt
letzung des Neunmächtevertrages bezeichnet. Die Unterzeichzu
ten werden zur Einberufung einer Konferenz aufgeforder
gewiſſen Zeit einen Zuſtand, in dem ſie anfangen,
deutſche Zugehörigkeit empfindlich zu werden. Das
Augenblick, wo es ihnen aufgeht, welch großer und umſcht
Unterſchied beſteht zwiſchen der Unmaſſe von Geiſt und
welche Deutſchland in die Welt ſetzt und zwiſchen der
nismäßig geringen Stellung, die Deutſchland demgegenü
der Welt einnimmt. In dieſem Augenblick fängt die En
lichkeit des guten Schlags von Deutſchen an. Sie leg.
darauf, auch in Kleinigkeiten, die deutſche Dinge berühr!
nachläſſig zu ſein. Und ſie fahren lieber wie Pillau
Cordillerenſtadt La Paz einen unpraktiſchen ſchönen 2
Wagen, als einen praktiſchen Ford. Darin liegt keine D i0
keit, ſondern ein Teil jener männlichen Haltung, die 7
Herzen zu tun hat und eigentlich ſelbſtverſtändlich iſt.”
In dem Schickſal, das dieſe ſechs deutſchen Kriegskand
erleben, ſpiegelt Edſchmid dann das „deutſche Schickſal”
hin. Weil es immer, ganz gleich wo der Einzeldeutc
ſtandhält oder erliegt, ganzes Volksſchickſal zeigt, das d
einzelnen nicht zu trennen iſt, weil heißeſte Liebe den Lel
an Deutſchland ſchweißt. Das Buch, das ſich wie ein Ab 0
Roman lieſt, gegen deſſen lebendig=eindruck
vielgeſtaltige und ganz großzügig geſta
Schilderung alle Abenteurer=Romane der
Jahre verblaſſen, das nur ein Welt=Wan)
wie Edſchmid es geworden iſt, ſchreiben konnte, umfaf!”
Blickes und in mutiger Konſequenz alles, was uns,
deutſche Volk zurzeit im Innern, wie im Weltgeſchehenbeweſ!
Temperament und Tempo, oft verblüffende Kühnheit
teils, vielleicht nicht immer geſchichtlicher Sachlichkeit Ke
politiſcher Ueberlegung ſtandhalten, ſo ſoll ihm das ſein
haften Geſamtwertes willen gewiß nicht nachgetragen werkt!
turmhoch über kleinliche Beanſtandungen das gute 2.
ſteht, und die Klarheit und umfaſſende Größe von Dir?
in wenigen Sätzen Weltbewegendes meiſt im Zwiegeſpri
punkt überſchritten. Von dem die Dominions ſich lang 0
löſen, deſſen Kolonien wanken, von dem Indien und 2
im Grund ſchon abgefallen, deſſen außen an den Pl
liegende Länder ihren Kernpunkt nicht mehr im Herzm!
der Inſel, ſehen, dem die „neuerſtandene Raſſe ſte
Yankees furchtbare Schläge auf die Rippen ſetzen!“
Oder die Verſtändnisloſigkeit, mit der Millionen 2
üiberſtehen. Die das Verhältnis ſchuf, in dem Million.
hungern und zu gleicher Zeit Millionen von Tonnen 9
mittel künſtlich vernichtet werden, die Umwertung der A
niemand begreift. —
Mir
16. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
e Bernehrung der Arvensgeiegenhen.
lechnung der vorhandenen Belegſchaft und ihrer Vermehrung grundſählich auf die 40=Skunden=
Woche abgeſtellk. — Weiterer Anreiz zum Uebergang zur 40=SlundenWoche.
2. Nicht mitzuzählen ſind:
Die Verordnung
a) der Ehegatte des Arbeitgebers ſowie Perſonen, die mit dem
zuVermehrung und Erhalkung der
Arbeits=
gelegenheit.
Berlin, 15. September.
„Reichsanzeiger und im Reichsgeſetzblatt erſcheint heute
nordnung des Reichsarbeitsminiſters zur Durchführung und
ung der Verordnung zur Vermehrung und Erhaltung der
ſizel egenheit vom 5. September 1932, die gleichzeitig mit
icht nur Durchführungsvorſchriften über die Beſtimmung
ſiſtändigen Betriebsabteilung, den Wert der Sachbezüge und
ſſeus derjenigen Perſonen, die bei Vermehrung der Arbeiter
ſtihnſtellten nicht zu zahlen ſind, ſondern gibt auch wichtige
ſngen.
be ſondere ſtellt ſie die Berechnung der vorhandenen
Beleg=
tod ihrer Vermehrung grundſätzlich auf die 40=
Stunden=
hb. Demgemäß wird eine Vermehrung der
Arbeitnehmer=
ynur durch Verkürzung der Arbeitszeit bis auf 40
Wochen=
ſübern, die in den Monaten Juni bis Auguſt durchſchnittlich
ungere als 36ſtündige Wochenarbeitszeit hatten, die Zahl
ſich lich neu eingeſtellten Arbeitnehmer erhöht angerechnet.
wwird die Ungerechtigkeit vermieden, daß Arbeitgeber, die
ſeirüher die Arbeit geſtreckt hatten, jetzt ſchlechter geſtellt
nals diejenigen, die durch Verminderung der Belegſchaft
Aue Beſchäftigung von 48 Stunden aufrechterhalten haben.
klyird vermieden, daß der Arbeitsverdienſt der vorhandenen
Ru und Angeſtellten, der bei Verkürzung der Arbeitszeit
hwnäß ſchon eine Minderung erfährt, außerdem auf Grund
ßordnung durch Unterſchreitung der tariflichen Sätze weiter
ſchwerden kann. Eine ſolche doppelte Kürzung würde nur
efällen eintreten, in denen ein Betrieb ſo viele
Arbeitneh=
u einſtellte, daß dadurch nicht nur die Kürzung der
Ar=
ſausgeglichen würde, ſondern darüber hinaus eine
Ver=
w der Beſchäftigten einträte. Damit iſt auch der Gefahr
ugt, daß infolge Kürzung der Arbeitszeit trotz
Vermeh=
de Belegſchaft eine Minderung der Geſamtlohnſumme
ein=
h6 genügender Anreiz für die Arbeitgeber auch bei
unver=
im Arbeitsbedarf zur 40=Stundenwoche überzugehen und
i der Arbeitnehmer zu vermehren, bleibt erhalten, weil in
Hü genommen iſt, bei der Gewährung von Steuergutſcheinen
ü t /äMehrbeſchäftigung von Arbeitnehmern von einer
Ver=
ſücht mit der Beſchäftigungszeit Abſtand zu nehmen. Die 400
ich der Verordnung des Reichspräſidenten vom 4. Septem=
A. 1. Teil, Kapt. 1, wird der Arbeitgeber alſo auch dann
1ch, wenn die Vermehrung ſeiner Belegſchaft nur auf einer
Rung der Beſchäftigungsdauer und nicht auf einer
Steige=
zir Produktion beruht.
er dieſen allgemeinen Vorſchriften werden im Reichs=
Mſniniſterium noch beſondere Beſtimmungen zur Durchfüh=
Mft Verordnung vom 5. September bei Akkordlöhnen und in
ſäſchiffahrt vorbereitet. Ihre Veröffentlichung iſt in den
ſe Tagen zu erwarten.
Ausführungsvorſchriften über die Steuergutſcheine
er=
durch du chein der nächſten Woche.
Der Worklauf der Verordnung.
MGrund der Verordnung zur Vermehrung und Erhaltung
eitsgelegenheit vom 5. September 1932 (RGBl. I, S. 433),
bl. 2 wird verordnet:
81.
Betriebsabteilungen” gelten nur ſelbſtändige Betriebs=
Sinne der Verordnung über Betriebsſtillegungen und
4ſitreckung vom 15. Oktober 1923 (RGBl. I. S. 983).
8 2.
der Bemeſſung des Umfangs der
Vermeh=
der Arbeiter oder Angeſtellten ſind hinſichtlich der
üſerngsgrundlage, wie hinſichtlich des jeweiligen
Arbeitneh=
undes auch ſolche Arbeitnehmer mitzuzählen, die auf Grund
planmäßigen Austauſches (Krümperſyſtem) zeitweiſe die
Et ausſetzen.
Ver die eindringliche Art, wie Edſchmid den deutſchen
aer zeichnet, auf deſſen Beſtand und Unbeſtechlichkeit
Raſſen ſo bauen, wie ſie ihre eigene Unzuverläſſigkeit
Ad welch wundervoller aufrichtender Glauben an
Deutſch=
no ſeine Zukunft ſpricht aus Kapiteln wie etwa das
Mozrvanzigſte. Wie von Blut und Schmerzen des Schützen=
Modes fern der Heimat etwas hinüberſtrömt von der
edes Deutſchlandliedes (durch einen kleinen Grammophon
elt) in das Erkennen von der Schönheit und Größe
ſlunds, und der Hoffnung, welch großes Land es einmal
werden müſſe. Und wenn in der Angſt des Todes die
Rinis kommt, daß Deutſchlanddas einzige Land
dem man leben kann! Trotz allem!
s Deutſchland, hinter dem der Sterbende dies viſionär
„Sinter der franzöſiſchen Grenze, immer einen Kilometer
den anderen folgend, Fort neben Fort. Jeden Kilometer
Fort aus Beton, Forts unter der Erde, Forts über der
e und alle Forts mit Artillerie geſpickt. Dahinter die
erſchwemmungsgelände, die Flughäfen, die Panzerzüge
die Tanks. Die Tanks wie ein Gürtel von beweglichen
iſt” an der Grenze. Dreitauſendfunfhundert Tanks.
oſ ale Panzertürme, die auf Berge rollten, in Täler
heri, in Rauchwolken von feuernden MG. und Batterien
ornmen, Tanks ſo groß wie Autos, ſo groß wie Häuſer,
oß wie Feſtungen. Tanks, die ein Dorf unter ſich
zer=
cer: laſſen konnten, Tanks, die Wälder unter ſich zu Brei
a lmten, Tanks, die mit Dutzenden von Scheinwerfern
Bhantaſtiſche, ſchießende Burgen gegen die Grenze anroll=
Tanks gegen die Kriegsſchiffe mit ihren drehbaren
Panzer=
men und ihren Drillingsrohren kleine Nachen waren,
chantf
und
Japans 141
uſan
vird
Arbeitgeber im erſten oder zweiten Grade verwandt oder
verſchwägert ſind,
b) Hausgewerbetreibende, einſchließlich der Heimarbeiter;
c) Arbeitnehmer, deren Beſchäftigung unſtändig im Sinne der
Reichsverſicherungsordnung 8 441 iſt;
d) Arbeitnehmer, die ausſchließlich oder überwiegend auf
Pro=
viſion, Bedienungsgeld oder ähnliche Bezüge angewieſen ſind,
wenn ihnen nicht ein dem Abſatz (2) b entſprechender Betrag
als Mindeſtverdienſt zugeſichert iſt;
ierordnung am 15. September in Kraft getreten iſt. Sie 2) Angeſtellte, deren Jahresarbeitsverdienſt 8400 RM.
über=
ſteigt;
k) Lehrlinge und Volontäre.
3. Außerdem ſind von den nach dem 5. September 1932 neu
eingeſtellten Arbeitnehmern nicht mitzuzählen:
a) Arbeiter oder Angeſtellte, die nicht mindeſtens 40 Stunden
in der Woche, oder, falls die Arbeiter= oder Angeſtelltenſchaft
des Betriebes oder der Betriebsabteilung im Durchſchnitt
kürzer arbeitet, nicht mindeſtens während dieſer
Durch=
ſchnittsdauer beſchäftigt werden;
ſuer zielt iſt, nicht angerechnet. Umgekehrt wird denjenigen b) Arbeitnehmer, deren Lohn oder Gehalt nicht einem für
gleichartige Arbeit im Betrieb geltenden Tarifſatz
ent=
ſpricht, oder, mangels eines ſolchen Tarifſatzes, nicht
minde=
ſtens dem Ortslohn (Reichsverſicherungsordnung § 149)
gleichkommt. Als Tarifſätze im Sinne dieſer Vorſchrift
gel=
ten die im Tarifvertrag vorgeſehenen Sätze, unter Abzug der
in der Verordnung vom 5. September 1932 oder in anderen
geſetzlichen Vorſchriften zugelaſſenen Unterſchreitungen.
8 3.
Im Falle des Krümperſyſtems (8 2 Abſ. 1) iſt die
wöchentliche Arbeitszeit der Arbeiter oder Angeſtellten nach ihrer
durchſchnittlichen Arbeitszeit unter Einrechnung der Zeit des
Aus=
ſetzens zu berechnen. Eine durchſchnittliche Berechnung der
wöchent=
lichen Arbeitszeit findet auch dann ſtatt, wenn in einem Betriebe
oder in einer Betriebsabteilung die Arbeit derart geſtreckt wird,
daß planmäßig auf die einzelnen Wochen eine verſchiedene Zahl
von Arbeitsſtunden entfällt.
84.
Grundlage für die Bemeſſung der Erhöhung
der Arbeiter= oder Angeſtelltenzahl (Verordnung
vom 5. September 1932, 8 1 Abſ. 1 und 3) iſt die Zahlder am
15. Auguſt oder im Durchſchnitt der Monate Juni,
Juliund Auguſt 1932beſchäftigten Arbeiter oder
Angeſtellten. Hat die Arbeiterſchaft oder hat die
Angeſtell=
tenſchaft eines Betriebes oder einer Betriebsabteilung während
der Monate Juni, Juli und Auguſt 1932 im Geſamtdurchſchnitt
mehr als 40 Stunden wöchentlich gearbeitet, ſo iſt im Falle einer
Verringerung der Arbeitszeit von einer erhöhten
Bemeſſungs=
grundlage auszugehen. Die Erhöhung berechnet ſich nach dem
Verhältnis der eingetretenen Verringerung der
Wochenarbeits=
ſtunden zur Zahl der jeweiligen Wochenarbeitsſtunden. Dabei
bleibt ein Herabgehen unter 40 Wochenarbeitsſtunden außer
Be=
tracht.
8 5.
1. Hat die Arbeiterſchaft oder hat die
Ange=
ſtelltenſchaft eines Betriebes oder einer
Betriebsab=
teilung während der Monate Juni, Juli und Auguſt 1932 im
Ge=
ſamtdurchſchnitt nicht mehr als 36 Stunden
wöchent=
lich gearbeitet, ſo iſt der Arbeitgeber berechtigt,
bei der Bemeſſung des Umfangs der Vermehrung der Arbeiter
oder Angeſtellten die Zahl der tatſächlich neu
einge=
ſtellten Arbeiter oder Angeſtellten um ein
Drit=
telerhöht anzurechnen.
2. Er darf die Zahl der neu eingeſtellten Arbeiter oder
An=
geſtellten um zwei Drittel erhöht anrechnen, wenn die
Ar=
beiter= oder Angeſtelltenſchaft während der Monate Juni, Juli
und Auguſt 1932 im Geſamtdurchſchnitt nicht mehr als 30 Stunden
wöchentlich,
er darf die Zahl doppelt anrechnen, wenn ſie nicht mehr
als 24 Stunden wöchentlich gearbeitet hat.
8 6.
1. Ueberſteigt der Lohn= oder Gehaltsſatz eines Arbeitnehmers
den zuſtändigen tarifvertraglichen Satz, ſo iſt die zuläſſige Unter=
Der Träger des Rom=Preiſes 1932.
*, die über Flüſſe und Seen ſchwimmen konnten und, wenn
Nau Land gekeucht waren, über Häuſer und Städte dahin=
Neu konnten. Unter hinter den viereckigen mördiſchen Un=
Reiern dreitauſend Flugzeuge, herrliche, raſſige Bomben=
Wader, eines ſchöner und ſchlanker als das andere, jedes
Sielen dunkel raſſelnden Motoren getrieben und zum
Aßen gefüllt mit ſchlanken, raſſigen Bomben, die an den
Aen kleine Propeller trugen. Den Himmel zwiſchen Baſel
Irier in eine Wolke dieſer kriegeriſch brummenden
far=
hemalten raſſigen Kriegsmaſchinen gehüllt, deren Donner
* Oen Auspuffröhren der zehntauſend Motoren ſich
zehn=
au den Vogeſen und Schwarzwaldbergen brach. Und
hater fünf Diviſionen Kavallerie, die Pferde mit Gas=
Nöen und die Reiter in Gasrüſtungen gepanzert langſam
gmreiten, Und hinter den Reitern ſechsundzwanzig Divi=
Ne1 Männer in flachen Stahlhelmen. In ihrem Rücken
D heue Mauer von zwanzig Diviſionen Reſerve. Und
eE Ihnen fünf Diviſionen Rigger. Nigger aus dem Senegal,
Der Maler Karl Storch,
ein gebürtiger Königsberger, wurde von der Deutſchen Akademie
in Rom mit ihrem diesjährigen Preis ausgezeichnet, der aus
einem neunmonatigen Aufenthalt in der Villa Torlonia in Rom
beſteht.
aus Timbuktu, von der Elfenbeinküſte, vom Kongo, Hauſſa,
Marokkaner, Leute aus Gabu, aus Nigeria, dem Tſchad, der
Sklavenküſte und Guinea. Und dieſe ganze Armee aus
Höllen=
maſchinen, aus fliegenden Panzerkreuzern, aus rollenden
Artillerietürmen, aus Gas= und Bombengeſchwadern, aus
genial gebauten Vernichtungsinſtrumenten — die Tanks, die
Panzerzüge, die Flugmaſchinen, die Forts und die
ſechsund=
fünfzig Diviſionen waren, hintereinander, eine Gattung auf
die andere folgend, wie das den ſtrategiſchen Geſetzen
ent=
ſprach, gegen den Rhein aufgeſtellt.”
Und wie trotz dieſer Viſion, die ja blutvollſte Wirklichkeit iſt,
die unglaublich beruhigende Gewißheit erwächſt, daß es in der
Geſchichte kein Beiſpiel dafür gibt, daß ein großes
und mächtiges Land entwaffnet zwiſchen
waffen=
ſtarrenden anderen Ländern auf die Dauer
leben kenute Eutweder es wurde zermahlez, oder abd: —
Nr. 258 — Seite 3
ſchreitung von demjenigen Teilbetrag zu rechnen, der dem
tariſ=
vertraglichen Satz entſpricht.
2. Sachbezüge, Aufwandsentſchädigungen, Familienzuſchläge
und ähnliche Vergütungen ſind nicht als Lohn= oder Gehaltsſätze
anzurechnen.
8 7.
Als „Wochenarbeitsſtunden” gelten auch die an Sonn= und
Feiertagen geleiſteten Arbeitsſtunden.
88.
Für den Wert von Sachbezügen ſind, ſoweit nicht ein
Tarif=
vertrag etwas anderes vorſchreibt, die Feſtſetzungen der
Verſiche=
rungsbehörden nach der Reichsverſicherungsordnung § 160 Abſ. 2
maßgebend.
8 9.
Die Verordnung tritt am 15. September 1932 in Kraft.
Berlin, den 14. September 1932.
Der Reichsarbeitsminiſter: (gez.) Schäffer.
Bekämpfung der Schwarzarbeit.
Wie wir erfahren, werden in den Ausführungsbeſtimmungen
der neuen Notverordnung der Reichsregierung beſondere
Vorſchrif=
ten enthalten ſein, durch die die ſogenannte Schwarzarbeit wirkſam
bekämpft werden ſoll. Wie von gutunterrichteter Seite erklärt
wird, haben ſich auf dieſem Gebiete außerordentlich große
Aus=
wüchſe breitgemacht. Schätzungsweiſe ſollen 70—80 v. H., in erſter
Linie der Hausreparaturen, von Schwarzarbeitern ausgeführt
wer=
den. Bei Vergebung der Hausreparaturarbeiten, die aus dem im
Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung vorgeſehenen 50=
Mil=
lionenfonds beſtritten werden, wird ſtreng darauf geachtet werden,
daß jegliche Schwarzarbeit ausgeſchaltet bleibt. Aufträge dürfen
jur an Handwerker erteilt, werden, die ſich darüber ausweiſen
können, daß ſie als ſelbſtändige Gewerbetreibende angemeldet ſind.
Auch bei Vorlegung der Rechnungen über diejenigen
Reparatur=
arbeiten, die aus Mitteln des 50=Millionen=Fonds bezahlt werden,
ſoll eine ſtrenge Kontrolle erfolgen. Es iſt ferner daran gedacht,
örtliche Ausſchüſſe zu bilden, die die Durchführung der
Beſtim=
mungen zwiſchen Hausbeſitz und Handwerk regeln und prüfen
ſollen.
Zwangsvollſtreckungsſchuk für die Landwirtſchaft.
Der Landwirt genießt nach der Notverordnung vom 8.
Dezem=
ber 1931 und 14. Juni d. J. unter gewiſſen Vorausſetzungen
Schutz gegen Zwangsvollſtreckungen für beſtimmte Gegenſtände
ſeines beweglichen Vermögens. Zu dieſen Gegenſtänden gehören
insbeſondere das landwirtſchaftliche Inventar, die Erzeugniſſe des
Grundſtücks, ſowie Forderungen aus der Lieferung von Milch
oder Milcherzeugniſſen. Vorausſetzung des Schutzes iſt u. a., daß
der Schuldner der gegen die Vollſtreckung geſchützten Sachen und
Forderungen bedarf, um ſeine Wirtſchaft bis zur Ernte
ord=
nungsgemäß fortzuführen. Es ſind Zweifel darüber entſtanden,
wie hiernach der Zwangsvollſtreckungsſchutz zeitlich abzugrenzen
iſt. Da der Zweck der Schutzbeſtimmung iſt, die Durchführung
der Erntearbeiten und die Einbringung der Ernte zu ſichern,
wird man annehmen müſſen, daß der Vollſtreckungsſchutz bis um
völligen Abſchluß der Einbringung der Ernte gilt.
Sicherheit
fordert vollkommene prakliſche Gleichberechtigung.
Der Aufklärungsausſchuß für nationale Sicherheit, dem der
Arbeitsausſchuß deutſcher Verbände, die Arbeitsgemeinſchaft für
deutſche Wehrverſtärkung und der Deutſche Reichskriegerbund
Kyff=
häuſer angehören, weiſt in einem Schreiben an den
Reichs=
außenminiſter u. a. darauf hin, daß die franzöſiſche Antwort auf
die deutſche Denkſchrift in der Gleichberechtigungsfrage
keines=
wegs den Lebensnotwendigkeiten des deutſchen Volkes in bezug
auf ſeine Sicherheit Rechnung trage. Frankreich wage es, die
berechtigte deutſche Forderung auf das Mindeſtmaß an
natio=
naler Sicherheit mit der Forderung nach Erhöhung der
angeb=
lich unzureichenden franzöſiſchen Sicherheit zu beantworten.
Frankreich habe ſeit 1923 ſeine Wehrausgaben um 50 v. H.
er=
höht und die Abrüſtungskonferenz dadurch „vorbereitet”, daß es
die gewaltigen Aufwendungen für Rüſtungen in den letzten vier
Jahren noch um weitere 30 v. H. geſteigert habe. Werde dem
deutſchen Rechtsanſpruch nicht Rechnung getragen, ſo werde das
klare Recht gebrochen und Deutſchland erlange ſeine
Handlungs=
freiheit wieder. Die Reichsregierung müſſe unzweideutig daran
feſthalten, daß für Deutſchland unter keinen Umſtänden eine
Stellung minderen Rechts in Frage komme. Vorausſetzung für
weitere Verhandlungen ſei das Zugeſtändnis der vollkommenen
praktiſchen Gleichberechtigung.
es war eines Tages ebenſo bewaffnet und zermahlte die
anderen!!
Eins noch: Friſch und kernig wird in dieſem Roman
auf=
geräumt mit „der verdammten Irrlehre von der Technik, die
uns kaputt machen kann.” Es gibt keine Technik, ſagt er,
keine noch ſo entwickelte militäriſche oder
tech=
niſche Kraft, die eine Nation, die ſeeliſch ſtark
iſt, auf die Dauer zu Boden werfen kann! Gerade
vir Deutſche haben für dieſen Irrglauben im Krieg Lehrgeld
bezahlt. Wir haben die ganze Welt beſiegt, aber was haben wir
dabei gewonnen? —
*
Dieſer deutſche Schickſals=Roman iſt ein Buch, das man
lieben muß. Weil es ſtark iſt und glühend. Weil es mit der
un=
verrückbaren Hoffnung ſchließt, daß Deutſchland, dies
wunder=
bare Land, wieder einmal auferſtehen wird!
Max Streeſe.
Kampfhähne.
Eine drollige Geſchichte entnimmt der „Telegraaf” den in
Batavia erſcheinenden „Nieuws”
In Niederländiſch=Indien ſind ſeit einiger Zeit die bei den
Ein=
geborenen ſo beliebten Hahnenkämpfe von der Regierung ſtreng
verboten, und die Polizeiorgane haben Anweiſung, jeden
Ver=
ſuch, derartige Tierkämpfe zu veranſtalten, rigoros zu
unter=
binden und die Uebeltäter zur Beſtrafung anzuzeigen.
In einem Eingeborenendorfe bei Tangerang kam nun
kürz=
lich ein Polizeibeamter dazu, als die ganze Dorfbevölkerung um
den gewohnten Hahnenkampfplatz geſchart ſaß und dem Kampfe
von vier gefiederten Rittern zuſah. Als der Beamte ſofortige
Auflöſung der Veranſtaltung forderte, ſuchte ſich ihm der
Mana=
ger des Kampfes, ein gewiſſer Samin, zu widerſetzen und
wurde ſogar tätlich. Ein gehöriger Hieb mit dem neuerdings
auch in den Tropen heimiſch gewordenen Gummiknüppel machte
ihn jedoch kampfunfähig, er ſowie ſeine vier Hähne wurden
gebunden und von dem Beamten zum Polizeigebäude in
Tange=
rang gebracht, während die Zuſchauer ſchon bei Beginn der
Tätlichkeiten nach allen Richtungen in den Buſch geflohen waren.
Im Polizeigebäude von Tangerang ſperrte man Samin
ſofort in die einzige vorhandene Zelle und die vier Hähne,
nach=
dem man ſie ebenfalls von ihren Feſſeln befreit hatte, in einen
angebauten Schuppen. Sie ſollten beim Strafverfahren gegen
Samin als corpus delicti dienen.
Als jedoch am nächſten Morgen ein Beamter ihnen Futter
bringen wollte, fand er ſie in den letzten Zügen vor. Alle vier
waren über und über von Wunden bedeckt und mit Blut
über=
fudelt, denn ſie hatten im Gefängnis ihien Kampf fortgeſetzt.
Freitag, 16. Seprember 19:
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Blaupunkt 4000
der neueste Einknopf-Empfänger
bringt ihnen alle Sender ohne Suchen
Die Eheleute Friedrich Götz und Frau
Emilie, Darmſtadt, Ruthsſtr. 23,
be-
gingen am Mittwoch, den 4. September
das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Glückauf zur Goldenen!
Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet verſchied am Dienstag abend durch
Herz=
ſchlag mein lieber, guter, treuſorgender Gatte, Vater, Bruder,
Schwiegerſohn, Schwager und Onkel
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Darmſtadt.
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im Alter von nahezu 55 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Lehrer Rettig und Kinder.
(12824
Pfungſiadt, den 14. September 1932.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 17. September, nachmittags
3½ Uhr, vom Portale des Wormſer Friedhofes, Hochheimer Höhe aus ſiatt.
Inhaber der Firma 3. ph. Leuthner.
Dſe Einäſcherung findet am Freitag,
den 16. September ds. Js., vorm.
½12 Uhr, auf dem Waldfriedhof
ſtatt.
Wir bitten um zahlreſche
Be=
teiligung.
Der Vorſiand.
12828)
Berichtigung.
Die Beiſetzung von
Fräulein Johanna Göbel
findet nicht in Schotten, ſondern in
Darmſtadt amn Freitag, den 16. September,
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof
ſtatt.
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Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen nach
§ 152 des Genoſſenſchaftsgeſetzes ſtrafbar. — Soweit wir Nichtmitglieder beim Einkauf m.
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.
1. Stock
OM
K
[ ← ][ ][ → ]g. 16. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 258 — Seite 5
chieichnung von Spenden.
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 16. September 1932.
Heift dem Roten Kreuz!”
ſchwere finanzielle Not iſt auch nicht ſpurlos an den
Ein=
im des Roten Kreuzes vorübergegangen. Der
Jahres=
der Freiwilligen Hauptkolonne vom Roten Kreuz hat
fyrerbilanz von zirka 1300 Mark ergeben, der, um den
ſich ſtand dieſer ſegensreichen Einrichtung nicht zu gefährden.
F1 werden müſſe. Es hat daher eine miniſteriell
geneh=
ſorusſammlung des Roten Kreuzes begonnen, die auch im
mu. Intereſſe nach Möglichkeit durch Spenden unterſtützt
zrnöge. Jeder kann in die Lage kommen, die
Sanitäts=
ſiü Anſpruch nehmen zu müſſen. Gedenken wir der
auf=
wen Arbeit der Rote=Kreuz=Helfer und helfen wir ihnen
Hau
Reichsfinanzverwaltung — Landesfinanzamt Darmſtadt.
wan gsrat Dr. Friedrich Reuning, vom Finanzamt
Mainz=
ßiadt, wurde an das Finanzamt Friedberg (Heſſen) verſetzt.
=Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die
Kirchenregie=
uurde Pfarrer Ludwig Stotz zu Schornsheim auf ſein
ſtſchen und unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen
zü mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 in den Ruheſtand
Eliſabethenſchule. Dieſen Samstag und Sonntag findet die
atjahrfeier der Eliſabethenſchule — Hofmannſches Inſtitut
Urn Samstag nachmittag werden ſich die ehemaligen
Schü=
fun und Lehrenden zu einem geſelligen Beiſammenſein im
zu treffen. Sonntag um 10 Uhr iſt ein Feſtgottesdienſt in
eftskirche und am Nachmittag um 3.30 Uhr eine akademiſche
ſan der Otto=Berndt=Halle. Zu dieſen beiden letzteren
Ver=
ungen ſind alle Freunde der Schule herzlichſt eingeladen.
Mufführung des neuen Märchenſpiels „Das Märchentor” von
e Dietert=Mauer, das Sonntag abend 7.30 Uhr von jetzigen
müſ en Schülerinnen in der Otto=Berndt=Halle geſpielt wird, iſt
M1mit einer „Teilnehmerkarte” verſehenen ehemaligen
Schü=
ſun ſowie für diejenigen gedacht, denen eine entſprechende
liarte zugegangen iſt. Eine Wiederholung des Spiels für
Aüitere Oeffentlichkeit ſoll Dienstag, den 20. September, abds.
ziphr. ſtattfinden. Karten hierfür zu 1.— RM. (numeriert)
Pfg. bei Bergſträßer, Wilhelminenſtraße, und durch die
Aus der grundſätzlichen anderen Art der Wärmeerzeugung
Elektrizität ergeben ſich eine ganze Reihe von Vorteilen
zeur allen anderen Beheizungsarten. Zunächſt beſteht ein
eicher Unterſchied in der Höhe der auftretenden Tempera=
Man hat es in der Hand, durch die ſtufenweiſe
Regu=
ſin der zugeführten Leiſtung jede gewünſchte, dem
Zuberei=
ſeorgang am beſten angepaßte Temperatur zu erzeugen. Und
ſn jegt der grundlegende Unterſchied gegenüber allen
flam=
ſoeizten Kochgeräten, bei welchen wohl die zugeführte
mmenge durch mehr oder weniger Brennſtoffaufwand, nicht
i ie Flammentemperatur geregelt werden kann, trotzdem
ſtwiſchen 1000 und 1500 Grad C. als weit über der zum
ſct erforderlichen Temperätur von 100 Grad C. liegt. Um
ts An= und Verbrennen des Kochgutes zu verhindern, gibt
ausfrau als Temperaturbegrenzer allen zu kochenden
Spei=
lſſer oder Fett zu, da ja hierdurch beſtimmte Wärmegrade
berſchritten werden können. Es iſt jedoch ohne weiteres
aß dieſe Art der Temperaturregulierung ſehr
unwirt=
ih iſt, da einmal der Fettverbrauch und dann auch der
aufwand unnötig vergrößert wird. Dieſe bedeutenden
le fallen bei der elektriſchen Beheizung vollkommen weg;
at ſogar noch eine Reihe von weiteren Vorteilen oben=
In dem heute abend im Heaghaus
Luiſen=
e 12. ſtattfindenden Vortrag iſt jeder
intereſſier=
usfrau Gelegenheit geboten, ſich ſelbſt von den genannten
en zu überzeugen. Der Beſuch des Vortrages iſt daher
empfehlen.
Unfall im Schulhof. Geſtern mittag ſtürzte ein Schüler
Aowig=Georgs=Gymnaſiums in der Turnſtunde ſo unglücklich,
einen Arm brach,
Zehn Akademie=Konzerte. Das 1. Akademie=Konzert findet
ſam Montag, den 26. September, mit einem Liederabend
rvorragenden Baritoniſten Heinrich Rehkemper ſtatt.
ünſtler wird (am Flügel begleitet von Kapellmeiſter Hans
aud) eine beſondere Ausleſe der Lieder von Beethoven,
hu. Hugo Wolf und Richard Strauß bringen. Es ſei
noch=
heruf die in Anbetracht der gewonnenen hervorragenden
So=
außerordentlich billigen Mietpreiſe für die zehn Akademie=
Arte aufmerkſam gemacht; beſonders noch auf die
Neuein=
ſag von Familienkarten, bei denen die Zuſatzkarten eine
Ver=
ug erfahren, ſowie auf die Preisvergünſtigung für die
he der Schüler der Städt. Akademie. Preiſe von 1 bis 3 RM.
Ine und Konzert dürften wohl für die bevorſtehenden
Kunſt=
auch in der heutigen ſchwierigen Zeit tragbar ſein.
Heſſiſches Landestheater.
Inſzenierung Das Konzert. Pr. 0.50—4 50 Mk. G.
September Anf. 19.30. Ende n. 23 Uhr. E 1. 8. 1. Malewiederh.
Der Noſenkavalier. Preiſe 0.70—5.70 Mark.
19.30—22.30 Uhr. Außer Miete:
September Im weißen Rößl. Kleine Preiſe 0,50-
3.00 Mr.
Bad Nauheim: Samstag, den 17. September: Jphigenie.
Hermann Bahrs Luſtſpiel „Das Konzert”. In der
heuti=
leuinſzenierung des ſuddeutſchen Luſtſpiels „Das
Kon=
von Hermann Bahr ſtellt ſich in der Rolle der Delfine
Frau Grete Jacobſen dem Darmſtädter Publikum vor.
P aniſten Heinck ſpielt Joſef Keim, ſeine Frau Franziska
den Dr. Jura Karl Paryla, den Pollinger Hans
Bau=
hr. ſeine Frau Käthe Gothe. In den übrigen Rollen: Beſſie
ſth, Mine Corinth, Lilli Palmer, Irma Sonntag, Jenny
Grete Bertholdt. Inſzenierung: Arthur Maria Raben=
Zühnenbild: Lothar Schenck von Trapp. — Morgen
Sams=
der 17. September, wird die erfolgreich aufgenommene
Neu=
ierung von Hans Strohbach Der Roſenkavalier”
der muſikaliſchen Leitung von Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt
iſcten Male wiederholt.
Generalmuſikdirektor Erich Kleiber, der eines der
Sinfo=
on zerte des Heſſiſchen Landestheaters leiten wird, wurde
zur Leitung mehrerer Konzerte nach New York. San
Fran=
lund Buenos=Aires verpflichtet. — Heute Freitag findet um
lis 18,50 Uhr im Südweſtdeutſchen Rundfunk Frankfurt
ein im Rahmen der Stunde der Bühne ein Dreigeſpräch
ten Generalintendant Hartung, Dr. Eugen Gürſter und Kurt
ſeld über den Spielplan des Heſſiſchen Landestheaters in
hau fenden Spielzeit ſtatt.
Sinfonie=Konzerte des Landestheaters. Die
Konzertmiet=
werden heute gegen Zahlung der erſten Monatsrate an
Nauptkaſſe. Schalter 4 (Kaſſeſtunden von 9—13,30 Uhr), aus=
13prozentige Steigerung der Mieterzahl im Landestheater.
rndestheater kann die erfreu iche Mitteilung herausgeben,
die Mieterzahl gegenüber dem Höchſtſtand in der vorigen
eit bereits Ende voriger Woche eine Steigerung von 25
ent aufwies bis Donnerstag um weitere 8 Prozent, alſo im
um 33 Prozent geſtiegen iſt.
Heſſiſches Landestheater in Bad=Nauheim. Das Heſſiſche
etheater, das im Rahmen der Sommerſpielzeit in den Mo=
Juni. Juli und Auguſt eine größere Anzahl Opern= und
iel=Gaſtſpiele in Bad=Nauheim abſolvierte, wurde von der
Daltung des heſſiſchen Staatsbades eingeladen anläßlich
* größerer Tagungen noch zweimal zu gaſtieren. Am Sams=
Nen 17. September, 20 Uhr, wird im Kleinen Kurſaal Goe=
Iphigenie” aufgeführt werden, die bekanntlich am
Ge=
ng Goethes der Südweſtdeutſche Rundfunk als Feſtvorſtel=
.Eber alle deutſche Sender verbreitete. Am Mittwoch, den
2 ptember, 20 Uhr, wird im Großen Kurſaal Lortzings
* Oper „Zar und Zimmermann” wiederholt
wer=
ie bereits vor einem Jahr in der ſtilvollen Inſzenierung
der glücklichen Beſetzung ſtarken Beifall aller auswärtigen
imheimiſchen Beſucher gefunden hat.
4Die Bedeutung der Herbſterkältung.
Katarrhe hänfig nur Begleiterſcheinung einer ſchweren Krankheik. — Die kühle Witkerung bringt
Symptome zum Vorſchein. — Halsſchmerzen können wichtige Warnungsſignale ſein.
Auch das Reißen iſt eine Mahnung.
Die Erkältungskrankheiten aller Art, die ſich jetzt bei kühlem
Wetter einſtellen, haben häufig große Bedeutung. Bei vielen
Menſchen ſind ſie tatſächlich nichts anderes als irgendeine durch
Feuchtigkeit oder Kälte hervorgerufene Reizung lokaler Art. Es
iſt aber ſicherlich in ſehr vielen anderen Fällen die Herbſterkältung
nur die Begleiterſcheinung einer anderen Erkrankung oder der
Ausdruck eines konſtitutionellen Moments. Die Herbſtkühle,
Winde und Feuchtigkeit ſind in dieſen Fällen nur der äußere
An=
laß, um die im Körper ſchlummernden Symptome weſentlicherer
Erkrankungen zum Vorſchein zu bringen. So geht es zum
Bei=
ſpiel mit den Halsſchmerzen. Sie können ganz harmloſe
Reizun=
gen ſein. Es iſt aber ebenſogut möglich und wahrſcheinlich, daß
ſie auch nur die Anzeichen von organiſchen Leiden ſind. Sie
wer=
den nämlich oft durch geſchwollene Mandeln hervorgerufen, und
dieſe geſchwollenen Mandeln haben es in ſich. Es gibt vielleicht
keine gefährlichere Krankheitsquelle im Körper als die Mandeln,
die vereitert oder degeneriert ſind. Sie ſondern nach innen in
den Blutkreislauf Gifte ab, die den Körper zerſtören. Sehr viele
Nierenkranke, Gallenleidende, ja ſogar Blinddarmkranke, dürften
nach neueſten Forſchungen ihre Leiden von den Mandeln haben.
Wenn alſo ein Menſch geſchwollene Mandeln hat, dann iſt das
ein Zeichen, daß die Möglichkeit einer Mandelvereiterung beſteht.
Darum ſind die Halsſchmerzen eines der wichtigſten Symptome,
das auf die Wahrſcheinlichkeit eines Vorhandenſeins innerer
Erkrankungen hindeutet. Ganz ähnlich verhält es ſich mit dem
ſogenannten Reißen. Auch hier ſind die Schmerzen, die man in
den Knochen oder Muskeln ſpürt, nur Glockenzeichen, die auf
innere Erkrankung hindeuten.
Beſonders gilt das für Schmerzen im linken
Arm. Viele Menſchen, die plötzlich linksſeitig im Arm das
Reißen bekommen, begnügen ſich damit, Wärmeflaſchen aufzulegen
oder irgendein Medikament zu nehmen, das angeblich das Reißen
beſeitigt oder die Schmerzen lindert. Dieſe Unterdrückung der
Schmerzen iſt falſch, denn es handelt ſich nicht darum, die
War=
nungsſignale zum Verſtummen zu bringen, ſondern vielmehr
dar=
um die Quellen dieſer Schmerzen zu beſeitigen. Schmerzen in dem
linken Arm können nämlich von Herzkrankheiten herrühren. Wer
alſo plötzlich linsſeitig das „Reißen” bekommt, beruhige ſich nicht
damit, daß er allerlei volkstümliche Heilmittel dagegen anwendet,
ſondern er gehe zum Arzt und laſſe ſich unterſuchen. Auch eine
ärzt=
liche Begutachtung der Mandeln iſt in dieſem Falle am Platze,
denn das Reißen hat ebenſo wie die Ischias in vereiterten
Man=
deln häufig ſeine Urſache. Man erſieht daraus, daß derartig
harm=
los erſcheinende Erkrankungen oft nur die Anzeichen von wirklich
ernſt zu nehmenden Leiden ſind. Eine Unterſuchung des Körpers
iſt bei Reißen auch darum wichtig, weil Zuckerkrankheit vorliegen
kann. Die Bronchitis, die im allgemeinen nur für eine harmloſe
Erkrankung der Luftwege angeſehen wird, muß gleichfalls als ein
wichtiges Symptom betrachtet werden, das durch die
Herbſtwitte=
rung zum Vorſchein kommt. Nach Prof. Wichmann kann eine
der=
artige Bronchitis das Symptom ſogar für eine Nierenentzündung
ſein. Auch eine Lungenerweiterung oder ein Herzfehler kann ſich
auf dieſe ſeltſame Weiſe äußern. Nun ſind die Eltern meiſt ſchnell
dabei, mit Hausmitteln dieſen Erkrankungen zu Leibe zu gehen.
Man macht Umſchläge und heilt auf dieſe Weiſe die Entzündung.
Tatſächlich kann man damit ſchnell gute Erfolge erzielen, wenn
es ſich um eine lokale Erkrankung handelt. Iſt die Bronchitis nur
ein Symptom einer tieferſitzenden Krankheit, dann iſt es verkehrt,
das Symptom zu beſeitigen. Man muß durch Befragung des Arztes
feſtſtellen, welcher Art dieſe Bronchitis oder Halsentzündung iſt.
Die Herbſterkältungen ſind alſo, wie man aus dieſen Angaben
er=
ſieht, nicht immer Erkältungskrankheiten, ſondern es ſcheint nur
ſo. Darum müſſen ſie ganz individuell behandelt werden.
Herbſt=Ferien=Fahrken der Heſſ. Eiſenbahn-A. G.
Ein ſehr reichhaltiges Sonderfahrten=Programm wurde heute
von der Sonderfahrten=Abteilung der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G.
ver=
öffentlicht. Eine ſehr ſchöne Tagesfahrt findet am kommenden
Sonntag, 18. Sept, vormittags 9 Uhr, ab Heaghaus, nach
dem ſchönen Speſſart ſtatt. Der Weg, führt über
Aſchaffen=
burg, Weibersbrunn, Lichtenau, nach dem Forſthaus Einſiedel, wo
Gelegenheit geboten iſt gegen Abend der Wildſchweinfütterung
beizuwohnen. Der Rückweg führt über Rohrbrunn durch das
Elſavatal nach Mömmlingen, durch das Dornbachtal nach
Darmſtadt.
Der kommende Mittwoch, 21. Sept., bringt eine
Nach=
mittagsfahrt nach Oppenheim, zu dem idylliſch gelegenen
Weinort Nierſtein, zurück nach Mainz, Groß=Gerau, Darmſtadt.
Anläßlich des Münchener Oktoberfeſtes findet eine
ſechstägige Reiſe im bequemen Groß=Kraftwagen, nach München
und Oberbayern ſtatt. Von Darmſtadt über Heidelberg, Bruchſal,
nach Maulbronn, wo Gelegenheit geboten wird, das alte Kloſter
Maulbronn zu beſichtigen, über Stuttgart führt dann der Weg
nach Eßlingen, eine Beſichtigung der alten Burg wird für die
Teil=
nehmer von ganz beſonderem Intereſſe ſein, ein herrlicher Blick in
das geſamte Neckartal wird alle Teilnehmer begeiſtern. Am
gleichen Tage wird noch Ulm an der Donau erreicht, Beſichtigung
des Ulmer Münſters, Rundgang durch das alte Ulm bringt die
Gäſte ins Hotel zurück. Am andern Tag geht es im Groß=
Kraft=
wagen weiter nach Memmingen (Beſichtigung des alten
Rat=
hauſes) nach Buchloe=Landsberg a. Lech. In dieſem alten Städtchen
mit ſeiner berühmten Herkomer=Ausſtellung wird das
Mittag=
eſſen eingenommen. Nach einem Rundgang führt die Fahrt
wei=
ter zum herrlich gelegenen Ammerſee und weiter zum
Starnber=
gerſee, um noch gegen Abend München zu erreichen. Drei Tage
ſind für München vorgeſehen. Führungen und Beſichtigungen in
der berühmten Kunſtſtadt werden die Fahrtteilnehmer
abwechſ=
lungsreiche Stunden verbringen laſſen.
Außerdem finden Ausfluge von München im eigenen Groß=
Kraftwagen gegen geringe Fahrtkoſten nach dem Tegernſee,
Schlier=
ſee oder an ſonſtige ſchöne Ausflugsplätze von Ober=Bayern ſtatt.
Der Rückweg führt über Ingolſtadt. Neumarkt nach Nürnberg.
Hier wird genügend Gelegenheit geboten, die alte
Meiſterſinger=
ſtadt eingehend zu beſichtigen. Am Freitag, den 30. September,
werden die Oktoberfeſtreiſenden in Darmſtadt eintreffen. Der
bil=
lige Preis dieſer Reiſe wird manchen verführen, das Oktoberfeſt
1932 zu beſuchen. Alles Nähere aus dem heutigen Inſerat
er=
ſichtlich.
Eine weitere Fernfahrt findet ebenfalls am 25.
Septem=
ber bis Samstag, 8. Oktober, durch die herrliche Schweiz,
Oberitalien und Rom ſtatt. Auch hierüber erteilt die
Son=
derfahrtenabteilung der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Luiſenſtraße 12,
Zimmer 6, Tel. 3390, koſtenloſe Auskunft.
Unterſtützt die heſſiſche Winterhilfe
Bühnenvolksbund, die chriſtlich deutſche Theatergemeinde,
legt bis zum 21. I. M. ihre Einzeichnungsliſte in der
Geſchäfts=
ſtelle bei Chriſtian Arnold am Weißen Turm auf. Trotz reger
Anmeldung ſind immer noch gute feſte Plätze in beiden Mieten
frei. Auch hier erhalten Minderbemittelte Ermäßigung. Die
Wechſelmiete mit 1,50 Mark für jede der 14 Vorſtellungen ſollte
beſondere Beachtung finden, damit jeder Mieter, der bis zum 20.
mietet eine Vorſtellung unentgeltlich beſuchen kann. Wir
ge=
währleiſten eine ausgeſuchte Programmſpielfolge.
— Erwerbsloſen=Sondervorſtellung im Orpheum. Das
Or=
pheum veranſtaltet am Samstag, 17. September, abends 8.15 Uhr,
für die Erwerbsloſen der Stadt Darmſtadt eine
Vorſtellung zum Einheitseintrittspreis von 20 Pf.
auf allen Plätzen. Zur Aufführung gelangt der dreiaktige
Schwank „Börſenfieber‟. Der witzige, an heiteren und
komiſchen Situationen reiche Schwank iſt ganz auf die
Lachmus=
keln der Beſucher eingeſtellt. Wer eiligſt ſich mit Karten verſieht,
kann ſich vorteilhafte Plätze ſichern. Verkauf: Verkehrsbüro
gegen Ausweis.
B. M. W. Vollschwingachswagen
B. M. W. — D. K. W. Motorräder
Steuerfrei bis 750 ccm, jede Type anzusehen. 12436b MA
Ausstellung Grafenstr.
1. Donges & Wiest EckeElissbethenstrale
Ortsgruppe Darmſtadt des ev. Beamtenvereins Heſſen. Die
diesjährige Hauptverſammlung des ev. Beamtenvereins. Heſſen
(Landesverein) findet am Samstag, dem 17. d. M., nachmittags,
in Frankfurt a. M. im Chriſtlichen Hoſpiz Kronenhof,
Scharn=
horſtſtraße 20, ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen insbeſondere
folgende Punkte: Jahres= und Kaſſenbericht, Anträge und
Vor=
ſtandswahl. Wegen der Wichtigkeit der Verhandlungsgegenſtände
werden die Einzelmitglieder hiermit nochmals um zahlreiche und
rege Beteiligung gebeten.
Vermißt wird ſeit 9. September 1932 das Dienſtmädchen
Johanna Guth geb am 2. Januar 1915 zu Höchſt i. Odw. Sie
war zuletzt in Darmſtadt wohnhaft. Von einem Gang in die
Stadt iſt ſie nicht mehr zurückgekehrt. Beſchreibung: 1,65 Meter
groß, unterſetzte Geſtalt, friſche Geſichtsfarbe, dunkelblonden
Bubi=
kopf, blaue Augen, dunkle Augenbrauen und vollſtändige Zähne.
Bei ihrem Weggang war ſie vermutlich mit graubeigenem Rock,
kornblumenblauem Pullover mit gelben Aermeln und braunen
Halbſchuhen bekleidet. Es ſteht zu vermuten, daß ihr ein Leid
zugeſtoßen iſt. Perſonen, die Angaben über den Verbleib der
Guth machen können, werden gebeten, dem
Landeskriminalpolizei=
amt, Vermißtenſtelle. Nachricht zu geben.
Der Muſikverein Darmſtadt im Konzerkjahr 1932/33
Der Muſikverein hat in dieſer Woche ſeine Proben wieder
aufgenommen. Die Anerkennung, freundliche Geſinnung und
Treue, die er kürzlich bei ſeinem 100. Jubiläum von
ſo vielen Seiten, insbeſondere von ſeinen Mitgliedern erfahren
hat, gibt dem Vorſtand den Mut zu dem Entſchluß, die
Konzert=
tätigkeit des Vereins, mit der dieſer ſelbſt ſteht und fällt, auch
über die ſchwerſte Zeit wirtſchaftlicher Not hinweg aufrecht zu
er=
halten. Dieſes Wagnis iſt nicht gering, da unter dem Druck der
Wirtſchaftslage viele alte Mitglieder den Verein haben verlaſſen
müſſen und infolgedeſſen die Mitgliederbeiträge innerhalb von drei
Jahren rund auf die Hälfte herabgeſunken ſind, außerdem aber
jetzt auch noch eine merkliche Herabſetzung der Beitragsſätze
uner=
läßlich erſcheint, während andererſeits ein großer Teil der
Ver=
einskoſten (hauptſächlich diejenigen für das Vereinshaus) keine
Herabminderung zuläßt. In Erkenntnis der Sachlage und nach
ernſter Prüfung der Notwendigkeiten iſt der Vorſtand daran
ge=
gangen, die Konzerttätigkeit des Vereins auf den Grundlagen der
Vorkriegszeit, unter Anwendung größter Sparſamkeit bei allen
Ausgaben aufzubauen, ohne die künſtleriſche Höhe der
Leiſtungen zu gefährden. So iſt es dem Vorſtand gelungen,
trotz erheblicher Senkung der Beiträge und der
Ungunſt der Lage — hauptſächlich dank dem Entgegenkommen der
mitwirkenden Künſtler, insbeſondere des Landestheaterorcheſters
— den Mitgliedern und Freunden des Vereins ein
Konzertpro=
gramm vorzulegen, das, wie das vorjährige, wieder drei große
Chorkonzerte und ein Soliſtenkonzert enthält,
nämlich:
1. Das „Weihnachtsoratorium” von J. S. Bach,
im Dezember 1932, in der Stadtkirche.
2. Die „Schöpfung” von Haydn, im Februar oder März
1933, vorausſichtlich im Landestheater.
3. Das „Deutſche Requiem” von J. Brahms im
Rahmen einer Brahmswoche des Landestheaters zum Gedächtnis
des 100. Geburtstages von Brahms, an der ſich der Muſikverein
beteiligt.
4. Ein Karfreitagskonzert mit geiſtlichen Geſängen
durch bewährte ſoliſtiſche Kräfte.
Von der gewohnten Paſſionsaufführung am Karfreitag
mußte in dieſem Vereinsjahre allerdings leider Abſtand genommen
werden, da die Aufführung der Matthäus=Paſſion am Karfreitag
des letzten Jahres bei der Darmſtädter Bevölkerung, ſo geringes
Intereſſe gefunden hat (man konnte die Matthäuspaſſion an jenem
Tage zweimal im Radio hören!), daß der Muſikverein das Wagnis
vorläufig nicht wieder übernehmen kann.
Weiter ſollen den Mitgliedern Vorteile bei anderen
Konzert=
veranſtaltungen in Darmſtadt geſichert werden.
Die Konzerte unter Ziffer 1 bis 3 werden von Dr. Hans
Schmidt=Iſſerſtedt geleitet und unter Mitwirkung erſter
Soliſten und des Landestheaterorcheſters ausgeführt.
Wie bereits geſagt, trägt eine erhebliche
Herab=
ſetzung der Mitgliederbeiträge und Zulaſſung
von Natenzahlung der wirtſchaftlichen Notlage Rechnung.
Näheres darüber wird demnächſt beſonders bekannt gegeben.
Alle, denen an der Erhaltung der großen Chorkonzerte in
Darmſtadt etwas liegt, werden eingeladen, dem Verein als
Mitglieder beizutreten, entweder inaktiv, um gegen
freien Beſuch der Konzerte die Geldmittel, oder aktiv, um die
künſtleriſchen Möglichkeiten dafür ſchaffen zu helfen.
Auskunft und Anmeldung bei der Platzordnerin, Frau Ella
Arnold. Aeußere Ringſtraße 118, Fernruf 3316. Wer dem aktiven
Chor beizutreten wünſcht, komme ohne weiteres in die Proben,
die regelmäßig Montag= und Freitagabend, im Vereinshaus,
Wil=
helm=Gläſſingſtraße 24, ſtattfinden, und ſtelle ſich einem
anweſen=
den Vorſtandsmitgliede vor.
— Promenaden=Konzert. Freitag den 16 September.
ſpielt das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W.
Schlupp, von 5 bis 6 Uhr, am Marienplatz, nach folgendem
Pro=
gram: 1. An die Gewehre, Marſch, Lehnhardt; 2. Ouvertüre zur
Oper „Nebukadnezar”, Verdi; 3. Mondnacht auf der Alſter,
Wal=
zer Fetras; 4. Türkiſche Schaarwache, Intermezzo, Michaelis;
5. Fantaſie aus der Oper „Tiefland”, d’Albert; 6. Ordre de
bataille, Marſch, Lehnhardt.
Kreisausſchuß. Am Montag, dem 19 September 1932.
nachmittags 3,30 Uhr, findet im Kreisamtsgebäude, Neckarſtr. 3
eine Sitzung des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Darmſtadt ſtatti
mit der Tagesordnung: 1. Einſpruch des Franz Wilhelm Fiſcher
zu Ober=Ramſtadt gegen ſeine Veranlagung zur Bürgerſteuer
1931. 2. Beanſtandung des Beſchluſſes des Gemeinderats zu
Ober=Ramſtadt vom 5. Auguſt 1932, betr. Richtſätze in der
allge=
meinen Fürſorge. Die Sitzung iſt öffentlich.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man ab heute in
Erſtauf=
führung Jan Kiepura in dem neuen Ufa=Tonfilm „Das Lied
einer Nacht”. Jan Kiepura iſt als Mitglied der Wiener
Oper öſterreichiſcher Kammerſänger und außerdem noch als Tenor
an der Mailänder Skala tätig. Neben Kiepura ſind noch Magda
Schneider, Fritz Schulz. Otto Wallburg, Marga Lion, Ida Wüſt
und Julius Falkenſtein in Hauptrollen beſchäftigt.
— Im Union=Theater wird Tannenberg”, das
Film=
werk ,das jeder Deutſche geſehen haben muß, heute
unwiderruf=
lich zum letzten Male in vier Vorſtellungen, um 2. 4, 6 und 8.20
Uhr, vorgeführt. Jugendliche haben Zutritt. — Voranzeige!
Ab morgen läuft im Union=Theater der Welt größter Fliegerfilm
„Wolkenſtürmer”, ein Film, wie er bis jetzt noch nicht
ge=
zeigt wurde. In Bildern von einzigartiger Schonheit rollt eine
Handlung von packender Wucht ab. Aufnahmen des auf dem
Flug=
zeugmutterſchiff landenden Zeppelins, Nachtaufnahmen von
Flie=
gern und Fallſchirmabſprünge bringen nie zuvor gezeigte
Senſa=
tionen auf die Leinwand.
* Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute, vielſeitigen
Wün=
ſchen Rechnung tragend, in Neuaufführung den ſpannenden
Kri=
minaltonfilm „Der Hexer”, nach dem bekannten Roman von
Edgar Wallace.
— Reſi=Theater. Vielfachen Wünſchen nachkommend zeigt
das Reſi=Theater heute noch den ſtarken Eliſabeth=Bergen=Film
„Ariane” mit Rudolf Forſter. Dazu ein gutes Beiprogramm.
Seite 6 — Nr. 258
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 16. September 194
Schnelle Arbeit der Polizei.
Einigendes Band proteſtantiſchen Fühlens.
Die Aufklärung des Raubüberfalles in Raunhes
des Inkernglionalen Verbandes zur Verkeidigung und Sörderung des Prokeſtankismus.
Miſſionsfeit an der Bergſtraße.
Bekennknis zur Kirche.
EPH. In Stockholm begann die 5. Geſamttagung des
Inter=
nationalen Verbandes zur Verteidigung und Förderung des
Proteſtantismus. Unter den etwa 400 Beſuchern der Tagung.
unter denen ſich 120 Ausländer befinden (Vertreter von 62
Kir=
chen und Großorganiſationen) trat deutlich das einigende Band
gemeinſam proteſtantiſchen Fühlens und Wollens, einer tiefen
Liebe für die große Sache des Proteſtantismus in Erſcheinung.
unterſtützt von ungemein herzlichen Beweiſen ſchwediſcher
Gaſt=
freundſchaft. Die Tagung ſtand unter der Leitung des
Präſiden=
ten des Verbandes, Prof. Dr. Slotemaker de Bruine,
holländiſcher Staatsminiſter a. D. In einer ſehr weihevollen
Er=
innerungsſtunde gedachte hier Juſtizminiſter a D. Exzellenz
v. Tomcſanyi=Budapeſt der großen ökonomiſchen Verdienſte
des verſtorbenen Erzbiſchofs Söderblom. Unter Leitung von
Pfarrer Lic von der Heydt=Koblenz tagte eine
Sonderkon=
ferenz, die die Miſchehenfrage in verſchiedenſten Ländern (
Eng=
land, Holland, Schottland, Irland, Schweden, Ungarn.
Deutſch=
land. Frankreich, Jugoſlawien und der Schweiz) beleuchtete.
Nicht minder aufſchlußreich waren die Berichte des Ausſchuſſes
für evangeliſche Bewegung. In Spanien haben ſich die
poli=
tiſchen Bewegungen für den Proteſtantismus, dem ſie
Religions=
freiheit brachten, günſtig ausgewirkt. Im Baltikum iſt der
Proteſtantismus bedroht vom Bolſchewismus, vom Chauvinismus
und vom Katholizismus. In Fühlung mit der griechiſch=
katho=
liſchen Geiſtlichkeit iſt hier eine ſehr lebendige Arbeit unter der
Grenzbevölkerung im Gange. Eine evangeliſche Bewegung iſt
eigenartigerweiſe ſeit der Revolution in Rußland zu
beob=
achten. Wenn man den Berichten glauben kann, ſind unter den
Moskauer Soldaten 40 Prozent religiös außerhalb Moskaus 70
Prozent trotz aller Bemühung der Gottloſen. Auch die
Verban=
nungen haben die nicht vorausgeſehene Folge gehabt, daß in den
Verbannungslagern eine ſtarke evangeliſche Tätigkeit entfaltet
wird. Mit einer abendlichen Veranſtaltung ſchloß der erſte Tag
der Konferenz
Miſſionsfeſt an der Bergſtraße.
* Alsbach a. d. B., 15. September.
Das Jahresfeſt des Starkenburger Hilfsvereins für Baſeler
Miſ=
ſion, das am Sonntag in unſerer Gemeinde gefeiert wurde, nahm
den erwarteten ſchönen Verlauf. Im gutbeſuchten Feſtgottesdienſt
ſprach als Feſtprediger Pfarrer Glock=Mainz über Joh. 3. V, 16.
Ausgehend, von der eindrucksvollen Ausſtellung von
Miſſions=
drucken in Mainz führte er getragen von innerer Wärme und
Liebe zur Miſſion, dem Zuhörer überzeugend Größe,
Notwendig=
keit und Segen des Werkes der Heidenmiſſion vor Augen, das
ver=
gleichbar einen gewaltigen Strom, Quelle und Ziel findet in dem
zentralen Wort Joh. 3, V. 16: „Alſo hat Gott die Welt geliebt.
Die der Feſtpredigt folgende Begrüßungsanſprache des
Ortsgeiſt=
lichen, Pfarrer Keitzer, unterſtrich den Gedanken: Miſſion läßt ſich
nicht mit Nützlichkeits= und anderen äußeren Erwägungen
be=
gründen oder ablehnen, ſondern iſt Chriſtenpflicht, Erfüllung der
Erlöſungsſehnſucht der Gott ſuchenden Heiden und Gottes Wille,
denn „Gott will daß allen Menſchen geholfen werde und zur
Er=
kenntnis der Wahrheit kommen” (1. Timeth. 2 V, 4).
In dem folgenden Jugendgottesdienſt verſtand es Miſſionar
Michel=Darmſtadt an Hand eigener Erlebniſſe aus ſeiner
Miſſions=
tätigkeit in China auch die Herzen der Jugend für die
Heiden=
miſſion zu erwärmen. Zwei Lieder des Kirchegeſangvereins und
ein Kinderchor verſchönten die beiden Gottesdienſte.
Das Feſt fand ſeinen Abſchluß in einer Miſſionsfeier am
Nach=
mittag im Freien auf dem Alsbacher Schloß, die ebenfalls reges
Intereſſe fand und viele Miſſionsfreunde von fern und nah einige
Stunden vereinte. Wenn auch der Herbſtſturm, der durch die alten
Eichen und Wipfel der wuchtigen Schloßruine brauſte, die
gehal=
tenen Reden zeitweiſe beeinträchtigte, ſie werden ihren Eindruck
nicht verfehlt haben, insbeſondere, die Anſprache von Miſſionar
Michel über die Irrwege des von ergreifender
Erlöſungsſehn=
ſucht erfüllten Heidentums, und der lebendige Bericht von Pfarrer
Munk=Reichelsheim i. O. über das diesjährige Baſeler
Miſſions=
feſt. Noch ein zweitesmal mußte Miſſionar Michel reden; ſeine
Schilderungen des chineſiſchen Volkslebens und der chineſiſchen
Sprache fanden großes Intereſſe.
Grüße und Segenswünſche des Dekanates Zwingenberg
über=
brachte Dekan Zaubitz=Bensheim, Schlußwort und Schlußgebet
ſprach Pfarrer Glock=Mainz. Die im Wechſel mit den Anſprachen
gemeinſam geſungenen Lieder wurden begleitet von dem eifrigen
Poſaunenchor Seeheim=Jugenheim.
Das Miſſionsfeſt in Alsbach wird bei allen Teilnehmern die
Freude geſtärkt haben am großen notwendigen Werke der
evan=
geliſchen Heidenmiſſion.
*
Hanogroung der NSBAB.
Aus Heſſen.
in der Feſthalle.
Frachkermäßigung für Friſchobſt.
* Ob und wann die Reichstagswahl ſtattfindet, ſteht noch
dahin, nehmen wir an, daß gewählt wird, dann bedeutet die
geſt=
rige Kundgebung der Nationalſozialiſten, die in der Feſthalle
ſtattfand, den Auftakt für die Wahl des dritten Deutſchen
Reichs=
tages in dieſem Jahre des Unheils.
Nach der üblichen Einleitung durch S.A.=Orcheſter und Spiel=
Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft gewährt vom 15.
Septem=
ber bis 31. Dezember 1932 für den Stückgutverſand von friſchen
Aepfeln, Birnen, Pflaumen (Zwetſchen) einen Frachtnachlaß; der
ungefähr 30 Prozent beträgt.
mannszug, dem Einzuc der SA. und Hitlerjugend, eröffnete
Kreisleiter Heß die Verſammlung. Die Feſthalle war gut be=
ſetzt. Es ſprachen dann die heſſiſchen Reichstagsabgeordneten der
N. S. D.A. P. über das, was ſich in den letzten Tagen in Berlin
ab=
geſpielt hat und über die hieraus zu ziehenden Folgerungen.
Zunächſt polemiſierte M. d. R. Ringshauſen gegen die
Deutſchnationalen, gegen Kaſtengeiſt, Bildungsdünkel und das
Präſidialkabinett. Er ſtellte dem Herrenklub gegenüber den
Wil=
len des Volkes, der ſich in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung
verkörpere. Nie hätte die Reichsregierung es gewagt. Severing
und die anderen fortzuſchicken, wenn es nicht die
Nationalſozia=
liſten gegeben hätte. v. Papen ſtütze ſich auf Paragraphen, auf
mechaniſche Mittel die Nationalſozialiſten aber auf die ewigen
Quellen des deutſchen Lebens. — Als der Redner davon ſprach,
die N.S.D.A.P. habe mit dem Stimmzettel geſiegt, werde aber
auch mit der Knarre in der Hand ſiegen, wenn die andern es
wollten, verwarnte der überwachende Polizeibeamte den Redner.
M. d. R. Wagner betonte, daß ſich das deutſche Volk
in=
ſtinktmäßig mit dem Stimmzettel in der Hand gegen das
Kabi=
nett v. Papen entſchieden habe, und behandelte die Lage ſowie das
Papenſche Wirtſchaftsprogramm vom landwirtſchaftlichen
Stand=
punkt aus.
M. d. R. Kern bezeichnete den Machtantritt des
Herren=
klubs in Deutſchland als die Vorſtufe für den Bolſchewismus. In
Deutſchland ſeien die Gewinne privatiſiert und die Verluſte
ſozia=
liſiert worden. In Deutſchland ſolle es keinem ſchlecht gehen, aber
alle müßten gemeinſam an den Laſten tragen.
Gauleiter Lenz, M. d. R. gab zur Kennzeichnung der
poli=
tiſchen Lage einen „Stammrollenauszug” einiger prominenter
Mitglieder des Herrenklubs, den er als eine iſolierte Schicht
kennzeichnete, und richtete ſchwere Angriffe gegen den
Reichskanz=
ler, deſſen diplomatiſchen und politiſchen Fähigkeiten und ſoziales
Verſtändnis er einer ſcharfen Kritik unterzog. Schließlich ſchil=
Winzerfeſt in Beusheim.
derte der Redner den Auflöſungsvorgang im Reichstag und
ver=
langte die alleinige Macht für die N.S. D.A.P.
Die Verſammlung, die einen lebhaften aber ſonſt
ſtörungs=
freien Verlauf nahm, ſchloß mit dem Horſt=Weſſel=Lied.
Lokale Beranſtalkungen.
erſcheinenden Netizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen
in leinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kritſl.
— „Einen Abend im weißen Rößl”. Auf
allgemei=
nen Wunſch findet am Samstag. 17. September, und Sonntag,
18. September, Wiederholung „Einen Abend im weißen Rößl”.
im Hotel zur Poſt am Hauptbahnhof ſtatt. In allen feſtlich
geſchmückten Parterreräumen bayeriſche Stimmung bei Maßkrug
und Munchener Weißwurſt. (Siehe morgige Anzeige.)
Vereinskalender.
— Verein ehemaliger Angehöriger des Großh.
Artilleriekorps. Wir erinnern an die am Sonntag, den
18. September, ſtattfindende Beſichtigung des Städt. Waſſerwerks.
Abmarſch 1.45 Uhr, Ecke Heidelberger= und Eſchollbrücker Straße.
—Vereinigte Kriegervereine der K. K. Haſſia.
Fortſetzung des Bezirksſchießens Sonntag, den 18. d. M.,
vormit=
tags von 9 Uhr ab, und nachmittags von 2 Uhr ab. Um den
An=
drang am Nachmittag durch die auswärtigen Kameraden zu
ver=
meiden, wollen die Darmſtädter Mitglieder möglichſt am
Vormit=
tag erſcheinen.
Briefkaſten.
D. O. 555. Der Zinsfuß iſt, da der Reſtkaufſchillung als
Hypothek behandelt wird, ab 1. Januar 1932 ſechs Prozent
Vormund, hier. Der Vater kann rechtlich nicht ge=
zwungen werden, für die Unterhaltsanſprüche des unehelichen
Kindes ſeines Sohnes aufzukommen.
Tageskalender für Freitag, den 16. September 1932.
Union=Theater: „Tannenberg” — Helia=Lichtſpiele: „Das Lied
einer Nacht”. — Palaſt=Lichtſpiele: Der Hexer” — Heaghaus,
20 Uhr: Vortrag „Die elektriſche Küche iſt ideal und
wirt=
ſchaftlich”
Gokkesdienft der Ifraelikiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, 16. Sept.: Vorabendgottesdienſt 6.30 Uhr.
Samstag, 17. Sept.: Morgengottesdienſt 8,30 Uhr. Predigt. —
Sabbatausgang 7.25 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7,00, abends 6.30 Uhr.
Gebeiszeiten der Iſraelikiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 17. Sept.* Vorabend 6 Uhr, morgens 8 Uhr, nachm.
5 Uhr, abends 7.25 Uhr
Wochentags: Morgens 6.00 Uhr.
Abends 6.00 Uhr.
Dg. Arheilgen, 15. Sept. Beſitzwechſel. Das altbekannte
Gaſthaus „Zum goldenen Löwen”, das ſich bisher im Beſitze einer
Darmſtädter Geſellſchaft befand und als Verkehrslokal der
Arbei=
terſchaft galt, iſt nunmehr in den Beſitz einer eigens für dieſen
Zweck gegründeten Geſellſchaft, der „Eigenheim=Genoſſenſchaft
Arheilgen m. b. H” übergegangen. Der Wirtſchaftsbetrieb ſoll
in der Weiſe durchgeführt werden, daß die Genoſſenſchaft einen
Oekonomen einſetzt, der den Betrieb übernimmt —
Süßmoſt=
bereitung. Der Vorſitzende des hieſigen Obſt= und
Garten=
bauvereins, Herr Maurermeiſter Franz Benz, hat auf
Veranlaſ=
ſung des Kreisobſtbauverbandes ſowie des Obſt= und
Gartenbau=
vereins an einem Kurſus für gärungsloſe Früchteverwertung bei
der Lehr= und Verſuchsanſtalt in Ober=Erlenbach teilgenanmen.
Da der hieſige Obſt= und Gartenbauverein bekanntlich eine
moderne Kelteranlage beſitz, die bei dem Vorſitzenden aufgeſtellt
iſt, iſt nunmehr allen Mitgliedern und Intereſſenten Gelegenheit
gegeben, ſich den geſunden und überaus nährreichen Süßmoſt der
alkoholfrei iſt, für den Haushalt herſtellen zu laſſen. Nähere
Auskunft hierüber wird von den Vorſtandsmitgliedern des Obſt=
und Gartenbauvereins gerne erteilt.
F Eberſtadt. 15. Sept. Das Gemeinde=Schwimmbad
hat mit dem geſtrigen Tage ſeine Pforten für die diesjährige
Badeſaiſon geſchloſſen. — Kaninchen=Ausſtellung. Der
hieſige Kaninchenzuchtverein veranſtaltet am kommenden Sonntag
in den Gartenlokalitäten, des Gaſthauſes „Zum Schwimmbad‟
eine große Kaninchen=Ausſtellung, verbunden mit einer Pelz= und
Lederſchau ſowie Preisſchießen. Die Ausſtellung iſt geöffnet von
vormittags 9 Uhr bis abends 8 Uhr. — Die Monatsandacht
für den Monat September findet am Sonntag, den 18. September,
abends 8 Uhr, in der evang. Kirche ſtatt. Neben dem Singekreis
der Jugendgemeinde wirkt die bekannte Darmſtädter Sängerin,
Frau Horn=Stoll, mit. — Einen Gemeinde=Abend
ver=
anſtaltet die hieſige evang. Kirchengemeinde am Sonntag, den 25.
September, im Saale „Zum Bergſträßer Hof” (Peter).
Cp. Pfungſtadt, 15. Sept. Kind verbrüht. Hier fiel das
vierjährige Kind der Arbeiterfamilie Weimann durch einen
un=
glücklichen Zufall in kochendheißes Waſſer. Es erlitt derart ſchwere
Brandwunden, daß es ins Krankenhaus nach Darmſtadt überführt
werden mußte.
Ds. Niedernhauſen, 15. Sept. Kommenden Sonntag und
Montag findet hier das Kirchweihfeſt ſtatt.
s. Traiſa 15. Sept. Obſt= und Gartenbauverein. Am
kommenden Sonntag, den 18. d. M., nachmittags, hält
Landwirt=
ſchaftslehrerin, Frl. Bopp=Darmſtadt, im Heſſiſchen Hof (Ph.
Wal=
ter) einen Vortrag über „Praktiſche Obſtverwertung‟. Der Beſuch
dieſes Vortrags, zu dem auch Gäſte ſehr willkommen ſind, iſt
be=
ſonders jeder Hausfrau zu empfehlen. — Ferner gibt der Verein
bekannt, daß Beſtellungen für ſämtliche Sorten Obſtbäume,
Torf=
mull uſw. beim Vereinsdiener Adam Spengler aufgegeben werden
können.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Sept. Geburtstagsfeier
der Fünfzigjährigen. Kommenden Samstag abend 8 Uhr
findet im Saale des Gaſthauſes. Zum goldenen Anker” (Fiſcher)
die Geburtstagsfeier der Fünfzigjährigen hieſiger Gemeinde ſtatt.
Einbruch. Dieſer Tage verſuchten Einbrecher in das
Wochenendhäuschen der hieſigen Jugendvereinigung, das ſich die
jungen Leute erſt vor kurzem unter Aufwendung erheblicher
Koſten an Zeit und Geld mühſam errichteten, gewaltſam
einzu=
dringen, offenbar in der Abſicht, dort lagernde
Gebrauchsgegen=
ſtände zu entwenden. Dabei wurde das Häuschen ſtark beſchädigt.
Anzeige iſt erſtattet.
Die wegen des am 4. September 1932 bei Raunheim
übten Raubüberfalles in Haft genommenen 4 Perſonen I
nunmehr die Tat in allen ihren Einzelheiten eingeſtanden.
Täter, Henkel, Adoley, Reichert, ſind aus Raunheim und ſtän
in einem Arbeitsverhältnis, während der vierte, Knoblauuf
Rüſſelsheim wohnt und ſeit zwei Jahren erwerbslos iſt
wollen die Tat wegen ihrer wirtſchaftlichen Notlage ausgyit
haben.
Der Entſchluß zur Tat kam ihnen nachmittags, als ſii
Ueberfallenen, Baron von Behr, mit ſeiner Frau am Boc
abreiſen ſahen, von dem ſie zutreffenderweiſe vermuteten, 4.
mit Geld verſehen ſei und daß er abends zurückkehren weri,
der Wohnung eines der Täter wurde nun der Plan
zur=
führung der Tat verabredet, nach dem einer der Täter
do=
kommenden Züge auf die Rückkehr des Opfers zu beock
hatte. Als nun deſſen Ankunft gemeldet wurde, begaben ſſit
vier Täter an einen einſam gelegenen Ort in der Nähh
Bahnlinie, an dem das auserkorene Opfer vorbeikommen
Dort traten ihm bei ſeinem Erſcheinen zwei der Täter min
gehobener Piſtole entgegen und zwangen ihn ſo, die Händ
zuheben, während die zwei anderen Täter ſich hinter den
fallenen ſtellten. Nachdem die Täter, die alle die Geſicht u
dunklen Tüchern vermummt hatten, dem Ueberfallenen nan
vorher feſtgelegten Plan die Brieftaſche aus der Bruſttaſſie
zogen hatten, verließen ſie ihn und begaben ſich nach Rauu
zurück, wo ſie einen Teil der Beute ſofort in geiſtige Gect
umſetzten. An der endgültigen Teilung der Beute wurdan
durch ihre Feſtnahme gehindert.
Es iſt nicht anzunehmen, daß die Täter mit dem Autzo
tat bei Walldorf vom 4. auf 5. September, oder mit dem
fall bei Nauheim auf einen Radfahrer amf 6. September
Verbindung ſtehen.
— Nieder=Ramſtadt=Traiſa, 15. Sept. Die nächſte M.
verſammlung der hieſigen Ortsgruppe des Deutſchnat in
Handlungsgehilfen=Verbandes findet am Freitag (16. Sepuy
zu Nieder=Ramſtadt bei Bender ſtatt. Kg. Brack=Darmſtadd
uns einen Vortrag über das Thema: „Der DHV. und din
ſchaftspolitiſche Lage” halten,
f. Roßdorf, 15. Sept. Liedertag. Am kommendem
tag veranſtaltet der Geſangverein „Konkordia” im Saale=
Darmſtädter Hof” einen Liedertag, zu dem zahlreiche auss9
Vereine ihr Erſcheinen zugeſagt haben. Die Veranſtaltungun
nachmittags um 3 Uhr ihren Anfang. — Schwimm!
ſchluß. Das Schwimmbad hat ſeine Pforten geſchloſſen.
iſt jetzt damit beſchäftigt, oberhalb des Schwimmbads einen.)
platz herzuſtellen.
* Schlierbach, 15. Sept. Unſere kleine Gemeinde rüſtet
Feſte der Kircheinweihung. Durch Zufall fällt de
weihung der neuen Kirche auf den alten Kirchweihtag, imd
Jahre auf Sonntag, den 18. September. Um das Jahr 18001
die alte Kirche und das Rathaus durch eine Flut ſo
beſchäd=
ſie abgebrochen werden mußten. Die Gemeinde konnte nuuß
ein Rathaus und eine Kirche bauen. Es wurde nur ein Ad
gebaut und die Gemeinde kirchlich Schaafheim zugeteilt
Wiederum rüſtet Bensheim zu ſeinem Winzerfeſt in dieſem
Jahre. Es iſt das vierte ſeiner Art, das für die geſamte Bergſtraße
von hoher Bedeutung iſt. Ein Volksfeſt in ſeiner Wertung, ein
Feſt im Rahmen innerer Herzlichkeit und Entſpannung, geboren
aus dem Beſtreben, dem Bergſträßer Weinbau den ihm
gebühren=
den Platz im Kranze der weinerzeugenden Gebiete zu ſichern. Es
iſt ein Feſt von werbender Kraft für die ganze, ſchöne Bergſtraße.
Das Verinnerlichte des Feſtes kommt ſchon durch den Ausbau des
Winzerdorfes inmitten der Stadt zum Ausdruck, darüber hinaus
ſoll der „Feſtzug aus der Biedermeierzeit” am Sonntag, den 18.
September, auch den breiteſten Maſſen der Beſucher ein Bild vor
Augen führen, wie ſich der Weinbau an der Bergſtraße zu ſeiner
jetzigen hervorragnden Stelle entwickelt hat. Jedes der
Bergſträ=
ßer Winzerfeſte war mit einem Feſtzug verbunden, dem wechſelnde
Gedanken zugrunde lagen, aber jedesmal auch war der Feſtzug das
die Maſſen anziehende Moment des Feſtes. An dieſem Tage ſtrömt
alles nach Bensheim, kehrt gern an den folgenden Tagen nochmals
in Bensheim ein, um das ſchöne Winzerfeſt in völligem
Verſtänd=
nis zu genießen. Auch in dieſem Jahre wird mehr denn je
ge=
boten, drum kommt herbei, ihr Freunde reiner Fröhlichkeit, es iſt
gut ſein in Bensheim zum ſchönen Winzerfeſt! Es ſei erwähnt, daß
an dem Feſtzug neben der originellen Bensheimer Bürgerwehr
noch verſchiedene badiſche Bürgerwehren teilnehmen. (Im übrigen
ſei auf das Inſerat in heutiger Nummer verwieſen.)
unſere Gemeinde auch die Schaafheimer Kirche bauen half.
vorreformatoriſchen Zeit ſtand eine Kapelle auf dem Beg
nach dem Schutzpatron der Gemeinde, dem heiligen St. 21
nannt war. Den erſten Gedanken an Wiederſelbſtſtändignch
uned Erbauung eines neuen Gotteshauſes hatte der in Sch.i ch
und ſpäter Kleeſtadt amtierende Pfarrer Hunzinger. Er ha.
anſehnliche Fonds geſammelt, die durch die Inflation wi.
nichte wurden. Der neue Pfarrer von Schaafheim, Herr
Beeringer, erkannte, daß für die Gottesdienſte der Schu /6
klein und zu unbequem war. Er hielt eine Verſammlung im.
Walde, wobei die Gemeinde den Willen bekundete, daß
Gotteshaus wünſcht. Es ſollte zuerſt ein Betſaal gebaut.
um die Gemeinde vor großen Schulden zu bewahren. All. /42u der geb
alle Fuhr= und Handarbeiten von den Gemeindegliederr
geltlich geleiſtet wurden, konnte aus dem Betſaal eine Ki.d
Turm uend Glocken werden. Beſondere Verdienſte um Luß
chenbau erwarb ſich der derzeitige Lehrer unſeres Ortss/
Lehrer Diehl, der mit Opfer, Rat und Tat voranging udl
Stütze von Pfarrer und Kirchenvorſtand war. Nun iſt diu
fertig und die Gemeinde geht mit Freuden der Einweiha f
gegen. Der Beginn der Feier iſt mittags um 1 Uhr.
4i. Vielbrunn, 15. Sept. Seinen 84. Geburtstag kam
Mitbürger, Herr Joh. Gg. Kraus. Kriegsveteran von
ein geborener Weitengeſäßer Sonntag den 18. Septembe=
Er erzählt heute noch mit Genauigkeit und Begeiſterung
nen Kriegserlebniſſen.
W. Heppenheim a. d. B., 14. Sept Weinberg.
Wegen des bevorſtehenden Weinbergſchluſſes ſind die
Weinbergbeſitzer aufgefordert, die noch rückſtändigen A//
arbeiten innerhalb 8 Tagen auszuführen. Spaziergäng
Kindern ohne Begleitung von Erwachſenen iſt das Betr.
Weinbergsgewanne jetzt ſchon bei Strafe verboten.
— Gernsheim, 15. Sept. Waſſerſtand des Rhe
14. September —0,/44 Meter am 15. September —0,44 M4
z. Offenbach, 14 Sept. Wie man ſich irren kauu
dem ſtädtiſchen Haushaltsplan für 1932 in Offenbach ſind, il
gaben für Wahlen, die 1931 mit 5000 Mark eingeſetzt wal
ſtrichen, da regelmäßige Wahlen im Jahre 1932 nicht zu 21
waren. Nun haben wir aber ſeit Beginn des Rechnumd
ſchon Reichspräſidentenwahl, Landtagswahl und Reichsä
gehabt, und die zweite Reichstagswahl, ſteht bevor Al
kommt bis 31. März 1933 noch die eine oder andere Wal
Mit jeder Wahl ſteigern ſich die Ausgaben um 5000 Mark.
Rheinheſſen.
— Worms, 14. Sept. Der Zentral=Gewerkſchaftsbund
Reichsbahnbeamten und Anwärter, Bezirk Mainz, hielt in
im „Katholiſchen Vereinshaus” ſeinen 7. Vertretertag ab
den ſtimmberechtigten Vertretern waren zahlreiche Mitgle‟
ſchienen. Nach der Begrüßung durch den Vorſitzenden dre.
gruppe Worms, Rb.O. Sekretär Herke erſtattete der 2
ſitzende Rb.Oberinſpektor Krimmel den Geſchäftsbericht. —I
Einleitung wies er auf die ſchwierige Lage und die No4
ſamten deutſchen Volkes hin und gab der Hoffnung Ausdud
endlich der Zeitpunkt komme, der Volk und Vaterland w/4
die Höhe der Vorkriegszeit bringe. In ſeinem Bericht
1. Vorſitzende auf alle Einzelheiten des vergangenen Jo)l
rück. Er betonte beſonders die durch die Not der Zeit g00
troſtloſe Lage der Beamten der mittleren und unteren 4
Er ſchloß mit den Worten: Wir weiſen die ungerechten
haltbaren Beſchuldigungen, als hätten die Gewerkſchafteih
getan, und die Verleumdungen der Führer mit aller En /
heit zurück. Unſer Grundſatz iſt und bleibt: Kampf für
legen ohne Rückſicht auf ihre Stellung und Weltanſchauu
Hintanſtellung der eigenen Intereſſen zum Wohle der 104
Reichsbahnbeamtenſchaft. Darum Kollegen, laßt euch nicht 10.
bleibt der Organiſation, die für euch bis zum heutigen
kämpft hat und auch weiterhin euere Intereſſen vertritt, 1
euere Stimme am 9. und 10 Oktober auch eurer Orgcu
Reicher Beifall lohnte die Ausführungen. Die rege Ad
ergab volle Zuſtimmung zu den Ausführungen des Red‟
Nachdem die Tagesordnung erledigt war, ſchloß der T
wählte 1. Vorſitzende, Reichsbahn=Oberinſpektor Krimmel.
gung mit der nochmaligen Mahnung, unbeirrt an der re
Organiſation, dem 3. G.D.R., feſtzuhalten und das auch
Beamtenratswahl damit zu beſtätigen, daß Sie Ihre Stiu
Liſte Kennwort: „Berufsbeamtenſchutz, Zentral=Gewerkſchz
Deutſcher Reichsbahnbeamten und Anwärter, e. V. (3-0
geben.
Bingen, 15. Sept. 100jähriges Zeitungsjub!
Die „Rhein= und Nahe=Zeitung”, die ſich jetzt im Beſitze
Raupach befindet, beging am 15. September das Jubilä uyſſe.
100jährigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß erhielt das
B‟ſ=
ein perſönliches Glückwunſchſchreiben des Reichspräſident=
Sonne — kuft — körperlick!
Betätigung und; Kaffee Hag
16. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
der Kunde ſcheint ein „Kavalier mit Strupfen” zu ſein, wie der
Wiener ſagt, er macht auf dem neugewichſten Abſatz Kehrt und eilt
die Straßen entlang. Was liegt ſchon an ſo einem
Zigeunerbürſch=
chen, — mag er auch mal umſonſt gearbeitet haben, die Burſchen
ſind ja ſo unglaublich genügſam! Zehn Minuten ſpäter hat es
unſerem Kavalier bitter leid getan, daß er den kleinen Schuhputzer
um fünf Lewa prellen wollte. Denn wie auf ein Kommando
ſtürz=
ten ſich die ſechs Zigeunerjungen über den feinen Kunden her,
riſſen ihn zu Boden und begannen, ihr Handwerk an ihm
auszu=
üben, allerdings nicht mehr an den Schuhen, ſondern an der
weißen Hoſe, am hellen Hemd, am Kragen, an Geſicht und Händen.
Da ein Strich gelber Schuhcreme, dort ein Fleck ſchwarzer
Schuh=
wichſe, gefleckt und geſtreift wie ein Zebra lag der geizige
Kava=
lier auf dem ſtaubigen Pflaſter, um ihn die wild ſchreienden
Zigeuner, die wohl für zwanzig Lewa Farbe an ihrem Opfer
ver=
ſchwendeten. Bis der nächſte Schutzmann herbeigerufen wurde, war
das Zerſtröungswerk vollendet und die Burſchen auf
Nimmer=
wiederſehen verſchwunden. Und da ein Sofioter Zigeunerburſche
ſo zerlumbt iſt wie der andere, alle braune Geſichter und
ſchwar=
zes Haar haben und alle Achmed oder Juſſuff heißen, beſteht keine
Hoffnung, ſie zum Erſatz der verdorbenen Kleidung heranzuziehen.
Uebrigens haben ſie vorläufig die Meinung des Publikums auf
ihrer Seite.
kreiſen Dr. Dehmels ſelbſt, die hier Hilfe erwarteten. In den
meiſten Fällen handelt es ſich auch um wirtſchaftliche
Zuſammen=
brüche oder um große Not, die durch Arbeitsloſigkeit
hervor=
gerufen worden war. Hier wurden große Summen benötigt,
wenn die Rettungsſtelle erfolgreich arbeiten ſollte. In der erſten
Zeit gelang, es ihr auch vielfach zu helfen und manches
Menſchenleben zu retten. Je ſchwerer aber die Verhältniſſe
wur=
den und je mehr ſich die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten häuften,
deſto ſchwieriger wurde auch das Rettungswerk, und ſchließlich
ſtanden die Helfer ſelbſt vor dem Nichts. Dr Dehmel ſelbſt, der
nur über eine ſehr geringe Praxis verfügte, verſuchte als
Kaſſen=
arzt Beſchäftigung zu erlangen. Es gelang ihm aber nicht. So
geriet er in vollkommene wirtſchaftliche Notlage. Der Sohn des
berühmten deutſchen Dichters, deſſen Werke in tauſenden von
Exemplaren im deutſchen Volke verbreitet ſind, litt ſeit Wochen
ſchon bittere Not. Ueber den Söhnen der berühmten Dichter
ſchwebt ein eigenartiger Unſtern. Goethes Sohn war ein
charak=
terſchwacher Menſch, der Sohn von Hofmannsthal nahm ſich vor
einiger Zeit das Leben, weil er das Leben nicht zu meiſtern
verſtand und nun ſtarb auch der Sohn Richard Dehmels den
Freitod. Auch er iſt ein Opfer ſeiner Unfähigkeit, ſich den
nüch=
ternen Forderungen des Lebens anzupaſſen, denn er hat es
niemals verſtanden, ſeine hervorragenden Kenntniſſe als Arzt
für ſich ſelbſt zu verwerten. Wenn er ein Mann der nüchternen
Gegenwart geweſen wäre, hätte er als Arzt auch ſeinen
Lebens=
unterhalt finden können.
Heinrich Dehmel, der bekannte Berliner Arzt und
reund, der Sohn des berühmten Dichters Richard
Deh=
aus wirtſchaftlicher Not den Freitod gewählt. Dr.
war ein von Idealen erfüllter Mann, der ſich zum
ſtek geſetzt hatte, eine Berat
Warumheute erſt recht wieder Dr. Thompſon’s
Schwanpulver? Bereits ſeit über 50 Jahren iſt Schwan=
Seifenpulver in dem bekannten roten Paket bewährt und begehrt.
Und doch iſt Dr. Thompſon’s Schwanpulver zum Waſchen und
Scheuern heute erſt recht modern, weil es neben höchſter und
ſcho=
nender Reinigungskraft beſonders preiswert und ſparſam iſt. Und
wer müßte heute nicht ſparen! Ein guter Rat: Verſuchen Sie
einmal als Haushaltſeife die reine, milde Schwan=Seife.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 16. September
16.00: Leipzig: Guſtav=Adolf=Feier.
17.00: Karlsruhe: Nachmittagskonzert des Philhar
Werke von Flotow, Joh. Strauß, Puccin
Auf dem Boulevard Dondukoff in Sofia ſitzt ein halbes
Dutzend Zigeunerjungen vor kleinen Holzkiſten, klopft mit
Schuh=
bürſten einladend auf die Kiſten, ruft „Waxa, Waxa” (kommt von
„Schuhwachs”) und iſt bereit, für fünf Lewa ein paar Schuhe auf
neu zu wichſen. Es ſind die „fliegenden Schuhwichſer”, die im
Gegenſatz zu ihren älteren Kollegen von der „Waxadſchi=Gilde‟
noch keine Nummer tragen, alſo noch keine im Polizeiregiſter
ein=
getragene Schuhwichſerfirma haben und die immer auf dem
Sprung ſind, mit ihrem klappernden Holzkaſten vor dem
Schutz=
mann Reißaus zu nehmen. Das Geſchäft geht ſchlecht — die
Kriſen=
zeit zwingt den Sofioter Bürger, ſich ſelbſt eine Schachtel
Schuh=
wichſe zu kaufen, die auch fünf Lewa koſtet oder gar die Schuhe
ungeputzt zu laſſen. Da kommt nun ein feiner Herr daher —
ſchwarze Lackſchuhe, weiße Flanellhoſen, Sporthemd und karierter
Strohhut (letztes Erzeugnis der bulgariſchen Herrenmode) und
begehrt, ſich für fünf Lewa die Lackſchuhe aufpolieren zu laſſen.
Sechs Zigeunerbengel ſtürzen ſich dienſteifrig auf den noblen
Kun=
den — ein „Pharaone”, wie man die Zigeuner hier ob ihrer
vor=
nehmen, uralten Abſtammung ſcherzhaft nennt, trägt den Sieg
da=
von und bekommt die Schuhe in ſeine ſchwarz=braun gefleckten
Arbeitshände. Flink huſchen die Bürſten über das Leder, zart wird
die ſchwarze Paſte verteilt, hurtig wird von neuem gebürſtet, mit
einem Samtlappen nachgefummelt, bis die Stiefel unter der
weißen Hoſe in herrlichem Kontraſt erſtrahlen. Noch während der
letzten „Arbeits=Tempi” ſchaut der junge Burſche erwartungsvoll
auf die Hand des Kunden, die nun gleich in der Hoſentaſche
ver=
ſchwinden muß, um eine Fünflewamünze herauszuziehen —
viel=
leicht gar noch einen Lewa Backſchiſch dazu. — Aber — oh Schreck,
22.30: Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Köln: Nachtmuſik und Tanz.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Freitag, 16. September
10.10: Leipzig: Schulfunk: Barbara Uttmann führt das
Spitzen=
klöppeln ein. Lehrſpiel.
15.00: Jungmädchenſtunde: Jugend hilft der Jugend.
15.45: Jugendſtunde: Praktiſches Naturforſchen.
16.00: Pädagogiſcher Funk.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Clauß: Neue Wege der Völkerrunve.
18.00: Prot. Dr. Ramme: Inſekten als Muſikanten.
18.30: Dr. Hamm: Konjunkturwende und Wirtſchaftspolitik.
19.00: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
19.20: Dr. Scheumann u. Dr. Meyer=Houſſelle: Die
Kleinkinder=
fürſorge.
19.40: Zeitdienſt.
20.00: Waſhington: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht.
20.15: Hamburg: Seefahrt iſt not. Alarm ins deutſche Land.
21.15: Königsberg: Opern=Querſchnitt: Undine. Einführende Wortes
penn man Gelegenheit fand, einen Beſuch in der Bera=
zlle abzuſtatten und mit Dr. Dehmel über das Hilfswerk
ſſihen. Gerade in unſerer Zeit, wo infolge von Not, Elend
knger die Selbſtmorde ſich beſonders gehäuft haben, war
ſeratungsſtelle von großer Bedeutung. Sie war nicht die
in Berlin. Neben ihr wurde eine Beratungsſtelle für
hmide ſchon vor 25 Jahren von der Heilsarmee in Berlin
hiet. Dieſe Hilfsſtätte der Heilsarmee erlangte größere
Emlichkeit. Traurige Eheverhältniſſe, unglückliche Liebe,
aftliche Not des einfachen Volkes werden hier verhandelt,
Hen, die irgendein Verbrechen begangen haben, werden ge=
Verhandlungen werden eingeleitet und manches
Men=
len, das ſchon verloren ſchien, wird erhalten. Kinder
mit Eltern, Eltern mit Kindern verſöhnt, die Braut mit
ſrautigam und die Gattin mit dem Ehemann. Es ſino
eliſche Belaſtungen, die hier von den Menſchen genommen
IIn der Rettungsſtelle des Dr. Dehmel waren es andere
die beraten und denen geholfen werden ſollte. Es waren
Die heutige Nummer hat 12 Seiten
ute der gebildeten Stände und aus den Geſellſchafts=
ERNTEN 27 BIS 30 + MUSTERCIGARETTEN MISCHUNGSNUMMER RS OM
Die Cigaretten sin
methoden, die zug
abak
REEMTSMA CIGARETTENFABRIKEN G. M. B. H. ALTONA-BAHRENFELO
Atte
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 258
Darmſtädter Tagblatt / Seſſiſche Neueſte Na, 7:i. .en
Eine Zabeit durch Aluminiumſtaub=Exploſion in die Luft geflogen.
Die Rieſenbauken der römiſchen Kaiſerzeit werden ausgegraben.
Blick auf das zerſtörte Aluminium=Werk in Barnsdor
Durch eine furchtbare Aluminiumſtaub=Exploſion wurde das neu erbaute Aluminium=Werk der
Broncefarben=Werke A.=G. in Barnsdorf (Mittelfranken) faſt völlig zerſtört. Wie durch ein Wunder
ſind keine Menſchenleben zu beklagen.
Das jetzt freigelegte Theater des Marcellus, das von Kaiſer Auguſtu
Auf Veranlaſſung des Duce werden in Rom umfangreiche Ausgrabungen vorgenommen, be
wertvolle Bauwerke aus der glanzvollen Kaiſerzeit der „Ewigen” Stadt wieder freigelegt
Reich und Ausland.
Der Führer des evangeliſchen
Auslandsdeutſchkums:
Sachſenbiſchof Teutſch 80 Jahre all.
Aus Siebenbürger Kreiſen wird uns
geſchrie=
ben: Am 16. September vollendet der
Sachſen=
biſchof D. Dr. Friedrich Teutſch ſein 80.
Lebens=
jahr. Seit 26 Jahren ſteht er an der Spitze der
evangeliſchen Landeskirche augsburgiſchen
Be=
kenntniſſes in Siebenbürgen, die vor ihm ſein
Vater, der bedeutende Biſchof Georg Daniel
Teutſch geleitet hat. Der Weltkrieg und die
nach=
folgenden politiſchen und wirtſchaftlichen
Um=
wälzungen haben das ſo feſt gefügte Haus der
evangeliſchen Kirche im ſchönen Siebenbürger
Lande bis in die Grundfeſten erſchüttert. Durch
die rumäniſche Bodenreform wurde der größte
Teil des kirchlichen Grundbeſitzes enteignet. Der
Staat kam ſeiner grundgeſetzlich verankerten
Bei=
tragspflicht für Kirche und Schule nicht mehr
nach. Aber das kernige Sachſenvolk hat vor der
Not nicht kapituliert. In ſchwerſter Zeit hat
Biſchof Teutſch alle deutſchen evangeliſchen
Ge=
meinden Großrumäniens geſammelt und ſie der
alten Landeskirche in Siebenbürgen angegliedert.
Furchtbares Eiſenbahn=Anglück in Algier.
Grauenvolle Einzelheiten über die Kalaſtrophe des Fremdenlegionär=Zuges.
120 Toke, annähernd 300 Verletzte.
Ineine 80 Mekerkiefe Schlucht
abgefkürzt.
Paris, 15. September.
Ein Militärzug mit Fremdenlegionären iſt,
wie bereits gemeldet, zwiſchen Zielboun und
Turenne in Algier entgleiſt und einen Abgrund
hinabgeſtürzt.
Nächkliche Booiskakaftrophe
im Swinemünder Hafen.
Drei junge Menſchen ertrunken.
Swinemünde. Im Hafen von
Swine=
münde forderte ein Bootsunglück drei
Todes=
opfer. Dort liegt zurzeit die Segeljacht „
Sala=
mander”, die dem Akademiſchen Verein „Hütte‟,
Berlin, gehört. Die Segler — fünf Studenten
hatten zwei junge Mädchen eingeladen. Nach
einigen vergnügten Stunden an Bord wollte der
Führer der Yacht, Walter Wilde, die beiden
Mädchen in dem kleinen Beiboot nach ihrem
Wohnort Oſternothafen überſetzen. Dabei iſt das
Boot in das Kielwaſſer eines einfahrenden
eng=
liſchen Dampfers geraten und gekentert. Das
Boot iſt kielobentreibend gefunden worden. Es
beſteht kein Zweifel mehr, daß alle drei Inſaſſen
den Tod in den Wellen gefunden haben. Bei
dem Ertrunkenen handelt es ſich um den 24
jäh=
rigen Sohn des Profeſſors Ernſt Wilde aus
Magdeburg. Die beiden ertrunkenen Mädchen
heißen Marie Haaſe und Eliſabeth Weiland. Am
Donnerstag vormittag wurde der Swinemünder
Hafen von einer Fiſcherflottille abgeſucht.
Beim Schichtwechſel verunglückt.
Ein Toter, ein Schwerverletzier.
Eſſen. Auf Schachtanlage „Anna” der
Hoeſch=Köln=Neueſſen=A.=G., in Alteneſſen,
ver=
unglückten zwei Bergarbeiter, als ſie beim
Schichtwechſel verbotswidrig die Stapelförderung
benutzten. Während der eine kurz darauf ſtarb,
mußte der andere ſchwer verletzt ins
Kranken=
haus gebracht werden.
Nach einem geſtern vormittag im
Kriegs=
miniſterium eingegangenen Telegramm ſind
bis=
her aus den Trümmern des bei Turenne in
Algerien in eine Schlucht geſtürzten
Transport=
zuges der Fremdenlegion 60 Leichen geborgen
worden. Außerdem wurden 150 Verletzte in die
Krankenhäuſer eingeliefert. Unter den Toten
befindet ſich das geſamte Zugperſonal, mit
Aus=
nahme eines einzigen Beamten, der ſich im
Augenblick des Unglücks im letzten Wagen
be=
fand und abſpringen konnte, bevor dieſer Wagen
der Lokomotive und dem ganzen Zug
nach=
ſtürzte.
Die Zahl der Toten bei dem Abſturz eines
mit Fremdenlegionären beſetzten Zuges in der
Gegend von Tlemcen dürfte etwa 120 betragen.
Der ganze Zug, beſtehend aus der Lokomotive,
dem Packwagen und 30 Perſonenwagen, iſt bei
Turenne, in der Gegend von Tlemcen die
Bö=
ſchung hinuntergeſtürzt und liegt in einer achtzig
Meter tiefen Schlucht, wo er einen
unentwirr=
baren Trümmerhaufen bildet, unter dem
Hun=
derte von Legionären begraben liegen. Es
han=
delt ſich um einen Militärtransportzug, der mit
einem 510 Mann ſtarken Bataillon der
Frem=
denlegion beſetzt war.
Die Aufräumungsarbeiten geſtalten ſich
infolge der Unzugänglichkeit der
Unfall=
ſtelle außerordentlich ſchwierig; ſie ſind
noch im Gange, ſo daß die Zahl der Toten
und Verwundeten nicht genau ermittelt
werden konnte.
Kurz vor Mittag wird im Kriegsminiſterium
mitgeteilt, daß die Zahl der identifizierten
To=
ten ſich auf 55 beläuft. Bisher wurden ſerner
283 Verletzte geborgen.
Ueber das Eiſenbahnunglück bei Tlemcen
lie=
gen auch in den Nachmittagsſtunden des
Don=
nerstag nur wenige ergänzende Meldungen vor.
Die Aufräumungsarbeiten ſind noch in vollem
Gange. Der Zugführer des Unglückszuges der
ſich unter den Ueberlebenden befindet, erzählte,
daß er in einer ſcharfen Kurve plötzlich
habe, wie ſich die Lokomotive auf die E
legt habe und in den Abgrund geſtürzt ſi. Grm Punkt
einen Augenblick zu verlieren, ſei er dau
Eism1.
aus dem Wagen geſprungen und in
grund gerollt, ſo daß er nur mit geringe Wriſher erö
ine
abſchürfungen davongekommen ſei.
Tlemcen und der Unglücksſtelle verkek=
Donnerstag vormittag ununterbrochen Hl
die die Verletzten in das Dorf brin
ihnen die erſte Hilfe zuteil wird. Die 1n
ſtelle ſelbſt bietet nach Berichten von
zeugen einen geradezu entſetzlichen Ank
geriſſene Gliedmaßen, Kochgeſchirre uu
wehre liegen bunt durcheinander. Aus
trümmerten Wagen dringt ununterbro/
Schreien und Röcheln der Opfer,
die=
einem Schraubſtock zwiſchen den Eiſente
geklemmt liegen.
Wildweſt in Berlin=Charlottenburgh69
ERIIAN
Geldiranspork der Aboag geraubt. — Die Täler mil 24 489
1 ſiere Fort
Ein koller Gaunerſkreich.
Jedoch wird augenblick die Zahl der Toten auf
120 und die der Verletzten auf 150 geſchätzt. Von
den Offizieren des Bataillons wurde nur einer
lebend geborgen; er iſt ſchwer verletzt. Die ganze
Bevölkerung von Turenne, Europäer und
Ein=
geborene, beteiligen ſich eifrig an dem Hilfswerk.
General Rollet, der Inſpekteur der
Fremden=
legion, leitet perſönlich die Rettungsarbeiten.
Augenzeugen berichten dem „Paris Midi”
über ihre entſetzlichen Eindrücke an der
Un=
glücksſtelle. Die Trümmer der Lokomotive und
der 30 Wagen des Zuges bilden auf dem Grund
der 80 Meter tiefen Schlucht ein faſt
unentwirr=
bares Chaos, aus dem die erſchütternden
Schmerzensſchreie der begrabenen, zwiſchen den
Trümmern eingeklemmten und mit dem Tode
ringenden Schwerverletzten dringen. Da kein
Weg in die Schlucht hinabführt, müſſen die
Ver=
letzten, wenn man ſie mit großer Mühe befreit
hat, die ſteile Böſchung zum Eiſenbahndamm
hinaufgeſchleppt werden, wo ſie in Lazarettzüge
untergebracht und nach Tlemcen gebracht
wer=
den. Die durch dieſe Unzulänglichkeit bedingte
Verzögerung der Rettungsarbeiten hat bereits
viele Schwerverletzte das Leben gekoſtet, da ſie
verbluteten, bevor ihnen Hilfe gebracht werden
konnte. Am Hange der Schlucht liegen in langer
Reihe, die Geſichter mit Taſchentüchern
zuge=
deckt, die Leichen der Opfer.
Berlin. Am Donnerstag vormittag, kurz
nach 8.30 Uhr, wurde in Charlottenburg ein
verwegener Ueberfall auf einen Geldtransport
der Aboag verübt. Beamte der Berliner
Omni=
busgeſellſchaft hatten den Auftrag erhalten, in
Rollen verpacktes Silbergeld bei der Stadtbank
in Papiergeld umzutauſchen. Als die Beamten
das Gebäude der Stadtbank betreten wollten,
eilten von der anderen Straßenſeite mehrere
junge Leute herbei, die ſofort eine wüſte
Schießerei eröffneten. In der allgemeinen
Ver=
wirrung gelang es ihnen, eine Kiſte, in der ſich
33 000 RM. Papiergeld befanden, an ſich zu
reißen und damit in einem dunkelblauen
Kraft=
wagen, der die Nummer TA 16 393 führt, in
Richtung auf den Kurfürſtendamm zu
entkom=
men. Es konnte bereits feſtgeſtellt werden, daß
der Kraftwagen am Mittwoch geſtöhlen worden
iſt. Bei der Schießerei wurden zwei Beamte der
Stadtbank verletzt. Der Stadtbankinſpektor trug
einen ſchweren Kopfſchuß davon. Der zweite
Be=
amte wurde leichter verletzt.
Nach den bisherigen Ermittlungen hat ſich
der geſtrige Raubüberfall vor dem Rathaus
Charlottenburg folgendermaßen abgeſpielt:
In der neunten Vormittagsſtunde, als vier
Beamte der B.V. G. aus der Girokaſſe, die ſich
im Rathaus Charlottenburg befindet, heraus=
Bankügetfall in Altona
Die Urſache des Unglücks
iſt in einer Senkung der Gleiſe zu ſuchen. In
der Pariſer Preſſe tauchen, wie ſtets in ſolchen
Fällen, bereits Vermutungen auf, daß es ſich um
ein Attentat handeln könne; doch berechtigt
nichts zu dieſer Annahme. Die Gleisſenkung iſt
offenbar darauf zurückzuführen, daß die
Schot=
terung des Bahndamms vom Regen
unterwa=
ſchen und teilweiſe fortgeſchwemmt wurde. Die
Gleiſe haben dann unter dem Gewicht des Zuges
nachgegeben, und zwar auf einer Länge von etwa
400 Metern.
kamen, wurden ſie von vier jungen Burſchen, die
offenbar im gegenüberliegenden Hauſe gewartet
hatten, überfallen. Zwei B.V.G.=Beamte, die
die ſchwere Kiſte trugen, in der ſich 33 100 RM.
in 10=, 20= und 100=Markſcheinen für die
mor=
gige Lohnzahlung befanden, wurden von dem
Leiter des Betriebsbahnhofes Helmholtz=Straße,
Meyer, und dem Chauffeur des Wagens, auf
dem Wege von der Kaſſe bis zum Auto gedeckt.
Die vier Burſchen ſchlugen auf die Träger der
Kiſte ein, die den Holzkaſten fallen ließen und
feuerten gleichzeitig auf die Begleiter ſechs
Schüſſe ab. In der allgemeinen Verwirrung
er=
griffen die Räuber blitzſchnell die Kiſte und
war=
fen ſie in eine bereitſtehende dunkelblaue
Mer=
cedes=Benz=Limouſine, mit der ſie durch die
Leibniz=Straße in Richtung Kurfürſtendamm
da=
vonraſten und im Gewühl des Straßenverkehrs
unerkannt entkamen. Der Vorſteher des
Be=
triebsbahnhofes in der Helmholtz=Straße, der
56jährige Otto Meyer, hat einen Kopfſchuß
er=
halten, an deſſen Folgen er eine Stunde ſpäter
im Krankenhaus Weſtend verſtarb.
Die Beamten hatten, wie alltäglich, die
Fahr=
gelder des Betriebsbahnhofs Helmholtz=Straße
nach der Girokaſſe geſchafft und waren
beauf=
tragt, die Lohngelder für die morgen
ſtattfin=
denden Lohnzahlungen in Empfang zu nehmen.
Altona. Am Donnerstag, kurz n.c
Uhr, wurde auf die Depoſitenkaſſe der E
und Privatbank, in der Holſten, ein Ru
fall verübt. Die Alarmanlage der Ban;
plötzlich ſchrill und im Schaufenſter eſ
auf einem Schild in roter Schrift d
„Hilfe, Ueberfall!” Vor der Bank ve
ten ſich, wie von einem Augenzeugen
wird, mehrere mit Knüppeln bewaffne
barn. Als drei Männer in ruhigem So
Bank verließen und ſich in immer ſchi
Tempo einem in etwa 50 Meter
En-
auf der anderen Straßenſeite haltendn
näherten, wurden ſie von den Paſſanten /
Sie ſchwangen ſich ſchließlich auf den
vagen und fuhren ſchnell davon, verf.
einem mit einer Piſtole bewaffnete
beamten und einem Poliziſten, die ſich b
eines Kraftwagens bemächtigt hatten.
Polizeibehörde mitteilt, iſt den drei
eine Kaſſette, die ein Sparkaſſenbuch u.
heute zu Proteſt gehenden Wechſel en/
die Hände gefallen. Zwei der
Räuber=
bereits verhaftet werden.
bel
„Graf Zeppelin” bereits in Sc)
der braſilianiſchen Küſte.
Hamburg. Wie die Hamburg-
Linie mitteilt, befand ſich das Luftſch iſ
Zeppelin” geſtern früh um 2.10 Uhr Gr.
Zeit auf 3.20 Grad Nord und 28.45 Gad
das iſt etwa 150 Seemeilen nordweſtlick
ſel St. Pauls Rock. Das Luftſchiff wir
nambuco landen und nach kurzem A
nach Rio de Janeiro weiterfahren.
„American Nurſe” noch nicht über Scall
London. Die Meldung, daß das
„American Nurſe”, das vorgeſtern frük
York zu einem Flug nach Rom geſtarte11
reits geſtern in den erſten Morgenſturn
Sardinien geſichtet wurde, hat ſich
ſtätigt.
Das Flugzeug „American Nurſe” iſt
Das von den Berliner Geldtransporträubern
zu ihrem Ueberfall benutzte Auto konnte zu
Mittag auf der Chauſſee nach Moorlake, hinter
der Glienicker Brücke, aufgefunden werden. Von
den Tätern ſelbſt fehlt noch jede Spur. Für
ihre Ergreifung ſind insgeſamt 2000 RM.
Be=
lohnung ausgeſetzt.
beleuchteten römiſchen Flugplatz von de
den und Journaliſten vergeblich erwa
den. Es fehlt bisher jede Nachricht 7
Landung in einem anderen italieniſch)
hafen oder von einer Landung an der
oder portugieſiſchen Küſte.
Familie Hutchinſon kommt nach Ern
London. Der Aberdeener Fiſ)0
„Lord Talbot”, der die verunglückte
Hutchinſon an der grönländiſchen Ku
funden hat, iſt vom Verlag des „Dailn
gechartet und beauftragt worden, die *
Familie nach England zu bringen.
Zwei Frauen
wollen den Kanal durchſchwimnn
London. Zwei Frauen, die deutſche
merin Koch und die Holländerin Broi
vorgeſtern abend von Kap Griz
Ne=
einem Verſuch, den Aermelkanal zu du
men, geſtartet.
agg, 16. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sport, Spiel und Jurnen
Fußball im Kreis Starkenburg.
Großkämpfe am 18. Hepkember.
ßolizei Darmſtadt—Viktoria Walldorf.
Hermania 03 Pfungſtadt—Germania Eberſtadt,
„Sportvgg. 04 Arheilgen—SV. 98 Darmſtadt.
zrſſia Dieburg—Germania Ober=Roden,
7B. Sprendlingen—SV. Mörfelden.
E. 03 Egelsbach—Union Darmſtadt.
nat=Weiß Darmſtadt—FV. Eppertshauſen (11 Uhr),
s Barometer der Starkenburger Kreisliga ſteht auf
Hoch=
am kommenden Sonntag finden die erſten Spiele ſtatt,
der Tabelle für einige Zeit ein feſteres Bild geben
könn=
lber nicht nur die Tabellenkonſtellation, ſondern auch die
on einiger Begegnungen macht dieſe zu Großkämpfen.
ſichtigſte Spiel ſteigt zweifellos auf dem Platze der
Poli=
mſtadt, wo die Tabellenführung entſchieden wird. Man
Darmſtadt bisher nur von den Walldörfern gehört,
wird man ſie in dieſer Saiſon am Sonntag zum erſten
Es iſt daher ſchwer, einen richtigen Tipp zu wagen, aber
mäßig rechnen wir mit einem Sieg der Grünen. — In
ſnadt treffen ſich die beiden Nachbarrivalen. Im Vorjahre
ſhnun ſich beide Mannſchaften zweimal unentſchieden.
Dies=
ſeicht die Papierform mehr für Pfungſtadt, ohne daß
da=
ver der Sieg der Einheimiſchen ſicher wäre — Das
Arheil=
ühlchen ſieht Rivalen früherer Jahre im Kampf. Auch hier
ödie Papierform für einen Arheilger Erfolg, der wohl auch
ben wird. — Dieburg erwartet Germania Oberroden. Für
ißte wird in der Kreisſtadt nichts zu holen ſein. —
Sprend=
hat Mörfelden zu Gaſt. Die Mörfelder haben in
Sprend=
ſchon immer recht glücklich gekämpft, ſo daß wir uns nicht
an würden, wenn es eine Ueberraſchung gibt. Normal
hallerdings Sprendlingen knapp in Front bleiben. — Einen
Gang wird es zwiſchen dem FC. Egelsbach und Union
nadt abſetzen. Die Beſſunger haben das Zeug in ſich,
wenig=
ſinen Punkt in Egelsbach zu holen. Ob ſie aber auch das
ſotwendige Glück haben, iſt eine andere Frage. — Bereits
geags um 11 Uhr empfängt Rot=Weiß an der Rheinallee den
bpertshauſen. Die Rodgauleute haben zweifellos die
Sai=
acklicher eröffnet als die Darmſtädter. Dieſen bietet ſich
enntag eine reelle Chance, zu den erſten Punkten zu kom=
Allerdings will Eppertshauſen geſchlagen ſein. Ausgang
Die Spiele beginnen durchweg um 3 Uhr, nur das
letzt=
uete macht eine Ausnahme.
Die A=Klaſſe am 11. September 1932.
ſuppe Bergſtraße: Das Ereignis des Sonntags war
ie Niederlage des Faporiten Viktoria Griesheim in
Geins=
die Geinsheimer gewannen mit 3:0 (0:1) und ſorgten
da=
ffür, daß das Meiſterſchaftsrennen keine einſeitige
Angele=
wird. Die weiteren Ergebniſſe ſind normal: Reichsbahn
madt-Poſt 5:1 (3:1), Groß=Gerau-Jugenheim 5:1 (3:1),
ſuſtadt—Dornheim 2:1 (1:0), Leeheim—Eintracht Darmſtadt
gebrochen. Bei letzterem Spielabbruch war Leeheim der
ſte Teil.
ſuppe Odenwald: Michelſtadt—Roßdorf 2:2 (2:0).
Kuauſen—Erbach 1:1 (0:1). Groß=Umſtadt—Ober=Ramſtadt
(0, Lengfeld-Beerfelden 4:1 (2:0), Schaafheim—Kleeſtadt
(0). Im großen ganzen ſind die Ergebniſſe normal; auch
rfolg Groß=Umſtadts darf nicht überraſchen, da ſich die
haft recht gut herausgemacht hat. Die Tabelle nimmt all=
Au feſtere Formen an, wie nachſtehend zu erſehen:
Spiele Gew. Un. Verl. Tore Pkte.
Sportverein Roßdorf
38:6
Germania Babenhauſen
11:6
VfL. Michelſtadt
14:14
FSV. Groß=Zimmern
19:9
Spielvgg. Groß=Umſtadt
8:5
Sportverein Höchſt
14:13
Sportklub Ober=Ramſtadt
10:6
Viktoria Schaafheim
10:12
VfR. Erbach
8:17
Sportverein Lengfeld
10:14
Viktoria Kleeſtadt
9:31
VfR. Beerfelden
6:24
Gruppe Dreieich. Hier gab es am Sonntag eine
Rie=
ſenüberraſchung: der Ex=Kreisligiſt Union Wixhauſen verlor auf
eigenem Platze gegen den FC. 02 Dreieichenhain mit 1:2 (1:1).
Das Ergebnis dürfte beſonders in Dietzenbach große Begeiſterung
hervorgerufen haben, denn dort iſt man natürlich auch ſcharf auf
die Meiſterſchaft. Dietzenbach ſpielte in Erzhauſen, wo der Kampf
beim Stande von 3:2 für D. abgebrochen wurde. Wer die Schuld
am Abbruch trägt, muß erſt die Behörde klären. Weitere
Ergeb=
niſſe: Tgde, Sprendlingen—FC. Langen Reſerve 3:2 (2:2), SV.
Offenthal TuSV. Meſſel.
Die A=Klaſſe am 18. September.
Gruppe Bergſtraße: SV. Weiterſtadt—Poſt
Darm=
ſtadt. FSV. Jugenheim—SV. Geinsheim. Eintracht Darmſtadt—
SV. Groß=Gerau (1.30 Uhr), Boruſſia Dornheim-Viktoria
Gries=
heim. Reichsbahn Darmſtadt—Germania Leeheim. —
Spiel=
beginn 3 Uhr.
Gruppe Odenwald: SV. Roßdorf—Spielvgg Groß=
Um=
ſtadt. VfR. Erbach-Viktoria Schaafheim. VfR. Beerfelden—
Vik=
toxia Kleeſtadt, SV. Höchſt—SV. Lengfeld, SC. Ober=Ramſtadt—
FSV. Groß=Zimmern (Spielbeginn 3 Uhr).
Gruppe Dreieich: SV. Offenthal—Union Wixhauſen,
FC. 02 Dreieichenhain—TuSV. Meſſel, SC. Dietzenbach—Tgde.
Sprendlingen. FC. Langen Reſerve—SV. Erzhauſen.
Handball im Odenwaldgan der 9.T.
Am Sonntag, 18. September, kommen zum Austrag:
Pflichtſpiele.
Kreisklaſſe: Die Kreisklaſſenvereine ſind ſpielfrei.
Meiſterklaſſe und B=Klaſſe, Gruppe Nord: Lengfeld 1. —
Rein=
heim 1.: 3.45 Uhr; Lengfeld 2. — Reinheim 2.: 2.15 Uhr;
Nieder=Klingen 1. — Groß=Bieberau 1.: 3.45 Uhr; Nieder=
Klingen 2. — Groß=Bieberau 2.: 2.15 Uhr.
A=Klaſſe Süd: Steinbach 1. — Erbach 2.: 3.30 Uhr; Kirch=
Brom=
bach 2. — König 2.: 3.30 Uhr; Zell 1. — Steinbuch 1.:
3.30 Uhr.
A=Klaſſe Nord I: Groß=Umſtadt 2. — Spachbrücken 1.: 3.30 Uhr;
Semd 1. — Altheim 1. 3.30 Uhr; Heubach 1. — Klein=
Zim=
mern 1. 2.45 Uhr.
A=Klaſſe Nord II: Schaafheim 1. — Klein=Umſtadt 1.: 3.30 Uhr;
Richen 1.
Langſtadt 1.: 3.30 Uhr.
B=Klaſſe Süd: Hainſtadt 1. — Steinbach 2.: 3.30 Uhr; Böllſtein
1. — Mümling=Grumbach 1.: 3.30 Uhr.
C=Klaſſe Süd: Zell 2. — Steinbuch 2: 2.00 Uhr.
C=Klaſſe Nord I.: Schaafheim 2. — Altheim 2.: 2.00 Uhr;
Heu=
bach
— Hergershauſen 2.: 1.30 Uhr.
C=Klaſſe Nord II: Fränkiſch=Crumbach 1. — Reinheim 3.: 3.30
Uhr; Spachbrücken 2. — Reichelsheim 1.: 3.30 Uhr.
Freundſchaftsſpiele.
Mommart 1. — Kirch=Brombach 1.: 1.30 Uhr; Groß=
Zim=
mern 1. — Griesheim 1.: 4.00 Uhr.
Nr. 258 — Seite
Ausbau des Sporkplatzes des FC. Einkracht 1919.
Darmſtadt.
Einem dringenden Bedürfnis entſprechend und durch die
lobenswerte Einſicht der Stadtverwaltung hat Eintracht ſeinen
Sportplatz in ſpielfähigen Zuſtand verſetzt und gleichzeitig mit
einer ordnungsmäßigen Einfriedigung verſeben
Der Ausbau des Platzes verdient inſofern beſondere
Anerken=
nung, daß er nicht nur im Intereſſe des Sports geſchehen, ſondern
daß auch das Landſchaftsbild mit dem anſchließenden
Feſthallen=
gelände gegenüber früher weſentlich gehoben iſt.
Nicht unerwähnt ſoll hier bleiben, daß der FC. Eintracht trotz
der wirtſchaftlichen Notlage alles aus eigener Kraft und Mitteln
geſchaffen hat.
Mit beſonderer Freude konnte man feſtſtellen, wie Mitglieder
und Anhänger ſich in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung
ſtell=
ten. Es ſei deshalb allen, die zum Ausbau des Sportplatzes
bei=
trugen, gedankt. Ganz beſonderer Dank aber gebührt unſerem
langjährigen Mitglied, Herrn Gaſtwirt Karl Bernius, dem
Poli=
zeiſportverein Darmſtadt, der Stadtverwaltung ſowie dem Amt für
Leibesübungen, durch deren bereitwillige Unterſtützung der
Aus=
bau des Sportplatzes möglich war.
Kreisliga Südheſſen.
Gruppe 3 (Ried).
Der Führerwechſel in dieſer Abteilung iſt darauf
zurück=
zuführen, daß ſich die beiden Rivalen um den erſten Platz in Groß=
Rohrheim trafen. Dieſes und die anderen Reſultate lauten:
Alemannia Groß=Rohrheim — Olympia Biebesheim , 1:0.
Vorwärts Bobſtadt — Sp.Vgg. Klein=Hauſen ..
7:1.
Tv. Biebesheim — Tgde. Stockſtadt . . ..
3:1.
Hüttenfeld — VfR. Fehlheim",
... 5:0.
Der Kampf um die Führung endete für die ſeither an erſter Stelle
ſtehende Olympia Biebesheim mit dem knappſten aller Ergebniſſe.
Die übrigen Kämpfe brachten die von uns angedeuteten Siege
der Gaſtgeber, die allerdings zum Teil unerwartet hoch ausfielen.
Die Zwingenberger waren diesmal ſpielfrei. — Die Tabelle:
Spiele gew. un. verl. Punkte
Alem. Groß=Rohrheim
Olympia Biebesheim
Zwingenberg
Tgde. Stockſtadt
Hüttenfeld.
Turnverein Biebesheim
Bobſtadt
Klein=Hauſen . . ..
Fehlheim".
Welkerbericht.
Weiterer kräftiger Barometeranſtieg hat zur Entwicklung
eines Hockdruckgebiets geführt, das ſich quer über Mitteleuropa
erſtreckt. Unter ſeinem Einfluß wird vrerſt vielfach
aufheitern=
des Wetter herrſchen, wobei allerdings verbreitete, für das
herbſt=
liche Hoch charakteriſtiſche Frühnebelbildungen eintreten. Die
Temperaturen, die durch Ein= und Ausſtrahlung beſtimmt
wer=
den, erfahren zwiſchen Tag und Nacht ſtärkere Gegenſätze.
Ausſichten für Freitag, den 16. September: Nach
Frühnebelbil=
dungen tagsüber aufheiterndes und trockenes Wetter,
Tempe=
raturgegenſätze zwiſchen Tag und Nacht ſich etwas
ver=
ſchärfend.
Ausſichten für Samstag, den 17. September: Noch Fortdauer der
Hochdruckwetterlage.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Bö)mann;
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Schlußdlenſt: Andrea” Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr. Herbert Netie;
für den Inſeraientel und geſchäftliche Mittellungen: Willp Kuble;
Druck und Verlag: L. C. Witiich — ſämilich in Darmſtiadt
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v. Ld., 19 J., ſucht
Stellg. bis 1. Okt
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beſſ. Hauſe gedient
hat. ſucht bis zum
1. Okt. Stellung in
beſſ., auch
Geſchäfts=
haush. Gut.
Zeug=
nis vorhand. Ang.
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ſucht in gut. Hauſe
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Referenzen unt. G. 59 a. d. Gſch. (12820
Lichtbilder
Zeugnisabſchriften
uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber
wer=
den daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen jeweils ſchnellſfens zurück=
(1605a
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine
Original=
zeugniſſe einſenden.
Der deutſche Außenhandel im Auguſt.
Geſtiegener Ausfuhrüberſchuß. — Leichker Rückgang der Einfuhr.
waren nur knapp gehalten Späte Schuldbuchforderungen mit
62½ Prozent etwas freundlicher, Neubeſitz 6,8 Prozent. Am Aktien=
Das Kriſenbild
markt wurden die Umſätze zum Berliner Schlußkurs getätigt. JG.
im Spiegel des Außenhandels.
Die Einfuhr, die im Auguſt 331 Mill. RM. beträgt iſt
gegenüber dem Vormonat um 35 Mill. RM. zurückgegangen. Den
ſtärkſten Anteil an dieſem Rückgang haben mit einer Abnahme um
24 Mill. RM. die Lebensmittel, deren rückläufige Einfuhr aus
Saiſongründen zu erwarten war. Die Fertigwareneinfuhr iſt um
7 Mill. RM., die Rohſtoffeinfuhr um 4 Mill. RM. geſunken. Die
Abnahme der Geſamteinfuhr um rund 10 v. H. des Wertes und
8 v. H. des Volumens iſt ganz überwiegend die Folge
mengen=
mäßig geringerer Einfuhren an Lebensmitteln (— 18 v. H.) und
Fertigwaren (— 16 v. H.): die Rohſtoffeinfuhr iſt der Menge nach
nicht zurückgegangen. Das durchſchnittliche Preisniveau der
ein=
geführten Rohſtoffe und halbfertigen Waren iſt noch um 3 v. H.
geſunken, läßt alſo für den Berichtsmonat im ganzen noch nicht die
Auswirkungen der in jüngſter Zeit geſtiegenen Rohſtoffpreiſe
er=
kennen. Bei den eingeführten Lebensmitteln zeigt das
durch=
ſchnittliche Preisniveau gegenüber dem Vormonat keine
Verän=
derung.
Soweit ſich ſchon überblicken läßt, gehören zu den
Bezugs=
gebieten, aus denen die Einfuhr in ſtärkerem Umfang
abgenom=
men hat die Vereinigten Staaten von Amerika, Argentinien
Nie=
derländiſch=Indien, Braſilien und die Niederlande. Rückläufig iſt
ferner die Einfuhr aus Britiſch=Indien, der UdSSR.,
Großbritan=
nien und Polen. Eine, wenn auch nur geringe, Zunahme hat die
Einfuhr aus Schweden und Dänemark erfahren.
Die Ausfuhr beträgt im Auguſt 428 Mill. RM. und hat
gegenüber dem (berichtigten) Juliergebnis um 2,5 Mill. RM.
abgenommen. Einem Rückgang der Fertigwarenausfuhr um 5
Mill. RM. ſteht dabei eine Zunahme der Lebensmittelausfuhr um
2,5 Mill. RM. gegenüber. Der Wertrückgang der Geſamtausfuhr
um etwa ½ v. H. iſt jedoch lediglich die Folge eines weiteren
Ab=
ſinkens des durchſchnittlichen Preisniveaus um 2 v. H.; der Menge
nach hat die Ausfuhr um 1½ v. H. (die Fertigwarenausfuhr um
1 v. H.) zugenommen. Saiſonmäßig hätte jedoch mit einer
ſtär=
keren Steigerung der Ausfuhr gerechnet werden müſſen. Dieſe hat
ſich indeſſen, und zwar auch wertmäßig, nur bei Textilerzeugniſſen
und einigen anderen Fertigwaren durchgeſetzt; in der
Geſamtaus=
fuhr wird dieſe Steigerung ausgeglichen durch einen weiteren
Rück=
gang der Ausfuhr von Eiſenwaren und Maſchinen nach der
UdSSR.
Neben Rußland war auch die Ausfuhr nach Frankreich und
der Schweiz weiterhin rückläufig. Geſtiegen iſt dagegen die
Aus=
fuhr nach Großbritannien, Schweden, Dänemark und den
Ver=
einigten Staaten von Amerika.
Die Handelsbilanz ſchließt im Auguſt mit einem
Aus=
fuhrüberſchuß in Höhe von 97 Mill. RM. gegenüber (berichtigt)
65 Mill. RM. im Juli ab.
Im einzelnen iſt über folgende Veränderungen zu berichten:
An dem Rückgang der Lebensmitteleinfuhr ſind
vor=
nehmlich Weizen (— 5 Mill. RM.), Küchengewächſe, Kaffee, friſche
Kartoffeln (jeweils — 4 Mill. RM.), Roggen (— 3 Mill. RM.),
Gerſte, Reis und Südfrüchte (jeweils — 2 Mill. RM.) beteiligt.
Zugenommen hat die Einfuhr von Obſt (+ 4 Mill. RM.) und
Butter (+ 2 Mill. RM.)
Unter den Rohſtoffen hat die Einfuhr von Tierfett und
Tran, Rohtabak, Oelfrüchten und Oelſaaten um jeweils 3 Mill.
RM. abgenommen. Geſtiegen iſt die Einfuhr von Mineralölen
(+ 4 Mill. RM.) und Wolle (+ 2 Mill. RM.).
Die Fertigwareneinfuhr verzeichnet bei den Textilien
eine Abnahme um 4 Mill. RM.
Bei der Fertigwarenausfuhr ſteht einer Abnahme der
Ausfuhr von Eiſenwaren um 8 Mill. RM. (Blech und Draht — 5,
Stab= und Formeiſen — 1 Mill. RM.) und nichtelektriſchen
Ma=
ſchinen um 2 Mill. RM. (vornehmlich Werkzeugmaſchinen) eine
Steigerung der Ausfuhr von Textilfertigwaren um 8 Mill. RM.
(Kleidung und Wäſche + 4. Wollgewebe + 2 Mill. RM.) ſowie
von Schwefelſaurem Kali und Chlorkalium Pelzen und
Pelz=
waren, Kinderſpielzeug um jeweils 1 Mill. RM. gegenüber.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Der teilweiſe recht ſchwache Schluß der vorgeſtrigen New
Yorker Börſe und die anhaltende Unſicherheit in der inneren
Poli=
tik hatten im geſtrigen Berliner Vormittagsverkehr ſtärkere
Zu=
rückhaltung ausgelöſt. Die Kursgewinne der vorgeſtrigen
Frank=
furter Abendbörſe waren wieder verloren gegangen, und teilweiſe
eröffnete die geſtrige Börſe noch bis zu 1½ Prozent unter dem
vorgeſtrigen Mittagsniveau. Von einem drängenden Angebot
konnte aber nicht geſprochen werden, und das Geſchäft an ſich war
recht klein. Das Publikum trat kaum als Abgeber auf. Es zeigte
auf niedriger Baſis eher Kaufintereſſe, aber auch das Ausland
war für Spezialwerte Käufer. Einige beſſere
Wirtſchaftsnachrich=
ten wirkten etwas tendenzſtützend, beſonders der mit 97 Millionen
aktive Außenhandel für Auguſt wurde günſtig kommentiert, obwohl
dieſer vergrößerte Ueberſchuß aus einem Schrumpfen der Einfuhr
um 35 Millionen reſultiert. Die Diskonthoffnungen bleiben
be=
ſtehen. Mit Sonderbewegungen ſind Eiſenbahnverkehrsmittel
plus 2½ und Lahmeyer plus 2¾ als feſt zu nennen, während
an=
dererſeits Aku 2½ Bemberg 3, Dortmunder Union 2½, Rheinſtahl
2 Ilſe Genüſſe 23 Prozent und Chade 3½ RM. verloren. Julius
Berger wurden durch die günſtigen Mitteilungen aus der geſtrigen
Semeſtralſitzung kaum beeinflußt. Deutſche Anleihen und die
variabel gehandelten Induſtrie=Obligationen tendierten eher
freundlicher. Von den übrigen feſtverzinslichen Werten ſind
Reichsſchuldbuchforderungen als unverändert zu nennen, während
für Goldpfandbriefe noch keine zuverläſſigen Kurſe zu hören
waren. Ausländer waren im allgemeinen wenig verändert, nur
bosniſche Renten notierten bis zu 8 Prozent höher. Im Verlaufe
bröckelten die Kurſe an den Aktienmärkten infolge der
Geſchäfts=
ſtille zunächſt weiter um Bruchteile eines Prozentes ab, nur
Mon=
tanwerte lagen bemerkenswert widerſtandsfähig.
Die Frankfurter Börſe lag außerordentlich ruhig. Die
Unter=
nehmungsluſt des Bankenpublikums kam ziemlich zum Stillſtand.
Offenbar widmet man doch dem Anhalten des Konfliktes zwiſchen
Regierung und Ueberwachungsausſchuß mehr Beachtung. Im
weſentlichen iſt die Börſenruhe jedoch in wirtſchaftlichen
Momen=
ten begründet, da verſchiedene Warenmärkte immer noch ſchwach
liegen und vor allem die New Yorker Effektenbörſe einen ſehr
matten Schluß hatte. Auf der anderen Seite zeigt beſonders der
Metallmarkt eine Erholung. Verſchiedentlich wurden
Meinungs=
käufe in Erwartung einer weiteren deutſchen Diskontſenkung
ge=
tätigt, die man für die nächſte Woche in vorausſichtlichem Ausmaß
von 1 Prozent erhofft. Etwas mehr in den Vordergrund trat
wieder der Rentenmarkt, ohne daß es allerdings zu nennenswerten
Kursſteigerungen oder auch zu einer größeren Geſchäftsbelebung
hier kam. Reichsanleihen waren ſehr gut behauptet. Späte
Schuldbücher ½ Prozent feſter. Auch für Pfandbriefe lagen eine
Anzahl kleinere Kaufaufträge vor. Am Aktienmarkte ſetzten JG.
Farben 1 Prozent ſchwächer ein und verloren dazu im Verlaufe
noch ½ Prozent. Die übrigen Chemiewerte ſehr ruhig und etwa
behauptet. In Anpaſſung an die ſchwächeren Auslandskurſe waren
Kunſtſeide gedrückt. Aku verloren 3, Bemberg 2½ Prozent. Auch
Zellſtoffwerte bis ½ Prozent niedriger. Bemerkenswert war der
Kursrückgang von Schiffahrtsaktien, wobei Hapag 3. Nordlloyd
Prozent verloren. Montanwerte durch Gewinnverkäufe auf
Grund der vorgeſtern ziemlich erholten Kurſe anfangs etwas
ſchwächer ſpäter wieder allgemein leicht erholt. So verloren
Rheinſtahl zunächſt 2 Prozent, ſpäter davon um 1 Prozent wieder
freundlicher.
Die Abendbörſe lag ziemlich geſchäftslos. Neue Meldungen
über die Zinsfrage brachten ziemliche Unklarheiten und
Verwir=
rungen, ſo daß auch das Spekulationsgeſchäft vollkommen gelähmt
war. Trotzdem lagen die Rentenmärkte ziemlich ruhig. Die Kurſe
Farbeninduſtrie waren bei 100 angeboten. Elektrowerte lagen ſehr
ruhig. Felten 56, Rheag 70, Schuckert 76, Siemens 136 Lahmeyer
11½. Von ſonſtigen Werten nannte man Phönix 26, Stahlverein
19½, Rheinſtahl 79½ Mannesmann 64, Gelſenkirchen 40½,
Nord=
lloyd 19, Hapag 18, Aku 54½ Prozent.
Bom ſüdweſtdeukſchen Karkoffelmarkk.
Die Löſung des Kreuger=Rälſels.
Stockholm. Nach den letzten ausführlichen Berichter,
Konkursverwaltung von Kreuger u. Toll kann das Kreuger=92,
in der Hauptſache als gelöſt angeſehen werden. Zu den nu
Ueberraſchungen gehört, daß die Anfänge der Betrügereiem
weiter zurückliegen, als man bis jetzt annahm. Die Unterſu,
hat u. a. intereſſante Einzelheiten über die Beſchaffung der
tel für das deutſche Zündholzmonopol (125 Millionen Dollau
geben. Kreuger deutete, als er die Emiſſion auflegte, nicht
wozu die Mittel gebraucht werden ſollten. Im Novembern
wurden rund 60 Millionen Kronen zu dem phantaſtiſchen
von 429 v. H. aufgelegt. Gleichzeitig belegte Kreuger noch fſ.
Trotz des ſchwachen Angebotes iſt die erwartete Beſſerung auf
den Kartoffelmärkten noch nicht eingetreten, da der Konſum ſowohl
für den Verbrauch wie für den Verſand äußerſt gering iſt und nur
kleine Mengen anfordert. Das Geſchäft wird in den letzten Wochen
teilweiſe wieder durch die nicht ſehr guten Anlieferungen der
Landwirtſchaft erſchwert, die in Anbetracht der
Marktſchwierig=
keiten gerade jetzt auf eine vorſichtige Behandlung der
Marktzu=
fuhren Wert legen ſollte. Die Landwirtſchaft ſelbſt verſucht,
ſo=
weit ſie Kartoffeln verkauft, möglichſt unmittelbar die Städte zu
beliefern, wobei ſie ca. 2,20—2,50 RM. je Zentner franko Haus
erzielt. Die Verladepreiſe ſind leicht zurückgegangen ab Wetterau
und umliegende Stationen 1,60—1,70 RM. für Böhms
Aller=
früheſte gelbe.
Produkkenmärkke.
Mannheimer Produktenbericht vom 15. September. Weizen
inländ. (76/77 Kilo) 22,25—22,40, Roggen inländ. (72/73 Kilo)
17,60—17,80, neuer Hafer inländ. 14,75—15. Gerſte inländ. 18,50
bis 19,50, Futtergerſte 16, gelber La=Plata=Mais auf Bezugsſchein
mit Sack 16,50—16,75, Soyaſchrot ((Mannh. Fabr.) promt 11.25,
Biertreber mit Sack 10,40—10,70, Wieſenheu loſe 4,60—4 80,
Rot=
kleeheu 4 80—5,00. Luzernkleeheu 4,80—5.40, Stroh: Preßſtroh
Roggen=Weizen 2,80—3,00, Hafer=Gerſte 2,40—2,80, geb. Stroh
Roggen=Weizen 2 40—2,80, Hafer=Gerſte 2,20—2,40, Weizenmehl
Spezial 0 (neue Mahrlart) mit Sack Sept=Dez. 33,00, dito mit
Auslandsweizen Sept.=Dez. 34,00, Roggenmehl mit Sack (0—60 bis
70prozentige Ausmahlung je nach Fabrikat) 25—26,75, feine
Wei=
zenkleie mit Sack 8,25 Erdnußkuchen 12,75. Tendenz: Die Börſe
verkehrte unter dem Einfluß der ſchwächeren amerikaniſchen
Mel=
dungen in ſtiller Haltung. Die Preiſe für deutſches Getreide ſind
indeſſen wenig verändert.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Von der Frankfurter Börſe. Der Frankfurter Börſenvorſtand
(Abt Wertpapierbörſe) hat eine Bekanntmachung erlaſſen, wonach
die Hälfte der Börſenlombarde am 30. September 1932 endgültig
fällig wird, während die Fälligkeit der verbleibenden Hälfte auf
den 31. Oktober 1932 hinausgeſchoben wird. Mit dieſem Beſchluß
ſoll etwaigen freien Vereinbarungen zwiſchen Gläubigern und
Schuldnern über die weitere Belaſſung der fällig gewordenen
Hälfte der Darlehen nicht vorgegriffen werden.
Ein Meſſeſchiff der deutſchen Induſtrie. Zu Beginn des
Jah=
res 1933 ſoll ein Meſſeſchiff der deutſchen Induſtrie auslaufen, das
in 18monatiger Fahrt an über 70 ausländiſchen Häfen anlegen
wird um deutſche Erzeugniſſe und deutſche Arbeit vorzuführen und
anzubieten. Das Meſſeſchiff wird zunächſt Südamerika anlaufen,
ein weiteres vorausſichtlich Indien, China und Japan. Die
Or=
ganiſation ſoll ſo durchgeführt werden, daß ſich ſelbſt kleinſte
Fir=
men an dieſer Förderung der Ausfuhr beteiligen können. Der
Verein der märkiſchen Kleineiſeninduſtrie in Hagen,
Bahnhof=
ſtraße, erteilt intereſſierten Firmen auf Anfrage nähere Auskunft.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 15. September ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif
Ham=
burg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 57.25 RM. — Die
Notie=
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
Lie=
ferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
98= bis 99proz,, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM., Reinnickel,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 37—39 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kilogr. fein) 39—42.25 RM.
Millionen Kronen B=Aktien auf. Von dieſem Betrag wurdes
nominell 23 Millionen Kronen auf dem öffentlichen
Mar=
geſetzt. 20 Millionen Kronen wurden feſt an die Leehige
verkauft, der Reſt konnte überhaupt nicht untergebracht wo
Kreuger trat als Käufer von großen Poſten ſeiner eigenen
papiere auf, die dann auf myſtiſche Weiſe hin= und hergeſ.ſt
wurden. Dem Konzern wurde durch dieſes Manöver
natur=
kein neues Kapital zugeführt. Das Garantieſyndikat bekam
hierüber keinen Beſcheid.
Viehmärkke.
Friedberger Schweinemarkt. Nur 184 Ferkel warern /0.N
geſtrigen Schweinemarkt aufgetrieben. Bei flottem GeſchmF z/ oie Ba
es verblieb kein Ueberſtand — wurden bezahlt: für 6 Woche /ᛋ hu noch
Tiere 8—12 RM., 6—8 Wochen alte 12—15 RM., 8—12 Ay
alte 15—22 RM.
Frankfurter Viehmarkt vom 15. September. Aufgemill au ſit. .
zugen
waren: 104 Rinder, 1033 Kälber, 332 Schafe und 884 Sch5u
ruef Pähe
Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) su
c) 35—38, d) 26—34: Schafe a1) 23—26, b) 20—22, c) üM zunderboll,
Id
Schweine b) 44—45, c) 42—45, d) 39—45. Marktverlauf:
und Schafe ſchleppend geräumt; Schweine ſchleppend, Ueberi,
zie vor ſich
Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1 54—60, dito 2 E rueNeter=
Bullenfleiſch 48—54: Kuhfleiſch 2 40—45, dito 3 30—40;
härf
fleiſch 2 55—65: Hammelfleiſch 55—62: Schweinefleiſch
ſiein Sie
Geſchäftsgang ruhig. Eingebracht waren: 680 Viertel 2
134 Kälber, 31 Hämmel und 484 halbe Schweine.
Mannheimer Viehmarkt vom 15. September. Zufuk
Kälber, 22 Schafe, 30 Schweine, 1323 Ferkel und Läufer,
men 1492 Stück. Preiſe pro. 50 Kilogramm Lebendgew”
RM.: Kälber b) 40—42, c) 34—38, d) 28—32: Schafe b) 2
Schweine nicht notiert. Preiſe pro Stück in RM.: Ferke.
Wochen 7—10. Ferkel über 4 Wochen 12—14, Läufer
Marktverlauf: Kälber ruhig, kleiner Ueberſtand; Ferkel urn
fer mittelmäßig.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
ou Meter
Die deutſche Rohzinkproduktion einſchließlich Zinkſtaun
ſich, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen dei
ſchen Metallwirtſchaft, Berlin, auf Grund der
Berechnung=
ſtatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt
mitteilt, im Monat Auguſt 1932 auf 3680 Tonnen gegen 36,
nen im Monat Juli 1932.
Die Dachpappen=Vereinigung G. m. b. H. hat ihren Si
Stuttgart nach Darmſtadt verlegt.
Die Getreide= und Roggenmehlbeſtände in Mühlen und
häuſern ſind im Auguſt durch Zugänge aus der neuen E—n
heblich geſtiegen, die Weizenmehlbeſtände haben dagegen e5
tere Abnahme zu verzeichnen.
Die ſeit Anfang Auguſt auf dem Diamantenmarkt eirneß
nicht unerhebliche Preisbefeſtigung hat in den letzten 10?
auch auf die Beſchäftigung in den Hanauer Diamantſchlefe
günſtig gewirkt, da hier von den Antwerpener Händlern 1t
Aufträge zur Weiterverarbeitung untergebracht wurden.
Nachdem in den Verhandlungen zur Beilegung des SEteſi
der niederländiſchen Handelsſchiffahrt im Laufe des Mittwuch
Einigung zuſtandegekommen war, fanden noch am Abend
ſterdam und Rotterdam Verſammlungen der Streikenden M
ſprechung der dadurch geſchaffenen Lage ſtatt.
Eine Abſtimmung unter den engliſchen Baumwollki
ergab bei 20 000 Stimmenthaltungen 37 759 Stimmen für
niederlegung, falls die vorgeſchlagenen Lohnkürzunger
geführt werden. 3631 Stimmen waren gegen die Arbeiti
legung.
Zwiſchen den Angeſtelltengewerkſchaften und dem Arbeiel
verband der oſtoberſchleſiſchen Schwerinduſtrie fanden
paritätiſche Verhandlungen über die von den Arbeitgeb/
antragte 15prozentige Gehaltskürzung ſtatt. Die Verham/
mußten ergebnislos abgebrochen werden.
Berliner Kursbericht
vom 15. September 1932
Oeviſenmarc!
vom 15. Septembe;
Mee
Deutſche Bank u.
Dieconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Llohyd
A.E.8.
Bahr. Motorenw.
C. P. Vemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
M
76.—
63.—
18.125
18.875
32.—
58.50
64.75
21.—
26.25
104.—
92.375
Mee
Elektr. Lieſerung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Beſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen u.
Köin=Neueſſen
Phl. Holzmann.
Kali Aſchersleben
Rlöcknerwerte
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppe
7875
73.—
100.—
39.50
73.—
76.50
38.50
53.—
108.—
33.25
54.373
33.
33.59
35.50
Mtee
Rütgerswerte
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
Agsb.=Narb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ino.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Mff
33.—
175.—
47.—
19.75
112.—
38.25
18.50
48.—
13.—
27.—
74.—
23.75
26.50
6.301 vBrieſ
6.316 Shweiz Bährung
100 Franken GeN
81.3/ Vien
100 S hilling 51.93 52.03 Spanien 100 Beſetas 33—70 Brag 100 Eih. Ke. 12.433 12.435 Danzig 100 Gulden 81—70 Budapeſtl 100 Benz3 Fupan Yen 0—31 Sofia 109 Leva z.057 3.033 Rio de Fanetrol 1 Milreis 0.—1- Holland 100 Gulden 152.23 162.62 Fugoſlawien. 100 Dinar 8-940 Oslo 10) gronen 73,63 73.77 Vortugal. 100 Esendos 13—413 Kopenhagen 10) Kronen 75.87 73.03 Athen
100 Dra hm. 2.—92 Stockholm 100 Kronen 73.02 73.18 Fſtambu türl. 4 2—5-0 London 1 2. Sty. 14.54 14.68 Pairo.
1 ägyvt. 4 15—240 Buenos=Aires 1 Prv. Beio 0.913 2.31 Kanada teanad. 3o 11. 3. FSll New York. 1 Dollik 4.21) 4.211 ruguay 1 Golopeſo 1.3- Belzien 109 Belga 53.31 58.43 fsland. 100 is1. Kr. 6s-341 Ftalien 100 Lire 21.82 21.65 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 1C5N Paris 100 France 16.42 15.53
Rriao 190 Lais
Durmſtauter and Hariokarbant Sariftadt, Bmnte der Bresoher 2r
Frankfurter Kursbericht vom 15. September 1932.
Mne
6‟
25
5½%Intern.,
6% Baden....
6% Bahern.
6% Heſſen..
6% Preuß. Staat.
6% Sachſen..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4
Ab=
löſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
6% Baden=Baden.
6% Berlin. .. . v. 241
680 Darmſtadt . ..
6% Dresden ..v. 26
620 Franfurt a. M.
Schätze. v. 29
v. 26
68 Mainz —
69 Mannheimb. 27
69 München. v. 29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſt. Landesbl.
6‟ „ Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hhp.=Bk.=Liquid.
4½0 „Kom.=Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt G. Pf.
6% „ Goldoolig.
mel=Ablöſ.-Anl. 54 *AuslSer. I 50 „. Ser.111
Dt. Komm. Samm.= 6.8 Abl. (Neubeſitz).
4.35 16% Berl. Syp. Bt. 5 ½ %n Liau.= Pfbr. 6% Frkf. Hyp.=Bk. 72.75 58 5½% — Lig. Pfbr. 78.5 — Golboblig. 61 — Pfbr.=Bk. 72.5 — 2%5 — Lig. Pfbr. 80 3 Mein.Hyp.=Bk. 73 72.5 70 „ Lig. Pſbr.= 78.25 %* Pſälz. Hyp.=Bi. 74 — 5½%0 „ Lig. Pfbr. 82 ss 6% Rhein. Hhzp. Bk. 58.5 5½%0 Lig. Pfbr., 79.2 „ Goldoblig
6% Südd. Bod.= 62.5 70.5 Cred.=Bant. 75.25 56.5 ½% — Lig. Pfbr. 79.5 6% Württ. Hhv.=B. 62 6% Daimler=Benz 71.5 626 Dt. Linol. Werke 51 Mainkrw. v. 26 62 zMitteld. Stahl. A „Ver. Stahlwerkel 52.25
68o Voigtcbäfner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L. E.B.
L.Inveſt.
526 Bula. Tab. v. 02
41/,% Oſt. Schätzel
4% Oſt. Goldrente
52vereinh. Rumän
4½%0
4%0 Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
Zollanl.
4½% Ungar 1913
1914
4½9
42
Goldr.
49
1a10
Aßtien
Alig. Kunſtzideunie
A. E. G. ...
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zeliſtoff
Bemberg, 3. P....
Bergm. El.=Werke
BrownBovericeCie.
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade ..........
Contin. Gummiw.
„ Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. ..
„Erdöl .......!
Ae
95.75
2.
12.5
10
6.1
5.5
3.8
6.25
7.25
7.45
55
32
78.5
28.5
65.25
33
38.75
52.5
130
32
103.5
39
20.25
93.25
7"
Ku ue
ſcheide=Anſtalt
—Linolwerk.Berl.
Eiſenkandel...
Dhckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
Eleftr. Zieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft!
Eſchw. Bergwerk..
Eßling. Maſchinen
Faber & Schleicher
7. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenk. Bergwerk
Gei. f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchiner
Grün & Bilfinger
Dafenmühle Frift.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger. Lempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eiſen
Holzmann, Phil.
Flie Bergb. Slamm
„ „ Genüſſe
Junghans .."
Kali Chemie.
„ Aſchersleben .11
glein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H.... . ..
135
44.25
21
20
47n5
71.58
85.25
192
20
40
100.5
32.5
56.5
28
383),
74.25
28.75
24.5
170
49
88.5
53.5
97.25
16.25
106
42
34
Meſeie ee
Laurahütte ....
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Att.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansield Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motoren Darmſtadt
Oberbedarf.
Phönix Bergbau ..
Reiniger. Gebbertl
Rh. Braunkohlen.11
Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Redec Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerte ..
Salzdetfurth Kalt .11
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.-Geſ..
Tietz Leonhard ...
Unterfranken .....
Ber. Stahlwerke .
Ultramarin ...
Boigt & Haeffner.
apß & Frettag.!
112
15.5
167
55.5
54.25
37
z
37.75
175.75
150
137
52.5
77.5
136.5
Weſteregeln Kalt.
Zellſtoff WBaldhox
Memel W
Alig. Dt. Crebitan
Badiſche Bant.
Bt. f. Brauinous.
BarmerBanwveren
Bayer. Hyp. u. 2.4
Berl. Handelsge
„ Gypother
Comm u. Priva 4.
Darmſt. u. Nat.=2.
Dt. Bank und Di.4
Dt. Eff. u. Bech/P
Dresdner Bant —
Frankſ. Banl
Hyp.=Ban!
Mein. Hyp.Bant
Pfälz. Hyp.=Bary
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bar 1
Südd. Bod.Fr. 2t4
Bürttb. Notenbel
57.25
80
*
A.-G. . Vertehrs,2
Allg. Lokalb. Kraff=
720 Dt. Reichsb. 2/6.
Hapag
Nordd. Llohzd.:
Südd. Eiſenb.=G!
Altanz. u. Stusg
Verſicherung —.
.. Verein. Beſ=
FrankonaRück=u. I=
Mannheim. Verfiy
Otavi Minen
Kne
Nr. 258 — Seite 11
16. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bonder Keld und viele Frauen.
Koman von Karl Lütge. Copyright byVerlagpreſſe=Tagesdſenſt,Berlin W33
Zuſchauer in dem großen eleganten Hallenbad waren
smiiert und feuerten den deutſchen Schwimmer begeiſtert
a an den Start ging. Der Anſager am Lautſprecher
ine Sache gut gemacht; einen kleinen Lebensroman
ge=
vom Buchhalter im großen Betrieb, von zähen
früh geſtorbenen Eltern, Haushalt mit der Schweſter,
der Braut. Echt amerikaniſch, Dinge, die mit der ſport=
eiftungsfähigkeit nichts zu tun hatten.
Start zu dem Hauptkampf mißlang zweimal. Das war
ſir Anfang. Aber es gab auffallend wenig Pfiffe und
uſe.
mervenaufpeitſchender Hartnäckigkeit kämpfte Ludwig
haus, der deutſche Schwimmer, gegen die vier
Konkur=
fire, gut durchtrainierte Leute, die alles aufboten, um
ſuopäer zu ſchlagen. Es war ein herrlicher Kampf. Die
tobte, die ganze Halle dröhnte vom Geſchrei und
Ge=
die letzten fünf Meter ſahen Ludwig Mühlinghaus im
ſorteil; er gewann knapp, doch recht ſicher in 1:00,1. Das
eindeutiger, einwandfreier Sieg und ein neuer euro=
Rekord. Den Weltrekord mit 57,4 Sekunden, den die
ßzute hielten, hatte er freilich nicht erreicht, aber das ſtand
iht zu erwarten.
Haar des Schwimmers glänzte wie Meſſing. Er ſah
aus. Miß Mabel Macy war begeiſtert und zeigte es
bſtelt. Die Baronin ſaß neben ihr und war ſteif und kalt.
hätte. Nun noch ein Sieg, dachte ſie. Immer, wenn ein
Er=
einſtellte, dachte ſie an den nächſten und brachte darum
ſteude für das Erzielte auf. So war es auch in allen
Dingen des Lebens. Eine exzentriſch. Frau, ein
ſtvoller Pläne und Ehrgeiz.
Iwundervoll, dies Haar, ſehen Sie nur, gnädige Frau!”
Bodtfeld ſah es. Sie ſchwieg. Viel zu langſam gingen
ſpfe vor ſich.
„ue 400=Meter=Kampf iſt viel ſchwerer, oh, da iſt die
Kon=
unoch ſchärfer,” plapperte die kleine Miß.
Reifeln Sie an dem Sieg von Mühlinghaus?” fragte die
vn leicht gereizt.
hellen Kinderaugen öffneten ſich groß und erſtaunt bei
ſverbaren Frage.
ſor Beſte ſiegt”, ſagte ſie, „wer es iſt, das kann man auf
ſone Diſtanz nicht immer ſagen. Ich gehe oft zu dieſen
ſyi, ja, und ſie ſind ſehr ſpannend —
äichtes Gerede, dachte die Baronin. Sie hatte nur
Inter=
aSieg des Freundes.
400=Meter=Kampf war die Hauptveranſtaltung. Der
gn der Halle ſteigerte ſich zu einem Lärmorkan und er
von Meter zu Meter an. Mühlinghaus war ſchlecht ab=
gekommen und lag ganz hinten. Wenn er ſpurtete und etwas
aufholte, dann tobte die Halle. Aber der Vorſprung der
Ame=
rikaner war ſicher und blieb es in den erſten Bahnen.
Im Endſpurt erſt kam Mühlinghaus durch ſchlechtes Wenden
zweier Amerikaner ſtark auf, und auch die übrigen ſchien er
holen zu wollen. Bei den letzten 20 Metern fiel er dagegen
wieder zurück und wurde nur Dritter. Er ſchwamm eine
aus=
gezeichnete Zeit mit 5:02,2.
Der Belgier war mit dem Ergebnis zufrieden.
Ein Triumphzug durch die USA. würde die Tournee nun
natürlich nicht werden; aber das hatte er ohnehin nicht
erwar=
tet. Wenn die deutſchen und die übrigen europäiſchen Zeitungen
die beiden Siege in Newark und den 100=Meter=Sieg in
Mil=
waukee werteten, dann ſtand es gut für den Schwimmer für die
Olympiſchen Kämpfe im nächſten Jahr in Amſterdam!
Am Abend weilte man zu Gaſt bei Miß Mabel Macy.
Mr. Macy einer der reichſten Leute von Milwaukee, ließ
ſich nur auf einen Augenblick ſehen. Er hatte dringende
Ge=
ſchäfte, und es war eine Geſellſchaft, die ſeine Tochter gab, da
hielt er ſich nie lange auf. Frau Macy weilte nicht in der Stadt,
ſie reiſte viel. Niemand erwähnte ſie.
Mr. Macy drückte dem Schwimmer die Hand.
„Reiſen Sie nächſte Woche nach Deutſchland zurück?” So,
ja. Ich kenne Deutſchland. Reiſen Sie gut.”
Das war alles, was Mr. Macy ſagte. Kein Wort über den
ſportlichen Erfolg. Die Tochter ſuchte es gut zu machen. Sie
war begeiſtert von Ludwig Mühlinghaus, da er anders war als
alle jungen Herren ihrer Geſellſchaft. Er ſchien ihr viel
männ=
licher und entſchloſſener, dabei war er offener und herzlicher.
Und die Größe flößte ihr Achtung ein. Sie reichte ihm kaum
bis zu den Schultern. Zwar war auch die Baronin nicht viel
größer als ſie, aber ſie war eine Frau, ſah in gewiſſen
Augen=
blicken wie eine Vierzigerin aus. Sehr genau beobachtete das
junge Mädchen.
Welche Stellung die Baronin im Leben des Schwimmers
einnahm, das hätte Miß Mabel gern erfahren. Sie war zu
ſtolz, um danach zu fragen. Aber um an ein Ziel zu gelangen,
das ihr zunächſt unklar ſchien, ſchob ſie alle Bedenken beiſeite.
Die Freundinnen, die ſie eingeladen hatte, ſchwärmten wie
ſie für den ausnehmend ſtattlichen, blonden deutſchen
Schwim=
mer. Daß er mit einer deutſchen Baronin reiſte, das erhöhte nur
den Reiz des Mannes.
Sie tranken auffallend viel Cocktails mehr als ihnen
gut=
tat. Man ſah ſpitze, grüne Geſichter, die abſtoßend wirkten. Hier
ſtieß ſich niemand daran. Das galt als ſchick — ein kleiuer
Schwips, jetzt, wo der Alkohol von Geſetzes wegen verbote.:
war!
Es gab reichlich Alkohol bei Tiſch, zwiſchen den Mahlzeiten,
alles mögliche Man rauchte auch zwiſchen den Gängen. Eine
ſeltſame Lebensart. Nach dem Mokka wurden wieder Cocktails
gegeben.
Miß Macy zeigte dem Schwimmer den Garten. Sie ſetzten
ſich auf den Raſen in weiße Korbſeſſel und ſahen über den
gepflegten, parkartigen Garten.
„Sie haben es ſehr ſchön hier, Miß Mach.”
„Ja, ich bin zufrieden! Sind Sie mit Ihrem Heim auch
zu=
frieden, in Deutſchland?”
Mühlinghaus dachte an das Geſchwätz des Anſagers beim
Schwimmkampf. Im Stil dieſer Schilderung ſagte er:
„Mein Heim iſt eine kleine Mietswohnung in einem öden
großen Hauſe. Aber ich war bisher dort vollkommen zufrieden.”
Die hellen Kinderaugen von Miß Macy drangen tief vor
in die Gedanken und Wünſche von Ludwig Mühlinghaus; ſie
fragte nach etwas Beſtimmten, ohne dies klar zu bezeichnen.
„Ich wohne mit meiner Schweſter zuſammen, ganz
zurück=
gezogen”, ſagte der Gaſt, um die offenbare Neugier der kleinen
Miß zu ſtillen. Er ſah ſie bisher als Kind an und erkannte nun,
daß er ſich darin getäuſcht hatte. Das bewies die nächſte Frage
von Miß Mabel Macy:
„Und die Baronin?”
„Die Baronin Bodtfeld — —Sie iſt eine
Deutſchamerika=
nerin, in Amerika geboren, in Deutſchland verheiratet geweſen
— — Sie lebt in meiner Stadt und ermöglichte die Tournee.”
„Eine Verwandte?"
„Ja”, log Ludwig Mühlinghaus. Was ſollte er ſonſt dem
jungen Mädchen ſagen.
Die Miß kniff die Augen leicht zuſammen und forſchte:
„Eine Verwandte, ſo — — Ihre Tante.”
Das klang wie eine Bitte. Wie: ſag ja! Und die kleine
Miß ſetzte hinzu, eifrig, raſch, berechnet:
„Ich beobachte gut. Hatte ich recht mit meiner Vermutung?”
Hinter ihnen raſchelte ein Jasminſtrauch. Ludwig
Mühling=
haus hörte es. Er wandte ſich nicht. Er fühlte ſich als Held eines
Romans und in einer nicht ſehr glücklichen Rolle. Doch er
be=
ſtätigte in Trotz:
„Ja, Sie haben recht, Miß Macy.”
Er küßte ihr die Hand. Da rannte ſie davon.
Verlieren Sie ſich nicht an Frauen hatte der Trainer
ge=
ſagt! Er entflammte nun ſchon wieder! Und diesmal war es
noch törichter, hoffnungsloſer und verwirrender als bei der
Baronin —
Die Baronin ſah er nicht, als er ins Haus kam. Vom
Fenſter erſt erblickte er ſie, im Garten, bei den beiden leeren
weißen Kobſeſſeln. Sie ſtand wie verloren. Hatte ſie eben
ge=
hört, was er mit dem Mädchen, der raſſigen kleinen
Dollar=
prinzeſſin, geſchwatzt hatte:
(Fortſetzung folgt.)
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