Darmstädter Tagblatt 1932


01. September 1932

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Einzelnummer 10. Pfennige

Urlef
Tadtt T
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Tatt
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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hrmaligem Erſcheinen vom 1. September

mSer 2 Reſchsmark und 20 Pfennig
abgehoſt 2. Reichsmark, durch die
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Orlginal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 243 Donnerstag, den 1. Geptember 1932. 195. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadi 23 Reſchspfg.
Finanz=Anzeigen 35 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
breit) 2Reichsmark. Anzelgen von auswärte 35 Reiſchopfg.
Finanz=Anzelgen 50 Reſchspfg. 92 mm breite Rellamee
zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichemark
(1 Dollar 420 Mark). Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerichtliſcher Beſireibung ſällt ſeder
Nabatt weg. Banſkonto Deutſche Bani und Darm=
ſädter
und Natlonalbank.

Moioelorbnang un Montag.

Mräſidenk von Hindenburg wünſcht Sicherftellung der Lebenshalkung der deutſchen Arbeiterſchaft
hrung des ſozialen Gedankens. Beſtrebungen zur Berwirklichung einer Arbeitsgemeinſchaft
M Arbeitgebern und Arbeiknehmern. Stichkag für die Neu=Einſtellungsprämie der Belegſchafts=
ſtand
vom 1. Okkober 1931. Einführung des Konkingenkierungsſyſtems.

Die neue Nokverordnung.
Die Reichsregierung
Wden Feichskag vor volendeie Tafſachen.

Berlin, 31. Auguſt. (Priv.=Tel.)
90 Dul Reichskabinett hat am Mittwoch nachmittag einen Vor=
aig
2u Reichskanzlers, der inzwiſchen wieder aus Nendeck zu=
eſlgek
uhr iſt, über die Ergebniſſe der Neudecker Reiſe entgegen=
omw
. Es hat ſich im Anſchluß daran mit der geplanten Not=
ud
ing, die das Wirtſchaftsprogramm enthalten wird, beſchäf=
iſe
Reichsregierung hat ſich entſchloſſen,
ſRichstag vor vollendete Tatſachen zu
ſiü ill vor allem keine Zeit mehr verlieren. Darum iſt ſie
Mltoch daran gegangen, die einzelnen Entwürfe der Reſ=
Mauf Grund der Kabinettsbeſchlüſſe der vorigen Woche
ſgeakitet worden ſind, zuſammenzuſtellen. Der Termin
diWVeröffentlichung der Notverordnung, der
prüutolch für Samstag vorgeſehen war, iſt jetzt auf Mon=
gyßichoben
worden, weil man in Regierungskreiſen bis
Sintag nicht mehr fertig zu werden glaubt. Am Montag
14 Preſſe ausführliche Aufklärungen über die Notverord=
geben
werden. Fraglich iſt jedoch, ob bis dahin das
shbblem ſchon ſoweit geklärt ſein wird, daß es eben=
berückſichtigt
werden kann. Die Reichsregierung denkt
hnn, eine Diskontſenkung vorzunehmen. Es wird aber
eilie Zeit dauern, bis die deutſche Wirtſchaft mit einem
ſtonrſ von 4 Prozent arbeiten kann. Die auch von der Wirt=
ſt
hürderte Hauszinsſteuerſenkung unterbleibt bekanntlich.
Rſiczregierung will aber dafür nach neuen Wegen ſuchen,
anf dieſem Gebiet die erforderlichen Erleichterungen zu

Deaorderungen der Verbände zur Lohnpolikik
der Regierung.

BB. Berlin, 31. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Dise ſusarbeitung der neuen Notverordnung über die Tarif=
Lkhfrage, deren Inhalt bisher nur in großen Zügen mit=
teilt
ſurden iſt, bereitet dem Reichsarbeitsminiſter, wie wir
en uutrichteter Seite hören, doch noch allerhand Schwierig=
ſten
. 1 Zertreter der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer haben
inolfſtieller mündlicher Fühlungnahme dem Reichsarbeits=
yiſtehrhre
Wünſche und Bedenken zu den vorliegenden Plänen
ütget il die nunmehr ſoweit wie möglich berückſichtigt werden
Aen. 4 Tobei nicht zuletzt die Aeußerung des Reichspräſidenten,
wüſiſte, daß alle Rückſicht auf die ſchon heute notleidende
ſbeit himerſchaft genommen werde, eine große Rolle ſpielt.
Gcunpſätzlich will man davon ausgehen, bei der Lohn=
oliünparitätiſche
Gremien, die von Arbeit=
be
ind Arbeitnehmer beſetzt werden ſollen,
bildlen und ſie mit einem großen Teil der Verantwortung zu be=
ſten
.? lie Gremien werden nach regionalen Geſichtspunkten aus=
enutt
arden, und unter dem Vorſitz des zuſtändigen Schlichters,
eſes etwa zu ernennenden Vertreters ſtehen, der dann
entſthiden hat, wenn eine Einigung nicht zuſtande kommt.
diee Hinſicht wird es ſich nicht vermeiden laſſen, daß die
hatlichn Schlichtungsinſtanzen wieder neue wichtige Funktionen
derneſchen müſſen, die vor allem dann in Frage kommen,
Vehn k2ſich um Betriebe handelt, die angeſichts ihrer Notlage
e Bufauflockerung verlangen . . ."
Mcwird abwarten müſſen, ob aus dieſen Ausſchüſſen ſich
E GAake der Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Arbeitgebern und
beitenemern weiter zu praktiſcher Geltung entwickelt, wie es
on di keichsregierung, beſonders auch von Eeneral Schleicher
EMlſtuung der innerpolitiſchen Atmoſphäre angeſtrebt wird,
Gelake, wie er ſchon unter der Kanzlerſchaft Dr. Brünings
dnſchaft, allerdings ohne Erfolg, verfolgt wurde.
Schlichter, von denen bisher in ganz Deutſchland 13
Ei ſind, werden wahrſcheinlich durch weitere Hilfskräfte
werden müſſen, da ihr Aufgabengebiet zunächſt ſehr
cia twird.
Auu die Beſtimmung, daß der 1. Oktober 1931 zum Stich=
ſüß
te Neueinſtellungen gemacht wird Einſtellungsprämien
decrſt gegeben, wenn der Belegſchaftsſtand von dieſem
*Urſchritten wird erhofft man, daß auch erhebliche
Veieillungen ohne Prämie erfolgen. Denn der geſamte Rück=
I0 dieſer Zeit wird auf nahezu eine Million Arbeit=
Nmer beſchätzt.
Ber Durchführung der Notverordnung ſollen neben den
Migihen auch noch die Gewerbeinſpektionen und die Finanz=
M herangezogen werden.

In Arbeitsbeſchaffungs=Kommiſiar.

* Berlin, 31. Auguſt. (Priv.=Tel.)

eichsregierung will, wie wir hören, die geſamte Ar=
fung
zentraliſieren. Sie denkt daran, ähnlich wie bei
e und der Siedlung ein beſonderes Kommiſſariat
damit die Beaufſichtigy g der Arbeitsbeſchaffung
beſonderen Stelle aus erf.gt und nicht die verſchie=
niſterien
durcheinander oder gar gegeneinander arbei=
cheinlich
wird ſie den Landrat Gereke zum Reichs=
für
die Prbeitsbeſchaffung ernennen=

Konkingenkierungspläne des Reichs=
Ernagrangsiiners

zum Schuhe der deutſchen Landwirkſchaft.

* Berlin, 31. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Im Rahmen der Wirtſchaftspolitik des Reichskabinetts ſpielt
auch die Pflege des Binnenmarktes, eine beſondere Rolle. Die
Reichsregierung will die geſamte Handelspolitik auf eine neue
Baſis ſtellen. Sie will überall dort, wo die überflüſſige und un=
nötige
Einfuhr durch Zollerhöhung nicht entſcheidend bekämpft
werden kann, Kontingente einführen. Das Reichsernährungsmini=
ſterium
hat bereits einen Entwurf zum Schutze der Landwirtſchaft
ausgearbeitet, der im weſentlichen folgendes vorſieht:
Von den Rohſtoffen ſollen vor allem die Waren der Tarif=
nummern
74 bis 76, alſo Bau= und Nutzhölzer einſchließlich Eiſen=
bahnſchwellen
, Korbweiden, Reifenſtäben und Papierholz kontin=
gentiert
werden. Von den Veredelungserzeugniſſen wird die Kon=
tingentierung
für eine Reihe von Gemüſeſorten bzw. für ſämtliche
Hülſenfrüchte verſchiedene Kohlarten, Zwiebeln und Gurken vor=
geſchlagen
. Auch Schnittblumen ſollen kontingentiert werden,
ferner zahlreiche Obſtſorten, darunter Aepfel, Birnen, Pflaumen
und Bananen. Auf der Kontingentierungsliſte ſtehen auch Vieh=
produkte
, lebende und geſchlachtete Hühner und anderes Federvieh,
Schweineſpeck und Schweineſchmalz, Fiſche, friſche und geſalzene
Heringe, Fiſchmehl und Fiſchkonſerven. Auch die Einfuhr von Rind=
vieh
, ferner von Kälber= und Rinderfellen, Hart= und Weichkäſe,
Därmen und Eiern ſollen kontingentiert werden, ferner der Im=
port
von Zuckerwaren und Reisabfällen. Die Kontingentierungs=
ſätze
will das Reichsernährungsminiſterium von Zeit zu Zeit feſt=
ſetzen
. Sie ſollen auf die Bedürfniſſe des Inlandsmarktes abge=
ſtellt
und jeweils mit der Deviſenlage in Einklang gebracht werden.

Hindenburg wünſcht keinen Beſuch
in Reudedl.

Reichskagspräſidium auf ſeine Rückkehr nach Berlin
verkröftel.

* Berlin, 31. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Auf die telegraphiſche Bitte des neugewählten Reichstags=
präſidenten
Goering an den Herrn Reichspräſidenten, das Reichs=
tagspräſidium
in Neudeck zu empfangen, hat der Reichspräſident
v. Hindenburg ebenſo raſch ſeine Antwort erteilt. Hindenburgs
Antworttelegramm hat folgenden Wortlaut:
Für die Mitteilung von der Wahl des Reichstagspräſidiums
ſage ich Ihnen beſten Dank, ebenſo für die mir kundgegebene Ab=
ſicht
des neugewählten Präſidiums, ſich bereits jetzt und hier mir
vorzuſtellen. Da ich im Laufe der nächſten Woche nach Berlin zu=
rückzukehren
gedenke, bitte ich Sie und die Herren Vizepräſidenten,
von einer Fahrt hierher Abſtand zu nehmen und den geplanten
Beſuch bei mir im Laufe der nächſten Woche in Berlin abzuſtatten.
Den Zeitpunkt hierfür werde ich Ihnen dort angeben. Einſtweilen
ſpreche ich Ihnen und den Herren Vizepräſidenten auf dieſem Wege
meine guten Wünſche für Ihre Geſchäftsführung aus.
(gez.) v. Hindenburg, Reichspräſident.
Wenn der Reichspräſident auch außerordentlich höfliche For=
men
gewählt hat, ſo geht aus ſeiner Antwort doch unzweideutig
hervor, daß er nicht die Abſicht hat, ſich mit den Mitgliedern des
Präſidiums über den Begriff der Arbeitsfähigkeit oder Arbeits=
unfähigkeit
des Reichstags zu unterhalten. Die Herren Goe=
ring
und Eſſer hatten vor, dem Präſidenten auseinander=
zuſetzen
, daß nach ihrer Anſicht nicht die geringſte
Notwendigkeit beſtehe, den Reichstag aufzu=
löſen
. Herr Goering hat bereits im Reichstag eine Be=
gründung
gegeben, in der es heißt:
In letzter Zeit häufen ſich die Nachristen über eine beab=
ſichtigte
Ausſchaltung des Reichstages. Er folle angeblich über
keine arbeitsfähige Mehrheit verfügen. Das deutſche Volk und
das Ausland werden durch ſolche Nachrichten mehr und mehr
beunruhigt. Als Präſident des Deutſchen Reichstages weiſe ich
derartige unverantwortliche Gerüchte zurück. Ich bin davon
überzeugt, daß der Herr Reichspräſident nur gemäß der von ihm
an dieſer Stelle beſchworenen Verfaſſung handeln wird. Ich
ſtelle vor dem ganzen deutſchen Volke ausdrücklich feſt, die heu=
tige
Sitzung ſowie vor allem die Wahl des Präſidiums ein=
deutig
ergeben hat, daß der neue Reichstag über eine große
arbeitsfähige nationale Mehrheit verfügt und ſomit in keiner
Weiſe der Tatbeſtand eines ſtaatsrechtlichen Notſtandes gegeben
iſt. Ich bin überzeugt, daß der Reichstag, wenn alle wertvollen
Kräfte zuſammenwirken, die ſchweren Aufgaben erfüllen wird,
die ſeiner harren. Zum erſten Male beſitzt der Reichstag wieder
eine nationale Mehrheit, die gewillt iſt, das deutſche Volk aus
drückendſter materieller Not und dumpfſter Verzweiflung her=
auszuführen
.
Das Reichstagspräſidium ſelbſt glaubt, aus der freund=
lichen
Faſſung der Antwort Hindenburgs, die alle Möglichkeiten

offen läßt, die Geneigtheit des Reichspräſidenten entnehmen zu
können, vor weiteren Entſchlüſſen dem Präſidium die Möglich=
keit
zu geben, ihm über die neue Lage Vortrag halten zu dürfen.

Muſſolinis Kampf um Arbeit.

Von unſerem =Korreſpondenten.

Rom, Ende Auguſt.
Parallelität der Ereigniſſe, nicht Duplizität bezeichnet augen=
blicklich
den Charakter der ökonomiſchen, ſozialpolitiſchen Maß=
nahmen
in Italien und Deutſchland. Aehnlich parallel wie die
politiſchen Linien in der Außenpolitik, verlaufen die Beſtre=
bungen
, mit denen man in beiden Ländern gegen die Arbeitsnot
anzukämpfen verſucht. Hatte Muſſolini bereits in der Außen=
politik
eine Richtung eingeſchlagen, der ſich Deutſchland in gleich=
gerichtetem
Sinne anſchließen kann, hatte er bei dem Vorgehen
in der Abrüſtungsfrage und ſeinem Feldzuge gegen Verſailles
und die andern Friedensverträge die Parole ausgegeben, die der
Anſchauung Deutſchlands in vieler Beziehung entgegenkommt,
ſo iſt faſt gleichzeitig mit dem Vorgehen des Reichskanzlers auch
in Italien der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit in verſchärftem
Maße an erſte Stelle getreten. Die Rede von Papens in Münſter,
die eine wirtſchaftliche Campagne in Deutſchland einleitet dieſe
Rede, die eine faſt ſenſationelle Wirkung auszulöſen ſcheint,
trifft gerade in Italien auf einen Reſonanzboden, der infolge
der ſozialpolitiſchen Abſichten Muſſolinis ſehr ſtark iſt.
Muſſolini hält nach zehnjähriger Herrſchaft des Fascismus
in Italien das Regime für ſo ſtark, daß er ſich von der rein
innerpolitiſchen Arbeit der Partei abwenden und zu einer ſozial=
politiſchen
Wende in der Wirkung des Fascismus übergehen
kann. Darin wird er durch die Tatſache beſtärkt, daß eine Reihe
von Gewerkſchaftlern der alten, ſogenannten demokratiſch= ſozia=
liſtiſchen
Zeit, die nicht in einer reinen obſtruktioniſtiſchen anti=
fasciſtiſchen
Tätigkeit außerhalb des Landes als Fuorusciti
ihre Zeit mehr oder weniger nutzlos vergeudet haben, ihren
Frieden mit dem fasciſtiſchen Regime ſuchen. Sie haben er=
kannt
, daß Muſſolinis Diktatur im Grunde genommen nicht zu
Gunſten einer Ueberzüchtung des Unternehmertums dient, ſon=
dern
daß der alte Sozialiſt Muſſolini mehr für die Arbeiter zu
tun gedenkt, als es einer auf Parteirückſichten eingeſtellten par=
lamentariſchen
Regierung möglich war.
Dieſe Wandlung in der Haltung gewiſſer immer noch abſeits
des Fascismus ſtehender Leute man möchte faſt das in
Deutſchland jüngſt gebrauchte Wort von Querverbindung er=
wähnen
wird dadurch erleichtert, daß die fasciſtiſche Partei
augenblicklich ihre Tore weit geöffnet für alle jene Männer hält,
denen durch die Sperre für den Eintritt in die Partei in letzter
Zeit der Anſchluß verwehrt war. Auch die Ernennung Roſſonis,
des früheren Syndikaliſtenführers, zum Unterſtaatsſekretär der
Präſidentſchaft, ebnet all dieſen Leuten den Weg und beweiſt
zugleich, wie ſehr Muſſolini die Sozialpolitik jetzt in den Mittel=
punkt
ſeiner Innenpolitik zu ſtellen gewillt iſt.
Die Arbeitsloſigkeit Italiens iſt zahlenmäßig weniger groß,
als ſie eigentlich unter den heutigen Wirtſchaftsverhältniſſen
ſein dürfte. Dieſes günſtige ſtatiſtiſche Bild ſtimmt aber nicht
mit den Tatſachen vollſtändig überein, da in der Liſte der
Arbeitsloſen nur die in den Syndikaten, bezüglich Corporationen
eingeſchriebenen Arbeiter bei der Zählung erfaßt werden. Die
freien Arbeiter ſind dabei nicht berückſichtigt. Außerdem hat
man der zahlenmäßigen Arbeitsloſigkeit dadurch zu ſteuern ge=
wußt
, daß man überall, wo es nur möglich war und das gilt
beſonders in der Landwirtſchaft Leute in beſtehende Arbeits=
gebiete
einſchob, ohne dabei die Entlohnung in geldlicher oder
naturaler Art für den jeweiligen Komplex zu erhöhen. Wenn
zum Beiſpiel auf einem landwirtſchaftlichen Betrieb früher eine
Familie von zehn Köpfen tätig war, wobei ſie etwa zwei nor=
male
warme Mahlzeiten ſamt kleinem geldlichen Gewinn er=
arbeiten
konnte, ſo wurde nach und nach die Kopfzahl einer der=
artigen
Familie durch Hinzunahme von Arbeitsloſen etwa ver=
doppelt
, ohne daß zugleich die Einkünfte erhöht wurden. Eine
ſolche vergrößerte Familie vermochte dann nur noch eine Mahl=
zeit
in der landesüblichen Weiſe zu erarbeiten, ſo daß die dop=
pelte
Zahl an Menſchen Unterkunft und Ernährung, ohne als
Arbeitsloſe zu zählen, zwar fanden, aber unter Lebens=
bedingungen
, die weit unter dem früheren Durchſchnitt ſtanden.
Das ſind Behelfsmaßnahmen, die unter andern klimatiſchen und
ernährungstechniſchen Bedingungen, als ſie Italien bieten kann,
nicht möglich ſind. Etwas Oel, Wein, Eier, Polenta und Brot
bietet der Boden unter der italieniſchen Sonne immer, und ohne
Heizung kann mit Ausnahme der alpinen und nordapenniniſchen
Gebirgsgegenden (ſchwache Beſiedlung) überall der Winter unge=
fährdet
überſtanden werden.
Wenn trotzdem der zahlenmäßige Beſtand der Arbeitsloſig=
keit
ſich auf eine Million erhöht hat, ſo iſt das ein Warnungs=
ſignal
für die Not im Lande, das auch keine füdliche Sonne ver=
golden
kann. Muſſolini verſucht nun in großzügiger Weiſe des
Notſtandes Herr zu werden. Auch er ſcheint dabei von dem
Gedanken auszugehen, daß der Höhepunkt der Weltkriſe über=
wunden
iſt, und daß deshalb neue Maßnahmen auf die wichtigſte
aller Unterſtützungen treffen dürften, auf den beginnenden Auf=
ſchwung
, der allein im Stande iſt, gerade großangelegte Hilfs=
aktionen
zum Erfolg zu führen. Zunächſt verſorgt er eine be=
deutende
Zahl von ſtädtiſchen und bürogewohnten Leuten da=
durch
, daß er eine Verdoppelung des Beamten= und Dienſt=
perſonals
durch eine rationelle Aufteilung in den Miniſterien
und ähnlichen Dienſtſtellen vorſchreibt. Dieſe Maßnahme kommt
in erſter Linie der Beamtenſtadt Rom zugute. Ferner wird die
Arbeitszeit auf ſieben Stunden am Tag oder auf vierzig Stun=
den
in der Woche verkürzt, falls ein internationales Abkommen
über eine derartige Regelung ſich erreichen läßt.
Vor allem aber will Muſſolini eine in der modernen Wirt=

ſchaftsgeſchichte noch nicht verſuchte Maßnahme durchführen, die
auf kolonialem Gebiete liegt. Hier kann unter den jetzigen

Zuſtänden leider Deutſchland nicht konkurrieren. Aber es kann
vielleicht dieſen Verſuch Muſſolinis gegebenen Falls als Beweis
dafür anführen, daß gerade der Mangel an Kolonien Deutſch=
land
eines jener Ventile beraubt, durch die eine Spannung der
Arbeitsloſigkeit erleichtert werden kann. Muſſolini will nicht
weniger als 40 000 Arbeiter mitſamt ihren Familien in das
pazifizierte Lybien abſchieben. Dieſe Arbeitsheere ſollen dort
aber keine Notſtandsarbeiten verrichten, ſondern eine dauernde
Koloniſierung in Gang bringen. Damit würde eine Ver=
minderung
der Arbeitsloſigkeit und zugleich der Gewinn eines
neuen Gebietes verbunden ſein, aus dem ein Teil des Italien
mangelnden Brotgetreides zu gewinnen ſein dürfte. Die alte
Kornkammer des antiken Roms ſoll wiedergewonnen werden.
Dieſer Plan iſt gar nicht phantaſtiſch. Denn die Lebens=
bedingungen
ſind in Nordafrika für den Süditaliener zum Bei=

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Seite 2 Nr. 243

ſpiel zweifellos ſehr günſtig. Eigentlich fehlt es nur an Waſſer
um das weite Gebiet längs der Mittelmeerküſte bis ziemlich
tief ins Innere hinein fruchtbar zu machen. Eine nutzbringende
Koloniſierung iſt deshalb, ſeitdem die arabiſchen Stämme ein=
ſchließlich
der Senuſſi gezähmt ſind, durchaus im Bereich der
Möglichkeit. Waſſer aber zu erſchließen, wird die moderne
Technik ſicher vermögen, da die geomorphen und geologiſchen
Verhältniſſe ſelbſt die Bewäſſerung der Sahara zu erlauben
ſcheinen.
Wenn dieſe Beſiedlung von Tripolis und Lybien zur Tat
wird, wenn ſich dann dort ähnlich freundliche Zuſtände wie in
Tunis zeigen, ſo wird ſich allerdings in politiſcher Hinſicht viel=
leicht
eine neue Reibungsfläche zwiſchen Italien und Frank=
reich
entwickeln, da ſich Frankreich durch ein bevölkertes italie=
niſches
Afrika als Nachbarland bedroht fühlen könnte. Die alte
Tunisfrage, die heute immer noch die Beziehungen zwiſchen
Paris und Rom vergiftet, wird dann noch mehr akut werden,
als ſie heute ſchon iſt. Möglicherweiſe gelingt es jedoch gerade
unter dem Geſichtspunkt ſpäterer Reibungsmöglichkeiten, dieſen
alten Streit um das Statut von Tunis nun doch noch zu be=
reinigen
. Zum internationalen Ausgleich würde dann auch dieſe
Folge der ſozialpolitiſchen Maßnahmen Muſſolinis gegen die
Arbeitsloſigkeit beitragen. Der Kampf um Arbeit würde im
Sinne Muſſolinis, der den Krieg nicht ſucht, auf dieſe Weiſe
gerade dem Frieden dienen, gerade das bringen, was am meiſten
gegen die Arbeitsnot hilft: den Frieden in Europa.

Wirkſchafts= und ſozialpolikiſche Forderungen.
Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten hat dem Reichstag
und dem Reichswirtſchaftsrat eine umfangreiche Denkſchrift ein=
gereicht
, in der die wirtſchafts= und ſozialpolitiſche Lage der
Arbeitnehmer und insbeſondere der Angeſtellten behandelt und
im Zuſammenhang damit eine Reihe von Forderungen auf=
geſtellt
wird, deren baldige Durchführung der GDA. von den
geſetzgebenden Körperſchaften erwartet.
In der Denkſchrift wird einleitend erklärt, daß die Not=
verordnung
vom 14. Juni 1932 die Lebenshaltung der breiten
Volksſchichten auf einen Tiefſtand herabgedrückt habe, der für
den geſamten Wirtſchaftskreislauf unerträglich ſei. Das Arbeits=
einkommen
ſei durch die Notverordnung um faſt 1,5 Milliarden
RM. gekürzt worden. Das Gegengewicht gegen den Gehalts=
und Lohnabbau, der Preisabbau, habe ſich nicht voll durchgeſetzt.
Es ſei notwendig, die deflationiſtiſche Politik der Belaſtung durch
eine bewußte Politik der Erleichterung der wirtſchaftlichen und
ſozialen Lage der Arbeitnehmer zu erſetzen. Nur wenn dort,
wo es ſich um die Einnahmen= und Ausgabengeſtaltung bei faſt
drei Vierteln des Volkes handele, der Hebel angeſetzt werde,
könne der Anſtoß für eine allmähliche Ueberwindung der Wirt=
ſchafts
= und Arbeitsmarktkriſe gefunden werden. Zur Erreichung
dieſes Zieles werden vom GDA. folgende Forderungen auf=
geſtellt
:
1. Eine weitere Verkürzung der Arbeitnehmereinkommen
muß mit allen Mitteln unterbunden werden. Aenderungen des
Tarifrechts und der Schlichtungsordnung, die den Zweck der
größeren Freiſetzung von Lohn und Gehalt haben, müſſen
unterbleiben.
2.. Jede weitere Schwächung der Maſſenkaufkraft von der
Preisſeite her muß verhindert werden. Der Staat hat die Ver=
pflichtung
, ſeine Machtmittel gegen unbegründete Preiserhöhun=
gen
, vor allem durch die Kartelle und Monopole, einzuſetzen.
3. Uebertriebene Abriegelung gegen billige Produkte anderer
Länder verhindert die Verbeſſerung des Lebensſtandards der
eigenen Bevölkerung. Das gilt vor allem für die Zollerhöhungen
für notwendige Lebensmittel. Es muß daher ein Abbau der
die Verbraucher unerträglich belaſtenden Zölle erfolgen.
4. Die dringendſte Aufgabe iſt jetzt die Frage der Arbeits=
beſchaffung
. Geeignete Pläne dazu liegen der Reichsregierung
vor. Auch geſunde Finanzierungsmöglichkeiten beſtehen. Sie
müſſen unter Einſchaltung der Reichsbank ausgenutzt werden.
5. Förderung der Siedlung iſt Arbeitsbeſchaffung auf lange
Sicht. Mit verſtärkter Bauernſiedlung muß die Landflucht ein=
gedämmt
werden. Der Freiwillige Arbeitsdienſt iſt dabei ein=
zuſchalten
. Die Arbeitsdienſtpflicht dagegen lehnt der GDA. ab.
6. Die verſtärkten Erzeugungsmöglichkeiten müſſen durch eine
allgemeine Arbeitszeitverkürzung ausgeglichen werden. Ver=
kürzung
der regelmäßigen Arbeitszeit mit Lohnausgleich iſt
dringend notwendig.
7. Der Angeſtelltenabbau iſt vielfach in einem ſolchen Maße
vorgenommen worden, daß die zurückgebliebenen Angeſtellten ihr
Arbeitsquantum nur mit Hilfe dauernder Ueberarbeit bewältigen
können. Dem muß durch ein Verbot jeder Ueberarbeit ſchnellſtens
ein Ende bereitet werden.
8. Je mehr das Heer der Arbeitloſen anſchwillt, um ſo
unverantwortlicher iſt es, den Arbeitsmarkt durch Doppel
verdiener noch künſtlich zu verſchlechtern. Aktiven Beamten iſt
bezahlte Nebenbeſchäftigung grundſätzlich zu verbieten. Pen=
ſionären
iſt eine Sonderſteuer für Arbeitseinkommen aufzu=

dei Menſch der Minte.
Von Wilhelm Michel.
Wenn ein Menſch im öffentlichen Leben ſteht, ſo macht er
früher oder ſpäter die Erfahrung, daß er zwiſchen Zerrſpiegeln
ſteht. Was da zerrt, iſt die Einſeitigkeit derer, die ihn be=
trachten
.
Ein Menſch iſt ein in ſich geſetzliches Geſchöpf. Aber im öffent=
lichen
Leben ſtehen, bedeutet, daß dieſes in ſich zuſammenhän=
gende
Geſchöpf ſtändig an ſtarren, leibloſen Sachen gemeſſen
wird. Z. B. an Parteilehren. Oder an weltanſchaulichen Dog=
men
. Zeigt einer Begeiſterung für den Gedanken der Freiheit
ſo ſtimmt ihm die Freiheitspartei zu, und die Bindungspartei
lehnt ihn ab. Aeußert er zu anderer Stunde Sinn für die
Bindung, für die Unterworfenheit und Eingefügtheit des Men=
ſchen
, dann lehnt ihn die Freiheitspartei ab, und die Bindungs=
partei
ſtimmt ihm zu. Wie es auch gehe, fortgeſetzt wird im
öffentlichen Leben der entfaltete Menſch auf feſtgelegte Einzel=
tendenzen
bezogen. Die toten Sachen nämlich die ſtarren
Meinungsfetiſche, reißen unaufhörlich an dem organiſchen Ge=
füge
, das ein wirklicher Menſch darſtellt. Etwas, das nicht lebt,
erhebt den Anſpruch, Maßſtab zu ſein für etwas, das lebt. Das
iſt nicht Meſſung, ſondern Angriff.
Eine Lage, in die der Menſch des öffentlichen Lebens häufig
kommt, iſt die, daß er gleichzeitig als Vertreter gegenſätzlicher
Ideen beanſprucht und verleumdet wird. In kleinerem Maßſtab
kennt wohl jeder die Lage, daß er gegenüber dem Freund 9
die eine Denkweiſe vertreten muß, gegenüber dem Freund B
eine andere, oft die entgegengeſetzte. Im breiteren Leben ſtellt
ſich das noch viel offenſichtlicher dar. Der Grund iſt leicht ein=
zuſehen
. Jeder wirkliche Menſch hält in ſeinem Denken und
Verfügen eine Art Mitte‟. In geiſtiger, in politiſcher, in kultu=
reller
Hinſicht ſteht er an einem Punkt, wo Ausblick nach ver=
ſchiedenen
Seiten iſt. Aber eben weil er eine ſolche Mitte hält,
ſteht er für die linke Seite in der Blickrichtung nach rechts und
er erſcheint gleichzeitig für die rechte Seite in der Blickrichtung
nach links. Und nun beſteht der Fehler, der namentlich heute
häufig gemacht wird, darin, daß der Menſch nicht nach dem Orte,
an dem er wirklich ſteht, beurteilt wird, ſondern nach der Rich=
tung
, in der er dem Blickenden erſcheint. Aus den Zu=
veiſungen
, die heute gefällt werden, iſt der Begriff des Maßes,
as Streben nach der wirklichen Ortsbeſtimmung des Menſchen
faſt völlig geſchwunden.
Es muß wieder begriffen werden, daß jeder wirkliche und
lebendige Menſch eine Mitte hält, d. h. daß eine Mehrzahl von
Kräften und Ideen ſich in ihm begegnen, nicht um ſich wechſel=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Vom Tage.
Reichskanzler v. Papen hat ſich mit dem Reichstagspräſidium
in Verbindung geſetzt, um den Termin für den Wiederzuſammen=
tritt
des Reichstags feſtzuſetzen. Vorausſichtlich wird der Reichstag
am Donnerstag oder Freitag der nächſten Woche zuſammentreten.
Mit dem 31. Auguſt iſt auch nunmehr der verordnete Burg=
frieden
abgelaufen. Die Reichsregierung hat nicht die Abſicht, von
dem Mittel des politiſchen Burgfriedens ſchon in allernächſter Zeit
wieder Gebrauch zu machen. Sollte es ſich jedoch herausſtellen, daß
ohne Demonſtrations= und Verſammlungsverbot nicht mehr aus=
zukommen
iſt, dann wird ſie wieder auf den Burgfrieden zurück=
greifen
.
Das preußiſche kommiſſariſche Kabinett wird ſich am Freitag
mit dem Antrag der Beuthener Verteidiger, die Todesſtrafe auf=
zuheben
und die Verurteilten zu begnadigen, beſchäftigen. Es
wird allgemein mit einer Begnadigung gerechnet.
Der Preußiſche Landtag nahm am Dienstag mit den Stim=
men
aller Fraktionen gegen die DNVP. und bei Stimmenthaltung
der Chriſtlich=Sozialen einen Antrag an, wonach der Landtag dem
Reichskommiſſar v. Papen ſeine Mißbilligung ausſpricht. Weiter=
hin
wurde die Aufhebung der Notverordnung über die Einſetzung
des Reichskommiſſars, die Aufhebung der Zeitungsverbote uſw.
gefordert.
Auf das Erſuchen des deutſchnationalen Fraktionsvorſitzenden
Dr. Oberfohren, die ſchwarz=rot=goldene Fahne in der Wandel=
halle
des Reichstags entfernen zu laſſen, hat Reichstagspräſident
Göring geantwortet, daß er zurzeit keinen Anlaß dazu habe.
Göring erinnerte die Deutſchnationalen daran, daß auch der
deutſchnationale Reichstagspräſident Wallraf vor einigen Jahren
die Fahne nicht habe entfernen laſſen.
Die Verordnung über das Inkrafttreten der Verordnung über
Zolländerungen vom 23. Auguſt, die bekanntlich Zollerhöhungen
für verſchiedene landwirtſchaftliche Erzeugniſſe enthält, tritt, wie
das Reichsgeſetzblatt mitteilt, am 6. September 1932 in Kraft.
Der amerikaniſche Generalſtabs=Chef Mac Arthur, deſſen
Reiſe nach Oſteuropa und Rußland lebhaft kommentiert wird und
Gerüchte von einer bevorſtehenden Aenderung in der Haltung der
Vereinigten Staaten gegenüber Sowjetrußland hervorgerufen hat.
benachrichtigte die türkiſche Regierung, daß er am 25. September
in Angora eintreffen werde.
Das chineſiſche Kabinett befaßt ſich mit einem Geſetzentwurf
über die Einführung der allgemeinen Militärdienſtpflicht in
China. Als Muſter ſollen die Wehrverfaſſungen Frankreichs und
Italiens zugrundegelegt werden.

erlegen, ebenſo Angeſtellten, die einen zweiten oder dritten
Poſten bekleiden und erwerbstätigen Ehefrauen. Das Auf=
kommen
aus dieſen Steuern iſt für Zwecke der Unterſtützung
arbeitsloſer Angeſtellter bereitzuſtellen.
9. Jeder Eingriff in das Kündigungsſchutzgeſetz hat zu
unterbleiben.
10. Das Einſpruchsrecht gegen unbillige Kündigungen, das
nach dem Betriesrätegeſetz den Angeſtellten der Betriebe mit
mehr als 20 Arbeitnehmern zuſteht, iſt auch auf die Angeſtellten
in den kleineren Betrieben auszudehnen.
11. Die Unterſtützungsſätze der Arbeitsloſenfürſorge, die nach
den Kürzungen der letzten Notverordnung die Exiſtenzmöglichkeit
der Arbeitsloſen nicht mehr ſichern, ſind mindeſtens wieder auf
die Höhe vor der letzten Notverordnung zu bringen
12. Die bereits mehrfach erhobene Forderung nach Zulaſſung
von Erſatzkaſſen auch in der Arbeitsloſenverſicherung wird er=
neut
unterbreitet.
13. Die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe belaſtet die Angeſtellten
ſtärker als andere Arbeitnehmer. Es wird gefordert, daß die
Erhebung der Abgabe bei den Angeſtellten nicht nach ungün=
ſtigeren
Geſichtspunkten erfolgt, als bei den anderen Gruppen.
14. Die bereits erfolgten Eingriffe in die Angeſtellten
verſicherung ſollen rückgängig gemacht werden. Neue Verſchlech=
terungen
durch Notgeſetzgebung müſſen unterbleiben. Die Feſt=
ſetzung
der Verſicherungspflichtgrenze (Gehaltsgrenze) ſoll der
Zuſtändigkeit des Reichsarbeitsminiſters entzogen, und die
jetzige Gehaltsgrenze von 8 400 RM. jährlich wieder entſprechend
der früheren Regelung wieder unmittelbar in den Paragraph 1
des Geſetzes eingefügt werden.
Der Finanzausſchuß des Landkags,
das Landtagspräſidium und Vertreter der Regierung ſtatteten
geſtern auf Einladung des Finanzminiſters Bad Nauheim einen
Beſuch ab. Zunächſt wurde die neue Anlage des Fernheiz=
werkes
(Dampfkeſſelanlage und Wäſcherei) und anſchließend hier=
an
die Reſtaurationsräume auf dem Johannisberg, die dem
heſſiſchen Staat gehören, beſichtigt. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß
die jetzigen Räumlichkeiten nicht mehr genügen. Die Abſicht der
Regierung, anſtelle der jetzigen Gebäulichkeiten einen Neubau
zu erſtellen, ſobald die Geldbeſchaffung es ermöglicht, wurde
gutgeheißen. Im mediziniſchen Inſtitut für Herzforſchung ſprach
Kurdirektor Meher über die Entwicklung von Bad Nauheim,
und Herr Profeſſor Dr. Weber über die Entwicklung dieſes
Inſtitutes. Man war allgemein der Anſicht, daß Landtag und
Regierung die Pflicht haben, Bad Nauheim weiter ihre be=
ſondere
Aufmerkſamkeit zu widmen.

ſeitig aufzuheben, ſondern um in gegenſeitiger Steigerung
eiwas Lebensfähiges zu bilden.
Es iſt verſtändlich, daß in einem kritiſchen Zeitpunkt wie
dem gegenwärtigen die großen Ideen Freiheit und Bindung,
Rationalismus und Irrationalismus, Individualismus und
Kollektivismus heftiger als ſonſt umſtritten werden. Aber für
alle Streitenden gilt, daß aus keiner dieſer Ideen allein
gelebt werden kann. Leben ſteht unter dem Zeichen der Ver=
wobenheit
und der Spannungen. Nur wer dies anerkennt
ſtimmt dem Grundgeſetz der Schöpfung zu.
Das heutige Verſchwinden der Mitte iſt nicht nur eine
einſchneidende Tatſache der Politik. Sie hat auch eine ſehr fühl=
bare
Bedeutung für unſer Verſtehen des Lebens, für unſer Ver=
hältnis
zum wirklichen Menſchen, für die künftige Geſtaltung
des deutſchen Daſeins. Das Leben ſelbſt iſt es, das eine Mitte‟
braucht. Mitte nicht als Mittelmäßigkeit, ſondern als Stand=
ort
der vielfältigen Bezogenheit, des Reichtums an Begegnun=
gen
, an Spannungen, an Gefährdungen und Begnadungen. Das
befagt nichts gegen den gelegentlich vorliegenden Zwang, daß
eine überalterte Mitte, deren Vorausſetzungen geſchwunden ſind,
beſeitigt werde. Aber Mitte darf nur beſeitigt werden, um neuen
mittebildenden Kräften das Feld zu bereiten. In der Geſchichte
pflegen immer wieder radikale Flügelgruppen über alte Mitten
zu ſiegen. Die notwendigen Verjüngungen haben ſich nie anders
ereignen können als durch itio in partes (Eintritt in die
Parteiung) und durch Sieg einer mitte=loſen Flügelgruppe. Aber
die Flügelgruppen haben die Rechtmäßigkeit ihres Sieges immer
nur dadurch erweiſen können, daß ſie ſofort die Pflicht zur
neuen Mitte=Bildung übernahmen. Das heißt: Sie mußten in
ſich den Sinn für die mittebildende Macht des wirklichen Men=
ſchen
lebendig erhalten.
Dies iſt ein dringliches Problem, das dem heutigen Deutſch=
land
geſtellt iſt. Wir werden noch durch lange Jahre des inner=
politiſchen
Kampfes gehen müſſen. Wir werden hundert Ver=
ſuchungen
zu einem ſchlimmen Vergeſſen unſerer großen geiſtigen
Vergangenheit durchwandern müſſen. So ſicher es iſt, daß die
geſchwundene Mitte nicht mehr aus den ſoziologiſchen und ideo=
logiſchen
Stoffen von ehemals aufgebaut werden kann, ſo dring=
lich
erhebt ſich die Forderung, daß uns der wirkliche, der gegebene
Menſch, der Menſch der Mitte verſtändlich und in Ehren bleibe
Sonſt erliſcht die Sprache und die Mitteilung, die Welt wird
ſtumm und fällt in jenes böſe Schweigen, in dem der Menſch
ſeinem eigenen Leben fremd wird.
Wir haben das auf unpolitiſchem Felde zur Genüge durch=
gekoſtet
. Eine wertfreie Seelenkunde hat an der Menſchengeſtalt
gezerrt. Ein techniziſtiſcher Wahn hat durch Erfindungen des
Menſchenhirns den Menſchen an die Wand gedrückt. Eine derbe
Sachenluſt hat der Kunſt das Feld verſperrt. In ſchwindel=
erregenden
Wirbeln trieb ſich das Wert=Denken um und ließ den

Vom Stahlhelm wird uns geſchrieben:
Der Gründer und erſte Bundesführer des Stahlhe=
Seldte, erfüllte durch die Gründung des Stahlhelms
vielen Soldatenherzen lebenden Gedanken: Zummen.
alten Kameraden, die draußen in der Front geſtand
für die Nachkriegszeit, um die Kraft dieſer in Not
gehärteten Feldgrauen für den Neubau des Reiches e
Der Geiſt der Front, der die Millionen Feldgrauem
ſeelte und ſie zu Taten befähigte, wie ſie die Weltgeſo
her nie geſehen hat, iſt der ſtärkſte Geiſt, der jemals=
erfüllt
hat.
Die Erhaltung und Pflege dieſes Geiſtes in unſe
und ſeine Uebertragung auf die heranwachſende Juge=
das
ganze Volk, das auch heute noch in einem Ko=
Leben und Tod gegen zielbewußte Vernichtungs= Be=
ſteht
, das iſt Stahlhelm=Weltanſchauung!
Nach Ausbau der über ganz Deutſchland veed
Organiſation, der durch ein etwa einjähriges Verbot
1922 unterbrochen wurde, ſetzte ſich der Stahlhelm
wichtigſten Ziele und faßte ſie in die Worte: inn
äußere Befreiung.
Von Anfang an erblickte der Stahlhelm, nachdem
Diktat von Verſailles die ruhmreiche deutſche Wehrrn
chlagen und aufgelöſt worden war, in der Wiederg
der Wehrhoheit, allen pazifiſtiſchen Beſtrebungen 5
der Gleichberechtigung und der ſtaatlichen
heit ſeine vornehmſte Aufgabe.
Der Stahlhelm durfte kein Verein, er mußte ei
bund werden. In der Notzeit kann man nicht neutral:
Stahlhelm betreibt Politik, aber keine Partei=

Staatspolitik. Der Stahlhelm dient alſo keimr

und keiner Perſon, er dient nur Deutſchland:m Der
Die vor Jahren geäußerte Auffaſſung, daß nieme

Partei in Deutſchland ſo ſtark werden würde, daß
M.
ihre Anſchauungen allen andern aufzwingen könnte,
den dreizehnjährigen Kampf als richtig erwieſen.
W8

Der Stahlhelm begrüßt es, daß ſeine Auffaſſungw!i
Notwendigkeit einer Präſidialregierung ſich durchg=
Schon vor Jahren forderte der Stahlhelm angeſicht!
Parteizerriſſenheit und der durch dieſe herbeigeführter,
unfähigkeit des Reichstages eine Verſtärkung der M.
Neichspräſidenten. Heute iſt dieſer Gedanke verwirkli
Durch die Frontkameradſchaft iſt der Stahlhelm n
erſten Stunde an ſozial geweſen. Er hat auf dieſerh
nicht nur geredet, ſondern gehandelt und hat hier:9
Kameradſchaft der Tat bewieſen, deren ſichtbaren AusM
zahlreichen Siedlungen, Häuſerbauten, Unterſtützungsc
große Verſicherung, Stahlhelmküchen und endlich die Euulun
Selbſthilfe bilden. Die Stahlhelm=Selbſthilfe hat zuu
Male aus dem Frontgedanken heraus eine ſeeliſche Vachlie!
von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die ja alle Deu
vorbildlich in die Praxis übertragen.
Mit vermehrter Kraft wird der Stahlhelm, wie es
anderen Staaten der Welt geſchieht, die ſeeliſche und Ei
Wehrert üchtigung unſerer Jugend in die Hand=
nicht
um einen Revanchekrieg zu führen. Die deutſchen
können mit berechtigtem Stolz darauf hinweiſen, da

allen Schlachtfeldern der Welt geſiegt haben, wir brauck
Revanchekrieg, wir wollen aber für unſer Volk die gleich
heit, die alle andern Staaten trotz der Gunſt ihrer geopmf
Lage für ſich beanſpruchen.
Seit Jahren iſt im Freiwilligen Arbeit
viel im Stahlhelm geleiſtet worden. Freiwillig und
geltlich wurden Häuſer gebaut, Siedlungen geſchaffen u
angelegt. Gerade auf dieſem Gebiet hat der Stahlher
volle Erfahrungen geſammelt und geeignete Führerpr
keiten erzogen, die dem allgemeinen Intereſſe nutzbar
werden ſollten.
Aber nicht mit finanziellen und materiellen Mitte
nicht mit Befehlen und Weiſungen von oben, ſondern

innerſten Deutſchtum heraus muß die ſeeliſche Erneuc

folgen, wenn Deutſchland ſein großes Freiheitsziel
will. Der Stolz, Deutſcher ſein zu dürfen, muß das
tückgrat aller Deutſchen werden.

Hexenſpruch Fair is foul and foul is faür zur buchtrl
Wahrheit werden. Alle Grenzen wurden angegriff
Grenzengefühle weitgehend zermürbt. Die Maße, die
gen wurden in Sklavenaufſtänden aller Art angefeinie
Denken mußte Strecken des Selbſtzweifels durchwander
kqum noch Luft zum Atmen fand. Das alles ging geM
wirklichen Menſchen. Es iſt der Sinn der Stunde
namentlich auch der Sinn der politiſchen Stunde da
Wiederaufrichtung des Menſchen gegangen wird.
Der wird der rechtmäßige Führer von morgen
den deutſchen Menſchen von den neuen Vorausſetzurne
erfüllt, nicht ihn verkürzt; der ihn weit und groß nime
Menſchen der Mitte und der ausgedehnten Schau, wie?
wahrſten Hölderlin geſichtet hat, als eine Geſtalt in da
der Zeit, Rat gebend rings den Königen und den P2xkaſ

Rekkoralswechſel an der Univerſikät Gießt

Lpd. Gießen, 31.
Am 1. September übernimmt der neugewählte Noc
Landes=Univerſität Gießen, der ordentliche Profeſſor fu
heilkunde, Dr. Adolf Jeß, die Amtsgeſchäfte. Profeſſot
der Direktor der Augenklinik der Univerſität Gießen, ſtol?
Bordesholm (Kreis Kiel) und ſteht im 51. Lebensiah‟
1909 bis 1910 war er Aſſiſtent in Göttingen, von 1910
in Würzburg und kam 1913 als Privatdozent nach
Nachdem er hier 1918 ordentlicher Profeſſor wurde, w.
1924 als Nachfolger von Geh.=Med.=Rat Profeſſor A.
das Ordinariat für Augenheilkunde und die Direit 7
Augenklinik übertragen. Seine zahlreichen wiſſenſchaftn
handlungen ſind hauptſächlich in den Fachzeitſchriften K
und bewegen ſich u. a. auf dem Gebiet über Arbeiten."
Chemie der normalen und krankhaft veränderten Linſe.
Chemie des Glaskörpers des Auges, Gasſchädigungen de ſhi
und Verkupferung des Auges.

Koch ſchnell und friſch für den Sommertiſch. Anregungene
ſunde, fleiſchloſe Mahlzeiten ohne viel Kocherei bei te
As
Abwechſlung. 125 Einzel= und viele Grundrezeple Sto
Erna Meyer und Maria Kirchgeßner.
9.11. Tauſend. RM. 1.00. K. Thienemanns Verlag. S
Das kleine Buch gibt ein klares Bild von lauter.?"
erfriſchenden Sommergerichten, ſo daß es nicht mehr ſche
ſelbſt in der heißen Jahreszeit den Tiſch mit appetital.
Speiſen zu füllen. Suppen und Kaltſchalen, Salate und
ſpeiſen, Milchgerichte und verſchiedene Schnelleremes."
warme Süßſpeiſen, dazu eine lange Reihe erfriſchender.
werden nicht nur in ihrer Zubereitung geſchildert, ſo0.
nach ihrem geſundheitlichen Wert beurteilt.

[ ][  ][ ]

Eag, 1. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Hohn auf die Abrüftung. Die bisherigen
guer enkwürdigender Sonderbehandlung für
bleibt weikerhin in unerkräl
Sceichers Heielng
ſchlands Sicherheit und Gleichberechtigung.

ſollenk ſie Akademikerinnen das Werkjahr verbringen?
Freitzli zu praktiſchen Berufen. Welche Frauen ſollen
ſtudieren?
(Keiſen der Akademikerinnen wird uns geſchrieben:
Wesmhr, deſſen Einführung Reichskanzler von Papen
undilahat, wird ſicherlich erfreuliche Folgen haben, denn
uuth Studentinnen, die jetzt nacs Erlangung des Reife=
esa
) Univerſität beziehen, ergreifen irgend ein Studium,
6 Fſeſich fragen, ob auch die notwendige Eignung gerade
eies Eudium vorhanden iſt. Das Abiturientenzeugnis iſt
Die /Zrbedingung für die akademiſche Laufbahn, aber es
t ſach aus noch nicht geſagt, daß jede Abiturientin tat=
A0körperlichen und geiſtigen Fähigkeiten für dieſe
uwaufreibende Tätigkeit beſitzt. Nach einer Statiſtik
dermnismäßig viele junge Studentinnen das Studium
an Bu manchen Zeiten waren es ſchon 40 Prozent
Dür hinnen. Meiſt ſind es unnütze Jahre, die dann auf
e mit verbracht worden ſind, für die Erreichung eines
Neus ſind ſie jedenfalls ſo gut wie verloren. Das
oird nun die Möglichkeit gewähren, daß ſich die
Ndarüber werden, welchen Berufen ſie ſich zuwenden
Wjaben ein Jahr Zeit zur Ueberlegung und können
perliche und geiſtige Eignung für die verſchiedenen
M. Man wird den Frauen nur Gelegenheit geben
Verkjahr in ſolchen Stellungen zu verbringen, die
Beenarigemeſſen ſind.
i Fauen Intexeſſe für beſtimmte praktiſche Berufe
MADAmiſſen ſie die Möglichkeit haben, ſich in dem Jahr,
cie dem Beſuch der Höheren Schule und der Univer=
9er Allet wurde, über ihre Eignung für dieſen oder
u werden. Es fragt ſich nun,
akauiſch

Ni Mispflege, der Kindererziehung, aber auch der Büro=
Iher Tätigkeit in Handwerken müſſen berückſichtigt
FIlmkreis der Beſchäftigungsmöglichkeit muß mög=
BANh, damit die junge Abiturientin die Auswahl hat.
DeAichſter, in ſich eine Neigung für einen praktiſchen
4 Woecken, der mit dem täglichen Leben aufs innigſte
Nals für irgendeine gkademiſche Laufbahn, von der
de Yiturientin noch keine Vorſtellung hat. Nur die
der Mathematik und der 2 turwiſſenſchaften ſo=
Ichen können ſchon vorher wiſſen, ob ſie für ihren
S leſondere Eignung beſitzen, da ſie ſchon auf der
Ehle genügend Gelegenheit gehabt haben, ſich eine

Frgebniſſe der Abrüſtungskonferenz zielen nur auf
Deutſchland ab. Deutſchlands nakionale Sicherheit
licher Weiſe gefährdef.
Die grundſätzlichen Forderungen Deukſchlands
in der Abrüſtungsfrage.

Berlin, 31. Auguſt.
zwehrminiſter von Schleicher veröffentlicht im Heimai=
nirkenswerte
Ausführungen über Deutſchlands Sicher=
zleichberechtigung
. Er ſchreibt u. a.:
uſte Akt der Abrüſtungskonferenz hat keinen merklichen
wir der Richtung einer allgemeinen Abrüſtung gebracht.
umſießung vom 23. Juli läßt nicht nur die Gleichberech=
wer
Acht, ſie zielt vielmehr auf die Fortdauer ent=
r Sonderbehandlung einzelner Staaten ab. Die
hnazlsicherheit Deutſchlands bleibt weiterhin in unerträg=
Yue gefährdet. Die deutſche Regierung hat aus dieſer
ſich=lig die einzig möglichen Folgerungen gezogen, indem
üßiſchließung vom 23. Juli ablehnte und ihre weitere
elin Genf von der vorherigen zweifelsfreien Anerken=
örundſatzes
der Gleichberechtigung abhängig machte.
uöchluß kommt der Miniſter auf ſeine Ankündigung zu
ein
Umbau der deukſchen Wehrmacht
züwerde, falls die Siegermächte die Einlöſung ihres
weverſprechens weiterhin verweigerten. Jene Ankün=
sſiani
alle gerichtet geweſen, die Ohren haben zu hören.
ronue hier, fährt Miniſter v. Schleicher u. a. wörtlich
daninbeirrbaren Friedenswillen Deutſchlands nicht zu
ftiete Der beſte Garant eines dauerhaften Friedens aber
fLutſches Reich, deſſen Souveränität nicht durch eni=
ulSonderbeſtimmungen
beeinträchtigt iſt, und das
wisſüngliche Funktion, für die Sicherheit ſeiner Be=
ſer
ruſorgen, auch wirklich erfüllen kann. Hier gilt das
dus Präſidenten Hoover in ſeiner Rede vom 11. Auguſt
übzerdie vergifteten Quellen der politiſchen Unſtabilität,
n AenVerträgen liegen, die den Krieg abſchloſſen
dast uusmaß einer Umorganiſation der Reichswehr hänge
urſterhk ſinie vom Grade des Abrüſtungswillens der hoch=
ſeiem
itaaten ab. Deutſchland beanſpruche für ſeine Sicher=
nichr
jehr und nicht weniger als die anderen Mächte für
ordry Es ſei bereit, auch in Zukunft an einer wirklichen
ſtuutg mitzuarbeiten, aber man dürfe die Geduld des
chert zolkes nicht länger mißbrauchen.
iſchäiands Gleichberechkigungsforderung ein Brüf=
Ffürden guken Willen ſeiner Verkragsparkner.

ſnitel2 der Völkerbundsſtatuten ſetze für die regelmäßige
üſtu und Berichtigung der Abrüſtungsprobleme ein
mazz un zehn Jahren. Deshalb hat Deutſchland ſeine
bertſtigungsforderung jetzt nachdrücklichſt angemeldet als
ſteitk ir den guten Willen ſeiner Vertragspartner. Sie
üi ebenſo auf die grundſätzliche Frage der Wehr=
ſſung
vie auf die ſogenannten Angriffswaffen, die bei den
verſtzwigenberatungen in Genf ſich plötzlich in Verteidi=
8miste verwandelten. Wenn U.=Boote, Flugzeugträger,
1sflulgzuge, ſchwere Geſchütze und Kampfwagen nur Mittel
nſatvznale Verteidigung ſind, ſo kann man dieſe Waffen
ſchlaln nicht vorenthalten. Wenn andere Staaten ihre
esgwenen mit Wällen aus Eiſen und Beton befeſtigen, mit
em züht will man dieſen Schutz Deutſchland verſagen?
volge keine Teilnahme am Wettrüſten, ſchon weil unſere
zielle lage das verbietet. Wir fordern aber das Recht,
ſe beſränkten Geldmittel ſo anzuwenden, daß ſie einen
gent ſitzeffekt für die Landesverteidigung bringen.
Der /ikel ſchließt: Die Löſung dieſer Frage wird und
in in nächſten Zukunft gefunden werden. Denn ſie iſt
nurdee Frage der Ehre und Würde des deutſchen Volkes,
ern ſoch eine Lebensnotwendigkeit für die Welt, deren
den zu auf der Grundlage des Vertrauens, des Rechtes
er imiheit gedeihen kann.

Reichswehrminiſter v. Schleicher hat dem Berliner Vertreter
des italieniſchen Blattes Reſto del Carlino eine Unterredung
gewährt. Auf die Frage, welches die grundſätzlichen Wünſche und
Forderungen Deutſchlands in der Abrüſtungsfrage ſeien, erwiderte
der Miniſter, Deutſchland wünſche nach wie vor die
allgemeine, entſchiedene und ſchnelle Abrüſtung.
In dieſem Wunſche treffe ſich Deutſchland mit Italien, deſſen
Staatsmänner wiederholt und überzeugend den gleichen Stand=
punkt
vertreten hätten.
Nach einer kritiſchen Würdigung des Ergebniſſes des erſten
Abſchnittes der Abrüſtungskonferenz im Sinne des bekannten deut=
ſchenStandpunktes
erklärte der Miniſter, er müſſe heute ſchon mit
allem Nachdruck darauf hinweiſen, daß die Schuld für ein
etwaiges Scheitern der Abrüſtungskonferenz
auf jene Staaten zurückfalle, die den Zweck der
Konferenz nicht in der Herſtellung gleicher na=
tionaler
Sicherheit aller Völker durch allge=
meine
Abrüſtung ſähen, ſondern in der einſeiti=
gen
Sicherung und Verewigung einer ungerech=
ten
Verteilung von Recht und Macht, die ſich im
letzten Jahrzehnt als Quelle allen Uebels er=
wieſen
habe. Je weiter aber die Erfüllung des deutſchen
Wunſches nach allgemeiner Abrüſtung hinausgeſchoben werde, um
ſo energiſcher müſſe Deutſchland die Anerkennung des Grundſatzes
der Gleichberechtigung fordern. Man könne ein 65=Millionen=
Volk, das ſür den kulturellen Fortſchritt der Welt unendlich viel
geleiſtet hat, auf die Dauer nicht als Paria behandeln. Was hätte
Deutſchland in einem Völkerbunde zu ſuchen, der es unter entwür=
digendes
Sonderrecht ſtellt? Ein großes Volk, deſſen Selbſtbeſtim=
mungsrecht
auf der Grundlage der Kriegsſchuldlüge in den wich=
tigſten
ſtaatlichen Funktionen, in unerträglicher Weiſe beſchränkt
worden ſei, könne nicht zur Ruhe kommen.
Ein Staat, der ſeinen Bürgern nicht die Sicher=
heit
gegenäußere Bedrohung bieten könne, bilde
in den internationalen Beziehungen ein Faktor
der Unſicherheit. Beklagenswerte Erſcheinungen im inneren
Leben Deutſchlands ſeien zum größten Teil die natürliche Folge
der Fortdauer der Diskriminationen des Friedensdiktates.
Was deutſchland unker Rüſſungsgleichberechligung
verſtehl.
Auf die Frage, was der Miniſter praktiſch unter Gleich=
berechtigung
in der Rüſtungsfrage verſtehe, erwiderte General
v. Schleicher u. a.:
Deutſchland beanſprucht in bezug auf die Wehrverfaſſung,
die Organiſation und Einteilung ſeiner Streitkräfte, die Aus=
ſtattung
mit Waffen, die Landesbefeſtigung und die Waffenher=
ſtellung
grundſätzlich die gleichen Rechte, die die anderen Staaten
für ſich in Anſpruch nehmen. Wenn die anderen Mächte das
deutſche Wehrſyſtem nicht nachahmen wollten, wie es im Sinne
ihrer Abrüſtungsverſprechungen läge, dann müßten ſie Deutſch=
land
den Umbau ſeiner Wehrmacht nach den Methoden zu=
billigen
, die ſie ſelbſt als unerläßlich für ihre nationale Sicher=
heit
bezeichneten. Das deutſche Heer habe keine Luftwaffe, keine
Kampfwagen, ſchwere Artillerie, Flugzeugabwehrgeſchütze, die
Marine keine U.=Boote, Flugzeugträger, großen Kreuzer uſw.
Dieſe Waffen ſeien in Genf als Verteidigungsmittel erklärt
worden, ohne ſie könne alſo auch Deutſchland ſeine nationale
Sicherheit nicht erlangen. Auch in den Fragen der Landes=
befeſtigung
und der Waffenherſtellung beſtehe ein unhaltbarer
Widerſpruch. Alle die Deutſchland auferlegten
Beſchränkungen müßten entweder allgemeine
Anwendung finden, oder für Deutſchland weg=
fallen
.
Der Umfang eines Umbaues der Reichswehr hänge alſo
vom Grade des Abrüſtungswillens der hochgerüſteten Staaten
ab, wobei ſelbſtverſtändlich der ſchwierigen Finanzlage des
Reiches Rechnung getragen werden müſſe.
Auf die Frage, welche Folgerungen die deutſche
Regierung aus einer Ablehnung ihrer Gleich=
Vorſtellung von ihrem künftigen Lebensberuf zu machen. Aber
eine Juriſtin oder Medizinerin dürfte kaum aus einer perſön=
lichen
Neigung für dieſe beſondere Berufsart heraus handeln.
Das Werkjahr gibt den Frauen nicht nur die Möglichkeit einer
ruhigen Entſcheidung, ſondern vor allen Dingen auch Gelegen=
heit
, den praktiſchen Beruf kennen zu lernen, in dem ſie ein
Jahr lang tätig ſind.
Sicherlich wird in zahlreichen Fällen dieſer Beruf nicht mehr
verlaſſen werden, ſondern die Frauen werden ſich darin weiter
ausbilden, um in dieſem Beruf ihren Lebensunterhalt zu finden.
Auch wenn ſie nach Vollendung des Werkjahres ſtudieren und,
wie ſo viele andere Studentinnen, nach kürzerer oder längerer
Zeit einſehen, daß ſie für das Studium nicht geeignet ſind,
können ſie ſchnell wieder zu dem alten Beruf zurückkehren. Das
Werkjahr iſt damit nicht verloren. Für Frauen iſt das Werk=
jahr
darum noch von größerer Bedeutung, als für Männer,
weil nicht entfernt ſo viel Männer das Studium wieder auf=
geben
müſſen, wie Frauen. Zugleich wird durch dieſes Werk=
jahr
der angeſtrebte Zweck erreicht, daß die akademiſchen Berufe
nicht ſo überlaufen werden, wie bisher. Man wird ſich all=
mählich
daran gewöhnen, daß nicht jede Frau, die das Reife=
zeugnis
erlangt hat, ſtudieren muß.
In vielen Fällen ſind perſönlicher Ehrgeiz oder Ehrgeiz der
Eltern für das Studium der Töchter maßgebend. Dazu kommt,
daß die jungen Abiturientinnen das reiche Tätigkeitsfeld nicht
kennen, das ſich ihnen bietet. Es gibt nämlich eine Menge
von Berufen praktiſcher Art, die die Abiturientinnen ergreifen
können und zahlreiche Einrichtungen, die die Deutſche Akademie
für ſoziale und pädagogiſche Frauenarbeit ſind bemüht, für
die jungen Abiturientinnen Stellungen in praktiſchen Berufen zu
ſchaffen. Man darf aus allen dieſen Gründen der Einführung
dieſes Werkjahres mit großem Intereſſe entgegenſehen.

* Schallplatten-Beſprechung.
September=Neuerſcheinungen.
Mit einem außergewöhnlich guten Repertoire an Künſtler=
Platten wartet die Deutſche Grammophon A.G. auf. Zu=
nächſt
vervollſtändigt Wilhelm Furtwängler mit dem Phil=
harmoniſchen
Orcheſter Berlin, die von ihm bereits vorhandene
ſtattliche Reihe von Schallplatten=Aufnahmen durch die Ouvertüre
zu Mendelsſohns Die Hebriden (Nr. 95 470), eine Platte, die
aufs neue das große Können Furtwänglers demonſtriert. Erſt=
malig
auf Grammophon Die Stimme ſeines Herrn er=
ſcheint
der von ſeinen Erfolgen vom Mitteldeutſchen Rundfunk
her bekannte Tenor Richard Fritz Wolf, der zwei Schlager=
lieder
Madame, Madame Sie ſind mir nicht einerlei und Mein
Herz ſagt leiſe: Ich liebe dich (Nr. 24 658) ſingt. Schon dieſe

Nr. 243 Seite 3

berechtigungsforderungen ziehen wolle, entgegnete
der Miniſter: Sie wird ſich dann nicht mehr an den
Arbeiten der Abrüſtungskonferenz beteiligen.
Was dieſe Nichtbeteiligung für die Exiſtenz des Völkerbundes
bedeutet, liegt auf der Hand. Die deutſche Regierung wird dar=
über
hinaus durch den Bruch der Abrüſtungsverſprechungen
ſeitens ihrer Vertragspartner gezwungen ſein, die nationale
Sicherheit auf nationalem Wege herzuſtellen, wenn es auf dem
internationalen nicht möglich war.
Ein deutſcher Schritt bei den Mächten.
Zu den Meldungen ausländiſcher Nachrichtenagenturen, die
von einem Schritt der deutſchen Regierung in der Frage der
Gleichberechtigung auf militäriſchem Gebiet zu berichten wiſſen,
hören wir von unterrichteter Seite, daß die Tatſache eines deut=
ſchen
Schrittes wohl richtig ſei, daß aber über Einzelheiten noch
nichts geäußert werden könne. Es liegt die Annahme nur allzu
nahe, daß gewiſſe Kreiſe des Auslandes, beſtrebt ſind, die Be=
mühungen
der Reichsregierung um die Herbeiführung der Aner=
kennung
der deutſchen Gleichberechtigung zu durchkreuzen, und
deshalb auch nicht vor Indiskretionen zurückſchrecken. Wir geben
der Hoffnung. Ausdruck, daß bei allem Verſtändnis für die Zurück=
haltung
der maßgebenden Stellen doch innerhalb, der kürzeſten
Friſt für die notwendige Klarheit geſorgt wird.

Akkenkauſch im Nachtſchnellzug.
* Berlin, 31. Auguſt. (Priv.=Tel.)
In dem Nacht=D=Zug HamburgHolland iſt ein Koffer ver=
tauſcht
worden, in dem ſich hochwichtige diplomatiſche Akten eines
ausländiſchen Politikers befanden. Die Polizei behauptet allerdings
immer noch ſteif und feſt, daß es ſich hier lediglich um eine harm=
loſe
Verwechſlung handeln kann, doch wird dieſe Auffaſſung in den
diplomatiſchen Kreiſen nicht geteilt. Man behauptet hier im
Gegenteil, daß nur ein Spion irgendeiner Macht als Täter in
Frage käme. Die Vertauſchung erfolgte am Freitag abend. Der
Diplomat ſeine Nationalität ſoll verſtändlicherweiſe im Inter=
eſſe
der weiteren Unterſuchung geheimgehalten werden fand
ſich einige Minuten vor Abgang des Zuges zuſammen mit ſeinem
Sekretär auf dem Hamburger Hauptbahnhof ein. Er beſtieg den
fahrplanmäßigen D=Zug, der um23.30 Uhr Altona und um 23.54
Uhr Hamburg=Hbhf. verläßt. In Osnabrück bemerkte er erſt, daß
ein fremdes, in der Größe und Farbe allerdings mit ſeinem
Koffer genau übereinſtimmendes Gepäckſtück im Netz lag. Erſt in
dem Moment wurde er darauf aufmerkſam, als er mit ſeinem
Kofferſchlüſſel das Gepäck vergeblich zu öffnen verſuchte. Es iſt
bisher auch noch nicht bekannt und konnte noch nicht feſtgeſtellt
werden, ob der Koffer ſchon in Hamburg auf dem Bahnſteig oder
während der Fahrt vertauſcht worden iſt. Bei den diplomatiſchen
Akten ſoll es ſich um ſehr wichtige Vertragsabſchlüſſe oder Vor=
ſchläge
zu Vertragsabſchlüſſen zwiſchen zwei europäiſchen Groß=
mächten
handeln. Von privater Seite wird einem Berliner Blatt
dazu mitgeteilt, daß der Begleiter des Diplomaten bereits im
Beſitz einer Adreſſe ſein ſoll, mit deren Hilfe er wieder zu den
Papieren kommen kann. Vielleicht kann man aus dieſer Mittei=
lung
entnehmen, daß es ſich lediglich um ein Geſchäft eines ge=
werbsmäßigen
Gepäckdiebes handelt, der jetzt aus den auch für
ſeine Begriffe wichtigen Akten Kapital ſchlagen will.
Prinz Windiſchgräß klagt an.
Die rumäniſche Preſſe beſchäftigt ſich ſchon ſeit Tagen mit
einer ſenſationellen Geſchichte über die vor vier Jahren erfolgte
Gefangennahme des Prinzen Luis Windiſchgrätz, der überführt
worden war, an der berühmten Franken=Fälſchung beteiligt ge=
weſen
zu ſein. Es handelt ſich um einen Brief des Prinzen, den
dieſer an den Regenten Horty geſchrieben hat und den der Kurier
verloren haben ſoll, bevor er Horty erreicht hat und der auf
dieſe Weiſe den Weg in die Oeffentlichkeit nehmen konnte.
In dieſem Brief ſoll Prinz Windiſchgrätz dem Reichsverweſer
Horty mitgeteilt haben, daß er die Fälſchung mit vollem Einver=
ſtändnis
des Grafen Bethlen unternommen habe, der die Verant=
wortung
dafür übernahm, um Ungarn dadurch vor internationa=
len
Verwicklungen zu retten. Er erinnerte Horty in dem Schrei=
ben
an das Verſprechen der Regierung, ihn moraliſch und mate=
riell
zu rehabilitieren und betonte, daß er bereits vier Jahre
darauf warte, Falls das Verſprechen nicht erfüllt wird, drohte er,
die ganze Affäre mit allen Einzelheiten der Oeffentlichkeit mitzu=
teilen
. Daß dieſer Brief echt iſt, dürfte wohl daraus hervorgehen,
daß Prinz Windiſchgrätz, der vor einem Monat Budapeſt verlaſſen
hat, bei ſeiner Abreiſe aus Ungarn von der ungariſchen Regie=
rung
eine finanzielle Unterſtützung erhielt, unter der Bedingung,
daß er ſeine Memoiren nicht veröffentliche und außer Landes
gehe. Er ſoll ſich auch tatſächlich ſeit ſeinem Verlaſſen von Buda=
peſt
teils in Wien, teils in München aufhalten.

erſte Aufnahme verrät, daß hier ein Sänger mit ganz ungewöhn=
lichem
Stimmaterial ſich den Freunden der Schallplatte vorſtellt.
Das Repertoire der Tanz= und Tonfilm=Schlager bringt alles
populäre aus den neueſten Tonfilmen. Vorweg ſei Lee Parry
genaunt, die aus dem Tonfilm Johann Strauß, der K. und K.
Hofballmuſikdirektor ſingt Die Fenſter auf, der Lenz iſt da und
Wenn der Menſch verliebt iſt (24 642). Nach dem Erfolg der
Künſtlerin im Tonfilm ſelbſt, iſt zu erwarten, daß dieſe Platte
viel Freunde finden wird. Fritz Schulz heute einer der be=
kannteſten
und bedeutendſten deutſchen Tonfilm=Künſtler, bringt
aus dem Tonfilm Ja, treu iſt die Soldatenliebe drei Piecen,
und zwar Aufgepaßt, es kommen Huſaren. Du biſt mein beſter
Kamerad und Wein’ keine Tränen (Nr. 24 656). Entzückende
Aufnahmen, die uns den Künſtler in ſeiner bekannten humor=
ſprühenden
Art naturgetreu vor Geſicht bringen. Aus dem
neueſten Ufa=Tonfilm Quick hat das Ufa=Tonfilm=Jazz=Orcheſter,
auch zum erſten Male für Grammophon geſpielt, und zwar das
große Schlagerlied ,Gnädige Frau, komm' und ſpiel mit mir,
(Nr. 24 660) Die Rückſeite bringt dann aus dem Ufa=Tonfilm
Das ſchöne Abenteuer den Paſe doble Ins blaue Leben. Beide
Stücke unter Mitwirkung des Tenors Richard Fritz Wolf. In
der populären Serie, Grammophon Braun=Etikett, alſo auf der
25=Zentimeter=Platte für 1,50 RM., erſcheint ebenfalls eine Reihe
wertvoller Neuaufnahmen. Paul Godwin bringt auf Nr. 938
einen wundervollen Foxtrott Nataſcha und einen Tango Es
gibt zwei Augen. Auf ein ganz ausgezeichnetes Potpourri unter
dem Titel Wir ſtellen uns vor ſei beſonders hingewieſen. Eine
techniſch ganz hervorragende Aufnahme vom Fred=Marley=Tanz=
Orcheſter geſpielt unter Mitwirkung von Rolf Sandor (Nr. 895).
Alles in allem, eine gute Ausleſe!

Hochkünſtleriſche Erzeugniſſe von beſter Technik bringt auch
Electrola‟. Vor allem eine Platte der unvergleichlichen
Maria Jvoguen die Rezitativ und Arie der Zerbinetta aus
Ariadne auf Naxos (zweiſeitige große Platte) ſingt. Eine Auf=
gabe
, die dieſer Künſtlerin beſonders liegt. Leo Blech mit dem
Orcheſter der Berliner Staatsoper ſpielt den inſtrumentalen Teil.
Eine Künſtlergemeinſchaft alſo, die allerhöchſtes garantiert. (D. B.
4405.) Inſtrumentalkunſt von ganz großem Format bietet auch
das Philadelphia=Orcheſter unter Leopold Stokowſki
mit dem Präludium Alceſte aus Théſée (Lulli) und dem Noc=
turne
Le Triomphe de UAmour auf D. B. 1587. Eine orcheſtrale
Leiſtung von bewundernswerter Klangſchönheit und feinſter Nuan=
cierung
in der Erſchöpfung beſonders der intimen Schönheiten der
reichen Kompoſition. Aus der Plattenfolge Unſer Strauß
große Pantaſie über Melodien von Johann Strauß von Henry
Weber liegt auf E. H. 618 der V. und VI. Teil vor. Wiederum
von Marek Weber und ſeinem Orcheſter meiſterhaft geſpielt, ſind
dieſe Platten nicht nur feine künſtleriſche Unterhaltung, ſondern
auch von bedeutendem muſikhiſtoriſchen Intereſſe. Eine Platke
für Feinſchmecker iſt D. A. 1196, geſpielt von dem Virtuoſen (der
faſt ein techniſches Violinwunder iſt) Yehudi Menuhin, am
Flügel begleitet von Hubert Gieſen. Der Künſtler ſpielt Novacks
Perpetuum mobile und Monſigny’s Rigaudon in der Bear=
beitung
von Franco. Das iſt ſchlechthin vollendete Violinkunſt! **

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 243

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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erstag, 1. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 243 Seite,5

Aus der Landeshaupkftadk.

Darmſtadt, den 1. September 1932.
Ein Wanderkag der Turner.

zuwanderung im Main=Rheingau D. T. Wandern iſt
o ſchöner Brauch, iſt deutſcher Brauch, und erfreulicher=

. unſerer Zeit lieb und teuer geblieben, trotz allem
i.mus, trotz ihrer Haſt und Nervenhetze, trotz ihrer tech=
op
maſchinellen Bedingtheit. Es gibt aber auch Vereini=
ſoie
das Wandern in ihren Arbeitsplan aufgenommen
e in der Erfüllung ihrer Wander=, Licht= und Luftſehn=
üziel
ſehen und ſich freuen, wenn ſie ihre Mitglieder, die
ſonſt körperlich betätigen, auch der wahren Wander=
lpaftig
machen können. Das ſind vor allem die deutſchen
ine, deren Tätigkeit ſchon ſeit Jahns Zeiten Jahn
ein größer Wanderer und hat mit ſeinen Turnern viele
ſium gemacht auch die Pflege des Wanderns umfaßt.

Rheingau der D. T. trifft im Jahre zweimal als ge=
GHanze zu Gauwanderungen zuſammen. Brachte ſchon
ſiet Mai der ſog. Goetz=Wandertag über 1200 von Gauan=
Zuſammen, ſo wird auch am 4. September wiederum
Schar von Turnerinnen und Turnern nach dem
gt.ſtein bei Eberſtadt unterwegs ſein, um ihre Wan=
mit
Gedächtnis an ihren großen Führer im Mittelrhein=
ſo
= der geſamten Turnerſchaft, Kreisvertreter Emanuel
zu vereinen. Doch hat für den Main=Rheingau dieſe
Sächtnis=Wanderung noch eine weitere Bedeutung. Sie
ßoteitig dem Gedächtnis der 900 gefallenen Turner des
enen man zu Ehren auf dem Frankenſtein ein ſchlichtes
werrichtet hat. Dort ſammelt ſich am kommenden Sonn=
September, um 11.30 Uhr, der Gau zu einer ſchlichten
ſiei, zu Ehren derer, die ihr Leben für Volk und Vater=
Gaben. Gedenkt der Toten und deſſen, wofür ſie ſtarben!
f Inſchrift des Denkmals eindringlich die Turner zur
ſeiung auf, und wer könnte hier zurückbleiben, wenn
Füſ ergeht? Immer ſchon waren es Erbauungsſtunden,
ſiei den Gauwanderungen der Turner erleben konnte und
wuch der 4. September der Main=Rheingau=Turnerſchaft
fiankenſtein eine Weiheſtunde von nachhaltiger Wirkung
aUmrahmt wird die Feier von Chorgeſängen der Turner=
cheaften
, und ſteht im Mittelpunkt derſelben die Gedächt=
es
erſten Gauvertreters Karl Roth, Darmſtadt. Nach
Snf feier werden Turnſpiele und unvorbereitete Wett=
n
jung und alt die Teilnehmer einige Stunden zuſam=
=Bei der Gauwanderung geht es nicht um Leiſtung
men, hier geht es um die Pflege der Heimatliebe und
inſchaftsgeiſtes. Hier geht es um Freude an der Natur
artſte, würdige Ehrung vieler treuer Tuxnbrüder Fröh=
ſderung
in die Gotteswelt, gepaart mit der ſeeliſch, gei=
Fſtellung der D. T. gibt den edlen Zuſammenklang, ge=
Grundzielen des deutſchen Turnens, das den ganzen
erfaſſen will.

Afurturnen, Darmſtädter Turnerſchaft E. V. Die Jugend
ſirſtädter Turnerſchaft nimmt am Sonntag, den 4. Sep=
a
dem Kindertreffen des Main=Rheingaues in Nieder=
uterl
. Nahezu hundert Buben und Mädels werden hier
mit ihren Kameraden aus dem Gaugebiet im fried=
üttEampf
um den Sieg kämpfen. Der Vormittag bringt
gümpfe an den Geräten, ſo iſt für die beiden Geſchlechter,
lter ein Sechs= und Vierkampf ausgeſchrieben und die
zleitkämpfer müſſen ſich ſchon anſtrengen, wenn die vor=
ſhe
Punktzahl erreicht werden ſoll. Der Nachmittag iſt
ſuerarbeit gewidmet. Nach einem Werbeumzug folgen
krührungen der einzelnen Abteilungen. Tänze der
iet und Frejübungen der Schüler, Völkerballſpiele und
)ß die Siegerverkündigung. Den Eltern der teilneh=
irder
wird ein Beſuch dieſes Kinderturnfeſtes empfoh=
a
der Weg von Eberſtadt nicht allzu anſtrengend iſt.
ineſellſchaft Darmſtadt 1875 Wander=Abteilung. Die
huteilung unternimmt am Sonntag, den 4. September,
fermber=Tageswanderung, die als Endziel den Franken=
küDer
Abmarſch iſt um 8 Uhr am Hallenbad und
kize it iſt ſo eingeteilt, daß die Teilnehmer um 11 Uhr bei
brunde des Main=Rheingaues am Gefallenendenkmal auf
beenſtein eintreffen. Der Nachmittag dient einem Beſuch
aurturnens in Nieder=Beerbach. Den Eltern unſerer
ſhier wird empfohlen ſich dieſer Vereinswanderung anzu=
HDie Führung der Wanderung hat Wanderwart Halmel
notzter, da er Kenner der Darmſtädter Umgebung iſt, darf
ſaim auf eine ſchöne Führung rechnen.

15uiläum. Am 1. September 1932 ſind es 25 Jahre,
Eſ Willi Hermes, Oberfriſeur des Heſſ. Landes=
rEn
dieſer Stellung tätig iſt. Der Name Hermes taucht
carkundlich in den Büchern des Hoftheaters auf; Ur=
var
Großvater, Vater und Sohn haben ſeit über 100 Jahren
Fgrim und kleinen Künſtlern den Kopf zurecht geſetzt‟. Der
ze ᛋuilar, deſſen Geſchäft ſich auch durch all die Zeit gleich
1ünuchs erfreut, hat ſich durch Tüchtigkeit in ſeinem Beruf
Aelung und Wertſchätzung weiteſter Kreiſe erworben. Als

Er des ehemaligen großherzogl. Hoftheaters, der Stätte
tKlaſſiker=Aufführungen, bis zum jetzigen Heſſ. Landes=
nem
der fortſchrittlichſten Theater Deutſchlands, widmete
enntniſſe und Begeiſterung, wie er auch ſeinen Berufs=
organiſatoriſcher
Arbeit an führender Stelle aufbauen

Zſiſches Landestheater. Am Samstag, den 3.., und Sonn=
September, finden auf allgemeinen Wunſch nochmals

herholungen der erfolgreichen Revueoperette Im wei=
von
Ralph Benatzky in der Inſzenierung von Hans

ſtatt. Muſikaliſche Leitung: Fritz Bohne. Der Vorver=
Conſtance
tbereits begonnen. Sommerpreiſe.
as Klärchen der Frankfurter Goethe=Feſtſpiele auf
ur. die heute in der vorderſten Front der jungen deut=
uſpielerinnen
ſteht, wurde auf Grund von Verhandlun=
hiendanten
von den Münchener Kammerſpielen, denen
fhiet war, für das Heſſiſche Landestheater freigegeben
ncagiert. Sie tritt in das Enſemble des Landestheaters
üird zu einer Reihe von Gaſtſpielen nach München be=

Beobacſlang dei Kaiut iin Mielnen.

Zufriedenheit verſchönk das Leben. Das Wunder der Geſchöpfe Gotfes.

Ein Garken weikek ſich zur Welk.

Von Paul Eipper.
Mein Garten iſt vierzehn Meter lang und noch nicht fünf
Meter breit. Zwei Kiefernbäume ſtehen auf ſeinem Grund; eine
Birke habe ich im April dazu gepflanzt. Man ſieht, viel iſt es
nicht. Aber links und rechts von mir ſind gleichartige Garten=
ſtreifen
, und auch ſie gehören meinem Auge, ſpiegeln mir Weite
vor nach beiden Seiten. Jenſeits der Gartenfront liegt unbebau=
ter
Kiefernwald, mit ſeinen nackten Baumſäulen und den dunkel=
grünen
Schirmwipfeln. Tief dringt der Blick in die Ferne zwi=
ſchen
den aufragenden Stämmen, ein Wechſelſpiel von Luft und
Schatten in perſpektiviſcher Verkürzung, ſcheinbar bis in die Un=
endlichkeit
. Jede Stunde des Tages hat eigenes Gepräge:: das
goldene Leuchten der Morgenfrühe; das Wiſpern und Raunen, die
Beweglichkeit der Wipfel, ſobald ein Wind ſich regt; die ſchwer=
mütige
Stille des erſtarrten Grau bei Regen und Nebel: das
glutrote Aufflammen der gelblichbraunen Rinde, wenn die Sonne
hinunterſteigt. Am ſchönſten aber dünkt mich der Kontraſt des
blau leuchtenden Himmels und der faſt ſchwarzen Schirmkronen
oder iſt ihre zackig geballte Silhouette nicht noch ſchöner vor
dem geſtirnten Firmament der Nacht?

Dies ſchrieb ich am Morgen, als das Wetter noch dunſtig war.
Ueber Mittag kam Sonne durch die Wolken; ich bin lange Zeit
im Garten geſeſſen, körperlich fühlbar drang die Wärme des Him=
melslichtes
in meine Poren; Käfer und kleine Fliegen machten
mir ihren Beſuch, und durch die nur halb geöffneten Lider ſah ich
ſchräg hinaus über die kleine Raſenfläche, die von mir angeſät
worden iſt vor wenigen Wochen. Man merkte zunächſt dem Boden
keine Veränderung an; grau, gelb, braun, fahl alſo blieb das
Gemiſch von Sand, Torf und Dung. Aber dann regnete es zwei
Tage, und als am folgenden Morgen die Sonne ſchien ſtand ein
ſchuchternes, gelbes Flimmern über dem Erdreich. 24 Stunden
ſpäter ſah man auch die Form des Farbigen: feine, grünlich=
gelbe
Spitzen, wie durchſichtige Finger. Jetzt breitet ſich die Gras=
farbe
wie ein grüner Teppich aus, bis zu den unbehauenen Stein=
brocken
, die aus der Schrage der Böſchung ein beſcheidenes
Alpinum machen.
In dieſem Steingarten zeigt ſich die Mannigfaltigkeit der Far=
den
Gottes. Stiefmütterchen prangen gelb und rötlichbraun;
winzige violette Blüten leuchten vor dem Moospolſter, und

irgendwo grüßen zarte blaue Sterne, mild wie die Augen von
Engelskindern. Manchmal hängt in einer kleinen Blattmulde
vom Nachttau her ein Tropfen Waſſer, und über ſeinem kriſtalli=
ſchen
Glanz, über ſeinem weißen Lichtfeuer verblaßt mir alle
Buntheit, weil ja auch der Diamant, das Glühen des Rubins
überfunkelt, das Strahlen von Smaragd und Amethyſt. Mein
liebſter Freund aber im Garten iſt die Birke, mein Wunſchkind,
zart noch und anfällig, obwohl ſein Wipfel faſt drei Meter über
den Boden ragt. Der Seidenbaſt der Rinde ſchält ſich gerade, und
ſchimmerndweiß wird jetzt der gertenſchlanke Stamm. In der
jungen Krone aber wirkt die Kraft der Sonne: grüne Blättchen
kommen aus dem Gezweig. Dieſe Birke, auch vom Schreibtiſch
im Obergeſchoß zu ſehen, iſt mir Symbol der Schönheit des Le=
bendigen
. Am Stamm der einen Kiefer haben wir in Augenhöhe
ein winziges Holzhaus aufgehängt, Futterplatz für die Vögel des
Waldes. Sobald jemand von uns am frühen Morgen zur Tür
kommt, ſieht er die Schar der ungeduldig wartenden Koſtgänger,
wird vorwurfsvoll zwitſchernd von ihnen begrüßt. Sie ſitzen auf
jedem Zweig der umſtehenden Bäume, ſitzen auf dem Grenzzaun,
beſonders gern in der anmutigen Hängebirke, die mein Nachbar
zur Linken neben meine Balkontür pflanzte, als hätte er im vor=
aus
gewußt, wie mich dieſes maiengoldene Gerieſel beglückt.
Meine Koſtgänger ſind in der Hauptſache Meiſen. Manch=
mal
erſcheint zwar auch ein Fink, ein Sperling, flötet eine dunkle
Amſel; aber in Mengen beſuchen uns die olivgrünen Gold=
hähnchen
, die Grasmeiſen und Haubenmeiſen. Sie umfliegen ohne
Unterlaß die Futterſtätte, zeigen, daß der Kampf ums tägliche
Brot auch in der Vogelwelt unerbittlich iſt, zwitſchern, locken und
zanken. Es gibt da die unterſchiedlichſten Temperamente; ver=
trägliche
Familien, die immer noch enger zuſammenrücken, ſo daß
acht oder neun gleichzeitig Körner picken können. Haſtige und Ge=
nießeriſche
, auch Neidlinge, die keinem andern einen Biſſen
gönnen, ſich rückſichtslos dazwiſchen drängen und nicht daran
denken zu freſſen, ehe ſie nicht alle übrigen verjagt haben. Ein
dicker Meiſenhahn iſt mir beſonders unliebſam aufgefallen; er
ſpringt mit geſträubtem Kopfgefieder jeden Vetter an, hetzt ihn
hinaus, und wenn er nicht geht, ſtürzt ſich der Zankbold über ihn,
hackt und kämpft fliegend, wobei beide Vögel gewiſſermaßen in
der Luft ſtehen bleiben, ſich zeternd duellieren. Ihre Flügel flat=
tern
und ſchwirren, daß man an exotiſch große, giftige Inſekten
glauben könnte. Ueber meine Meiſen wird noch viel zu ſagen
ſein. Sie ſind temperamentvollſtes Leben; aber ſie verſchwinden
ſcheu, ſobald mit weitem Schwingenflug, ſtark und bös, die dunkle
Nebelkrähe hoch oben durch die Kiefernwipfel ſtreicht.

Nachlvorſtellung Union=Theaker.

Die als Nachtvorſtellung angekündigte Vorführung des Films
Rund um die Liebe, mit dem Untertitel Das Geheimnis des
Ewig=Weiblichen der Film der unerhörten Starbeſetzung
Zauber der Venus uſw. ſtellt in der Art, wie er angekündigt
und aufgeführt wird, eine Zumutung an die Lichtſpieltheater=
beſucher
dar, gegen die aufs ſchärfſte porteſtiert werden muß. Die
Ankündigung iſt eine Spekulation auf die Lüſternheit und die
Art, wie der Conferencier, ein Schriftſteller W. Kunde, die
Vorführung begleitet, zum mindeſten eine Geſchmackloſigkeit und
Taktloſigkeit. Wir können uns beim beſten Willen nicht denken,
daß die Ufa, die dieſen Film herausgehen läßt, mit dieſer Art der
Ankündigung und der Conference einverſtanden iſt. Der Film
ſelbſt ſtellt einen beſtimmt intereſſanten Querſchnitt aus Film=
Liebes=Szenen der letzten 2030 Jahre dar und iſt als ſolcher be=
ſtimmt
von Intereſſe, wenn die Vorführung ſich in einem Rahmen
hielt, der dieſem film=hiſtoriſchen Intereſſe entſpricht. So aber
wird die Nachtvorſtellung, beſonders, wenn man zweifellos feſt=
ſtellen
kann, daß die große Mehrzahl der Beſucher obwohl Für
Jugendliche verboten, ſich aus Jugendlichen. zum mindeſten um
die 18 Jahre herum, zuſammenſetzt. Die Taktloſigkeiten und Ge=
ſchmackloſigkeiten
des Conferenciers ſind aber auch für Erwachſene
unerträlich, beſonders da, wo ſie humoriſtiſch ſein ſollen. AA

Palaſt=Lichtſpiele.

So unerfreulich die Nachtvorſtellung im Union=Theater, ſo
erfreulich gut, gemeſſen an der filmiſchen Leiſtung iſt das Doppel=
Senſationsprogramm in den Palaſt=Lichtſpielen. Tom Mix, der
ausgezeichnete Cawboy=Darſteller zeigt ſich diesmal in einer ganz
ungewöhnlichen Rolle, wenn auch ſeine fabelhaften Reitkunſtſtücke
und vor allem die wundervolle Dreſſur ſeines prachtvollen Pferdes
Toni und dazu eine Reihe toller Reitleiſtungen ſeiner Mitſpieler
im Mittelpunkt der Handlung ſtehen. In dem Film Goldfieber,
(Der Ritt ins Todestal) ſpielt Tom Mix, wie immer, den Be=
ſchützer
der Unſchuld und Tugend gegen Gaunerei. Sein Aben=
teuer
führt ihn diesmal in die Wüſte, und zwar ins Todestal. in
dem er und ſein Gegenſpieler dem furchtbaren Tod durch Ver=
durſten
ausgeſetzt werden, bis in letzter Minute die Rettung durch
ſein Pferd Toni zum Happy end führt. Neben den aufregenden
Kämpfen und Reitleiſtungen bringt dieſer Tom=Mix=Film auch
einige ganz ausgezeichnete ſchauſpieleriſche Darſtellungen. Fred
Kohler z. B. verſteht es, die Verzweiflungs= und Wahnſinns=
ſzenen
des Verdurſtenden mit unerhörter Wirkung zu geſtalten.
Auch die ſprachliche und ſchauſpieleriſche Leiſtung der kleinen Edith
Fellow (Betty Joyce) iſt bemerkenswert Das Ganze darum eine
ausgezeichnete Leiſtung, weil es nichts ſein will, wie Film. Film=
kunſt
, aber, ſowohl regielich, wie in der meiſterhaft techniſchen
Bilddarſtellung.
Auch der Beifilm iſt ein umfangreicher krimineller Sen=
ſationsfilm
: Geheimpoliziſten. Im Gegenſatz zu dem voran=
gegangenen
, ein ſtummer Film, und zwar einer der beſten der
mit Eddy Polo gedreht wurde. Wir haben bereits bei ſeinem
erſtmaligen Laufen dieſen Film anerkennend beſprochen. Wer die=
ſes
Programm in den Palaſt=Lichtſpielen beſucht, kommt beſtimmt
KN
auf ſeine Koſten.

Heag=Sonderfahrken.

Am kommenden Samstag, den 3. September, findet in Heidel=
berg
die letzte Schloßbeleuchtung ſtatt. Anläßlich dieſer Veranſtal=
tung
hat die Sonderfahrten=Abteilung der Heag eine Ausflugs=
ſonderfahrt
über die Bergſtraße nach Schwetzingen geplant. Dort
iſt reichlich Zeit und Gelegenheit geboten, eine eingehende Beſich=
tigung
und Führung durch den herrlichen Schloßpark zu machen.
Nach der Kaffeepauſe, gegen 18 Uhr, iſt die Weiterfahrt nach Hei=
delberg
vorgeſehen, um dort der gegen 21.30 Uhr beginnenden
Schloßbeleuchtung beizuwohnen.
Am Sonntag, ein Erlebnis für jedermann, anläßlich der
Handwerkertagung in Oberingelheim das Winzerfeſt mitzuer=
leben
. Auch hier iſt die Sonderfahrtenabteilung der Heag in der
Lage, billige Sonderfahrten an dieſem Tage, einſchließlich Wein=
proben
, zu veranſtalten. Außerdem wird noch auf die Sonder=
fahrt
am kommenden Mittwoch nach DreieichenhainEinſiedel
aufmerkſam gemacht. Alles Nähere aus dem heutigen Inſerat
erſichtlich.

Hausfrauenbund. Wie aus der heutigen Anzeige hervor=
geht
, lädt der Hausfrauenbund ſeine Mitglieder zu einem Gar=
tenfeſt
im Heylshof auf Dienstag, den 6. September, auf
4 Uhr, ein. Der Erlös der Veranſtaltung ſoll der Küche Heidel=
berger
Straße 47 helfen, ihre ſoziale Aufgabe auch im kommen=
den
Winter weitgehend zu erfüllen. Auf zahlreiche Beteiligung
der Mitglieder ſollte daher gerechnet werden können, um ſo mehr,
als für Unterhaltung beſtens geſorgt iſt. Beſonders willkommen
iſt diesmal die Beteiligung von Kindern, denen allerlei Beluſti=
gungen
zugedacht ſind. Zwei junge Hortnerinnen haben ihre
freundliche Mithilfe bei Betreuung der kleinen Schar zugeſagt.
Zu hoffen iſt, daß der Veranſtaltung die helle Sonne lacht; ſollte
Regen einfallen, ſo iſt den Kindern der geräumige Gartenſaal als
Spielplatz eingeräumt, während die Erwachſenen ſich im Häuſe
ſelbſt aufhalten können. Gäſte jeden Alters können durch die Mit=
glieder
eingeführt werden. In Anbetracht des guten Zwecks ſind
die Mitglieder herzlich gebeten, durch Spenden von Gebäck oder
Kuchen zur Verringerung der Unkoſten beizutragen; ſie können
vormittags im Heylshof abgegeben werden. Durch einen Druck=
fehler
in den Mitteilungen iſt der Unkoſtenbeitrag dort falſch
angegeben; wir verweiſen auf die heutige Anzeige in dieſem
Blatte.
Im Union=Theater ſieht man ab heute in Erſtaufführung
Martha Eggerth und Rolf von Goth in Franz Lehars neueſter
Tonfilm=Operette Es war einmal ein Walzer ein verliebtes
Spiel, das in Wien an der Donau beginnt und in Berlin an der
Spree glücklich endet.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male das
ergreifende vaterländiſche Filmwerk Die elf Schillſchen Offi=
ziere
, welches das tragiſche Schickſal und Ende der elf Schillſchen
Offiziere darſtellt.
Reſi=Theater. Ab heute zeigt das Reſi=Theater einen neuen
Richard=Tauber=Film, in dem man nicht nur die Stimme der
Muſik, ſondern auch die Stimme des Herzens hört: Melodie der
Liebe", mit Richard Tauber, Szöke Szekall. Lien Deyers und Ida
Wüſt. Dazu ein gutes Beiprogramm.

Stbe
ist nur was nicht bloß am
ersten Tag tadellos sitzt!

DAI OeIO!

UEEIOEMANNINA
Darmstadt
Idwigstraße 13

Ludwigstraße 13

[ ][  ][ ]

Moderne Räuberromantik.

Ein vielverſprechender Jüngling. Die Abenkeuer eines Diebes. Sitklichkeitsverbrecher und Bekrüger
vor den Richkern.

Aus dem Gerichtsſaal.

Früh übt ſich ..."

Aw Gerade in unſeren Tagen der Nüchternheit, der Sachlich=
keit
und der Technik ſcheint die Räuberromantik wieder prächtige
Blüten zu treiben. Stand da doch am Dienstag vor der
Großen Strafkammer ein noch nicht 20jähriger
Jüngling wegen ſchweren und einfachen Dieb=
ſtahls
in mehr als 30 Fällen. Der junge Mann, gutgewachſen,
helläugig und blondlockig, ſchnell in der Antwort und gewandt in
ſeiner Verteidigung, benennt ſich ſelber den Rinaldini der
Bergſtraße‟. Er iſt ganz zweifellos das Produkt der Verhält=
niſſe
. Wie auswendig gelernt erzählt er ſeinen bisherigen Lebens=
lauf
, der, ſo kurz er iſt, ſchon reich an Erlebniſſen und Aben=
teuern
iſt. Seine Eltern kannte er kaum, von früh auf war er bei
fremden Leuten, bei denen er es mehr oder weniger gut traf.
Seine eine Pflegemutter, bei der er zwei Jahre untergebracht
war, habe ihn zum Kohlenſtehlen angeleitet. Wenn er mit leren
Händen heimkam, habe er halt ſeinen Abzug bekommen. Bei
anderen, Bauern, mußte er weidlich arbeiten, Schließlich, nach=
dem
er einigemale durchgebrannt war, kam er in Erziehungsan=
ſtalten
, die anſcheinend auch nicht ſehr wohltuend auf ſeine Ent=
wicklung
wirkten. Auch dort brannte er durch, und kam ſo all=
mäylich
, beim Herumſtreunen zu ſeinen verſchiedenen Straftaten.
Dabei ging er mit einer Intelligenz vor, die, beſſer angebracht,
aus ihm etwas recht Tüchtiges hätte werden laſſen können. Es
mangelte ihm allerdings auch nicht an der gehörigen Frechheit.
So traf er eines Nachts als er wieder mal einen Eingang durchs
Fenſter ſuchte, in dem Garten ein Liebespärchen an. Er ging.
ſie hatten ihn noch gar nicht geſehen. auf ſie los, gab ſich als
Beſitzer des Grundſtücks aus, und drohte ihnen, falls ſie ſich nicht
ſchleunigſt aus dem Staube machten mit ſeinem Hund oder
mit Schießen. Abgeſehen hatte er es beſonders auf Wirtſchaften.
wo er in unbewachten Augenblicken die Kaſſe leerte, und auf
Wochendhäuſer, wo er erſt mahlzeitete und dann behaglich über=
nachtete
, um mit der einbrechenden Dämmerung wieder zu ver=
ſchwinden
. Schon einmal wurde er vom Frankfurter Jugendgericht
zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die heute zur Verhand=
lung
ſtehenden Straftaten ſpielen in der Zeit vom Auguſt 1931
bis zum Januar. Februar 1932. Ueber 20 Fälle gibt er ohne wei=
teres
zu, den Reſt beſtreitet er energiſch. Die Verhandlung am

Dienstag muß jedoch wieder abgeſetzt werden, da noch eine andere
Sache gegen den Angeklagten ſchwebt. Er war da bei einem Ein=
bruch
in einer Villa am Heiligkreuz erwiſcht worden, und hatte
geſchoſſen. Die Fälle liegen zeitlich zuſammen und ſollen evtl.
vor dem Schwurgericht miteinander verbunden werden.

Das Bezirksſchöffengericht verhandelte am Mitt=
woch
zunächſt gegen einen 58jährigen Heppenheimer
Kaufmann wegen Sittlichkeitsverbrechens. Der
Mann wird beſchuldigt, ſeine Lehrmädchen zu unzüchtigen Hand=
lungen
verleitet, ja ſogar ſie vergewaltigt zu haben. Die unzüch=
tigen
Handlungen gibt der Angeklagte zu jede Vergewaltigung
beſtreitet er. Dieſe Sache wird jedoch ebenfalls abgeſetzt. Der
mediziniſche Sachverſtändige, der den Angeklagten einige Wochen
in Goddelau beobachtet hatte, äußert nämlich ſtarke Bedenken an
der Zurechnungsfähigkeit, d. h. an der freien Willensbeſtimmung
des Angeklagten gerade in dieſen Sexualdingen, und das Gericht
beſchließt, auf den Antrag des Staatsanwalt hin, ein Obergut=
achten
von der mediziniſchen Fakultät in Gießen einzufordern.

Es ſteht dann ein Gaſtwirt aus Griesheim wegen
Vergehens gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz vor
dem Richtertiſch. Der Angeklagte war erſter Direktor der Gries=
heimer
Volksbank. zuletzt mit einem Gehalt von 575 Mark
und mit zwei anderen ehrenamtlichen Vorſitzenden. Mitglied des
Vorſtandes. Der Angeklagte ſoll in den letzten Jahren fortgeſetzt
ohne Wiſſen des Aufſichtsrats, ſeinen Kredit überſchritten haben.
Der Mann hatte zum Ausbau ſeiner Wirtſchaft Geld gebraucht
und auch beim Spekulieren mit Wertpapieren Geld verloren.
Zeitweiſe hatte er das Doppelte des ihm bewilligten Kredites.
Weiter ſoll er bei einer Hypothek, die er für die Bank aufnahm=
einer
Brauerei den Vorrang eingeräumt haben, ſo daß die Bank
zurücktreten mußte.
Das Gericht iſt überzeugt, daß der Angeklagte auch bei ſeinen
Effektengeſchäften mit der Möglichkeit eines Verluſtes rechnete,
alſo auch mit der Möglichkeit eines Verluſtes für die Bank ,
das zeige ganz einwandfrei die Art ſeiner Buchung und ver=
urteilt
ihn zu insgeſamt zwei Monaten Gefängnis
und zu einer Geldſtrafe von 300 Mark, hilfsweiſe 300
Tage Gefängnis. Es iſt der Anſicht, daß derartige Schädlinge des
Genoſſenſchaftsgedankens ganz exemplariſch beſtraft werden müß=
ten
und eine Geldſtrafe deshalb allein nicht ausreiche.

Volkshochſchule. Am Sonntag, den 4. September findet
unſere nächſte Heimatwanderung ſtatt. Wir fahren 6.51 Uhr mit
Sonntagskarte nach Heppenheim beſuchen Starkenburg und Kno=
den
und fahren am Abend von Bensheim zurück.

Sonntagskarten nach Ingelheim. Aus Anlaß der Heſſ.
Handwerkertagung verbunden mit einem großen hiſtoriſchen Feſt=
zug
und Winzerfeſt in Ingelheim am 3. und 4. September d. J.
werden Sonntagsrückfahrkarten nach Ingelheim von allen Bahn=
höfen
der Direktionsbezirke Mainz und Frankfurt a. M. im Um=
kreis
von 200 Km. (Tarifentfernung) um Ingelheim mit Gültig=
keit
vom Samstag dem 3. September, 0.00 Uhr his Montag, dem
5. September, 9.00 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt) ausge=
geben
. Wo keine feſten Sonntagsrückfahrkarten aufliegen, werden
Blanko=Sonntagrückfahrkarten ausgefertigt.

Lokale Veranſtaltungen.

Die Memnter erſcheinenden Noiizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen m bctre
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſi.
Vereinigung von Katzenfreunden. Nach ab=
gelaufener
Sommerpauſe beginnen die Monatsverſammlungen
wieder erſtmalig am 2. September, abends, im Weißen Saal des
Kaiſerſaal=Reſtaurants, Grafenſtraße Vortrag über Staupe‟
von Herrn Dr. med. vet Schnabel. Eintritt koſtenlos. Gäſte ſind
willkommen. (Siehe geſtrige Anzeige.)
Herrngarten=Café. Heute Nachmittag und abend:
Konzert.
Im Wiener=Kronenbräukeller findet heute,
Freitag, abends 8 Uhr, zur Feier der Schlacht bei Sedan, ein
großes Militärkonzert der Kapelle Buslau, unter Mitwirkung des
Spielmannszuges der Turngemeinde 1846 ſtatt. Die Leitung
übernimt. Herr Kapellmeiſter Buslau. Eintritt frei. (Siehe
Anzeige.)
Vereinskalender.

Verein ehem. 117er Darmſtadt. Auf die heute
abend ſtattfindende Mitgliederverſammlung wird aufmerkſam
gemacht.

Tageslalender für Donnersta den 1. Seutenber Luzs.
Union=Theater: Es war einmal ein Walzer. Helia= Licht=
ſpiele
: Die elf Schillſchen Offiziere. Palaſt=Lichtſpiele:
Goldfieber und Geheimpoliziſten Union=Theater: Nacht=
vorſtellung
, 10.50 Uhr: Rund um die Liebe‟ Reſi=Theater:
Melodie der Liebe‟. Konzerte: Wiener=Kronenbräukeller,
Herrngartencafé, Café zur Oper, Schloßkeller.

Im Städt. Leihamt findet am Mittwoch, den 7. September,
von 9 bis 12.20 Uhr, und Donnerstag, den 8. September, nach=
mittags
von 2.30 bis 5.30 Uhr, Verſteigerung verfallener Pfän=
der
ſtatt. (Siehe heutige Bekanntmachung.)

Skimmen aus dem Leſerkreiſe.

Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Leberſchrift übermnimmt die Redallion keinertet Den
antwortung: für ſie blelbt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſegeſches in vollem Umſange
der Einſender verantworſiſch.! Einſendungen, die nicht verwendet werden, Pnnen nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung alcht begründet werden.

Zu den ſchlechteſten Straßen innerhalb des Stadtbezirks ge=
hört
wohl die Erbacher Straße zwiſchen Stifts= und Beckſtraße
Die Provinzialſtraßen ſind durchweg in gutem Zuſtande, ſo daß
die Autos faſt keinen Staub verurſachen. Die Erbachen Straße iſt
zwiſchen den beiden obengenannten Straßen für den Durchgangs=
verkehr
geſperrt, trotzdem fahren tagtäglich ungezählte Autos
durch dieſen Straßenteil. Ich habe einmal an einem Sonntag=
abend
12 Autos gezählt, welche den vorgenannten Teil der Er=
bacher
Straße paſſierten. Entweder iſt die Straße für alle
Kraftfahrzeuge geſperrt oder es dürfen alle durchfahren. Da
die Straße nur chauſſiert iſt, wirbeln die Kraftwagen und Laſt=
wagen
mit Anhänger einen ungeheuren Staub auf, ſo daß der
Straßenteil nicht zu paſſieren iſt. Außerdem hat die Straße teil=
weiſe
kein Gefälle, ſo daß nach einem Regen das Waſſer in den
Goſſen ſolange ſtehen bleibt, bis es verdunſtet. Wenn man be=
denkt
, daß in unmittelbarer Nähe das Krankenhaus des Eliſa=
bethenſtifts
ſteht, wo doch reine Luft Grundbedingung iſt, ſo muß
hier baldigſt Abhilfe geſchaffen werden. Man kann es eigentlich
nicht faſſen, daß dieſer Straßenteil nicht ſchon gepflaſtert wurde.

Arterienverkalkung ...

zeigt sich in Herz- und Atembeklemmungen, Schwindelgefühlen,
Ohrensansen, Gedächtvisschwäche, 4temnot, Infolge zu hohen Blut-
drucks
erweitern sich die Arterien, sie verlieren ihre Geschmeidig-
keit
und es entsteht die Gefahr des Schlaganfalles! Hier hilft Lilan
wit großem Erfolg. Es enthält Pfanzensäfte, die den Blutdruck
schon vach einigen Tagen zu senken beginnen. Arbeitsunlust,
Atemnot, Blntandrang machen schnell einem angenehmen Wohl-
beänden
Platz. Lilan ist klinisch und ambnlant erprobt! Jod=
und giftfrei! Herstellung untersteht ständig ärztlicher Kontrolle.
Kurpackung RM 2,40. Nur in den Apotheken zu haben, be
stimmt: Bessunger- u. Lömen-Apotheke.
(UN 6363

Der Kraftradfahrer entſtand durch Abſpaltung von de
wagenfahrern, die im Gegenſatz zu ihm durch vier Räds.
lich ſind.
Er iſt eines der am meiſten beachteten Lebeweſen und
eine Klaſſe für ſich. Sein Nervenſyſtem iſt ganz beſong
wickelt. Während die Bewegungsnerven außerordentlich
gebildet ſind, fehlen andere wichtige Nervenſtränge vol.
So iſt er z. B. gegen Lärm, Geruch, Luftdruck uſw. völlig
findlich.
Seine Bewegungen ſind verſchieden: Im dickſten Stu.
kehr gleichen ſie denen eines Aales. Er windet ſich durch
Gewühl, wobei er vielfach rote oder grüne Lichter überſ
mißachtet. Auf den Heeresſtraßen jedoch nehmen ſeine Beru
eine ſchnurgerade Richtung ein, die nur in allernotwn
Fällen, und dann auch erſt im letzten Augenblick, geänd.
Seine Geſchwindigkeit geht meiſtens ſofort nach der=
in
die beſchleunigte Bewegung über Sein Sehnſuchtsziel iſt,
dungsgeſchwindigkeit einer Gewehrkugel zu erreichen.
Er nimmt ſtändig unglaubliche Gefahren auf ſich.
ſtets in größter Eile zu ſein ſcheint, das Horn bläſt und
Rüſtung gefährlich ausſieht, erregt er überall Aufmerkſar.
Furcht.
Hat er das für ihn läſtige, aber unbedeutende Getri.
Stadt hinter ſich, ſo kommt er allmälig in das ihm von dee
zugewieſene Element. Bei der Erfüllung ſeines Daſeinz
möglichſt lange Strecken in möglichſt kurzer Zeit
legen , ſchaut er weder rechts noch links.
Irgendwo ſich aufzuhalten, ſcheint ihm unmännlick
denn, daß eine Panne ihn zu kürzerem oder längerem Tu
zwinat.

Wenn er durch Zufall ſeine Frau, oder ein Mädchu

oft ſehr ausgedehnten Bekanntſchaft in einem der komiſch
ten Behälter neben ſich mitführt, wird man höchſt ſelte:
ken, daß er dieſem Lebeweſen irgendwelche Beachtung ſchn
ſei denn, daß ſeine Begleiterin bei einer Kurve in ſanfte=
das
Fahrzeug verläßt, um auf einer weichen Wieſe zu
Aber auch hier hat es ſich ſchon ereignet, daß der Kraftr.
ganz erfüllt von ſeiner Aufgabe, von dieſem Vorgang kein=
nis
genommen hat und erſt am Ziel der Fahrt den leere=
ter
bemerkte.
So ſitzt die Begleiterin meiſtens in ängſtlicher E
neben ihm, mit großen Augen in die vorbeiflitzend.
ſchauend und von Zeit zu Zeit den im knallenden Lärm
lenden Bittſchrei ausſtoßend, nicht ſo zu raſen. Er hört es
Stein
nicht, denn ſie iſt aus ſeinem Gedankengang ausgeſchal
wenn er ganz von ſeinem Ziel erfüllt iſt, ſo ſcheint ihmir aiſte eit
gleiterin eine vermeidbare Ueberfracht, die ſeine Möwalm uſere
Eir beigen
hindert.
Der Kraftradfahrer trägt ſtets einen unveränderlickzſren en
druck der Entſchloſſenheit und zeitweiſe auch der Grauſamft ſt em M
Schau, vorausgeſetzt, daß er uns Zeit läßt, ihn kurz zu b=gſti ka mit
Bei ſeinem Erſcheinen treten für den Mitmenſchern
neben der üblichen Angſt einige Fragen auf: Warum mſtlbeun 31.
ſchnell? Wohin will er eigentlich? Wer grüßt ihn am Emeflte und 1
Reiſe?
Man hat immer den Eindruck, daß er ein ſeltſames Mſe au
ſames Weſen iſt, das eine ganz wichtige Aufgabe zu erflüch 4inem
Vielleicht muß er eine Kriegserklärung an Bolivien übenn
Vielleicht auch eine Botſchaft an irgendeinen Marsbewohmt
ANN
kann es wiſſen! Jedenfalls ſcheint er immer im Dienſtt
In einem Dienſt, von deſſen Verrichtung Glück und Leut
lichkeiten ganzer Erdteile abhängen.
Je mehr Erde er an ſein ſchattenhaftes Daſein heff
glücklicher iſt er. Er iſt der Herr der Welt. Nur eine A.
zwingt ihn:
Moſe mit
Die Kraftradpolizei.

neue Billigkeitsrekorde im deufſch nordiſchennt

Heun

Die Nordiſche Geſellſchaft in Lübeck iſt ſeit Jahren
den deutſch=nordiſchen Verkehr auf eine möglichſt breite G5u
zu ſtellen. Das geſchieht in erſter Linie durch Niedri
der Preiſe. Da heute in dieſer Beziehung außergewöhn
ſprüche geſtellt werden, hat ſich die Nordiſche Geſellſchaft
außergewöhnlichen Maßnahmen veranlaßt geſehen. Bis
September beſteht die Möglichkeit, durch die Nordiſche Gick
eine DänemarkSchweden=Rundreiſe Lübeck-Kopenhage.
borg Mittelſchweden Stockholm Wisby Kalmm
teborgKopenhagen-Lübeck zum Fahrpreiſe von 66-
Lübeck-Lübeck zu unternehmen.
Die Halland=Linie, die zwiſchen Lübeck-Kopenhage=
borg verkehrt, hat auf dringendes Bitten der Nordiſche
ſchaft ihre Fahrpreiſe ab 1. September wiederum ſehr 5u
abgeſetzt, die einfache Reiſe 1. Klaſſe Lübeck-Kopenhags
dann nur noch 16. RM., die Hin= und Rückfahrt
24. RM., die einfache Reiſe Lübeck. Kopenhagen Decksmuf
dann bereits für den phantaſtiſch niedrigen Preis von S.
angetreten werden.
Dieſe Preiſe werden aber noch weiterhin unterboten
diesjährigen billigen Kopenhagenreiſen der Nordiſchen 6
vom 2. September an, die einen Beſuch Kovenhagens ein=
der
Reiſe 1. oder 2. Klaſſe und einſchließlich Verpflegu7
Unterkunft in Kopenhagen für 39 RM. ermöglichen. 24
iſt für den Beſuch Skandinaviens eine preismäßige Gok
geſchaffen worden, die ſelbſt in heutiger Zeit einen außerit
lichen Andrang von Intereſſenten erwarten läßt. Nähe
kunft durch alle Reiſebüros, ſowie direkt vom Haus der N=
Geſellſchaft, Lübesk.

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Altien iſt.
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[ ][  ][ ]

lrheilgen, 31. Aug. Verkehrswerbung. Bekannt=
e
in hieſiger Gemeinde vor einiger Zeit zur Hebung des
z rkehrs ein Verkehrsausſchuß gebildet, der aus Vertre=
hVereine
und Organiſationen beſteht. Geplant war, Ende
der Anfang September eine ſogenannte Blumenkerb.
moceren. Nun verlautet, daß dieſe Veranſtaltung mit
yaaf die im Juli eingetretene Hochwaſſerkataſtrophe und
ftaftliche Notlage ausfallen ſoll. Feſthalten will man
irn Plan, unſere Kirchweihe, die eine der letzten iſt und
Sonntag im November ſtattfindet, auf einen früheren
orzuverlegen, was ſehr zu begrüßen wäre, da an dieſen
ichweihtagen des öfteren ſchon Schnee gefallen iſt und
denverkehr infolge der Kälte beeinträchtigt wird. Ein
icher Beſchluß ſteht noch aus, ſoll aber in den nächſten
eßt werden.
ſerſtadt, 30. Aug. Neue Pächter Der ſeitherige Päch=
ſorels
Zum Schwanen, Gaſtwirt Theodor Schmitt, hat
tember 1932 an die Gaſtwirtſchaft Zur Eiſenbahn, der
Tächter dieſer Gaſtwirtſchaft, Karl Schumann, vom glei=
humkt
ab die Gaſtwirtſchaft Zum Odenwald, gepachtet.
nderatsſitzung. Am Donnerstag, den 1. Sep=
findet
im Rathausſaale eine öffentliche Gemeinde=
tatt
. Auf der Tagesordnung ſteht die Beratung des
eranſchlags für das Rechnungsjahr 1932.
fangſtadt, 31. Aug. Feuerwehrübung. Am kom=
urintag
vormittag findet eine gemeinſame Uebung der
ſen Feuerwehr und der Pflichtfeuerwehr ſtatt. Bei
nöonntag in Darmſtadt abgehaltenen Jugendſporttreffen
imerkameradſchaft Haſſia konnte die hieſige Jugend=
Krieger= und Militärvereins zweiter Bezirksmeiſter
Einzelpreiſe errangen die Jungmannen Georg Deweid,
z Heinrich Neber und Alwin Nungeſſer.
lieder=Ramſtadt, 31. Aug. Nachkirchweihe. Am
zdr Sonntag findet dahier die Nachkirchweihe ſtatt.
ang. Am Donnerstag, den 1. September ds. Js.,
(Uhr, findet im Rathaus dahier eine öffentliche Rats=

1a

ſtag, 1. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 243 Seite 7

Aus Heſſen.

ber=Ramſtadt, 31. Aug. Kirchweihe. Am Sonntag,
Montag, den 5. September, findet hier die Kirchweihe
ſgünſtigem Wetter wird das frohe Treiben an den Kirch=
wwie
in früheren Jahren auch diesmal zahlreiche aus=
ſäte
hierher führen. Die einſchlägigen Geſchäfte haben
ills beſtens gerichtet.
lRodorf, 31. Aug. Die Beerdigung des Johann Georg Rein=
ito
geſtern unter zahlreicher Beteiligung ſtatt. Der Ver=
reichte
ein Alter von nahezu 88 Jahren und war der
fAnn unſeres Dorfes. 35 Jahre war der Verſtorbene
r hieſigen Spar= und Darlehnskaſſe und 30 Jahre ge=
eſr
em evangeliſchen Kirchenvorſtand an. Mit dem Ver=
emmſt
ein Mann dahingegangen, der ſtets treu in Pflicht
Tat mit peinlichſter Genauigkeit ſein Amt verwal=
überau
, 31. Aug. Schulausflug. Vorgeſtern machte
Niti= und Unterklaſſe ihren diesjährigen Ausflug. Die
lkug mit Herrn Lehrer Büchler brach ſchon früh um 5.30
eging mit der Bahn bis Fränkiſch=Crumbach. Von hier
wiſchönem Wanderwetter, per Fuß über Rodenſtein, die
eitnch Winterkaſten mit dem Ziel Lindenfels. Hier ange=
enr
ſtete die Schar fröhlicher Kinder an der Bismarckswarte
akteinen wunderbaren Ausblick in das Bensheimer und
hen 1l. Anſchließend beſichtigten ſie die Burg und die Kirche.
araten ſie den Rückweg über Gumpen, Reichelsheim an.
Rilialsheim ging es mit der Bahn nach Reinheim. Hier
Uhungekommen, fand der ſchöne Wandertag ſein Ende.
Unſerlaſſe mit Herrn Lehrer Oldendorf brach um 7.30 Uhr
jahrdrung auf. Es ging mit der Bahn nach Groß=Bieberau.
beurch den Wald nach Fränkiſch=Crumbach. Der Heimweg
üe Kleinen erleichtert, indem es mit der Bahn nach
Ichelsheim i. Odw., 31. Aug. Kraftwagenunfall.
hutag ereignete ſich in der Heidelberger Straße, auf dem
anmt Steinbickel, ein Kraftwagenunfall, der noch glimpf=
bantlufen
iſt. Eine Dame aus Miltenberg machte eine Ver=
ungtsihrt
mit einem älteren Ehepaar, und war auf dem
mi) Lindenfels. Plötzlich verſagte wohl infolge Feder=
einſer
Vorderradachſe rechts, die Steuerung; der Wagen
in Rechtskurve und rannte mit dem rechten Vorderrad
eine Baum. Durch den Anprall ſplitterten die Scheiben
etntzen den Mann am Kopf und im Geſicht. Außerdem er=
Fußverſtauchung und möglicherweiſe auch einen Bruch
Schlkülbeins. Seine Frau und die Fahrerin kamen mit dem
eten4 ſvon. Ein fahrläſſiges Verſchulden der Fahrerin liegt
enn nach übereinſtimmenden Berichten von Augenzeu=
angſam
gefahren. Dem verletzten Mann wurde ſofort
che ilſe zuteil, und der am Fernſprecher herbeigerufene
die Fahrerin, ein Mechaniker, aus Miltenberg, ließ den
nech ahrbaren Kraftwagen abſchleppen und brachte die Ver=
täyn
einem anderen Wagen nach Hauſe. Zweite
le. Seit dem Ende Mai erfolgten Wegzug des Herrn
Kunll, der ſeit vielen Jahren ſeine ärztliche Praxis hier
Zufrhanheit der Bevölkerung ausübte, blieb die zweite Arzt=
hißt
, da ein zweiter Arzt hier nicht für die Krankenkaſſen
ſſehn derden ſollte. Man wollte einen Teil des hieſigen
tentchen=Arztbezirkes an Nachbarortſchaften, in denen ein
anſriß iſt, abtreten. Da dies einer Degradierung des Städt=
in
in doch auch die Apotheke für einen größeren Bezirk iſt,
ine vehrte ſich die Gemeindeverwaltung gegen dieſe Maß=
ſual
doch bekannt iſt, daß hier zwei Aerzte ein gutes
mrn finden. Nach langen Verhandlungen iſt es endlich ſo=
entacheden
, daß die zweite Kaſſenarztſtelle in Reichelsheim
enällibt. Wie man hört, ſoll Herr Dr. Baunach aus Lin=
70 Abſicht haben, nach Reichelsheim überzuſiedeln, um
Du hier zu eröffnen. Die Wohnung ſeines Vorgängers
ihrt n dieſem Zweck bereitgehalten.
ſach, 31. Aug. Sängerbeſuch. Am Sonntag ſtat=
der
Aſſangverein Liederkranz Michelſtadt dem hieſigen
Aungverein Liederkranz einen Freundſchaftsbeſuch ab.
che Zuſammenſein im Gaſthauſe Zum Eck zeugte von
iſtglichem Können der beiden Vereine. Kirchen=
rein
. Der Kirchengeſangverein plant für Sonntag,
Itember, einen Herbſtgang über die Rolle nach Dorf=
Zammenkunft um 2 Uhr am Gemeindehauſe.
efelden, 31. Aug. Der letzte Auguſtſonntag wurde auch
Lählicher Landes=Jugend=Sonntag begangen. Herr Pfr.
h0 ſeine Predigt im Hauptgottesdienſt in den Dienſt
GAnkens geſtellt und fand beherzigenswerte Worte an
anweſende Jugend.

*Milder und trockener Herbſt in Sicht.
Vorübergehende Abkühlung im Okkober. November und Dezember mild. Der Winker kukz
und ziemlich krocken. Keine Kälke-Rekorde.

2as Jahr 1932...
ein überwiegend krockenes Jahr.
Von unſerem meteorologiſchen Mitarbeiter.
Der September iſt der Herbſtmonat. In ihm beginnt das
große Abſterben der Natur, das den Uebergang zum Winter bil=
det
. Der aſtronomiſche Herbſtanfang iſt am 23. September. Die
mutmaßliche Witterung wird im Reſt des Jahres 1932 mild und
trocken ſein. Der Frühling und Sommer waren mit Ausnahme
von wenigen Tagen nicht übermäßig heiß, ſo daß nach den Erfah=
rungen
, die mit den Geſamtwerten der Wärme und Niederſchläge
in einem Jahre gemacht werden, aller Vorausſicht nach ſowohl der
Herbſt als auch der Winter mild und trocken ſein werden. Wenn
ſich zwar auch langfriſtige Wettervorausſagen nicht machen laſſen.
ſo erſtreckt ſich das hauptſächlich auf beſtimmte Angaben für ein=
zelne
Tage. Leichter iſt es, den Geſamtcharakter eines Zeitab=
ſchnitts
bzw. einer Jahreszeit zu beſtimmen. Auf dieſen Berech=
nungen
beruhen die kalendermäßigen Vorausſagen über den Ab=
lauf
der vier aſtronomiſchen Jahreszeiten und ihre mutmaßliche
Witterung. Dieſe Vorausſage lautete für den Sommer meiſt
warm und trocken. In den meiſten Gegenden Deutſchlands iſt die
Witterung der Vorausſage entſprechend geweſen. Das Jahr 1932
war bisher ein recht trockenes Jahr und wird vorausſichtlich auch
weiter ziemlich trocken bleiben. Für die Geſtaltung der Herbſt=
witterung
bedeutet dieſe Trockenheit zuleich mildes Wetter, denn
der Herbſt iſt nur dann ein Schrecken der Menſchen, wenn Regen
eine ſtarke und ſehr ſchnelle Abkühlung bringt, der nicht eine neue
Erwärmung durch kräftige Sonnenſtrahlung gegenüberſteht, ſowie
aber trockenes Wetter herrſcht, kann bis in die ſpäteſten Herbſt=

tage hinein die Witterung warm und faſt ſommerlich bleiben. Es
gab ſchon Jahre, wo bis Ende Oktober ein ſommerähnliches Wet=
ter
herrſchte. In dieſem Jahr ſoll allerdings der Oktober durch

Noender wicher einel Wecbeitdächling des Eädhdens durch
häufige Niederſchläge nicht erfolgen wird. Es iſt alſo anzunehmen,
daß wir bis weit in den November hinein milde Tage haben
werden. Auch der Winter wird nicht gerade ein ſehr geſtrenger
Herr werden, denn er wird überwiegend durch mäßige Tempera=
turen
ausgezeichnet ſein. Angeblich ſoll der Winter 1932/33 zu
den ſogenannten warmen Wintern gehören, in denen nur wenige
Tage Temperaturen unter Null aufzuweiſen haben. Schnee= und
Schlittſchuhſport wird alſo in Städten und auf dem flachen Lande
nur ſehr wenig betrieben werden können. Der Winter ſoll über=
dies
kurz ſein, denn ſchon im Februar des folgenden Jahres
werden wieder frühlingshafte Tage einſetzen. Ganz ſicher werden
Kälterekorde, wie ſie der Winter 1928/29 brachte, nicht zu ver=
zeichnen
ſein. Dieſer Winter der mehrere Wochen lang ſehr ſtarke
Kälte brachte, ſcheint für längere Zeit gewiſſermaßen den Kälte=
vorrat
verzehrt zu haben, der uns zur Verfügung ſteht. Wenn wir
auch über das Zuſtandekommen der Witterungsverhältniſſe in den
einzelnen Jahreszeiten nichts wiſſen, ſo hat doch die Statiſtik ge=
lehrt
, daß in dem Luftmeer ſtets konſtante Werte herrſchen, d. h.
daß die Durchſchnittswerte der Kälte und Wärme in einzelnen
Perioden ſich ziemlich gleich bleiben. Das iſt eine höchſt ſeltſame
Erfahrung, denn es könnte ebenſo gut ſein, daß viele Jahre
hintereinander ſehr kalte Winter und kühle Sommer herrſchen,
gewiſſermaßen als Einleitung zu einer neuen Eiszeit. Eigen=
artigerweiſe
aber iſt dies nicht der Fall, ſondern es findet eine
Art von gerechtem Ausgleich ſtatt. Das Jahr 1932 wird, da es
keine Höhepunkte an Wärme aufzuweiſen hatte, auch frei von
C. 4.
Kälterekorden ſein.

Aus den Gemeinderaksſikungen.
Al. Höchſt i. Odw., 31. Aug. Gemeinderat. Der Wald=
wirtſchaftsplan
für das Jahr 1933 wurde im Hinblick auf die
gegenüber dem Vorjahre von 3000 Mk. auf 1100 Mk. reduzierten
Ausgaben ohne jegliche Abänderung genehmigt. Der Hieb iſt ge=
genüber
dem letzten Jahre um 200 Feſtmeter auf 1800 Feſtmeter
erhöht. Für den Feldſchutz in der Gemarkung Höchſt hat der
Bauernbund 38 Perſonen als Ehrenfeldſchützen namhaft gemacht,
was vom Gemeinderat gebilligt wurde. Gleichzeitig wurde einem
Atrag des Beigeordneten Göttmann zugeſtimmt, nach dem ab
11 Uhr abends die Gemarkung geſchloſſen und es bei Strafe ver=
boten
iſt, ſich nach dieſer Zeit noch im Feld oder auf Feldwegen
aufzuhalten. Zuwiderhandelnde können zur Anzeige gebracht wer=
den
. In der Streitſache Frau Mühlfeld Wwe wegen Rückerſtat=
tung
von 150 Mk. für drei der Gemeinde wieder zur Verfügung
geſtellte Familiengräber liegt ein Vergleichsvorſchlag des hieſigen
Amtsgerichts vor, wonach der Gemeinde, unter Berückſichtigung
der beſonderen Umſtände, empfohlen wird, 75 Mk. an die Antrag=
ſtellerin
zu zahlen. Der Gemeinderat iſt jedoch der Anſicht, daß
der Klägerin kein Rechtsanſpruch zuſteht, erklärt ſich aber ſchließ=
lich
bereit, 50 Mk. als Abfindung zu zahlen, damit die Angelegen=
heit
ihre Erledigung findet. Als wertſchaffende Arbeitsloſen=
fürſorge
iſt die Wieſenentwäſſerung im Annelsbacher=Bruch vor=
geſehen
. Das Projekt erfordert einen Koſtenaufwand von zirka
7000 Mk. Das Arbeitsamt iſt bereit, zur Verwirklichung dieſes
Vorhabens, das 1680 Arbeitsloſen=Tagewerke erfordert, einen
Tagesſatz von 2,50 Mk. zu zahlen, was 4200 Mk ausmachen würde.
Der Reſtbetrag iſt von der Gemeinde aufzubringen und könnte
einen bereits zur Verfügung ſtehenden ſtaatlich zinsverbilligten
dreiprozentigen Darlehen von 5000 Mk. entnommen werden. Zu=
nächſt
müſſen allerdings die Einwilligungserklärungen der betref=
fenden
Wieſenbeſitzer eingeholt werden, da dieſelben die Koſten
für die Drainageröhren ſelbſt aufbringen müſſen. Es wäre im In=
tereſſe
unſerer Wohlfahrtsarbeitsloſen ſehr erwünſcht, wenn dieſe
Arbeit baldigſt in Angriff genommen werden könnte.
Da. Egelsbach, 31. Aug. Ratsſitzung. Beſchlußfaſſung
über die Erhebung der Bürgerſteuer im Rj. 1932. Bei der Vor=
anſchlagsberatung
hatte der Gemeinderat die Bürgerſteuer nach
den ſeitherigen Sätzen genehmigt. Das Kreisamt forderte nun=
mehr
einen beſonderen Beſchluß des Gemeinderats hierzu, mit
welchem Zuſchlag der Landesſatz erhoben werden ſolle. Die Er=
hebung
der Steuer wurde jetzt vom Gemeinderat mit 8 Stimmen
bei 2 Stimmenthaltungen abgelehnt. Da die Gemeinde infolge
ihrer hohen Wohlfahrtslaſten vielfach ihren Zins= und Tilgungs=
verpflichtungen
gegenüber den Geldinſtituten nicht nachkommt, er=
ſucht
die Landes=Kommunalbank im Einvernehmen mit dem Heſſ.
Miniſterium die in Frage kommenden Gemeinden auch Egels=
bach
um Abtretung ihrer an Privatperſonen gewährten Ge=
meindedarlehen
, damit die Bank die diesbezüglichen Schuld=
urkunden
bei der Akzept= und Garantiebank Berlin in Pfand ge=
ben
kann. Zwecks eingehender Prüfung der Angelegenheit wird
der Punkt bis zur nächſten Sitzung vertagt. Nach dem vom
Kulturbauamt aufgeſtellten Koſtenvoranſchlag dürften ſich die Re=
aulierungsarbeiten
an den Heegbachufern im Wege des Frei=
willigen
Arbeitsdienſtes auf ca. 18 000 RM. belaufen, in die ſich
die Gemeinden Egelsbach und Erzhauſen zu teilen hätten. Die
Verwaltung will die Vorarbeiten zu dieſem Plan in dem Sinne
weiterbetreiben, daß gleichzeitig ein Teil unſerer Ortsſtraßen im
Wege der Notſtandsarbeit um= oder neugepflaſtert wird und daß
bei der Ausführung der beiden Projekte ein Austauſch der Ar=
beistkräfte
zwiſchen den beiden Gemeinden ſtattfindet, ſoweit Fach=
arbeiter
in Frage kommen. Der Gemeinderat iſt mit der Fort=
führung
der Vorarbeiten einverſtanden und will ſich endgültig
erſt nach Klärung der finanziellen Frage entſcheiden.
Ad. Oppenheim, 31. Aug. Stadtratsſitzung. In der
vorgeſtern nachmittag ſtattgefundenen Sitzung des Stadtrates ver=
las
Bürgermeiſter Dr. Rhumbler zunächſt das Schreiben der bür=
gerlichen
Mitglieder, wodurch dieſe ihre Mandatsniederlegung er=
klären
. Hierzu erklärte Stadtratsmitglied Steffan, daß der Rück=
tritt
aus Furcht geſchehe und um ſich der Verantwortung zu ent=
ziehen
. Die ſozialdemokratiſche Fraktion ſei indes mit der Man=
datsniederlegung
einverſtanden, ſtelle aber den Antrag, daß die
Städteordnung in Oppenheim aufgehoben, der Stadtrat aufgelöſt
und die Neuwahl eines Ehrenbürgermeiſters ſtattfinde. Bür=
germeiſter
Dr. Rhumbler erhob hiergegen Einſpruch. Stadtv.
Steffan beantragt zum Schluß, daß ſein Antrag in der nächſten
Sitzung behandelt wird.

Komm, krink und lach’ in Mainz!
Unter dieſem Motto führt der Verkehrsverein Mainz in Ver=
bindung
mit dem Rheinheſſiſchen Weinhändlerverband am 3. und
4. September eine große Veranſtaltung für den deutſchen Wein,
insbeſondere für die Erzeugniſſe Rheinheſſens, den Mainzer
Weinmarkt durch. Eine Anzahl der bedeutendſten rhein=
heſſiſchen
Weinhandelsfirmen und Sektkellereien bringen in größ=
ter
Auswahl Proben zum Ausſchank, um dem Beſucher einen
Ueberblick über die verſchiedenen Lagen und Jahrgänge zu geben
und ihm ſo den Kaufentſchluß zu erleichtern. Die Abſicht des
Handels, ſeine Leiſtungsfähigkeit, der breiten Oeffentlichkeit zu
zeigen und ihr eine Urteilsbildung zu ermöglichen, bürgt dafür,
daß nur gute, einwandfreie Weine zum Ausſchank gelangen. Pro=
ben
ſind ſchon zum Preiſe von 10 Pfg. erhältlich. Erſtmalig findet
im Rahmen des Mainzer Weinmarktes ein Weinzungen= Wett=
bewerb
ſtatt. Es wird eine Reihe markanter Weine gegen eine
geringe Einſatzgebühr unetikettiert zur Probe geſtellt, und der
Bewerber hat nun die Aufgabe, den Herkunftsort und den Jahr=
gang
des Weines zu beſtimmen. Wer die meiſten Treffer erzielt,
erhält Preiſe in Form von Wein.

Dk. Wald=Michelbach, 31. Aug. Vom Odenwaldklub.
Die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs feiert in dieſem
Herbſt ihr 50jähriges Beſtehen. Die Vorbereitungen für dieſe
Feier, die in einem beſcheidenen Rahmen abgehalten werden ſoll,
ſind ſchon im Gange. Zum Andenken an den verſtorbenen Oden=
waldpionier
Oberſtaatsanwalt Rudi Wünzer wird im nächſten
Frühjahr auf dem Schimmelberg ein neuer Rudi=Wünzer=Turm
errichtet. Der Turm wird ungefähr 25 Meter hoch. Die erfor=
derlichen
Mittel wurden von der hieſigen Ortsgruppe, von ver=
ſchiedenen
benachbarten Ortsgruppen und von dem Hauptverein
aufgebracht. Am nächſten Sonntag unternimmt die Ortsgruppe
Wald=Michelbach ihre 11. Jahreswanderung. Sie führt über
Kreidach, Vöckelsbach, Hornbach nach Birkenau. Treffpunkt um
2 Uhr am Bahnhof.
Dp. Zwingenberg, 31. Aug. Vorgeſtern abend fand im Rat=
hausſaale
eine Sitzung des Ausſchuſſes zur Beſchaffung eines Krie=
gerehrenmals
ſtatt. Man hatte zuvor Herrn Geh. Rat Prof. Walbe=
Darmſtadt zu einer Begutachtung der Beſchlüſſe eingeladen und
deſſen Anſichten gehört. Seinem Dafürhalten entſprechend, wird
das Denkmal in ſeiner Ausführung einfacher gehalten und der
unterſte Aufbau etwas erhöht. Auf der Vorderſeite und auf der
Rückſeite wird eine Granitplatte befeſtigt, welche die bronzefar=
benen
Buchſtaben trägt. Die Vorderſeite trägt die Inſchrift:
Denket der Toten des Krieges, die Rückſeite: Sie ſtarben, da=
mit
wir leben. In den nächſten Wochen wird in ſchlichter Weiſe
die Grundſteinlegung ſtattfinden.
Ca Lorſch, 31. Aug. Feueralarm. Das Signal der Feuer=
ſirene
ſtörte geſtern plötzlich die gemächliche Ruhe der Bewohner.
Im Anweſen der Familie Roy war angeblich durch Unvorſichtig=
keit
in der Scheuer ein Brand ausgebrochen, das aber dank tat=
kräftiger
Hilfe beherzter Nachbarn, im Keime erſtickt werden
konnte, ſo daß die außerdem ſchnell eingetroffene Feuerwehr keine
Arbeit mehr vorfand.
4a. Wolfskehlen, 31. Aug. Räumung des Land=
grabens
. Auf dem hieſigen Rathaus, wurden geſtern die
Fegungs= und Räumungsarbeiten des oberen Landgrabens im
Beiſein der Bürgermeiſter der anliegenden Ortſchaften in ungefähr
20 Loſen vergeben. Die Arbeiten ſollen bereits in allernächſter
Zeit aufgenommen werden.
Db. Urberach, 31. Aug. Freilichtſpiel. Das anläßlich
des Sturm= und Werbetages der kath. Jugend aufgeführte Frei=
lichtſpiel
Tiophilus fand einen außerordentlichen großen Be=
ſuch
. Auf dem Marktplatz vor der Kirche, der für Freilichtſpiele
wie geſchaffen iſt durch ſeine leichte, natürliche Anhöhung, hatte
man eine Bühne errichtet. Nach einer anfeuernden Rede von
Herrn Förſt (Lützel=Wiebelsbach) leitete Herr Lehrer Frank
(Münſter) das Spiel durch aufklärende Worte ein. Die Spielſchar
des Jungmänner=Vereins Münſter erntete für die ſchöne Leiſtung
bei den Erſchienenen großen Beifall. Die Darſteller des Tiophi=
lus
und des roten Teufels verdienen beſondere Anerkennung.
* Groß=Gerau, 31. Aug Hohes Alter Franz Adam
Heinzinger, früher in Darmſtadt, jetzt Groß=Gerau, Frauk=
furter
Straße 63, feiert am Donnerstag ((1 September ds. Js.)
ſeinen 81. Geburtstag in geſunder, körperlicher und geiſtiger
Friſche.

MololerTLOOlONA
ist ein Wort, das immer wieder auf Salem-Zigaretten ange-
wandt
wurde.
Und wahrhaftig, man kann sie gar nicht anders bezeichnen,
die überaus feine Mischung der
MNAOTTSEAMEOON

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 243

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 1, Septen4

Ser lehte deutfce

Kruegsgefangen

Rückkehr von der Teufelsinſel
Alfons Paoli Schwark erzählt ſeine Erlebniſſe

Alfons Paoli Schwartz, der letzte deutſche Kriegsgefangene, der
erſit im Frühjahr r932 aus der Strafkolonie Franzöſiſch=Gugyang
nach Deutſchland zurückkehren konnte

m 24. April r9z2 kehrte der Lehrer Alfons
Paoli Schwartz aus Kehlalsletzter deutſcher
Kriegsgefangener aus der Strafkolonie
Franzöſiſch=Gugyang nach Deutſchland zurück.
Sein erſchütterndes und einzigartiges Schick=
ſal
iſi die Geſchichte eines deutſchen Soldaten,
der nach dem Krieg, im Februar r9r9, in
franzöſiſche Kriegsgefangenſchaft gerät und erſi
nach r3 Jahren daraus befreit werden kann.
Alfons Paoli Schwartz, einer badiſchen Familie
entſiammend, die ins Elſaß zugezogen war,
wurde r886 auf Korſika geboren, wo ſeine Eltern
damals lebten. Aber im Jahre r889 iſi in das
franzöſiſche Recht die Beſiimmung aufgenommen
worden, daß jedes Kind, das auf franzöſiſchem
Gebiet geboren wird, Franzoſe iſi, auch das
Kind eines Ausländers, wenn nicht Vater oder
Vormund oder nach Erreichung der Mündigkeit
das Kind ſelbſi ſchriftlich erklären, daß es anderer
Staatsbürgerſchaft ſein ſoll. Niemals hatten die
Eltern des Alfons Paoli Schwartz oder er ſelbſt
von dieſem franzöſiſchen Geſetz etwas geahnt. Die
Eltern kehrten bald nach Deutſchland zurück, der

Knabe kam in deutſche
Schulen, wuchs als
Deutſcher auf, trat ins
deutſche Heer. Als Vehl
nach dem Krieg beſetzt
iſt; fällt der fran=
zöſiſchen
Beſatzungs=
behörde
der Vorname
Paoli auf, den die
Eltern Schwartz ihrem
Sohn zu Ehren des
korſiſchen National=
helden
, der gegen
Frankreich gekämpft
hat, gegebenhaben. Und
die franzöſiſche Kriegs=
behörde
erhebt die Anklage,
der gemäß nach zweijähriger

Schwartzens Heimkehr nach Kehl auf den Schultern ſeiner
Landsleute

Die erſten Ovatzionen für den nach r3jähriger Gefangenſchaft
Heimgekehrten

Unterſuchung ein franzöſiſches Kriegsgericht das
Urteil fällt: Alfons Paoli Schwartz wird, weil
er als franzöſiſcher Staatsbürger gegen ſein
Heimatland gekämpft hat, zu lebenslänglicher
Deportation verurteilt. Aber unmittelbar nach
ſeiner kriegsgerichtlichen Verurteilung ſetzt in der
Heimat der Kampf um ſeine Befreiung ein. Die
deutſche Botſchaft in Paris, der ſogenannte Abi=
gnon
=Ausſchuß, die Reichsvereinigung ehemaliger
deutſcher Kriegsgefangener betreiben den Fall
Schwartz immer wieder. Profeſſor Dr. Grimm
aus Eſſen, der unermüdliche Anwalt der deutſchen
Kriegsrechtsopfer, hat ſich ſeiner angenommen.
Aber ſieben Gnadengeſuche, die Profeſſor Grimm
bis r926 für Schwartz eingebracht hat, ja ſelbſi
ein Gnadenvorſchlag des franzöſiſchen Kriegs=
miniſieriums
, der r928 zu ſeinen Gunſien erſiattet
wird, bleiben infolge des Widerſtands der Militär=
juſtiiz
fruchtlos. Nur daß endlich, anfangs r930,
die lebenslängliche in eine zwanzigjährige Depor=
tation
umgewandelt wird. Da findet Profeſſor
Grimm r93r den Weg zur Rettung: Er

Zum erſien Male nach r3 Jahren wieder im Kreiſe der FamMſe 0 an
En und wol
der er ſo plötzlich entriſſen worden war
ſüe ſeiner d

ſtellt den Antrag auf Entlaſſung des Afuch.
in
Paoli Schwartz aus dem franzöſiſchen StaatsE. ctwwor
band, jetzt kommt der Fall vor das Juſtizmine gin t.
rium. Das fordert von Schwartz eine Erkläru/44 afden
mien
und der Gefangene ſchreibt aus Cayenne A=m
Wung.
9. Ma, r93r an den Juſizminiſfer: Ich. P.ſvn
kläre noch einmal, daß ich für mich die deutrhn, e P
aisurkund
Staatsangehörigkeit beanſpruche. Das iſt Aeplicher
mich niemals zweifelhaft geweſen. Ich bitte Derwe
KS der I
Befreiung von allen Treupflichten, die FraM In
wie
reich geglaubt hat, mir gegenüber in An

ſpruch nehmen zu können, während ich
gutem Glauben und von ganzem Herzen De=
ſcher
war und bleiben will. Und am 2. Aug
r93r entſcheidet der Präſident der franzöſiſch
Republik: Alfons Paoli Schwartz darf die deutſt
Staatsangehörigkeit beibehalten. Auf Grund 2A

ſer Entſcheidung wird dem Präſidenten das

gnadigungsgeſuch für Schwartz vorgelegt, er 11
kerzeichnet es am g. März r932. Einige Wock:
ſpäter bringt ein holländiſches Schiff den letz-
deutſchen
Kriegsgefangenen in die Heimat,

Seine erſchütternden Erlebniſſe in franzöſiſch
Zuchthäuſern, auf der Teufelsinſel und in Cayerl
beſchreibt Alfons Paoli Schwartz jetzt in

Seeler

Mafteikienn.

Heute beginntder Abdruck dieſes großen neuen C.ß
ſachenberichts! Kaufen Sie ſich die neue Numm-

[ ][  ][ ]

Sonwert germantſchei Kaliat ii Bften.

Die Grenze der mitkelalkerlichen und modernen Zeit. Zauber der finniſchen Nakur.
Gäule, gelenkt von Kutſchern in ſchäbiger Livree, durch die
anſteigenden und wieder abfallenden Gaſſen des alten Viborgs.
(rn im Oft das alte Biborg.

Von Orrie Müller.
einen guten Klang, der Name dieſer Stadt; denn
Geſchichte der Hanſe ſpielt Viborg eine bedeutungs=
Immer war es der am weiteſten nach Oſten vorge=
ſocken
germaniſcher Kultur und mit ſeinen wehrhaften
Türmen das feſte Bollwerk gegen den Anſturm
zorden. Auch heute noch hat die alte Stadt, die uns
5o manchen Stellen mittelalterlich und vertraut an=
leiche
, in das Neuzeitliche übertragene Bedeutung.
wichtigſte Verbindungsplatz an der Eiſenbahnlinie
Selſingfors, iſt das Zenturm der finniſchen Grenz=
g
. In der ganzen Stadt wimmelt es von Militär,
ler Grade und Waffengattungen. Dazu Angehörige
go erten Schützenbataillons, einer Freiwilligentruppe,
iuten angehören.
biet deſſen erfüllt die alte Haupt= und Hafenſtadt
uch heute noch die ihr von altersher zugefallene Auf=
helsmittlerin
zwiſchen Oſt und Weſt zu ſein. Unaus=
mim
und gehen in ihrem Hafen die Schiffe der Natio=
hnancher
Dampfer des Norddeutſchen Lloyd iſt darun=
ſiye
Güter löſcht und ladet und deutſche Beſucher
ſGimät erſtaunten Augen auf die modernen Gebäude am
ſiy. In einem von ihnen lagert Getreide, das andere,
praſtiſch nahe, birgt eine Kunſtausſtellung. Ueber
von Gras und wilden Blumen überwucherten
dieſer Bau mit ſeinem von Säulen umſchloſſenen
empor.
icht leicht, den Charakter Viborgs mit wenigen
ur zu umreißen. Dieſe Stadt iſt finniſch und ſchwe=
ſh
und ruſſiſch gemixt. Ihre Bewohner ſind meiſt
hepps, mittelgroße, gedrungene Geſtalten, mit hervor=
ſſackenknochen
und breiten Naſen in den runden Ge=
ſinner
und Frauen gehen in hohen Juchtenſtiefeln
dunte Tücher ſind die Köpfe der Weiber gehüllt.
ſcht zum großen Teil das Pferdegeſpann das Bild
nter dem Krummholz über dem Hals traben die

Aber dann ſind auch wieder Straßen da, die Eſplanade
zum Beiſpiel die neu und beinahe elegant erſcheinen wollen.
Aber der Verſuch reicht nicht über das doppelſtöckige Geſchäfts=
und Wohnhaus hinaus. Nur der Bahnhof iſt großartig und
gediegen. Aus rotem Rapakivigeſtein hat ihn Eliel Saarinen,
einer der weltbekannten finniſchen Architekten, errichtet, ganz
eigenwillig und eindrucksvoll.
Viborgs Wahrzeichen iſt der runde Turm. Dick und maſſig,
ein wunderliches Bauwerk, ſo ſteht er da. Dieſer alte Bau und
das ihm gegenüber auf einer Inſel liegende mittelalterliche
Schloß haben das unverfälſchte Zeugnis der Vergangenheit in
das lärmende Getriebe unſerer Zeit hinübergerettet. Um den
runden Turm herum ſchwatzen die Marktweiber, feilſchen die
Käufer vor den mit Fiſch und Fleiſch, Gemüſe und Obſt be=
ladenen
Tiſchen. Und wer oben im Reſtaurant des Turmes ſitzt
und ſich von den Mädchen in hanſiſcher Tracht den Kaffee
reichen läßt, der blickt auf den belebten Hafen hinaus, auf die
ausgedehnten Holzſtapelplätze und die großen Lager von Zellu=
loſe
und Papier.
Draußen an einer der vielen Buchten liegt der Park Mon=
repos
. Er iſt ein Stück der bezaubernden finniſchen Natur, ein
blaugrüner Traum von Seen und Birken, mit einem Schloß,
einem Miſchwerk von Barock und Renaiſſance. Die Vögel
trällern, und die Sonne malt tanzende Kringel auf die durch)
Licht und Schatten führenden Wege.
Gegen Abend, wenn ſich die Sonne wieder dem Meere zu=
neigt
, verläßt der Lloyddampfer den Hafen von Viborg. Lange
noch grüßen dem Schiff die langſam entſchwindenden Türme
nach. Motorboote geben dem Dampfer das Geleit, der an den
grünen Schären vorüberzieht, auf denen die ſchönen Sommer=
häuſer
der reichen Viborger Kaufherren ſtehen. An Trangſund
vorbei geht die Fahrt, dem befeſtigten Holzhafen mit ſeinen un=
überſehbaren
Stapelplätzen und den zahlreichen überdachten
Leichtern, die wie Archen auf dem opaliſierenden Meere ſchwim=
men
und wertvolle Papierladungen bergen. Aber erſt dann,
wenn ganz fein und weich die Konturen des Landes und der
Inſel im Silberglanz des Firmaments zerfließen, hat das Schiff
die offene See erreicht. Der letzte Gruß gilt fern im Oſt dem
alten Viborg.

Nr. 243 Seite 9
Gewinnauszug
5. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar fe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

Mine 33-Milliarden Erbſchaft!

ſchlich hundert Jahren iſt aus der bulgariſchen Stadt
Aiu junger Mann in die Fremde gezogen, der auf dem
ſadie Türkei und Aegypten nach Indien gelangte und
ſwherreicher Mann ſein Leben in Kalkutta beſchloß
ain guten Zeiten anſcheinend noch möglich war. Das
üßig Jahren, und in ſeinem Teſtament hatte der alte
eſetzt, daß ſein geſamtes Erbe zwar ſeinen Verwandten
dia dulgariſchen geſetzlichen Aufteilungsſchlüſſel zufallen
edruchyt fünfzig Jahre nach ſeinem Tode. In dem Teſtament
ſchr Grund für dieſe eigenartige Beſtimmung angeführt:
ſue als armer Junge von ſeinen Verwandten viel zu
geſhet und wollte ſicher gehen, daß ſein Erbe nicht mehr
Hſie ſeiner damaligen Verwandten, ſondern in die der
Ditz Nachkommen geraten ſoll. Rachſucht und Familien=
zuſhervorſtechende
Charakterzüge des Bulgaren drücken
dea keſtament aus, über das die Nachkommen der Petroff=
ſelſ
ioh ſein können, denn nunmehr iſt die Höhe der Erb=
bedmt
geworden. Die engliſche Geſandtſchaft in Sofia hat
ſürchmeiſter von Tſchirpan benachrichtigt, daß das in Kal=
burtcheinen
treuen Freund des Verſtorbenen ſorgſam ver=
e
bhu auf den für Bulgarien außerordentlich hohen Betrag
Miülurden Lewa angewachſen iſt, alſo eine Milliarde Mark.
ſchi n, einer armen Bauernſtadt Südbulgariens, herrſcht
ſochenmung. Wer irgendwie glaubt, mit der ausgedehnten
hie zeroff verwandt zu ſein, hofft auf einen Erbanteil. Die
tantuäre, die Popen, die Stadtbeamten, ſie alle arbeiten,
ſuttsurkunden nach, ſtellen Stammbäume auf und
m Iitwvertbücher nach, um möglichſt bald eine genaue Liſte
betriſyen Verwandtſchaft, den Weizen der echten Petroffs
er 4xul der Glücksjäger geſäubert, fertigzuſtellen. Dieſer
ſtsei hängt nicht nur mit dem begreiflichen Drängen der
200 bpie zählenden Petroff=Sippe zuſammen, ſondern auch
ſinern eſehl des Sofioter Finanzminiſteriums an die Tſchir=
Stebehörden, alles zu tun, damit die Erbſchaft aus Kal=
ſobotlals
möglich flüſſig gemacht werden kann.
W Ailarden Lewa ſind nämlich fünf Jahreshaushalte des
greiſg Bulgarien, ſtellen ungefähr den Geſamtbetrag der

bulgariſchen Staatsſchulden dar. Kommr die Erbſchaft
ins Land, dann iſt der ſtark verſchuldete bulga=
riſche
Staat tatſächlich geſund, denn nach dem Erb=
ſchaftsgeſetz
wird die Staatskaſſe etwa 14 Milliarden Lewa an Erb=
ſchaftsſteuern
einziehen können. Damit iſt Bulgarien im Hand=
umdrehen
einen anſehnlichen Teil ſeiner Schulden los, man braucht
in Genf und Paris nicht mehr mit den Anleihegläubigern lang=
wierige
Verhandlungen zu führen, das Budget wird ein Wun=
der
! glatt ausgeglichen, die Stadt Tſchirpan wird ihre Ver=
pflichtungen
los, die Bürger von Tſchirpan zahlen ihre rückſtän=
digen
Steuern, und ſchließlich wird der Staat auch ſeine Deviſen=
ſchwierigkeiten
beheben können. Die Nationalbank, die nur für
etwa 100 Millionen Lewa fremde Valuten beſitzt, lechzt geradezu
nach der indiſchen Erbſchaft, die natürlich in fremder Währung
ausgezahlt werden muß. Kurz und gut wenn die Erbſchaft
ausgezahlt wird, iſt der ärmſte der nahöſtlichen Staaten, Bul=
garien
, ſo gut wie ſaniert, und kann ſich den Teufel um jeglichen
(W. E. Brell=Sofia.)
Donauplan ſcheren.

Wekterberichl.

Luftdruckanſtieg von Weſten her hat über Frankreich zur Bil=
dung
eines Hochdruckkernes geführt, während ſich über Nord=
deutſchland
noch ein Störungsausläufer befindet. Bei der herrſchen=
den
Druckverteilung fließen von Weſten und Nordweſten her
ozeaniſche Luftmaſſen nach dem Feſtland, die eine konſtante
Wetterlage vorerſt nicht zulaſſen. Vielmehr geſtaltet ſich unter
ihrem Einfluß der Witterungscharakter etwas wechſelhaft. Nach
vorübergehend aufheiterndem Himmel wird wieder ſtärkere
Haufenwolkenbildung aufkommen, die ſtellenweiſe noch gewittrige
Schauer mit ſich bringen. Auch tritt dabei leichte Abkühlung ein.
Ausſichten für Donnerstag, den 1. September 1932: Wechſelnd
bewölkt mit Aufheiterung, morgens ſtellenweiſe neblig, vorerſt
mäßig warm, vereinzelte gewittrige Schauer möglich.
Ausſichten für Freitag, den 2. September 1932: Wieder
etwas wärmer, ſonſt keine weſentliche Aenderung.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

19. Ziehungstag
30. Auguſt 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 m. 345043
6 Gewinne zu 10000 M. 23216 294616 333399
8 Gewinne zu 5000 M. 18149 67694 170294 264285
28 Gewinne zu 3000 M. 45481 63963 111104 116766 136738 143875
188677 267482 305154 312986 317748 329367 353241 393497
56 Gewinne zu 2000 M. 67034 73363 76482 107223 108188 137189
152341 167538 170786 188494 196797 205671 232340 234705 940156
266910 276093 301585 320145 320236 328154 330833 336547 345696
352837 354635 393990 395369
126 Gewinne zu 1000 M. 3430 4294 13717 24176 27132 29691 30614
44978 65557 76656 K0G57 80920 88525 91322 92706 92746 100289
106088 109854 111926 129380 130417 133898 142673 161411 154764
163130 169178 170082 188702 197816 203978 210477 218727 222835
228156 232639 236786 938203 240701 940743 255602 266336 065621
271809 291621 295610 304472 306377 316860 918844 321494 331882
336593 348179 350559 352021 379424 381796 382411 388360 391319
393617
190 Gewinne zu 500 M. 4075 4196 5638 6681 10499 32410 38385
45293 60927 62548 65594 68359 68813 74408 75870 78171 77688
86695 86673 89286 89618 95449 96407 98914 101630 103084 110197
110983 114361 117702 122345 127906 181326 185622 152937 168335
165998 167082 169924 171547 192808 194268 194341 195865 198630
204362 204603 004747 205542 206504 216819 226393 228980 234459
240367 243114 248045 248696 252044 560849 263714 266847 267753
278417 286638 293094 296570 30321 1 308208 3081 10 310346 312214
313848 320899 325688 326032 332444 335155 335828 337564 337805
339701 342747 346941 347349 363883 368671 375212 376893 381709
383114 387840 389836 396074 395701
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
6 Gewinne zu 10000 M. 13628 175380 243115
10 Gewinne zu 5000 m. 15731 211821 287469 361910 381658
22 Gewinne zu 3000 M. 6710 36167 77883 118483 169466 216594
258774 260520 276698 370731 381182
50 Gewinne zu 2000 M. 1078 19163 47869 51980 60478 66740
86824 110972 118884 121107 123910 130326 144981 148822 182447
208281 280261 293186 327142 331942 336110 346323 368290 386993
394449
92 Gewinne zu 1000 M. 18644 24439 53735 62968 69609 82590
83045 96522 111244 120967 121771 128653 132169 134140 135099
135540 1450 13 152739 175475 204285 204843 217206 236082 239531
242523 245363 246863 262254 286724 293558 293890 294508 296925
306146 307009 334996 338651 344334 345542 349426 360409 366087
368646 376410 395810 396186
132 Gewinne zu 500 M. 4141 6302 12463 25188 27884 32185 39103
40149 47690 51686 58012 59694 60718 66778 81023 82608 89870
106940 108167 116549 135441 137286 143899 143964 151359 152054
157042 157114 161187 162195 177217 189330 193837 304288 371458
213224 217615 217982 636232 246209 254479 262211 267463 273604
578381 280033 381810 286194 295847 305426 310505 317747 323430
328828 338230 34 1737 341767 345669 357446 377845 381545 382359
382564 392790 393036 396728
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 100
Schlußprämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 200000, 2 zu je
7570, 2 zu je 50000, 14 zu je 25000, 66 zu je 10000, 164 zu
je 5000, 318 zu je 3000, 950 zu je 2000, 1912 zu ie 1000). 3316
zu je 500, 10058 zu je 400 M.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Donnerstag, 1. September
15.00: Stunde der Jugend.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.25: Zeitfragen.
18.50: Auguſte Peters: Die Neu=Aſtrologen.
19.30: Operettenkonzert. Ausf.: Philharm. Orcheſter Stuttgart.
19.50: Vom Deutſchen Eck zum Ritterſturz. Ein Koblenzer Abend,
21.00: Eſſen: Anläßlich des Katholikentages: Das deutſche Vater=
unſer
. Chorwerk von Guſtav Kneip.
22.00: Heitere Klaviermuſik. Ausf.: Dr. Georgi.
22.25: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 1. September
10.10: Schulfunk: Was hat die alte Schnitger=Orgel in der Eo=
ſanderkapelle
des Charlottenburger Schloſſes uns heute zu ſagen.
15.00: Muſikaliſche Kinderſtunde.
15.45: Stud.=Dir. Dr. Henning: Pilze, das Fleiſch des Waldes.
16.00: Rektor Noack: Der Schulgarten als Grundlage des biolo=
giſchen
Unterrichts.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Michaelis: Reſte deutſcher Kulturtätigkeit auf den Karo=
linen
.
18.00: Dr. Thöne: Entwicklungsſtrömungen der zeitgenöſſiſchen Kla=
vier
=Muſik.
18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
19.00: Stunde des Landwirts.
19.30: Dr. Pechel: Für und Wider. Wegweiſer durch die Zeit.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
19.50: Frankfurt: Vom Deutſchen Eck zum Ritterſturz. Koblenzer
Abend.
27.00: Köln: Das deutſche Vaterunſer. Chorwerk von G. Kneip.
22,00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Köln: Nachtmuſik des Funkorcheſters.

da Sie Verheiratet sind-u

Roman von Alfred Carl.

(Nachdruck verboten.)

nen Sie, Lutz: allzuviel habe ich noch nicht erreicht
air wenigſtens gelungen, wieder eine Art neutralen
ſtellen. Beate und ich haben beſchloſſen, morgen einen
Mzugausflug nach London und Paris zu unterneh=
De Xyden uns dabei als Reiſemarſchall begleiten etwas
Bun Sie auf dem Ausflug ja doch nicht zu tun. Wenn
tA kint ihr euch dann weiter kabbeln aber ihr habt
aA Glegenheit, euch zu vertragen, wenn Sie ſich nicht wie=
Mm anſtellen. Das iſt natürlich Ihre Sache mehr
Ei4 tun!
Sie ſind wirklich zum Küſſen! ruft Lutz begeiſtert
Nar.
Alles in Ordnung, Fredy?
ih fünf Uhr fährt Lutz am andern Morgen vor dem
dem Linden vor und holt zunächſt Dorrit ab.
,t denn Beate geſtern noch alles geſagt? erkundigt
Eligt mit, genügt das nicht?
rlich was will ich noch? Ach, wenn ich doch ſchon
WDorrit!
alles, Lutz! Verderben Sie es nicht noch einmal. Und
en, haben Sie wieder vergeſſen!
WBinken nicht, Dorrit.
e ſhlagfertigkeit in Ehren aber beweiſen Sie die
dor4o ſie angebracht iſt!
Hie uiket ſchon vor der Haustür. Ihre Hand zittert ein
AE, Lutz begrüßt. Beide kommen über ein paar alltäg=
Worpeicht gleich hinaus ...
Nurn as Uhr ſtartet in Tempelhof das neueingeſtellte
Sndr ag, das die Fahrt bis London in ſechs Stunden ohne
chenluchung bewältigen ſoll.
2 le Beate ſitzen vorne zuſammen. Dorrit hat einen Platz
hintzogewählt und ſtört ſie nicht.
Sb ſind ſchweigſam und kämpfen nur ſelten mit ihren
SJ En das Motorendröhnen an. U. Beates Lippen ſpielt
Ahurnderung oft ein ſeltſames Lächeln, das er nicht
adn Areil er dieſe Deutung nicht findet, ſagt er ſo wenig
Snds, L dann verdirbt er wenigſtens nichts
bämmerte Scherheit, die ihn damals am Autobus
Deſitzt er h’ute Beate gegenüber ſchon längſt nicht

mehr. Er fühlt ihre Ebenbürtigkeit wenn ſie ihm nicht ſogar
überlegen iſt! Alſo lieber kein unvorſichtiges Wort. Ja, wenn er
ihr das, was er auf dem Herzen hat, ohne Worte mitteilen könnte
dann würde ers ſchaffen, und da würde er ſicher der Sieger
ſein. Aber dazu dürften in der geräumigen Kabine des dahin=
brauſenden
Flugzeugs nicht zwanzig fremde Leute ſitzen ..."
Ihre Blicke kreuzen ſich allerdings oft. Einmal finden ſich auch
ganz von ſelbſt ihre Hände und Lutz hat plötzlich Mut und Zu=
verſicht
wieder gefunden. Wenn ſie doch jetzt allein in dieſer
Kabine wären .."
Auf dem Flugplatz Croydon tritt aus der Schar der Beamten
und anderen Wartenden ein jüngerer Herr auf ſie zu. Er iſt mit
zurückhaltender Eleganz gekleidet, trägt ſchwarz trotz hellen
Sonnenſcheins und hält zwei Roſenſträuße in der Hand.
Tag, Fredy! begrüßt ihn Dorrit. Herr von Lantzſch, mein
Vetter, Legationsſekretär an der Deutſchen Botſchaft, ſtellt ſie
dann vor.
Er reicht den beiden Damen die Roſen. Den größeren Strauß
erhält Beate, den kleineren Dorrit ...."
Alles in Ordnung, Fredy?
Na ſelbſtverſtändlich, Dorrit! Ihre Papiere haben Sie hof=
fentlich
mitgebracht, meine Herrſchaften?"
Den Paß, nicht wahr, Herr von Lantzſch? erkundigt ſich Lutz.
Ihren Paß haben Sie doch, Beate .. . .?
Und die Geburtsurkunden? will Dorrits Vetter wiſſen.
Bitte ſehr! Beate nimmt beides aus ihrer Taſche und reicht
es ihm.
Geburtsurkunde? fragt Lutz verblüfft. Braucht man die
hier zur Einreiſe?
Dorrit Ihlenfeldt, die ſich bisher verzweifelt bemüht hat, ein
todernſtes Geſicht zu machen, kann ſich einfach nicht länger halten
und bricht in unbändiges Lachen aus. Auch ihr Vetter lacht, und
Beate nicht minder ..
Lutzt ſieht verdutzt von einem zum anderen.
Die Quelle dieſer Heiterkeit bin offenbar ich.
Wer denn ſonſt? ruft Dorrit mit halberſtickter Stimme.
Nein, machen Sie jetzt ein dummes Geſicht!
Der Menſchenſchwarm hat ſich mittlerweile ziemlich verlaufen.
Dorrit packt ihren Vetter plötzlich am Arm und zieht ihn ein
paar Schritte weiter,

Lutz ſteht immer noch faſſungslos da und blickt auf Beate, die
ihre Augen jetzt niederſchlägt ..."
Hinter ihr bemüht ſich Dorrit krampfhaft, ſeine Aufmerſam=
keit
zu erregen. Sie fuchtelt mit den Armen in der Luft herum
und zeigt ein paarmal auf ihn und Beate. Dann hakt ſie ihren
Vetter ein und deutet wieder energiſch auf die beiden anderen.
Ergebnis gleich null. Lutz begreift nicht und wird immer
ratloſer.
Dorrit vollführt mit der rechten Hand eifrige Schreib=
bewegungen
. Auch das hat keinen Erfolg.
Da reckt ſie den Goldfinger der rechten Hand empor und ahmt
die Geſte nach, mit der man einen Ring überſtreift
Und da fällt es Lutz wie Schuppen von den Augen.
Beate! ſchreit er auf. Sie .. . Sie wollen?
Sie hebt die Augen nicht vom Boden auf. Aber es entgeht
ihm nicht, daß ihr das Blut ins Geſicht ſtrömt . . .
Da reißt er ſie ſtürmiſch an ſich, unbekümmert um die paar
Leute, die noch in der Nähe ſtehen.
Herr von Lantzſch ſteuert ſeinen Wagen ſelbſt in die Stadt,
und Dorrit hat ſich neben ihn geſetzt.
Beate, ich bin noch ganz benommen ... ſtammelt Lutz. Wie
habt ihr das nur gemacht . . . ?"
Dorrit iſt auf die Idee gekommen. Ein fixer Kerl iſt ſie doch.
Man kann ihr einfach nicht böſe ſein obgleich ich es eigentlich
müßte
Wirklich, Beate? Nicht auch ein wenig dankbar .?*
Sie nickt nur heftig, während er den Arm um ſie legt ..,
Plötzlich fährt er erſchrocken auf.
Was machen wir nun mit meinem Geburtsſchein?
Ich weiß nicht, Lutz..
Ich frage mal! Er tippt Lantzſch auf die Schulter. Ich
habe doch meinen Geburtsſchein nicht. Ich war ja ganz ahnungs=
los
.
Macht nichts. Wir rufen in Ihrer Heimat an und laſſen uns
die Daten telephoniſch geben. Eine Stunde Verzögerung alles
andere iſt vorbereitet.
Mein Vetter bringt alles fertig! Anruf genügt vollkom=
men
! behauptet Dorrit ſtolz.
Sonſt müßte er nicht Ihr Vetter ſein! gibt Lutz zurück.
Sein Uebermut regt ſich ſchon wieder. Beate: vorgeſtern Gewit=
ter
und heute Sonnenſchein?
Eine kleine Lektion, Lutz. Hoffentlich die erſte und letzte . . ."
Sonſt ſtreike ich auch noch!
Soll ich umkehren, Lutz?
Unterſteh’ dich! Wieder preßt er ſie an ſich es iſt ihm
ganz gleich, daß ſich der Wagen ſchon durch den ungeheuren Ver=
kehr
der Rieſenſtadt windet.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 243

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten

1. SeptemEn

V Dr marnnt.
Packung mit Haar-
glanz
und der belleb-
ten
Sehaumbrille
(offene Augen während
des Waschens) kostet

Pfermige.

Reich und Ausland.

Der verſchwundene Kaffee.

Frankfurt a. M. Ein Ausfahrer, der bei
einer hieſigen Kaffeefirma beſchäftigt war, kam
auf den Gedanken, ſich einen kleinen Nebenver=
dienſt
auf folgende Weiſe zu verſchaffen. Bei
einer Fahrt, bei der er Kunden in Wiesbaden
und Mainz beſuchen ſollte, ſetzte er nur einen
Teil der Ware ab und täuſchte dann am
Kleinen Wandersmann bei Wiesbaden einen
Unfall vor, indem er den Wagen in einen
Chouſſeegraben fuhr, wobei er ſelbſt leichtere
Verletzungen erlitt. Er hielt ein vorüberfahren=
des
Auto an, ließ ſich von dieſem aufnehmen und
in eine in der Nähe gelegene Wirtſchaft fahren,
von wo aus er telephoniſch ſeiner Firma von dem
Unfall Kenntnis gab. Als er an die Unfallſtelle
zurückkehrte, war der Kaffee natürlich geſtohlen.
In Wirklichkeit hatte er ihn bereits am Tage
vorher irgendwo untergeſtellt. Er hatte noch
die Dreiſtigkeit, eine Anzeige wegen Diebſtahls
zu erſtatten. Die Kriminalpolizei, der die Sache
verdächtig vorkam, konnte die Ware wieder her=
beiſchaffen
.

Ehrendenkmal für die Gefallenen des Infanterie=
Regiments Nr. 81.
Frankfurt a. M. In mühſamer, langjäh=
riger
Sammelarbeit hat der 81er=Bund, jetzt die
Mittel zuſammengebracht, um ein Ehrendenkmal
für die im Weltkrieg Gefallenen des aktiven In=
fanterie
=Regiments Nr. 81 und aller ſeiner
Krigesformationen, in der alten Garniſonſtadt
Frankfurt a. M. zu errichten. Im Frühjahr 1933
ſoll das Ehrenmal eingeweiht werden. Die
Stadt Frankfurt hat den erbetenen Platz vor
dem Eiſenbahn=Direktionsgebäude zur Verfü=
gung
geſtellt, ſo daß das Denkmal in unmittel=
barer
Nähe der alten Garniſonkirche zu ſtehen
kommt. Die Einweihung des Denkmals wird mit
einer Wiederſehensfeier aller 81er verbunden
werden.
Ausgrabungen am Römerkaſtell.
Bad Homburg. Am Römerkaſtell bei
Holzhauſen werden vom Freiwilligen Arbeits=
dienſt
zurzeit Ausgrabungen vorgenommen, die
dem Zweck wiſſenſchaftlicher Unterſuchungen
dienen. Mit Rückſicht auf die Zeitumſtände muß
von einer völligen Feſtlegung des Kaſtells, das
der Größe nach ein Kohorten=Kaſtell war, abge=
ſehen
werden. Eine Kommiſſion von Wiſſen=
ſchaftern
, der auch ein Vertreter der Reichslimes=
verwaltung
angehörte, beſichtigte in den letzten
Tagen die Ausgrabungsarbeiten.

Der Knabenmord vom Falkenſee.
Berlin. Der 26 Jahre alte Page Rolf
vom Buſch hat geſtern das Geſtändnis abgelegt,
den 16 Jahre alten Pagen Kurt Schöning er=
mordet
zu haben. Die grauenhafte Tat, über die
bereits berichtet wurde, iſt am 18. Auguſt, gegen
9.30 Uhr abends, am Bahndamm zwiſchen Fin=
kenkrug
und Brieſelang geſchehen.

Schwere Schlägerei bei einem Feſt.
Ratibor. Bei einem Feſt in Schillersdorf
kam es zu einer ſchweren Schlägerei. Ein als
Raufbold bekannter Mann beläſtigte an einem
Karuſſell mehrere Frauen. Als der Beſitzer den
aus Haatſch ſtammenden Störenfried zur Rede
ſtellen wollte, kam es zu einem Streit, wobei
ſich unter den Umſtehenden zwei Parteien bil=
deten
. Während dem Raufbold die Dorfgenoſſen
aus Haatſch beiſtanden, kamen dem Karuſſell=
Beſitzer Leute aus Schillersdorf zur Hilfe. Es
entſtand eine ſchwere Schlägerei, bei der Meſſer,
Tiſch= und Stuhlbeine als Waffen benutzt wur=
den
. Das Ende war, daß elf Perſonen ins
Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Der
Karuſſell=Beſitzer erlag dort ſeinen ſchweren Ver=
letzungen
.
Feuergefecht mit Zugräubern.
Wittenberge. Auf der Berliner Strecke
verſuchten am Dienstag früh, gegen 4 Uhr, zwei
wahrſcheinlich aus Berlin ſtammende Einbrecher
einen auf dem Bahnhof Bergerdamm haltenden
Güterzug zu berauben. Die Täter waren in
einen Kurswagen eingedrungen und hatten ihre
Beute bereits zum Abtransport bereit gelegt, als
ſie von mehreren Beamten des Wittenberger
Ueberwachungsdienſtes, die den Zug begleiteten,
geſtellt wurden. Da die Bahnräuber auf mehr=
maligen
Anruf nicht ſtehen blieben, gaben die
Beamten mehrere Schüſſe auf die Fliehenden ab.
Die Einbrecher ſuchten in einem Geſtrüpp Deckung
und erwiderten von dort aus das Feuer. In=
folge
des ſtarken Nebels gelang es den Tätern,
unerkannt zu entkommen.

Zwei Segelflugzeuge verbrannt.
Warſtein. Der Segelflugverein Pader=
born
befand ſich am Dienstag mit zwei Segel=
flugzeugen
auf dem Wege nach Warſtein. In
Belecke fingen die Flugzeuge, die auf einem dem
Auto angehängten Fahrgeſtell lagen, plötzlich
durch eine große Stichflamme Feuer und waren
in wenigen Minuten vernichtet. Gepäck, An=
züge
und ſonſtiges Gerät der Segelflieger ver=
brannten
ebenfalls. Der Brand ſoll durch Heiß=
laufen
der Achſe entſtanden ſein.

Zwei Dachdecker tödlich abgeſtürzt.
Köln.: In der Salzgaſſe ſtürzten vorgeſtern
ein Dachdeckermeiſter aus Köln und ſein Gehilfe
beim Teeren des Daches eines zweiſtöckigen Hau=
ſes
auf die Straße. Die Feuerwehr brachte die
Schwerverletzten ins Krankenhaus, wo beide
kurze Zeit darauf geſtorben ſind.

Von lins nach rechts: Walther Graef (Deutſchnational), zweiter Vizepräſident; Hauptmann a. D.
Hermann Goering (NSDAP.), Reichstagspräſident; Eſſer (Zentrum), erſter Vizepräſident;
Rauch (Bayeriſche Volkspartei), dritter Vizepräſident.

Die berühmkeBenedikkiner=Abkei Maria Laach wird renovierk

Die Abtei Maria Laach bei Andernach im Rheinland,

eine der ſchönſten romaniſchen Bauten aus dem 12. Jahrhundert, wird jetzt umfangreichen Reno=
vierungsarbeiten
unterzogen. Die Koſten werden zwiſchen der Benediktiner=Abtei und dem preu=
ßiſchen
Staat geteilt.

Gewalkiges Großfener bei Skektin.

Stettin. In der Nacht zum Mittwoch brach
um Mitternacht in der Mahlmühle der Pommer=
ſchen
Hauptgenoſſenſchaft in dem Vorort Zül=
lichow
ein Brand aus, der in den Holzteilen des
großen Gebäudekomplexes und in den großen
Getreidevorräten reiche Nahrung fand. Obgleich
ofort die Feuerwehren mit allen verfügbaren
Kräften zur Stelle waren, ſtand in den erſten
Morgenſtunden bereits ein Flügel der Mühle in
Brand. Das Feuer wütete mit ungeheurer
Kraft und gefährdete infolge der ſtarken Hitze
und des Funkenfluges die benachbarten Häuſer.
Die Dächer dieſer Häuſer waren in weitem Um=
kreis
mit Menſchen beſetzt, die die aufprallenden
Funken löſchten.
Das Großfeuer in Züllichow bei Stettin
konnte erſt am Mittwoch vormittag gelöſcht wer=
den
. Die Brandſtätte bietet ein Bild völliger
Zerſtörung. Ein vier Stockwerke hoher Silo iſt
völlig abgebrannt, ein Speicher zum Teil aus=
gebrannt
und eingefallen. Der Schaden, der ſehr
groß ſein dürfte, iſt durch Verſicherung gedeckt.
Die Entſtehungsurſache konnte noch nicht poſitiv
feſtgeſtellt werden.

Nervenzuſammenbruch Jimmy Walkers

Berlin. Der New Yorker Bürgermeiſter
Jimmy Walker, deſſen Prozeß außerordentlich
ungünſtig ſteht, hat nach einer Meldung Ber=
liner
Blätter aus New York am Dienstag einen
Nervenzuſammenbruch erlitten, der die Unter=
brechung
des Verhörs notwendig machte. Die
Aerzte erklärten Walker auf längere Zeit ver=
handlungsunfähig
und fordern die Ausſetzung
des Diſziplinarverfahrens auf unbeſtimmte Zeit.

Aufklärung von Raubüberfällen.
Hamburg. Die Polizei hat die Raubüber=
fälle
im Kaſſenraum der Wörman=Linie und
auf den Bankverein für Schleswig=Holſtein in
Wandsbeck aufgeklärt. Die vier Täter ſind ge=
ſtändig
. Mehrere Perſonen wurden wegen Heh=
lerei
feſtgenommen.

Kinderlähmung in Szegedin.

Budapeſt. Die Kinderlähmungs=Epidemie,
die ſeit einigen Tagen in Szegedin wütet, hat
bisher fünf Todesopfer gefordert. Die Zahl der
Erkrankungen beträgt. 33.

Die Unterſchlagungen der Poſtaſſiſtentin Steubl
vor Gericht.

Traunſtein. Im Verlaufe der Zeugenver=
nehmung
im Prozeß gegen die Poſtaſſiſtentin
Steubl und den Poſtmeiſter Aumüller ergab ſich
aus den Bekundungen des Oberpoſtinſpektors
Breitſamer von der Oberpoſtdirektion Landshut,
daß der geſamte Fehlbetrag in der Kaſſe der
Poſtagentur ſich auf 208 807,72 RM. beläuft.
Nach der Flucht der Steubl fand man in der
Kaſſe ganze 13 RM. vor. In der Nachmittags=
verhandlung
wurden weitere Zeugen vernom=
men
. Das Dienſtmädchen der Steubl beſtätigte,
daß die Angeklagte ſich mit Selbſtmordgedanken
getragen habe. Der Sachverſtändige erklärte,
daß der Betrug der Steubl dadurch erleichtert
worden ſei, daß ſie kein Kaſſenbuch zu führen
brauchte.
Im Poſtdefraudantenprozeß wurde AnnaSteubl
zu einer Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 6 Mona=
ten
, Joſeph Aumüller zu 4 Jahren 6 Monaten
Zuchthaus verurteilt.

v. Gronau auf den Aleuten.

New York. Der deutſche Flieger v. Gronau
traf um 3.00 Uhr M.E.3. in Kanaga=Harbour
(Aleuten) ein.

Anftakt zum Kakholikenkn

Eſſen. Der Katholikentag nahm
woch mit einer Sitzung des Haupte=
(Zentralkomitee), einer Reihe von Ei
ſtaltungen, Kinder=Kundgebungen u=
großen
Elternverſammlung der k.
Schulorganiſationen ſeinen Anfang.
Eſſen trägt reichen Flaggenſchmuck. Sch.
veilten zahlreiche Teilnehmer aus alx
ſes Reiches und des Auslandes in (7
den hohen Geiſtlichen ſeien genannt: 7.
iſche Nuntius Orſenigo, der Erzbi
Köln, Kardinal Schulte, Erzbiſchof Gy.
burg, Weihbiſchof Dr. Hammels=Köu
Robu=Rumänien und a. m. Der BR.
Berlin, Dr. Schreiber, hat aus geſunn
Gründen abſagen müſſen. Von den
Perſönlichkeiten ſeien genannt: Aloio=
Loewenſtein, Reichskanzler a. D.
Reichskanzler a. D. Dr. Brüning, die
Reichsminiſter Stegerwald und Hirtſifſ
ſtellvertretende Reichskommiſſar D
nimmt dringender Dienſtgeſchäfte wegun
der Eröffnungs=Verſammlung teil,
Reichskanzler v. Papen durch dringem
geſchäfte an der beabſichtigten Teilna ih
haupt verhindert iſt.
Graf Zeppelin
ſüdweſtlich der Kapperdiſchen Imt
Hamburg. Wie die Hamburg

Linie mitteilt, befand ſich das Luftſcn
Zeppelin am Mittwoch, um 4.20 Un.
im
wicher Zeit, auf 11 Grad 20 Minuten
28 Grad 40 Minuten weſtſüdweſtlich de
diſchen Inſeln. Die Stundengeſchwinä
trägt 134 Kilometer.

Die fliegende Familie‟,
Montreal. Das Familienflugo)
amerikaniſchen Schokoladefabrikanten
iſt auf ſeinem Fluge nach Edinburgh
land in Hopedale auf Labrador gelan=

Das ſchwediſche Nachtpoſtflugzeug de:
AmſterdamMalmö abgeſtür=
Amſterdam. Das ſchwediſche Na=
zeug
AmſterdamMalmö, das den
Schiphol bei Amſterdam am Dienstageg
Uhr, verlaſſen hatte, iſt etwa eine Sin,
ter bei Tubbergen, in der Nähe der Eu
deutſchen Grenze, verunglückt. Dabei n
Führer des Flugzeugs, Liljeberg, auf
getötet. Der Mechaniker Uttergard iſtm
der Einlieferung ins Krankenhaus A
Die Urfache ſoll in einem Motorſchadem
ſein. Der Führer dürfte verſucht habee
bel zu landen. Dabei ſtreifte das Flry
Dächer zweier Häuſer, einige Bäume
phonmaſten und ſtürzte dann ab. En
der Häuſer wurde das Dach abgeriſſ n
darunter ſchlafende Kinder blieben un

Aieitsrege
Gſeits,
ſal ) des
Wiu
in den Al
Lieisz iſt alſt
Meitsrau
MBall 2
Narum?
ein, bek=
Mr vertei

Goldenes Verdienſtkreuz für den S5
im Europa=Rundflug. W zur erle
der Hand
Warſchau. Der polniſche Staals dieſes
hat dem Sieger im Europa=Rundflug, zud=. Bei
nant Zirko, und ſeinem Begleiter, dan hll aus
nieur Wigura, das Goldene VerdienſtFg der von
liehen. Zirko, dem in Warſchau eim Ann werſe
Empfang bereitet wurde, iſt überdies /F Ml einel
Güürme
gerhauptmann ernannt worden.
Iien und

leſſeren
lorſtoß
M zu beſt

Schiffszuſammenſtoß.
17 Tote.
Tokio. Die japaniſchen Dampfe
Maru und Raito Maru ſtießen in /Kädet
der Inſel Hokkaido zuſammen. Der
ſchädigte Kumie Maru ſank, ſofch
17 Mann der Beſatzung ertranken. Däſ
11 Matroſen des untergegangenen Schü., zm Au
ten gerettet werden.
Zum Tode Marie von Lendr

Marie von Leyden

die Witwe des großen. Mediziners
Leyden, ſtarb im Alter von 89 Jah
von Leyden, deren Haus früher eine.
ſchaftlichen Mittelpunkt Berlins bil
mete ſich in den letzten Jahrzehnten 0
ſozialen Beſtrebungen, ſo vor allem
Gebiet der Kinderheilſtätten und
pflege. Als eine der erſten erkannte ſ!
deutung der ſportlichen Betätigung.
und war ſelbſt eine begeiſterte Beiß‟

and
Sond lan sdas ütunc

Denn blondes Haar macht begehrenswerter. Er-
halten
Sie sich deshalb Ihr Blondhaar, indem Sie
es mit Schwarzkopf Extra-Blond pflegen, dem
Schaumpon der Blondine. Dann bleibt es blond,
und dunkelte es nach, so läßt es sich zu jeder
gewünschten Nuance wieder aufhellen. Extra-Blond

bietet zudem eine unvergleichliche, weder durch
Litronen- noch durch Essigbad ersetzbare Beigabe:
den Haarglanz, der das Haar dauernd gesund erhält
und blondes Haar doppelt verschönt.
Achten Sie auf die Packung Extra-Blond mit grün-
weißem
Grund. Das schließt jede Verwechslung aus.

Aauupon dur Skadin
Senwäfzn
Wtsng
A

[ ][  ][ ]

zitag, 1. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 243 Seite 11

Soott, Spiel und Jucnen

Schiedsrichker iſt kein Schieber!
he Lekkion Handball=Regelanwendung.

zicht genau, bzw. gar nicht, mit den ſeit 1926 beſtehen=
Ym Laufe der letzten Jahre von der D.T., D.J.K. und
erbänden anerkannten D. S.B.=Regeln vertraut gemacht
och die dadurch begründete Unkenntnis der Regelaus=
nutſteht
bei Zuſchauern (ſeibſt auch noch bei Spielern)
ſt ein falſches Urteil bei einzelnen Spielhandlungen
ohes Spiel wird dann durch unliebſame Begleit=
zuen
, durch Zurufe oder Auspfeifen des Schiedsrichters.
Folgende Regelauslegungen ſollen daher zu einer
eiseurteilung von Spielhandlung und Regelanwendung

Handballſpielen muß man immer die Feſtſtellung
weitaus der größte Teil der Handballintereſſenten

Fangfehler.
famhler (Doppelfang), bei denen keine Ortsveränderung
einn) des Spielers erfolgt, bleiben ſtraffrei Im Stand
al ſin Spieler wiederholt näch dem Ball greifen oder den
dey gen Hand gefangenen Ball in die andere Hand hinüber=
in
zu beſtrafender Fangfehler dagegen iſt z. B. wenn
ör den Ball fängt, ihn in Bedrängnis hochwirft und
uh Ortsveränderung, wieder in den Beſitz des Balles
he daß in der Zwiſchenzeit der Ball von einem anderen
ger der Erde berührt wurde. Oder der Hauptfehler,
haBall im Lauf (alſo Raumgewinn) doppelt gefangen

Fußfehler.
ziüt ſehler iſt, wenn ein Spieler den Ball mit dem Fuß
U uſchenkel berührt. Knie iſt kein Fehler. Wird jedoch
pFeſt abſichtlich vom Gegner am Fuß oder Unter=
eltegeworfen
, ſo gibt es Freiwurf für die Partei des
weſeen Spielers. Gerade dieſer letzte Fall bedarf ganz
WBeachtung, da die Stürmer im gegneriſchen Straf=
ſduurch
Fuß des Gegners Strafwürfe erzielen wollen.
iyn regelmäßig Freiwurf für die verteidigende Partei
Ball=halten.
all darf im Stande 3 Sekunden und im Lauf 3 Schritt
gcten werden, er muß dann die Hand verlaſſen und die
zuren. Jedes längere Halten wird mit Freiwurf für
ſeiſgepartei beſtraft. Es iſt auch ein Regelverſtoß wenn
ßall orſchriftsmäßig lang gehalten und dann auf die Erde
zod, ohne daß die Hand dabei entfernt war. Der Ball
ſanen zwar den Boden berührt, jedoch nicht die Hand ver=
Abſeits:
dieß lbſeitsregel beſagt: Ein Spieler der angreifenden

tei ſſtabſeits, wenn er ſich innerhalb, der Ball aber

zeruhilb des Abſeitsraumes befindet. Das Spiel iſt jedoch
dem zu unterbrechen und Freiwurf zu geben, wenn
jalle n den Abſeitsraum geſpielt wird. Das Abſeitsſtehen
pireſes iſt alſo ſolange kein Regelverſtoß, als der Ball nicht
nAſeitsraum geſpielt wird. In dem Augenblick jedoch,
em iu Ball dieſe Linie überſchreitet, iſt das Spiel zu unter=
n
.)Varum? Der abſeitsſtehende Spieler greift dann in
Spre ein, bekommt etweder den Ball zugeſpielt, oder er
von er verteidigenden Mannſchaft gedeckt werden.

Abwehr.
Es iiſtnur erlaubt, mit der offenen Hand dem Gegner den
aur er Hand zu ſpielen, ſowie den Gegner von vorn zu
ren. dieſes Sperren jedoch nur durch Sich=vorſtellen ohne
tige And=. Bein= und Körperarbeit. Alle anderen Mittel,
dem lall aus der Hand reißen, den Gegner von vorn von
Seine der von hinten ſtoßen oder etwa anrennen, ſowie ſich
den Arnn werfen, ſind verboten. Bei dieſer Auslegung muß
deus uuf einen Fall hingewieſen werden: Man ſieht wie
daßzé ürmer abſichtlich mit Wucht den Ball in den Straf=
fühen
und ſo die Verteidiger anrennen, jedoch meiſtens
den deſſeren Stand des Verteidigers hinfallen. Dieſes iſt
Regſeſerſtoß des Stürmers und nur mit Freiwurf für die
teidien zu beſtrafen.
Freiwurf.

Enmcidet ein Schiedsrichter bei einem Regelverſtoß Frei=
ſcf
dieſer aus dem Stand (alſo ohne Ortsveränderung)
zufü4m, und zwar an der Stelle, wo der Fehler begangen
de, eben der Füße, Vor= oder Rückſtellen eines Beines.
d ouleinem Fuß, ſind erlaubt. Der Gegner muß mindeſtens
Neten vm Ausführungsort entfernt ſein. Iſt dieſer Ort dem
kraum äher als 6 Meter, ſo iſt es nur der verteidigenden
rtei ſpattet, längs des Torraums (Schußkreiſes) eine Ver=
Rigunysellung einzunehmen, dieſer Freiwurf muß dann min=
ſtens
/ Neter vom Torraum entfernt ausgeführt werden. Im
im z yſchen dem Werfer und der Verteidigungsſtellung darf
Amufer ſtehen.
Wick uird der Freiwurf ausgeführt? Der Werfer muß den
einer Hand abſpielen, der Ball muß ſeine Hand alſo
Der Werfer darf jedoch nicht etwa, wie öfters ver=
withdie
Hand mit dem daraufliegenden Balle einem Mit=
hiualten
, ſo daß letzterer den Ball herunternehmen könnte,

um günſtig zum Schuß zu kommen. Bevor der Ball die Hand
des Werfers verlaſſen hat, dürfen die verteidigenden
Spieler nicht ihren Standplatz verlaſſen, geſchieht
dies doch, ſo wird der Freiwurf, falls kein Tor erzielt wurde,
wiederholt.
13=Meter=Ball.

Bei allzu grobem Regelverſtoß, wie Tätlichkeit oder unfai=
rem
Spiel im Strafraum, bei abſichtlichem Zurückſpielen des
Balles an den Torwächter, bei Hereinholen des Balles aus dem
Feld in den Torraum durch den Torwächter, beim Betreten des
Wurfkreiſes durch einen Spieler der verteidigenden Partei zum
Zwecke der Abwehr und bei nicht dem Schiedsrichter gemeldeten
Torwächterwechſel wird ein 13=Meter=Ball verhängt. Dieſer muß
auch aus dem Stand ausgeführt werden. Sämtliche Spieler,
mit Ausnahme des Werfers und des Torwächters, müſſen außer=
halb
des Strafraums Aufſtellung nehmen.

Strafecke.
Eine Strafecke wird verhängt: Beim Herausholen des Balles
aus dem eigenen Torraum, beim Hineinſpielen des Balles in
den eigenen Torraum, ohne daß der Ball vom Torwächter ge=
halten
wird, und wenn der Torwächter den An= oder Abwurf
außerhalb des Kreiſes ausführt.

Tor.

Es wird erſt dann Tor entſchieden wenn der Ball mit
ſeinem ganzen Umfang die Torlinie überſchritten hat. Die Tor=

linie führt von der Innenſeite des einen Poſtens zur Innen=

ſeite des anderen Poſtens, und zwar iſt die Linie ſo breit, wie
die Poſten dick ſind.
P. Müller.

Handball.
Auswahlſpiel für das Treffen SüdMittel.

Am kommenden Sonntag findet, wie wir ſchon mitteilten, auf
dem Platz des Sportvereins 1898 der Repräſentativkampf Süd
gegen Mitteldeutſchland ſeinen Austrag. Es iſt verſtändlich, daß
zu dieſem Treffen die Mannſchaftsaufſtellung von ſeiten des ſüd=
deutſchen
Verbandsſpielwartes beſonders vorſichtig vorgenommen
wird, gilt es doch, eine 8:2=Niederlage des Vorſpieles wettzu=
machen
. Der Mannſchaftsaufſtellung muß auch aus dem Grund
beſondere Aufmerkſamkeit zuteil werden, weil ja ſchon am 18.
September die ſüddeutſchen Repräſentativen in Hannover gegen
Norddeutſchland zum Kampf um den Bundespokal anzutreten
haben.

S. C. Hota Sportverein 1922 Roßdorf, e. V.
Heute, Donnerstag nachmittags 5 Uhr, treffen ſich obige
Mannſchaften auf dem Platz am Böllenfalltor (Stadion) zu ihrem
erſten Freundſchaftsſpiel. Die Elf der Roßdörfer dürfte in Darm=
ſtadt
nicht unbekannt ſein. Die Hota wird ſich ſehr anſtrengen
müſſen, um günſtig abzuſchneiden. Eintritt frei.

Tennls.
Vereinsmeiſterſchaften der Tennisabteilung Tgde, 46

Das interne Vereinsturnier wurde geſtern bei gebeſſerter
Wetterlage und einer großen Zuſchauermenge fortgeſetzt In der
A=Klaſſe der Herren ſiegte W. Kabel leicht über v. Toſzeghy.
Kabel kommt jetzt in der zweiten Runde gegen Sandmann, dem
er aller Vorausſicht nach das Nachſehen geben wird. Bei den
Damen der A=Klaſſe gewann Frl. Graetz mit 6:2, 6:3 gegen Frl.
Eckert. Die übrigen Spiele dieſer Klaſſe ſind noch weit zurück. In
der Herren=B=Klaſſe erkämpfte ſich Rieckhof gegen Kling einen an=
ſprechenden
6:2, 6:4=Sieg und wird in der zweiten Runde gegen
v. Toſzeghy ebenfalls erfolgreich ſein. Die Spiele bei den Damen
der B=Klaſſe begannen mit der Begegnung Horn=Lütte. Frau
Lütte zeigte ein ſicheres Spiel und gewann daher mit 8:10, 6:3,
6:1. Im Gemiſcht=Doppel der A=Klaſſe waren wider Erwarten
Weiffenbach=Kabel gegen Trinkaus=Schwarz erfolgreich (6:3. 5:7,
7:5). In der Jugendklaſſe leiſteten ſich Frl. Kabel und Frl. Rieck=
hof
einen hartnäckigen Kampf, doch mußte ſich Frl. Kabel mit
1:6, 6:4, 8:6 geſchlagen bekennen. Frl. Schäfer und Frl. Rieckhof
beſtreiten nunmehr den Endkampf.
Heute ſind u. a. durch die Begegnungen Ruppert=Bert, Fr.
Schildt=Schäfer und Wettlaufer=Horn recht intereſſante Kämpfe
zu erwarten, ſo daß ſich ein Beſuch der Tennisplätze beſtimmt
lohnen wird.

T. u. E. C. Darmſtadt, Junioren T. C. Mainz, Junioren.

Die in dieſem Jahre äußerſt erfolgreiche Jugendmannſchaft
des Clubs ſpielt am kommenden Sonntag das diesjährige Rück=
ſpiel
gegen die Junioren des Tennisklubs Mainz. Die Darm=
ſtädter
treten zwar ohne ihre Spitzenſpieler Colin und Vollrath
an, dürften aber auch ohne dieſe beiden Spieler noch ſtark genug
ſein, um einen Sieg gegen Mainz herauszuholen. Die Stärke der
Mainzer Jugend ſind ihre Juniorinnen, die ſich bis jetzt den Darm=
ſtädterinnen
noch immer überlegen zeigen konnten. Auf jeden
Fall iſt es zu hoffen, daß die Mannſchaft weiterhin ungeſchlagen
bleibt. Für die Juniorenmannſchaft des Clubs werden gegen
Mainz vorausſichtlich ſpielen; v. Harnier, Langenbach, Külp,

Turneriſche Werbewoche in Beſſungen
vom 5. bis 11. Hepkember.

Wieder einmal ruft die Tgde. Beſſungen 1865 zu einer
Werbeveranſtaltung auf, die ſich allen vorausgegangenen Veran=
ſtaltungen
würdig anreihen wird. Es ſoll in dieſer Werbewoche
allen Außenſtehenden gezeigt werden, was die einzelnen Abtei=
lungen
während ihren Uebungsſtunden erlernen, wie man übt,
wie man ſeinen Körper kräftigt und ſtählt. Die Außenſtehenden
ſollen nicht mit wochenlangem geübtem Stoff bedacht werden,
ſondern reines Turnſtundenleben ſoll ſich vor ihnen abſpielen. Von
den Kindern bis zu den Frauen und Männern wird der Aufbau
turneriſchen Könnens gezeigt werden. Alle Gebiete des Sports
kommen zu Wort: Turnen, Schwimmen, Tennis, Fechten, Leicht=
athletik
und Spiel. Mit der Werbewoche verbunden ſind auch die
Vereinsmeiſterſchaften im Schwimmen. Männerturnen, Tennis
und Leichtathletik. Die Folge der Veranſtaltung iſt in dem nach=
ſtehenden
Plan erſichtlich. Alle Veranſtaltungen finden bei freiem
Eintritt ſtatt.
Wochenplan:

Montag, 5. September, 21 Uhr: Frauenturnen (ältere).
Dienstag, 6. September, 18 Uhr: Kinderturnen (unter 8 Jahren).
Dienstag, 6. September, 20.30 Uhr: Frauenturnen. Mitt=
woch
, 7. September, 18 Uhr; Kinderturnen (Mädchen). Mitt=
woch
, 7. September. 20.30 Uhr: Männerturnen. Donnerstag,
8. September, 18 Uhr: Kinderturnen (Knaben). Donnerstag,
8 September 20.30 Uhr: Fechten. Freitag. 9. September,
20 Uhr: Vereinsmeiſterſchaften im Schimmen (Schwimmbad).
Samstag, 10. September, 20.30 Uhr: Leiſtungsturnen der Turner.
Sonntag. 11. September, 8 Uhr: Vereinsmeiſterſchaften im
Volksturnen und Tennis; 14 Uhr: Schauturnen aller Abteilun=
gen
(Sportplatz); 20 Uhr: Jahresſiegerverkündung. Soweit
nichts anderes angegeben, finden ſämtliche Veranſtaltungen in
der Turnhalle ſtatt.

Großer Preis von Baden=Baden.

Der Höhepunkt der Baden=Badener Rennwoche.
Der dritte Tag der internationalen Rennwoche in Baden=
Baden bringt mit der Entſcheidung des Großen Preiſes über
2400 Meter den Höhepunkt des ganzen Meetings. Das wertvocle
Rennen, das früher mit dem nahezu doppelten Preiſe ausgeſtat=
tet
war, iſt nur noch mit 28 0 00 Mark dotiert,
Die Starterliſte weiſt ſechs Namen auf. Die drei deutſchen
Vertreter Widerhall. Lord Nelſon und Wolkenflug treffen auf das
franzöſiſche Aufgebot Henin, Pancho und Tortue,
Im Zukunftsrennen gelang den deutſchen Farben der große
Wurf; die wertvolle Prüfung blieb im Lande. Am Freitag iſt die
Situation weſentlich offener und unſere beiden Dreijährigen
ſtehen von keiner leichten Aufgabe.
Als vorausſichtliche Starter gelten:
Wolkenflug 61 Kg. A. Sajdik. Tortue 55,5 Kg. C. d. I.
Foreſt. Widerhall 55 Kg. W. Printen Henin 55 Kg.
Herve Pancho 54 Kg. C. Elliot. Lord Nelſon 53 Kg. J.
Roſenberger.
Wolkenflug ſcheidet als Schrittmacher für Widerhall fofort
aus; ebenſo Tortue, die nicht viel mehr als Handicap=Klaſſe vor=
ſtellt
. Auch von Pancho, der im Vorjahre das Zukunftsrennen ge=
wann
, kann man nach ſeiner Geſamtform nicht viel erwarten.
Henin iſt der große Favorit. Sein vierter Platz im Pariſer
Grand prix und ſein letzter überlegener Sieg in Deauville laſſen
den Hengſt in beſtem Lichte erſcheinen. Wird ex Lord Nelſon und
Widerhall ſchlagen können? Das iſt die große Frage. Der Lord
erlitt im Fürſtenberg=Rennen eine ganz knappe Niederlage durch
Oſtermädel, die aber dennoch zeigte, daß ſich der Graditzer in
Hochform befindet, denn Widerhall endete klar hinter ihm. Wider=
hall
kann nicht mehr als das große Wunderpferd angeſehen
werden wie vor dem Derby. Man hat bei ihm das Gefühl einer
gewiſſen Unſicherheit, und nach ſeinem letzten Laufen muß Lord
Nelſon über ihn geſtellt werden. Die Wahl des vorausſichtlichen
Siegers iſt nicht leicht. Wir möchten Henin einen kleinen Vorzug
vor Lord Nelſon und Widerhall geben.

Zwei italieniſche Weltmeiſter gab es am Mitt=
woch
bei den in Rom ausgetragenen Straßen=Weltmeiſterſchaften.
Bei den Amateuren ſiegte Martano; bei den Berufsfahrern Alfredo
Binda. Die beiden deutſchen Teilnehmer bei der Amateurmeiſter=
ſchaft
, Lohmann=Bochum und Scheller=Nürnberg belegten den
ſechſten bzw. zwölften Platz.
Auſtraliens Tenniscracks gewannen am Mittwoch
einen Städtekampf MannheimSidney in Mannheir 3:0. Die
beiden Auſtralier ſpielen am Donnerstag im Frankf=cter Palmen=
garten
.

Geſchäftliches.

Ab heute veranſtaltet die Firma J. Rehfeld, Ludwigs=
ſtraße
15, eine Weiße Woche. Es wird ſpeziell auf das heutige

Inſerat der Firma aufmerkſam gemacht. Diesmal müſſen Sie un=
behingt
dabei ſein; für ein paar Pfennige erhalten Sie ſchon
ſchöne Sachen. Bedenken Sie, Wäſche haben Sie nie zuviel, und
vor allem, Sie können ſolche nirgends billiger kaufen.

geſetzt.

Hauptſchriftleitung: Rudolt Mauve
Veranwwortlich für Pelltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
(i. V. Dr. C. H. Quetſch); für den Handel: Dr. C. H, Quetſch; für den Schlußdienſt:
Andreas Bauer; für Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert
Nette; für den Inſeratentell und geſchäftliche Mittellungen: Willg Kuhle;
Druck und Verlag: T. C. Wittich ſämtlſch in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n icht übernommen.

Belanntmachung.
bſMlurs über den Nachlaß des
eiteheiſters Ludwig Schaffner zu
hiten ſoll die Schlußverteilung

Ageichnis der bei der Schluß=
un
zu berückſichtigenden Forde=
1ü bei der Geſchäftsſtelle des
Ankberichts Darmſtadt zur Ein=
rAkteiligten
niedergelegt.
bowrechtigten Gläubiger ſind voll
die nichtbevorrechtigten Gläu=
heiln
bereits 60% ihrer Forde=
urch
2 Abſchlagsverteilungen
nA nd erhalten noch bei einem
Behn Maſſebeſtand von RM. 104 31
fen frderungen von RM. 16253.34
Schlätahlung weitere 0.580 ſodaß
ſo kügzeſamt 60.58% ihrer Forde=
(12120
Uhllen.
grräſadt, den 30. Auguſt 1932.
Wir Konkursverwalter:
D.9ſrroth, Rechtsanwalt.

Lerſigerungs=Anzeige.
Fitag, 2. September 1932,
Eigei ſich zwangsweiſe gegen Bar=
chmütgs
2½ Uhr im Lager des
edlars Eberhardt, Eſchollbrücker=
Be Abe ſtimmt: 2 vollſtändige Bet=
Ehend aus je: Bettſtelle mit
Atran/1 Kopfkiſſen, 1 Deckbett und
Untgsit, ſowie 2 Nachtſchränkchen.

mtlgs 3 Uhr in meinem Ver=
gersMKlokal
, Ludwigsplatz 8:

Wrraßhr. 1 Regiſtrierkaſſe, 1 Schrank=
myohon
, 1 Kaſſer ſchrank, 1 Nadio=
Pawlim it Lautſpricher, 1 Vitrine,
übeB ſer Art, u. g. i. (12128

Verſteigerung

im ſtädtiſchen Leihamt, Kirchſtr. 9.
Mittwoch, den 7. Sept., vormittags
von 912½ Uhr und Donnerstag, den
8. Sept., nachmittags von 2½5½ Uhr,
Verſteigerung der bis Ende Auguſt d. J
verfallenen Pfänder.
Brillanten, Gold= und Silberwaren,
Uhren, Herren= u. Damenkleider, Wäſche,
Photo=Apparate, Fahrräder, Muſik=
Inſtrumente uſw. (st 12123
Am Dienstag, den 6. Sept. bleibt das
Amt wegen der Vorarbeiten zur Ver=
ſteigerung
nur 1 Stunde, von 121 Uhr,
geöffnet und zwar für Auslöſung der
verfallenen Pfänder.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1932.
Städt. Leihamt.

Verſteigerungs=Anzeige.
Am Freitag, den 2. September 1932,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale, hier, Hügelſtr. 27,
verſchiedene Gegenſtände öffentlich, zwangs=
(12139
weiſe gegen Barzahlung.
Vorausſichtlich verſteigert werden:
1 Bücherſchrank. Einrichtungsgegenſt.,
1Staubſauger, 1 Grammophon, 1 Motor=
rad
, 1 Auto, Amilcar, 1 Schreibmaſch.,
1 Glasſchrank, Bücher, Möbel u. a. m.
Ferner an Ort und Stelle: (Näh. Lok.)
1 Eiſenſtanze, 1 Bohrmaſchine, 1 Auto
Anhänger u. a. m.
Darmſtadt, den 1. September 1932,
Craß,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt

mNut, den 31. Nuguſt 1932.
BM Berichtsvol zieher kr. A.

Möchen 1. O.
19 J.. z.Zt. i. St.,
WEIRLICH ſucht ſ. z. 15. Sept.
od. 1. Okt. zu ver=
R
ändern. Lohn 20,0.
noch Tage frei zum Offerten u. D. 182

Waſchen und Putzen. a. d. Geſchäftsſt.
Stiftsſtr. 21 III, (*

Verſteigerungs=Anzeige.

Am Freitag, den 2. September
1932, vormittags 10 Uhr, ſollen in
meinem Verſteigerungslokal Luiſen=
ſtraße
32/34 folgende Pfänder zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung perſteigert wer=
den
, insbeſondere:
1 Adlerſchreibmaſchine, 1 Marmor=
tiſchuhr
, 1 Fotoapparat (Agfa) mit
Zubehör, 1 Vertikow, 1 Grammophon,
Möbel aller Art u. a. m.
Ferner hieran im Anſchluß an
Ort und Stelle Landwehrſtraße 38/40:
1 Perſonenauto N. A. G.
1 Laſtauto Brennabor.
Ferner hieran im Anſchluß an
Ort und Stelle Bahnhofsplatz 23:
1 Büfett, 1 Kredenz. 1 Ausziehtiſch,
6 Stühle, 1 Standuhr, 2 Klubſeſſel,
(12143
1 Kautſch.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1932.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Leiſtungsfäh., konzernfreie ſüddeutſche
Margarine= Fabrik
ſucht für Darmſtadt u. Umgebung
tüchtigen, bei der einſchläg. Kund=
ſchaft
gut eingeführt. Proviſions=

Vertreter

der für Lager und Inkaſſo ent=
ſprechende
Sicherheit leiſten kann.
Solvente Herren wollen ſich unter

Dame, i. all. Büro=
arb
. bewand., perf.
Stenotypiſt. deutſch,
franz. u. engl., ſucht
Stellung, event für Schaffensfrohe
geb. jg. Frau (un= Blattes wenden. (12105b abhäng.) ſucht vor=
mitt
hausfrauliche
Betätig.; auch In= K
WElztich ſchriften unt. D. 159
an die Geſchäftsſt. * Dame m. langjähr.) ½ Tage oder ſtun=
denweiſe
. Gefl. Zu= Jung. Mädch. kann
für eig. Bedarf die Praxis=Tätigkeit w. bei Arzt od. Zahn=
arzt
½ Tg. Beſchäf= tig., ev. Hausarb.*
Ang. u. D. 172 Gſch.
Mädel, 22 J. alt, Mädchen von Lande, das im Kochen wie 21 J., das alle Haus=
arbeit
verſteht, ſucht
Stelle als Haus=Ang u D216 Geſch. Haushälkerin
von ein. Herrn ge= in all. Hausarbeit.
perfekt iſt, per ſof ſucht für 1. Oktob.
1. 10., auch Laufſtelle /Vegetar. K., Lohn
40 . Ang. unter
D. 165 a. d. Geſch.
(12104b) perf. im Weißzeug=Stellung bis 15. 9. od.
u. Kleidernäh., ſucht
tochter. Ang.
D. 196 Geſch. (*df

Alleinmädchen

in allen Hausarb.
erfahr., mit Zeugn.
ſofort geſucht.
Mathildenſtr. 36, p

Perf. Köchin

die auch Hausarb.
m. übern., nach B=.
Baden geſ. Off. u.
D. 186 a. d. Geſch.*

MäNHLICM

Redegew.
Verkreker

z. Beſuch von Vieh=
haltern
geſ. Pro=
viſion
wird ſofort
ausgezahlt. Offerte
Düſſeldorf.
Poſtſchließfach 575.
(TV.7786)

Haub. geſ. Junge
für einige Stunden
am Samstag. Don=
nerstag
u. Dienst.
geſucht. Alter 15
16 J. Radfahrer.
Vorzuſt.: abds. von
79 Kond. u. Café
Ott, Hügelſtraße.

Sehr leiſtungsfähige, ſüddeutſche
Kaffee= und Tee=Importfirma mit
Großröſterei, Feinkoſt= u. Kolonialwaren=
Großhandel, ſucht für die Bezirke Darm=
ſtadt
, Offenbach, Mainz, Bingen, Worms,
Alzey und Gernsheim, branchekundige,
zuverläſſige, bei den Feinkoſt= u. Kolonial=
warenhändlern
, auch Konditoren und
Feinbäckern ſowie bei Großverbrauchern
aller Art (Anſtalten, Hotels uſw.)
gut eingeführte

Hertreten

gegen Proviſion und Speſenzuſchuß.
Strebſamen Herren iſt gute Verdienſt=
möglichkeit
geboten. Angebote mit Le=
benslauf
und Referenzen unter D 162
an die Geſchäf sſtelle ds. Blaties. (12101

[ ][  ][ ]

Nummer 243

Varm)

datte

Tatrlblaan

Donnerstag, den 1.

Das Kriſentief erreicht?

Weltkonjunkknt und deutſche Konjunkkur Ende Auguuſt. Zeichen des Skilſtandes der Wirtſchaftskriſe.
hauptet. Metallgeſellſchaft infolge der Aufwärtsbewegung der
Metallwerte ¼ Prozent feſter. Der Rentenmarkt lag ziemlich
Vorſichtige Beurkeilung
ruhig.

dee WielſtheftHage
durch das Inſtituk für Konjunkkurforſchung.
Das Inſtitut für Konjunkturforſchung faßt auf Grund ſeiner
Unterſuchungen ſein Urteil über die Weltkonjunktur Ende Auguſt
1932 folgendermaßen zuſammen:
Obgleich Produktion und Beſchäftigung noch weiter ſchrumpfen,
treten
auf der Geldſeite der Wirtſchaft erſtmalig in breiter Front
Anſätze zu einem Tendenzumſchwung
hervor. Die Welthandelspreiſe ziehen faſt allgemein
an. Auch die Großhandelsindexziffern der Vereinigten Staaten
und Großbritanniens haben ſeit Jahresmitte ſteigende Tendenz.
Die Rohſtoffvorräte nehmen im ganzen nicht mehr zu. Der Rück=
gang
des Welthandels hat ſich verlangſamt; der Mengenumſatz
dürfte ſogar ſtabil geblieben ſein. Die Milderung der Vertrauens=
kriſe
und der fortſchreitende Entſchuldungsprozeß der Banken hat
die Flüſſigkeit der Geldmärkte ſoweit erhöht, daß jetzt Mittel auch
auf dem Kapitalmarkt überfließen. Ausdruck hierfür iſt die Hauſſe
an den Renten= und Aktienmärkten. In den beiden angelſäch=
ſiſchen
Ländern iſt der Entſpannungsprozeß bereits ſoweit vor=
geſchritten
, daß gewiſſe Rückwirkungen auf die bisher noch ſtark
ſchrumpfende Produktionswirtſchaft in abſehbarer Zeit wahrſchein=
lich
ſind. In den von ſtändigen Zahlungsbilanzſchwierigkeiten und
Staatsfinanzkriſen niedergehaltenen Schuldnerländern Europas iſt
die Entlaſtung noch ſo gering, daß entſcheidende Beſſerungsten=
denzen
nicht zu erwarten ſind. Dennoch
dürfte die Weltwirtſchaft als Ganzes ſich nunmehr anſchicken,
das Kriſentief zu überwinden.
Ueber die Konjunktur in Deutſchland wird ausgeführt:
Unter dem Einfluß der internationalen Vorgänge hat ſich das
Bild der Effekten= und Warenmärkte auch in Deutſchland grund=
ſätzlich
gewandelt: Effektenumſätze und Effektenkurſe ſind geſtiegen,
die reagiblen Warenpreiſe haben ihren Rückgang unterbrochen.
An der reſtriktiven Wirkung der Kredit= und Preisſituation iſt
wenig geändert. Auf der Güterſeite der Wirtſchaft blieben denn
auch die Rückgangstendenzen vorherrſchend. Produktion, Beſchäf=
tigung
und Warenumſätze verharrten in ihrer konjunkturellen Ab=
wärtsbewegung
.
Das Tempo des Rückganges war aber zum Teil merklich
verlangſamt. Die Vorausſetzungen für einen durchgreifen=
den
Wirtſchaftsaufſchwung nach den Regeln der alten Kon=
junkturautomatik
ſind zwar in Teilen der Weltwirtſchaft in
greifbare Nähe gerückt, für Deutſchland noch immer nicht
gegeben.
Denn eine Erhöhung der Inveſtitionstätigkeit aus privater Ini=
tiative
kann unter den derzeitigen Umſtänden nicht erwartet wer=
den
, und der Abſatz an Verbrauchsgütern und Exportwaren wird
wegen ſchrumpfenden Volkseinkommens und verminderter inter=
nationaler
Wettbewerbsfähigkeit Deutſchlands eher abnehmen.
Wenn die Wirtſchaft ſich ſelbſt überlaſſen bleibt, kann vorerſt nicht
mehr als günſtigſtenfalls ein allmählicher Auslauf der Rückgänge
in Abſatz, Produktion und Beſchäftigung erwartet werden.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die ſchon an der vorgeſtrigen Abendbörſe eingetretene Ab=
ſchwächung
machte zu Beginn des geſtrigen Verkehrs noch Fort=
ſchritte
. Der unregelmäßige Verlauf der vorgeſtrigen New Yorker
Börſe und die trotz des ruhigen Reichstagsbeginns nach der Ver=
tagung
ungeklärte innerpolitiſche Situation löſten bei der Speku=
lation
weiter Realiſationsneigung aus. Auch die Publikums=
aufträge
waren geſtern weſentlich kleiner als an den Vortagen,
was vielleicht damit zuſammenhängt, daß im Inlande doch nicht ſo
viel Kapital flüſſig iſt, als daß eine Bewegung längere Zeit hin=
tereinander
anhalten könnte. Stärker geſtiegene Kurſe müſſen
vom Markt immer erſt verdaut werden. Trotzdem hat das Publi=
kum
in Erwartung einer Abſchwächung Kaufaufträge erteilt, ſo
daß die Rückgänge nicht allzu erheblich waren. Die erſten Kurſe
gingen zwar verſchiedentlich noch unter das Frankfurter Abend=
niveau
zurück, Abſchwächungen von mehr als 1½ Prozent gegen
vorgeſtern mittag waren aber vereinzelt. So gaben Süddeutſche
Zucker und Hotelbetrieb um je 2 Prozent nach, auch Niederlauſitzer
Kohle notierten 2 Prozent niedriger, während Oberkokos 2½ Pro=
zent
und Goldſchmidt 2½ Prozent einbüßten. Elektrizitätswerke
Schleſien lagen mit minus 4½ Prozent beſonders ſchwach. An=
dererſeits
zogen Akkumulatoren um 2 Prozent an. Deutſche Lino=
leumwerke
konnten, angeblich auf eine Zufallsorder von wenigen
Mille, 18 Prozent gewinnen. Chadeaktien gewannen 3 Mark.
Das weitere Anziehen der Rohſtoffpreiſe (Gummi, Kupfer uſw.,
nur Baumwolle war etwas ſchwächer) regte im Börſenverlauf
dann an, zumal auch von Publikumsſeite neue Orders zur Ausfüh=
rung
gelangten, ſo daß ein großer Teil der Anfangsverluſte wieder
aufgeholt werden konnte. Deutſche Waffen waren darüber hinaus
noch um 1½ Prozent gebeſſert, Allgemeine Lokal und Kraft zogen
um 2 Prozent an, Mannesmann um 1½ Prozent, Conti=Gummi
um 1½ Prozent, Braubank um 1½ Prozent uſw. Am Renten=
markt
zeigte ſich zwar auch eher kleines Kaufintereſſe, die Märkte
lagen aber im großen und ganzen immer noch vernachläſſigt. Im
Verlaufe machte ſich zu höheren Kurſen für Neubeſitzanleihe In=
tereſſe
bemerkbar.
Die Frankfurter Börſe lag nach den ſtarken Steigerungen der
letzten Tage, die ſich auf Grund der Aufnahme des Wirtſchafts=
programmes
der Reichsregierung ergaben, zwar noch ausgeſprochen
feſt geſtimmt, doch gingen die Umſätze ſtärker zurück. Sowohl Pu=
blikum
wie Spekulation benutzten die Kursſteigerungen zu Ge=
winnverkäufen
. Andererſeits wurde die innerpolitiſche Lage wie=
der
etwas mehr beachtet und dem Kuliſſenſpiel der Parteien über
eine evtl. Koalition wieder etwas mehr Aufmerkſamkeit geſchenkt.
Der Grundton der Börſe konnte ſich um ſo mehr behaupten, als die
Warenmärkte, vor allem aber Metalle nach wie vor ihre Hauſſe=
bewegung
fortſetzen. Der Kupferpreis wurde erneut erhöht, dem=
entſprechend
profitierten die Aktien, die in dieſer Branche fundiert
ſind. Auch ſämtliche Auslandsbörſen lagen weiter feſt, vor allem
ſind die deutſchen Werte im Auslande erholt. Auch ausländiſche
Preſſeſtimmen über notwendige Zinserleichterungen für die deut= Ltſche. Anl. Abld=
ſchen
Auslandsſchulden fanden eine gute Aufnahme. Infolgedeſſen
wich das uneinheitliche Bild der Eröffnungskurſe im Verlaufe wie=
der
einer allgemeinen leichten Kursbeſſerung, die um ſo mehr ge=
fördert
wurde als bedeutend weniger Ware, wie anfangs befürch=
tet
, an den Markt kam. Zu Beginn lagen JG. Farben noch 28
Prozent ſchwächer, behaupteten ſich ſpäter wieder bei 93. Der
ganze übrige Chemiemarkt zeigte behauvtete Kurſe. Am Kunſt=
ſeidenmarkt
verloren zunächſt Aku ½, Bemberg ½ Prozent ge=
wannen
darüber hinaus aber raſch auf feſte holländiſche Kurſe
ſtärker, und zwar Aku ½, Bemberg 2 Prozent. Zellſtoffwerte un=
einheitlich
, Aſchaffenburger auf die Erklärungen in der vorgeſtri=
gen
Generalverſammlung 3½ Prozent ſchwächer. Waldhof ½ Pro= 6%Mainz .......
zent höher. Von Transportaktien verloren Nordlloyd 1 Prozent,
Verkehrsweſen ½ Prozent. Der Elekromarkt war uneinheitlich.
AEG. eröffneten unverändert, waren ſpäter bei etwas lebhaften
Umſätzen 1 Prozent höher. Licht u. Kraft 9 Prozent, dagegen
Gesfürel zu Beginn 9, Siemens 1½ Prozent niedriger. Montan=
werte
in Realiſation anfänglich überwiegend 4½ Prozent 5½%Heſſ. Landes=
niedriger
. Klöckner ſogar 1½ Prozent ſchwächer, im Verlaufe tra= 4300 Kom.=Obl.
ten auch hier Erholungen ein. Stahlverein ½. Rheinbraun 1 Pro= 8o1 Breuß=Kondes!
zent höher, Kaliwerte ruhig. Am Markt für Einzelwerte war
das Kyxsbild uneinheitlich. Hier verloren Zement Heidelberg 2, 6% Goldoblig.
Linol ½, Junghans 1½, Daimler 1 Prozent. Holzmann gut be=

Ausgehend von dem feſten Schluß der Mittagsbörſe ſetzte ſich
die Befeſtigung an der Abendbörſe weiter fort. Das Geſchäft war
wieder ziemlich lebhaft, wobei Montanwerte im Vordergrund des
Intereſſes ſtanden. Das Publikum war wieder mit Orders am
Markt. Auch die im Verlauf feſteren Kursmeldungen aus New
York konnten anregen. Montanaktien lagen durchweg ¼ Prozent
feſter. Mannesmann ½, Rheinſtahl und Gelſenkirchen je 1 Prozent
höher. Am Elektromarkt lagen AEG. ½ Prozent feſter. Von
Einzelwerten hörte man Zement Heidelberg 1½ Holzmann 3,
Metallgeſellſchaft 5s, Conti Gummi 1½ Prozent feſter. Der Ren=
tenmarkt
war von der Aufwärtsbewegung des Aktienmarktes
unberührt, die Kurſe lagen hier nur behauptet. Im Verlauf blieb
die Börſentendenz feſt. Farben ſchloſſen bei 943 Prozent.
Vom Samstag, den 3. September, ab findet die Börſe an
Samstagen wieder von 1113 Uhr ſtatt. Es werden die erſten
Kurſe um 11 Uhr die Einheitskurſe um 12.15 Uhr, die Schlußkurſe
um 13 Uhr feſtgeſtellt.
Wirtſchaftliche Rundſchan.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Auguſt.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung,
Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und ſonſtiger Be=
darf
) beläuft ſich für den Durchſchnitt des Monats Auguſt 1932
auf 120,3 gegenüber 121,5 im Vormonat; der Rückgang beträgt
ſomit 1,0 v. H. An dem Rückgang ſind hauptſächlich die Bedarfs=
gruppen
Ernährung und Bekleidung beteiligt. Es ſind zurück=
gegangen
die Indexziffern für Ernährung um 1,8 v. H. auf 111,8,
Bekleidung um 0,8 v. H. auf 115,3, ſonſtigen Bedarf um 0,.2 v. H.
auf 165,1. Die Indexziffer für die Wohnung iſt mit 121,3 unver=
ändert
, die Inderziffer für Heizung und Beleuchtung mit 134,3
nahezu unverändert geblieben. Innerhalb der Gruppe Ernäh=
rung
ſind hauptſächlich die Preiſe für Gemüſe und Kartoffeln
zurückgegangen.
Deutſcher Eiſenhandel A.G., Berlin. In der geſtrigen Bilanz=
ſitzung
des A.R. der Deutſchen Eiſenhandel A.G., Berlin, wurde
beſchloſſen, der auf den 23. September d. J. einzuberufenden o. GV.
vorzuſchlagen, die der Geſellſchaft zur Verfügung ſtehenden 6 Mil=
lionen
RM. St. A. und 250 000 RM. V.A. einzuziehen und das
dann verbleibende AK. von 18 Mill. RM. im Verhältnis 2:1 auf
9 Millionen RM. zuſammenzulegen. Der aus dieſer Transaktion
entſtehende Buchgewinn ſoll verwendet werden zur Deckung des ſich
nach Wertberichtigung bei den Beteiligungen ergebenden Ver=
luſtes
ferner zu größeren Sonderabſchreibungen auf Grundſtücke
und Beteiligungen, ſowie zur Bildung einer Delkredere= Rück=
ſtellung
.
Von der Frankfurter Börſe. Vom Freitag, den 2. September,
ab gelangen zur Notierung 160 000 000 RM. Aktien der Gruppe 4
der Berliner Kraft u. Licht A.=G. zu Berlin. Vom gleichen Tage
ab ſind die Aktien auch zur fortlaufenden Notierung der tatſäch=
lichen
Umſätze in Abſchlüſſen von 3000 RM. und einem Mehrfachen
hiervon zugelaſſen.
H. Hildebrad u. Söhne Rheinmühlenwerke A.=G., Mannheim.
Die Generalverſammlung genehmigte den wiederum dividenden=
loſen
Abſchluß und erledigte die Regularien. Aus dem Aufſichts=
rat
der Geſellſchaft iſt Komm.=Rat Dr. Karl Jahr=Mannheim aus=
geſchieden
. An Stelle des im Laufe des Geſchäftsjahres verſtor=
benen
Aufſichtsratsvorſitzenden Geh. Komm.=Rat Dr. Dr. h. c.
Richard Broſien=Mannheim wurde Kurt Kampffmeyer=Berlin zum
Vorſitzenden des Aufſichtsrates gewählt.

Die Leipziger Meſſe.
In den Meſſehäuſern der Altſtadt hält der Verke=
mindert
an. Intereſſe beſteht vor allem für preiswer
für den Maſſenabſatz, während Aufträge auf größere un
Objekte nach wie vor nur vorſichtig und zurückhaltend en
den. Praktiſche Neuheiten, die dem heutigen Bedarf en
finden weiter gute Nachfrage. Gut und vielfach die Errn
übertreffend iſt das Intereſſe für Sportartikel und eu
Winterſportkleidung.
In dem Geſchäft mit England machen ſich die Folgen
liſchen Hochſchutzzollpolitik ſehr unterſchiedlich geltend.
billigen Maſſenwaren, beſonders auch Stahlwaren, dem
Markt ziemlich verſchloſſen iſt, ſind auch manchen deutſch=
katen
, die heute noch in der alten Qualität und auch zu
ren Preiſen geliefert werden, von der alten engliſchen 3
vielfach recht bedeutende Aufträge erteilt worden. Ax
treten ausländiſche Großimporthäuſer als Intereſſenten Ri.
auf, die koloniale Länder früher über England bezog=
Man ſucht alſo Waren, denen zollpolitiſch der Weg üben
verlegt iſt, nunmehr direkt aus Deutſchland zu beziehen=
Ende der Gurkenernte. Obwohl das Anfangswack
Gurken durch kühles Wetter etwas beeinträchtigt war, w.
noch verhältnismäßig gute Ware geerntet. Die Gurke.
Ried geht jetzt langſam ihrem Ende zu. Für den Zemu
den zurzeit wieder 1,70. RM. bezahlt gegen 1,50 RM. vorigen Woche. Für Krüppelware werden 0,50 R
eiulebe
Abſchlaß der preupiſchen Spartanenreieibes B. 0
Mnſterſatzung für Sparkaſſen.
Die preußiſche Staatsregierung hat unter dem 20. WEMd
4. Auguſt eine Verordnung über die Sparkaſſen ſowie di
nalen Giroverbände und kommunalen Kreditinſtitute erll!
der deſe
der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, iſt in Ver=
Verordnung nunmehr auch der Entwurf einer neuen Stzumann
muſterſatzung herausgegeben worden, die bis zum 30. 7c
221a
ds. Js. von allen öffentlichen Sparkaſſen anzunehmen 1./
iſt die geſetzliche Reform der Sparkaſſen abgeſchloſſen.
erwarten, daß die einheitliche Regelung, die in Preußen
dazu beitragen wird, das Vertrauen zu den Sparkaſſen
ien
zu beſſern.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Produktenbericht vom 31. Auguſt. A.
treidebörſe hat ſich das Angebot in Weizen wieder verſtt=
wohl
einige größere Käufe vorgenommen wurden, gaben
leicht nach, weil das Angebot ziemlich ſtark ſei. Rogger /00 43,
die übrigen Getreidearten blieben unverändert. Das M P/oſm gput
ſei weiter ſchleppend. Futtermittel lagen ſehr ruhig. 2
bis 218, Roggen 169170. Braugerſte 170175, Hafer:104 Ppt
Weizenmehl ſüdd. 33,7534,65, dito niederrheiniſch 32 uSue
Roggenmehl 2528, Weizenkleie 8,30, Roggenkleie 8,00. ſüchiehe ie
ruhiger.
2, geräuch.

Diehmärkke.

Friedberger Schweinemarkt vom 31. Auguſt. Bei 41 PundDoſe
Handel wurden auf dem heutigen Schweinemarkt beza. Bolher
Wochen alte Tiere 810 RM., für 6 bis 8 Wochen alt, 2m 3040
bis 15 RM., für 8 bis 12 Wochen alte Tiere 1522
einem Auftrieb von 682 Jungtieren verblieb etwas 2u

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Mekallnokierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 31. Auguſt ſtellten ſich
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 55.25 RM. Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes, (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und
Zahlung) ſtellten, ſich für Originalhüttenaluminium 98= bis
99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM., desgl.
in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM. Reinnickel. 98= bis
99proz. 350 RM., Antimon Regulus 3739 RM., Feinſilber
(1 Kilogr. fein) 40.25 43.50 RM.

Berliner Kursbericht
vom 31. Auguſt 1932

Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hatnMrt
kung ab geſtern ihre Preiſe erneut um 3 Prozent erhöky. Aubaut.
ſie bereits am 16. 8. um 1½ Prozent erhöht worden was,,/Verte
Der Arbeitgeberverband, der Dürener Metallindat, An=
geſtern
das Lohnabkommen zum 30. September gekündise 10.
Die Kaſſeler Baſalt=Induſtrie A.=G., Kaſſel, verzeck 1200
31 12. 1931 einen Ueberſchuß von 0,515 Mill. RM., ſo Zu ſicht
Abzug von 0,444 Mill. RM. Unkoſten und 0,071 Mill. Mulehen
ſchreibungen ein Reingewinn von 4556 RM. verbleibt. Düſgebe
zeigt in Mill. RM. das Aktienkapital 1,675, Reſerve 0, ühiheit,
biger 0 825. andererſeits Anlagevermögen 2,029, Wa ℳ/2 178
0,203, Schuldner 0.390 Mill. RM.
Mutcſt *
Der Eiſenbahnbank und Eiſenbahnrentenbank, Franll
iſt die am 31. Auguſt abgelaufene Friſt zur Veröffentl.
Goldbilanzen bis zum 31. Dezember 1932 verlängert wic
iſt noch nicht abzuſehen, ob die Veröffentlichung innehelliel
neuen Friſt erfolgen wird.
Die Schwediſche Reichsbank ſetzt von heute ab dem=
ſatz
von 4 auf 3½ Prozent herab.

Deviſenmalnt
vom 31. Auguſ

Medu
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti= Gummi
Deutſche Cont. Gas

50.
75.
61.75
14.875
21.
16.125
40.375
53.25
54.375

23.
101.25
91.50

D
Elektr. Lieſerung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen u.
göln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kalt Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe

Re
72.50
93.
36.875
72.
69.25
32.50
54.23
102.50
32.
51.25
30.
39.
34.125

Meee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
birſch aupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

Rch
39.
177.50
47.50
18.25
108.
16.875
49.
10.75
19.
74.50
22.
27.50

Helſingtors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig
Holland
Oslo.
Kovenhagen
Stockholm
London.
Zuenos=Aires
New York.
Belgien
Italien
Paris

Währung
1o0 finn.M.),
100 Schilline
1o0 Tich. Kr.
100 Bengö
100 Leva.
100 Gulden
10) Kronen
00 Kronen
1o0 Kronen
1 2.Sta.
1 Pap. Peio
Dollar
100 Belga s
100 Lire
100 France

Ge.d
6.264
151.95
12.4351
3.337
153.63
73.138
73.17
74.32
14.595
0.303
4.2531
53.34
21.60
15.495

Brreſ
6.276
52.05
12.485
3.033
163.97
73,27
75.33
75.03
14.835
0.912/
4.217
58.48
21.64
16.5351

Schweiz
Soanien

Danzig
Fapae
Rio de Janerro
Fugoſlawien
Bortugal
Athen.
Fſtambu=
Kairo
Kanada
.
Uruguay
Föland.
Tallinn (Eſtl.)
Rigu

Durmſtädter uno Kärtonätvant Sariftast, Bihmatte ocr Aressher
Frankfurter Kursbericht vom 31. Auguſt 1932.

Wee K b.27
6% 60.75 5½%Intern., 68 6% Baden.. ..... 68 Bahern...... 63 6% Heſſen....... 56 6% Preuß. Staat 71.75 6% Sachſen...... 59 Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. *I. Ab=
löſungsanl
. . .... 51.35 ſungsſch. (Neub.) 5.5 Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.... 4.05 6% Baden=Baden. 44.5 6%Berlin. . . . v. 24 48 6% Darmſtadt . . . 44.5 6% Dresden ..v.26 6% Frankfurt a. M.
Schätze, v. 291 68 6%o v. 28 4. 6% Mannheim v. 27 6% München. v. 29 6% Wiesbaden v. 28 49 6% Heſſ. Landesbk. 67.5 6% Goldoblig. 53 Hyp.=Bk.=Liquid. 74.1 56 Pfb.=Anſt. G. Pf. 55


Br.Girozentr.fürl
Heſſen, Goldobl.
16% Kaſſeler Land. Geldpfbr..
16% Naſſ. Landesbk.
5½%0 Lickt. Obl.
Dt. Komm Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I
Ser. 1I
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..

16% Berl. Hyp.Bk.
5½ %on Ligu.=Pfbr.
6% Frrf. Hyp.=Bk.
5½2% n Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Pfbr.Bk.
5½% n Lig. Pfbr.
6% Mein. Hyp.=Bk.
15½% Lig. Pfbr..
6%5 Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% Lig.Pfbr.
6% Rhein, Hhp. Bk.
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
6% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ..."
5½% Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B.
16% Daimler=Benz
6% Dt. Linol.Werke
62 Mainkrw. b. 24
68 Mitteld,. Stahl.
Ber. Stahlwerke

50.75

22.s

63,5

67
67.75
m
54.25
67.75
78.5
67
76
50
79.5
68.75
77).
59
71
73.25

65.5
68

6% Voigte Häffner!
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
520
2 Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 62
41),%0 Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½%
470
4% Türk. Admin.
42 1. Bagdad
4% Zollanl.
4½% ungarn 19131
4½% 1914
Goldr.
4%
4% 1910
Wtien
Alg. Kunſtzüdeunie
A. E. G. .........
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, F. P....
Bergm. El.=Werke
BrownBpverickCie.
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. G.Chemie, Baſel
Chem.Werke Abert
Chade .........."
Contin. Gummiw.11
Linoleum
Daimler=Benz...."
Dt. Atl. Telegr. .
Grdöl ......"

55.5
95.5
4.95
49s
12
12
10=
6.25
11.9
5.4
3.6
3.4
5.5
6.5
6.6
6.5

52.25
41
71
29

25
35
53
39
122:),

1Dt. Gold= u. Silber)
ſcheide=Anſtalt
Linolwerk.Berl.
Eiſenhandel.
Dhckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher)
7. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. felektr. untern
Goldſchmibt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer..
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamm!!
Genüſſt
Junghans ....
Kali Chemie. . .. ..
Aſchersleben .1104.5
glein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....
Anorr C. H. .. . /163

138.5
46
24
24
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Scite 74 Nr. 28

Darmſtädter Tagblatt7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Garten-Fest

zum Beſten der Küche des Haus=
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am 6. Sept., 4 Uhr,
im Garten des Hehlshofes, Weh=
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6. Gäſte können durch Mit=
glieder
eingeführt werden, Kinder ſind
beſonders willkommen! (12097
Unkoſtenbeitrag: Erwachſene 40 Pfg.
Kinder 20 Pfg.
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zur Schloßbelenchtung, Rückfahrt
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Sonntag, den 4. Sept.: vorm. 9.30 Uhr, ab
Heaghaus Sonderfahrt zum Winzerfeſt
nach Ober=Ingelheim (Heſſ. Handwerker=
tagung
). Beſuch der Weinkellerei Barth.
Fahrpreis einſchließlich Führung und
Weinprobe . . . . . . . . . ℳX 3.20
Borm. 7 Uhr: ab Heaghaus Paddler=
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nach Erfelden. Fahrpreis hin
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9 Schauspiele u. 9Opern

Wer sich bis zum 20. September 1932 anmeldet,
erhält eine Gratisvorstellung nach eigener
Wahl. Weitere Ausgaben entstehen den Mit-
gliedern
nicht. Der Theaterzettel wird kostenlos
geliefert. Anmeldungen, Prospekte, Auskünſte usw.
sind bei allen Zahlstellen der Volksbühne und
in der Geschäftsstelle, Elisabethenstraße 34
(Haus Alter), ab Montag, 5. September, zu haben.

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