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höherer Gewalt
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chieſt für uns. Poſtſcheclonie
Fronfut a. M. 1301.
Einzelnummer 10 Pfennige
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MMTäf
A
S4
Dlatt
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
gem Erſcheinen vom 1. Augußk
Anzeigenpreis:
Dundlien.
mark und 20 Pfenn
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 242
Mittwoch, den 31. Auguſt 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg4
anz=Anzeſgen 25 Reſchepig. Rellamezeile (92 m
reil2 Reſchemarl Anzelgen von auewärtess Reſchepia
z=Anzeigen 30 Reſchspfg. 92 mm breite Rellat
au 300
Reſchemark. Alle preiſe in Reſchemare
—430 Marll. — Im Falle, höherer
1 Dollar.
Gewalt, wſe Krieg, Aufuhr. Streil
R
er
Anzelgen=
ſede Verpſſchtung auf Erf
von Schadenerſa
auſtäkge und Teiſtun
Be
ſonhrs oder gerſchticher Belſteſbung ſäll.
mi und Darm=
Nobat weg. Banſkonio Deuſche
ädier und Nallonabani.
Papen bat Auflöſungs=Vollmacht.
N Reichsregierung nimmk von dem Zuſammenkrikk des Reichskags keinerlei Nokiz. — Eröffnung des Reichskags
in Abweſenheit der Regierung.
henſpiel zwiſchen Rakionalſozialiſten u. Zenkrum bei der Wahl des Reichskagspräfidiums. — Abg. Goering (NS9AP.) zum Reichskagspräſidenken gewählt.
e Sozialdemokraken, die zweitſktärkſte Fraktion, außerhalb des Präſidiums. — Reichskagspräſidium erſucht um Empfang beim Reichspräſidenken.
Ruhiger Verlauf
Ufſinungsſihung des neugewählten Reichskags
* Berlin, 30. Auguſt. (Priv.=Tel.)
eue Berliner Polizeipräſident hate für den 30. Auguſt,
Sitzungstag des neugewählten Reichstags die gleichen
ugen getroffen wie ſein Vorgänger. Das
Reichs=
zäude war in weitem umkreis abge=
Jeder, der in den Wallotbau hinein wollte, mußte
Reihe von Kontrollſtellen paſſieren. Er mußte immer
ert inen Ausweis zücken, bis ihm endlich das letzte Stück
Reichstagsportal freigegeben wurde. Es war auch
hurgt, daß das Publikum nicht allzu dicht an das
Reichs=
zide heranrückte. Man hatte allenthalben Seile
ge=
ennoch ſtauten ſich am Brandenburger Tor und auf
u der Republik die Maſſen, die aber ſehr bald
zurück=
umd vollkommen zerſtreut werden mußten, weil es zu
zialiſtiſchen Demonſtrationen kam, die ein Eingreifen
1 erforderlich machte. Im Reichstagsgebäude
ftrrſchte ein Betrieb, wie er nur an großen
u verzeichnen iſt. Die Nationalſozialiſten waren
durch=
rmiert erſchienen. Sie beherrſchten das Bild in den
deſligen. Auch auf den Tribünen war ein
außerordent=
ſcrang zu verzeichnen. Sämtliche Tribünenplätze waren
a Tagen vergeben. Das größte Intereſſe löſte natur=
5 )äut Klara Zetkin, die Alterspräſidentin aus. Man war
iſgnein geſpannt, wie ſich die Sitzung unter ihrer
Füh=
ſickeln würde. Frau Zetkin gelangte ziemlich
unbe=
uds Reichstagsgebäude hinein. Sie fuhr im Auto an
ätenportal vor und wurde von einigen ihrer
Partei=
lrausgehoben und in das Reichstagsgebäude getragen.
Hlara Zekkin eröffnek den Reichskag
einer Fanmaufiche Aufalingsrebe.
Fülich um 3 Uhr waren ſämtliche Abgeordnete im Saal
neſit Im gleichen Augenblick erhob ſich Frau Zetkin
iſig Platz. Sie wurde durch zwei weibliche Abgeordnete
ſtion zum Präſidentenſitz hinaufgeführt, während
gleich=
lommuniſtiſche Fraktion ein
Bekennt=
die antifaseiſtiſche rote Einheitsfront
und in einem dreifachen Rot=Front=Ruf
bro/ Die Nationalſozialiſten und mit ihnen alle anderen
dekshilten Volksvertreter harrten mit eiſigem Schweigen der
da kommen ſollten ...
Zetkin berief ſofort ein vorläufiges Präſidium zu=
Der Abgeordnete Torgler (Komm.) und einige
Reichs=
we leiſteten ihr Hilfsſtellung. Auffallend war übrigens,
einige Ländervertreter auf den
Reichs=
tzen anweſend waren, während die
Regie=
änke vollkommen leer blieben. Die
Reichs=
g hatte allen ihren Beamten
Anwei=
egeben, dem Plenarſitzungsſaal
fern=
en. Frau Zetkin erledigte dann die üblichen
umckliten. Da es Sitte iſt, jeden neugewählten Reichstag
9 düc die Alterpräſidentin begrüßen zu laſſen, machte ſie von
ſer Ppflogenheit ebenfalls Gebrauch, allerdings in einer
rnit den ſonſtigen parlamentariſchen Sitten nicht in
Mlgchzu bringen war. Sie hielt eine endloſe
kom=
ſche Agitätionsrede, die es den
National=
ußerordentlich ſchwer machte, ruhig zu bleiben. Es
anerkannt werden, daß die Nationalſozia=
Avie ſchon geſtern Adolf Hitler in ſeiner Nede vor der
fraktion der NSDAP. angekündigt hatte, eiſerne
in hielten. Von ihrer Seite kam nicht ein Wort
5. Sie ließen den bolſchewiſtiſchen Erguß über ſich
eigten wohl auch ſchon deswegen keine Luſt, dagegen
teren, weil auf dem Präſidentenſtuhl eine Frau ihres
liete, die körperlich völlig gebrochen iſt und nur müh=
Atem rang. Immer wieder mußte ſie ihre ſtockenden
ert unterbrechen, um Luft zu ſchöpfen und friſche
ſammeln. Für ſie muß die Rede eine wahre Tortur
in, die ſie wohl nur aus Leidenſchaft für ihre Sache
Partei in Kauf nahm. Für die Zuhörer war es mehr
Aaal, mit anzuſehen, wie man aus engherzigen
partei=
c Gründen eine kranke und blinde Frau zwang, ihre
dené hrverkräfte zuſammenzuraffen, um eine Propaganda=
3 M Fenſter hinauszuhalten.
EMürfte jetzt wohl noch kaum jemand geben, der die
rie Zig des Alterspräſidenten für eine ideale Angelegenheit
möchten annehmen, daß man in Zukunft endlich
gzu
gehen wird, dem Präſidenten des voraufgegangenen
Sicheis zu geſtatten, auch die erſte Sitzung des neugewählten
ſarlaluſts zu eröffnen.
erln ſchluß an die Rede erfolgte der Namensaufruf der
oem kien. Dann ſchritt man zur
Wahl des Bräfitiums.
D ationalſozialiſt Goering, machte mit Unterſtützung
2 3r Hunrs das Rennen. Er erhielt 367 Stimmen, während auf
M4öbe (Sor) 135 und auftden=Abg. Torgler (Kom.) 80
Stimmen entfielen. Sein Gegenſpieler, der frühere
Reichstags=
präſident Löbe, iſt übrigens nicht nur bei der Wahl des
Präſiden=
ten, ſondern auch bei allen Wahlen zum Vizepräſidenten
unter=
legen. Unter dem brauſenden Beifall der nationalſozialiſtiſchen
Fraktion löſte dann Abg. Goering Frau Zetkin auf dem
Präſiden=
tenſtuhl ab.
Man ſchritt nun zur Wahl des erſten Vizepräſidenten. Die
Nationalſozialiſten ſchlugen den Zentrumsabg. Eſſer vor. Das
Zentrum gab jedoch mehr aus Gründen der Höflichkeit ſeine Karte
für den Kandidaten, der zweitſtärkſten Fraktion, den ſoz. Abg.
Löbe ab. Die Wahl ergab 276 Stimmen für den Abg. Eſſer (Ztr.),
214 für den Abg. Löbe (Soz.) und 77 Stimmen für den Abg.
Torgler (Kom.). Da keiner der Abgeordneten die abſolute
Mehr=
heit von 287 Stimmen erreicht hatte, mußte Stichwahl zwiſchen
Eſſer und Löbe ſtattfinden, die dann die endgültige Wahl Eſſers
mit 347 Stimmen gegen 138 Stimmen, für Löbe brachte. Als
zweiter Vizepräſident wurde von den Nationalſozialiſten der Abg.
Graef=Thüringen (Ontl.) vorgeſchlagen, der mit 235 Stimmen
gegen 139 Stimmen für Löbe gewählt wurde. Als letzter
Vize=
präſident ging ſchließlich der Bayeriſche Volksparteiler Rauch
gegen Löbe durchs Ziel.
Das Zuſammenſpiel zwiſchen Nationalſozialiſten und Zentrum
hat ſomit erbracht, daß die Sozialdemokraten, obwohl ſie die
zweit=
ſtärkſte Partei ſind, außerhalb des Präſidiums ſtehen.
Verlagung des Reichskags.
Nach der Wahl des Präſidiums gab es eine große
Ueber=
raſchung. Die Mehrheit des Hauſes — Nationalſozialiſten und
Zentrum — ſchloſſen ſich dem Vorſchlag des neugewählten
Präſidenten Goering an, ihn zu bevollmächtigen, Tag und
Stunde der nächſten Sitzung feſtzuſetzen. Gegen dieſen
Vor=
ſchlag ſtimmten die Sozialdemokraten und die Kommuniſten. Sie
verlangten, daß am Mittwoch weiter gearbeitet und eine
Ab=
ſtimmung über die vorliegenden Mißtrauensanträge gegen die
Reichsregierung vorgenommen würde. Der Reichstagspräſidenr
ließ ſich auch gleichzeitig ermächtigen, den Reichspräſidenten
von Hindenburg telegraphiſch zu bitten, das Präſidium des
Reichstags unverzüglich zum Vortrag zu empfangen. Da er im
Abſchluß daran Verwahrung gegen die Behauptung einlegte,
daß eine arbeitsfähige Mehrheit im Reichstag unmöglich ſei, und
daß damit der ſtaatsrechtliche Notſtand gegeben wäre, liegt es
auf der Hand, welche Bedeutung der Beſuch des
Reichstags=
präſidiums in Neudeck haben ſoll.
Das Präſidium — in der Hauptſache Nationalſozialiſten und
Zentrum — wollen auf den Reichspräſidenten einwirken, von
einer Reichstagsauflöſung Abſtand zu nehmen, und dafür zu
ſorgen, daß eine parlamentariſch verankerte Regierung gebildet
werden könne. Aus der Vertagung auf unbeſtimmte Zeit darf
aber geſchloſſen werden, daß beide Parteien dem Reichskanzler
von Papen die Möglichkeit nehmen wollen ſein Wirtſchafts=
Sie wollen
programm vor dem Reichstag zu entwickeln ...
ihn vielmehr zwingen, ſeine Karten aufzudecken. Wahrſcheinlich
wird aber der Kanzler erſt ſeine entſcheidenden Schritte
unter=
nehmen, wenn er weiß, ob der Reichspräſident von Hindenburg
wirklich gewillt iſt, das Reichstagspräſidium zu empfangen und
ſich mit ihm in politiſche Geſpräche einzulaſſen. Nach allem,
was man bisher aus Regierungskreiſen gehört hat, iſt nicht
anzunehmen, daß Hindenburg ſich mit dem neuen
Reichstags=
präſidenten über das Problem einer arbeitsfähigen Mehrheit zu
unterhalten gedenkt, nachdem Nationalſozialiſten und Zentrum
ſeit der Preußenwahl im April d. J. — alſo faſt ein halbes
Jahr lang — keine Neigung gezeigt haben, dieſe arbeitsfähige
Mehrheit wenigſtens einmal in Preußen in die Tat umzuſetzen.
Die unbeſtimmte Vertagung des Reichstags iſt aber auch ein
Beweis dafür, daß Zentrum und Nationalſozialiſten noch immer
im erſten Verhandlungsſtadium ſtecken.
Die Beſprechungen in Neudeck.
Völlige Uebereinſtimmung zwiſchen Reichspräſidenk und Reichstegierung. — Auflöſung des Reichstags
Eei Peiſchen der Mafen.— nenmalfer Muie Haener.— Wafefen.
Die amkliche Verlaukbarung.
Neudeck, 30. Auguſt.
Amtlich wird mitgeteilt:
Reichspräſident v. Hindenburg empfing heute den
Reichs=
kanzler v. Papen, den Reichsminiſter des Innern Freiherrn
v. Gayl und den Reichswehrminiſter v. Schleicher zum
gemein=
ſamen Vortrag über die ſchwebenden Fragen der Innenpolitik,
insbeſondere das Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung. Der
Herr Reichspräſident erteilte ſeine Zuſtimmung zu den von der
Reichsregierung geplanten, vom Reichskanzler in ſeiner Rede in
Münſter in den Grundzügen bekanntgegebenen wirtſchaftlichen
und finanziellen Maßnahmen. Der Neichspräſident erſuchte den
Neichskanzler, bei der Ausarbeitung der einzelnen Beſtimmungen
insbeſondere darauf zu achten, daß die Lebenshaltung der
deut=
ſchen Arbeiterſchaft geſichert und er ſoziale Gedanke gewahrt
bleibe.
Die eingehende Beſprechung der innerpolitiſchen Lage ergab
völlige Uebereinſtimmung zwiſchen dem Herrn Reichspräſidenten
und der Reichsregierung.
Die Reiſe des Reichskanzlers zum Reichspräſidenten von
Hindenburg hat mit einem vollen Erfolg für die Reichsregierung
geendet. Daß ſich der Reichspräſident in jeder Beziehung auf die
Seite Papens ſtellen und deſſen Pläne unterſtützen würde, konnte
eigentlich nach der Entwicklung der letzten Tage keinem
Zwei=
fel mehr unterliegen. Die Rede des Kanzlers in München zeigte
ſchon auf das deutlichſte, daß zwiſchen Berlin und Neudeck eine
abſolute Harmonie herrſcht und daß der Reichspräſident in
kei=
nem Punkt Bedenken gegen das Regierungsprogramm erheben
würde. Für die Regierung Papen iſt die Plakatierung des
Ein=
verſtändniſſes des Reichspräſidenten ſelbſtverſtändlich ein
unge=
wöhnlicher moraliſcher Gewinn. Herr v. Hindenburg hat erneut
zum Ausdruck gebracht, daß er an dieſer Regierung feſthält, und
daß für ihn andere Kombinationen nicht mehr in Frage kommen.
Für ihn hat es nach dem Ausgang der Beſprechungen vom
13. Auguſt keinen Augenblick lang eine andere Ueberlegung
ge=
geben. Sein nun einmal eingeſchlagener Kurs iſt und bleibt das
Präſidialkabinett, die autoritäre Staatsgewalt.
Beſtärkt wird der Reichspräſident in dieſer Auffaſſung durch
das Ergebnis der Ausſprache, die Adolf Hitler am Montag mit
dem Reichskanzler v. Papen, dem Reichsinnenminiſter v. Gayl
und dem Reichswehrminiſter von Schleicher gehabt hat, und in
der Adolf Hitler noch einmal deutlich zu verſtehen gegeben hat,
daß er das geſamte Recht für ſich in Anſpruch nimmt. Er hat ſich
damit in bewußten Gegenſatz zur Haltung des Reichspräſidenten
geſtellt und von ſich aus alle Möglichkeiten, in die Regierung
hineinzugelangen verſchüttet. Es ſoll allerdings noch einmal ein
Verſuch unternommen werden, den Reichspräſidenten zu
bein=
fluſſen. Wir wir bereits gemeldet haben, hat das neu gewählte
Präſidium des Reichstags die Abſicht, nach Neudeck zu fahren,
um Herrn von Hindenburg auseinanderzuſetzen, daß es
keines=
wegs ausgeſchloſſen ſei, eine parlamentariſche Mehrheit zuſtande
zu bringen, die die Baſis für eine neue Regierung abgeben könne.
In Berliner politiſchen Kreiſen glaubt man nicht recht an einen
Erfolg dieſer Bemühungen, nachdem eben erſt Herr v.
Hinden=
burg Reichskanzler v. Papen wiederum ſein Vertrauen
ausge=
drückt und es noch beſonders unterſtrichen hat. In
Regierungs=
kreiſen bezweifelt man, daß Zentrum und Nationalſozialiſten
im=
ſtande ſein werden, dem Reichspräſidenten das Programm einer
Koalitionsregierung zu unterbreiten, weil die Verhandlungen
zwiſchen beiden Parteien nach wie vor noch im Fluß ſind. Die
Vertagung des Preußiſchen Landtags deutet unter Umſtänden
auch darauf hin, daß man ſich vorläufig von den Verhandlungen
auf beiden Seiten noch nicht allzuviel verſpricht und daß noch
allerlei Schwierigkeiten zu überwinden ſein werden. Hinzu
kommt, daß das Zentrum bewußt eine Löſung in Preußen mit
einer Löſung im Reich verkoppelt hat. Nach dem Lauf der Dinge
im Reich iſt von dieſer Seite her bereits eine außerordentliche
Erſchwerung in die Erſcheinung getreten. Auch die Vertagung
des Reichstagsplenums ſpricht für ſich. Es iſt natürlich
außer=
ordentlich ſchwer, den Unterhändlern, der beiden Parteien in
ihre Karten zu ſchauen, aber der Eindruck läßt ſich nicht
verwi=
ſchen, als ob beim Zentrum bereits ein ſtarkes Mißtrauen
ge=
genüber der Haltung der Nationalſozialiſten wach geworden ſei.
Jedenfalls verlautet ſchon aus Zentrumskreiſen die Befürchtung,
daß Adolf Hitler aus ſeiner bekannten antiparlamentariſchen
Ein=
ſtellung heraus dem Reichskanzler gegenüber in der
Montags=
beſprechung Aeußerungen getan habe, die mit den
Koalitionsver=
handlungen ſelbſt nicht recht in Einklang zu bringen ſeien. Es
ſoll aber weiter verſucht werden, eine gemeinſame Plattform zu
finden.
In den Kreiſen der Reichsregierung ſteht man dieſen
Ver=
handlungen nach wie vor abwartend und mit der größten Ruhe
gegenüber. Man weiß, daß der Kanzler in Neudeck weitgehende
Vollmachten erhalten hat, die nicht nur dahin gehen, das
Wirt=
ſchaftsprogramm, reſtlos durchzuführen. Sie bewegen ſich
viel=
mehr auch in der Richtung einer Reichstagsauflöſung.
Der Reichspräſident ſteht ebenfalls auf dem
Stand=
punkt, daß dieſer Reichstag arbeitsunfähig iſt,
Er hat den Kanzler ermächtigt, zur Auflöſung zu ſchreiten,
ſo=
bald er den Augenblick dafür für gekommen hält. Die
Auf=
löſung wird erfolgen, nachdem Herr v. Papen im
Reichstag, ſein Programm entwickelt und auf
Grund der Darlegungen der größten Parteien
Seite 2 — Nr. 242
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
feſtgeſtellt hat, daß die Mehrheit des
Reichs=
tags gegen ihn und ſein Programm iſt. Soweit wir
wiſſen, wird Herr v. Papen noch keinerlei beſtimmten Termin für
die Ausſchreibung von Neuwahlen mitbringen. Es iſt möglich,
daß man den Wahltag, ſoweit die verfaſſungsrechtlichen
Beſtim=
mungen es zulaſſen, bis zum äußerſten Termin hinausſchiebt und
ſich ebenſo dem Zuſammentritt des neuen Reichstags gegenüber
verhält. In Regierungskreiſen werden übrigens die Gerüchte,
daß zwar aufgelöſt, aber in abſehbarer Zeit nicht wieder gewählt
werden ſoll, entſchieden dementiert. Vorläufig ſteht die
Auflö=
ſung noch aus. Es wäre denkbar, daß ſie Mitte dieſes Monats
erfolgt, dann würde auch in der vorgeſchriebenen
verfaſſungs=
mäßigen Friſt — alſo Mitte Oktober — ein neuer Reichstag
ge=
wählt werden. Ob die Entwicklung ſo verläuft, das lieg: beim
Reichstag ſelbſt. In Kreiſen der Regierung wird betont, daß ſie
die weitere Entwicklung in Ruhe und Gelaſſenheit abwartei. Auf
jeden Fall wird die Regierung nach der Reichstagsauflöſung
ver=
füchen, Zeit zu gewinnen, um ihr Wirtſchaftsprogramm ſich
aus=
wirken zu laſſen. Vielleicht wird es auch noch in der
Zwiſchen=
zeit zu einer Reform des Wahlrechts kommen, allerdings auch hier
unter Wahrung der Vorſchriften der Reichsverfaſſung. Man
denkt an eine Verkleinerung der Wahlkreiſe, aber das liegt alles
noch in weiter Ferne. Zunächſt muß erſt einmal das Schickſal
des Reichstags auch nach außen hin beſiegelt werden.
Eine andere Frage iſt das Preußenproblem. Auch hier
glaubt man in den Kreiſen der Reichsregierung nicht daran, daß
ſich Zentrum und Nationalſozialiſten zuſammenfinden werden.
Zu=
nächſt iſt die Löſung der Preußenfrage bis zum 21. September
hinausgeſchoben worden. Sollte es allerdings gelingen, beide
Parteien auf die Wahl eines Miniſterpräſidenten feſtzulegen,
dann ergibt ſich für die Reichsregierung eine völlig neue
Situa=
tion. Ihr Kommiſſar in Preußen beſitzt in dem neuen
Mi=
niſterpräſidenten einen Gegenſpieler. Solange
die alte, unbefriſtete Notverordnung weiterbeſteht, durch die das
vorhergegangene Kabinett Braun ſeinem Amte enthoben wurde,
ſind natürlich alle Regierungsgewalten in den Händen des
Reichs=
kommiſſars vereinigt. Der Reichspräſident hätte dann zu
über=
legen, ob er dieſe Verordnung aufheben will. Die Aufhebung
hätte jedoch zur Folge, daß die neue Preußenregierung, die
natur=
gemäß gegen Papen eingeſtellt ſein wird, vollkommen freie Hand
bekäme und nun ihrerſeits die Verwaltungsreform rückwärts
drehen könnte. Der Reichskanzler hat aber in Münſter
ausdrück=
lich erklärt, daß er die Beſeitigung des Dualismus zwiſchen Reich
und Preußen auf ſeine Fahne geſchrieben hat. Soweit wir
un=
terrichtet ſind, ſcheint auch der Reichspräſident die Anſicht zu
ver=
treten, daß eine Koalition zwiſchen Nationalſozialiſten und
Zen=
trum nur von kurzer Dauer ſein werde. Unter dieſen Umſtänden
halten es Reichspräſident und Reichsregierung nicht für
wün=
ſchenswert, den preußiſchen Parteien ihre alte Handlungsfreiheit
wiederzugeben.
Der freiheiklich=nakionale Gewerkſchaftsring
zur Reichskanzlerrede.
Berlin, 30. Auguſt.
Zu der von Reichskanzler von Papen geſtern angekündigten
Ausgabe von Steueranrechnungsſcheinen erklärt der
freiheitlich=
nationale Gewerkſchaftsring, die darin zum Ausdruck kommende
Abſicht der Regierung, durch poſitive Maßnahmen die
Arbeits=
loſigkeit zu bekämpfen, entſpreche dem dauernden Drängen der
Gewerkſchaften, wenn auch zu befürchten ſei, daß durch dieſe
Steuer=
erleichterung die ſchon heute beſtehende
Laſtenver=
teilung in den nächſten Jahren noch
unerträg=
licher für die Arbeitnehmer werden könne. Die
Ab=
ſicht der Regierung, die Tarifverträge
aufzu=
lockern, begegnet dagegen beim
Gewerkſchafts=
ring ausgeſprochener ſcharfer Ablehnung; er
be=
zeichnet ſie als erneuten Einbruch in das Gehalts=
und Lohnniveau, meint, ſie werde zu völliger Verwirrung
auf lohn= und gehaltspolitiſchem Gebiete führen,
Mehrbeſchäf=
tigung von Arbeitskräften an einer Stelle würden, ſo befürchtet
er, Entlaſſungen an anderer Stelle gegenüberſtehen, was alles
dem von der Regierung beabſichtigten Konjunkturanſtoß der
Wirt=
ſchaft entgegenwirken müßte. Abſchließend beſchäftigt ſich der
frei=
heitlich=nationale Gewerkſchaftsring mit den verſchiedentlich
auf=
getauchten neuen Steuerplänen und fordert nach der Beſeitigung
des Bleigewichtes der Reparationen einen grundlegenden Umbau
des Steuerſyſtems, der Beſitz= und Maſſenſteuern in ein geſundes
Verhältnis zueinander zu bringen habe.
Vom Tage.
In einer Fraktionsſitzung des Zentrums wurde eine
Ent=
ſchließung angenommen, in der die Sonntagsrede des Reichskanz
lers abgelehnt und zum Ausdruck gebracht wurde, daß die
Zen=
trumspartei um die Schaffung einer Regierung bemüht ſei, die ſich
auf eine klare Mehrheit im Parlament ſtützen kann. Gegen eine
etwckige Auflöſung des Reichstags hat das Zentrum Einſpruch
er=
hoben. Eine ähnliche Stellung gegen die Reichstagsauflöſung
wird ſeitens der Bayeriſchen Volkspartei verbreitet.
Der Unterſuchungsausſchuß des Preußiſchen Landtages zur
Nachprüfung der Geſchäftsgebahrung des früheren
Finanzmini=
ſters Dr. Klepper bei der Pächter=Kreditbank und der
Domänen=
betriebsgeſellſchaft, der von der Deutſchnationalen Fraktion
ge=
fordert worden iſt, iſt jetzt gebildet worden.
An Stelle des Geh. Regierungsrats Prof. Dr. Herkner iſ
Staatsſekretär Dr. Ernſt Trendelenburg als Mitglied des
Vor=
läufigen Reichswirtſchaftsrates berufen worden.
Die Abendausgabe des „Vorwärts”, der „Abend”, iſt auf die
Dauer von drei Tagen verboten worden. Das Verbot erfolgte
weil in der Abendausgabe vom 29. Auguſt eine Abhandlung ent
halten iſt, die das Programm des Reichskanzlers als das
Pro=
gramm des Verfaſſungsbruches bezeichnet. Dieſe
Charakteriſie=
ung, die keinerlei tatſächliche Unterlagen hat, ſtellt eine grobe
Beſchimpfung und böswillige Verächtlichmachung des
Reichskanz=
lers dar.
In Berlin=Charlottenburg überfielen am Montag kurz vor
Mitternacht Kommuniſten drei Nationalſozialiſten, die ein
Ver=
kehrslokal betreten wollten. Die drei Nationalſozialiſten wurden
durch Revolverſchüſſe ſchwer verletzt. Einer der Verletzten iſt kurz
darauf geſtorben. Die Täter ſind unerkannt entkommen.
Auch in Mecklenburg=Schwerin kam es zu mehrfachen
politi=
ſchen Zuſammenſtößen, wobei der SA.=Führer Vogler aus Verchen
durch Beilhiebe ſchwer verletzt wurde. Auch der SA.=Mann Kreuz
erhielt ſchwere Kopf= und Oberarmverletzungen. Auf Seiten des
Reichsbanners erlitt der Führer Vierk aus Verchen ebenfalls
erhebliche Verletzungen.
Die Deutſchnationalen fordern vom Reichstagspräſidenten
Goering Entfernung einer ſchwarz=rot=goldenen Fahne, die in der
Wandelhalle des Reichstages hinter dem Standbild ſeiner
Maje=
ſtät Kaiſer Wilhelm I. auf Anordnung des früheren Präſidenten
des Reichstages angebracht worden war.
Die ſozialpolikiſchen Problem
de9 Milſchantektesranss
DieRegierung beſtreiketPreisgabe desTarifgs
Berlin, 30.
Ueber die ſozialpolitiſche Seite des Wirtſchaftsw
hören wir von unterrichteter Seite:
Die Reichsregierung hat ſich zu einem Generalo
die Arbeitsloſigkeit entſchloſſen. Die Zahlung der A.
Arbeitereinſtellungen iſt gerechtfertigt, weil ſie dad-
Zuſchuß für den Arbeitsloſenfonds erhält. Der einzelr
loſe koſtet das Reich bisher 500 RM., das Reich gib=
Zuſchuß an jeden Arbeitgeber für Neueinſtellung eine=
Arbeitskraft. Dadurch werden für den Arbeitsloſe
fonds 100 RM. geſpart. Das iſt eine weſentliche
Prämiengewährung. Die Unterſtützungsſätze
mußter=
ſtark geſenkt werden, nur weil das Reich ſonſt mit ſein,
ticht ausgekommen wäre. Für die Winteumonate m
Reichsregierung daher entſchließen, gerade für die go
milien etwas zuzulegen.
Darüber hinaus gilt es aber, die Tarife, die an ſi
werden ſollen, aufzulockern und zu verfeinern.
Arbeitgeber, bei dem die Arbeitszeit zwiſchen 30 und=.
den beträgt, mehr Arbeitskräfte einſtellt, dann ſoll
tarifliche Erleichterungen bekommen. Das Weſent=I
Tarifvertrages iſt ſeine Unabdingbarkeit. Hieran ſoll
feſtgehalten werden. Wenn Abweichungen zugelaſſen:
müſſen ganz beſtimmte Vorausſetzungen erfüllt werde
vorgeſehen, daß der Mindeſtlohn für den Arbeiten 9.
D N.
bleibt, und außerdem daß für 40 Wochenſtunden ei=
„Miſt
Abſchlag ſtattfinden kann. Das ſoll für die Unternu
nzöſ
Anſporn ſein, möglichſt viele Arbeiter einzuſtellen.
9
In Sowjetrußland iſt eine grundlegende Schulreform
be=
ſchloſſen worden, die die Wiederherſtellung der führenden Rolle
des Lehrers vorſieht und das Ende bolſchewiſtiſcher
Schulexperi=
mente bedeutet.
Das engliſche Schatzamt hat eine Mitteilung veröffentlicht, die
eine teilweiſe Lockerung des gegenwärtigen Emiſſionsverbotes
an=
kündigt.
Beamte des Staatsdepartements erklären, bei den
Beſpre=
chungen des Gouverneurs, der Bank von England, Montague
Norman, im Staatsdepartement ſei die Frage der Kriegsſchulden
und der Reparationen nicht berührt worden.
Verſuch auf Koſten des Einkommens der noch in
Arbeit Stehenden gemacht werden ſoll. Eine
wei=
tere Gefahr beſteht nach der Meinung des D. G. B. in einer
un=
grechtfertigten Verſchiebung der Wettbewerbsverhältniſſe zwiſchen
den Unternehmungen, die noch geſteigert werde, wenn ein Teil
der Betriebe die gebotenen Erleichterungen mißbräuchlich
aus=
nutze. Er erklärt ſchließlich, der Plan der Reichsregierung habe
nur dann Ausſicht auf Gelingen, wenn er eine Veränderung in
dem Sinne erfährt, daß die Belebung nicht einſeitig durch
Sen=
kung der Lohnkoſten und Aufbürdung neuer Opfer auf die
Ar=
beitnehmer verſucht werde.
Zinsſenkung für die amerikaniſchen Skillhalkekredite
an Deutſchland.
Der 2. G.B. zum Regierungsprogramm.
Der Vorſtand des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes
veröffent=
licht zu dem Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung eine
Stellungnahme, in der er in Uebereinſtimmung mit der
Reichs=
regierung die Zurückführung wenigſtens eines Teiles der
Erwerbsloſen wieder in eine wirtſchaftliche
Tä=
tigkeit als die dringendſte Aufgabe der deutſchen Politik
be=
zeichnet, aber gleichzeitig dagegen polemiſiert, daß dieſer
New York, 30. Auguſt.
Der Vorſitzende des Bankierausſchuſſes für Stillhaltekredite,
Goodhue, gab offiziell bekannt, daß der Zinsſatz für kurz
friſtige Kredite an Deutſchland von 6 Prozent
auf 5 Prozent geſenkt worden ſei. Dieſer Grundzins gelte
für Barvorſchüſſe und befriſtete Kredite, während Akzeptkredite zu
einem Satz von 4½ Prozet an Banken und 5½ Prozent an andere
Kreditnehmer gegeben werden. Die neuen Sätze, auf die man ſich
mit den deutſchen Banken geeinigt hat werden am 1. September
in Kraft treten.
Japan drohl mit dem Auskrikk aus dem Völkerbund
Tokie, 30. Auguſt.
Der japaniſche Außenminiſter Uſchida erklärte im Parlament
auf eine Anfrage bezüglich der Mandſchureipolitik, die Regierung
hoffe, daß auch die intereſſierten Mächten das Mandſchureiproblem
in einem für Japan günſtigen Sinne zu löſen beſtrebt ſein werden.
Sollte dies nicht zutreffen, ſo würde Japan entſprechende
Folge=
rungen daraus ziehen
Es verlautet, daß die japaniſche Regierung entſchloſſen ſei,
vor dem Austritt aus dem Völkerbund nicht zurückzuſchrecken.
mäßigen Entlaſtungen dürfen nicht dazu beitragen,
Geſamtlohn herabgedrückt wird. Vielmehr muß de
lohn, der aus dem Betriebe herauskommt, größer ſei=
her. Irgendeine Gefahr, daß der Tarifgedanke
pr=
zu
wird, iſt abſolut ausgeſchloſſen.
Wenn ganz beſondere Verhältniſſe vorliegen, wenm
einfach nicht mehr weiterarbeiten können, wird unter Un
der Schlichter nach Anhörung der beiden Tarifpar
gewiſſe Einſchränkung des Tarifs zulaſſen dürfen.
wird nur möglich ſein, wenn vorher die tarifliche
mungen eingehalten worden ſind.
jegs
GN
lu.
Neut
Die Verfeinerung des Tarifs
ſoll darin geſehen werden, daß die Tarife verſchied
ſichten auf die Standortsverhältniſſe nehmen, daß ſie
werden nach Bezirken und Branchen und daß beſome
KEiS
2ie Mehrl
Smüde,
Iſtung
Fiuſtart
hältniſſe berückſichtigt werden. Dabei ſind gewiſſe BS)zen Zer
gegen die automatiſche Ermäßigung des
nicht ganz unberechtigt. Darum wird dieſer
neuen Beſtimmungen nur etwa bis zum 31. März
gefetzt, um zu ſehen, ob der Verſuch Erfolg hat.
Man iſt überzeugt, daß mit den neuen Beſtimmmg
wirklich große Breſche in die Arbeitsloſigkeit gelegt mi
zwar zur Wiedereinſtellung von nicht nur 200 000, ſormfken
rundenen
imphierend
imer
ſtung wi
wnete nu
ſtazifismu
jeger
u außeror)
1 bis 2 Millionen Menſchen. Dabei denkt man beſondagin hatt
eine ſeeliſche Entlaſtung unſeres ganzen Volkes herbe „uheit Abb
Auf dieſes pſychologiſche Moment wird ganz beſonrn)
gelegt, und man verſpricht ſich davon auf dieſe Qcu gleitet
leichteres Ueberſtehen des Winters.
Die Durchführungsbeſtimmungen deiſ chen hor
Mark=Prämie ſollen zwar im einzelnen noch rc0k i 0
geregelt ſein, doch werde die Prämie für Mehraſgriel im
lung von Arbeitskräften auch der Reicgnnch nich
nicht vorenthalten werden. Die Reichsbahmſſnder
ein großer Faktor in der bei der Reich=Flenrzel
rung aufgeſtellten Rechnung. Sie werde 0 Nacht d
Prämie in den Stand geſetzt werden, eine große Arnd ℳ ſteigen
Arbeitskräften mehr einzuſtellen. Betriebe, die gegen 500 0s die
Vorjahr zu ſehr in Rückſtand gekommen ſind, könm Meich nach
Berückſichtigung finden. In die Verordnungen ſollern Kull de
legenhei
des der
Beſtimmungen zur Borbeugung etwaiger Mik in ien Rie
zu befre
eingefügt werden. So wird es z. B. unmöglich ſein,
frankreid
kräfte nur für die fünf Monate, bis zum 31. März, eiZAndensgläuk=
und die 400=Mark=Prämie dafür einzunehmen. Die Aus= und
werden nämlich nicht ſofort gezahlt, ſondern in einzel ei wecken.
er Anſcha
für das ganze Jahr eingeteilt. Der ganze Plan / eErfol=
gerichtet, dem produktiven Arbeitsmarkt Arbeitskraft zu. 106u glänzend
Es iſt daher nicht damit zu rechnen, daß Arbeitsmärkte,,/ M0 vor Re
beſonders produktiven Zwecken dienen, wie der Arbeitsri
Hausangeſtellten, in den neuen Plan einbezogen werder
Luftige manze.
Von Wolfgang Federau.
dp. Flunder und Pomuchel zieren die neuen Danziger Fünf=
und Zehnpfennigſtücke. Sind dieſe ſchmackhaften Fiſche Danziger
Hoheitszeichen? Keineswegs. Aber iſt es unbedingt nötig, auf
den Münzen eines Staates deſſen Wappen oder Hoheitszeichen
anzubringen? Auch dieſe Frage wird man nicht bejahen dürfen.
Ziert das Fünfguldenſtück die Marienkirche und das Krantor,
trägt das Zweiguldenſtück die Danziger Kogge, ſo iſt kein Grund
einzuſehen, warum man nicht auch die Flunder und den Dorſch,
alias Pomuchel, auf dem Weg über die Münze verewigen ſoll.
Man hat’s getan und das iſt recht ſo. Schließlich hat
Danzig zu der Flunder, einem beliebten Nahrungsmittel des
Freiſtädter, mindeſtens ſo viel Beziehungen wie zu der Danziger
Kogge. Vielleicht noch ein paar mehr. Denn die Kogge — nun
ja, ſie iſt Sinnbild verfloſſener Hanſeaten=Herrlichkeiten, aber
die Beziehungen der Heutigen zu ihr ſind doch durchaus
hiſtoriſch und ideell. Während die Flunder noch immer den ſehr
realen Hintergrund ſo manches bürgerlichen Mittagsmahles
bildet.
Dieſe Flunder auf dem Sechſer, der eigentlich ein Fünfer
iſt, kann man leider nicht braten, und kochen kann man ſie auch
nicht. Täte man es, ſo würde ſie einem etwas ſchwer auf dem
Magen liegen. Man kann ſie auch nicht „bundchenweiſe” kaufen,
wie die richtigen Flundern, die der Fiſcher auf Weidenruten
zieht und ſo feilbietet. Und täte man es, ſo würde man ein
chlechtes Geſchäft machen, weil keine Bank in Danzig einem ein
Bundchen ſolcher metallenen, auf Weidenruten gezogenen und
demnach durchlochten Flundern abnehmen würde. Danzig iſt
nicht China, und durchlochte Münzen haben hier keinen Wert
Sie hören auf, Münzen und geſetzliche Zahlungsmittel zu ſein.
Demnach iſt dieſe Flunder nur ein Symbol. Symbole haben
es in ſich, und ſie ſind zuweilen weniger wert, als die Dinge
die ſich hinter ihnen verbergen. Auch dem Flunderſechſer geht
es ſo. Denn ſo billig und preiswert man auch in Danzig leben
kann, wenn man als Fremder herkommt und ſich nichts
anzu=
ſchaffen braucht, ſondern bloß für Eſſen und Trinken Geld
aus=
gibt — ſo billig, daß man für einen Sechſer, für einen Fünfer,
für fünf Danziger Pfennige, die doch nur wieder den Wert
von vier deutſchen Pfennigen repräſentieren, — daß man, ſage
ich, für einen kleinen Vierling eine große und richtige Flunder
erhält, ſo billig iſt’s hier nun wieder doch nicht. Wären die
Flundern ſo billig, ſo fänden die Danziger Fiſcher einen ſolchen
Zuſtand mit Recht unbillig. Und die wollen ſchließlich aud
eben, und ſie wollen verdienen, um leben zu können. Und das
Verdienen wird bei ihnen ſeit langem ſchon ſehr, ſehr klein ge=
ſchrieben. Vor allem, weil die Menſchen hier viel zu wenig
metallene Flundern, geprägte Flundern haben, um ſo viele von
den richtigen und lebendigen Flundern kaufen zu können, wie
ſie kaufen und eſſen möchten.
Schön golden ſehen ſie aus, die neuen Münzen, die
Flun=
dern und die Pomucheln auch. Wenigſtens eben noch, wo ſie
neu ſind. Aber auch hier iſt wieder mal nicht alles Gold, was
glänzt. Es iſt nur Aluminiumbronze. Trotzdem wird man ſich
nicht darüber beklagen dürfen — denn ſchließlich iſt der Sechſer
und iſt auch der Groſchen, auf Danzigeriſch „das Dittchen”, nur
Scheidemünze. Und Scheidemünze unterſcheidet ſich von den
größeren Werten dadurch, daß ſie nicht aus Gold, daß ſie
über=
haupt nicht aus irgendeinem, ſogenannten edlen Metall
herge=
ſtellt iſt. Woraus zu entnehmen iſt, daß ſie eben deshalb „
Scheide=
münze” heißt. Alſo deutet auch der goldene Glanz dieſer neuen
Münzen durchaus nicht auf den berühmten Silberſtreifen am
Horizont, von dem um ſo mehr geſprochen wird, je
ausſichts=
loſer es iſt, ihn in abſehbarer Zeit zu Geſicht zu bekommen. In
Danzig faſt noch mehr als anderswo.
Einen ſah ich neulich am Strande des ſchönen Danziger
Seebades Heubude, der warf einen dieſer neuen Sechſer in die
See. Ja, er warf eine Flunder in die See, um feſtzuſtellen, ob
ſie ſchwimmen würde. Aber ſie ſchwamm nicht —
aluminium=
bronzene Flundern ſchwimmen ebenſo wenig wie bleierne
Enten. Die Flunder ſank ſehr raſch und ſchnell auf den
Meeresgrund, und ſie wäre ertrunken, wenn ſie eine richtige
Flunder geweſen wäre. Aber nein —, was ſage ich; gerade
dann wäre ſie natürlich nicht ertrunken. Jetzt aber, ja, jetzt
mußte jener Unbekannte am Heubuder Strand nach ſeinen
Sechſer tauchen. Um ihn wiederzuhaben. Wenn ſein Beiſpiel
ſich einbürgert, wenn es Schule macht, dann wird man bald von
den Danziger Flundertauchern ebenſo abenteuerliche Geſchichten
zu erzählen wiſſen wie von den Perlentauchern der
Südſee=
inſeln.
Mannigfach ſind die Vorſtellungsmöglichkeiten, die ſich mit
dieſer Münze verbinden. Eine richtige Flunder, die kann nicht
im Waſſer erſaufen, denn ſie iſt ein Fiſch. Dieſe Flunder, die
kann man verſaufen, was man wieder mit einer richten Flunder
nicht tun kann. Die kann man höchſtens eſſen. Aber die Zeiten
ind nicht ſo, auch in Danzig ſind ſie nicht ſo, in Danzig am
allerwenigſten, daß man viele Flundern verſaufen wird. Man
wird ſie höchſtens eſſen, auf Umwegen natürlich, indem man
ſie in richtige Flundern eintauſcht.
Schwer vorſtellbar, daß auch das neue Fünfpfennig=Stück
„geprägt” worden iſt. Denn was aus der Prägmaſchine kommt,
das iſt vom Prägeſtempel flach geſchlagen. Wozu aber ſoll man
eine Flunder flach preſſen — da ſie doch ohnehin ſo erſtaunlick
flach iſt?
Was nun der Zehner, das Dittchen, den Pomuchl
langt — zu ihm ſind die Beziehungen Danzigs beſonder
Weil er den Pomuchel — in gekochtem Zuſtande natamh
nicht nur ißt, ſondern weil er ſelbſt, der Danziger,
bereits hiſtoriſch gewordenen Anſchauung aller Nicht=2
ein „Pomuchelskopp” iſt. Weil er ſo dickköpfig iſt
Pomuchel. So dickköpfig, daß er ſich hartnäckig wein
Pomuchel Dorſch zu nennen, wie er ſonſt allgemein heßtein
o dickköpfig, daß er immer wieder behauptet, Danzig ſee?
bleibe deutſch, ſei immer deutſch geweſen — obgleich. üierem t.
lawiſchen Nachbarn ſich und aller Welt das Gegen Mkmiſche
zureden bemühen. Sie wiſſen es ſchon, warum — in
der Danziger weiß auch, warum, und läßt ſich gern 7 Auzw, erſat
ſchelten und läßt ſich gern als Pomuchelskopp verſp: Fe
Weil ihm im Unterbewußtſein ſo eine leiſe Vorſtellr M tät
daß dieſes Danzig vielleicht nicht mehr ein deutſches
Torp
Mter.
wäre, wenn ſeine Bürger weniger dickköpfig, wenicg / ene F=
ein
köpfig darauf beſtanden hätten, für alle Zukunft das zu Fpüing
was ſie feit Jahrhunderten geweſen waren.
Deshalb könnte dem neuen Danziger Groſchen vier fol
gar eine gewiſſe diplomatiſche Aufgabe eignen. Der MA
iſt ein grätiger Fiſch. Und wer ihn verſchlingen will,? Hd
Nroße
denke vorher, daß er ernſthaft Gefahr läuft, dabei en T,
ein
in die Luftröhre zu bekommen, an der er elendiglich
BDur
nimmt.
* Der falſch verſtandene wink.
Eiſche
Italieniſche Automobile zeichnen ſich durch länglich 74 zen echit
mat, italieniſche Herrenfahrer durch beiſpielloſe Wagm.2”
Dder
aus. Sie raſen mit 90 Stundenkilometern über zum —0-Aunlt
bildliche Autoſtraßen, aber auch über ſehr gefährliche Al.7)0un
Sie glauben dabei, ihre Wagen unbedingt in der Ges Purheſ
heben und widmen ſich außer der Steuerung auch noch Noſt En
Betätigungen. Ruht die eine Hand auf dem Steuertc”
Ds S
nan mit der anderen getroſt Butterbrote auspacken. SSce i.
lich kann man ſogar mit der einen Hand Zigareiten
einen, und Streichhölzer mit der anderen Hand aus
ren Taſche holen. Der Wagen läuft ſchon weiter: Mal.
in Gottes Hand und ſo Gott will, geſchieht nichts Scl
Ein Privatwagen raſt alſo in hölliſcher Fahrt 9
Fahrer ſteuert und umarmt gleichzeitig Fräulein Brau.
Ein Bäuerlein ſieht kopfſchüttelnd zu und ſchrei.
Sind Sie von Gott, Kerl! Wozu 9
vorſichtigen an:
den zwei Hände?!"
„Sie haben ſchon recht, „Onkelchen” erwidert der 80.
Vorbeifahren, „init einer Hand muß ich aber ſchließ!"
Wagen lenken!“
och, 31. Auguſt 1932
Behrwillen und Wehrmacht.
Frage des Umbaues der Reichsnegr.
Von
C. von Kügelgen.
mLauf der letzten Jahre, während eine vorbereitende
konferenz nach der anderen die klare Aufgabe der
verzerrte, ins Ausland kam, konnte hier auf den
ſtoßen: Deutſchland iſt gar nicht abgerüſtet. In
wie in Rumänien, in der Tſchechoſlowakei wie in
we dem Reiſenden verſichert, daß die Deutſchen dank
ßen techniſchen Können in der Lage ſeien, beim Aus=
Krieges in Kürze alle europäiſchen Gegner zu über=
Unzweifelhaft ſind dieſe Verſicherungen von leitender
wider beſſeres Wiſſen und Gewiſſen verbreitet
wor=
die eigene Abrüſtung zu rechtfertigen. Ebenſo wenig
can zu zweifeln, daß weite Schichten der Völker im
Weſten vom Weltkriege her eine ſo hohe Meinung
ſchen Können haben, daß ſie das Unmögliche für mög=
und dieſen bewußten Falſchmeldungen Glauben
von Intereſſe, daß gleich nach dem Abſchluß des
n iſchen Nichtangriffspaktes die Leningrader „Krasnaja
ais der Feder ihres militäriſchen Mitarbeiters
inen Artikel über die „Militäriſche Macht
Deutſch=
hngt, in dem alle die Lügenmeldungen über die deutſche
füt aufgenommen werden. Die deutſche Reichswehr
ſabrik hochqualifizierter Unteroffiziere und damit nur
ti, für eine Armee von 1—1½ Millionen Soldaten
hoalbmilitäriſchen Privatorganiſationen. An verſteckten
ſand ſelbſt ſchweren Geſchützen (2!) ſei kein Mangel.
ird das Märchen von der leichten Umſtellung der
ſerge in Bombenwerfer aufgewärmt, das bisher Patent
franzöſiſchen Militärflugmacht war. Es folgt der
uf die chemiſche Induſtrie Deutſchlands, die mit ihrer
tikation alle Nachbarn ſchlagen werde.
cheinlich will das Sowjetblatt mit dem Schreckgeſpenſt
eri Kriegsmacht Polen willfähriger machen, den Nicht=
54k
zu ratifizieren. Es iſt nicht lange her, daß von
ſer Seite behauptet wurde, die Hauptbaſis der deutſchen
beſonders auf dem Gebiet des Flugweſens, liege
Bkau. Man erſieht hieraus wie wenig das endgültige
Deutſche Reich ſich auf ſeine auswärtigen Freunde
huer hinaus ſind aber die fortgeſetzten falſchen
Be=
daß Deutſchland gar nicht abgerüſtet habe, auch für
d und beſonders für das Fühlen und Wollen des
eiVolkes, wie wir ſehen werden, keineswegs gleichgültig
ſem Tie Mehrheit der Deutſchen war nach dem
Zuſammen=
ugsmüde, kriegsfeindlich und ehrlich bereit, durch die
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 242 — Seite 3
Müſtung den Weltfrieden herbeizuführen. Dieſe Stim=
ju ſo ſtark, daß ſie trotz der ſchmerzlichen und zum Teil
utzen Zerſtörungen verbundenen Abrüſtung, trotz der
ſzuundenen Demütigungen und kleinlicher Schikanen der
umphierenden „Siegerſtaaten”, trotz ſchimpflicher
Kon=
m immer wiederkehrender Verleumdungen ſtandhielt.
Abrſtung wurde reſtlos durchgeführt, und Deutſchlands
ihnete nur mit friedlichen Mitteln. Es gab eine Zeit,
ſazifismus in Deutſchland herrſchte und der
Wehr=
mten Schichten des deutſchen Volkes verloren gegangen
ſhn hatte ſeine Freude an allem, was der heroiſchen
artaheit Abbruch tat und den Militarismus herabſetzte.
Siegerſtaaten die verſprochene Abrüſtung damals in
geleitet, wäre dieſe Stimmung wahrſcheinlich in
Elud außerordentlich vertieft und gefeſtigt worden.
dott ſchon vor dem blamablen Zuſammenbruch der
Ab=
läee in „Genf legten der drohend emporwachſende
usärtel im Weſten und die raſtloſen Bemühungen zur
noch nicht dageweſener Kriegskräfte zu Waſſer, zu
in der Luft bei allen Nachbarn Deutſchland Zeugnis
ſeberzeugung ab, daß Deutſchlands Abrüſtung die
Macht des deutſchen Volkes nicht gebrochen habe.
An=
er ſteigenden Unſicherheit Deutſchlanos, hundertfach
ſbhn als die Unſicherheit des im Panzerkleide ruhenden,
älnlich nach Sicherheit rufenden Frankreich, mußte im
ſchän Volk der Wehrwille erwachen.
ſelegenheit, eine Periode kriegeriſchen Abbaues unter
Tſyk des deutſchen Beiſpiels herbeizuführen und die
ſer zm den Rieſenlaſten, doppelt ſchmerzhaft bei der
Wirt=
zu befreien, iſt verpaßt. Das Beiſpiel des
kriegs=
endt Frankreich und ſeiner Verbündeten mußte ſchließlich
die Uindensgläubigſten deutſchen Spießbürger wirken. Polens
bbeutus= und Kriegsgeſchrei mußten Abwehrgefühle im
ſtiſcht wecken. Die langjährige Abrüſtungsſatire war ein
llauteer Anſchauungsunterricht für die Stärkung des
Wehr=
ſie Erfolge der jungen Türkei, die von Polen, Litauen
Feſn glänzend gelieferten Beweiſe für den Standpunkt:
lgt vor Recht! mußten die begeiſterten Verfechter des
Nerltudes, Völkerfriedens und der internationalen
Gerech=
leit ymer weiter zurückdrängen.
So iſt der Wehrwillen im deutſchen Volk von Jahr zu
Jahr wieder gewachſen. Die Jugendbewegung und die Bünde,
die großen nationalen Organiſationen des Wehrgedankens, wie
der Stahlhelm, und die nationalen Parteien, haben den
Wehr=
willen bewußt gepflegt und in immer neue Schichten des Volkes
getragen. Zuletzt hat dieſer Wille in den Sturmabteilungen der
Nationalſozialiſtiſchen Partei machtvollen Ausdruck gefunden.
Das deutſche Volk iſt wieder wehrhaft. Und damit hat es
die wichtigſte Grundlage einer jeden Landesverteidigung neu
geſchaffen. Denn trotz aller modernen Technik kommt es jetzt,
wie zu allen Zeiten, noch mehr auf den Träger der Waffe als
auf die Waffe an. Wenn kein Wehrwillen vorhanden iſt, hilft
auch die beſte Ausrüſtung nichts. Iſt aber das Volk
wehr=
fähig, wird es ſich auch ſchließlich die notwendigen Waffen
ſchaffen.
In den letzten Tagen haben die franzöſiſche und engliſche
Preſſe Gerüchte über deutſch=franzöſiſche Verhandlungen zwecks
Abänderung des die deutſche Abrüſtung betreffenden Teiles
des Verſailler Vertrages gebracht. Es erfolgte dann eine, wohl
von der United Preß zuſammengeſtellte Widerrufung dieſer
Gerüchte, wobei aber Verhandlungen über die Dauer der Dienſt=
zeit bei der Reichswehr und die Umorganiſation der Bewaffnung
in Ausſicht geſtellt wurden, ſobald die Regierungsverhältniſſe
in Deutſchland geklärt ſeien. Man kann zu dieſen ausländiſchen
Gerüchten und Widerrufen nur ſagen, daß der deutſche
Stand=
punkt nach der Erklärung in Genf und der Rede des
Reichs=
wehrminiſters völlig klar iſt. Wie es in der Hand der
kriege=
riſchen Nachbarn gelegen hat, den Wehrwillen des deutſchen
Volkes zu wecken, ſo liegt es auch jetzt in ihrer Hand, auf den
Umbau der deutſchen Wehrkraft einzuwirken. Deutſchland hat
ſich zu dem im Grunde ſelbſtverſtändlichen Gedanken aller
ſouveränen Staaten, dem der Gleichberechtigung, bekannt. Wenn
die anderen nicht die vertraglich verſprochene Abrüſtung nach
dem Muſter der Deutſchland auferlegten Abrüſtung bei ſich
durchführen, dann nimmt Deutſchland das Recht für ſich in
Au=
ſpruch, auch ſeine Militärmacht nach dem Muſter der heute
gültigen Grundſätze bei ſich durchzuführen. Der Standpunkt
der Gleichberechtigung wird von Deutſchland nie aufgegeben
werden. Danach muß dem einen erlaubt ſein, was den anderen
erlaubt iſt, und was dem einen verboten iſt, auch den anderen
verboten ſein.
Um ſo mehr drängt die Aufgabe, endlich in der Abrüſtung
von Phraſen zu Taten überzugehen.
Preußen=Landtag gegen Reichsregierung.
Eine Erklärung der früheren preußiſchen Skaaksregierung zu den Vorgängen des 20. Juli. — Prokeſt des
Landkagspräſidenken gegen Papen und Bracht. — Nakionalſozialiſtiſche Warnung vor einem „Skaaksſtreich”
Preußen Landtag
bis Mikke Sepkember verkagt.
* Berlin, 30. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Am gleichen Tage wie der Reichstag hat auch der preußiſche
Landtag getagt, der mit einer Erklärung des Abg.
Dr. Hirthſiefer (Ztr.) begann die dieſer im Namen der
früheren preußiſchen Staatsregierung abgab.
In der Erklärung gab Hirthſiefer eine Schilderung der
Vor=
gänge des 20. Juli, die zur gewaltſamen Abſetzung der
preußi=
ſchen Regierung Braun=Severing geführt haben. Die
Staats=
miniſter behielten ſich ausdrücklich die Befugniſſe vor, die ihnen
als Miniſter gegenüber dem Landtag und dem Reichsrat
zu=
ſtänden. In der Erklärung wird dann beſonders noch betont,
daß die Reichsregierung für ihr Vorgehen gegen die preußiſche
Staatsregierung eine ſtichhaltige Erklärung nicht abgegeben habe.
Die Abſetzung der Miniſter und gar ſolcher Miniſter, die mit
den in Frage ſtehenden Reſſorts gar nichts zu tun gehabt hätten,
ſtehe unter dieſen Umſtänden mit der Reichsverfaſſung nicht in
Einklang. Bevor das Haus in die Ausſprache einging, legte der
Landiagspräſidenk Kerrl
Verwahrung gegen die ihm von Reichskommiſſar bekannt
gegebene Auffaſſung ein, daß die kommiſſariſche preußiſche
Regie=
rung dem Landtag nicht verantwortlich ſei und vor ihm nicht
zu erſcheinen habe. Die preußiſche kommiſſariſche Regierung
müſſe ſich auf die Wiederherſtellung von Ruhe und Ordnung
beſchränken, und dürfe den Landtag nicht in Fragen ausſchalten,
in denen die Intereſſen des preußiſchen Preſtiges berührt
würden. Er lege ſchärfſten Proteſt dagegen ein und warne die
Regierung, ihr Vorhaben durchzuführen. Im Verlauf der
Aus=
ſprache hat dann der Abg. Kuhe (NSDAP.) einen
ſcharfen Angriff gegen die Regierung Papen
geritten, wobei es auch zu Entgleiſungen gegen Hindenburg
kam. Er führte u. a. aus: Wenn behauptet worden ſei, man
würde ſich nicht ſcheuen, eine vom Landtag gewählte Regierung
wie das Kabinett Braun zu behandeln, ſo frage er, mit welcher
verfaſſungsmäßig beſtellten Macht Herr von Papen dann dieſe
Regierung beſeitigen wolle. (Zuruf: Reichswehr!) Daß unter
den Augen der Reichsregierung und unter Bezugnahme auf
eine ſehr hohe Stelle in Neudeck mit dem Staatsſtreich gedroht
werden könne, zeige, weſſen Herr Dr. Bracht und die ihm
nahe=
ſtehenden Kreiſe fähig ſeien. Mit ſchönen Reden, auch vor den
beſten witrſchaftlichen Bauern in Münſter (Heiterkeit) allein
ſchaffe man keine Beſſerung für die bäuerlichen und arbeitenden
Maſſen. Der Kampf der Nationalſozialiſten in Preußen ſei
nicht deshalb geführt worden, damit an die Stelle der Schwarz=
Roten Regierung nur ein Reichskommiſſar geſetzt werde, der
dem Landtag nicht verantwortlich ſei. Dr. Bracht ſei einer
ge=
wiſſen Preſſe zum Opfer gefallen, die den Sozialismus aus
der nationalen Bewegung glaubte ſtreichen zu können. Eine
Diktatur, die ſich auf Bajonette ſtütze, ſei eine Diktatur in den
luftleren Raum . . . Der Beamte, der Leuten folge, die die Ver=
faſſung außer Kraft ſetzten, breche ſeinen Eid, den er ſeinem
Volke geſchworen habe. Man könne nicht hinter jeden
Steuer=
zahler ein Bajonett ſtellen. Die deutſche Jugend habe nicht
darum ihre Beſten hergegeben, daß die NSDAP. einen kalten
Staatsſtreich dulde, der das deutſche Schickſal auf ein totes Gleis
ſchiebe. Die NSDAP. werde, was an ihr liege, dazu beitragen,
eine verfaſſungsmäßige Regierung in Preußen zuſtande zu
bringen.
Die Nationalſozialiſten haben dieſer Rede wiederholt
ſtürmi=
ſchen Beifall geſpendet. Leider wird auch dieſe Rede nicht zu einer
Verſtändigung zwiſchen dem Reichspräſidenten und der großen
vaterländiſchen Bewegung beitragen. Es iſt anzunehmen, daß dieſe
Rede in Neudeck nicht ohne Eindruck bleiben wird.
Um unſerer Chroniſtenpflicht völlig zu genügen, möchten wir
übrigens ein Gerücht verzeichnen. Danach ſeien ſehr ſtarke
Kräfte am Werk, dem gegenwärkigen poliliſchen
Gekriebe ein Ende zu machen
und dafür zu ſorgen, daß alle chriſtlichen, aufbauwilligen Elemente
des Staates ſich ſchließlich doch dem Präſidialkabinett zur
Ver=
fügung ſtellen. Ob dieſe Kräfte ſchon in abſehbarer Zeit
erfolg=
reiche Arbeit leiſten werden, bleibt abzuwarten. Man glaubt aber,
daß der Eſſener Katholikentag in dieſer Beziehung
Ueberraſchun=
gen bringen kann, weil die Rede Papens in Münſter in
kirchlich=
einflußreichen Kreiſen einen außerordentlich guten Eindruck
hin=
terlaſſen hat. Möglich iſt es, daß der Reichskanzler von Papen
die ſich ihm hier bietende Gelegenheit benutzen wird, um dem
Spiel der politiſchen Kräfte einen völlig neuen Stempel
aufzu=
drücken.
Im Reichstag verlautet am Dienstag in ſpäter Abendſtunde,
daß es wahrſcheinlich überhaupt nicht zu einer Reiſe des
Reichs=
tagspräſidiums nach Neudeck kommen wird, weil ſich der Urlaub
des Reichspräſidenten allmählich ſeinem Ende nähert. Es iſt alſo
nicht ausgeſchloſſen, daß der Reichspräſident auf die telegraphiſche
Anfrage des Reichstagspräſidiums eine entſprechende Antwort
geben wird, ſich ſo lange zu gedulden, bis er wieder in Berlin
iſt. Zu erwähnen iſt noch, daß ſich der preußiſche Landtag
bis zum 21. September vertagt hat.
Keine Sihung des Rechtspflege=-
Unkerſuchungs=
ausſchuſſes in Beuthen.
Berlin, 30. Auguſt.
Der Vorſitzende des Rechtspflege=Unterſuchungsausſchuſſes des
Preußiſchen Landtages, Freisler (NS.) hat dem Aelteſtenrat
mit=
geteilt, daß die am 2. und 3. September in Ausſicht genommene
Beratung des Rechtspflege=Unterſuchungsausſchuſſes in Beuthen,
der das Beuthener Urteil nachprüfen ſollte, nicht ſtattfinden wird.
Die Angelegenheit iſt deshalb im Aelteſtenrat nicht erörtert
wor=
den, wie beabſichtigt worden war.
47
i4 ſenſakionellſte Kriegsmaſchine‟
Einer Zeitungsmeldung zufolge ſoll der
amerikaniſche Ingenieur Barlow eine
ſenſa=
tionelle Kriegsmaſchine erfunden haben.
ſtende Torpedo. — Fernlenkbare Kriegsmaſchinen.
Altes und Neues.
iſerem techniſchen Mitarbeiter wird uns geſchrieben:
mkaniſche Ingenieur Barlow, der eine ſenſationelle
nhine erfunden haben will, iſt in der Kriegstechnik
annter. Er hat einen Namen als Erfinder und ſchon
ege den Amerikanern hervorragende Dienſte geleiſtet.
bttätigkeitsfeld ſind die Bomben, die nach ſeiner
An=
in einem Zukunftskriege die Entſcheidung haben
5eine Erfindung ſind die ſogenannten tiefen Bomben
pfung der Unterſeeboote. Auch ſeine neue Erfindung
Zmbenflugzeug, das allerdings nicht mit Menſchen
be=
ſoll, ſondern drahtlos gelenkt werden wird. Die
Lenkung von Schiffen, Flugzeugen und Torpedos hat
ſie große Vollkommenheit erreicht. Das erſte drahtloſe
ſte ein deutſcher Lehrer erfunden. Es fuhr auf dem
und wurde mit Hilfe von drahtloſen Wellen gelenkt.
hchkriegszeit iſt dieſe Technik ſehr erheblich verbeſſert
eutſche drahtlos lenkbare Zielſchiff „Zähringen” war
ſrwerk auf dieſem Gebiete.‟ Die Einzelheiten dieſes
unden Schiffes ſind bekannt. Man konnte von einem
Hiff oder vom Lande aus die „Zähringen” nach jedem
Punkte lenken, konnte alle notwendigen Manöver
aus=
mn im Innern des Schiffes, das vor ungefähr zwei
Wem urch einen Brand teilweiſe zerſtört wurde, befand ſich
Drioſer Empfänger, mit deſſen Hilfe durch Stromſtöße
Bei Pung des Schiffes in jeder Richtung beeinflußt werden
Ee=Aſuch drahtlos lenkbare Torpedos und Flugzeuge ſind
1SAhgut worden. Die ſenſationelle Kriegsmaſchine von
on2t ein Torpedo, das durch die Luft abgeſchoſſen und
9 Zelenkt werden kann. Seine Vorzüge ſollen vor allen
gene” der Ladung mit einem Sprengſtoff von unerhörter
Behen. Dieſe fliegenden Torpedos werden ſchon ſeit
Nre eit als eine Zukunftswaffe angeſehen. Sie haben den
Beud Drxug, daß ſie ihre zerſtörenden Wirkungen ausüben,
AKLeben einer Beſatzung zu gefährden.
De=kachteile beſtehen darin, daß 9. Lenkbarkeit bisher noch
maich war. Es war durchaus „icht ſicher, daß das flie=
2e Abedo das gewünſchte Ziel erreichte. Auch ſind Ver=
Mer die Barlow ſelbſt ausgeführt hat, nur über ver=
hältnismäßig kurze Strecken geflogen. Alle Einzelheiten über
dieſe Erfindungen werden von den einzelnen Heeresleitungen,
die ſie erpoben, im allgemeinen geheim gehalten, ſo daß es ſchwer
iſt, ſich von dem augenblicklichen Stand der Dinge ein Bild zu
machen. Nach den ſenſationellen Meldungen der Amerikaner
ſcheint es allerdings, als ob es dem Ingenieur Barlow gelungen
ſei, alle Mängel dieſes fernlenkbaren fliegenden Torpedos zu
beſei=
tigen. Trotzdem iſt aber das fernlenkbare fliegende Torpedo kaum
eine ſo ſenſationelle Kriegsmaſchine, wie Barlow meint, denn
es gibt Mittel und Wege, auch dieſes Torpedo außer Kraft zu
ſetzen, bzw. nach anderen Orten zu lenken. Es müßten zuerſt
Sicherheiten geſchaffen werden, daß das Torpedo tatſächlich allen
Weiſungen folgt, die mit Hilfe der drahtloſen Wellen von dem
Abſender aus ergehen. Aber auch dann wird ſeine Bedeutung
nicht erheblich größer ſein, als die der großen Bombenflugzeuge
die heute ſchon mit ungeheurer Geſchwindigkeit durch die Luft
raſen und in kurzer Zeit feindliche Städte bedrohen können,
ohne das hier die Fehler der drahtlos lenkbaren Flugzeuge
wirkſam werden.
Die Senſation, von der die amerikaniſchen Blätter berichten,
ſind offenbar rein techniſcher Art, erſtreckt ſich aber nicht auf
die Furchtbarkeit der Kriegswaffe.
Guſtav Gleichen.
* Das Lächeln des „Chinchillal-Girls”
Die größte Pelzſammlung der Welt zuſammengeſtohlen.
(Ein Verbrechergirl, das nur Pelze ſtahl. — 125 Pelze für alle
Zwecke. — Die „Mottenkammer” des Chinchilla=Girls.)
Eine „Pelzmonomanin” nannte der gerichtliche
Sachverſtän=
dige in einer Verhandlung vor einem New Yorker Gericht die
ſchöne Verbrecherin Ellie Jackſon, die in der Unterwelt unter dem
Namen „Chinchilla=Girl” bekannt iſt. Dieſer Spitzname rührt
da=
her, daß die junge Verbrecherin Chinchilla=Pelze über alles in der
Welt liebt und zu jeder Tageszeit trägt, ja, ſogar dann, wenn ſie
auf Raub ausging. Dieſe Pelzleidenſchaft hat ſie auch zum
Ver=
brechen getrieben, da ſie nur auf dieſe Weiſe ihre Liebhaberei
befriedigen konnte. Wo in einer Auslage eines Pelzgeſchäftes ein
Chinchillapelz lag, wußte das Chinchilla=Girl davon und machte
Anſtalten, ſich des koſtbaren Stückes zu bemächtigen. Der
Chin=
chilla „ſteht” ihr nämlich mit ſeinem ſilbernen Seidenglanz gut zu
Geſicht. Außerdem hat ſie — wie ſie vor Gericht erklärte —
gerade=
zu eine perverſe Neigung, über die Seidenhaare dieſes koſtbaren
heute ſehr ſelten gewordenen Pelzes langſam zu ſtreichen. Darum
konnte ſie von dieſen Pelzen gar nicht genug bekommen, und als
man ſie verhaftete, fand man bei ihr nicht weniger als 17 der=
artige Pelze, Muffen und Kragen. Da ſie ſich in der Oeffentlichkeit
faſt nur in Chinchilla zeigte, hieß ſie das „Chinchilla=Girl”. Aber
auch andere koſtbare Pelze verſchmähte dieſe ſonderbare
Speziali=
ſtin nicht. Seal, Biſam, Marder, Skunks, Otter, Nerz und Zobel
wurden bei ihr in Unmengen gefunden. Sie beſaß die größte
Pelzſammlung der Welt, die je zuſammengeſtohlen wurde.
Insge=
ſamt fand man ungefähr 125 verſchiedene Pelze in allen möglichen
Verarbeitungen. Sogar Pelzſtrümpfe beſaß ſie. Sie hielt ihre
Koſtbarkeiten gut verwahrt in einem beſonderen Zimmer, das
ge=
radezu in wiſſenſchaftlicher Weiſe als „Mottenkammer”
eingerich=
tet worden war. Ihre Genoſſen hatten ihr das Zimmer hergeſtellt,
damit nicht die Motten die ſeltenen Schätze auffreſſen. Trotz der
zahlreichen Verbrechen war es nicht möglich, das Chinchilla=Girl
zu ertappen. Die ſchöne und elegante Ellie kam in die Pelzgeſchäfte
und verſtand es, die Verkäufer durch ihr beſtrickendes Lächenl zu
bezaubern. Erſt nachher merkte man, daß das „Chinchilla=Girl” an
der Arbeit geweſen war. Schließlich wurden viele Damen, die ein
bezauberndes Lächeln an ſich hatten, verdächtigt, daß ſie mit den
Einbrüchen zu tun hätten, denn alle Verkäufer ſprachen nur von
dem bezaubernden Lächeln der Pelzdiebin. Schließlich wurde die
ſchöne Ellie ein Opfer ihres ſchlechten Gedächtniſſes. Sie hatte in
einem Geſchäft auf dem Broadway einen prächtigen Chinchilla=
Schal geſtohlen, drei Monate ſpäter wollte ſie ſich eine kleine
Zobelgarnitur aneignen, die ihr gut gefallen hatte und ſie
be=
ſuchte zu dieſem Zwecke wieder die gleiche Firma. Man erkannte
hier den Chinchilla=Schal und das berühmte Lächeln und
benach=
richtigte unauffällig die Polizei. Mehrere Detektive gingen ihr
nach und ſtellten auf dieſe Weiſe feſt, wo die lang geſuchte
Ein=
brecherin wohnte. Das große Lager koſtbarer Pelze, das ſie in dem
Kellerzimmer des Hauſes fanden, war geeignet, die Verbrecherin
zu überführen und alles Leugnen nutzlos zu machen. Der größte
Teil der Pelze konnte den Geſchäften wieder zurückgegeben
wer=
den, da faſt in allen Pelzen noch die Firma ſtand, bei der ſie
ge=
ſtohlen worden waren.
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Darmſtadt, den 29. Auguſt 1932.
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Die Beerdigung findet am
Donnerstag, den 1. Sept. 1932.
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iſt heute früh ſchnell und unerwartet im 69,
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jahr von uns geſchieden.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
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Weiterſtadt, den 30, Auguſt 1932.
Taunusſtraße 25.
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Beerdigung findet Donnerstag, nachmittags 4 Uhr,
vom Sterbehaus aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme bei dem
Heimgange unſeres lieben Mütterchens
Margarete Werner Wwe.
geb. Schäfer
ſagen wir auf dieſem Wege herzlichen Dank.
Insbeſondere danken wir Herin Pfarrer Dr. Bergér
für ſeine troſtreichen Worte, ſowie für die ſchönen
Blumenſpenden.
In ſtiller Trauer:
Karl Werner und Frau
Lina, geb. Petri.
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, 31. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 242 — Seite 5
Alus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1932.
Noklage hinker der Tür.
Ein wenig geſchickte Regie!
tung klingelt um 6. Das Weißbrot um 7. Der Milch=
Und um 9 Uhr beginnen die Bettler
ſünsdauer im Läuten und Klopfen wird fortan bis zum
noch von der Stimmſtärke der Hofſanger übertroffen
Fenſter und Mittagsruhe beherrſchen, wie die andere
Türen und Sicherheit beherrſcht.
ſtaatlich anerkannten Notlage weiteſter Volkskreiſe,
ſich die Juſtiz im Urteil als ſtrafmildernd ſpricht (
wo=
us menſchlichen Gründen gewiß nichts ſagen läßt)
Geldſtücke in die aufgehaltenen Hüte der Bettler und
je biederer die Hausfrau iſt, deſto mehr Tränen läßt
oſchen nachfallen, weil eben ihr Mitgefühl mit den
ar zu arg iſt.”
wie ſteht es mit denen, die weder betteln noch
36, in Worten: von ſechsundreißig Mark im Monate
beißt: noch nicht einmal die Miete bezahlen können
ſiaxtoffeln und nichts als Kartoffeln eſſen.
t es mit den Witwen ohne Penſion
eicht einmal mehr am ſprichwörtlichen Hungertuche nagen
eil das Leinen längſt für Hemden draufging) aber
die blutleeren Lippen durchbeißen würden, ehe ſie
bet=
odyadren Kindern keine anſtändige Erziehung zuteil werden
eeht es mit den Vertretern?
ag für Tag die Muſterkoffer treppauf und treppab
euind am Monatsende noch nicht einmal die
abgelaufe=
huohlen verdienten.
ſeht es mit den Studenten und mit den Studentinnen?
nachts als Packer und Kofferträger und
Rund=
gendwo finden, und die morgens um Uhr — wenn
ger ſich noch zweimal umdrehen können — ſchon wieder
ſtürzen.
t es mit den Kaufleuten?
u 40 abgebaut werden und um 20 ſich die Bücher zur
erlpüng nicht allein am Munde abſparen — denn dazu
ge=
ſchder „Luxus” von Rauchen und Bier —, ſondern viel
leich am Magen, weil darunter alles fällt, von der
im Frühſtück bis zur Wurſt am Abend
wie ſteht es im Gegenſatz zu der Notlage vor der
mmer lauter und rückſichtsloſer klingelt und ſchon auf
iſſt es Richters pocht: Achtung, niſcht zu machen, wir ſind
wie ſteht es mit der Notlage hinter der Tür?
ſtſ9 Notlage erſt eine wirkliche und verdient unſer
Mit=
zmſie vor den Strafrichter kommt, oder ſollten wir wieder
üb gehen, weniger Tränen über die Hofſänger
auszuſchut=
aßürber die Hand denen hinzuhalten, deren Leib wir nicht
har ſich nicht an unſere Türen drückt und drängt und
w in fremde Wohnungen bricht, ſondern den
unauf=
uleg des Stolzes und der Ehrlichkeit geht.
im dramatiſchen Selbſtmorde als denn im höchſt
mtid effektloſen Hungertode endet?!
ſnih vermelden die Lieder und wehleidigen Feuilletons
udenen, die ſtarben, wie das Geſetz befahl. denn da ſie
ch ſſin bleiben ſie ſtolz, und da ſie beides zuſammen ſind, ſind
uundern, um einſehen zu können, daß ihrer Armut weiter
fill als ein wenig geſchickte — Regie.
emta wurde am 25. Auguſt der Polizeihauptwachtmeiſter
bruſce Emil Beyer zu Viernheim unter Berufung in das
thältnis zum Polizeihauptwachtmeiſter, mit Wirkung
ätember 1932.
taandsverſetzungen. Auf Grund des Geſetzes über die
ge der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember
gBl. S. 509 und 511), in der Faſſung des Geſetzes vom
925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt am 1. Oktober 1932 in den
ſtall er Landgerichtsdirektor beim Landgericht der Provinz
znzu Gießen Richard Schudt. — Am 25. Auguſt 1932
dert firſter Heinrich Ludwig Rühl zu Lorſch auf Grund des
dest ſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom
in. 19. Dezember 1923, in Verbindung mit Artikel 2 des
hes zür die Einſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und
Aenchung des heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober
vaun. Oktober 1932 an in den Ruheſtand.
Hamipsverkehr mit Braſilien. Der Deutſche Generalkonſul
ſorty llegre, Herr Dr. Walbeck, hält am Donnerstag,
15 keptember 1932 bei der Außenhandelsſtelle für das
ſ=Aungebiet. Frankfurt a M., Börſe, Sprechſtunden über
wirtraftlichen Verhältniſſe in ſeinem Amtsbezirk ab. Firmen.
an die Sprechſtunden teilnehmen wollen, werden gebeten, ſich
zum September d. J. bei der Außenhandelsſtelle für das
Längebiet, Frankfurt a M., Börſe, anzumelden, damit
Veitung der Beſucher auf die zur Verfügung ſtehende Zeit
ſindsrann.
— lue Mieter. Heute, am 1. September 1932, ſind es 25
re, i00 die Familie Johann Elzer, Schuhmachermeiſter, bei
Lansr7 Hauſe Alexanderſtraße 18 wohnt.
Heſſſts Landestheater. In der Spielzeit 1932/33 ſind am
ſche4 Landestheater zunächſt vorgeſehen; im Schauſpiel:
Maximilian” von Werfel. „Das Konzert” von Bahr,
von Sternheim. „Dantons Tod” von Büchner
ar” von Shakeſpeare. „Ende des reichen Mannes”
Hollander (Uraufführung), „Der zerbrochene Krug”
„Agnes Bernauer” von Hebbel. Der Londoner
ver=
in der Bearbeitung von Kamnitzer. „Vor Sonnen=
und „Die Jungfrau von Biſchofsberg” von Gerhart
„Die gute Zeit” von Ernſt Barlach, „Automaten=
Anna Smeyner, „Jans Weihnachtshündchen”, von
ührung als Weihnachtsſtück). Die Oper wird
(Urauff
kavalier” von Strauß beginnen. Dann ſoll „Madame
von Puccini und „Eugen Onegin” von Tſchaikowſky
Kleine Haus wird mit dem „Barbier von Sevilla”
eröffnet. Ferner werden erſcheinen: „Die luſtigen
Windſor” von Nicolai die Operette „Giroflé=Giroflä‟
Der Jahrmarkt von Sorotſchintzy” von Mouſſorgsky
te Witwe” von Woff=Ferari. „Gianni Schicchi” und
von Puccini. Aus Anlaß des 50 Todestages von
ſtgner, der in dieſe Spielzeit fällt, iſt eine völlige
neuerung von Richard Wagners „Ring des
Nibelun=
die mit „Rheingold” beginnt.
kufsorganiaſtion evangeliſcher Hausangeſtellten. Wir
Hausfrauen noch einmal auf den Vortrag am Don=
1. September, abends, im Gemeindehaus
ße aufmerkſam. Frau Prof. Heräus=Offenbach wird
eutſche Frau und die deutſche Wirtſchaft” ſprechen, und
Hausfrauen, uns dieſen Abend ihre Hausangeſtellten
Die Hausangeſtellten der Gemeindevereine ſeien noch
ieſem Vortrag eingeladen.
tehrsunfall. Geſtern nachmittag. 14.40 Uhr, ſtieß auf
ſich=Ebert=Platz eine Straßenbahn mit einem Auto zu=
Perſonen erlitten nur leichte Verletzungen, dagegen
ſinter Teil des Autos ſtark demoliert. Die Schuldfrage
geklärt.
* Die Sonnenfinſternis im Fernſeher.
Mik Luftſchiff „Akron” oder Flugzeugen. — Die Sonnenfinſternis=Expedikion im Eismeet.
Die Bildüberkragung erſekzt nicht Forſchung.
Wie das Bild der „Finſkernis”
durch Bernſeher der Welk gezeigl wird.
Die einzige totale Sonnenfinſternis dieſes Jahres, die am
31. Auguſt ſtattfindet, bringt vorausſichtlich auch eine techniſche
Senſation, nämlich die erſte Uebertragung des himmliſchen
Schau=
ſpiels durch den Fernſeher. Die Sonnenfinſternis kann vom
Süd=
lichen Eismeer bis zum Indiſchen Archipel (im nördlichen Aſien,
Polargebiet, Nord= und Mittelamerika) geſichtet werden. Sie
dauert von 18 Uhr 45 Minuten bis 23 Uhr 22 Minuten.
Die Beobachtungsdauer der Totalität wird ungefähr
einein=
halb Minuten betragen. Profeſſor Dr. Caldwell, der
be=
kannte amerikaniſche Aſtronom, iſt der Vorſitzende der
Sonnen=
finſternis=Kommiſſion, die die Vorbereitungen für die
Durchfüh=
rung der Expedition zu treffen hatte. Bei dieſer Expedition wird
zum erſten Male ein Fernſeh=Sender in Tätigkeit ſein, um
mög=
lichſt der ganzen Welt ein Bild von der Finſternis zu vermitteln.
Die allmähliche Verfinſterung der Sonnenſcheibe durch den Mond
wird ſich im Fernſeher ebenſo gut aufnehmen laſſen, wie die
Licht=
fackeln und Protuberanzen, die nach der Verfinſterung der Sonne
an ihren Rändern emporzüngeln. Auch die ſogenannte Korona
wird ein gutes Objekt für den Fernſeher ſein. Der Sender wird
in einem Luftfahrzeug untergebracht ſein, mit dem man die
Fin=
ſternis im Falle ſchlechten Wetters beobachten will. Ob das
ame=
rikaniſche Zeppelinluftſchiff oder ein Flugzeug in Frage kommt,
iſt noch nicht bekannt gegeben worden. Die Beobachtungen werden
ſich aber eines Luftfahrzeuges bedienen, damit unter allen
Um=
ſtänden Ergebniſſe zutage gefördert werden, was bisher
bekannt=
lich bei bedecktem Himmel nicht möglich war. Die Amerikaner
ver=
ſprechen ſich von der Uebertragung der Finſternis durch den
Fern=
ſehſender eine techniſche Weltſenſation. Es fragt ſich allerdings, wie
weit die Sender reichen werden, da die Ultrakurzwellen, die zur
Verwendung kommen ſollen, nicht eine ſehr große Reichweite
haben. In einem großen Umkreis wird allerdings das Bild der
Finſternis in Fernſeher erblickt werden können.
So werden an dieſem himmliſchen Schauſpiel auch Menſchen
teilnehmen können, die nicht im Sichtbarkeitsgebiete liegen.
Wiſſenſchaftliche Bedeutung dürfte aber dieſe Fernſehſendung auch
dann nicht viel haben, wenn ſie gut gelingen ſollte, denn die
wiſ=
ſenſchaftlichen Beſtrebungen bei der Beobachtung einer
Sonnen=
finſternis haben photographiſche und ſpektrographiſche Aufnahmen
zur Grundlage. Es handelt ſich darum, die Ablenkung der
Licht=
ſtrahlen feſtzuſtellen und ſpektrographiſche Unterſuchungen
anzu=
ſtellen, die nur an Ort und Stelle und direkt durchgeführt werden
können. Der Fernſeher wird niemals die koſtſpieligen
Sonnen=
finſternis=Expeditionen erſetzen können, wie man in Amerika ſchon
träumte. Techniſche Schwierigkeiten der Uebertragung durch den
Fernſeher dürften ſich kaum ergeben, denn heute iſt der Fernſeher
ſchon ſo weit durchgebildet, daß derartig kleine und einfache Bilder
leicht übertragen werden können.
Es wird ſicherlich ſehr reizvoll ſein, auf der weißen Scheibe des
Fernſeh=Empfängers den Ablauf der Verfinſterung des
Tages=
geſtirns beobachten zu können, ohne erſt lange Reiſen antreten zu
müſſen, aber die Befriedigung dieſes techniſchen Ehrgeizes dürfte
der einzige wahrnehmbare Erfolg der Fernſehſendung ſein. Die
Gelehrten werden ohne Rückſicht darauf ihre Arbeiten wie in
an=
deren Jahren durchführen, um die wenigen Sekunden, die ihnen
das Schickſal gönnt, nach allen Richtungen hin auszunutzen, die die
Forſchung kennt.
In dieſem Jahrhundert gibt es insgeſamt 80 totale
Sonnenfinſterniſſe, von denen allerdings nur zwei in
Deutſchland zu ſehen ſein werden, nämlich die vom 30. Juni 1954,
die in Oſtpreußen zu beobachten ſein wird und am 11. Auguſt
1999, die in Süddeutſchland von unſern Enkeln wird beſichtigt
werden können. Im übrigen iſt der Ausdruck Sonnenfinſternis
falſch. Er müßte richtig Erdfinſternis lauten, denn die Sonne wird
nur ſcheinbar bedeckt, in Wirklichkeit verfinſtert ſich der Teil der
Erde, der durch den Kern= oder Halbſchatten des Mondes geht.
Maſſenanſturm auf die Sonnenfinſternis
Neue Forſchungsmekhoden
bei der diesjährigen Sonnenfinſternis.
Die kommende totale Sonnenfinſternis am 31. Auguſt bringt
einen Maſſenanſturm von Forſchern nach Kanada. Engliſche,
ame=
rikaniſche, japaniſche und ruſſiſche wiſſenſchaftliche Expeditionen
werden auf den verſchiedenſten Orten, wo die Sonnenfinſternis gut
zu beobachten ſein wird, ihre Apparate bereithalten, um die
weni=
gen Minuten, die ihnen zur Verfügung ſtehen, auszunutzen. Die
Sternwarte von Greenwich hat ihre Station im kanadiſchen Dorf
Parent. Südlich davon werden die Amerikaner und Japaner ihre
Forſchungen aufnehmen, und die Expedition von Cambridge wird
in der Nähe von Montreal photographieren, meſſen und
Fernſeh=
übertragungen veranſtalten. Bei dieſer Sonnenfinſternis werden
vorausſichtlich einige neue Arbeitsmethoden angewendet werden,
um einen Einblick in das Weſen der Sonne zu erhalten. Die
Photographien der Sonnenkorona ſind bekanntlich von größter
Wichtigkeit. Die Sonnenkorona zeigt ſich bei der verfinſterten
Sonne in voller Pracht. Es iſt ein matter, ſilberglänzender
Licht=
kranz, aus dem häufig ſehr große Flammen emporzüngeln und in
ungeheure Weiten des Weltenraumes gelangen.
Die Sonnenkorona hat nicht zu allen Zeiten und bei allen
Finſterniſſen den gleichen Charakter, ſondern fällt verſchiedenartig
aus. Nun iſt vor einiger Zeit eine Erfindung gemacht worden,
die Sonnenkorona auch bei Tageslicht zu photographieren. Früher
war das nicht möglich, da die photographiſchen Platten nicht die
ſpezifiſche Eignung beſaßen, die Karona feſtzuhalten, denn dieſe
iſt bei Tageslicht genau ſo hell, wie der Himmel ſelbſt. Ein großer
Teil des Lichtes der Korona liegt aber im Ultrarot, und beſonders
für die Wellenlänge 8500 bis 9500 iſt ſie ungefähr 2 Prozent
hel=
ler als der Himmel ſelbſt. Die früheren photographiſchen Platten
waren aber für längere Wellen als 8000 nicht empfindlich. Mit
Hilfe des Farbſtoffes Plozyanol iſt es dem deutſchen Aſtronomen
Blunck gelungen, Platten für Wellenlängen von 8500 empfindlich
zu machen. Man wird alſo die Sonnenkorona vorausſichtlich ſchon
in den Stadien photographieren können, wo die Sonne noch nicht
ganz verfinſtert iſt. Man wird alſo viel längere Zeit übrig haben,
um mit Hilfe der neuen Platten, die von den engliſchen
Expedi=
tionen verwendet werden ſollen, ergiebige Photographien der
Sonnenkorona herzuſtellen.
Sobald die totale Finſternis eingeſetzt hat, genügen dann die
gewöhnlichen photographiſchen Platten, denn dann iſt die Korona
ſo leuchtend, daß die üblichen Platten ausreichen. Fernerhin hat
man die Abſicht, mit Hilfe anderer photographiſcher Platten die
infraroten Teile des Spektrums zu unterſuchen. Bisher gab es
nicht genügend empfindliche Platten dafür, ſo daß ſehr wichtige
Eigenſchaften des Sonnenlichtes ſich der Unterſuchung entzogen.
Mit Hilfe der Spetralanalyſe iſt man bekanntlich in der Lage,
Einblick in das Weſen eines Sterns zu erhalten. Die neuen
infra=
roten empfindlichen Platten, die allerdings ſehr ſchwierig zu
be=
dienen ſind, werden nun die Möglichkeit gewähren, unſer Wiſſen
vom Weſen der Sonne zu erweitern, die Sonnenfinſternis alſo
mehr als bisher auszubeuten. Auch die Ablenkung der
Lichtſtrah=
len ſoll aufs neue gemeſſen werden, zumal ſich bei den
Beobachtun=
gen der letzten Sonnenfinſternis geringe Abweichungen von der
durch Einſtein angegebenen Größe von 177 Bogenſekunden ergeben
haben. Es ſind ganz beſonders feine Meßgitter angefertigt
wor=
den, um die auf der photographiſchen Platte die Unterſchiede von dem
35. Teil eines Millimeters, die ſich ergeben, ziemlich genau
feſt=
zuſtellen und zu errechnen.
Weſenklich verbilligter Ausflug=Sonderzug
nach Schwehingen und Heidelberg.
Der für Sonntag, den 4. September, in Ausſicht genommene
Ausflugsſonderzug nach Schwetzingen und Heidelberg wird
be=
ſtimmt verkehren. Den Reiſeteilnehmern ſteht zweifellos eine
ſchöne und genußreiche Fahrt bevor. Schwetzingen mit dem
ſchönſten, an Bauwerken und Kunſtſchätzen reichſten Garten
Deutſch=
lands wird den Beſucher in jeder Hinſicht befriedigen. Am
Nach=
mittag bringt der Sonderzug die Reiſeteilnehmer in 17 Minuten
nach Heidelberg, der Stadt der deutſchen Romantik, der älteſten
deutſchen Univerſität mit der berühmten Schloßruine. Der
weſent=
lich ermäßigte Eintritt zur Beſichtigung des Schloßgartens die
un=
ter ſachkundiger Fuhrung erfolgt, beträgt nur 30 Pfg. Auch für
die Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten in Heidelberg, bei der
Teilnahme an Rundfahrten in Geſellſchaftskraftwagen und bei
Be=
nutzung der Bergbahn werden den Inhabern von
Sonderzugrück=
fahrkarten weſentliche Ermäßigungen gewährt. Der
Fahrkarten=
verkauf wird geſchloſſen, ſobald die zur Verfügung ſtehenden
Sitz=
plätze im Sonderzug vergeben ſind.
— Philadelphia=Konferenz in Darmſtadt. Auf die am heutigen
Mittwoch im großen Saal der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24, tagende
diesjährige 2. Gemeinſchaftskonferenz, die ſeit faſt 4 Jahrzehnten
unter dem Namen Philadelphia=(Bruderliebe=)Konferenz bekannt
iſt, wird hierdurch noch einmal herzlich hingewieſen. Beginn der
Konferenz vormittags um 9 Uhr. Redner die Herren: Dekan
Schaefer Michelſtadt: Pfarrer Köhler, Darmſtadt: Inſp.
Bring=
mann, Darmſtadt; Prediger Neuber, Eberſtadt; Prediger Klein
ſchmidt, Traiſa, u. a. Wem es darum zu tun iſt die
Gegenwarts=
fragen im Lichte des Evangeliums zu ſehen, der iſt herzlich zu dieſer
Tagung eingeladen. Insbeſondere wird auch auf den Abendvortrag
hingewieſen, den Herr Pfarrer Köhler, Darmſtadt, gütigſt
über=
nommen hat. Beginn der Abendverſammlung 8,30 Uhr. Die
Stadt=
miſſionschöre werden zur Verſchönerung der Veranſtaltung
bei=
tragen. Eintritt frei für jedermann.
100 000=Mark=Gewinn in der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſen=
lotterie gezogen. In der Ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſenlotterie am Dienstag wurde ein Gewinn von 100 000 RM.
auf die Nummer 345 043 gezogen. Das Los wird in der erſten
Abteilung in Heſſen, in der zweiten Abteilung in Berlin in
Achtelloſen geſpielt.
Luftpoſt. Vom 1. September ab erfolgt der Abflug des
Flugzeugs nach Frankfurt (Main) ſtatt 12,05 Uhr erſt um 12.30
Uhr. Schlußzeit für die Auflieferung beim Poſtamt Rheinſtraße
11.25 Uhr. Mit dem gleichen Tage wird das Flugzeug nach
Mann=
heim ſtatt 15,30 Uhr um 13.20 Uhr abfliegen. Schlußzeit für die
Auflieferung beim Poſtamt Rheinſtraße 12,25 Uhr.
Inkernakionale Kriminaliſtiſche Vereinigung
in Frankfurk a. M.
Vom 11. bis 13. September 1932 wird die Internationale
Kriminaliſtiſche Vereinigung. Deutſche Landesgruppe, in
Frank=
furt a. M. ihre Tagung abhalten. Verhandlungsgegenſtände ſind:
Schwangerſchaftsunterbrechung und Unfruchtbarmachung.
insbeſondere bei ſozialer und eugeniſcher Indikation. Referenten:
D.
r. Graf zu Dohna, Profeſſor des Strafrechts in Bonn, ſowie die
Mediziner: Dr. Bender=Breslau. Profeſſor Dr. Kirſtein=Bremen,
Profeſſor Dr. Maier=Zürich. Profeſſor Dr. Rüdin=München,
Pro=
feſſor Dr. Walthard=Zürich.
2. Internationale Zuſammenarbeit auf dem Gebiete des
Strafrechts. Referent: Profeſſor Dr. Delaquis=Hamburg.
3. Die Fortführung der Strafrechtsreform Referenten:
Pro=
feſſor Dr. Kohlrauſch=Berlin, Profeſſor Graf Gleispach=Wien.
Beſonders der erſte Punkt der Tagesordnung wird
weit=
gehendſtes Intereſſe beanſpruchen dürfen, da als Referenten
neben dem bekannten Strafrechtler Dr. Graf zu Dohna die beiden
Pſychiater Rüdin=München und Maier=Zürich und Walthard, der
von Zürich, gewonnen ſind. Rüdin iſt einer der be=
Gynakologe
deutendſten Erbbiologen, Kirſtein hat ruſſiſche Erfahrungen und
Maier und Walthard Schweizer Erfahrungen über Steriliſation.
Anmeldungen zur Teilnahme an der Tagung nimmt der
Ortsausſchuß zu Händen des Oberlandesgerichtsrats Dr. Berndt
in Frankfurt a. M., Paul=Ehrlichſtraße 25a. entgegen.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
das ergreifende vaterländiſche Filmwerk „Die elf Schillſchen
Offi=
ziere‟.
— Im Union=Theater ſieht man heute zum letzten Male die
entzückende Lilian Harvey, in der großen Ufa=Tonfilm=Operette
„Zwei Herzen und ein Schlag”.
— Im Rahmen einer Nachtvorſtellung läuft im Union=Theater
heute abend 10.50 Uhr der einzigartige Ufa=Film „Rund um die
Liebe‟ (Das Geheimnis des Ewig=Weiblichen). Näheres ſiehe
Anzeige. Keine erhöhten Preiſe.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute im Senſations=
Doppelprogramm, den allerneueſten Tom=Mix=Film Goldfieber”,
in dem man den beliebten Cowboy=Darſteller Tom=Mix in
auf=
regenden Wildweſtabenteuern bewundern kann. Im 2. Teil ſieht
man Eddy Polo in dem Senſationsfilm „Geheimpoliziſten”.
— Reſi=Theater. Nur noch kurze Zeit zeigt das Reſi=Theater
die entzückende Ufa=Tonfilm=Operette „Ihre Hoheit befiehlt”, mit
Käthe von Nagy, Willy Fritſch und Reinhold Schünzel. Dazu ein
reiches Beiprogramm mit Ufa=Kabarett.
K
erhalten Sie von Mittwoch, 31. August bis Samstag, 3. Sept.
auf alle Waren (mit Ausnahme weniger Artikel)
*Spätſommenliche Hausfrauenſorgen.
Die Herbſt= und Winkervorbereikungen müſſen gekroffen werden. — Den Ofen und die Feuerungsanlagen
rechtzeitig inſtandſetzen. — Zür Nahrung und Heizung ſorgen. — Richlige Kleidung für die Uebergangszeit.
Die Sommertage gehen allmählich ihrem Ende entgegen. Zwar
bringt der September noch zahlreiche warme Tage, aber ſie
kön=
nen trügeriſch ſein. Während ein Wetterſturz im Hochſommer nur
wenig beſagt, denn die kühlen Tage werden meiſt bald wieder
durch Hitze abgelöſt, da die Sonne lange und hoch am Himmel
ſteht, bedeutet das Einſetzen von kühlen und regneriſchen Tagen
in der vorgerückten Jahreszeit meiſt den Beginn des Herbſtes.
Nur ſelten wird durch die Gunſt der Wetterlage dann ein neuer
Nachſommer eintreten.
Die Hausfrau kann ſich jedenfalls nicht darauf verlaſſen. Sie
muß rechtzeitig für die kühlen Herbſt= und Wintertage gerüſtet
ſein. Die erſten feuchten und kühlen Herbſttage machen ſchon eine
künſtliche Erwärmung der Wohnung erforderlich. Die erſte Sorge
der Hausfrau muß darum ſein, den Ofen oder — wenn in
Landhäuſern Zentralheizung vorhanden iſt — die
Heizvor=
richtung rechtzeitig nachzuſehen, damit die Wohnung an plötzlich
einbrechenden kalten Tagen ſchnell erwärmt werden kann. Meiſt
handelt es ſich nur um geringe Reparaturen, die in kurzer Zeit
ausgeführt werden können. Wenn ſie aber vernachläſſigt werden,
erſchweren ſie die Heizung, und das nutzloſe Verfeuern von
Koh=
len koſtet viel Geld. Die Hausfrau tut auch gut daran,
ſchon jetzt mit Kohlen einzudecken, denn wenn die kalten
Tage einſetzen, beginnt der Anſturm auf die Kohlengeſchäfte und
es iſt ſchwieriger, den notwendigen Bedarf zu decken. Die
Haus=
frau hat alſo vielfache Aufgaben vorzuarbeiten, um nicht plötzlich
in den erſten kalten Tagen der veränderten Lage hilflos
gegen=
über zu ſtehen. Da die Menſchen während des ſehr warmen
Som=
mers an hohe Temperaturen, an Sonnenſchein und warme Nächte
gewöhnt waren, können ſie Kälte und Feuchtigkeit ſchwer
ertra=
gen, ſo daß eine Erkältung meiſt die Folge eines kleinen
Wetter=
ſturzes iſt.
Fernerhin müſſen ſchon jetzt die Fenſter abgedichtet
wer=
den, um dem ſcharfen Wind der Herbſt= und Wintertage keinen
Einlaß zu gewähren. Zu dieſem Zweck können leicht alte
Stoff=
reſte, möglichſt wollene, verwendet werden. Auch für die Rollen,
die zwiſchen die Doppelfenſter gelegt werden, nimmt man alte
wollene Reſte, die ſich in jedem Haushalt befinden, die in einen
Feinmechaniſche Senſakionen bei der
Zabrikakion.
Die Maſſenfabrikation von Maſchinen, die zum Teil aus
aller=
kleinſten Teilen beſtehen, hat „Wunder der Normung” und
fein=
mechaniſche Senſationen geſchaffen. Oft handelt es ſich um
zehn=
tauſendſtel, ja, ſogar hunderttauſendſtel Millimeter, die
eingehal=
ten werden müſſen. So muß z. B. die Nadel an einer Nähmaſchine
haargenau in die Führung paſſen. Sie darf nicht um ein
zehn=
tauſendſtel Millimeter zu groß oder zu klein ſein, da ſie ſonſt bricht.
Die Technik hat wundervolle Apparate geſchaffen, um
feſtzuſtel=
len, daß die einzelnen Werkſtücke oder Zubehörteilchen auch nicht
um ein zehntauſendſtel Millimeter kleiner oder größer ſind. Die
Firma Zeiß ſtellt, wie Weber in der „Umſchau” ausführte, ſogar
Inſtrumente her, die auch hunderttauſendſtel Millimeter genau
zu meſſen geſtatten. Ganz dünne Drähte dürfen oft die Größe von
einem hunderttauſendſtel Millimeter nicht überſchreiten.
Dazu ſind die Zeiß=Meßapparate vorhanden. Alle Maſchinen
und Werkzeuge brauchen Erſatzteile, wie allerkleinſte Schrauben,
Stifte, Zahnräder uſw., die nach einer beſtimmten Norm hergeſtellt
werden und genau paſſen müſſen. Dieſe große Genauigkeit iſt oft
notwendig, um die Wirkſamkeit der Maſchinen zu ermöglichen.
Telephonſtöpſel, die zu groß oder zu klein ſind, ſind nicht zu
ge=
brauchen Tauſend andere Dinge müſſen auch genaueſte Maße
auf=
weiſen. Zu dieſem Zweck gibt es beſondere Meßmaſchinen, die nicht
nur jeden Erſatzteil meſſen, ſondern auch mit Hilfe eines Zeigers
und einer Skala genau die Größe der Abweichung des
betreffen=
den Maſchinenteiles von der „Sollgröße” aufzeigen. Hier ſind
Ab=
weichungen bis zu einem zehntauſendſtel Millimeter genau
er=
kennbar.
In Amerika benutzt man dazu Vergleichsgegenſtände in
hun=
dertfacher oder tauſendfacher Vergrößerung. Von irgend einem
Gegenſtand wird z. B. eine tauſendfache Vergrößerung in einer
Zeichnung hergeſtellt. Dann wird der Gegenſtand ſelbſt in die
Meßmaſchine eingelegt, daß eine Lampe, die ſich darüber befindet,
ſein Schattenbild auf den Meßtiſch wirft. Durch Linſen iſt dies
Schattenbild ebenfalls tauſendfach vergrößert. Wenn dieſes
Schat=
tenbild genau mit den Rändern der Zeichnung zuſammenfällt,
dann iſt der Erſatzteil richtig. Der geringſte Fehler macht ſich ſchon
in ungeheurem Maße bemerkbar, denn ein hundertſtel Millimeter
erſcheint bereits wie ein Zentimeter. Je kleiner die Erſatzteile
ſind, und je feinere Präziſionsarbeit erforderlich iſt, deſto mehr
kann die Vergrößerung erhöht werden, ſo daß nicht nur
hundert=
ſtel Millimeter ſich bemerkbar machen, ſondern auch tauſendſtel
und zehntauſendſtel. Auf dieſe Weiſe iſt es möglich, die
notwen=
digen Erſatzteile auch kleinſten Ausmaßes haargenau anzufertigen.
Wenn wir auf unſeren Schreibmaſchinen ſchreiben, auf
unſe=
ren Nähmaſchinen nähen, den Fernſprecher handhaben und hundert
andere Verrichtungen des täglichen Lebens auf Maſchinen
vor=
nehmen, ahnen wir nicht, welche Wunder der Präziſionsarbeit und
Normung erforderlich ſind, um das reibungsloſe Funktionieren
der Apparate zu ermöglichen. Die moderne Technik hat gelernt,
mit Größen von zehntauſendſtel und hunderttauſendſtel
Milli=
metern zu rechnen, die früher nur für die Forſchungen in Betracht
kamen. Derartige Feinarbeiten können jetzt gewiſſermaßen am
laufenden Band hergeſtellt werden.
Lokale Veranſtallungen.
Die dierunter erſcheinenden Netizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie al Beſprechung oder Krill.
— Der Stahlhelm, B. d. F. Ortsgruppe Darmſtadt.
Abfahrt der Teilnehmer am 13. R.F.S.=Tag nach Berlin am
Frei=
tag, den 1. September, ſchon um 5 Uhr nachmittags, ab
Parade=
platz. Letzter Appell hierzu am Freitag nachmittag bei Sitte.
— Im Oberwaldhaus findet heute eine Wiederholung
des Gartenkonzertes ausgeführt vom Stadtorcheſter unter Leitung
von Kapellmeiſter Willy Schlupp, ſtatt.
Herrngarten=Café. Jeden Abend Künſtler=Konzert.
— Schuls Felſenkeller, Dieburger Straße 85. Heute
großes Streichkonzert. Stadtorcheſter, unter perſönlicher Leitung
von Kapellmeiſter W. Schlupp. Für Freitag, den 2. September
(Sedantag), iſt großes Militärkonzert, mit Keſſelpauken, Aida=
Trompeten und Fanfaren vorgeſehen. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Mittwoch, den 31. Auguſt 1932.
Union=Theater: „Zwei Herzen und ein Schlag”
Helia=
Licht=
ſpiele: „Die elf Schillſchen Offiziere‟,
Palaſt=Lichtſpiele::
„Goldfieber” und Geheimpoliziſten” — Union=Theater:
Nacht=
vorſtellung 10.50 Uhr: „Rund um die Liebe‟
Reſidenz=
Theater: „Ihre Hoheit befiehlt”,
Oberwaldhaus::
Gartenkon=
zert.
Schuls, Felſenkeller: Großes Streichkonzert. —
Herrn=
gartenkaffee: Jeden Abend, Künſtlerkonzert.
Ueberzug gepreßt werden. Wenn er aus heiteren, bunten Stoffen
beſteht, bildet er einen Schmuck der Fenſter.
Auch an die Nahrungsmittel muß man denken. Vor
allem ſind es die Kartoffeln, die in jedem Haushalt
vor=
handſein müſſen. Man ſtellt zu dieſem Zweck eine größere Kiſte in
den Keller auf eine Unterlage von Ziegelſteinen, d.
mit die Feuchtigkeit des Kellers nicht ſo ſchnell an den Behälter
kommt. Die Kiſte wird mit Stroh oder Heu ausgepolſtert. Nun
werden die Kartoffeln ſchön ordentlich hineingelegt — nicht
ge=
ſchüttet oder geworfen, damit ſie keine Druckſtellen bekommen und
nicht von der Fäulnis bedroht werden. Kartoffeln, die auf dieſe
Weiſe gelagert werden, halten ſich gut während des ganzen
Win=
ters. Aehnlich macht es die Hausfrau mit den Kohlarten wie
Wirſingkohl, Weißkohl, Rotkohl und Rüben. Man ſortiere aber
die ſchlechten Gemüſe aus, denn ſie ſtecken die guten Früchte an.
Von größter Bedeutung iſt auch die Fürſorge für richtige
Uebergangskleidung. Jeder Menſch wird ſchon an ſich die
Erfahrung gemacht haben, daß er während der Uebergangszeit
wärmebedürftiger iſt, als ſelbſt im kalten Herbſt und Winter. Der
ſchroffe Wechſel zwiſchen warmen und kühlen Tagen macht die
Haut fröſtelnd. Warme Unterjäckchen, die unter die leichten
Som=
merkleider gezogen werden, ſind eine vortreffliche und geſunde
Maßnahme. Sie ſchützen den Körper, machen die Anſchaffung von
beſonderen Herbſtkleidern überflüſſig und können wieder abgelegt
werden, wenn überraſchend wieder ſchöne Tage eintreten. Aehnlich
macht man es mit den Strümpfen. Wird es recht kühl, dann ſind
die ſchönen bunten Wollweſten, die heute im Zeitalter des Sports
allgemein beliebt ſind, ein guter Schutz. Vor allen Dingen aber
ſorge man dafür, daß die Ueberſchuhe in Ordnung ſind. Sie ſind
nicht nur als Schutz der Strümpfe gegen Beſchmutzung ſehr
prak=
tiſch, ſondern ſie ſind auch zur Erhaltung warmer Füße notwendig.
Warme Füße aber ſind die Hauptwaffe gegen Erkältung. Die
meiſten Erkältungskrankheiten im Herbſt kommen von kalten und
feuchten Füßen. Wenn eine Hausfrau eine große Familie hat,
dann hat ſie jetzt allerhand zu tun, um all dieſe für die
Geſund=
heit der Familienmitglieder erforderlichen Maßnahmen zu treffen.
Aus Heſſen.
F. Eberſtadt, 30. Aug. Autounfall. Heute nachmittag
Uhr ſtreifte bei Kilometerſtein 7,2 auf der Straße
Eber=
gegen
ſtadt—Pfungſtadt ein Perſonenkraftwagen aus dem Verleihbetrieb
Loyal=Mainz den Anhänger des der Anton Kunz Wwe., Mainz=
Mombach, gehörigen Laſtwagens, der dadurch unerheblich
beſchä=
digt wurde. Der Perſonenwagen fing jedoch darauf an zu
ſchleu=
dern, ſtreifte zwei Bäume der rechten Fahrſeite, worauf das Steuer
zerbrach und herumgeworfen wurde. Im gegenüberliegenden
Chaeſſeugraben blieb der Wagen in ſchwerbeſchädigtem Zuſtande,
auf die Seite geworfen, liegen. Der Lenker des Autos, Max
Strat=
mann aus Witten (Ruhr) und ſein Verwandter, Eduard Stöcker
aus Greven (Ems) kamen mit geringfügigen Hautabſchürfungen
davon, während der dritte Inſaſſe des Wagens, Antonius Dietrich
aus Mainz, durch eine tiefe Schnittwunde am Kopfe erheblicher
verletzt wurde. Der prakt. Arzt, Dr. Blum, leiſtete die erſte Hilfe.
Der Darmſtädter Erkennungsdienſt ſtellte zur Klärung der
Schuld=
frage den Tatbeſtand alsbald feſt, und beſchlagnahmte den
Per=
ſonenwagen, der anſcheinend nicht völlig betriebsſicher war.
F. Eberſtadt, 30. Aug. Bei einem Sprung vom hochgelegenen
Sonnenbad in das Schwimmbaſſin des hieſigen Schwimmbades er.
Neue
Hand=
litt ein junger Mann, einen Armbruch.
werksmeiſter. Die Meiſterprüfung haben, folgende
Hand=
werker von hier beſtanden: Schloſſer Heinrich Bauer,
Inſtalla=
teur Heinrich Berghaus, Schreiner Heinrich Breitwieſer
Gerber Auguſt Kurz, Elektriker Jakob Scherer, Bäcker
Lud=
wig Schilling und Elektriker Heinrich Voß.
Griesheim, 30. Aug. Die hieſige Kirchweihe nahm trotz
der überaus ungünſtigen Wirtſchaftslage einen durchaus günſtigen
Verlauf. Der am Sonntag vormittag einſetzende Regen ſchien
zu=
nächſt alle Hoffnungen zunichte machen zu wollen. Nachdem der
Regen gegen Mittag aufhörte, herrſchte am Nachmittag und am
zweiten Kirchweihtag wirkliches Feſtwetter. Der Zuſpruch von
auswärts, namentlich aus Darmſtadt, war denn auch an den
bei=
den Tagen ziemlich umfangreich. Die Tanzſäle waren beſonders
am Sonntag vielfach überfüllt, ſo daß die Geſchätfsleute
vollkom=
men zufrieden geſtellt wurden. Auch der Verkehr auf dem
Markt=
platz war über Erwarten ſtark, ſo daß auch die Karuſſell= und
Budenbeſitzer auf ihre Rechnung kamen. Hoffentlich bringt auch
der nächſte Sonntag (Nachkirchweihe) einen günſtigen Abſchluß.
Am Freitag nachmittag ſtürzte ein 19 Jahre alter Dachdecker von
hier von einem Baugerüſt. Die Verletzungen machten die
Ueber=
führung des jungen Mannes in das Krankenhaus notwendig.
Das bibliſche Alter haben drei unſerer Alten und 8, 4 und
2 Jahre überſchritten. Frau Valentin Funk 5. Witwe,
Pfung=
ſtädterſtr. 11, die zweitälteſte unſerer Frauen, beging am Freitag
ihren 88. Geburtstag. Am Sonntag beging der Landwirt Friedrich
Feldmann 4., Gäßchen 1, ſeinen 84. und Frau Philipp Duft Wwe,
Hofmannſtr. 9, ihren 82. Geburtstag. Die beiden Frauen ſind dem
Alter nach beide geiſtig und körperlich noch ſehr rüſtig. Bei Herrn
Feldmann, einem Altveteranen von 1870/71, machen ſich nach
einem ſehr arbeitsreichen Leben die Altersſchwächen bemerkbar.
G. Ober=Ramſtadt. 30. Aug. Hohes Alter. Am
Donners=
tag, den 1. September, vollendet Frau Balthaſar Löwer Witwe,
Schießbergſtr. 28, ihr 78 Lebensjahr. Frau Löwer iſt trotz dieſes
hohen Alters körperlich und geiſtig noch wohlauf.
Ds. Nieder=Kainsbach, 27. Aug. In der vergangenen Woche
fand eine Vorſtandsſitzung der neugegründeten
Viehverwertungs=
genoſſenſchaft des Gerſprenztales ſtatt, in welcher beſchloſſen wurde,
daß nunmehr am nächſten Samstag, den 4 September, mit dem
erſten Viehtransport nach dem Frankfurter Schlachtviehhof
begon=
nen werden ſoll. Alle diejenigen, die Fettvieh abliefern wollen,
können dies bei ihren örtlichen Vertrauensleuten anmelden.
R. Nieder=Kainsbach i. Odw., 30. Aug. Die Kirchweihe erfreute
ſich eines guten Zuſpruchs. Die Tanzſäle waren ſowohl am
Sonn=
tag als auch am Montag durchſchnittlich gut beſucht. Die Wirte
kamen voll und ganz auf ihre Rechnung.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 30. Aug. Am Montag fand bei
einem hieſigen Arbeitsloſen, der der Kommuniſtiſchen Partei
an=
gehört, eine Hausſuchung durch den Wachtmeiſter aus
Reichels=
heim ſtatt. Es wurden hierbei ein Armeerevolver und eine
Sprengkapſel zutage gefördert. Der Beſitzer dieſer Gegenſtände
wurde verhaftet und nach Reichelsheim i. Odw. abgeführt.
Ai Vom Odenwald, 30. Aug. Das angebundene Reh.
Fand kürzlich ein Jagdaufſeher in den dunklen Hainen Odins ein
Reh, das ſich derart in Dornengeſtrüpp und Schlingpflanzen
ver=
fangen hatte, daß es weder vor= noch rückwärts konnte. Als
weid=
gerechter Wildmeiſter befreite er das in ſolche Bedrängnis
ge=
ratene Wild von ſeinen Feſſeln. Um jedoch dem mehrere
Bahn=
ſtationen entfernt wohnenden Jagdpächter ſein Weidmannsglück
zu ſichern, band er das Reh vorſichtshalber an einen Baum. denn
es wäre wohl kaum ſtehen geblieben, um ſehnſuchtsvoll die
tot=
bringende Kugel Nimrods zu erwarten, welcher auf Telephonruf
bald eintraf und das angebundene Reh mit „Meiſterſchuß” zur
Strecke brachte. (!)
38 Gruppen im Ingelheimer Feſtzus
am 4. September 1932!
Der Heſſiſche Handwerks= und Gewerbeverband hält
September in den beiden Ingelheim ſeinen
diesjähr=
bandstag ab. Trotz der Not der Zeit werden aus allen C
ſens die Handwerker und Gewerbetreibenden zahlreich
ſchön gelegenen Tagungsort kommen, um am Samstag
ernſten Beratungen über den ſehr notwendigen Aufſtieg
recht gute Beſchlüſſe zu faſſen.
Am Sonntag vormittag wird einer der beſten
Handwerkerführer aus Leipzig über „Die Forderm
Handwerks” ſprechen und am Nachmittag zeigt das geſan
heimer Handwerk in dem Feſtzug mit 38 Gruppen, daß
werk auch in ſchweren Notzeiten ſich zu erhalten
verſtand=
noch verſteht. Nur frei von allen Wirtſchaftshemmungs
ſein. Neben der Tagung iſt eine Gewerbeausſtels
ein Winzerfeſt errichtet, wobei rheiniſcher Fleiß und
Fröhlichkeit ſich zeigen wird.
Ch. Hainſtadt (Kreis Erbach), 30. Aug. Am So=
Montag fand die hieſige Kirchweihe ſtatt. Das ſchöne Wee
auch in dieſem Jahre wieder viele Fremde herbei. Di.
waren im Durchſchnitt gut beſucht, doch konnte man 1
gegenwärtige Geldknappheit bemerken, ſo daß der Umſſ
Gaſthäuſern weit hinter demſelben der vergangenen Jan
bleibt.
Beerfelden. 29. Aug. Vereinswetturn.
Schauturnen. Es war eine ſtattliche Schar Turnern=
Turner große und kleine, die geſtern nachmittag geger
unter Trommel= und Pfeifenſchall vom Marktplatz nach
chengarten marſchierte. In der ſich hier entwickelnden
tung legte der Turnverein Rechenſchaft ab über ſeine A=
haupt, ſpeziell im abgelaufenen Jahr. Zunächſt erfolgten
kämpfe an den verſchiedenen Geräten. Obgleich die 7
Oberſtufe nicht zum Wettkampf antraten, kann über die
der Beteiligten geſagt werden, daß ſie für ihre Stufe
friedigendes boten oder ſolches, das zu den beſten Hoffr
rechtigt. Kleine Pauſen ausfüllend, zeigten einzelne B
Oberſtufe ihr bewundernswertes Können an den Gerät=”
Preisrichter walteten unverdroſſen ihres ſchwierigen Am
Wetturnen folgte das Schauturnen, das ein hochintereſſin
2
der überaus mannigfaltigen und vielſeitigen Arbeit aſ enich
Gebiet entrollte: Uebungen der Schüler an den
Bänkem=
reigen der Schülerinnen, Keulenſchwingen der Turner
Mden
Reigen derſelben, Freiübungen der Turner und, daß O
nicht fehle — Pärchentanz der Schülerinnen. Zahlrei.
luſtige und Turnfreunde hatten ſich eingefunden und rütn
alles mit größter Aufmerkſamkeit, ſehr oft erfolgten leE
fallsäußerungen. Im Anſchluß an Obiges erfolgte die
teilung, vorgenommen von den Leitenden: den Herren
und Seifert und Frau Willenbücher. Die erſten Sieger
Eichenkränze, die übrigen Turnerabzeichen. Die Wettn
70M
Schüler und Schülerinnen hatten am Samstag nachmit
auf
Strieth ſtattgefunden. Die Kapelle Schäfer gab den m
In Sonl
Rahmen um das Schauturnen. Aus der Siegerli
folgendes zu erwähnen: Im volkstümlichen Dreikamp”
19 Schülerinnen und 34 Schüler Sieger. Das Gerätetu
6 Strusioie
folgendes Ergebnis Turnerinnen, Oberſtufe,
verkerat ha.
Sophie Federlin, 2. Frau Willenbücher, Sibet Hamers;
Siege: 1. Emmy Schäfer, 2. Sophie Beyſel; Anfä ge eung d
AS
Siege: 1. Marie Ihrig, 2. Roſa Groß. Turner,
aim
Siege: 1. Georg Johe, 2. Karl Weber; Unterſtufe,
ruſchuf
Heinr. Daum, 2. Wilh. Engelter; Anfänger (Jugend).
FoN Beut
1. Fritz Volk, 2. Fritz Scheuermann.
Cr. Fürth, 30. Aug. Einbrüche. Im benachbarte, my ſol der
bach iſt in der Nacht von Freitag auf Samstag der letzilepeit
in das Schulhaus eingebrochen worden. Die Einbreche- M 50d
durch das Kellerfenſter in das Innere des Schulgebäuelllen bäteſt
verſuchten ſie ein Kellerfenſtergeſtell herauszubrechen. A. Fusſtin a.
gen Lebensmitteln fiel den Einbrechern nichts in die Sitzlemſclo
Smak
Gendarmerieſtation in Fürth hat ſofort die Unterſuchtu
leitet. Anhaltspunkte, wer die Einbrecher ſein könnten, ſ4ziwurde
bis jetzt noch nicht ergeben. — In der Poſtautohalle, imiſtug de
in der gleichen Nacht eingebrochen und aus einem Poſtuhe= durch
zin geſtohlen worden.
*
Bn. Hirſchhorn, 30. Auguſt. Meiſterprüfung.
i.m Ra
tag vormittag fand im Städtiſchen Saalbau zu Darmſtad d m
liche Ueberreichung der Meiſterbriefe ſtatt, wobei auch/A mere
horner, die ſich der Prüfung mit Erfolg unterzogen hatte)
tens konn
Meiſtertitel erwarben. Es ſind dies: Fräulein Gretel /Me
ſo geſt
Schneidermeiſterin; Richard Mathes, Zimmermeiſt Kunn bew
Schmitt, Elektromeiſter, aus Hirſchhorn und Auguſt — /1 5ler Höhe
Schreinermeiſter, aus Oberhainbrunn. In den im Laufe Eunpo 1
jahrs durch Herrn Gewerbelehrer Schröder=Neckarſteinack /
tenen Vorbereitungskurſen war den Jungmeiſtern Geleen
boten ſich hier die theoretiſchen Kenntniſſe für die Meiſt m
zu erwerben.
iee
Dr. Neckarſteinach, 30. Aug. Schwerer AutQ2Alun 3
In der Nacht von Montag auf Dienstag ereignete ſic R.
Mete
Landſtraße von hier nach Neckargemünd ein ſchwerer AN
jauſer
tödlichem Ausgang. Ein Laſtwagenzug der Firma G.
aus Bremen hat an der S=Kurve bei der Neckarbrücke
die Orientierung verloren und fuhr mit voller Wu
den Trägergurt der eiſernen Fachwerkbrücke. Der Am
um ſo ſtärker, da Anhänger und Motorwagen ſtark belad
Ein Radfahrer, der in nächſter Nähe ſich befand, komt
einige Bewohner alarmieren. Dem Lenker und Beſitzer 2
zeuges war der Bruſtkorb durch das Steuerrad vollkormſ.
gedrückt, ſo daß der Tod unmittelbar eingetreten ſein mih.
Beifahrer, der das Bewußtſein verloren hatte, kam warn
Bergungsarbeiten wieder zu ſich und konnte mit großer
rettet werden, da man an das Führerhaus nicht her. m
konnte, die Pritſche hatte ſich aufgeſchoben. Die Verletzwiß
ſchwerer Art.
Ce. Seeheim, 30. Aug. Die Freiwillige Feu 19 ſüche
iench
Lnd
Mrg
Wie fand
hielt am Samstag abend in Gegenwart des Landesinſp-140 wien
rhain, 30.
aung
Pt
ailte Kirch
De
Freiwilligen Wehren in Heſſen, Herrn Knaup=Birke—u
Uebung ab. Das Brandobjekt, eine engumſchloſſene Schen.
fachgemäß und geſchickt behandelt, ſo daß die Kritik
gü-
fiel. Anſchließend wurde dem tüchtigen Kommandanten.!
ſigen Wehr. Herrn Georg Schwinn, von dem Herrn Lams
tor das ſilberne Verdienſtkreuz, die höchſte Auszeichung
desverbandes, für 20jährige aufopfernde Tätigkeit als
dant überreicht
D
p. Zwingenberg, 30. Aug. Die hieſige Gemeinde
kommenmen Mittwoch, nachmittags 5 Uhr, das Grumme
den Gemeindewieſen verſteigern. Am Freitag, den 9. S
d. J., nachmittags 1 Uhr, werden die gemeinheitlichen Et
auf die Dauer ron ſechs Jahren verpachtet. Zuſammenkr!
der Rodauerſtraße. Seitherige Pächter, welche noch.
aus 1930 und früher im Rückſtande ſind, ſind vom Bietl)
ſchloſſen.
W. Heppenheim a. d. B., 29. Aug. Seltenheit.*
gewöhnlich ſtarke Hitzewelle der letzten Wochen brachte a.
denen, an Häuſern hochgezüchteten Rebanlagen blühende
Evang. Frauenverein. Mitglieder des hieſig
vereins folgten einer Einladung zum Beſuch des O:4
Erbach, wo ihnen eine freudige Aufnahme bereitet
Kath. Geſellenverein. Geſchloſſen, mit Muſik,
marſchierte der kath. Geſellenverein nach Bensheim, un
Heſſiſchen Diözeſangeſellentag teilzunehmen. Nach einer
durch die Stadt mit anſchließender Kundgebung folgte n
die eigentliche Tagung, zu der die Herren Generaln
Hürth und Generalſekretär Dr. Reinemann als Feſtre
Handwerkskammerſprech.
pflichtet waren.
nächſte Sprechtag der Handwerkskammernebenſtelle Dar
det hier am 1. September, nachmittags von 2—3 Uhr.
Hohes Alter, Herr
(Zimmer 16) ſtatt.
amt
Grein 2. feiert ſeinen 80. Geburtstag.
Mi. d.
derm
dier Feit
des
0
M ih
31. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 242 — Seite 7
Bekennermut der Jugend. — Der Tag wird in würdiger Form begangen.
onnauern, 30. Aug. Am Sonntag hatte ſich die
Arbeits=
evang. Jugendvereine im Mümlingtale und der
nd Odenwald der weiblichen Jugend in Seckmauern
zu=
gurnden. Mittags um 1 Uhr fand der Gottesdienſt unter
der einzelnen Vereine ſowie des Poſaunenchors ſtatt,
tig wurde die Einweihung des Wimpels des örtlichen
Ve=
vereins vorgenommen. Der Pfarrer ermahnte die
ſtets als treue Chriſten zu beweiſen, damit ſie auch
wl alle Ehre machen würden. Anſchließend fand unter
ves Poſaunenchors ein Durchzug durch den Ort ſtatt,
ſnoch einige Stunden bei Spiel, Geſang uſw. die
Ge=
zr pflegen.
ſeumſtadt, 30. Aug. Werbeveranſtaltung der
rgendvereinigung. Die evangeliſche
Jugend=
veranſtaltete am Samstag abend gemeinſam mit
e Jugend einen Werbeabend in der Turnhalle. Außer
inen wurden Theaterſtücke von beiden Organiſationen
von denen beſonders das Stück „Maier Helmbrechts
uwvähnen iſt. Das Stück ſchilderte die Ungehorſamkeit
zen, der ſich als Sohn braver Bauersleute ſpäterhin dem
um widmete. Anſchließend folgte eine Anſprache eines
der mit packenden Worten an die anweſende Jugend
Der Mandolinenklub verſchönerte den Abend mit
inzertvorträgen. Sonntags vormittags wurden an
ver=
ellen des Ortes Choräle zu Gehör gebracht. Auch die
Philippshoſpital wurden mit einem Beſuch beehrt.
folgte ein Feſtgottesdienſt in der Kirche, wobei Pfar=
Eſchollbrücken die Feſtpredigt hielt. Hier wirkte die
agend ebenfalls mit, deren vorgetragenen Choräle von
heimer Poſaunenchor begleitet wurden. Alsdann folgte
ſchaftlicher Feſtzug unter Vorantritt des Poſaunenchors
irrsſtraßen nach der Turnhalle. Hierſelbſt wurden
wie=
gen und Volkstänze vorgeführt, die ſchließlich in einem
ſtlichen Spielkreis endeten. Reichen Beifall erntete das
ſirz häuſern geſpielte Zirkusſtück. Zum Schluſſe wurde
gKlängen des Poſaunenchors und Mandolinenklubs das
ſullied geſungen. Oxtspfarrer Höggy hielt während der
Kungen ſinnvolle Anſprachen.
geichenhain, 30. Aug. Jugendſonntag. Die
hie=
ſingemeinde beging den diesjährigen
Landesjugendſonn=
zurs feſtlich. In einer Vorfeier, die am Samstag in der
imückten Schloßkirche ſtattfand, hielt der B. D. J.=
Landes=
nit Willi Obländer einen Lichtbildervortrag über
ſlße rlauf des 16. Bundestages in Weimar, wobei der an
ſtarken Jugendgemeinde (Jugendbund und Jungſchar)
eindrücklich gemacht
Feſen unſeres Bundes klar und
dnach nahm der Bundesführer 22 Mitglieder neu in den
auf. Nach einem Abendliede fand die ſchlichte Feier
Am Sonntag ſelbſt zog die feſtlich gekleidete Jugend
hymerſpiel, 30. Aug. Regulierung der Rodau.
meiderat hat unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Roth
ſerung der Wieſen längs der Rodau und der Regulie=
Fachbettes der Rodau einſtimmig zugeſtimmt. Die
Ar=
in im Wege des Freiwilligen Arbeitsdienſtes und bei
erzuſchuß der Gemeinde in Höhe von 2500 RM.
durch=
nden. Bevor jedoch mit der Regulierung der Rodau
be=
zud, ſoll der parallel zur Rodau laufende Brühlbach
ver=
rweitert werden, da er während der
Regulierungs=
der Rodau deren Waſſermaſſen aufnehmen ſoll. Die
eit ilen ſpäteſtens Mitte September aufgenommen werden.
rsheim a. Rh., 30. Aug. Der vom Gemeniderat
verab=
lranſchlag der Gemeinde Klein=Rohrheim für Rj. 1932
Einnahme und Ausgabe mit 12 044,86 RM. ab. Der
heutf wurde auf 6048 RM. feſtgeſetzt. Er bewegt ſich unter
ſchrung der 20prozentigen Senkung der
Sondergebäude=
üdes durch die allgemeine Senkung der Realſteuern
ent=
menz lusfalls, von deſſen Erſatz aus dem Ausgleichſtock nicht
ent, im Rahmen des vorjährigen Fehlbetrags. Trotz des
nizder Einnahmen einerſeits und der Vermehrung der
wndererſeits, insbeſondere auf dem Gebiet des
Unter=
wens konnte der Voranſchlag für Rj. 1932 in Einnahme
ſve ſo geſtellt werden, daß der Vorlagebedarf ſich in
lanen bewegt, daß er durch Erhebung der
Gemeinde=
ſnoller Höhe gedeckt werden kann. Die
Steuerausſchlags=
en pro 100 RM. Steuerwert der Gebäude und
Bau=
g., der land= und forſtwirtſchaftlich ſowie gärtneriſch
ſrundſtücke 57 Pfg., des Gewerbekapitals 95 Pfg. und
bentgeertrags 242 Pfg. Zur beſchloſſenen Vorlage werden
ſiet 4smärker herangezogen.
ſithhorn, 30. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
52 Meter, am 30. Auguſt 1,50 Meter.
Gifenhauſen, 30. Aug. Jubiläums=Liedertag.
Arbeiter=Sport= und Sängervereinigung beging am
Geſtalt eines Liedertages und unter Mitwirkung be=
Arbeitergeſangvereine ihr 30jähriges Beſtehen. Sehr
machte ſich zu Beginn des Liedertages die Darbie=
Zaſſenchören auf dem Platz vor der Kirche. Der
eigent=
rag, in deſſen Verlauf in mehreren Anſprachen auch auf
edehung des Jubiläums und des Arbeiterſängerbundes
hin=
eſens arde, fand im Saale des „Goldenen Löwen” ſtatt.
mhain, 30. Aug. Am Sonntag fand hier unter ſehr
ülrgung die Kreistagung des Verbandes evangeliſcher
ſtatt. Die wundervolle, im vergangenen Jahre
iheitellte Kirche vermochte die Frauen aus nah und fern
ſſen. Der Ortspfarrer legte ſeiner Predigt einen der
hiſprüche des Verbandes (1, Joh. 3, 18) zugrunde und
ackend über den rechten Dienſt, wobei er jener beiden
Dachte, die vor genau 200 Jahren im Auftrage der
Brüdermiſſion als erſte Sendlinge hinauszogen, um
ehres Meiſters in Weſtindien das Evangelium zu ver=
Gottesdienſte wirkte der Ev. Frauenchor, eine Sing=
Frauenvereins, ein Kinderchor (alle unter Leitung
ſarrer Weik) und der Muſikverein Götzenhain mit.
ſerſtunde in der feſtlich geſchmückten Kirche bewegte
licher Feſtzug zur Turnhalle, woſelbſt der örtliche
für ſeine Gäſte eine ſchöne Nachfeier mit Kaffee
vorbereitet hatte. Wieder ertönten die Weiſen des
und des Kirchenchors. Nach einem Grußwort des
übermittelte Frau Profeſſor Heraeus=Offenbach
s Kreisverbandes und des Landesverbandes, in deſſen
den jungen Ortsverein herzlich zu ſeinen erſten
Er=
arwünſchte. Später ſprach die Geſchäftsführerin, Fräu=
Vahrendorff=Alsbach über das Thema: „Was fordert
von der bewußt evangeliſchen Frau?‟ Die klaren
Aus=
er Rednerin gipfelten in der Forderung zu mutigem
echter Nächſtenliebe ſowie ſtarkem Glauben, und
hin=
allen Zuhörern einen tiefen Eindruck. Nach einem
men Laienſpiel fand die Feier mit dem Abendliede
ſores einen würdigen Abſchluß.
Haushalksplanberakung in ſtark abgekürztem
Verfahren.
Ck. Crumſtadt, 30. Aug. Die Pfarrſcheuer ſoll demnächſt zum
Abbruch verkauft und an ihrer Stelle ein evang. Gemeindehaus er=
In der Scheuer des Landwirts Kramer hielt
richtet werden.
ſich in der letzten Woche ein durchreiſender Bettler auf, der etwa
4 Tage dort verbrachte, ohne von dem Beſitzer bemerkt zu werden.
Er eignete ſich ein Paar Hoſen des Landwirts an.
Wolfskehlen, 28. Aug. Unfall im Eiſenbahn=
A:
g. Als ſich heute Sonntag nachmittag gegen 5 Uhr auf der
Riedbahn Frankfurt—Mannheim zwiſchen den Stationen
Dorn=
heim und Wolfskehlen-Leeheim ein Schnellzug in Richtung
Frankfurt und ein Perſonenzug kreuzten, wurde an dem in
Rich=
tung Goddelau fahrenden Perſonenzug durch noch näher zu
klä=
rende Umſtände eine Abteiltüre auf= und abgeriſſen, durch deren
Glas= und Holzſplitter ein ſich in nächſter Nähe befindlicher
Fahr=
gaſt aus Gernsheim derart am Kopf verletzt wurde, daß er hier
den Zug verlaſſen mußte. Arbeiterſamariter von hier und ein
Arzt aus Dornheim leiſteten dem Verletzten die erſte Hilfe. Die
näheren Ermittlungen ſind noch im Gange.
Cm. Wallerſtädten, 29. Aug. Freiwillig in den Tod
In einem Zeitraum von einer Woche ſind in unſerer Gemeinde
zwei Landwirte freiwillig aus dem Leben geſchieden. Bei dem
Landwirt P. Sch., der im 65. Lebensjahre ſtand, ſcheint
wirtſchaft=
liche Notlage der Beweggrund geweſen zu ſein. Der andere Fall
iſt noch ungeklärt.
Rheinheſſen.
unter Glockengeläute vom Lindenpkatz durch den Burghof in das
Gotteshaus, wo der Feſtgottesdienſt ſtattfand. Die Jugend ſelbſt
(Sprechchor und Kanons) ſowie der Kirchengeſangverein unter
Leitung des Ortspfarrers halfen bei der Geſtaltung der Feier mit.
Die Predigt handelte von Bekennermut und Verantwortung”,
Beſonders feierlich wirkte die Enthüllung der beiden
Jungſchar=
wimpel, die von den Führern der Gruppen nach eigenen Gedanken
ſelbſt hergeſtellt ſind. Vor dem Segen erhielten die treuen
Chri=
ſtenlehrpflichtigen zum Abſchied einen Erinnerungsſchein mit
Schind=
lers Bild „Chriſtus, der Wegführer der Jugend” und dem
Pre=
digttext: „Alle, die gottſelig leben wollen in Chriſto Jeſu, müſſen
Verfolgung leiden!” (2. Tim. 3, 12). Da mittlerweile ein ſtarker
Regen eingeſetzt hatte, blieb eine große Zahl Alter und Junger
auch zum anſchließenden Kindergottesdienſt in der Kirche, und es
ergab ſich ganz von ſelbſt eine fröhliche Gemeindeſingſtunde, die
uns über die große Enttäuſchung des Tages hinweghalf: das
Wetter ließ es nicht zu, daß wir das Jugend= und
Volks=
feſt in dem herrlichen Burggarten abhalten konnten. Allein es
dauerte nicht lange, und fleißige Frauenhände hatten die vielen
geſtifteten Kuchen, Kaffeezutaten uſw. in den Saal „Zu den drei
Eichen” geſchafft, wo ſich am Nachmittag in drangvoll
fürchter=
licher Enge ein Leben und Treiben abſpielte, das allgemein an
die „Haaner Kerb” erinnerte. Klampfmuſik, Volkstänze, Geſänge,
Beluſtigungen, ein Laienſpiel und vieles andere mehr hielten eine
einmütige Gemeinde Jugendlicher und Erwachſener zuſammen bis
zu dem Augenblick, als das Nachtwächterlied daran erinnerte, daß
die Glocke bereits 11 geſchlagen hatte. Zwiſchendurch wurde viel
und billig verzehrt, Jugendbund und Jungſcharen verſchafften ſich
noch einmal Bewegung durch einen ordentlichen, liederreichen und
zuchtvollen Umzug durch die Straßen der Stadt. Willi Obländer
ſprach zu der feiernden Gemeinde feine Worte über den Sinn
unſerer Bundesſymbole. Die drei ſich ſchneidenden Kreiſe ſollen
uns an unſere rechte Stellung innerhalb Familie, Bund und Volk
mahnen. Sie werden umſchloſſen von einem Streifen, der uns auf
die allumfaſſende Gemeinde Jeſu Chriſti hinweiſen ſoll.
Die
beiden ineinanderhängenden Ringe des Jungſcharabzeichens ſtellen
den Bund und die Jungſchar ſelbſt dar. Die Symbole wurden an
unſerem Jugendſonntag zu Leben, wir haben etwas geſpürt von
ihrer Kraft, und ..
es blieb ein ſchönes Stück Geld für unſere
Liebesarbeit übrig!
Cm Wallerſtädten, 29. Aug. Jugendtreffen. Viele
evang. Jugendbünde hatten für den geſtrigen Sonntag ein Treffen
in Wallerſtädten verabredet. Nach gemeinſamem Kirchgang und
einem Umzug durch die Ortsſtraßen ſollten auf der Nachtweide
Spiele und Geſänge vorgeführt werden. Durch die überaus
ſtar=
ken Regenfälle am Vormittag mußte die Abwicklung der
Pro=
grammfolge auf den Nachmittig in den Schulhof verlegt werden.
Das Jugendtreffen und die Darbietungen ſollten für den hier im
Entſtehen begriffenen evang. Jugendbund werben.
4d. Oppenheim, 30. Aug. Provinzialtagung des
Verbandesder Kriegsbeſchädigten und
Krieger=
hinterbliebenen in der Kriegerkameradſchaft
„Haſſia‟. Die Tagung am Sonntag wurde mit einem
Familien=
abend am Samstag im Lokale „Zum Storchen” eingeleitet. Hierzu
hatten ſich als Gäſte eingefunden Major a. D. Regierungsrat
Firn=
haber, Berlin; Oberſtleutnant a. D. Krömmelbein, Darmſtadt;
Major Arndt, Mainz, und Lehrer Ihrig, Darmſtadt. Auch der
Vorſitzende des Soldatenvereins „Rhenania”, Nierſtein, hatte ſich
eingefunden. Oberſtleutnant Krömmelbein und Lehrer Ihrig
rich=
teten herzliche Worte an die Anweſenden, die von dem Vorſitzenden
des Soldatenvereins, Eimermann, begrüßt worden waren. Am
Sonntag vormittag fand am Kriegerehrenmal eine ſchlichte
Ge=
fallenenehrung ſtatt, worauf in der Landskronhalle die
arbeits=
reiche Tagung unter Vorſitz von Major a. D. Arndt=Mainz
ſtatt=
fand. Begrüßungen fanden ſtatt durch Bürgermeiſter Dr.
Rhumb=
ler, Regierungsrat Dr. Helmreich und Kamerad Eimermann.
Ver=
waltungsſekretär Pfaff=Mainz erſtattete den Tätigkeitsbericht für
das Jahr 1931/32, worauf Generalleutnant von Oidtmann über
die Belange der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen
die Beſtrebungen der „Haſſia” und des Reichskriegerbundes „
Kyff=
häuſer” ſprach. Major a. D. Reg.=Rat Firnhaber, Berlin, referierte
über „Den neueſten Stand der Verſorgung, die neueſten
Beſtimmun=
gen der Notverordnung v. 14. 6. 1932 in der Sozialverſicherung betr.
Invaliden, Unfallrentner” uſw. Nach Ausſprache wurden
Entſchlie=
ßungen bzgl. Rentenkürzung und des neuen Eingriffs in die Rechte
der Verſorgung der Kriegsopfer vereinbart. Hiernach werden die
Reichs= und heſſ. Landesregierung aufgefordert, Maßnahmen zu
einer gerechten und ausreichenden Verſorgung der Kriegspofer
und Kriegerhinterbliebenen zu ergreifen, insbeſondere die
Notver=
ordnungen vom 8. 12. 1931 und 14. 6. 1932 aufzuheben.
Ac. Worms, 28. Aug. Schmuggler feſtgenommen.
Geſtern vormittag erſchienen in Oſthofen mehrere in den
Grenz=
gebieten ſtationierte Kriminalbeamte, die bei verſchiedenen
ver=
dächtigen Perſonen Hausſuchungen vornahmen. Es konnte eine
er=
hebliche Anzahl geſchmuggelter Waren feſtgeſtellt werden, die über
die holländiſche Grenze gebracht worden waren. Wie ſich bei dem
Verhör herausſtellte, hatten die betr. Perſonen die
Schmuggler=
dienſte ſelbſt geleiſtet. Jedoch hatten ſie ſich durch den Abſatz der
geſchmuggelten Waren verdächtig gemacht. Das Schmuggelgut
wurde ſichergeſtellt, die Schmuggler ſelbſt wurden feſtgenommen.
Ad. Laubenheim, 30. Aug. Vom Motorrad geſtürzt
und auf dem Weg zum Krankenhaus geſtorben iſt am Freitag bei
den Zementwerken Weiſenau der Zimmermeiſter und
Feſthallen=
beſitzer Philipp Wilh. Kirſchner aus Mainz=Ginsheim, als er
einem mit Pflaſterſteinen beladenen und zuſammengebrochenen
Wagen eines Bodenheimer Landwirtes ausweichen wollte. Sein
Fahrzeug ſoll nicht beleuchtet geweſen ſein.
Oberheſſen.
Friedberg, 28. Aug. Das Bundestreffen des
Heſſen=
bundes wird am 11. und 12. September rund 2500 Jungens
hier vereinigen. Die Leitung hat Pfarrer Page. Bei der
öffent=
lichen Kundgebung auf dem Burghofe wird, Reichsjungvolkwart
Dannemann die Feſtrede halten. Der Samstag abend ſieht eine
Feier am Wartturm vor. Am Sonntag werden Kurrendeſänger
mit Chorälen den Tag eröffnen. Auch Prälat D. Dr. Diehl=
Darm=
ſtadt, der Führer der heſſiſchen Landeskirche, wird zu dem Feſt
er=
wartet. Der Wartburgbund, der auf ſein 50jähriges Beſtehen
zurückblickt, nimmt an der Tagung teil.
a. Offenbach, 29. Auguſt. Obwohl nach der heſſiſchen
Gemeinde=
ordnung der neue Haushaltsplan einer Stadt ſchon im Dezember
vorgelegt werden ſoll, erklärt es ſich aus der Not der Zeit, daß
der Entwurf eines Haushaltsplanes für das Rechnungsjahr 1932
erſt am 9. Juni dem Stadtrate zugeleitet und von
dieſem dem Finanzausſchuß zur Vorberatung überwieſen werden
konnte. Auffallend war ſchon damals, daß der Haushaltsplan auf
Antrag der Bürgermeiſterei nur dem Finanzausſchuß und nicht
auch den Fachausſchüſſen und Deputationen, wie dies bis dahin
gebräuchlich war, zur Vorberatung zugewieſen wurde. Des Rätſels
Löſung erfährt man jetzt. Seit Ueberweiſung im Juni hat der
Finanzausſchuß, wohl veranlaßt durch die Landtags= und die
Reichstagswahl, an dem Gegenſtande nicht gearbeitet. Die erſte
Sitzung des Ausſchuſſes, wobei der Haushaltsplan auf der
Tages=
ordnung ſteht, findet Dienstag, den 30. Auguſt, ſtatt, und in ihr
ſoll über den Voranſchlag der Stadt, der mit mehr als 32
Mil=
lionen abſchließt, befunden werden. Anträge zur Abänderung des
Entwurfes ſind nur von den Kommuniſten eingereicht. Sie dürften
wohl der Ablehnung verfallen. Die Anträge aber, die ſich aus der
Beſprechung im Ausſchuß etwa ergeben, ſollen in einer zweiten
Sitzung in die Form gebracht werden, in der ſie an den Stadtrat
gelangen ſollen. Dieſes Verfahren in Bauſch und Bogen iſt
zweifel=
los keine beſonders ſorgfältige und eingehende Beratung des
Stoffes und auch eine ziemlich weitgehende Ausſchaltung des
Stadtrats, und zwar beſonders derjenigen Mitglieder, die nicht
zufällig Mitglieder des Finanzausſchuſſes ſind.
Die Bürgerſchaft wird aus dieſer ſtark abgekürzten Arbeit bei der
Beratung des wichtigſten Gegenſtandes, der jährlich den Rat der
Stadt beſchäftigen kann, wohl auch auf eine gewiſſe Unluſt
ſchlie=
ßen, die in dieſer wirtſchaftlich troſtloſen Zeit auch unſere
Stadt=
väter ergriffen zu haben ſcheint.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II3
18. Ziehungstag
29. Auguſt 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
Aa. Offenbach, 28. Aug. Zum Eppertshäuſer
Raub=
überfall. Im Zuſammenhang mit dem Rqubüberfall in
Eppertshauſen ſucht das hieſige Polizeiamt auf dem Wege des
öffentlichen Ausſchreibens einen etwa 30 Jahre alten unbekannten
Mann, der am Vormittag der Tat, alſo am 16. Auguſt, mit dem
vorausſichtlichen Täter in Eppertshauſen geſehen worden und
nach ſeinen eigenen Angaben in Offenbach wohnhaft ſein ſoll. Der
Betreffende habe ſich als arbeitsloſen Familienvater ausgegeben
und mit Schuhriemen und Mottenkugeln einen ſogen. „verſteckten
Bettel” getrieben.
2 Gewinne zu 25000 M. 2781
6 Gewinne zu 10000 M. 320652 36842 390110
„4 Bewinne zu 5000 M. 49130 38767
Gewinne zu 3000 M. 144663 192746 248382 261518 262178
8645
46 Gewinne zu 2000 M. 14364 21037 29760 37410 84623 87114
127442 156308 166465 179870 1844
410 246690 266402 272063
302694 31243:
29C
2568 33854
763
Gewiune s
m 1000 M. 2980 4787 4884 6578 7734
Si6
22437
24300 25654
188 3.
35
8
So=
078
40s6 858
Aae
6 7
5959
461
S
6.
72438
53878
598
78848 188
6 182383 191884 19.
31116
268330 3
79393 3188
35838
2358
333817
38 35
4248 355744 357714 363828
3e
1988 379876 382381 3883
36s
434 38760 41323 48171 50‟
ninne zu 800
469 59761
7628
S,
6
34 1084
73‟
R
We
132881 146
81.
1423
43668
587 14178
718 181
8578 159984
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873 16=
18i
8
*
33062
8812 18
29
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8a.
6 35‟
37888 278e
3e563c
18 383381 20
*
33632
33638
26 301136 3118‟
*½
3
3i8e
7323
3 353367 256409
381947 383568 387790 377209 382808 384684 389752
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
4 Gewinne zu 10000 q. 266979 317060
Gewinne zu 6000
09 366955.
a. 2
79
inne zu 3000
68152 148345 177590 203210 208789
Ain Hnt9e
Ru
12 Gewin
8635 133550 135128 146611
16820
297045 298410 316671
3776 353864
318
304 3
Kat
inne zu
481 32314 34943 4
7484
4s85s 6140
81.
1332
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8663
zu5 154797
8a88 14
162188
33764
288
637 343011 252648
9 188664 197308 209718 214440 2
33 988968 295
73 297666 303052
1.28
3e
Z.
R
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322 331089 344516 347663 358181 360100
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3184 2743
5 6108 7565 14408
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B.
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We
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63
3188 186869 186880 188234 3
1486
800
2
35 21
86
37751 2
74864 375388 3
363 373368 372788
38
8808
8 388194 28
283916 2868:
0i6a5 3
37078
311815 3234115
323445 3313
344514 347796 351098 358023 361978
373082 376430 387477 387627 391781
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 100
Schlußprämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 200000, 2 zu je
100000, 2 zu je 75000, 2 zu je 50000, 14 zu je 25000 78 zu je
10000, 182 zu je 5000, 368 zu je 8000, 1056 zu je 2000, 2130
zu je 1000, 3638 zu je 500, 11030 zu je 400 M.
(TV.9228
90 hochsaromatiſchez faſt kräftig=würzige Geſchmack der Ganckweorg. Sie
Wſo vorzüglich, daß man ſie möglichſt ohne Gold=Mundſtück wählen ſollte.
Perdem iſt GauctGeorg nikotinarm (garantiert unter 12/6) aber nicht chemiſch
GMzmdelt. Nikotin k-irkt auf: Herz, Arterien, Luftwege und Nerven=Syſtem!
A3s Gönnen Sie ſich höheren Genuß, aber ſchützen Sie lhre.Geſundheit!
In voller Erkenntnis der an eine höhere techniſche Le
zu ſtellenden Forderungen, hat das Kyffhäuſer=Tecau
in Bad Frankenhauſen am Kyffhäuſer bedeutende
Erweiterungen an ſeinen Laboratorien vorgenommen.
teren Auskunftserteilung ſowie koſtenloſen Ueberſend ſt
Unterrichtsprogrammen und reichhaltigem Bildmaterial
Laboratorien iſt das Kyffhäuſer=Technikum in Bad Franay
Kaiſerst
in der
Sae
wie ſonſi
den Sil der Wäsche verleiht. Machen
auch Sie sich dieses einfache Rezept zu
eigen. Auch zur Fleckentfernung und
zum Bleichen grauer, vergilbter Wäsche
ist Sil das Hinke und schonende Mittel.
Seite 8 — Nr. 242
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 31. Huam!
zm Blitztempo über (uropa.
A
Der zweite Sieger im Inkernalionalen Europa=Rundflug 1932 ſchildert ſeine Eindrücke und Erlebniſſe.
Objektive Anerkennung der Leiſtungen ſeiner Kameraden.
mich errechnet worden — ganz unerwartet lag ich auf dem zweiten
Platz, Hirth eine Minute hinter mir, dann Fretz, dann der Sie=
7500 Kilomeker bei Hihe und Kälke.
ger der beiden früheren Rundflüge Morzik in weiteren 5 Minuten
Von Reinhold Poß,
dem Zweiten im Internationalen Europa=Rundflug 1932.
Vor wenigen Stunden aus dem Flugzeug geſtiegen, möchte ich
gleich meiner Freude über den ſportlich und techniſch wertvollen,
ſchönen Verlauf der großen Flugprüfung Ausruck geben, die am
Sonntag ihren Abſchluß gefunden hat: dem 3. Internationalen
Europa=Rundflug. Es tut mir ſelbſtverſtändlich leid, daß es
meinen Freunden und mir nicht gelungen iſt, auch bei dieſem
drit=
ten Male den Sieg und damit endgültig den Wanderpreis nach
Deutſchland zu bringen. Aber es iſt ja der Sinn ſportlicher
Kämpfe, ſeine Leiſtungen an den Leiſtungen anderer Kameraden,
anderer Nationen erproben zu können — und der Sieger Zwirko
hat uns wirklich alle Gelegenheit gegeben, aus den Maſchinen das
Letzte herauszuholen, was herauszuholen war. Sein Sieg ſei ihm
alſo herzlich gegönnt — er hat für uns zum mindeſten das eine
Gute, daß wir in kommenden Jahren Gelegenheit haben werden,
den Preis zurückzuholen.”
Wenn ich mir jetzt noch einmal den Verlauf der ganzen
Prü=
fung überdenke, ſo muß ich ſagen: Das Ziel iſt des Schweißes der
Edlen wert! Der Internationale Europa=Rundflug hat jedesmal
gezeigt, wieweit wir jeweils in der Konſtruktion von
Sportflug=
zeugen und in den Möglichkeiten ihrer fliegeriſchen Ausnutzung
gelangt waren. Die techniſchen Prüfungen waren ſtreng, recht
ſtreng. Aber ſchließlich waren ſie zu bewältigen, und ſie ſind ja
auch beſonders von unſeren ausländiſchen Kameraden mit
beſon=
derer Bravour bewältigt worden. Die Prüfung der Ausrüſtung,
der Schnelligkeit im Auf= und Abrüſten, im Motoranlaſſen, im
Starten und Landen uſw. hatte ihre richtigen Examenshaken. Zu
Beginn des eigentlichen Wettrennens, des großen Streckenfluges
über 7500 Kilometer, ſah die Sache infolge der „diskretionären
Wertung” für Deutſchland eigentlich recht trübe aus. Lieber
Morzik! Wenn wir beide gewußt hätten, daß ein kleiner
Vor=
ſprung bei der Start= und Landeprüfung nachher zwiſchen uns den
Ausſchlag für den zweiten Platz geben ſollte, der damals uns
bei=
den unerreichbar ſchien! Ich weiß ja, daß du dich uneigennützig
über Deutſchlands zweiten und dritten Platz freuſt, wie ich mich
darauf freue, dir in kommenden Jahren Revanche geben zu
können.
Dann die große Reiſe. In infernaliſcher Hitze, immer die
Sonne im Geſicht, gegen einen mehr als läſtigen Gegenwind ging
es los. Ich glaube, nach dem erſten Tag waren wir alle krank
— die Anſtrengungen einer Strecke, die immerhin ſo um die
zwei=
tauſend Kilometer betrug, machten ſich recht heftig bemerkbar.
Agram, meine erſte Station, freute ſich aufrichtig auf unſere
An=
kunft und auf unſeren Aufenthalt dort. Nun ja, trotz Gaſtlichkeit
und Herzlichkeit denkt man ja doch beim Rennen an nichts anderes
als an die Spitze, an die Punkte, an den Sieg! Wir drehten
denn auch am zweiten Tag auf, ſoviel wir den Motoren zumuten
konnten. Meine kleine Klemm mit ihrem braven Argus=Motor
hat natürlich nicht die Geſchwindigkeit der Heinkel= und Breda=
Maſchinen, aber ſie gab ein beachtbares Tempo her. Es ging
beſſer an dieſem zweiten Tag, man hatte ſich wieder einmal daran
gewöhnt, daß ſo ein Flug von acht, neun, zehn Stunden mit
dau=
ernden Zwiſchenlandungen und Kontrollen etwas anderes iſt als
die übliche Tagesarbeit. Aber trotz der allmählichen Gewöhnung
von Piloten und Maſchinen lichtete ſich das Feld am zweiten
Tage noch weiter. Donati ſtrich, Lebeau blieb liegen, Raab gab
auf, Mares ging nieder. Nur nicht umſehen, immer weiter,
im=
mer weiter! Vorne ſaß Oberleutnant Seidemann dem führenden
Colombo auf den Ferſen — gut ſo! Unter uns hatten wir eine
wundervolle Landſchaft — für den Touriſten, aber wer kann ſich
noch groß um die Landſchaft kümmern, wenn ein Auge immer auf
dem Geſchwindigkeitsmeſſer ruht und das andere den Höhenmeſſer
kontrolliert. Das Karſtgebirge hinter Agram iſt vom fliegeriſchen
Standpunkt nur eine unangenehme Anhäufung von Bergen ohne
jede Landemöglichkeit. Und die Berge Italiens — Italien hat
mehr Berge, als man in der Froſchverſpektive glauben möchte —
intereſſieren uns weniger ihrer Schönheit als ihrer Zacken wegen.
Nicht ſanfte, grüne Matten — — hohe Gipfel waren zu
überwin=
den, ſchwerer faſt als die Alpen. Der halbe Ruhetag in Rom tat
uns unendlich gut. Aber dann gings weiter mit Vollgas.
Auf uns alle fiel ein trüber Schatten, als wir von dem
Ab=
ſturz Suſters, dem Tod Muratoris hörten. Gerade bei den
Flie=
gern wird ein ſolches Ereignis in ſeiner ganzen Tragik empfunden
— jeden von uns kann es irgendwann packen, bei der Nachricht
vom Fliegertod eines Kameraden iſt uns wirklich, „als wär’s ein
Stück von uns”.
Sehr bedauerlich war es, daß dann den Italienern die
wei=
tere Teilnahme am Flug unterſagt wurde. Colombo hatte gute
Ausſichten, die italieniſchen Maſchinen hatten in den techniſchen
Prüfungen glänzend abgeſchnitten — und nun dieſes Pech! Aber
da half nichts, Befehl iſt Befehl. Wieder hatte ſich das Feld
beträchtlich gelichtet, und die punktmäßig zurückliegenden Piloten
ſahen neue Silberſtreifen am Horizont. Zwirko nach Punkten
füh=
rend, die Bombenleiſtungen unſeres Seideman mit ſeinen
zwei=
einhalbtauſend Kilometern pro Tag
ſie beherrſchten das Bild
bis zu unſerer Rückkunft nach Berlin.
Einige Stunden Aufatmen — dann kam noch ein dickes Ende,
ein Dreihundert=Kilometer=Rennen mit voll aufgedrehtem Motor.
Fünf Minuten Handicap nach dem führenden Zwirko war für
Abſtand. 300 Kilometer, etwa anderthalb Stunden ſchnellſten
Vor=
anflitzens — da kann noch manches Unvorhergeſehene paſſieren!
Und es paſſierte. Zwirko lag vorn und blieb vorn — aber ſein
majeſtätiſcher Abſtand ſchrumpfte allmählich zuſammen. Hirth zog
an mir vorbei — tja, hilft nichts, was ich tun kann, tue ich
Morzik zog an mir vorbei — bravo, Morzik, zieh, zieh, du ſchaffſt
es noch — da iſt ja ſchon wieder der Flughafen, wie ſchnell das
geht — die Leute jubeln und winken — unten auf dem Flugfeld
ſteht eine Maſchine, ein Häuflein Menſchen drumherum, die
Num=
mer erkenne ich nicht — es wird doch um Gotteswillen nichts..
Da iſt das Ziel, ich bin durch, der mühſelige und doch ſo ſchöne
Flug iſt zu Ende.
Und dann kamen die letzten Ueberraſchungen: Zwirko war
Sieger mit nur drei Punkten; Hirth hatte bei der Wendemarke
Dobrilugk=Kirchhain Benzinrohrbruch gehabt und war dann mit
unerhörter Energie doch weitergeflogen, obwohl ihm das Benzin
ſtändig auf Geſicht und Hände ſpritzte — — bis er, ganz kurz vor
dem Ziel doch niedergehen mußte; und Morzik, der die
urſprüng=
lichen 11 Minuten Abſtand von Zwirko auf dem 300=Kilometer=
Flug ſo prachtvoll auf 3 Minuten herabgedrückt hatte, war mit
458 Punkten auf derſelben Stelle der Punkttabelle wie ich ſelbſt,
nur ein ſchon faſt vergeſſener Vorteil bei den techniſchen Prüfungen
ſicherte mir den zweiten Platz. . . . .
*
Bei Jvar Kreuger wird verſkeigerk!
Was der reichſte Junggeſelle der Welt beſaß
und verſchenkke.
Aus den Wohnungen des großen Zündholzkönigs aus aller
Welt hat man die wertvollen Gegenſtände, die Bilder und
Kunſt=
werke, die Möbel, Kriſtalle und Porzellan, das Silber, die
Schmuck=
ſtücke und Gebrauchsgegenſtände nach Stockholm zur öffentlichen
Verſteigerung zuſammengetragen. Im September werden die zwei
Verſteigerungen, jede von drei Tagen Dauer, in der Wohnung
Kreugers, Villagatan 13, ſtattfinden. Es hat ſich bei der großen
Sammlung der Kunſtgegenſtände jetzt aber herausgeſtellt, daß die
großen und wertvollen Kunſt= und Schmuckſammlungen geſondert
verſteigert werden ſollen. Dies wird am 14., 15. und 16.
Septem=
ber unter dem Sammelnamen „Kollektion Jvar Kreuger” in der
Schwediſch=Franzöſiſchen Kunſtgalerie erfolgen.
Kreuger hat ſeinen Kunſtbeſitz immer als geringſchätzig
hin=
geſtellt und behauptet, daß er „nicht der Rede wert” wäre. Aber
nicht nur Gemälde, Radierungen, Skulpturen erſter Meiſter ſind
hier zu finden, ſondern auch neue und wertvolle Porzellane,
Stil=
möbel und ſehr viel Schmuck. Da iſt z. B. ein koſtbares Kollier
mit einem großen Smaragden und 544 Brillanten in Platin
ge=
faßt, fünf Perlenhalsbänder, fünf Platinringe mit Brillanten,
Saphiren und Perlen, vier goldene Damentäſchchen, fünf
Brillant=
broſchen, drei paar Ohrringe mit orientaliſchen Perlen, drei
koſt=
bare Haarnadeln aus Schildpatt, Platin und Gold mit Brillanten.
Man muß annehmen, daß dieſe Dinge nicht zum perſönlichen
Ge=
brauch Kreugers beſtimmt waren, daß ſie aber wohl Geſchenke für
die weibliche Bekanntſchaft des Zündholzkönigs darſtellten. Aber
nicht allein an die weiblichen Freunde hat Kreuger gedacht. Für
die Geſchäftsfreunde hat ſich der große Kaufmann acht goldene
Zigarettendoſen und eine aus Schildpatt aufgehoben, eine mit der
ruſſiſchen Inſchrift: „Dem lieben Nicke von Mama, den 6. Mai
1899‟ Sie gehörte dem Zaren Nikolaus II. Vier Uhrketten,
fünf goldene Behälter für — Zündholzſchachteln. 15 Taſchenuhren,
einige mit Fächern für Puder und Lippenſtift ergänzen das Lager
der Geſchenke. Für ſich ſelbſt hat der ſchwediſche Kaufmann fünf
Schlipsnadeln aus Platin mit rieſigen Perlen, eine goldene mit
einem weißen Saphir, 2 Paar Frackhemdperlen, 6 koſtbare
Knopf=
garnituren, 8 Paar Manſchettenknöpfe u. a. m. auf Lager gehabt.
Die meiſten Schmuckſachen ſtammen von Cleef und Arpel in Paris,
die jetzt ſicherlich einen ganz großen Kunden verloren haben.
Unter den Miniaturen, Doſen, Schalen uſw. ein paar
Merk=
würdigkeiten: Die goldene Schale aus 20karätigem Gold ſeiner
eigenen Bolidengruben, die ihm Freunde zum 50. Geburtstag
ver=
ehrten und die ein Vermögen gekoſtet haben ſoll. Eine Doſe, die
Napoleon I. dem Marſchall Davout ſchenkte. Ein Kaffeeſervice,
Geſchenk der Königin Marie Antoinette an ihren Freund, den
ſchwediſchen Grafen Axel von Ferſen. Eine Statuette des
tennis=
ſpielenden „Miſter G.”, des Königs von Schweden alſo. Die
Sil=
berſammlung iſt nicht allzu groß, aber doch infolge der
auserle=
ſenen Stücke äußerſt wertvoll.
Bisher aber alles Kleinigkeiten und „billiges Zeug” im
Ver=
hältnis zu den großen Stücken der „Kollektion‟! Da ſind ſechs
Original=Radierungen von Rembrandt, darunter zwei
Selbſtbild=
niſſe, die aus der New Yorker Wohnung Kreugers ſtammen, ein
Bild von Cornelis Engelbertß (1468—1533), zwei Ruydael, zwei
Pieter de Vlcot. Weiter zwanzig Bilder aller großen Maler der
verſchiedenen Länder. Von bekannten Schweden: Anders Zorn mit
19 Oelbildern, 38 Radierungen (die Sammlung des Opernſängers
Faupre in Paris), ferner Liljefors, Carl Larſſon, Aroſenius, Ernſt
Joſephſon und ein von Auguſt Strindberg 1890 in Berlin gemaltes
Ein Ehrenpreis für den beſten deutſchen 3A
Tiſchchen mit eingelegter Porzellan=Platt
die die Karte Europas mit der eingezeichneten Flu
Der Aero=Club von Deutſchland hat für den beſten deutſig
nehmer am Europa=Rundflug einen Preis ausgeſetzt,
obige originelle Form hat. Die farbige
Porzellanplat=
von der Staatlichen Berliner Porzellan=Manufaktur am=
Bild: „Roter Pilz am Meer”. Dann kommen die=
Renaiſſancetruhen, Schränke, Kommoden, Rokokoſofas uns
Uhren, Kronleuchter, Gobelins, 18 echte Teppiche, davon
dene. Und das alles ſind nur Sachen mit Kunſtwert. Ab=
Stockholmer Wohnung Kreugers befinden ſich noch
zahlr=
wertvolle Haushaltungsgegenſtände. Prachtvolle Kriſtalle,
Silber, Wäſche, Gebrauchsgegenſtände, z. B. ein mit
gefüttertes Plaid, und die Bücher, die noch nicht zuſamm;
ſind.
An dieſer flüchtigen Aufſtellung der „Kollektion
kann man ſchon ſehen, daß der Zündholzkönig keinesfalls
gelebt hat, wie zu ſeinen Lebzeiten geredet wurde. Die
gerung wird in nächſter Zeit abrollen, ſie wird aber zeiſt
alle dieſe wertvollen Gegenſtände nicht im geringſten imſta
die großen Schulden des Jvar Kreuger zu decken.
Geſchäftliches.
Schulnachrichten.
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Das Werratal. Ein Hörbild.
22.00:
22.20: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Wien: Unterhaltungskonzert.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 31. Auguf
9.00: Schuffunk: Ein Querſchnitt durch 700 Jahre Berliner Sbtl0t
geſchichte.
W Bm
9.30: Margarete Weinberg: Bekanntſchaft mit dem eigene=
10.10: Schulfunk: Unter Arabern und Kurden.
15.00: P. Spatz: Im unbekannten Mauretanien.
15.45: Frauenſtunde.
16.00: Studienrat Dr. Depdolla: Die Stellung der
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18.30:
Dir. Dr. Burgdörffer: Volk ohne Jugend.
1900: Sahburg: Fidelio. Oper von Beethoven.
20.20
Aktuelles.
2
22.00
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Seite 10 — Nr. 242
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 31.
Die erſte deutſche „Bergraupe” in Bekrieb genommen.
Der Dichter bei ſeiner großen Anſprache.
In der erſten Reihe der Zuhörer (unten links) die Reichsminiſter von Neurath und
Die großen offiziellen Feierlichkeiten des Goethejahres wurden jetzt mit der Frankfun
am Geburtstage Goethes abgeſchloſſen. Aus dieſem Anlaß wurde der Goethepreis 1932
Frankfurt a. M. Gerhart Hauptmann überreicht.
Ueberfall auf ein Poſta
25 000 Franken Rentengelder geſ
Reich und Ausland.
Das neue Spezialauto auf ſeinem Weg an den Felswänden vorbei zum Gipfel.
Oft verbleiben dem Fahrer in den Kurven nur wenige Zentimeter Spielraum.
Bei Rottach am Tegernſee wurde ein neuartiges Gefährt, ein Touriſtenauto mit Raupenantrieb,
in Betrieb genommen, das nun alltäglich den ſteilen Weg zu dem bekannten Wallberg
hinauf=
klettert.
Das große Milikär=Sporkfeft in München.
Schwerer Materialwagen wird von 6 Pferden im Galopp vorgefahren.
Auf dem alten Münchener Exerzierplatz bot die 7. Bayeriſche Nachrichtenabteilung intereſſante
ſportliche und militäriſche Vorführungen, die von der vielſeitigen und glänzenden Ausbildung
der Reichswehrangehörigen zeugten.
Auf einen Diamankenſchwindel
hereingefallen.
Frankfurt a. M. Auf einen alten, aber
anſcheinend immer noch wirkſamen Schwindel iſt
ein Kaufmann in dieſen Tagen hineingefallen.
Er traf einen Ruſſen, der ihn nach der hieſigen
ruſſiſchen Geſellſchaft fragte und dem ſich im
Laufe der Unterhaltung ein weiterer ruſſiſch
ſprechender Mann zugeſellte. Der erſte Ruſſe
er=
klärte, daß er ein Goldrubelſtück im Werte von
20 RM. verkaufen müſſe, wovon ihm der
Kauf=
mann aber abriet. Darauf zeigte der Ruſſe eine
Schachtel mit Edelſteinen, die er dann an den
Mann bringen wollte, um ſich aus der
Geldver=
legenheit zu helfen und ſeine Reiſe fortſetzen zu
können. Der zweite Ruſſe erklärte ſich bereit,
die Steine zu übernehmen, jedoch riet der
Kauf=
mann, zur ruſſiſchen Geſellſchaft zu gehen. Alle
begaben ſich in ein Café, wo dann nach einiger
Zeit ein Juwelier erſchien und den ihm
angebo=
tenen Stein auf 150 Dollar ſchätzte. Daraufhin
erbot ſich der Kaufmann, den Stein abzukaufen.
Er zahlte 160 Schweizer Franken und 40 RM.
in deutſchem Gelde an und verpflichtete ſich, den
Reſt von 300 RM. nach Hamburg nachzuſenden.
Natürlich war das ganze ein Schwindel, denn
als der Kaufmann nach einigen Stunden den
Stein bei einem Juwelier abſchätzen ließ, ſtellte
er ſich als wertlos heraus. Anſcheinend handelt
es ſich um internationale Betrüger.
Opfer des Großſtadtverkehrs.
Frankfurt a. M. Am Montag abend kam
es in der Mainzer Landſtraße zu einem ſchweren
Zuſammenſtoß zwiſchen einem Auto und einem
Motorrad. Der Führer des Motorrades und
ein auf dem Soziusſitz mitfahrendes Mädchen
wurden auf die Straße geſchleudert und in
ſchwerverletztem Zuſtand von der Rettungswache
in das Eliſabethenkrankenhaus gebracht. Beide
Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. — In der
Merianſtraße wurde die Schülerin Annelieſe N.
von einem Auto angefahren und auf den
Bür=
gerſteig geſchleudert. Das Mädchen wurde an
beiden Armen und Beinen verletzt. — Der
Führer eines Laſtautos fuhr in der Homburger
Landſtraße den ſiebenjährigen Schüler Karl A
um. Der Junge erlitt eine ſchwere
Kopfver=
letzung und wurde von der Rettungswache in
das Bürgerhoſpital gebracht, wo er bald danach
ſeinen Verletzungen erlag.
Der Erfolg des Frankfurter Goethejahres.
Frankfurt a. M. Nach Mitteilungen des
Vertreters des Frankfurter Wirtſchaftsamts in
der Hautpverſammlung des Südweſtdeutſchen
Verkehrsbundes, hat die Werbung für das
Frank=
furter Goethejahr die Stadt rund 60 000 RM.
gekoſtet, alſo einen Betrag, der gegenüber dem
erzielten Erfolg als außerordentlich gering
an=
zuſehen iſt.
Helbſtmord des einſtigen Vorſikenden
des Calmette-Prozeſſes.
Amtsgerichtsrat Wibel,
der den Vorſitz bei dem großen Lübecker
Cal=
mette=Prozeß führte, in dem die Schuldfrage des
furchtbaren Säuglingsſterbens geklärt werden
ſollte, iſt jetzt freiwillig aus dem Leben
geſchie=
den.
Tagung des Deutſchen Forſtvereins
in Skutigart.
Stuttgart. Seit Montag tagt in
Stutt=
gart der Deutſche Forſtverein, der heute mehr
als 5000 Mitglieder umfaßt, und zwar die
höheren Forſtverwaltungsbeamten aller deutſchen
Länder, faſt alle Forſtwiſſenſchaftler deutſcher
Zunge, der größte Teil der Verwaltungsbeamten
des nichtſtaatlichen Waldes und zahlreiche
be=
ſitzende Gemeinden und Privat=Waldbeſitzer. An
der Tagung nehmen neben zahlreichen
Vertre=
tern der Behörden, der Deutſchen
Landwirt=
ſchaftsgeſellſchaft, des Reichsforſtwirtſchaftsrates
und des Saargebiets auch Vertreter der
Forſt=
wirtſchaft aus Oeſterreich, der Tſchechoſlowakei,
Polen, England, Amerika, Holland, Ungarn,
Rumänien und Japan teil. In einer am
Mon=
tag angenommenen Entſchließung gibt der
Deutſche Forſtverein der Anſicht Ausdruck, daß
die vom Reichsforſtwirtſchaftsrat an die
Reichs=
regierung herangetragene Forderung auf
han=
delspolitiſchem Gebiet unverzüglich durchgeführt
werden müßte, wenn der deutſchen
Forſtwirt=
ſchaft Raum zum Fortbeſtehen und zur
Wieder=
aufrichtung gegeben werden ſoll.
„Graf Zeppelin” trifft heute in Pernambuco ein.
New York. Die Radio=Marine=Company
erhält einen Funkſpruch vom „Graf Zeppelin”,
wonach dieſer am Mittwoch in Pernambuco
lan=
den wird. Das Luftſchiff befand ſich um 23 Uhr
(New Yorker Zeit) über dem Atlantiſchen
Ozean, weſtlich der Marokkoküſte, auf dem 32,8.
nördlichen Breitengrad und dem 10,30. weſtlichen
Längengrad.
Wie die Hamburg—Amerika=Linie mitteilt,
befand ſich das Luftſchiff „Graf Zeppelin” um
14 Uhr M.E.3. ſüdlich der Kanariſchen Inſeln
und weſtlich von Kap Garnes, an der
Nordweſt=
afrikaniſchen Küſte.
Landarbeiter erſchlägt Gutsbeſitzer.
Raſtenburg. Auf dem Rittergut
Poſe=
wangen kam es bei Arbeiten auf dem Felde zu
Auseinanderſetzungen zwiſchen dem
Ritterguts=
beſitzer Gerigk und dem Arbeiter Büttner. Der
Arbeiter ſchlug ſchließlich ſeinem Brotherrn mit
einer Forke über den Kopf, ſo daß dieſer
be=
wußtlos zuſammenbrach. Im Krankenhaus iſt er
an den Folgen eines ſchweren Schädelbruchs
ge=
ſtorben.
Der Prozeß gegen die Poſtdefraudanten
Steubel und Aumüller.
Traunſtein. Der Prozeß gegen die
Poſt=
agentin Anna Steubel und den Poſtmeiſter Joſ.
Aumüller hat geſtern begonnen. Die beiden
An=
geklagten haben über 200 000 RM. Poſtgelder
unterſchlagen. Als die Verfehlungen zu Beginn
des Jahres aufgedeckt zu werden drohten, waren
die beiden Angeklagten nach der Tſchechoſlowakei
geflüchtet. Dort wurden ſie nach wenigen Wochen
verhaftet und nach Deutſchland ausgeliefert.
Kardinal van Roffum F.
Amſterdam. Kardinal van Roſſum, der
einzige Kardinal Hollands, der am Sonntag
plötzlich ſchwer erkrankt war, iſt in der Nacht zum
Dienstag in Maaſtricht geſtorben. Der
Verſtor=
bene, der in Zwolle geboren iſt, hätte am 3.
Sep=
tember ſein 78. Lebensjahr vollendet. Wenige
Stunden vor dem Ableben des Kardinals iſt in
Buſſum bei Amſterdam Monſignore Schapman,
Hausprälat des Papſtes, geſtorben.
Der perſonelle Erſah für die
Unker=
gegangenen der „Niobe‟.
Berlin. Die empfindlichen und vor allem
in den Reihen des jüngſten Offiziernachwuchſes
entſtandenen Ausfälle nach dem Untergang der
„Niobe” haben die Reichsmarine veranlaßt, durch
beſchleunigte Neueinſtellungen den erforderlichen
Ausgleich zu ſchaffen. Wie die „TU.” erfährt,
haben die von der Inſpektion des
Bildungs=
weſens der Marine eingeleiteten Schritte nach
vorangegangener ſorgfältiger Prüfung bereits in
der erſten Auguſthälfte zur Einſtellung von
29 Seeoffizier= und 8
Sanitätsoffiziersanwär=
tern geführt. Die Ausbildung der jungen
Offi=
ziersanwärter hat inzwiſchen planmäßig
einge=
ſetzt. Ihre entſprechend abgekürzte
infanteri=
ſtiſche und anſchließend auf Segelfahrzeugen
vor=
geſehene ſeemänniſche Unterweiſung wird ſoweit
gefördert werden, daß ſie zu Beginn der
Aus=
landsausbildungsreiſe im November gemeinſam
mit ihren bereits im Frühjahr eingeſtellten
Ka=
meraden auf dem Kreuzer Köln eingeſchifft
werden können.
Unwetterſchäden im oberen Inntal.
Innsbruck. Ein ſtarkes Gewitter mit
Hagelſchlag, das vorgeſtern im oberen Inntal
niedergegangen iſt, hatte an den Berghängen
oberhalb der Ortſchaften Hatting und Polling
bei Telfs Murbrüche losgelöſt, die die
umlie=
genden Wieſen und Felder in großem Ausmaße
verwüſteten und die Feldfrüchte vernichteten.
Vier Bäche traten aus den Ufern und
über=
ſchwemmten das Gelände. Mehrere Brücken
wur=
den weggeriſſen. Die Gemeindeſtraße wurde in
einer Länge von 200 Metern vermurt und iſt
unbefahrbar.
Schweres Unwetter im Rauriſertal.
Salzburg. Das bei Daxenbach in das
Salzachtal einmündende Rauriſertal wurde in
der vorvergangenen Nacht von überaus heftigen
Höchgewittern heimgeſucht. Wolkenbrüche
ver=
wüſteten die Felder, Brücken wurden
fortge=
ſchwemmt, Straßen ſchwer beſchädigt und der
Verkehr unterbrochen. Ein ſechs Monate alter
Knabe wurde von den Fluten förtgeriſſen. Aus
Salzburg ſind Pioniere zur Hilfeleiſtung
an=
gefordert worden.
Saarbrücken. Auf das Pooch” lenſ
Guichenbach wurde ein verwegener Rau
verübt. Drei Männer waren in ein
ſonenauto vorgefahren. Während er
ihnen am Steuer ſitzen blieb, drangen
anderen, die ſich Geſichtsmasken angele
in das Gebäude ein und feuerten zw
auf den Poſtverwalter ab, die aber
verfehlten. Einer der Räuber grifff
Schublade, in der das Geld aufbewar!
und ſtahl den geſamten Inhalt von ü0
Franken. Als der zweite Räuber auf
nach Geld ſich leicht vornüberneigte,
Poſtbeamte geiſtesgegenwärtig einen
verſetzte dem Mann einen heftigen E
berſt
den Kopf. Hierauf ergriffen beide Rchich
Flucht, drangen durch ein Fenſter in An Weſen
iden
und fuhren in raſendem Tempo dau
der, de
Wagen, der einige Kilometer von des e am
entfernt aufgefunden wurde, war eim
vorher in Saarbrücken geſtohlen, wor g ſeſte,
dem geraubten Geld handelt es ſich um
UFeenra=
die Auszahlung an Kriegsbeſchädigte br1 üpſ
Betrag.
9
Erſtbeſteigung des Dent Blansiel uſten
Mgen de
durch zwei Müngener Alpini ſt
Zinſl (Kanton Wallis). Zwei A9
Alpiniſten, der 30jährige Franz Singe=
26jährige Karl Schneider, haben erſtm
Nordgrat des Dent Blanche (4364 Ma=
Führer beſtiegen.
Molliſon in Neu=Braunſchweig gel
New York. Der ſchottiſche Fliegn”
ſon iſt auf ſeinem Rückflug über den L
England in Sydney (Neu=Braunſchweit
det. Der Flieger befindet ſich wohl
heute den Weiterflug nach Harbour 0.
Die fliegende Familie nach Labrador :9
New York. Die fliegende Famp
chinſon iſt am Dienstag, gegen 15
Uh=
von Ellisbry, auf Anticoſti=Land in
rence=Bucht aus, nach Labrador geſta:
fliegende Familie beſteht aus dem Fläüy
chinſon, ſeiner Frau und zwei Kindec
Beſatzung des Flugzeugs gehören noch Mi
funker, ein Navigator und ein Mont
Flugzeug wird von Hutchinſon ſelbſt genb
Vier Berliner Straßenſänger.
die dem Geiſtlichen der Berliner amer=
Kirche durch ihren Vortrag aufgefalle
wurden von dem Pfarrer für den 0e
in ſeiner Gemeinde verpflichtet. Von
Empore herab umrahmten die-Sänge.
digt des Geiſtlichen, deren Thema LN
und Arbeitsloſigkeit, war, mit einell
Konzert.
31. Auguſt 1932
Stahlhelm=Skudenken bei Hindenburg.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 242 — Seite 11
Deukſcher Bergmeiſter mit 19 Skarks und 19 Siegen.
„Marconi will mit dem Mars ſprechen.
uch Marconis und der „Weſtinghouſe Eleckrico”
Ulkrakurzwellen von unbegrenzker Reichweite.
Lenkung nach einer beſtimmken Richkung. — Können die Ulkrakurzwellen einen
Raum von 55 Millionen Kilomeker überbrücken?
iſent von Hindenburg ſchreitet die Front einer Abteilung des Stahlhelm=Studentenbundes
„Langemarck” ab, die ihm in Neudeck einen Beſuch abgeſtattet hatte.
Toni Babel=Miesbach,
der beim Rieſengebirgsrennen die ſchnellſte Zeit der Seitenwagen=Maſchinen fuhr und damit ſeinen
Sieg in der deutſchen Bergmeiſterſchaft ſicherſtellte. Babel iſt in dieſem Jahre 19mal geſtartet,
wobei er ebenſoviel Siege davontrug.
akurzwellen durchdringen die
Heaviſideſchichk.
hat bekanntlich vor kurzer Zeit zum erſten Mal mit
un Ultrakurzwellen=Syſtem eine Strecke von 840 Km.,
u Rom bi
Cape Figari auf Sardinien überbrückt.
Ulnkurzwellen haben, wie Marconi jüngſt einem
Aus=
mllrte, unbegrenzte Reichweite, ſo daß es möglich iſt, mit
ſauts ch zu verſtändigen, wenn auf unſerem Nachbarplaneten
eittWeſen wohnen, deren Beſchaffenheit mit den auf der
unden Menſchen verwandt iſt. Marconi iſt nicht der
ſander, der an dieſem Plan arbeitet. Auch die
In=
amerikaniſchen Weſtinghouſe Electrico”, haben
ullen von 42 cm. Länge erzeugt, die eine beſondere
huſtbeſitzen. Bekanntlich können die langen Wellen nicht
Iſitenraum hinausgeſchickt werden, da ſie von der
ſoge=
ghrdiſideſchicht zurückgeworfen werden. Die langen
Wel=
zab in dem Luftmeer gefeſſelt, das unſere Erde umgibt.
inVerſuche, ſich mit etwa vorhandenen Menſchen auf
ennAineten zu verſtändigen, mußten darum ſcheitern und
Hoffungen der Ingenieure, die in den drahtloſen Wellen
die Mittel zur interplanetariſchen Verſtändigung ſahen, waren
trügeriſch. Die Ultrakurzwellen haben aber viel mehr Aehnlichkeit
mit den Lichtwellen als die langen Wellen und können ähnlich
wie die Lichtwellen durch die Heaviſideſchicht gelangen. Marconis
Pläne ſind darum wiſſenſchaftlich begründet, wenn es auch
ſicher=
lich noch lange dauern wird, bevor man daran denken kann, dem
Mars Zeichen zu geben. Die „Weſtinghouſe Electrico” iſt ſogar
ſchon weiter als Marconi, denn ſie hat Maßnahmen erfunden. um
den Ultrakurzwellen eine beſtimmte Richtung zu geben. Sie können,
wie Lichtſtrahlen durch den Scheinwerfer auf einen Punkt gelenkt
werden. mit Hilfe einer ähnlichen Vorrichtung nach einer
beſtimm=
ten Stelle geworfen werden, ohne daß ſie ſich nach allen
Richtun=
gen hin ausbreiten. Man darf aber nicht vergeſſen, daß der
Raum zwiſchen Erde und Mars ungefähr 55 Millionen
Kilo=
meter beträgt, wenn der Mars ſich in größter Erdnähe befindet.
Zu Verſtändigungsverſuchen würde man natürlich dieſen
Zeit=
punkt wählen, da der Mars auch in ſeiner oberen Konjunktion
ſich bis auf 400 Millionen Kilometer von der Erde entfernen
kann. Es dürfte kaum Möglichkeiten geben, die Wellen auf eine
ſo ungeheure Entfernung durch den Raum zu ſenden, denn es
wird ſchon ſchwierig genug ſein, Strecken von 55 Millionen
Kilo=
meter mit Ultrakurzwellen zu überbrücken. Heute ſehen rartige
Pläne noch wie Utopien aus, da aber der größte Teil des Raumes
zwiſchen Erde und Mars leer iſt, ſo dürften die Energien, die
aufzuwenden ſind, kaum ſo ungeheuer groß ſein, als wenn man
55 Millionen Km. durch das Medium der Luft überbrücken wollte.
Marconi iſt jedenfalls optimiſtiſch, denn in der Unterredung ſagte
er wörtlich folgendes: „Wie lange es dauern wird, bis wir mit
dem Mars ſprechen werden, kann ich nicht ſagen. Nur eines weiß
ich, daß unſere Kurzwellen unſeren Nachbarplaneten einſtmals
er=
reichen werden. Falls ſich auf dem Mars denkende Menſchen
be=
finden, die unſere Zeichen verſtehen, dann werden wir auch dieſen
Menſchen Zeichen geben können.” Warten wir ab, ob bei der
näch=
ſten Erdnähe des Mars die Technik ſo weit fortgeſchritten ſein
wird, daß wir uns mit dem Mars verſtändigen können.
Wekkerbericht.
Die Luftdruckgegenſätze ſind über Deutſchland ſehr gering, ſo
daß auch keine einheitliche Windſtrömung beſteht. Infolgedeſſen
herrſcht bei ziemlich feuchter Luft vorwiegend wolkiges Wetter.
Der Tiefausläufer über den Britiſchen Inſeln arbeitet ſich
lang=
ſam öſtlich vor und hat über Holland ſchon Niederſchläge
verur=
ſacht. Mit ſeinem weiteren Vordringen dürfte auch bei uns die
Witterung einen unſicheren Charakter annehmen, ſo daß es neben
Bewölkung zu vereinzelten Niederſchlägen kommen wird. Die
Temperaturen bewegen ſich dabei in normalen Grenzen.
Ausſichten für Mittwoch, den 31. Auguſt: Wolkiges Wetter mit
vereinzelten Niederſchlägen, warm.
Ausſichten für Donnerstag, den 1. September: Bewölkt mit
Auf=
heiterung, etwas kühler, vereinzelte gewitterartige Schauer.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 31.
Sport, Spiel und Jurnen
Handball.
Südd. A=Mannſchaft — B=Mannſchaft.
Heute, um 18 Uhr, findet auf dem Polizeiſportplatz ein
Aus=
wahlſpiel für die endgültige Zuſammenſtellung der ſüddeutſchen
Mannſchaft ſtatt, die am Sonntag gegen Mitteldeutſchland in
Darmſtadt antreten wird.
In den letzten zwei Jahren war die ſüddeutſche Vertretung
nicht immer glücklich zuſammengeſtellt. Man glaubte, manchen
Vereinen Konzeſſionen machen zu müſſen, und nahm Spieler dieſer
Vereine in die Mannſchaft, die ſich abſolut nicht eigneten.
Für heute haben wir in der 4=Mannſchaft nur zwei
auswär=
tige Spieler; Pabſtdorf (Schwanheim) und Spengler (Waldhof).
Der Sturm der 4=Mannſchaft der durch Huber, Pabſtdorf,
Speng=
ler, Freund, Feick vertreten iſt, wird ſich ſehr anſtrengen müſſen,
um zu Erſolgen zu kommen. In der erſten Halbzeit wird das
Spiel deshalb ziemlich ausgeglichen ſein, man wird, ſogar der
P=Mannſchaft, in deren Sturm Rettig. Werner, Schliffer, Ploch
und Koch ſtehen, ein kleines Plus zurechnen können.
In der zweiten Halbzeit wird
die A=Mannſchaft „nur aus
Darmſtädter Spielern beſtehen (Sp.V. 98 und Polizei). Hier wird
ſich dann zeigen, daß eine ſo zuſammengeſtellte Mannſchaft, in der
die innere Bindung viel enger iſt, unbedingt zu Erfolgen kommen
muß und wird. Auf alle Fälle werden wir heute ein ſchönes
Spiel zu ſehen bekommen.
Handball im Odenwaldgau der 2.T.
Meiſterklaſſe: Gundernhauſen — Lengfeld 3:12 (1:5), N.=Klingen
Reinheim 4:6 (3:3), Groß=Bieberau — Momart 1:1 (1:0).
A=Klaſſe=Süd: Michelſtadt
Zell 12:5, K.=Brombach 2. —
Stein=
bach 1. 2:7, König 2. — Steinbuch 1. 4:5 (2:2),
A=Klaſſe=Nord I: Altheim 1. — Groß=Zimmern 2. 3:1, Heubach —
Spachbrücken 6:5, Klein=Zimmern — Semd 6:1.
A=Klaſſe=Nord II: Schaafheim
Hergershauſen 3:3 (abgebr.),
Schlierbach — Langſtadt 3:4, Richen — Klein=Umſtadt 6:4.
B=Klaſſe=Nord: Gundernhauſen 2. — Lengfeld 2. 4:5, N.=Klingen 2.
Reinheim 2 5:4, Groß=Bieberau 2. — Momart 2. 4:3
B=Klaſſe=Sd: Böllſtein
—
Beerfelden 1. 9:5, M.=Grumbach 1.
1.
Steinbach 2. 4
C=Klaſſe: Schaafheim 2
— Hergershauſen 2 1:1, Altheim 2.
Heubach 2. 1:3, Reinheim 3. — Spachbrücken 2. 10:2.
In Gundernhauſen lieferte Lengfeld ein erſtklaſſiges
Stür=
merſpiel, gegen das die gegneriſche Hintermannſchaft machtlos
war, obwohl die Tormannleiſtugn nicht ſchlecht war. Das Treffen
in Klingen geſtaltete ſich zu einem ritterlichen Punktekampf, den
Reinheim durch größere Schnelligkeit und Ausdauer verdient
ge=
wann. Die Begegnung
in Groß=Bieberau blieb im Rahmen des
Erlaubten. Bei beiden Mannſchaften glänzten die Verteidigungen
einſchl. der Torhüter. Die Stürmerreihen blieben gegen die
ſon=
ſtigen Leiſtungen zurück; Groß=Bieberaus Sturm etwas
beweg=
licher als der der Gäſte. Die Michelſtädter verdienten den Sieg
in dieſer Höhe. Die Mannſchaft zeigte ein gutes Können. Schwach
war nur der Tormann. Die Kirch=Brombacher machten in der
1. Halbzeit den Fehler, und ſchnitten ihr ganzes Spiel auf einen
Mann zu. König, techniſch beſſer, körperlich, ſchwächer als ſein
Partner, kombinierte vor dem Tor zu viel und ſchoß zu wenig. Die
kräftigen Steinbucher wandten ihre Kraft reichlich an und waren
vor dem Tor gefährlich. Ein Dämpfer des Schiri nach beiden
Seiten hätte heilſam gewirkt. Altheim verdankte die Punkte
ſei=
nem Zuſammenſpiel, das ſich beſſer durchſetzte als die
Einzel=
gängerei der Gäſte. Die 1. Hälfte gefiel Heubach. In der zweiten
ließ es nach, nur ſein Tormänn rettete es vor der Niederlage Bei
der Sache in Klein=Zimmern fand ſich der Platzverein erſt ſchlecht
zuſammen. Die 10 Semder wehrten ſich tapfer. Nach 10 Minuten
rollte der Ball zum erſtenmal ins Tor. Der Ausgleich erfolgte
ſo=
fort und damit war Semds Kraft erſchöpft. Klein=Zimmern ſtellte
den Sieg in der 1 Halbzeit ſchon ſicher. Der Spielabbruch in
Schaafheim, der in der 2. Hälfte eintrat, entwickelte ſich aus einer
Schlägerei zwiſchen zwei Spielern. Er wird die Behörde
beſchäf=
tigen. Schlierbach ſchoß den 1. Treffer. Langſtadt holte bald auf.
Dann folgte ein ſchönes Spiel zweier gleichwertiger Gegner. Das
Glück war Langſtadt hold. Die Platzelf konnte zum Schluß
gleich=
ziehen und ſogar noch gewinnen (Halbzeit 2:4). Böllſtein war
jederzeit tonangebend. Beerfelden nahm die Sache wohl zu leicht.
Mit 9 Mann, darunter 3 Erſatzleuten, kann man keine Erfolge
er=
ringen. Vorbildlich war Beerfeldens Betragen, während des
Spieles. Nach überlegenem Kampf der 1. Halbzeit zeigte
Müm=
ling=Grumbach in der zweiten Hälfte ein eigenſinniges
Innen=
ſpiel, das der gegneriſchen Spielweiſe beinahe unterlegen wäre.
Wir verweiſen die Spieler auf die Schmuck=
Gedächtniswande=
rung und das Treffen am Wartturm bei Schaafheim. Das
Spiel=
verbot iſt zu beachten!
Schulwettkämpfe.
Realgymnaſium Darmſtadt — Oberrealſchule Mainz.
zum Austrag kamen, ſahen mit geringem Vorſprung die Mainzer
als Sieger. Bei dem diesmaligen Zuſammentreffen kommen, wie
vor zwei Jahren, intereſſante Staffelläufe verſchiedener
Altersgruppen, Wettkämpfe im Kugelſtoßen und ein
Hand=
ballſpiel zur Durchführung.
Fußball.
Viktoria Griesheim — Reichsbahn Darmſtadt 3:2 (2:2), Ecken 11:2.
Griesheim ſiegte verdient und hätte leicht höher gewinnen
können, wenn Feuerbach im Tor die Ruhe bewahrt hätte. Wegen
einer Kleinigkeit glaubte er ſich an ſeinem Gegenſpieler
revan=
chieren zu müſſen. Das war die Folge daß er noch vor dem
Halb=
zeitpfiff Platzverweis erhielt. Ein Elfmeter brachte für die
Reichsbahn den Ausgleich, nachdem Griesheim bis dahin mit 2:1
Toren geführt hatte. Nach der Pauſe iſt Griesheim, trotzdem es
nur noch 10 Spieler im Spiel hatte, ſtändig überlegen. Dierks,
welcher nun das Tor hütete, hat kaum Gelegenheit zum
Eingrei=
fen. Die Gäſte ſtrengen ſich mächtig an, um das Reſultat zu
hal=
ten. In höchſter Not macht ein Verteidiger Hand, der Elfmeter
wird von Heiß ſcharf eingeſchoſſen. Ein weiterer Elfmeter wegen
Foulſpiel wird vom ſelben Spieler an die Latte gejagt. Die
Eck=
bälle für Griesheim mehren ſich, aber weitere Torerfolge bleiben
aus. Schiedsrichter Weber=Sprendlingen konnte nicht überzeugen.
2. Mannſchaften 5:2 für Griesheim.
VfR. Erbach — Sportklub 1928 Ober=Ramſtadt 1:1 (0:1).
Beide Mannſchaften lieferten ſich einen harten Kampf, der
von Reuther=Langen gut geleitet wurde. Bis zur Pauſe führten
die Gäſte nach leichter Ueberlegenheit mit 1:0. Als der linke
Ver=
teidiger dem Gaſtgeber durch Eigentor zum Ausgleich verhalf,
glückte dem Sturm überhaupt nichts mehr, ſo daß ſich die Ober=
Ramſtädter mit einem Unentſchieden begnügen mußten. Auf dem
naſſen und ſehr glatten Platz konnte ſich kein flüſſiges Spiel
ent=
wickeln. Zu erwähnen wäre noch, daß das Spiel fair und
anſtän=
dig durchgeführt wurde. — 2. Mannſch. — 98 Darmſtadt 4. 7:2
1. Jugend — Pfungſtadt 1. Jugend 0:1 — Am kommenden
Sonn=
tag empfängt Ober=Ramſtadt ſeinen härteſten Gegner vom letzten
Spieljahr, den VfL. Michelſtadt, zum Verbandsſpiel. Es wird zu
einem äußerſt ſpannenden Kampfe kommen, deſſen Ausgang
offen iſt.
Sp. V. 1922 Roßdorf — Viktoria Kleeſtadt 13:1 (10:0).
Am Donnerstag, den 1. September, nachmittags 3.30 Uhr.
fin=
den auf dem Sportplatz des Sportvereins 1898 Wettkämpfe
zwi=
ſchen der Oberrealſchule Mainz und dem Realgymnaſium
Darm=
ſtadt ſtatt. Die Vorkämpfe, die bereits vor zwei Jahren in Mainz
Zu ſeinem dritten Verbandsſpiel fuhr am lentzten Sonntag
Roßdorf nach Kleeſtadt und konnte ſich wieder 2 Punkte holen.
Auf dem neuangelegten Platze entwickelte ſich ein ſchönes Spiel.
In der 1. Minute ſah man Roßdorf ſchon in Führung, was
Klee=
ſtadt etwas verblüffte, aber der Torreigen nahm ſeinen Fortgang,
was aus obigem Halbzeitſtand zu erſehen iſt. Nach Wiederbeginn
verlegte ſich Kleeſtadt nur noch auf Verteidigung. Trotz der hohen
Niederlage kämpfte Kleeſtadt ritterlich bis zum Schlußpfiff.
Klee=
ſtadts beſter Mann war der rechte Läufer. Roßdorf verdient ein
Geſamtlob, nur dürfte Leo ſeinen Mund noch etwas bezähmen.
Schiedsrichter leitete den Kampf zur Zufriedenheit beider
Par=
teien.
Kreisliga Südheſſen.
Gruppe 3. Ried.
Leider fiel das Haupttreffen des dritten Spielſonntags den
ungünſtigen Platzverhältniſſen in Gr.=Rohrheim zum Opfer, ſo
daß nur drei Spiele ausgetragen werden konnten. Doch gerade
hier gab es Ueberraſchungen ganz großen Stils, wie ſie die
Reſul=
tate zeigen:
V.f.R. Fehlheim — Edelw. Zwingenberg 2:4
Spv. Hüttenfeld — Turnverein Biebesheim 1:1
Olympia Biebesheim — Tgmde. Stockſtadt 7:0
Alem. Gr.=Rohrheim — Vorw. Bobſtadt (ausgef.)
Die Zwingenberger Fußballer, ehemals die Punktelieferanten
faſt auf der ganzen Linie, haben ſich dieſes Jahr zu einer äußerſt
ſpielſtarken Mannſchaft entpuppt. In mächtigem Endſpurt
ſicher=
ten ſie ſich diesmal Sieg und Punkte. Sehr beachtlich iſt auch
das Unentſchieden in Hüttenfeld, wo die Biebesheimer Turner
ſogar 1:0 in Führung lagen. Die Stockſtädter Turner mußten
dagegen auf dem Olympiaplatz in Biebesheim die weitaus beſſere
pielweiſe ihrer Gaſtgeber anerkennen. In der Pauſe ſtand das
Spiel bereits 5:0 Olympia Biebesheim hat ſich jetzt an die
Tabelle geſetzt und man wi
nicht fehlgehen, wenn man dieſer
ſpielſtarken Mannſchaft die beſten Ausſichten auf die
Meiſter=
ſchaft gibt.
Spiele gw. un. vl. Pkte.
0
Olympia Biebesheim=
6 0
Alem. Gr.=Rohrheim
3
0
Edelweiß Zwingenberg ..
0
Spvgg. Kleinhauſen
*
V.f.R. Fehlheim
„.
z
0
Tamde
Stockſtadt ..
Spv. Hüttenfeld
Ev. Biebesheim.
1 6 1
Vorw. Bobſtadt . . ..
Erfolge heſſiſcher Polizeiſporkler.
auf dem Prvinzialpolizeiſportfeſt der Provinz Heſſe,
Vom 26. bis 28. Auguſt 1932 wurden in Kaſſel
vinzialwettkämpfe der Provinz Heſſen=Naſſau ausgety
den Polizeiſportlern aus Hanau, Frankfurt. Wiesbs
Münden und Kaſſel nahmen die Heſſen als Gaſt teil
wie im Vorjahre in Wiesbaden wiederum ſchöne E
gen. Die Schwimmer konnten in allen Konkurrenzen
ben; nur in der 6 mal 50 Meter Bruſtſtaffel ging der
wegen 2. Frühſtarts an die Schule Hann.=Münden „
der Leichtathletik waren die Heſſen beſonders in der
Uebungen weit überlegen. Aber auch in den Läufen
ſtand hinter Kaſſel und Frankfurt nicht mehr ſo groß
früheren Jahren.
Den Handballern iſt die Revanche für Wiesbas
gelungen. Sie ſchlugen in
Vorrunde Kaſſel mit
Endſpiel die Mannſchaft
„V. Frankfurt mit 15
errangen damit den Wanderpreis des Herrn
präſidenten.
Die Fauſtballer unterlagen der Siegermannſchaf=
Hanau nur mit 3 Punkten.
Die Ergebniſſe der Heſſen:
A. Schwimmen. 100 Meter beliebig: 1. Rottw,
2. Schuchmann, 3. Lindemann — 100 Meter Bruſt: 1.
3. Kleiter.
— 100 Meter Rücken: 1. Lindemann 1:34
300 Meter beliebig: 1. Fuchs 4:58.
50 Meter belicſt
klaſſe):
Bornmann 4,2; 3. Taſchinſki 51,8.
3u
Lagenſtaffel: 1. (Fink. Kunz. Rottmann) 1:55,3.
Meter beliebig: (Gimbel, Schuchmann. Rottmann=
6 mal 50 Meter Bruſt: 1. Darmſtadt (diſtanziert r
ſtarts).
B Leichtathletik. 200 Meter Lauf: 3. El.
5000
1500 Meter Lauf: 2. Eckhardt 4:20
Bünſack 17,52,8. — 3 mal 100 Meter Staffel: 1. Bi.
Eckhardt) 8:34,4.
Olympiſche Staffel: 3. Siege=
10 mal 250 Meter Staffel: 3. Sieger 5:16,1. — Hochſpy
59 Meter. — Stabhochſprung: 1. Bierwirth 2,82 Me=
772. — Kugelſtoßen: 1.
Schneider 13.87 Meter; 2. Hrr
Meter: 3. Michel 12,08 Meter. — Steinſtoßen B.:
87 Meter;
Hiemenz 8,81 Meter; 3. Rothermel 8,/
Steinſtoßen beidarmig:
1. Schneider 16.90 Meter:
5,16 Meter.
Diskuswerfen: 1. Schneider 38
2. Eckhardt 34,20 Meter. — Speerwerfen: 1. Vetter
2. Rothermel 44,46 Meter. — Schleuderballwerfen:
lter 61.
49,83 Meter. — Handgranatenwerfen: 2 W
Dreikampf offen: 1. Schneider 2 061,80 Pkt. —
Dreikan
klaſſe: 2. Scheerer 205 Pkt.; 3. Oblt. Bender 185,5 P‟
geſonnen wie bei der Premiere. Den drei deutſchen 2
vie
Alchimiſt, Uhlenkopf und Makarius traten die beide Arm erſt
Evian und Henonville gegenüber, die ſchon im Führring
derung fanden. Das wertvolle Rennen, das in den be
N9
Jahren der Stall Bouſſac gewann, ſah diesmal erfre
3 Der
deutſche Farben in Front. Der Graditzer Alch=
Hän der
das ganze Rennen über geführt hatte, wies in der Ce
Beſſe
Angriffe von Evian und Henonville leicht ab. Raſten
iu vern
Söne
den Hengſt in Front weiſe geſchont, der dann in der
noch genügend Reſerven hatte, um leicht die Oberhar
ten. Henonville hatte Mühe den Angriff von Makarkisſe der Ein
Hauft
ut Mü
1yühe
verif
Eieuer!
Mur
M
(
nA
Miteſer
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a äft.
M
—ingebl
deutſcher Sieg im Baden=Badener Zukunfk. Mssanteihe
aM dis
Am zweiten Tage der Baden=Badener
Internatio=
anve
woche war der Wettergott dem Internationalen Club 7M köellit
in berei
ſen, während Uhlenkopf nie vom letzten Platz wegkam- A den for
Einen Doppelerfolg hatte Jockey Narr zu verzeiche
Sachſen=Weimar=Rennen den weſtdeutſchen
zu einem ſicheren Siege über Liberto ſteuerte und
gl=
ßend auf dem vom Start bis ins Ziel führenden Ta
Oos=Ausgleich nach hartem Kampf gegen Lac.”
nius und Orkadier gewann.
1. Schwarzwald=Rennen. 1100 Mk. 1400 Meter.
Strona
Tarquinia (Kornberger), 2. Royal Corſe,
Unmar
PProd=
W urbeit
ſſea
Platz 10, 11. 11. 3—3. Ferner: Eremit. Ciſaine, FrümBſe
raliſſimus, Kaukaſus.
2. Sachſen=Weimar=Rennen, 5500 Mk. 2100 MeEte/9 61
manns Miſſouri (K. Narr), 2. Liberto, 3. Fauſtgra
13
Ferner; Groll Agathon.
1a4.
Platz: 14,
3 Oos=Ausgleich. Ausgleich T 5500 Mk. 1800 Me=
Herzings Tantris (K. Narr), 2. Laotſe, 3.
Solumnit”.Kyebri.
Platz 21. 17. 18. H.—K. Ferner: Avanti, Schwarzwall 7) Ton
frey, Orion, Grenadier, Goliath, Orkadier.
4. Zukunfts=Rennen, Für Zweijährige 11700 Mk.
1. Geſt. Graditz Alchimiſt (Raſtenberger), 2. Evian, 3.
Ferner Makarius, U0.
Toto: 25 Platz: 18. 25. 2
5. Kincſem=Rennen. Ausgleich III. 3500 Mk.
5), 2. Miß Augias
Frau Butzkes Lützow (s
3 —11s. Ferner Piſtole,
Toto: 23 Platz 12, 15,
Flaggenlied Lachteufel Silberfuchs.
Heyden=Linden=Jagdrennen. Verkaufsrennen. —/A Ni Sta
3400 Meter. 1. Dardels Aubade II (Magdelaine), 2
4. Ferner: Glüid
land. Toto: 99 Platz: 23, 15. 25.
Haif
Viva Gloria, Le Boudeur, Liliput, Felek. Mademo
Naber an,
Rentmeiſter, Charakter.
ain der
Vorausſagen für Donnerstag.
Einen.
Karlshorſt: 1 Markolf — Rohrpfeifer: 2 Seſg
brei
medes; 3. Caſtor — Surya; 4. Ingemar — Karfunkel 24ſe var al
Priugreß; 7. Maibach
Geri; 6. Reißaus —
Dre
8. Waſſernymphe — Druſus.
eis
e 1921
me vo
ſiehe
99
65
Ja, da Sie verheiratef sind.u
34)
Roman von Alfred Carl.
(Rachdruck verboten.)
„Eſel!” ruft Dorrit ganz laut, unbekümmert um erſtaunte
Spaziergänger. „Das konnten Sie doch nur von mir wiſſen!“
Sie weiſt mit dem Finger auf ſich ſelbſt. „Herrgott, Mann, ich
bin zehn Jahre jünger als Sie — aber da nehme ich’s zehnmal
mit Ihnen auf! Wie können Sie eine Frau, die Sie gewinnen
wollen, gleich zweimal auf eine andere eiferſüchtig machen!
Gut, Sie nehmen jetzt Herders Platz bei ihr ein — trotzdem muß
ſie mir erſt verzeihen, daß ich eine Rolle dabei ſpiele. Und uns
beiden muß ſie verzeihen, daß wir es gern ſo haben wollten. Sie
müſſen das natürlich da anbringen, wo es am verkehrteſten iſt!
Was glauben Sie, wie ich Ihnen den Kopf gewaſchen hätte!
Wenn Sie mir eine Liebeserklärung machen, dann reden Sie
gefälligſt von mir und von ſich — und nicht von anderen, das
intereſſiert mich dann nicht. Vor allem, wenn ich gerade daran
nicht erinnert werden will.” Sie muſtert ihn mit zornig
blitzen=
den Augen. „Na, da haben Sie die Karre ja ſchön verfahren!
Lutz Ott ſenkt den Kopf — ſo tief, daß Dorrit ſein leiſes
Lächeln nicht bemerken kann. Sie hat ja tauſendmal recht
aber lachen muß er doch über ſie ...
„Nachdem Sie mich nun ſo liebenswürdig belehrt und mir
die Leviten geleſen haben, liebe Dorrit, können Sie mir ſicher
auch ſagen, wie ich die Geſchichte wieder einrenken kann . ."
„Erſtens kann ich das wirklich nicht — da müßte ich genau
wiſſen, wie Sie das Unheil angerichtet haben. Und wenn ich
es könnte, hätte es auch nicht viel Zweck — dazu müßten Sie
weniger unbegabt ſein. Bloß komiſch, daß Sie trotzdem ſo ein
netter Kerl ſind. Aber wiſſen Sie was? Jetzt ſpreche ich doch
mal mit ihr!“
„Sie, Dorrit?!‟ Er macht große Augen.
„Warum denn nicht? Dorrit Ihlenfeldt macht die
ſchwierig=
ſten Sachen! Glauben Sie etwa, ich traue mich nicht hin?”
„Und was wollen Sie ſagen?”
„Weiß ich noch nicht. Wird ſich ergeben.”
Der unverwüſtliche Optimismus gewinnt in Lutz langſam
wieder die Oberhand.
„Tatſächlich, Dorrit, das wollen Sie tun? Wollen Sie
wirk=
lich für mich Eſel in die Breſche ſpringen?"
Sie macht eine übermütige wegwerfende Handbewegung.
„Nee — daran habe ich gar kein Intereſſe. Purer Egoismus
von mir! „Sonnenkönig” muß gewinnen, damit Papa guter
Laune iſt. Zu einem Sieg muß nicht nur das Pferd in Höchſt=
form ſein, ſondern auch der Reiter. Papas gute Laune brauche
ich, weil ich in ein paar Monaten ſchon in Pergamon ſein
möchte. Ich weiß, er gibt mich nicht gern her — ſo einen
gün=
ſtigen Augenblick wie die erſten Minuten nach dem gewonnenen
„Großen Preis” erwiſche ich ſobald nicht wieder. So, jetzt wiſſen
Sie genau, warum ich ſo hilfsbereit bin!“
Er markiert eine übertrieben höfliche Verbeugung.
„Jawohl, Fräulein Dorrit Ihlenfeldt, jetzt weiß ich es ganz
genau. Wenn nur alle Egoiſten ſo zum Küſſen wären!“
„Danke. Aber ich bin dazu nicht die richtige Adreſſe für Sie.
Alſo ich fahre jetzt los.”
„Bitte, bitte, richten Sie etwas aus! Soll ich mitkommen
und vor der Haustür warten. Dann erfahre ich es wenigſtens
gleicht
Er rutſcht unruhig auf dem Stuhl hin und her.
„Damit Beate zufällig aus dem Fenſter ſieht und entdeckt,
daß Sie unten Schildwache ſtehen! Nee, Lutz — an Ihnen iſt
Hopfen und Malz verloren, Sie kann ich dabei nicht brauchen!
Verſprechen kann ich ſowieſo nichts! Wer weiß, wie heiß die
Suppe iſt, die ich da für Sie — vielmehr für mich auseſſen
muß. Sagen Sie mir die Adreſſe, und dann gehen Sie in Ihre
Wohnung und warten, bis ich Ihnen das Reſultat verkünde.
Aber Ruhe bitte — hängen Sie ſich nicht etwa ans Telephon!
Ehrenwort, Lutz!“
„Ehrenwort!”
Er gibt ihr die Straße an.
„So, — jetzt klar zum Gefecht! Wiederſehen, Lutz!” und ſchon
iſt ſie davongeſtürmt.
Beate macht verwunderte Augen und bemüht ſich um Diſtanz
Dorrit, die mit ihrem Spitzbubenlächeln ins Zimmer tänzelt,
verläßt ſich aber blind darauf, dies Hindernis irgendwie nehmen
zu können. Sie hat Beate von Anfang an gern gehabt; ſolche
un=
willkürlichen erſten Regungen ſind meiſt gegenſeitig und halten
ſchon eine Belaſtungsprobe aus.
Sie zieht Beate ohne weiteres auf einen Divan und greift
nach ihrer Hand.
„Liebe Beate — Sie können ſich denken, daß ich hier keinen
Höflichkeitsbeſuch machen will. Hinter dem Berge halte ich nicht
gern — darf ich deutſch reden? Alſo: dann will ich Ihnen ein
Märchen erzählen. Ein Märchen von vier jungen Leuten, die alle
das Glück ſuchten. Die durch wunderſame Abenteuer, weß on
*o
für ein rechtes Märchen gehört, unter den vier Milli P,
Rieſenſtadt zuſammengeweht und durcheinandergewirbell
Was iſt denn das — zuckt da nicht ein Lächeln um EAM.d
pen auf? „und von denen eine ganz unbegreiflicherm),
Lig
davon wiſſen will, daß es am Schluß ſo ſchön heißen
dür
wenn ſie nicht geſtorben ſind, ſo leben ſie noch heut!“
Sie drückt ſanft Beates Hand — und fühlt plör
leiſen Gegendruck. Und die kleine Dorrit Ihlenfeldt
Ent
jetzt ein, ſie hätte hier im Sturm gewonnen. Lie iſt e
wöhnt, daß man ihr nicht grollen kann — zumal, I
ſie ſchon ein wenig kennt.
Beate rückt etwas näher heran. Aber ſie dreht de=
weit zur Seite, daß ihr Geſicht abgewandt iſt.
„Dann will ich Ihnen auch ein Märchen erzählen.
allzu ſelbſtbewußten jungen Mann, der da meint, mar
tanzen, wie er pfeift. Der nicht warten gelernt hat und
ſelbſtverſtändlichen Frechheit heraus glaubt, er brauchte
einmal Mühe zu geben. Der jeden nach ſich ſelbſt beu?
es nicht begreift, wenn man mit ſeltſamen, verworrer7
teuern nicht ſo ſchnell fertig wird wie er.
Und weil Sie mir ſo ſchön zuhören, will ich Ihner
wenig Lebsenweisheit verraten. Wenn man ſich mit E
trägt, ſich zu binden, ſoll man von vornherein verſy.
Stellung zu ſtärken — es gibt eine gewiſſe Sorte von.
gern, die nicht früh genug ihren Dämpfer kriegen könr
werden ſie zu üppig — mögen ſie auch ſonſt gute Kerle
man einfach lieben muß .. . ."
Die kleine Dorrit Ihlenfeldt wirft ſich auf dem Dieb
ſtrampelt mit den Beinen und lacht ſchallend auf.
„Glänzend, Beate — fabelhaft, hätte ich Ihnen wim
zugetraut! Das geſchieht dem Eſel recht! Feſte! D0s
nichts ſchaden!
Sie ſpringt auf und ſieht ſich im Zimmer um.
„Haben Sie da eine elektriſche Teemaſchine? Die we
jetzt in Betrieb nehmen, es iſt gerade die richtige Siu.”
Und dann ſetzen wir uns zuſammen und veranſtalten E
giebigen Klatſch. Bis jetzt haben wir ja immer
voreinſ=
ſteck ſpielen müſſen. Einverſtanden, Beate?
Atg
1,
Drei Stunden bleibt Lutz in der Corneliusſtraße
fiebernden Spannung ſich ſelbſt überlaſſen. Eine ſtattle
von Kilometern legt er dabei in den verſchiedenen 90
rück. Mit der ſteigenden Kilometerzahl wächſt der 3i9ſ
brauch ..
Endlich ſchrillt das Telefon — Gott ſei Dank, e5 I
Dorrit, kein gleichgültiger Fremder!
(Fortſetzung folgt.)
er 242
Platte
Tglllablit
Mittwoch, den 31. Auguſt
Unverändert ſcharfe Wirtſchaftskriſe.
ikreich wenig Heifnung auf baldige Beſſerung. — Verſchlechterung der Lage in der Induſtrie.
Forlwährender Abſakrückgang.
tarzöfiſcher Wirkſchaffsbeief.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
n unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 30. Auguſt.
ge der franzöſiſchen Wirtſchaft iſt ſehr ungünſtig, das
Erſache, daß der amerikaniſche Optimismus, der in der
jäſidenten Hoover zum Ausdruck kam, hier, einige
Bör=
genommen, von niemandem geteilt wird. Man er=
Hauſſe der Rohſtoffe vor allem eine ſpekulative
Be=
rnit Rückſicht auf die Präſidentenwahl künſtlich
unter=
ieht in Frankreich keine Zeichen, die auf eine Mil=
Kriſe ſchließen laſſen. Die Arbeitsloſigkeit iſt
begriffen, die Ausfuhr ſchrumpft immer mehr zu=
Steuereinnahmen ſind ſeit Jahresanfang mehr als
liarde zurückgegangen, ſelbſt die Zolleinnahmen gehen
obwohl die Zölle für mehrere Artikel erhöht wurden.
der Bevölkerung iſt ſtark geſunken. Die Einfuhr=
Lebensmittel erhöhten ſtark die Teuerung, die
Schwie=
der Aufrechterhaltung der künſtlich in die Höhe
ge=
öetreidepreiſe drohen. Zur Löſung der Agrarkriſe
rabſetzung der Löhne der Landarbeiter notwendig,
ſuhrne, die ſich in den gegenwärtigen Verhältniſſen nicht
Fin läßt.
au behofſehende Kopeſion der Kchpeck.
u
utsanleihen. Es iſt eine ſeit Jahren geplante
Maß=
bis jetzt nicht zu verwirklichen wagte. Der Erfolg
Konverſion gab jetzt dazu die Ermutigung. Man
be=
eichzeitig, daß die Stimmung der Rentnerkreiſe hier
ſei wie in England, und daß zu den Bedingungen der
ng in erſter Linie das Gleichgewicht des Budgets
ge=
des Kohlenmarktes gibt zu vielen Beſorg=
Der Kohlenmarkt leidet immer mehr unter den
der Induſtrie, die Lage verſchlechtert ſich täglich
Beſſerung iſt kaum zu rechnen. Kurzarbeit und
vermehren ſich in den Kohlengebieten mit einer
Schnelligkeit, obwohl große Mengen von
ausländi=
ſtern bereits heimtransportiert wurden. Die
Kon=
der Einfuhr wird ſtreng durchgeführt, ſie iſt jedoch
jae, den fortwährenden Abſatzrückgang auszugleichen.
enmarkt lag ſehr deprimiert, dagegen weiſt der
albprodukten einen leiſen Aufſchwung auf. Man rech=
Beſſerung im Herbſt. In den meiſten Betrieben der
duſtrie wird wöchentlich nur drei, vier Tage
ge=
ie franzöſiſche Schwerinduſtrie iſt nicht mehr fähig, mit
arbeitenden ausländiſchen Konkurrenz Schritt zu
uſſe am Kupfermarkt geht parallel mit der
Beſſerung am Rohſtoffmarkt. Sie kam nicht gänzlich
da es wahrſcheinlich war, daß nach dem
Zuſammen=
artells und nach der darauffolgenden Stagnation der
rholen wird. Um ſo mehr, da die Preiſe ſehr tief
zeit machen ſie kaum ein Drittel des Kupferpreiſes
Jahres 1929 aus. Eine längere Hauſſebewegung
nſia wahrſcheinlich, da die Vorräte ſehr groß ſind —
0 Tonnen erreichen —, Optimiſten behaupten jedoch,
Jüure 1921, als die Lage am Metallmarkt ebenſo kritiſch
gte von ähnlicher Größe ſchnell aufgebraucht waren.
atiſtiken ſollen in dem letzten Jahrzehnt die
Kupfer=
uhſchnittlich 400 000 Tonnen ausgemacht haben, alſo
Hälfte der jetzigen Vorräte. Nach dieſer Auffaſſung
vom Normalzuſtande nicht ſehr weit entfernt; man
nrſchiedene ungünſtige Momente nicht außer Acht laſſen.
des ſul die Stagnation der elektriſchen Induſtrie.
nkpreiſe lagen ſehr feſt. Eine Zinkhauſſe ſchien
wahrſcheinlich, das Preisniveau iſt außerordentlich
Produktion iſt offiziell um 45 v. H. zurückgegangen,
maber an, daß in der Wirklichkeit noch weniger produ=
)a in der letzten Zeit mehrere unrentable Betriebe
ſtelltz urden.
leipreiſe zeigten eine große Feſtigkeit, die bisher
Müſſe war aber noch immerhin ſehr mäßig.
hinpreiſe erfuhren viele Schwankungen, nach einer
e Produktion iſt ſehr ſtark
zurück=
ſten AnHauſſebewegung.
macht durchſchnittlich nicht viel mehr als die Hälfte
auls vas ſie noch vor einigen Monaten war. Es ſcheint,
indung des Zinnmarktes bald erreicht wird, falls die
heirte Girtſchaftslage ſich nicht unerwartet verſchlechtert.
unft des chileniſchen Nitrates beſchäftigt viel die
hie=
aftskreiſe. Die Unſicherheit in Chile, die den
Nitra=
undig mit Schleuderpreiſen bedroht, verurſacht viele
um ſo mehr, da die Lage des franzöſiſchen
Nitraten=
ſig günſtig iſt. Ueber die Pläne der chileniſchen
Re=
hier die verſchiedenſten Gerüchte verbreitet. Nach
will man die „Coſach”, den Nitratentruſt,
reorgani=
iner anderen einen förmlichen Tauſchhandel mit
an=
einleiten. Nur eine definitive Einigung mit Chile
darüber auch verſchiedene Gerüchte verbreitet
ſtabilität des Nitratenmarktes wieder herſtellen.
des Phosphatenmarktes hat ſich weiter
Die Ausfuhr ſoll ſeit. Jahresanfang um ein
Fünf=
gen ſein.
utſchukpreiſe lagen feſt, es iſt noch nicht klar,
ob=
ne wirkliche Beſſerung oder um eine ſpekulative
Be=
ſelt. Nach hieſigen Behauptungen ſoll die Produktion
gangen ſein, und Rußland ſoll große Mengen ange=
In den Vereinigten Staaten erhöhte ſich der Abſatz
Vochen fühlbar. Es iſt offenſichtlich, daß die Betriebe
aufgebraucht haben.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
des Internationalen Zellſtoff=Syndikats. Nach
In=
jenstag und Mittwoch in Stockholm das
tagt am
Zellſtoff=Syndikat. Die generelle Einſchränkung
ſerit iſt Ende Juli abgelaufen und beträgt ab
Grund des urſprünglichen Vertrages (bekanntlich
ſrigen Jahre eine Zuſatzeinſchränkung von 15 Prozent
ur noch 15 Prozent. Bei der Ausſprache über die
age der internationalen Zellſtoffinduſtrie kann man
den bisherigen Beratungen wohl mit einer weiteren
Felert ſternationalen Produktionseinſchränkung mit wenigen
Veukich nen. Endgültige Beſchlüſſe hierüber ſind
abzu=
ſchs der Treibſtoff=Verhandlungen. Die mehrwöchigen
AShen, faſt aller am deutſchen Treibſtoffmarkt intereſſier=
Noc ſute und inländiſchen Erzeuger, haben in München
erich eichen Abſchluß gefunden. Es ſind für mehrere Jahre
zwiſchen allen Verhandlungsteilnehmern über ihre
Weiti eBeteiligung an der Verſorgung des deutſchen Ver=
Antomobiltreibſtoffen und Spezialbenzinen geplant
Weit lourden Verkaufsbedingungen feſtgeſetzt, die im großen
ganz
den bekannten Richtlinien der früheren Treibſtoff=
Ntiol” entſprechen. Gerüchte über ſofortige „weſentliche
imn. Sd der Zapfſtellenpreiſe entſprechen, nicht den Tat=
Borſitzenden der neuen Konvention wurde
General=
ktor 7
Udler, Berlin, gewählt. Wie hierzu noch verlautet
Aus ceirr Ausgleich der bisher in n einzelnen
Regional=
en täfeden feſtgeſetzten Benzinpl, ſe erfolgen, was
teil=
ſte. öchungen um bis zu 3 und 4 Pfg. je Liter führen
Oktober ſcheint mit einer allgemein weſentlich
Sen A Aiserhöhung gerechnet werden zu müſſen.
Eine im geſtrigen Vormittagsverkehr und an der Vorbörſe in
Berlin zu bemerkende Zurückhaltung machte bei Feſtſetzung der
erſten Kurſe einer freundlicheren Stimmung Platz, da ſeitens des
Publikums wieder größeres Kaufintereſſe beſtand. Man maß
den politiſchen Entſcheidungen und dem Reichstagsbeginn nicht
erſt die große Bedeutung bei, da die Regierung Papen entſchloſſen
iſt, in jedem Falle im Amte zu bleiben. Ferner fand das
Wirt=
ſchaftsprogramm der Regierung in der Preſſe im allgemeinen
günſtige Kommentare, außerdem regte eine Ermäßigung der
Still=
haltezinſen ſeitens Amerika an. Das Geſchäft war daher auch auf
allen Märkten ziemlich rege, wobei allerdings nicht zu verkennen
war, daß die Kurserhöhungen von vorgeſtern auch ſchon hier und
da Gewinnmitnahmen auslöſten. Die Kursgeſtaltung wirkte
daher etwa uneinheitlich, obwohl die Tendenz als ſolche durchaus
feſt war. Wieder war zu bemerken, daß ſich das
Publikumsinter=
eſſe auf im Kurſe niedrig ſtehende Papiere erſtreckte, ſo daß z. B
Zellſtoff Waldhof 4½ Prozent, Stolberger Zink 3 Prozent,
Zell=
ſtoff=Verein 1½ Prozent uſw. gewinnen konnten. Klöcknerwerke
und Aſchaffenburger Zellſtoff erſchienen zunächſt überhaupt nur
mit Plus=Plus=Zeichen. Waſſerwerke Gelſenkirchen lagen 5
Pro=
zent über letzter Notiz. Andererſeits ließen ſich aber auch ſtärker
Kursabſchwächungen aus den eingangs erwähnten Gründen nicht
vermeiden. So verloren Siemens u. Halske, Schleſiſche Gas
En=
gelshard Brauerei je 2½, Stöhr 2½, BMW. 2, Schuckert und Conti
Gummi je 1½ Prozent, Bank für Brauinduſtrie 3 Prozent uſw.
Im Verlaufe wurde es an den Aktienmärkten ruhiger.
Nach den ſtarken Kursſteigerungen an der vorgeſtrigen Börſe
war der Grundton der geſtrigen Frankfurter Börſe gleichfalls feſt.
Die durch das Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung
hervor=
gerufene zuverſichtliche Stimmung hält weiter an, wenn auch das
Tempo der Steigerungen geringer geworden iſt. Auch das
Pu=
blikum iſt noch mit Orders am Markt, doch herrſcht bei den
beſon=
ders ſtark erhöhten Werten Realiſationsneigung, wodurch ſich
an=
fänglich einige Kursrückſchläge ergaben, die jedoch meiſt ein
größeres Ausmaß nicht annahmen, da den Abgaben Kauforders
gegenüberſtanden. Die bevorſtehende innerpolitiſche Entſcheidung
bedingt zwar etwas Zurückhaltung. Man ſieht mit Spannung
einer evtl. Einigung zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten
entgegen, ohne jedoch wirtſchaftspolitiſche Befürchtungen zu hegen,
da auch von dieſen Parteien der Umfang eines
Wirtſchaftspro=
gramms nicht geringer ausfallen dürfte Beſonders befeſtigt waren
AEG., die bereits zu Börſenbeginn / Prozent höher einſetzten und
im Verlaufe über 1 Prozent weiter gewannen. Von ſonſtigen
Elektrowerten hörte man Lieferungen 1½, Lech und Rheag je.
Felten ½ Prozent höher. Dagegen lagen in Realiſation der letzten
Steigerungen Licht u. Kraft 1½, Gesfürel ½ Prozent ſchwächer.
Siemens waren behauptet. Am Chemiemarkt lagen Farben ½
Prozent freundlicher, Erdöl ½, Rütgers ½: Goldſchmidt 2 Prozent
gebeſſert. Scheideanſtalt waren behauptet, Stärker befeſtigt
waren Zellſtoffaktien, die durchſchnittlich 2 Prozent anzogen.
Stark gedrückt waren Holzmann, die nach ihrer vorgeſtrigen
außerordentlichen Steigerung wieder 3 Prozent ſchwächer lagen,
jedoch per Saldo immerhin in den letzten zwei Tagen 5 Prozent
gewannen. Der Rentenmarkt liegt im Verhältnis zu dem etwas
lebhaften Aktienmarkt ruhig bei nur mäßig gebeſſerten Kurſen.
Die Abendbörſe zeigte ein wieder ruhiges Bild. Angeſichts
der tagenden Parlamente machte ſich eine gewiſſe Zurückhaltung
bemerkbar. Teilweiſe beſteht auch eine gewiſſe
Realiſationsnei=
gung. Beachtet wurden ferner die ſchwächeren New Yorker Kurſe.
JG. Farben eröffneten ½ Prozent niedriger. Von Montanwer= Grube „Eiſenzecherzug” zum 31. Auguſt ſtillegen.
ten Stahlverein ½ Prozent höher Mannesmann anfangs ½
Pro=
zent ſchwächer, ſpäter wieder um ½ Prozent erholt. Von
Elektro=
werten AEG. angeboten und 1½ Prozent ſchwächer. Reichsbank
etwas geſucht und 1 Prozent höher. Der Rentenmarkt lag
unver=
ändert. Die Börſe ſchloß gut behauptet. Farben 93½8 Prozent
Das Vertrauen in die Feſtigung der Lage in Deutſchland / Tonnen gegen 7141 Tonnen im Monat Juni 1932.
zeigte ſich am Dienstag in einer weiteren Beſſerung der deutſchen
Werte auf dem Londoner Markt. Die 7prozentige Dawes=Anleihe
ſtieg um einen Punkt auf 83½ und die 5½prozentige Young= beträgt annähernd 2 Millionen Schweizer Franken. Man ſchätzt,
anleihe um 1½ auf 69½.
Die Reichsfteuereinnahmen im Juli.
Sleuern, Zölle und Abgaben in der Zeit vom 1. Aprit
b15 31. Jull 194.
Wie das Reichsfinanzminiſterium mitteilt, betrugen die
Reichseinnahmen im Juli 1932 bei den Beſitz= und
Verkehrs=
ſteuern 287,8 Mill. RM., bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern
290,2 Mill, RM., zuſammen 578,0 Mill. RM. Insgeſamt ſind
jedoch im Juli 1932 250,2 Mill. RM., weniger aufgekommen als
im Juli 1931, der im ganzen 828 2 Mill. RM. erbracht hatte.
In der Zeit vom 1. 4. 1932 bis 31. 7. 1932 betrugen die
Ein=
nahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben insgeſamt
rund 2 266 981 319 RM., davon entfallen auf die Einkommenſteuer
rund 460 4 Mill. RM., auf die Umſatzſteuer 437,7 Mill. RM. die Vermögensſteuer 94,7 Mill. RM., ferner auf Zölle 437,5
Mill. RM., auf die Tabakſteuer 260,1 Mill. RM., die Bierſteuer
93,4 Mill. RM. und die Zuckerſteuer 79,4 Mill. RM.
Produktenmärkke.
Berliner Produktenbericht vom 30. Auguſt. Das Geſchäft an
der Produktenbörſe hat auch heute keine Belebung erfahren,
an=
ſcheinend gab die heutige Reichstagseröffnung auch zur
Zurück=
haltung Anlaß. Die Grundſtimmung war aber allgemein ſtetig,
nachdem ſich bei Weizen im Freiverkehr vorher eine leichte
Ab=
bröckelung bemerkbar gemacht hatte. Das geringe erſthändige
Offertenmaterial verhindert aber größere Preisausſchläge,
wäh=
rend andererſeits Anregungen vom Mehlabſatz und vom Export
auch nichts vorliegt. Am Effektivmarkte waren die Preiſe für
Weizen unverändert, während man bei Roggen, infolge von
In=
terventionen, wieder mit einer Preiserhöhung um 1 RM. rechnet.
Am Lieferungsmarkte ſetzte Weizen 0,50 RM. Roggen bis 1
RM. feſter ein. Weizen= und Roggenmehle haben kleines
Kon=
ſumgeſchäft bei unveränderten Preiſen, für Hafer zeigte ſich
wei=
terhin Kaufluſt, insbeſondere für gute Qualitäten; leicht erhöhte
Forderungen wurden bewilligt. Gerſte konnte die
Preisſteige=
rungen der letzten Zeit gut behaupten, der Konſum kauft
nun=
mehr auch mittlere Qualitäten.
Diehmärkke.
Mainzer Viehmarkt vom 29. Auguſt. Auftrieb: 12 Ochſen,
19 Bullen, 445 Kühe oder Färſen, 266 Kälber, 725 Schweine.
Marktverlauf: bei Schweinen mittelmäßig belebt, ausverkauft;
bei Großvieh mittelmäßig belebt, langſam geräumt; bei Kälbern
rege, ausverkauft.
Preis pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in
RM.: Ochſen a1) 34—37, b2) 21—28: Bullen c) 24—28: Kühe
20—28, b) 17—22. c) 15—
17: Färſen (Kalbinnen) a) 32—37:
Kälber c) 34—42, d) 29—33; Schweine c) 50—52. d) 4
49.
Rinder=Nutzviehmarkt in Gießen vom 30. Auguſt. Der
heu=
tige Rinder=Nutzviehmarkt in Gießen war mit 974 Stück Großvieh.
187 Freſſern und 276 Kälbern zum Verkauf beſchickt. Man
be=
zahlte für Milchkühe oder hochtragende Kühe 1. Qualität 350 bis
400 RM., 2. Qualität 200 bis 300 RM., 3. Qualität 100 bis 160
RM., Schlachttiere 1.
Qualität 150 bis 260 RM.. 2. Qualität
50 bis 100 RM., ½=
2jäh=
½jährige Rinder 70 bis 125 RM.,
rige Rinder 100 bis 180 RM. tragende Rinder 180 bis 330 RM.,
Kälber 25 bis 32 Pfg. pro Pfund Lebendgewicht. Für beſſere
Tiere wurden höhere Preiſe bezahlt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die bisherigen Lohnverhandlungen in der ſächſiſchen
Textil=
induſtrie ſind ergebnislos verlaufen, da die Arbeitgebervertreter
eine Reviſion der Lohntarife ablehnen.
Die Vereinigten Stahlwerke haben die Grube „Ameiſe”
ſtill=
gelegt. Nunmehr will auch die Hoeſch=Köln=Neueſſen A.=G. ihre
Die inſolvente Hermann Metzger A.=G., Frankfurt a. M., hat
ihre Filiale in Limburg a. d. Lahn aufgelöſt.
Die deutſche Produktion von Original=Hüttenweichblei
ein=
ſchließlich kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich, wie der
Geſamt=
ausſchuß zur Wahrung der deutſchen Metallwirtſchaft, Berlin, auf
Grund der Berechnungen des Statiſtiſchen Büros der
Metallgeſell=
ſchaft A.=G., Frankfurt a. M., mitteilt, im Juli 1932 auf 6093
Der Schaden, der durch das Unwetter vom vergangenen
Samstag im Weinbaugebiet von Lavaux verurſacht worden iſt,
daß 70 bis 80 Prozent der ganzen Ernte vernichtet worden ſind.
Berliner Kursbericht
vom 30. Auguſt 1932
Oeviſenmarkt
vom 30. Auguſt 1932
Me
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresoner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Cokti Gummi
Deutſche Cont. Gas
Viee
75.—
61.75
16.25
22.50
16.875
41.50
53.50
57.—
23.50
98.
92.25
Meu
Elektr. Lieſerung
J. G. Farben
Geli. Bergw.
Geſ. frelektr. Untern.
Harvener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
göln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Nannesm. Nöt
Maſch.=Bau=Unt
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppe‟
76.50
72.875
93.87‟
73.375
70.50
32.75
54.50
104.50
32.25
50.5
30.2
40.—
34.875
Me
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupſer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drahl
Wanderer=Werke
Vfe
39.75
175.625
47.25
18.25
110.50
16.50
47.50
12.-
16.50
76.
22.25
Helſingfors
Vie
Prag
Budapeſt
Sofie
Holland
5
„ckholm
London
Zuenos=Aires
New York
Belgie
ſtalien
Pari”
Währung
100 finn. Mk.
100 S hillin
00 Tſch. Kr.
10) Kider
07 Kronen
ronen
en
GNS
SAN
Pap. Beio
Dollar
100 Beiga
100 Lir”
100 Franss
Ge 9
6. 264
51.93
12.435
3.057
2.73
73.1
74.69
74.92
1a.s
0.89.
1.7
59.34
2i.54
16.495
Brieſ
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3.08
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73.2
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14.815
0.9021
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Schweiz
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Da
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65.82
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Frankfurter Kursbericht vom 30. Auguſt 1932.
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Diſche. Anl.
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Deutſche
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Dt. Komm.
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Eiſenhandel.
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Eßling. Maſchinen
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F. G. Farbeninduſtr
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Frankfurter Hof..
Gelſenk. Bergwerk
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Hammerſen
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Henninger, Lemp
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Hirſch Kupfer. ...
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
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Kali Chemie..."
Aſchersleben.
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Berl. Handelsge
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Pfälz. Hhp.=Bank
Reichsbank=Ant.
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Mannheim. Verſich.
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16
318
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8. Febr. 1931; 75 125 Exempl.