Einzelnummer 10 Pfennige
Trlt
Tater
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Natt
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
zmaligem Erſcheinen vom 1. Auguſt
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abgehol 2.— Reſchemark, durch die
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„FFranfurt g. M. 41301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit 4 verſehenen Orſginal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 240
Montag, den 29. Auguſt 1932.
195. Jahrgang
21 mm brelie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichepfo.
Finanz=Anzelgen 38 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
breit/2 Reſchsmark Anzelgen von auswärte 3s Reſchepig.
FinanzeAlnzeigen 50 Reſchspfg. 92 mm breite Relame
zeiſe 300 Reſchemark. Alle Preiſe in Reſchemark
ſt Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streil uſw., erliſcht
ede Verpfſchtung auf Erfülung der
Anzeilgen=
aufträge und Teſſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beltreiſbung fäll jeder
Robatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natonalbank.
4
Batbriate Tagtsgewantt
Papens Bekennknis: „Organiſcher Um= und Neubau des geſamken Skaaks= und Wirtſchaftsweſens”.
eoe Parkeiherrſchaft. — Zür freie Wirtſchaft, peivake Inikiative und perſönliche Verantworkung. — Befeiſteie „Nothilſe‟: Zwei Millarden für
Arbeils=
ng mit Hilfe von Steueranrechnungsſcheinen. — Beſeitigung ſtarrer kariflicher Bindungen. — Zuſähliche Arbeik für 1 bis 2 Millionen Arbeitsloſe.
onſervakive Skaaksführung”.
eigrammatiſchen Ausführungen des Reichskanzlers auf
ing der weſtdeutſchen Bauernvereine in Münſter i. W.
me auch ſchon mancherlei in den letzten Tagen in die
bickt gedrungen war, doch eine ungewöhnliche
Ueber=
usgelöſt. Zweierlei iſt in den Ausführungen
Pa=
hutnterſcheiden: einmal das
Wirtſchafts=
ſeam, zum andern der rein politiſche Auf=
Meis, den er ſich abgeſteckt hat, indem er ſich weder
arteien noch durch die Parlamente hineinreden laſſen
yeitlichſte und wichtigſte Tatſache muß das
Vorhanden=
ke (llerbeſten Einvernehmens zwiſchen dem
Reichspräſi=
zu dem Kanzler und eines ebenſo ausgezeichneten Hand=
Bileitens zwiſchen beiden Perſönlichkeiten feſtgeſtellt
Das Vertrauensverhältnis zwiſchen
Kont und Kanzler iſt die Baſis des
Reichs=
ſntogramms, das ſich wohl zunächſt in einer end=
Beſeittgung des Dualismus zwiſchen
F0 Preußen erſchöpfen wird, wobei es gar nicht aus=
Kit, daß der preußiſche Landtag über kurz
lax den gleichen Weg gehen wird, wie er
Mfür den Reichstag vorgezeichnet iſt und
uen wohl die Reichsregierung auch in Preußen eine
ſeot ltungsreform durchführt, die ſie ebenſowenig durch
ſeu in Mitleidenſchaft ziehen laſſen will, wie in den
n Reich.
ralitionsbeſtrebungen zwiſchen
Natio=
giiſten und dem Zentrum verlieren
an=
hid er kurzen und bündigen Feſtſtellung
alers, eine autoritative Staatsgewalt
ttellen und dieſe Staatsgewalt nicht
ſtiſchen Spiel der Parteien
auszu=
hanahezu jede Bedeutung. Mag man ſich
viel=
harch einigen, ſo will das nicht viel heißen, denn das,
er zum Thema Hitler geſagt hat, deckt ſich wohl
derſ vas die Auffaſſung des Reichspräſidenten iſt.
Hin=
huz hält außerdem viel zu ſehr an dem Begriff
Pklidialregierung feſt, als daß er wieder in das
Fahlalſer hinüberwechſeln würde. Papen wird ſich zwar
Nalwen im Reichstag ſtellen, wird aber von ſeinen
Voll=
ſtencd er ſich jetzt in Neudeck holt, in dem Augenblick
Ge=
anen, in dem er das im Intereſſe ſeiner Arbeiten für
Whält.
Soik das rein Politiſche in Frage kommt, ſcheint für die
Stung alles ziemlich klar zu ſein. Anders verhält es
* wirtſchaftlichen Seite des Papenſchen Programms.
urdie Einzelheiten ſeiner Maßnahmen reſtlos aneignen
ahoffen wir im Intereſſe der zahlloſen Arbeitsloſen,
swirkung ſeiner Ideen der Wirtſchaft neue Antriebs=
Ayt. Ueber die Details des Programms wird man ſich
nierhalten können, wenn die Notverordnung, die noch
er Woche herauskommen ſoll, im Wortlaut vorliegt.
ie Rede des Reichskanzlers
Uigkagung der weſtdeutſchen Bauernvereine.
Münſter i. W., 28. Auguſt.
atusler v. Papen hielt heute auf der Tagung der
weſt=
nuernvereine eine Rede, die über alle deutſchen
Sen=
kei wurde und in der er u. a. ausführte:
Fgaben der Regierung beſchränken ſich nicht auf
wirt=
der politiſche Einzelarbeit. Wir wollen den Grund
men Neubau des deutſchen Staates. Grund=
A uen Staatsführung ſind. Pflege chriſtlicher
Ma in Familie und Schule, die am Anfang
politik ſtehen muß. Denn aus ihr entwickelt ſich das
Bugsbewußtſein des Einzelnen gegenüber der Geſamt=
*on ſervative Menſch unterwirft ſich gläubig den blei=
Mungen des natürlichen Seins, wie ſie in Familie,
Mat gegeben ſind. Kultur und Wirtſchaft ſtehen in
Afs unter den ewigen Geſetzen der Verpflichtung
zelnen gegenüber der Gemeinſchaft.
verpflichtet ihn ebenſo zum Dienſt an der Ge=
Volkes wie ein Amt im öffentlichen Leben. Die
ſei es in privater, ſei es in öffentlicher Verant=
I deshalb nicht dem Eigennutz, ſondern
innutz dienen. Konſervative Geſin=
ſätze chriſtlicher konſervativer Geſinnung, die zugleich die
Grund=
ſätze unſeres Staatsweſens ſind, müſſen klar herausgeſtellt
wer=
den, weil ſie heute aufs ſchärfſte gefährdet werden.
Den Urteilen in
Ohlau und Beuthen
iſt von rechts und links ein Sturm gegen die gleichmäßige
Hand=
habung des Rechts gefolgt. Beide Seiten verlangen, den
politi=
ſchen Gegner außerhalb der Volksgemeinſchaft und außerhalb des
Rechts zu ſtellen. Im politiſchen Kampf ſollen Totſchlag und Rache
erlaubt, der Gegner vogelfrei ſein. Objektivität gilt als Schimpf.
Solcher Verwilderung der politiſchen Moral entgegenzutreten, iſt
die Pflicht der Staatsgewalt. Ich kenne kein Recht, das nur
das Kampfmittel einer Klaſſe oder einer
Par=
tei iſt. Das iſt eine marxiſtiſche Auffaſſung, die ich ablehne, auch
wenn ſie von Nationalſozialiſten ausgeſprochen wird, denn ſie
ſchlägt jeder deutſchen und chriſtlichen Rechtsauffaſſung ins Geſicht.
Ich bekenne mich zu dem Glauben an ewige Rechtsnormen, aus
denen auch der altpreußiſche Grundſatz geformt iſt:
Jedem das Seine.
Mdert eine.
Daide herpalt, die auf Aukorikäf begründer iſt.
Wuiß Duzt, und unabhängig ſein, damit von ihr Gerechtigkeit
igebeiklun und alle Ordnungen der Geſelſchaft, der Selbſt=
Datzisl urd der Wirtſchaft an ihr einen feſten Halt finden.
Drekr Spielball ſein für die Kräfte der Geſellſchaft, für
ierh) Intereſſengruppen. Jeder Schritt, den wir an der
Sioaudlteisrer wahrhaft unabhängigen dem Dienſt des ganzen
es Eeßiemeten Staatsführung tun 1 men, iſt eine Erfül=
Fdeals einer Staatsführung, das auf
und Gerechtigkeit beruht. Dieſe Grund=
Es iſt die Tradition Preußens von ſeinen großen Königen her,
daß nur der zur Führung der Nation zugelaſſen werden kann, der
ſich freiwillig in ihre Geſetze einordnet. Die Zügelloſigkeit, die
aus dem Aufruf des Führers der nationalſozialiſtiſchen Bewegung
ſpricht, paßt ſchlecht zu den Anſprüchen auf die Staatsführung.
Ich geſtehe ihm nicht das Recht zu, die Minderheit in Deutſchland,
die ſeinen Fahnen folgt, allein als die deutſche Nation anzuſehen
und alle übrigen Volksgenoſſen als Freiwild zu behandeln. Wenn
ich heute
gegen Hiller für den Rechtsſtaak, für die
Volks=
gemeinſchaft und für eine aukorikäre Staaksführung
eintrete, ſo verfolge ich, und nicht er, das Ziel, das Millionen
ſeiner Anhänger im Kampf gegen die
Parteiherr=
ſchaft, gegen Willkür und Ungerechtigkeit
jahre=
lang mit heißem Herzen herbeigeſehnt haben. Dieſe Regierung
hat vom erſten Tage an das Ziel verfolgt, der großen
vaterlän=
diſchen Freiheitsbewegung, deren hiſtoriſches Verdienſt um
Deutſchland jedermann anerkennen muß, den Weg zur poſitiven
Mitarbeit am Neubau des Reiches frei zu machen. Ich kann nicht
glauben, daß dieſe deutſche Freiheitsbewegung ſich auf die Dauer
in bewußt ſchroffem Gegenſatz zu den Zielen einer Regierung
ſtellen wird, deren Gedanken nur und ausſchließlich auf Deutſchlands
Zukunft gerichtet ſind. Soll der Hader deutſchen Bluts, der uns
in den entſcheidenden Stunden der Geſchichte ſchon ſo oft um den
Aufſtieg und die Sammlung der Nation betrogen hat, auch heute
ſtärker ſein als unſer Wille zu gemeinſamer nationaler
Samm=
lung? Wenn man die Stimmen hört, die anläßlich der Urteile
in Ohlau und Beuthen ſich erhoben, müßte man es faſt glauben.
Ich greife der
Enkſcheidung über das Schickſal der fünf zum Tode
Neauſelel
nicht vor. Die preußiſche Staatsregierung wird ſie, unbeirrt von
politiſchen Anwürfen, nach den Grundſätzen der Gerechtigkeit
treffen. Aber ich ſage zugleich: Die Anerkennung des gleichen
Rechts, das für alle deutſchen Staatsbürger gilt, werde ich
nöti=
genfalls erzwingen. Ich bin feſt entſchloſſen, die ſchwelende Glut
des Bürgerkriegs auszutreten und den zunehmenden politiſchen
Unruhen und politiſchen Gewalttaten zu begegnen, die heute noch
ein ſo großes Hindernis für die poſitive Arbeit ſind, in der die
eigentliche Aufgabe der Regierung beſteht.
Hilfe für die Landwirtſchaft auf dem Weg
über die Wirtſchaft.
Damit komme ich zu den praktiſchen Tagesfragen,
welche die ungeheure Not unſerem Vaterland ſtellt, die Not, die
auch der deutſche Bauernſtand ſo hart empfindet und die mir mein
Herr Vorredner ſo eindringlich vorgeſtellt hat. Selbſtverſtändlich
wird die Regierung der Landwirtſchaft, die der
Born iſt, aus dem die Nation immer erneut ſich
moraliſch und wirtſchaftlich verjüngen muß,
mit allen Kräften helfen. Einſeitige Hilfe nützt wenig.
Ihr Schickſal iſt mit dem der geſamten deutſchen Wirtſchaft
un=
trennbar verbunden, und nur von einer Belebung
un=
ſerer geſamten Wirtſchaft kann eine dauernde
und wirkungsvolle Belebung der
Landwirt=
ſchaft kommen. Als Geſamtkörper hebt ſich die deutſche
Wirtſchaft von der Weltwirtſchaft ab. Die Reichsregierung hat es
ſchon oft ausgeſprochen, daß die verſtändnisvolle
Förde=
rung des Binnenmarkts die erſte Vorausſetzung
für die Geſundung der Wirtſchaft bedeutet. Sie
lehnt den Gedanken einer grundſätzlichen Autarkie deshalb
ab, weil Deutſchland nicht auf ſeine weltwirtſchaftlichen
Be=
ziehungen verzichten kann und weil es jede Arbeitsgelegenheit
aus=
nutzen muß, die ihm der Auslandsmarkt auch heute noch bietet. Aber
die Grundlagen der Ernährung
müſſen im Binnenland ſichergeſtell werden.
Die Intereſſen unſerer Ausfuhr und unſeres Binnenmarktes
wer=
den gewiß nur mit gewiſſen Schwierigkeiten in Uebereinſtimmung
zu bringen ſein, und ſie beruhen nur auf der Wiederherſtellung der
Rentabilität. Ich kann aber verſichern, daß ſich die
Reichsregie=
rung grundſätzlich zu der Notwendigkeit einer weiteren maßvollen
Regelung der Einfuhr bekennt, und daß ſie dahingehende Beſchlüſſe
gefaßt hat. Für die Zwangslage, aus der heraus dieſe
Maßnah=
men ergriffen werden müſſen, werden Inland und Ausland
Ver=
ſtändnis haben, denn es iſt ja nicht richtig, daß, wie es vielleicht
aus den Ausführungen des Herrn Präſidenten durchklang, unſere
gegenwärtige Lage allein verurſacht worden ſei durch falſche
deut=
ſche Wirtſchaftspolitik. In Deutſchland iſt die Kriſe, welche die
ganze Welt erſchüttert, als Folge ſeiner Kriegsverluſte und der
ungeheuren Reparationen viel früher ausgebrochen. Hier hat ſie
viel ſchwerer gehauſt, als in irgendeinem anderen Land der Welt,
weil neben der Kapitalzerſtörung durch die Inflation die plötzliche
Entziehung von Milliarden von Leihkapital Produktion und
Kon=
ſumption von Grund aus neu erſchüttert hat. Es iſt
ſelbſtverſtänd=
lich, daß wir jedes Mittel ergreifen müſſen, das uns dazu verhilft,
die ungeheure Not zu überwinden. Dieſe Not, die bei uns aus
der Schrumpfung der Wirtſchaft, aus der bisher unaufhaltbar
fort=
ſchreitenden Deflation, aus dem Abſinken der Preiſe
hervorge=
gangen iſt, findet ihren furchtbaren Ausdruck in der
Arbeitsloſig=
keit. Wenn dieſe Deflation nicht beendet werden kann, ſo ſind
weitere Verluſte des privaten Unternehmertums und der
öffent=
lichen Wirtſchaft, d. h. der geſamten Produktion, nicht aufzuhalten.
Wir müſſen deshalb den Verſuch machen, und ihn ſofort
machen, das Steuer grundſätzlich herumzuwerfen
und den Grund zu einem
Wiederaufbau unſerer Wirkſchaft nach folgenden
Gruteſhen.
Unſere Währung darf nicht gefährdet werden, wir wollen auch
keine Abwertung der deutſchen Mark. Wir wollen keine
aus=
geklügelten Experimente machen, die, wie der Herr
Reichsbank=
präſident es kürzlich ſagte, Deutſchland durch eine Elendsſtrecke
führen würden, der weitere Millionen zum Opfer fallen. Getreu
unſeren Grundſätzen konſervativer Staatsführung nehmen wir
die Verhältniſſe, wie ſie heute ſind, um durch ein organiſches
Programm die in unſerem Wirtſchaftsleben noch lebendigen
Kräfte neu zu ſtärken. Die weſentlichſte dieſer Kräfte iſt die
perſönliche private Initiative. Die Stärkung der perſönlichen
Energien und die Entwicklung der perſönlichen
Leiſtungsfähig=
keit, die Steigerung des Gefühls der eigenen Verantwortung,
das ſind die geiſtigen Mittel, mit denen die
Privalwirkſchaft auch in Zukunft
imſtande ſein wird und imſtande ſein muß, die menſchlichen
Bedürfniſſe beſſer und vielleicht billiger als jedes andere
Wirt=
ſchaftsfyſtem, das uns empfohlen wird, zu befriedigen. Aus
dieſer Ueberzeugung heraus lehnt die Reichsregierung
infolge=
deſſen alle Eingriffe in die Sphäre der Privatwirtſchaft ab. Die
Reichsregierung wird darüber wachen, daß die perſönliche
Ver=
antwortung der freien Wirtſchaft nicht durch Vermiſchung mit
ſtaatlichen Wirtſchaftsformen verwiſcht wird. Wo der Staat in
den letzten Jahren Anteile an bisher privaten Betrieben
über=
nommen hat, wird er dafür ſorgen, daß klare Verhältniſſe
ge=
ſchaffen werden, und daß der Allgemeinheit hier nicht nur die
Laſten, ſondern auch die Früchte der Arbeit zufallen. Für dieſe
Unternehmungen wird daher eine beſonders ſtaatliche
Beauf=
ſichtigung zur Wahrung der ſtaatlichen Intereſſen eingeſetzt. Ich
habe bereits angekündigt, daß die Gehälter in dieſen Betrieben
auf das Maß deſſen herabgeſetzt werden, was einem ſtaatlichen
Unternehmen entſpricht.
Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm
der Reichsregierung.
Deuſſchlands zenkrales Problem iſt die
Arbeils=
aſchelle.
Die intenſive Bearbeitung dieſer Frage im Laufe der letzten
Jahre hat gezeigt, daß Notſtandsarbeiten und
unmit=
telbare Arbeitsbeſchaffung aus Steuermitteln
ſie bisher nicht beſeitigen konnten. Die
Reichs=
regierung läßt ſelbſtverſtändlich die bereits eingeleiteten
Maß=
nahmen zur Arbeitsbeſchaffung nicht aus den Augen. Solche
Notſtandsmaßnahmen ſind ſchon im Gange, z. B. auf dem
Ge=
biet des Straßenbaues, der Waſſerwirtſchaft, der
landwirtſchaft=
lichen Meliorationen und der Hausreparaturen. Insgeſamt ſind
für dieſen Zweck bisher 135 Millionen RM. bereitgeſtellt. Die
Reichsregierung hat beſchloſſen, auch andere Arbeitsgebiete mit
Notſtandsarbeiten zu verſorgen. Sie handelt dabei in
voll=
kommenem Einvernehmen mit der Reichsbank. Der Freiwillige
Seite 2 — Nr. 240
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Arbeitsdienſt, dem bald etwa 200 000 Jugendliche angehören,
wächſt von ſelbſt, ein Beweis für die werbende Kraft, die ihnt
innewohnt. Außerdem ſind Notſtandsmaßnahmen auf dem
Ge=
biet der landwirtſchaftlichen Siedlung, der vorſtädtiſchen
Klein=
ſiedlung, des Wohnungsbaues und der Hausreparaturen in
Ausſicht genommen. Hier iſt beſonders daran gedacht, den Bau
von Eigenheimen durch Mobiliſierung der in
der freien Wirtſchaft noch vorhandenen
Kredit=
möglichkeiten zu fördern. Dennoch ſind wir uns vollkommen
klar darüber, daß es niemals gelingen wird, auf dieſem Wege
allein das wünſchenswerte Ausmaß der Arbeitsloſenverminderung
zu erreichen. Die Regierung iſt daher entſchloſſen.
im großen Rahmen den Verſuch zu machen,
durch eine Belebung der Privatwirkſchaft zur
Neu=
einſtellung von Arbeitskräften und zur Vermindsrung
der Zahl der Arbeitsloſen
zu gelangen. Das kann nur geſchehen, wenn die
Hilfe nicht von einer Seite her, etwa von der
„uduſtrie oder nur von der Landwirtſchaft
allein verſucht wird ſondern wenn überal
gleichzeitig geholfen wird. Wir gehen bei unſeren
Ueberlegungen davon aus, daß eine Reihe von wichtigen
An=
zeichen darauf hindeuten, daß das längſte Stück des Wegs, der
uns zum Boden der Kriſe führt, von dem aus der
Wieder=
aufſtieg beginnen kann, nunmehr zurückgelegt iſt. In einem
ſolchen Zeitpunkt iſt es infolgedeſſen berechtigt, weitertragende
Maßnahmen zu ergreifen, als es in einem früheren Zeitpunkt
der Kriſe möglich geweſen wäre. In dem gegenwärtigen, ſehr
fortgeſchrittenen und vorausſichtlich nicht allzuweit vom Ende
entfernten Stadium der Kriſe kann man erwarten, daß jeder
Einfluß zur Belebung der Wirtſchaft mit einiger
Wahrſcheinlich=
keit dazu beitragen wird, die natürliche Fortſetzung in einem
tatſächlichen Aufſchwung der Wirtſchaft zu finden.
Deutſchlands geſamter Produkkionsapparak
muß zunächſt einmal inſtand geſekzl werden,
um an dieſer Belebung teilzunehmen. Heute iſt der Zuſtand
vieler unſerer Produktionsſtätten ſo ſchlecht, daß völliger Zerfall
droht. Wer hat in den letzten Jahren Geld für die nötigen
Neparaturen aufwenden können? Wir haben nur von der Hand
in den Mund gelebt und leben können. Es hat ſich ein
unge=
heuerer Bedarf an Erhaltungs= und Notſtandsarbeiten
auf=
geſtaut, der in die Milliarden geht. Es muß der erſte Schritt
ſein, daß die geſamte Wirtſchaft die Mittel erhält, um dieſes
Verſäumnis nachzuholen.
Das iſt dann gleichzeikig der erſte Schrikk
der neuen Belebung.
Dadurch wird eine Neueinſtellung von Arbeitern in größerem
Umfang möglich, und es werden gerade die mittleren und
kleineren Betrieb, deren ureigenſte Domäne die Ausführung
der=
artiger Arbeiten darftellt, als erſte von der Belebung Nutzen
ziehen. Von dieſem Punkt aus ſoll der Verſuch gemacht werden,
den Wirtſchaftsprozeß in größerem Umfang zu beleben. Der
Einſatz, der für dieſen Zweck zu machen iſt, muß genügend
groß gewählt werden, damit die beabſichtigte Wirkung eintritt.
Dieſer Einſatz wird ſich auf eine Summe von mehr als
2 Milliarden RM. belaufen, und zwar über diejenigen
Summen hinaus, die für Notſtandsarbeiten und Arbeitsbeſchaf
fung ausgeworfen ſind.
Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung
durch Einführung von Skeueranrechnungsſcheinen.
Die Verhandlungen über die Durchführung dieſes Programms
im einzelnen und ſeine Finanzierung ſind ſchon weit
fortge=
ſchritten. Insbeſondere hat auch die Reichsbank ihre
Mit=
wirkung zugeſagt, wobei es ſich, von der Seite der
Geld=
beſchaffung geſehen, nicht um eine Belaſtung etwa der Notenbank
mit großen Beträgen, ſondern im weſentlichen um die
Heran=
ziehung der in der Wirtſchaft ohnehin
vorhan=
denen, zurzeit nicht für die Arbeit ausgenutzten
Liquidität auf den hierfür ſchon jetzt gegebenen Wegen
han=
delt. Den Gedanken, dieſen Betrag etwa über eine Zwangsanleihe
zu finanzieren, haben wir abgelehnt. Beträge in ſolcher Höhe
würde die deutſche Wirtſchaft, auch wenn die Zahlung über eine
längere Zeit verteilt wäre, einfach nicht aufbringen können. Das
würde auch meiner Regierungserklärung widerſprechen, keine neuen
Laſten mehr zu bringen. Statt deſſen beabſichtigen wir, folgenden
Weg zu beſchreiten:
Es ſollen für Teile beſonders produktionshemmender Steuern,
wie der Umſatzſteuer, der Realſteuer, der Gewerbeſteuer — übrigens
ohne jede Beeinträchtigung der Etats der Länder und Gemeinden
— und der Beförderungsſteuer, die in der Zeit vom 1. Oktober
1932 bis 1. Oktober 1933 fällig und gezahlt werden,
Steueranrech=
nungsſcheine gegeben werden, auf die in den Rechnungsjahren 1934
bis 1938 alle Reichsſteuern, einſchließlich der Zölle und
Verbrauchs=
ſteuern, mit Ausnahme der Einkommenſteuer, gezahlt werden
kön=
nen. Es wird ſich hier um einen Betrag von etwa 1500 Millionen
handeln. Dieſe Scheine werden mit einem Agio verſehen werden,
dadurch alſo den Charakter eines Darlehens des einzelnen
Pflich=
tigen an das Reich erhalten. Dieſe Ausſtattung der Scheine
wird es ermöglichen, ſie ſofort als Kreditmitt el zu
be=
nutzen. Sie werden daher eine Unterlagefür die
Herein=
nahme und für die Durchführung neuer oder
bis=
her zurückgeſtellter Aufträge für den, wie ich es
nannte, aufgeſtauten Erhaltungsbedarf ſein und dadurch
die Möglichkeit ſchaffen, neue Arbeitskräfte — und
das iſt ja das Maßgebende — in den Arbeitsprozeß
ein=
zufügen. Darüber hinaus will die Reichsregierung einen
Betrag von weiteren 700 Millionen RM. in
Steueranrech=
nungsſcheinen, für ſolche Unternehmen zur Verfügung
ſtellen, die nachweiſen, daß ſie mehr Arbeitskräfte
als bisher beſchäftigen. Für jeden Neueingeſtellten ſoll
aufs Jahr gerechnet ein Betrag von 400 RM. in Scheinen gegeben
werden. Wird dieſer Betrag voll ausgenutzt, ſo werden 1½4
Mil=
lionen Arbeiter mehr eingeſtellt werden können. Wird dies
ge=
lingen, ſo würde das einen ganz großen vorwärtstreibenden
Er=
folg bedeuten.
Anflockerung des Tarifrechts im Berordnungswege.
Dieſe Maßnahmen werden aber nur dann die Wirtſchaft
ſof=
in Gang bringen, wenn das Problem auch von der Seite der Ark
angepackt wird. Es wird deshalb den Arbeitgebern gleichzeitig
Anreiz zur Streckung der Arbeit durch Verteilung auf möglid
viele Arbeiter gegeben. Dieſer Anreiz wird nur auf dem Geb
der Entlohnung liegen können. Man wird den Arbeitgeber e
mächtigen, wenn er mehr Arbeitskräfte einſtellt, den Tariflohn
einem gewiſſen, genau umgrenzten Umfang, der nicht unter d
Exiſtenzminimum liegen darf, zu unterſchreiten (Bewegung), ur
zwar werden die Tariflöhne innerhalb dieſer Grenzen in ein
um ſo größeren Prozentſatz ermäßigt, je größer die Vermehrut
der Belegſchaft oder der Arbeiterſchaft iſt. Der Lohn wird a
nicht im gleichen Ausmaß ermäßigt werden dürfen, wie die Bel
ſchaft anſteigt, damit die in dem Betrieb gezahlte Geſamtlol
ſumme nicht nur erhalten bleibt, ſondern ſich ſogar noch erhöht.
bin mir bewußt, daß dieſe Maßnahme einem Teil, und zwar d
jetzt beſchäftigten Teil der deutſehen
Arb=
aber die Opfer gehen zugunſten der heute Arbeitsloſen. Und wer
auch der Einzelne eine kleine Einbuße erleidet, ſo wird die (
ſamtlohnſumme erhöht, die allgemeine Kaufkraft alſo geſteigert.
Auf dieſe Weiſe werden wir eine weitere erhebliche Zahl
Erwerbs=
loſer der Arbeit wieder zuführen können.
Die Reichsregierung beabſichtigt, das Tarifrecht und das
Schlichtungsweſen in ſeinem weſentlichen Inhalt aufrecht zu
erhal=
ten. Was ſie aber immer wieder betonen muß, iſt die Erwartung,
daß die Beteiligten ihre Verhältniſſe mehr als bisher im Wege
freiwilliger Selbſtbeſtimmung, ohne ſtaatliche Mitwirkung und
ohne Bevormundung ordnen.
Es iſt in erſter Linie ihre Aufgabe, die Tarifverträge ſo
aus=
zugeſtalten, daß die Nachteile, die mit einem zu weitgehenden
Tarifſchematismus notwendig verbunden ſein müſſen,
verſchwin=
den. Der wertvolle Kern des Tarifgedankens, den ich in der
Siche=
rung der Exiſtenzgrundlage des Arbeitnehmers, in der
Verhinde=
rung unlauterer Lohnkonkurrenz und vor allem in der
arbeits=
gemeinſchaftlichen Zuſammenarbeit, der beiderſeitigen Verbände
ſehe, muß erhalten bleiben. Unſere Tarifverträge ſind vielfach
im=
mer noch zu ſtarr und nehmen auf die beſonderen Verhältniſſe der
einzelnen Gebiete, Betriebe und Arbeitnehmergruppen nicht
ge=
bührend Rückſicht.
Beſonders am Herzen liegt mir die Erhaltungder
Pro=
duktionsſtätten. Es ſollte in der heutigen Zeit nicht
vor=
kommen, daß Betriebe, die bei vernünftiger Berückſichtigung ihrer
beſonderen Notlage aufrecht erhalten werden könnten, infolge der
Starrheit tariflicher Bindungen zum Erliegen kommen. (Sehr
rich=
tig!) Die Reichsregierung hat den Beteiligten ſchon wiederholt
nahegelegt, für derartige Sonderverhältniſſe
Ausnahmemöglichkei=
ten im Tarifvertrag ſelbſt vorzuſehen. Leider iſt dies nicht überall
im erforderlichen Umfang geſchehen. Ich halte es daher für
not=
wendig, für dieſe Fälle nunmehr im Verordnungswege Abhilfe zu
ſchaffen.
Alle dieſe Maßnahmen dienen zunächſt nur einer
Uebergangszeik, die auf 12 Monake befriſtet iſt.
Sie ſollen es der Wirtſchaft ermöglichen, ſich aus ihrer bisherigen
Erſtarrung zu löſen und den eigenen wirtſchaftlichen Geſetzen zu
folgen. Ich weiß, daß dieſe Maßnahmen noch nicht alles das
enthal=
ten, was Sie vielleicht von mir erwarten und was die Aufgabe
dieſer Regierung iſt. Ich erwarte aber, daß der gewaltige
An=
ſtoß, den unſere geſamte Volkswirtſchaft durch eine Entlaſtung
und damit Befruchtung um etwa 2 Milliarden RM. und eine
zuſähliche Beſchäftigung von 1 bis 2 Millionen
Arbeitsloſer
erfährt, auch die Lage der Landwirtſchaft direkt und indirekt
außerordentlich beſſern wird. Die Schrumpfung der Kaufkraft
des Binnenmarktes hat den Konſum gerade von
Veredelungspro=
dukten, wie zum Beiſpiel Fleiſch, das wir im eigenen Lande
ge=
nügend herſtellen und deshalb durch Zölle nicht mehr entſcheidend
ſchützen können, außerordentlich gedrückt und damit die Preiſe
völlig unrentabel gemacht. Die Hebung der Kaufkraft der
Allge=
meinheit wird den Landwirt eher dazu befähigen, Erzeugniſſe zu
angemeſſenen Preiſen auch wirklich beſſer abſetzen zu können, als
dies heute der Fall iſt, insbeſondere bei den Erzeugniſſen der
bäuerlichen Veredelungswirtſchaft.
Ich habe Ihnen den großen Rahmen angegeben, in dem, wie
ich zuverſichtlich hoffe, die Geſundung unſerer geſamten Wirtſchaft
einen neuen Anlauf nehmen wird. Es würde zu weit führen,
mich heute über eine Reihe wichtiger Einzelfragen, wie vor allem
das Zinsproblem, zu äußern. Daß wir dieſe Frage auf
dem privatwirtſchaftlichen Wege mit allen Kräften vorwärts
trei=
ben, iſt ebenſo ſelbſtverſtändlich wie, daß wir eine
Diskontſen=
kung für die allgemeine Wirtſchaft binnen
kur=
zem durchführen werden. (Bravo!)
Ferner aber ſollen die 12 Monate, in denen jene Nothilfe
abläuft, dem organiſchen Um= und Neubau unſeres
Staats= und Wirtſchaftslebens dienen, der die
eigent=
liche Aufgabe unſerer Zeit iſt.
Erſtwenn wir der Not der Stunde etwas mehr
entrückt ſind wieheute, werden wir ein Sozial= und
Finanzprogramm auf lange Sicht aufbauen können.
Ich kann hier nicht über alle Probleme unſeres Staatslebens
ſpre=
chen. Für eine politiſche Programmrede wird im Reichstag
Ge=
legenheit ſein. Dort werde ich über die Gebiete der inneren und
äußeren Politik reden, die ich heute nicht berühren kann. Ich
möchte nur auf eines eingehen, auf die
Anpaſſung unſeres geſamken Skaaks= und
Berwal=
lungsapparakes an die Armut der Nakion.
(Lebhafter Beifall.) Ich darf hierbei darauf hinweiſen, in
wel=
cher Weiſe bereits in Preußen unter der tatkräftigen Leitung
des Reichskommiſſars Dr. Bracht die Probleme der
Verwaltungs=
reform angepackt worden ſind. Pläne ſind durchgeführt worden
die zum Teil ſeit mehr als 20 Jahren erwogen worden ſind und
ſchließlich noch jahrelang in den Schreibtiſchen geſchlummert haben
oder im Landtag ſtecken geblieben ſind. 58 Landkreiſe ſind
eingeſpart worden, Kreiſe, die ſeit altersher beſtanden, als
die Poſtkutſche das ſchnellſte Beförderungsmittel war, die aber im
Zeitalter von Telephon, Eifenbahn und Auto eine überflüſſige
Verwaltungsbelaſtung darſtellen.
60 Amtsgerichte ſind aufgelöſt worden. Dieſen
erſten Maßnahmen wird eine große
organiſato=
riſche Verwaltungsreform folgen. (Lebhafter
Bei=
fall, Bravo!) Eine Verwaltungsreform an Haupt und Gliedern,
die, wie ich hoffe, vom preußiſchen
Staatsminiſte=
rium in wenigen Tagen verabſchiedet werden
wird. (Bravo!) Dieſe Reform iſt eine unentbehrliche und
ent=
ſcheidende Vorausſetzung für eine Reichsreform. Sie wird
die Doppelarbeit von Oberpräſidenten und Regierungspräſidenten
beſeitigen und jedem von ihnen ſeine getrennte und ſelbſtändige
Zuſtändigkeit geben. Die Sonderverwaltung auf kulturellem,
wirt=
ſchaftlichem und techniſchem Gebiet werden einheitlich dem
Regie=
rungspräſidenten bzw. den Landräten angegliedert werden.
Die=
ſen Maßnahmen ſoll eine Verkleinerung und
Vereinfachung in der Zentralinſtanz, eine
Finanzreform und eine Reform der
Selbſtver=
waltung folgen. (Bravo!) Die Beſeitigung des
Dualismus zwiſchen Reich und Preußen und die
dadurch möglich gewordene Reform an Haupt und Gliedern
bewei=
ſen, daß die Regierung — mehr als jede andere in den letzten
14 Jahren — gewillt iſt, zu handeln. (Bravo! Lebhafter Beifall.)
Mit tiefer Sorge verfolgt die Reichsregierung eine der
ver=
hängnisvollſten Wirkungen der Einengung des deutſchen
Lebens=
raums. Millionen der nachwachſenden Jahrgänge, junge
Men=
ſchen voll Tatendrang, ſind nach der Ausbildung vom Berufsleben
und damit von einer äußeren und inneren Exiſtenzgrundlage
aus=
geſchloſſen. Mit ihnen leiden Millionen von Vätern und
Müt=
tern. Die Reichsregierung nimmt dieſe Sorge auf.
Prakliſche Schrikke zur Eingliederung der jungen
Generakion
werden getan werden, mögen die Opfer auch noch ſo ſchwer ſein.
(Bravo!) Ganz beſonders ernſt iſt die Lage des akademiſchen
Nach=
wuchſes. Hier plant die Reichsregierung zunächſt
Zwiſchen=
ſchaltung eines praktiſchen Jahres zwiſchen
höherer Schule und Hochſchule anzuregen und
durchzu=
führen und gleichzeitig den Hochſchulen die unabweisbare Pflicht
nahezulegen, nach dieſem Jahre auf jede nur denkbare Weiſe die
Zahl der Studenten dem Bedarf der Berufe anzugleichen.
Die praktiſchen Kenntniſſe dieſes Werkjahres werden von
gleichem Nutzen ſein für diejenigen, die nach dieſer Entſcheidung
Montag, 29.
Au. der Landeshauprftadt.
Darmſiadt, den 29. Augugf
Evangeliſcher Jugendſonnkg
in der Pekrusgemeinde.
War das wieder ein ſchöner, und inhaltsreicher B
Jugendſonntag! Mochten drohend die Wolken auch hau
ten ſie unſere Jugend auch näſſen beim Einzug in
mochte ein großes Fragezeichen ſtehen über dem Nachmä
ten Gewitter geraſt haben des Nachts — wir kamen
Abend heiliger Stille und Weihe in dieſen Tag
hinei=
die Glocken klangen durch den trüben Regenmorgen,
uns klar: der Tag wird gelingen, denn die Abendfeie=,
uns allen. Das heilige Mahl hatte uns die Kraft g
ihren Segen in ſich trug. Wir ſpürten es in uns nachhc.
Leib, ein Geiſt, wie ihr auch berufen ſeid zu einerlei Ho=
Mag ſich auch einmal trennend etwas zwiſchen die Ae
Schweſtern ſtellen, es wird, es darf uns das Ziel
nich=
darf uns den Willen nicht zerbrechen. Sturmſcharen
geliums finden ſich immer wieder zuſammen in der En
Geiſtes. Denn Chriſtus lebt
Aber gerüſtet müſſen wir ſein, daß wir das Eiſen O
den Wehr eng an dem Leibe fühlen und das Blut häm
gegen ſchlägt. Gott gab uns Rüſte, Gott ſetzt uns das
gibt es kein Entrinnen, kein feiges Zur=Seite=Stehen!
muß Entſcheidung geſucht und gefunden werden. Er
wieder letzten Appell mit uns vor dem Generalangr5
er uns zwingt durch ſeinen Chriſtus.
So iſt auch ſolcher Tag ein Antreten vor Gott, in
des Führers, der zur letzten Entſcheidung drängt und r
das Rüſtzeug prüft, eh die Schlacht beginnt. Aber dan
mutig zur Tat geſchritten! „Keine Krone ohne das 5
wie der Wahlſpruch auf Florian Geyers Schwert, vo
Meute zurückprallte!
Wie aus Erz ſtanden die Wimpel, und jugendliche Fä.
ſtiller Ehrfurcht den Ausführungen des Predigers gela
feſter den Schaft, wie in ehernem, trotzigem Geloben.
Eine Entſpannung brachte der Nachmittag. War’s
der Herrgottsberg mit ſchattigem Waldesdom, der
um=
zu fröhlichem Treiben, ſo bot die Turnhalle der
Mor=
uns gaſtliche Aufnahme. Wir danken ihr beſonders
da=
licher Sang und Spiel und Volkstanz und mancher:
Beluſtigungen hielten die Jugend vier Stunden in
Ate=
ein munteres Völklein, zu dem ſich gar bald auch die
ſellten. Ein frohes Spiel von Heinz Steguweit ſchloß
mittag ab. Der geprellte Geizhals gab viel für die Lo
und das flotte Spiel wird noch lange uns erfreuen!
man allzu ſchlau ſein will. „Wer andern eine Grube
ſelbſt hinein. Ein Wort voll ewiger Wahrheit.
Im frohen Zug gings dann zur hiſtoriſchen „Brun
man ſich unter den Klängen des Schlußliedes zu
letzt=
druck und Aufblick zu den W:mpeln einte
Der „Deutſche Abend” zog herauf! Jugend, da haſ
geboten, das war einzig tief und wirklichkeitsnah
Sprechchor drang tief in die Herzen! Ja, Heimat, Vaten
Jugend liebt dich mit glühender Liebe! Das ſpürte
Sprechern und Sprecherinnen ab. Heimat, du heiliges (I
land, du heilig Land, du biſt der Boden, biſt das, was
geſetzt, daß in ſtarker Bekenntnistreue zu dir wir
ve=
was nach ſeinem Willen iſt.
„Jugend in Not!” Unter dieſem Thema richtete Pfr.
einmal als Jugendleiter ernſte Worte an die Jugend.
Das Spiel „Grenzmark
von Otto Bruder, weiſt uns hin, daß erſt an den E5
wahre Sinn für die Wirklichkeit ſich ergibt, daß erſt am
zen uns der Sinn deutlich wird, wo wir eigentlich ſ
Grenzen der wirtſchaftlichen Not, der politiſchen Notzt
Verrat!‟ Der Treuſchwur ſtieg auf in allen. Die Kraf
gabe der jungen Spieler hielt alt und jung in ehrft0M- vor
Spannung. Man wagte kaum zu atmen. Es war ja ams/ 5 mit
wirklichkeitsnah, ſo ganz aus der Gegenwart erlebt, wern n
Gewand in die Geſchichte wies. „Lieber tot als
Kne=
ſterben, als einen Schandvertrag unterſchreiben . . .!!!
es, ſo ſang es im Blut aller, ob Spieler, ob Schaugemeim
Krone ohne Kreuz.” Noch einmal ſtanden vor uns die
Morgens. Und fröhliches Geloben ſtieg auf aus jung
ging mit auf den Weg und wird, will’s Gott, auch mit
gehen zum Segen deſſen, das da kommen mag. Jugendr.
rwar ein Tiefenerlebnis von ſeltener Größe und A.
Heute abend 8.30 Uhr findet im Gemeindehaus
ſtraße eine Wiederholung des Spieles ſtatt,
ſich praktiſchen Berufen widmen, wie für diefenigem
dieren. Jedenfalls geht es nicht länger an, daß
jäh=
als 10 000 der Hochſchulabſolventen für immer der
veraubt ſind, einen Beruf zu finden
Konſervative Staatsführung ſieht ihr
barin, mit wenigen Geſetzen und in bewußter Beſchré
die wichtigſten Gebiete des Staatslebens einen R
ſchaffen, in dem ſich die Kräfte der Nation frei entfald!
Dieſem Neubau auf allen Gebieten wird die Arbeit do
Monate gewidmet ſein. Sie kann nur geleiſtet we
eine autoritäre unabhängige Regierung, die ſich 5n
pflichtung gegen Gott und die Nation im Tiefſten I
(Bravol Lebhafter Beifall.) Aus dieſer Ueberzeuguu9
halte ich es für meine Pflicht, Störungen dieſes Wert
die Einflüſſe der Parteien abzuwehren. (Bravo))
Aufgaben
im Oſenſte der Nakion
können nur von dem gelöſt werden, der ſich dem ga
und nicht nur einer Partei oder Klaſſe dienſtbar glr
Grundſatz der Reichsverfaſſung „Die Staatsgewält
Volke aus” kann nicht bedeuten, daß dieſe
StaatsG=
taktiſchen Spiel der Parteien im Parlament ausgelief
ſoll. (Lebhafter Beifall.) Und wenn heute von einer
zwiſchen Zentrum und NSDAP. geſprochen wird,
nicht glauben kann, weil ſie dem ganzen antiparlam
Bekenntnis der Nationalſozialiſten widerſpricht, ſo
geheime Grundgedanke ſolcher Koalition doch nur des
eine Partei die andere zu vernichten wünſcht. (Seh
Ich frage, ob die Not des deutſchen Volks in die
wirklich noch ein ſolches Kuliſſenſpiel erträgt? (Nein! Seite denken wir nicht an eine Abweichune
Grundgeſetzen der Verfaſſung oder gar an einen 2
Staatsform. Die Verfaſſung ſelbſt hat in der Inſi*
Reichspräſidenten dem Spiel der Parteien gegenüber
den Pol geſchaffen, den Pol, an dem die einheitliche
hängige Führung der Staatsgeſchäfte verankert iſt. *
zugleich autoritären und demokratiſchen Gewalt, die 1
der Perſon unſeres Reichspräſidenten v. Hindenbul
hat die Reichsregierung die Rechtfertigung und de
ihres Wirkens. (Bravo!)
Ich habe die Pläne, nach denen ſie verfahren Meu
in großen Zügen vorgeſtellt. Nun rufe ich Sie alle,
weſenden Freunde, ich rufe das ganze deutſche Voll!"
hführung dieſer
und in verblendeter Selbſtzerfleiſchung dieſen Rul
Unſer Glaube an die Zukunft der Nation iſt ſo un
wie der jener Millionen, die einſt auf den Schlagl
ſie geblutet haben. Und deshalb rufe ich heute dei
„Denkt nur an Deutſchland!” (Lauter anhaltender
29. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 240 — Seite 3
eierliche Ueberreichung der Meiſterbriefe.
„ntern vormittag vollzog ſich im großen Saale des Städt.
ess im gewohnten, feierlichen und eindrucksvollen Rahmen
des Jungmeiſterinnen= und
Jungmeiſter=
ürdie Provinz Starkenburg die Ueberreichung
ſarbriefe an 212 Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter. Die
„BBerufe ſind darunter wie folgt enthalten: Damenſchnei=
B. Weißnäherinnen 1, Bäcker 53, Bauſchloſſer 5,
Bein=
reher Holzdreher 4, Buchdrucker und Schriftſetzer 0. Ziſe=
9 achdecker 2. Elektroinſtallateure 22, Elfenbeinſchnitzer 1,
hemiker 1, Photograph 1, Friſeur 1, Gerber 1. Glaſer 1,
ie d 1. Gürtler 1, Kupferſchmied 1, Mechaniker 1,
Auto=
ar. 3, Maſchinenſchloſſer 4, Maurer 5. Metzger 31,
Mül=
top. Mechaniker 1, Portefeuiller 2, Sattler 1. Schmiede 2,
ſ. B, Schreiner und Möbelbeizer 25. Schuhmacher 6, Speng=
Anſtallateure 7, Steinmetz 1, Tapezierer 1, Wagner 1,
dir 9, Zimmerer 1.
ſgroße Saal war mit Fahnen in den heſſiſchen Farben und
der Galerie grüßenden Wappen der einzelnen Handwer=
und ſchön geſchmückt. Ueber der Bühne, auf der das
cheſter Platz genommen hatte, ragte der alte Spruch
en Handwerks.
große Saal war voll beſetzt, als pünktlich um 11 Uhr das
geter unter der temperamentvollen Leitung des Herrn
ſochlupp die Feier mit dem ausgezeichneten Vortrag
lieder” aus den Meiſterſingern eröffnete. Einen von
rI H. Göbel gedichteten ſinnvollen Vorſpruch trug
irr Eduard Göbel ſchwungvoll vor, mit dem letzten
tißend:
„Fühlt euch als deutſche Meiſter! Was ihr tut,
Erzähle uns von deutſcher Art und Ehre!
Und wenn ihr ſo — mit friſchem, ſrohem Mut —
auch allzeit regt, helft ihr, daß deutſches Gut
Im alten Glanze glüht — und ſich vermehre!
folgte die Ouvertüre zum „Oberon” von Weber, vom
ſhöchſt eindrucksvoll wiedergegeben.
„Malermeiſter Georg Kraus, der Vorſitzende der
Mei=
üngskommiſſion für die Provinz Starkenburg, begrüßte die
ſen, die Vertreter der Behörden, die Innungsmeiſter und
die Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter auf das
herz=
f Regen und grauen Himmel muß einmal wieder
Son=
zfolgen. Jeder an ſeiner Stelle muß dazu mithelfen, daß
eutſchen Handwerk und dem deutſchen Vaterland die
neder ſcheint.
ſuiden ſehr beifällig, aufgenommenen Begrüßungsworten
Kraus ſpielte das Stadtorcheſter eine Fantaſie aus der
Nrtha” voll Schmiß und Feuer.
ſſamen des Herrn Oberbürgermeiſters übermit=
Oberbaurat Hofmann herzlichſte Glück= und
Segens=
ſnd ſprach die Hoffnung aus, daß trotz der ſchweren Kriſe
lie Jungen doch dereinſt, was ſie gelernt hätten, in
vol=
zur Anwendung bringen könnten, zum eigenen Nutzen
Mutzen des deutſchen Handwerks. Im Namen der Heſ=
Handwerkskammer ſprach Herr Zimmermeiſter
ſpnn und betonte, daß heute auch ein Jubiläum gefeiert
hne, da nunmehr ſeit 30 Jahren die Meiſterprüfungen in
frder eingeführt ſeien. Die jungen Meiſter möchten nicht
welernten ſtehen bleiben, ſondern mit offenen Augen durch
uehen, nicht raſten und nicht roſten, die Meiſterehre und
tüetſtolz hochhalten. Vorwärts immer, rückwärts nimmer.
lums der Handwerkskammernebenſtelle Darmſtadt und des
u Gewerbevereins Darmſtadt überbrachte herzliche
Glück=
err Fr. Kollbach und wies darauf hin, daß nach
wer Ketten des Vertrages von Verſailles auch dem
deut=
owerk wieder einmal Freiheit und Arbeit vergönnt ſei.
ſt iTempo der Maſchine, ſondern die deutſche Seele möge
iſureien Deutſchland beſtimmend ſein.
aLirektor Willand von der Darmſtädter Volksbank
teer Feierſtunde einen recht ſchönen Verlauf und drückte
enſchaftlichen Standpunkt aus ſeine Freude darüber aus,
Zu bei der Ausbildung der deutſchen Handwerker außer
antherklichen Ausbildung ſelbſt, auch die kaufmänniſche
Aus=
icht zu kurz gekommen ſei und ſchloß mit dem Wort von
klitzſch: „Was du nicht allein vermagſt, dazu verbinde
Underen, die das gleiche wollen!“
heorg Kraus dankte dem Redner und allen denen,
i dem Prüfungstag zur Seite geſtanden haben. Alle
ſüit war nur Arbeit am deutſchen Vaterland, und der
floß mit einem begeiſtert aufgenommenen dreifachen
arc is deutſche Vaterland, dem der 3. Vers des
Deutſchland=
emeinſam geſungen — folgte.
Zimmermeiſter Hartmann nahm noch unter
leb=
fall Gelegenheit, den Herren der Prüfungskommiſſion,
Ay Herrn Malermeiſter Georg Kraus, als dem 1.
Vor=
ü alle Arbeit und Mühe herzlich zu danken.
äungmeiſter, die Herren Hofmann, Darmſtadt,
V½l. Nauheim (einſt im Krieg auf der „Möwe‟), brachten
ſewiſtnen und ſympathiſchen Worten ihre Gedanken und
Ge=
an rem Ehrentag zum beredten Ausdruck. Das Orcheſter
ſte ſtu den „Krönungsmarſch” aus dem Propheten, und Herr
au/jedachte in ſeiner Schlußanſprache Deutſchlands großen
Mest’s Dichterfürſten Goethe, dem heute in Deutſchland
weiie darüber hinaus alle Herzen zugewandt ſind. Während
flan Schlußmarſches verteilten die Innungsmeiſter die
aſe an die neuen Jungmeiſter und Jungmeiſterinnen.
aſchluß an die Feier vereinigten ſich in der „Eintracht”
leick Teilnehmer zu einem gemütlichen Frühſchoppen mit
ert nd, in beiden Gaſtſtätten, dem Saalbau und der Ein=
Aupe dann gemeinſam das Mittageſſen eingenommen.
achmittag brachte zum Abſchluß der Feierlichkeiten im
bc ein Konzert mit allerlei abwechſlungsreichen
Darbie=
n4 uch der Tanz trat in ſeine Rechte. So nahm der Tag
Wharmoniſches Ende, allen Beteiligten wird er ſicherlich
rnnerung bleiben an einen der wichtigſten Markſteine
M5.
Helia=Lichtſpiele eröffneten die neue Spielzeit 1932/33
ſoß angelegten Filmwerk „Die 11 Schillſchen Offiziere‟
s deutſchen Volkes, der das tragiſche Schickſal und Ende
sſchen Offiziere darſtellt, die nach heldenhaftem Kampf
ranzöſiſchen Bedrücker Preußens auf Napoleons Befehl
ung Weſel erſchoſſen wurden. Die in ihrer Wirkung
Eilm naheſtehenden Szenen werden nicht weniger ſtark,
die vaterländiſch geſtimmte Jugend, wirken, als dieſer
begeiſtert aufgenommene Film. Man wird
Gelegen=
in dieſem Film ein ergreifendes Stück preußiſcher
Ge=
reier Nachgeſtaltung zu erleben. Namhafte Schauſpieler
Die Regie führte Rudolf Meinert, und als
militäri=
fungierte Graf Moltke. Jugendliche ſind zugelaſſen.
1geskalender für Montag, den 29. Auguſt 1932.
ter: 2 Herzen und ein Schlag”; Helia=Lichtſpiele:
Schillſchen Offiziere”; Palaſt=Lichtſpiele: „Ben Hur”.
— Im Union=Theater ſieht man heute und folgende Tage in
Erſtaufführung die entzückende Lilian Harvey in der großen Ufa=
Tonfilm=Operette: „Zwei Herzen und ein Schlag‟. Die Regie
führte Wilhelm Thiele und die Muſik ſtammt von dem
erfolg=
reichen Komponiſten Jean Gilbert. Dazu im tönenden
Beipro=
gramm ein ganz neuer Kurztonfilm: „Na, wunderbar”. „Nach
In=
dien, ins Tamilenland”, und die neueſte Ufa=Tonwoche.
Der
Meue
Kleine Ford
1 Liter — 4/20 PS
nur 126.— Mk. Jahressteuer
wird am Montag, den
29. August, v. 8 —18 Uhr,
erstmalig in Darmstadt
gezeigt und gefahren bei
Fritz Rinner,
Rhein-
str. 30
Die Palaſt=Lichtſpiele, zeigen nur noch heute und morgen
in Neuaufführung das gewaltigſte Filmwerk aller Zeiten: „Ben
Hur” mit Ramon Novarro. Jugendliche haben Zutritt.
Ein ſchwerer Mokorrad=Unfall
ereignete ſich in der letzten Nacht gegen 2 Uhr zwiſchen Lorſch
und Worms. Der Motorradfahrer Stephan aus Gernsheim
befand ſich mit 2 Soziusfahrern (einen im Beiwagen) auf der
Rückfahrt im Lorſcher Wald, auf der ſonſt ſehr guten Straße.
Während der Fahrt platzte einer der Reifen, ſo daß der Fahrer
die Herrſchaft über ſeine Maſchine verlor. Die drei Fahrer
wurden auf die Straße geſchleudert und blieben ſchwerverletzt
liegen. Stephan ſelbſt erlag noch an der Unfallſtelle ſeinen
Verletzungen.
Cp. Pfungſtadt, 28. Aug. Hohes Alter.
Schilfrohrhänd=
ler Friedrich Karl Sauer 1., Bergſtraße, kann am Dienstag
ſeinen 80. Geburtstag begehen.
U. Ober=Ramſtadt, 27. Aug. Säuglingsfürſorge. Am
Montag, den 29. d. M.. nachmittags von 2 bis 3 Uhr, findet im
Zimmer 18 des Rathauſes eine Beratungsſtunde der Mutter= und
Säulingsfürſorge ſtatt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 28. Auguſt. Brotpreisſenkung.
Während die Fleiſch= und Wurſtpreiſe in letzterer Zeit in die Höhe
gingen, haben die Preiſe für Brot eine erfreuliche Senkung
er=
fahren, und zwar für je 2 Kg. Miſchbrot von 86 Pfg. auf 83 Pfg.
und für Roggenbrot von 76 Pfg. auf 72 Pfg. — Wildſchaden.
Neuerdings mehren ſich die Klagen der Grundſtücksbeſitzer über
ſtarken Wildſchaden.
Cf. Birkenau, 28. Aug. Unglücksfall. Ein Junge von
10 Jahren wurde hier auf der Straße nach Weinheim in dem
Augenblick von einem von Weinheim kommenden Geſchäftsauto
überfahren, als er hinter einem ſchweren Fuhrwerk hervor über
die Straße laufen wollte. Mit mehrfachen Beinbrüchen wurde
das Kind in das Krankenhaus nach Heidelberg verbracht. Eltern
können nicht genug darauf aufmerkſam gemacht werden, daß ſie
ihre Kinder warnen, auf verkehrsreichen Straßen unmittelbar
hinter Fuhrwerken herzulaufen.
Starkenburger Jungbauern=Appell.
Die Landwirtſchaft die moraliſche und wirkſchaftliche Grundlage des Volkes. — Die Zührung der deu ſchen
Bauernſchaft gegen Parkeiherrſchaft, für ankorikalive Staaksgewalk. — Die Forderungen der Landwirkſchaft
Groß=Umſtadt
im Zeichen der bäuerlichen Heerſchau.
* Groß=Umſtadt. 29. Auguſt.
Der geſtrige Haupttag des 9. Heſſen=
Starken=
burger Junglandbundes war leider durch den heftigen
Regen ſtark behindert Viele Ortsgruppen hatten ſich nicht
ent=
ſchließen können, die Fahrt nach Groß=Umſtadt zu unternehmen.
Immerhin konnte das Programm in ſeinen weſentlichſten Punkten
durchgeführt werden, und trotz der Ungunſt des Wetters am
Vor=
mittag war die Beteiligung aus der ganzen Provinz ſehr gut.
Der Sonntag begann mit einem Wecken. Bald herrſchte
in dem mit den alten Reichsflaggen und den Landesfahnen, mit
Girlanden und friſchem Grün feſtlich geſchmückten Städtchen reges
Leben. — An den ſehr gut beſuchten Feſtgottesdienſt, in dem
Pfarrer Thaer (ein Urenkel des bekannten Wiſſenſchafters) eine
tiefdurchdachte, eindrucksvolle Predigt hielt, ſchloß ſich die
Gefal=
lenenehrung auf dem Friedhof an, bei der Herr Glahn in
würdiger Weiſe der Toten gedachte. Die Kranzniederlegung
er=
folgte durch den Provinzialvorſitzenden Funk.
Bei ſtrömendem Regen erfolgte der Empfang der Sternreiter,
die von Gutsbeſitzer Heil=Habitzheim begrüßt wurden, an deſſen
Ausführungen ſich der Geſang des Deutſchlandliedes ſchloß.
Die große Bauernkundgebung.,
in der der Präſident des Reichslandbundes ſprach, war trotz des
ungünſtigen Wetters ſtark beſucht. Der Saal „Zum weißen Roß”
war überfüllt, die Fahnen und Standarden, in deren Mitte die
Aehrenfahne des Junglandbundes, waren auf der Bühne
auf=
geſtellt.
Im Auftrage des Alt= und Junglandbundes begrüßte der
Ver=
trauensmann. Mayſam die Anweſenden insbeſondere die
Ehrengäſte. Er gab dem Wunſche Ausdruck daß alle Eindrücke dazu
führen mögen, daß der Exiſtenzkampf der deutſchen Landwirtſchaft
zu einem guten Ende geführt werde.
Der Vorſitzende des Junglandbundes der Provinz
Starken=
burg, Funk=Harreshauſen, richtete herzliche Worte der
Be=
grüßung im Namen des Bundesvorſtandes an die Verſammlung.
Er dankte beſonders, wie ſein Vorredner, dem Präſidenten des
Reichs=Landbundes, Berlin, Grafen Kalckreuth, für ſein Erſcheinen.
Heute ſtehe man mitten im Entſcheidungskampf um Deutſchlands
Zukunft. Der deutſche Boden und der deutſche Bauer waren und
bleiben ausſchlaggebende Faktoren in Deutſchland. Der
bäuer=
lichen Arbeit gelte es eine beſondere Weihe zu geben. Das deutſche
Bauerntum iſt und bleibe Deutſchlands Schickſal. Grimm erklärte:
Irgendwann und irgendwo ſtammt jeder Deutſche aus einem
Bau=
ernhaus. Die deutſche Landwirtſchaft verlange aus
Verantwor=
tungsgefühl gegenüber Volk und Staat beſondere
Schutzmaßnah=
men. Möge jeder ſeine Pflicht und Schuldigkeit tun, dann dürfe
man an die Worte glauben: Durch Nacht zum Licht,
„Land heil!“
Einen ſinnigen Willkommensgruß ſprach die kleine Anni
Karp=Groß=Umſtadt. Anſchließend ſprach der Präſident des
Reichslandbundes Graf Kalckreuth=Berlin. Er überbrachte die
Grüße des Reichslandbundes und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß
die bäuerliche Jugend durch ihr Erſcheinen ihr Intereſſe bekundet
habe. Die Nachkriegszeit mit all ihren Folgen fordere ganzes
An=
ſpannen der Jugend, die dahin wirken müſſe dermaleinſt ihre
Vä=
ter zu übertreffen. Daß die Jugend nicht klüger ſei, wie ihre
Vä=
ter werde ſie ſelbſt einſehen, nach Jahren praktiſcher Arbeit. Aber
es dürfe ihr der ſo nötige Optimismus nicht fehlen. Und an ihr
liege es, das Erbe ihrer Väter zu erhalten und zu feſtigen. Enger
Zuſammenſchluß in der Organiſation, höchſte Leiſtung aus der
Scholle ſei zu erreichen. Der Aufwand, die in die Scholle geſteckte
Arbeit, müſſe ſich aber auch lohnen. Heute gebe es leider in
Deutſchland keinen Platz an der Sonne mehr. Der geſamten
Wirt=
ſchaft gebe es kaum beſſer, als der Landwirtſchaft. Aber es gebe
keine Situation, die mit Kraft und Mut nicht zu
meiſtern ſei.
Was die Landwirtſchaft fordere und fordern müſſe,
liege im Intereſſe des Vaterlandes. Mit der Kraft
der deutſchen Erde könne Deutſchlands Zukunft
auf=
gebaut werden.
Redner beleuchtete dann die ſchwere Verſchuldung Deutſchlands,
es bleibe ihm aber die deutſche Ackererde und die geiſtige und
körperliche Kraft des Volkes. Der Zuſtand, daß faſt jeder Dritte
arbeitslos ſei, ſei unerträglich und müſſe zum Untergang führen.
Daher ſei vordringendſte Aufgabe der Regierung:
Arbeitsbeſchaffung und produktive Geſtaltung
der Ackererde, die nur durch Beſchaffung einer Rente erreicht
werden könne. Die Kaufkraft müſſe gehoben werden, und könne
vor allem gehoben werden durch einen geſunden, ſtarken
Binnen=
markt. Im Intereſſe des Arbeiters liegt ebenfalls die Rentabilität
der Landwirtſchaft. Die Wiedergewinnung der Rentabilität der
deutſchen Landwirtſchaft ſei auch durchaus möglich.
In dieſem Zuſammenhang ſtreifte der Redner die
Wirtſchafts=
kriſe und die Geſtaltung der unhaltbaren, Weltwirtſchaftspreiſe.
Wenn der Weltagrarmarkt über die Vernichtung der deutſchen
Landwirtſchaft ſiege und geſund werde, ſei damit das deutſche Volk
erledigt. Daher müſſe vor allem der Auslandskonkurrenz
ent=
gegengetreten werden. Deutſche Produkte müßten in
Deutſchland verbraucht werden. Aehnliche Maßnahmen
wie zur Rettung der Stickſtoffinduſtrie müßten auch zur Rettung
der Landwirtſchaft getroffen werden. Wenn die Gläubiger der
Landwirte die Nerven behalten, könne der Getreidemarkt wieder
annehmbare Preiſe und damit eine gewiſſe Steigerung der Preiſe
erzielen. Anders liege es leider auf dem Gebiete des
Früh=
gemüſes und der Viehwirtſchaft. Der Schutz der
Veredelungs=
wirtſchaft ſei ſchwieriger, da wir durch unglückſelige
Handels=
politik gebunden ſeien. Hier helfe nur ein energiſches
Kon=
tingentierungsſyſtem, das von anderen Völkern, z. B.
den Franzoſen, längſt ergriffen ſei. Er glaube, daß dieſes Syſtem
wohl auch in Deutſchland bald komme.
Graf Kalckreuth verbreitete ſich dann über die Wege
ren=
tablen Getreidebaues und rentabler
Flächen=
nutzung. Neben der Kontingentierung müſſe die
Konſum=
beſteuerung ausländiſcher Waren verſtärkt werden.
Heute werde gerade die heimiſche Produktion ſo ſtark beſteuert,
daß der Schaden außerordentlich groß ſei. Er erinnere
beiſpiels=
weiſe an den Schutz ausländiſchen Fetts. Es müſſe möglich ſein,
auch die Veredelungsprodukte auf einen annehmbaren Preis zu
bringen. — Das Zinsproblem müſſe gelöſt werden,
aber durch energiſche Regierungsmaßnahmen. Die deutſche
Wirt=
ſchaft könne die Zinſenslaſt heute nicht mehr tragen. Kommen
wir nicht zu billigem Gelde, ſo könne die Arbeitsloſigkeit nicht
geſenkt werden. Reichsbankdiskont, Genoſſenſchaftszinſen,
Hypo=
thekenzinſen uſw. müßten daher herabgeſetzt werden. Weiter ſei
zu fordern Lockerung des Taxifſyſtems. Ob die
Regie=
rung Papen die aufgezeichneten Forderungen erfüllen werde,
könne heute noch nicht geſagt werden. Nur eine
Präſidial=
regierung könne die richtigen
wirtſchaftspoliti=
ſchen Wege gehen. Nur ein Präſidialkabinett,
das unabhängig von der Maſſe ſei, könne retten.
Daß der Herr Reichspräſident danach handele, ſei ihm beſonders
zu danken. Das Syſtem ſei richtig, der Herr behüte uns vor einem
Rückfall in den Parlamentarismus. Mit einem warmen
Bekennt=
nis zum deutſchen Bauernſtande ſchloß der Redner ſeine mit
ſtar=
kem Beifall aufgenommenen Ausführungen.
Nach einem von Frl. Ilſe Rummel vorgetragenen
Nach=
ſpruch ſchloß der Landesvorſitzende des Heſſiſchen Landbundes. Dr.
v. Helmolt, mit herzlichen Dankesworten an den Referenten
und unter nochmaligem Hinweis auf die Not der Landwirtſchaft
die machtvolle Kundgebung mit den Worten: „Was du ererbt von
deinen Vätern, erwirb es, um es zu beſitzen!“
Nachmittags hatte das Wetter ſich aufgeklärt, der vorgeſehene
Feſtzug
bewegte ſich vom Bahnhof nach dem Feſtplatze. Tauſende von
Menſchen bildeten Spalier und überſchütteten die einzelnen
Grup=
pen mit Blumen. Den Jungreitern folgten die
Radfahrerver=
eine, die Feuerwehr, eine Kapelle, die
Junglandbundabordnun=
gen, die Ehrengäſte, ein Feſtwagen, auf dem die Landwirtſchaft
mit dem Pfluge ſymboliſiert war. Weiter war in dem Zug ein
Wagen der Landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation zu ſehen, auf dem
das Groß=Umſtädter Heimatgetränk propagiert war, ein
Milch=
propagandawagen, ein Blumenauto uſw.
Aufdem Feſtplatz entwickelte ſich bald reges Leben.
Vor=
zügliche Reitervorführungen. Kunſtfahren des Radfahrervereins
Germania Groß=Umſtadt und andere ſportliche Darbietungen
wechſelten ab. Bürgermeiſter Lampe=Groß=Umſtadt nahm
Ge=
legenheit, dem Heſſen=Starkenburger Junglandbund zu danken,
daß er ſeine Tagung in Groß=Umſtadt abgehalten habe. Mit der
Preisverteilung und geſelligem Zuſammenſein war die Tagung
abgeſchloſſen.
riſche Fiſche —gute Fiſche.
De4 gilt auch für die Zigarette. Oberſt bekommen.
Oüberall friſch, auch im kleinſten Laden. Die rege
Mpfrage ſorgt für raſchen Wechſel der Beſtände.
St kann man lange nicht von allen Marken der
3½ Pfg.=Preislage behaupten.
Seite 4 — Nr. 240
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 29. Augwut
Der uoſclaß ver Reics Soelhe Geoncrmswboche.
Gründungsverſammlung der
Geſell=
waft gait Fräntfätter inder Weil".
Frankfurt a. M., 28. Auguſt.
Die Gedenkfeiern zum 100. Todestage von Johann Wolfgang
Goethe haben bei den Bürgern ſeiner Vaterſtadt von neuem das
Bewußtſein einer inneren Zugehörigkeit mit dem heimatlichen
Boden der Stadt, aus dem er erwachſen iſt, erweckt. Unter dem
Namen: „Geſellſchaft Alt=Frankfurter in der Welt e. V.” iſt am
28. Auguſt die Gründung dieſer Vereinigung erfolgt. Zweck der
Geſellſchaft iſt, eine engere Verbindung mit ihren außerhalb
lebenden Mitgliedern herzuſtellen, um auf dieſe Weiſe die großen
Kulturſtätten Frankfurts durch Zuwendungen in Zeiten der Not
vor Schaden und Untergang zu bewahren. Zu dieſem Zweck
ſoll das Intereſſe an den kulturellen Einrichtungen der
Vater=
ſtadt neu belebt und gefördert und der Gemeinſchaftsſinn
ge=
ſtärkt und gepflegt werden. Die Geſellſchaft ſoll dagegen
ihrer=
ſeits ihren Mitgliedern über Frankfurt im allgemeinen und die
Entwicklung ſeiner Kulturſtätten dauernd unterrichten, und ſie
bei ihren Beſuchen in der Vaterſtadt empfangen und den
Aufent=
halt erleichtern.
Heute verſammelten ſich im Bürgerſaal des Römers
zahl=
reiche bekannte Frankfurter und aus Frankfurt ſtammende
Per=
ſönlichkeiten zur Gründungsverſammlung. Namens des
vor=
bereitenden Ausſchuſſes begrüßte Staatsminiſter a. D. Profeſſor
Dr. Becker die Erſchienenen. Er gab nochmals einen kurzen
Ueberblick über die Aufgabe und den Sinn dieſer Geſellſchaft.
Die Geſellſchaft iſt mit dem heutigen Tage gegründet, ihre
Lei=
tung beſteht aus den Herren Staatsminiſter a. D. Profeſſor
Dr. Becker als Präſidenten, Geh. R. Dr. A. v. Weinberg und
Juſtizrat, Dr. Alexander Berg als Vizepräſidenten und die
Herren Moritz Freiherr von Bethmann, Landgerichtsrat Dr.
Maier=Leonhard, Stadtrat Dr. Max Michel, Oscar Franklin
Oppenheimer als weitere Vorſtandsmitglieder.
Oberbürgermeiſter Dr. Landmann begrüßte namens der
Stadt die Gründung dieſes „Alt=Herren=Bundes” der alten
Frankfurter, und wünſchte der jungen Geſellſchaft für ihre Arbeit
vollen Erfolg. Als Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung
überreichte er Herrn Miniſter Becker und Herrn Juſtizrat Berg
die Frankfurter Goethe=Medaille.
Als alter Frankfurter gab dann Dr. Rudolf Presber in
humorvollen Worten ſeiner Freude als in der Fremde lebender
üiber die Gründung Ausdruck, die gerade bei der
unverlier=
baren Eigenart der echten Frankfurter beſonders ſinnvoll ſei.
Feierliche Ueberreichung des Goekhe=Preiſes
der Stadt Frankfurk an Gerhark Haupkmann.
Im Goethehaus fand heute vormittag die feierliche
Ueber=
reichung des Frankfurter Goethepreiſes an den diesjährigen
Preisträger Gerhart Hauptmann ſtatt. Nach einem
Muſikvor=
trag verlas Oberbürgermeiſter Dr. Landmann in Anweſenheit
einer auserleſenen Gäſteſchar die Verleihungsurkunde. Dieſe
lantet:
Mit ihrer höchſten Auszeichnung ehrt die Stadt Frankfuri
im Namen Goethes die Träger ſchöpferiſcher Gedanken,
be=
freiender Schickſalsgeſtaltung in unſerer Zeit.
In Gerhart Hauptmann begrüßt ſie den Dramatiker, dem
die Bühne unauslöfchlichen Dank ſchuldet. Führer einer
Dichtergeneration, die leidenſchaftlich den Weg zum Volke
ſuchte, ein Geſtalter, der die Jugend zur Begeiſterung
hin=
riß und uns noch heute mit ſtarken Werken beſchenkt und
erſchüttert.
Sie ehrt den Mann, der den Deutſchen aufs neue mit
flammen=
dem Wort die Mahnung zur Ueberwindung der Zwietracht in
das Herz brannte. Die Stadt Frankfurt a. M. bekundet
zu=
gleich mit dieſer Ehrung des Schleſiers Gerhart Hauptmann ihre
Verbundenheit mit den in allen deutſchen Stämmen
erſcheinen=
den Kräften dichteriſcher Schau. Sie huldigt dem ſeelenbewegten,
allmenſchlichen Dichter, der in der eigenen Lebensfülle das
Goetheſche Meiſtererbe weitertrug und zugleich die Schätze des
europäiſchen Geiſtes vermehrt, in dem er die ſoziale Geſinnung
zum Ausdruck einer neuen Zeit erhob.
Der Oberbürgermeiſter machte dann noch bekannt, daß
Gerhart Hauptmann ſich nur als der ideelle Träger des
Frank=
furter Goethepreiſes fühle, und daß in ſeinem Auftrage der
materielle Wert des Preiſes zur Hälfte dem Deutſchen Hochſtift
und zur anderen Hälfte notleidenden deutſchen ſchaffenden
Künſtlern zukommen ſoll.
In ſeinen Dankworten für die Verleihung des
Goethe=
preiſes führte Gerhart Hauptmann u. a. aus: Wir befinden
uns im Innern eines deutſchen Nationalheiligtums weil hier
noch der Geiſt eines göttlichen Knaben und ſeiner bürgerlichen
Eltern lebt. Nichts darf einem Volke heiliger ſein, als ſolche
Erinnerungsſtätten. An dieſer geweihten Stätte, die ich liebe
wie keine andere haben Sie mir die Urkunde einer
Preis=
erteilung überreicht, im Namen deſſen, der heute vor 183 Jahren
in dieſem Hauſe der Welt geſchenkt wurde. Da der ſelige Knabe
hier noch immer und überall gegenwärtig iſt, ſo wird er auch
dieſem Ereignis beiwohnen. Wem würde es nicht ebenſo
er=
gehen, wenn ich erkläre, ich ſähe ihn, den dunklen Blick ſeiner
dunklen Götteraugen auf mich gerichtet. Alter Mann, was
brauchſt du noch Preiſe, ſcheint er zu ſagen, der du ein Leben
genoſſen und hinter dir haſt. — Um Deinetwillen geb ich zurück.
Und ihm, in der Tat, der dieſe Treppen, Gänge und Zimmer,
kurz: dieſes ganze Gebäude mit ewiger Jugend beſeelt, reiche
ich Ehre und Geld zurück, ſowie man einen Knaben aus Liebe
beſchenken mag.
Der Gruß des „Graf Zeppelin”.
Bei ſeinem heutigen Beſuch über Frankfurt iſt vom Luftſchiff
„Graf Zeppelin” als Gruß zur Frankfurter Goethe=Gedächtnisfeier
Goelhes Geburtskagsfeier in der Frankfurker
Paulskirche.
„Meine Pflicht in dieſer Stunde ſcheint mir vielmehr, ein
offenes Bekenntnis der Reichsregierung zu Goethe
abzu=
legen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Regierung des
Deut=
ſchen Reiches, gleichviel, welch politiſches Antlitz ſie tragen
mag, ſich zu dem größten Dichter und geiſtigen Geſtalter
ihres Volkes bekennen muß.”
Bei dieſem Bekennen komme es aber allein auf den Willen
an, die großen Kulturaufgaben der Zeit in ſeinem Sinne
anzu=
packen und, ſoweit es Schickſal und Weſen der Kultur geſtatten,
auch der Löſung entgegenzuführen.
„Wir ſind uns klar darüber, daß die Kultur eines Volkes nicht
durch amtliche Maßnahmen einer Regierung, niemals durch
Ge=
ſetze und Paragraphen erweckt, geleitet und zu beſtimmten Stufen
gebracht werden kann. Die Kultur Deutſchlands iſt im Laufe der
Zeiten erwachſen und geſpeiſt aus vielen Quellen.”
„Wenn auch die Kultur eines Volkes ſich nach eigenen
Ge=
ſetzen aufbaut und nach ihnen lebt, und wenn Paragraphen eine
Kultur weder ſchaffen noch erhalten können, ſo bleibt es doch
Auf=
gabe jeder pflichtbewußten Regierung, alle ihre
Maßnah=
men im weiteſten Sinne und auf allen Gebieten
des Regierens ſo zu treffen, daß ſie die eigene
Kultur des Volkes fördern und nicht hemmen, daß
ſie alle aufbauenden Kräfte ſtützen und alle lediglich
niederreißen=
den hindern.”
Als Vertreter der deutſchen Dichter und Künſtler hielt
Ger=
hart Hauptmann die Huldigungsanſprache.
Der Schlußchor aus „Die Meiſterſinger von Nürnberg”,
dar=
gebracht von 300 Sängern, ſchloß die Feier ab.
Rheinheſſen.
Ac. Worms. 27. Aug. Laſtwagen rennt gegen ein
Haus. In der Hauptſtraße in Monseim ereignete ſich ein
ſchwe=
rer Verkehrsunfall, dem beinahe zwei Menſchenleben zum Opfer
gefallen wären. Ein Laſtkraftwagen durchfuhr die Hauptſtraße.
Plötzlich änderte das Fahrzeug ſeine Richtung und rannte mit
voller Wucht gegen ein Wohnhaus. Ein davor ſpielendes Kind
konnte ſich gerade noch in Sicherheit bringen. Der Führer des
Laſtkraftwagens dagegen erhielt ſchwere Quetſchungen und
Ver=
letzungen, die ſehr ernſter Natur ſind. Er mußte in das hieſige
Städtiſche Krankenhaus verbracht werden. Der vordere Teil des
Laſtwagens wurde vollkommen demoliert. Auch das Haus wurde
nicht unerheblich beſchädigt. Der Unfall ſoll durch plötzliches
Ver=
ſagen der Steuerung hervorgerufen worden ſein. Die
Ermittlun=
gen über die Urſache ſind noch nicht abgeſchloſſen. — Amtszeit
von Bürgermeiſter Schulte abgelaufen Mit
Wir=
kung vom 1. September iſt die Amtszeit von Bürgermeiſter
Schulte, eines der vier Oberbeamten der Stadt Worms
abge=
laufen. Herr Bürgermeiſter Schulte wurde vor etwa 10 Jahren,
nachdem er vorher Beigeordneter war gewählt. Er iſt Mitglied
der Sozialdemokratiſchen Partei. Man darf auf die nächſte
Stadtratsſitzung geſpannt ſein, in der die SPD.=Fraktion die
Wie=
derwahl des bisherigen Bürgermeiſters betreiben will.
Aller=
dings wollen die Nationalſozialiſten einen Antrag einbringen,
wonach die Zahl der vier Oberbamten auf einen reduziert
wer=
den ſoll.
OM
Todes=Anzeige.
Geſtern mittag entſchlief ſanft mein geliebter Mann.
unſer guter, treuer Vater und Großvater (12023
Heit Geolg Tanſer
Privatier
nach kurzem Leiden im vollendeten 80. Jahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Margarete Hanſel, geb. Herd
nebſt Kinder u. Enkel.
Darmſtadt, Frankſurt, Wiesbaden, den 28. Aug. 1932.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 30. Auguſt,
nachmittags 4 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gg. Reinholz II., Landwirt
im 88. Tebensjahre, nach kurzem Teiden durch einen ſanften
Tod zu erlöſen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Roßdorf und Darmſtadt, den 27. Auguſt 1932.
Die Beerdigung findet Dienstag, 30. Auguſf, nachmittags 3 Uhr,
von der Bahnhofsſtraße 13 aus, ſtatt.
Oerheſſen.
folgendes Schreiben an den Oberbürgermeiſter der Stadt
Frank=
furt abgeworfen worden:
An den Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt Frankfurt.
Von Bord des „Graf Zeppelin”, der die lichten Höhen liebt,
grüßen wir die feſtliche Stadt Frankfurt, in deren geheiligten
Mauern der ſtrahlende Stern des großen deutſchen Dichtergenius
aufging, und grüßen wir alle, die von nah und fern herkamen,
dem lichten Geiſt und Menſchentum Goethes ihre Huldigung
dar=
zubringen. Möchte Goetheſcher Geiſt, der alles Menſchliche
begrei=
fend erfaßte und alles Echtmenſchliche mit Achtung und Liebe
um=
fing, wieder in unſerem Volke lebendiger werden und uns helfen,
zu einem organiſchen Volksganzen uns zuſammenzufinden. Stolz
auf den in der deutſchen Seele ſchlummernden Reichtum an
Gei=
ſteskräften und getragen von der Achtung der ganzen Welt,
wer=
den wir dann leichter wieder zu dem Lebensglück und der Geltung
uns durchringen, auf die das deutſche Volk Anſpruch hat.
Für die Beſatzung des Luftſchiffes „Graf Zeppelin” gez. Eckener.
Auf den vom Luftſchiff „Graf Zeppelin” abgeworfenen
Glück=
wunſch hat Oberbürgermeiſter Dr. Landmann mit einem
Dank=
telegramm geantwortet.
Heute klingt die Goethewoche aus, und mit ihr die Feiern
des Goethejahres. Aber daß gerade die Feier ſeines
Geburts=
tages den Abſchluß des Centenars bildet, hat einen Symbolwert:
In die Zukunft zu ſchauen gilt es nun, und uns von dem Vorbild
leiten zu laſſen, das uns in der vergangenen Zeit ſo nahe gebracht
wurde.
Dieſer Grundton ſchwang auch in der heutigen Morgenſtunde
mit, ſei es als Wunſch, ſei es als Gelöbnis. Im Mittelpunkt von
Goethes Vaterſtadt, in der ernſten Paulskirche, hatte man ſich
verſammelt, um noch einmal Zeugnis abzulegen von dem
Verbun=
denheitsgefühl zu ihm.
Nach dem Vortrag des Prieſtermarſches aus der Zauberflöte
eröffnete Oberbürgermeiſter Dr. Landmann die Feier.
Reichsinnenminiſter Freiherr v. Gayl ſprach als Vertreter
der Reichsregierung Huldigungsworte zu Goethes Gedächtnis und
grüßte im Auftrage des Reichspräſidenten, des Reichskanzlers, der
Reichsregierung und der Preußiſchen Staatsregierung die
Feſtge=
meinde, die Deutſchen innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen
und die Völker der Kulturwelt, die ſich heute mit uns vor dem
weltumſpannenden Geiſte neigen. Wenn der Redner als
Innen=
miniſter des Reiches auch die Aufgabe habe, Hand in Hand mit
den deutſchen Ländern die deutſche Kultur für das Geſamtreich
und das ganze deutſche Volkstum zu betreuen, und darum Goethe
zu feiern, ſo ſtünde es ihm doch nicht zu, heute ſelbſt die
Perſön=
lichkeit des Helden in kurzen und darum wenig in die Tiefe
gehen=
den Worten zu würdigen.
Friedberg, 28. Aug. Ihr 100jähriges Beſte
Kreisſtadt konnte am 20. Auguſt unſere ehemali.
Reichsſtadt begehen. Dieſe war am Anfang des voris
hunderts bekanntlich dem Großherzogtum Heſſen e
worden.
Bad=Nauheim, 27. Auguſt. Viele Geneſungsſuch=
Erholungsbedürftige bevorzugen den Spätſommer und 5.
zur Durchführung einer Kur in Bad=Nauheim. Im
La=
bild wird hier der Glanz des Sommers verhältnismäßig
der Klarheit und Reinheit des Herbſtes abgelöſt und eim=
Sonne läßt die Kurpflichten leicht und angenehm erfür
Kurliſte verzeichnet Ende Auguſt immer noch 3100 anweß
gäſte, worunter ſich noch zahlreiche Ausländer befinden.
terhaltungsprogramm auch dieſer Zeit bietet den Krans
Ablenkung von ihren Leiden, wie den Exholungsbedürf=
Geſunden vielerlei Zerſtreuungen und Sportmöglichke
September wird Bad=Nauheim der Ort mehrerer Kon=
und von einer Reihe von Verbänden beſucht werden. D
dungen für den 9. Fortbildungslehrgang für Aerzte loſ
jetzt auf einen ſehr guten Beſuch dieſer alljährlichen Veran
ſchließen. Gelegentlich des 8. Deutſchen Phyſiker= und 5
tiker=Tages in Bad=Nauheim, vom 20. bis 24. Septem
auch die Deutſche Geſellſchaft für angewandte Optik am
dort agen. Ferner wird der Verein der Bahnärzte vom
tal am 24. und 25. September ſeine
Jahresverſammlun=
halten. Die an der in Gießen ſtattfindenden deutſch=briti.ſ
ferenz des Weltſtudentenwerks teilnehmenden deutſchen
liſchen Delegierten werden am 13. September Bad=Nauh
tigen. Teilnehmer an der Tagung der Geſellſchaft deutſch)
forſchung und Aerzte werden am 29. September das Bas
Inſtitute beſuchen. Außerdem wird die Deutſche Vereimg
Mikrobiologie am 22. September, und die Geſellſchaft
Nervenärzte am 25. September einer Einladung des 9
Rheumabades Folge leiſten.
Gießen, 28. Aug. Eine Proteſttagung gese
Aufhebung preußiſcher Kreiſe fand dieſer
Hotel Kuhne ſtatt. Es nahmen daran u. a teil Veruf
Kreiſe Uſingen, Biedenkopf. Marienberg, Kirchhain,
Hersfeld, Wolfenhagen, ſowie Vertreter der genannte
ſtädte. Man nahm entſchieden Stellung gegen die rü
Zuſammenlegung der Kreiſe und hob beſonders das dro
heil für die abgebauten Kreisſtädte hervor,
— Gießen, 27. Aug. Durch Scheuen des Pfer?
lich verunglückt. Auf der Landſtraße von Hatten
Harbach ſcheute das vor einen Erntewagen geſpannte.
Landwirtes Heinrich Maul aus Harbach, als an dem Da
Auto vorüberfuhr. Durch den jähen Sprung des Pferdess
wurde der auf dem Wagen ſitzende Landwirt herunt=r
wobei er ſo unglücklich ſtürzte, daß er unter die Räder
de-
geriet, überfahren wurde und ſo ſchwere innere Verletz=n
litt, daß er nach einigen Stunden verſtarb.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 29. Auguſt
15.20: Dr. Henny Pleimes: Reiſeerlebniſſe im Baltikum.
16.20: Käichen Paulus: Erſte Fallſchirmabſprünge. —
Jugendtagen des Freiballonſports.
17.00: München: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.25: Dr. Hellmund: Friedrich II. von Hohenſtaufen.
18.50: Engliſch.
19.30: Landsknechtlieder und Schnurren.
20.00: Marſchmuſik.
21.00: Jenny Schaffer: Lyrik von Rainer Maria Rilke.
21.15: Stefan Großmann: Kleiner Knigge für 1932.
21.30: Klaviermuſik. Ausf.: Max Osborn.
22.20: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik der Kapelle Ludwig Wörthm
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Montag, 29. Anguſt
9.30: Dr. Kober: Etwas über Tierdreſſuren.
10.10: Schulfunk: Land und Leute im Dialekt.
12.05: Engliſch für Fortgeſchrittene.
15.00: Unterhaltende Stunde.
15.40: Dr. Neumann: Die Verantwortung der Jugend
gu=
dem Geiſte.
16.00: Lehrer Riemann: Das Spiel als Mittelpunkt arbes Mt reich h
richtlicher Tätigkeit.
16.30: Berli: Nachmittagskonzert.
17.30: P. Steinborn: Das Geſicht der modernen Zeitung. Amen Patle
18.00: Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.30: Stunde des Landwirts.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: London: Richard=Wagner=Konzert.
21.30: F. Kayßler: Aus: Werthers Leiden, von Goethe.
22.15: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
Anſchl. Weiter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Robert Gaden.
n. 3in
eſonde
ſehr
iar leiſteten
im Ve
Hait eung
Krit ür
fur: Mat
Kuſt
Wie
Weiterbericht.
Der Einbruch kühler Luft hat in der letzten
Nachtft=
rem Bezirk zu heftigen Gewitterſtörungen mit erhebläe
derſchlägen geführt. Dabei iſt das geſtern über der N‟
legene Tief über die Oſtſee bis nach Lettland hin wei
dert. Da durch ſeine Rückſeite weiterhin verhältnismah
Luftmaſſen ſüdlich befördert werden, ſo kommt es verei
zu gewittrigen Schauern, die aber bald nachlaſſen werkarſ”
über den Britiſchen Inſeln baut ſich bereits wieder ein 9u
gebiet auf, das beſſeres und ruhigeres Wetter verſprich-”
Ausſichten für Montag, den 29. Auguſt: Teilweiſe bew.
wieder mehr aufheiternd, ziemlich warm, nur noch Af
gewitterartige Schauer.
Ausſichten für Dienstag, den 30.
ter wahrſcheinlich.
Auguſt: Wieder ruhigeld
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwwortlich für Poutik und Wirtſchafft: Rudolf Mauve: für Feuilleien.
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl3
(. V. Dr. C. H. Quetſch); für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den SSil
Andreas Bauer; für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Wi
Nette; für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy 8ur4
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtiſch in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht überorr!
m Dormi
den
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren lieben
treu=
ſorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater,
Schwager und Onkel
Köſtritzer Schwarzbier
„Ein ſouveränes Kräftigungsmittel” ſagt der
Farben=Krauth jetzt
Sanitätsrat
Dr. B. Beiß
iſt
verreiſt
u. wird vertreten
durch die Herren:
S.=R. Dr. Birnbaum,
Dr. Barthel,
Dr. Buchhold,
Dr. Schiffer,
Dr. Schneider.
(11896b)
Von der Reise zun
Geheimer Medizineln
Dr. Happ
Telefo
Sandstr. 18
(Fomd)
Wannenbäder, FußN
im
Dömerbad, zinnes
29. Auguſt 1932
Darmſtäl
Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 240 — Seite 5
Fatſclanos ſalftel Bantbanfieg
all= Länderkampf Deutſchland — Oeſterreich in Weißenfels 15:11 (10:3). — 15 000 Zuſchauer.
Feick Darmſtadt ſchießk allein 5 Tore.
wungsgemäß fand der ſiebte Handball=Länderkampf
eatſchland und Oeſterreich in Weißenfels ein großes
Handball=Ergebniſſe.
obwohl von der deutſchen Meiſterelf des Polizei=
gis Weißenfels nur ein Spieler in der Mannſchaft
/1000 Zuſchauer wohnten dem Kampfe bei; ſie
za von Anfang bis Ende mitreißendes und packendes
„die deutſche Mannſchaft, die ſich zuerſt fand und ſehr
men ſpielte, verdient mit 15:11 Toren gewann. Dieſe
eiw iten Blick hoch erſcheinende Torzahl iſt im Handball
ſinzwiichts Ungewöhnliches. Deutſchland hat damit in der
ehgländerſpiele mit Oeſterreich — weitere internationale
huenen hat der deutſche Handball noch nicht angeknüpft —
füten Sieg errungen, während die Oeſterreicher erſt
hau folgreich waren. Das Geſamttorverhältnis der
bis=
intwen Spiele lautet 57:47 für Deutſchland. Während
ſchlee in der vorgeſehenen Mannſchaft ſpielte, hatten die
gretzite an mehreren Stellen Erſatzleute eingeſtellt. Es
ſiſw 5:0, als die Wiener den erſten Gegentreffer
er=
h. 9 Tore der Deutſchen ſchoßen Feick=Darmſtadt (5),
dyrBerlin (5), Voſſenkaul=Aachen (3), Sievers=Dortmund
ſächep für Oeſterreich Patleych (5), Tauſcher (2), Harthum,
1 Im Pfandler (je 1) die Treffer erzielten.
Schieds=
ſeFYüller=Wiesbaden bot eine ausgezeichnete Leiſtung.
Die Mannſchaften und ihre Kritik.
ihſeutſche Elf trat in der vorgeſehenen Aufſtellung
chBerlin: Gerloff=Berlin, Krohn=Berlin; Tege=Berlin,
ſſetzAißenfels, Kopp=Berlin; Geilenberg=Barmen,
Voſſen=
ſache Kaundynia=Berlin, Sievers=Dortmund und
Feick=
ſſtatuin. In der erſten Halbzeit waren die Deutſchen groß
ſhrtz Beſonders der Sturm ſpielte ſehr ſchön zuſammen
ſhek uch ſehr gut. Namentlich in der Verwandlung von
ſürän leiſteten die Deutſchen Hervorragendes. Cuchra im
lelſie im Verein mit ſeinen beiden Klubkameraden in
berkigung auch Großes, wenn auch die Oeſterreicher in
kſitch dalbzeit nicht viel Rätſel aufgaben.
beſtereich hatte ſeine Mannſchaft umgeſtellt. Das Tor
ſarer für Schnabel und die beiden Halbpoſten im
iſinen Patleych und Pfandler ein, ſo daß die Elf wie
farzi:: Maurer; Wurmböck, Pinkhardt; Nagel, Kryſta,
/Ruuſcher, Patleych, Meiſel, Pfandler, Harthum. Neben
hus geichneten Schnabel fehlte noch Perwein im Sturm,
6 zu Oeſterreicher zweier ihrer beſten Stützen beraubt
lährend Maurer im Tor gut hielt, klappte es im
m ien nach der Pauſe, als die Flügel mehr eingeſetzt
(en.t m der Ballbehandlung und im Fangen ſowie Abſpiel
aln die Wiener unterlegen.
26 Tore.
Deutzuand ließ den Wienern nicht viel Zeit zum Beſinnen.
fſts ſofort den erſten Treffer und in der Reihenfolge
ſeſtlul, Sievers, Kaundynia und Feick fielen
weita Treffer, ehe ſich Cuchra einem Schuß von Meiſel
halsl ſchlagen geben mußte. Kaundynia, Sievers
Keludynia ſtellten das Spiel auf 8:1, worauf den
ei yen durch Patleych und Harthum zwei Treffer
igen Feick und Kaundynia ſtellten das
Halbzeit=
nict tn 10:3. her. Nach der Pauſe ſchoſſen Feick uno
euſtje zwei Treffer. Patleych und Tauſcher
ver=
ſtent uf 12:7. Kaundynia ſchoß dann den dreizehnten
. 12e Wiener kamen durch Patleych und Pfandler
n Toren, denen Voſſenkaul zwei weitere Treffer
Süddeufſche Handbal=Rundſchau.
Spielausfälle.
Edeutſchen Handball gab es am Sonntag eine Reihe von
Ausien. In der Gruppe Main fielen ſämtliche
Verbands=
deiamm Vormittag niedergehenden ſtarken Regen zum
1Min den anderen ſüddeutſchen Gruppen gab es nicht
eiivollzähliges Programm.
Im Bezirk Main=Heſſen
er 7:5=Sieg des SV. 98 Darmſtadt über die Wormſer
Uſtchtlich ſeiner geringen Höhe, da man allgemein von
rreAtdtern andere Ergebniſſe gewohnt iſt. Allerdings muß=
Wihren beſten Mann, Feick, für das Länderſpiel gegen
eisUöſtellen. Rot=Weiß Darmſtadt ſcheint ſich wiedergefun=
Mun, wie der 5:2=Sieg über Arheilgen beweiſt. In der
Ahein fertigte Mainz 05 die Kreuznacher 4:2 ab. Poſt
ewann 5:2 über den Neuling Wörrſtadt, und im
Tref=
ien übrigen Neulinge ſiegte Siegfried Wiesbaden 5:3
A Biebrich.
V. f. R. Mannheim ſiegt 20:2.
bruppe Rhein landete der Meiſter V. f. R. Mannheim
DAndes Ergebnis mit 20:2 über Oftersheim. Auch in den
olen gab es teilweiſe recht hohe Torzahlen. Im
Lud=
e17 Derby ſiegte der FG. 03 mit 10:4 über den ASV.
VSBlin, und der FV. Frakenthal unterlag gegen Waldhof
Na Neim 08 unterlag der MTG. 5:6, während Mannheim
a MPoliziſten 7:6 geſchlagen wurde und Phönix gegen
Luchgs hafen mit 8:4 gewann.
„Zweiſtellige” in Nordbayern.
DSſtuppe Nordbayern fiel das Treffen zwiſchen Bamberg
e7 Enberger Poliziſten aus. Der 1. FC. Nürnberg fer=
Seis-Schuckert mit 13:9 ab, was der Hintermannſchaft des
u Ahrdings nicht das beſte Zeugnis ausſtellt. Mit 1374
Hn BeASV. gegen Barkochba Nürnberg, und mit 10:6 fer=
Länderſpiel.
In Weißenfels: Deutſchland — Oeſterreich . .. 15:11 (10:3)
Süddeutſche Verbandsſpiele.
Gruppe Heſſen: Polizei Worms — SV. 98 Darmſtadt 5:7. Rot=
Weiß Darmſtadt — SpVgg. Arheilgen 5:2.
Gruppe Südrhein: FSV. Mainz 05 — SpVg. Kreuznach 4:2.
Poſt Wiesbaden — V. f. R. Wörrſtadt 5:2. Siegfried
Wies=
baden — SV. Biebrich 1919 5:3.
Gruppe Rhein: FC. Mannheim 08 — MTG. Mannheim 5:6.
Phönix Mannheim — Pfalz Ludwigshafen 8:4. SpVg.
Mann=
heim 07 — Polizei Manheim 6:7. V. f. R. Mannheim —
Oftersheim 20:2. FV. Frankenthal — SV. Waldhof 1:9.
Lud=
wigshafen 03 — ASV. Ludwigshafen 10:4.
Gruppe Nordbayern: 1. FC. Nürnberg — Siemens=Schuckert 13:9.
ASV. Nürnberg — Barkochba Nürnberg 13:4. Reichsbahn
Nürnberg — Pfeil Schweinau 10:6.
Privatſpiel: Reichsbahn — SpVgg. Fürth 4:22.
Polizei Worms — SV. 98 Darmſtadt 5:7 (3:5).
Als beide Mannſchaften den Platz betraten, ſetzte ein ſtarker
Regen ein, der auch während des ganzen Spieles anhielt. Nach
kaum einer Viertelſtunde war auch das Spielfeld völlig
aufge=
weicht, der Ball glatt und ſchwer geworden. Das Spiel hatte ſehr
unter dieſen äußeren Umſtänden zu leiden und ſtand
dementſpre=
chend nicht gerade auf hoher Stufe.
Zum Spielverlauf ſei folgendes geſagt: Die Gäſte finden ſich
ziemlich ſchnell und kommen binnen 20 Minuten durch Ploch,
Fuchs (2), Fiedler und Freund zu 5 ſchönen Toren. Dann war
aber auch das Pulver für lange Zeit verſchoſſen. Die Wormſer
holen, dagegen durch Strafwurf und einen Ueberraſchungsſchuß
zwei Tore auf. In den letzten Sekunden vor der Pauſe gelingt
ſo=
gar dem eifrigen Böhm durch eine faire Einzelleiſtung ein
drit=
tes Tor.
Nach dem Wechſel drängen die Poliziſten ſehr ſtark und
kom=
men auch auf 5:4 heran. Jetzt nehmen ſich die Darmſtädter mehr
zuſammen und geben bald wieder das Tempo an. Schließlich
ver=
beſſern denn auch Werner und Fuchs auf 7:4. Kurz vor Schluß
ſchießen die Platzbeſitzer, nach einem Mißverſtändnis in der
Darm=
ſtädter Hintermannſchaft, noch ein 5. Tor.
Die Wormſer Poliziſten traten wieder mit der Mannſchaft
des vorigen Jahres an; beſonders gut waren Böhm und Götz.
Die 98er, die auf Feick verzichten mußten, hatten den Sturm
mit Fiedler, Ploch, Fuchs, Werner, Freund beſetzt. Die
Mann=
ſchaft lieferte keines ihrer beſten Spiele.
Bei der anſtändigen Spielweiſe beider Mannſchaften hatte der
Schiedsrichter, Hertel=Frankenthal, keine Schwierigkeiten.
Rol=Weiß — Sppgg. Arheilgen 6:2 (2:1).
Am geſtrigen Sonntag ſpielte Rot=Weiß ſein 3. Verbandsſpiel
gegen 04 Arheilgen. Während der 1. Halbzeit ſah man ab und zu
noch verteiltes Feldſpiel. Rot=Weiß ſchießt das 1. Tor, dem
poſt=
wendend der Ausgleich von Arheilgen folgt. Nur mit dem großen
Schußpech der Darmſtädter gelingt es Arheilgen, ſich mit einem
Verluſttor bis zur Halbzeit zu halten. In der 2. Hälfte iſt Rot=
Weiß ſeinem Gegner vollſtändig überlegen. Das Spiel wickelt ſich
ganz in der Arheilger Hälfte ab. Mit allen Mitteln verſuchen die
Vorſtädter ihr Tor reinzuhalten. Angeſichts der überaus
zahl=
reichen Verteidigung und der Spielweiſe des Gegners iſt das
End=
ergebnis als zufriedenſtellend zu bezeichnen. Das Spiel der
2. Mannſchaften fiel aus.
2
Handball in der 2.T.
Kreisklaſſe: Arheilgen-Pfungſtadt 5:2 (3:1), Bensheim—
Bickenbach 2:10 (0:5).
Meiſterklaſſe 1: Beſſungen—Tgſ. 1875 Darmſtadt 7:6 (2:1),
Heppenheim—Reichsbahn 5:9 (2:2), Egelsbach—Seeheim 7:1
(5:0), Lorſch-Hahn 8:2 (4:1).
Meiſterklaſſe 2: Erfelden—Tgde. 1846 Darmſtadt 2:9 (1:5),
Groß=Gerau-Büttelborn 6:1 (1:0).
4=Klaſſe 1: Zwingenberg—Hähnlein 10:4 (2:3), Schwanheim
—Zell 4:2 (2:2), Hüttenfeld-Birkenau 2:3 (2:2).
A=Klaſſe 2: Gernsheim—Crumſtadt 2:13 (1:7), Groß=Hauſen
—Stockſtadt fehlt.
4=Klaſſe 3: Erzhauſen—Ober=Ramſtadt 2:3 (1:2), Urberach—
Münſter 3:3 (2:1), Poſtſpv.—Weiterſtadt fehlt.
Der niedergegangene Regen hat die Spiele teilweiſe ſtark
be=
einflußt, und er wirkte ſich auch ungünſtig auf die Zuſchauerzahlen
aus. Von dem Areilger Spiel gegen Pfungſtadt erhalten wir
folgenden Bericht: Beide Mannſchaften zeigten ein ſchönes und
flinkes Spiel, wobei die Platzelf durchweg im Vorteil war. Ihre
Abwehr arbeitete ſicher und der Sturm war durch ſeine
Beweg=
lichkeit ſtets gefährlich. Die Pfungſtädter zeigten im Sturm ein
Durchſchnittsſpiel ohne Glanzleiſtungen. Der Schiri gefiel. Ueber
das Bensheimer Spiel ſind uns von verſchiedenen Seiten
Be=
richte zugegangen, woraus wir folgendes entnehmen: Bickenbach
wagte es, ohne Zeißler und Weicker infolge interner Sachen zu
dieſem wichtigen Spiele anzutreten. Jederzeit ruhig und
anſtän=
dig, ſelbſt aus den Zuſchauerkreiſen, verlief das Spiel kataſtrophal
für die Platzelf. Durch ſtetes Freilaufen verſtand es Bickenbach,
die Abwehr Bensheims immer wieder zu durchbrechen und auch
Tore zu erzielen. So einſeitig das Ergebnis auch ausſieht,
ent=
ſpricht es nicht dem Spielverlauf. Bensheim hielt das Treffen
offen und hatte kurz nach der Pauſe, als Bickenbach etwas
abge=
fallen war, genug Gelegenheiten, um gleichzuziehen. Die Bälle
wurden jedoch alle übers Tor gejagt. Ein Vorkommnis am Schuß
ſtörte den guten Geſamteindruck nicht. Der Schiri gefiel. — In
der Meiſterklaſſe klärt ſich bereits die Lage. Beſſungen erzielte
zwei Punkte durch glücklichen Sieg über 1875er. Ein verträgliches
Lokaltreffen bei gleichwertigen Leiſtungen. Heppenheim mußte zu
dem Treffen gegen die Reichsbahn leider mit Erſatz antreten.
Der Eifer ſeiner Elf glich faſt die techniſche Ueberlegenheit der
Gäſte aus. Zuerſt 2:0 für die Platzelf, dann 2:2 und Pauſe.
Innerhalb weniger Minuten ſtand dann die Partie 6:2 für
Reichsbahn infolge Verſagers auf der linken Seite Heppenheims.
Sein Sturm war kaum wieder zu erkennen. Ein Reichsbahnläufer
hätte ſich mehr bezügeln müſſen.
Das Treffen Egelsbach gegen Seeheim blieb jederzeit im
Rahmen. Ueberlegenheit bei Egelsbach führte zum 5:0 bei der
Pauſe. Seeheim war nur mit 10 Mann erſchienen. Als ein
Spieler infolge Unverträglichkeit innerhalb der Elf ausgeſchieden
war, legten ſich die reſtlichen 9 Mann der Gäſte derart ins Zeug,
daß das Ergebnis mit 7:1 gehalten wurde. Hahn drückte in
Lorſch am Anfang derart aufs Tempo, daß der erwartete hohe
Sieg Lorſch vorläufig in Frage ſtand. Doch die Gewalt verpuffte,
und als der Bann gebrochen war, verlief das Spiel wie ein
ſchar=
fer Punktekampf mit 8:2 für Lorſch. In der Riedgruppe machte
die Tgde. 1846 von ſich reden. In ſchönen Zügen des Angriffs
wurde Erfelden zurückgedrängt. Allerdings fielen fünf Tore durch
Strafwürfe. Sänger im Tor der 1846er glänzte. Oefteres
Rekla=
mieren von ſeiten Erfeldens wäre beſſer unterblieben.
Senſa=
tionsmeldung aus Groß=Gerau: Die Platzelf war leicht
über=
legen. Doch gelang es ihr erſt kurz vor der Pauſe, 1:0 zu führen.
Vom Anwurf ab erhöhte Groß=Gerau auf 2:0, und damit war der
Bann gebrochen. In regelmäßigen Abſtänden fielen die übrigen
Tore. Beim Stand von 4:0 erzielte Büttelborn ſein Ehrentor
durch Strafwurf. Groß=Geraus Umſtellung hat ſich bewährt. Ein
hartes und dennoch anſtändiges Spiel. — A=Klaſſe: Ueberraſchend
führte Hähnlein 3:2 bei der Pauſe in Zwingenberg. Eine
Um=
ſtellung bei der Platzelf änderte die Lage vollſtändig. Hähnlein
wurde zurückgedrängt, ſpielte hart und bekam ſchließlich einen
Platzverweis. Schluß 10:4 für Zwingenberg. Schwanheim brachte
es tatſächlich fertig, gegen Zell den Sieg zu erringen. Die Gäſte
fanden ſich ſchlecht mit der Niederlage ab. Schwanheims Hüter
glänzte. Hütenfeld erzielte den Achtungserfolg, nur 2:3 gegen
Birkenau zu unterliegen. Das Ergebnis entſpricht dem Verlauf
des ſchönen Spieles. Gernsheim konnte gegen Crumſtadt nicht
zur Geltung kommen. Die tadelloſe Form der Gäſte läßt auf
Meiſterausſichten ſchließen. In Erzhauſen kam das Spiel wegen
des naſſen Platzes nicht zur Geltung. Die Ober=Ramſtädter
hol=
ten ſich mit 3:2 zwei wertvolle Punkte. Urberach und Münſter
kämpften als gleichwertige Mannſchaften um den Sieg, ohne daß
das Treffen trotz der Ortsnähe aus dem Rahmen fiel. Münſter
drückte nach der Pauſe auf das Tempo und überlaſtete Urberachs
Abwehr. Trotzdem ſtand die Partie 3:2. Dadurch, daß der Schiri
während eines Angriffs von Münſter die reguläre Spielzeit nicht
abpfiff, wobei das dritte Tor der Gäſte fiel, ſoll Urberach zur
Punkteteilung gekommen ſein.
Handball im Odenwaldgau der 9.T.
Kreisklaſſe: Kirch=Brombach—Erbach 12:5 (5:4), Groß=
Zim=
mern—König 3:1 (1:0).
Meiſterklaſſe: Nieder=Klingen—Reinheim 4:6 (3:3), Groß=
Bieberau—Momart 1:1 (1:0).
A=Klaſſe: Kirch=Brombach 2.—Steinbach 2:7, König 3.—
Steinbuch 4:5 (4:3), Richen—Klein=Umſtadt 6:4.
Wie eine Bombe ſchlägt der Sieg des Neulings Kirch=
Brom=
bach ein. Wir erfahren hierzu: Erbach hatte ſeine Elf gänzlich
umgeſtellt. Tur drei Spieler der regulären Elf wirkten mit.
Trotz=
dem ging Erbach mit 2:1 und 3:2 in Führung, als der elfte Mann
(Mittelläufer) erſchien. Die Spieler mußten die Plätze wechſeln.
Kirch=Brombach ſtellte auf 4:3. Erbach holte auf 4:4, und als der
Schiri ein zweifelhaftes Tor (5:4 für Kirch=Brombach) gab,
ent=
ſtand in der Erbacher Elf eine Unruhe, die die Kataſtrophe
her=
beiführte. Groß=Zimmern und König lieferten ſich ein
gleich=
wertiges Treffen. Ein Königer Läufer verunglückte, und dieſem
Umſtand iſt der Sieg zuzuſchreiben. Bei Groß=Bieberau verſagte
der Sturm, daher das 1:1.
Tgde. Darmſtadt 1846—Tv. Erfelden 9:2 (5:1).
Im zweiten Pflichtſpiel konnten die 46er auch in Erfelden
zu zwei wertvollen Punkten kommen, indem ſie den dortigen Tv.
auf Grund beſſerer Leiſtungen mit obigem Reſultat ſchlagen
konn=
ten. Man war ſehr überraſcht von dem Können der Erfelder
Mannſchaft, nachdem ſie am Sonntag zuvor den Tv. Wallerſtädten
mit 3:2 ſchlagen konnte. Die Mannſchaft ſpielt einen
unproduk=
tiven Handball, der auch zu ſehr auf die Mite eingeſtellt iſt und
dadurch der 46er Hintermannſchaft das Arbeiten ſehr leicht machte.
Die 46er zeigten in dieſem Spiele ſehr ſchöne, Kombinationen,
welche auch ſtets mit einem Torerfolg endeten. Gleich zu Beginn
des Spieles legten die 46er 2 Tore vor, um bis zur Halbzeit noch
drei weitere Tore zu erzielen, denen die Erfelder nur eins
ent=
gegenzuſetzten vermochten. Nach der Pauſe ſpielten die 46er ſehr
verhalten und konnten trotzdem bis zum Schluſſe noch weitere 4
Tore anreihen, denen die Erfelder nur eins gegenüber zu
ver=
zeichnen hatten. Es ſei noch bemerkt, daß der Platz ſich nicht in
ſehr guter Verfaſſung befand, zumal er auch während der Woche
als Weideplatz dient.
Tgde Beſſungen 1865—Tgſ. Darmſtadt 1875 7:6 (2:1).
Das mit großer Spannung erwartete Lokaltreffen auf der
Rennbahn iſt zugunſten der Beſſunger mit 7:6 entſchieden. Ein
Spiel, das infolge der Schnelligkeit und des Siegeswillens beider
Mannſchaften die größten Anforderungen an die einzelnen
Spie=
ler ſtellte. Für Beſſungen galt es, das gegen die Reichsbahn
Darmſtadt am letzten Sonntag gezeigte Können erneut unter
Be=
weis zu ſtellen. Es iſt ihnen gelungen und ihre Anhänger
ver=
ließen, ſeit langer Zeit, vollbefriedigt die Rennbahn. Die
Turn=
geſellſchaft konnte in allen Teilen gut gefallen, ihr Sturm ſpielte
ſtellenweiſe ſogar überlegen, und nur mancher Lattenſchuß
verhin=
derte, daß ſie ſich wenigſtens einen Punkt mit nach Hauſe nehmen
konnten.
Zu dem Spiel ſelbſt ſei geſagt, daß erſt der Schlußpfiff den
Sieger endgültig beſtimmte. Es entſtand naturgemäß eine unge=
Seite 6 — Nr. 240
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 29. Au=
heure Spannung, die ſich auch auf die zahlreich erſchienenen
Zu=
ſchauer übertrug.
Beide Mannſchaften kämpften ſtets anſtändig und immer mit
dem Einſatz aller Kräfte und unter Anwendung aller
balltechni=
ſchen Fineſſen
Turner Nikolay=Wolfskehlen ſicher und gut, wie immer.
Heppenheim 1. — Reichsbahn 1. 5:9 (2:2).
Zu ihrem 2. Verbandsſpiel fuhr die Reichsbahn heute nach
Heppenheim und konnte ſich mit obigem Reſultat zwei wertvolle
Punkte holen. Von Anfang an entwickelte ſich ein fehr flottes
Spiel, das erſt Heppenheim mit 2 Toren im Vorſprung ſah, jedoch
hatte die Reichsbahn bis Halbzeit gleichgezogen. Nach
Wieder=
beginn legte Reichsbahn gleich zu Anfang ein Tempo vor, dem
Heppenheim nicht gewachſen war, und nach kurzer Zeit hieß es 8:2,
alles in wunderſchöner Kombination erzielte Tore. Jetzt kam
Heppenheim wieder etwas auf, konnte aber den Ausgang des
Spiels nicht mehr beeinfluſſen. 2. Mannſchaften 5:2, 2:1 für
Hep=
penheim.
Polizei=Sportverein 2. — Merck Darmſtadt 1. 5:8 (2:3).
Nach einem ſchnellen, fairen Spiel konnte ſich die Merckſche
Mannſchaft im erſten Verbandsſpiel die Punkte holen. In der
erſtenSpielhälfte war der Kampf verteilt, dagegen waren die
Gäſte in der zweiten Halbzeit überlegen. Schiedsrichter
Schul=
meyer=Mörfelden war in ſeinen Entſcheidungen gerecht.
Fr. Turngemeinde Darmſtadt—Bauſchheim 8:5 (4:0).
Ueberzeugend war das Spiel nicht, abgeſehen von der erſten
Halbzeit, wo es ſpieleriſch gefallen konnte und Darmſtadts Elf
auch ganz ſchönes Zuſammenſpiel an den Tag legte und dadurch
techniſch ihrem Gaſt viel voraus hatte. Anders wird die zweite
Halbzeit, bei der die Gäſte durch Eifer und forſcheren
Angriffs=
geiſt mehr vom Spiel hatten. Nur zeitweiſe iſt Darmſtadt im
Vorteil. Wenn in der erſten Halbzeit Bauſchheims Sturm
ver=
ſagte, ſo war es nach der Pauſe der einheimiſche Sturm, der
aber auch kein flüſſiges Angriffsſpiel mehr zuwege brachte, und
das nur durch eigenſinnige Spielweiſe einzelner Leute im Sturm.
Zum Spiel ſelbſt: Bei beiden Mannſchaften ſieht man einige
neue Geſichter, die voriges Jahr ſich nicht gegenüberſtanden.
Bauſchheim hat Anwurf und zieht auch gleich ſchön los, wird
aber in der Darmſtädter Läuferreihe ſchon geſtoppt. Eine
Vor=
lage zum D. Halblinken verliert dieſer frei im Strafraum.
Bei=
derſeitiges Abtaſten ſetzt ein, hüben wie drüben gibts Freiwürfe,
die aber mehr oder weniger ſchlecht verwandelt werden. In der
14. Minute gelingt es dem Darmſtädter Rechtsaußen, eine
Vor=
lage in die lange Ecke zum Führungstor einzuſenden, in der 18.
Minute gelingt es D. Halbrechten, durch Langſchuß das 2. Tor
einzuſenden. In der 27. Minute iſt es wieder der Darmſtädter
Halbrechte, der die Verteidigung gut täuſcht und dem Torer einen
Rutſcher unterm Bauch ins Tor jagt. Faſt mit dem Halbzeitpfiff
wirft der Darmſtädter Rechtsaußen das 4. Tor nach ſchöner
Vor=
lage aus der Mitte. Der Wiederbeginn ſieht die Gäſte mit
for=
ſcheren Angriffen aufwarten, auch Darmſtadt zieht alle Regiſter
auf und beide Torer bekommen reichlich zu tun. In der 8.
Mi=
nute ſetzt der Gäſtehalbrechte das erſte Tor in die Maſchen (4:1).
Wenige Zeit ſpäter heißt es auch ſchon 4:2 für Bauſchheim. Jetzt
kommt auch Darmſtadt wieder auf, und der Rechtsaußen ſchießt,
eine Weitvorlage aufnehmend, zum 5:2 ein. Gleich darauf heißt
es 6:2 für Darmſtadt durch Alleingang ſeines Linksaußen. Bei
einem Freiwurf, gut freiſtehend, erhöht der Mittelſtürmer
mühe=
los auf 7:2. Zwei Ueberraſchungstore von B. ergibt in ganz
kurzer Zeit ein Reſultat von 7:4 Toren. Die Darmſtädter Elf
ſchickt ihren Sturm mit einer brauchbaren Vorlage ausgerüſtet
nach vorn und der Erfolg iſt das 8. Tor. Bauſchheim drückt auf
den Ausgleich und kurz vor Schluß erhöht es noch einmal auf 8:5
aus dem Gedränge heraus. Die Leitung des Schiri iſt beſonders
anzuerkennen.
Darmſtadt 1b—Erzhauſen 13:1.
Darmſtadt 2.—Ober=Ramſtadt (letztere ſind nicht angetreten).
Leichkakhlekik.
SV, 98 Darmſtadt — JG. Frankfurt 189½: 212½ Punkte.
Der 3. Klubkampf zwiſchen dem SV. 98 und dem JG.=
Sport=
verein Frankfurt wurde am Sonntag vormittag bei ſtrömendem
Regen im Stadion am Böllenfalltor ausgetragen. Wenn auch die
Jung=Leichtathleten des SV. 98 ſowohl in der Klaſſe A, als auch
in der B=Klaſſe das Punktverhältnis zu ihren Gunſten entſcheiden
konnten, ſo mußten ſie doch in der Geſamtwertung eine Niederlage
hinnehmen, weil die C=Jugendlichen ihren kräftigen Gegnern ſtark
unterlegen waren. Trotz des ſchlechten Wetters gab es verſchiedene
ausgezeichnete Leiſtungen, was aus den nachſtehenden
Ergeb=
niſſen hervorgeht.
Jugend A (1914/15): 100 Meter: 1. May (D.) 12.4 Sek.
2. Schäfer (F.), 12,4 Sek. 3. Schöbel (F.) 12,5 Sek. — 400 Meter:
1. Schäfer (F.) 55,7 Sek. 2. Klein (D.) 56,4 Sek. 3. Iſrael (D.)
57,3 Sek. — 1500 Meter: 1. Doerr (D.) 4:45,1 Min. 2. Cloos
(D.) 4:46,8 Min. 3. Held (D.) 4:46,9 Min. — Kugelſtoßen:
1. Hornfiſcher (D.) 14,25 Meter. 2. Bender (F.) 12,97 Meter.
3. Waſſer (F.) 11,62 Meter. — Diskuswerfen: 1. Hornfiſcher (D.)
39,65 Meter, 2. Bender (F.) 30.41 Meter. 3. Waſſer (F.) 29,78
Meter. — Weitſprung: 1. Bender (F.) 5,55 Meter. 2. Hornfiſcher
(D.) 5,53 Meter. 3. Haucke (D.) 5,50 Meter. — Olympiſche Staffel:
1. SV. 98 (Doerr-Haucke—May—Klein) 4:31,6 Min. 2. SV. 98
(Cloos-Hornfiſcher-Nordhaus—Iſrael) 4:43,4 Min. 3. JG.
Frankfurt, A=Mannſchaft.
Jugend B (1916/17): 100 Meter: 1. Abel (F.) 12,6 Sek.
2. Wieſeneck (D.) 12,6 Sek. 3. Blumel (F.) 12,8 Sek. — 210
Me=
ter: 1. Wieſeneck (D.) 2. Abel und Zeiß (F.) alle 27,8 Sek. —
800 Meter: 1. Raab (D.) 2:21 Min. 2. Weidemann (D.) 2:23,3
Min. 3. Emmel. — Kugelſtoßen: 1. Wieſeneck (D.) 12,06 Meter,
2. Zeiß (F.) 11.15 Meter, 3. Maul (D.) 10.41 Meter. —
Hoch=
ſprung: 1. Maul (D.) 1,52 Meter, 2. v. Davidſon (D.) 1.47 Meter,
3. Barthel (F.) 1.43 Meter. — Speerwerfen: 1. Emmel (F.) 35,52
Meter, 2. Traiſer (D.) 32,10 Meter, 3. Kemp (F.) 31,25 Meter.
— Schwedenſtaffel: 1. JG. Frankfurt, A=Mannſchaft, 2:24,4 Min.
2. SV. 98, A=Mannſchaft, 2:24,5 Min., Handbreite zurück.
3. SV. 98, B=Mannſchaft.
Jugend C (1918 ff.): 50 Meter: 1. Emmel (F.) 7.2 Sek.
2. Schreff (F.) 7.3 Sek. 3. Klein (D.) 7.4 Sek. — 100 Meter:
1. Schreff (F.) 13.7 Sek. 2. Santo (F.) 14,0 Sek. 3. Emmel (F.)
14,3 Sek. — Hochſprung: 1. Emmel (F.), 2. Quennet (F.), 3. Santo
(F.) alle 1,22 m. Kugelſtoßen: 1. Quennet (F.) 9 m, 2. Scherff (F.)
8,47 Meter. 3. Emmel (F.) 7.84 Meter. — 4X100=Meter=Staffel:
1. JG. Frankfurt, A=Mannſchaft, 57,0 Sek. 2. JG. Frankfurt,
B=Mannſchaft, 3. SV. 98, A=Mannſchaft, 4. SV. 98, B=Mannſchaft.
Alle Klaſſen 10X½=Rundenſtaffel: 1. SV. 98 (Nordhaus,
Klein, Hornfiſcher, Traiſer, Ramm, Doerr, Iſrael, Haucke,
Wie=
ſeneck, May); 2. JG.=SV. Frankfurt.
Geſamtpunktergebnis: 1. JG. Frankfurt mit 212½ Punkten,
2. SV. 98 Darmſtadt mit 189½ Punkten.
Waſſerball.
Jung=Deutſchland — Rot=Weiß Darmſtadt 3:2.
Nachdem Jung=Deutſchland in Frankfurt gegen den 1. F. S. C.,
ohne Orlemann ſpielend, unverdient 3:1 verloren hatte, trafen ſich
am Freitag abend die hieſigen Lokalrivalen Jung=Deutſchland und
Rot=Weiß zum fälligen Verbandsſpiel. Der Klub mußte auch in
dieſem Spiel ohne Orlemann antreten. Für ihn ſprang in
aner=
kennenswerter Weiſe Berges ein. Den wenigen Zuſchauern wurde
ein ruhiges Spiel vorgeführt, das gegen ſonſt den Charakter eines
Verbandsſpiels vermiſſen ließ. Jung=Deutſchland konnte bald 1:0
in Führung gehen. Rot=Weiß glich, nachdem Mayer (J.=D.) das
Waſſer verlaſſen mußte, bald danach aus. Nach der Pauſe führte
der Klub ſchon nach kurzer Zeit 3:1. Gegen Schluß ſchließlich
ge=
lang es Rot=Weiß, noch ein Tor aufzuholen, ſo daß Jung=
Deutſch=
land mit 3:2 das letzte Spiel in dieſem Sommer ſiegreich beenden
konnte.
Die ſüddeutſchen Punktekämp
Verbandsſpiele in der Gruppe Heſſen.
Wormatia allein an der Spitze.
Für die Meiſterſchaft der Gruppe Heſſen kommen nur zwei
Mannſchaften ernſthaft in Frage: Wormatia und Mainz 05. Am
Sonntag hat ſich Wormatia einen vielleicht ſchwerwiegenden Vor.
ſprung erobern können, die Mannſchaft des Altmeiſters beſiegte
die Meiſterelf der letzten Saiſon in einem packenden Kampf mit
2:0. Gegenüber dieſem Ereignis traten alle anderen Spiele etwas
in den Hintergrund. Bemerkenswert iſt lediglich noch das 1:1
aus dem Spiel zwiſchen SV. Wiesbaden und Alemannia=Olympia
Rane.."
Wormatia Worms — Mainz 05 2:0 (1:0).
4000 Zuſchauer ſahen einen Kampf, der packend und ſchön war.
Beide Mannſchaften boten eine gute Leiſtung. Mainz 05 war meiſt
feldüberlegen und hatte auch genügend Torchancen, aber ſein
An=
griff ſchoß nicht placiert genug. Wormatia ſtellte eine Elf, die
techniſch etwas reifer war, vor allem aber rationeller ſpielte.
Die Platzherren gingen ſchon in der 16. Minute in Führung. Der
Mainzer Torhüter Schwarz ließ einen bereits gefangenen Ball
wieder fallen, und Ludwig Müller konnte das Leder einlenken.
Die Entſcheidung fiel drei Minuten nach der Pauſe, als der neue
Mittelſtürmer Riemenſchneider eine Flanke von Debuſy
verwan=
delte. Kläger=Offenburg leitete den im allgemeinen fair geführten
Kampf gut.
VfR. Bürſtadt — Olympia Lorſch 3:1 (2:1).
Der Neuling Bürſtadt kam hier bereits zu ſeinem zweiten
Sieg. Das von 2500 Perſonen beſuchte Spiel war ein typiſcher
Punktekampf. Das ſonſt niveauloſe, beſonders in der zweiten
Halb=
zeit aber ſehr hart geführte Spiel trug Bürſtadt zwei Verletzte
ein. Der Sieg der Platzherren, der durch Treffer von Merkelbach
(zwei) und Kleber ſichergeſtellt wurde, war verdient. Lorſch kam
durch Wachtel zu ſeinem Gegentor. Schneider=Niederrad leitete gut.
FC. Langen — Mombach 03 1:2 (0:1).
Auch der zweite Neuling der Gruppe Heſſen, Mombach 03, hält
ſich recht gut. Am Sonntag fielen der Mannſchaft wieder zwei
Punkte zu, ſie konnte ſich in Langen einen überraſchenden, aber
verdienten 2:1 (1:0)=Sieg holen. Der Kampf wurde von
Wein=
gärtner=Offenbach vor 800 Zuſchauern gut geleitet.
Kaſtel beſiegt Urberach 4:0 (4:0).
Der von Sadtler=Eintracht Frankfurt vor 1200 Perſonen
ein=
wandfrei geleitete Kampf hatte zwei in ihrem Verlauf
grundver=
ſchiedene Halbzeiten. Vor der Pauſe war Kaſtel tonangebend, die
Platzherren kamen auch durch Treffer von Kahn, Dietz und Vetter
(zwei, dabei ein Foulelfmeter) zu einem 4:0=Vorſprung. Nach dem
Wechſel zeigte ſich Urberach plötzlich ſehr angriffsluſtig. Die Gäſte
hatten auch zahlreiche Torchancen, bei denen ſie aber vom Pech
verfolgt wurden.
SV. Wiesbaden — Al/Ol Worms 1:1 (1:0).
In der erſten Halbzeit dieſes Spieles war Wiesbaden ſtändig
leicht im Angriff. Sein Mittelſtürmer Eberhardt konnte auch in
der 2. Minute den Führungstreffer erzwingen. Nach dem Wechſel
änderte ſich aber das Bild. Die Wormſer Kombinierten ſetzten
ihre ganze Kraft ein und ſpielten nun auch überlegen. Im
An=
ſchluß an eine Ecke erreichten ſie auch in der 28. Minute aus
dich=
teſtem Gedränge den Ausgleich. Wiesbaden fiel immer mehr ab,
die ganze Mannſchaft brachte nicht den nötigen Arbeitseifer auf
und der Sturm hatte keinen Zuſammenhang. Müller=Hanau
lei=
tete das von 2000 Perſonen beſuchte Treffen gut.
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Bezirksliga.
Gruppe Heſſen: FVg. Kaſtel — Viktoria Urberach 4:0. SV.
Wies=
baden — OL./AL. Worms 1:1. V. f. R. Bürſtadt — Olympia
Lorſch 3:1. Wormatia Worms — DSV. Mainz 05 2:0. 1. FC.
Langen — FVg. Mombach 1:2.
Gruppe Main: FC. Hanau 93 — Kickers Offenbach 1:1.
Ger=
mania Bieber — FSV. Frankfurt 2:3. V. f. B. Friedberg —
V. f. L. Neu=Iſenburg 0:1. Eintracht Frankfurt — Union
Niederrad 3:0. Sportfr. Frankfurt — Rot=Weiß Frankfurt 2:3.
Gruppe Nordbayern: Samstag: V. f. R. Fürth — ASV.
Nürn=
berg 1:0. Sonntag: SpVgg. Fürth — Würzburger Kickers 8:0.
Germania Nürnberg — SpVgg. Erlangen 4:0. FV.
Würz=
burg — 1. FC. Nürnberg 3:6. FC. Schweinfurt — FC.
Bay=
reuth 1:1.
Gruppe Südbayern: Samstag: Wacker München — DSV.
Mün=
chen 3:4. Sonntag: Teutonia München — Jahn Regensburg
0:4. Bayern München — Ulmer FV. 94 2:1. SpVgg.
Lands=
hut — 1860 München 1:8. SSV. Ulm — Schwaben
Augs=
burg 4:2.
Gruppe Rhein: SpVgg. Sandhofen — Phönix Ludwigshafen 0:4.
SpVgg. Mundenheim — FC. Mannheim 08 3:2. Amicitia
Viernheim — V. f. L. Neckarau 5:2. Germania Friedrichsfeld
— V. f. R. Mannheim 0:5. SV. Waldhof — 1. FC.
Kaiſers=
lautern 9:1.
Gruppe Saar: FC. Kaiſerslautern — Eintracht Trier 5:2.
Bo=
ruſſia Neunkirchen — 1. FC. Idar 4:1. SV. 05 Saarbrücken
— Spfr. Saarbrücken 1:3. FK. Pirmaſens — Saar
Saar=
brücken 2:2. FV. Saarbrücken — SV. Völklingen 6:3.
Gruppe Württemberg: Samstag: SC. Stuttgart — SV.
Feuer=
bach 4:1. Sonntag: Normannia Gmünd — Germ. Brötzingen
0:1. 1. FC. Pforzheim — FC. Birkenfeld 3:2. Spfr. Eßlingen
— Stuttgarter Kickers 1:2. V. f. B. Stuttgart — Union
Böckingen 1:1.
Gruppe Baden: Samstag: FC. Mühlburg — V. f. B. Karlsruhe
0:2. Sonntag: Karlsruher FV. — Freiburger FC. 2:0.
Fran=
konia Karlsruhe — FV. Raſtatt 3:3. SC. Freiburg —
Phö=
nix Karlsruhe 2:6. SpVgg. Schramberg — FV. Offenburg 1:0.
Berliner Fußball.
Hertha/BSC. — Tennis=Boruſſia 5:2. Norden=Nordweſt —
Berliner SV. 92 2:5. Union Oberſchöneweide — Blau=Weiß 3:0.
Poſt=Sportverein — Südſtern 1:0. Verbandsſpiele: V.f.B.
Herms=
dorf — Wacker 04 0:5. Spandauer SV. — Adlershofer BC. 6:1.
BV. Luckenwalde — Bewag 5:2. Minerva 93 — Spandauer BC.
3:1. Geſellſchaftsſpiel: V. f. B. Pankow — BFC. Wedding 4:0.
Fußball im Kreis Skarkenburg.
Die Kreisliga am Sonntag, den 28. Auguſt 1932.
SV. 98 Darmſtadt — SV. Mörfelden 1:1 (1:0).
Rot=Weiß Darmſtadt — Spvg. 04 Arheilgen: wegen Regen
ausgefallen.
Viktoria Walldorf — Union Darmſtadt 5:1 (3:0).
Germania 03 Pfungſtadt — Germania Oberroden 3:1 (1:0).
Haſſia Dieburg — FV. Sprendlingen 3:1 (0:0).
SV. Münſter — Polizei=SV. Darmſtadt 0:0.
FV. 1922 Eppertshauſen — Germania Eberſtadt 4:2 (2:0).
Das Merkmal des geſtrigen Sonntags iſt die Tatſache, daß
Viktoria Walldorf nunmehr die einzige Mannſchaft ohne jeglichen
Punktverluſt iſt. Polizei Darmſtadt verlor in Münſter mit einem
0:0=Spiel ihren erſten Punkt, und Germania Eberſtadt, die an ſich
ſchon ein Unentſchieden auf ihrem Konto hatte, mußte beim
Neu=
ling Eppertshauſen die erſte Niederlage einſtecken. Das bedeutet,
daß Viktoria Walldorf jetzt allein mit Vorſprung die Tabelle
an=
führt. Zu erwähnen iſt weiter, daß der SV. 98 Darmſtadt gegen
Mörfelden zwar nicht zum Siege kam, immerhin aber ſe=,
Punkt holte. Der Anfang iſt alſo gemacht. Das Spie
Arheilgen fiel dem ſtrömenden Regen der Vormittagsſ:
Opfer.
In Münſter konnte die Polizei alſo traditionsgemän
ben. Immerhin iſt der Gewinn wenigſtens eines
Pr=
ſchon ein Erfolg, der an Wert gewinnt, wenn man weß
Polizei die zweite Halbzeit nur mit 10 Mann, und da=
einen Verletzten, ſpielte. — In Dieburg unterlag Sn
programmäßig; uns ſcheint, als ob in Dieburg dieſes
leicht überhaupt keine Gaſtmannſchaft gewinnen wird!
Eppertshauſen brachte den Gäſten aus Eberſtadt eine
bei, ſo den Triumph der Rodgauvereine vollſtändig man
gegenüber fällt die Niederlage Oberrodens weniger in
da damit zu rechnen war. Pfungſtadt war hier
einwand=
das Tor der Gäſte reſultiert aus einem Elfmeter.
Spiel in Darmſtadt iſt an anderer Stelle mehr zu le
Walldorf kamen die Beſſunger bös unter die Räden
ſpielte die größte Zeit ſogar mit nur 10 Mann, da ſefi
verletzt worden war. Iſt Walldorf nun ſo ſtark, oder
Beſſunger nur einen ſchwarzen Tag? Dieſe Frage
wir=
der Verlauf der weiteren Kämpfe klären.
SV. 1898 — Mörfelden 1:1 (1:0)
Wenn ſich auch der Sportverein heute von ein=
Seite als am letzten Sonntag gegen Union zeigte, ſc.
doch nicht zu einem wohlverdienten Sieg. Die ſo
wendige, mit letzter Anſtrengung durchgeführte Ausm
der vielen gut herausgearbeiteten Torchancen, ließ
auf ſich warten, wenn auch hierin unzweifelhaft ein
unverkennbar iſt. Eine kleine Umſtellung der Manmd
allem die Hinzunahme von Reeg als Linksaußen, e
nahme von Frey in die Läuferreihe erwies ſich as
richtig. Die Läuferreihe war der beſte Teil der EM
Das Tor für Darmſtadt fiel durch Hennemann, der M 40
hereingegebene Flanke Geyers einlenkte. Das Gegerſeſiu.
der 2. Hälbzeit infolge eines Fangfehlers des ſonſt grn/Hießenet
ſtädter Torwarts. — Ligaerſatz=Mannſchaft 5:2 für Ziſſeit, 6.
wuir Klaſſe
Viktoria Walldorf — 1. FC. Union Darmſtadt 5: F1 Aeß=
Mit Erſatz für Noller, Schäfer und Schröder fuhr MMriſte 70
Walldorf. Daß die zahlreichen Begleiter der Mannſſickw=Wiesha
dieſen Umſtänden mit einer Niederlage rechnen mußt aMWM
aber das Reſultat iſt doch etwas verblüffend. An dfiſemu //4
u8
ſei der maßgebenden Perſon empfohlen, für die Zukuruc
Einſtellung von Erſatzleuten etwas vorſichtiger zu ſeitn
ſich die Elf einigermaßen fand hatte Walldorf
ſchu=
vorgelegt. Die Platzherren ſtellten eine
ausgegliche=
ſchaft, der man die kurze Gaſtrolle in der höchſten
merken konnte, waren ſie doch uns, das erkennen mu/
an, in allen Teilen leicht überlegen. Erſt in der zwe
kam Union mehr zur Geltung, doch einige ſichere SA
das Reſultat hätten mindern können, wurden
verſi=
allem ſtehen noch wertvolle Punkte aus, die erkämpft ſ im
Union 1. Jugend — Bensheim 07 Junioren 1:1 (1:0,
Sportverein 1898, Jugend.
2. Jugend 98 — 3. Jugend 98 3:2; 2. Schüler
Meſſel, dort, 1:3.
SV. Geinsheim — Eintracht Darmſtadt 2:2 (114
In obigem Zuſammentreffen hat Eintracht endliü
Tradition, in Geinsheim zu verlieren, Schluß gemalt
Ergebnis iſt allerdings für Eintracht nur ein ſchwau
beſonders darum, weil Eintracht auf Grund der heut=
Leiſtung einen Sieg in jeder Hinſicht verdient hatte.
Weißen waren durch ihre techniſche Spielweiſe, ger
einem unbeugſamen Siegeswillen, während der gan in
ingbieri
ſes dritte
Loß und 7
43 Pur
zeit ſtändig im Angriff. Schon gleich bei Beginn dem!
hälfte hatte Eintracht Gelegenheit, durch einen Elfm i
Führung zu gehen, der aber (wie gewöhnlich) verſchoſt
Durch einen unverhofften Durchbruch mit abſchließendr
kam Geinsheim allerdings zum Führungstreffer. Eint-.
nun mächtig auf Ausgleich, und konnte auch durch Straud
Halbzeitſtand erzielen. Im Verlauf der 2. Spielhälfte
tracht durch Hofmann zu einem regelrechten Tor, das
Schiedsrichter nicht gegeben wurde. Durch einen Elfn:
Geinsheim wiederum in Führung, Straub konnte abe=
Schluß den vielbejubelten Ausgleich erzielen. Schr
Lizius=Mainz konnte nicht immer gefallen.
Rot=Weiß — Spielvgg. Arheilgen (ausgefallen
Das Spiel der Ligamannſchaften mußte ausfalles,
Schiedsrichter den aufgeweichten Platz für ſpielunfähi.
Die Reſerven kämpften bei ſtrömendem Regen 25 Minm
als auch hier der Schiedsrichter das Spiel beim Stanc
für Rot=Weiß vorzeitig beendete. Die beiden Spiele mil
von der Behörde erneut angeſetzt werden. Die bereits z0Me
Treffen gelöſten Eintrittskarten haben für das nich NM
gende Fußballſpiel Gültigkeit.
Germania Eberſtadt — FV. Eppertshauſen.
Auf dem ſehr naſſen und glatten Platz lieferten ſich
Mannſchaften einen äußerſt harten Kampf. Die Gäſte fn
nie zuſammen, während ſich die Platzherrn ein ausg 17
Spiel lieferten. Bei der Pauſe ſtand es 2:2. Nach de
fielen die Gäſte noch mehr auseinander. Die Hausherr:
das Spiel vollkommen in die Hand. Mit allen Mittell Wae
ſich auf die Entſcheidung. Die Gäſte verhielten ſich v.on
reſerviert. In der 60. Minute fiel der 3. Treffer. Ein MidMcht ſein
nis und ein Selbſttor Kaißers beſiegelte ihre Niederlage.-9 2.
Aſchaffenburg ſchwach.
Walldorf — Fr. Tgde. Darmſtadt 1:1 (0:1)
Nur etwa 150 Zuſchauer wohnten dieſem Treffen be‟
Anfang bis Schluß an Spannung nichts zu wünſchen u77M
Gleich zu Beginn des Spieles riß Darmſtadt das Heft and
merkte der Elf an, daß ſie ſich was beſonderes vorgenomt
Angriff auf Angriff rollt auf des Gegners Tor. Nach des
iſt das Spiel ausgeglichener, beide Mannſchaften ſind en?
ſtrebt, einerſeits den Vorſprung zu vergrößern, auf de‟
Seite iſt es Walldorf, das mit allen Mitteln den Au9
erzwingen ſucht. Das Spiel nimmt beiderſeits an Härle
ſtadts rechter Verteidiger begeht im Strafraum ein
Faul, und der Ausgleich iſt da. Bis zum Schluß geben.”
Parteien redlich Mühe, das Reſultat zu ändern; Walldom /
einmal eine günſtige Gelegenheit in Geſtalt eines Elic.
Darmſtadts Hüter macht die letzte Chance des Gegneis”
Schiedsrichter nicht immer zufriedenſtellend. — Vorher ſch)74
die Reſerven gegenüber, und konnte Darmſtadt in eiſe"
überlegenen Spiel einwandfrei 4:2 gewinnen.
Polizei=Sporkfeſt in Kaſſel.
Das Sportfeſt der Polizei in Kaſſel wurde am Sole.
den Wettkämpfen im Schwimmen und in der Leichtatzt
endet. Im Schwimmen war Darmſtadt am erfolgreichlte.*
legte faſt alle erſten Plätze. Die Wettkämpfe auf be
Kampfbahn litten ſehr unter dem Regen. Trotzdem o0b
gute Leiſtungen. In den Staffeln war mit Ausnahme.
1000 Meter=Staffel, die Darmſtadt gewann, die Kaſſeie
ſiegreich. Sie konnte auch die 10 mal ½ Runde=Staffe.
furt gewinnen. In den Wurfkonkurrenzen war Schue..
ſtadt der Beſte.
[ ← ][ ][ → ]29. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 240 — Seite 7
ſaunſchwimmen „Quer durch Frankfurt”
uiag Ludwigsburg ſiegt in der Haupkklafſe.
r0000 Zuſchauer auf der Strecke.
ſus 2. Internationale Stromſchwimmen „Quer durch
ſe drachte wieder einen ſchönen Erfolg. Trotzdem bis kurz
Der Rennen ein ſchwerer Regen niederging, konnte das
ze gxeiche Programm glatt abgewickelt werden. Nur die
„trrenzen erlitten Verſpätungen. Auch das
Publikums=
zar wieder ſehr lebhaft. Ueber 20 000 Perſonen um=
Strecke. Die ſportlichen Kämpfe befriedigten
voll=
dei Klaſſen gab es harte Kämpfe. In der Meiſterklaſſe
grrag=Ludwigsburg den Vorjahrsſieger Diebold=Berlin
zudem Ziel um einen Armzug abfangen. Dritter wurde
miter Kienzle vor Witthauer=Frankfurt und Beyerlein=
Bei den Damen war Frl. Mörſchel von
Charlotten=
natürlich nicht zu ſchlagen. In verſchiedenen der
an=
ſen gab es Maſſenſtarts. Die beiden großen Staffeln
wieder der 1. Frankfurter SC.
Die Ergebniſſe:
Heis; Klaſſe I: 1. G. Schraag=Ludwigsburg 30:20 Min.,
ad ebold=Berlin 30:20.5 Min., 3. A. Kienzle=Schwaben
auz :45 Min., 4. E. Witthauer=Frankfurt 30:47.5 Min.,
un=Weißenfels 32:05 Min., 6. Engelhardt=Offenbach, 7.
vrrad, 8. Langjahr=Darmſtadt. — Klaſſe II: 1. O.
Wolf=
urg 36:34 Min., 2. Wenger=Ludwigsburg 37:00 Min.,
uWiesbaden, 4. Lennert=Karlsruhe, 5. Maſſing=
Saar=
ſ0. Hahn=Niederrad. — Altersklaſſen: a) über 32 Jahre:
teunn=Würzburg 34:32 Min., b) über 35 Jahre: 1.
Hieg=
rüzhe 36:00 Min., c) über 40 Jahre: G. Heiſter=Frank=
AM in. 4) über 45 Jahre: 1. W. Henrich=Frankfurt 37:51
zrren=Klaſſe III: 1. Weicker=Jungdeutſchland Darmſtadt
Mu 2. A. Zimmer=Gießen 33:50 Min., 3. E.
Wiegand=
uFrt 4:02 Min. — Mannſchaftswettbewerb: 1. Jungdeutſch=
D)uſtadt 12 Punkte, 2. Frankfurter Schwimmverein 23
ſte,43Reßener Schwimmverein 43 Punkte, 4. Delphin=
Frank=
fhakte, 5. Nieder SC. 83 Punkte.
Daum; Klaſſe T: 1. G. Mörſchel=Nixe Charlottenburg 37:40
211 Kloeß=TG. Darmſtadt 40:43 Min. — Klaſſe II: 1. L.
„Kmtruhe 39:58 Min., 2. J. Nieſch=Wiesbaden 40:27 Min.,
Puy=Wiesbaden 41:47 Min. — Klaſſe III: 1.
Gebauer=
ſſtchdtzt :08 Min., 2. Oſann=Reitzel=Darmſtadt 34:15 Min., 3.
ſnatz inau 34:49 Min. — Mannſchaftswettbewerb der Damen:
une etſchland Darmſtadt 15 P., 2. Damen=SV. Frankfurt
Lgebnis des Europa Rundfluges.
takiolen vor den beiden deutſchen Fliegern Poß
und Morzik.
Nach ungwierigen Berechnungen ſteht jetzt das endgültige
bnins ſes dritten Europa=Rundflugs feſt. Die Deutſchen
holß oß und Fritz Morzik nehmen mit der gleichen
Punkt=
bort z8 Punkten gemeinſam den zweiten Platz hinter dem
eſchen Polen Zwirko ein. Damit muß Deutſchland den
ſolllen Wanderpokal des Aero Club von Frankreich an
mmſeiergeben und kann ihn erſt nach weiteren zwei Siegen
Altich ehalten. Da der Fränzoſe Detre zum Geſchwindig=
Hlugk icht zugelaſſen wurde — er hatte nicht die
vor=
riehrt Mindeſtgeſchwindigkeit beim Streckenflug
einge=
eendeten nur 24 Teilnehmer den ſchwierigen
Wett=
b. 19 Siegerliſte: 1. Zwirko=Polen, RWD. 6, 461 Punkte;
Deutſchland, Klemm Kl., 458 P.: 2. F. Morzik=
Mäu, Heinkel, 458 P.; 4. Stein=Deutſchkand, Heinkel,
Fretz=Schweiz, Klemm, 452 P.; 6. W. Hirth=
Deutſch=
bſFel, 450 P.; 7. Cuno=Deutfchland, Klemm, 447 P.;
ſeidctwun=Deutſchland, Heinkel 447 P.: 9. Luſſer=Deutſch=
Rüenn, 437 P.; 10. Karpinſti=Polen, RWD. 6, 435 P.;
giufrzolen PZL. 6, 433 P.: 12. Kalla=Tſchechoflowakei,
T/9 428 P.; 13. Paſewaldt=Deutſchland, Klemm, 426 P.;
tetinp=Deutſchland, Klemm, 426 P.: 15. Junck=Deutſch=
Heſtel, 424 P.: 16. von Maſſenbach=Deutſchland, Heinkel,
„Marienfeld=Deutſchland, Aakaflieg=Darmſtadt 375 P.;
Giebyd=Polen, PZL., 345 P.; 19. Anderle=Tſchechei,
da 1073 P.; 20. Delmotte=Frankreich Caudron, 265 P.;
RebAschechei, Praga BH., 221 P.: 22. Duroyon=Frankreich,
M P.; 23. Arnoux=Frankreich Farman, 162 P.;
Aieotle Frankreich, Mauboufſin, 151 Punkte.
Boren.
OtWße/ VfR. Darmſtadt—1. Aſchaffenburger Boxklub 8:2.
An NEnstag, dem 27. Auguſt 1932, veranſtaltete die Box=
Alunig on Rot=Weiß, VfR. Darmſtadt in Langen einen
GbeabsAl Als Gegner war der 1. Aſchaffenburger Boxklub
Michtee Gauboxwart W. Weckbach begrüßte die zahlreich
Er=
beneſt nd demonſtrierte mit einigen Boxern zuerſt einen
uoschſad. Seilſpringen, Medizinballwerfen und
Uebungs=
eiwgeln ab. Es folgen einige Trainingsrunden.
Die Kämpfe:
Uatamgewicht ſtehen ſich Stautd=D. und Höfling=A.
überr St. greift gleich an. H. verſucht, anzukommen. St.
chaber in die Verteidigung, und ſo endet die erſte
m inem Punktplus für den Rot=Weißen. Der Aſchaffen=
VEicht ſein Glück mit zweifelhaften Schlägen und mit
en St. deckt aber vorzüglich. Die letzte Runde beginnt
einz hnell. St. erhält eine Verwarnung wegen Genick=
R „kleine Fritz”, iſt etwas mitgenommen, überwindet
beß ald und ſiegt nach Punkten 2:0.
NeARundenkampf beſtreiten im Federgewicht Blum=D.—
Mit harten, raſch aufeinanderfolgenden Schlagſerien
9 Kampf. Blum kommt leicht in Vorteil. In der
ſingt D. gute Gerade und gewinnt etwas Boden; um
39 P., 3. Frankfurter TG. Eintracht 45 P. — Schwimmen für
Schupo und Reichswehr: 1. Oberwachtm. Mannfeld=Frankfurt 33:23
Min., 2. Obergefr. Schwartz=Leipzig 38:56 Min., 3. Oberwachtm.
Kaſſebeer=Frankfurt 39:10 Min. — Große Bruſtſtaffel (10 mal 250
Meter): 1. Frankfurter Schwimmklub 33:24 Min., 2. Delphin
Frankfurt 34:22 Min., 3. SC. Niederrad, 4. Frankfurter SV., 5.
Offenbacher Schwimm=Geſellſchaft — Große Freiſtilſtaffel (10 mal
250 Meter): 1. Frankfurter SC. 28:45 Min., 2. Offenbach 96 29:21
Min., 3. Jungdeutſchland Darmſtadt 29:35 Min.
Rol=Weiß gegen „Heſſen” Worms 7:3.
Am Sonntag weilte RotWeiß mit ſeiner Wettkampfmannſchaft
in Worms und trug gegen den dortigen Schwimmſportverein „
Heſ=
ſen” Worms einen Klubwettkampf aus. Das Programm beſtanb
aus einer 10X100 Meter Kraul=, 10X100 Meter Bruſt= und
10X50 Meter Kraul=Staffel, ſowie zwei Waſſerballſpielen der 1.
und 2. Mannſchaften. Rot=Weiß konnte hiervon in den beiden
großen Staffeln ſowie in dem Waſſerballſpiel der 2. Mannſchaften
Sieger werden. Dagegen ging das Waſſerballſpiel der 1.
Mann=
ſchaft unentſchieden 3:3 aus, und die Kraulſtaffel 10X50 Meter
ging durch Schiefſchwimmen eines Rot=Weiß=Schwimmers, der ſich
in die Korkleine feſtwickelte, an Worms knapp verloren. Rot=Weiß
konnte ſomit den Klubzweikampf mit 7:3 Punkten für ſich
entſchei=
den. Am Anfang der Wettkämpfe überreichten die Wormſer
Schwimmkameraden den Darmſtädtern ein Erinnerungsbild zum
Zeichen der freundſchaftlichen Beziehungen beider Vereine. Der
Rückkampf wird im nächſten Sommer ſtattfinden. Die Pauſen
wurden durch vereinsinterne Wettkämpfe ausgefüllt, wobei von
dem Nachwuchs des Veranſtalters ſehr annehmbare Zeiten erreicht
wurden.
Die Ergebniſſe:
(Bahnlänge 50 Meter, Balkenwende ohne Abſtoß)
10X100 Meter Kraulſtaffel: 1. Rot=Weiß in 12.29,1 Min., mit
H. Vogel, Blümler, Reſch, Roßkopf, F. Staudt, Trinkaus,
E. Hanſt Jacob, F. Hanſt, Schmalbach. — 2. Heſſen Worms in
13.26,7 Min.
10X100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Rot=Weiß in 15.45 Min., mit
Eiländer, Wiegand, Schmalbach, H. Vogel, Reſch, Dweß, E.
Hanſt, Fr. Hanſt, A. Dalmer u. E. Vogel. — 2. Heſſen Worms
in 15.49,6 Min.
10X50 Meter Kraulſtaffel: 1. Heſſen Worms in 5.29,4. — 2. Rot=
Weiß in 5.33,2.
Waſſerball: Rot=Weiß 2. — Heſſen Worms 2. 4:0 (2:0);
Rot=Weiß 1. — Heſſen Worms 1. 3:3 (2:2).
ſo härter arbeitet B. Die 5. Runde ſieht beide etwas gemäßigter,
aber überlegter. In der letzten Runde liegt B. dauernd im
An=
griff und ſiegt nach ſehr intereſfantem Kampf nach Punkten 4:0.
Den Kampf im Weltergewicht beſtreiten Gaubatz=D. und
Wie=
land=A. Der Darmſtädter kann nach ausgeglichenem Kampfbeginn
in Führung gehen. Er bringt ſeine harten Schläge ſehr gut an
und verſtärkt in der letzten Runde noch das Kampftempo. W. iſt
ſtark im „Nehmen”. G. ſiegt nach Punkten 6:0.
Im folgenden Mitelgewichtskampf kreuzen Köhler=D. und
Daum=A. die Handſchuhe. Mit ſehr ſchönen Geraden und Haken
ſchickt K. ſeinen Gegner kurz vor dem Gong bis 6 zu Boden.
D. wird nervös. K. bleibt im Vorteil, er diktiert immer mehr
die Kampfesweiſe und wird ſicherer Punktſieger 8:0.
Der letzte Kampf im Halbſchwergewicht Walther=D.—Schuck=A.
S. eröffnet ſehr flott und ſetzt dem Rot=Weißen hart zu. W. taut
in der 2. Runde auf, muß aber auch hier S. die Punkte laſſen.
In der letzten Runde muß der Darmſtädmter durch einen genau
geſetzten Magentreffer für die Zeit zu Boden. 8:2.
Deutſche Spielmeiſterſchaften.
Die Vorſpiele in Bremen.
Die von der DT. und DSB. gemeinſam durchgeführten
zweiten Deutſchen Meiſterſchaften im Fauſtball und Schlagball
nahmen am Samstag im gut beſuchten Weſerſtadion zu Bremen
ihren Anfang. Bereits in den Vorſpielen gab es erbitterte
Kämpfe, bei denen ſich die Titelverteidiger bisher recht gut
be=
haupteten. Nur der Fauſtballmeiſter der Turnerinnen, Krefelder
Tv. 1855, mußte von der Berliner Turnerſchaft eine knappe
Niederlage einſtecken, dei aber kaum als Ueberraſchung gelten
kann. Die beiden einzigen Sportlermannſchaften im Schlagball
reichten an die Leiſtungen der Turner noch nicht heran und
haben keine Ausſicht, den Titel zu erringen.
Die Ergebniſſe: Fauſtball der Turner: Tv. Waldorf—
MTV. Jahn Namslau 39:27; Zoppoter Tv. — Tv. Waldorf
19:25; Tv. Lichtluftbad Frankfurt — MTV. Jahn Namslau
49:16. Gruppe 2: Tv. Forſt 1861 — Hamburg=Rothenburgsorter
Tv. 25:40; Krefelder Tb. 1855 — Tgde. Schweinfurt 28:42; Tv.
Forſt 1861 — Tgde. Schweinfurt 23:43; Hamburg=
Rothenburgs=
orter Tv. — Krefelder Tv. 1855 39:21. Fauſtball der
Tur=
nerinnen, Gruppe 1: Berliner Tſchft. — JG. Sportverein
Frank=
furt 31:26; Königsberger Tkl. — Krefelder Tv. 1855 30:32;
Berliner Tſchft. — Krefelder Tv. 1855 30:28. Gruppe 2. Tkl.
Hannover — Tgde. Landshut 40:26; STC. Görlitz (nicht
an=
getreten). Schlagball der Turner, Gruppe 1: Tv. Saarbrücken 48 —
ATV. Mikultſchütz 27:36. Gruppe 2: Atos Steglitz (DSB.) —
Tv. München 1860 25:59; Tv. Jahn Weſterbauer — Tv.
Witt=
gensdorf 42:23: Atos Steglitz — Tv. Wittgensdorf 38:60; Tv.
Jahn Weſterbauer — Tv. München 1860 38:22 (Proteſt).
Hockey.
Fußballſp.V. Mainz 05—Spp. 98, 1 Herern, 0:4.
Das erſte auswärtige Spiel in der neuen Spielſaiſon
geſtal=
tete ſich zu einem ſchönen Erfolg für den Sp.V. Nach einer
tor=
loſen erſten Halbzeit zeigten die 98er ein ſehr ſchönes
Stürmer=
ſpiel und fielen in gleichmäßigen Abſtänden die verdienten Tore,
darunter eine verwandelte Strafecke. Für den Sieg war die
größere Schnelligkeit und Ausdauer, ſowie das ſichere
Verteidiger=
ſpiel ausſchlaggebend.
Oſtermädel ſchlägt die Derbycracks.
Eröffnung der internationalen Rennwoche in Baden=Baden.
Bei prächtigem Wetter wurde am Sonntag die internationale
Rennwoche in Baden=Baden eröffnet. Im Gegenſatz zum
Vor=
jahre, wo das ſchlechte Wetter den Beſuch ſtark beeinträchtigte,
ſah man diesmal die Turffreunde in Maſſen, und die Damen in
ihren lichten Sommerkleidern ſorgten für das gewohnte
farben=
prächtige Bild.
Im Mittelpunkt des Eröffnungstages ſtand das
Fürſten=
berg=Rennen über 2100 Meter, in dem die leichtgewichtete
Oſtermädel der Elite unſerer Derbypferde überraſchend das
Nachſehen gab. Gulnare, die einzige Trägerin ausländiſcher
Far=
ben, konnte ſich gar nicht zur Geltung bringen und fiel ſchon auf
halbem Wege ganz aus dem Rennen. Nach einigem Aufenthalt
beim Starter übernahm Mio d’Arezzo ſofort das Kommando vor
Lord Nelſon, Widerhall, Oſtermädel, Osculor und Gulnare. Im
erſten Bogen ging Widerhall auf den zweiten Platz, während im
Einlaufsbogen Oſtermädel ihre Poſition verbeſſerte. In die
Ge=
rade bog noch Mio d’Arezzo als Erſter vor Widerhall, Lord
Nel=
ſon und Oſtermädel ein, um dann geſchlagen zurückzufallen.
Oſter=
mädel ſtieß hier vor, paſſierte Widerhall nach hartem Ringen und
hatte noch genügend Reſerven, um den Angriff von Lord Nelſon
zu parrieren. Widerhall wurde nicht mehr angefaßt und belegte
den dritten Platz vor Osculor und dem mehr und mehr
nach=
laſſenden Mio dArezzo. Oſtermädel knüpfte unter E. Pretzner
wieder an ihre beſte Form an, wenn ihr auch diesmal ihr
Ge=
wichtsvorteil in erſter Linie zum Erfolg verhalf. Der Favorit
Widerhall dagegen enttäuſchte etwas, nachdem er in
Köln im Kanter das Oppenheim=Rennen gewonnen hatte. Lord
Nelſon hätte er zumindeſt wieder halten müſſen. Der Toto zahlte
85:10.
Eröffnungsrennen. 3500 Mk. 1400 Meter. 1. Hauptgeſt. Graditz”
Abneigung (Raſtenberger), 2. Irländer, 3. Agathon. Toto:
18, Platz: 11, 11. 2—6. Ferner: Bekas, Patrella, Aulos.
Merkur=Rennen. Verkaufsrennen. 3500 Mk. 1600 Meter: 1.
Rich=
ters Domfalke (M. Schmidt), 2. Geranium, 3. Aria. Toto:
21, Platz: 12, 11. 4—8. Ferner: Georgia, Piſtole.
Eberſtein=Rennen: Ausgleich III. 3500 Mk. 1800 Meter. 1.
Hentzſchkes Amön (M. Schmidt), 2. Traumkönig, 3. Lützow.
Toto: 42, Platz: 16, 14, 18. 1½—H. Ferner: Ledina, Strona,
Rodrigo, Nonne, Fantaſia, Roswitha.
Fürſtenberg=Rennen. Dreijährige. Ehrenpreis und 11700 Mk.
2100 Meter 1. Hpt. Heſſes Oſtermädel (E. Pretzner), 2. Lord
Nelſon, 3. Widerhall. Toto: 85, Platz: 21, 14. K—3. Ferner:
Mio d’Arezzo, Gulnare, Osculor.
Ulrich v. Oertzen=Rennen. Ausgleich II. 4200 Mk. 1400 Meter.
1. Frau Stohffs Sopran (Ludwig), 2. Theſeus, 3. Terra, 4.
Mentha. Toto: 54 Platz: 16, 27, 16, 27. 13—H. Ferner: La
Furka, Baroneß, Napoleon, Reichswehr, Edelknabe, Criſis,
Mademoiſelle Chut, Xavier.
Badener Ausgleichs=Jagdrennen. Ausgleich II. Ehrenpreis und
6000 Mk. 4500 Meter. 1. A. v. Borckes Tell (Unterholzner),
2. Aquillon III, 3. Beltana. Toto: 27, Platz: 15, 19, 25. ½—K.
Ferner: Double Dutch, Frundsberger, De mi Flor, Lohland,
Viva Gloria, Enthuſiaſt, No Friend. Doppelwette: 189:10.
Rennen zu Karlshorſt.:
1. Ekliptig=Jagdrennen, 2100 RM. 4000 Meter: 1. de Nully=
Browns Osram (W. Wolff); 2. Rößling. Toto: 15; Platz 14,
14. 4:, ferner: „Liberius, Rote Nelke.
2. Lauſcherin=Hürdenrennen, Verkaufsrennen, Dreijährige,
2100 RM., 2800 Meter: 1. Geſtüt Weils Lottchen (Blume);
2. Lady; 3. Krokus. Toto: 83: Platz: 15, 34, 20. 6—2. Ferner:
Lillith, Winterfreude, Cobra, Puma, Minima, Fliederfee.
3. Fritz=Fromm=Jagdrennen, Dreijährige, 2300 RM., 3000
Me=
ter: 1. Blumenfeld und Samſons. Yellow and Black (Mayer);
2. Edeltanne; 3. Lycomedes. Toto: 83; Platz: 22, 31, 26. K—8.
Ferner: Herero, Priamos, Havel, Widmung.
4. Indus=Flachrennen, Zweijährige, 2100 RM., 1200 Meter:
1. Kalffs Steinbraut (Svehla); 2. Demut; 3. Fix und Fertig.
Toto: 26; Platz: 11, 21. 12. %—1½. Ferner: Schwarzer Adler,
Glauca, Hanſeatin, Fidelio.
5. Haupt=Jagdrennen, Vierjährige, 8000 RM., 4000 Meter:
1. Fleßners Cyklop (W. Schmidt); 2. Oceanus: 3. Simſon. Toto:
69; Platz: 18, 19, 18. 2½—2. Ferner: Nobel, Marengo,
Dona=
tello, Flink, Markgräfin, Heidekönigin, Leonatus, Laret.
6. Friſchgeſell=Jagdrennen, Verkaufsrennen, 2100 RM., 1600
Meter: 1. Butzkes Novalis (O. Wentzel), 2. Anita, 3. A. D. R.
Toto: 31; Platz: 15, 14. 2——1½. Ferner: Helmuth, Tiranos,
Lebenskünſtler.
7. Erla=Jagdrennen, Ausgleich 3, 1800 RM., 3000 Meter:
1. Graf Wuthenaus. Elbrus (Hauſer); 2. Optant; 3. Törin.
Toto: 39; Platz: 19, 26, 21: 1—8. Ferner: Eſparſette, Antonius,
Hochwald, Donau.
8. Lockhähnchen=Ausgleich, 2100 RM., 1800 Meter:: 1.
Mül=
lers Steinfeid (Wenzel); 2. Silvius; 3. Meiſterſtük. Toto: 77;
Platz: 13, 18. 14. 1½—2. Feiner: Matador, Mauſi, Kerner, Ad
Arenam, Aſtoria, Inſtructor, Hohe Eule.
Sieg=Doppelwette: Steinbraut — Novalis 90:10.
Beim Bad=Homburger Tennisturnier, das durch den Regen
eine Verzögerung erlitt, fielen die erſten Entſcheidungen. Im
Da=
men=Einzel beſiegte Frl. Krahwinkel Frl. Horn leicht mit 6:1,
6:0. Einen zweiten Erfolg hatte Frl. Krahwinkel zuſammen mit
Frl. Horn im Damendoppel, das ſie gegen Schomburgk/Kallmeyer
mit 6:3, 6:1 gewannen. Im Herrendoppel gewannen die Auſtralier
Hopman/Sproule das Endſpiel gegen Schomburgk/Heitmann mit
6:2, 6:0.
Hans v. Stuck vollbrachte beim Stilfſer=Joch=Rennen mit
ſei=
nem Mercedes=Sportwagen eine Glanzleiſtung. Er erzielte die
beſte Zeit des Tages und übertrumpfte damit die Alfa=Romeo=
Rennwagenfahrer Carraciola und Nuvolari.
Der NSU.=Fahrer Bullus war beim Rieſengebirgsrennen, das
von 50 000 Zuſchauern beſucht war, wieder der ſchnellſte Fahrer.
Seine Zeit übertrumpfte ſogar die in den Wagenklaſſen erzielten
Zeiten.
Sexton, der amerikaniſche Olympigſieger im Kugelſtoßen,
ver=
beſſerte in ſeiner Heimatſtadt New York den Weltrekord im
Kugel=
ſtoßen abermals auf 16,16 Meter.
Der Deutſche Fußball=Bund verhandelt mit Oeſterreich über
das Zuſtandekommen eines neuen Länderkampfes.
Die deSolodlellb Ta
ebhält nicht 10 sondern 12 Zigaretten zu 40 Pfennig und
Wilsemerkt: in der unerreichbaren CHUB.Oualität. Sie
emhält auch nicht 2 sondern 5 Bromsilber-Bilder (
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eT
IOiatt!
A4
TV 9228
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 240
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 29. Aueg
66
Ja,da Sie verheiratef sind--
95
32)
Roman von Alfred Carl.
Jetzt ſpreche ich doch mal mit ihr!
(Nachdruck verboten.)
Zur gewohnten Zeit tritt Lutz am anderen Morgen ſeinen
Dienſt an. Sein Kopf iſt wieder halbwegs frei, und er ſieht
wenig=
ſtens hier den Weg vor ſich, den er als einzigen gehen kann.
Auf einem Kampfgebiet iſt eine Schlacht verloren —
ent=
ſcheidend verloren, er kommt um das Geſtändnis nicht herum,
ob=
gleich ihn eine unkontrollierbare Regung immer wieder anders
belehren möchte. Dafür hat er hier wenigſtens noch Ausſicht auf
Sieg — wenn, ja wenn ſich alles in den nächſten drei Tagen nach
ſeinen Plänen lenken ließe ..."
Morgen müßte es ſchon ſein, denkt er, als er das
Kalender=
blatt abreißt.
Die Stenotypiſtin ſteckt den Kopf zur Tür herein.
„Ich habe eben zu beſtellen vergeſſen, Herr Ott — Herr Baron
Erdmann hat ſchon einmal angerufen. Er will wieder anläuten.”
Das Telephon ſchrillt im gleichen Augenblick. „Aha — da iſt
er ſchon”, ſtößt Lutz bitter hervor.
„Nicht wahr, Sie erledigen heute die Angelegenheit mit dem
Jockei, Herr Ott?” hört er den Deſperado fragen.
„Wie beſprochen. Rufen Sie mich um zwölf Uhr wieder an.”
Zehn Minuten ſpäter wird Lutz in das Zimmer des
Eng=
länders geführt. In dichten Pfeifenqualm gehüllt, ſitzt Lee vor
ſeinem Schachbrett.
Lutz behält den Hut auf dem Kopf, verſenkt die Hände in die
Taſchen und pflanzt ſich breitbeinig vor dem Jockei auf, der ſich
mit verdutztem Geſicht langſam erhebt.
„Geſtern und heute waren Sie nicht beim Training.
Entſchul=
digt haben Sie ſich auch nicht. Arbeiten Sie überhaupt noch für
uns oder nicht?‟
Der Engländer zuckt die Achſeln.
„Was ſagt Lord Montagu?” erkundigt er ſich pflegmatiſch.
„Ihr Lord geht uns nichts an! Wir haben mit Ihnen
Ver=
trag und nicht mit dem Lord! Reiten Sie „Sonnenkönig” am
Sonntag? Ja oder nein? Herr Ihlenfeldt hat mich beauftragt,
Sie zum letztenmal zu fragen. Alſo auf der Stelle einen klipp und
klaren Beſcheid!“
„Ich kann nicht, Herr Ott. Lord Montagu hat zu beſtimmen!“
Unvermutet brüllt Lutz los: „Sie verpflichten ſich
augenblick=
lich ehrenwörtlich, zu reiten — oder ich ſchmeiße Sie raus! Es
iſt jetzt neun — um zwölf Uhr geht von der Friedrichsſtraße der
Zug nach Vliſſingen. Packen Sie Ihren Krempel und ſcheren Sie
ſich zum Teufel. Dann ſind wir Sie wenigſtens los!“
„Ich habe geſchickt meine Koffer geſtern nach England”,
er=
klärt Lee in ſeinem nachläſſigen Tonfall.
„Dann ſetzen Sie ſich Ihren Deckel auf und fahren Sie gleich
hinterher! Unterſtehen Sie ſich und laſſen Sie ſich noch einmal
bei uns ſehen! Oder unſere Stalljungens hauen Ihnen barbariſch
die Jacke voll!”
Lutz dreht ſich brüsk um und ſchlägt die Türe zu.
Schon im Hausflur fällt die zornige Maske von ihm ab.
Be=
friedigt lächelnd, ſteckt er ſich eine Zigarette an. Hans will er
heißen, wenn der Kerl nicht um zwölf nach Vliſſingen fährt!
Im Büro erledigt er zwei Stunden Poſt und anderes. Dann
geht er noch einmal in die Wohnung des Engländers, verlangt
ihn zu ſprechen und erfährt prompt, Herr Lee wäre abgereiſt und
käme nicht wieder.
Nach ſeiner Rückkehr überraſcht Lutz ſofort Budig mit der
Neuigkeit. Ein paar Lehrlinge ſind Ohrenzeugen — und jetzt iſt
der Krach in zwei Stunden Tagesgeſpräch in Karlshorſt, und die
Sportblätter, die am Spätabend herauskommen, haben ihre
Sen=
ſation.
Mit dem Glockenſchlag zwölf iſt Erdmann wieder am Telephon.
„Erledigt Baron. Kaufen Sie ſich eine Zeitung heute abend.
Sie können die Hände jetzt unbeſorgt in den Schoß legen — Herr
Ihlenfeldt wird „Sonnenkönig” aller Wahrſcheinlichkeit nach gar
nicht mitgehen laſſen.”
Am Nachmittag läßt ſich Lutz bei dem Konſul im Hotel
mel=
den. Zu einem Bericht iſt er ja verpflichtet.
Lee ſei ſchon zwei Tage nicht mehr zur Morgenarck.
men, erklärt er mit ernſter, bedauernder Miene. Er,
ihn daraufhin heute geſtellt. Der Mann hätte ſich erneut;
zu reiten und natürlich wieder den Lord vorgsſchoben
ſei er aufſäſſig und unverſchämt geworden. Er, Luß.,
endlich in aller Form hinauswerfen müſſen und gim
beſtimmt, im Sinne des Konſuls gehandelt zu haben.
länder ſei ofſenbar ſchon mit dem Mittagsſchnellzug —
übrigens, das Gepäck ſei ſchon am Vortag nach Englans
Alſo hätte man ſchon vor der vollendeten Tatſache geſrt
ſähe jetzt wenigſtens klar.
„Ganz recht ſo, Herr Ott!” pflichtet der Konſul ohr
bei. „Ich habe auch nicht mehr damit gerechnet, daß
noch für uns reiten wird!“
„Ja ... und was nun, Herr Konſul? Wollem
„Sonnenkönig” wirklich nicht anvertrauen?
Der alte Herr lächelt ein wenig verlegen.
„Ich möchte Ihren Ehrgeiz nicht verletzen, Herr O.
nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich hier nicht ge
handle, ſondern als Beſitzer die Ausſichten berechne.
Ich habe meinen Stall über zwanzig Jahre und.
zum erſtenmal mit dem gleichen Pferd zweimal
hin=
den „Großen Preis” gewinnen können. Geſchlagen w
auch nicht geben. Aber ich möchte natürlich ſoviel Crh
möglich ſehen. Sonſt ließe ich wirklich lieber ſtreichen
Der Konſul überlegt eine Weile.
„Wenn Sie ſonſt für mich reiten wollen — gern.
Trainieren Sie fleißig, damit Sie wieder drin ſind —
ich Sie zum Beiſpiel ſchon im Herbſt im Parforce=Jags,
„Nordpol” ſehen Sie möchten offenbar wieder aktiv
ſe=
müſſen Sie im Herrenreiten anfangen, nicht in einer
ſten Konkurrenzen gegen die geriſſenſten
Berufsreite=
doch Fachmann genug, um das einzuſehen!“
„Aber doch immer noch beſſer, Herr Konſul, anl
„Große Preis” beſtimmt verloren geht!“
„Wenn irgend möglich, ſoll er das auch nicht. F5
ſchon hin und her, was zu tun iſt .. . Auswege gäue
leicht noch — Herr Ott, der Dienſt, um den ich
Sie=
wird Ihnen ſchwer fallen. Aber ich mache es ſchon 1
Lee kennt „Sonnenkönig” nun einmal genau — um
Zweckes willen will ich ein Letztes verſuchen ..
(Fortſetzung folgt.)
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am 1. September 1932.
Am 1. September findet wieder eine
Schweinezwiſchenzählung ſtatt, mit der
gleichzeitig die Erhebung der Anzahl der
nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen
in der Zeit vom 1. 6. bis 31. 8. 1932
und eine Ermittelung der Abkalbetermine
in derſelben Zeit verbunden iſt.
Wer vorſätzlich die Angaben, zu
de=
nen er bei dieſer Zählung und Erhebung
— durch beſondere Zähler —
aufgefor=
dert wird, nicht erſtattet, oder wer
wiſ=
ſentlich unrichtige oder unvollſtändige
Angaben macht, wird mit Gefängnis bis
zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe
be=
ſtraft. Auch kann Vieh, deſſen
Vorhan=
denſein verſchwiegen worden iſt, im
Ur=
teil für dem Staate verfallen erklärt
werden.
(St. 11984
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1932.
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