Darmstädter Tagblatt 1932


14. August 1932

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Einzelnummer 15 Pfennige

Trltl
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Tüdter A
Tatt
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Muc zmaligem Erſcheinen vom 1. Auguß

Laff 2 Reſchemark und 20 Pfennig
abgeholl 2. Reiſchsmart, durch die
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Franffurt a. M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Orlginal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 225
Sonntag, den 14. Auguſt 1932.
195. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
FinanzAnzelgen 25 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breitl 2 Reſchsmark.Anzelgenvon auswärtsss Reſchspfg.
FnanzAlnzeigen 50 Reſchebſg. N2mm breite Nellemes
zeſſe 300 Reſchemark. Alle preſe in Reſchemarkt
4 Doſſar 430 Marh. Im Falle hehere
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Strell uſw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der Anzeſgen=
aufträge
und Teſung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtiſcher Beſtreſbung fällt ſeder
Rabat weg. Banſlonto Deutſche Bani und Darm=
ſtädter
und Natſonalbank.

Mier der Tmdembad
A

A

präſidenk von Hindenburg forderk Hikler auf, mik anderen geeigneken Perſönlichkeiken der NSDAP. in das Präſi=
binekk
Papen einzukreken. Hiller lehnk ab und verlangk die Staaksführung und die geſamke Staaksgewalk. Hin=
Arg lehnk es ab, die geſamke Regierungsgewalk einer Parkei allein zu überkragen. Ergebnisloſe Be‟
gen

Berlin, 13. Auguſt.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing am Samstag nachmittag, in Gegenwart des Reichskanzlers v. Papen, den Führer
der NSDAP. Adolf Hitler zu einer Beſprechung über die politiſche Lage und die Frage einer Umbildung der Reichsregierung.
Der Reichspräſident richtete an Hitler die Frage, ob er bereit ſei, ſelbſt ſowie mit anderen geeigneten Perſönlich=
keiten
der NSDAP. in die von Reichskanzler v. Papen geleitete Regierung einzutreten. Herr Hitler verneinte dies und
ſtellte an den Herrn Reichspräſidenten die Forderung, ihm die Führung der Reichsregierung und die geſamte Staatsgewalt in
vollem Umfange zu übertragen. Der Reichspräſident lehnte dieſe Forderung ſehr beſtimmt mit der Begründung ab, daß er es
vor ſeinem Gewiſſen und ſeinen Pflichten dem Vaterlande gegenüber nicht verantworten könne, die geſamte Regierungs=
gewalt
ausſchließlich der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu übertragen, die dieſe Macht einſeitig anzuwenden gewillt ſei.
Er bedauerte, daß Herr Hitler ſich nicht in der Lage ſehe, entſprechend ſeinen vor den Reichstagswahlen, abgegebenen Erklä=
rungen
eine vom Vertrauen des Herrn Reichspräſidenten berufene nationale Regierung zu unterſtützen. Die Ausſprache
ſchloß alsdann mit einer ernſten Mahnung des Reichspräſidenten an Hitler, die von ihm angekündigte Oppoſition der
NSDAP. ritterlich zu führen und ſeiner Verantwortung vor dem Vaterlande und vor dem deutſchen Volke bewußt zu bleiben.
Vor dem Empfang bei dem Reichspräſidenten hatte im Laufe des Vormittags eine Ausſprache des Reichskanzlers mit
Herrn Hitler ſtattgefunden. In dieſer Ausſprache hatte ſich der Reichskanzler erboten, dem Herrn Reichspräſidenten Herrn
Hitler als Vizekanzler in der gegenwärtigen Regierung vorzuſchlagen und ferner weitere geeignete Perſönlichkeiten aus der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung mit wichtigen politiſchen und fachlichen Miniſterien zu betrauen, um dieſer Bewegung einen
ihrer Stärke entſprechenden Einfluß auf die Staatsführung einzuräumen.

Solgenſchwere Entſcheidung.
on unſerer Berliner Schriftleitung.
Ad utſche Geſchichte der Nachkriegszeit kennt nur wenige
ſte, denen die Bevölterung in faſt fieberartiger Erregung
Bgeſehen hat. Der 13. Auguſt 1932 wird zwei=
Mirr die Geſchichtsſchreibung dieſer Epoche
fünkwürdiger Tag eingehen, ueber die Bedeu=
Vorgänge an dieſem Tage braucht man keine beſon=
bite
zu verlieren. Die Anteilnahme der Bevölkerung der
Aptſtadt an den entſcheidenden Beſprechungen, die zwi=
verantwortlichen
Perſönlichkeiten der Reichsregierung
ſt Führer der NSDAP. ſtattfand, dokumentierte ſich
hzu einer zahlreichen Menge, die Kopf an Kopf gedrängt
Arölhelmſtraße der Auffahrt und Abfahrt der national=
Alſchen Unterhändler beiwohnte. Die Entſcheidung,
ſuiſchen gefallen iſt, muß, wo immer man auch ſeinen
EAM ien Gelände der deutſchen Innenpolitik haben mag, als
Aichwer bezeichnet werden. Erſt die nächſten Tage und
ARbis zum Zuſammentritt des neugewählten Reichstages,
An mach dem ergebnisloſen Abbruch der Verhandlungen
IK Tdolf Hitler und dem Reichspräſidenten von Hinden=
t
mit größter Sorge entgegenblicken kann, werden in
Ausmaße erweiſen können, um was es in dem gewalti=
er
geht, das nunmehr von neuem anheben wird. Der
Kwurde eingeleitet mit einer
Mache zwiſchen Hitler und dem Reichswehr=
nnfer
. Gererff zen Scliſer.
ach dieſer erſten Unterredung Hitlers mit
ann, auf deſſen Schultern ein großer Teil der Ver=
Bux gerade in der nächſten Zeit liegen wird, konnte man
behenden Kreiſen ſorgenbeſchwerte Geſichter
Es ließ ſich ſchon zu dieſer Stunde des ſpäten Vor=
oicht
verheimlichen, daß nur wenig Ausſicht be=
Dinge zum Guten zu wenden und einen
ſchlag zwiſchen der Theſe des Reichs=
henten
und den Forderungen des natio=
ic
liſtiſchen Führers zu finden. Dieſer Ein=
Arde noch ſtärker nach der
AA kung zwiſchen dem Reichskanzler v. Papen
und Woaf Aier.
im Anſchluß daran konnte man von unterrichteter
den, daß ſich ſchwere unüberſteigbare
tze aufgetan hätten. Das bedeutete mit anderen
ADß Hitler, nachdem er vom Kanzler über die Auf=
er
Reichsregierung und des Reichspräſidenten unter=
rden
war, die von Papen gemachten Vorſchläge
bgelehnt hatte. Dieſe Vorſchläge gingen dahin,
er mit noch vier Männern der NSDAP.
gegenwärtige Präſidialregierung ein=
llte
, wobei gleichzeitig vom Reichskanzler in ſehr
Form die preußiſche Frage angeſchnitten wurde.
17a ja bereits am Vortag von der Möglichkeit, daß Herr
Nen Hitler das Amt des Vizekanzlers an=
uwe
, das unter Umſtänden mit dem des preu=
Miniſterpräſidenten verbunden werden
reſes Angebot hat Hitler abgelehnt
er Kinweis auf die 230 nationalſozia=
er
Mandate im neuen Reichstag erneut
ſerderungen angemeldet, die praktiſch die
Der gegenwärtigen Reichsregierung von Papen und
erlaſſung der geſamten Staatsführung
en ſelbſt und ſeine Bewegung bedeutet hatte.
7Ahr als zweiſtündigen Unterredung zwiſchen Papen

und Hitler, an der übrigens auch der Staatsſekretär der Reichs=
kanzlei
, Dr. Planck, und der frühere thüringiſche Innen=
miniſter
Dr. Frick teilgenommen haben, hat, wie wir hören,
der Reichskanzler mehrfach Verſuche unter=
nommen
, Herrn Hitler durch Entgegenkommen
zum Einlenken zu bewegen. Aber Herr Hitler hat
auf ſeiner Forderung, die ja auch die Forderung ſeiner
Partei iſt, beſtanden und auf alle Vorſchläge des
Kanzlers ablehnend geantwortet. Er iſt bis zum
Schluß der Unterredung nicht von ſeinem Standpunkt abgewichen.
Nachdem der Führer der NSDAP. die Reichskanzlei verlaſſen hatte,
nahm der Reichskanzler eine kurze Pauſe in den Verhandlungen
wahr, um dem Reichspräſidenten abermals einen Zwiſchenbericht
zu erſtatten. In der fünften Nachmittagsſtunde erfolgte ſodann
die hiſtoriſche Zuſammenkunfk zwiſchen dem
Reſckeudenen und Weiſfche.
Was man darüber gehört hat, verdient für alle Zeiten feſt=
gehalten
zu werden. Auf der einen Seite der verehrungswürdige,
um das Vaterland wie kein anderer Deutſcher hochverdiente
Präſident und Generalfeldmarſchall, der in ſeinem Leben nur
eiſerne Pflichterfüllung und Dienſt an der Nation gekannt hat,
auf der anderen Seite der Führer einer in vielen Wahlſchlach=
ten
ziffernmäßig ungeheuer angewachſenen Bewegung, die
zweifellos beſtrebt iſt, dem deutſchen Volke ihr Können unter
Beweis zu ſtellen, die es aber ablehnt, in der Zuſammen=
arbeit
mit anderen am Wiederaufbau des
Vaterlandes mitzuhelfen. Man kann ſich unſchwer
denken, von welchen Gefühlen der Reichspräſident beſeelt war,
als ihm nach kurzer Unterredung die ablehnende Hal=
tung
des nationalſozialiſtiſchen Führers, der
die ganze Macht im Staate für ſich und ſeine Bewegung allein
von Herrn Hindenburg forderte, zwang, Herrn Hitler ein
klares entſchiedenes Nein entgegenzuſetzen, und es
ſpricht für die überragende Größe dieſes Reichspräſidenten, daß
er ſich auch in dieſer Stunde, da Gegenſätze mit elementarer
Wucht aufeinanderprallen, wahrhaft als Vater des Vater=
landes
erwies und Herrn Hitler das Wort mit auf den Weg
gab, er möge ſich ſeiner Pflichten und ſeiner Verantwortung
gegenüber dem Lande auch jetzt bewußt bleiben, wenn er in
die Oppoſition gehe.
Ein würdiger Abſchluß, den der Reichspräſident von Hinden=
burg
gefunden hat und deſſen ſegensreiche Wirkungen niemals
in einem Volke ausbleiben würden, wenn es ſich auch nur einen
Augenblick lang bewußt wäre, von welcher heroiſchen Führer=
geſtalt
ſeine Geſchicke in niemals glücklichen Tagen ſeit Jahren
geleitet werden.
Eine Erklärung Hindenburgs vor ſeiner Abreiſe
un Nendel.
Berlin, 13. Auguſt.
Reichspräſident von Hindenburg hat im Laufe des Samstag
abend Berlin wieder verlaſſen, um auf ſein Gut Neudeck zurück=
zukehren
. Bei ſeiner Abreiſe brachte der Reichspräſident gegenüber
dem Reichskanzler von Papen, der ſich von ihm verabſchiedete,
zum Ausdruck, daß, nachdem nun Klarheit über die politiſche Lage
geſchaffen ſei, mit der größten Beſchleunigung die zur Behebung
der Arbeitsloſigkeit vordringlichen Aufgaben gefördert werden
müßten. Der Reichspräſident erklärte hierbei dem Reichskanzler,
daß er ſeiner tatkräftigen Unterſtützung bei der Erledigung dieſer
Aufgabe gewiß ſein könne.

Das Präſidialkabinekt bleibt.
Papen bedauerk Hillers Abſage. Erneuke Auf=
Mund des Feſcſlags.
Berlin, 13. Auguſt.
Das negative Ergebnis, mit dem der Empfang Adolf Hitlers
beim Reichspräſidenten abgeſchloſſen hat, war für die politiſchen
Kreiſe der Reichshauptſtadt keine Ueberraſchung. Dieſer Ausgang
ſtand eigentlich ſchon heute mittag feſt, nur hatten die amtlichen
Stellen das begreifliche Bedürfnis, auch die letzte Möglichkeit
einer Verſtändigung auszuſchöpfen. Daß ſie nicht gelungen iſt,
wird in den Kreiſen der Reichsregierung außerordentlich be=
dauert
. Man unterſtreicht, daß der Reichskanzler wirklich die
Arme weit aufgemacht habe, um dem Führer der nationalſozia=
liſtiſchen
Bewegung eine aktive und poſitive Mitarbeit am natio=
nalen
Wiederaufbau zu ermöglichen. Adolf Hitler hat in dieſer
entſcheidenden Stunde geglaubt, ſich verſagen zu müſſen. Das
Bedauern darüber iſt in amtlichen Kreiſen um ſo
lebhafter, als es die Regierung Papen geweſen
iſt, die durch die Auflöſung des Reichstages, die
Aufhebung des SA.=Verbotes und die Freigabe
des Rundfunks auch für die nationalſoziali=
ſtiſche
Bewegung ſehr viel getan hat, um die An=
näherung
des Nationalſozialismus an den
Staat zu fördern. Dieſe Linie ſollte heute zu einem ge=
wiſſen
Abſchluß gebracht werden, indem auch den nationa=
len
Kräften des Nationalſozialismus Gelegen=
heit
zu einer maßgeblichen Beteiligung an der
Führung des Reiches geboten wurde. Das war der
Sinn der Verhandlungen, die nun geſcheitert ſind.
In politiſchen Kreiſen beſchäftigt man ſich nun natürlich mit
der Frage, wie die Entwicklung jetzt weitergehen werde. In der
Wilhelmſtraße wird betont, daß das Reichskabinett in
ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung weiter ar=
beiten
werde, um die drängenden, nationalen Fragen zu
löſen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Reichsregierung dafür ſor=
gen
wird, daß Ruhe und Ordnung aufrechterhalten
bleiben. Nicht nur der Reichskanzler, ſondern auch der
Reichspräſident ſoll bei den heutigen Beſprechungen mit
aller Deutlichkeit darauf hingewieſen haben, daß
er gewillt, und in der Lage ſei, jeden Verſuch
einer gewaltſamen Neuregelung der Verhält=
niſſe
zurückzuſchlagen.
Derartige Befürchtungen ſind aber wohl auch abſolut ab=
wegig
, denn von Hitler ſelbſt iſt mit Beſtimmtheit
erklärt worden, er denke nicht daran, Aktionen,
die einem Marſch, nach Berlin uſw. gleichen, zu
unternehmen.
Mit Spannung wird man nun der kommenden Reichs=
tagsſitzung
entgegenſehen. Die Mögliokeit einer
parlamentariſchen Mehrheitsbildung wird in
politiſchen Kreiſen recht ſkeptiſch eingeſchätzt, und zwar
deshalb, weil die Argumentation und die Ideologie des Natio=
nalſozialismus
als Bewegung eine partei=
mäßige
Koalitionsbildung ausſchließt. Was
weiter wird, wenn es im Reichstage zu dem zu erwartenden Miß=
trauensvotum
kommt, wird in Ruhe von den verantwortlichen
Stellen überlegt werden. Es wäre durchaus denkbar, daß der
Reichstag erneut aufgelöſt wird, das aber ſind Mög=
lichkeiten
, die ſich erſt Ende dieſes oder Anfang nächſten Monats
genau überſehen laſſen werden.
Entgegen anderslautenden Nachrichten iſt übrigens feſtzuſtel=
len
, daß heute keine Kabinettsſitzungen ſtattgefunden haben oder
noch ſtattfinden; der Reichspräſident wird heute abend nach Neu=
deck
zurückehren.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 2 Nr. 225

Eine Verlaukbarung der NSDAP.
Forlführung des Kampfes. die Maßnahmen
werden noch bekannk gegeben.
Berlin, 13. Auguſt.
Die Preſſeſtelle der NSDAP. teilt mit: Der Führer wurde
heute zu Beſprechungen zum Reichskanzler v. Papen und im
Anſchluß daran zum Reichspräfidenten v. Hindenburg gebeten.
Auf die ihm vorgelegten Fragen, ob er und die Partei bereit
ſeien, in eine Regierung v. Papen zur Mitarbeit einzutreten,
erklärte der Führer:
Wir ſind gewillt und entſchloſſen, die volle Verantwortung
für die deutſche Politik in jeder Beziehung zu übernehmen,
wenn man uns dafür die eindeutige Führung der Regierung an=
vertraut
. Iſt das nicht der Fall, ſo kann die nationalſozialiſtiſche
Bewegung weder an der Macht, noch an der Verantwortung teil=
nehmen
. Insbeſondere kommt ein Eintritt in die Regierung
Papen für die Partei nicht in Frage. Da aber Reichspräſident
v. Hindenburg es ablehnte, die nationalſozia=
liſtiſche
Bewegung als ſtärkſte Partei mit der
Führung der Regierung zu betrauen, wurden die
Verhandlungen als ergebnislos abgebrochen. Die nunmehr ge=
troffenen
Maßnahmen für die weitere Fortführung des
Kampfes der nationalſozialiſtiſchen Bewe=
gung
werden in einer in der kommenden Woche ſtattfinden=
den
Führertagung bekannt gegeben. Der Führer verließ noch
am Samstag Berlin.
Es folgt dann in der Verlautbarung die Behauptung, daß
das amtliche Kommunigué über die Zuſammenkunft
HitlerHindenburgPapen in manchen Punkten nicht un=
weſentliche
Unrichtigkeiten enthalte. Die
NSDAP., ſo wird erklärt, werde dazu noch Stellung
nehmen.
Berliner Skimmen zu Hiklers Ausſprache
mit dem Reichskanzler.
Berlin, 13. Auguſt.
In den Berichten der Berliner Abendblätter über den Beſuch
Hitlers beim Reichskanzler kommt ebenſo wie in den Kommen=
taren
, die einige Zeitungen zur Lage bringen, übereinſtimmend
zum Ausdruck, daß keine Einigung zwiſchen dem Kanzler und
Hitler zuſtande gekommen und auch wohl kaum zuſtande kommen
wird.
Der Lokalanzeiger ſpricht von ſo weitgehenden For=
derungen
Hitlers, daß ſie Papen nicht habe annehmen können.
Die Nachtausgabe meint, daß eine Verſtändigung
offenſichtlich ſchwierig geworden ſei. Die Regierung lehne es ab,
den Staat und die Staatsgewalt völlig in die Hände der Natio=
nalſozialiſten
zu legen.
Von einem gewiſſen Intereſſe iſt in dieſem Zuſammenhang die
Aeußerung des Angriff der allerdings ſchon vor Abſchluß des
Empfanges gedruckt worden iſt. Er verweiſt auf die ſtets erhobe=
nen
nationalſozialiſtiſchen Forderungen, die klar und eindeutig
ſeien und erklärt: Wird unsder eine Wegverweigert,
ſo haben wir genug andere zur Verfügung., um
jeden faulen Kompromiß kaltblütig ablehnen
zu können.
Die Börſenzeitung ſchreibt: Sollte, wie das ziemlich
wahrſcheinlich geworden iſt, heute keine Einigung mit Hitler
zuſtande kommen, ſo iſt damit zu rechnen, daß die National=
ſozialiſten
ihren Ankündigungen entſprechend in die
ſchärfſte Oppoſition gehen werden. Spricht dann der
Reichstag, wie man im Falle eines Uebergangs der NSDAP. in
die Oppoſition erwarten muß, dem Kabinett ſein Mißtrauens=
votum
aus, ſo wird die weitere Entwicklung von der Entſchei=
dung
des Reichspräſidenten abhängen.
Das Berliner Tageblatt ſagt unter der Ueber=
ſchrift
Keine Einigung, Hitler lehnt Papens Vorſchläge ab, der
Plan, die Nationalſozialiſten durch Konſtruktion einer Präſidial=
regierung
zur Verantwortung heranzuziehen, wäre damit fürs
erſte geſcheitert.
Der Abend überſchreibt ſeinen Bericht Hitler will alles,
und wendet ſich gegen die Pläne einer Präſidialregierung, die
einen Verfaſſungsbruch darſtelle.
Das Tempo ſagt Hitlers Forderung zurückgewieſen. Der
Verſuch, außerhalb des Parlaments eine Löſung zu finden, habe
ſich als ergebnislos erwieſen.

Zwölf Maler malen eine Frau.
Ausſkellung der Darmſtädter Gruppe 1932
Makhildenhöhe.
III.
Nun die eigentlichen Veranſtalter und Verantwortlichen de
Ausſtellung, die Darmſtädter Gruppe: Sie zählt ne
dem Katalog z. Zt. 18 Mitglieder, die ſämtlich ausgeſtellt habe
zum großen Teil auch an der Sonderveranſtaltung der 1
Maler beteiligt ſind. Es ſind gute und zum Teil erfreul
hochwertige Arbeiten darunter. Die Darmſtädter Gruppe kan
ſich ſehen laſſen.
Von Adolf Bode, dem Offenbacher, dem der die
jährige Büchner=Preis verliehen wurde, iſt mehrfach geſproche
worden. Er iſt auf dieſer Ausſtellung mit einer reichen ur
reifen Kollektion vertreten, die ganz franzöſiſche, ſpeziell Parife
Schule ſind.
Zu den erfreulichſten Künſtlererſcheinungen der Zeit ur
der Gruppe zählt Karl Deppert. Seine ernſt=ſchwere Me
weiſe, beſtimmt durch die ſeeliſchen Eindrücke des Kriegserleben
beginnt ſich zu löſen von dem düſteren Peſſimismus. Sie e
hält, zum Teil wenigſtens ſpricht die Kollektion dafür, eine
Zug ins Befreiend=Religiöſe (Singende Knaben, die Ausgeſto
nen uſw.), gar ins Sonnige Lebenbejahende, (Bildnis in Re
und Dreibild) wenngleich ſich das bisher im Weſentliche
in der Farbe offenbart. Alle Arbeiten Depperts aber ſi.
Kunſtwerk von gutem Niveau, von ernſtem Streben zeugen
und eine Sprache ſprechend von ausgeſprochener Eigenart de
künſtleriſchen Auffaſſung.
Willi Hofferberth hat eine ähnliche Wandlung u
gekehrt durchgemacht. Aehnliche beileibe nicht die gleich
Sein Kolorit iſt licht und zart, aber ſtark, eindrucksvoll un
ernſt, bei aller maleriſchen Zurückhaltung, die beſonders d
Stilleben und Blumen auszeichnet. Von beſonderem Intereſ
ſind ſeine koloriſtiſchen Löſungen in Braun, in denen er übe
raſchende Reſultate erzielt. Man beachte das Damenbildnis un
Mädchen im Garten
Wilhelm Kufittich=Mainz zählt noch zu den gan
modernen. Seine Malweiſe ſteht unter franzöſiſchem Einfluß,
nur farbig zu werten und in der Art, wie dieſer Künſtler unt
Abkehr und Leugnung der Form ſeeliſche Löſungen ſucht ur
findet. Intellektuelle Malerei problematiſcher Art. Suchend ur
taſtend noch, ſicher aber einſt wegfindend und =weiſend.
Problematik iſt auch noch das Beherrſchende der Malere
Erich Martin’s=Offenbach. Der Verſuch in Fruchtbarke

Vom Tage.

Der erſte Bundesführer des Stahlhelms, Franz Seldte, der zu
einem längeren Aufenthalt in Berlin eingetroffen iſt, hatte, be=
gleitet
von dem Landesführer Rittmeiſter a. D. v. Morczowicz,
geſtern abend eine längere Unterredung mit dem Reichskanzler
v. Papen. Am Samstag vormittag ſtattete der Bundesführer dem
Stellvertreter des Reichskommiſſars, Herrn Dr. Bracht, einen Be=
ſuch
ab.
Vor dem kommuniſtiſchen Parteibüro in der Columbusſtraße
in Dresden und vor einem Hauſe in der Sorben=Straße wurde je
eine Bombe zur Exploſion gebracht, wodurch einiger Sachſchaden
angerichtet wurde. Bei dem Anſchlag in der Columbus=Straße
wurde ein Mann ſchwer verletzt.

Auf das Schlafzimmer des Gemeindevorſtehers in Neſſelwitz
wurden in der vergangenen Nacht zwei Gewehrſchüſſe abgegeben;
Perſonen ſind nicht verletzt worden.

Vor der Wohnung des nationalſozialiſtiſchen Kreisleiters Roſt
in Sangerhauſen ging in der vergangenen Nacht ein Sprengkörper
hoch, wobei einige Fenſterſcheiben zertrümmert wurden.

Die thüringiſche Landesregierung hat das vom Landtag be=
ſchloſſene
Geſetz über Mieterſchutz, das die letzten Reſte der Woh=
nungszwangswirtſchaft
aufhebt, dem Volksentſcheid unterbreitet.
Die Abſtimmung erfolgt am 25. September.
Im Zuſammenhang mit den Terrorakten, die in der Nacht
vom 3. zum 4. Auguſt in München verübt wurden, ſind, wie die
Polizei meldet, ſieben Angehörige der SA. feſtgenommen worden,
Die iriſche republikaniſche Armee veröffentlicht einen Aufruf.
der einem Ultimatum an de Valera gleichkommt. Der Aufruf
ſetzt den Hoffnungen de Valeras auf Eingliederung der republi=
kaniſchen
Armee in das parlamentariſche Syſtem ein Ende und
beſagt, die Waffen könnten nicht eher ruhen, bis die iriſche Re=
publik
im Sinne der Oſtererklärung von 1916 verwirklicht wor=
den
ſei.
Herriot hat am Freitag mit dem polniſchen Botſchafter in
Paris ein Zuſatzabkommen zu dem polniſch=franzöſiſchen Handels=
vertrag
vom Jahre 1929 unterzeichnet. Dieſes Abkommen regelt
verſchiedene, ſeit der Ratifikation dieſes Vertrages nötig gewor=
dene
Zollprobleme.
In Granada kam es zu ſchweren Kommuniſtenausſchrei=
tungen
, bei denen u. a. ein Kloſter in Brand geſteckt wurde.
Der ägyptiſche Miniſterpräſident Sidky Paſcha hat das Ge=
rücht
, wonach zwiſchen England und Aegypten Verhandlungen
über den Abſchluß eines Bündniſſes eingeleitet worden ſeien, als
falſch bezeichnet.

Japan macht sent gegen kyu.
Es will ſeine Mandſchurei=Polikik forkſehzen.
Tokio, 13. Auguſt.
Die Rede des amerikaniſchen Staatsſekretärs Stimſon ſcheint
die Entwicklung des mandſchuriſchen Problems in einer unvor=
hergeſehenen
Weiſe zu beſchleunigen. Aus beſtunterrichteten Kreiſen
verlautet nämlich, die japaniſche Regierung ſei bisher trotz ver=
ſchiedener
Schwierigkeiten entſchloſſen geweſen, den Mandſchurei=
Staat nicht eher anzuerkennen, bis die Regierungen der frem=
den
Mächte in die Lage Chinas und Mandſchukuos klare Einſicht
genommen hätten. Die Rede Stimſons vor dem Rat für Aus=
wärtige
Beziehungen habe jedoch bewirkt, daß die japaniſche
Regierung dieſe Hoffnungen von Grund aus aufgegeben habe;
das habe weiter zur Folge, daß ſie ſich entſchloſſen habe, die An=
erkennung
des Mandſchurei=Staates ſpäteſtens zu Anfang des
nächſten Monats vorzunehmen.

Eine amerikaniſche Noke an Frankreich überreicht.
Paris, 13. Auguſt.
Der Botſchaftsrat der amerikaniſchen Botſchaft hat heute mit=
tag
dem Miniſterpräſidenten Herriot, eine Note überreicht, die
Bezug nimmt auf die jüngſt von dem franzöſiſchen Außenminiſter
vor der franzöſiſchen Preſſe gemachten Erklärungen. In der Note
fordert Staatsſekretär Stimſon den diplomatiſchen Vertreter der
Vereinigten Staaten auf, Herriot die Anerkennung über die In=
terpretierung
des Kelloggpaktes auszuſprechen. Stimſon erklärt,
er ſei der Ueberzeugung, daß die Gleichmäßigkeit der Auffaſſungen
des amerikaniſchen und des franzöſiſchen Volkes, die die Initiative
zum Kelloggpakt ergriffen hätten, eine Garantie dafür ſei, daß
dieſer wichtige Vertrag einer der ſtärkſten Beeinfluſſungen der
Welt für die Aufrechterhaltung des Friedens würde. Schließlich
bringt Stimſon ſeine beſondere Anerkennung über die ſpontanen
Erklärungen Herriots zum Ausdruck.

etwa das Problem der Mütterlichkeit oder des Werdens
in der Natur zu geben, bleibt in den Anfängen ſtecken, beinahe
ſchon in der Abſicht. Es ſind nur Farbenrauſche, die hier auſ=
klingen
, die in einigen Porträtverſuchen allerdings auch zu guten
Reſultaten als vollendetes Kunſtwerk zu werten ſind.
Alexander Poſch, ebenfalls an der 12=Maler=Gruppe be=
teiligt
, ſtellt noch eine Reihe ausgezeichneter Bildniſſe aus.
Neben einem älteren Doppelporträt, das Wilhelm Michel mit
Tochter zeigt in fein getöntem Kolorit und guter Wiedergabe
des Charakteriſtiſchen, ſind einige Damenbildniſſe von beſonde=
rem
Format zu ſehen, das ihnen in erſter Linie durch die farb=
liche
Behandlung verliehen wird. Da iſt inſonderheit Zwei
Freundinnen, eine ſehr gekonnte koloriſtiſche Löſung. Auch das
Liebespaar, eine in Vorwurf und Bezeichnung etwas gewagte
Angelegenheit ſtellt eine ſolche dar. Die Blumenſtücke und Still=
leben
Poſchs ſind wie immer von beſonderer Eigenart, duftig,
lebendig und in der Behandlung des Objekts originell. Sehr
fein ſind im Kolorit und auch der zeichneriſchen Durcharbeit die
Bildniſſe Frau K. und Frl. E. W.
Eine ganz merkwürdige Wandlung ſeines künſtleriſchen
Ausdruckswillens zeigt Marcel W. Richter=Darmſtadt.
Licht und Helle haben die ehedem vielleicht zu ernſte Sach=
lichkeit
ſeiner Malweiſe verdrängt, durchdringen ſeine Bilder mit
leuchtender Farbkraft und damit ſprühendem Leben. Feines
Empfinden für den intimen farbigen Reiz der Landſchaft geht
mit geſchickt pointiertem Herausarbeiten des dem Bilde Inhalt
und Beſtimmung Gebenden Hand in Hand. Steinbruch und
Blütenbäume Sommermorgen und Waldlandſchaften ſind
ausgezeichnet gelungen.
Kraſſer Gegenſatz dazu F. K. Ruppert=Mainz. Schon die
Wahl des Vorwurfs iſt weſensfremd. Hart und düſter dann das
Kolorit. Ernſt und eindringlich, iſt dieſem Künſtler die Malerei
nicht Schöpferin des Schönen oder Licht= und Freudeſpendens,
ſondern kalte keinerlei Konzeſſionen zugeſtehende Sachlichkeit.
Zeitdokumente ſind das.
Wohingegen das Farbenfrohe, Bunt=Maleriſche in der gro=
ßen
Kollektion Karl Schelds ſtark abſticht. Wie denn über=
haupt
dieſe Ausſtellung in ihren Grundklängen ein Bild der
Gegenſätzlichkeit ſpiegelt. Scheld gibt neben dem Bildnis Frau
H. faſt ausſchließlich Sportbilder. Pferde ſind ſeine Liebhaberei
und er malt ſie mit beſonderer Freude in ſchöner Eleganz. Auf
der Reitbahn oder im Rennen oder im Zirkus oder in ſpieleriſch
ſtolzer Ruhe. Arbeitspferde intereſſieren ihn nicht. Und
ſeiner Einſtellung entſprechen auch die figürlichen Darſtellungen
von Menſchen in Verbindung mit Pferden. Flott, elegant in der
Farbe leuchtendfrohe Lebensbejahung.
Welcher Gegenſatz wiederum Alfred Springer= Karls=
ruhe
! Hier iſt alles nur farblich andeutend, ſkizzenhaft, wild
manchmal. Phantaſie wird zur Phantaſtik. Irgendwie ſchemen=

Sonntag, 14. Aug

Runderlaß Dr. Brachls
zur Bekämpfung des politiſchen Terro.
Berlin, 13.
Der kommiſſariſche preußiſche Innenminiſter hat an
zeibehörden einſchließlich Landjägereien folgende Ann
geben:
Nachdem die Verordnung des Reichspräſidenten gege
tiſchen Terror vom 9. Auguſt 1932 ergangen iſt, haben
behörden und Landjägereibeamten alle Kräfte und alſ
Verfügung ſtehenden Mittel einzuſetzen, um jeden Fal
ror=Aktes auf dem ſchnellſten Wege aufzuklären.
Die beſtehenden landeskriminalpolizeilichen Be
bieten eine vollkommen ausreichende Grundlage zur
dieſer Aufgabe. Sie geben dafür Gewähr, daß im geſam
gebiet, insbeſondere auch in kleineren Städten und ar
chen Land, die mit allen techniſchen Hilfsmitteln au
großſtädtiſchen Kriminalpolizeien jederzeit eingreifen
Ich weiſe alle in Betracht kommenden Dienſtſtellen
lichſt darauf hin, daß ſie der zuſtändigen Landeskrim
ſtelle unverzüglich (fernmündlich, drahtlich, auf dem
oder durch beſondere Boten) von allen Terrorakten Die
machen haben.
Die LKP.=Stellen werden angewieſen, falls erford=
Mordkommiſſion zu entſenden. Sie haben zu dieſem
ausreichende Anzahl von Mordkommiſſionen in ſtändi
ſchaft zu halten.
Zur Unterſtützung dieſer Mordkommiſſionen der L8,
ſind für den Bezirk jeder Landjäger=Inſpektion eine
Bedarf mehrere Hilfsmordkommiſſionen aus den Reibeg
vorgebildeten und beſonders geeigneten Landjägerei=b
bilden. Die Hilfsmordkommiſſionen müſſen aus min)
Beamten beſtehen. Sie ſind mit dem geſamten erforde
Bezirk der Landjäger=Inſpektionen zur Verfügung ſtel
minaltechniſchen Geräte auszuſtatten. Nötigenfalls hat
Stelle verfügbares Gerät der Hilfsmordkommiſſion 11
überlaſſen. Die Hilfsmordkommiſſionen ſind an eime
fragliche Gebiet möglichſt günſtig gelegenen Ort ſtändi
halten und mit einem in ſtändiger Fahrbereitſchaft
Kraftwagen auszurüſten. Für dauernde Fernſprechveu
zu ſorgen. Der ſtändige Sitz der Hilfsmordkommiſſia
Fernſprechverbindung ſind den Polizeibehörden, den I
beamten und der Bevölkerung bekanntzugeben. Ausr
löſung iſt ſicherzuſtellen.
Die Hilfsmordkommiſſionen haben erſtens bei deſ
eines Terroraktes in ihrem Gebiet ſich auf ſchnellſte nk
den Tatort zu begeben und alle zur Sicherung des Ig
und zur ſofortigen Verfolgung und Feſtnahme der Täi
digen Maßnahmen zu ergreifen. Die örtlichen zuſtänd
jäger= oder Gemeindepolizeibeamten ſind nach Mrz=
beteiligen
. Zweitens: Die LKP.=Stelle iſt in jedem Se
züglich zu benachrichtigen (fernmündlich, drahtlich, au
weg oder durch beſonderen Boten). Drittens: Im
Einſatzes hat ſie dafür zu ſorgen, daß die Reſervekommt
Bezirks ſofort an ihrer Stelle den Bereitſchaftsdienſt
Der Fernſprecher der Hilfsmordkommiſſion iſt ſtändig
halten.
Die Regierungspräſidenten regeln nach Abhörung
Stelle umgehend etwa erforderliche Einzelheiten. En
meindepolizeiverwaltungen haben, ſoweit noch nicht
eigene Mordkommiſſionen zu bilden. Bei den anderer
polizeiverwaltungen mit eigenen Kriminalbeamten ſir
amten zur Aufklärungsarbeit in vollem Umfang he
Die oben genannten Hilfsmordkommiſſionen treten zu
miſſion der LKP.=Stelle, falls dieſe im Bezirk der Hild
miſſion tätig iſt. Die Leitung übernimmt alsdann /
der Mordkommiſſion der LKP.=Stelle.
Die Neuregelung in der Reichsrundfunkgeſſt
Berlin, 12
Die Reichsrundfunkgeſellſchaft teilt mit: Der Ru
miſſar des Reichsminiſters des Innern hat Dr. Guſtav
zu ſeinem perſönlichen Referenten ernannt. Mit der koma
Bearbeitung der in die Zuſtändigkeit der Reichsrundfur 9
fallenden Programmfragen ſind der Direktor der Nordiſihll
funkgeſellſchaft in Hamburg Dr. Kurt Stapelfeldt u. d7
Beumelburg beauftragt worden.
Mit der Wahrnehmung der Geſchäfte eines Intemc
Berliner Funkſtunde hat die Reichsrundfunkgeſellſchaf
weiteres Dr. Duske, den bisherigen Leiter des Pro g
ſchuſſes der Deutſchen Rundfunkgeſellſchaften beauftragt

haftes, dunkel gefühltes drängt zur Geſtaltung. U=M
löſt eins das andere ab, wird teilweiſe zu unerky
Anſatz zu Großem, bleibt in anderen in Anfängen ſ.
wollen gern warten, was uns Springer in einigeil
ſagen wird. Auch Lothar Toller iſt noch in de‟
Seine Aquarelle ſind überſchäumend, ſchwelgend in 7
bei ausgezeichnet die Eigenart der Waſſerfarben erfaſſt!
und großzügig.
Frieda Beſt=Mainz überraſcht durch einige
würdige Farbkompoſitionen, die ſie ſelbſt ſo nennt. n
klänge, Verſuche in Farbe, religiös ſich auszudn.
dem Gegenſtändlichen dabei nur untergeordnete Bedeil
zuſprechen. Die Mainzer Straßenbrücke iſt ſehr
ſicher hingeworfen.
Sehr eindringlich und ernſt, leicht auf Guntſchmu
zuſteuernd (worin keine Kritik liegen ſoll), iſt die
Handſchrift Georg Breitwieſers. Die Kultur d
gibt ſeinem Kolorit einen beſonderen Reiz. Dazu knl
bemerkenswert gründliche gedankliche und zeichneriſ-
dringung
des Objekts ohne je einſeitig intellektuell 7
Geſunde Sinnlichkeit in Farbe und Formenlöſung, d!
licher Grundlage kunſtformulierenden Ausdruck ſucht,
Bildern beſonderen Reiz. Dies ſowohl von den Bild=
Stilleben.
Fritz Gils=Eberſtadt, einer der Jüngſten der El
lichtes, zartes Kolorit. Seine Bildniſſe haben alle
illuſtrative, um nicht zu ſagen, plakatmäßige Wirku
Farbengebung haftet noch an der Oberfläche und ofſe
handener guter Farbenſinn reicht nicht zur Vertic
künſtleriſchen Ausdrucks, richtiger geſagt, zur Beſeel=
lebendigung
des Gegenſtändlichen, ſowohl im Bildni-
der
Landſchaft. Die Gladiolen von Martha VelL
ſtadt ſind flott, ſtark, in lockerer Technik gemalt und
der belebenden Farbigkeit ſehr lebendig. Richard 2
Darmſtadt ſtellt außer dem Bildnis Frau Dr. D.
Anzahl Landſchaften aus, die gut in der zeichneriſche
arbeitung, hell und durchſichtig in den Farben ſind.

Garten=Jahresplan. Das iſt ein überſichtlicher, M.
dabei ungemein inſtruktiver Plan, der jedem, der eine-
beſitzt
oder zu pflegen hat, auf einen Blick jederzeit ans
er für jeden Monat, zu tun hat und wie er es anpe
Säen, Pflanzen und Pflegen ſind die drei Hauptgeſie-
inter
denen die Gartenarbeiten hier zuſammengeſten!
immer, wo es darauf ankommt, keine Fehler zu mäche!
ſchauliche und außerordentlich einleuchtende Zeichnunge
Plan eingeſtreut. Deshalb ſei der Garten=Jahresplan.
ſonders allen Schrebergärtnern und Siedlern empfonien.
ſche Verlagshandlung in Stuttgart.)

[ ][  ][ ]

anſerem ſtändigen Berichterſtatter.
B. Memel, im Auguſt 1932.
ager Urteil im Memelſtreit wird unzweifelhaft ein=
ſures
der traurigſten Kapitel in der Geſchichte inter=
Fechtſprechung verzeichnet werden. Man braucht nur
fnion zu erinnern, die im Haag ſang= und klanglos
gurde, um zu dokumentieren, daß auch der Weltge=
icht
immer nach Recht und Gerechtigkeit urteilt, ſon=
roft
auch politiſche Einflüſſe maßgebend ſind. Aber
urnionsfrage wußte man eigentlich im voraus, daß
zuungunſten Deutſchlands ausfallen würde. Dagegen
Memelſtreit ganz allgemein damit gerechnet, daß der
zu einer ſcharfen Verurteilung der litauiſchen
im Memelgebiet kommen würde, die ſeinerzeit nicht
uſchland, ſondern darüber hinaus in der geſamten
Widerſpruch und Empörung ausgelöſt haben.
Kowno hatte man mit einer Nieder=
uens
gerechnet und die Oeffentlichkeit
Wochen darauf vorbereitet. Umſo er=
ice
nun dieſes Urteil, das dem litauiſchen Standpunkt
trpunkten Rechnung trägt und das Recht der Memel=
n
zwei Fragen anerkennt.
gächtshof hatte die Aufgabe, über die bekannten Vor=
ß
ich der Amtsenthebung des inzwiſchen verſtorbenen
nBöttcher zu entſcheiden. Damals glaubte die litauiſche
mmuntert durch die Machtloſigkeit des Völkerbundes
hiritſchloſſenheit der deutſchen Außenpolitik, die Auto=
Memellandes beſeitigen und die Verwaltung des
Landes in litauiſche Hände ſpielen zu können. Um

wrnd hierfür zu finden, wurde eine Reiſe des Prä=
Gircher nach Berlin, die der Verbeſſerung der Abſatz=
u
. der memelländiſchen Landwirtſchaft nach Deutſch=
ls
Hochverrat ausgelegt. Obwohl der memelländiſche
m Präſidenten mit übergroßer Mehrheit das Ver=
ſtrach
, führte der Gouverneur Merkys den Staats=
ließ
Böttcher von litauiſchen Offizieren gefangen=
mmannte
ſpäter den Großlitauer Simaitis zum Lan=
tm
. Als der Landtag Herrn Simaitis das Miß=
zſorach
, wurde die memelländiſche Volksvertretung
ſtet dem Vorwand, daß ihre Zuſammenſetzung nicht
Willen der Bevölkerung entſpräche, aufgelöſt.
iSewalttaten, die zu den Beſtimmungen des Memel=
areiendem
Gegenſatz ſtanden, gaben den Unterzeich=
ilemelabkommens
(England, Frankreich, Italien und
Verlangen Deutſchlands Veranlaſſung, eine Klage
Gerichtshof anzuſtrengen. Der Gerichtshof hat zu
ſilsfindung über zwei Monate gebraucht. Nichtsdeſto=
kei
wird man ſeinen Spruch nicht gerade einen ſalo=
hinennen
können. Im Gegenteil! Befanden ſich die
Behörden des Memelgebietes infolge der ſtändigen
und der vermeintlichen Rechte der Litauer in ſtän=
ängnis
, ſo wird dies nach dem Haager Urteil nun erſt
ell ſein, wenn nicht gar dadurch die Autonomie
Auoriſch gemacht wird. Während in der öffentlichen
dig namhafte Juriſten der Klägerſtaaten,
bingliſche Kronjuriſt Malkin und der
ber Pilotti, ſich völlig auf den memel=
ſen
Standpunkt ſtellten, die Abſetzung Bött=
bireſetzlich
erklärten und ein Abſetzungsrecht des Gou=
beienüber
dem Landespräſidenten überhaupt ablehn=
ſh
das Gericht in ſeinem Urteil auf den entgegen=
Yaridpunkt geſtellt. Es iſt zu dem Schluß gekommen,
iſetzung des Landespräſidenten beim Vorliegen ern=
Fimniſſe doch möglich iſt und daß der Fall Böttcher
lGes ernſtes Vorkommnis geweſen ſei. Damit hat
b dem Deutſchenfreſſer Merkys, der inzwiſchen ſetnen
aneler Gouvernementsgebäude hat räumen müſſen,
ſhen Triumph verſchafft und der litauiſchen Willkür
e Zukunft Tür und Tor geöffnet. Genügte die Reiſe
Rach Berlin, die ausſchließlich dem Landeswohl galt,
ernſtes Vorbommnis zu konſtruieren, ſo wird
im der Gerichtshof über das Memelſtatut hinaus=
y
noch ein gewiſſes Aufſichtsrecht über die Landes=
min
geräumt hat, ſicher auch in Zukunft nicht in Ver=
Fin, um unbequeme Memelregierungen auf die gleiche
weſeitigen.
(Knphabung der Selbſtverwaltung wird auch dadurch
unger kompliziert, daß der Gerichtshof den Memel=
ider
Frage der Landtagsauflöſung recht gegeben und
füſßl das Geſetzwidrige des Gouverneurs und des Prä=
hümaitis
feſtgeſtellt hat. Simaitis hätte, als er das
Anevotum des Landtags erhalten hatte, zurücktreten
Hcht aber den Landtag in Gemeinſchaft mit dem Gou=
eli
ſen dürfen. Auch hätten die Mitglieder des Direk=

toriums Böttcher nach der Abſetzung des Präſidenten nicht ge=
waltſam
aus ihren Aemtern entfernt werden durfen. Seltſamer=
weiſe
iſt aber die Einſetzung des Direktoriums Simaitis als
ordnungsmäßig bezeichnet worden. Das Gericht hat ſich hier
auf den merkwürdigen Standpunkt geſtellt, daß der Gouverneur
ohne Rückſicht auf die Mehrheitsverhältniſſe und die tatſächlich
vorhandene Regierungsmehrheit einen Präſidenten ernennen
darf. Hierbei ſind die Haager Richter ſogar über
den urſprünglichen litauiſchen Standpunkt
hinausgegangen denn bisher hat der Gouverneur wenig=
ſtens
immer noch den Verſuch gemacht, ſich vorher mit den Land=
tagsparteien
über die Perſönlichkeit des Landespräſidenten, der ja
bekanntlich zur Ausübung ſeines Amtes des Vertrauens des
Landtages bedarf, ins Benehmen zu ſetzen. Und das iſt auch bei
der Einſetzung des deutſchen Direktoriums Schreiber, das nach
der Neuwahl des Landtages die Regierungsgeſchäfte führt, nicht
anders geweſen. Wenn jetzt der Gouverneur hier völlig ſelbſt=
herrlich
vorgehen kann, ſo dürfte im Falle einer Regierungs=
kriſe
die ordnungsmäßige Bildung eines Direktoriums über=
haupt
nicht mehr möglich ſein.
Alles in allem iſt zu befürchten, daß das Haager Urteil,
anſtatt Beruhigung zu ſchaffen, ſehr bald neue Konflikte herauf=
beſchwört
und die Verwaltungsmaſchinerie völlig lahmlegt.
Hinzu kommt, daß außer den im Haag weiter komplizierten
Streitfragen noch viele andere Punkte ungeklärt geblieben ſind.
So wird der Kriegszuſtand immer noch ohne

jeden Grund im Memelgebiet aufrecht erhalted
und auch die Finanzfrage, von der die autonome Ved
waltung letzten Endes abhängt, iſt immer noch umſtritten.
Der gleichfalls ungeklärte Gerichtskonflikt hat gerade jetzt
durch die von der litauiſchen Regierung beſchloſſene Verlegung
des Oberſten Memeler Gerichts nach Kowno eine neue Zu=
ſpitzung
erfahren. Wenn es noch eines Beweiſes für die völlige
Unhaltbarkeit der Verhältniſſe in Memel bedurft hätte, ſo iſt er
durch das Haager Urteil erbracht worden! Die Memelländer
haben bei der Landtagswahl am 4. Mai ein einmütiges Be=
kenntnis
zum Deutſchtum abgelegt. Den deutſchen Memelland=
parteien
ſind faſt 90 v. H. aller Stimmen, wenn man die wider=
rechtliche
Maſſeneinbürgerung von Großlitauern unberückſichtigt
läßt, zugefallen. Das Memelland hat ſich alſo deutlich genug
gegen die Litauerherrſchaft und für die Rückkehr zum deutſchen
Vaterlande ausgeſprochen. Wenn der Haager Gerichtshof aus
politiſchen Gründen, die ſicher auf litauiſche Umtriebe zurück=
zuführen
ſind, dieſe Tatſache in ſeinem Urteil möglichſt zu ver=
wiſchen
trachtet, ſo wird das Deutſchland nicht hindern, nun
erſt recht den Hebel an dieſer Stelle anzuſetzen und die Memel=
frage
einer wirklichen Löſung entgegenzuführen. Und das ſo
bald als möglich, ehe Litauen auf Grund der letz=
ten
Entwicklung neue vollendete Tatſachen
ſchafft und das Memellanddeutſchtum aus
ſeiner durch die Landtagswahlen gewonnenen
Poſition erneut herausdrängt.

Vereinfachung des Inſktanzenwegs. Skärkung der
verwalkungsgerichks. Eingriffe in das Helbſtve

* Berlin, 13. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der bisherige Aufbau der preußiſchen Verwaltung hat ſich
in den letzten Jahren immer mehr als zu ſchwerfällig im Verhält=
nis
zu den Bedürfniſſen der Zeit erwieſen. Unendlich lang war
bei vielen Entſcheidungen der Inſtanzenzug, und oft genug ergab
ſich das ſeltſame Bild, daß für eine Angelegenheit von unter=
geordneter
Bedeutung eine Unzahl von Beamten beſchäftigt werden
mußten, um eine letzten Endes für das Staatswohl gleichgültige
Entſcheidung zu treffen. Abgeſehen davon, daß durch dieſe Art
der Verwaltungsarbeit der geſamte Staatsapparat zu teuer
arbeitete, ergibt ſich die Notwendigkeit einer Reform auch im Zuge
der Rationaliſierung mit modernen Hilfsmitteln, wenn man un=
nötige
Zwiſchenſchaltungen nach Möglichkeit vermeiden wollte.
Schließlich iſt es von Bedeutung geweſen, daß im Rahmen des
Geſetzes über die Koſtenverwaltung der Gemeinden dieſe unter
Umſtänden das hing von der parteipolitiſchen Zuſammenſetzung
der Gemeindeparlamente ab zur Ausführung von Beſchlüſſen
gezwungen wurden, die manchmal durchaus nichts mehr mit dem
Staatsintereſſe zu tun hatten.
Eine Reform auf dieſem Gebiet war alſo an ſich ſchon lange
notwendig. Daß ausgerechnet die kommiſſariſche Staatsregierung
in Preußen unter Leitung von Dr. Bracht jetzt mit einem derarti=
gen
hieb= und ſtichfeſten Referentenentwurf für die Neuordnung
der preußiſchen Selbſtverwaltung herausrückt, iſt ein Zeichen der
Zeit. Die parlamentariſche Arbeit ſteht im allgemeinen gegen=
wärtig
nicht hoch im Kurs. Der Referentenentwurf iſt dem kom=
miſſariſchen
Kabinett bereits zugegangen. Man hat auch ſchon
darüber verhandelt, und jetzt ſind die einzelnen Reſſorts zur Stel=
lungnahme
aufgefordert worden. Die Tendenz der Umgeſtaltung
iſt eine Stärkung der Stellung des politiſchen Beamten. Während
bisher viele wichtige Maßnahmen der Regierungspräſidenten
durch einen Beſchluß der zuſtändigen Abteilungsleiter zuſtande
kamen, ſoll in Zukunft der Regierungspräſident allein als ver=
antwortlicher
politiſcher Beamter auch alle Beſchlüſſe in Kirchen=,
Schul=, Domänen=, Forſt= und Steuerſachen faſſen. Auch das Pro=
vinzialſchulkollegium
wird nicht mehr ſo frei ſchalten dürfen wie
bisher. Der Oberpräſident der Provinz wird die Regierungsprä=
ſidenten
bitten, die Aufgaben der Provinzialſchulkollegien zu über=
nehmen
. In Verwaltungsſachen ſoll eine Vereinfachung des In=
ſtanzenweges
ſtattfinden, damit das preußiſche Oberverwaltungs=
gericht
in Charlottenburg entlaſtet wird. Ein Teil der Angelegen=
heiten
, die jetzt vom Oberverwaltungsgericht ſelbſt entſchieden
werden, würden danach bereits in den unteren Inſtanzen zum Ab=
ſchluß
gebracht werden. Einen ſcharfen Eingriff in die Selbſtver=
waltung
bedeutet die Bildung eines ſogenannten ſtaatlichen Aus=
ſchuſſes
, der befugt werden ſoll, Beſchlüſſe der Gemeinden oder der
Gemeindeverbände von ſich aus aufzuheben, wenn ſie dem Staats=
intereſſe
zuwiderlaufen. Gerade dieſe letzte Abſicht, die aller=

der Gemeinden und Gemeindeverbände.

dings ſchon einmal im Jahre 1930 unter Severing durchzuſetzen
verſucht wurde, enthält die Klippe, an der vielleicht der Referen=
tenentwurf
ſcheitern könnte. Hier wird es noch ſehr geſchickter
Verhandlungen, insbeſondere mit den Kommunalpolitikern, be=
dürfen
, um den Geſetzentwurf unter Dach und Fach zu bringen.
Ein Demenki des oldenburgiſchen Miniſterpräſidenken
Oldenburg, 13. Auguſt.
Die Preſſeſtelle des oldenburgiſchen Staatsminiſteriums nimmt
heute zu einer Meldung Stellung, in der über die in einer
nationalſozialiſtiſchen Verſammlung in Hannover vom oldenbur=
giſchen
Miniſterpräſidenten gemachten Aeußerungen erklärt
worden war, der Miniſterpräſident habe für den Fall der Ein=
ſetzung
eines Reichskommiſſars für Oldenburg mit illegalen
Handlungen gedroht. Die Preſſeſtelle erklärt dazu, daß di ſe
Meldung den Tatſachen nicht entſpreche. Der Miniſterpräſi=
dent
hat jedenfalls nicht geſagt, daß über die Staatsbank be=
ſondere
Gelder für die Wirtſchaft aus eigener Machtvollkommen=
heit
flüſſig gemacht werden. Der Miniſterpräſident har lediglich
den Weg gezeigt, wie ein Staat aus eigener Machtvollkommen=
heit
in der Erkenntnis der ewigen Lebensgeſetze durch Neu=
ſchöpfung
von Krediten zur Arbeitsbeſchaffung gelangen kann,
um damit einen ſozialen Ausgleich im Volke zu ſchaffen.
Die Sozialdemokraken kündigen weitgehende wirk=
ſchaftspolikiſche
Forderungen im Reichskage an.
Berlin, 13. Auguſt.
Der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Fraktion des alten
Reichstages hat bereits eine Reihe von Geſetzesentwürfen und
Anträge vorgeſchlagen, die die neugewählte ſozialdemokratiſche
Fraktion in der nächſten Woche beim Reichstag einbringen will.
In erſter Linie ſoll die Aufhebung der politiſchen Notverordnungen
und die Zurückziehung des Reichskommiſſars in Preußen bean=
tragt
werden. Im übrigen werden die Sozialdemokraten eine
Reihe von wirtſchaftspolitiſchen Geſetzentwürfen im neuen Reichs=
tag
wieder einbringen, die bereits dem alten Reichstag vorgelegen
haben. Es handelt ſich dabei u. a. um die Rückgängigmachung
von Unterſtützungskürzungen, um ein Arbeitsbeſchaffungspro=
gramm
, Sozialiſierungsforderungen und Einführung der 40= Stun=
denwoche
. Ferner ſoll eine Winterhilfe für die Erwerbsloſen ver=
langt
werden. Zur Finanzierung der ſozialdemokratiſchen For=
derungen
wird die Erhebung von Notſteuern von hohen Einkom=
men
und Vermögen, die Schaffung von Tabak= und Erdölmono=
polen
, Streichung der Fürſtenabfindungen uſw. gedacht. Die erſte
Fraktionsſitzung der neugewählten ſozialdemokratiſchen Abgeard=
neten
wird vorausſichtlich erſt unmittelbar vor dem Zuſammen=
tritt
des Reichstages, alſo Ende Auguſt, ſtattfinden.

MEmil Waldmann, Direktor der Bremer Kunſthalle.
Im Louvre wurde, wie mitgeteilt, das berühmte
Gemälde Angelus von Millet mit einem Raſier=
meſſer
ſchwer beſchädigt. Der Täter, ein 31jähriger
Ingenieur, iſt feſtgenommen worden. Man glaubt,
*s mit einem Geiſtesgeſtörten zu tun zu haben. Die
Konſervatoren des Louvre ſind der Anſicht, daß es
gelingen dürfte, das Bild wieder herzuſtellen.
Die toten Augen.
eit zu Zeit haben auch die Muſeen Anlaß, ſich mit
en, zu beſchäftigen. Da lief, vor einem Vierteljahr=
den
deutſchen Bildergalerien ein Menſch herum, der
Woeſ chäftigte, den gemalten Porträts die Augen aus=
geſchickt
, ſo heimlich, daß man ſeiner nie habhaft
halle Bildniſſe unter Glas bringen mußte. Beſonders
ſe. Und da die, im Spiegel gemalt, oft einen ſchar=
Der Blick haben, kam man darauf, der Uebeltäter
kanker ſein. Verfolgungswahn. Der Blick der toten
ihn offenbar ſo auf, daß er ſich nicht anders zu helfen
muß inzwiſchen geſtorben oder unſchädlich gemacht
Seit mehr als 20 Jahren hat man nichts mehr von

Eit dem Beil gegen Rembrandts Anatomie.
ha leich mit dem Attentäter in Holland, der Rem=
agromie
angriff, (nicht das berühmte Bild der Früh=
n
quergelagerten Leichnam, ſondern das ohnehin nur
4 noch vorhandene Amſterdamer Bild), kann er nicht
* Der war vor zwei Jahren, als dies paſſierte, noch
huer Menſch. Aber geiſtesgeſtört war auch er. Das
ſr ganz ſcharf von vorn verkürzten, ganz nachgerück=
Sennic dem geöffneten Bruſtkorb und der aufgeklappten
Weie Am den Armen mit Zwangsvorſtellungen und Angſt.
We verſtört haben, daß er, um ſich zu retten, zum Beil
(9rel Feind zu vernichten. Glücklicherweiſe war das
SIf, daß es die Leinwand glatt durchſchnitt und nicht
Feſerte. So konnte das Bild vollkommen wiederher=
en
. Aber eine ſchützende Glasſcheibe hätte hier nichts
ern geſchadet; die Splitter des Glaſes hätten die
chi eiſſtört.
Die zerſtörte Portland=Vaſe.
2an l ſhnen Jahren fiel auch einmal ein Hauptwerk des
L eisewerbes einem Irren zum Opfer, diesimsBritiſh=
* Leihaäbe ſeit dem Anfang des 19. Jahrhunderts

ausgeſtellte Portland=Vaſe, Beſitz des Duke of Portland. Ein
herrliches Prachtgefäß mit weißen Relieffiguren auf blauem
Grund, das berühmte Vorbild der Wedgewood=Kunſt. Aber auch
dieſe konnte ſo gut reſtauriert werden, daß ſie, als der jetzige
Herzog von Portland ſie vor zwei Jahren für eine Million ver=
kaufen
wollte, auf der Auktion beinahe dieſen Preis erreichte,
Da ſie ihn nur beinah, nicht ganz, erzielte, ließ der Duke ſie im
Britiſh Muſeum ſtehen.
Ein Muſeumsdiener wird wahnſinnig.
Dieſer Irre hatte vor 75 Jahren einen Vorgänger. In der
Vaſenſammlung des Archäologiſchen Muſeums zu Florenz ſteht
mitten im Saal, auf einem Poſtament, unter einem Glasſturz
eines der berühmteſten Stücke altgriechiſcher Töpfermalerkunſt,
die nach ihrem Entdecker ſogenannte Franoois=Vaſe, ein ſignier=
tes
Stück, beinah 2½ Jahrtauſende alt. Klitias hat ſie geformt
und Ergotismus hat ſie bemalt, mit mythologiſchen Szenen und
noch halb orientaliſchen Tierfrieſen dazwiſchen, Löwen und Grei=
fen
, Sphinxen und ſchleichenden Panthern. Da wurde eines
Tages der dort ſeit Jahrzehnten wachſame Muſeumsdiener, ſei es
aus Langeweile, weil keiner kam, ſei es aus Angſt vor den
ſchleichenden Panthern wahnſinnig. Er zog ſein Schlüſſelbund und
hämmerte erſt auf den Glasſturz los, dann auf die Vaſe ſelber.
Erſt als ſie in Trümmern am Boden lag, waren die Kollegen
herbeigeeilt, um den Beklagenswerten zu ſichern. Doch auch dieſe
Vaſe iſt ſorgſam wieder zuſammengeſetzt, man ſieht die Brüche
kaum.
Suffragette mordet eine Venus.
Wo der Wahnſinn aufhört und wo die verbrecheriſche Zer=
ſtörungswut
anfängt, läßt ſich nicht in jedem Einzelfall mit
eindeutiger Sicherheit behaupten. Kurz vor dem Weltkrieg ging
in der National Gallery in London eine weibliche Perſon plötz=
lich
mit einem Meſſer der damals eben um den Preis von einer
Million durch öffentliche Subſkription erworbenen Nackten
Venus mit dem Spiegel von Velasquez zu Leibe. Es war die
Zeit, als in England der Kampf um das Frauenſtimmrecht in
den höchſten Wogen ging und die Suffragetten entſchloſſen waren,
der Regierung mit immer neuen Ueberaſchungen die größten
Schwierigkeiten zu machen. Und jene Meſſerheldin erklärte ſich
auch ſtolz als eine Anhängerin der Mrs. Pankhurſt, der Ober=
ſuffragette
. Aber, Politik und Fanatismus ſelbſt zugegeben
in Deutſchland hätte man damals ſicher § 51 bemüht. Und viel=
leicht
mit Recht. Mag die Dame in ihrem ſozialen Empfinden
über dieſe ſogenannte Geldverſchwendung der einen Million ſnoch
ſo empört geweſen ſein, mag ſie ſelber in ihrem Privatleben vor
ihrem Spiegel ſo häßlich geweſen ſein, daß ſie den Anblick dieſer
holden Venus nicht mehr ertrug zu ſolcher Barbarei gehört,
ſo oder ſo, doch ein Funken Irrſinn, und Muſeumsdiener könne i,
bei aller gebotenen Diskretion, nicht aufmerkſam genug ſein.

Ein kechniſches Wunder:

Zaun ohne Gitter, den man nicht ſieht.
Bei der weltberühmten Firma Siemens und Halske wurde
im Verlauf einer Preſſeführung auch eine neue Erfindung
eines Ingenieurs der Werke gezeigt, die auf dem Gebiete der
Sicherung von Räumen und dergleichen eine bahnbrechende
Neuerung darſtellt. Es handelt ſich um eine Sperre durch Licht=
ſtrahlen
, die im Bereich der ultraroten Strahlen liegen, für das
menſchliche Auge alſo unſichtbar ſind. Von einem mit einer kleinen
Glühlampe ausgerüſteten Sender geht der Lichtſtrahl aus, der
durch Spiegelanordnung in für den Uneingeweihten unberechenbare
Bahnen gelenkt werden kann. Dieſer elektriſche Strahl trifft
auf eine Verſtärker=Anordnung, die mit einer Alarmvorrichtung
gekoppelt iſt, die, falls irgendetwas in die Bahn des unſicht=
baren
Strahlenganges vom Sender zum Empfänger gerät,
innerhalb einer Zehntel Sekunde auslöſt.

Bank-Amazonen.

Nach einer Meldung der halboffiziöſen Zeitung Ceſkoſlo=
venſkä
Republika haben jetzt die holden Frauen von Prag den
heldenmütigen Entſchluß gefaßt, die Finanzkriſe der ſüdöſtlichen
Siegerrepublik zu meiſtern. Die Mitglieder des Prager weib=
lichen
Nationalrates (!), einer Vereinigung, von der man bisher
nichts gehört hatte, gründen ihren eigenen Bankverein in Form
einer G. m. b. H.
Zweck der Gründung: Das Erbringen des Nachweiſes, daß die
Damen ſich ebenſo gut auf Bankgeſchäfte verſtehen wie Männer!
Hoffentlich gelingt es den Prager Bankamazonen zu demonſtrie=
ren
, daß ſie ſich ſogar beſſer auf Finanzmanipulationen verſtehen
als die Männer; ſollten ſie nämlich nicht mehr Genialität zutage
fördern als die im Bankfach tätigen Kronen (nicht Tſchecho=
kronen
!) der Schöpfung, dürfte auch die neueſte Damenbank
ſehr bald in Schwierigkeiten geraten.
Und das wäre ſehr ſchade! Denn die neue G. m. b. H. hat
ſich ſo nebenbei zum Ziel geſetzt, großtſchechiſche Frauen=
hewegungen
zu finanzieren. Eine heilige Miſſion, das walte der
heilige Nepomuk! Auch die großtſchechiſchen Männerbewegun=
gen
haben ſeit 1918 (und auch ſchon vorher) genügend Unheil
angerichtet. Wenn jetzt auch das ſchwache Geſchlecht beginnt, ſich
ſtark im großtſchechiſchen Sinne zu betätigen, geht die ſowieſo
nur auf dem Papier vorhandene Eintracht in Böhmen bald
ganz flöten.
Ob die neue Bank auch Kunden männlichen Geſchlechts
Kredit bewilligt, geht aus der Zeitungsmeldung nicht hervor.
Wenn da2 der Fall iſt, ſind die Befdrchtungen unbegründet und
man kann bereits heute die Ernennung eines Konkursverwalters
in Erwägung ziehen!

[ ][  ][ ]

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[ ][  ][ ]

Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1932.
Frankfurker Theater werben in Darmſtadt und
heſſen. Und das Heſiſche Landeskheater?
om dritter Seite wird uns das nachſtehende Schreiben zur
ſyrung geſtellt:
Opernhilfe Schauſpielhilfe. e. V.
Frankfurt a. M.
Geſchäftsſtelle: Gärtnerweg 62.
Frankfurt, 4. Auguſt 1932.
Sehr geehrte Herren!
ſen Wirtſchaftsamt der Stadt Frankfurt verdanken wir
Cdreſſe und wenden uns auf Veranlaſſung dieſer Stelle
uieendem an Sie:
Verein Opernhilfe Schauſpielhilfe, der zur Hebung

Im Hauptquartier des Arbeitsdienſtes.
Der Drang nach der Arbeit. Beſonders großes Angebok an Aufſichks= und Organiſakionskalenken
heer Das Mindeſte iſt das Streben nach dem Poſten eines
Gruppenleiters oder Arbeitslagerführers. Auch den Poſten
Beſaw deim Brundenen De. Mhrup. eines Betriebskommiſſars haben einige eigens für ſich erfunden,

euches der Städtiſchen Bühnen und für die Erhaltung des
ſes vor 2 Jahren von einem Kreis intereſſierter Frank=
geründet
worden iſt, hat innerhalb Frankfurts für die
Bühnen ſo tatkräftig gearbeitet, daß die Leitung der Städt.
unſere Abſicht, nun auch über Frankfurt hinaus für
5uch der Städt. Bühnen zu wirken, für außerordentlich
erachtet.
eine Organiſation auswärtiger Beſucher ſchaffen zu
wären wir Ihnen für Ihre freundliche Unterſtützung
usbunden. Wir werden uns erlauben, unſere Geſchäfts=
Frau Levi=Michel, zuſammen mit dem Rendanten der
Fühnen. Herrn Lipskoch, in den nächſten Tagen einmal bei
vorſprechen zu laſſen.
6 würden uns zu großem Dank verpflichten, wenn Sie
ſhen ſchon einmal ausfindig machen könnten, welche Stelle
1erſönlichkeit in Ihrem Kreis theaterintereſſiert iſt und
wäre, mit uns zuſammenzuarbeiten. Wir denken in
länie an, wenn nicht direkt amtliche, ſo doch den Behör=
apeſtehende
Perſönlichkeiten, eventuell auch an der Preſſe
em Buchhandel verbundene Stellen.
danken Ihnen im Voraus für Ihr Intereſſe und
mit vorzüglicher Hochachtung
gez.: Schmieden,
Der Vorſtand.
können ſelbſtverſtändlich den Frankfurter Theatern es
zerübeln, noch verbieten, für einen Beſuch zu werben. Wir
über in Darmſtadt auch ein Heſſiſches Landes=
ſter
, das ebenfalls unter dem Druck der wirtſchaftlichen
irdeſtens ebenſo ſtark zu leiden hat, wie die Bühnen der
barten Großſtadt, das aber als Kulturſtätte und Pflege=
ſgater
Kunſt der gleichen Fürſorge bedarf, wenn es dem
ſei. Volk erhalten bleiben ſoll. Die Generaldirektion des
b5eaters wirbt, ſoweit wir unterrichtet ſind ebenfalls.
ſürfen vom guten Sinn der Darmſtädter und Heſſen, und
ſioer Liebe zur heſſiſchen Landesbühne erwarten, daß es
ſerbungen aus Darmſtadt zuerſt Gehör ſchenkt. Für die
adirektion unſeres Landestheaters aber ergibt ſich wohl
fſcht intenſiver Werbung über den Rahmen Darmſtadts

En den Ruheſtand verſetzt wurde am 5. Auguſt die tech=
Lehrerin an der Volksſchule zu Bensheim Anna Laiſt,
Nachſuchen, vom 1. September 1932 ab.
Dienſtjubiläum. Am 15. Auguſt 1932 ſind es 30 Jahre, daß
irmeſſungsrat Georg Heyl, Moſerſtraße 1, beim Landes=
hſunngsamt
in Darmſtadt tätig iſt. Der Jubilar erfreut ſich
ur in ſeinem Kollegenkreiſe, ſondern allgemein höchſter Be=
Ril. Voll Genugtuung kann er auf eine erfolgreiche Tätigkeit
ſndesvermeſſungsamt zurückblicken. Möge dem Jubilar noch
ige vergönnt ſein, ſeine reichen Erfahrungen in den Dienſt
ſindesvermeſſungsamts zu ſtellen.
Ausſtellung des Reichsverbandes bildender Künſtler,
bimuſeum, Neckarſtraße 3. Die Ausſtellung, die ſeither das
Fntereſſe gefunden hat (über 1200 Beſucher konnten bis
hejhlt werden), iſt heute, Sonntag, den 14. Auguſt. zum
Male geöffnet. Da ſie einen intereſſanten Ueberblick
drs Schaffen der dem Verband angeſchloſſenen Künſtler
it ein letzter Beſuch dringend zu empfehlen.
Hiſtoriſcher Berein. Der nächſte Ausflug des Vereins
ſhum Samstag, den 20. Auguſt, nach Kloſter Eberbach.
hot wurde von den Mitgliedern der Wunſch geäußert, daß
mmnal das lieblich gelegene Kloſter im Rheingau beſuchen
Hoffentlich wird nun eine ſtattliche Schar dem Ruf des

s folgen. Die Führung hat der beſte Kenner des Klo=
ſsM
uſeumsdirektor Dr. Kutſch, in Wiesbaden, übernom=
UmSp darf ein anregender Tag in ſichere Ausſicht geſtellt
xt.) Abfahrt mit Heagkraftwagen 1.30 Uhr, vom Landes=
tuhn
ab. Rückkehr beizeiten. Anmeldung im Staatsarchiv. bis
Rg 12 Uhr, unbedingt erforderlich. (Vergl. Anzeige.)
Städt. Akademie für Tonkunſt, Fräulein Herta v. Hagen,
iein der Opernſchule und der Geſangsklaſſe von Fräulein
de Weber, wurde unter günſtigen Bedingungen an das
ytwheater in Sondershauſen als Koloratur= und 1. Operet=
Egerin verpflichtet.
Sommerſpielzeit Kleines Haus. Heute letztes Gaſt=
Otto Gebühr als Fridericus Rex in dem beliebten
el von Presber und Stein: Die Ballerina des Königs
Ete Gelegenheit, den beſten und berühmteſten Darſteller
er und des jungen Fritz auf der Bühne leibhaftig zu ſehen.
Wſeb rall, hat Gebührs Auftreten auch in Darmſtadt den ver=
ditle
Erfolg gefunden. Das Publikum bereitete Otto Gebühr
ben übrigen Darſtellern bei jeder Aufführung Ovationen.
Sommerſpielzeit im Kleinen Haus, Montag, 15. Aug.:
ſſen: Dienstag, 16. Auguſt: Gaſtſpiel Kammerſänger
MAbäſer, Opernhaus Frankfurt a. M.: Land des Lächelns;
y och, den 17. Auguſt: Zum erſten Male: Freie Bahn
Nüchtigen; Donnerstag, 18. Auguſt: Zum erſten
DDie drei-Zwiltinge; Freitag, 19. Auguſt: Freie
dem Tüchaigen; Samstag, 20. Auguſt: Die drei
Dte
Sonntag, 21. Auguſt: Zum letzten Male:
Gaſtſpiel Kammerſänger John Gläſer: Land des

Von Egon Larſen.
Eine akluelle Anekdoke.
Es gibt eine hübſche Anekdote aus dem Weltkrieg: wie in
Polen Aushebung war und die ruſſiſchen Soldaten alle Winkel
der Häuſer durchſtöberten nach Männern, die es mit der Pflicht
der Landesverteidigung nicht genau nehmen wollten. Bei einem
ſolchen Streifzug entdeckte man unter einem Bett verſteckt einen
uralten weißhaarigen Mann mit langem Bart. Aber warum ver=
ſteckſt
du dich denn? fragte man ihn, in deinem Alter brauchſt
du doch keine Angſt mehr vor der Aushebung zu haben! Der
Alte kroch mißtrauiſch heraus. Na, ſagte er, und Generäle
braucht man gar nicht
Freiwilliger mit 84 Jahren.
Warum uns die Geſchichte wieder einfällt? Auf dem Schreib=
tiſch
des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung
und Arbeitsvermittlung liegt ein hoher Stapel von Aktenmappen,
gefüllt mit Briefen, die Präſident Dr. Syrup in den letzten Tagen
erhalten hat in ſeiner neuen Eigenſchaft als Reichskommiſſar
für den freiwilligen Arbeitsdienſt. Unter dieſen Briefen iſt einer,
der rührendſte und netteſte vielleicht. Sein Schreiber iſt ein alter
Mann von 84 Jahren, ein Invalidenrentner, der ſich jeden Mo=
natserſten
ganze 20 Mark vom Poſtamt abholen darf. Der alte
Mann legte eine zerknitterte und vergilbte Empfehlung aus dem
Jahre 1899 bei und bietet ſich als organiſatoriſcher Mithelfer für
den Arbeitsdienſt an ... Ich habe in meinem Leben ſo viel ge=
arbeitet
, daß ich gut weiß, wie Arbeit angepackt werden muß
Eine Briefmappe erzählt.
Hunderte von Briefen laufen täglich ein. ſeit Dr. Syrup zum
Reichskommiſſar ernannt worden iſt. Durch alle Zeitungen ging die
Meldung, die neue Reichsregierung beabſichtige einen ſchnellen und
großzügigen Aufbau des freiwilligen Arbeitsdienſtes Da ſetzen ſich
in allen Teilen des Reiches Menſchen an Schreibtiſch und Schreib=
maſchine
und malten mit ungelenker Feder oder elegantem
Schwung auf Papier, was ſie auf dem Herzen hatten.
Lauter Meldungen zum freiwilligen Arbeitsdienſt? Lauter
Menſchen, die es nicht erwarten können, Spitzhacke und Spaten zu
ergreifen, um wieder einmal die Wohltat der Arbeit koſten zu
dürfen:
Weit gefehlt! Die Arbeitswilligen ſtellen einen nur unweſent=
lichen
Prozentſatz der Briefſchreiber. Die überragende Mehrzahl
von ihnen will zwar ſchon mitmachen aber natürlich als
Führer! Es ſcheint, als ſpüre jeder den Marſchallſtab im Arbeits=
torniſter
, als halte ſich jeder für den geeigneten Mann zur
Leiſtung, Beaufſichtigung und Organiſation. Als fühle ſich
jeder zu ſchade für die Rolle des einfachen Soldaten im Arbeits=

Andere wieder möchten als Büroangeſtellte in der Organiſation
des Arbeitsdienſtes mitmachen.
Faſt möchte man meinen, der freiwillige Arbeitsdienſt ſei an=
geſichts
dieſer überraſchenden ideellen Mißerfolge eine verfehlte
Sache, und in der breiten Maſſe der Arbeitsloſen habe ſich der
Zwang zum Feiern als Arbeitsunluſt ausgewirkt. Aber zum
Glück iſt das nicht der Fall. Man braucht nur die Unterſchriften
der Briefe anzuſchauen: es ſind faſt keine Handwerker Handarbei=
ter
oder Schwerarbeiter darunter. Das Gros ſtellen Menſchen, die
durch die Not der Zeit um viele Stufen auf der ſozialen Leiter her=
unterſteigen
mußten: Techniker, Ingenieure, frühere Offiziere,
Bauunternehmer, ja Direktoren einſt blühender Induſtriewerke. ..
An die falſche Adreſſe.
Sie alle haben ſich in der Adreſſe geirrt. Denn die Reichsregie=
rung
unterſtützt zwar den Gedanken des freiwilligen Arbeitsdienſtes
mit finanziellen Mitteln und Arbeitsbeſchaffung, aber ſie iſt nicht
das ausführende Organ. Die eigentlichen. Träger des Dienſtes,
wie der amtliche Ausdruck lautet, ſind private und halboffizielle
Organiſationen, die für ihre Mitglieder und Geſinnungsfreunde
Arbeitslager ins Leben gerufen haben oder rufen werden. Dar=
unter
ſind die größten: der Stahlhelm, die Jungdeutſchen, das
Reichsbanner Schwarz=Rot=Gold, die Studentenwerkverbände,
Dazu treten nun auch noch die örtlichen Arbeitsämter.
Die Aufgabe des Präſidenten Dr. Syrup.
Was tut Präſident Syrup. der Reichskommiſſar? lautet unſere
Frage. Er hat die Aufgabe ſo werden wir belehrt , vor allem
Arbeitsmöglichkeit aufzuſpüren. Das klingt ſehr einfach, wenn man
an den oft beſchämenden Zuſtand der deutſchen Landſtraßen, an die
immer wieder aufgeſchobenen landwirtſchaftlichen Bodenmeliora=
tionen
, an die vielfachen Möglichkeiten in der Forſtwirtſchaft, an
die dringend nötigen Siedlungsarbeiten denkt. Aber der Grund=
gedanke
des freiwilligen Arbeitsdienſtes beſteht darin, keinem an=
deren
dadurch ſeine Arbeit wegzunehmen; es darf alſo nicht ein Loch
aufgeriſſen und das andere zugeſtopft werden, indem man Arbeiten
ausführen läßt, die den Berufsarbeiter brotlos machen würden.
Zwei Mark pro Tag und Mann.
Der zweite Punkt und wohl der wichtigſte iſt die Finan=
zierung
. Das Reich hat 55 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt:
damit ſollen etwa 200 000 Arbeitsfreiwillige beſchäftigt werden.
Für jeden Arbeitsdienſtwilligen zahlt das Reich pro Tag an die ihn
beſchäftigende Organiſation die Summe von zwei Mark. In Wirk=
lichkeit
beträgt die für den Arbeitstag vorgeſehene Summe ja nur
172 Mark, da die Sonntage abgerechnet werden müſſen. Der
Reichskommiſſar darf nur ſolche Arbeitsprojekte genehmigen, deren
Finanzierung geſichert iſt. Dieſe Wirtſchaftsberatung wie ſie der
Reichskommiſſar ausübt, muß auch dafür ſorgen, daß genügend
Arbeitswillige zur Stelle ſind, wo ſie wirklich verlangt werden.

Hundert Jahre Eliſabethenſchnle.
* In dieſem Jahre blickt die Eliſabethenſchule als
Nachfolgerin des Hoffmänniſchen Inſtituts auf hun=
dert
Jahre ihres Beſtehens zurück. Sie ſieht eine ſelbſtverſtändliche
Pflicht darin, ſich dieſer Tatſache dankbar bewußt zu werden durch
eine ſchlichte Jubiläumsfeier, die am 17. und 18. September ſtatt=
finden
ſoll. Dieſe Gedenktage werden vor allem den vielen ehe=
maligen
Schülerinnen willkommene Gelegenheit zu einem frohen
Wiederſehen ſein. Leider ſind die Schülerinnenliſten früherer
Jahrgänge bei einem Brande vernichtet worden, ſo daß es ſehr
ſchwer iſt, alle ehemaligen Schülerinnen mit einer Einladung zu
erreichen. Im Anzeigenteile dieſes Blattes befindet ſich eine ent=
ſprechende
Aufforderung.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die große Wan=
derung
naht, die unſere Klubgenoſſen auf zwei Tage, den 20.
und 21. d. M., hineinführt in die reizvollſten Gebiete des Vogels=
berges
. Beſondere Aufmerkſamkeit verdient der Beſuch des Natur=
ſchutzgebiets
am Taufſtein. Die Beförderung nach unſerer nörd=
lichen
Prvinz geſchieht durch Autobus. Abfahrt Samstag morgen
6 Uhr, am Luiſenplatz. Für die Mitglieder, die erſt am Nach=
mittag
die Fahrt antreten können, ſteht um 2 Uhr nachmittags
an derſelben Stelle ein Wagen bereit. Sie treffen in Schotten
faſt zur ſelben Zeit wie die Wanderer vom Vormittag ein. Die
Einzeichnungsliſte wird bereits Donnerstag, den 18. d. M., ge=
ſchloſſen
. Alles nähere bei Klubmitglied Tillmann, Eliſabethen=
ſtraße
21. Die Wanderpläne für 1933 werden bis zum 30. Sep=
tember
d. J. an den Vorſitzenden des Wandersausſchuſſes, Klub=
mitglied
Prof. Wentzel, Olbrichweg 8, erbeten.
Orpheum. Sechs Lachtauben der Frankfurter Oper.
Nur zwei Abende, heute Sonntag, und morgen Mon=
tag
, jeweils 8.30 Uhr, gaſtieren die Lachtauben mit ihrem
heiteren Programm im Orpheum. Es ſind die erklärten Lieb=
linge
der Frankfurter, die ſchon des öfteren im Frankfurter Sen=
der
zu hören waren. Bei dem kürzlich ſtattgefundenen erſten
Auftreten als Lachtauben hatten ſie einen ungeheuren Erfolg,
der ihnen Gaſtſpielanträge in großer Zahl einbrachte. Es ſind
prominente Mitglieder der Frankfurter Oper, die auch hier die
Herzen erobern dürften. Sie hören: Gertrud Riedinger.
die reizende Koloraturſoubrette, Sonja Korty, eine fabel=
hafte
Spitzentänzerin, Karl Piſtorius der charmante Operet=
tentenor
, Emil Seidenſpinner Tenorbuffo, ein ausge=
zeichneter
Tänzer, der als ſchöner Sigismund großen Erfolg
hatte. Am Flügel der junge ausgezeichnet ſingende Kapell=
meiſter
Hans Gareis. In Fritz Emmel lernen Sie einen
geiſtreichen, amüſanten Conferencier kennen. Halten Sie ſich
einen Abend für die Lachtauben frei! Die kleinen Preiſe
machen weiten Kreiſen den Beſuch möglich. Sonntagskarten:
Kiosk am Verkehrsbüro von 91 Uhr. Kiosk Paradeplatz von
17 Uhr, Orpheumskaſſe ab 3 Uhr. Telephoniſche Beſtellung 389.
(Siehe Anzeige.)

Ausflugsfahrken.

DDie Deutſche Reichspoſt, in Arbeitsgemein=
ſchaft
mit dem Verkehrsverein, als Vertreter des
Mitteleuropäiſchen Reiſebüros, ſetzt in der nächſten Woche ihre
beliebten Sommer=Ausflugsfahrten fort. Es ſind geplant am:
Dienstag, 16. Auguſt: Ein Beſuch des Weltbades
Wiesbaden. Durchfahrt durch die Wilhelmſtraße, der Promenade
der Welt. Zum Beſuch des Kurhauſes und des Kurgartens iſt
Gelegenheit. Weiterfahrt durch ſchattigen Buchenwald auf den
Neroberg, daſelbſt längerer Aufenthalt zur Einnahme des Nach=
mittagskaffees
und zur Beſichtigung der Griechiſchen Kavelle.
Mittwoch, 17. Auguſt: Ausflug nach Rüdesheim und
Auffahrt zum Nationaldenkmal auf dem Niederwald. Hier be=
kanntlich
prachtvoller Blick auf den tief unten dahinfließenden
Rhein, die Nahemündung, Bingen, Bingerbrück, Hunsrück,
Rochuskapelle und Mäuſeturm. Kaffeeraſt Jägerhaus.
Donnerstag, 18. Auguſt: Kleine Taunusfahrt nach
Cronberg, Königſtein, dem bekannnten Höhenbad mit ſeiner
alten, trutzigen ehemaligen Reichsfeſte. Kaffeepauſe und Gele=
genheit
zur Burgbeſichtigung mit prachtvollem Rundblick. Schloß=
born
, Eppſtein, Aufenthalt.
Samstag 20. Auguſt: Eine wundervolle Nachmit=
tagsfahrt
über Roßdorf, Ober=Ramſtadt, Lindenfels, Fürth, Krei=
dacher
Höhe, Siedelsbrunn, nach dem herrlich gelegenen Gaſt=
haus
Zur ſchönen Ausſicht (Kaffeepauſe). Rückfahrt durchs
Gorxheimer Tal. Weinheim, Bergſtraße.
Sonntag, 21. Auguſt: Ein Ausflug über Bad= Hom=
burg
, Saalburg (Römerkaſtell) Uſingen. Grävenwiesbach, Brand=
oberndorf
, nach Braunfels. Daſelbſt Mittagspauſe und Beſich=
tigung
eines der ſchönſten Schlöſſer Deutſchlands. Weiterfahrt
über Weilburg, mit ſeinem prachtvollen Schloßhof und Garten
(Aufenthalt), Limburg mit ſeinem hiſtoriſchen Dom (Aufenthalt).
Schloß Schaumburg. Rückfahrt durchs prachtvolle Aaartal (Ruine
Hohenſtein) Bad=Schwalbach (Aufenthalt), Wiesbaden
Siehe Anzeige in der heutigen Nummer dieſer Zeitung.

Alt=Darmſtadt Verein für Ortsgeſchichte und Heimat=
kunde
. Nächſter Vereinsabend Donnerstag, abends 8,30
Uhr, im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, Vortrag von Herrn Philipp
Weberüber GeſchichtlicheErinnerungsſtätten im
Darmſtädter Wald‟. Der Vortrag wird durch gute
Lichtbilder erläutert. Gäſte ſind durch Mitglieder einzuführen.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu
rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
den 14. Auguſt, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr.
med. Andres, Rheinſtr. 33, Telephon 3016; Dr. med. Gal=
lus
, Bismarckſtraße 23, Telephon 3148; Dr. med. Rahn, Saal=
bauſtraße
76, Telephon 763.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich an=
ſchließenden
Woche den Nachtdienſt vom 14. bis 21. Auguſt: die
Löwenapotheke, Ballonplatz 11; Adlerapotheke, Wilhelminenpl. 17.

[ ][  ][ ]

Seite 6. Nr. 225

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 14. Augrſt

Ein unglücksreicher Tag.

Die Serie der Verkehrsunfälle. Ein Toker, mehrere Schwerverlekzte. Feldſchüke kot aufgefunden!

Auld gegen Molortad.

Ein ſchwerer Zuſammenſtoß ereignete ſich geſtern nachmittag,
gegen 14.30 Uhr, dadurch, daß Ecke Frankfurter und Pallaswieſen=
ſtraße
ein aus Frankfurt kommendes Perſonenauto mit einem
Motorradfahrer zuſammenſtieß. Während die Wageninſaſſen mit
dem Schrecken davonkamen, mußte der Motorradfahrer mit
ſchweren, anſcheinend auch inneren Verletzungen durch die Städt.
Rettungswache in das Städt. Krankenhaus verbracht werden.
In der Schulſtraße wurde von einem auswärtigen Auto ein Gas=
kandelaber
umgelegt. Die Laterne wurde abgedichtet. Perſonen
kamen nicht zu Schaden.

Unglücksfall oder Berbrechen?

Schweres Berkehrsunglück bei Biblis.

D. Biblis, 13. Auguſt.
Auf der Landſtraße zwiſchen Biblis und Bobſtadt hat ſich am
Samstag nachmittag ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignet, dem
ein 53jähriger Arbeiter, Vater von vier Kindern, zum Opfer
fiel. Johann Reis I., von Biblis, der mit dem Rade unterwegs
war, ſtieß auf obengenannter Straße mit einem Ludwigshafener
Laſtkraftwagen zuſammen. Er wurde mit einem ſchweren Schä=
delbruch
durch den Händler Richard Fränkel aus Biblis ſofort
nach Biblis zu dem praktiſchen Arzt Dr. Mayerhofer verbracht,
der nach Anlegung eines Notverbandes die Ueberführung des
ſchwerverletzten Reis I. in das Wormſer Krankenhaus veran=
laßte
. Der Zuſtand des Reis iſt ſehr bedenklich.

Der Tote ſtand im 35. Lebensjahre. Er war verheiratet
und hinterläßt drei Kinder. Burger genoß ein gutes Anſehen.

Tödlicher Mokorrad=Unfall.

Achkek auf eure Kinder!

An. Groß=Zimmern, 13. Auguſt.
Heute nachmittag, gegen 3.30 Uhr, ereignete ſich am unbe=
wachten
Bahnübergang der Bahnſtrecke Reinheim-Dieburg und
der Straße DieburgGundernhauſen bei Kilometerſtein 15. ein
ſchweres Unglück. Ein mit zwei Fahrern beſetztes Motorrad
ſtieß mit einer von Groß=Zimmern kommenden Lokomotive zu=
ſammen
. Der Fahrer Karl Sauer, von Freudenberg, Stu=
dent
der Theologie, Freiburg, erlitt eine ſchwere Schädelver=
letzung
und war ſofort tot. Der Mitfahrer, ebenfalls ein Stu=
dent
der Theologie, von Königshofen gebürtig, erlitt ſchwere
Verletzungen und wurde in bewußtloſem Zuſtand in das Rochus=

Al. Duſenbach i. Odw., 13. Aug. In der Mümling er=
trunken
. Das 11jährige Söhnchen des hieſigen Maurers Phi=
lipp
Mohr iſt vorgeſtern nachmittag beim Baden in der Mümling
ertrunken. Die Mümling war durch Schwellung in der Gemar=
kung
unterhalb des Elektrizitätswerkes Höchſt ziemlich flach, wo
ſich der Junge mit ſeinem jüngeren Brüderchen im Flußbett tum=
melte
. Plötzlich ſetzte die Strömung ein und riß den überraſchten
Jungen mit ſich fort während der jüngere Bruder, ſich retten
konnte. Trotzdem die Mümling alsbald von zahlreichen Schwim=
mern
und mittels Kahn abgeſucht wurde, konnte der Junge bis
zum Abend nicht aufgefunden werden. Erſt heute früh konnte man
ſeine Leiche bei klarem Waſſer ein Stück unterhalb der Unglücks=
ſtelle
bergen.

Aus den Darmſtädker Lichtſpielkheakern.

* Helia.

Der Hexer.
Die Verfilmung dieſes, in der Reihe der Senſations= Bühnen=
ſtücke
und Kriminaldramen das Erfolgreichſte, iſt zu einem ganz
ausgezeichneten Tonfilm geworden. In der langen Reihe der
Luſtſpiele und Schwänke wirkt dieſer Film wie eine Oaſe in der
Wüſte. Selbſt die Tatſache, daß man Roman und Theaterſtück
kennt und des kriminellen Rätſels, Löſung dadurch von vorn=
herein
weiß, mindert in keiner Weiſe die ganz ungewöhnliche
Spannung, die in der Durchführung der Filmhandlung liegt.
Wenn aus Filmen dieſer Art die Herſteller doch endlich lernen
möchten, was von einem Film verlangt werden kann und was
er leiſten muß. Die Aufgaben des Films liegen nun einmal
auf anderen Gebieten, als die der Bühne. Daran hat auch der
Tonfilm nichts geändert und wird auch nichts geändert werden.
Der Hexer hält ſich ſelbſtverſtändlich eng an Roman
und Bühnenſtück. Er übertrifft das Letztere bei weitem, weil ja
dem Film ganz andere, ſchier unerſchöpfliche Ausdrucksmittel,
auch techniſche zur Verfügung ſtehen, und für die ſchauſpieleriſche
Durchführung allererſte Kräfte herangezogen werden. Durch die
Bildtechnik, auf die Lamacs Regie beſonderen Wert gelegt hat,
werden unendlich mehr Spannungsmomente erzeugt, als es durch
die Darſtellung auf der Bühne möglich iſt. Maria Solveg,
die bildhübſche Vera Engels, Fritz Raſp, der den dämoni=
ſchen
Rechtsanwalt Meiſter ſpielt, L. Kramer, Paul Hen=
kels
, Karl Ettlinger (der den Hackitt übrigens auch hier
auf der Bühne ſpielte) ſind in den Hauptrollen tätig.
Im Beiprogramm läuft neben anderem ein entzückender,
**
überwältigend komiſcher Micky=Maus=Film.

Palaſt.
Die endloſe Kette der Filmoperetten wird hin und wieder
doch noch durch einen vernünftigen, ernſthaften Film unter=
brochen
. Dazu gehört, trotz eines leichten humoriſtiſchen, Ein=
ſchlags
, der Film Drei von der Stempelſtelle, der
trotz des verdächtig an eine Filmoperette anklingenden Titels
den ernſthaften Verſuch macht, an einigen Einzelſchickſalen ein
Stück aus dem Leben der Arbeitsloſen zu zeigen. Dabei hat
man es verſtanden, dem Ernſt des Stoffes gerecht zu werden
ſoweit das eben ein letzten Endes auf Unterhaltung abgeſtellter
Film kann und doch einen Film mit Spannung und von un=
aufdringlichem
Humor zu ſchaffen, der in ein hoffentlich nicht
mehr allzufernes, optimiſtiſches Schlußbild ausklingt. Unter den
Darſtellern iſt neben dem bekannten Doppelgeſpann Fritz Kam=
vers
Paul Kemp und der ſympathiſchen Evelin Holt.
beſonders Margarete Kupfer zu nennen.
*

Im Union=Theater ſieht man nur noch heute und mor=
gen
den neuen humoriſtiſchen Tonfilm Ja, treu iſt die Sol=
datenliebe‟
.

Eine Nenerung im Rundfunk: Morgenſprüche.

EPH. Aehnlich wie es in den ſkandinaviſchen Ländern und
in England ſchon ſeit längerer Zeit der Fall iſt, will man jetzt
auch im deutſchen Rundfunk verſuchen, die Tagesprogramme mit
einer zeitgemäßen Morgenloſung einzuleiten. Den Anfang macht
damit die Norag, die in Zukunft an jedem Werktag, morgens
um 7 Uhr, aus der Kieler Univerſitätskirche eine kurze Andacht
ſenden wird. Man wird ſich freuen dürfen, daß hier eine Neue=
rung
geſchaffen wurde, die in weiteſten Kreiſen ſchon immer er=
ſtrebt
worden iſt. Es iſt zu wünſchen, daß ſich die übrigen deut=
ſchen
Sender, vor allem auch der Deutſchlandſender, dem Vor=
gehen
Hamburgs anſchließen möchten.

Straßenberichl

für die Woche vom 14. bis 20. Auguſt 1932.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
45 HeldenbergenWindecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg,
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr; Eichen,
Oſtheim, Windecken.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Ortsdurchfahrt Alsfeld (Richtung Eifa) vom 20. 6. bis auf weite=
res
geſperrt. Oertliche Umleitung.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Rodheim v. d. H.Köppern vom 23. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Holzhauſen, Friedrichsdorf und Ober=Rosbach,
Nieder=Rosbach.

Gas=Vortrag. Am Donnerstag, den 18. Auguſt, nach=
mittags
4 Uhr 6 Uhr und abends 8 Uhr veranſtaltet das Städt.
Gaswerk in der Ausſtellung. Eliſabethenſtraße 25½ Sondervor=
träge
, in denen das Einkochen im Gasbackofen beſprochen
und vorgeführt wird. Nachdem das Einkochen im Gasbackofen
den Beifall vieler Hausfrauen gefunden hat, iſt es berechtigt,
zu behaupten, daß dieſe neue Einkochmethode bedeutende Vor=
teile
bietet gegenüber den früheren Verfahren. Die Gläſer nur
in den Gasbackofen zu ſtellen und dem Einkochvorgang zu über=
laſſen
, ohne auf die Temperatur achten zu müſſen, iſt für jede
Hausfrau eine in der heißen Jahreszeit beſonders willkommene
Entlaſtung, da Waſſerbad und Einkochapparat überflüſſig ſind.
Nach dem Vortrag bietet ſich Gelegenheit, Wünſche und Anre=
gungen
vorzubringen. Für dieſe drei Vorträge werden ab Mon=
tag
, im Ausſtellungsraum. Eliſabethenſtraße 25½4, Eintrittskarten
koſtenlos abgegeben. Gleichzeitig wird auf die Neue Gas=
geräte
=Ausſtellung für das Nordviertel und Arheilgen
aufmerkſam gemacht, die ſich im Verwaltungsgebäude des Gas=
werks
, Frankfurter Straße 100. befindet. In der Ausſtellung,
die der Gasſchau Eliſabethenſtraße 25½ entſpricht, ſind ſämtliche
neuzeitlichen Gasgeräte, wie Gasherde, Badeöfen. Kleinwarm=
waſſerbereiter
, Heizöfen und dergleichen, ſo daß ein Beſuch emp=
fohlen
wird. (Siehe Anzeige.)
Evangeliſche Stadtmiſſion Darmſtadt, Mühlſtr. 24. Am
Dienstag, dem 16. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, findet wieder eine
Frauenbibelſtunde ſtatt, die Frau Miſſionar Hoffmann= Lin=
denfels
halten wird. Hierzu ergeht freundliche Einladung.
Zucht= und Schutzhundeprüfung. Die Dreſſurvereinigung
Darmſtadt=Süd für Schutz= und Polizeihunde veranſtaltete auf
ihrem Sportplatz an der Noackſtraße (gegenüber der Rennbahn)
ihre erſte Zucht= und Schutzhundeprüfung. Die noch nicht lange
beſtehende Vereinigung hat damit einen Beweis von hundeſport=
licher
Regſamkeit ihrer Mitglieder erbracht und gezeigt, daß ſie
ſich mit aller Kraft in den Dienſt der Ertüchtigung gebrauchs=
fähiger
Schutzhunde ſtellt. Es hatten ſich denn auch nicht nur un=
mittekbare
Intereſſenten, ſondern auch zahlreiche Zuſchauer ein=
gefunden
, die der Vorführung mit lebhafter Spannung folgten.
Gemeldet waren 6 Hunde (5 Schäferhunde und 1 deutſche Dogge),
von denen einer infolge plötzlicher Erkrankung des Führers aus=
ſchied
. Das Ergebnis der Prüfung für die verbliebenen, ſämt=
lich
vereinszugehörigen Hunde war ſehr erfreulich. Als Prü=
fungsleiter
fungierte das Vereinsmitglied Köhler. Das Rich=
teramt
hatte Kaul=Traiſa übernommen. Er konnte folgende
Prädikate erteilen: Schutzhunde: Tell (Beſ. Veith) Vorzüglich;
Prinz (Beſ. Noller) Vorzüglich; deutſche Dogge Aſta (Beſ.
Jäger) Gut. Zuchtprüfung: Asra von Töngeshauſen (Frau Dr.
Silberbach) Sehr gut; Taſſo vom Hain (Beſ. Kegel) Gut.

Sonder=Autobusfahrten der Heſſiſchen Autobus=Verkehrs=
Geſellſchaft, Darmſtadt, Rheinſtraße 5. Die Firma Mendel. In=
haber
der Heſſiſchen Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft, hat den Be=
trieb
auf der Kraftfahrlinie DarmſtadtSeeheim-Jugenheim
an die Deutſche Reichspoſt abgegeben. Der Betrieb geht am
17. Auguſt an die Deutſche Reichspoſt über. Der Firma Mende
ſind zwei große Omnibuſſe, darunter der neue Ueberlandreiſe=
omnibus
mit Allwetterverdeck verblieben. Mit dieſen Fahrzeugen
werden die beliebten Rund= und Sonderfahrten weitergeführt.
Für die nächſte Woche iſt das Fahrtprogramm in der heutigen
Nummer veröffentlicht. In der Zeit vom 24 bis 26. Auguſt
wird die dreitägige Schwarzwaldfahrt wiederholt. (Vergleiche
Anzeige.)
Promenadenkonzert. Sonntag, den 14. Auguſt ſpielt das
Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp
von 1112 Uhr im Herrngarten (Pergola) nach folgendem Pro=
gramm
: 1. Armeemarſch Nr. 123 von Quantz: 2. Ouvertüre zur
Oper Egmont von Beethoven; 3. Wo die Zitronen blüh’n,
Walzer von Strauß; 4 Zigeunerſtändchen von Nehl; 5. Fantaſie
aus der Oper Troubadour von Verdi; 6. Gruß an Deutſchlands
Söhne von Berndt.

Lokale Beranſtalkungen.

Herrngarten=Café. Heute von 1112 Uhr Früh=
Konzert ſowie Nachmittag= und Abend=Konzert.

Schuls Felſenkeller. Heute große Blasmuſik, un=
ter
perſönlicher Leitung von Kapellmeiſter Willy Schlupp. ( Ein=
tritt
frei.)
Orangeriehaus, Beſſunger Herrngarten. Heute,
Sonntag, abend Gartenkonzert bei freiem Eintritt. (S. Inſerat.)
Städt. Saalbau. Heute, Sonntag, abend Rheiniſcher
Abend, Konzert und Tanz, Lampionbeleuchtung; Konzert findet
bei jeder Witterung ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)

Tageskalender für Sonntag, den 14. Auguſt 1932.
Union=Theater: Ja, treu iſt die Soldatenliebe‟; Helia=Lichtſpiele:
Der Hexer; Palaſt=Lichtſpiele: 3 von der Stempelſtelle‟

Reſi=Theater: 3 Tage Mittelarreſt. Landestheater (Kl.
Haus): Ballerina des Königs. Orpheum, abends 8,30
Uhr: Lachtauben über Darmſtadt. Freunde der Darmſt.
Realanſtalten, 2.30 Uhr ab Odenwaldbrücke: Familienausflug
nach Jagdſchloß Kranichſtein. Sporthaus Kolb, Wilhelminen=
ſtraße
21, 9 Uhr: Autobusfahrt nach Bad Kreuznach. Rein=
Der Hexer; Palaſt=Lichtſpiele: 3 von der Stempelſtelle‟,
Kirchweihe: Hotel Hufnagel. Seeheim; Schweizerhaus Eber=
ſtadt
. Tanz: Perkeo: Hotel Poſt am Hauptbahnhof. Kon=
zert
: Schuls Felſenkeller; Städt. Saalbau; Orangeriehaus;
Herrngarten=Café. Kirchweihe: Gaſthaus Zum Schwanen,
Eberſtadt, Zur Eiſenbahn Eberſtadt.

Aus Heſſen.

* Ackerland.

Spital nach Dieburg verbracht. An ſeinem Aufkommen wird
gezweifelt. Als Grund des Unglücks wird hauptſächlich Blendung
durch Sonnenſchein angenommen.

Au. Aſtheim (Kreis Groß=Gerau), 13. Auguſt.
Der Gemeindefeldſchütze von Aſtheim, Ferdinand Burger,
wurde heute morgen, in der Nähe des Schwarzbachpumpwerks
bei Ginsheim im Schwarzbach tot aufgefunden. Die Todes=
urſache
iſt noch unbekannt. Die gerichtliche Unterſuchung iſt ein=
geleitet
.
Der Feldſchütze war ſeit geſtern vermißt worden. Als er
geſtern abend, von ſeinem Feldrundgang nicht zurückkehrte, ge=
rieten
ſeine Angehörigen in Unruhe. Zahlreiche Einwohner der
Gemeinde Aſtheim begaben ſich auf die Suche nach dem Feld=
ſchützen
. Heute früh erſt fand man in der Nähe des Schwarz=
bachpumpwerks
bei Mainz=Ginsheim die Kleider des Toten, ſein
Fernglas und ſein Fahrrad. Man durchſuchte darauf den
Schwarzbach und fand ſchließlich, etwa 15 Meter von der Stelle
wo die Kleider lagen entfernt, die Leiche des Feldſchützen im
Waſſer liegend auf. Ob ein Selbſtmord, ein Unglücksfall oder
ein Verbrechen vorliegt iſt noch völlig ungeklärt. Auch die
Todesurſache iſt noch nicht feſtgeſtellt. Es iſt möglich, daß Burger
beim Baden einen Herzſchlag erlitten hat. Doch iſt auch ein

Verbrechen nicht ausgeſchloſſen. Das Weitere muß die bereits
eingeleitete gerichtliche Unterſuchung ergeben.

Vor Tagen noch warſt du ein wogendes Kornfeld.
einen Wald von braun=gelben Halmen, die ſich mit
ſegenbringenden Aehren zu Boden beugten. Du boteſt
liches Bild des Zuſammenklingens von Kraft und Lebe
In Andacht gingen wir an dir vorüber, wonnetrunken
ſes göttlichen Wunderwerks. Wir freuten uns an deinen
tum. Als ſchwarze und gelbgraue Wolken am Hori=
ſtiegen
und über dich unheilverkündendes Schweigen I
bangten wir um dich und das deine.
Tiere ſuchten und fanden Schutz bei dir. Morgens
die Lerche von dir auf, ſtieß jubelnd empor in den A=
bat
die Sonne um Milde und Geduld. Doch die Sonne
heiß herab.
Da ratterte eines Tages die Mähmaſchine erbarm
über dich hin. Todbringende, ſcharfgeſchliffene Meſſer
durch die Halme, die müde und ſchwer niederſanker,
ſame Menſchen eilten auf dir hin und her und rafften
Und am Abend ſtanden Garben in Häufchen beiſamme
an Reihe. Dazwiſchen ſchauteſt du müde hervor wie die
am Abend. Auf deinem Antlitz lag Friede, Friede
Vollbringen.
Heute fuhren ſchwerbeladene Erntewagen, von ſtan
Pferden gezogen, über dich hin. Quietſchende Räder
Spuren in dich. Männer mit hochroten Geſichtern eille
umher, Garben zuſammentragend. Als der letzt
davonfuhr, ſchauteſt du ihm lange nach und deine
glänzten.
Jetzt biſt du kahl und einſam. Gar ſonderbar ſtn
Wind über deine Stoppeln. Du ſtimmſt uns wehmut
Sterben klingt es. Oder was iſt’s?
Ja, jetzt wird uns offenbar, was du ſeither verft
Es geht abwärts! Schon längſt hat die Sonne auf ihr
die Höhe überſchritten. Der Herbſt hat begonnen, jetzt ſt.
damit die große Ruhe.
Doch dich läßt man nicht ruhen. Morgen ſchon
Pflug dein Antlitz zerwühlen, jungfräuliche braune Erd)
ſchaffend. Neue Saat wird in deinen Schoß gelegt, mu
nungen und Wünſche dir anvertraut. Und wieder wir/
Deine tun, wieder wirſt du geben, wenn ſich der Him
dir vermählt, du nimmermüde Erde.
Wehe, wenn du aufhörteſt Segen zu ſpenden, wehe
und Tieren!

Kirchliche Nachrichken.

Ev. Lirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 14. Auguſt. Vorm. 9.30 Uhr Haupt=
gottesdienſt
, 10.30 Uhr Chriſtenlehre. Nachm. 3 Uhr Waldgottesdienſt in Waſchenbach.
Mitwirkung der Chöre der evgl. Gemeinſchaft. Dienstag: Jugendvereinigung.
Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Frauenverein. Freitag: Jungmädchenverein.
Chriſtl. Gemeinſchaft Zionsgemeinde‟ Darmſtadt. Sonntag. den 14. Auguſt, vorm.
11 Uhr, Sonntagsſchule, abds. 8 Uhr Wortbetrachtung. Dienstag, abends 8 Uhr,
Wortbetrachtung. Freitag, abds. 8 Uhr Gebetſtunde.
Chriſtl. Gemeinſchaft Zionsgemeinde Roßdorf. Sonntag, den 14. Auguſt, vorm
10 Uhr, Andacht, nachm. 3.30 Uhr Wortbetrachtung. Donnerstag, abds. 8.30 Uhr,
Wortbetrachtung. Freitag, abends 8.30 Uhr, Gebetſtunde.

J. Griesheim, 13. Aug. Seinen 75. Geburtstag bee
tag, den 15. d. M., in körperlicher und geiſtiger Rüſta
Gründer und Ehrenkommandant unſerer Freiwilligen F
Herr Philipp Kullmann III., Oberndorferſtraße 57
fall. Der Landwirt Jakob Kullmann fuhr am Di
abend ſpät noch einmal ins Feld. Auf dem Acker wurde.
unruhig und bäumte ſich auf. Er hielt dabei das Tier
und wurde mit herumgeſchleudert, wodurch ihm der Lm
verdreht und ausgekugelt wurde. Unter großen Schmersen
durch die Herren Dr. Lehmann und Dr. Habicht der Aurf
eingerichtet. Arbeiter=Samariter brachten ihn mittels Ri
in ſeine Wohnung. Der Kreisverband der Heſſe
jugend, dem auch der hieſige evangeliſche Jugendverm
hört, beabſichtigt, auf dem ehemaligen Truppenübung g
Landheim zu errichten. Herr Pfarrer Mangold von Ee
zur Zeit mit der Verwaltung Unterhandlungen wegen p‟
Ueberlaſſung eines hierzu in Ausſicht genommenen Geku
Lehrer Strauß . Nach einem ſchweren, mit große=
ertragenen
Leiden iſt am Donnerstag nachmittag in Dam
einem Krankenhaus unſer Mitbürger, Herr Lehrer Jak
im Alter von 60 Jahren verſchieden. Herr Strauß iſt n
(Heſſen=Naſſau) geboren und kam im November 1907 v.
ſtadt als Lehrer und Seelſorger zu unſrer iſraelitiſchen 2
gemeinde, wo er ununterbrochen faſt 25 Jahre tätig win
rend dieſer Zeit hatte ſich Herr Strauß, der ſtets freur)
zuvorkommend gegen jedermann war, ſehr viele Froh
worben.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 13. Aug. Feldſchutz. Die
ten Felddiebſtähle bedingen beſondere Maßnahmen. Die
meiſterei hat daher eine Gemarkungsſperre von abends 9
morgens 5 Uhr angeordnet. Innerhalb dieſer Friſt iſt Hit
mann das Betreten der Grundſtücke und der Flur= und 504
ſoweit ſie nicht als öffentliche Verkehrswege bezeichnet in
boten. Außerdem iſt das Feldſchutzperſonal einſchließlich durte
ſchützen angewieſen worden, die Befolgung der Mc/
ſtrengſtens zu überwachen und bei Zuwiderhandlunge
anzeige zu erſtatten. Kaminreinigung. Der Kcn
läßt bekannt geben, daß in den nächſten Tagen das Reim
Kamine innerhalb hieſiger Gemeinde durchgeführt wird
U. Ober=Ramſtadt, 13. Aug. Sommerfeſt. Di
geſellſchaft e. V. 1900 feiert am morgigen Sonntag auf dſt
platz an der Roßdörfer Straße ihr diesjähriges Sommel
üblichem Programm Auszahlung. Die Bezüge d’a
und Sozialrentner für Auguſt werden am Montag, den 5N
nur vormittags von 812, bei der Gemeindekaſſe ausgesl.
Cp. Ober=Roden, 13. Aug. Felddiebe am Pry
Der Gemeinderat hat beſchloſſen, die Namen aller Feldddl
Feldfrevler öffentlich an der Anſchlagstafel am Rathaus
zugeben. Man erwartet, damit dem Ueberhandnehmen
diebſtählen ſteuern zu können. Außerdem wurde beſchl
Rodau, die infolge der ſchweren Hochwaſſer ſehr verſchlen
durch Wohlfahrtserwerbsloſe einer gründlichen Reinig 7
Fegung zu unterziehen.
R. Unter=Kainsbach i. Odw., 13. Aug. Diebiſche 20
radler. Am vergangenen Freitag wurde hier in einem?
haus eingebrochen. Die Täter wurden dabei ertappt u.n
teten mit einem geſtohlenen Betrag von 10 RM. auf eir
torrad. Ein junger Mann von hier verfolgte mit ſeinem!
rad die Täter und ſtellte ſie. Die Täter wurden dann
mehr hinzugekommenen Leuten in das hieſige Spritzenhu
bracht, wo ſie alsdann von den herbeigerufenen Polizi
Reichelsheim abgeführt wurden.
m. Rothenberg i. Odw., 13. Aug. Sein 25jähriges
begeht morgen der hieſige Poſaunenchor durch eine
chende Feier, zu der benachbarte Poſaunenchöre und
geſangvereine eingeladen ſind. Heute wurden in einer
feier die ſchon erſchienenen Gäſte begrüßt. Den morgis
mittagsgottsdienſt werden Geſänge anweſender Vereine=
nen
, nach demſelben wird bei einem Beſuch auf dem
durch Kranzniederlegung der gefallenen und verſtorbenen
mitglieder gedacht. Die Vorbereitungen für eine Feier aI
mittag auf dem dazu beſtimmten Feſtplatz ſind ſo gut S
daß auch dieſe Stunden den Feſtbeſuchenden in angeneh
innerung bleiben werden. Der Feſtzug beginnt ſeinem
um 2.30 Uhr durch die Ortsſtraßen, anſchließend folgen
Feſtplatz Einzelgeſänge der Vereine und Geſamtchöre der
Bb. Bensheim, 13. Aug. Ein hieſiger Geſchäftsmann.
mit ſeinem Fahrrad von Schönberg her kam, fuhr mit eind
torradfahrer zuſammen und erlitt dabei erhebliche Verl=
die
ſeine Aufnahme in das hieſige Hoſpital notwendig
Es wurde ihm bei dem Unfall das Naſenbein und das Ge
letzt, auch zog er ſich ſtarke Schürfungen im Geſicht zu.
faſſungsfeier am morgigen Sonntag Morgen,
zwiſchen 11 und 12 Uhr, konzertiert die hieſige Feuerwel.
in der Anlage. Im Mittelpunkt ſteht dabei die von S
Schwamb=Darmſtadt zu haltende Feſtrede. Das Kreisa
auch die Bürgermeiſterei laden zu dieſer Verfaſſungsfeie
mein ein. Das Konzert der Feuerwehrkapelle umfaßt 7 N-
Ca. Lorſch. 12. Aug. Die hieſige Polizei verhafte
einen wegen Fahrraddiebſtählen mehrfach vorbeſtraften
mann aus Kirchheim a. d. E. Vor vier Jahren hatte
gleiche Beamte wegen desſelben Deliktes hier verhaftet.
hatte er für ſeine Miſſetaten vier Jahre Zuchthaus em=
die
er bis vor kurzem verbüßte. Gleich nahm er wieder
winnbringendes Handwerk auf, ſtahl in der Umgegend. b‟
in den Städten Worms, Darmſtadt und Mannheim 16 Fa.
arbeitete ſie bis zur Unkenntlichkeit um und verkaufte ſie
billigem Preis an willige Abnehmer. Bei der Feſtnahm
er nochmals Reißaus nehmen, kam aber nicht mehr we.
Käufer der Räder werden noch neben ihrem Schaden Straf.
Hehlerei zu erwarten haben.
Gernsheim 13 Aug. Waſſerſtand des Rhei
12. Auguſt 1,68 Meter, am 15. Auguſt 1,57 Meter.

[ ][  ][ ]

4. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 225 Seite 7

Königswuſterhaufen.

Das Problem der Enkwäſſerung. Schaffung ausreichender Vorfluk geboken.
Vorkehrungen gegen Rakurgewalken.
mer unter anderem, daß nicht weniger als 6550 Morgen Feld und
Wieſen (4420 Morgen Ackerland und 2130 Morgen Wieſengelände)
Beſſer vorbeugen!

eleberſchwemmungen im Ried haben wiederum die Auf=
ie der Oeffentlichkeit auf das Gebiet des Landgrabens
des in den letzten Jahren die Dammbrüche der Sand=
n
. die große Waſſerſchäden in vielen Gemarkungen der
rmſtadt und Groß=Gerau verurſacht haben, ſo waren es
zen Wochen als Folgen der ſtarken Regenfälle Hochwaſſer
und Fanggrabens in der Gegend des Bruchhofes und
ſos ſowie des Darmbaches (Landwehr) und des Land=
sſtlich Griesheim. Im geſamten Landgrabengebiet ſind
Schäden zu verzeichnen.
dee Problem der Entwäſſerung des früheren Neckar=
um
deſſen Löſung man ſich ſeit Jahrhunderten
yrnüht, iſt damit erneut an der Tagesordnung.

zrche des Odenwaldes, die einſt im Flußbett des Neckars
Bergſtraße ihre Vorflut fanden, ergoſſen ſich auch nach=
Aeckar einen anderen Lauf genommen, weiterhin in die
Muung und führten die Verſumpfung herbei. Später wur=
rißeren
Gebirgswaſſer in künſtlich hochgelegten und ſtark
Bachbetten über die Neckarniederung hinweg auf dem
Weg in den Rhein geführt. Das ſehen wir bei der Weſchnitz,
4. Modau und Sandbach. Für die Abführung des Waſſers
ſiederung wurden der Scheidgraben und der Landgraben
deren Waſſer bei Trebur der Schwarzbach zugeführt wird.
4 im Laufe der Zeit aber herausgeſtellt, daß der Land=
ſicht
in der Lage iſt, ſeine Aufgabe zu erfüllen. Das Ge=
19. der Modau erfuhr in früherer Zeit bereits eine Ver=
durch
die Abteilung des oberen Landgrabens in den
er mit Mündung durch die Modau in den Rhein bei
Nördlich der Modau aber häufen ſich alle Nachteile
iFlichen Waſſerlaufs, der bald tief in der Niederung
d durch hoch gelegenes Gelände führt, in den Niederun=
haupt
kein Gefälle und im ganzen ſehr wenig Fall hat. Ein
großer Nachteil des Landgrabens beſteht darin, daß er
Abfluß abhängig iſt von der Schwarzbach. Dieſe iſt aber
es großen Einzugsgebietes ſelbſt überlaſtet und die
Dage der Schwarzbachgemeinden Trebur und Aſtheim
Aäwarzbach müßte entlaſtet und dem Landgrabengebiet
eine beſſere Vorflut gegeben werden.
Ak nn geſchehen durch Aufteilung des Landgrabensgebietes
ka ſchnitte und deren direkte oder indirekte Verbindung
Rhein auf ſeitlichem kürzeſtem Wege nach den Vorſchlägen
Nraelkulturplans.
ſie therige Auffaſſung, daß die betroffenen Riedgemarkun=
Uhren durch die Odenwaldwäſſer entſtehenden Koſten und
halk ein tragen müßten, führt bei den ſich häufenden Kata=
zu
unerträglichen Belaſtungen dieſer Gemeinden. Wie
gillegt, iſt die tiefere Urſache das gewaltige Naturgeſcheh=
Grlegung des Flußbettes des Neckars in der Vorzeit. Es
and es hat ſich jetzt wieder beſtätigt, daß einzelne Ge=
fär
ſich allein ihre Entwäſſerung nicht erfolgreich und
rigeln vermögen. Den unhaltbaren Zuſtänden muß aber
tiemacht werden. Der Staat müßte die oft voneinander
Anlen Intereſſen der Gemeinden mit den allgemeinen Be=
eteinigen
und die direkten Verbindungsgräben nach dem
Aut ſchaffen. Die Gemeinden hätten dann die Möglichkeit,
zweckmäßig angelegtes Grabennetz ihre Gemarkungen
ſt Hauptgraben zu entwäſſern. Heute iſt es vielfach ſo,
orhandenen Gräben nicht in den Senkungen, ſondern hoch
Gewanngrenzen liegen und die Gemarkungen nicht ge=
Purch Gräben erſchloſſen ſind.
Belsfluß der Waſſermaſſen aus dem flachen Gelände
rei den eingangs geſchilderten Verhältniſſen aber lange,
bikanntlich genügt eine kurze Ueberflutung, um die
Kulturpflanzen zum Abſterben zu bringen.
ene unerwünſchte Austrocknung namentlich des Wieſen=
zu
vermeiden, können geeignete Vorrichtungen zur
Roalierung getroffen werden.
große Gefahr für die Landgrabenniederung bildet der
ene Sandbach. Es wäre von Vorteil, zu beiden Seiten
dbachs in der Niederung von der Straße Darmſtadt
pücken bis zum Philippshoſpital Parallelgräben anzulegen
Hei der Anſtalt wieder in das hier in das Gelände ein=
ene
Bachbett zu führen. Bei einem evtl. künftigen Damm=
i
dem ja trotz allem gerechnet werden muß, würden die
aſſen direkt unten aufgefangen und auf kürzeſtem Wege
WHein geführt. Eine wochenlange Ueberſchwemmung des
örngebietes, wie wir ſie 1931 erlebt haben, würde hier=
Frhändert.
Amfwendungen die vom Staat und Gemeinden andauernd
erſchwemmungsſchäden gemacht werden, die Einbußen der
ung infolge verdorbener Ernten würden dieſe Anlagen
ſünem Jahre bezahlt machen. Iſt der wirtſchaftliche Nutzen
laenvoller Arbeiten für jeden Einſichtigen angeſichts der
migen Waſſerſchäden klar, ſo ſollte auch mit Rückſicht auf die
Prl eitsloſigkeit der Ausführung dieſer Arbeiten näherge=
A. G.
werden.
Morgen Land in der Bibliſer Gemarkung
verwüſtek.
Bblis, 13. Aug Gemeinderatsſitzung. Unter
ſrſitz des Herr Bürgermeiſters. A. Kärcher fand geſtern
Am 9 Uhr eine Sitzung ds Ortsvorſtandes ſtatt. Im ein=
ſunkt
der Tagesordnung wurden die Unwetterſchäden und
eigütung beſprochen. Herr Bürgermeiſter Kärcher verlas
filliche Gutachten des Herrn Dr. Krämer vom Landwirt=
Worms, das dieſer anläßlich einer Beſichtigung der
Ewetter ſchwer heimgeſuchten Bibliſer Gemarkung abge=
d
. Es ſind ſehr betrübliche Feſtſtellungen, die hier ge=
ueden
, und ſie unterſtreichen die Berechtigung der zahl=
atſchädigungsgeſuche
, die von der hieſigen Bauernſchaft
hgen ſind. Es heißt in dem Bericht des Herrn Dr. Krä=

vollſtändig unter Waſſer ſtand. Gurken, Kartoffeln, Rüben uſw.
ließen eine ſehr gute Ernte erwarten; das Hochwaſſer, wie über=
haupt
die Ueberflutung der Aecker wirkte ſich aber gerade auf
die Hackfrüchte verheerend aus. Die zweite Beſichtigung nach dem
Rückgang des Waſſers ſchuf ein klares Bild über den erſchrecken=
den
Umfang des Schadens. Bei vorſichtiger Schätzung muß man
mindeſtens zwei Drittel des Normalertrags von 6550 Morgen
Land als verloren betrachten. Zum großen Teil handelt es ſich
hier um Pachtäcker, wo vornweg 4050 Mark Pachtgeld aufge=
bracht
werden muß. Es iſt nicht mehr wie ſelbſtverſtändlich, daß
hier ein Steuererlaß allein nicht helfen kann, ſondern daß min=
deſtens
eine angemeſſene Entſchädigung für die ſchwer betroffene
Landwirtſchaft angeſetzt werden muß. Vom Gemeinderat wurde
eine Kommiſſion (Frz. Angert, M. Neff und Valt Seib) gebil=
det
, die an verſchiedenen Tagen der nächſten Woche mit Herrn
Dr. Krämer vom Landwirtſchaftsamt Worms die eingegangenen
Entſchädigungsgeſuche an Ort und Stelle nachprüft.
Op. Dieburg, 13. Aug. Voranſchlagsberatung. Der
Gemeinderat nahm am Freitag abend die Beratung des Ge=
meindevoranſchlags
für das Rechnungsjahr 1932 vor. Unter Ab=
lehnung
einer längeren Reihe Abänderungsanträge wurde der
Voranſchlag nach längerer Ausſprache mit 16 gegen drei Stimmen
angenommen. Der Voranſchlag ſchließt mit 818 740 RM. in Ein=
nahme
und Ausgabe ab. Der Fehlbetrag beläuft ſich auf
275 000 RM. Darauf wurde der Waldwirtſchaftsplan für das
Rechnungsjahr 1932/33 einſtimmig angenommen. Er ſchließt mit
einem Fehlbetrag von rund 14 000 RM. ab. Jedoch ſind mit Rück=
ſicht
auf die ſchlechte Lage am Holzmarkt und auf die Höhe der
Forſtbeſoldung Einſparungen nicht zu erzielen. Im weiteren Ver=
lauf
der Sitzung wurden eine Reihe kommuniſtiſcher Anträge ab=
gelehnt
. Die Wiegegebühren ſollen nach einſtimmigem Beſchluß
in der ſeitherigen Höhe erhoben werden. Für die Sondergebaude=
ſteuer
, ſollen auch hier die kreisamtlichen Richtlinien hinſichtlich
der Erleichterungen maßgebend ſein. Ein Wirtſchaftskonzeſſions=
geſuch
wurde genehmigt. Hier wird am Montag Mariä Himmel=
fahrt
gefeiert. Am Dienstag wird als Dieburger Lokalfeiertag
der Rochustag begangen.
Ax. Reichelsheim i. Odw., 13. Aug. Am Donnerstag abend
fand unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Volk eine öffenltiche
Natsſitzung ſtatt, in der folgende Beſchlüſſe gefaßt wurden:
Für verſtärkten Flurſchutz werden zu Ehrenfeldſchützen ernannt:
Philipp Dingeldein 2. Mich. Falter 1. Sebaſtian Hering, Johs.
Hofmann, Friedrich Hörr 1., Friedrich Joſt 3. Valentin Klingler,
Georg Nicklas 3., Adam Schneider, Wilhelm Vollrath. Der Rat
nimmt Kenntnis von der kreisamtlichen Verfügung betreffend die
Inſtandſetzung der Gerſprenz im freiwilligen Arbeitsdienſt und gibt
nach den Erläuterungen des Bürgermeiſters ſeine Zuſtimmung
zur Ausführung der Arbeiten. Er beſchließt ferner, die Inſtand=
ſetzungsarbeiten
in den Gemarkungen Gumpen und Frohnhofen
durch hieſige Dienſtwillige ausführen zu laſſen. Nach dem Grum=
metſchnitt
ſoll mit den Arbeiten begonnen werden; Arbeitsdienſt=
willige
bis zu 25 Jahren können ſich jetzt ſchon bei der Bürgermei=
ſterei
melden. Die Bachgaſſe ſoll bei nächſter Gelegenheit bis
zum Mühlgraben geſtückt und mit Schotter eingedeckt werden. Vor=
her
müſſen jedoch Verhandlungen mit dem Grundeigentümer zum
Abſchluß gebracht werden. Auf eine Eingabe des Johs. Gärtner
wegen Erlaß des Pachtgeldes für zwei Jahre für ſeine Aecker am
Flutgraben wird beſchloſſen, daß ein weiterer als der bereits
bewilligte Nachlaß nicht gewährt werden kann. Die Koſten für
die Reinigung der Decken und Strohſäcke, ſowie, für die Lieferung
von Stroh, die ſeither von der Polizeikaſſe getragen wurden, müſ=
ſen
in dieſem Jahre von der Gemeindekaſſe übernommen werden.
Zum Schluß wurden Fürſorgeſachen in nichtöffentlicher Sitzung
beſprochen. Schwimmbadkonzert. Am Sonntag nachmit=
tag
von halb 3 Uhr ab veranſtaltet der hieſige Poſaunenchor im
Schwimmbad ein Konzert zugunſten der Jugendarbeit, deſſen Be=
ſuch
jedermann empfohlen werden kann. Es wäre zu begrüßen,
wenn derartige Konzerte öfters ſtattfinden würden.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.

Gieichbleibende Werktags=Vortragsfolge, 6: Wetter, Gymnaſtik. o
6.30: Gymnaſtit. O 7: Wetter, Nachrichten. anſchl.: Frühkonzert.
8: Waſſerſtand. O 11.50: Zeit, Programm, Wirtſchaftsmeldungen,
Wetter. O 12: Konzert. O 13.15: Nachrichten. Wetter. O 13.30:
Konzert. O 14: Nachrichten. O 14.10: Werbekonzert. o 15: Gie=
ßener
Wetterbericht. O 15.10: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. o 16.50,
18.15: Wirtſchaftsmeldungen. O 19.15: Zeit, Programm, Wetter.
Wirtſchaftsmeldungen.

Sonntag, 14. Auguſt
6.15: Hamburger Hafenkonzert.
8.15: Katholiſche Morgenfeier.
9.15: Stunde des Chorgeſangs.
10.30: Uebertragung vom Jungfraujoch: Bergandacht, gehalten von
Nikolaus Bolk. Liedervorträge der Berner Singbuben.
11.30: Lyri aus Schleſien, von Herbert Brunar.
12.00: Marſchmuſit der Nationen. Philharm. Orcheſter Stuttgarz.
13.00: Köln: Mittagskonzert.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.10: K. Linker: Gedanken zur Durchführung des ſogenannten
Generalkulturplanes für das heſſiſche Ried. Direktor Möhler:
Der Feldgemüſebau in bäuerlichen Betrieben.
15.00: Stunde der Jugend: Kaſperltheater.
15.30: Siegsdorf: Volksliederſingen vom Chiemgauer Heimattag.
16.45: Mannheim: Richard=Wagner=Konzert. Ausf.: Philharmoniſches
Orcheſter Stuttgart. Soliſt: H. Bahling (Bariton),
18.00: Dr. Uſener: Warum photographieren Sie?
18.25: Dreißig bunte Minuten.
18.55: Dr. Geiringer: Mozart und Haydn.
19.20: Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten
19.30: Unbekannte Löwe=Balladen, geſungen von Curt Wichmann.
20.00: Breslau: 300 Jahre Militärmuſik.
21.00: München: Mittſommernacht.
21.45: Berlin; Konzert.
22.30: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Köln: Nachtmuſik.

Dentſche Welle: Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge: 5.45:
Wetter für die Landwirtſchaft. 6: Gymnaſtik. o 6.15: Wetter
für die Landwirtſchaft. anſchl.: Frühkonzert.
Nachrichten. 12: Wetter für den Landwirt.
Wiederholung des Wetterberichts. O 12.55:
O 13.35: Nachtichten. o 14: Konzert. o 15.30:
O 18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.

10: Neueſte
anſchl.: Konzert
Nauener Zeit.
Wetter, Börſe.

Deutſche Welle: Sonntag, 14. Auguſt
6.00: Funkgymnaſtik
6.20: Hamburger Hafenkonzert.
3.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirk
Anſchl. Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.20: Dr. Pundt: Landwirtſchaft und Wettervorherſage.
8.55: Morgenfeier. Glockenſpiel der Potsdamer Garniſonkirche.
Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Dichterſtunde. Zum 65. Geburtstag Rudolf G. Bindings.
Einführung: Dr. Leffſon. Lotte Arndt lieſt: Die Moſelfahrt.
Vovelle.
11.25: Breslau: Mittagskonzert der Schleſ. Philharmonie.
12.55: Bern: Funkbericht vom Jungfraujoch.
13.45: Elternſtunde.
14.15: Dr. Heinitz: Tanzrauſch im Indianer=Wigwam (mit Schall=
platten
),
14.40: Dr. Hagenmeyer: Gartenwunder und Wundergärten.
15.05: O. Heuſchele: Der alemanniſche Bauer.
15.30: Siegsdorf: Volkslieder=Singen.
16.15: Hamburg: Hörbericht von den Intern. Tennismeiſterſchaften,
16.35: Blasorcheſter=Konzert des Symphon. Blasorcheſters Groß=
Berlin. Dirigent: A. Jander.
18.00: Prof. Dr. Reichenbach: Das Problem der Prophezeiung.
18.30: Mit dem Mikrophon durch die Mark: Vetſchau (Spreewald),
18.50: Opera Buffa. Ein Vortrag mit Meiſterplatten von Felix
Stöſſinger. Werke von Mozart, Roſſini, Smetana u. a.
19.45: Sportnachrichten:
20.00: Wien: Wo die Lerche ſingt. Operette von Franz Lehar,
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Egon Kaiſer. Refrain: J. Maximilian.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

4. Ziehungstag
12. Auguſt 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 109971
12 Gewinne zu 5000 M. 19604 86669 215756 272806 288152 364157
22 Gewinne zu 3000 M. 7528 21510 40393 47391 51339 237630
2654 15 270028 274809 352764 358311
46 Gewinne zu 2000 M. 2816 17911 37207 41866 71587 120225
151183 167516 170363 171310 172552 184709 228549 230420 238943
265574 316659 329621 336130 3435 19 384942 391 128 399626
112 Gewinne zu 1000 M. 6914 7563 8908 17686 21473 25608 41934
49967 52852 54963 66355 66486 66646 69618 72794 78526 79641
86913 98310 101499 113880 122167 128350 129601 144829 148617
151874 152650 153196 181038 183724 186065 197038 198139 201062
207486 216228 224821 234938 237353 243613 260398 269996 284179
304836 306156 318540 320573 325733 331037 332892 355110 368214
369998 393462 396009
198 Gewinne zu 600 M. 3231 7672 10596 23361 30356 31745 33503
34930 37065 38776 40670 49383 52965 64848 58821 60797 66844
70558 71649 74630 80974 98045 101204 104061 105939 106320 109262
116047 119463 119729 121365 127675 135056 135309 137455 142517
144858 144958 155709 156044 164970 169145 177543 178339 187127
187579 197301 199767 206746 209650 210801 216609 219122 220014
221187 222823 228937 246822 248431 249777 249788 267086 275602
277462 279920 286350 289158 290957 293493 294727 295001 295026
296463 297546 297604 300095 317705 319276 321600 332994 334429
334888 338000 338602 346705 356641 369942 364146 365588 373220
373666 374941 378993 379373 381998 382186 384405 390976 399218
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 50000 M. 322142
2 Gewinne zu 25000 M. 223416
4 Gewinne zu 10000 M. 271598 341634
14 Gewinne zu 5000 M. 15382 46760 203278 256083 287724 303138
349384
14 Gewinne zu 3000 M. 21260 94386 111402 157334 163389 250382
374429
48 Gewinne zu 2000 M. 424 18246 48644 66081 72626 125378 159891
162473 167338 177024 177544 179209 199506 201938 212348 224396
234603 244593 247965 278388 279887 295670 326722 351325
122 Gewinne zu 1000 M. 1617 3217 18202 19214 20597 21124 22711
24191 28272 33976 36667 42243 66283 62920 80991 81720 168489
112123 124042 128067 129030 129566 133294 137948 156998 169169
169186 169889 181058 181782 183661 188230 192548 194559 195753
202073 209954 214784 223166 228860 233834 241063 242883 250319
256235 263893 276421 283133 289243 295187 297790 302497 304806
307741 335299 337639 378484 378867 393231 396446 399427
190 Gewinne zu 500 M. 13899 17462 30362 32897 37051 42861
55357 66451 69624 63241 63445 68017 72078 78272 82618 87631
88274 88617 89666 89864 94312 94332 103472 104739 103379 111355
114604 120227 122011 125542 128703 130016 181195 131398 150967
152321 155080 167440 170827 172542 177487 180482 181265 181322
185429 188732 191354 192710 196752 196975 198363 202642 221065
223249 232629 232862 233667 235846 238427 246506 258363 259851
268219 276876 277018 277763 281204 281484 282028 286373 305666
311712 312154 321729 322416 328542 328758 332427 338313 339130
343719 343884 344728 346310 346318 353644 356812 366514 368294
371461 372573 374719 375934 386695 399793
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 100
Schlußprämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 500000, 2 zu ſe
300000, 2 zu je 200000, 4 zu je 100000 6 zu je 75000, 10
zu je 50000, 26 zu je 25000, 172 zu je 10000, 412 zu je 5000,
868 zu je 3000, 2602 zu je 2000, 5078 zu je 1000, 8540 zu je 500.
25548 zu je 400 Mark.

Wekkerbericht.

Weiterhin wird ſich der ſommerliche Witterungscharakter
wenig ändern, wenn ſchon durch das Zufließen ozeaniſcher Luft ſich
Bewölkung einſtellt und die Möglichkeit zu Gewitterſtörungen fort=
dauert
.
Ausſichten für Sonntag, den 14. Auguſt: Wolkig, mit Aufheiterung.
warm, Fortdauer der Möglichkeit zu Gewitterſtörungen.
Ausſichten für Montag, den 15. Auguſt: Im weſentlichen keine
Aenderung der Wetterlage.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten.

G. ist die Salem-Fabrik

TOrSoulOlA
heißt: noch im Zweifel sein.
Salem-Raucher sind sicher.
Das Studieren liegt hinter ihnen.
Die errungene Wissenschaft heißt
delite dHLMOO

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 225

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 14. Aug.

OM

Ihre Verlobung geben bekannt
Käte Keil
Oipl.=Ing. Richard Schimpf
Gewerbelehrer

Darmſiadt
Arheilgerſtr. 54½

Ria Schuchmann
Ludwig Schröer

Nachruf.

Am T. Auguſt 1932 verſchied unſer hochgeſchätztes
Ehrenmitglied, der

Miniſterialrat i. R. und Geheimer Oberbaurat

Herr Augaf Mangold

Der Verſtorbene hat ſich als kenntnisreicher und
verſtändnisvoller Sachwalter der heſſ. Landeskultur
erwieſen. Wir danken ihm eine vertrauensvolle Zu=
ſammenarbeit
in vielen Jahrzehnten. Sein Andenken
wird von uns in Ehren bewahrt.

(11418

Darmftadt, im Auguſt 1932.
Der Verein heſſiſcher Kulturtechniker.

Todes=Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
lieben, guten Mann, unſeren lieben, herzensguten
Vater, Bruder, Schwager, Onkel, Schwiegervater
und Großvater

Heiin kentichf Sieln

Werkführer

plötzlich und unerwartet von uns zu nehmen.
In tiefer Traner:
Wilhelmine Stern, geb. Andel
nebſt Angehörigen
Heinrich Stern und Frau
Ludwig Stern und Frau
Karl Stern und Frau
und 2 Enkel.
(11443
Darmſtadt, Frankſurt a. M., Berlin, 12. Auguſt 1932.

Die Beerdigung findet ſtatt, Dienstag, 16. Auguſt 1932.
nachm. 3½ Uhr, vom Portal des Waldfriedhofs aus

Statt beſonderer Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere liebe
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin
und Tante,

geb. Volk
im Alter von 72 Jahren plötzlich und unerwartet
zu ſich zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Geſchwiſter Haag.

Darmſtadt, den 13. Auguſt 1932.
Kaſtanien=Allee 71.

Beerdigung: Montag, den 15. Auguſt 1932, nachm.
2 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren
lieben Vater, Schwiegervater und Großvater

Sanger kieingenner

Privatier

nach ſchweren Leiden, im Alter von 28 Jahren
zu ſich zu nehmen.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Ludwig Reinheimer.

Darmſtadt, Bleichſir. 23
Mailand, New York, den 13. Auguſi 1932.

Die Beerdigung findet Sonntag, 14. Auguſt
1932, vom Portale des Friedhofs der iſr. Relig.
Geſellſchaft, nachm. 4½ Uhr aus, ſtatt.
Blumenſpenden dankend verbeten.

Dortmund
Hausmannſtr. 16

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Gott dem Herrn hat es gefallen, meinen lieben Vater, Großvater,
Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel

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zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.

Die trauernden Hinterbliebenen
Familie Emil Schott.

Der Kinvergarken des A. /f. Frobel=4

Darmſtadt, Paris, Crandford, N.=Y., den 12. Auguſt 1932.
Helfmannſtr. 12.

Kiesſtraße 63
hat am 9. Auguſt wieder begonnen. Anmel d,
werden daſelbſt jeden Vormittag durch die Vorſt,
Fräulein Jordan, entgegengenommen.

Verlobte
14. Auguſt 1932
Darmſtadt, Landwehrſtr. 31

Die Beerdigung findet am Montag, den 15. Auguſt 1932, nachmittags
3 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofs aus ſtatt.

Todes=Anzeige.

Unſere liebe, treuſorgende Mutter, Großmutter und
Schwiegermutter
Frau

Margarethe Schmank Ww.
geb. Mahr

Zurun.
Dr.

Buchold

LuswiGsPI

iſt heute Vormittag nach langem ſchweren Leiden
ſanft entſchlafen.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Darmſtadt, den 13. Auguſt 1932.
Annaſtraße 8, I.

Die Beerdigung findet Montag, den 15. Auguſt,
nachm. 3½ Uhr, auf dem alten Friedhofe, Nieder=
(11440
Ramſtädterſtraße, ſtatt.

Offene Beine.
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[ ][  ][ ]

14. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 225 Seite 9

Maler verkaufen ſelbſt ihre Bilder.

Blick in die ſtets ſtark beſuchte Ausſtellung in einem leerſtehenden Laden,
n ichsverband bildender Künſtler unentgeltlich zur Verfügung geſtellt wurde. Die Maler
lier ihre Werke ſelbſt und ſollen einen für heutige Zeiten nicht unbeträchtlichen Umſatz
zu verzeichnen haben.

Siedler bauen ſich ſelbſt eine Kirche.

Die Siedler bei den letzten Arbeiten an ihrem Kirchlein.
Die katholiſchen Siedler der Kolonie Neue Heimat in Zepernick bei Berlin haben ſich faſt ganz
und gar aus eigenen Mitteln und mit eigenen Kräften eine Notkirche gebaut, die 150 Perſonen
faſſen kann. In wie ſchöner Weiſe wurden hier zwei alte Sprüche vereint erfüllt: Ehre dem
Höchſten! und Selbſt iſt der Mann!

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drige Herzogin von Bedfork, die älkeſte Fliegerin der Welt. 50 000 Kilomeker Hochzeiksreiſe im
Lufterpreß. Prinz Bibesco und ſeine Luxusflugzeuge. Der fliegende Holländer von Lear=Black

Aus dem Gokha der Lüfke.
O. van Hardingsveld.
hr der greiſe Profeſſor Junkers eine Geſchäftsreiſe unter=
tnn
Wochenendausflug nach Dresden oder an die See,
e Einſamkeit flüchten will, um wichtige Konſtruktionen
ziu ſeiner Mitarbeiter zu beſprechen, beſtellt er ſeinen
hioeder. Die K 13 in der ſogar ein Ruhebett einge=
ſturd
ſtartfertig gemacht, und im eigenen Luft=Expreß
Mr Profeſſor Deſſau.
ior Junkers iſt zurzeit der einzige, der in Deutſch=
Aene Reiſen mit einem eigenen Verkehrsflugzeug
unternimmt.
ien privaten Verkehrsflugzeuge befinden ſich in Eng=
aiſt
Capt. O. Baker zu nennen, der neben einer
Met=Motte noch ein zweimotoriges Flugboot Super=
Eiulent unterhält, mit dem er Flüge nach Aegypten und
Sführt, weiter ſein Landsmann C. Higgs als Beſitzer
Biotorigen Flugbootes Seagull. The Honorable L. M.
fat nicht nur einen Park von ſieben Sportflugzeugen,
uch eine eigens für ihn erbaute dreimotorige Super=
lir
Jacht‟. Eine Luxus=Luftjacht, wie ſie nur einmal
hr ſt. Die Beſatzung iſt ſechs Mann ſtark. Zwölf Paſſa=
iinen
in den elegant eingerichteten Wohn= und Schlaf=
w
queme Unterkunft. Sehr oft verläßt dieſe Luftjacht das
Rigliſche Inſelreich, um Gäſte nach den ſonnigen Ge=
M Mittelmeeres zu bringen.
In Reigen der engliſchen Verkehrsflugzeughalter darf
üihrige Herzogin von Bedfort nicht vergeſſen werden.
ABegeiſterung einer Fünfzehnjährigen erwarb ſie ſich,
alt. auf einer Motte den Flugzeugführerſchein. Auch
WBit Herzogin eine einmotorige Fokker F VIl The Spider
Uhnung des Captains Barnard flog ſie mit der Maſchine
on nach Karachi. Im Jahre 1929 ſtartete die Herzogin
ſt Captain Barnard zum zweiten Indienflug und

ſtellte dabei einen Rekord auf. Die 16000 Kilometer lange Strecke
London-KarachiLondon wurde in ſieben Tagen zurückgelegt.
Ein Jahr ſpäter unternahm die Herzogin einen Flug nach Kap=
ſtadt
, doch ſagte ihr das heiße afrikaniſche Klima nicht zu, und
Captain Barnard mußte den Flug frühzeitig abbrechen.
In Frankreich machte der Comte de Sibours ſeine Streif=
züge
durch die Welt ebenfalls mit einem Verkehrsflugzeug.
Seine Hochzeitsreiſe führte er als Flug um die Welt mit
einer Motte durch. 50 000 Kilometer legte er mit ſeiner
jungvermählten Gattin zurück!
Dann ſteuert der Graf ein Schreck=Amphibienflugzeug für vier
Fluggäſte rund um das Mittelmeer, nach Afrika, immer in Be=
gleitung
ſeiner Gattin. Sein nächſtes Flugzeug iſt ein ſechs=
ſitziger
Farman=Hochdecker, mit dem er die Strecke ParisPeking
in zehn Tagen zurücklegt.
Im Februar 1932 muß die franzöſiſche Pilotin Hilz auf dem
Fluge nach Madagaskar in Birni notlanden. Sofort fliegt
Comte de Sibours mit ſeiner Farman=Maſchine mit den nötigen
Erſatzteilen zur Hilfeleiſtung ab und erreicht die Pilotin einige
Tage ſpäter. Die Jagdflüge des Barons Rothſchild mit einem
dreimotorigen Fokker unter Führung des erfolgreichen ſchweize=
riſchen
Piloten Mittelholzer nach dem Innern Afrikas ſind be=
kannt
. Auch der ehemalige Dresdener Hugo Zietz, jetzt Lichten=
ſteiner
, unternimmt ſeine Reiſen und Jagdausflüge mit einem
Fokker VII. Das prächtig eingerichtete Fokker=Flugzeug
auch eine Bar fehlt nicht iſt häufig in Tempelhof zu ſehen.
Der tſchechiſche Graf Ulrich Kinſky=Hermanow beſitzt ein Ver=
kehrsflugzeug
Junkers K 16 und ſteuert ſeinen Metallhochdecker
als ehemaliger Feldflieger ſelbſt, hauptſächlich zu den großen
Poloturnieren in Oeſterreich, Polen, Deutſchland und England.
Beſonders zu erwähnen iſt noch der Prinz Bibesco, der ſich
in dieſem Jahre eine Junkers Ju. 52 mit drei Hiſpano=
Motoren zugelegt hat,
die eigens für Langſtreckenflüge mit Schlaf= und Wohn=
kabinen
und Gewehrſchränken ausgeſtattet iſt.

Prinz Bibesco, der Präſident der F.A.J. iſt, beſaß vorher eine
dreimotorige Ford=Maſchine, die bei einem Propagandaflug
nach dem Fernen Oſten bei einer Notlandung verbrannte. Ein
in einen Propeller fliegender Geier ſoll die Urſache für das
unglück geweſen ſein.
Der Tod hat in dieſer Gruppe von Männern, die im
eigenen Verkehrsflugzeug um die Welt raſen, in den letzten
Jahren große Lücken geriſſen. Es iſt erſt einige Wochen her,
daß der Schuhkönig Thomas Bata mit einer JunkersMaſchine
gleich nach dem Start von ſeinem egienen Flugplatz Zlin,
übrigens der einzige Privatflughafen Europas, im Morgen=
nebel
tödlich verunglückte. Bata beſaß acht Flugzeuge.
Dann das Schickſal des fliegenden Millionärs Glen Kid=
ſtone
. Nach ſeinem Rekordflug London-Kapſtadt fiel er im
Mai 1931 in Natal einem raſenden Sandſturm mit ſeiner
Maſchine zum Opfer.
Myſteriös und nie aufgeklärt iſt das tragiſche Geſchick des
fliegenden Bankiers und Finanzmagnaten Alfred Loewenſtein.
Noch myſteriöſer iſt das Schickſal des fliegenden Hollän=
ders
vom Lear=Black, eines amerikaniſchen Zeitungs=
maraten

Die Maryland State eine dreimotorige Fokker, in der ſich eine
entzückende Bar mit Hockern und Lederſeſſeln und ſelbſtverſtänd=
lich
mit viel verlockenden Flaſchen befand, wurde in Indien
durch einen tropiſchen Sturm vernichtet. Wie durch ein Wunder
kamen die fünf Inſaſſen mit dem Leben davon. Aber zwei
Jahre ſpäter verſchwand der Beſitzer der amerikaniſchen Zei=
tung
. Baltimore Sun von Bord ſeiner Luxusjacht, während
eines Bootsfeſtes an der Küſte von Florida. Vom fliegenden
Holländer hat man niemals mehr eine Spur entdeckt.
Recht tragiſch iſt das Geſchick des rumäniſchen Prinzen
Chiea. Mit einer einmotorigen Verkehrsmaſchine Air Te vel
führte er im April dieſes Jahres einen Rekordflug nach Saigon
durch. Aber er brachte ſich aus Indien größere Mengen von
Rauſchgiften mit, denen er ſo heftig zuſprach, daß er kaum
vier Wochen ſpäter plötzlich ſtarb.

Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortich für Pollikt und Wirtſchaſft: Rudolf Mauve: für Feullleton, Reſch und
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann:
für den Handel: Dr C. H. Quetſch: für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Dſe Gegenwart. Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr Herbert Neite:
ſär den Inſeraientell und geſchäftlſche Mittellungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: C. C. Wittich ſähmilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſtrlvte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen

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Seite 10 Nr. 225

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 225 Seite 11

ennen Zwiſchen Flugzeng,
luko und Mokorrad.
r zum erſtenmal in Frankfurt, ſon=
haupt
in Deutſchland finden am
auf dem Frankfurter Flugplatz
ſchen Flugzeug, Auto und Motorrad
Frankfurter Automobil=Club, dem
Motorrad=Club und der Rhön= Roſ=
ſchaft
iſt es vorbehalten geblieben,
anſtalter gemeinſam dieſe Neuerung
ort einzuführen.
Veranſtaltung ein beſonders hohes
liveau zu geben, ſind die beſten Flie=
infahrer
Deutſchlands für die Ren=
htet
worden.

ſor der Hebung der Niobe‟.
ſelWie die Marineſtation der Oſtſee mit=
as
Wrack des Segelſchiffes Niobe‟,
umtliche Hebetroſſen angebracht worden
hndem Hebeſchiff angehoben und unter
transportiert worden. Wegen des
wallaſtes mußte jedoch das Schiff zwei
ſ weſtlich der Unfallſtelle wieder auf
netzt werden. Solange der Seegang es
ird die Ueberführung des Wracks nach
aiſſtzt.
ſltbootunglück auf der Salzach.
Saflzurg. Bei Sulzau kenterte ein Falt=
mitin
beiden Reichsbahnpraktikanten Otto
midtrd Freidrich Windiſch in den Wirbeln
Scſy. Windiſch ertrank, Schmidt konnte
ſitecKurden.
Bö’ſchlägt in eine Sportgruppe ein.
ſweit Fortler getötet, ſechs ſchwer verletzt.
Leuno (Lippe). Ein furchtbares Unglück
onege ch geſtern nachmittag während einer
priväyſtaltung der Freien Sportverbände
ſbe zu dem hieſigen ſtädtiſchen Sportplatz.
erikBlitzſchlag eines heftigen Gewitters
indse Gruppe von Fußballſpielern, von
I0 ſofort getötet und ſechs erheblich

Skraubinger und Genoſſen
iuf der Donaufahrk.

tt Enden

binger, ein originelles Fahrzeug,
rrbeitsloſe Bayern aus Straubing
hiunter nach Belgrad fahren, um
dort Arbeit zu ſuchen.

g, 14. Auguſt 1932

Ein Film von Hindenburgs Sieg bei Tannenberg.

Schleſien feierk Gerhark Haupkmann.

Empfang der Europaflieger
bei dem Aero=Club.
Der Reichspräſidenk ſtifket einen
Ehrenpreis.
Berlin. Zu Ehren der Teilnehmer des
Europarundfluges veranſtaltete geſtern der Aero=
Club von Deutſchland in ſeinen Klubräumen
einen offiziellen Empfang, bei dem Vertreter der
Reichs= und Staatsregierungen, des Diplomati=
ſchen
Korps und zahlreiche andere Perſönlichkei=
ten
anweſend waren.
Reichsverkehrsminiſter Freiherr Elz v. =
benach
ſtellte ſich den vollzählig erſchienenen Ver=
tretern
der ausländiſchen Regierungen, die am
Europarundflug beteiligt ſind oder von der Flug=
ſtrecke
berührt werden, als Miniſter, der die
deutſche Luftfahrt betreut, vor und ehrte in ſei=
ner
Rede den zweimaligen Rundflugſieger Fritz
Morzik. Er betonte weiterhin die Bedeutung der
friedlichen Zuſammenarbeit aller ausländiſchen
Nationen in dieſem Rundflug und machte die
Mitteilung, daß der Reichspräſident einen Ehren=
preis
für die beſte deutſche Leiſtung bei dem
Flug geſtiftet hat. Der Reichspräſident hätte
den Ehrenpreis gern für die beſte internationale
Leiſtung zur Verfügung geſtellt, habe aber den
Standpunkt vertreten, daß dies erſt möglich ſein
werde, wenn Deutſchlands Luftfahrt auch inter=
national
gleichberechtigt ſei. Freiherr Elz v. =
benach
ſchloß mit dem Wunſche, alle Teilnehmer
möchten die ſchwere Prüfung und die ſchwierigen
Aufgaben des Rundfluges überſtehen und wohl=
behalten
wieder in der Reichshauptſtadt ein=
treffen
.

Deukſcher Höhenforſchungsballon
erreichte 28 000 Meker Höhe.
Stuttgart. Nach wochenlangen Verſuchen
gelang es, wie gemeldet wird, Profeſſor Dr. Re=
gener
vom Phyſikaliſchen Inſtitut der Tech=
niſchen
Hochſchule Stuttgart am Freitag einen
Höhenballonaufſtieg mit automatiſchen Meßge=
räten
zur Erforſchung der kosmiſchen Ultraſtrah=
lung
bis auf 28 000 Meter Höhe durchzuführen.
Entgegen allen ſeitherigen Annahmen konnte
Profeſſor Regener nachweiſen, daß die Zunahme
der Intenſität der Höhenſtrahlung in größeren
Höhen als 12000 Meter ganz weſentlich nach=
läßt
. Bekanntlich beabſichtigt Prof. Piccard bei
ſeinem Aufſtieg gleichartige Meſſungen durchzu=
führen
. Regener konnte dies durch 14 genaue
Meſſungen nachweiſen. Weſentlich iſt, daß Re=
gener
durch die techniſche Durchbildung der ſelb=
ſtändig
arbeitenden Meßgeräte in der Lage iſt,
den Verlauf, der aus dem Weltall zu uns drin=
genden
Ultraſtrahlung ſchon vor ihrem Eintritt
in die Erdatmoſphäre zu erforſchen. Mit bemann=
ten
Ballonen dürfte dies niemals möglich ſein.

Hitzewelle in Frankreich.
Paris. Frankreich wird gegenwärtig von
einer Hitzewelle heimgeſucht, wie ſie in dieſer
Stärke ſeit langem nicht mehr beobachtet wurde.
Am Freitag ſtieg in Paris das Thermometer auf
33,2 Grad im Schatten; in der Provinz wurden
ſogar Temperaturen bis zu 40 Grad im Schatten
gemeſſen. Die ſchönen Sommertage haben natür=
lich
auch einen verſtärkten Reiſeverkehr mit ſich
gebracht, damit aber auch eine ganze Reihe
ſchwerer Automobilunfälle. Allein am Freitag
ſind durch Verkehrsunfälle 12 Perſonen getötet
und 26 zum Teil ſchwer verletzt worden.
Drohende Ueberſchwemmungskataſtrophe
in Indien.
Bombay. Eine ernſte Ueberſchwemmungs=
kataſtrophe
gefährdet die Einwohner der Pro=
vinz
Sind. Infolge anhaltender ſtarker Regen=
güſſe
drohen die Fluten des Begari=Kanals die
Dämme zu durchbrechen. Dieſe Gefahr hat unter
der Bevölkerung eine furchtbare Panik hervor=
gerufen
. Viele Bewohner haben fluchtartig ihre
Wohnſtätten verlaſſen, um ſich in Sicherheit zu
bringen.

ene aus dem Hauptquartier Hindenburgs während der Schlacht von Tannenberg.
irg (Mitte), dargeſtellt von Karl Koerner, mit ſeinen engſten Mitarbeitern: links
Ludendorff (Henry Pleß), rechts General Hoffmann, der von dem kürzlich ver=
ſtorbenen
Schauſpieler Hans Mühldorfer dargeſtellt wird.
von Tannenberg und der Befreiung Oſtpreußens von dem Ruſſeneinfall iſt ein neuer
Film gewidmet. In großartiger Durchführung werden die damaligen Geſchehniſſe
jetzt bereits in die Geſchichte eingezogen ſind.
(Photo: Präſens=Film.)

Eine Gruppe aus dem Feſtſpiel: Fuhrmann Henſchel und zwei Figuren aus Die Weber.
In Schreiberhau haben die Feſtſpiele begonnen, in denen die ſchleſiſche Heimat Gerhart Haupt=
mann
huldigen will, der im kommenden November 70 Jahre alt wird. Neben dem Hauſe, das
Carl Hauptmann, der verſtorbene ältere Bruder des Dichters, vor ſeinem Tode bewohnte, fand
auf der Gerhart=Hauptmann=Wieſe ein originelles Vorſpiel Volksfeſt in Schreiberhau ſeine Auf=
führung
. Figuren aus den Werken des Dichters traten auf, und um ſie bewegten ſich Orts=
angehörige
in den bunten ländlichen Trachten früherer Jahrzehnte.

Schienenaukobufſe nun auch auf Gebirgsbahnen.

Der neue Schnellbetriebswagen der Auſtro=Daimler=Werke,
der jetzt für den Schienenautobus=Verkehr auf der Strecke WienSemmering eingeſetzt wurde. Die
Bahn nach dem Semmering, die 18481854 als erſte Gebirgsbahn Europas erbaut wurde, iſt nun
auch die erſte Gebirgsſtrecke, die von dem Schienenautobus befahren wird.

*Ein ganzes Dorf ermordet.
Eine Nacht des Grauens in Bulgarien. Die Behörden verkuſchen. Achkzig
mohammedaniſche Familien umgebrachk. Zahlreiche Gebäude verbrannk.

Ein kokes Dorf.
In dem bulgariſchen Dorf Keſſarowo im
Bezirk Gorna Orchowitza hat ſich nach Balkan=
meldungen
ſchon vor einiger Zeit ein furchtbares
Ereignis zugetragen, das in der Geſchichte der
modernen Völker einzig daſteht. Es war wahr=
lich
eine Nacht des Grauens, von der Keſſarowo
heimgeſucht wurde. Wenn bisher von dieſen ent=
ſetzlichen
Verbrechen in Europa nichts bekannt
geworden iſt, ſo liegt das offenbar daran, daß
alle Nachrichten darüber abſichtlich von den Be=
hörden
zurückgehalten wurden. Als nun doch auf
allerlei Umwegen über türkiſche Zeitungen einige
Einzelheiten durchſickerten, wurde der wirkliche
Tatbeſtand von den Behörden anſcheinend ver=
tuſcht
, denn es war ihnen offenbar und mit Recht
peinlich, dieſen Rückfall einer bulgariſchen Be=
völkerung
in die Unſitten vergangener Jahrtau=
ſende
zuzugeben. In Keſſarowo beſtand nach den
Meldungen, die in verſchiedenen türkiſchen und
Balkanzeitungen auftauchten, ein ſtarker Haß
zwiſchen den Bulgaren und Mohammedanern.
Die Urſache dieſer Feindſchaft iſt nicht bekannt.
Vor einigen Wochen machte ſie ſich aber nach der
Zeitung Karadenis, die in Bulgarien er=
ſcheint
, in furchtbarer Weiſe Luft. Zwiſchen eini=
gen
Mohammedanern und Bulgaren kam es zum
Streit wegen eines Pferdes. Die Mohamme=
daner
luden nun die erſte Blutſchuld dadurch auf
ſich, daß ſie den Beſitzer des Pferdes erſchlugen.
Der Hauptſchuldige wurde verhaftet und ins Ge=
fängnis
geſperrt. In der darauf folgenden Nacht
zogen nun zahlreiche Bulgaren aus der Um=
gebung
nach Keſſarowo, um den Mörder zu lyn=
chen
. Er wurde aus dem Gefängnis geholt und
ſo zugerichtet, daß er kurze Zeit darauf im Kran=
kenhaus
von Tirnowo ſtarb.
Daraufhin rotteten ſich die Bulgaren der gan=
zen
Umgebung zuſammen, um die mohammeda=
niſche
Bevölkerung von Keſſarowo auszurotten.
Der Ueberfall auf das Gefängnis war das Sig=
nal
. In der nächſten Nacht wurde das Dorf über=
fallen
und die geſamte Bevölkerung niederge=
metzelt
. Die Frauen und Mädchen wurden vor=
her
vergewaltigt. Die Moſchee und zahlreiche
öffentliche Gebäude wurden verbrannt. Mehr als
80 Familien ſollen dieſer Nacht des Grauen
zum Opfer gefallen ſein. In Keſſarowo herrſcht
jetzt die Ruhe des Grabes. Die Feindſchaft iſt
erledigt. Es gibt dort keinen Menſchen mehr.
mit dem man kämpfen könnte. Es iſt zu hoffen,
daß die bulgariſchen Behörden eine Unterſuchung

veranſtalten werden, um die Schuldigen an die=
ſem
entſetzlichen Maſſenmord der gerechten Strafe
zuzuführen. Bisher verlautet noch nichts von
energiſchen Schritten der Unterſuchungsbehörden.
Man ſagt, daß es auch ſchwierig ſein wird, die
Schuldigen zu faſſen, denn die Zeugen, die etwas
gegen die Maſſenmörder und Brandſtifter aus=
ſagen
könnten, ſind alle tot, und die Mörder
werden kaum der Behörde Mitteilung machen.
Das Jahr des Heils 1932 hat, wie dieſer Vorfall
beweiſt, auf dem Balkan ſich noch ſehr wenig aus=
gewirkt
, denn es ſcheint, als ob der Bericht aus
dem Jahre 1032 ſtammt.

Ein Amokfahrer.
Brisbane (Auſtralien). Auf dem Flug=
platz
Archer Field entſtand eine ungeheure Auf=
regung
, als plötzlich ein Automobilfahrer anfing,
Amok zu laufen, oder wie man in dieſem Falle
ſchon ſagen muß, Amok zu fahren. Mit ſeinem
mächtigen ſechszylindrigen Wagen, in dem außer=
dem
nur noch ſeine ſechsjährige Tochter ſaß,
durchbrach er mehrere Zäune, die den Flugplatz
abſperren und fuhr einen Angriff auf die Flug=
zeuge
. Es gelang ihm, zwei Flugzeuge ſchwer zu
beſchädigen. Hierauf jagte er davon. Als die
Anweſenden ſich von ihrer Verwunderung etwas
erholt hatten, bemannten ſie bereitſtehende Auto=
mobile
und ſetzten dem wild gewordenen Auto=
fahrer
nach, allen voran der berühmte Flieger
Kingsford Smith, der ſich bei dieſer Gelegenheit
auch als ein ausgezeichneter Schütze erwieß. Nach
einer längeren Jagd, die ſich mit einer Geſchwin=
digkeit
von 100 Kilometern abſpielte, gelang es
ihm, die Reifen am Automobil des Amokfahrers
zu durchſchießen. Nach einem Handgemenge wurde
dieſer überwältigt und in Schutzhaft genommen.
Sein Kind iſt auf der wilden Fahrt unverletzt
geblieben.
Eine Studienſtelle für Ueberſeefliegerei
gegründet.
Rom. In Rom iſt eine Studienſtelle für
Ueberſeefliegerei errichtet worden, deren Grün=
dung
auf der Tagung der Ueberſeeflieger, die vor
kurzem in der ewigen Stadt ſtattfand, beſchloſſen
wurde. Die Studienſtelle hat zum Zweck, die
Sammlung einſchlägiger Mitteilungen über
Streckenflüge, die Vereinheitlichung des Funk=
und Wetterdienſtes ſowie die Vorbereitung von
Abkommen zur Internationaliſierung der Ueber=
ſeeflughäfen
.

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Seite 12 Nr. 225

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 14. Auxu

Spoct, Sptel und Jucnen

Sonderbericht des Darmſtädter Tagblatts.
Der Freitag hat uns

noch eine weitere Silbermedaille

durch Oberleutnant Heinz Hax im Piſtolenſchießen ge=
bracht
.
Pearce wieder Olympiaſieger.

Das Einerrennen brachte den erwarteten Sieg des
Olympiaſiegers von 1928, Pearce=Auſtralien. Der Auſtralier hatte
vom Start weg eine knappe Führung, bei 1000 Meter lag er eine
Länge vor dem Amerikaner Miller. Weitere drei Längen zurück
folgte der Uruguayer Douglas. Miller kam gegen Schluß noch
etwas auf, jedoch blieb Pearce mit einer halben Länge ſicher in
Front. Das Ergebnis: 1 Pearce=Auſtralien 7:44.4 Min., 2. Mil=
ler
=USA. 7:452 Min., eine halbe Länge zurück, 3 Douglas= Uru=
guay
8:13,6 Min., 4. Southwood=England 8:33 Min. (Der Eng=
länder
ruderte nicht aus.)

England holt ſich den Zweier ohne.

Clive und Edwards waren die Beſatzung des Zweiers ohne
Steuermann, der ſich den Olympiaſieg holte. Vom Start weg
führte zunächſt Polen vor England, Neuſeeland und Holland. Aber
ſchon von der Hälfte des Rennens ab hatten ſich die Briten vor
Neuſeeland, Polen und Holland an die Spitze geſetzt.

Sporikalender.

15,00 Uhr:
16,00 Uhr
17,00 Uhr:

11,00 Uhr:
14,30 Uhr:

9,00 Uhr:
11,00 Uhr:

Sonntag, den 14. Auguſt 1932.
Handball.
Exerzierplatz: Polizei Polizei Worms.
Dornheimer Weg: Poſt Tv. Richen.
Stadion: SV.98 MTG. Mannheim.
Fußball.
Rheinallee: Rot=Weiß Germania Eberſtadt.
Dornheimer Weg: Poſt Viktoria Griesheim 1.
Kraftſport.
Soderſtraße: Verfaſſungswettkämpfe des Oden=
waldgaues
.
Darmſtadt 10 Kölner Cl.f.K.S. 93.

Leichtathletik.
14,15 Uhr: Stadion: S. V. 98 S. C. Frankfurt 80 M. T. G.
Mannheim.

Die Gruppe Heſſen.

Amerikas erſter Ruderſieg im Zweier mit.

In dem wenig populären Zweier mit Steuermann, der bei=
ſpielsweiſe
in Deutſchland überhaupt nicht gebräuchlich iſt, kamen
die Amerikaner zu ihrem erſten Ruderſieg. Mit der Mannſchaft
Kieffer und Jennings, beide Deutſchamerikaner, ſiegten ſie ſicher
vor Polen, Frankreich und Braſilien.

Vierer ohne Steuermann.

1. England 6:58,2. 2. Deutſchland 7:00,3. 3. Italien 7:00,4.
4. Amerika 7:14,2.
Doppelzweier.

1. Amerika. 2. Deutſchland. 3. Kanada. 4. Italien.
200 Meter Bruſtſchwimmen.

1. Tſuruta (Japan) 2:45,4. 2. Koike (Japan) 2:46,6. 3. Ilde=
fonſo
(Philippinen) 2:47,1. 4. Sietas (Deutſchland) 2:48.
5. Adjaluddin (Philippinen) 2:49,2. 6. Nakajawa (Japan) 2:49,8.

Erfolge der Darmſtädker Turnerſchaft

beim 35. Mitkelrheiniſchen Kreiskurnſeſt in Trier.

Der Verlauf der vielerlei Wettkämpfe auf allen Fachgebieten
der Leibesübungen beim 35. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſt in
Trier hat gezeigt, daß die Mitglieder der Darmſtädter Turner=
ſchaft
eine Reihe ſchöner Erfolge erzielten, daß ſie im Schwimmen
im Mittelrheinkreis immer noch tonangebend ſind und im Tennis=
ſpiel
unbedingt die Führung innehaben.
Nachſtehend geben wir die Sieger aus allen Gebieten bekannt.
a) Geräteturnen, Zwölfkampf Turner Oberſtufe: 7. W.
Blumenſchein Tgde. 46 195 Punkte. 20. K. Schwinn Tgde. 46 178
Punkte
Eine ausgezeichnete Leiſtung Blumenſcheins, der damit in die
Reihe der 10 Kreisbeſten eingerückt iſt.
Zwölfkampf Turner Unterſtufe: 12 L. Roth Reichs=
bahn
183 Punkte. 24. Phil. Schneider jun. D. 75 171 Punkte.
33. L. Schäfer D. 75 162 P. 36. M. Friedmann Beſſ. 159 P. 39.
Gg. Kuhn D. 75 156 P
Neunkampf Altersſtufe Kl. III: 19. L. Grönig 75 125
Punkte. 24. J. Schuck 46 120 P.
Neunkampf Altersturner Kl IN: 28. L. Ohlenſchläger 46
120 Punkte. 29. M. Müller 46 119 P. 31. J. Schellhaas 46 117 P.
33. Gg. Gerhardt 46 115 P.
Siebenkampf Turnerinnen Oberſtufe: 9. D. Wanne=
macher
75 115 Punkte. 18. Gr. Fiſcher Beſſ. 105 P. 20. L. Fertig
Beſſ. 103 P
Siebenkampf Turnerinnen Unterſtufe: 11. L. Becker 75
114 Punkte 13. G. Sauer 75 112 P. 17. E. Swidersky Beſſ. 108
P. 26. K. Mörlein Reichsb. 99 P. 31. K. Schwärzel Reichsb, 94 P.
Vereinsriegenturnen. In der Stärkeklaſſe 4 erhielt die Tgde.
1846 Darmſt. eine 2. Auszeichnung (8 Turner am Barren) mit
52½ Punkten.
Volksturnen.

(Leichtathletik) Fünfkampf Turner: 26. J. Deißroth 75
63 Punkte.
Fünfkampf Altersturner Kl. III: 3. K. Weber 46 86 P.
10. Fr. Müller 46 71 P.
Vierkampf Turnerinnen: 8, Thea Trumpfheller 46 69 P.
10. Elſe Hartmann 46 65 P.
5000=Meter=Lauf Turner: 1. Fornoff 75 1614,6 Min.

Schwimmen.

100 Meter Seite für Turner Oberſtufe: 1. K. Ihrig 46
1.23,2 Min. 100 Meter Rücken: 1. O. Langjahr 75 1.23,6 Min.
200 Meter Rücken für Turner Sonderſtufe: 1. O. Langjahr 75
3 08,4 Min. 100 Meter Bruſt f. Tu. Oberſtufe: 2. K. Müller 75
1.32,2 Min. 100 Meter Bruſt f. Alterst. Kl. II: 1. L. Penck 46
1.48,8 Min. 400 Mtr. Kraul f. Tu Oberſt.: 1. W. Treuſch 75
6.08,4 Min. 3. P. Schuſter 75 6.15 Min. 50 Meter Bruſt f Alters=
turner
Kl. III: 1. M. Gerbig 46 43,4 Sek. 30 Meter Strecken=
tauchen
f. Alterst. Kl. III: M. Gerbig 46 22,8 Min. 100 Meter
Kraul f. Tu. Oberſtufe: 3. P. Schuſter 75 1.14,8 Min 1000
Meter Kraul f. Tu. Sonderſtufe: 1. W. Treuſch 75 16.25 Min.
1000 Meter Kraul f. Tu. Oberſtufe: 1. P. Schuſter 75 17.04,2
Min. Mehrkampf f. Alterstu. Kl. III: 1. M. Gerbig 46 107,65
Punkte. Springen für Alterstu. Kl. III: 2. M. Gerbig 46 83.40
Punkte. 100 Meter Kraul Turnerinnen Mittelſtufe: 1. Kl.
Fleiſchmann 46 1.31,2 Min. 200 Meter Lagenſchwimmen Turne=
rinnen
Mittelſtufe: 1. A. Klöß 46 3.59,4 Min. 100 Meter
Rückenſchwimmen f. Turnerinnen Oberſtufe: 1. Kl. Fleiſchmann
46 1.40 Min 200 Meter Rückenſchw. f. Turnerinnen: Kreisbeſt=
leiſtung
Kl. Fleiſchmann 46 3.39,6 Min.

Stromſchwimmen.

3000 Meter f Turner Oberſtufe: 1. O. Langjahr 75. 2000
Meter f. Tu. Mittelſtufe: 1. W. Treuſch 75. 3. P. Schuſter 75.
5 H. Braun Reichsb. 2000 Meter f. Alterstu. Kl. II: 3. L. Penck
46. 1000 Meter f. Altersturner Kl. III: 1. M. Gerbig 46. 2000
Meter f. Turnerinnen Oberſtufe: 1. A. Klöß 46. 1000 Meter
f. Turnerinnen Mittelſtufe: 2. Kl. Fleiſchmann 46.

Waſſerfahren.

Doppel=Kajak=Faltboot 1000 Meter f. Turner: 1. Ningler=Mack
46. Doppel=Kajak=Faltboot 5000 Meter f. Tu. 3. Dintelmann=
Simmerer 46.
Tennis.

Schildt 1.=Bert 46 6:4, 0:6, 6:3. 2. Kabel=Schwarz 46. Damendoppel
A=Klaſſe: 1. Frau Ulenberg 46=Frl. Reiß Aſchaffenburg 7:5 6:1.
2. Frl. Grätz=Frl. Trinkaus 46. Gemiſchtes Doppel A=Klaſſe: 1.
Frau Ulenberg=Schildt 1, 46 6:4, 6
Schließlich war auch im Feſtzug, der über 2 Stunden durch die
Straßen von Trier ging, die Darmſtädter Turnerſchaft mit einer
ſtattlichen Gruppe vertreten.
E. B.

In der Grupe Heſſen iſt durch die Teilnahme des Polizei=
ſportvereins
Darmſtadt infolge dienſtlicher Anordnung an
Polizeiſportfeſten am 28 8. und 11. 9. 1932, ſowie durch das
Spiel am 4. 9. Süddeutſchland Mitteldeutſchland in Darm=
ſtadt
und das DSB.=Pokalſpiel am 18. 9. 1932 eine Aenderung
der Terminliſte erforderlich. Nachſtehend die neue Terminliſte:
14. 8.: Polizei Darmſtadt Polizei Worms;
SVgg. Arheilgen TV. Königſtädten;
Braunshardt Wormatia Worms.
21. 8.: Wormatia Worms Polizei Darmſtadt;
Sppg. Arheilgen Polizei Worms;
Rot=Weiß Darmſtadt Königſtädten;
98 Darmſtadt Braunshardt.
28. 8.: Polizei Worms 98 Darmſtadt (10.30 Uhr);
Rot=Weiß Darmſtadt Spvg. Arheilgen:
Königſtädten Braunshardt (3.30 Uhr).
4. 9.: Polizei Worms Rot=Weiß Darmſtadt (10.30 Uhr);
Braunshardt Sppg. Arheilgen;
Wormatia Worms Königſtädten.
11. 9.: Wormatia Worms 98 Darmſtadt;
Braunshardt Rot=Weiß Darmſtadt;
Königſtädten Polizei Worms (3.00 Uhr);
Rot=Weiß Darmſtadt
18. 9.: Polizei Darmſtadt
Polizei Worms Braunshardt (10.30 Uhr);
Sppg. Arheilgen Wormatia Worms;
25. 9.: Polizei Darmſtadt 1898 Darmſtadt;
Rot=Weiß Darmſtadt
Lönigſtädten;
2. 10.: 98 Darmſtadt Königſtädten
Spvg. Arheilgen Polizei Darmſtadt;
9. 10.: Rot=Weiß Darmſtadt 98 Darmſtadt;
Polizei Darmſtadt Wormatia Worms;
Polizei Worms Könicſtädten (10.30 Uhr);
Spvg. Arheilgen Braunshardt.
16. 10.: 98 Darmſtadt Sppg. Arheilgen (Vorſpiel);
Königſtädten Polizei Darmſtadt (Vorſpiel, 3 Uhr);
Wormatia Worms Rot=Weiß Darmſtadt;
Braunshardt Polizei Worms.
Braunshardt;
23. 10.: Rot=Weiß Darmſtadt
98 Darmſtadt Wormatia Worms;
Polizei Worms Polizei Darmſtadt (10.30 Uhr);
Königſtädten Sppg. Arheilgen (3 Uhr).
30. 10.: Braunshardt 98 Darmſtadt;
Sppg. Arheilgen Rot=Weiß Darmſtadt;
Polizei Darmſtadt Königſtädten;
Wormatia Worms Polizei Worms.
6. 11.: 98 Darmſtadt Polizei Darmſtadt
Rot=Weiß Darmſtadt Polizei Worms;
Wormatia Worms Braunshardt.
13. 11.: Königſtädten 98 Darmſtadt (3.00 Uhr)
Polizei Worms Spvg. Arheilgen (10.30 Uhr);
Rot=Weiß Darmſtadt Polizei Darmſtadt.
27. 11.: 98 Darmſtadt Polizei Worms;
Braunshardt Königſtädten:
Wormatia Worms Spvg. Arheilgen.
4. 12.: Spvg. Arheilgen 98 Darmſtadt;
Polizei Darmſtadt Braunshardt;
Königſtädten Rot=Weiß Darmſtadt (3.00 Uhr).
11. 12.: Polizei Darmſtadt Sppg. Arheilgen;
Königſtädten Wormatia Worms.
Spielbeginn: AuguſtSeptember: 3 Uhr: ab Okto=
ber
: 2.30 Uhr, mit 10 Minuten Wartezeit.

Rol-=Weiß Darmſtadt.

Die Ligamannſchaft iſt heute ſpielfrei. Die Ligareſerve emp=
fängt
am Vormittag um 8.30 Uhr die Reſerven des SV. 98 Darm=
ſtadt
, wobei mit einem ſpannenden Spiel zu rechnen iſt.

Leichkathletik und Handball am Böllenfallkor

ſtehen auf dem Programm, das SV. 1898 heute Sonntag im Sta=
dion
am Böllenfalltor zur Durchführung bringt. Um 14.15 Uhr
werden die Kampfmannſchaft von

MTG. Mannheim, 1880 Frankfurt und SV. 98 Darmſtadt
zum dritten Klubkampf der drei Vereine aufmarſchieren. Dieſe
dritte Begegnung wird um deswillen beſonders reizvoll, weil in
dieſem Jahre die größere Ueberlegenheit der beiden Gaſtvereine
nicht mehr beſteht. Die drei Vereine werden mit ihren beſten
Athleten antreten. So u. a. Neumann, Raimer, Baiſch=Mannheim,
Knöckel, Frantz, Schmalz, Flinſch=Frankfurt und Gunſt, Münz,
Blind, Haag und Lindner=Darmſtadt. Jeder der Läufe über 100
Meter, 200 Meter, 400 Meter, 800 Meter, 1500 Meter und 5000
Meter wird ſofort, mit jeweils 6 Läufern beſetzt, auf Entſchei=
dung
gelaufen, und auch die Wurf=, Sprung= und Stoßwettbe=
werbe
werden durch ſofortige Endkämpfe die Zuſchauer zu feſſeln
verſtehen. Beſonders ſpannend werden die 4Xmal 100 Meter=,
die 4 X 400 Meter= und die 15 =Runden=Staffel werden, wäh=
rnd
auch 1932 der SV. 98 ungefährdet die 4X 1500=Meter= Staf=
fel
gewinnen ſollte. In buntbewegter Folge werden alſo am
Sonntag nachmittag die abwechſlungsreichen Kämpfe der Leicht=
athleten
ſchöne, ſpannende Kampfmomente bringen.
Im Anſchluß an dieſen Klubkampf werden ſich die Handball=
mannſchaft
des
SV. 98 und der MTG. Mannheim

in einem Freundſchaftsſpiel gegenüberſtehen, in welchem die
Mannheimer Gäſte beſtimmt ihren größten Ehrgeiz darin ſehen
werden, unſerer einheimiſchen Mannſchaft ein ebenbürtiges, faires
Spiel zu liefern.

Die Verfaſſungsweitkämpfe der heſſ. Skaakspolizei

gelangten am 9. und 10. Auguſt in Darmſtadt zur Durchführung.
Erfreulicherweiſe war die Beteiligung aus allen Standorten viel
größer, als in den letzten Jahren. Um die Plaketten kämpften
insgeſamt 159 Teilnehmer, und um den Wanderpreis des Herrn
Staatspräſidenten 10 Mannſchaften zu je 10 Teilnehmern. Am
Alterswettbewerb ſtarteten 8 Teilnehmer und 3 Mannſchaften der
Einzeldienſtpolizei ſtritten um den Wanderpreis des Herrn Mi=
niſter
des Innern. Von herrlichem Wetter begünſtigt konnten
die Wettkämpfe an den beiden Tagen reibungslos abgewickelt
und ſehr gute Leiſtungen erzielt werden.
Die Verfaſſungskämpfe fanden mit der Preisverteilung durch
Polizeioberſt Freyer ihren Abſchluß. Die Ehrung der erſten Sie=
ger
erfolgte am 11. Auguſt bei der Verfaſſungsfeier der Polizei
auf dem Marienplatz durch den Herrn Staatspräſidenten.

Die Sieger:
Fünfkampf: 1. Bünſack 92,9 P. 300=Meter=Schwimmen=
Fuchs 4:46,4 Min. Weitſprung: Bär 6,36 Meter. Hand=

granatenwerfen: 1. Sommer 65.09 Meter. Karabim
Herzog 121 R. Piſtolenſchießen: Steuerwald. Luft=
feller
je 116 R. 3000 Meter: Eckhardt 9:48,6 Min.
fünftampf: Heß=Worms 16 P. 300=Meter=Schwimm=
Worms, 7:21 Min. Weitſprung: Bornmann 5,37
Handgranatenweitwurf: Kirſchner 44,44 Meter.
ſchießen: Kirſchner 120 R. Piſtolenſchießen: Büc
101 R. 3000=Meter=Lauf: Balonier=Offenbach 11:2
Mannſchaftsfünfkampf: Bereitſchaftspolizei: 1. 3. Aus.=
Spengler, Kalbe, Bär, Lang, Bott, Krämer, Grauer)
P. vor 2. Bereitſch. 569,2 P. 2. Ausb.=Gr. 538,8 P., S
505,7 P. und 1 Bereitſch. 501,8 P Einzelpolizei: 1.
Worms (Barth, Böhm. Götz, Heſſe) mit 209,8 P.
140,4 P. Vierkampf für Anwärter: 1. Eldracher 5
Schönig 55,7 P. 100 Meter: Eldracher 11,8 Sek.
ter: Schönig 10:46 Min Handgranatenwerfen: 2
Meter. Weitſprung; Bierwirth 5,47 Meter.

Berfaſſungskämpfe der Leichkakhlefe

Die Leichtathleten der Darmſtädter Vereine brachter
nerstag unter Leitung von Kreisſportwart Lindner=D
7 Klaſſen einen Dreikampf über 100 m Weitſprung und
zur Durchführung. Die Kämpfe fanden auf dem Platz 7
immerhin einiges Publikumsintereſſe und brachten tei
ſehr gute Leiſtungen, wenn auch die Teilnahme durch
der A. S. C.er und der Poliziſten zu wünſchen übrig ließ=
nahme
des Dreikampfes in der C=Jugend konnte in O
der S.V. 98 alle Sieger ſtellen. Beſondere Hervorgehun=
die
Leiſtung des A=Jugendlichen Hornfiſcher, der die Z.
Meter weit ſtieß, die 5.88 Meter von Maul im Wei
B=Jugend, die Sprintleiſtung von Pfeil in der Alters=
Sek.) und der Kugelſtoß Krichels in der gleichen Klaſſ
Meter.
Dreikampf der Aktiven: 1. Münz=S.V. 98 mit 20
ten (100 Meter 11.8 Sek.; Weit 6,12 Meter; Kugel 11
2. Höhl=Viktoria=Griesheim mit 1741,3 Punkten. 3.
1846 mit 1718.4 Punkten. 4 Rieble=TG. 1846 mit 1688
5. Schupp=S.V. 98 mit 1545,9 P. 6. Delp=S.V. 98 mi
Gunſt=S. V. 98 mit 1425.15 P. 8. Deißroth=TG. 1875
P. 9. Nickel=T. G. 1846 1328,1 P. 10. Schecker=Grieshei=
Dreikampf der Frauen: 1. Starkloff=S.V. 98
(100 Meter 14,3 Sek.; Weit: 4,60 Meter: Kugel: 8.
2. Walter=Polizei 100 Punkte. 3. Luley=S.V. 98 93
Wannemacher=T. G. 1846 91 Punkte. 5. Hartmann=T.
Punkte. 6. Gröning=Polizei 75 Punkte. 7. Stepp=S
Punkte. 8. Nungeſſer=S.V. 98 56 Tunkte. 9. Voec
33 Punkte.
Dreikampf der Alten Herren 1. Krichel=S.V. 98 160)
(100 Meter: 12,6 Sek.: Weit: 5,42 Meter; Kugel;

2 Pfeil=S.V 98 mit 1499,5 Punkte. 3. Müllmerſtadt=S.9
Punkte, 4. Dr. Weber=T. G. 1846 1140,55 Punkte. 5.

98 933 Punkte.
Dreikampf der Mädchen: 1. Becker=T. G. 1875 44 Aul
Meter: 152 Sek.; Weit: 4,01 Meter; Kugel: 5.96
Schwärzel=Reichsbahn T. S.V. 18 Punkte.
Dreikampf der A=Jugend (1914/15): 1. Hornfiſch/
2685,5 Punkte (100 Meter: 12,9 Sek.; Weit: 5,36 Me=
15,15 Meter). 2. Haucke=S.V. 98 2382,0 Punkte. 3. Schöt
2295,0 Punkte, 4. Doerr=S.V. 98 2208,5 Punkte. 5. K
T. G. 1846 2173,6 Punkte. 6. Euler=T. G. 1846 2154,6
Klein=S. V.98 2103,3 Punkte. 8. Nordhaus=S. V. 98 206
9. Ramm=S. V. 98 2036,7 Punkte. 10. Cloos=S. V. 98 190)
Dreikampf der B=Jugend (1916/17): 1. Wieſensi
2457,5 Punkte (100 Meter: 12,9 Sek.; Weit: 5,57 Me-4
12,15 Meter). 2. Maul=S.V. 98 2397,5 Punkte. 3. Traßl
2191,5 Punkte. 4. Müller=T. G. 1846 2077,8 Punkte.
Polizei 2018,3 Punkte 6. von Stein=S. V. 98 1848,9
Raab=S. V. 98 1777,5 Punkte. 8. von Davidſon=S.V.
Punkte. 9. Storck=S.V. 98 1676,4 Punkte. 10. Vonderſ
1846 1569,7 Punkte.
Dreikampf der C=Jugend (1918 ff.): 1. Aßmuth=Po=
Punkte (100 Meter: 14 Sek.; Weit: 4,09 Meter; Ki.
Meter). 2. Storck, 1571,9 Punkte. 3. Klein 1555,5
Roeder 1354,2 Punkte. 5. Alles 1339,4 Punkte. (Alle SA
Heß=Polizei 1339,3 Punkte 7. Grünewald 1234,9 Punkte
mann 1194,1 Punkte. 9 Traiſer 1178,8 Punkte. 10. Lutz=
Punkte (alle S. V. 98 Darmſtadt).

Tennis.

Um die Jugendbezirksmeiſterſchaft.
T.E. C. Darmſtadt, Jun. Grün=Weiß Wiesbadem
In dieſem Jahre wurde bekanntlich zum erſten
Verſuch gemacht, genau nach dem Vorbild der Bezirksrf=
der
1. Mannſchaften, auch eine ſolche für Junioren a
Die Kämpfe ſind jetzt bis zur Vorſchlußrunde gediehen.
der T.E.C. am 14. Auguſt auf Grün=Weiß Wiesbaden.
badener haben den T.C. 1914 Frankfurt 6:3 geſchlagen
die Jugend von Kaſſel=Wilhelmshöhe überzeugend Eil
Sie ſind für die Darmſtädter eine äußerſt ſchwere Klip.
Weg in das Endſpiel, denn ihre beiden Spitzenſpieler. 5
und Binder überragen weit die normale Juniorenſpi!
Die Junioren des Tennis= und Eisklubs hatten die
ſpielfrei, ſchlugen dann Rot=Weiß 7:2 und treten nun
lich mit der Mannſchaft Colin. v. Harnier, LangenblA
Münſter, Erſatz: Wöbke, Müller, Berl. Eſſelborn in
in. Dieſe Mannſchaft iſt das Beſte, was der T.E.C. 0

kann. Das Spiel findet ab 10 Uhr in Wiesbaden, ar
lage des T. u. H.C. Wiesbaden, im Nerotal, ſtatt.
treffen in dem anderen Vorſchlußrundenſpiel ebenfalls
baden die Jugendmannſchaften von S.C. Forſthausſid
T. u. H.C. Wiesbaden zuſammen. Siegen die Darmſtäd /.
Vormittagsſpiel, ſo haben ſie am Nachmittag um 3 U.
ſpiel gegen den Sieger aus dieſer Begegnung anzutm=
Jugendmannſchaft des Clubs hat alſo einen Kampff:
Ordnung vor ſich und wir wollen wünſchen, daß der
bezirksmeiſter 1932 der T.E.C. Darmſtadt wird.

Klubkurnier des Tennis= und Eisklub Darft

Zu dem vom 16.21. Auguſt ſtattfindenden Klubtu!
bis jetzt über 100 Meldungen eingegangen, die ſich am
kurrenzen verteilen. Im Kampf um den Klubmeiſtt
Herren (Herreneinzel, Klaſſe 4) wird es auch in die=
zu
einem Schlußkampf der beiden alten Rivalen Claß un
logel kommen. Gerade in den Endſpielen um die KIM
ſchaft zeigten ſie bis jetzt immer ihr Beſtes, und ihr Aud
treffen verſpricht in dieſem Jahre beſonders guten Spor:
in Frankfurt beim Medenendſpiel bewieſen, daß ſie
Hochform ſind. Titelverteidiger iſt diesmal Claß. Für
kommen in dieſer Konkurrenz aus der Reihe der übrige=
nehmer
noch Endriß Werner, Sennewald, Sigwart, Mil
fan und Colin in Betracht. Auch das Herreneinzell
iſt gut beſetzt. Der Ausgang des Dameneinzel, Klaſſe
dem Weggange der fünfmaligen Klubmeiſterin Frl. Fi
ungewiß. Frl. Pfotenhauer, Frl. Loy, Fr. Ulenberg, F*
Frl. Scriba und Frl. Ringer ſind faſt alle gleich ſtark
auch alle gleich gute Ausſichten. Für die ſchwächeren Spe
findet außerdem noch ein Dameneinzel, Klaſſe B, ſtatt.
rendoppel beſteht, ſeitdem Claß und Kleinlogel nicht
ſammen ſpielen, ihre Revilität auch hier. Claß= Müllg=
hier
ihren Titel wohl im Finale gegen Kleinlogel=447
verteidigen haben. Von den übrigen 16 Paaren komme!
Entſcheidung lediglich noch Sigwart=Sennewald und Cel
fan in Betracht. Seit langem iſt auch wieder die Dan
meiſterſchaft ausgeſchrieben. Das Gemiſchte Doppel
ganze Reihe ausgeglichener Kombinationen am Start.
pierform nach ſind Frl. Pfotenhauer=Kleinlogel und Fr=
Claß die ſtärkſten Paare, dann wären noch Fr. Ulenber
Frl. Scriba=Werner und Frl. Unckell=Sennewald zu
Ein Gemiſchtdoppel mit Vorgabe ſoll auch den ſchwächere
Gelegenheit geben, zu Erfolgen zu kommen. Die im
erſtmalig ausgetragene Seniorenmeiſterſchaft des Klubs,
ausgeſchrieben. Als letzte Konkurrenz findet noch ein 9
Doppel für Ehepaare ſtatt, deſſen Verlauf ſehr intereſſan.
den verſpricht. Alles in allem wird auch das 19 Kih.
des Tennis= und Eisklubs für den Tennisſport in Darla
Ereignis ſein. Die Turnierleitung liegt wieder in den H.
Händen von W. Sennewald und H. L. Müller, ſo daß
hedingungen für einen guten Verlauf des Turniers geg!
Auf jeden Fall wird ſich an den ſechs Turniertagen, a.
weils ab 3 Uhr nachmittags geſpielt wird, und über d29
lauf wir jeweils berichten werden, ein Beſuch am B9t
lohnen. Eintritt freit

[ ][  ][ ]

Nummer 33

Luarzlampe als Detektib / Urkundenfälſchungen unrentabel!

Wichtigkeit. Am merkwürdig=
ſten
arbeitet die Analuſen=
Quarzlampe bei Fälſchungen
mit Graphitpauſe. Es iſt faſt die
älteſte Methode, die Unterſchrift
eines Finanzgewaltigen ſo zu fäl=
ſchen
, daß man die echte Unter=
ſchrift
mit Graphitpauſe durch=
ſchlägt
, erſt mit Bleiſtift und ſpäter
mit Cinte nachzieht. Die Quarz=
lampe
leiſtet hier Wunderbares.
Bleiſtiftſtriche, die von der Cinte
vollſtändig verdeckt ſind, phospho=
reſzieren
unter dem Quarzlicht hell
durch die Cinte durch. Es ſieht aus,
als ob die Cinte unten wäre und
der Bleiſtiftſtrich oben. Das er=
klärt
ſich dadurch, daß ſich der
Graphitgehalt des Bleiſtiftes in
der Cinte auflöſt und nach der
Oberfläche ſtrebt. In der
Werkſtatt des Mikrolkopikers
werden aber nicht nur Schriften,
ſondern auch Kunſtwerke, Stoffe
und Muſikenoten auf ihre Echtheit
unterſucht. Es bringt jemand ein
Notenblatt, das angeblich von
Beethoven, Mozart oder Haudn
geſchrieben worden iſt. Der Sach=

Eine Liebermann=Seichnung wird geprüft.
Die Quarzlampe kontrolliert die Echtheit der Unterſchrift.

Eine Plaſtik unter dem Kreuzfener der Quarzlampe

ſnnten Gerichtschemiker Dr. Paul
khri ch gebührt das Verdienſt, in
er erſte geweſen zu ſein, der das
chn wahrſten Sinne des Wortes
ag nahm. Sein Name iſt mit zahl=
ionsprozeſſen
der Vergangenheit
zu wir können nicht an die grauen=
müle
wie Genczy, Lucie Berlin,
zu Heider denken, ohne uns ſeiner

man vor einiger Seit ein Bild, das Max Lie=
bermann
in ſeiner Amſterdamer Seit gemalt
haben ſollte. Der Meiſter ſelbſt war von der
Echtheit nicht überzeugt. Es kann ja von mir
ſtammen, aber dieſe und dieſe Süge gefallen mir
nicht, ſagte er. Langenbruch ſtellte dann ein=
wandfrei
feſt, daß das Bild echt war. Der Mei=
ſter
, der ſich mit dieſem Gutachten abfinden
mußte, meinte: Gut, aber wenn es mein Bild
iſt, dann muß ich einige Süge ändern. Er nahm
ſeinen Pinſel, und im Nu änderte ſich das Bild
nach dem Geſchmack des heutigen Liebermann.
Daß die Quarzlampe ihre Nolle als Detek=
tiv
wirklam ſpielen kann, hängt im einzelnen
natürlich von einer Menge von Methoden
ab, auf die einzugehen nur für den Fachmann
lohnt. Die verſchiedenen Beleuchtungsarten die
dabei zur Anwendung kommen, ſind nur Ceil=
gebiete
im kaleidoſkopartigen Arbeitsgang zur
Gewinnung eines aufſchlußreichen Mikrophoto=
gramms
. Gewiß hat ſich die Arbeitsweiſe und
methode der Gerichtsmikroſkopiker in den letz=
ten
Jahren gewaltig verbeſſert, und doch könnte
man an ihrer abſoluten Wirkung zweifeln, wenn
man ſich beiſpielsweiſe des im April ds. Js.
ſtattgefundenen Wackerprozeſſes erin=
nert
, deſſen Inhalt bekanntlich der Streit um die
Echtheit der van Gogh=Bilder war. Aber auch
dort waren die Ergebniſſe zum Ceil verblüffend.
Außerdem aber ſollten ſich bei einer ſolchen un=
gemein
ſchwierigen Generalprobe wichtige Per=
ſpektiven
für die Sukunft orgeben haben.

ſſes kaum noch einen größeren
zete dem der Mikrolkopiker fehlt.
ſyttn Wunder beſtaunt wurde, gehört
u hm H4tv erſtändlichen Rüſtzeug der Ver=
rung
: das Mikrophoto=
ſchſchds
Wort ſagt, hat man es hier
Min Mik eiten zu tun, die von den alten
büſtennoch nicht wahrgenommen werden
N, clle heute keinerlei Schwierigkeiten
Netert der Gerichtschemiker und Mikro=
Fäſlichts unbeachtet, was ſeinen Vor=
Röſticht als unwichtig oder unlösbar
R aſls Stückchen Papier, jeder Cin=
ſeig
lüchtige Notiz und jeder kleinſte
ier genau ſo wichtig wie die gro=
9 ſun. Die alten Sachverſtändigen
a4 mit dem bloßen Auge arbeiten
a mit der Lupe. Heute werden

Mikrophotogramm aus einer kriminaliſtiſchen Urkunde.
Verſchiedene Beleuchtungsarten decken Fälſchungen auf. Nechts unten: Feſtſtellung einer
Fälſchung mit Granitpauſe. Unter der Quarzlampe phophorelziert der Bleiſtift.

beſtätigt oder entlarvt. Es iſt ein weites verſtändige unterſucht das alte Manuſkript
Feld für die Möglichkeiten der moder= chemiſch auf die alte Cinte und dann vergleicht
nen Kriminaliſtik. Ein Beſchuldigter, er die Süge der Notenführung. Häufig bringt
der ſcheinbar einen Komplizen gehabt hat, be= man auch alte Gemälde. Es ſtellt ſich dann her=
teuert
, den Mann gar nicht zu kennen, den man aus, ob der Nembrandt echt iſt oder gefälſcht.
als ſeinen Helfershelfer beſchuldigt hat. Da. Su einem der erſten Berliner Sachverſtändigen
bringt der Detektiv von ſeinem Schreibtiſch ein und Mikrolkopiker, Hans Langenbruch, brachte
Stück Löſchpapier, übergibt es
dem Gerichtsmikroſkopiker,
und dieſer entdeckt in dem
Oſchungel von durcheinander
laufenden Linien einige Worte,
ee
die für die Unterſuchung von

Micken, Notenlätze und ſogar Edel=
Mer) allwiſenden Strahlen des ultra=
Dies gelegt und hier unerbittlich

ausſchlaggebender Wichtigkeit
ſind: es iſt der Name des ver=
dächtigten
Komplizen. Der Ver=
brecher
hat alſo an dieſen Mann
ſchon einen Brief geſchrieben,
er muß ihn kennen. Die Ueber=
führung
iſt gelungen. Bei
der Prüfung einer Urkunde
entdeckt die Quarzlampe, daß
das Datum falſch iſt. Mit dem
bloßen Auge oder auch mit der
Urmacherlupe wäre eine ſolche
Entdeckung nie möglich gewe=
len
. Unter den Blauſtrahlen
ſieht man aber, daß an dem
Wort Juni Naſuren vorgenom=
men
ſind. Urſprünglich hat es
Juli geheißen, und durch ge=
ſchickte
Fälſchungen iſt aus dem
das n entſtanden. Das
angefertigte Lichtbild zeigt die
ganze Fälſchung haargenau auf.
Für den Fälſcher war natürlich
die Vordatierung von größter

Aus Juni wurde Juli!
mpe war ganz genan die Naſur zu erkennen,
aus geſchickte Fälſcher aus dem ! ein n

Echt oder falſch? Auch Notenfälſcher entlarvt der Sachverſtändige.

[ ][  ][ ]

Trinidads Sehenswürdigkeit.
VVon Maria Leitner.
Der Urwald ſamt Aſphalt liegt auf der Inſel
Crinidad in Weſtindien, britiſche Kolonie. Da=
mit
iſt auch gleich geſagt, daß der Urwald ein
ganz neuzeitlicher iſt, ein hochkapitaliſtiſcher,
induſtriealiſierter Urwald. Die Mahagoni= und
Hedernbäume werden von einer Sdelholzver=
wertungs
-Geſellſchaft ausgebeutet. Die tro=
piſch
üppigen Kakaowälder mit den Früchten,
die rieſigen Erdnüſſen ähneln, gehören der
amerikaniſchen Schokoladenfabrik Herſheu (in
New York habe ich in ſeiner Fabrik einmal
einige Cage lang Schokolade in Staniol ge=
wickelt
, ſo klein iſt die Welt). Die Kokoshaine
ſind Eigentum einer engliſchen Kopra G.m.b.H.
Die ſaftig ſtrotzenden Suckerfelder, auf denen
indiſche Kulis arbeiten, ſind Beſitz javaniſch=
holländiſch
=engliſcher und amerikaniſcher Ak=
tiengeſellſchaften
.
Aber dann begleitet wieder Dickicht den
aſphaltierten guten Autoweg, und hinter der
Hecke der rotblühenden Hybisſträucher tauchen
Affen auf. Aus der Ferne hört man ein Auf=
heulen
. Iſt es ein Jaguar? Es gibt noch Groß=
katzen
im Wald. Diesmal aber verurſachte die
merkwürdigen Laute ein friſch errichteter
Bohrturm, denn Crinidad iſt auch ein wichtiges
Petroleumgebiet. Es gibt engliſche und ameri=
kaniſche
Bohrtürme im Wald, und hinter mäch=
tigen
Stacheldrahtzäunen ſchimmern die hellen
und dunklen Canks der Petroleum= Naffine=
rien
, die Stacheldrahteingänge bewacht von be=
waffneten
Werkpoliziſten. Auch hier ſtehen die
beiden größten Petroleum=Intereſſenten der
Welt neben= und gegeneinander.
Ja, und der Aſphalt? Er iſt, obgleich Sinn=
bild
der Ueberkultiviertheit in den Augen aller
Schollenliebhaber, unveränderte und immer
noch unerklärliche Natur in dieſem vom Seit=
geiſt
ganz durchdrungenen Urwald.
Der Aſphältſee iſt die Hauptſehenswür=
digkeit
Crinidads, eine Sehenswürdigkeit, an
der man überhaupt erſt nichts Sehenswertes
entdeckt. Es iſt ein ungeheurer Cümpel, ein
ſeichter Sumpf, von Waſſer leicht bedeckt.
Aber mitten auf dem Cümpel ſtehen Geſtal=
ten
, bücken ſich, tragen Laſten, eine kleine Feld=
bahn
rollt ſicher über die ſcheinbar weiche,
dunkle Maſſe.
Wollen wir hingehen und ſehen, wie ſie den
Aſphalt gewinnen?

Es iſt ein merkwürdiges Gefühl, buchſtäblich
über einen Vulkan zu wandern, denn der
Aſphaltſee füllt einen Krater aus. Die Sohlen
ſpüren das leichte Schaukeln, das Brodeln un=
ter
der dünnen Kruſte.
Die Arbeiter ſind in der Nähe der Feldbahn
poſtiert. Neger, Inder, Chineſen, halbnackt,
ſtechen mit gleichmäßigen, genau berechneten
Bewegungen den Aſphalt, als wäre er Corf.
Die Aſphaltblöcke werden zu den Waggons ge=
tragen
, die, ſobald ſie gefüllt ſind, in Lager=
räume
rollen, in Fäſſer gefüllt werden und auf
einer Schwebebahn befeſtigt, direkt zum Crans=
port
bereit zum Hafen gleiten.
Plötzlich kommt ein Schauer. Auf Crinidad
regnet es mindeſtens ein dutzendmal täglich. Der
Regen iſt jedesmak eine Flut, ſchon in den erſten
Augenblicken iſt man vollkommen durchnäßt.
Das Waſſer trieft von den Arbeitern, aber ſie
blicken überhaupt nicht auf. Die Arbeit auf dem
laufenden Band geht trotzdem weiter. Sie iſt

ſchwer und ſchlecht bezahlt, dieſe Arbeit über
dem Krater, mit dem Blick auf Urwälder,
Bohrtürme und Petroleumtanks. Die Arbei=
ter
leben in Abgeſchiedenheit, in armſeligen
Hütten, in einer Luft, die ſchwer iſt von Pech=
und Petroleumgeſtank.
Vor den Arbeitern ſtehen immer nur wenige
leere Waggons.
Sie ſollen nicht das Gefühl haben, gehetzt zu
werden, ſagt der Aufſeher. Eine lange Neihe
von leeren Wagen läßt ſie die Arbeit, die noch
vor ihnen liegt, ſchwerer erſcheinen.
Aber dieſes liebevolle Eingehen auf die Pſy=
chologie
der Arbeiter ſchließt eine genaue Be=
rechnung
der Möglichkeit der Arbeitsleiſtung
nicht aus. Es iſt genau feſtgeſtellt, wieviel
Aſphalt ein Arbeiter ſtechen kann, jede Arm=
bewegung
, jeder Schritt wird genau gemeſſen
und gewogen.
Das Merkwürdige nur bei dieſem Aſphalt=
ſee
iſt, daß hier die Natur trotz aller Kontrolle
nach Geſetzen waltet, die die Wiſſenſchaft noch
immer nicht löſen konnte. Auch ſie arbeitet
auf dem laufenden Band, nur konnte man nicht
herausfinden, wie ſie das macht.
Abends nach Sonnenuntergang beginnt die
Oberfläche an den Stellen, wo gearbeitet wurde,
leicht zu brodeln, und bis zum nächſten Morgen
füllt ſich der Boden, der noch abends Lücken
aufwies, mit neuer Aſphaltmaſſe. Wenn die
Arbeiter wieder antreten, iſt der See wieder
gleichmäßiger Cümpel, der ausſieht, als hätte
ihn noch nie Menſchenhand berührt.
Dieunſichtbare Rivalin.
Von Lothar Sachs.
Haſt du kein Bild deiner Frau bei dir?
Inge legte ihren Arm um Werners Hals und
bettelte: Bitte, bitte, zeig es mir!
Nur zögernd und ſichtlich widerſtrebend holte
Nechtsanwalt Dr. Werner Hilbrich aus ſeiner
Bruſttaſche ein Photo in Poſikartenformat und
reichte es Inge, die, blaß vor innerer Erregung,
lange das Bild in den zitternden Händen hielt,
als wollte ſie ſich die Süge für ewig einprägen.
Die Süge einer Frau von faſt unwirklicher und
überirdiſcher Schönheit.
Schweigend ga Inge das Bild zurück. Ein
zwieſpältiges Gefühl kämpfte in ihr: Stolz, im
Kampf mit dieſer Frau, ihrer unſichtbaren Vi=

In der Behanſung der eingeborenen Aſphalkarbeiter.

valin, Werners Liebe erobert
doch wieder eine brennende Ang/t,
eines Cages Vergleiche ziehen
Frau zurückfinden könnte. Denn
mußte zu ihren Ungunſten ausfu
kritiſches Selbſturteil beſaß Of
Ich will deine Frau ſehen..."
Impulſiv äußerte ſie plötzlich
Werner Hilbrich wehrte lächeln)
Inge wußte, daß es zwecklos
weiter in Werner zu dringen, ah
willt, ihren Plan durchzuführen
kannten Nivalin einmal Aug in
überzuſtehen.
Wenige Wochen ſpäter kam
zu Hilfe. Dr. Werner Hilby
Inſerat erlaſſen, daß er eine Si
nung gegen eine größere tauſch en
fort ſtand in Inge der Entſchlu
Werners Bürozeit in ſeine Wo
und ſich dort in der Maske ein
intereſſentin mit ſeiner Frau zu
Am nächſten Morgen fuhr ſie
in die Grunewaldallee. Nachden
Sweck ihres Beſuches mitgeteilt
ſie von dem Mädchen angemeld
wenigen Minuten des Wartens
ein beklemmendes Gefühl, das
Halſe hochkroch und ihre Pulſe
gen ließ: halb Unbehagen über
tiges Spiel hinter dem Nücken
Furcht vor Entlarvung, Neugie;
ſucht .
Da öffnete ſich die Cür
in das gütige Antlitz einer vo
Dame mit ſilbergrauem Haar,
überraſcht, daß ſie alle Faſſung
Vorſicht vergaß. Verzeihung,
der Wohnungsangelegenheit Srau
ſprechen?
Frau Dr. Hilbrich? Die
den Beſuch erſtaunt an. Es g
Dr. Hilbrich. Mein Sohn iſt ni
Aber ich bin in der Lage und a
Ihnen alle gewünſchten Auskü
Wohnung zu geben.
Inge machte einige verlegene
und verabſchiedete ſich raſch. S
träumte ſie, wachte ſie .. . V
Komödie, die ihr Werner vorge)
was für einen Sweck verfolgte ert
Warum haſt du geſagt, daß
biſt? Sie hing an ſeinen Lipper
wort abzuleſen.
Werner Hilbrich ließ ſich nicht.
bringen. Ich gebe zu, daß es urd
ſich als verheiratet auszugeben, m.
die Freiheit des Junggeſellend:
Umgekehrt kommt’s häufiger vor
heiratete Männer als ledig aussl
ich mich nun als Ehemann aus)
auch wenn ich eine Frau noch ſo
auch einmal einen Abend für min
begreifen die wenigſten Frauen.
auch nicht begriffen, mir Szenen
beargwöhnt, vermutet, ich würd
freien Abenden linkerhand amüſig
tete ich mir eine holde Gattin arn
deſt es großmütigerweiſe ſelbſtve.
ich aus Familienrückſichten auch,
Abend mit meiner Frau verlebte
Warum zeigteſt du mir eine
Frau, als ich ein Photo ſehen wa
Inge weiter.
Sollte ich dir eine häßliche
mein Kind. So trateſt du in K.
einer unſichtbaren Nivalin, deren
Anmut dich reizen mußte, über
phieren. Du gabſt dir Mühe, nn
feſſeln als das Odeal auf dem Bill
Ja, aber wer iſt denn dann di
die du mir gezeigt haſt?
Werner lachte. Wenn du es
willſt ein Neklamekopf für-
paſta
. .."

Hilda ohne Geld.
Von Franz Harper.
Als Dongen an den Poſtſchalter treten
wollte, drängte ſich ein Mädchen vor, das er=
regt
ein Celegrammformular ſchwenkte. Dongen
verzog ärgerlich den Mund, auch er hatte es
eilig. Ueber dem Schalter hing ein Schild: Cele=
gramme
werden außer der Neihe angenommen.
Dongen, über ihre Schulter blickend, konnte
den Inhalt der Depeſche deutlich leſen: bitte
ſendet hundert, ſtop, bin in Verlegenheit. Un=
terſchrieben
war der SOS=Nuf mit dem blon=
den
Namen Hilda. Im gleichen Augenblick ver=
ſpürte
Dongen einen Nuck, der durch ſeinen
Körper ging: ſein Aerger war verflogen, und
ſein Mund, der ſich eben noch unwillig verzogen
hatte, fing heimlich an zu lächeln. Dieſes Mäd=
chen
, das irgendeine Perſönlichkeit in dieſer
Welt um hundert bat, war ſchön und hatte ge=
fährliche
Augen. Und ſie hatte gar kein Geld."
Sie warf dem Beamten ſo läſſig ein paar
Münzen hin, als wenn ſie ſich gar nichts aus
ſolchen Münzen mache, ſie ſchaute eine Sekunde
lang mit dem flüchtigſten aller Blicke Dongen
an, und mit eiligem Schritt verließ ſie das Poſt=
amt
. Dongen war an der Reihe, aber er vergaß
es ganz und gar, daß er einen Brief mit einer
Briefmarke zu verſehen hatte; noch eiliger als
ſie entfernte er ſich mit einer Erregung wie vor
einer Senſation.
Auf der großen Creppe, die zur Straße
führte, holte er das Mädchen ein und riß ſich
den Hut vom Kopf: Mein Fräulein, ich bitte
um Entſchuldigung, aber ich muß Sie einen

Augenblick ſprechen... Ihr tief erſtaunter
Blick verwirrte ihn, doch er fuhr fort: Ich habe
die Depeſche, die Sie eben abſandten, erhalten!
lächelte er kühn. Sie ſind in Not, mein Fräu=
lein
, Sie müſſen mir erlauben, Ihnen zu helfen.
Danke, aber ich brauche Ihre Hilfe nicht
antwortete Hilda mit einer ſo ſtrengen Stimme,
daß Dongen um einen Schritt zurückwich.
Aber er gab es nicht auf: Ich muß darauf
beſtehen, daß Sie die hundert von mir nehmen
ſagte er, indem er ſich ihr wieder um einen
Schritt näherte.
Es iſt mir einfach ſchrecklich, Sie in Ver=
legenheit
zu wiſſen. Bitte, nehmen Sie das
Geld; ſobald Sie können, ſchicken Sie es mir
zurück.
Nein, ich will nicht erwiderte Hilda, und in
ihrem Blick war ein eigenſinniges Sunkeln. Sie
ſtrich ſich mit der Sunge über die Lippen und
ſagte ein wenig freundlicher: Es iſt ſehr nett
von Ihnen. Sie ſind überhaupt ſehr nett. Aber
ich will nicht.
Gemeinſchaftlich gingen ſie die letzten Stufen
hinunter, und auf der Straße ſah es aus, als
wenn ſie auseinandergehen würden. Sie nickte
ihm lächelnd zu. Dongen nahm dieſes Lächeln
als Zuſtimmung und begleitete ſie ſchweigend die
Straße hinunter, als gehöre er zu dieſem Mäd=
chen
und zu keinem andern. Warum wollen
Sie eigentlich nicht? fragte er leiſe und ſah ſie
aufmerkſam von der Seite an. Sie hatte ein
ſanftes Profil mit einer energiſchen Augen=
braue
, über ihrer Schläfe lag eine blonde
Strähne ihres Haares.
Hilda blieb ſtehen, mit gerunzelter Stirn. Sie
ſchien die Automobile zu zählen, die über den

Fahrdamm raſten. Sie dachte daran, daß ſie
im Augenblick nicht über die geringſte Banknote
verfügte, mit der man eine Sigarette oder eine
Caſſe Kaffee bezahlen konnte. Sie überlegte.
daß die telegraphiſch erbetenen hundert nicht vor
morgen eintreffen würden, und ſie ſagte er=
hobenen
Hauptes: Ich nehme Ihre Gefällgikeit
nicht an, weil ich mich keineswegs mit anderen
Gefälligkeiten erkenntlich erkenntlich zeigen
würde.
Aber ich erwarte durchaus keine Gefällig=
keiten
!
Man ſagt das ſo. Wenn ich zufällig ein
junger Mann wäre, hätten Sie mir ſicher nicht
Ihre Hilfe angeboten.
Das iſt wahr, mußte Dongen lächeln.
Nun, ſehen Sie, als Sie ſich entſchloſſen, mir
zu helfen, ging folgendes in Ihnen vor: das iſt
ein hübſches Mädel ohne Geld, ſagten ſie ſich,
hundert ſpielen für mich keine Nolle, ich habe
eine gute Chance, dieſes Mädel für mich zu ge=
winnen
! Geben Sie das zu, mein Herr?
Sie ſtellte dieſe Frage mit einem ſo betören-
den
Klang in der Stimme, daß Dongen frei=
mütig
entgegnete: Ich gebe das zu! Genau die
gleichen Gedanken habe ich gedacht! Iſt es ein
Verbrechen, zu hoffen, ein Mädchen wie Sie zu
gewinnen?
Leider muß ich Sie enttäuſchen. Ich bin auf
dieſe Weiſe nicht zu gewinnen. Ich würde mich
Ihnen verpflichtet fühlen, wenn ich Ihre Hilfe
annehmen würde, zumal Sie mir nur in der
Hoffnung helfen wollen, mich zu gewinnen. Es
geht nicht. Vielen Dank. Leben Sie wohl!
Dongen eilte hinter dem Mädchen her, das
ſich raſch von ihm abgewandt hatte, eindringlich

rief er ihr zu: Bitte, hören SE.
Wort! Ich gebe meine Hoffnr
werde beſtimmt niemals mehr hart
mich zu gewinnen. Ich verſprech
ich ſelbſt in der Phantaſie auf
Aber nehmen Sie die hundert an.
Nein, nein, laſſen Sie mich jetz
Mißfalle ich Ihnen denn ſo, de
zu mir ſind?
Sie mißfallen mir durchaus
Hilda mit ihrer ſtrengen Stimme, 11

die Spur eines Lächelns. Wäre

eine alte, vornehme Dame, ich wr.
dert ganz beſtimmt von Ihnen an
Es iſt nicht meine Schuld, daß
vornehme Dame bin, ſeufzte Dc
Und ich kann nichts dafür, daßt
fällig ein junger Mann bin. Lebc=
Ein Wort noch
Hilda legte plötzlich ihre Hand S
ter des Herrn, der ihr abſolut K.
wollte, und ihre kleine, ſchmale Ho‟
auf dieſer wohl zu fühlen. Sie ruhr
lich von unausdenkbaren StrapdZ.
ihren Mund aber kerbte ſich ein II
Ein Wort noch, wiederholte ſie,
die Augen blickend. Ich nehma
wenn Sie freiwillig darauf verzich
mals wiederzuſehen.
Eine Stille. Dongen hatte ein
täuſchtes und entrüſtetes Geſicht. A‟
deine Entſchuldigung ſtammeln und
len, dachte Hilda ſpöttiſch, und
Fäuſte in die Hüften wie ein -
ſtammelte
keinerlei Entſchuldigung
ſich nicht im geringſten. Er entt A

[ ][  ][ ]

Euer Cheakermappe.
ria Stuart
Koſt und Logts.
ans von Sedlitz.
Der Cheaterteufel einmal gefaßt hat,
er ſo bald nicht wieder los! In frühe=
en hat dieſer Ceufel viel Unheil an=
Mord und Cotſchlag gab es in den
Familien. Deine Ahnen drehen ſich
rum, wenn ſie das erfahren. Durch
n5 ähnliche Beſchwörungen hoffte man
un Bühnenfanatiker von ſeinem Vor=
lzubringen
. Heutzutage iſt das ganz
uworden. Hohe, höchſte und allerhöchſte
cken ſind unter den Bühnenangehörigen

. Und eben jetzt kündigt Max Nein=
r
die neue Spielzeit einen neuen Cenor
ren von Oppenheim. Was will
Hrl ... Tempora mutantur!
kutandige Eltern gibt es auch heute noch,
en Cage des erſten Auftretens an ſind
btlſche Samilienmitglieder klar darüber,
Sprößling beſſer iſt als Baſſermann!!
vom Theaterteufel Gepackte eine ſie‟
aſt immer die Mutter mit ins Engage-
as
geht gewöhnlich ein bis zwei Jahre,
dmmt’s zum Krach, weil irgend ein
tin das Leben der ſorgſam behüteten
tt. Und ſeinem Einfluß gelingt es, die
ſachſame Mutter fortzugraulen.
Rhtet bei jedem vom Bau aber ſind
unuſiasmierten Mütter, die ihre Söhne
Uichter in verzückten Cönen anpreiſen.
ſten und Spielleiter flüchten durch Hin=
1n wenn eine ſolche Erſcheinung irgendwo
Wie ſeltſam aber in primitiven
m die Cheaterwelt ſich malt, zeigt fol=
Frief einer ſolch enthuſiasmierten Mut=
dem
Volke, den ich vor einiger Seit
Ich will ihn wortgetreu hier wieder=

greter Herr Spilleider!
age Sie an, obt Sie noch ein Fräulein
Fiter anſtellen als Lehrmädchen. Meine
iſt begabt zur Kunſt. Es wäre ſchade
mcht ausgenützt würde. Iſt die Oſtern
Schule gekommen iſt 14½ J. Iſt groß
katig wie eins von 1617 ſo wird ſie
ſch/ Und die Maria Stuart ſagt ſie ſo
iMswendig her beſonders wo ſie geköpft
1,as müſſen Sie hören. Nun möchte ich
NABedingung wiſſen obt meine Cochter
ihn im Cheater ſchlafen kann und mit
MſtAſes wie bei Lehrmädchen im Geſchäft?
ſthkben Sie mir Antwort nicht lange war=
ih
. Bitte. Meine Soſinen ſind auch im
beite geweſen obt ſie jetzt noch drin ſind.
6Ahicht und obt ſie bei Ihnen angeſtellt
hee rm andre. Sie ſind geborene E.

Aüthe einen Hundert=Mark=Schein, den
holtig knickte und ihn ihr reichte. Ver=
ch
nnahm ſie die Banknote entgegen. Und
onme war voll Särtlichkeit: Jetzt hel=
mr
wirklich nur, um zu helfen. Das
jeſton Ihnen. Geben Sie mir Ihren Na=
Ihre Adreſſe, damit ich Ihnen das
üickſenden kann.
Eyſite ſeinen Namen und ſeine Adreſſe,
mal betrachtete er die ſeltſame Blonde,
icht wiederſehen durfte. Sie war in
ſunde ſo ſchön, ſo jung und natürlich,
Iim unausführbar ſchien, nicht alles zu
um ſie wiederzuſehen.
ßtich nur einen Abend, nur einen ein=
en
d mit Ihnen verleben dürfte! be=
Angen traurig.
ie ſen Abend können Sie nicht rechnen,
rwird nicht verzinſt. Bitte, begleiten
niaht weiter! Es wäre gegen die Ver=
wvenn
Sie meine Wohnung ausfindig
ürden!
Bepe es auf, ſagte Dongen und ver=
De2b lie ihm ihre Hand wie ein Geſchenk.
We Ws A eich zurücknahm. Sie lächelte ihm zu
9 weiter, während er ſtehen blieb und
Der Mi hückte, bis ſie ihm entſchwand. Aber er
e 2 9 länger ſtehen und ſchaute in dieſelbe
Swrißs, als warte er auf eine Viſion an der
Dralſtze, und es erfreute ihn nicht einmal
E Daike, daß dieſes Mädchen ſich nicht
epr* Rot befand. Wie ein Geſchlagener
drehnzl, nm.
L2eTgüngen zwei Cage, die Dongen mit
LbAAmgen und komplizierten Gedanken ver=

Wie ſie ſich jetzt ſchreiben weiß ich nicht. Bitte
über alles Beſcheid.
Achtungsvoll Frau G....."
Und Maria Stuart ſchließt ſich der Bitte
der Mutter an: Ergebenſt ſendet Ihnen einen
Gruß Ihre Gretel. Bitte erfüllen Sie mir den
Wunſch. Ich habe großen Spas an dem Cheater
und möchte gerne hinein.
Ungeahnte Perſpektiven eröffnen ſich Direk=
toren
! Sahlt Euren Anfängern nicht mehr die
hohen Gagen wie bisher. Gebt ihnen ſtatt
Gage Koſt und Logis! Die zukünftige Naive
ſchlummert auf der Bühne im breiten Luxus=
bett
, das in der Abendvorſtellung der Cummel=
platz
des mit Sex-Appeal geſegneten Vamps
war. Die eiſerne Bettſtelle dient dem werden=
den
Intriganten zur Ruheſtatt. Sie wird in der
Verſenkung aufgeſtellt. Und der ſpätere
ſchüchterne Liebhaber wiegt, ſich in holden
Cräumen wohlverpackt in der Hängematte auf
dem Schnürboden!
Und dank der zahlreichen Requiſiten iſt für
alle Bedürfniſſe geſorgt. Welches Cheater
beſitzt beiſpielsweiſe keinen Nachttiſch? Sogar
Dantoffeln und Schlafröcke können aus dem
Garderobenfundus zur Verfügung geſtellt wer=
den
. Und zur Unterhaltung dient das Bühnen=
grammophon
! Wie ſchön muß es ſein, unter
den Klängen des Schlagers. Das iſt die Liebe
der Matroſen leiſe in den Schlaf gewiegt zu
werden!!
Und im Kaſſenraum könnte, umgaukelt von
ſüßen Cräumen. Der Geizige liegen, die Kaſ=
lette
mit der Abendeinnahme als Kopfkiſſen!
Sie iſt zwar etwas hart aber ſie klappert
nicht.
Ohre beſte Lolle.
Von Cheodor Blanck.
Hundemüde kam die junge Schauſpielerin
nachts nach Hauſe. Die Nolle, die ſie jetzt all=
abendlich
ſpielte, war aber auch danach. Stellte
ſie doch die größten Anforderungen an die
Fähigkeiten einer Darſtellerin. Ihr war ſie auf
den Leib geſchrieben. Sie lächelte ſtolz. Wie ſie
dieſe Szene mit dem Einbrecher wieder hingelegt
hatte! Sabelhaft! Und dann der Applaus.
Gähnend betrat ſie ihr Wohnzimmer und
knippſte das Licht an.
Hände hoch! ertönte es da. Ein junger
verwahrloſter Burſche ſtand mitten im Naum
und hielt einen Nevolver auf ſie gerichtet.
Schreck lähmte ihre Glieder.

Hände hoch! rief der Kerl noch einmal.
Und ſchon wollte ſie die Arme heben. Doch da
ging es ihr blitzartig durch den Kopf: dieſer
Burſche, ſeine heiſere Stimme . . . der Nevol=
ver
. . . merkwürdig, alles wie in ihrer großen
Szene .."
Sie ſind wohl verrückt geworden! ſchrie ſie
den Verbrecher an und verfiel wie unter inne-
rem
Swang in ihre Nolle.
Wat heißt verrückt! Sum letzten Male. *
Ach, Quatſch, ſtecken Sie gefälligſt Ihr
Schießeiſen ein! Lächerlicher Menſch . . . Aus=
gerechnet
bei einer Schauſpielerin, Gartenhaus.
dritter Stock, einbrechen . . .! Bei Ihnen piept’s

wohl, Mann? Sie tippte ſich auf die Stirn.
Was haben Sie ſich denn eigentlich gedacht,
was Sie hier finden werden, Sie Sdiot",
hahahaha! Sie lachte huſteriſch auf.
Ihr Wortſchwall, ihr aufreizendes Lachen
brachten den Burſchen außer Faſſung. So etwas
war ihm doch in ſeiner mehrjährigen Praxis
noch nicht vorgekommen! Langſam ſenkte ſich
der Nevolver. Die Schauſpielerin atmete auf.
Na tun Sie man nich ſo. Ihr Weiber vom
Cheater habt doch immer wat!
Immer wat? äffte ſie nach. Und was
haben Sie gefunden he?
Niſcht, entgegnete er knurrend. Det ſehen
Sie doch!
Na alſo, ſagte ſie. Aber Menſch, wie
ſtehen Sie denn da?! Glotzen Sie mich doch
nicht ſo an! Da ... ſetzen Sie ſich lieber
hierher .. . na los! Er zögerte. Die Perſon
war verrückt, total verückt. Aber hübſch und
blond war ſie auch. Alſo ... warum nicht? Er
ſetzte ſich.
So hier ſind Sigaretten Kognak!
ſie ſchenkte ein. Und nun erzählen Sie mal.
Ich intereſſiere mich für Cypen wie Sie.
Soſo, ſagte er und zuckte mit den Achſeln.
Wohl wejens Cheater, was? Dann kippte er
den Kognak, zündete ſich eine Sigarette an und
begann zu erzählen umſtändlich und uninter=
eſſant
. Die Schauſpielerin langweilte ſich. Don=
nerwetter
noch mal, da war ihr Partner doch
ein ganz anderer Kerll. Der ſpielte doch wenig=
ſtens
den richtigen Verbrecher. Und erſt ſein
Cemperament . . . wie der ihr jeden Abend
den Ning vom Finger riß! Es tat ihr noch jetzt
weh. Und dagegen dieſer Burſche. Lächelnd
ſah ſie auf ihr Gegenüber. Aber dieſes Lächeln
erſtarb auf ihren Lippen. Denn ſie bemerkte zu
ihrem Schrecken, wie der nächtliche Kumpan,
genau wie jener andere auf der Bühne, mit
ihrem Brillantring zu liebäugeln begann. Die
Situation wurde ungemütlich. Sein Neden
wurde einſilbiger, ſein Liebäugeln zum Starren.
Wenn er etwa auch mit Gewalt . . .? Sie
dachte nicht zu Ende, ſondern legte den Ning
kurz entſchloſſen auf den Ciſch.
Ich ſehe, der Ning intereſſiert Sie. Es iſt
auch ein ſchönes und leltenes Stück. Ihre
Stimme klang ſentimental und zitterte leicht.
Mein einziges Wertſtück, eine Erinnerung.
Sie ſeufzte tief. Aber ich bin in Ihrer Ge=
walt
. .
Ach wat, Jewalt. Ich habe Ihnen doch niſcht
jetan.
Das ſchon, aber ich möchte es nicht erſt
darauf ankommen laſſen da nehmen Sie,
fagte die Schauſpielerin theatraliſch, ich hänge
nicht an dieſen Dingen. Ich verachte ſie. Sie
ſchien ihm den Ning förmlich aufzudrängen.
Nee, nee wehrte der Einbrecher ab und
dachte ſich: die will mir wohl dumm machen
Soin Schmus! Er kannte die Weiber. Und er
ſprach von Ehre und Grundſätzen in ſeinen
Kreiſen umſtändlich und unintereſſant. Die
Schauſpielerin ſchloß die Augen. Er ſah es
verwundert.
Ja, denn kann ich ja türmen, unterbrach er
ſich mitten im Neden. Da fiel ſein Blick auf
den Ning. Ehre und Grundſätze gerieten ins
Wanken.
Ach wat, Ning murmelte er. Ilasſcherbe
warum denn fonſt det dämliche Getue? Und
er hielt ſich an das Cäſchchen, das neben dem
Ning lag. Dort fand er 22 Mark und 35 Pfg.
Beſſer wie jar nicht. Schmunzelnd ſteckte er
das Geld ein und verſchwand durch die Bal=
kontür
, auf dem Weg, den er gekommen war.
Die Schauſpielerin ſchlug die Augen auf.
Jawohll Glasſcherbel Dämliches Getue! Hat
ſich was! Sie lachte hell auf, nahm den Ning
und küßte ihn. Dann griff ſie nach ihrem
Caſchenſpiegel. Ein feines, kluges Geſicht
lächelte ihr daraus entgegen. Swei weiche Lip=
pen
flüſterten: Du haſt deine Sache gut ge=
macht
alte Komödiantin!

Berliner
Momentaufnahmen.
Sreta Garbos tauſend Donbles.
Man muß nicht nur vor falſchen Prinzen
warnen: da die göttliche Greta Garbo in
Europa iſt, da ſie ſogar in Berlin einen ſchwe=
diſchen
Landsmann heiraten ſollte, iſt die Gefahr
ſehr groß, daß das Garbo=Fieber zu niedlichen
oder gefährlichen Verwechſlungen führen kann.
Faſt täglich wird Greta in irgendeinem Hotel
entdeckt, aber es ſtellt ſich ſehr ſchnell heraus,
daß es eine mehr oder weniger geſchickte Nach=
ahmung
war. Noch nie hat ein weiblicher Cyp
ſo viel Gefolgſchaft gefunden, und man möchte
faſt dem Manager der Garbo den Nat geben,
einen Garbotyp=Kongreß einzuberufen, wenn
die Diva in Berlin weilt. Wir hätten dann
famoſe Gelegenheit, Echt und Calmi kritiſch zu
begutachten, und das ſchönſte Plagiat könnte,
da es zurzeit an neuen Ideen mangelt und wir
ſonſt auch abſolut keine Sorgen haben, zur
Garbokönigin gewählt werden. Es heißt übri=
gens
, Greta werde ganz inkognito reiſen, ſtill
und beſcheiden heiraten und mit dem Süßen dann
ſchnell verduften; ein Double wird ſich indeſſen
in den Hauptſtädten Europas von den Millio=
nen
für ſie feiern laſſen. Neporter aller Länder,
ſeid auf der Hut!
Seitrechnung nach Schlagern.
Su Max Hanſen kommt eine junge Dame
Dame und bittet ihn um ein Autogramm.
Wir kennen uns doch! ſagt ſie mit himm=
liſchem
Augenaufſchlag.
Ja, ja, gewiß, gewiß, antwortete der
Schauſpieler. Aber woher doch bitte, bloß?
antwortete der nichtsahnende Hanſen.
Aus dem Grammophongeſchäft in der Mei=
nekeſtraße
, gibt die Holde flüſternd zurück, ich
war doch dort Verkäuferin!
Nichtig, richtig, ſtimmt; wie lange waren Sie
doch dort tätig?"
Aber, Herr Hanſen, das wiſſen Sie nicht
mehr? Von War’n Sie ſchon in Altona bis
Suſchau’n kann i net‟!"
Eine Poſtkarte, die 50 Jahre unterwegs war.
Kürzlich erhielt die Amelangſche Buchhand=
lung
in der Kantſtraße eine Poſtkarte zugeſtellt,
die am 6. 7. 188) in Berlin aufgegeben worden
war; das iſt alſo eine Laufzeit von faſt 51 Jah=
ren
, und man muß ſich nur fragen, wo das gute
Stück ſo lange geſteckt hat. Ja, damals, am 6.
Juli 1881, als dieſe Karte in den Briefkaſten
geſteckt worden iſt, hat Berlin noch ein wenig
anders ausgeſehen als heute. Es war am Bran=
denburger
, Halleſchen und Prenzlauer Cor un=
gefähr
zu Ende, die Häuſer ſüdlich der Pots=
damer
Brücke waren Landvillen mit kleinen
Gärtchen, und in Schöneberg gab es wirklich
noch einen Monat Mai. In Zeitungen vom
6. 7. 1881 leſen wir an wichtigen Ereigniſſen
jenes denkwürdigen Cages, als die Karte ihre
lange Reiſe antrat, daß in jenen Cagen die
erſten Schlaf= und Neſtaurationswagen von
Berlin nach Frankfurt a. M. und München
liefen, und daß der Kaiſer von ſeiner Krankheit
geneſen ſei. Sonſt war weiter nichts von Be=
lang
in Berlin. In der Swiſchenzeit, während
die Karte irgendwo ſchlummerte, haben ſich, das
kann man wohl ſagen, allerlei Dinge ereignet,
und wenn man einen Vergleich zieht, ſo muß
man ſagen, daß die Sorgen von damals, an
denen von heute gemeſſen, nicht einmal mit dem
Mikroſkop zu entdecken wären.
74 Millionen Bienen über Berlin.
Seitungsnachricht: Bei der letzten Zählung
wurden in Berlin 3700 Bienenſtöcke feſtgeſtellt.
Bei einem Durchſchnitt von 20000 in jedem
Stock ergibt ſich auswärtigen Beſuch nicht
inbegriffen die ſtattliche Anzahl von 74.
Millionen Bienen. Wehe wenn ſie los=
gelaſſen
.

brachte, und ſeine Freunde fanden, es ſei etwas
Schmerzliches über ihn gekommen. Dongen
ging umher und dachte ſich das Mädchen zuruck,
das Hilda hieß, dieſe eigenartige, die es nicht
duldete, daß er eine zufällige Chance wahr=
nahm
, um ſie kennen zu lernen, die von ihm ver=
langte
, eine Gefälligkeit zu leiſten, ohne auf eine
andere Gefälligkeit zu hoffen. Sie war für ihn
aus der Welt verſchwunden, und es ſchien keine
Welt zu geben, in der er ihr noch einmal be=
gegnen
würde. Hilda war fort, als wenn ſie
niemals dageweſen wäre.
Es war Sonntag, und Dongen fuhr zum
Stadion, wo ein Sportfeſt ſtattfand, viele
Männer und Mädchen fuhren gleich ihm den
Fahnen und Wimpeln der Sportſtätte ent=
gegen
. Von der Frühe dieſes Cages an war er
erregt geweſen, er hatte ein Gefühl, als ſtehe
ihm etwas beſonderes bevor, und es hätte ihn
nicht überraſcht, wenn er unter den zwanzig=
tauſend
Geſichtern, die rund um die Arena
wogten, das erſehnte Geſicht gefunden hätte, ja,
es ſchien ihm ſo, als wenn er dieſem Geſicht be=
gegnen
würde. Als Dongen aber das begehrte
und geliebte Mädchen wirklich ſah, bebte er in
einer maßloſen Ueberraſchung, er konnte es
käum faſſen
Hilda ſaß ganz in ſeiner Nähe, von vielen
Geſichtern umgeben, ihr Antlitz war freudig
geſpannt, und ſie ſchien nicht zu bemerken, daß
einer ſeinen Blick ſtarr auf ſie gerichtet hatte.
Dongen ſah nicht, was ſich vor ihm in der
Arena ereignete, er hörte die Maſſen toſen,
und das Coſen erregte ihn noch mehr, verſetzte
ihn in einen Suſtand äußerſter Spannung. Er
ſtand da und war ſchon entſchloſſen, in ihre

Nähe zu gelangen, einfach neben ihr Platz zu
nehmen, ihre Hand zu ergreifen oder einen
Schrei auszuſtoßen, als plötzlich ein Schatten
über ſein Geſicht glitt. Was er vorhatte, war
nicht auszuführen, es war gegen die Verab=
redung
, er hatte ſein Wort verpfändet, nichts
zu tun, um ſie wiederzuſehen. Dongen biß ſich
auf die Lippen und kämpfte einen harten
Kampf. Swei verſchiedene Dongen rangen mit=
einander
, und der Sieger in dieſem Kampf
lächelte unſagbar traurig. Er atmete ſchwer
und bezwang ſich, er drehte ſeinen Kopf weg
und ſah den Läufern zu, die um die Aſchenbahn
wirbelten. Plötzlich aber blickte er ſcharf zur
Seite, vor irgend etwas irritiert, vier oder
fünf Sekunden lang blickte er in die Augen des
Mädchens, das ihn gleichfalls ſtarr anſah. Aber
ſie ſchien ihn nicht erkennen zu wollen, ſie nahm
keine Notiz von ihm, gleich darauf wandte ſie
ſich wieder ab .."
Als die Maſſen aus dem Stadion ſtrömten,
war es Dongen gelungen, Hilda zu erreichen, er
marſchierte dicht hinter ihr und bemühte ſich,
hinter ihr zu bleiben, er hörte ſein Herz dumpf
pochen. Einmal drehte ſie ſich um, doch, wie
vorhin, überſah ſie ihn im Gedränge der Ge=
ſichter
, ihr Blick ging einfach über ihn hinweg.
Sie will mich nicht, dachte er, ſie verlangt, daß
ich mein Verſprechen halte, und während er das
dachte, drängte er ſich noch mehr an ſie. Auf
der Straße vor dem Stadion hielt ſie einen
Augenblick lang an und ließ die Menſchen an
ſich vorüberziehen; auch Dongen war ſtehen=
geblieben
, er ſtand ihr gerade gegenüber, bleich
und fiebernd. Die nächſte Sekunde bringt die
Entſcheidung, fühlte er, aber die Sekunde ver=

ſtrich, und es trat keinerlei Entſcheidung ein.
Beide ſtanden da und ſchauten einander an und
rührten ſich nicht. Ich habe mich verpflichtet,
auf alles zu verzichten, ermahnte ſich Dongen
mit wilder Energie, ich habe ein Verſprechen
geleiſtet, nichts zu erhoffen und keinen Verſuch
zu machen, ich habe ihr geholfen, aber nicht, um
die Chance wahrzunehmen. Da iſt nun meine
Chance, und ich nehme ſie nicht wahr.
Die Folter dieſer Sekunden war kaum zu
ertragen, und der leidenſchaftliche Blick, mit
dem die beiden einander maßen, nahm kein
Ende. Auf einmal war ein Lächeln in ihrem
Geſicht, ihre Augen ſtrahlten und ihr Mund
bog ſich ein wenig in inniger Fröhlichkeit, und
auch Dongen begann begeiſtert zu lächeln, eine
heftige Freude erfüllte ihn. Doch er rührte ſich
nicht von der Stelle. Kurz darauf lächelte er
nicht mehr, ſein Geſicht verfärbte ſich, er machte
eine verſtörte Bewegung, als wenn er das, was
ihm entſchwand, zurückhalten wollte. Das Mäd=
chen
hatte ſich in Bewegung geſetzt, von ihm
weg, ſie ging auf ein Caxi zu, ſtieg in den
Wagen und blickte ſich nicht mehr nach ihm um,
raſch fuhr das Auto davon. Jetzt iſt alles aus,
durchzuckte es ihn, ſelbſt das, was ich nicht er=
hoffte
, iſt aus ..
Langſam zog er mit der Menſchenmenge über
die Straße, der Stadt zu. und trotz ſeines
Schmerzes war ein kleines, ſüßes Gefühl in ihm,
ein bitterer Genuß, daß er Wort gehalten
hatte.
Als Dongen ſeine Wohnung betrat, wurde er
erwartet. Es wartete ein Mädchen auf ihn,
dem daran lag, ihm die hundert Mark, die es
von ihm geliehen, perſönlich zurückzugeben ..

[ ][  ][ ]

Sunndags=Noochmiddags=Bedrachdunge.

Naa, alles was recht is, un e bische leßt
mer ſich jo ſchun gefalle, awwer was zuviel
is is zuviel! Ei mer draut ſich jo kaum
aus em Haus eraus, aus Angſt, ſie falle
iwwer gam her, un verſtäche gam! Un
dehaam, do draut mer ſich kaum noch e Fenſter
uffzumache, un owends e Licht azuſtecke, odder
gor bei offenem Fenſter zu ſchlofe, weil mer
nie vor=en ſicher is, indem ſe aam maichlings
iwwerfalle, un net ehnder Ruh gäwwe, bis
Blut fließt. Dann ihr Bluddorſcht is unerſätt=
lich
un ſo ſchlimm war’s noch net, ſeit mer’s
denkt, mit däre Schnookezucht, wie grad
diß Johr.
Stimmt’s, odder hab ich recht?! 8 is
de reinſte Schnookekriech!
un däßhalb ſag ich’s noch emol, alles was
recht is, un e bische leßt mer ſich jo ſchun ge=
falle
, awwer was zuviel is, is zuviel!
Wärd mer net ſchun genuch gepieſackt in
dene windſchiefe Zeitverhältniſſe? Miſſe
gam aach noch, grad wo ſich emol de Sum=
mer
uff ſich ſelbſt beſinnt un dhut ſo, als
wenn er dhet, miſſe, ſo frog ich, aam aach do
widder die Schnooke pieſacke? Wärd mer
dann gor nie, un nie mehr ſeines Läwens
froh? Geniechts net, daß aam nachts die
viele, viele Sorje zwicke und zwacke, ohne
däß, was dagsiwwer uff aam enei ſtärzt, un
gam die Laune nimmt, un die Stunde ver=
gällt
? Muß zu dene ſiwwe Ploge Eſchibb=
dens
, die wo in Deitſchland aus mehr odder
wenicher freundliche Nodverordnunge beſteh, un
wo aam ſchun genuch Stich verſetze, muß, ſo
frog ich noch emol, zu allem noch die Schnooke=
plog
dezu kumme? Sin mer net ſchun
genuch geſtroft?! ...
Gewiß, es gibt im Läwe viele un mancher=
laa
Eirichdunge, die wo net needich weern,
awwer mit dene mer ſich filleſofiſcherweis ab=
finne
dhut. Mer bedauerts zwar, daß
ſe do ſin, awwer mer verſteht’s! No
un ſo e alder griechiſcher Brofeſſer aus ärchend
eme vorkriſtliche Johrhunnerd, der hott jo
ſchun emol beilaifich den weiſe Ausſpruch ge=
dho
: Alles verſteh, haaßt: alles begreife!
Awwer offe geſtanne, bei de Schnooke,
do herrt mei filleſofiſcher Verſtehdermich uff.
die Exiſtenz vun=ere Schnook kann ich weder
verſteh, noch begreife.
Vun=ere Wanz ſchun ehnder, dann die
ſin e Nadurnodwennichkeid, ſchun um damit,
daß die Bedder als emol an die Luft kumme,
un ſo ...
Un was de Floh bedrifft, ſo muß ich ſage,
for ſo ganz abſelud nodwennich halt ich den
zwar aach net, awwer es is e luſticher Geſell,

ſozuſage en Witz, den ſich bei de Schöbfung
unſer Herrgott mit uns erlaubt hott; dann ſo
en Floh der bringt Läwe in die Bud, un mit=
unner
die langweiligſt Geſellſchaft zum lache.
Un kaa geringerer wie unſer großer Geethe,
der wo diß Johr die Ehr hott, e ganz Johr
lang ſein hunnerdſte Dodesdag zu feiern,
alſo ſälbſt e Schenie wie de Geethe hott=em
in ſeiner Allerweltsdichdung e Denkmal geſetzt,
nemlich in ſeim Fauſt, wo der Mefiſto däß
Liedche ſingt: Es war einmal ein König, der
hatt einen großen Floh , daß ſich die
Studende for Lache grad ſchiewele wolle ..."
Alſo, wie geſagt, de Exiſtenz vunere Wanz,
odder=me Floh, die kann ich aus dem un jenem
Grund noch verſteh un begreife. Awwer
Schnook? Die hott meines Erachtens
nooch iwwerhaubt kaa Exiſtenzberech=
dichung
; wenichſtens vum menſchliche
Standpunkt aus.
Gewiß, mei hochverehrter Badegenoſſe vun
de biologiſche Faguldhet, der wärd mer zwar
morjefrüh, zwiſche fimf un ſex am große
Woog draus, vum wiſſenſchaftliche
Standpunkt aus, klor mache, daß alles uff
de Wäld ſei Exiſtenzberechtichung hott, alſo
aach die Schnook.
Awwer, wiſſentſchaftlicher Standpunkt hie,
wiſſentſchaftlicher Standpunkt her, ich geh vum
menſchliche, ja ſogar vum weibliche
Standpunkt aus un ſag: wann ſchun en Floh
meintswäje en Witz vun unſerm liewe Herr=
gott
ſei ſoll, gud, däß loß ich gälte; awwer
die Schnook, die hott er jedenfalls erſchaffe,
in=eme Moment, wo er beſunners ſchlech=
ter
Laune war. Dann ſo e Schnook, ſo
winzich klaache wie ſe aach is, awwer ſie be=
herrbercht
alle ſchlechte Eichenſchafte in ſich,
wo’s nor gibt, ſie is hinnerliſtich, haamdickich,
neidich, bludrinſtich, un wann aach gymnaſtiſch
ungeheier uff de Heeh, ſo doch geiſtich dodal
zurickgebliwwe; mit aam Wort; fräch un
dumm!...
Nemlich wann ſo a Schnook nor en Funke
Verſtand hett, dann mißt ſe ſich ſage: Alſo
mir ſin zahlenmeßich des ſtärkſte Volk unner
de Völker. Die meiſte nehrn ſich net vun
Menſcheblut un läwe doch. Mir ſtärwe däß=
halb
aach net aus. Lohnt ſich’s drum, dene
paar Menſche, die 8 gibt, noochzujage?
Mir mache uns dodorch doch bloß unbeliebt,
alſo loſſe mer’s ſei
Alſo ſo mißt e Schnook ſich ſage, wann ſe en
gefunde Schnookeverſtand hett. Awwer ſoweit
denkt die gornet, ſundern ganz im Gäjedaal,
ſie dringt dorch alle Ritz in unſer Klaader,
in unſer Behaufung un an unſer Haut. Un

mir hawwe nix annerſter zu dhu, als uns zu
kratze un zu jucke.
De Mannsbilder hibbe die Schnooke mit be=
ſunnerer
Vorlieb ins Gnick, daß ſe Hiwwel
in die Ank krieſe, ſo dick wie en Salatkumbe.
Un uns, vum ſcheene Geſchlächt, wo mir aach
noch däß aſch ſieße Blut hawwe, wo ſtäche
ſe uns? Alſo: frog net.
Zwar hot mer neilich ſo e alder Nimmrod
verrote, s Beſt weer, mer dhet ſich Zeidungs=
babier
um die Baa wiggele, un im iwwriche
en kräfdiche Stinkadores raache. For den
Stinkadores, do bin ich awwer leider e bische
zu ſchwach uff de Bruſt, dhärngäje mit dem
Zeidungsbabier um die Baa, däß hab ich bro=
wiert
, däß hilft, un fellt bei mir aach net
uff, unner meine Rechts= un Linksgeſtrickte.
Awwer die mit Florſtrimb, un iwwerhaubt,
die mit ohne Strimb, die hawe nir zu lache,
un brauche außer me Libbeſtifft aach noch en
Mickeſtift, un ihr aanzich Odeer beſteht zurzeit
in Sallmjack. Drotzdem hawe ſe die Bag
voller Knaudern, daß mer Kaddoffel druff
reiwe kann
Awends fiehrt mer dann ſo e Art Schnooke=
dodedanz
uff. Mer macht alle Fenſter zu, un
ſchleecht mit Handdicher und Kobbkiſſe odder
ſunſt was, nooch dem Ooſezeich; mer kleddert
uff Stiehl un Diſch, un ſucht die Wend un die
Stuwedecke ab, um ſe auszurodde. Un wann
ſe allmitnanner dod ſind, macht mer ins Bett,
un denkt .
Awwer, ſchun gehts widder los:
Sſſſmmmſt die Bieſter ſurren wie wild, un
flieje aam aa=, zwaa= un vierſtimmich um die
Nas erum; mer ſpringt widder uff, macht
Licht, werft mit Handdicher un Kobbeziche
nooch en, der Dodedanz beginnt vun vorne ,
dann Licht aus, un ſchun geht’s widder vun
vorne a: Sſſſmmm . . . un ſo weider, die
ganz Nacht: 8 is zum ſchläächt wärrn.
Jedenfalls, äbbes Ernſthafdes gäje die
Schnooke zu unnernemme, is ſo zuſage un=
meechlich
, die reaſchiern vermudlich noch net
emol uff. e Notverordnung gäje den Blud=
terrohr

un ſo bleibt uns ſchließlich nix annerſter
iwwrich, als wie nooch liewer Gewohnheit,
gäje den Schnookekriech mit Nachdruck zu bro=
däſtiern
.
Allerdings freecht ſich’s bloß, wie ſich die
Schnooke zu dem Brodäß verhalte. Sie wärrn
valleicht mit Recht eiwenne, daß mir doch
ihne zulieb erſchaffe weern, un daß ſe nu emol
uff de Wäld ſin um ſich an uns zu ſäddiche,
un daß ihr Exiſtenzminimumm ſo ungeheier
beſcheide weer, daß es kaum in’s Gewicht falle
dhet, un daß die Bärjerſchaft kaa Recht hett,
ſie däßhalb ohne Verhör um’s Läwe zu bringe,
un mit Handdicher un ſunſtiche Mord=
inſtrumende
gäje ſe vorzugeh. Un die Schnooke

wärrn däßhalb äwenfalls gäje den
kriech mit Noochdruck brodäſtieren.
Un was die Endſcheidung bedrifft?
de Staatsgerichtshof wärd
lich in dem Fall als net zuſtendich
Wie awwer ſtellt ſich de Tie
verein zu däre Frog
Bienche Bimmbe

Poſtſchkribbdumm: Iwwrichen=
fahr
ich grad noch im letzte Aageblick
in Heſſe allem Oſchei nooch e nei St=
lich
e Schlachtſteier, uffgeſchwätzt
ſoll, weil ſe im Preißiſche driwwe aach
Un daß die nix mit dere Schnook
rei zu dhut hott, kann mer ſich jedenfell
zehe Finger abklafiern. Dann daß die d
aus=em Preißiſche eriwwer ins Heſiſ.
biern, bloß weil ſe net unner die Scko
falle wolle, däß is net gud azunemm
dern die Sach is ganz annerſter.
Nemlich in preißiſche Rechierungsste
zehlt mer ſich, daß an Samsdage gay
mender vun Famillie ins Heſſiſche
wexele, um ſich mit billich Flaaſch eizusel
for die preißiſche Metzier en großer Sch=
indem
die preißiſche Grenzbewohner.
zwaa Killo Flaaſchwarn belade, awend
ins Preißiſche zurick,flute dhete
No, wann däß mit däre Flut wi
aſch is, wie’s gemacht wärd, do ſcheäu
preißiſche Portmanneer noch kaa Ebb
Und die preißiſch Rechierung kennt un ſ
leidende Metzierſtand ſchun die
gönne
Awwer naa, wie die Preiße nu
alles was ſe eifiehrn, un wo nir da-d
ſolle die annern Lender noochmache. 2
däß erſt kärzlich erläbt, wo ſe ſo imy
preißiſche Rechierungsmaßnahme aach
deitſche Lender uffordrowiern wollte,
weis aach hawwe.
Un bei däre Schlachtſteier, ſche
aach widder emol de Wunſch de Va.M
Gedankens zu ſei.
Awwer däß brauche mir uns net z=
zu
geloſſe, un ich nemm a, daß unſer=
geſchäftsfiehrende
Rechierung alle Kru
ſamme nimmt, die Luſt un aach den ſt
un ſtellt ſich auf ihre ſemtliche Hinnerbau
däß dhet grad noch fehle, daß uns die *

aach noch ſteierlich vergewaldiche dht
hawwe uns grad ſchun vergewaldicht ge thim weiß
Solle ſe in Goddes Name Steiern eifüggn Zeichen
viel als ſe nor wolle, un wann ſe die Surnde Uerm
ſchlächtereie aach noch verſteiern, wo leßy Twen
mer’s recht ſei. Awwer mir brauche Altineit,
noch lang net alle preißiſche Schnooke 1 5hnit
zumache, beſunners net die S Klurm
ſchnooke.

Küchenzettel vom 15. bis 21. Auguſt.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Obſtſuppe, Frikadellen (Reſte) mit
Mangold.
Dienstag: Steinpilzſuppex, Kartoffelpuffer
mit Kompott.
Mittwoch: Ribeliſuppe, gedämpfte Leber
mit Bohnenſalat.
Donnerstag: Blumenkohlſuppe, gefüllte
Gurken mit Tomatentunke, Kartoffeln.
Freitag: Frühlingsſuppe C, Schellfiſch im
Dampf gekocht, Buttertunke, Kartoffeln,
Salat.
Samstag: Ruſſiſche Krautſuppe.**
Sonntag: Apfelweinſuppe, Huhn im Reis=
rand
, Obſttörtchen.
* Steinpilzſuppe. Pilze in feine Schei=
ben
ſchneiden und Zwiebeln faſt gar dämpfen,
dann mit Mehl beſtäuben und mit gewiegter
Peterſilie und Rahm fertigkochen.
** Ruſſiſche Krautſuppe. 1½ Pfd.
Bruſtkern wird mit viel Kraut, Roterüben, die
in feine Scheiben geſchnitten ſind, faſt gar ge=
kocht
, dazu Tomaten, Peterſilie und Salz, fertig
kochen, über Rahm anrichten.

Hammel= oder Kalbfleiſch anſtatt mit Waſſer,
mit der Sauermilch oder =ſahne zum Dünſten
anſetzt. Schließlich kann man auch einen köſt=
lichen
Napfkuchen davon backen.
I.
Pflaumen=Pfanne. 23 altbackene
Brötchen weiche man zerſchnitten in Milch ein,
worauf man 2 Eier. 1 Telöffel, Salz und
Zucker nach Geſchmack und ſo viel Mehl bei=
fügt
, daß ein glattweicher Teig entſteht, unter
den man 1 Pfund ſauber abgewaſchene blaue
Pflaumen miſcht. In gut eingefetteter Form
backe man die Pfanne bei Mittelhitze 91 Std.
Ungeſtürzt aufgetragen, ſerviert man ſie mit
Mandelmilch oder kalt zum Kaffee als köſtliche
Zuſpeiſe.

Menſchen der Jetztzeit.

Nebenfluß der Donau
Waſſerfahrzeug.
Schachfigur.
Landſtrich
Körperteil
Behälter.
Kopfbedeckung
Bühnenwerk.
Muſikinſtrument
Die Wörter unter g unterſcheiden ſich von

Altes Geldſtück
Pelztier.
Baum
Pferdeart
Frauenname
Hiebwaffe
Blume
Frauenname
Befeſtigungsmittel.

denen unter b nur durch die erſte Silbe (z. B.:
Wille Eule) Die Anfangsbuchſtaben der zwei=
ten
Reihe b benennen Menſchen der Jetztzeit.
Carl Deubel.

Magiſches Quadrat.

Nummer 480.
Endſpielſtudie 58.
Henri Rinck in Barcelona.
(Rigaer Tageblatt, 1907.)
zb 4 g

G Grr DA DA IN. IN IN. OB SE r Ordnung der Buchſtabenpaare

Saner gewordene Sabne= und
Milchreſte auf vielſeitige Weiſe zu
verwenden. Iſt an beſonders heißen Som=
mertagen
Sahne oder Milch ſauer geworden,
ſo ſollte man ſie entweder mit Zimtzucker und
Reibebrot als Dickmilch ſervieren, oder davon
einen erfriſchenden Nachtiſch bereiten, wozu man
die ſaure Sahne oder Milch tüchtig quirlt und
mit einem Likörgläschen Rum oder Arrak, der
abgeriebenen Schale einer halben Zitrone oder
Apfelſine, ſowie Zucker nach Geſchmack und auf=
gelöſter
Gelatine verrührt. Und zwar rechnet
man auf 12 Liter Sauermilch 8 Blatt, von der
man zur Hälfte rote Gelatine verwenden kann.
In Glasſchalen gefüllt, erkaltet, reiche man ihn
mit Keks oder Makronen. Doch auch zum Backen
von Eierkuchen kann man dieſe Milch mit Vor=
teil
verwenden, da ſie dadurch beſonders locker
werden. Sie ergibt aber auch hervorragende
Bratenſoßen, wenn man das angebratene Rind=

enthalten die waagerechten und ſenkrechten
Reihen gleichlautende Wörter, darunter ein be=
kanntes
Heilmittel.
Carl Deubel.

Zum Umſtellen.
Aus den Buchſtaben des Wortes
U RLAUTBSREISE
bilde man; ein Getränk, den Namen eines fran=
zöſiſchen
Romandichters und einen blauen Stein.
Carl Deubel.

Karlchen in deinem neuen Sch el
ja ſchon ein Loch.
Ja, Mutti ſelbſtgemacht! Da me
doch gleich wenn’s aufhört zu regnen.

Auflöſung der Rätſel aus Nr. 32.
Streichholz=Rätſel.

K!
Prüftellung: Kes les gs4 Ba3z, Ket Bas, d5.
Löſung der Endſpielſtudie 57.
R. Rti. Ke3 Bd3, 12, Kbl Th2; Weiß am Zuge er=
zwingt
Remis.)
1. Bf2731 T12 2. d4Txt3+ 3. Ke4 Ke2 4. d5Td3
5. Kes Remis, weil der Turm dem ſchwarzen König den Zu=
gang
zur o=Reihe verſperrt, während bei 1. .. Th4 2. 44
Tk4 3. Ket Kes 4. Kes Kd3 5. d5 die Abſperung durch
den Bauern 13 beſorgt wird.
Auf k3 wirkt der Bauer in der erſten Variante als Sperr=
ſtein
für den Turm. Falſch wäre 1. k4 wegen 1. .. Tr2 2. 44
Pak4 3. Ke4 Ke2 uſw.
1 44 ſcheitert an 1. . .. T412 2. Ke4 (45 T14) Ke2
s. 45 703.

Ein Glücklicher Ich bin immer der
über meine eigne Dummheit zu lachen.
für ein glückliches Leben müſſen Si=
führen
!
Zuviel verlangt. Mutter: Aber

Deutſche Dichter.
Heine, Schiller, Zſchokke Goethe Grillparzer.
Freytag, Raimund. Leſſing, Gellert, Hebbel,
Körner, Uhland, Anzengruber.
Nikolaus Lenau.
Sommer=Lektüre.
Donau Einwand Ruprecht Forelle Amazone
Hermann Raimund Parabel Luftraum Anwalt
Natur. Der Fahrplan.

Kinder, müßt Ihr euch denn immerfort i!
ten? Der kleine Ernſt: Wir ſreit 1h
gar nicht, Mama, wir ſpielen nur. Wir
Schiffbruch, und nun will Max nicht in dia /
wanne und ertrinken.
Au. Können Sie mir ein Beiſpiel vuoll
ſchwendeter Energie anführen?"
eine haarſträubende Geſchichte einem Ma 109!
einer Glatze zu erzählen.
Vorſicht! An einer elektriſchen Kraft / 0
in Irland befindet ſich die folgende Wauck)
Achtung! Wer dieſe Kabel berührt, ſt14
tot. Jeder, der bei einer ſolchen Handlu/M
troffen wird, wird gerichtlich verfolgt.
Protz. Aus Gründen der Sicherheit
ich immer mit meiner Geldtaſche untes
Kiſſen. Das iſt mir leider nicht möglln
kann meinen Kopf nicht ſo hoch legen.

Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 23892392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. ve

[ ][  ][ ]

ebenſo dürften nicht wenige unter den neuen
Herbſt=Mänteln ihre allerbeſten Wirkungen
aus einer derartigen Garnierung holen (letztes
Bild der oberen Reihe).Hier iſt es übrigens
wenn mannoch einen Fellbeſatz am unteren Rande
vorſieht möglich, einen alten, an ſich ſchon
unverwendbar gewordenen Pelzmantel für Gar=
nierungszwecke
aufzuarbeiten und auf dieſe

Weiſe eine neue, ſehr elegante Promenade= Um=
hülle
zu gewinnen.
Schon ein raſcher Ueberblick lehrt alſo, daß
die intereſſanten Sattel=Partien würdige
Nachfolgerinnen der großen Aermelmode ſind,
jedoch den Vorzug genießen, noch ganz neu, ganz
unbekannt und darum vollkommen unver=
braucht
zu ſein.
Willy Ungar.

Herbſtliches Groß=Reinemachen . .

Niemand kann daran zweifeln, daß auch die
Hausarbeit eine ganz beſtimmte Aufmachung
erfordere, die zwar durchaus auf Zweckdienlich=
keit
und leichte Reinigungsmöglichkeit geſtellt
ſein muß, aber dennoch gut ausſehen ſoll, denn
gerade im Rahmen ihrer Häuslichkeit vermag
die moderne Frau zu beweiſen, daß ſie es ver=
ſteht
, ſich bis zur letzten Konſequenz gut und
richtig zu kleiden.
Gewiß iſt die heutige Hausarbeit mit jener,
die noch vor zwei Jahrzehnten zu leiſten war,
kaum mehr zu vergleichen, denn es ſind ja hun=
derterlei
moderne Behelfe vorhanden, ganz ab=
geſehen
davon, daß die Hauswirtſchaft ja zum
größten Teil auf maſchinelle Vereinfachung ge=
ſtellt
wurde, ſo daß es der Stolz jeder Haus=
frau
iſt, in dieſer Hinſicht ihren Haushalt auf
das modernſte auszubauen.
Es ſind dies keineswegs unhausfrauliche‟
Beſtrebungen, ſondern eine Tendenz, die durch=
aus
zu begrüßen iſt, da die Frau von heute
damit ſicherlich viel Arbeit erſpart, die ſie für
andere, weitaus wichtigere Zwecke nutzbringend
zu verwenden vermag.
Nur durch eine teilweiſe maſchinelle Ver=
richtung
der Hausarbeiten (wir wollen Waſch=
maſchinen
, Staubſauger, Kehrmaſchinen, Boden=
bürſten
, elektriſche Bügeleiſen, Gasherde, kalte
und warme Abwaſchmöglichkeit des Geſchirrs,
Tellertrockenanlagen uſw. anführen) konnte
dieſe Tätigkeit von einer quälenden Laſt zu
einer wirklichen Freude werden, und man ver=
ſteht
darum, daß ſich ſo viele junge Frauen in
entſprechenden Rahmen alſo unter den oben
beſprochenen Vorbedingungen mit Begeiſte=
rung
für ihre Wirtſchaft einſetzen und ſie nie=
mals
bagatelliſieren oder ſich der häuslichen
Tätigkeit gar ſchämen!
Da die Frau im modenen Heim alſo vor
gröbſter Arbeit bewahrt bleibt, vermag ſie
ſich auch bei ihrer häuslichen Tätigkeit ſehr nett
zu kleiden.
Während es im Sommer die verſchiedenen
Leinengewebe ſind, die man für dieſen Zweck
am liebſten verarbeitet, ſo erweiſen ſich für die
herbſtliche Uebergangsſaiſon zweifellos die
Flanelle als die praktiſchſten Stoffe, denn
ſie ſind leicht und ſtören bei der Arbeit nicht
und laſſen ſich abgeſehen davon ſehr raſch
reinigen, ohne bei der Wäſche zu leiden.
Natürlich verarbeitet man ſehr gerne farbige
Flanelle, und zwar der Saiſon entſprechend in
den meiſten Fällen herbſtliche Töne und am
liebſten unausgeſprochene Farben, auf denen
weder Feuchtigkeit noch Staubflecke zu ſehen
ſind. Daher kommt es, daß ſo viele Arbeits=
kleider
verwiſchte Schattierungen bringen,
etwa ein mittleres, mit Grau durchſetztes Wein=

rot, ein unausgeſprochenes Grün, ein Mittel=
braun
uſw.
Immer iſt es wichtig, ein derartiges Stück ſo
zu arbeiten, daß es ſehr leicht anzuziehen und
abzunehmen iſt, denn oft wird man durch einen
Beſuch überaſcht oder ſieht ſich aus einem ande=
ren
Grunde veranlaßt, das Arbeitsgewand in
Eile abzuſtreifen und ſich umzukleiden. Darum
erfreuen ſich die verſchiedenen geknöpften
Wirtſchaftskleider allergrößter Beliebheit, wie
auch die (in Rock und Jumper) geteilten
Stücke ſehr beifällig beurteilt werden und er=
fahrungsgemäß
auch bei der Reinigung man=
cherlei
nicht zu unterſchätzende Vorteile bieten.
Manche Damen, die ſich für kein ausgeſpro=
chenes
Arbeitskleid entſcheiden wollen, wählen
anſtatt deſſen eine Schürze, die das Kleid
ſo vollſtändig deckt, daß es bei der Hausarbeit
keinerlei Schaden nehmen kann.
Eine ebenſo praktiſche wie neuartig wirkende
Schürze führen wir in unſerem Mittelbilde vor
Augen; hier merkt man ganz deutlich, daß nicht
nur auf den Verwendungszweck, ſondern auch
auf den günſtigen Eindruck Bedacht genommen
wurde. Der latzförmige Oberteil dieſer Schürze
bringt einen angearbeiteten Bubenkragen, der
rückwärts auf einen Knopf verſchloſſen wird
und derart die Schürze tadellos zuſammenhält.
Ein zweiter Knopf wäre in Taillenhöhe in der
Rückenmitte anzubringen, um auch in der Hüfte
einen tadelloſen Sitz zu ſichern. Die untere
Partie der Schürze iſt ziemlich glockig und
bringt aufgeſetzte, geräumige Taſchen, die bei
der Arbeitskleidung niemals fehlen dürfen.
Das früher erwähnte geteilte Arbeitskleid
iſt in unſerer erſten Skizze zu ſehen. Sein Kaſak=
oberteil
wird nicht nur vollkommen durchgeknöpft,
ſondern außerdem noch ſchmal gegürtet und
bringt vier aufgeſetzte Taſchen. Eine helle Gar=
nitur
(aus Etonkragen und hohen Stulpen=
manſchetten
beſtehend und aus einem gut waſch=
baren
Gewebe verfertigt) iſt immer appetitlich
und darum gerne geſehen.
Als letzte Figur ſieht man ein in der Mitte
in der Art eines Mantels vollſtändig durch=
knöpftes
Wirtſchaftskleid. Das einſeitig umge=
ſchlagene
Revers iſt ſehr nett, ebenſo die ſchräg
eingeſchnittenen Taſchen. Der Raglanſchmitt
ſichert leichte Bewegungsfreiheit, und ſchmale,
helle, angeknöpfte Blenden an den Aermeln ſind
ein ſchlichter Aufputz, der zweifellos jeder Haus=
frau
willkommen ſein wird.
Man ſieht alſo, daß das Arbeitskleid für die
in ihrem Haushalte tätige Frau ein Faktor iſt,
der Aufmerkſamkeit verdient und gerade in un=
ſerer
wirtſchaftlich ſo ſchwierigen Zeit eingehend
ſtudiert werden ſollte.
Willy Ungar.

ekt / eine Beſonderheit der Herbſtmode.

ſietzun weiß, ſtand die vergangene Saiſon
nhautz n Zeichen des Aermels . . . Lange,
wlidnde Aermel, puffige Formen, doppelt
Furkdre Typen in der Art der Pagenärmel
dert Itterzeit, pluderige Aermel, die offen=
Fdex Schnitt der verſchiedenen ſüdeuro=
ſhent
huernhemden nachempfunden waren,
ſich zuanigfaltige Flügelärmel uſw. löſten
mdetz i buntem Reigen ab. Es war nicht
tig, ne die Silhouette eines Kleides ge=
en
im, es war auch nicht weſentlich, wie
* Yienführung beſorgt wurde, beachtet
Dde iſ och immer nur der Aermel, der dem=
4 aubfür die Geſamtwirkung beſtimmend
So =ſevoll dieſe Mode auch fürs erſte an=
ſete
, Xbermüdend wirkte ſie im Laufe der
t deſudie verſchiedenen Typen blieben nicht
nich t ereinzelt, ſondern wurden in tauſen=
Koutz in den Vordergrund gerückt, ſo daß
ſe Ril Atng nachgerade jede Originalität ver=
und wenn man ſo ſagen darf eine
ſſrtig= Uleber=Popularität gewann, daß ſich
elegtm Frau von ihr letzten Endes voll=
menn
gkehrte und die großen Modeſalons
hüht zh mußten, für den Herbſt eine Linie
undes die einen nicht weniger anregenden
5) vohllmenen Erſatz zu bieten vermochte.
Es ſheit, daß wenn die erſten Erfolge
ſ tnmh die betonten Sattelpar=
En alldieſe neue Mode angeſprochen wer=
dürtfhund
zu einem Faktor werden ſollen,
die Ane Mode in ganz beſtimmte Bahnen
Tatſichich ſind hier ſo viele Möglichkeiten
eedeng 1ß zweifelos in den großen Salons
marß erfolgreiche Modell entſtehen wird,
FMI, als die verſchiedenen Modekünſtler
Geuſafer bei der Sache ſind und ſich von
hexmModegedanken ſehr viel verſprechen.
mischAy iſt es möglich, mit einiger Phan=
die
Alnregungen in zahlloſen Motiven ab=
oe
hund bei dieſer Gelegenheit die ver=
eeyech
Materialien heranzuziehen, ſo daß
E V Richtung ein großer Abwechſe=
m
ſicherlich nicht abzuſprechen ſein
Mn ASattel=Effekt beſonders wir=
ESbo An den Vordergrund zu rücken, wird
E ihth atürlich aus einem kontraſtierenden
Werie t verſtellen müſſen, ſo daß ſowohl der
Doim ansgabe der eleganten Frau, als auch
beſe cckvollen Zuſammenſtellung Tür und
* geöchtt iſt
Dein Aunder, daß man demzufolge beſtrebt
Die In Richtung für alle erdenklichen Gar=
Eobeſt*h in Anwendung zu bringen, ſo daß
b0 kunen vom ſchlichten Kleid unter dem
ſctels ls zum abendlichen Modell immer
cher ühurchaus veränderter Form zu ſehen
in wir s, 7a ſogar der neue Mantel und das
Eſtliele Koſtüm werden ſich zweifellos an
De Rſhung anlehnen, da auch hier (beſon=
* duei erne intereſſante Verwertung des
S9M jetzt ſehr aparte Entwürfe ent=
ſehen
.
4m Nir dieſe neue Richtung einigermaßen
Aveiet gewinnen, was unbedingt notwen=

dig iſt, da es ſich hier um eine Mode handelt,
die binnen kurzem als führend anzuſehen ſein
wird, iſt es am allerbeſten, die intereſſanten
Skizzen zu ſtudieren, die wir in unſerem Bilde
feſtgehalten haben, um unſeren Leſerinnen einen
Vorgeſchmack der kommenden Herbſtmode zu
geben.
Eine kleine Koſtprobe alſo der ſchlichte
Entwurf (links), der ein Berufskleid vor Augen
führt, bei dem der Sattel ſich auch auf die Aer=
mel
erſtreckt und da dieſes Kleid beſonders
hoch tailliert und ganz ſchmal und kittelartig
geſchnitten iſt gleichzeitig mit dem wieder=
erſtandenen
Prinzeß=Stil vertraut macht, der
ja alle modeintereſſierten Kreiſe in kürzeſter
Zeit ſehr eingehend beſchäftigen wird. Die
ſchmale Silhouette des eben beſprochenen Klei=
des
wird im übrigen durch tief anſetzende Hohl=
falten
noch unterſtrichen.
Heller und dunkler Satin eignet ſich natür=
lich
vorzüglich für die neue Sattel=Mode‟
weshalb wir einen überaus gelungenen Ent=
wurf
in unſerem Mittelbilde (oberſte Reihe)
vor Augen führen. Die in abfallenden Zacken
anſetzende Rockpartie und die langen Unter=
ärmel
ſind dunkel, während der Sattel und
die damit zuſammenhängenden Flügel in hel=
ler
Farbe wiedergegeben werden. (Natürlich
muß hier nicht unbedingt Satin verwendet wer=
den
, der allerdings bei weitem am effektvoll=
ſten
iſt, da auch Marokko=Krepp oder Flamiſſol
in zwei Schattierungen Verarbeitung finden
kann.)
Für formelle Kleider, worunter jene Mo=
delle
zu verſtehen ſind, die für herbſtliche Abend=
geſellſchaften
, für Theater= und Konzertbeſuche
in Frage kommen ſollen, ſehen die Sattelpar=
tien
aus Spitze immer vornehm aus. Man
beachte etwa das erſte Modell der oberen Reihe,
bei dem der Sattel aus Iriſh=Motiven zuſam=
mengeſetzt
ſein kann, die ſich als eigenartige und
nicht alltägliche Handarbeit zweifellos im herbſt=
lichen
Modenbilde erhalten werden, während
die engen Aermel, die unterhalb der Puffen her=
vorkommen
, wie auch die ganze Rockpartie aus
dunkler Seide hergeſtellt ſind, wobei man in
erſter Linie an Georgette denken wird, der ſich
bekanntlich in Verbindung mit Spitzen am vor=
teilhafteſten
präſentiert. Trotz der intereſſanten
Sattelwirkungen werden aber die Linien der
neueſten Modeſchöpfungen inſofern künſtleriſch
durchgearbeitet und niemals vernachläſſigt, als
die Rockpartien außerordentliche Originalität
verraten, was man bei dem eben erwähnten
Modell beſonders deutlich merkt, da hier ein ganz
eigenartiger Waſſerfall=Effekt betont wird, der
eine völlig neue modiſche Richtung anzudeuten
ſcheint.
Höchſt reizvoll ſind die aus Fell hergeſtell=
ten
Sattelpartien, die für herbſtliche Koſtüme
und Mäntel erdacht ſind, wobei man immer die
Möglichkeit hat; vorhandenes Pelzwerk in ge=
ſchmackvoller
Art zu verwerten.
Selbſt an ſich ganz unſcheinbare Koſtüme
erhalten durch einen derartigen Fell=Sattel (aus
grauem oder beigefarbenem, natürlich unter
allen Umſtänden kurzhaarigem Pelzwerk) eine
ganz entzückende Note (letzte Skizze unten), und

[ ][  ][ ]

Die Lage der deutſchen Maſchineninduſtrie im Juli.
Nur vereinzelle geringe Beſſerung des Inlandsgeſchäfts. Leichte Zunahme der Anslandsanfträge.

Bewegung der Aufkragserkeilung.
Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau=Anſtalten, dem Spitzen=
verband
der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſchrieben:
Die Anfragetätigkeit der Inlands= und Auslandskundſchaft
hielt ſich auch im Juli in ſehr engen Grenzen. Die Inlandsauf=
träge
blieben faſt auf der ganzen Linie ungenügend, wenn auch
an einigen Stellen eine ganz leichte Belebung der Auftragsertei=
lung
feſtgeſtellt wurde; ſie iſt zum Teil auf Saiſoneinflüſſe zurück=
zuführen
. Der Eingang von Auslandsaufträgen erhöhte ſich in=
folge
neuer Rußlandsabſchlüſſe. Der Beſchäftigungsgrad der Ma=
ſchineninduſtrie
hat auch im Juli 30 Prozent der Normalbeſchäfti=
gung
noch nicht überſchritten. Die durchſchnittliche Arbeitszeit hat
ſich während des Monats um etwa eine halbe Stunde erhöht. Bei
den verſchiedenen Zweigen der Maſchineninduſtrie erfuhr eine
etwas freundlichere Beurteilung das Geſchäft in Metall= und in
Holzbearbeitungsmaſchinen, und zwar ſowohl Inlands= als auch
Auslandsgeſchäft, ferner in Landmaſchinen, für welche die Beſſe=
rung
des Auftragseinganges in erſter Linie im Inlandsgeſchäft
angehalten hat, in Kraftmaſchinen (Turbinen und Dieſelmoto=
ren
), für die ebenfalls mehr Inlandsabſchlüſſe zuſtande kamen,
ſowie in der Armatureninduſtrie. Ein etwas beſſeres Auslands=
geſchäft
hat Druckmaſchinen, Materialprüfmaſchinen, mechaniſche
Fördermittel, Zerkleinerungs= und Aufbereitungsmaſchinen. Da=
gegen
war weiterhin Stillſtand oder gar zunehmende Schrumpfung
des Geſchäfts zu verzeichnen in Textilmaſchinen, Pumpen und. in
Kompreſſoren, Bergwerksmaſchinen ſowie Hütten= und Walzwerk=
anlagen
, für letztere insbeſondere im Auslandsgeſchäft, ferner in
Maſchinen für die Nahrungs= und Genußmittelinduſtrie und in
Baumaſchinen.

Tagesgeld lag in der ganzen vergangenen Woche wieder ſehr
leicht bei einem Satz von 4 Prozent. Der Bedarf war ſehr ge=
ring
, ſo daß angeſichts des ſtarken Angebots größtenteils Ueber=
ſtand
blieb. Die nun ſchon ſeit Wochen anhaltende leichte Lage
iſt zu verſtehen aus der Beſchäftigungsloſigkeit der Induſtrie, die
den Banken ihre kurzfriſtigen Kredite zurückzahlt. Es verlautet,
daß ſich in Frankfurt die Geldverhältniſſe gebeſſert haben und die
Banken weſentlich liquider geworden ſeien. Am Privatdiskont=
markt
iſt der Umſatz nicht lebhafter geworden; es beſtand eine
ganz geringe tägliche Nachfrage bei einem unveränderten Satz
von 4,5 Proz. in der Mitte. In Warenwechſeln war Material
nur geſucht; kleinere Umſätze dürften zu 4½8 Prozent abgeſchloſſen
worden ſein. Die Lage am Terminmarkt iſt unverändert; neues
Geld wurde kaum abgegeben. Die Prolongationen vollzogen ſich
auf der Höhe von 55½ Prozent. Reichsſchatzanweiſungen
waren weiter gefragt und wurden, von der Reichsbank mit 5,5
Prozent abgegeben. Reichsſchatzwechſel wurden mit 42 Prozent
geliefert; im November fälliges Material iſt nunmehr ausver=
kauft
.:
Der Geldumſatz in Frankfurt ſcheint immer geringer zu wer=
den
, die überſchüſſigen Gelder fließen größtenteils nach Berlin
ab. Dieſe neuerdings verſtärkte Bewegung wird zum Teil damit
erklärt, daß nun auch die Großbanken nach der Gepflogenheit der
Preußiſchen Seehandlung und der Reichskreditgeſellſchaft eine
Plus=Verzinſung für über Ultimo auf Konto gehaltene Gelder
anbieten.
Auf dem internationalen Deviſenmarkt hat das Pfund einen
weſentlichen Teil der in der Vorwoche erlittenen Kurseinbuße
zurückgewonnen, gegen Ende des Berichtsabſchnittes lag es aller=
dings
wieder leicht abgeſchwächt. Die Norddeviſen hatten wieder=
um
dieſelbe Bewegung aufzuweiſen. Dollar und franzöſiſcher Fr.
lagen bei ganz minimalen Schwankungen kaum verändert. Der
Schweizer Franken war anfangs ſteigend, konnte aber dieſe Ten=
denz
im Laufe der Woche nicht fortſetzen. Der holländiſche Gulden
hat ſich leicht erholt, die Peſeta wies in Verbindun mit den ſpa=
niſchen
Unruhen einen Kursrückgang auf. Bemerkenswert iſt je=
doch
, daß die Bewegung mit dem Mißlingen des Staatsſtreiches
zum Stillſtand gekommen iſt. Die Reichsmark im Ausland lag
ſehr knapp und konnte ſich daher weiterhin weſentlich über der In=
landsparität
behaupten.
Berliner und Frankfurker Effektenbörſe.
Die Berliner Samstagsbörſe brachte hinſichtlich der
freundlichen Grundſtimmung der letzten Tage keine Veränderung.
Der Kursrückſchlag in New York blieb eindruckslos, zumal die
vorausgegangene Hauſſe ſich nicht ſtärker ausgewirkt hatte, und
mam außerdem glaubte, daß die Bewegung drüben noch nicht be=
endet
, ſondern nur unterbrochen ſei. In Erwartung der inner=
politiſchen
Entſcheidung zeigte die Kuliſſe zwar weiter Zurückhal=
tung
, das Publikum war aber wieder mit kleinen Meinungskäu=
fen
im Markt, die für das Samstagsgeſchäft ſchon genügten, um
das Kursniveau zumindeſt gut zu halten. Die Märkte bleiben
weiter ſehr eng und das Geſchäft, im ganzen geſehen, machte einen
ziemlich lebloſen Eindruck. Auf den einzelnen Märkten ereignete
ſich nicht viel. Für Bekula beſtand, zwar weiter Kaufintereſſe,
man ſpricht immer wieder von angelegten Stillhaltegeldern wegen
der 10prozentigen Dividende, die noch im Kurs enthalten iſt; die
Parigrenze konnte aber auch heute noch nicht genommen werden.
Von den übrigen Elektrowerten waren Elektriſche Lieferungen,
Rheag und H.E.W. 11,25 Prozent feſter. Chade gewannen 2,5
RM. Conti=Gummi zogen um 2 Prozent an, Oberkoks 1,25 Pro=
zent
und Dt. Telephon u. Kabel 1½ Prozent. Farbenaktien er=
öffneten
zwar ebenfalls feſter, litten aber im Verlauf unter An=
gebot
. Ebenſo neigten Kunſtſeideaktien zur Schwäche und fielen
aus dem Geſamtrahmen heraus. Auch für Pfandbriefe beſtand
eher weiter Abgabeneigung, während ſich am übrigen Renten=
markt
die freundliche Tendenz erhalten konnte. Im Verlauf ſetzte
ſich in der Neubeſitzanleihe eine Sonderbewegung durch. Von Aus=
landsrenten
waren Mexikaner etwas gebeſſert. Auch im Verlauf
trat keine Geſchäftsbelebung ein. Die Kurſe bröckelten zunächſt
etwas abz doch ſetzte ſich bald, mit Ausnahme von Farben, die 0,5
Prozent niedriger ſtärker aneboten waren, eine allgemeine Auf=
wärtsbewegung
um 0,50,75 Prozent durch.
Die Frankfurter Wochenſchlußbörſe verkehrte in ſehr
ſtiller Haltung. Die ſtarke Abſchwächung an der vorgeſtrigen New
Yorker Börſe übte hierbei keinen Einfluß aus, dagegen legten die
entſcheidenden Beſprechungen in der Frage der Kabinettsumbildung
der Spekulation ſtarke Zurückhaltung auf. Die Grundſtimmung
war freundlich, da auf einigen Marktgebieten noch gewiſſes Dek=
kungsbedürfnis
beſtand, doch war die Kursgeſtaltung nicht ein=
heitlich
nach oben gerichtet: die Veränderungen nach beiden Seiten
betrugen allerdings nur Bruchteile eines Prozentes. Das Ge=
ſchäft
hielt ſich infolge der Nichtbeteiligung des Publikums in
engſten Grenzen. Einige Nachfrage beſtand am Schiffahrtsmarkt,
an dem Beſſerungen von 0,25 bis 0,50 Prozent eintraten. J. G.
Farben, Siemens und Aku gaben bis zu 0,5 Prozent nach, AEG.
und Schuckert lagen unverändert. Die übrigen Marktgebiete wa=
ren
vernachläſſigt. Im Verlauf blieb die Haltung an den Aktien=
märkten
unverändert ruhig und auch die Kurſe blieben meiſt be=
hauptet
. Umſätze fanden aber kaum noch ſtatt. Am Rentenmarkt
gaben Altbeſitz zunächſt leicht nach, konnten ſich aber ſpäter wieder
etwas erholen. Neubeſitz lagen nach behaupteter Eröffnung im
Verlaufe etwas feſter. Goldpfandbriefe neigten überwiegend von
0,250,75 Prozent zur Schwäche. Liquidationspfandbriefe waren
meiſt unverändert, während Kommunal=Obligationen etwas ge=
ſucht
und höher waren. Reichsſchuldbuchforderungen blieben etwa
gehalten. Am Geldmarkt blieb Tagesgeld zu 4 Prozent unver=
ändert
.

Franzöſiſch=ruſſiſches Pekroleum=Abkommen.
Zwiſchen der ruſſiſchen Naptha=Geſellſchaft einerſeits und einem
unter Führung der Petrofin Francais ſtehenden Syndikat franzö=
ſiſcher
Petroleum=Geſellſchaften wurde ein Abkommen über die
ausſchließliche Belieferung des franzöſiſchen Marktes mit ruſſi=
ſchem
Rohpetroleum und Benzin abgeſchloſſen. Der Vertrag ſieht
für die Jahre 193237 die Lieferung von jährlich 500 000 Tonnen
Rohpetroleum vor. Die zu liefernde Benzinmenge ſoll ſich nach
dem franzöſiſchen Verbrauch und nach der allmählich fortſchreiten=
den
Entwicklung der Petroleum=Raffinerien in Frankreich rich=
ten
. Dem franzöſiſchen Syndikat gehören neben der Petrofin
Francaiſe u. a. an die Compagnie Francaiſe des Petroles Des=
marais
Frere, die Compagnie Induſtrielle des Petroles, die Raf=
finerie
de Petrole du Nord et Pechelbronne.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 10. Auguſt. Die
vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 10. Auguſt berechnete Groß=
handelsindexziffer
iſt mit 95,8 gegenüber der Vorwoche um 0.2
v.H. zurückgegangen. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoffe 92,1 (minus 1,2 v. H.), Kolonialwaren 83,5 (minus 0,4
v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 87,5 (plus 0,9 v.H.),
und induſtrielle Fertigwaren 116,0 (minus 0,2 v. H.).
J.G. Farbeninduſtrie A. G. Entſprechend den Vorſchriften der
Verordnung vom 20. April 1932 über die Zulaſſung von Wert=
papieren
zum Börſenhandel legt die J.G. Farbeninduſtrie einen
verkürzten Proſpekt (Bekanntmachung) vor, der die Weiternotiz
der Aktien bezweckt. Eingezogen wurden bekanntlich von den 11
Mrd. Mk. Aktien 110 Mill. RM., ſo daß das Kapital jetzt 990
Mill. RM. beträgt. Von den Stammaktien ſtehen noch RM.
160 652 200 zur Verfügung der J.G., die im weſentlichen für den
Umtauſch von 6proz. Teilſchuldverſchreibungen der Geſellſchaft von
1928 Umtauſchrecht von 1928 bis 1941 , Aktien der Dynamit
A.G. vorm. Alfred Nobel u. Co., Köln, die ab 1. 1. 1937 umge=
tauſcht
werden können, und Aktien der A. Riebeckſchen Montan=
werke
A. G., Halle a. S., für die das Umtauſchrecht ab 1. 4 1930
beſteht, vorgeſehen ſind. Nach der Einziehung ſetzt ſich das Grund=
kapital
zuſammen aus: 850 Mill. Mk. Stammaktien, 100 Mill.
Mk. Vorzugsaktien Serie 4 und 40 Millionen Mk. Vorzugsaktien
Serie B. Der Geſamtſtimmenzahl der 850 Millionen Mk. Stamm=
aktien
mit 85 Millionen Stimmen ſteht gegenüber die Geſamt=
ſtimmenzahl
der 40 Millionen Mk. Vorzugsaktien Serie B mit
400 000 000 Stimmen. Die eingezogenen Aktien ſind nach und
nach, teils an der Börſe, teils während der Zeit der Börſenſchlie=
ßung
, am freien Markt von Aktionären erworben worden, und
zwar im Jahre 1930 zum Durchſchnittskurs von 173 Prozent, im
Jahre 1931 zum Durchſchnittskurs von 121,44 Prozent. Am 31.
Dezember 1930 beſaß die Geſellſchaft nom. 49 916 800 RM. eigene
Aktien, die mit 100 Prozent bilanziert waren. Wie aus der Bi=
lanz
per 31. 12. 1931 bekannt, beſitzt die Geſellſchaft außer den
noch nicht begebenen Stamm= und Vorzugsaktien noch nominell
4 347 000 RM. eigene Aktien, die zum Nennwert zu Buch ſtehen.
Sanierung und Fuſion Badiſche Spinnereien. Die Spinnerei
Haagen u. Rötteln ſchlägt der Generalverſammlung Herabſetzung
des Grundkapitals i. e. F. von 1 606 000 RM. auf 40 000 RM.,
rückwirkend zum 30. Juni 1932, durch Einziehung von 6000 RM.
V.=A., die von Aktionären unentgeltlich zur Verfügung geſtellt
werden, und durch Zuſammenlegung des Stammkapitals von 40:1
vor. Alsdann ſoll eine Wiedererhöhung des zuſammengelegten
Kapitals von 40 000 RM. um 0,96 auf 1 Mill. RM., ebenfalls
rückwirkend zum 30. Juni 1932, erfolgen. Der Verſammlung ſoll
alsdann Mitteilung gemacht werden über den beabſichtigten Er=
werb
der Webereien Fahrnau u. Langenau A. G., Fahrnau, ſowie
über ſonſtige mit dieſer Geſellſchaft zu treffende Abmachungen. Die
Verſammlung ſoll außerdem über die Aenderung der Firmenbe=
bezeichnung
beſchließen.

Diehmärkke.

j. Weinheimer Schweinemarkt vom 13. Auguſt. Zugeführt
waren 365 Stück; verkauft wurden 221 Tiere, und zwar Milch=
ſchweine
das Stück zu 610 Mk., Läufer das Stück zu 1330 Mk.
Marktverlauf: mäßig.

Vermehrker Berbrauch von Inlad

Abgabe von preiswertem Geflügelmiſchfukkerk
lagerung von Roggen bei den Geflügelfukkerſt
Im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirſt
am 12. Auguſt Verhandlungen zwiſchen dem Maismou
Geflügelfutterfabriken und den Spitzenorganiſationen
gelwirtſchaft zu einem Ergebnis gekommen. Die Gefli
firmen werden in verſtärktem Maße inländiſches Getreſ
ſondere Weizen, daneben Roggen, aus dem Markt nehrne
Verbindung mit billig abgegebenem Mais in Form von
miſchfutter an diejenigen Hühnerhalter liefern, denen e=
ſchaftseigenem
Futter fehlt. Insgeſamt kommt vorerſt en
von 750 000 To. in Betracht. Die Geflügelfutterfirmen
vertraglich auf die Verwendung von Reis im Miſchfr
durch wird der Verbrauch von Inlandsgetreide weiter
Die Verkoppelung mit Mais wird die Lieferung zu eimen
geren als dem bisher für inländiſches Futtergetreide
Preis ermöglichen. Die Geflügelfütterfirmen werden im
ſten Wochen 125 000 To. Inlandsroggen feſt kaufen, bis
30. September auf Lager nehmen und durchſchnittlich virr
auf Lager halten. Der Roggen wird zu verſchiedenen e
in verſchiedenen Teilmengen dem Markt wieder zuge
den, ſofern er nicht überhaupt von den Werken zu Gefü
verarbeitet wird. Durch dieſe Einlagerung von Roggem
Roggenmarkt in den nächſten Wochen erheblich entlaſt
lebt werden.
Produkkenmärkke.
* Mainzer Produktenbericht vom 13. Auguſt. Gr5
preiſe pro 100 Kilo loko Mainz: Weizen 22,25, Rosu
Hafer 1517, Induſtriegerſte 17. Futtexgerſte 1616
keime 1112, Süddeutſches Weizenmehl Spezial Null
genmehl 60prozent. 26,5027,50 feine Weizenkleie 9/
Weizenkleie 10,50. Roggenkleie 10, Biertreber 10,75, Er.
1313,50, Kokoskuchen 11,7516. Palmkuchen 99,2,
kuchen 9,259,50, Soyaſchrot 11,5012, Trockenſchnitzel
Tendenz: Stimmung ruhig; Futtermittel etwas feſter.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. In der ab
Woche hat ſich der Abſatz leicht gebeſſert. Die Preiſe
ſchiedentlich um 0,250.50 Pfg. an, was auf die weitere
rung der Zufuhren als Folge des Produktionsrückgan=!
geführt wurde. Es notierten in Pfg. pro Stück ab loko
a. M.: Bulgaren 6,56,75, Ruſſen 5,56, Holländer 6,5 6,58,5, Flandern 7,257,50, deutſche Landeier 7
ſche Friſcheier je nach Größe 6,758,75
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Trotzdem auch
Ermäßigung der Preiſe um 4 Mark vorgenommen wau
das Geſchäft während der ganzen Woche außerordentlick.
bei die ſtarke Erwärmung den Abſatz ungünſtig beeinfn
Verkaufspreiſe des Großhandels lauteten (in 1 Zentner
Holländiſche Butter 125127, deutſche Butter beſte Qu
118122 Reichsmark.
i. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 12. Auguſt. Aufid
tigen Obſtgroßmarkt wurden folgende Preiſe pro Pfun/
Pfirſiche 1. Sorte 2428, 2. Sorte 1521: Pflauz
Zwetſchen 914. Mirabellen 1522. Aepfel 1. Sorte 8
Sorte 47; Birnen 1018, Reineklauden 510, Stang1
914 Pfg. Anfuhr und Nachfrage gut.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die vor einigen Wochen zwiſchen den privaten Inzuß
der Rheinſchiffahrt im Haag geführten Verhandlungen.
Möglichkeiten einer Geſundung der Rheinſchiffahrt werdr
wärtig in Königswinter fortgeſetzt. Es handelt ſich
Verhandlungen um rein privatwirtſchaftliche Beſprechun
denen die Regierungen nicht beteiligt ſind.
Die Lage im engliſchen Baumwollinduſtriegebiet v.d
ſhire hat ſich im Laufe des geſtrien Tages, noch verſch=
wohl
Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer verharren ſſ
ihren Standpunkten, und es beſteht kaum noch Hoffnung=
Streik der Baumwollweber vermieden werden kann.

Berliner Kursbericht
vom 13. Auguſt 1932

Deviſenmaui
vom 13. Auguſt

Mt
Danatbank. .. .. ..
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. B. Bemberg
Bergmann Glektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
Deutſche Cont. Gas

V
Aie
75.
61.75
14.875
15.625
29.875
46.375
33.75
20.625
14.25
84.50
86.375

D
Gektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u. 9
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel

w
64.50
88.50
35.875
64.125
55.75
29.
40.25
97.
24.125
40.
25.25
32.
25.25

Maee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth galt
Beonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff.
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali /1
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Ree
36.125
165.
39.50
13.25
163.
25.25
13.
33.75
9.
66.
14.
25.

Helſingfors
Wien
Prag
zudapeſt
Sofia
Holland
Oslo.
Lopenhagen
Stockholm
London
zuenos=Aires
New Yorl
Belgien
Ftalien
Paris

Währung
100 finn. Me.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
09 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
2.Stg.
1 Pav. Peſo
Dollar
100 Belga
1100 Lire
100 Franes

GeId
6.2841
51.25
12.465
3.057
169.731,
73.23
18.07
75.07
14.635
0.878
4.209
58.39
21.53
6.48

Brieſ.
6 . 296
52.05
12.4851
3.063
170.07
73.37
78.23
75.23
14.675
g.3821
4.21711
s8.51
21.57
16.52


Schweiz
Spanien
Danzig

Fapan

Rio de Janeirolt
Fugoſlawien
Portugal
Athen

Fſtambu=
Katro


Kanada
Uruguatz
Fsland

Tallinn (Eſtl.) 1

Met

Durmſrädter unu Kariondloane Sarinſtaut, omiale dei Sresoner
Frankfurter Kursbericht vom 13. Auguſt 1932.

Wa
v.27
8%.
5½%Intern.
6%Baden ......
6%Bahern ......
6% Heſſen ......
6% Preuß. Staat
62 Sachſen.

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4½,Ab=l
löſungsanl..
Diſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
..

6% Baden=Baden.
6%Berlin. ..v. 24
3 Darmſtadt . . .
6% Dresden v. 26
6% Frankfurt a.M
Schätze v. 29
v. 26
3% Mainz ....."
60 Mannheimv. 2
6% München v. 29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbl.
68 Goldoblig
5½% Heſſ. 2ds.
Hyp.=Bk.=Licnid.
43% Lom.=Obl.
6% Preuß. Lbs..=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig

68.5
62
58.25
60.25
62.5
53
98.25
55

48.4
5.65

3.3

45.5
47.5

698I.
44
44.5
46
54

68
53

74.5

68
57.5

Mie n4
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.,/ 47.75
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr..
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obll 78

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. 1 45
Ser.I 61.5
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..) 6

6% Berl. Hyp.Br.l/ 67
5½ % Liqu.=Pfbr.)
6% Frkf. Hyp.=Bk.,/ 6921,
5½% Lig.Pfbr.! 7771.
6% Golboblig.
6%
Pfbr.=Bk.)/ 68.75
5½% Liqu./ 802,
6% Mein.Hhp.=Bk.) 692),
5½% Lig. Pfbr..
Ri.
6% Pfälz. Hhp.=Bk.) 71
5½% Lig.Pfbr./ 80.25
6% Rhein. Hyp. Bk./ 69.25
51ſ.2 Lig. Pfbr.,/ 78.5
6% Goldoblig, 59
6% Südd. Bod.,
Cred.=Bank ..
72
51/,%0 Lig. Pfbr.) 80
6% Württ. öhp.=B./ 73
6%Daimler=Benz./ 42
686 Dt. Linol. Werkel
6%Mainkrw. v. 26/ 69.5
6%Mitteld. Stahl./. 54.75
6 % Ber. Stahlwerte 42.35

8% Boigtckbäffnen 62

J. G.Farben Bonds
5% Boon. L.E. B.
5% 2. Inveſt.
5% Bulg. Tab. v.02
4/,% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4,
4½
48 Türk. Wmin.
4% 1. Bagdadl
4% Zollanl.
41ſ.% Ungarn 1913
41s% 1914
4%0
Goldr.
490
1910
Attien
Ala. Kunſtzide Unie
A. E. G. . . . . . . . . 29.25
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P....
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſell119.5
Ehem.Werke Abert
Chade ..........
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. .
Ervöl .......!

87

10.5
11.5
10.25
4ſ.
4.2
2.3

6.35

39
67.5
17.5
34
18
39.75
27.5
84

79.5
71.5

D
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerkel
Eiſenhandel. .
Dyckerhoff u. Widm!
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Sſchw. Bergwerk. 1172
EßlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
F. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaumel
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwer!
Geſ f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün e Bilfinger .11
dafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb
Hindrichs=Aufferm.)
Hirſch Kupfer. ...
Hochtief Eſſen ....!
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamml
Genüſſel
Junghans .......
Kali Chemie .....
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....
KnorrC. 6.......!

139.25
14
41.5
63
79
11.5
25
88.5
24.5
27

18.5
17.5
150.25
42
43
55.25
50.5
36
8
51
40.5
94
9

37
23.75
157

D
Laurahütte .....
Lech, Augsburg ...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. ..
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadtz
Oberbedart ......"
Bhönix Bergbau ..
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen=
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan...
Roeder Gebr. ....
Rütgerswerke ....
Salzoetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.)
Siemens & Halske. /125.75
Südd. Zucker=A. G./108
Telus Bergbau..
Thür. Liefer.=Geſ.,
Tietz Leonhard ...
unterfranken ....
Ver. Stahlwerre ..
Ultramarin .
Voigt & Haeffner.
Banß 2 greytag:

11.25
69
163

75

7.5
172/.

170.5
71.75

Aa

162
132

50
69.5

55

80
13.5

27

Meegn d
Zellſtoff Waldhoß
Memel.
Alig. Dt. Ereditanr
Zadiſche Bank..
Bk. f. Brauinduf
BarmerBanwers=
Baher. Hyp. u. 24
Berl. Handelsge
Hypothenr
Comm. u. Privatr
Darmſt. u. Nat.V
Dt. Bank und 22
Dt. Eff. u. Wech
Dresdner Ban1.
Frankf. Bank
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4. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Auch er lehnt ſich jetzt in ſeine Ecke ſie ſoll das leiſe
Lächeln nicht ſehen, das ſeine Lippen umſpielt. Er weiß, ſie wird
einſichtsvoll genug ſein, wenigſtens noch etwas länger durchzu=
halten
.
Sie müſſen es möglich machen. Sie müſſen einfach ich
bitte Sie!"
Was ich verſprochen habe, muß ich natürlich halten, er=
klärt
er ruhig, während er eine Zigarette in Brand ſteckt. In
neun Tagen iſt der Große Preis. Vorher ſpreche ich den Kon=
ſul
ja doch nicht perſönlich und wenn Sonnenkönig gewon=
nen
hat, werde ich die Beichte wagen. Um dieſe Friſt muß ich
Sie noch bitten, Beate.
Ihre Straße iſt erreicht der Wagen verlangſamt ſeine
Fahrt.
Sie verlangen ſchon wieder zu viel
Sagen Sie mir einen anderen Ausweg. Es ſind ja nur
noch neun Tage, Beate was bedeuten ſie ſchon
Jetzt hält der Wagen. Bevor Lutz hinausſpringen kann,
hat Beate das Auto auf der anderen Seite verlaſſen.
Aber es iſt der letzte Termin! ruft ſie zurück, während ſie
der Haustür zueilt.
Lutz klopft an die Scheibe und gibt das Zeichen zur Weiter=
fahrt
.
Befriedigt lehnt er ſich zurück. Die Vernunft hat bei ihr
geſiegt er hat es ja vorher gewußt".
Nur Vernunft 9 überlegt er dann lächelnd. Muß ſie denn
unbedingt Rückſicht auf mich nehmen hat ſie irgendeine Ver=
pflichtung
, wenn ſie ſich nicht verpflichtet fühlen will . . .?
Aber vielleicht war es doch nur Einſicht flüſtert ihm eine
Minute ſpäter eine andere Stimme zu und von einem Augen=
blick
zum anderen verfliegt das leiſe, ſichere Lächeln
Möglich iſt beim Rennen alles!
Tauſend arme Teufel würden Lutz wahrſcheinlich glühend be=
neiden
. Die glänzende, hochdotierte Stellung! Faſt völlig unab=
hängig
! Und Rennbahn noch dazu wie intereſſant, wie aben=
teuerlich
und abwechſlungsreich!
Lutz Otr dagegen iſt bald verſucht, mit jedem armen Teufel
tauſchen zu wollen. Selbſtändigkeit und gute Bezahlung ſind ja
gewiß nicht zu verachten. Aber jeden Tag, den Gott werden läßt,
aufregendes Rollenſpiel mit geſpannten Nerven es wird ent=
ſchieden
allmählich zu viel!
Es wäre ja auch ein Wunder geweſen, wenn der nächſte Tag
reibungslos verlaufen wäre ſolchen kühnen Phantaſien gibt er
ſich beſſer gar nicht mehr hin!
Vormittags öffnet ſich plötzlich die Bürotür. Angeklopft wurde
vorher nicht. Herein ſchiebt ſich James Lee, mehrfacher Hinder=
nischampion
und erſter Reiter für die Ihlenfeldtſchen Farben.
Nach einem nachläſſigen Guten Morgen ſetzt er ſich unaufge=
fordert
.
(Fortſetzung folgt.)

ErSIC

Roman von Alfred Carl.

(Nachdruck verboten.)
Mir auch . . ." , echot es gedehnt.
Aber darum handelt es ſich natürlich nicht das wiſſen
Sie gut genug. Lutz Sie müſſen doch ſelbſt einſehen, daß es
ſo auf keinen Fall weitergeht!
Unwillkürlich fährt er auf. Nein ſo geht es auch nicht
weiter, Beate!"
Sie ſchlägt den Angriff ſofort zurück. Bitte! ſagt ſie nur
entſchieden. Wie lange wollen Sie mir dieſe Komödie noch zu=
muten
? Soll ſich eine ſo unmögliche, zugeſpitzte Lage wie vorhin
auf der Rennbahn noch oft wiederholen?
Konnte ich das ändern? Habe ich nicht mein möglichſtes
verſucht?
Heute waren Sie machtlos in Zukunft werden Sie es
ändern müſſen. Wollen Sie etwa Dr. Herder gegenüber die Ver=
antwortung
noch länger tragen?"
Aber Beate haben Sie nicht ſelbſt erklärt, Sie trügen
die Verantwortung für das, was Sie einmal unternommen
hätten?"
Ich habe nicht nur an mich zu denken!"
Darf ich einmal ganz offen und rückhaltlos ſprechen?"
Als keine Antwort kommt, fährt er fort: Soll ich an Sie
glauben, Beate oder kann ich das etwa nicht . . .?"
Was heißt das? fragt ſie ſcharf.
Das heißt einfach, daß Sie ſich hier in meinen Augen über=
haupt
nicht mit Verantwortung belaſten können! Sonſt hätten
Sie das ganze Abenteuer von vornherein inſtinktiv abgelehnt.
Sie haben das nicht getan alſo ſind Sie meiner Meinung
nach nicht gebunden. Soll ich Ihnen ſagen, wie es zwiſchen Ihnen
und Dr. Herder überhaupt
Halt! Beate hat ſich aufgerichtet und ſchneidet ihm mit
einer energiſchen Handbewegung das Wort ab. Ich habe Ihnen
damals meine Hilfe verſprochen das gibt Ihnen kein Recht,
ſich in meine eigenſten Angelegenheiten zu miſchen. Sie ſehen,
ich habe meine Zuſage bisher durch dick und dünn gehalten. Und
Sie, Lutz Ott? Nur ein paar Tage, ſtellte ich damals als Be=
dingung
denken Sie überhaupt daran, mich aus dieſem Spiel
herauszulaſſen? Ich habe unſeren Pakt eingehalten von Ihnen
kann ich erſt recht das gleiche verlangen. Meinetwegen drei
Tage noch dann müſſen Sie ſich geholfen haben!
Der Wagen ſchlendert ein wenig in einer Kurve. Beate ſinkt
wieder in die Polſter zurück.
Nur noch drei Tage, Beate? Er betont jedes Wort.
Es geht nicht länger!"
Wirklich nicht mehr als drei Tage? Wie ſoll ich das
machen das iſt doch unmöglich .

Sutz ſelbſt nicht ſo ſonderlich viel an Erdmanns Ge=
h
tut ſein Beſtes und weicht aus, ſo lange es geht.
on drängt, und es bleibt Lutz ſchließlich nichts an=
als
für ſich und damit natürlich auch für Beate
ſchlägt ein Hotel Unter den Linden vor. Selbſtver=
ſaert
er, auf Herders Gegenwart verzichten zu müſſen,
hr dringend, doch nachzukommen.
uch können Sie das einrichten, Herr Doktor! ſchließt
ſhrft an. Er rechnet dabei auf einen anerkennenden
aber ſie ſieht an ihm vorbei.
nniſt doch, wenn du kannſt, Clemens? wendet ſie ſich
uarten gern auf Sie, Herr Doktor! verſichert Erd=

ſachen kann ich es nicht, Herr Baron ſollte ich bis
dart ſein, nehmen Sie bitte nicht länger Rückſicht auf
kommen? fragte Lutz Beate in einem günſtigen
als ſie auf dem Parkplatz zu Erdmanns Wagen
gibt ſie zurück und dreht ſich nach der Baronin
eine Frage an ſie richtet

kommt wirklich nicht mehr. Lutz hat bis zwölf die
en gezählt und beobachtet, daß Beate noch öfters

dr Uhr ſah. Auch für ſie iſt er froh, als ſie ſich end=
ch
zwölf verabſchieden können, und der Zwang zur
fremden Menſchen ein Ende hat. Sie waren beide
ſeinſilbig geweſen zum Glück hat der Baron, der
glänzender Geſellſchafter iſt, die Koſten der Unter=
in
beſtritten.
ſtändlich will Erdmann ſie noch nach Hauſe fahren.

ſynt in Karlshorſt, und ſo können ſie das wenigſtens
Beide überbieten ſich in liebenswürdiger Ablehnung
ſooch ſpät, und ſie wollten ihm den Umweg auf jeden
Taxe lehnt ſich Beate ſchweigend in ihre Ecke und
hkig zum Fenſter hinaus.
foagt Lutz keine Anrede aber länger als bis zum
der Tor hält er es nicht aus.
nchen ſich auch nicht viel aus dieſen Leuten, Beate,
zaron Erdmann und Frau ſind mir völlig gleich=
Sie ſpricht vor ſich hin und ſieht ihn nicht an.

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Seite 20 Nr. 225

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