Darmstädter Tagblatt 1932


12. August 1932

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Tat
A4
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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irc zmallgem Erſcheinen vom 1. Auguft

huſt 2. Reſchemark und 20 Pfennig
Fble abghol 2 Reſchemart, duch die
t20 Reſchemarl fre Haus. Poſtbezugspreis
lboiene Beſtellgeld monatiſch 2,60 Reſchemark.
ichtelt für Aufnahme von Anzelgen an
Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
Ii zeſner Nummern infolge höherer Gewalt
en Bezſeher nſcht zur Kürzung des
WeE. Beſellungen und Wbbeſellungen duch
Ees Verbindlichkeſt für uns. Poſiſcheckonto
Franfurt a. M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher müt * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 223
Freitag, den 12. Auguſt 1932.
195. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.

zeilſe 300 Reſchemarl. Ale Preſſe in Reſchemark
ſ4 Dollar 420 Markl. Im Falle höherer
Gewal, wie Krieg, Aufuhr Streil uſw., erliſcht
ſede Verpſſchtung auf Erfüllung der Anzelgen=
aufträge
und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banſlonto Deutſche Banl und Darm=
ſädter
und Nationalbank.

TDerTaffatäbta
Ao09
Der Skaak will bedienk, nicht beherrſchk werden! Gemäß dieſem Bismarck-Work

A

kündigk die Reichsregierung Verfaſſungs= und Reichsreform an.
eutigen Zuſtände ein ſchlagender Beweis für die Reformbedürftigkeit der Verfaſſung. Aenderung des Wahlrechts. Einſchränkung der Splikkerliſten.
Schaffung einer Erſten Kammer zur Unkerſtühung der Regierung. Perſonalunion zwiſchen dem Reich und Preußen!
men des wirtſchaftlichen Lebens und der Finanzgebarung mit lieferungen unſeres Volkstums und einer ſtolzen Geſchichte und
der ultima ratio des Artikels 48 zu regeln und damit tatſächlich doch einem jungen leidgeprüften Geſchlecht angemeſſen zu er=
Im Zeichen von Weimar.
einen Teil der Verfaſſung ſelbſt außer Kraft zu
neuern, konnten die Geſtalter unſerer Verfaſſung vor 13 Jahren
ſetzen.
ſſungsfeier im Reichskag unker Teilnahme
Die Zuſtände aber, unter denen wir heute nicht in vollem Maße gerecht werden. Aber dennoch hat dieſe
zu leben gezwungen ſind, dürften ein ſchlagen= Verfaſſung Grundgedanken und Möglichkeiten,
des Reichspräſidenken.
der Beweis ſein, daß die Verfaſſung äbände=
die
in die Zukunft weiſen. Auf ihnen müſſen wir

Berlin, 11. Auguſt.
194 ſtarker Beteiligung fand am Donnerstag um 12 Uhr
keuſaal des Reichstages die Verfaſſungsfeier der Reichs=
u
ſtatt. Der Andrang des Publikums zum
Agebäude und zum Platz der Republik war ſchon län=
vor
Beginn der Feier ſehr lebhaft. Polizei= und
himannſchaften hatten in und um den Reichstag den
fins icherheitsdienſt organiſiert. Der Reichstag und
ifentlichen Gebäude der Reichshauptſtadt
die Reichsfarben Schwarz=Rot=Gold
Plenarſitzungsſaal war in einfacher aber geſchmack=
Leſfe geſchmückt. Ueber dem Präſidentengeſtühl war ein
tichsadler angebracht, der diesmal aber nicht, wie in
mJahren, von der Präambel zur Reichsverfaſſung flan=
Von der Mittelloge des Reichspräſidenten hing die
ziegoldene Standarte mit dem Adler herab.
Atlich um 12 Uhr erſchien Reichspräſident v. Hinden=
Plenarſitzungsſaal. Ihm zu Ehren erhoben ſich die
ſei an der Feier von ihren Plätzen.
Reichsinnenminiſter v. Gayl
her das Berfaſſungswerk von Weimar.
einem muſikaliſchen Vorſpiel nahm Reichsinnenmini=
err
v. Gayl das Wort zu der Feſtrede. Er führte u. a.
ſiem am 11. Auguſt 1919 die Nationalverſammlung zu
tuoas Verfaſſungswerk abſchloß, um das Reich, wie es
rſpruch der Verfaſſung heißt In Freiheit und Ge=
üiche
zu erneuern und zu feſtigen, dem inneren und äußeren
Hür dienen und den geſellſchaftlichen Fortſchritt zu
ſind 13 ſchwere und leidvolle Jahre verfloſſen, in
10 Erfüllung des Vorſpruchs uns nicht gegeben war.
mät einer ihm immer noch feindlichen Welt hat unſer Volk
Mſten Bürden äußerer und innerer Not zu tragen. Alle
den Verfaſſungstag zu einem gemeinſamen, volkstüm=
iertag
zu geſtalten, ſind bisher fehlgeſchlagen. Hier
M Ort und Stunde, um dieſe Frage zu vertiefen. Es
ffen zu bekennen, daß die Verfaſſung die Deutſchen
9, ſondern trennt. Wer unſere Lage richtig deutet,
daß wir wieder an der Wende unſeres Schickſals
nier Volk iſt in unſeren Tagen in zwei Lager zer=
wiſchen
denen ein erbitterter Kampf um die
m Staate tobt. Was in unſerem Volk heute aus=
wird
, das iſt ein Kampf der Weltanſchau=
der
ein Ringen der Geiſter und nicht eine
Meifliche Auseinanderſetzung ſein ſoll. Wir
Much den weltanſchaulichen und politiſchen Gegner bis
Beiſe des Gegenteils als einen ehrlichen Volksgenoſſen
Atren, der auf ſeine Weiſe und nach ſeiner Ueberzeugung
Munſeres Volkes will. Bewußt ausgeſchloſſen ſei dagegen
einen nationalen deutſchen Staat grundſätzlich ver=
D bekämpft.
eimarer Verfafſung abänderungsbedürftig.

mag zu Einzelheiten der Weimarer Verfaſſung ſtehen
will. Sie iſt heute der einzige Grund, auf dem alle,
i ihrer weltanſchaulichen und politiſchen Meinung
ien, die einen deutſchen Staat überhaupt bejahen. Wir
ſin anderen Grund, von dem aus wir den Vormarſch
neuen ſtaatlichen Leben überhaupt antreten können.
Aaßer nicht geſagt, daß die Weimarer Verfaſſung etwas
rliches wäre. Rückblickend auf die 13 Jahre des Be=
Auſerer Verfaſſung müſſen wir bekennen, daß ſie ab=
ledürftig
iſt.

ar ein Verdienſt der verfaſſungsgeben=
tionalverſammlung
, aber auch aller
en Länder, daß 1919 in verhältnismäßig
Zeit nach dem allgemeinen Zuſammen=
eberhaupt
eine Verfaſſung zuſtandekam,
e Reichseinheit gewährleiſtete und für
Zeit eine Grundlage ſtaatlichen Lebens
uf der auchtatſächlich ſehr ſchwere Zeiten
U den werden konnten. Es iſt nicht Schuld
aſſung allein, daß ſich in Deutſchland im
Ane lihrer, parlamentariſch=demokratiſchen Grundſätze eine
Aft der politiſchen Parteien entwickelte,
Legislative, Kontrolle und Exekutive
ehrverſchmolzen, die ein Kommen und Gehen
urngen mit ſich brachte, die eine ſtetige, auf den Wie=
Jerichtete Regierungsarbeit hemmte und nahezu un=
Nhte, und die ſchließlich dazu zwang, ſogar Maßnah=

rungsbedürftig iſt. Unſer Volk kann ſich auf die Dauer
der Notwendigkeit einer Verfaſſungsreform, ja einer
Reichsreform nicht entziehen. Je frühzeitiger und energi=
ſcher
dieſe Aufgabe angepackt wird, deſto beſſer iſt es für uns.
Aenderung des Wahlrechks.
Die Neform hat auszugehen von einer Aenderung des im
Artikel 22 der Verfaſſung vorgeſchriebenen Wahlrechts. In die=
ſem
Artikel wurzelt die von weiteſten Kreiſen unſeres Volkes
ſchwer empfundene Herrſchaft der Parteibürokratie.
Das Volk will nicht Nummern, ſondern Per=
fönlichkeiten
wählen, und es verſteht nicht, daß die
Stimmen noch nichtmündiger Volksgenofſen
gleich gewertet werden mit den Stimmen der Familienernährer
und Mütter Zur Reform des Wahlrechts gehört auch die Ein=
ſchränkung
der zahlreichen kleinen Splitterliſten, deren Stimmen
in der Regel ausfallen. Dem Wahlrecht ſollte die Wahlpflicht
entſprechen.
Es iſt nicht Schuld von Perſonen allein, ſondern der Kon=
ſtruktion
unſerer Verfaſſung, wenn in Deutſchland faſt alle
Anſätze zu Reformen bisher im Parteigetriebe
erſtickten. Jede zielbewußte Regierungspolitik iſt auf die
Dauer in Deutſchland zum Scheitern an zwei Dingen verurteilt,
an der Anonymität der Verantwortung und an dem Fehlen
einer Inſtanz, die unabhängig von Parteieinflüſſen, dem Ge=
ſamtwohl
ſchädliche Parlamentsbeſchlüſſe ohne ſchwerwiegende
verfaſſungsmäßige Reibungen auszugleichen vermag.
Schaffung einer Erſten Kammer.
Ein im Umbruch aller Werte befindliches Volk., das unter
einer furchtbaren äußeren und inneren Not leidet, bedarf einer
von den Feſſeln formaler Verantwortung mehr wie bisher be=
freiten
, aber perſönlich umſo ſtärker verantwortlichen Regierung,
die in einer Erſten Kammer einen Helfer haben muß, der ſie vor
den Folgen der oft durch Stimmungen und Wahlrückſichten beein=
flußten
Parlamentsbeſchlüſſe ſchützen und die Stabilität und
Folgerichtigkeit der Regierungspolitik zu gewährleiſten vermag.
Eine Aenderung der Verfaſſung nach dieſer Richtung iſt auf die
Dauer nicht zu umgehen.
Engere Gemeinſchaft zwiſchen dem Reich
ud Pelſele.
Schließlich iſt noch des inneren Umbaues des Reichs zu ge=
denken
. Die Erfahrung ſeit dem 11. Auguſt 1919 hat zur Genüge
die Unhaltbarkeit des Zuſtandes ergeben, daß im Reich und in
Preußen von verſchiedenartig zuſammengeſetzten und gerichteten
Regierungen eine verſchiedene Politik auf allen Gebieten getre=
ben
werden kann. Das Verhältnis zwiſchen dem Reich und Preu=
ßen
muß daher im Sinne einer engen Gemeinſchaft zwiſchen beiden
umgeſtaltet werden.
Das braucht keine Minderung der Selbſtändig=
keit
und Eigenſtaatlichkeit der deutſchen Länder
zu bedeuten und ſoll ſie nicht herbeiführen. Schematiſierung und
Zentraliſierung Deutſchlands von einer Stelle aus würden ſehr
bald Gegenkräfte entfeſſeln, von denen auf die Dauer nicht bine
Stärkung, ſondern eine weſentliche Schwächung des Reichs und
damit eine Minderung der Geltung und Stoßkraft des deutſchen
Volks in ſeinem ſchweren Kampf ums Daſein ausgehen würge.
Ueber die Einzelheiten dieſer Umgeſtaltung unſerer Vetfaſ=
ſung
kann man ſtreiten und verſchiedene Wege ſuchen. Weſeytlich
bleibt, daß wir außer dem Willen zur Reform auch die Kräft auf=
bringen
, um ſie trotz aller Schwierigkeiten durchzuführen, und daß
wir dabei nicht nach Parteivorteilen und enachteilen handeln, ſon=
dern
nach dem Wort Bismarcks: Der Staat will bedient, nicht be=
herrſcht
werden!
Reichskanzler v. Papen bekonk die Noiwendigkeit
es Ausckaues der Reickglefſifnfe.
Die Schlußanſprache hielt Reichskanzler v. /Papen. Das
Deutſchland von 1932, ſo führte der Kanßler aus, iſt in
Vielem und Entſcheidendem ein anbere als das
von 1919. Die ſtarken nationalen Kräfte, die jetzt zum Durch=
bruch
gekommen ſind, lagen damals im Verborgenen, verſchüttet
unter den Trümmern eines furchtbaren Zuſammenbruchs. Der
Notwendigkeit, die Grundlage deutſchen Lebens nach den Ueber=

das deutſche Haus neu bereiten. Dieſe Aufgabe ſteht
feſt umriſſen vor uns. Geſtalter dieſer Zukunft zu ſein, rufen wir
heute alle auf, die Deutſchland und ſein Volk mehr lieben als
Parteidoktrinen, alle, die das unantaſtbare grundgewachſene lands=
mannſchaftliche
Eigenleben der Länder gekrönt ſehen wollen von
der Wohlfahrt, Kraft und Stärke des einigen Reichs.
Der Reichskanzler ſchloß mit dem Ruf: Das im Deutſchen
Reich geeinte deutſche Volk, es lebe hoch!
Wegen Verhinderung des Reichstagspräſidenten Loebe wurde
der Reichspräſident vom Vizepräſidenten des Reichstags, v Kar=
dorff
, geleitet. Zur Rechten des Reichspräſidenten hatte Reichs=
wehrminiſter
v. Schleicher Platz genommen.
In der Diplomatenloge war das diplomatiſche Korps ver=
ſammelt
. Das Reichskabinett war vollzählig unter Führung des
Reichskanzlers v. Papen auf der Regierungsbank des Reichstags
erſchienen. Auch die Ländervertreter wohnten der Feier bei.
Nach Schluß der Feier begab ſich der Reichspräſident in Be=
gleitung
des Reichswehrminiſters, des Chefs der Heeresleitung,
ſowie des Polizeipräſidenten von Berlin durch Portal II nach der
großen Freitreppe. Umjubelt von der rieſigen Menſchenmenge er=
ſchien
der Reichspräſident vor der von der 3. Jägerkompagnie des
2. Preußiſchen Infanterieregiments in Ortelsburg geſtellten
Ehrenkompagnie und ſchritt deren Front unter den Klängen des
Deutſchlandlieds ab. Der Reichspräſident verabſchiedete ſich ſo=
dann
von den Herren der Reichsregierung und fuhr in Begleitung
des Reichskanzlers v. Papen in ſeine Wohnung zurück.
Die Berliner Preſſe zu den geplanken Reformen.
Berlin, 11. Auguſt.
Die Reden des Reichskanzlers und des Reichsinnenminiſters
bei der heutigen Verfaſſungsfeier im Reichstag werden von einem
großen Teil der Berliner Abendblätter politiſch ausgewertet.
Die Kreuzzeitung meint, die Reichsregierung ſei ſich
zweifellos darüber klar, daß ihr Programm auf harten Widerſtand
ſtoßen werde. Es werde der Regierung darauf ankommen, für
die Durchſetzung ihrer Reformabſichten auch im Volke Verſtändnis
und Förderung zu finden. Nur wirklich überparteiliche Kräfte
vermögen, da ſie nicht am Leitſeil der Intereſſenten hängen, den
Sinn der geplanten Reformen mit ihrer tiefen Bedeutung für den
Wiederaufbau und die Geſundung des Vaterlandes zu erkennen,
In dieſen nationalen Kräften, die überparteilich und außerparla=
mentariſch
eingeſtellt ſeien, werde die Regierung ihre Helfer ſuchen
und finden müſſen, wenn ihr Vorhaben zu einem gedeihlichen Ende
geführt werden ſolle.
Die Voſſiſche Zeitung ſpricht von einer Feiex im
Zwielicht. Reichskanzler v. Papen hat bewußt die jahrelange
Tradition unterbrochen, die Verfaſſungsfeier mit dem Hoch auf das
in der Republik geeinte deutſche Volk ausklingen zu laſſen. Man
feiere die Verfaſſung mit oſtentativem Vorbehalt.
Der Vorwärts nennt die Rede eine Bußpredigt zum
Verfaſſungstag.
Das B. T. bezeichnet ſie als Worte, nicht als Bekenntnis.
Herr v. Gayl ſei ſoweit von der Verfaſſung abgerückt, als es nur
möglich geweſen ſei ohne ſie zu verleugnen. Als Herr v. Gayl er=
klärt
habe, die Regierung wolle keine Feierſtunde, ſondern nur
eine Stunde ſtiller/Einkehr da ſei wirklich die Frage nicht zu
unterdrücken geweſen, warum ſie dann überhaupt der
Tradition vergangener Regierungen gefolgt
ſei.
Ein Schritt der nationalſozialiſliſchen Länder=
regierungen
beim Reichskanzler.
UNB. Deſſau, 11. Auguſt.
Der anhaltiſche Miniſterpräſident Freyberg und der braun=
ſchweigiſche
Staatsminiſter Klagges haben nach einer Ausſprache
über die politiſche Lage ein Memorandum an den Reichskanzler
geſandt, das, wie verlautet, auch von den Miniſterpräſidenten von
Oldenburg und Mecklenburg=Schwerin unterzeichnet werden wird.
Nach einem Hinweis auf die Notverordnung, die alle betroffenen
Bevölkerungskreiſe an den Rand der Verzweiflung bringe, wäh=
rend
die finanzielle Sanierung der Länder ausbleibe, wird eine
Reihe von Forderungen erhoben. Die wichtigſte iſt die nach
Ausbau des Freiwilligen Arbeitsdienſtes zur
allgemeinen Arbeitsdienſtpflicht, ferner die nach
Beendigung der Kürzung der Leiſtungen der Ar=
beitsloſenverſicherung
und der Sozialrenten.

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Sefte 2 Nr. 223

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 12.

neue ponteſche Ausſcrenangen.
Blukkat in Königſtädken. Skeinbombardemenk
gegen das Haus eines Nakionalſozialiſten.

Königſtädten, 11. Auguſt.
In Königſtädten kam es in der Nacht vom Dienstag auf
Mittwoch zu Auseinanderſetzungen zwiſchen dem Nationalſozia=
liſten
Naumann und politiſchen Gegnern, in deren Verlauf der
Naumann zwei Schrotſchüſſe aus einer Piſtole abgab, wodurch der
Arbeiter Ludwig Baum am Oberſchenkel und am Kopf erheblich
verletzt wurde. Naumann wurde noch in derſelben Nacht feſtge=
nommen
. Er gab an, in vermeintlicher Notwehr gehandelt zu
haben. Die Auseinanderſetzungen fanden in der darauffolgen=
den
Nacht ihre Fortſetzung. Das Haus, in dem Naumann wohnt,
wurde mit Steinen bombardiert, ſämtliche Fenſterſcheiben wur=
den
eingeworfen, der Dachſtuhl wurde ſchwer beſchädigt und zum
Teil abgedeckt. Als Täter kommen Kommuniſten in Frage, die
teils in Königſtädten, teils in Rüſſelsheim wohnen. Nach An=
gabe
der Polizei liegt ſchwerer Landfriedensbruch vor. Ein in
dem Hauſe wohnendes Kind erhielt einen Nervenſchock.

In Berlin wurde ein Stadtbahnzug, der über Südring
zum Potsdamer Bahnhof fuhr, aus einem Hauſe in der am Bahn=
damm
liegenden Cheruskerſtraße beſchoſſen. Ein Schuß zertrüm=
merte
die Scheibe eines Abteiles, in dem ſich jedoch glücklicher=
weiſe
keine Fahrgäſte befanden. Die Ermittlungen haben er=
geben
, daß die Schüſſe von mehreren jungen Leuten abgegeben
worden waren, die ſich in dem betreffenden Hauſe poſtiert hatten.
Auf die Geſchäftsſtelle des Konſumpereins in Eutin wur=
den
in der Nacht auf Donnerstag zwei Handgranaten geworfen,
wodurch die Inneneinrichtung vollſtändig zertrümmert wurde.
In Kuttlau (Kreis Glogau) wurde von unbekann=
ten
Tätern auf die Wohnung des Führers der NSDAP. mehrere
Schüſſe abgegeben. Einige Zeit ſpäter wurde auf das Gaſthaus
Vetter geſchoſſen. Der Gaſthausbeſitzer, der durch die Schüſſe auf=
wachte
, begab ſich in die Gaſtſtube, wobei er beinahe von einer
Kugel getroffen worden wäre. Weitere Schüſſe wurden auf die
Wohnung eines SA.=Führers abgefeuert. In allen Fällen ſind
Perſonen nicht zu Schaden gekommen.
In Grünberg (Schleſien) wurde gegen das Haus,
in dem der Stadtverordnetenvorſteher und ſozialdemokratiſche
Gewerkſchaftsſekretär Karl Lindner wohnt, in der Nacht zum
Donnerstag eine Stielhandgranate, Modell 18, geworfen. Die
Handgranate, die nicht explodierte, wurde von der Polizei ſicher=
geſtellt
.
Auf die Wohnung des Ortsgruppenleiters der NSDAP. in
Kehlheim, Dr. Donderer, wurden zwei Schüſſe abgegeben, die
die Fenſter zertrümmerten. Donderer, der ſich einen Augenblick
vorher vom Fenſter ins Innere des Zimmers begeben hatte, blieb
unverletzt.
Waffenfunde.

Im Büro der Reichsbannerleitung in Berlin fand am
Donnerstag nachmittag eine polizeiliche Durchſuchung nach Waf=
fen
ſtatt. Es wurden 3 Revolver und fünf Gummiknüppel ge=
funden
. Die Revolver ſollen Mitgliedern des Reichsbanners ge=
hören
, die Waffenſcheine beſitzen und zurzeit verreiſt ſind.
In einem Berliner kommuniſtiſchen Verkehrslokal wurde eine
Piſtole mit fünf Schuß Munition und eine 45 Zentimeter lange
Stahlrute gefunden. Die Waffen wurden beſchlagnahmt.
In einem nationalſozialiſtiſchen Lokal in Wilmersdorf wur=
den
u. a. zwei Piſtolen, drei Schreckſchußpiſtolen und eine
Uebungshandgranate beſchlagnahmt.
In der Nacht zum Mittwoch wurde das Sprengſtofflager der
Firma Wirtzfeld, im Steinbruch Kuckſtein, bei Neuwied, er=
brochen
und völlig ausgeräumt. Den Tätern, die unerkannt ent=
kamen
, fiel eine größere Menge Sprengſtoff in die Hände. Die
Polizei hat eine Belohnung auf die Ergreifung der Täter aus=

geſetzt.

Schwere Kämpfe in Mukden.

Vom Tage.

Der Reichspräſident empfing geſtern vormittag den Bevoll=
mächtigten
des Reichskommiſſars für Preußen, Oberbürgermeiſter
Dr. Bracht.
Landtagspräſident Kerrl hat die Anträge der Sozialdemokra=
ten
und der Kommuniſten auf alsbaldigen Zuſammentritt des
Preußiſchen Landtags dahin beantwortet, daß er den Zeitpunkt des
Zuſammentritts noch nicht endgültig beſtimmen könne, daß aber
der Landtag noch vor Beginn der Reichstagstagung zuſammentre=
ten
werde.
Die Große Ferienſtrafkammer Dortmund verurteilte 8 Polizei=
beamte
, darunter einen Hauptmann, wegen vorſätzlicher Körper=
verletzung
, Hausfriedensbruch und Ueberſchreitung der Dienſtbefug=
niſſe
zu Gefängnisſtrafen von einem Jahr und drei Monaten bis
zu acht Monaten. Gegen ſämtliche Angeklagten, mit Ausnahme
des Hauptmanns, wurde auf Aberkennung der Befähigung zur Be=
kleidung
öffentlicher Aemter erkannt.
Das Schöffengericht Deſſau verurteilte den 20 Jahre alten
Arbeiter P. Bieler aus Deſſau zu einem Jahr und ſechs Monaten
Gefängnis. Er hatte Ende Juni mit zwei von ihm angeſtifteten
Schuljungen die empörenden Grabſchändunen auf dem alten Deſ=
ſauer
evangeliſchen Friedhof verübt, wobei etwa 100 Grabdenk=
mäler
umgeworfen oder zerſtört wurden.
Auf Einladung des Vorſitzenden des Staatsgerichtshofes für
das Deutſche Reich waren in Leipzig die Vertreter Preußens, Ba=
dens
, Bayerns und des Reichs zu einer Beſprechung über die wei=
tere
Behandlung der drei ſchwebenden Verfaſſungsſtreitklagen zu=
ſammengetreten
. Es wurde allſeitig der Wunſch nach möglichſter
Beſchleunigung geäußert. Uebereinſtimmung beſtand darüber, daß
ein möglichſt baldiger Abſchluß des Schriftwechſels der Parteien
anzuſtreben iſt.
Die franzöſiſche Antwortnote auf das amerikaniſche Handels=
vertragsmemorandum
vom 27. Juli iſt am Mittwoch abend, von
Herriot unterzeichnet und am Donnerstag vormittag der Botſchaft
der Vereinigten Staaten überreicht worden.
Die Bomenbanſchläger von Rennes ſind feſtgenommen worden.
Insgeſamt ſind neun junge Leute verhaftet worden. Es handelt
ſich um bretoniſche Autonomiſten.
Obwohl die Feindſeligkeiten im Gebiete des Gran Chaco vor=
läufig
eingeſtellt wurden, beſteht Bolivien nach wie vor auf ſeinen
territorialen Forderungen. Die Vermittlung einer ausländiſchen
Macht oder des Völkerbundes ſei, wie amtlich mitgeteilt wird, nur
in dem Falle erwünſcht, falls ſie Bolivien durch den Paraguayfluß
einen freien Weg zum Meere zuſichere.
Marſchall Tſchiangkaiſchek übermittelte dem Präſidenten der
chineſiſchen Republik einen Brief, in dem er erklärt, daß er bereit
ſei, die Regierung zu übernehmen unter der Bedingung, daß die
Kontrollorgane der Kuomintang und des geſetzgebenden Rates der
chineſiſchen Republik ausgeſchaltet werden.
Vertreter der Kantonregierung erklärten, die Uebernahme der
Diktatur durch Tſchiangkaiſchek würde, den Bürgerkrieg zwiſchen
Nanking und Kanton bedeuten.

Urnfngrang der Schlactfiederi
weil Preußen das wünſchk?

Ein Frankfurter Nachrichtenbüro veröffentlich

General Sanjurio verhaftet.

London, 11. Auguſt.
Neuter meldet aus Peking, daß in Mukden eine rieſige
Feuersbrunſt ausgebrochen iſt. Es läuft das Gerücht um, daß der
Brand von chineſiſchen Freiwilligen in Zivil angelegt worden iſt.
Wie aus chineſiſcher Quelle mitgeteilt wird, werden die ſtrategiſch
wichtigen Punkte Mukdens von japaniſchen Tanks beſetzt gehal=
ten
, die die von allen Seiten anſtürmenden chineſiſchen Freiwil=
ligen
in Schach halten. Weiter wird gemeldet, daß die Chineſen
die wichtigſten Stellen der um Mukden liegenden Hügelkette be=
ſetzt
haben ſollen. Die Japaner haben zahlreiche Verhaftungen
von verdächtigen Perſonen vorgenommen.

Madrid, 11. Auguſt.
Einer amtlichen Meldung zufolge herrſcht in ganz Spanien
ſeit den heutigen Morgenſtunden vollkommene Ruhe. Die Trup=
pen
der Garniſon Sevilla ſind konſigniert worden. Die gegen die
Rebellen eingeſetzten Regierungstruppen werden nun wieder in
ihre Garniſonen zurückkehren. Die Regierung kündigt an, daß
ſie ſtrengſtens gegen die Rebellen vorgehen werde. Offiziell wird
die Verhaftung von General Sanjurjo in Huelpo beſtätigt. San=
jurjo
wird nach Sevilla gebracht werden, wo er die weiteren Ent=
ſcheidungen
der Regierung abwarten wird.
In Sevilla wurden an Donnerstag morgen Terrorakte ver=
übt
. Etwa 50 extremiſtiſche Elemente zogen vor den Palaſt eines
reichen monarchiſtiſchen Adligen, von wo aus ſich General San=
jurjo
am Mittwoch zum Miniſterpräſidenten ausgerufen hatte.
Danach griffen ſie eine Druckerei an, in der das Manifeſt der Re=
bellen
gedruckt worden war, und zündeten dort die Büroräume
an. Darauf verſuchten ſie mehrere Gefängniſſe zu ſtürmen, und
kamen ſchließlich vor einem Kloſter an, das ſie in Brand ſteckten.
Dann erſt griff die Zivilgarde ein, die ſofort das Feuer auf die
Menge eröffnete; von den Kundgebern wurden mehrere verletzt;
die übrigen flüchteten.
Zu anti=monarchiſtiſchen Kundgebungen kam es im Laufe des
heutigen Tages weiter in Granada, Santander und Salamanca.
In Granada wurde ein monarchiſtiſcher Klub geſtürmt, das Ka=
ſino
angezündet und eine Waffenhandlung ausgeplündert. In
verſchiedenen Straßen der Stadt kam es zu Schießereien. In
Santander wurden die Räumlichkeiten des feudalen Marine=Klubs
in Brand geſteckt, das Karliſten=Verbandshaus geplündert und
die Räume zweier monarchiſtiſcher Klubs zerſtört.

Mitteilung:
Wie wir aus zuverläſſiger Quelle hören,
preußiſche Regierung für notwendig
die heſſiſche Regierung darüber zu un
ten, daß nach der Einführung der Schl
in Preußen zahlreiche Hilferufe an
ſind, in denen auf den drohenden Ruin der Metzger/
an den Freiſtaat Heſſen angrenzenden preußiſchen D
wieſen wird. Und täglich mehren ſich die Fälle.
ſchen werden die Schlachtungen ſyſtem
dem Zwecke ausgebaut, um preußiſche
wohner zu veranlaſſen, den kleinen E=
kehr
zu 2=Kilo=Einkäufen zu benutzen,
lich der Einbringungsſteuer nicht unterliegen. Urahm
ter, Mutter und Kind überſchreiten bei Hanau und
gebung von Frankfurt jeden Samstag die Greru
2 Kilo Fleiſchwaren beladen fluten ſie dann ins Be
rück. Die Metzgerſchaft der preußiſchen Grenzorte m.
da ſie durch die Schlachtſteuer belaſtet iſt, weſentlich
kaufen. Von dieſer Entwicklung der Dinge hat de
Regierung der heſſiſchen Regierung Kenntnis gegebe
von, daß es nahezu unmöglich iſt, alle Wege und
wachen zu laſſen, um illegale Zuſendungen nach Pre
faſſen, und daß bei Kontrollgängen in preußiſchen S
Stichproben ergeben haben, daß ein großer Teil der
eingeführten Fleiſchwaren nicht angemeldet wird.
ßiſche Regierung ſoll deutlich den Wu
geſprochen haben, daß auch Heſſen eine
ſteuer einführen möge, da nur dadurch ſich de
Schlachtſteuer voll auswirken könne, andernfalls M-u
loren gehen Die heſſiſche Regierung ſoll
zip mit der Einführung einer Schlach
Heſſen einverſtanden ſein, ſie ſoll jedoch
dahin geäußert haben, daß die preußiſchen E
Heſſen zu hoch ſeien, da in den größeren heſſiſ=
das
Fleiſch ſchon durch hohe Gebühren ſtärker belaſte
alſo anzunehmen, daß in abſehbarer .
heſſiſche Schlachtſteuer eingeführt wir.
die Sätze niedriger ſein werden, als die der preußiſ=
ſteuer
.

Anmerkung der Redaktion: Uns ſcheint, daß d:
Satz der vorſtehenden Frankfurter Veröffentlichung
Annahme über die baldige Einführume
Schlachtſteuer mehr einem preußiſchen
als Zuſicherungen der heſſiſchen R
entſpricht. Die heſſiſche Regierung wird ſich +9
ſein müſſen, daß eine ſolche unbegründete ſteuerlickh.
der Bevölkerung und die damit verbundene Schrun
Fleiſchverbrauches lediglich auf Wunſch eines Na
eine Ungeheuerlichkeit wäre, die allerſchärfſten Wid
löſen müßte. Die heſſiſche Regierung wird
umhin können, ſich zu den ihr unterſtellten
ſteuerplänen zu äußern.

Beſorgniſſe wegen der Halkung Japans

mandſchuriſchen Frage.

Die Haltung Japans in der mandſchuriſchen Frage m

engliſchen Preſſe nach der letzten Rede des Staatsſekrektrſ

beträchtlichen Raum ein. Daily Expreß berichtet, I

reit, im Fernen Oſten auf eigene Fauſt zu handeln, olle

auf die internationale Meinung.
Times meldet aus Waſhington, Staatsſekretch
habe in ſeiner Unterredung mit dem japaniſchen Bon
neut betont, daß die Vereinigten Staaten nach wie vcr
Beibehältung der Kontrolle in der Mandſchurei ocnn
durch Waffengewalt erworbenen Teilen Chinas von
pans Widerſpruch erheben. Die Vereinigten Staatem

ſchloſſen, mit dem Völkerbund bei jeder Anſtrengung, Mi

1.

Kellogg=Pakt und den kommenden Bericht der Lytton=
zu
unterſtützen, zuſammenzuwirken. Der diplomatiſche 5
dent des Daily Telegraph ſchreibt, der wahrſcheinlia=
Japans aus dem Völkerbund im nächſten Monat habe.
gen ſowohl in Genf als auch in diplomatiſchen Kreiſſ=
Tokoi habe es vollkommen klar gemacht, daß dieſer Kru
werden wird, ſollte der Völkerbund irgend welche A./f
den Tag legen, ſich mit der Stimſon=Doktrin in der Mr
frage zu identifizieren und Japans Anſprüche in dies
anzufechten.

Georg=Büchner=Preis 1932.

Zu Preisträgern des Georg=Büchner=Preiſes ſind in
dieſem Jahre der Kunſtmaler Adolf Bode von Offenbach
a. M. und der Schriftſteller Albert H. Rauſch von Fried=
berg
beſtimmt worden. Die Texte der Preisurkunden lauten:
Das Heſſiſche Volk verleiht dem Maler Adolf Bode zur
Ermutigung ſeines, aus friſchen heimatlichen Lebenskräften ge=
nährten
Schaffens den Georg=Büchner=Preis des Jahres 1932.
Dem Schriftſteller Albert H. Nauſch iſt in Würdigung
ſeines wahrhaft dichteriſchen, Heimat und Ferne lebendig ver=
einenden
Werkes vom Heſſiſchen Volk der Georg=Büchner=Preis
des Jahres 1932 zuerkannt worden.
Darmſtadt, am Tage der deutſchen Reichsverfaſſung.
Der Heſſiſche Miniſter für Kultus und Bildungsweſen.

Adolf Bode

Dieſer heute erſt achtundzwanzigjährige Offenbacher
Maler, der wohl bisher der Jüngſte iſt, dem der Büchnerpreis
verliehen wurde, gehört zur Darmſtädter Grugpe, die
ſich ja jungen Talenten beſonders aufgeſchloſſen zeigt und
namentlich in Offenbach Nachwuchs fand. In allen Darmſtädter
Ausftellungen, wo Adolf Bode ſeit ſeinem Beitritt zur Gruppe‟
faſt regelmäßig mit Arbeiten erſchien, g.b es überraſchende
Talentproben ſeines von ſpontanen maleriſchen Impulſen dik=
tierten
Schaffens. In der Pariſer Luft empfing der jugendliche
Elan dieſes Malers jene Note ſpritzigen Uebermuts, die in
ſeiner reichen und jetzt auch ſehr gekonnten Palette oft dominiert.
Ein geradezu farbenſprühendes Leben und eine erſtaunliche
Treffſicherheit des Kolorits im Erfaſſen der Atmoſphäre ſind
Merkmale mancher Landſchaftsbilder, beſonders der Pariſer
Bilder Bodes.

Er ſtammt aus einer alteingeſeſſenen Offenbacher Maler=
familie
. Großvater Bode war um 1830 in Hanau künſtleriſch
tätig, und ein Großonkel, Schüler Schwinds, Prof. Leopold
Bode, wirkte am Staedel in Frankfurt. Adolf Bode, als Sohn

eines Prüfungsmeiſter am 8. Januar 1904 geboren, beſuchte bis
1914 die Volksſchule und dann ein Jahr lang, um nach dem

Willen der Eltern Maſchinenbauer oder Architekt zu werden, die
Werkklaſſe der Kunſtgewerbeſchule in Offenbach. Länger reichten
die Mittel der Eltern nicht, und nun erſt auf der Wanderſchaft
in Baden, Bayern und der Pfalz regten ſich die erſten künſt=
leriſchen
Neigungen Bodes. Aber er konnte ihnen noch nicht un=
geſtört
leben. Wenn er auch eine Freiſtelle für die Malklaſſe der
Offenbacher Kunſtgewerbeſchule erhielt, ſo mußte er die Tätigkeit
dort doch oft durch Arbeiten im freien Handwerk unterbrechen.
Erſt als ihm die Stadt 1926 ein Atelier gab, fand er völlige
künſtleriſche Freiheit, und Studienreiſen, die ihn neben dem ent=
ſcheidenden
Pariſer Aufenthalt bald nach Holland und in die
Schweiz führten, halfen zur Auflockerung ſeines Talents.

Wenn ſchließlich zu den ſtarken urſprünglichen Anlagen dieſes
jungen Malers als ein Hauptbeſtandteil ſeiner maleriſchen
Handſchrift eine kecke Unbekümmertheit hinzutritt, ſo nicht zuletzt
darum, weil ſein Entwicklungsweg mehr in autodidaktiſchem
als in irgendeinem akademiſchen Sinne verlief.

Albert H. Rauſch

Der Dichter Albert H. Rauſch, ein geborener Fried=
berger
, dem das Heſſiſche Staatsminiſterium den diesjährigen
Literaturpreis verliehen hat, iſt ſchon deshalb heute eine der
klarumriſſenſten Erſcheinungen des deutſchen Schrifttums, weil
er ſich niemals irgendeiner Ideologie verſchrieben hat. Er iſt ein
Kunſtler ſtrengſten Formats, ein unbeirrbarer Ver=
treter
der possie pure. Schon als Fünfundzwanzigjähriger
hat er ſeinem Versbuch Vigilien (erſchienen 1911), das die
großartige Triſtan=Dichtung enthält, als verpflichtenden Auftakt
zu einem rein ſchöpferiſchen Leben die apolliniſchen Worte
vorausgeſchickt, daß die Einheit dieſes Werkes am leichteſten er=
faſſe
wer in ihm das Wachen des Geiſtes über den
dunkelſten Brandungen des Herzens verſpüre Sein geſam=
tes
Werk ſoweit es bis heute ſichtbar iſt iſt das Sinnbild
ſtrengſter Diſziplin und ſchickſalhafter Gebundenheit an den
Genius (Gott). Er iſt nur der Diener ſeines Werkes, unbe=
kümmert
um Wirkung, unbedacht auf Ruhm.
Seine unerſchöpfliche Stoffquelle iſt die Mittelmeer=
welt
im allerweiteſten Sinn. Er iſt einer der europäiſchſten
Geiſter und Geſtalter, die es heute gibt, Erbe und Vorläufer
zugleich. Seine großen Proſadichtungen Südliche Reiſe‟
Vorſpiel und Fuge und Eros Anadyomenos
bezeugen es unzweifelhaft. Sein angekündigtes Versbuch Stoa
zeigt, wohin der Weg führt, führen mußte. Die Weite ſeiner
Schau iſt mitbedingt durch ſein Verhaftetſein in ſeiner
Wetterauer Heimaterde. Nur wer ſo feſt ſteht,
kann an ſo großen Umkreis reichen. Er iſt der Ver=
treter
des univerſalen Deutſchland. Utopiſches oder meſſia=
niſches
Denken iſt ihm fremd. Hier wird erſichtlich ſeine tiefe
Hellenität. Seine Kraft iſt in ſteter Steigerung, die große Ernte
in ſicherem Reifen, das er nie durch Ungeduld oder Opportunis=
mus
beſchleunigt hat. Ich habe Zeit zu meinem Schickſal; ſein
ſchönſtes Wort,. Der ganze Menſch und der ganze Künſtler iſt
darin.
Fr. U.

Willy Andr Rs; Deutſchland vor der Reformation. Eine Zeit=
wende‟
. Deutſche Verlagsanſtalt, Stuttgart. 660 Seiten. In
Leinen RM. 14.
Die Zeitwende, die in der Reformation ihre Erfüllung fand,
war eine der ſchwerſten Erſchütterungen, die Deutſchland durch=
machte
. Heute, da wir uns in einer Kriſe befinden, die zu der
damaligen zahlreiche Parallelen aufweiſt, wird ihre Geſchichte
geſchrieben. Befinden wir uns doch auch in einer ſolchen Zeit des
Aufbruchs, in der die alten Werte keine Gültigkeit mehr haben,
die neuen aber noch um ihre Geſtaltung und ihre Anerkenntnis
ringen. Auch damals befand ſich alles in Gärung; es war eine

Zeit mächtiger ſeeliſcher Erſchütterung, der Umbildum
licher, geiſtiger, geſellſchaftlicher und wirtſchaftlicher H
Weltbild der Scholaſtik hatte keine Gültigkeit mehr, deri
mus begann erſt, ſich durchzuſetzen; die Kirche hatte d
über ihre Anhänger verloren, der Staat und die W=
noch
nicht errungen. Nur ein Menſch, der die ſchwerens!
rungen unſerer Zeit mit bewußtem Sinn miterlebt, ko /
die Zeit des Entſtehens der Reformation ſo hineinve:
er eine uns gemäße Schilderung geben kann.
Der Verfaſſer ſtellt uns zuerſt die alten Mächte dar: N.
Kues iſt der letzte Repräſentant der Scholaſtik, der ihr WS
mals in vollem Glanz erſtehen ließ. Die Kritik jener
Kirche wird aus ihrer Lage erklärt, wobei ein buntes )
ben und der oft ſehr dürftigen Exiſtenz der Geiſtlichkei. A
wird. Die Vervollſtändigung des Zeitbildes finden E
Schilderung des Lebens von Adel, Bürgertum und Bi
ja je nach Landſchaft außerordentlich wechſelnd iſt.
bedingungen des Frühkapitalismus und ſeine Entwick=
Wirtſchaftsleben der Städte, werden eingehend gewür=
moderne
Staatsleben begann ſich zu entwickeln, es zeice
die Anfänge geregelter Verwaltung; das deutſche Re=
zerſplittert
, daß die Rezeption des römiſchen Recht
gefördert, ja erſt möglich wurde. Weiten Raum nimml
ſtellung des Humanismus, überhaupt des geiſtigen Le.
Zeit ein. Reuchlin und Erasmus ſind als Wegbereite
formation fein charakteriſiert; in Kopernikus und *
ſehen wir die erſten Häupter der modernen Naturm
Das künſtleriſche Leben ſtand in unerreichter Höhe, R.
nur an Männer wir Dürer, Grünewald und Riemenſchl
nur die größten zu nennen.
Die Schilderung iſt an manchen Stellen etwas weil
worden, aber die ſtrenge Klarheit und Einfachheit des
bringen den Leſer immer wieder in ſeinen Bann. Man
ſagen, daß hier dem Verfaſſer ein ganz großer Wurf ge.
der zu Burkhardts Kultur der Renaiſſance ein würdig=
ſtück iſt. Gerade heute wird man ein ſolches Buch beſoſ.
bar begrüßen.
Panne unterwegs‟. Ein Hilfsbuch für Kraftfahrer. 2
konſtrukteur O. H. Hacker. Mit 8 Tafeln und 47 Ta‟
(Tagblatt=Bibliothek, Steyrermühl=Verlag. Leipzig=2. 1.80 RM.)
Der Verfaſſer hat als Chefkonſtrukteur der größten 2
ſchen Automobilfabrik tauſende Wagen vor Gebrauch *
Gebrauch beobachten können. Er hat ſelbſt ungezählle
meter am Volant zugebracht; er kennt die heiklen Sle.
Wagens und die Schwächen der meiſten Fahrer. Er hal "
Buch, das man ſchlechterdings als unentbehrliches Han2

zeichnen darf, ſo abfaſſen können, daß es dem Anfänger
dem erprobten Langſtreckenfahrer eine Unmenge iſt
Dinge mitteilt. Der Hauptabſchnitt des Werkes iſt den *
widmet, der Art ihres Auftretens, der Diagnoſe und bee
Es gibt wohl kaum eine Störungsmöglichkeit, die Mite
wurde, ebenſo wie alle gebräuchlichen Konſtruktionen Ve.
wurden. Eine wohlerwogene Gruppierung des Stofſes*
durch zahlreiche, ſehr klare Abvildungen und geſchickte.
des Druckes, läßt jeden ſofort Rat finden. Dabei ſind
techniſche Erläuterungen vermieden. Alles iſt auf d2
liche und trotz aller Gründlichkeit leicht zu Ueberblickelt.
arbeitet.

[ ][  ][ ]

12. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 223 Seite 3

Memel=Enkſcheidung
aager Gerichtshofes zugunſten Likauens.
ſtändige internationale Gerichtshof hat am Donnerstag
ſicheidung in der Memelklage bekanntgegeben, die in den
ichſten Punkten zugunſten Litauens ausgefallen iſt. Der
ſt war bekanntlich am 11. April d. J. auf Grund des
der Pariſer Memelkonvention beim Haager Gerichts=
en
Regierungen Englands, Frankreichs, Italiens und
gen die Regierung Litauens anhängig gemacht worden.
ſch idung iſt mit 10 gegen 5 Stimmen gefällt worden. Die
wird von dem deutſchen Richter, Profeſſor Schücking,
we Buſtamente (Cuba), Altamira (Spanien), van Ey=
oland
) und Anzilotti (Italien) gebildet.
würer Entſcheidung bejaht der Gerichtshof die ihm zur
tuang vorgelegte erſte Frage, ob der Gouverneur des
ſſiets das Recht zur Entlaſſung des Präſidenten des Direk=
ieſitzt
, aber mit der ausdrücklichen Einſchränkung, daß die
ſiyur als Maßnahme zum Schutze der Staatsintereſſen und
ggelung anderer Mittel in ſolchen Fällen zuläſſig iſt, in
ſe ſchwere Beeinträchtigung der litauiſchen Souveränität
Fgend anzuſehen ſei. Hiermit iſt gleichfalls auch die zweite
dieſes Recht eventuell nur unter beſtimmten Bedingun=
gübt
werden kann, beantwortet. Verneint wird dagegen
Frage, ob eine Entlaſſung des Präſidenten des Direk=
euch
das Ende der Amtsdauer der Mitglieder des Direk=
wiach
ſich zieht. Die vierte Frage, ob für den Fall, daß
zur Entlaſſung des Präſidenten dem Gouverneur nur
himmten Bedingungen zuſtehe, die Entlaſſung des ehe=
6räſidenten Böttcher unter ſolchen Bedingungen erfolgt
Huber wieder bejaht. Die fünfte Frage, ob die Einſetzung
plhzimaitis präſidierten Direktorium unter den Umſtänden,
ſſſen ſie erfolgte, rechtsgültig geweſen iſt, wird vom Ge=
benfalls
bejaht. Die beſonders wichtige ſechſte und letzte
die am 22. März 1932 erfolgte Auflöſung des Memeler
zu Recht erfolgt iſt, wird vom Gerichtshof aber wieder
verneint. Der Gerichtshof hat ferner den neuen litau=
mpetenzeinwand
bezüglich der beiden letzten Punkte
zu rückgewieſen.
Begründung zur Haager Entſcheidung.
r Begründung zur Entſcheidung des Internationalen
gifes im Memelſtreit wird u. a. ausgeführt: Das Ver=
½s Landtags könne den Präſidenten des Direktoriums
üluge decken, als es ſich um Angelegenheiten der memel=
Autonomie handele. Wenn der Präſident
eefugniſſe überſchritten habe, könne ihn
s Vertrauen des Landtags nicht in ſei=
ſt
halten. Bei einem Mißbrauch des Abberufungs=
ſönten
ſelbſtverſtändlich jederzeit die Signatarmächte ein=
oon
litauiſcher Seite geforderte Kontrollrecht des
ineurs, das ſich auf die geſamte amtliche Tätigkeit
zuländiſchen Behörden erſtrecken ſollte, wird von dem
ᛋnicht anerkannt. Das Kontrollrecht wird viel=
ſorücklich
auf die Einhaltung der im Memelſtatut vor=
fhen
Zuſtändigkeit beſchränkt. Der Gerichtshof ſtellt
n4iy feſt, daß bei Abberufung eines Präſidenten durch den
ſefur die anderen Mitglieder des Direktoriums in ihren
kleiben.
irage, ob die Abſetzung des Präſidenten
e als gerechtfertigt angeſehen werden
ſpt der Gerichtshof in ſeiner bejahenden Anſicht davon
Zöttcher ohne Wiſſen der litauiſchen Regierung in Ver=
lucm
mit der Regierung eines fremden Staates eingetre=
4me Rückſicht darauf, daß nach dem Memelſtatut nur die
tauens berechtigt ſeien, derartige Verhandlungen zu
ſurch dieſe Aktion habe der Präſident Böttcher ſeine
überſchritten.
ſericht ſtellt ſich weiter auf den Standpunkt, daß eine
kflicht des Gouverneurs, ſich vor der Er=
zu
des Präſidenten durch Verhandlungen
be Mehrheitsparteien des Vertrauens
Earteien zu vergewiſſern, nicht beſtehe.
ider Landtagsauflöſung iſt das Gericht der
tudaß der Gouverneur nach dem Memel=
war
im Einverſtändnis mit dem Direk=
hiunden
Landtag auflöſen könne, daß es ſich
beſöer um ein Direktorium handeln müſſe,
Erſtigſtens einmal das Vertrauen des Land=
ds
Müeſſen habe. Andernfalls würde dem Erfordernis
iſwirkung der autonomen Inſtanzen bei dieſer bedeut=
tutiſchen
Aktion überhaupt nicht genügt ſein. In dem

Deutſche Funkausſkellung 1932.
Die Ausſtellung der techniſchen Wunder.
Naticmtt Fernempfangsapparate. Der drahtloſe Film=
Mraw er Reichspoſt. Das Trautonium. Fernſehen für
den Hausgebrauch.
roße deutſche Funkausſtellung 1932 bringt zahlreiche
Senſationen, die von den hervorragenden Leiſtungen
An Radio=Induſtrie Zeugnis ablegen. Die Geſtaltung
unkapparates hatte ſchon jetzt eine beachtliche Höhe
daß ſich die techniſchen Wunder weniger auf äußer=
e
Einzelheiten erſtrecken werden, als auf den inne=
In früheren Jahren war es eine ungeheure Ueber=
Als es gelungen war, die ungefügen und raumbean=
Käſten mit ihren Akkumulatoren, Anoden, Laut=
Aſw. in einem kleinen, ſchönen Apparat zu vereinen,
Hmuck jeder Wohnung iſt. Heute galt es, den Kampf
eeinfluſſung der Elemente aufzunehmen und ſiegreich
ſen. Beſonders die Fernempfänger litten unter den
Lingen, dem Fading und anderen unangenehmen Ein=
urch
die Naturgewalten geſchaffen wurden und darum
9ch erſchienen. Es iſt nun gelungen, aller dieſer Schwie=
r
zu werden. Die Superhets die Ueberlagerungs=
ſind
ſo ausgeſtaltet worden, daß ſie nicht nur die
ſunder liegenden Stationen mit größter Schärfe tren=
n
daß ſie auch Töne von beſter Beſchaffenheit her=
was
bisher kaum möglich war. Die größte techniſche
Iſt aber der Sieg über den Fading=Effekt Gegen=
Nachlaſſen der Lautſtärke war man bisher machtlos,
h höhere Gewalt hervorgerufen wurde. Der Er=
ſt
hat aber auch auf dieſem Gebiete Röhren und
ſtel und Wege gefunden, um alle Mißhelligkeiten zu

Venn auch äußerlich wenig zu ſehen iſt, ſo iſt dieſer
ein techniſches Wunder zu nennen. Man wird jetzt
onen wie Paris, London, Rom genau ſo einwand=
önnen
, wie die deutſchen Sender, ja, wie den nahen

dieſen techniſchen Neuerungen auf dem Gebiete der
Aanfangsgeräte werden naturgemäß zahlreiche Ueber=
auuf
dem Gebiete des drahtlos übertragbaren Films
fernſehens geboten werden. Die Reichspoſt iſt ſeit
ſt damit beſchäftigt gute und billige Apparate für
e zu bauen. Die Neuerungen der diesjährigen Aus=
ehen
darin, daß die Uebertragungen der Bilder nicht
dern Drahtwege, ſondern drahtlos erfolgen werden.
her iſt techniſch ſchon recht weit gediehen. Der Kurz=
ſäu
ger ſpielt, ſchon heute eine große Rolle, wenn

Sondervokum der Richter Schücking, Buſtamenke,
Alkamira und v. Eyſingha
wird der Standpunkt vertreten, daß nach der ausdrücklichen Vor=
ſchrift
des Artikels 17 nur ein Mißtrauensvotum des Landtags
dem Amt des Präſidenten ein Ende machen könne, und daß es
ſich hier um eine organiſatoriſche Vorſchrift des Memelſtatuts
handele, die im Intereſſe der Autonomie die ſchärfſte Form des
parlamentariſchen Regimes eingeführt habe. Dieſe Auslegung
des Memelſtatuts werde auch durch die Entſtehungsgeſchichte der
Memel=Konvention gerechtfertigt. Weiter weiſt das Sonder=
votum
darauf hin, daß es bei dem Charakter des Memelſtatuts
als einer vertragsmäßig vereinbarten Verfaſſung, für das Me=
melland
unmöglich ſei, aus dem Begriff der litauiſchen Souverä=
nität
neue Kompetenzen für den Gouverneur abzuleiten, von
denen das Memelſtatut nicht nur nichts enthalte, ſondern die ſo=
gar
zu ſeinem Wortlaut in Widerſpruch ſtänden.
Das Sondervotum von Anzilotti kommt zu dem
Reſultat, daß infolge prozeſſualer Mängel im Vorbringen
der Kläger, der Gerichtshof überhaupt nicht zu=
ſtändig
ſei.

Neue Regierung in Rumänien.
Bukareſt, 11. Auguſt.
Die Regierung Vajda Wojwod hat am Mittwoch ihren Auf=
trag
, Wahlen auszuſchreiben, als beendet erklärt und iſt zurück=
getreten
. Der König berief den nationalzaraniſtiſchen Führer Ma=
niu
ins Schloß, der aber endgültig ablehnte, ein Kabinett zu
bilden. Darauf hat der König wiederum Vajda Wojwod mit der
Kabinettsbildung beauftragt, der den Auftrag auch annahm. Die
Weigerung Manius hat großes Aufſehen erregt, weil ſich trotz der
lang andauernden Verhandlungen die zwiſchen Maniu und der
Krone beſtehenden gegenſätzlichen Anſchauungen anſcheinend nicht
haben überbrücken laſſen. Die Mitglieder des neuen Kabinetts
ſind folgende: Miniſterpräſident und Außenminiſter Vajda, In=
nenminiſter
Michalahe, Finanzminiſter Mironescu, Kriegsminiſter
Samſonowic, Handelsminiſter Madgearu, Juſtizminiſter Popovic,
Ackerbauminiſter Viocu Nitescu, Untexrichtsminiſter Dimitrie
Guſti, Verkehrsminiſter Milto, Arbeits= und Hygieneminiſter
Joanitescu, Miniſter für Transſylvanien Hatiegan, Miniſter für
Beſſarabien Pan Halippa. Die Mitglieder der neuen Regierung
haben bereits den Eid im königlichen Palais geleiſtet.

Die Regierungsverhandlungen.
Zenkrum lehnk die Papen=Theſe ab. Für Uebernahme der Verankworlung durch die NSDAP.
Deukſchnakionale und Chriſtlich=Sozialen warnen vor einer Koalikion.

Papens Sondierungen.

Ausſprache mit den Beaufkraglen des Zentrums.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die Bemühungen des Reichskanzlers v. Papen, eine Son=
dierung
des politiſchen Geländes vorzunehmen, um dem Reichs=
präſidenten
alsbald über die Möglichkeit einer Regierungsumbil=
dung
Bericht zu erſtatten, ſind durch den Empfang der Vertreter
des Zentrums, des Abg. Joos, und des württembergiſchen Staats=
präſidenten
Dr. Bolz, um einen weſentlichen Schritt vorwärts=
getrieben
worden, von dem man nach allem, was man aus par=
lamentariſchen
Kreiſen darüber hört, nicht behaupten kann, daß
er auf das Aktivkonto des Kanzlers gebucht werden kann.
Wie wir hören, haben die Vertreter des Zentrums dem
Reichskanzler eine eingehende Darſtellung der Lage gegeben, wie
ſie ſie ſehen. Sie haben ſicherlich auch nicht damit geſpart die
Konſequenzen anzudeuten, die ſich nach ihrer Auffaſſung aus dem
Wahlergebnis vom 31. Juli für das Reichskabinett in ſeiner ge=
genwärtigen
Zuſammenſetzung präſentieren. Wenn man auch
etwas geheimnisvoll über die letzten Forderungen tut, die das
Zentrum gegenüber dem Kanzler zum Ausdruck gebracht hat, ſo
iſt doch auf Grund der Einſtellung dieſer Partei zu den dringen=
den
Fragen des politiſchen Lebens in Deutſchland ſeit dem Sturze
Brünings hinreichend bekannt, worauf die Zentrumspartei, die
in den letzten Wochen große Zurückhaltung an den Tag gelegt
hat, letzten Endes abzielt. Man geht nicht fehl in der Annahme,
daß das Zentrum den Standpunkt vertritt, daß heute ge=
rade
das ganze Verhältnis der Parteien zueinan=
der
die
ſchärfſte Herausarbeikung klater Beranlworklichkeit
fordert. Das bedeutet mit anderen Worten die volle Belaſtung
der Natſoz. mit der Verantwortung gemeſſen an der
Stärke, die dieſe Fraktion im Reichstag durch die letzten Wahlen
erhalten hat, wobei vorläufig noch offen bleibt, in welcher Form
dies nach außen ſichtbar in die Erſcheinung treten ſoll. Für die
praktiſche Weiterentwicklung iſt daraus zu entnehmen, daß ſich
das Zentrum, für das amtierende Kabinett in
keiner Weiſe hergeben wird, wenn die Zentrumsvertreter dies
auch verbrämt zum Ausdruck gebracht haben, um dem Kanzler
gegenüber nicht völlig ablehnend zu erſcheinen.
An der bekannten Auffaſſung des Reichskanzlers hat ſich bis=
her
nichts geändert. In dieſer Auffaſſung wird er, wie bekannt,
von der Deutſchnationalen Partei unterſtützt. Das Zentrum hat
ſich dagegen ausgeſprochen. Am Freitag wird Herr Hitler vom
Kanzler empfangen. Später wird Herr Hitler vom Reichsprä=
ſidenten
gehört werden. Die abſchließende Berichterſtattung des
Kanzlers beim Reichspräſidenten erwartet man für Freitag nach=
mittag
. In politiſchen Kreiſen verlautet, daß der Reichspräſident,

Hausgebrauch der Apparat mit der Braunſchen Röhre ſein
wird, während für große Unternehmungen das Spiegelrad in
Betracht kommen wird. Soweit ſind die Erfahrungen bereits
fortgeſchritten. Die Reichsrundfunkgeſellſchaft wird wieder mit
zahlreichen Objekten vertreten ſein. Sie wird hier in der Form
umfangreicher ſtatiſtiſcher Tafeln Rechenſchaft von ihrer unge=
heuren
Arbeit ablegen. Auch in das innere Getriebe des Rund=
funks
wird man einen Einblick gewinnen können, denn es wird
ein Rieſenſendeſaal in Betrieb ſein, ſo daß jeder den Ver=
lauf
einer Sendung beobachten kann. Zahlreiche Apparate für
elektriſche Muſik werden die Ausſtellung ergänzen, beſonders

nachdem auch die Haltung des Zentrums nicht negativ iſt, doch
geneigt ſein könnte, unter beſtimmten Vorausſetzungen einer wirk=
lichen
Mehrheitsbildung im Reichstag eine Chance zu geben. Ob
dies den Tatſachen entſpricht, läßt ſich zur Stunde noch nicht kon=
trollieren
. Immerhin tauchen noch mancherlei andere Kombina=
tionen
auf. Die Taktik ſpielt eben bei allen beteiligten Kreiſen
ein große Rolle, und ſo wird es erklärlich, daß zu gleicher Zeit
Auffaſſungen geäußert werden, die bei Lichte beſehen nicht nur
in Details ſich widerſprechen.
Bemerkenswert iſt aber gerade im Hinblick auf das Geraune
über eine heranreifende Mehrheitsbildung zwiſchen Natſoz. und
Zentrum, daß der deutſchnationale Preſſechef Broſius einen Ar=
tikel
veröffentlicht, in dem die Natſoz. unter Hinweis auf die Er=
fahrungen
, die die Deutſchnationalen mit dem Zentrum in den
vergangenen Jahren gemacht haben, ausdrücklich gewarnt wer=
den
, ſich mit dem Zentrum zu verbünden. In der gleichen Rich=
tung
ſchreibt auch die Tägliche Rundſchau, das Zentralorgan
des Chriſtlich=ſozialen Volksdienſtes. Von beiden Seiten wird
auf alle erdenkliche Weiſe verſucht, den Natſoz, den Geſchmack an
jedem Geſchäft mit dem Zentrum zu verderben. Um ſo mehr Ver=
anlaſſung
haben wir als ſtille Beobachter des Spiels, das in Ber=
lin
ausgetragen wird, die Mitteilungen, des verantwortlichen
Führers der NSDAP. abzuwarten, die allein Aufſchluß geben
werden über die letzten Tendenzen, die der zweiten Phaſe der
Regierungsumbildung ihren Stempel aufdrücken werden.
Der Skandpunkt des Reichspräſidenken.
Berlin, 11. Auguſt.
Zu den Erörterungen über die Frage einer Regierungsumbil=
dung
bzw. Bildung einer neuen Regierung wird von maßgeben=
der
Seite mit allem Nachdruck betont, daß der Reichspräſident an
der Linie, von der aus er die bisherige Regierung berufen hat,
unbedingt feſthält, d. h. an einer vom Parlament und von den
Parteien ſich abhebenden und unabhängigen Regierung.
Inikiakive des Zenkrums
zur Regierungsbildung in Preußen.
Berlin, 11. Auguſt.
Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, hat die Zen=
trumsfraktion
des Preußiſchen Landtags nunmehr die Initiative
zur Konſtituierung einer preußiſchen Regierung gegeben. Die
Fraktion hat eine Einladung an die Nationalſozialiſten und die
Deutſchnationalen ergehen laſſen, am Samstag, den 13. Auguſt,
vormittags, zur Ausſprache über die Wahl eines Miniſterprä=
ſidenten
und die damit zuſammenhängende Bildung einer Regie=
rung
zuſammenzukommen.

das Trautonium, das verbeſſert wurde und die mannigfachſten
Muſikmöglichkeiten bietet. Das iſt nur ein kurzer Ueberblick
über das Rieſenmaterial, das die Ausſtellung bieten wird. Nun
noch ein Wort über die Preiſe! Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich
der Preis des Apparates nach ſeiner Verwertungsmöglichkeit
richtet. Immerhin wurde ſoviel erreicht, daß die beſten Fern=
empfänger
die früher 6001000 Mark koſteten, heute für 300
bis 400 Mark zu haben ſein werden. Für heutige Verhältniſſe
ſind auch dieſe Summen noch recht hoch, aber eine weitere
Herabſetzung des Preiſes wäre nur auf Koſten der Qualität
möglich.

Fernſehen und Fernkino im Mitkelpunkkt der kommenden Funkausſkellung.

der großen Oeffentlichkeit noch nicht zur Verwendung
man erſt abſchließende Erfahrungen ſammeln will,
eSühlikum vor Enttäuſchungen und unnützen Geldaus=
Fwahren. Es ſcheint, als ob der Fernſeher für den

Links: Die Synchroniſierungs=Einrichtung eines B )nen=Fernſehers, durch den wirkliche Theatervorſtellungen vermittels Fernſeh=
Rundfunks übertragen werden können. Rechts An Kino=Fernſeher, wie er auf der Großen Funkausſtellung vorgeführt wird.
Auf dem vorderen Geſtell iſt die Bild=Zerlegungs eage montiert, in der ſich die Seele jeder Fernſeh=Apparatur, die ſogenannte
Nipkow=Scheibe, hefindet.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 223

Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Walter Ewald
Lieselotte Ewald
geb. Klös
Darmstadt, Elisabethenstraße 46
August 1932
Frankfurt/ Main, Moltke-Allee 72

Kirchliche Trauung: Sonntag, 14. August, nachm. 3½ Uhr,
in der Markuskirche, Frankfurt/M.-West, Markgrafenstr.

Ihre Vermählung
beehren sich anzuzeigen

Kalman Kleiner
Wiriam Kleiner
geb. Hochbaum

Trauung: Sonntag, 14. August,
15 Uhr, Alezanderstrasse 6, I.

Zurud.
M.
Bachold

Am 12.8.32 feiert Herr Eiſenb.=Oberſekr.
i. R. A. Schmitt, Sandſtr. 32, in geiſtiger
Friſche ſeinen 70. Geburtstag.

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verkauft ſol. Vorrat
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Dr. Rahn, Saalbaustr. 76
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12. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 223 Seite 5

Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1932.
zeiß roken Kugelmänner der Heſſ. Winkerhilfe.
wielen Städten des Landes Heſſen ſind weiß=rote Kugel=
Fleißig am Werk, der Not der Zeit ein Bollwerk entgegen=
Aeberall ſieht man ſie unermüdlich zum Kutzen der Allge=
die
Wohlfahrtskugeln der Heſſiſchen Winterhilfe verkau=
n
irgendwo eine Anſammlung in den Straßen der Stadt
t. dann kann man ſicher ſein, daß in Mitte dieſer An=
ngen
eine leuchtend weiße Spitzmütze auftaucht, um die ſich
uwppiert. Die weiß=roten Kugelmänner beleben das Stadt=
4 überall wo ſie hinkommen, wecken ſie die Hilfsbereitſchaft
bürger, denn jeder weiß, daß die weiß=roten Kugelmänner
lelfer dieſer ſchweren Zeit ſind. Sie dieten auch eine gar
Fende Ware an. Welche Freude, wenn eine Kugel gekauft
z. die Hilfsbereitſchaft des Käufers vielfältig vergolten
ich einen der vielen Gewinne, welche von den weiß=roten
lärinern angeboten werden. In jeder 10. Kugel iſt ein Ge=
Halten. Es handelt ſich alſo nur um die Wahl der richtigen
Aber auch hier waltet eine weiſe Vorſehung, und meiſtens
Gewinn in die Hände, welche es am nötigſten brauchen.
Not iſt ſchon gelindert durch die Gewinne aus der Wohl=
irterie
und wieviel Not muß noch gelindert werden, wenn
ſerie erſt beendet iſt. Denn der Ertrag der Lotterie ſoll es
hen, den Speiſungsdienſt in dieſem Jahr früher beginnen
wie ſonſt. Die Not iſt groß. Jeder muß helfen. Und hier
ſo recht die Schickſalsverbundenheit der Volksgemeinſchaft,
is regt ſich und hilft mit, damit die Wohlfahrtskugel=
den
erhofften Erfolg bringt. Wie notwendig es iſt, den
ſpedienſt ſo bald wie möglich beginnen zu laſſen, iſt allen
er Stellen bekannt. Denn ſchon heute ſind die Anfragen,
Speiſungsdienſt beginnt, ſo zahlreich wie noch nie. Die
Winterhilfe 1932/33 geht neue Wege zur Beſchaffung von
und bittet alle, ihr zu helfen, das große Hilfswerk für den
uerr Winter zu ermöglichen. Jeder helfe, denn durch ſeine
igt er ſeinen Anteil dazu bei, daß den Bedürftigen die Not
dmenden Winters gelindert wird. Wenn es im vergangenen
ſhieß: Helft! dann ſtellt die unerbittlich wachſende Not
ſtBolkskreiſe heute an alle die Aufforderung:
Jeder muß helfen!

kolldene Hochzeit. Am 12. Auguſt feiert Herr Philipp
ſeh. Gutenbergſtraße 43, mit ſeiner Frau, geb. Wöll. das
ſt der Goldenen Hochzeit. Herr Schroth war den größten
es Lebens in der Möbelfabrik Schorlemer tätig und bei
ſchaft dieſer alten Darmſtädter Firma in beſtem Anſehen.
indet ſich ſeine Frau zurzeit im Städt. Krankenhaus.
um Prieſterjubiläum in der St.=Fidelis=Pfarrei Darm=
om
Kirchenvorſtand der St. Fidelis=Pfarrei Darmſtadt

u geſchrieben: Die eigentliche Feier des 25=jährigen Prie=
hums
des Herrn Pfarrers Danz zu St. Fidelis Darm=
ſoit
am Sonntag, den 14. Auguſt, ſtatt. Am Vorabend
und nach dem Vortrag des Herrn Paters Ignatius aus
ſt Gelegenheit zur Beichte (auch bei fremden Herren).
ſtſonntag ſelber hält die geſamte Gemeinde ihre
ommunion in der hl. Meſſe um 7 Uhr vormittags. Um
ir Lepitenamt mit Feſtpredigt, unter Mitwirkung des
ſuus Cäcilia. Nachmittags 2 Uhr kurze Dankandacht,
Am 3 Uhr, Veranſtaltung für die Kinder der Pfarrei im
ſummelbräu; daſelbſt Feſtſpiel. Anſprache des Jubi=
mMuſikumrahmung
. Abends 8 Uhr findet im Rummel=
6veranſtaltung ſtatt, und zwar wegen des beſchränkten
ſeur für Erwachſene. Die Feſtrede hält Herr Abg. Stu=
Aernſtadt, Bensheim. Ausgeſtaltet wird die abendliche
ſuetrltung durch das Weiheſpiel von Calderon: Das
des Balthaſar, ſowie durch Muſik= und Chorvor=
Eintritt iſt zu allen Veranſtaltungen frei. Den Ab=
Ganzen ſoll dann am Dienstag, den 16. d. M., ein
gür die verſtorbenen Pfarrmitgkieder bilden. Die Pfarr=
ſen
und Freunde der Pfarrei werden zu allen kirchlichen
bichen Veranſtaltungen der Jubiläumsfeier herzlichſt
den Warnungs= und Aufklärungs=Lichtbildervorträgen
euutſche Radium=A.=G. Zweigſtelle Heſſen, das erſte und
utſche Unternehmen, im Rahmen ihrer heute (Freitag),
Is 19 Uhr, im Kaiſerſaal, Grafenſtraße 18, ſtattfin=
gieniſchen
Ausſtellung, eine Ergänzung der Vorträge
Klos nähere Aufſchlüſſe. Eintritt iſt frei.

Verfaſſungstag in Darmſtadt.
Anerkennende Worke des Staakspräſidenken für die heſſiſche Polizei. Mehr Einſicht in der Oefſenklichkeit
für die ſchwere und verankworkungsvolle Aufgabe der Polizei.
halt zu tun und auch ſelbſt für Ruhe und Ordnung zu ſorgen. Die
Heſſiſche Regierung wird, wie es für jede verantwortliche Regie=
Berſaffängsſeiee ver Heintſchen Bonlzer, rung ſelbſtverſtändlich iſt, ſich ſtets vor ihre pflichtgetreuen Be=
amten
ſtellen, ſie wird ihre ganze Autorität einſetzen, um den har=
ten
Dienſt der Polizei zum Schutze des Bürgers zu ſichern.
auf dem Marienplaßz.
Der Verfaſſungstag in Heſſen, durch Landtagsbeſchluß kein ge=
ſetzlicher
Feiertag mehr, wurde geſtern gleichwohl in würdiger Zur deberreighung des Georg=Buchner=Preiſes.

Form begangen. Vormittags fand auf dem Marienplatz ein Vor=
beimarſch
der Darmſtädter Polizei nach vorheriger Beſichtigung
durch Staatspräſident Dr. Adelung ſtatt. Der impoſante An=
marſch
der Darmſtädter Polizei erinnerte an das militäriſche Bild
der Vorkriegszeit. Eine berittene Hundertſchaft, ſämtliche dienſt=
freien
Beamten, die Wagen des Ueberfallkommandos zogen unter
Vorantritt der Schutzpolizeikapelle und eines Trommler= und
Pfeiferzuges zum Marienplatz, wo ein großes Karree gebildet
wurde, Staatspräſident Dr. Adelung ſchritt nach der Meldung
des Polizeioberſten Freyer und in Begleitung mehrerer höherer
Polizeibeamten die Aufſtellung der geſamten Schutz=, Verwaltungs=
und Kriminalpolizei ab und führte dann u. a. aus:
Dem Verfaſſungstag kommt angeſichts der beklagenswerten
Zerriſſenheit im deutſchen Volke gegenwärtig eine beſondere
Bedeutung zu.
Wenn beſonders die Polizei dieſen Tag feſtlich begeht, ſo
will ſie damit zum Ausdruck bringen, daß ſie als Organ zum
Schutze der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ſich auf das In=
nigſte
mit dem Staat und ſeiner Verfaſſung verbunden fühlt. Sie
zieht aus dieſer Erkenntnis, die Kraft und die Freudigkeit zur Er=
füllung
ihrer Pflichten gegenüber dem geſamten Volktum.
Die Polizei hat noch zu keiner Zeik ſo ſchwere
Aufgaben zu bewälkigen gehabt wie gegenwärkig.
Politiſche Entartung und Zügelloſigkeit haben nicht nur die
notwendige Achtung vor der Ueberzeugung Andersdenkender be=
ſeitigt
, ſondern machen auch nicht mehr halt vor Leben und Eigen=
tum
des politiſchen Gegners. Politiſcher Mord, politiſche
Gewalttat und Terrorakte ſind in Deutſchland
in ſo erſchreckendem Maße an der Tagesordnung, wie ſie ſelbſt der
Balkan in ſeinen ſchlimmſten Tagen nicht gekannt hat. Das
Herz jedes wirklich national empfindenden Menſchen erfüllt ſich
mit Scham und Trauerobdes Tiefſtandes, auf den die
Form des politiſchen Kampfes in Deutſchland herabgeſunken iſt.
Und es muß der heiße Wunſch jedes um ſein Volkstum beſorgten
Deutſchen ſein, daß bald der Augenblick kommen möge, an dem auch
wieder in Deutſchland nicht mehr mit Revolver, Sprengſtoff und
Dolch, ſondern mit geiſtigen Waffen um politiſche Geltung und um
politiſche Werte gerungen wird
Solange aber dieſer Zeitpunkt noch nicht gekommen iſt, hat unſere
Polizei ungeheuer ſchwere Pflichten zu erfüllen. Es wäre wün=
ſchenswert
, wenn ſie dabei überall mehr Verſtändnis und
Unterſtützung fände bei Bürgern und auch Behörden, wie es leider
oft der Fall iſt.
Die Polizei ſtehl außerhalb der polikiſchen Parteien
und iſt zum Schutze jedes Bürgers da,
ſie kann und darf nicht hörig und pflichtig ſein irgend einer poli=
tiſchen
Partei. Es hieße die Aufgaben der Polizei verfälſchen,
wenn man ihr einſeitig=politiſch orientierte ſogenannte Hilfs=
polizei
angliedern wollte, unter welchem Namen es auch
immer ſei.
Die Polizei iſt allein auch vollkommen ihrem Pflichtenkreis
gewachſen. Das hat ſie bisher in Heſſen noch ſtets bewieſen. Es iſt
deshalb auch nicht nötig, Warnungen an Uebelwollende zu erlaſſen.
Unſere Polizei hat die Kraft und die Mittel, ſich durchzuſetzen,
den Bürger zu ſchützen und Verantwortliche zur Rechenſchaft zu
ziehen.
Allerdings könnte ihre Arbeit im Intereſſe des Volkswohls
ſehr erleichtert werden, wenn endlich einmal die Einſicht
und der ernſte Wille in allen politiſchen Kreiſen Gemeingut wür=
den
, in den eigenen Reihen der ungeheuerlichen Verhetzung Ein=

ie Dahlie die Blume des Spätſommers.

bochſommer geworden, überall in den Gärten leuchten
vielfarbigen Blüten der Dahlien und Georginen. Im
Ed Dahlien und Georginen dieſelben Blumen, doch wer=
Bezeichnungen noch immer angewendet. Seit einiger
tallerdings der Name Georgine mehr und mehr zurück,
dtige Name Dahlie bürgert ſich ein. In europäiſchen
eigern wird dieſe Blume ſchon im 17. Jahrhundert er=
ch
kamen die Dahlien erſt in den 80er Jahren des
urderts nach Europa. Zunächſt war ſie in einigen
An im Botaniſchen Garten zu Madrid angepflanzt wor=
im
Jahre 1785 oder 1786 zum erſtenmal geblüht
Wenige Jahre ſpäter war die Blume auch ſchon in
London bekannt. Nach Deutſchland kam ſie am An=
9. Jahrhunderts durch Alexander von Humboldt.
wird behauptet, der Name Georgine ſei in England
und zwar zu Ehren Königs Georg III., der zu der
te, da die Georgine in England eingeführt worden iſt.
ſoch nachweislich falſch. Urſprünglich war die neue in
miſche Blume nach dem ſchwediſchen Botaniker Dahl
Aoden, der die erſte genauere Beſchreibung gab. Da
*S eine andere Blume nach Dahl benannt worden war,
Dahlie in Deutſchland zu Ehren des ruſſiſchen Bota=
rar
den Namen Georgine, den ſie jetzt nach und nach
iert. In Mexiko hieß die Dahlie Acocotli. Auch die
Edaß in Deutſchland zuerſt gefüllte Dahlien gezüchtet
m dürfte nicht zutreffen, da Lehrbücher aus dem
Undert bereits Acocotli erkennen laſſen, die gefüllte
tien. Wahrſcheinlich wurden die Blumen bereits im
M4 in Gärten gezüchtet.
war die Beliebtheit der Dahlie noch nicht ſo groß.
öigen Jahrzehnten, und beſonders nach dem Welt=
Kurde ſie zu einer Modeblume, deren Weiterver=
im
den europäiſchen Ländern, noch immer nicht
ſem ſcheint. Kaum eine andere Blume hat ſich ſo
die Gärten Eingang zu verſchaffen verſtanden,
wie die Dahlie.
viele alte Blumen verdrängt und ſogar der Roſe
hrer Beliebtheit genommen. Dabei iſt die Dahlie
Atreffen, in Parkanlagen, in Schloßgärten, in Bür=

ger= und Bauerngärten, in den Gärten der Schreberkolonien und
oft noch in den kleinſten Vorgärten. Es dürfte aber auch wenige
Blumen geben, von denen ſo viele Spielarten gezüchtet wurden.
Schon jetzt kennen wir davon mehr als 2000, und noch mit jedem
Jahre wird deren Zahl größer. Dem Farbenſpiel nach iſt die
Dahlie auch eine herrliche Blume. Sie leuchtet im zarteſten
Weiß, bringt gelbe Blüten hervor, Blüten in roſa, rot, braun=
rot
bis hinüber in das ſchwärzliche. Beſonders, wenn dieſe Blü=
ten
in den Gärten gut gegeneinander abgeſtimmt ſind, nimmt
ſich das Farbenſpiel ſehr ſchön aus.
Doch widerſteht die Dahlie zwei Wünſchen der Züchter, die
ſchon oft zu verwirklichen verſucht worden ſind. Man bringt es
nicht fertig, blaue Dahlien zu züchten, und ebenſowenig iſt man
bisher imſtande geweſen, eine Dahlie heranzuziehen, die einen
Duft verbreitet. Wer zum erſten Male eine blaue Dahlie her=
anzieht
dürfte bald ein wohlhabender Mann ſein, denn für die
Heranzüchtung einer ſolchen Blume ſind ſchon verſchiedentlich, be=
ſonders
in England, ziemlich hohe Preiſe ausgeſetzt. Außerdem
gibt es in Mexiko
einige Naturarten der Dahlien, die bei uns nicht fort=
kommen
, weil ſie nur bei größerer Wärme gedeihen. Daß
die Dahlie auch ſonſt eine Pflanze iſt, die Kälte nicht
vertragen kann, macht ſich auch bei unſeren, ſchon an das
Klima gewöhnten Dahlien noch bemerkbar. Schon beim
erſten Nachtfroſt werden die Blätter ſchwarz. Die Knollen
müſſen herausgenommen und in einem froſtfreien Raum
aufbewahrt werden.
Dabei ſei erwähnt, daß die Wurzelknollen all der Gewächſe,
die wir Dahlien oder Georginen nennen, in Mexiko von den
Indios ſehr gern gegeſſen werden.
Wie die Blüten der Dahlien in jedem Jahre mehr aus den
Gärten hervorleuchten, ſo wird auch mit jedem Jahre die Zahl
der Dahlienausſtellungen größer. Faſt jede bedeutende Stadt
hatte in den letzten Jahren im Spätſommer ihre Dahlienaus=
ſtellung
. So gewinnt dieſe Blume immer wieder neue Freunde.
Es exiſtiert ſogar in Deutſchland eine beſondere Dahlien= Geſell=
ſchaft
, die über das ganze Reich verbreitet iſt und der die meiſten
Dahlienzüchter angehören.

Bei der feierlichen Ueberreichung des Georg=Büchner=Preiſes
an den Kunſtmaler Bode und den Schriftſteller Rauſch im
Heſſiſchen Staatsminiſterium am Donnerstag führte Staatsprä=
ſident
Dr. Adelung in einer Anſprache aus, daß die gegenwär=
tige
Zeit wenig dazu angetan ſei, das Volk durch geiſtige Bewe=
gungen
zu erſchüttern. Es wolle faſt ſcheinen, als ſei das geiſtige
Selbſtbewußtſein der Deutſchen untergegangen in dem Ueber=
ſchwang
materieller Geſinnung. Es ſei verhängnisvoll, wenn die
großen Fragen um die deutſche Form und ihre Weltgeltung nicht
anders als im Rahmen zeitlicher Umſtände behandelt werden,
deren Ueberwindung Vorausſetzung für die Schaffung einer
deutſchen Nation ſei. Zu dieſem Ziele ſei es notwendig, die
Grenzen zu erkennen, die der deutſchen Nation in der Entwick=
lung
der geſamten Menſchheit zugewieſen ſind. Niemand könne
eine deutſche Politik betreiben, der nicht wiſſe was wirklich
deutſch iſt. Wenn wir uns heute der zeitgenöſſiſchen Kunſt ver=
ehrend
zuwenden, ſo tun wir das in dem Bewußtſein, zu unſerem
Teil die Kräfte zu beſchwören, aus denen das deutſche Volk in
Wahrheit lebt und wächſt.
* Verfaſſungsfeier in der Feſthalle.
Auf Einladung des Herrn Staatspräſidenten und des
Herrn Oberbürgermeiſters fand geſtern abend in der Feſt=
halle
, deren Zugangsweg und Wände mit Fahnen in den Reichs=
farben
geſchmückt waren, eine Verfaſſungsfeier ſtatt. Nach dem Ein=
marſch
der Fahnenabordnungen und einer Ehrenhundertſchaft der
Schutzpolizei mit Muſik leitete der von dem Stadtorcheſter
ſchwungvoll geſpielte Triumphmarſch aus der Aida die Feier ein.
Nach einem vom Volkschor Darmſtadt klangſchön vorgetragenen
Chor hielt der Staatsrechtslehrer der Frankfurter Univerſität,
Herr Profeſſor Dr. Heller, die Feſtanſprache, der wir fol=
gende
Hauptgedanken entnehmen:
Es bewegt uns die ernſte Frage, was hat die Weimarer Ver=
faſſung
in den letzten 13 Jahren für das geſamte deutſche Volk be=
deutet
. Wer heute die Verfaſſung angreift, muß darauf antworten,
warum haben die, welche im November 1918 doch noch über alle
Waffen verfügten, dieſe nicht gegen die angeblichen November=
verbrecher
erhoben. Die alten Gewalten hatten eben alles Ver=
trauen
bei dem Volk verloren. Wir glauben nicht, daß der
Reichspräſident v. Hindenburg jemals das Vertrauen enttäuſchen
wird, das ihm vor noch nicht allzu langer Zeit 19 Millionen
Deutſche bewieſen haben. Unſere Aufgabe iſt es die Verfaſſung
auszubauen und auszufüllen. Mag die Verfaſſung wie jedes
Menſchenwerk Schönheitsfehler haben, an ihrem Grundaufbau
darf nicht gerüttelt werden. Wer an die Wiedereinführung der
Monarchie denkt, dem ſei geſagt, daß hierdurch die nationale Ein=
heit
Deutſchlands gefährdet wird. Heute handelt es ſich nur darum.
ob wir den ſozialen Rechtsſtaat oder den fasciſtiſchen Diktaturſtaat
bekommen. Das Weſen der Weimarer Verfaſſung beſteht darin,
daß ſie die Diktatur einer Partei verhindert. Gerade in der Dil
tatur könnte da ohne Kontrolle weder die wirtſchaftliche
noch die geiſtige Korruption bekämpft werden. Der Kampf für die
Weimarer Verfaſſung iſt keine Partei=, ſondern eine nationale
Aufgabe.
Nach dem gemeinſamen Geſang des Deutſchlandliedes und
einem weiteren Liedervortrag des Darmſtädter Volkschors ſchloß
die Feier mit der von dem Stadtorcheſter wuchtig geſpielten
Rienzi=Ouvertüre.
Ueber Verfaſſungsfeiern in den Schulen
liegen aus dem ganzenLande Meldungen vor. Ueberall wurde
durch Anſprachen auf Vaterland und Verfaſſung des Tages gedacht
und der Unterricht fiel danach aus oder wurde durch Spiele oder
Spaziergänge erſetzt.
Uebernahme der Privak=Aukobuslinie Jugenheim-
Seeheim-Darmſtadt durch die Reichspoft.
Bd. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, iſt jetzt doch
noch nach ſehr langwierigen Verhandlungen zwiſchen der Reichs=
poſt
und dem Privatunternehmer Mendel, dem Inhaber der Om=
nibuslinie
JugenheimSeeheim-Darmſtadt eine Einigung zu=
ſtandegekommen
. Die Linie wird ab 15. d. M. von der Reichspoſt
übernommen. Ueber die finanzielle Seite konnten wir noch nichts
erfahren.
Sommerſpielzeit, Kleines Haus. Heute, 20 Uhr, Wieder=
holung
des ſenſationellen Gaſtſpiels Otto Gebühr als Fride=
ricus
Rex in dem entzückenden Luſtſpiel von Presber und Stein:
Die Ballerina des Königs. Allgemeine Begeiſterung war der
Erfolg der Darmſtädter Erſtaufführung. ... ſeine Darſtellung
des jungen Fritz, wie des alten, des Fridericus, war das beſte,
eindringlichſte und packendſte, das wir ſeit langem von der Bühne
her erlebten... das war keine Schauſpielkunſt mehr., das war ein
Erleben! eine unerhörte Leiſtung, ein unerhörter Erfolg
So und ähnlich ſchrieb die Darmſtädter Preſſe. Man muß ſich
dieſes Erlebnis verſchaffen. Ende 22.30 Uhr. Preiſe B Abon=
nenten
zahlen keinen Zuſchlag. Die nächſte Wiederholung iſt
morgen, Samstag. 20 Uhr. Die letzte wird Sonntag, den
14. Auguſt ſein. Spielleitung Peter Faſſott. Die Aufführung gilt
als 5. Vorſtellung im Freitagabonnement.
Die billige Sonderfahrt. Die S.W.B. hat für die nächſten
Tage einige billige Fahrten mit modernſten Omnibuſſen ange=
ſetzt
. Nach Lichtenberg über die Kuralp am Freitag, nach Hei=
delberg
zur Schloßbeleuchtung, am Samstag, und am Sonntag
über Bingen nach Münſter am Stein und Bad=Kreuznach ( Kur=
konzert
. (Alles nähere ſiehe heutige Anzeige.)
Turngemeinde Beſſungen 1865, e. V., Wanderabteilung.
Für kommenden Sonntag, den 14. Auguſt I. J.. hat der Wan=
derausſchuß
die 9 Wanderung angeſetzt. Diesmal führt der Weg
nach Nieder=Ramſtadt über Breitenſtein nach Wembach. Als
Führer ſind die altbekannten Wanderbrüder Heymann und
Schmahl beſtimmt. Beide werden gewiß das Möglichſte tun, um
die Teilnehmer auf die Naturſchönheiten aufmerkſam zu machen.
Zuſammenkunft iſt Ecke Landskron= und Goetheſtraße. Von hier
wird pünktlich um 8.30 Uhr abmarſchiert. Ruckſackverpflegung iſt
vorgeſehen. Die Marſchzeit beträgt etwa 4.30 Stunden.

DER TOD reitet auf ihren Schwingen!
GRAUSIGER, langsamer, peinvoller Tod kann dem schnellen Stich der
Stechmücke folgen. Die Stechmücke überträgt gefährliche Fieberkrank-
heiten
, an denen jährlich Tausende von Menschen sterben. Schützen Sie
sich und die Ihrigen: Töten Sie das stechende Mordgesindel.
FLIT-überall bekannt -ist das beste Mittel, um Fliegen, Mücken, Schnaker
und alle lästigen Insekten schnell und sicher zu töten. Achten Sie auf den
Flit-Soldaten auf der gelben Kanne mit dem schwarzen Band.
Nur in der plombierten Kanne ist ELlT erhältlich.

[ ][  ][ ]

Wirtſchafts= und Verkehrsfragen.

Sechſte Jahresfikung der Heſſiſchen Induſtrie- und Handelskammer Darmſtadk am 26. Juli 1932.

Aus Heſſen.
Amkliche Bachſchau im oberen Gerſprenn

Im Rahmen des Berichts über die Geſchäftsführung für die wieder ein gerechter Ausgleich zwiſchen den Belangen der deut=
Zeit ſeit der letzten Sitzung wurde mitgeteilt, daß auf einer ſchen Landwirtſchaft, deren Erhaltung im nationalen Intereſſe
Vertreterbeſprechung der Heſſiſchen Induſtrie= und Handels= liege, und den Belangen unſerer größtenteils auf Export aufgebau=
kammern
der Leiter der Heſſiſchen Landesauftrags= ten und angewieſenen Rohſtoff= und insbeſ. Fertigwaren=Induſtrie
ſtelle in Berlin, Oberfinanzrat Schäfer, einen ausführ= gefunden werden. So verſtändlich die Wünſche einer Feſtigung
lichen Bericht über die Tätigkeit dieſer für die heſſiſche Wirt= der Landwirtſchaft auch erſchienen, ſo dürfe aber dieſes Problem
ſchaft ſo bedeutungsvollen Stelle erſtattete. Die gegenwärtig nicht einſeitig zu Laſten der übrigen deutſchen Volkswirtſchaft
überaus zugeſpitzte Wirtſchaftslage laſſe es mehr denn je als durch übertriebene, einſeitig=autarkiſche Beſtrebungen gelöſt wer=
erforderlich
erſcheinen, der heſſiſchen Wirtſchaft dieſe Organiſation den. Im höchſten Grade bedenklich müßte es auch ſein, wenn die
zu erhalten, die bisher ſchon mit beſtem Erfolg für eine gerechte Beſtändigkeit der Währung und die Unantaſtbarkeit des Privat=
Verteilung der Aufträge der öffentlichen Hand Sorge getragen eigentums irgendwie in Frage geſtellt werden ſollten. Auf beiden
hat. Wie bisher, wird die Landesauftragsſtelle auch in Zukunft beruhe das Vertrauen, das zum Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft
den heſſiſchen Firmen mit Rat und Tat jederzeit gerne zur Ver= ſowohl im Inland als auch im Verhältnis zum Ausland ſchlech=
fügung
ſtehen. Im Anſchluß an die Vertreterbeſprechung ſprach terdings unentbehrlich ſei. Im Intereſſe unſeres geſamten Volkes
Profeſſor Dr. Eſch, von der Univerſität Köln. über das Thema; ſei es dringend zu wünſchen, daß ſich die Anhänger dieſer ſo
Verkehrsmonopol oder freie Verkehrswirt= ſtarken Volksbewegung, auch ſoweit Wirtſchaftsfragen in Be=
ſchaft‟
Der Vortrag befaßte ſich von hoher Warte aus mit tracht kommen, nicht vom harten Boden der gegebenen Tatſachen
dem im Brennpunkt der Erörterung ſtehenden Problem Eiſen= loslöſen, vielmehr ihre Wirtſchaftspolitik von dem altbewährten
bahn und Kraftwagen‟. Der Redner wies darauf hin. Grundſatz der Kunſt des Möglichen leiten ließen.
daß die erforderlichen Einzelunterſuchungen in bezug auf den
Wettbewerb zwiſchen Eiſenbahn und Kraftwagen noch keines= miſſion der Kammer berichtet. Dieſe hatte ſich in erſter Reihe
wegs vorlägen. Bevor ein abſchließendes Urteil gewonnen wer= mit Fragen des Perſonentarifs der Reichsbahn
den könne, müßten ſtatiſtiſche Unterlagen beigebracht werden, zu befaſſen. Hierbei mußte leider feſtgeſtellt werden, daß die
Insbeſondere ſei hierbei der Anteil des Werkverkehrs im Ver= Reichsbahn glaubt, ſich allen Beſtrebungen, der Sommerurlaubs=
hältnis
zum Verkehr der Transportunternehmungen feſtzuſtellen; karte eine den Anſprüchen des praktiſchen Verkehrs entſprechende
der Redner hegte im Gegenſatz zu ſonſtigen Verlautbarungen Form zu geben, verſagen zu müſſen. Die Folge hiervon iſt, daß
Zweifel in der Richtung, ob bei einer Herausnahme des Werk= noch immer zahlreiche berechtigte Beſchwerden laut werden, die
verkehrs aus der vielfach vorgeſchlagenen allgemeinen Regelung namentlich dahin gehen, daß die Rückreiſe erſt am elften Tage
den Intereſſen der Schiene ausreichend Rechnung getragen wer= angetreten werden darf, und daß für die Hinreiſe ein bisher
den könne. Im Ergebnis beſtehen nach den Darlegungen des nur für eine Stadt, für München, gelockertes ſtriktes Verbot der
Vortragenden vom allgemeinen volkswirtſchaftlichen Standpunkt Fahrtunterbrechung beſteht. Die Kommiſſion war der Auffaſſung,
uus ſehr ernſte Bedenken, dem Gedanken eines wie immer ge= daß in der Folge derartige Fehler in der Tarifgeſtaltung im
arteten Monopols auf der Landſtraße praktiſch näherzutreten, eigenen wohlverſtandenen Intereſſe der Reichsbahn vermieden
Die Vollverſammlung befaßte ſich ſodann eingehend mit dem werden müſſen, wenn nicht der Verkehr geradezu auf den Kraft=
Wirtſchaftsprogramm der Nationalfozialiſti= wagen in zunehmendem Maße weiter abgedrängt werden ſoll.
ſchen deutſchen Arbeiterpartei. Den Erörterungen Hinſichtlich der künftigen Fahrplangeſtaltung wurde auf die Not=
lag
ein ausführlicher Bericht zugrunde, der ſich auf Veröffent= wendigkeit hingewieſen, nach wie vor dem Bezirks= Eil=
lichungen
maßgebender Perſönlichkeiten dieſer Bewegung grün= Verkehr die beſondere Aufmerkſamkeit zu widmen. In höchſtem
dete, die in Nummer 5. der Zeitſchrift für nationalſozialiſtiſche Grade bedauerlich müſſe es erſcheinen, daß die wichtigen Bezirks=
Wirtſchaftsgeſtaltung Die deutſche Volkswirtſchaft enthalten Eilzüge DarmſtadtAſchaffenburg und DarmſtadtWorms
ſind.
Im Anſchluß an das Referat entwickelte ſich eine eingehende der Bezirks=Eilverkehr erheiſche einen ſtetigen Fahrplan, an den
Ausſprache. Hierbei wurde zum Ausdruck gebracht, daß die ge= ſich das reiſende Publikum, ohne Gefahr allzu häufiger Aende=
planten
Eingriffe in den Ablauf des wirtſchaftlichen Geſchehens, rungen gewöhnen könne. Die an ſich dankenswerte Abkürzung
der ſeine natürlichen Geſetze hat, bedenkliche Folgen haben der Fahrgeſchwindigkeit der Schnellzüge hat zur Folge gehabt,
müßten. Das feine Räderwerk der Volks= und Weltwirtſchaft daß die Anſchlüſſe in Richtung nach und von Darmſtadt zum Teil
könne nicht einſeitig durch Zwangsmaßnahmen, die mit der Ent= verſchlechtert worden ſind. Der Bezirk Darmſtadt-Bergſtraße
wicklung der Vergangenheit vollſtändig brechen, in ſeinem Ab= Odenwald muß ein entſcheidendes Gewicht darauf legen, an die
lauf beeinflußt werden, ohne zum vollſtändigen Stillſtand zu großen Schnellverbindungen des Rheintales mit knappen An=
kommen
. Um eine Geſundung der Verhältniſſe herbeizuführen, ſchlüſſen und ſchnellfahrenden Zügen beſſer als ſeither ange=
bedürfe
es nicht rauher Eingriffe, welche die Gefahr in ſich ſchloſſen zu werden. Die Vollverſammlung ſchloß ſich in vollem
ſchlöſſen, zu bedenklichen Experimenten zu werden. Es ſei viel=
nehr
notwendig, die geſamte Volkswirtſchaft von den ihr
unangebrachterweiſe auferlegten Feſſeln und dem die Wirtſchafts= Geheimer Kommerzienrat Dr.=Ing. e. h. Wilhelm von Opel
kraft aufzehrenden Steuerdruck zu befreien. Von den Spitzenver= über die von ihm anläßlich ſeiner letzten Weltreiſe
bänden der deutſchen Wirtſchaft, insbeſondere vom Deutſchen In= gewonnenen wirtſchaftlichen Erfahrungen. In
duſtrie= und Handelstag, ſeien der Reichsregierung Grundſätze anſchaulicher Weiſe ſtellte der Redner die Entwicklung dar, die
für eine geſunde Wirtſchaftsentwicklung unterbreitet worden, ſich namentlich im Fernen Oſten in den letzten Jahren immer
welche die zweifellos notwendigen Reformen unſerer Volkswirt= deutlicher anbahne. Der wirtſchaftliche Aufſtieg dieſer Länder
ſchaft in organiſcher Weiſe anſtreben Jede verantwortliche ſollte für die alten Induſtrieländer mehr denn je alle Veran=
Staatsleitung werde auf dem hiſtoriſch Gewachſenen aufbauen laſſung bieten, ihre gegenſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen in ver=
nüſſen
, das heißt, es müſſe auch für die deutſche Volkswirtſchaft ſtändnisvoller Weiſe zu pflegen und zu ſtärken.

Weiter wurde über eine Sitzung der Verkehrskom=
Bensheim im Winterfahrplan wieder verſchwinden ſollen. Gerade
Umfange den Ergebniſſen der Kommiſſionsberatungen an.
Zum Schluß der Sitzung berichtete das Kammermitglied

Orpheum. Die Lachtauben über Darmſtadt
am Sonntag. den 14., und Montag, den 15. Auguſt, je=
weils
abends 8.30 Uhr, verſprechen einen ungemein amüſanten
Abend. Karl Piſtorius ſingt mit ſeinem ſchmelzenden Teno=
die
neueſten Schlager, Gertrud Riedinger wird wie eine Nach=
tigall
zwitſchern und ſingen und tanzen. Sonja Korty die
Primaballerina, tanzt hohe Fußſpitzenkunſt. Emil Seidenſpin=
ner
, der ſchöne Sigismund aus der Aufführung des Weißen
Rößl im Frankfurter Opernhaus, tanzt ſtept und ſingt ent=
zückende
Chanſons. Fritz Emmel conferiert luſtig und mit
Geiſt. Nicht zuletzt der ſingende Kapellmeiſter Hans Gareis,
der nun nach ſeinen großen Erfolgen als Sänger ſich bald ent=
ſcheiden
muß, ob er den Stab des Kapellmeiſters weiterſchwingen
oder lieber Tenor ſein ſoll. Vor den künſtleriſchen Darbie=
tungen
iſt eine Modeſchau Im Reiche der Pelze‟.
Der Vorverkauf zu kleinen Preiſen iſt bei H. de Waal und im
Verkehrsbüro bereits eröffnet. Rundfunkhörer erhalten in beiden
Stellen gegen Ausweis eine Ermäßigung von 20 Prozent auf die
Kaſſenpreiſe. (Siehe Anzeige.)
Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Am nächſten
Sonntag, den 14 Auguſt, findet ein Familienausflug nach Jagd=
ſchloß
Kranichſtein ſtatt, zu dem wir recht zahlreiche Beteiligung
erbitten. Treffpunkt: 2.30 Uhr, Odenwaldbrücke (Dieburgerſtr.).
Im Union=Theater ſind ab heute mit Pauken und Trom=
peten
Huſaren eingekehrt, und zwar mit dem neuen humoriſtiſchen
Tonfilm. Ja. treu iſt die Soldatenliebe‟. Die Hauptrollen ſind
mit Fritz Schulz. Urſula Grabley. Jacob Tiedtke, Paul Heide=
mann
. Ida Wüſt. Hans Adalbert v. Schlettow. Hugo Fiſcher=
Köppe, Paul Otto, Camilla Spira und der kleinen Petra Unkel
beſetzt. Schneidige Militärmärſche umrahmen die luſtige Hand=
lung
. Im tönenden Beiprogramm Fidele Razzia, Rund um
den Nürburgbring und die neueſte Ufa=Tonwoche.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male die
berühmte Greta Garbo und John Gilbert in dem hervorragen=
den
Filmwerk Anna Karenina,
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute im
großen Doppelprogramm das neue Tonluſtſpiel Skandal in der
Parkſtraße, ſowie den ſpannendſten aller bisher gezeigten Kri=
minal
=Tonfilme Das geheimnisvolle !
Reſi=Theater. Heute zeigt das Reſi=Theater zum letzten
Male die Overnredoute‟. Ab morgen der größte Lacherfolg:
Drei Tage Mittelarreſt, mit Felir Breſſart, Lucie Engliſch und
Fritz Schulz in ihren Glanzrollen.
Heute abend beginnen die vom Gabelsberger Steno=
graphenverein
von 1861 wiederholt angekündigten neuen Lehr=
gänge
in der Reichskurzſchrift und im Maſchinenſchreiben ( Zehn=
finger
=Blindſchreib=Methode). Wir verweiſen nochmals auf die
geſtrige Anzeige des Vereins.
Infolge der ſtarken Hitze des geſtrigen Tages erlitt ein
Kohlenarbeiter in der Liebfrauenſtraße einen Hitzſchlag. Die
Rettungswache verbrachte den Mann nach dem Stadtkrankenhaus.

Heſſ. Handwerker= und Gewerbekag in Ingelheim.

Am 3. und 4. September (Samstag und Sonntag) findet die
diesjährige Tagung in Ingelheim ſtatt. Mehrere hundert Hand=
werker
werden zu dieſer Veranſtaltung erwartet. Die Tagung
wird zu den Zeitereigniſſen im allgemeinen und zu den beſon=
deren
Belangen des Handwerks und Gewerbes in Heſſen im be=
ſonderen
Stellung nehmen. Am Sonntag findet ein Winzerfeſt
mit hiſtoriſchem Feſtzug ſtatt.

Lokale Veranſtalkungen.

In dem ſchönen Garten des Wiener= Kronen=
bräukellers
iſt für heute abend ein außerordentlich großes
Militärkonzert des geſamten Stadtorcheſter, unter Mitwirkung
eines ſtarken Spielmannkorps. Leiter Kapellmeiſter Willi Schlupp.
vorgeſehen. Das Programm ſieht unter anderem alte Militär=
märſche
mit Fanfaren und Pauken, ſowie das Schlachtenpotpourri
1870/71 von Sako vor. Eintritt frei.

Gebeiszeiten in der Iſtgelitiſchen Religionsgeſellſchaft

Samstag, 13. Anguſt: Vorabend 7.15 Uhr, morgens 8 Uhr, nach=
mittags
5 Uhr, abends 8.40 Uhr.
Wochentags: Morgens 6 Uhr, abends 7 Uhr.

Golkesdienſt der Iſrgelikiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.

Freitag, 12. Auguſt: Vorabendgottesdienſt 7.15 Uhr.
Samstag, 13. Auguſt: Morgengottesdienſt 8,30 Uhr.
ausgang 8,40 Uhr.

Sabbat=

Gottesdienſ: an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr, abends 7 Uhr.

Tageskalender für Freitag, den 12. Auguſt 1932.
Union=Theater: Ja, treu iſt die Soldatenliebe‟: Helia=Lichtſpiele:
Anna Karenina; Palaſt=Lichtſpiele: Skandal in der Park=
ſtraße
und Das geheimnisvolle M‟. Heſſ. Autobus=Geſ.,
Rheinſtr. 5. 13 Uhr: Autobusfahrt nach Lindenfels. Kon=
zert
: Wiener Kronenbräukeller. Kaiſerſaal. Grafenſtr.: Aus=
ſtellung
der Deutſchen Radium=Geſellſchaft: geöffnet=von 10 bis
19 Uhr.

Ausflugsfahrt der Deutſchen Reichspoſt. Die Deutſche
Reichspoſt, in Arbeitsgemeinſchaft mit dem Verkehrsverein Darm=
ſtadt
als Vertreter des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros, veran=
ſtaltet
am Samstag, den 13. Auguſt, eine Wiederholung der mit
großem Beifall aufgenommenen Ausflugsfahrt nach dem idylliſch
gelegenen und in ſeiner ganzen Schönheit erhaltenen Ciſter=
zienſerkloſter
Eberbach im Rheingau. (Beſichtigung unter ſachkun=
diger
Führung.) Die Fahrt geht über Wiesbaden (Beſuch des
Neroberges) Schlangenbad den Kamm des Rheingauge=
birges
nach Kloſter Eberbach Rückfahrt durch den Rheingau
über EltvilleMainzKaſtelGroß=Gerau. Die Fahrt wird in
neuen, bequemen Allwetter=Reiſewagen ausgeführt und führt
durch die ſchönſten Teile unſerer näheren Heimat. (Siehe An=
zeige
in heutiger Nummer dieſer Zeitung.)

Durch das Kreisamt Dieburg und das Kult,
Darmſtadt wird am Freitag, den 12. Auguſt, eine Bay
oberen Gerſprenztal in Verbindung mit Verhandlun,
Maßnahmen gegen Hochwaſſergefahr und Kulturverbi

an der Gerſprenz in den Gemarkungen Brensbach, Were
Bieberau, Ueberau und Reinheim abgehalten.

F. Eberſtadt, 11. Aug. Kirchweihe. Am kommen
tag und Montag wird in unſerer Gemeinde das Kirchw,
feiert. Da auch dieſes Jahr wieder mit ſtarkem Frenz
beſonders aus der Landeshauptſtadt, gerechnet wird,
Beſitzer von Lokalen Vorſorge getroffen, um den geſte
ſprüchen gerecht werden zu können. In allen hieſigen
an beiden Feſttagen von nachmittags 4 Uhr ab Tanzg
Die Ladengeſchäfte dürfen am Kirchweihſonntag bis 6 u
offen gehalten werden. Ausgenommen hiervon iſt die
rend des Gottesdienſtes. Die Zufahrtſtraßen zum Mand
an den beiden Kirchweihtagen für den öffentlichen
Fuhrwerksverkehr geſperrt. Auch iſt in dieſen Straßa
richten von Verkaufsſtänden und das Feilbieten von
teln und Waren aller Art polizeilich verboten.
An. Groß=Zimmern, 11. Aug. Freiwilliger
dienſt. Von der Gemeinde Groß=Zimmern iſt wied
Antrag auf Zulaſſung von 25 Arbeitsfreiwilligen er
von dem Arbeitsamt genehmigt worden. Es kommen
liche und 15 ältere Freiwillige in Frage. Eine Verdi
keit beſteht zwiſchen 8.70 und 9,60 Mk. pro Woche be
Arbeitszeit. Es ſind ſomit bis jetzt für über 11000 Mit
gemeinnütziger Art in unſerer Gemeinde genehn
den, die von dem Arbeitsamt reſtlos bezahlt werde
die Gemeinde nicht belaſten. Wenn auch hier am On
ſichten über den freiwilligen Arbeitsdienſt auseinande
betrachtet es der hieſige Bürgermeiſter als ſeine Pflitz
Jugend Beſchäftigung zu ſuchen, damit dieſe in ordn
Verhältniſſe übergeführt wird.
Lichtenberg, 11. Aug. Am Samstag, den 13. Aue
ab 16 Uhr großes Konzert im Schwimmbad ſtatt, da
Kapelle Breitwieſer=Roßdorf ausgeführt wird. De
ſchließt ſich ſpäter ein Tanz=Abend im Gaſthaus Schellh
Ed. Winterkaſten, 11. Aug. Bürgermeiſter v
kommenden Sonntag findet zwiſchen den Kandidaten
ſter Kaffenberger (1. Wahlgang 185 Stimmen) un
Philipp Pfeifer (152 Stimmen) Stichwahl ſtatt.
Le Groß=Umſtadt, 10. Aug. Junglandbun
und 28. Auguſt findet in unſerer Stadt der 9. Junglu
der Provinz Starkenburg, verbunden mit einem Stä
Starkenburger Reitergruppen nach dem Tagungsort,
Vorbereitungen zu dieſer Veranſtaltung ſind im Gang=
ſchüſſe
bereits in voller Tätigkeit. Der Beſuch von au
Gäſten dürfte vorausſichtlich ein ſehr zahlreicher wea)
hervorragende Führer der deutſchen Landwirtſchaft ſpel
den. Den Inhalt des umfangreichen Feſtprogramms

noch bekannt geben. Die oft erprobte Gaſtfreundſckn
Mitbürger wird ſich auch diesmal wieder bewähren
Wohnungsausſchuß die erforderlichen Quartiere für die
und deren Pferde zur Verfügung ſtellen.
Ch. Hainſtadt, Kr. Erbach, 10. Aug. Diebiſche
Geſtern nachmittag verſuchten zwei fremde, noch jugerdt
ſchen in die Wirtſchaft Thierolf zu Rai=Breitenbach e
und wurden von der Wirtsfrau gerade geſtört, als ſil
gedrungen waren. Eiligſt ſuchten ſie auf Rädern das
ſelben Burſchen kamen auf der Flucht durch Hainſtadt:
gen ſie durch ein Fenſter in die Wohnung eines Ar
durchwühlten alle Schubladen. Eine Uhr und ein kLi
betrag konnten die Diebe erbeuten.
4i. Vielbrunn, 10. Aug. Ein Vierteljahnh
Kurgaſt. Herr Studienrat Müller=Karlsruhe, einer
ſeit 25 Jahren alljährlich in der Penſion zum Hir
Witwe) hier weilenden Kurfremden kann heuer ſein
Jubiläum als hieſiger Kurgaſt feiern. Dies würdigeil
Penſionsbeſitzerin an einem traulichen Plätzchen, woſe br
verweilt, eine Ruhebank aufſtellen laſſen mit der Inſchrh
lersruhe‟. Herr Studienrat Müller, ein großer Natur=
derfreund
, hat trotz ſeiner 79 Jahre, wie alljährlich,
wiederum den Weg von Hirſchhorn bis Vielbrunn,
nachtraſt in Beerfelden, zu Fuß zurückgelegt. Er was
der erſten, die vor nunmehr bald drei Dezennien dem
ſerer klaren Wald= und Höhenluft ſchätzend, hier Erholl
und fanden, und hat er ſomit Vielbrunn als Kurort.
helfen. Einer dieſer Mitbegründer, Herr Schwemmer=
wurde
bereits zum Ehrenbürger unſerer Gemeinde er
Ci. Erbach, 11. Aug. Bezirkslehrerverſan
gen. In der letzten Auguſtwoche werden hier, in Höh
Beerfelden und Reichelsheim Bezirkslehrerverſammlu 4

halten, in denen neben der Erledigung dienſtlicher
heiten auch die Neuausgaben von Büchern für der
erfolgt.

Aus den Gemeinderatsstt.

Di Arheilgen, 11. Aug. Oeffentliche Gemeinde=
ratsſitzung
. Zu Punkt 1. Voranſchlag 1932, wurden keine be=
ſonderen
Beſchlüſſe gefaßt, ſondern der Punkt zur Vorbereitung
an die Finanzkommiſſion verwieſen. Zu dem Punkt 2 hatte das
Gewerkſchaftskartell den Antrag geſtellt, den Erwerbsloſen, die
durch die neuerliche Senkung der Unterſtützungsſätze nicht mehr
in der Lage ſeien, ihre Mieten zu entrichten, eine Zuſatzunter=
ſtützung
zu gewähren oder die Mieten zu übernehmen. Dieſe Lei=
ſtungen
ſollten aus Reichsmitteln erfolgen. Der Gemeinderat
Damm (Komm.) hatte beantragt, die Mittel aus der Gemeinde=
kaſſe
zu bewilligen. Der Antrag des Gewerkſchaftskartells wurde
nach einer lebhaften Debatte einſtimmig angenommen und gleich=
zeitig
die Gemeinderäte Becker, Nikolaus und Damm dazu beſtimmt,
ſich mit den zuſtändigen ſtaatlichen Behörden in Verbindung zu
ſetzen. Ein Geſuch des Wilhelm Brücher jun, um Erlaubnis zum
Verkauf von Mineralwaſſer und alkoholfreien Getränken am Ge=
meindeſchwimmbad
wird genehmigt. Des weiteren werden genau
wie im vorigen Jahre einige Ehrenfeldſchützen ernannt. Einem
Geſuch mehrerer Grundſtücksbeſitzer um Herſtellung eines Gra=
bens
neben dem Woogweg wird ſtattgegeben.
Le. Groß=Umſtadt, 10. Aug. Ratsſitzung. An Stelle des
Arbeiters Karl Horn wird der Weißbindermeiſter Johannes Land=
zettel
3. in den Schulvorſtand gewählt. Bezüglich des Voran=
ſchlags
wurde beſchloſſen, die Beratung vorerſt bis zur Klärung
einiger wichtiger Fragen beim Kreisamt Dieburg zurückzuſtellen.
In der betreffenden Angelegenheit, ſollen einige Herren beim
Kreisamt vorſprechen. Der Rat beſchließt ferner, daß die Groß=
Umſtädter Vereine in Zukunft bei Vergnügungen von der Ver=
gnügungsſteuer
befreit werden. Auf Grund von Art. 13, Abſ. 3. Satz 3,
in Verbindung mit Art. 12 des Sondergebäudeſteuergeſetzs in
der Faſſung der Bekanntmachung vom 13. Dezember 1930 (Regbl.
Seite 313) wird für die Rechnungsjahre 1932 und folgende be=
ſchloſſen
: 1. Zwingt die gegenwärtige Wirtſchaftslage zur Ver=
mietung
von Gebäuden und Gebäudeteilen zu einem geringeren
Betrag als dem der der geſetzlichen Höhe entſpricht, ſo iſt auf An=
trag
die hierauf entfallende auch aus Rechtsgründen ſchon be=
reits
herabgeſetzte kommunale Sondergebäudeſteuer im Ver=
hältnis
des Mietsunterſchiedsbetrages zur geſetzlichen Miete zu
ermäßigen. Die Ermäßigung iſt zu gewähren vom 1. des Monats
an, für den die geringere Miete zu entrichten iſt. Anträge ſind
jeweils bis zum Ende des Rechnungsjahres, für das ſie gelten
ſollen, bei der Bürgermeiſterei zu ſtellen. 2. Soweit Wohngrund=
ſtücke
(z. B. Einfamilienhäuſer, Villen), die bisher eigenbenutzt
waren, ganz oder teilweiſe unverſchuldet leerſtehen, ſo iſt auf An=
trag
die auch aus Rechtsgründen etwa bereits herabgeſetzte
kommunale Sondergebäudeſteuer zu ermäßigen. Die Ermäßigung
iſt nach dem Värhältnis der Friedensmiete des leerſtehenden Teils
des Grundſtücks zu der geſamten Friedensmiete zu berechnen, und
zwar für die eit vom 1. des Monats ab, in dem die Räumung
erfolgt iſt. Bitragſtellung wie bei Punkt 1. 3. Wird eine große
Wohnung dEEch weſentliche Umbauarbeiten in zwei, drei oder
mehrere ſelbr ändige Wohnungen geteilt, ſo iſt ohne Rückſicht
auf die erzi ten Mietpreiſe die auf die auf die urſprüngliche
Wohnung / tfallende kommunale Sondergebäudeſteuer auf An=
trag
entſp end zu ermäßigen. Die Ermäßigung tritt ein vom

1. des Monats ab, in dem die Umbauarbeiten beende
tragſtellung wie bei 1.
At. Goddelau, 10. Aug. Gemeinderat. Eirp
gegen den Voranſchlag. Man beanſtandete Gehalt vunl
meiſter und Einnehmer, Bürokoſten, Porto= und Fern!
ren und ähnliches. Auch bezüglich der Schuldenhöhe w a
frage eingegangen. Dabei muß jedoch berückſichtigt EeI
im Voranſchlag auch eine gewiſſe Tilgungsſumme e
und die letzten Ausgaben für nötigſte Arbeiten, wie S‟
nal und Hausneubau, gemacht worden ſind. Letztere
Haus für das Rathaus und Einnehmerei frei zu erhalle
wurde die Unterbringung der Faſeltiere in Privau
langt. Sämtliche Punkte wurden gegen vier Stimme
gem Wortkampfe abgelehnt. Das früher erwähnte Sch=?
den Dienſt des Feldſchützen kam jetzt vom Kreisamt Ei
Bürgermeiſter hat nunmehr den Feldſchützendienſt zu
( Viernheim 10. Aug. Gemeinderatsbe
kanntlich hat der Herr Finanzminiſter die für dieſes J

Rezeßbaugelder einbehalten bzw. für Schuldigkeiten de=
wie
Stellenbeiträge, Polizeikoſten uſw. aufgerechnet.

hebt hiergegen ſchärfſten Proteſt und beſchließt, klagend
heſſiſchen Staat vorzugehen, da es nicht angängig iſt, Ee
die den bauenden Ortsbürgern zur Bezahlung ihrer Ge!
rechtmäßig zuſtehen, einfach zurückzubehalten. Dem
Errichtung eines Notariats für die Gemeinde Viernhei.
Rat nicht unſympathiſch gegenüber, da andere Gem
weit weniger Einnahmen haben, ſchon ein Notariat E
war auch der ganze Rat einſtimmig dafür. Welche
Sicherſtellung der von Woche zu Woche ſteigenden 2
laſten bereiten, führte der Vorſitzende dem Kollegiur
eindringlich vor Augen. Die Gemeinde Viernheim mi=
geſteuerten
kann die Mittel allein nicht aufbringen,
der ganze Wirtſchaftsbetrieb in Gefahr gebracht werden
die Rechnungen für Gas, Waſſer und Strom müſſen a
werden, wenn die Belieferung nicht eingeſtellt werder.
Rat beſchließt einſtimmig die maßgebenden Regie
dringend um größere wöchentliche Zuweiſungen zu e
Die Wahl eines zweiten Beigeordneten iſt zur dring=
wendigkeit
geworden, nachdem der Beigeordnete Roc.
gerer Zeit erkrankt und dienſtunfähig iſt. Der Rat
Wahl eines zweiten Beigeordneten zu, da die Größe de
und der Umfang der Verwaltungsgeſchäfte dies erforde
Herr Bürgermeiſter, deſſen Geſundheitszuſtand ſich du-
reibenden
Amtsgeſchäfte ſehr verſchlechterte, hat die 2
Stellvertreters für ſeine Urlaubszeit beantragt, da der
nete durch ſeine Krankheit hierzu verhindert iſt. Auf
Rates ſtellt der Herr Bürgermeiſter ſeinen Urlaub vol
rück und will, je nach dem Ausfall einer ärztlichen Un
ſeinen Urlaub feſtſetzen. Durch die großen Niederſchle
ten Wochen wurden viele Aecker des untern Feldes übe
wodurch an Kartoffeln und Rüben ſowie Tabak greßs
entſtanden iſt. Dieſe Schäden ſollen durch das Feldſch=
ufgenommen
und bei den zuſtändigen Stellen zum S‟
angemeldet werden.

[ ][  ][ ]

es, 12. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 223 Seite 7

Kreistag des Kreiſes Oieburg.
Aus der Täkigkeit des Kreiswohlfahrksamkes. Ausgeglichener Kreisvoranſchlag 1932.
Regulierung der Gerſprenz.

Op. Dieburg, 11. Auguſt 1932.
dem Vorſitz des Kreisdirektors Hemmerde hielt
gar Kreistag des Kreiſes Dieburg eine ordentliche Kreis=
ab, die mehrere Stunden in Anſpruch nahm und in
aktelpunkt die Beratung des Kreisvoranſchlages für 1932
nahm jedoch, nachdem zu Beginn der Sitzung der neu
treistag eingetretene kommuniſtiſche Beigeordnete Rein=
=Zimmern in ſein Amt eingeführt worden war, zunächſt
Afung mehrerer Rechnungen aus dem Rechnungsjahr 1930
de Prüfung der Rechnung über die Verwaltung und die
g legenheiten, der Bürokoſtenrechnung und der Rechnung
Kreisabdeckerei, welche übrigens einen Zuſchuß von an=
4000 RM. erfordert hatte, vor. Bei der Prüfung der
ſonung 1930 für das Kreiswohlfahrtsamt, vorgetragen
risausſchußmitglied Krapp, ergab ſich ein ſehr inter=
üeberblick
über die ſegensreiche Tätigkeit des Kreiswohl=
hies
. Darnach ſtanden u. a. in der Kriegsbeſchädigtenfür=
gr
Kriegsbeſchädigte, 435 Kriegerwitwen, 380 Kriegs=
u
6 Elternrentenempfänger, 39 Kriegsteilnehmer von
1870 und 22 Schwerunfallbeſchädigte 95 Kinder wur=
in
Solbadekuren geſchickt. In der Säuglingsfürſorge
322 Kinder einmalig und 1214 Kinder mehrmalig be=
esialrentner
wurden 690 und Kleinrentner 210 betreut.
terhilfe wurde 334 Sozialrentenempfängern, 1028 Wohl=
yängern
, 351 Arbeitsloſenunterſtützungs= und 384 Kri=
ützungsempfängern
zuteil. Der Jugendfürſorge unter=
uneheliche
Kinder und 20 Waiſenkinder. Außerdem
Kinder in Fürſorgeerziehung. Ueber 1100 Kriegsopfer
362 163 RM. Zuſatzrenten zu Laſten des Reiches vom
lsamt ausgezahlt. Sämtliche vorgetragene Rechnungen
ſo nehmigt.
wandte man ſich der Beratung des Kreisvoranſchlages
echnungsjahr 1932 zu, der mit 779 211 RM. ausgeglichen
Im Anſchluß an die Erläuterung des Voranſchlages
ine ausgedehnte Ausſprache. Bei den Abſtimmungen
ſizelnen Poſitionen wurde bei Kapitel Wohlfahrtspflege

und Geſundheitsweſen die Errichtung von zwei Kanzleigehilfen=
ſtellen
angenommen, da dies keine Mehrbelaſtung bedingt. Ein
Antrag auf Abbau der beiden Kreisfürſorgeſchweſtern wurde zu=
rückgezogen
. Ein Antrag, die Beträge für Sozial= und Klein=
rentner
ſowie für die Jugendfürſorge ungekürzt in den Voranſchlag
einzuſtellen, wurde wegen Mangels an Mitteln abgelehnt. Bei
den Kapiteln Schulen, Kunſt und Wiſſenſchaft wurden die Zu=
ſchüſſe
des Kreiſes geſtrichen. Die Vergütung der Verwaltungs=
praktikanten
und =anwärter wurde auf einen Monatsbetrag von
70 RM. feſtgeſetzt. Die Kreisabdeckerei erfordert wieder einen
Zuſchuß von ungefähr 3800 RM. Schließlich wurde der Voran=
ſchlag
gegen die Stimme des neuen kommuniſtiſchen Kreistagsmit=
gliedes
angenommen.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden die Anträge über
die Durchführung der Gerſprenzregulierung unter Uebernahme
der Führung durch die Kreisverwaltung angenommen. Die Mit=
tel
ſollen von der Arbeitsloſen=, Kriſen= und Wohlfahrtsunter=
ſtützung
mit Unterſtützung durch Staat, Provinz und Gemeinden
aufgebracht werden. Baurat Krauſe wies beſonders darauf
hin, daß die Regulierung der Gerſprenz ohne Feldbereinigung
durchgeführt werden könne. Auch ſollen zwecks Sicherung des
Verkehrs die Arbeiten, zur Verlegung der Bahnlinie
ReinheimReichelsheim, die bekanntlich zu viel die
Straßen kreuzt, im Wege des Arbeitsbeſchaffungsprogramms
durchgeführt werden.
Die Ausſchlagsſätze für die Kreisſteuern 1932 konnten noch
nicht feſtgeſetzt werden, da die Steuerwerte vom Finanzamt noch
nicht fertig vorlagen. Einſtweilen konnte nur auf Grund der Kür=
zungen
der Grundſteuer, der Gewerbeſteuer und der Sonderge=
bäudeſteuer
laut Notverordnungen der geſamte Steuerbedarf auf
rund 309 750 RM. (gegen 340 000 RM. im Rechnungsjahr 1931)
feſtgeſtellt werden. Der Kreisausſchuß wurde ermächtigt, die ein=
zelnen
Ausſchlagſätze ſpäter feſtzuſetzen.
Eine lebhafte Ausſprache entſtand zum Schluß über die un=
haltbaren
Straßenverhältniſſe im Modautal. Da jedoch der Kreis
hierfür nicht zuſtändig iſt, konnte ein beſtimmter Beſchluß dazu
nicht gefaßt werden.

äiſche Kämpfe am Sonnkag, den 14. Anguſt.
in Känig.
Turnverein König iſt es gelungen, Sonntag, den 14.
ſſe nen Freunden und Gönnern drei verſchiedene Arten
hieerzubieten.
hmfttags um 13.30 Uhr beginnt im Schwimmbad das
ſiy immen. Es werden ausgetragen: Zwei Staffeln
hrumeiſter und Einzelkämpfe für Turner und Turnerin=
uſt
= Rücken=, Seiten= und Freiſtilſchwimmen. Anſchlie=
er
Kürſpringen und Streckentauchen ſtatt. Um 15.30 Uhr
dem Sportplatz ein Handballſpiel zwiſchen der Liga=
des
VfL. Frankfurt a. M.=Sachſenhauſen und der
ha aft des Tv. König zum Austrag. VfL. Sachſenhauſen
helannte und ſehr ſpielſtarke Mannſchaft der Frankfurter
hes iſt darum ein erſtklaſſiges Spiel zu erwarten. Nach
holallſpiel treten die Fechter auf, und zwar im Saale des
ſchner. Der Turnerbund Heilbronn tritt zu einem Mann=
fhrf
unſeren Fechtern gegenüber, außerdem führen ſeine
Freisſonderklaſſe) noch Einzelkämpfe vor. Die Heilbron=
treffen
in König bereits Samstag nachmittag ein, die
ſier kommen Sonntag vormittag. Der Reinerlös fließt
ſunglückten vom 7. Auguſt zu.

hlyter=Moſſau. 11. Aug. Preisſchießen. Die Schützen=
es
Gaues Mümling=Süd, hielten in Anweſenheit des
s Ihrig=Zell bei herrlichem Wetter und guter Betei=
huif
den Schießſtänden am Gaſthaus Zur Krone ihr dies=
Gauſchießen ab.
eectenbrunn i. Odw., 10. Aug. Ein hieſiger Arbeitsloſer,
einem Rad nach Neuſtadt zum Meldeamt fahren wollte.
irwegs mit einem anderen Radfahrer zuſammen. Er fiel
4Mun glücklich vom Rad, daß er ſich eine ſchwere innere Ver=
n
der Schulter zuzog. Auf ärztliche Anweiſung begab
das Darmſtädter Krankenhaus.
B5eeheim, 11. Aug. Kirchweihe. Kommenden Sonn=
1yMontag findet hier Kirchweihe ſtatt, worauf ſich die Gaſt=
ſor
jetzt beſtens rüſten. Die Getreideernte iſt
ollem Gange und verſpricht im Durchſchnitt beſſere Er=
ie
in den Vorjahren.
eppenheim a. d. B., 11. Aug. Vom Auto überfah=
* Beſitzer einer Schaubude verunglückte geſtern abend auf
Wigſtraße als er im Begriffe war, ſeinen Wohnwagen
unger an die Bahn zu fahren. Der Betreffende bediente
Anen Wagen die Bremſe und wurde in dem Augenblick, als
65 mach vorne gehen wollte, von einem herannahenden
Feift, zu Boden geworfen und überfahren, wobei ihm das
in gebrochen wurde. Ein Angeſtellter riß den Verletzten
Uitliei te, ſonſt wäre er von zwei dicht hinter dem erſten Per=
(Awer, fahrenden Autos nochmals überfahren worden. Der
ichſe wurde nach erſter Hilfeleiſtung durch einen hieſigen
Krankenhaus nach Bensheim gebracht.
AWimpfen, 11. Aug. Die Kurverwaltung veranſtaltete ein
in Kurgarten. Die Illumination und Beleuchtung, in
Aufmachung des ſo herrlich gelegenen und im ſom=
Blütenſchmuck prangenden Kurgartens hat jeden Be=
eer
einmal in ihren Bann gezogen. Das Neckar=
ſteich
= und Blasorcheſter unter Leitung des Kapell=
hittner
=Heilbronn, ſowie der Männerchor des Geſang=
KConcordia Bad Wimpfen und endlich der Jung=Oden=
2ad Wimpfen mit ſeinen aufheiternden luſtigen Rei=
lrungen
auf grüner Raſenfläche haben ihr Beſtes ge=
d
ſo dem Publikum den grauen, ſorgenvolleng Alltag ver=
ſend
, einige frohe Stunden bereitet. Bei der veranſtalte=
olaverloſung
mit tauſend Gewinnen befanden ſich unter
vielen verſchiedenen Bädern auch zwei Wochenende
be! Mathildenbad. Letztere Gewinne fielen auf aus=
eclnehmer
.

ſeſchhorn, 11. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
2,56 Meter, am 11. Auguſt 1,51 Meter.
Eusheim 11. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
L,98 Meter, am 11. Auguſt 1,83 Meter.

S Lampertheim, 10 Aug. Selbſtmordverſuch. Um aus
dem Leben zu ſcheiden, ſchluckte ein auswärtiges, ſeit einiger Zeit
hier wohnendes Mädchen, Nadeln und Glasſplitter hinunter.
Mit ſchrecklichen Schmerzen wurde es ins Krankenhaus verbracht,
woſelbſt es ſchwer krank darniederliegt. Der Grund zur Tat ſoll
in den Folgen eines Liebesverhältniſſes liegen. Ueberfall.
Um ſich an einem Hilfsfeldſchützen zu rächen, der ſie wegen eines
Zwetſchendiebſtahls zur Anzeige gebracht hatte, überfielen Sams=
tag
nachmittag zwei Brüder denſelben am Bahnübergang nach
Viernheim. Sie nahmen ihm ſeinen Stock ab, ſchlugen ihn damit,
ſo daß er Verletzungen davontrug, eigneten ſich ſeinen zum Dienſt=
gebrauch
mitgeführten Revolver an und entfernten ſich dann. Die
Polizei nahm die beiden Täter feſt und zog die Schußwaffe ein.
Waffenabnahme. Die Polizei ſtellte dieſer Tage nachts
zwei Kommuniſten und konnte dem einen einen Revolver
und dem anderen eine Armeepiſtole abnehmen. Die Waffen waren
ſchußfertig geladen.
Ck Erfelden, 9 Auguſt. Das Paddlerleben des
Altrheins im Rundfunk. Der Südweſtfunk in Frank=
furt
a M. brachte einen Bericht über das Padd=
lerleben
am Altrhein. Rudermeiſter Lorenz Eis=
meyer
Frankfurt a M. gab einleitend eine Erklärung über
die Entſtehung des Altrheins und ſeine geſchichtliche Entwicklung.
Er zitierte insbeſondere einige Einzelheiten, ſo die Ueberſetzung
des Schwedenkönigs Guſtav=Adolf, deſſen Werke ſtets hervorge=
hoben
werden müſſen. Alsdann wechſelte Herr Eismeyer einige
Worte mit dem Vorſtandsmitglied Dr. Rechel des Sportclubs
Rot=Weiß‟, Darmſtadt, wobei der letztere hervorhob, daß durch
die Bereitſtellung von Strandgelände durch den Erfelder Bür=
germeiſter
es möglich geweſen ſei, einige Bootshäuſer zu errich=
ten
. Es wurde ferner noch bekannt gegeben, daß in dem Rot=
Weiß=Bootshaus etwa 75 Boote und 45 Mann untergebracht wer=
den
können. Die Paddler=Hauskapelle brachte zum Schluß einen
flotten Marſch zu Gehör. Dieſer Hörbericht hat beſtimmt ſeine
Werbekraft nicht verfehlt

Sonnengebräunte Haut

(IHbg605)

Welkerbericht.

Deutſchland liegt im Bereich des Hochdruckkernes, an deſſen
ſüdlichem Teil ausfließende Luft bei uns noch zur Fortdauer des
ſchönen Wetters mit weiter anſteigenden Temperaturen führt.
Durch die ſich weiter entwickelnde Störungstätigkeit, wie ſie über
der Biskaya und den Britiſchen Inſeln zu erkennen iſt, beſteht
jedoch die Möglichkeit, daß bis zum Wochenausgang Gewitter=
bildungen
aufkommen dürften.
Ausſichten für Freitag, den 12. Auguſt: Weiterhin ſtellenweiſe
dunſtig, ſonſt meiſt heiter, noch wärmer und trocken.
Ausſichten für Samstag, den 13. Auguſt: Schwüles Wetter auf=
heiternd
, jedoch aufkommende Bewölkung mit lokalen Gewit=
terſtörungen
wahrſcheinlich.

Hauptſchriffleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſche Nachrſchten: Mar Streele: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftiſche Mittellungen: Wiliy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Witiſch ſämilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Geſchäftliches.

Mende bringt zur diesjährigen deutſchen Funkausſtellung
hervorragende Spitzenleiſtungen. Drei neue Schöpfungen ſind ent=
ſtanden
: jedes in ſeiner Klaſſe ein Meiſterſtück. Ein Zweiröhren=
Gerät als Volksgerät mit ſehr hohen Leiſtungen, ein Vierröhren=
Gerät für jeden Anſpruch mit einer ſinnreichen Propeller=Skala
und ein Sechsröhren=Gerät mit allen Errungenſchaften der mo=
dernſten
Empfangstechnik. Der Fachmann ſagt Wunder der Tech=
nik
. Mende beweiſt hiermit wieder ſeinen Konſtruktions= Vor=
ſprung
und man kann die Firma mit Recht als Pionier der deut=
ſchen
Funktechnik bezeichnen, deren Erfolge der beſte Beweis für
ihr hochentwickelte Präziſions= und Wertarbeit ſind.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterfe.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II.
3. Ziehungstag
10. Auguſt 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
8 Gewinne zu 10000 q. 4596 199116 281873 393113
10 Gewinne zu 5000 M. 8607 45733 86770 103805 117201
14 Gewinne zu 3000 M. 10045 77613 78099 222309 260620 268468
Zaſee
48 Gewinne zu 2000 M. 16642 42310 45528 74890 105199 149254
155773 186488 189449 196793 210867 903582 240465 248852 252490
255262 272669 277279 311548 3431 18 360322 374811 388690 398109
114 Gewinne zu 1000 M. 630 7760 13788 16934 26456 29062 45222
49847 51914 66542 66879 60811 71423 83786 111674 129777 129889
131628 146485 146815 150808 151345 1625660 168032 178260 178841
181404 194336 195068 196281 198496 211762 223959 226124 227170
227199 247608 283888 387609 293780 294233 785383 389384 360799
305001 3064 18 325326 342242 342323 347001 352687 368717 374878
380365 383606 395548 396483
210 Gewinne zu 600 M. 7704 11849 13112 17112 26105 27741 33952
36514 41020 41696 44882 45431 47794 61680 53391 64562 80998
61138 80950 86667 87078 89430 92692 101728 101740 104447 108248
117617 120538 193626 196084 128658 129354 133491 138663 139362
140822 141728 143993 163380 160225 161236 178067 180433 182179
182662 184159 184347 191087 196003 202302 204563 205334 211954
215853 224265 224846 229365 229954 231071 231894 240840 248793
249886 256525 261141 271151 275264 276553 276731 280496 281739
597577 299804 299985 305339 305463 317068 318883 318816 321140
321693 328050 328070 328328 329948 337826 35 1841 3591 12 359606
359917 361399 362430 369176 369680 371953 371992 377167 382506
3881 13 388488 380015 392038 392094 394444
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 320894
10 Gewinne zu 5000 M. 20730 68789 88246 240944 316241
20 Gewinne zu 3000 M. 2263 67877 102281 138164 147086 189518
253976 281169 333128 340894
62 Gewinne zu 2000 M. 17459 17619 37437 70403 79150 119077
123650 181266 153964 155061 181741 171054 172546 2201 76 227680
260434 302500 313020 319629 337683 339026 359692 380226 391604
392487 394638
142 Gewinne zu 1000 M. 10708 12529 16262 27764 31867 32996
40440 56708 62503 66302 66515 69506 69594 71103 74917 77307
77994 78452 79817 81394 82220 89006 90499 90674 98494 103212
107367 111617 111842 114122 119948 121214 135781 147888 188157
187755 188464 192220 236488 938262 241079 244740 246087 248374
ge9951 266343 257467 266082 267721 272981 276641 278189 279378
283890 285046 308724 313670 326551 328916 329291 334286 340853
343153 345953 352421 353836 370470 381962 384497 3856038 387797
154 Gewinne zu 600 M. 3049 9705 18260 26033 32736 42019 47346
47935 50452 62087 655311 66269 82716 90758 94443 96726 162188
113290 114633 115427 115522 124576 127511 128018 128536 134870
135681 138728 140136 140558 143144 145748 168178 180024 185208
188580 210651 21 1331 218266 218251 222167 226185 236712 238363
241400 242435 242980 243870 245328 248858 248951 260389 252706
253101 253318 053676 259170 261077 261488 266963 301377 304730
305041 306163 315923 326984 329226 333684 338386 339573 346974
354914 370013 371857 381234 388433 381609
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 100
Schlußprämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 500000, 2 zu je
300000, 2 zu je 200000, 4 zu je 100000, 6 zu je 75000, 12
zu je 50000, 28 zu je 25000, 178 zu je 10000, 438 zu je 5000,
904 zu je 3000, 2696 zu je 2000, 5312 zu je 1000, 8928 zu je 500,
26638 zu je 400 Mark.
Zur gefälligen Beachtung!
Aus Anlaß des Verfaſſungstages fällt die Ziehung am
Donnerstag, dem 11. Auguſt aus. Die nächſte Ziehung findet
am 12. Auguſt ſtatt.

Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag. 12. Auguſt
17.00: München: Nachmittagskonzert. Leitung: E. Kloß. Werke
von Suppé. Nicolai, Fall, O. Strauß u. a.
18,25: R. Schickele: Romain Rolland.
18.50: Freiburg: Aerztevortrag: Von anſteckenden Krankheiten im
Kindesalter, ihre Verhütung und Behandlung.
19.30: Warmbronn: Dichter, die wir kennen ſollten. Eine Folge von
Geſprächen von G. v. d. Pring. Im Chriſtian=Wagner=Stübchen
zu Warmbronn.
20.15: Mozart=Konzert des Philharmoniſchen Orcheſters Stuttgart.
Leitung: E. Kahn, Soliſten: W. Hahn, O. Seyfert (Klavier).
21.30: Wettſtreit der Komiker. Bunte Stunde mit Schallplatten.
22.30: Zeit, Wetter. Nachrichten, Sport.
22.45: Nachtmuſik. Tanzkapelle der Stuttgarter Philharmoniker.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Freitag, 12. Auguſt.
15.00: Jungmädchenſtunde. Ein Ausſchnitt aus einer Prüfung von
Lehrlingen.
15.40: Jugendſtunde. Praktiſches Naturforſchen. Wir ziehen Pflan=
zen
in Nährlöſung.
16.00: Lektor Moe: Wie die däniſchen Rundfunkteilnehmer Deutſch
erlernen.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Gerda von Bremen: Frauentum der germaniſchen Frühzeit.
18.00: Charlotte Kaufmann: Das Cembalo, ſeine Ausdrucksmöglich=
keiten
und Grenzen.
18.30: Dr. Grotkopp: Bilanz des Kreugerkrachs.
19.00: Salzburg: Salzburger Feſtſpiele. Oberon von Carl Maria
von Weber.
sa. 21.30: Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Praktiſche Wochenend=Ratſchläge.
22.35: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Magdeburg: Abendunterhaltung. Notſtandsorcheſter des Mu=
ſiker
=Verbandes Magdeburg. Dirigent: S. Blumann.

BieLädIoIIo dol Sedelltäf !

ist Salem.
Das ist die Blüte orientalischer Tabake
und die Ehrfichkeit deutscher Arbeit:

[ ][  ][ ]

Die erſte Ernke auf dem Neuland der ehemaligen Zuider=See

Die erſte Original-Aufnahme von der Eröffnung der Alympiſchen

Der Einmarſch der Nationen in das dichtbeſetzte Stadion von Los Angeles,

n dem ſich die 2000 Teilnehmer aus 49 Ländern der Welt zu der feierlichen
piſchen Eidesleiſtung verſammelten.

Frühere Fiſcher, die jetzt Bauern ſind, beim Dreſchen der erſten Rapsernte.
Wo einſt die Waſſer der Zuider=See ſich weit dehnten, da reifte jetzt auf dem trockengelegten Neu=
land
die erſte Ernte heran. Das große Werk, das hier die Holländer ſchufen, zeigte damit ſeine
erſten Früchte.

Der Präſidenk des neuen Skrafſenals
beim Reichsgericht.

Reichsgerichtsrat Dr. Linz,
der Präſident des Deutſchen Richterbundes, wurde
zum Präſidenten des neu gebildeten 5. Straf=
ſenats
des Reichsgerichts ernannt.

Ein höfliches Stadtoberhaupt.
Ein Automobiliſt hatte in Düben a. d. Mulde
ein dort aufgeſtelltes Verkehrszeichen nicht be=
achtet
. Er erhielt vom Bürgermeiſter kein Straf=
mandat
, ſondern folgendes Schreiben: Sie haben
am .. bei der Durchfahrt durch Düben ein auf=
geſtelltes
Verkehrszeichen nicht beachtet. Damit
iſt mir die Möglichkeit gegeben, Sie in Strafe
zu nehmen. Ich will davon aber abſehen und er=
teile
Ihnen hiermit höflichſt eine Warnung. Zu=
gleich
gebe ich aber der Hoffnung Ausdruck, daß
Sie recht bald wieder unſer ſchönes Städtchen
aufſuchen und bei dieſer Gelegenheit den Ver=
kehrszeichen
die gebührende Hochachtung ſchenken
werden. Hochachtungsvoll Dr. Zimmermann.
Welche erzieheriſche Wirkung mit dem Schreiben
erreicht wurde, iſt allerdings nicht bekannt.
Eine Million Kilometer geflogen.

Der Mord mit dem Brennglas.
Der geheimnisvollſte und raffinierkeſte Mord der Well. Wiſſenſchaftliche
Unkerſuchungen feinſter Ark. Wie der Verbrecher enklarvt wurde.
Der Mord mit dem auſtraliſchen Pfeilgift.
Es mußte alſo der Dolch vorher von einem Ver=
brecher
an dieſer Stelle befeſtigt worden ſein,
in aufrrauicher Deittatrostsl um dann auf den Direktor hingbauſtürzen und
ihn zu treffen. Da die Verwundung auf dieſe
Weiſe nicht tödlich ſein konnte, wurde der Dolch
Prozeß.
an der Spitze vergiftet. Der Anſchlag gelang
Nach einer Unterſuchung von vielen Monaten genau ſo, wie ihn der Verbrecher geplant hatte.

Dauer wurde vor kurzer Zeit in Melbourne in
Auſtralien ein Prozeß verhandelt, der durch ſeine
Vorgeſchichte das größte Aufſehen erregte. Es
handelte ſich um den geheimnisvollſten und raf=
finierteſten
Mord, der je bekannt geworden iſt.
Vor längerer Zeit wurde der Direktor einer
Aktiengeſellſchaft, Dalman, in ſeinem Büro tot
aufgefunden. Er hatte ſich offenbar mit einem
Dolch, der an der Erde gefunden wurde, das
Leben genommen. Seltſam war der Umſtand,
daß man keine Wunde fand, außer einer kleinen
Verletzung am Kopfe.
Der Arzt, der den Toten unterſuchte, ſtellte
feſt, daß hier offenbar ein Tod durch Ver=
giftung
mit einem furchtbaren und ſchnell
wirkenden Gift vorlag.
Dieſes Gift iſt durch die Wunde am Kopf in
den Körper gedrungen. Dadurch wurde das Er=
eignis
immer geheimnisvoller, denn es ſtand
feſt, daß um die Mittagszeit, wo die Leiche ge=
funden
wurde, niemand den Direktor beſucht
hatte, und zu einem Selbſtmord kein Grund vor=
lag
. Da brachte eine winzige Menge Wachs, die
ſich an dem Griff des Dolches an einer kleinen
Schnur befand, die erſte Aufklärung. Ein Detek=
tiv
ſtellte feſt, daß das gleiche Wachs an der
Decke befeſtigt war, und zwar genau an der
Stelle über dem Schreibtiſchſeſſel des Direktors.

Der Wachsverſchluß war zum Schmelzen ge=
bracht
worden, wie eine eingehende wiſſen=
ſchaftliche
Unterſuchung feſtgeſtellt hatte.
Anzunehmen war, daß dieſer Schmelzprozeß,
der das Hinabſtürzen des Dolches bewirkte, durch
ein Brennglas bewirkt worden war. Es dauerte
länger als ein Jahr, bis endlich durch zahlreiche
Unterſuchungen mikroſkopiſcher Art dieſer Tat=
beſtand
erkannt wurde, und die Möglichkeit be=
ſtand
, den geheimnisvollen Mörder zu faſſen. Es
war ein Angeſtellter, der dem Direktor Rache ge=
ſchworen
hatte, weil er entlaſſen worden war.
Er hatte ſich in dem Hofe des Hauſes eine ganze
Apparatur erbaut, um den Sonnenſtrahl nach
der Decke des Zimmers lenken zu können. Da er
das Haus überhaupt an dem fraglichen Tage des
Mordes nicht betreten hatte, ſo kam niemand
darauf, in ihm den Schuldigen zu ſuchen. Als er
nach 16monatiger Unterſuchung ganz plötzlich
verhaftet wurde, fand man in ſeinem Zimmer
noch die kunſtreiche Spiegelapparatur,
mit deren Hilfe er den Mord verübt hatte. Da=
durch
war er ſchon des Verbrechens überführt,
obwohl er bis zum letzten Augenblick auch wäh=
rend
der Gerichtsverhandlung leugnete. Er wurde
trotzdem wegen Mordes verurteilt, wenn auch
das Gericht keine anderen Beweiſe für ſein Ver=
brechen
als dieſen Spiegelapparat hatte.

Richard Strauß,
der große deutſche Komponiſt, der Schl
Salome des Roſenkavaliers und
adne, erhielt die Medaille der 7e
Muſik=Hochſchule, die alljährlich demät
liehen wird, deſſen muſikaliſches Sch iſt
nationale Anerkennung gefunden ha.
daille wird dem Komponiſten in di
Tagen durch den Direktor der Hochſch.
lich überreicht werden.

Flugkapitän Hans Wende
wird nach der Zurücklegung ſeines millionſten
Flugkilometers von der Leitung der Deutſchen
Lufthanſa beglückwünſcht.

Seeſteg eingeftürzk.
Vierzig Menſchen verletzt.
Rom. Im Vietri ſul Mare wurde ein Ita=
liener
, der zu weit hinausgeſchwommen war und
plötzlich um Hilfe rief, von einigen Fiſchern aus
dem Waſſer gezogen, als er ſchon halb bewußtlos
war. Der dramatiſchen Rettung wohnten etwa
100 Perſonen auf dem Steg des Seebades bei.
Plötzlich ſtürzte der Steg ein. Vierzig Menſchen
wurden verletzt.
Abgelehnte Begnadigung.
Stuttgart. Durch rechtskräftiges Urteil
des Schwurgerichts Stuttgart vom 8. März 1932
iſt der 30jährige ledige Kraftwagenführer Gott=
fried
Lachenmaier von Oppelsbohm (Oberamt
Waiblingen) wegen Ermordung des Kaufmanns
Karl Steiner von Stuttgart zum Tode verur=
teilt
worden. Der Staatspräſident hat von ſei=
nem
Begnadigungsrecht keinen Gebrauch zu
machen vermocht.
Verbrecherjagd in den Straßen von Paris.
Paris. Nach aufregender Jagd in den
Straßen von Paris hat die Polizei einen Mann
namens Maucuer feſtgenommen, der an zwei
Anſchlägen beteiligt war, die ſeinerzeit größtes
Aufſehen erregten. Es handelt ſich dabei um den
Ueberfall auf ein Poſtamt und um den Anſchlag
auf den Schnellzug Marſeille-Paris. Maucuer
iſt durch eine frühere Geliebte verraten worden.
6 Millionen Dollar veruntreute Gelder
ſollen zurückerſtattet werden.
NewYork. Der Staatliche Banken== Inſpek=
tor
hat gegen 276 ehemalige leitende Beamte der
zuſammengebrochenen Bank of United States
Klage auf Wiederbeibringung der Verluſte der
Bankgläubiger erhoben. Nach dieſer Klage ſollen
die Beamten Beträge im Geſamtwerte von
6 375 076 Dollar den früheren Kunden der Bank
erſetzen.

Der Fehler an der Piccard=Gondel
behoben.
Start am Samstag.
Zürich. Seit Dienstag arbeiteten Prof.
Piccard und ſein Begleiter Cosgyns eifrig an
er Ausfindigmachung und Behebung des Feh=
lers
an der Joniſationskammer, dem wichtigſten
Meßinſtrument, das die Gondel mitführen wird.
Dieſer Apparat war unter dem Druck von vier
Atmoſphären gehalten worden, um die Dichtig=
keit
zu prüfen. Es zeigte ſich am Dienstag, daß
nur noch drei Atmoſphären vorhanden waren.
Im Laufe des Mittwoch konnte der Fehler ge=
funden
und behoben werden. Der Apparat muß
bei der Heranſchaffung einen Stoß erhalten und
Schaden genommen haben. Ehe er wieder in die
Gondel eingebaut werden konnte, wurde dieſe
am Donnerstag ſtundenlang unter Druck geſetzt,
damit man über ihre vollkommene Dichtigkeit
Sicherheit beſitzt. Sodann wurde der Joniſations=
apparat
wieder in die Gondel eingefügt. Die
Arbeiten nahmen den ganzen Tag in Anſpruch.
Damit iſt die Gondel ſtartbereit. Der Start
hängt nur noch vom Wetter ab. Er iſt für Sams=
tag
vorgeſehen. Die endgültige Entſcheidung wird
aber erſt am Freitag getroffen.
Raketenſtart erneut verzögert.
Greifswalder Oie. Der Start der
Winkler=Rakete auf der Greifswalder Oie hat
eine neue Verzögerung dadurch erfahren, daß
auch die zweite Verſicherungsgeſellſchaft, mit der
wegen einer Haftpflichtverſicherung verhandelt
wurde, abgelehnt hat. Die Regierung hat die
Genehmigung zum Raketenſtart auf der Greifs=
walder
Oie davon abhängig gemacht, daß wegen
der etwaigen Beſchädigung des Leuchtturms auf
der Inſel bei einer Exploſion der Rakete eine
hohe Kaution hinterlegt oder eine Haftpflicht=
verſicherung
für den Leuchtturm in Höhe von
50 000 RM. abgeſchloſſen wird.

Die Ueberſchwemmungskakeſtl
in der Mandſchurei.
London. Daily Telegraph vn
eine Schilderung der furchtbaren Not
Mandſchurei durch die großen Ueber E
gen hervorgerufen wurde. In dem Zei/
es: Die Zahl der von der Ueberſchrun
Mitleidenſchaft gezogenen Bevölkerun
nicht weniger als acht Millionen. Wa
dert Menſchen ſind ertrunken. An men
len in den Städten ſteht das Waſſer .06
Rieſige Ernteflächen ſind zerſtört. Tu
chineſiſchen irregulären Truppen,
Guerillakrieg gegen Japan geführt
ten ſich ergeben und unterſtützen j6
paner bei ihrem Hilfswerk. Es beit
Ausſicht auf Wiedereröffnung des Bi
ſibiriſchen Eiſenbahn vor etwa zehm !
werden jedoch Maßnahmen in die As9
um die Paſſagiere über die überſchwn
zirke auf Fähren überzuſetzen.
Erdbeben bei Smyrna.
Stambul. Ein heftiges Erll
geſtern Murla in der Nähe von Srn
geſucht und 87 Häuſer zerſtört.. D
Opfer iſt noch nicht bekannt.
Abſturz des deutſchen Euroxne
Reinhold Poß.

Reinhold Poß,
der beim letzten Europa=Rundflug
Platz belegen konnte, und der als en
ſichtsreichſten Teilnehmer für den
Europaflug gilt, iſt in der Nähe E‟
abgeſtürzt. Er ſelbſt konnte ſich
Fallſchirmabſprung retten, ſeine Bd
wurde getöret.

Seite 6 Nr. 223

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 12.

[ ][  ][ ]

12. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Div Ainenhats Bert teor.
Der deutſche Flugpionier und ſeine Erfolge. Neue Ziele des Segelflugs.

AMMMt ous Boltsftagzeug!
Von Dr. Edmund Rumpler.
Aus Anlaß des 36jährigen Todestages Otto
Lilienthals, des großen deutſchen Flugpioniers, dem
ſoeben in Lichterfelde=Weſt bei Berlin ein Denkmal
errichtet wurde, äußert ſich Dr. Rumpler, einer der
erfolgreichſten lebenden Flugzeugkonſtrukteure fol=
gendermaßen
über Wert und Aufgaben des Segel=
flugs
:
Segelflug, der heute in Deutſchland eine ungeahnte
ichkeit errungen hat, iſt nicht etwa ein Sport im
sEnne, ſondern ein mutiger und wichtiger Schritt=
das
Flugweſen überhaupt, durch ſeine Natur=
grkeit
, ſeine Verbindung mit dem Vogelflug,
ge Vollkommenheit heute noch alles verblaſſen läßt,
ſoenwitz geſchaffen hat. Dieſes Vorbild der Meiſterin
wohlverſtanden keine ſklaviſche Nachahmung, ſondern
afche Weiterbildung darf dem Flugzeugbauer nie
egen, ſoviel künſtlich erzeugte PS ihm auch zu Gebote
un es iſt ein ehernes Geſetz aufgerichtet, das alles Er=
herrſcht
: das heißt Wirtſchaftlichkeit. Die
ei jahrtauſendelangem Entwicklungsprozeß das Beſte,
Niſte, Wirtſchaftlichſte herausveredelt auf dem Wege
hrdung und uns aus der Unendlichkeit ihre Schöpfer=
Flugweſen geſchenkt, die wir bewundernd betrachten.
Sogelfeder iſt ein kleines Kunſtwerk. Hätten wir
ſit1, das ihr gleichkäme an Elaſtizität, Feſtigkeit, Leich=
ir
wären weiter in der Eroberung der Luft. Nicht
Vögeln aber nur die dem Segelflieger Freund
Airiobjekt ſind (ſo in der Falknerei Roſſitten) treffen
achahmungswürdigen Flugkünſtler an, ſondern auch
Sflanzenſamen. Es war ein deutſcher Gelehrter, der
Profeſſor Ahlborn, der auf den Zanoniaſamen
machte, den geflügelten Samen einer javaniſchen
Der einer der genialſten Fernſegler der Welt iſt und
ten vollendet ſchönen, durchdachten Aufbau für die
auer ein zauberhafter Lehrmeiſter war. Auch ich habe
Bau der Rumplertaube von ihm leiten laſſen.
blicken
näeder ſtreben die Verbeſſerungen auf allen Ge=
Hytößerer Wirtſchaftlichkeit zu und im Flugzeugbau
Problem augenblicklich vielleicht von ausſchlag=
gebender
Bedeutung.
es, iſt das günſtigſte Verhältnis von bewegender
bewegter Maſſe nicht gefunden. Noch ſind unſere
und namentlich unſere Fernflugzeuge vielleicht
heiende Benzintanks. Noch iſt vielleicht das Geheimnis
wie man den Luftwiderſtand beim Fliegen auf ein
verringere. Unzählige Verſuche werden noch nötig
her Menſchenflug von den erſten Hemmungen zu be=
u
einer Höhe zu entwickeln, die dieſem erhabenen
grbührt. Wie werden die Profile der Flugzeuge in
ſtey Jahrzehnten ausſehen, wird ſich der ſchwanzloſe
een, der Schwingenflieger, die Tragflächen mit den
er Fortſätzen? Kein Menſch vermag es heute mit
zu ſagen .. . es iſt ein Ringen auf allen Fronten eine
doch auch nervenraubende Vielheit von Verſuchen
mehmungen, an denen gerade der Segelflug aktivſten
da alles einmal urfprünglich und ſozuſagen
rlebt werden muß. Wir Aelteren kennen noch die Ent=
ſet
Fahrrades. Wir plump und ſchwer waren die
Paſchinen, wie mußte der Muskelmotor arbeiten bei

der kleinſten Steigung. Doch Not ſchuf Fortſchritt. In ſachlicher,
zweckmäßigſter Geſtalt ſteht heute das leichteſte Fahrrad vor uns,
ſchön und knapp geſchnitten und nicht ſchwerer als etwa /u des
Fahrergewichtes eine bewundernswerte, techniſch= wirtſchaft=
liche
Tatſache, aus der das Motorrad ſofort gelernt hat.
Wie ähnlich liegen die Dinge doch bei dem Verhältnis
von Segelflug und Motorflug!
Der Segelflieger, mit nichts weiter ausgerüſtet als ſeinen ſchar=
fen
Sinnen und einer einfachen, naturgegebenen Maſchine aus
Holz und Beſpannung, muß jeden kleinen Vorteil ausnutzen,
den die Luft ihm bietet, jede kleinſte Störung ausſchalten, die
ſich ihm entgegenſtellt. Er betätigt eine äußerſte Oekonomie,

Der Bruder des großen Segelflug=Pioniers, Guſtav
Lilienthal, hält auf den Stufen der Denkmalsanlage
eine Anſprache.
um in ſeinem knappen Haushalt zu beſtehen, er muß ſchon bei
der Anlage des Flugzeuges jede Tugend entwickeln in Bezug
auf Sparſamkeit, auf Größe und Schnitt der Tragflächen, auf
Einbau des Führerſitzes und was ſonſt noch durch präziſeſte Er=
rechnung
erfaßbar iſt ... denn jede noch ſo kleine Unterlaſſungs=
ſünde
bedroht ſein Flugvermögen, ſeine Luftfähigkeit. Mit einem
Wort: Der Segelflieger muß unabläſſig beſtrebt ſein, mit
kleinſten Mitteln Größtes zu erreichen. Von dieſer
Tugend der Einſparung alles Ueberflüſſigen muß der Erbauer
der Kraftflugzeuge lernen, wenn er in ſeinem Schaffen eine
letzte und höchſte Formel erlangen will, die immer wieder lauten
muß: Wirtſchaftlichkeit! Das blinde Vertrauen in die
kräfteſpeiende Leiſtung ſeines Motors darf ihn nicht dazu ver=
leiten
, die vorbeugende Arbeit zu unterſchätzen, die darin beſteht,
von vornherein alle Widerſtände auszuſchalten, die ſeinen gero=

Nr. 223 Seite 9
dynamiſchen Haushalt bedrohen. Denn iſt dieſer bedroht ſo
iſt auch der rein finanzielle Haushalt gefährdet, da ein
gegen vermeidbare Widerſtände ankämpfendes Flugzeug auf die
Dauer viel zu teuer arbeitet, weil es zuviel Brennſtoff ver=
braucht
, zuviel Verſchleiß hat oder in der Geſchwindigkeit zurück=
bleibt
. Denken Sie nur an ein Fernflugzeug. . etwa Berlin
New York... wie würde ſich bei einer regelmäßig beflogenen
6000 Km. Strecke der kleinſte Konſtruktionsfehler rächen! Fehler
aber ſind nicht nur die, die man macht, ſondern auch Unter=
laſſungen
, die man begeht, indem man vielleicht die ganz feinen
Nuancen der Luftbedingtheit außer acht ließ, die der feinfühlige
Segelflieger vielleicht ſchon längſt erkannt und berückſichtigt hat.
Niemals kann es daher heißen: Motorflug oder Segel=
flug
, ſondern Motorflug und Segelflug.
Beide gehören zuſammen und ergänzen ſich und werden in
Zukunft noch inniger an dem großen Ziele der Luftbeherrſchung
mitwirken. Vielleicht, daß dann eines Tages dem Bündnis das
lange erwartete Volksflugzeug entſpringt, und das, auf
den kombinierten Erfahrungen des Segel= wie des Motorfluges
aufgebaut, mit einer äußerſten Wirtſchaftlichkeit ins Leben treten
ſoll, ſobald der finanzielle Tiefſtand der Zeit irgendein Auf=
atmen
geſtattet!

Ank. 14, das ruſſiſche Rieſenflugzeug
Zu ſeinem Beſuche Deutſchlands.
Eine Schnellverbindung zwiſchen Weſteuropa und Oſtaſien.
Das Flugzeug für 40 Gäſte. Das größte Landflugzeug
Europas.
* Das ruſſiſche Rieſenflugzeug Ant. =14, das in dieſen
Tagen Königsberg und Berlin beſuchen wird, iſt das größte
Landflugzeug Europas. Es beſitzt 5 Motore und kann eine Nutz=
laſt
von 6600 Kg. mit ſich führen. Es entwickelt eine durchſchnitt=
liche
Stundengeſchwindigkeit von 180 Km. Es hat eine beſondere
Aufgabe, nämlich den Schnellverkehr zwiſchen Weſteuropa und Oſt=
aſien
durchzuführen. Die ungeheure Ausdehnung des ruſſiſchen
Reiches hat die Verwendung von Flugzeugen für den Verkehr
zu einer Notwendigkeit gemacht. Nachdem beſonders deutſche
Flieger und Fliegerinnen den Nachweis erbracht haben, daß die
Ueberfliegung von Sibirien ohne Schwierigkeiten und Gefahren
durchgeführt werden kann, iſt die Sowjetregierung daran ge=
gangen
, ein großes Flugzeug zu erbauen, das einen ſtändigen
Verkehr zwiſchen Moskau und Oſtaſien ermöglicht. Dazu war es
nötig, eine große Anzahl von Fluggäſten mitführen zu können,
da ſonſt eine Rentabilität der Verkehrslinie nicht zu erreichen
geweſen wäre. Das Flugzeug Ant.=14 hat nun 40 Sitze auf=
zuweiſen
, und Flugverſuche haben erwieſen, daß eine Zahl von
40 Gäſten ohne jede Gefährdung des Flugzeuges ſtändig auf
weite Strecken befördert werden kann. Aus dieſem Grunde iſt
bereits eine Serienherſtellung dieſes Flugzeugtyps angeordnet
und begonnen worden, da der Verkehr täglich durchgeführt wer=
den
ſoll. Der Ausgangspunkt ſoll Moskau, die Endſtation
Wladiwoſtok ſein. Zuführerlinien, die druch kleinere Flugzeuge
errichtet werden ſollen, werden für eine ſchnelle Heranbringung
der Fahrgäſte aus entfernten Gegenden ſorgen. Die Strecke
MoskauWladiwoſtok iſt 10000 Km lang. Die Radioausrüſtung
des Flugzeuges beſteht aus einem Langwellenſender und
Empfänger. Intereſſant iſt die Tatſache, daß auch eine Einrich=
tung
(Girorektor) vorhanden iſt, mit deſſen Hilfe das Flugzeug
die Möglichkeit hat, Nacht= und Nebelflüge durchzuführen. Bei
der Natur des Landes iſt die Vorrichtung, die bei dichtem Nebel
Sicherheit gewährt, beſonders wichtig. Der Luftverkehr zwiſchen
Moskau und Wladiwoſtok mit dem Ant.=14 ſoll ſchon in
kurzer Zeit eröffnet werden. Der Zweck des Fluges nach Deutſch=
land
beſteht darin, dem deutſchen Volke die Fortſchritte zu
zeigen, die das ruſſiſche Flugweſen in den letzten Jahren er=
reicht
hat. Ein ſtändiger Flugverkehr zwiſchen Moskau und
Oſtaſien iſt im Intereſſe ganz Europas.

da Sie verheiratef sind.en

Roman von Alfred Carl.

(Nachdruck verboten.)

Rich, das erleichtert mich, Herr Baron mir kam es
eht gelegen! platzt Lutz mit offenem, unbekümmerten
us.
undere lacht kurz auf. Dann freut es mich ſogar, daß
Rſwalten und walten können und nicht ich alſo ver=
uns
jetzt, Herr Ott, nicht wahr? Ich wünſche Ihnen
blge den Großen Preis werden Sie ja kaum ver=
i
hum. Um das Management von Sonnenkönig be=
ASie doch ein wenig ich hatte mit meinen Pferden
Mm Großen Preis Sie haben das Rennen ja ſchon
Sattel gewonnen hoffentlich gelingt es Ihnen
9anderer Weiſe auch. Sonnenkönig ſoll ja in Höchſt=
Ich habe ihn ſchon oft gewinnen ſehen und kenne
Avemierenden Stil. Braucht er noch Arbeit bis zum
Meis?"
Wil entgegenkommend ſein und lädt Erdmann ein ſich
Avoen Sonnenkönigs Ausſehen zu überzeugen. Man
blich nicht jeden erſten beſten in die Ställe, und er,
Mi reſſen eines anderen zu vertreten hat, muß doppelt
Mein: aber in dieſem Fall iſt es wohl ungefährlich.
Atäl, Erdmann, der in Turfkreiſen viel herumkommt,
al erzählen, daß der Crack topfit ſei. Vielleicht kom=
ine
ungünſtigen Alarmnachrichten auf, man legt im
EüFeldt keinen Wert auf die Höhe der Quote. Vom
Tierarztes im Stalle Ihlenfeldt weiß jetzt vielleicht
Farlshorſt.
nich iſt der Große Preis gelaufen, erklärt Erdmann
o. Und nach meiner Anſicht könnte es heute nach=
chen
Sonnenkönig braucht nicht einen Arbeits=
h
. !
Verabſchiedet ſich der Baron, ſteigt auf dem Hof in ſein
Aöcrt davon.
In lich geht Lutz ins Büro zurück. Er kann ſich nicht
iherflüſſig kommt ihm dieſer Beſuch immer noch vor.
he Zuvorkommenheit iſt meiſtens ein Warnungs=
e
findet die Erklärung nicht, warum er glaubt, hier
üfen halten zu müſſen, aber er nimmt es ſich jeden=

Gegen Abend gibt Baron Erdmann aus ſeinem Wagen
Signal vor der Einfahrt einer Villa am Stölpchenſee.
Das Haus paßt mit ſeinen ſteilen, glatten Wänden nicht in
die ſanfte Schönheit der Landſchaft: Protzig rieſenhaft die Ab=
meſſungen
, Würfel und Rechtecke in ſtarker Uebertreibung ge=
häuft
und getürmt ein Stück Großſtadt, mit harter Fauſt in
den ſtillen Kiefernwald geſetzt. Ein Bau, mit dem ſein Beſitzer
Reichtum aufdringlich zur Schau ſtellen will.
Mit zwanzig Jahren begann Leo Rallnik als Stoffverkäufer
in einem Warenhaus. Zehn Jahre ſpäter betrieb er in finſteren
Hofräumen, nicht weit vom Spittelmarkt einen beſcheidenen
Großhandel. Seitdem ſind noch fünfzehn Jahre vergangen, und
jetzt beſitzt er das Monopol der Textillieferungen für Berlin und
ein Dutzend anderer Großſtädte.
In den Garagen des Würfelhauſes ſtehen fünf ſchwere
Wagen. Am Bootsſteg liegt eine märchenhafte Motorjacht. Vier
Etagen im Zentrum beherbergen ſeine Geſchäftsräume. Sein
Rennſtall umfaßt über fünfzig Pferde die Hälfte davon läßt
er zwiſchen den Flaggen laufen. Seine Farben ſcharlachrot
mit grüner Kappe rivaliſieren dort mit dem hellblauorange
geſtreiften Dreß des Stalles Ihlenfeldt.
Ein. Diener führt Erdmann in eine ſteinerne Laube, die
erhöht über dem Seeufer liegt. Er muß dort eine gute Viertel=
ſtunde
warten, bis er ſchwere Schritte auf dem Kies des Garten=
weges
knirſchen hört.
Rallnik hat die Figur eines Schwerathleten. Sein maſſiges
Geſicht iſt dunkelrot bis unter den Anſatz des ſtarken blau=
ſchwarzen
Haares. Das Seidenhemd ſitzt ſtraff über den breiten
Schultern. Der Ledergurt ſpannt ſich über dem Leib.
Der Baron iſt aufgeſprungen. Rallnik begrüßt ihn mit
nachläfſigem Kopfnicken. Er bleibt an der Brüſtung des Som=
merhauſes
ſtehen und fordert Erdmann nicht auf, ſich zu ſetzen.
Nun, was haben Sie ausgerichtet?
Ich habe bei Ott zuerſt einmal vorgefühlt.
Vorgefühlt? Wie meinen Sie das?"
Ich habe mich bemüht, ſein Vertrauen zu gewinnen.
Und was weiter?

Erdmann zuckt die Achſeln. Ich kann doch nur in Etappen
vorgehen, Herr Rallnik.
Das Geſicht des anderen rötet ſich noch mehr. Auf der
breiten Stirn graben ſich zwei tiefe Querfalten ein. Er iſt
eine choleriſche Natur und leidet unter hohem Blutdruck. Auf
dieſe Weiſe werden Sie wohl nichts erreichen Baron! Es ſind
nur noch zehn Tage bis zum Großen Preis!
In das Geſicht des Barons tritt ein Zug von hochmütiger
Abwehr. Er ſtrafft ſeine hagere Geſtalt aber auf eine herriſche
Kopfbewegung Rallniks ſenken ſich ſeine Schultern wieder.
Bitte wie iſt alſo Ihr Plan?
Ein neues Achſelzucken Erdmanns. Den kann ich doch erſt
faſſen, wenn ſich eine günſtige Gelegenheit bietet.
Nein! Dieſe günſtige Gelegenheit müſſen Sie ſchaffen!
Sonnenkönig darf den Großen Preis auf keinen Fall noch
einmal gewinnen. Ich habe keine Luſt, Agamemnon wieder
hinterherlaufen zu ſehen wie im vorigen Jahr. Meine Farben
büßen alle Popularität auf der Hindernisbahn ein, wenn mir
Ihlenfeldt jedes große Rennen wegſchnappt. Was geſchieht nun
alſo Sie müſſen doch eine Marſchroute haben!
Ich will mich oft bei Ott ſehen laſſen, ihn mit ſeiner Frau
einmal einladen ich will erreichen, daß ich bei ihm in Karls=
horſt
aus= und eingehen kann. Dann werde ich mich im Stall
ſchon an jemand heranmachen.
Rallnik ſchüttelt heftig den ſchweren Schädel. Unſinn
wenn ich etwas erreichen will, gehe ich zum Direktor und nicht
zum Laufburſchen! Der maßgebende Mann iſt allemal am
ſicherſten, wenn er auch am teuerſten iſt! Halber Kram bringt
einen nicht weiter!
Mit großer Rundbewegung weiſt Rallnik auf den Garten
und das protzige Würfelhaus.
Sonnenkönig iſt heißer Auf=Favorit wird er geſchlagen,
zahlt Agamemnon zehnfaches Geld. Mit zehn= oder zwanzig=
tauſend
Mark=Wetten kann der Ott einen Rieſenſchlag machen
es wird ja eine Summe geben, die ihn reizt. Hat er ſie nicht,
bekommt er ſie von uns ich will den Großen Preis ge=
winnen
, und was das koſtet, iſt mir gleich. Außerdem koſtet es
nichts wenn ich weiß, daß Agamemnon ſiegen kann, faſſe
ich ihn ſchon hoch genug an!
Erdmann zieht bedenklich die Brauen hoch. Ich weiß
wirklich nicht, ob Ott darauf eingehen wird . ."
Um das zu erreichen, dazu ſind Sie ja da, Herr Baron
Erdmann! Es iſt Ihr Kreis, und Sie müſſen wiſſen, wie Sie
da Kontakt bekommen.
(Fortſetzung folgt.)

A

MANNLICH

ung.
be Be=
lvorr
Un=
Art
Lotz

Jg. Fleiſchergeſelle,
18 J. a., Meiſters=
ſohn
, ſucht Stellg
zw. weit. Ausb. f.
ſof. Antritt. Werte
Off. a. Joh. Balde=
wein
, Dornheim,
Rheinſtr. 19. (*mf

V

WEIALICH

Tücht. ſol. Mädch.,
etw. Nähk., m. Zgn.
ſofort geſ. Ev. auch
nur bis n. d. Spül
Näh. Geſchäftsſt. (*

Sofort geſucht ein
flottes junges
Mächen
mit guter Garde=
arbeit
u. Servie= u. gut. bürgerl. koch.
ren. Offerten mit
Bild erwünſcht.
Reſtaur. z. Traube,
Heinr. Ullrich,
Nierſtein,
Dammgaſſe 6. 1132
Dammgaſſe 6.
(11326)

Tüchk. Mädchen
nicht unter
das koch, kann, ſo.
fort geſucht. Lang
jährige Zeugn.
forderlich. Löl
Viktoriaſtr. 50, I.

Weg. Verheirat. m.
jetz. Mädch. ſuche ich
p. 1. od. 15. Sept
ein ſolides, zuverl.
Mädchen,welch, alle
robe f. etwas Haus= Hausarb verſieht
kann. Nur ſolche m.
beſt. Zeugn. wollen
ſich melden im
Seifenhaus Müller
am Weißen Turm.
Servierfräulein
geſucht. Schloß=
gaſſe Nr. 2.

Tüchk. Mädchen
Kochen bew., geg.
gut. Lohn per ſof
geſucht. Angeb. unt.
P. 237 a. d. Geſch.*

3. 1. 9. 32 g. empf.
Alleinmädchen ge=
ſucht
. Vorzuſtellen
zw. 16½ u. 18 Uhr
Rheinſtraße 41, I.

MINNLIER

Wer reist in
Radium?
Herr Pl. verdiente
in 8 Tagen
ehrlich und reeil
Mk. 183.60.
Warum Sie nicht!
Melden Sie sich
sofort (I.Dr 11346
Sanitas - Gesellschaft
1 m. b. H., Zwickau Sa.

Zur Uebernahme
einer hieſigen Verkaufsſtelle
wird ein durchaus zuverläſſiger Herr
(Dame) eingeſtellt. Branchefenntniſſe
nicht erforderlich. Zur Uebernahme RM.
650. erforderlich. Perſönl. vorzuſtell
Samstag, 13. d. M., im Bahnhofshotel
zwiſchen 9 und 1 Uhr. Ohne Kapital=
ausweis
Beſuch zwecklos.

(Künſtlerkolonie) hochherrſchaftl. Innen=
ausſtattung
, Zentralheiz. uſw., parkartig
angelegter Garten, für den billigen Preis
von Mk. 45 000. verkäuflich. Anzah
lung nach Uebereinkunft. Beſte Kapital=
anlage
. Verkaufsverhandlung nur durch
Ferdinand Braun, Karlsſtr. 66, Fernruf 517.

2 Oelbilder
(Originale) a. Pri
vathand bill. z. vk.
Anfr. u. P. 243 Gſch.
(11356)

K

8500 RM. als 1.
Hypothek mögl. v.
Selbſtgeb. auf An=
weſen
v. heutigen
Schätzungsw. von
21000 RM. mögl
umgeh. geſ. Offert.
u. P. 147 Gſch. mf

BIE
brauchen mich wegen
derjetzig. Zeitströmung
Adelig. Kaufmann, 40er, repräſent., viel=
ſeit
erfahren, vorurteilslos, ſucht Teil=
haberſchaft
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P. 229 a. d. Geſch.*

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 223

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Italien ſiegt im Turnen.
Der olympiſche Turner=Fünſkampf beendel.
* Los Angeles, 11. Auguſt. (Kabel.)
Unter den europäiſchen Ländern hat Italien die ſtärkſte
Mannſchaft nach Los Angeles geſchickt, es hat aber auch die er=
olgreichſte
Vertretung. Sie beweiſt die große Entwicklung, die
alle Leibesübung im neuen Italien genommen hat.
Am Donnerstag mittag wurden die Mannſchaftswettbewerbe
im olympiſchen Turnen (Fünfkampf) abgeſchloſſen. Der Wettbe=
vverb
ſetzte ſich aus Geräteübungen an Reck, Barren Ringen, Sei=
tenpferd
und Sprüngen am Langpferd zuſammen. Italien blieb
ſowohl im Mannſchafts= wie Einzelkampf Sieger. Die ſchärfſten
Lonkurrenten ſtellten die Ungarn und Finnlander, erſt
ſpäter die Amerikaner, die faſt alle deutſcher Abſtammung
waren und die deutſche Schulung deutlich verrieten. Die Ungarn
hatten allerdings ſtarkes Pech, da ihre beiden beſten Borrows
und Heguedes ſich am erſten Tage ſchon ſchmerzhafte Verletzungen
uzogen. Der Schweizer Miers wurde wegen mehrfacher Belei=
digungen
des Schiedsgerichts disqualifiziert. Enttäuſcht haben
eigentlich nur die Japaner, von denen man ſich mehr verſprochen
hatte.
Die Endplacierung im Fünfkampf: 1. Italien 541,79 P.,
2 Amerika 522,275 P., 3. Finnland 500,775 P., 4. Ungarn 465,65
L., 5. Japan 402 P.

Beſtzeit von 19:55,2 Min. vor dem Amerikaner Crabbe und dem
Franzoſen Taris, der jedoch als ſchnellſter Dritter in den Zwiſchen=
lauf
kommen. Den zweiten Lauf holte ſich der Amerikaner Criſty
in 19:58,4 Min. vor dem Auſtralier Carlton und dem Japaner
Yſibarata, die beide im toten Rennen landeten. Der Amerikaner
Flamergan gewann den dritten Lauf in 20:06 Min. vor dem
Auſtralier Ryan und dem Italiener Perenton.
Im erſten Zwiſchenlauf über 100 Meter Rücken der Herren
ſchwamm der Japaner Kiyokape in 1:09 Min. knapp vor dem
Deutſchen Küppers auf den 1. Platz. Damit hat ſich Küppers
für den Endlauf qualifiziet.
Ueber 200 Meter Bruſt
ſiegte im zweiten Vorlauf der Japaner Koike in der neuen olym=
piſchen
Beſtzeit von 2:46.2 Minuten vor dem Deutſchen Sietas,
der ſich damit für den Zwiſchenlauf qualifizierte.
Auch die Reiter in Akkion.
Als letzter der bei den Olympiſchen Spielen vertretenen
Sports hat am Mittwoch das Reiten ſeine Konkurrenz eröffnet.
Deutſchland iſt hier leider nicht vertreten, obwohl wir kaum auf
einem anderen Gebiet eine beſſere Chance gehabt hätten. Die
Dreſſurprüfung wurde auf dem prachtvollen Gelände des Riviera
Country=Clubs ausgetragen und für Frankreich von Comman=
dant
Leſage gewonnen.
Mannſchaftskämpfe im Sübelfechken.

Baehr rückt wieder an dritte Skelle.
Das Segeln der Einheitsklaſſe wird am Freitag entſchieden.
UInſer einziger Vertreter, der 18jähirge Hamburger Baehr, hat
ſich am Donnerstag ausgezeichnet gehalten. Im erſten Lauf des
Tages ſiegte der Kanadier Dixon vor dem Holländer Maaß und
dem Deutſchen. Im 2. Lauf blieb der Amerikaner Lyon in Front
vährend Baehr den 2. Platz beſetzte. Dadurch iſt Baehr im Geſamt=
klaſſement
wieder auf den 3. Platz vorgerückt und er hat alſo Chan=
cen
, wenn er am Freitag Glück hat, zu einer Medaille zu kommen.
England und Frankreich ſind heute ziemlich zurückgefallen.
Die Starklaſſe ſchloß am Mittwoch ihren Wettbewerb
ab. Sieger der letzten Fahrt blieb das von Serbulot geſteuerte
ranzöſiſche Boot Tremontaine Im Geſamtklaſſement
egte jedoch Amerika (Boot Jupiter mit Gray) 38 P. vor
Frankreich und England je 29 P., Holland 26 P., Kanada 23 P.,
Schweden 20 und Südafrika mit 7 P.
Der deutſche Vierer ohne im Endlauf.
Am Donnerstag hatten die Deutſchen etwas Glück. Auf der
fabelhaften Rennſtrecke in Long Beach wurde der Hoffnungslauf
im Vierer ohne Steuermann geſtartet, deſſen beide Sieger in den
Endlauf kommen. Deutſchland landete an zweiter Stelle und hat
ſich damit für das Finale qualifiziert.
Vier Boote waren am Start: Neuſeeland, Deutſchland, Ame=
rika
und Japan. Das deutſche Boot zeigte diesmal eine weſent=
lich
beſſere Leiſtung als am Vortage. Die Mannſchaft des Ber=
liner
R.C. war auch am Ziel noch ziemlich friſch, während die
Amerikaner vollkommen erſchöpft ausſtiegen. Die ſiegenden Neu=
ſeeländer
(7 :38,2 Min.) gaben ſich ziemlich aus, während die
Berliner ſich auf das Halten des zweiten Platzes beſchränkten
(7:38,8). Amerika benötigte 7:41,6 und Japan 7:47 Minuten.
In den Endlauf im Vierer ohne Steuermann kommen, am
Freitag Italien, Polen, Deutſchland und Neuſeeland. Aus=
geſchieden
ſind Amerika, Japan und Braſilien.
Im Hoffnungslauf der Zweier ohne Steuermann
ſiegten Holland und Japan (8:10) vor Neuſeeland (8:11,4), Frank=
reich
(8:13) und Amerika (8:23). In den Endlauf kommen
Polen, England, Holland, Neuſeeland. Ausgeſchieden ſind Frank=
reich
und Amerika.
Im Einer gewann der Amerikaner Miller ſeinen Vorlauf
leicht zu 8:05,8 Min. mit drei Längen Vorſprung vor Douglas
(Uruguay) in 8:28,2 und dem Kanadier Wright in 8:37,8 Min.
Man muß auf das tiefſte bedauern, daß der deutſche Meiſter Buhtz
nicht im Einer mitkonkurrieren kann; er wäre der gefährlichſte
Rivale für den Auſtralier Pears geworden. Die Silberne Me=
daille
war ihm ſicher. Selbſt Boetzelen hätte eine reelle Chance
auf den zweiten oder dritten Platz gehabt.
Bei den weiteren Boxkämpfen am Donnerstag ſiegte in der
zweiten Runde des Weltergewichtes der Deutſche Kampe ſicher über
den Dänen Jenſſen nach Punkten.
Ziglarſki Europameiſter.
Bei den Olympiſchen Spielen, in Los Angeles werden im
Boxturnier gleichzeitig auch die Europameiſterſchaften 1932 ent=
ſchieden
. Der Titel fällt in jeder Gewichtsklaſſe dem Boxer zu.
der als letzter Europäer im Wettbewerb bleibt. Dieſer Fall trat
zum erſtenmal ein im Bantamgewicht. Nachdem der Kana=
dier
Gwnyn den Italiener Melis nach Punkten geſchlagen hatte,
blieben als letzte Europäer noch der Deutſche Ziglarſki und
der Franzoſe Nicolas übrig. Nicolas, ein ſehr unſauber boxender
Mann, wurde von dem techniſch weit überlegenen und mit größ=
ter
Wirkung boxenden Deutſchen hoch nach Punkten geſchlagen.
Damit fiel dem Münchener auch ſchon die Europameiſterſchaft zu.
In der gleichen Gewichtsklaſſe beſiegte Villaneuva=Philippinen
den Japaner Nakao nach Punkten. Lang=USA. ſchlug Beryera=
Argentinien.
Kartz ſcheidet aus.
p der zweiten Runde des Leichtgewichts mußte Kartz,
der in der erſten Runde einen ſchönen Sieg gefeiert hatte, aus=
ſcheiden
, er unterlag nach tapferer Gegenwehr gegen den ſehr ſtar=
ken
und bewundernswert ſchnellen Südafrikaner Stevens knapp
nach Punkten. In der gleichen Gewichtsklaſſe ſchlug der Italiener
Bianchini den Kanadier Genoveſen und der Schwede Ahlquiſt
blieb über den Franzoſen Mayer erfolgreich. Im Federge=
wicht
punktete der Amerikaner Bor den Engländer Mizler
glatt aus.
Kein Schwimmkampf ohne Reford.
Das Publikumsintereſſe an den Schwimmkämpfen hält un=
vermindert
an. Auch am Donnerstag waren die hohen Ränge
des Stadions wieder dicht beſetzt. Natürlich wurde auch heute
die Jagd nach den olympiſchen Rekorden fortgeſetzt, was aller=
dings
nicht ſo leicht fällt wie bei den Leichtathleten.

Olympiarekord der Damen über 400 Meter Crawl.
In mehrere Vorläufen wurden die Teilnehmerinnen für die
Zwiſchenläufe über 400 Meter Crawl ausgeſiebt. Die beiden
Erſten und die ſchnellſte Dritte, Jvonne Godard (Frankreich),
kamen eine Runde weiter. Im erſten Lauf ſiegte die Amerikane=
rin
Cooper (5:56,7) vor Forbes (Amerika) und der Franzöſin
Godard. Dann ſiegte Helen Madiſon (USA.) in der famoſen
Zeit von 5:44,5 Min. vor Braun (Holland) und Edwards ( Ka=
nada
). Eine noch beſſere Zeit ſchwamm im dritten Lauf die
Amerikanerin Leonore Knight (5:40,9) neuer Olympiarekord
vor Overmoot (England) und Bult (Auſtralien). Im vierten
Lauf ſiegte Maakal (Südafrika) in 5:53,9 Min. vor der Dänin
Anderſon und der Japanerin Morioka.
14jähriger Japaner ſiegl in den 1500 Meter
Crawl=Vorläufen.
Japans glänzende Schwimmer ſetzten ſich auch in den Vor=
läufen
über 1500 Meter durch. Der erſt 14jährige Schüler Kiti=
mura
ſiegte im erſten 1500 Meter Crawl=Vorlauf in der neuen

Nach Erledigung der Degen=Gefechte begann am Mittwoch
im Staatlichen Zeughaus das Säbelfechten, an dem Deutſchland
noch einmal in der Einzelkonkurrenz durch Erwin Casmir ver=
treten
iſt. Zunächſt werden allerdings erſt einmal die Mann=
ſchaftskämpfe
erledigt. Bei den Vorkämpfen war Ungarn über
Mexikd mit 14:2 und Holland über Dänemark mit 9:5 erfolgreich,
während ſich Italien und Amerika mit einem Unentſchieden von
8:8 trennten.
Indien ſiegt im Hockey=Turnier.
Im dritten und entſcheidenden Spiel des Hockey=Turniers
ſiegten die favoriſierten Inder 24:1 über Amerika und holten ſich
damit die olympiſche Goldmedaille. Den zweiten Platz belegte
Japan mit 2:2 Punkten vor USA. mit 0:4 Punkten.

* Zußball im Kreis Skarkenburg.
Die Kreisliga am 14. Auguſt 1932.
Sportvgg. 04 Arheilgen Polizei Darmſtadt;
Viktoria Walldorf Haſſia Dieburg;
Germania Oberroden SV. 98 Darmſtadt;
Rot=Weiß Darmſt. Germ. Eberſt., 11 Uhr;
Sport.=V. Wünſter Sport.=V. Mörfelden;
FV. 1922 Eppertshauſen Union Darmſtadt;
Germania 03 Pfungſtadt FC. 03 Egelsbach;
Spielfrei; Fußballverein Sprendlingen.
Der zweite Punkteſonntag der Starkenburger Kreisliga ſetzt
gleich recht lebhaft ein; die auf dem Programm ſtehenden Tref=
fen
haben es mehr oder weniger in ſich, und man weiß wirklich
nicht, wem von en Beteiligten man die beſſeren Chancen zu=
billigen
ſoll. Stark im Vordergrund ſteht z. B. die Begegnung
am Arheilger Mühlchen, wo man wirklich nicht weiß, für wen
man ſich entſcheiden ſoll. Arheilgen hat am Sonntag in Eber=
ſtadt
recht gutes Können gezeigt, aber auch die Ordnungshüter
haben in ihren beiden letzten Privatſpielen Ergebniſſe aufgeſtellt,
welche ſich ſehen laſſen können. Am letzten Sonntag gewannen
die Poliziſten in Bensheim mit 7:0 (3:0) und das will ſchon
nachgemacht ſein. An eine unbedingte Entſcheidung durch Platz=
vorteil
vermögen wir diesmal nicht zu glauben, wir halten den
Spielausgang für offen. Ebenſo gefragt iſt das Spiel Wall=
dorf
-Dieburg. Beide Mannſchaften ſcheinen von vornherein
ſchon im Schuß zu ſein, und deshalb wird es in Walldorf recht
hartnäckig hergehen. Dieburg iſt eine jener Mannſchaften welche
auch aus Walldorf einen Punkt mit heimnehmen könnte. S.=V. 98
Darmſtadt, der urſprünglich daheim ſpielen ſollte, begibt ſich frei=
willig
nach Oberroden. Auch hier wird es nicht ſo einfach für
die 98er ſein, doch halten wir in Oberroden ein Unentſchieden
für eher möglich, als wie vor acht Tagen in Dieburg. Sagen
wir: offen! Die Eberſtädter Germanen treten bereits vor=
mittags
um 11 Uhr in Darmſtadt gegen Rot=Weiß an. Ge=
fühlsmäßig
möchten wir uns hier auf ein Unentſchieden feſtlegen.
In Münſter gaſtierte Mörfelden, der Bezwinger der Rot=Weißen,
Nachdem Münſter am Vorſonntag in Darmſtadt gegen die Union
den Kürzeren gezogen hat, ſpricht alles dafür, daß Mörfelden
diesmal der Leidtragende ſein wird. Geſpannt darf man ſein,
wie die Beſſunger in Eppertshauſen abſchneiden. Das erſte Spiel
des Neulings auf eigenem Platz iſt immerhin ſo eine Sache. Wir
glauben, daß die Beſſunger ſchon ſehr gut ſpielen müſſen, wenn
ſie ungerupft davonkommen wollen. Pfungſtadt erwartet die
Egelsbacher daheim. Sind die Germanen komplett, ſo könnte ein
knapper Sieg derſelben herauskommen, doch darf Egelsbach nicht
unterſchätzt werden. Die Spiele beginnen um 4. Uhr.
Die A=Klaſſe im Kreis
ſah am letzten Sonntag nur zwei Spiele in der Gruppe Oden=
wald
. SV. Höchſt blieb daheim gegen V.f.L. Beerfelden mit 6:1
(3:1) ziemlich deutlich Sieger, und der V.f.L. Michelſtadt gewann
in Lengfeld 3:1 (2:0). Die Stadionleute ſcheinen alſo ſchon in
recht beachtlicher Form zu ſein.
Am kommenden Sonntag iſt das Programm ſchon eine Klei=
nigkeit
größer. Es ſpielen:
Grupne Bergſtraße=Ried: Darmſtadt Viktoria Griesheim
(2.30 Uhr).
Gruppe Odenwald: Viktoria Schaafheim SV. Roßdorf;
V. f. R. Beerfelden SK. Oberramſtadt; Viktoria Klee=
ſtadt
SV. Höchſt: V.f. R. Erbach FSV. Groß= Zim=
mern
: V. f. L. Michelſtadt Spvg. Groß=Umſtadt; Leng=
feld
und Babenhauſen ſind ſpielfrei.
Vom letzten Sonntag ſind einige Privatſpiele nachzu=
tragen
. Neben dem Sieg der Darmſtädt. Polizei in Bensheim
wurden noch bekannt: Germania Klein=Krotzenburg FSV.
Groß=Zimmern 3:3 (2:1): Tgd Neu=Iſenburg
SK. 06
Dietzenbach 3:4 (2:2); Viktoria Urberach. Reſ. FC. 02 Drei=
eichenhain
8:2 (3:1).
In der von uns veröffentlichten Terminliſte der Kreisliga
ſind drei Aenderungen nachzutragen. Die Spiele am
14. 8.:
V. 98 DarmſtadtGermania Ober=Roden,
25. 9.: FV. SprendlingenGermania Eberſtadt.
6. 11.: FV. SprendlingenSV. 98 Darmſtadt.
finden nicht, wie angegeben, ſondern auf den Plätzen der zu=
letzt
genannten Vereine, alſo in Rber=Roden. Eberſtadt und
Darmſtadt ſtatt. Platzſchwierigkeiten zwangen zu dieſen Ver=
legungen
.
Union Darmſtadt.
Union Darmſtadt begibt ſich am kommenden Sonntag nach
Eppertshauſen zum fälligen Verbandsſpiel. Obwohl Epperts=
hauſen
ein Neuling unſerer Klaſſe iſt, beſitzt die Elf doch das
nötige Können, um auch dem ſtärkſten Gegner gefährlich zu wer=
den
. Wenn auch Eppertshauſen bei ſeinem 1. Spiel in Oberroden
eine Niederlage hinnehmen mußte, ſo iſt das Reſultat von 3:2
immer noch ſchmeichelhaft. Aber auch bei Union ſcheint ein an=
derer
Zug zu wehen. Wir erwarten daher die Beſſunger am
kommenden Sonntag knapv in Front. Schlachtenbummlern iſt
in geräumigem Autobus Gelegenheit geboten, die Mannſchaft zu
begleiten. Abfahrt 2 Uhr. Vereinslokal.

Die Münchener Motorrad=Rennfahrer ſtarteten bei dem Berg=
rennen
SuſaMonceniſio und trugen in ihren Kategorien über=
legene
Siege davon,

der Sort des Sonmiagg.

Sonſt ging es um dieſe Zeit im deutſchen Sport ho=
Sommerſports hatten ihre Titelkämpfe, ſie brachten
gerade in den Auguſtwochen Länderkämpfe und ſonſt
ſentativ=Veranſtaltungen. Die Olympiſchen Spiele hab
dieſem Jahre den Terminkalender völlig umgekrempelt
wird der Sportbetrieb im September, wenn unſere
ämpfer zurückgekehrt ſind, noch einmal ſtärker werden
Am kommenden Wochenende nehmen die Raſer
breiteſten Raum im Programm ein.

Fußball.
Für die Fußball=Enthuſiaſten hat der letzte Sonn
den Beginn der heiß erſehnten Punktekämpfe gebrach
menden Sonntag wird das Verbandsſpiel=Programm=
Macht fortgeſetzt; lediglich die Gruppe Rhein hat die=
Spiele, da der Bezirk Rhein/Saar einen Repräſentativk.
Hamburg austrägt. Es ſpielen: Main: Eintracht Fr
V.f. B. Friedberg, Kick. Offenbach Spfr. Frankf., Un
rad F. S.V. Frankfurt, Rot=Weiß Frankfurt Ger
ber, V.f.L. Neu=Iſenburg Hanau 93; Heſſen; 1
gen V.f.R. Bürſtadt, Mombach 03 S.V. Wiesbe
matia Worms Fvgg. Kaſtel 06, F. S.V Mainz 05
Urberach, Olympia Lorſch Alem. Worms; Nord
1. F.C. Nürnberg V.f.R. Fürth (Sa.), Sppgg. Fürt)
burg 04. Germania Nürnberg 1. F. C. Bayreuth.
Kickers Sppgg. Erlangen. Schweinfurt 05 A. S.V.
Südbayern. D.S.V. München Bayern Münch
München S. S.V. Ulm, Schwaben Augsburg.
Württemberg: S.V. Feuerbach V.f.B. Stutty
Spfr. Eßlingen Germania Brotzingen, Stuttgar
Union Böckingen, F.C. Birkenfeld Stuttgarter Ki
mannia Gmünd F.C. Pforzheim; Baden: V.f.B.,
S. C. Freiburg, Freiburger F.C. Frankonia Kar !=
Offenburg F.V. Raſtatt, Spvgg. Schramberg Pho
ruhe; Saar: Saar Saarbrucken F.C. Kaiſerslaut=
S.V. 05 Saarbrücken Eintracht Trier, Spfr. Saat
S.V. Völklingen. Neben den Verbandsſpielen gibt es
Geſellſchaftsſpiele von größerer Bedeutung.

Tennis.
Die internationalen Deutſchen Tennismei
ten in Hamburg, die in dieſem Jahre durch die
neten Erfolge unſerer Spitzenſpieler v. Cramm und
geradezu erleſene Beſetzung gefunden haben, erreichen ih.
punkt. Neben dieſem Ereignis im deutſchen Tennis
alle anderen Veranſtaltungen, die ſowieſo nicht ſehr zal
Handball.
In Barmen wird die D.S.B. in einem Auswah
Mannſchaft, die am 27. Auguſt gegen Oeſterreich ani.
teln. Auf dem Programm ſtehen noch die Verbandsſpi
Main; Poſt S. V. Eintracht Frankfurt, F. S.V. 7
V.f.R. Schwanheim, T.G.S. 01 Höchſt Rot=Weiß

T. S.V. Langen Polizei S.V. Frankfurt; Gruppe
Pol. Darmſtadt Pol. Worms, T.V. Königſtädten
Arheilgen, T. S.V. Braunshardt Wormatia Worrn=
Südrhein: Polizei Poſt Wiesbaden (Sa.), Sieg
baden F. S.V. Mainz 05, V.f.R. Wörrſtadt 19
Gruppe Rhein: Pfalz 03 Ludwigshafen, S.V.
Mannheim 07. Frankenthal Oftersheim. Polizei
Phönix Mannheim, Mannheim 08 A. S. V. Ludrl

Kanu.
Nachdem am vergangenen Sonntag in Frankfurt
ſtrecken=Meiſterſchaften ausgetragen wurden,
nächſten Sonntag auf der Donau, oberhalb von Paſſa
ſtrecken=Meiſterſchaften im Faltboot zum Austrag. D7
haben hier 10 Kilometer zurückzulegen, anfangs bei
mendem, ſpäter bei ſtehendem Waſſer. Die Kampffolge
ſamt 18 Wettbewerbe vor.
Radſport.
Auf der Berliner Olympiabahn ſteigt ein Rad
kampf zwiſchen Deutſchland und Frankreich Für
ſtarten hier Sawall. Erich Möller und der Dortmun
Bahnrennen gibt es dann noch in Münſter und Halle.
Straßenrennen ſind zu erwähnen der Große Weſtfalen=
um
Nürnberg, ſowie im Ausland BrüſſelRom, das mit
Etappe ſeinen Anfang nimmt. In Rom gibt es anläßi
kunft der Fahrer noch ein internationales Meeting.

Leichtathletik.
In Heidelberg gibt es einen Kreiskampf zwiſchen
und Neckar. Der Berliner S.C. Komet bringt anläz
25jähr. Jubiläums das traditionelle 25=Kilometer=20
Championat der Streckenläufer zum Au
ſere beſten deutſchen Läufer, an der Spitze Braeſicke,
Boß=Berlin werden ſich hier einen harten Kampf liefin
Auto.
An dem Rundſtreckenrennen um die Coppa A /0
Pescara nimmt neben zahlreichen anderen Fahrerm
nationalen Klaſſe auch der Mercedes=Benz=Fahrer 1
chitſch teil. Auch Louis Chiron. Varzi und der Italien mu
werden am Start erſcheinen. Spaniens Touri
für Motorräder wird in Bilbao ausgefahren. Neben dr
Elite nehmen die beſten engliſchen Fahrer an dem
teil.
Pferdeſport.
In Köln wird wieder eine klaſſiſche Dreijährigrki
das Alfred v Oppenheim=Rennen gelaufen.
hier der Derbyſieger Palaspage nicht an die Startbcu
da er körperlich nicht in Schuß iſt. Galopprennen gib=
Karlshorſt. Magdeburg und Deauville.

Sporkkämpfe am Berfaſſungstage

Verfaſſungswettkämpfe der Darmſtädter Rin

Die geſtrigen Verfaſſungswettkämpfe der Rinſd
Turnhalle Soderſtraße, erfreuten ſich eines guten A
Beſuches. Leider wurde die Veranſtaltung dadurch
die Polizeiringer nicht am Start erſchienen. Ledig 7c
war anweſend und konnte im Schwergewicht ohne
ſtrengung das Rennen machen. Vom Bantam bis 2
waren die Leute vom Kraft=SV. 1910 unter ſich. D
Kämpfe trugen ſämtlich harten Wettkampfcharakter.
Bantam: 1 Borowſki. 2. Stenger (beide 1910)
Schwarz. 2. Schäfer, 3. Winkel (alle 1910). Leicht
2 Scheffel, 3. Schmitt (alle 1910). Welter: 1. Ke/
ber, 3. Zapf (alle 1910). Mittel: 1. Veith. 2 Hac
(alle 1910). Schwer: 1. Ließfeld (Polizei), 2.
(Darmſtadt 1910).

Verfaſſungskämpfe im Schwimmen.
Die diesjährigen Verfaſſungskämpfe im Schwimrn
Mittwoch abend im Woog zur Durchführung kamen.
ſchöne Kämpfe mit guten Leiſtungen, die allerdings E
des Vorjahres bis auf das Herrenſchwimmen 1000 2.0
zurückblieben. Sämtliche vier Kämpfe konnte in d2.
um erſten Male der Darmſtädter Schwimmklub Jung=
gewinnen
. Die Ergebniſſe:
Herrenſchwimmen 100 Meter: 1. Weicker 1,08: 2. II
1.09,2 (beide J.=D.); 3. Schmalhach (Rot=Weiß)
Herrenſchwimmen 1000 Meter: 1 Karl Göth (J.=Z
2. Treuſch (J.=D.) 16.07
Jugendſchwimmen 10e. Meter: 1. Heyne (1.09,5)
1.10.4 (beide (J.=D) 3 Jacob (Rot=Weiß) 1
Damenſchwimmen 100 Meter: 1. Reitzel=Oſann (J.
2. Klöß (Tgde. 1846) 1.32: 3. Gebauer (J.=D.)

Rot=Weiß Darmſtadt, 1. Heſſen Worms, 1. 5:2
Geſtern weilte die verjüngte Rot=Weiß=Mannſchaf
und konnte über die ſpielſtarke Heſſenmannſchaft ei n
und beachtenswerten Sieg erringen. Es iſt dies das
ballſpiel, welches Rot=Weiß nach langer Ruhepanſe
Sommer austrug. Die Rot=Weiß=Mannſchaft trat in
ter Aufſtellung an. wodurch ein beſſeres Aufbauſe
wurde. Das Ergebnis entſpricht voll und ganz der

Rutz, der Mittelſtürmer der deutſchen Nationalmar!
für den V.f.B. Stuttgart noch immer keine Spielera
halten, da ſein alter Verein Schwierigkeiten bei
macht.

[ ][  ][ ]

Taglallbsttfkieldieradtſtäähſict

Freitag, den 12. Auguſt

Geſchäftsbericht der Arbeit=Nordweſt.
Ausführungen über wirkſchafts= und ſozialpoliſche Fragen.

Alrbeitgeberverband für den Bezirk der nordweſtlichen
das Vereins Deutſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller geht
Bericht über das 27. Geſchäftsjahr unter dem Geſichts=
ſartſchaft
iſt nicht Politik auf aktuelle Wirtſchafts= und
täſche Fragen ein. Die Politiſierung der Wirtſchaft oder
azu ſeien nur eine Erſcheinung der parteidemokratiſchen
urhe. Der Staatsſozialismus habe im Jahre 1931/32
ipepunkt erreicht. Die ſtaatliche Lohnpolitik ſei eine ver=
anſumetnenpolitik
und keine Wirtſchaftspolitik geweſen.
ſeicht geht noch einmal ausführlich auf den Oeynhauſer
ſuuch ein. Der Lohnabbau ſei niemals von Koſtenerleich=
auch
auf anderen Gebieten, im Gegenteil von Koſtener=
rhöhung
der Steuern, der Sozialabgaben, begleitet ge=
Feichzeitig
Preisabbau verlangt worden, der die lohnmäßige
4sſtenentlaſtung ſtets wieder um ihre Wirkung ge=
Habe, ſo daß die Forderung nach einer Rentabilitäts=
ſpanne
unerfüllt geblieben ſei.
uäitzliche Arbeitsloſigkeit und Kurzarbeit des Jahres 1931
Seſamteinkommen der induſtriellen Arbeiterſchaft um 5,1
er gegen nur 0,9 Milliarden RM. Einbußen durch Lohn=
in
der gleichen Zeit gemindert. Die Entwicklung der
bei der Belegſchaft von Arbeit=Nordweſt zeige, daß in
taum von Anfang 1931 (ungefährer Höchſtſtand der
vs zum April 1932 nach Durchführung der Vierten Not=
us
der Realverdienſt (die eigentliche Kaufkraft) ſtunden=
hit
, d. h. durch tarifpolitiſche Maßnahmen, nur 1,7 Proz..
lei den Monatsverdienſten, d. h. durch Kurzarbeit, 23
und bei der Lohnſumme, alſo durch Kurzarbeit und zu=
Arbeitsloſigkeit, 60 Prozent eingebüßt habe. Die Arbei=
von
Arbeit=Nordweſt habe mithin an Kaufkraft in den
irtel Jahren durch Kurzarbeit und Arbeitsloſigkeit das
iſſen verloren, was ſie durch Lohnſenkungen eingebüßt
der Eiſeninduſtrie liege der durchſchnittliche Stunden=
eute
wie 1925/26 2025 Prozent über dem durchſchnitt=
uäfſtundenlohn
.
en Bericht wird weiter ausgeführt, daß
iſte grundlegende Reform helfen könne eine Reform
Girates und ſeines Verhältniſſes zur Wirtſchaft. Es
vor allem darauf an, die Wirtſchaft in verloren=
gene
Funktionen wieder einzuſetzen, Unternehmer=
1ü und Unternehmerverantwortung, die wirtſchaftliche
ziale Funktion der Wirtſchaft wieder herzuſtellen.

ſti möglich durch Zulaſſung freier Lohnfindung im Wege
ilraumes innerhalb der laufenden Tarifverträge, durch
anelarbeitsverträge ein beſtimmter erheblicher Hundert=
Gritten werden dürfe. Nur ein Tarifſchutz, der den Lei=
u
möglich mache, ſei ſozial wirkſam, und mit der Aus=
Des Spielraumes könnte die Wiedereinſtellung von Arbei=
wunden
werden. Eine Neugeſtaltung im großen. Umbau
tialiſtiſchen Zwangsrechts zu echtem ſtaatlichem Aufſichts=
Gewerkſchaften zu berufsſtändiſchen Arbeitervertretun=
Tarifverträge zu Tarifgemeinſchaften im Rahmen berufs=
r
Gemeinſchaftsarbeit uſw. könne dann dem Fortgang der
lit ſchen Entwicklung überlaſſen bleiben.
beſchäftsbericht von Arbeit=Nordweſt behandelt weiter
Ame der Sozialverſicherungsreform und der Arbeits=
ku
:
ei Arbeitsbeſchaffung käme es grundſätzlich darauf an,
Bütſchaft durch Selbſtkoſtenentlaſtung in den Stand zu
ſie Arbeit in möglichſt breitem Umfange wieder auf=
men
und das Arbeitsloſenheer allmählich aufzuſaugen.
Aroduktions= und Konſumentenpolitik gäbe es kein Kom=
Arroduktionspolitik werde immer von einer wahren, un=
ter
Staatsführung gemacht werden, Konſumentenpolitik
eu den Exponenten eines kollektiviſtiſch=zentraliſtiſch ver=
Aentaatsweſens. Die Anſprüche des heutigen kollektiviſti=
takes
laſteten faſt ganz auf den Schultern der breiten
s Volkes, und könnten ſie hier auch nicht in der Geſtalt
ein eingetrieben werden, ſo träfen ſie doch, indem ſie aus
Ma aftsſubſtanz entnommen würden, die Ernährungs= und
Brundlage der Maſſe, wie ſich an dem Stand der Arbeits=
Wege.
Her und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nammeinen hat die innerpolitiſche Situation im Vergleich
üſtern noch keine weitere Klärung erfahren, und dies war
ſchn rund für die noch in den geſtrigen Vormittagsſtunden
We Zurückhaltung an der Berliner Börſe. Trotz der
Aongkeit und der geringen Unternehmungsluſt der Kund=
irien
aber gut behauptete Kurſe taxiert, und wirklich war
yungstendenz zumindeſt widerſtandsfähig. Neben dem
ſten New York boten die wieder anziehenden Rohſtoff=
ue
Stütze, vor allem kam aber der Börſe das energiſche
ds Reichspräſidenten für den Gedanken eines Präſidial=
bberraſchend
, und gab der Spekulation, die an und für
hen Engagements vorgeſtern ziemlich glatt war, Veran=
Eleinen Rückkäufen. Da die Märkte als bereinigt an=
Eind, entſcheiden ſchon kleine Kauf= reſp, Verkaufsauf=
ursgeſtaltung
. So konnten Farben, in denen das An=
ten
weſentlich nachgelaſſen hat, ſchon ½ Prozent feſter
un d gewannen nach dem erſten Kurs ziemlich leicht wei=
uzent
. Kaliwerte waren bis zu 3 Prozent erholt; am
urkt waren Gewinne bis zu 1,25 Proz. feſtzuſtellen; von
A ſtiegen Holzmann um 1,25 Proz., und nur am Elek=
MAnar die Tendenz als uneinheitlich zu bezeichnen. Chade
Nen von der Unterdrückung des ſpaniſchen Putſchverſuches
aunen 3,5 RM. Im Verlauf wurde das Geſchäft auf eini=
Nig ebieten etwas lebhafter. Hiervon profitierten auch
hl gehandelten Induſtrieobligationen, während von den
eeverzinslichen Werten Goldpfandbriefe zur Schwäche

lankfurter Börſe zeigte etwas mehr Belebung und
nen freundlichen Grundton. Die Geſchäfte ſind nach wie
gring, was in anbetracht der bevorſtehenden innerpoli=
cheidung
verſtändlich iſt. Man übt immer noch äußerſte
drig, obwohl die Regierungsumbildung, beſonders die
Ranzlerſchaft Hitlers weit beruhigter betrachtet wird.
Komte auch die feſtere New Yorker Börſe wieder etwas
Süben, ſo daß die Kursbefeſtigungen auf ſämtlichen
G ausdehnten. Einige Spezialwerte waren beſonders
Bekula bis 88,5 (86,5), JG. Farben bis 87.25 (85,75).
een Chemiewerten zogen Scheideanſtalt auf 138,75 (138),
2 (70,5) Prozent an. Auch Kunſtſeide leicht gebeſſert.
demberg um je 0,5 Prozent. Der Elektromarkt lag recht
Lahmeyer um 2. Licht u. Kraft 0.75. Schuckert 1, Sie=
ſ
rel und AEG. um je 0,5 Prozent höher. Auch an dem
kte überwogen die Kursſteigerungen. Es gewannen
in 0,5 Buderus 1. Gelſenkirchen 0,75 Prozent. An dem
ſtilt Reichsbankanteile 8 Prozent höher. Von verſchie=
ten
Deutſche Linol. um 1, Holzmann um 1, Südd. Zuk=
rozent
höher. Adlerwerke Kleyer bei 19 Prozent ge=
dum
ſie am Vortage mit 15 Prozent umgegangen waren.
erigen Automobilwerte etwas freundlicher. Im ſpäte=
U blieb der Aktienmarkt gehalten und zeigte gegenüber
uskurſen noch eine kleine Befeſtigung. Aku konnten noch
anziehen. Am Rentenmarkt Altbeſitzanleihe 48,5 nach
D 5.45 (5,34), Schuldbücher, ſpäte Fälligkeiten 57,25
Fandbriefe ruhig, aber gut gehalten. Am Geldmarkt
2 d leicht bei 4 Prozent.
Hendhörſe lag erwartungsgemäß ruhig, da man
Entſcheidungen in der Regierungsumbildung abwartet.
Afſt man gegenüber dem Berliner Schluß voll behauptet,

vereinzelt etwas freundlicher; beſonders Schiffahrtswerte auf die
günſtigen Beförderungsziffern erneut 0,5 Prozent befeſtigt. Hapag
14,5, Lloyd 14,25, JG. 87, Erdöl 71. Stahlverein 13, Siemens
142,75, Licht u. Kraft 76.25, Schuckert 67,25, Reichsbank 125. Adler=
werke
20,5, Waldhof 29, Ungarn Gold 6,10, Altbeſitz 48,25, Neubeſitz
5,4, Schuldbuchforderungen 57,25.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Aus der Zwangsverſteigerungsſtatiſtik für Heſſen=Naſſau. Bei
den im vorigen Jahre in Heſſen=Naſſau durchgeführten landwirt=
ſchaftlichen
Verſteigerungen betrug der Einheitswert je Hektar im
Durchſchnitt 2704 Mk., die Belaſtung 2910 Mk., und der Effektiv=
preis
1992 Mk. Der durchſchnittliche Anteil der ausgefallenen
Forderungen war in Heſſen=Naſſau mit 34 Prozent mit am höch=
ſten
. Heſſen=Naſſau zeichnet ſich auch dadurch aus, daß der Effektiv=
preis
im Durchſchnitt um 32 Prozent niedriger lag als die durch=
ſchnittliche
Belaſtung, ein Mißverhältnis, das nur von wenigen
Gegenden erreicht oder überſchritten wird.
Frankfurter Brauhaus, e. G.m.b.H., Frankfurt a. M. In der
Genoſſenſchafterverſammlung des Frankfurter Brauhauſes e.G..b. H., Frankfurt a. M., verlas zunächſt Syndikus Schneider den
Reviſionsbericht. Nach der darauf folgenden Ausſprache, in der
von ſeiten des Reviſors noch verſchiedene Erläuterungen zu ſeinem
Bericht gegeben wurden, nahm die Verſammlung die Vorſchläge
der Verwaltung an. Die Geſchäftsguthaben werden alſo von 500
auf 650 RM. erhöht, bei einer gleichbleibenden Haftſumme von
1000 Mk. Die Vorſtandsgeſchäfte werden vorläufig noch durch die
Herren Kunzi und Morſcheuber verſehen; der endgültige Vorſtand
ſoll in nächſter Zeit vom Aufſichtsrat gewählt werden. In den
neuen A.R. ſind unter anderem Vertreter der Wirte und der
Hauptgläubiger entſandt worden.
Süddeutſche Holzinduſtrie A. G., München. Die Süddeutſche
Holzinduſtrie A.G., München, beruft für den 30. September ihre
ordentliche G.V. ein, auf deren Tagesordnung u. a. auch Mittei=
lung
laut 8 240 HGB. ſteht. Wie erinnerlich, hat die Geſellſchaft
im Jahre 1931 eine Sanierung vorgenommen, die es aber nicht
verhindern konnte, daß neuerdings die Hälfte des Aktienkapitals
verloren ging.

Produkkenmärkke.

Mannheimer Produktenbericht vom 11. Auguſt. Weizen, neuer
inländiſcher, 7576 Kilo, 23,2523,50, Roggen, neuer inländiſcher,
18,25, Hafer, inländiſcher 1719, Futtergerſte 1717,50, Laplata=
Mais, gelber, 17,7518 Soyaſchrot 11,25, Biertreber 10,5011,
Trockenſchnitzel, loſe 9,50, Wieſenheu, loſe 4,805.20, Rotkleeheu
4,905,30, Luzernekleeheu 55,60, Stroh, Preßſtroh, Roggen= Wei=
zen
3,403,80, desgl. Hafer=Gerſte 33 40, Stroh geb., Roggen=
izen
3,40, desgl. Hafer=Gerſte 3,00; Weizenmehl Spezial Null
JuliAuguſt 37,45, desgl. per 16. 9.31. 10. 34,00, desgl. mit
Auslandsweizen 35,00; Roggenmehl, 70prozentig, 2728 Wei=
zenkleie
, feine 99,25, Erdnußkuchen 12,7513. Tendenz: Infolge
großen Angebots von Weizen und Roggen ſind die Preiſe zurück=
gegangen
. Das Geſchäft bewegt ſich aber in ſehr engen Grenzen.
Berliner Produktenbericht vom 11. Auguſt. Nach ruhigem
Vormittagsverkehr ſetzten ſich die Preisrückgänge am Produkten=
markt
fort. Infolge der gebeſſerten Witterungsverhältniſſe trat
das Inlandsangebot ſtärker in Erſcheinung, bei Weizen lagen
Offerten aus allen Länderteilen vor, während Roggen, beſonders
an der Küſte, mehr herauskommt. Die Kaufluſt wird durch den
ſchleppenden Mehlabſatz und die unbefriedigenden Exportmöglich=
keiten
nach wie vor beeinträchtigt. Am Effektivmarkt lauteten die
Gebote 23 Mark für Weizen, für Roggen 12 Mark niedriger
als geſtern. Auch im Lieferungsgeſchäft war Roggen weniger ſtark
als Weizen. Das Geſchäft in Weizen und Roggenmehlen zu der
Herbſtlieferung will noch immer nicht in Gang kommen; der
Konſum kauft nach wie vor nur Lokoware. Die Preiſe waren für
Weizenmehl um 2550 Pfg. ermäßigt und auch für Roggenmehl
nicht ganz behauptet. Am Hafermarkt vollzieht ſich Angleichung
der Preiſe an die neue Ernte weiter ziemlich ſprunghaft. Kurz=
friſtige
Ware wird gegen geſtern erneut beträchtlich niedriger be=
wertet
, ſo daß innerhalb einer Woche Preisabſchläge von 20 Mk.
je Tonne eingetreten ſind. Gerſte iſt nur in guten Qualitäten
ziemlich gehalten.

Italien verſtaaklicht Effekkenhandel.
Das neue italieniſche Börſengeſetz, das jetzt zur Veröffent=
lichung
gelangt iſt, ſchließt die Banken von dem Börſenhandel
vollkommen aus. Sämtliche Börſenaufträge für den Wertpapier=
handel
müſſen durch Makler ausgeführt werden, die von der Re=
gierung
beſtimmt und ſomit zu Staatsbeamten geworden ſind.
Eine Ausnahme wird lediglich für eine Reihe großer Inſtitute ge=
macht
, denen es geſtattet iſt, ſich durch einen Beobachter an der
Börſe vertreten zu laſſen. Die Makler haben bei der Bank von
Italien eine Kaution zu hinterlegen, als Sicherheit für die aus=
geführten
Börſentransaktionen. Die Kontrolle der Börſenſitzungen
unterſteht einem Vertreter des Handelsminiſteriums, ebenſo wie
die Geſchäftsführung der Maklenfirmen in regelmäßigen Zeitab=
ſtänden
durch ſtaatliche Buchprüfer kontrolliert wird.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 11. Aug.
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg. Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche Elektro=
lytkupfernotiz
) auf 51,25 RM. Die Notierungen der Kommiſ=
ſion
des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich
ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Zahlung)
ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99 Prozent, in
Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM. desgleichen in
Walz= oder Drahtbarren 99 Prozent, auf 164 RM.. Reinnickel.
98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus, auf 3436
RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 38,7542 RM.
Diehmärkke.
Ferkelmarkt Groß=Gerau am 10. Auguſt. Auftrieb: 851 Fer=
kel
; es koſteten pro Stück 715 RM. Der nächſte Ferkelmarkt
findet am Mittwoch, den 24. Auguſt, vormittags 8.30 Uhr, auf dem
Marktplatz zu Groß=Gerau ſtatt.
Mannheimer Viehmarkt vom 11. Auguſt. Zufuhr: 122 Käl=
ber
, 26 Schafe, 217 Schweine, 1153 Ferkel und Läufer, zuſammen
1518 Stück. Es koſtete pro Zentner Lebendgewicht; Kälber b) 36
bis 38, C) 3034 c) 2630: Schafe b) 2230; Schweine nicht
notiert. Ferkel bis vier Wochen koſteten, pro Stück 811RM.,
Ferkel über vier Wochen 1315 RM., Läufer 1619 RM. Markt=
verlauf
: Kälber ruhig, langſam geräumt; Ferkel und Läufer ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 11. Auguſt. Aufgetrieben waren
132 Rinder ſeit dem letzten Markt, 908 Kälber, 212 Schafe und
955 Schweine, darunter 83 Litauer. Bezahlt wurde pro Zentner
Lebendgewicht: Kälber b) 3640, c) 3135, d) 2530; Schafe
a) 1. 2630, b) 2025, c) 1619: Schweine c) 4862, d) 4551,
e) 4144. Marktverlauf: Kälber und Schafe ruhig, geräumt;
Schweine ſchleppend, geringer Ueberſtand. Fleiſchgroßhandels=
preiſe
: Ochſenfleiſch 1. 5662, d. 5055: Bullenfleiſch 5054;
Kuhfleiſch 2. 4550, 3. 3040; Kalbfleiſch 1. 6575, 2. 5060;
Hammelfleiſch 6065: Schweinefleiſch 1. 6872. Geſchäftsgang
ruhig. Eingebracht waren: 459 Viertel Rinder, 99 Kälber, 10
Schafe und 345 halbe Schweine.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Von der Zulaſſungsſtelle an der Börſe zu Frankfurt a. Main
wurden 80,0 Mill. RM. Aktien der Commerz= und Privat=Bank
A. G. zur Notierung im Amtlichen Börſen=Kursblatt der Makler=
kammer
Frankfurt a. M. zugelaſſen.
In der G.V. der Getreide=Kredit A.G. in Liqu., Mannheim,
wurde die Jahresrechnung per 31. 12. 1931 genehmigt, die mit
einem Verluſt von 54 085 RM. abſchließt. Ferner wurde gegen
120 von 866 Stimmen die Herabſetzung des A.K. um 100 000 RM.
mit Einhaltung eines Sperrjahres beſchloſſen. An Stelle von Dr.
David wurde Direktor O. Eppſtein als Mitliquidator beſtellt. Der
Aufſichtsrat wurde in der alten Zuſammenſetzung wiedergewählt.
Im Vergleichsverfahren der Hermann Wronker A. G. ſollen die
Kleingläubiger mit Forderungen bis zu 100 RM. 14 Tage nach
Beſtätigung des Vergleichs voll befriedigt werden. Im Falle
eines Konkurſes wäre eine Quote von höchſtens 5 Prozent zu er=
warten
.
Die Pariſer Börſe war geſtern feſt. Am Deviſenmarkt er=
holte
ſich das engliſche Pfund auf 89,09 gegen 88,92 am Vortage.
Der Dollar behauptete ſich; die Reichsmark ſtieg über pari. Der
Goldſtand der Bank von Frankreich ſtieg ganz unweſentlich um elf
Millionen Fr. auf 82 179 Mill. Fr. an. Dem ſteht aber ein Devi=
ſenrückgang
um 19 Mill. Fr. gegenüber. Die Golddeckung iſt von
76.16 Proz. auf den neuen Rekordſtand von 76,66 Proz. gewachſen.

Berliner Kursbericht
vom 11. Auguſt 1932

Beutſche Sunr and Aibrontb Gefeäfchaft

Deviſenmarkt
vom 11. Auguſt 1932

Mdhe
Danatbonk. z...
Deutſche Bank u. / 75.
Dieconto=Geſ.

Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd, Llohzd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

61.75
14.
17.75
14.75
28.50
45.
34.
13.50
82.50
86.75

Me
Elektr, Lieferung 7055
61. Kanee
Rütgerswerke. 35.625
34. Helſingfors 100 finn. Mk. Währung 8e7
5. 294 Rite
6.306 Schweiz Währung
100 Frankenls1. 98 Geld F. G. Farben 85. Salzdetfurth Kaut 163.75
Wien. 100 Schilling
100 Tſch. Kr. 51.95 52,05 Spanien 100 Beſetas 33.32 Gelſ. Bergw. 35.50 Leonh. Tietz 39.50
Brag 12.465 12.485 Danzig 1o0 Gulden 81.97 Geſtfelektr. Untern 62.125 Verein. Glanzſtoff.
Budapeſt
Sofig 100 Pengö Fapan 1 Yen 1.099 Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u. 54.875 Verein. Stahlwerke 13. 190 Leva 3.057 3.063 Rio ds Fanerrolt 1 Milreis 0.324 Beſteregein Alkalt 101.50 Holland K00 Gulden 189.71 Fugoſlawien 100 Dinar Köln=Neueſſen 28. Agsb. Nnrb. Maſch. 25. Oslo. 100 Kronen 73.53 727
Bortugn! 100 Escndos 3.39 40. Baſalt Lin; 13. Kopenhagen. 100 Kronen 78.22 78.38 Athen 100 Drachm. 2.897 Bhil. Holzmann Berl, Karlsr. Ino. 32. Stockholm 100 Kronen 75.27 5 75.43 Fſtambu türk. 4 2.018 Kali Aſchersleben 92.50 Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte 9. London. 1 2. Stn. 14.60 14.72 Kairo t ägypt. 2 15.08 albchnerwverie 23. Buenos=Aires 1 Pav. Beio 0.878 0.882
Kanava leanad. Doll.,/ 3.658 Mannesm. Röhr. 39.875 65. New Yorl. 1 Dollar 4.209 4.217 Urugnay Goldpeſo 1.49 Maſch.=Bau=Untn. 24.375 Lindes Eismaſch.
Belgien. 100 Belgg 156.38 58.50 Fsland 100 isl. gr. e 65.93 Oberſchleſ. Koksw. 31.59 Vogel Zelegr. Draht 13.75 Ftalien 100 Lire 21.52 21.56 Eallinn (Eſtl.) 109 eſt. Kr. 110.29 Orenſtein & Koppel 24.75 Wanderer=Werke 24.25
Paris 100 Franes 16.48 16.52 Rigu 100 Bats 79.72

Brief
82.14
33,35
52.13
1.101
0.326
8.777
13.41.
2.903
2.022
15.10
3.664
1.752
s6.05
110.51
72.38

Durmſtaorer und Kariokarbant Surifrabt, oitihte bei Bresoher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 11. Auguſf 1932.

88, Dtſch. Reichsunl
6% v.27
5½%Intern.
6%Baden .....!"
6%Bahern ......
68 Heſſen......"
68 Preuß. Staat
82 Sachſen.

Driche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. */,Ab=
(öſungsanl.
Diſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.
Deutſche Schusge
bietsanleihe 7
5½Baden=Baden
6%Berlin, .b.24
68 Darmſtadt ..
68 Dresden v.26
6% Frankfurt a. M.
Schätze v.291
v.28
83 Mamz
6% Mannheimv. 27
6% München v. 29
8% Wiesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbl.
Goldobligl
5½% beſſ. 2bs.
bhp.=Bk.=Liquid.
4½,% Kom.=Obl.
6% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. 6. Pf.
6% Goldobligl

Re
63.25
59.5
62.5
51.25
*7
56

48.15
5.45

3.1

44.5
47.75

69.75

46

68.25
53"

741
611,

%e Landestomm.)
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.)
6% Kaſſeler Land.
fredit Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbr.
5½% Liqu. Obl

Dt. Romm. Sam.
mel=Ablöſ.-Anl.
*AuslSer, I
Ser. III
Di. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).,
Berl. Hyp. Bk.
5½ %r Ligu.=Pfbr.
620 Frrf.Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Goldoblig,
6%o
Pfbr.=Bk.
Ligu.
825 Mein=Hyp.=Bi!
5½% n Lig. Pfbr..
6%0 Pfälz. Gyp.=Bk.
Lig. Pfbr.
885 Rhein Hnp.B:
31/,%0 Lig. Pfbr.,
Goldoblig.
88 Sübd. Bod.)
Cred.=Bank.
541,%0 Lig. Pfbr
6% Württ. Ghp.=B.)
6% Daimler=Benz.
6%0 Dt. Linol. Werkel
82Mainkrw. v. 26
62Mitteld. Stahl.,
82Ver, Stahlwerke

48.25
67.75
72.5
78.5

44
66

67.75
68
77.75
55
68.25
69
81.25
68
58
72
80.5
72.5
42
69.25
52.75
42

D e
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.3.
9.Inveſt.!
5%
5% Bulg. Tab. v.02
41/,% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
41/,?
429 Türk. Admin.
1. Bagdadl
42
49
Bollanl.
4ſ.%6 Ungarn 1913
1914
2.
Goldr.!
1910
Ala.Nunſtzide Uniel
...."
A. E. G.
AndregeNoris Zahnl
Aſchaffbg.Brauerell
Zelſtofff
Zemberg, F. P..
Bergm. El.=Werkel
BrownBoverichCie
Buderus Eiſen...
Cement Heidelberg
Karlſtadt 31
F. G. Chemie, Baſell118
Chem.Werke Abert 25
Chade .....!
Contin. Gummiw.
Linoleum 32
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl".

11.25
11.5
10
45,
8.5
4.17½
2.3
3.3
3.39
E
6
6

40.25
28,8

16.75
34

39
81
72

Dt. Gold=u. Silber= ſcheide=Anſtalt 139 Linoleumwerke 35 Eiſenhandel. . Dhckerhoff u. Widm Eichbaum=Werger. 4u.5 Elettr. Lieferg.=Geſ. Licht u. Kraft Sichw. Bergwerk. R EßlingenMaſchinen 11.5 Faber & Schleicher 25 F.G. Farbenindnſt 86.75 Feinmech. (Fetter) Felt & Guilleaume Frankfurter Hof. 27 Belſenk. Bergwer! 35 Geſ f.elettr. Untern Goldſchmidt Th. Aan Gritzner Maſchinen 17.5 Grün E Bilfinger dafenmühle Frrft. 42 Hammerſen (O3n.) Hanauer Hofbrauh. Harpener Bergbau 54 Henninger, Kempf. 51.5 HilvertArmaturfrb. 36 Hindrichs-Aufferm. Hirſch Kupfer. Hochtief Eſſen 47.5 Holzmann, Phil. 39.75 Flſe Bergb, Stammll 130 Genüſſel 95 Junghans 8 Kali Chemte 67 Aſchersleben 94 Klein. S hanzlin 36.5 glöcknerwerke 25 Knorr C. 6.. 155

in 4
Laurahütte .....
Lech, Augsburg...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Maintr.=W. Höchſt,
Mainz.Akt.=Br.
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Oberbedart ......
Phönix Bergbau ..
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunfohlen 2/169
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Nütgerzwerke ...
Salzoetfurth Kali./1
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfbr.
Shriftg. Stempel. 50
Schuckert Elettr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Süidd. Zucker=A. G./1
ellus Bergbau:
Thur., Liefer.=Geſ==
Tietz Leonhard ...
unterfranken ....!
Ver. Stahlwerke
Ultramarin
Voigt & Haeffner
Bayß 2 Freyztag=

67.5
162.5
47.5
717.

28.75
19.5

6.5

68.5
50.25

34
163
162

66.5
44
121
68
55
39.5
85

7

Weſteregeln Kalt.
Zellſtoff Waldhof.
Meme!
Allg. Dt. Ereditanſt.
Badiſche Bank.. .
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein
Bayer, Hyp. u. B./ 44
Berl. Handelsgef.
Sypotherbk/419
Comm. u. Brivatb./ 16
Darmſt. u. Nat.=Bk.) 18.5
Dt. Bank und Dic.
Dt. Eff. u. Wechſel/ 65
Dresdner Bant
Frankf. Bank
Hhp.=Bant
Mein, Hyp. Ban1.
Pfälz. Hyp.=Ban! 46
Reichsban k=Ant. . . /1251),
Rhein. Hyp.=Bank. 48
Südd. Bod.-Cr. Bk. 48
Bürttb. Notenban) 80

A.-G. I. Vertehrsw.
Allg. Lokalb. Kra ftw
7% Dt. Reichsb. Vzgl
Hapag ......."
Nordd. Llohzd....
Südd. Eiſenb.=Ge

Allianz. u. Stuttig.
Verſicherung .. . /162
Berein. Verſ./160
FrankonaRück=u. M
Mannh. Verſich. ..=
Otavi Minen.
Schanturg Handeld

25.5
18.5

22.75
70.5

89
18.5
42
52
52.25

34
58
N.
13.75
15
26

*

34

[ ][  ]

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