Einzelnummer 10 Pfennige
Trlt
Marter Tad
Tätt
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
4 imaligem Erſcheinen vom 1. Auguſt
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Berbindſchleit für une. Poſiſcheckonio
FFranfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 219
Montag, den 8. Auguſt 1932.
195. Jahrgang
21 mm brelie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
FinanzAnzelgen 35 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
breitl2 Reſchemarkt Anzeligen von auswärte 3s Reſchepfg.
Finanz=Anzeigen 30 Reſchepfg. 92mm breſte
Rellame=
zelle 3.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
ſ4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höberer
Gewalt, vie Krieg, Aufnuhr, Strel uſp. erſcht
ſede Verpſlſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Leiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fänl ſeder
Rabatt weg. Banſſonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
Die Modri don ort Toagution.
tr Einweihung des Beinhauſes am Fork Douaumonk forderk Frankreichs Präſideuk und Generalſtab erneuk „Sicher=
Sicherheik gegen die Abgerüfteken. — „Der Schiedsrichker in Europa foll ſeine Enkſcheidungen aufzwingen können!”
verübt worden. Unter lautem Krachen fiel es um. Kein Zweifel / eingeſchlagen. Als dieſer ſich am Fenſter zeigte, wurde nach ihm
ſcheint zu beſtehen, daß es ſich um ein Attentat handelt. Die Atten= geſchoſſen. Er gab daraufhin einige Piſtolenſchüſſe ab.
erfailler Srieden muß organiſierk
täter ſind mit größter Vorſicht vorgegangen, da man bisher keine
In der Nacht zum Sonntag fielen auch in Schönwald bei
Spur von einem Exploſivſtoff oder einer Bombe auffinden konnte. Gleiwitz 15 bis 20 Piſtolenſchüſſe. Die Ermittelungen waren auch
werden.”
hier erfolglos.
Paris, 7. Auguft.
zäſident der Republik, Lebrun, Kriegsminiſter
ſoncour, hundert Generäle der franzöſiſchen Armee,
Elitze der geſamte Generalſtab, die Marſchälle
zutey und General Weygand, die Vereinigungen der
hen Kriegsteilnehmer, die Vertreter der
ioerbände waren heute vor dem Beinhausvon
ſaont verſammelt, das der Präſident der Republik
anhaus iſt eine flache, in mödernem Stil gebaute 140
un Ehrenhalle, die in der Mitte von einem hohen
n lüſtagt wird. Auf dem eiſernen Eingangstor ſteht als
Fort „Pax”. Vor dem Beinhaus ſtehen in
eihen 120 000weiße Kreuzeüber einem
der die Gebeine von 400 000 Franzoſen
huderttauſenden von Deutſchen birgt.
Etspräſident Lebrun begab ſich am Sonntag
Maach einer Kranzniederlegung am Siegesdenkmal zum
uivo Begrüßungsreden ausgetauſcht wurden. Am
Vor=
io ferner am Fort Douaumont zu Ehren der
fran=
hiolonialtruppen die Einweihung einer Erigne=
Bfel ſtatt, die folgende Inſchrift hat: „Am 24. Okto=
Gu den vom Kolonial=Infanterieregiment von Marokko,
ich das 43. Bataillon Senegaleſen und zwei Kom=
Komalis in einem bewundernswerten Angriff die erſten
½rötellungen erobert. Unter dem Befehl des energiſchen
kunten Regnier konnte der Widerſtand des Feindes
kund zwei Kilometer in die feindlichen Reihen
vorge=
ch erden”.
*)Nachmittagsſtunden folgte die feierliche Einweihung
Auu fes. Als erſter Redner ergriff Marſchall Pétain
Er erinnerte an die furchtbaren Kämpfe und lobte
unütige Verhalten der franzöſiſchen Truppen, das den
Benerationen als Vorbild dienen müſſe.
sminiſter Paul=Boncour gab dem Wunſch
Waß das Ringen um Verdun das letzte geweſen ſein
Frankreich je erlebt hat. Der franzöſiſche Soldat habe
E dem Vaterland geopfert, weil er in dem Sieg
Frank=
beinzige Möglichkeit geſehen habe, die Wiederholung
8 Bktigen Krieges unmöglich zu machen. Er glaube nicht,
84 bei dieſer Hoffnung um eine nie erfüllbare Illuſion
belck. ur Kriegsminiſter erinnerte dann an die verſchiedenen
zu knatzualen Abkommen zur Verhinderung des Krieges und
Bes als Gefühlsduſelei, wenn man nach
teül ichreie, ohne ihn zu organiſieren. Es
öirngeſpinſt, zu glauben, den Krieg
ö ch zu machen, ſolange der
Schiedsrich=
nen Schiedsſpruch nicht aufzwingen
ſor den Toten von Verdun habe Frank=
MPflicht, mit doppelter Energie an der
E icherheit und der Organiſierung des
9 zu arbeiten.
Mispräſident Lebrun bezeichnete das
Schlacht=
erdun als den Friedhof Frankreichs. Er erinnerte an
Tranzoſen, die bei der Verteidigung der Stadt ihr
n mußten. Jahre würden vergehen, bis die Natur
Borkriegsgeſicht angenommen habe, ſoweit dies
an=
unzähligen weißen und ſchwarzen Kreuze überhaupt
j doch ein Troſt, daß dieſe Kreuze als Zeugen und
als Warnung für die kommende Generation errichtet
en um ſie vor ähnlichem Wahnſinn zu bewahren, um
zum Nachdenken zu bewegen und ſie vor gleichen
u zu beſchützen, die nur Ruinen, Elend und Leiden
Mtaſſen. Es gebe wohl kaum einen Menſchen auf der
ieger oder Beſiegter, der vor einem ähnlichen Anblick
iſlbſcheu vor den Greueln des Krieges zurückſchrecke.
ilaniſche Frankreich, das das traurige Vorrecht habe,
Boden die Nachwehen des Krieges zu bewahren,
Wehren nötig. Die Opfer, die es ſeit Beendigung des
us dargebracht habe, ſeien der beſte Beweis hierfür.
Wege werde es auch in Zukunft fortfahren. Aber
e nicht verlangen, daß es ſeine Sorge um
ne Sicherheit aufgebe, ſolange der
Friedens nicht überall
durchgedrun=
ndſolange nicht die Grundlagen einer
uen Sicherheit geſchaffen ſeien, auf
e Staaten eine Zuflucht fänden.
ſchluß an die Einweihungsrede des
Staatspräſiden=
eine Minute Stille gewahrt, worauf die Truppen
Verdun vorbeimarſchierten, Staatspräſident
Leb=
ſch darauf im Kraftwagen zu ſeinem Sommerſitz
Gltke Erinnerungsfeier in der Brekagne.
EP. Paris 7. Auguſt.
Ng 4d gegenwärtig die ganze Bretagne von den Gedenk=
2 ktinnerung an die Vereinigung dieſer Landſchaft mit
resiwderhallt — Miniſterpräſident Herriot hat am
Sonn=
etier Perſon in Wannes einen großen Feſtakt präſidiert
Deslr gengrauen in Rennes dieſe Feſtſtimmung durch einen
aslitübt worden der auf das dort ſtehende Denkmal für
So Ainer der bretagniſch=franzöſiſchen Annäherung, Boucher,
Skarke Gegerſähe zwiſchen Kanada und England.
TU. Ottawa, 7. Auguſt.
Die engliſchen Sachverſtändigen haben die Nachprüfung der
kanadiſchen Vorſchläge beendet. Sie haben dabei feſtgeſtellt, daß
die kanadiſchen Schätzungen, über die der engliſchen Induſtrie
er=
öffneten neuen Ausfuhrmöglichkeiten ganz gewaltig übertrieben
ſind. In dieſem Sinne wurde der kanadiſche Miniſterpräſident
Bennett verſtändigt. In den Kreiſen der engliſchen Abordnung
wird erklärt, daß die kanadiſchen Vorſchläge noch nicht einmal die
Mindeſtforderungen Englands hinſichtlich des Abſatzes von Eiſen
und Stahl, Baumwoll= und Wollwaren erfüllten. Während die
Kanadier amtlich die Erhöhung der Ausfuhrmöglichkeiten
eng=
liſcher Waren nach Kanada mit 11 Millionen Pfund angegeben
hatten, berechnen die engliſchen Sachverſtändigen dieſe Zahl auf
weniger als 4 Millionen Pfund.
Die Arbeit der Konferenz konzentriert ſich nunmehr auf die
Auseinanderſetzungen zwiſchen England und Kanada. Viel wird
davon abhängen, wieweit Bennett ſich von den Bindungen gegen
die kanadiſchen Induſtriellen freimachen und ſie zu einem
groß=
zügigen Standpunkt etwa in der Form überzeugen kann, daß
wei=
tergehende Zugeſtändniſſe an England eine Belebung des
Geſamt=
handels mit ſich bringen würden.
Generalfkreikbeſchluß der belgiſchen
Bergarbeiter.
TU. Brüſſel, 7. Auguſt.
Auf einer außerordentlichen Vertreterverſammlung der
bel=
giſchen ſozialiſtiſchen Bergarbeitergewerkſchaft in Brüſſel wurde am
Sonntag nach ſtürmiſcher Ausſprache der Generalſtreik für den
Bergbau und die verwandten Betriebe beſchloſſen. Der Streik
vürfte ſich ab Montag auf das geſamte belgiſche Kohlenrevier
er=
ſtrecken. An dem Streik werden ſich 170000 Arbeiter
beteiligen.
Die Bewegung als ſolche dauert bereits ſeit einem Monat an.
Von ſeiten der Regierung wurde den Arbeitern das Anerbieten
ge=
macht, die unteren Löhne nach Wiederaufnahme der Arbeit zu
überprüfen. Dieſem Vorſchlag hat die Vertreterverſammlung mit
der Forderung einer ſofortigen Erhöhung der Löhne in den
un=
teren Tarifklaſſen und einer Neuregelung des Arbeitsabkommens
für den Bergbau beantwortet. Danach ſollten in Zukunft die
Löhne ausſchließlich nach der Lebenshaltungrichtzahl berechnet
werden und nicht mehr wie bisher nach einer Richtzahl, die auch
gleichzeitig den Kohlenpreis berückſichtigte. Inzwiſchen wird von
kommuniſtiſcher Seite im geſamten Grubengebiet weitergehetzt.
Mit Rückſicht auf die Ausdehnung des Streiks wird die Regierung
ſofort umfangreiche militäriſche Maßnahmen treffen.
Neue Opfer des polikiſchen Terrors.
Waffenanmeldepflicht in Allenſtein.
Allenſtein, 7. Auguſt.
Der Regierungspräſident in Allenſtein hat eine neue
polizei=
liche Anordnung getroffen, die einſchneidende, verſchärfte
Vorſchrif=
ten über die Anmeldepflicht von Waffen aller Art trifft. Nach den
neuen Vorſchriften müſſen auch die in der Wohnung gehaltenen
Waffen, deren Beſitz nach dem Schußwaffengeſetz ohne Waffenſchein
geſtattet iſt, polizeilich angemeldet werden.
Löhener Reichsbannerführer erſchoſſen.
CNB. Königsberg, 7. Auguſt.
Der Lötzener Reichsbannerführer Kotzan iſt geſtern abend um
22.30 Uhr vor dem Büro des Landarbeiterverbands in Lötzen von
Nationalſozialiſten erſchoſſen worden. Kotzan war mit mehreren
anderen Mitgliedern des Reichsbanners aus dem Büro des
Land=
arbeiterverbands gekommen. Die Gruppe hatte auf dem Wege
zur Stadt Auseinanderſetzungen mit mehreren SA.=Leuten, die
ſehr bald in Tätlichkeiten auszuarten drohten. Ein
Reichsbanner=
angehöriger, Piontek, eilte daher zum Verbandshaus zurück, um
die Polizei zu benachrichtigen. Ihm wurde ein Schuß nachgeſandt,
der jedoch ſein Ziel verfehlte. Unmittelbar darauf fiel aus ½ Meter
Entfernung ein zweiter Schuß, der Kotzan ins Herz traf, Kotzan
war auf der Stelle tot. Die Polizei hat 20 Perſoneen
feſtgenom=
men und iſt im Augenblick noch mit der Vernehmung der
Ver=
hafteten und der Zeugen beſchäftigt.
Anſchläge in Oberſchleſien.
Gleiwitz, 7. Auguſt.
In der Nacht zum Sonntag wurden im Stadtteil Sosnitza etwa
14 Schüſſe abgegeben. Die Suche nach den Tätern iſt bisher ohne
Ergebnis. Verletzte haben ſich nicht gemeldet.
Gegen halb 3 Uhr wurden auf der Bergſtraße zwei
Fenſter=
ſcheiben der Wohnung eines Stadtverordneten durch Steinwürfe
In derſelben Nacht wurde ein Trupp Nationalſozialiſten, der
aus dem Kreiſe Leobſchütz nach Ratibor marſchierte, am Eingang
zum Stadtteil Altendorf beſchoſſen. Die Täter konnten in der
Dunkelheit über die Felder unerkannt entkommen.
In die Schaufenſterſcheibe der Zentrumszeitung „Oberſchleſiſche
Rundſchau” in Ratibor wurde eine Eierhandgranate geworfen,
die Sachſchaden anrichtete. Auf dem Ring wurde eine Handgranate
gefunden. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur.
Auf das Bunzlauer, S. A.=Heim in der Gartenſtraße
wurden früh kurz nach 2 Uhr mehrere Revolverſchüſſe abgegeben,
ohne jedoch jemand zu treffen. Etwa eine halbe Stunde ſpäter
wurde in unmittelbarer Nähe des Heims ein S. S.=Mann
überfal=
len. Es entwickelte ſich ein Handgemenge, in deſſen Verlauf der
Täter zwei Piſtolenſchüſſe abgab. Der überfallene
Nationalſozia=
liſt erlitt eine Schußverletzung am Halſe. Unter dem Verdacht der
Täterſchaft verhaftete die Polizei einen ehemaligen Ruſſen namens
Waſſilief Baranoff, der zwei Revolver bei ſich hatte.! Der
Ver=
haftete war im Beſitz eines Ausweiſes, aus dem hervorgeht, daß er
bereits vor einigen Jahren die ruſſiſche Staatsangehörigkeit
ver=
loren hat.
Verhaflung von drei Kommuniſten in der Münchener
Fraäifſfangs Mgelegenfelt.
München, 7. Auguſt.
Zu den politiſchen Brandſtiftungen in der Nacht zum
Donners=
tag wird nun bekannt, daß unter dem Verdacht, den Brand in der
Nähe des Weſtfriedhofes gelegt zu haben, am Sonntag drei
Kom=
muniſten verhaftet wurden. In ihren Wohnungen wurden auch
Waffen gefunden. Weitere Feſtnahmen ſollen bevorſtehen. Auch
iſt die Polizei bemüht, den Ueberfall auf einen Nationalſozialiſten
in Gieſing in der gleichen Nacht vollkommen zu klären. Es wurden
in Gieſing in verſchiedenen Häuſern, die hauptſächlich von
Kom=
muniſten bewohnt ſind, Hausſuchungen vorgenommen.
Reichswehrminiſter Schleicher bei den Oſtſee=
Zaſtenlungen.
Kiel, 7. Auguſt.
An den zur Zeit in der Oſtſee ſtattfindenden Flottenübungen
werden der Reichswehrminiſter General von Schleicher am 8. Aug.,
der Chef der Marineleitung Admiral Dr. h. e. Raeder vom 8.—10.
Aug, und der Chef der Heeresleitung, General d. Inf. Freiherr
von Hammerſtein, am 9. Aug. an Bord desLinienſchiffes
„Heſſen” bzw. des Kreuzers „Königsberg” teilnehmen.
21. Deutſcher Feuerwehrkag.
Karlsruhe. Der 21. Deutſche Feuerwehrtag erreichte ſeinen
Höhepunkt mit einer großen Schau= und Angriffsübung auf dem
Streſemann=Platz und dem Feſtzug der 15 000 Feuerwehrmänner
aus allen Teilen des Reichs. Beſonders ſtark waren die Pfalz,
Württemberg, Baden, das rechtsrheiniſche Bayern und Heſſen
vertreten. Lebhafte Zurufe empfingen auch die Delegationen aus
Oeſterreich, der Schweiz und der Tſchechoſlowakei, ſowie unſere
Brüder aus dem Saargebiet, aus Oſt= und Weſtpreußen und aus
Schleſien. Als die Spitze des Zuges am Rathaus anlangte, wurde
ſtillgeſtanden und „Helm ab” kommandiert. Unter dem Geläute
ſämtlicher Kirchenglocken verharrte man in ſtillem Gedenken an
die Toten des Weltkriegs. Dann wurde der Vorbeimarſch
fortge=
ſetzt, der von Präſident Ecker=München abgenommen wurde.
Zahl=
reiche Ehrengäſte, darunter Finanzminiſter Dr. Mattes, der
Ver=
treter des Innenminiſters, Miniſterialrat Dr. Imhoff, ſowie der
Oberbürgermeiſter Dr. Finter hielten den Rathausbalkon und die
Freitreppe beſetzt.
Der Abend brachte eine große Feſtveranſtaltung mit Konzert
auswärtiger Feuerwehrkapellen unter Mitwirkung von Karlsruher
Geſangvereinen in Verbindung mit dem Großen Zapfenſtreich aller
Muſikkapellen.
Spaniſcher Sardinendampfer gekentert — 22 Mann ertrunken.
Madrid. In der Nähe von Vigo iſt der ſpaniſche
Sardinen=
dampfer „Azana” im Sturm gekentert. Von der 24köpfigen
Be=
ſatzung ſind 22 Mann ertrunken. 18 Mann klammerten ſich am
umgeſchlagenen Schiff an, von denen zuletzt noch zwei übrig
blie=
ben, die nach 52 Stunden gerettet werden konnten.
Entmenſchte Herrin.
Belgrad. Ein ungeheuerliches Verbrechen, das durch Zufall
aufgedeckt wurde, beſchäftigt die Bevölkerung der Hauptſtadt. Die
Witwe Marinka Manditſch hatte ihre 20jährige Hausgehilfin zur
Proſtitution gezwungen und ihr nach einem vergeblichen
Flucht=
verſuch die Augen ausgeſtochen. Sie wollte dadurch das Mädchen
von neuen Fluchtverſuchen abhalten. Die Polizei wurde durch
anonyme Briefe aus der Nachbarſchaft auf die Vorgänge in dem
Haus der Witwe aufmerkſam gemacht. Bei einer Hausſuchung
wurde die blinde Hausgehilfin in einem abgeſperrten Raum
auf=
gefunden, wo ſie monatelang gefangengehalten worden war. Die
Witwe iſt flüchtig.
Aus der Länvrshauprſtadt.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1932.
Ich bikk” Ihne‟.
Dem Darmſtädter kann nicht, wie dem Berliner, nachgeſagt
werden, er verwechſele mir und mich; aber er wird
beſchul=
digt, bei den Fürwörtern der höflichen Anrede könne er Sie
und Ihnen nicht ſcharf auseinanderhalten. Allerdings heißt es
darmſtädtiſch: Ihne kenn ich ich ſeh Ihne oft; an
Ihne darf ich mich wenne. Aber wer da meint, die
Mund=
art greife daneben, der urteilt vorſchnell. In völliger
Ueberein=
ſtimmung — „in hundertprozentiger Uebereinſtimmung” ſagt man
heute — mit der Schriftprobe gebraucht das Heinerdeutſch den
4. Fall: Denn kenn ich: ich ſeh=enoft an denn darf
ich mich wenne. Man mache mit allen möglichen
Dingwör=
tern und Fürwörtern die Probe! Wenn nicht das groß
geſchrie=
bene Sie des 4. Falles in Frage kommt, ſo weicht in der
Fall=
ſetzung die Mundart gar nicht ab. Das klein geſchriebene ſie
wird ganz regelrecht angewandt: „Schicke=Se dem Schmidt
ſei Stiwwel widder; ich kenn=ſe an dem Rieſter”
ſagt Frau Dummbach. Wenn aber nur für das anredende Sie
des 4. Falles durchweg Ihne ſteht, ſo muß ein triftiger Grund
vorliegen.
Es iſt ein Mangel unſerer neuhochdeutſchen Sprache, daß
„ſie” und ebenſo, die” gar vieldeutig geworden ſind. Sie gelten
für 1. und 4. Fall weiblichen Geſchlechts in der Einzahl, in der
Mehrzahl ſogar für alle Geſchlechter; das ältere Deutſch hatte
dafür verſchiedene Formen. Noch ungünſtiger iſt die Sachlage
dadurch geworden, daß wir im 18. Jahrhundert dazu kamen,
Fremde und Höherſtehende nicht mehr mit Ihr und Euch
an=
zureden, ſondern mit dem ſchon überlaſteten Sie, eine
Ver=
ſchrobenheit, von der Jakob Grimm geſagt hat, ſie ſei auf dem
Ehrenſchilde unſerer Sprache ein häßlicher Fleck. Wir alle haben
ſchon erlebt, daß es im Geſpräche durch das verrückte Sie leicht
ein Mißverſtändnis gibt; man iſt dann etwa — „eventuell” ſagt
der Deutſche — genötigt, auf den Angeredeten deutend zu
er=
klären: Ich meine nicht Sie ſondern die und jene! Dieſe
Un=
klarheit vermeidet die Mundart, indem ſie unter ſolchen
Um=
ſtänden zum Fürwort des 3. Falles greift. Unſer nicht
verwechſel=
bares Ihne iſt alſo kein Merkmal mangelhafter
Sprachbeherr=
ſchung; keineswegs liegt hier eine Verwechſelung der Fälle vor
(was ſogar ein tüchtiger Kenner unſerer Mundart, der 1925
ver=
ſtorbene Profeſſor Dr. Adolf Helmsdörfer in ſeiner „
Sprach=
lehre für höhere Schulen” annimmt), ſondern wir ſtehen hier
vor einer merkwürdigen Feinheit unſerer und benachbarter
Mundarten. „Gehn=Se zum Bennelbächer un zum Sperwes, un
Duze=Se=ſe! Und wann=Se kinftig nor ſoge, daß=Se mich gekennt
hette, do vaklag ich Ihne!” Solch ein Satz genügt ſchon, um
Pickert.
jenen Tadel zu entkräftigen.
Aenderung des Zugverkehrs am 11. Auguſt. Die
Reichs=
bahndirektion Mainz gibt folgendes bekannt: Nachdem der
Ver=
faſſungstag am 11. Auguſt als geſetzlicher Feiertag ſowohl in
Heſſen wie auch in Baden aufgehoben worden iſt, verkehren die
Perſonenzüge an dieſem Tage auf den Strecken der
Reichsbahn=
direktionen Mainz und Karlsruhe allgemein wir an jedem
Werk=
tag. Die in den amtlichen Taſchen= und Aushangfahrplänen am
11. Auguſt als nicht verkehrend bezeichneten Werktagzüge
werden ſomit an dieſem Tage befördert,
wäh=
rend die als verkehrend vorgeſehenen Sonntagzüge
aus=
kallen. Sämtliche den 11. Auguſt betreffenden Vermerke und
Fußnoten in den amtlichen Taſchenfahrplänen und Kursbüchern
bezüglich der Strecken im Bezirk der Reichsbahndirektion Mainz
werden hierdurch hinfällig und können geſtrichen werden.
Fer=
ner werden zum Verfaſſungstag von den auf heſſiſchem und
badi=
ſchem Gebiet liegenden Bahnhöfen keine, Sonntagrückfahrkarten
und Arbeiterrückfahrkarten mehr ausgegeben.
— Kleines Haus. Morgen Dienstag um 20 Uhr das
Ereig=
nis der Spielzeit: Otto Gebühr, als Fridericus Rex. Die
Intendanz des Stadttheaters Gießen hat den berühmten Künſtler
zur Mitwirkung bei der Aufführung des ausgezeichneten Luſtſpiels
Die Ballerina des Königs” verpflichtet. Otto Gebühr konnte in
dieſem Stück triumphale Erfolge in Berlin, Bremen und München
feiern. Die „Barberina”=Epiſode im Leben des großen Königs
bildet das Thema des Stücks. Die Figur der Tänzerin Barberina
wird von Frau Maria Koch dargeſtellt. Spielleitung: Peter
Faſ=
ſott. Die Vorſtellung gilt als 5 Vorſtellung im Dienstag=
Abonne=
ment. Preiſe B (0,60—3,50 RM.). Abonnenten zahlen keinen
Auf=
ſchlag. — Spielplan: Montag, 8. Aug., geſchloſſen. Dienstag,
9. Aug.: Gaſtſpiel Otto Gebühr in „Ballerina des Königs”
Mitt=
woch, 10. Aug.: Gaſtſpiel Kammerſänger Wilhelm Nentwig in
„Land des Lächelns‟. Donnerstag, Freitag, Samstag und
Sonn=
tag: Gaſtſpiel Otto Gebühr in „Ballerina des Königs”,
Jäger, achtet auf die Fernſprechluftkabel. Der Landesverein
Heſſen (ADJV.) gibt hierdurch den Inhalt eines Schreibens der
Oberpoſt=Direktion Darmſtadt zur Kenntnis, um die Jäger vor
Schaden zu bewahren: „Es iſt in den letzten Jahren bei Einzel=
und Treibjagden häufiger vorgekommen, daß unſere an den
Straßen verlaufenden Fernſprechluftkabel durch
Schrot=
ſchüſſe beſchädigt worden ſind. Die Erſatzpflichtigen ſind zur
Tra=
gung der Inſtandſetzungskoſten herangezogen worden. Auch kommt
u. U. eine Verfolgung der Schützen auf Grund der §§ 317 und 318
des RStrGB. in Frage. — Es wird ſich empfehlen, bei der
auf=
gehenden Jagd auf Flugwild die Warnung der Oberpoſt=Direktion
zu beachten.
Koconranion vun Menſcheneaoy ung
Bedenlſame pſychologiſche Experimenke. — Menſchenkind und junger Schimpanſe
zuſammen erzogen. — Seltſame Ergebniſſe. — Zuerſt war der Affe dem Men
Profeſſor Dr. W. Kellog, der Ordinarius für Pſychologie
an der Indiana=Univerſität, machte vor kurzer Zeit ein
eigen=
artiges Experiment, um die Unterſchiede der geiſtigen
Entwick=
lung zwiſchen einem jungen Menſchenkind und einem ungefähr
gleichaltrigen Affen feſtzuſtellen. Er wählte zu dieſem Zwecke ſein
eigenes 10½ Monat altes Kind und einen jungen Schimpanſen,
der aus der Verſuchsſtation der Yale=Univerſität ſtammte und
drei Monate jünger war, um dadurch die
Entwickelungsunter=
ſchiede auszugleichen. Ein Schimpanſenbaby entwickelt ſich
näm=
lich in dieſem Alter ſchneller als ein Menſchenkind
Ueber die Intelligenz der Affen haben beſonders Profeſſor
Dr. W. Köhler und Profeſſor R. M. Yerkes zahlreiche
grund=
legende Verſuche angeſtellt. In Suchum, im Kaukaſus, beſteht
eine Affenfarm, die den gleichen Zwecken dient. Aber zum erſten
Male wurden derartige umfangreiche vergleichende Studien
zwi=
ſchen Affen und Menſch angeſtellt, ſo daß die Ergebniſſe von
größ=
ter Bedeutung in pſychologiſcher Beziehung ſind. Profeſſor Kellog
ließ nämlich während eines Zeitraumes von 10 Monaten ſein
eigenes Kind zuſammen mit dem Affenbaby erziehen.
Der kleine Schimpanſe wurde genau ſo verpflegt und
beauf=
ſichtigt wie das Menſchenbaby, er erhielt die gleiche
Klei=
dung, dasſelbe Eſſen und die gleichen Spiele, die
Menſchen=
kind und Affenbaby zu freundſchaftlicher gemeinſamer
Be=
ſchäftigung vereinigten.
Es waren alſo alle Bedingungen gegeben, um den kleinen
Schimpanſen gewiſſermaßen zu einer menſchlichen Höhe
emporzu=
züchten, wenn dieſe nur durch Erziehung hätte erreicht werden
können. Das Ziel der Unterſuchung von Profeſſor Kellog beſtand
aber darin, feſtzuſtellen, in welcher Weiſe die Entwickelung bei
Menſch und Affe auseinanderging. Dazu machte er von Zeit zu
Zeit Intelligenzprüfungen nach wiſſenſchaftlichen Methoden, durch
die es möglich war, die Entwickelung der geiſtigen Fähic
Menſch und Affe zu erkennen. Es wurden zahlreiche 7
gen gemacht, wie das Lernvermögen bei beiden ſich
ausbildete, wie ſich ihr Gedächtnis offenbarte, und w u
Sinne entwickelten. Zuerſt konnte als Ergebnis verbuck
daß das Affenbaby dem Menſchenkind üb,
war. Es hatte ein beſſeres Lernvermögen und eine
Auffaſſung gezeigt. Dieſe Tatſache iſt allerdings — wo
ſie auf den erſten Blick auch erſcheinen mag — für den
logen nicht beſonders überraſchend. Die Tiere ſind of
den erſten Stunden nach der Geburt von einer erſtaunlicke
ſtändigkeit im Handeln und Denken, während ein nu
Säugling in der erſten Zeit ein hilfloſes Kind iſt, dass
Pflege durch Erwachſene elend umkommen müßte. So
der kleine Schimpanſe in der erſten Zeit viel anſtellige=
Kind, er lernte beſſer, war verſtändiger und überlegte,
ſtand ſogar, was erſtaunlich iſt, mehr Worte als das 3
Verſtändigung zwiſchen den Erziehern und dem
klein=
panſen war in den erſten Monaten leichter als mit Ee
ſchenbaby.
Dieſe ſchnelle und überlegene Entwickelung des Sc
dauerte aber nur eine verhältnismäßig kurze ;
Frage, die die Pſychologie beſonders intereſſierte, be’ſ=
darin, wann ſich die Ueberlegenheit des
Menſchenkindo=
wirken begann. Am Ende des zehnten Monats zeigte e
daß das Menſchenkind ſeine ganz anders geartete gei.
wickelung antrat, die es von dem Vorſtellungskreis des
ſen fortführte. Man nahm nämlich deutlich wahr, daß
die geſprochenen Worte viel klarer und tiefer erfaßt=
Affe. Dabei hatte es den Anſchein, als ob durch das g
verbrachte Leben und durch die gleichen Spiele auch
Geiſtesgemeinſchaft zwiſchen Menſch und Affe beſtanden
weiter die andersgeartete Entwickelung von Menſch und
ſchritten, deſto mehr begann ſich die UeberlegenSe
Menſchenkindes bemerkbar zu machen. In dieſe
blick wurde die gemeinſchaftliche Erziehung abgebrochern
* Turngemeinde Darmſtadt 1846. Morgen Dienstag abend
werden die vom Kreisfeſt heimkehrenden Turner und Turnerinnen
abgeholt. Die Mitglieder und der Spielmannszug treffen ſich um
7. Uhr am Turnhaus und marſchieren zum Rheintor, wo gegen
8 Uhr die Turner eintreffen. Anſchließend findet im Turnhaus
gemütliches Beiſammenſein ſtatt.
— Volks= und Abſchiedsvorſtellung im Orpheum. Bei
ſenſatio=
nell volkstümlichen Preiſen bringen heute abend zum letzten Male
die deutſchen Revellers, genannt „5 Songs” ihr ausgezeichnetes
Programm zu Gehör; ebenſo zeigt das fabelhafte Revue=Ballett
„Raimonda” zum letzten Male ſeine prachtvollen
Tanzcreatio=
nen. — Ein Feſt für Auge und Ohr — bei unerhört geringen
Eintrittspreiſen. — (Siehe Anzeige.)
— Im Union=Theater ſieht man heute zum letzten Male den
ſmarten Willy Fritſch in dem neuen Tonfilm=Schwank der Ufa
„Ein toller Einfall”.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen nur noch heute und morgen
die queckſilbrige Anny Ondra und Werner Fuetterer in dem
luſti=
gen Tonfilm „Die grauſame Freundin”
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute das intereſſante
Doppelprogramm, und zwar den ſpannenden Sittenfilm „Zwiſchen
Vierzehn und Siebzehn” (Sexualnot der Jugend) ſowie das neue
Tonfilm=Luſtſpiel „Der Herr Finanzdirektor”
Hauskier und Mord.
Ein Hund verrät einen Mord an ſeine Herrin. —
Ha-
ein Gefühl für Verbrechen? — Das Geheimnis der T
— Der Gabelsbergerſche Stenographenverein, gegr. 1861, bringt
hiermit nochmals ſeine morgen abend 8 Uhr in der Ballonſchule
beginnenden neuen Kurſe in der Reichskurzſchrift und im
Ma=
ſchinenſchreiben (Zehnfingerblindſchreibmethode) in Erinnerung.
Eine vorherige Anmeldung dazu iſt nicht erforderlich, doch werden
Auskünfte in der Maſchinenſchreibſchule des Vereins
Ballon=
platz 7, gerne erteilt. Wir empfehlen den Leſern die Beachtung
der heutigen Anzeige des Vereins.
Tageskalender für Montag, den 8. Auguſt 1932.
Union=Theater: „Ein toller Einfall”. — Helia=Lichtſpiele: Die
grauſame Freundin”. — Palaſt=Lichtſpiele: „Zwiſchen
Vier=
zehn und Siebzehn” und „Der Herr Finanzdirektor”
Orpeum: 5 Songs und Raimonda=Ballett.
Vor einigen Tagen wurde in der Nähe von Nantes
auf ſeltſame Weiſe entdeckt. Die Tochter eines Bauern
ſchwunden. Da ſie die Abſicht geäußert latte, eine Frei
benachbarten Dorf zu beſuchen, beunruhigten ſich die El n
Nur der alte Haushund benahm ſich ſeltſam und
aufgere=
fort und kehrte nach geraumer Zeit wieder zurück, und
Leute zu bitten, mit ihm mitzukommen. Schließlich beg-
Bauer den Hund, der ihn nach einem nahen Walde f-1
vor einer Erderhöhung ſtehen blieb, wobei er ſich ſehr
gebärdete. Als man die Erde hinwegſchaffte, fand mamd
die Leiche der Tochter. Der Hund hatte auf dieſe Weiſe
brechen aufgedeckt. Aus ſeinem Weſen konnte man erke-n
irgend etwas Schreckliches ſich ereignet haben mußte. Esy
wiß zahlreiche Menſchen geben, die der Anſicht ſein werdſin Mie
der Hund nur eine gute Naſe hatte. Aber daraus läßtt
ſeine Aufregung erklären. Die Geheimniſſe der Tierſeell.
man jetzt durch zahlreiche Experimente, zu entſchleiern.
will man Gefühls= oder Geiſtesregungen der Tiere mit In
Inſtinkt abtun. Damit iſt aber wenig geſagt. Es iſt —
Wort,Adas keinen Inhalt hat, denn der Inhalt bedem=
Vorgackg im Tiere, den wir uns nicht erklären können b1
nur Scele, Geiſt oder Inſtinkt nennen. Jeder Tierfrer!
Tierkenner iſt überzeugt davon, daß auch die Tiere mu
legung handeln können und Gefühle äußern. Jeder
ha-
ſem Gebiete ſoviel Erlebniſſe aufzuweiſen, daß gegente.”
ſchauungen ihn nicht überzeugen können. Nicht nur d
zeigen übrigens bei Verbrechen ein ſeltſames Benehmen
auch andere Haustiere, wie beſonders Pferde, die an ein
nam nur ſchwer vorbeizubringen ſind. Homer, der großs
des Lebens, erzählt, wie Odyſſeus nach der Ermordung de
Rheſus den Leichnam beiſeite ſchaffte, um die Roſſe
nich=
machen. Offenbar kannte Homer auch dieſe Scheu der Ael
den Leichnamen Ermordeter. Der Volksbrauch, der faſt
geht, rechnet übrigens auch mit einem feinen Empfinden e
tiere bei Verbrechen. Die frühere Volksjuſtiz nahm härt
Beweismittel aus derartigen allgemeinen Erfahrungen,
nicht wiſſenſchaftlich begründet werden konnten, aber ſicht?
richtig erwieſen hatten. So wurde im mittelalterlichen
verfahren von dem Richter oft Anweiſung gegeben, daß
dacht eines Mordes ein Pferd oder ein Hund an der Au
vorübergeführt werde, da ſie aus dem Verhalten die
glaubten erkennen zu können, ob ein Verbrechen vorl.
nicht.
Stadttheater Gießen.
„Das Land des Lächelns.”
Ein dreifach intereſſantes Gaſtſpiel, das die oft gehörte
Schlageroper Lehars in etwas anderer Nuance wieder zum
Ge=
nießen all der ſchmelzenden und ſchmalzigen Melodien kommen
läßt und Kammerſänger Wilhelm Nentwig vom
Ba=
diſchen Landestheater Karlsruhe, Hertha Greef vom Mainzer
Stadttheater und Erna Schieferdecker, eine Darmſtädterin.
Daß die romantiſche Operette von der feſchen Wiener
Generals=
tochter, die einen chineſiſchen Prinzen heiratet, immer noch
An=
ziehungskraft ausübt, das zeugt die Tatſache faſt ausverkauften
Hauſes und der mehr als herzlichen Beifallsfreudigkeit des
Publikums. Mit Recht! Die Muſik Lehars iſt einſchmeichelnd und
ſentimental=melodiös und „Dein iſt mein ganzes Herz” kann man
immer wieder hören, ſo oft auch das „ſchönſte Lied, das allein aus
der Liebe erblüht”, ſchon verklang. Wilhelm Nentwig ſang es mit
müheloſem Aufſtieg zur Höhe, dem unerläßlichen Schmelz und
routinierten Ausſchöpfen des ſentimentalen Stimmungsgehalts.
Er ſpielte mit Routine und vornehmer Zurückhaltung den
China=
prinzen, die Vorbedingung iſt für ein gutes Einfügen in das
En=
ſemble. Die gleiche Spielroutine, dabei ausgezeichnete darſtelleriſche
und geſangliche Leiſtung bot auch Hertha Greef, die in
Darm=
ſtadt unvergeſſen iſt. Ihr „Spitzentanz” trug der Künſtlerin
herz=
lichen Sonderbeifall ein. Hertha Greef hat ſcheinbar die dankbare
Partie und Rolle der Mi zu einer ſchauſpieleriſchen
Spezialgeſtal=
tung charakteriſiert, die, wenn auch im Tanz nicht gerade ſtilecht,
ſo doch individuell und — bühnenwirkſam iſt.
Erna Schieferdecker iſt eine anmutige
Bühnenerſchei=
nung, eine gute Schauſpielerin und Sängerin von guter Schule.
Ihre nicht ſonderlich große, aber ſympathiſche ſchöne Stimme iſt
beſonders für Operettenaufgaben der Art geeignet, wie ſie die
Liſa ſtellt. Beſonders gut gelangen das Tee=Duett im 1. Akt und
überhaupt die Liebesduette und =Szenen.
Friſch und flott mit dem für einen k. und k. Leutnant
uner=
läßlichen Schuß feſcher Unwiderſtehlichkeit gab Heinrich Hub den
Graf Guſtav und bewies damit die ſchon bei anderer Gelegenheit
gerühmte Vielſeitigkeit ſeines Könnens. — Karl Heyſers „
ver=
ehrungswürdiger Oheim” Tſchang war eine ſehr gute
Charakteri=
ſierung des fanatiſchen Anhängers der Confucius=Lehre und der
Mandſchu=Dynaſtie. — Eduard Göbel, der Graf Lichtenfels,
Karl Volck, der urkomiſche Ober=Eunuche, erheiſchen aus der Reihe
der kleineren Rollenvertreter beſondere Erwähnung. Das
Zu=
ſammenſpiel war wie immer gut und ſicherte den Geſamterfolg.
an dem die ausgezeichnete Leiſtung des Orcheſters unter der Lei=
tung von Auguſt Vogt von den „Vereinigten Bühnen
Wupper=
tal” erheblichen Anteil hatte, auch wenn man nicht immer mit
ſeinen Tempi einverſtanden ſein mußte. — Auch Karl Heyſers
Spielleitung war gut.
Schloß Edenhall zu verkaufen.
Was iſt das „Glück von Edenhall”?
(Ein berühmtes altes Schloß. — Die Sage vom „Glück von
Eden=
hall”. — Der Kriſtallbecher, der nicht zerbrach. — Die
Wirtſchafts=
kriſe bedroht ein hiſtoriſches Schloß.)
Schloß Edenhall ſteht zu Verkauf! Dieſe Meldung engliſcher
Blätter betrifft ein altes herrliches Bauwerk, dasdurch Sage und
Poeſie Weltruhm erlangt hat. Hier iſt die Stätte der ſchönen
Ballade von Ludwig Uhland, in dem er die ſeltſamen Schickſale
des „Glückes von Edenhall” beſingt. Der berühmte
Kriſtall=
becher, der das „Glück von Edenhall” gewiſſermaßen in
Erbpacht hat iſt nicht zerſprungen, ſondern er ſoll wohlverwahrt
in einem feſten Behälter einer alten Truhe des Schloſſes ſeit
Jahrhunderten liegen, denn er iſt das Wahrzeichen des Schloſſes.
Wie häufig zu beobachten iſt, ſind an beſtimmte Dinge in
alten Schlöſſern allerlei Sagen geknüpft, die die Beſitzer und die
Schlöſſer ſelbſt betreffen. Beſonders die alten engliſchen
Adels=
ſitze verfügen über zahlreiche derartige Amulette und
Schickſals=
dinge, ohne daß der Urſprung dieſer Sagen bekannt geworden
iſt. Zu den berühmteſten „Schloßamuletten” gehört der Becher
von Edenhall”, der, wie bemerkt, nach engliſchen Berichten
noch vorhanden ſein ſoll. Andere berichten, daß es ſich um einen
Erſatz handelt, der von den abergläubiſchen Burgherren vor
Zei=
ten beſchafft wurde, als das Original tatſächlich zerbrach. Das
Schloß Edenhall iſt nicht, wie vielfach angenommen wird, im
Beſitz der Grafen von Edenhall, ſondern es gehört der Familie
Musgrave. Es liegt an dem Ufer des Edenfluſſes, von dem es
ſeinen Namen hat, in der Nähe der Stadt Penrith in der
eng=
liſchen Grafſchaft Cumberland. Das Tal des Eden, der die
Grafſchaften Weſtmoreland und Cumberland durchfließt und eine
Länge von 104 Kilometern hat, iſt wildromantiſch und ſo recht
geſchaffen für alte Burgen und Schlöſſer. In der Nähe von
Edenhall liegen die alten Burgruinen von Brougham Caſtle,
eines Schloſſes das noch aus der Normannenzeit ſtammt, und
eine zweite Schloßruine, deren Urſprung bis in das 14.
Jahr=
hundert zurückgeht. Hier, wo auch die Lords von Brougham ſeit
Jahrhunderten ſitzen, haben ſich alte Erinnerungen und
Ueber=
lieferungen erhalten
Alle dieſe alten Schlöſſer und Ruinen ſind ſagenumwittert,
wenn auch die eingeborene Bevölkerung von dieſen romantiſchen
und hiſtoriſchen Geſchichten nur wenig weiß. Die heutige
Gene=
ration des engliſchen Adels kümmert ſich weniger um
Familien=
traditionen und Sagen der alten Geſchlechter, als um Tennis.
Boxen und Leichtathletik. So iſt auch die Sage vom „Glück
von Edenhall” ſeltſamerweiſe in England nur wenig bekannt
Nun hat offenbar die allgemeine Wirtſchaftskriſe, von der
be=
kanntlich auch England nicht verſchont blieb. auch dieſes
alt=
berühmte Schloß berührt, falls die engliſchen Meldungen von
dem bevorſtehenden Verkauf zutreffend ſind. Der engl
iſt in der letzten Zeit vielfach ſtark verarmt. Wer ü.
gend Geld verfügt, wird alſo mit dem alten Schloß zu.
ſitzer des berühmten Pokals werden können, der als des
von Edenhall” berühmt geworden iſt. Er hat offenbar
hindern können, daß ſich das Glück von den Beſitzern des
abgewandt hat.
Vielleicht liegt die Urſache dafür in dem
Umſtan-
angeblich nur ein „Glück=Erſatz” ſein ſoll. Wenn es
alte Originalbecher iſt, dann mußte er es erleben, daß
des alten Hauſes von der wirtſchaftlichen Konjunktur
wurde: ein Zeichen dafür, wie ſich die Zeiten ſeit de
lung des „Glückes von Edenhall” gewandelt haben.
Hausfrau — dein Wochenende! Von Eliſabeth Neff. (E
Verlagshandlung, Stuttgart. Preis kartoniert 1,60 R
Wochenende — das iſt alles ſehr ſchön und gut, m.
kommt ſchlecht weg dabei, einer ſcheint ausgeſchloſſen zu.
dem Segen der allgemeinen Wochenendruhe die Haus”
ſieht ſogar meiſtens in der Praxis ſo aus, daß das fröhlw
Wochenende der Familie mit hundertprozentiger Mehre
Hausfrau erkauft werden muß. Aber es muß nicht ſo ſeir
nicht! Auch die Frau, die ihren Haushalt und mehrer
allein zu verſorgen hat, kann es bei gutem Willen und m
legung ſo einrichten, daß ſie am Samstag mittag, wenn E
und die Kinder nach Hauſe kommen, mit allem fertig üü.
praktiſche, handliche Büchlein möchten wir allen unſeren
nen empfehlen, gerade auch dann, wenn ſie keine anſprü=
Wochenendunternehmungen vorhaben oder ſich leiſten kon
wenigſtens den Sonntag dazu benützen wollen, ſich und A.
ein Ausruh und angenehmes Erholen zu bereiten.
Lotte Braun: Modelon Sieben, ein Roman aus dem R
(L. Staackmann, Leipzig.)
Der Roman ſpielt im weſentlichen in Mainz. In
während und nach der Beſetzung. Die Franzoſeninvaſion iſth
ſtarkem Einfluß auf die Charaktere der handelnden Perſaſ
Franzoſen und die Separatiſten. Und es iſt nicht imme
die Menſchen gezeichnet ſind, wie man ſie möchte, vi,
aber ſo, wie ſie ſind. Als Ausnahmen natürlich. 2
Freund, Gatten und Vaterland ſpielt in die
reichbewei=
lung hinein, und Erpreſſung und ſonſtige ſchöne Dinge. —
wird aber ein verſöhnlicher Abſchluß verſucht. Ein Zeit2
Vielleicht! Man muß aber manches zwiſchen den Zeilen
—manches zwiſchen Zeilen verſanden laſſen.
— Kommentar zur neuen Kraftfahrzeugverordnung.
Kraftfahrzeugverordnung bringt nicht weniger als (0*
und unbedeutendere Aenderungen. 1Der Verlag G. *
Karlsruhe hat daher eine für jeden Kraftfahrer notwen
läuterung der Aenderungen unter Abdruck des geſamte
der neuen Verordnung herausgebracht. Rechtsanwatt
Oppenheimer=Karlsruhe erklärt in gemeinverſtändlicher
neuen Beſtimmungen; außerdem iſt durch Einfügung de
gangsbeſtimmungen, Verweiſungen und ein Sachverzel
Ueberſicht und das Zurechtfinden für dein Kraftfahrer
(Verlag G. Braun, Karlsruhe.)
Haben Salem-Zigaretten das Vertrauen deß
Raucher, Ganz Deutschland weiß seit wielen
Jahren, daß diese Zigarette unverändert gud
aund mild geblieben ist.
SieläSUAEHAOO
8. Auguſt 1932
Aus Heſſen.
trige Gründungsfeier des Kriegervereins
Auerbach.
Bb. Auerbach, 7. Auguſt.
und heute beging der an Mitgliedern ſtarke
Krieger=
mürdigſter Weiſe die Feier ſeines 60jährigen Beſtehens.
ſier beteiligten ſich faſt alle Vereine des Ortes ſowie die
rgerſchaft in freudigſter Weiſe. Am Samstag abend
aa feſtlich geſchmückten (alten) Kriegerdenkmal am Ein=
Fürſtenlager Platzkonzert ſtatt, wobei der 2 Vorſitzende
ſas, Herr Lehrer Scherer, eine kurze Anſprache hielt.
ſewegte ſich ein ſtattlicher Fackelzug, an dem die
befreun=
ne mit ihren Fahnen teilnahmen, durch die Straßen
um Hotel Weigold, in deſſen großem Saale ein Feſt=
und Ehrenabend die Hauptveranſtaltung des erſten Tags
Muſik des Abends ſtellte das unter Leitung des Herrn
meiſters Urbach (früherer Kapellmeiſter des Hanauer
hürients) ſtehende Bläſerchor. Die überlebensgroße
ſanung eines feldgrauen Kriegers (ein Werk des Malers
ſchmückte die Bühne des Saales. Der 1. Vorſitzende des
Poſtaſſiſtent Strößinger, begrüßte mit kurzen
Wor=
ſtährenenen, beſonders darunter den Haſſia=Bezirksvorſteher
er=Darmſtadt, als Vertreter des am Erſcheinen
verhin=
zirksvorſtehers, Kam. Findling, und Herrn
Bürgermei=
ms dörfer, ſowie die teilnehmenden Vereine und Gäſte.
ſitzende des Bensheimer, Kriegervreins, Findling,
dem Jubelverein die Grüße und Glückwünſche des
miſiehers Zeunges und des Bensheimer Brudervereins.
örer Eßlinger ließ durch den 2. Vorſitzenden Scherer
he ausſprechen. Bürgermeiſter Dr. Angermeier=Bensheim
üüfe und Glückwünſche im Namen der Nachbargemeinde;
Dank und Anerkennung für die Unterſtützung bei
Aus=
der Krieger= und Ehrendenkmäler ausgeſprochen. Den
ßbericht, der die zurückliegende 60jährige Zeitſpanne
um=
ſot ete der 1. Vorſitzende Strößinger. Er gedachte
da=
ſei Veteranen Ph. Wohlfahrt, der ſogar als
Mitbegrün=
ereins beſonders hervorgehoben wurde, Franz Heling
al Bahn, ſowie des von Auerbach abweſenden Majors
ſchuß. Bemerkenswert aus dem Bericht iſt die am 13. 3.
ſtte Verbindung mit dem Soldatenverein und die lange
ar aller Vereinsvorſitzenden, ſowie der günſtige
Vermö=
ſſades Vereins, der es geſtattet, hilfsbedürftigen Kriegern
wUngehörigen erfolgreich Unterſtützungen zu gewähren.
Aizende ſchloß ſeinen Jubiläumsbericht mit einem
Mahn=
jengen Kameraden und mit einem Hoch auf den Verein,
troßem Beifall aufgenommen wurde.
huftrag des verhinderten Vorſitzenden Exz. v. Oidtman
ſie der Bezirksvorſitzende Eidenmüller= Darmſtadt
ſſund Glückwünſche des Haſſiaverbandes ſowie des
Darm=
ſiegervereins. Er überreichte den Kam. Auguſt Urbach,
herer und Ph. Jung die zweithöchſte Ehrenauszeichnung,
ſeierkmünzen für verdienſtvolle Vereinsleiſtungen. Kam.
futte die Kriegsdenkmünze des Kyffhäuſerverbandes
emp=
ach zahlreichen Glückwunſchanſprachen der Vertreter be=
Vereine und Verbände, dem Zapfenſtreich und dem von
lnehmern ſtehend angehörten „Gebet” endete die ſchöne
Mdurch mehrfache Geſangsvorträge der beiden
Geſang=
öängerluſt” und „Männerquartett Sängerluſt” wirkſam
in war.
onntag leitete durch einen Feldgottesdienſt am
Krieger=
faur Fortſetzung der Feier über. Nachmittags um 2 Uhr
ehein großartiger Feſtzug durch die Straßen des Ortes,
idie Kriegervereine von Reichenbach, Nordheim,
ſymn. Viernheim, Heppenheim, Ober=Beerbach,
Beedenkir=
urn heim, Bensheim, Elms= und Wilmshauſen,
Zwingen=
enn tadt, Jugenheim, Alsbach, dann der Schützenverein,
Geſangvereine, der Turnverein, die Freiwillige
Feuer=
zHaſſia=Jugend im Kyffhäuſer=Verband von Darmſtadt,
id Lampertheim, ſowie Kameraden der Regimenter 115,
.18, 168, ſowie der berittenen früheren Truppenteile
harde= und Leibdragoner, Artilleriekorps, Huſaren) in
ſtalniform, nebſt einer Grurppe der Lützowſchen Freiſchar
n. Im Garten des Hotels „Zur Krone” gab eine große
Kundgebung vielen Gelegenheit zur Beglückwünſchung
vereins. Herr Kreisdirektor Reinhart tat dies als Ver=
Kreiſes. Die Feſtrede hielt Herr Pfarrer Eßlinger. Die
15 einen Fahnennagel überreichen und die Ehrendamen
eeine Fahnenſchleife. Im Verlaufe des Feſtzuges wurde
ſr= und am Ehrendenkmal der Gefallenen in beſonders
Weiſe durch den 2. Vorſitzenden Kameraden Adam
Toſcht.
ſungſtadt, 7. Aug. Sportplatz=Einweihung.
Sportplatz des Arbeiter=Fußballvereins Pfungſtadt an
ach wurde am heutigen Sonntag mit einigen
Fußball=
hün eingeweiht, zu denen Gegner aus Stockſtadt,
Gerns=
bu und Groß=Gerau erſchienen waren. — Die
Sommer=
lund zu Ende; der Unterricht wird morgen Montag wie=
Fſommen. — Die hieſige Ortsgruppe des
Odenwald=
iternahm am heutigen Sonntag ihre 9. Wanderung, die
„ranichſteiner Park nach der Grube Meſſel führte.
oß=Zimmern, 6. Aug. Autounfall. Einen ſchweren
Merlitt geſtern der hieſige Homöopath L. Adrian, der
AnBekannten nach Seligenſtadt fahren wollte. Unterwegs,
5enhauſen, brach die Achſenfeder des Wagens. Das Auto
wobei beide Inſaſſen aus dem Wagen geſchleudert
wur=
hücklicherweiſe kam Adrian hierbei unter das Auto zu
zog ſich erhebliche Verletzungen zu.
slierbach 6. Aug. Geburtstagsfeier von
Alt=
en. Vorgeſtern konnte das Mitglied des hieſigen
Krie=
der Altveteran Johannes Vollrath von Schannenbach,
Weburtstag feiern. Der zweite Altveteran des Vereins,
iR. Reinhard von hier, wird am 13. Auguſt 87 Jahre
haben an den Feldzügen der Jahre 1866 und 1870/71
Elnommen. Beſonders intereſſant wiſſen ſie noch von den
er Heſſen bei Laufach und von den Schlachten um
MOrleans zu erzählen, wobei ſich beide durch Tapferkeit
en und durch Ehrenzeichen belohnt wurden. Ganz be=
Elz ſind ſie auch auf die perſönlichen Handſchreiben Sr.
wualfeldmarſchalls von Hindenburg, des Ehrenvorſitzen=
Ayfhäuſerbundes, dem der hieſige Kriegerverein als
WDer „Haſſia” angehört.
In ſüdlichen Odenwald. 6. Aug. Weidmannsheil!
Ahret der Gemeinde Ober=Sensbach erlegte der Pächter,
ul Schwarz, zwei gute Rehböcke, ſeine jugendliche
Toch=
loch mehr vom Jagdglück begünſtigt; denn außer drei
ARehböcken brachte ſie einen kapitalen „Zehnender” zur
Herr Fradel=Mannheim hatte ähnlichen Erfolg; er
er=
ei Gammelsbacher Jagd zwei ſtarke Böcke. — Weniger
ſt, daß in der Gemarkung Heeſelbach zahlreiches
ud geſichtet wurde; deſſen Daſein wird ſich bald an Kar=
und Getreidefeldern unliebſam bemerkbar machen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Schwerer Unfall in Bad König.
Aufo fährk in eine Menſchenmenge. — 18 Berletzte.
* Bad König i. Odw., 7. Auguſt.
Heute abend gegen halb 8 Uhr ereignete ſich hier ein
folgen=
ſchweres Unglück: Ein 6ſitziger Perſonenwagen, in dem ſich Sänger
aus König befanden, die von einem Ausflug zurückkehrten, fuhr
am Geſundheitsbrunnen in die dort auf der Straße ſtehende
Men=
ſchenmenge. Im Augenblick ertönten Schreckensſchreie und
Hilfe=
rufe. Insgeſamt waren 18 Perſonen verletzt worden, davon zwei
ſchwer. Eine aus Steinbach i. Odw. ſtammende Frau Eliſabeth
Schmelzer mußte ſofort in das Stadtkrankenhaus nach
Darm=
ſtadt übergeführt werden. Die Verletzten ſtammen faſt alle aus
König ſelbſt. Von den Inſaſſen des Wagens wurde niemand
ver=
letzt; ſie kamen mit dem Schrecken davon. Zurzeit iſt der
Erken=
nungsdienſt des Landeskriminalpolizeiamts Darmſtadt an Ort und
Stelle, um feſtzuſtellen, wodurch dieſes ſchwere Unglück ausgelöſt
wurde.
Bn. Hirſchhern, 6. Aug. Berufsjübiläum. Dieſer Tage
waren es 25 Jahre, daß Herr Dentiſt Auguſt Bißdorf ſeine
zahn=
ärztliche Praxis in Hirſchhorn und Umgebung ausübt. Herr
Biß=
dorf hat ſich während ſeiner langjährigen Praxis das Vertrauen
und die Wertſchätzung weiteſter Bevölkerungskreiſe erworben.
Seine große Sportfreudigkeit berief ihn vor einigen Jahren an
die Spitze des hieſigen Fußballklubs, der ſich unter ſeiner
bewähr=
ten Führung zu der derzeitig beachtlichen Höhe entwickelte. Als
langjähriges Vorſtandsmitglied des Verkehrsvereins und
Ge=
meinderatsmitglied hat er immer reges Intereſſe an einer
gedeih=
lichen Entwicklung unſeres Städtchens genommen. —
Wegver=
beſſerung am „Dammberg”. Der Aufſtiegsweg zum
Damm=
berg, von der Langenthalerſtraße, aus, welcher ſich jahrelang in
einem ſehr ſchlechten Zuſtand befand, wurde mit Unterſtützung des
Verkehrsvereins, der Gemeinde und des Heſſiſchen Forſtamts
Hirſchhorn neuerſtellt. Der ſeither äußerſt ſteile und unbequeme
Weg führt nunmehr in Serpentinen zu der mit herrlichem
Hoch=
wald bewachſenen Höhe empor, von wo man einen prachtvollen
Ausblick in das Neckartal genießt. Es dürfte damit einem
lang=
erſehnten Wunſche vieler Wanderer und Beſucher des Neckartals
Rechnung getragen ſein.
Aa. Seeheim, 7. Aug. Beerdigung. Heute Sonntag
nach=
mittag wurde unter großer Beteiligung Peter Plößer 2., der
im Alter von 82 Jahren geſtorben war, zu Grabe getragen. Er war
der letzte hieſige Altveteran von 1870 und Mitbegründer des
hieſi=
gen Kriegervereins, der ihm auch aus dieſem Grunde geſchloſſen
das letzte Geleite gab.
d. Gernsheim, 6. Aug. Wie verlautet, tritt Herr Dekan Vogel
mit Wirkung vom 15. Oktober 1932 in den Ruheſtand. Herr Dekan
Vogel iſt ſchon jahrelang als Pfarrer an der hieſigen
evangeli=
ſchen Kirche tätig. Auch als Dekan des Dekanats Eberſtadt
ver=
ſieht er ſchon längere Zeit das Amt. Herr Dekan Vogel erfreut
ſich in hieſiger Gemeinde der beſten Wertſchätzung. — In
aller=
nächſter Zeit werden größere Regulierungsarbeiten am Rheine
in der Nähe des ſogenannten ſchwarzen Ortes vorgenommen. Die
erforderlichen Mittel ſind bereits von Reichs wegen bereitgeſtellt.
Außer Erwerbsloſen, Kriſenunterſtützungsempfänger, werden auch
die beteiligten Gemeinden Gernsheim, Biebesheim und Stockſtadt
ein Bruchteil ihrer Ausgeſteuerten beſchäftigen können. Von
ſeiten des Miniſteriums der Finanzen weilte bereits eine
Kom=
miſſion an Ort und Stelle. — Um die Auszahlung der
Arbeits=
löhne der Ausgeſteuerten für letzte Woche vornehmen zu können,
mußte die Gemeinde zur Ausgabe von Coupons ſchreiten, die bis
zum 11. Auguſt 1932 bei der Gemeindekaſſe einzulöſen ſind
Mit zwei Dreſchmaſchinen hat der Felddruſch eingeſetzt. Beide
Maſchinen haben vollauf zu tun.
Aa. Schneppenhauſen, 6. Aug. Der Gemeinderat ſetzte
die Ausſchlagsſätze für die Gemeindeſteuern nach den Richtlinien
des Kreisamtes feſt. Hinſichtlich der kommunalen
Sondergebäude=
ſteuer ſollen auch hier die üblichen Erleichterungen in
Anwen=
dung kommen. In nichtöffentlicher Sitzung wurden eine Reihe
Geſuche behandelt.
Aa Wolfskehlen, 6. Aug. Das Dreſchen mußte hier
vor=
übergehend eingeſtellt werden, da das Getreide vielfach zu feucht
und naß iſt.
D. Biblis, 6. Aug. Der Gemeindevorſtand fordert die
Landwirtſchaft treibende Bevölkerung, deren Felder
Unwetterſchä=
den erlitten haben, auf, unverzüglich die bei der Bürgermeiſterei
erhältlichen Formulare abzuholen und dieſe bis ſpäteſtens nächſten
Montag auf der Bürgermeiſterei ausgefüllt zurückzugeben. —
Durch den Heſſiſchen Jagdklub ließ Herr Direktor Geſchwind=
Nier=
ſtein um Ermäßigung ſeines bereits um 10 Prozent
ermäßigten Jagdpachtpreiſes bei der Gemeinde nachſuchen. Der
Gemeinderat genehmigte eine Ermäßigung von 25 Prozent des
Steigpreiſes, wie er es auch zur Zufriedenheit der
Jagdpachtgeſell=
ſchaft Klemm=Mannheim für deren Jagdbogen tat. — Dem
Gur=
kenhändler Ph. Schmitt wurde vom Ortsparlament ein Baugeſuch
für die Errichtung einer Gurkenſortierhalle genehmigt. — Der
Re=
viſionsbericht der Oberrechnungskammer bezüglich der
Gemeinde=
kaſſe fiel für Herrn Gemeinderechner Beckerle ſehr gut aus. Eine
Hilfskraft für die Gemeindeeinnehmerei kommt vorläufig nicht in
Frage.
Briefkaſſen.
Jeder Anfrage if die letzte Bezugsqultung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
H. E. Nach dem Reichsheimſtättengeſetz vom 10. Mai 1920
kann es ſich bei dem in Frage kommenden Verein nur um ein
gemeinnütziges Unternehmen handeln. Wegen der angefragten
Einzelheiten werden Sie ſich zweckmäßig an das Miniſterium des
Innern hier, Abteilung für Arbeit und Wirtſchaft, Luiſenplatz 5,
wenden.
Abonnent 0039. Die Kündigung ſeitens des Mieters hat
nach Maßgabe der vor zirka zehn Jahren erfolgten Abrede zu
erfolgen, und zwar derart, daß dieſelbe ſpäteſtens am dritten
Werktage des Kalendervierteljahres auf Schluß desſelben dem
anderen Vertragsteil zugegangen ſein muß.
A. M. in W. Wenden Sie ſich an das Miniſterium des
Innern. Abteilung für Arbeit und Wirtſchaft, hier.
P. in L. Allgemein läßt ſich die Frage nicht
beant=
worten. Nur ſo viel läßt ſich ſagen: Eine
Unpfändbar=
keit wird anzunehmen ſein, wenn es ſich um einen Handwerker
oder gewerblichen Arbeiter handelt. Zu beachten bleibt dabei
immer, ob nicht noch Eigentumsvorbehalt an dem Gegenſtand
klebt, da dieſe Maſchinen bis zur völligen Kaufpreiszahlung dem
Verkäufer zu haften pflegen. Es wäre rätlich, mit dem
Ge=
richtsvollzieher vor einem Auftrag zur Pfändung
Rück=
ſprache zu nehmen.
Nr. 219 — Seite 3
25 Jahre Zußball= Club 1907 Bensheim.
Bb. Bensheim, 7. Auguſt.
Der mit der Einwohnerſchaft ſehr verbundene Fußball=Club 07
beging geſtern und heute ſein 25jähriges Stiftungsfeſt. Eingeleitet
wurde dasſelbe am Samstag abend durch eine akademiſche Feier,
der ein reiches Programm zugrunde lag, in den Sälen des Hotels
„Deutſches Haus”. Muſikaliſche und geſangliche Darbietungen
wech=
ſelten mit einander ab. Im Mittelpunkt des Abends ſtanden die
Glückwunſch=Anſprachen und die Ehrungen. Der 1. Vorſitzende, Herr
Knab, gedachte bei den Ehrungen vor allem der Mitglieder, des
Vereins, die ein Opfer des Krieges wurden. Der Ehrenvorſitzende,
Beigeordneter Krenkel, wurde mit der höchſten Auszeichnung, der
gold. Ehrennadel des Klubs, geſchmückt. Für 25jähr. ununterbrochene
Mitgliedſchaft wurden die Herren G. Wolf, Jean Wolf, Schäfer
und Denig zu Ehrenmitgliedern ernannt. Herr Jean Wolf erhielt
für beſondere Verdienſte die ſilberne Ehrennadel. Im Namen des
Verbandes überreichte der Bezirksvorſitzende, Herth=Offenbach,
wel=
cher auch ſchon vorher die Wünſche des Verbandes überbracht hatte,
den Mitgliedern Jean Wolf, Sally Guthorn, Roth und
Ohlen=
müller die Verbandsnadel. Die Aktiven ehrten den Vorſitzenden
durch Ueberreichung eines Bildes, ihrem tüchtigen Trainer Willy
Kienel=Worms durch Ueberreichung eines Bildes und eines Pokals.
Auch die früheren und jetzigen Spieler erhielten Nadeln. Der
Be=
zirksvorſitzende übergab der 1. und 2. Mannſchaft in Anbetracht
ihres Aufſtieges in die Kreisliga die Meiſterſchaftsdiplome. Von
den Damen des Vereins wurde ein Wimpel überreicht. Am
heu=
tigen Sonntag fanden Fußball=Propaganda= und Wettſpiele, ſowie
ein Stafettenlauf „Rund um Bensheim” ſtatt. Ein Sportwerbezug
am Nachmittag durch die Straßen der Stadt und ein Feſtball mit
Theater und ſonſtigen Unterhaltungen im Hotel „Deutſches Haus”
beſchloſſen das harmoniſch verlaufene Feſt.
Stand der Reben Anfang Auguft 1932.
Infolge der für den Weinbau nicht ſehr günſtigen Juli=
Witte=
rung lauten die Beurteilungen des Rebſtandes in faſt allen
Wein=
baugebieten etwas ungünſtiger als im Vormonat. Blüte und
An=
ſatz hatten unter den zahlreichen Niederſchlägen zu leiden. In
Unterfranken ſowie im Kaiſerſtuhlgebiet wurden durch
Hagelwet=
ter und pkötzliche ſtarke Regengüſſe teilweiſe erhebliche
Abſchwem=
mungsſchäden an den =Weinbergen verurſacht. Faſt überall ſind
Heuwurm, Peronoſpora und Oidium ſtärker aufgetreten, da die
ſchlechte Witterung oftmals die Bekämpfungsmaßnahmen
behin=
derte. — Für die wichtigſten Gebiete des deutſchen Weinbaues
lautet die Begutachtung des Rebſtandes unter Zugrundelegung
der Zahlennoten 1: ſehr gut, 2: gut, 3: mittel, wie folgt:
Preußi=
ſches Rheingaugebiet 2,4 (im Vormonat 2,1), Nahegebiet 2,7 (2.3),
Moſel=, Saar= und Ruwergebiet 2,7 (2,3), Ahrgebiet 2,3 (2,3),
Rheinpfalz 2,3 (2,0), Unterfranken 2,6 (2,4), badiſche
Weinbau=
gebiete 2,9 (2,6), Rheinheſſen 2,9 (2,6), Neckarkreis 2,5 (2.2).
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 8. Auguſt
17.00: Schlangenbad: Nachmittagskonzert.
18.25: Die Frankfurter Goethe=Ausſtellung. Hörbericht.
18.50: Engliſch.
19.30: Mandolinen=Konzert. Ausf.: Mandolinenklub. Friſch auf.
20.00: Die Retourkutſche oder Eine Fahrt in vergangene Zeit.
Ein Heſſen=Darmſtädter Hörſpiel von Dr. Büchner.
21.00: Salzburg: Serenaden. Werke von Mozart. Ausf.: Wiener
Philharmoniker. Dirigent: B. Paumgartner.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Wien: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag. 8. Auguſt
9.30: F. Koepp: Größſtadt Deutſchland.
15.00: A. T. Wegner: Unterhaltende Stunde
15.40: W. Suhr: Die junge Generation im Spiegel der älteren.
16.00: Kantor Strube: Choralpflege in der Landſchule, Mit
prak=
tiſchen Beiſpielen.
16.30: Berlin: Nachmtttagskonzer:
17.30: Oberſtaatsanwalt Köhler; Freiſpruch — aber moraliſche
Ver=
urteilung
18.00: Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
18.30: Spaniſch für Anfänger
19.00: Aktuelle Stunde
19.30: Stunde des Landwirts.
Anſchl Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Breslau: Das Feld. Ein Querſchnitt durch deutſche
Bauern=
dichtung. Zuſammengeſtellt von R Mirbt.
21.00: Salzburg: Salzburger Feſtſpiele Orcheſter=Serenade von W.
A. Mozart, Ausf.: Wiener Philharmoniker.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.40: Wien: Abendkonzert des Orcheſters Joſef Holzer.
Weiterberichl.
Ozeaniſche Luft, welche in Norddeutſchland eingedrungen iſt,
hat in den heutigen Morgenſtunden öſtlich der Elbe zu verbreiteten
Niederſchlägen und in unſerem Bezirk zu ſtärkerer Bewölkung
ge=
führt. Sie wird ſich vorerſt noch auswirken, daß mit etwas
wechſel=
hafter Bewölkung und leichtem Temperaturrückgang zu rechnen iſt.
Niederſchläge ſind jedoch bei uns keine mehr zu erwarten.
Viel=
mehr ſteht durch die weitere Kräftigung des hohen Druckes über
der Biscaya und ſeine Ausbreitung nach den Britiſchen Inſeln hin
nun endlich beſſeres Wetter in Ausſicht. Im Bereich abſinkender
Luftmaſſen wird die Bewölkung verſchwinden, und ungehinderte
Sonnenſtrahlung dürfte zu raſcher Erwärmung führen.
Ausſichten für Montag, den 8. Auguſt: Anfangs noch etwas
wech=
ſelnd bewölkt mit leichter Abkühlung, dann
Bewolkungsrück=
gang und meiſt heiter, trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 9. Auguſt: Erwärmung, nur leicht
wolkig und meiſt heiter, trocken.
Haupiſchrifileitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltſt und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittſch — ſämilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſtrlvie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Die heutige Nummer hat 8 Geiten
[ ← ][ ][ → ] ScHwEDEN
Aloholnsbud
ANEMARK
SSTARTuNo ZEL
DETAPPENZIELE
AWENDEMARKEN
amburt
PFRLAND
rdam
orsntmine
Bonn DEUTSCHLAND
ſtuttgert
RANKREICH
Kanien
SSTERREICH
Kfen
BBelinzons
Vicenza Postumia
Tagreb —.
SÜDSLAWIE
Seite 4 — Nr. 219
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 8
Zum Europa=Rundflug 1932.
Einige der intereſſanteſten
Teilnehmer des kommenden
Rundflugs.
Oben links: Elli Beinhorn,
die als einzige deutſche
Pi=
lotin an dem Flug
teil=
nimmt, daneben die eigens
für den Europaflug
kon=
ſtruierte Heinkel=Maſchine,
die von mehreren deutſchen
Fliegern benutzt werden ſoll.
Unten von links nach rechts:
Die engliſche Sportfliegerin
Spooner: Reinhold Poß und
Morzik, Sieger der
ſeit=
herigen Europa=Rundflüge.
Streckenkarte des
Europa=
fluges 1932.
(Die Strecke iſt im
Uhr=
zeigerſinn abzufliegen.)
Vom 12. bis 28. Auguſt
fin=
det der diesjährige Europa=
Rundflug ſtatt, der mit
um=
fangreichen techniſchen
Prü=
fungen beginnt und dann
über eine 7347 Kilometer
lange Strecke führt. Start
und Ziel iſt in Berlin, als
der Hauptſtadt des Landes,
dem der Sieger des letzten
Fluges angehörte.
35. Mikkelrheiniſches Kreiskurnſeſt.
in Trier.
Erfolge der Darmſtädker Schwimmerlinnen).
Das 35. Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt nahm am Sonntag
ſeinen Fortgang und erreichte mit dem großen Feſtzug, an dem
vor ſchätzungsweiſe 50 000 Zuſchauern 12000 Turner teilnahmen,
ſeinen Höhepunkt. — Am Sonntag vormittag wurden die
reſt=
lichen Entſcheidungen im volkstümlichen Turnen (Mannſchafts=
und Einzelkämpfe) durchgeführt. Bei hervorragender
Organi=
ſation wickelten ſich die Kämpfe glatt und reibungslos ab. Die
einzelnen Wettbewerbe waren in allen Diſziplinen mit 20 bis
25 Teilnehmern beſetzt und durchweg ſehr ſpannend. Es gab auch
wieder eine Reihe guter Leiſtungen, ſo z. B. den Diskuswurf
des Frankfurters Acker mit 41,38 Meter. Frl.
Bickel=
haupt=Gießen erreichte im Hochſprung die reſpektable Höhe
von 1,52 Meter. T.V. Vorwärts Bockenheim holte ſich
die 3 mal 1000 Meter=Staffel, mußte aber in der 4 mal 100 Meter=
Staffel infolge Stabverluſtes beim Wechſel St. Johann den
Sieg überlaſſen. Von den turneriſchen Mehrkämpfen
wurde der Fünfkampf in zwei Altersklaſſen durchgeführt.
Die Mehrkämpfe der aktiven Turner finden am Montag ſtatt.
Ergebniſſe:
Volksturnen, Turner: 200 Meter: 1. Wagner, Tp. 60
Frank=
furt 23,3 Sek.; 2. Simon, Tv. Vorwärts Bockenheim 23, 4 Sek.;
3. Gerich, Tv. Ober=Ramſtadt 23,4 Sek. (Handbreite); 4. Haas,
Tgde. Worms 23,5 Sek. — 110 Meter Hürden: 1. Prieß, Tv.
Kreuznach 16,8 Sek.; 2. Charles, TG. Trier 18,9 Sek.; 3.
Hart=
wig, TuFCl. Hanau 19,0 Sek.: 4. Jung, Tv. Bobach 19,3 Sek.
— 400 Meter Hürden: 1. Blöſer, Tv. Bad Homburg 61,5;
2. Charles, Trier 63; 3. Schroth, Tv. Bad Homburg 68,1. —
4 mal 100 Meter=Staffel: 1. Tgſ. St. Johann 44,6 Sek.; 2. Tgde.
Worms 44,7 Sek.; 3. Tv. 48 Saarbrücken 44,9 Sek. — 3 mal 1000
Meter=Staffel: 1. Tv. Vorwärts Ffm.=Bockenheim 8:14,2: 2. Tgſ.
Koblenz 8:14,5; 3. MTV. Saarbrücken 8:35,4; 4. Tgde.
Neun=
kirchen 8:45,9. — 4 mal 100 Meter Jugend: 1. Schlagballverein
Saarbrücken 46,9. Kugelſtoßen: 1. Junker, Tgde. Ffm.=Rödelheim
12,59 Meter; 2. Hiemenz, Mainz=Koſtheim 12,49 Meter; 3. Buch,
Tgde. Niederhöchſtadt 12,28 Met. — Diskus: 1. Acker Stadt=SV.
Frankfurt a. M. 41,38 Meter; 2. Junker Rödelheim 38,36 Meter;
3. Gehrke, Tgde. Hanau 37,20 Meter. — Dreiſprung: 1. Trumm,
Vorwärts Niederroden 13,74 Meter; 2. Werner, Tv. Weilmünſter
13.54 Meter: 3. Wanken, Jahn Trier 13,48. — Hochſprung: 1.
Elfeld, Tv. Hackenheim 1,74 Meter: 2. Daus Tv. Heuſenſtamm
1,74 Meter: 3. Anheier, Tgſ. Koblenz 1,69 Meter. —
Turne=
rinnen. 200 Meter: 1. Kinkel, 1817 Mainz, 29,8 Sek. — 4 mal
100 Meter: 1. Mainz 1817 52,3 Sek.: 2. Tv. Vorwärts
Bocken=
heim (ohne Zeit). — Hochſprung: 1. Frl. Bickelhaupt, MTV.
Gießen 1,52 Meter. — Speer: 1. Hofmann, 1817 Mainz 29,10
Meter. — Kugelſtoßen: 1. Jentes, MTV. Saarbrücken 10,14 Met.
— Fünfkampf: 3. Alterskl. (40 Jahre und älter): 1. Silberreis
Tv.. Unterliederbach 95 Punkte: 2. Hilgert, Tv. Koblenz 87 P.;
3. Klingler, Tv. Worms=Neuhauſen 86 P. — Fünfkampf: 2.
Alters=
klaſſe (33 bis 39 Jahre): 1. Emrich Tgde. Worms 1846 100 Pkt.;
2. Schall, Tv. 60 Frankfurt 89 P.; 3. Greis, Tv. Völklingen 88
Punkte. — Zehnkampf, Jugend: 1. Zahn, Tgſ. Mühlheim 171
Punkte; 2. Röhl, Frankf. Tv. 168 P.; 3. Bagantz, Vorwärts
Bockenheim 167 P. — Fauſtball, Klaſſe A: 1. Lichtluftbad Ffm.
Klaſſe B: 1. JGSV. Frankfurt. Klaſſe C: 1. Lichtluftbad Ffm.
Turnerinnen: 1. JGSV. Frankfurt.
Schwimmen: Turner: Hauptſpring. Sonderſtufe: 1. Schmidt,
Tgſ. Offenbach 128,25 Punkte; 2. Oſtermeier, TG. Bockenheim
124,65 P. — 200 Meter Lagen: 1. Bittner, Tgſ. Offenbach, 3,09;
2. König, Tgde. Eintracht Ffm. 3,18. — Hauptſpringen: 1.
Föl=
ſing, Homburger S. C. 99,95 P. — 200 Meter Lagen (
Sonder=
ſtufe): 1. Feigel, Tgſ.Offenbach 3:00,4 (neue Kreis=Höchſtleiſtung).
— 60 Meter Streckentauchen (Sonderſtufe): 1. Armbruſter, Tgſ.
Offenbach 41,6. — 400 Meter Crawl: 1. Treuſch, Tgſ.
Darmſtadt 6:08, 4. — 200 Meter Rücken: 1.
Lang=
jahr, Tgde. Darmſtadt 3:08, 4. — 100 Meter Seiter
1. Weigel, Offenbach 1:22,2. — Neunkampf: 1. Fölſing, Homburg
143,8 Punkte. — 200 Meter Bruſt: 1. Hagedorn, Tgſ. Offenbach
3:11,2. — 40 Meter Streckentauchen: Hagedorn 28,6.
Turnerinnen: 200 Meter Bruſt: Riedner, Tgſ. Offenbach. —
100 Meter Crawl: Kloeß Darmſtadt 1:35, 4. —
Hauptſpringen: Böttigheimer, Tgſ. Offenbach 105,20 Punkte.
100 Meter Rücken: Fleiſchmann, Darmſtadt 1,40.
Die Tennisſpieler der Tgde. Darmſtadt 46 in Trier ſiegreich.
Nach den bisherigen Ergebniſſen war die Tennisabteilung
der Tgde. 1846 in Trier äußerſt erfolgreich. Werner Kabel
er=
kämpfte ſich den Kreismeiſtertitel. Bert belegte im Herreneinzel
den dritten Platz. Im Herrendoppel fallen die beiden erſten
Siege durch die Begegnung Bert/Schildt 1 mit Kabel/Schwarz
nach Darmſtadt. Im Dameneinzel ſtehen Frau Uhlenberg,
Darm=
ſtadt, gegen Frl. Reiß Aſchaffenburg, in der Schlußrunde. Im
Damendoppel belegten Uhlenberg/Reiß den 1. Platz, Trinkaus)
Graetz, beide Tgde. 1846, den 2. Platz. In den
Spielen ſtehen die Entſcheidungen noch aus. Im Darn
ſpielt der B=Klaſſe hat ſich Frl. Graetz bis zum Enden
die B=Meiſterſchaft durchgeſpielt. Mindeſtens iſt alſo
Platz für Darmſtadt geſichert.
Main ſchlägt Heſſen in der Leichtakhle
knapp mit 65:63 Punkten.
In Mainz lieferten ſich am Sonntag die Gruppen
Heſſen einen Repräſentativkampf in der Leichtathletik.
vom Main, die bei weitem nicht ihre ſtärkſte Mannſch.
konnten, kamen zu einem knappen Sieg von 65:63 Pu.
Kampf hatte die günſtigſten äußeren Bedingungen:ſchörn
gute Bahnen, ein verläßliches Kampfgericht. Auch die d
konnten durchweg befriedigen. Im Kugelſtoßen kam Bergu,/
mit 15,29 Meter ſogar zu einer ganz famoſen Leiſtung.
Beſuch des Kampfes war ſchwach. Trotz intenſiver, we.‟
Propaganda kamen kaum 600 Zuſchauer.
Die Ergebniſſe.
(M.—Gruppe Main, H—Gruppe Heſſen.)
100 Meter: 1. Mährlein=M. 11.1 Sek., 2. Kurz=Al
zurück, 3. Dörr=H. 11,2 Sek., 4. Born=H. 11,4 Sek. 200
KurzM. 22,4 Sek., 2. A. Schmidt=M. 23,3 Sek., 3. Boc
Sek., 4. Kunkel=H. 24,4 Sek. 400 Meter: 1. Helme=M.
2. Buſch=M. 52,3 Sek., 3. Gunſt=H. 53,2 Sek., 4. Schwedhe=i
Sek. 800 Meter: 1. Schilgen=H. 2.00,7 Min., 2. Sai
2.00,9 Min., 3. Krauſe=H. 2.05,1 Min., 4. Kaufmann=)
Min. 1500 Meter: 1. Schilgen=H. 4.11 Min., 2. Ail
4,16 Min., 3. Wöll=M. 4.16,2 Min., 4. Lohberger=M.
Meter: 1. Main 44.3 Sek., 2. Heſſen 47,5 Sek. 4 mal 8-1
1. Heſſen 8.24 Min., 2. Main 8.26 Min. (den Ausſchlag
Schlußmann Schilgen für Heſſen), Weitſprung: 1. Hari
6,645 Meter, 2. Witte=M. 6,57 Meter, 3. Bähr=H. 6.1
4. Dörr=H. 5,82 Meter. Hochſprung: 1. Hohlbein=M. 1I
2. Knöpfler=H. und Bähr=H. je 1,60 Mtr., 4. Witte=M;
ſprung: 1. Kern=H. 3,50 Mtr., 2. Stahl=H. 3 Mtr., 3. C
M. 2,90 Mtr., 4. Holler=M. 2,50 Mtr. Diskus: 1. Schne
Meter, 2. Berg=M. 38,13 Meter, 3. Steinbrenner=M. 3779
4. Eckard=H. 35,28 Meter. Kugelſtoßen: 1. Berg=M 15.
2. Schneider=H. 13,84 Meter, 3. Eckard=H. 12,58 Meter, 4. 1
11,29 Meter. Speerwerfen: 1. Dr. Ebner=M. 56,50
Friſchel=H. 51,79 Mtr., 3. Kern=H. 49,78 Mtr., 4.
49,20 Meter.
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3. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 219 — Seite 5
Kes-ANGELES USA
9a
Gadertteo i dos Mgeies.
He0 von der Leichtakhlekik. — Welkrekorde am laufenden Band. — Wunder menſchlicher Leiſkungsfähigkeik unker der
Raliforniens: 4 mal 1o0 Meter Damen: 1. Amerika in 47 Sekunden. — 4 mal 100 Meker Herren: 1. Amerika in 40
den vor Deutſchland in 49,8 Sekunden. — 4 mal 4oo Meker Herren: 1. Amerika in 3.98,2 Min., Deutſchland Bierker.
ankag amerikaniſcher Staffelſiege
einmal Rekorde auf der ganzen Linie.
Aderbericht desDarmſtädter Tagblatt.)
* Los Angeles, 7. Auguſt. (Kabel.)
G000 Zuſchauer waren am Sonntag noch einmal
ge=
ei um von den Leichtathleten Abſchied zu nehmen. Die
Wuik in Los Angeles hat eine nie geſehene Serie von
Fingen und eindrucksvollen Triumphen für die amerika=
Ifleten gebracht. Dieſe Glücksſträhne ſollte auch am Sonn=
Reißen. Gleich mit der erſten Entſcheidung des Tages,
4X100 Meker für Damen
ſeeingeleitet. Die amerikaniſchen Damen liefen dieſe
ſeltoer Weltrekordzeit von 47 Sekunden. Wie manche Her=
Kloäre froh, wenn ſie dieſe Zeit erreichen könnte.
Welt=
wiarekord für Frauenſchaften ſtand ſeit Amſterdam auf
SKür Kanada. Die amerikaniſchen Mädchen
brew, Furth, Rogers und Wilhelma van Bremen
„u Rekord auf die geradezu märchenhafte Zeit.
u ein ſcharfer Kampf, der dieſe Leiſtung zuſtande brachte.
(iten 100 Metern führte England. Nach dem 1. Wechſel
Hſonda in Front. Doch bereits vor dem nächſten Wechſel
e Aſn Furth die Führung für USA. an ſich geriſſen. Noch
halt yi Kanada in Führung. Dann aber raſte Wilhelma van
neitz e vielſeitige Deutſch=Amerikanerin, dem Ziel entgegen,
ſietültrekordzeit von 47 Sek. blank zu erreichen. Ein Meter
kſette Kanada in 47.1 Sek., drei Meter zurück England
Zich Dann folgten Holland, Japan und Deutſchland.
lußt ſeutſchland hatte ſich an der Staffel beteiligt. Da wir
Staffel von Läuferinnen zur Verfügung hatten,
be=
uns von vornherein keine Chance. Für die Reichsfarben
füublein, Braumüller, Fleiſcher und
Dol=
alſo zwei Werferinnen, eine Mehrkämpferin und eine
Lennoch hielt ſich die Staffel auf den erſten 200 Metern
kam dann aber gegen die Spezialiſtinnen der anderen
tuicht auf und belegte den 6. Platz, der allerdings für
cüſerung noch zählt.
K1MMeker in 40 Sekunden. — Silberne Medaille
iun deuſchlang.
Müat es in Los Angeles aufgegeben, ſich zu wundern.
All=
ſelet Ali= und Olympia=Rekorde haben in dieſen acht Tagen
M Lekim aſſen müſſen. Man fragt ſich immer wieder, wie dieſe
„Mſtung überhaupt möglich ſind, die ſeither ſelbſt alle Fachleute
ge nedulich unmöglich hielten. Dennoch ſtehen dieſe Leiſtungen
wf Tall hen vor uns!
i Ausm Sonntagnachmittag nach dem fabelhaften Finale in
4h Meter=Staffel für den ſiegreichen Amerikaner zunächſt
ud Mſük eline Zeit von glatt 40 Sekunden bekanntgegeben wurde,
ſwesk, man daran, und ſelbſt die amerikaniſchen Journaliſten
ie nrtetelſt Beſtätigung ab, ehe ſie nach den Telephonzellen ſtürz=
AEmtlich für den Sieger die Zeit von 40 Sekunden durch
M Lcurecher ertönte, da brach ein wahrer Taumel von Bei=
M Usſtihn los.
90 kmerikaniſchen Läufer
Kieſel, Toppino, Dyer und Wikoff
)e märchenhafte Leiſtung vollbracht. Trotz der in den
en durch die Verletzung Geerlings notwendig
Umſtellung hat die deutſche Vertretung
ren Amſterdamer Erfolg wiederholen können.
R Sprinter Körnig, Hendrix, Borchmeyer
ei h haben uns die ſilberne Medaille erobert, denn ſie
r Italien, Kanada, Japan und England in 40,8 Sek.
Nnger.
Rieſenrängen des Colloſeums hielten die 100 000
uun, als ſich die Läufer an die Plätze begaben. Millers
pte ſofort. Die Amerikaner hatten die vorteilhafte
„erwiſcht. Es folgten nach außen Italien, Kanada,
9 Japan und England. Auf den erſten 100 Meter
nig den Amerikaner Kieſel glatt. Italien ſchob ſich
bereits auf den 3. Platz vor. Der Wechſel
Körnig=
llappte nicht beſonders, ſo daß der zweite
Amerika=
lar im Vorſprung war und auch England Raum
Mornte. Hendrix holte durch gutes Laufen wieder den
Toppino lief ein geradezu fabelhaftes Rennen und
ereits hier den Lauf für USA. Wieder war der
Bechſel nicht überzeugend und man ſah nicht nur
rißtzon dern auch Englands und Japans Farben vor den
Niges Borchmeyer holte indes mit einer unglaublichen
Surich en zweiten Platz wieder heraus, dennoch blieb der
erien Oyer klar im Vorteil. Jonath wechſelt mit
Mens ükameraden dann ſehr gut und lief als Schlußmann
den Aoff ein ausgezeichnetes Rennen, ohne indes den
Vor=
ung4 8 Amerikaners gut machen zu können. Trotz allem,
E erkämpfte ſilberne Medaille iſt eine erfreuliche Ent=
BRigi lür unſere Sprinter nach dem Pech der letzten Woche.
* gebnis: 1. USA. 40 Sek. (Weltrekord), 2. Deutſch=
AR . Hii . Kuce Hd udh
Noch ein USA.-Welkrekord: 4X400 Meker in 3.08,2
Maufen. — Eialand und Kanda Mealelſie.
Erſt am Samstag hatte die amerikaniſche Mannſchaft
Fuquina, Atcovich, Warner und Carr
mit 3:11,8 Min. im Vorlauf über 4 mal 400 Meter einen neuen
Weltrekord aufgeſtellt. Er ſollte keinen Tag leben, denn ſchon am
Sonntag wurde er um mehr als 3 Sek. auf 3:08,2 Min.
ver=
beſſert. Das iſt ein Durchſchnitt von 47 Sek. für 400 Meter pro
Läufer. Man weiß bald nicht mehr, wo eigentlich die Grenzen
der menſchlichen Leiſtungsfähigkeit liegen ſollen. So lief Carr
462, Fuquina 47,1, Ateobich 47,6 und Warner 473 Sek.
Für Deutſchland liefen Büchner /48), Nehb (48,4),
Metz=
ner (49,4) und Dr. Peltzer (48,8 Sek.)
Leider machte ſich bei Metzner ſeine Verletzung geltend.
Unſere Läufer hatten die an ſich günſtige Innenbahn geloſt: es
folgten Kanada, Amerika, Japan, England und Italien, Büchner
lief ſehr gut und behauptete hinter dem Amerikaner die zweite
Stelle, Nehb konnte ſogar den Vorſprung vor dem an 3. Stelle
liegenden Engländer zunächſt etwas vergrößern, aber den
Olympiaſieger Hamſon nicht halten. Metzner mußte
vorüber=
gehend auch den Japaner vorbeilaſſen, übergab aber doch als
Dritter den Stab an Dr. Peltzer. Dieſer ſetzte alles ein, was
er konnte, aber der famos laufende Kanadier Wilſon
überſpur=
tete unſeren alten „Doktor” doch. Kein Anlaß zu ſagen, daß
auch nach dieſem letzten Lauf am Sonntag Stürme des Jubels
über Los Angeles brauſten.
Das Ergebnis: 1. USA. 3:08,2 Min. (Weltrekord).
2. England 10 Meter zurück, 3. Kanada, weitere 5 Meter zurück,
4. Deutſchland (3:14,6 Min), 5. Japan weitere 5. Meter
zurück, 6. Italien.
Weltrekord im Damen Hochſprung: 1,665 Meler.
Hen nee arnft F Mler.
Die Frauen taten es nicht billiger als die Männer; auch der
letzte Frauen=Wettbewerb im Olympiſchen Stadion brachte noch
eine Weltbeſtleiſtung für die amerikaniſchen Farben: Miß
Shil=
ley überſprang 1,665 Meter. Mabel Didrikſon, die ſchon das
Speerwerfen und den Hürdenlauf gewann, wurde mit 1,64 Zweite.
die Kanadierin Dawes mit 1,63 Dritte. Die bisherige
Rekord=
inhaberin Giſolf=Holland (1,605) kam mit 1,58 Meter, was auch
von der Südafrikanerin Clark und der Amerikanerin Rogers noch
überſprungen wurde, nur auf den 4. Platz. Deutſchland war
zunächſt durch Frl. Notte und Ellen Braumüller vertreten.
Frl. Br. mußte nach dem zweiten Sprung zur 4 mal 100=Meter=
Staffel abtreten und ſchied aus, während Helma Notte bei 1,55
Meter die Latte warf.
Zabala ſiegl im Marakhonlauf.
de Bruyin an 15. Stelle.
Ganz Los Angeles zollte den Marathonläufern die größte
Auf=
merkſamkeit. Die Zuſchauer im Stadion hielten aus, bis gegen
Abend der Letzte, der über die Strecke kam, einpaſſiert war.
Hun=
derttauſende umſäumten den langen Weg, auf den 28 Teilnehmer
aus 18 Nationen der Erde gegangen waren. Für Deutſchland
ſtartete der Deutſchamerikaner de Bruyin. Der auch in
Deutſch=
land bekannte Südamerikaner Zabala ſetzte ſich bald an die Spitze
des Feldes. Nach vorübergehendem Wechſel in der Führung traf
er ſchließlich als Erſter im Stadion ein und ſiegte in der neuen
olympiſchen Rekordzeit von 2: 31:36 Stunden vor
dem Engländer Ferrys (100 Meter zurück), dem Finnen Toisronen
(200 Meter zurück) und dem Engländer Wright. Der Deutſche de
Bruyns, der faſt durchweg auf dem 20. Platz lag, placierte ſich
als 15. Nach der Ehrung brach der Sieger Zabala doch vor
Er=
ſchöpfung und Erregung zuſammen.
Japan hak die ſchnellſten Schwimmer.
Fünfzehnjähriger ſchwimmk Olympia=Rekord.
Anerſaniſhe Einſaſchanf.
Die Japaner rücken im Sport immer weiter an die Spitze.
Vor Jahren wurden ſie als Schwimmer entdeckt. In Los Angeles
ſtellten die Söhne des „Fernen Oſtens” die ſchnellſten Schwimmer
der Welt; zur großen Enttäuſchung der Amerikaner, die hier
ſchon Goldmedaillen ſich zugeteilt hatten.
Ueber 100 Meter Crawl gab es ein ſenſationelles
Ren=
nen, das der 15jährige japaniſche Schüler Myazaki in der
olympiſchen Beſtzeit von 58,2 Sek, vor ſeinem Landsmann
Ka=
waiſhi in 58,5 Sek, dem Amerikaner Schwartz (58,8), dem
amerikaniſchen Inſulaner Kalili (59,2), dem Japaner Takahaſi
(59,2) und Tompſon (USA. 59,5) gewann, Dr. Baraniys Proteſt
war abgewieſen und der Ungar war zum Endlauf nicht zugelaſſen
worden.
Im Waſſerball unterlag Japan den Amerikanern klar
10:0 (3:0).
Im Segeln
iſt Deutſchland lediglich durch den erſt 18jährigen
Ham=
burger Bähr vertreten. Nach anfänglichen Mißerfolgen liegt
er in der Einheitsklaſſe — Die Teilnehmer erhalten täglich ein
neues Boot auf der ungewohnten Strecke im Außenhafen — an
dritter Stelle. Länderklaſſement: 1. Holland, 2. England,
3. Deutſchland. Insgeſamt konkurrieren elf Länder.
Unſere Ringer.
Földeak erhält eine Silber=, Sperling eine Bronce=Medaille.
Olympia=Park, 6. Auguſt.
Im vollbeſetzten Auditorium fielen am ſpäten Samstagabend
bereits die erſten Entſcheidungen im griechiſch=römiſchen Ringen.
Abgeſchloſſen wurden die Kämpfe im Leicht= und Mittelgewicht.
Im Leichtgewicht fiel der erſte Preis an den Schweden
Malmberg, der nach 3:25 Min, einen Schulterſieg über den
Ja=
paner Mijazakaji davontrug, Sperling=Deutſchland kam
zu einer Bronze=Medaille, da er in einem techniſch überlegen
ge=
führten Kampf einen Punktſieg über den Finnen Reini davontrug.
Entſchieden iſt auch bereits über die Placierung im
Mittel=
gewicht. Die Goldmedaille holte ſich der Finne Kokkinen, der
in 17 Minuten den Schweden Cadier bezwang. Den zweiten Platz
in dieſer Gewichtsklaſſe erreichte der Deutſche Földeak,
während Cadier=Schweden Dritter wurde. — Im
Schwerge=
wicht hat ſich der Deutſche Gehring ſeine Chancen,
Olympiaſieger zu werden, durch eine
vermeid=
bare Niederlage verdorben. Nach ſeinem großen Sieg
über den Favoriten Weſtergren=Schweden ließ Gehring im Kampf
gegen den Tſchechen Urban allen Angriffsgeiſt vermiſſen und
unter=
lag knapp nach Punkten. Weſtergren warf den Oeſterreicher Hirſchl
in 9,13 Min, durch Untergriff.
Im Weltergewicht ſtehen die Kämpfe dicht vor dem
Ab=
ſchluß. Der Finne Kajander kam in 8,39 Minuten durch
Arm=
ſchlüſſel zu einem weiteren Entſcheidungsſieg über den Dänen
Jen=
ſen. Der Schwede Johannſen legte den Eſtländer Kapp in 6.47
Min, durch Schleudergriff auf die Schultern.
Zehnkämpfer rekken unſer Anſehen.
Die große Ueberraſchung: Eberle wird Drikter.
Sieverk als Fünfter ſtand vor dem Sieg
und wurde verlekt.
Unſere Leichtathleten haben uns während der erſten
olympi=
ſchen Woche einige ſchwere Enttäuſchungen gebracht. Hirſchfeld,
Peltzer, Köchermann, Danz, die Sprinter, mit Ausnahme von
Jonath, hielten nicht das, was man ſich von ihnen verſprach.
Zwar waren unſere Leute in faſt allen Entſcheidungen zu
fin=
den, was ja im Wettbewerb der Beſten von 49 Nationen auch
etwas heißen will, aber dieſes Ergebnis ſtand in einem nur
ungenügenden Verhältnis zu unſeren Hoffnungen.
Der Zehnkampf hat uns indeſſen faſt wieder ausgeſöhnt. In
dieſer „Krone der Leibesübungen” haben ſich zwei Deutſche,
Eberle und Siebert unter den erſten Sechs placieren können.
Wir rechneten mit Sievert, daß aber auch Eberle dabei ſein
würde und daß er gar Dritter werden würde, das iſt eine ganz
große und freudige Ueberraſchung. Beide Deutſche haben die
alte deutſche Höchſtleiſtung von Siebert (7874.505 Punkte)
erheb=
lich überbieten können. Will man mehr?
Es iſt zum erſten Male, daß Deutſche beim olympiſchen
Zehn=
kampf in Erſcheinung getreten ſind. Und die beiden ſind gleich
nachdrücklich in Erſcheinung getreten, ſie ſtanden mit in
Vorder=
grund des Intereſſes der 60 000 Zuſchauer, die mit größter
An=
teilnahme dem faſt dramatiſchen Verlauf dieſes Kampfes folgten.
Bei aller Freude über dieſen Erfolg blieb aber auch die in
Los Angeles nicht von den Deutſchen weichende Entäuſchung
nicht aus:
Sievert lag nach dem Diskuswerfen in Front.
Er führte mit über 100 Punkten Vorſprung vor den beiden
Amerikanern Bauſch und Charles und war auf dem Wege zum
Weltrekord und zum Sieg. Es gab dann einen ſehr unglücklich
verlaufenen Stabhochſprung, der nicht weniger als vier
Teil=
nehmern Verletzungen eintrug. Sievert und Wegener zogen ſich
Fußverletzungen zu, ſo daß ſie bei 3,20 Meter und 3.10 Meter
aufhören mußten. Verletzt wurden auch der Fre Tisdall und der
ſehr ausſichtsreich liegende Lette Disma. Der Lette fiel ſo
un=
glücklich aufs Kreuz, daß er mit der Bahre vom Platz getragen
werden mußte Sievert und Wegener waren nun ſehr geſchwächt
und gerieten bei den beiden nächſten Wettbewerben immer mehr
ins Hintertreffen. Auch für Wegener, der eigentlich den
Zehn=
kampf nur zur Unterſtützung ſeiner beiden Landsleute mitmachte
und der ſich ſehr brav ſchlug, wäre ſonſt noch ein weit beſſerer
Platz möglich geweſen. Sievert blieb infolge der Verletzungen
(auch ſeine alte Schulterverletzung wurde wieder bemerkbar) in
den drei letzten Uebungen, Stabhochſprung, Speerwerfen und
1500 Meter=Lauf weſentlich hinter ſeinen gewohnten Leiſtungen
zurück. Dagegen kamen hier gerade die Amerikaner und Eberle
ſtark in Front. Die Amerikaner Bauſch und Coffmann
über=
ſprangen im Stabhoch nicht weniger als 4 Meter und holten
ſich allein hier die Rekordpunktzahl von 1027. Eberle überſprang
3,50 Meter, warf den Speer 57,49 Meter weit und endete im
1500 Meter=Lauf in 4:34 Min, ſogar als Erſter.
Der Sieger Bauſch=USA.
hat eine glänzende Leiſtung vollbracht. Mit 8462,23 Punkten
überbot er den von Achilles Järvinen ſeit 1930 gehaltenen
Weltrekord von 8255,475. (Olympiſcher Rekord Arjölä=
Finn=
land, Amſterdam 1928 8053,290.) Bauſch iſt ein fabelhafter Athlet
und man kann nur bedauern, daß er nicht mit einem
geſun=
den Sievert im Endkampf war. Auch Achilles Järvinen hat
ſeinen alten Weltrekord noch um einiges übertroffen.
Es iſt ſchließlich noch bemerkenswert, daß die beiden
Deut=
ſchen ſich noch vor dem Amſterdamer Olympiaſieger, dem Finnen
Brjölä plaziert haben.
Das Endergebnis: 1. Bauſch=USA. 8462,23 Punkte (
Welt=
rekord). 2. Achilles Järvinen=Finnland 8292,48 Pkte. 3. Eberle=
Deutſchland 8030,80 Punkte (Deutſcher Rekord), 4. Charles=
USA. 7985 Punkte. 5. Sievert=Deutſchland 7941 Punkte.
6. Yrjölä=Finnland 7658,09 Punkte. 7. Coffmann=USA. 7534,41
Punkte. 8. Tisdall=Irland 7327,17 Punkte. 9. Wegener=
Deutſchland 7179,93 Punkte. 10. Bacſalmaſy=Ungarn 7001,73
Punkte. 11. Hart=Südafrika 6799,25 Punkte. Siedlecki=Polen,
Dimſa=Lettland und Berra=Agentinen gaben auf.
Schwediſcher Sieg im Modernen Fünfkampf.
Oxenſtierna holt die „Goldene‟ — Remer und Mierſch
gut plaziert.
Der Moderne Fünfkampf war immer eine Spezialität der
ſchwediſchen Offiziere. Seitdem es wieder Olympiſche Spiele gibt,
blieb ſtets einer von ihnen in Front. Auch Los Angeles hat
darin keine Ausnahme gemacht. Zwar kam Thofeldt, der Sieger
der Amſterdamer Spiele 1928, nicht wieder auf die alte Leiſtung,
dafür war aber ein anderer Landsmann, nämlich Oxenſtierna,
um ſo beſſer und ihm fiel auch der Sieg zu. Nach der vierten
Uebung am Freitag hatte noch der Amerikaner Mayo geführt,
aber er zeigte am Samstag beim abſchließenden 4000 Meter
(Heländelaufen eine mäßige Leiſtung und fiel auf den dritten
Platz zurück. Schweden belegte mit Lindmann noch den zweiten
und mit Thofeldt den vierten Platz. Dann folgten gleich Remer
und Mierſch.
Das iſt ein ſchöner Erfolg für die Deutſchen.
Man hatte nicht damit gerechnet, daß ſich die beiden
Wacht=
rneiſter unter den erſten Sechs befinden würden. Leutnant
Naudé iſt diesmal nur 17. unter 24 Bewerbern geworden. In
Amſterdam war er überraſchender Dritter, aber in Los Angeles
waren die Konkurrenzen weſentlich ſtärker und die Bedingungen
zum Teil (Geländeritt und Geländelaufen) ſchwerer. Jedenfalls
haben wir allen Grund, mit dem Abſchneiden unſerer
Fünf=
kämpfer zufrieden zu ſein. Eine Enttäuſchung erlebten hier die
Italiener, die mit einem Erfolg gerechnet hatten.
Das Endergebnis: Olympiaſieger: Oxenſtierna=Schweden, 32
Punkte. 2. Lindmann=Schweden 35,5 P. 3. Mayo=USA. 38,5 P.
1. Thofeldt=Schweden, 39 P. 5. Remer=Deutſchland 47 P.
6. Mierſch=Deutſchland 48 P. 7. Somfay=Ungarn 52,5 P.
8. Legarde=England 53,9 P. 9. Simonetti=Italien 53 P. 10.
Duran=
ton 54,5 P. 11. Brady=USA. 56 P. 12. Pagnini=Italien 56,5 P.
13. Mansfield=USA. 60,5 P. 14. Barlow=England 61 P. 15. Mac
Dougall=England 62 P. 16. van Rhijn=Holland 63 P. 17. Naudé=
Deutſchland 63 P. 18. Benkoe=Ungarn 64,5 P. 19. Petnehazy=
Ungarn 65 P. 20. Pacini=Italien 84,5 P. 21. Caſanova=Mexiko
95 P. 22. Souza=Portugal 102 P. 23. Heraida=Portugal 106 P.
24. Morales=Mexiko 109 Punkte.
Die letzte leichtathletiſche Konkurrenz des Tages war das 3000
Meter=Hindernislaufen, bei dem aber verſehentlich eine Runde zu
viel gelaufen wurde. Die Strecke war alſo 3450 Meter lang.
Sieger blieb der Finne Jſohollo in 10:33.4 Min. vor Evenſon=
England (100 Meter zurück), Gluskey (USA.), Mattileinen=
Finn=
land, Bailey=England und Dawſon (USA.).
Es wird jetzt bekannt, daß der beim 800 Meter=Endlauf von
dem Engländer Hampſon aufgeſtellte Weltrekord mit 1:49.7 Min
noch um 0.1 Sekunde beſſer iſt, als zuerſt angegeben wurde.
Beginn des Waſſerballkurniets.
6:2-12:0)-Niederlage gegen Ungarn.
USA. ſchlägt Braſilien.
Das olympiſche Waſſerballturnier wurde am Samstag im
Schwimmſtadion vor ausverkauften Tribünen mit zwei Spielen
aufgenommen. Gleich der erſte Tag brachte das Zuſammentreffen
der beiden Favoriten, Deutſchland und Ungarn. Die Magyaren
ſiegten mit 6:2 (2:0), und damit dürfte die Frage der Placierung
in dieſem Turnier bereits beantwortet ſein. Deutſchland hat
ſeinen Ueberraſchungsſieg von 1928 nicht wiederholen können; es
muß ſich wohl diesmal mit einer „Silbernen Medaille” begnügen,
während den Ungarn die „Goldene” zufallen wird.
Ueberraſchun=
gen ſind im Laufe dieſes Turniers nicht zu erwarten, denn die
bei=
den europäiſchen Mannſchaften werden ihren überſeeiſchen
Geg=
nern, Amerika, Japan, Braſilien, ganz klar überlegen ſein.
Ledig=
lich um den dritten Platz wird es noch einen Kampf geben.
Die Mannſchaften
ſtanden wie folgt:
Deutſchland: Ete Rademacher; Cordes, Gunſt; Benecke;
Aki Rademacher, Schwartz, Schulze.
Ungarn: Brody; Homonay, Dr. Jvady; Halaſſy; Keſerue II,
Nemeth, Verteſſi.
Schiedsrichter war Delahaye=Belgien.
Beide Mannſchaften waren anfänglich ſehr aufgeregt und
ſpielten hart. Nemeth und Jvady ließen ſich bei Angriffen gegen
Cordes und Rademacher Fouls zuſchulden kommen. Rademacher
hielt einen Bombenſchuß Haſſaſſys, mußte dann aber in der
drit=
ten Minute einen weiteren ſcharfen Schuß, den Verteſſy abgegeben
hatte, paſſieren laſſen. Ein Doppler Nemeths verpaßte knapp das
deutſche Tor. Die Ungarn waren ſtark im Angriff und ſetzten der
deutſchen Verteidigung ſtark zu. Als das Spiel wieder verteilt
wurde, kamen ſie in der 7. Minute durch Nemeth zu ihrem zweiten
Treffer. Rademacher hatte Keſerue angegriffen, aber der gab den
Ball geſchickt an Nemeth weiter. Auch in der zweiten Halbzeit
hatten die Ungarn mehr vom Spiel. Sie kamen durch Halaſſy
(2), Nemeth und Verteſſy zu 4 weiteren Treffern. Zwiſchendurch
zeigte die deutſche Mannſchaft einige ſchöne Angriffe, die aber nicht
genug Durchſchlagskraft hatten. Ein Weitſchuß von Cordes prallte
von der Torlatte ab. Aki Rademacher wurde wegen eines Fouls
herausgeſtellt; kurz darauf mußten von beiden Mannſchaften je ein
Spieler aus dem Waſſer. Deutſchland ſpielte lange Zeit nur mit
fünf Mann, kam aber — nachdem inzwiſchen die Ungarn ihr 4., 5.
und 6. Tor erzielt hatten — ſchließlich doch durch Schulze zu dem
erſten und wenig ſpäter durch denſelben Stürmer, zum zweiten
Treffer. Der Sieg der Ungarn war verdient. Sie waren
ſchwim=
meriſch beſſer, kombinierten geſchickter und warfen auch kräftiger
und placierter.
Dreimal Olympia=Rekord
bei den 100 Meter Crawl=Vorläufen der Damen.
Am Nachmittag war das Schwimm=Stadion bereits zum erſten
Male ausverkauft. Es ſtand allerdings neben den
Vorkämp=
fen im Schwimmen auch das mit größter Spannung erwartete
Waſſerballſpiel Deutſchland—Ungarn auf dem Programm.
Großes Hallo gab es gleich wieder bei den Vorläufen zum 100
Meter Crawl=Schwimmen der Damen, denn hier wurde, der
olym=
piſche Rekord nicht weniger als dreimal, im zweiten, dritten und
vierten Vorlauf, unterboten. Die beſte Zeit erzielte ſchließlich die
Amerikanerin Saville mit 1:08.5 Min. im vierten Lauf. Vorher
hatten Helen Madiſon (USA.) mit 1:08.9 Min. (erſte 50 Meter in
30 Sekunden) und die Engländerin Cooper mit 1:09.2 Min.
olym=
piſche Rekorde geſchwommen. Da verſchiedene Mannſchaften auf
den Start verzichtet hatten, konnten die Vorläufe in der 4 mal 100
Meter Crawl=Staffel der Damen ausfallen.
Bonneder=Regensburg vollbrachte bei einem Klubkampf
zwi=
ſchen Jahn Regensburg und Nürnberger SC., den Regensburg
knapp gewann, im Hochſprung mit 1,92 Meter eine ganz
hekvor=
ragende Leiſtung.
Der deutſche Bantamgewichtsmeiſter Metzner Köln verteidigſe
ſeinen Titel in der Kölner Rheinlandhalle durch einen Punktſieg
über Hinz=Barmen erfolgreich.
Fußball hat begonnen.
Viele Favorikenſiege in Süddeutſchland.
aber auch Ueberrafchungen.
Man iſt es durch Jahre hindurch gewöhnt, daß der
Saiſon=
beginn manche große Ueberraſchung bringt. Die Neulinge und
Außenſeiter gehen meiſt mit einem Elan in den Kampf, der häufig
die Favoriten überrumpelt. Nach einigen Wochen aber ſchon
er=
lahmen bei dieſen, nur mit Kraft und Eifer ſpielenden
Mann=
ſchaften, die Kräfte und dann ſetzt ſich auf die Däuer doch das
beſſere Können und die größere Routine durch. Natürlich gibt es
Ausnahmen.
Von dieſen Saiſonbeginn=Ueberraſchungen iſt diesmal am
erſten Sonntag der neuen ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſerie nur in
wenigen Fällen zu berichten. Vier von den acht Gruppen, nämlich
die Gruppen Main, Heſſen, Nordbayern und Saar, melden nur
Favoritenſiege, in drei Gruppen, Baden, Württemberg und Rhein,
kam es zu je einer Ueberraſchung, und nur in Südbayern hat ſich
der Saiſonbeginn einigermaßen ſenſationell angelaſſen.
In Südbayern wurden nämlich gleich am erſten Tage
drei von den vier Münchener Bezirksligiſten geſchlagen.
Bemer=
kenswert iſt das gute Abſchneiden der Ulmer Vereine. Ulm 94
ſiegte in München über Teuteunia mit 3:2 (3:0) und der SSV.
Anmerkung der Schriftleitung:
Um weiteren Reklamationen vorzubeugen, ſei darauf
auf=
merkſam gemacht, daß während der Olympiade
Kür=
zungen der Vorſchauen und Spielberichte aller
Vereine erfolgen müſſen.
Ulm brachte zu Hauſe das Kunſtſtück fertig, München 60 mit 6:5
(2:3) zu ſchlagen. DSV. München ließ ſich in Regensburg 5:1
(4:0) ſchlagen. Als einziger Münchener Sieger zeichnete ſich der
Deutſche Meiſter Bayern München in die Ergebnisliſte ein, die
„Bayern” fertigten in Landshut den Bezirksliganeuling Sp.Vg.
Landshut mit 7:1 (5:0) ab, ohne ſich dabei auszugeben.
In Nordbayern ſpielten die beiden Altmeiſter 1. FC.
Nürnberg und Fürth, ſchon am Samstag. Beide konnten nicht
überzeugen. Der Klub kam gegen den Neuling Germania nur zu
einem mageren 2:1. Die Fürther Kleeblätter ſchoſſen zwar gegen
den Neuling Erlangen 5:1 Treffer konnten aber auch nicht
über=
zeugen. Von den weiteren Reſultaten iſt der 2:1=Sieg ſehr
be=
merkenswert, den Schweinfurt 05 in Würzburg gegen den FV. 04
erzielte.
Am Main ſind die Kräfteverhältniſſe bereits klar erſichtlich.
Eintracht, FSV., Rot=Weiß Frankfurt, Union Niederrad und
Kik=
kers Offenbach bilden die obere Hälfte, zwiſchen ihnen wird auch
der Kampf um Titel und Plätze zu entſcheiden ſein. Der Reſt hat
kaum mitzuſprechen. Von den Reſultaten verdient der ſicher
er=
zielte 6:1=Sieg des FSV. Frankfurt über den Neuling
Sport=
freunde Erwähnung. Rot=Weiß gewann in Hanau unverdient.
In Heſſen hat ſich Wormatia bereits einen 2:0=Sieg auf
dem gefährlichen Gelände in Urberach geholt. Der Meiſter Mainz
05 war beim Neuling Bürſtadt, den er ſicher 4:1 bezwang,
ob=
wohl der Mittelläufer der Mainzer, Freitag, ſchon vor der Pauſe
verletzt wird.
Ein Reſultat, das aufhorchen läßt und das kaum in
irgend=
einer Vorſchau vorgeſehen war, iſt der 3:2=Sieg des Neulings
Germania Friedrichsfeld in der Gruppe Rhein über Phönix
Ludwigshafen. Der Meiſter Waldhof eröffnete die Saiſon mit
einem 5:2=Sieg über Mannheim 08. — Von der Saar iſt nichts
von Belang zu berichten.
In Baden kam der KFV. überraſchenderweiſe gegen die
Sp. Vg. Schramberg nur zu einem mageren 2:1=Sieg. Unerwartet
traf auch der 3:1=Sieg ein, den der VfB. Karlsruhe in Raſtatt
über den vorjährigen Tabellenzweiten zu erzielen wußte.
Württemberg ſah die Stuttgarter Kickers ganz groß in
Fahrt. Der Neuling Normannia Gmünd wurde gleich im erſten
Spiel mit 12:0 abgefertigt. Germania Brötzingen ließ ſich auf
eigenem Platz von Feuerbach 2:3 ſchlagen, das kam auch
über=
raſchend.
Die Zußball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Verbandsſpiele.
Eruppe Heſſen: VfR. Bürſtadt — FSV. Mainz 05 1:4.
F.Vgg. 06 Kaſtel — F.Vgg. 03 Mombach 2:0. Alemannia=
Olympia Worms — 1. FC. Langen 5:0. SV. Wiesbaden —
Olympia Lorſch 2:0. Vikt. Urberach — Wormatia Worms 0:2.
Gruppe Main: FSV. Frankfurt — Sportfr. Frankfurt 6:1.
Hanau 1893 — Rot=Weiß Frankfurt 1:2. Germania Bieber
— Kickers Offenbach 1:4. VfB. Friedberg — Union
Nieder=
rad 3:7.
Gruxpe Nordbayern: 1. FC. Nürnberg — Germ.
Nürn=
berg (Sa.) 2:1. Sp.Vgg. Fürth — Sp.Vgg. Erlangen (Sa.)
5:1. ASV. Nürnbg. — Würzburger Kickers 2:1. VfR. Fürth
— 1. FC. Bayreuth 4:2. Würzburg 04 — Schweinfurt 05 1:2.
Gruppe Südbayern: Teutonia München — Ulmer FV. 94
2:3. Wacker München — Schwaben Augsburg 4:0. Sp.Vgg.
Landshut — Bayern München 1:7. Jahn Regensburg —
DSV. München 5:1. SSV. Ulm — SV. 1860 München 6:5.
Gruppe Württemberg: FC. Pforzheim — Stuttgarter SC.
(Sa.) 3:1. Germ. Brötzingen — SV. Feuerbach 2:3.
Stutt=
garter Kickers — Normannia Gmünd 12:0. Union Böckingen
— SC. Birkenfeld 5:1.
Gruppe Baden: Frankonia Karlsruhe — FC. Mühlburg
(Sa.) 2:2. Karlsruher FV. — Sp.Vgg. Schramberg 2:1.
Phönix Karlsruhe — Freiburger FC. 2:1. FV. Raſtatt —
VfB. Karlsruhe 1:3. SC. Freiburg — FV. Offenburg 5:3.
Gruppe Rhein: Sp.Vgg. Mundenheim — VfR. Mannheim
(Sa.) 2:2. FC. Mannheim 08 — SV. Waldhof 2:5.
Germa=
nia Friedrichsfeld — Phönix Ludwigshafen 3:2. VfR.
Kai=
ſerslautern — VfL. Neckarau 1:2. Amicitia Viernheim —
Sp.Vgg. Sandhofen 6:1.
Gruppe Saar: SV. Völklingen — FC. Kaiſerslautern 1:1.
Boruſſia Neunkirchen — Saar Saarbrücken 3:1. FC.
Saar=
brücken — SV. Saarbrücken 8:3. 1. FC. Idar — Sportfr.
Saarbrücken 1:1.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
Hertha/BSC. Eintracht Frankfurt 2:4.
Fußball im Reich.
Verbandsſpiele: Norddeutſchland: Eimsbüttel — FC.
St. Pauli 1:3. Union Hamburg — Polizei Hamburg 3:2. Wacker
— Viktoria Hamburg 4:1. Südoſtdeutſchland: Liegnitz 96 —
Schle=
ſien Haynau 1:2. SC. Jauer — Preußen Glogau 5:2. Sportfr.
Grünberg — Blitz Liegnitz 1:2. Weſtdeutſchland: Kurheſſen Kaſſel
— Heſſen 09 2:1.
Privatſpiele: Viktoria 89 — Holſtein Kiel 2:4. Minerva
Berlin — Rapid Wien 2:1. Wacker 04 Berlin — Polizei Berlin
7:1. SV. 92 — Union Oberſchöneweide 4:1. Wedding — Polizei
9:2. Spandauer BC. — Spandauer SV. 3:3. Fortuna
Magde=
burg — Polizei Lübeck (Sa.) 5:3. Preußen Magdeburg — Rapid
Wien 1:11. Ring Dresden — Sp.Vgg. Leipzig 2:1. T.u. B.
Leip=
zig — Halle 96 4:4. VfB. Leipzig — Sportfreunde Leipzig 1:7.
FV. (Sa.) 7:5. Arminia Hannover — Vienna Wien 2:2. Köln=
FV. (Sa.) 7:5. Arnenia Hannovere — Vienna Wien
Sülz — Dresdener SC. 1:6. Duisburg=Oberhauſer
werpen 4:0.
Fußball im Ausland.
Dänemark: Boldklubben 93 Kopenhagen — T.B.
Heſſiſche Punkkekämpfe.
Favoritenſiege in der Gruppe Heſſen.
Auch in der Gruppe Heſſen hat gleich der erſte Karn
lich aufgezeigt, welche Mannſchaften eine Chance im
den Titel und die Plätze haben. Allzu klar waren die
Mainz 05, der Titelverteidiger, kam aus Bürſtadt mitte
Sieg heim, Kaſtel ſchlug den anderen Neuling,
Mom=
am Samstag abend 2:0 und Wormatia ſicherte ſich a
fährlichen Gelände in Urberach einen 2:0=Sieg. Die
bination Olympia/Alemannia Worms landete eins
über Langen, das ſehr enttäuſchte, und als letztes Ergye
noch der 2:0=Sieg des SV. Wiesbaden über Lorſch zu
diesjährige Saiſonbeginn läßt ſich alſo mit dem
ſe=
vom Vorjahre nicht vergleichen.
Keine Ueberraſchungen im Knd
Skarkenburg.
Haſſia Dieburg — SV. 98 Darmſtadt 3:1 (1:0); C
— FV. Walldorf 1:2; FV. Sprendlingen — Germanic
4:2 (2:0); Germania Eberſtadt — Spgg. Arheilgen 3:30
mania Oberroden — 22 Eppertshauſen 3:2 (2:1); U.n
ſtadt — SV. Münſter 4:2 (2:1); SV. Mörfelden
Darmſtadt 4:1 (1:1).
Eigentliche Ueberraſchungen hat es alſo am erſtiu
der Starkenburger Kreisliga nicht gegeben, auch
nicht einmal. Das höchſte Ergebnis iſt das 4:1 aus:
Aber aus Mörfelden iſt man ſchon ganz andere Ziffe=
Auch der zweite Kreisneuling, Eppertshauſen, unterlag
nur knapp 2:3 in Oberroden. Immerhin ein recht a.
gebnis. Die Darmſtädter Lilien, unterlagen in Die=u
der Pauſe war allerdings ein Darmſtädter Sieg
du-
lich, doch zeigte ſich der Sturm der Gäſte noch zu wenig=
In Egelsbach erwies ſich, daß Walldorf ſtark zu beache
Mannſchaft hat nichts von ihrer alten Zähigkeit eine
holte ſich einen, wenn auch knappen 2:1=Sieg. Sprend
4:2 über Pfungſtadt ſiegreich, doch ſchlugen ſich die
beſſer als in früherer Zeit, und einige Leute ſchiene
aus ſich herauszugehen. Recht ſpannend war der
Kan=
ſtadt. Arheilgen zeigte die erwartete Formverbeſſerur
die Vorſtädter der anderen Richtung ſpielten recht
Mit 3:3 tat man ſich gegenſeitig nicht weh. Auch dä.
Union bewies mit ihrem 4:2=Sieg ihre anſcheinend b.
denn Münſter will immer erſt geſchlagen ſein,
ehe=
haben ſind. Im übrigen ſcheint der erſte
Spielſonntan=
gen, daß die Spieleſtärke der einzelnen Mannſchaften
ausgeglichen iſt.
Haſſia Dieburg — SV. 98 Darmſtadt 3:1 (1:
Mit dem Auftakt kann Sportverein zufrieden ſei=!
riſcher Hinſicht beſtimmt, wenn auch das Reſultat zu
fallen iſt. Das Spiel war völlig ausgeglichen und vor
Der Schiedsrichter, ein Herr aus Hanau,
einwandfre=
das 1. Tor für Dieburg, ein Schulbeiſpiel für Abſeit14
der gegneriſche Mittelſtürmer neben dem Darmſtädter
auf der Torlinie ſtand. Die Darmſtädter Mannſchaft, ms
der Sturm, kam, obwohl in der erſten Spielhälfte mi,
Winde ſpielend, erſt in der 2. Halbzeit beim Starn=
Schwung, und nur mit Pech wurde ein
berechtigte-
vermieden.
SV. Mörfelden — Rot=Weiß Darmſtadt 4:1 (=
Das erſte Verbandsſpiel war für die Rot=Weißeme
Prüfſtein, da in Mörfelden die Trauben ſehr hoch hän
kam, daß die Darmſtädter gleich im erſten Debüt au=
Spieler verzichten mußten. Rot=Weiß hatte nach einer
Leiſtung während der erſten Halbzeit, nach der
Schwäche, die auch die Niederlage brachte. Zwanzig 27
der zweiten Spielhälfte klappte es nicht, was dem Geg-”
genügte, drei Tore zu erzielen und den Sieg ſicherzuſtell
kämpft ein jeder bis zum Schluß um ein beſſeres En /
Uebereifer gingen, die beſten Gelegenheiten verlore=,
zeigten alle Spieler als Liga=Neulinge (abgeſehen
Schwächeperiode) eine ganz anſtändige Leiſtung, währee)
ſeits die Leiſtungen des Gaſtgebers erkennen ließen, d.i
ganz wenige ungerupft nach Hauſe gehen werden. Seh!
wirkte die faire Spielweiſe ſämtlicher Beteiligten.
Union Darmſtadt — SV. Münſter 4:2 (2:1B
Annähernd 400 Zuſchauer umſäumten die Rennbanf
korrekte Schiri Kaiſer=Biebrich den Ball frei gab. AI
Anſtoß doch Unions Läufer decken gut ab. Bald rollt
Angriff vor das Tor der Gäſte, allein großes Schu
Union zu keinem Erfolg kommen. Das
Eckenverhältnis=
erhöht ſich. Endlich die Wendung: Münſter geht duré
fehler der Verteidigung in Führung, Union, nun angeſi
poſtwendend gleich und übernimmt nach wenigen 90
Führung. Nach dem Wechſel gibt Union den Ton a
heißen Minuten ſteht das Spiel 3:1. Jetzt läßt Uni
nach. Münſter holt ein Tor auf und bleibt weiterhin
Frieß im Union=Tor beweiſt jetzt, daß er ein würdiger-!
von Aßmuth iſt, wurden doch die unmöglichſten Bälle I
Im Endſpurt geht Union noch einmal ins Zeug, und
gerechte Belohnung. Die Reſerven trennten ſich nach
Spiel, von Hinze=Darmſtadt gut geleitet, 3:5 für M.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Arheilgen 1:3 (1:1), Ecke=
Vor gut 400 Zuſchauern wickelte ſich obiges Treffe‟
Sportplatz am Müllersteich ab. Das Spiel hat die Er.
die man in die hieſige Elf ſetzte, zum größten Teil er-!
es auch nicht zu einem Sieg kam, ſo deshalb, weil die 2n
Elf erſtmals in neuer Aufſtellung zuſammenſpielte und
die Leiſtungen einzelner Spieler noch nicht ganz befriel”
der anderen Seite ſah man in Arheilgen eine gut
eing-
die in Schnelligkeit und Ausdauer ein Plus zu verzeicl.
Die erſte Halbzeit ſah durchweg verteiltes Feldſpi,
Darmſtadt ſtändig leicht überlegen iſt, doch vermißt mii
Fünferreihe die nötige Durchſchlagskraft im Strafraun=
Phaſe hätten bei etwas größerer Schußfreudigkeit unbe
fallen müſſen. Anders dagegen Arheilgen, das nicht 10—
und in der 42. Minute das Führungstor erzielte. Dar)
poſtwendend gleich (Elfmeter). Nach dem Wechſel win
um jeden kleinen Vorteil gerungen. Doch Darmſtadt,
der erſten Hälfte zu ſtark verausgabte, läßt nach, und‟
kommt zu zwei weiteren Treffern. Schiri (Wiesbade
Darmſtadt 1b. — Arheilgen 1b. 0:2; Darmſtadt 2. —
2:0; Darmſtadt Jgd. — Weiterſtadt Jgd. 0:2; Darmſti.
Wixhauſen A.H. 0:7; Darmſtadt 1. Schüler — Darmſte.
ler 15:1.
In der 4. Gruppe der Kreisklaſſe wurden am 7.
gende Reſultate erzielt: Darmſtadt — Arheilgen 1:2
Dietzenbach 1:3; Mörfelden — Sprendlingen 2:17 2
Urberach 4:2.
B. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 219 — Seite 7
Von den Handballfeldern.
URdsſpielbeginn in Main=Heſſen.
Erk Main=Heſſen nahmen in den drei Gruppen am
Verbandsſpiele ihren Anfang.
rppe Heſſen gab es drei Spiele, die mit Siegen
Favoriten aus Darmſtadt ſowie der Wormſer
Poli=
e. Dieſe ſiegten überraſchend glatt 7:4 gegen
Wor=
yrtadt 98 führte ſich mit einem Siege von 19:5 über den
Eo Rot=Weiß ſehr gut ein. Fuchs (5), Feick (5), Freund
(4) und Ploch waren die Torſchützen beim Sieger.
enſtadt überwand das erſte Spiel in Braunshardt gut
35. Im Entſcheidungsſpiel zwiſchen Sppg. Arheilgen
ſtheir Biebesheim ſicherte ſich Arheilgen mit einem 6:0 bleib in der Bezirksliga.
Gruppe Main gab es gleich einen überraſchenden
evon der D.T. übergetretene Polizeiſportverein
Frank=
noit Kreismeiſter war und einmal in den Endſpielen
elag F.S.V. Frankfurt recht klar mit 3:6 (1:4). Die
urraſchung gab es beim V.f.L. Sachſenhauſen, der die
y Hoffnungen zur Liga aufgeſtiegene Poſt Frankfurt
Eintracht Frankfurt bereitete ihren Anhängern eine
gg, da ſie zu Hauſe gegen den T. S.V. Langen, der ihr
utag im Privatſpiel 0:5 unterlegen war, nur ein 4:4
konnte. Im vierten Spiel des Tages gewann der
ſite V.f.R. Schwanheim überzeugend 10:3 gegen die
Gruppe Südrhein hatten die Neulinge nichts
uDer S.V. 1919 Biebrich verlor gegen den S.V.
Wies=
während Siegfried Wiesbaden vom Poſt=S.V.
Wies=
ſhgſchlagen wurde. Eine Senſation gab es in Kreuznach,
yortige F.C. 02 auf eigenem Platze von Haſſia Bingen
ließ.
die Handball=Ergebniſſe.
urbandsſpiele in Süddeutſchland.
ſen: SV. 98 Darmſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt 19:5.
braunshardt — Polizei Darmſtadt 5:8. Wormatia
— Polizei Worms 4:7 Aufſtiegsentſchei=
Sp.Vgg. Arheilgen — Olympia Biebesheim 6:0.
hin: VfR. Schwanheim — TSG. 01 Höchſt 10:3.
Ein=
irankfurt — TSV. Langen 4:4. VfL. Sachſenhauſen
üSV. Frankfurt 4:1. Polizei Frankfurt — Rot=Weiß
hirt 3,6.
sſrhein: SV. 19 Biebrich — SV. Wiesbaden 3:6. Kreuz=
— Haſſia Bingen 1:7. Poſt — Siegfried Wiesbd. 11:3.
nin: Phönix Mannheim — Mannheim 08 (Sa.) 5:3.
im — Pfalz Ludwigshafen 6:3. Mannheim 07 —
ſtith al 1:3. SV. Waldhof — Polizei Mannheim 14:4.
annheim — Ludwigshafen 03 8:7. ASV. Ludwigs=
MTG. Mannheim 6:8.
Aurmſtadt — Rol=Weiß Darmſtadt 19:5 (10:1)
ſultat beſagt wohl alles: Noch nie waren die 98er
Lbſcſvalen ſo überlegen wie im geſtrigen Spiel, das den
ſ Ft Verbandsſpielſaiſon bildete und den Lilienträgern
ulos die beiden erſten Punkte einbrachte. Und wenn
ſetzder gefürchtete Strafwurfſpezialiſt von Rot=Weiß, für
chereifer (einen 5. buchte Schäfer) geſorgt hätte, wäre die
latxoch weit deutlicher ausgefallen. Die Leute vom
Rhein=
behi ein Anſchein nicht mit einem ſolch frühen Beginn der
ndtéerle gerechnet. Nur ſo iſt es verſtändlich, daß die Elf
ſhhach wirkte und in keiner Spielphaſe an das Können
kre erinnerte. In keiner Reihe wollte es auch nur
halb=
ſehn, Stände man nicht zu Beginn der Verbandsſpiele,
Am von einem Verſagen auf der ganzen Linie ſprechen.
hall muß ſich die verjüngte Elf — die mit Meyer; Jöſt,
üch Arnold, Schwöbel; Rettig, A. Benz, Schäfer, Seiler,
ckmt — ſich gehörig anſtrengen, um zur alten Form
zu=
hnund die Rolle der vergangenen Saiſon ſpielen zu
u ſchwachen Spiel des Gegners wollen die 19 Tore, die
4reinsſturm erzielte, nicht allzuviel bedeuten. Immer=
½spreulich, daß der Sturm — ſeit längerer Zeit wieder
Geſührt — recht ideenreich kämpfte und ſich auch recht
WEeend verſtand. Kombinationszüge und Einzelaktionen
ſiüäßibunter Reihenfolge ab und bewirkten, daß das Spiel
hnstteit wirkte. An den Torerfolgen waren ſämtliche
Stür=
haßte mit gleichem Anteil beteiligt. Noch beſſer als im
mikute es, wenn man von der Einſtellung auf die Rettig=
Strſchütfe, bei denen man offenſichtlich Henß zu wenig Sicht
hſölz in der Hintermannſchaft.
5Aſr faire Spiel, für Schiri Bauer=Biebrich eine Er=
, Eu ſchnell entſchieden. Nach Ablauf der erſten
Viertel=
ſiKiß ſchon 5:1, bei Halbzeit 10:1., Zu Beginn der 2. Hälfte
oMLiß vorübergehend etwas auf, verſagte aber gegen
E ſita und gab ſo den 98ern Gelegenheit, den Stand auf
Mu Füin
. Munshardt - Polizei Darmſtadt 5:8 (2:5).
der azeginn der Verbandsrunde 1932/33 hatte die
Brauns=
e Mnſchaft gleich einen der ſchwerſten Gegner zu Gaſt. Es
vo ß hon vorher feſt, daß die Polizei das Spiel für ſich
ent=
yce. Jetzt, nach dem Spiel, muß man aber doch zugeben,
ei erkämpft ſein wollte. Zwar hatten die Gäſte einen
SlAund konnten bald vier Tore vorlegen. In dieſer
Zeit=
ſe der Schiedsrichter den Braunshardtern zwei erzielte
Mhte, indem er in dem Augenblick des Torwurfs das
Haltens unnötigerweiſe abpfiff. Die Strafwürfe
Ms ein. Bei verteiltem Spiel war das Halbzeitreſultat
ei. Auch in der zweiten Spielhälfte mußte die Polizei
Wkämpfen, denn ihre Gaſtgeber waren eine ganze Zeit=
Fahrt, was dieſen noch drei Tore einbrachte. Der
ie allerdings gleichfalls noch drei Treffer dagegenſetzen
ndreſultat mit 8:5 Toren ſicherſtellen. Im allgemeinen
Bpkel anſtändig und fair. (Von den Gäſten wird das
Seil dargeſtellt. Anm. d. Red.), obwohl Sommer (Pol.)
erens vom Platze mußte. Was die Spielſtärke bei=
Iften anbelangt, ſo war Polizei in Technik und
Spiel=
ifere Elf. Der Unterlegene lieferte in Anbetracht des
Ders ein recht gutes Spiel. Jeder Einzelne tat ſein
Eim ein gutes Reſultat herauszuholen. Wären in der
Välfte die Leiſtungen wie in der zweiten Hälfte ge=
Pſtanden alle Möglichkeiten offen.
Tungen des Schiedsrichters Reitz=Friedberg fanden bei
Beifall.
Merck Darmſtadt.
i Aikalturnier Merck konnte Arheilgen nach einem ſehr
De ie einen 9:5 (3:3)=Sieg über die Merckſche Mannſchaft
De 2 ) ſich in den Beſitz des Pokals ſetzen. In der erſten
Ner Tu das Spiel ausgeglichen, jedoch in der zweiten Hälfte
N A Platzbeſitzer dem Siegeswillen der Arheilger beugen.
Dur ae Merck—Poſt Darmſtadt 9:1, Arheilgen—Rotweiß
LAMAatz: Rotweiß II—-Poſt 1 7:4.
08 in ternen leichtathletiſchen Kämpfe nahmen einen ſehr
ende hierlauf: Sechskampf der Aktiven: 1.
Kieß=
pf./offs, 3. Marquardt, 4. Gimbel, 5. Grün.
Vier=
te Herren: 1. Feldmeier, 2. Kaltwaſſer, 3. Dr.
ei kampf Damen: 1. Frl. Welker, 2. Frl. Creter,
Arheilgen 04—Olympia Biebesheim 6:0.
Mit dieſem geſtern auf dem Rotweiß=Platz in Darmſtadt
er=
rungenen klaren Sieg haben ſich die Leute vom Arheilger
Mühl=
chen der Bezirksliga erhalten. Bei Biebesheim gefiel die ſchöne
Kombination, doch wußten die Stürmer nicht das Tor des Gegners
zu finden..
Handball in der 9.T.
Privatſpiele: Arheilgen — Büttelborn 8:4 (3:2); Ober=
Ramſtadt — Beſſungen 6:4 (3:3); Seeheim — Eberſtadt 9:4 (5:2);
Erzhauſen — Walldorf Reſ. 10:5 (6:1); Turnier beim Merckſpv.:
Arheilgen — Rot=Weiß 2. 12:4, Arheilgen — Merck 9:5.
Das recht ennehmbare Samstagsſpiel der Arheilger gegen
Büttelborn brachte den verdienten Sieg der Plätzelf. Die
Gäſte wurden auch öfters gefährlich und legten großen Eifer an
den Tag. Bei Arheilgen wirkten im Sturm einige neue Leute
mit, die gut gefielen. Das reifere Spiel des Gaſtgebers führte
zum Siege.
Aus Ober=Ramſtadt erhielten wir die überraſchende
Meldung, daß Beſſungen, mit vollzähliger Elf geſchlagen
wurde, während bei der Platzelf drei erkrankte Spieler erſetzt und
gut erſetzt waren. Ein anſtändiges und ſehr ſchnelles Spiel, bei
dem ſich Ober=Ramſtadts Sturm als der beſſere erwies. Er
er=
zielte ſechs Tore aus dem Feldſpiel, während Beſſungen durch Geyer
diei Strafwürfe verwandelte. Ein „Fall”, der kaum noch
vorge=
kommen iſt, paſſierte 10 Minuten vor Schluß Schiri Karn=
Ar=
heilgen. Er ſtürzte ſo unglücklich, daß er ſich eine Handverſtauchung
zuzog und das ſehr anſtändige Freundſchaftstreffen abpfeifen
mußte.
Ebenſo überraſchend fiel Seeheims Sieg über Eberſtadt aus.
Die Platzelf in ihrer Aufſtellung für die Pflichtſpiele zeigte ſich
ſichtlich überlegen und führte 9:2. Durch Deckungsfehler holte
Eberſtadt vor Schluß zwei Tore auf. Die Gäſte verteidigten
zeit=
weiſe ſtark. Zeunert hatte ein leichtes Amt.
Erzhauſens Sieg fiel ſogar zweiſtellig aus. Gegen Schluß fiel
die Abwehr etwas zurück, ſo daß Walldorf von 10:2 auf 10:5
ver=
beſſern konnte. Jugend gegen Walldorf 2:7 und die Schüler
gleich=
falls 4:1.
Der Gauſpiel=Ausſchuß erläßt Einladung an alle Spielleiter
für kommenden Sonntag, 10 Uhr, in die Beſſunger Turnhalle
er=
gehen. Beſprechung über die kommenden Meiſterſchaftsſpiele,
Ta=
bellen und Rückgabe der Päſſe bilden die Tagesordnung.
Süddeulſche Jugend=Schwimm-Meiſterſchaften
in Offenbach.
Erfolge des Darmſtädter „Jung=Deutſchland”=Nachwuchſes.
Unter großer Beteiligung von vielen Vereinen aus ganz
Süd=
deutſchland veranſtaltete geſtern der Offenbacher SC. von 1896
das Kreis=Jugendſchwimmfeſt, auf dem alljährlich die ſüddeutſchen
Jugendmeiſterſchaften ausgetragen werden. Die diesjährige
Heer=
ſchau bewies von neuem den Aufſchwung des ſüddeutſchen
Schwimm=
ſports, der weiterhin über einen beachtlichen Nachwuchs in
Frank=
furt und Darmſtadt verfügt. Wie ſtark die Konkurrenz geworden
iſt, zeigt am beſten das Ergebnis des 400 Meter=Schwimmens,
deſſen Sieger nur 4 Sekunden ſchlechter ſchwammen als der
dies=
jährige ſüddeutſche Meiſter.
Zu einem großen Erfolg wurde das Feſt für „Jung=
Deutſch=
land”, das 8 Wettkämpfe ſiegreich beenden und 4 zweite Plätze
belegen konnte. Die Leiſtungen der Darmſtädter Jugendlichen
ſtellen Jung=Deutſchland, das gerade der Jugend beſondere
Vor=
liebe widmet, das beſte Zeugnis aus. Ausgezeichnete Leiſtungen
vollbrachte u. a. Gerhard Heyne mit 1,20 über 100 Meter Rücken
und 2.36 über 200 Meter Kraul und 2:32,7, wo er nur von dem
überragenden Karlsruher Taaß geſchlagen werden konnte.
Be=
ſonders erwähnenswert iſt der dreifache Erfolg von Conſtanze
Joen über 100 Meter Bruſt (1:42,6), 100 Meter Kraul (1:32,1)
und in der Bruſtſtaffel 3 mal 100 Meter, für Damenjugend (vor
1. Frankfurter SC.) 5:21,9, Tilo Brandis, der in der Klaſſe II
ſtartete, zeigte ebenfalls mit ſeinem Sieg über 200 Meter Kraul
(2:48) und ſeinen Plätzen im 100 Meter Rücken= und 100 Meter
Kraulſchwimmen ſchönes Können und einen ausgezeichneten Ein=
Zorn, die es durch Hamberger über 50 Meter Kraul (Scholl 3.),
Zorn, die es durch Hamberger über 50 Meter Kraul (Schall 3.),
Delp über 50 Meter Rücken und in der Kraulſtaffel 3 mal 50
Meter zu drei überlegenen Siegen brachten.
Als Abſchluß der Vor= und Nachmittagskämpfe ſpielte die
Waſſerballmannſchaft Jung=Deutſchland gegen Offenbach 96 8:2
und 10:2. Jung=Deutſchland konnte mit insgeſamt 10 Siegen einen
glänzenden Erfolg erringen.
Feſt der 3. Klaſſe in Hanau. — Jung=Deutſchlands Damen ſiegreich.
Bei dem Feſt der 3. Klaſſe, das geſtern in Hanau durchgeführt
wurde gelang es Frau Sulzmann, das 100 Meter=Kraulſchwimmen
in 1:40,2 Minuten, und Frl. Elſe Luley, das 100 Meter=
Rücken=
ſchwimmen in 1:49,3 Min, ſiegreich zu beenden. In der
Lagen=
ſtaffel 50, 100, 50 Meter mußte ſich die Mannſchaft E. Luley, E.
Nagel, Frau Sulzmann mit dem 3. Platz begnügen.
Bei den geſtern in Frankfurt ausgetragenen Kurzſtrecken=
Meiſterſchaften des DKV. belegte M. Thomas (Jungdeutſchland
Darmſtadt im Junioren=Einerkajak den 4. Platz.
Titelträger bei den Deutſchen Kanu=Kurzſtreckenmeiſterſchaften
in Frankfurt wurden: Hanſeat=Hamburg im Einer Kanadier;
Oeſterr. Kajak=Verband im Einer Kajak; Alſtereck Hamburg im
Zweier Kanadier und Rheinſtern Köln im Zweier Kajak.
Pferdeſpork.
Nennen zu Hoppegarten.
Trachenberg=Rennen. Für Zweijährige. 2200 Mk., 1000 Meter.
1. Geſt. Mydlinghovens Jahrhundert (Vinzenz), 2. Monna
Vanna, 3. Exploſion, 4. Roſella. Toto: 66, Platz: 15, 11, 14, 15.
2½—1½. Ferner: Tofo, Lampos Sohn, Haſſan, Muſſolini,
Ideolog, Leidensweg, Kain, Paua, Erda, Goldene Aue.
Gulliver II=Rennen. Ausgleich II. 2800 Mk. 1800 Meter.
1. H. J. Schumachers Bittſteller (Viſek), 2. Genio, 3.
Major=
domus. Toto: 65, Platz: 15, 15, 12. 2—1. Ferner: Herodias, Titelträger: Dohme (Guben) im Einer; RC. am Wannſee im
Immerfort, Maſaniello, Oſtade, Horos, Ledina.
Renard=Rennen. Für Zweijährige, 6800 Mk. 1000 Meter.
1. Dr. G. Gerekes Grolleur (Pretzner), 2. Perſepolis, 3. Binſe.
Toto: 15, Platz: 10, 10. 6—2. Ferner: Naſeweis= Winterſonne.
Hoppegartener Ehrenpreis. Ehrpr. und 5200 Mk. 1600 Met.
1. Geſt. Schlenderhans Arabeske (Printen), 2. Terra 3. Sextus.
Toto: 23, Platz: 13, 28, 14. 34—). Ferner: Kavalleriſt, Palfreh,
Wiſa Gloria, Napoleon, Volumnius, Feuerzauber.
Flibuſtier=Rennen. Ausgleich III. 2200 Mark, 2000 Meter.
1. W. Sternbergs Heuchler (Svehla) und P. Mülhens”
Firle=
fanz (Haynes), 3. Marcellina, 4. Varro. Toto: 19, 18. Platz: 12,
12, 14, 16. tot—13. Ferner: Altai, Everone, Polaſchin, Nomos,
Felſen, Traumköni,g Marion, Steinfeld.
Zama=Rennen. 2800 Mark, 1800 Meter 1. M. Herdings
Wilderich (Böhlke), 2. Orkadier, 3. Schwede. Toto: 18. 34—H.
Sieger=Nennen. Ausgleich III. 2200 Mk., 1400 Meter. 1. Frau kunden einen neuen Weltrekord über 500 Meter bei fliegendem
J. v. Opels Donna Valetta (Narr), 2. Pommerländer 3. Loe.
Toto: 39 Platz: 15, 24. 27. W.—1½, Ferner: Theſeus,
Amönen=
warte, Vergißemeinnicht, Morgenwind, Waſſernymphe, Doppel= Gtreckenläufer wird in dieſem Jahre am 13. Auguſt in
Ber=
wette: 2. und 4. R.: 115:10.
Tennis.
T.u. E. C. Darmſtadt zum 4. Male Bezirksmeiſter!
T.C. 1914 Frankfurt — T.u. E. C. Darmſtadt 4:5.
Nun hat es der Club beim dritten Anlauf wieder geſchafft!
Ueberraſchend geſchafft, denn der T. C. 1914 ſchien in dieſem Jahre
beſonders ſpielſtark. Aber auch er hat den Darmſtädter Anſturm
nicht aufhalten können. Noch einmal hat der Frankfurter Club
von Goſewiſch und Burn bis Halberſtadt und Schwarzſchild ſeine
alten Routiniers aufgeſtellt, verſtärkt durch den noch im Vorjahr
für den S.C. 1880 ſpielenden Henke, doch diesmal ſiegte in
un=
widerſtehlichem Anſturm das Draufgängertennis der Darmſtädter
Jugend.
Das Spiel begann vielverheißend ſür Frankfurt. Müller,
von einer Krankheit noch nicht wiederhergeſtellt und ohne
Trai=
ning, konnte gegen die totſicheren Schnittbälle Schwarzſchilds trotz
verzweifelter Gegenwehr nichts ausrichten, und verlor 6:4, 6:2.
Und Sennewald, deſſen Spiel zu gleicher Zeit begonnen hatte,
lag gegen Stein mit 3:1 im dritten Satz im Rückſtand, ſo daß man
ſchon an eine 2:0=Führung für Frankfurt dachte. Aber der
Darm=
ſtädter hatte noch Kraftreſerven und ſiegte in wunderſchönem
End=
ſpurt, ohne noch ein Spiel abzugeben; die Partie auf 1:1 ſtellend.
Und nun kam Senſation auf Senſation. Endreß griff Henke
an=
dauernd an, ſpielte großartig, führte mit 6:3, 5:1, dann holte der
Frankfurter noch einmal auf 5:5 auf, um dann Endreß doch den
Sieg in 2 Sätzen überlaſſen zu müſſen. Werner ließ Halberſtadt
zuerſt 6:1 davonlaufen, holte dann auf, gewann den zweiten Satz
und dominierte im dritten 6:1 über den völlig erſchöpften
Frank=
furter. Durch dieſe zwei Siege ſtand der Kampf bereits 3:1 für
Darmſtadt. Aber die Erfolgsſerie hielt weiter an. Die
Auf=
regung erreichte ihren Höhepunkt, als Claß gegen Erwen in
Hoch=
form raſch 6:0 den erſten Satz gewonnen hatte. Der Frankfurter
kam zwar im zweiten bedrohlich auf, aber nachdem Claß, der wohl
das beſte Spiel bisher lieferte, auf 5:5 aufgeholt hatte, fiel auch
dieſes Spiel an Darmſtadt. Immer wieder dröhnte der Beifall
der zahlreichen Schlachtenbummler über den Platz. Und Endreß—
Sennewald holte in einer knappen halben Stunde den letzten
feh=
lenden Punkt 6:1, 8:6. Ohne Punktverluſt war der Verluſtſtand
von 1:0 in 5:1 für Darmſtadt umgewandelt worden. Die
Meiſter=
ſchaft war gewonnen, der Sieg geſichert. Goſewiſch gewann gegen
Kleinlogel den erſten Satz 6:2 und ſah wie der ſichere Sieger aus,
als Kleinlogel plötzlich aufkam, mit prachtvollen Netzattacken
an=
griff, den zweiten Satz 6:2 an ſich brachte und auch im letzten Satz
dem immer noch zu Deutſchlands Beſten zählenden Frankfurter
erſt nach erbittertem Kampfe 6:3 unterlag. In den beiden
reſt=
lichen Doppels kam die Reaktion. Claß—Müller und Kleinlogel
—Werner brachten nach dieſem nerven= und kräfteaufreibenden
Kämpfen nicht mehr den letzten Ehrgeiz auf, das Ergebnis zu
verbeſſern. Sie begnügten ſich damit, in ihren beiden Spielen
einen ſchönen offenen Kampf zu zeigen und unterlagen beide je
in 2 knappen Sätzen.
Zum vierten Male iſt der Tennis= und Eisclub Darmſtadt
durch dieſen Sieg Bezirksmeiſter von Heſſen und Heſſen=Naſſau
geworden. Dem neuen Meiſter gilt unſer herzlicher Glückwunſch!
Boxen.
Rotweiß Darmſtadt.
Die Boxſtaffel von Rotweiß ſtartete am Samstagabend bei
den Rüſſelsheimer Fauſtkämpfern, die den Darmſtädtern ſehr
ſchöne Kämpfe lieferten. Ringrichter nicht ganz auf der Höhe. —
Die Ergebniſſe: Papierg.: Karl=D.—Sprengard=R. Karl
zum erſten Male unterliegt n. P. — Bantam: Staudt=D.—Göbel=R.
unentſchieden; ein Punktſieg für S. wäre gerecht geweſen. — Feder:
Maurer=D.—Hund=R. M., als Erſatzkämpfer, deckte gegen den
viel=
fachen Kreismeiſter zu wenig und unterlag n. P. — Leicht:
Schneider=D.—Knopp=R. Letzterer ſiegt n. P. — Halbſchwer:
Walter=D.— Ackermann=Kreuznach. Sieger A. knapp n. P.
Bantam: L. Kuhn=D.—Schmidt=R. K. ſiegt in der 2. Runde durch
Aufgabe S.s. — Welter: Gaubatz=D.—Schädel=R. unentſchieden.
Mittel: Köhler=D. Hannemann=R. Sieger K. hoch n. P.
Radſpork.
Verfaſſungs=Wettkämpfe.
Das 100=Kilometer=Zeitfahren, anläßlich der Verfaſſungs=
Wettkämpfe wurde am geſtrigen Sonntag auf der Strecke
Wind=
mühle —Gräfenhauſen—Mörfelden—Gehſpitze (Wendepunkt)
aus=
getragen. Die Strecke iſt 25 Kilometer lang, mußte alſo zweimal
durchfahren werden. Gemeldet hatten zu dieſem Zeitfahren 30
Fahrer, wovon 26 zum Start antraten. Die beſte Zeit fuhr Willi
Klöß vom Darmſtädter RSC. 1919 mit 2:44.35 Std. In Klaſſe 2
(über 30 Jahre) war Karl Tritſch II VCD. mit 3:10.21 Std. Beſter.
Ergebniſſe: Klaſſe 1 (Mindeſtzeit 3:30.00): 1. W. Klöß DRC.
2:44.35. 2. K. Stähr VCD. 2:45.49. 3. K. Tritſch I VCD. 2:51.30.
4. O. Sauer VCD. 2:52,00. 5. P. Jährling (ohne Verein) 2:54,32.
6. K. Pfirſching VCD. 3:01.14. 7. W. Wittich (ohne Verein)
3:07.00. 8. K. Engel VCD. 3:07.15. 9. K. Fleiſchhacker DRC.
3:12.05. 10. F. Fleiſchhacker DRC. 3:12.05. 11. F. Keil (ohne
Verein) 3:18.20. 12. O. Dittmann VCD. 3:18,55. 13. A.
Meiß=
ner DRC. 3:21.45. 14. H. Theobald VCD. 3:23.45. 15. Gg.
Freu=
denberger DRC. 3:25.00. 16. Heinr. Bieger=Pfungſtadt 3:27.15.
17. F. Heckmann=Crumſtadt 3:30.00. Klaſſe 2 (Mindeſtzeit 4:00.00
Stunden): 1. K. Tritſch II VCD. 3:10.21. 2. K. Meinhardt VCD.
3:16.50. 3. K. Keil DRC. 3:25.45. 4. F. Schmidt DRC. 3:25.45.
Berliner Fußball=Verbandskapitän, wurde Alex Graefe, der
frühere Vorſitzende von Viktoria 89. Er wird ſich in erſter Linie
um die Aufſtellung der Berliner Repräſentativmannſchaft zu
küm=
mern haben.
Der ſüddeutſche Fußball=Meiſter Eintracht Frankfurt ſchlug in
Berlin vor 12 000 Zuſchauern den Deutſchen Altmeiſter Hertha/
BSC. überlegen mit 4:2 (3:1) Treffern.
Berlins Fußballmeiſter Tennis=Boruſſia ſchlug in Kopenhagen
den däniſchen Meiſter Boldklubben 93 ſehr ſicher mit 5:1.
Die Meldung, daß ſich der bekannte Handballtorwart
Chuchra=Berlin dem Fußballſport zuwenden will, hat ſich
nicht beſtätigt. Chuchra hat zwar ſeinen Verein gewechſelt und
iſt vom Polizeiſportverein zum BSV. 92 Berlin übergetreten,
wird aber weiterhin das Handballtor hüten.
Bei den Deutſchen Rudermeiſterſchaften in Paſſau wurden
Zweier „ohne‟; WSC. Godesberg im Doppelzweier; Sturmvogel
Spindlersfeld im Vierer „ohne”; Undine Saarbrücken im Vierer
mit Steuermann und Lübecker RG. im Achter.
Rudolf Caracciola ſiegte auf Alfa Romeo auch im Klauſenpaß=
Rennen in der Rennwagenklaſſe überlegen. Der Beſte in der
Sportwagenklaſſe war Hans Stuck=Berlin auf Mercedes=Benz. Der
Luxemburger Mazzapzhi verunglückte tödlich.
Der Große Straßenpreis von München wurde von Krückel=
München vor Funke=Chemnitz und Roth=Frankfurt im Endſpurt
ge=
wonnen.
In Hamburg begannen am Sonntag die internen deutſchen
Tennismeiſterſchaften, in denen ſich die Spitzenſpieler faſt
aus=
nahmslos durchſetzten.
Michard=Frankreich, der Weltmeiſter der
Berufsflie=
ger, ſtellte bei einer Radveranſtaltung in Bordeaux mit 30,4 Se=
Start auf.
Das ſeit 1907 beſtehende Championat der
lin vom Berliner SC. Komet zur Durchführung gebracht.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 8 — Nr. 219
Montag, 8. Augn
Jadasie verheiratet sind
as
11)
Roman von Alfred Carl.
(Nachdruck verboten.)
„Sie ſind uns jederzeit willkommen, gnädiges Fräulein!” Lutz
iſt wieder einmal ſtarr vor Staunen — wo nimmt Beate dieſe
un=
belaſtete Freundlichkeit her?
„Dann am liebſten ſchon heute abend — wenn Sie nichts
vor=
haben, gnädige Frau! Ja, ginge das?” Unruhig rutſcht Dorrit in
ihrem Seſſel hin und her — es ſcheint ihr tatſächlich am Bridge
viel gelegen zu ſein
„Gut, abgemacht!” Nach wie vor führt Beate das Wort—
wieder fliegt ein Verſtändigungsblick zu Lutz hinüber. „Für den
vierten Partner werden wir ſorgen!“
Jetzt ſchiebt ſich Lutz auf einen verſtohlenen Wink mit dem
Hut in der Hand in den Vordergrund. Dorrit ſpringt auf und
drückt Beate die Hand. „Ich freue mich ſchon darauf, gnädige
Frau — wirklich reizend von Ihnen und vorläufig vielen Dank!
Ungelegenheiten mache ich Ihnen doch wirklich nicht?”
Lächelnd ſchüttelte Beate den Kopf — mit der gleichen
hei=
teren Gelaſſenheit reicht ſie Dorrit an der Flurtür noch einmal
die Hand.
„Auf Wiederſehen, Lutz!” ruft ſie auf dem Treppenabſatz —
und als unten der Wagen anfährt, tritt ſie auf den Balkon, um
zu winken".
Während der Fahrt bleibt Lutz eine Unterhaltung erſpart.
Dorrit muß ſteuern — und frech wie alle Autoneulinge legt ſie
ein hölliſches Tempo vor. Lutz paßt auf wie ein Schießhund, um
rechtzeitig an den Volant zu kommen, wenn es nötig ſein ſollte.
Aber ſie haben Glück, und alles geht glatt.
Dorrit will nur einmal zu „Nordpol” in die Box — ohne
Bedauern läßt Lutz ſie nach zehn Minuten wieder davonfahren.
Sie kommt ja oft in die Hinderniszentrale, kennt halb Karlshorſt
und will zwanzig Leute beſuchen.
Schade . . . kein alltägliches Mädel, eigentlich ein reizender
Kerl ... fliegt es ihm flüchtig durch den Sinn, als er ihr von der
Einfahrt aus nachblickt. Und trotzdem: Tauſendmal lieber zehn
Schritt vom Leibe — ſie könnte ihm ſonſt in ganz anderer Weiſe
gefährlich werden als dem flirtenden Grafen ..
Mit ſeinem Denſt verfährt er heute möglichſt ſummariſch. Er
geht durch die Ställe, erledigt die Poſt und läßt ſich dann von
Budig einen Vortrag halten — aber er hat keine Ruhe und macht
mittags Schluß. In Karlshorſt liegt nichts Wichtiges vor —
deſto mehr dafür in Berlin".
Natürlich fährt er zum Wittenbergplatz und klingelt Beate
herunter. „Ich habe auf Ihren Anruf gewartet und mich nicht
aus dem Hauſe gewagt”, hört er am Telephon. „Beſchäftigung
habe ich wohl durch Sie für die nächſte Zeit mehr als mir lieb iſt!
— ich fürchte, für jemand, der in abſehbarer Zeit ſein
Abſchluß=
examen machen will, dürfte es ſogar zuviel werden".
„Was geſchieht nun am Abend?” ruft er ihr aufgeregt
ent=
gegen, als ſie noch halb in der Tür iſt.
„Bridge werden wir ſpielen — was ſonſt? Dr. Herder iſt
ſchon unterrichtet!“
Lutz ſtöhnt ſelbſtvergeſſen und erleichtert auf. „Wo wäre ich
nur ohne Sie, Beate!”
Sie lächelt leiſe — manchmal kann ſie doch abſcheulich ironiſch
und überlegen ſein.
„Ja, lieber Freund — das iſt Männerart! Wie ein Wilder
drauf los — angeſprochen wird auf gut Glück: Sie müſſen dies,
und Sie müſſen das — und wir machen das ſo, und dann wird
es ſchon gehn! Aber ſowie es ein bißchen kniffliger wird, ſind ſie
gleich aus dem Häuschen und ſchreien Ach und Weh. Fräulein
Ihlenfeldt wird ein Potemkinſches Dorf ohne Tadel vorfinden —
verlaſſen Sie ſich darauf! Sie haben mich neulich überrumpelt —
aber blamieren will ich mich nicht!“
„Wir müſſen doch Bedienung haben — was machen wir da?
Solche Leute klatſchen im Hauſe herum — das können wir doch
nicht riskieren ."
Jetzt läßt Beate plötzlich den Kopf hängen — daran hat auch
ſie nichr gedacht. Sie ſtehen wie angewurzelt vor ihrem Haus,
raten hin und her und kommen zu keinem Ergebnis.
Lutz iſt es diesmal, der endlich einen brauchbaren Vorſchlag
hat. Seine frühere Wirtin, Frau Lembkes — die wäre Witwe
und hätte Zeit, und auf ihre Ergebenheit könnte er zä:d
würde ihr am beſten reinen Wein einſchenken — ihm z.
ſie es ſicherlich und hielte wahrſcheinlich ſogar den Murn
„Schön — verſuchen wir’s alſo!”
Sie fahren ſofort nach Mogbit. Voll aufrichtige=
Lutz wiederzuſehen, bietet ſich Frau Lembkes begeiſtert:
verſchworene an. Das wäre ja genau wie im Kino —
anderes und ſo intereſſant! Gewiß, ſie käme — auch ij
wenn man ſie brauchen ſollte! Nein, nein, von ihr ern
mand ein Sterbenswort — zehnmal beteuert ſie das.
Dann wird Dr. Herder von der Univerſität abg
beim Mittageſſen legt man den Plan näher ſeſt.
Als nächſtes wird die Wohnung in der Corneliusſn
peinlichen Beſichtigung unterworfen. Dutzende von Ku;
fehlen da und dort. „Aufſchreiben, Lutz!” befiehlt Be=
und wieder, während ſie, von den beiden Männern a
Räume durchwandert. Eine ſtattliche bunte Liſte
konm=
lich zuſammen.
„Wir machen einfach kaltes Büfett und Bowle‟,
ſie dann. „Notier dir, Clemens” — eine zweite Aufſtell
mal von Delikateſſen und Weinen, entſteht.
„So! Du, Lutz, fährſt jetzt in ein Warenhaus, läßz
zuſammenpacken und bringſt es gleich her. Auf dem
bringſt du noch Blumen mit. Du, Clemens, beſtellſi
Stadtküche, was du da aufgeſchrieben haſt — um achtt
es hier ſein, auf keinen Fall ſpäter! Und ich werde
Lembkes, die hoffentlich bald erſcheint, hier Scheuerff
— das heißt, ſcheuern kann ſie, ich wiſche höchſtens Stoeu
alſo los und beſorgt nichts Verkehrtes!”
Am Abend um halb neun ſteht das Potemkinſche
„ehelichen Wohnung”! Alles blitzt, alles iſt fertig, alle.
nur der Bowle geben Lutz und Herder noch das letzz
Aroma.
„Ein kleiner Schuß Kognak muß noch hinein”, e=
und nimmt die Flaſche zur Hand.
„Und vielleicht eine Priſe Zucker”, fügt Herder
greift nach der Tüte.
Noch einmal wird vorſichtig gemiſcht und gekoſſit
ſtehen ſich in der Küche gegenüber, jeder hält einen Löf
Hand und prüft mit Hingabe den Geſchmack — und plötztzi
beide wie auf Kommando los.
(Fortſetzung folgt.)
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ermächtigt, die Beiträge zwangsweiſe feſtzuſetzen.
II. Ebenſo werden die Arbeitgeber mit weniger als fünf Beſchäftigt!
die Beitragsanforderung für Juli ſpäteſtens bis zum 10. O.
begleichen.
III. Die Dienſtherrſchaften werden erſucht, die Beiträge für ihre Hau
ten für den Monat Juli bis ſpäteſtens 10. d. Mts. zu entrick
Einzahlung an der Kaſſe iſt der zugeſtellte Jahresbeſcheid vorzu 4
bitten, zu beachten, daß für jeden Monat der gleiche Betrag zu
iſt. Hierbei verweiſen wir auf den zugeſtellten Jahresbeſcheid.
IV. Die freiwilligen Mitglieder werden hiermit nochmals dringend.
dert, ihre rückſtändigen Beiträge für Monat Juli, bis zum 2—
zu entrichten.
V. Der Beitrag zur Arbeitsloſen=Verſicherung der nicht kranken=, 29
ſtelltenverſicherungspflichtigen Angeſtellten beträgt pro Monat 2
Für die Beiträge, die bis zu dem feſtgeſetzten Termin nicht be
müſſen Mahngebühren erhoben und die mit erheblichen Koſten E
Zwangsbeitreibung eingeleitet werden.
Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß für alle Zahl
nicht rechtzeitig eingehen, außer den geſetzlichen Gebühren ½ Prozent.3
zuſchläge pro Monat berechnet werden.
Bei Ueberweiſung durch Poſt oder Bank iſt die Konto=Numme
Zeitraum anzugeben, für den die Zahlung erfolgt.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1932.
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Stork, Vorſitzender.