Einzelnummer 10 Pfeiunige
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zmallgem Erſcheinen vom 1. Auguſf
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Franffurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 217
Samstag, den 6. Auguſt 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichepfg.
FinanzAnzeigen 35 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzelgen von auswäris 35 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 50 Reichepfg. 92 mm breite Rellamee
zeiſe 300 Reichsmart. Alle preſe in Reſchemark
4 Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Fonkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fälli ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalban.
ae Opfer der „Bewährungsfriſt”
Wereikungen zur neuen poliliſchen Nolverordnung abgeſchloſſen. — Erlaß früheſtens am Samskag.
Kein Abebben der Terrorwelle radikaler Elemenke. — Sonderkommiſſar für Oſtpreußen.
tesEingreifenderkeichsregierung
alle Terrorakke aus innen- und
außen=
politiſchen Gründen nokwendig.
* Berlin, 5. Auguſt. (Priv.=Tel.)
kuſtändigen Reſſorts der Reichsregierung haben in
earbeit mit den preußiſchen Inſtanzen — Innen= und
zuſterium — den Entwurf der vom Reichskabinett am
ug beratenen Notverordnung, die exemplariſche Maß=
Bekämpfung des politiſchen Terrors enthalten ſoll,
bfertig geſtellt. Es iſt anzunehmen, daß der Inhalt
ordnung bereits auf dem Wege zum Reichspräſidenten
iſt nur die Frage, wann die neuen Maßnahmen in
utzt werden ſollen. Wie uns verſichert wird, iſt mit
Aaftſetzen der neuen Notverordnung früheſtens für
tᛋzu rechnen, beſtimmt aber in dem Augenblick, da keine
a fung der innenpolitiſchen Lage feſtgeſtellt werden muß.
hibt abzuwarten, inwieweit ſich die Erwartungen der
chsrtyring als gerechtfertigt erweiſen, daß die nun „
aller=
ſt Aſckährungsfrift” in Verbindung mit der Ankündigung
chifen Maßnahmen zu einem Abebben der Terrorwelle
12 Vorgänge der letzten Nacht haben jedenfalls die
hm des Reichsinnenminiſteriums nicht erfüllt. Neue
Sfer ſind zu verzeichnen.
tkeiſen der Führung der NSDAP. ſcheint man im
hſutz zu der ſtarken Sprache, die einzelne Preſſeorgane
wgor führen, die unerquicklichen Vorfälle gar nicht auf
eiatteSchulter zu nehmen. Es beſtätigt ſich, daß der poli=
Bhufragte Adolf Hitlers, der Abg. Göring, am
Donners=
netmtag bei den zuſtändigen Stellen der Reichsregierung
ſtellik eworden iſt. Herr Göring hat, wie verlautet, nicht
je ſtirfſte Mißbilligung der Führung der Partei über die
ſie dan Terrorakte ausgeſprochen, er dürfte außerdem
mit=
liatn, daß die leitende Stelle der NSDAP. auch von ſich
bezut ſein wird, die Angehörigen der SA. von
Aus=
ſtu ge jeder Form abzuhalten. Eine ähnliche Erklärung
ihr Göring auch dem Reichsaußenminiſter v. Neurath
gebrrben. Es iſt in politiſchen Kreiſen ſtark aufgefallen,
Ha ynann Göring ausgerechnet den Reichsaußenminiſter
ſſuchtt. Das hat wohl ſeinen Grund darin, daß der
Reichs=
henmauter von dem in den letzten Tagen immer noch
ge=
ſchient Terrnr in Deutſchland ſchädliche Auswirkungen auf
te ſinenpolitiſche Stellung befürchtet hat. Herr Göring
ier dem Außenminiſter die Auffaſſung der
Partei=
gugelegt haben."
imt ſrigen ſcheint es, daß die Reichsregierung vor ihrer
ER Auerordnung abwarten will, wie ſich die internen
Maß=
eng) NSDAP. auf das Verhalten eines Teiles der
Mit=
dſchaf die bisher in vorderſter Front des Parteikampfes
udetr at, auswirkt. In der Ausſprache zwiſchen Herrn
Lu dem Reichsinnenminiſter haben insbeſondere die
ſichen Königsberg eine Rolle geſpielt. Inzwiſchen hat
brenhiche Innenminiſter Bracht einen beſonderen Kom=
Oſtpreußen an Ort und Stelle geſchickt.
brgänge der letzten Tage zeigen allerdings deutlich,
4närtig wieder die Linksradikalen „am Zuge” ſind, die
häſer Statiſtik des preußiſchen Innenkommiſſars den
/Al der Blutſchuld an den Vorgängen der letzten Zeit
ſung der SA.Hilfspolizei in Braunſchweig.
Braunſchweig, 5. Auguſt.
leutſchnationalen haben im Lande Braunſchweig
ſagges ihre Zuſtimmung zur Aufſtellung einer
Hilfs=
in das Land Braunſchweig unter der Vorausſetzung
A0ß in die Hilfspolizei nicht nur SA.=Leute, ſondern
elmer eingeſtellt würden. Wir erfahren dazu noch,
Inden Sitzungen der Braunſchweiger Landtagsfraktion
P. und der bürgerlichen Einheitsliſte der Wille zum
ekommen iſt, der Staatsregierung den Auftrag zu
gatliche Polizei durch eine Hilfspolizei zu verſtärken.
heiter hören, hat das Staatsminiſterium mit dem
miniſterium Fühlung in dieſer Frage genommen.
wird, iſt die Antwort auch wohl im zuſtimmenden
efallen. Die Einrichtung der Polizei ſei lediglich
rfolgt, da noch finanzielle und juriſtiſche Fragen zu
Die finanziellen beträfen die üblichen Polizei=
Füſe und die juriſtiſchen Fragen, die Stellung der
* im Staate. In aller Kürze könne jedoch mit der
Ader Hilfspolizei in Braunſchweig gerechnet werden.
Dirüc ngenommen, daß vorläufig etwa 100
Hilfspolizei=
e beſtellt werden.
Shohei-Beſprechungen beim Reichsinnenminiſter
Berlin, 5. Auguſt.
Leinſt leichsminiſter des Innern fand heute eine Beſprechung
den s Aniſterpräſidenten von Oldenburg und Mecklenburg=
Derine 4d dem Innenminiſter von Braunſchweig über die in
Breſſ t rörterte Aufſtellung von Hilfspolizei ſtatt. Die Be=
ESS neß ab, daß es ſich in den Ländern im weſentlichen um
enegſchen handelt, wie die Ruhe und Sicherheit im
Bedarfs=
hufest erhalten werden könne. Soweit ſchon Schritte zur
Sſhrkr der Polizei getan ſind, handelt es ſich um vorüber=
Ve 5nahmen, die in Kürze wieder aufgehoben werden.
Eine kraurige Skakiſtik:
72 Toke, 497 Schwerverletzke.
Berlin, 5. Auguſt.
Zu den blutigen Vorfällen in Königsberg und Oſtpreußen
erklärt der Bevollmächtigte des Reichskommiſſars für Preußen,
Dr. Bracht, noch einmal ausdrücklich, daß er alle Maßnahmen
ergreifen und alle Mittel anwenden werde, die geeignet ſeien,
die Ruhe und das Leben der friedlichen Bürger zu ſchützen.
Dr. Bracht hat als beſonderen Kommiſſar Dr. Diels nach
Königsberg entſandt, der ſich in Oſtpreußen ein Bild von der
Unterſuchung der Vorfälle machen und ihm darüber berichten
ſoll. Zu den Attentaten in Schleswig=Holſtein teilt Dr. Bracht
mit, daß nunmehr die Vorfälle gerichtlich unterſucht würden.
Ueber die Urheber ſei noch nichts feſtgeſtellt worden. Der
Re=
gierungspräſident in Schleswig führt die Taten auf die
außer=
ordentliche politiſche Spannung vor der Wahl zurück. Soweit
die Kommuniſten in Frage kämen, ſeien die Bluttaten
zweifel=
los auf die Verhetzung der Maſſen durch die kommuniſtiſchen
Führer und durch die kommuniſtiſche Preſſe zurückzuführen. Bei
den Nationalſozialiſten habe man den Eindruck, daß ein Teil
der jungen SA.= und SS.=Leute nicht mehr in der Hand der
Führer ſei.
Wie Dr. Bracht weiter mitteilt, hat eine Statiſtik der
Ueber=
fälle vom 1. Juni bis 20. Juli zu folgendem Ergebnis geführt
(die Statiſtik umfaßt ganz Preußen außer Berlin): Ausgeführt
wurden 322 Ueberfälle, dabei gab es 72 Tote und 497
Schwer=
verletzte. In 203 Fällen waren die Angreifer Kommuniſten, in
21 Fällen Reichsbannerleute, in 75 Fällen Nationalſozialiſten,
in 25 Fällen iſt die Schuldfrage nicht geklärt.
Mehrere Königsberger Anſchläge
aufgeklärk.
21 59. Leuke als Täker feſtgeſtell.
Königsberg, 5. Auguſt.
Die Preſſeſtelle des Polizeipräſidiums Königsberg teilt mit:
Der beabſichtigte Anſchlag gegen das Gewerkſchaftshaus in
Königsberg am 1. Auguſt iſt aufgeklärt. Die Akten gingen heute
der Staatsanwaltſchaft zu. Es ſind 8 Täter, die angeben, SA.=
Leute vom 12. Sturm zu ſein, feſtgeſtellt. Unter ihnen befindet
ſich der Sturmführer. Eine vollendete und vier verſuchte
Brand=
ſtiftungen am 1. Auguſt in Königsberg=Kalthof ſind ebenfalls
aufgeklärt. 13 Täter ſind feſtgenommen und geben an, dem
Sturm 12 der SA. anzugehören.
Die NSDAP. fordert Nolwehrrecht für SA.
München, 5. Auguſt.
Der heutige „Völkiſche Beobachter” erſcheint mit der
Ueber=
ſchrift: „Die furchtbare Blutbilanz des roten Bürgerkrieges: 8186
tote und verletzte Nationalſozialiſten vom 1. Januar 1932 bis
heute. — 59 Tote beklagt die NSDAP. allein in dieſem Jahre.
Im Jahre 1931 betrugen die Verluſtziffern der NSDAP. 6303
Tote und Verletzte.” In einem Artikel, in dem das „Standrecht
gegen die roten Mordhorden” und das Notwehrrecht der SA.
ge=
fordert wird, heißt es: Die verzweifelten Ausbrüche des
Volks=
zornes ſollten den verantwortlichen Trägern der Staatsgewalt
klar zum Bewußtſein bringen, daß man mit paritätiſcher
Behand=
lung in Ausnahmezeiten nicht mehr durchkomme. Es müſſe
ein=
mal feſtgeſtellt werden, daß es ein Unterſchied ſei, ob ſich Waffen
in nationalſozialiſtiſchen Händen befänden, oder in den Händen
marxiſtiſcher Verbrecher. Es komme auf die Geſinnung und nicht
auf den Tatbeſtand an. Eine Verhängung von Todesſtrafen hätte
nur Sinn, wenn ſie ſich gegen den Träger des Mordwillens richte
und nicht gegen den, der der Mordſeuche mit der Waffe
entgegen=
trete.
Sozialdemokrakiſcher Parkeiausſchuß erörkert
„Selbſtſchuh”.
Der ſozialdemokratiſche Parteiausſchuß nahm heute einen
Bericht des Parteivorſitzenden Wels über die politiſche Situation
nach den Wahlen entgegen. In der anſchließenden Debatte wurde
— nach der parteiamtlichen Mitteilung — ſchärfſte Kritik an dem
Verhalten der Staatsorgane gegenüber dem nationalſozialiſtiſchen
Terror geübt. Zum Schluß heißt es in dem Bericht: „Aus
die=
ſer Erwägung wurden vom Parteiausſchuß die Möglichkeiten
eines beim Verſagen der Staatsgewalt einſetzenden
organiſier=
ten Selbſtſchutzes erörtert.
Oberpräfidenk Siehr (Oſtpreußen) in den Ruheftand
verſehl. — Bizepräſidenk Skeinhoff beurlaubt.
Beim Oberpräſidenten Siehr iſt am Freitag ein Telegramm
des Reichskommiſſars für das Land Preußen mit folgendem
Wortlaut eingetroffen: „Entſprechend Ihrem Antrag hat das
Preußiſche Staatsminiſterium heute beſchloſſen, Sie zum 1.
Ok=
tober 1932 in den Ruheſtand zu verſetzen und bis dahin zu
beurlauben.” Gleichzeitig wurde an den Vizepräſidenten
Stein=
hoff ein Telegramm gerichtet, daß er bis auf weiteres von
ſeinen Geſchäften beurlaubt und wieder Verwendung in
Aus=
ſicht genommen ſei. Mit der einſtweiligen Stellvertretnug von
Oberpräſident Dr. Siehr iſt Oberregierungsrat Agricola
beauf=
tragt worden.
Berlauf and Ausſichten
der Oikawa=Konferenz.
* Die Konferenz von Ottawa, die vor nunmehr zwei Wochen
eröffnet worden iſt, hat bisher zu keinen poſitiven
Vereinbarun=
gen geführt. Es ſoll mit ihr der Verſuch gemacht werden, um
es kurz zu ſagen, die gegenſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen der
immer mehr auseinanderſtrebenden Teile des britiſchen
Welt=
reiches zu regeln. Die Größe dieſes Verſuchs iſt daran zu
er=
kennen, daß es ſich dabei um Gebiete handelt, auf die mehr als
ein Viertel des geſamten Welthandels und etwa 17 Prozent der
deutſchen Außenhandelsumſätze entfallen. Die Themata dieſer
Konferenz haben ſich, abgeſehen von der Weltwirtſchaftskriſe, aus
der nicht wegzuleugnenden Tatſache ergeben, daß ſich in den
letz=
ten Jahren die wirtſchaftlichen Kräftegruppierungen im britiſchen
Empire nicht unweſentlich verändert und daß die politiſche und
wirtſchaftliche Verflechtung zwiſchen England als Mutterland
und den Tochtergebieten ſich mehr und mehr gelockert haben. Die
ſtrukturell gewachſene Aufnahmefähigkeit der Dominionmärkte iſt
in den letzten Jahrzehnten nur noch in geringem Umfange
Groß=
britannien zugute kommen. Nichtbritiſche Länder, vor allem
Japan und die Vereinigten Staaten von Amerika, befriedigen
gegenwärtig einen wachſenden Teil des Einfuhrbedarfs wichtiger
Teile des britiſchen Weltreichs. Der Anteil Großbritanniens an
der Einfuhr der Tochterländer iſt von 44 Prozent im Jahre 1913
auf 31 Prozent im Jahre 1929 geſunken. Nichtbritiſche Länder
lieferten dagegen 1929 rund 55 Prozent der Einfuhr in die
bri=
tiſchen Kolonien und Dominions gegen nur 44 Prozent im
Jahre 1913. Auch der Warenaustauſch der verſchiedenen britiſchen
Beſitzungen untereinander hat ſich etwas verſtärkt. Umgekehrt
hat die Aufnahmefähigkeit G.=ßbritanniens mit der
Entwick=
lung der überſeeiſchen Beſitzungen in wirtſchaftlicher Hinſicht nicht
Schritt gehalten, 1913 nahm Großbritannien etwa 42 Prozent
der Ausfuhr ſeiner Beſitzungen auf, 1929 dagegen nur noch 31
Prozent. Nahm ſo die Abhängigkeit der Dominions vom Handel
mit Großbritannien ab, ſo gewann andererſeits der
Empirehan=
del für England ſelbſt infolge ſeiner Verdrängung von anderen
Märkten an Bedeutung, indem von der engliſchen Ausfuhr
lei=
ſpielsweiſe im Jahre 1929 rund 42 Prozent nach den
Beſitzun=
gen gegenüber 37. Prozent im letzten Vierteljahr gingen. Ebenſo
wichtig wie der Warenhandel mit ſeinen Beſitzungen iſt aber für
Großbritannien die Bedeutung ſeines Weltreichs als Anlageſtätte
für Geldkapitalien. Denn der größte Teil der Zinseinnahmen,
die den wichtigſten Aktivpoſten der engliſchen Zahlungsbilanz
bilden, ſtammt aus den Kolonien und Dominions, hat doch
Eng=
land mehr als 2 Milliarden & in ſeinen Beſitzungen langfriſtig
inveſtiert, ſo daß von den Auslandsanlagen Großbritanniens faſt
60 Prozent auf die Empireſtaaten entfallen. Großbritannien hat
ſelbſtverſtändlich bereits lange erkannt, welche Gefahren ihm aus
der geſchilderten Verſchiebung in ſeinem Verhältnis zu den
übri=
gen Staaten des britiſchen Weltreichs drohen, und verſchiedene
Maßnahmen ergriffen, um ſeine Poſition gegenüber den
nicht=
britiſchen Ländern zu verbeſſern. Dazu gehört vor allem die
bereits beſtehende Vorzugsbehandlung der Empire=Waren.
Groß=
britannien genießt ſchon jetzt in den Gebieten ſeines Weltreiches,
die zum Schutze ihrer inländiſchen Erzeugung Zölle haben,
Vor=
zugszölle. Es könnte an ſich, nachdem bekanntlich auch von ihm
Schutzzölle eingeführt worden ſind, die gerade die deutſche
Aus=
fuhr ſchwer getroffen haben, für die Erzeugniſſe ſeiner
Beſitzun=
gen Vorzugszölle gewähren, um damit eine weitere
Begünſti=
gung ſeiner Waren im Empire zu erwirken. Der Wert ſolcher
Vorzugszölle für die Empireſtaaten iſt aber nicht allzu groß, weil
zunächſt bereits einige der wichtigſten Nahrungsmittel und
Roh=
ſtoffe, die die Beſitzungen an Großbritannien liefert, zollfrei ſind,
es aber außerdem als ſehr fraglich bezeichnet werden muß, ob
ſich der Abſatz dieſer Produkte auf dem mit Empire=Waren
ziem=
lich geſättigten engliſchen Markt erheblich ſteigern läßt. Hinzu
kommt, daß eine allzu ſtarke Vorzugsbehandlung der Waren der
Kolonien und Dominions Großbritannien auf handelspolitiſchem
Gebiete Nachteile mit ſolchen Ländern bringen könnte, die
vor=
nehmlich engliſche Waren einführen; zu dieſen Ländern gehören
beiſpielsweiſe Dänemark, auch Norwegen und Schweden, vor
allem aber Argentinien, wie überhaupt Südamerika, in denen
erhebliches engliſches Kapital arbeitet. Was in dieſer Beziehung
für Großbritannien gilt, iſt aber auch bis zu einem weſentlichen
Grade für die Dominions des britiſchen Weltreiches
handelspoli=
tiſch beſtimmend, die ihrerſeits für ihre eigenen Erzeugniſſe
wich=
tige andere Abſatzgebiete außer Großbritannien haben und bei
einer zu ſehr ins Auge fallenden Heraufſetzung der Zölle für
nichtbritiſche Waren zugunſten Englands Repreſſalien der
ande=
ren Länder erwarten müßten. Die Schwierigkeiten, die ſich
dem=
nach dem Streben Englands, die ſich lockernde Verflechtung mit
ſeinen Beſitzungen wieder zu feſtigen, entgegenſtellen, ſind
ſo=
mit nicht gering, zumal zu den rein wirtſchaftlichen Fragen zum
Teil ernſthafte politiſche Auseinanderſetzungen treten. Es ſei
nur an die Autonomiebeſtrebungen Britiſch=Indiens, die
zeit=
weiſe ſogar zum Boykott engliſcher Waren geführt haben, und an
den kürzlich ausgebrochenen Zwiſt mit dem Iriſchen Freiſtaat
er=
innert. Auch auf währungspolitiſchem Gebiet beſtehen große
Gegenſätze. Die engliſche Währung hat ſich um 25 Prozent, die
auſtraliſche um 40 Prozent, die Währung Neuſeelands um 30
Prozent entwertet, während Südafrika, das beim Goldſtandard
geblieben iſt, eine Währung ohne größeres Disagio hat. Es liegt
auf der Hand, daß ſich gerade aus dieſer Tatſache Spannungen
ergeben, die nur durch einen einheitlichen Willen beſeitigt
wer=
den können.
Der bisherige Verlauf der Konferenz von Ottawa zeigt, daß
der Plan, rings um das britiſche Weltreich eine einheitliche
Zoll=
mauer zu ſchaffen und das Empire ſelbſt zu einem großen
Frei=
handelsgebiet zu machen, wohl vollkommen fallen gelaſſen
wor=
den iſt. Was angeſtrebt wird, und zwar an Stelle eines ſolchen
Freihandels, iſt nur noch eine weitgehende gegenſeitige
Zoll=
bevorzugung für den Warenaustauſch innerhalb des britiſchen
Weltreiches. Man will durch ein klug ausgewogenes
gegenſei=
tiges Präferenzſyſtem einen einheitlicheren Handelsgroßraum
ſchaffen. Das iſt das große Ziel, welches Großbritannien als
ſol=
ches anſtrebt, dem aber die verſchieden gelagerten Intereſſen
der größeren und ſelbſtändigen Teile des britiſchen Weltreiches
entgegenſtehen. Dieſe ſcheinen keineswegs geneigt zu ſein, die
Freizügigkeit ihrer Wirtſchaftspolitik zugunſten Großbritanniens
einzuengen, ſchon aus dem Grunde, weil eine weitere
Ermäßi=
gung der bisher für die Einfuhr aus Großbritannien bereits
geltenden Vorzugszölle die in den Beſitzungen entſtandenen
In=
duſtrien gefährden würde. Die Forderungen der Dominions
gegenüber England, die als gemeinſamer Vorſchlag der
Domi=
nions England übergeben worden ſind, gehen ſehr weit. Dies
erklärt ſich daraus, daß alle Dominions eine Erweiterung des
Abſatzes ihrer Rohſtoffe und Lebensmitel in England wünſchen.
Die Forderungen bewegen ſich, ſoweit man aus den ſpärlichen
Nachrichten über den Verlauf der Ottawa=Konferenz erſehen
kann, in zweifacher Richtung. Die Dominions fordern nämlich
zunächſt erweiterte oder neue engliſche Zölle auf Rohſtoffe und
Lebensmittel, und zwar in einem ſolchen Ausmaße, daß ſich zu
ihren Gunſten eine beſtimmte Präferenzſpanne ergibt. Dabei
ſcheinen die Dominions weniger Wert auf erleichterte
Abſatzmög=
lichkeiten für Getreide und für Wolle zu legen, weil ſie wohl
wiſſen, daß der engliſche Markt nicht groß genug iſt, um die
Pro=
duktion in dieſen Artikeln aufzunehmen. Viel mehr kommt es
ihnen auf die Einführung engliſcher Zölle auf Fleiſch und
Mol=
kerei=Erzeugniſſe an, eine Forderung, die England ſelbſt in
große Schwierigkeiten bringen muß. Denn letzteres muß bei
Prüfung der Vorſchläge der Dominions nicht nur Rückſicht
nehmen auf ſeine Handelsbeziehungen zu den Ländern, aus
denen es im Ausgleich für den Abſatz eigener Waren dieſe
Ar=
tikel in erſter Linie bezieht, ſondern vor allem auch auf die
inner=
politiſchen Rückwirkungen im Falle einer Ausdehnung oder
Er=
höhung der Lebensmittelzölle, die eine höchſt unerwünſchte
Preis=
ſteigerung zur Folge haben müßte. Dieſe innerpolitiſchen
Rück=
wirkungen im Hinblick auf eine unerwünſchte Preisſteigerung für
Lebensmittel ſpielen aber für England eine ausſchlaggebende
Rolle; denn man muß bedenken, daß ſich die Lage der breiten
Maſſe des engliſchen Volkes heute erheblich verſchlechtert hat, und
daß die engliſche Regierung einen großen Fehler begehen würde,
wenn ſie bei Prüfung der weitgehenden Forderungen der
Domi=
nions hierauf nicht die unbedingt notwendige Rückſicht, nehmen
würde. Die zweite Forderung der Dominions bezieht ſich auf
eine wirtſchaftliche Boykottierung der UdSSR., oder wenigſtens
auf eine Einſchränkung, des Bezugs ruſſiſcher Erzeugniſſe durch
England. Auch dieſer Forderung kann England nicht ohne
wei=
teres nachkommen, weil an Rußland von der engliſchen
Indu=
ſtrie, teilweiſe unter Garantie der engliſchen Regierung, nach
dem Beiſpiel Deutſchlands größere, langfriſtige Kredite gegeben
worden ſind, durch die auf der anderen Seite der engliſchen
In=
duſtrie gute Beſchäftigungsmöglichkeiten beſchafft worden ſind.
England hat auf der Ottawa=Konferenz den weitgehenden
Forderungen der Dominions ein Memorandum entgegengeſetzt,
das mit ſeinen Feſtſtellungen ſeinen Eindruck auf die Dominions
ſicherlich nicht verfehlt. Nach dieſem Memorandum bezieht
näm=
lich England an Gütern viel mehr von den Dominions, als
um=
gekehrt und, was ebenſo wichtig iſt, 90 Prozent der Einfuhren der
Dominions nach England ſind zollfrei, während umgekehrt die
Dominions engliſchen Erzeugniſſen Zollfreiheit praktiſch nicht
ge=
währen. Begründet wird dies damit, daß viele der England
ge=
währten Zollpräferenzen der Dominions wertlos ſind, weil das
Niveau der Präferenzſätze immer noch zu hoch liege, als daß die
engliſche Induſtrie unter fairen Bedingungen den Markt der
Do=
minions bearbeiten könne. Zweifellos will England mit dieſer
ſcharzn Formulierung die gegen ſeine Handelspolitik gegenüber
den Dominions erhobenen Vorwürfe zurückweiſen und ſie
gleich=
zeitig davor warnen, übertriebene Forderungen zu ſtellen. Auch
auf dem Gebiete des Währungsweſens haben ſich bereits
entſchei=
dende Auseinanderſetzungen auf der Ottawa=Konferenz angebahnt
es iſt ein beſonderer Ausſchuß für Währungs= und Finanzfragen
eingeſetzt worden, dem zweifellos die Aufgabe geſtellt iſt, den Plan
einer britiſchen Reichswährung mit den Vertreter der Dominions
zu prüfen. In dieſer Hinſicht beſtehen, wie oben geſagt, aus der
Verſchiedenartigkeit der Valuten der einzelnen Dominions ſich
er=
gebende erhebliche Schwierigkeiten, indem Indien und Auſtralien
entſchloſſen ſind, ſich an einer Reichswährung, die ſelbſtverſtändlich
auf der Grundlage des engliſchen Pfunds aufgebaut wäre, zu
be=
teiligen, während Südafrika an der Goldwährung feſthalten will
und Kanada wegen ſeiner großen Dollarverpflichtungen Bedenken
gegen eine britiſche Reichswährung hat. Von der Stabilität der
Währungen der ſelbſtändigen Teile des britiſchen Weltreiches
hängt aber letzten Endes der Erfolg aller Präferenzabreden, wie
überhaupt die Schaffung eines einheitlichen Handelsgroßraumes
ab. In welcher Richtung eine Löſung der geſchilderten
Schwierig=
keiten in Angriff genommen werden wird, läßt ſich heute noch
nicht überſehen. Soviel aber ſteht feſt, daß die anfängliche
Begei=
ſterung bei Beginn der Ottawa=Konferenz in den Ländern des
britiſchen Weltreiches bereits einer Ernüchterung gewichen iſt,
und daß man die Ausſichten der Ottawa=Konferenz, obwohl ſie
ſich erſt im Anfangsſtadium befindet, peſſimiſtiſch beurteilt. Es
zeigt ſich eben, daß die Stärke des Britiſchen Weltreiches und
der Zuſammenhang der Empireſtaaten mit dem Mutterlande
nicht mehr ſo groß ſind, wie vor dem Kriege. Auch dies ein
Zeichen für die auseinanderſtrebende Entwicklung, die die Welt
wirtſchaft infolge der ſchweren Kriſe genommen hat.
Die polikiſchen Unruhen
haben in der vergangenen Nacht, namentlich in Oſtpreußen,
verſtärkten Polizeieinſatz notwendig gemacht.
In Allenſtein haben die ernſten Ruheſtörungen der letzten
Tage den Oberpräſidenten veranlaßt, der Polizeiverwaltung die
Beamten der Landjägerſchule Allenſtein zur Verfügung zu ſtellen.
In Lyck wurden mehrere große Schaufenſter der Firma
Simberg u. Tikotzki, ſowie die Schaufenſter der Adler=Apotheke
durch Steinwürfe, bzw. eine abgezogene, aber nicht explodierte
Stielhandgranate zerſtört.
In Juchau (Kreis Lyck) fand in einem Gaſthaus eine
Mit=
gliederverſammlung der NSDAP. ſtatt. 10 Meter von dem
Saal entfernt wurde ein Sprengkörper zur Exploſion gebracht,
der die Fenſterſcheiben des Tagungsraumes eindrückte. Verletzt
wurde niemand.
In Röſſel wurden zwei Schaufenſter des Geſchäftes Jsraeſki,
in Deutſcheilau Fenſter der Ortskrankenkaſſe durch Würfe
zer=
trümmert.
In Tilſit wurden auf ein Haus, in dem ein bekannter
Kommuniſtenführer wohnt, 8 Revolverſchüſſe, wahrſcheinlich aus
einem Kraftwagen, abgegeben. Verletzt wurde niemand.
In Johannisburg wurde ein Sprengſtoffanſchlag gegen das
Kaufhaus Scheimann verübt. Der Sachſchaden iſt erheblich.
Die Polizei hat zur Ergreifung der Täter 500 RM. Belohnung
ausgeſetzt.
Gegen die Reichsbanknebenſtelle Lötzen wurde ein
Spreng=
körper geſchleudert, der zahlreiche Fenſterſcheiben zertrümmerte.
Bei umfangreichen Razzien in Königsberg wurden zwei
Kriminalbeamte von Kommuniſten überfallen und verletzt.
5 Täter wurden verhaftet.
In Elbing wurden zwei Nationalſozialiſten von
Kom=
muniſten durch Meſſerſtiche lebensgefährlich verletzt.
In einem nationalſozialiſtiſchen Verkehrslokal in Chemnitz
kam es zu Auseinanderſetzungen, in deren Verlauf einige Schüſſe
fielen, durch die ein Dentiſt Krebeck tötlich verletzt wurde.
In Zwickau wurde ein 23jähriger Schneider, der der
NSDAP. angehört, durch Pfeifen aus ſeinem Hauſe gelockt und
dann von mehreren Tätern durch Stockſchläge ſchwer verletzt.
In Beuthen wurde ein Polizeibeamter von 6 Burſchen
an=
gegriffen, ſeiner Waffen beraubt und lebensgefährlich verletzt.
Zwei Angreifer wurden verwundet.
Im Zuſammenhang mit den bekannten
Waffenbeſchlag=
nahmen beim ſächſiſchen Reichsbanner wurden geſtern, in Mülſen,
St. Jakob, Lößnitz, Crimmitzſchau und Kunersdorf insgeſamt
weitere 9 Reichsbannerleute verhaftet. Bisher wurden 125
Piſtolen und 7000 Schuß Munition beſchlagnahmt.
Bei einer Durchſuchung des SA.=Wachtlokals in Gleiwitz=
Sosnitza wurden zahlreiche Schuß= und Stichwaffen
beſchlag=
nahmt. Der SA.=Führer wurde ſofort in Haft genommen und
wegen verbotenen Waffenbeſitzes zu 14 Tagen Gefängnis
ver=
urteilt, außerdem in Polizeihaft genommen.
In Altona wurden bei Nationalſozialiſten geſtern nacht
8 Piſtolen und zahlreiche andere Waffen beſchlagnahmt.
In Ohligs verſuchte ein Trupp Kommuniſten zu
demon=
ſtrieren. Zwei einſchreitende Polizeibeamten mußten von der
Waffe Gebrauch machen. Ein Nationalſozialiſt wurde von einem
Kommuniſten durch Schläge mit einer Luftpumpe verletzt.
Auch in München verſuchten die Kommuniſten geſtern im
Weſten und Oſten Demonſtrationszüge zu bilden. Die Polizei
griff ſofort ein und löſte die Aufmärſche auf. 19 Kommuniſten
wurden verhaftet, zahlreiche Piſtolen, Schlag= und Stichwaffen
beſchlagnahmt.
Bei der bayeriſchen Regierung hat die Reichsbanner=Leitung
das Verbot des „Völkiſchen Beobachters” beantragt, wegen
„intellektueller Unterſtützung des Mordterrors”.
über milikäriſche Gleichberechtigung.
TU. Paris, 5. Auguſt.
Der Berichterſtatter des „Paris Midi” glaubt ſeinem Blatte
melden zu können, daß Botſchafter Nadolny dazu auserſehen
ſei, die Verhandlungen mit der franzöſiſchen Regierung über
die Gleichberechtigung Deutſchlands zu führen. Im Auguſt oder
Anfang September werde er ſich nach Paris begeben, um die
Beſprechungen aufzunehmen. Als Grundlage der Verhandlungen
ſei die prinzipielle Anerkennung der Gleichberechtigung
Deutſch=
lands durch Frankreich gedacht, während das Reich die
Ver=
pflichtung übernehmen werde, eine gewiſſe Grenze der
Rüſtun=
gen, die unterhalb des franzöſiſchen Rüſtungsſtandes liegen
ſolle, nicht zu überſchreiten. Deutſchland fordere in erſter Linie
die Zulaſſung der im Verſailler Vertrag verbotenen
Waffen=
gattungen und wolle in dieſem Sinne eine Moderniſierung der
Reichswehr durchführen. In dieſem Falle ſolle die franzöſiſche
Rüſtungsſtärke die deutſche um einen gewiſſen Hunderſatz
über=
ſchreiten.
Gerprache nnd derinatängen
über die „Konſequenzen des 31. Julk
* Berlin, 5. Auguſt. (Pr=
Die Tatſache, daß hinter den Kuliſſen und trotz *
ſenheit des Reichskanzlers ſehr eifrig über die
Folgerr=
der Reichstagswahl geſprochen und verhandelt wird, füür
gemäß immer von neuem dazu, daß in der Preſſe dir
denſten Gerüchte und Kombinationen regiſtriert werden.
aus den verſchiedenſten Gründen gut daran. Diſtanz m.
tigen Mitteilungen zu halten, von denen
Außenſtehende=
ſtellen können, inwieweit ſie den Tatſachen oder nur
entſprechen.
Unter dieſem Generalvorbehalt nehmen wir von a
laſſung Kenntnis, die davon zu berichten weiß, daß ſi
hauptungen der letzten Zeit über die vorausſichtlichen
Forderungen der Nationalſozialiſten immer mehr verdä
daß ſich die hauptſächliche Forderung der NSDAP. auff
gebliche politiſche Führung im Reichskabinett erſtrecke.
verlangten Hitlers Gewährsleute das Kanzleramt
Hitler perſönlich und das Reichsinnenminiſterium fü=
Straſſer. Nach der gleichen Scherl=Quelle ſollen all
Miniſterien von tüchtigen Fachleuten beſetzt werden. H
anderen Verſion wollen die Nationalſozialiſten auch de.
wirtſchafts= und Reichsarbeitsminiſterium nach ihrem A4.
ſetzen. Außerdem wird der Poſten des Staatsſekretär=
Reichskanzlei und der des Leiters der Preſſeabteilung L.
regierung verlangt. Für den gegenwärtigen Kanzler
und Reichsinnenminiſter v. Gayl ſcheint man auf
V=
in Preußen zu hoffen.
Ueber die grundſätzliche Haltung der Regierung
hat der Kanzler bereits Stellung genommen, zu der
Aeußerung des Reichswehrminiſters v. Schleicher
noch=
kannt geworden iſt. Wenn auch die Haltung des M
miniſters von Bedeutung iſt, ſo darf doch bei allen R
Kombinationen als maßgebendſter Faktor der Reichsprä=
Hindenburg nicht außer acht gelaſſen werden. Er wo
ſcheinlich ſogar das ausſchlaggebende Wort bei der M
zu ſprechen haben, da ſich gegenüber dieſem Reichstag jedz.
fähige und aktionsbereite Reichsregierung in erſter Lini
Autorität ſtützen muß. Reichspräſident v. Hindenburg h.
nem Recht der Berufung und Abberufung von Kanzler
un=
miniſtern ſo deutlich Gebrauch gemacht, daß gegen ihn
ſcheidung kaum durchzuführen iſt. Wenn man will, kam,
der Stellungnahme der Reichsregierung zum
Wahlau=
reits die Schatten der Entſcheidung des Reichspräſit
blicken.
Gerade in dieſer Hinſicht wäre das Bild der augem
Lage unvollſtändig, wenn wir nicht gleichzeitig darauf
würden, daß in gewiſſen Kreiſen damit gerechnet wirk Fun
NSDAP. bezgl. ihrer politiſchen Forderungen noch nicht
Wort geſprochen habe. Vielleicht bringt hier die Urn
zwiſchen dem Reichswehrminiſter v. Schleicher und Hitle
tragtem, Hauptmann Göring, bereits einen weiteren E
Klärung.
Der Streit um den Gran Chaco.
TU. London, 5.
Einer Meldung des „Daily Herald” aus Buenos
folge haben die Frauen der Stadt San Joſé in Par.;
erſte Amazonen=Bataillon gebildet. Die Amazonen bewof
mit langen Buſchmeſſern. Die Werbung für die Aufſtäu be
Amazonen=Bataillons geht vom Bund der Mädchen Alſehei
Enkel von Offizieren ſind. Sie haben geſchworen, keinnnß vr der
keine Schminke und keine ſonſtigen kosmetiſchen Mitter,ᛋeiner
gebrauchen, ehe der Gran Chaco nicht wieder in denhube
Paraguays iſt. Derſelben Quelle zufolge hat das ein Noch
Englands, Frankreichs, Deutſchlands, Italiens und der Uüher be
ten Staaten in der Hauptſtadt Boliviens ſtarke Empänf ifen
vorgerufen. Die bolivianiſche Preſſe erklärt, daß die
des Schiedsgerichtsvorſchlages einer Aufgabe der Hon
gleichkäme.
Kämpfe bei Riutſchwang. — Skandrecht vernti
TU. Tokio, 5. I
Bei dem mandſchuriſchen Hafen Niutſchwang iſt es zu
zwiſchen Japanern und chineſiſchen Freiſchärlern gekom uch”
halb das Standrecht verhängt wurde.
Landungstrup=
niſcher Torpedobootszerſtörer und eines japaniſchen
griffen die Stellungen der chineſiſchen Freiſchärler inad
gebung von Niutſchwang an und wurden hierbei durdh
tilleriefeuer des Kreuzers unterſtützt. Bombenflugsſt
mandſchuriſchen Regierung haben die Stellungen der F
mit Bomben beworfen.
Dienſte des Heltangsierfeils.
Von Dr. Helmut Thomaſius.
Das ſchwere Unglück, von dem das deutſche Schulſchiff
„Niobe” betroffen wurde, wirft die Frage auf, ob es denn
keine Einrichtungen gibt, die die Gefahr des Kenterns ſo
recht=
zeitig melden, daß noch Gegenmaßnahmen getroffen werden
können. Freilich hätten ſolche Einrichtungen im Falle der
„Niobe” wahrſcheinlich auch nichts genützt, weil der Windſtoß,
der das Schiff umwarf, ſo plötzlich kam, daß keinesfalls mehr
Zeit geblieben wäre, irgend etwas dagegen zu unternehmen.
Aber immerhin iſt es intereſſant, zu erfahren, daß vor kurzem
vor amerikaniſchen Marineſachverſtändigen eine Vorführung
ſtatt=
fand, bei der eine neue Warnungsvorrichtung erprobt wurde,
die ſelbſttätig meldet, wenn die Neigung zum Kentern
auftritt.
In jedem in Schräglage befindlichen Schiff gibt es einen
Punkt, in dem die in der Längsrichtung des Schiffskörpers
ver=
laufende Mittelebene von der Richtung des Auftriebs geſchnitten
wird. Dieſer Punkt iſt das „Metazentrum” Es liegt nicht
immer an der gleichen Stelle, ſondern ändert ſeine Lage je nach
der Neigung des Schiffes. Solange es ſich über dem
Schwer=
punkt befindet, kann das Schiff nicht kentern. In dieſem Falle
richtet ſich der Schiffskörper immer wieder auf. Sobald aben
die Neigung eine zu große wird, kommt das Metazentrum
unter den Schwerpunkt zu liegen, die Gefahr des Kenterns
iſt da.
Bei der neuen Einrichtung wird die jeweilige Lage des
Metazentrums ununterbrochen automatiſch nach der Brücke
ge=
meldet. Dies geſchieht durch ein Pendel, das mit einer zweiten
Vorrichtung in Verbindung ſteht, die die Schnelligkeit der Hin=
und Herbewegung aufnimmt. Die Bewegungen dieſer
Vor=
richtung werden auf elektriſchem Wege derart nach einem
Hebel=
werk übertragen, daß ſie hier durch den Winkel eine
Beeinfluſ=
ſung erfahren, den das Pendel mit der Mittelebene des
Schiffs=
körpers bildet. Auf dieſe Weiſe wird ein Ergebnis erzielt, das
auf einer Skala ſichtbar gemacht werden kann und das den
Führer des Schiffes erkennen läßt, ob die Lage gefahrlos iſt,
oder ob und in welchem Maße ſie gefahrdrohend wird. Die
Skalg befindet ſich ſtändig vor ſeinen Augen und gibt ihm
beſſer, als vielleicht ſein eigenes Gefühl, das nicht bei allen
Menſchen gleich gut ausgebildet iſt und manchmal ſehr täuſchen
kann. Aufſchluß, wann die erſten Maßnahmen gegen das
Kentern zu ergreifen ſind. Die Einrichtung ſoll ſich den
Be=
richten zufolge bei den Erprobungen vorzüglich bewährt haben
und die Sachverſtändigen ſprachen ſich ſehr günſtig über ſie aus.
Eine weitere Sicherheit auf See wird durch die
Be=
nutzung kurzer Wellen für den Rettungsdienſt
eintreten. Die Rettungsboote ſollen möglichſt viele Menſchen,
ſie müſſen aber auch noch Vorräte an Nahrungsmitteln und
Trinkwaſſer aufnehmen. Auch mit drahtloſen Sendern und
Empfängern hat man ſie ausgeſtattet, damit ſie Hilfe
herbei=
rufen können. Wenn man mit den Sendern eine größere
Reich=
veite erzielen will, müſſen ſie, ſofern man mit den bisher
ge=
bräuchlichen langen Wellen arbeitet, einen gewiſſen Umfang
be=
kommen, der den verfügbaren Raum bis zu einem gewiſſen
Grade einſchränkt. Wenn man hingegen mit den ſeit einiger
Zeit immer mehr zur Verwendung kommenden kurzen Wellen
arbeitet, kann man Kurzwellenſender benutzen. Dieſe können
klein gehalten werden und haben dabei eine große Reichweite.
Es ſind nunmehr eigene Kurzwellenſender für Rettungsboote
entworfen und gebaut worden, die mit einer Trockenbatterie
betrieben werden können. Sie ſind tragbar und in waſſerdichte
Käſten eingeſchloſſen. Ein mitgeführter Sendedraht kann leicht
zwiſchen zwei Stäben angepaßt werden, die am Bug und am
Heck des Bootes angebracht werden. Die Kurzwellenſender
eignen ſich vor allem für kleine Rettungsboote, in denen wenig
Platz iſt.
Die Rettungseinrichtungen, die man bisher am
Meeres=
ſtrande insbeſondere zur Rettung Badender verwendete,
be=
ſtanden in der Hauptſache aus Booten. Wenn jemand in Gefahr
geriet, ſchwammen meiſt einige Mutige hinaus, um ihn zu
retten, Boote ſuchten ihn zu erreichen. Aber ſelbſt wenn dieſe
fahrbereit auf dem Waſſer lagen und nicht erſt klar gemacht
werden mußten, verging immerhin einige Zeit, ehe ſie an den
Ertrinkenden herankamen. Unter Umſtänden konnte es, bis ſie
ihn erreichten, ſchon zu ſpät ſein. Iſt er weit draußen, dann
iſt ſelbſt bei ſchnellfahrenden Motorbooten nicht mehr die
Ge=
währ gegeben, daß ſie noch rechtzeitig ankommen. Ein neues
eigenartiges Rettungsverfahren bezweckt deshalb, die Retter
ſchneller, als es bisher meiſt möglich war, an die richtige Stelle
zu bringen.
Es beſteht aus einem hohen hölzernen oder eiſernen Turm,
der am Ufer errichtet wird und oben eine Plattform trägt.
Hier ſtehen die Beobachter und die Retter, dieſe letzteren
er=
probte Schwimmer. Draußen im Meer ſind Bojen verankert,
die ſich parallel zum Badeſtrand dahinziehen. Von der Höhe
des Turms ſind Seile nach dieſen Bojen geſpannt. Die Bojen
werden durch den Wellenſchlag hin= und herbewegt. Deshalb
ſind ſdort, wo die Seile an ihnen befeſtigt ſind, beſondere
Vor=
richtungen angebracht, die bewirken, daß die Seile ſich ſelbſttätig
etwas verlängern und verkürzen, alſo den Bewegungen der
Bojen folgen können. Dieſe Seile ſtellen das dar, was man
bei Seilbahnen „Tragſeil” nennt. Sie ſind alſo eine
Artſüber dem Meer befindlicher Schienen, die
vom / Turm aus ſtrahlenförmig nach den Bojen führen. Auf
jedem Seil kann eine Rolle gleiten, an der eine zweites Seil
befeſtigt iſt, das ſich von einer auf der Plattform boſt
Trommel abrollt. Unter der Rolle hängt ein Sitz, au .
Retter Platz nehmen, oder ſind Griffe befeſtigt, an den
feſthalten kann.
Sobald draußen im Meer ein in Gefahr Befindlii
achtet wird, ſetzt ſich der Retter auf dieſen Sitz oderze
ſich an die Griffe an. Die Rolle wird auf das Tragf
das am nächſten beim Ertrinkenden vorbei führt. 2Z
gleitet im Nu an der Rolle über, das Meer hinaus,
die Stelle kommt, von wo aus der Gefährdete am
zu erreichen iſt. Hier läßt er ſich ins Meer fallen und
auf ihn zu. Die Rolle wird ſofort nach dem Tur?
gezogen, worauf ein zweiter Retter die Fahrt antritt,
nach Bedaxf weitere folgen können. Auch Rettungs:
ſonſtige Rettungsgeräte laſſen ſich auf dieſe Weiſe RI
ordentlicher Schnelligkeit an die richtige Stelle bringe
Wie man ſich beſtrebt, auch aus Bekanntem, das
anderen Gebieten liegt, Nutzen für das Rettungsweſen
beweiſt ein neuer Feueralarm. Wenn in eine
in einem Theater, in einem Konzertſaal oder ſonſtwo i"
bricht, kommt es in erſter Linie darauf an, Berum
ſchaffen. Irgend jemand, der meiſt ſchon vorher dazm"
iſt, ſoll eine Anſprache an die Anweſenden halten, ſie
ermahnen und ſie auffordern, ohne Drängen das Ge
verlaſſen. Das iſt alles geübt, aber es gibt doch kein!
dafür, daß er in der Panik mit der Stimme durchd‟
daß man auf ihn hört.
Der neue Feueralarm arbeitet in einer Weiſe,
ihn unbedingt vernehmen muß. Er wirkt ſobald irhe
Feuer ausbricht, vollkommen ſelbſttätig. Alarme, die
bei Bränden auftretende Erwärmung ausgelöſt werde:
genug. In dieſem Falle iſt jedoch eine dreifache Sichan
ſchaffen, indem drei verſchiedene Verfahren angewe‟
um ihn in Tätigkeit zu ſetzen. Beim Verſagen des ‟
anderen arbeitet immer noch das dritte. Der Aice
richtigt die nächſte Feuerwehrſtelle, zündet alle Lichtes
bäude an und ſetzt eine Lautſprecherein!
in Betrieb, bei größeren Räumen auch mehrere. *
Lautſprechern klingt eine beruhigende Anſprache, die
ähnlicher Weife wie die Sprache im Tonfilm auſck;
wurde und ebenſo wiedergegeben wird. Sie jagn
Brandherd vorhanden iſt, daß aber keine unmitteloe.
beſteht. Immerhin ſolle man ruhig das Gebäude ver”
wird erſucht, auf die Wände zu blicken, dort wurge
Pfeile aufleuchten. Jeder ſolle dem Pfeil nachgeheh,
Sitz am nächſten iſt, dann komme er unmittelbar
Bekannte Technik vereinigt ſich hier alſo mit ſeeliſcher. 2
ſung zu einem Rettungswerk, das nicht zum gerlhtt
darauf aufgebaut iſt, daß ſchon die Neugier, woher.?"
kommt, die Gedanken vom Brande ablenkt und de
Beruhigung beiträgt.
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, Anfang Auguſt.
unbegründet iſt das Auguren=Lächeln, mit dem vor
Jagen Kreſtinſki für Rußland und Patek für Polen
ſien Nichtangriffs=Vertrag unterſchrieben haben.
Frei=
eigentliche Kern des Ganzen nicht ſehr groß: beide
verſichern ſich, daß ſie miteinander keinen Krieg führen
einen Dritten gegen ſich unterſtützen, ſich aber ſofort
einen werden, wenn einer von beiden einen Dritten
Bedenkt man aber, daß dieſer Vertrag volle ſechs
na vorbereitet werden mußte, ſo ſteht das ruſſiſch=
(roblem in ſeiner ganzen Größe da. Um ſo mehr,
ßertrag gar manches nicht ſagt, was gerade von ihm
werden mußte. Und trotzdem iſt er in der europäiſchen
ſelitiſchen Gegenwart von ſehr beachtlicher Bedeutung.
heiner ſelbſt willen iſt der Vertrag nicht abgeſchloſſen
Einmal beſteht keine akute lokale Kriegsgefahr zwiſchen
gült gten, ſodann ſchwören beide ſchon ſeit langem auf
hsächtung durch den Kelloggpakt. Noch weniger
be=
für die unmittelbare Nachbarſchaft Rußland=Polen
ſeiner Außerachtlaſſung dreier ſo ernſter grundſätzlicher
ſer Fragen wie der Wilnaer, der Beſſarabiſchen und
ſuchen. Zwar betont Rußland, daß es die Wilnaer und
niche Sache Polens nicht gutheißt, und zwar weiß
ha ſich auch jetzt noch der polniſchen Freundſchaft im
hinproblem gegen Rußland ſicher. Reſtlos gelöſt aber
Dinge nicht. Und das mit gutem Grund. Das
Licheln Kreſtinſkis und Pateks erhält durchaus einen
inn, wenn man den zwar mißtrauiſchen, aber unter=
mr Weitblick beider Vertragspartner berückſichtigt.
oen auch die unmittelbare, lokale Kriegsgefahr und
t reine Grenzproblem aus der Vertragsbedeutung aus,
inſo deutlicher der allgemein=weltpolitiſche
ſeb der künftigen ruſſiſch=polniſchen
hgriffspolitik hervor. Was will es denn
be=
ß beim Zuſtandekommen des Vertrages ſeine beiden
z machtpolitiſchen Vorausſetzungen nicht erfüllt ſind?
ſar doch alle Oeffentlichkeit darauf eingeſpielt, daß
rr zuſammen mit den baltiſchen Staaten und mit
zu einen ſolchen Rußlandvertrag abſchließen wolle. Und
es machte Rußland einen Nichtangriffsvertrag mit
m einer Verſtändigung mit Frankreich über ſeine
und Anleihefragen abhängig. Jetzt aber geht man
mund dieſes hinweg, als wäre nichts geweſen. Was
ang?
m nicht ſoviel, daß die Welt ſchon bald eine noch
ziberraſchung erfahren könnte. Wohl aber genug, um
Aweiteren Vorgänge um Rußland und Polen,
nament=
zuden Pariſer und Waſhingtoner Kuliſſen, mit größter
ſu verfolgen. Anläſſe zu einer ſolchen Beobachtung
Fuedentlich gegeben.
mman zunächſt für einen Augenblick beachtet, daß der
ᛋrmittelbar nach der Genfer Abrüſtungskonferenz, nach
atziner Tributregelung und gelegentlich einer Pariſer
tchyſtenz unterſchrieben wurde, ſo ſind in dieſem
Blick=
iſtind und Polen ganz unzweideutig aktive Faktoren
G„Europa= und Weltpolitik geworden. Daß gerade in
zürenblick ihr ſechsjähriges Friedensdefizit ausgeglichen
ntante, muß doch ſeine beſondere Bewandtnis haben.
Em wir zunächſt Rußland. Soweit Rußland aktiv
dtrſt, muß ſeine Sorge um die Verhütung einer
krie=
erwicklung im Weſten angeſichts der mandſchuriſchen
ir berückſichtigt werden; Polen galt ja in Mos=
„Pgeheimer Verbündeter Japans. Um ſo
ickawar deshalb ein Ausgleich mit Warſchau, als Japan
Ruckld einen Nichtangriffspakt nicht abſchließen will, was
drutzz u beſonderen ruſſiſch=chineſiſchen Paktgeſprächen
ge=
f1Noch wichtiger aber war für Rußland die
Rücken=
ußer bei Polen auch bei Frankreich, das ja die
ifen unterſtützt. In Genf ſpiegelte ſich das klar
1Inn alſo der ruſſiſch=polniſche Nichtangriffspakt nun=
Faßihne Regelung der ruſſiſchen Schulden= und
Anleihe=
ih rankreich zuſtande kam, ſo hat doch die Sowjetunion
dauü die Sicherheit, daß wenigſtens Polen und ſeine
1ſchbarn einen japaniſchen Angriff gegen Oſtſibirien
nützen werden.
inan ſich nun nach den Gründen der neuen polniſchen
to findet man die Erklärung für Polens Verzicht
ültiſch=polniſch=rumäniſche Paktfront gegenüber
Ruß=
icht in den Vorgängen von Genf. Lauſanne, Paris
ſügton. Nicht freilich ohne Berückſichtigung auch des
richen Verhältniſſes wie denn u. E. die
ruſſiſch=
fage nunmehr überhaupt eine europäiſche und
welt=
worden iſt. Ohne Zweifel unterſchrieb Patek nicht
ſräſwſiſche Zuſtimmung, hält doch auch Herriot an der
ſte hun des franzöſiſchen Einfluſſes in Rußland feſt. Weit
eBger ſcheint diesmal die Rolle Amerikas geweſen zu
Weiprooient der Gegeidart.
Nachm die Wagner=Epigonen ſtill geworden, der Verismo
ſiobkt er Expreſſionismus ſich auch der Muſik bemächtigt
higan eine Periode, die unter völliger Abkehr vom
ſenk letzten Generation neue Wege zur Oper anſtrebte.
Vllſche gewinnen nach dem Krieg größte Aktivität. In
eup wiſchen Ländern entſteht ein Wettlauf nach dem Ziel,
ſemiten modernen Muſik die Oper dienſtbar zu machen.
Rhchon mit Debuſſy und führte gleichlaufend mit dem
u grozeß der Muſik bis zu Schönberg.
emühen ſich; keiner ſetzt ſich auf der Bühne durch.
)s Ballett, für die Groteske, den Sketſch wird ein
neicht. Hier ſind es Strawinſky, Hindemith, Weill,
, die ſich Namen machen. In größerem Rahmen
hek, Berg, Guolitt. Weinberger, techniſch aus dieſer
Ausfallend, machte in „Schwanda” den Verſuch zur
F. Obwohl durch ſeine kernloſe, veräußerlichte Mache
eigte dieſes Stück einen Weg, Bühne und Publikum
hütiſcher Experimente auf eine Ebene zu bringen
ſr problematiſcher ſtrebte Krenek im „Leben des
ſtem neuen Muſikdrama, und landete bei der Operette.
vn Alban Berg verwies ſich als Rückfall zum
naler Prägung, nicht als Oper, ſondern als
Schau=
gleitmuſik und hielt nirgends Stand. Der gleiche
uolitts „Soldaten” Beide Werke erwieſen ſich als
ur Oper hin, ſondern von ihr weg. Denn ſie ver=
Weſen der Oper, indem ſie ein Wortdrama nahezu
der Vertonung zu Grund legen, anſtelle eines
Stoffwahl und im Stil iſt mehr noch im Ausland,
auffallend der Rückgriff auf die Klaſſik. Strauß
der Weiſe vorangegangen mit Elektra” „Ariadne‟,
Aegypten‟ Der Franzoſe Milhaud komponierte
9Afuropa”, „Befreiter Theſeus”, „Verlaſſene Ariadne‟;
Nadehr Caſtelnuovo „Bacchus in Toscana”; der Pole
os und Pſyche”: Strawinſky „Oedipus rex”, (in
Me Sprache!); Krenek „Orpheus und Eurydike‟ (Text
VoDwa) und andere mehr. Dieſes Hellenentum konnte
ESheuerung der Oper nicht führen, denn es war ver=
*)h ihre artiſtiſche Haltung vertieften dieſe Opern die
ziiſſen Bühne und Publikum.
(o9Rſetzt ſich mit Teilen durch, gewinnt aber ſeinen
PAmderem Gebiet. Die Uebrigen halten eine Spiel=
ROann zu verſchwinden. Hindemith wendet ſich nach
illge von der Oper ab.
ſich folgendes Bild. Eine kleine Zahl hoch=
Intelligenzen, techniſch fabelhaft gerüſtet, raffiniert
tig in ihren Mitteln, erſcheint, von lauter Reklame
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſein. Nachdem Amerika ſchon jahrelang Polen zugunſten einer
Bereinigung mit dem Wirtſchaftbereich Rußland und Baltikum
beſtimmt hat, wirkt es im gleichen Sinne jetzt auch von Moskau
her; ein inoffizieller amerikaniſcher Vertreter war erſt kürzlich
hier. Amerika braucht jetzt Rußland als
Druck=
mittel auf Japan, was in der amerikaniſchen
Preſſe mit einer geradezu verblüffenden
Offenheit ausgeſprochen wird. Um aber eine
ruſſiſch=
amerikaniſche Verſtändigung darüber zu erzielen, iſt gleichzeitig
Polens Ausſchaltung als Kriegsgefahr für Rußland und eine
wirtſchaftliche Klärung Amerika=Rußland=Polen nötig. Das um
ſo mehr, als eine ſpürbare Schwächung Japans im Stillen
Ozean und auf dem oſtaſiatiſchen Feſtland nicht zuletzt durch
die Unterbindung ſeiner Erdölzufuhr für Flotte und
Kriegs=
induſtrie möglich wäre. Rußland aber beſitzt noch einen
Oel=
vorrat, der Japans Flotte möglicherweiſe erſt recht füttern
könnte: Nord=Sachalin, das für gutes Geld feil iſt, zumal neue
große Erdöllager auch in Jakutien und um den Ural herum
entdeckt worden ſind. Daß aber für eine Oelverſtändigung mit
Amerika und England Anleihen gegeben werden, zeigte gerade
jetzt erſt die Pariſer Oelkonferenz: Rumänien erhält eine
An=
leihe, damit es die angloamerikaniſchen Oelpreiſe nicht mehr zu
unterbieten braucht. Auch Rußland kann ſein Dumping
ſtop=
pen, wenn ihm anderweitig Geld geſichert wird . . So hat
denn Rußland durch den Nichtangriffspakt einerſeits Polen und
Frankreich von Japan gelöſt, andererſeits aber auch ſein
diplo=
matiſches Spiel mit Amerika ziemlich geſchickt und ziemlich weit
vorgetrieben; ſeine Zuſtimmung zu dem Hoover=Vorſchlag in
der Abrüſtungsfrage (ein Drittel Abrüſtung!) iſt nur eines
der äußeren Zeichen dafür. Frankreich ſeinerſeits aber kann
noch immer die Ratifizierung des Nichtangriffsvertrages durch
Polen und Abſchluß eines ähnlichen rumäniſchen Vertrages mir
Rußland verhindern, wenn es nicht auf ſeine Rechnung zu
kommen glaubt . .
Nr. 217 — Seite 3
Die Entſcheidung dieſer Dinge — die ja nur ein Ausſchnitt
ſein ſollen — iſt noch in der Schwebe. Begonnen hat ſie aber
ſchon. Man muß ſie im Zuſammenhang mit der dritten
Oel=
konferenz im Herbſt, mit der kommenden
Weltwirtſchafts=
konferenz, mit den Flottenverhandlungen und mit dem weiteren
Gang der Abrüſtungsfragen beurteilen. Für uns bleibt dabei
zunächſt nur die Rolle des Beobachters übrig. Es genügt
vorerſt, daß die polniſchen Weſtgrenzen in
Mos=
kau nicht garantiert worden ſind, und daß der
deutſch=ruſſiſche Wirtſchaftsverkehr, davon
gleichfalls nicht berührt wird. Auch inſofern iſt kein
Anlaß zur Unruhe gegeben, als Rußland eine ausgeſprochen
politiſche Kredit= und Anleihegewährung weder in Amerika
noch in Frankreich zur Debatte geſtellt hat. Was aber, zum
Nachdenken anregt, iſt die Einbeziehung ſehr wichtiger
National=
intereſſen der Sowjetunion in die Flotten=, Abrüſtungs=, Oel=
und Geldfragen der Weltpolitik, bei denen Deutſchland leider nur
geringes Gewicht beſitzt. Um ſo dringlicher erſcheint ſomit die
Verdoppelung der Anſtrengungen um die Gleichberechtigung
Deutſchlands in der Macht= und Wirtſchaftspolitik jetzt ſchon
nicht mehr nur in Europa, ſondern überall. Denn was der
Kreml heute in das weltpolitiſche Spiel vorrückt ſind keine
weltrevolutionären Gummipuppen mehr, die hier kleiner, dort
größer gemacht werden, je nachdem ſie der Außenpolitik helfen,
ſondern die gegenwärtige Sowjetaußenpolitik arbeitet mit
ſtaats= und nationalpolitiſchen Lebensintereſſen Rußlands
ſchlechthin. Wäre bei der Unterzeichnung des ruſſiſch=polniſchen
Vertrages Frankreich allein am Werk geweſen, wir müßten
ge=
wiß mehr Sorge haben als jetzt, wo auch Amerika und die
anderen Weltmächte das deutſch=ruſſiſche Verhältnis tangieren,
und das tut der neue Vertrag denn doch wohl empfindlich
genug. Jedenfalls hat die hochmütige Unterſchätzung des
ruſſiſch=
polniſchen Nichtangriffswerkes keine Berechtigung mehr.
des Reichsarbeitsminiſters.
Berlin, 5. Auguſt.
Unter dem 2. Auguſt ſind die Ausführungsvorſchriften des
Reichsarbeitsminiſters zur Verordnung über den Freiwilligen
Arbeitsdienſt vom 16. Juli 1932 veröffentlicht worden. Den
Vor=
ſchriften kommt beſondere Bedeutung ſür die Praxis zu, weil die
Verordnung vom 16. Juli 1932 im weſentlichen programmatiſchen
Charakter trägt und in erſter Linie die allgemeinen Grundſätze
für die Neuregelung gebracht hat. Die wichtigſten Beſtimmungen
ſind folgende:
Als Förderung wird für den
Arbeitsdienſt=
willigen ein Betrag von höchſtens 2 Reichsmark wochentäglich
bis zur Dauer von 20 Wochen innerhalb eines Zeitraumes von
zwei Jahren gewährt. Bei volkswirtſchaftlich wertvollen Arbeiten
kann die Förderungsdauer bis zu 40 Wochen verlängert werden.
Während der Förderung erhält der Arbeitsdienſtwillige weder
verſicherungsmäßig Arbeitsloſenunterſtützung, noch
Kriſenunter=
ſtützung. Die Förderungszeit wird auf die Unterſtützungsdauer
in der Arbeitsloſenverſicherung und in der Kriſenfürſorge nicht
mehr angerechnet.
Die Arbeiten im Freiwilligen Arbeitsdienſt müſſen
ge=
meinnützig ſein. Eine Arbeit, die unmittelbar nur einem
be=
ſchränkten Perſonenkreis zugute kommt, gilt aber auch als
ge=
meinnützig, wenn die Allgemeinheit ein weſentliches Intereſſe an
der Ausführung hat. Soweit eine Arbeit als Notſtandsarbeit
durchgeführt werden kann, darf ſie nicht vom Freiwilligen
Ar=
beitsdienſt gefördert werden.
Beim Ausſcheiden aus dem Freiwilligen Arbeitsdienſt
iſt dem Arbeitsdienſtwilligen auf Antrag eine Beſcheinigung über
Art und Dauer dieſer Beſchäftigung auszuſtellen. Die Leitung
und Durchführung des geſamten Freiwillign Arbeitsdienſtes liegt
in der Hand des Reichskommiſſars. Zu ſeinen Aufgaben gehört
u. a. auch, für die Auswahl und Schulung von Führern zu ſorgen=
Der Reichskommiſſar und die Bezirkskommiſſare haben
Per=
ſonen, Vereinigungen und Einrichtungen, die beſondere
Erfahrung im Freiwilligen Arbeitsdienſt haben,
zur beratenen Mitwirkung heranzuziehen und
mit allen beteiligten Behörden zuſammenzuarbeiten.
Ob eine Arbeit im Freiwilligen Arbeitsdienſt ausgeführt
werden kann, beſtimmen die Bezirkskommiſſare. Die Vorſitzenden
der Arbeitsämter entſcheiden über die Forderung des einzelnen
Arbeitsdienſtwilligen. Sie handeln hierbei als Beauftragte des
Bezirkskommiſſars.
Die Arbeitsdienſtwilligen ſind gegen
Krank=
heit und Unfall verſichert. Aus der Krankenverſicherung
erhalten ſie Krankenpflege für ihre Perſon, gegebenenfalls
Kran=
kenhauspflege. Arbeitsdienſtwillige, die vor ihrem Eintritt in
den Freiwilligen Arbeitsdienſt pflichtverſichert waren, haben
An=
ſpruch auch auf Familienkrankenpflege. Von der Entrichtung des
Arzneikoſtenbeitrages und der Krankenſcheingebühr ſind die
Ar=
beitsdienſtwilligen befreit. Die Krankenkaſſenbeiträge werden aus
Mitteln des Freiwilligen Arbeitsdienſtes beſtritten.
Erhebliche Verbeſſerungen bringt die
Neurege=
lung bei der Unfallverſicherung. Dieſe iſt auch auf Unfälle bei
Sport und bei Dienſtleiſtungen im Arbeitslager ausgedehnt
wor=
den. In allen Fällen, in denen das Reich, die Länder und
Ge=
meinden als Träger der Arbeit ſelbſt Träger der
Unfallverſiche=
rung ſind, tritt an die Stelle der verſchiedenen
Berufsgenoſſen=
ſchaften, die bisher je nach der Art der Arbeit zuſtändig waren,
eine einzige Berufsgenoſſenſchaft oder deren Zweiganſtalt. Als
ſolche iſt die Zweiganſtalt der Tiefbauberufsgenoſſenſchaft
be=
ſtimmt. Die Vergütung beträgt wochentäglich 2 Reichspfennige
für den Arbeitsdienſtwilligen und fällt dem Träger der Arbeit
zur Laſt.
Für Arbeitsdienſtwillige, die vorher in der
Arbeitsloſenver=
ſicherung, in der Kriſenfürſorge oder als Wohlfahrtserwerbsloſe
in der öffentlichen Fürſorge unterſtützt worden ſind, iſt Vorſorge
getroffen, daß ihre Anwartſchaften in der Invaliden=,
An=
geſtellten= und knappſchaftlichen Penſionsverſicherung
aufrechter=
halten werden.
Wie bisher, unterliegen die Arbeitsdienſtwilligen auch den
Beſtimmungen der Arbeitsſchutzgeſetze.
Arbeitdienſtwil=
lige, die bei volkswirtſchaftlich wertvollen Arbeiten beſchäftigt
werden, können verzinsliche Gutſchriften für Siedlungszwecke im
Reichsſchuldbuch in Höhe von 1,50 Reichsmark wochentäglich
er=
halten.
Die Ausführungsvorſchriften treten am 1. Auguſt 1932 in
Kraft.
Proleſt der Hausfrauenvereine gegen
Margarine=
ſteuer.
UNB. Berlin, 5. Auguſt.
Der Reichsverband deutſcher Hausfrauenvereine e. V.
pro=
teſtiert in einem Schreiben gegen den Gedanken einer
Be=
ſteuerung der Margarine und betont u. a., daß die hilfsbedürftige
Bevölkerung mit der Einführung einer Magarineſteuer
ge=
zwungen werde, ihren Fettverbrauch noch ſtärker einzuſchränken.
Dadurch werde aber die ſchon jetzt gefährdete Geſundheit
weiteſter Volkskreiſe geradezu untergraben.
meiſt derſelben Verlage und Preſſe geſtützt, mit ſenſationell
aufgemachten Opern auf den Großſtadtbühnen um auf die
Provinz weitergegeben zu werden. Das Publikum, ſoweit es
gebildet iſt, zeigt ſich intereſſiert, geht aber bald nicht mehr mit;
das breite Publikum weiß überhaupt nichts mit anzufangen.
Die Preſſe verſtummt, das nächſte Stück erſcheint und hat das
gleiche Los uff.
Wie iſt dieſes geſchäftige Treiben zu erklären? Eben damit,
daß es Geſchäft iſt. Dieſe Produktion entſtammt nicht dem
Blut und Boden eignen Volkstums, ſondern iſt eine
geſchäft=
liche Angelegenheit von Cliquen, Verlagen, Agenturen. Es iſt
nicht anders, wie in der bildenden Kunſt. Die Oper iſt dem
Kunſthandel ausgeliefert. Ein Komponiſt oder ein Werk wird
entdeckt, wird verlegt, wird lanciert. Iſt das Geſchäft gemacht,
oder mißglückt es, kommt ein anderer dran. Immer Neues,
Anderes, als die Andern. Alle Rezepte werden durchprobieri.
Kritik und Publikum laſſen ſich täuſchen; denn alles iſt natürlich
intereſſant. Es iſt aber keine Kunſt, um die es ſich handelt, es
ſind Moden. Und Moden führen folgerichtig zu den
Veräußer=
lichungen und Zerſetzungen, die wir erlebten.
Dieſe Epoche iſt trotz begonnener Gegenbewegung noch nicht
abgeſchloſſen. Vereinzelt iſt es geglückt neue Werke junger
Komponiſten zu lokalen Erfolgen zu verhelfen, aber gegen die
Macht der geſchilderten Perſonen und Kräfte konnten ſie ſich
nicht durchſetzen. Indeſſen iſt im letzten Jahre ein Abnehmen
ihres Einfluſſes erkennbar. In der Produktion dieſer Modernen
iſt es ruhiger geworden. Die Rezepte ſind verbraucht, ohne die
Oper erneuern zu können. In der geſunden Jugend wächſt die
Abkehr vom Abſtrakten und die Rückkehr zur Romantik. Die
Atonalität, die ſoviel Unſicherheit bei der jungen
Komponiſten=
generation, ſoviel Verwirrung im Publikum, ſoviel Fehlurteile
der Kritik hervorrief, iſt von ihren eignen Propheten verlaſſen.
Aber von einem Stillſtand in der Produktion kann dennoch
keine Rede ſein. Nur finden die Komponiſten des einen Lagers
keine Theater mehr, weil kein Geſchäft zu machen iſt, des anderen
Lagers keine Verleger, weil es an Geld mangelt. Ueberhaupt
erfährt die Oper allenthalben nicht die verdiente Pflege, weil die
Mehrzahl der Regiſſeure unmuſikaliſch iſt, die meiſten
Inten=
danten der Oper gleichgültig gegenüberſtehen.
Sollte dieſe Ruhepauſe vielleicht eine Beſinnung bringen?
Bereitet ſich ein Umſchwung vor aus der Einſicht, daß ſie
ſeit=
her beſchrittenen ſpekulativen Wege unehrlich und irreführend
waren? Eine Reaktion ſoll uns willkommen ſein, wenn ſie
nicht einreißt, ſondern weiterbaut auf bewährtem feſtem Grund,
ohne das Wertvolle zu vernichten, das eine wenn auch noch ſo
vH.
kranke und zerſetzende Zeit dennoch gebracht hat.
Hermann Stehr: „Der Heiligenhof”. Roman. (Horen=Verlag,
Leipzig.)
Wenn von dieſem ausgezeichneten Roman und ſeinem
Ver=
faſſer geſagt wird: „Stehr iſt die ſtärkſte dichteriſche Kraft, die
heute in Deutſchland wirkt. Unſer durch Leid und Prüfungen
gegangenes Volk iſt jetzt erſt reif geworden, einen Hermann Stehr
ganz zu verſtehen und zu würdigen. Er hat der Jugend
Verhält=
nis zu Welt und Wort”, ſo iſt dem ſicher zuzuſtimmen. In den
Heiligenhof” münden alle früheren Werke Stehrs alle ſind
Vor=
bereitungen auf ihn. Es iſt wundervoll, wie dieſer Roman, der
als Geſchichte dreier Menſchen beginnt, Kreis um Kreis
weiter=
zieht, wie aus der Geſchichte zweier Höfe die mehrerer Dörfer,
vieler Menſchen, gewöhnlicher und ungewöhnlicher, aller Stände,
einer Landſchaft, einer Zeit herauswächſt und wie über dieſem
ſcharf geſehenen und gezeichneten Diesſeits ein Himmel ſich wölbt,
deſſen Grenzenloſigkeit in einem Schimmer erſtrahlt, der
außer=
irdiſch traumhaft aus des Dichters Seele heraufdringt. — Die
unerſchöpflichen Kräfte, die in dem Hauptwerk Stehrs geſammelt
ſind, werden durch dieſe Volksausgabe jedem Deutſchen
nahe=
gebracht.
Ap. Druſo oder „Die geſtohlene Menſchenwelt”, Roman von
Friedrich Freska. (Verlag, Hermann Beckendorf, Berlin
SW. 68. Preis 3.— RM.) Ein myſtiſch=phantaſtiſcher Roman,
der in die Zeit um 2300 verlegt wird und in dem Fernſeher,
Fernhörer, Schnellflugzeuge, Fernphotographie, Wellenſprecher,
Sonnenſpiegelanlage, Rennboot, Rennſchiff eine Rolle ſpielen.
Um die Menſchheit zu verbeſſern und der Uebervölkerung
vorzu=
beugen, werden nur die beſten Stämmlinge, von denen die
Menſch=
heit wirklich etwas erwarten kann, großgezüchtet, die übrigen
wer=
den „thermiſch vernichtet‟. Die Geburtsprüfung wird durch die
Erbzüchtungskommiſſion vorgenommen. Nur die, welche von der
Kommiſſion die Erlaubnis erhalten, dürfen eine fruchtbare Ehe
eingehen. Alle 29 Jahre wird eine kleine Ausleſe der geiſtigen
und künſtleriſchen Menſchheit in einen biologiſchen Tiefſchlaf von
99 Jahren verſetzt, damit die Enkel dereinſt aus lebendigem
Munde vernehmen können, was vor 100 Jahren die Menſchheit
beſchäftigte. Die Einſchläferung und Erweckung der Schläfer geht
unter Feierlichkeiten vor ſich. Auch Alf Bontik und ſeine Frau
Judith, die auf einer fernen Inſel lebten, wurden unter die
Schlä=
fer eingereiht. Nach 300 Jahren werden ſie erweckt, er und Judith
und ihr Kind, das ſie unter dem Herzen getragen, und zwei andere
ſind am Leben, die übrigen 73 Schläfer ſind nicht mehr die
Schlä=
fer, waren infolge der Weltereigniſſe vergeſſen, denn der
Raub=
ſtern Druſo hatte inzwiſchen die Welt gewonnen, und die
Druſo=
nen, fabelhafte, von der Milch entführter Frauen ſich ernährende
Inſektenrieſen, die die Erde geſtohlen haben, ſtellen den Urzuſtand
wieder her und werfen die Menſchheit um ein Jahrtauſend zurück.
Judith, die „Menſchenmutter”, die auf der Inſel St. Jean weilt,
wird von den Druſonen mit ihrem Kinde auf den Stern Druſo
entführt. Alf Bontink und ſeine Freunde beſchließen, ſie zu
be=
freien und den Stern Druſo zu beſiegen. Mit einem ungeheuren
Aufwand von Phantaſie werden das Befreiungswerk, der
Aufent=
halt auf dem Stern Druſo und die Rückfahrt auf die Erde im
Raumſchiff geſchildert. Das Befreiungswerk gelingt dadurch, daß
die Retter und Judith ſich in Blau hüllen, das für die Druſonen
unſichtbar iſt. Schließlich gelingt auch die Beſiegung Druſos. Es
iſt unmöglich. auf Einzelheiten dieſes überphantaſtiſchen Romans,
der in einer Phantaſiewelt ſpielt, die jenſeits unſerer Erfahrungen
und Begriffe liegt und an die Verſtändnismöglichkeit und die
Aus=
dauer des Leſers höchſte Anforderung ſtellt, näher einzugehen.
Statt Karten.
Für die vielen freundlichen Glückwünſche,
Geſchenke und Blumenſpenden anläßlich
unſerer Vermählung ſagen wir hiermit
unſeren herzlichſten Dank.
Chr. Hechler und Frau.
Darmſtadi, den 6. Auguſt 1932.
Statt Karten.
Für die freundlichen Glückwünſche,
Geſchenke und Blumenſpenden
an=
läßlich unſerer Vermählung ſagen
wir allen unſeren herzlichen Dank.
Carl Schnell und Frau
Hilde, geb. Hering.
Todes=Anzeige.
Unſere liebe Freundin
Fräulein
entſchlief ſanft nach ſchwerem Leiden.
Die Trauernden.
Darmſtadt, 5. Auguſt 1932.
Einäſcherung Samstag nachm. 2 Uhr Waldfriedhof.
Für die vielen Beweiſe mitfühlender Teilnahme
beim Hinſcheiden unſeres lieben, unvergeßlichen
Entſchlafenen ſprechen wir hierdurch unſeren
tiefempfundenen, herzlichſien Dank aus.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Marie Rebensburg.
Darmſtadt, den 5. Auguſi 1932.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Hinſcheiden unſeres teuren, unvergeßlichen
Ent=
ſchlafenen
Karl Mahr
Glaſermeiſter
ſagen wir hiermit tiefgefühlten Dank.
Frieda Mahr
Gretel Weber
Hermann Weber.
Darmſtadt, im Auguſi 1932.
Roßdörferſtr. 19
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Darmſtadt, den 6. Auguſt 1932.
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Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarze Aktenmappe,
1 Auspuffrohr für ein Motorrad, eine
graue Damenjacke, 1 braune
Damen=
handtaſche. 1 ſchwarze Herrentuchhoſe,
1 graue Waſchtaſche mit ein Paar Led.=
Schuhen, 1 Zinngießkanne, 1 ſchwarzer
Baſt=Damenhut, 1 braunes
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naie mit zwei kleinen Schlüſſeln, eine
ſchwere eiſerne Brechſtange, 1 weißer
Damengummigürtel, 1 lederne Herren=
Autokappe, 2 kleine Schlüſſel mit klein.
Drücker, 1 Bund Schlüſſel (9 Stück)
1 grün=ſchwarze. Damen=Baskenmütze,
1 Bund Schlüſſel (2 große, 2 mittlere
und ein Drücker), 1 kleines rotes
Da=
mentäſchchen. 1 Herrenſtock mit ſilbern
Ring. 1 Bund Schlüſſel (1 großer, 1
mittlerer und ein Stechſchlüſſel). —
Zu=
geflogen: 2 grüne Wellenſittiche. —
Zu=
gelaufen: 1 ſchottiſcher Hund (grau mit
ſchwarzen Ohren),
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
In=
ereſſenten können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 11 beſichtigen.
Offenlage der Handbücher der
Stadt=
kaſſe und der ſtädtiſchen Nebenkaſſen
für das Rechnungsjahr 1930.
Von Montag dem 8. Auguſt ab liegen
die Handbücher der Stadtkaſſe und de
ſtädtiſchen Nebenkaſſen während der Friſt
von einer Woche in den Dienſträumer
der Stadtkaſſe, Grafenſtr. 28, zur Einſicht
offen. Während der Offenlage kann von
den Handbüchern Einſicht genommen und
ſchriftliche Bemerkungen dazu eingereicht
perden.
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[ ← ][ ][ → ]6. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 217 — Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 6. Auguſi 1932.
Lcchtliche Ruheſtörung in Darmſtadt.
vorletzten Nacht wurden in den frühen Morgen=
Einwohner unſerer Stadt durch ſchußartige Schläge
iriſtraße aus dem Schlafe geſchreckt. Gegen 3,40 Uhr
uaren kurz nacheinander etwa 15 Detonationen zu
ſya um 4,15 Uhr morgens hörte ein Paſſant auf dem
aus einem vorbeifahrenden Auto wiederum zwei
ei.
„uiberfallkommando — von mehreren Stellen
gleich=
yiert — wurde ſofort auf den Weg geſetzt, um nach
ſiten Ruheſtörern zu fahnden. Den angeſtellten,
ein=
hilizeilichen Ermittlungen gelang es inzwiſchen, den
einwandfrei aufzuklären. Es handelt ſich hierbei
che ſcharfe Detonationen, die durch Auspuffgaſe an
w das ermittelt wurde, von deſſen Abfahrtſtelle bis
herd des alten Bahnhofs ausgelöſt wurden.
ſoin zweiten Fall ſind die polizeilichen Unterſuchungen
ſaige. Es iſt durchaus möglich, daß es ſich hierbei
ſchüſſe oder groben Unfug handelt. Auch hier wird
kein Mittel unverſucht laſſen, um eine Klärung
frlles herbeizuführen, und ſo zur Beruhigung der
g die durch die Vorgänge in verſchiedenen Orten des
mehin ſchon genügend erregt iſt, beizutragen.
Fremdenführer in Darmſtadk.
ullen größeren Städten Deutſchlands hat ſich im Laufe
uzwei Jahre der Beruf des Fremdenführers immer
ſn Vordergrund geſchoben. Solange dieſes neue
Ge=
unbeaufſichtigt war, ergaben ſich oft ſehr
unange=
ände. Teils waren die ſogenannten Fremdenführer
wne Schlepper für die zweifelhafteſten Lokale, teils
ſicht die geringſte Vorbildung.
ſrmſtadt wurde bereits im Jahre 1928 durch das
Verkehrsamt in Verbindung mit der
ſtudenti=
bchaftshilfe ein Fremdenführerdienſt eingerichtet, der
ſteßlich aus Studenten älteren Semeſters
zuſammen=
deverren ſind für ihren „zuſätzlichen” Beruf ausgebildet
uiederzeit zur Verfügung. Der Tarif der vor einigen
bearbeitet wurde, ſieht z. B. vor: Stadtführung 1—2
RM., 3—10 Perſonen 6 RM., 11—20 Perſonen
tößere Gruppen werden nur ausnahmsweiſe geführt.
ſind natürlich auch in allen Fremdſprachen möglich.
uud ein 20prozentiger Aufſchlag erhoben. Beſonders
nurd allgemein empfunden, daß bei Hotelgäſten der
ſwie Hotelrechnung eingeſchloſſen wird. Von ſeiten der
Gaſtſtätten ſteht man dem akademiſchen Führerdienſt
gegenüber. Die Darmſtädter Einrichtung hat als
ſü viele Fremdenführer=Organiſationen gedient.
ſadigt ſind: Eine Lehrerſtelle für einen evaageliſchen
er Volksſchule in Höckersdorf, Kreis Schotten;
Dienſt=
vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
er Volksſchulſe in Kölzenhain, Kreis Schotten:
Dienſt=
ivorhanden; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
uder Volksſchule in Meiches, Kreis Schotten;
Dienſt=
tivorhanden; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
u der Volksſchule in Rudingshain, Kreis Schotten;
kung iſt vorhanden.
Ayſſor Hermann Klingelhöffer, feiert am Sonntag, den
ſtinen 70. Geburtstag. Oberſtudienrat Profeſſor Herm.
hür wirkte an der Ludwigs=Oberrealſchule. Viele Jahr=
Mr Geſchlecht um Geſchlecht den Mathematik= und
Phyſik=
chiteilt und auch 25 Jahre als Aſſiſtent an der
Techni=
ſhule gewirkt. Prof. Klingelhöffer war ein
ausgezeich=
ſſchaftlicher Lehrer, mehr noch ein beſonders begabter
huher von altem Schrot und Korn. Beſonders zeichnete
enbeugſame und ehrliche vaterländiſche Geſinnung aus,
rd außerhalb der Schule offen bekannte. So war er
evon einem gleichgeſinnten treuen Freundeskreis um=
WSialle gedenken heute ſeiner in Liebe, Dankbarkeit und
uls ihres hochverehrten Lehrerfreundes.
RuSchloßmuſeum ſind Führungen am Sonntag um
410 Uhr vormittags, an den Wochentägen um 11 und
ormittags und um 3 und 3.30 Uhr nachmittags. Dauer
ing etwa 1½ Stunde. Die Madonna des
Bürgermei=
von Baſel kann ſtets geſondert von den Führungen
uden.
Ruſſiſche Kapelle, auf der Mathildenhöhe, iſt jeden
bichtigung von 10 bis 12.30 Uhr und von 3 bis 7 Uhr
Ulsberger Höhenclub, Darmſtadt. Im V. H. C. iſt es
yte Sitte, daß ſich die Zweigvereine gegenſeitig Be=
Fhen. Der Zweigverein Lich hat ſchon vor längerer
Laßegenbeſuch in Ausſicht geſtellt und für den 7. Auguſt
MeWanderung nach der Bergſtraße vorgeſehen. Wenn
genwärtige wirtſchaftliche Lage eine recht ſchwierige
5 der Zweigverein Lich ſich nicht nehmen laſſen, und
Eigen für Samstag, den 6. Auguſt, zugeſagt. Für den
üiſt eine Beſichtigung der Stadt Darmſtadt und abends
ges Zuſammenſein auf dem Heilig=Kreuzberg vorge=
Gäußgänger treffen ſich um 19.30 Uhr an der Woogs=
ABeckſtraße. Den übrigen Teilnehmern iſt direkte
ſcheit nach dem Heilig=Kreuzberg gegeben, ebenſo bei
WWitterung gegen 24 Uhr nach der Stadt. Um den
Eden das Hierſein recht gemütlich zu machen, werden
e nebſt ihren Freunden gebeten, recht zahlreich zu
er=
den Au den üblichen VHC=Humor mitzubringen.
erfeſt der Stadtmiſſion. Alle Mitglieder und Freunde
iſchen Stadtmiſſion E. V.. Mühlſtraße 24. werden
lich eingeladen zu dem am Sonntag, dem 7. Aug.
8 Uhr, ſtattfindenden Sommerfeſt. Auf
viel=
uch wird das Deklamatorium des Jungmädchenkreiſes
Non, das bereits bei dem Abend für Frauen und
WDarbietung gelangt iſt, noch einmal wiederholt. Die
schöre wirken mit. Im Mittelpunkt des Abends
bliſche Anſprache. Der Eintritt zu dieſer Veranſtal=
Luſtädter Künſtler. Heinz Arnold, vom Heſſiſchen
Br, wurde von Intendant Smolny als 1. Opernregiſ=
Städtiſchen Bühnen Elberfeld=Barmen verpflichtet.
rnold wurde als lyriſcher und Operettentenor an
Kundtheater Solothurn=Biel (Schweiz) engagiert.
Aſches Landestheater. Erleichtern Sie ſich den Beſuch
6 und der Konzerte durch den Abſchluß einer
Platz=
e Spielzeit 1932/33. Die Mietpreiſe ſind auch dieſes
Mit entſprechend bedeutend geſenkt. Bei Abſchluß der
em 1. September erhalten Sie als weitere
Vergün=
mals 10 Prozent durch Wegfall einer Monatsrate.
d Proſpekt koſtenlos durch die Mietabteilung, werk=
Bis 13.30 Uhr, oder Telephon über 3782 und 5001,
WN77.
erſpielzeit Kleines Haus. Heute 20 Uhr: „Die
tifurter”, das berühmte Luſtſpiel von Carl
Röß=
zentralen Rolle der Frau Gudula gaſtiert Frau
ſch=Grevenberg, Ehrenmitglied des Meininger Lan=
Ein herzerfriſchendes Luſtſpiel, das wohl in allen Zei=
Freunde finden wird. Morgen, Sonntag, 20 Uhr,
Fſtaufführung der Erfolgsoperette von Lehar: „Das
Sichelns”. Ueberall in Deutſchland erlebte dieſe Ope=
Verienerfolg. Auch in Darmſtadt wird ſich dieſer
Er=
en. In der Rolle des Prinzen Su Chong gaſtiert
er. Wilhelm Nentwig vom Badiſchen Landestheater,
Die Rolle der Prinzeſſin ſingt Hertha Greef vom
ibe 9 Mainz. Fräulein Erna Schieferdecker, eine gebürtige
as Lin ſingt die Rolle der Liſa.
Orpheum hören Sie nur noch drei Abende
antag und Montag) die ausgezeichneten „5 Songs”,
deutſchen Revellers”, im Rahmen der einzigartigen
nevue „Raimonda‟. Ein ſelten ſchönes und
Programm bei volkstümlichen Preiſen, ab
Veibsloſe, Radiohörer und Studenten haben zudem Ee=
Fergünſtigungen. (Siehe Anzeige.)
Arbeitsdienſtpflicht.
Von Dr.=Ing. e. h. C. Arnhold, Leiter des Deutſchen Inſtituts für techniſche Arbeitsſchulung, Düſſeldorf.
Die ſoeben herausgekommene Broſchüre, iſt inſofern
bemer=
kenswert, als der Arbeitsdienſtgedanke darin zum erſtenmal unter
einem umfaſſenden nationalpolitiſchen Geſichtspunkt betrachtet
und der Verſuch gemacht wird, aus dieſer Perſpektive praktiſche
Folgerungen für ſeine Ausgeſtaltung abzuleiten.
Es liegt nahe, wenn der Verfaſſer als führender Fachmann
der induſtriellen Schulungsarbeit mit ſeiner Gedankenführung
von den praktiſchen Erfahrungen ausgeht, die in der techniſchen
Arbeitsſchulung geſammelt ſind, und in Erweiterung dieſer
Er=
fahrungen aus volkspädagogiſchen Gründen fordert, daß
der geſamten deutſchen Jugend mit ihrem Eintritt in das
Leben ein Jahr praktiſchen Arbeitens und Dienens
ermög=
licht werden muß.
Es ſei aber auch eine Frage der nationalen
Selbſt=
erhaltung, mit allen zur Verfügung ſtehenden Kräften
da=
für zu ſorgen, daß die vorübergehend aus dem Produktionsprozeß
ausgeſchalteten Menſchen in der Zeit ihrer unfreiwilligen Muße
nicht zerbrechen. Wir müßten alles daranſetzen, den
Arbeits=
willen und das Arbeitskönnen dieſer Menſchen über
die Notzeit hin zu erhalten. In der Induſtrie geſchehe dies jetzt
ſchon durch die Einführung von Vorlehrekurſen für
Schulent=
laſſene durch Abhaltung praktiſcher Weiterbildungskurſe für junge
Facharbeiter, durch ſinnvollen Einſatz von ſonſtigen Erwerbsloſen
bei der Herrichtung von Sportplätzen, Grünflächen und
Garten=
land.
Aufſchlußreich ſei die Betrachtung des Problems auch von der
ſtaatspolitiſchen Seite her. Die deutſche Jugend ſtehe ſich
in drei Fronten gegenüber: SA.=Front, Rotfront und Eiſerne
Front. Dieſen verſchiedenen Gruppen ſei gemeinſam, daß ſie alle
heraus wollen aus der Hoffnungsloſigkeit, aus der Erſtarrung,
aus der Tatenloſigkeit. Es gelte dieſe in den Kampfverbänden
lebenden Kräfte auf ein gemeinſames Ziel auszurichten. Der
Generalnenner dafür könne aber nur ſein; ſinnvolle,
leben=
geſtaltende Arbeit, gepaart mit freudigem Die=
nen an der Geſamtheit unſeres Volkes — alſo
Arbeitsdienſt.
Der freiwillige Arbeitsdienſt ſei ein guter Anfang. Es fehle
ihm aber der wichtige Kern der Pflicht, auf den es letzten
Endes ankomme.
Im Anſchluß daran wird gezeigt, welche Ernſtarbeiten für
den Arbeitsdienſt in Frage kommen und wie die Finanzierung
durchzuführen ſei.
Als das Grundſätzliche des Arbeitsdienſtes bezeichnet Arnhold:
1. Es wird Deutſchlands Schickſal ſein, auf abſehbare Zeit
hinaus ſtets eine größere Anzahl Erwerbsloſer zu haben. Dieſe
Tatſache zwingt dazu, eine Dauereinrichtung zu ſchaffen, daß dieſe
Erwerbsloſigkeit in erſter Linie auf die Schultern der Jugend
ge=
legt, daß andererſeits dieſe Zeit unfreiwilliger Muße dazu
ver=
wendet wird, die Jugend zu formen und für den bevorſtehenden
Exiſtenzkampf wehrhaft zu geſtalten.
2. Arbeit und alles, was damit in unmittelbarem
Zuſammen=
hang ſteht, iſt „unpolitiſch” Politik trennt, ſchafft Gegenſätze —
Arbeit eint und unterdrückt Gegenſätzlichkeiten. Straßen kann
man nicht ſozialiſtiſch oder ſasciſtiſch bauen — Hochöfen nicht
katho=
liſch oder evangeliſch betreiben. Techniſch=wirtſchaftliche Dinge ſtehen
außerhalb jeder politiſchen, und weltanſchaulichen Diskuſſion, ſie
unterſtehen allein dem Geſetz von „Richtig” und „Falſch
3. Die Situation iſt gegeben, aus der heraus ſchöpferiſch
ge=
ſtaltet werden kann. Sie ruft die Führer auf den Plan und
for=
dert auf zum Handeln. Heute ſind wir noch frei in unſeren
Ent=
ſchlüſſen — in einem Monat vielleicht nicht mehr.
Zum Schluß wird dann noch der Grundriß der
Geſamtorgani=
ſation gezeichnet und insbeſondere auf die „Konſtruktionsfehler”
hingewieſen, die der freiwillige Arbeitsdienſt auch nach der
neueſten Verordnung noch aufweiſt. Arnhold ſchließt mit einem
ſtarken Appell an die Wirtſchaft, dem großen Werk des
Arbeits=
dienſtes ihre Kräfte zur Verfügung zu ſtellen und alle
berechtig=
ten Bedenken und Sorgen durch den alten Führergedanken zu
überwinden, daß Unterlaſſen und Verſäumnis ſtets ſchwerer
be=
laſten als das Fehlgreifen in der Wahl der Mittel.
Verfaſſungsfeier 1932.
Gleichwie die Reichsregierung am 11. Auguſt ds. Js. eine
Verfaſſungsfeier veranſtaltet, zu der Reichspräſident v.
Hinden=
burg eigens aus ſeinem Urlaub erſcheinen wird, hat auch das
Heſſiſche Geſamtminiſterium zu Verfaſſungsfeiern im
Lande Heſſen aufgerufen. Durch dieſe Feiern ſoll die hohe
Be=
deutung der Reichsverfaſſung als Staatsgrundgeſetz gerade
an=
geſichts der beklagenswerten Zerriſſenheit im deutſchen Volke
be=
ſonders betont werden. Es kann ſich dabei in der jetzigen
Not=
zeit nicht um koſtſpielige Veranſtaltungen handeln, vielmehr
wird deren einfache Form zugleich die beſte Erinnerung an das
Werk von Weimar ſein
Infolge des Abänderungsgeſetzes vom 23. Juli 1932 (Reg.=
Bl. S. 102) iſt der 11. Auguſt nicht mehr ſtaatlich
anerkann=
ter Feiertag (Sonntag). In Kraft geblieben iſt aber
Ar=
tikel 2 des Geſetzes über den Verfaſſungstag vom 20. Juni 1929.
Danach ſind am Verfaſſungstag alle öffentlichen Gebäude in den
Reichsfarben zu beflaggen. Wenn ſtaatliche Behörden Gebäude
innehaben, die nicht ſtaatseigen ſind, ſo iſt auch für deren
ange=
meſſene Beflaggung zu ſorgen. Die verfaſſungstreue
Bevölke=
rung wird gebeten, auch ihre Häuſer und Wohnungen mit
Fah=
nenſchmuck zu verſehen. In allen Schulen ſind für Lehrer und
Schüler verbindliche, der Bedeutung des Tages entſprechende
Feiern zu veranſtalten. In einem Ausſchreiben des
Geſamt=
miniſteriums an die Behörden werden dieſe erſucht, ſich mit den
örtlichen Reichsbehörden, ſowie den Bürgermeiſtereien, den
Kor=
porationen, Vereinen uſw. zur würdigen Ausgeſtaltung einer
ge=
meinſamen Verfaſſungsfeier in Verbindung zu ſetzen. Dieſe kann
auch an dem dem 11. Auguſt folgenden Sonntag veranſtaltet
werden. In Uebereinſtimmung mit einem Beſchluß der
Reichs=
regierung iſt für die Landesbehörden am 11. Auguſt
Sonntags=
dienſt angeordnet.
Die Feier in Darmſtadt, zu der Staatspräſident und
Oberbürgermeiſter gemeinſam öffentlich einladen, findet am
Don=
nerstag, dem 11. Auguſt 1932, abends 8 Uhr, in der ſtädtiſchen
Feſthalle ſtatt. Die Feſtrede wird umrahmt ſein von
Muſik=
ſtücken und Geſangschören. Eintrittskarten werden nicht
ausge=
geben, vielmehr kann die Feſthalle ohne weiteres betreten werden.
Bezirksvorſtandsſihung der kath. Arbeitervereine.
Wir machen nochmals auf die morgen, Sonntag, den 7. Auguſt,
in Raunheim a. M., im Gaſthaus. Zum Schützenhof”
nach=
mittags 2½ Uhr, ſtattfindende Bezirksvorſtandsſitzung des Bezirks
Mainz=Bingen aufmerkſam. Jeder Verein und jede Sektion möge
wenigſtens einen ſtimmberechtigten Vertreter entſenden, mehrere
Vertreter ſind willkommen. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung.
— Menſchenſchickſal. Man ſchreibt uns: Vorgeſtern abend
um 6 Uhr iſt der zwölfjährige Sohn Philipp des Arbeiters
Bock=
hard (Kiesbergſtraße 5), der von der Inneren Miſſion zur
Kräf=
tigung und Erholung in Breungeshain im Vogelsberg als
Hüte=
junge untergebracht worden war, auf der Viehweide vom Blitz
erſchlagen worden. Tiefes Mitleid iſt der unglücklichen
Fa=
milie entgegenzubringen. Die Eltern waren glücklich, daß der
Sohn bei ordentlichen Leuten gut angekommen war und ſich
außerordentlich wohlfühlte. Vor 14 Tagen hat ihn ſein Vater
noch beſucht. Die Mutter iſt ſchon 12 Jahre nervenleidend. Von
den 6 noch vorhandenen Kindern ſind nur die 2 älteren der
Schule entwachſen und in Stellung. Die unglückliche Familie
verdient die Beachtung und Mithilfe aller edelgeſinnten
Mit=
bürger.
Sonntagrückfahrkarten zu Maria Himmelfahrt. Zu Maria
Himmelfahrt (15. Auguſt) werden im Reichsbahndirektionsbezirk
Mainz Sonntagrückfahrkarten ausgegeben. Da dieſer Feſttag in
dieſem Jahre auf einen Montag fällt, gelten die
Sonntagrück=
fahrkarten von Samstag, den 13. Auguſt. 12 Uhr ab bis zum
Dienstag, dem 16. Auguſt, 9 Uhr (ſpäteſter Antritt der
Rück=
fahrt.).
— Weitere Verbilligung für Oſtſeereiſen. — Auch für die
„Hanſeatenfahrt zur Schweſterſtadt Danzig”. Schon vom
Mon=
tag, 15. Auguſt, ab werden die Preiſe für Bettplätze im
See=
dienſt Oſtpreußen von 6,50 auf 4,50 ermäßigt. Damit werden
die Seereiſen nach dem deutſchen Oſten über Swinemünde nach
Zoppot, Pillau=Memel (und auch Libau) für weitere
Perſonen=
kreiſe erſchwinglich. Eine beſondere Bedeutung hat dieſe
Preis=
ermäßigung für die verbilligte Hanſeatenfahrt am 16./17. Auguſt
von Bremen-Hamburg-Lübeck—Travemünde über Zoppot zur
Schweſterſtadt Danzig, die über Pillau und Memel bis Libau
durchgeführt wird, ſo daß zwei bis drei Nächte an Bord
zuge=
bracht werden.
— Die vorausſichtlich letzten billigen Rheinfahrten in dieſem
Jahre des Rhein=Reiſe=Büros S. Halm in Mainz finden am
kommenden Dienstag und Donnerstag ſtatt. Die Fahrt am
Dienstag führt nach Braubach. Hier iſt Beſichtigung der „
Marks=
burg” und gemütliches Zuſammenſein. Eine zweite Gruppe kann
bis nach Koblenz fahren, jedoch iſt in Koblenz nur kurzer
Auf=
enthalt am „Deutſchen Eck”. Am Donnerstag wird auf
vielſeiti=
gen Wunſch die erſte Ferienfahrt noch einmal wiederholt, und
zwar um 9 Uhr von Mainz nach der Loreley und zurück mit
län=
gerem Aufenthalt in Rüdesheim. Hierſelbſt Beſuch des
Denk=
mals und feucht=frohes Beiſammenſein im hiſtoriſchen
Felſen=
keller bei Tanz, Muſik und Stimmung. Der Kartenverkauf hat
bereits begonnen und ſind ermäßigte Karten im Vorverkauf zu
haben bei dem Hapag=Reiſebüro der Hamburg=Amerika=Linie,
Luiſenplatz 1.
Platzkonzerte. Am Samstag, den 6. Auguſt. konzertiert
anläßlich des Blumentages, am Theaterplatz, von 5.00 bis
6.00 Uhr, das Stadtorcheſter unter Kapellmeiſter Schlupp nach
folgender Vortragsfolge: 1. Fröhliche Pfalz, Marſch,
Gruß; 2. Ungariſche Luſtſpiel=Ouvertüre, Keler Bela; 3. La
Barkarole, Walzer, Fetras: 4. Anona, Charakterſtück. Grey;
5. Fantaſie aus der Oper „Rigoletto”, Verdi; 6. Kadetten=Marſch,
Souſa. — Das Stadtorcheſter ſpielt auf dem Marktplatz am
Sonntag, den 7. Auguſt. von 11.00 bis 12.00 Uhr, nach
folgen=
dem Programm: 1. The Thunderer, Marſch, Souſa; 2.
Ouver=
türe zur Oper „Nebukadnezar”, Verdi; 3. Dorfſchwalben aus
Oeſterreich, Walzer, Strauß: 4. Hochzeitszug des Maharadſcha,
Stork; 5. Potpourri: Elektriſche Funken, Hauſe; 6. Stadion=
Marſch, Schlupp.
Falſche Zwanzigmarkſcheine.
Vor kurzem ſind in Berlin falſche Reichsbanknoten über
20 RM. der Ausgabe vom 11. Oktober 1924 angehalten worden,
die zu einer neuen Fälſchung gehören. In Nachſtehendem
tei=
len wir die Kennzeichen dieſer Nachbildung zur gefälligen
Be=
achtung mit:
Papier: Weicher als das echte.
Pflanzenfaſern: Durch braune Druckſtriche
vor=
getäuſcht.
Waſſerzeichen: Vorwiegend nur auf dem Schaurand
rückſeitig durch Aufdruck nachgeahmt.
Gemuſterte Blindprägung mit
Kontroll=
ſtempel: Ohne beſondere ſofort erſichtliche Merkmale
wieder=
gegeben, mitunter ungleich kräftig geprägt.
Vorderſeite: Die ſchmutzig=dunkle Wiedergabe des
weib=
lichen Bildniſſes kennzeichnet die Nachbildung als ſolche. Die
Ab=
ſchlußlinie am Bruſtlatz iſt auffallend dick wiedergegeben. In den
Worten „Ausgegeben auf” ſind die u=Buchſtaben oben wie bei
n=Buchſtaben geſchloſſen, das gleiche iſt beim zweiten u=Buchſtaben
im Worte „Auguſt” der Fall. Hinter dem Worte „Berlin” iſt der
Beiſtrich mit dem vorſtehenden Buchſtaben „n” kleckſia verbunden.
Rückſeite: Reinliche Wiedergabe der Guillochenmuſter.
Die Strafandrohung iſt mit auffallend dünnen, gering größeren
Tyven gedruckt. Die vorderen Striche der h=Buchſtaben in den
Wörtern „Reichsbanknote” und „Reichsmark” ſind unten rechts
von dem gebogenen Schlußſtrich durch einen Zwiſchenraum
ge=
trennt, auf echten Noten mit dem Schlußſtrich verbunden
ge=
zeichnet.
Reihenbezeichnung und Nummer; Reinlich
ge=
druckt. Die Typen ſind breiter als die echten die Ziffer 4 iſt
oben geöffnet, auf echten Noten geſchloſſen. Erſtmalig
beobach=
tete Notennummer: O 8 914 231 (veränderlich).
Herſtellungsart; Anſcheinend Buchdruck.
Für die Aufdeckung der Falſchmünzerwerkſtatt, in der die
oben beſchriebenen Nachbildungen hergeſtellt werden, und dahin
führende Angaben hat die Reichsbank eine Belohnung bis zu
3000.— RM. ausgeſetzt. Mitteilungen, die auf Wunſch
vertrau=
lich behandelt werden, nimmt für Groß=Berlin
Kriminalkom=
miſſar von Liebermann. Alte Leipziger Straße 16. Anruf:
Mer=
kur 3789, entgegen; für alle anderen Orte ſind die örtlichen
Polizeibehörden zuſtändig.
Aus dem Gerichksſaal.
Eine „Erpreſſungsgeſchichte‟.
Der Inhaber einer photographiſchen Vergrößerungsanſtalt in
Neuſtadt a. d. H., der Kaufmann R. S. ſtand als Angeklagter
vor der Kleinen Strafkammer des Heſſiſchen Landgerichts,
nach=
dem er vom Amtsgericht Langen wegen Erpreſſungsverſuchs zu
50 Mark Geldſtrafe verurteilt worden war; mit ſeiner Berufung
wollte erreichen, freigeſprochen zu werden. Das erreichte er aber
nicht, ja, er hatte ſehr großes Pech; wahrſcheinlich wird er
ſich demnächſt vor dem Schwurgericht wegen Verleitung zum
Meineid zu verantworten haben. Es ſtellte ſich nämlich bei der
Zeugenvernehmung heraus, daß er am Abend vor der
erſtinſtanz=
lichen Verhandlung in Sprendlingen bei den Zeugen war und
ſie veranlaſſen wollte, zu ſeinen Gunſten auszuſagen, damit er
nicht beſtraft werde; nun kann es ihm paſſieren, daß er wegen
Verleitung zum Meineid zu einer Zuchthausſtrafe verurteilt
wird; aber man muß vorerſt das Reſultat der ſofort nach der
Verhandlung aufgenommenen Unterſuchung abwarten.
Mit der Erpreſſungsgeſchichte hat es folgendes Bewandtnis:
In Sprendlingen erſchien ein Vertreter des Angeklagten und
ſuchte Vergrößerungsaufträge. Er ſagte dabei daß ſeine Firma
Gratisvergrößerungen liefere, um ſich einzuführen. Von der
Frau eines Spenglers erhielt er auch einen Auftrag. Aber ſtatt
der in Ausſicht geſtellten Vergrößerung erſchien dann der
An=
geklagte ſelbſt, zeigte einen unretuſchierten Rohabzug vor und
offerierte eine ausgearbeitete Vergrößerung zum Preiſe von
18 Mark. Auf dieſes Geſchäft ließ ſich die Frau nicht ein. Aber
der Angeklagte tat in der Folgezeit ſo, als habe die Frau ihm
den Auftrag erteilt. Er drohte bald mit einer Klage, und durch
einen Rechtskonſulenten ließ er ſchreiben, daß bei Nichtannahme
der Nachnahmeſendung des Bildes der Namen kompromittierend
in einer „Kreditſchutznachrichten” betitelten Zeitſchrift erſcheinen
würde. Das ſah der Ehemann der Frau als Erpreſſungsverſuch
an und ſtellte Strafantrag. Das Langener Amtsgericht und nun
auch die Kleine Strafkammer teilten dieſe Meinung und
erkann=
ten das Geſchäftsgebaren des Angeklagten als eine erhebliche
Beläſtigung und Gefährdung ungewandter Leute; das Publikum
müſſe vor derartigen Geſchäftsmachern geſchützt werden, ſo wurde
in der Urteilsbegründung ausgeführt. Es blieb bei dem auf
50 Mark Geldſtrafe lautenden Urteil.
— Die Verunreinigung der Straßen durch Wegwerfen von
Obſtreſten. In letzter Zeit haben ſich die Fälle wiederholt, bei
denen Perſonen durch Ausgleiten auf weggeworfenen
Bananen=
ſchalen auf der Straße zu Fall gekommen ſind und
geſundheit=
lichen Schaden erlitten haben. Es wird darauf hingewieſen, daß
jede Verunreinigung der Straßen und Plätze, insbeſondere auch
durch Wegwerfen von Obſtreſten und Obſtſchalen, nach den
Be=
ſtimmungen der Straßenverkehrsordnung für die Stadt
Darm=
ſtadt mit Strafe bedroht iſt. Es iſt beſonders Aufgabe der Eltern
und Erziehungsberechtigten, die Kinder anzuhalten, bei dem
Ge=
nuſſe von Obſt auf der Straße die Reſte und Schalen nicht
acht=
los wegzuwerfen. Das Unterlaſſen dieſer Unſitte gebietet
ein=
mal die ſchuldige Rückſicht auf die Mitmenſchen, beſonders auf
ältere Leute und Kinder, ſowie das Intereſſe, das jedermann
daran hat, daß die Straßen nicht verunreinigt werden. Die
Poli=
zeibeamten ſind angewieſen. Verſtöße dieſer Art unnachſichtlich
zur Anzeige zu bringen. Auch auf die zivilrechtlichen Folgen
ſol=
cher Ungehörigkeiten wird beſonders hingewieſen.
Tageskalender für Samstag, den 6. Auguſt 1932.
Union=Theater: „Ein toller Einfall”. — Helia=Lichtſpiele: „Die
grauſame Freundin”. — Palaſt=Lichtſpiele: „Zwiſchen Pierzehn
und Siebzehn” und „Der Herr Finanzdirektor” — Orpheum:
5 Songs und Raimonda=Ballett. — Konzerte: Schuls
Terraſſen=
keller, Hotel=Reſt. zur Poſt
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 6. Arg
Seite 6 — Nr. 217
Aus den Darmſtädter Lichtſpielkheakern.
Helia.
* „Die grauſame Freundin”. So fürchterlich dieſer
Titel, ſo entzückend iſt dieſer Film. Schon um der queckſilbrigen,
in ihrer humorvollen, ſonnigen Art köſtlichen, bildhübſchen Anny
Ondra willen ſollte man ſich dieſen Film anſehen. Er iſt aber
auch in der Geſamthandlung ungewöhnlich originell und luſtig.
Anny Ondra, zunächſt wohlerzogenes Profeſſorentöchterchen
pro=
duziert ſich ſchließlich als vielſeitige Varieté= und
Zirkuskünſtle=
rin. Man muß das geſehen haben, um die unglaubliche Komik,
die Anny Ondra mit nie verſiegendem Charme gibt, zu erfaſſen.
Sie ſtellt nicht nur ihren Papaprofeſſor, ſondern ein ganzes
Lehrerkollegium und ſchließlich einen ganzen Zirkus auf den
Kopf. Die Regie Carl Lamac umgibt die heitere Handlung
mit einer Fülle köſtlicher Bilder. — Auch der neue Micky=
Maus=Film „Der gelbe Drachen” erweiſt ſich wieder als eine
künſtleriſche Arbeit von höchſter Eigenart und tollſter komiſcher
Einfälle, wohingegen der weitere Beifilm „Die klügſten Tiere
im Zoo” einen feſſelnden Einblick bietet in das Leben der Tiere,
die dem Menſchen am nächſten ſtehen.
K4
*
— Im Union=Theater ſieht man heute und folgende Tage
den ſmarten Willy Fritſch in dem neuen Tonfilm=Schwank der
Ufa „Ein toller Einfall”.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute wiederum ein
in=
tereſſantes Doppelprogramm, und zwar den ſpannenden
Sitten=
film „Zwiſchen Vierzehn und Siebzehn” (Sexualnot der Jugend),
ſowie das neue Tonfilm=Luſtſpiel „Der Herr Finanzdirektor” mit
Max Adalbert, Elga Brink, Hermann Speelmanns und Peggy
Normann.
Jagd in Heſſen im Anguſt.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Jagdklub, Darmſtadt.
Der Rothirſch trägt ſein fertiges Geweih, hat es meiſt gefegt
und tritt in die Feiſte. Tagsüber nimmt der jagdbare Hirſch
jetzt ſeinen Einſtand in dichten Schlägen, und nur der ſpäte
Abend verleitet ihn, der ſich für die Zeit der Brunft ſtärkt, zur
Aeſung zu ziehen.
Weibliches Rotwild hat in dieſem Monat noch Schonzeit.
Der Damhirſch, deſſen Kopfſchmuck noch nicht fertig iſt, iſt noch
zu ſchonen.
Im erſten Drittel des Monats hält die Brunft beim
Reh=
wild noch an; ſie erliſcht um die Mitte des Monats
Es empfiehlt ſich, jetzt dem Bock zur Erholung einige Zeit
Ruhe zu gönnen.
Die Jagd auf Wildenten hat bis jetzt wegen des hohen
Waſſerſtandes der Flüſſe noch nicht gelohnt, um ſo mehr wird der
Waſſerjäger ſeine Freude haben, wenn jetzt eine längere trockene
Wetterperiode einſetzt, zumal dann auch die Schoofe vollkommen
entwickelt ſind.
Die Schußzeit für Feldhühner beginnt in Heſſen nach dem
Geſetz am 1. September, ſie wird aber nach alter Gepflogenheit,
je nach dem Stand der Ernte, einige Tage vorverlegt, und zwar
gewöhnlich auf den erſten Montag nach dem 20 Auguſt. Ob in
dieſem Jahre die Jagd auf Feldhühner am Montag, dem 22.
Auguſt, beginnt, kann jetzt mit Beſtimmtheit noch nicht
voraus=
geſagt werden.
Bekaſinen und Wildtauben, die vollwertig geworden ſind,
dürfen ebenfalls geſchoſſen werden, für alles andere Wild weiſt
der Monat im Jagdpaß noch ein ſchwarzes Feld auf.
Mit Rückſicht auf das Jungwild, namentlich die Junghaſen,
iſt den ſtreunenden Hunden und Katzen dauernd ſchärfſte
Auf=
merkſamkeit zu ſchenken, die auch gegenüber dem Wildererunweſen
nicht erlahmen darf.
Straßenbericht
für die Woche vom 7. bis 13. Auguſt 1932.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
45 Heldenbergen—Windecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg,
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr: Eichen,
Oſtheim, Windecken.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Ortsdurchfahrt Alsfeld (Richtung Eifa) vom 20. 6. bis auf
weite=
res geſperrt. Oertliche Umleitung.
Nidda—Schotten (Ortsdurchfahrt Ober=Schmitten) vom 14. Juli
geſperrt. — Umleitung von Unter=Schmitten reſp. Eichelsdorf
über Ulfa.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Rodheim v. d. H.—Köppern vom 23. 5. bis auf weiteres geſperrt
Umleitung: Holzhauſen, Friedrichsdorf und Ober=Rosbach,
Nieder=Rosbach.
Fernverkehrsſtraße 3, Darmſtadt—Frankfurt a. M.
Zur Sicherung des Bahnübergangs Buchſchlag—
Sprend=
lingen—Oberroden über die Straße Darmſtadt—Frankfurt a. M.
vor dem Orte Sprendlingen wird von der Reichsbahndirektion
Mainz gemeinſam mit der Provinz Starkenburg eine
Warnlicht=
anlage aufgeſtellt und demnächſt in Betrieb genommen. Dieſe
Warnlichtanlage beſteht aus drei Blinklichtern, von denen
das Aufleuchten des oberen weißen Lichtes beſagt, daß die Anlage
in Betrieb iſt, während das gleichzeitige Blinken der beiden
dar=
unter befindlichen roten Lichter das Herannahen des Zuges
an=
kündigt.
Es werden alle Kraftfahrer gebeten, dieſe Warnlichtanlage zu
beachten, um künftige Unfälle an dieſer Stelle zu vermeiden.
Lokale Veranſtalkungen.
Die bierunter erſcheinenden Notlzen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechunz oder Kritik.
— Jungſchar des Jugendbundes für
entſchie=
denes Chriſtentum. Die Schulferien gehen zu Ende. Auch
die Ferien unſerer Jungſchar ſind ſomit beendet. Am Samstag
nachmittag um 3 Uhr treffen wir uns wieder in unſerem Heim
Mühlſtraße 24. Was machen wir dort? Spielen im Freien.
Geſellſchaftsſpiele, Wandern, Fragen beantworten und allerle
Kurzweil. Zurzeit leſen wir die ſpannende Geſchichte „Die
Feuerburg”. Jungens, ihr ſeid alle eingeladen!
— Schuls Felſenkeller. Heute, Samstag abend,
fin=
det in Schuls Felſenkeller mit Terraſſenanlagen das am
Mitt=
woch ausgefallene Blaskonzert unter Leitung von Kapellmeiſter
W. Schlupp ſtatt. Die Zuſammenſtellung des Programms bürgt
für genußreiche Stunden. Sonntag abend findet ein Operetten=
Abend, ausgeführt vom Stadt=Orcheſter, ſtatt. Eintritt frei.
(Siehe Anzeige.)
— Im Hotel u. Reſtaurant zur Poſt, am
Haupt=
bahnhof, findet heute, Samstag, und morgen, Sonntag,
Geſell=
ſchaftsabend mit Tanz ſtatt, mit der beliebten Kapelle Rodemer
Dieſe gemütlichen und gern beſuchten Abende ſeien hiermit in
freundliche Erinnerung gebracht. (Siehe Anzeige.)
— Städt. Saalbau. Samstag abend 8 Uhr:
Geſellſchafts=
abend, Konzert und Tanz. Eintritt frei. (Siehe morgige
An=
zeige.)
— Verlängertes Gaſtſpiel Bobbie Hinds in
Jugenheim a. d. B. Auf allſeitigen Wunſch und des großen
Erfolges wegen ſah ſich die Direktion des Hotels, Goldene Krone‟
veranlaßt. Bobbie Hind und ſeine Künſtlerſchar für Samstag, den
6., und Sonntag, den 7. Auguſt 1932 noch zu verpflichten. —
Bobbie Hind, den wir von früher her von ſeinen Konzerten nock
allerbeſtens im Gedächtnis haben, wird an beiden Tagen
nach=
mittags zum Tanztee und abends zum Geſellſchaftstanz aufſpielen.
Wenn es ſchon einen Genuß bedeutet, dieſes unvergleichliche
Soliſten=Orcheſter in ſeiner unübertrefflichen Jazz=Schau zu
hören und zu ſehen, ſo wird es ſicherlich für die Tanzluſtigen eine
noch größere Freude ſein, ſich dem ſchmiſſigen Rhythmus dieſes
führenden Tanzorcheſters hinzugeben.
Vereinskalender.
— Vereinigung ehem. 116er Darmſtadt.
Sams=
tag, 16 Auguſt. Familienabend bei Kamerad „Waldmann”
Waldkolonie. Zuſammenkunft 7.45 Uhr alter Bahnhof
* Train=Vereinigung 18. Die Rheinfahrt an
7. Auguſt findet nicht ſtatt.
Ginenlveil und ermefegen.
„Garbenleſerin”. Gemälde von Joſeph Bato.
A. Aus dem Se
5. Aug. Landwär
liches. Nun hat a
Dörfern unſeres Tale
treideernte begonne
trag iſt gut, ſowoß
Druſchergebnis an
Stroh anbelangt. E
die Hackfrüchte, Kan
Dickrüben, ſehr ſchön
ja unſer Tal glücklich
ſchweren Unwettern.
ſchont blieb. Regen
jetzt auch genug,
Auguſtwetter könnte
der Hackfrüchte um
Reife des Obſtes „
Der Behang der O.
gut, beſonders der
während es nur we
obſt zu geben verſpr
dingſt iſt der
ObſtE=
in allen Orten ume
ſpiels gleich gut.
Gemarkungen iſt er
mein ſchlecht. Insg
das Obſtergebnis a
ernte geben. Kommel
tag findet ein beſor
gottesdienſt in un
ſtatt. — Sehr eifrä/
die Himbeerſammle
Waldrändern und
Steingeröllen, wach
rem Tal Brombeerei
beeren maſſenhaft.
Aberntung verdiem
ärmeren Leute nelke
chen Groſchen, was
von Arbeitsloſen
wird. In den letzter
dieſe Arbeit
wenige-
da ſeit Beginn dieſer
Schnaken in derart:
auftreten, wie ſchon
Auf allen Feldern iſt jetzt die Getreideernte in vollem Gange. Auch der Städter gedenkt der
Landleute, für die jetzt die Zeit härteſter Arbeit gekommen iſt, deren Ertrag die Mühen und
Sorgen eines ganzen Jahres lohnen ſoll. Mehr als je fühlen wir uns alle mit dem Landmann
verbunden, nachdem die alte Weisheit wieder zu Ehren gekommen iſt, daß die Landwirtſchaft die
eigentliche Grundlage unſerer geſamten Wirtſchaft und eine der wertvollſten Quellen unſeres
Volkstums iſt.
her nicht mehr und
plage auch bei
uns=
c. Aus dem Necka
Die
Getreideer=
dieſes Jahr in einze
den bis zum Septer
alles ſpäter als in ſo-
Aus beſſen.
Aus den Gemeinderaksſihungen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 5. Aug. Außerordentliche
Rats=
ſitzung. Die Wohlfahrtserwerbsloſen hatten nach einer
vor=
ausgegangenen Sitzung verſchiedene Anträge an den Gemeinderat
geſtellt, die darin gipfelten, die vorgenommene Kürzung der
Un=
terſtützungsſätze wieder rückgängig zu machen. Dieſe Anträge
waren der Anlaß zur Einberufung einer dringlichen Ratsſitzung.
Die Gemeindeverwaltung wies darauf hin, daß in hieſiger
Ge=
meinde die Unterſtützungen nach den ſeſtgelegten Richtſätzen
aus=
bezahlt würden, und daß ein Darüberhinausgehen nach einer
Ver=
fügung der Bezirksfürſorgeſtelle unzuläſſig ſei. Der Rat wurde
auch nicht im Unklaren darüber gelaſſen, daß ein etwa
dahin=
gehender Ratsbeſchluß von ſeiten des Bürgermeiſters als geſetzlich
unzuläſſiger beanſtandet und nicht ausgeführt werden könne. Die
Debatte nahm zeitweiſe recht heftige Formen an. Unmittelbar
vor der Abſtimmung verließen die bürgerlichen Ratsmitglieder die
Sitzung, ohne ſich an der an und für ſich trotzdem möglich
ge=
weſenen Abſtimmung zu beteiligen. Da auch die
ſozialdemokrä=
tiſche Fraktion von ihrem Abſtimmungsrecht keinen Gebrauch
machte, war die Sitzung als aufgeflogen zu betrachten.
gängen, dafür
aber-
prägtes Erzeugnis
Auch das Stroh iſtt
Halm; einzelne Druſchergebniſſe in Roggen verſprech=;
Ernte, nur der Himmel möge heiteres Wetter beſchern
bringung. Unſere fleißigen Landwirte hatten
letzt=
neben der Wahl keine andere Wahl, als bei dem ſchar
ihre geſchnittene, auf Docken aufgehäufte Frucht unts
Fach zu bringen. Die Dreſchmaſchine hat Hochbetrieb.
Bk. Schaafheim, 5. Aug. Ernte. Die Getreider
durch das Regenwetter der letzten Woche ſich etwe
hatte, iſt jetzt im vollen Gange. Im großen Ganzen
Ay. König i. O. (Stahlbad), 5. Aug. Ausdem
Gemeinde=
rat. Im Einvernehmen mit dem Heſſ. Kulturbauamt Darmſtadt
wird die Firma Klein=Schanglie, Frankenthal mit der Lieferung
einer elektriſchen Pumpe für das hieſige Waſſerwerk zum Preiſe
von 1553,50 RM. beauftragt. Ueber die Stromlieferung wird mit
der Heag ein beſonderer Vertrag abgeſchloſſen. Die
Gemeindever=
waltung beabſichtigt, zur Regulierung der Mümling den
Frei=
willigen Arbeitsdienſt heranzuziehen. Es können Jugendliche
unter 25 Jahren an 5 Arbeitstagen pro Woche bei einer
Tagesver=
gütung von 1,50—1,80 RM. damit einige Wochen Beſchäftigung
finden. Die Beiträge zur Sozialverſicherung trägt hierbei das
Arbeitsamt. Die Zinsvereinbarungen über das bei der Heſſ.
Landesbank Darmſtadt aufgenommene Meliorationsdarlehen
wer=
den ab 13. 7. 1932 gemäß Vorſchlag der Bank geändert. Der Rat
lehnt es ab, zur Prüfung eingehender Unterſtützungsanträge eine
beſondere Kommiſſion zu bilden, und überläßt die Prüfung
der=
artiger Anträge der Verwaltung.
I. Dreieichenhain, 5. Aug. Gemeinderatsſitzung.
Der Waldwirtſchaftsplan für 1933 wird genehmigt. Es ſoll jedoch
nur ſoviel Holz gefällt werden, als benötigt wird. Die
Realſteuer=
ſätze für 1932 werden wie folgt beſchloſſen: für Gebäude und
Bau=
plätze 32 Rpfg., land= und forſtwirtſchaftlicher Grundbeſitz 59,2
Rpfg. Gewerbekapital 58,1 Rpfg., Gewerbeertrag 270 Rpfg. auf
je 100 RM. Sondergebäudeſteuer bis 7000 RM. Steuerwert 40
Rpfg., über 7000 RM. 34,93 Rpfg. Die Sondergebäudeſteuer wird
jedoch um 20 v. H. geſenkt. Die Angleichung dieſer Sätze an die
Landesſteuerſätze wird abgelehnt. — Die Erhebung der
Bürger=
ſteuer für das Rechnungsjahr 1932 wird einſtimmig abgelehnt, da
dieſe nicht mehr tragbar iſt. — Betreffs der Auszahlung der
Wohlfahrtsunterſtützung wird beſchloſſen, daß Gutſcheine nicht
mehr ausgeſtellt werden, da die Gemeinde dieſe nicht mehr
ein=
löſen kann. Da die Zuweiſungen ſeitens des Staates ſehr gering
ſind, wird eine Kommiſſion, beſtehend aus Bürgermeiſter Köhres,
Beigeordneter Graf und Gemeinderat Lenhard 2., beauftragt am
Miniſterium vorſtellig zu werden, damit wieder die volle
Wohl=
fahrtsunterſtützung zur Auszahlung gelangen kann.
Dg. Arheilgen, 5. Aug. Sommernachtfeſt. Am
kom=
menden Sonntag abend (7. Auguſt) veranſtalten Arbeiter=Turn=
und Sportverein ſowie Arbeiter=Geſangverein „Treue”
gemein=
ſam auf dem Sportplatz im „Im Elſee” ein Sommernachtfeſt,
wo=
bei als Abſchluß der inhaltsreichen Darbietungen das Tanzſpiel
„Roſen aus dem Süden” zur Aufführung gelangt.
Griesheim, 5. Aug. Turnerſchaft Griesheim —
Kreisturnfeſt. Vom 5. bis 8. Auguſt findet in Trier das
Kreisturnfeſt des 9. Kreiſes der D.T. ſtatt. Trotz aller Ungunſt
der Zeit ſoll es an der Südweſtecke Deutſchlands, eine machtvolle
Kundgebung deutſchen Volkstums werden, das als einigendes
Band alle Volksſchichten und Stände umſchlingt. Auch die
Tur=
nerſchaft Griesheim hat fünf Turner zu dieſem Turnfeſt entſandt.
Ebenſo iſt ſie mit einer ſtarken Jugendgruppe dort vertreten, die
gleichzeitig eine mehrtägige Wanderung durch das Moſeltal
unter=
nommen hat.
F Eberſtadt, 5. Aug. Verſtärkter Feldſchutz. Der
Feldſchutz in der hieſigen Gemarkung iſt durch die Ernennung von
Ehrenfeldſchützen weſentlich verſtärkt worden. Die
Ehrenfeld=
ſchützen ſind auf den Feldſchutz eidlich verpflichtet und haben bei
Ausübung ihres Amtes die gleichen Befugniſſe wie die übrigen
Feldſchützen — Rotlaufſeuche. Unter dem Schweinebeſtand
des Friedrich Kölſch 1., Odenwaldſtr. 19, iſt die Rotlaufſeuche
ausgebrochen. Die Gehöftſperre iſt angeordnet. — Mahnung.
Die Gemeindekaſſe hat das 1. und 2. Ziel Gemeindeſteuern 1932
zur Zahlung bis ſpäteſtens 20. Auguſt gemahnt. —
Freiwil=
lige Feuerwehr. Am Sonntag (7. Auguſt), vormittags
7 Uhr, findet eine Feuerwehrübung ſtatt. Signal wird durch die
Alarmſirene gegeben. — Aerztlicher Sonntagsdienſt
Am Sonntag, den 7. Auguſt, verſieht den ärztlichen
Sonntags=
dienſt Dr. med. Blum.
gut aus. Zur Zeit ſind hier fünf Dreſchmaſchinen 5
Auch die Hackfrüchte verſprechen einen guten Ertrag
wird die Obſternte ſehr mäßig ausfallen.
Bd. Unter=Moſſau, 4. Aug. Ernte. Der Auguſt iß7
monat. In dieſer Woche begann denn auch überall
Ueberall rauſchen die Senſen. Fleißige Hände bergen
Segen, wie lange nicht. Körner und Stroh ſind gurty
unter den Gewittergüſſen wenig gelitten.
4a Wolfskehlen, 5. Aug. Die
Erntearbeit=
durch das ungünſtige Wetter eine ſtarke Verzögerum.
vom Hochwaſſer betroffenen Gemarkungsgelände kanm!
überhaupt noch nicht abgeerntet werden, zumal di
Regenfälle ihr übriges getan haben, ein Betreten dis
faſt unmöglich zu machen. Verſchiedentlich iſt es ſoga
men, daß bei Rückgang des Waſſers die Frucht woh/
aber nicht eingebracht werden konnte, weil inzwiſchem!
Regenfälle neue Ueberſchwemmungen eintraten. Die
die im Waſſer ſtanden, können größtenteils als verlor
B. Hofheim (Ried), 4. Aug. Gurkenernte.
Gurkenanlieferungstag kam ein merklich größeres Qu
Verſand, ohne doch ſchon von einer guten Ernte ſpreche
Infolge des ſtärkeren Angebots waren natürlich die f
entſprechend geſunken. Die ſchweren Regen, mitunter.
ſchlag, machen ſich in der Qualität unliebſam bemerkEhu
werden ſchon fleckige Gurken und Krüppel von der Ame
geſchloſſen. — Geſtern und heute nachmittag überzogen
Gewitter mit ſchwerem Regen und Hagelſch
Gemarkung und geboten aller Erntearbeit Einhalt.
Se=
lich für die Landwirte, die oft durchnäßt,
unverrich=
den Heimweg antreten müſſen, während draußen die
Garben in Maſſen der Heimfuhr harren. Die bis jst
Druſchergebniſſe ſind noch zufriedenſtellend, da die Kö5 zum Beginn des ſchlechten Wetters nahezu beendene
Cp. Pfungſtadt, 5 Aug. Neues Orcheſter.
Leitung von A. Weingärtner hat ſich hier ein Konzert
orcheſter gegründet, das am 13. Auguſt ſein erſtes
hält. Das Orcheſter hat ſich dem Muſikerſchutzverband
ſen. — Sportplatzweihe. Am kommenden
wird der neue Fußballplatz des Arbeiter=Fußballver
Beſtimmung übergeben. Aus dieſem Grunde finde
Werbeſpiele ſtatt.
U Ober=Ramſtadt, 5. Aug. Schnakenplage.
jährlich im April die behördliche Aufforderung ergeht—
überwinterungsſtätten der Schnaken, als ſolche komme
Linie Dung= und Jauchegruben und Keller in der Näll
ten und Anlagen in Betracht, mit einem zur Vert
Schnaken geeigneten Mittel zu übergießen und dadurc.
kenplage zu verringern, wird dieſen Aufforderungen,
Beachtung geſchenkt. Auch in unſerer Gegend treten B
geiſter eben, und zwar begünſtigt, durch das ſtete
Wetter, beſonders ſtark auf, und es iſt kaum möglick
abends oder in der Nähe des Waldes zm erwehren.
erneut die Notwendigkeit, die Bekämpfungsmaßnahmer
zeitig, überall und gewiſſenhaft durchzuführen.
f Roßdorf, 5. Aug. Feldſchutz. Infolge zunehnt
diebſtähle mußten die kreisamtlich verpflichteten Ehre
wieder in Tätigkeit treten. Außerdem wurde vom B.
der Antrag eingebracht, daß zukünftig alle Perſonen
diebſtähle ausführen, durch die Ortsſchelle
veröffentl-
ſollen. — Feldbereinigung. Bei der Wahl eit
ſtändigen Kommiſſionsmitgliedes an Stelle, des u
Georg Stumpf wurden 156 Stimmen abgegeben, die
waren. Es entfielen auf Heinrich Ewald 3. 82 Stimm
Philipp Eduard Haas 74 Stimmen; Heinrich Ewald —
nach als gewählt.
Ci. Erbach, 5. Aug. Dienſtjubiläum. De
konnte Herr Poſtaſſiſtent Friedrich Dingeldein auf eil
Dienſtzeit zurückblicken. Herr Reichspräſident von
ſandte aus dieſem Anlaß ein perſönliches Glückwunſch!
dem er dem Jubilar herzlichen Dank und ſeine loben.
nung ausſprach. In einer ſchlichten Feier übermittelte
meiſter Becht die Glückwünſche des hieſigen Poſtamtes
Poſtdirektion Darmſtadt und des Reichspoſtminiſters, m.
allem auf den in den vielen Jahren nie erlahmenden
des Gefeierten hinwies. Für die Ortsgruppe Mümlin.
des Reichsverbandes der deutſchen Poſtbeamten überm
Poſtaſſiſtent Magſam in Form eines mit allerlei Spe:
ten Blumenkorbes die Glückwünſche der Berufskollegen—
den Kreiſen der hieſigen Bevölkerung ging dem aule
ſchätzten Jubilar eine Fülle von Glückwünſchen zu.
willige Feuerwehr. Die hieſige Freiwillige
hält kommenden Sonntag morgen eine Frühübung ab.
um 7 Uhr am Spritzenhaus. — Ausder Schule=
Woche endigen auch die Sommerferien der hieſigen Si
Unterricht nimmt am Montag wieder ſeinen Anfang.
6. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 217 — Seite 7
Fiſcher Handwerker= und Gewerbetag
in Ingelheim.
uxjährige Tagung des Heſſiſchen Handwerker= und
Ge=
umdes fand in Bensheim ſtatt. Damals wurde beſchloſ=
„elheim zu tagen. Nun iſt die Zeit dieſer Verſammlung
— die Tagung findet Samstag, den 3, und Sonntag,
kember, in Ingelheim (Ober= und Nieder=Ingelheim)
Vortagung iſt am Samstag, die Haupttagung beginnt
ſoormittag. Mit der Tagung iſt am Samstag ein
Rhei=
id und am Sonntag ein Winzerfeſt verbunden, wobei
eſcheim zum Winzerdorf werden ſoll. Geplant iſt auch
Ausſtellung des Handwerks.
iedelsbrunn, 5. Aug. Bürgermeiſterwahl.
Sonntag findet hier Bürgermeiſterwahl ſtatt.
Am
Der
Sattler. — Der Hotelbeſitzer Othmann=Ludwigshafen,
ei der hieſigen Gemeindejagd, ſchoß einen kapitalen
Acht=
ſhock, deſſen Stangen beſonders maſſig ausgebildet waren.
ſſikenau, 5. Aug. Vom freiw. Arbeitsdienſt.
itang von Herrn Kreisobſtbauinſpektor Ohrtmann=
Hep=
hyternahm der freiw. Arbeitsdienſt des Turnvereins 1886
herau eine Beſichtigungsfahrt nach dem Verſuchsgut der
Feninduſtrie, dem Limburger Hof und Rehhof in der
ſie nach Speyer. Die Fahrt, an der ſich auch Mitglieder
Obſt= und Gartenbauvereins beteiligten, nahm, trotz
ſich ftigen Gewitterregens, einen ſehr ſchönen Verlauf.
ſiek tor Ohrtmann hat in ſeit Wochen regelmäßig
Sams=
hin denden Vorträgen die Arbeitswilligen in alle Gebiete
ſſund Gemüſebaues eingeführt, und war es für dieſelben
lehrreich, auf dem Verſuchsgut der J. G. Farben die
theo=
enntniſſe an praktiſchen Beiſpielen ergänzen zu können.
üheren Führungen hatte die Verwaltung des Limburger
Arbeitsdienſtwilligen ſowie auch die übrigen
Teilneh=
fahrt nach Abſchluß der Beſichtigung zu einem Eſſen in
ſten Reſtaurationsgebäude der J.G. Farben eingeladen.
ſchtigung des Domes zu Speyer ging es in ſpäter
Nach=
ßinde in fröhlicher Stimmung wieder heimwärts. Dieſer
den Mitgliedern des freiw. Arbeitsdienſtes des
Turn=
ſirkenau ſicher immer in angenehmer Erinnerung blei=
Arbeiten auf dem Tannebuckel machen gute Fortſchritte
jetzt ſchon der Platz in ſeiner alten Länge bis zu einer
hiefe von zirka 1,60 Meter abgetragen und um zirka 10
rbreitert. Es iſt fraglich, ob die Arbeiten bis zu dem
ien Zeitpunkt (15. September 1932) beendet ſein
wer=
e Verlängerung der Förderungsdauer wird wohl
not=
gurden.
lsbach a. d. B., 5. Aug. Autounfall. Heute früh
hUhr fuhr ein Frankfurter offener Perſonenwagen, von
hberkommend, dadurch in den ziemlich tiefen öſtlichen
taben der Bergſtraße, daß ein 10jähriger Junge mit dem
wie Straße überquerte und der Autofahrer Gefahr lief,
fun zu überfahren. Glücklicherweiſe kamen die beiden
In=
ſäußerliche Verletzungen mit dem Schrecken davon.
Aus=
ſeiſt allerdings nicht, daß der ältere Autoinſaſſe ein
Ner=
iinfolge der Aufregung davonträgt. An dem Wagen
ür rechten Seite beide Reifen geplatzt. Ein Hähnleiner
m zog mit ſeinen zwei Pferden den Wagen aus dem
Gra=
ſu auf die Straße. Sonſtiger Sachſchaden iſt nicht ent=
Ils der Junge ſah, was er durch ſeinen Leichtſinn
an=
ute, nahm er Reißaus.
uhnlein, 4. Aug. Da in hieſiger Gemarkung der ſchwere
ſſaherrſchend iſt, ſind die Ausſichten für eine gute
Hack=
wdie denkbar ſchlechteſten. Die Gurkenfelder, welche die
nahmen für den Bauern bringen ſollen, leiden ſehr unter
ſemden Näſſe und liefern nur mäßigen Ertrag. Hinzu
nich die zurzeit ſehr niedrigen Preiſe. Das Hundert wird zu
rauft. Viele Kartoffeläcker ſtehen jetzt noch unter
Waſ=
imit viel faulen Kartoffeln zu rechnen. Auch die Rüben
Hiach infolge der Näſſe zugrunde. Das Getreide wird
ſo=
ſtm den Landwirten vom Felde heimgeſtohlen und ver=
1üdeshalb die Erntearbeiten um mindeſtens 14 Tage bis
en. Eine mehrwöchige Hundstagshitze könnte
wahrhaf=
ehr ſchaden.
spvenheim a. d. B., 5. Aug. Bautätigkeit der
töeppenheim. Im verfloſſenen Geſchäftsjahr der
ſtoenheim wurden 11 Wohnungen erſtellt, von 67
Bau=
men 61 zur Ausführung. Neu ausgeführt wurden ins=
5Wohnhäuſer, 2 Wochenendhäuſer, 12 Umbauten, Auf=
Faſſadenänderungen, 6 Kaminanlagen, 5 Werkſtätten=
Kanalanſchlüſſe und 4 Heizungsanlagen. Das ſtarke
haangebot machte die Tätigkeit der Wohnungskommiſſion
ᛋ Trotz des großen Angebots an Wohnungen fehlen
ky ungefähr 100 Wohnungen, in der Hauptſache
Klein=
hw mit 2 Zimmern für die minderbemittelte Bevölkerung
bislage von 10—15 RM. — Schulweſen. Die
lule konnte im Vergleich zu anderen Schulen im
ab=
ſichee Schuljahre ihren Schülerbeſtand behaupten.
Unter=
mhuden insgeſamt 230 Schüler. Durch Wegfall der zweiten
win wurde eine Lehrkraft frei, eine zweite Stelle wurde
Die Volksſchule wurde von 1017 Kindern, darunter
Arch und 473 Mädchen, beſucht. Sie wurden in 20 Klaſſen,
urhe Knaben= 8 Mädchen= und 4 gemiſchten Klaſſen, unter=
Wdaß ſich die Durchſchnittszahl für jede Klaſſe auf 50,8
At. Die Zahl der hauptamtlichen Lehrkräfte betrug 21.
84ſchule für Knaben umfaßt 173 Schüler, die für
Mäd=
ſchhorn, 5. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
K2 Meter, am 5. Auguſt 1,68 Meter.
hns heim, 5. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
R,6D Meter, am 5. Auguſt 1,70 Meter.
roß=Gerau, 5. Aug. Ortsgewerbeverein und
elhandel. Um die Geſtaltung des Herbſtmarktes zu
hielten der Ortsgewerbeverein und der Einzelhandel
ſabend eine Verſammlung ab. Dieſe Verſammlung war
Die beiden Organiſationen erklärten ſich trotz der
ELirtſchaftsverhältniſſe bereit, an der Ausgeſtaltung des
utes mitzuwirken. Der Vorſitzende Dasbach begrüßte die
en und wies darauf hin, daß mit der Beteiligung am
Mmehr ein moraliſcher Erfolg als ein pekunjärer zu
Der Vorſitzende Wirthwein ſetzte voraus, daß den
hn an der Ausſtellung keine beſonderen Koſten
verur=
en dürften. Die Schreiner und Schuhmacher haben ſich
nt, an der Ausſtellung mitzuwirken. Ueber die Frage
lungslokals wurde man ſich noch nicht einig. Es wurde
daß vom Verkehrsverein eine Rundfrage bei den
Ge=
uin gemacht werden ſoll zwecks Beteiligung an der Aus=
ebur, 4. Aug. Einbruch. Diebe drangen nachts in
ſe der Heinr. Stephan Witwe ein und ſtahlen
wert=
ſuchsgegenſtände.
tzenbach, 5. Aug. Hindenburg als Pate.
Reichs=
on Hindenburg hat bei dem 16. Kinde des Ludwig
ie Patenſchaft übernommen. Die Familie Fenchel hat
ſöhne und acht Töchter.
RDei Endecei des Hauenadeis.
Zu undreas Siglsmund Marggrafs 150. Lodestag am T. Auguſt 1934.
Von Dr. Franz Kittler.
Eines der wichtigſten unter den Erzeugniſſen, die Deutſchland
auf eigenem Boden gewinnt, iſt der Rübenzucker. Wir
verwen=
den ihn als Nahrungs= und Genußmittel zugleich, dient er doch
ebenſowohl dem Aufbau unſeres Körpers, wie dazu, viele
Spei=
ſen ſchmackhaft zu machen. Aus unſerem Daſein läßt er ſich kaum
mehr wegdenken. Unbegreiflich erſcheint es uns, wie man einſt
ohne ihn überhaupt zurecht kommen konnte. Wenn wir uns in
die Art und Weiſe vertiefen, wie die Menſchheit ihren
Zucker=
bedarf deckte, ehe Andreas Sigismund Marggraf den
Rüben=
zucker entdeckte, kommen wir zu der Erkenntnis, daß es damals
ziemlich ſchlimm beſtellt war. Insbeſondere in den nordiſchen
Ländern, wo der Körper zur Herſtellung ſeines
Wärmegleich=
gewichts einer erhöhten Zufuhr gewiſſer Stoffe, darunter auch
des Zuckers, bedarf, muß man ihn ſehr entbehrt haben. Das
geht auch daraus hervor, daß immer wieder Verſuche gemacht
wurden, dieſen wertvollen Wärmeſpender aus den verſchieden=
artigſten Pflanzen zu gewinnen, die auf heimatlicher Erde
wuch=
ſen. Irgendwelche durchſchlagenden Erfolge hat man bei dieſen
Erfolgen nicht erzielt. Deshalb behalf man ſich nach wie vor
in der Hauptſache mit dem Honig. Etwa mit dem 16.
Jahrhun=
dert beginnt die Einfuhr des Rohrzuckers aus Weſtindien und
aus anderen Ländern nach Europa. Dieſer Zucker war aber
außerordentlich teuer. Nur ſehr wohlhabende Leute konnten ihn
ſich leiſten. Niemals ſtellte er ein allgemein gebrauchtes
Nah=
rungsmittel dar. Seine Rolle war die eines Luxusgebrauchs.
Die Begründung einer einheimiſchen Rübenzuckerfabrikation ſtellt
aber auch in wirtſchaftlicher Hinſicht einen nicht zu
unterſchätzen=
den Erfolg dar.
Der Mann aber, dem wir den Rübenzucker verdanken,
An=
dreas Sigismund Marggraf, iſt nicht nur durch die Entdeckung
des Zuckergehalts der Runkelrübe berühmt geworden. In ihm
ſehen wir einen Chemiker, der auf den mannigfachſten Gebieten
arbeitete und ſich dabei von den ſtarren Regeln der
Schulwiſſen=
ſchaft frei zu machen verſtand, was weſentlich dazu beitrug, ihn
Neues finden zu laſſen. Marggraf iſt am 3. März 1709 in
Ber=
lin als Sohn eines Apothekers geboren. Er wollte ſich
gleich=
falls der pharmazeutiſchen Wiſſenſchaft widmen, ſtudierte aber
Medizin und Mineralogie. Von auswärtigen Univerſitäten kehrte
er 1735 nach Berlin zurück, wo er zuerſt bei ſeinem Vater
arbei=
tete. Bereits 1738 ernannte ihn die Preußiſche Akademie der
Wiſſenſchaften zu ihrem Mitglied, 1754 zum Direktor ihrer
phyſi=
kaliſchen Klaſſe.
Im chemiſchen Laboratorium der Akademie der
Wiſſenſchaf=
ten hat Marggraf bis in ſein hohes Alter gearbeitet, bis
Krank=
heit ihn an jeder weiteren Tätigkeit hinderte. Es iſt unmöglich,
alles aufzuzählen, was er bei ſeinen Unterſuchungen entdeckte.
Durch ihn wurde der Beweis geführt, daß Alaunerde,
Bitter=
erde und Kalkerde, die viele für den gleichen Stoff hielten, ganz
verſchiedene Dinge ſind. Die analytiſche Chemie förderte er
beträchtlich.
Sein größtes Verdienſt aber war die Entdeckung des
Zucker=
gehalts der Runkelrübe. Das Bedürfnis nach zuckerhaltigen
Speiſen veranlaßte die Chemiker, nach neuen Zuckerquellen zu
ſuchen. Viel kam dabei nicht heraus. 1586 entdeckte Bartoletti
den Milchzucker. 1660 gibt Glauber ein Verfahren an, um Zucker
aus verſchiedenen Pflanzen, vor allem aus dem weißen
Man=
gold, zu gewinnen. Aber auf alle dieſe Arbeiten ließ ſich keine
Induſtrie gründen. Auch Marggraf ſtellt Zucker aus Birkenſaft
her und zieht ihn aus Roſinen aus. Aber er erkennt, daß auch
damit noch nicht das Richtige gefunden war. Deshalb gibt er
den ſüßen Stoffen, die er aus dieſen Pflanzenteilen erhält, noch
nicht den Namen „Zucker”. Unermüdlich forſcht er weiter.
Da=
bei kommt er ſchließlich auf die Runkelrübe, bei der er einen
ſüßen Geſchmack feſtzuſtellen vermag. Hier ſcheint alſo Zucker
vor=
handen zu ſein.
Nach längeren Bemühungen gelingt es Marggraf im Jahre
1747 wirklich, dieſen aus der Rübe herzuſtellen. Er arbeitet ein
Verfahren aus, nach dem größere Mengen eines ziemlich reinen
Zuckers gewonnen werden können, und er ſucht ſogar dieſes
Ver=
fahren noch dadurch beſonders wirtſchaftlich zu geſtalten, daß er
die ausgepreßten, aber noch zuckerhaltigen Reſte der Rüben zur
Erzeugung von Spiritus verwendet.
Damit war die Möglichkeit zur Begründung einer
einhei=
miſchen Zuckerinduſtrie geſchaffen. Marggrafs Schüler Franz
Karl Achard war es, der ſich, auf den Arbeiten ſeines Lehrers
weiterbauend, dieſer Aufgabe widmete. Er ging dabei mit
gro=
ßer Umſicht vor. Die gewöhnlichen Runkelrüben, wie ſie damals
an das Vieh verfüttert wurden, waren noch ziemlich zuckerarm.
Deshalb verſuchte Achard, ſie durch Züchtung an Zucker
anzu=
reichern. Das gelang ihm auch. Ferner verbeſſerte er die von
Marggraf angegebenen Verfahren zum Auspreſſen des
Zucker=
ſaftes aus der Rübe. Dadurch wurde es möglich, die Ausbeute
etwas zu ſteigern und ſo viel Zucker zu erhalten, daß man an
den Bau von Fabriken gehen konnte. Die erſte Fabrik, die
Achard errichtete, war nur klein, da ihm keine Geldmittel zur
Verfügung ſtanden. Erſt mit Beginn des neunzehnten
Jahrhun=
derts konnte Achard eine größere Fabrik erbauen. Jetzt ſetzte
der Kampf gegen den Rübenzucker ein, der mit größter
Erbitte=
rung geführt wurde. Auf der einen Seite kämpften die großen
Häuſer, die den Rohrzucker einführten, auf der anderen Achard,
allein und auf ſich ſelbſt geſtellt. Vielleicht wäre er unterlegen,
hätte nicht die von Napoleon angeordnete Kontinentalſperre die
Einfuhr des ausländiſchen Rohrzuckers überhaupt unterbunden.
Jetzt erſt erkannte man, was man an dem einheimiſchen
Rübenzucker hatte und welche Verdienſte ſich Marggraf durch
ſeine Entdeckung erworben hatte. Ohne die Arbeit dieſes großen
Chemikers hätte man jahrelang auf den Zucker verzichten müſſen.
So aber ſtand in ihm ein billiges Nahrungsmittel zur
Ver=
fügung, das in unbeſchränkten Mengen gewonnen werden konnte
und wirtſchaftliche Vorteile brachte. Große Zuckerfabriken
wur=
den gebaut. Die deutſche Zuckerinduſtrie begann ſich zu
ent=
wickeln. Als die Kontinentalſperre aufgehoben wurde, war
ſie bereits ſo groß geworden, und man hatte den einheimiſchen
Zucker derart ſchätzen gelernt, daß der eingeleitete Aufſchwung
ſich weiter fortſetzte.
Ein folgenſchwerer Skadkratsbeſchluß.
WSN. Friedberg, 4. Auguſt.
Wie bereits gemeldet, hat der hieſige Stadtrat in ſeiner letzten
Sitzung erneut die Angleichung der Realſteuerſätze an den
Landes=
durchſchnittsſatz abgelehnt. Da dieſe Angleichung aber die
Vor=
ausſetzung für die Reichshilfe in der Wohlfahrtsfürſorge bildet.
wurde der Stadtverwaltung nunmehr vom Kreisamt mitgeteilt,
daß die Reichshilfe ſchon für den Monat Juli nicht mehr an die
Stadt Friedberg ausgezahlt würde.
Rheinheſſen.
Bad Nauheim, 4. Aug. In ſeinem Buche „Krankheiten des
Herzens und der Gefäße, 1925” urteilt Profeſſor von Romberg=
München: „Das wichtigſte der phyſikaliſchen, die Kreislauforgane
beeinfluſſenden Mittel ſind die kohlenſäurehaltigen Bäder.” —
„Von dieſen Bädern eignen ſich für ſämtliche zu einer derartigen
Behandlung überhaupt paſſenden Herzkranken die
kohlenſäurehal=
tigen Thermalſolen, zunächſt hauptſächlich Nauheim. Sie ſind
die empfehlenswerteſten Bäder, wenn die Herzinſuffizienz allein
oder ganz überwiegend den Krankheitserſcheinungen
zugrunde=
liegt.” — Mit faſt amerikaniſcher Schnelligkeit vom
Knappſchafts=
bad mit einer Badezelle im Jahre 1823 zur Solbadeanſtalt mit 9
Badezellen im Jahre 1835 entwickelte ſich Nauheim zum Weltbad.
Dieſe raſche Entwicklungsfolge wurde begünſtigt durch die
wun=
derbaren Ergebniſſe verſchiedener Bohrungen, die die einzigartigen
Bad Nauheimer Sprudel der leidenden Menſchheit ſchenkten. Lange
ein gutbeſuchtes Rheumabad, das es heute noch iſt, erkannte Mitte
des vorigen Jahrhunderts die mediziniſche Wiſſenſchaft die
wohl=
tuende Wirkung der Kohlenſäurethermen für die Herz= und
Ge=
fäßkrankheiten. Was die Quellen von Bad Nauheim ganz
beſon=
ders auszeichnet, iſt die Möglichkeit der genauen Anpaſſung und
entſprechenden Abſtufung für jeden Grad der Krankheit und die
Individualität des Kranken. Dazu kommt die in Bad Nauheim
von ſeinen Aerzten ſeit Jahrzehnten geleiſtete wiſſenſchaftliche
Ar=
beit, für die neuerdings zwei Forſchungsſtätten mit allen modernen
Hilfsmitteln der mediziniſchen Wiſſenſchaft — das „Balneologiſche
Univerſitäts=Inſtitut” und das „William G. Kerckhoff=Inſtitut” —
zur Verfügung ſtehen.
Ac Worms, 5. Aug. Ein unzweideutiger Antrag
der Stadtratsfraktion der DVP. Die
Stadtratsfrak=
tion der Deutſchen Volkspartei hat an die hieſige Bürgermeiſterei
folgenden Antrag gerichtet: „Die Landeskommunalbank=
Girozen=
trale in Darmſtadt verlangt beſondere Sicherheiten von den
heſſi=
ſchen Gemeinden für deren Verbindlichkeiten dem genannten
In=
ſtitute gegenüber. Sie gibt als Grund dafür an, daß ſie ſelbſt von
ihrer Geldgeberin, der Akzeptbank in Berlin, zu dieſer Forderung
gedrängt wurde. Nach Blättermeldungen hat ſoeben die
Akzept=
bank einen Kredit von 25 000 000 RM. dem ſanierungsbedürftigen
Warenhaus Karſtadt in Berlin=Hamburg bewilligt, um dieſes
wie=
der flott zu machen. Wir beantragen, die Stadtverwaltung möge
die Aufmerkſamkeit der heſſiſchen Regierung auf dieſen Fall lenken
und ſie zu einer Prüfung darüber veranlaſſen, ob der
Landekom=
munalbank=Girozentrale bzw. ihrer mit Reichsunterſtützung
ge=
gründeten Geldgeberin, der Akzeptbank in Berlin, die Belange
zuſammengebrochener Warenhäuſer näher ſtehen als die
notleiden=
den heſſiſchen Gemeinden. Stadtratsfraktion der DVP. gez.
Luley.”
Ah. Nierſtein (Rheinheſſ.), 5. Aug. Erneutes ſchweres
Unwetterüber Nierſtein. Kaum haben ſich die Bewohner
Nierſteins von dem Schrecken des Unwetters vor einigen Tagen
erholt, als abermals ein ungeheures, furchtbares Wetter ſich über
Nierſtein entlud. Ein langanhaltender, wolkenbruchartiger Regen,
dazwiſchen Hagelſchloße, richteten einen Schaden an, der in der
Ge=
ſamthöhe noch nicht zu überſehen iſt. Wieder wurde den
Bewoh=
nern das übliche Bild vorgeſetzt. Ueberſchwemmte Straßen, das
Eindringen des Waſſers in Keller uſw., ganz beſonders wurden
diesmal die Straßen ſchwer mitgenommen. In einem Falle
wur=
den in einer Straße in einer Länge von etwa 100 Meter ſämtliche
Pflaſterſteine herausgeriſſen und auf den Marktplatz geſchwemmt.
Aus dem neugeſtückten Rehbacher Steig ſind mindeſtens ein
Vier=
tel aller Kopfſteine herausgeriſſen und zu Tal geſchwemmt worden.
Dem Sattlermeiſter Walter Klein drückte das Waſſer eine
Tür=
füllung ein und ſtaute ſich in der Sattlerwerkſtatt. Das Haus des
Küfermeiſters Mayer iſt teilweiſe unterſpült. So ſieht man
über=
all die Spuren des Unwetters. Wie es nun erſt in der
Gemar=
kung, in den Weinbergen ausſieht, müſſen die Beſichtigungen
er=
geben, denn auch hier dürfte ein unabſehbarer Schaden angerichtet
ſein.
ehr zu bieten iſtu
„Oberſt”=Raucher bekommt für 3½Pfg. eine
aus=
eichnete Cabakmiſchung im dickſten Format, das über=
NApt zuläſſig iſt, — und dazu noch Soldaten=Bilder zum
meln. — Sberſt iſt auch ohne Mundſtück erhältlich.
GoehS!
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 217
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 6. Augur
Nachrichken des Standesamts Darmſtadi.
Geſtorbene. Am 26. Juni: Erneſtine Stückling, Lehrerin
i. R., ledig, 86 Jahre. Heinrichsſtraße 87. — Am 7. Juli: Arthur
Ferdinand Richard Lorenz, prakt. Arzt, Dr., 60 Jahre,
Hin=
denburgſtraße 35. — Am 11. Juli: Margarethe Heyl.
Diako=
miſſe, 58 Jahre, ledig, Erbacher Straße 25: Eliſabeth
Lau=
mann, geb. Ofenloch, Ehefrau des Reichsbahnbetriebsaſſiſtenten,
35 Jahre, Heppenheim a. d. B., geſt. hier, Lagerhausſtraße 24;
Adam Walter, Händler, 47 Jahre, Blumenthalſtraße 31.
Am 12. Juli: Kathärina Darmſtädter, geb. Wenz, 39 J., Ehefrau
des Landwirts, Pfungſtadt, geſt. hier, Riedeſelſtraße 52. — Am
28. Juli: Heinrich Chriſtian Erlenbach, Kaufmann, 79 J.,
Eliſabethenſtraße 37 — Am 29. Juli: Urſula Frank, 3 Mon.,
Arheilger Straße 39: Hans Tſchume, 29 Tage alt, Nieder=
Beerbach, hier. Heinheimer Straße 21. — Am 30. Juli: Theodor
Heinrich Jakob Ludwig Meinhard, Privatier, 72 J., Nieder=
Ramſtädter Straße 75. — Am 31. Juli: Eliſabeth Friederike
Fengel ¼ Stunde alt, Heidelberger Straße 68; Karl
Zieg=
ler, Fabrikant, 66 J., Heidelberger Straße 108: Johann Georg
Karl Adam Mahr, Glaſermeiſter, 64 J., Roßdörfer Straße 19:
Nathan Lakowſki, Kaufmann, 79 J.. Georgenſtr. 5;
Mar=
garethe Maul, geb. Löbich, 51 J., Ehefrau des Rohrlegers,
Pankratiusſtraße 48; Margarete Schüler, geb. Becker, 54 J.,
Witwe des Bürgermeiſters, Griesheim, hier, Stadtkrankenhaus.
— Am 1. Auguſt: Maria Hauß, geb. Delathny. 91 J., Witwe
des Majors a. D., Beckſtraße 70: Georg Heinrich Joſt,
Poſt=
ſchaffner 41 J., Hochſtraße 57: Louiſe Treiber, geb. Haag,
2 J.. Witwe des Oberpoſtſchaffners, Wittmannſtr. 39; Johann
Chriſtian Rebensburg, Schuhmachermeiſter, 72 J.. Seeſtr. 2;
Eliſabeth Eſchborn, geb. Heiſer, 81 J., Witwe des
Wagen=
ſchreibers i. R., Wenckſtr. 38. — Am 2. Auguſt: Wilhelm
Wal=
ter, Maurer. 60 J., Kiesbergſtr. 4: Georg Buxmann 2
Mo=
nate, Groß=Bieberau, hier, Heinheimerſtr. 21: Max Leopold
Stephan, Verkehrsinſpektor i. R., 78 J.. Mathildenſtr. 25:
Fanny Siegel, geb. Flörsheimer, 69 J., Witwe des
Geflügel=
händlers, Hergershauſen, hier, Stadtkrankenhaus; Mathilde
Goodchild, geb. Bolni, 74 J., Erbacher Straße 25.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für den
Weſt=
bezirk. Pfarrer Irle. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Irle. Anſchließend:
Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldungen ab 9,30 Uhr in der Sakriſtei.
Pauluskirche. Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre (Weſt). Pfarrer Müller. — Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller. — Abends 6 Uhr: Gottesdienſt zur Eröffnung
des Konfirmandenunterrichts für den Oſtbezirk. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
Hickel. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Lautenſchläger.
Feierabend (Stiftsſtr. 51). Die Bibelſtunden am 10., 17. und 24. Auguſt fallen aus.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pſarrer Heß.
Donnerstag (11. Auguſt).
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (6. Auguſt).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
11. Sonntag nach Trinitatis (7. Auguſt).
In allen Kirchen Kollekte für die Innere Miſſion.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer F. Müller.
Die Stadtkirche iſt wochent. von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Berger. — Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, anſchließend: Chriſtenlehre für beide
Abteilungen der Martinsgemeinde (Oſt). Pfarrer Beringer. — Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Köhler. Anmeldung von 9,30
Uhr an in der Sakriſtei. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde
(Weſt). Pfarrer Dr. Berger.
Pfründnerhauskapelle. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Berger.
Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kempf.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 7. Auguſt, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 8. Auguſt, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund der Lukasgemeinde. — Dienstag, 9. Auguſt, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein
der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinde. — Mittwoch, 10. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Markusgemeinde. — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. — Freitag,
12. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß: Dienstag, 9. Auguſt, abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 10. Auguſt, nachm. 2—4 Uhr:
Hand=
arbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 11. Auguſt, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 13. Auguſt, nachm. 2—4 Uhr:
Handarbeits=
ſchule der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde;
Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 9. Auguſt,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 10. Auguſt, nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
und Strickſchule. — Donnerstag, 11. Auguſt, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt).
Freitag, 12. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Samstag, 13. Auguſt, nachm.
2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Donnerstag, 11. Auguſt, abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung (Oſt). — Konfirmandenſaal (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 11. Auguſt,
abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Mittwoch, 10. Auguſt:
Konfirmandenſtunde des Nordbezirks 5 Uhr nachm. für die Mädchen; 6,15 Uhr nachm.
für die Buben.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Samstag, 13. Auguſt,
abends 8 Uhr: Chriſtenlehre.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 8. Auguſt, abends
8,15 Uhr: Sprech= und Singechorprobe. Alle. — Dienstag, 9. Auguſt, abends 8,15 Uhr:
Tanzkreis: Mornewegſchule. — Poſaunenchorprobe. — Mittwoch, 10. Auguſt, abends
8,15 Uhr: Spielprobe. — Donnerstag, 11. Auguſt, abends 8,15 Uhr: Mädchen:
Alteren=
kreis. — Freitag, 12. Auguſt, abends 8,15 Uhr: Gruppenabend. — Kirchenchor. —
Sams=
tag, 13. Auguſt, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal (Ohlyſtraße). Sonntag, 7. Auguſt, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 8. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag,
9. Auguſt, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25): Ev. Sonntagsverein, Sonntag, 7. Auguſt,
nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Abends
8 Uhr: Sommerfeſt der Stadtmiſſion. (Muſikaliſche und deklamatoriſche Darbietungen.)—
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Herr
Bringmann. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr:
Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag,
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Freitag, abends 8,30 Uhr:
Bibel=
tunde in der Beſſunger Mädchenſchule (Werkunterrichtsraum). Prediger Kleinſchmidt. —
Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Männer. — Nachm. 4,45 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. —
Abends 8,30 Uhr: Spielabend und Gebetsſtunde für junge Mädchen. — Montag, abends
8,30 Uhr: Geſchäftsſtunde. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge
Mädchen. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen. —
Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer. — Samstag, nachm. 4 Uhr: E. C.=Jungſchar und Kinder
und für Knaben.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt. (Eliſabethenſtr. 17.
helminenſtraße.) Donnerstag, 11. Auguſt, nachm. 4 Uhr: Tierbrunnen.
Samstag, 13. Auguſt, nachm. 4 Uhr: Pflichtverſammlung.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus
Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) vwr
Fernſprecher 4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale
Gerichtshi-
in Wohnungsangelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= 1.u
nenfürſorge. — Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungs
ten): Sprechſtunden nur vormittags, außer Mittwoch und Samstag.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21.
Diakoniſſenſtation: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Di
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemein=e
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. Sy
(Mittwochs nur von 3—4,30 Uhr.) Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhau==
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag, vorm. von 9—12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsau=
Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 7. Auguſt findet keine Met
handlung ſtatt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Fe-”
Prediger Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8
Uhr-
mit hl. Abendmahl. Superintendent L. Maier, Karlsruhe. — Montag, abe
Bibelbetrachtung. — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde. — Mitt=m
3 Uhr: Kinderbund. Abends 8 Uhr: Streichchor. — Donnerstags, abem=
Bibelſtunde. — Freitag, abends 7 Uhr: Jungſchar.
Gemeindegläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonnatt
vorm. 10 Uhr: Predigt und Feier des heil. Abendmahls. Um 11 Uhr: Scm
Abends 8,15 Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, 10. Auguſt, abends 8,15 Uhr
Freitag, 12. Auguſt, abends 8,30 Uhr: Gebetsverſammlung. (Prediger M.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonn-
1932: Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Abſchiedsgottesdim
E. Bültge.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag, 7.
9,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Jugendbundſtunde und
Abendverſan-
wegen Beteiligung der Gemeinſchaft an einer Feier (auswärts) aus. — Die
8 Uhl: Bibelſtunde. (Prediger Kruſt.
Chriſtlich=wifſenſchaftliche Bereinigung (Christian Science Society) 6
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, n
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 7. Auguſt: Geiſt, Ge
2. Korinther 3:2—9,17.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Kirche Griesheim. 9,30 Uhr: Prebigtgottesdienſt. Pfarra)
10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. 1 Uhr: Ehriſtenlehre, 8,30 Uhr: Aben-0
Pfarrer Mangold.
Friedenskirche. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Mangold. 10,30
ſottesdienſt.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 7. Auguſt, 9,30 Uhr:
(Kirchgang der 50jährigen.) Kollekte. (Pfarrer Dr. Kunze, Nieder=Modau.)
abende in der Kinderſchule fallen in dieſer Woche wegen Herſtellung des E
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 7. Auguſt, vorm
Hauptgottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 2 Uhr: G ℳ
Waſchenbach. — Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Kirchencho—.
Jungmädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 7. Auguſt: 8,45 Uhr:
9,30 Uhr: Gottesdienſt. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. — Montag;
Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, 7. Auguſt, vorm. 9,30
gottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8,30 Uhr: Bä=
Dienstag, nachm. 6 Uhr: Kirchenſteuerſprechſtunde im kleinen Gemeind=
8,30 Uhr: Kirchengeſangverein. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Jungſchar A5d
Gruppe. Nachm. 6 Uhr: Jungſchar Buben. Abends 8,30 Uhr: Jugendbund 5
Donnerstag: Poſaunenchor.
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UNENTBEHRLICHI
Beglaubigte Druckauflage vom
8. Febr. 1931: 75 125 Exempl.
6. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 217 — Seite 9
(VI.11104
ungen
Aus dem Tagebuch eines Jagdfliegers.
nudolf Stark erzählt über ſeine Erlebniſſe bei dem erſten deutſchen Jagdgeſchwader.
und garnieren den Himmel mit ihrem Feuerzauber. Sie haben
Luftſchlacht”
keinen Erfolg, dafür aber großen Munitionsverbrauch.
Tlatz war kaum wieder zu erkennen. Es wimmelte von
am Boden, lauter Fokker. Das ganze
Jagdge=
ſ, I war bei uns gelandet. Es ſoll an der Front der
engeſetzt werden.
ax eine Freude. Eine große Verſtärkung für uns.
Un=
ffreudigkeit hat ſofort einen Stoß nach vorwärts
er=
hu. iſt halt nun einmal bei den ſtärkeren Bataillonen.
ßen alte Bekannte und bewundern die vielen ſchönen
het ohne Neid.
ſEuonne raſſeln. Das Geſchwader ſtartet. Auch wir haben
weſtſchaft. Es dröhnt aus der Luft eine herrliche Weiſe.
uran ſich ganz des Sommertages. Flakwolken ſteigen
huuf. Engliſche Bombengeſchwader kommen. Natürlich,
ſn den ſchönen Tag auf ſeine Art. Das Telephon ruft
Füir ſollen ſtarten. Diesmal im Geſchwader.
taffeln zugleich. Ich ſoll führen. Was kann es Schö=
— Ich fliege mit ſieben Flugzeugen an der Spitze. Die
hat ſogar neun Maſchinen ſtartbereit bekommen und
Wegeſtaffelt, die 32, mit ſieben Flugzeugen rechts von
hundzwanzig Flugzeuge, und alles deutſche. Es iſt ein
b=Bild, alle die blitzenden Maſchinen hinter mir! Sie
fhie ruhig zu ſtehen. Nur ein leiſes Auf= und Abgewoge
ſennen. Ruhige Schiffe in einem großen, großen Teich.
ont iſt der Betrieb noch ſtärker geworden. Es wimmelt
mFlugzeugen. Südlich blitzt es auf von kreiſenden
Trag=
ſiſt das Geſchwader I im Kampf. Wir drücken darauf
mmt von rechts eine engliſche Staffel und will zu uns
rauf, den Weg verlegen!
Die Staffeln prallen aufeinander.
and an Zahl ungefähr gleich. Jeder ſucht ſich einen
Uo beginnt das Kurven. Eine wilde Dreherei.
ue engliſche Staffel kommt hinzu, dann noch eine, das
ſeht weiter. Ich paſſe auf, daß wir nicht allzu weit
amen. Irgendwo leuchtet eine helle Flamme auf, dann
Rauch in die Höhe, ein Flugzeug brennt, ein
Eng=
mes von uns trudelt ab und fliegt dann heimwärts.
Führ Treffer bekommen. Das Geſchwader I kommt von
Mns.
ſetzt iſt eine richtige Luftſchlacht im Gange.
ngländer trudelt ab und fällt, ein anderer fängt zu
und ſchwebt unheimlich langſam durch uns hindurch,
MMeter tiefer, explodiert und in viele brennende Teile
ſut das Kurven weiter, daß man faſt ſchwindlig wird.
der löſt ſich allmählich aus dem Gewirr heraus und
weſtwärts. Wir ſammeln wieder und fliegen noch
büng die Front ab. Es gibt nicht mehr viel zu tun.
ngländer, die Artillerie einſchießen wollen, verduften
And drücken heimwärts. Ein großer Schwanz von
Flak=
ſitt uns nach. Die Flak haben jetzt eine beſondere Wut
Holf Stark, einer unſerer beſten Jagdflieger,
veröffent=
in Tagebuch aus den letzten Kriegsjahren: „Die
Jagd=
nſere Heimat” (K. F. Koehler Verlag, Leipzig, Ganz=
RM., Steifdeckelband 2,85 RM.), und hat uns damit
Eüönſten Fliegerbücher geſchenkt.
Heute bringen wir ein ſtolzes Gefühl mit nach Hauſe:
End=
lich wieder einmal die Ueberlegenheit in der Luft! —
Flieger gegen Artillerie.
10 Uhr 45 ſtarten wir. Der Regen hat aufgehört; nur hier
und da fällt noch ein Strich zur Erde. Die Wolken haben ſich in
1000 Meter zu einer geſchloſſenen Decke zuſammengefunden.
Aus den Ortsausgängen von Rumaucourt quillt engliſche
Infanterie und will nach vorn. Wir richten unſer Feuer auf ſie
und treiben ſie zurück in die Häuſer, in Deckung. Weiter weſtlich
hinter Saudemont iſt eine große Infanteriekolonne im Anmarſch.
Ein breites, verlockendes Ziel. Sie ſehen uns kaum und ſind ganz
überraſcht, als wir über den Häuſern hervortauchen und Feuer
in ihre Reihen legen. Ein wirres Durcheinander entſteht, alles
haſtet vorwärts gegen die ſchützende Ortſchaft. Drei=, viermal
fliegen wir das Ziel an, dann reißen wir die Maſchinen wieder
hoch und fliegen weiter. Im großen Bogen zurück auf die Linien.
Ueberall braun uniformierte Truppen, überall Ziele.
Am Weſtrand von Baralle ſteht eine Batterie und feuert.
Wir überraſchen ſie, und die Kanoniere haben nicht mehr Zeit,
in Deckung zu gehen. Sie ſinken bei ihren Geſchützen zuſammen.
Hinter Gärten jagen Geſpanne heran, um die Geſchütze zu
holen. Nicht weit davon, öſtlich, ſind die erſten grauen (
deut=
ſchen) Stahlhelme. Wenn wir verhindern, daß die Protzen an
die Geſchütze herankommen, kann unſere Infanterie die Batterie
nehmen.
Bruchteile der Ueberlegung — dann reiße ich mein Flugzeug
in die Kurve und fliege das erſte Geſpann an. Unheimlich ſchnell
wächſt das Fahrzeug mit ſeinen ſechs Pferden mir entgegen. Ich
beuge mich über das Viſier. Zwei, vier, ſechs Pferde, braunes,
glänzendes Fell, darauf ein paar khakifarbene Punkte, klein und
vornübergebeugt, die Fahrer. Zwei, vier, ſechs Köpfe, die auf und
ab ſchlagen, ganz groß jetzt. Ein paar Meter über den Tieren
ſauſe ich hinweg und wieder in die Höhe in die Kurve. Meine
Finger haben den M.=G.=Abzug nicht berührt, ich habe es nicht
fertig gebracht, auf die Pferde zu ſchießen.
Tauſend Gedanken jagen in meinem Hirn. . . Wenn die
Bat=
terie zurückkommt, können ihre Geſchütze wieder auf unſere
Sol=
daten feuern, können Wunden ſchlagen und Tode häufen. In
mei=
ner Hand liegt es, dies zu verhindern. Ich muß es verhindern,
es iſt wie ein Befehl, und ich bin Soldat und muß gehorchen.
Ich ſehe, daß das erſte Fahrzeug ſchon bei den Geſchützen iſt.
Es iſt eingeſchwenkt, und Leute zerren gerade ein Geſchütz heran.
Ich lege mein Flugzeug in eine ſteile Kurve und fliege die
Gruppe an.
Meine Geſchoßgarbe liegt am Geſchütz, jetzt wandert ſie auf
das Fahrzeug zu.
Zwei, vier, ſechs Pferde, kurze Ramsnaſen der normanniſchen
Raſſe, die in die Luft ſchlagen — meine Finger laſſen den M.=G.=
Abzug los, und mein Flugzeug raſt weiter — darüber hinweg.
Es muß ſein. Wieder eine Kurve, noch ein Anflug. Die M.=G.
rattern und hören nicht mehr auf diesmal. Dann iſt alles vorbei,
und mein Flugzeug jagt irgendwohin nach Weſten.
Vor dem Heimflug kommen wir noch einmal über die
Batte=
rieſtellung. Die Geſchütze ſtehen verlaſſen in der Gegend.
Da=
neben liegt eine Protze mit ſechs toten Pferden, etwas weiter weg
noch eine und noch eine, und am Straßenrande noch eine.
Graue Stahlhelme, tauchen bei den Geſchützen auf. Eine
Schützenwelle beſetzt die Trichter und die Grabenränder
feind=
wärts. Unſere Infanterie hat die Batterieſtellung in Händen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 6. Auguſt
15.30: Stunde der Jugend.
17.00: München: Nachmittagskonzert. Leitung: Erich Kloß. Werke
von Auber, Waldteufel, Leuſchner, Benatzky u. a.
18.25: P. Alt: Verteilung des Nutzens zwiſchen Kapital, Arbeit
und Unternehmertum.
18.50: Dr. Wagner: Bedeutungswandel der Mittelſtände.
19.30: Freiburg: Handharmonika=Konzert. Ausf.: Erſter Freiburger
Handharmonika=Club.
20.00: Breslau: Baudenzauber. Hörfolge aus Schleſien.
21.00: Ulm: Militärgroßkonzert.
22.20: Zeit Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Berlin: Tanzmuſik. Kapelle Hans Schindler, Refraingeſang:
Theo Lucas (Tenor).
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 6. Auguſt
11.00: Stunde der Unterhaltung.
15.00: Oda v. Holten: Neues und Altes aus dem Leben Hans
Chriſtian Anderſens.
15.45: Dr. Margarete Jacobſohn: Gehören Kinder ins Kinderheim?
16.00: Stud.=Rat Nitz: Die olympiſche Idee einſt und jetzt.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Frau Dr. Neumann=Caſpari: Beobachtungen über
Säuglings=
pflege auf dem Spielplatz einer Großſtadt.
17.50: W. C. Mardorf: Das Wunder der Lüneburger Heide.
18.05: H. H. Stuckenſchmidt: Muſikaliſche Wochenſchau.
18.30: Dr. Günther: Der ewige Harlekin.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Lic. H. Waldenmeier: Danken?
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Schleſiſcher Baudenzauber. Heitere mundartliche Hörfolge
von H. Chr. Kaergel.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Blasorcheſter=Konzert. Leitung: A. Engel.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22,25: Fortſetzung des Blasorcheſter=Konzertes. Deutſches Blas=
Orcheſter.
23.00: Tanzmuſik der Kapelle Hans Schindler. Refraingeſang: Th.
Lucas (Tenor).
Wikkerungsvorherſage
für Norddeutſchland weſtlich der Oder, Weſt=, Mittel= und
Süd=
deutſchland (ohne Alpenvorland) für die Zeit vom 5. bis 14. Aug.,
herausgegeben von der Staatlichen Forſchungsſtelle für langfriſtige
Wettervorherſage in Frankfurt a. M.
Die Witterung wird zunächſt immer noch ziemlich unbeſtän=
dig, im ganzen zwar freundlich, aber zu öfteren Gewitterregen
geneigt ſein. In der nächſten Woche iſt mit etwas beſtändigerem
und wärmerem Wetter zu rechnen.
Wetterbericht der Heſſiſchen Wetterdienſtſtelle.
Der hohe Druck über der Biskaya, welcher bis nach
Deutſch=
land vorgreift, entwickelt ſich zwar immer weiter und läßt auch
bei uns das Barometer langſam anſteigen, aber dennoch iſt keine
Aenderung der Wetterlage zu beobachten. Die Störungstätigkeit
im Norden wirkt beeinfluſſend auf unſeren Witterungscharakter.
Mit dem Vorüberzug der Wirbel wird fortgeſetzt teils wärmere,
teils kühlere ozeaniſche Luft nach dem Feſtland gebracht, deren
Einwirkung der Witterung das Gepräge gibt. Da Island ſich ein
neuer Wirbel nähert, ſo muß mit Fortdauer des wohl
zwiſchen=
durch aufheiternden, aber keineswegs ſtörungsfreien Wetters
ge=
rechnet werden. Gewitterbildungen und in der Menge
ſchwan=
kende Niederſchläge treten weiterhin auf. Auch die Temperaturen
paſſen ſich der Wechſelhaftigkeit an und erfahren im allgemeinen
keine weſentliche Aenderung.
Ausſichten für Samstag, den 6. Auguſt: Bewölkt mit
Aufheite=
rung, aber zeitweiſe auch ſtärkere Eintrübung, etwas wärmer,
noch gewitterartige Niederſchläge.
Ausſichten für Sonntag, den 7. Auguſt: Weiterhin gewitterartige
Niederſchläge, nach Erwärmung wieder etwas friſcher, wolkig
und zwiſchenzeitliche Aufheiterung.
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Seite 10 — Nr. 217
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
9.
Waſhing
9
Eine Madt in ASA.: Heiit, soiie!
Das verlaſſene Lager der Veteranen in der amerikaniſchen Bundeshauptſtadt.
Im Hintergrund iſt der Turm des Capitols zu ſehen.
Blick auf das Zentrum von Tokio mit den rieſigen modernen Gebäuden,
die nach dem Erdbeben von 1923 hier errichtet wurden und die dieſer Stadt im
das Ausſehen einer amerikaniſchen Wolkenkratzerſtadt geben.
Fen
Reich und Ausland.
Die Trauerfeierlichkeiten für Dr. Seipel
Wien. Nach der Einſegnung der ſterblichen
Ueberreſte Dr. Seipels im Stephansdom
be=
wegte ſich ein langer Trauerzug durch ein
Spa=
lier von Hunderttauſenden von Menſchen zum
Parlament, wo Bundespräſident Miclas in
be=
wegten Worten Abſchied von dem „großen
Oſter=
reicher und großen Europäer” nahm. Nach ihm
ſprachen Bundeskanzler Dr. Dollfuß im Namen
der öſterreichiſchen Regierung, Präſident Dr.
Ra=
mek namens des Nationalrats und der frühere
Bundeskanzler Dr. Bureſch für die Chriſtlich=
Sozialen, die National= und Bundesräte. Im
Trauergefolge befanden ſich neben dem geſamten
diplomatiſchen Korps auch Miniſterpräſident Dr.
Held und Reichskanzler a. D. Dr. Wirth.
Geheimrak Dr. Auarck F.
Berlin. Staatsrat a. D. Dr. Quarck,
Wirklicher Legationsrat bei der bayeriſchen
Ge=
ſandtſchaft in Berlin, der weiteren Kreiſen als
1. Vorſitzender des Kyffhäuſerverbandes, der
Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen
bekannt wurde, iſt nach einer Meldung
Ber=
liner Blätter in Berlin geſtorben. 1914
über=
nahm er als Staatsrat die Leitung des
Kobur=
giſchen Staatsminiſteriums. Nach dem Umſturz
trat er wegen Differenzen mit dem Parlament
zurück. 1923 ging er nach der Vereinigung
Ko=
burgs mit Bayern in den bayeriſchen
Staats=
dienſt über. Er wurde Mitglied der bayeriſchen
Geſandtſchaft in Berlin und übernahm 1928 die
Leitung der bayeriſchen ſtaatlichen
Wirtſchafts=
ſtelle in Berlin. Vor dem Kriege gehörte Dr.
Quarck auch dem Reichstag an.
Omnibus rennk gegen einen Baum.
Zwei Tote, drei Schwer=, zwei Leichtverletzte.
Kreuznach. Am Freitag vormittag, gegen
6 Uhr, ereignete ſich auf der Straße zwiſchen Bad
Münſter a. St. und Bad Kreuznach ein
furcht=
bares Verkehrsunglück. Ein von Finkenbach
(Pfalz) kommender Verkehrskraftwagen, der mit
12 Perſonen beſetzt war und zum Markt nach
Kreuznach wollte, raſte in voller Fahrt gegen
einen Baum. Der Wagen überſchlug ſich und
begrub die Inſaſſen unter ſich. In der Nähe
weilende Perſonen, die ſofort zur Unglücksſtelle
eilten, bot ſich ein furchtbarer Anblick. Der 40 Landwirt Johann Rehar aus Hallgarten
war ſofort tot. Eine Frau, ebenfalls aus
Hall=
garten, wurde in bewußtloſem Zuſtand
aufge=
funden und ſtarb auf dem Transport in ein in
der Nähe gelegenes Haus. In ihrer Begleitung
befand ſich ein zehnjähriges Kind, das durch das
Unglück einen Nervenchock erlitt. Die Frau
hin=
terläßt zwei unverſorgte Kinder. Ferner
wur=
den in das Krankenhaus Bad Kreuznach drei
Schwerverletzte eingeliefert, darunter eine Frau
mit einem ſchweren Schädelbruch, die in den
Nachtmittagsſtunden noch nicht das Bewußtſein
erlangt hatte. Zwei weitere Perſonen erlitten
leichtere Verletzungen. Der Fahrer des Wagens,
eines Verkehrskraftwagens des Viktoriaſtifts,
Bad Kreuznach, blieb unverletzt. Er verſuchte
nach dem Unfall, Selbſtmord zu verüben, was
jedoch verhindert werden konnte. — Die
Schuld=
frage iſt noch nicht einwandfrei geklärt. Es
ver=
lautet, daß der Fahrer übermüdet geweſen und
am Steuer eingeſchlafen ſei.
in lieſt blinden Kindern vor.
Blinde Schriftſkel
Helen Keller beim Vorleſen ihrer Werke.
Die berühmte amerikaniſche blinde und taube Schriftſtellerin beſuchte auf ihrer Europareiſe auch
eine Blindenſchule in England, wo ſie den jungen Leidensgefährten aus ihren eigenen Werken
vorlas und ſie beſtärkte, die Hoffnung nicht ſinken zu laſſen und die Hemmungen, die ihnen das
Leben auferlegte, mit verdoppelten Kräften zu überwinden.
Ziefenfehel i Cnndge.
4500 Skück Dieh lebend verbrannk. — 6 Millionen Yollar Schaden.
Anſchlag auf die Reichsbanknebenſtelle Lötzen.
Lötzen. In der Nacht zum Freitag, gegen
1.10 Uhr, wurde auf die hieſige
Reichsbankneben=
ſtelle ein Bombenanſchlag verübt. In der
Hauptfront Hindenburgſtraße wurde an den
Pfeilern, die einen Balkon tragen, eine Bombe
niedergelegt und zur Entzündung gebracht. Der
Sprengkörper explodierte mit lauter Detonation.
Der untere Teil der eiſernen Pfeiler wurde
beſchädigt, die Scheiben des großen Fenſters zum
Kaſſenraum zertrümmert und durch Splitter an
der Betondecke des Kaſſenraumes und des
Bal=
kons weitere Beſchädigungen angerichtet. Wenige
Augenblicke nach der Exploſion eilten Paſſanten
und Polizei herbei, die jedoch in den
Zugangs=
ſtraßen keine verdächtigen Perſonen geſehen
hat=
ten. Die Polizei nimmt daher an, daß die
Bombe mit Zeitzündung verſehen war.
Chicago, 5. Auguſt.
Eine Fleiſchkonſervenfabrik iſt durch ein
Rie=
ſenfeuer zerſtört worden, das vorgeſtern abend in
zwei Blocks der ſüdweſtlichen Fabrikgegend
wütete. Nicht weniger als 4500 Stück Vieh ſind
lebendig verbrannt. Der Schaden wird auf
ſechs Millionen Dollars geſchätzt.
Das Rieſenfeuer im Schlachtviertel brach in
einem Getreideſilo aus und breitete ſich,
begün=
ſtigt durch ſtarken Sturm, raſch auf die
Schläch=
tereien und Viehhöfe der Omaha Packing Plant
Company aus. Es bedrohte auch zeitweilig die
benachbarten Gebäude. An der Bekämpfung der
Kataſtrophe nahm die ganze verfügbare
Feuer=
wehr der Stadt teil. Sofort nach dem Ausbruch
des Feuers wurden alle Feuerwachen alarmiert,
die ihre geſamten Mannſchaften und ſämtliche
Löſchapparate zum Schauplatz ſandten.
In ununterbrochener Folge raſten die
Löſch=
automobile, deren Signale in den
Straßenfluch=
ten der Wolkenkratzer tauſendfältiges Echo
fan=
den, durch die Stadt.
Der Himmel war im Südweſten blutrot
ge=
färbt. Ueberſchritt man den ſüdlichen Arm des
Chicago=River, der das Geſchäftsviertel vom
In=
duſtrieviertel trennt, ſo ſah man bereits die
ge=
waltigen Flammengarben. Die ſtädtiſche Polizei
hatte den ganzen gefährdeten Komplex
abge=
ſperrt, was ſie aber nicht verhindern konnte,
war, daß ſich Hunderttauſende von Menſchen an
den Sperrketten anſammelten um das
einzigar=
tige Schauſpiel zu beſtaunen. Am Brandherd
ſelbſt, einer relativ kleinen Stelle, arbeiteten
Hunderte von Feuerwehrleuten in qualvoller
Enge und unter fürchterlichſten Bedingungen.
Immer von neuem ſtießen ſie vor, und nur ihrer
Aufopferung iſt es zu danken, daß den
Flam=
men Einhalt getan werden konnte. Der
Ge=
treideſilo, der zuerſt Feuer fing, iſt völlig
zer=
ſtört. Millionen Buſhel Getreide ſind Opfer der
Flammen geworden. Oberflächliche Schätzungen
beziffern den Schaden auf etwa 1 Million
Dol=
lar. In den Hürden des Viehhofes ſind in die
Tauſende gehende Stück Groß= und Kleinvieh
verbrannt. Man glaubt, daß hier der Schaden
etwa 5 Millionen Dollar beträgt. Bei den
Löſcharbeiten, erlitten auch einige
Feuerwehr=
leute Rauchvergiftungen.
Unwekker an der mitkleren:
Köln. Das Gebiet der mittler
beſonders die Gegend des Weinortes
wurde, wie das „K. T.” berichtet,
nachmittag von einem ſchweren Gernt
heimgeſucht. Rieſige Schlamm= und
ſtürzten von den Moſelbergen zu Tall
ſtöcke mit ſich reißend. Der Anprall 7.
maſſen und die Wucht des Orkans warn
daß die Moſelberge teilweiſe von ihle
ferdecke entblößt wurden. Große Scr.
wälzten ſich zu Tal und beſchädigten
Gehöfte. Viele Moſelorte ſind nicht
ſierbar, da die Schlammaſſen in de-
große Verheerungen angerichtet haben, Wüſer die
tiefer gelegenen Feldern und Wieſen :)lten.
Schlammaſſen eine Höhe bis zu einemulſcei und
reicht. Die Weinernte iſt faſt bis
vernichtet. Der Blitz hat in zahlreicht im
eingeſchlagen, doch ſind glücklicherweiſe-hinn
leben nicht zu beklagen. Auch die
Wengerohr-Berncaſtel—Cues wurde
hie
Mülheim von Schlammaſſen ſo zugem
ein Perſonenzug eine Zeitlang ſteck=n) Die
mußte. — Die Reichsbahndirektion —=
M=
mit, daß die Strecke Wengerohr—B4
Cuef bei Lieſer=Mülheim von Waſſer=uſei
maſſen während des Unwetters über een die
worden ſei, ſo daß der Zugverkehr umehite
wurde. Das Gleis konnte jedoch bautK
freigelegt werden.
Wieder ſchwere Gewitterfadt
m
in Polen.
Acht Menſchen durch Blitzſchlag
Warſchau. In verſchiedenen
Polens wurde auch im Laufe des Mi in
in der Nacht zum Donnerstag durch 17
witter großer Schaden angerichtet.
ſind wieder eine Reihe von Menſchero
beklagen. Durch Blitzſchläge haben 5
gend von Breſt=Litowſk, wo das Gewü
ders heftig wütete, vier Menſchen de
funden und 21 zum Teil ſchwere V‟
davongetragen. Die Dächer von einn!
einem Krankenhaus und acht Wohnhä r0
den vom Sturm heruntergeriſſen.
ſchlug ein Blitz in eine Kindergrupxy
tötete vier davon.
Deutſcher Feuerwehrtag.
Karlsruhe. Geſtern hat in der feſtlich
beflaggten badiſchen Landeshauptſtadt der
21. Deutſche Feuerwehrtag begonnen, zu dem
neben verſchiedenen ausländiſchen Vertretungen
(Oeſterreich, Ungarn, Tſchechoſlowakei und
Schweiz) auch der erſte Vorſitzende des
Interna=
tionalen Verbandes für Feuerlöſch= und
Ret=
tungsweſen, Oberſt Porderaux=Paris, erſchienen
waren. Geſtern vormittag folgte in der Städt.
Ausſtellunghalle, unter Beteiligung der Reichs=
und Staatsbehörden, die Eröffnung der trotz der
Schwierigkeiten der Zeit gut beſchickten
Feuer=
wehrfachausſtellung der Stadt. Es ſprachen u.
a. der erſte Vorſitzende des Deutſchen
Feuerwehr=
verbands Ecker=München, Staatspräſident Dr.
Schmitt, der Vorſitzende des Badiſchen Landes=
feuerwehrverbands Müller=Heidelberg
undOber=
bürgermeiſter Dr. Finter. Zu der Tagung
wer=
den weit über 10 000 Feuerwehrleute aus allen
deutſchen Gauen erwartet.
Reviſion im Devaheim=Prozeß.
Berlin. Im Devaheim=Prozeß iſt jetzt von
einigen der Verurteilten vorſorglich Reviſion
angemeldet worden, und zwar haben der zu
2 Jahren Gefängnis verurteilte Paſtor Cremer
und ſein Sohn Ernſt Wilhelm Cremer, der zu
4 Monaten Gefängnis verurteilt worden war,
von dem Rechtsmittel der Berufung Gebrauch
gemacht. Auch der Angeklagte Guſtav Hollmar
Clauſſen, der bei ſofortiger Verhaftung zu 1 Jahr
6 Monaten Gefängnis verurteilt worden, war,
hat ſich bei dieſer Strafe nicht bernhigt.
Ende der Banditenherrſchaft auf Bl
Am Donnerstag hat ſich wiedern?
ſiſcher Bandit, der der Gruppe Bartoli :
den Behörden geſtellt, nachdem er ſich e
Jahre lang den Verfolgungen der Po.= derte
einkam
unzugänglichen Hochebene entzogen, I9
Bandit namens Nieri hatte im Jahm &,
meinſam mit zwei Freunden Bartoliss½
ſiſchen Grundbeſitzer getötet und
war=
ſenheit zu 20 Jahren Zwangsarbeit
worden. Die ſcharfen Ueberwachungsm!
in Korſika haben ihn veranlaßt, aus En
zu kommen und ſich der Polizei zu ſte”
Kämpfe mit Sträflingen.
Eberswalde. Im Gefängnis
Nachtwachtbeamter von ausgebroche:
lingen überfallen und ſchwer verletz:;
einer Zelle untergebrachten Sträfling,
gelungen, die Zellentür aufzubrechen.—7
der Sträflinge hatte ſich in das Di—
des Nachtwachtbeamten geſchlichen unde
einer Kaffeekanne auf den Wächter 7ſ
packte den Angreifer an der Kehle; es
ſich ein Kampf auf Leben und Tod.
konnte der Wächter die Alarmklingel!
keit ſetzen, ſo daß andere Beamte zu Ho.
Der Wächter war inzwiſchen bewußt—
mengebrochen und mußte mit ſchuß
letzungen ins Krankenhaus geſchaft!
Die Sträflinge wurden überwältigt.
New York. Aus dem Gefangenn
Finebluff (Arkanſas) entflohen ſiebo
linge, nachdem ſie einen Wärter niede
und ſich mit Waffen verſehen hatten!
kräfte ſuchten die umliegenden Wälde
ihrem Zuſammentreffen mit den 94
kam es zu einem F. erkampf, bei deiſt
fangene getötet und zwei verwundes
[ ← ][ ][ → ] 4OS-ANGELES USA
Sonderdienſt des „Darmſtädter Tagblatts”
Rekord-Olympia.
* Los Angeles, 5. Auguſt. (Kabel.)
lympiſchen Spiele in Los Angeles ſind echt
ameri=
ſele, allerdings im guten Sinne amerikaniſch. Schon
ſder baulichen Anlagen, die eindrucksvolle
Organiſa=
ßerordentliche Gaſtfreundſchaft und die ungeheure
An=
ſes Publikums ſtellten alles in den Schatten, was man
ſingen bislang bei den voraufgegangenen neun
olym=
en der Neuzeit erlebt hat. Mit den eiſtungen aber
uſich ſchließlich ſo, daß in kaum einer Konkurrenz ein
iſcher Rekord beſtehen bleibt. Sogar die Weltrekorde
mweiſe um. Man ſucht nach Erklärungen für dieſe
liche Leiſtungsſteigerung und kommt dabei auf Gründe
Art. Die Konkurrenz iſt ſchwer, alle Länder der
in den letzten Jahren Fortſchritte gemacht, die
inter=
ſpitzenklaſſe iſt immer breiter geworden, und wer im
Beſten von 49 Nationen ſiegen will, der muß ſchon
ußerordentlichen Leiſtung aufwarten. Das wäre eine
naber ſie iſt nicht die letzte und nicht die allein
zu=
luch die hervorragende Beſchaffenheit der Laufbahnen
ſcht alles. In erſter Linie und faſt allein
ausſchlag=
ſidreſe Fülle von Rekorden iſt das . . kaliforniſche
ſehr es auch den Fremden mit ſeiner nur in den
ſten Nächten unterbrochenen Sonnenglut in den erſten
ſt und faſt krank macht, ſobald er ſich nur
einiger=
ſinwöhnt hat, befruchtet und fördert dieſes kaliforniſche
eiſtungsfähigkeit. Zumal die Leichtathletik will Sonne
udie gibt es ja hier im Ueberfluß.
Fſiem Boden und in dieſem Klima mußte die
ameri=
ſlotathletik, mußten das amerikaniſche Schwimmen und
tniſche Tennis zu der führenden Weltſtellung
kom=
ſt ſchließlich nicht gleichgültig, ob man ſich nur in
ſtei Monaten, an 20 oder 30 Sonntagen, oder ob man
w elf Monate im Jahr ganz intenſiv und unter den
Vorausſetzungen ſeinem Sport widmen kann. Man
manches. Die Vorteile, die Land und Klima geben,
uum vierzehntägigem Aufenthalt auch ſchon den
euro=
üileten zuſtatten gekommen. Sie haben ſich in den
letz=
iuch ſchon wiederholt in die Liſten für Welt= und
Rekorde einſchreiben können. Sogar ein deutſcher
InLeipziger Weimar, war darunter. Er eröffnete am
ſanachmittag das Speerwerfen mit einem neuen
olym=
hurd, der allerdings nur die Lebensdauer von
Minu=
dann verdrängte ihn die finniſche Werfergarde.
ſuin Rekord=Olympia, leider aber auch ein
Rekord=
vder Enttäuſchungen für Deutſchland.
bislang. Noch ſtehen ja zehn olympiſche Tage aus.
ſüber die Hälfte der deutſchen Mannſchaft, ein Teil
kuhleten, die Schwimmer, Waſſerballſpieler, Segler,
brer und Ringer auf ihren Start. Noch haben wir
ze Leichtathleten ein Eiſen mit den großen
Zehnkämp=
im Feuer. Wir geben die Hoffnung auf eine
Wen=
unge zum Beſten noch nicht auf.
Mderne Fünfkampf vor dem Abſchluß.
Die Deutſchen halten ihre Plätze.
Aucht ’s Publikum in Los Angeles begreift, wie hoch die
hdertzen des Modernen Fünfkampfes an die Teilnehmer
vietulſeitig und wertvoll dieſer Wettbewerb iſt. Als am
tag ſugen die 24 noch im Wettbewerb liegenden
Teilneh=
hur kurten Uebung, dem 300=Meter=Schwimmen, ins
Sta=
ſugctz varteten bereits über 5000 Zuſchauer. Die
Schwimm=
wur 1ür Konkurrenten freigeſtellt, die meiſten bevorzugten
ſrei n!! Die beſten Leiſtungen wurden dann auch in dieſer
imntu erzielt. Die beſte Zeit des Tages ſchwamm mit 4:32,6
der/äwede Tohfeld, der ja für den Fünfkampf Favorit iſt.
ſolgtn mit 4:34,3 Min. der Italiener Pagnini, mit 4:37,9
dert kerikaner Brady. Die folgenden lagen in ziemlich
Rſelnfolge. Letzter wurde der Italiener Pacilli in 7:23
viſlid der Mexikaner Caſanova ſogar aufgab.
liefdutſchen Teilnehmer hielten nicht ganz das
man ſy verſprochen hatte. Am beſten ſchwamm Leutnant
108 Mi5:06,4 Min. auf den 11. Platz, Rehmer folgte in
Mſr auf den 13. und Mirſch in 5:23,9 Min. auf den
Platz” ſirſch iſt dadurch im Geſamtklaſſement vom 6. auf
B Plſichurückgefallen, an ſeiner Stelle rangiert jetzt Rehmer
ſend Ahudé auf den 17. Platz vorrückt. Im ganzen geſehen,
in diec Lutſchen alſo ihre Poſition von geſtern halten können.
Geſazilaſſement führt noch der Amerikaner Majo, deſſen
und dun den drei Schweden Oxenſtirna, Tohfeld und
Lind=
ſichlſrk verringert hat. Da die drei Deutſchen gute Läu=
und, Lou man hoffen, daß ſie ſich in der letzten Uebung am
Wtags in 400=Meter=Querfeldeinlaufen, noch etwas
vorſchie=
lönndr.
90,„Krone der Leichkakhlekik”,
deillumpf, begann. — Sieverk an dritter Stelle.
dr Ihr überraſchend ſtarken Zuſchauermenge begann am
99 UeZehnkampf, die „Krone der Leichtathletik‟. Die Teil=
* wan zunächſt den 100=Meter=Lauf und den Weitſprung
oivtm; am ſpäten Nachmittag folgten dann drei weitere
gen lugelſtoßen, 400=Meter=Lauf und Hochſprung.
Mu iſt durch Sievert, Eberle und Wegener vertreten.
Aruhen unſere ſtärkſten Hoffnungen auf einen guten
Die heutigen Uebungen liegen Sievert weniger, ſeine
Die Wurfdiſziplinen. Dennoch lag er nach den zwei
Iyen auf dem fünften Platz, und man kann zuverſicht=
Eichnen, daß er ſchon ſehr bald in den Vordergrund
Ergebniſſe: 100=Meter=Lauf: 1. Järpinen=Finn=
2. Berra=Argent. 11.1; 3. Charles=Amerika 11,2;
land 11,3: 5. Dimſa=Lettland 11,3: 6. Coffmann=
7. Sievert, 8. Eberle, 9. Wegener, alle
Siedlecki=Polen 11,6 Sek.
ung: 1. Charles=Amerika 7.24 Meter, 2. Dimſa 7.22;
4. Järvinen 7; 5. Sievert 6,97: 6. Bauſch=Amerika
ann 6,77; 8. Eberle 6,57; 13. Wegener 6,41 Meter.
Sirt rückte vom fünften auf den dritten Platz.
N9 2/ dritten Uebung des Zehnkampfes iſt unſer Teil=
Pert in der Geſamtwertung auf den dritten Platz,
* A en ſechſten und Wegener auf den zwölften Platz vor=
ie Fe m: 1. Bauſch=Am. 15,32 Meter; 2.1Sievert 14,50,
139; 4. Irjöla=Finnland 13,68; 5. Hardt=Südafrika
berle 13,22; 7. Järvinen 13,11: 8. Siedlecki 12,73,
Sog 1458; 10. Charles 12,46; 11. Bakſalmaſi=Ungarn 11,90;
Spn M 11,87: 13. Wegener 11,70. — Der Argentinier
ſch i” vor dem Kugelſtoßen aus.
Deig rgebnis nach den drei Konkurrenzen: 1. Simla
etande l /39 ,3 P.; 2. Bauſch 2576,95 P.; 3. Sievert 2571,25
arvinen 2511 P.; 5. Charles 2491,10 P.; 6. Eberle
* Diesdal 2312,40 P.: 8. Siedlecki 2305,12 P.; 9. Ir=
10. Coffman 2282,05 P.: 11. Haidt 2174,50 P.; 12.
*W N2t54,05 P.; 13. Bakſalmaſi 2104,75 P.
Welkrekord über 400 Meker.
Am Freitag nachmittag war das Stadion ſchon lange vor
Be=
ginn der 400=Meter=Läufe mit über 50 000 Zuſchauern beſetzt.
Nachdem die Zehnkämpfer die Bahn verlaſſen, folgten dann die
Vorentſcheidungen über 400 Meter.
In der erſten Vorentſcheidung ſtartete der Deutſche Büchner
auf der zweiten Bahn. Er holte auf halber Strecke ſehr gut auf,
fiel aber auf den letzten 70 Metern ebenſo wie der Oeſterreicher
Rinner zurück. Beim Einlauf in die Gerade zog der Amerikaner
Carr plötzlich davon und wurde in der neuen olympiſchen
Beſt=
zeit von 47,2 Sek. vor dem Kanadier Wilſon und dem Auſtralier
Golding ſicherer Sieger. Ueberraſchend war das Ausſcheiden des
Engländers Ramplin, der vor Rinner und Büchner den vierten
Platz belegte.
In der zweiten Vorentſcheidung hatte der Amerikaner
Eaſt=
man die Innenbahn. Das Feld blieb faſt während des ganzen
Rennens zuſammen, erſt auf der Geraden ſpurtete der Amerikaner,
um überlegen in 47,6 Sek. vor dem Südafrikaner Walthers, dem
Amerikaner Gordon und dem Finnen Strandwall ſowie dem
Engländer Stanley und Ball=Kanada in Front zu bleiben.
Bei der Ausloſung im Entſcheidungslauf hatte der
Amerikaner Carr die vierte Bahn erhalten. Nach dem
Start=
ſchuß legte Eaſtman ein unheimliches Tempo vor, aber bereits im
erſten Bogen hatte Carr die Spitze erreicht. Eaſtman folgte
dicht=
auf, und beim Einlauf in die Gerade entbrannte zwiſchen den
beiden ein mitreißender Kampf, den Carr mit 1,50 Meter
Vor=
ſprung in der neuen Weltrekordzeit von 46, 2 Sekunden vor
Eaſtman ſiegreich beendete, der die alte Weltrekordzeit von 46,4
Sek. benötigte. Dritter wurde der Kanadier Wilſon in 47,4 vor
Walthers (48,2). Die gleiche Zeit benötigte auch Gordon,
wäh=
rend der Auſtralier Golding 48,8 Sek. benötigte.
Prokeſt im 5000-Meker=Lauf. — Syring Sechſter.
Im 5000=Meter=Lauf, der an die Teilnehmer angeſichts der
drückenden Hitze am Freitag nachmittag große körperliche
Anſtren=
gungen ſtellte, kamen der Finne Lethinen und der Amerikaner
Hill in der gleichen Zeit von 14:30 Min. ins Ziel. Der Finne
wurde als Sieger erklärt, doch proteſtierten die Amerikaner
da=
gegen, und auch die Zuſchauer nahmen in befremdender Weiſe
gegen den Finnen Stellung. Lethinen ſoll Hill behindert haben.
Ueber den Proteſt iſt zur Stunde noch nicht entſchieden, das
Er=
gebnis alſo noch nicht endgültig. Den dritten Platz belegte der
Finne Virtanen vor dem Neuſeeländer Shavidan, dem Schweden
Lindgren und dem Deutſchen Syring, der in 14:56 Min. einen
ehrenvollen und nicht erwarteten ſechſten Platz in dem Feld der
ausgezeichneten Langſtreckler belegte.
Der 50jährige Casmir=Frankfurt Fünfter.
Im Staatlichen Zeughaus des Olympiaparks wurde am
Frei=
tag als erſte Einzelkonkurrenz das Florettfechten der
Her=
ren entſchieden. Dem zahlreichen Publikum ſtellte ſich die
Fech=
ter=Elite der Welt vor. Nach der großen Enttäuſchung, die Helene
Mayer am Vortag gebracht, hoffte man im deutſchen Lager, daß
es eine kleine Entſchädigung dafür durch eine Placierung Erwin
Casmirs geben würde. Man verkannte nicht die großen
Schwie=
rigkeiten für den bereits über 50jährigen Frankfurter, der als
einziger Deutſche gegen drei Italiener, zwei Franzoſen, zwei
Ar=
gentinier und zwei Angelſachſen in der Schlußrunde ſtand. Viele
glaubten, daß er ſich nicht placieren würde. Aber Casmir hat
ſich ſehr tapfer geſchlagen, obwohl er gerade von den jungen
Ita=
lienern ſtark aufs Korn genommen wurde. Mit 5 Siegen und
4 Niederlagen belegte er den ſchönen fünften Platz unter den
erſten Sechs der Endrunde. Der Sieg fiel mit 9 Siegen und 35
Treffern an den jungen Italiener Marzi, der von ſeinen beiden
Landsleuten Gaudini und Guaragna, die ihm ihre Gefechte faſt
widerſtandslos ſchenkten, glänzend unterſtützt wurde. Zweiter
wurde der Amerikaner Levis mit 6 Siegen und 3 Niederlagen.
Die nächſten Plätze belegten die beiden genannten Italiener mit
5 Siegen und 4 Niederlagen wie Erwin Casmir, aber mit
ge=
ringerer Trefferzahl. Stark enttäuſcht waren die Franzoſen, deren
Vertreter Brugnnol und Toupiau die letzten Plätze belegten.
Helene Mayer nur Vierke.
Zu den bisherigen Enttäuſchungen geſellte ſich eine neue:
Auch Helene Mayer hat verſagt. Sie war indisponiert und konnte,
nachdem ſie vor zwei Tagen die Vorrunde ohne Niederlage
über=
ſtanden hatte, in der Entſcheidung nach drei Niederlagen gegen
die Engländerin Adams, die Wienerin Preiß und die Ungarin
Bogen (je 4:5) nur Vierter werden. Der Sieg fiel an Fräulein
Preiß=Oeſterreich vor Erna Bogen=Ungarn und Miß Guineß=
England.
Und noch einmal ein Welkrekord.
Nambu=Japan gewinnt den Dreiſprung.
Während es im voraufgegangenen Speerwerfen der Finne
Matti Jaervinen „nur” zu einem neuen olympiſchen Rekord
ge=
bracht hatte, gab es anſchließend beim Dreiſprung wieder
ein=
mal einen Weltrekord, den zweiten des Tages. Der Sieger
Nambu=Japan brachte es auf 15,78 Meter. Aber auch die
Lei=
ſtungen der drei Nächſtbeſten lagen noch über 15 Meter. Der
Ungar Bacſalmaſy konnte mit der immer noch recht guten
Lei=
ſtung von 14,23 Metern nicht einmal in die Entſcheidung
kommen.
Das Ergebnis: 1. Nambu=Japan 15,78 Meter 2. Svenſſon=
Schweden 15,32 Meter 3. Oſhima=Japan 15.12 Meter, 4
Fitz=
gerald=Irland 15.01 Meter, 5 Peeters=Holland 14,93 Meter,
6. Furth=USA. 14,88 Meter.
Deutſche Anfangserfolge im Ringen.
Ehrl und Brendel ſiegen.
Bis in die Nacht hinein waren geſtern die Freiſtilringer im
Auditorium tätig geweſen, heute vormittag wurden ſie von ihren
Genoſſen aus der Zunft des griechiſch=römiſchen
Ring=
kampfes abgelöſt. Zunächſt waren die leichteren
Gewichts=
klaſſen am Werk. Erfreulicherweiſe gab es dabei einige ſchöne
deutſche Anfangserfolge. In der erſten Runde des
Vantam=
gewichts errang Brendel=Deutſchland einen Schulterſieg über
den Finnen Jaskari. Nizzora=Italien warf den Ungarn Szekfue
ebenfalls auf die Schultern, während der Schwede Thuveſon den
Franzoſen France nach Punkten bezwang. Im Federgewicht
beſiegte der Deutſche Ehrl den Ungarn Zombori nach Punkten
Gozzi=Italien legte Koskela=Finnland auf die Schultern.
Punkt=
ſiege erſtritten noch Kara=Japan über Schack=Dänemark und
Mau=
der=Tſchechoſlowakei gegen Lindelof=Schweden
Im Leichtgewicht holte ſich Sperling=
Deutſch=
land eine knappe Punktniederlage durch den Schweden
Malmberg. Tozzi=Italien mußte gegen Reinberg=Finnland wegen
einer Gehirnerſchütterung, die er ſich bei einem Sturz zuzog.
aufgeben. — Im Weltergewicht warf Johannſſon=
Schwe=
den den Ungarn J. Zombory nach drei Minuten durch
Schleuder=
griff. Kapp=Eſtland gewann gegen Gallegati=Italien nach
Punk=
ten. Földeak=Deutſchland brauchte noch nicht anzutreten.
Olympiſches Komitee in Wien.
Wie ſchon zuletzt, ſo wird, das Internationale mpiſche
Komitee auch ſeine nächſte Tagung in Europa abhalten. Es wurde
beſchloſſen, die Tagung im Juni 1933 in Wien abzuhalten.
5b. 98 Darmſtadt — Rof=Weiß Darmſtadk.
Der erſte Sonntag der mit dem 7. Auguſt beginnenden
Ver=
bandsſpielſaiſon ſieht die beiden Ligamannſchaften der 98er ſchon
n Punktkämpfen. Während die Fußballer gegen Haſſia Dieburg
auf dem Platz des Gegners anzutreten haben, iſt die Handball=
Liga mit dem Lokalrivalen Rot=Weiß gepaart. Damit ſteht gleich
am 1. Spielſonntag einer der intereſſanteſten Kämpfe der Gruppe
Heſſen auf dem Programm. Von den in der Heſſengruppe
verei=
nigten Vereinen haben ja gerade die drei beteiligten Darmſtädter
Anrecht auf die vorderſten Plätze, ſo daß ihren Spielen, und
ins=
beſondere den Darmſtädter Lokalbegegnungen, ausſchlaggebende
Bedeutung zukommen dürfte, da wir nicht glauben können, daß
eine der Wormſer oder der übrigen Mannſchaften entſcheidend für
die Meiſterſchaft in Betracht kommt.
Ueber den Ausgang des Spiels läßt ſich, da die Form der
Mannſchaften zu Beginn der Verbandsſpiele nicht bekannt iſt. nur
ſchwer eine Vorausſage machen. Die Sportvereinself dürfte
al=
lerdings die beſſeren Ausſichten auf den erſten Punktgewinn haben,
zumal ſie in der gleichen Aufſtellung antritt, in der auch die
Spiele der vergangenen Spielzeit beſtritten wurden. Man weiß
allerdings aus den Spielen früherer Jahre, daß die Rot=Weiß=Elf.
recht gefährlich iſt und nur dann bezwungen werden kann, wenn.
mit Ernſt und Eifer gekämpft wird. Wir glauben daher, daß es
ſo gleich im 1. Verbandsſpiel zu einem hartnäckigen und
reiz=
vollen ſportlichen Kampf um die Punkte kommen wird.
Das Spiel beginnt nachmittags 3.00 Uhr am
Böllen=
falltor.
An Anbetracht der wirtſchaftlichen Vorhältniſſe ſind die Preiſe,
für die bevorſtehenden Verbandsſpiele erneut ermäßigt worden.
Sportabt. Merck Darmſtadt.
Heute trägt die Sportabt Merck ihre diesjährigen
leicht=
athletiſchen Vereinsmeiſterſchaften auf dem Sportplatz an der
Maulbeerallee aus. Am Sonntag. 10 Uhr vormittags
begin=
nend, wird das Handballturnier um den von der Firma E. Merck
geſtifteten Wanderpokal ausgetragen. Die teilnehmenden
Ver=
eine ſind: Rot=Weiß 2. Darmſtadt, Poſt Darmſtadt. TV. 1876
Arheilgen. Merck Darmſtadt.
Handball in der 9.T.
Privatſpiele: Arheilgen-Büttelborn (Sa.), Seeheim—
Eberſtadt, Ober=Ramſtadt—Beſſungen, Erzhauſen—Walldorf. Reſ.
Im Zeichen des Trierer Kreisturnfeſtes ruht faſt aller
Spielbetrieb. Nach Ablauf dieſer letzten turneriſchen
Großver=
anſtaltung beginnt das neue Pflichtſpieljahr. Die Kreisklaſſe
ſetzt bereits am 14. Auguſt ein, wo aber nur zwei Spiele
ſtatt=
finden. Griesheim fährt nach Bickenbach und Sprendlingen wird
mit Bensheim zuſammentreffen. Zu obigen Spielen darf man
von Büttelborn ſtarke Gegenwehr erwarten. Trotzdem wird man
die Kreisklaſſe klar erkennen. Eberſtadt ſoll in Seeheim
Ver=
geltung geben, und wir ſind geſpannt, ob es gelingt. Beſſungen
möchte in Ober=Ramſtadt — Spielbeginn 15 Uhr — eine
10:4=Niederlage wettmachen. Bei allem Eifer den wir an der
Platzelf loben, die vollzählige Gäſteelf iſt beſſer. Walldorf ließ
ſich am letzten Sonntag in Wallerſtädten hineinlegen. Seiner
zweiten Garnitur wird es in Erzhauſen kaum beſſer gehen. —
Im Gau werden die Pflichtſpiele am 21. Auguſt beginnen.
Fußball.
Union Darmſtadt — SV. Münſter.
Union eröffnet am Sonntag, 4 Uhr, die diesjährige
Verbands=
runde mit einem Spiel gegen Münſter. Münſter, eine der
be=
ſtändigſten Mannſchaften unſerer Kreisliga, wird von Union
außerſte Kraftanſtrengung verlangen, und ſo einen würdigen
Gegner abgeben. Spielt Union mit derſelben Hingabe wie bei
ihren letzten Spielen, ſo dürfte der Erfolg nicht ausbleiben. Um
14 Uhr die Reſerven.
SC. 1928 Ober=Ramſtadt—SV. 98 Darmſtadt (Sonderm.).
Kommenden Sonntag empfängt Ober=Ramſtadt die
ſpiel=
ſtarke Sondermannſchaft des SV. 98 Darmſtadt zu einem
Freund=
ſchaftsſpiel. Den Gäſten geht ein guter Ruf voraus, die
Mann=
ſchaft gilt als ſehr ſpielſtark, was die letzten Siege über gute
Kreisligamannſchaften beweiſen. Es iſt ſicher mit einem recht
ſpannenden Spiele zu rechnen. Vorher 2. Mannſchaft —Eintracht
Darmſtadt.
Germania Eberſtadt — SVgg. Arheilgen.
Zum erſten Verbandsſpiel der neuen Saiſon empfangen die
Leute von der Bergſtraße die Sp.Vg. Arheilgen. Ueber den
Aus=
gang und das Stärkeverhältnis der beiden Mannſchaften iſt
vor=
erſt wenig zu ſagen. Das Spiel wird uns morgen darüber
Auf=
ſchluß geben. Wir wiſſen nur, daß die Leute um Kaißer herum
unter einigen Spielerabgängen zu leiden haben, was ſich vielleicht
auswirkt. Dennoch erwarten wir Germania knapp in Front. Um
1.30 Uhr ſpielen die Reſerven beider Vereine.
Fr. Tgde. Darmſtadt—FT. Arheilgen.
Am Sonntag beginnen die Serienſpiele der Kreisklaſſe. Dem
Neuling Darmſtadt iſt es nach jahrelangen Anſtrengungen
gelun=
gen, in die hochſte Klaſſe aufzurücken. Aus dieſem Grunde
dürf=
ten in den kommenden Spielen recht ſpannende Kämpfe am
Müllersteich zu erwarten ſein. Außer Darmſtadt zählen zu
die=
ſer Gruppe die Vereine Arheilgen. Egelsbach, Sprendlingen,
Mörfelden. Walldorf, Urberach. Dietzenbach und Erbach,
durch=
weg Mannſchaften, die an Spielſtarke nicht zu unterſchätzen ſind
Der ſonntägliche Gegner Arheilgen hat in den vergangenen
Jah=
ren mit dem Beginn der Serie ſchon immer für Ueberraſchungen
geſorgt. Die Fußballanhänger ſehen ſomit gleich am Anfang
einen Kampf erſten Ranges. Darmſtadt wird in vollſtändig
neuer Aufſtellung das Treffen beſtreiten: Pfleger: Schäfer,
Ar=
nold (früher Union Darmſtadt): A. Weicker, J Schmidt,
Trumpf=
heller; Porzel, G. Weicker, Reininger, K. Müller und Jäger
(früher Union). Spielbeginn 15.30 Uhr. Vorher ſtehen ſich die
Reſerven gegenüber. — Weitere Spiele: 2. Mſch. in Seeheim
1.30 Uhr. A.H. in Wixhauſen 9.30 Uhr. 1. Schüler—2. Schüler
9.30 Uhr, hier.
Die Mitropa=Cup=Sitzung, die für den kommenden
Sonntag anberaumt war, wurde um acht Tage verlegt und findet
im 14. und 15. Auguſt in Klagenfurt ſtatt.
Der Boxkampf zwiſchen dem Europameiſter Heuſer=Bonn
und dem italieniſchen Schwergewichtsmeiſter Baiguerra mußte
auf einen unbeſtimmten Termin verlegt werden, da die
erforder=
liche Garantieſumme nicht aufgebracht werden konnte.
Hans Stuck verunglückte bei dem Training zum
Klauſen=
paß=Rennen. Seine Verletzungen ſind jedoch nur leichter Natur.
Der Münchener Motorradfahrer Ernſt Henne
will in Bälde wieder den abſoluten Weltrekord für Motorräder
mit ſeiner 750er BMW.=Maſchine angreifen. Als Strecke iſt die
bekannte Tat=Rennſtrecke bei Budapeſt in Ausſicht genommen.
Geſchäftliches.
Lotterieglück. Die große, ſehr günſtige Stuttgarter
Schloßbrandhilfe=Geldlotterie, Ziehung nächſte Woche, 12. und
13. Auguſt, wird ſicher in allen Kreiſen des deutſchen Volkes
freu=
digen Widerhall finden, um ſo mehr bei dem billigen Lospreis
von 50 Pfg. nicht nur ein vaterländiſches Werk unterſtützt wird,
ſondern durch die 16 586 Geldgewinne und 4 Prämien
Höchſt=
gewinne mit 25 000 RM., 15 000 RM. und 12 500 RM. gewonnen
werden können. Loſe ſind noch in allen Verkaufsſtellen zu
be=
ziehen. Generalvertrieb. A. Dinkelmann Worms,
Poſt=
ſcheckkonto Frankfurt a. M. 20 060.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
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„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Neite;
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Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſſripte wird Garantie der Rückſendung n icht übernemmen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] Der Pfandbriefumlauf im Juni.
Überblick über den Umlauf an Schuldverſchreibungen u. den Beſtand an Hypokheken u. Kommunaldarlehen
Die Statiſtik des Boden= und Kommunal=Kreditinſtituts für
Juni 1932 umfaßt unverändert 103 Anſtalten.
Im Juni 1932 verminderte ſich der Geſamtumlauf an
Pfandbriefen und Kommunalobligationen (alles in Mill. RM.)
weiter auf 12 206 (31. Mai 1932: 12270, 21. 12. 1931: 12 448,
30. 6. 1931: 12 550), und zwar betrug der Bruttozugang 24.05 (
Vor=
monat: 25,85), der Abgang 87,90 (52,12), ſo daß ſich für Juni 1932
ein Reinabgang von 63,84 (26,27) ergibt; dabei haben die
Pfand=
briefe einen Reinabgang von 58,32 (23,10) und die
Kommunalobli=
gationen einen ſolchen von 5,52 (3,17) zu verzeichnen.
Im einzelnen belief ſich der Bruttozugang bei den
Pfand=
briefen (Inland) im Juni 1932 bei einem Umlauf von 6783
(Mai 1932: 6817) auf 17,98 (19,35), der Abgang auf 51,99 (33,65),
ſo daß ſich ein Reinabgang von 34,01 (14,30) ergibt. Der Zugang
entfällt nach der Zinskonverſion mit 17,80 (19,07) naturgemäß
wieder faſt ganz auf den 6prozentigen Typ, ebenſo der Abgang mit
50,83 (33,19).
Bei den Kommunalobligationen — Inlandsumlauf
2001 gegen 2006 — ſtellte ſich der Bruttozugang auf 1.16 (1,54), der
Abgang auf 6,20 (3,69), ſo daß ſich im Juni ein Reinabgang von
5,04 (2.15) ergibt.
Der Umlauf an Auslands=Pfandbriefen und
Kom=
munglobligationen ging weiter von 1118 auf 1106 zurück;
der reine Abgang betrug 12,48 (4,06).
Liquidationspfandbriefe und
Aufwertungs=
ſchuldverſchreibungen (Umlauf 2231 gegen 2243) wurden
4,61 (4,78) neu in den Verkehr gebracht; der Abgang betrug
16,57 (9,16).
Die Geſamtſumme des Beſtandes an Hypotheken,
Kom=
munaldarlehen und ſonſtigen Darlehen hat ſich diesmal mit 14 298
(14 375) Mill. RM. gegen den Vormonat um rund 77 (45) Mill.
RM. vermindert; von dieſem Rückgang entfallen 63 (43) auf das
Neugeſchäft, deſſen Umfang auf 11 794 (11 857) Mill. RM.
geſun=
ken iſt. Hierunter haben ſich landwirtſchaftliche Hypotheken um
15,13 (12,93) Mill. RM. auf 2750 (2765) Mill. RM. vermindert,
ſtädtiſche Hypotheken um 24,14 (14,59) Mill. RM., ſo daß der
Be=
ſtand auf 5670 (5694) Mill. RM. zurückging Kommunaldarlehen
gingen weiter um 23,31 (15,34) auf 3165 (3189) Mill. RM. zurück.
Die Aufwertungsbeſtände ſind um 14,64 (3.14) Mill. RM. auf 2459
(2474) Mill. RM. zurückgegangen, während die Teilungsmaſſe um
0 41 (im Vormonat 0,12 Mill. RM. Abang) auf 44,19 (43,78)
Mill. RM. zunahm.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die geſtrige Berliner Börſe eröffnete in uneinheitlicher
Hal=
tung. Das Publikum zeigte zwar hier und da wieder Intereſſe
und bevorzugte — wie ſchon ſeit Tagen — Pariwerte zu
Anlage=
käufen, die Spekulation, die von vorgeſtern Ware übirg hatte, war
aber zu Realiſationen geneigt, zumal die New Yorker Börſe gegen
Schluß des Verkehrs und die geſtrigen europäiſchen
Auslandsbör=
ſen ebenfalls kleine Ermüdungserſcheinungen zeigten Man glaubt,
daß das Anziehen der Warenpreiſe in U. S.A. und die darauf
zu=
rückzuführende Feſtigkeit in Wallſtreet nicht zuletzt eine gewiſſe
Wahlmache iſt, und daß dieſe ſcheinbare Konjunkturbeſſerung keine
dauernde ſein könne. Die Nachrichten aus der deutſchen Induſtrie
lauten ſehr verſchieden. So iſt in der Eiſeninduſtrie ein neuer
Abſatzſchwund eingetreten, während die Ruhrkohlenförderung eine
Erhöhung und die Haldenbeſtände eine Verminderung erfahren
haben. Der weitere Verkehrsrückgang, der ſich aus im Junibericht
der Deutſchen Reichsbahn erſehen läßt, verſtimmte etwas.
Jeden=
falls war die geſtrige Börſe zu Beginn mit Ausnahme von
weni=
gen Spezialgebieten, nicht ſo feſt, wie man vormittags erwartet
hatte. J.G.=Farben lagen im Angebot und ſollen gegen Bekula
getauſcht worden ſein. Nachdem im Verlaufe die meiſten Kurſe
an den Aktienmärkten als Folge der geringen Umſatztätigkeit um
Bruchteile eines Prozentes abbröckelten, wurde die Tendenz
ſpä=
ter, von Bekula ausgehend, wieder ausgeſprochen feſt. Auch am
Montanmarkt, an dem man von einer Verſchärfung in der
bel=
giſchen Streikbewegung ſprach, nahm das Geſchäft wieder an
Leb=
haftigkeit zu, wobei Gelſenkirchen mit plus 2 Prozent in Führung
lagen.
Zu Beginn lag die Frankfurter Börſe bei vorherrſchendem
An=
gebot an allen Märkten ſchwächer. Das Geſchäft war allerdings
äußerſt klein bei größter Zurückhaltung der Spekulation. Den vom
Reich geplanten Maßnahmen zwecks Beſriedung der
innerpoliti=
ſchen Situation ſieht man abwartend entgegen. Ziemlich beachtet
wird auch der Bericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung, der
nicht ſehr günſtig lautet, wenn auch die Möglichkeit eines
bevor=
ſtehenden Umſchwunges angedeutet wird. Man glaubt, Anzeichen
dafür in den feſteren Rohſtoffmärkten ſehen zu können. Zum
amt=
lichen Beginn eröffneten Farben 1 Prozent niedriger,
Scheide=
anſtalt verloren ½ Prozent. Am Elekromarkt gaben Licht u. Kraft
1. Siemens, Schuckert und Gesfürel je ½ Prozent, Felten 9
Pro=
zent nach. Dagegen lagen AEG. ſogar behauptet, Lahmeyer in
Verfolg der letzttägigen Aufwärtsbewegung 1 Prozent
freund=
licher. Von Montanaktien hört man Buderus 1½, Gelſenkirchen ¼,
Rheinſtahl ½, Stahlverein 5 Prozent niedriger.
Schiffahrts=
aktien ½ bis ½ Prozent ſchwächer. Kunſtſeide und Zellſtoffwerte
vernachläſſigt. Von Bankaktien Reichsbank ½ Prozent ſchwächer.
Freundlicher dagegen lagen Kaliaktien, von denen Aſchersleben
1½ Prozent gewannen. Von Frankfurter Werten lagen
Metall=
geſellſchaft bereits zu Beginn 3 Prozent freundlicher, dagegen
waren Holzmann in dieſem Ausmaße abgeſchwächt. Am
Renten=
markt nannte man eingangs für Altbeſitz einen um 2 Prozent
niedrigeren Kurs. Neubeſitzanleihe waren behauptet. Dagegen
blieben ſpäte Schuldbuchforderungen geſucht und lagen ½ Prozent
höher. Im Verlaufe der Börſe ergab ſich eine kräftige Befeſtigung,
wodurch die Anfangsverluſte faſt reſtlos ausgeglichen wurden. Die
Bewegung nahm ihren Ausgang vom Montan= und Elektromarkt.
Beſonders geſucht waren neben JG. Farben, die man bei 89½
nannte, Gelſenkirchen, die 1½ Prozent über dem letzten Kurſe
ge=
ſucht waren. Am Elektromarkt Schuckert 1 Prozent freundlicher,
auch AEG. 3 Prozent gebeſſert. Scheideanſtalt, die anfänglich ½
Prozent ſchwächer lagen gewannen 9 Prozent. Am Geldmarkt iſt
Tagesgeld leicht bei 4 Prozent.
An der Abendbörſe war das Geſchäft nach dem
lebhaf=
teren Mittagsverkehr wieder ruhig, bei anhaltender
Zurückhal=
tung. Die Kurſe lagen meiſt auf der Baſis der erholten
Mittags=
kurſe behauptet. J.G.=Farben nannte man zu Beginn ¼ Prozent
höher. Von Frankfurter Werten gewannen Scheideanſtalt ½
Pro=
zent. Gut behauptet waren Schiffahrtswerte und Montanaktien.
Am Rentenmarkt waren Altbeſitz bei etwas Nachfrage 14 Prozent
höher. Neubeſitz und ſpäte Schuldbuchforderungen waren
unver=
ändert. Im Verlauf trat eine Aenderung nicht ein. Farben
ſchloſſen 89½ Prozent.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 5. Auguſt 1932 ſtellten ſich
für Kupfer: Auguſt 39.75 (40.75), September 40.25 (41),
Okto=
ber 41 (41.75), November 41.50 (42) Dezember 42.25 (42.50),
Januar 42.75 (43), Februar 43.25 (43.75). März 43.50 (44.25),
April 44.25 (44.75), Mai 44.75 (45.25), Juni 45.25 (45.75), Juli
45.50 (46.25). Tendenz: feſter. — Für Blei: Auguſt und
Sep=
tember 14.50 (15.50), Oktober 15 (16) November 15 (16.50),
Dezember 15.50 (17), Januar 15.25 (17), Februar 16 (17.50),
März 16.25 (17.75) April 16.50 (17.75), Mai 16.75 (18), Juni
und Juli 17 (18.50). Tendenz: ſtetig. — Für Zink; Auguſt
18 (18.50) September 18.25 (18.75), Oktober 18,50 (19.50), Nov.
18.75 (19.70) Dezember 19 (20) Januar 19.50 (20.50), Februar
19.50 (21) März 19.75 (21.50), April 20 (22), Mai 20.50 (21.50),
Juni 20.50 (22), Juli 21 (22.50) Tendenz ſtetig. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Schleppender Buikerabſah.
Die Anlieferungen deutſcher Butter bleiben, da infolge der
Regenfälle ſich die Futterbaſis der Wieſen und Weiden weſentlich
gebeſſert hat, kaum verändert, ſie reichen aus, um den Bedarf des
Konſums zu befriedigen. Die Umſätze der Kleinhandelsgeſchäfte
muß man als äußerſt unbefriedigend bezeichnen. Die Erlöſe gehen,
trotzdem der größte Teil der Ferienreiſenden wieder zurückgekehrt
iſt, immer weiter zurück, die Ware wird zum Teil nur
viertel=
pfundweiſe gekauft. — Vom Ausland erfolen jetzt ebenfalls
bil=
ligere Angebote. Infolge der geringen Nachfrage Englands nach
europäiſchen Provinzen verſuchen die Exportſtaaten, Abſatz für ihre
Ware durch Preiskonzeſſionen zu ſchaffen. England iſt mit ſeinen
Geboten für däniſche Butter heruntergegangen. Auch
Schweden=
butter wird nach einer weiteren Ermäßigung der Malmöer
Notie=
rung konkurrenzfähig ſein. Die Randſtaaten und Holland ſind in
ihren Preiſen ebenfalls entgegengekommen.
Die Berliner Notierungskommiſſion bezeichnete die Tendenz
wieder als ſtetig und ſetzte die Preiſe — Fracht und Gebinde gehen
zu Käufers Laſten — für den Zentner unverändert wie folgt feſt:
1. Qualität 108 RM., 2. Qualität 98 RM., abfallende Ware
91 RM.
Die Einreichung von deviſenankräge
Wie von amtlicher Stelle mitgeteilt wird, liegt es
reichung von Deviſenanträgen im Intereſſe der Antro
einer möglichſt beſchleunigten Erledigung der Geſuche
träge lediglich an die zuſtändige Deviſenbewirtſchaft u
richten. Es hat keinen Zweck, Deviſenanträge an
wirtſchaftsminiſterium ſelbſt zu richten und perſönlich
oder hier Auskünfte in Deviſenfragen einzuholen und
vorzubringen.
Des weiteren wird darauf hingewieſen, daß die
fremder Päſſe zur Deviſenbeſchaffung, z. B. die Reiſ
tehender Perſonen, verboten iſt.
Rekonſtrukkion der Schwediſchen Zündholzgt
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik” ſtellte ſich am 3. Auguſt 1932 auf 46,2 gegen 44,2
am 27. Juli 1932 (Durchſchnitt 1909/13 — 100), ſtieg alſo um 4,5
Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande
vom 3. Auguſt 1932 folgende Einzelziffern errechnet: Kupfer 35,4
(am 27. Juli 1932: 32,6), Blei 46,1 (45,3), Zink 37,0 (34,9), Zinn
54,8 (53,2), Aluminium 111,1 (111,1) Nickel 107,7 (107,7), Antimon
52,3 (52,3).
Aus dem Siemens=Konzern. Die ordentliche
Generalverſamm=
lung der Phönix=Röntgenröhrenfabriken A.=G. in Rudolſtadt, deren
Aktienkapital im Beſitz der Reiniger, Gebbert u. Schall A.=G. in
Erlangen iſt, genehmigte den Abſchluß für das am 29. Februar
1932 beendete Geſchäftsjahr und ſetzte die Dividende wiederum auf
6 Prozent feſt. Im Berichtsjahr hat ſich der Rohüberſchuß auf
90 054 (50 378) RM., der Reingewinn auf 75 669 (51.311) RM.
einſchl. 27 978 (32 790) RM. Gewinnvortrag erhöht. In der
Bilanz erſcheinen: Außenſtände mit 370 656 (317 830) RM.,
Vor=
räte mit 111 299 (124 880) und Gläubiger mit 294 774 (302 822),
RM.
Konſervenfabrik Joh. Braun, Pfeddersheim bei Worms. In
der Generalverſammlung begründete die Verwaltung die
Notwen=
digkeit der Kapitalzuſammenlegung 2:1 von 1 895 000 RM. auf
947 500 RM. zwecks Tilgung des Verluſtes aus 1931/32 (30. 4) in
Höhe von 380 000 RM., ferner zum Ausgleich von
Wertminderun=
gen auf Anlagen und Vorräte. Insgeſamt werden 240 000 RM.
auf Anlagen abgeſchrieben, auf Vorräte 373 000 RM. und aus
De=
bitoren 50 000 RM. Der Abſatz hat eine weitergehende
Schrum=
pfung, als vorausgeſehen, angenommen. Die Lage der
Konſerven=
branche ſei durch die Kriſe beſonders ſtark betroffen, weil der
Preis von Friſchgemüſe häufig unter die Lagerpreiſe der
Konſer=
ven geſunken ſei. Im neuen Jahr habe die Konſervenfabrik
Braun A.=G. ihre Bankſchulden von 13 260 RM. getilgt darüber
hinaus ein Bankguthaben, ſo daß eine Erhöhung der Liquidität
um 80 000 RM. im Augenblick erzielt ſei, obwohl bereits die
Fa=
brikation der neuen Saiſon begonnen habe. In den neu
bewer=
teten Vorräten ſeien keine Verluſtquellen mehr vorhanden. Die
Kapitalherabſetzung ſowie der Abſchluß 1931/32 wurden genehmigt.
Aus dem Aufſichtsrat ſind die Herren von Doſer, Bankdirektor,
Neuſtadt a. d. H., Dr. Max Heſſe, Bankdirektor Mannheim, und
Direktor Georg Siebel, Leipzig ausgeſchieden. Neugewählt wurde
Direktor Siegfried Bernkopf, Worms.
Heinrich Laaz A.=G., Mannheim. In freundſchaftlichem
Ein=
vernehmen wurde von der Heinrich Lanz A.=G., Mannheim, und
der Krauß=Maffei A.=G., München beſchloſſen, mit ſofortiger
Wir=
kung den Vertrieb der Maffei=Schnellzugwagen Typ 2M. 10 und
MSZ 10 in die Hände der Heinrich Lanz A.=G. zu legen. Die
Fabrikation der genannten Wagen erfolgt nach wie vor durch die
Krauß=Maffei A.=G. Gleichzeitig mit dem Vertrieb der
Schnell=
zugmaſchinen übernimmt die Heinrich Lanz A.=G. den geſamten
Erſatzteil= und Monteurdienſt. Die Abwicklung der bisher von der
Krauß=Maffei A.=G. hereingenommenen Anträge wird durch die
Uebertragung des Verkaufs an die Heinr. Lanz A.=G. nicht berührt.
Auf Veranlaſſung der Leitung der ſchwediſchen Zün
ſchaft werden, einer Blättermeldung zufolge, eine Arz
Zündholzgeſellſchaſt und der International Match (
eſſierte Fachleute aus England, Amerika und wahrſche
aus Frankreich Mitte Auguſt in Stockholm eintreffen,
Leitung der ſchwediſchen Zündholzgeſellſchaften und de
ger=Komitee über eine etwaige Rekonſtruktion der Ge
verhandeln. Der genaue Zeitpunkt der Konferenz ſteht ro
Produktenmärkke.
Berliner Produktenbericht vom 5. Auguſt. Die
tung am Getreidemarkt war heute zwar nicht ganz ei:
doch blieb ein ſtetiger Grundton unverkennbar. Der Au
die Berliner Beſtände zeigt deutlich, daß die Mühlen
im verfloſſenen Monat ziemlich aufgebraucht haben.
chend zeigt ſich für Weizen in bahnſtehender Ware etw
tereſſe, und es werden immer Aufgelder für dieſe Po ſt
über promptem Material bewilligt. Auch am Promul
das Weizenangebot keineswegs dringlich, und die Prü
ſich ziemlich behaupten, während im Zeithandel leichel
lungen eintraten. Das Roggenangebot tritt beſonde
friſtigen Lieferung vereinzelt ſtärker in Erſcheinung,
den die geforderten Aufgelder kaum noch bewilligt.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Auf Grund des zwiſchen der Deutſchen Reichsba.M
deutſchen Lokomotivinduſtrie beſtehenden Lokomotivli
trages iſt für das Jahr 1933 die Beſchaffung von 122
motiven vorgeſehen, die einen Geſamtwert von 16,2
därſtellen.
Wie die „DAZ.” aus Hamburg berichtet, hat ſ7
direktor Ernſt Glaſſel entſchloſſen, aus ſeiner leitend-iMl
beim Norddeutſchen Lloyd auszuſcheiden. Er wird aus
ter im Aufſichtsrat des Nordlloyd verbleiben. Zu ſaM
folger wurde Direktor Brötje beſtellt, der im 62. Lebei
und ſeit mehr als 40 Jahren beim Norddeutſchen LlciM bede
Von der angekündigten Stillegung der Maximilär
ſeut
Ende Auguſt werden in Roſenberg 1108 Arbeiter und
den Sulzbacher Erzgruben 396 und im Lengenfelder —
Perſonen arbeitslos werden, insgeſamt alſo 1500.
Die Heinrich Lanz A.=G. Mannheim hat den Z
von der Krauß=Maffei A.=G. München hergeſtellten S.
wagen und Anhänger, ſowie den Erſatzteil= und Mn
übernommen. Die bisher von der Krauß=Maffei üben
Aufträge werden von dieſer weiter ausgeführt.
Der Credit Communal de Belgique wird innerha.)
ſten acht Tage eine Prämien=Anleihe in Höhe von eine
Franken auflegen. Der Miniſterrat hat die Ausgabe=M
leihe bereits genehmigt. Die Anleihe ſoll in Stücken
Francs ausgegeben werden und 5 Prozent Zinſen 19
Höchſtgewinn iſt ein Betrag von 5 Millionen Frankenu
Der Wert der engliſchen Ausfuhr nach Deutſchland
zweiten Vierteljahr 1932 insgeſamt 2 945 000 Pfung
210 300 Pfund in der gleichen Zeit des Vorjahres.
für die Einfuhr aus Deutſchland ſind von 7515 000=
3 915 000 Pfund zurückgegangen.
Ein außerordentlicher Aufſchwung der Geſchäfts”
an der New Yorker Börſe zu verzeichnen. An einem
den 3,5 Millionen Aktien umgeſetzt. Die
Hauſſeſpe=
hauptſächlich auf die feſten Preiſe auf dem Weltmamt
führen.
Die Zahl der Arbeitsloſen in den Vereinigten o4
trägt nach Angaben des Präſidenten des Amerikaniſchtr
ſchaftsbundes Green, gegenwärtig 11 238 000. Gege-i
Januar d. J. iſt eine Erhöhung der Arbeitsloſenziffer u.
eingetreten.
Berliner Kursbericht
vom 5. Auguſt 1932
Seutſwe Sunt unv Sibrontd Gefrafcaft
Deviſennn
vom 5. Augu
M
Danatbank. ...
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Havag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Lloyd
Bone Molgen.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Me
75.—
61.75
13.—
17.75
14.325
28.625
46.25
Rrca
21.—
13.50
84.75
85.50
D
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell
Nafe
60.—
89.—
36.25
60.75
51. 625
26.50
39.—
94.75
23.25
39.—
24.75
31.50
24. 875
nee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth galt
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff.
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupſer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Banderer=Werke.
33is
83.—3
44.75
13.125
433.—
13.50
34.75
6.—
n0.—
13.875
13.125
Helſiator:
Wien
Prag
Budapel
Sofig
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm.
London.
Buenos=Aires
New Yort.
Belgien
Italien
Paris
Währung
1o0 finn. Mk.
100 Schiling
100 Tſch. r.
100 Bengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 gronen
E.Sta.
1 Pap. Peio
1 Dollar
100 Belgo
to0 Lire
100 Francs
Rae
6.324
3198
12.465
3.o57
169.5
73.33
79.77
75.32
14.65
0.398
4.209
58.32
21.48
16.48
Riit
6.336
52.05
12-4851
3.063l
169.32
73.47
78.93
75.38
14.69
0.302).
4.21
58.4
21.52
18.52 I
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janetrol;
Jugoſlawien
Portugal
Mhen
Iſtambu
Kairo.
Konada
Nruguay
Fland.
Tallinn (Eſtl.) 1
Rigu
Währung
100 Franke-‟
100 Beſetgss3
100 Guldem”
1 Yen
1 Milrei
100 Dinar
100 Eseude
ſto0 Drachw
1 türt. 4
ägypt.
canab. DoD/
1 Golbpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.-
100 Lals
Durmſtäuter and Karionalbant Surmſtaut, Bitlate der Brescher
Frankfurter Kursbericht vom 5. Auguſt 1932.
We
6%.
„ „v.2
½%Intern.
26 Baden ....."
6% Bayern ......
6% Heſſen ......"
6% Preuß. Staat.
62 Sachſen.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4,Ab.)
löſungsanl.. ..
Dtſche. Anl. Ablö.
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schupge=
bietsanleihe ...
6% Baden=Baden.
6%Berlin. ..v. 24
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresden v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze v.29
Roc
62 Mainz.
62 Mannheimv. 27
6% München v. 29
8%Wiesbaden v.28
6% beſſ. Landesbl.
6% „ Goldoblit
5½% Heſſ. 2d8.=
Hhp.=Bk.=Lignid.
434% Kom.=Obl.
6% Preuß. Lds.,
pfbr.=Anſt. G. Pf
6% „ Golboblig
67.25
635,
60
61
64.5
n1.n5
53.25
48.7
5.85
3.32
44
47
451),
69.75
48
45.8
54—
69.5
54
75.25
61.25
68.5
57
„ann
Bi. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
6% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.,
6% Naſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu.Ob
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I
„. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)..
6% Berl. Hyp. Bk.
5½%r Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Golboblig.
6% Pfbr.=Bk.
5½9
Liau.
6% Mein.Hhp.=Bk.
5½½ Lig. Pfbr..
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
2% Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp.Bk.
51/.% „Lig. Bfbr.
6% „ Goldoblig
6% Südd. Bod.=
Cred.=Bank..
54/,% „ Lig. Pfbr
6% Bürtt. Hhp.=B.
6% Daimler=Benz.
62 Dt. Linol.Werke
6%Mainkrw. v. 26/
6%Mittelb, Stahl.
6% Ver. Stahlwerkel
47.5
78.75
A.
57.5
68
69.5
78.75
57
69.5
817,
7Zl.
71
81.25
69.76
80
60
71.75
80
73.5
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43.5
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3. 0. Farben Bonds
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„ 2 Inveſt.
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41/,% Oſt. Schätze
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Se
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47 — 1. Bagdad
4% „ Zollanl.
41ſ.% Ungarn 1913
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Goldr.
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1910
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AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauereil
Zellſtoff
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Bergm. El.=Werke
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Contin. Gummiw.
Linoleum
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Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl ......
60
86.75
11.25
11.25
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8.5
4.1
3.35
3.4
5
8
5.85
6.25
38.5
28.5
335,
16
38.25
31.75
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26.25
86.25
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60.75
17.75
17.5
150
42
52
51
47.5
38.5
130
95
9.4
67
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Otgri Minemn=
Schantung 661
6. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
66
daSie verheiratef sind.n
Roman von Alfred Carl.
(Nachdruck verboten.)
r beſitze ich mehr Ueberlegung als Sie! Herr Dr.
dozent an der Univerſität — wir haben uns im
Hör=
ſeſernt. Er war ſchon einmal bei den Ausgrabungen
un tätig — in einigen Monaten wird er
vorausſicht=
ſelbſtändigen Leitung von Forſchungen in
Klein=
werden. Ich begleite ihn dann als Aſſiſtentin,
viel=
als ſeine Frau — bis dahin iſt mein Studium
ſch ſteckt er jetzt bis über beide Ohren in Arbeit —
ſſort „Vetter” ſchließt jede Beunruhigung für ihn aus.
ern zwiſchen uns zu dem Bündnis kam, das wird
Außenſtehenden ſo nahebringen können, daß nicht
ihn offen blieben — zum mindeſten würde er ſich
en können. Man muß doch mit menſchlichen Schwä=
Herr Ott!”
ſaden vollkommen recht, gnädiges Fräulein —
ver=
meine Bemerkung von vorhin!” Und der „Vetter”
neinziehen dieſes Doktors ſind doch zur Hälfte nur
ſahmen, denkt Lutz. Abwarten, mein Kind, hier iſt das
noch nicht geſprochen! Das iſt eine Kriegserklärung,
„Ky verdenke ſie dir nicht, und ich nehme ſie mit
!. Du klammerſt dich jetzt an ihn, obwohl es auf
die große Liebe iſt. Sonſt hätteſt du ihm völlig
br eingeſchenkt — nein, du hätteſt mir gar nicht ge=
Gweit kenne ich dich ſchon, Beate, dir liegt
Verſteck=
icht. Aber ich verſtehe dich gut, es iſt ja auch alles
henid gekommen . . ."
herr iſt Dozent — alſo doch wahrſcheinlich erheblich
e2” erkundigt er ſich angelegentlich.
yhre — er iſt vierunddreißig.”
vierunddreißig erſt . . .".
ſomt ja gleich — Sie machen ſich da wohl ein falſches
wer ſieht ſie nach der Uhr. „Alſo bitte — die kleine
uß noch beſprochen werden: Sie ſind ein entfernter
mmir. Ich habe Sie lange nicht geſehen — am beſten
hdheit nicht, Sie waren in der Zwiſchenzeit nicht in
m Was ſagen wir nun — wo kommen Sie her?”
Aiht aus Südamerika?” ſchlägt Lutz eifrig vor.
AAnicht ſo räubermäßig — nicht gleich Amerika. Ich
ſete Verwandte in England — ſprechen Sie Engliſch
ja — gut, alſo England! London, nicht wahr?
ifzehn, Sie waren elf, als wir uns zuletzt ſahen —
das paßt ja glänzend, gleich nach dem Krieg ſind meine Eltern
nach England gezogen! Und nun eine wichtige Frage — „Du‟
oder „Sie‟?"
Er verſucht, ihren Blick aufzufangen — aber ſie ſieht zur
Seite, beſchäftigt ſich mit ihrer Handtaſche und zuckt die Achſeln.
Doch Lutz bleibt hartnäckig. „Ich möchte das Ihrem
Ge=
fühl überlaſſen .. ."
Steigt da nicht eine leiſe Röte an ihrem Halſe herauf?
„Dann doch wohl beſſer „Du ... meinen Sie nicht?”
„Selbſtverſtändlich — und verplappern wir uns, ſo geht
das auf Konto der langen Zwiſchenzeit. Nun, bin ich zu
ge=
brauchen? — gehe ich auf Ihre Wünſche ein?”
„Das iſt wirklich unerhört liebenswürdig von Ihnen”, ſagt
ſie ganz ernſt. „Sie tun weit mehr, als ich verlangen kann,
nachdem ich Sie geſtern aus heiterem Himmel auf dem
Pots=
damer Platz angeſprochen habe!"
Lutz iſt wieder einmal außer Gefecht geſetzt und ſucht
ver=
geblich nach einer ſchlagfertigen Antwort . .
„Er kommt!” ruft Beate plötzlich — nun doch ein wenig
erſchrocken ..
„Ruhiger, Fräulein Beate — bitte, befürchten Sie nichts.
Wir machen das ſchon!” Jetzt iſt zur Abwechſlung Lutz wieder
oben auf. „Nicht ſo nervös: Sie ſehen ihn erſt, wenn er am
Tiſch iſt — Sie können doch in ein Geſpräch mit Ihrem Vetter
vertieft ſein . . ."
Ein Herr betritt zögernd die Terraſſe und ſieht ſich ſuchend
um. Dann kommt er langſam näher und bleibt nach einer
etwas unſicheren Verbeugung abwartend ſtehen. Es verſtreichen
einige Sekunden, in denen nichts geſchieht .."
Lutz benutzt ſie zu einer unauffälligen Muſterung. Seine
Vorſtellungen kreiſten immer noch um den bärtigen
Witzblatt=
gelehrten, der den Regenſchirm vergißt — jetzt ſieht er einen
mittelgroßen Herrn vor ſich, der glatt raſiert iſt wie er ſelbſt
und einen ähnlichen hellen Sommeranzug von einem guten
Schneider trägt.
Nach außen keine auffällige Abweichung vom
Durchſchnitts=
typ, den Wiſſenſchaftler verraten nur die ungewöhnlich klugen
Augen — Dr. Herder trägt entgegen Lutz' Erwartung keine
Brille — und die hohe, ausladende Stirn, von der das Haar
weit zurücktritt.
Beate hat die kurze Verwirrung ſchon überwunden.
„Guten Tag, Clemens. Dies iſt alſo mein Vetter: Lutz Ott
Nr. 217 — Seite 13
aus London, Herr Dr. Herder ... Lutz — mein zukünftiger
Verlobter.”
Die beiden Männer tauſchen einen Händedruck und ſetzen
ſich — beide ſind erleichtert, daß man wenigſtens ſo weit iſt.
Lutz zieht Zigaretten heraus und reicht ſie Herder.
Wäh=
ren er ihm Feuer gibt, pläudert er ſchon darauf los.
„Wir lernen uns ja unter etwas ſeltſamen Umſtänden
ken=
nen ... ſkandalös, dieſe Streichhölzer — ſo, bitte ſehr! Sie waren
ſicher aus allen Wolken gefallen, als Beate Ihnen von dieſem
Abenteuer erzählte. Aber nicht wahr, Herr Doktor — wir wiſſen
doch alle, wie ſchwer es augenblicklich iſt, in Deutſchland feſten
Fuß zu faſſen. Es war ein ſo unerhörter Glückszufall für mich —
und als ich plötzlich in der Tinte ſaß, wußte ich hier in Berlin
niemand außer meiner Kuſine, die mir hätte helfen können. Und
alles kam ſo Hals über Kopf, daß wir handeln mußten, bevor
Beate Sie unterrichten konnte!”
So, mittlerweile wird ſie ſich geſammelt haben, hofft Lutz,
und ſieht den Doktor aus großen Augen erwartungsvoll an.
Eigentlich ein recht ſympathiſcher Junge, urteilt Herder.
„Aber lieber Herr Ott — ich bitte Sie, ich würde einem
Verwand=
ten doch auch gefällig ſein! Es iſt mir ſogar unangenehm, wenn
Sie glauben, Sie müßten ſich oder Beate da irgendwie
entſchuldi=
gen. Ich würde mich eher wundern, wenn ſie einem Vetter nicht
helfen würde — ſelbſt wenn es unter etwas ſeltſamen Umſtänden
geſchieht. Man darf als Außenſtehender nicht gleich hilflos die
Segel ſtreichen, wenn etwas in eigenwilligem Zickzackweg verläuft.”
Was für ein vernünftiger Menſch, wundert ſich Lutz,
erſtaun=
lich eigentlich, dieſes Verſtändnis — das kann er doch gar nicht
aufrichtig meinen! Ach ſo, ich bin ja der Vetter! Bin ungefährlich,
und zähle nicht mit ..."
Doch, das iſt wirklich offenes Entgegenkommen, was aus den
Augen dieſes Mannes ſpricht — und plötzlich bohrt etwas in Lutz:
Ein wenig Scham — und ebenſoviel verletzter Stolz. Er ſpielt
nicht mit offenen Karten und iſt für dieſen Mann nur ein
Vet=
ter — hätte er zu befehlen, ſo würde die Maske in dieſem
Augen=
blick fallen!
Das darf er ja nicht, das Bündnis mit Beate verbietet es
ihm — aber ſie ſoll wenigſtens wiſſen, daß er offenem Kampf
nicht ausweichen würde. Der Gegner dürfte gleichwertig ſein —
und noch hat er wohl nicht mehr Recht als er ſelbſt
„Es handelt ſich ja im Grunde nur um eine vorbeugende
Maßnahme, Herr Doktor. Wir müſſen nur in Bereitſchaft ſein,
Beate und ich, um gegebenenfalls den Schein erwecken zu
kön=
nen, als ſei ich verheiratet. Praktiſch wird die Notwendigkeit
ſel=
ten an uns herantreten — vor Fräulein Ihlenfeldt etwa oder vor
Bekannten des Konſuls. Es wird ſich dann und wann um ein
paar Abendſtunden handeln — und ich könnte mir wohl vorſtellen,
daß auch Sie dann zugegen wären. Dann brauchte ich Ihnen
meine Kuſine auch an dieſen Abenden nicht zu entziehen!“
(Fortſetzung folgt.)
häfts-
finung!
Gebe hiermit bekannt, daß ich mit dem
heutigen Tage das neu renovierte
Gasthaus „Zur Insel‟
nebst Fremdenzimmern übernommen habe.
Für Speise und Getränke ist bestens
gesorgt.
bigten Zuspruch bittet
Ludwig Schuster u. Frau.
u Erinnerung an den Tag, an dem ſich
14Deutſche Volk ſeine Vertaſſung gegeben
It findet am Donnerstag, den 11. Auguſt
132, abends 7½ Uhr, in der Stadthalle
me Feier ſiatt. Die Feier beſieht aus einer
niprache, ſowie muſikaliſchen und geſang=
11123
hen Darbietungen.
ie Einwohner der Stadt Mainz, ſowie
WVereine und Körperſchaften werden zur
2ulnahme an der Vertaſſungsfeier freund.
hſt eingeladen. (Ebenſo wird gebeten, am
Leifaſſungstag die Gebäude zu beflaggen.
n die Vereine ergeht die beſondere Bitte,
ühnendeputationen zu dem Feſiakt in die
ſta dthalle zu entſenden.
e Mhinzialdirektor der
nnhRheinhefſen u. Kreis=
Neichdes Kreiſes Mainz:
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Willy Fritsch
Ellen Schwanneke
Dorethea Wieck
Den
tollen
EinFall
müssen Sie
erleben und Sie werden
froh und vergnügt sein.
Im tönenden Beiprogrammm:
Die neueste Ufa-Tonwoche
.. . . und wieder ein
inte-
ressantes Doppelprogramm
in Erstauftührung.
Der große spannende Sittenfilm:
Zwischen
Vierzehn
und Siebzehn
Heute und folgende Tage
Unſer Möbelwagen=
Laſtzug fährt am
11. Auguſt nach
Sie lachen sich krank
über:
Anny Ondra,
Gießen.
(Sexualnot der Tugend)
Eine Jugendtragödie unserer Zeit!
Im II. Teil lachen Sie über:
Max Adalbert in dem neuen
Tonfilm-Lustspiel:
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Der Herr
Finanzdirektor
das Mädchen mit
den schönen
Beinen
ein
köstliches
Lustspiel mit
Werner Fuetterer
Regie: Carl Lamac.
Im tönenden Beiprogramm:
Die veueste Emelka-Tonwoche
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