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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 214
Mittwoch, den 3. Auguſt 1932.
195. Jahrgang
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Darm=
ſtädter und Nailonalbank.
Terror in Oſtpreußen.
iterg macht Schule. — Polikiſche Anſchläge in Marienburg. — Handgranaken gegen Volkshäuſer.
Schüſſe gegen abgebauken Landrak und Polizei=Inſpekkor.
Kampf dem Terror!
man unmittelbar nach der Verkündung der
Wahl=
die im Oſten Deutſchlands ausgebrochenen Unruhen und
hals ſpontane Ausbrüche anſehen konnte, ſo hat ſich im
des nächſten Tages doch wohl deutlich der Eindruck
hhalt, daß dieſe Terrorhandlungen nicht ſo ganz ohne
ut gen zuſtande gekommen ſind. Es läßt ſich von einer
ug der Situation ſprechen, ſeitdem Gewalthandlungen,
gegen einen gewiſſen Perſonenkreis gerichtet, in den
ſen Gegenden Deutſchlands aufflackerten und nicht ſo
ſtees wieder in Ordnung gebracht werden konnten.
ſerenſatz zu den Vorfällen in der Zeit vor den Wahlen,
ers ſtark in Weſtdeutſchland beobachtet wurden, wird
deutſchen Oſten ſehr lebhaft, ſo daß die Polizei trotz
ſiſchen überall aufgehobenen Alarmzuſtandes wieder
Bereitſchaft ſtehen muß. Beſonders augenfällig iſt
Haß von den Terroriſten gerade Preußen bevorzugt
ſern läßt ſich ſchon der Auffaſſung der Reichsregierung
ſtmmen, die noch in der vergangenen Woche ſehr
deut=
ſit Aktivität der Kommuniſten hingewieſen hatte.
Be=
ſaa aber jetzt die Liſte der neuen Opfer all dieſer
ſo ſteigen doch Bedenken auf, ob allein linksradikale
am Werke geweſen ſein können.
prengſtoffdiebſtähle der letzten Zeit ſind in der
Mehr=
tufgeklärt worden. Man kennt gewöhnlich die Täter
s heute noch nicht, und es iſt der Polizei daraus der
rnacht worden, daß ſie gegen die Kommuniſten, die
hndlich als Täter angenommen wurden, nicht mit der
i Energie und Findigkeit vorgehe. Wer aber heute
teem Sprengſtoff hantiert, wer Sprengſtoffe bewußt
Mitmenſchen einſetzt, der wird ſchon in der Vorzeit
ben, wann und gegen wen er ſie gebrauchen will.
chreckliche Illuſtration bieten die
häufi=
then zu dem Begriff Burgfrieden, der
age angeordnet durde und doch wohl für ganz
Deutſch=
ys hat. An ſich wäre dieſer politiſche Friede nach den
em Aufregungen und Unruhen der Wahlzeit
beſon=
ſeidig, da endlich unſere Wirtſchaft wieder die
Mög=
ſtaten muß, die ſchweren Kriſenerſcheinungen in Ruhe
Eiden. Es iſt nicht unſere Sache, gleich nach der Wahl
dem Ausnahmezuſtand zu rufen, der für freie
Bür=
munerträglich iſt. Wenn in politiſchen Kreiſen auch
dem Gedanken der Verhängung des
Ausnahmezuſtan=
t wurde, ſo wird man es an ſich doch begrüßen, daß
ſichsregierung mit dem Reichskommiſſar für Preußen
dahin ſchlüſſig wurde, davon abzuſehen, aber alle
und ſtrafrechtlichen Möglichkeiten in Anſpruch zu
Anſchläge in Marienburg.
Marienburg, 2. Auguſt.
Wohnungen des Polizeiinſpektors Riedel, des
Stadt=
olenhauer und des Stadtverordneten Rahn, der Vor=
Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes iſt,
wur=
ſnacht, zwiſchen 12 und 2 Uhr, Revolveranſchläge
ver=
wurde niemand. Außerdem wurden Flaſchen, die mit
o Eiſenſtücken gefüllt waren, in dieſe Wohnungen ge=
ſerzu ergänzend mitgeteilt wird, gaben in der ver=
Mucht, gegen 1 Uhr, mehrere Unbekannte vor der Gaſt=
An Marienburg=Teſſendorf Schreckſchüſſe ab, forderten
hu, auf die Straße zu kommen und zwangen ihn, das
ymando aus Marienburg zu alarmieren. Während
An eit des Ueberfallkommandos aus Marienburg wur=
Anſchläge ausgeführt. Die Täter hatten vor der
Polizeinſpektors Riedel mehrere Schüſſe abgegeben
Säure und Eiſenſtücken sefüllte Flaſchen ſowie ein
frhr gegen die Wohnung geworfen. Die Einſchlag=
Geſchoſſe konnten bisher nicht feſtgeſtellt werden, doch
huf der Straße vier Patronen für die Armeepiſtolen 08.
r Wohnung Riedels liegende Fernſprechleitungen der
Reichswehr waren von den Tätern in der Annahme
n worden, daß ſie in die Wohnung Riedels führten.
nung des Stadtbaurats Mollenhauer wurden die Fen=
Sieinwürfe zertrümmert und ebenfalls zwei
Säure=
worfen. Der Vorſitzende des Marienburger
Gewerk=
s Rahn, wurde aufgefordert, ſofort auf der Straße
Rahn folgte jedoch, durch die Königsberger
Vor=
ſrnt, der Aufforderung nicht. Die Unbekannten
muß=
imit begnügen, heftig gegen die Wohnungstür zu
Manaken auf das Liegniker Volkshaus.
Liegnitz, 2. Auguſt.
Läegnitzer Volkshaus wurde in der vergangenen Nacht
ynerkannt entkommenen Motorradfahrer eine
Hand=
eudert, die vor dem Volkshauſe explodierte und ein
ex zertrümmerte, in deſſen unmittelbarer Nähe ſich
9es Reichsbanners befindet. Perſonen wurden nicht
EIe auf das Landraksamt in Goldberg.
ergangenen Nacht wurde gegen das Landratsamt auf
Menade, in dem ſich auch die Wohnung des kürzlich
Mthobenen ſozialdemokratiſchen Landrats Gauglitz be=
Pevolverſchüſſe, anſcheinend von jungen Leuten,
ab=
den Schüſſen drangen zwei in ein Privatzimmer
” ohne aber jemand zu treffen.
Die Königsberger Täker verweigern die Ausſage.
Berlin, 2. Auguſt.
Zu den Königsberger Vorgängen wird vom preußiſchen
Innenminiſterium mit allem Nachdruck betont, daß nach den
letzten Meldungen aus Königsberg dort abſolute Ruhe
herrſcht. Die Polizei iſt durchaus Herr der Lage. Sie
iſt durch Heranziehung auswärtiger Polizeimannſchaften
ver=
ſtärkt worden. Es ſind in großer Anzahl Polizeiſtreifen
unter=
wegs. Die einzelnen Reviere ſind nur noch mit wenigen
Be=
amten beſetzt. Ferner ſind vom Regierungspräſidenten beſondere
Beſtimmungen zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung
erlaſſen worden. Insgeſamt wurden bisher 40 Perſonen
feſtgenommen.
Bei der beſchleunigt durchgeführten Unterſuchung und der
Vernehmung der Feſtgenommenen haben ſämtliche ihre
Aus=
ſagen hartnäckig verweigert, ſo daß die Nachforſchungen nach
ihrer politiſchen Zugehörigkeit bisher ergebnislos geblieben ſind.
Die weitere Unterſuchung iſt in die Hände der
Staatsanwalt=
ſchaft übergegangen. Von zuſtändiger Stelle wird zu dem
bis=
herigen Ergebnis erklärt, wenn beſtimmte politiſche Gruppen
beſonders in Verdacht geraten ſind, ſo war dafür die Tatſache
maßgebend, daß bei der Inbrandſetzung der Tankſtelle SA.=Leute
in Uniform feſtgenommen worden ſind, und daß weiter ein
junger SA.=Mann bei ſeiner Vernehmung ausgeſagt hat, ein
SA.=Führer habe zu Plünderungen aufgefordert. Doch wird
dieſe Ausſage von den Nationalſozialiſten beſtritten.
Die NSDAP. verurkeilk dieſe Vorfälle aufs ſchärffte.
Die Nationalſozialiſtiſche Partei hat durch die Gauleitung
Oſtpreußen zu den Vorfällen in Königsberg eine Erklärung
ver=
öffentlicht, die gleichzeitig dem Reichsinnenminiſter auf
tele=
graphiſchem Wege zugekeitet worden iſt. Darin heißt es, daß
die Gauleitung der NSDAP. mit den Vorfällen nicht das
geringſte zu tun habe und ſie aufs ſchärfſte verurteile, weil
es ihr völlig fernliege, mit ſolchen verwerflichen Mitteln um
eine Poſition zu kämpfen, die ihr durch den Wahlgang ſchon
auf legalem Wege zugefallen ſei.
Der „Lokalanzeiger” bezeichnet dieſe Erklärung als
erfreulich klare Stellungnahme, der freilich die Tatſache
gegen=
überſtehe, daß es ſich, was im Laufe der Vernehmung mehr
und mehr zutage trete, offenbar bei den Tätern um politiſche
Fanatiker und Utopiſten handele, die dem nationalſozialiſtiſchen
Ideenkreis angehörten, wenn ſie auch mit der Partei ſelbſt
hin=
ſichtlich der Tat in keiner Verbindung geſtanden hätten.
Die „D. A. Z.” ſchreibt, es verdiene ernſteſte Beachtung, daß
die Ereigniſſe in Königsberg allem Anſchein nach von Anhängern
der Rechten ausgeführt worden ſeien. Eine polizeiliche
Be=
ſtätigung dieſer Annahme liege allerdings vorläufig noch nicht
vor. Gerade weil Hitler und ſeine Partei bisher auch in
ſchwierigen Stunden, wie z. B. anläßlich des SA.=Verbotes,
muſtergültige Diſziplin bewahrt hätten, müſſe gefordert werden,
daß die zuſtändigen Organe der Partei in Königberg dieſen
Vorfällen unverzüglich ernſteſte Aufmerkſamkeit zuwendeten und
gegebenenfalls die Schuldigen einer exemplariſchen Beſtrafung
zuführten. Die Kommuniſten trügen ein gerütteltes Maß von
Schuld daran, daß dieſe üblen Wildweſtzuſtände überhaupt bei
uns möglich geworden ſeien. Dieſe Feſtſtellung könne aber für
ihre politiſchen Gegner kein Freibrief ſein, nun ihrerſeits einen
individuellen Terror auszuüben.
Das „B. T.” meint die Fiktion, daß die Kommuniſten an
allem Blutvergießen ſchuld und die bisherigen
Verwaltungs=
organe in Preußen nicht imſtande waren, ihrem Treiben ein
Ende zu machen, bildete die Grundlagen für alle Maßnahmen
der Regierung. Dieſe Fiktion ſei durch die Ereigniſſe des
geſtrigen Tages widerlegt.
Schwere Ausſchreikungen in Memmingen.
Memmingen, 2. Auguſt.
Zu ſchweren Ausſchreitungen kam es in Memmingen in den
frühen Vormittagsſtunden. Der Kommuniſt Birke wurde unter
„Heil=Moskau!”=Rufen aus ſeiner Wohnung herausgelockt, von
bisher unbekannten Tätern überfallen und mit Schlagringen
ſchwer mißhandelt. Die Täter flüchteten in einem bereitſtehenden
Auto. Wegen dieſes Vorfalles kam es im Laufe des Vormittags
vor dem Arbeitsamt zu Zuſammenrottungen und Schlägereien
zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten. Zwei
Kommu=
niſten wurden in Schutzhaft genommen, ſpäter jedoch wieder
ent=
laſſen. Um die Ruhe wieder herzuſtellen, wurde eine Abteilung
Schutzpolizei von Augsburg angefordert.
Waffenbeſchlagnahme in Alkona.
Altona, 2. Auguſt.
Nach einer Meldung der Altonaer Polizei iſt ein S.A.=Trupp
nach Waffen durchſucht worden, wobei bei einem der Angehörigen
des Trupps eine mit Blei gefüllte Meſſingkugel gefunden wurde.
In der Holſtenſtraße wollten Paſſanten aus einem NSDAP.=Lokal
heraus bedroht worden ſein, worauf Polizei die Räume
durch=
ſuchte. Man beſchlagnahmte zwei Armeepiſtolen, zwei
Trommel=
revolver, eine Scheintodpiſtole und über 120 Schuß Munition.
Sämtliche Waffen waren geladen. SA.=Leute wurden nicht mehr
angetroffen. In Billſtedt beſchlagnahmte die Polizei bei zwei
SA.=Motorradfahrern Piſtolen und Munition und nahm die
Be=
ſitzer feſt.
In der Streſemannſtraße nahm man einen Angehörigen der
Antifa feſt, der einen Trommelrevolver bei ſich führte. Als die
Beamten den Mann abführten, wurden ſie beſchoſſen und
erwider=
ten das Feuer in der Schußrichtung. Verletzte wurden nicht
er=
mittelt.
Polniſche Haßpolikik gegen Danzig.
Von
Kapitän z. S. a. D. Martini.
Danzig, Ende Juli 1932.
Vor kurzem fand in Danzig eine Maſſenkundgebung des
Notbundes der Erwerbsſtände gegen die polniſche
Erdroſſelungs=
politik ſtatt. Zu dem Bund gehören alle Berufsgruppen vom
Handwerker bis zum Induſtriellen, vom kleinſten Bauer bis zum
Großgrundbeſitzer, vom kleinen Schiffahrtstreibenden bis zum
Reeder. Eigentlich muß man die Geduld der Danziger
be=
wundern, daß es jetzt zu dieſer, in den Formen immerhin noch
ſehr gemäßigten Maſſenäußerung gegen die polniſchen,
unge=
hemmten Unterdrückungsmaßnahmen gekommen iſt. Das
Ver=
halten Polens, das in ſeiner Preſſe, in ſeinen Demonſtrationen
gegen alles Deutſche und damit auch gegen Danzig keine
Gren=
zen des politiſchen Anſtandes kennt, hätte eigentlich eine andere
Sprache verdient; doch der Schwache muß ſich in der Politik
meiſt Zurückhaltung auferlegen. Danzig muß, ob es will oder
nicht, ſeinen alten Wahlſpruch „Nes temere, nes timide” treu
bleiben.
Die Lage Danzigs iſt durch die polniſchen Machenſchaften
auf politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet verzweifelt geworden.
Von der durch das Diktat von Verſailles feſtgelegten
Gewalt=
regelung im wirtſchaftlichen Verhältnis Danzigs zu Polen iſt
allein durch die Schuld Polens faſt nichts mehr übrig geblieben.
Polniſche Preſſemeldungen, die die Schuld daran Danzig
zu=
ſchieben, lügen. Will man etwa noch von einer Zollunion oder
einem gemeinſamen Wirtſchaftsgebiet Danzig=Polen ſprechen,
wenn in Polen ein Boykott gegen Danziger Waren unter
Bil=
ligung amtlicher Stellen offen durch Plakate uſw. betrieben
wird, oder, wenn Polen ſelbſt für die wenigen Waren, die, in
Danzig veredelt, noch nach Polen zugelaſſen werden, einen
polniſchen Einfuhrſtempel und 1 v. H. Wertſteuer verlangt?
Iſt es bei dieſer Sachlage ohne wirtſchaftlichen Zuſammenbruch
Danzigs möglich, daß Polen demgegenüber Danzig mit ſeinen
Waren und landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen bedingungslos
überſchwemmen darf, wenn Polen z. B. ſelbſt die Einfuhr des
in Danzig aus Danziger landwirtſchaftlichen Produkten
her=
geſtellten Käſes verbietet? Kann man Danzig noch als
„Freien Zugang Polens zum Meere” bezeichnen,
wenn Polen ſich andauernd weigert, Danzigs
Hafen voll auszunutzen, wie es mehrere
Ent=
ſcheidungen der Inſtanzen des Völkerbundes
und ſogar ein Gutachten des internationalen
Gerichtshofes im Haag verlangen? Unbekümmert
ſelbſt um die vor kurzem erfolgte Anweſenheit einer techniſchen
Kommiſſion des Völkerbundes, die das Verfahren der vollen
Ausnutzung des Danziger Hafens beſtimmen ſollte, lenkte Polen
den Verkehr und Umſchlag weiter von Danzig nach Gdingen.
Möglicherweiſe hat Polen verſucht, durch die plötzliche
Anweſen=
heit ſeines Handelsminiſters in Danzig die techniſche
Kommiſ=
ſion zu beeinfluſſen.
Der Völkerbund und die geſamte Weltöffentlichkeit müſſen
wiſſen, daß es ſo nicht mehr weitergehen kann. Wenn Polen
glauben ſollte, daß es Danzig durch wirtſchaftliches Abwürgen
politiſchen Forderungen gefügig machen könnte, ſo wird es ſich
täuſchen. Augenſcheinlich ſetzt Polen in dieſer Hinſicht gewiſſe
Hoffnungen auf den ruſſiſch=polniſchen
Nicht=
angriffspakt; auch mit dieſer Annahme wird es
fehl=
gehen. Wir wiſſen, daß es in einem der Artikel dieſes Paktes
heißt: das ganze Uebereinkommen würde ungültig, wenn eine
der beiden den Pakt ſchließenden Parteien einen dritten Staat
angreift. Dieſen Artikel bezieht die „Freie Stadt”
ſelbſtverſtändlich auch auf ſich, denn gerade
Rußland hat die Selbſtändigkeit Danzigs
wie=
derholt zu allen Zeiten nach dem Weltkriege
durch Wort und Schrift, ſowie in Kundgebungen,
vor aller Oeffentlichkeit anerkannt. Der böſe
Traum, den nur wenige Danziger einige Jahre hatten, daß
Polen Danzig einem neuen politiſchen und wirtſchaftlichen Glück
entgegenführen könnte, iſt nunmehr nach der kurzen Zeit einer
wirtſchaftlichen Scheinblüte mit einem rauhen Erwachen zu
Ende gegangen.
Ebenſo wie auf wirtſchaftlichem Gebiet verfolgt Polen das
deutſche Danzig auch auf politiſchem mit ſeinem offenbaren
Haß, obwohl es in Genf bei der poſſenhaften
Abrüſtungs=
konferenz einen Antrag geſtellt hat, „die moraliſche Abrüſtung
in der Weltpreſſe” zu erörtern. Weswegen vergeht, wenn Polen
endlich wirklich moraliſch abrüſten will, kein Tag, an dem nicht
wenigſtens eine polniſche Zeitung eine lügneriſche
Tendenznach=
richt über Angriffsabſichten Danzigs oder anderen politiſchen
Unſinn über die Danziger politiſchen Verhältniſſe enthält?
Warum läßt Polen noch immer, faſt jede Woche einmal, ſeine
Kriegsmaterialtransporte über das polniſche Munitionsbecken im
Danziger Hafen gehen und zeigt dabei ſeine dort ſtehende
mili=
täriſche Wache mit Stahlhelm und aufgepflanztem Seitengewehr,
obwohl dieſe Transporte ebenſogut über Gdingen gehen könnten,
wobei allerdings die Sicherheit der Welt (nach franzöſiſcher
Theſe in Genf!!) gerade auch nicht „friedlich” gefördert wird?
Damit unterſtützt Polen auf keinen Fall die moraliſche
Ab=
rüſtung. Wir haben das theoretiſche, heuchleriſche Gerede von
Abrüſtung, und das praktiſche, durchaus gegenteilige Handeln
nun wirklich ſatt. Es iſt einfach eine Unverſchämtheit, uns für
ſo dumm zu halten, daß wir ſo etwas noch glauben.
Wenn Polen auf den durchaus friedlichen Beſuch des
deut=
ſchen Kriegsſchiffes „Schleſien” und der zwei deutſchen
Torpedo=
boote, der nur aus Anlaß des 500jährigen Jubiläums des
Seemannshoſpitals von St. Jakob Ende Juni in Danzig
er=
folgt iſt, mit einem unter großem Gepräge, ſowie mit
eni=
ſprechendem Haßgeſang gegen Danzig und Deutſchland,
auf=
gezogenen „Feſt des Meeres” in Gdingen am 31. Juli
die völlig unverſtändliche Antwort gibt, ſo dient Polen damit
wirklich nicht dem friedlichen Ausgleich. Was ſollte die
pom=
mereller Kavalleriebrigade in Thorn bei einem „Feſt des
Meeres”? — — Hat doch ſchon General Haller im Jahre 1920
durch Hineinreiten mit einer Schwadron Ulanen in die Oſtſee
und Hineinwerfen eines Ringes die Vermählung Polens mit
dem ſo beſcheiden genannten „Polniſchen Meere” gefeiert?
Jedenfalls macht auf uns das Anhäufen von polniſchem Militär
in dem als Handelshafen gebauten Gdingen einen ganz anderen
Eindruck als den der Abrüſtung.
Alles, was Polen uns jetzt an Haß und Verfolgung in
Danzig antut, wird das Gegenteil von dem bewirken, was
Seite 2 — Nr. 214
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Polen will. Es iſt das Werk jenes Geiſtes, der ſtets das Böſe
will und doch das Gute ſchafft. Wie eng verbunden wir uns
in Danzig mit unſerem deutſchen Vaterland fühlen, das bewies
wieder einmal das Verhalten der Danziger, als die erſchütternde
Kunde von dem Untergange der „Niobe” eintraf! Aus allen
Kreiſen der Bevölkerung hörte man tiefempfundene Worte des
Mitgefühls. Ebenſo groß, wie der Jubel Ende Juni war,
als die deutſchen Kriegsſchiffe in Danzig weilten, war jetzt die
Trauer. Im Leben der Völker gibt es ebenſo wie in dem des
einzelnen Menſchen etwas was unzerreiß= und unzerſtörbar iſt.
Es ſind nicht die materiellen, ſondern die ideellen Werte. Dieſer
Glaube läßt uns trotz allem Haßgeſang und aller Bedrückung
durch die Polen auf die Zukunft hoffen!
gegen die Erkerrikorialikät der Wohnung
des deutſchen Geſandken.
Warſchau, 1. Auguſt.
Am Sonntag fand in Gdingen im Beiſein des polniſchen
Staatspräſidenten das polniſche Seefeſt ſtatt. Aus Anlaß dieſes
Seefeſtes hatte auch Warſchau auf höheres Geheiß geflaggt.
Dabei war auch auf Veranlaſſung der Polizei in dem zu
der Wohnung des Herrn v. Rintelen gehörigen Garten durch
den Hauswart eine polniſche Flagge aufgezogen worden. Herr
v. Rintelen fand die ohne ſeine Ermächtigung erfolgte
Be=
flaggung ſeines Gartens mit polniſchen Farben aus ſolchem
An=
laß für unſtatthaft, da Gebäude und Garten als Exterritorial
nur in den Farben des Landes beflaggt werden dürfen, deſſen
Vertreter das Gebäude bewohnt, und ließ die Flagge im Garten
entfernen. Als in den Nachmittagsſtunden erneut die Flagge
im Garten gehißt wurde, entfernte ſie Herr v. Rintelen perſön
lich. In dieſem Augenblick drangen drei polniſche Poliziſten
unter Verletzung der Exterritorialität des Wohnſitzes des
deut=
ſchen Geſchäftsträgers in deſſen Garten ein und verlangten von
Herrn v. Rintelen, daß er ſich legitimiere. Nach Einſichtnahme
in ſeine diplomatiſche Legitimation zogen ſie ſich wieder zurück
und brachten dann die Flagge ein drittes Mal am Grundſtück
an, aber diesmal an der äußeren Seite des Gartens, wo ſie
weiter unbehelligt blieb.
Die meiſten polniſchen Blätter berichten über dieſen Vorfall
in ſenſationeller Aufmachung und unter völliger Verdrehung
des Tatbeſtandes. Sie ließen den eigentlichen Zwiſchenfall,
nämlich die Verletzung der Exterritorialität der Wohnung des
deutſchen Geſchäftsträgers, ganz außer acht, und ſprachen von
dem Vorgehen des Herrn v. Rintelen gegen die polniſche
Be=
flaggung ſeines Gartens in beiſpielslos agreſſiver Weiſe und
unter heftigen und beleidigenden Ausfällen.
Geſchäftsträger v. Rintelen hat noch am gleichen Tage
ver=
ſucht, maßgebliche Perſönlichkeiten des polniſchen
Außen=
miniſteriums zu erreichen. Als ihm dies nicht gelang, wandte
er ſich an den Chef der Preſſeabteilung und wies ihn auf die
Unzuläſſigkeit der Anbringung einer polniſchen Flagge in dem
Garten ſeiner Wohnung hin. Der Preſſechef verſprach, dafür zu
ſorgen, daß keine entſtellenden Gerüchte in die Preſſe kommen.
Trotzdem bringt die polniſche Morgenpreſſe weiter ſchärfſte
An=
griffe gegen den Geſchäftsträger wegen der Entfernung der
polniſchen Fahne. Dr. v. Rintelen hat dann heute dem
aus=
wärtigen Miniſterium ein Aide Memoire überreicht, in dem
gegen die Anbringung der Fahne in ſeinem Garten und gegen
die Verletzung der Exterritorialität proteſtiert wird.
Zurückweiſung einer Beſchwerde des Berliner
polniſchen Geſandken über den Flaggenzwiſchenfall.
Berlin, 2. Auguſt.
Der polniſche Geſandte ſuchte heute nachmittag den
Reichs=
miniſter des Auswärtigen auf, um unter Uebergabe einer
Sach=
darſtellung über den Flaggenzwiſchenfall vom 31. Juli wegen
des Verhaltens des deutſchen Geſchäftsträgers in Warſchau
Vorſtellungen zu erheben. Der Reichsminiſter des Auswärtigen
hat dem Geſandten erklärt, daß er eine Beſchwerde über das
Verhalten des Geſchäftsträgers zurückweiſen müſſe: die
An=
gelegenheit ſei auf Grund der Meldungen des Geſchäftsträgers
bereits geprüft worden, ſein Vorgehen ſei nach der
völkerrecht=
lichen Uebung völlig berechtigt geweſen.
Ueber den Vorfall ſelbſt hat Geſchäftsträger Dr. v. Rinteler
einen weiteren Bericht übermittelt, in dem die falſche polniſche
Darſtellung erneut richtiggeſtellt wird. Dr. v. Rintelen ſchildert,
daß die drei polniſchen Poliziſten durch den Pförtner in den
Garten hineingelaſſen wurden, als er gerade die Fahne entfernt
hatte, offenbar beſaß der Pförtner einen Reſerveſchlüſſel zu dem
verſchloſſenen Garten. Die polniſchen Beamten ſtellten den
Geſchäftsträger, als er in das Haus hineingehen wollte, zur
Der ſchlafende Hafen.
Von Wolfgang Federau.
Wenn der Danziger ſich ſelbſt, wenn er einem Ortsfremden
einem Beſucher von drüben, aus dem Reich, etwas Beſonderes
antun will, dann ſagt er: „Heute nachmittag fahren wir nach
Zoppot mit der Bahn, und gegen abend mit dem Dampfer zurück
— durch den Danziger Hafen.” Und dabei leuchten ſeine Augen
und er ſchnalzt ein wenig mit der Zunge, ſo als ſchmecke er etwas
Köſtliches, etwas unvergleichlich Schönes. — Und das iſt ja wohl
auch ſo — er weiß, der Sohn dieſer alten, grauen Stadt am Meer,
was er dem anderen ſchenken will.
Denn wahrlich, dieſe Heimfahrt, mit einem der kleinen und
hurtigen Dampfer, die Danzig mit ſeinen Oſtſeebädern verbinden,
iſt ein Geſchenk. Ein Erlebnis für jeden, der erſtmalig eine ſolche
Fahrt macht, und ein Erlebnis auch noch für den anderen, der
den Weg kennt und ihn viele Male gefahren iſt — weil er ihn
kennt.
Langſam löſt ſich das weiße, freundliche Schiff von dem
men=
ſchenwimmelnden, flaggengeſchmückten Zoppoter Seeſteg, nimmt in
kurzem Bogen ſeinen Weg hinaus in die Bucht und wendet ſich
gen Oſten. Und nun liegt er vor den Blicken der Paſſagiere,
die=
ſer breite, weiße, von ſommerlicher Spätnachmittagsſonne
über=
glänzte Strand, beſät von badenden, ruhenden, wandernden
Menſchlein, in ſanftem Bogen über Glettkau, über Bröſen und
Neufahrwaſſer ſich hinziehend bis zur Mündung der toten Weichſel.
Und wenn man die Blicke loslöſt von dem farbig=bunten Leben
am Strande, von dieſem ewigen Quickborn und Jungbrunnen der
Großſtadt, den die Danziger in zwanzig, in dreißig Minuten
höch=
ſtens faſt mühelos erreichen, dann ſchmiegt ſich hinten, jenſeits
von Wieſen und Aeckern und in goldenem Korn ſich wiegenden
Feldern, die wellige Hügelkette der Wälder in beinahe zärtlicher
Kurve an den Horizont. Ein Bild, deſſen friedliche Schönheit,
deſſen Lieblichkeit immer wieder die Schauenden zu begeiſterten
Rufen, zu ergriffenem Schweigen verleitet.
Aber nicht um deſſentwillen iſt die Dampferfahrt ſo
märchen=
haft ſchön — nicht nur um dieſes Bildes willen. Denn nun ſchiebt
ſich der ſteinerne Wall der Oſtmole von Weſterplatte aus weit
hinaus in die leiſe Dünung des Meeres, nun iſt auch die kürzere
Weſtmole von Neufahrwaſſer bereit, alles Schwimmende zu
ſchützen und zu ſchirmen — man hat die Danziger Bucht, die See
hinter ſich — der Hafen beginnt.
Viele Städte liegen am Meer, in Oſt und Weſt, in Nord und
Süd. Aber wenige Häfen wohl bieten dem Einfahrenden eine
ſolche Fülle erſtaunlicher und zum Nachdenken anreizender
Bil=
der. Man gleitet an der Weſterplatte vorüber, dem einſt=
Vom Tage.
Die franzöſiſche Meldung über Verhandlungen der
National=
ſozialiſten mit der Reichsregierung, insbeſondere mit dem
Reichs=
wehrminiſter, über eine Umbildung des Kabinetts werden von
zuſtändiger Stelle dementiert.
In ſeiner Eigenſchaft als Reichskommiſſar für Preußen hat
der Reichskanzler dem Preußiſchen Landtag in einem Schreiben
von der Amtsenthebung der früheren preußiſchen Regierung
Kenntnis gegeben. Am Mittwoch tritt der Aelteſtenrat
zuſam=
men, um den Termin der nächſten Landtagsſitzung feſtzuſetzen, der
möglicherweiſe ſchon in der nachſten Woche ſtattfindet.
Der Regierungspräſident in Schleswig hat für die Aufklärung
der in der Nacht zum 1. Auguſt in mehreren Orten Schleswig=
Holſteins gegen Wohnungen von Angehörigen der Linksparteien
ſowie gegen kommuniſtiſche Parteibüros verübte
Handgranaten=
anſchläge eine Belohnung von 3000 RM. in Ausſicht geſtellt.
Der frühere Miniſterpräſident von Mecklenburg=Schwerin,
Paul Schroeder, hat am Dienstag vormittag in ſeiner Wohnung
in Raſtatt Selbſtmord durch Erſchießen begangen. Das Motiv der
Tat ſoll Krankheit ſein. Schroeder leitete in den Jahren 1926 bis
1929 das ſozialiſtiſche Kabinett Schroeder=Aſch=Möller.
Dem Schlichter für Berlin=Brandenburg, Rudolf Wiſſell, iſt
vom Reichsarbeitsminiſter zum 1. September gekündigt worden.
Der Frieden zwiſchen Bolivien und Paraguay konnte trotz
den wiederholten Vermittlungsverſuchen der Vereinigten Staaten
und mehrerer ſüdamerikaniſcher Regierungen bisher noch nicht
wiederhergeſtellt werden. Bolivien beſteht auf der endgültigen
Löſung der Gran=Chaco=Frage ſogar für den Fall, daß ſie nur
durch die Waffen herbeigeführt werden könne.
Nach einer im Weißen Haus abgehaltenen Konferenz, an der
der Handelsminiſter und der Arbeitsminiſter ſowie
Arbeiterver=
treter teilnahmen, beſchloß Präſident Hoover, wie in politiſchen
Kreiſen verlautet, eine Konferenz einzuberufen, die die Frage der
Einführung der fünftägigen Arbeitswoche zu prüfen hat.
Die zwiſchen Nanking und Moskau geführten Verhandlungen
zur Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen
Rußland und China nehmen einen guten Verlauf. Lediglich der
Abſchluß eines von China gewünſchten Nichtangriffspakts bedarf
noch der Regelung.
Ein Drittel der von den Japanern in Dairen zurückgehaltenen
chineſiſchen Zolleinnahmen iſt nunmehr freigegeben worden. Der
chineſiſche Finanzminiſter hat hierauf den an Japan geſchuldeten
Teil der Boxerentſchädigung nach Tokio überwieſen.
Die vom japaniſchen Hauptquartier in Mukden verbreitete
Meldung, daß General Ma im Kampf mit japaniſchen Truppen
getötet worden ſei, wird von der chineſiſchen Regierung dementiert.
General Ma habe der chineſiſchen Regierung drahtlos mitgeteilt,
daß er nach wie vor den Oberbefehl über die chineſiſchen Truppen
in der Mandſchurei führe.
Rede und forderten ſeine Legitimation. Dr. v. Rintelen machte
ſie auf das Unzuläſſige ihres Verhaltens aufmerkſam und wies
ſie auf die Exterritorialität des Gartens und ſeiner Wohnung
hin. Nach ſeiner Ligitimierung entfernten ſich die Beamten
und brachten dann die Fahne an der Außenſeite des Gartens an.
Länder=Einſprüche im Reichstak.
Berlin, 2. Auguſt.
In der Vollſitzung des Reichsrats am Dienstag gab der
Vor=
ſitzende des Reichsrats, Freiherr v. Gayl, für die Reichsregierung
eine Erklärung ab, in der betont wird, daß die Reichsregierung
von den früheren Erklärungen der Länder über die
Rechtsver=
hältniſſe im Reichsrat Kenntnis genommen habe und der
Hoff=
nung Ausdruck gebe, daß ſich die Zuſammenarbeit zwiſchen der
Reichsregierung und den Ländern im Reichsrat weiterhin
rei=
bungslos vollziehen werde. Die Reichsregierung ſei dazu um ſo
mehr berechtigt, als die Gewähr gegeben ſei, daß die Rechtsfrage
durch eine Entſcheidung des Staatsgerichtshofes, der praktiſch
ohnehin in keiner Weiſe vorgegriffen werden könne, einer
baldi=
gen Klärung entgegengeführt werde.
Der Vertreter der bayeriſchen Staatsregierung betonte, daß
die neue Zuſammenſetzung des Reichsrats der Verfaſſung nicht
entſpreche und daß der Reichsrat nicht in der Lage ſei, die ihm
nach der Verfaſſung zukommenden Rechte auszuüben. Von einem
Verwahrungsantrag ſehe Bayern nur ab, weil keine Mehrheit
dafür zuſtande käme. Bayern behalte ſich ausdrücklich alle Schritte
vor und ſei nur unter dieſem Vorbehalt in der Lage, ſich an den
Verhandlungen zu beteiligen.
Der Vertreter Württembergs verwies auf die ſtarken
Beden=
ken ſeiner Regierung gegen die Einſetzung des Reichskommiſſars
für Preußen. Württemberg ſei unter ausdrücklichem Vorbehalt
ſeines Rechtsſtandpunktes zu ſachlicher Arbeit im Reichsrat bereit.
Die badiſche Regierung ließ erklären, daß ſie ſich den von
Bayern und Württemberg abgegebenen Vorbehaltserklärungen
anſchließe,
Aehnliche Erklärungen gaben Heſſen, Hamburg, Lübeck,
Bre=
men, Lippe und Schaumburg=Lippe ab. Die Vertreter der
preu=
ßiſchen Provinzen behielten ſich eine Nachprüfung der
Rechtmäßig=
keit vor.
mals ſchönſten und beliebteſten Badeort Danzigs, der jetzt auf
Grund eines immer wieder Kopfſchütteln erregenden Beſchluſſes
des Genfer Friedensbundes den Polen als Munitionshafen dient,
man ſieht gegenüber den Freihafenbezirk, der mit hohen
Gitter=
zäunen gegen die Außenwelt abgeſchloſſen iſt
Weichſel=
münde taucht auf mit den Reſten der ehemaligen Befeſtigungen
— wo Reuter einſt und Johannes Trojan ihren Freiheitswillen
gebüßt haben — und dann, bald danach,
das neue Hafenbecken, vor wenigen Jahren erſt gebaut, von
den Baggern tief hineingefreſſen in die dahinter ſich
dehnen=
den Wieſen, mit ſeinen ungeheuren Kränen und Greifern
und Förderbändern, beſtimmt für den Umſchlag von
Maſſen=
gütern, von Kohlen, von Erzen.
Beſtimmt, in einem Bruchteil der Zeit das zu bewältigen, wozu
man vordem, mit primitiveren Hilfsmitteln, viele, viele Tage
brauchte.
Aber leer iſt der Stichhafen, ein einziger Zweitauſend=Tons=
Dampfer liegt am Kai, und leer ſind auch die vielen Liegeſtellen
längs des Weichſeluferbahnhofs, längs des Kaiſerhafens und des
Holms, wie alle anderen Teile, der an 30 Kilometer Uferlänge
ſich hinziehenden Hafenanlagen. Kein Gepolter der Luken, kein
Raſſeln der Kräne, keine Verſammlung der Schauerleute, kein
Kreiſchen von Ketten und Winſchen. Ab und an, in großen
Zwi=
ſchenräumen, ein Dampfer, an dem der Roſt von der Außenhaut
abgeklopft wird, ein Segler oder eine Barke. Und erſt vor
Stroh=
deich, wo ſich der Mottlau dunkles Waſſer mit dem der Weichſel
vereinigt, zeigt ſich ein etwas belebteres Bild, kreuzen Fähren
den Strom, ſchießen kleine Motorboote herüber und hinüber.
Aber dann, da ſinkende Sonne Giebel und Dächer mit Gold
und Purpur übergießt, ſteigt aus dem Gewirr der Häuſer und
Speicher und Gaſſen die ſchöne, erhabene, die unvergeßliche
Sil=
houette der alten Stadt Danzig empor in den Abendhimmel. Der
Speicher ſteile Giebel türmen ſich zur Linken, und auf der
Rech=
ten, nach Weſten zu, hüllt ſich längs der Langen Brücke die lange
Reihe uralter Tore in abendlichen Schatten, guckt des Krantor
einzigartiges Profil hinüber übers Waſſer, trotzt der ſtumpfe
Turm der Marienkirche über die Dächer hinauf, überragt nur
noch von der verſpielten, tänzeriſchen Linie, mit der des
Rat=
hauſes ſchlanke Turmſpitze das Gewölk oben zu durchbohren ſcheint.
Und wieder Türme und Kirchen und Giebel und ſpiegelnde
Abend=
ſonne wie blutige Lachen auf dem ölig=ſchweren Waſſer des
Stroms, bis nur noch ganz hinten, am Rande der Stadt, auf den
Höhen des Hagelsberges, des Biſchofsberges letzte Sonnenſtrahlen
verſcheidend aufblitzen.
Dann verblaſſen, verſinken auch ſie — die Dämmerung ſchleift
ihren ſchweren Mantel über die uralte Stadt, und wie allmählich
alles in dämmerndes Zwielicht hinübergleitet, wandelt ſich namen=
Inoffizielle Beſprechungen mit den maßgtag
Parkeien.
Von unſerer Berliner Schriftleiti
Der Reichskanzler von Papen hat, am
programmgemäß einen kurzen Urlaub angetreten
Beiſpiel werden noch einige andere Kabinettsmitglien
Reichswehrminiſter von Schleicher beabſichtigt, di
verordneten Burgfriedens zu einem dienſtlichen
halt in Mitteldeutſchland zu benutzen. Er
die Infanterieſchule in Dresden inſpi,
Wenn wir die in den Kreiſen der Reichsregieru
ſtrativ zum Ausdruck gebrachte grundſätzliche Einſtä
gegenwärtigen Lage richtig verſtehen, ſo ſoll mit deig
heit der maßgebenden Perſönlichkeiten von Berlin nü
eine Beruhigung des politiſchen Lebens erreicht wern
In der Tat iſt nicht zu leugnen, daß die Reichsreeu
mit recht ſinnfällig zum Ausdruck bringt, wie ſtark ſieitz
Die Regierung will ſich aber auch gleichzeitig von den
diſtanzieren, die nicht nur in der Form von Preſſech
der verſchiedenſten Richtungen, ſondern auch hinter d.
zwiſchen einzelnen Perſönlichkeiten, ſozuſagen von
männern, geführt werden.
Wie aus der Unterredung hervorgeht, die der R
geſtern mit dem Berliner Vertreter einer großen amei=
Nachrichtenagentur hatte, denkt die Reichsregierung no
nicht daran, irgendwie von ſich aus einen Anſtoß zu ſol
verhandlungen, wie ſie heute ſchon zwiſchen Natiomo
und Zentrum geradezu empfohlen werden, zu geben. 2
regierung will vielmehr die Dinge an ſich herankornrn
und ſie will neben ihrer Hauptaufgabe, Deutſchland audeſ
derungen der Vergangenheit herauszuführen, davor berhu
ben, in parlamentariſche Verwickelungen hineinzugerat.
ſchließlich nicht allzu ſehr von dem Kuhhandel alten S
ſcheiden würden. Die Regierung behält ſich ausdrückli,
ſie in einem ferneren Zeitpunkt zu irgendwelchen
der inoffiziellen Beſprechungen, die zweilll
führt werden, ſofern die vorliegenden Taſtverſuche zuvltit
Ergebniſſen führen, ſich zu erklären gedenkt. Das
der anderen Seite natürlich nicht aus, daß man ſich rilb
orientieren laſſen wird. Denn der Kanzler hat aushäci
klärt, daß er mit ſeinem Kabinett vor den Reichstag tteir
Die nächſten Tage werden alſo der Sondie in)
Geländes dienen unter Benutzung der indirektenNee=
Nach der Rückkehr des Kanzlers und der Reichsmiten
Berlin ſteht dann allerdings zu erwarten, daß man idi
ziellen Verhandlungen eintritt. Man ſpricht davon, Dau
Führer der NSDAP., Adolf Hitler, zu dieſem Zetalſt
Berlin zu kommen gedenke. Für die Annahme, daß d
ler und der Wehrminiſter in ihrer Abweſeiſ
der Reichshauptſtadt ſich mit Hitler an einer
Ort, vielleicht in Süddeutſchland, t reffen, ergebeſt
läufig keine Anhaltspunkte. Immerhin glauben wir
dahingehenden Gerücht Kenntnis nehmen zu müſſen, mt
deshalb, weil ja derartige Fühlungnahmen unter den
tigen Verhältniſſen mehr oder minder „in der Luſt
Mit einiger Spannung wird man ja ſowieſo in de
Tagen die Diskuſſion über das Kräftevef
zwiſchen Nationalſozialiſten und Zentin
ſchließlich Bayeriſcher Volkspartei, zu
haben. In dieſem Zuſammenhang iſt natürlich dusſn
Reich und Preußen, und das Verhältnis Preußen—
Reich von beſonderer Wichtigkeit. Zwei Aeußerungen
ſ=
ſem Zuſammenhang bedeutungsvoll: Einmal die Kun laurt
Führes der Bayeriſchen Volkspartei, Schäffer, in ders
heißt, daß der Volkswille Adolf Hitler mt
Diktatur, ſondern zur Verantwortung 0d
Sich=einordnen in den Dien an Recht.
faſſung berufen habe, und daß die Reih
rung das Votum des Volkes zu vollſtre
Zum anderen iſt ein ziemlich aufſchlußreicher Artikel i
renden rheiniſchen Zentrumszeitung, der „Kölniſche
tung”, die ungefähr in der gleichen Richtung vorſtößt imi
dert, daß dem Nationalſozialismus nich
tet ſein dürfe, um die Verantwortune
großen Bogen zu machen. Von national bſt
Seite liegt eine Antwort auf dieſe Mitteilungen nod chu
Wahrſcheinlich iſt man ſich im Braunen Haus in Mien
nicht ſchlüſſig geworden, welche Taktik man einſchlage/
das Zentrum ſo deutlich die Alternativfrage ſtellt. (s
aus möglich, daß ſich gerade auf dieſen Punkt die M
Beſprechungen zwiſchen Vertrauensleuten der NSDMm
Reichsregierung beziehen. Auch in dieſem Zuſammemſſe
geben ſich vielerlei Möglichkeiten für die Reichsresag
die Geſtaltung der nächſten Entwicklung einzuwirken
loſes Entzücken des Beſchauers in tiefe, ſchwermütige A.
Noch einmal beſinnt man ſich auf das, was man eben.
„Dieſer große, große Hafen” denkt man, „und ſo ſEi
ſo wenig belebt. Die paar Schiffe!”
Und man denkt daran, was hier gelöſcht, was hier blß
den könnte, längs der vielen Kilometer von Kai und
wand und voller Ladebrücken. Man erinnert ſich der
Greifer, die man ſah, all der modernen Anlagen, b
lärmende, Wohlſtand ſchaffende, von Wohlſtand zeug 0
— nun ihrer eigentlichen Zweckbeſtimmung beraubt. —
Wirtſchaftskriſe? Gewiß — auch Wirtſchaftskriſe.
ſchütterung der ganzen Welt konnte nicht an der F
Danzig, und nur an ihr, ſpurlos vorübergehen. Sol.)
pflegen ſich nicht zu verwirklichen. Aber es iſt eben d.
Wirtſchaftskriſe allein, de drohend über dem
Dan=
laſtet. Man entſinnt ſich, bei der Ausfahrt von
Zc=
flüchtigen Blickes auf den polniſchen Hafen Gdingen,
der Grenze. Dort bietet ſich ein anderes Bild, dort ſcn
Kräne ihre Greifer und Haken, dort herrſcht der tau
mende Rhythmus der Arbeit.
Ja — Gdingen wächſt. In einer Zeit allgemeiner
depreſſion ſteigert dieſer Hafen von Monat zu Monat
ſatz. Dort ſcheint ſich jenes unvorſtellbare, einmalige
vollziehen, deſſen man in Danzig vergeblich harrt.
Aber das Wunder iſt, bei Licht betrachtet, gar ke
Denn das Wachstum Gdingens, des polniſchen Nar
geſchieht lediglich auf Koſten Danzigs, das man 1920
Mutterland losriß, damit es der freie Zugang 20
Meere wurde!
Gefördert durch zahlreiche, den vertraglichen Abme.
zwiſchen Danzig und Polen, glatt ins Geſicht ſal
Sondervergünſtigungen tariflicher Art, neuerdin—?“
einen rückſichtslos betriebenen Boykott Danzigs, P!
Gdingen wie ein Vampir an ſeinen größeren Nachl‟,
zapft ihm das Blut ab.
Es verbilligt ſeine Hafen=, ſeine Kaigebühren, um A.‟
kommen für ſeine Löſch= und Ladevorrichtungen, es IE
Denkbare, um den Arbeit ſpendenden Strom des Gule
von Danzig hinüberzulenken nach polniſchem Gebiet, .
niſche Regierung tut, was in ihren Kräften ſteht, um
gang zu fördern und zu beſchleunigen.
Ungezählte, in dem neuen Maſſengutbecken des 2
fens inveſtierte Goldmillionen liegen ſinnlos, zinsloss
Woche zu Woche, von Monat zu Monat verringert, I
der in Danzig ein= und auskommenden Schiffe. De
Hände, viele arbeitsgewohnte, arbeitswillige Fäuſe
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 214 — Seite 3
„ach, 3. Anguſt 1932
Where Bundeskanzler Dr. Seipel, der ſeit drei Wochen
garium Waldfrieden zur Erholung weilte, iſt heute früh
ncr im 56. Lebensjahr geſtorben. Nachdem im Anfang
grung ſeines Zuſtandes eingetreten war, hatte ſich ſein
mi der letzten Zeit bedeutend verſchlimmert. Dr. Seipel
ſangem an einer ſchweren Zuckerkrankheit, zu der vor
Sahren nach einer Grippe ein Lungenſpitzenkatarrh
ſich immer mehr ausbreitete. Auf Dr. Seipel war vor
Jahren ein Anſchlag verübt worden. Die
Revolver=
hn damals traf, war in die Bruſt eingedrungen und
ſchien das Werk eines jungen Prieſters, eines homo
wer Politik: „Gedanken zur öſterreichiſchen
fungsreform‟. Der Krieg neigte ſich bereits
1De zu. Die herrſchenden Kreiſe des Donaureiches
isu fühlen, daß das Erwachen der geſchichtsloſen
Rahmen der altehrwürdigen Doppelmonarchie zu
trohte. Sie ſannen auf Abhilfe und betrauten den
tofeſſor für Moraltheologie an der Univerſität Wien,
Seipel, mit dem Studium der öſterreichiſchen
Ver=
igen, um zu Nutz und Frommen der Kirche
richtung=
den ſchon ſichtbar werdenden Umbau der Monarchie
Zu können.
zels Buch ebnete ihm den Weg in die
aber das Problem einer neuen Verfaſſung ließ ihn
mehr los. 1918, ein Jahr nachdem Seipel ſich mit
anken zur öſterreichiſchen Verfaſſungsreform ſeine
MNote geſchaffen hatte, trat er in das letzte K. und
t Lammaſch ein. Wenige Wochen ſpäter war die
ſio=ungariſche Monarchie geweſen.
euer Staat, Deutſch=Oeſterreich rief
alte Werk: Die Aufſtellung einer Verfaſſung.
ſpurde Führer der großen bürgerlichen Partei
ſtind erlangte dreimal die höchſte Würde, die einem
denen Parteimann zuteil werden kann: Das Amt
n deskanzlers. Er verſchaffte ſeinem Lande die
Aeße Kredite, überwand die gefährlichſte innerpolitiſche
er Aun) ſterreichs, die des 15. Juli 1927, wurde geſtürzt,
einen Ahnter den Kuliſſen weiter, alles kühl, gefühllos —
an, eun il at ohne Milde hieß er — ſeinen theoretiſchen
Aben muiAhngegeben. Politik iſt für ihn ſtets nur ein
müſſ
Syſtem theoretiſcher Kombination
ge=
es am deutlichſten im Zuſtandekommen ſeines
nWerkes, des Genfer Vertrages vom 4. Oktober 1924,
und Zollunion mit Oeſterreich an, für die Italien
Anbandeskangiei Seibet
Hein Wirken und Skerben.
Wien, 2. Auguſt.
Zuckerkrankheit wegen nicht entfernt werden. Dieſe
unde wirkten zuſammen und führten ſchließlich ſeinen
z der Chriſtlich=Sozialen. Er wurde Ab=
n. Auguft 1922 der wirtſchaftliche Zuſammenbruch
bſrk Oeſterreich drohte, trat der öſterreichiſche
Bundes=
ſiye berühmt gewordene Reiſe nach Prag, Ber=
Vrona an. In Verona bot Seipel Italien eine
ſor der drohenden Währungskataſtrophe retten ſollte.
ßeres Italien”, das ſich bis zur Donau erſtreckt und
feich die Brücke zu Ungarn hätte, war mit den Inter=
Tſchechoflowakei und Jugoſlawiens unvereinbar.
Bwjekt hätte Mitteleuropa in ſchwerſte Verwicklungen
iſſen; es rief den tſchechoflowakiſchen Außenminiſter
u den Plan. Beneſch begann, den Gegenſtoß zu
Es galt, Oeſterreich finanziell ausreichende Hilfe zu
ſiyo andererſeits zu verhindern, daß ſich das Lano
ſeien Macht, Italien oder Deutſchland, in die Arme
94 die Großmächte fünf Tage vor Seipels Reiſe den
Ad aufforderten, „die Lage Oeſterreichs zu unterſuchen”,
es eine kaum verhüllte Ablehnung der öſterreichiſchen
Kredit. Als im Oktober die Protokolle von Genf
reich erhielt eine Anleihe von 650 Millionen
Goldkronen, gegen die Verpflichtung,
keiner=
lei Bindungen einzugehen, die ſeine
wirt=
ſchaftliche oder politiſche Unabhängigkeit
ge=
fährden könnten.
Seipel hatte kühl kombiniert, wie nur ein genialer
Schach=
ſpieler: Der Gegencoup Beneſchs war von ihm provoziert.
Dar=
über hinaus aber war durch die Genfer Bedingung die erſte
Periode in der Geſchichte der öſterreichiſchen Republik endgültig
liquidiert, die erſten Anſchlußbeſtrebungen, die von
der öſterreichiſchen Sozialdemokratie in erſter Linie betrieben
wurden, und in der Verfaſſung ihren Niederſchlag gefunden
hatten. Der Kampf zwiſchen dem Deutſchtum und
dem Altöſterreichertum, der die junge Geſchichte
Deutſch=Oeſterreich erfüllt, war vorläufig zugunſten des
Altöſterreichertums entſchieden. Der Anſchluß war
verſtärkt, man konnte ſich mit einem neugeſtärkten
Altöſterreicher=
tum einer neuen Verfaſſung zuwenden. Die Heimwehrepiſode,
die nun folgte, ging unter der Parole: „Verfaſſungsänderung”.
Beileid des Reichspräſidenken u. der Reichsregierung
Berlin, 2. Auguſt.
Reichspräſident v. Hindenburg hat dem öſterreichiſchen
Bun=
despräſidenten anläßlich des Hinſcheidens des Altbundeskanzlers
Dr. Seipel telegraphiſch ſein Beileid zum Ausdruck gebracht.
Der Reichskanzler hat an den öſterreichiſchen Bundeskanzler
Dollfuß folgendes Telegramm gerichtet:
„Tief bewegt von der Nachricht über das Hinſcheiden des
Herrn Altbundeskanzlers Dr. Seipel, in dem Oeſterreich einen
ſeiner hervorragendeſten Staatsmänner verliert, bitte ich Ew.
Exzellenz, mein und der Reichsregierung aufrichtigſtes Beileid
entgegenzunehmen.”
Desgleichen hat der Reichsaußenminiſter dem öſterreichiſchen
Bundeskanzler ſein Beileid in einem Telegramm übermittelt.
Die Pariſer Preſſe zum Ableben Heipels.
ne wurden, hatte Seipel auf der ganzen Linie geſiegt.
lag ſeine Reiſe. Er hatte ein gefährliches
eſpielt und alles auf eine Karte geſetzt, aber
ſix ſein Spiel auch war, es glückte ihm, Oeſter=
Paris, 2. Auguſt.
Zum Ableben des Altbundeskanzlers Seipel, das hier ſehr
überraſchend kam, ſchreibt der „Temps”: „In Einfachheit und
Zurückgezogenheit hat Dr. Seipel den Atem ausgehaucht, nach
einem Leben voll von Uneigennützigkeit, Aufrichtigkeit und
Arbeit, das ihm einen bedeutenden Platz in der europäiſchen
Geſchichte dieſes erſten Viertels des Jahrhundert ſichert.‟ Der
„Iutranſigeant” ſchreibt in ſeinem Nachruf, mit Seipel
ver=
ſchwinde eine der markanteſten, wenn nicht gar die erſte der
Figuren der öſterreichiſchen Nachkriegspolitik. Das Blatt betont,
daß Seipel dem Tardieuſchen mitteleuropäiſchen
Wiederauf=
richtungsplan zugeſtimmt habe, was ihm heftige Kritiken ſowohl
in Oeſterreich wie in Deutſchland eingetragen habe. Mit Seipel
ſcheide auch eine große europäiſche Figur aus dem Leben.
Die Anleihe=Debatte
im öſterreichiſchen Rakionalrat.
Der Mißkrauensankrag gegen die Regierung
Dollfuß abgelehnk.
Wien, 2. Auguſt.
In der abſchließenden Debatte über den Anleihevertvag führte
der großdeutſche Abgeordnete Zarboch in einer Polemik gegen
den Abgeordneten Kunſchak aus, der Wortlaut der Rede
Kun=
ſchaks ſtelle eine Beleidigung der deutſchen Reichsregierung dar.
Er erklärte weiter, daß der überwiegende Teil der öſterreichiſchen
Bevölkerung von der Ueberzeugung durchdrungen ſei, daß als
ein=
zige Möglichkeit, aus dieſer Not herauszukommen, der
Zuſammen=
ſchluß aller Deutſchen in Mitteleuropa betrachtet werden müſſe.
Der Abgeordnete Neuſtädter=Stürmer führte gegenüber ſeiner
ſozialdemokratiſchen und großdeutſchen Vorredner an, daß der
An=
ſchluß durch die Friedensverträge verboten ſei, und zwar nicht
bis zum Jahre 1942 und 1952, ſondern auf immerwährende Zeiten.
Es ſei alſo nicht wahr, daß der Vertrag von Lauſanne oder das
Genfer Protokoll den Anſchluß hinausſchöben, ſondern der
An=
ſchluß ſei eben ſchon durch die Friedensverträge hinausgeſchoben
worden. Er werde an dem Tage kommen, an dem Oeſterreich und
Deutſchland die Macht hätten, ihn zu erringen, keinen Tag früher
und keinen Tag ſpäter. Die Anleihe könne für Oeſterreich nützlich
ſein, wenn ſie als eine Atempauſe benutzt werde, um den
wirt=
ſchaftlichen Aufbau durchzuführen.
Bundeskanzler Dr. Dollfuß gab dann eine Erklärung ab, in
der er ſagte:
Ich habe die Ausführungen des Abgeordneten Kunſchak
durch=
aus nicht ſo verſtanden, und ſie waren auch nicht ſo zu verſtehen,
daß er der deutſchen Reichsregierung den Vorwurf gemacht hat,
dieſe hätte Emiſſäre nach Oeſterreich geſendet — eine ſolche
Aeuße=
rung hätte ich ſehr bedauert und richtiggeſtellt —, ſondern er hat
die deutſche Reichsregierung gebeten, Herren, welche ſich zur
per=
ſönlichen Einflußnahme gegen die Anleihe nach Oeſterreich
be=
geben hatten, zur Rückkehr zu veranlaſſen. Ich bedauere, daß dieſe
Aeußerung ſo mißverſtändlich interpretiert wurde, daß dadurch
der Schein eines Mißverſtehens entſtehen könnte. Zwiſchen den
Regierungen iſt ein ſolches Mißverſtändnis nicht entſtanden. Sie
ſind ſich in jedem Fall nach wie vor der herzlichen Freundſchaft
und Verbundenheit bewußt.
Der Mißtrauensantrag der Großdeutſchen gegen die
Regie=
rung wurde mit Stimmengleichheit, 81 zu 81, abgelehnt. Für den
Antrag ſtimmten außer 70 Sozialdemokraten und 9 Großdeutſchen
2 Mitglieder des Heimatblocks. Dagegen ſtimmten u. a. 66
Chriſt=
lich=Soziale, unter ihnen bereits der Erſatzmann Dr. Seipels, der
Wiener Bankier Wancura. Der Anleihevertrag wurde dem
Haupt=
ausſchuß zugewieſen.
Oeſterreich bereit, dem „Berkrauenspakk”
beizukrefen.
Die öſterreichiſche Bundesregierung hat durch ihre Geſandten
in Paris und London der franzöſiſchen und der engliſchen
Regie=
rung ihre Bereitwilligkeit mitteilen laſſen, dem franzöſiſch=
eng=
liſchen „Vertrauenspakt” inſofern dieſe Vereinbarung den „Schutz
am offenen Meinungsaustauſch über europäiſche Fragen”
gewähr=
leiſtet, beizutreten.
Einbernfung des Auswärkigen Ausſchuſſes
abgelehnk.
Die Kommuniſten hatten vor einiger Zeit die Einberufung
des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichstages zur Beſprechung des
Lauſanner Abkommens und anderer Angelegenheiten beantragt.
Da Sozialdemokraten und Zentrum ſich der kommuniſtiſchen
For=
derung anſchloſſen, war an ſich eine Mehrheit für die
Ausſchußein=
berufung vorhanden. Der Vorſitzende des Auswärtigen
Aus=
ſchuſſes, Abg. Dr. Frick (Natſoz.), hat jedoch in einem vom
Sams=
tag datierten Schreiben der kommuniſtiſchen Fraktion mitgeteilt,
daß er im Hinblick auf die Reichstagsneuwahl, die eine
voll=
kommen veränderte Zuſammenſetzung des Reichstages und ſeiner
Ausſchüſſe zur Folge habe, die Einberufung des Auswärtigen
Aus=
ſchuſſes ablehne. Der Auswärtige Ausſchuß des alten Reichstags
beſtehe, ebenſo wie der Ueberwachungsausſchuß, bis zum
Zuſam=
mentritt des neuen Reichstags weiter und kann alſo auch nach der
Reichstagsneuwahl, noch Sitzungen abhalten. Die Kommuniſten
wollen ſich deshalb mit der Entſcheidung des Vorſitzenden nicht
zufrieden geben und verſuchen, trotzdem die Einberufung des
Aus=
ſchuſſes noch durchzuſetzen.
ſtverurteilt, im Schoß und die bange Sorge ums
Mor=
durch die Fenſter der kaufmänniſchen Kontore, ſpukt
Meren Speichern und verroſtenden Maſchinen. Ja,
bei=
ſſtes, als ſolle das Wort eines fanatiſierten Polen, das
Reihe von Jahren durch die Blätter ging:
rauchen keine Gewalt, um Danzig an uns zu
brin=
mär werden dafür ſorgen, daß in den Straßen
Dan=
zigs das Gras wächſt”,
At dieſes Wort in Bälde Wahrheit werden.
Noa man ſolches denkt, fällt ein letzter Blick auf das
Gemäuer der Marienkirche. So viele Jahrhunderte
Kauwerk überſtanden — und immer war Kampf und
rieg um dieſe Stadt, immer brandeten die Wogen
Eörgeizes, ſlawiſcher Herrſchſucht an ihre Mauern. Und
deutlich, blieb ſie ſich ſelbſt treu, allen Stürmen und
Trotz.
Fgender Troſt entſtrömt dieſem Blick, dieſer
Vorſtel=
la man den Dampfer verläßt, da man ungebeugt un=
In dem Gewirr der Straßen und Gaſſen, fällt einem
eles ein. Ein Seemannswort, an der Waſſerkante
ge=
ſuw man — wer warten kann, wird leben!“
Der letzte Rienzi geſtorben.
Am me des berühmten Volkstribunen. — Ein berühmtes
hendet im Elend. — Das Schickſal des letzten Rienzi.
on don ſtarb vor kurzer Zeit ein Mann namens
ſeſſen wirklicher Name aber nach engliſchen Zeitungs=
Domani di Rienzi war. Er war der letzte
Feines der berühmteſten Geſchlechter der Welt, das
tmiſchen Volkstribunen Cola di Rienzi
geſchicht=
eutung erlangt hat. Das Leben dieſes Cola
17 iſt bekanntlich von Richard Wagner als Oper,
e als Roman und vielfach als Drama behandelt
anidi Rienzi, der letzte Nachkomme dieſes großen
dei im Jahre 1347 Rom völlig umgeſtaltete, und dann
holler Abenteuer bald auf den Höhen, bald in den
* Lebens führte, hatte mit ſeinem Vorfahren wenig
Er war nicht ein Mann der großen Heldentaten,
emus und der dämoniſchen Macht über das Volk,
Re ſtill und zurückgezogen und benutzte, um nicht
erregen, das Pſeudonym ſeines Vaters, der unter
Withley mehrere Reiſeberichte veröffentlicht hatte.
ümmerlich gelebt, da er über
beſaß aber angeblich noch
zahlreiche Erinnerungsſtücke an die große Geſchichte ſeines
Hauſes und lebte davon, daß er dieſe Gegenſtände an Sammler
und Liebhaber verkaufte. Zuerſt fand er damit keine
Gegen=
liebe, da man die Stücke für unecht hielt. Aber als er durch
zahlreiche Schriftſtücke den Nachweis führte, daß er nicht nur
berechtigter Beſitzer dieſer Stücke war, ſondern daß es ſich um
geſchichtliche Denkmäler ſeines eigenen Hauſes handelte, erzielte
er gute Preiſe.
Von dieſem Nachkommen Cola di Rienzi wußte man
bis=
her nichts, denn allgemein herrſchte die Auffaſſung, daß der
letzte Nachkomme des Volkstribunen im Jahre 1910 geſtorben
war. Er hieß auch Domani di Rienzi und war der Sohn eines
Mannes gleichen Namens, der im Jahre 1843 in Paris
ge=
ſtorben war und als Kampfgenoſſe und Freund des berühmten
Alexander Ypſilanti an den Griechenkämpfen teilgenommen
hatte. Sein Sohn war der als Schriftſteller Withley bekannte
Domani di Rienzi, der nach zahlreichen geſchichtlichen
Feſt=
ſtellungen aber keinen Sohn hinterlaſſen hat. Damit iſt aber
nicht geſagt, daß dieſer völlig unbekannte Mann nicht vielleicht
doch einen Sohn gehabt hat, von dem man nichts erfuhr.
Wer kauft Mata Haris Haus?
In dem Grundſtücksanzeiger von Neuilly ſteht eine kleine
Anzeige zu leſen: „Mittelgroßes Haus, engliſcher Stil, gut
erhalten, Buntglasfenſter, intereſſante hiſtoriſche Vergangenheit,
ſofort zu verkaufen. Das Grundamt Neuilly.” Und wenn man
ſich nach dieſem mittelgroßen Haus mit der hiſtoriſchen
Ver=
gangenheit erkundigt, erfährt man, daß es ſich um das
Wohn=
haus einer der intereſſanteſten Frauen des Krieges, um Mata
Hari, handelt. Sie wurde als angebliche deutſche Spionin
erſchoſſen.
Von dieſem ihrem Hauſe aus verfolgten ſie an dem
ver=
hängnisvollen Tag die Detektive, als ſie das verdächtige Geld
an der Bank abholte, das man ihr aus Spanien überwieſen
hatte. Sie ging alſo aus dieſem Haus in den Tod.
Das Haus gehört niemandem, da ſich keine Erben meldeten.
Im Laufe der Jahre häuften ſich die Grundgebühren derart,
daß eines Tages das Haus dem Grundamt gehörte.
Jetzt will man es verkaufen. Es muß wohl ein Engländer
oder ein Amerikaner kommen, der hier das Gruſeln lernen will.
Man erzählt ſich nämlich, daß man oft nachts hellen Lichtſchein
durch das Haus ſtreichen ſehe. Ein Geiſt? Ein Geſpenſt? Nein,
ein alter Ruſſe, ein hoher Offizier hat die Stelle als
Haus=
wart übernommen und lebt hier allein ſeit Jahren. Man ſagt,
daß er Mata Hari früher gekannt habe und der letzte Liebhaber
ſei, der hier in ihren Räumen der Erinnerung an Mata Hari
lebe,
5 Songs und Balletk=Revue Raimonda.
Doppel=Gaſtſpiel im Orpheum.
Ein intereſſantes Gaſtſpiel ohne Frage. Darbietungen von
eigenartigem beſten Kunſtniveau! Geſang und Tanz! Und
beides in beſter Form, eine Revue ſchöner und charmanter
Tanzkünſtlerinnen und =Künſtler, und eines Geſangsquartetts
das in der Reihe der wenigen gleicher Art in der Welt des
Varietés mit an der Spitze ſteht.
Vormals „Abels”, genannt die „deutſchenRevellers”.
Als ſolche bereits einmal nach erfolgreichem Gaſtſpiel an dieſer
Stelle in höchſt anerkennender Weiſe beſprochen. Sie ſind
in=
zwiſchen nicht ſchlechter, vielmehr noch beſſer geworden. Ihr
Repertoir iſt erweitert, der Stimmen=Zuſammenſtellung nach
inniger, feiner nuanciert und von wundervollem Wohlklang, der
Vortrag von feinem ſonnigen Humor überſtrahlt. — Sie bringen
viel, die „5 Songs” Volkslieder in künſtleriſcher Vertonung,
Operetten und Tonfilmſchlager. Alles aber in ganz eigener
Muſik.
Und das Raimonda=Ballett iſt allerbeſte Tanzkunſt.
Ihr wirbelndes ſinnverwirrendes Temperament, iſt lachende
Schönheit und ſchillernde Buntheit in den zum Teil phantaſtiſchen
Koſtümen. Iſt lachende Laune, ſonniger Humor und eine
Parade ſchöngewachſener Körper, einſchließlich des prachtvoll
trainierten männlichen Solotänzers!
Das Ganze ein paar Stunden freudvollen Genießens. Der
**
Beſuch ſei empfohlen.
100 Erfriſchungsgerichte für den Sommer. Erprobte und bewährte
Rezepte für Früchte= und Gemüſe=Rohkoſt, Salate, Eierſpeiſen,
Früchte=Puddings, Kaltſchalen und Erfriſchungsgetränke von
Lisbeth Ankenbrand. Mit Bildern auf Kunſtdrucktafeln.
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In dieſem Büchlein iſt eine Fülle guter Rezepte gegeben, die
eine abwechſlungsreiche Speiſenführung ermöglichen. Es wird
jeder Hausfrau eine Freude ſein, nach dieſen vorzüglichen
Anwei=
ſungen erfriſchende und geſundheitfördernde Gerichte für Mittag
und Abend herzuſtellen.
Mk. — 301.)
Das Intereſſe für Graphologie erſtreckt ſich auf immer
brei=
tere Kreiſe, und es iſt daher zu begrüßen, daß das Buch der
bei=
den bekannten Verfaſſer, welches ſich ſowohl mit dem theoretiſchen
als auch mit dem praktiſchen Teil dieſer jungen Wiſſenſchaft
aus=
einanderſetzt, in neuer, weſentlich vermehrter Auflage
erſchie=
gen it.
Seite 4 — Nr. 214
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 3. Aug
OM
O
Stat Karten.
Die glückliche Geburt eines kräftigen Jungen
zeigen hocherfreut an
Toni Haller und Frau
Maiſch, geb. Köhler.
Riezlern (Vorarlberg), z. Zt. Oberſidorf, Krankenhaus,
27. Juli 1932.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſier, Schwägerin und Tante
Lulfe Trelvel
geb. Haag
nach ſchwerem Krankenlager im Alter von
72 Jahren zu ſich zu nehmen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Geſchwiſter Treiber.
Darmſtadt, den 1. Auguſi 1932.
Wittmannsſtr. 39.
Die Beerdigung ſindet Donnerstag, den 4. Auguſt
1932, vormittags 10 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Im feſten Glauben an ſeinen Erlöſer verſchied nach
kurzem, ſchwerem Krankenlager heute nachmittag mein
lieber Mann, unſer treuſorgender Vater, Schwiegervater
und Großvater
Schuhmachermeiſter
im 73. Lebensſahr.
Im Namen der trauernden Himterbliebenen:
Marie Rebensburg.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1932.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 4. Auguſi,
3 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt. (*.
Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige Pflicht, ihre
A. H. A. H. und Bbr. Bbr. vom Ableben ihres lieben A. H.
Jakob Egelhof, Studienrat
(10953
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
In tſefer Trauer:
Die Turnerſchaft i. V. C. Merovingia.
F. d. A. H. P.
F. d. Aktiwitas
Bruſius, A. H.
Philips, F.V.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Heimgange meines lieben Mannes
und treuſorgenden Vaters
Herrn Adam Happel
fagen wir hiermit innigſten Dank, insbeſondere für die
liebevolle Pflege im Eliſabethenſtift, ſowie für die
tröſtenden. Worte der Herren Pfarrer Waldeck und
Scheunemann und dem warmen Nachruf der
Gewerk=
ſchaft Deutſcher Eiſenbahner, dem Geſamtperſonal vom
Bahnhof Darmſtadt, dem Rangierperſonal Darmſtadt
Hauptbahnhof und dem Eiſenbahner=Verein Darmſtadt.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Happel und Kinder.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1932.
Michgelisſtr. 16 (Waldkolonie).
(10946
Dankſagung.
Für alle erwieſene Liebe und Anteilnahme
beim Heimgange meines teuren Entſchlafenen
drücke ich jedem in herzlicher ſtiller Dankbarkeit
die Hand.
Anna=Maria Ortmann
geb. Pflüger.
Darmſtadt, den 2. Auguſi 1932.
Wilhelminenſtr. 13.
(10947
Für die anläßlich unſerer
Goldenen Hochzeit
erwieſenen Aufmerkſamkeiten danken
(10931
herzlich
Heinrich Föbel,
Miniſterialamts=
obergehilfe i. R., und Frau.
Beſſungerſtraße 186.
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Jahren ſucht
Aufnahme
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3. 172 a. Gſchſt. (
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die zahlreichen Beweiſe wohltuender
Teil=
nahme beim Heimgang und Begräbnis unſerer
nun in Gott ruhenden Mitſchweſter
Mater „. Siſeid Lange
(10957
dankt herzlichſi
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Otto Ohler als Geſellſchaft
nen Handelsgeſellſchaft
Lebensmittelhaus Welz E
Grund Pachtvertrags unter
Zubehör. Ang. u. Darmſtädter Lebensmittelhc.
Ohler. A. Reichard’s Nachff.
worden war, iſt nach Beer
Pachtvertrags vom 1. Juli
gleich mit der Firma A.-
Nachf. an die Ehefrau de
Ingenieurs Karl Burckhardy
3. 167 an Gſchſt. borene Reichard, in Frankenſe
als Rechtsnachfolgerin des n5
Verpächters zurückübertragenn
Der Uebergang der in de
Wohnung des Geſchäfts durch die bishei
ter begründeten Forderunge-
Mieter geſ. Angeb. bindlichkeiten iſt bei der M.
gung an die vorgenannte an
Ehefrau Burckhardt, ausge
Hinſichtlich der Firma: Id
Lebensmittelhaus Welz &. OI
chard’s Nachf., Darmſtadt:
iſt geändert in: „
Darmſtädc=
mittelhaus Welz & Ohler.
Juli 1932 hinſichtlich der F
& Bork, Darmſtadt: Geſchäft
iſt auf Heinrich Eckle, Bünt
meiſter in Darmſtadt, überg
* Magdalena geborene
Dreſt=
des Bürſtenmachermeiſters H
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zu mieten geſ. Nähe) Abteilung B: Am 22. Jul.
Altſtadt. Ang. unt ſichtlich der Firma: Süddeu
bahn=Geſellſchaft, Darmſtadt —
Akadem. ſucht z. 1.9. ſchluß der Generalverſamn;
i. Nähe Hbf. bequem/30. Juni 1932 ſind die dung
nung des Reichspräſidenten
September 1931 außer Kraft=
Beſtimmungen des
Geſellſcha=
gut. Hauſe zu miet. über Zuſammenſetzung und
Ang. u. 3. 179 Gſchſt. des Aufſichtsrats, ſowie über
der Mitglieder des Aufſichtsn
in den Geſellſchaftsvertrag
men worden mit der Maß
§ 14 — Anzahl der Mit-I
S 16. Abſatz 2 Satz 2 —
der Mitglieder — und § 2
— Vergütung der Mitglieds
Faſſungen nach Inhalt des
erhalten haben. — Oberbü.
a. D. Otto Plaßmann iſt inf
aus dem Vorſtand ausgeſchien
26. Juli 1932 hinſichtlich d!
Dampfkeſſelfabrik vorm.
Ar-
berg A.G., Darmſtadt: Durn
der Generalverſammlung vor
1932 ſind die zufolge Artike
ſatz 1 der Aktiennovelle
von=
tember 1931 außer Kraft getr.
ſtimmungen des
Geſellſchaß=
über die Beſtellung und —
ſetzung des Aufſichtsrats und.
Vergütung der Mitglieder des‟
ats (§8 8, 13) erneut und
dert wieder in Kraft geſetzt w.
Darmſtadt, den 30. Juli 19.—
Amtsgericht Darmſtar=.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſtwwoch, 3. Auguſt 1932
Aus der Landeshauptftadk.
Darmſtadt, den 3. Auguſi 1932.
Landesbibliothek.
ue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl),
Suguſt an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht aufgeſtellt:
Andrae: Mohammed. Sein Leben und ſein Glaube.
neen 1932, 32/936. — 2. G. A. Bliß=Schwank:
Varia=
ſetynung. Leipzig 1932. 32/922. — 3. Jean Richard Bloch;
Eienn unſeres Jahrhunderts. Berlin 1932 32/458. — 4. P.
näggman=Holl: Theorie der phyſikaliſchen Dimen=
Zeipzig 1932. 32/1040. — 5. Paul Dienſtagu. Alexander
Handbuch des deutſchen Theater= Film=, Muſik= und
ſrrechts. Berlin 1932. 32/646. — 6. Romain Rolland:
Paris (1932). 32/573. — 7. Leo Groener: Falſche und
eSSteuerbilanz. Trier 1932. 32/1030. — 8. Wilhelm
Hau=
grn: Reiſe in Südfrankreich Crimitſchau (1927) 32/773.
örlius Haydu; Rußland 1932. Wien 1932. 32/942.
uo Horkenbach: Das Deutſche Reich von 1918 bis
Berlin 1930. 32/978. — 11. Guſtav Krüger: Die
uzer. Berlin 1932. 32/368. — 12. Friedrich Liſt: Die
urkſtörungen im deutſchen Privatrecht. Mannheim 1932.
— 13. Richard Lewinſohn: Die Welt aus den Fugen.
in der Kriſe Dresden 1932. 32/589. — 14. Emil Lud=
Genie und Charakter, Berlin 1932. 32/1092. — 15.
Tho=
ſNann: Goethe als Repräſentant des bürgerlichen Zeit=
Berlin (1932). 32/500. — 16 Peter Mennicken:
Niko=
or Kues. Leipzig 1932. 32/1054. — 17. Ludwig Miſes:
emeinwirtſchaft. Jena 1932 32/428. — 18. Max Muß:
Bistſchaftskriſe in Deutſchland. Stuttgart 1932. 32/178. —
olf Stammler (Hrsg.): Das geſamte deutſche Recht.
1931. 32/988. — 20. K. Saller; Einführung in die
iche Erblichkeitslehre und Eugenik. Berlin 1932 32/941. —
ſorg Schmidt=Rohr: Die Sprache als Bildnerin der
Jena 1932. 32/864. — 22. Wolfgang Martini: Die
der Jugenddramen Goethes Weimar 1932. 32/886. —
ü elm Steinberg: Soziale Seelenhaltungen. München
32/324. — Vom 15. Auguſt an verleihbar. Vormerkungen
Em Leſeſaal entgegengenommen.
Reichsfinanzverwaltung — Landesfinanzamt Darmſtadt.
orſteher des Finanzamts Beerfelden (Odw.). Steueramt=
Aeißinger, wurde zum Regierungsrat ernannt.
Einreiſe=Erleichterungen nach den Vereinigten Staaten.
ti Hamburg—Amerika=Linie, Hamburg, und der Nordd.
Bremen, mitteilen, iſt das neue Geſetz, wonach
Handels=
e für ſich, ihre Ehefrauen und minderjährigen Kinder
n Immigrant=Viſum erhalten können, wenn ſie im Dienſte
irma nach Amerika reiſen, um Handel zwiſchen Amerika
eirn Heimatlande zu treiben, nicht nur für Angeſtellte von
an Deutſchland, ſondern ebenſo auch in Oeſterreich, Ungarn,
und Lettland gültig. Nähere Auskünfte erteilen die
Ver=
ter der Hamburg—Amerika=Linie, Hamburg, und des Nord=
E1 Lloyd. Bremen.
RWiedereröffnung der Stadtbücherei. Nach Beendigung der
nsarbeiten nimmt die Stadtbücherei ab Montag, den
ut, in vollem Umfange ihren öffentlichen Dienſt wieder
Ausleihe iſt — und zwar unentgeltlich — für jedermann
lich: Montag und Donnerstag, von 11—12.30 Uhr und von
uhr; Dienstags und Freitags durchgehend von 11—18 Uhr,
bas und Samstags von 11—12.30 Uhr. Die Zeitungen und
4iſtenleſeräume ſind unentgeltlich jeden Tag während des
malbjahrs von 10—13 und 16—21 Uhr während des Win=
Aohres von 10—21 Uhr durchgehend geöffnet.
VSommerſpielzeit Kleines Haus. Heute, 20 Uhr, zum
letz=
le „Die Frau, die jeder ſucht”, das entzückende Luſtſpiel
u wig Hirſchfeld. Spielleitung: Peter Faſſott. Eine
kleine Komödie von einer eigenen, ein wenig ſpöttiſchen
i. Ein luſtiges Werkchen, das „gepflegtes Theater” mit
4n Sommeramüſement vereinigt. In der tragenden Rolle
Ile Frl. Ingeborg Scheerer=Langen. Preiſe 4. Die
Vor=
eilt als 4 Aufführung im Mittwochsabonnement. Mor=
Uhr, Gaſtſpiel Auguſte Praſch=Grevenberg,
Ehrenmit=
e Meininger Landestheaters, als Gudula in dem be=
M Luſtſpiel „Die fünf Frankfurter” von Carl Rößler. Wie
it dieſer ſympathiſchen Rolle, hatte Frau Praſch=
Greven=
nen beſonderen Erfolg. Preiſe A. 4. Vorſtellung im
lagsabonnement.
Ocpheum. Der ſenſationelle Gaſtſpielplan der Raimonda=
9evue und der deutſchen Revellers „5 Songs” wird
us folgende Abende wiederholt. (Siehe Anzeige.)
Aus den Darmſtädker Lichtſpieliheakern.
Palaſt=Lichtſpiele
in Wiederholung zwei ausgezeichnete Filme. „Der
der Drei” iſt ein, wenn auch etwas abgeſpielter, ſo
ner noch ſehr guter Stummfilm deſſen Handlung
ſpan=
ugebaut und mit dramatiſcher Steigerung durchgeführt
Jenny Jugo Ernſt Stahl=Nachbaur. Enrico
M: uſw. ſind die Hauptdarſteller. — Auch der Ufa=
Ton=
er Tiger”, ein Kriminalfilm aus der Unterwelt, iſt
e: „Stelle bei ſeinem erſtmaligen Erſcheinen höchſt
aner=
beſprochen worden. Wir können damals Geſagtes nur
MRolen. Auch heute noch wirkt der Film atemraubend bis
en überraſchenden Schluß.
KA
Ir den Helia=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute und
Grete Mosheim in dem hübſchen Tonfilm=Luſtſpiel „Arm
iie Kirchenmaus”.
Das Union=Theater bringt nur noch heute Max Hanſen
ſilla Grabley in dem neuen luſtigen Tonfilm „Einmal
Ay Tkeine Sorgen haben”.
iRſi=Theater. Das Reſi=Theater zeigt ab heute den Monu=
Bilm „Menſchen hinter Gittern‟. Dazu ein auserleſenes
ramm.
Lokale Veranſtalkungen.
Nitx erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſt.
Bobbie Hind in Jugenheim. Im Hotel „
Gol=
rme” gaſtiert Donnerstag, den 4., und Freitag, den
die berühmte London Sonora=Band unter der tempe=
Zollen Führung ihres genialen Leiters Bobbie Hind. —
Ad hat jetzt Gelegenheit, das augenblicklich leſte. Jazz=
Europas an beiden Tagen zu hören und bei einem
Kltungsabend mit Geſellſchaftstanz auch nach ſeinem
ſchar=
irartigen Rhythmus zu tanzen. Das ku ze
Senſations=
wird dem guten Geſchmack in jeder Weiſe Rechnung
tra=
dürfte beſonders ſtarkes Intereſſe finden. (Siehe auch
Anzeige.)
Shuls Felſenkeller. Heute Mittwoch abend fin=
Sculs Felſenkeller ein großes Konzert ausgeführt vom
eöter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp,
Auf den Erfolg am letzten Sonntag zurückommend, ſoll
ien Blasmuſik ausgeführt werden. Eintritt frei. (Siehe
Nr. 214 — Seite 3
* Die Sunnaft dei Bausfrauen.
Der „Saiſon=Schlußverkanf”. — Die beliebken Wühlliſche. — Erbitkerter Kampf um Reſte.
Wenn man Gelegenheiken kaufk.
Hunnmangsond aus ven Burengädfeen, det Gnade vor ihren Augen. Immer iſt die Farbe nicht richtig,
Wenn man in dieſen Tagen die Geſchäftsſtraßen
durchſchrei=
tet, bemerkt man, daß die Paſſanten zahlreicher als ſonſt
unter=
wegs ſind, noch haſtiger vorwärts zu kommen verſuchen, kurz, daß
hier eben keine Auswahl ſei.
die allgemeine Atmoſphäre mit einer gewiſſen Spannung geladen
iſt.
Sies Bir äiake. aier. „Seie ſch euertoiſch
nicht mit Kleinigkeiten ab, ſondern bieten große Poſten an. Auch
die Herren können ſich diesmal am billigen Einkauf beteiligen,
denn es gibt ſchon Anzüge für 15 Mark. Intereſſant iſt, zu
beob=
achten, wie ſich die Konkurrenten ſchon in der Reklame
über=
bieten. Spricht ein Haus von Preisſturz ſo erklärt ein anderes,
daß ein Weltbeben der Wirtſchaft ſeine Preiſe geradezu
zertrüm=
mert hätte. Tatſächlich muten die angezeigten Preiſe geradezu
ſenſationell an.
Betritt man nun ein großes Warenhaus, ſo fallen in den
großen Lichthöfen die Symbole des Ausverkaufs,
die ſogenannten Wühltiſche,
auf. Berge von Kleiderſtoffreſten, Strümpfen, Handſchuhen und
Kurzwaren bedecken dieſe Tiſche, an denen ſich die Damenwelt
zuſammenballt wie eine ſchwärmende Bienenſchar und das
Sum=
men gibt dem eines ſchwärmenden Bienenvolkes kaum etwas
nach. Da zerren zwei Käuferinnen zugleich an einem Stoffreſt,
den ſie entdeckt haben, eine hat den rechten, die andere den
lin=
ken Schuh eines beſonders billigen Paares erwiſcht, Strümpfe
werden kritiſch gegens Licht gehalten, und überall ertönt der
Schrei nach den gehetzten Verkäuferinnen, die ſich buchſtäblich
zer=
reißen müßten, wollten ſie ſofort allen Anforderungen gerecht
werden. Am meiſten gefürchtet ſind jene
Ausverkaufshyänen.
die ſchon am frühen Morgen an den Pforten des Warenhauſes
lauern, um ſich bei der Eröffnung der Geſchäfte ſofort auf die
Verkaufstiſche zu ſtürzen, die preiswerteſten Stücke zu erſtehen.
Das Auge einer ſolchen Hyäne iſt ſcharf, man kann ſie nicht
täu=
ſchen, keine Ueberredungskunſt eines Verkäufers wäre ſtark
genug, um ſie von dem erwählten Gegenſtand abzubringen. Sie
weiß, was wohlfeil iſt, ſie kennt die Lockartikel, die die
Kauf=
häuſer auslegen, um das Publikum heranzuziehen.
Nicht weniger gefürchtet ſind auch diejenigen Beſucher, die
billige Reſte und Ausnahmeware erſtehen, aber mit derſelben
Ausdauer bedient ſein wollen, als wenn ſie einen teuren
Gegen=
ſtand kaufen würden. Kein Reſt, mag er noch ſo billig ſein,
fin=
der Stoff müßte heller oder dunkler ſein, und meiſt verlaſſen ſie
— nachdem ſie viele Stunden in den Warenbeſtänden gewühlt
haben — das Kaufhaus, und ſie vergeſſen nie, zu bemerken, daß
Das Gros der Frauen aber bilden die Käuferinnen, die von
dem Ausverkaufsfieber erfaßt werden.
Wenn ſie das Kaufhaus betreten, wiſſen ſie wohl noch, was
ſie wollen. Werden ſie aber erſt von jenem Fluidum erfaßt,
das während dieſer Tage die großen Warenhäuſer
durch=
weht, dann verlieren ſie jede Ueberlegung.
Alles möchten ſie kaufen, ſelbſt die unſinnigſten Dinge werden
angeſchafft, da ſie ſo billig ſind. Geſchirr. Kleiderſtoffe, Mäntel,
Einrichtungsgegenſtände, alles wird wahllos erſtanden, und erſt
der erſchöpfte Geldbeutel macht dieſem Treiben ein Ende. Wehe
dem armen Gatten, der abends heimkehrt und nicht bewundernd die
Einkäufe ſeiner Frau betrachtet. Er kann die ſchönſte Szene
er=
leben, wenn er die Tüchtigkeit ſeiner Frau nicht gebührend
wür=
digt die durch ihre „geſchickten” Einkäufe ja ſo viel geſpart hat.
Erſchöpft kehren die Frauen von ihren Einkäufen heim.
aber noch viel abgeſpannter ſind die Verkäufer und
Ver=
käuferinnen, die den ganzen Tag über den Anſturm
aus=
zuhalten haben.
Auch die Detektive über die jedes Warenhaus verfügt, haben
eine ſchwere Zeit, ſie müſſen doppelt aufpaſſen, denn gerade in
dieſen Tagen blüht das Geſchäft der Warenhaus= und
Taſchen=
diebe. Wie leicht verſchwindet ein Reſt, wie ſchnell iſt ein
Schmuck=
gegenſtand, eine Halskette, verſteckt? Auch die Geldtaſchen der
Käufer ſind vor den Dieben nicht ſicher. Deshalb ſollten die
ein=
kaufenden Hausfrauen ſtets auf ihre Handtaſchen achten, ſelbſt
wenn ſie voller Verwunderung vor den abgebauten Preiſen
ſtehen.
Hoffentlich bringt der Saiſon=Schlußverkauf den Geſchäften
den erhofften Umſatz und damit auch das notwendige
Bar=
geld. Viele arbeitsloſe Verkäufer finden während dieſer Wochen
wenigſtens für einige Tage Beſchäftigung, denn jedes größere
Geſchäft nimmt während der Saiſon=Verkaufswochen
Aushilfs=
perſonal. Im vorigen Jahre verlief der Sommerausverkaufrecht
günſtig während der ſogenannte Inventurausverkauf
beſcheide=
nere Umſätze ergab. Es iſt zu erwarten, daß der tatſächlich ſehr
weitgehende Abbau der Preiſe diejenigen, die es mit ihrem
Ein=
kommen noch vereinbaren können, zum Kaufen ermuntern wird.
Ingendkagung des Bund Königin Lniſe.
120 Wimpel, 700 Jungmädchen in der blauen Dienſttracht
des Bundes Königin Luiſe im Burghof der alten ſächſiſchen
Her=
zogsburg Wettin bei Halle an der Saale. Die Namen aller
deutſchen Gaue las man auf dem blauen dreieckigen Wimpeltuch,
Bayern und Oſtpreußen, Rheinland, Weſtfalen, Mark
Branden=
burg und Pommern, um nur einige zu nennen, und neben
die=
ſen Namen gleichlautend das Gelöbnis des Bundes: „Ich dien”.
Ein Lehrgang hatte die Jugendführerinnen zu ernſter
Ar=
beit in dem ſchönen Eigentum des Bundes zuſammengeführt, nun
hießen die beiden Bundesführerinnen mit ihnen gemeinſam die
Jugend am alten Burghof willkommen. Leuchtende Augenpaare
dankten für den Willkommensgruß der geliebten Führerin,
be=
geiſtert bezog man die Maſſenlager in den geräumigen Sälen
der alten Burg. Was tat es, daß am anderen Morgen die
Sonne das Aufſtehen vergaß, im Burghof leuchtete das Blau der
Dienſttracht um ſo heller, als man zu frohem Wettſpiel ſich dort
verſammelte. Volkslied, Volkstanz und Volksſport zeugten von
der in den Ortsgruppen geleiſteten Arbeit.
Die Angehörigen des jungen Sanitätskorps des Bundes in ihren
ſchmucken weißen Mänteln konnten erfreuliche Leiſtungen
vorwei=
ſen. Ein Vortrag von Herrn Prof. Hahne=Halle ließ die jungen
Ge=
müter einen tiefen Einblick tun in die kosmiſche Verbundenheit
des Menſchen, gah ihnen für die darauffolgende Wanderung
etwas mit von dem Wiſſen germaniſcher Vorfahren über das
Leben der ſie umgebenden Natur.
Als dann am Abend Fackeln ihre Lichtreflexe in dem alten
Gemäuer auf und ab ſpielen ließen und das Roſenwunder der
heiligen Eliſabeth von Thüringen, köſtlich ſchlicht und tief erfaßt,
im Laienſpiel den jungen Zuſchauer ſich neu erfüllte, da
durch=
ſtrömte die Liebe zur deutſchen Heimat all die heißen deutſchen
Mädchenherzen. Heimat iſt eine Aufgabe Gottes, läßt der
Dich=
ter, Herr Dr. Krug aus Witten, der dieſes Feſtſpiel für den
Bund Königin Luiſe dichtete, die junge Landgräfin ſprechen und
ſchreibt dazu: „Dieſes Laienſpiel hat nur einen Schauplatz, das
volksverbundene Herz der deutſchen Frau!”
Immer wieder empfand man dieſe lebendige
Volksverbun=
denheit im Verlaufe der feſtlichen Tagung. Sie kam zum
Aus=
druck in dem Gotteshaus, das die Menge der jungen
Teilnehme=
rinnen gar nicht zu faſſen vermochte, ſie ſtrahlte wider in dem
von einer Führerin gehaltenen Vortrag über den heiligen Sinn
der Kameradſchaft, ſie zeigte ſich im Verhalten der jugendlichen
Kameradinnen zu ihren Führerinnen und unter ſich ſie ſchwang
mit in dem begeiſterten Heilruf, der für den Gruß der hohen
Schirmherrin des Bundes, der Frau Kronprinzeſſin, dankte, und
ſie klang jubelnd und begeiſternd noch einmal auf im letzten Vers
des Deutſchlandliedes, nachdem die Bundesführerin ihre
Jung=
ſchar entlaſſen hatte, mit der Mahnung:
„Tragt Treue ins Land, den Geiſt der Liebe und alles
Heldiſchen, den Geiſt des Bundes, zu dem ihr euch gelobt,
den Geiſt der Königin Luiſe: Deutſchland iſt mir das
Hei=
ligſte, das ich kenne.”
— Landestheater. Die Mietabteilung gibt außer den Platz=
Mietpreiſen auch das Perſonalverzeichnis und den Arbeitsplan
für die Spielzeit 1932/33 koſtenlos ab. Mietanmeldungen
da=
ſelbſt werktäglich von 9—13.30 Uhr.
Briefkaſſen.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugéaulttung beizufügen. Anonyme Anfrage wede
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichteit.
L. T. A. Die Adreſſe des Reichskanzlers iſt Berlin,
Reichs=
kanzlei.
A. B. 100. Nur wer außerhalb ſeiner Wohnung,
ſeiner Geſchäftsräume oder ſeines befriedeten Beſitztums eine
Schußwaffe führt, muß einen behördlich ausgeſtellten
Erlaubnis=
ſchein (Waffenſchein) bei ſich tragen.
A. O. Eine Haftung über die durch innere Unruhen
verur=
ſachten Schäden ſeitens der Länder beſteht bezüglich eines
Ver=
mögensſchadens nur inſofern, als ein Entſchädigungsanſpruch
ge=
geben iſt, wenn und ſoweit ohne Entſchädigung das wirtſchaftliche
Beſtehen des Betroffenen gefährdet würde. Da dieſe
Voraus=
ſetzung bei der Anfrage nicht zutrifft, beſteht keine Haftung des
Landes.
* Zut Frage der Elemenkarſchäden=Verſicherung.
Die in den letzten Jahren in Deutſchland mit für die
Land=
wirtſchaft verheerenden Folgen aufgetretenen Wetterkataſtrophen,
die uns erſt in jüngſter Zeit beſchäftigt haben und auch im
Heſſi=
ſchen Landtag erörtert wurden, laſſen es angezeigt erſcheinen, die
Frage dieſer Schädenverſicherung im Hinblick auf die in der
Schweiz diesbezüglich gemachten Studien öffentlich zu
be=
ſprechen. Dort iſt gerade in den Bergkantonen ſchon wiederholt
die Regelung einer ſolchen Verſicherung beſprochen worden. Um
nur ein Beiſpiel heranzuziehen, ſei bemerkt, daß bereits vor
einigen Jahren die Landsgemeinde des Kantons Appenzell=
Außerrhoden die Einführung ſolcher Verſicherungsart
be=
ſchäftigt hat. Das ganze, ungemein ſchwierige Problem befindet
ſich noch im Stadium der Vorprüfung, aber auch die
Bundesregie=
rung wie der Nationalrat haben die Wichtigkeit der Löſung
des=
ſelben nicht verkannt.
In der Schweiz iſt die Verſicherung der Immobilien gegen
Feuerſchaden in 18 Kantonen beſonderen kantonalen
Brandver=
ſicherungsanſtalten vorbehalten. Die Verſicherung des Mobiliars
und der Fahrhabe erfolgt mit Ausnahme zweier Kantone durch die
in der Schweiz konzeſſionierten privaten
Verſicherungsunter=
nehmungen.
Gewiſſermaßen analog liegen die Verhältniſſe in der
Elemen=
tarſchädenverſicherung in der Weiſe, daß ſich die kantonalen
Brand=
kaſſen, ſoweit dieſe Verſicherungsart eingeführt iſt, nur mit der
Deckung der Immobilien und allenfalls noch gewiſſer Kulturen
befaſſen, während die Auffaſſung vorherrſcht, es ſei das übrige
Riſiko von der privaten Feuerverſicherung in Deckung zu nehmen.
Der Rückverſicherungsverband kantonal=ſchweizeriſcher
Feuerver=
ſicherungsanſtalten in Bern (Bundesgaſſe 20) befaßt ſich zurzeit
mit den Vorarbeiten zur Einführung der Immobiliar=
Elementar=
ſchädenverſicherung.
Im Nationalrat wurde vor einiger Zeit an die dort
ange=
nommenen Poſtulate erinnert, durch welche die Schaffung einer
generellen Grundlage für den Fonds für unverſicherbare
Elemen=
tarſchäden und Zuweiſung beſtimmter Mittel in dieſen Fonds
an=
geregt wird; dabei wird die Frage aufgeworfen, ob nicht
ange=
ſichts der vielfachen Notlage eine baldige Verwirklichung dieſer
Anregung angezeigt wäre.
Der Bundesrat hat darauf geantwortet, daß er bei der
Erörterung des ganzen Fragenkomplexes in Uebereinſtimmung
mit Fachexperten zur Anſicht gelangt ſei, daß in bezug auf die
Elementarſchäden eine eigentliche Verſicherung am eheſten zum
Ziele führen könne. Die Aufgabe des Bundes ſtelle ſich heute ſo,
daß die Kantone zur Einführung einer Verſicherung ermutigt
wer=
den ſollten, indem dieſe Verſicherung vom Bunde einigermaßen
unterſtützt wird.
Der eidgenöſſiſche Fonds für Elementarſchäden, der zurzeit
das Hauptmittel bilde, durch das der Bund bei Elementarſchäden
ſeine Hilfe leiht, werde weiterhin ſeine ſegensreiche Wirkung
aus=
üben. Die Mittel dieſes Fonds könnten zwar für Notfälle
aus=
reichen,
ſie könnten aber durch die Zuweiſung des Anteils des Bundes
aus den Einnahmen des Spielbetriebs der Kurſäle gemehrt
werden.
Weitere Maßnahmen ſollten ſich zurzeit erübrigen, um nicht
Kräfte und Mittel, die zur Förderung einer eigentlichen
Elemen=
tarſchädenverſicherung notwendig ſind, zu zerſplittern. Bund und
Kantone ſollten heute alle Anſtrengungen darauf richten, bald
zu dieſer Verſicherung zu gelangen. Letztere ſollten in ihrem
Ge=
biet die Vorbereitung der Verſicherung in die Hand nehmen.
Indem wir dieſe Ausführungen in Kürze hier wiedergeben,
möchten wir der Hoffnung Raum geben, daß auch bei uns die
Regelung dieſer wirtſchaftlich ſo bedeutſamen Fragen einer
all=
gemein zufriedenſtellenden Löſung entgegengeführt werde.
Tageskalender für Mittwoch, den 3. Auguſt 1932.
Uniontheater: „Einmal möcht ich keine Sorgen haben”; Helia=Licht=
— Palaſt=Lichtſpiele:
ſpiele: „Arm wie eine Kirchenmaus”
„Der Tiger” und „Der Bund der Drei” — Orpheum: 5 Songs
und Raimonda=Ballett. — Schuls Felſenkeller; Großes Blas=
Konzert.
ist gewählt. Wir bringen ab jetzt Bildbeilagen
der Abgeordneten aller Parteien in unserer
Seite 6 — Nr. 214
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 3. Augu
Aus Heſſen.
Aus den Gemeinderaksſikungen.
Le. Groß=Umſtadt, 2. Aug. Ratsſitzung. Die Lieferung
des ausgeſchriebenen Brennmaterials für die ſtädtiſchen Gebäude
wird wie folgt vergeben: Auguſt Brücher 2. Wwe. liefert 100
Zentner Ruhrbrechkoks II, 200 Zentner desgleichen I, 135 Zentner
Braunkohlenbriketts, 40 Zentner Anthrazit, 20 Zentner desgleichen
Eierkohlen. Heinrich Joſt liefert: 135 Zentner Fettnußkohlen,
alles frei Verwendungsſtelle. — Die Lieferung eines Keſſelrumpfes
nebſt Zubehör für die Dampfheizung in der Oberrealſchule wird
der Firma Käuffer u. Comp., Mainz, übertragen. Die Arbeiten
in der Oberrealſchule werden ausgeführt von Johannes
Land=
zettel 3., Aug. Joach. Emmerich. Gg. Ad. Nelius liefert einen
kup=
fernen Keſſel. — Die Dachdeckerarbeiten an dem Südflügel des
alten Schulhauſes werden dem Peter Heuß 2. übertragen. — Dem
Antrag des Gg. Hch. Holzapfel, Metzgermeiſter, um Abgabe von
Gelände bei ſeinem Anweſen an der Höchſter Straße wird
ent=
ſprochen. — Die Gemarkung iſt geſperrt vom 1. 8. 1932 bis 31. 8.
1932 von abends 8 Uhr bis morgens 6 Uhr; vom 1. 9. bis 30. 9.
1932 von abends 7 Uhr bis morgens 6 Uhr; vom 1. 10. bis 16. 10.
1932 von abends 6 Uhr bis morgens 7 Uhr und vom 16. 10. bis
1. 11. 1932 von nachm. 5 Uhr bis morgens 8 Uhr. — Der Rat
be=
ſchließt nach Kenntnisnahme eines Schreibens des Forſtamts
Leng=
feld, daß er auf das Vorkaufsrecht bezüglich der Veräußerung v.e
Privatwald verzichtet.
B. Breitenbrunn i. Odw., 2. Aug. In der letzten
Gemeinde=
ratsſitzung wurde der Voranſchlag für das Jahr 1932 vom
Sus Bielsgericht vat eitſcnieven.
Die Siegerverkündigung. — Ein Ueberblick über die Flugerfolge in der Rhön.
13. Rhön=Segelflug=-Wekkbewerb 1932.
Ausklang des Wektbewerbs.
Waſſerkuppe, 1. Auguſt.
Mit dem vergangenen Tage hat der 13. Rhön=Segelflug=
Wettbewerb ſeinen Abſchluß gefunden. Die letzten Stunden des
Wettbewerbs ſtanden unter dem Zeichen des erwarteten Einbruchs,
der aber den verſchiedentlich ſtartenden Flugzeugen keine
Segel=
möglichkeit brachte. Mit einem Segelfluge von Kronfeld, der ſich
noch knapp eine halbe Stunde halten konnte, war der letzte Flug
im Wettbewerb erfolgt. Die Sportleitung hatte nun genügend zu
tun, um die 540 Flüge auszuwerten und die Preisentſcheidung
vor=
zubereiten. Nach einer Nachtſitzung des Preisgerichts konnte heute
die Siegerverkündung vor ſich gehen, die in Gersfeld von Prof.
Dr. Georgii vorgenommen wurde.
Die Preisverteilung hat in ihren weſentlichen Zügen
fol=
gendes Bild:
A. Uebungswettbewerb.
Gemeinderat geprüft und genehmigt. Die Hauptſumme aller
Ein=
nahmen und Ausgaben beträgt 17 658,63 Mk. Die Umlagen wur=
den um 1500 Mk. heruntergeſetzt. Im vergangenen Jahr betrugen
die Steuereingänge 7000 Mk., im laufenden Jahr iſt alſo mit
einem Eingang von 5500 Mk. zu rechnen. — Vor einigen Wochen
wurde vom Gemeinderat beſchloſſen, eine neue Hebamme
fürs Dorf ausbilden zu laſſen. Dieſer Antrag wurde vom
Kreis=
amt abgelehnt unter Hinweis auf die zu hohen
Ausbildungs=
koſten und die finanzielle Notlage innerhalb der Gemeinden.
Bis=
her übte Frau Anna Kabel von hier den Beruf als Hebamme
aus, mußte aber nach 28jähriger Tätigkeit aus
Geſundheitsrück=
ſichten ihren Dienſt aufgeben. Ihre Stelle wird in Zukunft von
der Rimhorner Amme verſehen. — In der hieſigen Gemarkung
ſind die Erntearbeiten in vollem Gange. Wenn das
Wet=
ter einigermaßen günſtig bleibt, und das Getreide trocken unter
Dach kommt, iſt mit einer verhältnismäßig guten Ernte zu
rech=
nen. Das Unwetter im vergangenen Monat hatte auch unſere
Gegend heimgeſucht, jedoch iſt der Schaden nicht ſo groß, wie man
im Anfang befürchtete.
Sickenhofen, 2. Aug. Ratsſitzung. Nach längerer Pauſe
fand am Mittwoch wieder eine Ratsſitzung ſtatt. Der vom
Forſt=
amt überreichte Waldwirtſchaftsplan wird vorgelegt, beraten und
ohne weſentliche Aenderungen angenommen. Die Herſtellung der
Preis für die größte Geſamtflugdauer: Juniorengrup.
Dittmar, auf Condor, für 25½ Stunden., 439.— RM.;
2. Schleicher, auf Ozite, für 20 Std. 344.— RM.; 3. Renner,
Senioren=
auf Junkers, für 12½ Std., 215.— RM.
gruppe: 1. Hakenjos. auf Lore, für 31½ Std., 832.— RM.;
2. Peters auf Aachen, für 16 Std.. 427.— RM.; 3.
Lopat=
niuk, auf Lwow, für 9 Std., 240 — RM.
Den Preis für den erſten 10=Stundenflug während des
Rhön=
wettbewerbes in Höhe von 500.— RM., erhielt Peters
zuer=
kannt, der auf der Aachen einen Flug von annähernd 11 Stunden
durchgeführt hat
Die 1500 RM. für die größte Höhenſumme wurden wie folgt
zugeſprochen: 1. Hakenjos, auf Lore, für 1935 Meter, 605.—
RM.; 2. Renner, auf Junkers für 1470 Meter 460.— RM.;
3. Dittmar. auf Condor, für 1385 Meter, 433.— RM.
Der Streckenflugpreis, in Höhe von 1500.— RM., wurde
zu=
erkannt: 1. Peters, auf Aachen, für 45,9 Kilometer, 522.—
Schulſäle wird an den Wenigſtnehmenden vergeben. Einigen
hie=
ſigen Einwohnern, die die Abgabe von Stammholz zu Eigen=
zwecken beantragen, werden die erforderlichen Feſtmeter
zuge=
ſprochen. In anſchließender geheimer Sitzung werden
Unter=
ſtützungsgeſuche uſw. erledigt.
Griesheim, 2. Aug. Das ſchöne Monument des Landgrafen
Friedrich Auguſt von Heſſen, das ein Muſterbeiſpiel für die Bie=
dermeierklaſſik iſt und das eine ganz beſondere Zierde unſeres
Friedhofes bedeutet, war in den letzten Jahren in Verfall ge=
raten. Das auf Koſten der Großherzoglichen Verwaltung wieder
hergeſtellte ſchöne Grabmonument macht jetzt einen würdigen
Ein=
druck. Auf der Rückſeite wurde eine Inſchrift zur Erinnerung an
den letztbeſtatteten Ferdinand Auguſt Freiherr von Friedrich,
Großherzogl. Heſſ. Kammerherr, geb. am 29. März 1800 geſt am
22. Januar 1879, angebracht. Wie verlautet, beſteht in Griesheim
die Abſicht, die Anlage um das Denkmal herum gärtneriſch
aus=
zugeſtalten, was ſehr zu begrüßen wäre.
F Eberſtadt, 2. Aug. Mietunterſtützung. Perſonen,
die Anträge auf Gewährung von Mietunterſtützung geſtellt haben,
können die bei der Bürgermeiſterei bisher eingegangenen
Gut=
ſcheine vom Donnerstag (4. Auguſt) ab auf Zimmer 9 der
Bür=
germeiſterei in Empfang nehmen. —
Kirchenſteuerſprech=
ſtunde. Ausnahmsweiſe findet dieſe Woche auch am Freitag (von
16—19 Uhr) im Gemeindehaus eine Kirchenſteuerſprechſtunde ſtatt.
Bei Kirchenſteuer=Reklamationen ſind Kirchenſteuerbeſcheid,
Ar=
beitsloſenkarte, Einkommenſteuerunterlagen uſw. mitzubringen. —
Vom Kirchenchor. Am Freitag abend (5. Auguſt)
veranſtal=
tet der Kirchenchor im Gemeindehaus einen Ausſpracheabend mit
Lichtbildervortrag. Beginn 8.30 Uhr.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 2. Aug. Obſternteausſichten.
Nach den angeſtellten Ermittlungen iſt für dieſes Jahr mit einer
mäßigen Obſternte zu rechnen. Birnen haben nur einen ſehr
ge=
ringen Behang. Aepfel ſind etwas reichlicher vorhanden, doch auch
nur wieder an geſchutzten Stellen und vorzugsweiſe nur bei
Spät=
ſorten. Steinobſt liefert ebenfalls einen bedeutenden
Minder=
ertrag. Es iſt damit zu rechnen, daß in dieſem Jahre die
Obſt=
preiſe ziemlich anziehen. — Allem Anſchein nach fällt die
Kar=
toffelernte in dieſem Jahre gut aus. Die bis jetzt zutage
getretenen Ergebniſſe der Frühkartoffelernte berechtigen zu den
beſten Hoffnungen, wenn nicht durch allzuviel Regen Fäulnis ein=
tritt. — Getreideernte. Die bis jetzt erzielten
Durſchergeb=
niſſe gleichen einem Mittelertrag. Die Körnerbildung wurde durch
das Liegen des Getreides immerhin etwas beeinträchtigt.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 2. Aug. In den letzten Tagen
beſichtigte die Kulturinſpektion unter Hinzuziehung des hieſigen
Feldſchützen das Flußbett der Gerſprenz. Es wurde hierbei
ange=
ordnet, daß der Mühlbach am Fränkiſch=Crumbacherweg an
man=
chen Stellen verengt, und an anderen Stellen wieder erweitert
werden ſoll. Dieſe Arbeiten ſollen durch die hieſigen
ausgeſteuer=
ten Leute verrichtet werden.
Dh. Bockenrod, 2. Aug. Wilddiebe morden
Muffel=
bock. Dieſer Tage fanden junge Leute beim Beerenſammeln einen
toten Muffelbock. Sie meldeten es dem Jagdpächter; dieſer
ließ den toten Bock abholen und ſtellte feſt, daß er mit einer
Kugelerlegt war. Wer nun der Jäger war, weiß zur Stunde
niemand. Es wird angenommen, daß es kein Jäger, ſondern ein
Wilddieb war, der beim Abſchuß verſcheucht wurde. Da das
Muf=
felwild Jagdſchutz genießt, wurde angeordnet, das Fleiſch den
Ar=
beitsloſen in unſerem Oertchen zu teilen; das ſchöne Gehörn dürfte
jedoch der Jagdpächter für ſich in Anſpruch nehmen.
R. Reichelsheim i. Odw., 2. Aug. Der vergangene Sonntag
brachte für unſeren Ort einen ſehr zufriedenſtellenden
Fremden=
verkehr. War zu Beginn, des Sommers der Fremdenverkehr,
wie überall, ſehr gering, ſo hob ſich derſelbe in den letzten Tagen.
Ce. Mümling=Grumbach, 2. Aug. Deutſcher
Turnver=
ein. Als Auftakt zu der beginnenden Spielſaiſon unternahm der
D. T. Mümling=Grumbach eine zweitägige Fahrt nach Dietesheim
((Kreis Offenbach) und trug ein Handballſpiel gegen den dortigen
D. T. mit 3:3 aus.
Bg. Unter=Moſſau, 2. Aug. Kraftpoſt. Die letzte
Kraft=
verbindung unſeres Dorfes, die einmalige Mittwochsfahrt Erbach,
Unter=Moſſau, Hüttenthal, Marbach, Erbach, fiel ab 1. Auguſt
auch weg. Damit iſt der ganze Omnibusverkehr eingeſtellt.
Dk. Wald=Michelbach, 2. Aug. Vom Schwimmbad. Das
heiße Sommerwetter lockte eine ſtattliche Zahl Fremder und zum
Teil auch Einheimiſcher in das neue Schwimmbad, und es entſtand
in den letzten Tagen ein lebhafter Badebetrieb. Ganz abgeſehen
von dem geſundheitlichen Wert, müßte auch im Intereſſe der
Er=
haltung und der Verbeſſerung, der Badeanlage der Beſuch der
ein=
heimiſchen und benachbarten Bevölkerung bedeutend beſſer ſein. —
Die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs unternahm am
Sonn=
tag ihre 9. Jahreswanderung. Sie führte von Wahlen über
Weg=
ſcheide, Lärmfeuer, Weſchnitz, Gaßbach nach Wahlen. Trotz der
frühen Abfahrt um 4.26 Uhr hatten ſich die Wanderfreunde
zahl=
reich eingeſtellt, die ſich den ſeltenen Genuß einer Frühwanderung
im Sommer nicht entgehen laſſen wollten.
Cp. Nieder=Roden, 2. Aug. Die älteſte
Ortseinwoh=
nerin, Anna Maria Keller, iſt im Alter von 90 Jahren
ge=
ſtorben.
RM.; 2. Dittmar, auf Condor, für 43,5 Kilometer 496
3. Hakenjos, auf Lore, für 42,4 Kilometer, 483.— RM
Den Milſeburgpreis, von 500.— RM., für die erſti
fliegung der 6 Kilometer entfernten Milſeburg und Lan)
der Waſſerkuppe, erhielt Hakenjos, auf Lore.
Als Ermunterungsprämien wurden weitere 500.—
ter die Führer Dittmar und Renner verteilt.
Die weiteren 2000.— RM., die als Sonderpreiſe
fügung ſtanden, wurden während des Wettbewerbes als
preiſe erflogen.
B. Leiſtungswettbewerb.
Streckenflugermunterungspreis, 1500.— RM.: 1. De
mann, auf Schleſien, 66,4 Kilometer, 655.— RM.; 2.
thaler, auf Askania, 59,2 Kilometer, 585.— RM.; 3.
ſcheck, auf Leba, 26 Kilometer, 260.— RM.
Den Fernſegelflugpreis, im Betrag von 2500 RM.,
Flüge über 120 Kilometer, erhielt Wolf Hirth, der 14
Kilometer erreichen konnte. Mayer erhielt für ſeinen
meter=Flug eine Anerkennungsprämie von 500.— RM.
Der Höhenforſchungspreis, im Betrage von 1500.—
an Mayer, für 2185 Meter über Start.
Der Fernzielflugpreis iſt nicht ausgeflogen worden uen
als Anerkennungspramie an bisher nicht bedachte Flugsu
teilt.
Neben dieſen Geldpreiſen ſind beſonders die
preiſe zu erwähnen, deren wertvollſter, ein Motorflu/
die Flugvereinigung Schwabach fiel, deren Führer mit
den den Rhöndauerrekord an ſich bringen konnte. Maye
den Ehrenpreis des Deutſchen Luftfahrt=Verdandes, ſein
eine koſtenloſe Flugzeugführerausbildung, desgleichen Pit
ſeinen 11=Stundenflug und Schleiche für ſeinen Da=
Streckenflug. Den Prinz=Heinrich=Preis für die größte
hielt Mayer, während den Führern Riedel und Deutſchm”
Fahrt von Bremen nach Southampton und zurück zufie?
dieſen Preiſen kamen noch Inſtrumente Radio=Apparct
flugſcheine, Feldſtecher uſw. an bewährte Piloten zu
teilung.
voi deutſcheit Bauerngarten.
Von Conrad Scherzer.
Viel kann es einem ſein und werden, ſo ein blühend
Fleckchen Erde mit ſeinen Fruhlingswundern, ſeinem
Sommer=
ſtrotzen, Ernteſegen und Herbſtahnen
Zu beſonderer Freude aber wächſt es dann, wenn der eigenen
Ahnen Sonnenfreud und Schollenliebe in einem ſolchen grünen
Winkel zwiſchen Scheune und Dorfbach wurzelt und ſein Segen
weiterwirkt auf Kinder und Enkel.
Trotz ſcheinbarer Regelloſigkeit in Anlage und Teilung und
ſeiner oft ſtarken Ausnützung als Küchengarten immer gleich eine
traute Stimmung. Am nächſten und günſtigſten zu Haus und
Hof gelegen, breiten ſich die rechteckigen Nutzbeete, durch ein paar
Hauptwege gut erreichbar, von dunklen Buxſtreifen ſauber
ein=
gefaßt. Daneben iſt aber immer noch ein Winkelchen vorhanden,
in dem nicht mehr die Gerade triumphiert, wie ausſchließlich im
modernen Nutzgarten, ſondern die maleriſche Linie; ein nicht bis
zum letzten Quadratmeter ausgenützter Bereich, zu dem auch
ein=
mal ein Weglein krumm laufen darf, wo ſich vielleicht ein
Flie=
der=, Schneeball=, Haſel= oder Holderſtrauch über ein Bänklein
beugt oder eine dämmerige Laube zwiſchen Obſtbäumen und
Buſch=
werk träumt. Hier nun hegt der Bäuerin angeborene Farbenluſt
und Sinnesfreude zu jeder Jahreszeit ein ganz beſonderes buntes
Blütenwunderz. .. und nicht nur hier, auch an den Rändern
vie=
ler Küchenbeete flammt es feurig, blau und golden auf. Damit iſt
auch jener Teil der leiſen Nüchternheit in das Reich voll Pracht
und Harmonie noch mit hereinbezogen, das ſeinen Abſchluß von
der Außenwelt durch eine Hecke, Mauer oder Holzzaun findet.
Da gluten Tulpe und Sommerroſe, ſtrotzt goldbeſternt die
Ringel=
blume, reckt ſich die ſtolze Malve und nickt ſtill das rote und weiße
Nägelein . . . Im Bauerngarten finden wir den Zauberſchlüſſel
zu jenem Schatz, in dem des deutſchen Dorfes Schönheit, ſeine
köſt=
liche, friedvolle Naturverbundenheit ankert.
Wer die Wahl hat ..
A. Sarg.
Folgende luſtige Geſchichte ſpielte ſich in den bewegt./
vor der Reichstagswahl im Odenwald ab: Onkel Georg.,
knöcherter Junggeſelle, hatte ſich auf den wiederholten B.
Bd. Bickenbach a. d. B., 2. Aug. Motorradunfall. An
der Seeheimer Landſtraße, zwiſchen hier und Eberſtadt, wollte
ein Frankfurter Adlerwagen zwei Motorradfahrer überholen. Ein
von Eberſtadt kommender Wagen behauptete aber ſein
Vorfahrts=
recht, ſo daß der Frankfurter hart nach rechts gedrängt wurde und
den einen Motorradfahrer mit Soziusfahrerin mit ſeinem rechten
Kotflügel ſtreifte und zur Seite ſchleuderte. Zum Glück konnte
der hintere Motorradfahrer ſein Rad noch rechtzeitig zum Stehen
bringen, ſo daß ein größeres Unglück verhütet wurde. Die Ver=
letzungen der beiden zur Seite Geſchleuderten beſtehen aus Haut
abſchürfungen an Füßen, Knien, Oberſchenkel, Armen und im
Geſicht. Die Zwingenberger Gendarmerie war alsbald zur Stelle
und nahm den Tatbeſtand auf.
W. Heppenheim a. d. B., 2. Aug. Schnakenplage. War
es durch intenſive Bekämpfung der Brutſtätten möglich, dieſe
Plagegeiſter bis Ende Juli fernzuhalten, ſo vernichteten die
Ueberſchwemmungen, die ſich auf Kilometer ſeitlich der Bahn
er=
ſtreckten, mit einem Schlage alle mühſame Arbeit. In einem
Aus=
maße, wie es die Heppenheimer Bevölkerung noch nicht kannte,
treten die Schnaken hier auf. In Scharen wird wam von ihnen
ſowohl draußen wie auch in den Wohnungen überfallen, ſo daß
ein Aufenthalt faſt zur Unmöglichkeit geworden iſt, ganz
abge=
ſehen von den Arbeiten, die im Freien unbedingt verrichtet
wer=
den müſſen. Ein ausgeſprochener Feldzug gegen die Ruheſtörer
iſt entſtanden. Durch Fliegenfenſter und Ausbrennen der Keller=
und Wohnräume verſucht man, der unerträglichen Plage Herr
zu werden. — Erntearbeiten. In monotonem Gleichklang
treiben Dampflokomobile unaufhörlich die angeſchloſſenen
Dreſch=
maſchinen. Wenig zufriedenſtellende Geſichter von Landwirten
konnte man ſehen, verzögerte doch der Gewitterregen der letzten
Tage die Erntearbeiten ſehr weſentlich. In Maſſen ſtehen die
Garben gebunden auf den Feldern und harren der Heimfuhr.
Ueber den Ausfall gibt man ſich zufrieden, übertraf doch
manch=
mal der Ernteertrag die infolge der Wetterſchäden keineswegs
zu hochgeſtellten Erwartungen. Abgeſehen von den
überſchwemm=
ten Flachen litt die Qualitat und die Quantität weniger als man
urſprunglich annahm. An Stelle der Maſchinenarbeit mußte
ver=
ſtärkte Handarbeit treten, da die Fallfrucht nicht mit der
Ma=
ſchine gemäht werden kann.
g. Gernsheim, 2. Aug. Kommenden Freitag, nachmittags um
8 Uhr, findet im großen Sitzungsſaal eine Gemeinderatsſitzung
ſtatt. Der öffentliche Teil umfaßt u. a. den Gemeindevoranſchlag
für Rj. 1932/33 — Zur Rechtsanwaltſchaft beim hieſigen
Amts=
gericht wurde Herr Gerichtsaſſeſſor Wilhelm Koch aus Pfungſtadt
zugelaſſen.
— Gernsheim, 2. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 1. Auguſt 1,96 Meter, am 2. Auguſt 1,73 Meter, jeweils
morgens 5.30 Uhr.
— Hirſchhorn, 2. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 1. Auguſt 1,55 Meter, am 2. Auguſt 1,58 Meter, jeweils
morgens 5.30 Uhr.
Ca. Lorſch, 2. Aug. Gemeines Bubenſtück. Eine
Ge=
meinheit, wurde in vorletzter Nacht auf dem Wege Lorſch-Klein=
Hauſen begangen. Bis jetzt unbekannte Täter zerbrachen ein dort
ſtehendes Eiſenkreuz und wälzten den zentnerſchweren Betonſockel
auf die Mitte des Weges, wo ihn geſtern morgen die erſten
Paſ=
ſanten fanden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen,
doch fehlt bis jetzt jede Spur.
Schweſter, bei der er wohnte, endlich, wenn auch wider
entſchloſſen, ein Heiratsinſerat im „Darmſtädter Tagb1,
zugeben. Nun lag ein ganzer Stoß Antwortbriefe, van
Mädchenhand geſchrieben, auf ſeinem Schreibtiſch. Seufzerdt
er ſich daran, einen nach dem anderen zu durchleſen. Ze
ungewohnten und aufgezwungenen Arbeit war ſeine guueſ
bald verflogen. Da trat ſein kleiner Neffe Fritz ins Zin
ſah in das verärgerte Geſicht ſeines Onkels und betraht
ſtaunt den rieſigen Stoß Briefe. „Onkel, was haſt Du Om
Onkel Georg ſagte im Scherz: „Weißt Du, Fritzchen,
meine Wahlzettel, wer die Wahl hat, hat die Qual. Du
nur alle, wo der Pfeffer wächſt!”
Am folgenden Tage ſpielte der kleine Fritz mit ſeing
raden auf der Straße „Reichstagswahl”. Leider fehlte.
an den ſo notwendigen Flug= und Wahlzetteln. Da rießi?
glückt aus: „Mein Onkel hat einen ganzen Pack a.
Schreibtiſch liegen und iſt froh, wenn er ſie los iſt!“ 2e
unbemerkt holte er die Briefe herunter und in kurzer 3a
ſie alle an die Vorübergehenden verteilt. Manch einer
vielleicht im Stillen über dieſe neue, merkwürdige WN
ganda, die an Stelle der üblichen Haßgeſänge
zärtlich=
beteuerungen enthielt. —
Als die Mutter entdeckte, was der Schlingel angeſtaln
gab es eine große Aufregung, die mit einer tüchtigen
Prügel endete. Onkel Georg aber d ieb merkwürdig ruh/
ſogar ſeinem Neffen Fritz in aller Heimlichkeit eine Tafn
lade zugeſteckt haben.
Die Reichstagswahl 1932 wird für Onkel Georg, dur
geſellen, immer eine liebe Erinnerung bleiben, trägt ſie
direkt die Schuld daran, daß er von einer Wahl verſchetſt
die er vielleicht ſein ganzes Leben lang bereut hätte. —
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 3. Auguſt
15.15: Stunde der Jugend: Wunderbares aus dem Lebe=
Ausgraberhundes. — Ergebnis des Wettbewerbs: Stadt urn/
vom 11. Mai d. J.
17.00: Wiesbaden: Konzert des Städt. Kurorcheſters. Leitru4h
Albrecht. Werke von Goldmark, Joh. Strauß, Wagner u.
18.25: Aus den Briefen der portugieſiſchen Nonne Mariann/
forado. Geleſen von Kitty Stengel.
18.50: F. H. Hanſen: Das Saarproblem.
19.20: Neues aus aller Welt.
19.30: Mannheim: Werke badiſcher Dichter, geſprochen pil
Jenſen.
20.00: Köln: Unterhaltungskonzert des gr. Funkorcheſters. Di
O. Kühn. Werke von Wagner, Humperdinck, Rich. Stram
20.45: Das Frankfurt des jungen Goethe. Hörbild von L. A=
22.00: Deutſche Reden. R. G. Binding ſpricht.
22.25: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Köln: Nachtmuſik.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 3. Auguſt
9.30: Hedwig Hartmann: Selbſtbeobachtung und Selbſters
15.00: Dr. Meyer: Zwei Sommergeſchichten.
15.45: Anna Drewitz: Moderne Fenſterdekorationen.
16.00: Obering. Zipfel: Aus der Werkſtatt des Tonfilm=An
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Günther: Unſer Kind als Sonntagskind
Natur.
18.00: Dr. Nadel: Religiöſe Muſik aus vier Erdteilen.
18.30: Dr. v. Kries: Das heimliche England.
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.30: Mm.=Rat Dr. Flatow: Schutz der Arbeitsſtätte de
amten.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Hamburg: Sinfonie Nr. 3 Es=Dur, op. 55 (Eroicn
Beethoven. Leitung: J. Eibenſchütz. Ausf.: Norag=Orcheſ.uI
20.50: Helden — Dulder — Ueberwinder. Ein Monument. 2N
liſche Leitung: J. Eibenſchütz. Einführende Worte: K. P=)
Ausſ.: Norag=Orcheſter.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Mandolinenorcheſter=Konzert. Ausf.: Freie Mandonl
Vereinigung Neukölln 1908.
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Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
214 — Seite 7
nkehrenderMillionär findet ſeine Frau mArmenhaus
nan im Armenhaus von Kaſchau. — Ein verſchollener Millionär kehrt heim. — Der Auswanderer,
der nicht leſen und ſchreiben kann. — Erſchütkerndes Wiederſehen der Ehegakken.
Er war erſchüttert, als er hörte, in welcher Not ſeine Frau
MAürchen ronnatt zu einer Ariſten lebte, während er über große Reichtümer verfügte. Er begab ſich
Aoenierin.
früher ungariſchen, jetzt ſlowakiſchen Stadt Kaſchau
ſioe vor einigen Tagen ein Roman mit happy end, der
genhaus von Kaſchau abſpielte. Hier lebte ſeit längerer
FS qu, deren Gatte vor ungefähr 25 Jahren als armer
ih Amerika ausgewandert war, um dort ſein Glück zu
e dieſem Zeitpunkt hatte die Frau von ihrem
Ehe=
u das geringſte mehr gehört, und ſie nahm an, daß er
und verkommen ſei. Die beiden Söhne, die ihrer Ehe
waren, waren auch nicht mehr am Leben. Der eine
nar im Weltkrieg gefallen, der andere vor kurzer Zeit
ſweren Krankheit geſtorben. Die Frau war nun mutter=
En der Welt und konnte nur mühſelig ihren
Lebens=
rdienen.
n gen Tagen kam nun zu ihr in ihre ärmliche
Behau=
ürchen, denn ſo viel Glück und plötzlicher Sonnenſchein
iritelangem Mühſal kommen nur in Märchen vor.
ämlich der geſtrenge Herr Polizeidirektor der Stadt
uigg eines vornehm gekleideten Herrn und fragte nach
hand. Das war die alte, arme Arbeiterin. Sie
er=
läg, denn wenn die hohe Obrigkeit ſich perſönlich um
§rau bemüht, dann gibt es meiſtens wenig Gutes.
ängſtlich kam ſie in das Zimmer des Direktors des
wodie beiden Herren auf ſie warteten. Eine Stunde
bereits die Polizeidirektion geglaubt, einen Film zu
Die Einleitung zu dem Märchen im Armenhaus
bil=
war nämlich der elegante Herr in einem koſtbaren
fihren und hatte ſich nach einer Frau Daraband
er=
s man feſtgeſtellt hatte, daß ſich die Geſuchte im
Ar=
fand, fragte man den Fremden, was er von der Frau
te er ſich als der Gatte der Frau vor. Er war
ſo=
elmerika als reicher Mann in ſeine Heimat
zurück=
ſeirt und wollte ſeine Familie bei ſich haben.
ſofort in das Armenhaus. Hier fragte der Polizeidirektor die
Frau, ob ſie den Herrn an ſeiner Seite kenne. Obwohl 25 Jahre
vergangen waren, und der Mann ſich ſehr verändert hatte,
er=
kannte ſie ihn ſofort, und es kam zu einer erſchütternden
Wieder=
ſehensſzene. Der Mann nahm ſeine Frau ſofort mit ſich. Er kaufte
ein ſchönes Haus, in dem die arme Arbeiterin nunmehr als reiche
Herrin wohnt, und ſie glaubt mit Recht, wie ſie erzählte, noch
immer, daß ſie träume. Denn einen ſo gewaltigen und ſchnellen
Umſchwung ihrer Lebensverhältniſſe bann ſie um ſo weniger
faſſen, als ſie ſtets ein Leben der größten Not und
des Kummers zu führen gezwungen war. Einen
großen Schmerz empfindet ſie nur darüber, daß ihr Mann nicht
einige Monate früher kam, um vielleicht das Leben ihres letzten
Kindes zu retten. Auf die Frage, warum er bisher nichts von
ſeinem Reichtum der Familie mitgeteilt hätte, erwiderte der
Millionär, daß er leider nicht leſen und ſchreiben
gelernt hatte. Das hinderte ihn zwar nicht, in Amerika ein
Vermögen zu verdienen. Aber es war die Urſache, daß er nichts
von ſich hören ließ, denn als es ihm ſchlecht ging, wollte er nicht
ſchreiben, und als er reich geworden war, ſchämte er ſich zu
ver=
raten, daß er nicht ſchreiben könne. Er konnte alſo keinen
Men=
ſchen bitten, für ihn den Brief zu ſchreiben. Dann wollte er auch
ſeine Frau mit der frohen Nachricht überraſchen.
„Wir kaufen Heuſchrecken ..."
Paris. Es verging ſonſt kein Jahr, in dem nicht bitterſte
Klagelieder aus Aegypten, Syrien und Nordafrika nach Europa
gelangten. Die Heuſchrecken hatten in rieſigen Schwärmen die
Felder verwüſtet, die Bäume leer und kahl gefreſſen, die Gärten
in Einöden verwandelt. Aber jetzt iſt man in ganz Algier — und
in den anderen, von Heuſchrecken geplagten Ländern — von
freu=
digem Staunen erfüllt. Die Regierung hat nämlich eine
tele=
graphiſche Anfrage einer bekannten Pariſer Lebensmittelfirma
erhalten: „Wir kaufen Heuſchrecken auf! Geſalzen und getrocknet.
Drahtet ſofort, welches Quantum greifbar.” Man denke ſich:
je=
mand will Heuſchrecken kaufen. Wozu und weshalb? Was küm=
mert das die Nordafrikaner. Sie werden ſie los und erhalten
ſo=
gar noch Geld dafür. Ganz nett und ſehr erfreulich, aber — iſt
man vorher bald darin erſtickt, ſo hat man jetzt kaum eine zur
Verfügung. Die Heuſchrecken ſind dageweſen, aber wieder
ver=
ſchwunden, wie das in jedem Jahre geht. Die Nachfrage kam zu
ſpät.
Und deshalb ſchickte man folgendes Telegramm zurück: „Leider
in dieſem Jahre Heuſchreckenplage vorbei, daher Ware
vergrif=
fen, empfehlen uns für nächſte Saiſon zu billigſten Preiſen, in
jeder Menge. Drahtet, ob lieber geſalzen oder getrocknet.”
Man überlegt nun ſchon, wie man die Ware am beſten
her=
richtet, damit ſie einwandfrei und in einer den Lieferanten
zu=
friedenſtellenden Weiſe in die Hände der Firma gelangt. Wann
hätte man je gehört, daß man ungeahnte Mengen Heuſchrecken
kau=
fen will? Sollten die Pariſer auf den Geſchmack gebracht
wer=
den, will man eine neue Delikateſſe für Europa ſchaffen? Niemand
weiß es. Die Firma hüllt ſich in Schweigen. Die einen vermuten,
ſie will eine Soße daraus machen, die anderen ſprechen von
Kon=
ſervenheuſchrecken mit pikanten Gewürzen. Die Europäer werden
es ſchon erleben, wenn die nächſte Heuſchreckenſaiſon
an=
gebrochen iſt — bisher nannte man es Plage.
Witkerungsvorausſage
für Norddeutſchland weſtlich der Oder, Weſt=, Mittel= und
Süd=
deutſchland (ohne Alpenvorland) für die Zeit vom 2.—11. Aug.
Herausgegeben von der Staatlichen Forſchungsſtelle für
lang=
friſtige Witterungsvorherſage in Frankfurt a. M.
Die Witterung wird in den nächſten zehn Tagen vielfach
heiter und warm, im großen und ganzen auch ziemlich trocken
ſein. Das im allgemeinen freundliche Wetter wird aber
zuwei=
len durch gewittrige Störungen mit Abkühlungen und
Nieder=
ſchlägen unterbrochen werden.
Wetterbericht.
Ein Hochdruckkeil hat ſich von Weſten her über das Feſtland
vorgeſchoben und wird zunächſt beſtimmend für unſer Wetter ſein.
Die durch die Ausläufer der Skandinavienſtörung ſtellenweiſe
noch hervorgerufene Bewölkung wird allmählich verſchwinden.
Auch werden die Temperaturen tagsüber kräftig anſteigen. Ein
neues Tief über Island macht ſeinen Einfluß jedoch ſchon
ſüd=
lich bis an die Weſtküſte Irlands geltend wo die Winde nach
Süden zurückgedreht haben und bereits Niederſchläge auftreten.
Eine Schönwetterlage von längerer Dauer kommt daher nicht
zu=
ſtande, vielmehr iſt für ſpäterhin wieder mit dem Auftreten
gewittriger Störungen zu rechnen.
Ausſichten für Mittwoch, den 3. Auguſt: Aufheiternd,
vorüber=
gehend auch bewölkt, warm und vorwiegend trocken.
Ausſichten für Donnerstag, den 4. Auguſt: Vorerſt weiter
zu=
nehmende Erwärmung, dabei aber aufkommende.
Gewitter=
neigung.
bei ſtern,
hrichtet,
ur icher.
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Mittwoch, 3.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Verheerungen durch Audhiker
Schwere Unwetterſchäden an der 9
Bahn.
Ein Negerkraal bei Berlin.
Innsbruck. Ein ſchweres
vorgeſtern abend im ganzen Inntun
Nittenwaldbahn nieder und veru
liche Verkehrsſtörungen. Auf der
jahn wurde bei Gießenbach daß
uurch die von den ausbrechenden
mitgeriſſenen Holz= und Geſteinsrnd
Länge von 200 Meter und in ein
3 Metern bedeckt. Der
Perſonen=
durch einen Kraftwagen=Pendelwerh
erhalten. Zur Freimachung der S.t
Abteilung des Bundesheeres an gend
den. Der Verkehr dürfte erſt in i
Tagen wieder voll aufgenommen
Das Negerdorf mit den Strohrundhütten und den „Palmen”,
die ſich allerdings als Fichten erweiſen, denen palmenblattförmige Pappſcheiben „aufokuliert” ſind.
Ein früherer Angehöriger der deutſchen Schutztruppe in Südweſtafrika hat in Ahrensdorf
bei Berlin in ſiebenjähriger Arbeit ein Negerdorf errichtet, in dem eine große Anzahl von
Ber=
linern ihre Ferien verbringen. Am nahen See laſſen ſich die Weißhäute ſolange von der Sonne
ſchmoren, bis ſie beinahe wie echte Neger ausſehen. Nachmittags ſtaffieren ſie ſich mit
Leder=
ſchärpen, Ketten, Ohrringen und Federputz als Afrikaner aus und laſſen ſich für ihre Lieben
daheim photographieren. Auch ein „Zoo” iſt eingerichtet, in dem ſich zum Teil koſtbare exotiſche
Vögel und Vierfüßler befinden.
ein Opſer dee Bieiſchaftbrätdfresge.
Teilanſicht der im Abriß befindlichen Maſchinenfabrik R. Hartmann in Chemnitz.
Die Fabrik, die jahrzehntelang jährlich für viele Millionen Maſchinen und Lokomotiven ins
Ausland ſchicken konnte, iſt ſchon ſeit Jahren ſtillgelegt. In ihrer Blütezeit beſchäftigte ſie
800 Angeſtellte und 6000 Arbeiter. Jetzt wird der Komplex, der nicht weniger als 116 Gebäude
umfaßte, dem Erdboden gleichgemacht. Eine rieſige Grünfläche wird die Stelle bezeichnen,
an der einſt deutſcher Fleiß und deutſcher Ingenieurgeiſt am Werke war.
der weiße Tod.
Ein Student aus Oberurſel in den Bergen
verunglückt.
Oberurſel. Vorgeſtern hat in
Parten=
kirchen die Beerdigung des 23jährigen Sohnes
des Direktors Brill der Maſchinenfabrik Turner
A.=G.,in Oberurſel, ſtattgefunden. Der junge
Mann iſt vor einigen Tagen bei der
Beſtei=
gung der Dreitorſpitze bei Partenkirchen
abge=
ſtürzt. Der junge Brill ſtudierte in München
und war ein begeiſterter Alpiniſt.
Tödlicher Abſturz in den Bergen.
Innsbruck. Auf der Grünſteinſcharte in
den Mieminger Bergen iſt der 30jährige
Mün=
chener Robert Holzapfel tödlich abgeſtürzt. Seine
Leiche wurde nach Ehrwald gebracht. Die
Ur=
ſache des Abſturzes iſt bisher nicht bekannt.
Bozen. Der Oeſterreicher Kaſpar
Grün=
wald aus Radſtadt iſt am Monte Sella über
eine Felswand zu Tode geſtürzt. Man vermutet,
daß es ſich um einen Schmuggler handelt, da in
ſeinem Ruckſack 5 Kilogramm Sacharin
gefun=
den wurden.
Opfer des Monbtlanc.
Paris. Im Montblanc=Maſſiv ſind am
Sonntag vier italieniſche Alpiniſten beim
Be=
ſteigen der „Rieſennadel” tödlich abgeſtürzt.
Zwei Mitglieder der Expedition haben ihr
Le=
ben nur dem Umſtand zu verdanken, daß das
Seil, an dem ſich alle ſechs angeſeilt hatten, riß.
Die Leichen der Verunglückten wurden nach
Courmayeur gebracht. Die Zahl der in dieſem
Jahr beim Beſteigen des Montblanc=Maſſiv ums
Leben Gekommenen beläuft ſich auf neun.
Verfehlungen beim Reichsbahn=
Oelgaswerk Bremen.
Schweres Exploſionsunglück.
Ilmenau. In der Nacht zum Sonntag
reignete ſich auf dem Grundſtück der Firma
Koechert u. Sohn eine ſchwere Exploſion. Der
Ingenieur Kohlhauer experimentierte an einem
Glühſchrank, an dem einige Erfindungen neu
angebracht worden waren. Dabei explodierte
eine Stahltrommel. Dem Ingenieur wurde die
Schädeldecke abgeriſſen. Er war ſofort tot.
Seine Frau wurde ſchwer verletzt und dürfte das
Augenlicht verlieren.
216 Opfer des Fährunglücks in Oſtbengalen.
Bombay. Bei dem Fährunglück in
Oſt=
bengalen ſind 216 mohammedaniſche Arbeiter
er=
trunken. Nur 31 konnten gerettet werden.
Bremen. Die Bremer Staatsanwaltſchaft
ſeſchäftigt ſich zurzeit mit einem raffiniert
durchgeführten Betrug im Reichsbahn=
Oelgas=
werk in Bremen, das von der Pintſch=A.=G.,
Berlin, betrieben wird. Die techniſche
Durch=
führung des Betrugs iſt noch nicht ganz geklärt.
Vor mehreren Jahren hatte die genannte Firma
das Werk übernommen und umbauen laſſen,
als ſie ſich bei der Erzeugung von Kohlengas
auf Oelgas umſtellte. Seit dieſer Zeit hat der
Gasmeiſter Duffner durch betrügeriſche
Maß=
nahmen am Uhrwerk der Gasanlage die
Reichs=
bahn um Zehntauſende von Kubikmetern Gas
betrogen. Der Schaden wird auf mindeſtens
100 000 RM. beziffert. In den Anlagen wird
das Erdöl vergaſt und nachdem es den
Gas=
wäſcher paſſiert hat, durch eine Kontrolluhr
ge=
ſchickt. Alle Gasmengen, die die Uhr paſſiert
haben, gehören der Reichsbahn, die die Mengen
bezahlt. Durch die Wirtſchaftslage war der
Um=
ſatz des Werkes ſtark zurückgegangen, ſo daß
Duffner auf den Gedanken kam, die Uhr des
Werkes ſelbſtändig in einem für die
Wirtſchaft=
lichkeit des Betriebes günſtigen Sinn zu regeln.
Seit 1927 ſchädigte Duffner die Reichsbahn auf
dieſe Weiſe. Im Jahre 1931 wurde dann die
Uhr plombiert, ſo daß weitere betrügeriſche
Machenſchaften an dieſer Kontrolle aufgefallen
wären. Deshalb griff der Gasmeiſter damals
zu einem anderen Verfahren. Er ſtellte durch
Einſchaltung eines Füllſchlauches in der Leitung
zwiſchen dem Keſſelwagen der Reichsbahn einen
Kreislauf des Gaſes her, das auf dieſe Weiſe
zweimal durch die Uhr lief. Im
Unterſuchungs=
gefängnis hat Duffner zugegeben, 57 000
Kubik=
meter doppelt durch die Kontrolluhr geſchickt zu
haben. Durch weitere Eingriffe bei der
Gaslie=
ferung ſind mindeſtes nochmals 60 000
Kubik=
meter Gas zum Schaden der Reichsbahn
ver=
loren gegangen. Duffner hat nur dadurch
ſeine Tätigkeit mehrere Jahre hindurch
unge=
ſtört fortführen können, weil er nachts zu Werke
ging und größte Vorſicht walten ließ. Ob er
neben der Abſicht, die Wirtſchaftlichkeit des
Werkes trotz ſinkender Gasabnahme auf das
normale Maß hinaufzuſchrauben, noch andere
Gründe für ſein betrügeriſches Handeln hatte,
muß die Ermittlung ergeben. Das Werk hatte
den geſamten Bedarf an dieſem Gas im Bezirk
Bremen der Reichsbahn zu liefern.
Schwere Gewitterſchäden auch i.
und bayeriſchen Oberlan
München. Ueber die Gegen
Winkels, über das Inntal und üben
Gebiete, des bayeriſchen Oberlan=
Montag bis zum ſpäten Abend
ſchu=
niedergegangen, die teilweiſe vonß
und Wolkenbruch begleitet waren.
der Umgebung von Bad Tölz infolg
ſchwemmungen großer Schaden
Ferner wurden die Gemeinden
Flinsbach im Inntal beſonders
ſucht. Hier wurde die Ernte vo
nichtet. Das Obſt wurde faſt ri
Bäumen geſchlagen. Auch die Der
zum Teil von dem Hagelſchlag ſchw
Vom Samer Berg ſchoſſen infolge
bruchs gewaltige Waſſermaſſen zu
Straßen überſchwemmten. In der
Ramſau bei Berchtesgaden hat eina
die Getreide= und Obſternte faſt von
nichtet. In der Roſenheimer Geed
dem Unwetter mit dem Hagelſch en
gerückt.
Blutiges Familiendrama im
Belgrad. Ein blutiges Sic
reignete ſich im Perſonenzug Agru
dem Augenblick, als der Zuge den oß
nel vor Suſak durchfuhr. Als cziie
wurde, bemerkten die Reiſenden in
3. Klaſſe eine junge Frau, die Mäüf
und leblos am Boden lag. Es waſe
eines Polizeiwachtmeiſters narn
Belac aus Suſak. Das Ehepaar, dient
miteinander in Unfrieden lebte, te
men von Karlovac nach Suſak.
Fahrt kam es wieder zu heftigen
und im dunklen Tunnel gab de
ſeine Frau zwei Schüſſe ab, die
reiſenden wegen des Geräuſches m
fahren des Tunnels nicht gehört
w=
ten. Die Frau war auf der Suy
Mörder ſelbſt hat ſich unmittelbas /
in der Toilette des Wagens durs
ſchwer verletzt. Mit dem Ehepcan
deſſen ſiebenjähriges Töchterchen
verzweifelte Hilferufe die Reiſerd/4l den
blutige Drama aufmerkſam wurdm,
Profeſſor Piccard in der Sch
Baſel. Profeſſor Piccard iſt
ſeines Aſſiſtenten Kipfer und
Coſeyns mit dem Kraftwagen, au
Stratoſphärengondel befindet, geſtru
in der Schweiz eingetroffen. Wie A.
mitteilt, beabſichtigt er, früheſtens /
abend den Aufſtieg in die Strat:ſre
nehmen.
v. Gronau auf dem Michigan=Sid
Chicago. Der deutſche Atla.
Gronau iſt geſtern, um 2.58 Uhn
ſcher Normalzeit, auf dem Michig uß
gegangen.
Fünf Tote bei dem Hotelbrand ik
New York. Das Feuer im
Tower” hat weitere Opfer gefor e
Bekämpfung des Brandes ſind nch
wehrleute, alſo im ganzen fünf Fu
tödlich verunglückt. Außerdem w.
ſonen, größtenteils Hotelgäſte, veil
Miß Tiyrkei (linksp
die neue Welt=Schönheitskönigä,
ſchärfſten Konkurrent
Brüſſel. Bei dem
Internat-
heitswettbewerb in Spa wurde K
königin der Türkei, die neunzehnm!
man Atahis aus Konſtantn
eines ehemaligen Hofbeamten de—
Miß Univerſum 1932 gewählt. Il
Konkurrentin war die deutſ
königin Ilſe Richard, eine
Berlinerin, die allein von
Wettbewerb beteiligten Schönh
mit der Türkin in die engere A.
war.
Seite 8 — Nr. 214
Reich und Ausland.
Gewaltige Explofion in Emmerich.
Zwei Tote.
Emmerich. Die Stadt wurde geſtern
mor=
gen gegen 10 Uhr durch eine gewaltige
Deto=
nation in Schrecken verſetzt. Die Oxydo=Werke,
eine Zweigabteilung der Oelwerke Noury und
van der Lande, waren in die Luft geflogen. Das
Unglück ereignete ſich in der Trockenabteilung
des Betriebes, einem Wellblechgebäude, das
vollſtändig in Trümmer ging. Die Eiſenteile
wurden mehrere hundert Meter weit
geſchleu=
dert. Glücklicherweiſe erfolgte die Exploſion zur
Zeit der Frühſtückspauſe, ſo daß ſich, mit
Aus=
nahme von zwei Arbeitern, niemand in dem
Ge=
bäude befand. Beide Arbeiter wurden
zer=
riſſen. Durch die Gewalt der Exploſion wurden
in den anliegenden Straßen Hunderte von
Fen=
ſterſcheiben zerſtört und auch die Dächer
teil=
weiſe abgedeckt. Es wurden auch mehrere
Per=
ſonen verletzt, jedoch nur leichter, meiſt durch
umherfliegende Glasſplitter. Die Unglücksſtelle
iſt abgeſperrt.
Die Abſtimmungslokale auf den Bahnhöfen
haben ſich bewährt.
Auf dem Frankfurter Hauptbahnhof haben
1291 Reiſende von der Möglichkeit, hier ihre
Stimme abzugeben, Gebrauch gemacht. Daß dieſe
Einrichtung, die zum erſten Male vom
Reichs=
innenminiſterium eingerichtet wurde, ſich
be=
währt hat, beweiſen die Ergebniſſe auch auf den
anderen Bahnhöfen. So wurden abgegeben auf
den Bahnhöfen in Berlin 3228, in Hamburg
1184, in München 5159 Stimmen, insgeſamt
waren auf 47 Bahnhöfen Abſtimmungslokale
eingerichtet. — An der Bordwahl, die ebenfalls
erſtmalig auf großen Seeſchiffen ermöglicht
wurde, wenn mindeſtens 50 Wähler mit
Stimm=
ſcheinen an Bord waren, haben ſich 2297 Wähler
beteiligt. — Im Bayeriſchen Hochgebirge waren
im Schneefernerhaus, auf der Zugſpitze und im
Watzmannhaus Wahllokale eingerichtet. Auf der
Zugſpitze wurden 729, auf dem Watzmann 158
Stimmen abgegeben.
Im letzten Augenblick gerettet.
Kirn a. d. Nahe. Im letzten Augenblick
vor dem ſicheren Flammentod gerettet wurde die
Familie des hieſigen Kolonialwarenhändlers
Heidrich, deſſen Anweſen nachts in Brand
ge=
riet. Die Frau und die Kinder ſchliefen im
erſten Stockwerk des Hauſes und erwachten erſt,
als das Feuer alle Fluchtmöglichkeiten
abge=
ſchnitten hatte. In einem Rettungsſack ſchaffte
die Feuerwehr die Familie aus dem brennenden
Haus, das faſt vollſtändig ein Opfer der
Flam=
men wurde.
Ueberfall auf ein Auto des Wohlfahrtsamts.
Köln. Ein Auto des Wohlfahrtsamts, mit
dem Gelder zur Dienſtſtelle im Stadtteil
Bicken=
dorf gebracht werden ſollten, wurde geſtern früh
von Banditen überfallen. Die Räuber
erbeu=
jeten etwa 4000 RM. und flüchteten mit dem
Dienſtwagen in höchſter Geſchwindigkeit. Ein
Schutzpoliziſt ſchoß vergeblich auf die Täter. Das
Ueberfallkommando nahm die Verfolgung auf,
über deren Ergebnis bisher jedoch noch nichts zu
erfahren iſt.
Zwei Tote nach einer Kirchweihfeier.
Sonneberg. Nach Eintreten der
Polizei=
ſtunde gerieten in der vorletzten Nacht
Teil=
nehmer an der Kirchweihfeier in politiſche
Strei=
tigkeiten. Da ſich der Polizeibeamte mit dem
Gummiknüppel nicht durchſetzen konnte, griff er
zu der Schußwaffe und gab ſechs Schüſſe ab. Ein
35jähriger Kutſcher und eine 25jährige Frau
erhielten tödliche Schüſſe. Auch der ruheſtiftende
Gaſtwirt erhielt eine Obekarmverletzung. Als
der Beamte ſeine Piſtole leergeſchoſſen hatte,
flüchtete er durch das Küchenfenſter und holte
Verſtärkung herbei. Inzwiſchen war Ruhe
ein=
getreten.
Unterſchlagungen
im Verkehrsbüro des Auswärtigen Amtes.
Zwei Beamte feſtgenommen.
Berlin. Wie die Preſſeſtelle des
Polizei=
präſidiums mitteilt, hat ſich bei einer
unvermu=
teten Nachprüfung der Kaſſenbeſtände der
Reiſe=
kaſſe des Verkehrsbüros im Auswärtigen Amt
ein Fehlbetrag von 42 000 RM. herausgeſtellt.
Der Verdacht, dieſen Betrag unterſchlagen zu
haben, richtete ſich gegen den Leiter des Büros,
den Miniſterialamtmann Engel, und den dort
tätigen Oberſekretär Sommer. Sommer, der
ſogleich feſtgenommen wurde, legte vor der
Kri=
minalpolizei ein umfaſſendes Geſtändnis ab.
Engel wurde von ſeiner Urlaubsreiſe
zurückge=
rufen und nach ſeiner Ankunft in Berlin
feſt=
genommen. Er gab zu, daß eine Vermiſchung
von amtlichen Geldern mit ſeinen
Privatgel=
dern vorgekommen ſein könne, und daß er die
Kaſſengelder dann zu ſeinem Nutzen verbraucht
habe.
Freundlicher Empfang des Kreuzers „Karlsruhe‟
in Peru.
Berlin. Kreuzer „Karlsruhe” hat nach
mehrtägigem Aufenthalt den peruaniſchen Hafen
Callao verlaſſen. Der Kreuzer iſt von der
perua=
niſchen Regierung und den in Callao anſäſſigen
Deutſchen ſehr freundlich aufgenommen worden.
Der Staatspräſident von Peru, der den
Kom=
mandanten in Audienz empfangen hatte,
beſich=
tigte den Kreuzer. Er ſprach bei dieſem Anlaß
perſönlich ſein Beileid zu dem Untergang des
Segelſchulſchiffes „Niobe” aus. Die Beſatzung
des Kreuzers beteiligte ſich durch Entſendung
einer Landungskompagnie mit Muſik an der
Feier des peruaniſchen Nationaltages.
Nur 35 Tote an Bord der „Niobe‟?
Kiel. An unterrichteter Stelle wird
ver=
mutet, daß ſich von den 69 Toten der „Niobe‟
höchſtens 35 in dem geſunkenen Schiff befinden,
während die übrigen den Tod in der See
gefun=
den haben. Daß trotzdem noch keine Leichen
ge=
ſichtet oder angeſchwemmt worden ſind, ſoll ſich
daraus erklären, daß der Wind in der letzten Zeit
häufig gedreht hat, wodurch ein ſtändiger
Wech=
ſel der Stromrichtung verurſacht worden iſt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 214 — Seite 9
„wch, 3. Auguſt 1932
LLy-ANNGLLLS USA
Apſeeide Hampte der Zrutſchen.
an unſerem Sonderberichterſtatter.)
* Los Angeles, 2. Auguſt. (Kabel.)
zmr dritten Tag war das Coloſſeum in Los Angeles mit
(p Zuſchauern ausgezeichnet beſucht. Die Kämpfe auf
gahn hielten die Zehntauſende dauernd in Spannung.
a waren aber auch Tauſende im Auditorium bei den
ſ rn, und eine ſtattliche Zuſchauermenge war bei den
grrſammelt.
end geſtern die Deutſchen nur in drei Wettbewerben
ſzünrt gingen, ſind ſie heute mit Ausnahme des
Bahn=
s in allen Kämpfen vertreten. Földeak ſteht bei den
gern in der Entſcheidung, Helene Mayer und Erwin
eEcken im Florettfechten auf, unſere Fünfkämpfer haben
üebung des Modernen Fünfkampfes, den Geländeritt,
er, und ſchließlich wird man auch in allen
leichtathle=
irbewerben die Adlerträger am Start ſehen.
wiel Ereigniſſe warten, blühen natürlich auch Hoff=
13slang haben unſere deutſchen Olympiakämpfer im
all=
ſaas gehalten, was man von ihnen erwarten durfte.
iu ſchungen durften nur die Phantaſten ſprechen, die die
alen Kräfteverhältniſſe nicht kennen und die ſich
Ver=
machen, die die Wirklichkeit nicht einlöſen kann. Man
vergeſſen, daß auch ein zweiter, ein dritter, daß auch
fünfter und ſechſter Platz in dieſem Wettſtreit der
aller Welt einen Erfolg bedeutet. Im Geſamtklaſſe=
Deutſchland geſtern abend hinter Amerika an zweiter
swill ſchon etwas heißen. Man wird auf dieſes Thema
l ausführlicher zurückkommen müſſen.
er Aſchenbahn ſchickte der Deutſche Miller die Läufer
hunter Meiſterſchaft auf die Reiſe. Seine Ruhe und
üSertrug ſich deutlich auf die Teilnehmer, ſo daß es
m Fehlſtart gab.
ſie Deutſchen begann der Tag recht erfreulich.
Unſere 110 Meter Hürden-Läufer.
keine Chance für dieſen Wettbewerb gegeben hatte,
ſän den Vorläufen ganz ausgezeichnet. Im erſten Vor=
Wegener als Dritter in den Zwiſchenlauf. Den Lauf
AInerikaner Beard vor dem Engländer Harper mit 14,7
Huen.
wääte Vorlauf ſah ſogar einen deutſchen Sieg:
Wel=
der Frankfurter Eintracht gewann ſeinen Lauf ſicher
ſei Zeit von 14,8 Sek. vor dem Finnen Sjoestedt und
Wier Sutton.
uch den Hürdenläufen wurden
200-Meker=Vorläuſe
n bei denen als erſter Deutſcher der Bochumer
Borch=
den Start ging. Er gewann ſeinen Lauf, ohne ſich
in 22,1 Sek. ſicher vor dem Japaner Joſhioka und
nder Engelhardt.
örtorium konnte der einzige deutſche Teilnehmer im
Freiſtil=Ringen
ien Weltergewicht ſeinen zweiten Sieg buchen.
gei den Schweden Lindblock nach Punkten erfolgreich.
ſter Gegner in den Entſcheidungskämpfen dürfte der
redonald ſein, der dem Ungarn Zombory nach 13,45
überraſchende Niederlage beigebracht hatte.
Dolly” geſchlagen.
ſtmtäuſchung für Deutſchland war die Entſcheidung im
Waeif der Damen, zu dem ſich die deutſche Meiſterin
Plürnberg qualifiziert hatte. Die Deutſche hatte einen
Ppochnt ſchlechten Start, die Kanadierin Strieke über=
Fichrung, wurde aber vor dem Ziel von der Polin
grfangen, die zum dritten Male den Weltrekord von
Anuslief. Den dritten Platz belegte die
Deutſchameri=
hn Bremen vor Hiskop, der fünfte und ſechſte Platz
ſchen Dollinger und der Amerikanerin Wilke geteilt.
usgeſchieden. — Welſcher im 110-Meter=
Hürden=Finale.
ter Zwiſchenlauf über 110 Meter Hürden, kam der
ier Wegener ſchlecht vom Start weg. Nachdem
ſen geriſſen hatte, gab er das Rennen auf. Keller=
. in Führung, die ihm Lord Burghley auf der
Außen=
ſentreißen konnte, der ſeinen Landsmann Finley auf
Blatz verwies. Vierter wurde der Kanadier Suton
inen Sioerstedt.
ſten Zwiſchenlauf ſiegte der Amerikaner Saling vor
9nann Beard, während der Frankfurter Welſcher
XTatz und damit die Berechtigung zum Endlauf her=
Grieche Mantika, der Japaner Fujita und der
Eng=
der belegten die letzten Plätze.
engl. läuft 800 Meker in Welkrekordzeil.
Dr. Pelher unplaciert.
bſere Aufmerkſamkeit als die 100 Meter geſtern fand
Entſcheidung im 800=Meter=Lauf. Nach zwei Fehl=
Wi. Peltzer und Sera Martin verurſacht, ging das
Feld in wahnſinnigem Tempo ab, geführt von dem
e ger Edward. Hampſon=Engl. hängte ſich gleich an,
oem Amerikaner Genung. Edward verſchärfte zu
Be=
deiten Runde das Tempo weiter und lag klar vor
auf dem fünften Platz lief. Dr. Peltzer war zu
ent hohen Anfangstempo bereits zum Opfer gefallen.
gen in die Zielgerade hatte ſich Hampſon vor Genung
ſien Platz geſchoben, während der mächtig ſpurtende
ſußon ſeinen farbigen Landsmann Edward erreichte.
ſich ein unvergeßliches Finiſh. Edward fiel ab,
Wil=
us als Sieger aus, doch Hampſon ging mit einigen
en an dem Amerikaner vorbei. Zentimeter nur trenn=
*n Erſten. Minutenlanger Beifall toſte, erneuerte ſich,
Lomenale Zeit von 1:49,8 Min. bekannt gegeben wurde.
Orei Plätze belegten die Amerikaner Turner und
ſwie Genung, während Sera Martin, der Engländer
4r. Peltzer den Schluß bildeten. Bisher hielt Dr.
Peltrekord mit 1:51,6 Minuten. Damit haben die
Söhne Albions viermal hintereinander auf den Olympiaden zu
Antwerpen, Paris, Amſterdam und jetzt in Los Angeles die 800
Meter gewonnen.
Zwei Goldmedaillen für Irland!
Dr. O’Callaghan gewinnt das Hammerwerfen.
Hintereinander ſtieg am Montag nachmittag zweimal die
iriſche Flagge, die Harfe im grünen Feld”, am olympiſchen
Siegesmaſt hoch. Man kann ſich denken, wie groß die Freude
der kleinen iriſchen Expedition war. Kaum hatte Tisdall
ſei=
nen Sieg im 400=Meter=Hürdenlauf erzielt, da wurde ſchon der
Erfolg bekannt gegeben, den Dr. O’Callaghan, Olympiaſieger
auch ſchon 1928 in Amſterdam, im Hammerwerfen verbucht hatte.
Zugleich brachte dieſer Wettbewerb aber auch wieder eine
wei=
tere Enttäuſchung für die Amerikaner, die mit ihrem
Rekord=
mann Frank Connor ſicher gerechnet hatten. Connor ſchied jedoch
bereits in den Vorkämpfen aus. Als es in die Entſcheidung
ging, führte der Finne Porhoela mit einer Leiſtung von 52,25
Metern knapp vor Callaghan. Callaghan konnte aber ſeine
Vor=
kampfleiſtung noch um Einiges verbeſſern und blieb mit 53,88
Metern Sieger. Ergebnis;
1. Dr. O'Callaghan=Irland 53,88 Meter, 2. Porhoela=
Finn=
land 52,27 Meter, 3. Pete Zaremba=USA. 50,33 Meter.
Vorkämpfe zum 3000=Meter=Hindernislaufen. — Jſohollo Favorit.
Die Vorläufe zum 3000=Meter=Hindernisrennen brachten
packenden Sport. Beſonders erbittert wurde der Kampf im
erſten Lauf geführt. Der Engländer Evenſon ſiegte ſchließlich
in 9:18,8 Min. vor Pritchard=USA., Toivonen=Finnland, Lippi=
Italien. Bargolini=Argentinien und VigneronFrankreich. Oliva=
Südafrika gab auf.
Im zweiten Vorlauf nahm der Finne Jſohollo nach dem
erſten Drittel der Strecke die Führung, um ſchließlich ganz
über=
legen in der neuen olympiſchen Rekordzeit von 9:14,6
Min. vor Cluskey=USA., Dawſon=USA., Bayley=England.
Matti=
lainen=Finnland und Furia=Italien in Front zu bleiben.
Bar=
wick und Galopp gaben auf.
Jriſcher Sieg über die 400 Meter Hürden.
Auch hier ein Weltrekord. — Tisdall vor Hardin und Taylor.
Groß war der Jubel der Amerikaner über den Doppelerfolg
über die kurze Sprintſtrecke, aber es ſollte gleich eine kühle Duſche
folgen: Amerika verlor den Hürdenlauf, der in den
Chancen=
berechnungen als ſichere Angelegenheit der USA. erſchienen war.
Nach dem Debacle im Hochſprung folgte alſo auch heute eine
ſchwere Enttäuſchung. Ein Mann aus der kleinen iriſchen
Streit=
macht, Tisdall, war es, der die USA.=Cracks Hardin und
Taylor hinter ſich ließ. Daß der Erfolg an einen großen und
würdigen Athleten fiel, bewies die neue Weltrekordzeit von
51.8 Sek. Die Zeit kann allerdings keine Anerkennung
fin=
den, da Tisdall eine Hürde geriſſen hatte.
Auch der Hürdenkampf war eine packende Angelegenheit, die
erſt bei der letzten Hürde entſchieden wurde, als der Irländer
ſich knapp in Front ſchob. Ein famoſes Rennen lief auch der
alte Olympiaſieger Lord Burghley, der ſich immerhin noch den
pierten Platz ſichern konnte. Das Ergebnis;
1. Tisdall=Irland 51,8 Sek., 2. Hardin=USA. ½ Meter zur.,
3. Taylor=USA., 3. Lord Burghley, 5. Facelli=Italien, 6.
Ares=
koug=Schweden.
Frankreichs dritte Goldmedaille.
Sieg im Florett=Mannſchaftsfechten.
In ſpäter Abendſtunde wurde am Montag im Staatlichen
Zeughaus noch das Florett=Mannſchaftsfechten abgeſchloſſen.
Zwi=
ſchen Frankreich, Amerika und Italien waren Stichkämpfe
not=
wendig geworden, die noch einmal eine heftige Konkurrenz
brach=
ten. Die Amerikaner, die bis dahin eine überraſchend gute Rolle
geſpielt hatten, waren ſchließlich den ſchweren Endkämpfen nicht
mehr gewachſen. Sie unterlagen zuerſt 1:9 gegen Frankreich und
dann mit dem gleichen Ergebnis auch gegen Italien. Die beiden
Sieger=Mannſchaften lieferten ſich eine völlig ausgeglichene
Par=
tie, die nur durch die höhere Trefferzahl mit 6:2 zugunſten der
Franzoſen entſchieden wurde, die damit zu ihrer dritten
Gold=
medaille kamen. — Das Ergebnis; 1. Frankreich, 2. Italien,
3. U. S. A., 4. Dänemark.
Fußball.
SC. Ober=Ramſtadt — Eintracht Darmſtadt 5:2 (2:2).
Zum erſten Spiele nach der Sperre empfing Ober=Ramſtadt
den FC. Eintracht Darmſtadt. Die Gäſte, mit mehreren
Erſatz=
leuten, rechtfertigten ihren guten Ruf. Sie hinterließen durch ihre
flinke und äußerſt faire Spielweiſe den beſten Eindruck. Es
zeich=
neten ſich bei den Darmſtädtern beſonders aus der Torwart, die
beiden Verteidiger und der Mittelläufer. „Bei den Gaſtgebern
wollte es nicht recht klappen, die Verteidigung, ſonſt der beſte
Mannſchaftsteil, war zeitweiſe recht ſchwach. Torwart,
Mittel=
läufer, Rechtsaußen und Mittelſtürmer waren noch die beſten.
Das ſehr faire Spiel wurde von Schiedsrichter Ensler gut
ge=
leitet.
Germania Eberſtadt—Viktoria Urberach 1:3 (1:1).
Die beiden Mannſchaften lieferten ſich ein ſtets ſpannendes
und faires Spiel. Vor dem Wechſel zeigten die Leute von der
Bergſtraße das beſſere Spiel, ſie arbeiteten auch die weitaus
größere Zahl klarer Torgelegenheiten heraus. Aber der
An=
griff, der im Felde ganz nett ſpielte, verſagte vor dem Tor
Be=
reits in der 3. Minute waren die Einheimiſchen durch
Mar=
quardt erfolgreich. Aber noch vor dem Wechſel glichen die Gäſte
aus. In der zweiten Hälfte ging ein wolkenbruchartiger Regen
nieder, der das Spiel für kurze Zeit unterband. Nach
Wieder=
beginn ſtellte der naſſe Ball und der glatte Boden große
Anfor=
derungen an die Spieler: die Gäſte fanden ſich damit viel beſſer
ab. Die Routine der Bezirksliga trat deutlich in Erſcheinung.
Im Anſchluß an einen Eckball und aus einem Gedränge heraus
waren ſie dann noch zweimal erfolgreich. Müller=Griesheim
ſchwach. — Reſerven—Erzhauſen 1. 6:0.
SV. 1910 Weiterſtadt — SV. Laudenbach 2:2 (1:0) abgebr.
Am Sonntag hatte SV. Weiterſtadt zum erſten
Freundſchafts=
ſpiel den SV. Laudenbach zu Gaſt. Das Spiel litt ſehr unter
der ungünſtigen Witterung, denn ein wolkenbruchartiger Regen
ſetzte ſchon während dem Spiel der 2. Mannſchaften ein, ſo daß
das Spiel vorzeitig abgepfiffen werden mußte. Durch den ſtarken
Regen war der Platz überſchwemmt und ließ hierdurch keinerlie
Kombination zu. Die Einheimiſchen erzielten zunächſt das
Füh=
rungstor. Durch das unentwegte Draufgehen der Gäſte trotz des
Waſſers konnten ſie den Ausgleich und wenig ſpäter ſogar auf
kurze Zeit die Führung erzielen. Gleich darauf mußte das Spiel
abgepfiffen werden, vorher gelang den Einheimiſchen der
Gleich=
ſtand. Angeſichts der geſchilderten Umſtände erübrigt ſich eine
Kritik. — Die 2. Mannſchaft konnte nach überlegenem Spiel 2:1
gewinnen. Obwohl die Mannſchaft ſehr gut ſtand und viele
Chan=
cen hatte, wurde ſehr vieles vermaſſelt.
De Barmſtädter Zarnerſchäf i Aiirt.
Für das 35. Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt hat
man Trier, die alte Römerſtadt, wohl die ſchönſte Stadt an der
Moſel, gewählt. Allen Beſuchern, ob Wettkämpfer oder Bummler,
ſtehen in den Tagen vom 6. bis 8. Auguſt frohe Stunden bevor.
Neben den turneriſchen und ſportlichen Wettkämpfen bietet gerade
die Feſtſtadt weit mehr an Sehenswürdigkeiten, als ſonſt eine
andere Stadt des Mittelrheinkreiſes der D.T. Es iſt daher auch
begreiflich, daß die Darmſtädter Turner in großer Zahl dem Rufe
„Kommt nach Trier” folgen werden. Die Turngemeinde 1846,
Turngemeinde Beſſungen 1865, Turngeſellſchaft 1875 und
Reichs=
bahn ſind in Trier vertreten, und alle Zweige des Deutſchen
Tur=
nens werden von den teilnehmenden Vereinen beſtritten. Es iſt
dies ein Beweis dafür, daß ein jeder Turn= und Sportfreund
innerhalb. der Darmſtädter Turnerſchaft Gelegenheit hat,
Leibes=
übung nach ſeinem Geſchmack zu treiben. Die nachfolgende
Zuſam=
menſtellung ſoll dies beſtätigen.
Im Neunkampf der 4. Altersklaſſe des Männerturnens ſind die
Altersturner der Tgde. 46 Oehlenſchläger, Gerhardt, Schellhas
und Müller vertreten, während die 3. Altersklaſſe mit Schuck (46)
und Grönig (Tgeſ. 75) beſchickt wird. Grönig, der 1. Sieger des
Gaufeſtes, wird wohl auch in Trier einen guten Platz belegen. Zu
dem volkstümlichen Fünfkampf der 3. Altersklaſſe hat die Tgde. 46
ihre Turner Müller und Weber gemeldet. Zwei Vertreter, die
ſchon wiederholt ihre Fähigkeiten bewieſen haben, und wohl auch
in Trier bei den erſten Siegern zu finden ſind. Der höchſte Kampf
— 12=Kampf=Oberſtufe — iſt mit drei Darmſtädtern beſchickt.
Schwinn, Blumenſchein und Brandenburger von der Tgde. 46 ſind
bekannte Oberſtufenturner, und von ihnen darf man ſchon einen
guten Platz in der Siegerliſte erwarten. Die Unterſtufe, 12=Kampf,
iſt mit insgeſamt 8 Teilnehmern aus Darmſtadt vertreten.
Beſ=
ſungen hat Friedmann, Vollhardt und Götz gemeldet, während
die 1875er mit Knopf, Kuhn, Schäfer und Schneider beteiligt ſind.
Der Reichsb. Tv. hat ſeinen Turner Roth für dieſen Wettkampf
gemeldet. In dieſer Klaſſe eine Vorausſage zu machen, iſt ſchwer,
denn viele Wettkämpfer haben als Wahlübung Schwimmen
vor=
gezogen. Im volkstümlichen Fünfkampf der Turner iſt die Tgeſ.
75 noch mit Jean Deißroth vertreten und ferner beſtreitet
Hein=
rich Fornoff vom gleichen Verein den 1500 und 5000 Meter=Lauf.
Der Kreismeiſter wird diesmal einen ſchweren Kampf haben, um
ſeinen Titel wieder mit nach Darmſtadt bringen zu können.
Das Frauenturnen wird auch von den Darmſtädter
Ver=
einen beſchickt. Von der Tgde. Beſſungen 1865 nehmen die
Tur=
nerinnen Gretel Fiſcher, Loni Fertig in der Oberſtufe Siebenkampf
teil und ferner Elſe Swiderſky im gleichen Kampf der Unterſtufe.
Die Tgeſ. 75 hat eine Oberſtufeturnerin, Dina Wannemacher, und
zwei Vertreterinnen der Unterſtufe, Auguſte Sauer und Luiſe
Becker, gemeldet. Geſpannt iſt man auf die Erfolge der beiden
Turnerinnen Fiſcher und Wannemacher (1. und 2. Siegerin des
diesjährigen Gaufeſtes). Reichsbahn hat drei Meldungen für den
Siebenkampf der U.=Stufe abgegeben, es ſind dies die
Turne=
rinnen Schwärzel, Wörlein und Koch. Den volkstümlichen
Vier=
kampf der Turnerinnen belegen die Mitglieder der 46er, Elſe
Hartmann und Thea Trumpfheller, ferner nehmen dieſe
Turne=
rinnen noch an Einzelkämpfen des Volksturnens teil.
Das Schwimmen ſieht ebenfalls eine größere Zahl
Darm=
ſtädter am Start, die zum Teil Kurz=, Mittel= und Langſtrecken
belegen. Reichsb.=Tv. hat für mehrere Kämpfe ſein Mitglied
Hugo Braun gemeldet, während die Tgde. 46 mit Gerbig, Penk
und Ihrig und den Turnerinnen Klöß und Fleiſchmann in die
Wettkämpfe eingreifen. Die 1875er Turner ſind mit Langjahr,
Schuſter, Treuſch und Müller in der Feſtſtadt. Langjahr ſowie
Treuſch haben einige Kreismeiſterſchaften zu verteidigen, während
man dem jugendlichen Schuſter, gemeſſen an ſeinen ſeitherigen
Lei=
ſtungen, gute Erfolge vorausſagt. Die Mittelrheinſtaffel, mit den
Schwimmern Schuſter—Treuſch und den Läufern Fornoff-
Vier=
heller, dürfte bei der Vergebung der Meiſterſchaft auch ein ernſtes
Wort mitreden.
Fechten. Dieſen Wettkampf beſchickt die Tgde. Beſſungen
mit den Turnern Haun, Burkhardt, und den Damen Frau Haun
und Frau Seip.
Den weißen Sport — Tennis — hat ſich die Tgde. 46
vor=
behalten und entſendet eine Anzahl ihrer beſten Spieler und
Spielerinnen. Die Herren Schild, Kabel, Bert, Sandmann und
Schwarz, ferner die Damen Trinkhaus, Adelberger, Graetz und
Uhlenberg bieten Gewähr, daß im Einzel ſowie Doppel einige
Meiſterſchaften nach Darmſtadt kommen dürften.
Der neueſte Wettkampf eines Kreisfeſtes — das
Waſſer=
fahren — wird auch von Darmſtädter Paddlern beſtritten. Die
Tgde. 46 ſtellt hierzu die Mitglieder Dintelmann—Simmer,
Ningler—Marck, Elſe Hartmann-Kunz.
Neben dieſen Wettkämpfen beteiligen ſich noch eine Anzahl
Mitglieder aus den Darmſtädter Vereinen an der Fahrt nach
Trier. Mit Omnibus, per Bahn und mit dem Fahrrad geht es in
die Moſelſtadt, um Zeuge zu ſein von einer turneriſchen
Großver=
anſtaltung, von einer Kundgebung für das Deutſchtum an der
Grenzmark.
Allen Wettkämpfern wünſchen wir eine glückliche Fahrt und
einen vollen Erfolg bei ihren Wettkämpfen.
Handball.
Spv. 1919 Wiesbaden=Biebrich — T. S.V. Braunshardt 9:9 (7:5).
T. S.V. Braunshardt war am Sonntag Gaſt bei Spv.
Bieb=
rich. Während Braunshardts 2. Mannſch. mit 13:8 (8:3) ſiegreich
war, trennten ſich dagegen die 1. Mſch. 9:9 unentſchieden. Der
Liganeuling Biebrich hat ſeit dem Vorſpiel, bei dem er damals
mit 7:1 Treffern glatt unterlag, eine ganz bedeutende
Formver=
beſſerung zu verzeichnen. Mit Rieſeneifer und großem
Sieges=
willen war die Elf diesmal bei der Sache, und ſo kam es, daß die
Gäſte bei Halbzeit mit 7:5 im Hintertreffen lagen. In der zweiten
Hälfte kamen aber die Braunshardter ſtark auf. Biebrichs
Ab=
wehr ſpielte gegen Schluß äußerſt hart, um das Reſultat zu
hal=
ten. Sehr gut war der Biebricher Torwächter. Er rettete ſeiner
Mannſchaft das Unentſchieden. Braunshardt hatte drei
Erſatz=
leute, lieferte aber dennoch ein recht gutes Spiel. Schiedsrichter
Bäumchen=Wiesbaden konnte nicht immer überzeugen.
Berichtigung: Die Singer=Handballer haben beim Tv.
Fränkiſch=Crumbach nicht verloren, ſondern 4:0 (3:0) geſiegt.
Ernie Schaaf ſchlug in New Orleans in einem
Aus=
ſcheidungskampf um die Schwergewichts=Weltmeiſterſchaft Teddy
Sandwina in zehn Runden ſicher nach Punkten.
Der deutſche Schwergewichtsmeiſter Hein
Müller boxt am 15. Auguſt in London gegen den engliſchen
Titelträger Jack Peterſen.
Das Grillenburg=Motorradrennen wurde
wegen der ſchlechten Wirtſchaftslage abgeſagt.
Nummer 214
Ae
latte
Tgrltagdsat
Mittwoch, den 3
Der Wochen=Ausweis der Reichsbank.
Grhöhter Unlauf an Reichsbanknoken. — Deckung der Noken 22,5 Proz. gegen 24 Proz. der Borwoche.
Dollar=Nokes der Deutſchen Bank.
Normale Beanſpruchung der Reichsbank
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. 7. 1932 hat ſich
in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Wech=
ſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 350,0 Mill. auf
3744,4 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an
Handelswechſeln und =ſchecks um 185,4 Mill. auf 3107,5 Mill. RM.,
die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 42,5 Mill. auf 47,6 Mill.
RM. und die Lombardbeſtände um 122,1 Mill. auf 224,0 Mill. RM.
zugenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
254,8 Mill. in den Verkehr zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der
Umlauf an Reichsbanknoten um 244,9 Mill. auf 3966,9 Mill. RM.
derjenige an Rentenbankſcheinen um 9,9 Mill. auf 413,2 Mill. RM.
erhöht. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank
an Rentenbankſcheinen auf 13.9 Mill. RM. ermäßigt. Fremde
Gel=
der zeigen mit 379,6 Mill. RM. eine Zunahme um 20,8 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 2,2 Mill. auf 894,1 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben
die Goldbeſtände um 12.1 Mill. auf 766 2 Milk. RM. zugenommen
und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 9,9 Mill. auf
127,9 Mill. RM. abgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
betrug am Ultimo 22,5 v. H. gegen 24 v. H. am 23. Juli ds. Js.
Berliner und Frankfurker Effektenbörſe.
Nach den ſtarken Steigerungen des vorgeſtrigen
Mittagsver=
kehrs an der Berliner Börſe war ſchon in den Abendſtunden eine
gewiſſe Ernüchterung eingetreten. Auch geſtern konnte man eher
Zurückhaltung beobachten, da die Gefolgſchaft des Publikums
im=
mer noch fehlt. Es war doch ſo, daß vorgeſtern die Kurſe meiſt
nur hinaufgeſprochen wurden, ohne daß die Umſätze den erzielten
Steigerungen reell entſprachen. Das erhöhte Kursniveau wurde
daher ſchon wieder zu Realiſationen benutzt, ſo daß die Tendenz
ziemlich unregelmäßig wurde. Etwas ſtörten vielleicht auch die
Unruhen an den verſchiedenen Stellen des Reiches, während
an=
dererſeits die feſte Veranlagung der Auslandsbörſen zweifellos
tendenzſtützend wirkte. Das Geſchäft war geſtern wieder ſehr klein
und beſchränkte ſich auf Spezialgebiete. So waren anfangs Julius
Berger mit plus 2½ Dortmunder Union mit plus 2, Schubert u.
Salzer mit plus 1½ Prozent, Braubank mit plus 2½, Chadeaktien
mit plus 3 Mark, Weſteregeln mit plus 4½ Prozent und
Kunſt=
ſeidenwerte etwas feſter, während andererſeits Reichsbankanteile
mit minus 1½ Prozent ſchwächer eröffneten. Im Vordergrunde
des Intereſſes ſtanden aber Deutſche Anleihen, von denen Altbeſitz
½ Prozent höher und Neubeſitz mit plus 0,20 notierten. Der
übrige Rentenmarkt lag wenig verändert.
Reichsſchuldbuchfor=
derungen gingen auf letzter Baſis um, Reichsbahnvorzugsaktien
konnten ca. ½ Prozent gewinnen, von Induſtrieobligationen waren
die 6prozentigen Krupp um 1½ Prozent gebeſſert. Im Verlaufe
änderte ſich zunächſt an der Geſchäftsloſigkeit nichts, ſpäter wurde
es jedoch am Farbenmarkt etwas lebhafter, das Angebot nahm zu.
Hiervon ausgehend, bröckelten die Kurſe allgemein etwas ab.
An der Fkankfurter Börſe findet der Wahlausgang kaum noch
beſonderen Einfluß, man iſt bereits zur Tagesordnung über das
Wahlergebnis übergegangen. Nachdem verſchiedentliche Unruhen
im Reiche, vor allem in Königsberg. vollkommen ausgeräumt ſind,
iſt auch dieſe Urſache für eine nervöſe Stimmung, wie ſie
vorüber=
gehend an der Abendbörſe eintrat, beſeitigt. Das Börſengeſchäft
liegt vollkommen tot, inſofern findet man eine Enttäuſchung vor,
als man nach den Wahlen mehr Anregung für die
Bankenkund=
ſchaft erwartet hatte. Die Spekulation verwies auf die feſten
in=
ternationalen Börſen, die eine ſtärkere Erholung der deutſchen
Werte aufzeigen. Bei allerkleinſten Umſätzen lag das
Kurs=
niveau uneinheitlich. Zur erſten amtlichen Notiz wurden 3000
RM. nom. J.G. Farben umgeſetzt bei 89¾, alſo etwas unter
Vor=
tageskurs. Scheideanſtalt liegen weiterhin bemerkenswert feſt bei
heute 1 Prozent Kursgewinn. Aku auf die Reaktion der geſtrigen
Steigerung ½ Prozent leichter. Von Zellſtoffwerten Waldhof 1
Prozent feſter, dagegen Aſchaffenburger Zell auf die große
Verluſt=
bilanz hin weiter leicht abgeſchwächt. Von Schiffahrtsaktien
Nordlloyd 8 Prozent niedriger. Der Elekromarkt war durchweg
ſehr gut behauptet. A. E.G. unverändert 29½, Licht u. Kraft ¼
Prozent feſter, Lahmeyer in Anpaſſung an den Berliner Kurs
2 Prozent höher. Montanwerte lagen demgegenüber etwas
ſchwä=
cher, Gelſenkirchen ½. Mannesmann ½, Rheinſtahl ½ Prozent
ſchwächer. Gut behauptet waren Kaliwerte. Von Bau= und
Zementaktien Holzmann unverändert, Heidelberg 1 Prozent höher,
Vorübergehend lebhafter lag der Anleihemarkt, wo Altbeſitz um
½, Neubeſitzanleihe um 3 Prozent anzogen. Hier traten ſpäter
geringfügige Abſchwächungen um etwa ½ Prozent ein. Etwas
ſchwächer und bei 57 angeboten waren ſpäte
Schuldbuchforderun=
gen. Kommunalobligationen auf die Neuregelung hin etwas
höher geſucht. Der ſpätere Börſenverlauf blieb geſchäftslos bei
abbröckelnden Kurſen. Tagesgeld iſt weiter leicht bei 4½ Prozent.
Die Abendbörſe verlief ohne Anregung. Die Kurſe wurden
etwa auf Baſis der Berliner Schlußkurſe genannt, ohne daß aber
Umſätze getätigt wurden. Die Auslandsbörſen, beſonders aber
New York, lagen etwas niedriger, ſo daß die Spekulation eher
zurückhaltend blieb. Freundlicher waren die Anleihemärkte, wo
beſonders Stadtanleihen geſucht waren. So nannte man 6
prozen=
tige Mannheimer bei 46. Altbeſitz hörte man 48,35. Neubeſitz
5,95, ſpäte Schuldbuchforderungen 57 Prozent. Am Aktienmarkt
nannte man J.G. Farben 88½, Siemens 122. A. E. G. 28½, Erdöl
71½, Waldhof 29½, Stahlverein 12, Otavi 12,5 Prozent.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften im Juli. Nach der
Statiſtik des Reichsverbandes der deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften — Raiffeiſen waren am 1. Auguſt 1932: 40 400
landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften vorhanden gegenüber 40 448
am 1. Juli. Den ſtärkſten Abgang haben die Spar= und
Dar=
lehnskaſſen mit 44 Genoſſenſchaften zu verzeichnen. Bei den
Mol=
kereigenoſſenſchaften wurden 27 neu gegründet, während der
Ab=
gang 9 betrug. Die Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften zeigen
einen Rückgang um 8 die Eierverwertungs=Genoſſenſchaften um 7.
die Elektrizitätsgenoſſenſchaften um 8, die Viehzuchtgenoſſenſchaften
und die Weide=Genoſſenſchaften um je 2 Genoſſenſchaften.
Landesbank der Rheinprovinz. Zurzeit ſchweben
Verhand=
lungen mit den zuſtändigen Berliner Stellen wegen einer
Finanz=
hilfe für das Inſtitut. Es ſind bis Jahresende etwa 70 Mill.
RM. aufzubringen. Als beſonders dringend iſt die Regelung der
im Auguſt fällig werdenden 23 Mill. RM. Bankkredite zu
bezeich=
nen, für die ein Stillhalteabkommen von einjähriger Dauer unter
der Vorausſetzung getroffen worden war, daß eine Begleichung
von 50 Prozent der Bankforderungen bis 1. 9. 1931 erfolgte. Es
wird als möglich bezeichnet, daß wenigſtens für einen Teilbetrag
Stillhaltung gewährt wird.
Der ſchwediſche Butterexport nach Deutſchland. In einer
Ein=
gabe an den Landwirtſchaftsminiſter ſchlägt der Verband der
Butter ausführenden Firmen Schwedens Maßnahmen zur
Erleich=
terung der Ausfuhr von Butter nach Deutſchland vor. Den
deut=
ſchen Importeuren ſoll nach dieſem Vorſchlag Gelegenheit gegeben
werden, gegebenenfalls die ſchwediſche Butter mit Reichsmark auf
Elearing=Konto zu bezahlen. Der Mangel an ausländiſcher
Wäh=
rung in Deutſchland habe dahin geführt, daß Schweden das im
Februar feſtgelegte Kontingent von 5000 Tonnen für den Reſt
die=
ſes Jahres habe nicht exportieren können. Nun ſolle aber die
Zu=
teilung von ſchwediſcher Währung dem Vernehmen nach noch
wei=
ter, und zwar auf 25 Prozent des Ausfuhrwertes von 1931,
ver=
mindert werden. — Das Clearing=Verfahren ſoll nach der
Ein=
gabe von der ſchwediſchen Reichsbank durchgeführt werden.
Ein Rückzahlungsangebol.
Die Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft, macht den
In=
habern ihrer am 1. September fälligen 6prozentigen Dollarnotes
ſchon jetzt ein Angebot, das für deutſche Beſitzer die Rückzahlung in
Reichsmark, für ausländiſche Beſitzer die Rückzahlung in geſperrter
Reichsmark oder eine dreijährige Prolongation mit Bonus
vor=
ſieht. Die Deutſche Bank brachte dieſe Anleihe in Höhe von 25
Mill. Dollar durch das New Yorker Bankhaus Dillon, Read u. Co.
im Jahre 1927 auf den Markt. Die urſprünglich vorgeſehene Form
der Rückzahlung iſt durch die deutſche Deviſengeſetzgebung
unmög=
lich gemacht. Die DD=Bank hat allerdings ſchon ſeit Jahren
Be=
träge der Anleihe zurückgekauft. Insgeſamt befindet ſich heute bei
der Bank und ihren Freunden ein Betrag von faſt der Hälfte der
Geſamtemiſſion. Den deutſchen Inhabern bietet die DD=Bank
ſofortige Bezahlung der erſt am 1. September fälligen Zertifikate
zu 103 Prozent in freien Reichsmark an. Bei der den
ausländi=
ſchen Inhabern angebotenen Rückzahlung zu pari in geſperrter
Reichsmark wird der Dollar zur Parität in Reichsmark (4200 RM.
für 1000 Dollar) umgerechnet werden. Der Halbjahreskoupon
wird, wie üblich, bei den Inkaſſoſtellen in Dollars eingelöſt
wer=
den. Denjenigen ausländiſchen Notes=Inhabern, die von dem
Ein=
löſungsangebot keinen Gebrauch machen wollen, bietet die DD=
Bank eine dreijährige Prolongation der Notes durch Abſtempelung
der Zertifikate und Anfügung eines neuen Kouponbogens bei
ſo=
fortiger Ausſchüttung eines 2prozentigen Bonus in Dollars an.
Die DD=Bank behält ſich jedoch das Recht zur früheren
Rückzah=
lung in Dollars vor.
Produkkenmärkke.
Berliner Produktenbericht vom 2. Auguſt. An den
Grund=
lagen des Produktenmarktes hat ſich kaum etwas geändert. Das
Offertenmaterial in Neuweizen bleibt mäßig, findet aber auch bei
Mühlen und Handel nur zögernd Aufnahme, da der Mehlabſatz
ſchleppend bleibt und auch das Exportgeſchäft keine Belebung
er=
fahren hat. Die Preiſe im Prompt= und Lieferungsgeſchäft ſind
faſt völlig unverändert. Etwas beſſere Beachtung fand heute
Rog=
gen, anſcheinend im Zuſammenhang mit den Erörterrungen in der
Preſſe über evtl. Regierungsmaßnahmen am Roggenmarkt zwecks
Vermeidung ſtärkerer Preisrückgänge. Das erſthändige Angebot
iſt recht ſpärlich und wird zu 1 RM. höheren Preiſen ziemlich glatt
aufgenommen. Der Roggenexport leidet allerdings unter der
ſtarken Konkurrenz des polniſchen Angebotes. Am
Roggenliefe=
rungsmarkt traten Preisbeſſerungen bis zu 1,25 RM. ein. Das
Mehlgeſchäft zur Herbſtlieferung kommt immer noch nicht
regel=
mäßig in Gang, in Lokoware werden Weizen= und Roggenmehle
zu ſtetigen Preiſen für den laufenden Bedarf gekauft. Hafer lag
bei knappem Inlandsangebot eher etwas ſtetiger, Gerſte weiter
ruhig.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht. Amtliche Notierung vom
1.72. Auguſt 1932. Auftrieb: 25 Ochſen, 24 Bullen, 436 Kühe oder
Färſen, 312 Kälber, 752 Schweine. Marktverlauf: Bei Schweinen
anfangs lebhaft, ſpäter abflauend, langſam geräumt, ausgeſuchte
Ware über Notiz; bei Großvieh mäßig belebt, zum Schluß
ab=
flauend. Preis pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Ochſen
a1) 32—35, b2) 20—27: Bullen c) 19—25; Kühe a) 20—28, b) 17
bis 22, c) 15—17; Färſen (Kalbinnen) a) 31—36; Kälber c) 30
bis 36, d) 25—29: Schweine b) und c) 49—50, d) 45—48.
Rindermarkt in Gießen. Der Rindernutzviehmarkt in Gießen
war mit 722 Stück Großvieh, 216 Kälbern und 129 Freſſern zum
Verkauf beſchickt. Das Handelsgeſchäft verlief lebhaft. Man
be=
zahlte für Milchkühe oder hochtragende Kühe 1. Qualität 350 bis
400 RM., 2. Qualität 200—300 RM., 3. Qualität 100—150 RM.,
Schlachtkühe beſſerer Qualität 15—260 RM., geringerer Qualität
50—100 RM., ½ bis ¼jährige Rinder 60—110 RM. ½—2jährige
Rinder 80—160 RM., tragende Rinder 170—320 RM., Kälber
20—30 Pfg. je Pfund Lebendgewicht.
Zur Rückzahlung von Hypokheken und
verſchreibungen.
Das Preußiſche Miniſterium für Volkswohlfahrt
preußiſchen Hypothekenbanken einen Runderlaß betr.
von Hypotheken in Schuldverſchreibungen gerichtet,
heißt:
„Es beſtehen Unklarheiten hinſichtlich der Rückzahl
Hypotheken, die durch inländiſche Körperſchaften des
Rechts verbürgt und auf Grund deren die Kreditin
nannte Kommunalobligationen ausgegeben haben. Di
ſicht des Preußiſchen Miniſters für Volkswohlfahrt un
Hypothekenbanken oder einige dieſer Inſtitute wollen,
kannt wird, für dieſe Gattung von Hypotheken das Ru
recht des Schuldners gemäß § 10 Erſter Abſchnitt Kap.
Teils der Vierten Notverordnung vom 8. 12. 1931 nich
nen. Eine ſolche Einſtellung der Hypothekenbanken häl
ßiſche Miniſter für Volkswohlfahrt nicht für begründ
a.a. O. beſtimmt: „Haben Kreditinſtitute der in §. 2 Abſ
neten Art (hierher gehören die Hypothekenbanken) auf
erworbenen Hypotheken Schuldverſchreibungen ausgege
nen die Schuldner dieſer Hypotheken ihre Schuld nach n
ſtimmung der Durchführungsvorſchriften, durch Hingal
artiger Schuldverſchreibungen des Gläubigerkreditinſtitt
Die hier in Frage kommenden Kommunalobligationen
außer Zweifel ſteht, auf Grund von Hypotheken ausgeg
den. Die öffentliche Bürgſchaft, hat, wie jede Bürg
akzeſſoriſchen Charakter (8 765 BGB.) und bildet nicht
liche und materielle Grundlage für die Ausrechnung
ten Schuldverſchreibungen. Wenn die Bürgſchaft a.
Ausreichung ermöglicht, ſo iſt doch nicht zweifelhaft, da
terlage für die ausgegebenen Schuldverſchreibungen
derung ſelbſt, d. h. in der Hypothek, zu ſuchen iſt (ſich
Formulierung in 8 5 Abſ. 1 Ziff. 2 des Hypothekenge
Schuldner ſind demnach berechtigt, die Hypotheken
Kommunalobligationen zu tilgen. Daß die Regelung
der Zinsſenkungs=Notverordnung nicht ausſchließlich
briefe beſchränkt iſt, ergibt ſich auch aus dem Wortla u
ordnung.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 2. Auguſt ſtell
Kupfer: Auguſt 38.25 (38.50), September 38.75 (3
39.50 (39.75). November 40 (40.25), Dezember 40.50 (=
41 (41.50), Februar 41.50 (42), März 42.25 (42,75
(43.50), Mai 43.50 (44.25). Juni 44.50 (44.75), Juli 421
Tendenz: feſt. — Für Blei; Auguſt 14.75 (15), Seu
(15.50), Oktober 15 (16), November 15.25 (16.50),
15.50 (16.50), Januar 15.75 (17), Februar 16 (17),
(17.50), April 16.50 (17.75). Mai 17 (18) Juni 15
Juli 17.50 (18.25). Tendenz: ruhig. — Für Zink=
(18.25) September 18.25 (18.50) Oktober 18,50 (19).
18.75 (19.75), Dezember 19 (20.25), Januar 19.50 (20,5
19.75 (20.75), März 20 (21). April 20.25 (21), Mai
20.50 (21.50), Juli 21 (21.50). Tendenz: feſter.
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Abſatzverhältniſſe für Papier, Pappe und deren
auf dem In= und Auslandsmarkt waren im Monat —
ändert ungünſtig.
Die Münchener Lichtſpielkunſt A.=G., München, bem
19. Auguſt eine außerordentliche Generalverſammlung
eine Ergänzung des Aufſichtsrates vorgenommen werdunf
Im Monat Mai wurden im Saargebiet (im Va/
dem Vormonat bzw. Monatsdurchſchnitt 1931) 4161
Zigaretten (37 477 909 bzw. 35 613 716 Stück), 1 051 281
garren (1 090 639 bzw. 1 108 824 Stück) und 157 955
ſonſtige Tabakwaren (210 848 bzw. 183 772 Kilogramm.
Die öſterreichiſche Regierung hat geſtern dem Natäin
Geſetz zum Schutz der Währung” vorgelegt, durch da
ſtreuung unwahrer, entſtellter oder aufgebauſchter Nachnd
die Wertbeſtändigkeit der öſterreichiſchen Währung um
geſtellt wird.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 2. Auguſt fün
Feingold 1179
86,5800 RM., für ein Gramm Feingal
45,1396 4 — 2,78361 RM.
Berliner Kursbericht
vom 2. Auguſt 1932
Deviſenm
vom 2. Auguſ
Verl. Hondels Geſ.
Danatbank.....
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag.
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg,
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
Deutſche Cont. Gas
Mee
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen u.
Köin=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe
71.325
59.50
88.50
33.—
61.—
52.—
eee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Seonh. Tien
Verein. Glaxzſtoff.
Verein. Stahlwerkel
Beſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Lin;
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
D
32.50
158.50
46.—
71. —
13.—
23.25
Schweiz
Spanien
5lDanzig
Fapan
Rio de Janerrolt
Fugoſlawien
Bortugal.
Athen.
I.
Fſtambu=
Kairo.
Kanada
uruguag
Fsland.
Tallinn (Eſtl.) 1
Riad
Durmſtädter and Käricharoant Darmſtabt, omicte dei Brescher
Frankfurter Kursbericht vom 2. Auguſt 1932.
Pe TG 6%o „ „v.28 60 5½%Intern.. 58.75 69 Baden ....... 6%Bahern ...... 66 6% Heſſen ...... 46.5 6% Preuß. Staat. 72 6% Sachſen ....."— 53 Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch. 4 ½Ab=
löſungsanl. 481. Dtſche. Anl. Ablö.
ſungsſch. (Neub.) 5.9 Deutſche Schußge.
bietsanleihe . ... 321. 6% Baden=Baden 43 6%Berlin. .v.24 46 6% Darmſtadt . . 44 6% Dresden v. 26 6% Frankfurt a. M.
Schätze v.29 69 6%
v. 26 44.25 6% Mainz. 6% Mannheimb. 27 68 München v. 29 * 68 Biesbadenv.28
6% Hen. Landesbl.
„ Goldoblig
5½% Heſſ. Lds.=
Hhp.=Bk.=Liquid.
4½% Kom.=Obl.
6% Preuß. Ob8..=Anſi. G. Pf.
6% „ Golboblig
74.9
80
Wlue
Bi. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
68 Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.,
62 Naſi. Landesbr.!
5½% „Liqu. Obll
—
Dr. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I
.. SerII
Di. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)..
—
6% Berl. Hyp.Bk.
5½ %hn Ligut.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% — Lig.Pfbr.
6% „ Golboblig.
6% „ Pfbr.=Bk.
5½%
„ Ligu.
6% Mein.Hhp.=B!.)
5½% Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hhp. Bk.
51/,% „Lig. Pfbr..
6% „Goldoblig.
6% Südb. Bod.
Cred.=Bank ....
51/,%0 „ Lig. Pfbr.
6% Württ. Hyp.=B.
6%Daimler=Benz.
6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
62Mitteld, Stahl/
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och, 3. Auguſt 1932
Nr. 214 — Seite 11
ſi und fertig möblierte Wohnungen genug.”
weshalb brauchen Sie mich dazu?‟
a. da Sie Verheiratet sind.-
Roman von Alfred Carl.
ceht es vor, zu ſchweigen und nur mit den Augen um
ag zu bitten. Beate entdeckt heute im hellen
Sonnen=
ouß dieſe Augen wirklich ſo dunkel ſind, wie ſie am
vorher bei künſtlicher Beleuchtung wirkten.
ſa, was wollen Sie nun eigentlich von mir?”
müſſen doch bis heute mittag eine anſtändige
Woh=
ien!"
beſitzen Sie demnach nicht?”
habe leider nur ein möbliertes Zimmer, gnädiges
— genau wie Sie!”
ſind recht empfindlich lieber Freund! Wo wollen
bis zum Mittag die Wohnung herbekommen?”
4ippt auf eine mitgebrachte Zeitung. „Es gibt in
(Nachdruck verboten.)
haben als Frau den beſſeren Blick dafür. Die
Woh=
ſuß repräſentabel ſein — denken Sie bitte an Fräulein
und an die Herren vom Club."
e ſeufzte vernehmlich — und Lutz hat das untrügliche
haß ſie ſich am liebſten auf der Stelle wieder ins
tien würde. „Bitte
flüſtert er und tritt dicht an
kommen Sie ſchon — gutmachen können Sie das nie!”
tarten! denkt Lutz — aber er denkt es natürlich nur.
kommen und gehen ſchließlich nach freiem Belieben..."
paar Stunden fahren ſie jetzt kreuz und quer durch den
ſund ſehen ſich alle möglichen Wohnungen an. Lutz
ver=
unauffällig, wie er glaubt, immer ſo einzurichten, daß
ſumſteige=Fahrſcheine ausnutzen können. Innerlich
be=
mmt Beate davon Notiz — ein gutes Werk ſcheint ſie
blich zu tun .
ſerlich will Lutz die erſte Wohnung vom Fleck weg mie=
It dieſen Rumpelkammermöbeln?” flüſtert ihm Beate
„Auf keinen Fall, kommen Sie — hat gar keinen
die zweite und dritte Wohnung hätte er ſich ſofort
auf=
laſſen — aber Beate iſt nach Frauenart kritiſch, und
ſiebente findet Gnade vor ihren Augen. Es find vier
hlegante Zimmer in der Corneliusſtraße am Landwehr=
Sie, Herr Ott, dieſe Sachen hier ſind anſtändig und
noch neu — und dann iſt auch Tiſchzeug da und alles,
was man in einem Haushalt braucht. Wie haben Sie ſich das
ſonſt vorgeſtellt?"
Die Vermieterin iſt eine alte, ſehr pornehm wirkende Dame,
der auch das Haus gehört. Sie erzählt unaufgefordert von
früheren glanzvollen Zeiten, zu denen die jetzigen in
bedauer=
lichem Gegenſatz ſtänden. Die Wohnung wäre erſt vor kurzem
neu ausgeſtattet worden und nur ein halbes Jahr von einem
Attaché der ſpaniſchen Botſchaft bewohnt geweſen, den man
über=
raſchend abberufen hätte.
Dann fordert die alte Dame einen unerhörten Preis.
Beate ſtößt Lutz energiſch an und hält ihn noch rechtzeitig
von einer unbedachten Zuſage zurück. Sie läßt ſich noch
Ver=
ſchiedenes von den glänzenden Zeiten von früher erzählen und
bringt nach einer halben Stunde eine Einigung zu vernünftigen
Bedingungen zuſtande.
Dann erſt darf Lutz in Aktion treten. Gut, er würde
voraus=
ſichtlich am Nachmittag wiederkommen und mieten — einziehen
könne man doch ſofort? Wie die genaue Adreſſe ſei? Und das
Telefon? Schön — er ließe beſtimmt noch am gleichen Tag von
ſich hören ..
Vor der Tür wehrt Beate ſeinen Dankausbruch in ihrer
beſtimmten Weiſe ab. „Es iſt dreiviertel eins, Herr Ott —
wollen Sie Ihren Konſul warten laſſen?”
Er ruft das nächſte Taxi an. Punkt ein Uhr fahren ſie
Unter den Linden vor. Jetzt ſieht ſich Lutz ſchon als
bevollmäch=
tigten Leiter des Stalles Ihlenfeldt — was ſollte im letzten
Augenblick noch dazwiſchenkommen? Gewiß verdankt er ſein
Glück in erſter Linie Veit von Eynern, der mit ſeinem Vater
befreundet war. Das Wort dieſes Mannes, dem eine der
Ham=
burger Rennbahnen gehört, hat in der Turfwelt jeden Einfluß
und jedes Gewicht.
Aber die ungeahnte Zuſpitzung der Lage zwiſchen geſtern
und heute — kein Veit von Eynern hätte ihm da helfen können,
hätte ihn ſein guter Stern nicht rechtzeitig um zehn Uhr abends
über den Potsdamer Platz geführt . . .
Das Frühſtück dauert nur eine knappe Stunde — und es
freut Lutz, daß an Beate keine größeren Aufgaben geſtellt
wer=
den, als daß ſie eben da ſein muß und die gute Klaſſe beweiſt,
die der Konſul bei ſeiner „Frau” vorausſetzen darf.
Ihlenfeldt, der am anderen Morgen nach Nauheim fährt,
gibt Lutz einen genauen Ueberblick über den Aufgabenkreis, den
er jetzt auszufüllen hätte. Für Beate iſt der Rennſport ganz
fremdes Gebiet, und ſie hat bisher nicht recht verſtanden, wofür
Lutz das fürſtliche Gehalt einſtreichen ſoll. Jetzt erfährt ſie, daß
die Leitung eines großen Stalles doch viel Arbeit macht, große
Erfahrung mit den Wechſelfällen auf dem grünen Raſen
ver=
langt, dazu geſellſchaftliche Gewandtheit und kaufmänniſche
Kenntniſſe — Ihlenfeldt nennt Umſatzziffern, die ihr Reſpekt
einflößen. Lutz Ott erhält da die Verantwortung für recht
be=
trächtliche Summen — Beates Urteil über ihn, bisher ein wenig
ſchwankend, beginnt ſich zu feſtigen und ſtärker zu ſeinen
Gun=
ſten auszufallen: Er muß ſchon jemand ſein und muß auch etwas
leiſten können. Sonſt würde ihn dieſer Mann beſtimmt nicht zu
ſeinem Vertreter machen — die Vollmachten, die er erhalten
ſoll, gehen ſehr weit ..
Dorrit Ihlenfeldt, die ihr Vater ebenfalls um eins
erwar=
tet hatte, erſcheint erſt, atemlos und Unruhe um ſich verbreitend,
um dreiviertel zwei.
Lutz hat dieſer Begegnung mit begreiflicher Spannung und
mit tauſend guten Vorſätzen entgegengeſehen — das Schickſal
ſeines abgeſägten Vorgängers gibt ihm zu denken.
Im erſten Augenblick iſt er überraſcht. Von
Familienähn=
lichkeit keine Spur. Gegen dieſes tiefbraune Mädchen mit
blau=
ſchwarzem Haar wirkt ſogar die brünette Beate faſt hell. Dorrit
reicht dem Vater noch nicht bis zur Schulter — trotzdem hätte
ſie Lutz nach der ebenmäßigen, durchtrainierten Figur auf
zwanzig, nicht auf ſiebzehn geſchätzt. Dem ſelbſtſicheren
Auf=
treten nach hätte ſie ebenſogut fünfundzwanzig ſein können . . ."
„Es bleibt alſo bei dem roten Mercedes=Cabriolet, Papa
— ich kann es nachher gleich übernehmen, es iſt alles erledigt.
Vor drei Tagen haben ich nämlich meine Fahrprüfung
beſtan=
den, gnädige Frau — mit Ach und Krach zwar, aber beſtanden
iſt beſtanden. Hoffentlich haben die Berliner Poliziſten nicht
allzuviel Aerger mit mir!“
„Nein, keine Suppe, kein Fleiſch — es iſt viel zu heiß. Eis
möchte ich haben — wie bitte? Nein, nein, weiter nichts — ich
hab ſowieſo wenig Zeit!“
„Alſo Sie wollen in Zukunft dafür ſorgen, daß unſere
Pferde gewinnen, Herr Ott? Das Damenreiten im Herbſt hier
in Karlshorſt will ich mir unbedingt mit „Nordpol” holen —
enttäuſchen Sie alſo meine Erwartungen nicht, ſonſt können wir
keine guten Freunde werden!“
Beate iſt im ſtillen der Anſicht, dieſe gute Freundſchaft ſei
vollkommen überflüſſig und hätte mit der Leitung des Stalles
nicht das geringſte zu tun. An Temperament ſcheint es dieſer
Dorrit wirklich nicht zu fehlen. Sie hat in der kurzen Zeit ihre
Handtaſche zweimal vom Tiſch gefegt und Lutz hat ſie aufheben
müſſen — es kann natürlich beide Male Zufall geweſen ſein..."
Ihlenfeldt bricht jetzt auf, um mit Lutz nach Karlshorſt zu
fahren, um ihn einzuführen und ihm das Perſonal vorzuſtellen.
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Nr. 11 beſichtigen.