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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 205
Montag, den 25. Juli 1932.
195. Jahrgang
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Gewalt wie Krieg, Aufruhr. Strell uſw. erliſcht
ſede Verpſlſchtung auf Erfülung der
Anzelgen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konfurs oder gerſchtlſcher Beſtreibung fähl jeder
Nabait weg. Banſionto Deutſche Banl und Darme
Kädter und Nationalbank.
gegent jevel Angtlff geſtcert
Iin werkvolles Eingeſtändnis: Am franzöſiſchen Befeſtigungsgürkel im Often muß jeder Angreifer zerſchellen!
Zeruiots neut Haerheilsſorverangent ooe Lumoareag als undegrander Woßgeſteilt.
Kommnuniſten=Gewaltſtreich in Belgien aufgedeck: Am 1. Anguſt ſollke gepurſcht werden!— Aenderung der amerikaniſchen Schuldenpolikik?
unzöſiſche Grenzbefeſtigungen —
Dyne Beiſplel.
EP. Paris, 24. Juli.
Dun zeneralberichterſtatter, für das Budget, Lamoureux,
ſi Inſpektionsreiſe in die Gegend von Metz
„uterwunten, um die im Bau befindlichen
Grenzbefeſti=
enſ. gunua zu beſichtigen. Er hat dem „Temps” zufolge ſeiner
der emuuderung über dieſe Feſtungsanlagen Ausdruck ge=
. MMabent ſe ſowohl durch ihren Umfang, als auch durch die
beit / bewältigenden techniſchen Schwierig=
Fhüſſeitler in der Geſchichte der Völker ohne Bei=
—hieſtdaſtänden. Er ſei überzeugt, daß dieſer
„ſefüſgungsgürtel undurchdringlich ſei und daß
me zuiſche Armee, ſo ſtark, mutig und hartnäckig ſie auch
get! dieſen Verteidigungsſtellungen zerſchellen müßte. Der
feſtügsgürtel gebe Frankreich alſp völlige
ichſheit gegen einen ähnlichen Einfall wie
Seir Lamoureux, der Generalberichterſtatter für das
aleudas wollte gewiß ſeinen franzöſiſchen Steuerzahlern die
weſteuerg aſten ſchmackhafter machen, die ſie für die ungeheuren
e=Weſusgzuz des Heresetats leiſten müſſen, als er ihnen die
tech=
griſchez no militäriſchen Großleiſtungen des franzöſiſchen Gene=
Die Parkeiführer im Wahlkampf.
ſtatz ſo vor Augen führte, wobei er ſicherlich nicht
außen=
itickh Rückſichten außer Acht gelaſſen haben dürfte. Hat doch
Dr z0 Tagen erſt der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot
duiche Forderung nach völliger Gleichberechtigung auch in
* Aütftungsfrage abgelehnt, weil ſich „Frankreich vor einem
Zutſag Angriff ungeſichert fühle‟. Die franzöſiſchen Gefühle,
Sbeshprre ſoweit ſie militäriſche Punkte berühren, ſind ja
un zug dem Weltkrieg krankhaft gegen Deutſchland gerichtet
ö iu Vorſtellungen von deutſcher und auch alliierter Seite
bbente keiner Aenderung der franzöſiſchen Haltung geführt.
Wheutuch no hat ſoeben durch den Mund ſeines erſten
Delegier=
en 9ſ imative Forderung geſtellt, daß bis zum Zuſammen=
Eit ic Abrüſtungskonferenz das Verlangen nach Gleichberech=
Flunn0 Beſeitigung aller Diskriminierungen des Verſailler
Oilta thierfüllt ſein muß, wenn nicht Deutſchland — und
wahr=
hein”! mit ihm noch weitere Stagten — ſich von der Ab=
„ſturtglonferenz zurückziehen ſoll. Für dieſen Endkampf der
utſtch Fegierung iſt das Zeugnis des Stockfranzoſen
Lamou=
eus Kdm man gewiß nicht „menſchheitliche Komplexe”
vor=
ſerfan grn, von nicht zu unterſchätzender Bedeutung: beſtätigt
dich d aß Frankreich nicht nur unangreifbar
ſt ühlſeine rieſige Militärmacht offenſiv
ein=
etMann, ſondern daß auch das franzöſiſche Ver=
n nach Sicherheit gegenüber ſeinem entwaffneten
tach a 2 eutſchland ſchändliche Heuchelei darſtellt, über
e Mengegangen werden muß, wenn Europa befriedet wer=
Bemerkenswerke Erklärung”
1I franzöſiſchen Kriegsminiſters:
Mreche am Heereshaushalt ſchwächen nicht
de Mätläle.
franzöſiſche Kriegsminiſter Paul=Boncour erklärte am
Sonoi a uf der Schlußſitzung des Kongreſſes, der franzöſiſchen
NeleeAf ziere, daß Frankreich allen anderen Mächten den Be=
2weiskückert habe, daß es endgültig auf den Krieg verzichte und
Einelehee nur für die eigene Sicherheit und Verteidigung
2Näntehge. Die Abſtriche, die kürzlich am Heereshaushalt
vor=
jeng ei worden ſeien, ſchwächten in keiner Weiſe die
Militär=
tärto Ar die Zukunft ſei es notwendig, die Organiſierung der
Verte lzung der franzöſiſchen Außenpolitik anzupaſſen. Dieſe
MAußeszlit ik müſſe vornehmlich in der Erweiterung der
inter=
atiohen Schiedsgerichtsbarkeit und der Verbeſſerung der
Nche ut beſtehen. Der Rüſtungswettlauf müſſe aufhören, um
lüſt3 geimſchränkungen Platz zu machen. An den
Sicherheits=
araprt, die man Frankreich anbiete, werde man ermeſſen kön=
Den. F Frankreich als Gegenleiſtung, dafür zu bieten in der
Mage / Paul=Boncour ſchloß ſeine Ausführungen mit dem
LinwAf daß Abrüſtung und Sicherheit nach wie vor eng
mit=
nand) verbunden bleiben müßten.
Tſchagjan von Japanern beſehl.
TU. Tokio, 24. Juli.
Namtlich wird gemeldet, daß japaniſche Bombenflugzeuge
ſcha m erneut bombardierten. Es wurden 40 Bomben abge=
Drie Nih durch die Stadt teilweiſe zerſtört wurde. Nach längeren
Ama und dann japaniſche Truppen in Tſchaojan eingedrungen
7d Eun die Stadt beſetzt.
Hiller in Wupperkal.
CNB. Wuppertal, 24. Juli.
Im Elberfelder Stadion ſprach heute nachmittag Adolf Hitler.
Es gebe jetzt, ſo erklärte er, zwei Möglichkeiten: Entweder den
Weg in das demokratiſch=marxiſtiſche Chaos oder den Weg der
nationalen Befreiung. In den letzten Wochen hätten Zentrum,
Sozialdemokraten und Kommuniſten Dinge entdeckt, die ſie in
den 13 vergangenen Jahren nicht gekannt hätten. Jetzt auf
ein=
mal ſage man, die Reparationslaſt ſei untragbar. Die NSDAP.
wolle keine Parteien neben ſich dulden, ſie werde ihrem Ziel
fana=
tiſch treu bleiben. — Hitler ſprach dann in Duisburg und
Gladbeck.
Dr. Hugenberg zur Zrage der Entſchuldung.
CNP. Liegnitz, 24. Juli.
In einer Kundgebung der DNVP. hielt Dr. Hugenberg am
Sonntagabend, eine Rede, in d er er u. n. ausführte:
Die ſogenannte „Oſthilfe” hat ſich in weitem Umfange zu
einem „Maſſaere von Eriſtenzen” entwickelt. Sie leidet an dem
falſchen Grundgedanken der „Umſchuldung‟. Es gibt keine
Kre=
dite mehr, die man an die Stelle vorhondener Kredite ſetzen
könnte. Das Aufſprießen eines neuen Wirtſchaftslebens kann ſich
vielmehr nur auf der Erkenntnis entwickeln, daß nur ein ehrlich
zuſammenbrechender Schuldner wert iſt, wieder hochzukommen.
Es muß ehrlich eingeſtanden werden, wie es ausſieht. Die
Rechts=
regierung, die das nicht tut, nimmt die Sünden der früheren auf
ſich. Die nationalſozialiſtiſche Propaganda redet
unverantwort=
licherweiſe den Schuldnern vor, unter notionalſozialiſtiſcher
Herr=
ſchaft werden ihre Schulden „geſtrichen”. Wenn ſo etwas ernſt
würde, wären Schuldner und Gläubiger gleichzeitig erledigt und
damit das ganze Volk. Das iſt verwerfliches agitatoriſches
Ge=
ſchwätz, Ausländiſche und inländiſche Gläubiger müſſen bei der
heutigen deutſchen Lage froh ſein, wenn ſie ihr Kapital
zurücker=
halten. Sofortige Kündigung und Rückzahlung des Kapitals
dür=
fen und können ſie nicht erwarten. Alſo muß eine „Konvertierung”,
eine Umwandlung der in Frage kommenden Schulden in ganz
niedrig verzinsliche und allmählich zu tilgende
Amortiſations=
ſchulden erfolgen. Der Markt muß von dem Gros der
nichtrück=
zahlbaren Schulden entlaſtet und für dieſen großen
Schulden=
abſchnitt allmähliche Tilgung und niedrige Verzinſung feſtgeſetzt
werden.
Dr. Brüning in Dorkmund.
CNB. Dortmund, 24. Juli.
Auf dem 3. Reichstreffen der D. J.K. (Deutſche Jugendkroft),
das heute mit dem Einzug der Sportler, Fahnenabordnungen
und Muſikkorps, in das Stadion „Rote Erde” ſeinen Höhepunkt
erreichte, führte nach einleitenden Worten des Verbandsleiters
Reichskanzler a. D. Dr. Brüning u. a. aus: „Ich komme aus dem
Wahlkampf” und freue mich, dieſes überwältigende Bild der
Ein=
tracht der Deutſchen Jugendkraft in mich aufnehmen zu können.
Nicht Macht allein kann den Staat retten, nicht Macht, die
an=
gewendet wird von einer kleinen Gruppe, ſondern Autorität, auf
Freiheit und freier Zuſtimmung aufgebaut. Wie wir auch
kämp=
fen, alles kommt darauf an, die ruhigen Nerven vor der
Entſchei=
dung zu behalten. Ihr werdet verſtehen, wenn ich jetzt ſage:
„Unſer gemeinſamer Weg wird ſo ſein: immer das Vaterland,
immer die Verantwortung voranzuſtellen und ſachliche Arbeit für
das Vaterland zu leiſten. Wir kämpfen gegen die Vorherrſchaft
einer Partei, wir kämpfen für die Volksgemeinſchaft, wir kämpfen
für Verſöhnung und Frieden. Wir wollen vor allem Gerechtigkeit,
Freiheit und Wahrheit.”
Aufdeckung eines Kommuniſten=
Komplokkes in Belgien.
EP. Brüſſel, 24. Juli.
Die Polizei iſt, wie die Blätter melden, einer im ganzen Land
verbreiteten Organiſation auf die Spur gekommen, die für den
1. Auguſt einen Gewaltſtreich vorbereitet haben
ſoll. Wenn in Belgien die Revolution Erfolg
ge=
habt hätte, ſollte die Bewegung auf Frankreich und
insbeſondere auf Parisübertragen werden. Die
Kommu=
niſten ſollen vor allem in den Munitionsfabriken ſehr
gute Beziehungen gehabt haben. Zahlreiche
Verhaftun=
gen ſind vorgenommen worden. Unter den Feſtgenommenen
be=
findet ſich ein Lektor der freien Univerſität in Brüſſel. Die
Regie=
rung hat Vorbeugungsmaßnahmen für den 1. Auguſt getroffen.
Die Auflagen zweier kommuniſtiſcher Blätter ſind
be=
ſchlagnahmt worden.
Welche Wandlung!
Sendkor Borah für Skreichung der Kriegsſchulden.
Obwohl die Wahlpropaganda am Sonntag in Berlin ſehr rege
war und insbeſondere von Zettelverteilern eine eifrige Tätigkeit
entfaltet wurde, iſt der Tag bisher ruhig verlaufen. Nur in der
Lützowſtraße kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen
National=
ſozialiſten und zentrumsparteilichen Zettelverteilern. Die Polizei,
die ſofort eingriff, nahm vier Nationalſozialiſten und einen
Zen=
trumsangehörigen feſt. Außerdem wurden in der letzten Nacht im
Nordoſten zwei Litfaßſäulen in Brand geſteckt. Die Täter
konn=
ten entkommen.
Die „Berliner Volkszeitung” wurde auf fünf Tage verboten.
In Leiferde bei Wolfenbüttel kam es zwiſchen
Nationalſozia=
liſten und Reichsbannerleuten zu Schlägereien, bei denen auch
Schüſſe fielen. Zwei Schwerverletzte von beiden Parteien kamen
ins Krankenhaus. Acht Perſonen wurden leicht verletzt.
Bei Schlägereien in Neumünſter wurden vier
Nationalſozia=
liſten mit Hieb= und Stichverletzungen ins Krankenhaus verbracht.
Fünf Eiſerne Frontler wurden feſtgenommen.
Aus dem Flughafenhotel in Böhlingen gegen 2 Uhr 30 Min.
am Sonntag heimkehrende Nationalſozialiſten wurden von
Kom=
muniſten überfallen und beſchoſſen. Mehrere verletzte
Natienal=
ſozialiſten und Kommuniſten wurden von der Polizei ins
Kranken=
haus transportiert.
Im Bebel=Haus in Braunſchweig wurden 90
Reichsbanner=
leute und Kommuniſten wegen verbotener Verſammlung und zum
Teil wegen Waffenbeſitzes feſtgenommen.
EP. Waſhington, 24. Juli.
In einer ſenſationell wirkenden Anſprache, die durch Rundfunk
verbreitet wurde, hat Senator Borah die ſofortige Einberufung
einer, Schulden= und Weltwirtſchafts=Konferenz vorgeſchlagen,
welche über die Reviſion oder Annullierung der Kriegsſchulden und
über alle aus dem Krieg entſtandenen Probleme beraten ſoll.
Dieſe Konferenz ſei die logiſche Fortſetzung der Lauſanner
Kon=
ferenz. Wenn die in Lauſanne ausgearbeiteten Direktiven weiter
verfolgt würden, werde ein Tag kommen, wo es im ureigenſten
Intereſſe des amerikaniſchen Volkes liege, die Kriegsſchuldenfrage
einer neuen Prüfung zu unterziehen. Die Kriegsſchulden ſeien
zwar gerecht; der einzige Grund für ihre Verminderung oder
Annullierung könne darin beſtehen, daß die Vereinigten Staaten
dabei ihrem eigenen Intereſſe dienen. Die von ihm vorgeſchlagene
Welt=Konferenz müſſe, damit eine Streichung der
Kriegs=
ſchulden voll wirkſam werde, alle wichtigen Probleme —
Kriegsſchulden und Reparationen, Abrüſtung,
Wiederherſtellung des Goldſtandards Hilfe
für Mitteleuropa, Stabiliſierung des Silbers
im Orient uſw. — auf ihre Tagesordnung ſetzen. Der
Lauſanner Vertrag müſſe ganz unvermeidlich früher oder ſpäter
die Streichung des Kriegsſchuld=Paragraphen und andere
Verän=
derungen im Verſailler Vertrag nach ſich ziehen. Der vor achtzehn
Jahren begonnene fürchterliche Kampf ſcheine jetzt ſeinem Ende
entgegenzugehen. Lauſanne ſei vielleicht der Anfang des Endes
dieſer Periode menſchlichen Leidens geweſen. Die Hoffnung auf
eine neue Aera werde durch den Geiſt geſtärkt, der zum Schluß die
Lauſanner Konferenz beherrſcht habe, die ihrerſeits Schluß gemacht
habe mit der alten unheilvollen Gewaltpolitik.
Die Rede Borahs, der bisher ein Gegner der Schuldenreviſion
war, hat in politiſchen Kreiſen wie eine Bombe eingeſchlagen, da
man ſich über die Urſachen und Folgen der gewandelten
Auf=
faſſung Borahs noch nicht klar iſt.
General Gomez, der Deukſchenfreund
und Präſidenk von Venezuela, 75 Jahre all.
CNB. Caracas, 24. Juli.
Auf eine 75jähriges arbeitsreiches und von ſeltenem Erfolg
gekröntes Leben kann heute der Präſident der Vereinigten
Staa=
ten von Venezuela, General Jan Vicente Gomez, einer der
bedeu=
tendſten Staatsmänner unſerer Zeit, zurückblicken. Der Präſident
hat innerhalb von kaum 20 Jahren aus einem wirtſchaftlich faſt
völlig ruinierten Lande eines der reichſten und beſtverwalteten
der Welt gemacht. Auch Deutſchland hat allen Anlaß, des
Präſi=
denten Gomez an dieſem Tage dankbar zu gedenken, der ſich
alle=
zeit als treuer Freund Deutſchlands und der Deutſchen erwieſen
hat, ganz beſonders während des Weltkrieges, während deſſen er
nicht nur ſtreng neutral geblieben iſt, ſondern auch den zahlreichen
in Venezuela anſäſſigen Deutſchen alle erdenkliche, auch finanzielle
Unterſtützung hat zuteil werden laſſen.
v. Gronau, der mit ſeinem Grönlandwal „D 2053” die Nacht
zum Sonntag noch auf Island verbrachte, iſt am Sonntagmorgen
11.25 Uhr Islandzeit in Reykjavik geſtartet. Der Flug führt nach
Grönland, wo nach Umfliegen der Südküſte die Stadt Ivigtut als
Ziel geſetzt iſt.
Am Sonntag früh gegen 1 Uhr brach in dem unmittelbar an
der öſterreichiſch=bayeriſchen Grenze gelegenen Pollerſchlag in zwet
Anweſen gleichzeitig Feuer aus, das ſehr raſch um ſich griff. „Es
brannten 21 größere und kleinere landwirtſchaftliche und
geſchäft=
liche Anweſen und alle Nebengebände vollſtändig nieder. Auch
Vieh iſt in den Flammen umgekommen. Vier Motorſpritzen und
mehrere Feuerwehren aus Oeſterreich und Bayern beteiligten ſich
an den Löſcharbeiten. Drei Perſonen erlitten Brandwunden oder
Rauchvergiftungen und mußten ins Krankenhaus Wegſcheid
ein=
geliefert werden. Man nimmt Brandſtiftung an.
Seite 2 — Nr. 205
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 25. Juli 1932.
Ein herzliches Willkommen
den Verkretern des Beethoven=Männerchors
New York
die ſich am 11. Deutſchen Sängerbundesfeſt in Frankfurt am Main
beteiligen und anläßlich der heute ſtattfindenden Einweihung des
Waſhington=Platzes unſerer Stadt einen Beſuch abſtatten, wurde
durch unſer Stadtoberhaupt Oberbürgermeiſter Mueller geſtern
abend entboten. Die ſchlichte Begrüßunsfeier war im Gartenſaal
des Städtiſchen Saalbaues, wo ſich zwanglos die Vertreter der
Behörden Darmſtadts und ein recht zahlreiches Publikum
einge=
funden hatten. Unſer tüchtiges Stadtorcheſter unter W. Schlupps
Leitung verſchönte den Abend mit einem ausgewählt guten
Muſik=
programm.
In herzlicher Rede und Gegenrede wurde auf die enge
Ver=
bundenheit der Gäſte jenſeits des großen Teiches mit ihrem
Hei=
matlande hingewieſen und die außerordentliche Freude über den
Beſuch ausgedrückt. Oberbürgermeiſter Mueller hieß die
amerikaniſchen Freunde — etwa 30 Damen und Herren aus New
York — aufs wärmſte willkommen, und gab der Hoffnung
Aus=
druck, daß die gegenwärtigen Bande des Verſtändniſſes und der
Verbundenheit immer ſo eng bleiben mögen. Ein neues Band
werde jetzt durch die Weihe des Waſhington=Platzes geſchlungen.
Der Vorſitzende des Beethoven=Geſangvereins New York (und
zugleich Präſident des Mainzer Carnevalvereins New York), Herr
Brauneck, dankte in fein humorvollen Worten für den
herz=
lichen Empfang. Leider hätten die gerade im letzten Jahre auch
in Amerika in Erſcheinung getretenen finanziellen Schwierigkeiten
die Schar der Fahrtteilnehmer nach Deutſchland ſtark begrenzt.
Sein dreifaches Hoch galt der Stadt Darmſtadt und deſſen
Ober=
bürgermeiſter.
S Magnifizenz Profeſſor Reulaux unterſtrich die
freund=
ſchaftlichen Beziehungen von Land zu Land, die nicht zuletzt durch
die Studenten, insbeſondere die Austauſchſtudenten, gepflogen
werden. Möge auch weiterhin die Ausſprache mit dazu beitragen,
noch etwaige Mißverſtändniſſe zu beſeitigen und das Ziel
gegen=
ſeitigen Verſtehens erreichen zu laſſen. In dieſem Sinne wolle
man zu Ehren der Gäſte die amerikaniſche Nationalhymne ſpielen
laſſen, die von allen Anweſenden ſtehend angehört wurde. —
An=
ſchließend wurde das Deutſchlandlied auf Veranlaſſung des
Vor=
ſitzenden der Gäſte geſungen.
Weiter nahmen noch die Mitglieder des Beethoven=
Männer=
chores A. Wagner und Strauß Gelegenheit, für die herzliche
Aufnahme in Darmſtadt ihren Dank auszuſprechen und in
be=
geiſterten Worten an den Aufenthalt unſeres Oberbürgermeiſters
in New York zu erinnern. Gerade dieſe Erinnerungen bewieſen,
daß Oberbürgermeiſter Mueller es in hohem Maße verſtanden
habe, ſtarke Sympathien in Amerika zu erwecken, und ſomit nicht
nur unſerer Vaterſtadt, ſondern dem ganzen Vaterland zu dienen.
— Bei angeregter Unterhaltung blieb man noch angemeſſene Zeit
zuſammen, allerdings nicht allzu lange, da heute vormittag
be=
kanntlich um 11.15 Uhr die Weihe des Waſhington=Platzes, am
Orpheum vorgenommen wird, an der ſich unſere Gäſte vollzählig
**
beteiligen werden.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus. Ab morgen Dienstag,
26. Juli, bedeutende Preisermäßigung auf allen Plätzen. Der
allgemeinen Notlage Rechnung tragend, ſind die Preiſe um
volle 20 Prozent ermäßigt worden. Ein Theaterbeſuch
iſt keine koſtſpielige Angelegenheit mehr. Er iſt im Gegenteil das
billigſte Vergnügen, das man ſich leiſten kann. Die neuen Preiſe ſind
4 (Schauſpiel) 0,50—2,50 Mk. B (Operette) 0,60—3,50 RM.
Entſprechend dieſer Preisermäßigung erhalten die Mieter einen
Gratisgutſchein. Ausgabe an der Tageskaſſe. Die erſte
Vorſtel=
lung, die man für ſo billiges Geld ſehen kann, iſt die in
Darm=
ſtadt ſchon berühmt gewordene Schwankoperette Frauen
haben das gern” am Dienstag, den 26. Juli, 20 Uhr. Lachen
ohne Ende über dieſen Schwank von Arnold und Bach, zu dem
Walter Kollo die ſpritzige, einprägſame Muſik geſchrieben hat. In
der Hauptrolle Heinrich Hub, der das Ganze inſzenierte. — Ende
22.15 Uhr. Dritte Vorſtellung im Dienstagabonnement.
— Vortrag. Wie nutze ich die Sommermonate, um mich von
Krankheiten zu befreien und geſund zu erhalten, iſt das Thema
des Lichtbildervortrages, den der Biochemiſche Verein Darmſtadt,
Aelteſter Verein, am Montag, den 25. Juli, abends, im
Fürſten=
ſaal, veranſtaltet. Der Vortragende, Herr Alfred Piller=Spandau,
iſt durch ſeine vorzügliche Vortragsweiſe hier noch in beſter
Er=
innerung. Der Eintritt zum Lichtbildervortrag iſt frei.
11. Beutſches Jungerbandesteft.
Sonntag, den 24. Juli.
Das dritte Hauptkonzert des Feſtes am Sonntag vormittag
in der Feſthalle war das weitaus am ſtärkſten beſuchte von allen.
Unter Guſtaw Wohlgemuth=Leipzig und Viktor Keldorfer=Wien
ſangen die Bünde Alpenland, Bayern, Berlin=Brandenburg,
Franken, Mitteldeutſcher Sängerbund, Saar, Freiſtaat Sachſen,
Provinz Sachſen und Anhalt, Thüringen, Oeſterreich. Von
ein=
dringlicher Wucht war der Choral „Wachet auf, ruft uns die
Stimme” der von dieſen wohl nahezu 10 000 Sängern mit
Blas=
orcheſter in einem würdigen Satz von Georg Schumann
ange=
ſtimmt wurde. Immerhin machte es eine gewiſſe Komplikation
der Stimmführung nicht durchgehend möglich, die Maſſen
rhyth=
miſch völlig zuſammenzuhalten. Dies geſchah dann in wundervoller
Weiſe in dem Goethelied „März”, zu dem Rudolf Werner eine
au ßerordentlich glückliche Liedweiſe geſchaffen hat, und in dem
famoſen „Mit Mädeln ſich vertragen” von Richard Trunk. Von
den weiteren, nun unter Keldorfers Leitung ſtehenden
Geſamt=
chören glückte am wenigſten das „Soldatenlied” mit Trompeten
und Pauke von Franz Liſzt, denn ſowohl ſeine rhythmiſche
Leben=
digkeit als auch ſeine harmoniſchen Schwierigkeiten machten es
nach unſerem Empfinden für einen derart großen Chor unmöglich.
Sehr ſchön wirkten dagegen „Drei Lilien”, eine in reich
figurier=
tem Satz gehaltene Volksliedbearbeitung von Rudolf Haußner
mit Bläſern und Schlagzeug, die enthuſiaſtiſchen Beifall fand.
Beſonders weihevoll klang der letzte Chor „Palmſonntagmorgen”
von Max Egger, bei dem Sopranſolo (Mia Neuſitzer=Thönniſſen=
Berlin) und Orcheſter ſich dem Chor zugeſellten. Dazwiſchen
er=
klangen zwei Gruppen Einzelvorträge. Die erſte, vom
Mitteldeut=
ſchen Sängerbund unter Robert Laugs geſungen, brachte vier
neue Goethe=Chöre zum Vortrag, von denen kurze hymniſche
Sprüche von Fr. Zſchiegner und „Talismane” von Wilh. Nebe in
ihrer Schlichtheit und Selbſtverſtändlichkeit ſtark wirkten, während
„Meeresſtille” und „Glückliche Fahrt” von W. Knöckel und „
Be=
herzigung” von Otto Schenck zwar Achtung abnötigten, aber nicht
überzeugten. Später hörte man vom Sängerbund Berlin=
Bran=
denburg unter Hanns Nießner die Vertonung der „Beherzigung”
von Goethes Zeitgenoſſen Joh. Fr. Reichardt, deſſen geniales Lied
unſeres Erachtens alle neueren Vertonungsverſuche übertraf.
Die=
ſer Bund brachte noch zwei beachtenswerte Neuheiten „
Meeres=
ſtille” und „Glückliche Fahrt” von Gg. Vollerthun (auch weder am
Schubert noch an Beethoven heranreichend) und „Lied der
Wan=
dernden” von Fr. Steineck zur erfolgreichen Uraufführung.
Von den Konzerten des vorangehenden Abends ſeien noch
zwei hervorgehoben, die beide zwar nur mittelmäßig beſucht
waren, aber doch ſtarkes Intereſſe verdienten.
Es waren die Aufführungen der ausgezeichneten Liederhalle
Karlsruhe, die unter Hugo Rahner eine größere Anzahl
ton=
ſchöner und ſehr anſprechender Chöre des Thüringer
Univerſitäts=
muſikdirektors Rudolf Buck vortrug, und das im Verzeichnis letzte,
nämlich 28. Sonderkonzert in der Univerſitätsaula, bei dem drei
ſehr voneiander verſchiedene Vereine zeigten, welche
widerſtreben=
den Auffaſſungsmöglichkeiten im Chorgeſang möglich ſind.
Zuerſt ſang das Männerquartett Biebrich=Wiesbaden unter
Kapellmeiſter Auguſt König. Seine Vorträge, Chöre von Schubert,
Montag, 25. Juli 1991
Hund unnd Scflop in SSanrwanderien.
Frühere Jahrhunderke erſtehen im „Alk=Darmſtadt”. Verein für Ortsgeſchichte und Heimakkunde.
371. Veranſtaltung.
muſeum, wurde geſtreift. Des weiteren ging es nach dem B/
terplatz zu der ehemaligen Fleiſchwacht, nach dem alten The=
Ein orksgeſchichklicher Abend.
das am 24. Oktober 1871 bis auf die Säulen niederbrannte. D
Der diesmalige Abend galt wieder der Ortsgeſchichte. Der
Redner des Abends Herr Rudolf Anton, führte ſeine Zuhörer
„Rund um’s Schloß in 5 Jahrhunderten‟.
Aus=
gehend von dem alten Frankfurter Tor, hinter dem Schloßgraben,
das etwa um 1450 erbaut wurde, ging er zunächſt auf die
Ge=
ſchichte, des alten Waſchhauſes welches erſt in der Mitte des
vorigen Jahrhunderts verſchwunden iſt, über. Ein Gebäude, das
ſich an die Schloßgrabenmauer anlehnte und die Straßen
quer=
über abſperrte. In ihm waren die Wohnungen von verſchiedenen
Hofhandwerkern und Hofkünſtlern. 1770 wurde es ein Raub der
Flammen und brannte bis auf die Umfaſſungsmauern nieder,
wurde darnach wieder einſtöckig aufgebaut.
Landgräfin Caroline berichtete ihrem Gemahl. Ludwig IX.,
darüber nach Pirmaſens: „Geſtern gegen 10 Uhr abends, hatten
wir einen großen Schrecken. Im Waſchhauſe war Feuer
ausge=
brochen, man weiß nicht wie, aber in einer Minute ſtand das
ganze Bodenſtockwerk in Flammen. Man ſprang, wie Sie ſich
denken können, vom Abendeſſen auf, wir gingen alle auf den
Wall, auf dem ich bis gegen 1 Uhr morgens, als die größte
Ge=
fahr vorüber war, verblieb.
Gott ſei Dank, daß wir keinen Wind hatten, ſonſt wäre Schloß
und Glockenbau, ſowie die Häuſer der anderen Seite ebenfalls von
den Flammen ergriffen worden. Der Hof= und Kunſtdreher Meyer
hat viel verloren und würde gar nichts wieder von ſeinen Sachen,
noch von Drehwerkzeugen ohne den Mut von Chriſtian von
Riedeſel, von Riedeſels ſchlechtem Subjekt, und von Mildenbergs
Kutſcher, gerettet haben; dieſe drei haben wiederholt ihr Leben
riskiert und haben vieles gerettet. Der arme Bildhauer Eckhardt
hat faſt alles verloren. Die Gewalt des Feuers auf dieſer Seite
hatte Hilfe unmöglich gemacht. Er dauert mich gar ſehr, und ich
werde ſehen, wie ich ihm helfen kann. Alle ſeine Zeichnungen und
ſein ganzes Handwerkszeug ſind verbrannt. Nachdem das Dach
verbrannt war, ſtürzte der eine Giebel ein, der dem Schloß
gegen=
über — glücklicherweiſe ohne jemand zu verletzen. Heute morgen
hat man den anderen niedergeriſſen. — Die Spritzen von
Zwin=
genberg und Gräfenhauſen waren merkwürdigerweiſe ſchnell zur
Stelle. Die Glut des Feuers hat man auf dem Wall gefühlt. Dies
iſt in Kürze dieſe Geſchichte, welche ſehr unangenehm iſt, weil ein
anderes Waſchhaus errichtet werden muß.”
Des weiteren ging der Redner auf die Geſchichte und Anfänge
der Engelapotheke, die im heutigen Schuhhaus Jakob ihre Wiege
hatte, ein. Das ehemalige Schneiderſche Haus, heutiges Stadt=
Stelle des heutigen Landesmuſeums ſtand. Der Bau
wurde=
ter Ludwig IX. 1769 als Exerzierhaus erbaut, aber auf Aru
nung des Landgrafen ſchon bald wieder niedergelegt, der
nach den Plänen des genialen Baumeiſters Schuhknecht 177m
aufgeführt wurde und ein Kunſtwerk unter den Darmſt:
Bauten darſtellte.
Der alte Marſtall, der heute noch ziemlich unveränder.
ſteht, der 1730 unter Ludwig UIII. als Parforceſtall er
wurde, und das Jagdhaus, erbaut unter Landgraf Ernſt Luki
mit ihrer Geſchichte, zogen an den Hörern vorüber.
Der Paradeplatz mit ſeiner Holzumzäunung, als ehemnl=
Reitbahn, und die hiſtoriſche Ecke am Ernſt=Ludwigsplatz, der
Weiße Turm, ſowie das Hertinghauſenſche Haus, der ehem
Fürſtenhof, ſpäter Haus Schwab, heute Firma Rothſchild, wu
einer eingehenden Beſichtigung unterzogen. Das Gebäude LoN
lange Jahre als Kanzlei und nach Verlegung derſelben im
Neubau am Luiſenplatz hatte es im Volksmund immer nocht
Bezeichnung: die alte Kanzlei.
Der Luiſenplatz mit ſeiner Geſchichte und mit der T
ſtädter Meſſe, als Lieblingsplatz unſerer Jugend, ſtieg auss
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 23. Juli
(alles per Pfund oder Stück in Rpfg.): Gemüſe; Kohlrabi
3—6, Karotten 6—8, Rote Rüben 6—8, Spinat 12—15.
Römiſch=
kohl 10—12, Rotkraut 12—15, Weißkraut 8—10. Wirſing 8—10,
Stangenbohnen 15—20, Buſchbohnen 10—12. Wachsbohnen 15,
Erbſen 12—15. Zwiebeln 10—12, Knoblauch 80, Tomaten 20—30,
Endivienſalat 12—15, Kopfſalat 10—12, Salatgurken 20—50,
Ein=
machgurken 1—2½, Blumenkohl 25—60, Rettich 8—12.
Meer=
rettich 80. — Kartoffeln; Frühkartoffeln 4—5. — Obſt:
Pfirſiche 40—50. Aprikoſen 40—50. Kirſchen 30—40,
Johannis=
beeren 15—18. Stachelbeeren 20—30 Himbeeren 45—55
Heidel=
beeren 22—28, Reineclauden 40—50, Tafeläpfel 25—30,
Tafel=
birnen 20—22, Trauben 50—60 Zitronen 4—10, Bananen 40—50.
— Eßwaren; Süßrahmbutter 150—170, Landbutter 130—140,
Weichkäſe 25—30, Handkäſe 3—12, Eier, friſche 8 u. 9. — Wild
und Geflügel; Gänſe 100. Hühner 60—100. Enten 100,
Tauben 30—60, Ziegenlämmer 50. — Fleiſch= und
Wurſt=
waren; Rindfleiſch friſch 56—70 Kalbfleiſch 70.
Schweine=
fleiſch 70—90, Dörrfleiſch 110. Schinken 120. Wurſt 50—140.
Wurſtfett 50, Schmalz, ausgelaſſen 70.
Vergangenheit herauf, und ſo manche liebe alte Erinnei
wurde bei dieſem Rundgang wachgerufen. An die Aud
rungen des Redners, die mit dankbarem Beifall aufgenomn
wurden, ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, an der ſict
Herren Lui Geiſt, Oberſchulrat Ritſert, und der Vorſin
Philipp Weber beteiligten.
An den Vortrag ſchloß ſich ein ſtimmungsvolles, gemüt
Zuſammenſein, zumal Beſuch aus dem Heſſen=Verei
Berlin, Herr Bezirksamtmann Krichbaum mit Gatti.,
eingefunden hatte. In der ihm immer feinen Art brachte 7..
Schauſpieler Eduard Göbel allerlei Mundartliches und
He=
liches zu Gehör, ſo u. a. von Hill eine Odenwäldergeſchk
Fü-her
„Dehne Herrn kann mer nix recht mache‟. „Ein intereſſſ
Fall”. „Die Schwemmnuwe‟. Der Frau Knittel ihr Mittel”, un9
Lebhafter Beifall lohnte die heitere, aber dabei doch cnam
ſinnige Darbietung, der ſich die herzlichen Dankesworte des Mu9
ſitzenden an die Redner des Abends anſchloſſen.
Nächſter Vereinsabend, im Fürſtenſaal, am 4. Auguſt. Eu wile
Wilhelm Kaminſky berichtet aus der Vereinsgeſchichte „
Darmſtadt=Vereinigung einſt und jetzt
ftrK
m Ei
Spork und Winkerhilſe.
Die im Auftrage des Süddeutſchen Fußball= und Leichtatältteyä neie
Verbandes von den Vereinen des Kreiſes StarkenBunie uſoe
durchgeführten ſportlichen Veranſtaltungen zugunſten der We M.). Die
hilfe haben, wie auf der Kreisbeſprechung der Starkenburgern0 0h M Mkia
züru der
eine mitgeteilt wurde, den Betrag von 2700 RM. ergeben.
Uü der
Abzug aller Unkoſten konnte den örtlichen Ausſchüſſen fül gun 9e/
Winterhilfe der ſchöne Betrag von 2200 RM. überwieſen weſchm 4it
— Im Union=Theater ſieht man heute zum letzten
Ramon Novarro in dem romantiſchen Tonfilm „Der Sänge4
Sevilla”.
— In den Helia=Lichtſpielen wird heute zum letzten Ma.
luſtige Tonfilm=Komödie „Fünf von der Jazzband” mit —
Jugo, The Shall und Rolf von Goth in den Hauptrollen I9.
geführt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende, Tae
Neuaufführung den ſenſationellen Kriminaltonfilm der Ujau=
Schuß im Tonfilmaltelier”, Regie: Alfred Zeißler. Im
Hauptrollen Gerda Maurus und Harry Frank. Dieſer ſpany
Film iſt eine aufregende Sache; auch ſieht man zum erſten. I
wie ein Tonfilm entſteht und was alles dabei paſſieren kn.
* Geſtern nachmittag ſtießen Ecke Stift= und Darmſtraße
Perſonenwagen ziemlich heftig aufeinander.. Durch
glücklichen Zufall kamen die Inſaſſen ohne weſentliche Ver. 190
gen davon. Der Sachſchaden allerdings iſt erheblich; der
im
Wagen, der auf dem Kopf ſtand, hat kaum zu reparierenda,
nere” Bleſſuren davongetragen.
Kämpf, Lafite, Volkmar Andreae waren von erſtaunlicher
Vir=
tuoſität, glänzend einſtudiert, aber maßlos in der Ausprägung
des Dynamiſchen. Jedes viano wurde zum ſäuſelnden pianissimo,
jedes forte zu einem Kraftausbruch von beängſtigendem Ausmaß,
eine Erſcheinung ſtarker Uebertreibung, wie ſie durch die
Geſangs=
wettſtreite und die Sucht, die anderen um jeden Preis zu
über=
treffen, hervorgerufen wurde. Dann brachte der Guſtav Maerzſche
Madrigalchor Frankfurt a. M. moderne gemiſchte Chöre von E.
N. von Reznicek, Hugo Herrmanns Tanzliederſpiel, und zwei Sätze
von Joſef Sykora, deren erſter eine Volksliedvariation war.
Aus=
geſucht ſchöne Stimmen und hervorragende Einſtudierung zeichnen
dieſen Chor aus, für unſer Empfinden iſt jedoch vieles zu ſehr
auf großen Ton ausgearbeitet, ſo daß ſich gewiſſe klangliche
Här=
ten und dadurch Trübungen der Tonreinheit mehrfach ergaben.
Allerdings boten die Kompoſitionen Schwierigkeiten, die wohl nur
ganz ſelten reſtlos überwunden werden können, da an einigen.
Stellen das dem Chorſtil Mögliche überſchritten ſchien und
in=
ſtrumentale Möglichkeiten den Tonſetzern vorſchwebten.
Von ganz beſonderem Intereſſe waren jedoch die Vorträge
des ländlichen Vereins Frohſinn Meerholz (bei Gelnhauſen), den
ein Nichtmuſiker, ſoviel wir wiſſen, ein Poſtbeamter, Heinrich
Schirmer, leitet. Schon bei der letzten Sängerwoche in Nürnberg
und bei dem letzten Mitteldeutſchen Sängerfeſt in Kaſſel
über=
raſchte Schirmer mit ſeinen Sängern durch die außergewöhnliche
Stimmkultur, die er ſeinem Verein anerzogen hat, durch die
über=
raſchende Vortragskunſt, die er ſogar meiſt Kompoſitionen
neue=
ſten Stiles nutzbar macht. So ſtanden auch diesmal Kompoſitionen
von Wilhelm Rettich, Erwin Lendvai, Georg Nellius und Arnold
Mendelsſohn auf der Vortragsfolge, und die Feinheit, mit der
dieſe Werke vorgetragen wurden, verdiente höchſtes Lob. Hier
wurde den Stimmen nie zuviel zugemutet, kein unſchöner,
ge=
preßter Ton war zu hören, und eine Einfühlung, nicht nur des
Dirigenten, ſondern auch des letzten Sängers in Inhalt und
Stimmung der Kompoſitionen war feſtzuſtellen, die deutlich zeigte,
daß dort in ſtiller Abgeſchiedenheit, in Meerholz, hochkünſtleriſch
gearbeitet wird. Es iſt eine ähnliche Wahrnehmung wie die,
welche man jetzt häufiger auf Sängerfeſten mochen kann, daß
zu=
weilen ländliche Vereine, wenn ſie entſprechende Chormeiſter
be=
ſitzen, die Leiſtungen vieler Stadtvereine übertreffen, weil die
Nervoſität und Zerſplitterung des ſtädtiſchen Lebens tiefem
Ein=
dringen in ſchwierigere Kompoſitionen mehr abhold iſt, als die
auch heute noch relativ größere Ruhe und Beſinnlichkeit auf dem
Lande
Wenn man erwägt, welche Schwierigkeiten damit verbunden
waren, die reibungsloſe Abwickelung ſo zahlreicher Konzerte zu
organiſieren, Proben feſtzuſetzen, auswärtige, ortsunkundige
Sän=
ger pünktlich nach der Stätte ihrer Wirkſamkeit zu geleiten, ſo
wird man die Organiſation des großartig verlaufenen Feſtes
be=
wundern müſſen, die es fertig brachte, dieſen Rieſenapparat faſt
reibungslos in Bewegung zu ſetzen. Man wird vielleicht
bemän=
geln, daß zu viele Veranſtaltungen ſtattfanden, daß zu viele
Reden gehalten wurden, aber für ein Sängerfeſt muß doch
ober=
ſter Grundſatz ſein, daß geſungen wird, und außerdem waren
räumlich außer bei der großen Kundgebung im Stadion die
Sän=
ger faſt ſtets ſo getrennt, daß es nötig war, in allen
Hauptveran=
ſtaltungen immer wieder den Geiſt des Zuſammenhaltens und
der Verbundenheit in idealem Wirken zu betonen und
auszuſpre=
chen. So gelang es ſowohl in den Einzelbünden, als auch in der
Geſamtorganiſation, ein Gemeinſchaftsgefühl hervorzurufem
neben den muſikaliſchen Ereigniſſen wohl der wertvollſte —g
des ganzen Feſtes war, und das um ſo mehr, weil uns ja 14n
dieſe Erinnerung an das große Ganze, dieſe Zurückſtellung.
ner und parteilicher Intereſſen unter einen größeren Gedl
oft ſo bitter fehlt, und weil verderbliche Eigenbrödelei ein
des Volkes gegen das andere hetzt. Für manchen war es 19
auch ein großes Erlebnis, daß es möglich war, eine Woch
den Wahlen alles Trennende derart in den Hintergrund
zu laſſen und ſich gemeinſam zu begeiſtern.
Sommerſpielzeik Kleines Haus.
Stadttheater Gießen.
Die Frau, die jeder ſucht.
Luſtſpiel von Ludwig Hirſchfeld.
Aus den ſtarken und großartigen Eindrücken des
furter Sängerfeſtes in die hiergegen faſt ländlich wirkende:
Darmſtadts zu einer Vorſtellung des Sommertheaters!
überaus luſtigen und gefälligen Aufführung!
„Die Frau, die jeder ſucht” iſt auch heute nichd.
Sportgirl, das in Tanz und Tennis aufgeht, das die Lielee
„ſachlich” nimmt und zum Verliebtſein keine Zeit hat.
vielmehr die Frau, die vor allem Frau iſt, die den Re,
die Eigenart der Weiblichkeit mit den Anforderungen d2
tigen Zeit harmoniſch zu verbinden weiß.
L. Hirſchfeld kleidet dieſe Weisheit in die Form.
heiteren und ſpannenden Luſtſpiels. Keine ſchwere Koſ.
und gefällig durchgeführt! Kann man den Ausgang auchl
am Anfang vorausſehen, ſo ſtellen ſich doch ſo viele und‟
ſante Verwicklungen ein, daß die Spannung bis zum I.
des Vorhanges anhält.
Die flotte Darſtellung unter der Leitung von Peter F
tat ihr Teil dazu.
Ingeborg Scherer iſt ein Sportgirl, wie man es ſe
feſcher wünſchen kann. Quicklebendig, ſprudelnd von Lauik
doch von einer überzeugenden Wärme des Gefühls beſe!
ſich die Sportlerin zum fraulich liebenden Mädchen wal.
Eine junge Schauſpielerin, von der Atmoſphäre ausgehe
Der Mutter, — der Frau, die zwiſchen den Zeiten ſtn
gab Maria Koch die vornehme Haltung der reifen Frc
der noch alle Reize der Weiblichkeit ausſtrahlen, Frau 2 ſich ſtets als Salondame von Geſchmack.
Unter den männlichen Spielern hatte Franz Arzo)
vorwärts treibende, friſche Tempo der Jugend. Sei
Partner Jochen Hauer, erſt mit der Tochter, dann
Mutter verlobt, ließ die überlegene Leichtigkeit des —
zeitweiſe vermiſſen.
Eine alte, drollige Köchin, die Seele des Hauſes,
von Luiſe Schubert=Jüngling mit kräftig
unteiſ-
der Komik gegeben.
Die Zuſchauer unterhielten ſich beſtens, ſo daß ie
amüſanten Aufführung wohl noch öfter auf dem SEh
begegnen wird.
25. Juli 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 205 — Seite 3
Aus dem Wahlkampf.
unndgebung der SA. im Orangetiegatien.
roch eine Woche trennt uns von der Entſcheidung, und
zo ebungen und Wahlverſammlungen der Parteien häufen
ſte rn nachmittag fanden ſich im Orangeriegarten, alſo auch
„Deten Raume, die Stürme der Standarte 115 (Darmſtadt
ſey bung) zu einem Generalappell, verbunden mit
konzert des Muſikzuges und des Spielmannszuges
Sedarte 115 zuſammen.
m2 Uhr begann das von den Muſikzügen abwechſelnd be=
Konzert, um 3 Uhr marſchierten die einzelnen Züge der
noſce 115 mit ihren Fahnen — rund 1400 Mann — an den
wie vorbei, die an dem mittleren Baſſin vor der großen
Frei=
züfſtellung genommen hatten. Der Führer der Standarte,
, weihte mit einer kurzen Anſprache zwei neue Fahnen
„Sm e 22 und 25. Die Weihe ſchloß mit dem Horſt=
Weſſel=
ann ſetzten weitere Muſikvorträge ein, „bis nach einer
ſcwe des Kreisleiters Heß nach 4 Uhr Alfred
Roſen=
adr Hauptſchriftleiter des „Völkiſchen Beobachters”, das
ror wni zu dem Thema: „Am Vorabend der Schlacht”.
9Mentnehmen den Ausführungen des Redners folgende
aupezplaniken: Wir ſtehen an einem entſcheidenden Wendepunkt
r Arachen Geſchichte. Am 20. Juli räumten unſere bitterſten
chun der preußiſchen Regierung den Platz. Die Säuberung
biegnen. Seit Monaten tobt faſt ungehindert der marxiſtiſche
lutrach durch ganz Deutſchland. 13 Jahre lang iſt ein
Ver=
ginn in Deutſchland groß geworden, ohne daß die Regierun=
Aſtze; dieſes Verbrechertum zügeln konnten. Die S.A. hat
ſeutſche Volk provoziert. Die braune Armee marſchiert
öre und die Herrlichkeit des Vaterlandes. Es handelt
m Kampf des Zentrums gegen uns nicht um Chriſtlich=
Märrche, weil das Zentrum den roten, marxiſtiſchen Flügel
um dem nationalen Deutſchland gegenüber immer
Er=
zar ausüben zu können. Darum will das Zentrum die
Sozialdemokratie auch gar nicht brechen. In den letzten
emühen ſich die beiden Staatsfeinde, die Sozialdemokratie
gZentrum, um neue Symbole. Aber dieſe Leute vergeſſen,
uſime inem ſolchen Symbol nur dann wirklich gekämpft wird,
nn) Träger dieſes Symbols auch wirklich dafür ihr Leben
ſſen allen. Der Freiheitsgruß der Sozialdemokratie iſt
un=
ſmign dn gerade die Sozialdemokratie hat uns ja in die Ver=
Art ſ apungzineingeführt, hat uns mit dem Zentrum zur
Unterzeich=
ches ung ſor dieſer Finanzverſklavungen gebracht. Brüning war
wältze „lang beinahe unumſchränkter Diktator in Deutſchland,
und eindcher Mann hätte viel für Deutſchland leiſten können,
i Ann uanicht ein Zentrumsmann geweſen wäre und die
Sozial=
dadn mok uge im Rücken gehabt hätte. Für uns beginnt als Beiſpiel
ſeswn Aſerung der Volksgemeinſchaft erſt in dem Augenblick bei
emnlenſchen, in dem dieſer für Deutſchlands Größe kämpft.
4. Auüni nwollte unſere Zeitungen, unſere Propaganda, auch
ver=
jeſttzten da konnte es uns nur recht ſein, wenn dieſer Mann
ge=
zi rzt zurde; von wem. war zunächſt gleichgültig. Wir haben die
ichsſtererung von Papen nach ihren Taten beurteilt und ſie
ort ront bekämpft, wo es nach unſerer Anſicht notwendig war,
zunn eiſpiel bei den Notverordnungen, die die Kürzung der
ntei er Kriegsopfer brachten. In innerpolitiſcher Hinſicht
diſ eue Reichsregierun lange Zeit eine beſchämende
Unent=
loſſebmit gezeigt. Was ſich heute in Deutſchland vollzieht durch
tai nauralſozialiſtiſche Bewegung, das iſt die Volkwerdung
nſten zutſckle ds. Dieſer Beginn wird zunächſt gehandhabt nicht durch
ſ utrn durch andere Perſonen. Das große Ziel bleibt die
rbritdung der Reichswehr mit der braunen Armee Der Zweck
aben icht der, den deutſchen Arbeiter zu knechten, ſondern ihn
ſe i Bedrückern zu befreien. — In Lauſanne haben wir
unlt ittene Niederlage erlitten. Oeſterreich wurde in
Lau=
une vraten, von ſeinen Führern von der chriſtlich=ſozialen
ſteiſt m Geld verraten. 20 Jahre lang darf Oeſterreich nicht
dem Anſchluß an Deutſchland ſprechen, wenn es das
Kredit=
ratifiziert. Dieſe Chriſtlich=Sozialen in Oeſterreich
uuderpartei des Zentrums, das national genannt wer=
1 Die nationalſozialiſtiſche Volksbewegung bringt nicht
nachen Wechſel des Syſtems, ſondern die Erfüllung von
ſalme mißglückter deutſcher Revolutionen. Wenn das
Haken=
zbimer durch das Brandenburger Tor getragen wird und den
zeng ſiedrich gegrüßt hat, da iſt zum erſten Male der deutſche
miolgat gegründet.”
inem dreifachen Heil auf Adolf Hitler und dem Horſt=
199 nahm die glatt verlaufene Kundgebung ihr Ende. Die
müungen marſchierten in Gruppen ab.
Seud sahrten der Hefiſchen Eiſenbahn 2. 6.
Dierſte große Heag=Bayern=Reiſe die durch
geſchte Allgäu, Tirol mit einem Abſtecher zur Zugſpitze und
ück Ur München beinahe 40 Teilnehmer aus Darmſtadt
ge=
lach rachte, iſt nun beendet.
Begtert von den gewaltigen Eindrücken drieſer Fahrt ſind
HüchFahrtteilnehmer zurückgekehrt mit dem Vorſatz, bald
ederr ge ſchöne Reiſe im Allwetter=Groß=Kraftwagen
mitzu=
wirchemr idas Ferienfahrten=Programm der Heſſiſchen
Eiſenbahn=
iſt fun fertiggeſtellt. Mit beſonderer Freude wird die am
nntahg dem 31. Juli 1932, vormittags 11 Uhr.
begin=
deultägige Ferienfahrt durchs Salzkam=
9l9 mit einem dreitägigen Beſuch von Wien begrüßt.
Iſſe verſpricht beſonders große Eindrücke für die
Fahrt=
a lnehsn” Allein ſchon die herrliche Fahrt durch die Allgäuer
ben. tnbei an den gewaltigen Rieſen des Wetterſteins, durch
S GlAt der Mieminger Berge über den Fernpaß nach der
ndeslheprſtadt von Tirol. Innsbruck. Dort iſt Gelegenheit
ſotene einer eingehenden Beſichtigung dieſer ſchönen
Andreas=
ſer=Eäſt, verbilligte Fahrtgelegenheit auf den Patſchenkofel,
Iy ſtolk Ux 2300 Meter Höhe ſeine ihm zu Füßen liegende Lan=
Khaufmtde grüßt; und am nächſten Tage Weiterfahrt nach dem
rchtesscde ner Land zum Königsſee. Dort wird ein längerer
ſentcm Gelegenheit geben, Motorbootfahrten auf dem
migsk zuu unternehmen, zum Nachmittagskaffee wird. Bad
icherill — die Krone der bayeriſchen Bäder — erreicht. Noch
gen And iſt das Ziel Salzburg. Dieſe Stadt, in der der
Mpchyi Wolfgang Mozart geboren iſt wird gewaltige
Ein=
ſiſcke üalle Teilnehmer hinterlaſſen. Eine eingehende
Beſich=
m Salzburg mit einem Abſtecher nach dem ehemaligen
ſerlich Schloß Hellbrunn wird den Nachmittag beſchließen.
W Gelegenheit geboten, die berühmten Feſtſpiele von
bugyu beſuchen, und am nächſten Tage Ausflüge rund durch
Selanmergut zu unternehmen. Mehr hierüber möchte die
Airn, der Heag noch nicht verraten. Wolfgangſee mit
öFI wird Freude und Erholung allen Teilnehmern
Die Weiterfahrt geht über Linz nach Wien. Die
Träume wird Gelegenheit geben, in den 3 Tagen des
Molle Reiſenden von den Sorgen des Alltags zu
be=
in Ziel der Sehnſucht für jeden iſt erreicht, der die
e Kultur zweier Jahrtauſende, den berauſchenden
er Großſtadt und den lieblichen Zauber
unvergleich=
dſchaftsbilder gleichzeitig erleben will: die Stadt der
ſit D jedem etwas bieten. Die Rückreiſe führt die Donau
weilttlan”
ge yd armſcht e Paſſau. Regensburg. Nürnberg. Würzburg,
ku) Intereſſenten nähere Ausführungen und genaue
i er obige angeführte Reiſe zu geben, wird der
Reiſe=
lommenden Dienstag, dem 26. Juli, von 5—6 Uhr
im Vortragsſaal des Heaghauſes (
Ausſtellungs=
hmals Gelegenheit nehmen, etwaige Fragen und
Aus=
erkeilen. Auskunft über die weiteren Fahrten nur im
immer 6. (Siehe geſtrige Anzeige.)
* Anlaß der Schloßbeleuchtung in Heidelberg verkehrt
ſiag ein Verwaltungsſonderzug 2. und 3. Klaſſe von
ankſicht 4. M. nach Heidelberg und zurück wie folgt: Hin=
2t l. an 2352. Langen (Heſſen) an 009.
Buchſchlag=
enllhen an 0.14. Neu=Iſenburg an 0.20, Frankfurt Hbf. an
2 UMJrhrkarten des allgemeinen Verkehrs haben Gültigkeit.
Uageskalender für Montag, den 25. Juli 1932.
enionsB ater: „Die Sänger von Sevilla‟, — Helia=Lichtſpiele:
„Dies luff von der Jazzband”. — Palaſt=Lichtſpiele: „Der
Schugzm. Tonfilm=Atelier.”
141. Deutſches Sängerbundesfeſt.
Frankfurk im Zeichen des deukſchen Liedes.— Haupkkag des Bundesfeſtes. — 500 009 Zuſchauer beint Feſtzug.
Wie wundervoll iſt dieſes „volksdeutſche” Kundgeben, dieſes
Bekennen zu deutſchem Volkstum. Wie anders klingt hier das
Heinoafteation für beätſche eingen: Deutſchlandlied! Wie wahr die Feſtſtellung des Redners, des
Frankfurt a. M., 24. Juli.
Der heutige Feſtzug zum XI. Deutſchen Sängerbundesfeſt war
ein unvergeßliches Erlebnis nicht nur für die Zugteilnehmer,
ſon=
dern auch für die vielen Hunderttauſende, die den Feſtzug als
Zu=
ſchauer mit erleben durften. Alle Not der Zeit, der Wahlkampf
war vergeſſen, und Sänger und Publikum verband ein gewaltiges
Bekenntnis zum deutſchen Lied und zur deutſchen Einheit und
Einigkeit. Unbeſchreiblicher Jubel ſcholl namentlich den
auslands=
deutſchen Vereinen entgegen, die überaus ſtark im Feſtzug
vertre=
ten waren. Der Vorbeimarſch des gewaltigen friedlichen
Demon=
ſtrationszuges dauerte fünf Stunden, und als die letzten Gruppen
das Endziel erreichten, war die Dämmerung bereits
hereinge=
brochen.
Schon Stunden vor Beginn des Feſtzuges waren die
Straßen=
züge, die der Feſtzug paſſieren ſollte, dicht beſetzt. Aus dem
gan=
zen Rhein=Main=Gebiet waren Tauſende und Abertauſende ſeit
den frühen Morgenſtunden mit der Eiſenbahn, mit Laſtautos, und
vielfach auch zu Fuß herbeigeſtrömt. Es iſt ſicherlich nicht zu hoch
gegriffen, wenn man die Zahl der Zuſchauer auf eine halbe
Mil=
lion ſchätzt. Anfängliche Regenſchauer ſchienen eine unangenehme
Störung des Feſtzuges herbeiführen zu wollen, doch hatte ſpäter
der Wettergott ein Einſehen, ſo daß ſchließlich ein faſt wolkenloſer
Himmel über der Feſtſtadt lag.
Der Feſtzug
beſtand aus acht Gruppen und wurde eingeleitet durch einen
hiſto=
riſchen Teil, der die Entwicklung des deutſchen Liedes, unter
Be=
rückſichtigung des Chorgeſanges, zeigte. Da ſah man die alten
Germanen, die erſten Singſchulen zur Zeit Karls des Großen, die
Minneſänger, die Meiſterſinger, das Soldatenlied (Landsknechte),
das Volkslied mit Volksfiguren. Jägern. Fiſchern. Schäfern und
fahrendem Volk. Man ſah weiter kirchliche Singchöre mit
Kur=
rendeſchülern. Goethe und Zelter, die Liedertafel, wie ſie ihr
Gründer Zelter abhielt, das Freiheitslied (Theodor Körner,
Lützower Jäger uſw.), ein Gruppenbild „Sah ein Knab’ ein
Rös=
lein ſteh’n”, das Studentenlied und ſchließlich den Männerchor
und den gemiſchten Chor in unſerer Zeit. Herolde mit dem
Bun=
desbanner, auf einem prächtig geſchmückten, vierſpännigen Wagen
aufgeſtellt, und die Bundesleitung ſchloſſen ſich an. Und nun
folg=
ten die einzelnen Sängergruppen. Voran die Oſtpreußen mit
volksdeutſchen Gruppen aus Danzig, Riga. Reval, Niederſachſen,
Oldenburg, der Pfälzer Sängerbund, Badiſcher Sängerbund
Pom=
merſcher Sängerbund mit Grenzmark. Nordmark. Weſtfäliſcher
Sängerbund, Rheiniſcher Sängerbund Heſſiſcher Sängerbund,
volksdeutſche Gruppe Rumänien, Schwäbiſcher Sängerbund,
Sängerbund Berlin=Brandenburg, volksdeutſche Gruppe U.S.A.
und Schweiz, die Sängerbünde Saale=Anhalt und Elbe=Havel,
Mitteldeutſcher Sängerbund, Saar=Sängerbund, Bayeriſcher und
Schwäbiſch=Bayeriſcher Sängerbund Sondershäuſer Verband und
volksdeutſche Gruppe Tirol, Fränkiſcher Sängerbund, Thüringer
Sängerbund, Henneberg und Oſterländer Sängerbund, Sächſiſcher
Sängerbund, Sudetendeutſche Oſtmark und Oeſterreich.
Wei=
marer C C. Sondershäuſer S. V., und ſchließlich die
Ausland=
ſänger. Es folgte nun eine Gruppe von Frankfurter Vereinen und
Verbänden. Hier erregten der Kreiskriegerverband mit
Kavalle=
riſten ſämtlicher Gattungen und die verſchiedenen Sportgruppen
die beſondere Aufmerkſamkeit der Maſſen. Den Schluß bildete der
Sängerbund Naſſau.
Zwiſchen die einzelnen Sängergruppen waren
präch=
tige Bildgruppen eingefügt. So ſah man die älteſte Poſtkutſche
bis zum modernen Poſtautobus, eine Bildgruppe Landwirtſchaft,
in der auch Frankfurter Palmengarten und Zoo vertreten waren,
je eine Bildgruppe Handwerk. Gewerbe, Induſtrie. Vielfach
hat=
ten die einzelnen Bünde ihre heimiſchen Spezialitäten ſehr ſchön
zur Darſtellung gebracht.
Der Deutſche Sängerbund hat mit dieſem Feſtzug gezeigt, daß
er nicht nur eine weltumſpannende Organiſation iſt, ſondern daß
er auch in ſchwerſter Zeit ſeinen Idealen und der deutſchen Sache
treu geblieben iſt. Der glanzvolle Feſtzug, mit dem das
XI. Deutſche Sängerbundesfeſt ſeinen eigentlichen Abſchluß
ge=
funden hat, wird in Frankfurt ſo leicht nicht vergeſſen werden.
veranſtalket von dem V. 9.A. Frankfurk (Mgin)
im Palmengarten.
„Auf ihr Brüder, ehrt die Lieder!
„Sie ſind gleich den guten Taten!”
Goethe.
In dunklen Blattpflänzchen Beeteinfaſſungen — auf grünen
Raſenteppich gepflanzt vor der Terraſſe des Palmengartens,
grüßt dieſer Goetheſpruch die Sänger! Die Sänger und
Sanges=
freunde und alle, die vom Inland und Ausland zum Feſt
kommen, zum Deutſchtum ſich zu bekennen, für das
Dieutſchtum zu zeugen! Sänger aus Steiermark. aus
vielen Gegenden Deutſch=Oeſterreichs, aus Siebenbürgen. Poſen,
Brooklyn, aus Innsbruck uſw. uſw.
Jubelmuſik, jubelnder Sang, Volkslied und =Kunſt, Spiel
und Rede gaben dem Abend das Signum und prägten ihn
zu einem kraftvollen Treugelöhnis und zu aufrauſchendem
Bekenntnis zum Deutſchtum!
Die Frakfurter V.D.A.=Gruppe hatte den Abend gut
vorbe=
reitet, und ſie ſah in dem ſchönen und erhebenden Verlauf Dank
für Mühe und Wollen.
Von Darmſtadt ſah man unter den Gäſten die Herren
Staats=
rat Block Dr Roehm den Vorſitzenden der V.D.A.=
Männer=
gruppe, Frau Dr. Koepke, von Mainz die dortige Vorſitzende,
Frau Prof. Behn, Herrn Provinzialdirektor, Dr. Wehner
und andere mehr.
Vorſitzenden der Frankfurter V.D.A.=Ortsgruppe, Pfarrer
Meyer:
Jetzt wiſſen wir, was deutſches Volk iſt! Wer es jetzt nicht
geſpürt hat, was Deutſchtum iſt, dem iſt nicht zu helfen!
Und trotzdem, was wir heute ſahen und ſehen, iſt nur ein
kleiner Ausſchnitt aus dem was Deutſch iſt in aller Welt!
(Stürmiſches Bravo!) Ich müßte viel zu lange reden, ſagte er
weiter, wollte ich alle grüßen, die herkamen aus allen Gegenden
der Windroſe aus deutſchem Vaterland, dann die von weit übers
Meer, aus Amerika, aus Deutſch=Südweſtafrika, die kamen, daran
zu erinnern, daß wir wieder Kolonialvolk werden möchten und
müſſen. (Stürmiſches Bravo!) Und auch alle die andern zu
grüßen, die kamen, zu zeigen, daß ſie deutſch ſind und deutſch
bleiben wollen, ganz gleich, wohin das Schickſal ſie verſchlug. Alle
die grüße ich und grüße die, die kamen, ſich an denen zu erfreuen
und von ihnen zu lernen, wie man ſich draußen zum Deutſchtum
bekennt, von denen, die auf vorgeſchobenem Poſten ſtehen,
kampf=
umtobt, in ſtetem Ringen. Ich grüße die Herren der Hauptleitung
und alle ſonſtigen Gäſte. Und wenn ich einen vergaß, oder wenn
einer bei der Fülle nicht den gewohnten Platz fand, ſo ſei er
überzeugt,
daß er beſſeren Platz hat in unſerem Herzen. Unſere Herzen
gehören ihm, und dieſer Platz im Herzen des deutſchen
Volkstums ſcheint mir der wichtigſte und beſte im ganzen
Erdenrund zu ſein. (Stürmiſches Bravo, Heilrufe!)
Und wieder des deutſchen Volkes Hymne!
Und dann der Sprechchor der Oſtmark=Jugend!
Es war die Jugendgruppe des Oſtbundes Frankfurt a. M., die
den Heimatgruß an die deutſche Oſtmark ſprach.
Markig und kernhaft. Erſchütternd in der Art, wie aus tiefſtem
Herzen kommend, bekannt ward, was deutſche Jugend heute innerſt
bewegt.
Darnach die Grußanſprache von Admiral Seebohm dem
ſtellvertretenden Vorſitzenden des Hauptvorſtandes des V. D. A.
Berlin. Seine Begrüßung war gleichzeitig, ein Dank an den
Deutſchen Sängerbund, an die Frankfurter V. D. A.=Gruppe, an die
Neichsregierung, die den Abend für wichtig genug hielt, einen
Miniſter zu entſenden, und an alle Auslandsdeutſche, denen der
große V. D. A. Mutter ſein will und engſte Bindung zum deutſchen
Vaterland.
Schmerzvermiſcht war das Bravo, das dem Redner
aus Deutſch=Südtirol für ſeinen Gruß dankte.
Deutſch=Süd=Tirol grüßt euch! ſagte er, der
goldene Saum im deutſchen Kleide! Wenn wir
zu=
rückkommen in unſer Land, nehmen wir zwei Eindrücke mit von
beſonderem Nachhall. Den erſten von vorgeſtern aus der
Weihe=
ſtunde, mit der prachtvollen Kantate von Maria Kahle, aus
deren zweitem Teil wir Südtirol heraushörten, und den zweiten
heute, da tauſend und abertauſend Zurufe uns grüßten, als wir
unſere Lyra durch die Straßen trugen und an unſer Südtirol
dachten. Wenn wir Ihnen nun etwas bringen, das echte
Volks=
kunſt, echtes Volkstum Südtirols iſt, ſo bitten wir, überzeugt zu
ſein, daß viele tauſend Volksgenoſſen uns dabei
begleiten und im Geiſt mit uns ſind. (Lebhaftes
Bravo!)
Charakteriſtiſche Volkstänze im farbenfrohen Nationalkoſtüm
zeugten vom kernhaften Lebenswillen, der tiefernſte Brauch des
Meraner Fahnenſchwingens von eigenem Gedenken an die
ſüd=
tiroler Freiheitskämpfer und — Hoffenden!
Herzlich=kernhaftes Schluß= und Dankwort
ſprach um Mitternacht der Frankfurter V.D.A.=Vorſitzende Pfarrer
Meyer. Dank für alle, die an den volksdeutſchen Kundgebungen
teilgenommen, verbunden mit dem innigen Wunſch, daß die
Teil=
nehmer, wenn ſie nun noch deutſche Gaue bereiſen, nicht nur den
Hochſommer der deutſchen Natur und Landſchaft genießen, ſondern
daß ihre Herzen erfüllt werden mögen von deutſcher Art, die unſer
Volk ſich bewahrt hat auch in allerſchwerſter Notzeit.
Wenn Sie zurückgehen nach Eupen und Südtirol, in die
deutſche Oſtmark, dann ſollen Sie die Gewißheit mitnehmen.
daß für uns dieſe Gebiete nicht verloren ſein können, daß
wir den Glauben nicht verlieren, daß die große deutſche
Ge=
ſchichte, die ſie verkörpern, nicht ausgelöſcht ſein kann, und
daß wir auf Rückkehr zum Deutſchen Reich hoffen.
(Stürmiſches Bravo!) Und Grußworte gab er den Gäſten mit
vom V.D.A., der kein größeres Sehnen kennt, als daß das
ganze deutſche Volk verkörpern möge, was er in ſeinen
Beſtrebungen will
Gruß und Dank des 2. Vorſitzenden des D. S. B. beſchloß
lange nach Mitternacht den Reigen der Anſprachen.
Geſangsvorträge ganz beſonderer Art verſchönten den Abend
und dokumentierten oft Geſagtes vom Deutſchtum, das am
in=
nigſten verankert iſt im Volkslied, der
Männergeſang=
verein „Sängerbund”, Knittelfeld (
Steier=
mark), der unter Leitung des Herrn Muſikdirektors Otto
Kriſchke eine Auswahl ſteieriſcher Lieder ſang, die bei
aus=
nehmend guten Stimmen künſtleriſch auf ſehr gutem Niveau
ſtan=
den und berechtigt Jubel auslöſten. — Dann die Liedertafel”
Reval, der Danziger Männergeſangverein,
Männergeſang=
verein Eupen. Köſtlich war der gemiſchte Chor des
Oeſter=
reichiſch=deutſchen Volksbunds, der unter Leitung von
Herrn Eiſenſtädt Strauß'. An der ſchönen blauen Donau”
in prickelndem Rhythmus, ſtimmlich ſo hervorragend ſang, daß der
Chor da cavo begehrt wurde.
Auch der köſtlichen muſikaliſchen Darbietungen des Orcheſters
des Palmengartens, unter Leitung ſeines Kapellmeiſters Lim=
M. St.
pert, ſei dankend gedacht.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Um
allen unſeren Freundinnen Gelegenheit zu geben, unſeren
Partei=
führer Dingeldey, der am Mittwoch, dem 27. Juli, im
Radio ſpricht, zu hören, haben wir den urſprünglich auf dieſen
Tag feſtgeſetzten Spaziergang um einen Tag verſchoben. Wir
treffen uns nunmehr Donnerstag nachmittag Jagdſchloß
Kranich=
ſtein.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugéquſtiung beſzufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht Leantworieit. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlſchkeit.
A. S. 12. 1. Wenden Sie ſich an den Vorſitzenden, Herrn
Kartſcher, Pankratiusſtraße 41, hier. 2. Zunächſt iſt perſönlich bei
der Geſchäftsſtelle des Amtsgerichts der Antrag zu Protokoll zu
ſtellen. Nach Ablauf von 4 Wochen ſeit jener Antragſtellung kann
ebenda die protokollariſche Aufnahme der Austrittserklärung
erfolgen. Iſt letztere innerhalb längſtens 6 Wochen ſeit der
An=
tragſtellung nicht abgegeben, ſo iſt ſie als nicht geſchehen zu
be=
trachten. Die in der 2. Hälfte des Kalenderjahres erfolgte
Aus=
trittserklärung befreit von Leiſtungen, die auf der perſönlichen
Kirchen= oder Kirchengemeindeangehörigkeit beruhen erſt mit
dem Schluſſe des auf die Austrittserklärung
folgenden Kalenderjahres.
K. H. D. Ihre Unterhaltungspflicht der Mutter gegenüber
richtet ſich nach Ihrer Leiſtungsfähigkeit. Frau und Kind und
öftere Krankheiten ſchmälern natürlich das eben ſchon ſchmale
Einkommen. Sie werden es aus grundſätzlichen Erwägungen
darauf ankommen laſſen müſſen, ob Sie herangezogen werden.
Gegen ſolche Entſcheidung können Sie ſich (Rechtsbelehrung
beach=
ten!) beſchweren. Ob die Schweſter herangezogen werden kann,
iſt wieder nach deren ſpeziellen Verhältniſſen zu beurteilen.
Aus Heſſen.
Dd. Arheilgen, 23. Juli. Zur Klarſtellung etwaiger
Irrtümer wird folgendes mitgeteilt: In dem
Gemeinderats=
bericht vom 21. 7 32 findet ſich eine Ungenauigkeit, wenn es heißt:
der Herr Miniſter Leuſchner gab jedoch die Zuſicherung, die
Wohlfahrtslaſten der Gemeinde für die Dauer von ſechs Wochen
zu übernehmen, ſo daß die damit erzielte Einſparung von 6000.—
Reichsmark zur Ausbeſſerung der Waſſerſchäden Verwendung
fin=
den kann‟. Es muß heißen, „der Herr Miniſter Leuſchner ſtellte
jedoch die Uebernahme der Wohlfahrtslaſten der Gemeinde für die
Dauer von drei Wochen in Ausſicht, ſo daß die dadurch erzielte
Einſparung von 6000.— RM. zur Ausbeſſerung der Waſſerſchäden
Verwendung finden kann”.
m. Beerfelden, 23. Juli. Glücksnummern. Die Ziehung
der Beerfelder Pferdemarkt=Lotterie hat den Beſitzern folgender
zehn Nummern die erſten Gewinne gebracht, beginnend mit dem 1.
und endigend mit dem 10. Gewinn: 4806, 7881, 5737, 13 683, 5764,
14829, 9933 14 806 14 224, 5109.
Dr. Aus dem Neckartal, 23. Juli. Mord in Neckarelz.
Der Mörder ſtellt ſich ſelbſt. Ein Jagdaufſeher aus Neckarelz hatte
mit ſeiner Frau Streit in deſſen Verlauf er derſelben mehrere
Meſſerſtiche verſetzte. Der mit der Frau verwandte
Bauunter=
nehmer Ludwig Kober wollte den vor dem Hauſe ſtehenden Täter
zu Rede ſtellen; auf Anraten ſeines ihn begleitenden Sohnes
ent=
fernte er ſich wieder. Kaum war Kober einige Schritte vom Haus
des Mörders weg, als ein Schuß krachte, der den Bauunternehmer
ins Herz traf. Der Getroffene machte noch einige Schritte und
brach dann tot zuſammen. Obwohl nunmehr das Haus die ganze
Nacht von acht Gendarmen umſtellt wurde, gelang es dem Täter,
zu entkommen. Am Nachmittag ſtellte ſich dann der Mörder der
Polizei. Er wurde in Haft genommen. Nachbarlicher Streit der
in Sachbeſchädigungen ausartete, gaben die Veranlaſſung, daß ein
völlig Unbeteiligter ſein Leben laſſen mußte.
Seite 4 — Nr. 205
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. Inli
Im Griesheimer Anwettergebiet.
Hoher Ernkeſchaden. — Schwere Sorgen der Griesheimer Bevölkerung.
turen, die eine Rekordernte verſprachen, ſind ſchwer geſchädigt und
ein großer Teil vernichtet. Ein ungeheurer Schaden, wenn man
Hilfe kut nok!
bedenkt, daß gerade Griesheim eine geſchloſſene Gemüſekultur hat,
Noch vor 14 Tagen konnten die Landwirte Griesheims mit
Stolz auf den guten Stand ihrer diesjährigen Ernte hinweiſen.
Höhere Gewalt hat mit einemmale die Hoffnungen zunichte
ge=
macht und neue ſchwere Sorgen der ohnedies ſchon
ſchwergeprüf=
ten Landbevölkerung gebracht. In ihrer Not beſchloſſen ſchon
die=
ſer Tage die im Saale des Gaſthauſes Zum grünen Baum”
ver=
ſammelten Landwirte, der Gemeinde Griesheim folgende
Reſolu=
tion, die an das Heſſiſche Miniſterium geleitet wurde:
Es wird eine Kommiſſion, beſtehend aus den Herren Wilh.
Nothnagel, Konrad Funk. Heinrich Feldmann, Heinrich Höhl,
Philipp Gerhard gebildet. Die Kommiſſion wird beauftragt, bei
Aufſichtsbehörde und Landesregierung vorſtellig zu werden und
darauf hinzuwirken, daß den durch die Waſſerkataſtrophe
außer=
ordentlich geſchädigten Landwirten die Steuern für das Jahr 1932
erlaſſen werden. Das gleiche gilt für diejenigen Gewerbebetriebe,
die auf Grund ihrer Abhängigkeit mit der Landwirtſchaft auf
Ge=
deih und Verderb verbunden ſind. Es iſt ferner bei der dafür in
Frage kommenden Stelle vorzuſprechen und dort zu beantragen,
daß ſofort damit begonnen wird, um den Abwäſſern der Gemeinde
Griesheim und den dazuſtrömenden Waſſermaſſen der Stadt
Darm=
ſtadt genügende Vorflut zu geben.
Davon, daß die Not der Gemeinde tatſächlich außerordentlich
groß iſt, konnten wir uns geſtern auf einem
Gemarkungs=
gang überzeugen, der auf Einladung des
Kommiſſionsvor=
ſitzenden Nothnagel ſtattfand und an dem ſich außer den
Kom=
miſſionsmitgliedern und einigen Gemeinderäten auch
Bürgermei=
ſter Feldmann=Griesheim beteiligte.
Die ganzen zur Gemarkung gehörenden Felder, einſchließlich
der mit Entwäſſerungsanlagen verſehenen Stücke, ſind heute noch
überflutet, ſo daß nicht nur eine Ernte zurzeit unmöglich iſt,
ſon=
dern auch nach vorſichtiger Schätzung 70 bis 80 Prozent der dort
ſtehenden Kulturen als verloren zu gelten haben. Entſtanden iſt
dieſe große Waſſersnot vor allem, wie uns verſichert wurde, durch
das Ueberfluten des Darmbach=Landwehrkanals. Auch die gut
arbeitende Trainage der Waſſergenoſſenſchaft konnte die
Auswir=
kungen der Ueberſchwemmungen nicht mildern. Vor allem müſſe,
um derartigen Ueberſchwemmungen für die Zukunft vorzubeugen,
das Bett des Landgrabens ausgeputzt und vertieft werden und
den gerade die Gemarkung Griesheim bedrohenden Waſſermaſſen
genügende Vorflut gegeben werden, denn ohne eine gründliche
Ausputzung, Verbreiterung der Sohle des Grabends auf 1 Meter
und des oberen Randes auf etwa 7 Meter iſt an eine Beſeitigung
drohender neuer Ueberſchwemmung nicht zu glauben. Man kann
ſich einigermaßen eine Vorſtellung von der Arbeit des
Landgra=
bens machen, wenn man bedenkt, daß eine Waſſermenge von 8 bis
12 Kubikmeter pro Sekunde zu bewältigen iſt. Während der
Hoch=
waſſertage war auch das an dem Kichlergraben ſtehende
Pump=
werk nicht in der Lage, die Kataſtrophe abzuwenden.
Es iſt ein Bild des Jammers, das ſich jedem bietet, der durch
die noch heute völlig unter Waſſer ſtehenden Felder geht; die Kul=
wie ſie in gleichem Maße nirgends in Deutſchland zu finden iſt.
Der Schaden macht ſich ſchon jetzt inſofern bemerkbar, als die
Ver=
ladungen nach auswärts faſt ganz eingeſtellt werden mußten. —
Da das Land für weitere Waſſermengen nicht mehr aufnahmefähig
iſt, bringt jeder neue Niederſchlag — wie beiſpielsweiſe der
geſtrige — neue Verluſte.
In einer ſich an den Gemarkungsrundgang anſchließenden
Be=
ſprechung unterſtrichen Bürgermeiſter Feldmann und der
Kom=
miſſionsvorſitzende Nothnagel nochmals die Auswirkungen
die=
ſer Schäden für die Griesheimer Bevölkerung. Raſche Hilfe,
namentlich durch Fegung des Landgrabens, durch Ausbau der
Waſſergräben an der (Wolfskehler) Provinzialſtraße und
Schaf=
fung genügender Vorflut, ſei notwendig. Durch weitgehendſte
Steuererläſſe müſſe der notleidenden Bevölkerung geholfen
wer=
den, und ausreichende Vorbeugungsmaßnahmen gegen neuerliche
Hochwaſſerſchäden ſeien zu treffen. — Jedenfalls ſind die Schäden
in der Gemarkung Griesheim und die Folgen heute noch gar nicht
reſtlos zu überſehen. Es wäre nur zu wünſchen, daß durch
geeig=
nete Staatshilfe und durch baldige Witterungsbeſſerung ein Aus=
gleich für dieſe Naturkataſtrophe geſchaffen werden möge.
Au. Groß=Gerau, 23. Juli. Wahlzeit bei der
Reichs=
tagswahl. Für die am Sonntag, den 31. Juli, ſtattfindende
Reichstagswahl wurde die Wahlzeit allgemein von 8 bis 17 Uhr
feſtgeſetzt. In den Gemeinden Aſtheim, Bauſchheim, Berkach,
Dornberg, Philippshoſpital, Haßloch, Klein=Gerau und Klein=
Rohrheim, alſo in den kleineren Landgemeinden, wird, dagegen
auf beſondere Anordnung des Kreisamts nur von 10 bis 17 Uhr
gewählt. — Aus der Fürſorgearbeit. Im Kreiſe Groß=
Gerau wurden die Richtſätze des Bezirksfürſorgeverbandes mit
Wirkung vom 1. Auguſt d. J. ab neu, und zwar wie folgt
feſtge=
ſetzt: Die Richtſätze, betragen in der allgemeinen Fürſorge für
Alleinſtehende: Klaſſe 4 wöchentlich 7,50 RM., monatlich 32 RM.,
für Alleinſtehende Klaſſe B wöchentlich 7 RM., monatlich 30 RM.,
für ein Ehepaar Klaſſe A wöchentlich 11 RM., monatlich 47 RM.,
für ein Ehepaar Klaſſe B wöchentlich 10 RM., monatlich 42 RM.,
für einen Zuſchlagsempfänger unter 14 Jahren in der Klaſſe A
wöchentlich 1,90 RM., monatlich 8,50 RM., in der Klaſſe B
wöchent=
lich 1,75 RM., monatlich 8.— RM., für einen Zuſchlagsempfänger
im Alter von 14 bis 21 Jahren in der Klaſſe A wöchentlich 2,30
RM., monatlich 10.— RM., in der Klaſſe B wöchentlich 2.10 RM.,
monatlich 9.— RM., für einen Zuſchlagsempfänger über 21 Jahre
wöchentlich 2,80 RM., monatlich 12.— RM. In der gehobenen
Fürſorge betragen die Richtſätze für Alleinſtehende in der Klaſſe 4
monatlich 37 RM., in der Klaſſe B 34,50 RM. und für ein
Ehe=
paar in der Klaſſe A 52 RM. und in der Klaſſe B 46,50 RM. Für
Zuſchlagsempfänger in der gehobenen Fürſorge gelten die
Richt=
ſätze der allgemeinen Fürſorge. Die Geſamtunterſtützung für eine
Familie ſoll in der Regel 80 v. H. des ortsüblichen Tagelohnes
eines ungelernten Arbeiters nicht überſteigen.
Schlechtes Wekter hemmt den Rhönwektbewat
Lpd. Von der Waſſerkuppe, 23. Juli. Am zweiten Wettbo
ſonntag, zu dem auch durch das Rhönturnfeſt mehrere tauſg
ſucher auf der Waſſerkuppe anweſend waren, hemmte die
hin unbeſtändige Witterung bis nachmittags 4 Uhr jegliche
betrieb. Nach ſtärkeren Gewitterregen klärte es ſich auf,
Uebungswettbewerb ſtarteten die Nürnberer „Ozite", der
bacher, Wolkenbummler” und Dittmar auf dem „Condon
jedoch eine längere Flugdauer erzielen zu können.
Die Trauerfeierlichkeiten und Ueberführung des abge
Piloten Groenhoff finden Montag vormittag 10 Uhn
Friedhofskapelle in Gersfeld ſtatt.
i. Von der Bergſtraße, 23. Juli. Am 22 d. M. wurds
Jahre alte, verheiratete Landwirt Jakob Koch aus LaOu
wohnhaft in Balzenbach i. Odw., durch die Gendarmerie in
heim wegen Mordverdachts feſtgenommen und zwecks
nahme auf das Dienſtzimmer der Gendarmerie im alten Q
hier verbacht. Gegen 16.30 Uhr ſprang derſelbe aus einem
des zweiten Stockwerks auf den Marktplatz, wo er ſchwe
liegen blieb. Auf dem Transport zum Krankenhaus
er. — Anfall. Am 22. d. M. gegen 20.30 Uhr erlitt eir
reiſender in der Sulzbacher Landſtraße in Weinheir
Anfall. Er mußte mittelſt Sanitätswagen in das Kran=”
verbracht werden.
a. Offenbach, 23. Jul.i Zur Milchverſorgung
ſchreibt uns: Vielen Frauen, die die Milch von Landorten.
fiel es in den letzten Tagen und Wochen auf, daß die
Mn=
fallend mager war. Der Gehalt an Rahm betrug etwa en
tel des bisherigen. Auf Befragen erfährt man, daß nach der
Milchgeſetz alle Milch, die hierher kommt, zunächſt im
Schlachthof aufgeliefert werden muß. Dort wird ſie erh
dann tiefgekühlt (paſteuriſiert). Der Händler erhält dag
viel Milch, als er zur Paſteuriſierung eingebracht hat, mu
nicht mehr ſeine eigene. Für Milchhändler, die von
a-
kommen, dürfte die neue Einrichtung bald nachteilige
haben. Manche Hausfrau nahm ſich den Milchmann vom
weil ſie die Gewähr haben wollte, immer mit
rahmhaltige=
von demſelben Erzeuger beliefert zu werden. Dieſe Vorauu
fällt nun weg, und deshalb wird es mancher Hausfrau bal
lei ſein, von wem ſie die Milch bezieht. Wo aber kommt
de=
hin, der nun der Milch fehlt?
WSN Mainz, 24. Juli. Ein Affe überfällt=
Frau im Walde. Im Heidesheimer Wald wurde ein:”
lerin aus Finthen, die ſich durch den Wald auf dem Weſt
Heidesheim befand, von einem Affen überfallen. Das
irgendwo entlaufen und treibt ſich im Walde umher. Es
Frau derart zugerichtet, daß ſie ärztliche Hilfe in Anſpruch
mußte.
WSN. Bingen, 24. Juli. Schwere Havarie au
Rhein. Der Kölner Radſchleppdampfer „Köln”, fuhr anm
mit einem aus fünf Fahrzeugen beſtehenden Schleppzug
Ein kleines Anhängeſchiff ſtieß plötzlich auf Grund und
leeres Laſtſchiff mit 30 000 Zentnern Tragfähigkeit mit ſi4
Schleppkahn legte ſich vor die Lochbänke im Binger Loch u.
ſich feſt. Unter großen Anſtrengungen konnte das Anhän/
das ſich bereits in ſinkendem Zuſtand befand, ans Ufer goic
werden. Der Schleppdampfer drehte ſchließlich auf und ℳ
beſchädigte Laſtſchiff ab.
*Mund
Todes=Anzeige.
Heute vormittag entſchlief ganz plötzlich und unerwartet infolge
einer Lungenentzündung mein geliebter Mann, unſer treueſter
Vater, mein guter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Miniſterialrat a. D.
Theodor Windiſch
Vorſtand der Braunkohlen=Schwelkraftwerk
Heſſen=Frankfurt A. G. (Hefrag)
Ich verliere in ihm meinen beſten Lebenskameraden, meine
Kinder den liebevollſten Vater.
Im Namen der Familie:
Frau Berta Windiſch, geb. Schlenke
Bad Nauheim, den 23. Juli 1932.
(10597
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 26. Juli, 3 Uhr
nachmittags von der Friedhofskapelle in Bad Nauheim aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man dankend Abſtand zu nehmen.
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Heute verſchied nach kurzer, ſchwerer
Krankheit mein geliebter Mann, der
treuſorgende Vater ſeines Kindes,
unſer lieber Bruder,
Schwieger=
ſohn, Schwager und Onkel, Herr
Engelbert Maier
im noch nicht vollendeten 40.
Lebens=
jahre. In tiefer Trauer:
MarieMaier, geb. Gürtler
und Sohn Horſt.
Eberſtadt, den 23. Juli 1932.
Heidelbergerſtr. 42. (10598
Die Beerdigung findet ſtatt
Diens=
tag, 26. Juli. nachm. 3 Uhr, vom
Portal des Eberſtädter Friedhofs.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 205
Seite 5
Oavispokal: Amerika-Deutſchland 3:2
Aiederlage im Inkerzonenfinale gegen USA. — Glänzende Leiſtungen der deutſchen Spieler am Schlußtag.
Leohafter Behfant der 8000 Puriſer fur Prenn und o. Braim.
zükſchland ſpielk wieder Welklaſſe.
ſwartungsgemäß iſt Amerikas ſtarke Mannſchaft im
Inter=
bnngfirnal des Davispokals zu einem Sieg über die deutſche
ſſeuſthung gekommen und ſie hat ſich damit entſprechend den all=
„Fmnen Erwartungen für die Pokal=Herausforderungsrunde
egegen Verteidiger Frankreich, die am kommenden Wochenende
beihlts in Paris ſtattfindet, qualifiziert. Das alles kam, wie ge=
Lſgty wartungsgemäß. Was man aber in Paris und auch bei
Nenn zerikanern nicht erwartet hat, war der äußerſt tapfere
ans UiWithſrand und das kluge Tennisſpiel der beiden Deutſchen Prenn
au undr Cramm. Das Pariſer Tennispublikum iſt über die beiden
ſeu cien begeiſtert, und als am Sonntag das letzte Spiel beendet
dars ſtte man allgemein, daß Deutſchland dieſen Kampf ebenſo
Beut u die Yankees hätte gewinnen können. Wäre nämlich die
Juüchlateilung am Sonntag anders geweſen, d. h. hätte Prenn
Vezu fiegen Shields geſpielt, ſo würde der an ſich ſchon ſehr
era3ſ Vines kaum die Nerven gehabt haben, um das ſchwere
gücuegen v. Cramm durchzuſtehen. Wir wollen aber auch mit
uke ſieſſitErfolg — und ein Erfolg iſt die knappe 23 Niederlage
Koitz weritohne — zufrieden ſein.
2 beiden Einzelſpiele des letzten Tages gingen vor 8000
oetzentbeg üieten Zuſchauern vor ſich. Im erſten Kampf holte ſich der
Kash unaumſche Zweimetermann Ellsworth Vines nach einem
4 hſchwern, und mitreißenden, bis zum letzten Ball äußerſt
ſpannen=
wſaiſenthgen einen knappen 3:6, 6:3, 9:7, 6:3 Sieg gegen den jun=
Nymezyen ſchen Gottfried v. Cramm. Damit war die Partie
ufa) für USA. gekommen und bereits entſchieden. Der letzte
mut
Kanto drachte aber die Gemüter noch einmal in Wallung.
uase aſl ”1 Prenn zeigte gegen den amerikaniſchen Zweiten,
nGetfr n Shields, ein äußerſt kluges Tennis, das ihm auch
z mütum em toſenden Beifall der Zuſchauermaſſen einen in dieſer
hinſtet gebitzt genheit nicht erwarteten 6:1, 6:0, 6:8, 6:2 Sieg ſicherte.
Prenns Sieg gegen Shields.
M ſeinem variierten Spiel war der Deutſche von Beginn
imn zun den unſicher ſpielenden Amerikaner haushoch überlegen.
btzag Grezuging gleich zum Angriff über und holte ſich eine 3:0
Füh=
ung ihrelds machte nun ein Spiel gut, aber unter dem Jubel
er Fchauer ſicherte ſich der Deutſche dann innerhalb von neun
göa Minhn mit großer Ueberlegenheit den erſten Satz 6:1. Den
Mewe utz Satz gewann Prenn mit ſchönen Schnittbällen und
phan=
aſtüſte Aufſchkägen innerhalb von 12 Minuten ohne
Spielver=
kaßensuſt. ‟ Erſt im dritten Satz, als das Publikum den Amerikaner
ichos dersſt auspfiff, beſann ſich Shields darauf, daß er ſeinen Farben
ote Mie hmage einer glatten Dreiſatz=Niederlage erſparen müſſe.
Gu2 Mitl izerſter Energie ſpielend, holte er ſich mit langen Schlägen
e Anehl Führung. Prenn ließ ſich nicht beirren, er glich aus.
—Naluch jetzt von beiden Spielern ein kluges Tennis mit allen
Schitlben. Ueber 4:4 ging es auf 5:5. Prenn lief wie der Jüngſte.
* aMlernen Ball verloren, und bei 6:5 und 40.30 ſtand er nach
M hörxAetzarbeit dicht vor dem Matchgewinn. Er verfehlte aber
an A des Gegners und mußte Shields zum Ausgleich kommen
aſſeh ſtwas deprimiert gab Prenn die beiden nächſten Spiele
AMndetint den Satz 6:38 ab.
ſch der Pauſe war Prenn wieder ganz friſch und er ging
S rucks ſoit zu Angriffen über, die ihm eine 3:0 Führung ſicherten.
Shückl wehrte ſich tapfer und zeigte jetzt ſein typiſches Spiel mit
„Zewhen Netzangriffen und äußerſt hohem Tempo. Er gewann
Juuchün Aufſchlagſpiel, dann ſah man aber die ganze taktiſche
Pleßligenheit Prenns, der über 4:1 auf 5:1 kom und dabei
zwei=
nak hnetterbälle des Gegners, die bereits „tot” ſchienen, aus
ſenß en holte. Das letzte Spiel gewann Prenn 40:0 und gleich
erMe Matchball wurde von dem Deutſchen durch einen ſchönen
nW vom Netz aus verwandelt,
Cramms heroiſcher Kampf gegen Bines.
eſen Kampf war für die Zuſchauermaſſen geradezu eine
Sollon. Schon nach den erſten Spielen ſah man, daß der
Ame=
riie 9 nicht ſo leicht wie in den Wimbledonkämpfen gegen die
Wktm zu einem Sieg kommen würde. Der Deutſche kam gleich
Et En Fahrt und war, obwohl der Amerikaner im erſten
S92, in Front zog, ſeinem Gegner faſt gleichwertig. Vines
DaA I der Rückhand ſchwach und machte viele Doppelfehler.
Eroß rreichte bei 3:3 den Ausgleich, und mit taktiſch
wunder=
vole ſesten Großbällen holte er ſich eine 4:3 Führung. Vines
wug lyrpös, er mußte auch das nächſte Spiel abgeben und mit
Ein Meisenen Aufſchlag holte ſich v. Cramm unter dem lebhaften
Rei der Tribünen mit 6:3 den erſten Satz.
es zog nun ſeine Wollweſte aus und warf auch ſeine Mütze
wen” war zum Kampf gezwungen. Der Deutſche machte im
2wiclen Satz das erſte Spiel. Vines kam jetzt beſſer in Fahrt,
mitit huern wuchtigen Spiel machte er den Ausgleich und drei
wei A Spiele. Mit guten Netzbällen kam v. Cramm auf 2:4
her=
an. Abwurde dann aber unſicher, verſchlug auf der Rückhand viel
ndß tſcre ſeinem Gegner nicht nur das nächſte Spiel, ſondern
=mit!/4 ruch den Satz überlaſſen.
Aufregung im Publikum wuchs. Die Maſſen gingen
ibeleidiechuaftlich mit. Jeder gute Ball des Deutſchen wurde beklatſcht,
Andi iner ſtürmiſcher wurden die Anfeuerungsrufe für den
blon=
den” tunoveraner. Der dritte Satz nahm einen hochdrama=
Eichhderlauf. v. Cramm ſpielte wie noch nie, er war taktiſch
beſter l4, der Amerikaner, der ſich zeitweiſe kaum noch ans Netz
Dgen der Deutſche führte 2i1, dann ging aber der Amerikaner
wit ſien, in die Ecken geſetzten Bällen auf 4:2 davon Erneut be=
fielen Vines Schwächen, er ſpielte unſicherer und machte
Doppel=
fehler, acht im ganzen allein in dieſem Satz. Unter dem Jubel des
Publikums glich v. Cramm 4:4 aus. Der Deutſche ging nun wieder
ans Netz vor und griff die ſchwache Rückhand des Gegners mit
dem Erfolg an, daß er eine 5:4 Führung erzwingen konnte. Er
verlor jedoch ſein eigenes Service und mußte auch ein zweites
Spiel abgeben. Vines lag 6:5 in Front und ſtand dicht vor dem
Matchgewinn, als v. Cramm mit 6:6 abermals den Ausgleich
er=
kämpfte. Der Kampf wurde immer ſpannender. Der Deutſche war
in dieſer Phaſe dem Wimbledonſieger völlig ebenbürtig. Er riß
7:6 die Führung an ſich, und ſchon glaubte man, er würde den
Satz gewinnen können, als einige Unſicherheiten dem Amerikaner
den Ausgleich brachten. Bei 7:7 ermüdete der Deutſche, und Vines
konnte ſich mit 9:7 den Satzgewinn holen.
Nach der Pauſe war Vines beſſer, während es ſich bei v.
Cramm zeigte, daß er phyſiſch dieſem ſchweren Kampf auf die
Dauer nicht gewachſen war. Vines zog 3:1 davon, v. Cramm
machte ein zweites Spiel gut. Vines erkämpfte ſich aber einen
neuen 5:2 Vorſprung. Noch einmal kämpfte v. Cramm wie ein
Teufel, er kam auf 3:5 heran. Das neunte und entſcheidende Spiel
war hart umſtritten, erſt beim fünften Motchball konnte der
baum=
lange Amerikaner den Satz und damit 3:6, 6:3, 9:7, 6:3 auch das
Match gewinnen.
Trotz ſeiner Niederlage hat ſich v. Cramm mit dieſem
hero=
iſchen Kampf in Paris eine außerordentliche Popularität geſichert.
Der Deutſche ſpielte taktiſch viel klüger als der Amerikaner, der
zwar das beſſere Können beſaß, aber zu mechaniſch ſpielte. Seine
ſonſt ſo gefährlichen Aufſchläge verfehlten bei ſeinem deutſchen
Gegner oft die Wirkung. Vines machte auch außerordentlich viel
Doppelfehler, 40 insgeſamt im Match. v. Cramm hätte vielleicht
einen Fünfſatzkampf erzwingen können, wäre er im dritten Satz
noch mehr ans Netz gegangen. Aber er hat auch ſo genug geleiſtet,
das deutſche Tennis kann mit dem jungen Hannoveraner mehr
als zufrieden ſein. v. Cramm iſt in kurzer Zeit zu einem Spieler
von Weltklaſſenformat herangereift.
Tennis=Turnier auf dem Feldberg.
Bei aufklarendem Wetter ſtanden am Schlußtage des
Allge=
meinen Internationalen Feldberg=Tennis=Turniers die Kämpfe
vor vollbeſetzten Tribünen im Zeichen erſtklaſſigen Sports. Mit
Ausnahme des Herren=Einzel, das am Montag zwiſchen Weihe=
Freiburg und dem Schweizer Ellmer ausgetragen wird, konnten
ſämtliche Spiele beendet werden. Im Damen=Einzel ſiegte Frau
Friedleben=Frankfurt in der Schlußrunde gegen Frl. Weihe=
Freiburg nach hartem Kampfe 6:2 9:7. Im Herren=Doppel
konn=
ten Dr. Buß/Oppenheimer, nachdem ſie die Inder
LallKa=
poor 6:1 7:5 ausgeſchaltet hatten, über Ellmer/Klopfer 6:1 6:4
gewinnen. In der Endrunde des Gemiſchten Doppel lieferten ſich
Frau Friedleben/Oppenheimer und Frl. Weihe Dr. Buß den
ſchön=
ſten Kampf des Turniers; Frau
FriedlebenOppenhei=
mer gewannen ſchließlich 2:6 6:4 6:2.
Zußball im Kreis Skarkenburg.
Die Vorrundenkermine der Kreisliga=Berbandsſpiele
Die Kreisbehörde hat jetzt auch die Termine der Vorrunde
für die Verbandsſpiele der Starkenburger Kreisliga bekannt
ge=
geben. Die Spiele beginnen bereits am 7. Auguſt und enden am
13. November. Die Termine und Paarungen der Gegner liegen
im einzelnen wie folgt:
7. Auguſt: Sprendlingen — Pfungſtadt, Egelsbach — Walldorf,
Dieburg — SV. 98 Darmſtadt, Oberroden — Eppertshauſen,
Union Darmſtadt — Münſter, Mörfelden — Rot=Weiß
Darm=
ſtadt, Eberſtadt — Arheilgen.
14. Auguſt: Arheilgen — Polizei Darmſtadt. Rot=Weiß
Darm=
ſtadt — Eberſtadt (11 Uhr), Münſter — Mörfelden,
Epperts=
hauſen — Union Darmſtadt, SV. 98 Darmſtadt — Oberroden,
Walldorf — Dieburg, Pfungſtadt — Egelsbach.
21. Auguſt: Sprendlingen — Egelsbach, Dieburg — Pfungſtadt,
Oberroden — Walldorf. Union Darmſtadt — SV. 98
Darm=
ſtadt (11 Uhr), Mörfelden — Eppertshauſen, Eberſtadt —
Münſter, Polizei Darmſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt.
28. Auguſt: Dieburg — Sprendlingen, Rot=Weiß Darmſtadt —
Arheilgen (11 Uhr), Münſter — Polizei Darmſtadt,
Epperts=
hauſen — Eberſtadt, SV. 98 Darmſtadt — Mörfelden,
Wall=
dorf — Union Darmſtadt, Pfungſtadt — Oberroden.
4. September: Sprendlingen — Oberroden, Egelsbach— Dieburg,
Union Darmſtadt — Pfungſtadt. Mörfelden — Walldorf,
Eberſtadt — SV. 98 Darmſtadt, Polizei Darmſt. —
Epperts=
hauſen (11 Uhr), Arheilgen — Münſter.
11. September: Oberroden — Egelsbach. Union Darmſtadt —
Sprendlingen (11 Uhr), Münſter — Rot=Weiß Darmſtadt,
Eppertshauſen — Arheilgen, SV. 98 Darmſtadt — Polizei
Darmſtadt, Walldorf — Eberſtadt. Pfungſtadt — Mörfelden.
18. September: Sprendlingen — Mörfelden, Egelsbach — Union
Darmſtadt, Dieburg — Oberroden, Pfungſtadt — Eberſtadt,
Polizei Darmſtadt — Walldorf, Arheilgen — SV. 98
Darm=
ſtadt, Rot=Weiß Darmſtadt — Eppertshauſen (11 Uhr).
25. September: Sprendlingen — Eberſtadt. Union Darmſtadt —
Dieburg (11 Uhr), Mörfelden — Egelsbach. Eppertshauſen
Münſter, SV. 98 Darmſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt,
Walldorf — Arheilgen, Pfungſtadt — Polizei Darmſtadt.
2. Oktober: Eberſtadt — Egelsbach. Dieburg — Mörfelden,
Ober=
roden — Union Darmſtad, Sprendlingen — Polizei
Darm=
ſtadt, Arheilgen — Pfungſtadt, Rot=Weiß Darmſtadt —
Wall=
dorf, Münſter — SV. 98 Darmſtadt.
9. Oktober: Sprendlingen — Arheilgen. Egelsbach — Polizei
Darmſtadt, Mörfelden — Oberroden, Eberſtadt — Dieburg,
SV. 98 Darmſtadt — Epvertshauſen, Walldorf — Münſter,
Pfungſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt.
16. Oktober: Oberroden — Eberſtadt, Union Darmſtadt —
Mör=
felden, Polizei Darmſtadt — Dieburg (11 Uhr), Arheilgen
— Egelsbach, Rot=Weiß Darmſt. — Sprendlingen, Münſter
— Pfungſtadt, Eppertshauſen — Walldorf.
23. Oktober: Sprendlingen — Münſter, Egelsbach — Rot=Weiß
Darmſtadt, Dieburg — Arheilgen, Eberſtadt — Union
Darm=
ſtadt, Polizei Darmſtadt — Oberroden, Walldorf — SV. 98
Darmſtadt, Eppertshauſen — Pfungſtadt.
30. Oktober: Union Darmſtadt — Polizei Darmſtadt (11 Uhr),
Eberſtadt — Mörfelden, Arheilgen — Oberroden, Rot=Weiß
Darmſtadt — Dieburg. Münſter — Egelsbach, Sprendlingen
— Eppertshauſen, SV. 98 Darmſtadt — Pfungſtadt.
6. November: Sprendlingen — SV. 98 Darmſtadt, Egelsbach —
Eppertshauſen, Dieburg — Münſter, Oberroden — Rot=Weiß
Darmſtadt. Union Darmſtadt — Arheilgen (11 Uhr)
Mör=
felden — Polizei Darmſtadt, Pfungſtadt — Walldorf.
13. November: Polizei Darmſtadt — Eberſtadt, Arheilgen —
Mörfelden, Rot=Weiß Darmſt. — Union Darmſt. (11 Uhr),
Münſter — Oberroden, Eppertshauſen — Dieburg, SV. 98
Darmſtadt — Egelsbach, Walldorf — Sprendlingen,
Die Spiele beginnen — mit Ausnahme der Vormittagsſpiele
in Darmſtadt — im Auguſt um 4 Uhr, im September und
Okto=
ber um 3 Uhr und im November um 2.30 Uhr. — Der 20.
No=
vember als Totenſonntag iſt ſpielfrei, ſo daß die Rückrunde
vor=
ausſichtlich am 27. November einſetzt.
Darmſtadt — Frankfurk.
Ein Fußball=Stätdteſpiel in Erbach i. Odw. am 31. Juli 1932.
Im Rahmen des Erbacher Wieſenmarktes findet am
Sonn=
tag, den 31. Juli, vormittags 11 Uhr, auf Veranlaſſung der Stadt
Erbach ein Fußball=Propagandaſpiel ſtatt, in welchem ſich zwei
Auswahlmannſchaften von Frankfurt und Darmſtadt
gegenüber=
ſtehen.
Die Frankfurter Mannſchaft
beſteht in der Hauptſache aus Vertretern der Kreisliga, denen in
Tiefel und Weiß zwei für Verbandsſpiele noch nicht
ſpiel=
berechtigte Bezirksligiſten als Verſtärkung beigegeben ſind. Die
Elf ſteht wie folgt (von rechts):
Tor: Weiß (VfL. Neu=Iſenburg); Verteidiger:
Kreß=
mann (BSC. Oberrad), Dutiné (VfB. Riederwald); Läufer:
Reiſert (Höchſt 01), Tiefel (Eintracht), Gehrmann (03
Fechen=
heim); Sturm: Rothenberger (Germania Enkheim), Heim
(Olympia Frankfurt), Schüler, Duchſcherer (beide 02 Griesheim),
Kircher (Sportfreunde Frankfurt). Erſatz: Ackermann (
Ger=
mania Enkheim).
Die bekannteſten Leute ſind hier der bekannte ſüddeutſche
repräſentative Mittelläufer Tiefel, die beiden Griesheimer,
Duch=
ſcherer und Schüler, ſowie der Fechenheimer Gehrmann; auch der
von 05 Oberrad bekannte Torwart Weiß iſt ſehr gut, während
man den Reſt der Mannſchaft als gute Kreisligaauswahl
bezeich=
nen kann.
Die Vertretung Darmſtadts
liegt in den Händen der Darmſtädter Vereine und der Sportvgg.
Arheilgen. Sie ſieht alſo weſentlich anders aus als die Elf, welche
im Rahmen des Jugendtages gegen Aſchaffenburg antrat, und
wird wie folgt ſpielen:
Tor: Aßmuth (Union); Verteidiger: Geyer (SV. 98),
Benz (Arheilgen); Läufer: Schwerdt, Becker (beide Arheilgen),
Frühwein (Union); Sturm: Vogelmann (Rot=Weiß), Bauer,
Weſp, Rückrich (alle Arheilgen), Hebeiſen (SV. 98 Darmſtadt),
Erſatz: Barnewald (Arheilgen).
Es iſt ſchwer zu ſagen, ob eine weſentlich ſtärkere Elf hätte
geſtellt werden können, da eigentlich überragende Kräfte zurzeit
in Groß=Darmſtadt nicht zu finden ſind. Jedenfalls darf man der
Mannſchaft Vertrauen ſchenken. — Die beiden Mannſchaften
fah=
ren bereits am Samstag nachmittag 16,/48 Uhr ab Darmſtadt
Hauptbahnhof nach Erbach.
Langen — Fr. Tgde. Darmſtadt 1:6 (0:5).
Ein äußerſt temperamentvolles Spiel, das durch verjüngte
Mannſchaftsaufſtellung beider Vereine eine beſondere Note erhält.
Ganz überraſchend kommt Darmſtadt zu ſeinen Erfolgen, die
Lan=
gener ganz aus dem Rennen werfend. Die erſte Minute ſchon
be=
kommt Darmſtadt einen Elfmeter, der verwandelt wird. Die vier
anderen Tore bis Halbzeit zeigen wieder den Angriffsgeiſt der
Gäſte. Drei von den vier Toren ſind Erfolge aus Eckbällen. Nach
dem Wechſel findet ſich Langen beſſer, und gleich zu Anfang der
zweiten Hälfte kommen die Einheimiſchen zum erſten Tor, dem
aber wenige Zeit ſpäter das 6:1 für Darmſtadt folgt. Die letzten
40 Minuten bleiben durch die gute Abwehrarbeit von Langen
ohne Torerfolge — Jugend 1:4.
Darmſtadt Reſ. — Seeheim 5:2 (0:1).
Der 1. FC. Nürnberg ſchlug am Sonntag vor 4000 Zuſchauern
eine kombinierte Mannſchaft von Villingen, Troſſingen und
Schwenningen ganz glatt mit 6:1 (4:1) Treffern.
Bei leichtathletiſchen Wettkämpfen in Karlsruhe ſtellte
Lam=
pert=Ettlingen im Schleuderball=Weitwerfen mit 59.40 Meter eine
neue ſüddeutſche Beſtleiſtung auf.
Michele Bonaglia wurde durch einen Punktſieg über Primo
Ulbaldo wieder italieniſcher Meiſter im Halbſchwergewichtsboxen.
Seite 6 — Nr. 205
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. Juli
Um die Teilnahme an der Kreisklaſſe:
Worfelden — Walldorf 5:4 (1:2).
Die meiſten Zuſchauer ſtellten die beteiligten Vereine. Die
Nauheimer waren durch ein lokales Ereignis verhindert. Der
typiſch harte Kampf um den Erfolg! Walldorf vergab ſich ſeine
letzte Chance durch ſein Verhalten auf dem Spielfeld, das
ſchließ=
lich zum Platzverweis zweier Spieler führte. Anders wäre die
Partie wohl nicht verloren gegangen, da Walldorf mit 9 Mann
noch von 4:3 auf 4:4 ſtellte. Erſt drei Minuten vor Schluß fiel
der Siegestreffer. Das ſcharfe Spiel ließ wenig Feinheiten
auf=
kommen. Man kann daher zu anderen Kreisvereinen ſchlecht
Vergleiche ziehen. Worfelden verzeichnete in der Läuferreihe
ſchwache Stellen und hielt im Sturm den Ball zu lange.
Wall=
dorf hatte noch gute Gelegenheiten, die unausgenützt blieben.
Geibel=Pfungſtadt hatte ein ſehr ſchweres Amt. Er ſetzte ſich aber
korrekt durch. — Nach dieſem Ergebnis darf man auf die
kom=
menden Pflichtſpiele erſt recht geſpannt ſein. Sie ſind wieder
beiſammen: Griesheim, Langen, Sprendlingen, Pfungſtadt und
Worfelden.
Privatſpiele: Arheilgen — Tgde. 1846 Darmſtadt
5:2 (3:1). Beſſungen — Ober=Ramſtadt 4:10 (4:3).
Eber=
ſtadt — Seeheim 6:3 (6:2). Hahn — Pfungſtadt 2:10 (1:5).
Erzhauſen — Sprendlingen (komb.) 4:5 (2:4).—Griesheim
— Reichsb. Dſtdt. 5:10 (2:4). Schwanheim — Poſt Dſtdt.
11:0 (6:0). Groß=Zimmern — Kirch=Brombach 10:0 (5:0).
Zu den Ergebniſſen melden die Vereine: Arheilgen;
Für das Samstagsſpiel gegen die 1846er gab ſich die Erſte nicht
ganz aus. Bedauerlicherweiſe ſchrieb Nieder=Roden in letzter
Minute ab. Die Zweite ſiegte gegen die Tgde. 1846 7:2, und
die Jugend verlor in Weiterſtadt 2:7. Beſſungen ſtellte drei
Erſatzleute. Trotzdem hätte die Elf gegen Ober=Ramſtadt nicht
verlieren dürfen. Etliche Spieler hatten am Vormittag in
Pfung=
ſtadt bei den Gruppenſpielen im Fauſtball mitgewirkt. Sie
mach=
ten einen ermüdeten Eindruck. Anfänglich drückte Beſſungen auf
das Tempo, führte 3:1 und hielt noch 4:3 bei der Pauſe. Ober=
Ramſtadt hat manchmal glänzende Tage im Sturm. So heute.
Sieben Tore in einer Hälfte bedeuten eine Glanzleiſtung,
wäh=
rend die Platzelf leer ausging. Eberſtadt machte in letzter
Minute ein Spiel mit dem Rivalen Seeheim aus. Das
Experi=
ment glückte. Maßgebend war wohl das verlorene Spiel in
Pfungſtadt. Eine Neuaufſtellung mit jungen Kräften bewährte
ſich. Seeheim war nicht mehr der gefürchtete Gegner von
ehe=
mals. Die treibende Kraft des Sturmes fehlte. Hahn ſpielte
mit 10 Mann. Pfungſtadt ſtellte reichlich Erſatz, der trotzdem in
der Lage war ,das Zweiſtellige herauszuholen. Hahn enttäuſchte
ſtark. Die Fruchtloſigkeit des Innenſpiels zweier Stürmer hätte
man erkennen müſſen. Gewiß ſind dieſe Kräfte hervorragend.
Sie müſſen aber an einer aufmerkſamen Verteidigung ſcheitern.
Vorbildlich ſpielte der Gäſteſturm und uneigennützig, ſo daß jeder
Stürmer zu Torerfolgen kam. Erzhauſen: Regen und
glat=
ter Boden ließen ein einwandfreies Spiel nicht zu. Daher keine
Kritik. Griesheim: Ein ſchwarzer Tag. Drei
Turner=
mannſchaften unterlagen, und nur die Schüler retteten die Ehre.
Die Reichsbahn erſchien in ſtärkſter Beſetzung und legte ein Spiel
hin, das Bewunderung ſelbſt beim Unterlieger abnötigte. Eine
Glanzleiſtung bot Hahndorf im Tor. Griesheim ſpielte zerfahren.
Man merkte, daß Menekes doch die Seele des Sturmes iſt. Er
war nicht in der Partie. Bereits nach acht Minuten führte die
Reichsbahn 4:0. Dann nahm ſich Griesheim zuſammen. Doch
die Reichsbahn ließ nicht locker. Zweite gegen Büttelborn II
3:5, Dritte gegen Nieder=Ramſtadt II 0:6. Schwanheim hatte
ſich von den Poſtſportlern mehr verſprochen. Trotz der 10 Mann
durften ſich die Gäſte nicht ſo gehen laſſen. Das Zweiſtellige
hätte nicht zu ſein brauchen. Groß=Zimmern hatte ſich den
Odenwaldgaumeiſter verpflichtet und ſchlug dieſen in leichtem
Spiel empfindlich 10:0 (5:0). Die Zweite gegen Altheim 6:4. —
Für die Kreisklaſſe des Odenwaldes werden folgende Vereine
ge=
nannt: Erbach, Groß=Umſtadt, Groß=Zimmern, Kirch=Brombach
und König.
Fauſtball.
Gaugruppenſpiele in Pfungſtadt.
In aller Stille wurde der Gruppenbeſte herausgeſpielt.
(Da die Aſchaffenburger erſt am Samstag abend zuſagten, konnte
eine Bekantgabe nicht mehr erfolgen.) Abermals zeigte ſich die
Ueberlegenheit der Mainleute. Schlecht ſchnitt Pfungſtadt ab.
Nach Schluß der Runde rangierten die Vereine entſprechend den
Gauen: Tgſ. Aſchaffenburg, Tv. Aſchaffenburg,
Beſſun=
gen Pfungſtadt, Groß=Bieberau. Das haargenaue Leinenſpiel
der Aſchaffenburger ließ jedes Fauſthallerherz höher ſchlagen.
Fr. Tgde. Darmſtadt Reſ. — Erzhauſen 4:3.
In verjüngter Aufſtellung trat Darmſtadts Reſerve in
Erz=
hauſen an und hat ſich auch ſehr gut behauptet. Das Spiel ſelbſt
hat gut angeſprochen und auch Erzhauſen zeigte wieder einmal,
daß es zu ſpielen verſteht.
am Sonnkag in Darmftadt
hatte an ſeinem Haupttag endlich einen beſſeren Publikumsbeſuch
aufzuweiſen. Auch die ſportlichen Leiſtungen waren in einzelnen
Diſziplinen außerordentlich erfreulich. Leider litt die
Veran=
ſtaltung außerordentlich unter dem Regenwetter. Wenn auch die
meiſten Konkurrenzen im einzelnen noch abgewickelt werden
konnten, ſo war es leider nicht möglich, die Siegerliſten bis
zur Sonntag=Nacht zu erhalten. Wir hoffen, ſie in unſerer
morgigen Ausgabe veröffentlichen zu können.
Kopp=Nürnberg Sieger. — Deppenbroik=ASC. Darmſt. Fünfter
In Würzburg wurden am Wochenende die diesjährigen
ſüd=
deutſchen Zehnkampfmeiſterſchaften ausgetragen. Die erſten fünf
Uebungen wurden bereits am Samstag ausgetragen. Sie litten
unter der an dieſem Tage recht kühlen Witterung. Am Sonntag
war das Wetter damn etwas wärmer. Die Wettkämpfer bekamen
dadurch mehr Stimmung, ſo daß die etwa 500 Zuſchauer recht
ſchöne Leiſtungen zu ſehen bekamen.
Aus den Leiſtungen ragte beſonders der Speerwurf des
ehe=
maligen Zehnkampfmeiſtres Barth=Stuttgart mit faſt 57 Metern
hervor. Intereſſant iſt, daß in der B=Klaſſe Grüber=Regensburg
und Meckesheimer=Karlsruhe mit 3,26 Meter Sprunghöhe die
Leiſtungen von Kopp und Barth in der A=Klaſſe mit nur 2,76
Meter überboten. Auch im Hürdenlaufen konnte Gruber mit 16,4
Sekunden die beſte Zeit herausholen. Von den ſämtlichen
Uebun=
gen ſchnitt Vogel=Paſſau im Kugelſtoßen mit 14 Meter am
beſten ab.
Den Meiſtertitel ſicherte ſich der Nürnberger Sportclub=Mann
Kopp mit 6971,3 Punkten. Kopp war ſchon als Favorit in den
Kampf gegangen. Sieger der B=Klaſſe wurde der Karlsruher
Poliziſt Meckesheimer mit 6325,32 Punkten, womit er die Leiſtung
des Zweiten in der 4=Klaſſe noch überbot.
Die Placierung:
Klaſſe 4: 1. Kopp=Nürnberger SC. 6971,3 Punkte, 2. Vogel=
FC. Paſſau (20. Inf.=Regt.) 6305.28, 3. Barth=Stuttgarter
Kik=
kers 6168,96, 4. Fabricius=Jahn München 5591,33, 5. Deppenbroik=
ASC. Darmſtadt 5545,23, 6. Leupold= 1. FC. Nürnberg 5243,90.
Klaſſe B: 1. Meckesheimer=Polizei=SV. Karlsruhe 6325,32 P.,
2. Engelhardt=1. FC. Nürnberg 5909,99, 3. Grüber=FC.
Regens=
burg 5388,66, 4. Müller=Polizei=SV. Nürnberg 5261,23, 5. Schmidt=
Polizei Karlsruhe 5175,51, 6. Röſch=SV. Roth 4707,65.
Skaffelabend des Sp. 98 Darmſtadi.
Der SV. 98 hatte am Samstag als Beſonderheit einmal einen
Staffelabend in zwei Leiſtungsklaſſen ausgeſchrieben, dem als
Ein=
lage ein 3000=Meter=Mannſchaftslauf und ein 2000=Meter=
Hinder=
nislauf angehängt waren. Die Meldungen waren auch recht
zahl=
reich eingegangen, doch leider hatten die auswärtigen Vereine, mit
Ausnahme von JG.=Frankfurt, ihre Zuſagen nicht erfüllt. Dennoch
waren die ſportlichen Leiſtungen dieſes Abends recht anſprechend,
und trotz des kurz vorher niedergegangenen Regens und der
ſchweren Bahn teilweiſe ſehr gut. Als Nachteil ſtellte ſich im Laufe
des Abends leider eine verhältnismäßig ſchleppende Abwicklung
ein, die vor allem dadurch bedingt war, daß die einzelnen
Teil=
nehmer meiſt drei=, ja vierfache Beſchäftigung in den
ausgeſchrie=
benen Wettbewerben hatten.
Klaſſe T: 4X100 Meter: 1. JG. Frankfurt 45,5 Sek.,
2. SV. 98 45,7 Sek. 3. Tgde. Darmſtadt 47,1 Sek. — 4X400 Meter:
1. JG. Frankfurt 3:34,5 Min. 2. SV. 98 3:35.9 Min. —
Schweden=
ſtaffel: 1. JG. Frankfurt 2:05,2 Min. 2. ASC. Darmſt. 2:11,2
Min. 3. SV. 98 D. 2. 2:16,0 Min. — 3000 Meter
Mannſchafts=
laufen: 1. SV. 98 D. (Haag, Habich, Lindner) 10:55,0 Min.
6 P. 2. SVgg. Arheilgen 15 P.
Klaſſe IT:: 3X200 Meter: 1. Polizei Darmſt. 1:13,5
Min. (Lang, Grauer, Dörr.) 2. ASC. D. Handbreit zurück.
3. Tgde. Dſt. 1:15,3 Min. 4. SV. 98. — 3X1000 Meter: 1. SV. 98
(Hübner, Hebel, Löwel) 8:41,8 Min. 2. ASC. Dſt. 8:57,0 Min.
3. Merck Dſt. 9:01,9 Min. 4. SV. 98 2. — Olympiſche Staffel:
1. ASC. Dſt. (Martinaglia, Stepp, Botzong, Becker) 3:53,7 Min.
2. SV. 98 1. 3:57 Min. 3. SV. 98 2. 4. Tgeſ. 75 Darmſt. —
2000=Meter=Hindernislaufen: 1. Möll, JG. Frankf., 6:25,5 Min.
2. Leichtlein 98 6:55,4 Min. 3. Hübner 98, 4. Finſter 98.
2. Frauen=Klubkampf in Darmſtadi.
SV. 98 — Polizei Darmſtadt 45:39 P.
Am Sonntag hatten ſich die Damen des SV. 98 ihre
Lokal=
gegnerinnen vom Polizeiſportverein zu Gaſt geladen. Nach einem
Aufmarſch der 22 Teilnehmerinnen und einer herzlichen
Begrü=
ßung wurden die 9 Wettbewerbe dieſes 2. Frauen=Klubkampfes
in beſter Harmonie abgewickelt. Der beſſere Durchſchnitt der
Lilienträgerinnen gab ſchließlich zum Endſieg den Ausſchlag,
denn nur in einer Konkurrenz, dem 800=Meter=Lauf, wurden
die zwei Auserwählten der 10 Poliziſtinnen überlegen
geſchla=
gen. Die übrigen Einzelkämpfe verliefen durchweg ſehr ſpanneno.
Diesmal hatten ſich bei etwas beſſerem Wetter ſogar nahezu
100 Zuſchauer eingefunden, denen zum Abſchluß ein Endſieg
der Sportvereinlerinnen von 45:39 Punkten verkündet wurve.
100 Meter: 1. Walter (P.) 14,7 Sek.; 2. Starkloff (98
14,7 Sek.; 3. Gröning (P.) 14,8 Sek.; 4. Nungeſſer (98) 15,3 Sek.
— 800 Meter: 1. Stepp (98) 2:42 Min.; 2. Späth (98) 2:47 Min.,
3. Gröning (P.) 2:55 Min.; 4. Voeckler (P.) 3:11 Min. —
4 mal 100 Meter: 1. S V. 98 I. in 56,4 Sek.; 2. Polizei in 58,2
Sek. — Kugelſtoßen: 1. Jung (P.) 9,57 Meter: 2. Luley (98)
9,24 Meter; 3. Starkloff (98) 8,35 Meter; 4. Fiſcher (P.) 8,22
Meter. — Ballweitwerfen: 1. Dickow (98) 49,80 Meter; 2.
Peiffer (P.) 47,27 Meter; 3. Jung (P.) 46,90 Meter: 4.
Hoſ=
mann (98) 44,20 Meter. — Hochſprung: 1. Walter (P.) 1,275
Meter; 2. Gillmer (98) 1,225 Meter: 3. Dickow (98) 1,225 Meter;
. Voeckler (P.) 1,175 Meter. — 200 Meter: 1. Klingler (98)
29,0 Sek.; 2. Walter (P.) 30,0 Sek.; 3. Starkloff (98) 30,5 Sek.;
4. Fuchs (P.) 31,0 Sek. — Weitſprung: 1. Walter (P.) 4,68
Meter; 2. Reichwein (98) 4,66 Meter; 3. Starkloff (98) 4,61
Meter; 4. Gröning (P.) 4,05 Meter. — 10 mal ½ Runde:
SV. 98 2:16,6 Min.; 2. Polizei 2:26,1 Min.
Den bei ſchönem Wetter durch einen leichten Seitenwind
gering beeinträchtigten Rennen der Mainzer Regatta wohnten am
Sonntag eine Reihe von Ehrengäſten, u. a. der frühere
Groß=
erzog von Heſſen ſowie der Ehrenvorſitzende des Deutſchen
Ruder=
verbands, Dr. Ruperti, bei. Es gab wieder eine Reihe recht
ſpan=
nender Kämpfe. Im Jubiläums=Achter bewies der Seeclub Luzern
auch am zweiten Tage, daß er den Kaſtelern nicht viel nachſteht.
Nur mit Luftkaſtenlänge ließen ſich die Schweizer ſchlagen.
Königsberg zeigte ſich als eine flott rudernde Mannſchaft, die aber
durch zu geringes Gewicht gegen die ſüdweſtdeutſche Konkurrenz
nicht beſtehen konnte. Im Zweier ohne Steuermann gewann
Ber=
lin=Wannſee auf Grund kraftvollerer Ruderarbeit mit 1½ Längen
gegen das Leverkuſener Paar Gebr. Stange.
Dritter Vierer (Ehrenpreis): 1. RK. Saar Saarbrücken 6:55,4;
2. RV. Mainz=Koſtheim=Guſtavsburg 7:00; 3. Frankf. RG.
Sach=
ſenhauſen; 4. Frankf. RG. Germania. — Gaſt=Vierer (Preis der
Stadt Mainz); 1. Saarbrücker RG. Undine 6:37; 2. Offenbacher
RV. 1874; 3. RK. Germania Königsberg; 4. Alemannia
Ham=
burg. — Zweiter Jungmann=Vierer (Ehrenpreis); 1. RG.
Wies=
baden=Biebrich; 2. Mainzer RV.. 3. Offenbacher RV. 1874;
4. Frankf. RG. Oberrad. — Erſter Jungmann=Vierer (Ehrenpr.):
1. Mainzer RV. (Faber, Schubert, Brunk, Kaps; Kalkhof) 6:58;
2. Mainzer RV. 3. RK. Saarbrücken. 4. Bonner RG. — B=
Jung=
mann=Vierer (Ehrenpreis): 1. RV. Mainz=Koſtheim=
Guſtavs=
burg 7:05: 2. Oberweſeler RV. — Zweiter Achter (Ehrenpreis):
1. Akad. RK. Berlin 6:09,5; 2. Eſſener Turn= u. Fechtklub 6:11,1,
3. Köln 77 6:14,4; 4. Mainzer RV. 6:15; 5. Mannheimer RK.
6:15,1. — Erſter Achter (Wanderpreis): 1. Mainz=Kaſteler RG.
6:09,4; 2. Seeklub Luzern 6:11,4. — Studenten=Jungmann=Vierer
(Ehrenpreis): 1. Akad. SC. Frankfurt 7:25; Bonn aufgegeben. —
Zweiter Einer (Ehrenpreis): 1. Gießener RG. 1877 (Friedel
Joedt) 8:33; 2. Cochemer RG. 3. Hanauer RG. 4. Mannheimer
RV. Baden. — Achter (Herausforderungspreis der Mainzer
Hafenkritik): 1. Seeklub Luzern 6:02,5; 2. Akad. RK. Berlin.
3. Gießener RG. von 1877. — Erſter Vierer ohne Steuermann
(Wanderpreis): 1. Alemannia Hamburg 7:28; Offenbacher RV.
wegen Kolliſſion ausgeſchloſſen; Kaſtel aufgegeben. — Junior=
Achter (Herausforderungspreis): 1. Eſſener TFC. 6:10; 2.
Köl=
ner RV. 1877. 3. Offenbacher RV. 1874. 4. Mannheimer RK. —
Zweiter Vierer (Ehrenpreis): 1. Saarbrücker RG. Undine 6:53;
2. RK. Germania Königsberg. — Erſter Einer (Rheinpokal):
1. Kurheſſen Kaſſel (W. Fahrenberg) 7:40,2; Schäfer=Dresdener
RV. und Paul=RG. Sachſenhauſen ausgeſchloſſen.
Zweiter Vierer: 1. Rhenania Koblenz 6:57,8; 2. R.R. Eſſen
7:01; 3. Ak.RC. Berlin 7:03. — Jungmann=Achter: 1. Deutſcher
RV. Zürich 6:27; 2. Frankf. RG. Germania 6:28,2; 3. RG.
Wiesbaden=Biebrich 6:34; 4. Rheno=Frankonia Frankfurt 6:35. —
Zweier ohne Steuermann: 1. Graffunder=Urbſchat (Berliner RK.
am Wannſee) 7:28; 2. Gebrüder Stange (RV. Bayer Leverkuſen)
7:32,8; 3. Helbig=Kandel (DRV. Zürich 7. — Jungmann=Einer:
1. Kaidel=Schweinfurter RC. Franken 7:01; 2. Batſchauer=RC.
Alemannia Karlsruhe 7:16; 3. Möller=Hanauer RG. 7:17,6.
B=Vierer: 1. Limburger RG. 7:15,8; 2. Frei=
Weinheim/Ingel=
heim 7:16,6; 3. RV. Mainz=Koſtheim=Guſtavsburg 7:20,4. —
Großherzogs=Vierer: 1. Gießener RG. 6:48; 2. Ludwigshafener
RV. 6:51,2; 3. Frankfurter RG. Germania 6:51,4; 4. Mainzer
RV. 6:52. — Hochſchul=Vierer: 1. Akad. RV. Berlin 6:50; 2. Akad
RC. Rhenus Bonn 6:57. — Zweiter Vierer ohne Steurmann:
1. Saarbrücker Undine 6:45; 2. RK. Germania Königsberg 6:50,6.
— Junior=Vierer: 1. Ruderriege Eſſen 6:54; 2. Kölner RV. 6:59;
3. Bonner RG. 7:15. — Leichter Vierer: 1. RG. Worms 7:13
2. Mainzer RV. 7:17. — Doppelzweier: 1. Waſſer=SV.
Godes=
berg kampflos, da Münſter zurückgezogen. — Ermunterungs=
Vierer: 1. Frankfurter RG. Oberrad 7:15; 2. Möve Groß=Auheim
7:16; 3. Kreuznacher RV. 7:36. — Dritter Achter: 1. Saarbrücker
Undine 6:26: 2. RG. Worms 6:30; 3. Kölner RV. 6:36. —
Jungmann=Achter: 1. Mainzer RV. 6:13; 2. Saar Saarbrücken
6:19: 3. DRV. Zürich 6:26. — Jubiläums=Achter: 1. Mainz=
Kaſteler RG. 6:07; 2. Seeclub Luzern 6:07,2; 3. Gießener RG.
1877 6:13; Mainzer RV. aufgegeben.
Der größte Teil der europäiſchen Rennfahrerelite gag
am Sonntag beim 4. internationalen Gaisbergrennen, doo
Oeſterreichiſche Automobilelub und der Bayriſche Automoho
gemeinſam ausrichteten, ein Stelldichein, zumal der Wettb
zur internationalen Bergmeiſterſchaft für Automobile ger
wurde. Das Wetter machte den Veranſtaltern einen dicken
durch die Rechnung, denn es regnete den ganzen
in Strömen. Trotzdem hatten ſich etwa 20 000 Unentweg
gefunden. Die Veranſtaltung verlief ohne jeden Zwiſch=
Es war auch vonvornherein klar, daß eine Verbeſſerun;
Streckenrekorde nicht möglich ſein konnte. Immerhin
blis=
beſte Leiſtung auf der 11,9 Kilometer langen Strecke nur
zehn Sekunden hinter dem Rekord des tötlich verunglln
Berliners Joachim von Morgen.
Der Sieg in der ſchweren Wagenklaſſe fiel
a=
hervorragend fahrenden Berliner Alfa=Romeo=Fahrer Ru.
Caracciola. Der Berliner fuhr mit 7:75,8 Stundemunmt
einem Stundenmittel von 89,811 Stkm. die ſchnellſte ZeißInn
Tages heraus und konnte damit nach ſeinem Siege am TIyeſ
Sonntag im Großen Preis von Deutſchland auf dem Nürxues
ring einen weiteren großen Erfolg buchen. Als Zweitſchnnü.
und Sieger der Sportwagenklaſſe benötigte Höllt=
Stuck von Villiez auf Mercedes=Benz 8:17,74 (86,197 Sy
Bei den Motorrädernkam der Münchner Gſchwot
auf Rudge mit 8:17,85 (85,169 Stkm.) am ſchnellſten übe 9
Strecke. Er gewann auch das Nennen der Halbliterklafftyfe
8:23,85. Als einziger konnte Dahl in der Seitenwa
klaſſe mit 9:04,72 (78,748 Stkm.) den bisherigen Klaſſnemn moch
um zehn Sekunden unterbieten. Der Münchener Toni Zu,/ haun
hofer feierte einen Doppelerfolg als Motorradfahmzſigen
der 250 ccm.=Klaſſe und in der kleinſten Klaſſe der Rennmxy/ Luge
Von 58 geſtarteten Motorrädern gelangten vier, vc 9/9
PAnpfu
Wagen 27 an das Ziel.
Die Ergebniſſe:
Motorräder. Bis 175 ccm.: 1. H. Winkler=München (9090
10:19,66, 69,20 Stkm.: 2. Gmelſch=München (DKW.) 100t
3. Bohmann=Wien (Bohmann=Spezial) 10:53,29. — Bis 250 Mce. An
1. Bauhofer=München (DKW.) 8:50,15 80,830 Stkm.; 2. J. voslhrek. gu
mann=Wien (Rudge) 9:07,30; 3. F. Meßner=Wien (Mexugrauge
Spezial) 9:39,43. — Bis 350 cem.: 1. W. Melchior=Wien 0ü,7 90
beam) 8:47,35 81,290 Stkm.; 2. Kofler=Seewalchen (R=
8:56,53; 3. Steinfellner=Wien (Rudge) 8:59. — Bis 500
1. Gſchwilm:München (Nudge) 8:23,89 85,169 Stkm.: T½, d
Gaher=Wien (Indian) 8:29,15; 3. Reheiß=Salzburg (Stan 1z Gea
8:30,19. — Bis 1000 ccm.: 1. Gſchwilm=München (Rudge) 8-Uſh hen
86,18 Stkm., beſte Zeit der Motorräder; 2.‟ Hofmann=Sals=Ehe der
(AFS.) 8:45,1; 3. Walcher=Salzburg (Sunbeam) 8:45,35, da vur
Motorräder mit Seitenwagen. Bis 600 ccm.: 1. Schnanu viß,
München (Norton) 9:37,6 73,980 Stkm.; 2. Möritz=Mü jyn nm
(Viktoria) 10:12,59; 3. Seppenhauſer=München (Rudge) 10:qhen 1
— Bis 1000 ccm.: 1. Babl=Mießbach (Douglas) 79:204,3 hn der
Stkm., beſte Zeit der Seitenwagen, neuer Klaſſenrekord; 2. MHMder
München (Viktoria) 9:06,32; 3. Schneider=Weßling. (No woz uſt
10:25,3.
die
Sportwagen. Bis 750 ccm.: 1. Kohlrauſch=München (BAeBſien
9:12,26 77,60 Stkm.; 2. Rueſch=Zürich (Midget) 11:02,2— & awei
Bis 2000 ccm.: 1. Dr. Cobianchi=Novarra (Alfa Romeo) 9——Zm ſeut
72,609 Stkm.; 2. Moretti=Mantua (Alfa Romeo) 10:18,6. —cſrte
3000 ccm.: 1. Jellen=Graz (Bugatti) 8:18,5 86,023 Stkm.: 2.
tantni=Verona (Alfa Romeo) 8:35,11. — Bis 8000 cem.: 1. 2 0i
Stuck=Berlin (Mercedes=Benz) 8:17,4, 86,19. Stkm., beſte Zeiu keſig
Sportwagen.
Fua M
Rennwagen. Bis 750 ccm.: 1. Bauhofer=München (9:/,de zu
10:32,60 76,84 Stkm.: 2. Straſſer=Wien (DKW.), 11:28,12. —M I3 d
1100 ccm.: 1. Steinweg=München (Amilcar) 9:14,91 77,328 EAſ0 der
— Bis 1500 ccm.: 1. Täuber=Zürich (Alfa Romeo) 8:Xlrrſcht
82,225 Stkm.; 2. Simons=Berlin (Bugatti) 9:27,66: 3. Hartn au) Trit
Budapeſt (Bugatti) 9:43,53. — Bis 2000 ccm.: 1. Pedraxℳ onn
Zürich (Maſerati) 9:06,9 78,461 Stkm. — Bis 3000 MmB
1. Caracciola=Berlin (Alfa Romeo) 7:57,08 89,811 Stkm. Abeide
Zeit des Tages; 2. Stuber=Bern (Bugatti) 8:42,86: 3. Pi. MAu Gäſte
Neuſtadt (Bugatti) 9:29,23. — Bis 800 ccm.: 1. K. Daſc/24 viſlt
Pölten (Steyr) 9:57,96, Alleingang.
chen
Hut
Louis Chiron ſiegte auf Bugatti in einem VierſtundenreW
um den Großen Preis von Dieppe
Williams.
vor ſeinem Stallgefän=
nichte
Der „Große Preis von Deutſchland”, der Höhepunkt der
ku
jährigen Autoſportſaiſon, bot mehr als 100 000 Zuſchauern pu
volle ſportliche Leiſtungen. Für diejenigen, die nicht daben
durften und konnten, bringt „Motor und Sport”, das Blatt.üin vo
Motorſportler, in Heft 30 einen reich illuſtrierten
richt, der die Leſer das ganze Rennen nochmals miterleben Lnſ=
Hier Rückblick — dort Vorſchau auf die „Große interaticl)
Alpenfahrt; hier Sport — dort Technik und Wirtſchaft. As
was den Motorfahrer intereſſiert, iſt in „Motor und Sport!
glücklicher Harmonie vereinigt. An Kiosken oder direkt vom V‟
Verlag, Pößneck (Thür.), zum Preiſe von nur 50 Rpf. zu beſo.”
25
Gute ſüddeutſche Klaſſe am Start.
Der Ludwigshafener Schwimmverein, einer der grö
Sportvereine am Platze, feierte am Sonntag ſein 25jähriges
biläum. Am Vormittag fand im Konzertſaal des Pfalzbaucs” ſſo
Feſtakt ſtatt, zu dem neben den Vertretern der Kreis= und 2ßmM
Schwimmbehörden u. a. auch der Oberbürgermeiſter der Hl.
Ludwigshafen, Dr. Ecarius, erſchienen war. Am Nachmitta!
in der Badeanſtalt des Vereins, am Willerſinn=Weiher, der Me
iche Teil der Veranſtaltung ſtatt, wobei die Kämpfe, de a,
guter ſüddeutſcher Klaſſe beſchickt waren, faſt durchweg einen en
nenden Verlauf nahmen. Das Hauptintereſſe konzentrierie?‟
uf die 10X50 Meter=Bruſtſtaffel, die von Neptun=Kau. vor Nikar=Heidelberg gewonnen wurde. Auch der 294 /
errang drei erfreuliche Siege. — Ergebniſſe:
3X100 Meter=Freiſtilſtaffel, Klaſſe 2a: 1. SV. Maun 10
3:41,6. 200 Meter Bruſt, Klaſſe 1a: 1. Engler, Ludwigshat ſſe
SV., 3:01.1; 2. Oehlingsſchläger, Mainz 01, 3:01.3. Klaſſe=
1. Schann, Ludwigsh. SV., 3:07.8; 2. Bäuerle, Neptun Ruc
ruhe, 3:10. 100 Meter Bruſt, Klaſſe 2 b: 1. Röſch,
MainzA-
bach, 1:29.5. Jugend=Crawl 100 Meter, Klaſſe 1: 1. HeR
Jungdeutſchland Darmſtadt, 1:10.2. Rückenſchwil”
100 Meter, Klaſſe 1a: 1. Dr. Frank. Nikar Heidelberg, 4
2. Diehl, Neptun Karlsruhe ((ohne Zeit). Klaſſe 1b: 1. 90
Waſſerfreunde Heilbronn, 1:28.4. 100 Meter Freiſtil, Klaſſe*
1. Netſcher, Ludwigshafener SV., 1:14. 100 Meter Bruſt Dch n
Klaſſe 1: 1. Iven, Jungdeutſchland Darmſ.
1:46.4. Damenlagenſtaffel 3X100 Meter, Klaſſe 2a: 1. 5
u-
deutſchland Darmſtadt, 5:16. 200 Meter=Crawl, Kl-
1. Wolf, Poſeidon Aſchaffenburg, 2:36.8. 100 Meter Bruſt, 9
1. Rothaupt, Waſſerfreunde Heilbronn, 1:26.8. 100 Meter *
Damen, Klaſſe 2a: 1. Sauler, Heilbronn 98, 1:41.2. 100 2-
Crawl, Kl. 2a: 1. Bennkhorſt, Neptun Karlsruhe, 1:110.
Meter Bruſt Jugend, Kl. 1: 1. Blüthner, Rot=Weiß Kaiſeis
tern, 1:24.7. 10X50 Meter Bruſtſtaffel (Wanderpreis):
tun Karlsruhe 6:36; 2. Nikar Heidelberg 6:53; 3. Mainz)
— Waſſerball: Ludwigshafener SV.—SV. Mannheim 3.
Wueit
L. S. V.—Nikar /Heidelberg 5:1 (1:1).
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
-ANGELES USA
Sonderdienſt des „Darmſtädter Tagblatts”.
Haoßer Empfang der Deutſchen
ℳ209 Angens.
anTage lang dauerte die Reiſe der deutſchen
Olympia=
rbenoion nach dem Schauplatz der Spiele, Los Angeles im
Feſtrunſer USA. Die letzten vier Tage waren die
beſchwerlich=
en, iyn ſie wurden im Eiſenbahnzug, der trotz aller
Bequem=
mchkeſüie nicht die Bewegungsfreiheit des großen Rieſen=
Zuumrrf” geſtattete, zurückgelegt. Nur ſelten gab es Gelegenheit
r 1ure Aktiven, die Reiſemüdigkeit aus den Gliedern zu
uhütti Die gute Laune wich allerdings nicht von der
mun=
renn ſiſegeſellſchaft. Immer wieder gab es heitere
Zwiſchen=
ue, 19 die Geiſter wach hielten. Auch die herzliche Begrüßung,
ſe 1uy Deutſchamerikaner und „Hundertprozentige” an faſt
lenrrßeren Bahnſtationen den Deutſchen zuteil wurde, war
„ne zſiendliche Unterbrechung der Reiſemonotonie.
moch ſtieg von Stunde zu Stunde die Ungeduld, man
dunde kaum abwarten, daß ſich endlich das Ziel der langen
eiſeü igen würde. Schon Stunden vor der Ankunft des Zuges
LyIngeles war alles zum Ausſteigen gerüſtet.
INos Angeles hatten inzwiſchen die Deutſchamerikaner zu
nem inpfang gerüſtet, der alles in den Schatten ſtellte, was
an ſunden letzten Tagen und Wochen in Amerika an
Empfän=
n mder Olympiamannſchaften erlebt hat. Finnen,
Fran=
ſen ſuv Italiener haben enthuſiaſtiſche Begrüßungen verzeich=
Yn k nen, aber das war alles nichts gegen den Empfang der
eutfthr. An ihm beteiligten ſich aber nicht nur die
Deutſch=
neriiger, auch die „Hundertprozentigen” entboten den Gäſten
sGſemany ein ſtürmiſches Willkommen. Deutſche und Finnen
erdeian Los Angeles als die
intereſſanteſten Gäſte
ugeſthr, da man von ihnen, zumal in der Leichtathletik die
wemfi Gegner für die USA.=Streitmacht erwartet. Was die
eutſſtze betrifft, ſo hat man in Amerika lange befürchtet, daß
innole der heimiſchen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten nicht
ſer do nur mit einer kleinen Auswahl kommen würden. Nun,
manweiß, daß die deutſche Expedition faſt 100 Köpfe ſtark
hötinan nicht die in Deutſchland prophezeiten Zweifel an
n Higen über die deutſche Notlage, nein man hört aus den
timrag der Preſſe und der übrigen Oeffentlichkeit nur
forſedes Lobes über die deutſche
Unterneh=
unſtäuſt, über den Optimismus und die
Tat=
hdie ſich über alle noch ſo großen
Schwie=
zkilen hinwegſetzt.
E)ſ rweiſt ſich jetzt, daß es vollkommen zu verantworten
ündeutſchen Intereſſe ſogar nur nützlich war, daß wir
frke Vertretung nach Amerika geſchickt haben.
Hunderttauſende wohnten dem Empfang bei.
Dl4rieſige Bahnhofshalle in Los Angeles war dicht
ge=
ängx vll. Menſchen. Eine große Muſikkapelle ſpielte deutſche
unc ſeders ſe zum Teil von den Deutſchamerikanern mitgeſungen
19urdech ils der Zug langſam in die Halle rollte. Schrittweiſe
ußten ſhy der Zug fortbewegen, ein ſo lebensgefährliches
Ge=
mängg lerrſchte. Die Enthuſiaſten kletterten auf die Maſchine
d Iſ Trittbretter, um zuerſt die Deutſchen begrüßen zu
annets donnernd brauſten die Hochrufe durch die Halle, kurze
wan ne Begrüßung, die ſich kaum beſchreiben läßt. Es muß
merit verden, daß unter den Abordnungen, die dann offiziell
neh, Gäſte begrüßten, auch Vertretungen der bereits in Los
ngeluls veilenden anderen Nationen vertreten waren.
Nüchem ſich unſere Mannſchaft einen Weg durch die Menge
kämnſthatte, ging es in einer rieſigen Autokarawane durch
Sußen der Stadt. Schon der erſte Eindruck von Los
ſieſingelus ſeinem rieſigen Wuchs und geradezu beängſtigenden
mecerkekor nachte auf unſere Leute einen großen Eindruck. Die
traß)ytrugen reichen Flaggenſchmuck und verwundert
be=
erktet tan die ſehr zahlreichen deutſchen Fahnen. Vor dem
pckathote wurde Halt gemacht, da hier der Bürgermeiſter der
ar tadt )e Deutſchen offiziell begrüßte. Dann ging es zum
nich lhuſtiſchen Dorf, wo die männlichen Mitglieder der
d Tbedſtün wohnen, während die Frauen nicht weit vom
Sta=
inon hu/ in einem erſtklaſſigen Hotel bequem untergebracht ſino.
Boin Einmarſch in das Olympiſche Dorf wurde auf dem
ſchſtem Naſt die deutſche Flagge gehißt, ein Moment, der in
erer ſtannſchaft neue Begeiſterung und Bewegung auslöſte.
Kaum hatten dann die Olympiakämpfer ihre kleinen, aber ſehr
wohnlichen und zweckmäßigen Olympia=Häuschen bezogen, als
es ſchon wieder hieß, ſich friſch zu machen für den
Empfang durch den deutſchen Turnverein Germania.
Auf dem Wege zum Lokal war die deutſche Mannſchaft, die
in ihrer ſehr kleidſamen Olympiatracht allenthalben Aufſehen
erregte, ſtändig Gegenſtand neuer Ovationen. Das Eſſen bei den
deutſchamerikaniſchen Landsleuten gab dann einen neuen
Be=
weis, wie wertvoll die Entſendung unſerer Mannſchaft für das
Deutſchtum in den Staaten iſt. Aus zahlreichen Reden war die
Freude über das Kommen der Landsleute herauszuhören.
Frühzeitig ging es dann in das Olympiadorf zurück, wo
endlich die Mannſchaft die wohlverdiente Ruhe genießen konnte.
Gang durch Los Angeles.
Man hat die Olympiſchen Spiele in Stockholm in Paris
und Amſterdam miterlebt. Aber niemals haben dieſe Spiele
einer Stadt ſo den Stempel aufgedrückt, wie es jetzt in Los
Angeles der Fall iſt. Dabei iſt Los Angeles doch eine
Rieſen=
ſtadt, von der man befürchten müßte, daß in ihr auch ein ſolches
Ereignis ſpurlos unterging. Aber die Amerikaner des Weſtens
ſind jetzt ganz auf die Spiele eingeſtellt. Schon heute iſt der
Zuſtrom der Gäſte aus allen Städten des näheren Kaliforniens
und des weiteren Weſtens außerordentlich. Hinzu kommt, daß
mit den Deutſchen nun bereits 24 Nationen anweſend ſind,
deren Vertreter ſich natürlich auch allenthalben bemerkbar
machen. Flaggen in den Farben aller Nationen haben die Stadt
überſät und an jeder Ecke weiſen große Schilder mit leuchtenden
Lettern auf das bevorſtehende große Ereignis hin.
Die Preſſe bringt ſeitenlange Vorberichte, die ſich auch ſehr
intenſiv mit den Deutſchen befaſſen. Faſt von jedem Mitglied
der deutſchen Mannſchaft wird in einer Ausführlichkeit
ge=
ſprochen, wie es unſere Leute bei ſich ſelbſt in ihrer Heimar
noch nicht erlebt haben. Beſondere Beachtung finden unſere
Sprinter, von denen Jonath vielfach als hoher Favorit getippt
wird. Aber auch auf Sievert, Hirſchfeld, auf unſere Frauen,
Schwerathleten, Ruderer und Boxer iſt man ſehr neugierig.
Die Befürchtungen, daß die auch in Amerika ſchwere
Wirt=
ſchaftskriſe die Spiele beeinträchtigen würden, ſind anſcheinenv
grundlos, denn man hört von offizieller Seite, daß bereits jetzt
das Olympiſche Stadion mit ſeinen 100 000 Sitzplätzen
für den Eröffnungstag völlig ausverkauft ſei.
Järvinen und Söhne.
Finnlands berühmte Sportfamilie.
Unter den Begleitern, die mit den Olympia=Wannſchaften der
einzelnen Nationen im olympiſchen Dorf in der Nähe von Los
Angeles wohnen, verdient einer ganz beſondere Aufm erkſamkeit.
Es iſt dies Werner Järvinen, einfach Papa Järvinen genannt,
der Vater berühmter Sportſöhne.
Als Werner Järvinen von den Olympiſchen Spielen zu Athen
1896 mit einer Olympiamedaille im Diskuswerfen, nach Hauſe
zog, der erſten Goldmedaille, die an einen Finnen ausgegeben
wurde, beſchloß er, ſeinem jüngſten Sohn einen griechiſchen
Vor=
namen zu geben. Er nannte ihn Achilles. Aber er tat nicht nur
das. Er unterwies ſeine vier Söhne nach echt finniſcher,
gründ=
licher Art in der Ausübung von Sport und Leibesübungen,
da=
mit ſie ſpäter einmal berühmte Athleten werden ſollten. Und er
erreichte dieſes Ziel. Der Name Järvinen iſt der geſamten
Sport=
welt ſeit Jahren durch großartige ſportliche Leiſtungen geläufig.
Der ſehnlichſte Wunſch Werner Järvinens war jedoch, daß ſeine
Söhne einſt olympiſche Meiſter werden möchten. Dieſer Wunſch
iſt aber erſt teilweiſe verwirklicht worden, da Achilles in
Amſter=
dam hinter ſeinem Landsmann Yrjölä im Zehnkampf nur
Zwei=
ter wurde. Kalle Järvinen, der Kugelſtoßer, iſt zwar einer
der beſten in Europa, er iſt aber in letzter Zeit nicht zu beſter
Form aufgelaufen. Der beſte dieſes Terzetts, Achilles der
vor einigen Jahren einen phantaſtiſchen Weltrekord im
Zehn=
kampf aufſtellte, wurde kurz vor der Abreiſe nach Los Angeles
krank, und es fragt ſich, ob er bei Beginn der Wettkämpfe ſeine
volle Form erreicht haben wird. Bleibt noch Matti übrig. Er
war als Kind ſehr ſchwächlich, ſo ſchwächlich, daß man ihm keine
lange Lebensdauer gab. Aber der Sport vollbrachte ein Wunder
an dem Jungen. Wir haben heute keinen Speerwerfer in der
Welt, der ſo großartige Leiſtungen aufweiſen kann wie Matti
Järvinen. Sein letzter Weltrekordwurf war 74,02 Meter. Papa
Järvinens Wunſch dürfte in Los Angeles wenigſtens inbezug auf
Matti beſtimmt in Erfüllung gehen.
Nſchluß des Aachener Reit= und
Seingtarmers.
Deis ſchlußtag des Aachener Reitturniers brachte noch einige
zortlarch Höhepunkte. Der Andrang des Publikums
ſüter uk, daß die Kaſſeneingänge polizeilich geſchloſſen
wer=
in mſten. Das ſportliche Programm war ſehr umfangreich,
W Armoßen Bahn waren 12 Hinderniſſe mit 19 Sprüngen
4 nehen, wobei die Fehler in Zeit umgerechnet wurden.
ſrovkih im Preis von Laurenburg ſchon wie der
Degeaus, verſagte aber beim letzten Sprung und mußte mit
Em 9 Platz vorlieb nehmen. Kurz vor Schluß ging dann
Dr Anter Lt. Brand über den Kurs. Lt. Brand abſol=
Srxlung hielt, da bei jedem Parcours die Zeiten ſchneller
Pur9 2ie Entſcheidung fiel auch hier erſt gegen Schluß
Eliunter Oblt. v. Nagel benötigte 68 Sekunden und
Muen)o unter Oblt. Haſſe um eine Sekunde.
*Aluchener Turnier, das größte deutſche Freiluft=Turnier,
e h in dieſem Jahr wieder einen großen Erfolg. Wenn
e. (A meiſten Konkurrenzen von den Italienern gewonnen
4De Sſiek doch der wertvollſte Preis, der Preis der Nationen,
n diſks utſchen Reiter.
Dmrat Pütz=Gedächtnis=Preis: Dreſſurprüfung: 1. Fels
utim berhard), 2. Burgsdorff (Waetjen), 3. Caraccalla
Neuacn zu erkner). Abt. B: 1. Quäker (Maj. Freher) und
mpt Oblt. Viebig) totes Rennen, 3. Deutſchritter (Oblt.
Nuphr horf). — Preis von Laurensburg: 1. Tora (Lt. Brand)
Sc32. Abendglanz (v. Sydow), 3. Hartherz (Frau Franke)
Scchden. — Preis des Neichsheeres: Jagdſpringen:
Den MOblt. Nagel) 68 Sek.; 2. Bosco (Oblt. Haſſe) 69 Sek.;
Dhesiat (Oblt. Momm). — Kaiſer=Karl=Preis: (Eignungs=
Dan Bur Geſpanne): 1. Geſpann Geſt. Bernried (Scharrer);
Deishen Doerenkamp (Beſ.). Abt. B: 1. Geſpann Frhr. v. d.
drchA ſeſ.); 2. Reichswehrgeſpann (Maj. Weigert).
Rennen zu Karlshorſt.
** Sagdrennen, 2300 Mk. 3500 Meter. 1. P. de Nully=
Lonm.Kaanbour (Wolff) 2. Gefolei, 3. Jſabell. Toto: 13: Platz:
1291k—10. Ferner: Antonius.
Diamant=Hürdenrennen. Für Dreijährige. 2100 Mk. 2800
Meter. 1. Geſt. Weils Lottchen (Unterholzner), 2. Lycomedes,
3. Karfunkel. Toto: 33, Platz: 15, 16. 27.: ½—2. Ferner: Cobra,
Melampos, Verdi, Chinafreude, Immermein, Veſuv.
Reichsverband=Jagdrennen. Halbblutrennen. Ehrenpr. 1750
Mark. 4000 Meter. 1. F. Hüners Tannenberg (Oehme), 2.
Ata=
raxia, 3. Berber. Toto: 22; Platz: 13, 23, 14. W-K. Ferner:
Harzburgerin, Giſela, Wahne, Waldmädels, Schweſter, Eddha.
Nordpol=Hürdenrennen. Ausgleich 3. 1800 Mark. 3000 Meter.
1. U. Stockhauſens Parademarſch (Kreienbring), 2. Elbrus, 3.
Suhle, Toto: 41, Platz: 19, 19, 29. ½—½. Ferner: Eiland,
Licht=
ſtrahl 2., Törin, Musketier, Till Eulenſpiegel.
Graf Lubbert von Weſtphalen. Jagdrennen. 5000 Mark. 4000
Meter. v. Ribbenbrops Perakles (Wolff), 2. Oper, 3. Kermak.
Toto: 15, Platz: 12, 13. 1½—H. Ferner: Honeska, Rentmeiſter.
Kadett=Flachrennen. Zweijährige. 2100 Mark. 900 Meter.
1. W. Sternbergs Marſilius (E. Haynes), 2. Uhlenkopf, 3.
Flirt=
land, 4. Goldfiſcher. Toto: 38, Platz: 17, 51, 21, 31. K—1½.
Fer=
ner: Fremdling, Lombardei, Gambrinus, Minenwerfer, Pro
Spera, Maggi, Hampala, Pillau, Tulla, Glauka.
Thu mir nix=Jagdrennen. Ausgleich 2. 3000 Mark. 3400 Mtr.
1. P. de Nully=Browns Osram (Wolff), 2. Nobel, 3. Dorado 2.
4. Rote Nelke. Toto: 24. Platz: 13, 33, 35, 20. 9½—1½. Ferner:
Liberator, Enzian, Vivat, Floria, Nebelhoxe, Leonatus, Deliga,
Mißgriff, Orgie, La Margna, Ramſes.
Sturmvogel=Ausgleich. Ausgleich 3. 1800 Mark. 2000 Meter.
1. Abteilung: 1. O. Pahls Chinafeuer, 2. Lyſias, 3. Hochwald
Toto: 74, Platz: 24, 42. ½—3. Ferner: Meute, Luxus, Schneefall,
Inſtructor, Hohe Eule, Pontiac. 2. Abteilung: 1. O. Weinbergs
Fra Diavolo (O. Schmidt), 2. Blankenſtein, 3. Wanda. Toto: 149,
Platz: 32, 17, 23. 1—3. Ferner: Wigbert, Markgräfin, Lortzing,
Hella X, Roxana, Otto.
Sieg=Doppelwette: Parademarſch — Osram 101 10.
Bei den Rennen zu Krefeld ſiegte im Kartellrennen der
Zwei=
jährigen (6000 Mk., 1200 Meter) Opels Caſſius (Narr) vor
Po=
larſtern und Charmante. Toto: 13. Platz: 10. 10. 10. 4—3 Lg.
Ferner liefen: Beſtänder, Strachan, Vahland, Sagia.
Max Schmeling ſandte an Gouverneur Rooſevelt ein
Tele=
gramm, in dem er dieſem zu ſeiner Nominierung als
Präſident=
ſchaftskandidat beglück Inſchte. Rooſevelt hatte Schmeling vor
deſſen Weltmeiſterſchafts. of wiederholt beim Training
auf=
gefucht.
Nr. 205 — Seite 7
40000 Zuſchauer bei den Berliner Radrennen.
Steffens ſchlägt Meiſter Engel. — Die Dauerrennen abgebrochen.
Der einzige Renntag dieſes Jahres auf der Rennbahn im
Deutſchen Stadion zu Berlin hatte am Sonntag mit ſeinem
aus=
gezeichneten Programm zahlreiche Zuſchauer angelockt. Die rieſige
Bahn war mit Zuſchauern geradezu überſät, als die erſten Rennen
ihren Anfang nahmen.
Im Internationalen Fliegertreffen
qualifi=
zierten ſich der deutſche Meiſter Mathias Engel, Steffes,
Marti=
netti und der Holländer Piet van Kempen für die Entſcheidung.
Engel war vorher überraſchend im Vorlauf von Piet van Kempen
und Arlet geſchlagen worden und kam nur durch einen Sieg im
Hoffnungslauf in die Entſcheidung, die mit einem überraſchenden
Ausgang endete. Es gelang dem Altmeiſter Steffes, ſeinen
großen Rivalen Mathias Engel in den drei Entſcheidungsläufen
zweimal zu ſchlagen; allerdings fuhr Engel im zweiten Lauf auf
den Grasſtreifen und wurde ſo etwas gehandicapt. Eine weitere
Ueberraſchung war der dritte Platz des alten holländiſchen
Sechs=
tage=Cracks Piet van Kempen, der den Italiener Martinetti auf
den vierten Rang verweiſen konnte. — Das Dauerrennen
mußte wegen eines plötzlich einſetzenden heftigen Regens beim 68.
Kilometer abgebrochen werden. Sawall, Paillard und ſpäter auch
der groß fahrende Metze hatten ſich packende Kämpfe geliefert, als
heim 50. Klm. Thollembeek, ſich überraſchend ſchnell nach vorn
kämpfte und die Spitze auch bis zum Abbruch ſicher behauptete.
In einer Pauſe zeigte Manfred von Brauchitſch auf
ſeinem Mercedes=Benz=Stromlinien=Wagen große
Geſchwindigkei=
ten. Er durchfuhr die 5 Kilometer in 3:18,8 Minuten und kam ſo
auf ein Stundenmittel von 90,5 Klm. — Die Ergebniſſe:
Fliegertreffen, Endlauf um den 1. und 2. Platz: 1. Lauf: 1. Engel,
2. Steffes, ¼ Lg.; zweiter Lauf: 1. Steffes, 2. Engel, 1 Lg.;
dritter Lauf: 1. Steffes, 2. Engel, ¼ Lg. — Um den 3. und 4.
Platz: 1. Lauf: 1. Martinetti, 2. v. Kempen, ¼ Lg.; zweiter
Lauf: 1. v. Kempen, 2. Martinetti, ¼ Lg.; dritter Lauf:
1. Piet van Kempen, 2. Martinetti, ½ Lg.
Großer Preis von Berlin (beim 68. Kilometer abgebrochen):
1. Thollembeek 59:05.8 Min., 2. Metze, 70 Meter, 3. Paillard,
160 Meter, 4. Graſſin, 230 Meter, 5. Sawall, 400 Meter,
6. Schindler, 430 Meter, 7. Krewer, 750 Meter, 8. Gilgen,
1200 Meter (Defekt), 9. Snoek, 2700 Meter zurück.
Die 14. Etappe der Tour de France führte am Sonntag von
Aix les Bains über 204 Kilometer nach Evian, wo die 63köpfige
Teilnehmerſchar geſchloſſen eintraf, obwohl die Strecke ſehr bergig
geweſen war. Im Endſpurt ſiegte der Italiener di Pacco vor den
Franzoſen Speicher und Leducg. Im Geſamt= und
Länderklaſſe=
ment hat es keine Aenderungen gegeben.
Württembergiſche Meiſterſchaft im Stromſchwimmen.
Im Rahmen des großen Waſſerſport=Werbetages in Stuttgart,
dem 20 000 Zuſchauer beiwohnten, und der von allen
ſchwimm=
ſporttreibenden Verbänden der ſchwäbiſchen Landeshauptſtadt und
ganz Württemberg beſchickt war, wurden die württembergiſchen
Strommeiſterſchaften für Herren über 1500 Meter und für Damen
über 1000 Meter ausgetragen. Bei den Herren ſiegte Schraag
(SV. Ludwigsburg) in 18:37 vor Hienzle (Schwaben Stuttgart)
18:40 und Kümmerle=Stuttgart 20:25.: Bei den Damen holte ſich
Frau Pfau (Göppingen 04) in 15:50 Min. den Titel vor Roll
(VfL. Stuttgart) 16:56 und Mauch (Turnerbund Heilbronn) in
17:12 Min.
Der Berliner Brauch verbeſſerte den deutſchen Rekord im
20=Kilometer=Laufen auf 1:07.10,6 Std., Frau Schröder=
Munden=
heim ſtellte bei einem Frauenſportfeſt in Mannheim im
Kugel=
ſtoßen für Frauen mit 13.25 Meter einen neuen DT.=Rekord auf.
In Los Angeles, dem Schauplatz der am Samstag
beginnen=
den Olympiſchen Spiele, waren bis zum Sonntag morgen die
Ver=
treter von 28 Nationen eingetroffen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 25. Juli
15.20: Helene Haimam: Die Berufsausſichten der Frau im
Hotel=
gewerbe.
17.00: Mannheim: Konzert. Volkstümliche Melodien. Ausf.:
Phil=
harmoniſches Orcheſter.
18.30: Dr. Schäffer: Wie kann dem Handwerk geholfen werden?
19.00: Freigehalten für politiſche Vorträge.
20.00: Deutſche Volkslieder. Ausf.: Suſanne Horn=Stoll (Sopran),
M. Meili (Tenor).
20.45: Deutſche Reden. Erwin Guido Kolbenheyer: Die deutſche
Freiheitsidee.
21.10: Orcheſter=Konzert. Werke von Mendelsſohn=Bartholdy, Weber,
Wagner, Pfitzner, Rich. Strauß. Ausf.: Funkorcheſter. Mitw.;
J. Gläſer (Tenor).
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik. Mitw.: Käthe Hagedorn ſingt
Tango=
lieder.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 25. Juli
15.00: St. Welcke: Im Wunderland der 1000 Seen. Reiſe durch
Finnland.
15.40: Oberreg.=Rat Harteck: Deutſche Männer aus eigener Kraft.
Heinrich Zille.
16.00: Schulrat Arens: Heimatwanderungen und Heimatfeſte der
Landſchulen.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Dietrich: Die großen Philoſophen als Erzieher.
17.55: Dr. v. Kries: Das heimliche England.
18.20: Prof. Lehmann: Handwerk und Siedlung.
18.40: Dr. Münzberg: Mittel und Wege zur Verbilligung der
Milchvieh=Haltung.
19.00: Reden zur Reichstagswahl.
20.00: Frankfurt: Das deutſche Volkslied. Ausf.: Suſanne Horn=
Stoll (Sopran). M. Meili (Tenor).
20.45: Deutſche Reden. E. G. Kolbenheyer: Die deutſche
Freiheits=
idee.
21.10: Orcheſterkonzert. Mitw.: J. Gläſer (Tenor). Funkorcheſter.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.40: Leipzig: Unterhaltungsmuſik des Emdé=Orcheſters.
Welterbericht.
Luftdruckanſtieg von der Biskaya dehnt ſich auch über Weſt=
und Süddeutſchland aus. Wenn durch ihn etwas beſtändiges
Wet=
ter aufkommt, ſo wird dies nur für kurze Zeit ſein, denn die neue
Nordmeerſtörung hat über den Britiſchen Inſeln Einfluß
ge=
wonnen, und warme Luft hat bereits das nordfranzöſiſche
Kuſten=
gebiet erreicht. Im Bereich der Südweſtluft dürfte es ſpäter
wie=
der zu Eintrübung und Niederſchlägen, auch von
Gewitterſtörun=
en begleitet, kommen.
Ausſichten für Montag, den 25. Juli: Anfangs aufheiternd, dann
Eintrübung, wärmer und Niederſchläge, teils gewitterhafter
Art.
Ausſichten für Dienstag, den 26. Juli: Wechſelnd wolkig mit
Auf=
heiterung, noch gewitterhafte oder ſchauerartige Niederſchläge.
auffriſchende weſtliche Winde.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Manve
Verantwortlich für Polltik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmannz
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hot 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 205
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. Juli
Liebe allnet ein Fenster
40)
Krlmlnalroman von Hareld Etfberg.
(Nachdruck verboten.)
„Uebrigens, Theo, das hätte ich beinahe vergeſſen: Leroi
ſchrieb noch, er hätte Flint’s Spur bis Paris verfolgt, weitere
Ermittlungen wären im Gange. Das müßte dich doch eigentlich
ſehr intereſſieren, Theo?”
„Wieſo mich?”
Antonia warf einen nicht mißzuverſtehenden Blick auf die
Roſen, die auf Theos Nachttiſch ſtanden, Theo begriff ſoſort,
was ſie meinte. Nicht umſonſt hatte er ſie jahrelang im ſtillen
geliebt, er kannte ſie genau. Aber er tat ihr nicht den Gefallen,
ihr jetzt zu widerſprechen.
„Du haſt doch gehört, daß er ſie wieder zu ſich nehmen will!”
„Biſt du ſehr traurig darüber?”
„Sie iſt eine reizende Frau”, ſagte Theo nachdenklich.
„Es wird dir leid tun, wenn ſie Berlin verläßt?”
„Fürchteſt du, ich könnte eine Dummheit begehen?”
„Wenn du ſie ſehr bitteſt, würde ſie vielleicht ihrem Mann
abſchreiben?“
Theo ließ ſich wieder zurückſinken und ſah an die Decke.
Was ging eigentlich in Antonia vor? Warum dieſe liebevolle
Teilnahme? Sicherlich würde ihm die ſchöne Frau fehlen, ſie
war die erſte, die ihm Intereſſe entgegengebracht hatte. Aber in
Wahrheit war ſie doch nur ein Erſatz für Antonia geweſen.
Es war nur ausgleichende Gerechtigkeit, wenn Antonia einmal
fah, daß auch andere Frauen ihm Beachtung ſchenkten.
„Vielleicht”, gab er nach einer kleinen Pauſe zur Antwort.
Antonia erhob ſich und trat ans Fenſter.
Theo ſchloß die Augen. Die Unterhaltung hatte ihn
ange=
ſtrengt.
Plötzlich ſtand Antonia wieder an ſeinem Bett. „Ich gehe
jetzt, Theo.” Ihre Stimme klang ſehr ſachlich. „Wann glaubſt du,
aufſtehen zu können?”
„Warum?‟ Er öffnete die Augen und lächelte ſie an, aber
ihr Blick blieb ernſt.
„Damit wir zuſammen in Kraußes Zimmer gehen können”
fagte ſie ſchnell. Was ſie hatte ſagen wollen, war etwas ganz
anderes geweſen: Damit ich dich abholen und zu uns nach Hauſe
bringen kann. Mit meiner Mutter iſt bereits verabredet, daß du
dich bei uns pflegen läßt. In unſerem Garten wirſt du dich
ſchnell erholen.
„In drei bis vier Tagen, vorher wohl kaum.”
„Alſo bis dahin! Und recht baldige Beſſerung!” Sie reichte
ihm die Hand, er zog ſie an die Lippen.
Warum gibt ſie mir nicht einen Kuß? dachte Theo.
Warum gebe ich ihm nicht einen Kuß? dachte Antonia.
Aber ſie wandte ſich auch nicht einmal mehr an der Tür
nach ihm um.
Ich bin das widerwärtigſte Frauenzimmer auf der Welt,
dachte Antonia, als ſie die Tür geſchloſſen hatte. Am liebſten
wäre ſie wieder hineingelaufen und hätte ihren Kopf an ſeinen
gelegt.
Was war nur plötzlich mit Theo? Hatte er ſich verändert
oder ſie? In Gedanken verfunken ſtand ſie vor ihrem Wagen
und überlegte. Sollte ſie nicht doch noch einmal zu ihm
hinauf=
gehen? Oder würde er das als Liebeserklärung auffaſſen? Nein,
wahrſcheinlich als Eiferſuchtsbeweis.
Und ſie?" Hatte ſie ganz vergeſſen, daß im Gefängnis zu
Wandsworth ein Mann ſaß, den ſie liebte? Dem ſie
ver=
ſprochen hatte, ſeine Frau zu werden? Hatte ſie ganz
ver=
geſſen, daß ſie bisher der feſten Ueberzeugung geweſen war, es
gäbe für ſie nur einen Mann auf der Welt, Charlie Perkins?
Sie ſprang entſchloſſen in ihren Wagen. Mit lautem
Knall ſchloß ſie die Tür, und das rote Ausrufungszeichen ſchoß
fauchend davon.
„Wie geht es Ihnen denn, Theo?” fragte Antonias Vater.
als er ihn und ſeine Tochter den langen Gang hinunter nach
dem immer noch verſchloſſenen Zimmer Dr. Kraußes führte.
„Vor vier Tagen lag er noch mit einer Eisblaſe im Bett”,
kam ihm Antonia zuvor. „Süß ſieht er aus mit ſeinem
Mütz=
chen, findeſt du nicht auch?”
„Was ihr in dem Zimmer wollt”, fuhr Hortig fort, „iſt
mir eigentlich ſchleierhaft. Die Polizei war doch oft genug da.
Glaubt ihr wirklich, ihr könnt noch was finden?”
„Laß doch, Papa, Theo möchte das Zimmer gern beſichtigen,
und ich bin auch neugierig.”
„Unſer neuer Sherlock Holmes!” ſpottete der Vater.
Um=
ſtändlich ſchloß er die Tür auf und ließ die beiden eintreten.
„Mich braucht ihr doch nicht?” und damit verſchwand er.
Die beiden ſahen ſich neugierig im Zimmer um.
„Willſt du dich mal an den Schreibtiſch ſetzen?” fragtes,K
Antonia. Er war ſofort ganz bei der Sache.
„Wenn’s ſein muß?‟ Es ſchauderte ſie ein wenig, m
ſich auf den Büroſeſſel ſetzte. Theo war an die gepolſterin
gegangen, die zum Vorzimmer führte und ſah Antonig am
unwillürlich die Hand, als trüge er eine Waffe.
„Bitte nicht!” Antonia ſprang auf. „Du, das kann ich
Das darfſt du nicht von mir verlangen!“
Vor ihren Augen hatte Charles Perkins geſtanden un
ſchußbereitem Revolver auf ſie gezielt. Sie fand ſich
gradig nervös, hatte in den letzten Nächten ſchlecht geſch
denn wie Theo vorausgeſagt hatte, war die Rückſprackb
Kaegler doch nicht zu dem Ergebnis gekommen, das ſie
hatte. Auch er war der Anſicht geweſen, daß die Unterh
zwiſchen Charles Perkins und Captain Rolt in der Bar
gut belaſtend aufgefaßt werden könnte. Immerhin
ſpräi=
für den Beſchuldigten, daß er die Bekanntſchaft zugegeben
Aber auf Lerois Brief hin die Freilaſſung zu beantragen
undenkbar. Ueber Theo hatte ſie nicht weiter nachdenken mil
Um ſo mehr hatte ſie in den letzten Tagen an Charlie ga0
Theo hatte inzwiſchen ein Bandmaß aus der Taſcht
zogen, um die Entfernung zwiſchen Polſtertür und Schrei!
ſtuhl zu meſſen.
„Streng dich nur nicht zu ſehr an, Theo!” ſagte ſie back
Er ſchwankte ein wenig, als er ſich aufrichtete.
Aber Theo ließ ſich nicht beirren. Er ging im Zru
hin und her, ſchritt die Entfernungen zwiſchen der Tazu
tür und dem Schreibtiſch, dem Treſor und zurück mit ayu
Schritten ab.
Antonia ſtand an die Wand gelehnt und beobachtetn
Ihr war nicht ſehr wohl zumute. Das Grauen überkay,
immer wieder, wenn ſie daran dachte, was in dem Ziu
geſchehen war.
„Setz dich doch!” ſagte Theo, den ihr Stehen und Sin
ungeduldig machte.
„Ich mag mich nicht ſetzen. Biſt du noch nicht fertig;
finden hier doch nichts, und ich kann dieſe ſtickige Luftty
länger ertragen!“
„Gleich gleich, Antonia! Hab' doch noch fünf Miu
Geduld. Ich habe ſo eine Ahnung, daß . . ." Theo
mitten im Satz inne und ging auf das Fenſter zu. Ihm
ſelbſt nicht ſehr wohl zumute, die Kopfſchmerzen kehrten iu
wieder, und dann überkam ihn eine Art Schwindelgefühl.
(Fortſetzung folgt.)
Hente letzter Tag
A
Ramon Novarro in dem romantischen Tonfilm
Der Sänger von Sevilla
Jugendliche zugelassen. Beginn: 3.45, 6 u. 8.20 Uhr.
Hente letzter Tag
Jenny Jugo und Theo Shall
in der Instigen Tonfilm-Komödie:
Fünf von der Jazzband
Jugendliche zugelassen. Beginn: 3.45, 6 u. 8.20 Uhr.
Heute
und folgende Tage
2
Gerda Maurus und Harry Frank
in dem sensationellen Kriminal-Tonflm der Ufa
Der Schuss im Tonfilm-Atelier
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Beginn 3.45, 6 und 8.20 Uhr.
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