mmmer 10 Pfennige
Bezugspreis:
Bezleher nſcht zur Kürzung des
B. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Verbindſichkeit für uns. Poſtſchecktonto
Frankfurt a. M. 1301.
Maiſciane sordeiiBehtrelelhoerechngang
dnk Luſche Delegierke in Genf verlangk zum letzken Male als Vorausſehung weikerer Mikarbeit unbe=
Migdesleichberechtigung Deutſchlands in allen Wehrfragen bis zum Wiederbeginn der Abrüſtungskonferenz.
ühigen „Beſiegken” mit Deukſchland ſolidariſch. — Frankreich lehnk ab. England zeigk „Verſtändnis”.
auf dem Grundſatz der Gleichberechtigung beruht. Auf dieſen
Grundſatz können wir nicht verzichten. Unter dieſen Umſtänden
Genf ohne Ergebnis.
Genf, 22. Juli.
Dch Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz hat heute vor=
„utagn de Durchberatung der Vertagungsentſchließung Beneſchs
MeſchtGen. Die chineſiſche Abordnung ſah ſich infolge ſtarken
verrudes gegen ihren Antrag auf Verbot des Bombenabwurfs
Er tenszeiten gezwungen, dieſen Antrag zurückzuziehen. An
iM Albſtnmungen haben ſich Botſchafter Nadolny und der
Ver=
ſer /öliens nicht beteiligt.
Irh er Nachmittagsſitzung des Hauptausſchuſſes der
Ab=
uxungslnferenz ergriff als Erſter der Vertreter Deutſchlands,
nibh 7mallgem Erſcheinen vom 1. Juſl
2.— Reſchsmart und 20 Pfennig
dr abgeholt 2.— Reſchsmark, durch die
na0 Reichsmart frel Haus. Poſtbezugspreis
Beſtellgeld monatiſch 2.,60 Reichemark.
cheit für Aufnahme von Anzeigen an
ragen wird nicht übernommen.
Nicht=
ngdner Nummem inſolge höherer Gewalt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Orlainal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 203
Samstag, den 23. Juli 1932.
195. Jahrgang
Anzeigenpreis:
21 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfa.
Finanz=Anzelgen 28 Reſchepfg. Nellamezele (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von answärts 35 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 50 Reſchspfg. 9 mm breite Rellame
zelle 3.00 Reſchemart. Alle Preiſe in Reſchsmark
f1 Dollar — 420 Marl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
auſträge und Teiſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchticher Beltreibung fänl ſeder
Rabatt weg. Banſkionto Deutſche Bani und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
Botſchafter Nadolny.
Aiar Er führte aus: Die Verallgemeinerung der uns
auf=
egtem lbrüſtung ſollte eine der erſten Aufgaben des Völker=
undesr ſin. So iſt es uns im Jahre 1919 verſprochen worden.
zuhute ſteiben wir 1932. Ich will mich nicht zu lange bei der
orga nmheit aufhalten, aber
ſchhu nietund wird beſtreiten können, daß das deutſche Volk
wäh=
mſ reup ſieſer ganzen Zeit die größte Geduld und die größte
Mäßigung an den Tag gelegt
und sie werden, glaube ich, alle mit mir darüber eins ſein,
6 wum Verlaufe dieſer Konferenz eine gleiche Haltung
ge=
sgthiakn. Von unſerer Seite war ſchon für den Entſchluß zur
„ilnatzw an dieſer Konferenz viel guter Wille und Mut
erfor=
anFlichs uchdem der vorbereitende Abrüſtungsausſchuß den
Ar=
i el 5ts Abkommensentwurfs angenommen hatte, der Deutſch=
—d ditöleichberechtigung verweigert und der das ihm durch die
Mtweufungsbeſtimmungen des Verſailler Vertrages auferlegte
Msngurregime gegenüber der ganzen Welt verewigen will.
Alädieſe Konferenz iſt eine Konferenz für die Liquidation
Vchrungenheit. Sie hat die Aufgabe, einen weiteren Abſchnitt
Nütriegsgeſchichte zu beendigen, der ſchon längſt hätte
ab=
en Fchlouſe werden müſſen. Die Konferenz iſt an einem weſent=
und ven jAndepunkt angelangt. Monatelang haben die
mölkſeider ganzen Welt voll Staunen das
merk=
tüctürdiſe Schauſpiel unſerer Arbeit verfolgt,
heu neuſs geringſte greifbare Ergebnis wahr=
ᛋühm) zu können. Unter den zahlreichen Vorſchlägen und
miregAnen, die der Konferenz vorgelegt worden ſind, gibt es
A eifelnl ſolche, die von dem Geſichtspunkt einer wirkſamen und
lil ichgxeienden Abrüſtung aus ſehr wertvoll ſind. Wir denken in
un ter ſciie an den großen Plan des Präſidenten
eoor! Wir haben alle Urſache, dem Präſidenten der
Ver=
igtehn Staaten für dieſen großmütigen Eingriff dankbar zu
üh.* Adeutſche Abordnung hat mit beſonderer Freude auch die
alileiſchen Vorſchläge hinſichtlich der qualitativen Ab=
—tunn grüßt. Alle dieſe verſchiedenen Vorſchläge haben in der
pohzen lelt große Hoffnungen erweckt.
Ablly gegen allen guten Willen haben ſich
bedquerlicher=
weiſſi Kräfte der Verneinung erhoben und durch
Gegen=
iſſtwiüſhgen im Einzelnen die Arbeiten gehemmt. Die
öffent=
liche Neinung kann die Zielloſigkeit, in der ſich die
Kon=
ferenz ſo oft verloren hat, nicht verſtehen.
Nehiny kritiſierte dann dieſe vorgelegte, völlig inhaltloſe
ſtſch iung im einzelnen und fuhr fort:
Daeſeutſche Abordnung iſt nicht in der Lage,
ſe äſnſchließung vom Geſichtspunkt der in ihr
rgle henen Abrüſtungsmaßnahmen als
be=
jelAſend anzuſehen. Trotz dieſer ſchwerwiegenden Ein=
Aindel ſitte ſich die deutſche Abordnung vielleicht in der
Hoff=
ug, 534 andere energiſche Anſtrengungen im zweiten Teil der
Tanferlls folgen würden, mit einer einfachen Stimmenthaltung
Pnünm der die Entſchließung möglicherweiſe unter gewiſſen
urbelgen annehmen können, wenn ſie jenen Grundſatz an=
Menn wwürde, ohne den kein Ergebnis dieſer Kon=
RrelMfür Deutſchland annehmbar iſt: Nämlich den
Mrüſnatz der Gleichberechtigung. Wir haben bis=
* 00Ah Arbeiten der Konferenz unter der Vorausſetzung
teil=
ſomln, daß dieſe Gleichberechtigung anerkannt würde. Jetzt
nechihder Zeitpunkt gekommen, wo ſich die Konferenz über die=
WAkſatz und ſeine praktiſche Anwendung ausſprechen muß,
10 3M aus folgenden Gründen:
Bſr befanden wir uns im vorbereitenden Stadium der
onieR. Eine materielle Entſcheidung war bisher nicht ge=
Offe: die Entſchließung bedeutet dagegen ein erſtes materielles
*oeßllin der Richtung auf die allgemeine Abrüſtung. Sie ent=
2 atr ſchenungen, aus denen ſich mit voller Klarheit ergibt, daß
* abceine Abrüſtung nicht nach dem Vorbild unſerer eigenen
brüſch geſtaltet werden ſoll.
Semhält außerdem gewiſſe Beſtimmungen, die uns neue
epfſchungen auferlegen würden, die wir bisher nicht zu
Uhgens lben.
Ich (übe deshalb ihrer, Berfaſſer und die Vertreter der
amg um ittelbarſten intereſſierten Länder darauf
aufmerk=
lann emacht, daß die Anerkennung und Feſtlegung des
dri mhſatzes der Gleichberechtigung nunmehr nicht länger
nun ghoben werden könne. Indeſſen haben wir, anſtatt
allchbeitte Zuſtimmung zu finden, wie man es in dieſer
unhe Stellung in dieſem Kreis und unſere nationale
Ehrxſo eng berührenden Frage hätte erwarten können,
zu INerem großen Bedauern feſtſtellen müſſen, daß ſich
atber keine einſtimmige Einigung erzielen ließ.
hhen. andererſeits alle, daß Deutſchland niemals eine
terbaſt, unter ein Abkommen wird fetzen können, das nicht
iſt es uns trotz unſeres beſten Willens leider nicht möglich, die
Entſchließung anzunehmen.
Nadolny verlas dann im Namen der Reichsregierung
folgende
Schlußerklärung:
Die deutſche Regierung iſt bereit, auch weiter an den
Arbeiten der Abrüſtungskonferenz teilzunehmen, um mit aller
Kraft dazu beizutragen, daß im Sinne des Artikels 8 der
Völkerbundsſatzung ein wirklich entſcheidender Schritt in der
Richtung auf die allgemeine Abrüſtung getan wird. Namens
der deutſchen Regierung muß ich heute aber ausſprechen, daß
ihre Mitarbeitnur möglich iſt, wenn die weiteren
Arbeiten der Konferenz die Grundlage der
zweifelsfreien Anerkennung der
Gleichberech=
tigung der Nationen befolgen. — Die
Gleich=
berechtigung der Nationen iſt das fundamentale Prinzip des
Völkerbundes ebenſo wie der Staatengemeinſchaft überhaupt.
Mit dem Gefühl nationaler Ehre und internationaler
Gerechtig=
keit wäre es nicht vereinbar, wenn die Konferenz die Regeln
und Grundſätze für die allgemeine Abrüſtung der Staaten
feſt=
legen wollte, aber gleichzeitig Deutſchland oder andere Staaten
an dieſen allgemeinen Regeln und Grundſätzen nicht teilnehmen
ließe, ſondern irgendeinen Staat einem diskriminierenden
Aus=
nahmeregime unterwerfen würde. Das würde auch die
ver=
träglichen Anſprüche verletzten, die Deutſchland zuſtehen und
auf die es unter keinen Umſtänden verzichten kann. Die deutſche
Regierung muß nun zu ihrem tiefen Bedauern feſtſtellen, daß
die vorliegende Reſolution dieſem Standpunkt keine Rechnung
trägt. Sie hat aus der Arbeit der verfloſſenen erſten Periode
der Konferenz, insbeſondere aus den Beſprechungen der letzten
Tage, vielmehr annehmen müſſen, daß dieſe notwendige
Vor=
ausſetzung noch nicht von allen Regierungen verſtanden und
anerkannt wird. Die deutſche Regierung hält es nicht für
möglich, daß bei dieſer Unklarheit über eine Grundfrage des
ganzen Abrüſtungsproblems erſprießliche Arbeit geleiſtet werden
kann. Sie muß deshalb darauf beſtehen, daß dieſe Zweifel
dadurch beſeitigt werden, daß die Gleichheit aller Staaten
hin=
ſichtlich der nationalen Sicherheit und hinſichtlich der
An=
wendung aller Beſtimmungen der Konvention ohne weiteren
Verzug zur Anwendung gelangt. Soweit die einzelnen
Fragen, die ſich aus der Anwendung des
Grund=
ſatzes der Gleichberechtigung ergeben, einer
Klärung bedürfen, iſt die deutſche Regierung
zu ſofortigen Verhandlungen hierüber mit
den beteiligten Staaten bereit. Die deutſche
Re=
gierung muß aber ſchon heute darauf hinweiſen, daß ſie ihre
weitere Mitarbeit nicht in Ausſicht ſtellen
kann, wenn eine befriedigende Klärung dieſes
für Deutſchland entſcheidenden Punktes bis
zum Wiederbeginn der Arbeiten der Konferenz
nicht erreicht werden ſollte. — Botſchafter Nadolny
fügte dieſer Erklärung hinzu:
Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß die Vorausſetzung,
von der Deutſchland ſeine weitere Haltung abhängig machen
muß, bald erfüllt ſein wird, und daß wir gemeinſam mit
Ihnen in die zweite Phaſe der Konferenz werden eintreten
können, von der ich hoffe, daß ſie ergebnisreicher ſein wird als
die erſte, und daß ſie uns ans Ziel bringen wird.
Eine außerordentlich eindrucksvolle Rede hielt ſodann der
Delegierte Ungarns, der 86jährige Graf Apponyi.
Er teilte zu Beginn ſeiner Ausführungen mit, daß die
un=
gariſche Delegation ſich gegenüber der Entſchließung der Stimme
enthalte. Er übte an der Reſolution unter dem Geſichtspunkt
der Abrüſtung und der Gleichberechtigung ſcharfe Kritik. Mit
Nachdruck vertrat Graf Apponyi die Frage der
Gleichberech=
tigung. Er ſprach ſich ſehr ſcharf dagegen aus, daß die
Kon=
ferenz nicht ſchon jetzt zu einer einmütigen Anerkennung der
Gleichberechtigung aller Staaten gekommen ſei, und ſchloß ſich
in dieſem Punkt vorbehaltlos den Ausführungen des deutſchen
Vertreters an. Kein ungariſcher Staatsmann werde eine
Ab=
rüſtungskonvention unterzeichnen, wenn dieſe nicht
unein=
geſchränkt die Gleichberechtigung enthalte. Zum „Schluß wies
der ungariſche Vertreter auf die Lauſanner Konferenz hin, die
auf wirtſachftlichem und finanziellem Gebiet Schluß mit der
Unterſcheidung zwiſchen Sieger und Beſiegten gemacht habe.
Das Werk von Lauſanne werde vernichtet, wenn auf dem
Ge=
biet der Rüſtungen die bisherige unterſchiedliche Behandlung
nicht bald aufgehoben werde.
Der Vertreter Oeſterreichs Geſandter
Pflü=
gel, ſagte, der Hoover=Plan müſſe bei den künftigen Arbeiten
der Konferenz größere praktiſche Bedeutung gewinnen. Es ſei
beſonders bedauerlich, daß das Oeſterreich gegebene Verſprechen
bezüglich der Gleichberechtigung noch nicht erfüllt werde. Die
endgültige Stellung Oeſterreichs in der Abrüſtungsfrage hänge
von dieſer Erfüllung ab.
Sir John Simon
ſagte die Reſolution ſtelle keineswegs ein endgültiges Ergebnis
der Abrüſtungsverhandlungen dar. Zu ſeiner Genugtuung habe
er gehört, daß auch der deutſche Delegierte die große Bedeutung
der Hoover=Vorſchläge anerkannt habe. Wenn aber der
ameri=
kaniſche Vertreter Gibſon der Reſolution zuſtimme, habe man
keinen Grund, amerikaniſcher als Gibſon zu ſein. Er habe
Verſtändnis ſür die von einigen Staaten geäußerte
Beſorg=
nis, daß ſie ſich am Ende der Konferenz in einem Sonderzuſtand
befinden würden. Wenn man dieſe Frage aber jetzt aufwerfe, ſo
(Fortſetzung auf Seite 2. 1. Spafte.)
Die Schrumpfung des polniſchen
Auuenganders.
Halbierung des Geſamtumſatzes gegenüber dem Vorjahre. —
Schwindende Aktivität der Handelsbilanz. — Deutſchlands
Stellung im polniſchen Import.
Von unſerem Warſchauer Sonderberichterſtatter.
Warſchau, im Juli 1932.
Die Angaben über den Warenaustauſch in den erſten
fünf Monaten des laufenden Jahres zeigen, in
welchem Maße die Schrumpfung des polniſchen Außenhandels
im Vergleich zum Tempo des Rückganges im vergangenen Jahre
ſich gegenwärtig beſchleunigt hat. Der Geſamtumſatz war mit
823,6 Mill. Zl. um 44 Prozent unter den der erſten fünf
Monate v. J. geſunken. Das bedeutet eine viel ſtärkere
Ver=
ringerung des Handelsvolumens, als ſie im ganzen Jahr 1931
feſtzuſtellen war, deſſen Geſamtumfatz mit 3 340,9 Mill. Zl. nur
um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahre zurückgegangen war.
Der immer ſchwächere Puls des Wirtſchaftslebens hat ein
be=
ſonders rapides Abſinken der Einfuhr zur Folge gehabt, die
in den erſten fünf Monaten mit 362,0 Mill. Zl. um 46,4 Prozent
gegenüber dem gleichen Zeitabſchnitt des Vorjahres
zurück=
gegangen iſt. Die Ausfuhr hat hingegen eine um einige Grade
ſtärkere Widerſtandskraft erwieſen, indem ſie mit 461,5 Mill. Zl.
im Vergleich zum Vorjahre 41,5 Prozent eingebüßt hat.
In=
folgedeſſen liegt auch der in der Berichtszeit erzielte
Ausfuhr=
überſchuß in Höhe von 99,6 Mill. Zl. nur um einen geringen
Betrag tiefer als im Vorjahre (113,1 Mill. Zl. im Januar—Mai
1931).
Die Paſſivität der polniſchen Zahlungbilanz, die neben den
rund 100 Mill. Zl. Ausfuhrüberſchuß in den erſten fünf
Monaten d. J. aus den Gold= und Deviſenbeſtänden der Bank
Polſki einen Betrag von 103,3 Mill. Zl. verſchlungen hat, läßt
der Aufrechterhaltung einer aktiven Handelsbilanz die größte
währungspolitiſche Bedeutung beimeſſen, da bei dem ſo gut wie
reſtloſen Aufhören des Kapitalzufluſſes aus dem Auslande der
Ausfuhrüberſchuß das wichtigſte Gegengewicht für die paſſiven
Poſitionen der Zahlungsbilanz geworden iſt. Polen als
Schuldnerland, ſo erklärt in ihrem letzten Heft die amtliche
„Polſka Goſpodarcza”, müſſe um jeden Preis einen Aktivſaldo
in feinem Außenhandel herauswirtſchaften, wenn es in der
Lage ſein ſoll, die notwendigen Zahlungen an das Ausland,
in erſter Linie die Zinſen= und Tilgungsraten der
Staats=
ſchulden, zu leiſten und die Deckungsbeſtände der Notenbank
auf der erforderlichen Höhe aufrechtzuerhalten:
Nun iſt man ſich in den für die Geſtaltung der polniſchen
Handelspolitik maßgebenden Kreiſen darüber klar, daß die
„Verteidigung der Handelspolitik” auf dem Wege einer weiteren
Einfuhrdroſſelung nicht mehr möglich ſein wird. Der polniſche
Import iſt bereits nicht weit von der theoretiſch berechenbaren
Tiefſtgrenze angelangt, deren Unterſchreitung nicht denkbar iſt,
ſofern nicht ein weiteres Erlahmen der Produktion den Bezug
ausländiſcher Rohſtoffe und Halbfabrikate noch mehr einſchränkt.
Die ſogenannten entbehrlichen Artikel ſpielen in der
gegen=
wärtigen polniſchen Einfuhr nur noch eine ganz untergeordnete
Rolle. Den Großteil der Einfuhr bilden zurzeit Rohſtoffe,
Maſchinen, Inſtallationsmaterial, ausländiſche Lebens= und
Genußmittel, deren Bezug ſich nicht ausſchalten läßt. Auch bei
einer noch ſo ſtrengen Handhabung des Begriffs „entbehrlicher
Import” ließe ſich die polniſche Einfuhr nur noch um etwa
10—11 Mill. Zl. monatlich herabdrücken.
Die Aufgabe, die ſich die polniſche Handelspolitik ſtellt,
lautet alſo: Verſtärkung des Exports. Da die
Er=
ſchließung neuer Abſatzmöglichkeiten im Auslande heute bei der
allenthalben herrfchenden Abſperrung und
Reziprozitäts=
tendenzen mit Kompenſationen in Form vermehrter Einfuhr
aus den betreffenden Ländern verbunden ſein muß, geht das
polniſche Beſtreben dahin, den Handelsverkehr mit denjenigen
Staaten nach Möglichkeit zu intenſivieren, denen gegenüber die
Handelsbilanz für Polen bereifs aktiv iſt. Solche Länder ſind
in der Hauptſache England, Oeſterreich, die Tſchechoſlowakei
und die ſkandinaviſchen Staaten (England iſt ſeit Mitte v. J.
an die Spitze der Aufnahmeländer für polniſche Erzeugniſſe
gerückt, indem es das bis dahin an erſter Stelle im polniſchen
Export ſtehende Deutſchland überflügelt hat). Erfolg oder
Miß=
erfolg der erwähnten polniſchen Beſtrebungen, den
Handelsver=
kehr mit dieſen Ländern zu bevorzugen, wäre an ihrem Anteil
am polniſchen Geſamtexport zu meſſen. Weſentliche
Verſchie=
bungen ſind indeſſen in dieſer Hinſicht nicht eingetreten bzw.
ſie heben ſich gegenſeitig auf. Nach den für die erſten vier
Monate d. J. vorliegenden Angaben über Polens Handel mit
den einzelnen Ländern hat der Anteil Englands an der
pol=
niſchen Ausfuhr 16,5 Prozent betragen gegenüber 17 Prozent im
ganzen Jahr 1931, der Anteil Oeſterreichs 7,6 Prozent gegenüber
9,3 Prozent, derjenige der Tſchechoflowakei 10,2 Prozent
gegen=
über 777 Prozent, Dänemarks 4,9 Prozent gegenüber 4,1
Pro=
zent, Schwedens 5,3 Prozent gegenüber 4,8 Prozent.
Der Neuorientierung des polniſchen Außenhandels ſollte in
erſter Linie das neue Einfuhrverbotsſyſtem dienen, das mit
dem 1. Januar d. J. in Kraft getreten war und im Februar
weiter ergänzt wurde. Die neuen Verbotsliſten erſtrecken ſich
unter Zugrundelegung der Einfuhrziffern von 1931 auf etwa
21 Prozent des polniſchen Geſamtimports. Sie ſollten die
Grundlage für eine Kontingentierungspolitik bilden, die eine
Umſtellung des Imports durch Verringerung des deutſchen
An=
teils am Polengeſchäft bezweckte. Durch das Warſchauer
deutſch=
polniſche Handelsübereinkommen vom 26. März d. J. iſt dieſen
Beſtrebungen ein Riegel vorgeſchoben worden.
Im einzelnen gibt über die Verteilung des polniſchen
Außenhandels auf die verſchiedenen Länder die folgende Tabelle
Aufſchluß (in Millionen Zl.):
Jan.—April Jan.—April 1932 1931 Insgeſamt 383,5 619,9 Insgeſamt D5 288,8 538,4 England .= ᛋ.F 634 94,8 Deutſchland *a1s; 61,3 114,7 Tſchechoflowakei „ : 1. 37,0 476 Oeſterreich . . . 29,4 64,3 Frankreich .. 24,2 37,0 [ ← ][ ][ → ]
Seite 2 — Nr. 203
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. Juli
Schweden 20,4 22,3 Belgien 20,1 20,5 Dänemark 18,6Einfuhr 29,1 Jan.—April Jan.—April 1932 1931 Deutſchland 62,8 135,2 Vereinigte Staaten 31,1 60,6 England 26,2 39,1 Frankreich 21,9 39,0 Tſchechoſlowakei 17,0 37,2 Schweiz 15,7 28,4
29,6 Oeſterreich . 11,9
Deutſchland nimmt ſomit nach wie vor eine überragende
Stellung im polniſchen Import ein. Das Organ des
Zentral=
verbandes der Polniſchen Induſtrie, der Warfchauer „Przcglond
Goſpodarczy” hat ſich neuerdings wieder einmal zur
Feſt=
ſtellung veranlaßt geſehen, daß allen Umſtellungsverſuchen der
polniſchen Einfuhrpolitik als das größte Hindernis die
Ge=
wöhnung der Importeure an den Warenbezug aus
Deutſch=
land entgegenſteht. Der gute Ruf der deutſchen Erzeugniſſe,
ſowie der ſeit langem funktionierende Geſchäftsverkehr, ſind die
Grundlage, auf der der deutſche Export trotz der von ihm zu
bezahlenden höheren Zollſätze ſich gegen die Konkurrenz anderer
Induſtrieländer zu behaupten vermocht hat.
(Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.)
könne mit gleichem Recht die franzöſiſche Delegation verlangen,
daß ihre Forderungen bezüglich der Sicherheit jetzt genehmigt
würden. Er verſtehe, daß die öffentliche Meinung ungeduldig
ſei. Es ſei leicht, große Worte zu ſprechen, aber ſchwierig,
kon=
krete und poſitive Arbeit zu leiſten.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident
Herniol
legte den Standpunkt der franzöſiſchen Regierung zu der
Reſo=
lution dar. Er erklärte, daß die Reſolution niemand voll
befrie=
dige. Die franzöſiſche Delegation habe Vorſchläge politiſcher Art
gemacht. Frankreich würde aber nicht die Verantwortung
über=
nehmen, in dieſem Augenblick dieſe Forderungen zur endgültigen
Entſcheidung zu ſtellen. Zu der Frage der
Heeresbudgetbeſchrän=
kung erklärte er, daß Frankreich eine ſofortige Herabſetzung ſeiner
Militärausgaben um 10 Prozent ſoeben vorgenommen habe.
Herriot kündigte ein ins Einzelne gehendes Projekt
hinſicht=
lich der Inter nationaliſierung der
Zivilluft=
fahrt an. Sehr ſtarke Vorbehalte machte er zu den
auf amerikaniſchen Wunſch in die Reſolution aufgenommenen
Richtlinien zur Herabſetzung der effektiven
Stärke. Vor endgültigen Beſchlüſſen in dieſer Frage müßten
auch die „geheimen Organiſationen”
berückſich=
tigt werden. Auch könne man ſich bei der Feſtſetzung der
effek=
tiven Stärke nicht allein auf die Bevölkerungszahl ſtützen. Wenn
das Problem der Sicherheit gelöſt ſei und eine
internatio=
nale Organiſation beſtehe, die jedem die Sicherheit gewähre und
jedem die gleichen Verpflichtungen auferlege, dann werde die von
Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn aufgeworfene Frage der
Gleichberechtigung bedeutend erleichtert.
Die Vertreter Finnlands, Eſtlands Litauens, Lettlands,
Chi=
les und Panamas ſtimmten für die Reſolution. Der Bulgare
Mikoff ſchloß ſich der deutſchen Haltung an.
Ent=
gegen dem urſpünglichen Plan, heute fertig zu werden, wurde
dann die Beratung auf Samstag, 10 Uhr, vertagt.
Die Brikiſche Reichskonferenz.
EP. Ottawa, 22. Juli.
Im weiteren Verlauf der Eröffnungsſitzung der
Reichskon=
ferenz folgten noch Anſprachen von Bruce=Auſtralien, Havenga=
Südafrika, Emerſon=Neufundland, Chatteriee=Indien, Moffat=
Südrhodeſien, ſowie den Vertretern der übrigen Dominions. Die
Sitzung wurde um 1.55 Uhr kanadiſche Zeit beendet. Am
Nach=
mittag trat die Konferenz dann zu einer nichtöffentlichen Sitzung
zuſammen, in der beſchloſſen wurde, fünf Kommiſſionen ins
Le=
ben zu rufen, die ſich mit folgenden Problemen befaſſen werden:
1. Der Handel innerhalb des Britiſh Commenwealth; 2. Die
Verwaltung der Zölle; 3. Die Handelsbeziehungen zu
nichtbri=
tiſchen Ländern; 4. Währungs= und Finanzfragen; 5.
Metho=
den wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit. — Die Konferenz vertagte
ſich dann auf Freitag vormittag.
Viel kommentiert wird die Rede des ſüdafrikaniſchen
Vertreters Havenga, der mit aller Entſchiedenheit
dar=
auf hinwies, daß Südafrika die Theorie von dem ſich ſelbſt
genü=
genden und iſolierten Britiſchen Reich nicht unterſchreiben
könne. Keiner der Mitgliedsſtaaten des Commonwealth könne
allein leben oder allein ſein Leben innerhalb des Britiſchen Reichs
führen, am wenigſten von allen England. Havenga wies weiter
darauf hin, daß Südafrika auch auf die nichtbritiſchen Länder
Rückſicht nehmen müſſe, die Käufer ſüdafrikaniſcher Produkte ſeien
und auf deren Märkte Südafrika nicht verzichten könne, da das
Britiſche Reich dafür keinen Erſatz zu bieten imſtande ſei. Eine
einheitliche Reichswährung lehnte Havenga ebenfalls als
unprak=
tiſch ab. Das nächſtliegende ſei eine Wiederherſtellung der
Goldwährung. Was danach weiter zu geſchehen habe, müſſe der
im Herbſt zuſammentretenden Weltwirtſchaftskonferenz
über=
laſſen bleiben.
Großes Aufſehen erregte eine Bemerkung von Mrs.
Runce=
man, der Gattin des engliſchen Handelsminiſters. In einem
In=
terview erklärte ſie, die Frauen Englands hätten den Wunſch, die
Lebensmittel ſo billig wie möglich zu kaufen, darum müßten die
Zölle ſo niedrig wie möglich innerhalb des Britiſchen Weltreichs
ſein, den nichtbritiſchen Ländern gegenüber aber ſo hoch wie
mög=
lich. — Am Donnerstag abend fand ein Bankett der
Delega=
tionsführer ſtatt, auf dem OKelly=Irland eine Rede in Gäliſcher
Sprache hielt.
N59AP. forderk Reichskommiſſar
Auu in BAyern.
In einer Verſammlung in Schwandorf (Oberpfalz) erklärte,
wie die „Neue Freie Volkszeitung” meldet, der
nationalſoziali=
ſtiſche Landtagsabgeordnete Eſſer, die Nationalſozialiſten würden
nach dem 31. Juli entweder die ſofortige Neubildung einer „
ord=
nungsmäßigen bayeriſchen Regierung” verlangen, oder beim
Reichspräſidenten die Einſetzung eines Reichskommiſſars in Bayern
erbitten.
Japaniſche Verſtärkungen nach Jehol unkerwegs.
TU. Mukden, 22. Juli.
Geſtern wurden japaniſche Truppen von Mukden nach der
Grenze der Provinz Jehol in Marſch geſetzt, wo es bei
Chaoyang zu einem ernſten japaniſch=chineſiſchen Zuſammenſtoß
gekommen war. Nach Blättermeldungen ſoll zwiſchen dem
japaniſchen und dem chineſiſchen Oberbefehlshaber ein
Ueber=
einkommen zuſtandegekommen ſein, wonach die Chineſen ſich
verpflichten, nach dem verſchwundenen japaniſchen Offizier
Iſchimoto zu forſchen, während die Japaner verſprechen nicht
weiter vorzurücken. Nach anderen Meldungen hat
Tſchang=
ſhueliang, der frühere Militärgouverneur der Mandſchurei,
Vorbereitungen getroffen, mit chineſiſchen Truppen nach der
Grenze der Provinz Jehol vorzurücken.
Vom Tage.
Adolf Hitler erklärte geſtern in Liegnitz, die NSDAP. ſei
Gegnerin des Lauſanner Abkommens.
Ueber den Fortgang der Unterſuchungen, betr. die Altonaer
Vorfälle vom letzten Sonntag, verlautet, daß von den bisher vom
Ermittlungsrichter vernommenen 89 vorläufig feſtgenommenen
Perſonen 22 wieder auf freien Fuß geſetzt wurden. Gegen 67 iſt
gerichtlicher Haftbefehl erlaſſen worden.
An Stelle des von ſeinem Amte zurückgetretenen engliſchen
Luftmarſchalls Sir John Salmond iſt deſſen Bruder, Sir John
Geoffrey Salmond, zum Chef der engliſchen Luftſtreitkräfte
er=
nannt worden.
Die politiſche Abteilung der Budapeſter
Oberſtadthaupt=
mannſchaft hat nach längeren Beobachtungen ein Geheimbüro der
Kommuniſtiſchen Partei ausgehoben. Sieben Leiter der
gehei=
men Organiation wurden feſtgenommen; in ihren
Schlupfwin=
keln fand die Polizei große Mengen belaſtenden Materials.
Die amerikanichen Behörden haben ſich jetzt zu energichen
Maßnahmen gegen die noch in Waſhington verbliebenen
Vete=
ranen entſchloſſen. Sie haben die etwa 15 000 Mann, die
vergeb=
lich auf die Verabſchiedung des Geſetzes über die Gratifikationen
warteten, aufgefordert, alle ſtaatlichen Gebäude zu verlaſſen und
die öffentlichen Anlagen bis ſpäteſtens 4. Auguſt zu räumen.
Die Vertreter der fünf neutralen Mächte, die an der
ſüd=
amerikaniſchen Konferenz in Waſhington teilnehmen, haben
Pa=
raguay und Bolivien telegraphiſch gebeten, die Feindſeligkeiten
einzuſtellen und einen Nichtangriffsvertrag zu unterzeichnen.
Auf der Konferenz, der Interparlamentariſchen Union kam es
heute zu einem ungewöhnlich ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen dem
franzöſiſchen und italieniſchen Vertreter, der faſt zu Tätlichkeiten
führte. Trotz mehrſtündiger Beratungen konnte der
Zwiſchen=
fall der Tagung bis zum Abend noch nicht beigelegt werden, da
Renandel ſich weigerte, die von den Italienern geforderte
Ent=
ſchuldigung zu geben.
Die Regierungstruppen haben die Aufſtändiſchen in Sao
Paulo vollkommen umzingelt. Die Stadt Santos iſt durch eine
Blockade von Land und von See von der Umwelt abgeſchnitten.
Dus m i Soeeft Heimännsoen!
Neue Verhaftung des Berliner poltzeikommand
* Berlin, 22. Juli. (Priv.
Der abgeſetzte Kommandeur der Berliner Schutzn
Oberſt Heimannsberg, iſt am Freitag 4 Uhr von
Reichswehrhauptmann in ſeiner Wohnung aus dem Bett —
verhaftet worden. Gleichzeitig wurden der Polizeim
Enke und der Vorſitzende des Reichsbanner=Ortsvereins
lottenburg, Carlbergh, verhaftet. Die drei Verhafteter
den in die Militärarreſtanſtalt nach Moabit überführt,
wie in der amtlichen Mitteilung erklärt wird, im drin=
Tatverdacht einer Zuwiderhandlung gegen die Verordnur
Reichspräſidenten vom 20. Juli ſtehen. Die zuſtändigen S
hüllen ſich über die Gründe der Verhaftung in Stillſchweä=
Vermutungen werden reichlich und widerſprechend laut
Geheimnisvolle iſt vor allem die Verbindung Heimannsber.g
dem Reichsbanner, dem die drei Verhafteten angehören
Es wird vermutet, daß Heimannsberg vielleicht den A
machn wollte, einige Polizeioffiziere in Befehlsſtellungen
herüber zu ziehen und gleichzeitig die Berliner Schufo des D,
banners unter ſein Kommando zu bringen. — Ein dem OHy
Heimannsberg naheſtehendes Mittagsblatt behauptet da
daß Heimannsberg geſtern lediglich mit einigen Schupo=Offfü
geſprochen habe, um ſeine Büroangelegenheiten zu regeln zu
übergeben.
Wie verlautet, wurden im Zuſammenhang mit den Wag
tungen auch Hausſuchungen vorgenommen. Während ſie
be=
mannsberg ergebnislos verlaufen ſein ſoll, habe man bei P80
manor Enke belaſtendes Material gefunden. Enke iſt bishe,
mals beſonders hervorgetreten, er ſoll jedoch bei der Ausb i)
von Reichsbannerangehörigen mitgewirkt haben. Gerüchte
Generalleutnant v. Rundſtedt als Inhaber der vollziehender
walt das Juſtizminiſterium erſucht habe, zur Aburteilung der
hafteten ein außerordentliches Gericht einzuſetzen, eilen wor
Tatſachen voraus.
Strafverfahren gegen Polizeimajor Enke. Aist
Hafkenklaſſung Heimannsbergs und Carlbergſt
Am Freitag=Spätabend teilt der Militärbefehlshabs
Groß=Berlin und Provinz Brandenburg mit:
Aus Kreiſen der Schutzpolizei war dem Militärbaih)
haber am 21. Juli dienſtlich gemeldet worden, daß der Puſſa
major Enke im Einvernehmen mit dem Polizeikomma=
Heimannsberg und Herrn Carlbergh die Wiedereinſetzum
Polizeikommandeurs Heimannsberg in ſein bisheriges An= ſm em
geſetzwidrigem Wege betreibe. Auf Grund dieſer A zlkſt
wurden die drei Genannten am frühen Morgen des 22Mo
in Schutzhaft genommen.
Die Unterſuchung, die ſich über den 22. Juli hi
hat ergeben: Die Ermittlungen gegen Polizeimajor Enke
Anlaß zur Einleitung eines ſtrafrechtlichen Verfahrenss u6
verbleibt in Schutzhaft. Dem Polizeikommandeur Heima
berg konnte die Teilnahme an den Beſprechungen des P.
majors Enke nicht nachgewieſen werden. Polizeioberſt;
mannsberg hat betont, daß er ſolche Beſtrebungen unter
Umſtänden ablehnen würde. Der gegen Carlberg
ſtehende Verdacht hat ſich nicht ausreichend beſtätigt. Die Af
Letztgenannten werden aus der Schutzhaft entlaſſen.
Urlaubsſperre für die Berliner Polizei.
(B. Berlin, 2. 81
Der Militärbefehlshaber für Groß=Berlin und Bra
burg, Generalleutnant v. Rundſtedt, hat heute nachmitta
Berliner Polizeipräſidenten angewieſen, für die Berliner S
polizei ſofort die Urlaubsſperre zu verhängen. Die Beau
die ſich unterwegs befinden, werden ſofort telegraphiſch zu
gerufen werden. Vorliegende Urlaubsgeſuche werden vor ine
nicht berückſichtigt. Die Sperre erſtreckt ſich auf die Beu
aller Grade. Auch die von der Schutzpolizei jährlich un.
ſtalteten Geſellſchaftsreiſen, die zurzeit gerade unterwegsiſs
werden von der Sperre betroffen und ebenfalls zurückge) ſim
werden.
ur ei
Der Berliner Militärbefehlshaber hat das „8=Uhr=Zcm
blatt” für vier Tage verboten.
Ari )
Geſtern abend beriet das preußiſche Kabinett über die AMSeoi
folgeſchaft der vorgeſtern aus ihren Aemtern entlaſſenen meh/ Ein
Verwaltungsbeamten, Beſchlüſſe ſind für Samstag angeküf pche.
Wus beinge die Haitadsfeenang 19se.
Seit Wochen ſchon waren überall Einzelheiten über die
techniſchen Wunder, die die kommende Funkausftellung
in den Hallen am Kaiſerdamm in Berlin bringen ſoll,
durch=
geſickert, aber jetzt erſt weiß man, was eigentlich geboten wird
und welche Bedeutung dieſen Objekten beizumeſſen iſt. Alle
ſechs Hallen, die ſich um den Funkturm herumziehen werden
bei der kommenden Ausſtellung ausſchließlich der elektriſchen
Welle zur Verfügung ſtehen.
Die ſiebente Halle, die „Neue Autohalle”, die ſich an das
Funkhaus anſchließt, wird in ihrer Geſamtheit in einen
übergroßen Sendeſaal umgewandelt, in dem — falls
das ſchlechte Wetter eine Sendung aus dem
Funkturm=
garten unmöglich macht — 20 000 Zuſchauer bei gedeckten
Tiſchen zwiſchen Haupt= und Nachſpeiſe ſich anſehen
können, wie eine Rundfunkſendung vor ſich geht.
Auch bei dieſer kommenden Funkausſtellung liegt der Reiz in
den unzähligen Nebenausſtellungen der Sendegeſellſchaften uno
der anderen halb= oder ganz offiziellen Stellen, mit deren Hilfe
die erſte Schau einer Radio=Apparate=Meſſe erſt zu einer
wirk=
lichen Funkausſtellung gemacht wurde. Den größten Platz unter
deiſen Nebenausſtellungen beanſprucht die
Reichsrundfunkgefell=
ſchaft und die Reichspoſt für ſich. Die Reichsrundfunkgeſellſchaft
iſt mit einer großen Störſchutzausſtellung — das immmer noch
nicht gelöſte Problem — und mit neuen Statiſtiken über die
Hörerbewegung vertreten. Bilder und Modelle werden von
dem ungeheuren Stoff, der täglich durch die Mikrophone der
Sender geht, berichten. Die Statiſtiken der Hörerbewegung
ſind aber keineswegs in langweilige Tabellen und
Zahlen=
kolonnen gekleidet, ſondern in graphiſch und künſtleriſch geſchickt
aufgemachte bunte Tafeln und Modelle, die die trockene Materie
zu einer intereſſanten Lektüre machen Intereſſant iſt ein
Ton=
film, der in feſſelnder Darſtellung den Kontraſt der Technik
der Erſtſendungen des Rundfunks und dem heutigen Stand
aufzeigt. Man hat zu dieſem Zweck Empfänger und
Laur=
ſprecher von 1923 an hervorgeholt, und ihre reichlich noch
unklaren Töne getonfilmt. Wenige Zeit ſpäter tönt das gleiche
Stück aus den klaren und reinen Lautſprechern von 1932.
Gleich=
zeitig kann man in dieſem Tonfilm allerlei von dem ſehen,
was ſonſt hinter verſchloſſenen Türen vor ſich zu gehen pflegt:
Man ſieht Verſtärkerräume, Schallzentralen, Funkkabelſchächte
und erlebt den Verlauf einer Kabelübertragung vom
Urſprungs=
ort bis zum Beſtimmungsſender. Das Heinrich=Hertz=Inſtitut
für Schwingungsforſchungen zeigt die Fortſchritte ſeiner
Ar=
beiten auf dem Gebiete der elektriſchen Muſik, die ſchon im
vergangenen Jahr ſtarkem Intereſſe beim Publikum begegnete,
an vollſtändig neuen Apparaten.
Die Reichspoſt wird den neuen Fernſeh=
Ultrakurzwellen=
ſender in vollem Betrieb zeigen. Darüber hinaus iſt aber
intereſſant, daß eine Fernſehübertragung abrollt, die nicht
über den Draht, ſondern durch den Aether geht.
Dieſe Uebertragung ſoll von der Sendung bis zum Empfang
vorgeführt werden. Weiter bringt die Poſt neuartige Geräte
zur Uebertragung von Filmen auf drahtloſem Wege,
Ultra=
kurzwellen=Empfänger und allerlei andere Apparate, die zum
größten Teil in den Laboratorien des Reichspoſtzentralamtes
entwickelt worden ſind.
Die Hauptausſtellung wird natürlich im Zeichen der neuen
Apparate ſtehen, die trotz bedeutender Verbeſſerungen erheblich
im Preiſe geſunken ſind. Im großen und ganzen läßt ſich
heute ſchon ſagen, daß die kommende Funkausſtellung —
ab=
geſehen von den Neuerungen — intereſſanter ſein wird als
alle ihre Vorgängerinnen.
„Egmonk” auf dem Römerberg.
Goethes „Egmont” auf dem Römerberg in
Frank=
furt: Dichtung wurde Wirklichkeit,
Vergangen=
heit wurde Gegenwart!
Der Kampf des unterdrückten Volkes der Niederländer
gegen die Uebermacht des fremden Herrſchers! Das Lied
der Freiheit, das als Grundmelodie Goethes „Egmont”
durchzieht, ließ verwandte Seiten des heutigen deutſchen Volkes
aufklingen.
Um unter freiem Himmel dieſe ſtarke Gegenwartswirkung
zu erreichen, mußte die Inſzenierung des Intendanten Alwin
Kronacher wie im „Götz”, ſo auch im „Egmont” die feinen
Fäden der perſönlichen Verknüpfung zurücktreten laſſen. Maſſen=
Aufzüge und Maſſen=Szenen traten in den Vordergrund, das
Volk wurde der Held.
Die Fröhlichkeit eines Schützenfeſtes begann das Spiel
und zeigte in realiſtiſcher Friſche den geſunden Lebenswillen
der Flamen. In erregten Tumultſzenen, geſchürt von dem
Aufrührer Vanſen, kündigte ſich der Uebergang zu den ſchweren
politiſchen Erſchütterungen, zu dem Kampfe gegen die
Spanier an.
Nachdem die Regentin vom Balkon des Römers das Nahen
der Fremden angekündigt hatte, erfolgte Albas Einzug in
Brüſſel: unter den ſcharfen, eiſernen Klängen eines
unwider=
ſtehlichen Marſchrhythmus zogen die ſchwarzen Soldaten Albas
mit eiſernen Helmen und eiſernen Hellebarden vor dem Römer
auf, endlos, unerbittlich, jedes Leben tötend — bis Alba,
ſchwarz auf ſchwarzem Pferd, mit ſeinen Offizieren einritt,
vor dem Erzbiſchof ſich verneigte, und als der ſchweigende
Sieger von dem Römer, der Burg, dem Sinnbild der Freiheit,
Beſitz ergriff. Kein Wort wurde geſprochen, und doch verkörperte
die Szene die unerbittliche Gewalt des fremden Unterdr
in unheimlicher Wucht.
Wie ein Fanal der kommenden Freiheit ſtiegen
Schluſſe die letzten Worte Egmonts in den dunklen 2
himmel auf.
Wohl entſprach die Inſzenierung nicht in allen
Pr=
den Anweiſungen Goethes; aber ſie hielt ſich im S Eieſ
ſeiner Dichtung. Intendant Dr. Kronacher hat, beriWGpeu
Maſſenſzenen, unterſtützt von Karl Loewenberg,
glänzende Leiſtung vollbracht.
Als „Egmont” iſt Jochem Poelzig kein überrag=”
Grand=Seigneur wie Albert Baſſermann, aber ein lie
würdiger, leichtblütiger Edelmann, der ſein Pferd in der M0M
des Volkes elegant meiſterte und dem Liebchen ein hersd PM
Liebhaber war.
Konſtanze Menz verband als „Klärchen” die urw..
Friſche des Bürgerkindes mit dem warmen Gefühl des I
den Mädchens. Unheimlich in düſterem Schweigen—
Taubes Alba. Eindrucksvoll Ellen Daub als Reg.
ſcharfumriſſen Rewalt als Oranien; nur Verhoevens E
art paßte für den harmloſen Brackenburg nicht.
1500 Zuſchauer füllten die Tribüne bis zum letzten
hingeriſſen durch die Gegenwartswirkung der Goeih
Dichtung.
Luis Trenker: „Kameraden der Berge‟, Ernſt Rowohlt-”
lag, Berlin. Kart. 4,80 RM.
Dieſer uns allen bekannte Verfaſſer und Darſteller der
„Der heilige Berg . „Der Kampf ums Matterhorn‟. Der
Rauſch . „Berge in Flammen” ſchildert uns ſein. Leben
ſtammt aus einem Bauernhaus im Grödnertal in den Dold.
In der Schule macht er ſo viele Streiche, daß ihn ſein Vale
die Alm ſchickt; dort lernt er als Geißhirt zuerſt die Mag
großartigen Natur kennen: ſchon in ganz jungen Jahren 2:
er, wie viele dort, ſein Bergführerexamen, beſuchte aben
ſpäter die Hochſchule. Wunderbar ſchildert er uns zah
Bergfahrten, teils als Führer, öfters mit ſeinen Altersge2
Manche kühne Kletterei wird gewagt und manch toller —
wird da ausgeheckt. Nichts vermag ja echte Kameradſchaft
bilden, als gerade das gemeinſame Erlebnis im Kampl
die großartige, unerbittliche Gebirgswelt, ſei es im Winten”
im Sommer. Erſchütternd ſind ſeine Erlebniſſe aus der h—
zeit im Kampf um ſein Heimatland Tirol. Weniger
uc=
gend als ſeine Jugend als Bergführer vermag er uns
ſeinl-
tere Tätigkeit als Filmunternehmer und Darſteller zu ſchl.
doch auch hier bricht oft neben der Arbeit das Naturel
durch. Jeder wird das Buch mit viel Freude leſen, iſt docd
gefühlte Naturſchilderung, natürliche Erzählung eines tal
ſchen Lebens mit einem köſtlichen Humor gemiſcht. Wer
daß Trenker Italiener iſt?, er läßt uns nur unſere Zuſc.
F.
gehörigkeit zu Südtirol bewußt werden.
23. Juli 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
erüchte um das Kabinett v. Papen
uiegppierung in der Reichsregierung nach den Reichskagswahlen: v. Papen ſoll Reichskommiſſar
in Preußen bleiben, Reichswehrminiſter v. Schleicher Nachfolger im Kanzleramk?
pflichtet, heute nachdrücklich abermals der großen Sorge Aus=
Urtſchaftspolikiſche
Meinungs=
druck zu geben, daß in der durch die jüngſten Notverordnungen
verſchiedenheiten
im Reichskabinetk?
* Berlin, 22. Juli. (Priv.=Tel.)
äher wir den Reichstagswahlen kommen, deſto mehr
m man ſich in den politiſchen Kreiſen mit der künftigen
in der Regierung v. Papen. Es wird vielfach die
Be=
ptug kolportiert, daß der Reichskanzler v. Papen
miutelbar nach den Reichstagswahlen
zurück=
tuewerde, um das Kanzleramt dem
Reichs=
zuth nüftiſter v. Schleicher abzugeben. Die
Er=
nweu des Kanzlers zum Reichskommiſſar in
eunfen wäre bereits eine Art Rückzugslinie.
aöglauben noch nicht recht daran, daß der Kanzler ſich
dautigen Abſichten trägt, wenn es ſich auch nicht beſtreiten
j.Mdie Mißerfolge in Lauſanne und Genf ſeine Stellung
hürn haben. Herr v. Papen ſoll aber nach wie vor beim
chczſidenten ſehr gut angeſchrieben ſein, der natürlich bei
nponiellen Veränderungen innerhalb der Reichsregierung
Wort zu ſprechen hat.
„Labinett wird auch nachgeſagt, daß die Meinung
ie wirtſchaftspolitiſchen
Notwendig=
ſtenauseinandergehen, daß es Ziele verfolge,
ſeingewiſſe ſtaatsſozialiſtiſche Einſtellung
ſenzelnen Reichsminiſter, vor allem des
äſtevehrminiſters v. Schleicher, erkennen
ſier Wenn ſchon eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit dafür
chtr uß es, wenn auch zu einem ſpäteren Zeitpunkt, zu einer
iſſüenümgruppierung im Kabinett kommen kann, ſo halten
ſe och für müßiges Gerede, der Regierung nachzufagen,
ſem eine Sozialiſierung der Banken, des
gndies, der Stahlinduſtrie und der
Groß=
füfart denkt, wenn auch richtig iſt, daß ſie in dieſe
ſahszweige ſchon erhebliche Geldmittel hineingeſteckt hat.
ueFerſon des kommiſſariſchen preußiſchen Innenminiſters
guſ, der praktiſch ja dem Reichskabinett angehört, iſt
mtrü eine Garantie dafür, daß die Regierung ſich mit
der=
gemlbſichten nicht trägt. Herr Bracht ſtammt aus dem
mitchveſtfäliſchen Induſtrierevier, ſeiner ganzen Einſtellung
iſſr ſozialiſtiſchen Experimenten abgeneigt. Er vertritt
„hatzataliſtiſche Tendenzen, wäre alſo wohl niemals in die
jie fur hineingegangen, wenn ſie derartige Pläne hegen
deu Seine enge Verbindung zur Induſtrie machte es wohl
„rdnich, daß er ſich vorher mit dem Kanzler auch über die
rtſutmspolitik der Reichsregierung unterhalten hat, bevor er
Fireßiſche Innenminiſterium übernahm.
Wühaben alſo wohl mit Gerüchten zu tun, die aus der
gempien Nervoſität geboren ſind, ebenſo wie man behaupter,
uſi Reichsregierung die Kommuniſtiſche Partei auflöſen
er ud der Reichstagwahl die kommuniſtiſchen Stimmen für
gülli erklären wolle. Daß die Reichsregierung gegen die
mnruſten weiter vorgeht, erſcheint ſicher. An eine
Auf=
ſungg r Partei wird ſie nicht herangehen, wohl aber
Neben=
d 1ſurorganiſationen der Auflöſung überantworten.
Schreiben der heſſiſchen Regierung
an den Reichspräſidenken.
Darmſtadt, 22. Juli.
heſſiſche Regierung hat dem Herrn Reichspräſidenten
hie Herrn Reichskanzler folgendes Schreiben übermitteln
„„5 der durch den Herrn Reichskanzler dem heſſiſchen
Ver=
nter 4hm Reich am 20. Juli gegebenen Darlegung über die
ßnſhen der Reichsregierung gegenüber der Regierung des
ndens Freußen hat das heſſiſche Geſamtminiſterium Kenntnis
ommmn Der heſſiſche Staatspräſident hatte bereits in der
ſprhtang der Miniſterpräſidenten der deutſchen Länder mit
Rosregierung am 11. Juli die ſtärkſten Bedenken gegen
arta/ Eingriffe des Reiches in die Länderkompetenzen
aus=
ztag abraſch:. Das heſſiſche Geſamtminiſterium hält ſich für ver=
des Reiches geſchaffenen politiſchen Lage, die in der
Reichs=
verfaſſung gewährleiſteten Lebensrechte der Länder gefährdet
werden könnten. Zugleich bekundet die heſſiſche Regierung ihr
Einvernehmen mit der übereinſtimmenden Haltung der anderen
ſüddeutſchen Länderregierungen in dieſer Frage.”
Vorſtand der Deutſchen Zenkrumsparkei prokeſierk.
Der Geſchäftsführende Vorſtand der Deutſchen
Zentrumspar=
tei trat am Freitag nachmittag im Preußiſchen Landtag zur
Be=
ſprechung der politiſchen Lage zuſammen. Die Beratung wurde
eingeleitet durch einen Bericht, der vom Abgeordneten Joos
er=
ſtattet wurde. In ſeinem im Verlaufe der Sitzung gefaßten
Be=
ſchluß trat der Vorſtand dem „wohlbegründeten Proteſt der
Zen=
trumsfraktion des Preußiſchen Landtags” vollauf bei. — „Die
Deutſche Zentrumspartei”, ſo heißt es in dieſem Beſchluß, „
prote=
ſtiert in aller Entſchiedenheit gegen Maßnahmen, die von
partei=
iſchen Einflüſſen und nicht von ſachlichen Notwendigkeiten
dik=
tiert ſind. Die Deutſche Zentrumspartei wird nicht aufhören,
Verwahrung einzulegen gegen eine Politik, die ſie als
verderb=
lich bezeichnen muß, weil ſie Land und Volk ſtatt aus Unruhe
und Not herauszuführen, zu dauernder Unruhe verurteilt. Am
31. Juli wird dem deutſchen Volk Gelegenheit gegeben, zu
be=
kunden, daß es Politik will und Abenteuer und fragwürdige
Experimente ablehnt.”
Recht oder Polikik?
Am Donnerstag ſprach der Führer der Bayeriſchen
Volks=
partei, Staatsrat Schäffer, in Ravensburg in einer
Zentrums=
verſammlung. Er erklärte u. a.: Ich habe das Gefühl, das Recht
und Geſetz von oben her verletzt ſind. Nur ein Artikel gilt noch:
Das iſt nicht der Artikel der Staatsnotwehr, ſondern der
Staats=
willkür. Wir geben dem Reiche, was dem Reiche iſt, aber es
muß wirklich des Reiches Wille ſein, das ſich an uns wendet.
Wenn aber das Reich nur der Aushängeſchild einer Partei iſt,
dann haben wir das Recht, uns ihm entgegenzuſtellen. Die
wirk=
lichen Motive zur Einſetzung eines Reichskommiſſars gehen
daraus hervor, daß Deutſchnationale und Nationalſozialiſten als
Parteien ſolches verlangt haben. Das Kabinett Papen iſt als
Vollzugsorgan des Willens des Braunen Hauſes gebildet
wor=
den. Heute ſind die Nationalſozialiſten zu feige, anzuerkennen,
daß die Regierung Papen ihr Vollzugsorgan iſt. Die
Verfaſ=
ſungsmäßigkeit des Preußen=Kabinets iſt zum mindeſten ſtärker
als die des Reichskabinetts. Es beſteht die Gefahr, daß der
Ar=
tikel 48 nicht gebraucht, ſondern mißbraucht werde. Wer das
Rechtsbewußtſein des Volkes untergrabe, der öffnet dem
Bolſche=
wismus Tür und Tor. Wir wollen ſehen, ob der
Staatsgerichts=
hof nach Recht oder Politik entſcheidet. Wenn das deutſche Volk
den Glauben daran verlieren ſollte, daß noch Recht in
Deutſch=
land iſt, dann iſt damit der Zuſammenhalt des Reiches bedroht.
Milderung des Demonfkrakionsverboks.
Berlin, 22. Juli.
Nachdem in den letzten Tagen die Störungen der öffentlichen
Ordnung weſentlich nachgelaſſen haben, hat der Reichsminiſter
des Innern durch eine Verordnung vom 22. Juli 1932
Milde=
rungen des beſtehenden Demonſtrationsverbots vorgenommen.
Das Verbot von Verſammlungen unter freiem
Him=
mel und von Aufzügen gilt nach der neuen Verordnung,
die mit Sonntag, 24. Juli, in Kraft ritt, nicht mehr
für Gedenkfeiern, Trachtenfeſte und ſonſtige
Veranſtaltungen, die der Förderung
künſtleri=
ſcher, kultureller oder heimatlicher Zwecke
die=
nen, wenn ſie von Körperſchaften oder von
Ver=
einigungen unpolitiſcher Art veranſtaltet
wer=
den. Jedoch ſind auch dieſe Veranſtaltungen 48 Stunden
vor=
her der Ortspolizeibehörde anzumelden und können im
Einzel=
fall verboten werden, wenn nach den Umſtänden eine
unmittel=
bare Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu
be=
fürchten iſt. Für Veranſtaltungen, die am Sonntag, dem 24.
Juli 1932, ſtattfinden ſollen und für die daher die 48ſtündige
Anmeldefriſt nicht mehr eingehalten werden kann, hat der Reichs=
Muſikaliſche Eindrücke
IIn Deutſchen Sängerbundesfeft.
DRPaulskirchenfeier am Freitag vormittag brachte durch
FCüherchor des Frankfurter Lehrervereins, unter Profeſſor
16 ſGnöke, drei Männerchoruraufführungen, die ohne
Aus=
hmich in großer Bedeutung waren, weil in allen Werken auf
könlmichen Männerchorſtil verzichtet und eine inhaltliche Kon=
Aſtrohn und Vertiefung erreicht wurde, die verheißungsvoll
a9kürſtleriſche Zukunft der Männerchorbewegung ſchien. In
9 Am /mhe=Chor „Aus dem deutſchen Parnaß” läßt Bodo Wolf
in getuſſurtigen Stil anklingen, ohne daß die ausdrucksvolle
Deu=
g bßer Textzeile dem Geſamteindruck irgendwie Einbuße an
die Mhe uhleit zufügen könnte. Den ſtärkſten Erfolg hatte „
Gren=
ihlM 9EMenſchheit” von Wilhelm Rinkens, eine überaus klare,
Schw rchſcge, in ihrer Haltung würdige Kompoſition des
Goethe=
aß Ven AUiſterwerks, bei der nur der Schluß beim erſtmaligen
ſedrer0 ſtemdete, da nicht die im Kosmiſchen ſich verlierenden
Ausdrie des Dichters die Vertonung abſchließen, ſondern die
Dkyſ enn mit Göttern ſoll ſich nicht meſſen irgendein Menſch”.
*e Itye „Mahnung” von Otto Jochum iſt faſt choralartig,
Nr Wri cksvoll. Hier klangen ſie nach anderthalbſtündiger Feier
NSberfüllten Kirche nicht mehr ſo friſch, und hier kamen
49 ARge Trübungen der Tonreinheit vor. Gambke geſtaltete
MDehßllie am Vorabend bei dem Oratorium aus der Fülle ſei=
2 eymen Geiſtes und ſeines wundervollen Temperaments
ertans Umrahmt wurde die Feier von zwei Orgelvorträgen,
nel2 Mack, der Paulskirchenorganiſt, ſpielte meiſterhaft die
Dl=Fucata von Buxtehude, und der Wiener Orgelmeiſter
BuickE ltz trug ſeine eigene Introduktion „Paſſacaglia und Fuge
er Glns Deutſchlandlied”, eine wertvolle Kompoſition von
öceit Wümlicher Haltung, vor, in deren Schluß, dem
bekrö=
endlis antus kirmus, die ganze Verſammlung ſtehend
ein=
immal
er Volksdeutſchen Weiheſtunde des Nachmittags wurde
* Nspreisgekrönte Kantate „Von deutſcher Not” von Georg
Eigk unter Staatskapellmeiſter Dr. Robert Langs, in
wirk=
witlsia ergreifender Wiedergabe aus der Taufe gehoben. In
übes keſignation beginnt das Werk, mit der Stimmung des
ie Liawmnbruchs von 1918, es folgte ein wilder Revolutionschor.
er Miegeſang des Führers mit dem Chor bringt Beſinnung
N2 lgert zu mächtigem Zuſammenklang. In gleichem Sinne
iers (mahnung wirkt der folgende Wechſelgeſang einer Mutter
N2. E Chores der Toten. Ein junges Mädchen hat ihren
Ge=
gebtusverloren und ſtrebt nach Ueberwindung des Schmerzes
) zenSluſt, ſie wird aus der Gemeinſchaft ausgeſtoßen, un=
würdig des großen, tiefen Erlebens. Im zweiten Teil ſpricht die
Not derer zu uns, die, zurückgekehrt aus dem Kriege, keine Heimat
mehr fanden, es wird der Verluſt der verlorenen deutſchen
Ge=
biete beklagt. Die Freiheitskämpfe des Tiroler Volkes geben
einen herrlichen Abſchluß des Teils, ſehr geſchickt wurde das
An=
dreas=Hofer=Lied eingeflochten. Der dritte Teil fleht um
Erlö=
ſung von dem Fluch, die Jugend fordert ihr Lebensrecht, als
vaterländiſch=religiöſer Hymnus ſchließt das Werk ab. Ein
un=
geheurer Aufführungsapparat iſt für die in nachwagnerſchem,
hochpathetiſchem Stil gehaltene Kantate erforderlich,
Männer=
chöre, Frauenchöre, Kinderchor, Orgel und großes Orcheſter
wir=
ken zuſammen, und es war erſtaunlich, wie Robert Langs dieſe
Maſſen zu meiſtern und zu rieſenhafter Wirkung zu ſteigern
wußte.
Als Gegenſatz wirkte ein Konzert im Schubertſaal, wo der
Männerchor San Franzisko wohlgemeinte, aber arg nach
überwundenem Liedertafelſtil ſchmeckende Chöre ſang, eine
Dar=
bietung im Stil der Vorkriegszeit. Hervorragend ſang dagegen
der Schubertbund Eſſen neue, wertvolle Werke von Wilh.
Rettich, von Hubert Pfeiffer — eine ausgezeichnete Choral=Motette
„Herr, Dein heilger Wille”, von Otto Siegl und Hans Stieber.
Des Letzteren humorvolle Geſänge brachten beſonders draſtiſche
Wirkung hervor. Ebenfalls recht bedeutend wirkte die herbe
Kriegsmuſik „Kuruzzenkrieg”, von Hans Wagner=Schönkirch, im
Stil ähnlich der neulich von der Liedertafel aufgeführten
Lands=
knechtsmuſik von Bernd Zeh. Etwas fiel gegen dieſen
hervor=
ragenden, von B. Bittſcheidt geleiteten Verein der Deutſche
Män=
nergeſangverein Zürich unter Felix Pfirſtinger ab, der gute
Chöre Schweizer Komponiſten zu Gehör brachte, unter denen ein
Werk von Volkmar Andreae beſonders hervorzuheben iſt.
Hervorragenden Erfolg hatte das ausgezeichnet beſuchte
Kon=
zert des Frankfurter Motettenchores und des Kaſſeler a gappella=
Chores. Es war das dritte Konzert, das Profeſſor Fritz Gambke
leitete und zu glänzendem Gelingen führte. Gambke hat die
Kul=
tur der Knabenſtimmen ſeines dem Lehrerſängerchor
angeglieder=
ten Motettenchores auf eine außergewöhnliche Höhe gebracht. Die
Uraufführung der ſtaatspreisgekrönten Motette „Concem tuum
adoramus” von Hubert Pfeiffer, ein würdiges, klangvolles, meiſt
polyphones Werk, löſte ſtarkes Intereſſe aus. Es folgten Werke
von Kaun, Clemens von Drooſte — Grenzen der Menſchheit, eine
weit kompliziertere Kompoſition als die am Vormittag in der
Paulskirche aufgeführte von Rinkens, zwei Chöre von Hans Gal,
die in faſt inſtrumentaler Stimmführung dem Chor
außergewöhn=
liche Schwierigkeiten bieten. Die erſte C. F. Meyers „Der römiſche
Brunnen” zeigt prachtvolle polyphone Interpretation. Der Bilder
der Dichtung „Das Wiegenlied” verbindet zarte Melodik mit
fei=
nen, einwiegenden Klängen. Zuletzt erklang eine der großen
Motetten, die Arnold Mendelsſohn vor wenigen Jahren für den
Thomanerchor geſchrieben hat, die charaktervollſte, aber zugleich
Nr. 203 — Seite 3
innenminiſter den Landesregierungen empfohlen, aus der
Nicht=
einhaltung der Anmeldefriſt keinen Anlaß zu nehmen, die
Ver=
anſtaltungen, die gerade für dieſen Tag an verſchiedenen Orten
geplant ſind, nicht zuzulaſſen.
In einem Rundſchreiben an die Landesregierungen hat der
Reichsinnenminiſter ferner ausgeführt, daß gewöhnliche
Leichenbegängniſſe, hergebrachte Hochzeitszüge,
kirchliche Prozeſſionen, Bittgänge,
Wallfahr=
ten und überhaupt Veranſtaltungen
gottesdienſt=
licher Art nicht unter das
Demonſtrationsver=
bot fallen, weil ſie nicht als Verſammlungen oder Aufzüge
im Sinne der hier in Betracht kommenden Vorſchriften
anzu=
ſehen ſind. Das gleiche gilt von ſogenannten
geländeſport=
lichen Uebungen, ſofern ſie nicht
demonſtrati=
ven Charakter tragen.
Wirkungen des Belagerungszuſtandes.
* Berlin, 22. Juli. (Priv.=Tel.)
Der Reichskanzler hat erklärt, daß der Belagerungszuſtand
über Berlin und Brandenburg nur eine vorübergehende
Maß=
nahme ſei, und es iſt hieran die Erwartung geknüpft worden,
daß er bereits am Samstag abend aufgehoben würde.
In=
zwiſchen haben ja tatſächlich die blutigen Ausſchreitungen ganz
gewaltig nachgelaſſen. Das iſt ſicherlich eine Folge des
Be=
lagerungszuſtandes, aber auch auf eine gewiſſe Zurückhaltung
der politiſchen Verbände zurückzuführen. Die uniformierten
Nationalſozialiſten ſind in den letzten Tagen ziemlich reſtlos
aus dem Straßenbild Berlins verſchwunden. Sie haben
offen=
bar Anweiſung erhalten, von ſich aus alles zu unterlaſſen, was
vielleicht zu Zuſammenſtößen führen könnte. Umgekehrt bemüht
ſich auch das Reichsbanner, nicht in die Erſcheinung zu treten,
ſo daß die Kommuniſten ziemlich ratlos daſtehen, weil ihnen
jetzt die uniformierten Objekte ihrer Kampfluſt fehlen.
Viel=
leicht haben auch die Kommuniſten Anweiſung erhalten, zunächſt
den offenen Terror einzuſtellen, um den Inhabern der
voll=
ziehenden Gewalt nicht Veranlaſſung zu Schritten gegen
kom=
muniſtiſche Einrichtungen zu geben. Jedenfalls kam den
Kom=
muniſten die Beſchlagnahme ihrer Druckerei in Berlin ziemlich
unerwartet. Auch ihre heute als Notzeitung herausgekommene
„Rote Fahne” iſt ſofort wieder auf 5 Tage verboten worden.
Ganz abgeſehen von dieſen Tatfachen ſcheint es nicht, als
ob der militäriſche Belagerungszuſtand ſchon am Samstag
auf=
gehoben wird. Der Fall Heimansberg ſcheint doch zu ernſt,
als daß ſich die militäriſche Gewalt wieder ausſchalten ließe.
Vorläufig wird es alſo bei dem bisherigen Zuſtand bleiben,
und nach den Wahlen wird ſich zu ergeben haben, ob der
Be=
lagerungszuſtand gänzlich aufgehoben werden kann, oder ob
es notwendig iſt, ihn auf andere Teile des Reiches auszudehnen.
Ein Reichsbanner=Flugzeug beſchlagnahmk.
Am Tage der Verhängung des Belagerungszuſtandes gab
es auf dem Berliner Flughafen Tempelhof einen allerdings
kaum bemerkten Zwiſchenfall. Ein Reichswehrkommando
er=
ſchien plötzlich auf dem Flugplatz, fragte ſich nach dem
Schup=
pen des „Sturmvogel”, der Flugabteilung des Reichsbanners,
durch. Gerade als die Reichswehrſoldaten in die Nähe dieſer
Schuppen kamen, wollte ſich ein Flugzeug dieſer Vereinigung
in die Luft erheben. Es wurde jedoch von den Soldaten daran
gehindert. Der Inſaſſe des Flugzeuges wurde verhaftet, das
Material, das er bei ſich führte, beſchlagnahmt. Was
vor=
gefunden und wer verhaftet wurde, wiſſen nur die unmittelbar
beteiligten Reichswehrbehörden, die ſich in völliges Schweigen
hüllen. Vielleicht ſteht das beſchlagnahmte Material in
Zu=
ſammenhang mit den Behauptungen, daß die Schufo des
Reichs=
banners in ſehr engen Beziehungen zu Teilen der Berliner
Polizei ſtehe. Ob das beſchlagnahmte Material auch mit dem
Fall Heimansberg in Verbindung gebracht werden kann, läßt
ſich zurzeit nicht ſagen.
v. Papen an Staaksſekrekär Weismann.
Der Reichskanzler als Reichskommiſſar für das Land
Preußen hat dem Staatsſekretär, Dr. Weismann aus Anlaß
ſeiner Entlaſſung aus dem preußiſchen Staatsdienſt ein
Schrei=
ben übermittelt, in dem er in warmen Worten der Dienſte
ge=
denkt, die Staatsſekretär Dr. Weismann dem Lande Preußen
in ernſten Zeiten und unter ſchwierigſten Verhältniſſen
ge=
leiſtet habe.
Reichsfinanzminiſter a. 2. von Schlieben †.
Halle a. d. S., 22. Juli.
Der ehemalige Reichsfinanzminiſter v. Schlieben iſt am
Frei=
tag morgen in der Chirurgiſchen Klinik in Halle, wo er ſich einer
Blaſenoperation unterzogen hatte, an den Folgen einer Embolie
geſtorben. v. Schlieben war zuletzt Vorſitzender der
Wirtſchaft=
lichen Vereinigung der deutſchen Zuckerinduſtrie.
herbſte Kompoſition des Abends, deren Bewältigung eine ganz
be=
ſondere Tat des Chores und ſeine genialen Leiters war, die
ſtärk=
ſten Beifall ernteten.
Unter Robert Langs ſang dann der Kaſſeler Chor, der ganz
beſonders auf weichen Klang der Frauenſtimmen eingeſtellt war
und darum einen großen Klanggegenſatz zu den friſchen und
metalliſchen Knabenſtimmen des Motettenchors bildete. So klang
Mozarts „AFe verum” ganz herrlich in der feinen Dynamik und der
tadelloſen Reinheit. Der Zyklus von Armin Knab „Zeitkranz”
wirkte etwas eintönig durch die große Zartheit der Tongebung und
den wohl abſichtlichen Mangel an Schattierung. Man empfand,
daß dieſe faſt lineare Polyphonie nicht unmittelbar neben Werken
älteren Stils ſtehen darf, die Gegenſätze ſind allzu groß. Im
wei=
teren Verlauf wechſelten Frauenchöre — klanglich aufs feinſte
ab=
getönt, mit gemiſchten Chören und brachten dem Chor und ſeinem
Leiter ſtarken Erfolg.
Am gleichen Abend fand im großen Saalbauſaal eine
Ge=
dächtnisfeier für Hugo Kaun ſtatt, bei welcher der Sängerchor
des Turnvereins Offenbach mit dem Potsdamer
Männergeſang=
verein unter Leitung von Muſikdirektor Ferdinand Biſchof zwei
gewaltige Lierke des verſtorbenen Meiſters zu Gehör brachte.
Es iſt eigentümlich, wie trotz aller unverkennbaren Werte, die
in Hugo Kauns großen Männerchorwerken liegen, uns dieſe an
Brahms geſchulte, wohlklingende, ſehr ſtark ſubjektive Kunſt
heute ſchon ferner liegt als der leidare Stil des am erſten
Abend aufgeführten Oratoriums von O. Jochnen. Das Requiem
nach Worten der heiligen Schrift von Kaun birgt im erſten Teil
in düſterer, herber Grundſtimmung Gedanken vom Sterben und
Vergehen, denen ſich im zweiten Teil Zuverſicht, Hoffnung und
Dank gegenüberſtellen. Am Wechſel von herrlich geſetzten
Män=
nerchören — einer Fuge geſellt ſich als Choralkantus firmus
ein Kinderchor zu — und Altſolo baut ſich das Werk auf, ein
Männerchorgegenſtück zum Deutſchen Requiem von Brahms, deſſen
künſtleriſche Selbſtverſtändlichkeit jedoch nicht erreicht wird. Chor,
Dirigent und das verſtärkte Rundfunkſinfonieorcheſter brachten
das Werk mit tiefer Verſenkung und hervoragendem Gelingen
zu Gehör. Hervorragend ſang auch Luiſe Richartz die
ſchwie=
rigen und verantwortungsreichen Soli, vorzüglich paßte ſich
Heinrich Sonntag an der Orgel an, während der Jugendchor der
Sängervereinigung Nied nicht die Tonſchönheit beſaß, die mit
Kinderſtimmen erreicht werden kann. Mit den gleichen Kräften,
denen ſich noch ein Frauenchor zugeſellte, wurde dann die
Kan=
tate „Wachet auf” ſchwungvoll zur Aufführung gebracht, die bei
dem Heſſiſchen Sängerbundesfeſt in Darmſtadt in Anweſenheit
des greiſen Komponiſten unter Biſchof in der Feſthalle ſo
ſtar=
ken Eindruck hinterließ. Damals war die Veranſtaltung weit
beſſer beſucht als heute in Frankfurt, wo es ſich herausſtellte, daß
nur die großen allgemeinen Aufführungen bis zum letzten Platz
beſetzt ſind, während viele der Sonderkonzerte nur mittleren
F. N.
Beſuch aufwieſen.
Seite 4 — Nr. 203
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ihre Vermählung geben hiermit bekannt:
Peter Krämer
Elſe Krämer
geb. Demné
Flensburg
z. Zt. Darmſtadt, Blumenthalſtr. 56 Parkusſtr. 174/,,
Darmſtadt
Kirchl. Trauung Sonntag, 24. Juli, 3 Uhr, Johanneskirche
10525
Ferdinand Schimmel
Gertrud Schimmel, geb. Eck
geben ihre Vermähtung bekannt
Moserstraße 8
Darmstadt
Kirchſiche Trauung: 23. Juli, 3 Uhr in der Pauluskirche
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Anton Erb
Annchen Erb
geb. Jährling
Kranichsteinerstr. 54
Heinheimerstr. 74
Andre Renart
Berte Renart
geb. Reubold
Vermählte
Spanien
Schweis
Darmstadt, den 23. Juli
Karlstr. 58
Ludwig Bauer
und Frau Sophie
geb. Falter
Vermählie
Darmſtadt Ober=Schönmattenwag
23. Juli 1932.
Alfried Axer
Käthi Axer
geb. Stieler
Vermählte
Darmstadt
Sandstr. 42
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 24. Juli,
nachm. 3.30 Uhr in der Stadtkapelle.
Statt Karten.
Dem Herrn über Leben und Tob
hat es gefallen, unſre treuſorgende
Mutter, Schweſter, Schwägerin,
Schwiegermutter, Großmutter
und Urgroßmutter
Frau
Kath. Bh.Beberll. Bw.
geb. Röder
nach kurzer Krankheit im Alter
von 81 Jahren zu ſich in die
Ewig=
keit abzurufen.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen
Fam. Friedr. Weber, Darmſtadt
Fam. Kath. Enz. geb. Weber,
Gräfenhauſen
Fam. ph. Weber, Wixhauſen
Fam. Gg. Weber, Wixhauſen.
Wishaufen, den 22. Juli 1932.
Ludwigſtr. 3.
Die Beerdigung findet am
Sonn=
tag, den 24. Jult, nachm. 4 Uhr,
vom Sterbehaus in Wixhauſen aus
ſtatt.
Zahnarzt
5. Moeſer
ſchweißt. Weber
Schloßgaſſe 12. Bauul welleno nin.
Salon moderner Haarpflege
Hans Weissmann
Schulstraße 3 10402b Telefon 1007 4/16 PS. Opel=
Limoufine
ev. m. Führerſchein.
in gt. Zuſt., primal
Läufer, f. 480 Mk.
Avemarie,
Arheilgerſtr. 70. (* Ardie=Motorrad
Wir be
ſehr gut erhalten,
bill. zu verkaufen.
neueN
Wendelſtadtſtr. 40.*
Parfün
9. R. W.
ſteuer= und führer=/A 9434a) Elisak
ſcheinfr., nur 440.—
ab Werk. Huck,
Alexanderſtraße 6.
Qualitäts=Schuhr
(10528)
Reſtbeſtand meines d. M. W.=
Limonfine tadellos i. Stand,
billig abzugeben.
Groh, Griesheim,
Rathenauſtr. 35.
(10531) d
Hügelſtraße 51.
Jg. Mann ſ.
Part=
ner f. eine Radtour
nach Wimpfen.
Zu=
ſchrift. m. Bild u.
W. 60 a. d. Gſchſt.*
Poſtbeamter
(ausw. wohnhaft)
m. gt. Geh.
Haus=
beſitz., penſionsber.,
ſuchtBriefwechſel m.
einfach. Frl. a. gut.
Fam. bis 25 J., zw.
Ehe. Bild vorerſt
unerwünſcht.
Poſt=
lag. u. Vermittlg.
zwecklos. Zuſchr. u.
W. 53 a. d. Geſchſt.
(TV.10499)
V
Suche ardl.
Unter=
richt in deutſchen
Fächern. Ang. unt.
W. 46 a. d. Gſchſt.*
7/30 Brennabor=
Cabriolet, wen.
ge=
fahren, prsw. abz.
Näh. u. W. 38 Gſch.*
Fiak 4/20 P5.
verkauft Huck,
Alexanderſtraße 6.
(10529)
D=Motorrad, g.lfd.,
f. 35ℳ z. vk. Fahr=
Das Sparen — haß Sinn
wenn Sie
Agalitäts- Schuhe kaufen
„Billig" in unserem „Billig‟
Saison-Schlußverkauß
Schuhhaus Friedrich Soeder
Ludwigstraße 9.
(10522
Samstag, 23. Juli 1a
Martinſtr. 66½, I.
grß., gt. möb. Z. m.
Logg. u. Bad z. v.*
Alexanderſtr. 4, I.
mb. Zim. m. Penſ.*
Wendelſtadtſtr. 26,II
g. möb. Z. mit od
oh. Penſ. z. v. (*sm
Schuchardſtr. 13, I.
gt.mb. Z.m.el. L.z. v.*
Soderſtraße 45, II.
behagl. möbl. Zim.
mit Sofa zu vm.
Georgenſtraße 9, III
möb. Zim. m. 1—2
Betten zu verm. (*
Rheinſtr. 14, III. I.,
Eing. Grafenſtraße,
gut möb. 3., el. L.,
ſof. z. verm., auch
vorübergeh. abzug.*
Frankf.=Str. 16½, II.
gut möb. Z., ſchön
geleg., bill. z. vm.
Magdalenenſtr. 5.
Hth., I., 2 möb. Z.
(1 ſep.) ſof. z. vm.
Soderſtr. 10, I. (
Ka=
pellpl.) ſchön möb.
Zim. 3. 1. 8. z. v. (si
lch habe rnich in Darmnstadt als
Rechtsanwalt
niedergelassen. Mein Büro
befinde-
sich: Schillerplatz 2 CEcke Marktstr-
Telefon 3483.
IVI03
Dr. jur. Ludwig Wöser
Techtsanwalt beim Landgericht Darmstag
(1045!
Verlangen Sie Nr. 2
EntFettungstee
(neu) kräftiger, in zehrender Wirkung
Reformhaus Braunwarth
Ernst-Ludwigstraße 3
Telephon 97u
Reformhaus „Eos‟, Karlstr. 1191
Mühlſtr. 20, leeres
Zim. m. Gas, Waſſ.
u. Keller ſofort zu
vermieten. Haury.*
Schöne 7-Zim.
in Villa Karlſtr. 84
mit reichlichem
Zu=
behör, Zentr.=Heiz.,
Bad, inmitten
gro=
ßem Garten ab 1.
Oktob. 1932 z.
zeit=
gemäßem Mietzins
alsbald z. vermiet.
Näh. b. dem
Teſta=
mentsvollſtrecker
Rechtsanwalt Dr.
E. E. Hoffmann II.
Hügelſtraße 45.
(10368b)
Wichtige Mitteilung!
Ein großer Posten Mäntel
haben wir im Saison-Schluß-Verkauf serienweise
zusammen-
gestellt. Darunter befinden sich Modell-Mäntel, auf Seide
gefüttert und extra weite Frauen-Mäntel, marine, schwarz
und alle modernen Farben. Früherer Wert teils bis zu 90 Mark
Jeder Mantel, Serie 1
Jeder Mantel, Serie II
Mk. 19.00
Mk. 29.00
99:1:*
SooeüeA
Darmstadt, Ludwigsplatz-Ecke
Spezial=Auto=Sattlerei
A. Hies, Wilhelminenſtraße 38, (10125a
Steuerfreie
Maſchine
für 130 ℳ z. verkf.
Näh. Geſchäftsſt. C
Selt. Gelegenheit!
5/15 PS. N. S.U.=
Perſ.= u. Lieferwg.,
offen, zu 400 ℳ zu
verkaufen. Huck,!
Alexanderſtraße 6.*
rad w. eingetauſcht.
Wendelſtadtſtr. 40.
1½ To. Laſtwagen
fahrbereit. zu kauf.
geſucht. Angeb. u.
W. 87 a. d. Geſch.*
10/50
Wanderer=
Limoufine
wie neu hergeſtellt,
ſpottbillig. (10471b
Donges & Wieſt
Heinrichſtr. 52.
Dankſagung.
Für die wohltuende Teilnahme während der Krankheit
und der Beerdigung unſerer lieben Entſchlafenen ſagen
wir hiermit unſeren ttefgefühlten Dank. Insbeſondere
danken wir den Barmherzigen Schweſtern vom
Joſephs=
heim Beſſungen für die liebevolle Behandlung und Pfilege.
Auch für die Kranzſpendung ſagen wir hiermit auf dieſem
Wege unſeren innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Herbſt und Kinder.
Darmſiadi, den 22. Juli 1932.
(10510
Dekatieren, Pliſſee
Hohlſaum /eigene Werkſtätte/ billig e gut
Darmftädter Pogelhaus
Telefon.Nr. 1955 /4135a) Schulſtraße
750
Wanderer=
Limoufine
nur ℳ 1200.—
Heinrichſtraße 52.
(10473b)
Lieferwag.
in allen Ausführ,
Heinrichſtraße 52.
(10472b)
3X3= od. 3X4=Zim.=
Haus zu kauf. geſ.
Angeb. m. Lage u.
Preis unter W. 25
Gſchſt. Verm. verb.
(*sg)
Gute
Kapital=
anlage! 1X3= u.
3X4=Zim.= Haus
mit Bad. (Nähe
Woog), ſonderſt., 8% Verzinſ.,
f. d. Pr. v. 23 000
ℳ bei 8—10 000
ℳ. Anz. zu verk.
Näh. Ausk. bei
Ph. Dorſt,
Hoff=
mannſtraße 21,
Telefon 1935. (
Ein Wohnhaus in
Arheilgen zu verk.
Sofort beziehbar.
Ang. u. W. 40 Gſch.
(*sgo)
Milchgeſchäf
zu kaufen geſucht.
Angeb. mit Preis
unt. W. 51 Gſchſt.
Nächſte Nähe
Rheinſtraße
312/100.
5-Zimm.-Haus
ſofort preiswert zu
verkaufen.
Offerten u. W. 8
a. d. Geſchäftsſt.
Achtung! Vorort v.
Darmſt. Wohnhaus
(5—6 Zim. u.
Gar=
ten) an ruh. L. zu
verm. od. z. verk. *
Ang. u. W. 73 Gſch.
Bergſtraße
Einfamil.-Haus
in heſſ.
Kreis=
ſtadt, 6 3.,
Zu=
beh.,
hauszins=
ſteuerfr., ſof.
be=
ziehb. Prs. ℳ
14 000, Anzhlg.
Hälfte. Wolff,
Moos & Co.,
Immobilien,
Bensheim/Bgſt.
(II. Kö. 10492)
Hypothek., Baugeld,
Kaufgeld, Darlehen.
Koſtenloſe Ausk.
F. H. Thyſſen,
Frankfurt a. M.,
Bahnhofsplatz 2.
Vertretung zu
dergeben.CIV.9
Suchen Sie Geld?
wie 1., 2. Hyp.,
Be=
triebsg. uſw.?
Ko=
ſtenl. Ausk. durch:
Joh. Mühlberg,
Darmſt., Bleichſtr. 35
I. Ch. 10436)
Einfamilienhaas
Nähe Eichbergſtr., 6 Zimmer, Küche, Bad
und ſonſtige Nebenräume, Vor= und
Hinter=
garten, vornehme Wohnlage, alsbald
ver=
käuflich. Preis Mk. 20000, Anzahlung ca.
Mk 10000. Verkaufs=Verhandlungen nur
durch den Alleinbeauftragten
(*ei
Karlſtraße Nr. 66
Ferd. Brann, Telephon Rr. 517
2500.— I. Hypothek
auf unbelaſteten Beſitz im Wert v. 10000.—
geſucht. Zuſchr. u. W63 a. Geſchſt. erb. (*
2—3000 Mk.
Gold=
pfandbr. z. Nennw.a.
1. Hyp. z. verg. Off.
u. W. 75 Geſch. (
1. Hypoth. im
Be=
trage v. 10—15 000
Mark auf großes,
gut rentier.
Wohn=
haus aufzunehmen
geſucht. Angeb. erb.
unter W. 68 an die
eſchäftsſt. (10506
Georgenſtraße 5, I.
ſch.mob. gr. Zim.3. v.*
Lauteſchlägerſtr. 6,
Vdh., III. lks., ſchön
mb. 3. ab 1. 8. z. v.*
Bismarckſtr. 53, pt.
gt. möb. 3. z. vm.*
Wienerſtraße 38, I.
1-2 gt. möb. 3. z. v.*
Nd. Ramſt. Str. 36,I.
gut möb. 3. z. v.
Annaſtraße 8, part.
neuzeitl. 6=Z.=Whg.
ofort billigſt zu
vermiet. Anzuſehen
10—12 und 15—18
Uhr. Näh. daſelbſt
1. Stock u.
Schützen=
ſtraße 16. — (5772a
Schöne, ſonn. 6=Z.=
Wohnung m. reichl.
Zubehör z. 1. Okt.
zu vermieten. Näh.
Mühlſtr. 64½, I.
(10505a)
R
Aelterer Herr
findet gemütliches
Heim.
Schuknecht=
ſtraße 61, II.
Grüner Weg 25, II.
gut möbl. Wohn= u.
Schlafz. (f. Ehepaau
a. m. Küchenben.)
i. gt. ruh. Hauſe b.
einz. Dame z. vm.
Eleg. möb. H.=Zim.
u. Schlafz., 1 od. 2
Bett., Z.=Hz., Tel.
Sandſtr. 18. Erdg.
Tel. 3707. (10530
Herdweg 98
ſehr gut möb. Zim.,
ev. 2, prsw. z. vm.
Bad u. Tel. i. Hſe.
(dsi)
Heinrichſtr. 69, einf
m. 3. m. g. P. bill.
(8338a)
Wittmannſtraße 9
möb. Zim. m.
Bad=
benutzg. ſof. zu vm.
(6691a).
Liebigſtr. 8,I. (
Schä=
fer) gt. möbl. W.. Schlafz. u. 1 Z.
zu vermiet. (*oms
Wienerſtr. 77, III.
ſep. möbl. 3. z. v.*
Rheinſt. 28,Mtb. UI.r.
möbl. Zim. z. v. *5e
Saalbauſtr. 36, III.
einf. möbl. Zimm.
mit ſepar. Eingang
zu vermieten.
Kiesſtr. 1. möb. 3.
ſep. Eing., El., b.z. v.*
Leere Zimmer
1 I. B. m. Küchenb. u.
el. Licht ſof. zu verm.
Heidelbergerſtr 74, I. (*
3hübſche,ſonnig, leere
Zimmer mit Kochgel.
zu vermieten nächſt
Viktoriaſtr. Ang. u.
W 85 Geſchäftsſt. (*
W.=Gläſſingſtr. 3, I.
2 erſtklaſſ. Zimmer
oh. Zub., unmöbl.,
ſofort z. vermieten.
(5248a)
Moosbergſtr. 48, I.
2 ſchöne Z. m. el. L.
leer od. möbliert z.
verm. Anzuſeh.
vor=
mittags bis 1 Uhr.*
R. Ramſt. Str. 57, I.
Zim. m. Wohnküche
leer od. möb. z. v.*
Wendelſtadtſtr.23,u
im Louvre herrſch.
ſonn. 6=Zi.=Wohn.
m. Diele, g. Bad,
Bal=
kon, Ver. u. r. Zub.
z. 1. Okt. Näh.3. St.
(*dsg)
Nähe Roquetteweg
6=Z.=Whg. 1.10.z. vm.
Näh. Braun,
Karl=
ſtraße 66. (*sms
In unmitelb. Nähe
der Hauptpoſt
(Rheinſtr.) 2. Stock
eine ſchöne modern.
5-Zim.-Wohng.
mit allem Zubehör
alsbald z. vermiet.
Angeb. unter V 52
d. Geſch. (10171a
5 Zimmer
n. 2 groß.
Entreſol=
zim., Hochp., Badez.,
große Veranda, el.
Licht. Gas, reichl.
Zubeh., ruh., freie,
ſonnige Lage, neu
hergericht., ſof. od.
ſpät. zu vm. Näh.
Hoffmannſtr. 28, I.
(9433a)
Rheinstrasse 43
ist das 2. Obergeschoß, enthalte
8 Zimmer mit reichlichen Neben
räumen, Badezimmer, große Verang
Gartenanteil pp., für sofort anderm
z u Vermieten.
Alles Nähere zu erfahren bei
Justizrat Dr. Bende/
Darmstadt, Kasinostr. 8. 6740
Grüner Weg 31
5-Zim. Wohng.
m. all. Zubeh. z. v.
(9603a)
Heidenreichſtr. 31,
Erdgeſch., 5=Z.=Whg.
zu verm. Näheres
Wilh.=Jägerſtr. 13.
(*ms)
Prinz Chriſtianweg 23,
Kl. 4 Zim.=Wohn. m.
Küche, teilw. mbl. od.
leer, 1. Okt. od. fr. zu
verm, auch geteilt. (*
13M. Dohl.
nahe Stadtmitte,
ſonnig u. frei gel.,
per 1. od. 15. 8 zu
vermieten. Zuſchr.
u. W. 78 a. d. Geſch.
(10517)
Mod. 3=Zi=Wohng.
möbliert, zu verm.
Angebote unt. W 74
in die Geſchäftsſt (*
Große 3=Z.=Wohng.,
Neubau, 2. Stock
mod. einger., m. all.
Zubeh., für 70 Mk.
einſchl. Waſſergeld
u. Müllabfuhr per
ſofort zu vermieten.
Näh. Barkhausſtr.
Nr. 24, part. (9748a
3=Zim.=Wohng. in
Nähe Darmſtadt ſof.
zu vermieten. Näh.
Geſchäftsſtelle.
HänäfkEN
Schöne, neu
herge=
richtete
3-Zim.-Wohng.
und
2-Zim.-Wohng.
alsbald preiswert
zu vermieten. Zu
erf. bei L.A. Fertig,
Markt 4. (10514
—3 Zim. m. Küche
i. gt. Hauſe an
be=
rufst. Dame o.
kin=
derl. Ehep. ſof. z. v.
Ang. u. W. 52 Gſch.*
2ev. 3 Zim. m. Küche
u. Kell. an alleinſt.
Dame abzugeben.
Mathildenſtr. 32, I.
Aliceſtraße 2
2-Zim.-Wohng.
teu einger., beſchl.., p. 1. Aug.
z. vm. Prs. 48 ℳ.
Beſchlgfr., neu
er=
ſtellte 2=Zim.=Woh=
nung, Seitenb. pt.,
z. vm. Näh. Heidelb.=
Str. 103. Vorderh.*
2 Zimmer, 3. St.,
Kochg., el. L., Gas,
ſof. bez. Anz. 7-9 fr.
Hermannſtr. 51, p.
Heidelbergerſtraße 1
(am Marienplatz)
2ſäfe Wöen
m. Zub. z. 1. Aug.
zu vm. Näh. 1. St.
(9897a)
V
(95 qm) — früher
Bettenetage — mit
Schaufenſt. i.
Haus=
eingang, für
Stoff=
oder Maßgeſchäft u.
dgl. geeignet,
preis=
wert zu verm. (*so
Ludwigſtr. 14.
Schöne Werkſt.,)s ſimlen
Nd. Ramſt. Str. 100.90
Helle Werkfü
mit elektr. Al.
zu verm. Sch in
ſtr. 8. Kowalss.
Ve
Garage zu knd ſe
Neckarſtraße 3M gew”
Heß Nachf. (1.c Ausflug
Biet, in
iſut, als
ibt auf
Neubau=3=Zimmi, anige
wohnung, 1. hre de
mit 2=Zim.=FAderwe
(Manſ.) in Eitz, bri
ſeim a. d. el. Afürten.
Halteſt. Ha1. Blziten
Darmſtadt p. 10
billig zu verntſ
zuſam. o. getr:Un
Näh.: Beſſungel
Nr. 43, Griessih
(6955a)
ve
Dar
3-dim. 2100 /. 5 Uhr
mit ſämtl. 3u. /0,
mit u. ohne
Garage, bis 1.-0un bein
in Neubau ir hrmng
heilgen, Bahril
zMe Vor
(am Bahnhof?
Gm=
zu vermiet. (1.5 vilkg
Khien
Geſ. z. 1. Okt.—001 7h
ſpäter i. Tinterns
Nähe Martimil lat.
herrſchaftl. 53imm /derun
Wohnung m. Zert,
heiz., Badu.,Zunziſt m
Angeb. unt. W itM de 4.
die Geſchäftsſt.
ind
Aeltere Dame leLinie.
amtenwitwe) ſ.
Städt.
Balk. u voll, Ve gl.R0
mit Preisangabe 2,N
W 80 Geſchärtss 6i
2 leere Z., möge!
in gut. ruh. Hary R llexa
od. 1 St. Gef.-AMuiſtet
Eine geräunkn
20 3f
Wohnug
mit groß. K9.
und Zubehöm ikeno
Nordoſtviertes,
bald od. 1.
zu miet, ge74 4n4
Angeb. u. MIe
3=Zim.=Wohngpt Iu
Küche u. Zubo‟”
od. 2. Stock, M
amten=Wwe, fi.
od. längſtens 10
geſ. Grüne P,0)
vorhand. An.*r
W. 49 a. d. Mc=
2=Zim.=Wohns””
3 Zim., zu miesln
Auch Tauſch (5
4=Zim.=Wohn.
u. V 156 Gſc.—55
3—4=Zim.=Was
nicht über 50
anſtänd., kinc
Leuten geſ. 4—
W. 50 a. d. Eſ
1—2 leere 3
Küche v. ruh.
oh. Kdr. ſof. 9-)
Ang. u. W. 45
Berufst. Herm”
frdl. Zimmer
Hauſe, mögl.
Hauptbhf Sl
Ang. u. W. 565.
SSol-Rdr
Jg. Kaufmann!
nettes, prsw.—.
Zimmer im
od. öſtl. Star”,/
Angeb. unt. *2.
an die Geſchä-5
Ungeſt. kl. Zin
mögl. ſep f.e
d. Woche Bi
Ang. u. W. 61. An
Möbl. ſep. 3r0 hn.
Zentrum g"
Off. mit PrN4
u. W. 71 Ge-k Co
Rnit
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
tag, 23. Juli 1932
Aus der Landeshaupkſkadt.
Darmſtadt, den 23. Juli 1932.
Trefſen des Heſſiſchen Hängerbundes.
Eine öffentliche Kundgebung für das deutſche Lied.
einer großen Kundgebung für das deutſche Lied wird ſich
hffen des Heſſiſchen Sängerbundes am heutigen Samstag
„oieſtalten. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die zum
Sohundesfeſt in Frankfurt verſammelten Teilnehmer in einem
Ag nach dem Börſenplatz ziehen, wo unter der Stabführung
Aadeschormeiſters O. Naumann eine Reihe von Chören zum
gelangen wird. Der Vorſitzende des Heſſiſchen Sänger=
Miniſterialrat Dr. Siegert, wird dabei eine Anſprache
Erledigte Stelle. Erledigt iſt eine Schulſtelle für eine
iſche Lehrerin an der Volksſchule in Götzenhain. Kreis
falch: Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden.
„rnannt wurde: Am 31. Juli: den
Gendarmeriehauptwacht=
feiſtzuauf Probe Heinrich Beier zu Homberg a. d. O. unter
in das Beamtenverhältnis, mit Wirkung vom
Fu1932.
in den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 18. Juli; der
Ver=
ſaluursſekretär Adolf Krier bei dem Kreisamt Worms auf
ein rſchſuchen, mit Wirkung vom 1. November 1932.
=Frofeſſor Arnold Mendelsſohns neueſtes Werk, ein Konzert
„Moncello und Orcheſter, gelangt am Freitag, 29. Juli, im
züdzndeutſchen Rundfunk zur Uraufführung. Muſikaliſche
Lei=
tgungn Kapellmeiſter Hans Rosbaud; Soliſt: Hans
Andrä=
ſarnmdt.
im Schloßmuſeum ſind Führungen am Sonntag um 11
nd 0110 Uhr vormittags und an allen Wochentagen um 11 und
1304hr vorm. und um 3. und 3.30 Uhr nachm. Dauer einer
ühüug etwa 1½ Stunden. Die Madonna des Bürgermeiſters
Neyenon Baſel von Holbein d. Jg. kann ſtets, geſondert von den
Jührwgen, beſichtigt werden.
die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
„gchtigung von 10—12½ und von 3—7 Uhr geöffnet.
Einziehung der heſſiſchen Notariatskoſten. Nach der neu
laſtenn Heſſiſchen Notariatsvollzugsordnung vom 20. Juni 1932
üſſiſn die heſſiſchen Notarsgebühren, die als gemeinſchaftliche
eſchebüſhn des Staates und des Notars erhoben werden und die
veim um jußten Teil — zurzeit bis zum Höchſtſatz von 80 Proznet—
8 ſom Hate zuſtehen, ſamt den Auslagen beſchleunigt eingezogen
Jeder Notar muß, falls die Koſten nicht alsbald nach
chitugserteilung bezahlt werden. Mahnung mit Friſt von
in einer Woche ergehen laſſen. Erfolgt in dieſer Friſt die
ahlſtu nicht, ſo iſt er verpflichtet, die Koſten vollſtreckbar
feſt=
ſetztznund ſie beizutreiben. In Ausnahmefällen darf er dann
och ſeie gewiſſe Stundung eintreten laſſen.
Alusflugsfahrten der Deutſchen Reichspoſt. Die Deutſche
ſeichusſt, in Arbeitsgemeinſchaft mit dem Verkehrs=Verein
varmſtdt, als Vertreter des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros,
be=
bſichuit auf vielſeitigen Wunſch, auch in der zweiten Hälfte der
ericän inige mehrtägige Geſellſchaftsfahrten zu veranſtalten. Da
iße der Schwarzwaldfahrt ſchnell verkauft waren und
be=
nuexlierweiſe nicht alle Intereſſenten an der Fahrt teilnehmen
unny bringt die Deutſche Reichspoſt unter den kommenden
ſeriaguhrten abermals einen herrlichen, mit großer Sorgfalt
aus=
farluekten Schwarzwaldausflug. Außerdem ſind noch eine ſehr
mpffllnswerte Fahrt nach dem Laacher See und Eifel, ſowie
ach or Sieger= und Sauerland geplant. Fahrtleitung und
Bagpyührer, die bereits ſeit Jahren mit den Ausflugsfahrten
etranuſind, bürgen dafür, daß die Fahrten den Teilnehmern ein
„eſompees Erlebnis bleiben. (Näheres ſiehe Anzeige in der heu=
Eigenn lummer dieſer. Zeitung.)
die Darmſtädter Reiſevereinigung veranſtaltet heute
nach=
nittatzal6 Uhr einen Familienausflug nach dem Oberwaldhaus.
Vielek freunde und Gönner der Vereinigung haben in dieſem
ſahrn hon verſchiedene ſchöne Reiſen und Fahrten unternommen
und ſiuſen beim gemütlichen. Nachmittagskaffee alle die ſchönen
irinugungen wieder aufgefriſcht werden. Aus dieſem Anlaß
ittetir Vorſtand um zahlreiche Beteiligung. Treffpunkt
pünkt=
h. mstag, den 23. Juli, 16 Uhr, bei den Hirſchköpfen. Gäſte
erzlſichwillkommen.”
die nächſte, ganz beſonders verbilligte Ferien=Rheinfahrt
ach ſdr Loreley und zurück mit mehrſtündigem Aufenthalt in
em zſtioriſchen Städtchen Bacharach findet am kommenden
ſien ig ſtatt. In Bacharach iſt Beſichtigung der alten Stadt
nd Anderung nach dem frohen Weinort Steeg zum
gemüt=
ſchent zuſammenſein. Nach dem „Märchenhain” in
Niederheim=
ach ſärt am Mittwoch mittag wieder ein Schiff, und am
Don=
rsnch die 4. Ferienfahrt führt wieder bis zur Loreley, jedoch
Aenthalt in Oberweſel. Ausführliche Programme und
artt ſind jederzeit erhältlich beim Reiſebüro der
Hamburg=
er Ame xü=Linie. Luiſenplatz 1. (Siehe heutige Anzeige.)
Städt. Saalbau. Heute, Samstag, zwei große Marine=
MNilickä Konzerte, unter perſönlicher Leitung von Obermuſik=
:u beiſtie= Alexander Fleßburg. Ein erleſenes Programm der beſten
ind ſienſten Muſikſtücke, hiſtoriſche Märſche, der große
Zapfen=
kreich ervollſtändigen das Konzert, das bei jeder Witterung
ſtatt=
mäindeir (Siehe heutige Anzeige.)
—die Hundstage kommen. Am 23. Juli iſt nach dem alten
Bauunalender Hundstag=Anfang. Hundstagende iſt am 23. Aug.
Ddie öndstage ſind die heißeſten Tage im Jahr; ſie dauern genau
ſinens 7onat und ſollen recht ſchwül und hitzig ſein. Ihren Namen
meabeir ie Hundstage von dem Hundsſtern oder Sirius. — Alte
MRegealhagen: Hundstag hell und klar, zeigen an ein gutes Jahr;
wbeni ſe viel Regen bereiten, bringen ſie viel teure Zeiten‟. —
Huukag hell und heiß, bangt im Winter jeder Geiß.” Auf
zeiße undstage ſoll alſo ein ſtrenger, klarer Winter folgen.
Machu em Volksglauben ſoll man in den Hundstagen nicht baden,
wonſtü lomnmt man die Hundsblattern. Auch ſoll man aus keinem
pffenzaWaſſer trinken, weil darin der Hundskopf, das iſt die
Kaul=
uanen ſchwimmt. Die Kaulquappe iſt eine Vorſtufe des Froſches.
Autoliſten. Soeben iſt die Autoliſte Nr. 91 erſchienen.
DDieſs erzeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kriffahrzeugen jeder Art in den 18 Kreiſen des
WVoulſtaates Heſſen (Kennzeichen VS. VR. VO) fürdie
Beütom 1.—15. Juli 1932. Die Autoliſten
ent=
althidie ſonſt nicht zugänglichen Meldungen in
Golguuer Reihenfolge: Name, Beruf, Wohnort des
Kraftfahr=
rhad ieugläzers; Fahrzeugart, Hubraum in com und PS (bei Laſtkraft=
Wehngee Eigengewicht in ks und PS); Fabrikat und Motornum=
(lersſ(abrikneue Fahrzeuge ſind durch * kenntlich ge=
( Die Meldungen ſind geordnet nach den drei Provinzen
X V0) und Kreiſen, und innerhalb dieſer nach Fahr=
1e19)rten. Abgemeldete Fahrzeuge werden beſonders
ge=
führ— Die Autoliſten ſind unentbehrlich, weil ſie lau=
Dfenkleueſtes Adreſſenmaterial liefern. Sie erſcheinen
Wal4 Tage, alſo monatlich zwei Liſten. Die ſpäteſtens
am leines jeden Monats ausgegebene Liſte enthält die
Mel=
dums vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats, und
n die Aſteſtens am 23. eines Monats ausgegebene Liſte die Mel=
Adunl vom 1. bis 15. des gleichen Monats. Wegen des
erInßi gten Bezugspreiſes vgl. Anzeige! Anfragen
richikiſtr an den zuſtändigen Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.
SOmmerſpielzeik im Kleinen Haus.
Wochenſpielplan:
hintag, 24 Juli 20 Uhr: „Die Frau, die jeder ſucht” Mon=
taax2 Juli: Geſchloſſen. Dienstag 26. Juli 20 Uhr: „Frauen
habindas gern”. Mittwoch, 27. Juli. 20 Uhr: „Kopf in der
Schäne”; (zum erſten Male). Donnerstag, 28. Juli, 20 Uhr:
„Ko.Nin der Schlinge”, Freitag, 29 Juli, 20 Uhr: „Kopf in
der Thlinge” Samstag, 30 Juli, 20 Uhr: „Frauen haben das
Verm zum letzten Male). Sonntag, 31. Juli, 20 Uhr: „Die fünf
Fraftrter” (zum erſten Male).
*Sommerſpielzeit im Kleinen Haus. Heute Erſtaufführung
des Shrmanten Luſtſpiels „Die Frau, die jeder ſucht” von
Lud=
wign Erſchfeld. Spielleitung Peter Faſſott. Eine moderne kleine
Konewie von einer eigenen, ein wenig ſpöttiſchen Luſtigkeit.
Mam auß ſie als ein Meiſterſtück leichten Konverſationsſtils
be=
zeichſ. Die tragende Rolle der Hello ſpielt Ingeborg Scherer
auss langen, Trägerin eines in Darmſtadt wohlbekannten
Naues. Ende 22 Uhr. Die Aufführung gilt als 22. Vorſtellung
im Enstagsabonnement. Die nächſte Wiederholung iſt morgen
Soneng. 20 Uhr.
Nr. 203 — Seite 5
Dut Sochwaffer Kalaſtiophe i Sarmſtädt
Wafſerregulierung durch das nenzeitliche Kanalnek in Darmſtadt. — Vorkehrungen gegen Ueberflukungen
Hiefer gelegener Skraßenzüge uſw.
Eine Prefſebeſprechung im Stadthaus.
* * Oberbürgermeiſter Mueller hatte für geſtern vormittag
zu einer Preſſebeſprechung eingeladen, in der er zunächſt
verſchie=
dene kleinere Vorhaben der Stadt bekannt gab. — So ſoll am
Montag der Platz vor dem Orpheum auf den Namen
getauft werden. Im Februar dieſes Jahres war bekanntlich der
200. Todestag Waſhingtons, des Mannes, der in ganz Amerika
als Freiheitsheld, Soldat und Menſch gefeiert wurde. Der
Ab=
ſtand der Jahrhunderte hat gezeigt, daß dieſe Perſönlichkeit auch
über die Grenzen ſeines Landes Hochachtung und Verehrung
ge=
funden hat, und daß Berechtigung beſteht, ihm. ebenſo wie Goethe,
deſſen Name und Geiſt die Grenzen der Völker überwunden hat
und dem überall Ehrungen zuteil werden, ein Denkmal in Form
einer Platzbenennung zu ſetzen. Die Weihe, die der Beethoven=
Männerchor New York, das Stadtorcheſter, die Darmſtädter
Sän=
gerſchaft verſchönen wird, wird im ſchlichten Rahmen, im Beiſein
des amerikaniſchen Generalkonſuls Lowrie, des Herrn
Oberbür=
germeiſters uſw. um ½12 Uhr ſtattfinden.
Eine freudige Mitteilung war die daß nunmehr die
Her=
richtung, der vielumſtrittenen Poſtamente der
Land=
grafen Philipps des Großmütigen und Georgs I., am Theater,
in Angriff genommen wird, d. h., da zunächſt der Gedanke, durch
den Bildhauer Scholl, deſſen Vater die Denkmäler geſchaffen hatte,
Kopien aus haltbarem Stein herſtellen zu laſſen, an der
Finanz=
not der Stadt ſcheiterte, will man die beiden Figuren, die im
alten Schloß ſtehen, im Schloßeingang (vom Markt) links und
rechts poſtieren, wo ſie gegen Witterungseinflüſſe geſchützt ſind.
Dort werden auch die Gedenktafeln angebracht. Auf die
Poſta=
mente am Theater ſollen Blumenſchalen angebracht, und ſomit die
„Steine des Anſtoßes” als lebende Blumenpoſtamente unſerer
Stadt würdig geſtaltet werden. In ſpäteren beſſeren Zeiten hofft
man, die Denkmalsfiguren an ihren alten Platz zurückbringen zu
können.
Zur Beigeordnetenfrage äußerte ſich
Oberbürger=
meiſter Mueller im Sinne ſeiner am 12. Juli bei uns
veröffent=
lichten Auslaſſungen. Im übrigen ſoll dieſe Frage bis nach den
Wahlen unerörtert bleiben.
Vor allem intereſſieren dürften die auf Veranlaſſung des
Herrn Oberbürgermeiſters gegebenen Aufklärungen des Herrn
Oberbaurats Heuſel, vom Städtiſchen Tiefbauamt, über
das gewallige Hochwaſſer und die
Vorbeugungs=
maßnahmen des Tiefbauamkes zur Ber=
Bei den unmittelbar über der bebauten Stadt oder über
Tei=
len derſelben niedergehenden Sturzregen treten auch bei nicht
voll belaſtetem, Kanalnetz im allgemeinen folgende
be=
kannte Erſcheinungen auf:
a) Vorübergehende Ueberflutung einzelner Straßen, die am
Fuße der ſteil abfallenden Querſtraßen liegen (z. B. Heidelberger
Straße), weil die großen Waſſerabflüſſe die Sinkkaſten (
Kanalein=
läufe) in den ſteilen Straßen überſchießen und die Sinkkaſten=
Rechen der flachgelegenen Straßen durch die von den Abflüſſen
mitgeführten Sperrſtoffe (Reiſig. Laub. Heu uſw) verlegt werden,
ſo daß auch dort der Einlauf in die Kanaliſation ſtark behindert iſt.
b) Ueberſchwemmung von Kellerräumen durch unmittelbaren
oberirdiſchen Zufluß vom Grundſtück ſelbſt infolge Tieflage der
Eingänge und Kelleröffnungen und ungünſtiger Neigung des
Ge=
ländes der Grundſtücke.
Bei Ueberlaſtung des Kanalnetzes treten weiter auch
Ueberſchwemmungen von Gebäude= und Grundſtücksteilen ein
in=
folge Rückſtau aus tiefer als die Straßenkrone gelegenen
Kanal=
einläufen der Hausentwäſſerungsanlagen, wenn ſie entweder gar
nicht oder nur mangelhaft gegen Rückſtau geſichert ſind.
Beſonders gefahrbringend ſind bei überlaſtetem Kanalnetz
Geländemulden in den Straßenzügen, weil das oberirdiſch
von den Seitenſtraßen zufließende Waſſer nicht mehr
ober=
irdiſch weiterlaufen kann, ehe die Mulde bis zu einer
Ueberlaufſtelle gefüllt iſt.
Das aufgeſtaute Waſſer dringt dann je nach der Tiefe der
Mulde in die angelegenen Grundſtücke ein.
Hinſichtlich der Möglichkeit einer Ueberlaſtung des
Kanalnetzes ſei bemerkt, daß bei jeder Kanaliſation mit
einek ſolchen immer zu rechnen iſt, da aus wirtſchaftlichen
Gründen die Kanaliſationen nicht für die
größ=
ten, ſeltenen Regenfälle gebaut werden, können.
Für die Bemeſſung des Kanalnetzes der Stadt Darmſtadt z. B.
wurde, wie in zahlreichen anderen Städten mit neuzeitlicher
Kanaliſation, ein Regenfall zugrunde gelegt, der nach den (in
Darmſtadt ſeit dem Jahre 1900 mittels vier ſelbſtſchreibender
Apparate) angeſtellten Meſſungen jährlich vorausſichtlich einmal
erreicht oder überſchritten wird.
Langanhaltende, über größere Gebiete ſich erſtreckende
Regenfälle von ſolcher Heftigkeit, wie die vom 14. und
16. d. M., bewirken aber nicht nur eine vorübergehende
außerordentliche Belaſtung oder auch Ueberlaſtung des
Kanalnetzes der Stadt, ſondern auch eine nachhaltige
Hoch=
waſſerführung der Bäche und Flurgräben der geſamten
Stadtgemarkung.
Hierbei treten beſonders in Erſcheinung der Darmbach
und der Ruthſenbach. (Die hart an der Gemarkungsgrenze
gegen den Spachbrücker Wald befindliche Strecke des Silzbachs
iſt hier für die Gemarkung Darmſtadt von geringer Bedeutung).
Von den Flurgräben iſt der bedeutendſte der Faule Graben
im nördlichen Gemarkungsteil, mit ſeinen bis ins Oberfeld
reichenden veräſtelten Oberläufen; dem hinterſten= dem
mit=
telſten und dem vorderſten faulen Graben, ſowie dem Molkenbach.
Von dieſen Bächen und Flurgräben hat bezüglich der
Durch=
leitung der Waſſerführung durch die Stadtgemarkung beſondere
Bedeutung nur der Darmbach, weil er durch bebautes Gebiet,
ſogar durch die tiefgelegenen, eng bebauten Teil der Altſtadt führt.
Der Darmbach kann für das Stadtgebiet gefahrbringend
ſein, da er ein ſehr ausgedehntes Einzugsgebiet hat, das
bis in die Gemarkung Ober=Ramſtadt reicht.
Er ſammelt die Niederſchlagswaſſer des großen, aus Wald und
Wieſen beſtehenden ſüdöſtlichen Gemarkungsteiles und fließt in
der Richtung von Südoſt nach Nordweſt gegen das bebaute
Stadt=
gebiet, deſſen Rand er an der äußeren Roßdörfer Straße nächſt
dem Botaniſchen Garten betritt. Von dort fließt der Darmbach
in nördlicher Richtung weiter durch den Botaniſchen Garten und
dann in weſtlicher Richtung nach dem Großen Woog. Dieſer
diente ſeit ſeiner mindeſtens 400 Jahre zurückliegenden
Errich=
tung zugleich als Staubecken für die vom Darmbach
zugeführ=
ten Hochwaſſermengen. In der Entwäſſerungstechnik wird eine
ſolche Einrichtung „Rückhaltebecken” genannt, weil es ermöglicht,
die plötzlich auftretenden großen Zuflußmengen zurückzuhalten
und allmählich in den Vorfluter abzulaſſen, entſprechend deſſen
Aufnahmefähigkeit.
Der Große Woog hat bei dem normalen Pegelſtand von
3,90 Metern einen Faſſungsraum von 145 000 Kubikmetern
und eine Oberfläche von rund 70 000 Quadratmetern.
Er hat ſich von jeher zur Bewahrung der tief
gelegenen Altſtadt vor Waſſergefahr aufs beſte
bewährt.
Aus dem Woog gelangen deſſen Abflüſſe bei Trockenwetter
und geringeren Regenfällen über ein Ueberlaufwehr an ſeiner
Nordweſtecke in den Zulaufgraben zum Gunderſchen Triebwerk
und aus dieſem in den das Grundſtück der Gartenarbeitsſchule
durchziehenden offenen Graben. Bei ſtärkerem Zufluß und
An=
ſteigen des Woogsſpiegels muß der gleichfalls an der Weſtſeite
(an der Stelle des ehemaligen Zapfens) befindliche
Grund=
ablaß entſprechend geöffnet werden. Die Abflüſſe gelangen
dann durch einen unter dem Woogsdamm und der Beckſtraße
durchführenden Durchlaß ebenfalls in den Graben der
Garten=
arbeitsſchule, der am Südweſtende des Schulgartens in einen
Hauptſammelkanal der Kanaliſation, den ſog.
Darmbach=
kanal, mündet. Der Verlauf des Darmbachkanals iſt: Darme
ſtraße — Woogsſtraße — Inſel — Holzſtraße — Schloßgraben—
Zeughausſtraße — Luiſenſtraße — Franfurter Straße —
Land=
wehrſtraße — Wendelſtadtſtraße — Im Tiefen See. Der nächſt
dem Pfarrwieſenweg noch vorhandene Durchlaß unter der
ehe=
maligen Main=Neckarbahn bildet den „Auslaß” des
Darmbach=
kanals. Von dieſer Stelle ab iſt der Darmbacht wieder als
offe=
ner Flutgraben vorhanden, kreuzt die Gräfenhäuſer Straße, die
Bahnanlagen und die Weiterſtädter Straße und zieht weiter am
Gehaborner Hof vorbei durch die Gemarkung Griesheim zu dem
etwa 8 Kilometer weſtlich von Darmſtadt in der Richtung von
Süd nach Nord fließenden Landgraben.
Dieſer Darmbachflutgraben führt bei Vollbelaſtung eine
Waſſermenge von 16 Kbm./Sek. Unmittelbar unterhalb der
Wei=
terſtädter Straße mündet in ihn der Flutgraben des ſog.
Süd=
kanals mit einer ſekundlichen Waſſerführung von 4,60
Kubik=
metern. Die Geſamtwaſſermenge von 16 — 4,60 — 20,6 Kbm./Sek.
gelangt zunächſt in ein im Jahre 1910 angelegtes Rückhaltebecken
von 15 000 Kubikmetern Inhalt. Der aus dieſem Becken
füh=
rende Flutgraben kann 8 Kbm /Sek. weiterleiten, jedoch vorerſt;
nur bis zum Eintritt in die Gemarkung Griesheim am
Wald=
rand hinter dem Gehaborner Hof. Von letzterer Stelle ab zieht
ein verhältnismäßig kleiner Waſſerlauf, der urſprüngliche
Darm=
bach (unterhalb der Provinzialſtraße nach Groß=Gerau die
Land=
wehr genannt) weiter.
Das erwähnte Rückhaltebecken auf der
Pallas=
wieſe wurde am 14. d. M. wie ſchon wiederholt mehr
als bordvoll und lief Diesmak=auf=ganze Länge
des Sperrdamms über. An einer von Maulwurfshöhlen,
durchzogenen Stelle wurde der nur 1 70 Meter hohe Damm
durch=
geriſſen und von den ausbrechenden Waſſermaſſen auf eine Länge
von 25 Metern fortgeſpült.
Die Abflüſſe aus dem Woog
durchziehen alſo gemäß dem vorgeſchriebenen Wege des
Darm=
bachkanals die Altſtadt, die bekanntlich von jeher infolge
mul=
denartiger Geländegeſtaltung durch Ueberſchwemmungen
beſon=
ders gefährdet iſt. Bei heftigen Regenfällen fließen die Abflüſſe
durch die ſteilen Straßen der Umgebung ohnedies dem tief
gele=
genen Straßenzug der Altſtadt oberirdiſch zu und müſſen dort,
wenn ein Aufſtau vermieden werden ſoll, in die Kanaliſation
aufgenommen werden, weil von der Einmündung der großen
Ochſengaſſe in den Schillerplatz ab das Gelände nach dem
Schloß=
graben nicht weiter fällt, ſondern bis hinter die Einmündung
der Schloßgaſſe etwa 1 Meter anſteigt. Aus dieſer Mulde iſt ein
oberirdiſcher Abfluß bzw. Weiterfluß des Waſſers erſt nach ihrer
Füllung (Aufſtau) wieder möglich. Zur Verhütung des
Auf=
ſtaues bei überlaſtetem Kanalnetz wurde im Jahre 1927 der ſog.
Altſtadt=Sonderkanal erſtellt, der dieſe Waſſermengen
in den als Rückhaltebecken eingerichteten öſtlichen Teil des
Gra=
bens um das Schloß abführen ſoll.
Bei heftigen Regenfällen iſt der die Altſtadt durchziehende
Darmbachkanal allein durch die ihm von den Seitenkanälen
zu=
geführten Waſſern meiſt voll belaſtet, oft ſogar auch überlaſtet.
Deshalb iſt bei ſolchen Regen, insbeſondere aber bei Kataſtrophen
wie am 14. und 16 des Monats, dringend erforderlich.
das Hochwaſſer des Darmbachs ſolange im Woog
zurückzuhalten, bis der Darmbachkanal zur
Auf=
nahme und Weiterleitung wieder fähig iſt, was
meiſt bereits kurze Zeit nach Beendigung oder Nachlaſſen des
hef=
tigen Regens wieder der Fall iſt. Von dieſem Zeitpunkt ab kann
aber bei Kataſtrophen der Woog nicht in einem dem
Zu=
fluſſe entſprechenden Maße abgelaſſen werden, weil zurzeit die
Einrichtungen hierfür nicht geeignet ſind. Deshalb wurde ſchon in
alter Zeit in ſolchen Fällen der am Einlauf des Darmbachs in
den Botaniſchen Garten abzweigende Soderbach zur
Ver=
teilung des Hochwaſſers herangezogen. Auch zurzeit noch
tritt bei Hochwaſſer im Darmbach der ſonſt trockene
Soder=
bach in Tätigkeit und ſoll einen Teil des Hochwaſſers
weiter=
führen bis zur Einmündung des Soderbachs in den Kanal der
Gabelsbergerſtraße
Weiter verbreitete ſich der Fachreferent über das Hochwaſſer
des 14. und 16. Juli und über die Urſache, die die
Ueberſchwem=
mung zur Folge hatte. Wir kommen im einzelnen auf dieſe
Aus=
führungen morgen zurück.
Der Darmſtädter Verbandskag des 5.5.
Im Hinblick auf das Frankfurter Sängerbundesfeſt hielt der
Sondershäuſer Verband Deutſcher
Sängerver=
bindungen (S. V.) in dieſer Woche ſeinen Verbandstag in
Darmſtadt ab. Gleichzeitig trat im Hauſe des Akademiſchen Chors
der Vertretertag des Verbandes Alter S.V.er zuſammen. Die
ge=
ſamten Verhandlungen zeigten das erfreuliche Bild einer
bemer=
kenswerten inneren Geſchloſſenheit des S.V. und waren von dem
einheitlichen Willen getragen, im traditionellen Geiſte deutſchen
Sängerſtudententums die großen vaterländiſchen Aufgaben der
Zeit zu erfaſſen und zu erfüllen. In den Berichten und
Aus=
ſprachen nahmen daher neben den muſikaliſchen und
organiſato=
riſchen Angelegenheiten namentlich die Fragen der
Volkstums=
arbeit und der Hochſchulpolitik einen breiten Raum ein. Zur
Durchführung der geländeſportlichen Aufgaben faßte der
Ver=
bandstag eine Entſchließung in der Richtung einer noch ſtärkeren
Beteiligung an dieſer wichtigen Arbeit. Einſtimmig wurde
be=
ſchloſſen, die Akademiſch=Wiſſenſchaftliche Verbindung Makaria.
Stuttgart, probeweiſe aufzunehmen, ſo daß der S.V. zukünftig
auch an der Techniſchen Hochſchule Württembergs durch eine
alt=
angeſehene Verbindung vertreten ſein wird. Die Leitung des
SV. geht mit der Beendigung des Verbandstages an Dipl.=Ing.
Altenbach (Akademiſcher Chor, Darmſtadt) über. Im Anſchluß
an die Darmſtädter Tagung vereinen ſich zahlreiche alte und
junge S.Ver im Zeichen des deutſchen Liedes beim Sänge=
bun=
desfeſt in Frankfurt.
Die Skellenloſigkeit im kechniſchen Beruſ.
Ueber die Stellenloſigkeit im techniſchen Beruf veröffentlicht
der Bund der techniſchen Angeſtellten und Beamten eine überaus
aufſchlußreiche Statiſtik auf Grund einer Erhebung vom 1. Juli
d. Js. Danach waren von den Mitgliedern des Butab zu dieſem
Zeitpunkt 16 862, das ſind faſt 33 Prozent, ohne Stellung. Davon
ſtanden in einem Lebensalter bis zu 20 Jahren 268, von 20
bis 25 Jahren 2448, von 25—30 Jahren 3893, von 30—35 Jahren
3051, von 35—40 Jahren 1995, von 40—45 Jahren 1617 von
45—50 Jahren 1448, von 50—55 Jahren 1045, von 55—60 Jahren
666, von über 60 Jahren 366. Es ergibt ſich hieraus die
bemer=
kenswerte Tatſache, daß weit über die Hälfte, nämlich 58 Prozent,
der Stellenloſen den jüngeren Jahrgängen, (bis zu 35
Jahren) angehören. Offenbar wirkt ſich hier der Schutz des Geſetzes
über die Friſten für die Kündigung von Angeſtellten und des
Be=
triesrätegeſetzes zugunſten der älteren Techniker aus.
Ein überaus trauriges Bild ergibt auch die Unterſuchung nach
der Dauer der Stellenloſigkeit. Bis zu 1 Jahr waren
ohne Stellung 10 405, bis 2 Jahre 4599, bis zu 3 Jahren 1529,
bis zu 4 Jahren 192, bis zu 5 Jahren 50 und über 5 Jahre 87
(davon 13 über 8 Jahre). Von den Jahrgängen über 35 Jahren
waren 711 ſeit 2—3 Jahren, 151 ſeit 3—4 Jahrer und 42 ſeit 4—5
Jahren ſtellenlos.
An Umfang und Dauer der Stellenloſigkeit ſtehen die
techniſchen Angeſtellten alſo an der Spitze aller größeren
Angeſtelltengruppen.
Seite 6 — Nr. 203
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. Juli 1ezue
Hängerfreundſchaft.
Gäſte Darmſtadts und des Liederkranzes.
Aus Hannover Nürnberg, Heidelberg und Pforzheim weilen,
anläßlich des Deutſchen Sängerfeſtes, Gäſte in Darmſtadt. Am
Freitag abend bereitete ihnen der „Liederkranz” ein herzliches
Willkommen — „Gruß und Handſchlag!” Auf dieſen Tag habe
ſich die Darmſtädter Sängerſchaft nach den Worten des
Vorſitzen=
den des Liederkranzes, ſchon vier Jahre gefreut, denn in Hannover
bereits war dieſes Treffen verabredet worden. Oberſchulrat
Haſ=
ſinger herzlich begrüßt, ſprach zu den Darmſtädter Sängern
und der ſtattlichen Zahl ihrer Gäſte von den tragenden Kräften
der deutſchen Sangesſache, von der Sänger Freundſchaft die auf
Achtung, Verſtehen und auf das Brückenſchlagen von Schicht zu
Schicht beruht. Ihr iſt das Lied nicht Liebhaberei, ſondern
Le=
bensbedürfnis und Lebenskraft. Der Heimat, dem Volke und dem
Vaterlande gilt ihr Streben, das die deutſche Einheit
er=
ſingen half. Der Selbſtentzweiung unſeres Volkes ſtellen die
Sänger den Willen zur Selbſtbehauptung entgegen. Die Worte
des Referenten für Volksbildung im heſſiſchen Kultusminiſterium
löſten ſich immer wiederholenden rauſchenden Beifall aus, und die
Begeiſterung klang zuſammen in dem ſtehend geſungenen Lied
der Deutſchen.
Es ſprachen dann noch Amtsdirektor Bohländer, der die
Grüße des Oberbürgermeiſters und der Stadt Darmſtadt an die
Gäſte übermittelte, und Fabrikant Schmitt als Direktor des
Darmſtädter Verkehrsvereins. Aus den Worten des Vorſitzenden
der Gäſtevereine: Liedertafel Alauda=Hannover. Nürnberger
Lie=
derchor, Liedertafel Heidelberg und Liederhalle Pforzheim ſprach
dann der Geiſt ſangesbrüderlicher Verbundenheit und die Freude
darüber, die Bande der Sängerfreundſchaft von neuem knüpfen
und in Darmſtadt weiter feſtigen zu können.
Die Gäſte erfreuten dann durch eine Anzahl ſchöner Chöre.
Man wechſelte Worte der Freundſchaft und ehrte die „
Arbeits=
bienen” der befreundeten Vereine durch Verleihung der
Ehren=
nadeln. Oberſchulrat Haſſinger wurde dabei unter
beſon=
derem Beifall zum Ehrenmitglied des
Lieder=
kranzes ernannt. Dabei gedachte man mit allgemeiner
Anerkennung ſeiner und des Volksſtaates Heſſen Förderung der
deutſchen Sangesſache, die als vorbildlich für das Reich auch von
den Gäſten anerkannt wurde. Das Gefühl der
Zuſammengehö=
rigkeit fand weiter reichlichen Ausdruck in manchen Wechſelreden.
in gemeinſamem Sang und in frohem Beiſammenſein bis in den
ſpäten Abend.
Kundgebung desReichsbundes derkriegsbeſchädigken,
Kriegskeilnehmer und Kriegerhinkerbliebenen.
** Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer
und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgrupe Darmſtadt des Gaues
Heſſen hielt geſtern abend in dem überfüllten Saalbau eine
Kundgebung ab, in der vor allem Proteſt erhoben wurde
gegen die Notverordnung der Regierung Papen vom 14.
Juni 1932, die beſonders die Kriegsopfer durch Verſchlechterung
der Bezüge der Kinderloſen, Leichtbeſchädigten und die
zahlrei=
chen Halb= und Vollwaiſen trifft. „Die Verſammlung wurde
er=
öffnet durch den Ortsgrupenvorſitzenden Tauer=Darmſtadt.
Das Hauptreferat hatte der Bundesvorſitzende Pfänder=
Berlin übernommen. Er zeichnete die ſchwere wirtſchaftliche Lage
Deutſchlands und betonte, die Dinge lägen lange nicht ſo
ein=
fach, wie ſie heute vielfach dargeſtellt würden. Mehr als vier
Jahre ſei das deutſche Volk gegen eine Macht von Feinden
zuſam=
mengeſtanden. Die Menſchheit könne nicht ohne politiſche und
wirtſchaftliche Folgen einen ſolchen Krieg führen; auch für
Deutſchland ſei nicht ohne Folgen geblieben, daß mehr als zwei
Millionen Tote zu beklagen ſind, und die Folgen hätten noch
Generationen zu ſpüren. Im Kriege lägen die tieferen Urſachen
der wirtſchaftlichen, finanziellen und ſozialen Kriſe. Nicht mit
Redenhalten könne man Beſſerung ſchaffen, und die nationale
Geſinnung könne nicht einſeitig in Anſpruch genommen werden.
Die Laſt eines Krieges müßte von allen getragen werden. Nicht
nur die deutſche Wirtſchaft, ſondern alle Länder ſchmachten unter
der gegenwärtigen Kriſe.
Redner definierte dann die Anſichten über den „
Wohlfahrts=
ſtaat”, den Opfern des Krieges ſei es aber nie zu wohl geweſen.
Es müſſe wohl eine Differenzierung zwiſchen Löhnen und
Ge=
hältern nach Aufgabe und Leiſtung geben, aber die Laſten des
Krieges dürften nicht auf die breite Maſſe einſeitig abgewälzt
werden. Niemand hätte durch ſolche Kürzung ein beſſeres
Ein=
kommen erhalten, die Wirtſchaft habe ſich ebenfalls dadurch nicht
erholt, daß an den „Wohlfahrtsſtaat” bzw. den Leiſtungen
(Zuſatzrenten uſw.) abgebaut wurde. Ein Abbau der
Unter=
ſtützungen und Renten könne auch keinen Nutzen bringen im
Gegenteil, die Konſumkraft der Maſſen gehe zurück und ſchädige
damit die Volksgeſamtheit. Es ſei daher beſſer, zu Laſten derer,
die es tragen können, Mittel für die Bedürftigen zu ſchaffen
Auch heute habe ſich ſchon unter dem gegenwärtigen Kanzler
er=
wieſen, daß es keinen anderen Weg gebe, aus den Laſten
heraus=
zukommen, als den der Verhandlungen. Nicht erledigt ſeien die
Verpflichtungen im Innern. Der größte Teil des mobilen
Kapi=
tals ſei durch Krieg und Inflation verloren, die Empfänger des
Wohlfahrtsſtaates” hätten nie große Geldmengen gehabt.
Schul=
den könne man nicht ſo einfach zum zweiten Male „
weginflatio=
nieren‟. Das Schlagwort vom „Wohlfahrtsſtaat” dürfe, man
nicht unwiderſprochen hinnehmen. Es gehe ſchon, jedem einen
ausreichenden Unterhalt zu gewähren, wenn der ernſte
poli=
tiſche Wille nur da ſei. Tatſächlich hätten wir heute keinen
„Wohlfahrts=” ſondern einen Subventionsſtaat‟. Der
Syſtem=
wechſel ſei gekommen, um die Grenzen der Subventionen
aufzu=
heben. Was von der deutſchen Arbeiterſchaft erarbeitet werde,
müſſe auch Gemeingut aller werden. Wenn das geſchehe, könnte
auch eine gerechte Rentenpolitik durchgeführt werden. Das Volk
werde terroriſiert, wenn die Nationalſozialiſten die Macht hätten.
Die alten Kriegsteilnehmer ſeien im Felde geweſen zur. Er=
kämpfung der Freiheit und Demokratie. Der Reichsbund der
Kriegsbeſchädigten gehe in ſeiner Unparteilichkeit aber nicht
ſoweit, daß er ſich alles aufzwingen laſſe. Als Organiſation
ſtehe er auf dem Boden der Demokratie und der Republik, und
er werde dabei ſein, wenn es in den letzten Kampf gehe. Man
werde ſich als ehemalige Frontſoldaten gegen jede Barbarei
wenden.
Redner wandte ſich dann gegen den Nationalſozialismus und
deſſen Kampf gegen den „Wohlfahrtsſtaat‟. Ziel ſei die
Auf=
löſung des Sozialminiſteriums im Reiche. Der Angriff auf die
Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen
ſei bereits erfolgt. Die Opfer des Krieges hätten aber die
Mög=
lichkeit und Pflicht, ihr Schickſal mitzugeſtalten.
In einer einſtimmig angenommenen Entſchließung
wandte ſich die Verſammlung gegen die Subventionen und gegen
den Abau der Renten und der Sozialverſicherung. Der
Reichs=
bund fordert Wiederherſtellung der Rechtszuſtände vor der
Not=
verordnung vom 14. Juni 1932. Im einzelnen werden die
For=
derungen präziſiert, es wird verlangt, daß zunächſt die
ſchlimm=
ſten Schädigungen wieder gut gemacht werden. — Nach einem
Chorgeſang ſchloß der Vorſitzende mit Worten des Dankes die
Verſammlung.
— Im Union=Theater, ſieht man heute und folgende Tage
Roman Novarra in dem romantiſchen Tonfilm „Der Sänger von
Sevilla‟. Dazu das reichhaltige Beiprogramm.
— In den Helia=Lichtſpielen wird die luſtige Tonfilmkomödie
Fünf von der Jazzband” mit Jenny Jugo und Theo Shall in den
Hauptrollen noch bis auf weiteres vorgeführt. Im tönenden
Bei=
programm: Die neueſte Emelka=Tonwoche.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male den
abenteuerlichen Kriminal=Tonfilm „Kriminalreporter Holm” mit
Herm. Speelmanns und Elga Brink. Dazu das gute Beiprogramm.
Lokale Veranſtalkungen.
Hotel und Reſtaurant zur Poſt (am
Hauptbahn=
hof) veranſtaltet heute Samstag, und morgen, Sonntag, die
be=
liebten und gern beſuchten Geſellſchaftsabende mit Tanz, mit der
Kapelle Rodemjer. Eintritt frei. (Siehe heutige Anzeige.)
— Schuls Felſenkeller. Heute bringt das
Stadt=
orcheſter im gemütlichen Terraſſengarten alte und neue
Operet=
ten zu Gehör. Eintritt frei. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Samstag, den 23. Juli 1932.
Union=Theater: „Der Sänger von Sevilla”, — Helia=Lichtſpiele:
„Die Fünf von der Jazzband”, — Palaſt=Lichtſpiele: „
Krimi=
nalreporter Holm”. — Städt. Saalbau, 16 und 20 Uhr: Marine=
Militärkonzerte. — Konzerte: Hotel=Reſt. zur Poſt, 7 Perkeo,
Schuls Terraſſenkeller.
A. Beufhes Sangerbandesfeft
Das deutſche Lied bauk in unſerem Herzen die Liebe zu der Heimak unſerer Väker und zum dentſchen E/
Bekennknis der auslandsdenkſchen Sänger zu ihrer Heimak.
Eine Feier in der Paulskirche.
Frankfurt a. M., 22. Juli.
Nachdem am Donnerstag abend die Berliner Sänger in
Frankfurt eingetroffen waren, folgten im Laufe des
Freitagvor=
mittag Sänger=Sonderzüge aus Kiel, Baſel, Wien, Kaſſel,
Saar=
brücken. Offenburg, Hannover, Bremen, Eſſen, Kottbus,
Stutt=
gart, Düſſeldorf, Tübingen, Friedrichshafen, Zweibrücken,
Mün=
chen und Nürnberg. Damit dürften die in Frankfurt erwarteten
40 000 Sänger ſo ziemlich zur Stelle ſein.
Der geſtrige Tag wurde mit einer eindrucksvollen Feier in
der Paulskirche eingeleitet. Die Feier galt dem
deut=
ſchen Einigungsgedanken. Die Feſtrede hielt der
Vor=
ſitzende des Feſtausſchuſſes Rechtsanwalt Dr. Hermann=
Frank=
furt a. M., der in längeren Ausführungen die Geſchichte jener
Zeit umriß, in deren Mittelpunkt die Paulskirche ſtand. Unter
Nutzanwendung auf die heutige Zeit betonte der Redner, daß die
Einheit auch heute nicht beſtehe, ſolange man widernatürlich
un=
ſern Volkskörper in zwei Teile zerriſſen und lebenswichtige Teile
aus ihm herausgeſchnitten habe, ſolange man unſere Brüder an
der Saar vom Mutterlande fernhalte und die Vereinigung mit
den öſterreichiſchen Stammesbrüdern gegen die Stimme der
Ver=
nunft und des Blutes hindern wolle. Solange noch dieſe Wunden
bluteten und unſer Volk mit der Kriegsſchuldlüge behaftet ſei,
könnten wir keinen wahren Frieden anerkennen.
Wie in der Zeit des Werdens unſerer nationalen Einheit,
ſo gehöre auch heute und immerdar in ſelbſtloſer und
ſelbſt=
verſtändlicher Pflichterfüllung das Herz und das Lied des
deutſchen Sängers dem deutſchen Vaterlande und der
deut=
ſchen Volksgemeinſchaft. Die deutſchen Sänger glaubten
nicht nur an die Zukunft ſondern auch an die Ewigkeit
unſeres Volkes.
Der Obmann des Oeſterreichiſch=Deutſchen Volksbundes Wien,
Generaldirektor Dr. H. Neubacher, legte in längerer Rede ein
begeiſtertes Bekenntnis für den
Anſchlußgedan=
ken ab. Er erklärte u. a.: Während wir in dieſer Kirche den
Geiſt der großen Geſchichte beſchwören, rüttelt draußen das Fieber
den Volkskörper des Reichs. Während ich hier aus tiefſtem
deut=
ſchen Herzen für Großdeutſchland ſpreche, ſoll Deutſchöſterreich in
einem Augenblick drängender Wirtſchaftsnot neuerlich die
Bekräf=
tigung einer verhaßten außenpolitiſchen Bindung gegen
Groß=
deutſchland abgezwungen werden. Vergeſſen wir in dieſer Not des
Tages nicht, daß die Geſchichte die größeren Zeiträume der
Er=
füllung über Freud und Leid, Ungemach und Widerſpruch vieler
Tage ſpannt, vergeſſen wir das größte Ziel nicht und nicht die
ernſte Pflicht, für das größte Ziel täglich einzutreten. Laſſen Sie
mich in dieſer ernſten Stunde im Namen der alten Oſtmark des
heiligen römiſchen Reiches deutſcher Nation ſagen:
Wir werden niemals ermüden, wir werden uns niemals
ergeben, wir werden niemals daran zweifeln, daß wir mit
Euch Großdeutſchland und ein beſſeres Europa erkämpfen
werden, in dem das deutſche Volk zum Wohle der Menſchheit
frei und ſtark ſeiner geſchichtlichen Sendung leben kann.
Die Feier war umrahmt von drei Werken, die in der
Pauls=
kirche ihr Uraufführung erlebten: Aus dem deutſchen Parnaß”
(Goethe) von Bodo Wolf. „Grenzen der Menſchheit‟ (Goethe) von
Wilhelm Rinkens und „Mahnung” Will Veſper) von Otto Jochum.
Alle drei Werke vaßten ſo recht in den Rahmen der Stätte, an
der ſie ihre Uraufführung erlebten. Der Chor wurde vom
Frank=
furter Lehrerverein geſtellt.
Die Bolksdeutſche Weiheſtunde.
Im Rahmen des 11. Deutſchen Sängerbundesfeſtes fand in
der dichtbeſetzten Feſthalle eine „Volksdeutſche Weiheſtunde” ſtatt,
in der u. a. auch Reichsinnenminiſter Frhr. v. Gayl eine
Rede hielt.
Nach einer Begrüßungsanſprache des ſtellv. Vorſitzenden
Deutſchen Sängerbundes, Rektor Georg Brauner=Berlin,
Gruß namentlich den aus dem Auslande erſchienenen deur
Sangesbrüdern und den Rednern des Tages galt, ergriff
Reichsinnenminiſter Frhr v. Gayl das Wort. Er
brachte die Grüße des Herrn Reichspräſidenten für die in F
furt a. M. verſammelten Sänger, „namentlich für die aus=
Auslande herbeigeeilten Deutſchen, die damit ihre unverc
liche Anhänglichkeit an die alte Heimat unter Beweis ſt
wollten. Der Miniſter betonte weiter, daß er auch der WM
bringer einer guten Botſchaft ſei, da er nämlich die Mitte:
machen könne, daß mit Rückſicht auf die hohe kulturelle Bedeu
des deutſchen Liedes und den friedlichen und künſtleriſchen
rakter des 11. Deutſchen Sängerfeſtes ab Sonntag, den 24.
die Notverordnung betreffend das Demonſtrationsverbot inſi
aufgehoben werde, als es ſich um Umzüge künſtleriſchen und
lichen Charakters handelt. Danach beſtänden alſo keine Sit :0
derniſſe mehr für die Durchführung des arweſt
Sängerfeſtzuges am Sonnta g nachmittag. (CNclu
Mitteilung löſte großen Beifall bei den Zehntauſenden, di:
weite Halle füllten, aus.) Die Reichsregierung lehne es au 7‟
dieſer Notzeit Feſte zu feiern, wenn ſie an der Tagung des
gerbundes dennoch teilnehme, ſo geſchehe es deshalb, weil
e=
hier nicht um eine eigentliche Feier, ſondern um eine
Ve=
anſtaltung von volkspolitiſchem Wert handele. Die dem ſiche
ſchen Volksgenoſſen, die aus allen Teilen der Welt na
Frankfurt gekommen ſeien, ſollten in dem Bewußtſein ge
ſtärkt werden, daß ſie zu uns gehörten, was auch imm
kommen möge.
Für das Deutſchtum in Ueberſee hielt dann Dr. Gotthö=
Seyffarth=Brooklyn eine Anſprache, in der er hervon
Wenn wir auch unter verſchiedenen Regierungen leben, und m
gleich unſer tägliches Leben als Reſultat der fremdländiſchen
gebungen und der Lebensgebräuche dieſer Nationalitäten au
vielen Beziehungen grundverſchieden iſt, ſo macht ſich dennock ”e ſen
Gefühl überall gleich bemerkbar: Die Liebe zu der Heimatt
ſerer Väter und zum deutſchen Volke! Und was iſt es, was de
Gefühle Vorſchub leiſtet, unzerſtörbar in unſeren Herzen aut
1em
und erhält? es iſt das einfache und doch unvergleichlich her-Un Außer
deutſche Lied.
Wo immer ſich einige Deutſche oder ſelbſt deren Kinder zur ſAtzu
ſammenfinden, da ſingen ſie die alten trauten Weiſen. Wi Aſche
Sänger haben immer in erſter Linie geſtanden, wenn au ſit hue
galt, die Ehre des deutſchen Namens zu ſchützen. ſat ſſ
ülteger
Aus deilt Wahltämpf.
* Verſammlung der Deutſchen Volkspartei.
* Die Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt, hatte
geſtern abend in den Fürſtenſaal eine
Mitgliederverſamm=
lung einberufen, die Herr Generalſekretär Welkow leitete.
Zunächſt ſprach Frau Dr. Matz, M. d. R., über das Thema
„Vom Sinn dieſer Wahl‟. Die Rednerin erklärte, daß
heute ein Stückchen Mut dazu gehöre, das deutſche Bürgertum
an ſeine Selbſtändigkeit zu erinnern. Es gelte, gegenüber der
Leidenſchaftlichkeit dieſer Zeit, die man wohl verſtehen könne, die
ruhige Beſonnenheit und die ſtaatspolitiſchen Möglichkeiten
her=
vorzuheben. Die Rednerin verbreitete ſich dann über die
Einzel=
heiten und die Auswirkung des techniſchen Wahlabkommens mit
den Deutſchnationalen, das lediglich eine techniſche Sicherung der
volksparteilichen Reſtſtimmen bedeute und die abſolute politiſche
Selbſtändigkeit der gewählten volksparteilichen Kandidaten
ge=
währleiſte. Frau Dr. Matz kam auch auf die
Abrüſtungskonfe=
renz zu ſprechen, die ſie als eine Farce bezeichnete. Sie
ver=
langte ſchließlich im Intereſſe der notleidenden deutſchen
Wirt=
ſchaft eine Herabſetzung auch der Zinſen der privaten
Verſchul=
dung. Der Regierung Papen gegenüber nehme die Deutſche
Volkspartei eine neutrale, ja, eine wohlwollend neutrale
Stel=
lung ein, fordere aber von ihr vor allen Dingen praktiſche
Maß=
nahmen und Taten zur Linderung der Arbeitsloſigkeit. Zum
Schluß ihrer Ausführungen wies die Rednerin auf den
ſoziali=
ſtiſchen Charakter der nationalſozialiſtiſchen Bewegung hin, der
abſolut feſtſtehe.
An zweiter Stelle ſprach Herr Major a. D. Kreuzberg=
Frankfurt a. M. über „Gegen Bürgerkrieg und
In=
flation”, ein Thema, das auch durch ein Wahlplakat der DVP.
verſinnbildlich wird. Der Redner erinnerte an die Juli=Tage
1914 genau ſo ſchickſalsſchwer und ſchickſalsſchwanger ſeien die
Juli=Tage 1932. Von Streſemanns Volksgemeinſchaft ſeien wir
heute weiter entfernt als je, und das einzige Gut, das wir durch
die Revolution hindurch gerettet hätten, die Einheit des
Deut=
ſchen Reiches, die ſei jetzt in Gefahr. Was jetzt geſchehe ſei
nur die Reaktion, d. h. die Gegenwirkung auf die 14 Jahre
ſozialiſtiſcher, pazifiſtiſcher, internationaler und
kulturbolſchewi=
ſtiſcher Mißwirtſchaft. Das Rückgrat des deutſchen Staates, der
Mittelſtand, ſei vernichtet worden. Die klare Formel unſerer
heutigen Lage beſage, daß wir den Teufel des Sozialismus
aus=
treiben wollen, um uns damit dem Belzebub des Fascismus zu
verſchreiben, hinter dem der Bolſchewismus drohend ſtehe. Der
Redner warnte dann vor den außenpolitiſchen Gedankengängen
des Nationalſozialismus, der glaube, mit einem Auftrumpfen ſei
alles zu erreichen. Wir würden den Zuſammenbruch auch des
Natioialſozialismus erleben, der mit der Romantik alles
ver=
kleide, der alles allen verſpräche und niemandem etwas halten
könne! Herr Kreuzberg betonte die Warnung, daß der Sieg des
Nationaſozialismus unbedingt die Inflation bedeute, und eine
zweite Inflation vertrage Deutſchland nicht.
Die Verſammlung, die glatt verlief, endete mit einem
Schluß=
wort des Verſammlungsleiters. Beide Redner erhielten
ſtürmi=
ſchen Beifall.
Briefkaſſen.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsgulttung beſzufügen. Anonpme Anfrogen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtverbindlichkett.
M. N. 25. Zinſen könnten nur ab 1928 verlangt werden, da
für weiter zurückliegende Zeit Verjährung eingetreten wäre, wenn
Sie nicht bei der jüngſt erfolgten Einigung Zinszahlung ab 1926
verſprochen haben. Im übrigen kann die volle Summe auch mit
Klage verlangt werden. Wir würden deshalb raten, die
Teil=
ſumme ſofort zu zahlen. Für die Frage 3 kommt in Betracht, daß
doch nur der dem Schuldner (Ihnen) zuſtehende
Eigentums=
anteil angegriffen werden könnte; im übrigen gäbe die
Not=
verordnung vom 14. Juni 1932 einen Rechtsbehelf, um die
Ein=
sſtellung ſolchen Verfahrens zu erwirken. Gütliche Einigung liſt
im=
merhin rätlich.
Die deutſch=amerikaniſchen Geſangsvereine haben unter der Krag u der
hetze mit am ſchwerſten gelitten, weil ihre Weſensart offenessuime al
lautes Bekennen zur deutſchen Mutterſprache und zum deuttA nſch
Lied bedingen muß. — Wenn uns auch Land und Meere trerns n W
und wir vielleicht politiſch anderen Ländern in Treue untsien geſch
ſind, ſo beſteht für uns immer noch die Stammesverwandtf:94 Kronf
und die enge Verbundenheit des Weſens, des Gemüts unde merhin
Geiſtes. Deshalb begrüßen wir Euch, liebe Volksgenoſſen, anuüm ang
ſer heiligen Stätte, wo der größte Deutſche, Goethe, das Lichr.
Welt erblickte, mit dem ſtolzen Bekenntnis: Auch wir ſind 7.
ſchen Blutes!
Als letzter Redner betonte Reichsminiſter a. D. Dr. Geſ/, In
in längeren Ausführungen, wie ſich der Begriff des Volksgen Uhh
im Ausland gewandelt habe und wie die Not die volksdeurſſ.
Geſinnung erheblich geſtärkt habe. Er ſchloß mit dem Schu Im
In deutſcher Not und Werkgemeinſchaft drinnen und drarizulein
wollen wir den Sinn der Geſchichte, die große Aufgabe der GSc hewen
wart erfüllen als treue Diener am Werk der Zukunft.
Hiß un
Dann begann nach einer Pauſe die Urauführung der Kaxcntne
„Von deutſcher Not” von Georg Nellius.
Mu Kra
Rr
hung
Aus Heſſen.
und in
Dd. Arheilgen, 22. Juli. Aus der Landwirtſch
Die Kornernte iſt jetzt in vollem Gange. Sie bringt in di=
Jahre eine beſonders große Arbeitslaſt mit ſich, weil der guß
Teil des Getreides auf der Erde aufliegt und deshalb mitl g wol
Maſchine nicht gemäht werden kann. Die Witterungsſchäden ch
bis jetzt am Getreide noch nicht übermäßig groß. Anders in/e
jedoch bei den Kartoffeln und bei den Hackfrüchten. Sie ſinhmi
weit ſie im Waſſer ſtanden, faſt gänzlich vernichtet. Durch den lls hie
ſchluß von der Luft, der auch jetzt noch durch die verkruſtete. K Nein
oberfläche beſteht, ſterben die Pflanzen langſam ab. Außerg
tritt auch die Fäulnis bei der ſtockenden Bodenfeuchtigkeit im
ſchreckendem Ausmaße auf. Die durch das Unwetter auf den
dern entſtandenen Schäden dürften die Schäden an den B MMil
nungen und Häuſern bei weitem übertreffen.
Cp. Pfungſtadt, 22. Juli, Hohes Alter. Einer demfelgen,
teſten hieſigen Einwohner, Michael Wambold, wohnhaft 2// Del
gaſſe, konnte heute ſeinen 82. Geburtstag begehen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 22. Juli. Badepreisermäuyuße 6
gung. Die Badepreiſe der Gemeindebadeanſtalt wurden in
paſſung an die wirtſchaftlichen Verhältniſſe mit ſofortiger 25Mrin
kung ermäßigt, und zwar für 1 Wannenbad von 50 auf 40.
und für ein Brauſebad von 20 auf 15 Pfg. — Obſt=undGi
tenbauverein. Der wegen zu geringer Beteiligung u.”
ſagte Ausflug des Obſt= und Gartebauverbandes für den A,
Darmſtadt nach Frankfurt a. M. ſoll nunmehr am Samstag,
6. Auguſt I. J. ſtattfinden. Meldungen über Teilnahme m
man dem Vereinsvorſitzenden erſtatten.
G. Ober=Ramſtadt, 22. Juli. Herſtellung von WeE.
Bekanntlich hatte das Unwetter voriger Woche eine ganze
zahl unſerer Feldwege, hauptſächlich die abſchüſſigen, derart
geriſſen und ausgeflößt, daß ſie nicht befahrbar waren, M0
jetzt eifrig mit ihrer Wiederherſtellung beſchäftigt, um
zum Beginn der Ernte fertigzuſtellen.
An. Groß=Zimmern, 22. Juli. Vom Tode des Ext,
kens gerettet. Vorgeſtern abend wäre beinahe der 7jühe.
Valentin Geier von hier in der Gerſprenz ertrunken, wemn‟R
ein beherzter Mann aus Dieburg ihm nachgeſprungen wäre
ihn dem naſſen Element entriſſen hätte. Der kühne Rettere.
nach ſeiner edlen Tat einen Herzkrampfanfall, ſo daß ärztliche L!
herbeigeholt werden mußte. Er wurde dann mit einem Auto
ſeiner Wohnung verbracht.
Ci. Erbach, 22. Juli. Straßenſperre. Anläßligh
Pferderennen auf dem Eulbacher Markt iſt am 25. und 31.
die Eulbacher Straße, von der Abzweigung der Michelſtäh=
Straße bis zur Abzweigung nach Dorf=Erbach, von 12 bis 19
für jeglichen Fuß= und Fahrverkehr geſperrt. Die
Umleitunck=
folgt über Stockheim. Außerdem dürfen an den drei Hauptm.!
tagen auf der Michelſtädter Straße, vom Abzweig der Eulhol
Straße bis zum Abzweig der Kaſernenſtraße, Kraftwagen
ſonſtige Fuhrwerke weder halten noch wenden. — Sd: m
licher Verkehr mit dem Kreisamt. Nach einem
lichen Erlaß des Kreisamts werden in letzter Zeit immer häut.
dienſtliche Schreiben an einzelne Beamte des Kreisamts verſd.
Rnty
gerichtet. Es wird dringend empfohlen, alle diesbezüglichen
gaben künftig nur an „das Kreisamt Erbach” zu ſenden. d0
ſo eine regelrechte Erledigung gewährleiſtet iſt. — Tur
riſche Veranſtaltung. Der Turnverein 1860 hielt ge
abend im Gaſthaus. Zum Hirſch” eine Vorſtandsſitzung ab
der die Vorarbeiten für das am 21. Auguſt hier ſtattind
Bezirksjugendtreffen des erſten Bezirks des Odenwald=Gau’s
S Cin
ledigt wurden. Die Ausführung des Feſtes wurde einzelnen”
ſchüſſen übertragen. An Stelle des wegen Arbeitsüberhäu 19
zurückgetretenen Spielwarts, Herrn Paul Treuſch, wurde TI
Fritz Horn gewählt und dem Scheidenden der Dank des Ver= g
für ſeine ſeitherige erfolgreiche Arbeit ausgeſprochen.
Auf der Waſſerkuppe, 22. Juli.
6. Wettbewerbstag auf der Waſſerkuppe ließ in den
gſtunden keinen Flugbetrieb aufkommen. Trotz der
tief=
egewin Wolken und der Windflaute hatte die Flugleitung für
g „ülungswettbewerb Dauer= und für den Leiſtungswettbewerb
öbezeiſe ausgeſchrieben, wobei die am Leiſtungswettbewerb
iln genden Flugzeuge durch Motorflugzeug hochgeſchleppt
wer=
en „ſten. Als Erſter ſtartete Hurtig auf „Elida. Er traf
hern en Auftrieb an und mußte bald landen. Es hatte den
nſchu, als ob keine Segelflugmöglichkeit beſtünde. Nach
wei=
drem uizen Flügen ſtartete
Kronfeld auf der „Auſtria”,
je u0 Flamingo” der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft auf 500 Mtr.
ſchen öheſ ſchleppt wurde. Ueber der Waſſerkuppe klinkte Kronfeld
keius zu zog in gerader Richtung auf den Kreuzberg zu. Man
unnu us dem ganzen Verlauf des Fluges ſehen, daß
Kron=
ld iwt nur ein Flieger, ſondern auch ein ausgezeichneter
ſene letwuloge iſt, der offenbar ein gewiſſes Gefühl dafur hat, wo
uftrie anzutreffen iſt und wo nicht. Ohne im geringſten von
ſinemKurs abzuweichen, erreichte der Pilot die dem
Kreuz=
rggurgelagerte Hügelkette, an der er einige Zeit
entlang=
gele, Man konnte deutlich erkennen, daß das Flugzeug, das
iin Hinweg nur wenig an Höhe verloren hatte, ein
ausge=
ſchmtets Aufwindfeld erreicht hatte, denn bald konnte Kronfeld
ſen ſhere Höhe wieder erreichen und ſogar noch höher ſteigen.
ſia etwa halbſtündigem Flug verſchwand das Segelflug=
„ueiner großen Wolke, die anſcheinend kräftigen Auftrieb
* Es waren kaum zehn Minuten vergangen, als ſich den
wrn
ein aufregendes Schauſpiel
wt: ſi Steilflug konnte man die „Auſtria” aus der Wolke
ſtür=
in ſehn, um daraus ins Trudeln überzugehen. Während das
jugver bald ſteil in die Höhe ſchoß, bald ſenkrecht ſich dem
dem äherte, löſte ſich ein zunächſt kaum wahrnehmbarer Punkt
beſchnell größer wurde und ſich bald als Fallſchirm
ent=
ſpneder langſam zu Boden trieb. Kronfeld landete glatt,
das Flugzeug hinter einem Wald aufgeſchlagen und
Trümmer gegangen war.
man erzählt, war Kronfeld infolge der ſtarken
Böig=
n Außenflügel weggebrochen, dem bald darauf der zweite
ſetzt ſprang Kronfeld ab. Wenn auch das Flugzeug mit
7üſtrumenten reſtlos verloren iſt, ſo iſt der Schaden doch
beiſtirch Arſicherung gedeckt und Kronfeld wird ſich bald eine neue
aſchlin bauen laſſen können.
C hat ſich bei dieſem Abſturz gezeigt, wie wertvoll es für
ſeger iſt, auf den Flügen einen Fallſchirm mitzuführen.
n der Geſchichte des Segelflugs das zweite Mal, daß
ſime als Lebensretter in Tätigkeit traten. Zum erſten
geſchleudert wurde, und zum zweiten Male heute beim
MKronfelds.
merhin hatte Kronfeld den Nachweis erbracht, daß die
m angeſteuerte Wolke erheblich Auftrieb verhieß, was für
tag, 23. Juli 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 203 — Seite 7
d mit der „Auſtria” abgeſtürzt.
Segelflugzeug der Welt auf der Waſſerkuppe völlig zertrümmerk.
Kronfeld rettet ſich durch Fallſchirmabſprung.
Muuſteins ende.
leſ eſchah es vor einigen Wochen anläßlich eines
Schlepp=
ſen Wiesbaden, als der junge Aachener Bätz aus dem
die übrigen noch ſtartenden Segelflieger das Signal war,
eben=
falls dieſe Wolke anzufliegen. Bald waren 8 Flugzeuge in der
Luft, die alle große Höhe erreichen und ſich zum größten Teil
über eine Stunde in der Luft halten konnten. Gegen 5 Uhr
nach=
mittags ſetzte allerdings heftiger Regen und der übliche
Waſſer=
kuppennebel ein, ſo daß die noch in der Luft befindlichen
Flug=
zeuge zur Landung ſchreiten mußten.
A. K.
Waſſerkuppe, 21. Juli.
Der ungünſtige ſchwache Wind am vergangenen Tage erlaubte
nicht die Durchführung größerer Flüge, ſo daß es von den Piloten
des Leiſtungswettbewerbes lediglich Kronfeld auf ſeiner
„Wien” gelang, einen Streckenflug von 16 Kilometern
auszu=
führen, der dadurch beſonders an Bedeutung gewinnt, als jeder
der anderen Flüge nach kurzer Dauer abgebrochen werden mußte.
Faſt hatte es den Anſchein, als ſollten gegen Abend noch
große Ereigniſſe eintreten, als eine Front in Nordweſt
heran=
zog. Leider brachte ſie den überaus zahlreich am Start
verſam=
melten Segelfliegern aber inſofern eine Enttäuſchung, als ſie ſich
vor der Waſſerkuppe auflöſte und nicht den erſehnten Aufwind
brachte. — Auch für den heutigen Vormittag hielt die ungünſtige
Wetterlage noch an, ſo daß vor Mittag kein Flugbetrieb einſetzen
konnte. Dann konnte Hauptmann Jans auf „
Wolken=
bummler” zwei ſehr ſchöne Segelflüge von je annähernd ½ Stunde
Dauer ausführen und damit den heutigen Tagespreis
für die längſte Dauer gewinnen. Die übrigen
geſtar=
teten Maſchinen mußten nach kurzer Zeit landen.
Wenn auch ſehr öft zugegeben werden muß, daß den
Voraus=
ſagen der Meteorologen keine hundertprozentige Wahrſcheinlich=
Au. Walldorf, 22. Juli. Um einen Prozeß Selbſtmord
begangen. Die Heag hatte in den Garten des Privatiers
Viktor Kappler in Walldorf einen elektriſchen Leitungsmaſt
auf=
geſtellt. Hiermit war Kappler aber nicht einverſtanden und führte
deshalb mit der Heag einen Prozeß. Geſtern erhielt er den
Be=
ſchluß des Amtsgerichts Groß=Gerau, daß ſeine Klage abgewieſen
ſei. Kappler war darüber ſehr erregt und verſuchte heute in der
Frühe den Maſt mit einem Beil umzuhauen. Die Bürgermeiſterei
ſuchte ihn von ſeinem Vorhaben abzubringen, und Kappler gab
auch ſcheinbar nach. Nach einiger Zeit zog er einen Revolver und
erſchoß ſich.
bruch vorausgeſezt, der gegen 14 Uhr einſetzen ſollte, und prompt
ſaßen wir um 14.10 Uhr in der ſchönſten „Knofe‟. Etwa 1 Stunde
vorher war Riedel auf „Rhönadler” geſtartet, um durch
Hangſegeln inzwiſchen etwas Höhe zu gewinnen. Beim
Vorüber=
zug der Front ſetzte er ſich dann mit den übrigen noch geſtarteten
Piloten an deren Spitze und entſchwand bald in den tief
dahin=
ziehenden Wolken. Der mit der Front einſetzende Nebel und
Regen ließen bald nach, aber inzwiſchen war der Wind ſo ſehr
abgeflaut, daß kein Flugbetrieb mehr aufkommen konnte.
All=
mählich liefen dann auch die Landemeldungen der Piloten ein,
von denen Mayer und Kentſche 16. Kilometer, Riedel 25
und Groenhoff und Hirth faſt 30 Kilometer erreicht hatten.
Bedauerlicherweiſe haben ſich heute wieder zwei Brüche
er=
eignet, durch die die Flugzeuge „Miniſter Leuſchner” unter Weicker
und „Hornberg” mit Schmid als Führer ausſcheiden müſſen.
Weicker hatte bei der Landung die Fläche beſchädigt, während
„Hornberg” ſich einen Wald zum Landeplatz ausgeſucht hatte.
Insgeſamt wurden an dem heutigen 5. Wettbewerbstage 26
Flüge ausgeführt, womit ſich die Zahl der Wettbewerbsflüge auf
135 erhöht.
Nachdem nunmehr annähernd die erſte Hälfte des
Wett=
bewerbs unter dem Einfluß des ungünſtigen Flugwetters
geſtan=
den hat, iſt es wirklich ſehr zu wünſchen, daß der Wettergott
bal=
digſt ein Einſehen hat und unſeren Jungfliegern die Möglichkeit
gibt, ihr Können unter Beweis zu ſtellen.
A. K.
lus dem Gerſprenztal, 22. Juli.
Landwirtſchaft=
icheis In den letzten Tagen wurde die erſte reife Wintergerſte
bgemrgtt. Dieſelbe wird in unſerer Gegend nur noch ganz wenig
ngenzunzt und dient in der Hauptſache für Hühnerfutter und
chronnhl. Es wird nur noch einige Tage dauern und die Ernte
rd ein.
M heppenheim a. d. B. 22. Juli. Ordentliche
Aus=
hunſtzung der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe.
Mach ratung über Vorſchläge zur Satzungsänderung und
Aende=
ing yde Krankenordnung, die einſtimmige Annahme fanden
er=
nttene der Geſchäftsführer, Heinbüchner. Bericht über die
Jah=
sreryung. Die Abrechnung ſchließt in Einnahme mit 611 514,28
M. 1ud in Ausgabe mit 654 398,96 RM. ab, ſo daß ſich eine
tehnusgabe von 42 884,68 RM. ergibt. Im verfloſſenen
eſchäſtjahr iſt ein Rückgang der Einnahmen infolge
Herab=
tzumy er Löhne, Verkürzung der Arbeitszeit gegenüber dem
10M orjaty von 20,65 RM. pro Mitglied zu verzeichnen, ſo daß ſich
ringt Ri eymm Mitgliederſtand von 9305 ein Geſamtausfall von
weil 32 1/8,5 RM. ergibt.
hb 4.Wolfskehlen, 21. Juli. Die Gurkenernte hat
be=
ngstonnnn Seit Beginn der Woche werden bereits auf dem Bahn=
Ausf Oleeeim=Wolfskehlen die erſten Gurken verladen. Um allen
Arforceniſſen gerecht werden zu können, ließ die Firma
Wachtel=
miblſisihre hier auf dem Bahnhof ſtehende Gurkenverladehalle
„inigtt Neter verlängern.
D. Biblis, 22. Juli. Transformatorenhaus in
Flammen. Ein Unfall, der verhältnismaßig glimpflich abging,
ereignete ſich geſtern nachmittag am Pumpwerk des
Langengra=
benverbandes an der Weſchnitz, beim ſogenannten „
Knüppelhäus=
chen”. Seit acht Tagen iſt die Pumpe Tag und Nacht in
Tätig=
keit, um die koloſſalen Waſſermengen, die ſich jetzt erſt in
gewal=
tigem Zulauf in unſerer Gemarkung ſammeln, in die Weſchnitz
abzupumpen. Dabei erwies es ſich, daß die Transformatoren zu
ſchwach waren. Als geſtern nachmittag der Monteur des
Elektri=
zitätswerks Rheinheſſen, Joſ. Diehl von hier, und der
Pump=
meiſter Jak. Hertling von hier im Transformatorenhaus des
Pumpwerkes beſchäftigt waren, brannten plötzlich die
Transfor=
matoren durch, wobei eine rieſige Stichflamme bis zur Decke ſchlug
und das ganze Gebäude elektriſiert wak. Es iſt faſt ein Rätſel,
wie der Monteur Diehl, der direkt an den Transformatoren
be=
ſchäftigt war, ohne Schaden zu erleiden, aus dem
Transformatoren=
haus herauskam. An ein Weiterpumpen war natürlich nicht mehr
zu denken. Das E.W.R. Worms hat jedoch im Bürſtädter
Waſſer=
werk noch einen größeren Transformator zur Reſerve ſtehen, der
noch in der Nacht nach Biblis gebracht wurde, damit der
Pump=
betrieb unverzüglich wieder aufgenommen werden kann.
— Gernsheim a. Rh., 22. Juli. Waſſerſtand desRheins
am 21. Juli 2,68 Meter, am 22. Juli 2,57 Meter.
— Hirſchhorn a. N., 22. Juli. Waſſerſtand desNeckars
am 21. Juli 1,63 Meter, am 22. Juli 1,65 Meter.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 23. Juli
9.30: Elftes Deutſches Sängerbundesfeſt. Volksdeutſche
Kundge=
bung.
11.00: Elftes Deutſches Sängerbundesfeſt. 1. Hauptkonzert.
15.30: Stunde der Jugend.
17.00: Konzert des Funkorcheſters. Werke von Lortzing, Maſſenet,
Joh. Strauß. Soliſtin: Elſe Grünwald.
18.25: Dr. A. Graf Brockdorff: Goldwährung oder Indexwährung.
19.00: Steiriſche Volkslieder und Jodler. Ausf.: MGV.
Sänger=
bund, Knittelfeld (Steiermark).
20.00: Wien: Bunter Abend.
22.00: Moſelfahrt aus Liebeskummer. Novelle einer Landſchaft
von Rudolf G. Binding.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Nachmittagskonzert des Philharm. Orcheſters Stuttgart. —
Werke von Wagner, Nicolai, Lortzing, Bizet, Tſchaikowſky, Fucik
Suppé, Joh. Strauß, Zeller. Soliſten: Gerda Hanſi (Sopran),
H. Buchta (Tenor).
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 23. Juli
10.00: Stunde der Unterhaltung
15.00: K. Riemann: Mit 4 PS und Zeltbahn in die Ferien.
15.45: Louiſe Diel: Zelle im Grünen.
16.00: Dr. Thieme: Wie ſieht es über uns in der Atmoſphäre aus?
16.30: Königsberg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Strauß: Viertelſtunde für die Geſundheit.
17.50: Kläre Schalſcha=Krüger: Knigge für Erholungsreiſende.
18.05: E. Preußner: Muſikaliſche Wochenſchau.
18.30: Dr. jur. Haenſel: Wer war Münchhauſen?
19.00: Prof. Dr. Reichenbach: Wahrſcheinlichkeit und Kauſalität.
19.30: Still= Stunde. Robert Schumanns „Waldſzenen”.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00; Köln: Spaß an der Freud. Luſtiger Abend.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.40: Stuttgart: Nachtkonzert.
Wekkervorausſage
für Norddeutſchland weſtlich der Oder, Weſt=, Mittel= und
Süd=
deutſchland (ohne Alpenvorland)
für die Zeit vom 22. bis 31. Juli 1932,
herausgegeben von der
Staatlichen Forſchungsſtelle, für langfriſtige
Witterungsvoraus=
ſage in Frankfurt a. M.
Fortdauer des leicht unbeſtändigen, in Bewölkung und
Tem=
peratur veränderlichen und zu zeitweiligen Niederſchlagen
geneig=
ten Wetters. Im ganzen kann jedoch, zuerſt und vor allem in
Weſt= und Süddeutſchland, mit einer allmählichen Beſſerung des
Wetters gerechnet werden.
Frankfurt a. M., den 21. Juli 1932.
Wetterbericht der Heſſ. Wetterdienſtſtelle Gießen.
Die Luftdruckverhältniſſe haben ſich ſeit geſtern nur wenig
verändert. Stärkere Gegenſätze zwiſchen dem in Weſten lagernden
hohen Druck und dem tiefen auf dem Feſtland beſtehen nicht.
Un=
vermindert hält auch die Zufuhr von wärmerer und kühlerer
ozeaniſcher Luft an, ſo daß vorerſt mit einer Fortdauer des
herr=
ſchenden Witterungscharakters zu rechnen iſt. Eintrübung
wech=
ſelt mit kurzer Aufheiterung, und zeitweiſe treten Niederſchläge
auf. Die Temperaturen ſteigen nicht weiter an, ſondern vielmehr
dürfte geringe Abkühlung eintreten.
Ausſichten für Samstag, den 23. Juli: Fortdauer des wechſelnd
wolkigen, kurz aufheiternden Wetters mit wenig veränderten
Temperaturen und leichteren Niederſchlägen.
Ausſichten für Sonntag, den 24. Juli: Noch keine weſentliche
Aenderung der Wetterlage erſichtlich.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Manpe
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtrlpie wird Garantie der Rückſendung n icht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
lachrichken des Skandesamks Darmſtadk.
Ctbrbene. Am 15. Juli; Katharine Landzettel,
4 sinden, Arheilger Weg, Neubau; Johanna Karoline
Fer=
inarta Delp, geb. Müller, Ehefrau des Provinzialbaurats,
ötzens n Oſtpreußen, geſt. Martinspfad 72. — Am 16. Juli:
(arig Nann, geb. Kraft. Witwe des Monteurs, 71 Jahre,
jebimtaße 61: Mathilde Dorothea Emilie Kolb, geb. Reich,
„eituhs es Landgerichtsdirektors, 71 J.. Sandſtraße 34; Johanna
riſclaum 2 Jahre, Große Kaplaneigaſſe 35: Marie
etzihr, geb. Heyl, Witwe des Landwirts 64 Jahre Kleeſtadt,
Aabethenſtift. — Am 17. Juli: Margarete Bechtold,
ifer, Witwe des Heizers, 80 Jahre, Karlsſtraße 65½. —
m / Juli: Barbara Herbſt, geb. Hierſchbiehl, Ehefrau
„5.ſrlandjägers i. R., 74 Jahre, Beſſunger Straße 49. — Am
i: Ludwig Witz, Privatier, 77 Jahre, Emilſtraße 1,
A 20. Juli; Katharina Hofſommer geb. Röder,
heſundes Spenglermeiſters, 31 J., Heinrichsſtr. 92; Marie Wil=
ImünMagdalena Brauburger, geb. Ningler, Ehefrau des
isilMiers, 46 Jahre. Arheilger Straße 53: Alfred. Joſt
Molyce, Heinheimerſtr. 55; Anna Luiſe Barbara Raus geb.
ſchär=Witwe des Zuſchneiders, 64 Jahre, Pankratiusſtraße 12½,
An.1. Juli: Emil Bär. Kreisbaumeiſter a. D., 58 Jahre,
Zeideihrger Straße 129: Maria Raab, geb. Sturm, Ehefrau
es ſisarbeiters, 24 Jahre, Wolfskehlen, geſt. Stadtkranken=
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (23. Juli).
Sblche. Abends 8,30 Uhr: Andacht.
9. Sonntag nach Trinitatis (24. Juli).
Stpaiche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls,
Pfarreß agner.
DNe E üdiEirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordtür
Die S Aſrche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordtüre.
Diewelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Der Kinder=
Wehlen hat Ferien. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Funker.
Sm Aſrche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann.
De Ailirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, anſchließend: Chriſtenlehre für beide
weilichit der Martinsgemeinde (Oſt). Pfarrer Köhler. — Vorm. 10 Uhr: Haupt=
Wuresc . Pfarrer Beringer. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martins=
Emein:EBeſt). Landeskirchenrat D. Waitz.
Pfuchnerhauskapelle. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Zoewesrirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Die Non niskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
*u Berhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
otteslEZn. Pfarraſſiſtent Junker.
DeFſiier Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für Gemeindezwecke.) Vorm. 8,30 Uhr:
Diſternee für den Weſtbezirk. Pfarrer Irle. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer-F lle
Banmulitche. Vorm, 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Dun Brcc. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. — Der
Kinder=
ſptteststzit fällt aus.
Swm Uiavelle Kranichſtein. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Dekan Bernbeck.
Ei Roplungen an Auswärtigen: Dekan Bimmermann, Alexanderſtraße 1.
Mittwoch (27. Zuli)
(Stiftsſtraße 51). Abends 8,15 Uhr: Bibeitunde.=Pfurrer KOher.
Donnerstag (28. Jul i).
Stiftskirche. Keine Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 24. Juli, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 25. Juli, abends 8 Uhr: Jugendbund
der Lukasgemeinde. — Dienstag, 26. Juli, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde. — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. — Mittwoch, 27. Juli:
Handarbeitsſchule hat Ferien. — Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinbe. —
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. — Freitag, 29, Juli, abends 8 Uhr:
Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 26. Juli, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung konfirmierter Mädchen. — Freitag, 29. Juli, abends 8,15 Uhr;
Vorſtands=
ſitzung für Männervereinigung und Frauenverein der Schloßgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 26. Juli, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. — Donnerstag, 28. Juli, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung
(Weſt), — Freitag, 29. Juli, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, ältere Abteilung.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Donnerstag, 28, Juli, abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung (Oſt).
Konfirmandenſaal (Mauerſtr. 5). Donnerst. , 28. Juli, abends8 Uhr: Poſaunenchor.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 25. Juli, abends
8,15 Uhr: Sing= und Sprechchorprobe. — Dienstag, 26. Juli, abends 8,15 Uhr:
Tanz=
kreis. — Mittwoch, 27. Juli, abends 8,15 Uhr: Spielprobe. — Donnerstag, 28. Juli,
abends 8,15 Uhr: Mädchen (Alterenkreis). — Freitag, 29. Juli, abends 8,15 Uhr;
Grup=
penabend. — Samstag, 30, Juli, abends 7,15 Uhr; Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal (Olyſtraße). Sonntag, 24. Juli:
Jugendvereini=
gung: Morgengang. — Montag, 25. Juli, abends 8 Uhr: Jugendbund.
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25): Ev. Sonntagsverein. Sonntag, 24. Juli,
nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden,
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde, Herr Pfarrer Köhler. —
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Männerabend. —
Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
— Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Neuber. — Freitag: Die Bibelſtunde in Beſſungen fällt aus. —
Samstag, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
Jugendbund=
ſtunde für junge Männer. — Nachm. 4,45 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. —
Abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde und Spielkreis für junge Mädchen. — Dienstag, abends
8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen. (Spielabend.) — Mittwoch, nachm. 4 Uhr:
Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen. — Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für
junge Männer, (Spielabend.) — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer. — Samstag, nachm. 4 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtraße 24,
Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Am 21. Juli: Singeabend.
Donnerstag, 28. Juli: Spaziergang.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Eliſabethenſtr. 17, Ecke Wilhelminenſtraße).
Sonntag auf Fahrt. — Montag auf dem Sportplatz. — Dienstag, abends 8,30 Uhr;
Bibelſtunde für Männer und junge Männer. — Donnerstag, Heimabend. — Freitag,
abends, Muſik=Abungsſtunde. — Jungvolk (14—17 Jahre): Sonntag: Sommerabend
im Wald, Treffen 19 Uhr Böllenfalltor. — Montag, abends 7,30 Uhr: Leichtathletik und
Handball. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Stoertz erzählt: „ Vom Einbaum zum Ozeanrieſen.”
Fungſchar (Jungen bis 14 Jahre): Mittwoch nachm. 4,30 Uhr: Jungſcharſtunde. —
Donnerstag: Tagesfahrt. — Freitag, nachm. 4,30 Uhr: Sport. — Samstag, nachm. 2,30
Uhr; Baden,
B.=N. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt. (Eliſabethenſtraße 17, I., Ecke
Wil=
helminenſtraße). Samstag, 23. Juli, nachm. 4 Uhr; Gemeinſamer B.=K. im Heim. —
Montag, 25. Juli, bis Samstag, 6. Auguſt: Ferienfahrt nach Karpfenhardt im Schwarzw.
3. Gemeindeämter,
Sv. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus (Kiesſtraße 17, Vorderh., 1 Treppe.)
Sprech=
ſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſpr.
Nr. 4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung in
Woh=
nungsangelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und
Gefangenen=
fürſorge. — Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten):
Sprechſtunden nur vormittags, außer Mittwoch und Samstag.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17: Martinsſtift, Müllerſtraße 28,
uGemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6; Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26; Gemeindehaus,
Eichwieſenſtraße 8; neben der Pauluskürche, Olyſtraße.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm, von 8—12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr.
(Mittwochs nur von 3—4,30 Uhr.) Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Zim. 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr,
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskmnftsſtelle.
Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſprecher 2988,
Die Ehriſtengemeinſchaft. Im Raum, Alexanderſtraße 22. Sonntag, 24. Juli, keine
Menſchenweihehandlung. — Dienstag, 26. Juli: 9. Uhr: Menſchenweihehandlung;
10,30 Uhr: Trauung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt.
Prediger Veihelmann. — Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendverein: Bibelbetrachtung. —
Dienstag, abends 8,15 Uhr; Singſtunde. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Streichchor. —
Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr Jungſchar.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 24. Juli:
Vormittags 11 Uhr, Sonntagsſchule. Nachm. 2,30 Uhr: Sonntagsſchulausflug. Abends
8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger E. Bültge. — Dienstag, 26. Juli, abends 8 Uhr:
Bibel= und Gebetsſtunde. Prediger E. Bültge, — Freitag, 29, Juli, abends 8 Uhr:
Frauen=Miſſions=Verein.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag, 24. Juli, vorm.
9,30 Uhr: Andacht. Nachm. 3,30 Uhr: Jugendbundſtunde, Abends 8 Uhr:
Evangeliums=
verkündigung. — Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag, den 24.
Juli, vorm. 10 Uhr Predigt. 11 Uhr Sonntagsſchule. Abends 8.15 Uhr
Evangeli=
ſationsverſammung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr Bibelbeſprechſtunde. — Freitag,
abends 8.30 Uhr Gebetsverſammlung. Prediger M. Hähnel
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Soience Soclety) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr und
jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 24. Juli: Wahrheit, Goldener Text;
Jeſaja: 65:16.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Kirche Griesheim. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer K. Clotz.
10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. 1 Uhr: Chriſtenlehre. 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer
Mangold. — Friedenskirche, 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt, Pfarraſſiſtent Nies. 10,30
Uhr: Kindergottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Samstag: Chriſtenlehre der Mädchen,
Film=
abend über Lieder und Liederdichter aus dem Geſangbuch, — Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Abends 8,30 Uhr: Monatsandacht über Lieb 339, unter Mitwirkung
von Mitgliedern des Kirchenchores. — Montag: 5,30 Uhr: MJ 2: 8 Uhr Bubenjungvolk;
Singekreis; Nähkurs. — Dienstag: 4—7 Uhr: Kirchenſteuerſprechſtunde; 8 Uhr
Frauen=
abend; Mädchengilde. — Mittwoch: 2 Uhr: Nähſtube des Frauenvereins; 4 Uhr MFund
BF 4; 5,30 Uhr: MF 1; BF 3; 8,30 Uhr Kirchenchor, — Donnerstag: 5,80 Uhr MF3;
8 Uhr Bubengilde; Nähkurs. — Freitag: 4—7 Uhr Kirchenſteuerſprechſtunde; 8 Uhr
Mädchenjungvolk; Nähkurs. — Samstag: 8 Uhr Klampfen; 8,15 Uhr Chriſtenlehre
der Buben. — Prov. Pflegeanſtalt, Vorm. 11 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Kirchez u Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 24. Juli: (Jahresfeſt derevang.
Gemeinſchaft.) Vorm. 9,30 Uhr: Feſtgottesdienſt, zugleich Gemeindegottesdienſt. Pred.
Direktor Pfarrer Schneider von den Nieder=Ramſtädter Anſtalten, Mitwirkung der Chöre
der evang, Gemeinſchaft. Nachm. 2,30 Uhr: Jahresverſammlung in der Kirche. Die
Ge=
meinde iſt eingeladen. — Dienstag, Jugendvereinigung. Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 24. Juli: 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Göbel=Darmſtadt. Montag: 6 Uhr Bubenjungſchar. — 8,30 Uhr: Jugendverein.
Dienstag, Bibelſtunde. — Von Mittwoch ab fallen ſämtliche Vereinsabende in der
Kinderſchule wegen Herſtellung des Saales aus.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 24. Juli: 8,45 Uhr Chriſtenlehre. 9,30 Uhr
Gottesdienſt. 13 Uhr Kindergottesdienſt der Kleinen. — Montag: Jungvolk. —
Donners=
tag: Frauenabend,
Euangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre und Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr:
Mitgliederver=
ſammlung des Evagg. Bundes und des Evang. Arbeitervereins. — Dienstag: Nachm.
6 Uhr Jungſchar Buben. — Mittwoch abends 9 Uhr; Jugendbund Wartburg. —
Donnerstag: Poſqunenchor.
Goldenes Dokkor=Jubiläum
Einer der bedeutendſten induſtriellen
For=
ſcher auf dem Gebiete der anorganiſchen
Farb=
ſtoffe, Geheimer Regierungsrat Dr. Dr.=Ing.
e h. Arthur von Weinberg, Frankfurt a. M.=
Niederrad, Mitglied des Aufſichtsrats und
Ver=
waltungsrats der J.=G. Farbeninduſtrie,
Ehren=
ſenator der Univerſität Frankfurt a. M. und
Ehrenbürger der Stadt Frankfurt a. M., begeht
am 24. Juli die 50. Wiederkehr des
Jahres=
tages ſeiner Doktor=Promotion. Dieſe fand in
München bei Adolf v. Baeyer ſtatt, der
bekannt=
lich ein berühmter Führer der wiſſenſchaftlichen
Chemie des 19. Jahrhunderts war und deſſen
Aſſiſtent Geheimrat A. v. Weinberg geweſen iſt.
Gauner nützen das Sängerfeſt.
Frankfurt. Den Andrang der vielen
Fremden während des Sängerfeſtes laſſen die
Gauner nicht ungenutzt verſtreichen. So wurden
auf dem Feſthallengelände verſchiedentlich
falſche Fünfmarkſtücke angehalten und
beſchlag=
nahmt, ohne daß es bisher gelungen wäre, der
Verbreiter habhaft zu werden. Einem
Auswär=
tigen Kaufmann, der an der Kaſſe des
Feſt=
hallengeländes Eintrittskarten gelöſt hatte,
wurde aus der Hoſentaſche ſeine Brieftaſche mit
1200 RM. Inhalt geſtohlen. Bei der im Römer
ſtattgefundenen Sängerkundgebung wurde einem
Herrn im Gedränge eine goldene Uhr mit Kette
geſtohlen. Die Kette beſteht aus 14 bis 16
gol=
denen Gliedern. Der Wert der Uhr wird mit
320 Mark angegeben.
Wolfgang von Gronau zum Atlantikflug
geſtartet.
Liſtauf Sylt. Geſtern vormittag 11 Uhr
iſt nach langem Warten auf günſtigeres Wetter
Wolfgang von Gronau mit ſeinem „
Grönland=
wal” zum Fernflug nach Nordamerika geſtartet.
Neben ſeinem Bordmonteur Franz Hack und
ſei=
nem Bordfunker Albrecht, die ihn beide ſchon
bei ſeinen Transatlantikflügen 1930 und 1931
begleitet haben, befindet ſich noch als zweiter
Flugzeugführer Gert v. Roth an Bord.
Der deutſche Flieger v. Gronau iſt geſtern
abend 19 Uhr in Seydisfjord glatt gelandet.
Elli Beinhorn in Vigo.
Berlin. Elli Beinhorn iſt auf dem Nordd.
Lloyddampfer „Kap Norte” in Vigo
eingetrof=
fen. Die „Kap Norte” ſetzt nach kurzem
Aufent=
halt die Reiſe nach Bremerhaven fort, wo ſie
vorausſichtlich am Montag, den 25. Juli,
nach=
mittags, ankommen wird. In Bremerhaven iſt
ein größerer Empfang geplant. U. a. wird Elli
Beinhorn dort von Marga von Etzdorf begrüßt
werden. Mit ihrem Eintreffen in Berlin iſt am
Dienstag, den 26. Juli, nachmittags, zu rechnen.
Wolkenbruch in Niederbayern.
Nürnberg. In der Gegend von Neukirchen
ging in der vorvergangenen Nacht ein
Wolken=
bruch nieder wie er in einem ähnlichen
Aus=
maß ſeit 40 Jahren nicht mehr beobachtet wurde.
Länger als eine Stunde hielt das Unwetter an.
Die Häuſer am Unteren Markt ſtanden in kurzer
Zeit meterhoch unter Waſſer. Bei Atzlern
wur=
den Aecker weggeriſſen, Wieſen verſchlammt und
die Kartoffeln fortgeſchwemmt.
Schweres Verkehrsunglück in München.
Vier Tote.
München. Ein ſchweres Verkehrsunglück
ereignete ſich geſtern nachmittag im Weſten der
Stadt. An einer abſchüſſigen Stelle riß von
einem mit Kies beladenen Laſtkraftwagen einer
Münchener Baufirma der Anhänger ab und fuhr
nach rückwärts die abfallende Straße hinab. Ein
Mann, der auf einem Fahrrad ein Kind mit ſich
führte, wurde erfaßt und ebenſo wie das Kind
auf der Stelle getötet. Dann geriet das
Ge=
fährt auf den Bürgerſteig und überrannte
mehrere Paſſanten. Eine Frau und ein Mann
erlitten tödliche Verletzungen. Ein weiterer
Paſſant wurde ſchwer verletzt.
Ein Schuß auf den D=Zug Hannover-Berlin.
Braunſchweig. Auf den D=Zug 39
Han=
nover-Berlin wurde geſtern mittag auf der
Station Königslutter von einem unbekannten
Täter ein Schuß abgegeben. Das Geſchoß
zer=
trümmerte ein Fenſter des Speiſewagens.
Rei=
ſende wurden nicht verletzt.
Der neue Rektor der Berliner
Univerſikäl.
Hilfskätigkeit der Arbeiksdienſt Freiwilligen im ſächſiſchen Ueberſchwemmungsgebi
Prof. Dr. Eduard Kohlrauſch,
der bekannte Strafrechtler, wurde zum neuen
Rektor der Berliner Univerſität gewählt. Der
neue Rektor, der im 58. Lebensjahre ſteht, iſt
Sohn und Enkel von bedeutenden Phyſikern,
Sein Vater war Präſident der Phyſikaliſch=
Techniſchen Reichsanſtalt, ſein Großvater,
Her=
mann Kohlrauſch, einer der Begründer der
elek=
triſchen Meßmethoden.
Links:
Wiederher=
ſtellungsarbeiten, an
einem zerſtörten
Haus.
Rechts: Aus einem
Bachbett werden
an=
geſchwemmte Steine
und Schlammaſſen
entfernt.
Eine ſchwere
Unwetter=
kataſtrophe ſuchte die
Umgegend von Bautzen
heim. Sofort wurden
überall die
Arbeits=
dienſtfreiwilligen des
Jungdeutſchen Ordens
in Bautzen zu
Ret=
tungs= und
Notſtands=
arbeiten eingeſetzt.
Nach Frankfurk zum Hängerbundesfeft!
Die Abfahrt der 170 Sänger des Berliner Lehrer=Geſangvereins
zum 11. Deutſchen Sängerbundesfeſt in Frankfurt a. M., wo ſich jetzt die beſten deutſchen
Sänger=
chöre zu einem edlen Wettſtreit treffen werden.
Das Ehrenmal für das deutſche Pferd enkhüllk.
Die Abordnungen der Reitervereine vor dem Ehrenmal.
Auf dem Gelände des Tannenberg=Nationaldenkmals iſt ein Ehrenmal für die im Weltkrieg
gefallenen Pferde in Form einer Pferdetränke errichtet und eingeweiht worden.
Schwerer Einbruch
in eine Füllfieder=Handlung.
Für 30 000 RM. Füllfederhalter, Gold=
und Silberbleiſtifte geſtohlen.
Köln. In der Nacht zum Donnerstag wurde
in das Füllfederhaltergeſchäft Fuhrmann, auf
dem Hohenzollernring, ein ſchwerer Einbruch
verübt. Bisher unbekannte Täter drangen durch
den Privateingang auf den Hof des
Geſchäfts=
hauſes, gelangten dann in eine Waſchküche und
verſchafften ſich von hier aus durch mehrere
Kel=
ler mit Gewalt Eingang in das Ladenlokal. Die
Räuber rafften eine größere Menge
Füllfeder=
halter ſowie zahlreiche Gold= und
Silberblei=
ſtifte zuſammen und ergriffen ſchleunigſt die
Flucht. Der Wert der geſtohlenen Sachen
be=
trägt rund 30 000 RM. Die Polizei hat ſofort
die Ermittlungen aufgenommen.
Nanny von Eſcher f.
Zürich. Am Freitag iſt in ihrem Hauſe
auf dem Albis die bekannte Züricher Dichterin
Nanny v. Eſcher im Alter von 77 Jahren
ge=
ſtorben.
Das Ergebnis der amklichen
Unker=
ſuchung über Bakas Tod.
Prag. Die Kommiſſion des Miniſteriums
für öffentliche Arbeiten hat das Ergebnis ihrer
Unterſuchung über die Fugzeugkataſtrophe
veröf=
fentlicht, bei der Thomas Bata ums Leben kam.
Auch die Kommiſſion hatte die Urſache des
rät=
ſelhaften Unfalls nicht klarſtellen können. Der
Bericht ſpricht von zwei Möglichkeiten, die als
Urſache für die Kataſtrophe in Frage kommen
könnten. Die größte Wahrſcheinlichkeit hat die
Annahme, daß der Pilot im dichten Nebel
jeg=
liche Orientierung verloren hat. Bei dem
Ver=
ſuch, ſich dem Erdboden zu nähern, hat er dann
im Nebel die Höhenlage ſeines Apparates falſch
eingeſchätzt und iſt mit Vollgas gegen die Erde
geraſt. Als zweite Möglichkeit für die Urſache
des Unfalls gibt der Bericht einen
Steuerungs=
defekt an. Bata hatte beim Start zum Todesflug
neben dem Piloten Platz genommen. Der
Be=
richt hebt hervor, daß dies zwar nie Batas
Ge=
pflogenheit geweſen war, vielmehr habe er ſtets
den für den Fluggaſt beſtimmten Platz
einge=
nommen.
Unfall eines Sängerzuges
24 Leichtverletzte.
Baſel. Die
Bundesbahnverwaltung=
gendes Communiqué ausgegeben: Weg.
nügender Wirkung der Handbremſe ſS.
Luftbremſe ſind im Schweizeriſchen Bun? in Baſel am Donnerstag, nach 22 Uſt
abgeſtellte, mit Reiſenden beſetzte Perſon a
mit anderen ſtillſtehenden Wagen
zuſa=
prallt. Eine Anzahl Reiſender erlitt
Verletzungen. Mit Ausnahme von zm
ſonen, deren Verletzungen aber
ebenfall=
ernſter Natur ſind, konnten ſämtliche 75
die Reiſe fortſetzen, nachdem ihnen ärztläu
zuteil geworden war. — Wie wir zu 2
fall noch vernehmen, handelt es ſich bei )
ſenden der verunglückten beiden Wagen
ſächlich um Mitglieder des Deutſchen 2
geſangvereins Zürich. Auf der Reiſe zuu
ſchen Sängerbundesfeſt nach
Frankfur=
die beiden Wagen mit dem Zug 22.05
Bundesbahnhof eingetroffen und ſolltem
nach dem Badiſchen Bahnhof abgehenden
furter Zug ängehängt werden. Von der=
Reiſenden der beiden Wagen erlitten
ſonen leichtere Verletzungen; ſie wur
drei Aerzten behadelt und konnten darauf
Weiterreiſe antreten.
Ein franzöſiſchesskrakoſphärenflng
ferkggeſtellk.
Paris. Ein eben fertiggeſtelltes
ſphärenflugzeug der Firma Farman iſE1e
auf dem Flugplatz Tonſſus=le=Noble vor
worden. Der Apparat ſieht nicht
ando=
wie ein gewöhnliches Flugzeug, nur iſt
bine, in der der Pilot und ein
Ingenie=
finden, hermetiſch abgedichtet. Der Wo
mit Kompreſſoren verſehen, von denen
bei einer Höhe von 5000 Metern eina
werden kann. Mit drei Kompreſſorern
das Flugzeug theoretiſch 15 000 Meter
reichen. Die Apparatur weiſt nicht wen
15 Thermometer und 15 Manometer auf
Funktionieren der Kompreſſoren und Kh
kontrollieren. Geſtern hat der Appara
Flug von 15 Minuten Dauer in gerins
ausgeführt. Von nun an werden die
probeflüge beginnen.
500 Choleraopfer in Chinz
Moskau (über Kowno). Wie d
Agentur der Sowjetunion aus China 9
ſind dort in chineſiſchen Häfen wied
500 Perſonen als Opfer der Cholera
geſtorben.
Ein Unglück in den Bergen.
Jungfraujoch. Am Donnersta=”
eine Partie von drei Touriſten von der N
aarhornhütte aus das Finſteraarhorn M.
Ungefähr auf halber Höhe zwiſchen da
und des Hugisſattel ſtürzte einer der T
Amtsgerichtsrat Wirthsweil aus ManmA
eine tiefe Kletſcherſpalte, aus der i.
Kameraden nicht zu befreien vermochta‟
zur Hilfe herbeigerufene Hüttenwart der
garhornhütte befürchtet, daß der Verung.
iſt und ſeine Bergung nur ſehr
ſchwer=
ſein wird. Vom Jungfraujoch iſt ſof
Rettungskolonne abgegangen. In dieſen A
liegt inſofern eine Tragik, weil der
glückte im vergangenen Jahre mit den be9
Finſteraarhorn abgeſtürzten Touriſten 4
und Hentſchel zuſammen das Finſteraar.9
ſteigen wollte, dann aber verhindert
war, wodurch er damals dem ſicheren X!
gangen war.
Beginn der Internationalen Züri 9
Flugwoche.
Zürich. Die große, bis zum 31. —
ernde Züricher Flugwoche wurde am Ir.
öffnet. 150 Flugzeuge weiſt die Nenn.
neun internationale Konkurrenzen, ſin
geſchrieben, davon vier für Militärflies!
deutſche Flugzeuge ſind für vier Wet.)
genannt. Unter ihren Führern befinde
Verkehrsflieger Polte und die bekannteß
ſchen Kunſtflieger mit Fieſeler an de‟
Das deutſche Dornier=R=Flugzeug w:
Mittelholzer über die Alpen geſteus”
Sternflug über 600 Kilometer, bei höch
ſtigem Wetter, leitete das internationn!h
fen ein. Es lagen zehn Nennungen —
unter die deutſchen Sönning und Eiche‟
darunter Eichele, haben aufgegeben, vie
ter Sönning, konnten Dübendorf
recht=
reichen.
Flyrtagskarte Höchſt. Fahrpreis ab Oſtbahnhof 1,70 Mk.
ſhn it der Odenwaldbahn nach Höchſt. Zeichen — rot=
weiß=
a kurzes Stück auf der Straße nach Neuſtadt, rechts ab
Stunde Duſenbach. Ueber den Bohrberg (323 Meter), auf
4 ab bis zur Kreuzung mit Zeichen d. rot, dieſes links ab
Mümling nach 34 Stunden Neuſtadt, durch Weinberge
1½ Stunden Breuberg (306 Mtr., Ritterſaal,
Zeug=
fe MönLipsen
OBERNBURG
eisenBRN
Rf R
ReiBKen‟
wönr 2
1:430000
auß Bergfried, Jugendherberge). Zeichen O weiß, nach
Neu=
at urück, am Marktplatz links ab, über die Mümling nach
Meunden Raibach. Durch Hohlweg zum Wald, auf der Straße
bſnh 3½ Stunden Eiſenbach, durch Feld zur Maintalſtraße,
ſü lbenie Mümling nach 33 Stunden Obernburg a. M. (ehem.
„ſöhkaſtell, Ringmauer mit Türmen, Sammlung römiſcher
mn)hutl im Schulhaus). Zeichen — rot=weiß=rot, auf der Straße
m iſlicher Richtung, über die Mümling, im Feld ſteigend, über
ſies urlshöhe (241 Meter) nach 4½ Stunden „Waldbaus
UUlenburg” (220 Meter), über den Querberg (343 Meter)
aah /4 Stunden Raibach, über Breitenbach und Duſenbach
69er)t bleibt rechts) nach 7 Stunden Höchſt. Rückfahrt.
eNotſchu
yſere Wanderung ſchlägt eine Brücke vom Mümlingtal zum
FamM4lt und da ſie zum Ausgangspunkt zurückkehrt, verlangt ſie
u iren rüſtigen Wanderer. Der Vorſchlag erwächſt aus der
nich Rückſt auf den mageren Geldbeutel. Wen die Koſten der
Bahn=
eug mſahntnicht ſchrecken, kann von Obernburg über Aſchaffenburg
Imheznhren. Umſtändliche Fahrerei kürzt dann die Marſchzeit
gribluine feuchte Vorwanderung habe ich am vergangenen
Sonn=
duſagt macht: überall Spuren verheerenden Unwetters. breiige
„Wä/Pfützen und Lachen, verſchwemmtes Ackerland, Main und
„Micng in erdigem Braun, geknickte Halme, entwurzelte
bäth. Aber es ging wie ein befreiendes Aufatmen durch die
Naſ— Obſtbäume und Waldrieſen ſtrotzten in der Friſche des
Latweiks, die weiten Wieſen im Mümlinggrund und die Farren
und ſtoosflächen im bayeriſchen Wald hatten ein neues Grün,
„derl ta tende Mohn ein neues Rot. Und wie dufteten die Tan=
„nerun denen die dem Main zugekehrten Hänge ſo reich ſind.
zn Höchſt gehe ich nicht die Landſtraße, die in dem
partei=
ſolckh erregten Odenwald zu irgend einer „Kundgebung”
be=
futtzuird, ſondern ich ſteige über den Bohrberg nach dem alten
Neuſtadt,
der kleinen Stadt mit den großen Kirchen. Ich ſtehe vor dem
Wahrzeichen der Marktgerechtſame, dem Holzkreuz, das an dem
einen Arm die erhobene Schwurhand und am andern das Schwert
trägt. Seinen Stamm umſchlingt die vielverſprechende
Ankündi=
gung eines Operettentheaters. Altes Zentgericht und „Flieder
in Wien”, o Zeiten, o Sitten! Mehrere ſchmale Treppchen,
zwi=
ſchen die Häuſer geklemmt, ſcheinen ſenkrecht auf den Breuberg
zu führen. Ich komme ſchnell empor, rückſchauend beglückt von
weiter Fernſicht. Aber der Pfad hört auf, und nach turneriſchen
Uebungen begrüßen mich Dornenhecke und Stacheldraht. Der
kür=
zeſte Weg iſt nicht immer der beſte. Mein 80jähriger
Odenwald=
klubfreund, den ich unten im „Ochſen” traf, war auf legalem
Wege ſchneller oben als ich.
Burg Breuberg,
wuchtig und wohlerhalten, das Muſter einer Hochburg, das Werk
vieler Jahrhunderte, von ſteilem Bergkegel die Gegend
beherr=
ſchend, urſprünglich damit betraut, die Beſitzungen der Abtei
Fulda im Plumgau zu ſchützen, durch die Laune der
Erbteilun=
gen ſchließlich im gemeinſamen Beſitz der Fürſten von
Löwen=
ſtein und Erbach=Schönberg, macht auf jeden Beſucher einen
ſtar=
ken Eindruck. Durch den tiefen, in den Sandſteinfelſen
geſchla=
genen Schutzgraben, die gewaltigen Ringmauern und ſtarken
Ecktürme war dieſe Burg unangreifbar. Mich begrüßt der alte
Förſter, ein Jüngling von 76 Jahren, der 32 Jahre hier oben
verlebt hat. Aufſehen erregt am Burgtor der Kopf eines frechen
Kerls, der dem Ankömmling die Zunge herausſtreckt. Das Volk
nannte ihn den „Breilecker” und brachte in einer Sage den
Namen der Burg mit ihm in Verbindung. In Wirklichkeit iſt
es ein „Trutzkopf”, der die ankommenden Feinde verhöhnen ſollte.
Die Begrüßung des Gegners hat hier noch eine gewiſſe
Vor=
nehmheit im Vergleich zu der Trutzgeſtalt, die mir im
Odenwald=
muſeum in Buchen gezeigt wurde. Die Buchener hatten nämlich
einen Geſellen auf ihre Stadtmauer geſtellt, der den bekannten
Ausſpruch des Götz von Berlichingen ins Steinerne überſetzte. Im
Schloßhof ſingen junge Mädchen, von frommen Schweſtern
be=
treut, frohe Lieder. Ein Schwarm von Gäſten, die die „
Füh=
rung” mitmachen, beſtaunt gerade den Ritterſaal im
Kaſimir=
bau. Eigenartig iſt der plaſtiſche Schmuck der dreifeldrigen
Stuck=Decke. Schon die Zuſammenſtellung der dargeſtellten
Per=
ſonen und Tiere iſt amüſant: neben dem Stammbaum des
Er=
bauers in 32 paarweiſe geordneten Wappen griechiſche
Mytho=
logie, Tierfabel und Genreſzenen. Der kecke Künſtler hatte keine
Bedenken, die Ahnenreihe des Grafenhauſes, die uns aus Ovid
vertrauten Geſtalten und die Geſchichte von Fuchs und Storch
gleichſam in einem Atem zu nennen. Bei der „Führung” bleibt
leider oder glücklich keine Zeit, im einzelnen zu verfolgen, welch
derber Humor und welch unbedenklicher Uebermut an dieſer
Decke ihr neckiſches Spiel getrieben haben. Ueber dem ſchöneren
Tor des Löwenſteinſchen Zeughauſes tritt uns die Halbfigur
eines zielenden Armbruſtſchützen entgegen. Im Oſten liegt die
alte Burg. Mein Blick klettert an den mächtigen Buckelquadern
empor, die den 25 Meter hohen Bergfried türmen. Im Altbau
ſtehen etliche neben dem alten Tretrad bei dem Brunnen, die
Uhr in der Hand, um durch Steinabwurf ſich eine Vorſtellung
von der Tiefe zu machen. Feuerbüſchel darf man nicht mehr
hineinwerfen, meint bedauernd ein Alter. Ein Einbeimiſcher
belehrt die Anweſenden: „Nach dem Volksglauben kommen aus
dieſem Brunnen die Kinder im Odenwald. Während des
Krie=
ges waren alle Kinder in großer Angſt, eine Fliegerbombe könnte
den Breuberg zerſtören, und dann gäbe es keine Kinder mehr
im Odenwald.” Neben dieſem geheimnisvollen Brunnen tummelt
ſich wanderfrohe Jugend. Denn ein Teil der alten Burg iſt
„Neu=Deutſchland” überlaſſen, der andere Teil iſt eine allen .
gängliche Jugendherberge. Den Weg nach Raibach hat man
B=
quem gemacht. Auf einem mit Platten belegten Pfad gehe ich
durch den Wieſenplan. Von Raibach nach Obernburg folge ich
dem weißen Kreis der Hauptlinie 2, auf dem Rückweg führt
mich die Nebenlinie 24. Der Hinweg gibt mir ein Stück
Schwarzwald, der Heimweg ein Stück Speſſart. Der Gang nach
Obernburg, reich an Ausblicken und wechſelnden
Landſchaftsbil=
dern, durch ragende Tannen verſchönt, durch das ſaubere
Eiſen=
bach führend, wo ſich blanke Häuschen wie ſchmollende Kinder
von der Straße wegwenden, iſt ſo ganz anders als der
Rück=
marſch durch ſiedlungsarmes Revier auf der endloſen Straße
durch herrlichen Wald. Tiefer Friede im grünen Gezelt. Beim
Abſtieg zum Main grüßen den Wanderer die blauen Berge des
Speſſarts. Auf der Talſtraße raſen die Autos der Frankfurter.
Die Glanzſtoff=Fabrik jagt einen Schlot in die Luft. Ein dickes
braunes 8 liegt im grünen Grund. Darüber zittern an ſtarken
Stämmen ſilberne Blätter; die Mümling. Durch ein altes Tor
ziehe ich ins wehrhafte Städtchen Obernburg ein. Klein=
Rothen=
burg tut ſich auf mit ſchirmender Wehr und traulichen Gäßchen.
Ludwig der Bayer, der Stadtrecht=Spender, hat Obernburg
frü=
her bedacht als Darmſtadt. In die Römerſtraße, die daran
er=
innert, daß hier einmal die 22. Legion ſtand, um das Elſavatal
zu überwachen, recken ſich die Wirtshausſchilder mit allerlei
Ge=
tier. Die Weißbinder haben hier viel zu tun: alles iſt friſch
verputzt. Vom Main her ſtrömt der Duft der blühenden
Lin=
den. Jedes Haus ſchwingt die blau=weiße Fahne: der Herr
Pfarrer feiert ſein 25jähriges Prieſterjubiläum.
E. K
Fahrt im Aufo an den Rhein.
— 237.8 Kilometer. —
Empfohlen vom Starkenburger A. C. (A. D. A. C.).
Darmſtadt — Groß=Gerau — Mainz=Kaſtel, rechts
halten, nach Biebrich, Wiesbaden, Deutſchlands
größ=
tes Heilbad, Durchfahrt: — Kaiſer=Friedrich=Ring,
Bismarck=Ring, Seerobenſtraße, Aarſtraße,
Langen=
ſchwalbacher Straße — Langenſchwalbach, durch
ber=
giges Gelände bis Singhofen dann Gefälle mit Kurven
bis Berghauſen — Naſſau. Kettenbrücke — Bad Ems,
Kurort mit über 20 Quellen — Niederlahnſtein, Burg
Lahneck — Ehrenbreitſtein, ſehenswerte Feſtung
Aſter=
ſtein, ehem. kurfürſtliches Schloß — Koblenz, am
Zu=
ſammenfluß von Rhein, Moſel und Lahn.
Verkehrs=
mittelpunkt für Rheintal, Moſeltal, Lahntal,
Huns=
rück, Eifel. Das „Deutſche Eck”, die Landſpitze an der
Moſelmündung, Schloß, Rhein=Anlagen, Ritterſturz 109,0 Im
Kapellen, Schloß Stolzenfels — vor Rhens links
die Ruine Königſtuhl— Boppard — Hirzenach, Ruine
Rheinfels — St. Goar, am jenſeitigen Ufer der
Lore=
leyfelſen — Oberweſel, Ruine Schönburg —
Bacha=
rach, Ruine Stahleck — Ruine Fürſtenberg — Ruine
Heimburg — Burg Sonneck — Falkenburg —
Rhein=
ſtein. — Vor der Nahebrücke nach Bingen, links im
Rhein der Mäuſeturm, jenſeits Ruine Ehrenfels,
oben, das Niederwalddenkmal. — Ueber Bingen die
Rochusburg und Burg Kloppen. — Nieder=Ingelheim
— Mainz — über die Rheinbrücke nach Mainz=Kaſtel
— Groß=Gerau — Darmſtadt
...
128,8 km
Pfehlenswerte Hotels, Gastwirtschaften, Sommerfrischen
sTelephon
Muthaus zur Dost 4841
—— Nieder=Ramſtadt —
Guily erl. Haus. Reichl., gut.
Mittags=
ſiſckt gene Schlachtung), 12 Naturweine.
ſelbicelt. Apfelwein, Wiener Kronenbräu.
Rldäu, groß. Saal für Vereine Mittwochs u.
Sareutsz billger Kaffer u. Kuchentag. /VT631
Der ideale Luftkurort
ANEKFENBERC
im Odenwald
„HDRRLICHEs ScNwIMMBAp
WHoMtFension,„Schloss Lichtenberg”
Tar Meusion /4 Mahlz.) ab Mk. 4.50. Prosp.
AANs Gg. Schellnags, Lichtenberg i.Odw
Fei ADurmstadt 2 Land). 1.n7914
BE
Dh
MMtafätr 1. 0dN.
Jakob Lenz
gmehmer Erholungsaufenthalt. in
Kl. waldreich. Höhenluft. Liegewieſe,
te „Verpflegung. Mäßige Preiſe.
leivn Fürth i. Odw. 431. (V.7236
A—
HIAl.ftkurort 500 m überdemMeere
heſſiſchen
Aihenberg Sbenwald
Der heſſ. Schwarzwald
10141 8 und Penlion T. „Ndler”
Gute bürgerliche Küche
Moderne Zimmer. Fließendes
Waſſer, Zentralheizung. Bad im
Hauſe. Autoverbindung
Hirſch=
horn—Beerfelden. Telephon 1
er :W. Karl Schwinn. (. 7174
Ke
Ehn „Naturalisten!
HricHhorn am Neckar
Bei E. Schäfer (7219) Telefon 8
Erſesz hrus am Platze / Penſion /
Geſell=
ſchcrtäu me / Groß ſchatt Garten /
Auto=
hald”, Spezialität: Forollen= u. Aalgerichte.
Kfitr Seehtdernt
JangEnansen!
AM BDDENSEES
Wind eeti5
tannenumrauſchter, landſchaftlich reizvoll in die
Oppenau, Gebirgswelt eingebetteter klimatiſcher Luftkurort
Der anerk. vorteilh. Standort f. d. ſchönſt. Punkte d. nördl. u. mittl.
Schwarzwald. Ausk. u. Proſp.: Kur= u. Verkehrsverein, (II Ka 4114
Rothenberg j. Odw. 500 m 1. d. M. Telefon Nr. 18
Gasthaus und Pension zur frischen uelle. Bes. Otto 8iefert.
Neu einger. Fremdenzim., fl. Wasser, Bad i. Hause, Liegewiese.
Pension bei reichh. Verpilegung, 4 Mahlzeiten, 3.50 M. (97173
Solbad
lad Salshauden
Obentssce
BEWAHRTE HEILOUELLEN „SCHONER ALTER PARK
PREISWERTE PAUSCHALKUREN
Besuchen Sie Erusttal i. Odw.13
Inmniltten des fürstlich leininalschen Wiloparks
Pension von 4.50 Mk. an. Geschw. Hemberger.
Aschaffenburg „Bapr. Nisza” umg.
von gehönen Parks und Vorsten, histor.
Fach=
werkhäuser, Schloß Johannisburg mit
neuelnge-
richteter Kupferstichsammlung ergänst. Gem.-
Gal. Bompejan, Stiftskirehe (Grünemald).
Plug-
bäder, Bootsport, bill. Wochenend. Anerkannte
Hotels und Gaststätten. Pforte zum Spegsart.
Amorbach beverischer Odenwald
modernes Schwimmbad
Verptegung gut und billig
Tdeal Sommerantent-
Gemünden a. M. halt, an 3Mlüssen, m.
herrlicher naläreicher Umgebugs. Gute
Zus=
verbindung. Verpllegung gut und billig.
Holesruaß Eiß vnd buce.
Gräfendort Bahnlinte. gemünden=
Kigsingen, in herrlicher Waldlg., Glasrerands.
Flußbad, Bensionsprels Mk 3.80—4.00 Tel. 18
PenslonBürger
Gräfendorf (UlT.) zehöne, gonn. Amm.,
Fingbad 5Mln., Angeleport,Bensionspr. Mk.3.50
inkl. Nachmittags-Kallee ohne Nebenspesen.
Fenalon Noehrelner,
Gräfendorf UUlF./Bahnlnie Gemünd.*
Kigsg., 5 Minuten vom Wald, schöne Zimmer.
gute Küche, Bad im Hs. Liegeh. Pischs, P. 3.50
W Rr, Jiesh.
Gräfendorf und Gasth. Lrhr ScKIEB
Waldr. Geg. schöne Badlesel, 4ngelsp., Bad im
Hs., Volle Bens, inkl. Nchw.Kä. 7.60. Nel. 24
Luftkurort Heigenbrücken j. SpeSS.
Perle der deutsch. Mitteigebirge, 481 m, herrl.
Stahlauellen-Schmimmbad, umgeben T. herrl.
Nadel- und Taubholzwäldern. In nachstehend.
Gasthäugarn finden Sio kreundliche 4ufnahme
und beste Verpklegung:
Gasthaus Schöne Aussicht
Tel. 8
Pengionspreis von 3.50 an.
Hotel Hochspossart
Tel. 5
Penslonspreis 3.80 ble 4.50
Hotel Hubertus
Pensionsprels 4.- bis 5.-
Tel. 31
Hotel Lindenau
Pensionspreis 3.80
Tel. 19
Hotel Löwengrube
Pensionspreis 3.80 big 4.-
Tol. 8
Häale Sommertigche, ge-
Lohr a. H. legenh. zu Plog- und
Uotor=
boott. 1, herl. Maintal. Seh. Mainstrandb.
Ruder-
u. 4ngelsp. Tadell, gutbürgerl. Gaststätt. mit vor
niel. Vernfl. Anak. d. d. Premdenvorkahrswersin
Me Moc Mr.Kcn.
Hotel Krone Pns. 5.- Wochenend 68.50
DioPorle am Maln. Munder-
Miltenberg bare lage a. Puß inm. anm.
Täler u. prächt. Bergwälder. Beiches mittelalt.
Geprägetrotzaller mod. Einr. Weltber. Marktpl.,
2. Schatzkästl. f. Mal. u. 4rehitekt. Bel. Sommer-
und Harbstaukenthalt. Auskunkt, Prospekte.
Der Stadtrat (Fremdenverkehrsverein).
Met
Luftkurort Partenstein Prh.-Ort.
inmitten osonr. Waldg., m. herrl. Spariersäne.
u. Ruhepl. Gel. z. Hl. u. gr. Augllg Pa. Verpfl.
im bestbek. Hotel u. Kurpons. Rlots. Pra.
4.-, 4 Mahls,, H. m. u. k. Wags, in allen Zim.,
Zentralheizung, Preischmimmbad, 4utohalle.
Tel. Amt Irammersbach 35
Wertheim am Main gntenthalt.
Pa=
millenstrandbad. Führer d. d. Verkehrsverein.
Hotel 1ömensteln, Hol, Prg. ab 4.50, I. W.
Hotel Sehman.
Telekon 78.
Aufunf. Donekie duen Beutealie Dnsenrdund dernalendur unf de iuernenien dreklt. Kfge
Besucht das schöne
(8095
Gemeinde-Schwimmbad
n Lugenheim a. d. B.!
HEDai
Ktonerreichendagr 650 m
Penſion Großmann (uosot
Herrlich im Murgtal gel., ruh., ſtaubfr. Lage,
2 Min, v. Walde und Flußbad. Gute
Ver=
pfleg. Liegegarten mit ſch. Lauben. Bad
im Hauſe. Preis mit Mittag=Kaffee 3.80,
Bedienung wird nicht berechnet. Proſpekte.
(V.9692
Wahlen i. Odw.
Gasth. u. Pension „z. weissen Ross‟
Direkt am Walde. Penſ.=Preis v.,4 3.-an
bei 4 reichl. Mahlz. Beſ. P. Unger.
Trösel i. Odw.
Gasthaus u. Penslon „zur Rose‟
Um Wald geleg, ſchöne Zim. m. ſ. Waſſ., Bad, ruh.
Lage, gute Verpfl., b. 4Mahlz. 3,50. eig.
Landwirt=
ſchaſt, Saal, Gartenwirtſch Autoverb. m. Wefnheim.
Beſ. Gg. Dörſam, Telef. Weinheim 2772 V 7172
Wiesbaden-Bierstadt 1a
Restaur. u. Pension „Taunus”. Volle,
gute Penſ. ℳK 4.—. Kein Zuſchl. Wochenend.
(2154)
Luttkurort Klein-Heubach a. Main
gegenüber dem Kloſter Engelberg.
Gasth. u. Pens. „Löwensteiner Hof‟
Erſte u. älteſte Gaſtſtätte am Platzel (Für
Sommergäſte beſt. empf.) 50 m b. d. fürſtl.
Löwenſtein. Schloßpark. Penſ.=Pr. 3.70,T.
Auto=Unterk. Tel, 421, Amt Miltenberg.
Beſitzer; Apg. Cosfeld
19.761)
Seite 10 — Nr. 203
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. Juli
SalstSsss ds SAdt
* Handball in der 9.T.
Neuorientierung in der Kreisklaſſe.
4.30 Uhr, in Nauheim: Walldorf — Worfelden.
Um der finanziellen Lage der Vereine mehr Rückſicht zu tragen,
wurde eine Notmaßnahme getroffen. Danach ſipelt die
Kreis=
klaſſe in drei Gruppen. Es erhält alſo jeder Gau ſeine eigene
Kreisklaſſe. Der Main=Rhein=Gau ſpielt mit acht Mannſchaften,
der Main=Speſſart mit ſieben und der Odenwald mit fünf
Ver=
einen. Für den Main=Rhein=Gau war eine neue Lage geſchaffen.
wurde eine Notmaßnahme getroffen. Danach ſpielt die
Kreis=
klaſſe teilzunehmen. Auf Beſchluß des Gauſpielausſchuſſes ſpielt
der Abſteigende, die Tgſ. Walldorf, gegen den Zweiten der
Mei=
ſterklaſſe, den Tv. Worfelden. Der neutrale Platz Nauheims liegt
im Intereſſengebiet beider Vereine, ſo daß mit einem ſtarken
Be=
ſuch zu rechnen iſt. Ueber die Ausſichten läßt ſich ſchwer etwas
ſagen. Wer das Abſtiegsſpiel Langen — Walldorf ſah, wird es
kaum für möglich halten, daß Worfelden die Leiſtungen Langens
aufbringt, das damals knapp 4:3 ſiegte. „Man kann ſie als
eben=
bürtig nebeneinander ſtellen: Langen, Walldorf. Sprendlingen und
Worfelden.
Privatſpiele; Arheilgen — Nieder=Roden. Arheilgen
— Tade. 1846 Darmſtadt (Sa.) Griesheim — Reichsbahn. Hahn
— Pfungſtadt, Egelsbach — Langen, Münſter — Altheim,
Erz=
hauſen — Sprendlingen, komb Gernsheim — Bobſtadt. Lorſch —
Crumſtadt, Schwanheim — Poſtſpv. Darmſtadt, Bensheim 2. —
Aeuerbach 2. Zur Platzeinweihung in Kirchhauſen: Kirchhauſen —
Zell, Heppenheim — Auerbach.
Ueber die Auswirkung der Teilnahme eines weiteren Vereins
an der Kreisklaſſe berät man zurzeit im Gauſpielausſchuß.
Mög=
lich, daß den Erfeldern noch eine Chance bleibt. — Unter den
Privatſpielen freut man ſich in Arheilgen auf eine ſportliche
Deli=
kateſſe. Die Elf Nieder=Rodens, bekannt aus den Kreisendſpielen,
ſoll Vergeltung geben. Fuhr doch damals Arheilgen mit ſchwacher
Elf nach Nieder=Roden und wurde hoch geſchlagen. Man iſt daher
geſpannt auf den Ausgang dieſes Spiels. Man darf alſo kaum
erwarten, daß ſich Arheilgen am Samstag abend gegen die 1846er
voll ausgibt. In Griesheim treffen ſich zwei Kampfmannſchaften.
Das Können der Reichsbahn reicht noch nicht ganz an die
Gries=
heimer heran, und wir ſind uns klar darüber, daß die Niederlage
der Gäſte in Pfungſtadt mit 4:12 als außer der Reihe zu bezeichnen
iſt. In Hahn erwartet man die benachbarten Pfungſtädter und
rechnet mit einem guten Beſuch, da die Einnahmen den Eltern
der kürzlich vom Blitz erſchlagenen zwei Handballern zugeführt
werden ſollen. Langen begibt ſich nach Egelsbach. Wer die
Ver=
hältniſſe in dieſer Kante kennt, weiß, daß ein derartiges Spiel mit
„Lokalderby” gekennzeichnet iſt. „Auf alle Fälle brachte Egelsbach
am letzten Sonntag gegen Erfelden eine gute Leiſtung fertig, ſo
daß Langen die Ohren ſpitzen wird, trotz des Klaſſenunterſchiedes.
Münſter tritt nach längerer Pauſe auch wieder auf den Plan. Die
Gäſte kommen aus dem benachbarten Gau. Erzhauſen iſt eben gut
in Fahrt, ſo daß Sprendlingen eine ſtarke kombinierte Elf ſchicken
darf. Bobſtadt wohl rechtsrheiniſch, zählt aber zum Gau
Rhein=
heſſen und ſpielt in Gernsheim. Crumſtadt begeht ein Wagnis; es
fährt nach Lorſch. Einſt ſpielten beide Vereine in einer Klaſſe.
Raſch arbeitete ſich Lorſch empor, ſo daß es heute zu den ſtärkſten
Vereinen der Meiſterklaſſe gehört. Die Poſtſportler haben ſich
auch ganz ſchön gemacht, ſo daß die kleine Kraftprobe in
Schwan=
heim Aufſchluß über das Können gibt. — Kirſchhauſen weiht
einen neuen Platz ein. Das hört man ſo ſelten in der
ungün=
ſtigen Zeit. Es entſprach die alte Anlage nicht ganz den
Anfor=
derungen. Die Vereinsleitung wählte nur zwei Spiele, die die
Zuſchauer gewiß nicht ermüden werden. Auch an der Zugkraft
fehlt es nicht, da die Gegner aus der Umgebung kommen.
*
Zußball im Kreis Skarkenburg.
Vor dem Beginn der Punktkämpfe am 7. Auguſt.
Turngeſ. Ober=Ramſtadt.
Heute,Samstag abend 6, 30, Uhr ſpielt Tgſ. Ober=
Ramſtadt gegen die Privatſchule Singer Darmſtadt. Im
Vor=
ſpiel ſiegten die Schüler in einem ſchönen Treffen 11:9 Leider
muß Ober=Ramſtadt mit 3 Mann Erſatz antreten, ſo daß die
Gäſte vielleicht ihren Sieg wiederholen können.
Fußball.
Freie Turngemeinde Darmſtadt.
Die Fußballabteilung wartet am kommenden Sonntag mit
folgendem Spielprogramm auf: Jugend und 1. Mſch. fahren nach
Langen zum fälligen Freundſchaftsſpiel. Hoffen wir, daß die
Neueinſtellung verſchiedener Spieler der Mannſchaft zum
Vor=
teil gereicht, denn es ſind nur noch 14 Tage bis zum Beginn
der Punktekämpfe, alſo zum Experimentieren gewiß nicht mehr
viel Zeit. Anſtoß: Jgd 3 Uhr, 1. Mſch. 4 Uhr. Abfahrt 1.30
bzw. 2.30 Uhr. 1b und 2. empfangen hier am Müllersteich Gäſte
aus Seeheim. Auch hier dürfte guter Sport geboten werden.
An=
ſtoß: 2. Mſch. 2 Uhr, 1b Mſch. 3.30 Uhr. 1. Schüler vormittags
9.30 Uhr gegen Schüler Griesheim.
Die zwölfte Etappe der Tour de France führte am Freitag
von Cap nach Grenoble über nur 99 Kilometer. Es gab dabei
keine Kämpfe, ſo daß das ganze Feld geſchloſſen am Ziel eintraf.
Sieger wurde der Franzoſe Lapebie in 3:31,32 Stunden. Im
Ge=
ſamtklaſſement gab es keine Aenderung.
Am 30. Juli endet die diesjährige Sommerſperre der ſüdd.
Fuß=
baller, und der 31. Juli ſieht bereits die erſten Privattreffen
ſtei=
gen. Es iſt klar, daß die letzten Wochen vor der neuen
Spiel=
zeit ſowohl von den Vereinen als auch von den ſpielleitenden
Be=
hörden zur Vorbereitung für die neue Kampagne benutzt
wor=
den ſind, und ſo haben auch im Kreiſe Starkenburg
Beſpre=
chungen der Vereine mit der Kreisbehörde
ſtatt=
gefunden, in denen man ſich über alle die Vereine bewegenden
Fragen ausgeſprochen hat. Die Beſprechung der Starkenburger
Kreisliga erbrachte das Bild allgemeiner Einigkeit, ſo daß
alſo nicht viel zu bemängeln war und lediglich nur
Einzel=
wünſche der Vereine hinſichtlich der Spielfeſtſetzung und
Schieds=
richterſtellung uſw. zu berückſichtigen waren.
Nachdem Viktoria Griesheim, Union Wixhauſen und FSV.
Groß=Zimmern abſteigen mußten und SV. 98 Darmſtadt und
Viktoria Walldorf aus der Bezirksliga, ſowie Rot=Weiß
Darm=
ſtadt und FV. 1922 Eppertshauſen als A=Meiſter neu
hinzuge=
kommen ſind, werden die diesjährigen Kämpfe mit 15 Vereinen
durchgeführt. Der Punktekampf wird ſich alſo über 28 Spiele
pro Verein (im Vorjahre 26) erſtrecken, doch da man allſeits die
Erfahrung gemacht hat, daß Privatſpiele wenig zugkräftig ſind,
ſo ſcheint man bei den Vereinen gar nicht böſe wegen der großen
Zahl der Spiele zu ſein. Der Beginn der Spiele wurde
auf den 7. Auguſt feſtgelegt, ſo daß die Vorrunde am 13.
No=
vember abgeſchloſſen werden wird. Der 20. November (
Toten=
ſonntag) gilt als Ruhetag zwiſchen Vor= und Rückrunde. Da
jeweils pro Sonntag nur ſieben Spiele ſtattfinden können, ſo iſt
immer ein Verein Sonntags ſpielfrei. Vormittagsſpiele werden
ſich auch diesmal nicht umgehen laſſen, da ja Darmſtadt allein
vier Kreisligiſten aufweiſt, doch wird in der Terminliſte für
einen gerechten Ausgleich geſorgt werden, wie ia überhaupt die
Wünſche der einzelnen Vereine nach Möglichkeit berückſichtigt
werden ſollen. Die zweiten Mannſchaften ſpielen wieder in zwei
Abteilungen. An den Kämpfen nehmen folgende Vereine teil:
SV. 98 Darmſtadt, Polizei Darmſtadt. Union Darmſtadt,
Rot=Weiß Darmſtadt, Sportvgg. 04 Arheilgen, Germania
Eberſtadt, Germania 03 Pfungſtadt, Viktoria Walldorf. SV.
Mörfelden, FC. 03 Egelsbach, FV. Sprendlingen, Germania
Oberroden, SV. Münſter, Sppgg. Haſſia Dieburg und FV.
1922 Eppertshauſen
Der Kreis dürfte nicht nur zahlenmäßig, ſondern auch in der
Spielſtärke einer der ſtärkſten ſein. Die Terminliſte iſt in den
nächſten Tagen zu erwarten und wird durchweg ſpannende
Be=
gegnungen bringen.
Die A=Klaſſe des Kreiſes
traf ſich am Sonntag in Darmſtadt zur Ausſprache. Auch hier
ging es recht harmoniſch zu, wenn auch die Wünſche der einzelnen
Vereine hier mit Rückſicht auf deren gedrückte Lage weit größer
waren. Es wird ſchwer ſein, allen gerecht zu werden, und ganz
ohne Opfer wird es nicht abgehen. Die im Vorjahre
gegründe=
ten drei Gruppen werden auch dieſes Jahr beibehalten:
Bergſtraße=Ried: Eintracht Darmſtadt, Reichsbahn
Darmſtadt. Poſt Darmſtadt Viktoria Griesheim, Chattia
Wolfs=
kehlen, SV. Weiterſtadt, SV. Groß=Gerau. Boruſſia Dornheim,
Germania Leeheim, SV. Geinsheim, Olympia Hahn. FSV.
See=
heim, FSV. Jugenheim. (13 Vereine; es fehlt Germania
Eſcholl=
brücken.)
Odenwald: Germania Babenhauſen. Sppgg. Groß=
Um=
ſtadt. Viktoria Schaafheim, Viktoria Kleeſtadt. SV. Höchſt, VfL.
Michelſtadt, VfR. Erbach, VfR. Beerfelden, SV. Roßdorf. FSV.
Groß=Zimmern. SC. Ober=Ramſtadt, SV. Lengfeld. (12 Vereine.)
Dreieich: Union Wixhauſen. SV. Erzhauſen, Tgde.
Sprendlingen. FC. 02 Dreieichenhain, SV. Offenthal. SC. 06
Dietzenbach, TSV. Meſſel. (7 Vereine).
Bei einem Vergleich der Gruppen fällt die große Differenz
in der Vereinszahl zwiſchen Bergſtraße=Ried (13) und
Drei=
eich (7) auf. Eine Wegnahme der drei Darmſtädter Vereine von
erſterer Abteilung zur Dreieichgruppe hätte hier einen gerechten
Ausgleich geſchaffen, denn es iſt ein Unding, der einen Gruppe
24 Spiele zu verſchaffen, während die andere mit nur 12
aus=
kommen muß; weiter iſt es nicht ganz einleuchtend, daß der
Sie=
ger der kleinen Gruppe die gleichea Rechte hat wie jener der
größeren. Woran ein Ausgleich im oben angedeuteten Sinne
ge=
ſcheitert iſt, wäre intereſſant, zu erfahren; an den Entfernungen
kann es nicht gelegen haben, denn dieſe ſind die gleichen. Es
beſteht nun noch die Möglichkeit, daß die Reſerven von Langen
und Urberach in der Dreieichgruppe mit teilnehmen. Wegen des
Spielbeginns erfährt man, daß die Gruppe Odenwald bereits am
Auguſt beginnt während die anderen beiden Gruppen ſpäter
einſetzen. Intereſſant iſt es, wie man in der ungünſtig
gruppier=
ten Gruppe Odenwald ſich zu helfen weiß. So ſind die Spiele
von Kleeſtadt und Schaafheim in Erbach und Beerfelden auf
einen Tag gelegt worden, damit beide reiſenden Vereine
gemein=
ſam einen Autobus benutzen können, und beim Rückſpiel ſoll
ebenſo von den Gegnern verfahren werden. Man ſieht, daß bei
einigermaßen gutem Willen noch manches Mittel zur
Ueberwin=
dung der Kriſe gefunden werden kann. Werden auch die Spiele
im gleichen verträglichen Sinne durchgeführt, ſo kann man ſich
nur freuen.
Davispokalkampf Deutſchland-USA.
v. Cramm ſchlägt Shields, Prenn unterliegt gegen Vines
ſehr tapferem Widerſtand.
Die deutſche Davispokalmannſchaft hatte zwar in den
Runden des großen Wettbewerbes aufſehenerregende Siege=
England und Italien erzielt, aber man gab ſich desweger
keiner Täuſchung darüber hin, daß die Amerikaner den Sie
der Deutſchen ſtoppen würden. Die Yankees haben in
Jahre berechtigte Hoffnungen, den Franzoſen endlich wiede=
Davispokal abzujagen, und gegen einen ſo großen Gegner mu
die Deutſchen ſchon eine ehrenvolle Niederlage als einen
buchen. Nun hat der erſte Tage des Interzonenfinales in
mit einem 1:1 abgeſchloſſen. Gottfried v. Cramm
ſch=
einem prächtigen Spiel den amerikaniſchen Zweiten, F
Shields, mit 7:5, 5:7, 6:4, 8:6, während unſer Spitzen-)
D. Prenn nach äußerſt tapferem Widerſtand, der ihm oi
Beifall des Publikums eintrug, gegen den amerikaniſchen
und Wimbledonſieger Ellsworth Vines erſt in vier
mit 6:3, 6:3, 0:6, 6:4 unterlag. Dieſes 1:1 des erſten
Ta=
für ſich betrachtet, unabhängig vom weiteren Verlauf der n.”
Tage, ſchon ein neuer großer Erfolg des deutſchen Tennis.
ſteht zwar nur eine ganz geringe Hoffnung, daß es in
dieſe=
terzonenkampf zu einem deutſchen Endſieg kommen kann,
abe=
iſt nach dem ſenſationellen Verlauf der letzten Kämpfe fa
ſucht, auch auf das Unwahrſcheinlichſte zu hoffen.
Zu den beiden erſten Einzelſpielen, des Interzonenf
Deutſchland — USA. im Stade Roland Garros zu Paris
nicht weniger als 6000 Zuſchauer erſchienen, darunte=
100 Schlachtenbummler aus Berlin und dem Rheinland.
Wetter war launiſch, es zeigte zunächſt einen bewölkten Hfit
dann Sonnenſchein und zum Schluß beim Kampf zwiſchen
und Vines ſogar leichte Regenſchauer. Sie konnten aber der
eigniſſen auf dem Centre Court keinen Abbruch tun und andger)
außerordentliche Spannung und Anteilnahme im Publikunng
dämpfen. Die Maſſen verhielten ſich zunächſt völlig neutra
ſie dann aber ſahen, daß die Deutſchen ein unerwartet gutes
nis ſpielten und heroiſch kämpften, da waren bald alle Sympel
auf Seiten der Deutſchen. Gottfried v. Cramm aber auch
Prenn, konnten nach ihren Kämpfen von allen Seiten, ſo
am=
der als Zuſchauer anweſenden franzöſiſchen Davispokalman /c
begeiſterte Glückwünſche in Empfang nehmen.
Das Doppelſpiel am Samstag
ſieht ab 3.15 Uhr die Paare Prennſv. Cramm und Alliſonſva
im Kampf. Anſchließend treten die deutſchen Erſatzſpieler Jne
und Frenz zu Schaukämpfen gegen die Franzoſen Bouſſu.=
Marcel Bernard an.
Deulſche Kanu=Meiſterſchaften in Frankfurk a.
Am Sonntag, den 7. Auguſt, 15 Uhr, werden in Frankfm
Main die Deutſchen Kanu=Meiſterſchaften mit dem Ziel a //ün
Wilhelmsbrücke ausgefahren werden. Dieſe hervorragenden
lichen Wettkämpfe, die alljährlich eine große Anziehungskrar MEim
alle Freunde des Waſſerſports im ganzen Reiche ausüben, mnſt2.0e
zwölf Rennen umfaſſen. Vier ſind Meiſterſchaftsrennen, dorm im
Einer=Kanadier und Einer=Kajack, ſowie im Zweier beider BuFunud
typen ausgefahren werden. Unter den übrigen Rennen iſt 13 Du
für Damen und Herren im Zweier=Kajak und eines für Tnw ſie
allein im Einer=Kajak vorgeſehen. Beſondere Aufmerkſamkei1mu id e
dient ein Wettkampf im Zehner=Kanadier, einer Bootsarr ſogunn
wegen ihrer gemeinſchaftsfördernden Bedeutung ganz beſcrdeun, vol
als Mannſchaftsboot für die Jugend geeignet iſt. Die Riu ſangsa
werden nach den Wettfahrtbeſtimmungen des Deutſchen Actkreiwa
Verbandes ausgetragen und ſind für deſſen Mitglieder, ſow” gür m
die Angehörigen des Oeſterreichiſchen Kanu=Verbandes offem m dad
Bahnlänge (Kurzſtrecke) beträgt für die Meiſterſchaftsrenne- Mnging
Damen und Jugendlichen 600 Meter.
Mil.M
Gene Tunney New Yorker Bor=Kommiſſar.
ncht m
Eine Folge des Fehlurteils im diesjährigen
Weltm=
ſchaftskampf zwiſchen Max Schmeling und Jack Shärken
Amtsniederlegung des bisherigen Präſidenten der New
Box=Kommiſſion, M. Farnley. An ſeiner Stelle wurde W
weltmeiſter Gene Tunney mit der Führung der Geſchäfte desſ”
ſidenten betraut. In Amerika löſte die Wahl Tunneys als
anerkannten Fachmannes große Befriedigung aus. Man 4.99N
daß die verſchiedenen gerade im Staat New York nicht ſeue/ g,
Box=Skandale ein Ende gefunden haben.
hur
In Los Angeles eigetroffen ſind am Donnerstag die deuſt
Olympiakämpfer. Sie wurden am Bahnhof feſtlich empfange-
von einer nach Tauſenden zählenden Menge in feſtlichem Zugu=
„Olympiſchen Dorf” geleitet, wo ſie ihr Quartier bezogen.
Beim Reitturnier in Aachen ſiegte Deutſchlan=
Fehler vor Italien (22 F.) und der Schweiz (34½ F.).
Die Meiſterſchafts=Revanche auf der Frankſch
Stadionbahn wurde bei den Stehern von Walter Sawall in 14
Bahnrekordzeit (100 Klm. in 1:20.07 Std.) vor Paul Kw3.
Schinler, Metze und Schäfer gewonnen. Erich Möller gabla /Sm
Bei den Fliegern ſiegte wieder Mathias Engel vor Oszu4
Steffes und Bernhardt.
SIRa
Primo Carnera erſchien nach längerer Pauſe wiedn! /.uent
Ring. Der Ueber=Schwergewichtsboxer ſchlug in New YorsMur ma
Amerikaner Jack Groß in der ſiebten Runde durch Aufgabe. M Luck
Auswahlſpiele zur Ermittlung der deutſchen u.ärtah
ſchaft für den Handballkampf gegen Oeſterreich, finden a/Msn
Auguſt in Siegen und am 28. Auguſt in Leipzig ſtatt.
Lehe oulnet ein Benster
38)
Kriminalroman von Harold Effberg.
(Nachdruck verboten.)
Ohne ſich darum zu kümmern, wer ſie anrief, ſagte ſie: „
Hel=
fen Sie mir doch! Er iſt bewußtlos! O Gott, er wird doch nicht
tot ſein?"
„Laſſen Sie man, Fräulein! Das werden wir gleich haben!“
Der Mann kniete neben ihr nieder und hob geſchickt ein
Augen=
lid des leblos Daliegenden. Dann riß er ihm die Weſte auf und
hielt ſeine Hand an das Herz. „Beruhigen Sie ſich! Der lebt!
Holen Sie mal ſchnell n Waſchbecken! Und dann machen Sie die
Korridortür zu!"
Im Nu hatte ſie das Becken aus dem Schlafzimmer geholt,
aus dem Vertiko ein paar ſaubere Servietten herausgeriſſen, und
es dauerte nicht lange, bis der Mann Theo einen kunſtgerechten
Verband angelegt hatte.
„Wo iſt das Telephon?” fragte er dann. Antonia zeigte in
das anſtoßende Eßzimmer und hörte, wie er die Rettungswache
anrief.
Theo lag noch immer bewegunglos da. Sie kniete neben
ihm nieder, und jetzt war es plötzlich mit ihrer Faſſung vorbei.
Sie ſchluchzte auf und warf ſich weinend über ihn.
Eine Hand an ihrer Schulter rief ſie in die Wirklichkeit
zurück.
„Kriminalpolizei! Wollen Sie ſich mal ausweiſen?”
XIII.
Die Stationsſchweſter läßt lange auf ſich warten, dachte
An=
tonia, während ſie ungeduldig den mit Jodoformgeruch erfüllten
Gang des Krankenhauſes in der Eſchenallee auf= und abging.
Sie hatte doch ihren Beſuch für dieſe Zeit angemeldet und mit
dem Arzt vereinbart, daß der Kranke keine weiteren Beſuche an
dieſem Vormittag empfangen ſollte.
Endlich kam eine Schweſter auf ſie zu. „Fräulein Hortig?”
fragte ſie ungläubig, und dann ſetzte ſie ſchnell hinzu: „Ah, wohl
eine Verwandte?"
„Wieſo Verwandte? Was meinen Sie?‟
„Ja, es iſt bereits eine Dame bei Herrn Dr. Stamer. Ich
nahm an, es wäre Fräulein Hortig, ſonſt hätte ich=ihr nicht
ge=
ſtattet, hineinzugehen.1
„Das iſt ja merkwürdig! Bitte, laſſen Sie mich ſofort zu
ihm! Wer die Dame auch ſein mag, ich habe mit dem
behandeln=
den Arzt ausdrücklich vereinbart, daß ich Herrn Stamer, wenn
auch nur zehn Minuten, ſprechen darf. Aber ſprechen muß ich
ihn unter allen Umſtänden, es iſt unaufſchiebbar.”
Die Schweſter zuckte mit den Achſeln. „Bitte ſchön”, ſagte
ſie, und öffnete die Doppeltür zu Theos Zimmer. Antonia trat
ſchnell ein, bevor die Schweſter Zeit hatte, den neuen Beſuch
an=
zukündigen, und ſtand plötzlich mitten im Zimmer. Die Dame,
die an Theos Bett ſaß, zog verlegen ihre Hand aus der des
Kranken und ſah Antonia erſtaunt an.
„Entſchuldige, Theo, wenn ich ſtöre”, ſagte Antonia etwas
gereizt. Theo ſchien verlegen, die fremde Dame erhob ſich, es war
eine komiſch=peinliche Situation.
Antonia hatte die Fremde ſofort erkannt. Sie beherrſchte
ſich und ſagte liebenswürdig: „Madame de Renard? Ich freue
mich, Sie kennenzulernen. Mein Freund Theo hat mir ſchon
ſo viel von Ihnen erzählt.”
Sie reichte ihr die Hand, die Frau de Renard herzlich
drückte. „Ich fürchte, Sie werden mir böſe ſein”, erwiderte ſie,
„daß ich mir das Mißerverſtändnis der Schweſter zunutze
ge=
macht habe, aber ich räume auch gleich das Feld! Sie haben
ſicherlich Wichtiges mit unſerm Kranken zu beſprechen. Ich bin
ſehr glücklich, zu ſehen, daß ſein Unfall nicht ſo ſchlimm
ver=
laufen iſt, wie es erſt den Anſchein hatte. Ich war gerade im
Begriff, ihm auf längere Zeit Adieu zu ſagen. Ich glaube, meine
Zeit in Berlin iſt abgelaufen.”
„Sie wollen Berlin verlaſſen?” fragte Antonia ehe Theo ihr
etwas ſagen konnte, aber ſeine Augen hatten ſie ſchon begrüßt.
„Ja”, fuhr Mi de Renard fort, während ſie abwechſelnd
Antonia und Theo lächelnd anfah, „ganz plötzlich hat mir mein
Mann geſchrieben, ich ſoll zu ihm zurückkehren”.
Dieſe obenhin geſagten Worte löſten bei den beiden
berech=
tigtes Erſtaunen aus. Antonia wurde es ſogar ſchwer, ihre
Hal=
tung zu bewahren.
„Ihr Mann?” riefen Antonia ud Theo faßt gleichzeitig.
Madame de Aenarh wickte.
„Sie wußten doch, lieber Theo, daß ich verheiratet bin? Um
auch ich war ſehr verwundert, nach ſo langer Zeit wiede—/! ſinr
meinem Mann zu hören. Er bat mich, ihm zunächſt einmm 9/0
ſchreiben, ob ich überhaupt bereit ſei, zu ihm zurückzukehrem FMlm Me
FArt
weiß nämlich noch nicht, wo er ſich niederlaſſen wird.”
„Sie wiſſen ſeine Adreſſe?‟ Das waren die erſten zuſard, 9
hängenden Worte, die Antonia Theo ſprechen hörte; es ſtmu5
ihn anſcheinend noch ſehr an.
„Aber bitte, Fräulein Hortig, wollen Sie ſich nicht ſe
fragte Mi de Renard, ſtatt die ihr geſtellte Frage zu beantw 0
Antonia brannte darauf, mit Theo allein zu ſein. Wie
ſie nur die Franzöſin dazu veranlaſſen? Sie mußte Theo den
tigen Brief unbedingt zeigen. Heute war der vierte Tag ſei—
ſchrecklichen Erlebnis in der Wiclefſtraße und der erſte, an E.
man ihr eine Unterhaltung mit Theo genehmigt hatte.
„Alſo lieber Freund”, fragte Mi de Renard liebensw.9”
„vielleicht darf ich noch einmal herkommen, falls ich nicht
abreiſe? Laſſen Sie ſich’s recht gut gehen! Ach ja, Sie
ſtel=
ob ich die Adreſſe meines Manns wüßte? Nein, die hat e.
nicht geben können, ich ſoll ihm poste restante nach Oſtende)
worten.”
Die Enttäuſchung auf Antonias und Theos Geſicht
wa-
verkennbar.
„Leben Sie wohl, Fräulein Hortig, und ſeien Sie mit
nicht böſe!“
Antonia atmete; erleichtert auf, als ſie die Tür hinte
Frau ſchließen konnte.
Sie hatte den Eindruck, daß es Theo noch gar nicht gut
Sein Kopf war völlig verbunden, der Verband ließ nur
da-
ſicht frei, und auf ſeinem Kopf lag eine Eisblaſe.
„Theo”, begann ſie ein wenig verlegen, „ich bin eige
gekommen, um . . . ich weiß nicht, wie ich es dir ſagen ſoll
ſind ſo albern . . . was du für mich getan haſt . . . ich .."
dann beugte ſie ſich über ihn und küßte ihn ſchnell auf den 2"
Er ließ die von ihr mitgebrachten Maiglöckchen los und E‟
ihre Hand.
„Theo, fing ſie wieder an, und langſam kamen ihr di
nen, „ich ſoll dich nicht aufregen, aber ich muß dir doch 19
daß du der anſtändigſte Mann von der Welt biſt ...
„Laß doch, Tonia! Es iſt ja alles gut abgelaufen. Abel,
iſt denn eigentlich aus dem Kerl geworden? Wie hieß er
Kann mich ſo ſchwer beſinnen! Muß was Tolles auf den
gekriegt haben und war doch ſo ſtolz auf mein Boxen!” Er En
die Augen, während Antonia ihm den Vorgang erzählte.
(Fortfetzung folgt.)
Die Lage am Welt= und Binnenmarkt.
ngleichmäßige Preisbewegung. — Wenig Hoffnungen auf einen konjunkkurellen Anſtieg.
Prruptſihe Landespfaudoriefannan, Bernn.
Die Preiskendenz.
„Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung wird
ſchſien: Eine Geſundung der Wirtſchaft müßte vor allem ihren
usſhlt in einer Konſolidierung der Warenmärkte finden.
Gegen=
ärtzwaben ſich aber Angebot und Nachfrage offenbar noch nicht
rei wer angepaßt. Die Preisbewegung iſt — im ganzen
ge=
benz weiter abwärts gerichtet. Allerdings vollzieht ſich dieſe
Pewneng, nicht mehr ganz gleichmäßig. Hoffnungen auf einen
ninqurellen Anſtieg dürften aber ſolange nicht allzuweit
ge=
tan=Averden, als die weltwirtſchaftlichen Kreditbeziehungen
ſa chtn Ordnung gebracht ſind. — Im Juni hatten ſich am
Welt=
je umbinnenmarkte wiederum einige Warenpreiſe erhöht, ſo für
ucks . New York um faſt 75 Prozent. Eine nachhaltige
Preis=
nigezug iſt jedoch bei dem großen Zuckervorrat von der
Ange=
ntshs) der nicht zu erwarten. Auch die Preiſe für Schmalz und
genande des Monats die Preiſe für Häute und Felle haben ſich
zu ebenſo die Kaffeepreiſe. Die Weltmarktpreiſe für
Stein=
ſhlec, e ſich im Frühjahr etwas befeſtigt hatten, lagen Anfang
ſliunder auf dem Stand des Jahresbeginns. Die
Halden=
ſtäphaben gegenüber dem Vorjahre um etwa 10 Prozent
zu=
mo en, auch die Vorräte an Mais, Kakao, Kautſchuk, Kupfer
d 49i ſind geſtiegen, während, ſich die Vorräte an Weizen,
„nurwlle, Benzin und Zinn ungefähr auf Vorjahrshöhe halten.
„ngerſſes der vielfach zurückgegangenen Nachfrage kann man nicht
m ſem Nachlaſſen des Angebotsdruckes ſprechen. Die
gegen=
irty Unterbrechung des Preisrückganges auf einigen
Welt=
ärküu kann daher — alles in allem — noch kaum als Beginn
nemr ogültigen Stabiliſierung der Preiſe gewertet werden.
jeilner und Frankfurker Effekkenbörſe.
)Stimmung an der Berliner Börſe war geſtern im Hinblick
iſtallgemeine Unſicherheit mehrfachen Schwankungen
unter=
ſrfan Im Vormittagsverkehr herrſchte ein durchaus
zuverſicht=
ſeit kundton, da die fortſchreitende politiſche Beruhigung ſowie
fuc Veranlangung ,der vorgeſtrigen New Yorker Börſe,
ins=
ſoneee die Steigerungen der deutſchen Werte, etwas ermutigten.
orhöflich erörterte man, das demnächſt zu erwartende
Wirt=
haftrsvogramm und die Arbeitsbeſchaffungspläne der
Reichs=
wiemug, wobei die Möglichkeiten der Auflegung einer
Prämien=
w. bangsanleihe beſprochen wurden. Die Tendenz wurde
zaufn etwas ſchwächer, zumal auch eine Zunahme der
Arbeits=
ſemtzüf: um 16 000 Perſonen in der erſten Hälfte Juli
ver=
imnut. Da das Geſchäft auch zu Beginn des offiziellen Verkehrs
enkkrogering war, war die Kursgeſtaltung von mehr oder
min=
er zuſuigen Orders abhängig. Die Abweichungen nach beiden
ſeitam varen im allgemeinen recht klein und betrugen in der
ſtegeu icht mehr als 1, höchſtens 1½ Prozent. Als recht feſt ſind
euter gemberg zu erwähnen, die nach anfänglicher Plus=
Plus=
lotit li einem Umſatz von 9 Mill. 3½ Prozent höher mit 29½
„roztunotjert wurden. Eine Anregung bot wohl die Mitteilung
er Aſwaltung der Britiſh=Bemberg, daß die Produktion um 15
Frozatzugenommen habe und auch im Monat Juni die der
Vor=
iſonente rheblich übertroffen habe. Chadeaktien eröffneten gleich=
Usck Nark höher und zogen im Verlaufe um weitere 1,50 Mark
4h Rheiniſche Braunkohlen beſſerten ſich um 3½ Prozent.
miſügen fielen Montanwerte durch ziemlich freundliche
Hal=
ungna. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe bei kleinem Geſchäft
waß o, R.W.E. verloren 1 Prozent, während die Rückgänge im
briggrnur etwa ½ Prozent betrugen. Deutſche Anleihen waren
aßwächer.
MFrankfurter Börſe ſtand wieder im Zeichen großer
Ge=
fitsligkeit. Die Spekulation hält ſich weiter zurück aus den
kautun Gründen Verſchiedentlich wird die innerpolitiſche
½6l ſtuckün etwas verſchärft angeſehen, ſo daß ſich etwas
Abgabe=
der ſeigtrnzeigt, wodurch die Kurſe infolge der andererſeits beſtehen=
Sanden Aſhnahmeunluſt allgemein nachgaben. Publikumsorders lagen
br Auicht au Etwas ſtimulierend wirkte die feſtere New Yorker Börſe.
Müllum uſabenmarkte ergab ſich gleich zu Beginn eine
Kursabſchwä=
zu ungn in 8 Prozent, im weiteren Verlaufe gab der Kurs
noch=
alst 1Prozent nach. Elektroaktien lagen uneinheitlich, A. E. G.
Pau/ ed (Suckert behauptet, Siemens ½ Prozent niedriger. Eine
„No kusruhe machte hier Licht u. Kraft, die ½ Prozent anziehen
Auebnnde Durchweg rückläufig waren Montanaktien, Mannesmann
nd iſin ſtahl behauptet, Gelſenkirchen ½ Prozent ſchwächer. Nur
deuße itahllnein ½ Prozent höher. Kunſtſeidewerte ſowie
Zellſtoff=
oktiet aren vollkommen vernachläſſigt und kaum genannt. Am
ſtat, kalihuekt gaben die Kurſe nach, Salzdetfurth ½ Prozent
niedri=
r. yn Schiffahrtswerten waren Nordlloyd behauptet. Der
„Narikit Einzelwerte lag vollkommen ruhig. Holzmann ½ Pro=
Int ſhächer. Der Rentenmarkt lag gleichfalls ziemlich ruhig bei
hwärgen Kurſen. Altbeſitz und Neubeſitz ½, ſpäte Schuldbücher
Pfhmnt niedriger. Pfandbriefe waren behauptet. Liquidations=
WPfanliſefe ſogar etwas geſucht. Im weiteren Verlauf der Börſe
ſi) hrunme das Geſchäft immer mehr ein und ſetzte teilweiſe
voll=
pmnai aus. Die Kurſe blieben auf dem ermäßigten Stand
zu=
ächſtt hauptet. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld leicht bei 4½
Pro=
ent,A ſie Nachbörſe war etwas erholt. J.G. Farbeninduſtrie
dgerh jieder an bis 87½ Prozent. Rheinſtahl waren bei 47½
Provien geſucht.
AGeſchäftsſtille hielt auch an der Abendbörſe weiter an. Bei
ſein lorhls hender Abgabeneigung waren die Kurſe meiſt wieder eine
Hein heir ſchwächer. Die feſtere Auslandsbörſe ſtimulierte etwas.
him „4ienmarkt lagen J.G. Farben 8 Prozent niedriger und
ei erloie im Verlaufe nochmals ½ Prozent. Von Elektrowerten
darel l E. G. ½ Prozent niedriger. Am Montanmarkt waren
Stab ſhein ½, Rheinbraun ½ Prozent höher. Von
Kunſtſeide=
ſie vertswaren Aku ½ Prozent höher geſucht. Der Rentenmarkt
a9 Ahſalls geſchäftsſtill. Pfandbriefe und Altbeſitz behauptet,
SNeu Eleine Kleinigkeit niedriger. J.G. Farben ſchloſſen
behaup=
et SMProzent.
Mekallnokierungen.
Verliner Metallnotierungen vom 22. Juli ſtellten ſich für
Krlogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Sreß wer Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Reutzl Elektrolytkupfernotiz) auf 44 RM. — Die Notierungen
ü ber mmiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
Derſtrh ſich ab Langer in Deutſchland, für prompte Lieferung
end Zuslung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium. 98 iShc, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM., des=
Meis h in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM. Reinnickel
L icproz, 350 RM. Antimon Regulus 34—36 RM., Fein=
MAbeus Kilogr. fein) 37.75—41 RM.
WBerliner Metalltermine vom 22. Juli ſtellten ſich für
uWr: Juli 34 (35), Auguſt 34 (34), September 34.25 (34.75),
Ptolg 14,75 (35.25) November 35.25 (35.75) Dezember 35.75
25 Januar 36.25 (37), Februar 36,75 (37.50), März 37.25
30l,krT 37,75 (38.50), Mai 38,25 (39). Juni 39.25 (39.50).
ewen ſtetig. — Für Blei: Juli 13.50 (14.50), Auguſt und
Pepteser 13,75 (14.25), Oktober 14 (14,50) November 14.25 (15),
getar 14,50 (15), Januar 14,75 (1550), Februar 15 (16),
BartFi ( 16.50), April 15 50 (17), Mai 16 (17), Juni 15.75 (17).
D0 9. Dezember 17 65 (18 75). Januar 1825 (19.35) Februar
2 Sor 24 5) März 18.75 (0), April 19 (20.50), Mai 19 (20.75).
Lunig 10 (20 75). Tendenz; luſtlos. — Die erſten Zahlen
be=
eute ;beld, die in Klammern Brief.
Die Preußiſche Landespfandbriefbank, Berlin, kann am 22.
ds. Mts. auf ein 10jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem
Anlaß iſt der Verwaltungsrat der Anſtalt am Freitag in Berlin
zuſammengetreten, um einen Bericht des Vorſtandes über die
Ent=
wicklung und Tätigkeit der Anſtalt in den abgelaufenen 10 Jahren
entgegenzunehmen. Die Anſtalt hatte Ende Juni ds. Js. einen
Hypotheken=Deckungsbeſtand von 279,5 Mill. RM. und einen
Kom=
munaldarlehens=Deckungsbeſtand von 87,3 Mill. GM. Der
Um=
lauf an Schuldverſchreibungen ohne eigene Beſtände betrug 348,0
Mill. GM. Das Grundkapital einſchl. der offenen Reſerven
be=
trägt 35 679 000 RM. In der Verwaltungsratsſitzung iſt
gleich=
zeitig über die augenblickliche Geſchäftslage berichtet worden. Der
Zwiſchenabſchluß für das erſte Halbjahr zeigt ein befriedigendes
Ergebnis. Wie vor kurzem ſchon mitgeteilt, betrug Mitte Juni
der Zinsrückſtand für die letzten vier Quartale nur 3,95 Prozent
des Geſamt=Zinſen= und Tilgungsſolls von rund 32,4 Mill. RM.
Auch der Eingang der Zinſen zum Juli=Termin iſt als durchaus
befriedigend zu bezeichnen. Verluſte an Kapital und Zinſen hat
die Anſtalt bisher nicht erlitten.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik. Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft,
Metall=
wiſſenſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am 20. Juli 1932 auf 446
gegen 46,4 am 13. Juli 1932 (Durchſchnitt 1909/13 — 100), fiel alſo
um 3,9 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preisſtande vom 20. Juli 1932 folgende Einzelindexziffern
errech=
net: Kupfer 33,5 (am 13. Juli 1932: 35,4), Blei 45,3 (48,4), Zink
34,9 (37,0), Zinn 51,9 (53,2), Aluminium 111,1 (111,1), Nickel
107,7 (107,7) und Antimon 52,3 (52,3).
Lazard, Speyer=Elliſſen K. G. a. A., Frankfurt a. M.=Berlin.
Dieſes Bankinſtitut weiſt für 1931 nach Auflöſung der Reſerve von
5 Mill. RM. einen vorzutragenden Gewinn von 8,96 gegen 5,11
Mill. RM. aus. Handlungsunkoſten erforderten 1,70 gegen 2,04
Mill. RM. Das Bruttogeſchäft erbrachte nach Abſetzung der
Ab=
ſchreibungen und Rückſtellungen einen Verluſt von 7.15 gegen 2.16
Mill. RM. Die Entſcheidung über eine angeſichts des hohen
Ver=
luſtes erforderlich erſcheinende Kapitalherabſetzung iſt
zurück=
geſtellt worden, da der Geſellſchaft die Folgen in ſteuerlicher
Hin=
ſicht zurzeit noch nicht genügend geklärt ſeien. Im übrigen
drän=
gen dieſe Fragen auch deshalb nicht, weil ſich das
Kommandit=
kapital im ganzen Beſitz dieſer Kommandiſten befindet.
Deutſche Dunlop Gummi=Compagnie A.=G., Hanau a. M. Die
Geſellſchaft weiſt per 31. 12. 1931 einen Verluſt von 1,51 (0,93)
Mill. RM. aus, der, da andere Maßnahmen nicht aus der Bilanz
erſichtlich ſind, wahrſcheinlich vorgetragen wird. Die Geſellſchaft
hat im Berichtsjahre einen Geſchäftsgewinn von 1,75 (0,56) Mill.
RM. erzielt, die Steuern, Verſicherungskoſten, Sozialbeiträge und
Zinſen betrugen zuſammen 0.98 Mill. RM., die Abſchreibungen auf
Gebäude, Maſchinen, Utenſilien und Patente 0,68 (1,04). Verluſte
auf Außenſtände 0,66 (—). Aus der Bilanz (in Mill. RM.):
Im=
mobilien und Anlagen zuſammen 4,58 (5,30), Debitoren 3,36 (4,45)
— darunter 0 48 Bankguthaben —, Patente 0,15 (0,18), Vorräte
3,33 (4,73), Wechſel und Schecks 1,09 (1,05). Dagegen
Reſerve=
fonds 0,65 (0 65) Delkredere=Rückſtellung 0,57 (0,64), Gläubiger
2,78 (5.89), Rückſtellung für Währungsverpflichtungen 0,95 (—).
Deutſche Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und chemiſche
Induſtrie in Mannheim. In der Generalverſammlung waren
3 107 500 RM. Stamm= und 124 000 RM. Vorzugsaktien vertreten.
Die Regularien für 1931 (ohne Gewinn und Verluſt nach
Entnah=
men aus Rückſtellungen) wurden einſtimmig genehmigt. Der
Auf=
ſichtsrats=Vorſitzende führte noch ergänzend aus, daß die Anlagen
heute einen Wert von 3,5 Mill. RM. repräſentierten und daß bei
dem aufgeführten Effektenbeſtand mit 1 004 709 RM. nach den
heu=
tigen Kurſen 225 000 RM. noch abzuſchreiben ſeien. Gleichzeitig
teilte er mit, daß der Aufſichtsrat für 1932 auf 20 Prozent ſeiner
feſten Vergütung verzichtet habe. Auf Grund der Notverordnung
wurden verſchiedene Paragraphen der Geſellſchaftsſtatuts wieder
neu eingeſetzt, ebenſo wurde der Aufſichtsrat in ſeiner Geſamtheit
wiedergewählt. Ueber das laufende Geſchäftsjahr wurden keine
über das im Geſchäftsbericht bereits Geſagte hinausgehende
Aus=
führungen mehr gemacht.
Vergleich Junkers=Mokorenbau G. m. b. H.
angenommen.
Der den Gläubigern am 23. Juni vorgelegte
Vergleichsvor=
ſchlag der Junkers Motorenbau G. m. b. H. iſt im geſtrigen
Ver=
gleichstermin angenommen worden. Es haben über drei Viertel
der Gläubiger zugeſtimmt. Der Vergleich ſieht die Befriedigung
der Forderungen bis zu 500 RM. in voller Höhe vor. Die übrigen
Gläubiger erhalten 30 Prozent in bar, weitere 30 Prozent in
An=
teilen der Geſellſchaft. Der größte Teil der Gläubiger iſt
außer=
dem auch für den überſchießenden Teil der Forderungen geſichert.
Auch der Gläubigerausſchuß und die Vertrauensperſon erklärten
den Vorſchlag für durchaus annehmbar. Was die Ausſichten der
Durchführung des Vergleichs anbelangt, ſo wurde bemerkt, daß bei
der heutigen Unſicherheit aller wirtſchaftlichen Verhältniſſe eine
glatte Durchführung zwar nicht garantiert, aber doch als
außer=
ordentlich wahrſcheinlich bezeichnet werden könne. Mit dem
Ab=
ſchluß des Vergleichsverfahrens bei der Jumo iſt ein weiterer
Schritt zur Bereinigung des geſamten Junkers=Konzerns erfolgt.
Prodnkkenwärkke.
Verliner Produktenbericht vom 22. Juli. Bereits im
Vormit=
tagsverkehr kündigte ſich am Produktenmarkt faſt allgemein eine
feſtere Stimmung an. Infolge der kräftigen Niederſchläge hielten
die Abgeber mit Angebot von Getreide alter und neuer Ernte
merklich zurück, und die Verſorgungslage der Mühlen hat ſich recht
ungünſtig geſtaltet. Soweit Material am Promptmarkt
über=
haupt erhältlich war, mußten für Weizen etwa 4 Mark höhere
Preiſe bewilligt werden, und auch für alten Roggen lauteten die
Forderungen für ſofortige Ware beträchtlich höher als die
Juli=
ſicht im Zeithandel. Entſprechend zeigte ſich für die Juliſichten am
Lieferungsmarkt rege Deckungsnachfrage, ſo daß zunächſt die
be=
kannten Plus=Plus=Zeichen erſchienen; ſpäter eröffnete Juliweizen
5 Mark, Juliroggen 4 Mark und Julihafer 3 Mark über geſtrigem
Schluß. Neugetreide wurde von der Bewegung mitgezogen, jedoch
waren die Umſätze mangels paſſenden Offertenmaterials
gleich=
falls ſehr gering. Die Preiſe für Weizenexportſcheine haben
merk=
lich angezogen. Weizen= und Roggenmehl iſt in den Forderungen
höher gehalten, der Konſum deckt auf dieſem Niveau aber nur den
notwendigſten Bedarf. Hafer bei knappem Angebot und beſſerer
Kaufluſt weiter feſter. „Wintergerſte vorſichtig offeriert, die
höhe=
ren Forderungen werden nur zögernd bewilligt.
Wieder Häuteauktion in Berlin. Der Allgemeine
Häutever=
wertungsverband G. m. b. H., Berlin=Lichtenberg, hat ſich
ent=
ſchloſſen, nach einer Pauſe, von rund 3 Monaten, die Berliner
Häuteauktion erſtmalig wieder am Donnerstag, den 4., und
Frei=
tag, den 5. Auguſt 1932, am erſten Tage für leichte Häute bis 29
Pfund, Freſſer= und Kalbfelle vormittags 11 Uhr, für Schaffelle
mittags 2 Uhr, und am zweiten Tage für Großviehhäute
vormit=
tags 10 Uhr, in den Sälen der „Geſellſchaft der Freunde‟, Berlin
W. 9, Potsdamer Straße 9, abzuhalten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der „New Herald”, Pariſer Ausgabe, meldet, daß die
Inter=
nationale Petrolum=Konferenz infolge der Weigerung Rumäniens,
den bereits fertiggeſtellten Vertragstext, der eine beträchtliche
Ver=
minderung der Produktion vorſieht, zu unterzeichnen, auf dem
toten Punkt angelangt ſei.
Durch eine Verordnung des Reichsernährungsminiſters wird
die Deutſche Getreidehandels=Geſellſchaft in die Lage verſetzt, die
Lagerung von Malz zu übernehmen und hierfür Order=Lagerſcheine
auszuſtellen. Die Regelung lehnt ſich eng an die Vorſchriften über
die Einlagerung von Getreide vom Auguſt vorigen Jahres an.
Die Zahl der Arbeitsloſen in Frankreich hat ſich in der am
16. Juli abgelaufenen Woche um 1766 auf 263 688 erhöht, von
denen 260 973 durch die Arbeitsloſenkaſſe, die übrigen 2715 durch
die Wohlfahrt unterſtützt werden.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 21. Juli für eine Unze
Feingold, in deutſche Währung umgerechnet, 86,6779 RM., für ein
Gramm 2.78676 RM.
Die Bank von England kaufte geſtern Gold im Werte von
188 084 Pfund Sterling. Außerdem wurden 250 000 Pfund
Ster=
ling an einen unbekannt gebliebenen Käufer abgegeben. Der
Preis belief ſich auf 115/7 ſh je Unze fein.
Der Verwaltungsrat der Bata A.=G. hielt geſtern eine Sitzung
ab. An Stelle des Gründers der Geſellſchaft, des bei einem
Flug=
zeugabſturz tödlich verunglückten Thomas Bata wurde ſein
jünge=
rer Bruder Jan Bata zum Präſidenten der Geſellſchaft gewählt.
Sonſt wurden keine Veränderungen in der Leitung vorgenommen.
Berliner Kursbericht
vom 22. Juli 1932
Deviſenmarkt
vom 22. Juli 1932
Mde
Danatbank. .. .. . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Lloyd
A.E.G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
Deutſche Cont. Gas
18.50 We
Elektr. Lieferung D
58.50 ane
Rütgerswerke. 33.15 29.25 Helſingfors Bährung
100 finn. Mk. Rei
6.364 Rret
6.376 Schweiz D
100 Franken 1Ge I
81.89 Brief
82.05 F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern. 56.25
Harpener Bergbau / 50.— 87.— Salzdetfurth galt Bien uoo Schilline 151.95 52,05 Spanien 100 Peſetas 33.57 33.73 32.50 jetz
45.25 100 Tſch. r. 12, ge5l12. nzig 100 Gulden 1s1.s 75.— 18.50
11.125 Verein. Gle anzſtoff. Budapeſt 100 Per ngö — lJapan ; Yen Berein. Ste
Weſteregeln chlwerkel 12.50
n Alkali 0 Sofia
Holland
u 100 Ler
100 Gult va 3.0571
lben 159.89/ 1 3,o63/Rio de3
10.02 Jugoſlaw Fanetrolt Milrei
vien 100 Dna 16.50 Hoeſch Eiſen u. 23.— Agsb.=Nnrb.Maſch. 21.50 Oslo. 100 Kronen 74.53 74.87 Bortugal 100 Esendos i5 15 12.375 Köln=Neueſſen Baſalt Linz 10.— Kopenhagen 100 Kronen 80.57 80.73
Athen 100 Drachm. 2.797 2.303 24.875 Phil. Holzmann 30.50 Berl. Karlsr. Ind.
birſch Kupfer Stockholm 100 Kronen 76.32 76.98 Fſtambut t türk. 4 2.019 2.632 34.— Kali Aſchersleben 88.— 27.375 London 1 2.=Sta. 14.985 15.00= Kairo. ägypt. 2 15.355 15.39 28.50 Klöchnerwerke 21.25 6.— Bueno= „-Aires 1 1 Pap. Peſo 0.923 0. 927 Konada . leanab. Mannesm. Röhr. 37.125 Hohenlohe=Werke New York. Dollar 4.209 4.217 Urugnatz t Golopeſo 3 1.762 11.75 Maſch.=Bau=Untn. 21.50 Lindes Eismaſch. 62.25
Belgien 100 Belga 58.30 58.42
Fsland. 100 isl. gr. S5.33 67 47. 82.— Oberſchleſ. Koksw. 28. 125 BogelTelegr. Draht/ 11.75
Italien 100 Lire 21.46 21.50 Tallinn (Eſtl.) 100 eſt. gr. 109.59 109.21 80.75 Orenſtein & Koppell 21.— Banderer=Berke 22.50 Paris 100 Franes 1648 5/16.525 Riga 100 Lats 72.72 72.08
Durmſtädter ans Karioharbant Burmktadt, oillale dr Aresoner Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 22. Juli 1932.
Wee
„ „v.27
6%
5½0 Intern.
6%Baden .......
62 Bahern ......!
6% Heſſen .......
69 Preuß. Staat
62 Sachſen ....
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4½=Ab
löſungsanl. . ...
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
—
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden.
6% Berlin. .„b.84
62 Darmſtadt . . . .
68 Dresden v. 26
82 Frankfurt a.M.)
Schätze v.29
v. 26
6% Mainz
6% Mannheim v. 27
6%München v.29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbr.
6% „ Golbobligl
5½% Heſſ. 2bs.;)
Hhp.=Bk.=Liquid.
43%„Kom.=Obl.
6% Preuß. Lbs.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
Goldoblig
Rick
61.5
62.25
44‟
DKJ
52
42
A
2.7
44
43.5
68
42
42
67.5
50
68.5
53
D
Br.Girozentrfür
Heſſen Goldobl.
6½ Kaſſeler Land. Goldpfbr..
68 Raſſ. Landesbk.
5½% „Liqu. Obl
—
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöf.=Anl.
FAuslSer. I
„„ Ser, II
Dt. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Hhp.Bk.
5½% Liqu.=Pfbr.
6% Frrf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Goldoblig.
6%0
Pfbr.=Bk.
5½9
„ Ligu.
6% Mein. Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr..
6%0 Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%6 „ Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bk.
51),% „Lig. Pfbr.,
Goldoblig.)
Gelo
6% Sädd. Bod.=
Cred.=Bank ...."
5‟/.% „ Lia. Pfbr.
6% Bürtt. Hhp.=B.
5%Dafmler=Benz.
6% Dt. Linol.Werkel
6%Mainkrw. v. 26
8%Mitteld. Stahl.
6%Ver. Stahlwerkel
42.5
73.5
78.25
58
67.5
81
68.5
79.25
63
69.25
80.75
68
77.25
70
70
80.5
58.5
35
41
62.5
67.5
40
W
F. G, Farben Bonds
52 Bosn. 2.6. B.
5% „ 9.Inveſt.
% Bulg. Tab. v.02
4I,7 Oſt. Schätzel
48 Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
4ſ.%
49
47 Türk. Admin.
1. Bagdadl
4%
4% „ Bollanl.
4/=% Ungarn 1913
4/,% „ 1914
Golbr.
47
1910
42
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. 6. .. . ..
AndregeRoris Bahn
Aſchaffbg.Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, J7. P...
Bergm. El.=Werkel
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen...
Eement Heidelberg
Karlſtadt
F. G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade .........!
Contin. Gummiw.)
„ Linoleum
Dalmler=Benz ...
Dt. Atl. Tele7:
Erd5‟
8arl,
10.5
11
—
4.2
7.25
2.3
3.3
3.3
52/=
8"
6.5
32.25
24
67
19
29.5
Rec
35
Anze
24
n
23.5
Ke
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleumwerke
„ Eiſenhandel...
Ohckerhoff u.Bidm 15.5
Eichbaum=Berger.
Elektr. Lieferg.-Geſ.
Lichtu. graft
Eichw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
F. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter) 21
Felt. & Guilleaumel
Frankfurter oof..
Gelſenk. Bergwerk
Gef felektr.Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen! 17
Grün & Bilfinger „147.5
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (O8n.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbaul
Henninger, gempf.)
HilpertArmaturfrb.)
Hindrichs=Aufferm.)
Hirſch Kupfer.
Hochtief Sſſen ....!
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamml
„ „ Genüſſel
Junghans ......."
Kali Chemie ....
„ Aſchersleben .
Karſtadt, R......
glein, Schanzlin .
Niöck zerwverſe.
Nnorr
134.25
30.5
40
55
70.25
170
26
87.5
17
33.25
56
15.75
42
47.5
Re
10.4
35.25
21
D
Baurahitte ....
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br. . ./ 70
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.,
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild. —
Motoren Darmſtadt —
Oberbebarf ......!
M. Branſchſen”
Gleltr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan... —
Roeder Gebr. .. ..
Rütgerswerke ....!
Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ.=
Tietz Leonhard ...
Unterfranken .....
Ver. Stahlwerke ..
„ Ultramarin ..
Vünt & Oaefiner
Badiſche Bank. . ..
Br. f. Brauinduſtr. 22.75 48 86.75 .— BarmerBanwerein — Baher. Hyp. u. V. 24.5 Berl. Handelsgeſ. — Gypotherbk./41 Comm. u. Brivatb. Darmſt. u. Nat.=Bk. 18.5 — Dt. Bank und Dic. 75 15.5 Dt. Eff. u. Wechſel 65 Dresdner Bank... 18.5 1171 Frankf. Bank 98 61.75 Hyp.=Bank. 49.5 46.25 Mein, Hyp. Bank. 49.5 Bfälz. Hyp.=Bank 46 — Reichsbanl-=Ant. .. 1122 29 Rhein. Hyp.=Bank. — 155 Südd. Bod.=Cr. Bk. „I51 160 Württb. Notenban! 88 129
— —
A..0. I.Berkehrsw. 26 49 Allg. Lokalb. Kraftw 52.5 61 725Dt. Reichsb.Vzg — 45 Hapag ..........
Nordd. Lloyzd.. . . . — 120 Südd. Eiſenb.=Geſ. 25 55 Alltanz. u. Stuttg.
Verſicherung ...!. 153 — „ „ Verein. Verſ./1 155 — FrankonaRück=u. Ml — Mannh. Berſich. .. 13 92
25 Otari Minen 10.25
3.5
Shn:tungHandeisl
[ ← ][ ]Seite 12 — Nr. 203
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. Juli 19
Heute
und Tofgende Tage
Ramou Rovarra in dem romantischen Tonfilm
Der Sänger von Sevilla
Jugendliche zugelassen. Beginn 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
Heute
und folgende Tage
Jenny Jugo und Theo Shall
in der Instigen Tonfilm-Komödie:
Fünf von der Jazzband
Ingendliche zugelassen. Beginn: 3.45. 6.00 u. 8.20 Uhr.
Ooooooooooooooooooeeeoooo
Heute Samstag, den 23. Juli, mittags 4 Uhr, abends 8 Uhr
Städt. Saalbau
2 gr. Marine-Militär-Konzerte
In Uniform. — Dirigent: Obermusikmeister Alexander
Elessburg. Orchester des Deutschen Flotten-Vereins.
Eintritt: Nachmlttags 4 Uhr 40₰, abends 8 Uhr 609.
Kartenvorverkauf: Chr. Arnold, Weißer Turm. (10509
Sommerspielzeit
im Kleinen Haus
Heute letzter Tag
Herm. Speelmanns und Elga Brink
in dem spannenden Kriminalabentenerfilm:
Kriminalreporter Holm
Beginn 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
V10491)
Samstag, den 23. Juli
20—22 Uhr
2. Samstag-Abonnement
Zum ersten Mal!
Die Frau, die jeder sucht!
Lustspiel von Ludwig Hirschfeld.
Preise A 0.70 bis 3.— Mk.
V10527
Aun Peuistern
Ecke Kasino- und Friedrichstraße.
Jeden Samstag nachts
geöffnet. (9265a
Winzer in Hot!
Einwohner von Darmstadt u. Umgebung!
(10500
Probieren Sie unseren
ooeboe
oobee
eeger Rieslins
Dee garantiert Original-Abtüllung in Flaschen mit
Oo
Korkbrand. — Verkauf nur über die Straße.
O
. . Literflasche 0.80
1931er Steeger Flur Riesling".
74 Literflasche 0.60
1931er Steeger Flur Riesling
Literflasche 1.00
1930er Steeger Flur Riesling
¼ Literflasche 0.75
1930er Steeger Flur Riesling
0.95
1928er Steeger Schloß Stahlberg Riesling ¼4
Die Preise verstehen sich ohne Glas. Bei Bestellung von
5 Flaschen trei Haus. Größere Abnahme bis zu 10% Rabatt.
Rokte Mühle
Elisabethenstr. 23
Alleiniger Spezialausschank
Pilsner Urguell
aus dem bürgl. Brauhaus
Pilsen. (10446b
der Steeger Winzergenossenschaft
Kiedortägu Große Ochsengasse 1 — am Markt.
Gaſtſtätte Forſthaus Einſiedel
Telephon 44
Schönſter Ausflugsort
Küche und Keller bieten das Beſte.
Für morgen Sonntag auserwählter Mittagstiſch
von Mk. 1.— an mit Nachtiſch.
M. Schnellbacher (Hotel Prinz Karl).
Ferient
Ausflugsfahrten
der Deutschen Reichspost
u. Erholungsheim Kümmel-
Fehslon bacherhot bei Heidelberg.
in Arbeitsgemeinschaft mit dem Verkehrs-Verein
Darmstadt als Vertreter des Mitteleuropäischen Reisebüros.
Abfahrtstelle: Reisebüro, Lnisenplatx 4.
Von Donnerstag, den 28. b. Samstag, den 30, Juli: 3täglge Eifelfahrt.
Abfahrt Dönnerstag 7.00 Uhr. Mainz-Bingef-Boppard-Koblenz-
Kloster MariaLaach(LaacherSee)-Mayen-Gerolstein-Bittburg
Trier-Birkenfeld-Idar-Oberstein-Kirn-Krenznach-Oppenheim-
Darmstadt. Rückkunft 23.Juli etwa 21.00 Uhr. Fahrpr. Rm. 23.-.
Von Montag, den 1. bis Mittwoch, den 3. Angust: 3 Tagesfahrt
Limburg-Betzdorf-Siegen-Erndtebrück-Berleburg-Attendorn-
Olpe-Herborn-Weilburg-Bad Homburg. Abfahrt am 1. August
7.00 Uhr. Rückkunft am 3 Ang.etwa 21,00 Uhr. Fahrpr. Rm. 20.-.
Von Freitag, d. 5. b. Sonntag, d. 7. August: 3täg. Schwarzwaldfahrt.
Abfahrt am 5. August /.00 Uhr. Heidelberg-Bruchsal-Rastatt-
Bühl-Oppenau-Schiltach-Freiburg-Titisee-Feldberg-
Donau-
eschingen-St. Georgen-Freudenstadt-Baiersbronn-Gernsbach-
Herrenalb-Ettlingen-Heidelberg-Darmstadt. Rückkunft am
7. August etwa 21.30 Uhr. Fahrpreis Ru. 27.-. 10508
unmittelbar am Wald gelegen, große
Terrasse am Nekar, herrliche Spaziergänge,
Liegeballe. vorzügliche Verptlegung, 4
Mahlzeiten, auf Wunsch Diät,
Pensions-
preis 4.ℳ4 — 5.50, Wochenend 7.K ;
Prospekte auf Wunsch
1432a
Caféwaldesruh
Inhaber: Karl Diergardt
bei Traiſa, ca. 20 Minuten vom Böllenfalltor. (6541a
ff. Kaffee und Kuchen. Schattiger Garten (ſtaubfreie Lage)
Kinderbeluſtigung. Tlerſchau. Jeden Mittwoch u. Samstag
doo Kaffee- und Kuchentag Soode
Kornbranntwein Biochem. Verein
zum Anſetzen, Liter 2.60, bei 3 Liter 2.50
Flaſche von 3.10 an Darmſtadt
Weinbrand
Dazu die bekannten Gratiszugaben oder
3 Prozent Rabatt bei
S. Lehmann, Hoffmannſtraße 12
Telephon 3489. (10521) Ecke Kiesſtraße.
Wollen Sie eine
Schreibmaschine
wirklich vort eilhaft kaufen
Dann fordern Sie unverbindl. Offerte
d Postschliessfach No. 84. Darmstadt.
Friſch aus eigener Röſterei (9537a
Ia Perl=Kaffee „. gr. 60. Drog. Secker Nachf., Ludwigshöhſtr. 1.
Achenbach=
Garagen
Tiefgekühlte
Mar=
kenmilch in plomb.
Kannen an
Kran=
kenhſr., Bäcker etc.
abzugeben. Anfr. u.
W. 58 Gſchſt. (*sgi
Jagdhütten
Wochenendhäuſer
Fahrradſtänder
zerlegbar, verſetzbar
Angebote koſtenlos
Gebr. Achenbach
G.m b.H. Weidenau/Sieg
Poſtfach 167 (IV 6.
Vertreter: W. Röper,
Darmſtadt, Orangerie=
Allee 3, Tgl. 290
(Aelteſter Verein).
Montag, 25. Juli,
abends 8½ Uhr,
im „Fürſtenſaal”
Grafenſtraße 18:
Lichtbilder
Vorkrag
Thema.:
„Wie nutze ich die
Sommermonate, um
mich von
Krankhei=
ten zu befreien und
geſund zu erhalten.”
Redner:
Herr Alfred Piller,
Spandau.
Zu dieſem Vortrag
laden wir alle An=
hänger der
natur=
gemäßen Heil= und
Lebensweiſe
herz=
lichſt ein. (10507
Eintritt iſt frei.
Der Vorſtand.
Drabigeflechte
aller Art.
Karl Brückner
Holzſtraße,
Fern=
ſprech. 1249. (7992a
Woog. Am 22. Juli
Waſſerhöhe a. Pegel
3.86 m. Luftwärme
190C, Waſſerwärme
vorm. 7 Uhr 160
Woogspolizeiwache.
Wer führt
Möbel=
transport (3 Zim.
u. Küche) v.
Mug=
genſturm b.
Karls=
ruhe n. Griesheim
b. Dſt. am 29 o. 30.
Juli aus? Eilang.
u. W. 72 Geſch. (
Dynamo=Kabel
abgepaßt
V.=Rad Stck. 15 9
H.=Rad Stck. 20. Z
Carl Lorſch,
Darmſtadt.
Pankratiusſtr. 2½,
(10291b)
Heute
Samstag
Arß, 5000
Tanz
Autobusverbindung
Mitglieder der
Darmstädter Reisevereinigung
Heute Ausflug 1o515
Obewwaldhaus. Treffpunkt 16.00 Uhr
Hirschköpfe. — Gäste willkommen.
Um zahlreiche Beteiligung bittet
Der Vorstand: Frh. v. Wangenheim.
PERKEO‟ Festsäle
Inh.: Karl Bethke
Samstag und Sonntag
Großes Sommernachtfest
Tanz bis 3 Uhr. Anfg. 8 Uhr.
Es spielt die beliebte Tanz- und
Stimmungskapelle Belloni
Foys- Eintritt frei. (10513
1.Restaurantz
Tel. 2463
am Hauptbahnhot
Heute Samstag, morgen Sonntag
von 8—1 Uhr
Gesellschaftsabend mit Tanz
Die schöne Tanzfläche. (10511
Eintritt frei.
Tanz frei.
Schreibmaſch.=Arb.,
Diplom= u.
Doktor=
arb. fertigt billigſt.
Ang. u. W. 64 Gſch.*
Herren= u. Damen=
Fahrräder billig
zu verleihen. (4420a
Eliſabethenſtr. 35.
Mur noch wenige Tage!
Benutzen Sie diese
günstigeGe-
legenheit, die nie wiederkehrt!
Tolat
AUSeNAAT
wegen Aufgabe des gesamten
Geschäftsbetriebs. — Preise
erneut bedeutend herabgesetzt.
Heinrich Beyer
Herren-Moden- und Sporthaus
33a Rheinstraße 33a
Der Konkursverwalter.
Eleg. Hr.=Zimmer
(Fabrik. Glückert),
Kirſchb. dkl. pol., kz.
gebr., hell. Eich.
Eß=
zim., tad. erh., bill.
Dkl. Eich. el Büf.,
antik. Eich.
Dielen=
ſchrank, tadell. dkl.
Klau., kreuzſ. b.z. v1
Herdweg 95, Gth.*
Abzugeben: Je eine
Petrol.=Hänge= und
Stehlampe, 1 Petr.=
Kocher, 1
Gasheiz=
ofen, je 1el.
Hänge=
u. Stehlampe, 1 el.
3flam. Ringlüſter,
1 eiſ. Kohlenofen,
1 Bettſt., 1 Büro
ſchreibtiſch m. Aufſ.
u. 1 Seſſel, 1
Kna=
benmantel, 1 Opel=
Herrenrad.
Witt=
mannſtraße 20.
Gebr. Küche, guterh.,
bill. zu verk.
Anzu=
ſeh. b. 4 Uhr nchm.
Riedlingerſtr. 39, II.
Gelegenheitskauf!
Shralmöbel.
Nähmaſchine
allerneueſt. Modell
nur z. Sticken
be=
nutzt, ſpottbill.
ab=
zugeben. Gg. Moll,
Grafenſtr. 4. (10490
geſpielte
Piands und neus
jetzt ſpottbill. bei
Fiſcher,Rhönring79.
Soeben erschienen!
AOTOETSTE Ter
Enthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Artder 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: VS, VR, VO)
für die Zeit vom 1.—15. Jull 1932. Diese Meldungen sind sonst
nicht zugänglich, also nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in folgender
Reihen-
folge: Name, Beruf, Wohnort des Kraftfahrzeugbesitzers,
Fahr-
zeugart, Hubraum in ccm und PS (bei Lastkraftwagen:
Eigen-
gewicht in kg und PS), Fabrikat und Motornummer, Fabrikneue
Fahrzeugs sind durch + kenntlich gemacht. Die Meldungen sind
geordnet nach den drei Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen,
und innerhalb dieser nach Fahrzeugarten. Abgemeldete
Fahrzeuge werden besonders geführt. Die Autolisten sind
unentbehrlich, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die spätestens am 8. eines Monats ausgegebene Liste enthält die
Meldungen vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats und
die zpätestenz am 23. eines Monats ausgegebene Liste die
Mel-
dungen vom 1.— 15. des gleichen Monats.
Bezugsprels:
1. Bei Bezug aller Meldungen sämtlicher 18 Krelse für
12 Monate; zum monatllchen Pauschalprels von
RM. 15.00.
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise
und Städte, gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu
Staffel-
preisen, die wir bei uns zu erfragen bitten.
L. C. WITTICH VERLAG • DARMSTADT
Brauerei
Schloßgasse 25
Vorzügliches
Spezialbier
„Schul
Terrassen-Kellz
Samstag und Sonn-1
dunkel
hell
9/20 309 mit Be- S Garten-
7120 „ 259 dienung
Gute bllllge Küche 2 RohZert
Stadtorchester. Eintritt
Flaschenbierversand. Telelon 816
Notverkauf! Echtes
Mahag.=Wohnzim.,
ſ. gt. erh., z.
Spott=
prs. v. 180 ℳ z. vk.
Anzuſ. Sonntag v.
15—18 Uhr:
Holz=
hofallee 13. Kabine
35. 1. Stock.
Sehr gut erh., wß.
mod. Kinderwagen
preiswert zu verk
Dieburgerſtr. 56, III.
Ganz besonders biln
Ferienn
Rheinfahrte
mit Musikschiffen ab Mainz
Gut erh. Vertiko,
1 eint. Kleiderſchr.,
1 zweit. Kleiderſch.,
1 Schreibtiſch (als
Zeichent. verſt.),
1 Bettſt. mit Spr.
u. Zteil. Matr.,
1 Kommode z. vk.
Schloßgartenſtr. 7, I.
2 elek. Lampen
wegzugsh. billig zu
vk. Kiesſtr. 70, pt.*
Große Zinkbütte,
neu, bill. zu vk.
Schwarz, Kiesſtraße
Nr. 36, parterre.
5 eiſerne Füllöfen
verſch. Größe,
40 Meter Rohr,
Büromöbel
zu verkaufen. Näh.
i. d. Geſchäftsſt. (*
Dienstag, 26. Juli. 9 Uhr, ab Mainz
der Loreley und zurück mit meh;
digem Aufenthalt i. d. bistor. Stä-
Bacharach, Stadtbesichtigung. W
rung nach Steeg Gemütliches Zusar
sein bei Musik-Wein-Tanz. RücZ
in Mainz gegen 21 Uhr. Fahrpr-d
Vorverkauf nur Rm. 2.— f. Hin-n
Mittwoch, 27. Juli, um 1½ Uhr, ab L/1
Stresemanndenkmal nach dem beks
u. sehenswerten „Märchenbain” 5.
Heimbach. Für Hin- und Ric
nur Rm. 1.— d. Person.
Donnerstag, 28. Juli, um 9 Uhr, ab
n. d. Loreley wie am Dienstag.
mit Aufenthalt in Oberwesel-Enxi
Fahrpreis im Vorverkauf Rm 2.-
Bei allen Fahrten sind Kinder bis 10/4
frei, bis 14 Jahre zum halben Fahp
Die Teilnehmer sammeln sich jewen:
bfahrt am Stresemanndenkmal in -
legante
Rautſchen
mit Roßhaar
verarbeitet, v.
RM. 65.— an
Fhaiſelongues.
Werkſt.=Arbeit,
v. RM. 24.- a.
Oito kunter
Große Ochſengaſſe
nur 21—23.
K
Ausführl. Auskunft, Progamme u. E/
bei Reise-Büro Hamburg-Amerika-
Lufsenplatz 1 und Rhein-Reise-B u
Halm, Mainz, Rheinufer.
Gebr. Herrenrad
(NSU.) zu verkauf.
Bleichſtr. 32 61953
Gutes Herrenrad
23.—. Damenrad
wie neu, mit Gar
33.— z. vk. (10481b
Karlſtr. 14, Laden
1 Damenrad,
neu=
wert., 28 ℳ, 2 Hrr.
Räder 18 u. 25 ℳ
verkauft Avemarie,
Arheilgerſtr. 70. E*
Guterh. Hrr.=
Fahr=
rad zu verk.
Lich=
tenbergſtr. 60, pt.
Herrenrad 17 Mk.
Damenrad 27 Mk.
abz. Mollerſtr. 5, III.
Brennabor=Dam.=
Rad, wie neu. 38ℳ
Herrenrad (Vikt.)
gut erhalt., 29 ℳ.
Grafenſtr. 20, Benz
(10524)
Stabil. Mark.=Hr.=
Fahrrad bill.z. vk.
Eliſabethenſtr. 35.
Faſt neu.
Herren=
rad billig zu verkf.
Lohmann,
Stiftsſtraße 79. (*
Damenrad
g. Bielefeld. Fabr.,
nur 1 Tag gefahr.,
beſ. Umſt. halb. w.
u. Prs. Pullmann,
Gr. Ochſengaſſe 14.
Gebr. Da.=Rad z. vk.
Bleichſtraße 32.— (
Notverkauf!
Faſt neue Singer=
Nähmaſch. u. Hr.=
Fahrrad ſpottb.z. vk.
Vienerſtr. 49, I.r.
Verſkb. Nähm. neu
125ℳ, g.erh. Nähm.
35 u. 45 ℳ zu verk.
Soderſtraße 59. (*
Nähmaſchinen,
Weltmarke, gg. W.=
1. Mon.=Rat. bill.
zu verk. Auch gebr.
Nähmaſchinen. Off.
u. W. 69 Geſch. (*
Gebr.
ſchreibmaſchine
billigſt z. vk.
Heidel=
bergerſtr. 74, Hth.
Für Gärten!
Einfaß=Bux
preiswert abzugeb.
Ang. u. W. 43 Gſch.*
Großer
Rollſchrank
für Büro,
gebraucht, ℳ 90.—.
Winkel. Rhein=
(10041a
ſtraße 28
Krupp=Dieſel
5 PS. wegen
Ver=
größerung bill. zu
verk. Anfr. erbet.
unt. W. 55 Geſchſt.
(FT.10498)
Reg.=Blatt 28—31
zu kaufen geſ. Ang.
unt. W. 57 Gſchſt.
Geſucht:
Rund=
maſchine f.
Speng=
ler. Ang. m. Prs.
unt. W. 42 Gſchſt.*
Kleinwagen=Motor
für Boot zu kaufen
geſucht. Ang. unt.
W. 41 a. d. Gſchſt.*
Wer hat
Regiſtrier=
kaſſe abzugeben? —
Angeb. unt. W. 66
a. d. Gſchſt. (10503b
Getrag.
Herrenklei=
der f. mittelſt. Fig.
zu kauf. geſ. Leiſte
auch hierfür
Schrei=
nerarbeit. Ang. u.
W. 59 a. d. Gſchſt.*
Guterh., weiß em.
Roederherd, Größe
60/90, nur
Kohlen=
feuerung, rechts, zu
kaufen geſ. Ang. m.
Prs. u. W. 29 Gſch.
haiſelong, z. kf.geſ.
ff. u. W. 81 Gſch.*
Kleiderſchrank,
eintür., einfach, zu
kauf. geſ. Ang. mit
Pr. u. W. 83 Gſch.
Mod. Schlafzim.
u. Küche zu kaufen
geſucht. Ang. m. Pr.
u. W. 86 Geſch. (*
O
Sol., tücht.
Allein=
mädch., in all.
Haus=
arb.erf., ſucht Stell
z. 1. Aug. Ang. u.
W. 76 a. d. Geſch.*
Ehrliches, fleißiges
Mädchen
ſucht ſich als Stütze
d. Hausfrau zu
be=
tätigen. Dieſ. iſt an
ſelbſtänd. Arbeiten
gewöhnt.
Taſchen=
geld erwünſcht.
An=
gebote u. W. 82 an
die Geſchſt. (10518
Zuverl., bräv=;
allen Hausar.
Mädchen, d.
nähen u. flich
f. tagsüber g.
Traiſa
Ludwigſtraß”
Gewandt
frei und m
Zeugn. als
nende von —Mf üüt
remDetailgend (nen
er Textilbreuß
geſucht:
Angeb. m
an die Geſckti
Mir
Muer v
Tüchtig,, ſelbf
das gut bügst
nähen kann,
geſucht. — Ni
.Geſchſt.
Welche perf. S
derin fert. ei
eleg. Gardero.
Hauſe an? Am
Prs. u. W. 36
Junge Kanind
ſchone
Zuchtür=
billig zu verkat.
Erbacherſtr. 4E9
vo
ei
chterfi!
Boxer=Rünz
jung o. ausge-:
ſehr gute Hd../
bill. z. kf. geſ.
Off. u. W.
Mti
1oc
Leghorn. Abſs nich
Luſthof. Apriuäſt.
St. 2.50 ℳ hi
zugeben: Eie
Birkenhof,
Ebe=
a. d. B., Alte A.
ſtädterſtraße 1.7
Bedeutende Gummifabrik ſucht
ihre Markenartikelerzeugniſſe emr 9au
Vertreter
für Heſſen. Herren oder Vertre
firmen, welche bei Apotheken, E‟
gerien und Feiſeuren eingeführt ſr?
bevorzugt. Kurzgehaltene Bem
bungen erbeten an:
C. D8burg, Gummifabr
Verkaufsſtelle Stuttgg:
IISt10493) Neckarſtraße 79.
Wir vergeben
ſtädteweiſe bzw. bezirksweiſe
das Alleinverkaufsrer!
eines völlig neuen, konkurrenzſc
patentamtl. geſchützten, großen, S"
nehmen Maſſenartikels auf dem
biet des Heimſchutzes. Von
ner Konjunktur oder Saiſon abhäm.”
ohne Riſiko, Erforderl. Kapital 7y
nach Größe des Bezirtes RM. 40 RM. 4000 —. Es kommen
Firmen oder Einzelperſonen, He—iſ
wie Damen, in Frage, die den ſe
Tillen haben, zielbewußt nach ge4"
Verkaufsrichtlinien zu albeiten. F.R
kenntn. u. Kundenbeſuch nicht er 1700
derlich Off. an Signal=Appargte.*
G. m. b. H., Nürnberg, Badſtrah”
Oa