Darmstädter Tagblatt 1932


23. Juli 1932

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mmmer 10 Pfennige

Bezugspreis:

Bezleher nſcht zur Kürzung des
B. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Verbindſichkeit für uns. Poſtſchecktonto
Frankfurt a. M. 1301.

Maiſciane sordeiiBehtrelelhoerechngang

dnk Luſche Delegierke in Genf verlangk zum letzken Male als Vorausſehung weikerer Mikarbeit unbe=
Migdesleichberechtigung Deutſchlands in allen Wehrfragen bis zum Wiederbeginn der Abrüſtungskonferenz.
ühigen Beſiegken mit Deukſchland ſolidariſch. Frankreich lehnk ab. England zeigk Verſtändnis.
auf dem Grundſatz der Gleichberechtigung beruht. Auf dieſen
Grundſatz können wir nicht verzichten. Unter dieſen Umſtänden
Genf ohne Ergebnis.

Genf, 22. Juli.
Dch Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz hat heute vor=
utagn de Durchberatung der Vertagungsentſchließung Beneſchs
MeſchtGen. Die chineſiſche Abordnung ſah ſich infolge ſtarken
verrudes gegen ihren Antrag auf Verbot des Bombenabwurfs
Er tenszeiten gezwungen, dieſen Antrag zurückzuziehen. An
iM Albſtnmungen haben ſich Botſchafter Nadolny und der Ver=
ſer
/öliens nicht beteiligt.
Irh er Nachmittagsſitzung des Hauptausſchuſſes der Ab=
uxungslnferenz
ergriff als Erſter der Vertreter Deutſchlands,

nibh 7mallgem Erſcheinen vom 1. Juſl
2. Reſchsmart und 20 Pfennig
dr abgeholt 2. Reſchsmark, durch die
na0 Reichsmart frel Haus. Poſtbezugspreis
Beſtellgeld monatiſch 2.,60 Reichemark.
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ragen wird nicht übernommen. Nicht=
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Orlainal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 203
Samstag, den 23. Juli 1932.
195. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzelgen=
auſträge
und Teiſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchticher Beltreibung fänl ſeder
Rabatt weg. Banſkionto Deutſche Bani und Darm=
ſädter
und Nationalbank.

Botſchafter Nadolny.

Aiar Er führte aus: Die Verallgemeinerung der uns auf=
egtem
lbrüſtung ſollte eine der erſten Aufgaben des Völker=

undesr ſin. So iſt es uns im Jahre 1919 verſprochen worden.
zuhute ſteiben wir 1932. Ich will mich nicht zu lange bei der
orga nmheit aufhalten, aber
ſchhu nietund wird beſtreiten können, daß das deutſche Volk wäh=
mſ
reup ſieſer ganzen Zeit die größte Geduld und die größte
Mäßigung an den Tag gelegt

und sie werden, glaube ich, alle mit mir darüber eins ſein,
6 wum Verlaufe dieſer Konferenz eine gleiche Haltung ge=
sgthiakn
. Von unſerer Seite war ſchon für den Entſchluß zur
ilnatzw an dieſer Konferenz viel guter Wille und Mut erfor=
anFlichs
uchdem der vorbereitende Abrüſtungsausſchuß den Ar=
i
el 5ts Abkommensentwurfs angenommen hatte, der Deutſch=
d ditöleichberechtigung verweigert und der das ihm durch die
Mtweufungsbeſtimmungen des Verſailler Vertrages auferlegte
Msngurregime gegenüber der ganzen Welt verewigen will.
Alädieſe Konferenz iſt eine Konferenz für die Liquidation
Vchrungenheit. Sie hat die Aufgabe, einen weiteren Abſchnitt
Nütriegsgeſchichte zu beendigen, der ſchon längſt hätte ab=
en
Fchlouſe werden müſſen. Die Konferenz iſt an einem weſent=
und ven jAndepunkt angelangt. Monatelang haben die
mölkſeider ganzen Welt voll Staunen das merk=
tüctürdiſe
Schauſpiel unſerer Arbeit verfolgt,
heu neuſs geringſte greifbare Ergebnis wahr=
ᛋühm) zu können. Unter den zahlreichen Vorſchlägen und
miregAnen, die der Konferenz vorgelegt worden ſind, gibt es
A eifelnl ſolche, die von dem Geſichtspunkt einer wirkſamen und
lil ichgxeienden Abrüſtung aus ſehr wertvoll ſind. Wir denken in
un ter ſciie an den großen Plan des Präſidenten
eoor! Wir haben alle Urſache, dem Präſidenten der Ver=
igtehn
Staaten für dieſen großmütigen Eingriff dankbar zu
üh.* Adeutſche Abordnung hat mit beſonderer Freude auch die
alileiſchen Vorſchläge hinſichtlich der qualitativen Ab=
tunn grüßt. Alle dieſe verſchiedenen Vorſchläge haben in der
pohzen lelt große Hoffnungen erweckt.
Ablly gegen allen guten Willen haben ſich bedquerlicher=
weiſſi
Kräfte der Verneinung erhoben und durch Gegen=
iſſtwiüſhgen
im Einzelnen die Arbeiten gehemmt. Die öffent=
liche
Neinung kann die Zielloſigkeit, in der ſich die Kon=
ferenz
ſo oft verloren hat, nicht verſtehen.
Nehiny kritiſierte dann dieſe vorgelegte, völlig inhaltloſe
ſtſch iung im einzelnen und fuhr fort:
Daeſeutſche Abordnung iſt nicht in der Lage,
ſe äſnſchließung vom Geſichtspunkt der in ihr
rgle henen Abrüſtungsmaßnahmen als be=
jelAſend
anzuſehen. Trotz dieſer ſchwerwiegenden Ein=
Aindel ſitte ſich die deutſche Abordnung vielleicht in der Hoff=
ug
, 534 andere energiſche Anſtrengungen im zweiten Teil der
Tanferlls folgen würden, mit einer einfachen Stimmenthaltung
Pnünm der die Entſchließung möglicherweiſe unter gewiſſen
urbelgen annehmen können, wenn ſie jenen Grundſatz an=
Menn wwürde, ohne den kein Ergebnis dieſer Kon=
RrelMfür Deutſchland annehmbar iſt: Nämlich den
Mrüſnatz der Gleichberechtigung. Wir haben bis=
* 00Ah Arbeiten der Konferenz unter der Vorausſetzung teil=
ſomln
, daß dieſe Gleichberechtigung anerkannt würde. Jetzt
nechihder Zeitpunkt gekommen, wo ſich die Konferenz über die=
WAkſatz und ſeine praktiſche Anwendung ausſprechen muß,
10 3M aus folgenden Gründen:
Bſr befanden wir uns im vorbereitenden Stadium der
onieR. Eine materielle Entſcheidung war bisher nicht ge=
Offe: die Entſchließung bedeutet dagegen ein erſtes materielles
*oeßllin der Richtung auf die allgemeine Abrüſtung. Sie ent=
2 atr ſchenungen, aus denen ſich mit voller Klarheit ergibt, daß
* abceine Abrüſtung nicht nach dem Vorbild unſerer eigenen
brüſch geſtaltet werden ſoll.
Semhält außerdem gewiſſe Beſtimmungen, die uns neue
epfſchungen auferlegen würden, die wir bisher nicht zu
Uhgens lben.
Ich (übe deshalb ihrer, Berfaſſer und die Vertreter der
amg um ittelbarſten intereſſierten Länder darauf aufmerk=
lann
emacht, daß die Anerkennung und Feſtlegung des
dri mhſatzes der Gleichberechtigung nunmehr nicht länger
nun ghoben werden könne. Indeſſen haben wir, anſtatt
allchbeitte Zuſtimmung zu finden, wie man es in dieſer
unhe Stellung in dieſem Kreis und unſere nationale
Ehrxſo eng berührenden Frage hätte erwarten können,
zu INerem großen Bedauern feſtſtellen müſſen, daß ſich
atber keine einſtimmige Einigung erzielen ließ.

hhen. andererſeits alle, daß Deutſchland niemals eine
terbaſt, unter ein Abkommen wird fetzen können, das nicht

iſt es uns trotz unſeres beſten Willens leider nicht möglich, die
Entſchließung anzunehmen.
Nadolny verlas dann im Namen der Reichsregierung
folgende

Schlußerklärung:

Die deutſche Regierung iſt bereit, auch weiter an den
Arbeiten der Abrüſtungskonferenz teilzunehmen, um mit aller
Kraft dazu beizutragen, daß im Sinne des Artikels 8 der
Völkerbundsſatzung ein wirklich entſcheidender Schritt in der
Richtung auf die allgemeine Abrüſtung getan wird. Namens
der deutſchen Regierung muß ich heute aber ausſprechen, daß
ihre Mitarbeitnur möglich iſt, wenn die weiteren
Arbeiten der Konferenz die Grundlage der
zweifelsfreien Anerkennung der Gleichberech=
tigung
der Nationen befolgen. Die Gleich=
berechtigung
der Nationen iſt das fundamentale Prinzip des
Völkerbundes ebenſo wie der Staatengemeinſchaft überhaupt.
Mit dem Gefühl nationaler Ehre und internationaler Gerechtig=
keit
wäre es nicht vereinbar, wenn die Konferenz die Regeln
und Grundſätze für die allgemeine Abrüſtung der Staaten feſt=
legen
wollte, aber gleichzeitig Deutſchland oder andere Staaten
an dieſen allgemeinen Regeln und Grundſätzen nicht teilnehmen
ließe, ſondern irgendeinen Staat einem diskriminierenden Aus=
nahmeregime
unterwerfen würde. Das würde auch die ver=
träglichen
Anſprüche verletzten, die Deutſchland zuſtehen und
auf die es unter keinen Umſtänden verzichten kann. Die deutſche
Regierung muß nun zu ihrem tiefen Bedauern feſtſtellen, daß
die vorliegende Reſolution dieſem Standpunkt keine Rechnung
trägt. Sie hat aus der Arbeit der verfloſſenen erſten Periode
der Konferenz, insbeſondere aus den Beſprechungen der letzten
Tage, vielmehr annehmen müſſen, daß dieſe notwendige Vor=
ausſetzung
noch nicht von allen Regierungen verſtanden und
anerkannt wird. Die deutſche Regierung hält es nicht für
möglich, daß bei dieſer Unklarheit über eine Grundfrage des
ganzen Abrüſtungsproblems erſprießliche Arbeit geleiſtet werden
kann. Sie muß deshalb darauf beſtehen, daß dieſe Zweifel
dadurch beſeitigt werden, daß die Gleichheit aller Staaten hin=
ſichtlich
der nationalen Sicherheit und hinſichtlich der An=
wendung
aller Beſtimmungen der Konvention ohne weiteren
Verzug zur Anwendung gelangt. Soweit die einzelnen
Fragen, die ſich aus der Anwendung des Grund=
ſatzes
der Gleichberechtigung ergeben, einer
Klärung bedürfen, iſt die deutſche Regierung
zu ſofortigen Verhandlungen hierüber mit
den beteiligten Staaten bereit. Die deutſche Re=
gierung
muß aber ſchon heute darauf hinweiſen, daß ſie ihre
weitere Mitarbeit nicht in Ausſicht ſtellen
kann, wenn eine befriedigende Klärung dieſes
für Deutſchland entſcheidenden Punktes bis
zum Wiederbeginn der Arbeiten der Konferenz
nicht erreicht werden ſollte. Botſchafter Nadolny
fügte dieſer Erklärung hinzu:
Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß die Vorausſetzung,
von der Deutſchland ſeine weitere Haltung abhängig machen
muß, bald erfüllt ſein wird, und daß wir gemeinſam mit
Ihnen in die zweite Phaſe der Konferenz werden eintreten
können, von der ich hoffe, daß ſie ergebnisreicher ſein wird als
die erſte, und daß ſie uns ans Ziel bringen wird.
Eine außerordentlich eindrucksvolle Rede hielt ſodann der
Delegierte Ungarns, der 86jährige Graf Apponyi.
Er teilte zu Beginn ſeiner Ausführungen mit, daß die un=
gariſche
Delegation ſich gegenüber der Entſchließung der Stimme
enthalte. Er übte an der Reſolution unter dem Geſichtspunkt
der Abrüſtung und der Gleichberechtigung ſcharfe Kritik. Mit
Nachdruck vertrat Graf Apponyi die Frage der Gleichberech=
tigung
. Er ſprach ſich ſehr ſcharf dagegen aus, daß die Kon=
ferenz
nicht ſchon jetzt zu einer einmütigen Anerkennung der
Gleichberechtigung aller Staaten gekommen ſei, und ſchloß ſich
in dieſem Punkt vorbehaltlos den Ausführungen des deutſchen
Vertreters an. Kein ungariſcher Staatsmann werde eine Ab=
rüſtungskonvention
unterzeichnen, wenn dieſe nicht unein=
geſchränkt
die Gleichberechtigung enthalte. Zum Schluß wies
der ungariſche Vertreter auf die Lauſanner Konferenz hin, die
auf wirtſachftlichem und finanziellem Gebiet Schluß mit der
Unterſcheidung zwiſchen Sieger und Beſiegten gemacht habe.
Das Werk von Lauſanne werde vernichtet, wenn auf dem Ge=
biet
der Rüſtungen die bisherige unterſchiedliche Behandlung
nicht bald aufgehoben werde.
Der Vertreter Oeſterreichs Geſandter Pflü=
gel
, ſagte, der Hoover=Plan müſſe bei den künftigen Arbeiten
der Konferenz größere praktiſche Bedeutung gewinnen. Es ſei
beſonders bedauerlich, daß das Oeſterreich gegebene Verſprechen
bezüglich der Gleichberechtigung noch nicht erfüllt werde. Die
endgültige Stellung Oeſterreichs in der Abrüſtungsfrage hänge
von dieſer Erfüllung ab.

Sir John Simon

ſagte die Reſolution ſtelle keineswegs ein endgültiges Ergebnis
der Abrüſtungsverhandlungen dar. Zu ſeiner Genugtuung habe
er gehört, daß auch der deutſche Delegierte die große Bedeutung
der Hoover=Vorſchläge anerkannt habe. Wenn aber der ameri=
kaniſche
Vertreter Gibſon der Reſolution zuſtimme, habe man
keinen Grund, amerikaniſcher als Gibſon zu ſein. Er habe
Verſtändnis ſür die von einigen Staaten geäußerte Beſorg=
nis
, daß ſie ſich am Ende der Konferenz in einem Sonderzuſtand
befinden würden. Wenn man dieſe Frage aber jetzt aufwerfe, ſo
(Fortſetzung auf Seite 2. 1. Spafte.)

Die Schrumpfung des polniſchen
Auuenganders.

Halbierung des Geſamtumſatzes gegenüber dem Vorjahre.
Schwindende Aktivität der Handelsbilanz. Deutſchlands
Stellung im polniſchen Import.
Von unſerem Warſchauer Sonderberichterſtatter.
Warſchau, im Juli 1932.
Die Angaben über den Warenaustauſch in den erſten
fünf Monaten des laufenden Jahres zeigen, in
welchem Maße die Schrumpfung des polniſchen Außenhandels
im Vergleich zum Tempo des Rückganges im vergangenen Jahre
ſich gegenwärtig beſchleunigt hat. Der Geſamtumſatz war mit
823,6 Mill. Zl. um 44 Prozent unter den der erſten fünf
Monate v. J. geſunken. Das bedeutet eine viel ſtärkere Ver=
ringerung
des Handelsvolumens, als ſie im ganzen Jahr 1931
feſtzuſtellen war, deſſen Geſamtumfatz mit 3 340,9 Mill. Zl. nur
um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahre zurückgegangen war.
Der immer ſchwächere Puls des Wirtſchaftslebens hat ein be=
ſonders
rapides Abſinken der Einfuhr zur Folge gehabt, die
in den erſten fünf Monaten mit 362,0 Mill. Zl. um 46,4 Prozent
gegenüber dem gleichen Zeitabſchnitt des Vorjahres zurück=
gegangen
iſt. Die Ausfuhr hat hingegen eine um einige Grade
ſtärkere Widerſtandskraft erwieſen, indem ſie mit 461,5 Mill. Zl.
im Vergleich zum Vorjahre 41,5 Prozent eingebüßt hat. In=
folgedeſſen
liegt auch der in der Berichtszeit erzielte Ausfuhr=
überſchuß
in Höhe von 99,6 Mill. Zl. nur um einen geringen
Betrag tiefer als im Vorjahre (113,1 Mill. Zl. im JanuarMai
1931).
Die Paſſivität der polniſchen Zahlungbilanz, die neben den
rund 100 Mill. Zl. Ausfuhrüberſchuß in den erſten fünf
Monaten d. J. aus den Gold= und Deviſenbeſtänden der Bank
Polſki einen Betrag von 103,3 Mill. Zl. verſchlungen hat, läßt
der Aufrechterhaltung einer aktiven Handelsbilanz die größte
währungspolitiſche Bedeutung beimeſſen, da bei dem ſo gut wie
reſtloſen Aufhören des Kapitalzufluſſes aus dem Auslande der
Ausfuhrüberſchuß das wichtigſte Gegengewicht für die paſſiven
Poſitionen der Zahlungsbilanz geworden iſt. Polen als
Schuldnerland, ſo erklärt in ihrem letzten Heft die amtliche
Polſka Goſpodarcza, müſſe um jeden Preis einen Aktivſaldo
in feinem Außenhandel herauswirtſchaften, wenn es in der
Lage ſein ſoll, die notwendigen Zahlungen an das Ausland,
in erſter Linie die Zinſen= und Tilgungsraten der Staats=
ſchulden
, zu leiſten und die Deckungsbeſtände der Notenbank
auf der erforderlichen Höhe aufrechtzuerhalten:
Nun iſt man ſich in den für die Geſtaltung der polniſchen
Handelspolitik maßgebenden Kreiſen darüber klar, daß die
Verteidigung der Handelspolitik auf dem Wege einer weiteren
Einfuhrdroſſelung nicht mehr möglich ſein wird. Der polniſche
Import iſt bereits nicht weit von der theoretiſch berechenbaren
Tiefſtgrenze angelangt, deren Unterſchreitung nicht denkbar iſt,
ſofern nicht ein weiteres Erlahmen der Produktion den Bezug
ausländiſcher Rohſtoffe und Halbfabrikate noch mehr einſchränkt.
Die ſogenannten entbehrlichen Artikel ſpielen in der gegen=
wärtigen
polniſchen Einfuhr nur noch eine ganz untergeordnete
Rolle. Den Großteil der Einfuhr bilden zurzeit Rohſtoffe,
Maſchinen, Inſtallationsmaterial, ausländiſche Lebens= und
Genußmittel, deren Bezug ſich nicht ausſchalten läßt. Auch bei
einer noch ſo ſtrengen Handhabung des Begriffs entbehrlicher
Import ließe ſich die polniſche Einfuhr nur noch um etwa
1011 Mill. Zl. monatlich herabdrücken.
Die Aufgabe, die ſich die polniſche Handelspolitik ſtellt,
lautet alſo: Verſtärkung des Exports. Da die Er=
ſchließung
neuer Abſatzmöglichkeiten im Auslande heute bei der
allenthalben herrfchenden Abſperrung und Reziprozitäts=
tendenzen
mit Kompenſationen in Form vermehrter Einfuhr
aus den betreffenden Ländern verbunden ſein muß, geht das
polniſche Beſtreben dahin, den Handelsverkehr mit denjenigen
Staaten nach Möglichkeit zu intenſivieren, denen gegenüber die
Handelsbilanz für Polen bereifs aktiv iſt. Solche Länder ſind
in der Hauptſache England, Oeſterreich, die Tſchechoſlowakei
und die ſkandinaviſchen Staaten (England iſt ſeit Mitte v. J.
an die Spitze der Aufnahmeländer für polniſche Erzeugniſſe
gerückt, indem es das bis dahin an erſter Stelle im polniſchen
Export ſtehende Deutſchland überflügelt hat). Erfolg oder Miß=
erfolg
der erwähnten polniſchen Beſtrebungen, den Handelsver=
kehr
mit dieſen Ländern zu bevorzugen, wäre an ihrem Anteil
am polniſchen Geſamtexport zu meſſen. Weſentliche Verſchie=
bungen
ſind indeſſen in dieſer Hinſicht nicht eingetreten bzw.
ſie heben ſich gegenſeitig auf. Nach den für die erſten vier
Monate d. J. vorliegenden Angaben über Polens Handel mit
den einzelnen Ländern hat der Anteil Englands an der pol=
niſchen
Ausfuhr 16,5 Prozent betragen gegenüber 17 Prozent im
ganzen Jahr 1931, der Anteil Oeſterreichs 7,6 Prozent gegenüber
9,3 Prozent, derjenige der Tſchechoflowakei 10,2 Prozent gegen=
über
777 Prozent, Dänemarks 4,9 Prozent gegenüber 4,1 Pro=
zent
, Schwedens 5,3 Prozent gegenüber 4,8 Prozent.
Der Neuorientierung des polniſchen Außenhandels ſollte in
erſter Linie das neue Einfuhrverbotsſyſtem dienen, das mit
dem 1. Januar d. J. in Kraft getreten war und im Februar
weiter ergänzt wurde. Die neuen Verbotsliſten erſtrecken ſich
unter Zugrundelegung der Einfuhrziffern von 1931 auf etwa
21 Prozent des polniſchen Geſamtimports. Sie ſollten die
Grundlage für eine Kontingentierungspolitik bilden, die eine
Umſtellung des Imports durch Verringerung des deutſchen An=
teils
am Polengeſchäft bezweckte. Durch das Warſchauer deutſch=
polniſche
Handelsübereinkommen vom 26. März d. J. iſt dieſen
Beſtrebungen ein Riegel vorgeſchoben worden.
Im einzelnen gibt über die Verteilung des polniſchen
Außenhandels auf die verſchiedenen Länder die folgende Tabelle
Aufſchluß (in Millionen Zl.):

Ausfuhr
Jan.April Jan.April 1932 1931 Insgeſamt 383,5 619,9 Insgeſamt D5 288,8 538,4 England .= .F 634 94,8 Deutſchland *a1s; 61,3 114,7 Tſchechoflowakei : 1. 37,0 476 Oeſterreich . . . 29,4 64,3 Frankreich .. 24,2 37,0 [ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 203

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 23. Juli

Schweden 20,4 22,3 Belgien 20,1 20,5 Dänemark 18,6
Einfuhr 29,1 Jan.April Jan.April 1932 1931 Deutſchland 62,8 135,2 Vereinigte Staaten 31,1 60,6 England 26,2 39,1 Frankreich 21,9 39,0 Tſchechoſlowakei 17,0 37,2 Schweiz 15,7 28,4
29,6 Oeſterreich . 11,9

Deutſchland nimmt ſomit nach wie vor eine überragende
Stellung im polniſchen Import ein. Das Organ des Zentral=
verbandes
der Polniſchen Induſtrie, der Warfchauer Przcglond
Goſpodarczy hat ſich neuerdings wieder einmal zur Feſt=
ſtellung
veranlaßt geſehen, daß allen Umſtellungsverſuchen der
polniſchen Einfuhrpolitik als das größte Hindernis die Ge=
wöhnung
der Importeure an den Warenbezug aus Deutſch=
land
entgegenſteht. Der gute Ruf der deutſchen Erzeugniſſe,
ſowie der ſeit langem funktionierende Geſchäftsverkehr, ſind die
Grundlage, auf der der deutſche Export trotz der von ihm zu
bezahlenden höheren Zollſätze ſich gegen die Konkurrenz anderer
Induſtrieländer zu behaupten vermocht hat.

(Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.)
könne mit gleichem Recht die franzöſiſche Delegation verlangen,
daß ihre Forderungen bezüglich der Sicherheit jetzt genehmigt
würden. Er verſtehe, daß die öffentliche Meinung ungeduldig
ſei. Es ſei leicht, große Worte zu ſprechen, aber ſchwierig, kon=
krete
und poſitive Arbeit zu leiſten.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident

Herniol

legte den Standpunkt der franzöſiſchen Regierung zu der Reſo=
lution
dar. Er erklärte, daß die Reſolution niemand voll befrie=
dige
. Die franzöſiſche Delegation habe Vorſchläge politiſcher Art
gemacht. Frankreich würde aber nicht die Verantwortung über=
nehmen
, in dieſem Augenblick dieſe Forderungen zur endgültigen
Entſcheidung zu ſtellen. Zu der Frage der Heeresbudgetbeſchrän=
kung
erklärte er, daß Frankreich eine ſofortige Herabſetzung ſeiner
Militärausgaben um 10 Prozent ſoeben vorgenommen habe.
Herriot kündigte ein ins Einzelne gehendes Projekt hinſicht=
lich
der Inter nationaliſierung der Zivilluft=
fahrt
an. Sehr ſtarke Vorbehalte machte er zu den
auf amerikaniſchen Wunſch in die Reſolution aufgenommenen
Richtlinien zur Herabſetzung der effektiven
Stärke. Vor endgültigen Beſchlüſſen in dieſer Frage müßten
auch die geheimen Organiſationen berückſich=
tigt
werden. Auch könne man ſich bei der Feſtſetzung der effek=
tiven
Stärke nicht allein auf die Bevölkerungszahl ſtützen. Wenn
das Problem der Sicherheit gelöſt ſei und eine internatio=
nale
Organiſation beſtehe, die jedem die Sicherheit gewähre und
jedem die gleichen Verpflichtungen auferlege, dann werde die von
Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn aufgeworfene Frage der
Gleichberechtigung bedeutend erleichtert.
Die Vertreter Finnlands, Eſtlands Litauens, Lettlands, Chi=
les
und Panamas ſtimmten für die Reſolution. Der Bulgare
Mikoff ſchloß ſich der deutſchen Haltung an. Ent=
gegen
dem urſpünglichen Plan, heute fertig zu werden, wurde
dann die Beratung auf Samstag, 10 Uhr, vertagt.

Die Brikiſche Reichskonferenz.

EP. Ottawa, 22. Juli.
Im weiteren Verlauf der Eröffnungsſitzung der Reichskon=
ferenz
folgten noch Anſprachen von Bruce=Auſtralien, Havenga=
Südafrika, Emerſon=Neufundland, Chatteriee=Indien, Moffat=
Südrhodeſien, ſowie den Vertretern der übrigen Dominions. Die
Sitzung wurde um 1.55 Uhr kanadiſche Zeit beendet. Am Nach=
mittag
trat die Konferenz dann zu einer nichtöffentlichen Sitzung
zuſammen, in der beſchloſſen wurde, fünf Kommiſſionen ins Le=
ben
zu rufen, die ſich mit folgenden Problemen befaſſen werden:
1. Der Handel innerhalb des Britiſh Commenwealth; 2. Die
Verwaltung der Zölle; 3. Die Handelsbeziehungen zu nichtbri=
tiſchen
Ländern; 4. Währungs= und Finanzfragen; 5. Metho=
den
wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit. Die Konferenz vertagte
ſich dann auf Freitag vormittag.
Viel kommentiert wird die Rede des ſüdafrikaniſchen
Vertreters Havenga, der mit aller Entſchiedenheit dar=
auf
hinwies, daß Südafrika die Theorie von dem ſich ſelbſt genü=
genden
und iſolierten Britiſchen Reich nicht unterſchreiben
könne. Keiner der Mitgliedsſtaaten des Commonwealth könne

allein leben oder allein ſein Leben innerhalb des Britiſchen Reichs
führen, am wenigſten von allen England. Havenga wies weiter
darauf hin, daß Südafrika auch auf die nichtbritiſchen Länder
Rückſicht nehmen müſſe, die Käufer ſüdafrikaniſcher Produkte ſeien
und auf deren Märkte Südafrika nicht verzichten könne, da das
Britiſche Reich dafür keinen Erſatz zu bieten imſtande ſei. Eine
einheitliche Reichswährung lehnte Havenga ebenfalls als unprak=
tiſch
ab. Das nächſtliegende ſei eine Wiederherſtellung der
Goldwährung. Was danach weiter zu geſchehen habe, müſſe der
im Herbſt zuſammentretenden Weltwirtſchaftskonferenz über=
laſſen
bleiben.
Großes Aufſehen erregte eine Bemerkung von Mrs. Runce=
man
, der Gattin des engliſchen Handelsminiſters. In einem In=
terview
erklärte ſie, die Frauen Englands hätten den Wunſch, die
Lebensmittel ſo billig wie möglich zu kaufen, darum müßten die
Zölle ſo niedrig wie möglich innerhalb des Britiſchen Weltreichs
ſein, den nichtbritiſchen Ländern gegenüber aber ſo hoch wie mög=
lich
. Am Donnerstag abend fand ein Bankett der Delega=
tionsführer
ſtatt, auf dem OKelly=Irland eine Rede in Gäliſcher
Sprache hielt.

N59AP. forderk Reichskommiſſar
Auu in BAyern.

In einer Verſammlung in Schwandorf (Oberpfalz) erklärte,
wie die Neue Freie Volkszeitung meldet, der nationalſoziali=
ſtiſche
Landtagsabgeordnete Eſſer, die Nationalſozialiſten würden
nach dem 31. Juli entweder die ſofortige Neubildung einer ord=
nungsmäßigen
bayeriſchen Regierung verlangen, oder beim
Reichspräſidenten die Einſetzung eines Reichskommiſſars in Bayern
erbitten.

Japaniſche Verſtärkungen nach Jehol unkerwegs.

TU. Mukden, 22. Juli.
Geſtern wurden japaniſche Truppen von Mukden nach der
Grenze der Provinz Jehol in Marſch geſetzt, wo es bei
Chaoyang zu einem ernſten japaniſch=chineſiſchen Zuſammenſtoß
gekommen war. Nach Blättermeldungen ſoll zwiſchen dem
japaniſchen und dem chineſiſchen Oberbefehlshaber ein Ueber=
einkommen
zuſtandegekommen ſein, wonach die Chineſen ſich
verpflichten, nach dem verſchwundenen japaniſchen Offizier
Iſchimoto zu forſchen, während die Japaner verſprechen nicht
weiter vorzurücken. Nach anderen Meldungen hat Tſchang=
ſhueliang
, der frühere Militärgouverneur der Mandſchurei,
Vorbereitungen getroffen, mit chineſiſchen Truppen nach der
Grenze der Provinz Jehol vorzurücken.

Vom Tage.

Adolf Hitler erklärte geſtern in Liegnitz, die NSDAP. ſei
Gegnerin des Lauſanner Abkommens.
Ueber den Fortgang der Unterſuchungen, betr. die Altonaer
Vorfälle vom letzten Sonntag, verlautet, daß von den bisher vom
Ermittlungsrichter vernommenen 89 vorläufig feſtgenommenen
Perſonen 22 wieder auf freien Fuß geſetzt wurden. Gegen 67 iſt
gerichtlicher Haftbefehl erlaſſen worden.

An Stelle des von ſeinem Amte zurückgetretenen engliſchen
Luftmarſchalls Sir John Salmond iſt deſſen Bruder, Sir John
Geoffrey Salmond, zum Chef der engliſchen Luftſtreitkräfte er=
nannt
worden.
Die politiſche Abteilung der Budapeſter Oberſtadthaupt=
mannſchaft
hat nach längeren Beobachtungen ein Geheimbüro der
Kommuniſtiſchen Partei ausgehoben. Sieben Leiter der gehei=
men
Organiation wurden feſtgenommen; in ihren Schlupfwin=
keln
fand die Polizei große Mengen belaſtenden Materials.
Die amerikanichen Behörden haben ſich jetzt zu energichen
Maßnahmen gegen die noch in Waſhington verbliebenen Vete=
ranen
entſchloſſen. Sie haben die etwa 15 000 Mann, die vergeb=
lich
auf die Verabſchiedung des Geſetzes über die Gratifikationen
warteten, aufgefordert, alle ſtaatlichen Gebäude zu verlaſſen und
die öffentlichen Anlagen bis ſpäteſtens 4. Auguſt zu räumen.
Die Vertreter der fünf neutralen Mächte, die an der ſüd=
amerikaniſchen
Konferenz in Waſhington teilnehmen, haben Pa=
raguay
und Bolivien telegraphiſch gebeten, die Feindſeligkeiten
einzuſtellen und einen Nichtangriffsvertrag zu unterzeichnen.
Auf der Konferenz, der Interparlamentariſchen Union kam es
heute zu einem ungewöhnlich ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen dem
franzöſiſchen und italieniſchen Vertreter, der faſt zu Tätlichkeiten
führte. Trotz mehrſtündiger Beratungen konnte der Zwiſchen=
fall
der Tagung bis zum Abend noch nicht beigelegt werden, da
Renandel ſich weigerte, die von den Italienern geforderte Ent=
ſchuldigung
zu geben.
Die Regierungstruppen haben die Aufſtändiſchen in Sao
Paulo vollkommen umzingelt. Die Stadt Santos iſt durch eine
Blockade von Land und von See von der Umwelt abgeſchnitten.

Dus m i Soeeft Heimännsoen!
Neue Verhaftung des Berliner poltzeikommand

* Berlin, 22. Juli. (Priv.

Der abgeſetzte Kommandeur der Berliner Schutzn
Oberſt Heimannsberg, iſt am Freitag 4 Uhr von
Reichswehrhauptmann in ſeiner Wohnung aus dem Bett
verhaftet worden. Gleichzeitig wurden der Polizeim
Enke und der Vorſitzende des Reichsbanner=Ortsvereins
lottenburg, Carlbergh, verhaftet. Die drei Verhafteter
den in die Militärarreſtanſtalt nach Moabit überführt,

wie in der amtlichen Mitteilung erklärt wird, im drin=
Tatverdacht einer Zuwiderhandlung gegen die Verordnur
Reichspräſidenten vom 20. Juli ſtehen. Die zuſtändigen S
hüllen ſich über die Gründe der Verhaftung in Stillſchweä=

Vermutungen werden reichlich und widerſprechend laut
Geheimnisvolle iſt vor allem die Verbindung Heimannsber.g
dem Reichsbanner, dem die drei Verhafteten angehören
Es wird vermutet, daß Heimannsberg vielleicht den A
machn wollte, einige Polizeioffiziere in Befehlsſtellungen
herüber zu ziehen und gleichzeitig die Berliner Schufo des D,
banners unter ſein Kommando zu bringen. Ein dem OHy
Heimannsberg naheſtehendes Mittagsblatt behauptet da
daß Heimannsberg geſtern lediglich mit einigen Schupo=Offfü
geſprochen habe, um ſeine Büroangelegenheiten zu regeln zu
übergeben.
Wie verlautet, wurden im Zuſammenhang mit den Wag
tungen auch Hausſuchungen vorgenommen. Während ſie be=
mannsberg
ergebnislos verlaufen ſein ſoll, habe man bei P80
manor Enke belaſtendes Material gefunden. Enke iſt bishe,
mals beſonders hervorgetreten, er ſoll jedoch bei der Ausb i)
von Reichsbannerangehörigen mitgewirkt haben. Gerüchte
Generalleutnant v. Rundſtedt als Inhaber der vollziehender
walt das Juſtizminiſterium erſucht habe, zur Aburteilung der
hafteten ein außerordentliches Gericht einzuſetzen, eilen wor
Tatſachen voraus.
Strafverfahren gegen Polizeimajor Enke. Aist
Hafkenklaſſung Heimannsbergs und Carlbergſt
Am Freitag=Spätabend teilt der Militärbefehlshabs
Groß=Berlin und Provinz Brandenburg mit:
Aus Kreiſen der Schutzpolizei war dem Militärbaih)
haber am 21. Juli dienſtlich gemeldet worden, daß der Puſſa
major Enke im Einvernehmen mit dem Polizeikomma=
Heimannsberg und Herrn Carlbergh die Wiedereinſetzum
Polizeikommandeurs Heimannsberg in ſein bisheriges An= ſm em
geſetzwidrigem Wege betreibe. Auf Grund dieſer A zlkſt
wurden die drei Genannten am frühen Morgen des 22Mo
in Schutzhaft genommen.

Die Unterſuchung, die ſich über den 22. Juli hi
hat ergeben: Die Ermittlungen gegen Polizeimajor Enke
Anlaß zur Einleitung eines ſtrafrechtlichen Verfahrenss u6
verbleibt in Schutzhaft. Dem Polizeikommandeur Heima
berg konnte die Teilnahme an den Beſprechungen des P.
majors Enke nicht nachgewieſen werden. Polizeioberſt;
mannsberg hat betont, daß er ſolche Beſtrebungen unter
Umſtänden ablehnen würde. Der gegen Carlberg
ſtehende Verdacht hat ſich nicht ausreichend beſtätigt. Die Af
Letztgenannten werden aus der Schutzhaft entlaſſen.
Urlaubsſperre für die Berliner Polizei.

(B. Berlin, 2. 81
Der Militärbefehlshaber für Groß=Berlin und Bra
burg, Generalleutnant v. Rundſtedt, hat heute nachmitta
Berliner Polizeipräſidenten angewieſen, für die Berliner S
polizei ſofort die Urlaubsſperre zu verhängen. Die Beau
die ſich unterwegs befinden, werden ſofort telegraphiſch zu
gerufen werden. Vorliegende Urlaubsgeſuche werden vor ine
nicht berückſichtigt. Die Sperre erſtreckt ſich auf die Beu
aller Grade. Auch die von der Schutzpolizei jährlich un.
ſtalteten Geſellſchaftsreiſen, die zurzeit gerade unterwegsiſs
werden von der Sperre betroffen und ebenfalls zurückge) ſim
werden.
ur ei
Der Berliner Militärbefehlshaber hat das 8=Uhr=Zcm
blatt für vier Tage verboten.
Ari )
Geſtern abend beriet das preußiſche Kabinett über die AMSeoi
folgeſchaft der vorgeſtern aus ihren Aemtern entlaſſenen meh/ Ein
Verwaltungsbeamten, Beſchlüſſe ſind für Samstag angeküf pche.

Wus beinge die Haitadsfeenang 19se.

Seit Wochen ſchon waren überall Einzelheiten über die
techniſchen Wunder, die die kommende Funkausftellung
in den Hallen am Kaiſerdamm in Berlin bringen ſoll, durch=
geſickert
, aber jetzt erſt weiß man, was eigentlich geboten wird
und welche Bedeutung dieſen Objekten beizumeſſen iſt. Alle
ſechs Hallen, die ſich um den Funkturm herumziehen werden
bei der kommenden Ausſtellung ausſchließlich der elektriſchen
Welle zur Verfügung ſtehen.

Die ſiebente Halle, die Neue Autohalle, die ſich an das
Funkhaus anſchließt, wird in ihrer Geſamtheit in einen
übergroßen Sendeſaal umgewandelt, in dem falls
das ſchlechte Wetter eine Sendung aus dem Funkturm=
garten
unmöglich macht 20 000 Zuſchauer bei gedeckten
Tiſchen zwiſchen Haupt= und Nachſpeiſe ſich anſehen
können, wie eine Rundfunkſendung vor ſich geht.

Auch bei dieſer kommenden Funkausſtellung liegt der Reiz in
den unzähligen Nebenausſtellungen der Sendegeſellſchaften uno
der anderen halb= oder ganz offiziellen Stellen, mit deren Hilfe
die erſte Schau einer Radio=Apparate=Meſſe erſt zu einer wirk=
lichen
Funkausſtellung gemacht wurde. Den größten Platz unter
deiſen Nebenausſtellungen beanſprucht die Reichsrundfunkgefell=
ſchaft
und die Reichspoſt für ſich. Die Reichsrundfunkgeſellſchaft
iſt mit einer großen Störſchutzausſtellung das immmer noch
nicht gelöſte Problem und mit neuen Statiſtiken über die
Hörerbewegung vertreten. Bilder und Modelle werden von
dem ungeheuren Stoff, der täglich durch die Mikrophone der
Sender geht, berichten. Die Statiſtiken der Hörerbewegung
ſind aber keineswegs in langweilige Tabellen und Zahlen=
kolonnen
gekleidet, ſondern in graphiſch und künſtleriſch geſchickt
aufgemachte bunte Tafeln und Modelle, die die trockene Materie
zu einer intereſſanten Lektüre machen Intereſſant iſt ein Ton=
film
, der in feſſelnder Darſtellung den Kontraſt der Technik
der Erſtſendungen des Rundfunks und dem heutigen Stand
aufzeigt. Man hat zu dieſem Zweck Empfänger und Laur=
ſprecher
von 1923 an hervorgeholt, und ihre reichlich noch
unklaren Töne getonfilmt. Wenige Zeit ſpäter tönt das gleiche
Stück aus den klaren und reinen Lautſprechern von 1932. Gleich=
zeitig
kann man in dieſem Tonfilm allerlei von dem ſehen,
was ſonſt hinter verſchloſſenen Türen vor ſich zu gehen pflegt:
Man ſieht Verſtärkerräume, Schallzentralen, Funkkabelſchächte
und erlebt den Verlauf einer Kabelübertragung vom Urſprungs=
ort
bis zum Beſtimmungsſender. Das Heinrich=Hertz=Inſtitut
für Schwingungsforſchungen zeigt die Fortſchritte ſeiner Ar=
beiten
auf dem Gebiete der elektriſchen Muſik, die ſchon im
vergangenen Jahr ſtarkem Intereſſe beim Publikum begegnete,
an vollſtändig neuen Apparaten.

Die Reichspoſt wird den neuen Fernſeh= Ultrakurzwellen=
ſender
in vollem Betrieb zeigen. Darüber hinaus iſt aber
intereſſant, daß eine Fernſehübertragung abrollt, die nicht
über den Draht, ſondern durch den Aether geht.
Dieſe Uebertragung ſoll von der Sendung bis zum Empfang
vorgeführt werden. Weiter bringt die Poſt neuartige Geräte
zur Uebertragung von Filmen auf drahtloſem Wege, Ultra=
kurzwellen
=Empfänger und allerlei andere Apparate, die zum
größten Teil in den Laboratorien des Reichspoſtzentralamtes
entwickelt worden ſind.
Die Hauptausſtellung wird natürlich im Zeichen der neuen
Apparate ſtehen, die trotz bedeutender Verbeſſerungen erheblich
im Preiſe geſunken ſind. Im großen und ganzen läßt ſich
heute ſchon ſagen, daß die kommende Funkausſtellung ab=
geſehen
von den Neuerungen intereſſanter ſein wird als
alle ihre Vorgängerinnen.

Egmonk auf dem Römerberg.

Goethes Egmont auf dem Römerberg in Frank=
furt
: Dichtung wurde Wirklichkeit, Vergangen=
heit
wurde Gegenwart!
Der Kampf des unterdrückten Volkes der Niederländer
gegen die Uebermacht des fremden Herrſchers! Das Lied
der Freiheit, das als Grundmelodie Goethes Egmont
durchzieht, ließ verwandte Seiten des heutigen deutſchen Volkes
aufklingen.
Um unter freiem Himmel dieſe ſtarke Gegenwartswirkung
zu erreichen, mußte die Inſzenierung des Intendanten Alwin
Kronacher wie im Götz, ſo auch im Egmont die feinen
Fäden der perſönlichen Verknüpfung zurücktreten laſſen. Maſſen=
Aufzüge und Maſſen=Szenen traten in den Vordergrund, das
Volk wurde der Held.
Die Fröhlichkeit eines Schützenfeſtes begann das Spiel
und zeigte in realiſtiſcher Friſche den geſunden Lebenswillen
der Flamen. In erregten Tumultſzenen, geſchürt von dem
Aufrührer Vanſen, kündigte ſich der Uebergang zu den ſchweren
politiſchen Erſchütterungen, zu dem Kampfe gegen die
Spanier an.
Nachdem die Regentin vom Balkon des Römers das Nahen
der Fremden angekündigt hatte, erfolgte Albas Einzug in
Brüſſel: unter den ſcharfen, eiſernen Klängen eines unwider=
ſtehlichen
Marſchrhythmus zogen die ſchwarzen Soldaten Albas
mit eiſernen Helmen und eiſernen Hellebarden vor dem Römer
auf, endlos, unerbittlich, jedes Leben tötend bis Alba,
ſchwarz auf ſchwarzem Pferd, mit ſeinen Offizieren einritt,
vor dem Erzbiſchof ſich verneigte, und als der ſchweigende
Sieger von dem Römer, der Burg, dem Sinnbild der Freiheit,
Beſitz ergriff. Kein Wort wurde geſprochen, und doch verkörperte

die Szene die unerbittliche Gewalt des fremden Unterdr
in unheimlicher Wucht.
Wie ein Fanal der kommenden Freiheit ſtiegen
Schluſſe die letzten Worte Egmonts in den dunklen 2
himmel auf.
Wohl entſprach die Inſzenierung nicht in allen Pr=
den
Anweiſungen Goethes; aber ſie hielt ſich im S Eieſ
ſeiner Dichtung. Intendant Dr. Kronacher hat, beriWGpeu
Maſſenſzenen, unterſtützt von Karl Loewenberg,
glänzende Leiſtung vollbracht.
Als Egmont iſt Jochem Poelzig kein überrag=
Grand=Seigneur wie Albert Baſſermann, aber ein lie
würdiger, leichtblütiger Edelmann, der ſein Pferd in der M0M
des Volkes elegant meiſterte und dem Liebchen ein hersd PM
Liebhaber war.
Konſtanze Menz verband als Klärchen die urw..
Friſche des Bürgerkindes mit dem warmen Gefühl des I
den Mädchens. Unheimlich in düſterem Schweigen

Taubes Alba. Eindrucksvoll Ellen Daub als Reg.
ſcharfumriſſen Rewalt als Oranien; nur Verhoevens E
art paßte für den harmloſen Brackenburg nicht.
1500 Zuſchauer füllten die Tribüne bis zum letzten
hingeriſſen durch die Gegenwartswirkung der Goeih
Dichtung.

Luis Trenker: Kameraden der Berge‟, Ernſt Rowohlt-
lag, Berlin. Kart. 4,80 RM.
Dieſer uns allen bekannte Verfaſſer und Darſteller der

Der heilige Berg . Der Kampf ums Matterhorn‟. Der
Rauſch . Berge in Flammen ſchildert uns ſein. Leben
ſtammt aus einem Bauernhaus im Grödnertal in den Dold.
In der Schule macht er ſo viele Streiche, daß ihn ſein Vale
die Alm ſchickt; dort lernt er als Geißhirt zuerſt die Mag
großartigen Natur kennen: ſchon in ganz jungen Jahren 2:
er, wie viele dort, ſein Bergführerexamen, beſuchte aben
ſpäter die Hochſchule. Wunderbar ſchildert er uns zah
Bergfahrten, teils als Führer, öfters mit ſeinen Altersge2
Manche kühne Kletterei wird gewagt und manch toller
wird da ausgeheckt. Nichts vermag ja echte Kameradſchaft
bilden, als gerade das gemeinſame Erlebnis im Kampl
die großartige, unerbittliche Gebirgswelt, ſei es im Winten
im Sommer. Erſchütternd ſind ſeine Erlebniſſe aus der h
zeit im Kampf um ſein Heimatland Tirol. Weniger uc=
gend
als ſeine Jugend als Bergführer vermag er uns ſeinl-
tere
Tätigkeit als Filmunternehmer und Darſteller zu ſchl.
doch auch hier bricht oft neben der Arbeit das Naturel
durch. Jeder wird das Buch mit viel Freude leſen, iſt docd
gefühlte Naturſchilderung, natürliche Erzählung eines tal
ſchen Lebens mit einem köſtlichen Humor gemiſcht. Wer
daß Trenker Italiener iſt?, er läßt uns nur unſere Zuſc.
F.
gehörigkeit zu Südtirol bewußt werden.

[ ][  ][ ]

23. Juli 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

erüchte um das Kabinett v. Papen
uiegppierung in der Reichsregierung nach den Reichskagswahlen: v. Papen ſoll Reichskommiſſar
in Preußen bleiben, Reichswehrminiſter v. Schleicher Nachfolger im Kanzleramk?
pflichtet, heute nachdrücklich abermals der großen Sorge Aus=
Urtſchaftspolikiſche Meinungs=
druck
zu geben, daß in der durch die jüngſten Notverordnungen

verſchiedenheiten
im Reichskabinetk?

* Berlin, 22. Juli. (Priv.=Tel.)
äher wir den Reichstagswahlen kommen, deſto mehr
m man ſich in den politiſchen Kreiſen mit der künftigen
in der Regierung v. Papen. Es wird vielfach die Be=
ptug
kolportiert, daß der Reichskanzler v. Papen
miutelbar nach den Reichstagswahlen zurück=
tuewerde
, um das Kanzleramt dem Reichs=
zuth
nüftiſter v. Schleicher abzugeben. Die Er=
nweu
des Kanzlers zum Reichskommiſſar in
eunfen wäre bereits eine Art Rückzugslinie.
aöglauben noch nicht recht daran, daß der Kanzler ſich
dautigen Abſichten trägt, wenn es ſich auch nicht beſtreiten
j.Mdie Mißerfolge in Lauſanne und Genf ſeine Stellung
hürn haben. Herr v. Papen ſoll aber nach wie vor beim
chczſidenten ſehr gut angeſchrieben ſein, der natürlich bei
nponiellen Veränderungen innerhalb der Reichsregierung
Wort zu ſprechen hat.
Labinett wird auch nachgeſagt, daß die Meinung
ie wirtſchaftspolitiſchen Notwendig=
ſtenauseinandergehen
, daß es Ziele verfolge,
ſeingewiſſe ſtaatsſozialiſtiſche Einſtellung
ſenzelnen Reichsminiſter, vor allem des
äſtevehrminiſters v. Schleicher, erkennen
ſier Wenn ſchon eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit dafür
chtr es, wenn auch zu einem ſpäteren Zeitpunkt, zu einer
iſſüenümgruppierung im Kabinett kommen kann, ſo halten
ſe och für müßiges Gerede, der Regierung nachzufagen,
ſem eine Sozialiſierung der Banken, des
gndies, der Stahlinduſtrie und der Groß=
füfart
denkt, wenn auch richtig iſt, daß ſie in dieſe
ſahszweige ſchon erhebliche Geldmittel hineingeſteckt hat.
ueFerſon des kommiſſariſchen preußiſchen Innenminiſters
guſ, der praktiſch ja dem Reichskabinett angehört, iſt
mtrü eine Garantie dafür, daß die Regierung ſich mit der=
gemlbſichten
nicht trägt. Herr Bracht ſtammt aus dem
mitchveſtfäliſchen Induſtrierevier, ſeiner ganzen Einſtellung
iſſr ſozialiſtiſchen Experimenten abgeneigt. Er vertritt
hatzataliſtiſche Tendenzen, wäre alſo wohl niemals in die
jie fur hineingegangen, wenn ſie derartige Pläne hegen
deu Seine enge Verbindung zur Induſtrie machte es wohl
rdnich, daß er ſich vorher mit dem Kanzler auch über die
rtſutmspolitik der Reichsregierung unterhalten hat, bevor er
Fireßiſche Innenminiſterium übernahm.
Wühaben alſo wohl mit Gerüchten zu tun, die aus der
gempien Nervoſität geboren ſind, ebenſo wie man behaupter,
uſi Reichsregierung die Kommuniſtiſche Partei auflöſen
er ud der Reichstagwahl die kommuniſtiſchen Stimmen für
gülli erklären wolle. Daß die Reichsregierung gegen die
mnruſten weiter vorgeht, erſcheint ſicher. An eine Auf=
ſungg
r Partei wird ſie nicht herangehen, wohl aber Neben=
d
1ſurorganiſationen der Auflöſung überantworten.
Schreiben der heſſiſchen Regierung
an den Reichspräſidenken.
Darmſtadt, 22. Juli.
heſſiſche Regierung hat dem Herrn Reichspräſidenten
hie Herrn Reichskanzler folgendes Schreiben übermitteln
5 der durch den Herrn Reichskanzler dem heſſiſchen Ver=
nter
4hm Reich am 20. Juli gegebenen Darlegung über die
ßnſhen der Reichsregierung gegenüber der Regierung des
ndens Freußen hat das heſſiſche Geſamtminiſterium Kenntnis
ommmn Der heſſiſche Staatspräſident hatte bereits in der
ſprhtang der Miniſterpräſidenten der deutſchen Länder mit
Rosregierung am 11. Juli die ſtärkſten Bedenken gegen
arta/ Eingriffe des Reiches in die Länderkompetenzen aus=
ztag
abraſch:. Das heſſiſche Geſamtminiſterium hält ſich für ver=

des Reiches geſchaffenen politiſchen Lage, die in der Reichs=
verfaſſung
gewährleiſteten Lebensrechte der Länder gefährdet
werden könnten. Zugleich bekundet die heſſiſche Regierung ihr
Einvernehmen mit der übereinſtimmenden Haltung der anderen
ſüddeutſchen Länderregierungen in dieſer Frage.
Vorſtand der Deutſchen Zenkrumsparkei prokeſierk.
Der Geſchäftsführende Vorſtand der Deutſchen Zentrumspar=
tei
trat am Freitag nachmittag im Preußiſchen Landtag zur Be=
ſprechung
der politiſchen Lage zuſammen. Die Beratung wurde
eingeleitet durch einen Bericht, der vom Abgeordneten Joos er=
ſtattet
wurde. In ſeinem im Verlaufe der Sitzung gefaßten Be=
ſchluß
trat der Vorſtand dem wohlbegründeten Proteſt der Zen=
trumsfraktion
des Preußiſchen Landtags vollauf bei. Die
Deutſche Zentrumspartei, ſo heißt es in dieſem Beſchluß, prote=
ſtiert
in aller Entſchiedenheit gegen Maßnahmen, die von partei=
iſchen
Einflüſſen und nicht von ſachlichen Notwendigkeiten dik=
tiert
ſind. Die Deutſche Zentrumspartei wird nicht aufhören,
Verwahrung einzulegen gegen eine Politik, die ſie als verderb=
lich
bezeichnen muß, weil ſie Land und Volk ſtatt aus Unruhe
und Not herauszuführen, zu dauernder Unruhe verurteilt. Am
31. Juli wird dem deutſchen Volk Gelegenheit gegeben, zu be=
kunden
, daß es Politik will und Abenteuer und fragwürdige
Experimente ablehnt.
Recht oder Polikik?
Am Donnerstag ſprach der Führer der Bayeriſchen Volks=
partei
, Staatsrat Schäffer, in Ravensburg in einer Zentrums=
verſammlung
. Er erklärte u. a.: Ich habe das Gefühl, das Recht
und Geſetz von oben her verletzt ſind. Nur ein Artikel gilt noch:
Das iſt nicht der Artikel der Staatsnotwehr, ſondern der Staats=
willkür
. Wir geben dem Reiche, was dem Reiche iſt, aber es
muß wirklich des Reiches Wille ſein, das ſich an uns wendet.
Wenn aber das Reich nur der Aushängeſchild einer Partei iſt,
dann haben wir das Recht, uns ihm entgegenzuſtellen. Die wirk=
lichen
Motive zur Einſetzung eines Reichskommiſſars gehen
daraus hervor, daß Deutſchnationale und Nationalſozialiſten als
Parteien ſolches verlangt haben. Das Kabinett Papen iſt als
Vollzugsorgan des Willens des Braunen Hauſes gebildet wor=
den
. Heute ſind die Nationalſozialiſten zu feige, anzuerkennen,
daß die Regierung Papen ihr Vollzugsorgan iſt. Die Verfaſ=
ſungsmäßigkeit
des Preußen=Kabinets iſt zum mindeſten ſtärker
als die des Reichskabinetts. Es beſteht die Gefahr, daß der Ar=
tikel
48 nicht gebraucht, ſondern mißbraucht werde. Wer das
Rechtsbewußtſein des Volkes untergrabe, der öffnet dem Bolſche=
wismus
Tür und Tor. Wir wollen ſehen, ob der Staatsgerichts=
hof
nach Recht oder Politik entſcheidet. Wenn das deutſche Volk
den Glauben daran verlieren ſollte, daß noch Recht in Deutſch=
land
iſt, dann iſt damit der Zuſammenhalt des Reiches bedroht.
Milderung des Demonfkrakionsverboks.
Berlin, 22. Juli.
Nachdem in den letzten Tagen die Störungen der öffentlichen
Ordnung weſentlich nachgelaſſen haben, hat der Reichsminiſter
des Innern durch eine Verordnung vom 22. Juli 1932 Milde=
rungen
des beſtehenden Demonſtrationsverbots vorgenommen.
Das Verbot von Verſammlungen unter freiem Him=
mel
und von Aufzügen gilt nach der neuen Verordnung,
die mit Sonntag, 24. Juli, in Kraft ritt, nicht mehr
für Gedenkfeiern, Trachtenfeſte und ſonſtige
Veranſtaltungen, die der Förderung künſtleri=
ſcher
, kultureller oder heimatlicher Zwecke die=
nen
, wenn ſie von Körperſchaften oder von Ver=
einigungen
unpolitiſcher Art veranſtaltet wer=
den
. Jedoch ſind auch dieſe Veranſtaltungen 48 Stunden vor=
her
der Ortspolizeibehörde anzumelden und können im Einzel=
fall
verboten werden, wenn nach den Umſtänden eine unmittel=
bare
Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu be=
fürchten
iſt. Für Veranſtaltungen, die am Sonntag, dem 24.
Juli 1932, ſtattfinden ſollen und für die daher die 48ſtündige
Anmeldefriſt nicht mehr eingehalten werden kann, hat der Reichs=

Muſikaliſche Eindrücke
IIn Deutſchen Sängerbundesfeft.

DRPaulskirchenfeier am Freitag vormittag brachte durch
FCüherchor des Frankfurter Lehrervereins, unter Profeſſor
16 ſGnöke, drei Männerchoruraufführungen, die ohne Aus=
hmich
in großer Bedeutung waren, weil in allen Werken auf
könlmichen Männerchorſtil verzichtet und eine inhaltliche Kon=
Aſtrohn und Vertiefung erreicht wurde, die verheißungsvoll
a9kürſtleriſche Zukunft der Männerchorbewegung ſchien. In
9 Am /mhe=Chor Aus dem deutſchen Parnaß läßt Bodo Wolf
in getuſſurtigen Stil anklingen, ohne daß die ausdrucksvolle Deu=
g
bßer Textzeile dem Geſamteindruck irgendwie Einbuße an
die Mhe uhleit zufügen könnte. Den ſtärkſten Erfolg hatte Gren=
ihlM
9EMenſchheit von Wilhelm Rinkens, eine überaus klare,
Schw rchſcge, in ihrer Haltung würdige Kompoſition des Goethe=
Ven AUiſterwerks, bei der nur der Schluß beim erſtmaligen
ſedrer0 ſtemdete, da nicht die im Kosmiſchen ſich verlierenden
Ausdrie des Dichters die Vertonung abſchließen, ſondern die
Dkyſ enn mit Göttern ſoll ſich nicht meſſen irgendein Menſch.
*e Itye Mahnung von Otto Jochum iſt faſt choralartig,
Nr Wri cksvoll. Hier klangen ſie nach anderthalbſtündiger Feier
NSberfüllten Kirche nicht mehr ſo friſch, und hier kamen
49 ARge Trübungen der Tonreinheit vor. Gambke geſtaltete
MDehßllie am Vorabend bei dem Oratorium aus der Fülle ſei=
2 eymen Geiſtes und ſeines wundervollen Temperaments
ertans Umrahmt wurde die Feier von zwei Orgelvorträgen,
nel2 Mack, der Paulskirchenorganiſt, ſpielte meiſterhaft die
Dl=Fucata von Buxtehude, und der Wiener Orgelmeiſter
BuickE ltz trug ſeine eigene Introduktion Paſſacaglia und Fuge
er Glns Deutſchlandlied, eine wertvolle Kompoſition von
öceit Wümlicher Haltung, vor, in deren Schluß, dem bekrö=
endlis
antus kirmus, die ganze Verſammlung ſtehend ein=
immal

er Volksdeutſchen Weiheſtunde des Nachmittags wurde
* Nspreisgekrönte Kantate Von deutſcher Not von Georg
Eigk unter Staatskapellmeiſter Dr. Robert Langs, in wirk=
witlsia
ergreifender Wiedergabe aus der Taufe gehoben. In
übes keſignation beginnt das Werk, mit der Stimmung des
ie Liawmnbruchs von 1918, es folgte ein wilder Revolutionschor.
er Miegeſang des Führers mit dem Chor bringt Beſinnung
N2 lgert zu mächtigem Zuſammenklang. In gleichem Sinne
iers (mahnung wirkt der folgende Wechſelgeſang einer Mutter
N2. E Chores der Toten. Ein junges Mädchen hat ihren Ge=
gebtusverloren
und ſtrebt nach Ueberwindung des Schmerzes
) zenSluſt, ſie wird aus der Gemeinſchaft ausgeſtoßen, un=

würdig des großen, tiefen Erlebens. Im zweiten Teil ſpricht die
Not derer zu uns, die, zurückgekehrt aus dem Kriege, keine Heimat
mehr fanden, es wird der Verluſt der verlorenen deutſchen Ge=
biete
beklagt. Die Freiheitskämpfe des Tiroler Volkes geben
einen herrlichen Abſchluß des Teils, ſehr geſchickt wurde das An=
dreas
=Hofer=Lied eingeflochten. Der dritte Teil fleht um Erlö=
ſung
von dem Fluch, die Jugend fordert ihr Lebensrecht, als
vaterländiſch=religiöſer Hymnus ſchließt das Werk ab. Ein un=
geheurer
Aufführungsapparat iſt für die in nachwagnerſchem,
hochpathetiſchem Stil gehaltene Kantate erforderlich, Männer=
chöre
, Frauenchöre, Kinderchor, Orgel und großes Orcheſter wir=
ken
zuſammen, und es war erſtaunlich, wie Robert Langs dieſe
Maſſen zu meiſtern und zu rieſenhafter Wirkung zu ſteigern
wußte.
Als Gegenſatz wirkte ein Konzert im Schubertſaal, wo der
Männerchor San Franzisko wohlgemeinte, aber arg nach
überwundenem Liedertafelſtil ſchmeckende Chöre ſang, eine Dar=
bietung
im Stil der Vorkriegszeit. Hervorragend ſang dagegen
der Schubertbund Eſſen neue, wertvolle Werke von Wilh.
Rettich, von Hubert Pfeiffer eine ausgezeichnete Choral=Motette
Herr, Dein heilger Wille, von Otto Siegl und Hans Stieber.
Des Letzteren humorvolle Geſänge brachten beſonders draſtiſche
Wirkung hervor. Ebenfalls recht bedeutend wirkte die herbe
Kriegsmuſik Kuruzzenkrieg, von Hans Wagner=Schönkirch, im
Stil ähnlich der neulich von der Liedertafel aufgeführten Lands=
knechtsmuſik
von Bernd Zeh. Etwas fiel gegen dieſen hervor=
ragenden
, von B. Bittſcheidt geleiteten Verein der Deutſche Män=
nergeſangverein
Zürich unter Felix Pfirſtinger ab, der gute
Chöre Schweizer Komponiſten zu Gehör brachte, unter denen ein
Werk von Volkmar Andreae beſonders hervorzuheben iſt.
Hervorragenden Erfolg hatte das ausgezeichnet beſuchte Kon=
zert
des Frankfurter Motettenchores und des Kaſſeler a gappella=
Chores. Es war das dritte Konzert, das Profeſſor Fritz Gambke
leitete und zu glänzendem Gelingen führte. Gambke hat die Kul=
tur
der Knabenſtimmen ſeines dem Lehrerſängerchor angeglieder=
ten
Motettenchores auf eine außergewöhnliche Höhe gebracht. Die
Uraufführung der ſtaatspreisgekrönten Motette Concem tuum
adoramus von Hubert Pfeiffer, ein würdiges, klangvolles, meiſt
polyphones Werk, löſte ſtarkes Intereſſe aus. Es folgten Werke
von Kaun, Clemens von Drooſte Grenzen der Menſchheit, eine
weit kompliziertere Kompoſition als die am Vormittag in der
Paulskirche aufgeführte von Rinkens, zwei Chöre von Hans Gal,
die in faſt inſtrumentaler Stimmführung dem Chor außergewöhn=
liche
Schwierigkeiten bieten. Die erſte C. F. Meyers Der römiſche
Brunnen zeigt prachtvolle polyphone Interpretation. Der Bilder
der Dichtung Das Wiegenlied verbindet zarte Melodik mit fei=
nen
, einwiegenden Klängen. Zuletzt erklang eine der großen
Motetten, die Arnold Mendelsſohn vor wenigen Jahren für den
Thomanerchor geſchrieben hat, die charaktervollſte, aber zugleich

Nr. 203 Seite 3

innenminiſter den Landesregierungen empfohlen, aus der Nicht=
einhaltung
der Anmeldefriſt keinen Anlaß zu nehmen, die Ver=
anſtaltungen
, die gerade für dieſen Tag an verſchiedenen Orten
geplant ſind, nicht zuzulaſſen.
In einem Rundſchreiben an die Landesregierungen hat der
Reichsinnenminiſter ferner ausgeführt, daß gewöhnliche
Leichenbegängniſſe, hergebrachte Hochzeitszüge,
kirchliche Prozeſſionen, Bittgänge, Wallfahr=
ten
und überhaupt Veranſtaltungen gottesdienſt=
licher
Art nicht unter das Demonſtrationsver=
bot
fallen, weil ſie nicht als Verſammlungen oder Aufzüge
im Sinne der hier in Betracht kommenden Vorſchriften anzu=
ſehen
ſind. Das gleiche gilt von ſogenannten geländeſport=
lichen
Uebungen, ſofern ſie nicht demonſtrati=
ven
Charakter tragen.
Wirkungen des Belagerungszuſtandes.
* Berlin, 22. Juli. (Priv.=Tel.)
Der Reichskanzler hat erklärt, daß der Belagerungszuſtand
über Berlin und Brandenburg nur eine vorübergehende Maß=
nahme
ſei, und es iſt hieran die Erwartung geknüpft worden,
daß er bereits am Samstag abend aufgehoben würde. In=
zwiſchen
haben ja tatſächlich die blutigen Ausſchreitungen ganz
gewaltig nachgelaſſen. Das iſt ſicherlich eine Folge des Be=
lagerungszuſtandes
, aber auch auf eine gewiſſe Zurückhaltung
der politiſchen Verbände zurückzuführen. Die uniformierten
Nationalſozialiſten ſind in den letzten Tagen ziemlich reſtlos
aus dem Straßenbild Berlins verſchwunden. Sie haben offen=
bar
Anweiſung erhalten, von ſich aus alles zu unterlaſſen, was
vielleicht zu Zuſammenſtößen führen könnte. Umgekehrt bemüht
ſich auch das Reichsbanner, nicht in die Erſcheinung zu treten,
ſo daß die Kommuniſten ziemlich ratlos daſtehen, weil ihnen
jetzt die uniformierten Objekte ihrer Kampfluſt fehlen. Viel=
leicht
haben auch die Kommuniſten Anweiſung erhalten, zunächſt
den offenen Terror einzuſtellen, um den Inhabern der voll=
ziehenden
Gewalt nicht Veranlaſſung zu Schritten gegen kom=
muniſtiſche
Einrichtungen zu geben. Jedenfalls kam den Kom=
muniſten
die Beſchlagnahme ihrer Druckerei in Berlin ziemlich
unerwartet. Auch ihre heute als Notzeitung herausgekommene
Rote Fahne iſt ſofort wieder auf 5 Tage verboten worden.
Ganz abgeſehen von dieſen Tatfachen ſcheint es nicht, als
ob der militäriſche Belagerungszuſtand ſchon am Samstag auf=
gehoben
wird. Der Fall Heimansberg ſcheint doch zu ernſt,
als daß ſich die militäriſche Gewalt wieder ausſchalten ließe.
Vorläufig wird es alſo bei dem bisherigen Zuſtand bleiben,
und nach den Wahlen wird ſich zu ergeben haben, ob der Be=
lagerungszuſtand
gänzlich aufgehoben werden kann, oder ob
es notwendig iſt, ihn auf andere Teile des Reiches auszudehnen.
Ein Reichsbanner=Flugzeug beſchlagnahmk.
Am Tage der Verhängung des Belagerungszuſtandes gab
es auf dem Berliner Flughafen Tempelhof einen allerdings
kaum bemerkten Zwiſchenfall. Ein Reichswehrkommando er=
ſchien
plötzlich auf dem Flugplatz, fragte ſich nach dem Schup=
pen
des Sturmvogel, der Flugabteilung des Reichsbanners,
durch. Gerade als die Reichswehrſoldaten in die Nähe dieſer
Schuppen kamen, wollte ſich ein Flugzeug dieſer Vereinigung
in die Luft erheben. Es wurde jedoch von den Soldaten daran
gehindert. Der Inſaſſe des Flugzeuges wurde verhaftet, das
Material, das er bei ſich führte, beſchlagnahmt. Was vor=
gefunden
und wer verhaftet wurde, wiſſen nur die unmittelbar
beteiligten Reichswehrbehörden, die ſich in völliges Schweigen
hüllen. Vielleicht ſteht das beſchlagnahmte Material in Zu=
ſammenhang
mit den Behauptungen, daß die Schufo des Reichs=
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in ſehr engen Beziehungen zu Teilen der Berliner
Polizei ſtehe. Ob das beſchlagnahmte Material auch mit dem
Fall Heimansberg in Verbindung gebracht werden kann, läßt
ſich zurzeit nicht ſagen.
v. Papen an Staaksſekrekär Weismann.
Der Reichskanzler als Reichskommiſſar für das Land
Preußen hat dem Staatsſekretär, Dr. Weismann aus Anlaß
ſeiner Entlaſſung aus dem preußiſchen Staatsdienſt ein Schrei=
ben
übermittelt, in dem er in warmen Worten der Dienſte ge=
denkt
, die Staatsſekretär Dr. Weismann dem Lande Preußen
in ernſten Zeiten und unter ſchwierigſten Verhältniſſen ge=
leiſtet
habe.
Reichsfinanzminiſter a. 2. von Schlieben .
Halle a. d. S., 22. Juli.
Der ehemalige Reichsfinanzminiſter v. Schlieben iſt am Frei=
tag
morgen in der Chirurgiſchen Klinik in Halle, wo er ſich einer
Blaſenoperation unterzogen hatte, an den Folgen einer Embolie
geſtorben. v. Schlieben war zuletzt Vorſitzender der Wirtſchaft=
lichen
Vereinigung der deutſchen Zuckerinduſtrie.

herbſte Kompoſition des Abends, deren Bewältigung eine ganz be=
ſondere
Tat des Chores und ſeine genialen Leiters war, die ſtärk=
ſten
Beifall ernteten.
Unter Robert Langs ſang dann der Kaſſeler Chor, der ganz
beſonders auf weichen Klang der Frauenſtimmen eingeſtellt war
und darum einen großen Klanggegenſatz zu den friſchen und
metalliſchen Knabenſtimmen des Motettenchors bildete. So klang
Mozarts AFe verum ganz herrlich in der feinen Dynamik und der
tadelloſen Reinheit. Der Zyklus von Armin Knab Zeitkranz
wirkte etwas eintönig durch die große Zartheit der Tongebung und
den wohl abſichtlichen Mangel an Schattierung. Man empfand,
daß dieſe faſt lineare Polyphonie nicht unmittelbar neben Werken
älteren Stils ſtehen darf, die Gegenſätze ſind allzu groß. Im wei=
teren
Verlauf wechſelten Frauenchöre klanglich aufs feinſte ab=
getönt
, mit gemiſchten Chören und brachten dem Chor und ſeinem
Leiter ſtarken Erfolg.
Am gleichen Abend fand im großen Saalbauſaal eine Ge=
dächtnisfeier
für Hugo Kaun ſtatt, bei welcher der Sängerchor
des Turnvereins Offenbach mit dem Potsdamer Männergeſang=
verein
unter Leitung von Muſikdirektor Ferdinand Biſchof zwei
gewaltige Lierke des verſtorbenen Meiſters zu Gehör brachte.
Es iſt eigentümlich, wie trotz aller unverkennbaren Werte, die
in Hugo Kauns großen Männerchorwerken liegen, uns dieſe an
Brahms geſchulte, wohlklingende, ſehr ſtark ſubjektive Kunſt
heute ſchon ferner liegt als der leidare Stil des am erſten
Abend aufgeführten Oratoriums von O. Jochnen. Das Requiem
nach Worten der heiligen Schrift von Kaun birgt im erſten Teil
in düſterer, herber Grundſtimmung Gedanken vom Sterben und
Vergehen, denen ſich im zweiten Teil Zuverſicht, Hoffnung und
Dank gegenüberſtellen. Am Wechſel von herrlich geſetzten Män=
nerchören
einer Fuge geſellt ſich als Choralkantus firmus
ein Kinderchor zu und Altſolo baut ſich das Werk auf, ein
Männerchorgegenſtück zum Deutſchen Requiem von Brahms, deſſen
künſtleriſche Selbſtverſtändlichkeit jedoch nicht erreicht wird. Chor,
Dirigent und das verſtärkte Rundfunkſinfonieorcheſter brachten
das Werk mit tiefer Verſenkung und hervoragendem Gelingen
zu Gehör. Hervorragend ſang auch Luiſe Richartz die ſchwie=
rigen
und verantwortungsreichen Soli, vorzüglich paßte ſich
Heinrich Sonntag an der Orgel an, während der Jugendchor der
Sängervereinigung Nied nicht die Tonſchönheit beſaß, die mit
Kinderſtimmen erreicht werden kann. Mit den gleichen Kräften,
denen ſich noch ein Frauenchor zugeſellte, wurde dann die Kan=
tate
Wachet auf ſchwungvoll zur Aufführung gebracht, die bei
dem Heſſiſchen Sängerbundesfeſt in Darmſtadt in Anweſenheit
des greiſen Komponiſten unter Biſchof in der Feſthalle ſo ſtar=
ken
Eindruck hinterließ. Damals war die Veranſtaltung weit
beſſer beſucht als heute in Frankfurt, wo es ſich herausſtellte, daß
nur die großen allgemeinen Aufführungen bis zum letzten Platz
beſetzt ſind, während viele der Sonderkonzerte nur mittleren
F. N.
Beſuch aufwieſen.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 203

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Peter Krämer
Elſe Krämer

geb. Demné
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Darmſtadt
Kirchl. Trauung Sonntag, 24. Juli, 3 Uhr, Johanneskirche

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Ferdinand Schimmel
Gertrud Schimmel, geb. Eck
geben ihre Vermähtung bekannt
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Darmstadt
Kirchſiche Trauung: 23. Juli, 3 Uhr in der Pauluskirche

Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Anton Erb
Annchen Erb

geb. Jährling
Kranichsteinerstr. 54
Heinheimerstr. 74

Andre Renart

Berte Renart
geb. Reubold
Vermählte

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Darmstadt, den 23. Juli
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Ludwig Bauer
und Frau Sophie
geb. Falter
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Darmſtadt Ober=Schönmattenwag
23. Juli 1932.

Alfried Axer
Käthi Axer
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Vermählte

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Kirchl. Trauung: Sonntag, den 24. Juli,
nachm. 3.30 Uhr in der Stadtkapelle.

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Schwiegermutter, Großmutter
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geb. Röder
nach kurzer Krankheit im Alter
von 81 Jahren zu ſich in die Ewig=
keit
abzurufen.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen
Fam. Friedr. Weber, Darmſtadt
Fam. Kath. Enz. geb. Weber,
Gräfenhauſen
Fam. ph. Weber, Wixhauſen
Fam. Gg. Weber, Wixhauſen.
Wishaufen, den 22. Juli 1932.
Ludwigſtr. 3.
Die Beerdigung findet am Sonn=
tag
, den 24. Jult, nachm. 4 Uhr,
vom Sterbehaus in Wixhauſen aus
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Dankſagung.
Für die wohltuende Teilnahme während der Krankheit
und der Beerdigung unſerer lieben Entſchlafenen ſagen
wir hiermit unſeren ttefgefühlten Dank. Insbeſondere
danken wir den Barmherzigen Schweſtern vom Joſephs=
heim
Beſſungen für die liebevolle Behandlung und Pfilege.
Auch für die Kranzſpendung ſagen wir hiermit auf dieſem
Wege unſeren innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

tag, 23. Juli 1932

Aus der Landeshaupkſkadt.
Darmſtadt, den 23. Juli 1932.
Trefſen des Heſſiſchen Hängerbundes.
Eine öffentliche Kundgebung für das deutſche Lied.
einer großen Kundgebung für das deutſche Lied wird ſich

hffen des Heſſiſchen Sängerbundes am heutigen Samstag
oieſtalten. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die zum
Sohundesfeſt in Frankfurt verſammelten Teilnehmer in einem
Ag nach dem Börſenplatz ziehen, wo unter der Stabführung
Aadeschormeiſters O. Naumann eine Reihe von Chören zum
gelangen wird. Der Vorſitzende des Heſſiſchen Sänger=
Miniſterialrat Dr. Siegert, wird dabei eine Anſprache
Erledigte Stelle. Erledigt iſt eine Schulſtelle für eine
iſche Lehrerin an der Volksſchule in Götzenhain. Kreis
falch: Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden.
rnannt wurde: Am 31. Juli: den Gendarmeriehauptwacht=
feiſtzuauf
Probe Heinrich Beier zu Homberg a. d. O. unter
in das Beamtenverhältnis, mit Wirkung vom
Fu1932.
in den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 18. Juli; der Ver=
ſaluursſekretär
Adolf Krier bei dem Kreisamt Worms auf
ein rſchſuchen, mit Wirkung vom 1. November 1932.
=Frofeſſor Arnold Mendelsſohns neueſtes Werk, ein Konzert
Moncello und Orcheſter, gelangt am Freitag, 29. Juli, im
züdzndeutſchen Rundfunk zur Uraufführung. Muſikaliſche Lei=
tgungn
Kapellmeiſter Hans Rosbaud; Soliſt: Hans Andrä=
ſarnmdt
.
im Schloßmuſeum ſind Führungen am Sonntag um 11
nd 0110 Uhr vormittags und an allen Wochentagen um 11 und
1304hr vorm. und um 3. und 3.30 Uhr nachm. Dauer einer
ühüug etwa 1½ Stunden. Die Madonna des Bürgermeiſters
Neyenon Baſel von Holbein d. Jg. kann ſtets, geſondert von den
Jührwgen, beſichtigt werden.
die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
gchtigung von 1012½ und von 37 Uhr geöffnet.
Einziehung der heſſiſchen Notariatskoſten. Nach der neu
laſtenn Heſſiſchen Notariatsvollzugsordnung vom 20. Juni 1932
üſſiſn die heſſiſchen Notarsgebühren, die als gemeinſchaftliche
eſchebüſhn des Staates und des Notars erhoben werden und die
veim um jußten Teil zurzeit bis zum Höchſtſatz von 80 Proznet
8 ſom Hate zuſtehen, ſamt den Auslagen beſchleunigt eingezogen
Jeder Notar muß, falls die Koſten nicht alsbald nach
chitugserteilung bezahlt werden. Mahnung mit Friſt von
in einer Woche ergehen laſſen. Erfolgt in dieſer Friſt die
ahlſtu nicht, ſo iſt er verpflichtet, die Koſten vollſtreckbar feſt=
ſetztznund
ſie beizutreiben. In Ausnahmefällen darf er dann
och ſeie gewiſſe Stundung eintreten laſſen.
Alusflugsfahrten der Deutſchen Reichspoſt. Die Deutſche
ſeichusſt, in Arbeitsgemeinſchaft mit dem Verkehrs=Verein
varmſtdt, als Vertreter des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros, be=
bſichuit
auf vielſeitigen Wunſch, auch in der zweiten Hälfte der
ericän inige mehrtägige Geſellſchaftsfahrten zu veranſtalten. Da
iße der Schwarzwaldfahrt ſchnell verkauft waren und be=
nuexlierweiſe
nicht alle Intereſſenten an der Fahrt teilnehmen
unny bringt die Deutſche Reichspoſt unter den kommenden
ſeriaguhrten abermals einen herrlichen, mit großer Sorgfalt aus=
farluekten
Schwarzwaldausflug. Außerdem ſind noch eine ſehr
mpffllnswerte Fahrt nach dem Laacher See und Eifel, ſowie
ach or Sieger= und Sauerland geplant. Fahrtleitung und
Bagpyührer, die bereits ſeit Jahren mit den Ausflugsfahrten
etranuſind, bürgen dafür, daß die Fahrten den Teilnehmern ein
eſompees Erlebnis bleiben. (Näheres ſiehe Anzeige in der heu=
Eigenn lummer dieſer. Zeitung.)
die Darmſtädter Reiſevereinigung veranſtaltet heute nach=
nittatzal
6 Uhr einen Familienausflug nach dem Oberwaldhaus.
Vielek freunde und Gönner der Vereinigung haben in dieſem
ſahrn hon verſchiedene ſchöne Reiſen und Fahrten unternommen
und ſiuſen beim gemütlichen. Nachmittagskaffee alle die ſchönen
irinugungen wieder aufgefriſcht werden. Aus dieſem Anlaß
ittetir Vorſtand um zahlreiche Beteiligung. Treffpunkt pünkt=
h
. mstag, den 23. Juli, 16 Uhr, bei den Hirſchköpfen. Gäſte
erzlſichwillkommen.
die nächſte, ganz beſonders verbilligte Ferien=Rheinfahrt
ach ſdr Loreley und zurück mit mehrſtündigem Aufenthalt in
em zſtioriſchen Städtchen Bacharach findet am kommenden
ſien ig ſtatt. In Bacharach iſt Beſichtigung der alten Stadt
nd Anderung nach dem frohen Weinort Steeg zum gemüt=
ſchent
zuſammenſein. Nach dem Märchenhain in Niederheim=
ach
ſärt am Mittwoch mittag wieder ein Schiff, und am Don=
rsnch
die 4. Ferienfahrt führt wieder bis zur Loreley, jedoch
Aenthalt in Oberweſel. Ausführliche Programme und
artt ſind jederzeit erhältlich beim Reiſebüro der Hamburg=
er
Ame =Linie. Luiſenplatz 1. (Siehe heutige Anzeige.)
Städt. Saalbau. Heute, Samstag, zwei große Marine=
MNilickä Konzerte, unter perſönlicher Leitung von Obermuſik=
:u beiſtie= Alexander Fleßburg. Ein erleſenes Programm der beſten
ind ſienſten Muſikſtücke, hiſtoriſche Märſche, der große Zapfen=
kreich
ervollſtändigen das Konzert, das bei jeder Witterung ſtatt=
mäindeir
(Siehe heutige Anzeige.)
die Hundstage kommen. Am 23. Juli iſt nach dem alten
Bauunalender Hundstag=Anfang. Hundstagende iſt am 23. Aug.
Ddie öndstage ſind die heißeſten Tage im Jahr; ſie dauern genau
ſinens 7onat und ſollen recht ſchwül und hitzig ſein. Ihren Namen
meabeir ie Hundstage von dem Hundsſtern oder Sirius. Alte
MRegealhagen: Hundstag hell und klar, zeigen an ein gutes Jahr;
wbeni ſe viel Regen bereiten, bringen ſie viel teure Zeiten‟.
Huukag hell und heiß, bangt im Winter jeder Geiß. Auf
zeiße undstage ſoll alſo ein ſtrenger, klarer Winter folgen.
Machu em Volksglauben ſoll man in den Hundstagen nicht baden,
wonſtü lomnmt man die Hundsblattern. Auch ſoll man aus keinem
pffenzaWaſſer trinken, weil darin der Hundskopf, das iſt die Kaul=
uanen
ſchwimmt. Die Kaulquappe iſt eine Vorſtufe des Froſches.
Autoliſten. Soeben iſt die Autoliſte Nr. 91 erſchienen.
DDieſs erzeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kriffahrzeugen jeder Art in den 18 Kreiſen des
WVoulſtaates Heſſen (Kennzeichen VS. VR. VO) fürdie
Beütom 1.15. Juli 1932. Die Autoliſten ent=
althidie
ſonſt nicht zugänglichen Meldungen in
Golguuer Reihenfolge: Name, Beruf, Wohnort des Kraftfahr=
rhad
ieugläzers; Fahrzeugart, Hubraum in com und PS (bei Laſtkraft=
Wehngee Eigengewicht in ks und PS); Fabrikat und Motornum=
(lersſ(abrikneue Fahrzeuge ſind durch * kenntlich ge=
( Die Meldungen ſind geordnet nach den drei Provinzen
X V0) und Kreiſen, und innerhalb dieſer nach Fahr=
1e19)rten. Abgemeldete Fahrzeuge werden beſonders ge=
führ
Die Autoliſten ſind unentbehrlich, weil ſie lau=
Dfenkleueſtes Adreſſenmaterial liefern. Sie erſcheinen
Wal4 Tage, alſo monatlich zwei Liſten. Die ſpäteſtens
am leines jeden Monats ausgegebene Liſte enthält die Mel=
dums
vom 16.30. (31.) des voraufgegangenen Monats, und
n die Aſteſtens am 23. eines Monats ausgegebene Liſte die Mel=
Adunl vom 1. bis 15. des gleichen Monats. Wegen des
erInßi gten Bezugspreiſes vgl. Anzeige! Anfragen
richikiſtr an den zuſtändigen Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.
SOmmerſpielzeik im Kleinen Haus.
Wochenſpielplan:
hintag, 24 Juli 20 Uhr: Die Frau, die jeder ſucht Mon=

taax2 Juli: Geſchloſſen. Dienstag 26. Juli 20 Uhr: Frauen
habindas gern. Mittwoch, 27. Juli. 20 Uhr: Kopf in der
Schäne; (zum erſten Male). Donnerstag, 28. Juli, 20 Uhr:
Ko.Nin der Schlinge, Freitag, 29 Juli, 20 Uhr: Kopf in
der Thlinge Samstag, 30 Juli, 20 Uhr: Frauen haben das
Verm zum letzten Male). Sonntag, 31. Juli, 20 Uhr: Die fünf
Fraftrter (zum erſten Male).
*Sommerſpielzeit im Kleinen Haus. Heute Erſtaufführung
des Shrmanten Luſtſpiels Die Frau, die jeder ſucht von Lud=
wign
Erſchfeld. Spielleitung Peter Faſſott. Eine moderne kleine
Konewie von einer eigenen, ein wenig ſpöttiſchen Luſtigkeit.
Mam auß ſie als ein Meiſterſtück leichten Konverſationsſtils be=
zeichſ
. Die tragende Rolle der Hello ſpielt Ingeborg Scherer
auss langen, Trägerin eines in Darmſtadt wohlbekannten
Naues. Ende 22 Uhr. Die Aufführung gilt als 22. Vorſtellung
im Enstagsabonnement. Die nächſte Wiederholung iſt morgen
Soneng. 20 Uhr.

Nr. 203 Seite 5

Dut Sochwaffer Kalaſtiophe i Sarmſtädt
Wafſerregulierung durch das nenzeitliche Kanalnek in Darmſtadt. Vorkehrungen gegen Ueberflukungen
Hiefer gelegener Skraßenzüge uſw.

Eine Prefſebeſprechung im Stadthaus.
* * Oberbürgermeiſter Mueller hatte für geſtern vormittag
zu einer Preſſebeſprechung eingeladen, in der er zunächſt verſchie=
dene
kleinere Vorhaben der Stadt bekannt gab. So ſoll am
Montag der Platz vor dem Orpheum auf den Namen

getauft werden. Im Februar dieſes Jahres war bekanntlich der
200. Todestag Waſhingtons, des Mannes, der in ganz Amerika
als Freiheitsheld, Soldat und Menſch gefeiert wurde. Der Ab=
ſtand
der Jahrhunderte hat gezeigt, daß dieſe Perſönlichkeit auch
über die Grenzen ſeines Landes Hochachtung und Verehrung ge=
funden
hat, und daß Berechtigung beſteht, ihm. ebenſo wie Goethe,
deſſen Name und Geiſt die Grenzen der Völker überwunden hat
und dem überall Ehrungen zuteil werden, ein Denkmal in Form
einer Platzbenennung zu ſetzen. Die Weihe, die der Beethoven=
Männerchor New York, das Stadtorcheſter, die Darmſtädter Sän=
gerſchaft
verſchönen wird, wird im ſchlichten Rahmen, im Beiſein
des amerikaniſchen Generalkonſuls Lowrie, des Herrn Oberbür=
germeiſters
uſw. um ½12 Uhr ſtattfinden.
Eine freudige Mitteilung war die daß nunmehr die Her=
richtung
, der vielumſtrittenen Poſtamente der Land=
grafen
Philipps des Großmütigen und Georgs I., am Theater,
in Angriff genommen wird, d. h., da zunächſt der Gedanke, durch
den Bildhauer Scholl, deſſen Vater die Denkmäler geſchaffen hatte,
Kopien aus haltbarem Stein herſtellen zu laſſen, an der Finanz=
not
der Stadt ſcheiterte, will man die beiden Figuren, die im
alten Schloß ſtehen, im Schloßeingang (vom Markt) links und
rechts poſtieren, wo ſie gegen Witterungseinflüſſe geſchützt ſind.
Dort werden auch die Gedenktafeln angebracht. Auf die Poſta=
mente
am Theater ſollen Blumenſchalen angebracht, und ſomit die
Steine des Anſtoßes als lebende Blumenpoſtamente unſerer
Stadt würdig geſtaltet werden. In ſpäteren beſſeren Zeiten hofft
man, die Denkmalsfiguren an ihren alten Platz zurückbringen zu
können.
Zur Beigeordnetenfrage äußerte ſich Oberbürger=
meiſter
Mueller im Sinne ſeiner am 12. Juli bei uns veröffent=
lichten
Auslaſſungen. Im übrigen ſoll dieſe Frage bis nach den
Wahlen unerörtert bleiben.
Vor allem intereſſieren dürften die auf Veranlaſſung des
Herrn Oberbürgermeiſters gegebenen Aufklärungen des Herrn
Oberbaurats Heuſel, vom Städtiſchen Tiefbauamt, über
das gewallige Hochwaſſer und die Vorbeugungs=
maßnahmen
des Tiefbauamkes zur Ber=

Bei den unmittelbar über der bebauten Stadt oder über Tei=
len
derſelben niedergehenden Sturzregen treten auch bei nicht
voll belaſtetem, Kanalnetz im allgemeinen folgende be=
kannte
Erſcheinungen auf:
a) Vorübergehende Ueberflutung einzelner Straßen, die am
Fuße der ſteil abfallenden Querſtraßen liegen (z. B. Heidelberger
Straße), weil die großen Waſſerabflüſſe die Sinkkaſten ( Kanalein=
läufe
) in den ſteilen Straßen überſchießen und die Sinkkaſten=
Rechen der flachgelegenen Straßen durch die von den Abflüſſen
mitgeführten Sperrſtoffe (Reiſig. Laub. Heu uſw) verlegt werden,
ſo daß auch dort der Einlauf in die Kanaliſation ſtark behindert iſt.
b) Ueberſchwemmung von Kellerräumen durch unmittelbaren
oberirdiſchen Zufluß vom Grundſtück ſelbſt infolge Tieflage der
Eingänge und Kelleröffnungen und ungünſtiger Neigung des Ge=
ländes
der Grundſtücke.
Bei Ueberlaſtung des Kanalnetzes treten weiter auch
Ueberſchwemmungen von Gebäude= und Grundſtücksteilen ein in=
folge
Rückſtau aus tiefer als die Straßenkrone gelegenen Kanal=
einläufen
der Hausentwäſſerungsanlagen, wenn ſie entweder gar
nicht oder nur mangelhaft gegen Rückſtau geſichert ſind.
Beſonders gefahrbringend ſind bei überlaſtetem Kanalnetz
Geländemulden in den Straßenzügen, weil das oberirdiſch
von den Seitenſtraßen zufließende Waſſer nicht mehr ober=
irdiſch
weiterlaufen kann, ehe die Mulde bis zu einer
Ueberlaufſtelle gefüllt iſt.
Das aufgeſtaute Waſſer dringt dann je nach der Tiefe der
Mulde in die angelegenen Grundſtücke ein.
Hinſichtlich der Möglichkeit einer Ueberlaſtung des
Kanalnetzes ſei bemerkt, daß bei jeder Kanaliſation mit
einek ſolchen immer zu rechnen iſt, da aus wirtſchaftlichen
Gründen die Kanaliſationen nicht für die größ=
ten
, ſeltenen Regenfälle gebaut werden, können.
Für die Bemeſſung des Kanalnetzes der Stadt Darmſtadt z. B.
wurde, wie in zahlreichen anderen Städten mit neuzeitlicher
Kanaliſation, ein Regenfall zugrunde gelegt, der nach den (in
Darmſtadt ſeit dem Jahre 1900 mittels vier ſelbſtſchreibender
Apparate) angeſtellten Meſſungen jährlich vorausſichtlich einmal
erreicht oder überſchritten wird.
Langanhaltende, über größere Gebiete ſich erſtreckende
Regenfälle von ſolcher Heftigkeit, wie die vom 14. und
16. d. M., bewirken aber nicht nur eine vorübergehende
außerordentliche Belaſtung oder auch Ueberlaſtung des
Kanalnetzes der Stadt, ſondern auch eine nachhaltige Hoch=
waſſerführung
der Bäche und Flurgräben der geſamten
Stadtgemarkung.
Hierbei treten beſonders in Erſcheinung der Darmbach
und der Ruthſenbach. (Die hart an der Gemarkungsgrenze
gegen den Spachbrücker Wald befindliche Strecke des Silzbachs
iſt hier für die Gemarkung Darmſtadt von geringer Bedeutung).
Von den Flurgräben iſt der bedeutendſte der Faule Graben
im nördlichen Gemarkungsteil, mit ſeinen bis ins Oberfeld
reichenden veräſtelten Oberläufen; dem hinterſten= dem mit=
telſten
und dem vorderſten faulen Graben, ſowie dem Molkenbach.
Von dieſen Bächen und Flurgräben hat bezüglich der Durch=
leitung
der Waſſerführung durch die Stadtgemarkung beſondere

Bedeutung nur der Darmbach, weil er durch bebautes Gebiet,
ſogar durch die tiefgelegenen, eng bebauten Teil der Altſtadt führt.
Der Darmbach kann für das Stadtgebiet gefahrbringend
ſein, da er ein ſehr ausgedehntes Einzugsgebiet hat, das
bis in die Gemarkung Ober=Ramſtadt reicht.
Er ſammelt die Niederſchlagswaſſer des großen, aus Wald und
Wieſen beſtehenden ſüdöſtlichen Gemarkungsteiles und fließt in
der Richtung von Südoſt nach Nordweſt gegen das bebaute Stadt=
gebiet
, deſſen Rand er an der äußeren Roßdörfer Straße nächſt
dem Botaniſchen Garten betritt. Von dort fließt der Darmbach
in nördlicher Richtung weiter durch den Botaniſchen Garten und
dann in weſtlicher Richtung nach dem Großen Woog. Dieſer
diente ſeit ſeiner mindeſtens 400 Jahre zurückliegenden Errich=
tung
zugleich als Staubecken für die vom Darmbach zugeführ=
ten
Hochwaſſermengen. In der Entwäſſerungstechnik wird eine
ſolche Einrichtung Rückhaltebecken genannt, weil es ermöglicht,
die plötzlich auftretenden großen Zuflußmengen zurückzuhalten
und allmählich in den Vorfluter abzulaſſen, entſprechend deſſen
Aufnahmefähigkeit.
Der Große Woog hat bei dem normalen Pegelſtand von
3,90 Metern einen Faſſungsraum von 145 000 Kubikmetern
und eine Oberfläche von rund 70 000 Quadratmetern.
Er hat ſich von jeher zur Bewahrung der tief
gelegenen Altſtadt vor Waſſergefahr aufs beſte
bewährt.
Aus dem Woog gelangen deſſen Abflüſſe bei Trockenwetter
und geringeren Regenfällen über ein Ueberlaufwehr an ſeiner
Nordweſtecke in den Zulaufgraben zum Gunderſchen Triebwerk
und aus dieſem in den das Grundſtück der Gartenarbeitsſchule
durchziehenden offenen Graben. Bei ſtärkerem Zufluß und An=
ſteigen
des Woogsſpiegels muß der gleichfalls an der Weſtſeite
(an der Stelle des ehemaligen Zapfens) befindliche Grund=
ablaß
entſprechend geöffnet werden. Die Abflüſſe gelangen
dann durch einen unter dem Woogsdamm und der Beckſtraße
durchführenden Durchlaß ebenfalls in den Graben der Garten=
arbeitsſchule
, der am Südweſtende des Schulgartens in einen
Hauptſammelkanal der Kanaliſation, den ſog. Darmbach=
kanal
, mündet. Der Verlauf des Darmbachkanals iſt: Darme
ſtraße Woogsſtraße Inſel Holzſtraße Schloßgraben
Zeughausſtraße Luiſenſtraße Franfurter Straße Land=
wehrſtraße
Wendelſtadtſtraße Im Tiefen See. Der nächſt
dem Pfarrwieſenweg noch vorhandene Durchlaß unter der ehe=
maligen
Main=Neckarbahn bildet den Auslaß des Darmbach=
kanals
. Von dieſer Stelle ab iſt der Darmbacht wieder als offe=
ner
Flutgraben vorhanden, kreuzt die Gräfenhäuſer Straße, die
Bahnanlagen und die Weiterſtädter Straße und zieht weiter am
Gehaborner Hof vorbei durch die Gemarkung Griesheim zu dem
etwa 8 Kilometer weſtlich von Darmſtadt in der Richtung von
Süd nach Nord fließenden Landgraben.
Dieſer Darmbachflutgraben führt bei Vollbelaſtung eine
Waſſermenge von 16 Kbm./Sek. Unmittelbar unterhalb der Wei=
terſtädter
Straße mündet in ihn der Flutgraben des ſog. Süd=
kanals
mit einer ſekundlichen Waſſerführung von 4,60 Kubik=
metern
. Die Geſamtwaſſermenge von 16 4,60 20,6 Kbm./Sek.
gelangt zunächſt in ein im Jahre 1910 angelegtes Rückhaltebecken
von 15 000 Kubikmetern Inhalt. Der aus dieſem Becken füh=
rende
Flutgraben kann 8 Kbm /Sek. weiterleiten, jedoch vorerſt;
nur bis zum Eintritt in die Gemarkung Griesheim am Wald=
rand
hinter dem Gehaborner Hof. Von letzterer Stelle ab zieht
ein verhältnismäßig kleiner Waſſerlauf, der urſprüngliche Darm=
bach
(unterhalb der Provinzialſtraße nach Groß=Gerau die Land=
wehr
genannt) weiter.
Das erwähnte Rückhaltebecken auf der Pallas=
wieſe
wurde am 14. d. M. wie ſchon wiederholt mehr
als bordvoll und lief Diesmak=auf=ganze Länge
des Sperrdamms über. An einer von Maulwurfshöhlen,
durchzogenen Stelle wurde der nur 1 70 Meter hohe Damm durch=
geriſſen
und von den ausbrechenden Waſſermaſſen auf eine Länge
von 25 Metern fortgeſpült.
Die Abflüſſe aus dem Woog
durchziehen alſo gemäß dem vorgeſchriebenen Wege des Darm=
bachkanals
die Altſtadt, die bekanntlich von jeher infolge mul=
denartiger
Geländegeſtaltung durch Ueberſchwemmungen beſon=
ders
gefährdet iſt. Bei heftigen Regenfällen fließen die Abflüſſe
durch die ſteilen Straßen der Umgebung ohnedies dem tief gele=
genen
Straßenzug der Altſtadt oberirdiſch zu und müſſen dort,
wenn ein Aufſtau vermieden werden ſoll, in die Kanaliſation
aufgenommen werden, weil von der Einmündung der großen
Ochſengaſſe in den Schillerplatz ab das Gelände nach dem Schloß=
graben
nicht weiter fällt, ſondern bis hinter die Einmündung
der Schloßgaſſe etwa 1 Meter anſteigt. Aus dieſer Mulde iſt ein
oberirdiſcher Abfluß bzw. Weiterfluß des Waſſers erſt nach ihrer
Füllung (Aufſtau) wieder möglich. Zur Verhütung des Auf=
ſtaues
bei überlaſtetem Kanalnetz wurde im Jahre 1927 der ſog.
Altſtadt=Sonderkanal erſtellt, der dieſe Waſſermengen
in den als Rückhaltebecken eingerichteten öſtlichen Teil des Gra=
bens
um das Schloß abführen ſoll.
Bei heftigen Regenfällen iſt der die Altſtadt durchziehende
Darmbachkanal allein durch die ihm von den Seitenkanälen zu=
geführten
Waſſern meiſt voll belaſtet, oft ſogar auch überlaſtet.
Deshalb iſt bei ſolchen Regen, insbeſondere aber bei Kataſtrophen
wie am 14. und 16 des Monats, dringend erforderlich.
das Hochwaſſer des Darmbachs ſolange im Woog
zurückzuhalten, bis der Darmbachkanal zur Auf=
nahme
und Weiterleitung wieder fähig iſt, was
meiſt bereits kurze Zeit nach Beendigung oder Nachlaſſen des hef=
tigen
Regens wieder der Fall iſt. Von dieſem Zeitpunkt ab kann
aber bei Kataſtrophen der Woog nicht in einem dem Zu=
fluſſe
entſprechenden Maße abgelaſſen werden, weil zurzeit die
Einrichtungen hierfür nicht geeignet ſind. Deshalb wurde ſchon in
alter Zeit in ſolchen Fällen der am Einlauf des Darmbachs in
den Botaniſchen Garten abzweigende Soderbach zur Ver=
teilung
des Hochwaſſers herangezogen. Auch zurzeit noch
tritt bei Hochwaſſer im Darmbach der ſonſt trockene Soder=
bach
in Tätigkeit und ſoll einen Teil des Hochwaſſers weiter=
führen
bis zur Einmündung des Soderbachs in den Kanal der
Gabelsbergerſtraße
Weiter verbreitete ſich der Fachreferent über das Hochwaſſer
des 14. und 16. Juli und über die Urſache, die die Ueberſchwem=
mung
zur Folge hatte. Wir kommen im einzelnen auf dieſe Aus=
führungen
morgen zurück.

Der Darmſtädter Verbandskag des 5.5.
Im Hinblick auf das Frankfurter Sängerbundesfeſt hielt der
Sondershäuſer Verband Deutſcher Sängerver=
bindungen
(S. V.) in dieſer Woche ſeinen Verbandstag in
Darmſtadt ab. Gleichzeitig trat im Hauſe des Akademiſchen Chors
der Vertretertag des Verbandes Alter S.V.er zuſammen. Die ge=
ſamten
Verhandlungen zeigten das erfreuliche Bild einer bemer=
kenswerten
inneren Geſchloſſenheit des S.V. und waren von dem
einheitlichen Willen getragen, im traditionellen Geiſte deutſchen
Sängerſtudententums die großen vaterländiſchen Aufgaben der
Zeit zu erfaſſen und zu erfüllen. In den Berichten und Aus=
ſprachen
nahmen daher neben den muſikaliſchen und organiſato=
riſchen
Angelegenheiten namentlich die Fragen der Volkstums=
arbeit
und der Hochſchulpolitik einen breiten Raum ein. Zur
Durchführung der geländeſportlichen Aufgaben faßte der Ver=
bandstag
eine Entſchließung in der Richtung einer noch ſtärkeren
Beteiligung an dieſer wichtigen Arbeit. Einſtimmig wurde be=
ſchloſſen
, die Akademiſch=Wiſſenſchaftliche Verbindung Makaria.
Stuttgart, probeweiſe aufzunehmen, ſo daß der S.V. zukünftig
auch an der Techniſchen Hochſchule Württembergs durch eine alt=
angeſehene
Verbindung vertreten ſein wird. Die Leitung des
SV. geht mit der Beendigung des Verbandstages an Dipl.=Ing.
Altenbach (Akademiſcher Chor, Darmſtadt) über. Im Anſchluß
an die Darmſtädter Tagung vereinen ſich zahlreiche alte und
junge S.Ver im Zeichen des deutſchen Liedes beim Sänge= bun=
desfeſt
in Frankfurt.

Die Skellenloſigkeit im kechniſchen Beruſ.
Ueber die Stellenloſigkeit im techniſchen Beruf veröffentlicht
der Bund der techniſchen Angeſtellten und Beamten eine überaus
aufſchlußreiche Statiſtik auf Grund einer Erhebung vom 1. Juli
d. Js. Danach waren von den Mitgliedern des Butab zu dieſem
Zeitpunkt 16 862, das ſind faſt 33 Prozent, ohne Stellung. Davon
ſtanden in einem Lebensalter bis zu 20 Jahren 268, von 20
bis 25 Jahren 2448, von 2530 Jahren 3893, von 3035 Jahren
3051, von 3540 Jahren 1995, von 4045 Jahren 1617 von
4550 Jahren 1448, von 5055 Jahren 1045, von 5560 Jahren
666, von über 60 Jahren 366. Es ergibt ſich hieraus die bemer=
kenswerte
Tatſache, daß weit über die Hälfte, nämlich 58 Prozent,
der Stellenloſen den jüngeren Jahrgängen, (bis zu 35
Jahren) angehören. Offenbar wirkt ſich hier der Schutz des Geſetzes
über die Friſten für die Kündigung von Angeſtellten und des Be=
triesrätegeſetzes
zugunſten der älteren Techniker aus.
Ein überaus trauriges Bild ergibt auch die Unterſuchung nach
der Dauer der Stellenloſigkeit. Bis zu 1 Jahr waren
ohne Stellung 10 405, bis 2 Jahre 4599, bis zu 3 Jahren 1529,
bis zu 4 Jahren 192, bis zu 5 Jahren 50 und über 5 Jahre 87
(davon 13 über 8 Jahre). Von den Jahrgängen über 35 Jahren
waren 711 ſeit 23 Jahren, 151 ſeit 34 Jahrer und 42 ſeit 45
Jahren ſtellenlos.
An Umfang und Dauer der Stellenloſigkeit ſtehen die
techniſchen Angeſtellten alſo an der Spitze aller größeren
Angeſtelltengruppen.

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Seite 6 Nr. 203

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 23. Juli 1ezue

Hängerfreundſchaft.

Gäſte Darmſtadts und des Liederkranzes.

Aus Hannover Nürnberg, Heidelberg und Pforzheim weilen,
anläßlich des Deutſchen Sängerfeſtes, Gäſte in Darmſtadt. Am
Freitag abend bereitete ihnen der Liederkranz ein herzliches
Willkommen Gruß und Handſchlag! Auf dieſen Tag habe
ſich die Darmſtädter Sängerſchaft nach den Worten des Vorſitzen=
den
des Liederkranzes, ſchon vier Jahre gefreut, denn in Hannover
bereits war dieſes Treffen verabredet worden. Oberſchulrat Haſ=
ſinger
herzlich begrüßt, ſprach zu den Darmſtädter Sängern
und der ſtattlichen Zahl ihrer Gäſte von den tragenden Kräften
der deutſchen Sangesſache, von der Sänger Freundſchaft die auf
Achtung, Verſtehen und auf das Brückenſchlagen von Schicht zu
Schicht beruht. Ihr iſt das Lied nicht Liebhaberei, ſondern Le=
bensbedürfnis
und Lebenskraft. Der Heimat, dem Volke und dem
Vaterlande gilt ihr Streben, das die deutſche Einheit er=
ſingen
half. Der Selbſtentzweiung unſeres Volkes ſtellen die
Sänger den Willen zur Selbſtbehauptung entgegen. Die Worte
des Referenten für Volksbildung im heſſiſchen Kultusminiſterium
löſten ſich immer wiederholenden rauſchenden Beifall aus, und die
Begeiſterung klang zuſammen in dem ſtehend geſungenen Lied
der Deutſchen.
Es ſprachen dann noch Amtsdirektor Bohländer, der die
Grüße des Oberbürgermeiſters und der Stadt Darmſtadt an die
Gäſte übermittelte, und Fabrikant Schmitt als Direktor des
Darmſtädter Verkehrsvereins. Aus den Worten des Vorſitzenden
der Gäſtevereine: Liedertafel Alauda=Hannover. Nürnberger Lie=
derchor
, Liedertafel Heidelberg und Liederhalle Pforzheim ſprach
dann der Geiſt ſangesbrüderlicher Verbundenheit und die Freude
darüber, die Bande der Sängerfreundſchaft von neuem knüpfen
und in Darmſtadt weiter feſtigen zu können.
Die Gäſte erfreuten dann durch eine Anzahl ſchöner Chöre.
Man wechſelte Worte der Freundſchaft und ehrte die Arbeits=
bienen
der befreundeten Vereine durch Verleihung der Ehren=
nadeln
. Oberſchulrat Haſſinger wurde dabei unter beſon=
derem
Beifall zum Ehrenmitglied des Lieder=
kranzes
ernannt. Dabei gedachte man mit allgemeiner
Anerkennung ſeiner und des Volksſtaates Heſſen Förderung der
deutſchen Sangesſache, die als vorbildlich für das Reich auch von
den Gäſten anerkannt wurde. Das Gefühl der Zuſammengehö=
rigkeit
fand weiter reichlichen Ausdruck in manchen Wechſelreden.
in gemeinſamem Sang und in frohem Beiſammenſein bis in den
ſpäten Abend.

Kundgebung desReichsbundes derkriegsbeſchädigken,
Kriegskeilnehmer und Kriegerhinkerbliebenen.

** Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer
und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgrupe Darmſtadt des Gaues
Heſſen hielt geſtern abend in dem überfüllten Saalbau eine
Kundgebung ab, in der vor allem Proteſt erhoben wurde
gegen die Notverordnung der Regierung Papen vom 14.
Juni 1932, die beſonders die Kriegsopfer durch Verſchlechterung
der Bezüge der Kinderloſen, Leichtbeſchädigten und die zahlrei=
chen
Halb= und Vollwaiſen trifft. Die Verſammlung wurde er=
öffnet
durch den Ortsgrupenvorſitzenden Tauer=Darmſtadt.
Das Hauptreferat hatte der Bundesvorſitzende Pfänder=
Berlin übernommen. Er zeichnete die ſchwere wirtſchaftliche Lage
Deutſchlands und betonte, die Dinge lägen lange nicht ſo ein=
fach
, wie ſie heute vielfach dargeſtellt würden. Mehr als vier
Jahre ſei das deutſche Volk gegen eine Macht von Feinden zuſam=
mengeſtanden
. Die Menſchheit könne nicht ohne politiſche und
wirtſchaftliche Folgen einen ſolchen Krieg führen; auch für
Deutſchland ſei nicht ohne Folgen geblieben, daß mehr als zwei
Millionen Tote zu beklagen ſind, und die Folgen hätten noch
Generationen zu ſpüren. Im Kriege lägen die tieferen Urſachen
der wirtſchaftlichen, finanziellen und ſozialen Kriſe. Nicht mit
Redenhalten könne man Beſſerung ſchaffen, und die nationale
Geſinnung könne nicht einſeitig in Anſpruch genommen werden.
Die Laſt eines Krieges müßte von allen getragen werden. Nicht
nur die deutſche Wirtſchaft, ſondern alle Länder ſchmachten unter
der gegenwärtigen Kriſe.
Redner definierte dann die Anſichten über den Wohlfahrts=
ſtaat
, den Opfern des Krieges ſei es aber nie zu wohl geweſen.
Es müſſe wohl eine Differenzierung zwiſchen Löhnen und Ge=
hältern
nach Aufgabe und Leiſtung geben, aber die Laſten des
Krieges dürften nicht auf die breite Maſſe einſeitig abgewälzt
werden. Niemand hätte durch ſolche Kürzung ein beſſeres Ein=
kommen
erhalten, die Wirtſchaft habe ſich ebenfalls dadurch nicht
erholt, daß an den Wohlfahrtsſtaat bzw. den Leiſtungen
(Zuſatzrenten uſw.) abgebaut wurde. Ein Abbau der Unter=
ſtützungen
und Renten könne auch keinen Nutzen bringen im
Gegenteil, die Konſumkraft der Maſſen gehe zurück und ſchädige
damit die Volksgeſamtheit. Es ſei daher beſſer, zu Laſten derer,
die es tragen können, Mittel für die Bedürftigen zu ſchaffen
Auch heute habe ſich ſchon unter dem gegenwärtigen Kanzler er=
wieſen
, daß es keinen anderen Weg gebe, aus den Laſten heraus=
zukommen
, als den der Verhandlungen. Nicht erledigt ſeien die
Verpflichtungen im Innern. Der größte Teil des mobilen Kapi=
tals
ſei durch Krieg und Inflation verloren, die Empfänger des
Wohlfahrtsſtaates hätten nie große Geldmengen gehabt. Schul=
den
könne man nicht ſo einfach zum zweiten Male weginflatio=
nieren‟
. Das Schlagwort vom Wohlfahrtsſtaat dürfe, man
nicht unwiderſprochen hinnehmen. Es gehe ſchon, jedem einen
ausreichenden Unterhalt zu gewähren, wenn der ernſte poli=
tiſche
Wille nur da ſei. Tatſächlich hätten wir heute keinen
Wohlfahrts= ſondern einen Subventionsſtaat‟. Der Syſtem=
wechſel
ſei gekommen, um die Grenzen der Subventionen aufzu=
heben
. Was von der deutſchen Arbeiterſchaft erarbeitet werde,

müſſe auch Gemeingut aller werden. Wenn das geſchehe, könnte
auch eine gerechte Rentenpolitik durchgeführt werden. Das Volk

werde terroriſiert, wenn die Nationalſozialiſten die Macht hätten.
Die alten Kriegsteilnehmer ſeien im Felde geweſen zur. Er=

kämpfung der Freiheit und Demokratie. Der Reichsbund der
Kriegsbeſchädigten gehe in ſeiner Unparteilichkeit aber nicht
ſoweit, daß er ſich alles aufzwingen laſſe. Als Organiſation
ſtehe er auf dem Boden der Demokratie und der Republik, und
er werde dabei ſein, wenn es in den letzten Kampf gehe. Man
werde ſich als ehemalige Frontſoldaten gegen jede Barbarei
wenden.
Redner wandte ſich dann gegen den Nationalſozialismus und
deſſen Kampf gegen den Wohlfahrtsſtaat‟. Ziel ſei die Auf=
löſung
des Sozialminiſteriums im Reiche. Der Angriff auf die
Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen
ſei bereits erfolgt. Die Opfer des Krieges hätten aber die Mög=
lichkeit
und Pflicht, ihr Schickſal mitzugeſtalten.
In einer einſtimmig angenommenen Entſchließung
wandte ſich die Verſammlung gegen die Subventionen und gegen
den Abau der Renten und der Sozialverſicherung. Der Reichs=
bund
fordert Wiederherſtellung der Rechtszuſtände vor der Not=
verordnung
vom 14. Juni 1932. Im einzelnen werden die For=
derungen
präziſiert, es wird verlangt, daß zunächſt die ſchlimm=
ſten
Schädigungen wieder gut gemacht werden. Nach einem
Chorgeſang ſchloß der Vorſitzende mit Worten des Dankes die
Verſammlung.

Im Union=Theater, ſieht man heute und folgende Tage
Roman Novarra in dem romantiſchen Tonfilm Der Sänger von
Sevilla‟. Dazu das reichhaltige Beiprogramm.
In den Helia=Lichtſpielen wird die luſtige Tonfilmkomödie
Fünf von der Jazzband mit Jenny Jugo und Theo Shall in den
Hauptrollen noch bis auf weiteres vorgeführt. Im tönenden Bei=
programm
: Die neueſte Emelka=Tonwoche.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male den
abenteuerlichen Kriminal=Tonfilm Kriminalreporter Holm mit
Herm. Speelmanns und Elga Brink. Dazu das gute Beiprogramm.

Lokale Veranſtalkungen.

Hotel und Reſtaurant zur Poſt (am Hauptbahn=
hof
) veranſtaltet heute Samstag, und morgen, Sonntag, die be=
liebten
und gern beſuchten Geſellſchaftsabende mit Tanz, mit der
Kapelle Rodemjer. Eintritt frei. (Siehe heutige Anzeige.)
Schuls Felſenkeller. Heute bringt das Stadt=
orcheſter
im gemütlichen Terraſſengarten alte und neue Operet=
ten
zu Gehör. Eintritt frei. (Siehe Anzeige.)

Tageskalender für Samstag, den 23. Juli 1932.
Union=Theater: Der Sänger von Sevilla, Helia=Lichtſpiele:
Die Fünf von der Jazzband, Palaſt=Lichtſpiele: Krimi=
nalreporter
Holm. Städt. Saalbau, 16 und 20 Uhr: Marine=
Militärkonzerte. Konzerte: Hotel=Reſt. zur Poſt, 7 Perkeo,
Schuls Terraſſenkeller.

A. Beufhes Sangerbandesfeft

Das deutſche Lied bauk in unſerem Herzen die Liebe zu der Heimak unſerer Väker und zum dentſchen E/
Bekennknis der auslandsdenkſchen Sänger zu ihrer Heimak.

Eine Feier in der Paulskirche.

Frankfurt a. M., 22. Juli.
Nachdem am Donnerstag abend die Berliner Sänger in
Frankfurt eingetroffen waren, folgten im Laufe des Freitagvor=
mittag
Sänger=Sonderzüge aus Kiel, Baſel, Wien, Kaſſel, Saar=
brücken
. Offenburg, Hannover, Bremen, Eſſen, Kottbus, Stutt=
gart
, Düſſeldorf, Tübingen, Friedrichshafen, Zweibrücken, Mün=
chen
und Nürnberg. Damit dürften die in Frankfurt erwarteten
40 000 Sänger ſo ziemlich zur Stelle ſein.
Der geſtrige Tag wurde mit einer eindrucksvollen Feier in
der Paulskirche eingeleitet. Die Feier galt dem deut=
ſchen
Einigungsgedanken. Die Feſtrede hielt der Vor=
ſitzende
des Feſtausſchuſſes Rechtsanwalt Dr. Hermann= Frank=
furt
a. M., der in längeren Ausführungen die Geſchichte jener
Zeit umriß, in deren Mittelpunkt die Paulskirche ſtand. Unter
Nutzanwendung auf die heutige Zeit betonte der Redner, daß die
Einheit auch heute nicht beſtehe, ſolange man widernatürlich un=
ſern
Volkskörper in zwei Teile zerriſſen und lebenswichtige Teile
aus ihm herausgeſchnitten habe, ſolange man unſere Brüder an
der Saar vom Mutterlande fernhalte und die Vereinigung mit
den öſterreichiſchen Stammesbrüdern gegen die Stimme der Ver=
nunft
und des Blutes hindern wolle. Solange noch dieſe Wunden
bluteten und unſer Volk mit der Kriegsſchuldlüge behaftet ſei,
könnten wir keinen wahren Frieden anerkennen.
Wie in der Zeit des Werdens unſerer nationalen Einheit,
ſo gehöre auch heute und immerdar in ſelbſtloſer und ſelbſt=
verſtändlicher
Pflichterfüllung das Herz und das Lied des
deutſchen Sängers dem deutſchen Vaterlande und der deut=
ſchen
Volksgemeinſchaft. Die deutſchen Sänger glaubten
nicht nur an die Zukunft ſondern auch an die Ewigkeit
unſeres Volkes.
Der Obmann des Oeſterreichiſch=Deutſchen Volksbundes Wien,
Generaldirektor Dr. H. Neubacher, legte in längerer Rede ein
begeiſtertes Bekenntnis für den Anſchlußgedan=
ken
ab. Er erklärte u. a.: Während wir in dieſer Kirche den
Geiſt der großen Geſchichte beſchwören, rüttelt draußen das Fieber
den Volkskörper des Reichs. Während ich hier aus tiefſtem deut=
ſchen
Herzen für Großdeutſchland ſpreche, ſoll Deutſchöſterreich in
einem Augenblick drängender Wirtſchaftsnot neuerlich die Bekräf=
tigung
einer verhaßten außenpolitiſchen Bindung gegen Groß=
deutſchland
abgezwungen werden. Vergeſſen wir in dieſer Not des
Tages nicht, daß die Geſchichte die größeren Zeiträume der Er=
füllung
über Freud und Leid, Ungemach und Widerſpruch vieler
Tage ſpannt, vergeſſen wir das größte Ziel nicht und nicht die
ernſte Pflicht, für das größte Ziel täglich einzutreten. Laſſen Sie
mich in dieſer ernſten Stunde im Namen der alten Oſtmark des
heiligen römiſchen Reiches deutſcher Nation ſagen:

Wir werden niemals ermüden, wir werden uns niemals
ergeben, wir werden niemals daran zweifeln, daß wir mit
Euch Großdeutſchland und ein beſſeres Europa erkämpfen
werden, in dem das deutſche Volk zum Wohle der Menſchheit
frei und ſtark ſeiner geſchichtlichen Sendung leben kann.
Die Feier war umrahmt von drei Werken, die in der Pauls=
kirche
ihr Uraufführung erlebten: Aus dem deutſchen Parnaß
(Goethe) von Bodo Wolf. Grenzen der Menſchheit‟ (Goethe) von
Wilhelm Rinkens und Mahnung Will Veſper) von Otto Jochum.
Alle drei Werke vaßten ſo recht in den Rahmen der Stätte, an
der ſie ihre Uraufführung erlebten. Der Chor wurde vom Frank=
furter
Lehrerverein geſtellt.

Die Bolksdeutſche Weiheſtunde.

Im Rahmen des 11. Deutſchen Sängerbundesfeſtes fand in
der dichtbeſetzten Feſthalle eine Volksdeutſche Weiheſtunde ſtatt,

in der u. a. auch Reichsinnenminiſter Frhr. v. Gayl eine
Rede hielt.
Nach einer Begrüßungsanſprache des ſtellv. Vorſitzenden
Deutſchen Sängerbundes, Rektor Georg Brauner=Berlin,
Gruß namentlich den aus dem Auslande erſchienenen deur
Sangesbrüdern und den Rednern des Tages galt, ergriff
Reichsinnenminiſter Frhr v. Gayl das Wort. Er
brachte die Grüße des Herrn Reichspräſidenten für die in F
furt a. M. verſammelten Sänger, namentlich für die aus=
Auslande herbeigeeilten Deutſchen, die damit ihre unverc
liche Anhänglichkeit an die alte Heimat unter Beweis ſt
wollten. Der Miniſter betonte weiter, daß er auch der WM
bringer einer guten Botſchaft ſei, da er nämlich die Mitte:
machen könne, daß mit Rückſicht auf die hohe kulturelle Bedeu
des deutſchen Liedes und den friedlichen und künſtleriſchen
rakter des 11. Deutſchen Sängerfeſtes ab Sonntag, den 24.
die Notverordnung betreffend das Demonſtrationsverbot inſi
aufgehoben werde, als es ſich um Umzüge künſtleriſchen und
lichen Charakters handelt. Danach beſtänden alſo keine Sit :0
derniſſe mehr für die Durchführung des arweſt
Sängerfeſtzuges am Sonnta g nachmittag. (CNclu
Mitteilung löſte großen Beifall bei den Zehntauſenden, di:

weite Halle füllten, aus.) Die Reichsregierung lehne es au 7
dieſer Notzeit Feſte zu feiern, wenn ſie an der Tagung des
gerbundes dennoch teilnehme, ſo geſchehe es deshalb, weil e=
hier
nicht um eine eigentliche Feier, ſondern um eine Ve=
anſtaltung
von volkspolitiſchem Wert handele. Die dem ſiche
ſchen Volksgenoſſen, die aus allen Teilen der Welt na
Frankfurt gekommen ſeien, ſollten in dem Bewußtſein ge
ſtärkt werden, daß ſie zu uns gehörten, was auch imm
kommen möge.

Für das Deutſchtum in Ueberſee hielt dann Dr. Gotthö=
Seyffarth=Brooklyn eine Anſprache, in der er hervon

Wenn wir auch unter verſchiedenen Regierungen leben, und m
gleich unſer tägliches Leben als Reſultat der fremdländiſchen
gebungen und der Lebensgebräuche dieſer Nationalitäten au
vielen Beziehungen grundverſchieden iſt, ſo macht ſich dennock e ſen
Gefühl überall gleich bemerkbar: Die Liebe zu der Heimatt
ſerer Väter und zum deutſchen Volke! Und was iſt es, was de
Gefühle Vorſchub leiſtet, unzerſtörbar in unſeren Herzen aut
1em
und erhält? es iſt das einfache und doch unvergleichlich her-Un Außer
deutſche Lied.

Wo immer ſich einige Deutſche oder ſelbſt deren Kinder zur ſAtzu
ſammenfinden, da ſingen ſie die alten trauten Weiſen. Wi Aſche
Sänger haben immer in erſter Linie geſtanden, wenn au ſit hue
galt, die Ehre des deutſchen Namens zu ſchützen. ſat ſſ

ülteger

Aus deilt Wahltämpf.

* Verſammlung der Deutſchen Volkspartei.

* Die Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt, hatte
geſtern abend in den Fürſtenſaal eine Mitgliederverſamm=
lung
einberufen, die Herr Generalſekretär Welkow leitete.
Zunächſt ſprach Frau Dr. Matz, M. d. R., über das Thema
Vom Sinn dieſer Wahl‟. Die Rednerin erklärte, daß
heute ein Stückchen Mut dazu gehöre, das deutſche Bürgertum
an ſeine Selbſtändigkeit zu erinnern. Es gelte, gegenüber der
Leidenſchaftlichkeit dieſer Zeit, die man wohl verſtehen könne, die
ruhige Beſonnenheit und die ſtaatspolitiſchen Möglichkeiten her=
vorzuheben
. Die Rednerin verbreitete ſich dann über die Einzel=
heiten
und die Auswirkung des techniſchen Wahlabkommens mit
den Deutſchnationalen, das lediglich eine techniſche Sicherung der
volksparteilichen Reſtſtimmen bedeute und die abſolute politiſche
Selbſtändigkeit der gewählten volksparteilichen Kandidaten ge=
währleiſte
. Frau Dr. Matz kam auch auf die Abrüſtungskonfe=
renz
zu ſprechen, die ſie als eine Farce bezeichnete. Sie ver=
langte
ſchließlich im Intereſſe der notleidenden deutſchen Wirt=
ſchaft
eine Herabſetzung auch der Zinſen der privaten Verſchul=
dung
. Der Regierung Papen gegenüber nehme die Deutſche
Volkspartei eine neutrale, ja, eine wohlwollend neutrale Stel=
lung
ein, fordere aber von ihr vor allen Dingen praktiſche Maß=
nahmen
und Taten zur Linderung der Arbeitsloſigkeit. Zum
Schluß ihrer Ausführungen wies die Rednerin auf den ſoziali=
ſtiſchen
Charakter der nationalſozialiſtiſchen Bewegung hin, der
abſolut feſtſtehe.
An zweiter Stelle ſprach Herr Major a. D. Kreuzberg=
Frankfurt a. M. über Gegen Bürgerkrieg und In=
flation
, ein Thema, das auch durch ein Wahlplakat der DVP.
verſinnbildlich wird. Der Redner erinnerte an die Juli=Tage
1914 genau ſo ſchickſalsſchwer und ſchickſalsſchwanger ſeien die
Juli=Tage 1932. Von Streſemanns Volksgemeinſchaft ſeien wir
heute weiter entfernt als je, und das einzige Gut, das wir durch
die Revolution hindurch gerettet hätten, die Einheit des Deut=
ſchen
Reiches, die ſei jetzt in Gefahr. Was jetzt geſchehe ſei
nur die Reaktion, d. h. die Gegenwirkung auf die 14 Jahre
ſozialiſtiſcher, pazifiſtiſcher, internationaler und kulturbolſchewi=
ſtiſcher
Mißwirtſchaft. Das Rückgrat des deutſchen Staates, der
Mittelſtand, ſei vernichtet worden. Die klare Formel unſerer
heutigen Lage beſage, daß wir den Teufel des Sozialismus aus=
treiben
wollen, um uns damit dem Belzebub des Fascismus zu
verſchreiben, hinter dem der Bolſchewismus drohend ſtehe. Der
Redner warnte dann vor den außenpolitiſchen Gedankengängen
des Nationalſozialismus, der glaube, mit einem Auftrumpfen ſei
alles zu erreichen. Wir würden den Zuſammenbruch auch des
Natioialſozialismus erleben, der mit der Romantik alles ver=
kleide
, der alles allen verſpräche und niemandem etwas halten
könne! Herr Kreuzberg betonte die Warnung, daß der Sieg des
Nationaſozialismus unbedingt die Inflation bedeute, und eine
zweite Inflation vertrage Deutſchland nicht.
Die Verſammlung, die glatt verlief, endete mit einem Schluß=
wort
des Verſammlungsleiters. Beide Redner erhielten ſtürmi=
ſchen
Beifall.

Briefkaſſen.

Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsgulttung beſzufügen. Anonpme Anfrogen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtverbindlichkett.

M. N. 25. Zinſen könnten nur ab 1928 verlangt werden, da
für weiter zurückliegende Zeit Verjährung eingetreten wäre, wenn
Sie nicht bei der jüngſt erfolgten Einigung Zinszahlung ab 1926
verſprochen haben. Im übrigen kann die volle Summe auch mit
Klage verlangt werden. Wir würden deshalb raten, die Teil=
ſumme
ſofort zu zahlen. Für die Frage 3 kommt in Betracht, daß
doch nur der dem Schuldner (Ihnen) zuſtehende Eigentums=
anteil
angegriffen werden könnte; im übrigen gäbe die Not=
verordnung
vom 14. Juni 1932 einen Rechtsbehelf, um die Ein=
sſtellung
ſolchen Verfahrens zu erwirken. Gütliche Einigung liſt im=
merhin
rätlich.

Die deutſch=amerikaniſchen Geſangsvereine haben unter der Krag u der
hetze mit am ſchwerſten gelitten, weil ihre Weſensart offenessuime al
lautes Bekennen zur deutſchen Mutterſprache und zum deuttA nſch
Lied bedingen muß. Wenn uns auch Land und Meere trerns n W
und wir vielleicht politiſch anderen Ländern in Treue untsien geſch
ſind, ſo beſteht für uns immer noch die Stammesverwandtf:94 Kronf
und die enge Verbundenheit des Weſens, des Gemüts unde merhin
Geiſtes. Deshalb begrüßen wir Euch, liebe Volksgenoſſen, anuüm ang
ſer heiligen Stätte, wo der größte Deutſche, Goethe, das Lichr.
Welt erblickte, mit dem ſtolzen Bekenntnis: Auch wir ſind 7.
ſchen Blutes!
Als letzter Redner betonte Reichsminiſter a. D. Dr. Geſ/, In
in längeren Ausführungen, wie ſich der Begriff des Volksgen Uhh
im Ausland gewandelt habe und wie die Not die volksdeurſſ.
Geſinnung erheblich geſtärkt habe. Er ſchloß mit dem Schu Im
In deutſcher Not und Werkgemeinſchaft drinnen und drarizulein
wollen wir den Sinn der Geſchichte, die große Aufgabe der GSc hewen
wart erfüllen als treue Diener am Werk der Zukunft.
Hiß un
Dann begann nach einer Pauſe die Urauführung der Kaxcntne
Von deutſcher Not von Georg Nellius.
Mu Kra
Rr
hung

Aus Heſſen.

und in

Dd. Arheilgen, 22. Juli. Aus der Landwirtſch
Die Kornernte iſt jetzt in vollem Gange. Sie bringt in di=
Jahre eine beſonders große Arbeitslaſt mit ſich, weil der guß
Teil des Getreides auf der Erde aufliegt und deshalb mitl g wol
Maſchine nicht gemäht werden kann. Die Witterungsſchäden ch
bis jetzt am Getreide noch nicht übermäßig groß. Anders in/e
jedoch bei den Kartoffeln und bei den Hackfrüchten. Sie ſinhmi
weit ſie im Waſſer ſtanden, faſt gänzlich vernichtet. Durch den lls hie
ſchluß von der Luft, der auch jetzt noch durch die verkruſtete. K Nein
oberfläche beſteht, ſterben die Pflanzen langſam ab. Außerg
tritt auch die Fäulnis bei der ſtockenden Bodenfeuchtigkeit im
ſchreckendem Ausmaße auf. Die durch das Unwetter auf den
dern entſtandenen Schäden dürften die Schäden an den B MMil
nungen und Häuſern bei weitem übertreffen.

Cp. Pfungſtadt, 22. Juli, Hohes Alter. Einer demfelgen,
teſten hieſigen Einwohner, Michael Wambold, wohnhaft 2// Del
gaſſe, konnte heute ſeinen 82. Geburtstag begehen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 22. Juli. Badepreisermäuyuße 6
gung. Die Badepreiſe der Gemeindebadeanſtalt wurden in
paſſung an die wirtſchaftlichen Verhältniſſe mit ſofortiger 25Mrin
kung ermäßigt, und zwar für 1 Wannenbad von 50 auf 40.
und für ein Brauſebad von 20 auf 15 Pfg. Obſt=undGi
tenbauverein. Der wegen zu geringer Beteiligung u.
ſagte Ausflug des Obſt= und Gartebauverbandes für den A,
Darmſtadt nach Frankfurt a. M. ſoll nunmehr am Samstag,

6. Auguſt I. J. ſtattfinden. Meldungen über Teilnahme m
man dem Vereinsvorſitzenden erſtatten.

G. Ober=Ramſtadt, 22. Juli. Herſtellung von WeE.
Bekanntlich hatte das Unwetter voriger Woche eine ganze
zahl unſerer Feldwege, hauptſächlich die abſchüſſigen, derart
geriſſen und ausgeflößt, daß ſie nicht befahrbar waren, M0
jetzt eifrig mit ihrer Wiederherſtellung beſchäftigt, um
zum Beginn der Ernte fertigzuſtellen.
An. Groß=Zimmern, 22. Juli. Vom Tode des Ext,
kens gerettet. Vorgeſtern abend wäre beinahe der 7jühe.
Valentin Geier von hier in der Gerſprenz ertrunken, wemn‟R
ein beherzter Mann aus Dieburg ihm nachgeſprungen wäre
ihn dem naſſen Element entriſſen hätte. Der kühne Rettere.
nach ſeiner edlen Tat einen Herzkrampfanfall, ſo daß ärztliche L!
herbeigeholt werden mußte. Er wurde dann mit einem Auto
ſeiner Wohnung verbracht.

Ci. Erbach, 22. Juli. Straßenſperre. Anläßligh
Pferderennen auf dem Eulbacher Markt iſt am 25. und 31.
die Eulbacher Straße, von der Abzweigung der Michelſtäh=
Straße bis zur Abzweigung nach Dorf=Erbach, von 12 bis 19
für jeglichen Fuß= und Fahrverkehr geſperrt. Die Umleitunck=
folgt
über Stockheim. Außerdem dürfen an den drei Hauptm.!
tagen auf der Michelſtädter Straße, vom Abzweig der Eulhol
Straße bis zum Abzweig der Kaſernenſtraße, Kraftwagen
ſonſtige Fuhrwerke weder halten noch wenden. Sd: m
licher Verkehr mit dem Kreisamt. Nach einem

lichen Erlaß des Kreisamts werden in letzter Zeit immer häut.
dienſtliche Schreiben an einzelne Beamte des Kreisamts verſd.
Rnty
gerichtet. Es wird dringend empfohlen, alle diesbezüglichen
gaben künftig nur an das Kreisamt Erbach zu ſenden. d0
ſo eine regelrechte Erledigung gewährleiſtet iſt. Tur
riſche Veranſtaltung. Der Turnverein 1860 hielt ge
abend im Gaſthaus. Zum Hirſch eine Vorſtandsſitzung ab
der die Vorarbeiten für das am 21. Auguſt hier ſtattind
Bezirksjugendtreffen des erſten Bezirks des Odenwald=Gau’s
S Cin
ledigt wurden. Die Ausführung des Feſtes wurde einzelnen
ſchüſſen übertragen. An Stelle des wegen Arbeitsüberhäu 19
zurückgetretenen Spielwarts, Herrn Paul Treuſch, wurde TI
Fritz Horn gewählt und dem Scheidenden der Dank des Ver= g
für ſeine ſeitherige erfolgreiche Arbeit ausgeſprochen.

[ ][  ][ ]

Auf der Waſſerkuppe, 22. Juli.
6. Wettbewerbstag auf der Waſſerkuppe ließ in den
gſtunden keinen Flugbetrieb aufkommen. Trotz der tief=
egewin
Wolken und der Windflaute hatte die Flugleitung für
g ülungswettbewerb Dauer= und für den Leiſtungswettbewerb
öbezeiſe ausgeſchrieben, wobei die am Leiſtungswettbewerb
iln genden Flugzeuge durch Motorflugzeug hochgeſchleppt wer=
en
ſten. Als Erſter ſtartete Hurtig auf Elida. Er traf
hern en Auftrieb an und mußte bald landen. Es hatte den
nſchu, als ob keine Segelflugmöglichkeit beſtünde. Nach wei=
drem
uizen Flügen ſtartete
Kronfeld auf der Auſtria,
je u0 Flamingo der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft auf 500 Mtr.
ſchen öheſ ſchleppt wurde. Ueber der Waſſerkuppe klinkte Kronfeld
keius zu zog in gerader Richtung auf den Kreuzberg zu. Man
unnu us dem ganzen Verlauf des Fluges ſehen, daß Kron=
ld
iwt nur ein Flieger, ſondern auch ein ausgezeichneter
ſene letwuloge iſt, der offenbar ein gewiſſes Gefühl dafur hat, wo
uftrie anzutreffen iſt und wo nicht. Ohne im geringſten von
ſinemKurs abzuweichen, erreichte der Pilot die dem Kreuz=
rggurgelagerte
Hügelkette, an der er einige Zeit entlang=
gele
, Man konnte deutlich erkennen, daß das Flugzeug, das
iin Hinweg nur wenig an Höhe verloren hatte, ein ausge=
ſchmtets
Aufwindfeld erreicht hatte, denn bald konnte Kronfeld
ſen ſhere Höhe wieder erreichen und ſogar noch höher ſteigen.
ſia etwa halbſtündigem Flug verſchwand das Segelflug=
ueiner großen Wolke, die anſcheinend kräftigen Auftrieb
* Es waren kaum zehn Minuten vergangen, als ſich den
wrn
ein aufregendes Schauſpiel
wt: ſi Steilflug konnte man die Auſtria aus der Wolke ſtür=
in
ſehn, um daraus ins Trudeln überzugehen. Während das
jugver bald ſteil in die Höhe ſchoß, bald ſenkrecht ſich dem
dem äherte, löſte ſich ein zunächſt kaum wahrnehmbarer Punkt
beſchnell größer wurde und ſich bald als Fallſchirm ent=
ſpneder
langſam zu Boden trieb. Kronfeld landete glatt,
das Flugzeug hinter einem Wald aufgeſchlagen und
Trümmer gegangen war.
man erzählt, war Kronfeld infolge der ſtarken Böig=
n
Außenflügel weggebrochen, dem bald darauf der zweite
ſetzt ſprang Kronfeld ab. Wenn auch das Flugzeug mit
7üſtrumenten reſtlos verloren iſt, ſo iſt der Schaden doch
beiſtirch Arſicherung gedeckt und Kronfeld wird ſich bald eine neue
aſchlin bauen laſſen können.
C hat ſich bei dieſem Abſturz gezeigt, wie wertvoll es für
ſeger iſt, auf den Flügen einen Fallſchirm mitzuführen.
n der Geſchichte des Segelflugs das zweite Mal, daß
ſime als Lebensretter in Tätigkeit traten. Zum erſten

geſchleudert wurde, und zum zweiten Male heute beim
MKronfelds.

merhin hatte Kronfeld den Nachweis erbracht, daß die
m angeſteuerte Wolke erheblich Auftrieb verhieß, was für

tag, 23. Juli 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 203 Seite 7

d mit der Auſtria abgeſtürzt.
Segelflugzeug der Welt auf der Waſſerkuppe völlig zertrümmerk.
Kronfeld rettet ſich durch Fallſchirmabſprung.

Muuſteins ende.

leſ eſchah es vor einigen Wochen anläßlich eines Schlepp=
ſen
Wiesbaden, als der junge Aachener Bätz aus dem

die übrigen noch ſtartenden Segelflieger das Signal war, eben=
falls
dieſe Wolke anzufliegen. Bald waren 8 Flugzeuge in der
Luft, die alle große Höhe erreichen und ſich zum größten Teil
über eine Stunde in der Luft halten konnten. Gegen 5 Uhr nach=
mittags
ſetzte allerdings heftiger Regen und der übliche Waſſer=
kuppennebel
ein, ſo daß die noch in der Luft befindlichen Flug=
zeuge
zur Landung ſchreiten mußten.
A. K.
Waſſerkuppe, 21. Juli.
Der ungünſtige ſchwache Wind am vergangenen Tage erlaubte
nicht die Durchführung größerer Flüge, ſo daß es von den Piloten
des Leiſtungswettbewerbes lediglich Kronfeld auf ſeiner
Wien gelang, einen Streckenflug von 16 Kilometern auszu=
führen
, der dadurch beſonders an Bedeutung gewinnt, als jeder
der anderen Flüge nach kurzer Dauer abgebrochen werden mußte.
Faſt hatte es den Anſchein, als ſollten gegen Abend noch
große Ereigniſſe eintreten, als eine Front in Nordweſt heran=
zog
. Leider brachte ſie den überaus zahlreich am Start verſam=
melten
Segelfliegern aber inſofern eine Enttäuſchung, als ſie ſich
vor der Waſſerkuppe auflöſte und nicht den erſehnten Aufwind
brachte. Auch für den heutigen Vormittag hielt die ungünſtige
Wetterlage noch an, ſo daß vor Mittag kein Flugbetrieb einſetzen
konnte. Dann konnte Hauptmann Jans auf Wolken=
bummler
zwei ſehr ſchöne Segelflüge von je annähernd ½ Stunde
Dauer ausführen und damit den heutigen Tagespreis
für die längſte Dauer gewinnen. Die übrigen geſtar=
teten
Maſchinen mußten nach kurzer Zeit landen.
Wenn auch ſehr öft zugegeben werden muß, daß den Voraus=
ſagen
der Meteorologen keine hundertprozentige Wahrſcheinlich=

Au. Walldorf, 22. Juli. Um einen Prozeß Selbſtmord
begangen. Die Heag hatte in den Garten des Privatiers
Viktor Kappler in Walldorf einen elektriſchen Leitungsmaſt auf=
geſtellt
. Hiermit war Kappler aber nicht einverſtanden und führte
deshalb mit der Heag einen Prozeß. Geſtern erhielt er den Be=
ſchluß
des Amtsgerichts Groß=Gerau, daß ſeine Klage abgewieſen
ſei. Kappler war darüber ſehr erregt und verſuchte heute in der
Frühe den Maſt mit einem Beil umzuhauen. Die Bürgermeiſterei
ſuchte ihn von ſeinem Vorhaben abzubringen, und Kappler gab
auch ſcheinbar nach. Nach einiger Zeit zog er einen Revolver und
erſchoß ſich.

bruch vorausgeſezt, der gegen 14 Uhr einſetzen ſollte, und prompt
ſaßen wir um 14.10 Uhr in der ſchönſten Knofe‟. Etwa 1 Stunde
vorher war Riedel auf Rhönadler geſtartet, um durch
Hangſegeln inzwiſchen etwas Höhe zu gewinnen. Beim Vorüber=
zug
der Front ſetzte er ſich dann mit den übrigen noch geſtarteten
Piloten an deren Spitze und entſchwand bald in den tief dahin=
ziehenden
Wolken. Der mit der Front einſetzende Nebel und
Regen ließen bald nach, aber inzwiſchen war der Wind ſo ſehr
abgeflaut, daß kein Flugbetrieb mehr aufkommen konnte. All=
mählich
liefen dann auch die Landemeldungen der Piloten ein,
von denen Mayer und Kentſche 16. Kilometer, Riedel 25
und Groenhoff und Hirth faſt 30 Kilometer erreicht hatten.
Bedauerlicherweiſe haben ſich heute wieder zwei Brüche er=
eignet
, durch die die Flugzeuge Miniſter Leuſchner unter Weicker
und Hornberg mit Schmid als Führer ausſcheiden müſſen.
Weicker hatte bei der Landung die Fläche beſchädigt, während
Hornberg ſich einen Wald zum Landeplatz ausgeſucht hatte.
Insgeſamt wurden an dem heutigen 5. Wettbewerbstage 26
Flüge ausgeführt, womit ſich die Zahl der Wettbewerbsflüge auf
135 erhöht.
Nachdem nunmehr annähernd die erſte Hälfte des Wett=
bewerbs
unter dem Einfluß des ungünſtigen Flugwetters geſtan=
den
hat, iſt es wirklich ſehr zu wünſchen, daß der Wettergott bal=
digſt
ein Einſehen hat und unſeren Jungfliegern die Möglichkeit
gibt, ihr Können unter Beweis zu ſtellen.
A. K.

lus dem Gerſprenztal, 22. Juli. Landwirtſchaft=
icheis
In den letzten Tagen wurde die erſte reife Wintergerſte
bgemrgtt. Dieſelbe wird in unſerer Gegend nur noch ganz wenig
ngenzunzt und dient in der Hauptſache für Hühnerfutter und
chronnhl. Es wird nur noch einige Tage dauern und die Ernte
rd ein.
M heppenheim a. d. B. 22. Juli. Ordentliche Aus=
hunſtzung
der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe.
Mach ratung über Vorſchläge zur Satzungsänderung und Aende=
ing
yde Krankenordnung, die einſtimmige Annahme fanden er=
nttene
der Geſchäftsführer, Heinbüchner. Bericht über die Jah=
sreryung
. Die Abrechnung ſchließt in Einnahme mit 611 514,28
M. 1ud in Ausgabe mit 654 398,96 RM. ab, ſo daß ſich eine
tehnusgabe von 42 884,68 RM. ergibt. Im verfloſſenen
eſchäſtjahr iſt ein Rückgang der Einnahmen infolge Herab=
tzumy
er Löhne, Verkürzung der Arbeitszeit gegenüber dem
10M orjaty von 20,65 RM. pro Mitglied zu verzeichnen, ſo daß ſich
ringt Ri eymm Mitgliederſtand von 9305 ein Geſamtausfall von
weil 32 1/8,5 RM. ergibt.
hb 4.Wolfskehlen, 21. Juli. Die Gurkenernte hat be=
ngstonnnn
Seit Beginn der Woche werden bereits auf dem Bahn=
Ausf Oleeeim=Wolfskehlen die erſten Gurken verladen. Um allen
Arforceniſſen gerecht werden zu können, ließ die Firma Wachtel=
miblſisihre
hier auf dem Bahnhof ſtehende Gurkenverladehalle
inigtt Neter verlängern.

D. Biblis, 22. Juli. Transformatorenhaus in
Flammen. Ein Unfall, der verhältnismaßig glimpflich abging,
ereignete ſich geſtern nachmittag am Pumpwerk des Langengra=
benverbandes
an der Weſchnitz, beim ſogenannten Knüppelhäus=
chen
. Seit acht Tagen iſt die Pumpe Tag und Nacht in Tätig=
keit
, um die koloſſalen Waſſermengen, die ſich jetzt erſt in gewal=
tigem
Zulauf in unſerer Gemarkung ſammeln, in die Weſchnitz
abzupumpen. Dabei erwies es ſich, daß die Transformatoren zu
ſchwach waren. Als geſtern nachmittag der Monteur des Elektri=
zitätswerks
Rheinheſſen, Joſ. Diehl von hier, und der Pump=
meiſter
Jak. Hertling von hier im Transformatorenhaus des
Pumpwerkes beſchäftigt waren, brannten plötzlich die Transfor=
matoren
durch, wobei eine rieſige Stichflamme bis zur Decke ſchlug
und das ganze Gebäude elektriſiert wak. Es iſt faſt ein Rätſel,
wie der Monteur Diehl, der direkt an den Transformatoren be=
ſchäftigt
war, ohne Schaden zu erleiden, aus dem Transformatoren=
haus
herauskam. An ein Weiterpumpen war natürlich nicht mehr
zu denken. Das E.W.R. Worms hat jedoch im Bürſtädter Waſſer=
werk
noch einen größeren Transformator zur Reſerve ſtehen, der
noch in der Nacht nach Biblis gebracht wurde, damit der Pump=
betrieb
unverzüglich wieder aufgenommen werden kann.
Gernsheim a. Rh., 22. Juli. Waſſerſtand desRheins
am 21. Juli 2,68 Meter, am 22. Juli 2,57 Meter.
Hirſchhorn a. N., 22. Juli. Waſſerſtand desNeckars
am 21. Juli 1,63 Meter, am 22. Juli 1,65 Meter.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 23. Juli
9.30: Elftes Deutſches Sängerbundesfeſt. Volksdeutſche Kundge=
bung
.
11.00: Elftes Deutſches Sängerbundesfeſt. 1. Hauptkonzert.
15.30: Stunde der Jugend.
17.00: Konzert des Funkorcheſters. Werke von Lortzing, Maſſenet,
Joh. Strauß. Soliſtin: Elſe Grünwald.
18.25: Dr. A. Graf Brockdorff: Goldwährung oder Indexwährung.
19.00: Steiriſche Volkslieder und Jodler. Ausf.: MGV. Sänger=
bund
, Knittelfeld (Steiermark).
20.00: Wien: Bunter Abend.
22.00: Moſelfahrt aus Liebeskummer. Novelle einer Landſchaft
von Rudolf G. Binding.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Nachmittagskonzert des Philharm. Orcheſters Stuttgart.
Werke von Wagner, Nicolai, Lortzing, Bizet, Tſchaikowſky, Fucik
Suppé, Joh. Strauß, Zeller. Soliſten: Gerda Hanſi (Sopran),
H. Buchta (Tenor).
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 23. Juli
10.00: Stunde der Unterhaltung
15.00: K. Riemann: Mit 4 PS und Zeltbahn in die Ferien.
15.45: Louiſe Diel: Zelle im Grünen.
16.00: Dr. Thieme: Wie ſieht es über uns in der Atmoſphäre aus?
16.30: Königsberg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Strauß: Viertelſtunde für die Geſundheit.
17.50: Kläre Schalſcha=Krüger: Knigge für Erholungsreiſende.
18.05: E. Preußner: Muſikaliſche Wochenſchau.
18.30: Dr. jur. Haenſel: Wer war Münchhauſen?
19.00: Prof. Dr. Reichenbach: Wahrſcheinlichkeit und Kauſalität.
19.30: Still= Stunde. Robert Schumanns Waldſzenen.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00; Köln: Spaß an der Freud. Luſtiger Abend.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.40: Stuttgart: Nachtkonzert.

Wekkervorausſage

für Norddeutſchland weſtlich der Oder, Weſt=, Mittel= und Süd=
deutſchland
(ohne Alpenvorland)
für die Zeit vom 22. bis 31. Juli 1932,
herausgegeben von der
Staatlichen Forſchungsſtelle, für langfriſtige Witterungsvoraus=
ſage
in Frankfurt a. M.
Fortdauer des leicht unbeſtändigen, in Bewölkung und Tem=
peratur
veränderlichen und zu zeitweiligen Niederſchlagen geneig=
ten
Wetters. Im ganzen kann jedoch, zuerſt und vor allem in
Weſt= und Süddeutſchland, mit einer allmählichen Beſſerung des
Wetters gerechnet werden.
Frankfurt a. M., den 21. Juli 1932.
Wetterbericht der Heſſ. Wetterdienſtſtelle Gießen.
Die Luftdruckverhältniſſe haben ſich ſeit geſtern nur wenig
verändert. Stärkere Gegenſätze zwiſchen dem in Weſten lagernden
hohen Druck und dem tiefen auf dem Feſtland beſtehen nicht. Un=
vermindert
hält auch die Zufuhr von wärmerer und kühlerer
ozeaniſcher Luft an, ſo daß vorerſt mit einer Fortdauer des herr=
ſchenden
Witterungscharakters zu rechnen iſt. Eintrübung wech=
ſelt
mit kurzer Aufheiterung, und zeitweiſe treten Niederſchläge
auf. Die Temperaturen ſteigen nicht weiter an, ſondern vielmehr
dürfte geringe Abkühlung eintreten.
Ausſichten für Samstag, den 23. Juli: Fortdauer des wechſelnd
wolkigen, kurz aufheiternden Wetters mit wenig veränderten
Temperaturen und leichteren Niederſchlägen.
Ausſichten für Sonntag, den 24. Juli: Noch keine weſentliche
Aenderung der Wetterlage erſichtlich.

Hauptſchriffleitung: Rudolf Manpe
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtrlpie wird Garantie der Rückſendung n icht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

lachrichken des Skandesamks Darmſtadk.

Ctbrbene. Am 15. Juli; Katharine Landzettel,
4 sinden, Arheilger Weg, Neubau; Johanna Karoline Fer=
inarta
Delp, geb. Müller, Ehefrau des Provinzialbaurats,
ötzens n Oſtpreußen, geſt. Martinspfad 72. Am 16. Juli:
(arig Nann, geb. Kraft. Witwe des Monteurs, 71 Jahre,
jebimtaße 61: Mathilde Dorothea Emilie Kolb, geb. Reich,
eituhs es Landgerichtsdirektors, 71 J.. Sandſtraße 34; Johanna
riſclaum 2 Jahre, Große Kaplaneigaſſe 35: Marie
etzihr, geb. Heyl, Witwe des Landwirts 64 Jahre Kleeſtadt,
Aabethenſtift. Am 17. Juli: Margarete Bechtold,
ifer, Witwe des Heizers, 80 Jahre, Karlsſtraße 65½.
m / Juli: Barbara Herbſt, geb. Hierſchbiehl, Ehefrau
5.ſrlandjägers i. R., 74 Jahre, Beſſunger Straße 49. Am
i: Ludwig Witz, Privatier, 77 Jahre, Emilſtraße 1,
A 20. Juli; Katharina Hofſommer geb. Röder,
heſundes Spenglermeiſters, 31 J., Heinrichsſtr. 92; Marie Wil=
ImünMagdalena Brauburger, geb. Ningler, Ehefrau des
isilMiers, 46 Jahre. Arheilger Straße 53: Alfred. Joſt
Molyce, Heinheimerſtr. 55; Anna Luiſe Barbara Raus geb.
ſchär=Witwe des Zuſchneiders, 64 Jahre, Pankratiusſtraße 12½,
An.1. Juli: Emil Bär. Kreisbaumeiſter a. D., 58 Jahre,
Zeideihrger Straße 129: Maria Raab, geb. Sturm, Ehefrau
es ſisarbeiters, 24 Jahre, Wolfskehlen, geſt. Stadtkranken=
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.

Samstag (23. Juli).
Sblche. Abends 8,30 Uhr: Andacht.
9. Sonntag nach Trinitatis (24. Juli).
Stpaiche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls,
Pfarreß agner.
DNe E üdiEirche iſt wochentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordtür
Die S Aſrche iſt wochentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordtüre.
Diewelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. Der Kinder=
Wehlen hat Ferien. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Funker.
Sm Aſrche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann.
De Ailirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, anſchließend: Chriſtenlehre für beide
weilichit der Martinsgemeinde (Oſt). Pfarrer Köhler. Vorm. 10 Uhr: Haupt=
Wuresc . Pfarrer Beringer. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martins=
Emein:EBeſt). Landeskirchenrat D. Waitz.
Pfuchnerhauskapelle. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Zoewesrirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Die Non niskirche iſt wochentags von 77 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
*u Berhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Vorm. 10 Uhr: Haupt=
otteslEZn
. Pfarraſſiſtent Junker.
DeFſiier Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für Gemeindezwecke.) Vorm. 8,30 Uhr:
Diſternee für den Weſtbezirk. Pfarrer Irle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer-F lle
Banmulitche. Vorm, 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Dun Brcc. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Der Kinder=
ſptteststzit
fällt aus.
Swm Uiavelle Kranichſtein. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Dekan Bernbeck.

Ei Roplungen an Auswärtigen: Dekan Bimmermann, Alexanderſtraße 1.
Mittwoch (27. Zuli)
(Stiftsſtraße 51). Abends 8,15 Uhr: Bibeitunde.=Pfurrer KOher.

Donnerstag (28. Jul i).
Stiftskirche. Keine Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 24. Juli, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Montag, 25. Juli, abends 8 Uhr: Jugendbund
der Lukasgemeinde. Dienstag, 26. Juli, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadt=
gemeinde
. Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. Mittwoch, 27. Juli:
Handarbeitsſchule hat Ferien. Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinbe.
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. Freitag, 29, Juli, abends 8 Uhr:
Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 26. Juli, abends 8 Uhr: Jugend=
vereinigung
konfirmierter Mädchen. Freitag, 29. Juli, abends 8,15 Uhr; Vorſtands=
ſitzung
für Männervereinigung und Frauenverein der Schloßgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 26. Juli, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. Donnerstag, 28. Juli, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung
(Weſt), Freitag, 29. Juli, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, ältere Abteilung.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Donnerstag, 28, Juli, abends 8 Uhr: Mädchen=
vereinigung
(Oſt).
Konfirmandenſaal (Mauerſtr. 5). Donnerst. , 28. Juli, abends8 Uhr: Poſaunenchor.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 25. Juli, abends
8,15 Uhr: Sing= und Sprechchorprobe. Dienstag, 26. Juli, abends 8,15 Uhr: Tanz=
kreis
. Mittwoch, 27. Juli, abends 8,15 Uhr: Spielprobe. Donnerstag, 28. Juli,
abends 8,15 Uhr: Mädchen (Alterenkreis). Freitag, 29. Juli, abends 8,15 Uhr; Grup=
penabend
. Samstag, 30, Juli, abends 7,15 Uhr; Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal (Olyſtraße). Sonntag, 24. Juli: Jugendvereini=
gung
: Morgengang. Montag, 25. Juli, abends 8 Uhr: Jugendbund.
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25): Ev. Sonntagsverein. Sonntag, 24. Juli,
nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden,
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde, Herr Pfarrer Köhler.
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend.
Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Neuber. Freitag: Die Bibelſtunde in Beſſungen fällt aus.
Samstag, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Jugendbund=
ſtunde
für junge Männer. Nachm. 4,45 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen.
Abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde und Spielkreis für junge Mädchen. Dienstag, abends
8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen. (Spielabend.) Mittwoch, nachm. 4 Uhr:
Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für
junge Männer, (Spielabend.) Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer. Samstag, nachm. 4 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtraße 24,
Jeden Donnerstag, abends 8,1510 Uhr: Zuſammenkunft. Am 21. Juli: Singeabend.
Donnerstag, 28. Juli: Spaziergang.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Eliſabethenſtr. 17, Ecke Wilhelminenſtraße).
Sonntag auf Fahrt. Montag auf dem Sportplatz. Dienstag, abends 8,30 Uhr;
Bibelſtunde für Männer und junge Männer. Donnerstag, Heimabend. Freitag,
abends, Muſik=Abungsſtunde. Jungvolk (1417 Jahre): Sonntag: Sommerabend
im Wald, Treffen 19 Uhr Böllenfalltor. Montag, abends 7,30 Uhr: Leichtathletik und
Handball. Mittwoch, abends 8 Uhr: Stoertz erzählt: Vom Einbaum zum Ozeanrieſen.
Fungſchar (Jungen bis 14 Jahre): Mittwoch nachm. 4,30 Uhr: Jungſcharſtunde.
Donnerstag: Tagesfahrt. Freitag, nachm. 4,30 Uhr: Sport. Samstag, nachm. 2,30
Uhr; Baden,
B.=N. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt. (Eliſabethenſtraße 17, I., Ecke Wil=
helminenſtraße
). Samstag, 23. Juli, nachm. 4 Uhr; Gemeinſamer B.=K. im Heim.
Montag, 25. Juli, bis Samstag, 6. Auguſt: Ferienfahrt nach Karpfenhardt im Schwarzw.
3. Gemeindeämter,
Sv. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus (Kiesſtraße 17, Vorderh., 1 Treppe.) Sprech=
ſtunden
vorm. von 1012 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 56 Uhr. Fernſpr.
Nr. 4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung in Woh=
nungsangelegenheiten
, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenen=
fürſorge
. Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten):
Sprechſtunden nur vormittags, außer Mittwoch und Samstag.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17: Martinsſtift, Müllerſtraße 28,
uGemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6; Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26; Gemeindehaus,
Eichwieſenſtraße 8; neben der Pauluskürche, Olyſtraße.

Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm, von 812 Uhr und nachm. von 36 Uhr.
(Mittwochs nur von 34,30 Uhr.) Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Zim. 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 912 Uhr,
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskmnftsſtelle.
Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fernſprecher 2988,

Die Ehriſtengemeinſchaft. Im Raum, Alexanderſtraße 22. Sonntag, 24. Juli, keine
Menſchenweihehandlung. Dienstag, 26. Juli: 9. Uhr: Menſchenweihehandlung;
10,30 Uhr: Trauung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottes=
dienſt
. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt.
Prediger Veihelmann. Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendverein: Bibelbetrachtung.
Dienstag, abends 8,15 Uhr; Singſtunde. Mittwoch, abends 8 Uhr: Streichchor.
Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8 Uhr Jungſchar.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 24. Juli:
Vormittags 11 Uhr, Sonntagsſchule. Nachm. 2,30 Uhr: Sonntagsſchulausflug. Abends
8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger E. Bültge. Dienstag, 26. Juli, abends 8 Uhr:
Bibel= und Gebetsſtunde. Prediger E. Bültge, Freitag, 29, Juli, abends 8 Uhr:
Frauen=Miſſions=Verein.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag, 24. Juli, vorm.
9,30 Uhr: Andacht. Nachm. 3,30 Uhr: Jugendbundſtunde, Abends 8 Uhr: Evangeliums=
verkündigung
. Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag, den 24.
Juli, vorm. 10 Uhr Predigt. 11 Uhr Sonntagsſchule. Abends 8.15 Uhr Evangeli=
ſationsverſammung
. Mittwoch, abends 8.15 Uhr Bibelbeſprechſtunde. Freitag,
abends 8.30 Uhr Gebetsverſammlung. Prediger M. Hähnel
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Soience Soclety) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr und
jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 24. Juli: Wahrheit, Goldener Text;
Jeſaja: 65:16.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Kirche Griesheim. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer K. Clotz.
10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. 1 Uhr: Chriſtenlehre. 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer
Mangold. Friedenskirche, 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt, Pfarraſſiſtent Nies. 10,30
Uhr: Kindergottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Samstag: Chriſtenlehre der Mädchen, Film=
abend
über Lieder und Liederdichter aus dem Geſangbuch, Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Abends 8,30 Uhr: Monatsandacht über Lieb 339, unter Mitwirkung
von Mitgliedern des Kirchenchores. Montag: 5,30 Uhr: MJ 2: 8 Uhr Bubenjungvolk;
Singekreis; Nähkurs. Dienstag: 47 Uhr: Kirchenſteuerſprechſtunde; 8 Uhr Frauen=
abend
; Mädchengilde. Mittwoch: 2 Uhr: Nähſtube des Frauenvereins; 4 Uhr MFund
BF 4; 5,30 Uhr: MF 1; BF 3; 8,30 Uhr Kirchenchor, Donnerstag: 5,80 Uhr MF3;
8 Uhr Bubengilde; Nähkurs. Freitag: 47 Uhr Kirchenſteuerſprechſtunde; 8 Uhr
Mädchenjungvolk; Nähkurs. Samstag: 8 Uhr Klampfen; 8,15 Uhr Chriſtenlehre
der Buben. Prov. Pflegeanſtalt, Vorm. 11 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Kirchez u Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 24. Juli: (Jahresfeſt derevang.
Gemeinſchaft.) Vorm. 9,30 Uhr: Feſtgottesdienſt, zugleich Gemeindegottesdienſt. Pred.
Direktor Pfarrer Schneider von den Nieder=Ramſtädter Anſtalten, Mitwirkung der Chöre
der evang, Gemeinſchaft. Nachm. 2,30 Uhr: Jahresverſammlung in der Kirche. Die Ge=
meinde
iſt eingeladen. Dienstag, Jugendvereinigung. Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 24. Juli: 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Göbel=Darmſtadt. Montag: 6 Uhr Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Jugendverein.
Dienstag, Bibelſtunde. Von Mittwoch ab fallen ſämtliche Vereinsabende in der
Kinderſchule wegen Herſtellung des Saales aus.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 24. Juli: 8,45 Uhr Chriſtenlehre. 9,30 Uhr
Gottesdienſt. 13 Uhr Kindergottesdienſt der Kleinen. Montag: Jungvolk. Donners=
tag
: Frauenabend,
Euangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre und Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Mitgliederver=
ſammlung
des Evagg. Bundes und des Evang. Arbeitervereins. Dienstag: Nachm.
6 Uhr Jungſchar Buben. Mittwoch abends 9 Uhr; Jugendbund Wartburg.
Donnerstag: Poſqunenchor.

[ ][  ][ ]

Goldenes Dokkor=Jubiläum

Einer der bedeutendſten induſtriellen For=
ſcher
auf dem Gebiete der anorganiſchen Farb=
ſtoffe
, Geheimer Regierungsrat Dr. Dr.=Ing.
e h. Arthur von Weinberg, Frankfurt a. M.=
Niederrad, Mitglied des Aufſichtsrats und Ver=
waltungsrats
der J.=G. Farbeninduſtrie, Ehren=
ſenator
der Univerſität Frankfurt a. M. und
Ehrenbürger der Stadt Frankfurt a. M., begeht
am 24. Juli die 50. Wiederkehr des Jahres=
tages
ſeiner Doktor=Promotion. Dieſe fand in
München bei Adolf v. Baeyer ſtatt, der bekannt=
lich
ein berühmter Führer der wiſſenſchaftlichen
Chemie des 19. Jahrhunderts war und deſſen
Aſſiſtent Geheimrat A. v. Weinberg geweſen iſt.

Gauner nützen das Sängerfeſt.
Frankfurt. Den Andrang der vielen
Fremden während des Sängerfeſtes laſſen die
Gauner nicht ungenutzt verſtreichen. So wurden
auf dem Feſthallengelände verſchiedentlich
falſche Fünfmarkſtücke angehalten und beſchlag=
nahmt
, ohne daß es bisher gelungen wäre, der
Verbreiter habhaft zu werden. Einem Auswär=
tigen
Kaufmann, der an der Kaſſe des Feſt=
hallengeländes
Eintrittskarten gelöſt hatte,
wurde aus der Hoſentaſche ſeine Brieftaſche mit
1200 RM. Inhalt geſtohlen. Bei der im Römer
ſtattgefundenen Sängerkundgebung wurde einem
Herrn im Gedränge eine goldene Uhr mit Kette
geſtohlen. Die Kette beſteht aus 14 bis 16 gol=
denen
Gliedern. Der Wert der Uhr wird mit
320 Mark angegeben.

Wolfgang von Gronau zum Atlantikflug
geſtartet.
Liſtauf Sylt. Geſtern vormittag 11 Uhr
iſt nach langem Warten auf günſtigeres Wetter
Wolfgang von Gronau mit ſeinem Grönland=
wal
zum Fernflug nach Nordamerika geſtartet.
Neben ſeinem Bordmonteur Franz Hack und ſei=
nem
Bordfunker Albrecht, die ihn beide ſchon
bei ſeinen Transatlantikflügen 1930 und 1931
begleitet haben, befindet ſich noch als zweiter
Flugzeugführer Gert v. Roth an Bord.
Der deutſche Flieger v. Gronau iſt geſtern
abend 19 Uhr in Seydisfjord glatt gelandet.

Elli Beinhorn in Vigo.
Berlin. Elli Beinhorn iſt auf dem Nordd.
Lloyddampfer Kap Norte in Vigo eingetrof=
fen
. Die Kap Norte ſetzt nach kurzem Aufent=
halt
die Reiſe nach Bremerhaven fort, wo ſie
vorausſichtlich am Montag, den 25. Juli, nach=
mittags
, ankommen wird. In Bremerhaven iſt
ein größerer Empfang geplant. U. a. wird Elli
Beinhorn dort von Marga von Etzdorf begrüßt
werden. Mit ihrem Eintreffen in Berlin iſt am
Dienstag, den 26. Juli, nachmittags, zu rechnen.

Wolkenbruch in Niederbayern.
Nürnberg. In der Gegend von Neukirchen
ging in der vorvergangenen Nacht ein Wolken=
bruch
nieder wie er in einem ähnlichen Aus=
maß
ſeit 40 Jahren nicht mehr beobachtet wurde.
Länger als eine Stunde hielt das Unwetter an.
Die Häuſer am Unteren Markt ſtanden in kurzer
Zeit meterhoch unter Waſſer. Bei Atzlern wur=
den
Aecker weggeriſſen, Wieſen verſchlammt und
die Kartoffeln fortgeſchwemmt.

Schweres Verkehrsunglück in München.
Vier Tote.
München. Ein ſchweres Verkehrsunglück
ereignete ſich geſtern nachmittag im Weſten der
Stadt. An einer abſchüſſigen Stelle riß von
einem mit Kies beladenen Laſtkraftwagen einer
Münchener Baufirma der Anhänger ab und fuhr
nach rückwärts die abfallende Straße hinab. Ein
Mann, der auf einem Fahrrad ein Kind mit ſich
führte, wurde erfaßt und ebenſo wie das Kind
auf der Stelle getötet. Dann geriet das Ge=
fährt
auf den Bürgerſteig und überrannte
mehrere Paſſanten. Eine Frau und ein Mann
erlitten tödliche Verletzungen. Ein weiterer
Paſſant wurde ſchwer verletzt.

Ein Schuß auf den D=Zug Hannover-Berlin.
Braunſchweig. Auf den D=Zug 39 Han=
nover
-Berlin wurde geſtern mittag auf der
Station Königslutter von einem unbekannten
Täter ein Schuß abgegeben. Das Geſchoß zer=
trümmerte
ein Fenſter des Speiſewagens. Rei=
ſende
wurden nicht verletzt.

Der neue Rektor der Berliner
Univerſikäl.

Hilfskätigkeit der Arbeiksdienſt Freiwilligen im ſächſiſchen Ueberſchwemmungsgebi

Prof. Dr. Eduard Kohlrauſch,
der bekannte Strafrechtler, wurde zum neuen
Rektor der Berliner Univerſität gewählt. Der
neue Rektor, der im 58. Lebensjahre ſteht, iſt
Sohn und Enkel von bedeutenden Phyſikern,
Sein Vater war Präſident der Phyſikaliſch=
Techniſchen Reichsanſtalt, ſein Großvater, Her=
mann
Kohlrauſch, einer der Begründer der elek=
triſchen
Meßmethoden.

Links: Wiederher=
ſtellungsarbeiten
, an
einem zerſtörten
Haus.

Rechts: Aus einem
Bachbett werden an=
geſchwemmte
Steine
und Schlammaſſen
entfernt.
Eine ſchwere Unwetter=
kataſtrophe
ſuchte die
Umgegend von Bautzen
heim. Sofort wurden
überall die Arbeits=
dienſtfreiwilligen
des
Jungdeutſchen Ordens
in Bautzen zu Ret=
tungs
= und Notſtands=
arbeiten
eingeſetzt.

Nach Frankfurk zum Hängerbundesfeft!

Die Abfahrt der 170 Sänger des Berliner Lehrer=Geſangvereins
zum 11. Deutſchen Sängerbundesfeſt in Frankfurt a. M., wo ſich jetzt die beſten deutſchen Sänger=
chöre
zu einem edlen Wettſtreit treffen werden.

Das Ehrenmal für das deutſche Pferd enkhüllk.

Die Abordnungen der Reitervereine vor dem Ehrenmal.
Auf dem Gelände des Tannenberg=Nationaldenkmals iſt ein Ehrenmal für die im Weltkrieg
gefallenen Pferde in Form einer Pferdetränke errichtet und eingeweiht worden.

Schwerer Einbruch
in eine Füllfieder=Handlung.

Für 30 000 RM. Füllfederhalter, Gold=
und Silberbleiſtifte geſtohlen.

Köln. In der Nacht zum Donnerstag wurde
in das Füllfederhaltergeſchäft Fuhrmann, auf
dem Hohenzollernring, ein ſchwerer Einbruch
verübt. Bisher unbekannte Täter drangen durch
den Privateingang auf den Hof des Geſchäfts=
hauſes
, gelangten dann in eine Waſchküche und
verſchafften ſich von hier aus durch mehrere Kel=
ler
mit Gewalt Eingang in das Ladenlokal. Die
Räuber rafften eine größere Menge Füllfeder=
halter
ſowie zahlreiche Gold= und Silberblei=
ſtifte
zuſammen und ergriffen ſchleunigſt die
Flucht. Der Wert der geſtohlenen Sachen be=
trägt
rund 30 000 RM. Die Polizei hat ſofort
die Ermittlungen aufgenommen.

Nanny von Eſcher f.
Zürich. Am Freitag iſt in ihrem Hauſe
auf dem Albis die bekannte Züricher Dichterin
Nanny v. Eſcher im Alter von 77 Jahren ge=
ſtorben
.

Das Ergebnis der amklichen Unker=
ſuchung
über Bakas Tod.

Prag. Die Kommiſſion des Miniſteriums
für öffentliche Arbeiten hat das Ergebnis ihrer
Unterſuchung über die Fugzeugkataſtrophe veröf=
fentlicht
, bei der Thomas Bata ums Leben kam.
Auch die Kommiſſion hatte die Urſache des rät=
ſelhaften
Unfalls nicht klarſtellen können. Der
Bericht ſpricht von zwei Möglichkeiten, die als
Urſache für die Kataſtrophe in Frage kommen
könnten. Die größte Wahrſcheinlichkeit hat die
Annahme, daß der Pilot im dichten Nebel jeg=
liche
Orientierung verloren hat. Bei dem Ver=
ſuch
, ſich dem Erdboden zu nähern, hat er dann
im Nebel die Höhenlage ſeines Apparates falſch
eingeſchätzt und iſt mit Vollgas gegen die Erde
geraſt. Als zweite Möglichkeit für die Urſache
des Unfalls gibt der Bericht einen Steuerungs=
defekt
an. Bata hatte beim Start zum Todesflug
neben dem Piloten Platz genommen. Der Be=
richt
hebt hervor, daß dies zwar nie Batas Ge=
pflogenheit
geweſen war, vielmehr habe er ſtets
den für den Fluggaſt beſtimmten Platz einge=
nommen
.

Unfall eines Sängerzuges
24 Leichtverletzte.

Baſel. Die Bundesbahnverwaltung=
gendes
Communiqué ausgegeben: Weg.
nügender Wirkung der Handbremſe ſS.
Luftbremſe ſind im Schweizeriſchen Bun? in Baſel am Donnerstag, nach 22 Uſt
abgeſtellte, mit Reiſenden beſetzte Perſon a
mit anderen ſtillſtehenden Wagen zuſa=
prallt
. Eine Anzahl Reiſender erlitt
Verletzungen. Mit Ausnahme von zm
ſonen, deren Verletzungen aber ebenfall=
ernſter
Natur ſind, konnten ſämtliche 75
die Reiſe fortſetzen, nachdem ihnen ärztläu
zuteil geworden war. Wie wir zu 2
fall noch vernehmen, handelt es ſich bei )
ſenden der verunglückten beiden Wagen
ſächlich um Mitglieder des Deutſchen 2
geſangvereins Zürich. Auf der Reiſe zuu
ſchen Sängerbundesfeſt nach Frankfur=
die
beiden Wagen mit dem Zug 22.05
Bundesbahnhof eingetroffen und ſolltem
nach dem Badiſchen Bahnhof abgehenden
furter Zug ängehängt werden. Von der=
Reiſenden der beiden Wagen erlitten
ſonen leichtere Verletzungen; ſie wur
drei Aerzten behadelt und konnten darauf
Weiterreiſe antreten.

Ein franzöſiſchesskrakoſphärenflng
ferkggeſtellk.

Paris. Ein eben fertiggeſtelltes
ſphärenflugzeug der Firma Farman iſE1e
auf dem Flugplatz Tonſſus=le=Noble vor
worden. Der Apparat ſieht nicht ando=
wie
ein gewöhnliches Flugzeug, nur iſt
bine, in der der Pilot und ein Ingenie=
finden
, hermetiſch abgedichtet. Der Wo
mit Kompreſſoren verſehen, von denen
bei einer Höhe von 5000 Metern eina
werden kann. Mit drei Kompreſſorern
das Flugzeug theoretiſch 15 000 Meter
reichen. Die Apparatur weiſt nicht wen
15 Thermometer und 15 Manometer auf
Funktionieren der Kompreſſoren und Kh
kontrollieren. Geſtern hat der Appara
Flug von 15 Minuten Dauer in gerins
ausgeführt. Von nun an werden die
probeflüge beginnen.

500 Choleraopfer in Chinz

Moskau (über Kowno). Wie d
Agentur der Sowjetunion aus China 9
ſind dort in chineſiſchen Häfen wied
500 Perſonen als Opfer der Cholera
geſtorben.

Ein Unglück in den Bergen.
Jungfraujoch. Am Donnersta=
eine Partie von drei Touriſten von der N
aarhornhütte aus das Finſteraarhorn M.
Ungefähr auf halber Höhe zwiſchen da
und des Hugisſattel ſtürzte einer der T
Amtsgerichtsrat Wirthsweil aus ManmA
eine tiefe Kletſcherſpalte, aus der i.
Kameraden nicht zu befreien vermochta‟
zur Hilfe herbeigerufene Hüttenwart der
garhornhütte befürchtet, daß der Verung.
iſt und ſeine Bergung nur ſehr ſchwer=
ſein
wird. Vom Jungfraujoch iſt ſof
Rettungskolonne abgegangen. In dieſen A
liegt inſofern eine Tragik, weil der
glückte im vergangenen Jahre mit den be9
Finſteraarhorn abgeſtürzten Touriſten 4
und Hentſchel zuſammen das Finſteraar.9
ſteigen wollte, dann aber verhindert
war, wodurch er damals dem ſicheren X!
gangen war.
Beginn der Internationalen Züri 9
Flugwoche.
Zürich. Die große, bis zum 31.
ernde Züricher Flugwoche wurde am Ir.
öffnet. 150 Flugzeuge weiſt die Nenn.
neun internationale Konkurrenzen, ſin
geſchrieben, davon vier für Militärflies!
deutſche Flugzeuge ſind für vier Wet.)
genannt. Unter ihren Führern befinde
Verkehrsflieger Polte und die bekannteß
ſchen Kunſtflieger mit Fieſeler an de‟
Das deutſche Dornier=R=Flugzeug w:
Mittelholzer über die Alpen geſteus

Sternflug über 600 Kilometer, bei höch
ſtigem Wetter, leitete das internationn!h
fen ein. Es lagen zehn Nennungen
unter die deutſchen Sönning und Eiche‟
darunter Eichele, haben aufgegeben, vie
ter Sönning, konnten Dübendorf recht=
reichen
.

[ ][  ][ ]

Flyrtagskarte Höchſt. Fahrpreis ab Oſtbahnhof 1,70 Mk.
ſhn it der Odenwaldbahn nach Höchſt. Zeichen rot= weiß=
a
kurzes Stück auf der Straße nach Neuſtadt, rechts ab
Stunde Duſenbach. Ueber den Bohrberg (323 Meter), auf
4 ab bis zur Kreuzung mit Zeichen d. rot, dieſes links ab
Mümling nach 34 Stunden Neuſtadt, durch Weinberge
1½ Stunden Breuberg (306 Mtr., Ritterſaal, Zeug=
fe
MönLipsen
OBERNBURG

eisenBRN
Rf R
ReiBKen‟

wönr 2

1:430000

auß Bergfried, Jugendherberge). Zeichen O weiß, nach Neu=
at
urück, am Marktplatz links ab, über die Mümling nach
Meunden Raibach. Durch Hohlweg zum Wald, auf der Straße
bſnh 3½ Stunden Eiſenbach, durch Feld zur Maintalſtraße,
ſü lbenie Mümling nach 33 Stunden Obernburg a. M. (ehem.
ſöhkaſtell, Ringmauer mit Türmen, Sammlung römiſcher
mn)hutl im Schulhaus). Zeichen rot=weiß=rot, auf der Straße
m iſlicher Richtung, über die Mümling, im Feld ſteigend, über
ſies urlshöhe (241 Meter) nach 4½ Stunden Waldbaus
UUlenburg (220 Meter), über den Querberg (343 Meter)
aah /4 Stunden Raibach, über Breitenbach und Duſenbach
69er)t bleibt rechts) nach 7 Stunden Höchſt. Rückfahrt.

eNotſchu

yſere Wanderung ſchlägt eine Brücke vom Mümlingtal zum
FamM4lt und da ſie zum Ausgangspunkt zurückkehrt, verlangt ſie
u iren rüſtigen Wanderer. Der Vorſchlag erwächſt aus der
nich Rückſt auf den mageren Geldbeutel. Wen die Koſten der Bahn=
eug
mſahntnicht ſchrecken, kann von Obernburg über Aſchaffenburg
Imheznhren. Umſtändliche Fahrerei kürzt dann die Marſchzeit

gribluine feuchte Vorwanderung habe ich am vergangenen Sonn=
duſagt
macht: überall Spuren verheerenden Unwetters. breiige
Wä/Pfützen und Lachen, verſchwemmtes Ackerland, Main und
Micng in erdigem Braun, geknickte Halme, entwurzelte
bäth. Aber es ging wie ein befreiendes Aufatmen durch die
Naſ Obſtbäume und Waldrieſen ſtrotzten in der Friſche des
Latweiks, die weiten Wieſen im Mümlinggrund und die Farren
und ſtoosflächen im bayeriſchen Wald hatten ein neues Grün,
derl ta tende Mohn ein neues Rot. Und wie dufteten die Tan=
nerun denen die dem Main zugekehrten Hänge ſo reich ſind.
zn Höchſt gehe ich nicht die Landſtraße, die in dem partei=
ſolckh
erregten Odenwald zu irgend einer Kundgebung be=
futtzuird
, ſondern ich ſteige über den Bohrberg nach dem alten

Neuſtadt,
der kleinen Stadt mit den großen Kirchen. Ich ſtehe vor dem
Wahrzeichen der Marktgerechtſame, dem Holzkreuz, das an dem
einen Arm die erhobene Schwurhand und am andern das Schwert
trägt. Seinen Stamm umſchlingt die vielverſprechende Ankündi=
gung
eines Operettentheaters. Altes Zentgericht und Flieder
in Wien, o Zeiten, o Sitten! Mehrere ſchmale Treppchen, zwi=
ſchen
die Häuſer geklemmt, ſcheinen ſenkrecht auf den Breuberg
zu führen. Ich komme ſchnell empor, rückſchauend beglückt von
weiter Fernſicht. Aber der Pfad hört auf, und nach turneriſchen
Uebungen begrüßen mich Dornenhecke und Stacheldraht. Der kür=
zeſte
Weg iſt nicht immer der beſte. Mein 80jähriger Odenwald=
klubfreund
, den ich unten im Ochſen traf, war auf legalem
Wege ſchneller oben als ich.
Burg Breuberg,
wuchtig und wohlerhalten, das Muſter einer Hochburg, das Werk
vieler Jahrhunderte, von ſteilem Bergkegel die Gegend beherr=
ſchend
, urſprünglich damit betraut, die Beſitzungen der Abtei
Fulda im Plumgau zu ſchützen, durch die Laune der Erbteilun=
gen
ſchließlich im gemeinſamen Beſitz der Fürſten von Löwen=
ſtein
und Erbach=Schönberg, macht auf jeden Beſucher einen ſtar=
ken
Eindruck. Durch den tiefen, in den Sandſteinfelſen geſchla=
genen
Schutzgraben, die gewaltigen Ringmauern und ſtarken
Ecktürme war dieſe Burg unangreifbar. Mich begrüßt der alte
Förſter, ein Jüngling von 76 Jahren, der 32 Jahre hier oben
verlebt hat. Aufſehen erregt am Burgtor der Kopf eines frechen
Kerls, der dem Ankömmling die Zunge herausſtreckt. Das Volk
nannte ihn den Breilecker und brachte in einer Sage den
Namen der Burg mit ihm in Verbindung. In Wirklichkeit iſt
es ein Trutzkopf, der die ankommenden Feinde verhöhnen ſollte.
Die Begrüßung des Gegners hat hier noch eine gewiſſe Vor=
nehmheit
im Vergleich zu der Trutzgeſtalt, die mir im Odenwald=
muſeum
in Buchen gezeigt wurde. Die Buchener hatten nämlich
einen Geſellen auf ihre Stadtmauer geſtellt, der den bekannten
Ausſpruch des Götz von Berlichingen ins Steinerne überſetzte. Im
Schloßhof ſingen junge Mädchen, von frommen Schweſtern be=
treut
, frohe Lieder. Ein Schwarm von Gäſten, die die Füh=
rung
mitmachen, beſtaunt gerade den Ritterſaal im Kaſimir=
bau
. Eigenartig iſt der plaſtiſche Schmuck der dreifeldrigen
Stuck=Decke. Schon die Zuſammenſtellung der dargeſtellten Per=
ſonen
und Tiere iſt amüſant: neben dem Stammbaum des Er=
bauers
in 32 paarweiſe geordneten Wappen griechiſche Mytho=
logie
, Tierfabel und Genreſzenen. Der kecke Künſtler hatte keine
Bedenken, die Ahnenreihe des Grafenhauſes, die uns aus Ovid
vertrauten Geſtalten und die Geſchichte von Fuchs und Storch
gleichſam in einem Atem zu nennen. Bei der Führung bleibt
leider oder glücklich keine Zeit, im einzelnen zu verfolgen, welch
derber Humor und welch unbedenklicher Uebermut an dieſer
Decke ihr neckiſches Spiel getrieben haben. Ueber dem ſchöneren
Tor des Löwenſteinſchen Zeughauſes tritt uns die Halbfigur
eines zielenden Armbruſtſchützen entgegen. Im Oſten liegt die
alte Burg. Mein Blick klettert an den mächtigen Buckelquadern
empor, die den 25 Meter hohen Bergfried türmen. Im Altbau
ſtehen etliche neben dem alten Tretrad bei dem Brunnen, die
Uhr in der Hand, um durch Steinabwurf ſich eine Vorſtellung
von der Tiefe zu machen. Feuerbüſchel darf man nicht mehr
hineinwerfen, meint bedauernd ein Alter. Ein Einbeimiſcher
belehrt die Anweſenden: Nach dem Volksglauben kommen aus
dieſem Brunnen die Kinder im Odenwald. Während des Krie=
ges
waren alle Kinder in großer Angſt, eine Fliegerbombe könnte

den Breuberg zerſtören, und dann gäbe es keine Kinder mehr
im Odenwald. Neben dieſem geheimnisvollen Brunnen tummelt
ſich wanderfrohe Jugend. Denn ein Teil der alten Burg iſt
Neu=Deutſchland überlaſſen, der andere Teil iſt eine allen .
gängliche Jugendherberge. Den Weg nach Raibach hat man B=
quem
gemacht. Auf einem mit Platten belegten Pfad gehe ich
durch den Wieſenplan. Von Raibach nach Obernburg folge ich
dem weißen Kreis der Hauptlinie 2, auf dem Rückweg führt
mich die Nebenlinie 24. Der Hinweg gibt mir ein Stück
Schwarzwald, der Heimweg ein Stück Speſſart. Der Gang nach
Obernburg, reich an Ausblicken und wechſelnden Landſchaftsbil=
dern
, durch ragende Tannen verſchönt, durch das ſaubere Eiſen=
bach
führend, wo ſich blanke Häuschen wie ſchmollende Kinder
von der Straße wegwenden, iſt ſo ganz anders als der Rück=
marſch
durch ſiedlungsarmes Revier auf der endloſen Straße
durch herrlichen Wald. Tiefer Friede im grünen Gezelt. Beim
Abſtieg zum Main grüßen den Wanderer die blauen Berge des
Speſſarts. Auf der Talſtraße raſen die Autos der Frankfurter.
Die Glanzſtoff=Fabrik jagt einen Schlot in die Luft. Ein dickes
braunes 8 liegt im grünen Grund. Darüber zittern an ſtarken
Stämmen ſilberne Blätter; die Mümling. Durch ein altes Tor
ziehe ich ins wehrhafte Städtchen Obernburg ein. Klein= Rothen=
burg
tut ſich auf mit ſchirmender Wehr und traulichen Gäßchen.
Ludwig der Bayer, der Stadtrecht=Spender, hat Obernburg frü=
her
bedacht als Darmſtadt. In die Römerſtraße, die daran er=
innert
, daß hier einmal die 22. Legion ſtand, um das Elſavatal
zu überwachen, recken ſich die Wirtshausſchilder mit allerlei Ge=
tier
. Die Weißbinder haben hier viel zu tun: alles iſt friſch
verputzt. Vom Main her ſtrömt der Duft der blühenden Lin=
den
. Jedes Haus ſchwingt die blau=weiße Fahne: der Herr
Pfarrer feiert ſein 25jähriges Prieſterjubiläum.
E. K

Fahrt im Aufo an den Rhein.
237.8 Kilometer.
Empfohlen vom Starkenburger A. C. (A. D. A. C.).
Darmſtadt Groß=Gerau Mainz=Kaſtel, rechts
halten, nach Biebrich, Wiesbaden, Deutſchlands größ=
tes
Heilbad, Durchfahrt: Kaiſer=Friedrich=Ring,
Bismarck=Ring, Seerobenſtraße, Aarſtraße, Langen=
ſchwalbacher
Straße Langenſchwalbach, durch ber=
giges
Gelände bis Singhofen dann Gefälle mit Kurven
bis Berghauſen Naſſau. Kettenbrücke Bad Ems,
Kurort mit über 20 Quellen Niederlahnſtein, Burg
Lahneck Ehrenbreitſtein, ſehenswerte Feſtung Aſter=
ſtein
, ehem. kurfürſtliches Schloß Koblenz, am Zu=
ſammenfluß
von Rhein, Moſel und Lahn. Verkehrs=
mittelpunkt
für Rheintal, Moſeltal, Lahntal, Huns=
rück
, Eifel. Das Deutſche Eck, die Landſpitze an der
Moſelmündung, Schloß, Rhein=Anlagen, Ritterſturz 109,0 Im
Kapellen, Schloß Stolzenfels vor Rhens links
die Ruine Königſtuhl Boppard Hirzenach, Ruine
Rheinfels St. Goar, am jenſeitigen Ufer der Lore=
leyfelſen
Oberweſel, Ruine Schönburg Bacha=
rach
, Ruine Stahleck Ruine Fürſtenberg Ruine
Heimburg Burg Sonneck Falkenburg Rhein=
ſtein
. Vor der Nahebrücke nach Bingen, links im
Rhein der Mäuſeturm, jenſeits Ruine Ehrenfels,
oben, das Niederwalddenkmal. Ueber Bingen die
Rochusburg und Burg Kloppen. Nieder=Ingelheim
Mainz über die Rheinbrücke nach Mainz=Kaſtel
Groß=Gerau Darmſtadt
...
128,8 km

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[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 203

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 23. Juli

SalstSsss ds SAdt

* Handball in der 9.T.

Neuorientierung in der Kreisklaſſe.
4.30 Uhr, in Nauheim: Walldorf Worfelden.

Um der finanziellen Lage der Vereine mehr Rückſicht zu tragen,
wurde eine Notmaßnahme getroffen. Danach ſipelt die Kreis=
klaſſe
in drei Gruppen. Es erhält alſo jeder Gau ſeine eigene
Kreisklaſſe. Der Main=Rhein=Gau ſpielt mit acht Mannſchaften,
der Main=Speſſart mit ſieben und der Odenwald mit fünf Ver=
einen
. Für den Main=Rhein=Gau war eine neue Lage geſchaffen.
wurde eine Notmaßnahme getroffen. Danach ſpielt die Kreis=
klaſſe
teilzunehmen. Auf Beſchluß des Gauſpielausſchuſſes ſpielt
der Abſteigende, die Tgſ. Walldorf, gegen den Zweiten der Mei=
ſterklaſſe
, den Tv. Worfelden. Der neutrale Platz Nauheims liegt
im Intereſſengebiet beider Vereine, ſo daß mit einem ſtarken Be=
ſuch
zu rechnen iſt. Ueber die Ausſichten läßt ſich ſchwer etwas
ſagen. Wer das Abſtiegsſpiel Langen Walldorf ſah, wird es
kaum für möglich halten, daß Worfelden die Leiſtungen Langens
aufbringt, das damals knapp 4:3 ſiegte. Man kann ſie als eben=
bürtig
nebeneinander ſtellen: Langen, Walldorf. Sprendlingen und
Worfelden.
Privatſpiele; Arheilgen Nieder=Roden. Arheilgen
Tade. 1846 Darmſtadt (Sa.) Griesheim Reichsbahn. Hahn
Pfungſtadt, Egelsbach Langen, Münſter Altheim, Erz=
hauſen
Sprendlingen, komb Gernsheim Bobſtadt. Lorſch
Crumſtadt, Schwanheim Poſtſpv. Darmſtadt, Bensheim 2.
Aeuerbach 2. Zur Platzeinweihung in Kirchhauſen: Kirchhauſen
Zell, Heppenheim Auerbach.
Ueber die Auswirkung der Teilnahme eines weiteren Vereins
an der Kreisklaſſe berät man zurzeit im Gauſpielausſchuß. Mög=
lich
, daß den Erfeldern noch eine Chance bleibt. Unter den
Privatſpielen freut man ſich in Arheilgen auf eine ſportliche Deli=
kateſſe
. Die Elf Nieder=Rodens, bekannt aus den Kreisendſpielen,
ſoll Vergeltung geben. Fuhr doch damals Arheilgen mit ſchwacher
Elf nach Nieder=Roden und wurde hoch geſchlagen. Man iſt daher
geſpannt auf den Ausgang dieſes Spiels. Man darf alſo kaum
erwarten, daß ſich Arheilgen am Samstag abend gegen die 1846er
voll ausgibt. In Griesheim treffen ſich zwei Kampfmannſchaften.
Das Können der Reichsbahn reicht noch nicht ganz an die Gries=
heimer
heran, und wir ſind uns klar darüber, daß die Niederlage
der Gäſte in Pfungſtadt mit 4:12 als außer der Reihe zu bezeichnen
iſt. In Hahn erwartet man die benachbarten Pfungſtädter und
rechnet mit einem guten Beſuch, da die Einnahmen den Eltern
der kürzlich vom Blitz erſchlagenen zwei Handballern zugeführt
werden ſollen. Langen begibt ſich nach Egelsbach. Wer die Ver=
hältniſſe
in dieſer Kante kennt, weiß, daß ein derartiges Spiel mit
Lokalderby gekennzeichnet iſt. Auf alle Fälle brachte Egelsbach
am letzten Sonntag gegen Erfelden eine gute Leiſtung fertig, ſo
daß Langen die Ohren ſpitzen wird, trotz des Klaſſenunterſchiedes.
Münſter tritt nach längerer Pauſe auch wieder auf den Plan. Die
Gäſte kommen aus dem benachbarten Gau. Erzhauſen iſt eben gut
in Fahrt, ſo daß Sprendlingen eine ſtarke kombinierte Elf ſchicken
darf. Bobſtadt wohl rechtsrheiniſch, zählt aber zum Gau Rhein=
heſſen
und ſpielt in Gernsheim. Crumſtadt begeht ein Wagnis; es
fährt nach Lorſch. Einſt ſpielten beide Vereine in einer Klaſſe.
Raſch arbeitete ſich Lorſch empor, ſo daß es heute zu den ſtärkſten
Vereinen der Meiſterklaſſe gehört. Die Poſtſportler haben ſich
auch ganz ſchön gemacht, ſo daß die kleine Kraftprobe in Schwan=
heim
Aufſchluß über das Können gibt. Kirſchhauſen weiht
einen neuen Platz ein. Das hört man ſo ſelten in der ungün=
ſtigen
Zeit. Es entſprach die alte Anlage nicht ganz den Anfor=
derungen
. Die Vereinsleitung wählte nur zwei Spiele, die die
Zuſchauer gewiß nicht ermüden werden. Auch an der Zugkraft
fehlt es nicht, da die Gegner aus der Umgebung kommen.

*
Zußball im Kreis Skarkenburg.

Vor dem Beginn der Punktkämpfe am 7. Auguſt.

Turngeſ. Ober=Ramſtadt.

Heute,Samstag abend 6, 30, Uhr ſpielt Tgſ. Ober=
Ramſtadt gegen die Privatſchule Singer Darmſtadt. Im Vor=
ſpiel
ſiegten die Schüler in einem ſchönen Treffen 11:9 Leider
muß Ober=Ramſtadt mit 3 Mann Erſatz antreten, ſo daß die
Gäſte vielleicht ihren Sieg wiederholen können.

Fußball.

Freie Turngemeinde Darmſtadt.
Die Fußballabteilung wartet am kommenden Sonntag mit
folgendem Spielprogramm auf: Jugend und 1. Mſch. fahren nach
Langen zum fälligen Freundſchaftsſpiel. Hoffen wir, daß die
Neueinſtellung verſchiedener Spieler der Mannſchaft zum Vor=
teil
gereicht, denn es ſind nur noch 14 Tage bis zum Beginn
der Punktekämpfe, alſo zum Experimentieren gewiß nicht mehr
viel Zeit. Anſtoß: Jgd 3 Uhr, 1. Mſch. 4 Uhr. Abfahrt 1.30
bzw. 2.30 Uhr. 1b und 2. empfangen hier am Müllersteich Gäſte
aus Seeheim. Auch hier dürfte guter Sport geboten werden. An=
ſtoß
: 2. Mſch. 2 Uhr, 1b Mſch. 3.30 Uhr. 1. Schüler vormittags
9.30 Uhr gegen Schüler Griesheim.

Die zwölfte Etappe der Tour de France führte am Freitag
von Cap nach Grenoble über nur 99 Kilometer. Es gab dabei
keine Kämpfe, ſo daß das ganze Feld geſchloſſen am Ziel eintraf.
Sieger wurde der Franzoſe Lapebie in 3:31,32 Stunden. Im Ge=
ſamtklaſſement
gab es keine Aenderung.

Am 30. Juli endet die diesjährige Sommerſperre der ſüdd. Fuß=
baller
, und der 31. Juli ſieht bereits die erſten Privattreffen ſtei=
gen
. Es iſt klar, daß die letzten Wochen vor der neuen Spiel=
zeit
ſowohl von den Vereinen als auch von den ſpielleitenden Be=
hörden
zur Vorbereitung für die neue Kampagne benutzt wor=
den
ſind, und ſo haben auch im Kreiſe Starkenburg Beſpre=
chungen
der Vereine mit der Kreisbehörde ſtatt=
gefunden
, in denen man ſich über alle die Vereine bewegenden
Fragen ausgeſprochen hat. Die Beſprechung der Starkenburger
Kreisliga erbrachte das Bild allgemeiner Einigkeit, ſo daß
alſo nicht viel zu bemängeln war und lediglich nur Einzel=
wünſche
der Vereine hinſichtlich der Spielfeſtſetzung und Schieds=
richterſtellung
uſw. zu berückſichtigen waren.

Nachdem Viktoria Griesheim, Union Wixhauſen und FSV.
Groß=Zimmern abſteigen mußten und SV. 98 Darmſtadt und

Viktoria Walldorf aus der Bezirksliga, ſowie Rot=Weiß Darm=
ſtadt
und FV. 1922 Eppertshauſen als A=Meiſter neu hinzuge=
kommen
ſind, werden die diesjährigen Kämpfe mit 15 Vereinen
durchgeführt. Der Punktekampf wird ſich alſo über 28 Spiele
pro Verein (im Vorjahre 26) erſtrecken, doch da man allſeits die
Erfahrung gemacht hat, daß Privatſpiele wenig zugkräftig ſind,
ſo ſcheint man bei den Vereinen gar nicht böſe wegen der großen
Zahl der Spiele zu ſein. Der Beginn der Spiele wurde
auf den 7. Auguſt feſtgelegt, ſo daß die Vorrunde am 13. No=
vember
abgeſchloſſen werden wird. Der 20. November ( Toten=
ſonntag
) gilt als Ruhetag zwiſchen Vor= und Rückrunde. Da
jeweils pro Sonntag nur ſieben Spiele ſtattfinden können, ſo iſt
immer ein Verein Sonntags ſpielfrei. Vormittagsſpiele werden
ſich auch diesmal nicht umgehen laſſen, da ja Darmſtadt allein
vier Kreisligiſten aufweiſt, doch wird in der Terminliſte für
einen gerechten Ausgleich geſorgt werden, wie ia überhaupt die
Wünſche der einzelnen Vereine nach Möglichkeit berückſichtigt
werden ſollen. Die zweiten Mannſchaften ſpielen wieder in zwei
Abteilungen. An den Kämpfen nehmen folgende Vereine teil:
SV. 98 Darmſtadt, Polizei Darmſtadt. Union Darmſtadt,
Rot=Weiß Darmſtadt, Sportvgg. 04 Arheilgen, Germania
Eberſtadt, Germania 03 Pfungſtadt, Viktoria Walldorf. SV.
Mörfelden, FC. 03 Egelsbach, FV. Sprendlingen, Germania
Oberroden, SV. Münſter, Sppgg. Haſſia Dieburg und FV.
1922 Eppertshauſen
Der Kreis dürfte nicht nur zahlenmäßig, ſondern auch in der
Spielſtärke einer der ſtärkſten ſein. Die Terminliſte iſt in den
nächſten Tagen zu erwarten und wird durchweg ſpannende Be=
gegnungen
bringen.
Die A=Klaſſe des Kreiſes

traf ſich am Sonntag in Darmſtadt zur Ausſprache. Auch hier
ging es recht harmoniſch zu, wenn auch die Wünſche der einzelnen
Vereine hier mit Rückſicht auf deren gedrückte Lage weit größer
waren. Es wird ſchwer ſein, allen gerecht zu werden, und ganz
ohne Opfer wird es nicht abgehen. Die im Vorjahre gegründe=
ten
drei Gruppen werden auch dieſes Jahr beibehalten:
Bergſtraße=Ried: Eintracht Darmſtadt, Reichsbahn
Darmſtadt. Poſt Darmſtadt Viktoria Griesheim, Chattia Wolfs=
kehlen
, SV. Weiterſtadt, SV. Groß=Gerau. Boruſſia Dornheim,
Germania Leeheim, SV. Geinsheim, Olympia Hahn. FSV. See=
heim
, FSV. Jugenheim. (13 Vereine; es fehlt Germania Eſcholl=
brücken
.)
Odenwald: Germania Babenhauſen. Sppgg. Groß= Um=
ſtadt
. Viktoria Schaafheim, Viktoria Kleeſtadt. SV. Höchſt, VfL.
Michelſtadt, VfR. Erbach, VfR. Beerfelden, SV. Roßdorf. FSV.
Groß=Zimmern. SC. Ober=Ramſtadt, SV. Lengfeld. (12 Vereine.)
Dreieich: Union Wixhauſen. SV. Erzhauſen, Tgde.
Sprendlingen. FC. 02 Dreieichenhain, SV. Offenthal. SC. 06
Dietzenbach, TSV. Meſſel. (7 Vereine).
Bei einem Vergleich der Gruppen fällt die große Differenz
in der Vereinszahl zwiſchen Bergſtraße=Ried (13) und Drei=
eich
(7) auf. Eine Wegnahme der drei Darmſtädter Vereine von
erſterer Abteilung zur Dreieichgruppe hätte hier einen gerechten
Ausgleich geſchaffen, denn es iſt ein Unding, der einen Gruppe
24 Spiele zu verſchaffen, während die andere mit nur 12 aus=
kommen
muß; weiter iſt es nicht ganz einleuchtend, daß der Sie=
ger
der kleinen Gruppe die gleichea Rechte hat wie jener der
größeren. Woran ein Ausgleich im oben angedeuteten Sinne ge=
ſcheitert
iſt, wäre intereſſant, zu erfahren; an den Entfernungen
kann es nicht gelegen haben, denn dieſe ſind die gleichen. Es
beſteht nun noch die Möglichkeit, daß die Reſerven von Langen
und Urberach in der Dreieichgruppe mit teilnehmen. Wegen des
Spielbeginns erfährt man, daß die Gruppe Odenwald bereits am
Auguſt beginnt während die anderen beiden Gruppen ſpäter
einſetzen. Intereſſant iſt es, wie man in der ungünſtig gruppier=
ten
Gruppe Odenwald ſich zu helfen weiß. So ſind die Spiele
von Kleeſtadt und Schaafheim in Erbach und Beerfelden auf
einen Tag gelegt worden, damit beide reiſenden Vereine gemein=
ſam
einen Autobus benutzen können, und beim Rückſpiel ſoll
ebenſo von den Gegnern verfahren werden. Man ſieht, daß bei
einigermaßen gutem Willen noch manches Mittel zur Ueberwin=
dung
der Kriſe gefunden werden kann. Werden auch die Spiele
im gleichen verträglichen Sinne durchgeführt, ſo kann man ſich
nur freuen.

Davispokalkampf Deutſchland-USA.

v. Cramm ſchlägt Shields, Prenn unterliegt gegen Vines
ſehr tapferem Widerſtand.

Die deutſche Davispokalmannſchaft hatte zwar in den
Runden des großen Wettbewerbes aufſehenerregende Siege=
England und Italien erzielt, aber man gab ſich desweger
keiner Täuſchung darüber hin, daß die Amerikaner den Sie
der Deutſchen ſtoppen würden. Die Yankees haben in
Jahre berechtigte Hoffnungen, den Franzoſen endlich wiede=
Davispokal abzujagen, und gegen einen ſo großen Gegner mu
die Deutſchen ſchon eine ehrenvolle Niederlage als einen
buchen. Nun hat der erſte Tage des Interzonenfinales in
mit einem 1:1 abgeſchloſſen. Gottfried v. Cramm ſch=
einem
prächtigen Spiel den amerikaniſchen Zweiten, F
Shields, mit 7:5, 5:7, 6:4, 8:6, während unſer Spitzen-)
D. Prenn nach äußerſt tapferem Widerſtand, der ihm oi
Beifall des Publikums eintrug, gegen den amerikaniſchen
und Wimbledonſieger Ellsworth Vines erſt in vier
mit 6:3, 6:3, 0:6, 6:4 unterlag. Dieſes 1:1 des erſten Ta=
für
ſich betrachtet, unabhängig vom weiteren Verlauf der n.
Tage, ſchon ein neuer großer Erfolg des deutſchen Tennis.
ſteht zwar nur eine ganz geringe Hoffnung, daß es in dieſe=
terzonenkampf
zu einem deutſchen Endſieg kommen kann, abe=
iſt
nach dem ſenſationellen Verlauf der letzten Kämpfe fa
ſucht, auch auf das Unwahrſcheinlichſte zu hoffen.
Zu den beiden erſten Einzelſpielen, des Interzonenf
Deutſchland USA. im Stade Roland Garros zu Paris
nicht weniger als 6000 Zuſchauer erſchienen, darunte=
100 Schlachtenbummler aus Berlin und dem Rheinland.
Wetter war launiſch, es zeigte zunächſt einen bewölkten Hfit
dann Sonnenſchein und zum Schluß beim Kampf zwiſchen
und Vines ſogar leichte Regenſchauer. Sie konnten aber der
eigniſſen auf dem Centre Court keinen Abbruch tun und andger)
außerordentliche Spannung und Anteilnahme im Publikunng
dämpfen. Die Maſſen verhielten ſich zunächſt völlig neutra
ſie dann aber ſahen, daß die Deutſchen ein unerwartet gutes
nis ſpielten und heroiſch kämpften, da waren bald alle Sympel
auf Seiten der Deutſchen. Gottfried v. Cramm aber auch
Prenn, konnten nach ihren Kämpfen von allen Seiten, ſo am=
der
als Zuſchauer anweſenden franzöſiſchen Davispokalman /c
begeiſterte Glückwünſche in Empfang nehmen.
Das Doppelſpiel am Samstag

ſieht ab 3.15 Uhr die Paare Prennſv. Cramm und Alliſonſva
im Kampf. Anſchließend treten die deutſchen Erſatzſpieler Jne
und Frenz zu Schaukämpfen gegen die Franzoſen Bouſſu.=
Marcel Bernard an.

Deulſche Kanu=Meiſterſchaften in Frankfurk a.

Am Sonntag, den 7. Auguſt, 15 Uhr, werden in Frankfm
Main die Deutſchen Kanu=Meiſterſchaften mit dem Ziel a //ün

Wilhelmsbrücke ausgefahren werden. Dieſe hervorragenden
lichen Wettkämpfe, die alljährlich eine große Anziehungskrar MEim
alle Freunde des Waſſerſports im ganzen Reiche ausüben, mnſt2.0e
zwölf Rennen umfaſſen. Vier ſind Meiſterſchaftsrennen, dorm im
Einer=Kanadier und Einer=Kajack, ſowie im Zweier beider BuFunud
typen ausgefahren werden. Unter den übrigen Rennen iſt 13 Du
für Damen und Herren im Zweier=Kajak und eines für Tnw ſie
allein im Einer=Kajak vorgeſehen. Beſondere Aufmerkſamkei1mu id e
dient ein Wettkampf im Zehner=Kanadier, einer Bootsarr ſogunn
wegen ihrer gemeinſchaftsfördernden Bedeutung ganz beſcrdeun, vol
als Mannſchaftsboot für die Jugend geeignet iſt. Die Riu ſangsa
werden nach den Wettfahrtbeſtimmungen des Deutſchen Actkreiwa
Verbandes ausgetragen und ſind für deſſen Mitglieder, ſow gür m
die Angehörigen des Oeſterreichiſchen Kanu=Verbandes offem m dad
Bahnlänge (Kurzſtrecke) beträgt für die Meiſterſchaftsrenne- Mnging
Damen und Jugendlichen 600 Meter.
Mil.M

Gene Tunney New Yorker Bor=Kommiſſar.

ncht m

Eine Folge des Fehlurteils im diesjährigen Weltm=
ſchaftskampf
zwiſchen Max Schmeling und Jack Shärken
Amtsniederlegung des bisherigen Präſidenten der New
Box=Kommiſſion, M. Farnley. An ſeiner Stelle wurde W
weltmeiſter Gene Tunney mit der Führung der Geſchäfte desſ
ſidenten betraut. In Amerika löſte die Wahl Tunneys als
anerkannten Fachmannes große Befriedigung aus. Man 4.99N
daß die verſchiedenen gerade im Staat New York nicht ſeue/ g,
Box=Skandale ein Ende gefunden haben.
hur
In Los Angeles eigetroffen ſind am Donnerstag die deuſt
Olympiakämpfer. Sie wurden am Bahnhof feſtlich empfange-

von einer nach Tauſenden zählenden Menge in feſtlichem Zugu=
Olympiſchen Dorf geleitet, wo ſie ihr Quartier bezogen.
Beim Reitturnier in Aachen ſiegte Deutſchlan=
Fehler vor Italien (22 F.) und der Schweiz (34½ F.).

Die Meiſterſchafts=Revanche auf der Frankſch
Stadionbahn wurde bei den Stehern von Walter Sawall in 14
Bahnrekordzeit (100 Klm. in 1:20.07 Std.) vor Paul Kw3.
Schinler, Metze und Schäfer gewonnen. Erich Möller gabla /Sm
Bei den Fliegern ſiegte wieder Mathias Engel vor Oszu4
Steffes und Bernhardt.
SIRa
Primo Carnera erſchien nach längerer Pauſe wiedn! /.uent
Ring. Der Ueber=Schwergewichtsboxer ſchlug in New YorsMur ma
Amerikaner Jack Groß in der ſiebten Runde durch Aufgabe. M Luck
Auswahlſpiele zur Ermittlung der deutſchen u.ärtah
ſchaft für den Handballkampf gegen Oeſterreich, finden a/Msn
Auguſt in Siegen und am 28. Auguſt in Leipzig ſtatt.

Lehe oulnet ein Benster

38)

Kriminalroman von Harold Effberg.

(Nachdruck verboten.)

Ohne ſich darum zu kümmern, wer ſie anrief, ſagte ſie: Hel=
fen
Sie mir doch! Er iſt bewußtlos! O Gott, er wird doch nicht
tot ſein?"
Laſſen Sie man, Fräulein! Das werden wir gleich haben!
Der Mann kniete neben ihr nieder und hob geſchickt ein Augen=
lid
des leblos Daliegenden. Dann riß er ihm die Weſte auf und
hielt ſeine Hand an das Herz. Beruhigen Sie ſich! Der lebt!
Holen Sie mal ſchnell n Waſchbecken! Und dann machen Sie die
Korridortür zu!"
Im Nu hatte ſie das Becken aus dem Schlafzimmer geholt,
aus dem Vertiko ein paar ſaubere Servietten herausgeriſſen, und
es dauerte nicht lange, bis der Mann Theo einen kunſtgerechten
Verband angelegt hatte.
Wo iſt das Telephon? fragte er dann. Antonia zeigte in
das anſtoßende Eßzimmer und hörte, wie er die Rettungswache
anrief.
Theo lag noch immer bewegunglos da. Sie kniete neben
ihm nieder, und jetzt war es plötzlich mit ihrer Faſſung vorbei.
Sie ſchluchzte auf und warf ſich weinend über ihn.
Eine Hand an ihrer Schulter rief ſie in die Wirklichkeit
zurück.
Kriminalpolizei! Wollen Sie ſich mal ausweiſen?
XIII.
Die Stationsſchweſter läßt lange auf ſich warten, dachte An=
tonia
, während ſie ungeduldig den mit Jodoformgeruch erfüllten
Gang des Krankenhauſes in der Eſchenallee auf= und abging.
Sie hatte doch ihren Beſuch für dieſe Zeit angemeldet und mit
dem Arzt vereinbart, daß der Kranke keine weiteren Beſuche an
dieſem Vormittag empfangen ſollte.
Endlich kam eine Schweſter auf ſie zu. Fräulein Hortig?
fragte ſie ungläubig, und dann ſetzte ſie ſchnell hinzu: Ah, wohl
eine Verwandte?"
Wieſo Verwandte? Was meinen Sie?
Ja, es iſt bereits eine Dame bei Herrn Dr. Stamer. Ich
nahm an, es wäre Fräulein Hortig, ſonſt hätte ich=ihr nicht ge=
ſtattet
, hineinzugehen.1

Das iſt ja merkwürdig! Bitte, laſſen Sie mich ſofort zu
ihm! Wer die Dame auch ſein mag, ich habe mit dem behandeln=
den
Arzt ausdrücklich vereinbart, daß ich Herrn Stamer, wenn
auch nur zehn Minuten, ſprechen darf. Aber ſprechen muß ich
ihn unter allen Umſtänden, es iſt unaufſchiebbar.
Die Schweſter zuckte mit den Achſeln. Bitte ſchön, ſagte
ſie, und öffnete die Doppeltür zu Theos Zimmer. Antonia trat
ſchnell ein, bevor die Schweſter Zeit hatte, den neuen Beſuch an=
zukündigen
, und ſtand plötzlich mitten im Zimmer. Die Dame,
die an Theos Bett ſaß, zog verlegen ihre Hand aus der des
Kranken und ſah Antonia erſtaunt an.
Entſchuldige, Theo, wenn ich ſtöre, ſagte Antonia etwas
gereizt. Theo ſchien verlegen, die fremde Dame erhob ſich, es war
eine komiſch=peinliche Situation.
Antonia hatte die Fremde ſofort erkannt. Sie beherrſchte
ſich und ſagte liebenswürdig: Madame de Renard? Ich freue
mich, Sie kennenzulernen. Mein Freund Theo hat mir ſchon
ſo viel von Ihnen erzählt.
Sie reichte ihr die Hand, die Frau de Renard herzlich
drückte. Ich fürchte, Sie werden mir böſe ſein, erwiderte ſie,
daß ich mir das Mißerverſtändnis der Schweſter zunutze ge=
macht
habe, aber ich räume auch gleich das Feld! Sie haben
ſicherlich Wichtiges mit unſerm Kranken zu beſprechen. Ich bin
ſehr glücklich, zu ſehen, daß ſein Unfall nicht ſo ſchlimm ver=
laufen
iſt, wie es erſt den Anſchein hatte. Ich war gerade im
Begriff, ihm auf längere Zeit Adieu zu ſagen. Ich glaube, meine
Zeit in Berlin iſt abgelaufen.
Sie wollen Berlin verlaſſen? fragte Antonia ehe Theo ihr
etwas ſagen konnte, aber ſeine Augen hatten ſie ſchon begrüßt.
Ja, fuhr Mi de Renard fort, während ſie abwechſelnd
Antonia und Theo lächelnd anfah, ganz plötzlich hat mir mein
Mann geſchrieben, ich ſoll zu ihm zurückkehren.
Dieſe obenhin geſagten Worte löſten bei den beiden berech=
tigtes
Erſtaunen aus. Antonia wurde es ſogar ſchwer, ihre Hal=
tung
zu bewahren.
Ihr Mann? riefen Antonia ud Theo faßt gleichzeitig.
Madame de Aenarh wickte.

Sie wußten doch, lieber Theo, daß ich verheiratet bin? Um
auch ich war ſehr verwundert, nach ſo langer Zeit wiede/! ſinr
meinem Mann zu hören. Er bat mich, ihm zunächſt einmm 9/0
ſchreiben, ob ich überhaupt bereit ſei, zu ihm zurückzukehrem FMlm Me
FArt
weiß nämlich noch nicht, wo er ſich niederlaſſen wird.
Sie wiſſen ſeine Adreſſe? Das waren die erſten zuſard, 9
hängenden Worte, die Antonia Theo ſprechen hörte; es ſtmu5
ihn anſcheinend noch ſehr an.
Aber bitte, Fräulein Hortig, wollen Sie ſich nicht ſe
fragte Mi de Renard, ſtatt die ihr geſtellte Frage zu beantw 0
Antonia brannte darauf, mit Theo allein zu ſein. Wie
ſie nur die Franzöſin dazu veranlaſſen? Sie mußte Theo den
tigen Brief unbedingt zeigen. Heute war der vierte Tag ſei
ſchrecklichen Erlebnis in der Wiclefſtraße und der erſte, an E.
man ihr eine Unterhaltung mit Theo genehmigt hatte.
Alſo lieber Freund, fragte Mi de Renard liebensw.9
vielleicht darf ich noch einmal herkommen, falls ich nicht
abreiſe? Laſſen Sie ſich’s recht gut gehen! Ach ja, Sie ſtel=
ob
ich die Adreſſe meines Manns wüßte? Nein, die hat e.
nicht geben können, ich ſoll ihm poste restante nach Oſtende)
worten.
Die Enttäuſchung auf Antonias und Theos Geſicht wa-
verkennbar
.
Leben Sie wohl, Fräulein Hortig, und ſeien Sie mit
nicht böſe!

Antonia atmete; erleichtert auf, als ſie die Tür hinte
Frau ſchließen konnte.

Sie hatte den Eindruck, daß es Theo noch gar nicht gut
Sein Kopf war völlig verbunden, der Verband ließ nur da-
ſicht
frei, und auf ſeinem Kopf lag eine Eisblaſe.
Theo, begann ſie ein wenig verlegen, ich bin eige
gekommen, um . . . ich weiß nicht, wie ich es dir ſagen ſoll

ſind ſo albern . . . was du für mich getan haſt . . . ich .."
dann beugte ſie ſich über ihn und küßte ihn ſchnell auf den 2"

Er ließ die von ihr mitgebrachten Maiglöckchen los und E‟
ihre Hand.
Theo, fing ſie wieder an, und langſam kamen ihr di
nen, ich ſoll dich nicht aufregen, aber ich muß dir doch 19
daß du der anſtändigſte Mann von der Welt biſt ...
Laß doch, Tonia! Es iſt ja alles gut abgelaufen. Abel,
iſt denn eigentlich aus dem Kerl geworden? Wie hieß er
Kann mich ſo ſchwer beſinnen! Muß was Tolles auf den
gekriegt haben und war doch ſo ſtolz auf mein Boxen! Er En
die Augen, während Antonia ihm den Vorgang erzählte.
(Fortfetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Die Lage am Welt= und Binnenmarkt.
ngleichmäßige Preisbewegung. Wenig Hoffnungen auf einen konjunkkurellen Anſtieg.
Prruptſihe Landespfaudoriefannan, Bernn.
Die Preiskendenz.

Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung wird
ſchſien: Eine Geſundung der Wirtſchaft müßte vor allem ihren
usſhlt in einer Konſolidierung der Warenmärkte finden. Gegen=
ärtzwaben
ſich aber Angebot und Nachfrage offenbar noch nicht
rei wer angepaßt. Die Preisbewegung iſt im ganzen ge=
benz
weiter abwärts gerichtet. Allerdings vollzieht ſich dieſe
Pewneng, nicht mehr ganz gleichmäßig. Hoffnungen auf einen
ninqurellen Anſtieg dürften aber ſolange nicht allzuweit ge=
tan
=Averden, als die weltwirtſchaftlichen Kreditbeziehungen
ſa chtn Ordnung gebracht ſind. Im Juni hatten ſich am Welt=
je
umbinnenmarkte wiederum einige Warenpreiſe erhöht, ſo für
ucks . New York um faſt 75 Prozent. Eine nachhaltige Preis=
nigezug
iſt jedoch bei dem großen Zuckervorrat von der Ange=
ntshs
) der nicht zu erwarten. Auch die Preiſe für Schmalz und
genande des Monats die Preiſe für Häute und Felle haben ſich
zu ebenſo die Kaffeepreiſe. Die Weltmarktpreiſe für Stein=
ſhlec
, e ſich im Frühjahr etwas befeſtigt hatten, lagen Anfang
ſliunder auf dem Stand des Jahresbeginns. Die Halden=
ſtäphaben
gegenüber dem Vorjahre um etwa 10 Prozent zu=
mo
en, auch die Vorräte an Mais, Kakao, Kautſchuk, Kupfer
d 49i ſind geſtiegen, während, ſich die Vorräte an Weizen,
nurwlle, Benzin und Zinn ungefähr auf Vorjahrshöhe halten.
ngerſſes der vielfach zurückgegangenen Nachfrage kann man nicht
m ſem Nachlaſſen des Angebotsdruckes ſprechen. Die gegen=
irty
Unterbrechung des Preisrückganges auf einigen Welt=
ärküu
kann daher alles in allem noch kaum als Beginn
nemr ogültigen Stabiliſierung der Preiſe gewertet werden.
jeilner und Frankfurker Effekkenbörſe.
)Stimmung an der Berliner Börſe war geſtern im Hinblick
iſtallgemeine Unſicherheit mehrfachen Schwankungen unter=
ſrfan
Im Vormittagsverkehr herrſchte ein durchaus zuverſicht=
ſeit
kundton, da die fortſchreitende politiſche Beruhigung ſowie
fuc Veranlangung ,der vorgeſtrigen New Yorker Börſe, ins=
ſoneee
die Steigerungen der deutſchen Werte, etwas ermutigten.
orhöflich erörterte man, das demnächſt zu erwartende Wirt=
haftrsvogramm
und die Arbeitsbeſchaffungspläne der Reichs=
wiemug
, wobei die Möglichkeiten der Auflegung einer Prämien=
w
. bangsanleihe beſprochen wurden. Die Tendenz wurde
zaufn etwas ſchwächer, zumal auch eine Zunahme der Arbeits=
ſemtzüf
: um 16 000 Perſonen in der erſten Hälfte Juli ver=
imnut
. Da das Geſchäft auch zu Beginn des offiziellen Verkehrs
enkkrogering war, war die Kursgeſtaltung von mehr oder min=
er
zuſuigen Orders abhängig. Die Abweichungen nach beiden
ſeitam varen im allgemeinen recht klein und betrugen in der
ſtegeu icht mehr als 1, höchſtens 1½ Prozent. Als recht feſt ſind
euter gemberg zu erwähnen, die nach anfänglicher Plus= Plus=
lotit
li einem Umſatz von 9 Mill. 3½ Prozent höher mit 29½
roztunotjert wurden. Eine Anregung bot wohl die Mitteilung
er Aſwaltung der Britiſh=Bemberg, daß die Produktion um 15
Frozatzugenommen habe und auch im Monat Juni die der Vor=
iſonente
rheblich übertroffen habe. Chadeaktien eröffneten gleich=
Usck Nark höher und zogen im Verlaufe um weitere 1,50 Mark
4h Rheiniſche Braunkohlen beſſerten ſich um 3½ Prozent.
miſügen fielen Montanwerte durch ziemlich freundliche Hal=
ungna
. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe bei kleinem Geſchäft
waß o, R.W.E. verloren 1 Prozent, während die Rückgänge im
briggrnur etwa ½ Prozent betrugen. Deutſche Anleihen waren
aßwächer.
MFrankfurter Börſe ſtand wieder im Zeichen großer Ge=
fitsligkeit
. Die Spekulation hält ſich weiter zurück aus den
kautun Gründen Verſchiedentlich wird die innerpolitiſche
½6l ſtuckün etwas verſchärft angeſehen, ſo daß ſich etwas Abgabe=
der
ſeigtrnzeigt, wodurch die Kurſe infolge der andererſeits beſtehen=
Sanden Aſhnahmeunluſt allgemein nachgaben. Publikumsorders lagen
br Auicht au Etwas ſtimulierend wirkte die feſtere New Yorker Börſe.
Müllum uſabenmarkte ergab ſich gleich zu Beginn eine Kursabſchwä=
zu
ungn in 8 Prozent, im weiteren Verlaufe gab der Kurs noch=
alst
1Prozent nach. Elektroaktien lagen uneinheitlich, A. E. G.
Pau/ ed (Suckert behauptet, Siemens ½ Prozent niedriger. Eine
No kusruhe machte hier Licht u. Kraft, die ½ Prozent anziehen
Auebnnde Durchweg rückläufig waren Montanaktien, Mannesmann
nd iſin ſtahl behauptet, Gelſenkirchen ½ Prozent ſchwächer. Nur
deuße itahllnein ½ Prozent höher. Kunſtſeidewerte ſowie Zellſtoff=
oktiet
aren vollkommen vernachläſſigt und kaum genannt. Am
ſtat, kalihuekt gaben die Kurſe nach, Salzdetfurth ½ Prozent niedri=
r
. yn Schiffahrtswerten waren Nordlloyd behauptet. Der
Narikit Einzelwerte lag vollkommen ruhig. Holzmann ½ Pro=
Int ſhächer. Der Rentenmarkt lag gleichfalls ziemlich ruhig bei
hwärgen Kurſen. Altbeſitz und Neubeſitz ½, ſpäte Schuldbücher
Pfhmnt niedriger. Pfandbriefe waren behauptet. Liquidations=
WPfanliſefe ſogar etwas geſucht. Im weiteren Verlauf der Börſe
ſi) hrunme das Geſchäft immer mehr ein und ſetzte teilweiſe voll=
pmnai
aus. Die Kurſe blieben auf dem ermäßigten Stand zu=
ächſtt
hauptet. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld leicht bei 4½ Pro=
ent
,A ſie Nachbörſe war etwas erholt. J.G. Farbeninduſtrie
dgerh jieder an bis 87½ Prozent. Rheinſtahl waren bei 47½
Provien geſucht.
AGeſchäftsſtille hielt auch an der Abendbörſe weiter an. Bei
ſein lorhls hender Abgabeneigung waren die Kurſe meiſt wieder eine
Hein heir ſchwächer. Die feſtere Auslandsbörſe ſtimulierte etwas.
him 4ienmarkt lagen J.G. Farben 8 Prozent niedriger und
ei erloie im Verlaufe nochmals ½ Prozent. Von Elektrowerten
darel l E. G. ½ Prozent niedriger. Am Montanmarkt waren
Stab ſhein ½, Rheinbraun ½ Prozent höher. Von Kunſtſeide=
ſie
vertswaren Aku ½ Prozent höher geſucht. Der Rentenmarkt
a9 Ahſalls geſchäftsſtill. Pfandbriefe und Altbeſitz behauptet,
SNeu Eleine Kleinigkeit niedriger. J.G. Farben ſchloſſen behaup=
et
SMProzent.
Mekallnokierungen.
Verliner Metallnotierungen vom 22. Juli ſtellten ſich für
Krlogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Sreß wer Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Reutzl Elektrolytkupfernotiz) auf 44 RM. Die Notierungen
ü ber mmiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
Derſtrh ſich ab Langer in Deutſchland, für prompte Lieferung
end Zuslung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium. 98 iShc, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM., des=
Meis h in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM. Reinnickel
L icproz, 350 RM. Antimon Regulus 3436 RM., Fein=
MAbeus Kilogr. fein) 37.7541 RM.
WBerliner Metalltermine vom 22. Juli ſtellten ſich für
uWr: Juli 34 (35), Auguſt 34 (34), September 34.25 (34.75),
Ptolg 14,75 (35.25) November 35.25 (35.75) Dezember 35.75
25 Januar 36.25 (37), Februar 36,75 (37.50), März 37.25
30l,krT 37,75 (38.50), Mai 38,25 (39). Juni 39.25 (39.50).
ewen ſtetig. Für Blei: Juli 13.50 (14.50), Auguſt und
Pepteser 13,75 (14.25), Oktober 14 (14,50) November 14.25 (15),
getar 14,50 (15), Januar 14,75 (1550), Februar 15 (16),
BartFi ( 16.50), April 15 50 (17), Mai 16 (17), Juni 15.75 (17).

D0 9. Dezember 17 65 (18 75). Januar 1825 (19.35) Februar
2 Sor 24 5) März 18.75 (0), April 19 (20.50), Mai 19 (20.75).
Lunig 10 (20 75). Tendenz; luſtlos. Die erſten Zahlen be=
eute
;beld, die in Klammern Brief.

Die Preußiſche Landespfandbriefbank, Berlin, kann am 22.
ds. Mts. auf ein 10jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem
Anlaß iſt der Verwaltungsrat der Anſtalt am Freitag in Berlin
zuſammengetreten, um einen Bericht des Vorſtandes über die Ent=
wicklung
und Tätigkeit der Anſtalt in den abgelaufenen 10 Jahren
entgegenzunehmen. Die Anſtalt hatte Ende Juni ds. Js. einen
Hypotheken=Deckungsbeſtand von 279,5 Mill. RM. und einen Kom=
munaldarlehens
=Deckungsbeſtand von 87,3 Mill. GM. Der Um=
lauf
an Schuldverſchreibungen ohne eigene Beſtände betrug 348,0
Mill. GM. Das Grundkapital einſchl. der offenen Reſerven be=
trägt
35 679 000 RM. In der Verwaltungsratsſitzung iſt gleich=
zeitig
über die augenblickliche Geſchäftslage berichtet worden. Der
Zwiſchenabſchluß für das erſte Halbjahr zeigt ein befriedigendes
Ergebnis. Wie vor kurzem ſchon mitgeteilt, betrug Mitte Juni
der Zinsrückſtand für die letzten vier Quartale nur 3,95 Prozent
des Geſamt=Zinſen= und Tilgungsſolls von rund 32,4 Mill. RM.
Auch der Eingang der Zinſen zum Juli=Termin iſt als durchaus
befriedigend zu bezeichnen. Verluſte an Kapital und Zinſen hat
die Anſtalt bisher nicht erlitten.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik. Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft, Metall=
wiſſenſchaft
, Metalltechnik ſtellte ſich am 20. Juli 1932 auf 446
gegen 46,4 am 13. Juli 1932 (Durchſchnitt 1909/13 100), fiel alſo
um 3,9 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preisſtande vom 20. Juli 1932 folgende Einzelindexziffern errech=
net
: Kupfer 33,5 (am 13. Juli 1932: 35,4), Blei 45,3 (48,4), Zink
34,9 (37,0), Zinn 51,9 (53,2), Aluminium 111,1 (111,1), Nickel
107,7 (107,7) und Antimon 52,3 (52,3).
Lazard, Speyer=Elliſſen K. G. a. A., Frankfurt a. M.=Berlin.
Dieſes Bankinſtitut weiſt für 1931 nach Auflöſung der Reſerve von
5 Mill. RM. einen vorzutragenden Gewinn von 8,96 gegen 5,11
Mill. RM. aus. Handlungsunkoſten erforderten 1,70 gegen 2,04
Mill. RM. Das Bruttogeſchäft erbrachte nach Abſetzung der Ab=
ſchreibungen
und Rückſtellungen einen Verluſt von 7.15 gegen 2.16
Mill. RM. Die Entſcheidung über eine angeſichts des hohen Ver=
luſtes
erforderlich erſcheinende Kapitalherabſetzung iſt zurück=
geſtellt
worden, da der Geſellſchaft die Folgen in ſteuerlicher Hin=
ſicht
zurzeit noch nicht genügend geklärt ſeien. Im übrigen drän=
gen
dieſe Fragen auch deshalb nicht, weil ſich das Kommandit=
kapital
im ganzen Beſitz dieſer Kommandiſten befindet.
Deutſche Dunlop Gummi=Compagnie A.=G., Hanau a. M. Die
Geſellſchaft weiſt per 31. 12. 1931 einen Verluſt von 1,51 (0,93)
Mill. RM. aus, der, da andere Maßnahmen nicht aus der Bilanz
erſichtlich ſind, wahrſcheinlich vorgetragen wird. Die Geſellſchaft
hat im Berichtsjahre einen Geſchäftsgewinn von 1,75 (0,56) Mill.
RM. erzielt, die Steuern, Verſicherungskoſten, Sozialbeiträge und
Zinſen betrugen zuſammen 0.98 Mill. RM., die Abſchreibungen auf
Gebäude, Maſchinen, Utenſilien und Patente 0,68 (1,04). Verluſte
auf Außenſtände 0,66 (). Aus der Bilanz (in Mill. RM.): Im=
mobilien
und Anlagen zuſammen 4,58 (5,30), Debitoren 3,36 (4,45)
darunter 0 48 Bankguthaben , Patente 0,15 (0,18), Vorräte
3,33 (4,73), Wechſel und Schecks 1,09 (1,05). Dagegen Reſerve=
fonds
0,65 (0 65) Delkredere=Rückſtellung 0,57 (0,64), Gläubiger
2,78 (5.89), Rückſtellung für Währungsverpflichtungen 0,95 ().
Deutſche Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und chemiſche
Induſtrie in Mannheim. In der Generalverſammlung waren
3 107 500 RM. Stamm= und 124 000 RM. Vorzugsaktien vertreten.
Die Regularien für 1931 (ohne Gewinn und Verluſt nach Entnah=
men
aus Rückſtellungen) wurden einſtimmig genehmigt. Der Auf=
ſichtsrats
=Vorſitzende führte noch ergänzend aus, daß die Anlagen
heute einen Wert von 3,5 Mill. RM. repräſentierten und daß bei
dem aufgeführten Effektenbeſtand mit 1 004 709 RM. nach den heu=
tigen
Kurſen 225 000 RM. noch abzuſchreiben ſeien. Gleichzeitig
teilte er mit, daß der Aufſichtsrat für 1932 auf 20 Prozent ſeiner
feſten Vergütung verzichtet habe. Auf Grund der Notverordnung
wurden verſchiedene Paragraphen der Geſellſchaftsſtatuts wieder
neu eingeſetzt, ebenſo wurde der Aufſichtsrat in ſeiner Geſamtheit
wiedergewählt. Ueber das laufende Geſchäftsjahr wurden keine
über das im Geſchäftsbericht bereits Geſagte hinausgehende Aus=
führungen
mehr gemacht.

Vergleich Junkers=Mokorenbau G. m. b. H.
angenommen.
Der den Gläubigern am 23. Juni vorgelegte Vergleichsvor=
ſchlag
der Junkers Motorenbau G. m. b. H. iſt im geſtrigen Ver=
gleichstermin
angenommen worden. Es haben über drei Viertel
der Gläubiger zugeſtimmt. Der Vergleich ſieht die Befriedigung
der Forderungen bis zu 500 RM. in voller Höhe vor. Die übrigen
Gläubiger erhalten 30 Prozent in bar, weitere 30 Prozent in An=
teilen
der Geſellſchaft. Der größte Teil der Gläubiger iſt außer=
dem
auch für den überſchießenden Teil der Forderungen geſichert.
Auch der Gläubigerausſchuß und die Vertrauensperſon erklärten
den Vorſchlag für durchaus annehmbar. Was die Ausſichten der
Durchführung des Vergleichs anbelangt, ſo wurde bemerkt, daß bei
der heutigen Unſicherheit aller wirtſchaftlichen Verhältniſſe eine
glatte Durchführung zwar nicht garantiert, aber doch als außer=
ordentlich
wahrſcheinlich bezeichnet werden könne. Mit dem Ab=
ſchluß
des Vergleichsverfahrens bei der Jumo iſt ein weiterer
Schritt zur Bereinigung des geſamten Junkers=Konzerns erfolgt.

Prodnkkenwärkke.

Verliner Produktenbericht vom 22. Juli. Bereits im Vormit=
tagsverkehr
kündigte ſich am Produktenmarkt faſt allgemein eine
feſtere Stimmung an. Infolge der kräftigen Niederſchläge hielten
die Abgeber mit Angebot von Getreide alter und neuer Ernte
merklich zurück, und die Verſorgungslage der Mühlen hat ſich recht
ungünſtig geſtaltet. Soweit Material am Promptmarkt über=
haupt
erhältlich war, mußten für Weizen etwa 4 Mark höhere
Preiſe bewilligt werden, und auch für alten Roggen lauteten die
Forderungen für ſofortige Ware beträchtlich höher als die Juli=
ſicht
im Zeithandel. Entſprechend zeigte ſich für die Juliſichten am
Lieferungsmarkt rege Deckungsnachfrage, ſo daß zunächſt die be=
kannten
Plus=Plus=Zeichen erſchienen; ſpäter eröffnete Juliweizen
5 Mark, Juliroggen 4 Mark und Julihafer 3 Mark über geſtrigem
Schluß. Neugetreide wurde von der Bewegung mitgezogen, jedoch
waren die Umſätze mangels paſſenden Offertenmaterials gleich=
falls
ſehr gering. Die Preiſe für Weizenexportſcheine haben merk=
lich
angezogen. Weizen= und Roggenmehl iſt in den Forderungen
höher gehalten, der Konſum deckt auf dieſem Niveau aber nur den
notwendigſten Bedarf. Hafer bei knappem Angebot und beſſerer
Kaufluſt weiter feſter. Wintergerſte vorſichtig offeriert, die höhe=
ren
Forderungen werden nur zögernd bewilligt.
Wieder Häuteauktion in Berlin. Der Allgemeine Häutever=
wertungsverband
G. m. b. H., Berlin=Lichtenberg, hat ſich ent=
ſchloſſen
, nach einer Pauſe, von rund 3 Monaten, die Berliner
Häuteauktion erſtmalig wieder am Donnerstag, den 4., und Frei=
tag
, den 5. Auguſt 1932, am erſten Tage für leichte Häute bis 29
Pfund, Freſſer= und Kalbfelle vormittags 11 Uhr, für Schaffelle
mittags 2 Uhr, und am zweiten Tage für Großviehhäute vormit=
tags
10 Uhr, in den Sälen der Geſellſchaft der Freunde‟, Berlin
W. 9, Potsdamer Straße 9, abzuhalten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der New Herald, Pariſer Ausgabe, meldet, daß die Inter=
nationale
Petrolum=Konferenz infolge der Weigerung Rumäniens,
den bereits fertiggeſtellten Vertragstext, der eine beträchtliche Ver=
minderung
der Produktion vorſieht, zu unterzeichnen, auf dem
toten Punkt angelangt ſei.
Durch eine Verordnung des Reichsernährungsminiſters wird
die Deutſche Getreidehandels=Geſellſchaft in die Lage verſetzt, die
Lagerung von Malz zu übernehmen und hierfür Order=Lagerſcheine
auszuſtellen. Die Regelung lehnt ſich eng an die Vorſchriften über
die Einlagerung von Getreide vom Auguſt vorigen Jahres an.
Die Zahl der Arbeitsloſen in Frankreich hat ſich in der am
16. Juli abgelaufenen Woche um 1766 auf 263 688 erhöht, von
denen 260 973 durch die Arbeitsloſenkaſſe, die übrigen 2715 durch
die Wohlfahrt unterſtützt werden.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 21. Juli für eine Unze
Feingold, in deutſche Währung umgerechnet, 86,6779 RM., für ein
Gramm 2.78676 RM.
Die Bank von England kaufte geſtern Gold im Werte von
188 084 Pfund Sterling. Außerdem wurden 250 000 Pfund Ster=
ling
an einen unbekannt gebliebenen Käufer abgegeben. Der
Preis belief ſich auf 115/7 ſh je Unze fein.
Der Verwaltungsrat der Bata A.=G. hielt geſtern eine Sitzung
ab. An Stelle des Gründers der Geſellſchaft, des bei einem Flug=
zeugabſturz
tödlich verunglückten Thomas Bata wurde ſein jünge=
rer
Bruder Jan Bata zum Präſidenten der Geſellſchaft gewählt.
Sonſt wurden keine Veränderungen in der Leitung vorgenommen.

Berliner Kursbericht
vom 22. Juli 1932

Deviſenmarkt
vom 22. Juli 1932

Mde
Danatbank. .. .. . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Lloyd
A.E.G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
Deutſche Cont. Gas

90.25
18.50 We
Elektr. Lieferung D
58.50 ane
Rütgerswerke. 33.15 29.25 Helſingfors Bährung
100 finn. Mk. Rei
6.364 Rret
6.376 Schweiz D
100 Franken 1Ge I
81.89 Brief
82.05 F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern. 56.25
Harpener Bergbau / 50. 87. Salzdetfurth galt Bien uoo Schilline 151.95 52,05 Spanien 100 Peſetas 33.57 33.73 32.50 jetz
45.25 100 Tſch. r. 12, ge5l12. nzig 100 Gulden 1s1.s 75. 18.50
11.125 Verein. Gle anzſtoff. Budapeſt 100 Per ngö lJapan ; Yen Berein. Ste
Weſteregeln chlwerkel 12.50
n Alkali 0 Sofia
Holland
u 100 Ler
100 Gult va 3.0571
lben 159.89/ 1 3,o63/Rio de3
10.02 Jugoſlaw Fanetrolt Milrei
vien 100 Dna 16.50 Hoeſch Eiſen u. 23. Agsb.=Nnrb.Maſch. 21.50 Oslo. 100 Kronen 74.53 74.87 Bortugal 100 Esendos i5 15 12.375 Köln=Neueſſen Baſalt Linz 10. Kopenhagen 100 Kronen 80.57 80.73
Athen 100 Drachm. 2.797 2.303 24.875 Phil. Holzmann 30.50 Berl. Karlsr. Ind.
birſch Kupfer Stockholm 100 Kronen 76.32 76.98 Fſtambut t türk. 4 2.019 2.632 34. Kali Aſchersleben 88. 27.375 London 1 2.=Sta. 14.985 15.00= Kairo. ägypt. 2 15.355 15.39 28.50 Klöchnerwerke 21.25 6. Bueno= -Aires 1 1 Pap. Peſo 0.923 0. 927 Konada . leanab. Mannesm. Röhr. 37.125 Hohenlohe=Werke New York. Dollar 4.209 4.217 Urugnatz t Golopeſo 3 1.762 11.75 Maſch.=Bau=Untn. 21.50 Lindes Eismaſch. 62.25
Belgien 100 Belga 58.30 58.42
Fsland. 100 isl. gr. S5.33 67 47. 82. Oberſchleſ. Koksw. 28. 125 BogelTelegr. Draht/ 11.75
Italien 100 Lire 21.46 21.50 Tallinn (Eſtl.) 100 eſt. gr. 109.59 109.21 80.75 Orenſtein & Koppell 21. Banderer=Berke 22.50 Paris 100 Franes 1648 5/16.525 Riga 100 Lats 72.72 72.08

Durmſtädter ans Karioharbant Burmktadt, oillale dr Aresoner Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 22. Juli 1932.

Wee
v.27
6%
5½0 Intern.
6%Baden .......
62 Bahern ......!
6% Heſſen .......
69 Preuß. Staat
62 Sachſen ....
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4½=Ab
löſungsanl. . ...
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)

Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6% Baden=Baden.
6% Berlin. .b.84
62 Darmſtadt . . . .
68 Dresden v. 26
82 Frankfurt a.M.)
Schätze v.29
v. 26
6% Mainz
6% Mannheim v. 27
6%München v.29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbr.
6% Golbobligl
5½% Heſſ. 2bs.;)
Hhp.=Bk.=Liquid.
43%Kom.=Obl.
6% Preuß. Lbs.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
Goldoblig

Rick

61.5
62.25
44
DKJ
52

42
A

2.7

44
43.5

68
42
42
67.5
50

68.5
53

D
Br.Girozentrfür
Heſſen Goldobl.
6½ Kaſſeler Land. Goldpfbr..
68 Raſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöf.=Anl.
FAuslSer. I
Ser, II
Dt. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz).

6% Berl. Hhp.Bk.
5½% Liqu.=Pfbr.
6% Frrf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Goldoblig.
6%0
Pfbr.=Bk.
5½9
Ligu.
6% Mein. Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr..
6%0 Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%6 Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bk.
51),% Lig. Pfbr.,
Goldoblig.)
Gelo
6% Sädd. Bod.=
Cred.=Bank ...."
5‟/.% Lia. Pfbr.
6% Bürtt. Hhp.=B.
5%Dafmler=Benz.
6% Dt. Linol.Werkel
6%Mainkrw. v. 26
8%Mitteld. Stahl.
6%Ver. Stahlwerkel

42.5
73.5
78.25

58

67.5
81
68.5
79.25
63
69.25
80.75
68
77.25
70
70
80.5
58.5
35

41
62.5
67.5
40

W

F. G, Farben Bonds
52 Bosn. 2.6. B.
5% 9.Inveſt.
% Bulg. Tab. v.02
4I,7 Oſt. Schätzel
48 Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
4ſ.%
49
47 Türk. Admin.
1. Bagdadl
4%
4% Bollanl.
4/=% Ungarn 1913
4/,% 1914
Golbr.
47
1910
42
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. 6. .. . ..
AndregeRoris Bahn
Aſchaffbg.Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, J7. P...
Bergm. El.=Werkel
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen...
Eement Heidelberg
Karlſtadt
F. G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade .........!
Contin. Gummiw.)
Linoleum
Dalmler=Benz ...
Dt. Atl. Tele7:
Erd5

8arl,

10.5
11

4.2
7.25
2.3
3.3
3.3
52/=
8"
6.5

32.25
24
67
19
29.5

Rec
35

Anze
24

n
23.5

Ke
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhandel...
Ohckerhoff u.Bidm 15.5
Eichbaum=Berger.
Elektr. Lieferg.-Geſ.
Lichtu. graft
Eichw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
F. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter) 21
Felt. & Guilleaumel
Frankfurter oof..
Gelſenk. Bergwerk
Gef felektr.Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen! 17
Grün & Bilfinger 147.5
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (O8n.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbaul
Henninger, gempf.)
HilpertArmaturfrb.)
Hindrichs=Aufferm.)
Hirſch Kupfer.
Hochtief Sſſen ....!
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamml
Genüſſel
Junghans ......."
Kali Chemie ....
Aſchersleben .
Karſtadt, R......
glein, Schanzlin .
Niöck zerwverſe.
Nnorr

134.25
30.5
40
55
70.25
170
26
87.5
17
33.25
56
15.75
42

47.5

Re
10.4

35.25
21

D
Baurahitte ....

Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br. . ./ 70
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.,
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Oberbebarf ......!

M. Branſchſen
Gleltr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan...
Roeder Gebr. .. ..
Rütgerswerke ....!
Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ.=
Tietz Leonhard ...
Unterfranken .....
Ver. Stahlwerke ..
Ultramarin ..
Vünt & Oaefiner

Weſteregeln Kali.) Zellſtoff Waldhof. (5 64.5 Meme! 160 Aulg. Dt. Crebitanſt.
Badiſche Bank. . ..
Br. f. Brauinduſtr. 22.75 48 86.75 . BarmerBanwerein Baher. Hyp. u. V. 24.5 Berl. Handelsgeſ. Gypotherbk./41 Comm. u. Brivatb. Darmſt. u. Nat.=Bk. 18.5 Dt. Bank und Dic. 75 15.5 Dt. Eff. u. Wechſel 65 Dresdner Bank... 18.5 1171 Frankf. Bank 98 61.75 Hyp.=Bank. 49.5 46.25 Mein, Hyp. Bank. 49.5 Bfälz. Hyp.=Bank 46 Reichsbanl-=Ant. .. 1122 29 Rhein. Hyp.=Bank. 155 Südd. Bod.=Cr. Bk. I51 160 Württb. Notenban! 88 129

A..0. I.Berkehrsw. 26 49 Allg. Lokalb. Kraftw 52.5 61 725Dt. Reichsb.Vzg 45 Hapag ..........
Nordd. Lloyzd.. . . . 120 Südd. Eiſenb.=Geſ. 25 55 Alltanz. u. Stuttg.
Verſicherung ...!. 153 Verein. Verſ./1 155 FrankonaRück=u. Ml Mannh. Berſich. .. 13 92
25 Otari Minen 10.25

3.5

Shn:tungHandeisl

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 203

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 23. Juli 19

Heute
und Tofgende Tage

Ramou Rovarra in dem romantischen Tonfilm
Der Sänger von Sevilla
Jugendliche zugelassen. Beginn 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr

Heute
und folgende Tage

Jenny Jugo und Theo Shall
in der Instigen Tonfilm-Komödie:
Fünf von der Jazzband
Ingendliche zugelassen. Beginn: 3.45. 6.00 u. 8.20 Uhr.

Ooooooooooooooooooeeeoooo
Heute Samstag, den 23. Juli, mittags 4 Uhr, abends 8 Uhr
Städt. Saalbau
2 gr. Marine-Militär-Konzerte
In Uniform. Dirigent: Obermusikmeister Alexander
Elessburg. Orchester des Deutschen Flotten-Vereins.
Eintritt: Nachmlttags 4 Uhr 40, abends 8 Uhr 609.
Kartenvorverkauf: Chr. Arnold, Weißer Turm. (10509

Sommerspielzeit
im Kleinen Haus

Heute letzter Tag

Herm. Speelmanns und Elga Brink
in dem spannenden Kriminalabentenerfilm:
Kriminalreporter Holm
Beginn 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
V10491)

Samstag, den 23. Juli
2022 Uhr
2. Samstag-Abonnement

Zum ersten Mal!
Die Frau, die jeder sucht!
Lustspiel von Ludwig Hirschfeld.
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für die Zeit vom 1.15. Jull 1932. Diese Meldungen sind sonst
nicht zugänglich, also nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in folgender Reihen-
folge
: Name, Beruf, Wohnort des Kraftfahrzeugbesitzers, Fahr-
zeugart
, Hubraum in ccm und PS (bei Lastkraftwagen: Eigen-
gewicht
in kg und PS), Fabrikat und Motornummer, Fabrikneue
Fahrzeugs sind durch + kenntlich gemacht. Die Meldungen sind
geordnet nach den drei Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen,
und innerhalb dieser nach Fahrzeugarten. Abgemeldete
Fahrzeuge werden besonders geführt. Die Autolisten sind
unentbehrlich, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die spätestens am 8. eines Monats ausgegebene Liste enthält die
Meldungen vom 16.30. (31.) des voraufgegangenen Monats und
die zpätestenz am 23. eines Monats ausgegebene Liste die Mel-
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