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Franfurt a. M. 1504.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illunſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 191
Montag, den 11. Juli 1932.
195. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Auffuhr. Streiſt uſw. erſiſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teſſung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtlicher Beſtreſbung ſäſlt ſeder
Rabat weg. Banſlonfo Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Naſionalbank.
Tacfutte. OMtatdeit oder OMt..
Papen am Donnerskag bei Hindenburg. — Hiklers Prophezeiung über den Laufanner Verkrag: in 6 Monaken nur 3 RM.
erk!— Frankreich bekonk Verbindung von Reparakionen- u. Kriegsſchuldenrakifizierung erſt nach Einigung mit Amerika.
v. Papen in Berlin.
Der Reichsaußenminiſter in Genſ.
Reichskanzler v. Papen und
Berlin, 10. Juli.
Reichswirtſchaftsminiſter
füarmbold ſind bereits in Berlin eingetroffen. Zu ihrem
mrpfang hatten ſich die beteiligten Stellen und etwa 100
Zu=
äuer aufgefunden, die den Kanzler mit Hochrufen begrüßten.
ſichsaußenminiſter v. Neurath und mehrere Herren des
Aus=
wirtigen Amtes ſind in Lauſanne geblieben. Sie begeben ſich am
Antag nach Genf, um dort wichtige
Abrüſtungsver=
ſindlungen und Beſprechungen über die
Wirtſchafts=
hife für Oeſterreich zu führen.
Reichskanzler v. Papen wird am Donnerstag dem
Reichsprä=
inten über die Ergebniſſe und den Verlauf der Lauſanner
Kon=
anz Bericht erſtatten. Der Kanzler wird am Mittwoch abend
ſuh Neudeck reiſen.
Hiller in Berchkesgaden.
UNB. Berchtesgaden, 10. Juli.
Vor etwa 18 000 Zuhörern ſprach am Sonntag der Führer der
Mtionalſozialiſtiſchen Partei in Berchtesgaden. Er führte in ſeiner
liva einſtündigen Rede u. a. aus: Die Welt, die die bisherige
nmacht Deutſchlands erkannte, ſehe heute ſchon mit anderen
zügen Deutſchland an. Der Vertrag von Lauſanne, erklärte er,
ſe uns eben mit 3 Milliarden aufgebürdet wurde, dürfte in ſechs
Mnaten nicht mehr als 3 Mark wert ſein. Die innenpolitiſchen
Ihgner könnten heute keinen Wahlkampf führen mit der
Erklä=
ug: „Für uns ſprechen unſere Leiſtungen‟. Die Gegner ſollten
m Herrgott dankbar ſein, daß er ihnen noch eine kurze
Gnaden=
üt, noch die Regierung Papen geſchenkt habe, und nicht das
Re=
zent der NSDAP. Die bisher uns führten werden beurteilt,
u man Landesverräter, Meuterer und Deſerteure wertet, weil
liedas Vertrauen, den Glauben und die Hoffnung vernichtet haben.
19e Wirtſchaft kann erſt wieder aufblühen, wenn Deutſchland groß
un mächtig geworden iſt. Hilfe kommt uns nicht von außen,
ſon=
ben zu allen Zeiten mußte Deutſchland ſich ſelbſt helfen. Dazu
ge=
üt auch die Konzentration des deutſchen Geiſtes und der deutſchen
SSele. Wir wollen eine Partei der Deutſchen ganz allein ſein, um
Mu Volk wieder aus der Zerriſſenheit herauszuführen, und ſollte
u dieſes Ziel erſt in 30 Jahren gelingen. Wir wollen und
brau=
hn keine Koalition, und wir werden niemals kapitulieren. Wir
allen auch keine Parteien mehr dulden, ſondern nur ein
ein=
ites Volk.
Herriok erklärk:
Frankreich rakifizierk erſt nach Schuldenregelung
M Anerll.
TU. Paris, 10. Juli.
Miniſterpräſident Herriot iſt Sonntag von Lauſanne nach
Aris zurückgekehrt, wo er trotz der frühen Morgenſtunden von
Fier zahlreichen Menſchenmenge begeiſtert empfangen wurde.
In allen Seiten wurde er beglückwünſcht. Auch Blumen wurden
ihn überreicht. Herriot erklärte den Preſſevertretern: „Sie kennen
ſuch nicht alle Einzelheiten der Verhandlungen. Sie ſind ſehr hart
ub ſchwer geweſen, aber das Ergebnis iſt vorzüglich. Ich ſehe
Inen Punkt, über den man noch ſtreiten könnte. Was man be=
0ders im Auge behalten muß, iſt die
Tatſache der engen Verbindung zwiſchen den Reparationen
jund den interallierten Schulden. Alles iſt einem Abkommen
nit Amerika untergeordnet. Wenn die amerikaniſche
Regie=
rung das Lauſanner Abkommen für gut befindet, und wenn
über die Schuldenfragen ein befriedigendes Abkommen
ge=
troffen werden kann, ſo wird die in Lauſanne getroffene
Reparationsregelung ratifiziert und ihre Früchte tragen.
Im anderen Falle erlangt jeder ſeine Handlungsfreiheit
wieder.
Jubelnder Empfang Macdonalds in London.
London, 10. Juli.
Macdonald iſt um 15 Uhr 45, aus Lauſanne kommend, hier
getroffen. Auf dem Bahnhof hatten ſich die meiſten Mitglieder
* Kabinetts ſowie der franzöſiſche Botſchafter eingefunden. Als
Artreter des Königs war Sir Wigram erſchienen. Im Laufe des
Achmittags wurde Macdonald noch vom König perſönlich empfan=
R. Die Zuſchauer, die ſchon ſeit zwei Stunden in großen Maſſen
u das Einlaufen des Zuges der Delegation, gewartet hatten,
ppfingen den Premierminiſter mit ſtürmiſchen
Beifallskund=
ſbungen. Macdonald war ſehr friſch, beklagte ſich jedoch über
duße Ermüdung der Augen. „Ich freue mich”, ſo erklärte er,
luch einem anſtrengenden Kampf, der um eine gute Sache von
dr und meinen ausgezeichneten ausländiſchen Kollegen geführt
urde, wieder in der Heimat zu ſein. Man darf hoffen, daß nun
unählich das Vertrauen wieder Wurzel ſchlägt und daß man ſich
m Energie an die Arbeit machen kann.
Die „Liguidierung der widerſinnigen Kriegskoſten”.
WTB. Rom, 10. Juli.
Das Ergebnis der Konferenz von Lauſanne wird von der
italieniſchen Preſſe vorbehaltlos als der erſte und entſcheidende
Schritt zur Wiederherſtellung des Vertrauens und der
wirt=
ſchaftlichen Befreiung der Welt gewürdigt. Die Wiedergeneſung
der Welt könne freilich, wie Giornale d’Italia ſchreibt, nur
ſchrittweiſe erfolgen. Um ſo bedeutender ſei, daß man in
Lauſanne den doktrinären Boden verlaſſen habe und zu
hand=
greiflichen Entſcheidungen gekommen ſei.
Der Chefredakteur der Tribung erklärt, Europa habe
end=
lich ohne Unterſchied zwiſchen Sieger und Beſiegten in der
Reparations= und Schuldenfrage ein verantwortungsvolles
Be=
wußtſein erlangt. Es werde ſich jetzt zeigen müſſen, ob man
nach der Liquidierung des widerſinnigen Kriegskontos mit
Muſſolini noch einen Schritt weiter gehen, und die europäiſchen
und internationalen Beziehungen überhaupt von den unſinnigen
Laſten des Weltkrieges und des Rüſtungswettrennens befreien
wolle. — Das Arbeiterblatt Lavoro Fasciſta betont, der in
Lauſanne getane Schritt ſei von ſolcher Bedeutung, daß man
von ihm ſagen könne, er ſei ſchon ausreichend, um aus der
heutigen Kriſe herauszukommen. Soviel auch noch zu liquidieren
bleibe, das Totengerippe der Reparationszahlungen ſei von
Europa genommen. Man habe wieder feſten Boden unter den
Füßen. — Der Lauſanner Korreſpondent der Tribung ſchreibt:
Das tragiſche Kriegskonto zwiſchen den europäiſchen Völkern
beſteht nicht mehr. Deutſchland iſt von den mittelalterlichen
Tributzahlungen befreit. Bleibt der Verſailler Vertrag in
ſeiner juriſtiſchen Formulierung auch unangetaſtet, der Geiſt,
der ſeine Klauſeln ins Leben rief, iſt tot. — Giornale d’Italia
betont, die vier Mächte, namentlich Frankreich und Deutſchland,
hätten weitgehendes Verſtändnis für die Notwendigkeiten der
Stunde entfaltet. Wohl hätten ſich ſowohl Herriot als auch
Reichskanzler v. Papen durch Hartnäckigkeit in ihren
Heimat=
ländern einen gewiſſen demagogiſchen Erfolg ſichern können.
Stattdeſſen hätten ſie ſich als echte Staatsmänner gezeigt, die
bei aller Sorge um die Intereſſen ihrer Länder die
Verſtän=
digung im Geiſte des Ausgleichs durchgeführt haben.
Milikärbefehlshaber im belgiſchen Skreikgebiel.
WTB. Brüſſel, 10. Juli.
Die Regierung hat heute nachmittag beſchloſſen, General
Termonia, den Kommandeur des Erſten Armeekorps mit dem
Kommando über die im Streikgebiet ſtationierten Truppen
zu betrauen, damit dort Ruhe und Ordnung möglichſt
ſchnell wiederhergeſtellt werden kann.
Wie aus dem Streikgebiet gemeldet wird, iſt es heute
nach=
mittag an der Eiſenbahnlinie Marchienne=au=Pont und
Char=
leroi zu Zuſammenſtößen zwiſchen der Gendarmerie und
Streiken=
den gekommen, die ſich nach Charleroi begeben wollten. Der
Gen=
darmerie gelang es jedoch, die Streikenden zurückzuwerfen, wobei
es mehrere Verletzte, darunter einen Schwerverletzten, gab. Die
ſyndikaliſtiſchen Arbeitervereinigungen von Charleroi haben
be=
ſchloſſen, im Gebiet von Charleroi morgen den
General=
ſtreik auszurufen.
Einweihung des Studenkenfriedhofs Langemark.
WTB. Ypern, 10. Juli.
Mit einer ſehr eindrucksvollen Feier wurde heute um 11.30
Uhr der Studentenfriedhof Langemark eingeweiht. Das Deutſche
Reich war vertreten durch den Geſandten Graf Lerchenfeld,
Ge=
ſandtſchaftsrat Dr. Bräuer=Brüſſel und Generalkonſul Schubert=
Antwerpen. Nach einigen Worten des Architekten Tiſchler=
München übernahm Dr. Moka im Namen der Deutſchen
Studen=
tenſchaft die Ehrenwache auf dem Heldenfriedhof Langemark. Er
führte aus, die Deutſche Studentenſchaft wolle Hüter des
Lange=
mark=Gedankens und =Gedenkens ſein. Der Geſandte Graf
Ler=
chenfeld bezeichnete Langemark als das Symbol, der deutſchen
Einheit. Er legte dann einen Roſenſtrauß, der ihm von einer
belgiſchen Mutter übergeben worden war, zwiſchen die Kränze der
deutſchen Abordnungen.
Drei Nakionalſozialiſten wegen Tökung eines
SAuelse renfel.
CNB. Berlin, 10. Juli.
Das Schwurgericht II verurteilte geſtern die Mitglieder der
SA., Regierungsbaumeiſter Erwin Soldan zu drei Jahren, den
Hotelangeſtellten Eugen Seibel zu einem Jahr und den Schmied
Hans Cwiklinfki zu acht Monaten Gefängnis. Die Verurteilten
waren angeklagt, mittels hinterliſtigen Ueberfalls dem früheren
Architekten Hugo Freeck gefährliche Körperverletzungen mit
Todeserfolg beigebracht zu haben. Der ſeit langer Zeit
arbeits=
loſe Freeck war durch allerhand Redensarten in den Verdacht
geraten, ein kommuniſtiſcher Spitzel zu ſein. Die drei
Ver=
urteilten hatten es ſich vorgenommen, Freeck eine „Abreibung”
zu geben. Sie verprügelten ihn in der Nacht zum 24. April
in Steglitz und warfen ihn dann über einen ziemlich hohen
Drahtzaun. Freeck, der bald ſeinen ſchweren Verletzungen
er=
legen war, wurde dann am Morgen des 24. April von
Eiſen=
bahnbeamten aufgefunden.
Zeuergeſecht in Duisburg.
Ein Toter, mehrere Schwerverletzte.
Duisburg=Hamborn, 10. Juli.
Politiſche Gegner verſuchten geſtern abend einen Aufmarſch
der Nationalſozialiſten im Stadtteil Hamborn durch
Hinderniſſe aufzuhalten. Zwei Zugteilnehmer, die die
Hinderniſſe aus dem Wege räumen wollten, wurden durch
Schüſſe ſchwer verletzt. Die dem Zuge vorangehenden
polizeilichen Sicherungsmannſchaften wurden aus
verſchiedenen Häuſern beſchoſſen, ſo daß die Beamten ſich
genötigt ſahen, das Feuer zu erwidern. Auch im Stadtteil
Marxloh waren Hinderniſſe aufgebaut worden. Die Polizei
wurde auch hier bei der Säuberungsaktion beſchoſſen. Sie
er=
widerte das Feuer. Dabei wurden zwei Perſonen
lebens=
gefährlich verletzt, ein dritter Verletzter iſt im Laufe der
Nacht im Krankenhauſe geſtorben. Im Stadtteil Neumühl
wurde eine Gruppe von Nationalſozialiſten von
Kom=
muniſten beſchoſſen. Vier Nationalſozialiſten
erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Heute
früh entwickelte ſich im Stadtteil Hochfeld eine ſchwere
Schlägerei zwiſchen Anhängern extremer politiſcher
Richtun=
gen. Dabei wurde ein Nationalſozialiſt ſo ſchwer verletzt, daß er
ins Krankenhaus gebracht werden mußte.
Unkerſuchungsausſchuß über die „Geſeſſelte Juſtiz”.
Berlin, 9. Juli.
Der Unterſuchungsausſchuß des Preußiſchen Landtags zur
„Prüfung der preußiſchen Rechtspflege” hielt am Freitag ſeine
erſte öffentliche Sitzung ab, die ſich bis in die ſpäten
Abendſtun=
den erſtreckte. Im erſten Verhandlungsabſchnitt will der auf
Ver=
langen der Rechtsparteien eingeſetzte Ausſchuß die Vorwürfe
nachprüfen, die gegen die preußiſche Juſtiz in dem Buch „
Gefeſ=
ſelte Juſtiz” von Gottfried Zarnow erhoben wurden. Abg.
Kutt=
ner (Soz.) erklärte, mittlerweile ſei durch verſchiedene
Gerichts=
urteile feſtgeſtellt, daß etwa 15 Einzelbehauptungen in der „
Ge=
feſſelten Juſtiz” unwahr ſeien. In den neuen Auflagen hätten
dieſe Stellen entfernt werden müſſen. Er beantrage, den
Aus=
ſchußmitgliedern Gelegenheit zur Kenntnisnahme von dieſen
Un=
wahrheiten zu geben, und weiter, die Perſonal= und
Prozeß=
aktien ſowie Diſziplinarakten des Verfaſſers, des ehemaligen
Proviantamtinſpektors Moritz Zarnow, heranzuziehen, aus denen
ſich ergeben werde, daß Zarnow ſchon vom Gericht beſtätigt
wurde, er ſei ein Querulant. In einer anſchließenden
nicht=
öffentlichen Sitzung beſchäftigte ſich der Ausſchuß mit dem
Be=
ratungsplan. Es wurde beſchloſſen, zu vier von den
General=
berichterſtattern vorgetragenen Fällen je zwei Berichterſtatter zu
beſtellen. Die Berichte der Sonderberichterſtatter will der
Aus=
ſchuß im letzten Drittel des Monats Auguſt entgegenehmen. Im
Anſchluß an dieſe Berichte ſoll dann in die Beweisaufnahme
ein=
getreten werden.
Vom Tage.
In Heſſen wurden von den Parteien geſtern zahlreiche
Kund=
gebungen und Demonſtrationszüge durchgeführt. Schwere
Aus=
ſchreitungen waren bis, zum Sonntag Spätabend in Darmſtadt
nicht bekannt. An einzelnen Orten kam es zu kleinen Reibereien.
Im Garten der Berliner Univerſität am Gefallenendenkmal
fand am Sonntag eine würdige Feier zum Gedenken der 1914 bei
Langemarck gefallenen Studenten ſtatt. Der Rektor der
Univer=
ſität, Dr. Lüders, hielt die Gedenkrede.
In einer Wahlkundgebung der DNVP. in Bremen ſprach
Ge=
heimrat Hugenberg, wobei er zu der Frage der Autarkie Stellung
nahm und das Ergebnis der Lauſanner Konferenz einer
ablehnen=
den Kritik unterzog.
Bei der Durchfahrt eines Laſtwagens mit uniformierten
Nationalſozialiſten in Hindenburg ſchoſſen dieſe auf Kommuniſten,
von denen zwei ſchwer verletzt wurden. 48 Beuthener SA.=Leute
wurden ſiſtiert, vier Piſtolen wurden beſchlagnahmt.
Der Berliner Bankdirektor Willi Seiffert, der von der
Poli=
zei ſchon ſeit längerer Zeit wegen Bilanzfälſchungen verfolgt
wurde, iſt in Prag verhaftet worden.
Am Dienstag wird Macdonald im Unterhaus über Lauſanne
ſprechen.
Das portugieſiſche Kahinett hat beſchloſſen, die Beiſetzung der
Leiche des letzten Königs Manuel im Pantheon der St. Vincenz=
Kirche „in Anerkennung ſeiner Verdienſte um den Staat” zu
geſtatten.
Bei Zuſammenſtößen in Toledo wurden ein Gendarm und
vier ſpaniſche Arbeiter getötet, zahlreiche verletzt.
Die türkiſche Kammer hat den Eintritt der Türkei in den
Völkerbund gebilligt und ſich darauf bis zum November vertagt.
Multimillionär Gillette, der Erfinder des Raſierapparates,
iſt in Calbaſas (Kalifornien) geſtorben.
Das amerikaniſche Staatsdepartement gibt bekannt, daß es
über das Ergebnis der Lauſanner Konferenz zwar erfreut ſei,
daß aber in der Schuldenfrage keine Aenderung in der Haltung
der amerikaniſchen Regierung eingetreten ſei.
Seite 2 — Nr. 191
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ans der Liindeshraptftadt.
Darmſtadt, den 13. Juli 1932.
Heag=Ferienfahrien.
In der laufenden Woche veranſtaltet die Sonderfahrten=
Abkeilung der Heſſiſchen Eiſenbahn=AG verſchiedene
abwechſe=
lungsreiche Sonderfahrten in den nahen Odenwald. Bereits am
Mittwoch, dem 13. Juli, nachmittags 13 Uhr, findet eine Fahrt
über Neunkirchen, Lützelbach und nach Lichtenberg ſtatt. Nach
einer Kaffeepauſe in Neunkirchen mit gemütlichem Aufenthalt
geht die Fahrt zum Schloß Lichtenberg, wo in dem dort herrlich
gelegenen Schwimm= und Sonnenbad zur Erholung reichlich
Ge=
legenheit geboten iſt.
Sonntag, den 17. Juli, vormittags 4 Uhr, geht ein direkter
Sonderwagen zum Nürburgring, wo an dieſem Tage der bekannte
Große Preis von Deutſchland ausgetragen wird. Es liegt
be=
reits eine große Anzahl Nachfragen für dieſe Veranſtaltung vor,
und iſt das günſtige, daß die Fahrtteilnehmer der Heag die
Uebernachtungskoſten einſparen können, da ſie durch einen
moder=
nen Dieſel=Groß=Kraftwagen rechtzeitig zum Rennen ankommen.
Eine beſonders beliebte Fahrt iſt für Sonntag, den 17. Juli,
vorgeſehen: Ein herrlicher Ausflug über Höchſt. Neuſtadt, Wörth,
Klein=Heubach (Spaziergang zum Engelsberg), zurück über
Mil=
tenberg. Amorbach. Eulbacher Park, Michelſtadt, Darmſtadt. Es
empfiehlt ſich, ſich rechtzeitig Sitzplätze zu beſtellen
Außerdem können nun die Spezialproſpekte für die 4tägige
Städtefahrt und für die 12tägige Reiſe durch Salzkammergut
mit Wien in Zimmer 6 der Heſſiſchen Eiſenbahn=AG.,
Luiſen=
ſtraße 12, abgeholt werden. (Alles Nähere iſt aus der geſtrigen
Anzeige erſichtlich.)
* Hohes Alter. Unſere Leſerin Frau Katharina Habicht,
wohnhaft Darmſtadt, Schulzengaſſe 7. begeht am 12. Juli ihren
68. Geburtstag in körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche.
Sommerſpielzeit im Kleinen Haus. Morgen Dienstag, den
12. Juli, 20 Uhr, bringt das Stadttheater Gießen die Darmſtädter
Erſtaufführung des Schauſpiels „Verſtehen wir uns?” von
dem deutſch ſchreibenden kroatiſchen Dichter Peter von Preradovic.
Das alte Lied vom Gegenſatz der Generationen bildet das Thema
des Spiels, das eine heiter=ironiſche Löſung des Konfliktes findet.
Verein Deutſcher Ingenieure, Ortsgruppe Darmſtadt. Am
Dienstag, dem 12. Juli 1932, ſpricht im Saal 326 der Techniſchen
Hochſchule Herr Dr.=Ing. F. N. Scheubel=Aachen über „Die
Ent=
wicklung des Flugzeugs mit Lichtbildern. Hierzu werden auch
die Angehörigen der Vortragsgemeinſchaft techniſch=
wiſſenſchaft=
licher Vereine (Mittelrheiniſcher Architekten= und Ingenieur=
Verein, Heſſ. Elektrotechn. Geſellſchaft, Verband Deutſcher Dipl.=
Ingenieure) eingeladen. (Siehe Anzeige.)
Verwendung von Gas zu Kochzwecken. Daß die
Verwen=
dung des Gaſes zu Kochzwecken den Hausfrauen ſehr viel Zeit=
und Gelderſparnis bringt, das leuchtet jeder Hausfrau ein die
unſere Kochvorträge, die jeden Donnerstag im Vortragsſaal des
Gaswerks, Eliſabethenſtr. 25½, ſtattfinden, beſucht hat. Denn
dort werden an Hand von praktiſchen Vorführungen die vielen
Verwendungsmöglichkeiten eines modernen Gasherdes gezeigt
und erläutert. In einem neuzeitlichen Gasbackofen kann nicht
nur gebacken und gebraten, ſondern auch gegrillt und ſteriliſiert
werden. Die heutigen Gasherde zeichnen ſich aus durch
Billig=
keit ſowohl im Anſchaffungspreis, als auch im Betrieb durch
ſchnelles Arbeiten, ſtete Bereitſchaft und durch feinſte
Regulie=
rungsmöglichkeit der Hitze. Beſonderes Intereſſe wird den
Klein=
warmwaſſerbereitern von der Hausfrau entgegengebracht. Dieſer
kleine, gasbeheizte Warmwaſſerapparat beliefert zu jeder Tages=
und Nachtzeit den Haushalt mit warmem Waſſer. Anſchaffungs=
und Betriebskoſten ſind ſehr gering, ſo daß das neue Gasgerät
in letzter Zeit eine ſtarke Ausbreitung gefunden hat. Der nächſte
Vortrag, in dem Obſtgerichte hergeſtellt werden und das
Ein=
kochen im Gasbackofen gezeigt wird, findet am Donnerstag, dem
14. Juli 1932, abends, im Vortragsſaal des Gaswerks.
Eliſa=
bethenſtr. 25½, ſtatt. Eintrittskarten werden im
Ausſtellungs=
raum. Eliſabethenſtr. 25½, koſtenlos abgegeben. (Siehe Anzeige.)
Das Union=Theater bringt bis auf weiteres den
abenteuer=
lichen Kriminal=Tonfilm „Kavaliere vom Kurfürſtendamm” mit
Friedl Haerlin, Hary Frank, Olaf Fjord, Paul Otto, Hilde
Boe=
niſch u. v. a. in den Hauptrollen. Regie: Romano Mengon. Dazu
„Mickys Haus, Hof und Garten” und die neueſte Ufa=Tonwoche.
In den Helia=Lichtſpielen, ſieht man heute und folgende
Tage den Hochgebirgs=Tonfilm „Die 4 vom Bob 13” eine
Alpen=
ſymphonie aus dem Engadin. Die Hauptdarſteller ſind: Werner
Fütterer, Gretel Theimer, Harry Halm, Fritz Raſp, ſowie der
be=
kannte deutſche Bobmeiſter Michael von Newlinſki und die
bekann=
ten Matterhornbezwinger Toni und Franz Schmidt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute Tom Keene in
dem Wildweſt=Tonfilm „Der König der Steppe” und den
herr=
lichen Gebirgsfilm „Der Herrgottſchnitzer von Oberammergau”.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu
in leinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſl.
Ant
— Wiener Kronenbräukeller. Das ausgefallene
Donnerstagskonzert findet nunmehr morgen Dienstag, den 12.
Juli, ſtatt. Dasſelbe wird ausgeführt vom geſamten
Stadt=
orcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters Willi Schlupp. Das
Programm ſieht u. a. alte Militärmärſche mit Fanfaren und
Pauken, Aldatrompeten ſowie das Schlachtenpotpourri 1870/71
von Saro vor, wozu ein 35 Mann ſtarkes Spielmannkorps der
Turngemeinde 1846 verpflichtet wurde. Der Eintritt iſt frei.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Sonntag, den 10. Juli.
Die Meiſterſinger von Nürnberg.
Oper von Richard Wagner.
In der heutigen letzten, überfüllten Aufführung dieſer
Spielzeit dirigierte K. M. Zwißler. Auf Grund ſeiner
urwüchſigen Muſikalität beherrſchte er die grandioſe Partitur
mit überlegener Sicherheit und belebte ſie durch farbige
perſön=
liche Auslegung: ein neuer Beweis ſeiner genialen Begabung.
Ueber die Rollenbeſetzung, die unverändert blieb, iſt ſchon
oft berichtet worden. Alle Mitwirkende ſchienen ihr Beſtes geben
zu wollen. Zum letztenmal vor ihrem Ausſcheiden hörten wir
Anny v. Stoſch, Albert Seibert, Albert Lohmann in tragenden
Rollen.
Mit Albert Seibert, der in der nächſten Spielzeit nach
Zürich geht, verliert unſere Oper einen Heldentenor, wie ſie
einen ſolchen, was Größe und Glanz des Materials betrifft,
lange nicht gehabt hat. Erſtaunlich das leichte Anſprechen, die
Spannkraft, ja faſt Unverwüſtlichkeit dieſer Stimme, die trotz
baritonaler Farbe die volle Höhe bis zum C mühelos beſitzt.
Seine großen Fähigkeiten wurden hier viel zu wenig
aus=
genutzt und erſt erkannt, als es zu ſpät war, ihn hier zu halten.
Seine beſte Leiſtung war Rhadames. Aber auch ſein
Lohen=
grin, Bajazzo, Siegmund, Walther waren Darbietungen großen
Formates.
Frau v. Stoſchs Weggehen hätte ebenfalls bei
recht=
zeitiger Vorſorge vermieden werden können. — Ob ihr Evchen
jemals vollgültig erſetzt werden kann, muß abgewartet werden.
Sie wurde heute am herzlichſten gefeiert, und die Abſchiedsgrüße
wollten kein Ende nehmen.
Auch Albert Lohmann, den Heldenbariton, hören wir
im nächſten Winter nicht wieder. Er nennt eine Stimme ſein
eigen, deſſen füllige Größe kaum übertroffen wird, und bei
dunkler weicher Farbe große dramatiſche und lyriſche
Ver=
wendungsmöglichkeiten beſitzt. Seine beſten Leiſtungen waren
Telramund und Amonasro, neben Spielmann, Tonio, Wotan,
Sachs.
Zwei Sänger ſchieden ferner aus, die ſich beide nicht recht
durchzuſetzen vermochten. Theodor Heydorn, begabt mit
einem beſonders dunklen Baß und draſtiſchem Humor; Franz
Notholt, ein weicher Bariton und fein gearteter Künſtler.
Kampfvant far deulſce Na
Beftbeulſche Tngung in Zarmfiadt.
Die Veranſtaltungen des geſtrigen Sonntag, des Haupttages
der Tagung, wurden am Vormittag um 10 Uhr im großen Saale
des Städtiſchen Saalbaues eingeleitet durch eine muſikaliſche
Dar=
bietung von eindrucksvollſter Schönheit. Anſtelle des vorgeſehenen
Streichquartetts des Drummquartetts ſpielte das ganze
Landes=
theaterorcheſter unter Leitung des Herrn Konzertmeiſters Otto
Drumm das Meiſterſinger=Vorſpiel in feinſt abgeſtimmtem
künſt=
leriſchem Enſemblevortrag ſo eindrucksvoll, daß die
Feſtverſamm=
lung mit ſpontanem Beifall dankte. —
Die Eröffnung der Tagung
durch den weſtdeutſchen Leiter des Kampfbundes, Dr. Werner
Kulz, erfolgte durch eine Begrüßungsanſprache, die Bezug nahm
auf die Meiſterſingerklänge, die immer wieder tiefſtgehende
Emp=
findungen in jedem deutſchen Volksgenoſſen aufflammen laſſen,
und weiter auf eine Deutung des Kampfbundzeichens, das in
Rie=
ſengröße das Podium ſchmückt, der Nagel=Rune, dem Leben
ver=
heißenden Sonnenzeichen. Mit ſtürmiſchem Applaus wurde die
Mitteilung quittiert, daß das große Orcheſter, an deſſen
Stelle ein Streichquartett vorgeſehen war, ſich freiwillig zur
Ver=
fügung geſtellt habe. Ein Symptom! Hingenommen als ein
Be=
weis dafür, daß alle Kreiſe nach einem neuen deutſchen Leben ſich,
ſehnen, um ſeine Erfüllung ringen!
Der Leiter begrüßt dann die Erſchienenen aus allen deutſchen
Landen und eröffnete die Tagung.
Den Reigen der Weltanſchauungsvorträge
eröff=
nete Profeſſor Dr. Ernſt Krieck=Frankfurt über
„Organiſche Weltanſchauung”.
Herder und Goethe, Hegel, haben den Gedanken der organiſchen
Weltanſchauung in die deutſche Geiſteswelt getragen. Freiherr
vom Stein hat ſie geſtaltet. Die Widerſtände waren zu groß, um
dem Gedanken zum Siege zu verhelfen. Heute aber ſtehen wir
in einem entſcheidenden Durchbruch. Wir ſtehen, ſagt
der Redner, vor dem Sieg. Der Gegner iſt geſchlagen, er wird
nicht wieder kommen. Wir ſtehen inmitten von gewaltigen
Um=
wandlungen, die beſtimmend ſind für die deutſche Geſchichte. Wir
haben die große Aufgabe ein neues, völkiſch ſich bewußtes
Deutſch=
land zu geſtalten, den Staat zu formen, eine der deutſchen Art
entſprechende Wirtſchaft zu ſchaffen, damit das deutſche Volk
wie=
der den Platz einnimmt unter den Völkern der Erde, der ihm
ge=
bührt. Es gilt, die Stunde zu nutzen durch Taten. Die gleiche
Bahn können wir nicht noch einmal gehen. Der deutſche
Ide=
alismus wareine Flucht vor der Wirklicheit, vor
der Tat. Heute gilt es, auf Grund organiſcher Weltanſchauung
ſich ſtärkſt der Tat zu widmen, daß das deutſche Volk zu einem
neuen Aufſtieg komme. Der Geiſtkommt ausdem
orga=
niſchen Leben und mündet wieder in organiſches
Werden ein. Daraus ergibt ſich für uns die Erkenntnis der
Grundlagen, auf die wir den neuen deutſchen Staat aufbauen
müſſen. Wir ſtehen im ſchroffen Gegenſatz zu dem
Welt=
bild, daß der Einzelne für ſich eine in ihm gründende kleine
Welt ſei, aus der heraus ſich über Umwegen das Staatengebilde
fügt. Die deutſche Revolution beginnt mit unſerem Kampf ihren
Sinn zu erhalten. Es ſind große Aufgaben auf unſere
Schul=
tern gelegt worden. Möge das Volk der Gegenwart ihnen gewachſen
ſein. Das Ziel iſt die Schaffung des völkiſchen Staates.
des dritten Reiches, in dem der Individualismus überwunden iſt
ebenſo wie der Kollektivismus. Die Entſcheidung fällt
aus der geſchichts bildenden, revolutionären
heroiſchen Tat. Darum ſtellen wir Schiller neben Goethe.
Nach kurzer Pauſe ſprach Profeſſor Wilhelm Lacroix=
Heidelberg über
Goethe und die Natur.
Ausgehend von der Feſtſtellung, daß für Goethe die Natur nicht
das war, was ſie gemeinhin für den Stadtmenſchen iſt, auch nicht
etwa das Weſen der Dinge, wie es ſich nach allgemeinen Geſetzen
vollzieht. Für Goethe war die Natur in erſter Linie das
Wer=
dende, Zeugende im Menſchen und im Menſchenwerk. War
der ewig ſich wandelnde Prometheus, der ſich offenbart in lauter
Gegenſätzen. Zu dieſer Anſchauung hat ſich der 40jährige Goethe
bekannt, und der 80jährige hat ſich dazu erläuternd von neuem
bekannt. Mit dieſer Grundauffaſſung, die übrigens angeboren
war, trat Goethe an die Natur heran. Schon als Kind hat er Gott
in der Natur, die Natur in Gott geſehen. Goethe beſaß das, was
man „Naturſichtigkeit” nennt. Seine Verſelbſtigung mit der Natur
ermöglichte dem 27=Jährigen, das Erdbeben von Meſſina zu „
füh=
len”, oder vorauszuſagen. Auf Grund ſeiner Naturſichtigkeit
konnte er mit Recht ſagen (Fauſt): „Erhabner Geiſt, du gabſt
mir, gabſt mir alles, warum ich bat” uſw.
Mit der ihm eigenen Verſelbſtigung mit der Natur geht
Goethe an die Aufgabe, aus dem Chaos einen Kosmos zu formen.
Die Bändigung des Wirbels des ewig Chaotiſchen, die er bewußt
übte, iſt eine Aufgabe, die den Menſchen inſtinktiv erfüllt, und auf
dieſem Wege müſſen wir Goethe bewußt zu folgen ſuchen. Das
geſchieht in erſter Linie durch die Kunſt und die Wiſſenſchaft.
Goethe geht andere Wege als unſere Gegenwart, die ihre Erfolge
auf dem Gebiete der Technik teuer erkauft hat. Die mathematiſche
Naturwiſſenſchaft bedingt, daß uns die Ehrfurcht vor der Natur
verloren geht. Die Erſolge der Technik und deren Wert ſollen
nicht verkannt werden, aber wir müſſen uns der Gefahren
Schließlich muß uns auch Emil Kaſelitz verlaſſen. Wir
haben den gebildeten Muſiker und pflichttreuen Chordirektor in
ſeiner hinten den Kuliſſen ſich abſpielenden, gleichwohl ſehr
wichtigen Tätigkeit, immer hochgeſchätzt. Die guten Leiſtungen
des nie verſagenden Opernchors, die wir ſtets anerkannt haben,
bewieſen ſein erſprießliches und erfolgreiches Wirken.
So ſind es alſo ſieben, davon fünf Hauptfächer, die leer
ſtehen. Vom alten Stamm bleiben nur wenige. Das ſtark
gelichtete Opernenſemble muß ganz neu aufgebaut werden. Von
der günſtigen Zuſammenſetzung und dem guten Eingeſpieltſein
hängt aber gerade hier, die wir uns Prominente nicht leiſten
können, aller Erfolg ab. Weſentliche Aufgabe der Opernleitung
muß es daher ſein, ein richtig gewähltes Perſonal auch länger
zuſammenhalten zu können.
v. H.
ommerſpielzeit im Kleinen Haus
Stadttheater Gießen.
... Vaker ſein dagegen ſehr.”
Mit dieſer dreiaktigen Komödie des Engländers Edward
Childs=Carpenter, die von Sil=Vara für die deutſche Bühne
bearbeitet hat, hat uns — Irrtum vorbehalten! — Bruno
Harprecht vor einigen Jahren bekannt gemacht. Sie iſt höchſt
originell, amüſant und von der Art eines Luſtſpiels, in dem
Tränen vergoſſen werden. Alſo etwas beſonderes „fürs deutſche
Gemüt”
Anfangs mit einem trivialen faſt frivolen Einſchlag
ein=
ſetzend kriſtalliſiert ſich bald aus dem Einfall des greiſen
Lebe=
mannes, des Sir Baſil Winterton, eines Tages die Früchte
ſeiner Liebesaffairen, ſeine Kinder der Liebe um ſich zu
ver=
ſammeln, eine recht empfindſame Angelegenheit, in der nicht
ohne Geiſt und tiefere, manchmal bittere Wahrheit Dinge
be=
handelt, geformt und geſtaltet und theoretiſch erörtert werden,
die irgendwie packen, mitfühlen, löſen, oder auch befreiend
lachen machen. — Da die Komödie vorerſt auf dem Spielplan
bleiben wird, ſoll mehr aus dem Inhalt nicht verraten
werden. —
Die Gießener Gäſte überraſchten durchweg durch eine
aus=
gezeichnet gepflegte Darſtellungskunſt und ein hervorragendes
Enſembleſpiel. Ihnen, bzw. dem Intendanten Dr. Rolf Praſch,
die Sommer=Spielzeit im Kleinen Haus zu überlaſſen, ſcheint
eine glückliche Löſung. Jedenfalls ſteht das künſtleriſche
Lei=
ſtungsniveau des Gießener Stadttheaters in keiner Beziehung
dem unſeres eigenen Enſembles nach.
bewußt bleiben, die darin liegen, wenn wir die Ehrfurcht vor der
Natur, wie Goethe ſie auffaßt, verlieren. Für uns Menſchen iſt
etwa das Blau des Himmels ein Erlebnis. Die mathematiſche
Wiſſenſchaft ſagt, Blau iſt die 800=millionenfache Schwingung des
Aethers! Sie löſcht alſo das „Erlebnis” des Blau aus, denn dieſ
Formel kann ſich auch ein Blinder einprägen. Goethe ging in au
ſeiner Farbenlehre weſentlich andere Wege. Er blieb in der letzten
Deutung an dem Punkt ſtehen, wo das Anſchauliche noch
ebenſokte=
faßbar bleibt, das Prometheusartige aber gebändigt wird. Goetheſiche
lehnt es ab, nach Urſachen zu fragen. Urſachen denkt man
man ſchaut ſie nicht. Er fragt nach Bedingungen und verhinder
dadurch, daß er ſchließlich vor einem Nichts ſteht, das das Erfor
ſchen der Urſache und der Urſache dieſer Urſache (uſw.) bringen
muß. Wie mit der Wiſſenſchaft iſt es mit der Kunſt Sie kommt
zwar aus dem Realen, aber ſie iſt nicht Realiſtik. Sie iſt „
Um=
bildung”.
Wenn wir Goethe nachleben, ſchloß Redner, erfahren wir mit
ihm Fülle des Lebens!
Den Reigen der Vorträge beſchloß Dr. Werner Kulx,
der über
Heldentum und Menſchengröße
ſprach. Er ſagte zunächſt den beiden Vorrrednern als Leiter derſm ud
Tagung herzlichſten Dank und knüpfte an die Schlußforderung iteien
Dr. Kriecks, nunmehr aus dem Volk der Dichter und Denker zu ſ,h, aus
einem Volk der Tat zu werden, ſeinerſeits die Forderung, nun=oer zw
mehr ſich bewußt zu bleiben, was die Aufgabe der Zukunft für
das deutſche Volk ſein muß, Gründend auf die Worte der Erdaſt Altſi
vom Träumen und Sinnen vom Wiſſen und Walten des Wiſſensſchte als
fordert er vom germaniſch Deutſchen auf dem geiſtigen Weg zurück, umsvoll
zugehen zum Urempfinden unſeres Weſens. Wir brauchen dazu dieſm paſt
durch den Willen gelenkte Tat. Wie Wieland der Schmied, kan ym, das
der deutſche, der nordiſche Menſch, nicht in Knechtſchaft, nicht im
Dunkel leben. Wie dieſen muß ihn die Tat befreien und zu
Sonne führen. Immer finden wir in der Geſchichte des deutſchen
Volkes Beweiſe, daß Heldentum, daß die durch den Willen ge g wenſ
lenkte Tat zur Freiheit führte. Menſchengröße iſt der Gipfel deſ zi ſungd
ſen, was Heldentum des Willens ausmacht. Macht, Wiſſen undſorru
Glauben ſind die drei Ebenen, durch die der Menſch gehen muß,
wenn er bewußt ſchöpferiſch ſein will, was jedem möglich iſtſ , das
Für uns iſt Schillers „Freude ſchöner Götterfunke” nicht eine Luſt),, Hons
barkeit, für uns iſt dieſe Frage ewig, iſt etwas, das feſtgehalte
werden muß, wenn wir mit letztem Erfolg an unſerer großen ſen 90
Aufgabe im völkiſchen Sinne ſchaffen wollen und können.
Mit einer kurzen Vorſchau auf den weiteren Tagungsverlauf ſicheſt inte
**o h
und ſeine letzten Ziele ſchloß der Redner.
Auf der Feſtwieſe‟
herrſchte nachmittags großes Treiben. In dem prachtvollen Par
des Kranichſteiner Schloſſes, zwiſchen hohen Nadel= und
Laub=
bäumen, entwickelte ſich bald reges Leben. Die bündiſche Jugen
brachte erfriſchende Lieder zu Gehör und weiter wurden
exakt=
rhythmiſche Jugendtänze vorgeführt. Die ſzeniſche Aufführung de ſtwickel
Bauernkantate von Bach unter perſönlicher Mitwirkung von Frau ginnend
Ingeborg v. Selzam, die über einen ausgezeichneten Sopray das ma
verfügt, und Willy Schmitt (Baß) als Soliſten fanden lebhaften iſt in
Beifall. Die ausgezeichnete muſikaliſche Begleitung hatte das K)neben, v
D.K.=Orcheſter unter der Leitung Muſikdirektor Pfaffs über), Möglic
nommen.
Ent
Steiget.
ermrſt
beiſtete
Konzert mit Werken zeitgenöſſiſcher
deurſcher Londichter
s von
Wdiegen gei
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tur
anläßlich der Tagung des Kampfbundes für deutſche Kultur
am Sonntag, den 10. Juli 1932 im Saalbau zu Darmſtadt.
Das Konzert brachte nur Werke, die in Darmſtadt noch unbekanni Mer neue
waren. Es begann mit der erſten öffentlichen Aufführung eine
Mudieru=
dreiſätzigen Konzertes für Gambe und Orcheſter in C=Dur vo ſi war
Balthaſar Bettingen. Der erſte Satz knüpft formell wie inhalz das Or
lich an die alte Kompoſition des 18. Jahrhunderts an. Bei zurück =vollem,
haltender, etwas ſpröder Harmonik, gibt er klare, einprägſamFele in ih
Gedanken und dankbare Aufgaben für das Soloinſtrument un hesſicherer
gipfelt in einer breiten obligaten Kadenz. Der melancholiſch/”, der i
langſame Satz zeigt vornehme Haltung und Anſätze zu intereſſam glichte
ter Polyphonie, leidet aber etwas unter geringer Plaſtik de unſich
Aufbaues. Das abſchließende Allegro grazioſo vereinigt Scherzc, enhang
und Final=Charakter. Auch hier erfreuen intereſſante und friſch,” für den
Anläufe, aber es kommt nicht zu günſtiger Geſamtgeſtaltung. Di/n ſie lan
Solokadenz der Gambe nimmt einen zu breiten Raum ein, in der ſtelt hab
ganz kurzen Orcheſterſchluß, der ihr folgt, wendet ſich der
Sa=
eigentlich erſt entſchieden nach der Haupttonart zurück, nachdem e.
vorher engen Anſchluß an das Moll bis Adagio genommen hatte,
Der Soliſt, Robert Grote=Köln, beherrſchte ſein Inſtrument aus
gezeichnet und wußte ihm reiche Klangfarben und vollklingende
Akkordſpiel zu entlocken. Dann ſang Adolf Permann=Frankfur
„Von letzter Weisheit”, einen Baritongeſang für Bariton und
Orcheſter, Werk 35, von Lukas Böttcher. Es iſt ſtets ein ſchwierk/tas
ges Unterfangen, einen Text „Wenn ich mit Menſchen und mi ma
Engelszungen redete”, der von einem Meiſter wie Brahms un
Karl Heyſers Regie garantiert eine gute ſtraffe Zu
ſammenfaſſung des Enſembles, das in allen Einzelleiſtunger
durchaus befriedigte. War Jochen Hauer ein ſehr ariſtokra=
ſinſchaft
krete
tiſcher, nicht übertrieben polternder und ſchließlich ehrlicher
warmer Empfindungen fähiger ehrenwerter Sir Baſil Wintertor),
ſo Franz Arzdorf ein höchſt ſympathiſcher John Aſhletz,
deſſen warmes eindringliches Organ und fein abgeſtimmte
Humor von vornherein für ihn einnehmen, und Gert Geiger
ein ſehr ſoignierter Kammerdiener, der an Jürgas” gute Rollen
gleicher Art erinnert. — Köſtlich das Kindertrio: Raimun?
Schelcher, ein friſcher temperamentvoller Naturburſche, al=
George Trent, und Maria Sachſe eine empfindſame, etwas
zarte aber lebenerfüllte Maria Credaro, die offenſichtlich auch
geſanglich begabt iſt. Wundervoll in ihrer Wien=Echtheit abe
und in ihrem natürlichen, ſprühenden, liebenswerten naiv=derben
Spiel Eliſabeth Wielanders Toni.
In kleineren Rollen fügten ſich, auch die kleinen Aufgaben!
ernſt nehmend, Wolfgang Kühne, Maria Koch, Luiſeſ,
Schubert=Jüngling und Karl Bruck gut dem Enſembl;
ein.
Das Publikum dankte ſehr herzlich für die abgerundet
Vorſtellung, die Gutes für die Sommerſpielzeit erhoffen läßt. —
M. St.
Hübners geographiſch=ſtatiſtiſche Tabellen aller Länder der
Erde. (1. Ausgabe 1932. Neu bearbeitet von E. Würzburge
und E. Roesner. 564 Seiten in Leinen gebunden 15 RM. (Ver
lag von L. W. Seidel u. Sohn, Wien.) Zum 71. Male iſt ſoeber
dieſes Standardwerk der Weltſtatiſtik erſchienen, wieder ver
beſſert und erweitert. Es gibt keine beſſere Empfehlung als
dieſe Tatſache für den „Hübner” der alle Staaten und Lände;
lebendig werden läßt in dieſem wunderbar anſchaulichen neueſte
Zahlenmaterial und jedem Beruf, jedem Büro und jeder Stu.
dierſtube ſeit Jahrzehnten größten Nutzen bringt. Alles, wa
ſich auf geographiſchem, politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet
ſtatiſtiſch erfaſſen läßt, wird hier in Zahlen und Tabellen woh
geordnet und überſichtlich dargeſtellt: Die Wahlergebniſſe in der
wichtigſten europäiſchen Ländern, die Lage und Ausdehnung alle
Staaten der Erde, Flüſſe, Seen, Berge, Klima uſw.. Bevölke
rungsſtatiſtik. Landwirtſchaft, Bergbau und Induſtrie, Verkehr
Transportmittel; auch die Haupterzeugniſſe der einzelnen Lände‟
und ihre Bedarfsgüter ſind eingehend dargeſtellt. Beſonder
wichtig ſind auch die Angaben über Finanz= und Handelsweſen
über Ein= und Ausfuhr uſw. Neu hinzugekommen ſind Ueber
ſichten des Fremdenverkehrs, der Fiſcherei, der Weltvorräte 71
Kohle, Eiſen und Waſſerkraft, Erweiterung der Angaben übe
die Weltproduktion (Kunſtſeide, Zink. Nickel. Pavier, Bier, Kraft
fahrzeuge uſw.), Zuſammenſtellungen der Weltbevölkerung nac
Erdteilen und Flächenausdehnung, des Viehbeſtandes der Wel
und eine Tabelle der Maße und Gewichte.
ſontag, 11. Juni 1932
egrt genial vertont wurde, nochmals zu komponieren. Hier
ge=
ſſchht es in einem Stil neuromantiſcher Art, der bald Strauß,
gſ0 Pfitzner naheſteht. Beſenders ſchön iſt die umfangreiche
gmeſtereinleitung, wie die Inſtrumente überhaupt den Text am
ſzäſten interpretieren, während die von Herrn Permann
außer=
ountlich klangſchön, aber nicht recht in die Tiefe der Gedanken
Zuugend vorgetragene Geſangspartie oft in der Hauptſache
dekla=
iſtn gitt. Das Werk fand reichen Beifall und überzeugte durch die
Awerheit der kürſtleriſchen Geſinnung ſeines Schöpfers. Ein
Kon=
zeifür Flöte, Klarinette und Streichorcheſter von Hans Fleiſcher
moude ebenfalls zum erſtenmal öffentlich aufgeführt. Aeußerlich
ichletfalls der dreiſätzigen Konzertform folgend, hat es Suiten=
„chqukter, drei Charakterſätze ſind aneinandergereiht, denen
ton=
ncrſche Zuſammengehörigkeit und Gegenſatz außer der Beſetzung
in diie Zuſammenhang verleihen. Sehr ſelbſtändige Stimmführung
üklä zahlreiche vorübergehende, ſcheinbar atonale Diſſonanzen
ent=
füeln, hinter denen ſich aber ſtets Zuſammenhänge
herkömm=
uär harmoniſcher Logik verbergen. Immerhin verurſachen ſie
zu=
mpelen eine gewiſſe Eintönigkeit der Entwickelung, beſonders im
eucſin und dem verhältnismäßig kurzen zweiten, ſehr langſamen
S60 Am reichſten an Geſtaltung und Abwechſelung iſt der dritte,
Ludienſich der Komponiſt vielleicht noch etwas raſcher in den
Haupt=
tiin vorgeſtellt hat. Alle Sätze brechen ab unter Vermeidung
herömmlicher Kadenzierung. Das Werk ließ aufhorchen, denn der
Kzmponiſt geht eigene Wege, aber es ſind Wege von klarer
Rich=
en4iru und Zielſetzung. Die Soloinſtrumente waren ausgezeichnet
ſe mereten durch Juſtus Gelfius (Flöte) und Wilhelm Schütze,
„Hlieſe aus Frankfurt.
Der zweite Teil brachte zuerſt drei Lieder von Otto Wartiſch
füüAltſtimme und Orcheſter, die uraufgeführt wurden. Drei Ge=
„dlücke aus „Des Knaben Wunderhorn” ſind farbenreich und
ſtim=
wrugsvoll vertont, nicht ſehr originell, nicht eigentlich liedhaft,
kaſche plaſtiſch im Ausdruck, das verſunkene, gebethafte „dormi
ſcht Ac”, das ſtark tonmalende „Maria und der Schiffer”, bei dem
d due Steigerung der Glockenklänge den Höhepunkt bildete, und die
uic Mrketenderin”, luſtig, unruhig, aber eigentlich von allen dreien
cmwenigſten überzeugend. Frau Maria Maſer=Schilling=
Darm=
ſtüſat ſang die Geſänge mit ſchöner, ſympathiſcher Altſtimme, gutem
Borag und großer muſikaliſcher Sicherheit. Sie errang ſich und
ich Aien Komponiſten reichſten Beifall. Eine weitere Uraufführung
ehſühlß das intereſſante Konzert, eine Muſik für Streichorcheſter
eho cm Hans Sachſze. Reiche Phantaſie ſpricht aus den
vielgeſtalti=
nachen geſchickt gearbeiteten Sätzen, deren erſter mit ſtarkem
Tem=
geiment geladen iſt, das von Stimmungen ernſteſter
Nachdenk=
üſckeit unterbrochen wurde. Ein liedhafter, variierter Satz,
vor=
mehen Gepräges ſchließt ſich an, in reicher ſtreichquartettartiger
Rſoyphonie, ſehr amüſant iſt dann der friſche, faſt freche Satz mit
eunm breitfließenden melodienreichen, faſt brahmsiſchen
Zwiſchen=
tnü nach dem das Jocoſo wiederholt wird. Ein ausdrucksvolles
„Weno führt uns anfangs in ſeinem ſchönen Fugato=Beginn faſt in
Buis Sachſens Studierſtube, es iſt eine wohlklingende, fein
ge=
nahitete Elegie, die ſich nach zeitweiligem Stillſtand der inneren
Gnwickelung gegen Schluß bedeutend ſteigert. Ein ſehr ſtürmiſch
ſbchgnnender, verhältnismäßig pathetiſcher Satz ſchließt das Werk
ap,das man wohl am beſten als Charakterſuite bezeichnen möchte.
Esiſt in ſehr gediegenem, reiches Können verratendem Satz
ge=
ſoüreben, vermeidet allerdings harmoniſche Kühnheiten, und nützt
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 191 — Seite 3
anl Möglichkeiten des Streicherklanges ausgezeichnet aus.
Enthielt auch die Vortragsfolge unter allen Werken kein
ein=
zez von wirklicher Bedeutung, ſo waren ſie ausnahmslos ſehr
odegen gearbeitet und gereichten ihren Verfaſſern wie der
lei=
tanſen Stelle, von der die Auswahl getroffen wurde, zur Ehre.
De oft recht anſpruchsvollen Orcheſterpart führte das verſtärkte
Qrceſter der Weſtdeutſchen Leitung des Kampfbundes für deutſche
Kufur recht anerkennenswert aus. Wenn ſich auch gelegentlich
egmal eine Streicherfigur verwiſchte und der klangliche Ausgleich
ni ſchöner hätte ſein können, ſo war doch die Beherrſchung ſo
wer neuer Werke erſtaunlich gut und zeugte von der ſorgfältigen
„Eintudierungsarbeit, die geleiſtet worden war, Leiter des
Kon=
nzörts war Heinrich Pfaff=Freiburg i. Br. Es gelang ihm nicht
mu das Orcheſter ſtraff in der Hand zu halten und zu
tempera=
mrentvollem, ausdrucksvollem Spiel anzufeuern, ſondern auch die
ſWeke in ihrer Eigenart charaktervoll darzuſtellen und zu
wir=
kausſicherem Erklingen zu bringen. Es war kein großer
Hörer=
kgeß, der im Saal anweſend war, aber die Radioübertragung
er=
mölichte Vielen das Zuhören. Welchen Eindruck mögen wohl
dad unſichtbaren Hörer gehabt haben, denen der perſönliche
Zu=
ſilmenhang mit den Ausführenden fehlte, die nicht die
anweſen=
mdy für den reichen Beifall dankenden Komponiſten ſahen?
Wer=
danſie lange zugehört oder bald auf einen anderen Sender
um=
wſllt haben, der Unterhaltungsmuſik brachte?
F. N.
Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie
(Atral=/Kosmos=Linien). Ohne Verbindlichk. Anderungen vorbeh.
Rich New York: Deutſchld. ab Hamburg 13. 7., Cuxhaven 14. 7.,
New York ab Hamburg 20.7., ab Cuxhaven 21. 7. D. Albert
Walin ab Hamburg 27. 7., ab Cuxhaven 28. 7. Nach Kanada
u (Gmeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd) ab Hamburg: MS. St. Louis
107. D. Remſcheid 5 8. Nach der Weſtküſte
Nordame=
giru las (Gemeinſchaftsdienſt Havag/Lloyd) ab Hamburg: D.
Ta=
cam 13. 7. D. Donau 23. 7. Nach Cuba=Mexiko (in
Ge=
menſchaft mit der Ozean=Linie) ab Hamburg: D. Weſer 16 7.
. Treta 3. 8. Nach Weſtindien (in Gemeinſchaft mit dem
Godeutſchen Lloyd, Bremen, und der Reederei, H. C. Horn,
Kesburg) ab Hamburg: Ein Dampfer 16. 7. MS. Magdalena
7. D. Lübeck 23. 7. D. Syra 6. 8. Nach der Weſtküſte
Seitral=Amerikas (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd)
bamburg: D. Tacoma 13. 7. D. Attika 19 7. D. Donau 23. 7.
e Magdalena 23. 7. Nach Uruguay und
Argenti=
wiln ab Hamburg: D. Eifel 23. 7. D. General Artigas 31. 7.
W öohenſtein 9. 8. Nach Südbraſilien (in Gemeinſchaft
mfder Hamburg=Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft
ud dem Norddeutſchen Lloyd ab Hamburg: D. Wiegand 21. 7.
* Bahia 11. 8. Nach der Weſtküſte Südamerikas
n Gemeinſchaft mit der Roland=Linie Bremen. und Deutſche
Lapfſchiffahrts=Geſ Kosmos Hamburg) ab Hamburg: D., Alda
N. D. Carl Legien 2. 8. D. Planet 12. 8. Nach Oſtaſien
Ueneinſchaftsdienſt Havag/Lloyd) ab Hamburg: D. Nordmark
1b.7. D. Jſar 23 7. MS. Burgenland 30. 7. D. Coblenz 6. 8.
Mah Auſtralien (Gemeinſchaftsdienſt der Deutſch=Auſtrali=
„ſede Dampfſchiffs=Geſellſchaft. Hamburg, des Norddeutſchen Lloyd
Bmen und der Reederei Alfred Holt u. Co., Liverpool) ab
Baburg: D. Moſel 12. 7. MS. Rendsburg 27 7. Nach
Süd=
afika (Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffs=Geſellſchaft
Aktien=
geſlſchaft, Hamburg) ab Hamburg: D. Naumburg 16 7. D.
Edle 24. 8. Mitgeteilt durch das Reiſebüro der Hamburg=
Ame=
mitLinie, Luiſenplatz 1, Tel. 1308.
Reitſportfeſt=Tag in Weiterſtadt.
Ländliches Reit- und Fahrkurnier des Junglandbundes Heſſen=Skarkenburg, Kreisgruppe Darmſtadl.
Eigener M. St.=Bericht des „D. T.”
Die Starkenburger ländlichen Reiter hatten geſtern ihren
großen Tag. An die Hundert waren dem Ruf des Junglandbundes
gefolgt, im friedlichen Wettbewerb ihre Kräfte zu meſſen, der
Oeffentlichkeit zu zeigen, was ſie in der Zucht und Erziehung des
Pferdes, in der Ausübung des Reitſports zu leiſten in der Lage
ſind.
Gut, im überwiegenden Maße ſehr gut war die Note,
die man der Geſamtleiſtung erteilen kann. Immer wieder zwingt
zur Bewunderung, was unſere Jungbauern und Bauernſöhne trotz
ſchwerſter Not der Zeit in Pflege und Zucht erſtklaſſigen
Gebrauchs=
pferdes leiſten, und wie ſie trotz Mühen und Sorgen des Alltages
Zeit finden und den freudigen, lebenbejahenden Mut aufbringen
mit den Pferden, die wochentags ſchwere Arbeit leiſten müſſen,
Achtung gebietende Sportleiſtungen zu vollbringen. Zeugniſſe
be=
redter als vieles, von der Zähigkeit, der Ausdauer
und dem unermüdlichen Fleiß deutſchen
Bauern=
tums. —
Anzuerkennen auch die Tatſache, daß die
Bevölke=
rung „mitgeht”, daß ſie den Beſtrebungen des
ländlichen Reitſports, der Pferde= und Reiter=
Er=
ziehung volles Verſtändnis entgegenbringt, wovon der über
Er=
warten ſtarke Beſuch aller derartigen Veranſtaltungen beredt zeugt.
Die Beſucher zählten am Nachmittag ſicher nach Tauſenden.
Das ebenſo reichhaltige wie abwechſlungsreiche Programm
begann ſchon am frühen Sonntagmorgen mit umfangreichen
Vor=
prüfungen, die durch die große Zahl der Meldungen — über
100 — erforderlich wurden. Mit den Vorführungen waren
Wett=
kämpfe der Reitabteilungen für Anfänger und Vorgeſchrittene,
Bewerbungen um das deutſche Reiterabzeichen
(Springer) Vielſeitigkeitsprüfungen und Jagdſpringen für
An=
fänger verbunden. Die Reſultate folgen weiter unten.
*
Dem Hauptprogramm am Sonntag nachmittag ging ein
Um=
zugder Reiter durch die im Feſtſchmuck der Fahnen und
Gir=
laden prangenden Straßen Weiterſtadts voraus. Ein Aufmarſch
ſämtlicher Turnierteilnehmer auf dem Sportplatz mit Verteilung
der Schleifen aus den Vormittagsprüfungen leitete zu den
Haupt=
konkurrenzen über, die mit einem Schulreiten der Abteilung
des Junglandbundes begann, die am Reit= und Fahrturnier in
Mannheim teilnahm, durch Reitlehrer Schmitt=Arheilgen
vor=
geſtellt eingeleitet wurden, deſſen Wirkung als Schaunummer aber
durch Kleben zweier Pferde, deren die Reiter nicht Herr werden
konnten, etwas beeinträchtigt wurde. — Einem Jagdſpringen für
Vorgeſchrittene folgte ein ſolches für Sonderklaſſe nach den
neueſten verſchärften Turnierbeſtimmungen, das erhebliche
An=
forderungen an Pferd und Reiter ſtellt, aber verhältnismäßig
guten Sport zeitigt. Am beſten ſchnitt in dieſer ſchweren Prüfung
Phil. Höhl jun. Griesheim, ab, deſſen 7jährige
Fuchs=
ſtute Liſa ſehr willig ſprang, aber von ihrem Reiter auch
aus=
gezeichnet geführt wurde. Mit 0 Fehlern in 46 Sek. blieb er der
weitaus Beſte.
Eine ſchöne und wirkſame Schaunummer boten 6 Mitglieder
der Reitergruppe Arheilgen, die unter ihrem
Reit=
lehrer Schmitt gute Voltigierleiſtungen zeigte, in der
Schwierig=
keit faſt artiſtiſche, in der exakten Ausführung beſte turneriſche
Darbietungen.
Gute Reſultate zeitigten auch die Gruppenſpringen für
Fortgeſchrittene, das Jakob Balß=Brandau und Erich
Schil=
ling=Ernſthofen fehlerfrei gewannen und dasſelbe für
An=
fänger, in dem die Pfungſtädter L. Riehl und Wilh. Koch
ſieg=
reich blieben. Die mit Gg. Funk und Phil. Keller fehlerfrei
blieben, aber beſſere Zeit hatten und im Stil beſſer abſchnitten. —
Schaufahren und Eignungsprüfungen für Ein=
und Zweiſpänner und Kutſchwagen zeigten gute exakte
länd=
liche Fahrkunſt, geſteigert bis zum gepflegten Fahren des Lurus=
Wagens. Tandemreiten und Reiterſpiele (der Kampf um den Hut)
beſchloſſen die intereſſanten Vorführungen.
Dies
die Reſultate:
Wettkampf der Reitabteilungen (Anfänger), Reitprüfung.
1. Arheilgen: 1. P. Karl Birk: 2. P. Georg Büttner; 3. P. Georg
Lücker. — 2. Gräfenhauſen: 1. P. Wilhelm Petri; 2. P. Peter
Langendorf; 3. P. Heinrich Reitz. — 3. Nieder=Ramſtadt: 1. P.
Wilhelm Reimund; 2. P. Karl Poth; 3. P. Ludwig Burger.
II. Wettkampf der Reitabteilungen (Vorgeſchrittene). 1.
Ar=
heilgen: 1. P. Wilhelm Benz; 2. P. Ludwig Erzgräber; 3. P.
Georg Erzgräber. — 2a. Brandau: 1. P. Peter Böhm=Lützelbach;
2. P. Georg Weber 1.=Brandau; 3. P. Georg Weber 2.=Brandau.
— 2b. Wixhauſen: 1. P. Heinrich Thomas; 2. P. Ernſt Frey; 3. P.
Georg Frey 2 — 3. Weiterſtadt: 1. P. Wilhelm Rieß; 2. P.
Ad. Graf; 3. P. Michael Petri 4
III. Jagdſpringen (Vorgeſchrittene), 9 Ehrenpreiſe. 1. P.
Wilh. Gärtner=Arheilgen, Rolf 6jähr br. W.; 2. P. Hch.
Erz=
gräber=Arheilgen. Alex 6jähr. br. W.; 3. P. Phil. Höhl jun.=
Griesheim Liſa 7i. F.St.; 4. P. Ludw. Knöbel=Arheilgen, Seppel
8jähr. F.W.; 5. P. Ernſt Frey=Wirhauſen. Motte 10jähr. F.St.;
6. P. Georg Erzgräber=Arheilgen, Olga 8jähr. R.St.: 7. P. Gg.
Frey 5.=Wixhauſen, Berta 6jähr. F.St.: 8. P. Karl Müller=
Wei=
terſtadt, Berta 9jähr. Bl. Sch.St.; 9 P. Ad. Schmitt=Wixhauſen,
Max 10jähr. F.W.
TV. Jagdſpringen (Sonderklaſſe), 2 Ehrenpreiſe. 1. P. Heinr.
Höhl=Griesheim, Liſa 7jähr. F.St.; 2. P. Ludw. Becker=Arheilgen,
Lotte 10jähr. br. St.
V. Paarſpringen (Vorgeſchrittene), Hinderniſſe ca. 80 Ztm. —
4 Ehrenpreiſe. 1. P. Jak. Balß=Brandau, Prinz 4jähr. R.W. und
Erich Schilling=Ernſthofen, Hans 8jähr. F.W.: 2. P. Gg. Weber 1=
Brandau, Deutſchmeiſter 8jähr. br. W. und Pet. Böhm=Lützelbach,
Mantel 10jähr. br. St.: 3. P. Gg. Erzgräber=Arheilgen. Olga
8jähr. R.St. und Hch. Erzgräber=Arheilgen. Alex 6jähr. br. W.;
4. P. Ad. Schmitt=Wixhauſen, Max 10jähr. F.W. und Ernſt Frey=
Wixhauſen. Lotte 10jähr F.St.
VI. Paarſpringen (Anfänger), Hinderniſſe ca. 60 Ztm. —
4 Ehrenpreiſe. 1. P. L. Riehl=Pfungſtadt, Lotte 8jähr. br. St.
und Wilhelm Koch=Pfungſtadt. Max 8jähr. F.W.; 2. P. Georg
Funk=Griesheim, Berta 5jähr. br. St. und Phil. Keller=Griesheim,
Lina 6jähr. br. St.: 3. P. Hch. Fiſcher=Eberſtadt, Robert 6jähr.
br. W. und Eugen Fiſcher=Eberſtadt, Herold 7jähr. br. W.; 4. P.
Gg. Lücker=Arheilgen. Meta 6jähr. Sch. St. und L. Meyerhöfer=
Arheilgen, Lotte 7jähr Sch. St.
VII. Eignungsprüfung für Gebrauchsgeſpanne (Einſpänner),
5 Ehrenpreiſe. 1 P. Ph. Frey 5.=Wixhauſen. Lotte 10jähr. j. F.St.
(Fahrer Ernſt Frey); 2. P. Jak. Erzgräber Wwe.=Arheilgen,
Berta 12jähr. F.St. (F. Ludw. Erzgräber); 3. P. Jak. Erzgräber=
Arheilgen, Alex 6jähr. br. W. (F. Heinr. Erzgräber); 4. P. Ludw.
Roth=Eſchollbrücken, Lotte 10jähr. R. Sch.St. (F Beſitzer); 5. P.
Ludw. Riehl=Pfungſtadt, Lotte 8jähr br. St. (F. Beſitzer).
VIII. Schaufahren für Einſpänner (Heſſ. Wagenſchlag), 4
Ehrenpreiſe. 1. P. Georg Frey 4.=Wixhauſen, Lina dbr. St. (F.
Beſitzer); 2. P. Phil. Keller 10.=Griesheim, Lina 6jähr. br. St.
(F. Beſitzer); 2. P. Phil. Becht 4=Hähnlein, Roſa 4jähr. R. St. (F.
Phil. Becht jun.); 3. P. Karl Birk=Areilgen, Lotte 6jär. br. St.
(F. Beſitzer); 4. P. Wilh. Brücher=Arheilgen, Ellen 7jähr. br. St.
(F. Beſitzer).
TK. Eignungsprüfung für Gebrauchsgeſpanne (Zweiſpänner),
4 Ehrenpreiſe. 1. P. Jak. Erzgräber Wwe.=Arheilgen, Berta 12jähr.
F.St. und Gg. Knöbel=Arheilgen, Seppel 8jähr. F.W. F. Ludw.
Erzgräber=Arheilgen); 1. P. Ad. Schmitt=Wixhauſen Max 10jähr.
F.W. und Phil. Frey 5.=Wixhauſen, Lotte 10jähr. F.St. (F. Gg.
Frey=Wixhauſen); 2a. P. Ludw. Roth=Eſchollbrücken, Lotte 10jähr.
R. Sch St. und Olga 8jähr. R. Sch.St. (F. Beſitzer); 2b. P. Fr.
Götz=Eſchollbrücken. Alma 5jähr. F.St. und Frida 9jähr. F.St. (F.
Fr. Götz)
X. Große Vielſeitigkeitsprüfung (Vorgeſchrittene),
Teilprü=
fung: a) Reitprüfung, b) Jagdſpringen, a) Fahrerprüfung 8
Ehrenpreiſe. 1 P. Peter Böhm=Lützelbach, Mantel 10jähr. br. St.;
2. P. Phil. Höhl jun.=Griesheim. Liſa 7jähr. F.St.; 3. P. W.
Gärt=
ner=Arheilgen., Rolf 6jähr. br. W.; 4. P. Gg. Weber 2.=Brandau,
Olga 6jähr. F.St.; 5. P. Gg. Erzgräber=Arheilgen, Olga 8jähr.
R. St.; 6. P. Gg. Frey 5.=Wixhauſen, Berta 6jähr F.St.: 7. P.
Ludwig Knöbel=Arheilgen, Seppel 8jähr. F.W.; 8. P. Gg. Frey 2.=
Wixhauſen, Lina 8jähr dbr. St.
XI. Große Vielſeitigkeitsprüfung (Anfängerklaſſe),
Teilprü=
fungen: a) Reitprüfung, b) Jagdſpringen. c) Vorführen eines
Pferdes — 8 Ehrenpreiſe. 1. P. Georg Darmſtädter=Eberſtadt,
Alraune 7jähr. F.St.: 2. P. Pet. Langendorf=Gräfenhauſen, Anna
14jähr. br. St.; 3. P. Ludw. Riehl=Pfungſtadt, Lotte 8jähr. br.
St.: 4. P. Georg Koch=Pfungſtadt. Lotte 7jähr. F.St.; 5. P. Chr.
Knöbel=Arheilgen, Lotte 7jähr. br. St.; 6. P. Heinz Anthes=
Ar=
heilgen, Max 5jähr. F.W.; 7. Preis Heinr. Nungeſſer=
Gräfen=
hauſen, Lieſel 3jähr. br. St.; 8. P. Pet. Büttner=Arheilgen, Lotte
7jähr br. St
XII. Jagdſpringen (Anfänger), 12 Ehrenpreiſe. 1. P. Heinr.
Anthes=Arheilgen, Max 5j, F.W.; 2. P. Heinr. Knöbel=Arheilgen,
Lotte 7j. br. St.; 3. P. Gg. Darmſtädter=Eberſtadt, Alraune 7j.
F.St., 4. P. Leonh Meyerhöfer=Arheilgen, Lotte 7j. Sch. St.;
5. P. Peter Langendorf=Gräfenhauſen, Anna 14j. br. St.; 6. P.
Fr. Bayer=Nieder=Ramſtadt, Lotte 9j. F.St.; 7. P. Georg Koch=
Pfungſtadt, Lotte 7j. F.St.; 8. P. Ludwig Riehl=Pfungſtadt, 8j.
br. St.: 9. Pr. Gg. Darmſtädter=Pfungſtadt, Max 11j. br. W.;
10. P. Peter Büttner=Arheilgen, Lotte, (j. br St.; 11. P. Heinr.
Nungeſſer=Gräfenhauſen, Lieſel 3j. br. St.; 12. P. Heinr. Karmer=
Pfungſtadt. Hans 9j. br. W.
XIII. Schaufahren in Kutſchwagen (zweiſpännig), 4
Ehren=
preiſe. 1. P Philipp Höhl jr.=Griesheim, Liſa 7j. FSt.. und Phil.
Höhl=Griesheim, ZR. 3, 7j. F.W. (F. Phil, Höhl=Griesheim);
2a. P. Ad. Stumpf=Gxiesheim, Lina 7j. F.St., und Phil, Höhl=
Griesheim, Helga, 6j. F.St. (F Heinrich Höhl=Griesheim); 2b. P.
Phil Becht 4.=Hähnlein, Roſa 5i. RSt., und Konr Schäfer=
Hähn=
lein, Lotte 10j. br. St. (F. Phil. Becht); 3. P. Georg Benz 13.=
Arheilgen, Hannibal 6j, F.W., und Ludwig Becker=Arheilgen, Lotte
10j. br St. (F. Wilh. Benz=Arheilgen).
XIV. Reiterſpiel: Der Kampf um den Hut. (Sieger iſt der
Reiter, der am längſten und unverſehrteſten ſeinen Hut verteidigt.
Geſchick der Reiter, Gehorſam und Wendigkeit der Pferde geben
den Ausſchlag.) 1. Sieger iſt Heinrich Eidenmüller=Lengfeld,
2. Sieger Georg Weber 1.Brandau, 3. Sieger Georg Weber 2.=
Brandqu.
Kneipp=Kuren in Bad Wimpfen.
„Zurück zur Natur” iſt heute die Parole aller, die den Wert
einer vernünftigen Körperpflege erkannt, die die Wahrheit des
alten Satzes „mens sana in corpoxe sano” an ſich erprobt haben.
Auch die mediziniſche Welt legt ja mehr als früher den größten
Wert auf die naturgegebenen Heil= und Geſunderhaltungsmittel
Sonne, Luft, Waſſer. So begegnen die Methoden des bekannten
Pfarrers Kneipp heute wieder viel größerem Intereſſe, als dies
etwa vor einigen Jahrzehnten der Fall war, und die Zahl ſeiner
Anhänger iſt ſo anſehnlich, daß auch unſere modernen Badeorte
durch beſondere Einrichtungen den in dieſer Richtung
auftreten=
den Bedürfniſſen Rechnung tragen müſſen.
Geradezu Muſtergültiges auf dieſem Gebiet hat das
aufſtre=
bende Solbad Wimpfen geleiſtet und damit bewieſen, was auch
in wirtſchaftlicher Notzeit unter zielbewußter Leitung und klarer
Gegenwartserkenntnis Wertvolles geſchaffen werden kann.
Angeſichts der herrlichen Umgebung des Neckars und anderer
Vorzüge Bad Wimpfens iſt es verſtändlich, wenn alte Kneipp=
Anhänger verſichern, daß Bad Wimpfen nicht nur mit dem alten
Stammſitz Wörishofen konkurrieren könne, ſondern es bereits
überflügelt habe. Wer alſo die Kneippſchen Methoden kennen
lernen und ihre Wirkungen an ſeinem eigenen Körper erproben
möchte, der laſſe ſich einige Zeit in Bad Wimpfen nieder. Er
wird an dieſem einzigartigen Fleckchen Erde nicht nur ſchöne Tage
verleben, ſondern auch die gewünſchte Stärkung und Erholung
finden.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzie Bezugsgulttung beizufügen. Anonyme Anft
nſichi beaniwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbint
ragen warden
Ret
B. hier. Die Tochter iſt an ſich unterhaltungspflichtig; ſie
wird aber, wenn ſie verheiratet, im Einzelfall nur herangezogen
werden können, wenn ſie bei Berückſichtigung ihrer ſonſtigen
Ver=
pflichtungen imſtande iſt, ohne Gefährdung ihres eigenen
ſtandes=
mäßigen Unterhalts den Unterhalt zu gewähren. Die Beweislaſt
für die Leiſtungs unfähigkeit hat die Unterhaltspflichtige. Der
Schwiegerſohn ſelbſt iſt nicht unterhaltspflichtig.
„Rechtsarchiv‟. Die Frage läßt ſich nicht allgemein
beant=
worten, da die Studiengelder an den einzelnen Hochſchulen nicht
einheitlich geregelt ſind und es auch wohl nicht ſein können,
Fragen Sie beim Sekretariat der Univerſität Gießen an.
Tageskalender für Montag, den 11. Juli 1932.
Union=Theater: „Kavaliere vom Kurfürſtendamm”. — Helia=
Lichtſpiele: „Die Vier vom Bob 13‟. — Palaſt=Lichtſpiele:
„Der König der Steppe” und „Der Hergottſchnitzer von
Ober=
ammergau”.
ToroadrA
Taa
Taog
nimmt man für Zigaretten über 5 Pfg. edle,
ccht macedonische Tabake. Wir nehmen sie
auch für CKUBBz, denn gute
macedo-
nische Tabake sind eben nicht zu ersetzen.
Seite 4 — Nr. 191
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 11. Juli 1932
Aus Heſſen.
Hochwaſſer in Südbayern.
Eine pyrokechniſche Neuheik für die Landwirtſchaft.
Erdrutſch richtet große Verwüſtungen an.
v. „Knallende Vogelſcheuchen” hat eine Schweizer Firma auf
den Markt gebracht, die ſich als einfaches und völlig gefahrloſes
Abwehrmittel gegen Vogelfraß und Wildſchaden bewahren. Es
handelt ſich um eine Kombination von Knallpatronen und
Zünd=
ſchnüren, die je nach Modell alle Stunden oder Halbſtunden eine
ſtarke Detonation auslöſen, wodurch die während der Reifezeit in
Obſtgärten und Rebbergen unerwünſchten Gäſte wirkſam
vertrie=
ben werden. Die Brenndauer der Schnüre beträgt 6—7 Stunden
Cp. Pfungſtadt, 10. Juli. Familienausflug. Der
hie=
ſige Krieger= und Militärverein unternahm heute nachmittag
unter Vorantritt der Spielleute der Haſſia=Jugend einen
Fami=
lienausflug nach Seeheim, wo Einkehr gehalten wurde. —
Gegen=
wärtig wird innerhalb der hieſigen Gemarkung das Bachbett, der
Modau einer gründlichen Reinigung unterzogen. Mit den
Ar=
beiten ſind ungefähr 100 Wohlfahrtserwerbsloſe von hier
beſchäf=
tigt. Auch innerhalb der Gemarkungen Crumſtadt und Stockſtadt
wird die Modau gegenwärtig gereinigt.
C. Ober=Ramſtadt, 9. Juli. Sommerfeſt. Am Samstag,
den 16., und Sonntag, den 17. Juli, findet das diesjährige
Som=
merfeſt des Turnvereins 1877 D.T. ſtatt. Die Vorbereitungen
hierfür gehen ihrem Abſchluß entgegen. Am Samstag abend gibt
es ein Feſtſpiel „Wieland, der Schmied, Konzert und ſonſtige
Darbietungen. Am Sonntag treten alle Abteilungen des Vereines
in abwechſelnder Weiſe auf den Plan.
Cd. Michelſtadt, 9. Juli. Freiwillige Feuerwehr.
Die letzte Monats=Generalverſammlung der Freiwilligen
Feuer=
wehr Michelſtadt im Gaſthaus „Zum grünen Baum” begann mit
einem Bericht über das kürzlich ſtattgefundene Feuerwehrfeſt in
Klein=Auheim, anſchließend folgte ein kurzer Bericht über das
Feſt in PfaffenBeerfurth. Weiter wurde über den Beſuch des
Feſtes der Freiwilligen Feuerwehr in Münſter bei Dieburg
ver=
handelt; hier ſollen die Wehrleute wie bei den vorhergegangenen
Feſten auch per Omnibus befördert werden. Zum Beſuch des
Deutſchen Feuerwehrtages, der Anfang Auguſt in Karlsruhe
ſtatt=
findet, wurden als Delegierte der 1. Brandmeiſter Konſtantin
Burger und der 1. Vorſitzende Hch. Pfaff beſtimmt. Der 1.
Brand=
meiſter wies dann noch auf die am 14. Auguſt ſtattfindende große
Uebung in Stockheim hin, bei der außer der Pflichtfeuerwehr von
Stockheim ſelbſt noch die Freiwilligen Feuerwehren von
Michel=
ſtadt, Erbach und Steinbach ſowie die Freiwilligen
Sanitäts=
kolonnen vom Roten Kreuz von Michelſtadt, Erbach mit ihren
Zügen Moſſau, Vielbrunn uſw. mitwirken werden.
Cſ. Birkenau, 10. Juli. Feuer. Geſtern nacht gegen 1 Uhr
wurden die Einwohner Birkenaus durch Feueralarm aus dem
Schlaf geſchreckt. Die etwas abſeits gelegene Ziegelei von Adam
Schuch brannte. Die ſehr raſch zur Stelle geweſene Feuerwehr
bekämpfte den Brandherd mit drei Schlauchleitungen, und ſo
ge=
lang es, den Brand nach zirka dreiviertel Stunden
niederzukämp=
fen. Der Sachſchaden iſt nicht ſehr erheblich, da nur ein Teil der
über dem Brennofen errichteten Halle vom Feuer erfaßt wurde.
Die Urſache des Brandes iſt auf Selbſtentzündung zurückzuführen.
Der Ofen war vorgeſtern erſt geöffnet worden, und durch die
dem=
ſelben entſtrömende außerordentliche Hitze iſt vor der Oeffnung
ſitzendes Holz in Brand geraten, welcher dann auch auf das Gebält
übergriff.
W. Heppenheim a. d. B., 10. Juli. Auflöſung des
hie=
ſigen Vermeſſung samtes. Auf Grund der Verordnung
zur Vereinfachung der Staatsverwaltung auf dem Gebiete des
Vermeſſungs= und Feldbereinigungsweſens wird mit Wirkung vom
9. Juni das hieſige Vermeſſungsamt aufgehoben, ſo daß für den
Kreis Heppenheim die Vermeſſungsämter Bensheim, Fürth und
Michelſtadt in Tage kommen.
Aa. Lautern i. O., 9. Juli. Todesfall. Bürgermeiſter
Peter Eßinger iſt im Alter von 69 Jahren geſtorben.
Aa. Langen, 9. Juli. Die Langener Volksbank G. m.
b. H. veröffentlicht ſoeben ihren Geſchäftsbericht über das
abge=
laufene Geſchäftsjahr 1931. Darnach hatte die Bank einen
Ge=
ſamtumſatz von 6 643 771,22 RM. Der Reingewinn betrug 2 857,74
RM. Die Spareinlagen machten eine Summe von 122 977,92 RM.
aus. Die Geſchäftsguthaben vermehrten ſich um 1974,79 RM.,
während ſich die Haftſumme um 3000 RM. auf 144 000 RM.
er=
höhte. Die Bank zählt annähernd 150 Mitglieder.
München. Die heftigen Regengüſſe der letzten Tage haben
in verſchiedenen Gegenden Südbayerns wieder ſchwere Schäden
angerichtet. Bereits am Samstag waren auf dem bayeriſchen
Allgäu in der Gegend von Kempten und Memmingen ſchwere
lokale Ueberſchwemmungen infolge des mehr als 30ſtündigen
Dauerregens gemeldet worden. In Bad Tölz drangen im
Stadt=
teil Gries die Waſſermengen in die Häuſer ein. Das Waſſer
ſtand ſtrichweiſe bis zu einem Meter hoch in den Wohnungen,
ſo daß die Häuſer da und dort von den Bewohnern geräumt
wer=
den mußten. Die zu reißenden Strömen gewordenen kleinen
Bäche riſſen große Mengen Bretter, meterhohes Erdreich uſw.
fort. Da die Waſſerflut bei Nacht ausbrach, wurde der Schrecken
der betroffenen Einwohnerſchaft noch erheblich geſteigert. Auch
in der Gegend von Roſenheim hat ſich wieder eine ſchwere
Wetterkataſtrophe ereignet. In einer Länge von mehr als fünf
Kilometern ſetzten ſich in den Abendſtunden des Samstags und
um Mitternacht zum Sonntag nach gewaltigen Regengüſſen die
50 Meter hohen Dämme der Innleite bei Leonhardspfinzen in
Bewegung. Tauſende von Kubikmetern Erdreich ſtürzten in die
Tiefe, Bäume und Strauchwerk mit ſich reißend. Beſonders
ſchlimm ſind die Verheerungen, die der Erdrutſch in der Umgebung
des Schloſſes Innleite, das von den Geröllmaſſen und
herabſtür=
zenden Bäumen ſchwer beſchädigt wurde, angerichtet hat. Die
Gemeinde Stephanikirchen ſchätzt ihren Schaden allein auf 100 000
Mark. Das Waſſer iſt im Laufe des Sonntags um kaum fünf
Zentimeter gefallen.
Die franzöſiſche U-Bools=Beſahung verloren.
Paris. Seit über 24 Stunden ſind die Taucher bemüht,
mit der etwa noch lebenden Beſatzung des auf der Reede von
Cherbourg geſunkenen U=Bootes „Prométhée” in Verbindung zu
treten. Alles war vergebens. Mehrmals gelangten die Taucher
zu dem U=Boot, ſchritten es in ſeiner ganzen Länge und Breite
ab und klopften an die Hülle. Nichts regte ſich im Innern und
niemand antwortete. Die 63 eingeſchloſſenen Matroſen, Offiziere
und Ingenieure des Bootes ſind tot. Alle Hoffnungen, ſie lebend
zu retten, ſind aufgegeben worden. Die Hinterbliebenen der
Opfer ſind bereits benachrichtigt worden. Es bleibt nun nichts
anderes übrig, als das U=Boot zu heben. Das dürfte ſich jedoch
wegen der großen Tiefe, in der das Boot liegt, und wegen ſeiner
Schwere ſehr ſchwierig geſtalten. Die Fachleute glauben nicht,
daß das U=Boot mit den gegenwärtig zur Verfügung ſtehenden
Mitteln gehoben werden kann. Die Urſache der Kataſtrophe
konnte noch nicht mit Sicherheit feſtgeſtellt werden. Man glaubt
in Fachkreiſen, daß an der Einrichtung des U=Bootes irgendetwas
plötzlich defekt geworden iſt, das die Kataſtrophe herbeiführte.
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Gordon-Benekk Fliegen 1932 in Baſel.
17 Ballons aus acht Ländern gemeldel.
Bekanntlich hat die Fédération Aéronautique Internativ
nale an ihrer Frühjahrstagung in Paris die Veranſtaltung der
Gordon=Bennet=Wettfliegens pro 1932 dem Aero=Club de
Schweiz übertragen und dieſer hat ſeine Sektion Baſe
mit der Durchführung des Wettbewerbs. dieſer „Olympiade de
Ballonfahrer”, beauftragt. Starttag iſt Sonntag, 2 5. Septem=
ber:
Startplatz bei der neuen Gasfabrik in Baſel.
Daß trotz der augen
GORDON
BENNEN
WETFLIEGEN
BASEL
25. SEPT. 1932
blicklichen Ungunſt de
wirtſchaftlichen und pol
tiſchen Weltlage das Go
don=Benett=Fliegen 195
den Charakter eine
Weltmeetings e
halten wird, zeigt ſcho
der Eingang der Anme
dungen beim Sekretari
des Schweizer Aero=Club=
Am 1. Juli lagen be
reits aus 8 Staa
ten die
Anmeldun=
gen für 17 Frei,
ballons vor, und zwe
meldete Amerika 3 Ballons, Belgien 1. Deutſchland 3, Fran/
reich 3. Oeſterreich 1, Polen 2, Spanien 1 und die Schwe
3 Ballons. Es durfen nach dem Reglement nicht mehr als dr.
Ballons unter der gleichen Landesflagge am Wettbewerb teil
nehmen. Die bis heute gemeldete Teilnehmerzahl darf als ſeby
erfreulich bezeichnet werden, und ſie iſt wohl der Ausfluß
der Bedeutung, die dieſem Weltwettfliegen neuerdings wied
überall beigemeſſen wird. Seit dem Gordon=Bennett=Wettflie
gen 1926, als in Antwerpen 17 Ballons aufſtiegen, war die Tei
nehmerzahl ſtets geringer; ſie betrug letztmals 1930 in Amerin
nur mehr 7 Ballons, während im letzten Jahre auf die Austr
gung der Gordon=Bennet=Coupe mangels genügender Beteiligun
überhaupt verzichtet wurde. Nun ſteht alſo für dieſes Jah
wiederum eine Konkurrentenzahl zu erwarten, die ſig
unbekümmert um die veranderten Zeiten, auf der Höhe de
früheren Beteiligungen an den Gordon=Bennet=Fliege
der Vorkriegs= und Nachkriegszeit hält.
Die Namen der Ballons und ihrer Equipen wird man
e=
anfangs Auguſt nach Ablauf des Nennungstermins erfahre
Zurzeit finden noch in den meiſten konkurrierenden Ländern
Au=
ſcheidungsfliegen ſtatt, ſo auch in der Schweiz.
In Baſel ſind indeſſen die Vorbereitungen für die Organiſ
tion des Wettbewerbs und für die Herrichtung des Startplatz
bereits in vollem Gang, und man freut ſich in den Kreiſen d
Organiſationskomitees außerordentlich über die günſtige Au=/
nahme, die wider Erwarten der Peſſimiſten die Einladung zu
Gordon=Bennett=Fliegen in Baſel gefunden, trotz alle
Schwierigkeiten, denen große internationale Wettbewerh
zurzeit überall begegnen.
pokal
Vo. Dornberg, 9. Juli. Am Freitag nachmittag kam eine ge/hlamit
ſtesgeſtörte Frau, welche im Hoſpital in Hofheim entwichen wa h. Na
die Straße zwiſchen Dornheim und Dornberg daher. Durch Zugn
Per=
fall kam gerade ein Wärter, der auch im ſelben Krankenhaus av, Samste
geſtellt iſt. Der Wärter erkannte die Frau. Telephoniſch wur? and
no=
die Anſtalt benachrichtigt und die Frau wieder in die Anſtalt ge;nie N.
bracht. — Geſtern abend gegen 10 Uhr ertönte plötzlich de
Feuerwehr=Signal. Herr Feuerwehrinſpektor Schildge von Gro//ſtaß M
Gerau ließ die Feuerwehr von Dornberg zu einer Nacht=Feue, große
wehrübung alarmieren. Hierbei zeigte ſich, daß bei wirkliche melſpiel
Berlin. Ein folgenſchweres Unglück ereignete ſich geſtern
vormittag gegen 9 Uhr an Bord des der Firma Märkiſcher Lloyd
und Reederei Roloff gehörigen Dampfers „Sperber” an der
An=
legeſtelle bei der Caprivi=Brücke auf der Spree. Kurz vor der
Abfahrt des mit etwa 100 Ausflüglern beſetzten Schiffes
explo=
dierte mit ſtarker Detonation der Dampfkeſſel. Der Heizer Ernſt
Schulz wurde auf der Stelle getötet, 14 Perſonen, darunter 8
Frauen, wurden ſchwer, weitere 21 leicht verletzt. 3
Schwerver=
letzte ſind inzwiſchen geſtorben.
Feuerausbruch in kaum 5 Minuten die Mannſchaft mit Sprr, Im Se
und allen dazugehörigen Geräten am Brandherd erſcheinen kamteſ=Plätz
Nach Beendigung der Uebung dankte Herr Schildge dem Feuel
wehrkommandanten und der Mannſchaft für das Verhalten dis
Wehr bei dem Brandherd.
i. Weinheim, 10. Juli. In der Obſtgroßmarkthalu
Weinheim wurden folgende Preiſe notiert: Kirſchen 12—21 Pfg.
Sauerkirſchen 22, Erdbeeren 16—22, Johannisbeeren 10—12, Stu
chelbeeren reif 11—15, Himbeeren 27—35. Anfuhr und
Nachfra=
gut.
ſtrk, w
Enge.
üinen er
die
un d
Aemkaltg. Faneldellde!
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[ ← ][ ][ → ]ſtontag, 11. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 191 — Seite 5
Die Freudige Sportüberraschung:
Davispokalſpiel: Deutſchland -— England 3:2.
Ein unerwarkeker Sieg gegen die Engländer. — v. Cramm - Auſtin 5:7, 6:2, 6:3, 6:2; Prenn-Perry 6:2, 6:4,
3.6, 0:6, 7:5. — Deutſchland im Europd=Zone=Schlußſpiel.
Jehk gegen Ikalien!
Das Unerwartete iſt Ereignis geworden: Deutſchland hat im
Blaispokalkampf gegen England einen 3:2=Sieg errungen und
ncſthdamit die Teilnahme an der Schlußrunde der Europazone
ge=
ſüſtzet. Nachdem am Freitag unſer zweiter Vetrreter v. Cramm
guon Perry ſo glatt unterlegen war, und nachdem die Briten
wa Samstag eine 2:1=Führung erlangt hatten, wagte kaum
üſhannd noch an einen Endſieg zu glauben. Man hoffte nur noch,
da die Niederlage möglichſt knapp ausfallen würde. Aber am
Sntag haben dann unſere beiden Vertreter unter dem Jubel
ehue großen Zuſchauermaſſe das Kunſtſtück fertis gebracht, beide
Ehnelſpiele zu gewinnen.
Am Schlußtag des Davispokalkampfes herrſchte auf den Rot=
Wz=Plätzen eine wahre Gluthitze. Dennoch war der
Andrang des Publikums
ſi) ſark, wie man ihn noch nie bei einem Tennisereignis in
Werſchland erlebt hatte. Auf den Tribünen herrſchte eine
qual=
wl Enge. Mit allen möglichen Behelfsmitteln waren
Not=
hict 4ülnen errichtet worden, aber auch ſie reichten nicht aus. So
mauſte die Polizei ein Auge zudrücken, als ſich ſchnell die Bäume
rx) um die Anlage mit Intereſſenten füllten, daß ſich die Aeſte
bögn. Ueberfüllt waren auch die Ehrenlogen, wo man ſeltene
Wie ſah. Sehr ſtark war auch das Reichskabinett
ver=
an. Unter anderen ſah man den Reichskanzler v. Papen, den
Rihsinnenminiſter, Freiherrn v. Gayl, den
Reichswirtſchafts=
intüſter Warmbold, Staatsſekretäre und Staatsminiſter, den
eng=
lian Botſchafter Rumbold, den öſterreichiſchen Geſandten Dr.
z41 und weitere Mitglieder der Diplomatie und Geſellſchaft.
41bühne, des Films und der übrigen Künſte. Selbſtverſtändlich
Aen auch die Vertreter der Sportverbände nicht.
Wie v. Cramm Auftin ſchlug.
IIm Kampf gegen Gottfried v. Cramm enttäuſchte „Bunny”
Wuin. Der Engländer begann mit einer Serie von
Doppel=
führn und v. Cramm führte bald 4:0. Dann griff Auſtin an.
hetblte auf 4:2 und dann auf 5:2 auf, er ſpielte jetzt
ausgezeich=
mlund ſetzte die Bälle ſcharf und genau in die Ecken. Auſtin
o4t vom Mittelfeld und vom Netz aus an und machte
hinter=
elmder fünf Spiele. Damit hatte er den erſten Satz 7:5 ge=
Hmen.
Im zweiten Satz gewann v. Cramm ſein Aufſchlagſpiel. Auſtin
bunb ſeinen Aufſchlag durch Doppelfehler, und erſt bei 3:0 für
dtrdeutſchen machte der Engländer ſein erſtes Spiel. v. Cramm
utchann auf 4:2 in Front. Der Deutſche war jetzt ſehr aggreſſiv
ui holte ſich v. Cramm den dritten Satz mit 6:3.
Im dritten Satz war Auſtin recht mäßig. Er lief nicht mehr
e er verſchlug ſelbſt leichte Bälle, und ſeine kurzen Lobs, die
ſehr genau kamen, gingen ins Netz. Bei 3:0 für den
Deut=
holte Auſtin auf 4:2 auf, er vergab aber das nächſte Spiel
dturch, daß er kurz hintereinander drei Punkte, ins Netz
ver=
ſchlg. Bei 5:2 riß ſich Auſtin noch einmal zuſammen, und er
hute auch noch ein drittes Spiel machen. Aber durch ein Null=
Mü holte ſich v. Cramm den dritten Sitz mit 6:3.
MNach der Pauſe ſpielte v. Cramm wieder aggreſſiv; er machte
juchzahlreiche Punkte durch ausgezeichnete Paſſierſchläge. Auſtin
kan dagegen garnicht mehr in Schwung. Der Engländer holte
ſützwar bei 4:1 noch ſein zweites Spiel, aber der Satz ging doch
gchat 6:2 an den Deutſchen, der damit auch das Match ſiegreich
„Bedete.
Prenns großer Sieg über Perry.
Daniel Prenn war zweifelsohne der Held dieſes
Davis=
mülkampfes. Er hatte am Freitag die Widerſtandskraft des
12cbledon=Zweiten Auſtin gebrochen, und er brachte auch am
Sintag durch ſeinen Sieg über den Weltklaſſenſpieler Perry die
0ſzcheidung. In dieſem großen Kampf konnte der Deutſche wie=
9Bzeigen, daß er nicht nur ein großer Spieler, ſondern auch ein
Klüpfer und ein Taktiker von ganz großem Format iſt. Perry
EAte ſich mit den Schnitt= und langen Rückhandbällen des Deut=
B, die ihm viel zu ſchaffen machten, garnicht befreunden. Beide
ködften mit größter Härte und ließen keine Chance aus.
(Den erſten Satz begann der Deutſche mit wundervollen Paſſier=
BAn. die mit Schnitt= und Flugbällen wechſelten. Sein varian=
4Riches Spiel brachte Prenn bald eine 4:0=Führung ein. Perry
Nauf 4:1 und dann auf 5:2, verlor aber durch einen
Doppel=
ftrr den Satz 6:2.
„Im zweiten Satz war das Niveau des Spieles noch beſſer.
2 %ry lag bereits mit 3:1 und 4:2 in Front, aber Prenn ließ
mit locker. Nach dem Ausgleich bei 4:4 gewann er Perrys
Auf=
h2 MAgſpiel, und unter minutenlangem Beifallstoben der Zuſchauer
Wunn Prenn bald auch dieſen Satz mit 6:4.
Im dritten Satz übernahm Perry mit 2:1. die Führung.
2ban glich aus und ging nach einer Fehlentſcheidung des
Sedsrichters 3:2 in Front. Nun griff aber der Engländer
Af an, er kam in eine prächtige Form, und ohne noch nennens=
UMen Widerſtand leiſten zu können, mußte Prenn den Satz 6:3
allben.
Nach der Pauſe machte Perry einen weit friſcheren Eindruck
o der offenſichtlich etwas ermüdete Prenn. Der Engländer
lieferte ein großes Angriffsſpiel, während der Deutſche überhaupt
nicht in Schlag kam und leicht den Satz mit 0:6 abgeben, mußte.
Der fünfte Satz mußte nun die Entſcheidung bringen. Prenn
gewann den Aufſchlag des Engländers, der jedoch nach einem
wundervollen Ballwechſel ausgleichen konnte. Dann zog Perry
davon. Prenn kämpfte zwar verbiſſen um jeden Ball und holte
auch nach dem 4:1 des Briten noch ein zweites Spiel. Bei 5:2
und 40:30 für den Engländer gaben alle Zuſchauer den Kampf
für Prenn verloren. Perry hatte bereits zweimal Satz= und
Matchball, aber Prenn wehrte ab, und dann geſchah das kaum
Glaubfiche, daß Prenn das dritte, vierte und fünfte Spiel machte
und zum Ausgleich kam. Perry war durch dieſen unerhörten
Widerſtand des Deutſchen völlig konſterniert, ſeine Nerven ließen
ſchnell nach, und bald hatte Prenn mit 7:5 den Satz und den
Kampf gewonnen. Die Szenen, die dieſem Sieg des deutſchen
Spitzenſpielers folgten, laſſen ſich kaum beſchreiben. Es war ein
wahres Beifallstoben, das ſich nach langen Minuten noch nicht legte.
Deutſchland trifft nun im Europa=Finale auf Italien.
T. u. E. C. Darmſtadt Schlußrundenſieger!
T.u. E. C. Darmſtadt — T. C. Kaſſel=Wilhelmshöhe 9:0.
Nachdem Wiesbaden zurückgezogen hatte, war die
Medenſchluß=
runde am Nachmittag für Darmſtadt eine leichte Sache, denn die
Kaſſeler Mannſchaft war wohl guter Durchſchnitt, konnte aber nie
den Sieg der Einheimiſchen in Frage ſtellen. T.u. E.C. hat ſich durch
dieſen Sieg zum 6. Male in ununterbrochener Reihenfolge für die
Herausforderungsrunde qualifiziert, die am 7. Auguſt in
Frank=
furt gegen den Titelverteidiger T.C. 1914 ſtattfindet.
In den Einzelſpielen dominierten ſchon die Darmſtädter, die
alle Spiele ohne Satzverluſt heimbrachten. Kleinlogel beſiegte den
routinierten Seebohm 6:2, 6:3, Claß gewann gegen Stypanſky
8:6, 6:1, Enders ſchlug Scheel 6:4, 7:5, Werner zeigte ſich Bauer
6:2, 6:4 überlegen, Sennewald gab Mittermaier 6:3, 7:5 das
Nach=
ſehen und Müller überrante ſeinen Gegner Loos 6:2, 6:0. Damit
war nach den Einzelſpielen der Sieg bereits ſichergeſtellt. Das
machte ſich in den Herrendoppelſpielen bemerkbar, bei denen
manch=
mal das Fehlen des Zwanges, um jeden Preis zu ſiegen, unnötige
Spielverluſte ergab. So brauchten Claß=Müller drei Sätze, um
Seebohm=Loos 6:2. 2,6. 6:1 zu ſchlagen, und auch Endriß=
Senne=
wald hatten ſchwer zu kämpfen, ehe ſie ihren Punkt für Darmſtadt
buchten. Lediglich Kleinlogel=Werner waren gut in Fahrt und
ge=
wannen 6:4, 6:1, im zweiten Satz teilweiſe ausgezeichnet ſpielend.
— Alles in allem genommen iſt dieſer hohe Sieg ein ſchöner
Er=
folg, der hoffentlich auch noch zu einem Sieg in der
Herausforde=
rungrunde ausgebaut wird.
Tade. 46 Darmſtadt Bezirksmeiſter der B=Klaſſe.
Tgde. 46 — Heimgarten Frankfurt 6:3.
Die geſtern nachmittag auf der Woogswieſe ausgetragenen
Meiſterſchaftsſpiele der B=Klaſſe des Bezirks IK wurde von der
Tade. 46 nach harten und ſchönen Kämpfen mit 6:3 Punkten
ge=
wonnen. Damit haben ſich die Darmſtädter die in dieſem Jahre
erſtmals ausgeſchriebene Meiſterſchaft der B=Klaſſe erkämpft.
Beim Stande 4:2 für Darmſtadt war das hierauf folgende erſte
Doppelſpiel Kabel=Schwarz für den Sieg von ausſchlaggebender
Bedeutung. Nach einem harten Dreiſatz=Kampf gegen Scheid=Vogel
holte ſich das Darmſtädter Doppelpaar den entſcheidenden Punkt.
Frankfurt und Darmſtadt holten ſich ſchließlich noch je einen
Punkt, Frankfurt im 3. Doppel Opp=Ruppert gegen Vogel 2.=Oppe
und Darmſtadt im 2. Doppel Schildt 1.=Bert gegen Weber=Zur.
Der Endſieg 6:3 und damit die Erringung der B=Meiſterſchaft iſt
für die Tennisabteilung der Tade, 46 ein voller Erfolg, und
man darf die begründete Hoffnung ausſprechen, daß in den
kom=
menden Jahren die Turner=Tennisabteilung ihre tennisſportlichen
Leiſtungen gerade in Anbetracht der neugebauten Tennisanlage
auf dem Turnplatz „Woogswieſe noch weſentlich verbeſſern wird.
Bezirkspräſident Dr. Grüder, Frankfurt a. M., beglückwünſchte nach
Abſchluß des Kampfes die ſiegreiche Mannſchaft namens des
TX. Bezirks und ſprach ſich anerkennend über den gebotenen
Sport aus. Das mit Meiſterſchaftsſpielen ausgetragene
Klub=
turnier endete mit dem Ergebnis 11.:6 für Darmſtadt.
Kegler=Bereinigung Darmſtadt und Umgebung.
Mit berechtigter Spannung wurde den geſtrigen
Schluß=
kämpfen entgegengeſehen. Ging es doch darum, ob der
Titel=
verteidiger „D.8. 1911=BV.”, der zweimal hintereinander Sieger
geworden war, diesmal endgültigen Beſitz erlangte. Im
Vor=
kampf war es ihm gelungen Tabellenführer zu bleiben. Im
Nückampf ſtand er den Klubs „Haſſia 1919” „Zwölfer T6D. 46‟
gegenüber, die nur wenige Holz zurücklagen. Haſſia legte 368
Holz vor, „D.K. 1911=BV.” erzielte zwar die gute Zahl von
353 Holz, blieb aber im Geſamtergebnis 9 Holz hinter „Haſſia
1919” zurück. Der diesjährige Sieg war ſomit entglitten. Es
ſchien ſo, als ob „Haſſia” Sieger bleiben ſollte. Als letzter
Klub traten die Zwölfer Tgd. 46” an. Alle Teilnehmer
waren in guter Form und konnten mit dem ſehr guten
Er=
gebnis von 405 Holz die Bahn vexlaſſen. Sie blieben damit
Sieger für 1932
48. A9TB. Gaukurnfeſt in Raunheim.
50 Jahre T5P. Raunheim.
Ueber 400 Teilnehmer waren nach Raunheim geeilt, um ſich
im friedlichen Wettkampfe zu meſſen. Turnerinnen und Turner
waren begeiſtert von der Sache des A. T.D. und zeigten, daß der
Main=Rod=Gau im A. T.D, es verſteht, würdig ſeine Gaufeſte zu
begehen. Ein beſonderes Gepräge erhielt das Feſt noch durch das
50. Jubelfeſt des Ausrichters, Turn= und Sport=Verein 1882 e. V.,
Raunheim. Ueber 3000 Zuſchauer wurden während der zwei Tage
Zeuge fairer Kämpfe. Das beſondere Glanzſtück des Feſtes waren
die allgemeinen Freiübungen, welche von ſämtlichen Turnerinnen
und Turnern aufgeführt wurden. Die Goukapelle, in Stärke von
zirka 180 Spielleuten, half durch ihre Umzüge durch die
Orts=
ſtraßen und den Aufmarſch auf dem Feſtplatz, das Feſt in ſeiner
Geſamtheit zu verſchönern. Der Ort ſelbſt hatte reichen
Flaggen=
ſchmuck angelegt und durch die Bereitſtellung von Freiquartieren
über die wirtſchaftlichen nicht ganz beſonders roſigen Verhältniſſe
nach Möglichkeit hinausgeholfen. Das Feſt ſtand unter dem
Pro=
tektorat von Frau Irmgard von Opel. Die Leitung des Feſtes lag
in den Händen des Gauvorſitzenden Draisbach=Kelſterbach.
Die Sieger:
Turner: 100 Meter: 1. Hans Schwäbel=Tgſ. Rüſſelsheim 12
Sek. 800 Meter: 1. Franz Ullbrich=Mörfelden 2:16 Min, 3000
Meter: 1. Paul Häffner=Tg. Dreieichenhain 10:22 Min. 4mal 100
Meter: 1. TSV. Langen 48/4 Sek., 2. Tgeſ. Rüſſelsheim, 3. Tv.
Königſtädten.
Turnerinnen: 75 Meter=Lauf: 1. Eliſ. Wenzel=Tg.
Dreieichen=
hain 11 Sek. 4mal 75 Meter Staffel: 1. Tg. Dreieichenhain 45 Sek.
2. Tg. Rüſſelsheim, 3. Tv. Kelſterbach, 4. TSV. Raunheim.
Kugel=
ſtoßen: 1. E. Leyer 1.=Dreieichenhain 768 Meter. Hochſprung:
1. K. Göbel=Tv. Kelſterbach 1,35 Meter, Weitſprung: 1. Eliſabeth
Wenzel=Dreieichenhain 4,56 Meter.
Turner: 200 Meter: 1. O. Auerhammer= Tv. Mörfelden 25,2
Sek., 400 Meter: 1. Gg. Gölzenleuchter, Tv. Mörfelden 59,2 Sek.
1500 Meter: 1. H. Klein=Tv. Kelſterbach 4:35,6 Min, 7500 Meter:
1. H. Klein=Tv. Kelſterbach 28:58,2 Min, 2. P. Häfer= Tgſ.
Drei=
eichenhain 28:58,8 Min. Hochſprung: 1. G. Beſt=Tv. Königſtätten
1.70 Mtr. d. St., 2. G. Brecht=Tgſ.Eberſt. 1,70 Mtr. Weitſprung: 1.O.
Auerhammer=Tv. Mörfelden 5,88 Meter, Stabhoch: 1. Fritz
Scheiber=Tv. Mörfelden 3,40 Meter, Speerwerfen: 1. H. Bender=
Tgſ. Rüſſelsheim 42,39 Meter, Diskus: 1. K. Reis=Tv. Wixhauſen
31.30 Meter, Kugelſtoßen: 1. W. Rudert=TSV. Langen 11,03 Mtr.
2. Gg. Beſt=Tv. Königſtädten 10,56 Meter.
Turner, 12=Kampf, Oberſtufe: 1. Joh. Hardt, Tv. Kelſterbach
200 Punkte, 2. Heinrich Zulauf=Tv. Kelſterbach 185, 3. L. Roth=
Tg. Gräfenhauſen und L. Hardt=Tv. Kelſterbach je 178,
Mittel=
ſtufe: 1. Georg Pfaff=Wixhauſen 186 Punkte, 2. Ph. Krämer=Tg.
Eberſtadt und Wilh. Stroh=Tv. Mörfelden je 177, 3. K. Reiß=Tv.
Wixhauſen 175.
Turner, 9=Kampf, Oberſtufe: 1. Joh. Hardt=Tv. Kelſterbach
163 Punkte, 2. Heinr. Zulauf=Tv. Kelſterbach 152, 3. Ludwig Roth=
Tg. Gräfenhauſen 141. Neunkampf, Mittelſtufe: 1. Gg. Pfaff=Tv.
Wixhauſen 147 Punkte, 2. W. Stroh=Tv. Mörfelden, 3. Reinhard
Gröber=TSV. Raunheim und H. Jährling=Tg. Rüſſelsheim je 140.
10=Kampf. Jugend (16 bis 18 Jahre): 1. W. Rückert=Tg.
Schneppenhauſen 133 Punkte, 2. Dan. Engel=Tv. Meſſel 135, 3. K.
Schnitzſpan=Tg. Gräfenhauſen 134. 10=Kampf, Jugend (14 bis 16
Jahre); 1. W. Diefenbach=Tv. Kelſterbach 152 Punkte, 2. H.
Fel=
ler=Tg. Schneppenhauſen 151, 3. Gg. Reitzel=Tv. Wixhauſen 147.
Turnerinnen: Zehnkampf, Oberſtufe: 1. K. Göbel=Tv.
Kelſter=
bach 177 Punkte. 2. Elſe Leyer=Dreieichenhain 150, Zehnkampf,
Unterſtufe: 1. Käthe Melk=Tv. Wixhauſen 159 Punkte, 2. Eliſab.
Reitz=Tgſ.Rüſſelsheim 158, 3. Käthe Pfundſtein=Tv. Kelſterbach 153.
Turner, Altersſtufe, Neunkampf: 1. Karl Kreuter=Mörfelden
152 P. Sonderklaſſe: 1. Karl Laub=Tv. Raunheim a. Main 130.
Vierkampf, Altersſtufe: 1. Joh. Müller=Tv. Dornheim 65 P.,
2. Ph. Feldmann=Tv. Dornheim 61 P. Mittelſtufe: 1. K.
Schnei=
der=Tv. Haßloch und W. Rudert=TSV. Langen je 72 P. Turner:
16 bis 18 Jahre: 1. Hch. Schweinhardt, Raunheim, 75 P., 2. Frdr.
Fautz=Tv. Wirhauſen 72. Jugend, 14 bis 16 Jahre: 1. Gg. Scherer=
Tv. Kelſterbach 76 P., 2. Guſtav Heil=Tgſ. Rüſſelsheim, Adam
Hamm=Tgſ. Schneppenhauſen, und Hch. Vollhardt=Tv. Dornheim,
je 73 P.
Meiſterklaſſe, Oberſtufe: 1. Xaver Malteſer=Tv. Rüſſelsheim
2337,31 P., 2. Georg Beſt=Tv. Königſtädten 2220.20, 3. A.
Heber=
mehl=Tgſ. Eberſtadt 1975,12, 4. Fritz Laun=Tv. Kelſterbach 1951,50.
5. H. Schäfer=Tv. Mörfelden 1930 83, 6. K. Meidinger=Tgſ.
Eber=
ſtadt 1664,70, 7. Pet. Scharſchmitt=Tgſ. Eberſtadt 1480,55.
Turnerinnen, Vierkampf, Oberſtufe: 1. Käthe Göbel=Turnv.
Kelſterbach 153 P. Unterſtufe: 1. A. Fröhner=Tv. Meſſel, und A.
Hormel=Tv. Mörfelden, je 61 P., 2. Käthe Büchlein=Tgſ.
Eber=
ſtadt 60.
Gerhard Fieſeler wurde vor über 100 000 Zuſchauern
in Breslau durch einen Sieg über Achgelis zum drittenmale
Deut=
ſcher Kunſtflugmeiſter.
Bei der Regatta in Bad Ems holte ſich der
Main=
zer RV. den Kaiſer=Vierer vor Offenbacher RV., nachdem Mainz=
Kaſtel aufgegeben hatte.
Montag, 11. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
eineng•Snemſcwnnnnen
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt in Fronk!
Der Main=Rheingau war einer der erſten Gaue der D.T.,
der das Stromſchwimmen in das Kampfprogramm aufnahm
und dieſe volkstümlichſte Leibesübungen förderte. Alljährlich iſt
das Stromſchwimmen im Rhein bei Gernsheim für den Gau
ein Ereignis, und ſo wurde auch das geſtrige 8.
Stromſchwim=
men für viele, ob Teilnehmer oder Zuſchauer, zum Erlebnis,
alle Vorbedingungen dazu waren hierzu erfüllt. Muſtergültige
Vorarbeit zur Durchführung der nun zur Tradition für
Gerns=
heim gewordenen ſchwimm=ſportlichen Veranſtaltung war durch
den dortigen Turnverein geleiſtet, und hierzu kam, daß es der
Wettergott recht gut meinte, ſo daß die durch die Fluten des
Rheines geſpendete Abkühlung erfriſchend wirkte.
Ein farbenfrohes, buntbewegtes Bild
bot das Schiff, das langſam ſeine Furchen im Rheinſtrom
ziehend, lebhaft begrüßt von der das Ufer dicht umſäumenden
Zuſchauermenge, die Schwimmer= und Schwimmerinnen zu den
Startplätzen brachte. Umgeben von zahlloſen Motor= Ruder=
und Paddelbooten, deren Inſaſſen zum Rettungsdienſt bereit,
gaben das Geleite und ſicherten die Teilnehmer des
Schwim=
mens auf der Strecke. Vater Rhein mochte wieder ſo recht ſein
Gefallen an den wettergebräunten Geſtalten der Turner=
Schwimmer und Schwimmerinnen haben, die nun mit kräftigen
Armen ſeine Fluten teilten. Kaum, daß das Schiff den Blicken
der harrenden Zuſchauermenge entſchwunden, tauchten auch ſchon
in der Ferne die Erſtankommenden der Schwimmer als kleine
Pünktchen auf. Schnell näherten ſich
die erſten Schwimmer
der Jugendturnerinnen. Als erſte paſſierte Annelieſe Möſer
das Zielband. Die zweite und dritte lagen in kurzen Abſtänden
hintereinander. Die 3. Siegerin, Marie Fürſtenfeld, Tgd.
Darmſtadt, war die jüngſte Teilnehmerin und zeigte eine ganz
hervorragende Leiſtung. Jedenfalls berechtigt ſie zu den beſten
Hoffnungen.
Ueberraſchend war der Sieg der Pfungſtädter mit Reinhard
in der 2. Jugendklaſſe. Zum hartnäckigen Kampfe bis ins
Ziel kam es in der Unterſtufe der Turnerinnen. Den Sieg
konnte Berta Langjahr, 1875 Darmſtadt, für ſich entſcheiden.
Ueber ihre Gegnerinnen in der Mittelſtufe triumphierte Kläre
Fleiſchmann, der Woogsplatzturner, die ſich auf der Strecke
be=
ſonders gut hielt und ſchon zeitig die Konkurrenz abzuſchütteln
vermochte. Einen ſehr hübſchen und ſpannenden Kampf kurz vor
dem Ziel lieferten ſich die Altersturner Berg=Bensheim und
Franz=Jugenheim. In der Oberſtufe der Turnerinnen holte ſich
den Sieg Elſe Horſt=Goddelau, auf die man auch die berechtigten
Hoffnungen geſetzt hatte. Kaſten, Tgd. Darmſtadt, eine der
ſtärkſten Gegnerinnen, gab auf der Strecke auf. In der
Jugend=
klaſſe und Turner=Unterſtufe folgten alle Teilnehmer dicht auſ.
In beiden Klaſſen kam die Tgſ. Darmſtadt zu einem
Doppel=
erfolg, Schuſter und Leonhardt gingen beide als erſte Sieger
hervor. In der Mittelſtufe der Turner ſtellte Tgſ. Darmſtadt
in Willi Treuſch ebenfalls den erſten Sieger. Den Abſchluß
brachte der Hauptkampf des Tages, die 7500=Meter=Strecke der
Oberſtufe. Mit einem Vorſprung von 200 Meter ging Otto
Langjahr, Tgſ. Darmſtadt, mit großem Beifall der
Zuſchauer=
menge empfangen, als Siegr durchs Ziel. Die folgenden Sta= (Rheinſtaffel) löſten, wie immer, reges Intereſſe aus
Die Siegerehrung nahm Gauvertreter W. Hering in ſeiner
altgewohnten, erfriſchenden und humorvollen Art und Weiſe vor.
Nachſtehend die Sieger:
Jugendturnerinnen, 14—15 Jahre, 2000 Meter: 1. A. Möſer,
T. Beſſungen; 2. K. Eckhardt, Arheilgen; 3. M. Fürſtenfeld,
Tad. Darmſt.; 4. A. Aurin, Gernsheim: 5. E. Trommershäuſer,
Gernsheim. — 16—17 Jahre, 2000 Meter: 1. G. Reinharo,
Pfungſtadt; 2. M. Schwinn, Tgd. Darmſt.; 3. J. Ruſſel, Tgd.
Beſſungen; 4. S. Michel, Tgd. Stockſtadt; 5. K. Völz, Tgo
Beſſungen.
Turnerinnen, Unterſtufe 2000 Meter: 1. B. Langjahr,
Tgſ. 1875 Darmſt.; 2. L. Brücher, Arheilgen; 3. G. Sauer,
4. Rohmann, 5, P. Hees, 6. M. Größmann, alle Tgſ. Darmſt. —
Mittelſtufe, 2500 Meter: 1. K. Fleiſchmann, Tgd. Darmſt.: 2. C=).
Lempke, Reichsb. Darmſt.; 3. M. Fiſcher, Babenhauſen; 4. W.
Barth, Reichsb. Darmft.; 5. J. Wagenführ, Pfungſtadt. —
Oberſtufe, 3000 Meter: 1. E. Horſt, Goddelau: 2. B. Biſchoff,
Tgd. Darmſt.; 3. J. Strack, Tgd. Darmſt.; 4. M. Maus, Reichsb.
Darmſt.; 5. A. Maus, Reichsb. Darmſt.
Altersturner, 3000 Meter: 1. Dr. A. Berg, Bensheim: 2. W.
Franz, Jugenheim; 3. Hartmann, Reichsb. Darmſt.; 4. Wiland,
Reichsb. Darmſt.
Jugendturner, 15—16 Jahre, 3000 Meter: 1. K. Markquart,
Tgd. Darmſt.; 2. H. Werkmann, Arheilgen, 3. K. Stahlhöfer,
Arheilgen, 4. H. Georg, Tgd. Darmſt.; 5. Fr. Schuſter, Tgſ.
Darmſt.; 6. H. Winter, Tgd. Gernsheim; 7. W. Richter, Tgd.
Darmſt.; 8. Ph. Hochſtädter und W. Kraft, beide Arheilgen. —
17—18 Jahre, 3000 Meter: 1. P. Schuſter, Tgſ. Darmſt.: 2. R.
Gerhard, Tgd. Darmſt.: 3. K. Müller, Tgſ. Darmſt.; 4. W.
Volz. Tgſ. Darmſt.; 5. H. Gerwig, Tgſ. Darmſt.; 6. Ph.
Stein=
metz, Tgd. Darmſt.; 7. J. Dofflein, Tgd. Gernsheim; 8. H.
Müller, Tgd. Gernsheim; 9. H. Euler, Tgſ. Darmſt.; 10. W.
Aurin, Tgd. Gernsheim, 11. A. Pfeiffer, Tgd. Erfelden; 12. H.
Menger, Merk Darmſt.; 13. A. Stumpf, Rodau; 14. H. Möſer,
Tgd. Beſſungen; 15. K. Maus, Tgd. Gernsheim; 16. K. Nöſinger,
Tad. Stockſtadt; 17. Chr. Hamann, Tgd. Erfelden; 18. H. Roth.
Tgd. Erfelden.
Turner, Unterſtufe, 3000 Meter: 1. K. Leonhardt, Tgſ.
Darmſt.; 2. F. Roß, Arheilgen; 3. H. Schmitt, Tgd. Darmſt.;
4. J. Jeſtädt, Reichsb. Darmſt.; 5. G. Benz, Arheilgen; 6. W.
Waſſer, Reichsb. Darmſt.; 7. H. Peter, Tgſ. Darmſt.; 8. M.
Eckerts, Tgd. Beſſungen; 9. J. Hartmann, Tgd. Bensheim;
10. E. Schäfer, Tgſ. Darmſt.; 11. H. Merz, Tgſ. Darmſt.; 12. K.
Harnigfeger, Tgſ. Erfelden; 13. H. Füller, Tgſ. Darmſt.; 14. G.
Lautenſchläger, Tgl. Darmſt.; 15. K. Störmann, Jugenheim;
16. H. Völker, Arheilgen; 17. H. Däumlich, Erfelden; 18. A.
Fey, Reichsb. Darmſt.; 19. G. Klingler, Stockſtadt; 20. P.
Pfeiffer, Bensheim; 21. R. Dofflein, Gernsheim: 22. F. Markert,
Tgd. Beſſungen; 23. F. Ranis, Bensheim; 24. W. Schäfer, Tgd.
Darmſt.; 25. W. Markquart, Merck Darmſt.; 26. H. Kümmerlein,
Tgſ. Darmſt.: 27. F. Eckart, Tgd. Darmſt.; 28. W. Dingeldein,
Bensheim: 29. H. Lehrian, Jugenheim; 30. G. Bohne,
Heppen=
heim; 31. Grimm, Heppenheim; 32. H. Aßmuth, Beſſungen. —
Mittelſtufe, 5000 Meter: 1. W. Treuſch, Tgf. Darmſt.: 2. H.
Schneider, Tgd. Darmſt.; 2. O. Schmunk, Tgd. Darmſt.; 3. P.
Harnigfeger, Erfelden; 4. E. Rothmann, Erfelden; 5. L.
Dintel=
mann, Tgd. Darmſt.; 6. J. Schäfer, Erfelden; 7. K. M.
Buch=
holz, Babenhauſen. — Oberſtufe, 7500 Meter: 1. O. Langjahr,
Tgſ. Darmſt.; 2. Ph. Repp, Arheilgen; 3. H. Braun, Reichsv.
Darmſt.; 4. H. Spengler, Arheilgen; 5. H. Habicht, Tgd. Darmſt.;
6. H. Adler, Tv. Gernsheim; 7. Ph. Weitzel, Arheilgen; 8. L.
Penk, Tgd. Darmſt.
Staffeln: 1. Tgſ., ausgeſchloſſen; 2. Tgd. Darmſt.; 3. Tgſ.
Darmſt.
Mannſchaftsſiege. Jugendturner, 3000 Meter, 15—16 Jahre:
1. Tgd. Darmſt.: 2. Arheilgen. 3000 Meter, 17—18 Jahre:
1. Tgeſ. Darmſt.; 2. Tgd. Darmſt.; 3. TV. Gernsheim. —
Turner, Unterſtufe: 1. Tgeſ. Darmſt.; 2. TV. Arheilgen; 3. Reichsb.
Darmſt. — Mittelſtufe: 1. Tgd. Darmſt.: 2. TV. Arheilgen.
Turnerinnen, Unterſtufe: 1. Tgeſ. Darmſt.
Offenbach 96 — Jung=Deutſchland 743:716 P.
Zum fälligen Rückwettkampf weilten geſtern die Schwimmer
Jung=Deutſchlands in Offenbach beim SC. von 1896. Auch
dieſer Kampf konnte von den Offenbachern gewonnen werden,
wobei jedoch auf beiden Seiten ein Fortſchritt zu verzeichnen
war. Jung=Deutſchland, das mit Erſatz antreten mußte, war
von vornherein dadurch etwas gehandicapt, daß die Kämpfe auf
einer 25=Meter=Bahn im Offenbacher Hafen ausgetragen wurden,
während in Darmſtadt auf der 100=Meter=Bahn trainiert wird
Von den 5 Staffeln konnten die Darmſtädter diesmal nur die
Bruſtſtaffel gewinnen, außerdem noch eine 10X50=Meter=
Kraul=
ſtaffel, die jedoch nicht mehr zu den Staffeln des großen
Verbandskampfes gehört. Wenn die Darmſtädter im Sommer
nicht immer durch das Waſſerballſpielen in ihrem
ſchwim=
meriſchen Training beeinträchtigt würden, könnten die
Lei=
ſtungen noch bedeutend beſſer werden, denn geſtern wurden
recht gute Zeiten erreicht. So ſchwammen Weicker 100 Meter
in 1:07,7 und 200 in 2,36, der Jugendliche Heyne 200 Meter in
2:35,8 und 100=Meter=Rücken in 1:19,7 (!), und auch die
Lei=
ſtungen der anderen waren faſt immer beſſer als im Training.
Die Ergebniſſe (O — Offenbach, D — Darmſtadt): 6X100
Meter Kraulſt.: 1. O. 6:55,5: 2. D. 6:57,5. 4X200 Meter Bruſt:
1. D. 12:56,5 Min. (Sachs, Zürtz, Hermes, Orlemann); 2. O.
13,03 Min. — Schwellſtaffel 100, 200, 200, 100 Meter: 1. O. 7:26
Min.; 2. D. 7:33,5 Min. — 4X100 Meter Rücken: 1. O. 5:29,5
Min.; 2. D. 5:47,7 Min. — Lagenſtaffel 100, 200, 100 Meter:
1. O, 5:36,5 Min.; 2. D. 5:43,3 Min. — Außerdem 10X50 Meter
Kraul: 1. D. in 5,15 Min. (Schüßler, Orlemann, Richter
Bran=
dis, Mayer, Reichelt, K. Göth, Kloſtermann, Heyne, Weicker);
2. O. 5,19 Min.
Waſſerball 9:3 (5:1) für D.
Fr. Tgd. Darmſtadt Waſſerballmeiſter im 9. Kreis.
Darmſtadt — Bornheim Vorſpiel 4:2, Rückſpiel 3:3.
fAuch die dritte Runde hat die Fr. Tgd. Darmſtadt für ſich
entſchieden und ſich für die Südeutſche Meiſterſchaft, die am
17. Juli in Heppenheim a. d. B. zum Austrag kommt,
quali=
fiziert. Nach dreijähriger Ruhepauſe konnte der
Kreismeiſter=
titel wieder nach Darmſtadt geholt werden. Am 3. Juli knöpfte
Darmſtadt im heimiſchen Gewäſſer Offenbach die Punkte ab und
geſtern erging es Bornheim nicht beſſer. Leicht war der Kampf
nicht, bei Halbzeit des zweiten Spiels ſtand die Partie noch 2:1
für Bornheim. Im Endſpurt hatte die Darmſtädter
Mann=
ſchaft durch ihre ruhige Spielweiſe mehr vom Spiel und auch
die Sympathien der Zuſchauer. Durch uneigennützige
Spiel=
weiſe der ganzen Mannſchaft konnte die Meiſterſchaft errungen
werden. Der Südeutſche Verdband, der ſich aus dem 7., 8., 9.,
10. und 17. Kreis zuſammenſetzt, ſpielt am kommenden Sonntag
in Heppenheim ſeinen Süddeutſchen Meiſter heraus. Nach dem
geſtern gezeigten Leiſtungen des neugebackenen Kreismeiſters
dürfen wir auch in Heppenheim auf ein gutes Abſchneiden
hoffen. Darmſtadt ſtand in Frankfurt: Meß; Gg. Eidel, Schäfer;
Weber; Hütſch, Bauer, A. Eidel.
in der 2.T.
Griesheim—Seeheim 8:3 (3:1). Groß=Rohrheim—Eich (
Rhein=
heſſen) 0:1 (0:1). Arheilgen—Tgſ. 1875 Darmſtadt 6:2 (1:2).
Erzhauſen—Buchſchlag 7:2 (5:2). Bürſtadt—Pfungſtadt 3:3 (2:1).
Groß=Gerau—Erfelden 7:3 (4:1).
Um es vorweg zu nehmen: Groß=Gerau hat ſich den Verbleib
in der Meiſterklaſſe geſichert. Erfelden hatte am Samstag abend
in Griesheim das Nachſehen. Eine letzte Gelegenheit bleibt ihm
allerdings noch, da erſt der Unterlegene gegen Egelsbach
endgül=
tig zur A=Klaſſe zurück muß. Erfelden wird dieſe Gelegenheit zum
Verbleib in der Meiſterklaſſe, die ihm in Weiterſtadt noch einmal
geboten wird, ſicher benützen.
Zwei verſchiedene Spielweiſen; Erfelden flink, aufopfernd
das Tempo beſtimmend, allerdings etwas ungenau. Bei Groß=
Gerau gut verteiltes, großzügiges, präziſes Spiel, nicht auf den
verblüffenden Eifer von Erfelden reagierend. Dadurch fielen auch
gleich am Spielanfang drei Tore für Groß=Gerau. Das
Halbzeit=
ergebnis wurde nach Seitenwechſel durch forſchen Zug von Groß=
Gerau um zwei Tore erhöht, dem Erfelden mit den letzten
An=
ſtrengungen wohl begegnen konnte, aber zum Ausgleich war die
Tordifferenz doch zu erheblich. Ohl (Tgde. Darmſtadt) leitete den
harten, aber ſchönen Kampf jederzeit korrekt. — Griesheim hatte
Gäſte von der Bergſtraße, die, vorbildlich im Eifer, den Vertretern
der Kreisklaſſe gehörig zuſetzten. Das Endergebnis iſt für beide
Teile ſchmeichelhaft. Griesheim Jugend—Beſſungen Jugend 10:4;
Schüler 14:0.
Die Gäſte von Rheinheſſen, denen Groß=Rohrheim
gegenüber=
trat, brachten viel Temperament mit, wodurch ſich ein flottes
Spiel entwickelte, für Spieler und Zuſchauer ſchön und
abwechſ=
lungsreich. Schade, daß ſie auch den Sieg mitnahmen. Groß=
Rohr=
heim hatte ihn auch verdient.
Arheilgen hat zu Hauſe den etwas knappen Sieg im Vorſpiel
deutlich unterſtrichen, obwohl der Sturm gänzlich umgeſtellt war
und die erſte Halbzeit zum großen Teil mit 10 Spielern beſtritten
wurde. Wenn die Tgſ. 1875 dieſe Chance gut ausgenützt hätte,
dann hätte ein guter Torvorſprung der zweiten Halbzeit vielleicht
ein anderes Gepräge gegeben. Der etwas unſichere Arheilger
Sturm der erſten Halbzeit war mit Seitenwechſel auch wie
umge=
dreht und ſpielte, ſchoß nach Herzensluſt. Es gab wohl einige
kri=
tiſche Augenblicke, da die Darmſtädter Verteidigung energiſch
da=
zwiſchenfuhr. Aber im anſchließenden Beiſammenſein wurden alle
Härten wieder ausgeglichen.
Buchſchlag wurde von Erzhauſen überzeugend geſchlagen. Die
beiden Mannſchaften mit Erſatz, aber derjenige von Erzhauſen als
der beſſere. — Schiedsrichter Eichler gut.
Pfungſtadt konnte das Vorſpielergebnis nicht herausholen,
wenn auch das Unentſchieden den Spielverlauf nicht klar feſtlegt.
Denn Bürſtadt hatte alle Mühe, ſich des neu zuſammengeſtellten
Pfungſtädter Sturmes zu erwehren. Und reichlich harte Abwehr
verhütete ſogar ein ganz anderes Reſultat. Sogar die Bürſtädter
Zuſchauer verſagten den wechſelvollen Pfungſtädter
Kombinations=
zügen ihre Anerkennung nicht. Vielleicht läßt ſich bei Pfungſtadt
die Schußungenauigkeit etwas vermindern, denn Tore entſcheiden
das Spiel. Der Wormſer Schiedsrichter erleichterte den Spielern
durch gutes Amtieren das Einvernehmen.
Reichswehr Kaſſel- Polizei Darmſtadt 4:11 (3:6).
Jugendfeſt des Polizei=SV. Darmſtadt.
Vertrauensvoll auf glückliches Gelingen hoffend trafen geſtern
rege Hände in uneigennütziger Weiſe die letzten Vorbereitungen
zum Jugendfeſt des Polizei=SV. Der Sportplatz iſt feſtlich
ge=
ſchmückt; das Hauptkampffeld hat eine neue Umzäunung aus
Be=
tonpfeilern und Siederohren erhalten; in der Nordoſtecke iſt ein
neues Kaſſenhäuschen mit drei Verkaufsſtellen erſtanden, es ſoll
in Zukunft ein Warten der Gäſte vermeiden. — Schon vor
Eröff=
nung beherrſcht die Jugend das Feld. Sie weiß, daß es ein Feſt
für ſie ſein ſoll. In luſtigem Hin und Her ſucht ſie ſich bis zum
Beginn ihrer Tätigkeit die Zeit zu vertreiben. Glänzende Augen
ſieht man überall. — Ein Jugend=Fußballſpiel zwiſchen
1. Jugend Polizei und Union Wixhauſen eröffnet den Reigen. Die
Einheimiſchen entſchieden zu ihren Gunſten 7. 0. Es war nicht
anders zu erwarten. Die Wirhäuſer konnten trotz körperlicher
Ueberlegenheit und bei regſter Abwehr gegen die von ihrem Lehrer
Pockrand erfolgreich betreute Mannſchaft nicht auf.
Die Polizeikapelle iſt inzwiſchen eingetroffen, bald beginnt
der erſte Marſch. Unter lebhaftem Beifall der Gäſte betreten um
15.30 Uhr die Handballer;
Nr. 191
Seite s
Reichswehr 15 Kaſſel, 9. Komp.—Polizei Darmſtadt
das Spielfeld. Ein flottes, faires Spiel ſieht man; in der erſ=
Halbzeit iſt es jederzeit offen. Bei Seitenwechſel führt Polizei 6
und ſie kann das Ergebnis bis zum Abpfiff auf 14:4 ſtellen. Be
Mannſchaften taſten zunächſt etwas nervös, beſonders die Poli
Ihre alte Sicherheit gewinnt ſie erſt in der zweiten Halbzeit. T
der Reichswehr, die durchweg flinke und ballſichere Spieler ſtel
gefielen beſonders der Tormann und der Halbrechte. Jedenfalls
die Mannſchaft ein nicht zu unterſchätzender Gegner und würde
Beteiligung an Verbandsſpielen manchem Ligaverein zu ſchaf
machen. — Schiedsrichter Bauer=Biebrich ſehr gut.
Nach Schluß des Spieles beginnen unter flotter Muſik
Vorführungen der Polizeihunde unter der Leitung von Krin
Sekretär Schäfer. Verſchiedenfarbige Fähnchen tragend, zeig
die vierbeinigen Helfer der Polizei, was ſie in harter Arbeit
lernt. Nach den gemeinſam ausgeführten Uebungen, wie Setze
Platz machen, Stehenbleiben mit Fahne, Bringen, Exerzieren
Geh= und Laufſchritt, Apportieren, Springen, Klettern und
kordſpringen über eine drei Meter hohe Bretterwand, zeigte H
Bauer Abſtöbern des Geländes nach einem vermißten Ki
Mannarbeit gegen Fackel, Peitſche und Revolver. Die Tiere
Herren Seng, Kolb und Jöckel zeigten Beſonderes im Aufſuck
Stellen und Verfolgen fliehender Verbrecher. Es iſt erſtaunlä
zu ſehen, daß ſich die vierbeinigen Helfer durch nichts von Ang
und Schutz abbringen laſſen. Den Schluß bildete ein „
Boxkamüſg=
zwiſchen dem Meiſterboxer „Bimbo” und dem Deutſchen Bo
„Rex”, den letzterer zu ſeinen Gunſten entſchied. Die geſamte Bu
führung fand reichlich Beifall.
Inzwiſchen war in die anweſenden Buben und Mädchen
wegung gekommen. Der Reſt der Veranſtaltung gehörte ihment
Schon, ſah man für ſolche Angelegenheiten beſonders befähäſlz.4, Se
halbwüchſige Jungens mit beſtem Appetit Würſtchen verzeh m uf
und, ſonſtige kleine Geſchenke ſcheu und liebkoſend betrachtend, um af Sit
herſtrolchen, die ſie ſich an Wurſthaſpel oder Kletterbaum verdick zund em
hatten, von Dutzenden Gleichalterigen neidiſch betrachtet. —
Hauptakt war gegeben, als das Hauptkampffeld für die Jugend 7050 Uusu
gemacht wurde. Zur Freude der bunten Schar und zum
Ergö=
der Eltern und ſonſtigen Zuſchauer begann das Sackhüpfen, Eiuf wweic
laufen, Topfſchlagen und Wettlaufen. Mit ſtrahlenden Aug/”
nahmen die Jungens und Mädels die bereitgehaltenen errungem 1. 00
Preiſe in Empfang. Selbſt Drei= und Vierjährige erledigten umdcxene
dem Beifall des Publikums irgendeine kleine Aufgabe. Keimx )i
ging unbeſchenkt nach Haus. Gegen 19 Uhr war das offizie
Programm beendet; noch lange blieben Freunde und Gönner
Polizeiſports unter den Klängen der Polizeikapelle auf dem
P=
zeiſportplatz gemütlich beiſammen. Der Polizeiſportverein ka
wie bis jetzt auf alle, ſo auch auf dieſe wohlgelungene Veranſtd
tung ſtolz ſein.
Die Wormſer Ribelungenſpiele.
Starke Beteiligung und gute Leiſtungen.
Die traditionellen Wormſer Nibelungenſpiele der Leichtatk/e
ten haben ſelten ein ſo ausgezeichnetes Wetter gehabt wie bei
diesjährigen Durchführung. Aber ſelten war auch die Beteiligt
der heimiſchen und auswärtigen Athleten ſo ſtark. Schon
Samstag herrſchte bei den Kämpfen der Schüler und Jugendlich=züe!
ein reger Betrieb. Die beſte Leiſtung dieſes Tages vollbrachte
Jugendliche Kühn von der Frankfurter Eintracht mit der Zeit Lyſel.
11.2 Sek. im 100=Meterlauf. Der Sonntag war geradezu m
Kämpfen überlaſtet. Beſonders am Nachmittag ſahen die 600 Z
ſchauer ein ſtattliches Programm harter Kämpfe. Die Leiſtunse
waren durchweg recht gut, wobei noch zu berückſichtigen iſt. 2
die Kampfbahnen nicht gerade in idealer Verfaſſung waren.
Die wichtigſten Ergebniſſe des Tages waren:
100 Meter=Lauf: Kl. I: 1. Kurz=Offenbach 11,1 Sek., 2. Mä
lein (Eintracht Frankfurt) 11,2 Sek., 3. Hertel (DJK. Ludwi
durgs
hafen) 11,2 Sek. — Alte Herren Klaſſe l: 1. Emmen
(Tgde. Worms) 12 Sek., 2. Heim=Kreuznach 12,2 Sek., 3. A.
A=
der (Eintracht Frankfurt) 12,3 Sek. — Alte Herren Kl. II: 1.
Mäulen (Eintracht Frankfurt) 12,0 Sek., 2. Pfeil (Darm
ſtadt 98) 12,2 Sek., 3., Angſtmann (Eintr. Frankfurt) 12,3 S
4X100 Meter, Kl. 1: 1. Eintracht Frankfurt 44,7 Sek., 2. Sc
05 Saarbrücken 45,2 Sek., 3. Tgde. Worms 5,6 Sek., 4. BS
Offenbach 46,4 Sek. — Klaſſe II: 1. Polizei Frankfurt 45,7 S
2. Tgde. Worms 46,1 Sek., 3. Mannheimer Tgde. 46,7 Sek.
Klaſſe III; 1. Polizei Frankfurt 46 Sek., 2. FSV. Frankfurt 4½ rwd
Sek. — Alte Herren: 1. Eintracht Frankfurt 48,7 Sek.,
an
Alemannia Worms 53,6 Sek.
200 Meter, Kl. I: 1. Kurz=Offenbach 22.8 Sek., 2. Herb
Ludwigshafen 23 Sek., 3. Neckermann (Poſt Mannheim) 23,4 S
400 Meter, Kl. I: 1. Reimer (MTG. Mannheim) 53 S
2. Schüler (Saar 05 Saarbrücken) 53,2 Sek., 3. Schmied (Eir
Frankfurt) 54,8 Sek.
800 Meter: 1. Ziegler (Saar 05) 2:07,6 Min., 2. Funk (95
Ludwigshafen) 2:09.2 Min. — Schilling (Eintracht Frankfurt) —
Erſter (2:02.4) diſtanziert.
3000 Meter: 1. Haag 9:16.2 Min., 2. Habich 9:23.8 Mf
und 3. Lindner (alle SV. 98 Darmſtadt).
110 Meter Hürden: 1. Schwedhelm=Wiesbaden 16.4 Sekund
2. Koßbiehl (Saar 05 Saarbrücken) 16,6 Sek.
Hochſprung: 1. Weil (Alemannia Worms) 1,77 Meter,
Seitz=Kaiſerslautern 1,76 Meter, 3. Hohlbein (FSV. Frankfu
1,755 Meter.
Speerwerfen: 1. Frey (DJK. Ludwigshafen) 56,15 Met/
2. Kern=Wiesbaden 5,05 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Lampert=Ettlingen 14,19 Meter, 2. R
(MTG. Mannheim) 13,55 Meter.
Diskuswerfen, Kl. II: 1. Heller (SC. 80 Frankfurt) 36,12
Stabhochſprung: 1. Kern (SV. Wiesbaden) 3,35 Meter,
Koch=Kaiſerslautern 3,10 Meter.
3X1000 Meter, Kl. I: 1. VfR. Heilbronn 8.19 Min., 2. S
Darmſtadt 98 8:21.4 Min.
Olympiſche Staffel, Kl. 1: 1. DJK. Ludwigshafen=Süd 3:4
Min., 2. SC. 80 Frankfurt 3:48,1 Min., 3. Eintracht Frankfy
3:48,4 Min., 4. Poſt=SV. Frankfurt 3:53 Min.
4X400 Meter, Kl. 1: 1. VfR. Heilbronn 3:32 Min., 2. S
98 Darmſtadt 3:33.4 Min., 3. Saar 05 Saarbrücken 3:34
10X100 Meter (Nibelungenſtafel): 1. BSC. Offenbach 1PMe für
Min., 2. Tgde. Worms 1:56 Min., Bruſtbreite zurück, 3. AN 9e
mannia Worms 2:04 Min. — Auf Proteſt der Tgde. Worms wuyſe Nei
Offenbach diſtanziert, da in ſeiner Staffel ein Jugendlicher mſ. ute
gelaufen hatte, aber auch die Tgde. Worms mußte ſelbſt diſtanzt Gy,
werden, da in ihrer Staffel ein Nichtſtartberechtigter war. A
mannia Worms verzichtete auf den Gewinn der Staffel, ſo daß
ſchließlich überhaupt keinen Sieger gab. Tgde. Worms bleibt abf),
Verteidiger des Wanderpreiſes.
Klubkampf Rot=Weiß — V.f.L. Frankfurt a. M. 40:48 Punkte.N0.
Vor etwa 50—60 Zuſchauern trugen geſtern nachmittag Olm
dem Sportplatz Rheinallee die 30 Teilnehmer von V.f.L. Frau
furt a. M. und Rot=Weiß den Klubrückkampf aus, der ſich bei de
beſtehenden freundſchaftlichen Verhältnis beider Abteilungen
gewohnter ſympathiſcher Weiſe abwickelte. Die Frankfurter b4
ben auch diesmal Sieger, jedoch konnten die Rot=Weißen die
Vorjahre gehabte Minusdifferenz von etwa 20 Punkten geſte‟n
auf 8 Punkte herunterdrücken. Das ſommerliche Wetter made
ſich bei allen Leiſtungen bemerkbar, beſonders jedoch bei der 301
Meter=Strecke. Die Ergebniſſe (D.=Darmſtadt, F.=Frankfurt):
100 Meter: 1. Griesheimer D. 11,4 Sek., 2. Diemer F. 19 0n,
Sek., 3. Hild F. 11,9 Sek., 4. Weber D. 400 Meter: 1. Werner
56,7 Sek., 2. Schöneberg D. 58,1 Sek., 3. Oeſterreicher F. 58,8 S
4. Korb D. 3000 Meter: 1. Süßmann F. 10.23,6 Min., 2. Winter
11.32 Min., 3. Borger D. 10.45 Min., 4. Kürſchner D. Kugelſtoße
Hurzelmaier D. 11,54 Meter, 2. Guttandin D. 10.36 Meter,
Bertſch F. 9,11 Meter, 4. Plattner F. Diskus: Guttandin D.
Meter, 2. Bertſch F. 30,80 Meter, 3. Oeſterreicher F. 27,65 Met
4. Hurzelmaier D. Hochſprung: 1. Schöneberg, 2. Diemer F.,
Hurzelmaier D. 1,50 Meter (durch Stechen), 4. Hild F. Weitſprun” d,
Hild F. 5,69 Meter, 2. Weber D. 5,32 Meter, 3. Plattner F. 5/
Meter, 4. Guttandin D. 4 mal 100 Meter: F. 47,4 Sek., 2.
Olympiſche Staffel: F. 4,07 Min., 2. D. 4,10,8 Min. 10 mal Nüc=
Runde: 1. F. 4.05,8 Min., 2. D. 4.09,8 Min.
hutag, 11. Juni 1932
der am Sonntag im Grillenburger Wald bei Dresden
abge=
wllte dritte Meiſterſchaftslauf zur deutſchen Motorrad=
Meiſter=
hohätte mit ſeiner glanzvollen Beſetzung über 90000=
Zu=
chzuer angelockt. Für die Rennen der Meiſterſchaftsläufe der
„twagen= und Ausweisfahrer hatten insgeſamt 126 Teilnehmer
ndet, von denen 100 am Start erſchienen. In allen Klaſſen
ᛋsſpannende Kämpfe. Der Engländer Bullus auf NSU. fuhr
ſchh ſſte Zeit des Tages von 1:45:08,/4 (115,8 Std.=Klm.) und mit
Leiſtung einen neuen Streckenrekord.
Die Ergebniſſe:
Meiſterſchaftslauf (203 Km.) bis 250 ccm: 1.
Kohfink=
nißetheim auf Imperia 2:03,01 (99 Std.=Km.), 2. Müller=Tzſcho=
Nryauf DKW. 2:04,17,2. 3. Kahrmann=Fulda auf Herkules=Jap
igte /0 5.1.2. 4. Bach=Berlin auf Rudge 2:16:45; bis 350 ccm: 1. Ley=
4.A52, 3. Kratzſch=Oberohmen auf BMW. 1:51,02, 4. Bouvain=
„Guisberg auf BMW. 1:54:18,4, 5. Weyres=Aachen auf Harley
4: Seitenwagen bis 600 ccm (58 Km.): 1. Schneider=Düſſel=
Juiuf Velocette 36:12,4 (96,1 Std.=Km.), 2. Ernſtberger=Dres=
„ung uf Standard 36:48, 3. Schneider=Rieſa auf Standard. 37:49;
eh 100 ccm: 1. Weyres=Aachen auf Harley 36:37,4 (95 Std.=Km.),
e „Santag=Hohndorf auf BMW. 37:27, 3. Kratz=Berlin auf O.B.
Ent Yu/k;, Ausweisfahrer 72,5 Km.: bis 350 ccm: 1. Fraß=Steinbach
au mperia 45:44,6 (95,1 Std.=Km.), 2. Leuber=Bernburg auf
Hl. 47:57,2, 3. Roſt=Steupen auf Imperia 47:57,6; bis 500
mi1. Gundel=Berlin auf Norton 44:114 (98,4 Std.=Km.).
„Ezemann=Kandler auf NSU. 49:14, 3. Saul=Gotha auf NSU.
f53; bis 750 ccm: 1. Eſchenbach=Weißenfels auf BMW. 41:33
Std.=Km.), 2. Mietzke=Krötzſchenbroda auf Rudge 41:54,2,
fus ler=Folkwitz auf BMW. 42:47.
Rennen zu Hoppegarten.
ſeier=Rennen. 2800 Mk., 1600 Meter: 1. Graf Voß’ Ritter=
Ern (Zehmiſch), 2. Glücksſtern, 3. Orkadier. Toto: 58, Platz: 13,
„71.. S—K. Ferner: Bru=Bru Gloria, Theſeus, Putz,
Reichs=
eyn. — Herold=Rennen II. Für Dreijährige, 3300 Mk., 1800
Me=
ry. Oppenheimers Goliath (M. Schmidt), 2. Luckhum, 3. Bitt=
M0 4. Tenor. Toto: 87, Platz: 22, 16, 27, 16. K.—½. Ferner:
duo Wappenſchild, Pelagon, Chikago, Nebukadnezar, Urfehde,
enutte, Osculor. — Habenichts=Rennen. Zweijährige. 2800
chaſöl, 000 Meter: 1. Geſt. Graditz” Languſte (Raſtenberger), 2.
zenkuiaer, 3. Makarius. Toto: 22, Platz: 11, 14, 12. 1½—2 Lg.
rachteum: Menas, Hergeſell, Vahland, Heimwehr. — Lehndorff=
Zuk kyn 5200 Mk., 2200 Meter: 1. Stall Herzings Tantris (K.
deuar! / 2. Willkomm, 3. Groll. Toto: 35, Platz: 16, 29, 35. ½—3.
ſerm? Wolkenflug, Avanti, Janus, Silberſtreif. —
Flieger=
ſeiſt kxyn. Ehrenpreis und 5200 Mk., 1400 Meter: 1. Stall
Nym=
ſt ſeicrgs Sextus (E. Grabſch), 2. Palfrey, 3. Enak. Toto: 32,
ſam kattz 14, 20, 20. Hals—1 Lg. Ferner: Viadukt, Markgraf, Na=
IlNo, Walzertaum, Inſtanz. — Laudon=Rennen. Zweijährige:
heufafsrennen, 200 Mk., 1000 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs
rnü (O. Schmidt), 2. Fehlzündung, 3. Confetti. Toto: 33,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 191 — Seite 7
Grillenburger Waldrennen.
fühwerg auf Triumph 1:53:28 (107,3 Std.=Km.), 2. Loof=
Godes=
ungauf Imperia 1:53:37,4, 3. Richnow=Berlin auf Rudge
5662. 4. Schanz=Hedersleben auf Imperia 2:00:24,8; bis 500
„.wt, Bullus auf NSU. 1:45:08,4, beſte Zeit des Tages (115,8
mitH’m.) Rekord; 2. Bauhofer=München auf DKW. 1:46:28;
„Tigner=Chemnitz auf DKW. 1:58:42,4, 4. Giggenbach=
Mühl=
ſte nuh uuf Rudge 1:55:50; bis 1000 ecm: 1. Soenius=Köln auf
gzi. 1:46:05,4 (114,8 Std.=Km.); 2. Roeſe=Düſſeldorf auf BMW.
22, 43. K.—2. Ferner: Schneetreiben, Ekraſit, Lorval. —
tar=Rennen. Ausgleich III. 2200 Mk., 2400 Meter: 1. Ge=
Leils Koblenz (M. Schmidt), 2. Nomos, 3. Dalfin. Toto:
Aatz: 46, 29, 20. K.—K. Ferner: Novalis, Gardejäger, Tell,
m. Falena, Fiper, Achmed. — Sieg=Doppelwette;
jgh.Tantris 283:10.
edeutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen.
Vorwärts Gr.=Zimmern — Siegfried Koblenz 3:17.
6.=Zimmern trät zum Vorkampf um die Weſtdeutſche
Meiſter=
ſagt im Samstag abend in Koblenz an. Gr.=Zimmern, das bei
hüneh auswärtigen Kämpfen noch nie ſonderlich vom Glück
be=
meut war, war diesmal vom Pech verfolgt wie es ſchlimmer
zurommen konnte. Beim Abwiegen der Mannſchaft wurde bei
ſehll zm Erſtaunen aller 300 Gramm Uebergewicht feſtgeſtellt. Er
Füute noch durch ſofortiges Laufen ſein Gewicht zu erreichen,
aßz innte er nur 200 Gramm in der kurzen Zeit herunterbringen
„MAnußte wegen 100 Gramm die ſicheren 2 Siegpunkte, wie ſich
idn Freundſchaftskampf herausſtellte, gegen 3 Verluſtpunkte
unuchen. Das Unglück kommt ſelten allein, und ſo mußte
Rein=
kym Weltergewicht, der bis zur 16. Minute hoch gegen Hilgert
hat durch Bluterguß im Unterarm wiederum 2 Siegpunkte
ruh Aufgabe gegen drei Verluſtpunkte austauſchen. Trotzdem
=Nnnſchaft durch dieſe Vorkommniſſe ſchwer beeindruckt war,
gieie in allen Klaſſen einen Kampfgeiſt an den Tag, wie er
iw ſlten bei ſo ſchweren Kämpfen zu ſehen iſt. — Selbſt der
„hſerichter, Herr Wilkning von Düſſeldorf, der unparteiiſch und
enoragend leitete, bemerkte in ſeiner Schlußanſprache folgendes:
„)ſhle mich veranlaßt, Ihnen zu ſagen, daß ich noch niemals
nenKampf geleitet habe, bei dem ſich die Ringer und auch die
„pſihater ſo ſportlich benommen haben wie diesmal. Insbeſondere
iie ich noch der diesmal unterlegenen Mannſchaft von Gr., die vom Pech verfolgt verſchiedene ſichere Siegpunkte
ab=
baymußte, ſo daß das Endreſultat kein Maßſtab für die
ge=
effenn Kämpfe iſt. Aber ich gebe Ihnen den Troſt mit, daß Sie
ſiEndkampf die nächſte Woche in Gr.=Zimmern ja Gelegenheit
ſohen zu zeigen, wie das tatſächliche Kräfteverhältnis der beiden
„Mcmchaften iſt.
m Bantam ſiegte Herbert=Gr.=Zimmern nach 1 Minute
ſex Moritz=Koblenz durch Soubleſſe und erhielt die einzigen
Wukte für Gr.=Zimmern. Ganz hervoxragend ſchlug ſich der
hr Georg Weidner im Federgewicht gegen den
gefürch=
em Heinz Schwartzkopf. Weidner führte den Kampf bis zur
=Anute, als Schw. Untergriff von hinten faſſen kann. W. war
ſicheikuhdas ſcharfe Tempo mitgenommen und muß ſo eine halbe
ſtaki=me vor Kampfſchluß 2 Siegpunkte gegen 3. Verluſtpunkte
ſar hugn. Im Leichtgewicht mußte Ohl die 3 Punkte an
Nihel Schwartzkopf wegen 100 Gramm Uebergewicht abgeben.
eihle? em als Freundſchaftskampf ausgetragenen Kampf wurde
he boher Punktſieger. Im Weltergewicht lieferte
Rein=
ſüdthr.=Zimmern gegen Hilgert=K. einen großen Kampf. Rein=
Ruauſwar bis zur 15. Minute andauernd im Angriff und wäre
uiß nindeſtens Punktſieger geworden. Da mußte er wegen eines
AAteguſſes im rechten Unterarm aufgeben, und Koblenz erhält
alm3 Punkte. Im Mittelgewicht kommt Danz mit dem
„eAſhen Meiſter Bücki zuſammen. Danz geht mit großem Elan
/em Kampf und bleibt auch während des ganzen Kampfes
ſaſt Angreifer. Wäre er bei einem Ausheber auf die Knie
Fg=ogen, dann wäre es um Bücki geſchehen geweſen. Lediglich
Adenkampf iſt Bücki etwas überlegen und kann durch Anſetzen
o1 Hammerlock einige Merkmale erhalten. Arbeitsſieger wird
bliſlich Bücki, jedoch wäre es in Anbetracht der Kampfführung
9i’ anz keine Fehlentſcheidung geweſen, wenn Danz Sieger ge=
„wumn wäre. Im Halbſchwergewicht kommt Fröhlich mit
Ehrungen und ſtarken Auderſch zuſammen. Fröhlich zieht einmal
rung, hat ſcheinbar jedoch Angſt vor der eigenen Courage und
aemerlock. Faſt wäre es Bernhard im Schwergewicht
ge=
an m, gegen Buchner noch 3 Punkte zu retten. Zweimal kommt
guncher in die Brücke, ſchafft ſich jedoch wieder heraus. Schließlich
esk Buchner in der 4. Minute durch doppelten Armzug am
,KOM. Geſamtergebnis 17:3 für Koblenz.
Zie ſchon erwähnt, findet der letzte Entſcheidungskampf um
je Leſtdeutſche am Sonntag, 17. Juli, nachmittags 4 Uhr, in Gr.=
ge’inicht durch. In der 3. Minute wird Auderſch Sieger durch
ſiömern ſtatt.
Kugelſtoßen und (xerzieren.
Welkrekordmann Hirſchfeld erzählk aus ſeinem Leben.
Von 7.50 Meter auf 16,07 Meker.
Unberechtigter Nachdruck verboten.
Copyright 1932 by D. S.K.=Verlag, Kaſſel.
Emil Hirſchfeld, der ſchlichte Soldat, brachte es im
Kugelſtoßen von einer Leiſtung, die jeder Anfänger vollbringen
kann, zum Weltrekord, zur erſtmaligen Ueberbietung der 16=Meter=
Grenze. Er iſt ein Muſterbeiſpiel gerade dafür, daß man durch
Fleiß und eiſernes Training auch in den Wurfübungen
Außer=
ordentliches leiſten kann.
„Wo liegt die Grenze einer ſportlichen Höchſtleiſtung?”
„Für einen Sportsmann darf es keine derartige Grenze
geben”, erwidert Hirſchfeld, dem ich bei meinem Beſuch dieſe Frage
ſtelle. „Das Streben nach Verbeſſerung des beſtehenden Rekordes,
der Kampf um eine neue Höchſtleiſtung ſind die
hervorſtechend=
ſten Merkmale des Begriffes „Sport”
Er fährt fort: „Würde man ſich einmal damit abgefunden
haben, daß dieſer oder jener Rekord nicht mehr überboten werden
kann, daß eine Grenze geſetzt iſt, dann pürde es eben keinen Sport
mehr geben. Das Faſzinierende an Spitzenleiſtungen, die die
Triebfeder allen Sportes ſind, iſt doch nicht, daß man verſucht, ſie
zu erreichen, ſondern daß man beſtrebt iſt, ſie zu überbieten.”
Als der ſiebzehnjährige Soldat Emil Hirſchfeld heute der
beſte Kugelſtoßer der Welt, zum erſten Male die Kugel in die
Hand nahm, hat er im Herzen wie jeder Leichtathlet die Hoffnung
gehegt, auch einmal eine ſportliche Höchſtleiſtung zu erzielen. Das
Zeug hatte er ja dazu. Von großer Statur wuchtigem, ſehnigem
Körperbau, mit einem Paar bärenſtarker Arme und dabei von
einer erſtaunlichen Schnelligkeit und Elaſtizität. Anders hätten
ſie wohl kaum den jungen Danziger ſchon mit 16 Jahren zum
Militär genommen.
„Wieſo ich gerade aufs Kugelſtoßen gekommen bin? Ich habe
immer ſchon für die Wurf= und Stoßübungen in der Leichtathletik
beſonderes Intereſſe gehabt. Schließlich war es aber doch wohl
meine körperliche Veranlagung, die mich gerade auf das
Kugel=
ſtoßen und Diskuswerfen brachte.”
Mit nur 7,50 Meter angefangen!
Den Anſtoß zu Hirſchfelds leichtathletiſcher Betätigung gab
ſein Feldwebel, ein vor allem techniſch vorzüglicher Leichtathlet,
der die Veranlagung des hochgewachſenen Infanteriſten Hirſchfeld
bald erkannt hatte.
„Er nahm mich ordentlich vor, mit dem Erfolg, daß ich von
7,50 Meter in Jahresfriſt an die 10=Meter=Grenze kam. Ich
unterzog mich nun einem zielbewußten energiſchen Training —
nach dem anſtrengenden Tagesdienſt beim Militär war dieſes
Training für mich alles andere als Spielerei — und beteiligte
mich hin und wieder auch an kleinen Wettbewerben.”
Langſam, aber ſicher verbeſſerte ſich Hirſchfeld auf dieſe Weiſe
von Jahr zu Jahr.
„1923 kam ich bereits auf 11,52 Meter, das Jahr darauf war
wieder faſt ein Meter gewonnen, und ſo ging es fort.”
Man hatte damals dem Allenſteiner Infanteriſten —
Hirſch=
felds Garniſon lag in dem kleinen oſtpreußiſchen Städtchen
Allen=
ſtein — eine große ſportliche Zukunft prophezeit. Daß es ſich ſo
bald ſchon in einer ſo eindrucksvollen Weiſe wahr machte, hatte
man ſich allerdings nicht träumen laſſen. Faſt zwei Jahrzehnte
konnte ſich der Weltrekord im Kugelſtoßen des Amerikaners Ralph
Roſe, der 1909 bei einem Sportfeſt in San Franzisko die enorme
Weite von 15,54 Metern erreicht und damit den früheren Rekord
um ein beträchtliches Stück überboten hatte, halten. Man war
geneigt, von einer endgültigen, nicht mehr zu ſchlagenden
Höchſt=
leiſtung zu ſprechen. Und tatſächlich blieb der Rekord von Roſe
trotz aller Angriffe unberührt, bis Emil Hirſchfeld der große
Wurf gelang.
„Bei einer Sportveranſtaltung in Breslau im Mai 1928 ſtieß
ich die Kugel 15,79 Meter und überbot damit den Weltrekord des
Amerikaners um volle 25 Zentimeter.
Dieſer Erfolg ließ aber den jungen Oſtpreußen nicht auf
ſei=
nen Lorbeeren ausruhen, ſondern feuerte ihn ganz im Gegenteil
zu nach größeren Leiſtungen an. Bei den olympiſchen Spielen in
Amſterdam wurde er mit 15,72 Meter ehrenvoller Dritter hinter
den Amerikanern Kuck und Brix, die auf 15,87 bzw. 15,75 Meter
kamen. Hirſchfelds Weltrekord vom Mai war alſo für die
Ame=
rikaner gleichfalls ein Anſporn, den Weltrekord im Kugelſtoßen,
den ſo lange Jahre ihr Landsmann Ralph Roſe hielt, wieder nach
U. S. A. zu bringen. Lange ſollten ſie ſich jedoch des Amſterdamer
Erfolges nicht freuen.
Zum erſten Male über 16 Meter!
„Im Auguſt 1928 glückte es mir, mit 16,04 Metern als erſter
die 16=Meter=Grenze, die für viele bereits im Bereiche des
Un=
möglichen lag, zu überſchreiten und damit einen neuen
Welt=
ekord zu ſchaffen, den ich noch in dieſem Jahre um 3 Zentimeter
verbeſſern konnte.”
Dieſe großartige Leiſtung kam nicht nur dem ſympathiſchen
Allenſteiner zugute, ſondern dem geſamten deutſchen Sport.
Eine 15=Pfund=Kugel 16 Meter weit zu ſtoßen, das klingt
faſt unwahrſcheinlich. Da möchte man wirklich glauben, daß hier
das Aeußerſte im Bereiche des Menſchlichen erreicht iſt. Emil
Hirſchfeld meint hingegen, daß ſeine 16=Meter=Grenze zweifellos
noch überboten werden könnte.
Ich kann noch überboten werden!
„Körpergröße, Körpergewicht, Kraft, Technik und
Schnellig=
keit ſpielen beim Kugelſtoßen eine große Rolle. Es braucht nur
einer zu kommen, der, ſagen wir, ſchwerer iſt als ich, bei gleicher
Schnelligkeit im Stoßen, dann wird er wohl weiter kommen als
nur knapp über 16 Meter.”
Emil Hirſchfeld wiegt bei einer Größe von 1,85 Metern
180 Pfund. Wohl die idealen Maße für einen Kugelſtoßer. Wie
er mir ſelbſt erklärt,, geht aber ein Mehr an Gewicht, ſo ſehr es
an ſich fürs Kugelſtoßen zu wünſchen iſt, meiſtens auf Koſten der
Schnelligkeit. Und gerade von ihr hängt beim Kugelſtoßen viel ab.
„Welches war Ihr größtes ſportliches Ereignis?”
„Die olympiſchen Spiele in Amſterdam. Schon der ganze
Rahmen verlieh den Wettkämpfen in Amſterdam ſo etwas
Ge=
wiſſes, was auf jeden Sportler unbedingt großen Eindruck machen
mußte. Und dann der Kampf gegen Amerikas beſte
Kugel=
ſtoßer
Als dritter Olympiaſieger wurde unſer Weltrekordmann auch
von Hindenburg empfangen. Eine beſonders ſchöne Uniform
er=
hielt Hirſchfeld für dieſen Empfang, der inzwiſchen zum
Feld=
webel avanciert war. Und als Vertreter des deutſchen Heeres
begrüßte ihn Hindenburg ganz beſonders freundlich.
„Auch das war für mich eines meiner ſchönſten Erlebniſſe.”
Hirſchfeld, der übrigens auch ein ausgezeichneter
Diskuswer=
fer iſt, wurde in dieſer Diſziplin vor drei Jahren ſogar deutſcher
Meiſter. Den Meiſtertitel im Kugelſtoßen holte er ſich auch 1928
und 1929.
„1930 mußte ich pauſieren. Bei einem Motorradunfall zog ich
mir ausgerechnet einen Bruch des Handgelenkes zu. Es iſt aber
jetzt wieder in Ordnung.
Training und Tageseinteilung.
„Im Winter habe ich faſt gar nicht trainiert, ich war bei
meiner Kompagnie. Aber gerade dieſen erzwungenen Aufenthalt,
die vollkommen vom Sport ablenkende, wenn auch körperlich
an=
ſtrengende Tätigkeit betrachte ich als ſehr nutzbringend für meine
ſportlichen Leiſtungen. Man kann den Körper, die Muskeln als
ein Gummiband anſehen, das erſchlafft, wenn es allzuoft gedehnt
wird. Vorgenommene Meſſungen haben mir das beſtätigt. Sie
ergaben, daß ſich meine Armſpannweite im Sommer um 7
Zenti=
meter vergrößert hat. Im Frühjahr hingegen betreibe ich drei
bis vier Wochen Allround=Gymnaſtik, Boxen, Schwimmen, Laufen,
Ringen uſw. Wenn ich mich dann in Form fühle, beginne ich mit
dem eigentlichen Kugelſtoßtraining. Meine Tageseinteilung war
bisher immer von der Leitung der Militärſchule vorgeſchrieben,
aber ich habe mich ſo daran gewöhnt, daß ich ſie auch im
Privat=
leben wohl beibehalten werde.”
Hirſchfeld wird dieſen Monat ſeine Militärdienſtzeit in dem
von Allenſtein nicht weit entfernten Garniſonort Ortelsburg
be=
enden. Was dann ſein wird, weiß er noch nicht. Es iſt deshalb
ſehr gut möglich, daß Emil Hirſchfeld nach Los Angeles ſchon als
Zivilperſon reiſen wird.
„Ich ſtehe um 6 Uhr auf,” berichtet Hirſchfeld weiter, „und
gehe nach einem frugalen Frühſtück zum Sportplatz. Ein paar
Stunden hindurch mache ich nichts weiter als Kugelſtoßen rechts
und links, mit der ſchweren Kugel, dem Stein (von 33½ Pfund)
und der leichten Kugel, um die Geſchicklichkeit auszubilden. Ich
bemühe mich, kleinſte Haltungsfehler und Fehler der Technik
aus=
zumerzen, die ſich während der langen Winterruhe vielleicht
ein=
gefunden haben.
Nach dem Training laſſe ich mich dann maſſieren, und nun
verläuft jeder Tag wie der andere nach beſonderen Anordnungen.
In den letzten vier Tagen vor einem Wettkampf trainiere ich
über=
haupt nicht.
„Was halten Sie von Los Angeles?”
„Ich kann Ihnen nichts beſtimmtes ſagen. Alles hängt davon
ab, wie unſere Teilnehmer die Ueberfahrt überſtehen und wie ſie
ſich drüben akklimatiſieren. Die kleinſte Depreſſion bedeutet
Form=
rückgang und ſomit Verluſt jeglicher Gewinnchance. Nerven
be=
halten und ſich nicht ins Bockshorn jagen laſſen, muß
Vorbedin=
gung für unſere Vertreter ſein. Daß in Los Angeles nur die
Beſten an den Start gehen dürfen und die Auserwählten ihr
Aeußerſtes und Letztes für unſer Vaterland hergeben, verſteht ſich
wohl, nicht wahr?”
„Jawohl!” ſage ich und ſehe Hirſchfeld in die Augen. Ein
ganzer Kerl, ein echter Sportsmann. „Das wollten wir von
Ihnen hören, Herr Hirſchfeld. Damit haben Sie uns einen großen
Dienſt erwieſen. Herzlichen Dank und Erfolg . . . in Los An=
H. A. H. Bird.
geles.”
Die Ausreiſe unſerer Olympiakämpfer.
Funktelegramm von Bord der „Europa” auf der Höhe der
Zuiderſee.
Bei ſtrahlendem Sonnenſchein und wohl behütet von
Commo=
dore Johnſon haben die Olympiafahrer am Sonntag ihre Reiſe
nach Los Angeles angetreten. 105 Deutſche, 11 Oeſterreicher, 11
Tſchechen und 2 Letten machen die Ueberfahrt nach Amerika mit.
Noch iſt der Abſchied in aller Erinnerung. Gleich nach dem
Ein=
booten wurde die Feier mit Anſprachen von Exzellenz Dr. Lewald,
Commodore Johnſon und Geheimrat Albert vom Lloyd eröffnet.
Eine rieſige Menſchenmenge hatte ſich am Pier eingefunden. Unter
den Anweſenden bemerkte man den früheren deutſchen
Kronprin=
zen, der am Sonntag früh eingetroffen war, um dem Abſchied
bei=
zuwohnen. Nachdem ſich das Schiff ſchon in Bewegung geſetzt
und die offene See erreicht hatte, machte man es ſich in den
geräu=
migen Kabinen bequem. So mancher hatte mit Bangen auf die
erſten Anzeichen der Seekrankheit gewartet; aber bei ruhiger See
bewegte ſich die „Europa” kaum; man fühlte ſich wie zu Hauſe und
gab ſich mit wonnigen Gefühlen der friſchen Seeluft hin. In
Southampton gibt es dann eine zweite Begrüßung, wenn die
Ru=
derer des Berliner RC., die in der Vorwoche einen Abſtecher nach
Henley machten, dort zuſteigen.
Bei der Abfahrt der „Europa” hatten ſich am Pier Tauſende
von Zuſchauern eingefunden, die dem Schiff begeiſtert zuwinkten
und ſich auch noch nicht beruhigten, als das Schiff längſt den Augen
entſchwunden war.
Am Sonntag vormittag trug die Sportabteilung Stegmüller
auf dem Rot=Weiß=Platz einen internen Klubwettkampf aus, an
welchem ſich die Mitglieder erfreulicherweiſe reſtlos beteiligten.
Die Ergebniſſe dieſer Veranſtaltung bedeuten für die junge
Ab=
teilung ein Erfolg. Ausgetragen wurden 100=Meter=, 200=Meter=,
1500=Meter=Läufe, Hoch= und Weitſprung, Kugelſtoß, Diskus und
Fußballweitſtoß, wobei die erſten ſechs Plätze folgende Namen
brachten: 1. W. Löffl. 2. W. Roth, 3. O. Wild, 4. K. Klöppinger,
5. L. Darmſtädter, 6. H. Schneider. Die Ueberwachung der Kämpfe
lag bei A. Krichbaum in guten Händen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 11. Juli.
17.00: Mannheim: Beliebte Symphonieſätze und Ouvertüren von
Weber, Mozart, Mendelsſohn, Schubert, Tſchaikowſky, Wagner,
Ausf.: Philharmoniſches Orcheſter, Mannheim.
18.25: O. Baum: Schule des Kunſtgenuſſes.
18.50: Engliſch.
19.30: Deutſche Studentenlieder. Ausf.: Das Quintett des Chors
des Staatstheaters Wiesbaden.
20.00: Breslau: Das Waldenburger Bergland. Dichtung, Muſik
und Bericht.
21.10: Das große Marſch=Potpourri des Südweſtfunks. Soliſten=
Th. Hermann (Baß), H. Almeroth (Tenor).
22.00: Deutſche Reden. Wilhelm Schäfer ſpricht.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Nachtmuſik der Kapelle des Neuen Münchener Symphonie=
Orcheſters.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Montag, 11. Juli
9.30: Dipl.=Ing. Dr. Herrmann: Was muß der Baſtler vom
Sperrholz wiſſen?
15.00: Kinderſtunde: Wie iſt das wenn Kinder Politik machen?
15.40: Dr. Neumann: Jungens, ſeid Ihr mit Euch zufrieden?
16.00: F. Keſper: Landſchule und Reichsjugendwettkämpfe.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Dietrich: Die großen Philoſophen als Erzieher,
18.00: Reg.=Rat Dr. Geis: Die Ethik im Steuerrecht.
18.30: H. Kaiſer: Handwerk im Kunſtwerk.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.20: Stunde des Landwirts.
19.35: Dr. Ullmann: Flucht aus Berlin.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Hamburg: In einer Stunde durch die nordiſchen Länder,
Ausf.: Engel Lund (Geſang). Am Flügel: F. Rauter. Norag=
Orcheſter.
21.00: Hamburg: Das Bodetal. Ein Hörbericht.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Leipzig: Unterhaltungskonzert des Sinfonie=Orcheſters.
Weiterbericht.
Mit der zunehmenden Erwärmung findet gleichzeitig wieder
langſamer Abbau des hohen Druckes ſtatt. Da der
Temperatur=
anſtieg noch anhält, ſo beſteht die Möglichkeit zur Entwicklung von
lokalen Gewitterſtörungen, welche noch durch Randſtörungen des
nördlichen Tiefs begünſtigt werden.
Ausſichten für Montag, den 11. Juli: Aufheiternd und wolkig, ſehr
warm, aufkommende Gewitterſtörungen.
Ausſichten für Dienstag, den 12. Juli: Schwüles Wetter mit
loka=
len Gewitterſtörungen.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 11. Juli 19
Liehe allnet ein Fenster
26)
Krlminalroman von Harold Effberg.
(Nachdruck verboten.)
Theo ſann einen Augenblick nach. Das klang allerdings
außer=
ordentlich belaſtend für Perkins. Aber eine Frage ſchien ihm nicht
genügend geklärt. Steht denn poſitiv feſt, Herr Kommiſſar, daß
die Fenſter geſchloſſen waren?"
„Dieſe Frage iſt ſelbſtverſtändlich auch geprüft worden. Wir
haben indeſſen durch Befragen des Perſonals feſtgeſtellt, daß Dr.
Krauße wegen des dauernden Geklopfes einer Kiſtenfabrik im
Nebenhofe die Fenſter ſofort ſchloß, wenn er ſein Büro betrat.
Der Regiſtrator Doebler behauptet mit aller Beſtimmtheit, die
Fenſter ſeien geſchloſſen geweſen, ebenſo Fräulein Wagner. Wer
ſollte auch ein Intereſſe daran gehabt haben, aus dem Nebenhauſe
hineinzuſchießen? Abgeſehen von allem anderen wäre womöglich
ein Fenſter zertrümmert worden. Aber auch das haben wir nicht
außer acht gelaſſen. Ich habe eine Liſte von ſämtlichen Bewohnern
des Nebenhauſes. Es ſind lauter ehrſame Handwerker und
Bür=
gersleute die in keiner Beziehung zu Dr. Krauße oder den
Hortig=
werken ſtehen. Ich will Ihnen aber etwas anderes nicht
vorent=
halten, und das iſt das Benehmen des Regiſtrators Doebler. Aber
ich muß gleich vorausſchicken, daß auch dieſer Punkt inzwiſchen
ziemlich geklärt ſcheint.”
„Der alte Doebler? Der im Nebenzimmer arbeitet?”
„Jawohl! Dieſer Mann iſt eine Viertelſtunde nach Entdeckung
der Tat, und bevor wir ankamen, nach Hauſe gefahren, als ob
nichts geſchehen ſei, bloß weil er von zwölf bis zwei Uhr
Mittags=
pauſe hat. Das erſchien mir von einem ſo alten Beamten
ver=
wunderlich. Meine Beamten haben aber in ſeiner Wohnung
feſt=
geſtellt, daß er tatſächlich wie an allen andern Tagen gegen ein
Uhr zu Hauſe eingetroffen iſt und auch ſein Mittageſſen
einge=
nommen hat. Dann iſt er wie gewöhnlich um halb zwei von Hauſe
fortgegangen, und wir haben ihn ja auch um zwei Uhr in
Emp=
fang genommen. Seine Wirtſchafterin will auch keine weitere
Aufregung an ihm bemerkt haben.”
„Und wieſo erſchien Ihnen Doebler verdächtig?"
„Gar nicht ausgeſchloſſen, daß der alte Mann die Bedeutung
der Formel kannte und in irgendeiner Weiſe behilflich war, ſie
aus dem Hauſe zu ſchaffen. Aus dem Treſor hat er ſie nicht
ge=
kommen. Denn die Fingerabdrücke auf der Treſortür ſtammen
von Dr. Krauße. Ferner ſpricht noch etwas dagegen. Der
Präſi=
dent Perkins muß bereits am nächſten Nachmittag im Beſitz der
Photographie geweſen ſein, ſonſt hätte er ſie nicht Dienstag
abend an die Hortigwerke abſenden können. Welches Intereſſe
ſollte Doebler gehabt haben, ſie ſo raſch nach London zu ſchicken?
Daß es möglich geweſen wäre, ſie durch beſonderen Boten im
Flugzeug hinzubringen, will ich nicht beſtreiten.”
„Das ſehe ich auch ein”, ſtimmte Theo bei. „Wenn er nicht
mit Perkins zuſammengearbeitet hat, fällt er aus. Und für eine
Zuſammenarbeit ſcheint er mir wenig geeignet. Aber wie ſteht
es mit Fräulein Wagner?
„Fällt auch aus! Sie war uns viel verdächtiger. Wir haben
aber eingehend ihre häuslichen Verhältniſſe geprüft, haben ſogar
eine Detektivin in ihrem Hauſe untergebracht. Die Mutter
er=
laubt ihrer Tochter keine Seitenſprünge. Das Mädchen ſcheint
mehr aus Dummheit Perkins Beſuch verſchwiegen zu haben. Sie
ſehen, Herr Doktor, wir kommen immer wieder auf Herrn Perkins
zurück, und es müßte wirklich wie mit einem Wunder zugehen,
wenn er unſchuldig ſein ſollte.
Sie haben mir noch nicht geſagt, wieſo meine neue Freundin,
die Renard, Frau Flint heißt. Sie iſt doch eine Franzöſin, ſoviel
ich weiß?"
„Franzöſin, ja. Aber nur von Geburt. Sie iſt mit einem
Eng=
länder verheiratet geweſen, einem Mann namens George Flint.”
„Ob ſie von dem geſchieden iſt?”
„Wie kommen Sie darauf?”
„Weil mir zufällig der Gedanke gekommen iſt, ſie könnte mit
Krauße heimlich verheiratet geweſen ſein.”
„Möglich! Aber uns iſt davon nichts bekannt. Jedenfalls war
Dr. Krauße als ledig gemeldet. In Deutſchland wird er die Ehe
mit ihr ſicher nicht eingeangen ſein. Aber ſehen Sie, das
heraus=
zufinden, wäre für Sie eine ganz dankbare Aufgabe. Nur wüßte
ich nicht recht, wohin es führen ſollte, wenn Sie ſie löſten. Die
Frau hat ihn beſtimmt nicht umgebracht und noch weniger
um=
bringen laſſen.”
Theo mußte unwillkürlich an die geſtrige Nacht denken. Mi
de Renard hatte auf ihn nicht den Eindruck einer Schuldbewußten
gemacht. Wäre ein anderer Mann mit im Spiel geweſen, ſo wäre
ſie ſicherlich nicht mehr aufgetreten und hätte längſt Berlin
ver=
laſſen. Aber wie ſollte das Rätſel gelöſt werden?
Er erhob ſich, zwar ungern, aber er ſah, daß der Kommiſſar
ſchon nervös mit dem Bleiſtift zu ſpielen begann. Er bedankte ſich
für die Auskünfte und war ſchon im Begriff, das Zimmer zu
laſſen, als ſeine Gedanken nochmals zu Doebler zurückkehrten.
„Entſchuldigen Sie, Herr Kommiſſar, eine letzte
Frage=
der Doebler keine Familie?"
Der Kommiſſar ſchlug die Akten wieder auf. „Doch,
Söhne, der eine, Emil, iſt Reiſender für eine Chemnitzer Fr
in Holland und Belgien, und der andere, Bruno, wohnt
Vater, iſt Tapeziergehilfe.”
„War der Emil am Montag in Berlin?”
Der Kommiſſar lächelte. „Denſelben Gedanken hatten
auch! Er ſoll aber ſchon am Montag nach Utrecht gefahren
Und wenn Sie auch das noch wiſſen wollen: der jüngere,
B=
hat vor einigen Monaten ſeine Stelle bei einem ſehr anſtänd
Tapeziermeiſter aufgeben müſſen, iſt Knall und Fall ent
worden, aber der Vater hat den Schaden erſetzt, wahrſche
aus ſeinen Erſparniſſen".
„Sie meinen nicht .. . ?"
Der Kommiſſar zuckte mit den Achſeln. „Kann mans wi
Aber das iſt ſchon ſo lange zurück, und im voraus werden
Dienſte gewöhnlich nicht honoriert.”
„Da haben Sie allerdings recht”, erwiderte Theo und ver
grüßend das Zimmer.”
Theo fuhr ſofort nach der Mittelſtraße 67, um am T
noch einmal alle Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen. Er bei
zunächſt den Hof und ſtieg nach einem kurzen Rundblick
Vordertreppe hinauf. Auf dem Treppenpodeſt zwiſchen dem ei
und zweiten Stock blieb er ſtehen und ſah zum Fenſter him
Von hier aus hatte er eine ziemlich gute Sicht in das Krauße
Arbeitszimmer. Ein Teil der Fenſter ſtand offen, und er ko
mit aller Bequemlichkeit den Schreibtiſch und Stuhl betrag
Während der Beweisaufnahme im Landgericht hatte Th
Aufmerkſamkeit weniger der Vernehmung der Zeugen, als
gegolten, was der Kommiſſar ihm berichtet hatte. Das Erge
ſeines Nachdenkens hatte ihn ſchließlich dazu geführt, dem T0
der ihn Tag und Nacht beſchäftigte, einmal eine andere Vor
ſetzung zu geben: Angenommen, Dr. Krauße hätte nicht inn
die Fenſter geſchloſſen gehalten, während er am Schreib
arbeitete, wäre dann die Möglichkeit geweſen, ihn von auße
erſchießen? Das wollte Theo einmal an Ort und Stelle klän
Aber eines war ſicher, von dem Treppenabſatz, auf dem er ſt
war ſelbſt bei geöffnetem Fenſter der Schuß nicht abgegeben
den, denn dann hätte er Dr. Krauße in den Rücken treffen müſ
Theo ging langſam die Treppe wieder hinunter. Das Ey
nis ſeiner Feſtſtellung ließ ihn unbefriedigt.
Er entſchloß ſich, in dem Nebenhaus weitere Beobachtu
anzuſtellen. Die Höfe der beiden Häuſer waren durch eine
bis zum erſten Stock reichende Mauer abgeteilt. Vom zw
Stock des Nebenhauſes mußte man ebenfalls eine ganz M Fſtzel
(Fortſetzung folgtfleit.
Sicht haben.
ſienner
Hente
und folgende Tage
WVerner Fütterer, Gretl Theimer
in dem Hochgebirgs-Tonfilm aus dem Engadin
Bie Vier vom Bob 13
Jugendl. zugelassen. Beginn: 3.45, 6.00 und 8 20 Uhr.
Hente
und folgende Tage
Friedl Hearlin, Harry Frank, Olac Ejord
in dem abenteuerlichen Kriminal-Tonfilm:
Kavaliere vom Kurfürstendamm
V.9963)
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Großer Preis von
Deutsch-
land für Rennwagen (A. v. D.)
auf dem Nürburgring
am 17. Juli 1932. Start 12 Uhr
Heute letzter Tag
Ein Erstaufführungs-Doppel-Programm.
Tom Keene, der kühne Wildwest-Reiter in dem
abenteuerlichen Sensations-Tonfilm:
Der König der Steppe
Vorher: Hans Beck-Gaden und Weiß Ferdi
in dem herrlichen Hochgebirgsfilm:
Der Herrgoltschnitzer von Oberammergau
nach dem Roman von Ludwig Ganghofer.
Ingendl. zugelassen. Beginn: 3.30,fetzte Vorst. 8.15 Uhr.
Schluß des Vowverkaufs am 13. Juli 1932
Vorverkaufsstelle: Hessischer
Automobilclub, Rheinstraße 35
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2 Erstaufführungsfilme in einem Programm.
Vereindentscher Ingenieure
Ortsgruppe Darmſtadt.
Vortrag
des Herrn Dr.-Ing. F. N. Scheubel, Aachen
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„Die Entwicklung des Flugzengs”
(mit Lichtbildern)
Dienstag, den 12. Juli 1932, 20.15 Uhr
Saal 326 der Techniſchen Hochſchule.
Die Ortsgruppe des V. D. I. lädt hierzu
auch die Angehörigen der
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ſchaft techniſch wiſſenſchaftlicher Vereine ein
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Darmſtadt, den 7. Juli 1932.
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